, , Al en BAR f | a ‚ "menu: A } Eu DR a +, F f ‘ * .. wo Eee " N ntomolopische Zeitschrift. I erliner Entomologische Zeitschrift und Deutsche Entomologische Zeitschrift in Wiedervereinigung.) Herausgegeben von der | Deutschen Entomologischen Gesellschaft, HV, ze liner Entomologischer Verein 1856, Deutsche Entomologische R Gesellschaft 1881 in Wiedervereinigung.) Jahrgang 1916. Sieben Hefte. Mit 5 Tafeln und 30 Textabbildungen. “ Schriftleitung: Joh. Greiner. erlags-Buchhandlung R. Stricker W 57, Potsdamer Stralse 90. E Sohn, Berlin NW 6, Karlstr. 11. Berlin 1916. Für die in dieser Zeitschrift veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten und Mitteilungen sind nach Form und Inhalt die betreffenden Autoren allein verantwortlich. Die Schriftleitung. a ee ZZ MAY 27 1931 j Clermont 26399 Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1916. (Heft I: 1. April, Heft II: 1. Juli, Heft III/IV: 1. Oktober 1916, Heft V/VI: 1. Februar 1917; Beiheft: 1. August 1916.) Allgemeines. Fersonalia . . DR BE RB LER) RB" ak 2.5 Sitzungsberichte h RN A ON. SEEN, Aus der entomologischen Welt ME de Key ll r eis SR. Möorseschlagene Mitglieder „Nun a, 2.7.8. 020. .89, 370, Rezensionen und Referate. Arnhard, L., Die Präparierung des Bienenkörpers . . Blaschke, Paul, Die Raupen Europas mit ihren Futterpflanzen, ein vollständiger Be mit einer lepidopterologischen Botanik EN TE a bt Brehms Tierleben. "Allgemeine Kunde des Tierreichs. 4. voll- ständig neu bearbeitete Auflage, herausgegeben von Prof. Otto zur Stralsen Brun, R., Die ‚Raumorientierung der Ameisen und das Orientierungs- problem im allgemeinen Krancher, Dr. Oskar, Entomologisches Jahrbuch. 25. "Jahrgang . I. Allgemeine Entomologie. Schirmer, C., Bemerkungen über neue und interessante Insekten- arten der Mark Brandenburg und deren Fundorte . Schulze, Dr. Paul, Neuheiten der märkischen Insekten 1915/1916 II. Systematik. Coleoptera. Bodemeyer, E.v., Neuheiten der paläarktischen Coleopterenfauna Delahon, Paul, Nachträge zu „Schilskys Systematischem Ver- zeichnis der Käfer Deutschlands* von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg, sowie einige sonstige Bemerkungen über Käfer Deutschlands . ; Heller, Dr. K. M., Philippinische Käfer, gesammelt von Prof. C. Fuller-Baker, Los Baüos. (Mit 1 Tafel) PEN RN Seite 371 987 605 604 370 9 369 89 90 383 576 111 34 269 I Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1916. Kolbe, Prof. H., Beitrag zur Morphologie und Systematik der Taphroderinen (Familie der Brenthiden) Afrikas 5 Lengerken, Dr. Hanns von, Zur Biologie von Cücindela maritima Latr. und Cicindela hybrida Y (Mit 1 Tatel) j Moser, J., Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. V . — Neue Serieiden vom Belgischen Kongo . ; — Eine neue Phaedimus-Art von Luzon. . Ohaus, Dr. F., XIX. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden Scherdlin, Paul, Vorarlberg, nicht Vogesen! . S Seidlitz, Dr. Georg von, Die letzten Familien der "Heteromeren . — — (Fortsetzung) — — (Fortsetzung) . Weise, J., Synonymische Mitteilungen Lepidoptera. Belling, H., Vom alten schlesischen Apollofalter. (Mit 2 Tafeln) Heinrich, R., Beitrag zur Feststellung der Veränderungen der Berliner Grolsschmetterlingsfauna in neuester Zeit. (Mit 1 Tafel) Marschner, H., Ein Hermaphrodit von Erebia ligea L. (Mit Teig Stichel, H., Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae Hymenoptera. Alfken, J. D., Über zwei Arten der Andrena parvula-Gruppe (Hym.) Blüthgen, Andrena varians K. var. miwta Schenk und var. con- Jungens (nov. var.) . I Friese, Dr. H., Die Formen des Halietus guadricinetus F., "sowie einige neue Halictus-Arten der paläarktischen Region. (Mit 3 Textabbildungen) . ME — Über einige neue Hummelformen (Bombus), besonders aus Asien — Die Halictus-Arten von Chile . . Habermehl, Prof., Superrevision der Cryptiden- Gattung 'Stylo- eryptus C. G. Thoms. mit einer Tabelle zur a der Arten . . ; Soldanski, Hans, Amasis crassicornis Rossi v. . nigriventris DOVelN Diptera. Hermann, Prof. Dr. F., Ein neuer Pantophthalmus nebst kritischen Bemerkungen über die ia der Bl in: (Mit 2 Textabbildungen) . Che 43 n iegischei 1 Zeitschrift. ntomologische Zeitschrift und Deutsche Entomologische e Zeitschrift i in le u | Herausgegeben von der 8; — Jahrgang 1916. — Heft I. Re 5 Textabbildungen.) . Preis für Nichtmitglieder Mk. 3 ' Schriftleitung: Joh. Greiner. ü 'rünberg, Dr. F.Ohaus, R Wichgraf. icolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker ä Berlin W 57, Potsdamer Stralfse 90. Friedländer & Sohn, Berlin NW 6, Karlstr. 11. Berlin, 1. April 1916. Inhalt von Heft 1. Ve bsriihts BRETT Rezensionen und Referate x ‚a 8. nur. 5: se MitElzedar a ra Ele Ber Alfken,J.D., Über zwei Arten der Andrena EerenlaGhappe: (Hym.) Delahon, Paul, Nachträge zu ‚Schilskys Systematischem Ver- zeichnis der Käfer Deutschlands“ von 1909 mit besonderer en - rücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg, sowie ee en über Käfer. Deutschlands. (Col.) . 5: riese, 0 einige neue Halictus-Arten der paläarktischen Region. it 3 Testbildern). TEE a ermann, Prof. Dr. F,, Ein neuer Pantophthalmus nebst kritischen | Bemerkungen ü über die Systematik der Pantophthalmiden (Dips Br ee 2 Textabbildungen) . . . Be Kolbe, Prof. H., Beitrag zur Mersknlagib. Sn Systematik der y Taphroderinen (Familie der Brentiden) Afrikas... ... 5 | So: danski, Hans Wilh: Hartwig F. .2. 2.205 0 0 en San re Rn crassicornis Rossi v. nigriventris.n. v. (Hym)).. 4,2% .. Shrel hel, ur, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae N. an eise, Ss, Srngspmiche Mreiegen En ae $ er Wilhelm Hartwig 7. Schon ein Jahr ist es her, dafs der junge Zoologe, dem meine Zeilen gelten, im Kampfe für sein Vaterland gefallen ist. Langwierige Krankheit hat mich immer wieder verhindert, einer Verpflichtung nachzukommen, die ich in Erinnerung an einen lieben Genossen meiner verspäteten Studentenzeit bereitwillig übernommen hatte; die besonderen Verhältnisse des Krieges aber brachten es mit sich, dafs kein anderer da war, um an meine Stelle zu treten. So erscheint denn der Nachruf für Wilhelm Hartwig erst zur Wiederkehr seines Todestages ! Hartwig war ein Berliner Kind Geboren am 17. September 1889, besuchte er hier das Sophien-Realgymnasium, an dem er unter Befreiung von der mündlichen Prüfung das Abiturienten- examen bestand. An der Berliner Universität legte er seine Studienzeit zurück. Seine Vorliebe für die Entomologie, die er als Student vielfach bekundete, drückt sich auch in dem Thema seiner Doktordissertation aus. Er behandelt in der fleilsigen Arbeit die Larve von Pyrochroa coceinea L., ihre Öcologie, Morpho- logie, sowie die Anatomie und Histologie ihres Darmes. Nachdem sich Hartwig den Doktortitel erworben hatte, trat er am 1. April 1912 als Volontärassistent in die Dienste des Königlichen Instituts für Binnenfischerei zu Friedrichshagen bei Berlin. Während der letzten Monate vor Kriegsausbruch war er daneben an den Ver- suchsteichen der Berliner Landwirtschaftlichen Hochschule in Sachsenhausen bei Oranienburg als Zoologe tätig. Den beson- deren Aufgaben seines Wirkungskreises wurde Hartwig in aus- gezeichneter Weise gerecht durch Untersuchungen über die Kali- abwässer, das Seenplankton und durch eine umfassende Biologie des Stintes, seine letzte Arbeit, die von seinen Fachgenossen sehr geschätzt wird. Daneben fand er aber noch Zeit, sich mit der Entomologie zu beschäftigen. Seine Forschungen galten besonders den Wasserrhynchoten. Gerade bei Ausbruch des Krieges erschien von ihm in dieser Zeitschrift eine Arbeit über Aphelocheirus aesti- valis F., die seltene Naucoride, die er für den Müggelsee nachwies. Es ist nicht zu bezweifeln, dafs uns Hartwig noch manche wert- volle Gabe auch auf entomologischem Gebiet beschert hätte, wäre nicht seinem Schaffen durch den Tod ein frühes Ende gesetzt worden. Dentsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft I. 1 2 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Der Eifer und die wissenschaftliche Befähigung Hartwigs erscheinen erst im rechten Licht, wenn man bedenkt, dafs ihm für seine Arbeiten nur eine kurze Spanne Zeit zur Verfügung stand. Denn nach einjähriger Tätigkeit am Friedrichshagener Institut trat Hartwig, um seiner Militärpflicht zu genügen, April 1913 beim 4. Garde-Regiment z. F. in Spandau ein. Kaum dafs er nach Ablauf seines Dienstjahres seine Forschungen wieder be- sonnen hatte, rief ihn der Ausbruch des Krieges aufs neue zur Fahne des Regiments. Als Offizierstellvertreter nahm er an der Erstürmung von Namur teil. Er führte dabei, nachdem alle Offiziere gefallen waren, die Kompagnie und eroberte mit ihr eine belgische Batterie. Zum Lohn für die mutige Tat erhielt er das Eiserne Kreuz. Einige Zeit später kam Hartwig auf den östlichen Kriegsschauplatz. Er kämpfte in der ersten Schlacht bei Iwan- gorod mit, erkrankte aber dann an Herzbeschwerden, von denen er anfangs im Lazarett in Radom und dann in Schmiedeberg Heilung suchte. Nach seiner Wiederherstellung tat Hartwig zuerst Gar- nisondienst in Spandau, bald jedoch wurde er wieder, und zwar als Leutnant und Kompagnieführer, zur Front im Osten berufen. Trotz erneuter Krankheitsbeschwerden tat er begeistert seinen Dienst. In der Nacht vom 4. zum 5. Februar wies er mit seiner Kompagnie beim Vorwerk Löbegallen bei Budwethen in Ostpreulsen drei russische Sturmangriffe ab, dann traf ihn ein Schufs in den Unterleib, der nach kurzer Zeit seinen Tod herbeiführte. Auf dem Kirchhof in Budwethen hat Hartwig seine letzte Ruhestätte gefunden. Hartwig war ein prächtiger, lieber Mensch, der jeden rasch für sich einnahm und seine Freunde oft entzückte durch seinen stillen, behaglichen Humor. Sein willensstarker Charakter be- rechtigte zu den schönsten Hoffnungen, und deshalb drängt sich auch angesichts seines Todes, wie heute so oft, die bittere Empfin- dung auf, dafs auch hier wieder niedrer Neid und Hafs als Ursachen dieses Krieges ein junges, vielversprechendes Menschen- leben vernichtet und damit die Wissenschaft um eine ihrer Er- wartungen betrogen haben. Als Anklage ist der Gedankengang begründet, unserem Toten werden wir dadurch nicht gerecht. Denn Weiteres konnte uns wohl Wilhelm Hartwig in einem längeren Leben geben, mehr aber nicht als durch seinen frühen Tod. In- dem er, durchdrungen von der Sendung und der siegenden Gewalt deutschen Geistes, sein junges Dasein selbstlos für seine Über- zeugung einsetzte and dahingab, erreichte er das letzte Ziel aller Wissenschaft : die Erkenntnis von dem wahren Sinn und von dem Wert des Lebens der Menschheit zu vermitteln. H. Soldaaskr Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. B} Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 12 Von H. Stichel, Berlin. Einen Teil der Nacharbeit, die sich beim weiteren Vertiefen in den umfangreichen Stoff als nötig erwies, habe ich in meiner Abhandlung über Riodinidae aus dem Britischen Museum (D. Ent. Zeitschr 1915 p. 657—-700) niedergelegt. Unter obigem Titel beabsichtige ich, weiterhin sich im Laufe der Zeit bemerkbar machende Zusätze und Berichtigungen in numerierten Abschnitten als Erzänzung meiner „Fam. ZRiodinidae‘, Gen. Ins. v. 1124A;B und meiner in der Berlin. Ent. Zeitschr. 1908 bis 1910 erschienenen „Vorarbeiten“ zu veröffentlichen. Nach wie vor bin ich für Hinweise jeder Art wie für Über- lassung von Material, nötigenfalls nur für Vergleichs- und Be- stimmungszwecke, sehr dankbar. Einen wesentlichen Teil des Materials, das die Grundlage zu den folgenden Ausführungen bildet, verdanke ich der Firma Dr. Staudinger & Bang- Haas in Blasewitz, deren schier unerschöpfliche Hilfsquellen immer wieder für die Sammlung wie für die Wissenschaft neue Bereicherungen darbieten, wenn man die Durchsicht der verkäuf- lichen Vorräte zeitweise wiederholt. Eine Anzahl Objekte fand ich auch in den Resten einer Ausbeute aus Matto Grosso, die P. Zobrys (Firma Zobrys & Wolter, Berlin) seinerzeit auf den Markt gebracht hat, und einiges lieferte mir Alex. Heyne, Berlin-Wilmersdorf. Die den Art usw. -Namen in Klammern beigesetzten Zahlen geben Seite und Ordnungsnummer aus Genera Insectorum = ta an. Semomesia tenella Stich. (34, 7). Von dieser Art wurde meine Sammlung durch ein 7 be- reichert, das von den Typen nicht zu trennen ist, wenn auch die dunklen (Querstreifen nächst der Ozelle des Vorderflügels und proximal im Hinterflügel schwächer sind, letzterer nur am Hinter- rande deutlich ausgeprägt ist. Das Stück mag als Cotypus gelten: No. 1047 c. m. Pachitea, Peru. Mesosemia duleis Stich. (41, 7). Durch den Erwerb eines 5 aus Cuyaba (No. 1050 c. m.) aus dem Verkaufslager der Firma Staudinger & Bang-Haas scheint man auf das Vaterland der Type des 2 aus gleicher Quelle, dessen Herkunft fraglich mit Peru angegeben ist, schliefsen zu dürfen. Als Verbreitungsgebiet ist deswegen nur das westliche 1* 4 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Matto Grosso sicher. Obiges 0" ist insofern etwas vom Typus ab- weichend, als die dunkle Schattierung in den Räumen hinter der Zelle wie auch die Fortsetzung des den Augenfleck proximal be- grenzenden Querstreifens nach hinten fehlt. Mesene metope pruwinosa Stich. (45, 31b) ‘habe ich inzwischen in 2 männlichen Stücken aus Teff6 (No. 4358 e. m.) und Manicore (No. 4441 c. m.) erhalten. Die Ausdehnung der bläulichen Subapicalbestäubung in zwei Streifen nach hinten ist nicht in allen Fällen vollständig, so bei dem Stück No. 4441. Bei dem anderen sind die beiden submarginalen Linien vorn und hinten deutlich, in der Mitte verschwommen. Dieses Exemplar (No. 4358 c. m.) mag als Cotypus gelten. Eurybia nicaea erythinosa Stich. (67, 3b). Zu dieser Unterart erhielt ich ein Übergangsstück zur typischen Form von A. Heyne, bezettelt Jary-Parana !), No. 1878 c.m. Es erreicht fast die Gröfse letzterer, das Rot des Hinterflügels ist etwas weniger grell, die Grundfarbe des Vorderflügels mehr grau mit weifslichen Punkten im vorderen Teil des Mittelfeldes, die bei erythinosa, soweit deutlich, rötlich gelb sind, bis auf die beiden rein weilsen Costalfleckchen. Eurybia cyelopia Stich. (67, 4) ist mir in dem bisher in Natur unbekannten $ aus Colombia (durch le Moult, Paris) zugegangen. Eine Abbildung bringt Seitz, Groflsschmett. Faun. amer. t. 123 Reihe g. Von dieser unterscheidet sich mein Exemplar dadurch, dafs im Vorderflügel das Rot weniger grell (rostrot) und weniger scharf begrenzt auf- tritt. Im Hinterflügel ist die den schwarzen, runden Submarginal- flecken folgende dunkle Fleckenbinde in der "hinteren Hälfte schwächer schattiert, das Rot, welches aber auch hier fahler, kaum rostrot, ist, überwiegt also in der distalen Flügelhälfte. — Vorderflügellänge 30 mm. Typus No. 4195 c. m. Mesosemia ulrica messala Hew. (61, 102b). Ein weibliches Exemplar, welches hiermit zu vereinigen ist, erhielt ich durch zweite Hand aus Porvenir, Peru: No. 4108 c. m. Es unterscheidet sich von der Abbildung des Originals durch eine breitere weilse Vorderflügelbinde, von M. ulrica ulrica 2 f. lamprosa m. dadurch, dafs die Binde an der distalen Seite bauchförmig erweitert ist, sich dort also dem distalen Flügelrande mehr nähert. 1) Wenn ich den Namen recht beurteile, handelt es sich um den Rio Parana, einen Nebenfluls des Tocantin, in der Landschaft Goyaz, Zentral-Brasilien. - Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. Q Die Oberseite ist ferner durch einen eigenartig bläulich-metallischen Glanz bei schräger Belichtung ausgezeichnet. Das Original ist aus Ecuador (Gualaquisa) angegeben, ob oben skizzierte Form das 2 einer besonderen Unterart vorstellt, kann man an der Hand des einzigen mir bekannten Stückes nicht entscheiden. Jedenfalls mufs ich meine bereits bei Gelegenheit der Veröffent- lichung über Ziodinidae des Brit. Museums (D. Ent. Zeitschr. v. 1915 p. 688) ausgesprochene Ansicht über den spezifischen Zusammenhang von M. ulrica Cr. und messala Hew. bei dieser Gelegenheit bekräftigen. Gegen die Unterseite des Bildes ‚‚messala“ in Seitz Grols- schmett. Faun. amer. 1 t. 124 Reihe e weicht mein Peru-Stück dadurch ab, dafs der Hinterflügel eine unvollständige, teilweise beschattete, weilse Binde führt. Eurybia dardus annulata form. nov. sannio m. (68, 8c «). Die unter dem Namen annulata zusammengezogene systema- tische Gemeinschaft ist ziemlich belangreich variabel, es lassen sich aber weitere Trennungen nach geographischer Begrenzung nicht vornehmen. Abgesehen von beträchtlichen Gröfsenunter- schieden ist die Intensität von Färbung und Zeichnung recht unbeständig, so dafs die bei der Beschreibung angewendeten Merkmale nur grundsätzliche Bedeutung haben. In die Gemein- schaft gehört auch das als ‚‚fassli 2“ bezeichnete Stück in Seitz Grofsschmett., Faun. amer. 1 t. 123 Reihe d. Es bildet einen Übergang zu obiger kleiner Extremform : Sämtliche helleren Flecke beider Flügel grell, rötlichgelb, namentlich auch diejenigen des Mittelfeldes. In der Mitte der Zelle ein rundlicher, am Ende derselben, distal von dem intensiv rot- gelb geringten Augenfleck, ein länglicher, rötlichgelber Fleck. Mit gleicher Farbe sind die dunklen Flecke hinter der Zelle des Vorderflügels und in der Mitte der Zelle des Hinterflügels zu beiden Seiten angelegt. Noch deutlicher erscheinen alle diese Merkmale beim 2. — Vorderflügellänge 7 21, 2 20,5 mm. — Typen No. 4316, 17 c. m. Pachitea-Gebiet, Peru. Teratophthalma azxilla asxilla (Druce) (77, 2a) erhielt ich in einem männlichen Stück aus Marcapata (Peru), ohne Unterschied gegen die Nominatform aus Bolivien. Der Fundort, wenn richtig angegeben, liegt bedeutend weiter südlich als das Gebiet. des Chanchamajo, woher ich die Unterart 7. a. vegata be- schrieben habe. Damit wird diese als systematische Einheit in Frage gestellt und wäre nur als Zustandsform anzusehen. Weiteres Material bleibt abzuwarten. Die Nominatform ist in Seitz, 6 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Grofsschmett. Faun. amer. 1 t. 125 Reihe a als „albiflua“ ab- gebildet. Teratophthalma phelina rubeola subsp. nov. (78, 7b). Unterscheidet sich vom Typus aus Colombia wie folgt: Der weilse eiförmige, bindenartige Fleck distal von der Zelle des Vorderflügels breiter, der am Zellende liegende schwarze, weils- punktierte Fleck hinten rostrot eingefafst, parallel zum Distal- rande und nahe diesem verläuft eine trüb rostrote Linie, die auch im Hinterflügel von unten etwas durchscheint. Vorderflügellänge 25 mm. — Typus 1 9, No. 1048 c. m., Ecuador (ohne nähere Angabe). Die Art spaltet sich hiernach in a) 7. phelina phelina (Feld.), Colombia, b) 7. phelina rubeola Stich. Ecuador. Hierzu das Zitat 1. c. Hewitson, 1869 und Abbildung „phelina“ Seitz, Grofschmett. Faun. amer. 1 t. 125 Reihe a. Hewitson erwähnt zwar nichts von den Unterschieden gegen die Nominatform, ich nehme indessen an, dafs er sie über- sehen hat. Genus Napaea Hübn. (81). Als Gattungs - Synonym ist nachzutragen: (Groniloba (part.). Westwood (Doubleday u.), Gen. diurn. Lep. v. 2 p. 512 (@. nepos) (1851); Butler, Cat. diurn. Lep. Fabr. p. 154 (1869). Zitat Westwood (1851) gilt auch für Napaea nepos nepos (Fabr.) (85, 9a). Necyria westwoodi Hopffer (96, 2). Bei dieser Art ist die Ausbildung der karmesinroten Zeichnung am Zellende des Vorderflügels variabel.e Bei der Hauptform er- scheint nur ein strichförmiger Fleck, bei forma whitelyana ist nach der Originalbeschreibung „a bright carmine band“ am Ende der Zelle. Demgegenüber läfst ein Stück meiner Sammlung keine Spur von Rot im Vorderflügel erkennen, es gleicht hierin dem in Seitz, Faun. american. 1 t. 129 Reihe b als „whitelyana“ abgebildetem Stück, trägt aber im Hinterflügel den auch in der Beschreibung von whitelyiana erwähnten trübroten Fleck am Hinter- rande des Hinterflügels, der für die Art charakteristisch ist. Die Form ohne Rot im Vorderflügel sei als forma obliterata m. bezeichnet. Typus No. 487 c. m., Porvenir (Pozuzo), Peru. Die Art hat grofse Ähnlichkeit mit N. bellona Westw. (96, 1), bei der in der Regel noch eine rote Binde über den Hinterflügel Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 2 läuft. Aber diese ist manchmal rückgebildet, wie auch der rote Costalfleck des Vorderflügels verkleinert ist. Solch’ eine Form ist bei Seitz 1. c. Reihe b, c als „enyo“ abgebildet. Dieser nicht den Nomenklaturgesetzen genügende Name sei ergänzt als N. westwoodi forma enyo. Das Extrem dieser Entwicklungsrichtung dürfte ganz binden- lose Hinterflügel aufweisen, ein so annähernd gezeichnetes Stück, bei dem nur noch Spuren von Rot im Mittelfelde des Hinter- flügels wahrnehmbar sind, habe ich unter No. 2856 aus Bolivia (Yungas de la Paz) in meiner Sammlung neben Übergängen zur Nominatform. Ancyluris paetula spec. nov. (104, 4 bis). co’. Flügelschnitt wie A. etias (Saund.), Hinterflügel mit kaum merklicher Zipfelbildung. Oberseite tiefschwarz mit leichtem blauem Schein bei schräg auffallendem Licht. Vorderflügel mit karmesinroter schmaler Querbinde, deren proximale @renze durch den Scheitel des Winkels zieht, den der vordere und mittlere Medianast bilden, im Distalfelde ein ganz verloschener, heller, vorn etwas gekrümmter Streif. Hinterflügel mit karmesinroter, schmaler Querbinde über die Mitte, die vorn etwas schmaler, hinten gegen den Hinterrand gekrümmt ist, ohne diesen zu er- reichen, auch ohne isolierten roten Fleck am Rande. Hinter der Bindenkrümmung ein gleich roter, flach gebogener , länglicher Fleck, der sich nach vorn nahe dem Flügelrande in einer Reihe blauglänzender Fleckchen fortsetzt. — Unterseite wie bei A. etias, nur der rote Fleck am Hinterrand des Vorderflügels und nahe dem Hinterwinkel des Hinterflügels kleiner, namentlich letzterer. — Fransen am Vorderflügel weilslich, an den Aderenden schwarz, am Hinterflügel scharf schwarz und weils gescheckt. — Vorder- fügellänge 22 mm. Typus 1 7, No. 4398 c. m., Peru, Rio Pangoa. Ancyluris colubra (Saund.) (105, 9). Ein 5 (No. 4325 c. m.) aus Ecuador, ohne nähere Angabe, besitzt im Vergleich mit einem Stück vom unteren Amazonas breitere rote Binden, diejenige des Hinterflügels ist aufserdem hinten bis nahe zu dem roten Analfleck verlängert, auch sind die Analzipfel des Hinterflügels weniger schlank. Ich erwähne dies vorläufig als Unterlage für die Beurteilung, ob Rassenbildung vorliegt, bis weiteres Material zur Verfügung steht. Aneyluris formosissima (Hew.) (107, 17). Typus aus Ecuador (nach Hewitson: Ashpiyaco). Von dem Bilde der Type unterscheiden sich Tiere aus dem südlichen Peru 8 ° Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. wie folgt: Die weiflse Binde des Vorderflügels ist nach hinten stärker verbreitert, diejenige des Hinterflügels hinten schmaler, ihr spitzer Endwinkel ist rot ausgefüllt und dieser rote Zipfel wendet sich stumpfwinklig, bandartig zum Hinterrande des Flügels, während das Rot bei dem von Hewitson abgebildeten Stück eine breitere, mehr abgerundete Binde bildet. Auf der Unterseite des Vorderflügels ist der blaue Schiller auf einen schmaleren, fast in ganzer Ausdehnung durch stumpfes Schwarz von der weilsen Binde getrennten Streifen beschränkt. Im Hinterflügel ist der weifse Fleck vor der roten Mittelzone gröfser. Sollten diese Unterschiede beständig sein, so erscheint die Einführung der Peru-Form als A. f. venerabilis subsp. nov. gerechtfertigt. Typus, 1 0’ No. 4107 c. m., südlich. Peru, Gebiet des Chan- chamajo. Hierzu gehört vermutlich Abbildung ‚jormosissima“ Seitz, Grofsschmett., Fauna amer. 1 t. 130 Reihe c. Auf diesem Bild ist aber der Anschlufs des Rot an die weifse Hinterflügelbinde sowohl von meinem Original als auch vom Bilde der Ecuador- Type abweichend. Der bei letzterem und in der Abbildung Seitz bemerkbare schwarze Trennstreif ist in Wirklichkeit nicht vor- handen, sondern wird nur durch dichtere schwarze Behaarung vorgetäuscht. Die Grundfarbe bei der Seitzschen Abbildung ist braun statt tiefschwarz. Rhetus arcius castigatus Stich. (112, 1d). Diese Unterart habe ich nach männlichen Stücken der im Berliner Zoolog. Museum befindlichen Sammlung Staudingers be- schrieben. In dem Verkaufslager der Firma Staudinger & Bang- Haas fand ich jüngst noch ein Pärchen derselben , bezettelt mit Chiriqui. Das 5, No. 4328 c. m., mag als Cotypus angenommen werden, das $ sei beschrieben wie folgt: Etwas breitflügliger als das Z, schwarze Grundfarbe weniger intensiv, die milchglasartige Vorderflügelbinde etwas breiter und deutlicher, nach hinten an der Distalseite etwas erweitert aber nicht in dem Mafse wie beim 5 von R. a. huana, dessen Binde vorn auch mehr verengt ist. Die entsprechende Binde des Hinter- flügels lang, bis nahe zum roten Analfleck reichend, der sich binden- artig mit zackiger Begrenzung bis zum vorderen Medianast aus- dehnt. Das Blau des Schwanzes auf den schmalen Streifen zwischen vorderem Medianast und Flügelrand beschränkt, nach vorn nahe diesem von der trüber weifsen Submarginalbinde fortgesetzt. Die weiflslichen Flecke hinter dem roten Analfleck deutlicher als beim J. Vorderflügellänge 18,5 mm. Typus No. 4329 c. m. \ Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 9 Nahida trochois (Hew.) (119, 2). 2. Flügelschnitt wie N. coenoides Hew. 2, also etwas breiter als beim 9, Distalrand stärker konvex. Vorderflügel glasig grau mit schwarzem Vorder- und Distalrand wie bei jener Art, in letzterem eine Reihe weifser Submarginalflecke, die nach hinten zu allmäh- lich kleiner werden, auch wie bei jener; auch der Hinterflügel nur insofern abweichend, als sich nahe dem Hinterrande, etwa in dessen Mitte, da wo die schwarze Besäumung spitz am Flügel- rande ausläuft, ein eiförmiger, ungewifs umschriebener, trüber, rostbrauner Fleck bemerkbar macht, der sich auf der Unterseite vergrölsert und sich verwaschen längs des Flügelrandes nach vorn bis nahe zur Wurzel fortsetzt. Vorderflügellänge 19 mm. — Typus No. 2557 c.m. Ecuador, ohne nähere Angabe. Das Auftreten des roten Fleckes am Hinterrande des Hinter- Nügels läfst auf die Zusammengehörigkeit mit frochois 5 schliefsen, die Schwäche des Fleckes gibt zugleich der Vermutung Raum, dafs die beiden „Arten“ coenoides und trochois spezifisch zusammen- hängen, was jedoch erst durch ein gröfseres Material, das bei der „Seltenheit“ beider schwer zu haben sein wird, entschieden werden könnte. Melanis agyrtus sestus Stich. (128, 1b) = ‚„müthrophorus“ in Seitz Grofsschmett., Faun. amer. t. 132 Reihe c. Inzwischen lieferte mir Staudinger & Bang-Haas 1 Pärchen dieser bemerkenswerten Unterart aus derselben Gegend, aus der die von mir beschriebenen Typen stammen, die beiden Stücke mögen als Cotypen gelten: No. 4320, 21 c. m.: Itaituba. Das, was in Seitz l.c. als „sestus“ abgebildet ist, gehört einer anderen, vielleicht neuen Rasse oder Art an. Letzterer Fall dann wahrscheinlich, wenn die fast zinnoberrote Farbe und eigenartige Gestalt der Vorderflügelbinde richtig die Natur wieder- geben. Metacharis cuparina Bates (142, 5). Ein sehr kleines 2° von 16 mm Vorderflügellänge lieferte mir Le Moult, Paris, mit Patria-Angabe Französ. Guayana (No. 2523 c.m.). Es ist etwas abgeflogen und vielleicht deshalb etwas mehr grau in der Farbe, sonst aber von einem 9 aus Panama (Bugaba) meiner Sammlung nicht zu trennen. Das schon weite Verbreitungs- gebiet der Art wird hierdurch noch bedeutend vergröfsert, es er- streckt sich von Nicaragua südlich bis Peru, von Colombia östlich bis Französ. Guayana. Nicht bekannt ist die Art aus Venezuela und Britisch-Guayana, woher sie in Anbetracht oben erwähnten Fundortes noch zu erwarten ist. 10 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Lepricornis atricolor stygialis Stich. (147, 7b). Ein typisches 5 dieser von mir aus dem nördlichen Peru (Tarapalo ), Hillapani) beschriebenen Unterart erhielt ich durch P. Zobrys aus Matto Grosso. Das Verbreitungsgebiet der Unter- art wird hiernach beträchtlich erweitert. Das erwähnte Stück, No. 4109 c. m. gilt als Cotypus. Chamaelimnas iaeris Bates (156, 1b als ©. tircis i.). Ein Stück vom Chanchamayo (No. 1058 m.) stimmt mit der Beschreibung von Bates überein, nur der gelbe. Spitzenfleck ist nicht wahrnehmbar, das Exemplar ist aber etwas abgeflogen und die Fransen am Apex sind nicht intakt, vielleicht beschränkt sich das Gelb auf die Fransen. Im übrigen gewinne ich die Über- zeugung, dafs diese Art eine Sonderstellung im System zu be- anspruchen hat und nicht mit ©. fireis spezifisch zu vereinigen ist. Chamaelimnas pamsa Godm. (156, 2). Ein Pärchen dieser Art lieferte mir P. Zobrys. Beim A ist die Vorderflügelbinde intensiver gelb gefärbt als im Bilde Godmans (Tr. ent. Soc. Lond. 1903 t. 20 f. 13). Das bisher un- beschriebene, aber in Seitz, Grofsschmett., Fauna amer. 1 t. 127 Reihe g abgebildete $ ist im Flügelschnitt breiter als das 07, das weifslichgelbe Schrägband des Vorderflügels ebenfalls breiter, sonst in gleicher Lage und Gestalt: vorn schmal durch die Grund- farbe vom Vorderrand getrennt, hinten nahe dem Hinterwinkel abgerundet endigend. Vorderflügellänge 16 mm. — Typus No. 4382 c. m. Chamaelimnas urbana spec. nov. (156, 3 bis). 0‘. Nächst C. villagomes Hew., den ich nur nach der Ab- bildung kenne. Im Vorderflügel statt des herzförmigen Fleckes eine chromgelbe Binde, ähnlich wie bei (©. iaeris Bates, aber etwas schmaler und hinten etwas mehr gegen den Hinterwinkel gerichtet. Hinterflügel gelb mit breitem schwarzem .Distalsaum, der sich um Apex und Hinterwinkel herumzieht und spitz gegen die Mitte des Vorder- und Hinterrandes endet. Unter Zuziehung der schmalen schwarzen Wurzelbestäubung bildet die gelbe Zone ein verschobenes Rechteck, das nur wenig höher als der schwarze Saum breit ist. Vorderflügellänge 16 mm. Typus 1 07, No. 4331. Von Firma O. Staudinger & Bang-Haas als (. briola var., be- zettelt Peru. !) In Gen. Ins. 112 t p. 147 Tarapoto geschrieben. Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 11 Chamaelimnas phoenias Hew. (156, 5) habe ich 1. c. als „spec. non agnosc.“ bezeichnet. Nun er- hielt ich ein Pärchen aus dieser Gattung vom Pachitea-Gebiet, das ich nur hier unterbringen kann. Das 2 weicht von dem Bilde in Hewitson nur dadurch ab, dafs der gelbe Zellstrahl im Vorderflügel etwas kürzer ist. Bei dem J’, das sich durch schlankere Flügelform auszeichnet, ist er schmaler, aber schärfer als beim 2, schmaler auch als in der Abbildung von Hewitson. Aufserdem ist bei meinem Stück das Gelb im Hinterflügel breiter, auch als in der Abbildung bei Seitz, Grofsschmett. Faun. amer. 1 t. 127 Reihe f., und nicht wie in der Abbildung durch schwarze Zähnchen belegt, sondern ganz glattrandig. Die Ab- bildung, die übrigens der Beschreibung entspricht, scheint also nach einem etwas aberrativen Exemplar angefertigt worden zu sein, wenn nicht lokale Einflüsse eine Rolle spielen. In allen Fällen ist das Verbreitungsgebiet der „Art“ auf Zentral-Peru auszudehnen. Chamaelimnas joviana Schaus (157, 9). Das Verbreitungsgebiet Peru, Bolivia dehnt sich ausweislich eines von mir erworbenen männlichen Stückes bis nach Brasilien (Cuyaba, Matto Grosso) aus. Dieses Exemplar hat ein wenig schmalere Binden als mein Peru-Stück, läfst aber sonst keine Unterschiede erkennen: No. 4330 c. m. Caria trochilus arete Feld. form. nov. phayla m. (174, 3b). cd. Unterscheidet sich von der typischen Form der Unter- art durch das Schwinden der goldgrünen Bestäubung. Im Vorder- fügel sind hiervon nur einige zerstreute Schuppen im Mittefelde, im Hinterflügel in der Analgegend vorhanden. Typus 1 do, No. 3219 ce. m., südliches Peru, Pozuzo. 1 Übergangstück, No. 4459 c. m., Matto Grosso. Baebotis hisbon (Cram.) (180, 1). Die Art habe ich 1. c. in 2 Unterarten aufgeteilt: a) B. h. hisbon (Cram.) — Brasilien, b) PB. h. zonata Feld. — Mittelamerika mit dem Synonym: Mesene simbla Boisd., weil beide aus Mexiko angegeben worden sind. DB. h. zonata (Feld.) hat eine sehr breite dunkelbraune Zeichnung, demgegen- über ist diese Zeichnung bei 1 Pärchen aus Tehuakan (Mexiko, 1650 m., X), das ich A. Heyne verdanke, auffällig schmaler, und diese Form deckt sich wohl mit der gleichfalls von mir als Synonym zu zonata gezogenen „Charis“ libna Butl. Sie unter- 12 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. scheidet sich von dem Bilde Butlers nur dadurch, dafs das gelb- liche Mittelfeld der Grundfarbe des Vorderflügels zipfelartig ver- schmälert unmittelbar bis zum Vorderrand reicht, der bei libna dunkel gesäumt ist. Aufserdem ist der gelbliche Subapicalfleck vorn und hinten spitzer ausgezogen, die Submarginallinie blei- glänzend und feiner. Alle diese Merkmale können individuell sein, so namentlich die schwärzliche Besäumung des Vorderrandes, die auch bei 2. h. zonata vorkommt (siehe Abbildung Stau- dinger t. 91). Das 2 unterscheidet sich vom 5 durch eine etwas breitere Flügelform, wodurch die gelben Flügelfelder auch breiter erscheinen. Ich möchte mich demnach darauf beschränken, obigen beiden als dritte Unterart anzureihen: c. B. h. simbla (Boisd.) — Mexiko (ex parte) — (haris libna Butl. Als unterschiedlicher Charakter derselben ist u. a. das Auf- treten des gelblichen Fleckes im Hinterwinkel der Hinterflügel- oberseite anzusehen , der bei zonata nur unten wahrnehmbar ist. Von dieser Unterart ist simbla aulserdem durch die Rückbildung der schwärzlichen Zeichnung wesentlich abweichend. Riodina Iysippus lysias Stich. (195, 1b). Von dieser Unterart wurde meine Sammlung durch 2 00’ aus Matto Grosso bereichert: No. 4111, 4112 c. m. Auch diese zeigen, wie ich schon in Entom. Mitteil. v. 3 p. 122 betont habe, dafs die zur, Begründung des Namens benutzten Merkmale nur relativ brauchbar sind, denn das eine hat schmale Binden, kaum breiter als /ysippe Hübn. Indessen läfst die sanfter ge- krümmte Lage derselben im Vorderflügel und ihre Neigung zur Zackenbildung in beiden Flügeln die Sonderstellung als systema- tische Einheit begründet erscheinen. Weiterhin traten hinzu 2 0, 12 von A. Heyne, bezettelt Jary-Parana (siehe Fufs- note p. 4), so dafs sich die Unterart nach Osten bis in das Herz Brasiliens ausdehnt. 1 5 vom Gebiet des Pachitea im südlichen Peru meiner Sammlung vervollständigt das Bild des Fluggebietes, das sich nach Norden bis Ecuador, soweit bis jetzt bekannt, erstreckt. Während sämtliche mir zur Verfügung stehende 70’ nur wenig merklich, höchstens etwas deutlicher im Hinterflügel, weilsgefleckt sind, ist das einzige 2 (No. 1874) vom Parana auf beiden Flügeln reichlich weifslich punktiert. Lymnas iarbas rabuscula Stich. (202, 8b). 2 Jo" aus Jary-Parana (Goyaz). Die Vorderflügelbinde ist etwas fahler ockergelb. Wegen des Verbreitungsgebietes zu erwähnen. Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 13 Lymnas pronostriga pronostriga Stich. (202, 10). Hiervon Zugang von 1 Z 2 22 aus Matto Grosso. Das J' trägt eine Vorderflügelbinde, die an der proximalen Grenze etwas konkav verläuft. Es nähert sich hierdurch ZL. jarbas F., hat aber einen ganz schwarzen Vorderflügelapex und schwarzen Hinterflügelsaum. Das 2 bleibt zu beschreiben: Etwas breitflügliger als das 7, Binde des Vorderflügels auch etwas breiter, weilslich mit schwachem gelblichen Ton (beinweils). Am Apex des einen Stückes eine kleine Fransenstelle weifslich, die roten Wurzelflecke beider Flügel sehr kräftig, quadratisch verzerrt. Vorderflügellänge 21 mm. Typen No. 2758, 4431 c. m. Hierzu gesellt sich ein zwerghaftes Stück aus gleicher Lokalität. Die Vorderflügel messen nur 15 mm und sind sehr schmal, die schwarze Grundfarbe wenig kräftig, die übrigen Merk- male indessen mit der Nominatform übereinstimmend. Es handelt sich vermutlich um eine Hungerform, wie sie ja auch bei anderen Arten nicht selten zu beobachten ist. Lymnas aegates (Hew.) (204, 18). Hiervon erhielt ich ein 0’, das etwas gröfseres ist als typische Stücke, mit etwas verschmälerter Vorderflügelbinde, aus Matto Grosso, das graue statt weilse Fransen aim Hinterflügel trägt. Es scheint mit der Abbildung „cratippa“ in Seitz, Grofsschmett., Faun. amer. 1 t. 131 Reihe e übereinzustimmen. Wenn dies zutrifft, ist die Art aufzuteilen in: L. aegates aegates (Hew.) — Bolivia, L. aegates cratippa ? Seitz — Matto Grosso, L. aegates cretiplaga Stich. — Argentinien. Lymnas seleukia Stich. (207, 29). Von dieser Art erhielt ich auch das gJ', wodurch ihre Be- rechtigung und Gattungszugehörigkeit befestigt wird: Etwas schmalflügliger als das ?, tief sammetschwarz, auf den Adern die Schuppen etwas dünner, wodurch diese graue Streifen (namentlich im Hinterflügel) vortäuschen,, aber nicht so auffällig wie beim 2. Die goldgelbe Schrägbinde des Vorder- flügels etwas schmaler, an den Rändern etwas gekerbt, hinten ein wenig verbreitert und in ähnlicher Weise wie beim 2 zipfel- artig gegen den Hinterwinkel gerichtet. Hinterflügel unmittelbar an der Wurzel mit einem von unten durchgeschlagenen roten Fleckchen. Auf der Unterseite die grauen Adern schärfer ab- gesetzt, die Farbe der Vorderflügelbinde fahler. Abdomen seit- lich schmal karmesinrot, auf dem 2. Segment verbreitert sich 14 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. das Rot halbringartig. — Vorderflügelläinge 20,5 mm. — Typus, JS, No. 1871 ce. m. Espirito Santo, Santa Leopoldina. Die Art ist in Seitz Grofsschmett. Faun. amer. 1 t. 131 Reihe g als „phereclus“ aufgeführt. Dies Bild unterscheidet sich etwas von meinem Original durch eine gleichmäfsiger begrenzte Vorderflügelbindee Der Name, welcher aus Cramer Pap. exot. t. 178 Abb. D übernommen sein dürfte und erstmalig giltig in der alphabetischen Liste zu Cramer Band HI, p. 150 (1777) als Papilio pherechus angewendet wurde, ist deswegen zu verwerfen, weil er als Papilio p. Linne 1758 verbraucht (praeoccupiert) war. Dabei ist es gleichgültig, ob die beiden ursprünglich mit gleichem Gattungsnamen aufgestellten Arten später als zu zwei ver- schiedenen Gattungen gehörig erkannt worden sind. Es liegt unbedingte Homonymie vor: Art. 35, 36 der Regeln der internat. Nomenklatur, 1905. Mesene celetes Bates (215, 18). Bates hat nur das 2 beschrieben. Die Beschreibung palst auf das 2 eines Pärchens meiner Sammlung aus Cuyaba (No. 4354), nur dafs bei diesem die Besäumung der Flügel nicht „broadish black“, sondern ganz schmal schwarz ist. Das Original ist von Para, der Zeichnungsunterschied ist also erklärlich, es mag sich um eine Sonderrasse, deren Konsolidierung späterer Gelegenheit vorbehalten sein muls, handeln. Als typisches Merkmal für die Art sehe ich die weifslichen Flecke am Distalrande der Hinterflügelunterseite an. Wenn meine Bestimmung richtig ist, woran kaum zu zweifeln, sei das zugehörige o’ wie folgt be- schrieben : Gestalt wie M. phareus (Cr.), Vorderflügel eine Wenigkeit stumpfwinkliger. Oberseite zinnoberrot, Vorderrand des Vorder- flügels, Distalrand beider Flügel schmal schwarz gesäumt. Am Vorderrande verschmälert sich die Besäumung nach dem Apex zu und bildet drei stufenartige Absätze, vorher etwas feine schwarze (Juerstrichelung. — Unterseite des Vorderflügels fahl schwarz- braun, nur das Hinterrandfeld im vorderen Teil rötlich, hinten weilslich. Hinterflügel rot, Wurzel und ein schmaler Distalsaum schwarzbraun, an der Grenze des Wurzelfeldes etwas gestrichelt. Nahe dem Hinterwinkel ein weifsliches Fleckchen am dunklen Saum. — Vorderflügellänge 15 mm. — Typus No. 4353 c. m. Falls ich die Batessche Art richtig erkannt habe, ist sie bei Cohors Bomilcariformes auszuschliefsen und in Cohors Pharei- formes hinter M. phareus einzureihen. Überhaupt bedarf die Gruppierung meiner Cohorten dieser Gattung, die mangels aus- EREIEZREEEEN v1 Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 15 giebigen Materials teilweise nach dem Gefühl zusammengestellt worden sind, einer Nachprüfung. Falls es sich um eine von der Parä-Rasse zu unterscheidende Unterart handeln sollte, behalte ich dafür den Namen M. celetes ineptus vor. Genus Xinias Hew. (222). Der Name ist erstmalig von Hewitson: Descr. Butt. Bol. p. 17 (Gen. Ins. 112 t. p. 222: verdruckt p. 71) mit einem i, sodann, 1. c. p. 18 mit y geschrieben. Aus Prioritätsrücksichten ist obige Schreibweise die giltige. Esthemopsis caeruleata Godm. & Salv. (225, 5). Bisher scheinen nur Weibchen dieser Art bekannt geworden zu sein, auch mein zweites, vor einiger Zeit erworbenes Stück (Nr. 2881, Chiriqui) ist ein 9. Die Bildung der Antennen, die fast gleichmälsig stark, nur am Ende flach zugespitzt sind, lassen darauf schliefsen, dafs die Art nicht in das ihr zugewiesene Genus gehört. Wahrscheinlich handelt es sich um das dimorphe 2 einer Riodinide aus anderer Gattung, vielleicht Aenandra Feld. Weitere Feststellungen hierüber müssen der Zukunft vorbehalten bleiben. | Symmachia leopardina Feld. (232, 11). Die Art habe ich 1. c. in 2 Unterarten geteilt, deren eine, S. I. hilaria Hew., nach dem vom Autor gegebenen Bilde von der typischen Form unbedeutend durch eine Verstärkung der dunklen Zeichnung, namentlich in der Apicalzone, abweicht. Hewitson gibt keinen Fundort an, ich habe also solchen „Amazonas“ nach Bates (1868) angenommen, die Nominatform ist aus Bahia. Nun erhielt ich ein 2? vom Jurua (westliches Amazonas), das von Felders Abbildung so gut wie garnicht abweicht. Ailaria wird sich hier- nach als systematische Einheit nicht halten lassen und als Zu- standsform zu betrachten sein. Phaenochitonia bocchoris Stich. (Hew.) (242, 19a). Das 2 dieser Unterart habe ich in Gen. Ins. (s. oben, Fufs- note 1) kurz erwähnt. Die Beschreibung genügt für die Wieder- erkennung. Als Typus bestimme ich No. 4334 c. m. aus Rio Grande do Sul. Dieses Exemplar hat noch die Eigentümlichkeit, dafs am Hinterrande des Hinterflügels unweit des Hinterwinkels ein rotgelbes Fleckchen bemerkbar ist, aber nur auf der linken Seite. Solche Erscheinung wiederholt sich bei der verwandten P. sagaris als P. s. satmius f. matronalis in etwas anderer Lage. 16 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Anteros allectus allectus Westw. (253, 1a). Meine Annahme (Berl. Ent. Z. 54 p. 48), dafs die Ecuador- rasse, die ich nach einem einzelnen 2 aufgestellt habe, eine Sondereinheit darstellt, bestätigt sich dadurch, dafs ich in dem Verkaufslager der Firma Staudinger & Bang-Haas ein 2 der typischen Unterart fand. Eine Beschreibung desselben scheint bisher zu fehlen: Vorderflügel breiter, Apex stumpfer, Distalrand viel stärker konvex als beim , Grundfarbe ein wenig fahler. Der weilse Mittelfleck im Winkel von Mediana und hinterem Medianast etwa doppelt so grofs, eiförmig, bis zum mittleren Medianast reichend ; hinter ihm, im hinteren Medianzwischenraum, etwas weilsliche Bestäubung. Flügelfransen dunkelbraun und weils gescheckt. Hinterflügel fahler im Farbton, Vorderrand schmal weils, Fransen ebenso, nur an den Enden der Medianadern braun unterbrochen, am Hinterwinkel pinselartig. Auch der Hinterrand schmal, an der Wurzel breiter weifslich. — Unterseite wie beim co’, aber die Flecke kräftiger und gröfser, namentlich im Distalfeld des Vorderflügels, wo ein stark metallisch glänzender Doppelfleck er- scheint. Nahe dem Hinterwinkel des Vorderflügels schwärzliche Schattierung, am Distalsaum beider Flügel schwarze Fleckchen in den weilsen Fransen. Vorderflügellänge 12,5 mm. — Typus No. 42536 c. m., Amazonas. Das 2 ist in dem Handlungskatalog obiger Firma als A. michaela aufgeführt. Emesis mandana aurelia Bates (269, 3c) habe ich 1. ce. als „subsp. dubia“ aufgeführt. Ich neige jetzt zu der Ansicht, dafs der Name Berechtigung hat. Die Gliederung der mandana-Rassen und ihrer Verwandten ist allerdings ein recht schwieriges Kapitel, das noch nicht abgeschlossen sein dürfte. Ich erhielt 2 907 aus Tarapoto (Peru) und Cuyaba (No. 4338, 39 c. m.), die recht gut auf die Beschreibung von E. aurelia Bates passen. Dazu tritt ein 0 (No. 2502) meiner Sammlung mit dem fraglichen (aber von zoogeographischer Überlegung möglichen) Fund- ort Paraguay und 1 7" (No. 3282) von Sarayacu (Ecuador) neben typischen mandana-Stücken. Auffällig ist die Verdickung der Apical- und Analflecke am Saume der Hinterflügelunterseite. Dies ist aber kein durchgreifender Unterschied gegen mandana, weil es dort auch vorkommt. So ist dies auch auf dem Bilde Cramers deut- lich ausgeprägt. Aber die nächst den Submarginalpunkten der Unter- seite liegende Fleckreihe, die bei mandana aus einer fast zu- sammenhängenden Binde massiger, flacher Halbmonde besteht, ist bei aurelia aus viel zarteren Halbmonden zusammengetzt. Hierzu Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 17 tritt die hellere Färbung der Oberseite und die fast chromgelbe Grundfarbe der Unterseite. Erstere ist allerdings wieder nicht durchweg beständig, denn oben erwähntes 0’ aus Ecuador ist fast so dunkelbraun wie eine typische mandana, indessen haben die durch schwarzbraune Wellenlinien eingefafsten Querbinden einen eigen- artigen bleigrauen Ton, ähnlich wie bei E. russula m. So bleibt die Frage, ob es sich um eine Zeitform, eine teilweise neben der Hauptform verbreitete Unterart oder um eine bona species handelt, zunächst offen. Zu einer Untersuchung der Genitalorgane, die vielleicht weitere Schlüsse zuläfst, mangelt es mir jetzt leider an Zeit. Emesis neemias Hew. (271, 14). Godmans „Wiederbeschreibung“ der Art in Tr. Ent. Soc. Lond. 1903 p. 537 ist verfehlt. Er sagt, dafs das Bild Hewitsons nach einem „worn male from Brasil“ gefertigt ist. Man kann dies nicht bestreiten, ohne die Type gesehen zu haben, aber die Richtigkeit dieses Urteils angenommen, läfst sich das o’-Original _ nach einem von mir erworbenen ganz frischen Pärchen aus Sao _ Paulo unzweifelhaft wiedererkennen und dieses 0’ ist durchaus ver- schieden von Godmans Abbildung 1. c.t. 8, für die ich ebenfalls ein Belegstück aus Bolivia (La Paz) besitze. Dieses letztere stimmt zwar in der Färbung nicht genau mit Godmans Bild überein, ich nehme aber hauptsächlich deswegen Indentität an, weil G. in seiner Beschreibung von „metallic spots“ der Oberseite spricht; das Kolorit des Bildes ist also verfehlt, worin die Flecke bläulich weils dargestellt sind. Der echte neemias hat eine sehr ähnliche Zeichnung, aber die Querstriche sind nicht in der Weise metallisch (messingglänzend) wie bei neemias Godm., sondern bleigrau, nur bei sehr schräg auffallendem Licht etwas glänzend, so dafs sie sehr wohl mit „grey-white“, wie in der Originalbeschreibung gesagt, bezeichnet werden können. Im Hinterflügel fehlen die Submarginalpunkte auf Ober- und Unterseite gänzlich, im Vorder- Hügel sind sie oben sehr undeutlich und fehlen unten ganz. Das zugehörige 2 unterscheidet sich von dem Bilde God- mans 1. c. wie folgt: Die den Submarginalpunkten folgende Reihe bleigrauer Halb- monde auf beiden Flügeln weiter vom Rande entfernt, die nächste Fleckreihe des Vorderflügels springt vorn zahnartig bis nahe zur Halbmondreihe vor; im Hinterflügel alle Flecke undeutlicher, sämtlich, auch die des Vorderflügels, bleigrau, leicht metallisch glänzend. Unterseite ockergelb mit rötlichbrauner Schattierung und ebensolchen, aber kräftiger getönten Flecken wie oben. Der gröfsere Abstand der Mondfleckenreihe vom Rande kommt sehr Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft I. 2 20338 18 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. deutlich zur Erscheinung. Die Mondflecke selbst sind im Hinter- flügel spitzer gewölbt, ohne die Submarginalpunkte zu umschliefsen. Vorderflügellänge 15 mm. Typus No. 4341 c. m. Die von Godman verkannte Art nenne ich Emesis orichalceus spec. nov. Sie unterscheidet sich bezüglich der Zeichnung von der vorigen durch eine andere Lage der messingartigen Querstriche, die in Godmans Abbildung ziemlich genau wiedergegeben sind, auf der Unterseite durch reichere Zeichnung. Während bei E. neemias im distalen Flügelfelde nur verlorene Fleckchen zu bemerken sind, erscheint hier nächst einer Reihe kräftiger schwarzbrauner Flecke über die Mitte eine weitere Reihe schwächerer Halbmonde, der wieder deutliche Submarginalpunkte folgen. Hierin stimmt mein Belegstück nicht ganz mit Godmans Bild überein, es dürfte dies aber individueller Variabilität zuzuschreiben sein. Vorderflügel- länge 17 mm. — Typus No. 928 c. m. Bolivia, La Paz. Siseme pseudopallas Weym. (278, 8). Zu dieser Art, die mir fehlte, habe ich als Synonym S. hellotis Thieme gezogen in der Annahme, dafs es sich um individuelle Unterschiede handelt. Nachdem ich inzwischen ein Exemplar un- bekannter Herkunft erhalten habe, das auf Weymers Be- schreibung und Abbildung von S. pseudopallas gut palst, also von hellotis verschieden ist, neige ich bei der Wiederholung des Vor- kommens zu der Ansicht, dafs es sich um zwei getrennte Arten handelt. Es ist also einzuschalten: 3 bis. ‚Siseme hellotis Thieme (1907). Ausschlaggebend für dieses Urteil ist namentlich die Form der Vorderflügelbinde, die bei pseudopallas schmaler, hinten breiter ist und einen stumpfen Winkel bildet, während sie bei hellotis gleich- mäfsig breit und gerade verläuft. Die beiden Arten bilden vermöge der gleichmäfsig dunkel- grauen Grundfarbe ohne helle Strahlen eine besondere Gruppe in der Gattung. Von S. hellotis enthält meine Sammlung 2 Exem- plare aus Huancabamba und Pozuzo (Peru): No. 3834, 3792. Pachytone ignifer Stich. (281, 10). Eine sehr angenehme Bereicherung erfuhr meine Sammlung durch ein 0 dieser Seltenheit aus Panama (Chiriqui). Seine Grundfarbe ist wohl etwas mehr rot gehalten als beim Typus vom Rio San Juan, Colombia, der Subapicalstreif weniger scharf aufgetragen, so dafs die Möglichkeit einer Rassenbildung nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Einstweilen verzichte ich auf eine Benennung und stelle das Stück als Cotypus zur Nominat- form: No. 2005 c. m. Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 19 Tharops clotho Stich. (306, 6). Von dieser Art liegt mir das bisher unbekannte 5 aus Peru vor: Vorderflügel schmaler als bei 7‘. hebrus Cr., Distalrand hinter dem Apex stärker konkav. Grundfarbe schwarz, mit ähn- lichen metallisch grünen Zeichnungen, die sich aber auch über die Zelle erstrecken. Im hinteren Medianzwischenraum, distal an die goldgrüne Bestäubung in der Mitte anschlielsend, ein weils- licher, breit pfeilförmiger Fleck, dessen Spitze basalwärts gerichtet ist. Hinterflügel fast wie bei der Vergleichsart, reichlicher weils, so dafs nur die vordere Hälfte schwarz und grünlichblau gefärbt ist, das Schwarz an der Wurzel in Flecke aufgelöst. Unterseite im allgemeinen heller gefärbt, mit reichlicherem Weils, die Zeichnung wie bei T. kebrus Cr. — Vorderflügelläinge 15 mm. Typus 1 0’, No. 4127 c.m. Peru, Oberer Madre de Dios. Bei der Übereinstimmung der Unterseite ist es möglich, dafs es sich um eine Unterart von T. hebrus Cr. handelt. Polystichtis cerealis (Hew.) (423, 12) ist aufzuteilen in a) P. ce. cerealis (Hew.) — Lemonias cuprea Butl. — Ama- zonas, Parä, Brasilien, b) P. ce. cayapona m. — Matto Grosso. Zeichnung der Oberseite rückgebildet, alle Flecke punktartig, am Zellende strichförmig, der mittlere Zellfleck fehlt, der Apex kaum verdunkelt, der blaue Apicalfleck ganz undeutlich. Die vom Vorderrand ausgehende subapicale Fleckbinde schmaler, schräg fast bis an den Distalrand laufend. Vorderflügellänge 15 mm. — Typus 1 5, No. 2008 c. m., Cuyaba, Matto Grosso. Polystichtis rhodope haemus Stich. subsp. nov. (322, 7e). Die rötlich ockergelbe Zone beider Flügel vergrölsert, sie füllt im Vorderflügel die ganze Zelle an und reicht im Hinter- winkel bis zu einem schmalen schwarzen Saum. Nahe dem Winkel ist noch ein kleines, vorn mit dem schwarzen Feld zu- sammenhängendes Fleckchen stehen geblieben (? individuell). Auch im Hinterflügel ist nur die Vorderrandzone breiter, der Distal- rand sehr schmal schwarz. Im Hinterwinkel selbst ist die Be- säumung fleckartig verstärkt und an der Mitte des Distalsaumes erscheint noch ein isoliertes schwarzes Fleckchen (? individuell). An der Grenze der schwarzen Zone beider Flügel feine kurze Strichelung. — Unterseite dunkler schattiert als bei der Nominat- form, von der ich ein Stück aus West-Amazonas besitze. Im Vorderflügel innerhalb der helleren Hinterrandzone, hinter der Mediana, drei dunkle Querstriche; mein- Amazonas-Stück läfst IT 20 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. dort nur deren zwei erkennen. — Vorderflügellänge 14 mm. — Typus 1 0’ No. 4129 c. m. Pebas, Peru. Polystichtis candace (Druce) (325, 26). Diese vom Autor als Nymphidium c. und infolgedessen von mir fälschlich als Nymula orestes e. (370, 2b) registrierte Art ist hier zu streichen und wie oben bezeichnet einzureihen, wie ein männliches Exemplar aus Rio de Janeiro beweist, das ich der Firma Staudinger & Bang-Haas verdanke (No. 2046 c. m.). Ich hielt dasselbe für eine neue Art, bis mich der Zufall auf Druces candace führte, auf dessen Beschreibung es unbedingt palst. Das Bild ist zu hart in der Farbe, in Natur sind die Flügel von einem milden Rotbraun mit eigenartigem Purpur- schimmer, namentlich bei schräg auffallendem Licht. Echenais virgo Stich. (Entom. Mitt. v. 3, p. 119, 1914) habe ich gründlich verkannt. Der Name ist einzuziehen, weil der Körper zusammenfällt mit Lemonias amasis Hew., die ich ebenso irrtümlich als 2 zu Anatole zygia egaensis (332, 1c) gedeutet habe. Schuld an dem Irrtum ist das mangelhafte Kolorit von amasis in meinem Exemplar Hewitson, Exot. Butt. Nach der Beschreibung, die ich nicht gehörig gewürdigt habe, sind die schwarzen Flecke der Oberseite „bordered with lilac-white“, was in dem Bilde gar nicht ausgedrückt ist. Kirby hat also recht, wenn er in seinem Syn. Catal. diese Art zu Echenais gestellt hat. In Gen. Ins. v. 112 ist also zu streichen: p. 332, lc bei 4Anatole zygia egaensis die Zitate Lemonias amasis Hew. 1870 und folgende. Diese einzureihen p. 336, 3 bis: Echenais amasis (Hew.) — E. virgo Stich. 1. c. Echenais hübneri sordida Butl. (335, 2b) erhielt ich durch Firma Staudinger & Bang-Haas in einem männlichen Exemplar (No. 4024) aus dem Pachiteagebiet (Peru) und einem weiblichen (No. 4080) aus Olivenca, westl. Amazonas. Ersteres in gleicher Ausgabe wie meine Stücke aus Niederl. Guayana, nur etwas lebhafter in der Farbe und ein wenig gröfser (17 mm Vorderflügellänge), letzteres klein (13 mm Vorderflügellänge) und mit ziemlich breitem weilsen Distalfeld des Hinterflügels. Beide von den Typen nicht zu trennen. Echenais alector (Butl.) (335). Die von mir als Bezeichnung einer weiblichen Zustandsform zur typischen Unterart gezogene violacea Butl. (336, 3a, d) könnte auch für eine o’-Form erhalten bleiben, die sich durch eine etwas Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 21 ausgedehntere violettblaue Bestäubung des Vorderflügels vor der Nominatform auszeichnet. Von der Firma Staudinger & Bang- Haas erwarb ich ein solches Stück (No. 1785 c. m., Peru: Pachitea). Bei ihm verbreitert sich das Blau im hinteren Mittel- feld des Vorderflügels etwas weiter als Butlers Bild (7. Linn. Soc. Lond. v. 9 t. 6 f. 2) erkennen läfst; weiterhin besitzt es im Hinterflügel eine Reihe deutlicher submarginaler dunkler Flecke, die in jenem Bild nur angedeutet sind. Die Form ist eine Zwischenstufe von alector typ. zu glaucobrithis Stich., ohne indessen Unterartsrechte beanspruchen zu können. Echenais hemileuca epixanthe Stich. (336, 5b). Zugang in meiner Sammlung 19’(No. 1993) vom Gebiet desPachitea, Peru. Zu erwähnen wegen der Erweiterung des Verbreitungsgebietes. Echenais leucocyana Geyer (336, 4). 2 fc dieser Art aus dem Gebiet des Pachitea (Peru) und aus Amazonas ohne nähere Bezeichnung besitzen Vorderflügel mit reduzierter violetter Bestäubung und Hinterflügel mit breiter graubraunem Proximalfeld, in dem die hellgerandeten Flecke der Mitte vollkommen eingeschlossen sind, auch erscheinen die Sub- marginalflecke des Hinterflügels in fast vollkommener Reihe. Sie stellen ein so unverkennbares Bindeglied mit X. hemileuca Bates (336, 5) vor, dafs die spezifische Trennung dieser beiden nicht haltbar erscheint. Letzterer Name könnte allenfalls für eine im nördlichen Verbreitungsbezirk vorherrschende Unterart bestehen bleiben, so dafs zu trennen bezw. zu vereinigen ist: a) E. leucocyana leucocyana Geyer. — Amazones, Peru, b) E. leucocyana hemileuca Bates. — Guayana, Parä, Ama- zonas (ex parte). Echenais torquata m. spec. nov. (309, 21 bis). 2. Oberseite grauschwarz, über beide Flügel eine weifse Schrägbinde, die im Vorderflügel vorn etwas verschmälert ist und auf ?/, der Flügelbreite endet. In der Zelle des Vorderflügels 3, hinter ihr 2 eirunde weifse Ringe, die trübe rostbraun ausgefüllt sind. Nahe dem Distalsaum eine Reihe bläulichweilser, schwärz- lich ausgefüllter Ringe, die im Vorderflügel nach vorn undeutlich werden. Unterseite wie oben, aber die dunklen Zonen wesentlich heller, graubraun, zum Teil schmutzig weils. — Vorderflügel- länge 15 mm. — Typus No. 4371 ce. m., Mapiri, Bolivia. Beim flüchtigen Anblick sehr ähnlich dem 5 von Nymphidium baeotia Hew., aber die Flügel breiter, die Lage der weifslichen Binde steiler, die Ringflecke im Wurzelfeld des Vorderflügels ganz anders und charakteristisch für die Gattung Echenais, in der der neuen Art durch F. annulifera Godm. ihre Stellung angewiesen wird. 22 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Orimba epitus paroemia Stich. (345, 1c). Ein in der Zeichnung gut mit meiner Abbildung der Type übereinstimmendes Stück (2) brachte mir eine Durchsicht des Verkaufslagers der Firma Staudinger & Bang-Haas ein. Es ist etwas lebhafter gefärbt, namentlich der Wurzelteil des Vorder- flügels mehr rötlich getönt, es mag als Cotypus gelten: No. 2003 ec. m., Ecuador, Ober. Pastazza. Hamearis epulus propitia Stich. (361, 1b). Ein mit dem Original übereinstimmendes Männchen aus Cuyaba meiner Sammlung, No. 4375, als Cotypus zu betrachten. Das noch unbeschriebene 2 ist etwas grölser, seine Hinter- flügelzeichnung am Distalsaum etwas schärfer, es erscheint dort eine Reihe deutlicher, durch bräunliche Halbmonde begrenzter schwärzlicher Fleckchen, die beim 0’ nur unscharf vorhanden sind. Sonst wie das . Vorderflügellänge 16 mm. — Typus No. 4376 c. m, Cuüyaba. Hamearis epulus pasquita (Bang-Haas i. 1.) subsp. nov. (361, 1d). 2. Oberseite dunkel graubraun. Die hellen Flecke des Vorderflügels verkleinert, aber rein weils, in der Zelle nur der distal liegende erhalten, besonders schmal der zwischen dem hinteren und mittleren Medianast gelegene. Im Hinterflügel nur drei kleine, trübe, weifse (nicht bräunliche) Flecke im Mittelfeld vor- handen, sonst nur ungewisse fleckige Aufhellungen in der Grund- farbe. Beide Flügel mit einer Reihe fast zusammenhängender rotbrauner Flecke, die namentlich im Hinterflügel halbmondförmig sind und an die sich distal schwarze Punkte anschliefsen. Unter- seite etwas weniger lebhaft gescheckt und marmoriert, die rötliche Beimischung fast fehlend. Fransen beider Flügel grau und weils- lich gescheckt. Vorderflügelläinge 14 mm. — Typus No. 1990 c.m. Cuyaba, Matto Grosso. Hamearis aurinia (Hew.) (363, 10). Der Artname ist in Berl. Ent. Z. v. 55 p. 44 in „aurimna“ verdruckt, ebenso wie auf der der Unterschrift folgenden Zeile „Apodemia“ statt „Apodunia“ zu ‚lesen ist, was ich hiermit be- richtigen möchte. Hamearis philene (Bang-Haas i. 1.) spec. nov. (363, 11 bis). Nächst H. colchis (Feld... &. Oberseite tief graubraun. In der proximalen Hälfte des Vorderflügels einige fleckige Auf- hellungen, die in der Zelle drei und hinter ihr einen rundlichen, dunk- leren Fleck isolieren. Jenseits der Zelle eine Querreihe weilslicher Flecke mit bräunlichem Ton, die zwischen den beiden mittleren Stichel, Nacharbeiten zur Revision der Riodinidae. 23 und vorderen Medianästen sowie dem hinteren Radialast weit distal- wärts vortreten, dort sowie in dem nach vorn anschliefsenden Fleck auch am hellsten sind. Nahe dem Distalsaum eine Reihe runder dunklerer Fleckchen, die distal trübe weils angelegt, proxi- mal von trüben rostbraunen Halbmonden begrenzt sind. Diese Saumzeichnung wiederholt sich im Hinterflügel mit dem Unter- schiede, dafs die rostigen Halbmonde graubraun gefärbt sind, so dafs die dunklen Fleckchen in heller getönten Ringen liegen. Auf der übrigen Fläche des Hinterflügels nur ungewisse, von unten durchscheinende Schattierung. Unterseite graubraun mit leichtem rostfarbenem Ton. Im Vorderflügel die Zone in der Zelle und hinter ihr ockerbraun mit weifslichen, schwärzlich ein- gerahmten Flecken, die Fleckreihe distal von der Zelle und die 'submarginalen Flecke rein weils, erstere an der proximalen Seite mit schwarzen Schatten. Hinterflügel mit zahlreichen weilsen und weilslichen, meist länglichen und dreieckigen Fleckchen in der proximalen Hälfte, die sämtlich proximal schwärzlich begrenzt sind. Die Distalhälfte einfarbig bis auf eine in hellen Höfen liegende Reihe submarginaler schwarzer Punkte. Fransen beider Flügel graubraun, Antennen schwarzbraun, nur an der Schaft- unterseite ganz schwach weilslich gescheckt. 9. Grölser, Oberseite rotbraun, mit der dunklen Fleck- zeichnung des 5, die naturgemäls viel schärfer hervortritt. Die distal von der Zelle verlaufende Querbinde nur im vorderen Teil als solche erkennbar, dort nur wenig heller als die Grundfarbe, in der sie hinten ganz verläuft. Statt dessen tritt, der proxi- malen Grenze folgend, eine aus den beteiligten schwärzlichen Flecken gebildete Binde auf. Auch das Saumfeld kann als schwärzlich bezeichnet werden, durchzogen von einer Reihe rot- brauner Flecke, die nach hinten gröfser werden. — Hinterflügel in der Wurzelhälfte mit ungewisser schwärzlicher Fleckzeichnung, im Mittelfeld eine gebogene Reihe nicht sehr deutlicher, eben- solcher Fleckchen, Saum schwärzlich mit einer Reihe rundlicher Flecke der Grundfarbe, in jedem derselben ein schwarzer Punkt. — Unterseite des Vorderflügels wie beim oJ’, aber die Grundfarbe hell rostgelb, alle Flecke schärfer und gröflser. In der Zelle liegen drei rostrote Flecke, die jederseits schwarz eingefafst sind, die Zwischenräume weils. Sehr lebhaft und lang sind die sich an die weilsen Flecke der Distalbinde anlegenden schwarzen Schatten. Hinterflügel dunkel sepiabraun, in der Proximalhälfte mit zahl- reichen rein weilsen Flecken, deren schwarze Begrenzung in der Grundfarbe weniger deutlich bemerkbar ist und die zwischen ihrer Zone und den Submarginalflecken einen schmalen Streifen der Grundfläche frei lassen. Die Submarginalflecke bestehen aus ei- 24 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. runden weilsen Flecken, die je einen braunen Mittelpunkt tragen. — Fransen beider Flügel graubraun und weils gescheckt, Antennen wie beim 9’. — Vorderflügellänge 5, 2 18 mm. Typen No. 1991, 1992 c. m. Cuyaba, Matto Grosso. Nymphidium omois Hew. (381, 7). Nachdem ich vor einiger Zeit 1 0’ dieser Art aus Amazonas (No. 4368) als Ergänzung zu einem bereits vorhandenen 2 aus Para (No. 3664) erworben habe, möchte ich mit höchster Wahr- scheinlichkeit annehmen, dafs N. eutrapela Bates (382, 9) als Synonym hierzu zu betrachten ist. Dieses hatte ich 1.c. als „spec. non agnosc.“ bezeichnet. Nymphidium rubigo Bates (382, 10). Auch diese Art habe ich als „spec. non agnosc.“ auf- geführt. Ich glaube, jetzt das dazugehörige 2 gefunden zu haben, das wegen der Saumzeichnung zur Gattung Peplia gehört (4369 ce. m.) Eigenartig ist die Färbung des Distalsaumes beider Flügel, die der Autor sehr treffend als licht rufsig braun (light rusty brown) bezeichnet. Trifft meine Annahme zu, was sich später erweisen wird, dann ist die Art als nomenklatorischer Typus mit Peplia ipsea Godm. & Salv. (367, 2) zu vereinigen. Diese Art würde dann geteilt werden müssen in | a) Peplia rubigo rubigo Bates. — Amazonas, b) Peplia rubigo ipsea Godm. & Salv. — Nicaragua. Stalachtis phaedusa duvaliü (Perty) (392, 7b). Hiervon besitze ich ein mit der Abbildung von Bates (1862) gut übereinstimmendes 5 aus Apihü (Parä). Forma phaloe Staudgr. ist ein Name für Stücke mit einer breiten orangeroten Randbinde im Vorderflügel, dieser schliefst sich an: Forma nov. vidua m. Oberseite fast ganz schwarz. Im Vorderflügel verbleiben nur 4 verkleinerte glasige Subapicalflecke, ein längerer und ein kürzerer schmaler weiflser’ Strahl in der Zelle. An deren hinterem Ende, hinter der Mediana, und zwischen den Medianästen, ist das Schwarz violett überstäubt. Im Hinterflügel zwei schmale Strahlen in der Zelle und zwischen den Medianästen glasig durchscheinend, diese Strahlen hinter der Zelle ganz trübe. Beide Flügel mit einer breiten lebhaft rotgelben Randbinde, nur die Fransen schwarz. Unterseite wie oben, ohne violette Beimischung, nahe dem Apex zwei, am Distalrand des Vorderflügels ein weilslicher Fleck. Vorderflügellänge 27 mm. — Typus 1 7, No. 1988. Yurua- Gebiet. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 25 Die Formen des Halictus quadricinctus F., sowie einige neue Halictus-Arten der paläarktischen Region (Hym.). Von Dr. H. Friese, Schwerin i. M. (Mit 3 Abbildungen im Text.) A. Die Formen des Halictus quadrieinctus F. (= gyrandis Ll.). Halietus quadrieinetus F. ist nicht nur die gröfste Furchenbiene in Europa, sondern überhaupt auf der Erde; sie wird von keiner Halictus-Art, auch nicht durch die zahlreichen tropischen Arten an Grölse übertroffen. Ihre geographische Verbreitung geht über Europa bis nach Zentralasien und Kashmir (var. magnificum Nurse) und nach Nord-Afrika (var. rubripes Fr. in Algier) und Ägypten bis Abessinien (var. aegyptiacus Fr.). Bei dieser grofsen Aus- dehnung zeigt die Art wohl infolge der abweichenden klimatischen Verhältnisse mannigfaltige Abänderungen, die wenigstens teilweise wohl als Arten resp. Unterarten aufgefafst werden können. Halietus quadricinetus F. zeigt nur Verwandtschaft zum H. ser- cinctus F., eine im 2 fast ebenso grofse Art, deren 0’ aber ganz andere Form und Behaarung aufweist. Für A. quadrieinctus dürfte der mächtige, fast kubische Kopf im 2, das einzeln und grob punktierte Mesonotum und im 9 das nach hinten stark ver- breiterte Abdomen charakteristisch sein. H. sexeinetus fällt durch das dicht punktierte Mesonotum und durch ein schlankes zylindrisch gebautes J’ auf. Der auffallende Nestbau des A. quadricinctus dürfte weiteren Kreisen bekannt sein!), zeigt er uns in der biologisch aufsteigenden Entwicklungslinie der Blumenwespen (= Bienen und Hummeln) doch die erste Wabenbildung, aufrecht stehende Wabenklötze in Lehmwänden mit 1—2 Dutzend horizontal liegenden Zellen, denen durch die nach oben und unten zirkulierenden Röhren frische Luft zugeführt wird. (Man vergl. Abb. 1 und 2.) Dagegen legt der H. seweinctus F. den einfacheren Zweigbau in sandigen Böschungen an, der 10—12 Zellen enthält und nichts Abweichendes in dem Nestbau der tiefstehenden Bienen liefert. (Man vergl. Abb. 3.) Bei beiden Arten kommt es in günstigen Gegenden und erfolgreichem Nestbau dazu, dafs die Mutterbiene, die nach der einsamen Überwinterung (die Kopulation erfolgt im !) Man vergl.: C. Verhoeff, Biolog. Aphorismen über Hym. etc., in: Verh. Ver. Rheinlande, v. 48, p. 61 (1891). — Derselbe, Beitr. z. Biologie d. Hym., in: Zool. Jahrb. Syst., v. 6, p. 771 (1892) und H. v. Buttel-Reepen, Stammesgesch. Entstehung d. Bienenstaates, Leipzig 1903 (b. Thieme). 26 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Herbst und das cf’ stirbt bald darauf) im Mai den Nestbau be- ginnt, im Juni-Juli in direkte Berührung mit ihren Kindern (den jung ausschlüpfenden 2) kommt, eine Merkwürdigkeit bei den Abb. 1. Halictus quadricinctus F. Nest in einer senk- rechten Lehmwand bei Zwätzen (Jena). Zugangsröhren nach oben und unten abgehend, Wabe aufrechtstehend, also Zellen horizontal liegend. Männchen (g’) oben — Weibchen (2) unten. (Von vorne gesehen, nach Wegnahme der vorderen Lehm- schicht). — !/, nat. Grölse. Friese, Die Formen des Halictus quadricinctus F. usw. 27 solitär lebenden Bienen im Gegensatz zu den sozial lebenden Bienen (Hummeln und Honigbienen), bei welchen dies die Grundlage des Abb. 2. Halietus quadricinctus F. Nest in einer senkrechten Lehmwand bei Zwätzen (Jena). Von der Seite gesehen, sonst wie Abb. 1. !/, nat. Grölse. zu bildenden Staates liefert. Der Kontakt zwischen Mutter und Kind ‚bei Halictus ist also ebenso wichtig für die Entwicklung wie der Anfang des Wabenbaues bei H. quadrieinctus. 28 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Dies mag als Hinweis genügen und die allgemeine Bedeutung des H. quadrieinetus für die biologische Betrachtung der auf- steigenden Bienenwelt illustrieren. Genauere Einzelheiten finden sich in den notierten Abhandlungen. Abb. 3. Halietus seweinctus F. - Nestanlage — horizontal in einem sandigen Abhang, Rotensteiner Felsen bei Jena. Die Mutterbiene (9) sitzt vorne in einer Schutzhöhle als Wache, in den Zellen die junge Brut in allen Entwicklungsstatien vom Ei bis zum Imago (Fundzeit — 7. August 1912. — !/, nat. Gröfse. Übersicht der Formen des Halictus quadrieinctus F. 2 1. Area des Mittelsegmentes grobkörnig gerunzelt, Seiten der hinteren Thoraxwand fein quergerunzelt, Segmentbinden breit 2. Area fein längsstrichelig gerunzelt, Segmentbinden schmal und mitten sehr haarfein werdend oder ganz unterbrochen H. 4-cinctus F. ] u” x ) x m N EEE: Friese, Die Formen des Halictus quadricinctus F. usw. 29 Segmentbinden weilslich . . 3. Segmentbinben rötlichgelb, Ban ötzelh. NE höckerie ge- runzelt, an den Rändern fein quergestrichelt, Segment 1—2 rot gerandet, L. 14—15 mm, Br. 4!/, mm var. rubripes n. var. Be Thoraxhreite de u’ 0. Ey Benener "als der Thorax . 1 WIRT nee. Area fein körnig gerunzelt, Segment 1 matt wie die folgenden Segmente skulpturiert, 1—4 mit gleichbreiten weifsfilzigen Randbinden, Beine braun, L. 15 mm, Br. 4 mm var. aegyptiacus n. var. Area grob höckerig gerunzelt, Segment 1 wie das Mesonotum und Scutellum fast glatt, glänzend, Segment 1 ohne Rand- binde, nur seitlich mit kleinem, weilsfilzigem Fleck, 2—4 mit breiter gelblicher Filzbinde, Pronotum und Metanotum gelbfilzig, Beine braun, Tibie und Tarsen rotgelb, L. 14 mm, Bram ee “0. ya minmaleus' n. VAT. Area körnig gerunzelt, Segment 2—5 mit kurzem, braunem Toment überzogen, Beine II und III rotbraun, L. 17 mm, Br. d. Kopfes 4!/, mm . '.. '.*. war. marimıs n. var. Area quergestrichelt, Segmente nicht auffallend behaart, Beine schwarz (07 mit rotem Thorax und Segment 1), L. 16 mm, u onen he 6... Na, Mangnijicys Nurse. I. Antenne oben schwarz, Area des Mittelsegmentes gerunzelt 2. Antenne auch oben mehr weniger rot gefärbt, Area quer- ER RN AR U a A RER Braten gerunzelt. . '.'... 2..." HA: quadrieinetus F. Area grob körnig gerunzelt . . . var. mazimus n. var. Thorax, Femur und Segment 1, sowie die Basis von Segment Bei: L. 17 mm... - . var. magnificus Nurse. Thorax, Femur und ae ha L. 15 mm var. degyptiacus n. var. Halictus 4-cinctus var. mazimus n. var. 9. Wie die Stammform, aber gröfser, Area grob körnig gerunzelt, ? Segment 1—4 mit breiten, weilshaarigen Randbinden, die mitten nicht verschmälert sind; 2—5 mit kurzem, gelblichem Toment überzogen. Beine II und III rotbraun, Kopf breiter als der Thorax. L. 17 mm, Br. des Kopfes 2 41), mm, Br. 4 mm. 29 1 co von Sarepta in Süd-Rufsland, Becker leg. 30 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Halictus 4-cinctus var. aegyptiacus n. var. 99. Wie die Stammform, aber Kopf und Thorax fast weils behaart, Segment 1—4 mit gleichbreiten weilsen Haarbinden, @ Area fein körnig gerunzelt; Beine braun, Tibie und Tarsen rotgelb, ? An- tenne auch oben rotgelb, Area fein quergestrichelt, Beine schwarz, Tibie und Tarsen meistens gelb. L. 15 mm, 2 Breite 4 mm, g'»Br. 3°), mm. 1 0742 von Ägypten, auf Klee fliegend, 1 2 von Abessinien. Halictus 4-cinetus var. rubripes n. var. 9. 2. Wie die Stammform, aber grölser, Area höckerig gerunzelt, an den Seiten fein quergestrichelt, Segment 1—2 mit rotem End- rand, 1—4 mit sehr breiten rötlichgelben Tomentbinden, die mitten nicht verschmälert sind. Beine ganz rotgelb, rotgelb behaart. L. 14—15 mm, Br. 4!/, mm. 3 @ von Ägypten, Biskra (Algerien), im April 1902 und von Spanien. Halictus 4-cinctus var. magnificus Nurse. Wie die Stammform, aber gröfser, Area quergestrichelt, $ mit etwas verschmälerten Randbinden auf Segment 1—4. Beine schwarz, Tarsen braun; 0’ Antennen, Thorax, Femur und Segment 1, sowie die Basis von 2 rot, Tibien und Tarsen meist gelb. L. 2 15?/, mm, Br. 4l/, mm, g’ L. 17 mm, Br. 4 mm. 1 2 von Kashmir im Mai 1901 (1600—1800 m), 1 o’ von Quetta im Juli 1903 (Nord-Indien). Halictus A-cinctius. var. muruticus n. wars. Q. Wie die Stammform, aber kleiner, Mesonotum, Scutellum und Segment 1 fast glatt und glänzend, mit einzelnen grolsen Punkten an den Rändern, Area grob höckerig gerunzelt, Segment 1 jederseits mit gelblichem Filzfleck, 2—4 mit breiter, gelber Tomentbinde, die am Seitenrande schmaler wird. Pronotum und Metanotum dicht gelb befilzt. Beine braun, Tibie und Tarsen rotgelb. L. 14 mm, Br. 3°/, mm. 3 2 von Murut (Kaukasus) und von Angora (Kleinasien). Diese Form entfernt sich am weitesten von der Stammform H. 4-cinetus und kann als Art betrachtet werden, bleibt aber wohl bis zum Bekanntwerden des 5’ am besten bei dieser Art noch stehen. B. Neue Halictus-Arten. Halictus ezekelii n. sp. ®. Dem ZH. cephalicus Mor. verwandt, aber dunkelerzfarben; Calli hum. und Tegulae gelb, Kopf kurz mit ganz flachem Gesicht und zurückgezogenem, fast glattem Clypeus. 2 Sei ii ee Se ee eier eh FE ET de na m dee u Friese, Die Formen des Halicetus quadricinetus F. usw. 31 @. Dunkelerzfarben, Kopf und Thorax fein und nicht dicht punktiert, kurz gelblich behaart, Gesicht ganz flach gedrückt, grölste Breite unten bei der Mandibelbasis, Clypeus sehr kurz, fast glatt wie das Stirnschildchen und glänzend, Labrum und die 2zähnigen Mandibeln rot, Antenne braun, unten gelbbraun. Meso- notum fast kahl, mit schwach eingedrückter Mittellinie, Scutellum fast glatt, Area längsrunzlig, Calli h. gelb» Abdomen äufserst fein punktiert, glänzend, Segment 1 fast glatt und unbehaart, 2—5 fein und dünn gelblich tomentiert, mit breiten, blassen Rändern, 5—6 mit roter Analfurche. Ventralsegmente braun, grob punktiert. Beine braun, mit gelbem Knie und Tibienende, Tarsen fast ganz gelbbraun, gelblich behaart, Scopa gelblich, Calcar gelb. Flügel gelblich getrübt, Adern gelb, Tegulae gelblich mit hellgelbem Fleck. — L. 6 mm, Br. 2 mm: Mehrere 2 von Salzburg in Siebenbürgen, wo sie vom 4. Juni bis Juli 1899 an den Salztümpeln von Herrn Bürgermeister Dr. Czekelius (Hermannstadt) gesammelt wurden. Halicius salinaecola n. $.:?. Dem H. salinus Mor. (1876) von Sardarabad (Kaukasus) ähn- lich, aber Abdomen und Beine ganz rot. 2. Schwarz, gelbfilzig behaart, Kopf und Thorax fein und dicht punktiert, etwas glänzend, Kopf rundlich, Labrum und Mandibel rotbraun, Clypeus einzeln und grob punktiert, Antenne ‘gelblich mit schwarzbraunem Schaft und Geifselbasis. Mesonotum mit feiner Mittellinie, kaum noch erzfarben glänzend, Thoraxseiten und Metanotum dicht gelblich befilzt, Area grob längsrunzlig, glänzend. Abdomen rot, sehr fein und nicht dicht punktiert, glänzend, Segment 2—3 an der Basis mit weilsem Filz bekleidet, Endrand von Segment 1—4 breit gelblich durchscheinend, Anal- franse rot behaart. Ventralsegmente rotbraun, fast glatt, nur auf der Endhälfte einzeln grob punktiert. Beine rotgelb, nur Coxa und Trochanter schwarzbraun, weils behaart, Scopa weils, Calcar bleich. Flügel hyalin, Adern und Tegulae gelblich. L. 6 mm, Br. 1!/, mm. 2 2 von Turkestan, an salzhaltigen Stellen. Halictus sahlbergi n. sp. 9. Eine auffallende, blafsgelbe Art mit verlängertem, schwarzem Kopf. 2. Blafsgelb, durchscheinend, Kopf und Thorax fein und un- deutlich skulptiert, weils behaart, Kopf schwarz, nur Kehle, Cly- peus, Labrum und Stirnschildchen hlafsgelb, Nebengesicht braun; Kopf verlängert mit ganz schmalem Gesicht, Clypeus vorgezogen, 32 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. fast glatt, glänzend, Mandibel mit rotbraunem Ende; Antenne blafsgelb, nur dem Ende zu rötlich, 2. Geilselglied so lang wie das 3. Thorax einfarbig gelblich, mit weifs befilzten Seiten, Metanotum und Area weils, infolge sehr feiner und dichter Skulptur matt. Abdomen gelbweils, sehr fein punktiert, fast matt, Segment 1—4 mit schmaler, schwarzbrauner Querbinde auf der Scheibe, 5—6 rotbraun, ziemlich lang, weils behaart. Ventralsegmente gelblich, einfach punktiert, 4—6 schwarzbraun, aber weils ge- franst. Beine ganz gelbweils, lang weils behaart, Scopa lang und weils, Calcar bleich. Flügel milchweils, Adern und Tegulae ganz bleich. L. 7!/, mm, Br. 2 mm. 2 2 von Merw im Juni auf Lepidium fliegend, Prof. J. Sahlberg leg. Häalietus itsushimae.n..sp. 2: Dem H. grandiceps Cameron von Kashmir nahestehend, einem Verwandten des Halietus virescens Lep., aber messingfarben, Mesonotum fein und dicht punktiert, 2 mit grofsem, verlängertem Kopf, der seitlich parallel begrenzt ist, 0’ Antenne sehr lang, erreicht das 1. Segment. 9. Überall messingfarben, glänzend, ziemlich dicht gelbbraun behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, fast matt, Kopf grols und dick, länger als breit, mit parallel verlaufenden Seiten, Clypeus und Stirnschildchen glatt, glänzend mit einzelnen, grolsen Punkten, Endhälfte schwarz, mit abgestutztem Endrand, Labrum und Mandibel schwarz, Antenne schwarz, mit rotem Ende und roter Unterseite, 2. Geifselglied länger als 1. Mesonotum und Scutellum dicht und fein punktiert, glänzend, Area fein ge- runzelt, Runzeln dem Ende zu feiner werdend. Abdomen dicht und fein punktiert, stellenweise gerunzelt, fein und kurz braun- filzig, Segment 1—4 mit breitem, gelbem Filzrand, Abdomenende gelbfilzig, Furche rot. Ventralsegmente schwarzbraun, mit ein- zelnen haartragenden, grofsen Punkten und schmalen gelblichen Endrändern. Beine braun, Knie und Tarsen rotgelb, Femur erz- grün, Calcar rot. Flügel getrübt, Adern gelblich, Tegulae und Calli hum. rotgelb. L. 8 mm, Br. 2 mm. co’ wie 9, Kopf stark verlängert, Clypeusendhälfte und Man- dibel gelb, Antenne lang, erreicht das 1. Segment, Glieder viel länger als breit, stark gebogen, daher Antenne knotig erscheinend; Mesonotum und Abdomen sparsam punktiert, glänzend, Segment- binden schwach angedeutet, Femur braun, Tibien und Tarsen gelb. Ventralsegmente fein und dicht punktiert, Segment 5—6 stark konkav und dicht rot gelb befilzt (mit den Friese, Die Formen des Halietus quadrieinctus F. usw. 33 langen Antennen der Hauptunterschied von H. virescens). L. 61/, mm, Br. 1!/, mm. 2 2 1 oc’ von Tsushima (Japan), Fruhstorfer leg. Halictus ordubadensis n. sp. 7’. Dem AH. albipes F. verwandt, aber grölser, Basalhälfte der Segmente dicht weifsfilzig behaart, Mesonotum fein und nicht dicht punktiert. 2. Schwarz, dicht weifsfilzig behaart, Kopf und Thorax fein runzlig punktiert, Clypeus mit einzelnen groben Punkten, Antenne braun; Mesonotum und Scutellum fein punktiert, etwas glänzend, mit 3 angedeuteten Längslinien, Area grob netzartig gerunzelt, Metanotum dicht und abstehend weils behaart. Abdomen schwarz- braun, Segment 1 spiegelglatt, stark glänzend, 2 weitläufig und fein punktiert, 3—4 dichter punktiert, 1—4 mit breiten durch- sichtigen. Rändern und 2—5 mit dicht weils behaarter Basal- hälfte, wodurch Segment 1—4 breit gelblich bandiert erscheinen, 5—6 rötlich weils behaart. Ventralsegmente braun mit einzelnen haartragenden groben Punkten. Beine braun, weils behaart, Tarsen rotgelb, Scopa weils, Calcar gelblich. Flügel hyalin, Adern und Tegulae gelblich. L. 7-7!/, mm, Br. 2 mm. cf’ wie 9, aber besonders dicht und lang weils behaart, Cly- peusendhälfte, Labrum und Mandibel gelb, Gesicht verlängert, dicht weilsfilzig, Antenne schwarzbraun, mittellang, erreicht die Area, etwas knotig erscheinend, Geilselglied 1=2, 3=1-2. Be- haarung des Mesonotum und Scutellum etwas gelblich. Abdomen fein und weitläufig punktiert, Segment 1—6 auf der Basalhälfte ebenfalls lang weils behaart, mit häutigem Rand. Ventralsegmente kahl, fein punktiert, gelb gerandet. Beine schwarz, Knie gelb, ebenso die Tibie bis auf einen schwarzbraunen Längsfleck und alle Tarsen gelb, Calcar gelb. Flügel hyalin, fast milchig getrübt, Adern gelbbraun, Tegulae gelb mit blasser Vorderecke, Calli hum. gelb. L. 7-8 mm, Br. 2 mm. 6 J' 2 2 von Ordubad, Transkaukasien nahe der persischen Grenze, 39° n. Br. und 46° östl. Lg. Halictus nasicus var. kerkiensis n. var. Von Halietus nasicus F. Morawitz verdanke ich dem Autor ein typisches Pärchen aus der Wüste Kisilkum. Diese ganz rot gefärbte und dicht mit weifsfilzigem Toment überzogene Art ist durch den lang vorgezogenen und zugespitzten Clypeus eine auf- fallende Art, die 1876 in den „Mellif. Turkestan vol. II p. 229 beschrieben wurde. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft I. 3 34 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Durch die Firma O. Staudinger & Banghaas- Dresden erhielt ich kürzlich eine Reihe weiblicher Tiere von Kerki (Buchara), die dem H. nasicus Mor. täuschend ähnlich sind in Form und Farbe, aber Kopf und Mesonotum sind nicht glänzend wie bei H. nasicus, sondern infolge sehr feiner und dichter Skulptur ganz matt, die Clypeusverlängerung ist nur !/, so lang wie bei H. na- sicus, ohne Kiel, aber seitlich abgesetzt (ausgebuchtet). Da das dazugehörige 0’ noch fehlt, so stelle ich die Form als Varietät zu H.nasicus als var. kerkiensis. 10 2 von Kerki (Buchara, Asien) und von Turkestan, 1903. Halictus rufus n. sp 9. Wie A. nasicus rot gefärbt, aber grölser, Kopf fast schwarz und Clypeus normal gewölbt, vorne abgestuzt. Q. Rot, dicht gelblich weils befilzt, Kopf schwarz, Clypeus, Mandibel und Antenne rot, Kopf und Thorax dicht und 'sehr fein runzlig punktiert, ganz. matt, Scheitel, Mesonotum und Scutellum mehr gelbfilzig, sonst weils befilzt. Abdomen rot, mit gelben Segmenträndern, Segment 5—6 ganz braun. Ventralsegmente weils behaart. Beine rot, weils behaart, Scopa weils, Calcar gelblich. Flügel fast weifsgelb, milchig, Adern und Tegulae gelb- lich. L. 7—7!/, mm, Br. 1°?/, mm. 5 2 von Taschkent in Turkestan (Asien). Nachträge zu „Schilskys Systematischem Verzeichnis der Käfer Deutschlands“ von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg, sowie einige sonstige Bemerkungen über Käfer aus Deutschland. (Col.) Von Paul Delahon, Luckenwalde. * — kommt in der Mark Brandenburg vor. Lek. = Luckenwalde. I. Im Verzeichnis Schilskys ohne Stern oder über- haupt nicht angeführte Arten und benannte Ab- änderungen. * Amara curta Dej. a. nigra Letzn. Am 19. April 1915 1 St. bei Lck. (Stärtchen) gef.; in meiner Samml. Die Nominatf. fing ich noch nicht in der Mark. L ' F - - ’ Delahon, Nachträge zum Verzeichnis der Käfer Deutschlands. 35 *Ochthebius impressus Marsh. a. lutesceens Kurv. 1915 2 St. bei Lek. mit der Nominatf. gef.; in meiner Samml. *Leptura melanura L. a. latesuturata Pic. Juli 1915 1 St. bei Leck. (Stärtchen) gef., in meiner Samml. * Tetropium castaneum L. a. luridum L. (1 St.), a. aulicum F. (2 St.) und a. fuleratum F. (2 St.) Ende Mai 1915 bei Rheinsberg i. d. Mark auf Fichtenklaftern und an frischen Fichten- stümpfen im Walde gef.; in meiner Samml. Die Nominatf. fing ich in der Mark noch nicht. *Tetropium fuscum F. zusammen mit dem vorigen bei Rheinsberg i. d. Mark gef. (10 St.); in meiner Samml. Bei mehreren St. ist die Flügeldeckenbasis nicht dichter behaart als der übrige Deckenteil, was ich noch nicht erwähnt gefunden habe. *Strophosomus rujipes Steph. v. zebrina Flach. 1915 1 St. bei Lck. im Kiefernwald gef. Die Nominatform ist dort gemein. In meiner Samml. * Anthonomus varians Payk. a. perforator Herbst. Am 25. Juli 1915 2 St. im Walde, wahrscheinlich auf Brombeergesträuch, gef.; in meiner Samml. Vgl. auch D. E. Z. 1914 p. 623. *Systenocerus caraboides L. a. virescens L. fing ich im Mai 1915 bei Rheinsberg i. d. Mark öfter mit der Nominatf. auf Zitter- pappelschossen im Buchenwald. Ein bei Lck. (Stärtchen) am 17. Mai 1914 unter Eichen gef. rotbeiniges 2 (a. rufipes Herbst) ist oben auch ausgesprochen grün. In meiner Samml. * Anomala aenea Deg. a. pygidialis Schils.. Am 18. Juli 1915 1 St. bei Lck. gef.; in meiner Samml. Bei demselben sind aulser dem Pygidium noch die Bauch- und Schenkeloberseiten gelb gefleckt, das vorletzte Tergit aber ist ganz gelb. Schilsky hebt (D. E. Z. 1888 p. 184) nur die Flecken auf dem Pygi- dium und die (wie bei meinem St.) gelbe Halsschildrandung hervor. — Hierbei möchte ich bemerken, dafs in Schilskys Verzeichnis von 1909 offenbar nur versehentlich die * a. marginata Schils. nicht eingerückt ist und so als Art figuriert. Die auch in der Mark vorkommende * a. maculata Schils. (vgl. D. E. Z. 1838 p. 184; 1913 p. 538) hat nach Schilskys Beschreibung gelbe Flecke auf dem Halsschild und auf dem „letzten oberen Hinterleibssegment“. Unter letzterem ver- steht Schilsky aber nicht das Pygidium, sonst kämen die a. pygidialis und a. maculata ja überein, sondern das meist unter den Decken verborgene vorletzte Tergit. Die Be- schreibung in Kuhnts Tab. bei maculata: „Pygidium gefleckt oder ganz gelb“ ist also wohl unrichtig. Aufserdem ist dabei noch vorher „grün“ mit „gelb“ verwechselt. — : 3* 36 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. II. Sonstige Bemerkungen über Käfer aus Deutschland. *Masoreus Wetterhali Gyll. Am 14. Juni 1915 fing ich bei Lck. auf Sandboden unter einem grolsen Stein 2 St., von denen das eine normal, das andere aber ganz gelb gefärbt ist. Da es ausgehärtet erscheint, liegt vielleicht eine m. W. noch nicht bekannte Abweichung vor. Die Ausdehnung der dunklen und hellen Färbung schwankt ja bei dieser Art beträchtlich. In meiner Samml. *Meligethes aeneus F. Juni 1915 fing ich bei Leck. mit der Nominatf. auf Hederichblüten 1 St., welches oben bei dunkler, nicht grün oder blau schimmernder Grundfarbe lebhaften Messingglanz zeigt. Eine Form, die ich noch nicht erwähnt gefunden habe. In meiner Samml. *Leptura quadrifasciata L. Im August 1910 fing ich bei Lck., Juni 1907 bei Rheinsberg i. d. Mark je 1 St., bei welchem die 1. und 2. Binde, August 1915 bei Lck. 1 St., bei dem die 1. und 3. Binde unterbrochen ist. Diese Abweichungen, welche, wenigstens nach Kuhnts Tabellen, weder mit * a. interrupta Heyden noch mit a. notatipennis Pic. oder a. ab- breviata Gabr. zusammenfallen, sind vielleicht noch nicht be- kannt. In meiner Samnıl. | Phyllobius urticae Deg. v. Fussi Schils., nach Schilskys Verzeichnis nur aus der Rheinprovinz und von Dessau bekannt, fing ich am 9. Juni 1915 ziemlich zahlreich mit der Nominatf. auf Nesseln bei Wittenberg a. d. Elbe, also nicht allzuweit von der märkischen Grenze. Die überaus inhaltreichen und interessanten Publikationen von Herrn Hans Wagner über märkische Käfer in den „Entomo- logischen Mitteilungen, Jahrg. 1915 p. 240 ff. und p. 300 ff.“ sind ja gewils in weiten Kreisen bekannt. Aufser vielen anderen schönen Funden werden darin zwei neue, bisher verkannte Dys- chirius-Arten, nämlich *Neresheimeri Wagn. und *Lüdersi Wagn. beschrieben! Dennoch möchte ich mir erlauben an dieser Stelle noch besonders darauf hinzuweisen, um dazu beizutragen, dafs nach Möglichkeit alles die Käfer der Mark Betreffende in der D. E. Z. zum wenigsten Erwähnung findet. AN Au de A Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 37 Synonymische Mitteilungen. Von J. Weise. Eine grolse Zahl von Namen unserer Koleopteren -Genera stammen aus den Katalogen von Dejean 1802—1837 und wurden namentlich von Chevrolat in D’Orbigny’s Dictionnaire universel, Vol. 1—13, Paris 1841—49, einem Werke von überraschend reichem Inhalte, zu begründen versucht. Dies gelang nur teil- weise, denn Chevrolat brachte zwar die Gattungen richtig in den einzelnen Familien und deren Gruppen unter und führte dazu noch eine oder mehrere typische Arten nebst ihrem Vaterlande an, teilte jedoch öfter keinen generellen Unterschied mit. Diese Gattungen sind daher erst später von anderen Arbeitern wirklich begründet worden, und man dürfte bei ihnen nur aus .geschicht- lichem Interesse noch Chevrolat in litt. zitieren; dagegen müssen wir bei den übrigen, die durch eine kurze Beschreibung kenntlich gemacht wurden, auf den Dict. univ. zurückgreifen, wie dies ja auch schon Harold im Catalogus Coleopterorum befolgt hat. Ich berücksichtige hier nur Chrysomeliden. 1. Asteriza ist zuerst von Duponchel, Diet. univ. 1, 1842, p- 255, und Aybosa ebenfalls von Duponchel 1.c. p. 256 (sub Asteriza) unterschieden worden, nicht von Boheman 1854 und 1855. 2. Coptocyela Chevr. Diet. univ. IV, 1844, p. 202, mit aus- reichender Diagnose, umfalst ganz dieselben Arten, die Boheman 11 Jahre später zu seiner Gattung Coptocycla stellte. 3. Unter Calopepla Hope 1840 ist Craspedonta Chevr. Dict. univ. IV, 1844, p. 323, unter Prioptera Hope Basiprionata Duponch. Diet. univ. II, 1842, p. 489, und unter Calaspidea Hope Eugenisa Chevr. Dict. univ. V, 1844, p. 488 als Synomym anzugeben, da alle drei mit Angabe einer typischen Art und ausreichender Diagnose versehen sind; ebenso ist unter Mesomphalia Hope noch Cyrtonota Chevr. Diet. univ. [V, 1844, p. 560, beizufügen. 4. In der Gattung Dasipta fehlt im neuesten Col. Cat. 62,. Cassi- dinae von Spaeth, p. 85, glauca Chevr. Dict. univ. II, 1842, p. 489, vom Kap, eine mit pallens und luteocincta Boh. ver- wandte .Art, die durchaus kenntlich beschrieben, aber von Boheman unbeachtet geblieben ist. 5. Die Gattung Anisodera ist nicht von Baly 1858 , sondern schon von Duponchel, Dict. univ. I, 1841, p. 535, an zwar auf lueidiventris Guer. und ferruginea F. Be, worden, während Baly, Cat. Hisp. 1858, p. 101, t. 2, f.8, die exca- 38 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. vata s., eine völlig andere Art, als Typ betrachtet. Hier- nach sind die beiden Teile, in welche ich das Genus zer- legte, umzunennen: das Subgenus Anisodera Baly, Weise (Type ezcavata Baly) mag den Namen Lasiochila führen, während Lissochila Ws. Genera Ins. 125, 1911, p. 58 als Synonym zum Subgenus Anisodera s. str. Duponchel kommt. . Für Cephalodonta Baly, Cat. Hisp. 1858, p. 124, ist Sceloe- nopla Chevr. Dict. univ. XI, 1848, p. 411 zu brauchen, da diese durch die Typen spinipes F. und cardinalis Dej. (Gu£r.), sowie die Worte: „Les tibias anterieurs chez les mäles offrent une sorte d’epine longue et recourb&e“ hinreichend gekennzeichnet wird. Zwar hat d’Orbigny, Dict. univ. III, 1843, p. 44, versucht, die Hispa spinipes F. in die Gattung Calepus zu bringen, jedoch mit Unrecht, denn die typische Art von Chalepus Thunb. 1805 ist die Hispa sanguini- collis L. Cephalodonta Chevr. Dict. univ. II, 1843, p. 272, ist nom. i. litt. | . Babia Chevr. Diet. univ. IH, 1842, p. 397, nicht Lac., 1848. 8. Anomoea Duponch. Dict. univ. I, 1841, p. 560 (Anomoia), nicht 20, 3 12. 13. Lac., 1848. . Caeporis Chevr. Dict. univ. III, 1843, p. 17 ist ein nom. i. litt. und die Gattung wohl erst durch Clark, Journ. Ent. II, 1865, p. 398, begründet worden. Exora Chevr. Dict. univ. V, 1844, p. 545, ist der älteste Name für Malacosoma Chevr. ]. c. VII, 1846, p. 605 (nec Hübner), Exosoma Jac. 1903 und Malacodera Bedel 1905. Der Autor von Deuterocampta ist nicht Erichson 1847, sondern Chevr. Dict. univ. IV, 1844, p. 715. Für Hazis Muls. Spec. 1851, p. 1001, schlage ich den Namen Hazisia vor, weil Blanchard bereits 1841 Aazis bei den Lepi- dopteren brauchte. | Edusa Chap. Gen. X, 1874, p. 307, ist von Lefevre im Eu- molp. Cat. 1885, p. 112 in Fdusia geändert worden, weil Albers 1860 bei den Mollusken bereits Adusa gebraucht hatte; da aber Chapuis die Gattung in 3 Sous-genres teilte, hätte Lefevre keinen neuen Namen geben, sondern Fdusina oder Edusella Chap. wählen müssen. Im neuesten Kataloge von Chavareau haben wir Edusella benutzt. Alle diese Ände- rungen sind überflüssig, denn Zdusa Chap. ist bereits 1844 von Chevrolat, Diet univ. V, p. 217, regelrecht als Gattung beschrieben und mit der Type Colaspis varipes Latr. (Boisd.) versehen worden. Es mufs also Kdusa Albers. umgenannt werden. 14. 15. 16. 87; 18. 19. 20. 21. 23. Weise, Synonymische Mitteilungen. 39 Ariotheata Duponch. Dict. univ. II, 1842, p. 390, tritt für Sophraena Baly, 1865, ein. Bruchia hat bereits Schwaegrichen als Moosgattung be- schrieben und nach dem Apotheker M. Bruch in Deux-ponts ‘benannt; ich ändere daher den Namen meiner Hispinen- Gattung Bruchia 1906 in Druchiella ab. Dafs Dercetes Clark, Ann. Mag. s. 3, XV, 1865, p. 146 (nicht Dercetis Harold, Cat. XII, p. 3595) der ältere Name für Antipha Baly, Ann. Mag. s. 3, XVI, 1865, p. 251 (nicht Anthipha Harold, Cat. XII, p. 3592) ist, hat bereits Jacoby, Entomologist XXV, 1892, p. 262 berichtigt, dabei aber übersehen, dafs die Arten Dercetes bifasciata Clark 1865 und Antipha bifasciata Jac. 1884 kollidieren. Die letztere Art nenne ich Dercetes taeniata. Für Pandora Chevr. Diet. univ. III, 1843, p. 656 (nec Eschsch.) tritt Pandona Chevr. Dict. univ. XI, 1847, p. 437, ein. Coptocephala Chevr. Dict. univ. IV, 1844, p. 202, nec Lac. 1848. Horatopyga Stäl 1858 — I/scadida Chevr. Diet. univ. III, 1843, p. 655. Für Psylliodes wurde in unserem europäischen Kataloge statt des Autors Latreille 1829 Berthold, Natürliche Familien des Tierreiches, Weimar 1827, p. 401 eingeführt, weil letzterer dort die neunte Familie Illigers mit dem Namen Psylliodes belegte; es ist nun noch nachzutragen, dafs bei Longitarsus, der siebenten Familie Illigers, statt Latreille 1829 ebenfalls Berthold 1. ec. und für die achte Familie Illigers statt der bisherigen Bezeichnung Dibolia Latr. 1829 der Name Halti- tarsus Berthold 1. c. gebraucht werden muls. Eutheca Baly 1878, nec Kiesenwetter 1877, wurde von Heyden, Wien. Zeit. 1887, p. 98, Calotheca genannt; da dieser Name bereits vor 1820 an eine Gramineengattung von Palisot de Beauvois vergeben ist, ändere ich ihn in Blepharidula. . Phaedon nigromaculatum Redtb. in Hügel, Kaschmir IV, 1848, p- 562, gehört nach der Beschreibung zur Gattung Üoeno- bius bei den Cryptocephalinen. Chaetocnema carinata Jac. Proceed. 1899, p. 352 (non Baly 1877) —= congoana m.; Ch. minuta Jac. A. B. 1896, p. 271 (nec Melsheimer 1846) — indica m.; Ch. transversicollis Jac. Ann. Mus. Genova (1904) 1905, p. 490 (non Jac. 1885) —= . Jacobyi m. 24. Podagrica unicolor Blackb. Tr. N. S. Wales 1888, p. 1493 (sub Nisotra) (non Marseul 1868) — lineella m. 40 ‚25. 26. 27. 28. 29. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Monolepta basalis Jac. Notes Leyd. Mus. 1884, p. 55 .(nec Harold 1880) = Hageni; M. divisa Jac. Proceed. 1900, p. 374 (nec Blackburn 1888) = partita; M. fasciatipennis Jac. Ann. Mus. Genova 1892, p. 983 (nec Blackb. 1888) — zonula ; M. marginicollis Lea, Proc. N. S. Wales 1899, p. 642 (nec Jacoby 1896) — vitticollis; M. melancholica Blackb. Tr. Roy. Soc. S. Austral. 1896, p. 97, 101 (nec Jacoby 1886) —= luctuosa; M. modesta Jac. Ann. Mus. Genova 1889, p. 228 (non . Blackburn 1888) = sodalis; M. quadrimaculata Jac. Ann. Mus. Genova 1886, p. 94 = somersetensis und qguadrimaculata Jac. Ann. Belg. 1900, p. 138 (nec Goldfuls 1805) — khasiensis ; M. tricolor Blackb. Tr. S. Austral. 1896, p. 95, 100 (non Fairm. 1888) —= umoena und M. trifasciata Lea Proc. N. S. Wales 1899, p. 641 (nec Jacoby 1896) — juno. Diabrotica alternata Bowd. Canad. Ent. 1911, p. 415 (non Baly 1886) — alternans,; D. cinctella Harold Mitth. Münch. 1877, p. 110 (nec Chevrolat 1844) — subeincta (eine aberr. zu pu- ella Baly 1886); D. Clarkella Baly Proc. 1889, p. 93 (nec Baly 1859 = amoena Dalm.) — Clarki; D. ceruciata Baly, Monthly Mag. 1889, p. 253, nach Gahan wahrscheinlich eine aberr. von Borrei, (nec Jacoby 1887) — crucigera; D. simulans Baly, Proc. 1889, p. 524 (nec Baly 1886) — ama- zona; D. suturalis Baly, Trans. 1865, p. 348 (non Olivier 1791) = tropica und D. tibialis Baly, Trans. 1890, p. 79 (non Jacoby 1887) = tibiella. Für Diabrotica T'heimei Baly, Journ. Linn. Soc. 1886, p. 231, sowie T’heimei Jac. Biol. Centr. Amer. VI, 1, 1887, p. 534 und Theimi Gahan, Trans. 1891, p. 421 ist zu lesen T’iemei, da diese Art nach einem der vorzüglichsten Berliner Sammler, dem Prof. Dr. Thieme, benannt wurde, der das Tier in Menge aus Columbien mitbrachte. Leider ist weder über seine Reise noch über die zahllosen neuen Arten, die er am Magdalenenflusse, bei Bogota und Muzo gesammelt hat, und ‘die sich im Museum Oberthür befinden, nichts veröffentlicht worden. Sphaeroderma abdominale Jac. Proceed. 1885, p. 736 (3. No- vember) nec Jac. Ann. Mus. Genova 1885, p. 51 (Juni) = flaviventre, Phygasia basalis Jac. Stett. Z. 1903, p. 304 (nec Weise D. Z. 1902 p. 302) = Jacobyı. Abbildungen von Insekten fallen oft schlecht aus, weil bald der Zeichner den Umrifs der Tiere verpalst, bald der Drucker einen falschen Farbenton herausbringt, ich will daher über die meisten Tafeln zu Jacobson, Käfer Rufslands, hinweg- Weise, Synonymische Mitteilungen. 41: gehen, auch über die besonders schlecht ausgefallene Tafel 60, auf der die zu den Abb. 1, 3, 4, 6, 8, 10, 17 und 22 gehörenden Tiere kaum zu erkennen sind; aber einige Be- merkungen zur Tafel 59, von der mir der Text bis jetzt unbekannt ist, darf ich nicht unterdrücken. Abb. 2 stellt Clitena fulminans Fald. vor, eine Art, die nicht zu Clitena Baly 1864, sondern zu Clitena Clark 1865 gehört und von mir Archiv 1902, p. 157, Anm. in Perichtena, geändert ist. Abb. 16 ist als Zrhabdotilla Rosti bezeichnet ; dieselbe wurde von mir als Leptosony® 8-costatus, Archiv 1912, p. 92, beschrieben. Abb. 30 und 31 stellt beide Geschlechter eines Druchus (Bruchidius serraticornis) vor, aber Abb. 29, die ebenfalls als Bruchidius (halodendri) angegeben ist, dürfte zu Galerucida bifasciata Motsch. gehören; Abb. 32 endlich, mit der Be- zeichnung Diorhabda Fischeri subnigra, stellt einen echten Bru.hus dar, der mit der genannten Diorhabda nichts zu tun hat. 30. Schematiza dimidiata Guer. Icon. 1844, p 304 ist aus Dore in Neuguinea beschrieben, nicht aus Nov. Granada, ‚wie der Catalog Harold p. 3579 angibt, und gehört vielleicht zu Eumaea. Sie ist von der Gröfse und Färbung der apieipennis Baly, aber jede Fld. hat 3 Längsrippen. Zu den Zitaten aus dem 7. Teile der Iconographie du regne animal, der die Insekten enthält und nach dem Titel von 1829 bis 1838 erschienen sein soll, läfst sich die richtige Jahreszahl nicht mehr feststellen. Es scheinen mehrere Ausgaben zu existieren, denn die mir bekannte aus der Bibliothek von Kraatz in Berlin- Dahlem ist vielleicht nicht die ursprüngliche, nach der Bemerkung p. 322 unter Seymnus 4-lunulatus Il. (4-notatus): „C’est par erreur qu’on a grav& le nom de 4-Nottatus sur quelques exemplaires de notre premiere edition.“ Sodann dürften die einzelnen Bogen dieser späteren Ausgabe nicht gleichmäfsig hintereinander, sondern aulser der Reihe erschienen sein, da die Farbe und Beschaffenheit des Papieres abwechseln. Letzteres ist z. B. p. 1—64 weils, von p- 65— 160 gelblich, bis p. 192 wieder weils u. s. f, aulserdem sind die Tafeln 24 bis und 49 bis eingeschoben, auf p. 301 findet man das Datum „Januar 1844°, auf p. 384 „December 1843“, während endlich der Bogen mit p. 266 vor 1842 bekannt sein mulste, weil Duponchel und Chevrolat bereits im Dict. univ. II, 1842, p. 105, zwei Arescus-Arten aus der Arbeit von Gu£rin, Icon., p. 266 und 268, erwähnen. Unter diesen Umständen scheint es mir das Beste, für alle Arten aus der Icon. das späteste Datum 1844 zu brauchen. | 44 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Hinterhaupt gleichmäfsig gelbbraun, matt, am oberen Rande mit gleichfarbiger , zerstreuter und zarter Behaarung. Augen über ihre ganze Fläche, wie-bei vielen Tabanusarten, kurz, fahlgelb behaart. Fühler gelbbraun, allenthalben mit kurzer, zarter, weilslicher Behaarung versehen; das Endglied nicht verjüngt, sondern erst unmittelbar vör dem Ende kurz zugespitzt. Thorax. Thoraxrücken gelbbraun, durch graue oder nament- lich am Vorder- und Seitenrande bleichgelbe Bestäubung matt mit deutlicher, dunkelbrauner Striemenzeichnung. Abb. 2. Die Abb. 2. vorne etwas verjüngte Mittelstrieme erreicht das Schildchen nicht und ist streckenweise durch eine feine gelbe Mittellinie zweigeteilt. Die nach hinten etwas verbreiterten und leicht konvergierenden Seitenstriemen tragen in ihrer Längsmitte ein lichtgelbes, drei- eckiges Bestäubungsfleckchen, das sich als feiner Saum auf der Quernaht bis zur Flügelbasis fortsetzt. Vorne steht die Seiten- strieme mit einer bogenförmig hinter der lichtgelb bestäubten Schulterbeule verlaufenden Schulterstrieme in Verbindung, die sich Hermann, Ein neuer Pantophthalmus. 45 vor der Quernaht zu einem ansehnlichen braunen Flecken ver- _ breiter. Auch hinter dieser Naht findet sich eine dunkelbraune Makel von annähernd hufeisenförmiger Gestalt; endlich ist auch der Postsalarhöcker teilweise mit brauner Bestäubung bedeckt. Die dichte, zarte, im allgemeinen braune Behaarung gewinnt am Seitenrande erheblichere Länge. Pleuren gelbbraun, durch braune bis bleichgelbe (namentlich an den Nahtlinien) Bestäubung matt, der dichten, gelbbraunen Behaarung sind an dem Vorderstigma, vor der Flügelwurzel und auf dem Metapleuralhöcker längere, dunkelbraune Haare beigemengt. Das gelbe, teilweise mit schwarz- brauner Behaarung bedeckte Schildchen ist am Vorderrande und an der seitlichen Kante mit weilslicher Bestäubung bedeckt. Bei einigen Exemplaren zeigt die Färbung deutlich einen leichten, grünen Schimmer, so dafs die Vermutung besteht, dafs das Schild- chen beim lebenden Tiere apfelgrün gefärbt sein dürfte. Das gleiche gilt in noch ausgesprochenerem Mafse von den Halteren. Abdomen auf der Rückenfläche schwarz, sammetartig matt, mit schmalen, apfelgrünen Hınterrandssäumen der ersten 4 Ter- giten. Am breitesten ist der Saum des 1. Tergiten, er ist deutlich wulstartig verdickt und setzt sich am Seitenrande bis auf das Metaphragma fort. Dagegen bricht die Binde auf dem 2. Tergiten vor dem Seitenrande ab, während sie auf dem 3. seitlich ver- breitert ist und sich am Seitenrande saumartig fortsetzt, ohne aber den vorderen Segmentrand zu erreichen. Auf dem 4. Ter- giten verhält sich der Hinterrandssaum wie auf dem 2. Die folgenden Segmente sind samt der Legeröhre mehr oder minder lohbraun, das 5. Segment ist stets etwas heller, bei einigen Exemplaren grün. Die Cerci der Legeröhre bleichgelb. Die zarte braune Behaarung ist an den Seiten kaum verlängert. Auf dem Bauch ist die Grundfarbe stets heller, bei einigen Stücken grün- braun; die apfelgrünen Hinterrandssäume setzen sich auch auf die Ventralfläche fort, und gewinnen hier nur insofern eine andere Anordnung, als sie in der Mittellinie dreieckig nach vorne ver- breitert sind. Die zarte Behaarung ist vorwiegend gelblich. Beine gelbbraun, die Schienen namentlich der Hinterbeine in variabler Ausdehnung dunkelbraun, die Metatarsen vor allem an den Hinterbeinen lichtgelb. Die Behaarung gelb- bis dunkelbraun, an den Tarsen gelb. Die Hinterschenkel besitzen keinen Zahn. Die Flügel bieten im Geäder und ihrer Färbung nichts Charakteristisches. Gröfse: 15—25 mm (inklusive Legeröhre); damit ist die sp. aliena die relativ kleinste aller bislang bekannt gewordenen Pantophthalmidenspezies. 46 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Was nun die Pantophthalmiden im allgemeinen betrifft, so schliefst bekanntlich diese Gruppe zusammen mit den Mydaiden und gewissen Asilidengattungen (Microstylum, Mallophora ete.) die grölsten bislang beobachteten Dipterenformen, wahre Riesen im Reiche der Zweiflügler, in sich ein. Da mufs denn zunächst darauf hingewiesen werden, dafs gerade diesen grolsen Formen gegenüber unsere systematischen Definierungen noch die gröfsten Schwierigkeiten finden, so dafs nur allzuhäufig auch auf Grundlage eines ausgedehnteren Materials die Artbegrenzung auf bislang unüberwindliche Hindernisse stöfst. Soweit meine Erfahrungen gehen, scheint daran der Umstand schuld zu sein, dafs gerade diesen grolsen Formen eine beträchtliche Variabilität in individueller und sexueller Richtung eigen ist; auch das Auftreten von Lokal- rassen scheint dabei in Frage zu kommen. Vor allem für die Pantophthalmiden scheint mir das Gesagte besondere Geltung zu besitzen, wozu noch kommt, dafs gerade diese Tiere relativ selten und dann nur in geringer Menge in unsere Sammlungen gelangen, so dals eine vergleichende Untersuchung gröfserer Reihen ein nud derselben Spezies unmöglich wird. Abgesehen von meist älteren Einzelbeschreibungen (Wiedemann, Macquart, Walker etc.) besitzt die Literatur zwei zusammenfassende Arbeiten über die Systematik der Pantophthalmiden. Die ältere derselben stammt von Bigot (Dipteres nouveaux ou peu connus. soc. ent. de France 1880); sie ist unbrauchbar, da sie wie so vieles in den Arbeiten dieses Autors einer nur einigermalsen strengeren Kritik gegenüber nicht standhalten kann. In neuester Zeit hat dann Enderlein (Dipterologische Studien, zoolog. Anzeiger, XLI. 1912) den Versuch zu einer Systematik der Pantophthalmiden gewagt. Aber auch dieser Versuch scheint mir kein besonders glücklicher zu sein, er dürfte an zwei Mils- ständen, einmal an der zu geringen Ausdehnung des vorliegenden Untersuchungsmaterials, dann aber auch daran kranken, dafs sich der Autor allzusehr an die Angaben der älteren, vielfach dürftigen Artbeschreibungen gehalten hat. Das muls sich rächen, nament- lich dann, wenn man sich um die Aufstellung einer Bestimmungs- tabelle bemüht. Ganz abgesehen davon, dafs eine solche analy- tische Tabelle wahrlich nicht als das 4 und 42 systematisch- ‘zoologischer Arbeiten zu betrachten ist, mufs meines Erachtens von dem Autor einer solchen gefordert werden, dafs er möglichst das gesamte, bekannt gewordene Artmaterial in natura unter den Augen gehabt hat und zur Aufstellung einer analytischen Zusammenfassung verwenden konnte. Dazu gehört selbstverständ- lich auch die Autopsie der Typen, die den alten und neueren Speziesbeschreibungen als Unterlage gedient haben. Ich habe Hermann, Ein neuer Pantophthalmus. 47 mich daher stets bemüht in meinen vorzugsweise der Kenntnis der Asiliden gewidmeten Arbeiten mit freudiger Dankbarkeit die Bereitwilligkeit anzuerkennen, mit der mir von vielen Seiten das Typenmaterial zugänglich gemacht wurde. Ich weils es wohl, die Beschaffung desselben verursacht Schwierigkeit, ich bin mir auch dessen voll bewulst, dafs die Versendung von Typen eventuell Gefahren der Beschädigung oder des Verlustes dieser in sich schliefst. Aber so betrüblich auch ein solcher Verlust sein mag, er scheint mir doch das kleinere Übel gegenüber all den Zweifeln und Unstimmigkeiten, die sich gerade in der dip- terologischen Systematik immer noch wie eine ewige Krankheit weiter vererben. Das Gesagte kann gerade für die Systematik der Pantophthalmiden ganz besondere Geltung beanspruchen, weil wir gerade hier bislang nur so unendlich vagen Artbegriffen gegenüberstehen. Darf ich nun etwas näher auf die Arbeit Enderleins eingehen, so gehe ich mit dem Autor darin vollkommen einig, dafs die Pantophthalmiden als solche dem engsten Verwandtschaftskreise der Xylophagiden und Coenomyiden zuzurechnen sind und es ist daher auch als ein Irrtum anzusehen, dals in dem grolsen „Catalogus® von Kert&sz die Pantophthalmiden nicht gemeinsam mit den beiden genannten Familien vor, sondern isoliert hinter der grolsen Tabanidenfamilie eingeordnet sind. Dagegen kann der Hinweis Enderleins auf den bekanntlich bei Dipteren nur recht selten vorkommenden sexuellen Dimorphismus der Fühler als eine die Pantophthalmiden kennzeichnende Besonderheit nicht unwidersprochen bleiben. Richtig ist, dafs, soweit wir wissen, bei einer gewissen Anzahl von Spezies der Fühler des 5 sich von dem der ? durch die borstenähnliche Verlängerung des 10. Gliedes unterscheidet, aber schon in meinem, leider ebenfalls nicht gerade besonders reichhaltigen Sammlungsmaterial sind mir 2 Arten 7 7’ bekannt geworden, bei denen jener sexuelle Dimorphismus nicht vorhanden ist; einmal die prächtige von Austen (Two remar- kable new species of diptera, Novitates zoologicae XVI. 1909) beschriebene sp. Rothschildi, die ich in 2 tadellos konservierten Stücken aus Peru und aus Chiriqui besitze und einer anderen Art, ebenfalls aus Chiriqui, unter der sich möglicherweise (!) das co’ von Rhaphiorhynchus planiventris Wied. vermuten läfst, von dem mir bisher nur weibliche Stücke bekannt geworden sind. Der von Enderlein inaugurierten Trennung der Formen in Pantophthalmus Thunb., Acanthomera Wied. und Rhaphiorhynchus Wied. kann ich wenigstens im allgemeinen wohl beistimmen, wobei ich freilich die Frage, ob es sich dabei um die Feststellung eigent- licher Genera, oder vielmehr nur um eine gewisse Gruppeneinteilung 48 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. handeln dürfte, besser unentschieden lassen möchte. Mit Recht benutzt Enderlein in bestimmterer Weise, als dies Bigot getan, das Vorhandensein oder Fehlen eines mehr oder minder grofsen Zahnes auf der Unterseite der Hinterschenkel. Pantophthalmus unterscheidet sich durch das Fehlen dieses Zahnes von Acanthomera und Raphiorhynchus. Wenn aber von Enderlein als ferneres Charakteristikum für Pantophthalmus angegeben wird, dafs das Untergesicht nur mit einem abgerundeten, höckerartigen Wulst versehen sei, so wird dieser Hinweis schon durch unsere neu- beschriebene sp. alienus entkräftet, bei der sich das Fehlen des Hinterschenkelzahnes mit dem Vorhandensein eines langen, spitzen, zahnartigen Untergesichtsfortsatzes vergesellschaftet! -Gleich un- sicher liegen die Dinge bezüglich der differentiellen Diagnose zwischen Acanthomera und Raphiorhynchus. Wohl ergibt uns für die 22 dieser letzteren Form die starke spindelförmige Ver- dickung des Endgliedes der Taster ein wenigstens deutliches plastisches Merkmal, aber über die dazugehörigen Yo’ sind wir noch keineswegs im klaren. Enderlein bezieht sich nach dieser Richtung auf Angaben und Figuren bei Bellardi. Es ist aber nichts anderes als eine blofse, wie ich sehe, erstmals von Bigot geäufserte Vermutung, dafs die von Bellardi als Acanthomera Bigoti beschriebene Spezies das 0’ von Kaphiorhynchus planiwentris Wied. sei. Mit demselben Recht oder Unrecht wird als solches von Osten-Sacken die Wiedemannsche Art seti- formis bezeichnet, die wegen des Fehlens eines Hinterschenkel- zahnes von Enderlein dem sog. gen. Pantophthalmus subsummiert wird. Meines Erachtens ist uns zur Zeit völlig einwandfrei das cf’ von Raphiorhynchus noch nicht bekannt geworden. In der analytischen Tabelle wird von Enderlein zur Be- stimmung der Arten die verschiedene Färbung des Abdomen — rotgelb oder rötlichbraun, resp. sammetschwarz oder dunkel- braun — benutzt. Das ist sicher nicht angängig. Von einer einzigen Art — wahrscheinlich wird es sich um die alte Thun- bergsche sp. tabaninus handeln — besitze ich eine gröfsere Reihe von sicher zusammengehörigen Exemplaren; ich sehe dabei, dafs das Abdomen der o’0' exquisit zimtrot, bei den 22% braun- schwarz gefärbt ist und einige 22 bieten insofern Übergänge, als bei ihnen die braunschwarze Färbung durch gelbrote binden- oder fleckenartige Areale in variabler Ausdehnung aufgehellt ist. Noch weit weniger statthaft erscheint mir die Benutzung der variablen Färbungsdifferenzen der Beine und Fühler. Ich glaube darüber sicher zu sein, dafs die Verwendung solcher und ähnlicher Färbungsmerkmale uns nie dem anzustrebenden Ziele näher führen wird, immer wieder werden wir auf Unstimmigkeiten stofsen Hermann, Ein neuer Pantophthalmus. 49 und in neue Verlegenheiten geraten müssen. Einen Ausweg aus diesen aber kann uns möglicherweise — ich stimme damit mit Osten-Sacken überein — die genaue Untersuchung der Zeichnungsverhältnisse auf dem Thoraxrücken bieten, die, soweit meine Erfahrungen reichen, für die einzelnen Arten charakteristisch zu sein scheinen. Eine noch so genaue Beschreibung allein dürfte dabei aber nicht genügen, dafür ist die Sprache zu arm, und diesem Mangel kann auch die von Enderlein beliebte Angabe genauerer, an 1 oder 2 Exemplaren der einzelnen Art gewonnener Malszahlen kaum abhelfen. Hier müssen naturgetreue, scharf- gefalste Abbildungen helfend eingreifen. Wohlgemerkt, ich mache nur auf die Möglichkeit der Gangbarkeit dieses Weges auf- merksam; jedenfalls wäre es zunächst einmal eine dankbare Aufgabe, die zerstreuten Typen nach dieser Richtung hin genauer zu unter- suchen. Eine völlige Klärung und Sicherheit unserer Kenntnisse aber werden wir nur dann erwarten können, wenn es gelingt, die Tiere in gröfserer Menge an Ort und Stelle in vivo zu beobachten, uns ausgedehnteres Material zu verschaffen und uns namentlich zum Zwecke der Feststellung der Zusammengehörigkeit der Ge- schlechter in den Besitz kopulierter Pärchen zu setzen. Für eine solche Aufgabe möchte vor allem Herr Fiebrig in Paraguay in Betracht kommen, der wenigstens eine Art, anscheinend in grölserer Menge, beobachtet und deren Entwicklung aus Larve und Puppe in einem sehr lesenswerten Aufsatze der Zeitschrift f. wiss. Insektenbiol. II, 1906. beschrieben hat. Und auch andere Sammler werden sich durch Beschaffung ausgedehnteren mit genauen Fundortsangaben und sonstigen Notizen versehenen Materials ein Verdienst um die Systematik dieser schon durch ihre Grölse so auffallenden Tiere erwerben. Bevor dies aber erreicht ist, kann eine zusammenfassende Bearbeitung der Pantophthalmiden nur als Stückwerk gelten, wir werden uns zur Zeit damit be- scheiden müssen, die Systematik dieser Dipterenfamilie als eine terra incognita zu betrachten, deren Erforschung, gewissermalsen nur aus der Ferne, vorderhand eine unbefriedigende, weil unlös- bare Aufgabe sein und bleiben wird. Dafs bei dieser Sachlage die relativ zahlreichen von Enderlein kreierten neuen Arten: Acanthomera Chuni, Pantophthalmus gigas, helleri, leucarti, comptus nur mit einer gewissen Reserve aufgenommen werden dürfen, mag zum Schlusse nicht unerwähnt bleiben. Erlangen, Oktober 1915. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft 1. 4 50 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Beitrag zur Morphologie und Systematik der Taphroderinen (Familie der Brenthiden) Afrikas. Von H. Kolbe. Die Taphroderinen, als Unterfamilie der Brenthiden, im älteren Sinne enthalten zwei voneinander verschiedene Ele- mente. Als Charakter dieser Unterfamilie galt nur der laterale Eindruck in der vorderen Hälfte des Prothorax. Hierdurch ver- leitet, achtete man nicht auf den Inhalt der Unterfamilie selbst. Die beiden Elemente der Taphroderinen im älteren Sinne verhalten sich wie folgt. 1. Die Hinterbeine der einen Gruppe von Gattungen sind lang, ihre Schenkel erreichen fast die Spitze des Abdomens oder sind noch länger. Zugleich ist hier der postcoxale Teil des Pro- pectus in den inferioren Gattungen normal kurz, wird aber auf- wärts im System ungewöhnlich verlängert. In der Bildung des Kopfes und des Rostrums sind sich beide Geschlechter gleich (sexuell homomorph). Ich nenne diese Gruppe die Calodrominen. 2. Die Hinterbeine der zweiten Gruppe von Gattungen sind kurz, ihre Schenkel sind viel kürzer als das Abdomen und er- reichen meistens nicht den Hinterrand der grolsen doppelten Ventral- platte. Der postcoxale Teil des Propectus ist in allen Gattungen normal kurz. Die Geschlechter unterscheiden sich in den meisten Gattungen in der Bildung des Kopfes und des Prothorax (sexuell dimorph). Auf die Gruppe der hierher gehörigen Gattungen ist der Name „Taphroderinen“ zu beschränken. In diesem beschränkten Umfange fasse ich hier die Unterfamilie der Taphro- derinen auf. Diese schlielst sich durch die Bildung der Hinter- beine an die übrigen Brenthiden an, bei denen die Hinterbeine einander meistens immer ähnlich kurz sind. Nur in der neuen Unterfamilie der Calodrominen sind die Hinterbeine verlängert. Die Calodrominen sind ferner in beiden Geschlechtern durch das meistens sehr kurze und breite Rostrum ausgezeichnet. Zudem sind die Antennen meistens unter dem Seitenrande eingefügt (pleurostat). Wenn die Antennen oberhalb stehen, also oberständig sind, nenne ich diese Stellung anostat (z. B. bei Sebasius). Es gibt systematisch wichtige Kennzeichen und Merkmale, welche eine tiefere (inferiore) Stellung im System bezeichnen, weil sie in vergleichend-morphologischem Sinne auf einen anfänglichen, elementaren (primordialen) Zustand der Formbildung hindeuten. Andere Merkmale bezeichnen eine höhere (superiore) Stellung im System, weil sie von dem anfänglichen Zustande abweichen und auf einen ausgebildeteren Zustand der Formverhältnisse hinweisen. Kolbe, Beitrag z. Morphologie u. Systematik d. Taphroderinen Afrikas. 51 Eine Formbildung, welche auf einem anfänglichen, einfachen, elementaren Zustande beruht, nenne ich archomorph; vom normalen Typus abweichende und in der Länge, Dicke und Gröfse über das elementare Mafs hinausgehende Bildungen nenne ich hypermorph. Ein kurzbeiniger, kurzrülsliger Autosebus oder Zemioses mit normalem Prothorax steht als Brenthide auf einer vergleichsweise elementar-morphologischen Stufe und ist als Angehöriger dieser Familie archomorph gebildet. Ein Cormopus aber mit seinem stark komprimierten und verbildeten Prothorax, den langen Hinterbeinen, ganz verbildeten Tibien derselben und ungewöhnlich grofsem Meta- tarsus ist vollkommen hypermorph ausgebildet. Hypermorphe Bildungen sind hier der Ausdruck für eine superiore Stellung im System. Aber es liegt mir fern, anzunehmen, dafs dies immer der Fall sei. Wenn die hypermorphe Bildung nur einseitig ist, z. B. bei der anostaten Stellung der Antennen in der Gattung sSebasius, so ist der Fall einer superioren Stellung nur für diejenige inferiore Stufe im System gegeben, auf der diese Gattung auf Grund primordialer Organisation anderer Körperteile steht. Mehrere Hinweise auf eine superiore Stellung auf Grund hypermorpher Bildungen mehrerer Organe oder Körperteile sind ein strikterer Beweis für die höhere systematische Stellung inner- halb der Familie. Der Prothorax ist überaus hypermorph gebildet in den Gattungen Cormopus, Calodromus usw.; er ist im vorderen Abschnitt derart komprimiert, nämlich seitlich zusammengedrückt, dafs vom Rückenschilde nur eine schmale median-longitudinale Leiste übrig- geblieben und von dieser Leiste auch zuweilen noch der vordere Teil unterdrückt und verschwunden ist. Dagegen ist der dorsale Teil des Prothorax auf den unteren Stufen stets erhalten geblieben, oft nur noch schmal. Sogar der kantige Seitenrand ist in manchen Gattungen auf dem vordersten Teile des Pronotums noch vorhanden und als Randleiste deutlich erkennbar. In meinen „vergleichend-morphologischen Untersuch- ungen an Coleopteren“ (Archiv f. Naturgeschichte, Jahrg. 1901, Beiheft) habe ich auf diese Randleiste am Prothorax besonderen Wert gelegt; denn den meisten Rhynchophoren der obersten Aste des Coleopterenstammes fehlt diese ursprüngliche Lateral- kante, welche auf die tiefsten Stufen der Coleopteren zurückweist, grölstenteils. Bei den Brenthiden, einer Familie der Rhynchophoren, sind Reste oder Spuren der Lateralkante des Prothorax in den meisten Gattungen der unteren Stufen vorhanden. Die verschiedensten Modifikationen der Beine, besonders des hintersten Beinpaares, waren für die vorliegende Abhandlung der 4* 52 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Vorwurf für ein längeres Studium vergleichend-morphologischer Verhältnisse dieser Organe Das ist aus der systematischen Übersicht zu ersehen. Ich möchte auch noch auf die postcoxale Verlängerung der hinteren Lateralteile der Unterseite des Prothorax hinweisen. Diese Verlängerung besteht in einer Vergröfserung der Epimeren, die unter normalen Verhältnissen kurz sind und sich bei anderen Coleopteren hinter den Coxen mit dem intercoxalen Fortsatze des Sternums schmal verbinden. Auf den untersten Stufen der Calodrominen verbinden sich die Epimeren direkt miteinander und sind hier normal kurz, z. B. in der Podozemius- und der Zemioses- Gruppe. In den folgenden Gattungsgruppen sind sie teils noch kurz, teils länger. Am auffallendsten sind sie (als postcoxaler Abschnitt) bei Cormopus und Calodromus vergrölsert. Schliefslich ist noch das verwachsene Doppelsegment des Ab- domens heranzuziehen. Es ist bei den allermeisten Brenthiden scheinbar ungeteilt und bildet eine einzige konvexe glatte ventrale Platte. Aber in manchen Gattungen der Calodrominen sind Spuren einer trennenden, auf zwei ursprüngliche Segmente hin- weisenden Furche mehr oder weniger deutlich erkennbar. In der Podozemius-Gruppe ist die trennende Naht bei einigen Arten sogar noch recht deutlich. Sowohl die Bildung des Rostrums als auch andere morpho- logische Bildungen, die eben besprochen sind, berechtigen zu dem Schlusse, dafs die Calodrominen auf einer der tiefsten Stufen der Brenthiden stehen. In der folgenden Aufstellung der Gattungen der Calodro- minen ist die Aufeinanderfolge der sechs Gattungsgruppen möglichst nach morphologischen Gesichtspunkten in aufsteigender Linie von den inferioren zu den superioren- Gattungen gehalten. Zu den bisher bekannten Gattungen treten hier aus den reichen Beständen des Berliner Königl. Museums noch 12 neue Gattungen, welche teilweise wichtige und wertvolle Bindeglieder zwischen den bisher bekannten Gattungen und Gattungsgruppen darstellen. Die Übersicht der Taphroderinen findet sich am Schlusse der Abhandlung. Hier zeigt die Darstellung, dafs die von Bolkay ausgesprochene Ansicht, die Männchen von DBolbocranius seien die zweiten (sexuell dimorphen) Männchen zu den Männchen der Gattung Anisognathus, haltlos ist; denn es sind Männchen aller hiehergehörigen Gattungen bekannt. Die Typen aller in dieser Abhandlung aufgeführten Gattungen und Arten befinden sich im Berliner Königlichen Museum. Kolbe, Beitrag z. Morphologie u. Systematik d. Taphroderinen Afrikas. 53 Übersicht der Gattungen der Calodrominen. Erste Abteilung. Hinterbeine einfach, dünn und kurz, die Schenkel die Spitze ‚des Abdomens oder der. Elytren nicht ganz oder eben erreichend oder wenig überragend. Interstitien der Elytren teilweise ziemlich breit, meist flach, in einigen Gattungen kielförmig; Punktstreifen meistens schmal. Postcoxaler Teil des Prothorax normal, kurz. T. Prothorax vorn mit kurzen dorsalen Lateralkielen; der Raum zwischen den beiden Lateralkielen grubenförmig; die Lateralkiele zuweilen verbildet. Rücken des Prothorax mit einer tiefen, langen mittleren Längsfurche. Interstitien ‘der Elytren flach, mäfsig breit, meistens schmal kielförmig. — Die Podozemius-Gruppe. 1. Interstitien der Elytren gröfstenteils ziemlich breit und flach; | Streifen schmal, nicht oder nur schwach punktiert. Borsten- kleid der Oberseite des Körpers wenig ausgebildet, unschein- | bar. Tibien des 1. Beinpaares hinten mit einem ante- = medianen Zähnchen . . = vera win. FPodozemius. 2. Interstitien der Elytren gröfstenteils schmal, kielförmig ; Streifen breit, grob punktiert. Borstenkleid der Oberseite stärker ausgebildet. Tibien des 1. Beinpaares hinten mit einem meist deutlichen antemedianen Zähnchen. Rostrum viel schmäler als der Kopf, so lang bis doppelt so lang als dieser. Eoeper klein. "! . '.:, a ar N Atoschus. Tibien des 1. Beinpaares Bine ohne ein antemedianes Zähnchen. Rostrum meist wenig schmäler als der Kopf, breiter und weniger lang als in voriger Gattung. Körper ee BE, Son 1. Megalssebug: II. Prothorax ohne Lateralkiele, höchstens mit Spuren davon, oberseits konvex, höchstens mit einer schwachen mittleren Längs- linie auf dem Rücken. Interstitien der Elytren grölstenteils ein- fach, breit. Rostrum sehr kurz, breit. 1. Rostrum mit normal seitenständigen (pleurostaten) Antennen. — Die Zemioses-Gruppe. Tibien des 1. Beinpaares ohne ein antemedianes Zähnchen. Tarsen aller Beine schlank. Interstitien der Elytren breit, teilweise etwas konvex, abwechselnd breiter, Punktstreifen schmal . . . ...... Opisthozemius. 54 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Tibien des 1. Beinpaares mit einem antemedianen Zähnchen. Tarsen aller Beine etwas verdickt. Inter- stitien der Elytren meist mehr oder weniger schmal; Punktstreifen "breit . . ..... =. 2 Ser (Hierher die mir unbekannte Gattung Dactylobarus Kleine ?). 2. Rostrum mit mehr oder weniger oberständigen (anostaten) Antennen. — Die Sebasius-Gruppe. a) Prothorax an den Seiten nur schwach komprefs. Antennen am Grunde einander etwas genähert; Rostrum oberseits auf der Mitte etwas zusammengedrückt. Interstitien der Elytren mehr oder weniger mälsig breit, lach; Punktstreifen schmal. Vordertibien mit einem antemedianen Zähnchen. Protoproctus. b) Prothorax im vorderen Abschnitt stärker komprefs. Inter- stitien der Elytren flach, etwas breit; Punktstreifen schmal. Tibien des 1. Beinpaares hinten einfach, ohne ein antemedianes Zähnchen. Rostrum oben in der Mitte etwas komprefs; Antennen am Grunde einander genähert, aber durch einen merklich breiten Zwischenraum von- einander getrennt. Antennen etwas verdickt. Synsebasius. Tibien des 1. Beinpaares hinten mit einem ante- medianen Zähnchen. Rostrum oberseits in der Mitte stark komprefs; Antennen am Grunde nahe aneinander- gerückt, durch einen sehr schmalen Zwischenraum von- einander getrennt... . .... 2° nn se, KT ae Zweite Abteilung. Hinterbeine verlängert, die Glieder teilweise oder gröfstenteils hypermorph, die Femora die Spitze der Elytren sehr merklich überragend. Interstitien der Elytren teilweise breit und flach, grölstenteils schmal und konvex. Postcoxaler Teil des Propectus nur in einigen inferioren Gattungen kurz, in den meisten länger oder abnorm verlängert. I. Prothorax normal gebildet, länglich, vorn seitlich stark kom- prefs; Dorsum vorn mäfsig breit oder etwas verschmälert, hinten in normaler Weise breiter. A. Dorsum des Prothorax vorn jederseits hinter dem Vorder- rande mit einem Lateralkiel; ein anteriorer querstehender Kiel meistens mit den beiden Lateralkielen jederseits verbunden. — Die Adidactus-Gruppe. Kolbe, Beitrag z. Morphologie u. Systematik d. Taphroderinen Afrikas. 55 1. Tibien des 1. Beinpaares hinten mit einem antemedianen Zähnchen. a) Suturalrippe der Elytren einfach. b St aa) Tibien des 3. Beinpaares dünn oder wenig verdickt, einfach, unbewehrt. &) Schenkel des 3. Beinpaares wenig verlängert, mit mälsig dicker Keule. Tibien desselben Beinpaares einfach, dünn. Dorsale Mittelfurche des Prothorax hinten tief, vorn sehr fein. Postcoxaler Teil des Propectus kurz „ . . ...... Namnobrenthus. P) Schenkel des 3. Beinpaares länger, Keule stärker verdickt. Tibien desselben Beinpaares kaum oder nur mälsig verdickt. Prothorax ohne oder nur mit schmaler seichter mittlerer Längsfurche. Rostrum breit; Prothorax hinten einfach. Post- coxaler Teil des Propectus ziemlich kurz oder nur mälsig verlängert . . . . . Hesperobius. Rostrum schmäler ; Prothorax hinten mit einem gegen das Scutellum gerichteten dornartigen Fort- satze. Postcoxaler Teil des Propectus deutlich ver- lansert . . .s '. 4 ae) Geybasius. bb) Tibien des 3. Be erh e und mit 2 weit abstehenden dornartigen Fortsätzen bewehrt. Schenkel desselben Beinpaares stark keulenförmig verdickt; Keule innenseits mit einem deutlichen zahnförmigen Vorsprunge, dichter Behaarung und kerbartigen Zähn- chen. — Rostrum etwas verlängert, schmal. Pro- thorax mit tiefer, breiter Mittelfurche. Postcoxaler Teil des Prothorax kurz . . . _ . Oncodemerus. Suturalrippe der Elytren fein kreneliert oder mit starken Kerben und querstehenden Kerbleisten versehen. Prothorax oben höchstens mit schwachen Spuren oder Rudimenten einer mittleren Längsfurche. Tibien des 3. Beinpaares kurz keulenförmig verdickt. Tibien des 3. Beinpaares an der Innenseite ganz einfach, ohne einen Fortsatz ; Metatarsus desselben Beinpaares ver- längert. Postcoxaler Teil des Propectus merklich verlängert. Metusambius. Tibien des 3. Beinpaares an der Innenseite mit einem abstehenden Zahne oder lappenförmigen Fortsatze ; Meta- tarsus desselben Beinpaares kurz oder etwas verlängert. Postcoxaler Teil des Propectus nur mäfsig lang, weniger Bea an er pn Er. Adidaeies: 56 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 2. Tibien des 1. Beinpaares einfach (hinten ohne ein ante- medianes Zähnchen). Femora des 3. Beinpaares ziemlich stark verdickt; Tibien desselben Beinpaares verdickt, aber einfach ;, Metatarsus desselben Beinpaares etwas verlängert. Rostrum breit und kurz. Prothorax ohne mittlere Längs- furche, nur mit Spuren und Rudimenten derselben. Post- coxaler Teil des Propectus mälsig lang . . Protusambius. B. Dorsum des Prothorax vorn ohne Lateralkiele, höchstens mit schwachen Spuren derselben. — Die Usambius-Gruppe. 1. Tibien des 1. Beinpaares mit einem antemedianen Zähnchen. Femora und Tibien des 3. Beinpaares einfach, auch der Metatarsus einfach, deutlich etwas verlängert. Rostrum kurz. Prothorax ohne mittlere Längsfurche. Interstitien der Elytren meist primitiv, flach. Postcoxaler Teil des Propectus ziem- heh kürzer. er Se 2. Tibien des 1. Beinpaares ohne ein antemedianes Zähnchen. Rostrum kurz. Postcoxaler Teil des Propectus ziemlich lang. Antennen breit, die meisten Glieder quer. Tibien des 3. Beinpaares einfach, schmal; Tarsen desselben dick ; Meta- tarsus ziemlich kurz . . . 2 RT Ba Antennen schlank, Funiculus a perlschnurförmig. Tibien des 3. Beinpaares dick; Tarsen desselben schlank, Metatarsus verlängert, keulenförmig . . . . Usambius. 1. Prothorax lang und schmal, vorn äufserst stark komprels, so dafs aus dem vorderen Abschnitt desselben ein hypermorphes Gebilde entstanden ist: nur ein medianes kielförmiges Rudiment ist am vorderen Teile des Pronotums übrig geblieben. Dieses Rudiment ist auflserdem vor dem vorderen Ende entweder abgekürzt und höckerartig oder mit diesem bogenförmig verbunden. — Post- coxaler Abschnitt des Propectus lang gestreckt, also äufserst hypermorph. Tibien des 3. Beinpaares normal oder difform ge- bildet und kurz. Metatarsus desselben Beinpaares normal bis abnorm hypermorph verlängert oder sehr verdickt. — Die Calo- dromus-Gruppe. Nur 1 Gattung aus Afrika bekannt. Tibien des 3. Beinpaares im männlichen Geschlecht difform gebildet, ziemlich kurz, oder oben konkav und lateral bogen- förmig gekielt und gezähnt. Metatarsus desselben Beinpaares klotzförmig, dick, so lang oder wenig länger als die Tibien, mehr oder weniger dreieckig . -» . . ... » 12. worum Kolbe, Beitrag z. Morphologie u. Systematik d. Taphroderinen Afrikas. 57 Die neuen Arten der Calodrominen. Podozemius nov. gen. 1. Podozemius Conradti nov. spec. — Braun, Kopf und Prothorax oben fein zerstreut-punktiert. Clava der Antennen etwas verdickt. Prothorax. mit tiefer mittlerer Längsfurche, die Area apicalis quer, beiderseits mit einem kurzen Kiel. Elytren glatt gestreift, die Streifen undeutlich oder fein punktiert. — Länge 13 mm. — Kamerun. . Podozemius mustus nov. spec. — Kleiner, rotbraun, Kopf glatter, auf der Mitte weniger punktiert, Antennen dünner ; Prothorax oben glatter, nur an den Seiten punktiert, die mittlere Längsfurche weniger tief und vorn abgekürzt; Area apicalis rundlich; Elytren schmäler, Streifen deutlich punktiert. — Länge 5,5—6,7 mm. — Spanisch-Guinea. Autosebus nov. gen. A. Rostrum und Kopf gleichlang ; Prothorax verlängert, oben mit schmaler mittlerer Längsfurche: 1: Körper oberseits glänzend, braun, wenig und kurz beborstet. Kiele 4. und 6. des Elytren ganz, bis zur Spitze reichend. — Kamerun, Togo . . . . .. ceompressithorae Senna. . Körper oberseits mattfarbig, braun; Kopf, Prothorax und Elytren mit starren kurzen Borsten reich besetzt. Kiel 4. der Elytren niedergedrückt, undeutlich, fast verschwunden ; Kiel 6. deutlich, aber hinter der Mitte abgekürzt. — Länge u 4,1 mm. —-Dogo . 3. ». /.,selosellus Nov. spec. B. Rostrum doppelt so lang als der Kopf, Prorostrum dünn, zylindrisch ; Prothorax kürzer, etwas breiter, oben mit ungewöhn- lich breiter mittlerer Längsfurche: 3. Körper mattbraun, zerstreut kurz beborstet; Elytren sehr ähnlich wie bei A. setosellus gestreift und gekielt. Borsten der Oberseite des Körpers kürzer und geringer. — Länge 4,5 mm. — Spanisch-Guinea . . .fossicollis nov. spec. Megalosebus nov. gen. A. Interstitien der Elytren breiter, flach ; . Kopf kurz, fast quer. Antennen schlank, Clava dicker, . mattfarbig. Stirn und Vertex in der Mitte etwas eingedrückt ; Gula mit mäfsig tiefer Längsfurche. — Länge 8 mm. — Süd- zn, 9. 2: 2.00. 0.» separabilis 'nov. 'Spec. 58 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. B. Interstitien der Elytren schmal, nur das 3. Interstitium breit und zweifach gekielt: a) Gula konvex. Kopf weniger kurz; Rostrum und Kopf (ohne den Hinterkopf) von gleicher Länge. 2. Kleiner; Antennen schlanker, Clava dicker und glänzend; Vertex hinten einfach, ziemlich gerade. — Länge 6,5 mm. — Kamerun, ? .: . 7.0.22... . comparabilis nov. spec. 3. Gröfser; Antennen dicker, Clava nur wenig dicker als der Funiculus, mattfarbig; Vertex hinten spitzwinklig ausge- schnitten. Dem M. bidenticulatus sehr ähnlich. — Länge 9,7 mm.» — Togo, 2°. u. „en. or "logonicus now, spec b) Gula auf der Mitte der Länge nach gefurcht; Kopf kurz, ziemlich quer; Rostrum etwas länger als der Kopf (ohne den Hinterkopf). 4. Rostrum weniger schmal, Clypeus breit halbkreisförmig aus- gerandet, Vertex hinten deutlich abgestutzt. Antennen dicker, Clava kaum breiter als der Funiculus. — Länge 11 mm. — Kamerun, 7 . . . bidentieulatus nov. spec. 5. Rostrum schmäler, Clypeus abgestutzt, Vertex hinten aus- gebuchtet. Antennen weniger dick, Clava deutlich breiter als der Funiculus. — Länge 10 mm. — Kamerun, 9. Jallaciosus nov. spec. Opisthozemius nov. gen. 1. O. appendiculatus nov. spec. 0. — Prothorax hinter der Spitze eingeschnürt, oberhalb hinter dem Vorderrande eingedrückt, auf dem Rücken mit schwach eingedrückter mittlerer Längs- linie. Elytren punktiert-gestreift, Interstitien teilweise runzlig- punktiert, abwechselnd höher und breiter. Trochanter des 1. Beinpaares mit einem kurzen eckigen Appendix. Körper braun, Seiten des Prothorax und der Elytren breit schwarz. — Länge 11 mm. — Kamerun, Johann-Albrechts-Höhe. 2. O. vittatus nov. spec. 2. — Prothorax mit kaum angedeuteter Einschnürung im Apikalteil, hier oberseits mit zwei undeut- lichen, nach vorn konvergierenden kurzen Kielen; ein Ein- druck zwischen den beiden Kielen fehlend. Prothorax feiner und weniger dicht punktiert, ohne mittlere dorsale Längs- linie. Elytren weniger rauh punktiert. Beine weniger kräftig, Tarsen dünner. Rotbraun, mattfarbig, Kopf, eine laterale Binde jederseits am Rücken des Prothorax und eine mittlere Längsbinde der Elytren schwarz. — Länge 11,5 mm. — Kamerun, Ebolowa. Kolbe, Beitrag z. Morphologie u. Systematik d. Taphroderinen Afrikas. 59 Zemioses Pasc. 1. Zemioses camerunus Kleine. a) Kopf und Prothorax fein und zerstreut punktiert ; letzterer oben glatt, ohne mittlere Längsfurche oder nur mit feiner Mittellinie. Körper rot, etwas verkürzt, sonst der folgenden Form gleichend. Länge 5,5—7 mm. — Togo. Rasse bicolor n. Körper schwarz, Kopf braun. Länge 5,5—8 mm. — Kamerun, Gabun, Kongo . . . . Rasse nigricollis n. b) Kopf und Prothorax stärker punktiert, letzterer mit meistens deutlicher mittlerer Längsfurche. Körper schwarzbraun, schlanker, Prothorax und Elytren schmäler, länger. Kopf und Prothorax ziemlich grob und mäfsig dicht punktiert, etwas glänzend. — Länge 4 bis 10 mm. — Kamerun (Lolodorf, Johann - Albrechtshöhe), Spanisch-Guinea, Insel Fernando Pöo. Rasse camerunus Kleine. Ebenso, zur Rasse camerunus gehörig, aber Kopf und Prothorax dicht und kräftig runzlig-punktiert, mattschwarz. — Länge 9,5—11 mm. — Kamerun (Lolodorf), Spanisch- Guinea . . . . var. densepunctatus n. Die EB eechunaef über Bin Variation des Zemioses camerunus sind noch nicht endgültig. Es bedarf noch eines gröfseren Materials von den verschiedensten Gegenden seines weit sich erstreckenden Verbreitungsgebietes. Protoproctus nov. gen. 1. Protoproctus debilis nov. spec. 0. Rostbraun, glänzend, glatt. Rostrum nach dem Grunde zu der Länge nach gefurcht, vorn fast abgestutzt. Prothorax glänzend, glatt, ohne Mittel- furche, zerstreut-punktiert. Die Interstitien der Elytren meistens gereiht-punktiert. — Länge 4!/, mm. — Kamerun. Synsebasius nov. gen. 1. S. imitator nov. spec. d' 2. — Schwarz, glänzend, Kopf dunkel- braun, Antennen schwarzbraun, Keule braun. Beine rotbraun, - Basis und Knie schwarz. Kopf lax punktiert, am Grunde des Rostrums mit einem Grübchen. Glieder des Funiculus quer. Prothorax konvex, hinten mit dem Rest einer Mittel- furche. Elytren gestreift-punktiert, Interstitien ziemlich breit, flach ; 3. Interstitium im Grunde hochkonvex. Tarsen schlank. — Länge 81/,—9!/, mm. — Togo, Kamerun. 60 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. . 5. opacus nov. spec. J'. — Rotbraun, mattfarbig, Rostrum, Antennen, Brust, Hinterleib und Beine glänzend. Kopf dicht runzlig-punktiert. Prothorax kräftig gebaut, kaum länger als hinten breit, oberseits ganz dicht runzlig-punktiert, an den Seiten vorn glänzend, sparsam punktiert, dorsale Mittel- linie sehr schwach, fast verschwindend. Elytren punktiert- | gestreift, Interstitien runzlig, mit kurzen gelben Borsten besetzt, Nahtstreif schwach glänzend. Tarsen weniger schlank. — Länge 7,5 mm. — Kamerun. Sebasius Lacord. . ©. meticulosus nov. spec. 2. — Körper gedrungen, mälsig lang, gelbbraun, mäfsig glänzend, Kopf rotbraun, Prothorax pech- schwarz, vorn braun, Elytren bräunlichrot, an der Aufenseite schwarz. Kopf bald hinter den Augen tief eingeschnürt, runzlig-punktiert, Antennen kräftig. Prothorax um die Hälfte länger als in der Mitte breit, oben dicht punktiert, hinten beiderseits gelb beborstet, an den Seiten glatt. Interstitien der Elytren flach, etwas runzlig-punktiert. — Länge 6 mm. — Kamerun. Nannobrenthus nov. gen. . N. infantulus nov. spec. 9'%. Pechschwarz bis schwarz, glänzend, Antennen, Tibien und Tarsen braun; Rüssel schwach punktiert; Prothorax deutlich punktiert, die Punkte nach den Seiten zu stärker und mit Borsten schwach besetzt, die dorsale Mittelfurche nach vorn zu verschwindend; Elytren gleichmälsig gestreift und gekielt, die Streifen dicht punktiert, die abwechselnden Streifen gelb beborstet. — Körperlänge 3,5—4,75 mm. — Kamerun, Spanisch-Guinea. Hesperobius nov. gen. a) Rostrum kurz; Antennen ziemlich kräftig, die Glieder des -Funiculus quer. Prothorax kürzer und untersetzt gebaut. . Körper bräunlichrot; Clypeus vorn abgestutzt, die Mitte des Vorderrandes eingedrückt. — Länge 9 mm. — Kamerun. rufus nov. spec. b) Rostrum länger; Antennen schlanker; Prothorax schlanker; Körper schwarzbraun. . Clypeus abgestutzt; Rostrum ziemlich lang; Antennen ziem- lich schlank, Funiculus perlschnurförmig ; Prothorax hinter der Spitze eingeschnürt. — Länge 9 mm. — Insel Fernando P60, im Busen von Guinea . . . tempestivus nov. Spec. I | Kolbe, Beitrag z. Morphologie u. Systematik d. Taphroderinen Afrikas. 61 3. Clypeus vorn breit ausgerandet; Rostrum weniger lang; Antennen weniger schlank ; Prothorax vorn ziemlich deutlich parallelseitig. — Länge 7,5 mm. — Spanisch-Guinea. vestigialis nov. spec. Oxybasius nov. gen. Diese Gattung besteht aus zwei Untergattungen. I. Subg. Oxybasius i. sp. Vordertibien an der Aulsenseite hinten mit 1 Zähnchen. Körper hellbraun. a) Antennen einfach , perlschnurförmig ; Kopf unterseits ge- furcht. 1. Prothorax oben mit tiefer Längsfurche; der basale Mucro gerade; Furche an der Unterseite des Kopfes schwach, nach vorn schmäler. Tibien des 3. Beinpaares etwas breiter als bei der fo'!genden Art. — Länge 4,5 mm. — Kamerun. brevithoraw nov. spec. Prothorax oberseits mit feiner Längsfurche; der basale Mucro gekrümmt; Furche an der Unterseite des Kopfes ziemlich lang, parallelseitig. Körper schlanker als bei der vorigen Art. — Länge 8,5 mm. — Kamerun. sulcirostris noVv. spec. b) Antennen vom 4. Gliede an auffallend verbreitert, zu- sammengedrückt. 3. Kopf unterseits gefurcht; Antennen stark verbreitert, flach gedrückt; der basale Mucro mälsig kurz. — Länge 6,5 —7 mm. hamerun een leune, lOÜCHFRIS..NON. SPec. 4. Kopf unterseits nicht gefurcht; Antennen mittelmäfsig breit ; der basale Mucro sehr kurz, kegelförmig. — Länge 4 mm. — naemun 2 elle ten. Peckinicornis „NOV; spec. II. Subg. Neowybasiusn. Vordertibien an der Aufsenseite hinten mit 2 Zähnchen. Körper dunkelbraun. Kopf unterseits nicht gefurcht. 5. Rostrum oberseits mit einer mittleren Längsfurche ;, Antennen länger, die Glieder des Funiculus fast kugelig oder kurz- kegelförmig. — Körperlänge 6—8,7 mm. — Insel Fernando ee een“. Pugionalus mov, spee. 6. Rostrum oberseits ganz glatt; Antennen etwas kürzer, die Glieder des Funiculus kurz, quer. — Länge 5,5—7,5 mm. — Kamerun, Spanisch-Guinea.. 0% . . atuelus nov. spec. 62 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Metusambius nov. gen. a) Kopf mehr oder weniger verdickt; Rostrum kurz und breit. | . Rostrum vorn sehr fein punktiert; Kopf mäfsig verdickt. Spatium suturale der Elytren deutlicher gekerbt und ge- faltet. Dem Adidactus cancellatus sehr ähnlich. — Körper- länge 5,5—6 mm. — Kamerun, Spanisch - Guinea; Insel Fernando Pöo, im Golf von Guinea. oJ’. insularis nov. spec. . Rostrum reichlich und stark punktiert; Kopf sehr verdickt (fast wie bei Usambius Conradti). Spatium suturale reich- licher und feiner gekerbt als bei voriger Art. — Länge 6,25 mm. — Kamerun. o’ 0. sılvanus Nov. Spec. b) Kopf kaum verdickt; Rostrum schmäler und etwas länger. ° . Kopf oberseits glatt, kaum oder sehr fein punktiert. Prothorax: oberseits sehr glatt und glänzend. Spatium suturale der Elytren deutlich kreneliert. — Länge 5,5 —6,5 mm. — Togo, Kamerun, Insel Fernando Pöo. 2 . . suspicaw nov. spec. Adidactus Senna. a) Tibia des dritten Beinpaares verdickt und an der Innen- seite mit einem gebogenen stumpfen Lobus versehen. Tarsus desselben Beinpaares verdickt, Metatarsus kurz. . Clypeus abgestutzt. Spatium suturale der Elytren grob ge- kerbt. — Togo, Kamerun, Spanisch-Guinea, Gabun, Insel ° Fernando: Pöo! 2.1... 0%. lea. 0, cancellates apa b) Tibia des 3. Beinpaares innenseits mit einem zugespitzten Zahne. Tarsus desselben Beinpaares weniger dick, fast schlank ; Metatarsus etwas verlängert. . Clypeus vorn winklig ausgeschnitten. Spatium suturale der Elytren wenig und nur fein kreneliert. Tibia des 3. Bein- paares schmäler, innenseits kurz gezähnt. — Körperlänge 3,75—b mm. — Kamerun, Gabun . . infantulus nov. spec. . Clypeus vorn nur seicht gebuchtet. Spatium suturale der Elytren reichlich und stark kreneliert. Tibia des 3. Bein- paares dicker, innenseits länger gezähnt. — Länge 7,5 bis 9,5 mm. — Kamerun; Arussi Galla in Ostafrika; anscheinend weit verbreitet «72. una lan...» RapaeusnoTn apee Protusambius nov. gen. . P. praecursor nov. spec. d'. — Braun, glänzend, schwärz- lich; Kopf, Spitze und Basis des Prothorax, auch die An- tennen braun, deren Keule rotbraun ; Brust, Bauch und Beine Kolbe, Beitrag z. Morphologie u. Systematik d. Taphroderinen Afrikas. 63 rotbraun, Schenkel am Grunde, Knie und Tarsen schwarz- braun oder dunkelbraun. Kopf konvex, wenig punktiert. Prothorax glänzend, wenig punktiert, an den Seiten und hinten gelb beborstet, vor dem Hinterrande dreifach einge- drückt. Elytren punktiert-gestreift; Interstitien punktiert, die dorsalen gelb beborstet. — Körperlänge 6—7,25 mm. Kamerun. Usambioproctus nov. gen. 1. U. paniscus nov. spec. -—— Glänzend schwarz oder braun- schwarz, vorn am Kopfe, vorn am Prothorax und an der Unterseite desselben, Brust, Bauch und Beine rotbraun, Schenkel am Grunde und Knie schwarz, Antennen braun, Keule rotkastanienfarbig. Kopf glänzend, gewölbt ; Prothorax sehr glänzend, kaum punktiert, ganz konvex; Elytren ge- streift - punktiert; Interstitien abwechselnd schmäler und breiter. — Körperlänge 6,5 mm. — Kamerun und Spanisch- Guinea. Cormopus m. a) Elytren bis zur Spitze einfach gestreift. Prosternum hinter den Hüften mit einer mittleren Längsfurche (Nahtlinie der Epimeren). 1. Metatarsus des 3. Beinpaares nach dem Grunde zu ver- schmälert, nach der Spitze verbreitert; Schenkel desselben Paares beim Männchen oben an der Keule breit gezähnt, hinter dem Zahne ausgehöhlt, beim Weibchen einfach (weder gezähnt, noch ausgehöhlt); drittes Tarsenglied beim Männ- chen mit einem langen Büschel gelber Pinselhaare, die dem Weibchen fehlen. — Körperlänge 7—9,5 mm. — Kamerun. (Syn. edentatus Kleine $). . . . . penicillifer m. '9. Var. aberrans n. Prothorax kürzer, eiförmig, an den Seiten gerundet. Metatarsus des 3. Beinpaares kürzer als bei der Hauptform, am Ende breiter und an der Spitze länger aus- gezogen. Schenkel des 9’ ebenso, auch ein Haarpinsel am Tarsus. — Körperlänge 4,7—5,5 mm. — Kamerun. b) Elytren am Ende querfaltig. Prosternum hinter den Hüften konvex (ohne mittlere Längsfurche). Schenkel des 3. Bein- paares des 9’ oberseits einfach, Tarsus ohne Haarpinsel. 2. Kopf wenig verlängert, Prothorax oval. Metatarsus des 3. Beinpaares stark vergröfsert, fast dreieckig, nach dem Ende zu verbreitert, wenig gröfser als die Tibia. — Körper- länge 4,25 mm. — Kamerun . . pumilio nov. spec. do’. 64 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 3. Kopf ziemlich verlängert, Prothorax zylindrisch, verlängert, schmal ; Metatarsus grols, breit, verlängert, doppelt so lang wie die Tibia, nach dem Ende zu kaum verbreitert. — Körper- länge 5,5 mm. — Kamerun . . ./ilum nov. spec. d'. Übersicht der Gattungen der Taphroderinen. A. Körper weniger schlank, Abdomen verkürzt ; Schenkel des 3. Beinpaares den Hinterrand des ventralen grofsen Doppelsegments beinahe oder ganz erreichend. Rostrum des Männchens ziemlich dünn, fast wie bei den Weibchen anderer Taphroderinen, aber etwas ungleichartig gebildet. Antennenkeule viergliedrig. Kopf dick, fast zwiebelförmig, oberseits und der vordere Teil des Pronotums granuliertt. Nur 9 bekannt . . . . Plesiobolbus nov. gen. B. Körper sehr schlank, dünn, stabförmig; Schenkel des 3. Beinpaares kürzer, kaum mehr als die Hälfte des ventralen grofsen Doppelsegments überragend.. Rostrum des Männchens breit, vorgestreckt; Rostrum des Weibchens im vorderen Abschnitt (Prorostrum) griffelförmig, dünn, vorgestreckt, viel schmäler als der Kopf, hinter der Basis der Antennen (Metarostrum) nach dem Grunde zu verbreitert. a) Antennenkeule dreigliedrig. Rostrum des Männchens ver- breitert, vorgestreckt, in der Mitte deutlich eingeschnürt. Mandibeln kurz, beide von gleicher Länge (/sognathus). Beide Geschlechter bekannt. . . . Bolbocephalus (nov. nom.). b) Antennenkeule viergliedrig. Rostrum des Männchens von der Breite des Kopfes, ziem- lich gleichbreit, fast parallelseitig, etwa so lang wie der Kopf. Mandibeln verlängert, gröfstenteils gerade, einfach, beide von gleicher Länge. Elytren an der Spitze abgestutzt bis abgerundet (2) oder am äufseren Apikalwinkel mit einem krallenförmigen Zahne (2). Bolbocranius nov. gen. Rostrum des Männchens sehr verkürzt, viel kürzer als der Kopf; rechte Mandibel kurz und klein, breit, kurz gezähnt, linke Mandibel viel länger, mehr oder weniger schrauben- zieherförmig gewunden. Elytren an der Spitze abgerundet und neben dem Nahtwinkel etwas ausgerandet (07) oder hier deutlich ausgerandet und zweispitzig, am äufseren Apikalwinkel schwach zugespitzt oder abgerundet, am Sutural- winkel zugespitzt () . . . . . Anisognathus Lacord. Plesiobolbus nov. gen. 1. P. sagaw nov. spec. co’. Braun, mattfarbig, Kopf rotbraun, Prothorax schwärzlich, Elytren bräunlich-lehmfarbig, hinten Kolbe, Beitrag z. Morphologie u. Systematik d. Taphroderinen Afrikas. 65 schwärzlich ; Beine scherbengelb, Schenkel am Grunde und Knie schwärzlich, Tarsen braun. — Ulypeus vorn dreieckig ausgeschnitten. Antennen ziemlich schlank, 2.—6. Glied perlschnurförmig, einander fast gleich, 7. Glied etwas grölser, 8.—10. allmählich dicker werdend, 11. so lang wie die beiden vorhergehenden zusammen. Schenkel des 3. Paares den Hinterrand des ventralen Doppelsegments des Abdomens erreichend und fast etwas überragend. — Körperlänge 9,5 mm. .— Neu-Kamerun. 2. P. cribrieeps m. co’. Bräunlichrot, Elytren bräunlich-lehm- farbig. Clypeus vorn abgestutzt. Antennen dicker als bei voriger Art, nach der Spitze zu allmählich verdickt, die mittleren Glieder quer und kurz; 2.—10. breiter als bei voriger Art. Schenkel des 3. Beinpaares den Hinterrand des ventralen Doppelsegments nicht ganz erreichend. — Körper- länge 8,5 mm. — Usambara. Bolbocephalus nov. nom. (Isognathus m.) A. Unterschiede der Männchen (4 Arten): a) Clypeus archomorph gebildet, einfach, abgestutzt oder etwas ausgerandet. 1. Körper fast ganz braunrot, glänzend, Clypeus vorn abgestutzt oder in der Mitte des Vorderrandes schwach winklig aus- gerandet. Kopf hinter den Augen mit wenig gerundeten Seiten, unterseits zwischen den Augen schwach höckrig. — Körperlänge 8—12 mm. — Angola, im Hinterlande; Kamerun, Spanisch-Guinea. (Rasse suspiciosus n. mit stärker vorspringen- dem apikalen Aufsenwinkel der Elytren und weniger deut- lichem oberen anteokularen Höcker. — Tendaguru bei Lindi in Deutsch-Ostafrika). . . . .. . anaticeps m. d". 2. Körper zweifarbig, glänzend, der Kopf vorn rotbraun, von der Antennenbasis bis zum Hals, sowie der Prollinras oben glänzend schwarz, Elytren braunrot, längs der Naht, sowie an den Seiten und an der Spitze dunkelbraun, auch die Unterseite des Körpers und die Beine braunrot. Clypeus mit deutlichem Ausschnitt in der Mitte des Vorderrandes. Kopf hinter den Augen parallelseitig, unterseits zwischen den Augen glatt (nicht EBEN — Körperlänge 6—10 mm. = Kamerun. . . .. . modicus nov. spec. do”. b) Clypeus mehr oder weniger hypermorph gebildet, in der Mitte des Vorderrandes mit einem winkligen Vorsprunge oder einer flachen hornförmigen Apophyse. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft I. 5 66 (1.) Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. . Kopf und Prothorax mattschwarz, Elytren fein punktiert- gestreift, braun, mit einem schwarzen Nahtstreifen ; Clypeus mit kurzem Vorsprunge;; erstes Glied der Mittel- und Hinter- tarsen kaum so lang wie das 2. und 3. Glied zusammen. — Körperlänge 9-—-11,5 mm. — Ober-Guinea: Elfenbein- küste und Togo „1.2... 2 ENT opacıs Nov. Te . Körper rotbraun, mehr oder weniger glänzend, selten die Elytren schwarz, diese meistens deutlich gestreift; Clypeus mit deutlich hornförmiger, aber flacher Apophyse; 1. Glied der Mittel- und Hintertarsen länger als das 2. und 3. Glied zusammen. — Körperlänge 15,5—19 mm. — Nieder-Guinea: Quango; Kamerun. (Rasse peregrinus n. mit schmälerem Kopf, der hinten seitlich nicht bogig erweitert ist, schwächer ein- geschnürtem Hinterkopf und grofsenteils schwarzer und brauner - Körperfärbung. — D.-Ostafrika) . . . Mechowi m. d'. B. Unterschiede der Weibchen (2 Arten): AN Körper wie beim Männchen gefärbt. Apikaler Aufsenwinkel der Elytren hakenförmig vorspringend, etwas einwärts ge- bogen ; apikaler Innenwinkel etwas zahnförmig vorspringend. Kopfseiten hinter den Augen deutlich gerundet. Elytren ° aulsen an den Seiten, neben der Naht und vor der Spitze Ale er S .... » analicaps ae, Körper zweifarbig wie Ve CE Apikaler Aufsenwinkel der Elytren hakenförmig vorspringend, etwas einwärts ge- bogen. Kopfseiten hinter den Augen weniger gerundet, etwas länger als bei voriger Art. Elytren fein punktiert-gestreift, an den Seiten und neben der Naht deutlicher gestreift. Spanisch Guinea : = 2: er wre. ra 0 Bolbocranius nov. gen. A. Unterschiede der Männchen (2 Arten): . Mandibeln schmal und lang, innen stärker gezähnt; Kopf in seiner ganzen Länge von gleicher Breite, parallelseitig. Clypeus stumpfwinklig vorgezogen. Kopf und Oberseite des Prothorax schwarz oder braunschwarz, Elytren rotbraun, Nahtstreifen in verschiedener Breite schwarz. — Kamerun, Johann-Albrechts-Höhe . . . . . . bicolor Senna d'. . Mandibeln lang, etwas breiter, besonders in der Basalhälfte breit, innen schwach gezähnt. Kopf hinten etwas breiter als vorn. Rostrum seitlich etwas eingeschnürt. Clypeus drei- zackig. Körper ganz hellbraun bis rotbraun. — Länge 9,5—13 mm. — Usambara . . . mandibularis m. d'. Kolbe, Beitrag z. Morphologie u. Systematik d. Taphroderinen Afrikas. 67 (1.) (2.) B. Unterschiede der Weibchen (3 Arten): a) Elytren am Ende einfach abgestutzt oder zum Nahtwinkel etwas eingezogen; äufserer Apikalwinkel stumpf bis ab- gerundet. Elytren hinten gerade abgestutzt. Antennen kräftig gebaut; die Glieder des Funiculus und der Keule kurz. Kopf und Prothorax, von oben gesehen ‚‘ ganz schwarz, Elytren wie beim Männchen gefärbt, Rostrum rotbraun. Dem Bolbocephalus 59, sehr. ahnlich, 12. 4.114: “ra unim,. Bleolon 2, Elytren am Ende schräg zum Nahtwinkel etwas eingezogen, am Ende der Naht (Nahtwinkel) jedoch etwas vorgezogen. Rostrum vorn etwas verbreitert, ein wenig breiter als bei bicolor 2. Antennen schlank, die Glieder weniger kurz. Die ganze Ober- und Unterseite des Körpers rotbraun wie beim Besuchen "u... 0.00% 2 ermandibularis?; b) Elytren am Ende gerade abgestutzt, aber der äufsere Apikalwinkel mit einem nach hinten vorgestreckten ge- krümmten Zähnchen. . Antennen schlank, Keule mäfsig breit. Rostrum nach der Spitze zu kaum verdickt. Ober- und Unterseite des Körpers rotbraun. Metatarsus des 3. Beinpaares länger als die Glieder 2. und 3. zusammen. Dem .Bolbocranius mandibularis m. in Gröfse und Färbung sehr ähnlich. — Körperlänge 13,5 mm. = lsambara . . . „22,7 unguieularis nov. spec. 2. : 5* 68 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Über zwei Arten der Andrena parvula-Gruppe. (Hym.) Von J. D. Alfken in Bremen. Zu den deutschen Arten der Andrena parvula-Gruppe gehören zwei, 5 floricola Eversm. und eine meines Wissens noch un- Br chriäbene Art, die ich A. ochropyga nenne, bei denen das Meso- notum und die Endfranse des Hinterleibs gelbbraun behaart sind. Bei allen übrigen Arten dieser Gruppe tragen die genannten Körperteile graue oder weilsliche Haare. Beide Arten waren in der Sammlung von Herrn Professor R. Dittrich in Breslau, die mir zur Durchsicht anvertraut war, in reicher Zahl aus Schlesien vertreten. Sie lassen sich auch durch die verschiedene Flugzeit schon unterscheiden ; A. floricola ist eine Frühjahrsbiene, sie fliegt im April. und Mai, A. ochropyga dagegen im Hochsommer bis Mitte September. Es darf wohl darauf hingewiesen werden, dafs die A. ochropyga vielleicht schon von J. Perez in seiner Arbeit Especes nouvelles de Melliferes in Proces-Verbaux des seances de la Societe Lin- neenne de Bordeaux, Bd. 57 u. 58, 1902 und 1903 beschrieben worden ist. Mir ist es aber nicht möglich gewesen, sie aus den 52 dort behandelten Andrena-Arten herauszufinden. Am meisten Ähnlichkeit mit ihr weist die Bd. 58, Seite 88, beschriebene A. fabrella auf. Diese Art wird dort auch mit der A. schenckella Per. (= 4A. nana K., Schek., Schmiedek., nec A. nana Smith, Edw. Saund.), der die A. ochropyga in der Körperskulptur am nächsten steht, verglichen. A. floricola Eversm. 2, Körperlänge 7,25 — 8,25 mm. Mesonotum matt, zerstreut, fein und flach eingestochen punktiert. 1. Hinterleibsring vor dem niedergedrückten Endrande ziem- lich dicht punktiert; der End- rand matt, fein lederartig ge- runzelt. Flügel glashell, Adern und Flügelmal hellgelb. A. ochropyga n. Sp. 2. Körperlänge 7—8 mm. Mesonotum glänzend, dicht, ziemlich stark und tief einge- stochen punktiert. 1. Hinterleibsring am End- rande nicht eingedrückt, sondern gleichmälsig gewölbt, vor dem Endrande sehr zerstreut punk- tiert; der Endrand glänzend, kaum erkennbar lederartig ge- runzelt. Flügel bräunlich trübe, Adern rotbraun, Flügelmal gelbrot. Alfken, Über zwei Arten der Andrena parvula-Gruppe. (Hym.). 69 g". | g. Körperlänge 6—7,5 mm. Körperlänge 6—6,5 mm. Gesicht schwarz behaart. Gesicht hell behaart. Mesonotum dicht und fein Mesonotum fast ohne Skulp- lederartig gerunzelt, aufserdem | tur, glatt, mit zerstreuten, tief. zerstreut und fein flach ein- | eingestochenen Punkten. gestochen punktiert. 1. Hinterleibsring vor dem Hin- 1. Hinterleibsring vor dem terrande schwach eingedrückt. Hinterrande nicht eingedrückt. Andrena floricola Eversm. 2 7,25—8,25 mm lang. Schwarz. Oberkiefer an der Spitze wenig rot. Anhang der Oberlippe vorn abgestutzt. Clypeus an der Spitzenhälfte glänzend, grob und zerstreut punktiert, am Grunde matt, fein lederartig gerunzelt, dicht und fein punktiert. Stirn deutlich längsgerieft und aufser- ordentlich dicht punktiert. Augenfurchen gelbbraun, schwarz schimmernd. Gesicht und Scheitel graugelb behaart. Fühler- geilsel unterseits schwarzbraun. — Mesonotum gelbbraun be- haart, matt, sehr dicht und fein lederartig gerunzelt und aulser- dem ziemlich dicht flach eingestochen punktiert. Die Punkte sind schwer zu erkennen. Mittelfeld des Mittelsegments oben nicht, unten schwach begrenzt; die Skulptur veränderlich, oben wellig oder gerade gerunzelt, unten gekörnelt. — 1. Hinter- leibsring ungleichmälsig gewölbt, vor dem Hinterrande deutlich eingedrückt (von der Seite gesehen), auf der Scheibe ziem- lich dicht punktiert, der Hinterrand kaum glänzend, fein lederartig gerunzelt. 2.—4. Ring an der Basis stärker gewölbt als am Endrande. Basis von Ring 2 und 3 dicht und ziemlich stark punktiert, Hinterrand dieser Ringe glänzender als die Basis, fein lederartig gerunzelt. Endfranse gelbbraun. Schienenbürste gelblich. Flügel hell irisierend, Adern und Stigma hellgelb. Schüppchen gelbbraun, vorn dunkelbraun. d' 6—7,5 mm lang. Öberkiefer meist schwarz. Anhang der Oberlippe schwach eingebuchtet Clypeus in der Mitte ziemlich dicht und grob, am Grunde feiner und dichter punktiert. Ge- sicht schwarz behaart. Fühlergeifsel unten pechbraun. — Mesonotum aufserordentlich dicht und fein lederartig gerunzelt und aufserdem zerstreut und fein, flach eingestochen punktiert. Mittelfeld des Mittelsegments deutlich begrenzt, scharf und ziem- lich grob wellig gerunzelt. — 1. Hinterleibsring vor dem Hinter- rande schwach niedergedrückt (von der Seite gesehen), auf der Scheibe ziemlich dicht und stark punktiert, die Punkte nach dem Hinterrande zu feiner werdend, der Hinterrand kaum glänzend, 70 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. aulserordentlich fein gerunzelt. 2. und 3. Ring am Grunde dicht und stark tief eingestochen punktiert, am Hinterrand niedergedrückt, mit Spuren einer Runzelung, seitlich mit vereinzelten Wimper- härchen. Flügel hell, irisierend, Adern und Stigma rotgelb. Das 2 läfst sich von A. ochropyga durch die Skulptur des Mesonotums sofort unterscheiden. Es herrscht darin zwischen den beiden Arten derselbe Unterschied wie zwischen Eucera tuber- culata F. und E. longicornis L. Die Punkte des Mesonotums sind bei A. floricola flach eingestochen, bei A. ochropyga tief eingestochen. Die übrigen Unterscheidungsmerkmale sind bei A. ochropyga an- gegeben. Cawallen, Leerbeutel, Oswitz, Schwarzwasser. 2. 1.—20. Mai, an Capsella bursa pastoris fliegend; 1 0’ 16. April. A.ochropyga n.sp. 2 7—8 mm lang. Oberkiefer an der Spitze rot. Anhang der Oberlippe vorn etwas eingedrückt. Cly- peus vorn glänzend und grob und zerstreut, am Grunde matt und dicht und fein punktiert. Augenstreifen graugelb, mit schwarz- braunem Schimmer. Kopf vorn greis, am Scheitel gelbbraun be- haart. Fühlergeilsel schwarz, unterseits kaum heller gefärbt. — Mesonotum gelbbraun behaart, glänzend, nicht oder mikroskopisch fein lederartig gerunzelt, dicht und ziemlich stark tief ein- gestochen punktiert; die Punktierung ist leicht zu erkennen. Schildchen zerstreut punktiert. Mittelfeld des Mittelsegments ziemlich grob wellig gerunzelt, in der Mitte tritt manchmal ein gerader Kiel deutlicher hervor. — 1. Hinterleibsring vor dem Hinterrande nicht eingedrückt, sondern gleichmäfsig gewölbt, der Hinterrand kaum erkennbar lederartig gerunzelt, glänzend. 2. und 3. Hinterleibsring an der Basis kaum gewölbt, stärker glänzend. Endfranse, sowie die Haare des Mesonotums gelbbraun, wie bei A. floricola Eversm. Schienenbürste gelblich. Flügel schwach bräunlich, Adern rotbraun, Stigma gelbrot, Flügelschüppchen braun, vorn dunkler. d' 6—6,5 mm lang. Clypeus weils, Scheitel und Stirn gelblich behaart, Seiten des Gesichts und manch- mal auch die Stirn mit eingemischten schwarzen Haaren. Thorax struppig grau behaart. Mesonotum glänzend, kaum erkennbar fein lederartig gerunzelt oder ohne Skulptur und aufserdem, wie beim 2, ziemlich stark, aber zerstreuter als bei diesem, punktiert. Mittelfeld des Mittelsegments an den Seiten deutlich gerandet, scharf wellig gerunzelt; in der Mitte tritt ein feiner gerader Kiel deutlich hervor. Hinterleib glänzend. 1. Ring am Hinterrande glatt, punktlos, nicht eingedrückt, an der Basis zerstreut punk- tiert. 2.—4. Hinterleibsring am Grunde mälsig dicht und fein Alfken, Über zwei Arten der Andrena parvula-Gruppe. (Hym.). 71 punktiert, am Hinterrande punktlos und glatt. Flügel hell, Adern und Stigma hellgelb. In der Färbung der A. foricola Eversm. täuschend ähnlich. Bei dieser sowohl wie bei der vorliegenden Art sind die Haare des Mesonotums und die Endfranse des Weibchens gelbbraun gefärbt, wodurch sich die beiden Arten von allen anderen der A. parvula-Gruppe trennen lassen. A. ochropyga $ läfst sich von A. floricla 2 am besten durch die Bildung des 1. Hinterleibs- rings unterscheiden. Dieser ist bei A. ochropyga gleichmälsig ge- wölbt und vor dem Hinterrande nicht niedergedrückt, bei A. flori- cola vor dem Hinterrande eingedrückt. Das Männchen von A. floricola hat ein schwarz behaartes, das von 4A. ochropyga ein zum Teil weils behaartes Gesicht. Carlowitz, Kleinberg, Leerbeutel, Liegnitz, Mirkau, Seiffenau, Wartha, Wernersdorf. Häufig. Die Weibchen flogen vom 30. Juli bis 18. Sept. und besuchten Berteroa incana und Umbelliferen, die Männchen flogen vom 30. Juli bis 14. August. Mir ist die Art aufserdem aus Nakel a. d. Netze, Prov. Posen, bekannt geworden. Ich besitze ein Weibchen von dort, welches von Herrn V. Torka gesammelt wurde. Ein Weibchen fing ich am 24. Juli 1898 in Bozen (Tirol). A. nana K. (schenckella Per... 2 6,5—8 mm lang. Schwarz. Anhang der Oberlippe vorn eingedrückt und eingekerbt. Clypeus dicht und fein lederartig gerunzelt und aulserdem und zerstreut punktiert. Gesicht unterhalb der Fühler grauweils, oberhalb der- selben schmutzig graugelb behaart. Augenfurchen gelbgrau, schwarz- braun schimmernd. Fühlergeifsel schwarz. — Mesonotum glänzend, nicht oder kaum erkennbar lederartig gerunzelt, dicht und stark tief eingestochen punktiert. Mittelfeld des Mittelsegments deut- lich begrenzt, schwach gerunzelt, hinten gekörnelt. — 1. Hinter- leibsring nicht lederartig gerunzelt, zertreut und fein eingestochen punktiert, seitlich ein wenig niedergedrückt, am Hinterrande äulserst fein quer gerieft. 2.—4. Ring an der Basis dicht und ziemlich grob, vor dem niedergedrückten Endrande etwas zerstreuter punktiert, der Endrand selbst sehr fein gerieft, am 2. und 3. Ring hier und da ein Pünktchen aufweisend. 2. und 3. Ring seitlich, der 4. am ganzen Hinterrande mit ver- einzelten Wimperhärchen besetzt. Endfranse schwarzbraun, von weilslichen Haaren überdeckt. Schienenbürste weils. Flügel schwach getrübt, Adern und Stigma schwarz- oder rotbraun. od’ 5—6,5 mm lang. Anhang der OÖberlippe und Clypeus wie beim 9, die Punktierung des letzteren etwas gröber. Fühler- geilsel schwarz. Mesonotum und Mittelfeld des Mittelsegments 72 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. wie beim 2. 1. Hinterleibsring nicht gerunzelt, zerstreut und ziemlich stark punktiert, der äufserste Hinterrand glatt und punkt- los. 2. und 3. Ring an der Basis grob und dicht punk- tiert, die niedergedrückten Endränder mit Spuren einer feinen Runzelung, am 2. mit zerstreuten feinen Punkten, seitlich mit einzelnen weilsen Wimperhärchen. Oft sind die Seiten und die Spitze des Hinterleibs mit abstehenden weilsen Haaren besetzt. Flügel schwach milchig getrübt. Adern und Stigma rotbraun. In meinen früheren Arbeiten bin ich Edw. Saunders ge- folgt, der, wie F. Smith, eine andere Art, die neuerdings, Ent. Monthly Mag. 2. ser. vol. 25 p. 72 u. 74, 1914, von R. C. L. Perkins 4. saundersella getauft wurde, als A. nana auffalste. Herr Dr. R. C. L. Perkins hat die Type 4. nana K. in der Kirbyschen Sammlung untersucht und festgestellt, dafs sie mit der A. nana Schck., Schmiedekn. identisch ist. (Ent. Monthly Mag. 2. ser. vol. 25, p. 34, 1914). Für diese führte J. Perez, der ebenfalls E. Saunders gefolgt war, den Namen A. schenckella ein, der also als Synonym zu A. nana K. zu stellen ist. Die echte A. nana K. ist, wie auch Halictus laevis K., seit Kirbys Zeit nicht wieder in England aufgefunden worden. Sıtzungsberichte. Zur Beachtung! Während der Dauer des Krieges sind im wissenschaftlichen Teile der Sitzungen gemachte Mitteilungen, die in den Sitzungsberichten veröffentlicht werden sollen, spätestens bis zur darauffolgenden Sitzung dem Schriftführer schriftlich ein- zureichen. Sitzung vom 1. XI. 15. — Herr Rangnow bestätigt mit Bezug auf die Raupen Herrn Heinrichs Angabe über das reiche Auftreten vieler Lepidopteren-Raupen im Frühjahr 1915, während der. Anflug von Imagines am Köder sehr schlecht war. Herr Heyne legt das Ködertagebuch von Hoffmann vor. Herr v. Chappuis spricht über seltenere Lepidopteren der deutschen Fauna. Er erwähnt unter anderem folgende Funde: 1. Valeria jaspidea Vill., Kyffhäuser. 2. Agrotis molothina Esp., Lausitz, Ende Mai, bei Nordost- wind am Licht. Diese Art ist nicht selten auf ganz grolsen Heideflächen, wo sie Agrotis segetum Schiff. des Kulturlandes vertritt. Sitzungsberichte. 73 3. Arsilonche albovenosa Goeze, Finkenkrug, meist 7‘, in 1. Generation Ende April bis Anfang Mai, in 2. Anfang August. 4. Polia polymita L., selten in der Mark auf Sumpfboden, in den 60er Jahren von Schmidt bei Kremmen aufge- funden, jetzt im Luch zwischen Nauen und Lietzow, wo die Raupe an Primula officinalis Jacg. frifst. 5. Polia flavieincta F., früher im Tiergarten am Licht, jetzt im äufsersten Norden der Mark am Köder und ruhend an Steinen. 6. Dryobota protea Bkh., eine verschwindende Art, früher in Lichtenrade, jetzt ebenfalls im äufsersten Norden der Mark. 7. Mania maura L., am Köder an Pappeln an der Katzbach, von Heinrich in der Mark am Licht gefangen. 8. Dieranura erminea Esp., eine Raupe an Pappeln an der Katzbach. | 9. Calamia lutosa Hb., besonders grofse Stücke bei Berge in der Mark, jedes Jahr zu findender wilder Lichtflieger, der das im freien Lande stehende sogenannte Wanderschilf be- vorzugt. 10. Orthosia pistacina F., häufiger im Hügelland, in der Mark selten, in Lichtenrade am Köder, ferner verbreitet an den Rändern des havelländischen Luchs von Pots- dam bis Kremmen, vom 20.—25. September bei Berge in der Mark am Köder und am Licht. 11. Catocala frasxini L., u.a. aus dem Brieselang, hell und dunkel vorkommend. 12. Ennomos autumnaria Wernb., 1 2 am Bahnhof Westend, durch spitze Flügelform ausgezeichnet. 13. Ahyparia purpurata L., Lichtenrade, am Licht. 14. Phragmatoecia castaneae Hb., früher viel im havelländischen Luch, jetzt bei Mahlow, am Licht. Herr Heinrieh bemerkt dazu über Agrotis molothina Esp., dafs diese Art bei Zepernick nicht selten war, jetzt bei Bernau zu fangen ist. Sie tritt seiner Ansicht nach auch auf grolsen Heideflächen nur lokal auf. — Beim Liehtfang hält er auf Grund seiner Beobachtungen in Berge in der Mark einen er- höhten Standpunkt für wichtig, so dafs ein grölseres Gelände be- strahlt werden kann. In Berge kamen zweifellos aus gröfserer Entfernung z. B. Calamia lutosa Hb. und Nonagria typhae Thunb. zum Licht. Herr Rangnow meldet, dafs 1915 die Imagines von Agrotis segetum Schiff. häufig in 2. Generation auftraten; von den aus 74 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. deren Eiern geschlüpften Raupen gingen ihm jedoch alle bis auf eine ein, die jetzt 4 mm lang ist. Herr Hertwig legt 2 aberrative Lepidopteren vor: 1. Lymantria dispar L. 0', Tiergarten, rechter Vorderflügel mit keilförmiger Einsprengung weilslicher $-Zeichnung, 2. Vanessa urticae L., Finkenkrug, die schwarzen Flecke in den Randzellen IIs/IVı und IVı2 auf der Vorderflügel- oberseite sehr klein. Herr Wichgraf legt Köderausbeute aus Polen (Wald bei Lodz) vor. Herr Scherdlin macht brieflich auf folgendes aufmerksam : „Es handelt sich um die „Illustrierten Bestimmungs-Tabellen der Käfer Deutschlands“ von Paul Kuhnt, durch welche in den Angaben über die Vogesen-Fauna die grölste Konfusion eingetreten ist. Herr Kuhnt hat in seiner Arbeit durchweg Vogesen mit Vorarlberg verwechselt. Wo nämlich J. Schilsky in seinem vorzüglichen „Systematischen Verzeichnis der Käfer Deutsch- lands und Deutsch-Österreichs“ als Patria „Vo.“ angibt, setzt Herr Kuhnt „Vogesen“, während es sich in Wirklichkeit um Vor- arlberg handelt (conf. Schilsky, pag. X). Habe bereits im Katalog Bourgeois mit einer kleinen Notiz auf diese Ver- wechslung aufmerksam gemacht (Band IX, Seite 648), dies ist aber den meisten Entomologen nicht bekannt. In den Hoch- vogesen haben wir allerdings manche alpine Käferarten, jedoch bei weitem nicht so viel, als Herr Kuhnt angibt.“ Sitzung vom 8. XI. 15. — Herr Blume regt eine Aussprache über Imsektenkrüppel an. Er hat bei seinen Ausflügen nach Nieder-Neuendorf zu Ende Juni und Anfang Juli dieses Jahres die Beobachtung gemacht, dafs heuer wenig Falter vor- handen waren — so fehlte z. B. Thecla w-album Kn. und Argynnis paphia L. trat sehr spärlich auf — und dafs unter diesen wenigen Faltern wieder auffallend viele Krüppel waren, bei denen die Flügel z. T. in der Entwicklung zurückgeblieben waren, so bei Argynnis paphia L., Melanargia galatea L., Chrysophanus virgaureae L., Aphan- topus hyperantus L.; von letzterer Art legt er ein Belegstück vor, bei dem der rechte Hinterflügel klein geblieben und unterseits ab- weichend gezeichnet ist. Ursache der Verkrüppelungen ist nach ihm die grofse Trockenheit.. Herr Greiner berichtet dazu, dafs schlecht ernährte Odonaten-Nymphen zwar schlüpften, aber ver- krüppelte Flügel behielten; er- meint daher, dafs die Trockenheit vielleicht nur mittelbare Ursache sei, unmittelbare die durch die Sitzungsberichte. 75 Trockenheit bedingte Unterernährung der Raupen. Nach Herrn Heinrich können Krüppelbildungen verursacht werden aufser durch Trockenheit und Hunger auch durch Druck und Quetschung von Puppen (Versuche von Christeller). Durch Nahrungs- mangel verursachte Verkrüppelungen äufsern sich in verschiedener Weise, z. B.: 1. Kleinheit des ganzen Tieres: Zwerge, 2. Unvollständige Ausbildung der Flügelmembran,, indem die- selbe zwischen den distalen Enden der Adern am Flügelrande eingebuchtet erscheint; Beispiel ein von Bartel bei Finkenkrug gefangenes Stück von Smerinthus ocellata L., bei dem diese Mifsbildung symmetrisch auftrat, 3. Formabweichungen der Flügel ; Beispiel eine COhariptera viri- dana Walch., bei der nur ein Vorderflügel in der Weise verbildet war, dafs der Aufsenrand unregelmälsig gezackt, aber wie sonst gefranst war. Herr Ulrich: „Die Frage, auf welchen Ursachen Krüppel- bildung bei /nsekten beruht, wird sich allgemeingültig schwer ent- scheiden lassen, da es häufig viele Möglichkeiten gibt, so z. B.: 1. Äufsere Einwirkung auf die Puppe (Druck usw.), 2. Krankheit der Larve, 3. Mangelhafte Ernährung, 4. Feuchtigkeit, Dürre, 5. Verunglücktes Schlüpfen der Imago. Wenn in einem Jahre Krüppel stärker auftreten, so muls der Grund wohl in den besonderen Witterungsverhältnissen dieses Jahres liegen oder in Krankheiten, die in dem betreffenden Jahre bei der Larve besonders auftreten.“ Herr Belling, der bereits am 7. VI. 15 Falter vorgezeigt hat, die auf dem westlichen Kriegsschauplatz erbeutet worden sind, bringt eine weitere Reihe solcher Falter, die im nordöstlichen Frank- reich in den Monaten Juli und August gefangen sind, zur Vor- zeigung. Die Tiere weichen im allgemeinen in ihrem Äufsern von den hier fliegenden Faltern nicht ab. Bei den vorgelegten dc! von ZLycaena corydon Poda fällt auf, dafs der dunkle Rand nicht sonderlich breit ist. 2 Stücke von Acherontia atropos L. (1, 12) sind in Berlin am 23. und 29. Oktober geschlüpft. Das 5 hat eine Spannweite von 86 mm, das $ eine solche von 117 mm. Die Puppen, die in Häcksel verpackt 10 Tage unter- wegs waren, wurden durch feuchte Wärme zum Schlüpfen getrieben. Vortragender hat dazu einen Blumentopf mittlerer Gröfse zur Hälfte mit Erde und Sand gefüllt und darauf Moos gelegt. Auf diesem Moospolster fanden die Puppen ihren Platz und erhielten 76 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. eine leichte Bedeckung ebenfalls von Moos. Nachdem ein Draht- gazezylinder auf den Blumentopf gestülpt war, wurde dieser in einen Untersatz gestellt, der ständig mit lauwarmem Wasser an- gefüllt war. Solange die Zimmer nicht geheizt waren, stand das Ganze in einer Ecke der warmen Kochmaschine, später nach Be- ginn des Heizens neben dem warmen Ofen. Ein 2 von Calli- morpha quadripunctaria Poda fällt wegen seiner Gröfse auf; es hat eine Flügelspannung von 57 mm und kommt hierin der Form magna aus Südtirol gleich. Auch mehrere Arachnia prorsa L. zeichnen sich durch Grölse, sowie die ausgeprägte weilse Zeichnung aus. Herr Blume hat Puppen von Acherontia atropos L. ebenfalls in ganz nassem Sande aufbewahrt. Herr Rangnow macht mit Bezug auf Xanthia gilvago Esp. und X. ocellaris Bkh. darauf aufmerksam, dafs, während die Imagines schwer zu unterscheiden seien, die Raupen biologisch recht verschieden sich verhielten; die Raupe letzterer Art frilst an Weiden und Pappeln, auch an deren faulem Laub, die der ersteren dagegen an Rüstern und ist dort Mitte bis Ende Mai anzutreffen, später findet sie sich am. Boden unter den zusammen- gewehten Häufchen von Rüsterfrüchten. Am 4. August verpuppten sich die ersten Raupen von Ä. gilvago Esp., am 1. September er- schienen die ersten Imagines, darunter auch die f. palleago Hb. Herr Heinrich kann die Angabe des Herrn Rangnow, dafs Xanthia gilvago Esp. überall an Rüsteralleen auch auf belebten Straflsen vorkommt, für den Kurpark in Wiesbaden bestätigen, Herr Blume für Stettin. Herr Rangnow legt ferner Calamia Zutosa Hb. von sehr verschiedener Gröfse vor. Er fand die Raupe bis 75 cm tief in der Erde; die Imagines traf er noch am 7. XI. 15 an Calamagrostis epigeios Roth an. Sitzung vom 15. XI. 15. — Herr Blume zeigt einen Kasten mit schönen biologischen Zusammenstellungen von Arten der Gattungen Aphantopus Wallgr., Epinephele Hb., Coenonympha Hb., und /ararge Hb., aufserdem einheimische Arten der Gattung Drymonia Hb.; Herr Heyne legt die südamerikanischen Buprestiden Euchroma gigantea und FE. goliath vor. Herr Schultz erläutert seine Funde einheimischer Nematinen und macht dabei Mitteilungen über @eäderanomalien bei Blatt- wespen. Bei 2 Stücken von Dineura virididorsata Retz., sowie bei 1 von Rhogogaster fulvipes Scop. fehlt der Radialquernerv an beiden Vorderflügeln. Herr Heinrich zeigt seine im Monat August 1915 erzielte spärliche Ausbeute an Faltern aus Reichenhall. An Tagfaltern Sitzungsberichte. n7 sind vertreten Pieris napi gen. aest. napaeae Esp. 2 und P. napi bryoniae OÖ. 2, letzterer in einem wenig verdunkelten Stück mit safrangelber Grundfarbe oben und unten, Melitaca aurelia Nick., Erebia euryale Esp. und E. ligea L., E. pronoe Esp mit der augen- losen ab. subalpina Gumppenberg und E£. aetuops Esp., von denen namentlich die 2? durch Vorhandensein von Nebenaugen sich auszeichnen, ferner Coenonympha arcania var. insubrica Rätz. in einem Stück, das auf der Unterseite der Vorderflügel aufser einem kleinen Additionalauge 2 Nebenaugen unter dem Apicalauge aufweist. Von den vorgezeigten ©. pamphilus L. sind bei einem Stück auf der Unterseite der Hinterflügel fast alle Zeichnungselemente ver- schwunden, so dals diese fast einfarbig grau erscheinen. An Eulen wurden am Köder gefangen Craniophora ligustri F., Chloantha polyodon Cl., Amphipyra perflua F., Catocala electa Bkh. ; an Blüten wurden erbeutet Prothymia viridaria Cl., Oucullia lueifuga Hb., Miana captiuncula Tr. Der Spanner-Fang war verhältnismäfsig am ergiebigsten. Zum Teil wurden sie von Felsen abgenommen oder unter überhängenden Erdhöhlungen aufgescheucht. Letztere Methode ergab besonders Triphosa dubitata L., Eucosmia certata Hb., Larentia olivata Bkh. und L. parallelolineata Retz., während von Felsen abgenommen wurden besonders die Larentia- und Gnophos-Arten, z. B. L. tophaceata Hb., L. verberata Sc., Gn. glaucinaria var. plumbearia Stgr., Gn. dilucidaria Hb. Letztere wurde jedoch auch sehr oft aus überhängenden Erd- lehnen aufgetrieben. Am Licht erbeutet wurden Larentia procellata F., L. scripturata Hb., Anaitis praeformata Hb., Numeria capreolaria F., Crocallis elinguaria L., Boarmia secundaria Esp., B. ribeata Cl., B. repandata L. Am Tage flogen auf Lygris populata L. in den Formen rufescens Gmpb. und musauaria Frr.,. Acidalia ornata Sc., Larentia caesiata Lang mit der ab. glaciata Germ. An Zygaenen war nur noch vertreten Z. transalpina Esp.; an Kleinfaltern wurden erbeutet 3 Arten, darunter Diasania litterata Scop. Herr Belling zeigt Parnassius apollo claudius Belling aus dem Karwendelgebirge (vgl. D. E. Z. Jahrg. 1915 S. 655). Herr Hannemann bemerkt zum Sitzungsbericht vom 8. XI. 15 über die vielen beobachteten Verkrüppelungen, dafs solche oftmals bei den Nonagrien (Nonagria sparganü Esp., N. cannae O. etc.) vorkommen. Auf Herrn Blumes Angabe, dals Thecla w-album Kn. in diesem Jahre als Falter nur spärlich zu finden gewesen sei, teilt er mit, dafs diese Art auch heuer — wie alle Jahre — in grolser Anzahl auf blühenden Brombeeren bei Strausberg anzutreffen war. Als Ergebnis extremer Temperaturen im Juni-Juli 1915 legt er verschiedene interessante albi- und melanotische Falter vor, 78 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915. darunter Argynnis aglaia f. pallida Tutt und f. arvernensis Brams. (oberseits stark verdunkelt, unterseits Silberstrahlen), Ende Juni bei Strausberg erbeutet, wo auf schwerem Boden eine reichblühende Flora vorhanden war, während sonst die Brachen infolge der Dürre schon ein herbstmäfsiges Aussehen hatten. Vom 5.—24. VII. 15 wurden ferner im ÖOberharz erbeutet: 4 22 von Brenthis selene f. transversa Tutt (Vorderflügel mit breitem schwarzen Querband); 5 22 von Brenthis pales arsilache f. mediofasciata Schultz (Vorder- flügel mit breitem schwarzen Querband); Ohrysophanus virgaureae L. co’ (rechter Vorderflügel vollständig albinotisch) sowie 1 97, der auf allen Flügeln abwechselnd strahlenförmig normale und albi- notische Färbung hat; Erebia ligea L. g' (beide Vorderflügel voll- ständig albinotisch, sonst normal); Vanessa urticae L. o' (durch Fehlen der Mittelflecken an V. urticae ichnusa Bon. erinnernd); Zrebia epiphron Kn. 2 (pathologisch, durch Schuppenverkümmerung sehen die Vorderflügel wie mit Fett getränkt aus); Larentia caesiata f. glaciata Germ. (stark verdunkelt). Schliefslich zeigt Herr Hannemann noch eine Anzahl im Oberharz gefangener Exemplare von Carsia paludata imbutata Hb., darunter f. conflua Hannemann und f. ertensa Hannemann (Intern. Ent. Ztschr., Guben, 9. Jahrg. S. 96). Sitzung vom 22. XI. 15. — Herr Rangnow hat Hydroecia Zucens Frr. bei Berlin gefangen. Herr Heyne legt die Cochlidide Monema flavescens Walk. mit ihren kurz eiförmigen Puppenkokons vor. Die Kokons sind von Prof. Hoffmann im Lazarettgarten in Tsingtau ge- sammelt worden, die Imagines daraus im Deutschen Ento- mologischen Museum in Dahlem geschlüpft. Die Kokons der 0'c' sind kleiner und ganz weils, die der 2? grölser und weils mit einigen dunkelbraunen Streifen. Herr Mettke zeigt Lophopteryx (Odontosia) sieversi Men. aus Böhmen; Herr Heyne erwähnt das Vorkommen der Art in Done Schlesien und Galizien (z. B. bei Lemberg), Herr Rangnow dasjenige bei Olmütz. Herr Belling zeigt einige bemerkenswerte Formen von Par- nassius apollo L., zunächst ein d’ vom Wendelstein (Ober- bayern von 65 mm Spannweite, das die decora- und graphica- Zeichnung trägt, sodann ein bei Eichstädt im fränkischen Jura gefangenes $ von P. apollo mellieulus Stich., das in selten schöner Weise die Merkmale der decora-, graphica- und pseudo- nomion-Formen an sich vereinigt. Besonders auffällig ist bei diesem 2 die pseudonomion-Fleckung: der Hinterrandfleck und der Sitzungsberichte. 79 Fleck jenseits der Zelle des Vorderflügels sind bis auf einen schmalen Rand rot gefüllt. Weiter liegen 2 d'c' von P. apollo siciliae Oberth. vor; sie sind kreideweils mit geringer schwarzer Bestäubung, die Submarginalbinde reicht wenig über die Flügel- mitte hinaus, der Glassaum ist schmal, den Hinterrand nicht er- reichend, die Analflecke klein, die Innenrandfleckung von geringer Ausdehnung, die Augenflecke klein, reichlich weils gefüllt, so dafs das Rot auf Bildung eines schmalen Ringes beschränkt ist. Schlielslich zeigt der Vortragende noch ein 2 von Parnassius apollo silesianus Marschner 1909 (Berl. Ent. Ztschr. Bd. 54 S. 72), das im Juli 1874 bei Liebau (Schlesien) gefangen ist und der Sammlung eines älteren Berliner Entomologen entstammt. Dieses 2 hat eine Flügelspannung von 79 mm. Der Diskus der Vorderflügel ist stark verdunkelt. Der 5 mm breite Glassaum erreicht, sich zuspitzend, den Hinterwinkel und ist von der dunklen Submarginalbinde nur durch einen schmalen, in Punkte aufge- lösten Streifen getrennt. Die schwarzen Flecken sind grofs. Auf den dunkel bestäubten Hinterflügeln reicht die schwarze Basal- färbung bis in die Flügelmitte.. Von den 3 Analflecken ist der mittlere besonders grofs und hat die Form eines unregelmäfsigen Vierecks, der obere ist punktförmig. Der Saum ist verdunkelt, die Kappenbinde verwaschen. Die roten Augenspiegel sind kräftig schwarz umsäumt und fast völlig rot gefüllt; nur die Mittel- flecke, die einen Durchmesser von 7 mm haben, tragen Spuren weilser Bestäubung. Sitzung vom 6. XII. 15. — Herr Belling zeigt ein 2 von Parnassius apollo apenninus Stich., das im Juli 1912 am Pizzo Tre Vescovi (2000 m) in den Monti Sibillini an der Westgrenze der Landschaft Piceno gefangen ist; es hat dicht beschuppte Flügel und erscheint daher rein weils. Die kleinen Augenflecke sind weils gekernt. In der anschliefsenden, durch Herrn Schumacher ein- geleiteten Aussprache über Parnassius apollo silesianus Marschner, an der noch die Herren Hannemann und Wichgraf sich beteiligen, bemerkt Herr Heinrich, dafs die als frühere Fund- plätze dieses Falters angegebenen Orte keineswegs alle unmittel- bar bei Liebau (Kreis Landeshut) liegen, sondern nur das Rabengebirge Fürstenstein (Kreis Waldenburg) ist ungefähr 25 km, das Schlesiertal (Eulengebirge) ungefähr 30 km in Luftlinie von Liebau entfernt. Wesentlich weiter (ungefähr 80 km) ist Mittelwalde (Kreis Habelschwerdt) im Südzipfel der Grafschaft Glatz entfernt. 80 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Herr Ohaus legt aus seiner Sammlung vor die Anomala ausonia Er. nebst ihren Varietäten. Die Art ist zuerst be- schrieben von Sizilien, findet sich aber auch in Italien, Südfrankreich, Spanien, Algier, Tunis und Dal- matien. Bei der Beschreibung bemerkt Erichson über die Färbung nur, dafs diese „sehr veränderlich“ sei; er hatte aber, wie seine typischen Stücke im Kgl. Zoologischen Museum in Berlin erweisen, nur die violette Form, die Ganglbauer später als sicula beschrieb, und die braungelbe mit violettem Hals- schild, die Reitter als cogina beschrieb. Die letztere muls als die Nominatform gelten, da auch Erichson sie als die typische in der Sammlung betrachtet hat; als Stammform müssen wir aber die grüne Form betrachten, die, wie bei den nächsten Verwandten, besonders bei A. vitis F. und A. osmanlis Blanch., weitaus die häu- figste und bei vielen Arten der Gattung die ausschliefslich vor- kommende Form ist. Ähnlich wie bei der A. dubia Scop. (aenea Deg.) findet sich auch hier eine Form mit gelben Deckflügeln und gelben Flecken auf der Afterdecke (der A. dubia var. pygidialis Schils. entsprechend) und eine Form, die der A. dubia var. macu- lata Schils. entspricht. Herr Heyne zeigt Goliathus giganteus Lam., G. albosignatus Boh., Fornasinius hirthi Preils, Diceranocephalus bowringi Pasc., Argyro- phegges kolbei Kr. und bespricht die Goliathiden im allgemeinen. Unter der ersten Art befindet sich ein Stück, welches vor langen Jahren mit Vogeldunst erlegt worden ist. Herr Blume zeigt einige bemerkenswerte einheimische Lepi- dopteren. Herr Schumacher gibt „Kleine hemipterologische Mitteilungen“. 1. Zur Verbreitung von Coptosoma scutellatum Geoffr.: Unter Be- zugnahme auf den Artikel in D. E. Z. 1915 S. 529 teilte ihm Herr Drescher mit, dafs er das Tier in mehreren Exemplaren bei Czarnikau.a. d. Netze, also in der Nähe der westpreufsischen Grenze, erbeutet habe. Das Vor- kommen daselbst ist bemerkenswert. Es liegt hier wieder ein Beispiel vor, dafs Tiere im östlichen Deutsch- land weiter nach Norden gehen als im westlichen. Die Art fehlt im nordwestlichen Deutschland ganz. 2.In M. A.v. Lüttgendorff: Die Insekten, Wien u. Leipzig, 1913, findet sich S. 85 als Abb 37 das „Mi- kroskopische Präparat einer Blattlaus“. Es handelt sich um gar keine Aphide, sondern um die Larve einer Tingitide (Netzwanze) aus der Ordnung der Heteropteren. Trotz Sitzungsberichte. 81 dieser groben Verwechslung verdient diese Abbildung immer- hin Beachtung, da sie sehr gut die merkwürdigen, dorn- artigen Fortsätze am Seitenrande des Körpers erkennen läfst, wie sie bei einer Reihe von Tingitiden-Larven auftreten. Sie sind auch bei einigen Coreiden vorhanden, verschwinden aber in beiden Fällen bei der Häutung zur Imago restlos. 3. Campylomma verbasci H.-Sch. In Journ. New York Ent. Soc. XXIII S. 195, 1915 hat M.D. Leonard die Entwicklung dieser auch in Amerika vorkommenden Wanze vom Ei bis zur Imago beschrieben und auf Taf. 14, Fig. 7—11, 13—14 abgebildet (die Figuren sind in der Originalarbeit verwechselt). In Europa ist diese kleine Capside sehr gemein auf Verbascum-Arten (in Nordamerika auf Ver- bascum thapsus L.). Nun bemerkt Leonard nebenbei, dafs ‘sie auch auf Apfelbäumen vorkommt. Es ist interessant, dafs das gleiche auch für Europa (Deutschland) zu- trifft. Schon vor Jahren hat Schumacher das Tier in der Mark Brandenburg wiederholt auf Apfel- bäumen gefunden, so z. B. in der aufgelassenen Baum- schule vonMosisch, Baumschulenweg beiBerlin, ebenda in der Späthschen Baumschule, im Seminar- übungsgarten zu Oranienburg usw. An ersterem Orte wurde die Art an sonnigen Tagen Ende Oktober bei der Eiablage beobachtet. Während ein grolser Teil der kleinen Tiere an den von blättern bereits gröfstenteils entblöfsten Ästen und Zweigen umherlief, safs ein anderer Teil unbe- weglich, die Legescheide tief in die zarte Rinde eingesenkt, um die Eier abzulegen. Im Sommer lebt das Tier in grolsen Mengen an den Blättern und wird durch Saugen schädlich. Schumacher erhielt von der Biolog. Landesanstalt dieselbe Art gleichfalls in Menge vor- gelegt und Zacher hat darüber Bericht erstattet. — An- scheinend liebt Campylomma verbasci H.-Sch. Pflanzen, deren Blätter eine wollige Unterseite haben. Daher wird das Vor- kommen auf Verbascum, Pirus malus, Mespilus (Kagel hei Herzfelde!) erklärlich. Sitzung vom 13. XII. 15. — Herr Heyne legt eine lange Farbenserie von Sagra femorata Drur. mit Kokons und ferner Larven, Puppe und Imagines von Datocera hector Th. vor. Sitzung vom 20. XII. 15. — Herr Heyne legt neuere und ältere Literatur und Coleopteren aus China, Deutsch- und Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft I. 6 82 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Britisch-Ostafrika vor, z. B. Apotomopterus davidis, Copto- labrus connectens, Ü. giganteus, Sternocera pulchra, St. goetzeana, St. eschscholtzi var. rollei, St. boucardi var. fulvoguttata und verschiedene Dicranorrhina-Formen. Sitzung vom 3. I. 16. — Herr Fässig berichtet über sehr zeitiges Schlüpfen der Imagines von Hibernia rupicapraria Schiff. Die Falter schlüpften in seiner Zucht am 21., 23, 25., 27., 30. XI. 15 und am 3.1. 16 statt wie sonst im März und April. Die Raupen waren im Harz an Schlehe gesammelt; die Falter sind wesentlich kleiner und dunkler als solche aus S. Mar - tino di Castrozza. Herr Heyne legt Lycaena bellargus Rott. sowie Aberrationen und Lokalformen davon vor, bespricht die bekannten und erwähnt unter Vorlage reichlichen Materials eine Lokalform des 2 aus Partenkirchen und Tölz (Oberbayern). Dieselbe zeigt ganz verschieden reichliche blaue Bestäubung, aber nicht regelmälsig wie bei L. b. ab. ceronus Esp., sondern ziemlich unregelmäfsig. Der Eindruck ist ungefähr wie bei einzelnen zwittrigen Stücken von verschiedenen ZLycaena-Arten, deren 50’ blau und deren 22 braun sind. Derartige Stücke scheinen sonst selten zu sein. Herr Wanach, der im letzten Herbst bei Potsdam sehr zahl- reiche Linsengallen auch auf der Oberseite von Eichenblättern gefunden und für Gallen von Neuroterus lenticularis Ol. ge- halten hatte, ist brieflich durch Herrn Emil ODehme in Con- stappel (Sachsen) darauf aufmerksam gemacht worden, dafs es sich nicht um diese Art, sondern um Neur. fumipennis Hrtg. handelt, und dafs wahrscheinlich auch die Bemerkung von P. Schulze auf S. 322 der D. E. Z. 1915 dementsprechend zu be- richtigen sein dürfte. Tatsächlich ist bei Potsdam, wie zahl- reiche Zuchten aus überwinterten, abgefallenen Gallen ergaben, in den letzten Jahren Neur. lenticularis massenhaft aufgetreten, ebenso wie die zugehörige zweigeschlechtige Generation Neur. quercus-baccarum L., während Gallen der zu Neur. fumipennis ge- hörigen zweigeschlechtigen Generation Neur. tricolor Hıtg. von Herrn W. bisher noch nicht gefunden wurden; dennoch ist auch er der Ansicht, dafs Herr Oehme Recht hat. Ferner legt Herr Wanach ein 2 von Boreus hiemalis L. vor, das am 19. XII. 15 etwa meterhoch an der Aufsenmauer des Geodätischen Instituts in Potsdam hochgeklettert war und sich eifrig bemühte, durch die Fensterscheibe in das Gebäude zu gelangen. Herr Ulrich legt ein 2 von Oychrus rostratus F. mit Doppel- bildung des rechten Mittelbeins vor, das aus den Vogesen Sitzungsberichte. 83 stammt. Bei dem sonst ganz normal gebildeten Tier ist das rechte Mittelbein von der Schiene an verdoppelt. Die Verdoppe- lung beginnt kurz unter dem Knie, wobei jeder der beiden Teile in gleicher und normaler Stärke ausgebildet ist mit Einschluls der Tarsen. Leider fehlen die Krallen, doch ist anzunehmen, dafs sie gewaltsam oder beim Schlüpfen abgetrennt worden sind. Hierzu bemerkt Herr Ohaus, dafs bei weitem die meisten der bisher bei Käfern beobachteten Mifsbildungen in Verbil- dungen, besonders in Verdoppelungen von Körperanhängen (Füh- lern, Mundteilen, Flügeln oder Beinen) bestehen. Sie entstehen durch Verletzungen, die die Larve während der letzten Häu- tung oder während des Überganges aus dem Larven- in das Puppen- stadium erleidet. Durch eine äufsere Gewalt, besonders durch Bisse räuberischer Larven werden die Imaginalscheiben der Körper- anhänge mehr oder weniger tief eingeschnitten und die einzelnen Stücke entwickeln sich zu einem mehr oder weniger vollständigen Körperanhang. So entstehen die doppelten oder dreifachen Fühler, Palpen, Beine oder Flügel. Man findet solche Mifsbildungen be- sonders häufig bei Käfern, die in grölserer Zahl beisammen leben und deren Larven bissig sind, so bei den Adephagen, bei Melolontha und Brachysternus (Rutelide). Nur ein kleiner Teil der Mifsbildungen gehört zur Gruppe der Hemmungsbildungen. Diese entstehen dadurch, dafs die Verschmelzung zweier gleich- artiger Körperteile zu einem einheitlichen Organ gehemmt wird und das ausgebildete Insekt z. B. statt eines nahtlosen einheit- lichen Halsschildes oder Schildchens zwei durch eine mehr oder weniger tiefe Furche getrennte Halsschild- oder Schildchen-Hälften zeigt. Die Ursache solcher Hemmungsbildungen ist noch nicht aufgeklärt. Hierzu spricht noch Herr Diesterweg. Sitzung vom 17.1. 16. — Herr Ohaus legt ein reiches Material von Anomala dubia Scop. = A. aenea Deg. vor; näheres über die Formen der Art wird er demnächst veröffentlichen. An der anschliefsenden Aussprache nehmen die Herren Ohaus, Schirmer, Schumacher, Ulrieh, Wanach, Wich- graf teil. Herr Schirmer: „Anomala aenea fand ich bei Buckow oft an Oenothera biennis L., ohne genau angeben zu können, ob sie dort gefressen haben. Bei Misdroy fand ich an Seedorn (Hippophaes rhamnoides L) im Bereich der Dünen, aber nur dort, 2 Formen, eine stahlblaue bereifte Form und eine gleichmälsig bronzefarbige, die erstere häufig, die letztere selten. Im Walde bei Misdroy fand ich nur A. aenea in der Form, wie sie bei uns vorkommt.“ Herr Wanach hat im Juli 1909 die 6* 84 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Käfer in grofser Anzahl am Ufer der Nuthe bei Potsdam an Weiden fressend beobachtet. Herr F. Schumacher spricht über das Vorkommen der pol- nischen Cochenilie, Porphyrophora polonica L., in Brandenburg. Die polnische Cochenille bildete vor dem Bekanntwerden der mexi- kanischen Cochenille und der Einführung der Anilinfarben einen geschätzten Handelsartikel und wurde namentlich in den östlichen Provinzen Deutschlands und in Polen eingesammelt. Im 18. Jahr- hundert wird das Tier in der Literatur ziemlich häufig erwähnt, und es beschäftigen sich mehrere Spezialschriften mit der Biologie des Tieres und seiner Verwendung, so besonders J. Ph. Breyn in einer Studie: Historia Naturalis Cocci Radicum Tinctorii, quod polonicum vulgo audit. (Gedani-Danzig, 1731, 4°, 22 S., 1 tab. col.), welche Schrift Schumacher vorlegt. Über das Vor- kommen in Brandenburg finden sich bereits bei J. L. Frisch: Beschreibung von allerley Insecten in Teutsch-Land (einem Werk, das noch heute für die Kenntnis der märkischen Insekten von Wert ist), Tl. V, Berlin 1724, S. 6ff., Tab. II, nähere Angaben und eine recht gute biologische Darstellung, obwohl Frisch das Tier verkennt und für eine Aymenoptere hält. Es wurde an den Wurzeln von sSceleranthus perennis bei Berlin aufgefunden. Lange Zeit blieb das Tier vollständig verschollen, bis es OÖ. Jaap 1911 in der Priegnitz bei Triglitz und Schumacher im Juli 1912 bei Friesack ebenfalls an den Wurzeln von Scele- ranthus perennis vorfand. Die unterirdische, verborgene Lebens- weise des Tieres ist vor allem an dem Verschollensein schuld. Vielleicht ist das Tier in manchen sandigen Gegenden Branden- burgs auch heute keine Seltenheit. Schumacher erwähnt noch, dafs das Tier auch an das Königl. Zoolog. Museum aus der Umgebung Berlins in Menge eingesandt wurde, und dals es an den Wurzeln von Gartennelken in so grolser Zahl sich vorfand, dals es ernste Beschädigungen der Pflanzen hervorrief. Lin- dinger verzeichnet (Die Schildläuse Europas, Berlin 1912) als Nahrungspflanzen: Alkanna tinctoria, Oerastium arvense, Herniaria glabra, Hieracium pilosella, Melampyrum arvense und nemorosum, Polygonum avi- ceulare, Sanguisorba minor, Sceleranthus perennis, Spergularia rubra. Laut handschriftlicher Notiz von Pallas (um 1780) findet sich das Tıer in Rufsland auch unter Potentilla verna, argentea, subacaulis und Fragaria vescaa Schumacher legt die Stücke aus Branden- burg der Versammlung vor. Sitzung vom 24. I. 16. — Herr Rangnow beantwortet eine briefliche Anfrage des Herrn Auel, ob die Raupe von Sphüns Sitzungsborichte. 85 convolvuli L. auflser Convolvulus arvensis L. auch andere Pflanzen als Futter annehme, dahin, dafs die Raupe wahrscheinlich auch Convolvulus sepium L. fressen dürfte. Herr Soldanski zeigt einen bei Finkenkrug in einem verlassenen Nest von Vespa vulgaris L. oder Vespa germanica Fabr. erbeutetes Exemplar von Hwystrichopsylla talpae (Curtis) und führt dabei kurz die bisher bekannt gewordenen Fundorte und Wirtstiere dieses gröfsten europäischen Flohes an, der nach Meinert selten auf dm Maulwurf, der Erd- und der Spitzmaus, häufiger dagegen abgefallen in Erdlöchern usw. gefunden wird. Herr Schirmer legt aus der Buckower Gegend, die sehr in- teressant bezüglich ihrer Flora und Fauna ist, eine kleine Aus- lese von Formen vor, die zum Teil nur bei Buckow, Rüders- dorf, Oderberg und Freienwalde vorkommen. Nam-+nt- lich die Aymenoptera dieses Gebietes weisen grolse Seltenheiten auf. Leider werden den Tieren die Existenzbedingungen durch das Ab- holzen der Wälder, durch andere Bauart der Häuser usw. ge- nommen und auch durch weit rationellere Verwendung des Bodens, ‘so dals kaum mehr Ödungen sich vorfinden, die für Hymenopteren unerlälslich sind für ihr weiteres Bestehen. Herr Rangnow hat eine Anzahl Raupen von Caradrina quadripunctata F. vom Schlüpfen aus dem Ei bis zur Ver- puppung ausschliefslich mit Weifsbrot gefüttert. Die Falter waren mehr strohgelb als sonst. Andere Raupen, denen wegen zeit- weisen Mangels an dem sonst gereichten Grünfutter Braunbrot gereicht wurde, nahmen dies ebenfalls an!). Herr Heinrich bemerkt dazu, dafs sich bei ihm eine Raupe von Cossus cossus L. durch ein Schwarzbrot hindurchfrafs, sich aber nicht darin ver- puppte. Herr Rangnow zieht letztere Art in Sägespänen, auf die er oben von Zeit zu Zeit Äpfelstücke legt. Sitzung vom 31.1. 16. — Herr Heyne legt einen Boreus sowie neuere Literatur vor, darunter eine Lieferung des Seitz- schen Werkes. Hierdurch wird ein Meinungsaustausch über die Rechtsverhältnisse beim Bezuge von Lieferungswerken hervor- gerufen, an dem die meisten Anwesenden sich beteiligen. '!) Rüger (Mitt. Münch. Ent. Ges., 6. Jahre., S. 20. 1915) sagt über Caradrina quadripunctata F.: „Sehr oft in Häusern frisch geschlüpft. Die Raupe an Stellaria, Alsine und anderen niederen Pflanzen, an Ge- treideähren, im Roggenmehl und Abfällen der Küche, woraus man auf die häufige Anwesenheit des Falters in Häusern schliefsen möchte.“ Quiel. 86 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Sitzung vom 7. II. 16. — Herr Schirmer spricht über Para- siten von Myrmeleon formicarius L. Die Larve dieser Art wird durch eine Oryptide (Oryptus myrmeleonidum Bourd.) belegt, die sehr selten ist, zwar im Katalog der französischen Aymenopteren von de Gaulle aufgeführt und in den französischen Annalen beschrieben, aber in Schmiedeknechts Opuscula nicht berücksichtigt oder vielleicht unter anderem Namen aufgeführt ist. Der zweite Schmarotzer, eine Chalcidide (Hybothorax graffi Ratz.), ist als sehr selten verschrien, aber von den Halleschen Ento- mologen in Mehrzahl erzogen; das Tier wurde meist tot in den Kokons vorgefunden. Diejenigen Kokons, die überliegen und keine Schlupföffnung zeigen, müssen stets geöffnet werden; dann dürfte man H. graffi sicher in Mehrzahl vorfinden. Herr Hoefig zeigt aus seiner Sammlung Parnassius apollo L. in zahlreichen Stücken, die aus den verschiedensten Lokalitäten seines Vorkommens im paläarktischen Gebiete stammen und sich teilweise sehr von einander in ihrem Aussehen unterscheiden. Von besonderem Interesse sind 3 in der Sammlung befindliche Exem- plare von P. a. silesianus Marschner ; dieser Falter kommt be- kanntlich seit einer längeren Reihe von Jahren an seinem früheren Fluggebiete nicht mehr vor. Herr Heyne legt Saturniden vor und bespricht vor allem Attacus und die verwandten Gattungen Philosamia und Rothschildia. Herr Belling zeigt Räupchen von Parnassius apolloL. Die Tierchen sind am 26. und 27. Januar 1916 aus Eiern geschlüpft, die er von 2%, die aus dem Karwendelgebirge stammten, erhalten hat. Die Raupen nehmen als Futter Sempervivum tectorum L. an und haben heute eine Grölse von 4 mm. Herr Soldanski zeigt Larven, Kokons und Imagines von Diamphidia simplex Pering. und Blepharida evanida Baly, Chrysome- liden, die von den Buschmännern Südafrikas zur Herstellung von Pfeilgift verwendet werden, und bespricht an der Hand einer älteren, sehr eingehenden Arbeit Kolbes (Stettiner ent. Zeitschr. 1894, S. 79—86) und der von Professor Louis Lewin in der Berliner Anthropologischen Gesellschaft gegebenen Darstellung (Zeitschr. f. Ethnologie 44. Jahrg. 1912, S. 831 ff.) die Berichte der Forschungsreisenden über das Gift sowie dessen chemische Natur und Wirkung. Berichtigung. In dem Berichte über die Sitzung vom 7. VI. 15 (D. E. Z. Jahrg. 1915, S. 703, Zeile 7 von unten) ist statt (12 0, 3 29) zu setzen: (3 dd", 12 22). Aus der entomologischen Welt. 87 Aus der entomologischen Welt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen. Von H. Soldanski. Todesfälle. Ein schwerer Verlust hat die Entomologie betroffen: Alex- ander Mocsary ist am zweiten Weihnachtsfeiertag des ab- gelaufenen Jahres zu Budapest im Alter von 75 Jahren gestorben. Der dahingeschiedene Gelehrte, Oberkustos der Hymenopteren-Ab- teilung am Ungarischen Nationalmuseum in Budapest, war einer der bedeutendsten Vertreter der systematischen Entomologie in unserer Zeit. Wir verdanken ihm zahlreiche Arbeiten über ver- schiedene Familien der Hymenopteren, insbesondere über die Chry- sididen und Tenthrediniden. Sein berühmtes Hauptwerk ist die 1889 erschienene „Monographia Chrysididarum orbis terrarum universi.“ Wenn möglich, werden wir die Bedeutung und die Verdienste Mocsarys später noch eingehender würdigen. Seinem Namen ist ein Ehrenplatz in der Geschichte der Entomologie gesichert. Die angewandte Entomologie hat den Tod eines Mannes zu beklagen, der durch ein mit vorbildlicher Gründlichkeit und vor- bildlichem Fleifs durchgeführtes Werk weit über den engeren Kreis der Fachgenossen hinaus bekannt geworden ist. In Gielsen starb im hohen Alter von 81 Jahren der emer. ordentliche Pro- fessor der Forstwissenschaft und Direktor des Forstinstituts an der dortigen Universität, Geheimrat Dr. Richard Hefls. Er ist der Verfasser des vorzüglichen Lehr- und Handbuchs „Der Forstschutz®, dessen erster, den Schutz gegen Tiere behandelnder Band vor etwa einem Jahr in vierter Auflage erschienen ist. Seines hohen Alters wegen hat Hefs sich zwar der Neubearbeitung seines Werkes selbst nicht mehr widmen können. Er mulste sie einer jüngeren Kraft, dem Professor der Forstwissenschaft an der Kgl. Sächsischen Forstakademie Tharandt R. Beck überlassen, war aber bemüht, das Material mit der, wie der Herausgeber rühmt, „seinen Arbeiten eigenen Gründlichkeit und Vollständig- keit zu sammeln und zu sichten“. So ist denn dieses führende Werk auch in seinem neuen Gewande von dem Geist des nun- mehr Heimgegangenen erfüllt. Ein sehr schmerzlicher Verlust für die deutsche Wissenschaft ist ferner der Tod eines Gelehrten, den man als einen der er- folgreichsten Vorkämpfer für den Pflanzenschutz bezeichnen muls. In der ersten Januarhälfte dieses Jahres starb zu Berlin Geheimer Regierungsrat Professor Dr. Karl Sorauer im 77. Lebensjahre. 88 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Sorauer ist allen Entomologen bekannt durch das von ihm heraus- gegebene „Handbuch der Pflanzenkrankheiten“. Die tierischen Feinde der Pflanze werden im dritten Teil des grundlegenden Werkes von Dr. L. Reh-Hamburg in mustergültiger Weise be- handelt. Zwei weitere Todesfälle, die Entomologen Österreich-Ungarns betreffen, liegen schon einige Zeit zurück. Da wir sie aber jetzt erst in der „Wiener Entomologischen Zeitung“ finden, seien sie hier aufgeführt. Am 26. September v. J. starb im Alter von 71 Jahren Schulrat Professor Martin von Lomnicki, Kustos am Dzieduszyckischen Museum, ein bekannter galizischer Natur- wissenschaftler und Coleopterologe. Ferner verschied am 18. No- vember v.J. der Königliche Rat Dr. Karl Brancsik, Komitats- ÖOberphysikus i. R. in Tremesen. Brancsik, der ein Alter von 74 Jahren erreicht hat, veröffentlichte „Die Käfer der Steier- mark“ (1871) und zahlreiche Aufsätze über Coleopteren, Orthopteren, Hemipteren und Mollusken. Personalien. Wie früher schon wollen wir auch jetzt, da wir nach längerer Unterbrechung die Abteilung: „Aus der entomologischen Welt“ in unserer Zeitschrift wieder eröffnen, an dieser Stelle ins- besondere auch über diejenigen Veränderungen auf den Lehrstühlen unserer Universitäten und Hochschulen berichten, die entweder die Zoologie selbst — und damit auch die Entomologie — be- treffen oder mit ihr in innigem Zusammenhang stehen. Da liegt zunächst eine Nachricht vor, die man wohl als eine erfreuliche Folge der jüngsten politischen Ereignisse ansehen kann. Der a. 0. Professor der Zoologie an der Universität Würzburg Dr. Boris Zarnik, ehemaliger Assistent des leider im Oktober v. J. viel zu früh dahingeschiedenen Professors Boveri, wurde als o. Professor der Zoologie an die Universität Konstantinopel berufen und hat diesen Ruf angenommen. Die bisherigen Arbeiten Zarniks betreffen zwar nicht das Gebiet der Entomologie, es ist aber trotzdem nicht daran zu zweifeln, dafs der kaum dreilsig- jährige _ junge Gelehrte in seinem neuen Wirkungskreis auch der Entomologie seine Aufmerksamkeit zuwenden und bei der wohl mit Sicherheit zu erwartenden entomologischen Durchforschung der Türkei den deutschen Entomologen nach besten Kräften be- hilflich sein wird. An der Universität Leipzig wurde der Privatdozent für all- gemeine Zoologie und für Kolloidchemie mit Rücksicht auf Biologie Dr. phil. Wolfgang Ostwald zum aulseretatsmälsigen aufser- ordentlichen Professor ernannt. — Nach Aufhebung der Grofs- Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 89 herzoglichen Forstakademie Eisenach ist der naturwissenschaftliche Hauptlehrer an dieser Anstalt, Hofrat Professor Dr. Walter Migula in den Wartestand versetzt worden. Migula hat zahlreiche botanische Arbeiten veröffentlicht. Viele Entomologen werden seine in der „Sammlung Göschen“ erschienenen Katechismen einzelner Gebiete der Botanik oder auch seine Excursionsflora kennen. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neues Mitglied wird vorgeschlagen: durch Herrn J. Alfken: Herr Amtsrichter P. Blüthgen, Köslin a. Pers. ; durch Herrn Dr. Paul Schulze: Herr Oberförster M. Stricker, Maiwaldan b. Hirschberg i. Schles., Herr Chr. Bollow, Charlottenburg, Weimarer Str. 9, Herr Geh. Sanitätsrat Dr. Bock, Erfurt, Dammweg 3, II, Herr Leutnant Hering, Inf.-Regt. 378; durch Herrn H.Soldanski: Herr Landrichter Kurt Ohnesorge, Charlottenburg, Oranienstr. 10. Rezensionen und Referate. An dieser Stelle finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, die der Schriftleitung zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bücherei der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Brun, R. Die Raumorientierung der Ameisen und das Orientierungsproblem im allgemeinen. Eine kritisch-experimentelle Studie; zugleich ein Beitrag zur Theorie der Mneme. — Jena (Fischer) 1914. 234 S., 51 Textabb. Das vorliegende Buch macht es sich zur Aufgabe, das schwierige Problem der Raumorientierung bei Ameisen auf eine festere theo- retische Grundlage zu stellen, unter kritischer Berücksichtigung der umfangreichen Literatur darüber, besonders der Ansichten von Cornetz und der entgegengesetzten von Santschi, sowie zahlreicher, eigener Beobachtungen. Im allgemeinen Teil werden die psychophysiologischen Grund- lagen der Orientierung im Raum im allgemeinen behandelt, wobei der Verf. seine psychologische Terminologie, im wes«ntlichen die, welche von Semonin die Biologie der mnemischen Erscheinungen eingeführt sind, festlegt, weiterhin diese Grundlagen betreffs der Ameisen im besonderen. Der spezielle Teil enthält 12 Versuchsreihen mit ungefähr 150 Einzelversuchen, und zwar über das „Polarisationsphänomen“, die Orientierung auf Ameisenstralsen, auf Durchgangsstrecken und 90 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. auf Einzelwanderung, veranschaulicht durch zahlreiche graphische Darstellungen, welche sich auf die Aufzeichnung der von den Ameisen zurückgelegten Wege beziehen. Es ist nicht möglich, den aufserordentlich reichen Inhalt der interessanten Arbeit, die keine leichte Lektüre ist und eine gründ- liche Beschäftigung mit ihrem Gegenstand verlangt, in Kürze an- zugeben. Eine immerhin aber auch noch mehrere Seiten um- fassende Zusammenfassung wird vom Verf. am Schlufs selbst gegeben. „Wir können sagen, dafs die Raumorientierung besonders der höheren Ameisen ein sehr komplizierter Vorgang ist, wobei je nach Umständen verschiedenen Sinnesgebieten angehörende, indivi- duell, d. h. plastisch mnemische Komplexe bald für sich allein, bald (häufiger) kombiniert zur Ekphorie und Homophonie mit den entsprechenden Komplexen der Aufsenwelt gelangen. In der Viel- seitigkeit ihrer Orientierungsmittel, und ganz besonders in der den waltenden Umständen aufserordentlich geschickt angepafsten Anwendungsweise derselben verraten die Ameisen plastische Fähig- keiten, welche denen der übrigen sozialen Hymenopteren kaum nachstehen, ja, sie teilweise wohl übertreffen.“ Stitz. Entomologisches Jahrbuch. 25. Jahrgang. Kalender für alle Insekten- Sammler auf das Jahr 1916. Herausgegeben unter gütiger Mitwirkung hervorragender Entomologen von Dr. OskarKrancher, Leipzig. Mit vielen Original-Abbildungen und einem Inseraten-Anhange. Leipzig (Frankenstein & Wagner) 1916. Preis Mk. 1.60. | Das schmucke Jubiläumsbändchen bringt, abweichend von den meisten früheren Jahrgängen, nur allgemeine Sammelanweisungen. Einen Rückblick über die Entwicklung der Entomologie seit dem Erscheinen des 1. Jahrgangs gibt Meixner; recht beachtens- wert scheint mir auch seine Beschreibung neuer Zuchtgeräte. Die Ausführungen von Meder über entomologische Sprachdummheiten treffen in sprachlicher Hinsicht zweifellos das richtige, dürften aber von denen, die mit den augenblicklich geltenden Nomen- klaturregeln durch dick und dünn gehen, kaum unangefochten bleiben. Über Lepidopteren handeln 8 Beiträge, von denen die literarische Studie Dalla Torres über Parthenogenesis dauernden Wert haben dürfte. Gillmer bespricht von den Sphingiden Anhalts Daphnis nerü und Sphinz ligustri. Auf einer bunten Tafel bildet Bandermann Deilephia euphorbiae ab. nov. Krancheri ab, versäumt aber, anzugeben, welche Merkmale als Charakteristika der Form gelten sollen. Der coleopterologische Rezensionen und Referate. i 91 Teil bringt Sammelberichte, darunter einen von Dorn aus Flandern, ferner Mitteilungen von Wradatsch über die Lebensweise von Aptinus bombarda und Siagonium humerale. Eine sehr hübsch gezeichnete Abbildung ziert den Reichertschen Aufsatz über Carphotricha pupillata (Trypetide). Nett zu lesen sind auch Haupts „ZAymenopteren-Jagden“. Der Humor kommt zu seinem Recht in Schirmers „Traum“ und Haupts „Freind Willem“. Wenn ich schliefslich noch der Bücherbesprechungen gedenke, so glaube ich das wichtigste aus dem Inhalte berührt zu haben. Alles in allem kann die Beschaffung des handlichen Werkchens den Sammlern empfohlen werden. Günther Quiel. Paul-Blaschke Die Raupen Europas mit ihren Futterpflanzen, ein vollständiger Raupen- kalender mit einer lepidopterologischen Botanik. Annaberg i. Erzgeb. Grasers Verlag (Richard Liesche). I. Teil, Raupenkalender. 264 S., 6 Tafeln. II. Teil, Beschreibung der Futterpflanzen mit Angabe der an denselben lebenden Raupen. 13 8..-28 Tafeln. In der Einleitung werden kurz, aber ausreichend besprochen: Bau der Raupen, Lebensweise der Raupen und Feinde derselben, die Verpuppung, Zucht der Schmetterlinge aus Eiern und Raupen, Aufsuchen der Raupen, Aufsuchen der Puppen, Krankheiten der Raupen. Ebenda wird ein systematisches Verzeichnis der Schmetter- lingsgattungen mit Angabe der charakteristischen Kennzeichen der Raupen der einzelnen Familien und Gattungen gegeben. In dem dann folgenden I. Teil, Raupenkalender, werden die europäischen Raupen mit Angabe der Futterpflanzen und des Ver- breitungsgebiets nach ihrer Erscheinungszeit, monatsweise geordnet, ausführlich beschrieben, wobei auch für das Aufsuchen der Raupen wertvolle Bemerkungen über die Lebensweise, z. B. „Frifst nur nachts, am Tage unter den Blättern der Futterpflanze versteckt“, angefügt werden. Auch Angaben über das Überwinterungsstadium, Art und Weise der Verwandlung, Zeit der Entwicklung, Gestalt, Farbe und Ablage der Eier fehlen nicht. Bei Arten, deren Er- scheinungszeit sich auf mehrere Monate erstreckt, findet sich die ausführliche Besprechung beim ‘ersten Monat und bei den folgenden ein Hinweis auf diese Besprechung, was das Aufsuchen unbekannter Raupen wesentlich erleichtert. Die Reihenfolge innerhalb der Monate folgt dem System. Die beigefügten deutschen Namen der Falter sind wertlos und sollten in einer folgenden Auflage weg- fallen, soweit es sich nicht um gebräuchliche, sondern, was meistens 92 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. der Fall ist, um neu eingeführte und bei ihrer Unbeholfenheit und mangels deutlicher Charakterisierung des Tieres nie ins Ge- dächtnis des Lesers übergehende Namen handelt. Wer wird, um nur ein Beispiel anzuführen, Lust verspüren für Gnophos pullata künftig den Namen „blaugrauer Fetthennen-Kugelstirnspanner“ seinem Gedächtnis einzuverleiben ? Dagegen scheint es dringend erforderlich, allen lateinischen Falter- sowohl als Pflanzennamen, wie bei allen wissenschaftlichen Veröffentlichungen üblich, den Autornamen hinzuzufügen, da sonst wegen zahlreicher Fälle gleich- lautender Benennung verschiedener Objekte durch verschiedene Autoren Verwechslungen vorkommen können und damit Unsicher- heit beim Gebrauch des Buches entsteht. Es folgt dann ein alphabetisches Verzeichnis der nach An- sicht des Verfassers gebräuchlichsten deutschen Falternamen, das bei Berücksichtigung der obigen Darlegung sehr erheblich gekürzt werden kann. Sehr wertvoll ist aber das dann folgende Register der Raupen nach alphabetischer Reihenfolge der lateinischen Art- namen mit Angabe der Futterpflanzen und Hinweis auf die Seiten- zahl der ausführlichen Besprechung, da es zum Aufsuchen der Raupenbeschreibung unabhängig von der Kenntnis der Erscheinungs- zeit ein dringendes Bedürfnis bildet. Die dem I. Teil beigegebenen 6 Tafeln farbiger Raupen- abbildungen können natürlich nur einen geringen Teil der grofsen Zahl europäischer Raupen berücksichtigen. Ich sehe darin keinen Mangel des Buches, da Vollständigkeit hierin nur durch unver- gleichlich höhere Preisstellung zu erreichen wäre, auch die vor- handenen Werke, insbesondere der IV. Band des Spulerschen Werkes, dem Bedürfnis in dieser Beziehung bereits genügen, neben diesen aber das vorliegende Werk wegen seiner kalendarischen Stoffanordnung seinen vollen Wert behält. Der II. Teil, die Futterpflanzen, ist nach der alphabetischen . Reihenfolge der lateinischen Pflanzennamen geordnet. Es wird bei jeder angegebenen Pflanzengattung und -Art eine genügende Beschreibung und darunter bei jeder Art die daran lebenden Raupen mit Monatsangabe, dahinter ein alphabetisches Register der deutschen Pflanzennamen gegeben. Ein derartiges Register für die lateinischen Namen erübrigt sich bei der dem Stoff ge- gebenen Anordnung. Der beigegebene Pflanzenatlas von 28 Tafeln mit je 4—5 farbigen Abbildungen berücksichtigt die hauptsächlich als Raupenfutter in Betracht kommenden Pflanzen. Verzeichnisse der Abbildungen sowohl für die Raupen- als auch für die Pflanzen- tafeln erleichtern das Aufsuchen. Dafs der sprachliche Ausdruck hier und da etwas flüchtig ist und noch einer besseren Ausfeilung unterzogen werden könnte, Rezensionen und Referate. 93 sei nur der Vollständigkeit halber und als Fingerzeig für den Autor, wo bei einer zweiten Auflage, die ich ihm zum Lohn für seine mühevolle und wertvolle Arbeit bald wünsche, die bessernde Hand angelegt werden könnte, hier angemerkt. DBeispielshalber verweise ich auf Zeile 12 S. I der Einleitung, wo von einem „senkrecht gespaltenen Luftloch“ statt von einem eine senkrechte Spalte bildenden Luftloch die Rede ist. Solche Kleinigkeiten tun aber dem Werte des Buches um so weniger Eintıag, als man beim Lesen entomologischer Veröffentlichungen die Ueberzeugung gewinnt, dafs das Sprachgefühl in Entomologenkreisen überhaupt wenig entwickelt ist. Wie könnte man sonst immer und immer wieder und selbst in Arbeiten wissenschaftlich gebildeter Autoren vom „Schlüpfen der Eier“ lesen. Dem Schreiber dieses fürchter- lichen Ausdrucks und wohl auch den meisten Lesern muls das Bewulstsein dafür, dafs nicht das Ei, sondern das Räupchen die Tätigkeit des Schlüpfens vollzieht, doch vollständig geschwunden sein. Ich fasse mein Urteil dahin zusammen, dafs der umfang- reiche Stoff in fleilsiger und zuverlässiger Weise unter Benutzung der einschlägigen Literatur und eigener sowie dem Autor von anderen mitgeteilter Beobachtungen bearbeitet und in einer die Benutzung des Werkes sehr erleichternden Ordnung dargestellt, auch der Verlag in anerkennenswerter Weise bemüht gewesen ist, dem Buche eine würdige äulsere Gestalt zu geben. Klarer, über- sichtlicher Druck, gutes Papier und schöne farbige Tafeln, die sowohl die meisten der dargestellten Raupen als alle abgebildeten Pflanzen in mustergültiger Weise zur Darstellung bringen, zeichnen das Werk aus. Das Buch füllt, da der alte Speyer längst ver- griffen und nur zu hohen Preisen antiquarisch zu haben ist, eine oft schmerzlich empfundene Lücke aus. Es wird jedem streb- samen Sammler ein wertvolles Hilfsmittel sein und kann deshalb zur Anschaffung aufrichtig und warm empfohlen werden. 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Den um die Coleopteren- kunde verdienten Männern wird in unseren Blättern die gebührende Ehrung erwiesen, indem ihnen teils schon bei Lebzeiten, sicherlich aber nach ihrem Tode, ein unvergängliches Denkmal gesetzt wird. — Biologie wie Systematik der Käfer werden gleichmäfsig berück- sichtigt, und wenn auch in erster Linie die paläarktische Fauna den gröfsten Teil einzunehmen berufen ist, so finden doch daneben auch nicht allzu umfangreiche Arbeiten über die mehr und mehr Anhänger findenden Exoten Aufnahme. Die Verbreitungskarten wichtiger Käferarten, von denen je eine den Heften beigegeben wird, sind einzig in ihrer Art und leisten unschätzbare Dienste. Der Abonnementspreis beträgt für das Jahr nur 8.50 M., für das Ausland 9.50 M. Die Abonnenten haben im Kauf- und Tauschverkehr jährlich 60 Zeilen Inserate frei und aulserdem Vorzugspreise für die überschiefsenden Zeilen. Probenummern gratis und franko durch Fritz Pfenningstorff, Verlag, Berlin W 57, Steinmetzstralse 2. (senera Insectorum. Alle Hefte gesucht. W. Junk, Berlin W 15, Sächsische Strafse 69. Auch Jede Auskunft in Vereinsan, Vorsitzender: Geh. Postrat H.Belling, | Stellvertretende Vorsitzende: SR h e Prof. Be Wanach, Potsd: | Kaufmann W. Error. M: Ba he Zeitschrift. Dr. G. Quiel, Berlin-Gr.-Lienift und Deutsche Entomologische H. Soldanski, Kgl. Zo.iedervereinigung.) stralse 43. Kassenwart : en 8,,“elschen Gesellschaft, E.V, validenstralse 43. ın 1856, Deutsche Entomologische Lahr a Wiedervereinigung.) p) eben von der Bücherwart: F.Schumacher, stralse 53. Schriftleiter» Pr Joh. Greiner, Lehrer, ng 1916. — II. 3 Textabbildungen.) E Der Jahresbeitrag beizäet * Mitglieder haben eine ein von M. 1.50 z Die Jahresbeiträge und zitglieder Mk. 3.—. sind zu adressieren: Herrn Dr. K Berlin N 4, Invalidenst: tleitung : ar a ENT nt Frerhe —— Ohaus, Dr. P. Schulze, —agraf. Alle Manuskripte, Korre Sprechung sind zu richten A3uchhandlung R. Stricker Herrn Lehrer .‚?tsdamer Strafse 90. Berlin NO 55 ‚ Berlin NW 6, Karlstr. 11. > 7 1. Juli 1916. Inhalt von Heft II. Seite Sitzungsberichte ..... De nl ER N er Ba Aus der entomologischen Welt ER he ae Belling, H., Vom alten schlesischen, Apollotalter. (Mit 2 Tafeln) 203 Bodemeyer, E. v., Neuheiten der ‚paläarktischen Coleopteren- fauna .....® DR RN ae Be Ye Ebner, R. Bakeund BR 104 Friese, Dr. H., Über einige neue Er RE (Bone Ne "aha aus Ra DEI N TE, ER RR A Kheil, Napoleon M., Abwehr. . . 25 107 SO Marschner, H., Ein ae un von ER gen 1 (Mit 1 Tele)... > . 202 Moser, J., Beitrag zur ER de Melolonthiden. (Col) v. 128 Scheralin. Paul, Vorarlberg, nicht Vogesen! . . . 191 Seidlitz, Be se von, Die letzten Familien der Hetero BONES T a Rn ee Pepe Pe Weise, J. Sog. N ee N ee ee Vorgeschlagene Mitglieder. Als neues Mitglied wird appeerhlagen: durch Herrn Scherdlin: Herr Dr. B. Ketterer, Badearzt in Peteistal (Renchtal), Baden ; durch Herrn Dr. Grünberg: Herr Max Gaede, Charlottenburg, Leibnitzstr. 109. Hinweis. Diesem Hefte liegt ein Prospekt bei: Calwer, Käferbuch. Verlag der E. Schweizerbart'schen Verlags- buchhandlung Nägele & Dr. Sproesser in Stuttgart. . Nekrolog. Am 13. September 1915 verschied nach kurzem Leiden das Ehrenmitglied der Deutschen Entomologischen Gesellschaft, der Major Prof. Dr. Lucas Friedrich Julius Dominicus von Heyden in Bockenheim. Er wurde am 22. Mai 1838 in Frankfurt a. M. geboren. Sein Vater, der Senator und Bürgermeister Dr. Carl von Heyden, gehörte einer der ältesten wohlhabenden Patrizier- familien dieser Stadt an, hatte in der Jugend die Forstwissen- schaft studiert, war aber 1813 freiwillig ins Feld gezogen und blieb nach Beendiguug der Freiheitskriege Offizier im Frankfurter Infanterie-Bataillon, bis er 1827 zum Senator seiner Vaterstadt gewählt wurde. Als begeisterter Naturfreund hatte er inzwischen umfangreiche Sammlungen aus allen Gebieten, namentlich aus den verschiedenen Insektenordnungen, sowie eine dazugehörige aus- gezeichnete Bibliothek zusammengebracht, da er mit den meisten damaligen Reisenden, Naturforschern und naturwissenschaftlichen Vereinigungen in lebhafter Verbindung stand‘). Er war z.B. Mitbegründer der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft und des physikalischen und des geographischen Vereins in Frank- furt a. M., sowie der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte, ordentliches, korrespondierendes oder Ehrenmitglied vieler Gesellschaften ?) und wurde nach der Bekanntschaft mit Kraatz auch Mitglied des Berliner entomologischen Vereins, dem er bis zu seinem Tode (am 7. Januar 1866) angehörte. Es ist begreiflich, dafs die Neigungen eines solchen Mannes auf den jungen Lucas von Heyden übergingen, der bald ein ständiger Begleiter des Vaters auf den Exkursionen in der Um- gebung Frankfurts wurde und sich dabei hauptsächlich für die Coleopteren zu interessieren anfing, die er aus den väterlichen Sammlungen ganz übernahm, ordnete und ergänzte. Seine auf 1) Vergleiche den Nekrolog von Kraatz, Berl. Ent. Zeitschr. 1866, 311—314. 2) ]. ce. 310. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft II. 7 98 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. den Ausflügen gewonnenen Beobachtungen über Fundort, Er- scheinungszeit, Futterpflanzen usw. stellte er später in den Jahr- büchern des Nassauischen Vereins für Naturkunde in Wiesbaden unter dem Titel: „Die Käfer von Nassau und Frankfurt“ mit 8 Nachträgen, 1877 bis 1900 zusammen (1904 in 2. Auflage erschienen); ebenso begann er bald sein Sammlungsmaterial den damals sehr rührigen französischen Entomologen, die einzelne Familien oder Gruppen monographisch bearbeiteten (Allard, Bonvou- loir, Charles et Henri Brisout, Capiomont, Desbrochers, Joannis, Marseul, Saulcy, Wencker usw.), sowie. den Deutschen (Suffrian, Seidlitz, Scriba, Reitter, Kraatz, Kiesenwetter) vollständig zu übersenden und erhielt so vorzügliche sichere Bestimmungen, die ihn in den Stand setzten, von 1863 ab zahlreiche Beiträge zur europäischen Käferfauna hauptsächlich in der Berliner (Deutschen) Entom. Zeitschrift, und über Exoten in den Berichten der Sencken- bergischen Naturf. Gesellschaft zu veröffentlichen. Die Reisen nach ‘Spanien und Portugal in der Gesellschaft von Piochard, Baulny und Simon, 1868, und nach Croatien mit Reitter und v. Hopffgarten zusammen, 1878, dienten zur Erweiterung der Sammlung, die bereits 1880 (Kraatz, Monatsbl. 1880, 156) aus 12 721 Arten bestand, bis 1894 (Deutsche Ent. Zeitschr 1904, 14) auf 17147, und bis 1903 auf 19893 paläarktische Species stieg und unzweifelhaft eine der gröfsten Privatsammlungen war. Ihr besonderer Wert liegt in der aufserordentlichen Menge von Typen, während das öftere Ausstecken und Verschicken einzelner Gruppen an die jeweiligen Bearbeiter, die das Material nicht immer mit der nötigen Sorgfalt behandelten, ihr nicht gerade dienlich sein konnte und die sehr verschiedene Präparation und die mehr- fache Bezettelung der Arten kaum zur Erhöhung ihres äufseren Eindruckes beitrugen. Sie ist dem von Kraatz begründeten Deutschen Entomologischen Museum in Berlin-Dahlem zugefallen. Die übrigen Sammlungen des Vaters wurden allmählich eben- falls geordnet und, wenn auch nicht in demselben Mafse wie die Coleopteren, gemehrt; Heydens Publikationen darüber beziehen sich auf die fossilen Insekten aus der Braunkohle des Sieben- gebirges, 1865—66, die Hymenopteren des Oberengadin, 1877, und die Hymenopteren und Neuropteren aus der weiteren Um- gebung von Frankfurt a. M., 15 Teile, Bericht der Senckenber- gischen Naturf. Gesellschaft 1881 —1906. Im Jahre 1880 wurde v. Heyden zum Leiter einer staatlichen Kommission zur Bekämpfung der Reblausplage im Ahrtale ernannt und siedelte daher zeitweise nach Neuenahr über). Hier voll- 1) Conf. Deutsche Ent. Zeitschr. 1885, 10—11. Nekrolog. 99 endete er sein publizistisches Hauptwerk, den Katalog der Coleop- teren von Sibirien (Berlin 1880—81 mit 3 Nachträgen 1893, 96 u. 98), der sein Andenken den spätesten Entomologen vermitteln wird; zugleich beteiligte er sich wesentlich an der Bearbeitung der drei Ausgaben unseres Catalogus Coleopterorum Europae, 1883—1906. Man erkennt hieraus leicht, dafs Heyden eigent- lich ein geborener Registrator war; er legte keine der neu er- schienenen entomologischen Arbeiten aus der Hand, ohne sich da- raus die genauesten Notizen gemacht zu haben. Dies gestattete ihm, nicht nur jeden, der sich an ihn um eine Auskunft wandte, wohl stets durch eine befriedigende Antwort erfreuen zu können, sondern erleichterte ihm selbst die Bearbeitung der zahlreichen Sammelausbeuten, welche er im Laufe der Zeit erwarb, z. B. die von: Getschmann aus Asturien, von Gräser und den Gebrüdern Dörries vom Amur, von Staudinger aus Turkestan, von Rein aus Japan, von Simon (Stuttgart) von der Hudsonsbai usw. Alle Arbeiten hierüber sind so angelegt, dals sie gewissermalsen einen kleinen Katalog von den selteneren Coleopteren der betreffenden Gegend bilden. | Das Leben unseres L. v. Heyden flols, von materiellen Sorgen niemals beeinflufst, im Ganzen recht ruhig dahin. Er hatte die militärische Laufbahn erwählt und trat vom Gymnasium in Frank- furt als Leutnant in das dortige Infanterie-Regiment ein, in dem er schon 1865 zum Hauptmann und Kompagnie-Chef aufrückte. Als solcher wurde er bei Auflösung des Regimentes nach dem Kriege 1866 in den Ruhestand versetzt, unterbrach diesen noch einmal durch seine freiwillige Beteiligung am Kriege gegen Frank- reich 1870/71 und erhielt 1884 den Majorstitel. Er vermählte sich 1873. Das einzige Töchterchen verlor er bald durch den Tod, nach zweijähriger Ehe auch seine Frau, und wurde seitdem von seiner unverheirateten Schwester betreut. Nach dem Heimgange des Vaters mulste Heyden dessen Ver- bindungen mit den Naturwissenschaftlichen Gesellschaften wieder aufnehmen und trat so auch als Mitglied in den Berliner Ento- mologischen Verein. Er wurde demselben besonders zugetan, weil er in ihm seine speziellen Freunde, vor allem Dr. Kraatz, fand; er besuchte, so oft ihn sein Weg nach Berlin führte, regelmäfsig die Sitzungen und erfreute sich an dem regen und geselligen Verkehre, der unter den Mitgliedern herrschte. Um so betrübender war für ihn die Opposition der Lepidopterologen,, die unter An- führung von Streckfuls allmählich gegen Kraatz einsetzte und 1880 zu der unseligen Spaltung des Vereines führte. Hier stellte sich Heyden mutig an die Seite seines alten Freundes, trat mit Wort und Schrift für die Rechte der Deutschen Entomologischen TE 100 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Gesellschaft ein und suchte ihr Gedeihen auf jede mögliche Art zu fördern. Aber mit dem zunehmenden Alter, dem Tode von Kraatz, der eigenmächtigen Leitung der Gesellschaft durch Dr. Horn, erlosch nach und nach in ihm das Interesse für unsern Verein und, infolge eines heftigen Schlaganfalles vor einigen Jahren, auch an der Entomologie. Ein ähnlicher Anfall machte seinem arbeitsreichen Leben ein Ende. Wir betrauern in ihm einen reichbegabten, liebenswürdigen, stets hilfreichen Kollegen und Freund, dessen ganzer Charakter sich am trefflichsten in seine eigenen Worte (im Glückwunsche zum 25. Stiftungsfeste des Berliner [Deutschen]! Ent. Vereins, Deutsche Ent. Zeitschr. 1881, 30) zusammenfassen lälst: treu, redlich und gewissenhaft. J. Weise. LE u 2 Zi a nd u a ad Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 101 Abwehr. In der „Gubener Ent. Zeitschrift (Septbr. 1914 und folg. Nummern)“ publizierte ich ein Verzeichnis der Orthopteren von den Hyeres’schen Inseln. In der Ausbeute befand sich ein Ohrwurm mit asymmetrischer Zange. Herr Richard Ebner (nicht zu verwechseln mit den Herren Lepidopterologen Adalbert Ebner, Augsburg, und Franz Ebner, München) veröffentlichte in der vorliegenden „Deutschen Ent. Zeit- schrift (Jahrgang 1915, Seite 545 u. folg.)* ein Verzeichnis der Orthopteren von den Apenninen. Weil Ebner gleichfalls einen Ohrwurm mit asymmetrischer Zange gefunden hat, leistet er sich auf Seite 564 folgende Bemerkung: „Anläflslich dieses Fundes habe ich schon vor einiger Zeit „mit einer Zusammenstellung der bei Orthopteren be- „kanntgewordenen Fällen von Gynandromorphismus und echten „Hermaphroditismus auf Grund der Angaben bei Brunner, „Chopard und Ramme begonnen, welche Arbeit von Kheil „etwas. ergänzt und veröffentlicht worden ist.“ Ich erkläre hierdurch, dafs mir von einer „Zusammen- stellung“, die er angeblich besitzt, nichts bekannt ist und ich fordere ihn auf, sich nicht zu genieren, sondern mit dieser seiner „Zusammenstellung“ vor die entomologische Öffentlichkeit zu treten und sich nicht hinter mich zu verstecken. Eigentlich handelt es sich um Angabe von Literaturquellen. Ich zitierte: Brunner, Kraufs, Redtenbacher und Burr, deren Schriften sich alle in meiner Bibliothek befinden. Aber Ebner glaubt zu seiner gehässigen Bemerkung Grund zu haben, weil er mir einen kleinen, vier Seiten langen Sonderabdruck von Chopard (Note sur un cas de synandromorphisme 1912) geborgt hat, einen Sonderabdruck, den ich längst gekannt habe, indem ich ihn bei meinem französischen Freunde, dem Orthopterologen Azam, den ich seit 25 Jahren, fast alljährlich, in Südfrankreich besuche, ge- lesen habe. Ebner will den Chopard auch gelesen haben. Ich überzeugte mich jedoch, im Gespräche mit ihm, dafs er den Inhalt gar nicht verstanden hat. Vermutlich weil Chopards „Note“ französisch ist. Mir die zwei Blättehen Chopard zu borgen, dazu war Ebner wohl verpflichtet, denn ich habe ihn monatelang mit entomolo- gischer Literatur versorgt, nachdem ich Abnehmer von neun ento- mologischen Zeitschriften bin. Was indes Chopard (1912) schreibt, hat schon lange vor 102 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. ihm Burr (1901) im Journal der „Bombay Nat. History Society“ ausgesprochen, dafs nämlich die angeblichen Zwitter der Ohr- würmer lediglich Männchen mit asymmetrischer Zange sind. Von dieser Publikation Burrs (die ich besitze) wulste Ebner nichts, ebensowenig hatte er eine Ahnung von der Existenz einer Nat. Hist. Society in Bombay. Ebner bildet sich ein, nur ihm stehe die Literatur zu Gebote, nur ihm sei es erlaubt mit Zitaten zu flunkern, die er von anderen Autoren abschreibt. So hat er in der Gubener Entom. Zeitschrift No. 44, 1914 (— deren Adresse er mir verdankt —) über die Verbreitung des Barbitistes con- strictus eine Notiz veröffentlicht und dabei eine Menge von Zitaten eingeflochten, die er, laut eigenen Geständnisses, einfach aus Dr de la Baumes „Zusammenstellung“ (Zeitschr. f. wissen- schaftl. Ins. Biol. 1910, Seite 104—107) abgeschrieben hat. Mir stehen eben ganz andere Hilfsmittel zu Gebote wie ihm. Mir ist kein Werk zu teuer, wenn ich es besitzen muls. Ich habe es nicht nötig, Orthopteren auf weilse Nadeln zu spielsen, „weil sie billiger sind als schwarze“. Ich war es auch, der ihm die Adresse der „Deutschen Entomol. Zeitschrift“ mitgeteilt hat, in welche er seine Liste apenninischer Orthopteren niederlegen konnte. Ebner hat sich geärgert, weil ich in meiner oben erwähnten Liste der Orthopteren von den Hyeres’schen Inseln (Gubener Entom. Zeitschrift) bei der Nennung des gemeinen Ohrwurms folgende Rechtfertigung angehängt habe: „Über die Variabilität der Zange schrieb ich eine Notiz „in der Gubener Entom. Zeitschrift, 1911, No. 35. Über einen vermeintlichen Hermaphroditen, nämlich ein J' mit „asymmetrischer Zange, wurde im 9. Kapitel berichtet und „eine Abbildung dortselbst (Abb. 1) beigefügt. „Kaum war diese Abbildung in der Gubener Ent. Zeitschr. „1914* erschienen, da bin ich schon von entomol. Seite „„„aufmerksam““ gemacht worden, meine Zeichnung der „Zange sei nicht richtig und insbesondere sei der weibliche „Arm der Zange falsch, denn dieser habe nie (!) einen Zahn. „Auf diese * voreilige Einwendung kann ich dem Herrn „Kritiker nur raten, sich zunächst das klassische Werk „Fischer Orthoptera europaea, Leipzig 1853 zu kaufen (kostet „antiquarisch 20 Mark) und sich dort auf Tafel VI, Fig. 11q „die Abbildung einer weiblichen Zange anzuschauen. Meine „Zeichnung habe ich indes nicht aus dem Fischerschen „Werke kopiert, sondern dieselbe nach einem Originalexem- „plare meiner Sammlung angefertigt. u A Abwehr. 103 „Ich gebe zu, dafs bei Forficuliden der Hinterleib häufig „einschrumpft und dadurch der basale Teil der Zange samt „dem dort befindlichen Zahn unsichtbar wird. Wenn man „aber ein morphologisches Merkmal nicht sieht, weil es ver- „borgen blieb, dann darf man nicht ins Blaue hineinreden 4nnes existiere nicht“ “. „Im übrigen verdenke ich niemandem, dafs er sich ins „Kritisieren einlasse, wenn er dazu legitimiert ist. Dem „besagten Kritiker aber ist die endlose Variabilität der „Zange und ihrer Struktur entgangen, folglich fehlte ihm „die Legitimation sich ins Kritisieren einzulassen.“ Das war meine Belehrung, die den dreisten Kritikaster anging. Man sieht, ich habe ihn aus Schonung beim Namen nicht genannt. Nun, „dem jungen Mann kann heute geholfen werden“ (frei nach Schiller). Dieser Besserwisser, der mir vorgeworfen hat: ich hätte einen groben Fehler in der Zeichnung begangen, die Zange hätte nie einen Zahn und dergleichen und sich damit als Nichtswisser bhlofsgestellt hat, war niemand anderer als der be- sagte Herr Ebner. Hoffentlich ist er jetzt zufrieden. Napoleon M. Kheil, Prag, korresp. Mitglied der königl. span. naturhistorischen Gesellschaft. 104 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Entgegnung. In Erwiderung auf die „Abwehr“ des Herrn Professor N. M. Kheil in dieser Zeitschrift möchte ich folgendes bemerken. Ich habe in dem zitierten Absatz meiner Arbeit, in dem übrigens nur die Autornamen gesperrt gedruckt sind, ja keineswegs behauptet, dafs Kheils Arbeit etwa durch meine eigene entwertet sei, denn ich habe noch eigens angeführt, dafs er das von mir zusammen- gesuchte Literaturverzeichnis über Gynandromorphismus und echten Hermaphroditismus bei Orthopteren „etwas ergänzt“ habe; ferner habe ich die Beschreibung eines neuen Hermaphroditen durch Kheil ausdrücklich erwähnt. Nachdem Kheil in seiner zitierten Arbeit bereits eine Literaturzusammenstellung vorgenommen hat, kann ich wohl trotz seines Wunsches davon absehen, sie zu wiederholen. Nur möchte ich noch einige ergänzende Bemerkungen daran knüpfen. Ich hatte das Manuskript meiner Arbeit „Zur Kenntnis der Orthopteren- fauna der Abruzzen“ schon lange fertig, bevor Kheils Arbeit erschien, konnte es aber noch nicht einsenden, da ich die zu- gehörigen Zeichnungen nicht beendet hatte. Prof. Kheil sah auch meinen gynandromorphen Ohrwurm, ich machte ihn ferner auf einige Literaturangaben über Hermaphroditismus bei Ortho- pteren aufmerksam, die er auch teilweise notierte, soweit er die betreffenden Arbeiten nicht selbst kannte oder besals. Er mag ja inzwischen seine Bibliothek vermehrt haben, aber zur Zeit als er seine Zusammenstellung schrieb, waren mehrere der dort zitierten Arbeiten nicht in seinem Besitz und sind ihm erst durch mich bekannt geworden. Übrigens bringt schon Chopard in seinem Literaturverzeichnis mehrere Angaben anderer Autoren über ähnliche Fälle, so dafs dadurch Kheils Bemühungen wesentlich vereinfacht wurden. Allerdings habe ich keinen Zeugen dafür, welche Arbeiten Kheil bei mir benützte, denn ich habe nicht gedacht, dafs so etwas nötig werden könnte. Es ist mir wirklich nicht darum zu tun, irgendwo genannt zu werden, aber ich will mich doch nicht nur für andere bemüht haben. Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkte, ehrlichen wissenschaftlichen Mitarbeitern in jeder Weise entgegenzukommen, doch scheine ich mich diesmal in der Person geirrt zu haben. Als mir Kheils wiederholte Notizen merkwürdig wurden, schränkte ich meine Mithilfe etwas ein. So erklärt es sich viel- leicht, dafs Kheil die Arbeit von Lucas (p. 23 des Separatums) mit falschem Titel anführt, da ich ihm nur den betreffenden Band der Zeitschrift mitgeteilt hatte. Der Titel heifst nämlich Entgegnung. 105 „Orthoptera in 1908° und nicht „Gynandromorphous Earwigs“ ; die Arbeit selbst hat Kheil nach seiner eigenen Angabe nicht gesehen. Auch möchte ich zur Ergänzung seiner Literatur- zusammenstellung wieder mit einigen Zitaten „flunkern“ , die Kheil trotz seiner Literaturkenntnis anscheinend übersehen hat. So erwähnen Finot (Les Orthopteres de la France, 1883, p. 18) und Ramme (Berliner Entomol. Zeitschr., LVI, 1911, p. 3, tab. I, f. 1) je ein Exemplar unseres gemeinen Ohrwurmes mit ungleichen Zangenarmen, desgleichen nennt Chopard in einer Fulsnote (p. XCVIIH) einige Fälle bei derselben Art. Die von Chopard zitierte Arbeit von Bormans (Ann. Mus. Genova, XXXIV, 1894) wird merkwürdigerweise ebenfalls nicht angeführt, sollte es Kheil unbekannt sein, dafs sich bei Labidura pugnaz Kirby die Bemerkung findet: „1 7’ ä pince hermaphrodite (branche gauche 9, droite ')*? Dagegen gebe ich gerne zu, dafs ich erst durch Kheil auf die Arbeit von Burr „The Earwigs of Ceylon, 1901° aufmerksam wurde; doch enthält gerade diese Arbeit nur die von Kheil zitierten allgemeinen Bemerkungen, aber keinen speziellen Fall von Gynandromorphismus. Die etwas ausführlicheren Angaben, welche Burr im Jahre 1910 darüber gemacht hat (Dermaptera in: The Fauna of British India, ineluding Ceylon and Burma, p. 9) hat Kheil aber nicht berücksichtigt. Nur nebenbei sei noch bemerkt, dafs auch Bormans und Kraufs (Forficulidae und Hemimeridae, Tierreich, 11. Lief., 1900) wegen der Bemerkung auf p. 5 hätte genannt werden sollen, desgleichen Finot (Faune de la France, Insectes Orthopteres, 1892) wegen der Notiz auf p- 61. Auch wäre bei Redtenbacher an Stelle der genannten Arbeit die wichtigere vorzuziehen : Die Dermatopteren und Ortho- pteren von Österreich-Ungarn und Deutschland, 1900. Es wäre doch merkwürdig, wenn Kheil, dem „kein Werk zu teuer“ ist, wenn er es besitzen mufs, diese bekannten und wichtigen Arbeiten unbekannt geblieben sein sollten. | Trotz der neuerlichen freundlichen Aufklärung über die Be- schaffenheit der Zange beim weiblichen Ohrwurm ist mir an der Zeichnung Kheils (p. 21) doch noch etwas unklar. Er schliefst sich der Ansicht der meisten Autoren an, dafs die sogenannten Zwitter bei Dermapteren nur 0'’0' sind, bei denen der eine Zangen- arm nicht zur normalen Entwicklung gekommen ist. In allen genauer untersuchten Fällen ist aber der unentwickelte Zangenarm dem eines 2 zwar ähnlich, aber nicht ganz gleich und deshalb sicher davon zu unterscheiden. Wenn nun Kheil schreibt, dafs er seine Zeichnung nach einem Exemplar seiner Sammlung angefertigt hat, so ergibt sich daraus, dafs er eine Kombination der beiden Geschlechter dargestellt hat, die in Wirklich- 106 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. keit noch nicht sicher bekannt ist. Denn das gynan- dromorphe Exemplar, das von seinem Freunde gefangen wurde, lag Kheil zur Zeit der Abfassung seiner Arbeit gar nicht vor, was auch aus derselben hervorgeht. In der Abbildung ist die Form des Analsegmentes ebenso wie die der Zangenarme zu sehr schematisch ausgefallen. Wenn die Zeichnung aus Fischers Werk kopiert worden wäre, dann hätte ich kaum einen Einwand erhoben ; aber ein solches Exemplar, dessen Hinterleibsspitze von Kheil dargestellt wurde, dürfte sich in der Natur bei Forfieula auricularıa wohl kaum vorfinden. Deshalb war meine Bemerkung wenigstens teilweise berechtigt. Bezüglich der Beurteilung meiner Angaben über die Ver- breitung von Barbitistes constrietus steht es jedem vorurteilsfreien Leser frei, meine Notizen mit dem schönen Aufsatz von La Baume zu vergleichen. Dieser beabsichtigt keine vollständige Literaturzusammenstellung und führt im Jahre 1910 sieben Arbeiten an, welche sich mit der genannten Art beschäftigen; ich erwähne 1914 im ganzen zwanzig Arbeiten bis zum Jahre 1912, habe aber damit die Zahl der bestehenden sicher nicht erreicht. Aus der Art des Zitierens läfst sich übrigens in einigen Fällen fest- stellen, dafs ich die betreffenden Arbeiten nicht nur „abgeschrieben“, sondern auch gelesen habe. Kheil scheint eben den Zweck einer möglichst vollständigen Literaturangabe über eine seltenere Art nicht einzusehen, obwohl er einige Arbeiten seiner Literatur- zusammenstellung über Gynandromorphismus bei Ohrwürmern eben- falls nur aus Chopards Verzeichnis entnommen hat. Auf die etwas protzigen Bemerkungen über Literaturbesitz, Zeitschriften und Insektennadeln brauche ich wohl nicht er einzugehen. R. Ebner. Deutsch. Ent, Zeitschr. 1916. 107 Über einige neue Hummelformen (Bombus), besonders aus Asıen. (Hym.) Von Dr. H. Friese, Schwerin i. M. Die grofse Variabilität des farbigen Haarkleides bei den asiatischen Hummeln ist ja hinreichend bekannt, aber auch die Arten der orientalischen Region — Indien, China und Java- Sumatra — scheinen hierin in nichts nachzustehen. Im folgen- den führe ich die erste Serie der mir näher bekannt gewordenen Formen auf. Übersicht der Formen aus der Gruppe des Bombus haemorrhoidalis - orientalis Sm. rd Segment 3 mehr weniger schwarz behaart Gruppe B. orientalis Sm. Segment 3 wie 4—5 rot behaart Gruppe B. haemorrhoidalis Sm. Bombus orientalis Sm. eoment 1—2 gelblich behaart .. ...- a, wuuez.. . 2 Segment 1 gelb behaart, Wangen lang DB. magrettü Grib. 2. Wangen 1!/amal so lang wie am Ende breit. . . . 3. Wangen viel kürzer als am Ende breit . . 2... .4. 3. Thoraxseiten weifslich behaart . . var. pectoralis n. var. Thoraxseiten schwarz behaart . . . B. orientalis Sm. 4. Thoraxseiten schwarz behaart, Mandibel gezähnt B. dentatus Handl. Thoraxseiten gelblich behaart, Mandibel ? B. channicus Grib. Bombus haemorrhoidalis Sm. 1. Kopf verlängert, Wangen 1!/,mal so lang wie breit . 2. Kopf kurz, Wangen kürzer als am Ende breit . . . 3. 2. Thoraxseiten schwarz behaart DB. haemorrhoidalis Sm. 2.0". Thoraxseiten weils behaart DB. v. albopleuralis n. var. 29. 3. Thoraxseiten schwarz behaart, Wangen kaum !/, so lang wie am Ende breit, Mandibel gezähnt 2. orichalceus n. sp. 2. Thoraxseiten weils behaart, Wangen ?/, so lang wie am Ende breit, Mandibel ganzrandig . B. rotundiceps n. sp. 2". Bombus orichalceus n. sp. 9. 1880. B. haemorrhoidalis Morawitz, 9 in: Melang. biolog. v. 10 p. 453 (nec Smith). 108 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Wie B. haemorrhoidalis Smith 2 gefärbt, aber Kopf kurz, Wangen kaum !/, so lang wie am Ende breit, Mandibel lang ge- zähnt; Thorax ganz schwarz behaart, Segment 1—3 gelb, Seiten von Segment 3 und 4—6 rot behaart. Ventralsegment 1—2 schwarz, 3—6 rötlich gefranst. Beine fast schwarz, Tarsen rot- braun, schwarz behaart. Flügel blauschwarz. L. 22 mm, Br. 8 mm. 1 2 von Simla, im April 1897, Nurse leg. Bombus orientalis var. pectoralis n. var. 29g. Wie B. orientalis Smith (1854), aber Thoraxseiten weils be- haart, beim co’ oft weniger reichlich vorhanden; Segment 1—2 schön und reichlich gelb behaart. 9. L. 22 mm, Br. 81), mm, von Khasia Hills (Sladen). 2:21, 14 am, Br: 5 _ mm. oc’. L. 17 mm, Br. 7 mm. ? und co’ mehrfach von British Bootan, Padong, Durell leg. 1913, X auch vom Himalaja. Bombus funerarius var. lateritius n. var. 9. Q. Wie DB. funerarius Smith (1852), aber Segment 4—6 rot behaart, Thorax und Segment 1 dagegen silbergrau behaart, 2—3 schwarz. L. 22 mm, Br. 8 mm. 4 2 von Sikkim und Darjeeling im Himalaja. Bombus haemorrhoidalis var. albopleuralis n. var. 29. Wie B. haemorrhoidalis Sm. (1853), aber kleiner und Thorax- seiten weils behaart; Clypeus und Beine zeigen ebenfalls die charakteristische rotbraune Färbung mit der schwarzen Behaarung des B. haemorrhoidalis. 2. L. 18 mm, Br. 7!/, mm. 9. L. 14 mm, Br. '4!/, mm. 27 von Kumaon im Himalaja-Geb. am 21. Juni 1910. B. haemorrhoidalis Sm. 2 mifst in der Länge 23—25 mm, in der Breite 9—10 mm, ? L. 15 mm, Br. 5!/, mm; ich erhielt die Exemplare (2) von Sikkim und Dshelumm, am 18. Mai 1912 fliegend, (7) von Sikkim und Kasauh Niw P. im September ge- fangen. Bombuüus rotundiceps n. Sp. 20. Wie B. haemorrhoidalis var. albopleuralis gefärbt, aber fast noch kleiner, Wangen kurz, ca. ?/, so lang wie am Ende breit; Man- dibel ganzrandig, Thoraxseiten und die Seiten der hinteren Thorax- wand weils behaart, Segment 1—2 und Scheibe von Segment 3 goldgelb behaart, Ende rot behaart. Beine rotbraun, schwarz behaart. 9. 16 Im, Br. 7 mm. Friese, Über einige neue Hummelformen (Bombus). 109 c' wie 9, aber auch der Kopf, Pronotum und Femur I und I reichlich weils behaart. co”. L. 13 mm, Br. 41/, mm. 2 von Dehsa Dun, 13. April, 7 von Kumaon im Himalaja- Geb., am 9. Mai. Bombus latissimus Friese 9. 1910. 2.1. Friese, 2 in: Verh. zool. bot. Ges. Wien p. 405. 90. Wie das 2, nur Thorax fast schwarz behaart. L. 18 mm, Br. 9.,mm. 1 ? von Formosa im März fliegend. Bombus latissimus var. detritus n. var. 9. Wie B. latissimus, aber Kopf, Thorax und Segment 1—2 lang und dicht schwarz behaart, Segment 3—6 rot behaart. L. 12 bis 18 mm, Br. 5-—7!/, mm (also in sehr verschiedenen Gröfsen auf- tretend). Q mehrfach von Formosa bei Hoozan im November, Dezember und Januar (1909/10) und bei Taihorin im März, April und Mai, Sauter leg. Bombus latissimus var. tricoloratus n. var. 9°. Wie B. Il. var. detritus, aber Segment 1 lang gelblichrot be- haart, 2 schwarz (oft auch noch die Basis von 3), 3—6 rot behaart. L. 14—17 mm, Br. 61/,—8 mm. ? mehrfach von Formosa bei Taihorin im März und April fiegend, Sauter leg. Bombus latissimus var. segmentarius n. var. 9. Wie B. I. var. detritus, aber Segment 1—3 lang schwarz behaart, 3—6 schwarz. L. 11—20 mm, Br. 5—8 mm. Q mehrfach von Formosa bei Hoozan im November, Dezember und Januar und bei Taihorin im April und März fliegend. Bombus hortorum var. castaneus n. var. 9. 2. Wie D. h. var. fuliginosus Fr., aber Beine schwarz; Kopf und Thorax schwarz behaart, Scutellum rötlichbraun, Segment 1—3 kastanienbraun, Basis von Segment 2 und 3 mit mehr weniger schwarzen Haaren. 2 2 von Sardinien (Assuni), 1910. Bombus hortorum var. basizonus n. var. ®. 2. Wie die Bombus-Form argillaceus Scop., aber Segment 1 mit mehr weniger gelben Haaren oder gelber Binde am Endrande und Segment 4 jederseits am Seitenrande mit weilsem Haarfleck. Q mehrfach vom Kaukasus (Murut). 110 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Bombus hortorum var. trizonatus.n. sp. 9. 2. Wie die Dombus-Form argillaceus, aber Segment 1 mit gelben Haaren besetzt. ? von Bozen (S.-Tirol), Anfang Mai unter der Stammform auf Lamium album. Bombus hortorum var. turcestanicus n. var. 9. 2. Wie DB. fedtschenkoi Mor., aber nur Segment 1 gelbbraun behaart und die Basis von Segment 5 weils behaart. Q von Turkestan, 1898. Bombus hortorum var. mongolicus n. var. 9. 2. Wie DB. ussurensis Rad., aber Segment 1—-4 überall gelb- braun behaart, Segment 5 nur an der Basis und am Endrand gelbbraun behaart, also mit schwarzer Scheibenbinde, 6 schwarz behaart. 2 mehrfach vom südlichen Ussuri-Gebiet, Ostasien. Bombus hortorum var. japonellus n. var. 9. Q. Wie D. diversus Sm., aber Segment 3—6 schwarz behaart, 1—2 gelbbraun, aber die Seiten von Segment 2 ebenfalls dicht schwarz behaart. 2 2 von Yokohama (Japan), Andreae leg. Bombus hortorum var. raddefkaensis n. var. ?.dI. 20. Wie B. ussurensis Rad., aber Segment 4—6 rein weils behaart, Segment 1—2 wie der Thorax hellgelb behaart, mit dunkelgelber Scheibe, Segment 2 an den Seiten schwarz behaart, aber am Endrand weils gefranst. cf"? mehrfach von Ost-Sibirien (Raddefka) und von Irkutsk. Von B. consobrinus Dlb. unterscheidet sich vorliegende Form durch die hellgelbe Behaarung und durch die weils behaarte Unter- seite, auch Thoraxseiten und Beine sind meist weifslich behaart. Bombus pomorum var. krügerin. var. 9. Q. Wie B. pomorum, aber das Collare breit weils behaart, Segment 1—3 ganz schwarz, 4—6 typisch rot behaart. Die Wangen etwas kürzer als beim typischen B. pomorum. 1 2 von Salzburg, 1910 Friese leg. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 111 Neuheiten der paläarktischen Coleopterenfauna. Von E. v. Bodemeyer. Oryotes Piesbergenin. sp. Die nasicornis-Gruppe reicht vom westlichen Europa und Nord- Afrika, von Spanien und Marokko bis hinüber nach und durch Klein-Asien, wendet sich von da nordwärts, das. Kaspimeer um- gürtend, hinüber nach Turkestan. Aus Sibirien sind mir keine Stücke bekannt. Im südöstlichen Asien ändert der auf alle Coleopteren - Verbreitung so eminent einflulsreiche Bulghar - Dagh das Bild. Es treten über Syrien hinaus nach Osten, wie schon an anderen Familien nachgewiesen, neue Formen auf. Bei Oryctes ist das ganz augenfällig mit meinem hier vor- liegenden Piesbergeni der Fall. Zugleich aber bildet der Piesbergeni, soweit bis jetzt bekannt, die Grenze für das Vorkommen von Oryctes nach Südosten überhaupt. Ist in der Waldzone von Nord -Persien, im Elbursgebirge, der Hindenburgi durch Bodo v. Bodemeyer mehrfach festgestellt, entdeckte ich über Lenkoran hinaus den caspicus und brachte ich aus Klein-Asien und Syrien den Äuntzeni und var. mediterraneus in grölserer Anzahl, so fehlt in Süd-Persien entschieden jede Form von Oryctes; ich hätte ihn finden müssen, wie ich dieses Land ausgesucht habe. Dagegen tritt Phyllognathus Hauseri bei Sultana- bad recht häufig auf. So ist Piesbergeni das Schlufsglied der paläarktischen Oryctes- Arten nach Südosten und ganz verschieden von allen anderen. Es existieren 3 Exemplare, davon 1 Exemplar in coll. Pies- bergen, aus der Umgebung von Bagdad, alle 3 absolut gleich ; 3 Weiber. Von jedem nasicornis ganz verschieden. Durch die langgestreckte, ausgesprochen walzenförmige Gestalt erinnert er an den monoceros Tanga. Das Halsschild ist stark kuglig gewölbt, der Seitenrand scharf aufgebogen mit spitzeckiger Vorderkante, zur vorderen Hälfte in den sehr flachen Gruben gerunzelt. Hals- schild wie Seitengruben kleiner als bei nasicornis, an der Seite grob spärlich punktiert. Die hintere Hälfte des Halsschildes ist glatt, glänzend, gänzlich ohne Punktierung. Zum Unterschiede von mediterraneus und caspicus ist die Färbung des Halsschildes tief dunkelbraun, ebenso wie die der Schenkel und Flügeldecken, welche glatt, glänzend, lederartig, gleichmälsig in völliger Homo- genität, einförmig, tief dunkelbraun gefärbt, ohne jeden rötlichen Schein, verlaufen. Innenrand der Flügeldeckenränder mit tiefen Nahtstreifen gestochen punktiert. Gröfse: Lang 32 mm, breit 15 mm. Herrn Sanitätsrat Dr. Piesbergen gewidmet. 112 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Ptomascopus Weberin. sp. In Form und Gröfse dem japanischen morio gleich, aber all- gemein weniger behaart und beborstet, also noch glänzender; be- sonders die hinteren Leibsegmente nur an den Seiten behaart und stark punktiert. Die vordere Hälfte der Flügeldecken bis an die Schultern ist intensiv kirschrot, scharf begrenzt, nur die Schulterecken und die Innennaht der Flügeldecken sind schwarz, hervortretend, so dafs die rote Färbung der Flügeldecken als eine rote Binde erscheint, welche einerseits durch den schwarzen Innen- rand der Flügeldecken unterbrochen ist, andererseits sich aber bis an die äufseren Schulterecken, diese ganz umfassend, fortzieht. Chitaitzki-Sterana, Ost-Sibirien, rechtes Amur-Ufer, Juni 1914. Ein einziges Exemplar. Ich widme diese interessante sehr auf- fallende Art Herrn Geheimen Sanitätsrat Dr. Weber - Cassel, in dessen berühmte Silphiden - Sammlung auch das einzige bekannte Exemplar übergegangen ist. Zonobris Doriae Mars. Aus einer bisher in solcher Zahl nicht bekannt gewesenen Ausbeute dieser Species von Süd -Persien, Gegend Sultanabad, stelle ich folgende Varietäten fest: var. nov. centromaculata. In der Mitte der gelben Flügeldecken befindet sich nur ein quadratischer bis kreisrunder grüner Fleck. var. nov. unijasciata. Im unteren Drittel der gelben Flügel- decken befindet sich nur eine breite grüne Querbinde. var. nov. magnijica. Eine prächtige, auffallende Form, drei- mal so grols wie die Stammform, ohne Übergänge zu dieser, mit sehr intensiver grüner Färbung. Nur wenige Stücke vorhanden. Öryptocephalus Weberi. Japan, Umgebung von Kobe. Ein sehr auffallendes Tier von der Gröfse des Moraü. Gelb mit schwarzen Flügeldecken, von denen jede 7 gelbe Punkte in paarweiser An- ordnung trägt. Kopf schwarz. Körper hellgelb. Beine gelb. Halsschild dunkelgelb, stark gewölbt. Fühler schwarz. Flügel- decken gerippt, tief reihenweise punktiert. 2 Exemplare. Der vorstehenden Widmung angeschlossen. Oryptocephalus Mannerheimi Gebl. var. nov. immaculatus. Es fehlen vollständig die gelben Punkte und Zeichnungen der Flügel- decken und bleibt nur ein gelber Seitenrand, wodurch diese Varietät der Stammform sehr unähnlich wird und fast aufser Zu- sammenhang zu dieser erscheint. Wenige Exemplare in Gemein- schaft mit der Stammform. Juni 1914. Sotka-Gora in Ost- Sibirien. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 113 Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). Von Dr. Georg von Seidlitz, Ebenhausen bei München. Nachdem die ersten Familien der Heteromeren in morpho- logischer, biologischer, literarischer und systematischer Hinsicht auseinander gesetzt worden sind (vergl. Erichson, Ins. Deutschl. V 1 u. 2), sollen jetzt die letzten Familien dieser Abtheilung ebenso behandelt werden. PYTHIDAE. Seidlitz Fauna baltica. 1875 p. XL. — Ed. I u. Fauna, transsylvanıca. T821 22 Lı . Stierlem Col. Helvet. 1886 p. 2022. — Fowler Col. Brit. Isl. V 1891 p. 48. — Everts Col. Neerland. I 1 1901 p. 332. — BReitter Fauna germanica. II 1911 p. 327, 414. — Schaufuss Kalw. Käferb. 6. Aut. 21. 1.1912 p. 738. — Kuhnt IM. Best. Käf. Deutschl. 1913 p. 24, 694. Salpingidae Stephens Ill. brit. Ent. IV 1831 p. 215. — Man. brit. Col. 1839 p. 321. Rhinosimi Redtenbacher Gatt. Deut. Käf. 1845 p. 54, 135. — Fauna Austriaca. 1849 p..6, 57. — Bach Käferf. MI 1859 ‚p..277. Salpingides Redtenbacher Fauna Austriaca. Ed. II 1858 p- LU, CXV. Pythides et Mycterides Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 520, 720. — Fairmaire Duval Gen. Col. Eur. III 1863 p. 454, 452. — Redtenbacher Fauna Austriaca. Ed. III 1874 p. LU, CXXI, CXXVI. Pythonidae et Salpingidae Thomson Skand. Col. I 1859. p- 123. — VI 1864 p..334.:— X 1863.p. 123. Pythidae et Mycteridae Leconte Class. N. Amer. 1862 p- 255. — Ed. II 1883 p. 401. Caput pone oculos haud constrictum. Cowxae anticae parvulae, parum prominulae, plerumque contiguae, acetabulis poslice apertis. Prosternum ante coxas elongatum. Mandibulae aut majores, mazxima parte apertae, aut minores sub- obtectae. Antennae plerumque laterales basi subobtecta. Prothorax lateribus antice saltem immarginatis et obtusis. Tarsi plerumque heteromeri, rarissime pentameri. Unguiculi aut simplices aut dentati. Abdomen segmentis quinque liberis. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft II. 8 114 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Allgemeiner Theil. Einleitung. Zu vorliegender Familie vereinigen wir die 3 Unterfamilien Pythini, Salpingini und Mycterini, die von verschiedenen Autoren als gesonderte Familien behandelt wurden. Sie bildet mit den Melandryiden, Cephaloiden, Oedemeriden, Eugleniden und Eurystethiden (Aegialitidae ol.) eine natür- liche Gruppe, in der es schwer ist, die Grenzen zwischen einigen Familien fest zu stellen, namentlich zwischen den Melandryiden und den Pythiden. Die scharfen und gerandeten Seiten des Halsschildes , durch welche die Melandryiden gewöhnlich gekennzeichnet sind, fehlen einerseits bei Melandrya und bei Hypulus in geringem Grade, und finden sich andererseits bei Mycterus tibialis theilweis ausgebildet. Sie liefern aber trotz dieser Ausnahme einen wichtigen Unterscheidungsgrund. Die Verschmäle- rung des Halsschildes an der Basis, die unserer Familie einheit- lich zukommen würde, wenn man die Mycterini ausschlösse , wie Leconte und Horn zu diesem Zweck gethan haben, würde einen durchgreifenden Unterschied von den Melandryiden nicht ergeben, weil diese Verschmälerung in geringem Grade auch bei den Melandryiden der Abtheilung Aypulina vorkommt. Durchgreifender scheint die Länge des Prosternums und die Grösse der Vorderhüften zu sein. Ersteres ist bei unserer Familie stets viel länger als die kleinen Vorderhüften, während es bei den Melandryiden niemals länger, meist aber viel kürzer als die- selben ist. In Folge dieser Bildung des Halsschildes ist auch der Kopf niemals so stark nach unten gewendet, wie es bei den Melandryiden die Regel ist, sondern mehr vorgestreckt. Einen zweiten ziemlich constanten Unterschied bieten die Mandibeln, indem sie bei unserer Familie weniger bedeckt und wenigstens seitlich in grosser Ausdehnung von oben sichtbar sind. Doch ganz scharf ist dieser Unterschied nicht, weil die Salpingini ziemlich kurze Mandibeln haben. Besser unterschieden ist unsere Familie von den Cephaloiden und Qedemeriden. Obgleich sie mit diesen in mehr Punkten übereinstimmt (stumpfe Seiten des Halsschildes, oft freie Mandibeln, vorgestreckter Kopf), sind die Unterschiede schärfer ; denn zu dem einen Unterschiede (langes Prosternum, kleine Vorderhüften) kommt ein zweiter in der Ein- lenkung der Fühler. Diese sind bei unserer Familie fast immer an den Seiten des Kopfes eingelenkt, bei den (ephaloiden und Oedemeriden aber mehr oben auf der Stirn. Die Hinterhüften geben einen weiteren Unterschied, indem sie bei unserer Familie mit wenigen Ausnahmen deutlich getrennt sind und niemals zapfen- Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 115 förmig vorragen, während sie bei den zwei anderen Familien fast an einander stossen und meist zapfenförmig über das erste Ab- dominalsegment vorragen. Die (ephaloiden haben ausserdem gespaltene Klauen, während diese bei unserer Familie einfach oder nur mit einem Zahn versehen sind. Am schärfsten ist der Unter- schied von den Eugleniden und Eurystethiden, die sich durch die, mit einander verwachsenen zwei ersten Abdominal- segmente und durch eigenthümliche Tarsenbildung auszeichnen. Falls das erstgenannte dieser Merkmale sich auch bei Cononotus finden sollte (wie Leconte für möglich hält), müssten die Cono- notin aus unserer Familie ausscheiden. Die complicirten Verwandtschaftsbeziehungen der sechs be- sprochenen Familien lassen sich am besten durch Formeln aus- drücken, wie das weiterhin gezeigt werden soll). Ausser den 5 (jetzt 10) europäischen Gattungen, die nach- folgend ausführlich behandelt werden, sind in unsere Familie jetzt so viele (28) exotische Gattungen aufgenommen, dass eine kurze zusammenfassende Uebersicht über alle geboten scheint, weil die, mir durch die Freundlichkeit zahlreicher Collegen bereitete Gelegenheit zur Untersuchung so ausgiebigen Materials nicht leicht wiederkehrt und durch Bekanntgabe der Resultate vergolten werden muss. Auch über die nicht leicht zusammen zu bringende Literatur soll möglichst eingehend berichtet werden. Im Grossen und Ganzen wurde die Untersuchung schon vor 1910 durchgeführt und das anvertraute Material zurückgeschickt, als ich eine Reise über Schweden und Finnland in meine alte Heimath nach Reval und Dorpat unternahm. Die hauptsächlich- sten Fragen waren erledigt, aber später auftauchende konnten manchmal nicht mehr nachgeprüft werden. Zu besonderem Dank verpflichteten mich durch Uebersendung des ganzen Pythiden-Materials ihrer Museen die Collegen Kolbe in Berlin (Mus. Berol.), Schenkling in Berlin-Dahlem (Mus. Kraatz, Mus. Letzner), Enderlein in Stettin (Mus. Dohrn), Dampf in Königsberg i. Pr. (Mus. Regim., Mus. Czwalina, Mus. Lentz, Mus. Steiner), Ganglbauer in Wien (Mus. Vienn.), Severin in Brüssel (Mus. Brux.), — ferner durch aus- gesuchte Typen aus ihren Museen die Collegen Heller in Dresden (Mus. Dresd.), Rosen in München (Mus. Müller, Mus. Sturm), Lesne in Paris (Mus. Fairmaire), Jacobson in St. Peters- burg (Mus. Petrop.), Sahlberg in Helsingfors (Mus. Sahlberg, Mus. Helsing.), — ferner durch ihr ganzes Pythiden-Material die Collegen Heyden in Frankfurt a. M., Flach in Aschaffenburg, !) Vergl. „Systematische Stellung“. S* 116 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. BourgeoisinMarkirch, Roettgen in Coblenz, Künnemann in Eutin, Leonhard in Blasewitz (zugleich Mus. Stierlin), Kemsat in Königsberg i. Pr., GabrielinNeisse, Schilskyin Berlin, Reitter in Paskau, Breitin Wien, Schusterin Wien, Wingelmüllerin Wien, Apfelbeck in Sarajevo, Leveille in Paris, Villard in Lyon, — ferner durch zahlreiche Typen aus ihren Sammlungen die Collegen Pic in Digoin, Alluaud in Paris, Champion in London, Peyerimhoff in Algier. Morphologie. Der Kopf ist hinter den Augen nicht, oder nur wenig und allmälig verengt, selten bis an die Augen in das Halsschild zurückziehbar. Vor den Augen ist er bald kurz (Pythini, Lisso- dema, Salpingus), bald verlängert (Ahinosimus, Vincenzellus, Mycterus), ohne dass die Verlängerung als durchgreifendes Verwandtschafts- merkmal angesehen werden kann; denn die kurzköpfigen Salpingus stehen den langköpfigen Rhinosimus näher als den kurzköpfigen Pytho, und die langköpfigen Arhinosimus zeigen keine nähere Ver- wandtschaft mit den langköpfigen Mycterus. Die Augen sind fast immer rund und gewölbt; nur aus- nahmsweise kommen schwach nierenförmige (Promechius) oder tief ausgerandete Augen vor (Polypria). Die Fühler sind seitlich, unter einem kleinen Höcker der Stirn eingelenkt und stehen bei den kurzköpfigen Gattungen dicht, bei den langköpfigen weiter vor den Augen. Ausnahmsweise sind sie in der Ausrandung der Augen (Polypria) oder ganz frei vor den Augen eingelenkt (Batobius). Sie sind meist schnurförmig, oft zur Spitze mehr oder weniger verdickt, selten fast faden- förmig (Mycterus curculionoides , Oycloderus), bei Yo’ und ?% in der Regel elfgliedrig und ragen gewöhnlich wenig über die Basis des Halsschildes hinaus. Selten sind sie länger als der halbe Körper (Promechilus, Trimitomerus), noch seltener haben sie 3 sehr lange Endglieder (Trimitomerus). Bei Istrisia sind sie angeblich, bei Lanthanus scheinbar zehngliedrig. Das Kopfschild ist mit der Stirn vollständig verschmolzen, nach vorn bald stark verschmälert und die Wurzel der Mandibeln frei lassend (Pytho), bald bis an das vordere Ende breit und die Wurzel der Mandibeln ganz bedeckend (Salpingini, Mycterini). Die Oberlippe ist bald schmäler als das Kopfschild und die Mandibeln seitlich unbedeckt lassend (Pytho, Myceterus), bald breit und sie von oben bedeckend (Salpingini). Die Mandibeln sind bei den Pythini gross, meist deut- lich vorragend und mit getheilter Spitze, sonst ziemlich klein und nicht vorragend. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 117 Die Maxillartaster sind bei Pytho und bei Cononotus bedeutend länger als die Mandibeln, mit beilförmigem Endglied (auch bei Spithobates, Lagrioida, Batobius), sonst mässig lang, mit schmalem Endglied. Das Kinn sitzt meist einem nur sehr kurzen (Pythini, fast alle Salpingini), bei Mycterus und bei Batobius dagegen einem längeren Kinnfortsatz auf. Es trägt bei den 70’ von Pytho einen Bürstenpunkt, bei Priognathus einen Zapfen als Geschlechts- merkmal. Das Halsschild hat fast immer ganz stumpfkantige Seiten, ohne Spur einer Randung, und eine verschmälerte Basis. Bei Perimylops und vielleicht bei Chanopterus sind die Seiten sehr fein gerandet. Bei Mycterus sind sie nach der Basis zu etwas scharf- kantig entwickelt und die Basis ist fast so breit als die Schultern der Flügeldecken. Das Schildchen ist stets deutlich vorhanden, meist flach, bei Mycterus gewölbt, selten sehr gross (Chanopterus , Perimylops). Die Flügeldecken sind meist schmal und dann bald sehr flach und gefurcht (Pytho), bald ziemlich gewölbt und gestreift- punktirt (Salpingini exclus. /strisia), selten sehr breit und gewölbt (Mycterus); sie sind oft verworren punktirt, bei allen Myecterini und Lacconotin mit Ausnahme von Loboglossa. Die Epipleuren sind im Gegensatz zu den Oedemeriden stets vorhanden und reichen bisweilen bis zur Spitze der Flügel- decken (Priognathus, Mycterus). Die Flügel scheinen fast immer gut ausgebildet zu sein. Nur bei Cononotus und Perimylops, wahrscheinlich bei Chanopterus und vielleicht bei Pseudorabocerus fehlen sie. Die Flügel von Pytho depressus, von Miyeterus curculionoides und von ZRhinosimus und Cariderus weichen (nach unpublicirten Originalzeichnungen J. Redtenbacher’s) sehr beträchtlich von einander ab, so dass sie nicht gemeinsam in einen Gegensatz zu den Flügeln der benachbarten Familien gebracht werden können, weil /ytho sich mehr an Lagria und Oedemera, Miycterus mehr an Sparedrus und Pyrochroa anschliesst, Ahinosimus nebst Cariderus aber einen ganz abweichenden Flügel zeigt, der auffallender Weise dem von Nemosoma elongatum sehr ähnlich ist, wie aus der dicho- tomischen Uebersicht der Flügel der Heteromeren!) zu ersehen. Diese drei verschiedenen Typen lassen sich wie folgt charakte- risiren: Mürichson V 2..p. 387. 118 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Flügeltypen der Pythidae. 1, Flügel ohne Basallappen, die V. Ader trifft den Hinterrand im Endviertel, die beiden rücklaufenden Adern durch eine Quercommissur verbunden, Endzelle des Radius geschlossen ; die VII. Ader hat zwei Aeste, die durch eine Querader zusammenhängen, die weiter nach der IX. Ader hin fort- gesetzt ist. 2, Die 1. rücklaufende Ader ragt nicht über die Querader hinaus, die 2. rücklaufende sehr lang, die eingeschlossene Zelle der IX. Ader länglich eiförmig. Pytho. 2° Die 1. rücklaufende Ader ragt über die Querader nach hinten hinaus, die 2. rücklaufende sehr kurz, die ein- geschlossene Zelle der IX. Ader gestreckt dreieckig. Mycterus. 1° Flügel mit Basallappen (d. h. der Hinterrand nahe der Basis tief eingeschnitten), die V. Ader trifft den Hinterrand annähernd in der Mitte. 2,, Die beiden rücklaufenden Adern nicht mit einander ver- bunden, beide kurz, Endzelle des Radius nicht geschlossen, die VII. Ader mit 2 einfach gabelig aus einander gehenden Aesten, die eingeschlossene Zelle der IX. Ader länglich viereckig. (Rh. ruficollis Redtenbacher’s Zeichnung). Rhinosimus. 2“ Die beiden rücklaufenden Adern treffen sich annähernd in rechtem Winkel, Endzelle des Radius geschlossen, an der VII. Ader nahe dem Hinterrande 1 dunkler Pigmentfleck. (Cariderus planirostris nach Kempers). Cariderus. Der 1901 durch Kempers beschriebene Flügel von Cani- derus planirostris !) weicht von dem des ZA. ruficollis nur unwesent- lich ab, und stimmt in der Hauptsache durch die deutlichen Basal- lappen mit ihm überein. Ueberhaupt kann dieser Basallappen nur in zweiter oder dritter Linie als phylogenetisches Merkmal gelten; denn er kommt in mehreren Familien vereinzelt vor ?). 1) Tijdschr. Ent. 44. 1901 p. 38 tab. IV. fig. 29 (Rhinosimus). 2?) Er findet sich bei Tachypus flavipes (Kempers), Helophorus grandis (Redtenb.), Cymbiodyta marginella und Hydrochus carinatus (Kemp.), Staphylinus fulvomaculatus Nordm., und Emus maxwillosus (Redtenb.), Omalium rivulare (Kemp.), Onthophilus striatus (Kemp.), Peltis grossa und ferruginea und Nemosoma elongatum (Redtenb.), Byturus tomentosus, Diplocoelus fagi, Iundomychus coccineus, Brontes planatus (Redtenb.), Psammoechus bipunctatus (Redtenb., Kemp.), Telmatophilus Cariecis (Kemp.), Soronia grisea (Redtenb.), Pocadius ferrugineus und Rhizophagus bipustu- latus (Kemp.), Sphaerites glabratus (Redtenb.), Phalacrus corruscus (Kemp., nach Redtenbacher ohne Basallappen), Atiagenus pellio (Kemp.), Noso- dendron fasciculare (Kemp., Redtenb.), T’hroscus dermestoides (Kemp.), Drapetes equestris, Helodes pallida, Scyrtes hemisphaerica und Eucinetus Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 119 Die Beziehungen, welche die Flügel der Zythiden zu den ähnlichen Flügeln anderer Heteromeren zeigen, finden ihren Ausdruck in folgender Uebersicht. Die Flügel von Rhinosimus, Cariderus, Pytho, Mycterus, Lagria, Pyrochroa, Anoncodes, Oedemera. A, Flügel ohne Basallappen. 1, Endzelle des Radius klein und geschlossen, Aeste der VII. Ader mit Querader. 2, Die 1. rücklaufende Ader nicht über die Querader hinaus- ragend, die 2. rücklaufende lang, die eingeschlossene Zelle der IX. Ader länglich eiförmig. 3, Die Querader der VII. Ader nicht nach der IX. Ader hin fortgesetzt. Lagpria. 3° Die Querader der VII. Ader nach der IX. Ader hin fortgesetzt. Pytho. 2‘ Die 1. rücklaufende Ader über die Querader hinaus- ragend, die 2. kurz, die eingeschlossene Zelle der IX. Ader gestreckt dreieckig. 3,, Die Querader der VII. Ader nach der IX. Ader hin fortgesetzt, die VII. entspringt deutlich aus der V. Ader. Mycterus. 3“ Die Querader der VII. Ader ist nicht nach der IX. Ader hin fortgesetzt, die VII. entspringt nicht aus der V. Ader. Sparedrus. 1° Endzelle des Radius gross und nicht geschlossen. 2, Die 2. rücklaufende Ader kurz, die eingeschlossene Zelle der IX. Ader länglich eiförmig; die Querader der VII. Ader nach der IX. Ader hin fortgesetzt, Endzelle des Radius nicht geschlossen, die 1. rücklaufende Ader über die Querader hinaus reichend. Pyrochroa. 2° Die zweite rücklaufende Ader lang, die eingeschlossene Zelle der IX. Ader gestreckt dreieckig. 3,„ Endzelle des Radius nicht geschlossen, die 1. rück- laufende Ader über die Querader hinaus reichend, die VII. Ader mit einer Querader. Anoncodes. haemorrhoidalis (Redtenb.), Danacaea pallipes (Redtenb., Kemp.), Me- Iyris (Redtenb.), Lyctus unipunetatus und Hedobia imperialis (Kemp.), Ptinus fur (Kemp., Redtenb.), Sphindus hispidus (Kemp.), Notoxus mono- ceros (Kemp.), Rhinomacer attelaboides (Kemp., Redtenb.), Tomicus. sex- dentatus (Kemp., Redtenb.), Urodon rufipes (Kemp.), Subcoccinella 24- punctata (Kemp ), Coccinella 7-punctata und Synonycha grandis (Redtenh.). 120 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 3“ Endzelle des Radius geschlossen, die 1. rücklaufende Ader nicht über die Querader hinaus reichend, die VI. Ader einfach gegabelt. Oedemera. A‘ Flügel mit Basallappen, etc. siehe die vorhergehende Tabelle. Rhinosimus, Cariderus. Auf der Unterseite ist das Prosternum vor den Vorder- hüften in der Regel verhältnissmässig lang und die Vorderhüften sind klein. Es bedingt dieses Ver- hältniss einen Gegensatz zu allen nächstverwandten Familien und findet sich nur bei den Tenebrioniden wieder, z. B. in der Subfam. Tenebrionini Sect. Dorina, wo ausnahmsweise auch offene Gelenkhöhlen vorhanden sind, so dass Boros und Pytho von Le- conte und von Thomson in ganz nahe Beziehung gebracht wurden, was aber nicht zulässig ist). Die Mittelhüften sind meist ebenso klein und, wie die Vorderhüften, ohne Trochan- tinen (Salpingini, Cononotini, Batobiina, Laccono- tini, Mycterini), selten sind sie grösser und, wie die Vorder- hüften, mit Trochantinen ausgestattet (Pythini, Thisiina). Die Vorder- und Mittelhüften sind nur selten in der Mittellinie getrennt (Lecontia, Perimylops). Die Mesopleuren sind bisweilen an der Bildung der Gelenkhöhlen der Mittelhüften betheiligt, stossen also an die Mittelhüften (Pythini), meist jedoch erreichen sie die Mittelhüften nicht, indem Mesosternum und Metasternum allein die Gelenkhöhlen schliessen (Salpingini, Myeterini). Die Hinterhüften sind quer und flach und erreichen die Flügeldecken ganz (Pytho, Salpingini) oder fast ganz (Mycterus). Sie sind durch einen schmalen (Pytho und fast alle Salpingini) oder breiten (Zanthanus, Chilopeltis, Cononotus, Mycterus) Fortsatz des 1. Abdominalsegmentes von einander getrennt. Dem 1. Abdominal- segment liegen sie entweder ohne abgesetzte Grube auf (Pytho, Perimylops), oder sind in eine nach hinten gerandet begrenzte Grube derselben eingesenkt (Salpingini, Myeterus). Die Schenkel sind in der Regel schmal (nur bei Ahopalo- brachium keulenförmig verdickt), die Tibien schmal und einfach, die Tarsen und die Klauen entweder einfach (Pythini, Salpingini) oder die Tarsen haben ein gelapptes und verbreitertes vorletztes Glied und die Klauen einen Zahn an der Basis (Zacconotini, Mycte- rini). Die Tarsen sind nur bei Rhopalobrachium bei o' und 2 ver- schieden, sonst immer heteromer. 1) Vergl. Erichson V 1. p. 659. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 121 Das Abdomen besteht aus 5 sichtbaren Segmenten. Sie sind alle frei !) und entweder überall ungerandet (Pytho, Perimylops), oder das erste zeigt eine feine Randung an der Gelenkhöhle der Hinterhüften (Salpingini, Myeterini), oder alle zeigen an der scharfen Seite einen kurzen Ansatz zur Randbildung (Myeterus). Die Färbung der Oberseite ist meist glänzend und oft metallisch, selten durch dichte Behaarung matt (Hybogaster, Mycterus). | Die Männchen sind bei Pytho durch längere Fühler, durch die abweichende Punktirung des Abdomens und durch einen Borsten- fleck auf dem Kinn, bei Zecontia durch einen Bürstenfleck auf dem Prosternum ausgezeichnet, bei Zacconotus, Hybogaster und Mycterus hat das co’ auf verschiedenen Abdominalsegmenten einen Bürstenknopf, bei Myeterus (Cyclopidius) ein dreieckiges Analsegment. Die Salpingini scheinen nur selten Geschlechtsauszeichnungen zu haben, z. B. Salpingus und Colposis an den Vorder- und Mittel- tarsen. Sehr auffallend ist, dass bei Ahopalobrachium die Tarsen beim einen Geschlecht heteromer, beim andern pentamer sind. Anatomie und Physiologie. Anatomisch sind bisher nur P/ytho depressus L., Rhinosimus ruficollis L. und Mycterus curculionoides Fbr. untersucht worden. Sharp & Muir beschrieben 1912 ?) die inneren Copulations- organe von Pytho depressus L. und von KRhinosimus ruficollis L. und fanden bei beiden Annäherungen an die Aegialitiden. Die Abbildung (bei der erstgenannten Art) zeigt auch die äusseren Copulations- organe des d?). Den Darmkanal von Mycterus curculionoides hat Dufour *) be- schrieben und abgebildet. Er zeigt einen sehr grossen Kropf, der aber nicht (wie bei Oedemera) zu einem Futtersack („Saug- magen“) abgeschnürt ist. Der Chylus-Magen ist aussen glatt und ohne Papillen. Sein Inhalt weist darauf hin, dass der Käfer Blüthenpollen frisst, wobei ihm sein rüsselförmiger Kopf zu statten kommt. 1) Falls bei Cononotus die 2. ersten Segmente mit einander ver- wachsen sein sollten, wie Leconte für möglich hält, so müssten die Cononotini aus unserer Familie ausscheiden. 2) The comporativ anatomy of the male genital tube in Coleoptera. Ir. Ent. Soc. Lond. 1912 p. 553. Tab. LXX Ir. 178. *) Recherches anatom. Carab. et autres Col. Ann. Sc. nat. III 1824 p. 484—485 tab. 31 fig. 2, 8. 122 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Speicheldrüsen fehlen, während sie bei Oedemera, in deren Verwandtschaft Dufour unsere Gattung stellte, zwar fein und schwer nachzuweisen, aber immerhin vorhanden sind !). Auf eine ähnliche Ernährungsart weisen auch die kurzen Mandibeln der Salpingini hin und zwar dürften für sie und ihre Larven, da Blüthenpollen von ihnen, soweit die Beobachtungen reichen, nicht verzehrt wird, kleine Cryptogamen in Frage kommen. Eine direkte Beobachtung von Schilsky an Lissodema quadri- pustulatum liegt hierfür vor, und was wir sonst vom Vorkommen der Salpingini wissen, scheint es zu bestätigen. Wo abgestorbene Zweige oder gelockerte Rinden der Bildung geeigneter Cryptogamen Vorschub leisten, da finden sich die Salpinginen (bisweilen in Menge, z.B. Salpingus Reyi), und aus ihrem Vorkommen nebst ihren Larven in Bohrlöchern von Borkenkäfern, dürfen wir wohl darauf schliessen, dass sie, wenn auch nicht wirkliche „Schma- rotzer“ wie Reitter annimmt, so doch ungeladene Gäste der Ambrosia züchtenden Borkenkäfer sind. Geübten Mikroskopikern wäre der Mageninhalt der Salpinginen zur Führung eines Indicienbeweises zu empfehlen. Die mit längeren, die Oberlippe überragenden Mandibeln aus- gerüsteten Pythini sind dagegen = Raubthiere nachgewiesen (Vergl. Pytho depressus). Biologie. In Bezug auf die Biologie der Pythiden wurden zahlreiche Einzelbeobachtungen über die Lebensweise der Arten gemacht, die bei diesen verwerthet werden sollen. Eine zusammenfassende Be- handlung ist nur über die bisher bekannt gewordenen Larven ge- boten, obgleich ihre Zahl noch sehr gering ist. Zuvor sei hier nur noch auf die von Elliot & Morley?) behandelte Parasitenfrage hingewiesen, in der diese Forscher das Hymenopter /chneumon confusorius Grav. als muthmaasslichen Para- siten von Pytho depressus L. aufführen. Die Larven einiger Pythiden wurden in folgender Zeitfolge beschrieben: 17975: Degeer 3 >. »v.. Pytkordepresas 1804 Latreille .- „. . (Pyiho- depressus) 18834 Bouch& a7 0.1.0 sn (Pytho deprasıs) 1839 Westwood . . . » (Pytho depressus) 1) Burmeister’s Angabe, dass Dufour sie auch bei Mycterus gefunden habe (Handb. I p. 155) ist ein Irrthum, den Siebold (Lehrb. I p. 604 Anm. 5) vermieden hat. 2) On the Hymenopterous Parasites of Coleoptera. Tr. Ent. Soc. Lond. 1911 p. 475. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 1842 1847 1853 1856 1859 1863 1864 1874 1875 1907 Erichson Bertrand HIN Chapuis et Candeze Imhoff Mulsant Lacordaire. Heyden Thomson. Parabsan Sahlberg Perris. Lindemann. Jacobson RKeitter wit Schaufuss — 123 {Pytho depressus) Rhinosimus ruficollis Lissodema lituratum (Pytho depressus) (Rhinosimus ruficollis) (Rhinosimus ruficollis) (Pytho depressus) (Pytho depressus) (Rhinosimus ruficollis) (Pytho depressus) (Pytho depressus) (Rhinosimus ruficollis) (Lissodema quadripustulatum, Notiz) (Pytho depressus) Pytho Kolwensis Pytho abieticola (Pythidae) Lissodema quadripustu- | latum (Lissodema lituratum) Cariderus planirostris (Rhinosimus rufieollis) (Pytho depressus) (Pytho depressus Abbild.) (Pytho depressus) (Rhinosimus ruficollis) Uebersicht der Literatur über Pythiden-Larven. Pythiden 1842 1853 1859 1864 1875 1877 im Allgemeinen: Brichson Arch. 1842. 1 p. 341-322: Canddze & Chapuis Col. Larv. p. 193. — id. Mem. Liege p. 524. Lacordaire Gen. Col. V p. 522. Thomson Skand. Col. VI p. 334. Sahlberg Deut. ent. Z. 1875 p. 220. Perris Larves p. 304. Pytho depressus : 1775 1781 De Geer Mem. V p. 40-42 tab. II fig. 17—20. Uebers. (Goeze) V p. 257 tab. II fig. 17—20. 1804 Latreille Hist. nat. X p. 329—332. Reproduction von De Geer. 1854. Bouche Nat. Ins. p. 192-1953 tab. 9% ig: 15—22. 124 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 1839 Westwood Introd. I p. 289 fig. 16—17, 32. 1856 Mulsant Latip. p. 30—31. 1859 Lecordaire Gen. Col. V p. 522. 1863 Heyden Jahresb. nat. Ges. Graubünd. 1863 p. 11. 1864 Thomson Sk. Col. VI p. 335. 1875 Sahlberg D. ent. Z. 1875 p. 221, 1905 Jacobson (Käfer Russl.) Lief. I p. 57 fig. 145. 1911 Reitter Faun. germ. III 1911. p..414 fig. 14%. 1912 Schaufuss Kalw. Käf. 6. Aufl. 1912 p. 738. 1913 Kuhnt 11ll. Best. Käf. Deutschl. p. 1114 fig. 221. Pytho Kolwensis : 1875 Sahlberg ibid. p. 225. Pytho abieticola : 1875 Sahlberg ibid. p. 225. Lissodema quadripustulatum : 1874 Kaltenbach Pflanzenf. p. 154. 1877 Perris Larves p. 300—302 fig. 319—-327. Lissodema_ lituratum : 1847 Perris Ann. Fr. 1847 p. 283—32 tab. 1 II fig. 1—5. 1877 2. Laryes‘,p., 304. Ichinosimus ruficollis : 1847 Erichson Arch. 1847 I p. 287 (.Roboris). 1853 Candedze & Chapuis Cat. Larv. p. 193. 1853. -.—: .id: Mem. Liege 1853. p. 533: (Robarig): 1859 Lacordaire Gen. V p. 523 (Roboris). —Mwlsant-Rostrif. p-.®. — 'Imhoff Einführ. p. 254. 1864 Thomson Skand. Col. VI p. 328. 1881 LindemannD. ent. Z. p. 172. 1912 Schaufuss Kalw. Käf. p. 738. Cariderus planirostris : 1877 Perris Larves p. 304 fig. 328. 1913-Kuhnt Il, Best. Käf."Deutsehl: p. 1112: In systematischer Reihenfolge sind die Larven folgender 7 Arten beschrieben, während die der eingeklammerten europä- ischen und sämmtlicher exotischen Gattungen noch unbekannt sind: Pytho depressus, Kolwensis, abieticola. Lissodema quadripustulatum, lituratum. (Salpingus, Rabocerus, Colposis, Vincenzellus). Rhinosimus ruficollis. Cariderus planirostris. (Myeterus). Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 125 Die Larven sind somit nur von den 4 Gattungen Pytho, Rhinosimus, Cariderus und Lissodema bekannt, die den 2 ersten Unterfamilien angehören. Die übrigen 3. Unterfamilien harren noch der Aufklärung. Eine einheitliche Darstellung der bekannten Larven ist noch nicht gegeben worden. Erichson hob die Uebereinstimmung der Larve von /ytho mit der von Pyrochroa, zu- gleich aber auch die Abweichungen hervor), die namentlich in der Bildung des Kopfes und in der relativen Grösse des achten Abdominalsegmentes bestehen und daher eine Vereinigung beider Familien nicht notwendig machen. Perris gab einige allgemeine Bemerkungen über die Larven der Unterfamilie Salpingini?) und hob ihre nahen Beziehungen zu denen von Pytho hervor, welche die Vereinigung dieser Gattungen zu einer Familie, wie Lacordaire siegegenüber Mulsant vorgenommen, vollkommen rechtfertigen. Die bekannt gewordenen Larven der genannten 4 Gattungen zeigen folgende Merkmale: Die beschriebenen Larven der Pythiden. 1, Der After nicht vorstülpbar, die Hüften der Beine gross °), der letzte Körperring endigt mit 2 ziemlich langen Haken, die mit je 3 kleinen Zähnen (1 nahe der Basis, 1 in der Mitte, 1.nahe der Spitze) besetzt sind, Körper ganz flach, bald lederartig, bald ziemlich weich. L. 14—26 mm. Pytho. 1‘ Der After als Nachschieber vorstülpbar, die Hüften der Beine sehr kurz, der letzte Körperring endigt mit 4 kurzen Haken, die weiter keine Zähne tragen, Körper schmal, weniger flach. 2, Die 4 Haken am letzten Körperring sind sehr kurz und stumpf, die beiden seitlichen sind nur durch eine ganz flache, breite Ausrandung von einander getrennt (ob auch bei L. lituratum?®), Körperbedeckung fast lederartig. Lissodema. 2° Die 4 Haken am letzten Körperring sind nicht sehr kurz, etwas schlank und die beiden seitlichen sind durch eine ziemlich tiefe Ausrandung von einander getrennt, Körper- bedeckung pergamentartig. Rhinosimus und Cariderus. 1) Wiegm. Arch. 1842 I pag. 372. 2) Larves d. Col. 1877 pag. 304. 3) Nach Bouche&, der sie ausdrücklich so nennt und (in Ueberein- stimmung mit Degeer) so abbildet. Erichsons gegentheilige Angabe („sehr kurz, wulstförmig“) scheint somit nur auf die Larve von Pyrochroa beziehbar, bei der die Hüften in der That so sind. #, Perris giebt zwar für die ganze Gattung Lissodema diese Bildung an (Larves d. Col. 1877 pag. 304) wie er sie für Liss. quadri- pustulatum beschrieb und abbildete, allein seine Beschreibung von Zisso- dema lituratum von 1847 stimmt viel eher mit Rhinosimus überein. 126 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Geographische Verbreitung. Im Europäischen Faunengebiet ist nur die 1., 2. und 5. Unter- familie vertreten, und zwar die 1. durch die Gattung Pytho mit 3 Arten, die 2. durch die Gattungen Lissodema (5 Arten), sSal- pingus (6 Arten), Rabocerus (2 Arten), Colposis (1 Art), Pseudo- rabocerus (1 Art), Vincenzellus (2 Arten), Cariderus (2 Arten) und Rhinosimus (3 Arten), die 5. durch Mycterus (3 Arten). Im weiteren paläarctischen Gebiet kommen zu der 1. Unter- familie noch 2 Pytho aus Sibirien und aus Japan, zu der 2. Unter- familie 2 Lissodema (vielleicht auch noch 8 von Lewis als „Lisso- dema*“ beschriebene) und 1 /strisia hinzu. Aus Indo-China ist nur die Gattung Chilopeltis (1 Art), zu der 2. Unterfamilie gehörend, bekannt. Aus Afrika und Madagascar kennen wir 5 Salpidema, 8 Sal- pingus und 5 Vincenzellus-Arten der 2. Unterfamilie. Im Neoarctischen Gebiet sind alle 5 Unterfamilien vertreten: die 1. durch Pytho (5 Arten), Lecontia (1 Art), Priognathus (1 Art), Trimitomerus (1 Art), die 2. durch Salpingus (4 Arten), Vincenzellus (1 Art), Cariderus (1 Art), die 3. durch Cononotus (3 Arten), die 4. durch Lacconotus (2 Arten), die 5. durch Mycterus (4 Arten). In Central- und Südamerika, nebst der antarctischen Region, ist die 1., 2., 4. und 5. Unterfamilie vertreten, und zwar die 1. durch Rhopalobrachium (1 Art), Promechilus (1 Art), Chanopterus (1 Art), Perimylops (1 Art), — die 2. durch Lanthanus (5 Arten), Spithobates (8 Arten), Lissodema (1 Art), sSosthenes (1 Art) und Vincenzellus (5 Arten), — die 4. durch Lagrioida (2 Arten), Bato- bius (4 Arten), Thisias (1 Art), Polypria (4 Arten), Cyeloderus (4 Arten), Eurypus (2 Arten), Conomorphus (4 Arten), HAybogaster (2 Arten), Oleodaeus (1 Art), Physcius (1 Art), Loboglossa (1 Art), — die 5. Unterfamilie durch Mycterus (1 Art). In Australien und Neu-Seeland ist die 1., 2. und 4. Unter- familie vertreten, und zwar die 1. durch Mystes, die 2. durch Lissodema (3 Arten), sSalpingus (3 Arten), Notosalpingus (1 Art), Vincenzellus (15 Arten), — die 4. durch Lagrioida (2 Arten), Tricho- salpingus (6 Arten). Paläontologie. In Bezug auf paläontologische Funde hat unsere Familie trotz ihrer Kleinheit doch Einiges aufzuweisen. Heer!) hat aus der Molasse von Oeningen einen Myeterus 1) Heer Ins. Oening. 1847 I p. 163. tab. V fig. 10. — Giebel D. Petr. 1852 p. 650. — Ins. Vorw. 1856 p. 134. — Scudder Index pal. p. 554. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 197 molassicus, und aus dem Miocän von Spitzbergen ein Pythomidium metallicum beschrieben !). Dann beschrieb Heyden) einen Brachymyeterus curculionoides aus Rott im Siebengebirge, Helm?) berichtete über Salpingiden im Bernstein, die aber nicht beschrieben sind, und ebenso Klebs). Systematische Stellung. Die Familie Pythidae zeigt sowohl zu den Melandryiden, denen die Gattung Pytho früher vielfach zugesellt wurde, als auch zu den Dedemeriden, denen früher Mycterus angegliedert worden ist, nahe Verwandtschaftsbeziehungen, entferntere zu den Cepha- loiden und die entferntesten zu den Eugleniden und Eury- stethiden (Aegialitiden ol.), wie bereits ausgeführt wurde °). Hier sollen nun die complicirten Beziehungen durch bereits früher eingeführte Formeln $) begründet werden. Zu diesen Formeln muss jetzt ein Zusatz gemacht werden, um die systematische Stellung der Cephaloidae und Eury- stethidae (Aegialitidae Ol.) festzustellen, von denen ich seither die Gattung Cephaloon und Aegialites Mannh. ‘) zu untersuchen Gelegenheit hatte. Nach den, in den genannten Formeln angenommenen DBe- zeichnungen für die maassgebenden morphologischen Merkmale °), zu denen jetzt + g hinzukommt, müssen die Formeln der beiden hinzukommenden Familien so lauten: Cephaloidae:e: a— b—c—d+f-e-tg. Eurystethidae: Ha—b+-c+d-f-e—g.- 1) Heer K. Svensk. Vetensk. Acad. Handl. VIII 1870 no. 7 p. 75 tab. 16 fig. 12—14b. — Scudder in Zitteis Handb. II 1885 p. 791 fig. 1014. — Zittel-Barrois Trait. Pal. II 1886 p. 791 fig. 1032. — Scudder Index pal. p. 574. 2) Palaeont. XV 1866 p. 148 tab. XXIII fig. 23. ®) Schr. Nat. Ges. Danzig IX 1896 p. 228. *#) Schrift. Phys. Oec. Ges. Köutgsberl LEL’1910,p. 236 — 242. ) Vergl. Einleitung. ) Erichson V 2 p. 384, 699—700. n Bull. Mosc. 1853 III p. 178. Da der Name 1842 von Keyser- ling und Blasius an eine Vogelgattung vergeben ist, ändere ich ihn in Eurystethes (evovstn9ns mit breiter Brust‘. Der Name Elosoma Mot. gehört nicht hierher. 8) + a—= Kopf hinten schwach verengt, in eine grosse Oeffnung des Halsschildes aufgenommen. — a— Kopf hinten stark halsförmig eingeschnürt, in eine kleine ÖOeffnung des Halsschildes eingelenkt. a 7 Halsschild seitlich gerandet oder scharfkantig. P ’ ungerandet und stumpfkantig. (Forts. folg. pag.) 128 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Hiernach kommt die Familie Cephaloidae den Oede- meriden am nächsten, von denen sie aber durch breite Basis des Halsschildes und gespaltene Klauen abweicht; denn letztere haben einfache oder gezähnte Klauen. Und die Euryste- thidae stehen hiernach den Zugleniden am nächsten, weichen aber durch — f, durch weit aus einander stehende Hinterhüften und durch langes Klauenglied (das sonst nur noch bei Chano- pterus vorkommt), von ihnen ab. Falls Cononotus wirklich das Merkmal — g zeigt, muss er als besondere Familie Cononotidae hierher kommen. Jetzt lauten die 6 Formeln (ohne a und d) wie folgt: I. Melandryidae: Eb+c+f-e-tg. Cephaloidaee —b—c+f-te-g. Oedemeridae: —b—c-+tf-—e-+t.g. Pratihi diaeE tb#tze+tf—e-g. Eurystethidae: -—b—-c+f-e—.. Euglenidae: —b-c—f—e—.g. (Cononotidae): -—b+c--f—e—.g. 188 [Ferb: Melandryidae. ee "\Oedemeridae. —e Letb: Pythidae. f e —e—b: (Cononotidae?) ke a 4 c—b: Eurystethidae. als te +—c—b: Euglenidae. +8 + -—- c—= Mandibeln kurz und grösstentheils bedeckt. —c-= gross und grösstentheils unbedeckt. +d= Klauen einfach. et gezähnt oder gespalten. — e= Prosternum kurz, Vorderhüften gross. —e— lang, Vorderhüften klein. ef Tarsen von gewöhnlicher Bildung. u Sa mit sehr kleinem vorletzten Gliede. + g= die beiden ersten Abdominalsegmente frei. 0 -,„ N x R mit einander verwachsen. (Fortsetzung folgt.) Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 129 Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. (Col.) Von J. Moser, Berlin. V. Autoserica setosiventris.n. sp. A. madurensi Mos. similis. Opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. Capite, fronte opaca, parce subtiliter punctata, clypeo rugoso-punctato, sparsim setoso, basi interdum opaca, antrorsum angustato, margine antico elevato, haud sinuato; antennis rufo- flavis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu stipite breviore; prothorace sat crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis porrectis, acutis, angulis posticis obtusis, rotundatis, margine antico medio paulo producto; elytris leviter sulcatis, suleis irre- gulariter punctatis, punctis setas minimas ferentibus, interstitiis fere impunctatis; pygidio sat dense punctato, ante apicem setoso. Corpore infra pectoris medio linea impressa et utrinque setis nonnullis instructo, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato- punctatis, punctis minutissime setosis, juxta coxarum latera setis majoribus instructis; abdominis segmentis singulis in medio una serie setarum validarum obtectis, juxta latera densius setosis ; femoribus tibiisque posticis modice dilatatis, illis opacis, antice et postice raris setis instructis, tibiis posticis abbreviatis. — Long. 10 mm. Hab. : India (Trichinopoli, Shembagamur, Koda-Kanal). Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art ist der A. madurensis Mos. sehr ähnlich und haupt- sächlich durch die Beborstung des Abdomens unterschieden. Sie ist matt, oben schwarzbraun, unten rotbraun. Die Stirn ist fein und weitläufig punktiert, der Clypeus dagegen zeigt eine runzlige Punktierung und zerstreut stehende Borsten. Er ist nach vorn verjüngt, der erhabene Vorderrand ist kaum merklich ausgebuchtet. Die Basis des Clypeus ist bei reinen Exemplaren schmal matt. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich dicht und fein punktiert, die Punkte sind ebenso wie die der Flügeldecken mit winzigen Börstchen besetzt. Die Seitenränder tragen vereinzelte Borsten, sind hinten fast gerade und vorn ein- wärts gebogen. Die spitzen Vorderecken sind‘ vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und abgerundet. Der Vorderrand des Halsschildes tritt in der Mitte etwas vor. Die Flügeldecken sind in den Streifen unregelmäfsig punktiert, die Zwischenräume tragen nur vereinzelte Punkte. Die Nahtwinkel sind beborstet, Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft II. 9 130 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. der Hinterrand der Flügeldecken zeigt einen schmalen Hautsaum. Das Pygidium trägt eine ziemlich dichte Punktierung, vor dem Hinterrande Borsten. Die Brust ist mit einer eingerissenen mittleren Längslinie und jederseits derselben mit einigen Borsten versehen. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit winzig beborsteten Nabelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern der Hinterhüften stehen kräftigere Borsten. Jedes Bauchsegment trägt in der Mitte eine Borstenreihe. Die Seiten der Segmente sind dagegen im Gegensatz zu madurensis dichter beborstet und ist das erste Bauchsegment an den Seiten ganz mit Borsten be- deckt. Hinterschenkel und Hinterschienen sind mäfsig verbreitert. Erstere sind matt und vorn und hinten je mit einer Reihe weit- läufig gestellter Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind etwas verkürzt. AutosericaVethrn. sp. A. rubescenti Mos. similis. Opaca, supra rufa, subtus brunnea. Fronte opaca, subtiliter punctata, post suturam setis raris in- structa , clypeo subrugoso-punctato, parce setoso, medio leviter bulboso, antrorsum paulo angustato, marginibus elevatis, margine antico haud sinuato; antennis rufo-flavis, 9- aut 10-articulatis, fabello in utroque sexu stipite breviore; prothorace mediocriter crebre punctato, lateribus setosis, leviter curvatis, angulis anticis productis, angulis posticis rotundatis; elytris leviter sulcatis, sulcis irregulariter punctatis, interstitiis impunctatis; pygidio mediocriter dense punctis obtecto. Subtus pectoris medio linea impressa et utrinque setis raris instructo, pectoris lateribus coxis- que posticis umbilicato - punctatis, abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis, setis remote positis; femoribus tibiisque posticis perparum modo dilatatis, illis opacis, post marginem anticum et ante marginem posticum setosis; tibiis postieis vix paulo abbreviatis. — Long. 8—9 mm. Hab.: Hanoi. Die Art ist der A. rubescens Mos. ähnlich, doch sind die Hinterschenkel schmäler, der männliche Fühlerfächer ist kürzer. Die Färbung ist oben rot, unten braun. Die matte Stirn ist fein punktiert, hinter der Naht befindet sich eine Borstenreihe. Der Clypeus ist schwach runzlig punktiert, zerstreut beborstet, in der Mitte mit leichter Erhabenheit. Nach vorn ist der Clypeus etwas verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist nicht ausgebuchtet, in der Mitte etwas vorgezogen. Die gelbbraunen Fühler sind neungliedrig oder zehngliedrig und ist der Fächer in beiden Geschlechtern kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist mälsig dicht punktiert, die beborsteten Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 131 abgerundet. Auf den Flügeldecken sind die Streifen unregelmäfsig punktiert, die schwach gewölbten Zwischenräume sind fast punkt- frei. Das Pygidium trägt eine mäfsig dichte Punktierung. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits derselben eine Borstenreihe. Die Seiten der Brust und die Hinter- hüften tragen Nabelpunkte, letztere neben den Seiten der Hüften einige kräftige Borsten. Die einzelnen Bauchsegmente zeigen zwar je eine Querreihe von Borsten, doch sind die Borsten auf den letzten Segmenten nur sehr weitläufig gestellt. Die Hinterschenkel sind matt und sehr wenig verbreitert. Sie sind hinter dem Vorder- rande und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten besetzt. Auch die Hinterschienen sind nur wenig verbreitert, kaum etwas ver- kürzt, auf der Fläche glatt. Von Herrn Dr. H. J. Veth in Haag erhalten und ihm ge- widmet. Autoserica lombokensis.n. sp. d'. A. floresinae Brsk. similis. Rufa, opaca, pedibus nitidis. Capite, fronte haud crebre irregulariter punctata, clypeo fortiter subrugoso-punctato, antrorsum angustato, margine antico elevato, sinuato; antennis rufo-flavis, 9- aut 10-articulatis, fabello maris parvo, ovato; prothorace mediocriter dense punctato, lateribus setosis, paulo curvatis, angulis anticis acutis, porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis; elytris leviter sulcatis, sat remote punctatis; pygidio crebre punctato, ante apicem setoso. Pectoris medio leviter sulcato et setoso, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, coxis ad latera versus setis raris instructis; abdominis segmentis singulis una serie transversa se- tarum obtectis, setis in parte media remote positis; femoribus posticis haud dilatatis, antice et postice setis instructis; tibiis posticis modice dilatatis et abbreviatis. — Long. 7,5 mm. Hab.: Lombok. Einen 0’ dieser Art verdanke ich Herrn Dr. H. J. Veth in Haag. Die Art ist der A. jloresina Brsk. ähnlich, aber schon _ durch die Skulptur des Kopfes unterschieden. Die Stirn ist bei dem vorliegenden Exemplar nicht tomentiert, unregelmälsig punk- tiert. Auf dem Olypeus ist die grobe Punktierung schwach ge- runzelt, in der Mitte befindet sich, im Gegensatz zu ‚oresina, keine deutliche Erhabenheit. Nach vorn ist der Clypeus verjüngt, der Vorderrand ist deutlich ausgebuchtet. Die Fühler sind rot- gelb und hat das vorliegende Exemplar einen neungliedrigen und einen zehngliedrigen Fühler, ein Beweis dafür, wie falsch es ist, bei den Sericinen und überhaupt bei den Melolonthiden, Gattungen nach der Anzahl der Fühlerglieder allein abzutrennen. Der Fühler- fächer des o’ ist klein und oval. Das Halsschild trägt eine mälsig 9* 132 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. dichte Punktierung, die beborsteten Seitenränder sind leicht ge- bogen, die Vorderecken sind spitzwinklig und vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügel- decken sind leicht gefurcht und ziemlich weitläufig punktiert. Das Pygidium ist dreieckig mit abgerundeter Spitze, zeigt eine dichte Punktierung und vor der Spitze einige Borsten. Die Mitte der Brust ist längsgefurcht und beborstet. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, die Hinterhüften nach den Seiten zu einige Borsten. Die Borsten in den Querreihen der Bauchsegmente sind in der Mitte nur sehr weitläufig gestellt. Die glänzenden Hinterschenkel sind nicht verbreitert und vorn und hinten mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinterschienen zeigen eine mälsige Verbreiterung und sind etwas verkürzt, der längere Enddorn ist so lang wie das erste Tarsenglied. Autoserica sapitana n. nom. für A. lombokiana Mos. Stett. Ent. Zeit. 1915 p. 154. Letzterer Name wurde bereits von Brenske für eine Neoserica-Art angewendet. Autoserica buruanan. sp. fd. 4. buruensi Brsk. similis. Rufo-flava, opaca. Capite parce setoso, fronte opaca, clypeo levissime rugoso, parce punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, fabello maris stipiti longitudine fere aequali; prothorace subtiliter punctato, margine antico lateri- busque setosis, illo medio producto, lateribus leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, rotundatis ; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, impunctatis; pygidio mediocriter dense punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio linea impressa et utrinque setis obtecto, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, juxta latera se- tosis; abdomine transversim setoso; femoribus posticis opacis, modice . dilatatis, post marginem anticum et ante marginem posticum una serie setarum instructis; tibiis posticis dilatatis et abbreviatis. — Long. 7,5 mm. Hab.: Buru. H. Kühn leg. Die Art ist der A. buruensis Brsk. ähnlich, unterscheidet sich aber schon durch die matten und etwas breiteren Hinterschenkel. Sie ist matt, gelbrot. Die Stirn ist tomentiert, hinter der Naht mit einigen Borsten besetzt. Der Clypeus ist ganz leicht ge- runzelt, ziemlich weitläufig punktiert, vereinzelt beborstet, nach vorn verschmälert. Die Ränder des Clypeus sind erhaben, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der männliche Fächer ist ungefähr so lang wie der Stiel. Auf dem Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 7133 Halsschild ist die Punktierung infolge der dichten Tomentbekleidung schwer zu erkennen. Der Vorderrand und die Seitenränder sind abstehend beborstet und auch auf dem Diskus des Halsschildes stehen einige Borsten. Der Vorderrand ist in der Mitte vor- gezogen , die Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind stumpfwinklig und ab- gerundet. Die Flügeldecken tragen regelmäfsige Punktreihen, die Zwischenräume sind unpunktiert, neben der Naht flach, nach den Seiten der Flügeldecken zu schwach gewölbt. Das Pygidium ist mit einer mäfsig dichten Punktierung und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten versehen. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und ist beiderseits derselben mit Borsten besetzt. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern beborstet. Jedes Bauchsegment trägt eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind matt und mäfsig verbreitert, vorn und hinten mit einer Reihe Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind verbreitert und etwas verkürzt, auf der Fläche glatt. Autoserica liliputanan. sp. Microsericae darjeelingiae Brsk. similis. Opaca, flava, fronte viridi, clypeo fusco, prothorace, lateribus maculisque duabus ante- basalibus flavis exceptis, scutellogue viridibus, elytrorum sutura, lateribus et utringue macula media laterali nigris, pygidio fusco aut nigro-fusco. Subtus nigro-fusca, pedibus flavis. Capite, fronte subtiliter punctata, post suturam punctis majoribus setosis in- structa, clypeo dense rugoso-punctato, parce setoso, antrorsum angustato, marginibus parum elevatis, margine antico subsinuato; antennis flavis 10-articulatis, flabello obscuriore, in utroque sexu parvo; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis setas minutas ferentibus, lateribus margineque antico setosis, illis post medium rectis, ante medium curvatis, angulis anticis porrectis, acutis, angulis posticis fere rectangulis; elytris leviter sulcatis, interstitiis paulo convexis, laevibus, suleis punctatis, punctis minutissime setosis, setis nonnullis majoribus praecipue juxta suturam positis; pygidio sericeo, mediocriter dense punctis setosis obtecto. Subtus coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis, abdominis segmentis transversim setosis; femoribus posticis nitidis, sat fortiter dilatatis, duabus seriebus setarum instructis; tibiis posticis modice dilatatis et abbreviatis, flavis, in dimidia parte apicali nigris. — Long. 3,5—4 mm. Variat: Ubique flava aut prothorace viridi, immaculato, elytris totis nigris. Hab.: India (Madura). Die Art ist in Gestalt und Färbung den Microserica - Arten 134 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. darjeelingia Brsk., kurseongana Mos., compressipes Wied. etc. ähnlich, muls aber wegen des dreigliedrigen männlichen Fühlerfächers in die Gattung Autoserica gestellt werden. Der Kopf ist grün, der Clypeus bräunlich. Die Stirn ist fein punktiert, hinter der un- deutlichen Naht stehen einige kräftige beborstete Punkte. Der Clypeus ist dicht runzlig punktiert, weitläufig beborstet, nach vorn verjüngt. Die Ränder sind nur wenig erhaben, der Vorder- rand ist kaum merklich ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind gelb, der Fächer ist dunkler und in beiden Geschlechtern klein. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit winzig beborsteten Punkten bedeckt, der Vorderrand und die Seitenränder sind ab- stehend beborstet. Die letzteren sind hinter der Mitte fast gerade, vor der Mitte einwärts gebogen, die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind fast rechtwinklig. Das Halsschild ist grün, die Seitenränder und 2 gewöhnlich zusammen- geflossene Flecke vor der Mitte der Basis sind gelb. Die Flügel- decken sind gelbbraun, die Naht, eine in der Mitte stark nach innen verbreiterte Seitenrandbinde sowie der Hinterrand sind schwarz gefärbt. Sie zeigen leichte Längsfurchen, die mit winzig beborsteten Punkten besetzt sind. Die etwas gewölbten Zwischen- räume sind punktfrei. Vereinzelte kräftige Borsten stehen namentlich hinten neben der Naht. Das Pygidium hat einen grauen seiden- artigen Schimmer und ist mäfsig dicht mit weils beborsteten Punkten bedeckt. Die Unterseite ist schwarzbraun, die Beine sind gelb. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt und neben den Seiten beborstet. Die einzelnen Bauchsegmente sind mit einer Querreihe von Borsten besetzt. Die Hinterschenkel sind glänzend und ziemlich stark verbreitert. Hinter dem Vorderrande und vor dem Hinterrande, jedoch ziemlich weit von letzterem abgerückt, befindet sich je eine Borstenreihe. Die Hinterschienen sind etwas verbreitert und verkürzt, ihre Apicalhälfte ist schwärzlich. Von dieser Art liegt mir auch ein Exemplar vor, welches vollständig gelbbraun gefärbt ist. Bei 3 Exemplaren ist das ganze Halsschild grün ohne gelbe Makel und die Flügeldecken sind vollständig schwarz. Autoserica togoensis .n. sp. cf. 4A. uviaticae Brsk. similis. Opaca, supra nigra, subtus fusca. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, clypeo subrugoso- punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato ; antennis brunneis, 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine fere aequali; prothorace mediocriter dense punctato, punctis minutissime setosis, lateribus postice leviter sinuatis, antice paulo incurvatis, angulis anticis productis, angulis posticis Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 135 fere rectangulis, breviter rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis fere planis, sat remote punctatis, punctis setas minu- tissimas ferentibus, setis raris majoribus intermixtis. Subtus pectoris medio haud sulcato, linea impressa instructo , pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, punctis setis minutis, juxta coxarum latera setis validioribus instructis; ab- domine seriebus transversis setarum obtecto; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, raris setis instructis, margine postico in dimidia parte apicali sinuato; tibiis posticis sat fortiter dila- tatis et abbreviatis. — Long. 8 mm. Hab.: Togo. Die Art ist der A. uviatica Brsk. ähnlich, ohne den Opal- glanz, welcher bei /luviatica wahrscheinlich von der Abreibung der dünnen Tomentbekleidung herrührt. Sie ist matt, oben schwarz, unten dunkelbraun. Die Stirn ist tomentiert und sehr fein punk- tiert. Der Clypeus ist schwach gerunzelt, die Punkte auf dem- selben sind zwar grols, aber flach und viel weniger dicht gestellt als bei luviatica. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim o’ fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist un- gefähr von derselben Gestalt wie bei luviatica, die Seitenränder sind hinten leicht geschwungen, die Vorderecken sind etwas vor- gestreckt, die Hinterecken sind fast rechtwinklig und ganz kurz abgerundet. Der Vorderrand ist ebenso wie bei fluviatica nur ganz schwach vorgezogen. . Die Oberfläche ist mälsig dicht mit äufserst winzig beborsteten Punkten bedeckt. Die Flügeldecken tragen regelmälsige Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und un- regelmälsig punktiert. Die Punkte lassen winzige Börstchen er- kennen, vereinzelte auch etwas deutlichere helle Borsten. Die Brust ist nicht wie bei /luviatica gefurcht, sondern zeigt nur eine eingerissene Längslinie und kaum einige feine Borsten. Die Nabel- punkte auf den Seiten der Brust und auf den Hinterhüften sind mit winzigen Börstchen, neben den Seiten der Hinterhüften mit kräftigen Borsten besetzt. In den Borstenreihen der Bauch- segmente stehen die Borsten in der Mitte der Segmente nur sehr weitläufig. Die Hinterschenkel sind matt, mäfsig verbreitert, mit vereinzelten Borsten vor dem in der Apicalhälfte ausgebuchteten Hinterrande. Die Hinterschienen sind stärker verbreitert und kürzer als bei luviatica, auf der Fläche glatt. Autoserica jokonan. sp. A. uviaticae Brsk. similis. Opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. Fronte opaca, subtiliter punctata, raris setis obtecta, clypeo rugoso-punctato, medio leviter convexo, antrorsum paulo angustato, margine antico elevato, sinuato; antennis 10-articulatis, 136 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. stipite rufo-flavo, flabello flavo, flabello maris stipite longiore, curvato, flabello feminae stipite breviore; prothorace sat crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus margineque antico setas ferentibus, illis postice leviter sinuatis, antice incurvatis, angulis anticis productis, angulis posticis fere rectangulis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, remote punctatis, punctis setas minutas ferentibus, raris setis majoribus seriatim positis; pygidio sat dense punctato. Corpore infra pectoris medio leviter sulcato et utrinque setoso; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis minutissime setosis, coxis postieis juxta latera setis nonnullis validis instructis; abdomine transversim setoso; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, post marginem anticum et ante marginem posticum una serie setarum obtectis; tibiis posticis dilatatis et abbreviatis, subtiliter punctatis. Long. 7—8 mm. — Hab.: Kamerun (Joko). Auch diese Art ist der leider nach einem 2 beschriebenen A. /luviatica Brsk. sehr ähnlich und unterscheidet sich durch weit- läufiger punktierte Flügeldecken und kürzere Hinterschienen. Sie ist matt, oben schwarzbraun, unten braun. Die Stirn ist matt, fein punktiert und mit einigen Borsten besetzt. Ist die Toment- bekleidung der Stirn abgerieben, so erscheinen die Punkte auf derselben gröber. Der Clypeus ist runzlig punktiert, in der Mitte mit leichter Erhabenheit. Er ist nach vorn schwach verjüngt, der erhabene Vorderrand ist ausgebuchtet. Die Fühler sind zehn- gliedrig, der Stiel ist gelbbraun, der Fächer heller. Letzterer ist beim 0’ länger als der Stiel und gebogen, beim 2 ist er so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist ziemlich dicht mit äufserst kurz beborsteten Punkten bedeckt, der Vorderrand und die Seitenränder sind ab- stehend beborstet. Letztere sind in der hinteren Hälfte leicht gebuchtet, vorn einwärts gekrümmt. Die Vorderecken sind vor- gezogen, die Hinterecken sind fast rechtwinklig. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach gewölbt und weitläufig punktiert. Die Punkte zeigen winzige Börstchen, gröfsere helle Börstchen stehen in Reihen. Die Brust trägt eine Längsfurche und beiderseits Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit kurz beborsteten Nabelpunkten bedeckt, die Hinterhüften sind an den Seiten mit kräftigen Borsten besetzt. Jedes Bauchsegment läfst eine Borstenreihe erkennen. Die Hinter- schenkel sind mäfsig verbreitert und zeigen vorn und hinten eine Borstenreihe. Sie sind matt, doch ist die dünne Tomentbekleidung bei den meisten der vorliegenden Exemplare abgerieben. Die Hinterschienen sind verbreitert und verkürzt, auf der Fläche mit feinen Punkten besetzt. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 137 Autoserica kamerunican. sp. J'. A. malangeanae Brsk. similis. Fusca, opaca. Capite, fronte opaca, remote punctata, parce setosa, clypeo levissime rugoso, parce punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine fere aequali; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, margine antico lateribusque setosis, illo medio paulo producto, lateribus leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis postieis obtusis, breviter rotun- datis; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, parce punctatis, punctis setas minimas ferentibus, setis raris majoribus intermixtis; pygidio mediocriter dense punctato, parce setoso. Subtus pectoris medio longitudinaliter sulcato et utrinque setoso, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis setas minutas ferentibus, coxis juxta latera tribus seriebus setarum validarum instructis; abdomine transversim setoso; femoribus posticis opacis, sat fortiter dilatatis, antice et postice una serie setarum obtectis; tibiis posticis fortiter dilatatis et abbreviatis. — Long. 9 mm. Hab.: Kamerun (Joh.-Albrechts-Höhe). L. Conradt leg. Die Art ist in Färbung und Gestalt der A. malangeana Brsk. ähnlich, unterscheidet sich aber schon durch den männlichen Fühlerfächer, welcher bei malangeana nur klein ist, so dafs Brenske das typische Exemplar fälschlich für ein 2 gehalten hat. Sie ist matt, oben dunkelbraun, unten etwas heller. Die Stirn ist tomen- tiert, weitläufig punktiert, mit einigen Borsten besetzt. Der Clypeus ist sehr leicht gerunzelt, weitläufig und unregelmälsig punktiert. Nach vorn ist er stark verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die rotgelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 0’ fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit Punkten besetzt, die winzige Börstchen tragen. Der in der Mitte etwas vorgezogene Vorderrand sowie die Seitenränder sind abstehend beborstet. Letztere sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind ganz schwach gewölbt und weitläufig punktiert. Die Punkte sind winzig beborstet, einzelne Punkte tragen etwas grölsere Börstchen. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Punkten besetzt. Die Mitte der Brust zeigt eine Längsfurche und beiderseits Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, die winzige Börstchen erkennen lassen. Neben den Seitenrändern der Hinter- hüften stehen 3 Reihen kräftiger Borsten. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe beborsteter Punkte besetzt. Die Hinter- 138 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. schenkel sind dünn tomentiert, ziemlich stark verbreitert und am Vorderrande sowie vor dem Hinterrande mit einer Borstenreihe versehen. Auch die Hinterschienen sind ziemlich breit und ver- kürzt, auf der Fläche fast unpunktiert. Autoserica dilatatipes n. sp. A. kamerunicae similis. Opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. Fronte tomentosa, subtiliter punctata, post suturam setis raris instructa, clypeo subrugoso-punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico leviter sinuato; antennis rufo- favis, 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali, fabello feminae stipite breviore; prothorace mediocriter crebre punctato,, lateribus setosis, postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis paulo productis, rectangulis, breviter rotundatis, angulis posticis obtusis; elytris seriatim punctatis, interstitiis perparum modo convexis, sat remote punctatis, punctis minutissime setosis, setis raris majoribus; pygidio mediocriter dense punctis obtecto, ante apicem setoso. Corpore infra pectoris medio linea impressa longitudinali et utrinqgue setis nonnullis instructo, pec- toris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis setas minutas, juxta coxarum latera setas validas ferentibus; abdomine transversim setoso, setis sat remote positis; femoribus tibiisque posticis valde dilatatis, illis opacis, antice et postice una serie setarum obtectis; tibiis posticis fortiter abbreviatis. — Long. 8,9. mm. Hab.: Kamerun (Joko). Die Art ist der vorhergehend beschriebenen A. kamerunica sehr ähnlich, doch sind bei ihr die Hinterschenkel und Hinter- schienen noch stärker verbreitert, letztere auch noch kürzer. Sie ist matt, oben schwarzbraun, unten braun. Die Stirn ist matt, fein punktiert, hinter der Naht seitlich mit je 2 Borstenpunkten. Der Clypeus ist etwas runzlig punktiert, nach vorn verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist leicht ausgebuchtet. Hinter dem Vorderrande stehen einige Borsten. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 0’ fast so lang wie der Stiel, beim 2 so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild trägt eine mälsig dichte Punktierung, die beborsteten Seitenränder sind hinten fast parallel, die Vorderecken sind etwas vorgezogen, rechtwinklig und kurz abgerundet, die Hinterecken sind stumpfwinklig. Die Flügeldecken tragen regelmäfsige Punktreihen, die Zwischenräume sind nur sehr schwach gewölbt und ziemlich weitläufig punktiert. Die Punkte sind mit winzigen Börstchen besetzt, vereinzelt zeigen sich etwas gröfsere Börstchen. Das Pygidium ist mälsig dicht mit Punkten . Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 139 bedeckt, vor dem Hinterrande beborstet. Die Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits derselben einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, die kleine Börstchen, neben den Seitenrändern der Hinter- hüften kräftige Borsten tragen. Die Borsten in den Querreihen der Bauchsegmente sind ziemlich weitläufig gestellt. Die matten Hinterschenkel sind sehr stark verbreitert, vorn und hinten mit einer Borstenreihe versehen. Auch die Hinterschienen sind sehr breit und sehr stark verkürzt. Autoserica insulicola.n. sp. f'. A. malangeanae Brsk. similis. Fusca, opaca. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, post suturam setis nonnullis instructa, clypeo basi opaca, subrugoso-punctato, antrorsum angustato, mar- ginibus elevatis, margine antico leviter sinuato, post marginem anticum setoso; antennis rufo-Aavis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo breviore; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus setas ferentibus, leviter cur- vatis, angulis anticis productis, fere rectangulis, angulis posticis rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis fere planis, re- mote punctatis, punctis setas minimas ferentibus, setis raris majoribus ; pygidio mediocriter dense punctato. Corpore infra pectoris medio leviter sulcato et utringue setoso, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, punctis setas minutas, juxta latera setas validas ferentibus; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis, setis in abdominis medio remote positis; femoribus posticis opacis, sat fortiter dilatatis, antice et postice setosis; tibiis posticis dilatatis et abbreviatis. — Long. 8,5 mm. Hab.: Zanzibar. Die Art ist der A. malangeana Brsk. ähnlich, aber besonders durch die Form des Halsschildes unterschieden. Der Kopf trägt hinter der Naht und hinter dem Vorderrande je eine Borstenreihe. Die Stirn ist matt und fein punktiert. Der Clypeus zeigt eine matte Basis und eine schwach runzlige Punktierung. Er ist nach vorn verschmälert, seine Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist leicht ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des J’ ist etwas kürzer als der Stiel, aber länger als bei malangeana. Das Halsschild trägt eine mälsig dichte Punk- tierung, jeder Punkt ein winziges Börstchen. Die Seitenränder sind beborstet, die Vorderecken sind etwas vorgezogen, fast recht- winklig und kurz abgerundet, die Hinterecken sind im Gegensatz zu malanganea breit abgerundet. Die Flügeldecken tragen regel- mälsige Punktreihen, die Zwischenräume sind fast flach und ziem- 140 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. lich weitläufig punktiert. Alle Punkte sind winzig beborstet, ver- einzelte Punkte tragen etwas deutlichere Börstchen. Das Pygidium ist mit einer mälsig dichten Punktierung versehen. Die Mitte der Brust trägt eine flache Längsfurche und beiderseits derselben Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit sehr kurz beborsteten Nabelpunkten bedeckt. Neben den Seiten- rändern der Brust und der Hinterhüften stehen kräftige Borsten. Die einzelnen Bauchsegmente tragen je eine Querreihe von Borsten, doch sind die Borsten in der Mitte des Abdomens weitläufig ge- stellt. Die matten Hinterschenkel sind ziemlich stark verbreitert und zeigen vorn und hinten je eine Borstenreihe. Die Hinter- schienen sind verbreitert und verkürzt, auf der Basalhälfte der Fläche stehen einige feine Punkte. Autoserica rufa n. sp. cf. 4A. bomuanae Brsk. similis. Rufa, opaca. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, clypeo subrugoso-punctato, post apicem setoso, antrorsum angustato, marginibus eleratis, margine antico sinuato; antennis rufo-Aavis, 10-articulatis, fabello maris stipite paulo longiore ; prothorace mediocriter crebre punctato lateribus postice leviter sinuatis, antice incurvatis, angulis antieis pro- ductis, angulis posticis rectangulis, breviter rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, remote punctatis, punctis minutissime setosis, setis raris majoribus; pygidio sub- tiliter punctato. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque setis nonnullis obtecto, pectoris lateribus coxisque posticis um- bilicato-punctatis, punctis setis minutis, juxta coxarum latera setis validis instructis; abdominis segmentis singulis una serie setarum validarum obtectis; femoribus posticis opacis, modice dila- tatis, ante marginem posticum setosis; tibiis posticis dilatatis et abbreviatis. — Long. 8,5 mm. Hab. : Kamerun (Joko). Die Art ist der A. bomuana Brsk. ähnlich, doch sind die Hinterschenkel viel weniger verbreitert. Sie ist matt, rotbraun. Die Stirn ist tomentiert und fein punktiert, der Clypeus zeigt eine schwach gerunzelte Punktierung und trägt hinter dem Vorder- rande einige Borsten. Nach vorn ist der Clypeus verjüngt, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des c? ist ein wenig länger als der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht punk- tiert, die Seitenränder sind hinten etwas geschweift, vorn einwärts gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind rechtwinklig und ganz kurz abgerundet. Die Flügeldecken tragen regelmäfsige Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach ge- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 141 wölbt und weitläufig punktiert. Die Punkte tragen winzige Börst- chen, vereinzelte Börstchen sind gröfser. Das Pygidium ist fein punktiert und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten besetzt. Die Mitte der Brust trägt eine leichte Längsfurche und beider- seits derselben einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit winzig beborsteten Nabelpunkten bedeckt, neben den Seiten der Hinterhüften stehen kräftige Borsten. Auch die Borsten der Querreihen auf den Bauchsegmenten sind kräftig. Die matten Hinterschenkel sind nur mälsig verbreitert und zeigen vor dem Hinterrande eine Borstenreihe. Der innere hintere Rand tritt in der Basalhälfte etwas vor und ist fein und dicht ge- kerbt. Die Hinterschienen sind verbreitert und verkürzt, auf der Fläche glatt. Ihre Innenkante ist mit einer feinen sägeförmigen Kerbung versehen. Autoseriea erratä.n. sp. d'. A. benuensi Brsk. similis. Rufa, opaca. Capite, fronte subtiliter punctata, opaca, clypeo subrugoso-punctato, raris setis obtecto, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato ; antennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo breviore; prothorace subtiliter punctato, margine antico lateribusque setosis, illo medio paulo producto, lateribus leviter curvatis, angulis anticis prorectis, angulis posticis obtusis, rotun- datis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, re- mote punctatis, punctis minutissime setosis, setis nonnullis majo- ribus; pygidio mediocriter crebre punctato, ante apicem setoso. Corpore infra, pectoris medio lines impressa et utrinque setis instructo ; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, coxis juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, antice et postice setis nonnullis instructis; tibiis postieis dilatatis et abbreviatis. — Long. 7 mm. Hab.: Deutsch-Ostafrika (Daressalam). Das vorliegende männliche Exemplar wurde von Brenske fälschlich für ein 2 gehalten und wird von ihm in seiner Mono- graphie Berl. Ent. Zeit. 1901 p. 451 als Neoserica Nr. 234 auf- geführt. Die Art ist der A. benuensis Brsk. ähnlich, unterscheidet sich aber durch eine abweichende Halsschildbildung. Sie ist rotbraun, matt. Die Stirn ist tomentiert, fein punktiert, der Clypeus zeigt eine schwach runzlige Punktierung, ist vereinzelt beborstet, nach vorn verjüngt, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist aus- gebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der männliche Fächer ist etwas kürzer als der Stiel. Auf dem Halsschild ist die Punk- tierung infolge der Tomentbekleidung schwer zu erkennen. Der 142 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Vorderrand und die Seitenränder sind beborstet, ersterer ist in der Mitte schwach vorgezogen. Die Seitenränder sind leicht ge- bogen, die Vorderecken sind vorgestreckt, die stumpfwinkligen Hinterecken sind im Gegensatz zu Denuensis abgerundet. Die Flügeldecken tragen regelmäfsige Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach gewölbt und weitläufig punktiert. Die Punkte tragen winzige Börstchen, vereinzelte Börstchen sind gröfser. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert, hinten beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, welche an den Seiten der Hinterhüften Borsten tragen. Jedes Bauchsegment ist mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinterschenkel sind matt, mäfsig verbreitert, vorn und hinten mit einigen Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind verbreitert und verkürzt, auf der Fläche fast unpunktiert. Autoserica usambaranan. sp. cf. A. erratae similis. Fusca, opaca. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, post suturam setis raris instructa, clypeo sat remote irregulariter punctato, basi opaca, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato, post marginem an- ticum setis nonnullis obtecto; antennis rufo-Aavis, 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali; prothorace mediocriter dense punctato, margine antico medio paulo producto, lateribus setosis, leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, parce punctatis, punctis minutissime setosis, setis raris majoribus seriatim positis; pygidio mediocriter crebre punctis obtecto, ante marginem posticum setas nonnullas ferente. Subtus pectoris medio linea impressa et utrinque setis instructo, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, punctis juxta coxarum latere setosis; abdomine transversim setoso ; femoribus posticis opacis, fortiter dilatatis, post marginem anticum et ante marginem posticum setis raris instructis; tibiis postieis dilatatis et abbreviatis. — Long. 7,5 mm. Hab.: Usambara. Die Art ist der vorhergehend beschriebenen A. errata ähnlich, aber durch stärker verbreiterte Hinterschenkel unterschieden. Sie ist rotbraun, matt. Die Stirn ist tomentiert, hinter der Naht mit einzelnen Borsten versehen. Der Clypeus ist ziemlich weit- läufig aber unregelmäfsig mit Punkten bedeckt, seine Basis ist matt. Nach vorn ist der Clypeus verschmälert, der Vorderrand ist ausgebuchtet, hinter demselben stehen einige Borsten. Die Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 7 fast so lang Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 143 wie der Stiel.e Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, der Vorderrand ist in der Mitte schwach vorgezogen, die Seitenränder sind beborstet, leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgestreckt, kurz abgerundet, die stumpfwinkligen Hinterecken sind breiter abgerundet. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischen- räume sind ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte sind winzig beborstet. Etwas deutlichere Börstchen stehen in Reihen. Das Pygidium ist mäflsig dicht mit Punkten bedeckt, vor dem Hinter- rande mit einigen Borsten besetzt. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene pfeilförmige Längslinie und beiderseits derselben einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, die neben den Seitenrändern der Hinter- hüften mit Borsten besetzt sind. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe von Borsten versehen. Die Hinterschienen sind matt, ziemlich stark verbreitert, vorn und hinten stehen einige Borsten. Die Hinterschienen sind verbreitert und verkürzt, auf der Fläche glatt. Autoserica dahomeyensis.n. sp. f'. 4A. benuensi Brsk. similis. Rufa, opaca. Fronte tomen- tosa, subtiliter punctata, postice setosa, clypeo sat dense sub- rugoso-punctato, setis nonnullis obtecto, antrorsum angustato, margine antico sinuato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, fla- bello maris stipite longiore; prothorace sat crebre subtiliter punc- tato, punctis minutissime setosis, margine antico medio leviter producto, lateribus setosis, postice fere rectis, antici incurvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotun- datis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, sat remote punctatis, punctorum setis minutissimis, setis raris majo- ribus; pygidio mediocriter dense punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio linea impressa longitudinali et utrinque una serie setarum instructo ; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis setas minutas, juxta coxarum latera setas validas ferentibus; abdomine transversim setoso ; femoribus posticis subopacis, modice dilatatis, antice et postice setis in- structis, margine postico sinuato; tibiis posticis dilatatis et ab- breviatis. — Long. 6 mm. Hab.: Dahomey. Die Art ist einem kleinen Exemplar der A. benuensis Brsk. ähnlich, unterscheidet sich aber schon durch den etwas längeren männlichen Fühlerfächer und den deutlich ausgebuchteten Hinter- rand der Hinterschenkel. Sie ist rotbraun, matt. Die Stirn ist tomentiert und fein punktiert, am Scheitel stehen einige Borsten. Der Clypeus ist ziemlich dicht, schwach runzlig punktiert, ver- 144 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. einzelt beborstet, nach vorn verschmälert, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig; der Fächer des 9’ ist etwas länger als der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich dicht mit feinen, winzig beborsteten Punkten bedeckt. Der Vorderrand tritt in der Mitte leicht vor, die Seitenränder sind beborstet, hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach gewölbt und ziemlich weitläufig punktiert. Die Punkte tragen winzige Börstchen, einige zerstreute Börstchen sind deut- licher. Das Pygidium ist mälsig dicht mit Punkten besetzt, hinten beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits derselben je eine Reihe Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, die mit winzigen Börstchen besetzt sind. Neben den Seiten der Hinterhüften stehen kräftige Borsten. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe von Borstenpunkten versehen. Die Hinter- schenkel sind schwach glänzend, doch scheint eine dünne Toment- bekleidung abgerieben zu sein. Vorn und hinten befindet sich je eine Borstenreihe, der Hinterrand ist breit ausgebuchtet. Die Hinterschienen sind verbreitert und verkürzt, auf der Fläche fast unpunktiert. | Autoserica maritiman. sp. d'.. A. dahomeyensi similis. Fusca, opaca. Capite, fronte opaca, mediocriter crebre punctata, clypeo rugoso-punctato, parce setoso, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato ; antennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello maris flavo, elongato, curvato; prothorace sat dense punctato, punctis minu- tissime setosis, margine antico perparum modo producto, lateribus setas ferentibus, postice levissime sinuatis, antice incurvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis rectangulis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, parce punctatis; punctis brevissime setosis, setis nonnullis longioribus; pygidio sat crebre punctato, apice setoso. Subtus pectoris medio linea impressa et utringue setis raris instructo, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, coxis juxta latera setas ferentibus; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis, setis validis; femoribus posticis subopacis, parum modo dilatatis, antice et postice setis instructis; tibiis posticis modice dilatatis et abbreviatis. — Long. 6,5 mm. Hab.: Elfenbeinküste. Der A. dahomeyensis ähnlich, unterscheidet sich die Art schon durch den langen und gekrümmten Fühlerfächer des od’. Sie ist braun, matt, oben etwas dunkler wie unten. Die Stirn ist Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 145 tomentiert und mäfsig dicht mit Punkten besetzt. Der Clypeus trägt eine runzlige Punktierung, hinter dem Vorderrande ver- einzelte Borsten. Er ist nach vorn verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist gelb. Das Halsschild zeigt eine ziemlich dichte, winzig beborstete Punktierung, der Vorder- rand ist kaum merklich vorgezogen, die Seitenränder sind be- borstet, hinten leicht geschwungen, vorn einwärts gekrümmt. Die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind fast recht- winklig. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die schwach ge- wölbten Zwischenräume sind weitläufig punktiert. Die Punkte sind mit winzigen Börstchen besetzt, vereinzelte Börstchen sind deutlicher. Auf dem Pygidium stehen die Punkte ziemlich dicht, vor dem Hinterrande befinden sich einige Borsten. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits zer- streute Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, an den Seiten der Hinterhüften stehen Borsten. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe kräftiger Borsten versehen. Die Hinterschenkel sind dünn tomentiert und nur sehr wenig verbreitert. Sie tragen vorn und hinten je eine Reihe weitläufig gestellter Borsten. Die Hinterschienen sind mäfsig verbreitert und verkürzt, auf der Fläche mit flachen Punkten versehen. Brenske hat eine A. gabonica beschrieben, die von gleicher Gröfse ist und gleichfalls einen langen gebogenen männlichen Fühlerfächer besitzt. Mir blieb diese Art unbekannt. PBrenske hebt in der Beschreibung hervor, dafs auf den Flügeldecken der erste und dritte Zwischenraum deutlich breiter sind als der zweite und vierte. Dies ist bei der hier beschriebenen Art nicht der Fall. Autoserica iringanan. sp. f. 4A. benignae Brsk. similis. Opaca, supra fusca, subtus brunnea. Capite, fronte sat crebre punctata, opaca, clypeo sat longo , dense subrugoso-punctato, parce setoso, antrorsum parum angustato, margine antico sinuato; antennis rufo-Aavis, 10-articu- latis, flabello maris flavo, stipite paulo longiore; prothorace dense punctato, punctis minutissime setosis, lateribus margineque antico setas ferentibus, illis leviter curvatis, angulis anticis parum modo productis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis; elytris leviter sulcatis, suleis dense punctatis, interstitiis remote punctis obtectis, punctis setis minutis instructis, setis raris majoribus ; pygidio sat crebre punctato. Corpore infra, pectoris medio sparsim breviter setoso, late sulcato, linea impressa longitudinali instructo; Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft II. 10 | 146 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis juxta coxarum latera setas ferentibus; abdomine transversim se- toso ; femoribus postieis opacis, haud dilatatis, antice et postice una serie setarum obtectis; tibiis posticis parum dilatatis et parum abbreviatis. — Long. 8 mm. | Hab.: Deutsch-Ostafrika (Iringa). R. Böer leg. Die Art hat Ähnlichkeit mit A. benigna Brsk. und unter- scheidet sich durch die Form des Halsschildes sowie die noch schmäleren Hinterschenkel. Sie ist matt, rotbraun, auf der Unterseite heller. Die Stirn ist ziemlich dicht punktiert, dünn tomentiert. Der Clypeus ist verhältnismäflsig lang, nach vorn nur wenig verschmälert, dicht, etwas runzlig punktiert, zerstreut beborstet, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind rotbraun, der etwas hellere Fächer ist beim 5 ein wenig länger als der Stiel. Das Halsschild ist dicht punktiert, die Punkte sind winzig beborstet, der Vorderrand und die Seiten- ränder tragen abstehende Borsten. Der Vorderrand des Hals- schildes ist im Gegensatz zu benigna nicht vorgezogen. Die Seiten- ränder sind leicht gebogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, die Vorderecken treten nur wenig vor und sind fast rechtwinklig. Die Flügeldecken sind in den Streifen dicht punktiert, die leicht gewölbten Zwischenräume tragen nur ver- einzelte Punkte. Die Punkte sind winzig beborstet, einige Punkte sind mit deutlicheren Börstchen versehen. Das Pygidium ist ziemlich dicht mit Punkten bedeckt. Die Mitte der Brust ist breit und flach eingedrückt, trägt eine eingerissene Längslinie und zerstreute kurze Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten besetzt, an den Seiten der Hinterhüften stehen Borsten. Das Abdomen trägt Querreihen von Borstenpunkten. Die matten Hinterschenkel sind nicht verbreitert und zeigen vorn und hinten eine Borstenreihe. Die Hinterschienen sind nur wenig verbreitert und wenig verkürzt, auf der Fläche mit flachen Punkten besetzt. Autoserica iringensisn. Sp. of. A. benignae Brsk. similis. Fusca, subopaca, sericea. Capite,, fronte sat crebre punctata, clypeo subrugoso - punctato, antrorsum parum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato, post marginem anticum setis raris obtecto; antennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello maris stipite longiore, leviter curvato; prothorace mediocriter crebre irregulariter punctato, punctis brevissime setosis, margine antico parum producto, lateribus setas ferentibus, leviter curvatis, angulis anticis paulo porrectis, angulis posticis rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 147 perparum modo convexis, parce punctatis, punctis minutissime setosis, setis nonnullis majoribus; pygidio mediocriter dense punctato, ante apicem setoso, linea media longitudinali impunctata. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utringue una serie setarum obtecto ; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, coxis juxta latera setis instructis; abdomine transversim setoso ; femoribus posticis parum dilatatis, antice et postice setosis; tibiis posticis paulo dilatatis et paulo abbreviatis, sparsim aciculato- punctatis. — Long. 9 mm. Hab.: Deutsch-Ostafrika (Iringa). R. Böer leg. Auch diese Art ist der A. benigna Brsk. ähnlich, unterscheidet sich aber schon durch die breiter abgerundeten Hinterecken des Halsschildes. Sie ist braun und nur dünn tomentiert, daher - seidenartig schimmernd. Die Stirn ist ziemlich dicht punktiert, die Punkte sind infolge der abgeriebenen Tomentbekleidung ziemlich kräftig. Der Clypeus ist runzlig punktiert, nach vorn nur wenig verschmälert, der erhabene Vorderrand ist ausgebuchtet, hinter dem Vorderrande stehen einige Borsten. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 0’ ist deutlich länger als der Stiel und leicht gebogen. Das Halsschild trägt eine mäfsig dichte, unregelmäfsige Punktierung, die Punkte sind winzig beborstet. Der Vorderrand ist nur sehr wenig vorgezogen, die Seitenränder sind abstehend beborstet, die Vorderecken sind etwas vorgestreckt, die Hinterecken sind abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punkt- reihen, die Zwischenräume sind nur sehr wenig gewölbt, etwas angedunkelt und weitläufig punktiertt. Die Punkte sind mit äulserst feinen und kurzen, vereinzelte auch mit etwas deutlicheren Börstchen besetzt. Das Pygidium ist mit einer mälsig dichten Punktierung bedeckt, welche eine mittlere Längslinie freiläfst. Vor dem Hinterrande des Pygidiums ‚stehen einige Borsten. Die Mitte der Brust ist leicht längsgefurcht und jederseits mit einer Borstenreihe versehen. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, an den Seiten der Hinterhüften stehen Borsten. Jedes Bauchsegment zeigt eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind nur sehr dünn tomentiert, sehr wenig verbreitert, vorn und hinten beborstet. Die Hinterschienen sind gleichfalls nur schwach verbreitert und etwas verkürzt. Auf der Fläche tragen sie un- regelmäfsig stehende flache nadelrissige Punkte. Autoserica. obscwrifrons.n. sp. of. A. iringensi similis. Fusca, opaca. Fronte nigra, opaca, subtiliter punctata, postice setosa, clypeo rugoso-punctato, an- trorsum paulo angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato, post marginem anticum setis nonnullis instructo; an- 10* 148 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. tennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipite longiore, curvato ; prothorace sat crebre punctato, punctis setas brevissimas ferentibus, lateribus setosis, postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis productis, angulis posticis obtusis, breviter rotun- datis; elytris leviter sulcatis, suleis dense punctatis, interstitiis paulo convexis, parce punctatis, punctis minutissime setosis, raris setis majoribus; pygidio, lines media impunctata excepta, medio- criter crebre punctato. Pectoris medio linea impressa et utrinque setis nonnullis instructo, pectoris lateribus coxisque posticis um- bilicato-punctatis, punctis setas minutas, juxta coxarum latera setas validiores ferentibus; abdominis segmentis singulis una serie setarum obtectis, setis in abdominis medio remote positis; femoribus posticis opacis, haud dilatatis, antice et postice setas ferentibus; tibiis posticis paulo dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 9 mm. Hab.: Deutsch-Ostafrika (Iringa). R. Böer leg. Die Art ist der vorhergehend beschriebenen A. iringensis sehr ähnlich, durch die dunkel tomentierte Stirn und die nicht ver- breiterten Hinterschenkel unterschieden. Die Art ist matt, oben dunkelbraun, unten heller. Die Stirn ist fein punktiert, im hinteren Teile beborstet. Der Ciypeus trägt eine runzlige Punk- tierung und ist am Ende mit einigen Borsten besetzt. Nach vorn ist er nur wenig verschmälert, sein erhabener Vorderrand ist ausgebuchtet.. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des J’ ist länger als der Stiel und gebogen. Das Hals- schild ist ziemlich dicht punktiert, die Punkte tragen winzige Börstchen. Der Vorderrand ist nur ganz schwach vorgezogen, die Seitenränder sind beborstet, hinten fast gerade, die Vorder- ecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind leicht gefurcht, die Furchen sind dicht punktiert. Auf den schwach gewölbten Zwischenräumen stehen die Punkte nur sehr weitläufig. Alle Punkte sind winzig beborstet, vereinzelt finden sich deutlichere Börstchen. Das Pygidium ist, mit Ausnahme einer Mittellinie, mit einer mäfsig dichten Punktierung bedeckt. Die Mitte der Brust trägt eine Längslinie und beiderseits einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit kurz beborsteten Nabelpunkten besetzt, neben den Seiten der Hinterhüften stehen längere Borsten. Die Borsten in den Querreihen der Bauchsegmente sind in der Mitte nur weitläufig gestellt. Die Hinterschenkel sind matt, nicht ver- breitert, vorn und hinten mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinterschienen sind nur wenig verbreitert und etwas verkürzt, auf der Fläche weitläufig und flach punktiert. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 149 Autoserica Böerin. sp. cd’. 4. iringensi simillima, paulo major. Fusca, subopaca, sericea. Capite, fronte mediocriter crebre punctata, clypeo dense subrugoso - punctato, medio levissime convexo, antrorsum paulo angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato; antennis rufo-favis, 10-articulatis, fabello maris stipiti longitudine aequali; prothorace sat dense punctato, punctis setas brevissimas ferentibus, margine antico medio producto, lateribus setosis, leviter curvatis, angulis anticis porrectis, breviter rotundatis, angulis posticis late rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, remote irregulariter punctis obtectis, punctis minutissime setosis, setis nonnullis majoribus; pygidio mediocriter dense umbilicato- punctato, medio impunctato. Subtus pectoris medio leviter sul- cato et utrinque parce setoso, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis setas minimas, ad coxarum marginem internum versus setas longiores, juxta coxarum latera externa setas validas ferentibus; abdomine transversim setoso ; femoribus posticis perparum modo dilatatis, antice et postice setis raris instructis; tibiis posticis modice dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 10 mm. Hab.: Deutsch-Ostafrika (Iringa). R. Böer leg. Die Art steht der A. iringensis sehr nahe. Sie ist ein wenig grölser und unterscheidet sich namentlich dadurch, dafs der männ- liche Fühlerfächer gerade und höchstens so lang wie der Stiel ist. Sie ist braun, seidenartig schimmernd. Die Stirn ist mälsig dicht punktiert, der Clypeus trägt eine runzlige Punktierung, seine Mitte ist sehr leicht gewölbt, nach vorn ist er schwach verschmälert, der erhabene Vorderrand ist ausgebuchtet. Das Halsschild ist ziemlich dicht punktiert, die Punkte sind winzig beborstet, der Vorderrand ist schwach vorgezogen, die Seitenränder sind be- borstet, leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgestreckt und kurz abgerundet, die Hinterecken sind breit abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, auf den schwach gewölbten, mehr oder weniger angedunkelten Zwischenräumen stehen die Punkte sehr unregelmälsig. Die Punkte tragen sehr kleine Börstchen, vereinzelte Börstchen sind deutlicher. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, die Mitte ist punktfrei. Die Brust zeigt eine leichte Längsfurche und beiderseits derselben Borsten. Die Hinterhüften tragen Nabelpunkte. Diese sind winzig beborstet, und werden diese Börstchen nach dem Innenrande der Hüften zu länger und haarförmig, während neben den Aulsenseiten der Hüften kräftige Borsten stehen. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind nur sehr wenig verbreitert, vorn und hinten mit einigen Borsten besetzt. 150 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Die Hinterschienen sind mälsig verbreitert und etwas verkürzt, auf der Fläche punktiert. Autoserica laminiferan. sp. . 0’. Opaca, supra fusca, subtus brunnea. Fronte opaca, subtiliter punctata, clypeo rugoso-punctato, medio paulo convexo, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato, post marginem anticum setis raris instructo; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipite breviore; prothorace medio- criter- crebre punctato, punctis setas brevissimas ferentibus, setis nonnullis longis, lateribus setosis, postice fere rectis, antice in- curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, bre- viter rotundatis; elytris levissime sulcatis, sulcis punctatis, inter- stitiis obscurioribus, fere impunctatis, punctis omnibus minutissime setosis, setis raris majoribus; pygidio, lines media longitudinali excepta, mediocriter dense punctato, punctis setas minutas, ante pygidii apicem setas longas ferentibus. Subtus pectoris medio linea impressa et utrinque setis nonnullis instructo, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis breviter pilosis, coxis juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, antice et postice setosis, margine postico interno in dimidia parte basali rotundato-producto ; tibiis posticis paulo dilatatis et abbreviatis. — Long. 8 mm. Hab.: Deutsch-Ostafrika (Iringa). R. Böer leg. Auch diese Art ist den übrigen hier von Iringa beschriebenen Arten ähnlich und durch die Bildung der Hinterschenkel aus- gezeichnet. Sie ist braun, matt, oben etwas dunkler. Die Stirn ist tomentiert und fein punktiert. Der Clypeus trägt eine runzlige Punktierung und zeigt in der Mitte eine leichte Erhabenheit. Er ist nach vorn verschmälert, der erhabene Vorderrand ist aus- gebuchtet, hinter dem Vorderrande stehen einige Borsten. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 4? kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Punkte tragen winzige Börstchen, einige Punkte jedoch, namentlich neben den Seitenrändern, sind mit längeren Borsten besetzt. Die Seitenränder sind beborstet, hinten fast gerade, vorn einwärts gekrümmt. Die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpf- winkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind in den Streifen punktiert, die dunkleren, sehr schwach ge- wölbten Zwischenräume sind fast punktfrei. Die Punkte tragen winzige Börstchen, vereinzelte gröfsere Börstchen sind in Reihen gestellt. Die Basis der Flügeldecken ist dichter mit deutlicheren Börstchen besetzt und auch am Ende der Flügeldecken stehen Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 151 solche Börstchen zahlreicher. Das Pygidium ist mit Ausnahme einer mittleren Längslinie mäfsig dicht mit kurz beborsteten Punkten besetzt, vor dem Hinterrande des Pygidiums stehen stärkere Borsten. Die Mitte der Brust trägt eine eingerissene Längslinie und beiderseits einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, welche borstenartige Härchen tragen, während neben den Seitenrändern der Hüften kräftigere Borsten stehen. Jedes Bauchsegment zeigt eine Borstenreihe. Die matten Hinterschenkel sind mälsig ver- breitert, vorn und hinten mit Borsten besetzt. Der innere Hinter- rand ist in der Basalhälfte bogenförmig erweitert. Die Hinter- schienen sind etwas verbreitert und verkürzt, in der Basalhälfte punktiert. Autoserica sericina.n. sp. f. Sericeas, supra nigra, paulo opalescens, subtus fusca, pedibus brunneis. Capite, fronte sat remote irregulariter punc- tata, clypeo fortiter subrugoso - punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato, post marginem anti- cum setis nonnullis instructo; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali; prothorace sat crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus setas ferentibus, leviter curvatis, angulis antieis porrectis, acutis, angulis posticis rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, remote punctatis, punctis setas minutas, punctis raris setas longiores ferentibus; pygidio, vitta media longitudinali excepta, mediocriter dense punctis obtecto, punctis setis brevibus, ante pygidii apicem setis longis instructis. Corpore infra, pectoris medio leviter sulcato et utringue una serie setarum obtecto, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis setas minutas, juxta pectoris coxarumque latera setas longas ferentibus; abdomine sparsim punctato, punctis minutissime se- tosis; femoribus posticis modice dilatatis, post marginem anticum et ante marginem posticum una serie setarum instructis; tibiis postieis paulo dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 9 mın. Hab.: Kamerun (Joko). Die Art ist oben schwarz, unten braun und nur sehr dünn mit Toment bekleidet, so dafs sie seidenartig schimmert und leicht opalisiert. Die Stirn ist unregelmälsig punktiert, der Clypeus zeigt eine grobe und etwas runzlige Punktierung, die Mitte ist kaum merklich gewölbt. Nach vorn ist der Clypeus verjüngt, der erhabene Vorderrand ist ausgebuchtet, hinter demselben stehen einige Borsten. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der männliche Fächer ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich dicht mit äufserst winzig beborsteten Punkten bedeckt, 152 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. die Seitenränder sind leicht gekrümmt und abstehend beborstet, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die sehr schwach gewölbten Zwischenräume zeigen eine weitläufige Punktierung. Alle Punkte sind mit sehr kurzen Börstchen besetzt, vereinzelte Börstchen sind länger. Das Pygidium, welches eine unpunktierte mittlere Längsbinde erkennen lälst, trägt eine mälsig dichte Punktierung. Die Punkte sind mit kurzen Börstchen, vor dem Hinterrande des Pygidiums mit längeren Borsten versehen. Die Brust zeigt eine leichte mittlere Längsfurche und beiderseits derselben eine Borsten- reihe. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen Nabel- punkte, die winzig beborstet sind, während neben den Seiten- rändern von Brust und Hüften die Borsten länger sind. Das Abdomen ist weitläufig mit winzig beborsteten Punkten besetzt, kurze Borstenreihen finden sich nur an den Seiten der Segmente. Die Hinterschenkel sind mäfsig verbreitert, bei dem vorliegenden Exemplar glänzend und gelbbraun, vorn und hinten mit einer Borstenreihe. Die Hinterschienen sind etwas verbreitert und etwas verkürzt, auf der Fläche fein punktiert. Neoserica ikuthana Brsk.— Autoserica. Neoserica ikuthana wurde von Brenske angeblich nach weib- lichen Exemplaren beschrieben. Der Umstand, dafs ich diese Art in Anzahl besitze und dafs der Fühler nur 9 Glieder hat, ver- anlafste mich, die Exemplare auf das Geschlecht zu untersuchen und es stellte sich heraus, dals die Art zu Autoserica gehört. Der f hat ebenso wie das 2 einen kleinen dreigliedrigen Fühler- fächer. Es ist wohl als sicher anzunehmen, dafs Neoserica nyassica Brsk. wegen des neungliedrigen Fühlers gleichfalls zu Autoserica gehört. Neoserica Zanzibarica Brsk. = Autosertca. N. Zanzibarica wurde von Brenske Berl. Ent. Zeit. 1901, p. 446, nach weiblichen Exemplaren beschrieben. Mir liegen mehrere Exemplare dieser Art von Zanzibar vor und besitzt der 9’ einen dreigliedrigen Fühlerfächer, der nur sehr wenig länger als der. weibliche Fächer ist. Die Art gehört demnach zur Gattung Auto- serica. Die von Brenske Berl. Ent. Zeit. 1901, p. 440, angeführte Neoserica Nr. 232 ist, wie die Untersuchung des Forceps ergibt, ein oJ’ von Autoserica varriana Brsk. Neoserica fraterna Bısk. = Autoserica. Bei der Beschreibung der N. fraterna Berl. Ent. Zeit. 1901, p. 438, gibt Brenske das Geschlecht des typischen Exemplares nicht an. Die Type ist ein 9’ und hat einen dreigliedrigen Fühler- fächer. Mithin gehört die Art zur Gattung Autoserica. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 153 Lasioserica variipennisn. Sp. L. thoracicae Brsk. similis. Opaca, brunnea, thorace nigro- fusco, elytris nigro-fusco-maculatis. Capite, fronte sat fortiter punctata, clypeo subrugoso-punctato, medio bulboso , antrorsum haud angustato, angulis anticis late rotundatis, margine antico subsinuato ; antennis rufo-Navis, 10-articulatis, flabello maris 4- articulato,, stipite longiore, flabello feminae 3-articulato , stipite breviore; prothorace mediocriter dense punctato, setis raris ob- tecto, margine antico medio leviter producto, lateribus postice rectis, antice incurvatis, angulis anticis porrectis, rectangulis, angulis posticis rotundatis; scutello, basi excepta, parce punctato, punctis pilosis ; elytris leviter sulcatis, remote punctatis, punctis setas minutas ferentibus, elytrorum basi longius setosa; pygidio parce setoso, linea media longitudinali glabra. Subtus pectoris medio linea impressa et utringue setis instructo, coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setis nonnullis obtectis; femoribus posticis haud dilatatis, antice et postice setosis; tibiis posticis longitudinaliter sulcatis. — Long. 6 mm. Hab.: Sikkim. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art weicht von den übrigen bekannten Arten der Gattung durch das fast vollständige Fehlen der Haarbekleidung ab und hat Ähnlichkeit mit manchen Arten der Gattung Comaserica von Madagascar. Die Stirn ist schwarz, metallisch glänzend, ziemlich kräftig punktiert. Der rote Clypeus trägt eine etwas runzlige Punktierung und in der.Mitte eine rundliche Erhabenheit. Er ist nach vorn nicht verschmälert, die Vorderecken sind breit ab- gerundet, der Vorderrand ist kaum merklich ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des 0’ ist etwas länger wie der Stiel, der dreigliedrige Fächer des 2 ist so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist dunkel olivenbraun mit undeutlichen helleren Flecken. Es ist mäfsig dicht punktiert und trägt ver- einzelte Borsten. Der Vorderrand ist in der Mitte leicht vor- gezogen, die Seitenränder sind hinten gerade, vorn einwärts ge- bogen, die vorgestreckten Vorderecken sind rechtwinklig, die Hinterecken sind abgerundet. Das grüne oder bräunliche Schild- chen trägt, mit Ausnahme eines Basalfleckes, beborstete Punkte. Die Flügeldecken sind gelbbraun mit dunkleren Sprenkeln. Sie sind leicht gefurcht und weitläufig punktiert, die Punkte sind winzig beborstet, an der Basis der Flügeldecken stehen deutlichere helle Börstchen. Das Pygidium ist weitläufig mit längeren feinen Borsten besetzt, eine mittlere Längslinie ist punktfrei. Die Mitte der Brust trägt eine eingedrückte Längslinie und beiderseits Borsten. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt und 154 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. neben den Seitenrändern mit einigen Borsten besetzt. Jedes Bauchsegment zeigt eine Borstenreihe und noch vereinzelte weitere Borsten. Die Hinterschenkel sind nicht verbreitert, am Vorder- rande und in der hinteren Hälfte mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinterschienen zeigen eine leichte Längsfurche. Der Enddorn ist nur halb so lang wie das erste lange Tarsenglied. Neoserica barbara Bısk. (=transvaalensis Per.). Peringuey stellt Trans. S. Afr. Phil. Soc. XIII, 1904, p. 21, N. barbara Brsk. als Synonym zu N. carneola Per. Wie aus den Abbildungen der Forcipes hervorgeht, die Peringuey auf pl. XLVI gibt, ist dies ein Irrtum und fällt die von ihm als transvaalensis beschriebene Art mit barbara zusammen. Neoserica rubiginean. sp. cd’. Rufo-brunnea, opaca. Capite, fronte tomentosa, subtiliter punctata, clypeo basi opaca, levissime rugoso-punctato, medio una serie transversa setarum instructo, antrorsum angustato, margine antico subsinuato ; antennis rufo-Navis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite breviore ; prothorace mediocriter crebre subtiliter punctato, margine antico medio producto, lateribus postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis perparum modo convexis, sparsim punctatis, punctis minutissime setosis, raris setis paulo majoribus ; pygidio sat remote punctato. Pectoris medio longitudinaliter sulcato et utrinque parce setoso, pectoris lateribus coxisque posticis um- bilicato - punctatis, punctis setas minutissimas ferentibus, setis nonnullis juxta coxarum latera validis; abdominis segmentis sin- gulis una serie transversa setarum instructis, setis in abdominis medio valde remote positis; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, postice setis raris obtectis; tibiis postieis sat fortiter dilatatis et abbreviatis. — Long. 9 mm. | Hab.: Hanoi. Unter einer gröfseren Anzahl von Exemplaren der Autoserica Vethi, die mir Herr Dr. H. J. Veth in Haag einsandte, befand sich ein einzelner J' dieser Art, der mir gütigst überlassen wurde. Die Art ist der A. Vethi täuschend ähnlich, aber durch den vier- gliedrigen Fühlerfächer des ', stärkere Hinterschienen usw. unter- schieden. Sie ist rotbraun, matt. Die Stirn ist tomentiert und fein punktiert. Der Clypeus ist schwach runzlig und flach punk- tiert, seine Basis ist matt, in der Mitte befindet sich eine Quer- reihe abstehender Borsten. Nach vorn ist der Clypeus verjüngt, der nur wenig erhabene Vorderrand ist kaum merklich ausge- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 155 buchtet, hinter demselben befindet sich eine schwache Erhaben- heit. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist etwas heller, beim 5’ viergliedrig und kürzer als der Stiel. Das Halsschild trägt eine mäfsig dichte, feine Punktierung, neben den Seiten des Halsschildes lassen die Punkte winzige Börstchen er- kennen. Der Vorderrand des Halsschildes ist vorgezogen, die Seitenränder sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen, die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die nur sehr schwach gewölbten Zwischenräume sind weitläufig punk- tiert, die Punkte sind winzig beborstet, vereinzelte Punkte tragen _ ein wenig deutlichere Börstchen. Das Pygidium ist ziemlich zer- streut punktiert. Die Mitte der Brust zeigt eine Längsfurche und beiderseits derselben einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, an den - Seiten der Hüften stehen einige Borsten. Die Borsten in den Querreihen des Abdomens sind in der Mitte des Abdomens sehr weitläufig gestellt. Die Hinterschenkel sind matt, mälsig ver- breitert und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind ziemlich kräftig verbreitert und etwas verkürzt, auf der Fläche glatt. Neoserica multiflabellata.n. sp. Brunnea , opaca, paulo sericea. Capite, fronte mediocriter crebre punctata, clypeo dense subrugoso-punctato, setis raris in- structo, antrorsum paulo angustato, margine antico elevato, sub- sinuato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, fabello maris stipiti longitudine aequali, 6-articulato, flabelli articulo primo paulo abbreviato, flabello feminae 4-articulato, stipite breviore, stipitis articulo sexto intus spinoso ; prothorace sat crebre punctato, margine antico lateribusque setosis, illo perparum producto, lateribus postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis porrectis, angulis postieis rotundatis; elytris leviter sulcatis, sat remote punctatis, punctis nonnullis setas breves ferentibus; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus pectoris medio linea impressa longitudinali et utrinque setis raris instructo ; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, punctis setas minutas, juxta coxarum latera setas validas ferentibus; abdomine trans- versim setoso, setis in abdominis medio remote positis; femoribus tibiisque posticis parum modo dilatatis, illis nitidis, antice et postice setis raris instructis; tibiis posticis paulo abbreviatis. — Long. 6 mm. Hab.: India (Madura, Pondichery, Trichinopoli). Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. 156 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Diese kleine Art ist durch die Fühlerbildung ausgezeichnet. Sie ist braun, matt und schwach seidenglänzend , wahrscheinlich infolge Abreibung der dünnen Tomentbekleidung. Die Stirn ist nicht tomentiert, mäfsig dicht punktiert. Der Clypeus ist ver- einzelt beborstet und mit einer dichten, leicht runzligen Punk- tierung bedeckt. Nach vorn ist er ein wenig verschmälert, der Vorderrand ist sehr schwach ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim 5 so lang wie der Stiel und sechsgliedrig, das erste Glied des Fächers ist etwas verkürzt. Beim 2 ist der Fächer viergliedrig und kürzer als der Stiel. Das letzte Glied des Stieles ist beim 2 innen mehr oder weniger dornförmig ausgezogen. Das Halsschild ist ziemlich dicht punktiert, der Vorderrand und die Seitenränder sind beborstet, ersterer ist ganz schwach vorgezogen. Die Seitenränder sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind abgerundet. Die Flügeldecken sind leicht gefurcht und ziemlich weitläufig punktiert, vereinzelte Punkte tragen kleine Börstchen. Das Pygidium zeigt eine mälsig dichte Punktierung. Die Mitte der Brust trägt eine eingerissene Längslinie und beiderseits derselben einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, welche winzige Börstchen tragen, während an den Seiten der Hüften kräftigere Borsten stehen. In den Borstenreihen des Ab- domens stehen die Borsten in der Mitte nur sehr weitläufig. Die Hinterschenkel sind glänzend und nur sehr wenig verbreitert, vorn und hinten mit einigen Borsten besetzt. Auch die Hinterschienen sind nur schwach verbreitert und etwas verkürzt, auf der Fläche mit einigen flachen Punkten. Neoserica longicelava n. sp. d'. Opaca, supra rufa, subtus brunnea. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, clypeo mediocriter crebre punctato, post apicem setis raris obtecto , medio leviter convexo, antrorsum parum an- gustato, margine antico subsinuato, angulis anticis late rotundatis; antennis rufo-Javis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, elongato, curvato; prothorace sat crebre punctato, margine antico medio producto, lateribus setosis, leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis; elytris levissime sulcatis, sat remote punctatis, punctis minutissime setosis, setis nonnullis majoribus ; pygidio mediocriter dense sat fortiter punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio linea impressa longitudinali et utrinque una serie setarum in- structo, pectoris lateribus coxisque postieis umbilicato-punctatis, punctis setas minimas, juxta coxarum latera setas validiores Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 157 ferentibus ; abdomine transversim setoso ; femoribus posticis sub- opacis, parum modo dilatatis, antice et postice setis raris in- structis; tibiis posticis nec dilatatis, nec abbreviatis. — Long. 5 mm. | Hab.: Luzon (Bagnio). Diese kleine Art, von der ich einen oJ’ Herrn Prof. C. F. Baker in Los Banos verdanke, ist durch den langen männlichen Fühlerfächer ausgezeichnet. Sie ist matt, oben rotbraun, unten braun. Die Stirn ist tomentiert und zeigt nur eine schwache Punktierung. Die Augen sind grols. Der Clypeus ist mäfsig dicht punktiert, in der Mitte leicht gewölbt, mit einigen Borsten be- setzt, nach vorn nur wenig verschmälert. Der Vorderrand ist kaum merklich ausgebuchtet, die Vorderecken sind breit ab- gerundet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der vier- gliedrige Fächer des 0’ ist um die Hälfte länger als der Stiel und gebogen. Das Halsschild ist ziemlich dicht punktiert, der Vorderrand tritt etwas vor, die beborsteten Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpf- winkligen Hinterecken sind undeutlich kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind sehr leicht gefurcht, infolge der dichten Toment- bekleidung sind die Punkte nur an den sehr feinen und kurzen Börstehen zu erkennen. Vereinzelte Punkte tragen etwas längere Börstchen. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit ziemlich kräftigen Punkten besetzt, vor dem Hinterrande beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits derselben eine Borstenreihe.. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen winzig beborstete Nabelpunkte, neben den Seiten der Hüften stehen kräftigere Borsten. Jedes Bauchsegment zeigt eine Quer- reihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind nur sehr wenig ver- breitert, vorn und hinten mit einigen Borsten besetzt, der Hinter- rand ist leicht gebuchtet. Die Hinterschienen sind weder ver- breitert noch verkürzt. Neoserica preangerensis n. Sp. Opaca, supra fusca aut nigro-fusca, subtus brunnea. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, clypeo subrugoso, antrorsum angustato, margine antico leviter sinuato; antennis rufo-Havis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite paulo longiore, flabello feminae 3-articulato, stipite paulo breviore; prothorace subtilissime punctato, margine antico medio producto, lateribus leviter curvatis, angulis antieis porrectis, angulis posticis rotun- datis; elytris seriatim punctatis, interstitiis per parum convexis, remote punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio mediocriter crebre punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio linea 158 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. longitudinali impressa _et utringue una serie setarum instructo, coxis posticis sat dense umbilicato-punctatis, juxta latera setosis ; abdominis segmentis transversim setosis; femoribus posticis opacis, parte basali sat fortiter dilatatis, ad apicem versus an- gustatis, postice setis raris instructis; tibiis posticis nec dilatatis, nec abbreviatis. — Long. 9 mm. Hab.: Java (Preanger). P. F. Sijthoff leg. Die Art ist an der Bildung der Hinterbeine leicht zu er- kennen. Sie ist oben braun oder schwarzbraun, unten braun, die Oberseite ist sehr stark tomentiert, so dafs die Punktierung schwer zu erkennen ist. Die Stirn ist matt, fein punktiert. Der Clypeus ist leicht gerunzelt ohne deutliche Punkte, nach vorn ver- jüngt, sein Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der viergliedrige Fächer des 0’ ist etwas länger, der dreigliedrige Fächer des ? ist etwas kürzer als der Stiel. Auf dem Halsschilde ist infolge der Tomentbekleidung die Punktierung kaum zu erkennen. Der Vorderrand des Halsschildes ist in der Mitte vorgezogen, die Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind weitläufig punktiert, die Punkte sind mit winzigen Börstchen be- setzt. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Punkten bedeckt, vor dem Hinterrande beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine ein- gerissene Längslinie und jederseits derselben eine Borstenreihe. Die Hinterhüften sind ziemlich dicht mit Nabelpunkten besetzt, neben den Seitenrändern beborstet. Jedes: Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind matt, im Basalteile ziemlich kräftig verbreitert, aber nach dem Ende zu stark verschmälert. Vor dem Hinterrande stehen 2—3 schwache Borsten. Die Hinterschienen sind weder verbreitert noch verkürzt. Ich verdanke diese Art Herrn Dr. H. J. Veth in Haag. Neoserica padangensis.n. sp. fd. N. Mofartsi Brsk. similis. Opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. Capite sat subtiliter punctato, fronte opaca, clypeo antrorsum angustato, margine antico elevato, leviter sinuato; an- tennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite paulo breviore, flabelli articulo primo abbreviato; pro- thorace mediocriter dense punctato, punctis minutissime setosis, margine antico producto, lateribus leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, parce punctatis, punctis setas brevissimas feren- tibus; pygidio mediocriter crebre punctis obtecto. Pectoris medio linea impressa longitudinali et utrinque una serie setarum in- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 159 structo; coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setis instructis; abdomine transversim setoso; femoribus posticis opacis, fortiter dilatatis, ante apicem setis 2—3 obtectis; tibiis posticis haud dilatatis, paulo abbreviatis. — Long. 6,5 mm. Hab.: Sumatra (Padang). Die Art, von der ich ein männliches Exemplar Herrn Dr. H. J. Veth in Haag verdanke, ist der N. Mofartsi Brsk. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber besonders durch andere Fühler- bildung. Der Kopf ist ziemlich fein punktiert, die Stirn ist matt, der Clypeus ist nach vorn verjüngt, der erhabene Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des co’ ist etwas kürzer als der Stiel, das erste Glied des Fächers ist stark verkürzt, bei dem vor- liegenden Exemplar nur halb so lang wie die übrigen Fächer- glieder. Das Halsschild ist mälsig dicht mit winzig beborsteten Punkten bedeckt. Der Vorderrand ist im Gegensatz zu Moflartsi in der Mitte deutlich vorgezogen, die Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind abgerundet. Auf den Flügeldecken sind die Zwischenräume flach und ziemlich weitläufig mit Punkten besetzt, die winzige Börst- chen tragen. Das Pygidium zeigt eine mälsig dichte Punktierung. Die Mitte der Brust läfst eine eingerissene Längslinie und beider- seits derselben eine Borstenreihe erkennen. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt und seitlich beborstet. Die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Querreihe von Borstenpunkten. Die Hinterschenkel sind matt und ziemlich stark verbreitert, vor dem Ende mit 2—3 Borsten. Die Hinterschienen sind schmal und nur wenig verkürzt. Neoserica batoeanan. sp. cf. N. insulanae Mos. simillima. Opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. .Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, clypeo subrugoso, medio convexo, antrorsum angustato, margine antico leviter sinuato ; antennis rufo-favis, 10-articulatis, fabello maris 4-articulato, stipite breviore, flabelli articulo primo paulo ab- breviato ; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minu- tissime setosis, margine antico medio producto, lateribus leviter curvatis angulis anticis porrectis, angulis posticis rotundatis ; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, remote punctatis, punctis setas brevissimas ferentibus; pygidio leviter rugoso, mediocriter dense punctato, ante apicem setoso. Corpore infra, pectoris medio linea impressa et utrinque setis nonnullis instructo; coxis posticis sat crebre umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa 160 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. setarum obtectis; femoribus posticis opacis, fortiter dilatatis, postice setis raris instructis; tibiis posticis paulo dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 8 mm. Hab. : Batoe Ins. Die Art ist der N. insulana Mos. von Nias sehr ähnlich, doch ist der Forceps ganz anders gebildet. Sie ist matt, oben schwarzbraun, unten braun. Die Stirn ist tomentiert und fein punktiert, der Clypeus ist leicht gerunzelt, in der Mitte mit einer Erhabenheit, die etwas kräftiger ist als bei insulana.. Nach vorn ist der Clypeus verjüngt, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des 0’ ist kürzer als der Stiel. Das erste Glied des Fächers ist ein wenig verkürzt. Durch den kürzeren Fühlerfächer unter- scheidet sich die Art sowohl von insulana wie von der gleichfalls sehr ähnlichen Heringi Brsk. Das Halsschild ist mälsig dicht mit winzig beborsteten Punkten bedeckt. Der Vorderrand ist in der Mitte vorgezogen, die Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorder- ecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind breit abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die nur sehr schwach ge- wölbten Zwischenräume sind weitläufig mit winzige Börstchen tragenden Punkten bedeckt. Das Pygidium ist leicht längs- gerunzelt und mälsig dicht punktiert, hinten beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beider- seits eine Borstenreihe.. Die Hinterhüften sind ziemlich dicht mit Nabelpunkten besetzt, an den Seiten beborstet. Die Punkt- reihen der Bauchsegmente tragen lange kräftige Borsten, welche enger stehen wie bei insulana. Die Hinterschenkel sind matt und stark verbreitert, jedoch nicht ganz so stark wie bei insulana. Vor dem Hinterrande stehen einige Borsten. Die Hinterschienen sind mäfsig verbreitert und etwas verkürzt, die Fläche ist in der Basalhälfte fein nadelrissig punktiert. Ich verdanke diese Art Herrn Dr. H. J. Veth in Haag. Neoserica setifrons n. sp. J'. Statura N. Bedieri Mos. Opaca, supra nigro-fusca, subtus fusca. Capite, fronte parce setosa, opaca, post suturam indistinc- tam anguste nitido; clypeo sparsissime pünctato, medio bulboso, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico leviter sinuato ; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello-maris 4-articulato, longitudine stipiti subaequali; prothorace mediocriter crebre punc- tato, margine antico producto, lateribus setosis, postice rectis, antice incurvatis, angulis anticis porrectis, angulis postieis paulo obtusis; elytris leviter sulcatis, suleis irregulariter seriatim punc- tatis, interstitiis parce punctatis, punctis minutissime setosis; Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 161 pygidio mediocriter dense punctis obtecto, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio linea impressa longitudinali et utrinque setis raris instructo, coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta _ latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie setarum obtectis, setis sat dense positis; femoribus posticis opacis, sat fortiter dilatatis, postice setis nonnullis instructis; tibiis posticis modice dilatatis et abbreviatis. — Long. 10,5 mm. Hab.: Sumatra (Padang). In der Gestalt ist die Art der N. Bedieri Mos. ähnlich, aber schon dadurch unterschieden, dafs die Hinterecken des Halsschildes nicht abgerundet sind. Sie ist oben schwarzbraun, unten rot- braun. Die Stirn ist, mit Ausnahme des schmalen Vorderrandes hinter der undeutlichen Naht, matt und zerstreut beborstet. Der Clypeus ist sehr weitläufig punktiert, stark glänzend, in der - Mitte mit rundlicher Erhabenheit. Nach vorn ist der Clypeus verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der vier- gliedrige Fächer des oJ’ ist fast so lang wie der Stiel. Das Hals- schild ist mäfsig dicht punktiert, der Vorderrand ist vorgezogen, die Seitenränder sind beborstet, hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Die Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind ein wenig stumpfwinklig. Die Flügeldecken sind schwach ge- furcht und in den Furchen mit unregelmälsigen Punktreihen be- setzt. Die Zwischenräume zeigen eine weitläufige Punktierung, die Punkte sind winzig beborstet. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Punkten besetzt, vor dem Hinterrande mit Borsten versehen. Die Mitte der Brust trägt eine eingerissene Längslinie und beider- seits derselben einige Borsten. Die Hinterhüften sind mit feinen Nabelpunkten bedeckt, an den Seiten beborstet. In den Borsten- reihen der Bauchsegmente stehen die Borsten dicht. Die matten Hinterschenkel sind ziemlich stark verbreitert, hinten mit einigen Borsten versehen. Die Hinterschienen sind nur mäfsig verbreitert und etwas verkürzt. Das vorliegende Exemplar verdanke ich Herrn Dr. H. J. Veth in Haag. | Neoserica rufofusca.n. sp. Sf. N. rufobrunneae Nonfr. similis. Rufo-brunnea, nitida. Ca- pite sat crebre punctato, parce setoso, clypeo antrorsum, angu- stato, marginibus elevatis, margine antico subsinuato; antennis rufo-favis, 10-articulatis, Aabello maris 4-articulato, stipite longi- tudine aequali; prothorace sat dense punctato, margine antico medio producto, lateribus setosis, leviter curvatis, angulis antieis porrectis, acutis, angulis postieis obtusis, breviter rotundatis; Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft I. 2 162 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. elytris leviter sulcatis, suleis irregulariter seriatim punctatis, interstitiis sat remote punctatis aut anguste laevibus; pygidio mediocriter crebre punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque setis raris obtecto; coxis positis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdominis seg- mentis singulis una serie setarum instructis, setis sat dense posticis; femoribus posticis paulo dilatatis, post marginem anti- cum et ante marginem posticum setosis; tibiis posticis parum dilatatis et parum abbreviatis. — Long. 7 mm. Hab.: Sumatra (Deli). Die Art ist der N. rufobrunnea Nonfr. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch schmälere und längere Hinterschenkel. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert und zerstreut beborstet. Der Clypeus ist nach vorn verschmälert, sein Vorderrand ist schwach aus- gebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der vier- gliedrige Fächer des o’ ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild trägt gleichfalls eine ziemlich dichte Punktierung. Der Vorderrand ist in der Mitte vorgezogen, die Seitenränder sind beborstet und leicht gebogen, die spitzen Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Skulptur der Flügeldecken ist fast dieselbe wie bei rufobrunnea. Es mar- kieren sich einige schmale glatte Längsstreifen. Auf dem Pygidium stehen die Punkte mälsig dicht, vor dem Hinterrande befinden sich Borsten. Die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche und beiderseits derselben Borsten. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt und seitlich beborstet. In den Borstenreihen der Bauchsegmente stehen die Borsten ziemlich dicht. Die Hinterschenkel sind nur wenig verbreitert, vorn und hinten mit einer Reihe Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind kaum schwach verbreitert und wenig verkürzt. Neoserica validipes n. sp. N. bibosae Brsk. similis. Fusca opaca. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, raris setis instructa; clypeo rugoso-punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato, post marginem anticum una serie setarum obtecto; antennis rufo- favis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite parum longiore, flabello feminae 3-articulato, stipite paulo breviore, stipitis articulo ultimo spinoso ; prothorace sat dense subtiliter punctato, punctis setas minimas ferentibus, margine antico lateri- busque setosis, lateribus postice rectis, antice incurvatis angulis anticis porrectis, fere rectangulis, angulis posticis obtusis, bre- viter rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, sat remote punctatis, punctis minutissime setosis, setis raris majo- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 163 ribus; pygidio mediocriter crebre punctato, ante apicem setoso. Pectoris medio longitudinaliter leviter sulcato et utrinque parce setoso, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis ; abdominis segmentis singulis una serie trans- versa setarum obtectis; femoribus posticis subopacis, fortiter dila- tatis, antice et postice setosis; tibiis posticis valde dilatatis et fortiter abbreviatis. — Long. 9 mm. Hab.: Kamerun (Joko). Die Art ist der N. bibosa Brsk. sehr ähnlich, der Fühler- fächer des J’ ist etwas länger, die Hinterschienen sind breiter. Die Stirn ist matt, fein punktiert und mit einigen Borsten be- setzt. Der Clypeus zeigt eine runzlige Punktierung und in der Mitte eine sehr schwache Erhabenheit. Er ist nach vorn ver- jüngt, hinter dem ausgebuchteten Vorderrande befindet sich eine Borstenreihe. Die Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des /’ ist ein wenig länger, der dreigliedrige Fächer des 2 etwas kürzer als der Stiel. Das letzte Glied des Stieles ist beim 2 mehr oder weniger dornförmig ausgezogen. Das Hals- schild ist ziemlich dicht und fein punktiert, die Punkte tragen winzige Börstchen. Der Vorderrand und die Seitenränder sind be- borstet. Letztere sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Die Vorderecken sind vorgezogen und fast rechtwinklig, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügel- decken tragen Punktreihen, die flachen Zwischenräume sind ziemlich weitläufig mit winzig beborsteten Punkten bedeckt, ver- einzelte Punkte tragen grölsere Börstchen. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert, hinten abstehend beborstet. Die Mitte der Brust ist leicht längsgefurcht und jederseits mit weitläufig stehenden Borsten besetzt. Die Seiten der Brust und die Hinter- hüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern stehen Borsten. Die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Quer- reihe kräftiger Borsten. Die Hinterschenkel sind sehr dünn tomentiert und schimmern daher seidenartig. Sie sind sehr stark verbreitert, vorn und hinten mit einer Borstenreihe versehen, ihr Hinterrand ist nicht gebuchtet. Auch die Hinterschienen sind stark verbreitert und stark verkürzt, in der Basalhälfte weitläufig mit feinen nadelrissigen Punkten besetzt. Neoserica transvaalican. sp. d'. N. bibosae Brsk. similis. Opaca, supra nigro-fusca, subtus brunnea. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, post suturam setis nonnullis instructa, clypeo rugoso-punctato, antrorsum an- gustato, marginibus elevatis, margine antico leviter sinuato, post marginem anticum una serie setarum obtecto ; antennis rufo-Havis, 11% 164 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite paulo longiore, fabelli articulo primo parum abbreviato ; prothorace sat crebre punctato, punctis setas minutissimas ferentibus, margine antico lateribusque setosis, illo medio producto, lateribus leviter cur- vatis, angulis anticis porrectis, fere rectangulis, angulis posticis obtusis, rotundatis; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, sat remote punctatis, punctis minutissime setosis, interstitiis, alternis setis paulo majorıbus instructis; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utringue parce setoso; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato- punctatis, punctis setas minimas, juxta pectoris coxarumque latera setas validiores ferentibus; abdomine transversum setoso ; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, antice et postice setosis; tibiis postieis sat fortiter dilatatis, modice abbreviatis. — Long. 9 mm. Hab.: Transvaal (Zoutpansberg). Oben schwarzbraun, unten braun, der N. bibosa Brsk. ähn- lich, aber schon durch die Form des Halsschildes unterschieden. Die Stirn ist matt, hinter der Naht mit einigen Borsten ver- sehen. Der Clypeus ist runzlig punktiert, nach vorn verschmälert, der erhabene Vorderrand ist leicht ausgebuchtet, hinter dem Vorderrande steht eine Borstenreihe. Die rotgelben Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des co’ ist etwas länger wie der Stiel, das erste Glied des Fächers ist ein wenig verkürzt. Das Halsschild ist ziemlich dicht mit winzig beborsteten Punkten bedeckt. Der Vorderrand und die Seitenränder tragen abstehende Borsten, ersterer ist in der Mitte vorgezogen. Die Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgestreckt und fast rechtwinklig, die stumpfwinkligen Hinterecken sind abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte sind mit win- zigen Börstchen besetzt. Auf den abwechselnden Zwischenräumen, welche etwas angedunkelt sind, stehen die Punkte weitläufiger und tragen diese Zwischenräume je eine Reihe deutlicherer Börst- chen. Das Pygidium ist mit einer mäfsig diehten Punktierung versehen. Die Mitte der Brust zeigt eine schwache Längsfurche und beiderseits derselben einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten besetzt, die winzige Börstchen, neben den Seitenrändern gröbere Borsten tragen. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe von Borsten versehen. Die Hinterschenkel sind matt, mäfsig verbreitert, vorn und hinten beborstet. Die Hinterschienen zeigen eine ziemlich starke Ver- breiterung und sind etwas verkürzt, auf der Fläche fast un- punktiert. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 165 Neoserica litoralis n. sp. d'. N. kilimandscharoanae Brsk. similis. Opaca, rufo-brunnea. Capite, fronte opaca, parce punctata, setis raris instructa, clypeo rugoso-punctato, antrorsum paulo angustato, marginibus elevatis, margine antico subsinuato; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite longiore, paulo curvato ; prothorace mediocriter crebre subtiliter punctato, lateribus setosis, postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis productis, rectangulis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis; elytris seriatim punc- tatis, interstitiis paulo convexis, sparsim punctatis, punctis minu- tissime setosis, setis nonnullis majoribus; pygidio mediocriter dense punctis obtecto. Pectore medio leviter sulcato et utrinqgue parce setoso; coxis posticis umbilicato-punctatis, punctis setas brevissimas, juxta coxarum latera setas validiores ferentibus; ab- domine transversim setoso; femoribus postieis opacis, modice dilatatis, antice et postice una serie setarum instructis; tibiis postieis sat fortiter dilatatis et modice abbreviatis. — Long. 8 mm. Hab.: Deutsch-Ostafrika (Daressalam). Die Art ist in Färbung und Gestalt der N. kilimandscharoana Brsk. ähnlich, doch sind die Hinterschenkel weniger verbreitert und länger. Die Stirn ist matt, weitläufig punktiert und ver- einzelt beborstet. Der Clypeus trägt eine dichte runzlige Punk- tierung. Er ist nach vorn ein wenig verschmälert, der erhabene Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des ’ ist länger als der Stiel und leicht gebogen. Das Halsschild ist mäfsig dicht und fein punktiert, neben den Seiten des Halsschildes tragen die Punkte winzige Börstchen, vereinzelt auch längere Borsten. Die Seitenränder sind beborstet, hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Die Vorderecken sind vorgezogen und rechtwinklig, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügel- decken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach ge- wölbt und weitläufig punktiert. Die Punkte sind sehr kurz be- borstet, vereinzelte Börstchen sind länger. Das Pygidium ist mit einer mäfsig dichten Punktierung versehen. Die Mitte der Brust ist leicht längsgefurcht und jederseits weitläufig beborstet. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, die winzige Börst- chen, neben den Seitenrändern der Hüften kräftigere Borsten tragen. Die einzelnen Bauchsegmente sind mit einer Querreihe von Borsten versehen. Die matten Hinterschenkel sind mäfsig verbreitert und tragen am Vorderrande und vor dem Hinterrande eine Borstenreihe. Die Hinterschienen sind ziemlich stark ver- breitert und mälsig verkürzt, auf der Fläche mit flachen Punkten versehen. 166 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Neoserica harrarensisn. Sp. d'. Oblonga, fusca, opaca, parum sericea. Capite, fronte opaca, sparsim punctata, juxta oculos et post suturam raris setis instructa ; clypeo subrugoso-punctato, antrorsum paulo angustato, margine antico elevato, leviter sinuato post marginem anticum setas nonnullas ferente; antennis rufo-Havis, 10-articulatis, fla- bello maris 4-articulato, stipite parum longiore; prothorace sat dense punctato, punctis minutissime setosis, margine antico medio perparum producto, lateribus setosis, leviter curvatis, angulis antieis porrectis, fere rectangulis, angulis postieis obtusis, breviter rotun- datis; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, parce punctatis, punctis setas minimas ferentibus, interstitiis alternis raris setis paulo majoribus instructis; pygidio sat remote punctato, punctis nonnullis setosis. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque setoso, coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setis instructis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis, setis sat remote postieis; femo- ribus posticis opacis, modice dilatatis, antice et posite setosis ; tibiis postieis paulo fortius dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 10 mm. Hab.: Abessinien (Harrar). G. Kristensen leg. III. 1910. Von länglicher Gestalt, matt braun, oben etwas dunkler. Die Stirn ist matt, weitläufig punktiert, neben den Augen und hinter der Naht mit vereinzelten Borsten. Der Clypeus ist etwas runzlig punktiert, nach vorn ein wenig verjüngt, der erhabene Vorderrand ist leicht gebuchtet. Hinter dem Vorderrande stehen einige Borsten. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des 9’ ist nur wenig länger als der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich dicht punktiert, die Punkte sind mit äulserst winzigen Börstchen besetzt, der Vorderrand ist kaum merklich vorgezogen. Die beborsteten Seitenränder sind leicht gebogen, die vorgestreckten Vorderecken sind fast rechtwinklig, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Flügel- decken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind ganz schwach gewölbt, etwas angedunkelt und weitläufig punktiert. Die Punkte sind winzig beborstet, die abwechselnden Zwischenräume tragen einige deutlichere Börstchen. Das Pygidium ist ziemlich weit- läufig punktiert, vereinzelte Punkte sind mit Borsten besetzt und befinden sich gleichfalls Borsten vor dem Hinterrande. Die Mitte der Brust zeigt eine flache Längsfurche und beiderseits Borsten. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern stehen Borsten. Die einzelnen Bauchsegmente tragen je eine Querreihe von Borsten, die Borsten sind ziemlich weit- läufig gestellt. Die Hinterschenkel sind matt, mäfsig verbreitert, Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 167 vorn und hinten mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinter- schienen sind ein wenig stärker verbreitert und etwas verkürzt. Microserica obscurella n. sp. d'. Nigra, opaca, pedibus nigro-fuscis. Capite parce setosa, fronte opaca, clypeo remote sat subtiliter punctato, medio leviter convexo, antrorsum angustato, margine antico subsinuato; an- tennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite breviore, flabelli articulo primo parum abbreviato; prothorace sub- tiliter punctato, lateribus margineque antico setosis, illis postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis productis, angulis posticis rectangulis; elytris leviter sulcatis, parce punctatis; pygidio sat remote punctato, punctis minutissime setosis. Subtus pectoris medio linea impressa longitudinali et utringue una serie setarum instructo ; coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdomine transversim setoso ; femoribus posticis opacis, sat fortiter dilatatis, postice setis raris instructis; tibiis posticis angustis, modice abbreviatis. — Long. 5 mm. Hab.: Sumatra (Manna). M. Knappert leg. Eine kleine rundliche schwarze Art von ähnlicher Gestalt wie M. globula Brsk. Sie scheint der mir unbekannten, gleich- falls von Sumatra beschriebenen M. agraria Brsk. ähnlich zu sein, doch ist bei dieser Art der Fächer des J' so lang wie der Stiel. ‚ Der Kopf ist weitläufig mit Borsten besetzt, die Stirn ist matt, der Clypeus ist ziemlich fein und zerstreut punktiert, in der Mitte schwach erhaben, nach vorn verjüngt, der Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich ausgebuchtet. Die Fühler sind zehn- gliedrig, der viergliedrige Fächer des ’ ist etwas kürzer als der Stiel, das erste Fächerglied ist ganz schwach verkürzt. Das Halsschild läfst infolge der Tomentbekleidung eine Punktierung nur undeutlich erkennen. Der Vorderrand und die Seitenränder sind beborstet. Letztere sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind rechtwinklig. Die Flügeldecken sind schwach gefurcht und weit- läufig punktiert. Die Nahtwinkel sind abgerundet und mit einer kräftigen Borste besetzt. Auf dem Pygidium stehen die Punkte ziemlich zerstreut und sind winzig beborstet. Die Mitte der Brust trägt eine eingerissene Längslinie und beiderseits eine Borstenreihe. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt und neben den Seitenrändern beborstet. Jedes Bauchsegment zeigt eine Querreihe kräftiger Borsten. Die Beine sind schwarzbraun, die Hinterschenkel sind ziemlich stark verbreitert und vor dem Hinterrande mit 2—3 Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind schmal und etwas verkürzt. Ich verdanke diese Art Herrn Dr. H. J. Veth in Haag. 168 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Microserica pentaphyllan. sp. M. sexflabellatae Mos. similis. Rufo-flava, opaca, parum sericea, capite prothoracisque parte anteriore viridi-nigris, elytro- rum sutura lateribusque, pectore abdomineque obscuratis. Capite, fronte nigro-viridi, opaca, sat remote, punctata, post suturam una serie setarum instructa; clypeo parce setoso, antrorsum paulo angustato, marginibus elevatis, margine antico leviter sinuato ; antennis rufo-flavis, flabello maris 5-articulato, stipiti longitudine fere aequali, fabello feminae 3-articulato, stipite paulo breviore; prothorace sat crebre punctato, punctis setas minutissimas feren- tibus, margine antico lateribusque setosis, illo medio vix paulo producto, lateribus postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis, brevissime rotundatis; elytris leviter sulcatis, sulcis irregulariter seriatim punctatis, punctis minutissime setosis, interstitiis paulo convexis, fere im- punctatis; pygidio mediocriter crebre aut remote punctato, in femina nitido. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque setis raris obtecto, coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus posticis subopacis, modice dilatatis, antice et postice setas nonnullas ferentibus; tibiis posticis haud dilatatis, paulo abbreviatis. — Long. 5,5—6 mm. Hab.: Java occ. Burmeister hat eine mir unbekannte serica pleophylla mit gleichfalls fünfgliedrigem Fühlerfächer des 0’ von Java beschrieben; doch ist bei dieser Art der männliche Fühlerfächer lang und ge- bogen. Die vorligende Art ist der M. serflabellata Mos. in Grölse und Färbung sehr ähnlich und liegen mir auch 2 Exemplare mit ganz schwarzer Oberseite vor. Solche Exemplare haben Ähnlich- keit mit M. hastata Brsk., welche nach einem 2 beschrieben wurde, doch ist diese Art grölser, die Börstchen auf den Flügel- decken sind deutlicher, das dritte Fühlerglied ist kürzer als beim 2 der vorliegenden Art. Die Stirn ist schwarzgrün, weitläufig oder mälsig dicht mit kurz beborsteten Punkten besetzt, hinter der Naht befindet sich eine Reihe kräftiger Borsten. Der Clypeus ist fein punktiert, mit zwei Reihen grober Borstenpunkte besetzt, in der Mitte mit leichter Erhabenheit. Nach vorn ist der Clypeus schwach ver- jüngt, die Ränder sind aufgebogen, der Vorderrand ist sehr leicht ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des ist fünfgliedrig und fast so lang wie der Stiel, der Fächer des 2 ist dreigliedrig und so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist hinten rotgelb, vorn schwarzgrün. Es ist ziemlich dicht mit Punkten besetzt, BE u Ed Ze a. se 0 a 22 Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 169 _ die äufserst winzige Börstchen tragen. Der Vorderrand und die Seitenränder sind abstehend beborstet und befinden sich zuweilen auch Borsten auf dem Diskus, namentlich hinter dem Vorderrande. Letzterer ist kaum etwas vorgezogen, die Seitenränder sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Die Vorderecken sind vor- gestreckt, die Hinterecken sind stumpfwinklig und ganz kurz ab- gerundet. Die Flügeldecken sind rotgelb, die Naht und die Seiten sind dunkler gefärbt. Sie sind leicht gefurcht, .die Furchen sind mit unregelmäfsigen Punktreihen versehen, die schwach erhabenen Zwischenräume sind fast punktfrei. Alle Punkte tragen winzige Börstchen, im Nahtwinkel steht jederseits eine kräftige Borste. Das Pygidium ist beim of matt und mälsig dicht punktiert, beim $ ist es glänzend und weitläufig mit feinen Punkten besetzt. Die Unterseite ist schwarzbraun gefärbt, die Beine sind heller. Die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche und jederseits _ einige Borsten. Die Hinterhüften tragen Nabelpunkte und sind neben den Seitenrändern mit Borsten besetzt. Die einzelnen Bauchsegmente sind mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinter- schenkel sind mäfsig verbreitert, beim od’ etwas mehr wie beim 9. Vorn und hinten tragen sie einige Borsten. Die Hinterschienen sind nicht verbreitert, etwas verkürzt. Microserica confusan. Sp. M. sexflabellatae Mos. similis. Rufo-flava, opaca, fronte viridi, elytrorum sutura lateribusque obscuratis. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, post suturam setosa, clypeo nitido, sparsissime punctato, duabus seriebus setarum instructo, antrorsum paulo angustato, marginibus elevatis, margine antico subsinuato; an- tennis rufo-flavis; 10-articulatis, stipitis articulo tertio elongato, flabello maris 6-articulato, stipiti longitudine aequali, flabello feminae 3-articulato stipite breviore; prothorace mediocriter crebre subtiliter punctato, margine antico lateribusque setosis, disco post marginem anticum setas erectas ferente, lateribus postice fere rectis, levissime sinuatis, antice incurvatis, angulis anticis por- rectis, angulis postieis paulo obtusis; elytris seriatim punctatis, punctis minutissime setosis, interstitiis parum convexis, fere impunctatis; pygidio mediocriter crebre punctato ante apicem setoso. Corpore infra pectoris medio linea longitudinali impressa et utrinque setis raris instructo , coxis posticis umbilicato-punc- tatis, punctis setas minimas, juxta coxarum latera setas validas ferentibus; abdomine seriebus transversis setarum obtecto ; femo- ribus posticis opacis, sat latis, ante marginem posticum setis nonnullis instructis; tibiis posticis vix parum dilatatis, paulo abbrevatis. — Long. 5,5 mm. 170 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Hab.: Sumatra (Sockaranda). Ein Pärchen dieser Art aus coll. Dohrn fand ich in der Brenskeschen Sammlung als M. Modiglianii Brsk. bestimmt. Letztere Art hat jedoch einen viergliedrigen männlichen Fühlerfächer. Die vorliegende Art ist der M. sewflabellata Mos. von Java sehr ähn- lich. Sie unterscheidet sich durch etwas breitere Hinterschenkel und schwächer gewölbte Zwischenräume der Flügeldecken. Sie ist rotgelb, die Stirn ist grün, die Naht und die Seiten der Flügel- decken sind angedunkelt. Die Stirn ist fein punktiert, hinter der Naht mit einer Borstenreihe versehen. Der Clypeus ist schwach und weitläufig punktiert, stark glänzend, bei dem einem der beiden vorliegenden Exemplare ist die Basis des Clypeus matt. Er trägt 2 Borstenreihen, ist nach vorn ein wenig verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist ganz schwach ge- ‘ buchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 7 ist so lang wie der Stiel und sechsgliedrig, doch sind die Fächerglieder sehr schwer zu zählen. Der Fühlerfächer des ? ist dreigliedrig und so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit feinen Punkten bedeckt. Der Vorderrand und die Seitenränder sind beborstet. Letztere sind hinten ganz leicht gebuchtet, vorn einwärts ge- bogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind ein wenig stumpfwinklig.. Hinter dem Vorderrande des Hals- schildes stehen aufgerichtete kräftige Borsten. Die Flügeldecken tragen Reihen winzig beborsteter Punkte, die schwach gewölbten Zwischenräume sind fast punktfrei. Auf dem Pygidium stehen die Punkte mäfsig dicht, vor dem Hinterrande befinden sich Borsten. Das Pygidium des vorliegenden $ ist, mit Ausnahme eines kleinen glänzenden Apikalfleckes, matt. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits derselben eine Reihe Borsten. Die Nabelpunkte der Hinterhüften sind mit win- zigen Börstchen, neben den Seiten der Hüften mit kräftigen Borsten besetzt. Die Hinterschenkel sind matt, ziemlich breit, vor dem Hinterrande mit einer Borstenreihe. Die Hinterschienen sind kaum ein wenig verbreitert, schwach verkürzt. Microserica hexaphyllan. sp. d'. M. sexflabellatae Mos. similis, minor. Opaca, fusca, supra plus minusve olivacea. Capite, fronte viridi, opaca, subtiliter punctata, post suturam setis instructa, clypeo basi opaca, parce punctato, sparsim setoso, antrorsum paulo angustato, margine an- tico subsinuato ; antennis rufo-favis, 10-articulatis, stipitis arti- culo tertio elongato, flabello maris 6-articulato, stipiti longitudine aequali, flabelli articulo primo plus minusve abbreviato; protho- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 171 race sat crebre punctato, lateribus margineque antico setosis, illis postice levissime sinuatis, antice incurvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis paulo obtusis; elytris leviter sulcatis, suleis punctatis, punctis minutissime setosis, interstitiis fere im- punctatis; pygidio mediocriter dense punctato ante apicem setoso. Pectoris medio leviter sulcato et utrinque setis raris obtecto ; coxis postieis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femo- ribus posticis opacis, sat latis, ante marginem posticum setis raris obtectis; tibiis posticis paulo abbreviatis. — Long. 4,5 mm. Hab.: Sumatra (Manna). M. Knappert leg. Diese Art ist gleichfalls der M. sexflabellata Mos. von Java ähnlich. Sie unterscheidet sich, abgesehen von der Bildung des Forceps, durch das Fehlen der Borsten auf dem Halsschilde vor dem Schildchen. Die Färbung ist braun, doch ist die Oberseite mehr oder weniger gedunkelt, das Halsschild ist meist olivengrün. Die Stirn ist matt, grün, fein punktiert, hinter der Naht mit einer Borstenreihe versehen. Der Clypeus ist fein und weitläufig punktiert, mit einigen Borsten besetzt, in der Mitte zuweilen mit schwacher Erhabenheit, seine Basis ist matt. Nach vorn ist der Clypeus wenig verjüngt, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist kaum merklich ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, das dritte Stielglied ist verlängert, das erste Glied des sechsgliedrigen männlichen Fächers ist mehr oder weniger verkürzt. Das Halsschild ist ziemlich dicht punktiert, der Vorderrand und die Seitenränder sind beborstet. Letztere sind hinten sehr leicht gebuchtet, vorn einwärts gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinter- ecken sind nur sehr wenig stumpf. Die Flügeldecken sind schwach gefurcht und in den Furchen mit winzig beborsteten Punkten besetzt, die Zwischenräume sind fast unpunktiert. Das Pygidium trägt eine mälsig dichte Punktierung und vor dem Hinterrande einige Borsten. Die Mitte der Brust ist schwach längsgefurcht und beiderseits zerstreut beborstet. Die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, neben den Seitenrändern Borsten. Jedes Bauch- segment zeigt eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind ziem- lich breit, matt, hinten vereinzelt beborstet. Die Hinterschienen sind ein wenig verkürzt. 2 Exemplare dieser Art verdanke ich Herrn Dr. H. J. Veth in Haag. Microserica septemflabellata n. sp. d'. M. pyrrhopoecilae Brsk. similis et affınis. Flavo-brunnea, opaca, paulo opalescens, capite viridi, clypeo interdum rufescente, elytrorum lateribus, fascia transversa media fasciaque apicali 172 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. nigris aut nigro-fuscis. Capite sat remote punctato, fronte opaca, clypeo parce setoso, antrorsum haud angustato, margine antico elevato, subsinuato ; antennis rufo-favis, 10-articulatis, stipitis articulo tertio elongato, flabello maris 7-articulato, stipite lon- giore, leviter curvato; prothorace mediocriter crebre punctato, lateribus margineque antico setosis, illis postice rectis, antice in- curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis obtusis ; elytris leviter sulcatis, sulceis fortiter punctatis, punctis minutis- sime setosis, interstitiis impunctatis; pygidio mediocriter dense punctis obtecto. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utringue una serie setarum instructo ; coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis, abdomine transversim setoso; femoribus posticis nitidis, modice dilatatis, ante marginem posticum setis nonnullis instructis; tibiis posticis paulo dilatatis et paulo ab- breviatis. — Long. 6 mm. Hab.: Sumatra (Pangherang-Pisang, E. Modigliani leg.; Manna, M. Knappert leg.). Bei der Beschreibung der M. pyrrhopoceila führt Brenske Berl. ent. Zeit. 1899, p. 172, 2 Männchen an, die von den typischen Exemplaren abweichen, und spricht die Vermutung aus, dafs sie vielleicht einer anderen Art angehören. Ich fand dieselbe Art auch von Manna in der coll. Veth und die Untersuchung des Forceps ergab die Verschiedenheit von pyrrhopoeeila. Der Unterschied zwischen beiden Arten liest in der Bildung der Hinterschienen. Die Art ist gelbbraun, matt, schwach opalisierend, der Kopf ist grün, der Clypeus zuweilen rötlich schimmernd. Die Seiten- ränder der Flügeldecken, eine mittlere Querbinde und eine End- binde derselben sind schwarz oder schwarzbraun. Der Kopf ist ziemlich weitläufig punktiert, die Stirn ist matt, der Olypeus ist vereinzelt beborstet, nach vorn nicht verjüngt, der erhabene Vorderrand ist schwach gebuchtet. Die Fühler sind rotgelb, der Fächer des 0’ ist siebengliedrig, länger als der Stiel und leicht gebogen, das dritte Glied des Stieles ist stark verlängert. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, der Vorderrand und die Seitenränder sind beborstet, die letzteren sind hinten gerade, vorn einwärts gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinter- ecken sind stumpfwinklig. Zuweilen finden sich in der Mitte des Diskus 2 angedunkelte Makel. Die Flügeldecken sind leicht gefurcht und in den Furchen kräftig punktiert, die Punkte sind mit winzigen Börstchen besetzt, die leicht gewölbten Zwischen- räume sind punktfrei. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Punkten bedeckt und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten versehen. Die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche und beider- seits eine Borstenreihe. Die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 173 bedeckt, neben den Seiten beborstet. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe kräftiger Borsten. Die Hinterschenkel sind glänzend, mälsig verbreitert, vor dem Hinterrande mit vereinzelten Borsten. Die Hinterschienen sind im Gegensatz zu pyrrhopoecila etwas ver- breitert und verkürzt. Hyposerica madagascariensis.n. sp. Statura H. grossae Blch. Fusca, tomentosa, opalescens. Capite sparsim setoso, fortiter punctato, celypeo leviter rugoso, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico subsinuato; an- tennis rufo-Havis, 9-articulatis, labello maris stipite parum longiore, flabello feminae stipite paulo breviore; prothorace sat crebre sub- tiliter punctato, margine antico medio producto, lateribus setosis, leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis ob- tusis, breviter rotundatis; elytris levissime rugosis, mediocriter dense punctatis, setis raris parvis instructis, costis indistinctis, fere impunctatis; pygidio crebre punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio linea longitudinali impressa et utrinque setis nonnullis instructo, coxis posticis irregulariter umbilicato- punctatis, juxta latera una serie setarum obtectis; abdomine haud crebre setoso, segmento primo densius setis instructo ; femoribus postieis nitidis, modice dilatatis, ad apicem versus paulo angu- statis, antice et postice setas ferentibus. — Long. 12 mm. Hab.: Madagascar (Pays Androy). Alluaud leg. 1900. Die Art ist von der Gröfse der H. grossa Blch., jedoch weniger breit. Sie unterscheidet sich namentlich durch die ein wenig breiteren, nach dem Ende zu weniger verjüngten Hinter- schenkel. Sie ist braun, dünn tomentiert, stark opalisierend. Der Kopf ist kräftig punktiert und zerstreut beborstet, der Clypeus ist leicht gerunzelt, nach vorn verjüngt, der Vorderrand ist kaum merklich ausgebuchtet. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist beim o’ ein wenig länger als der Stiel, beim $ etwas kürzer als derselbe. Das Halsschild ist fein und ziemlich dicht punktiert. Der Vorderrand ist in der Mitte vorgezogen, die Seitenränder sind beborstet, sehr leicht gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind ganz kurz abgerundet. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt, mälsig eng punktiert und ver- einzelt kurz beborstet. Flache Rippen markieren sich undeutlich durch einfassende Punktreihen und nur sehr weitläufige Punk- tierung. Das Pygidium ist dicht punktiert und hinten beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beider- seits zerstreut stehende Borsten. Die Hinterhüften sind unregel- mälsig mit Nabelpunkten bedeckt, neben den Seiten steht eine Borstenreihe. Die Bauchsegmente sind überall, wenn auch nicht 174 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. dicht beborstet. Auf dem ersten Bauchsegment stehen die Borsten enger wie auf den übrigen Segmenten. Die Hinterschenkel sind glänzend, an der Basis nur mälsig verbreitert , nach dem Ende zu ein wenig verschmälert, vorn und hinten mit einer Borsten- reihe besetzt. Die Hinterschienen zeigen nach dem Ende zu eine schwache Verbreiterung. Die Vorderschienen sind deutlich drei- zähnig. Euphoresia laminatan. sp. Sf. E. pygiali Brsk. similis. Olivaceo-fusca, opaca, flavido- squamosa. Clypeo cupreo, nitido, rugoso-punctato, antrorsum perparum modo angustato, margine antico sinuato; fronte olivacea, opaca, parce squamosa, juxta oculos dense squamis flavis obtecta; antennis rufo-brunneis, flabello maris stipiti longitudine aequali; prothorace antrorsum angustato, lateribus leviter curvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis paulo obtusis, dorso mediocriter crebre squamoso, vittis tribus indistinetis fere glabris; . scutello, medio glabro excepto, dense flavido-squamoso; elytris striatis, irregulariter squamosis, interstitiis paulo convexis, maculis glabris obscurioribus instructis; pygidio brunneo, albo-squamoso, macula media basali nigra, glabra.. Subtus pectoris medio sparsim squamoso, coxis posticis abdominisque medio mediocriter crebre squamis obtectis, pectoris, coxarum posticarum abdominisque lateribus densius squamosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus posticis paulo dilatatis, ad apicem versus angustatis, parce squamosis, margine postico in parte basali intus lamina triangulari instructo ; tibiis posticis parum dilatatis et parum abbreviatis. — Long. 8,5 mm. Hab.: Franz. Congo (Chari-Tchad). Die Art ist der E. pygialis Brsk. ähnlich, aber durch eine andere Bildung der Hinterschenkel ausgezeichnet. Sie ist grünlich- braun, matt, mit gelblichen Schuppen besetzt. Der glänzende Clypeus ist kupfrig, runzlig punktiert, nach vorn nur ganz schwach verschmälert, der Vorderrand ist leicht gebuchtet. Die Stirn ist matt und weitläufig punktiert, neben den Augen steht ein Kranz dicht gestellter gelber Schuppen. Die Fühler sind rotbraun, der Fächer ist beim 0’ so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist nach vorn verjüngt, die Seiten sind leicht gebogen, die Vorder- ecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind schwach stumpf- winklig. Die Oberfläche ist mäfsig dicht mit gelblichen Schuppen bedeckt, 3 undeutlich begrenzte Längsbinden sind schuppenfrei. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte dicht gelb beschuppt. Die Flügeldecken sind unregelmälsig mit gelblichen Schuppen be- setzt, die schwach gewölbten Rippen tragen schuppenfreie dunklere Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 175 Flecke. Das Pygidium ist braun und weils beschuppt, ein grölserer mittlerer Basalfleck ist schwarz und unbeschuppt. Die Mitte der Brust zeigt eine flache Längsfurche und ist sehr weitläufig mit feinen spitzen Schuppen besetzt. Die Hinterhüften und die Mitte des Abdomens sind mälsig dicht mit gröfseren elliptischen Schuppen bedeckt, während dieselben auf den Seiten der Brust, der Hinter- hüften und des Abdomens dicht stehen. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind nur sehr dünn tomentiert, weitläufig beschuppt, etwas verbreitert, nach dem Ende zu verjüngt. Während bei pygialis der innere Rand der Hinterschenkel an der Basis bogenförmig hervortritt, ist hier beim o’ (2 unbekannt) ein winkliger Ansatz vorhanden, dessen längerer Rand sehr fein sägeförmig gekerbt ist. Die Hinter- schienen sind nur schwach verbreitert und sehr wenig verkürzt. Euphoresia gabonanan. Sp. d'. E. maculiferae Brsk. similis. Opaca, supra olivaceo-fusca, subtus brunnea. Capite, clypeo nitido, viridi-cupreo, rugoso- punctato, antrorsum paulo angustato, margine antico sinuato, post marginem anticum setis nonnullis instructo,, fronte opaca, in parte media parce squamosa, juxta oculos dense squamis favidis obtecta; antennis brunneis, flabello maris stipiti longi- tudine fere aequali; prothorace antrorsum angustato, lateribus postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis porrectis, angulis posticis paulo obtusis, dorso sat remote albido-squamoso, vitta media longitudinali maculisque nonnullis indistinctis glabris; scutello, medio excepto, haud dense squamoso ; elytris striatis, irregulariter albido-squamosis, squamis magnitudine inaequalibus, interstitiis paulo convexis, alternis latioribus, maculis glabris obscurioribus instructis; pygidio albido-squamoso, macula basali oblonga glabra, olivacea. Subtus coxis posticis leviter rugosis, umbilicato-punctatis, juxta latera setosis, abdomine mediocriter crebre albido-squamoso, segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus posticis opacis sat latis, parce squa- mosis, postice setis nonnullis instructis, margine postico dense subtiliter serrato; tibiis postieis modice dilatatis et abbreviatis. — Long. 7,5 mm. Hab.: Gabon. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art ist der E. maculifera Brsk. vom gleichen Fundort ähnlich, aber durch die Bildung der Hinterschenkel verschieden. Sie ist matt, oben dunkel olivenbraun, unten braun. Der Clypeus ist grünkupfrig, runzlig punktiert, nach vorn wenig verjüngt. Hinter dem leicht gebuchteten Vorderrande steht eine Borsten- reihe. Die Stirn ist matt, in der Mitte weitläufig beschuppt, 176 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. neben den Augen mit einem Kranz gelblicher Schuppen versehen. Die Fühler sind braun, der Fächer des / ist fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist nach vorn verjüngt, die Seiten- ränder sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen, die Vorder- ecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind schwach stumpf- winklig. Die Oberfläche ist weitläufig mit länglichen weifslichen Schuppen bedeckt, eine mittlere Längsbinde und einige undeutliche Flecke sind schuppenfrei und dunkler gefärbt. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte beschuppt, doch stehen die Schuppen nicht besonders dicht. Die Flügeldecken sind gestreift, die Zwischen- räume sind schwach gewölbt, die abwechselnden Zwischenräume sind breiter. Die weilslichen Schuppen stehen unregelmäfsig und sind von ungleicher Grölse, die breiteren Zwischenräume zeigen schuppenfreie, dunkler gefärbte Makel, welche durch Flecke aus gröfseren Schuppen getrennt werden. Das Pygidium ist braun, weilslich beschuppt, ein länglicher Basalfleck ist dunkler gefärbt und unbeschuppt. Die Hinterhüften sind leicht gerunzelt, mit Nabelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern beborstet. Das Abdomen ist nicht besonders dicht mit weiflslichen Schuppen be- setzt. Jedes Bauchsegment trägt eine in der Mitte unterbrochene Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind im Gegensatz zu maculfera matt, ziemlich breit, hinten mit einigen Borsten versehen. Der Hinterrand ist, abweichend von maculifera, auf der ganzen Länge fein sägeförmig gekerbt. Die Hinterschienen sind mäfsig verbreitert und etwas verkürzt. Euphoresia congoensis.n. Sp. JS. E. gabonanae similis. Fusco-olivacea, opaca, albo-squa- mosa. Üapite, fronte opaca, antice et juxta medium squamosa, juxta oculos dense squamis obtecta; clypeo cupreo, rugoso-punc- tato, parce squamoso, antrorsum paulo angustato, margine antico elevato, leviter sinuato, post marginem anticum setis nonnullis instructo; antennis rufo-flavis, flabello maris stipite breviore; prothorace medio sat remote, ad latera versus densius squamoso, vittis tribus obscurioribus fere glabris; scutello juxta latera squamoso; elytris striatis, interstitiis paulo convexis, haud crebre squamosis, squamis paulo majoribus rarissimis, maculis glabris obseurioribus irregulariter positis; pygidio brunneo, haud dense squamoso, ante apicem setoso, macula oblonga basali nigra, glabra. Subtus pectoris medio leviter sulcato, pectoris lateribus, coxis posticis abdomineque squamosis, coxarum latera setosis; femoribus posticis modice dilatatis, parce squamosis; tibiis posticis paulo dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 7,5 mm. Hab.: Kongostaat. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 177 Die Art ist der vorhergehend beschriebenen ‘#. gabonana sehr ähnlich und am leichtesten dadurch unterschieden, dafs die Schuppen auf den Flügeldecken mit Ausnahme ganz vereinzelter - Schuppen alle von gleicher Gröfse sind. Sie ist olivenbraun, weils beschuppt. Die Stirn ist grün, matt, am Vorderrande und neben der Mitte befinden sich Schuppen. Neben den Augen steht ein dichter Kranz gelblichweifser Schuppen. Der Clypeus ist kupfrig, runzlig punktiert, zerstreut beschuppt. Nach vorn ist er schwach verjüngt, der Vorderrand ist leicht ausgebuchtet, hinter dem Vorderrande stehen einige Borsten. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer des 0’ ist etwas kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist in der Mitte ziemlich weitläufig, an den Seiten dichter be- schuppt. Drei mittlere Längsbinden sind fast schuppenfrei und dunkler olivengrün gefärbt. Nach vorn ist das Halsschild ver- schmälert, die Seitenränder sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind nur wenig stumpfwinklig. Das Schildchen ist neben den Rändern beschuppt. Die Flügeldecken sind gestreift, die Zwischenräume sind schwach gewölbt, die Schuppen stehen wenig dicht und un- regelmälsig, etwas grölsere Schuppen finden sich nur ganz ver- einzelt. Eine Anzahl Flecke von verschiedener Gröfse und un- regelmälsig gestellt sind dunkler und schuppenfrei. Das Pygidium ist mäfsig dicht beschuppt, hinten beborstet. Die Seiten der Brust, die Hinterhüften und das Abdomen sind mit nicht be- sonders dicht stehenden Schuppen bekleidet. An den Seiten der Hinterhüften stehen Borsten und auch die einzelnen Bauchsegmente tragen eine in der Mitte breit unterbrochene Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind mälsig verbreitert, etwas matt, zerstreut be- schuppt. Die Hinterschienen sind schwach verbreitert und ein wenig verkürzt. Euphoresia Rothkirchin. sp. E. baliolae Brsk. similis, paulo major. Brunnea, opaca, albo- squamosa, squamis setiformibus, pedibus nitidis. Capite, fronte opaca, parce squamosa, juxta oculos dense squamis obtecta, clypeo rufo, rugoso-punctato, antrorsum parum angustato, margine antico elevato, subsinuato, post marginem anticum setis raris obtecto; antennis rufo-flavis, flabello maris stipiti longitudine fere aequali, flabello feminae stipite breviore; prothorace medio sat remote, juxta latera densius squamoso, vittis tribus obscurioribus, glabris; scutello, medio excepto, squamoso; elytris striatis, interstitiis paulo convexis, laxe punctatis, punctis setas minutas ferentibus, setis raris majoribus, maculis glabris obscurioribus; pygidio mediocriter crebre squamoso, macula parva basali nigra, glabra. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft II. 12 178 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque parce setoso ; pectoris lateribus coxisque posticis mediocriter dense squamis ob- tectis; abdomine sparsim squamoso, abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus tibiisque posticis paulo dilatatis, parce squamosis. — Long. 6 mm. Hab.: Kamerun (Bamenda). v. Rothkirch leg. Die Art ist der F. baliola Brsk. ähnlich. Sie ist etwas grölser und sind die Schuppen noch feiner als bei baliola. Sie ist braun, matt, die borstenartigen Schüppchen sind weils. Die Stirn ist matt, weitläufig mit Schüppchen bedeckt, neben den Augen steht ein Schuppenkranz, der hier wegen der schmalen feinen Schuppen nicht sehr dicht erscheint. Der Clypeus ist rot, runzlig punktiert, nach vorn wenig verjüngt, sein Vorderrand ist schwach ausge- buchtet, hinter dem Vorderrande stehen einige Borsten. Der Fühlerfächer ist beim 0’ fast so lang wie der Stiel, beim 2 kürzer. Das Halsschild ist in der Mitte ziemlich weitläufig mit feinen schmalen Schuppen bedeckt, an den Seiten des Halsschildes sind die Schuppen ein wenig kräftiger und stehen dichter. 3 mittlere Längsbinden sind dunkler gefärbt und schuppenfrei. Das Schild- chen ist mit Ausnahme der Mitte beschuppt. Die Flügeldecken sind gestreift, die Zwischenräume sind schwach gewölbt. Sie sind ziemlich zerstreut mit winzigen borstenartigen Schüppchen besetzt, vereinzelte Schüppchen sind gröfser. Auf den Zwischen- räumen befinden sich dunkle unbeschuppte Flecke. Das Pygidium ist mälsig dicht mit feinen Schüppchen besetzt, ein kleiner Basal- fleck ist schuppenfrei und dunkler. Die Mitte der Brust trägt eine flache Längsfurche und beiderseits derselben zerstreut stehende Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mälsig dicht mit borstenartigen Schuppen bedeckt, auf dem Abdomen stehen dieselben noch etwas weitläufiger. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel und Hinter- schienen sind schwach verbreitert und zerstreut beschuppt. Gen. Empecamenta Brsk.—= (Isocamenta Klb.). In der Bearbeitung der Scarabaeiden der Deutschen Zentral- Afrika-Expedition 1907—1908 sagt Herr Prof. Kolbe p. 336 bei der Gattung KEmpecamenta: „Über die Arten von KEmpecamenta herrscht keineswegs Klarheit.“ Dafs Herr Prof. Kolbe sich über die Empecamenta-Arten nicht klar ist, ersieht man schon daraus, dafs es ihm unbekannt ist, dafs Brenske die Camentiden sowohl mit neungliedrigem wie mit zehngliedrigem Fühler, welche in beiden Geschlechtern einen viergliedrigen Fächer haben, in die Gattung Empecamenta gestellt hat (Berl. Ent. Zeit. 1896, p. 341). Brenske hat 4 Arten mit neungliedrigem Fühler beschrieben, | I N | | \ f | | | | j | Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 179 nämlich abyssinica, Sierrae Leonis, variolosa, Bennigseni. Herr Prof. Kolbe kennt diese Arten nicht und trotzdem beschreibt er neue Arten mit neungliedrigem Fühler. Er errichtet. auf diesen die Gattung I/socamenta. Ich habe bereits früher darauf hingewiesen, dafs es bei den Melolonthiden und vor allem bei den Sericinen falsch ist, auf Grund der Fühlergliederzahl allein neue Gattungen abzutrennen. Nicht blofs, dafs man dadurch eng verwandte Arten voneinander trennt, sondern es kommen auch zuweilen Arten so- wohl mit neungliedrigem wie mit zehngliedrigem Fühler vor. Apogonia aeratan. sp. fd. 4A. aereae Blch. similis. Nigro-aenea, nitida, interdum paulo cupreo-micans. Capite prothoraceque sat crebre punctatis, elypei margine antico late rotundato ; scutello punctis nonnullis obtecto, fere laevi; elytris fortiter punctatis, punctis minutissime setosis, costis parum convexis, laevibus; pygidio grosse punctato, punctis pilosis. Subtus medio parce, ad latera versus densius punctata, punctis setas ferentibus; abdominis lateribus in parte anteriore subcarinatis; tibiis anticis bidentatis, dente tertio inter- . dum obsoleto. — Long. 10 mm. Hab.: India (Khasia Hills). Die Art ist der A. aerea Blch. sehr ähnlich, doch ist der Clypeus flacher abgerundet, die Punktierung des Halsschildes ist weniger kräftig. Der Forceps ist ganz anders gebildet. Sie ist schwarz, erzschimmernd, zuweilen auch mit schwachem Kupfer- schimmer. Der Kopf und das Halsschild sind ziemlich dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist flach bogenförmig. Die Punkte des Halsschildes tragen äufserst winzige Börstchen,, die Seiten sind hinter der Mitte bogenförmig erweitert, die Vorder- ecken sind schwach vorgezogen, fast reehtwinklig, die Hinterecken sind stumpfwinklig. Das Schildchen ist glatt oder trägt einige feine Punkte. Die gleichfalls winzig beborsteten Punkte der Flügel- decken sind gröber wie die auf dem Halsschild. Die fast flachen Rippen der Flügeldecken sind glatt und werden von Punktreihen eingefalst. Die Punkte auf dem Pygidium sind grols und fein grau behaart. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter mit groben Punkten besetzt, welche helle Börstchen tragen. Die Seiten des Abdomens sind im vorderen Teile etwas kantig. Die Beine sind schlank. Die Vorderschienen sind zwei- zähnig, doch findet sich zuweilen noch ein dritter Zahn schwach angedeutet. Ein Exemplar dieser Art aus der Coll. Brenske ist mit dem Fundort Caleutta versehen. 12° 180 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Apogonia rufofusca.n. sp. A. untformi Blch. similis. Rufo-fusca, nitida. Capite dense subrugoso-punctato, clypeo antrorsum angustato, margine antico truncato, angulis anticis rotundatis; prothorace leviter rugoso, sat crebre punctato; scutello subtiliter parce punctulato, fere laevi; elytris subrugosis, fortiter punctatis, costis paulo convexis, fere impunctatis; pygidii punctis magnis, pilosis. Subtus sat remote punctata, punctis breviter setosis; pedibus gracilibus, tibiis anticis bidentatis. — Long. 7—8 mm. Hab.: Hongkong. Die Art ist in Färbung und Gestalt der A. uniformis Blch. ähnlich, aber schon durch die Skulptur des Kopfes unterschieden. Sie ist rotbraun, glänzend. Der Kopf ist dicht, etwas runzlig punktiert, die Stirn ist hinter der Naht ein wenig quergewulstet. Der Clypeus ist nach vorn verjüngt, der Vorderrand ist gerade abgestutzt, die Vorderecken sind breit abgerundet. Das Halsschild ist sehr leicht gerunzelt und ziemlich dicht, nach den Seiten zu enger mit Punkten besetzt. Die Seiten sind hinter der Mitte . bogenförmig erweitert, die Vorderecken sind nur sehr wenig vor- gezogen und rechtwinklig, die Hinterecken sind stumpfwinklig. Das Schildchen trägt nur einige feine Punkte. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt und grob punktiert. Die schmalen Rippen sind ein wenig gewölbt und fast punktfrei. Die grofsen Punkte des Pygidiums tragen feine Haare. Die Unterseite ist ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte sind mit kurzen hellen Börstchen besetzt. Das Abdomen ist an den Seiten nicht geleistet, aber kantig. Die Beine sind schlank, die Vorderschienen sind zwei- zähnig, Apogonia calcutiana n.-sp. A. ferrugineae Fab. similis et affınis. Nigro-aenea, nitida, tarsis fuscis. Capite mediocriter crebre punctato, clypei margine antico late rotundato; prothorace eadem statura ut in A. ferruginea, sat remote punctato; scutello fere laevi; elytris levissime rugosis, fortiter punctatis, costis indistinctis, angustis, impunctatis; pygidio grosse umbilicato-punctato, punctis pilosis. Subtus medio spar- sissime punctato, lateribus mediocriter crebre punctis obtectis, punctis breviter setosis; abdominis lateribus haud carinatis; pedibus gracilibus, tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Hab. : Calcutta. Die Art ist der mir vom gleichen Fundort vorliegenden A. ferruginea Fab. sehr ähnlich. Sie unterscheidet sich durch eine etwas schwächere Punktierung der Oberseite, sowie durch viel schlankere Hinterbeine. Sie ist schwarz mit etwas Erzschimmer, Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 181 die Tarsen sind braun. Der Kopf ist mäfsig dicht punktiert, der Clypeus ist vorn breit abgerundet. Auf dem Halsschilde stehen die Punkte ein wenig weitläufiger wie auf dem Kopf, die Gestalt des Halsschildes ist dieselbe wie bei ferruginea. Das Schildchen ist fast unpunktiert. Die Flügeldecken sind sehr leicht gerunzelt und ziemlich eng und grob punktiert, doch sind die Punkte nicht so kräftig wie bei /erruginea. Die Rippen sind sehr schmal und unpunktiert. Die grofsen Punkte des Pygidiums sind fein behaart. Die Unterseite ist in der Mitte nur sehr weitläufig punktiert. Die Seiten von Brust und Abdomen sind mäfsig dicht mit groben Punkten bedeckt, die kleine helle Börstchen tragen. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Hinterschenkel und Hinter- schienen sind sehr dünn. Die Vorderschienen tragen am Ende 2 Zähne. Apogonia viridimicansn. sp. Rufo-brunnea, nitida, viridi-micans. Capite crebre punctato, fronte post suturam indistinetam anguste laevi, clypeo antrorsum angustato, margine antico truncato, angulis anticis late rotun- datis; prothorace levissime rugoso, sat dense punctato, lateribus post medium rotundato-ampliatis, angulis anticis paulo productis, angulis posticis obtusis; scutello fere laevi; elytris mediocriter crebre punctatis, leviter rugosis, costis parum convexis, fere im- punctatis; pygidio punctis magnis pilosis obtecto. Corpore infra medio parce, juxta latera densius punctato, punctis setis albis aut squamis angustis instructis; abdominis lateribus haud carinatis; tibiis antiecis bidentatis, dente tertio minutissimo. — Long. 5—6 mm. Hab.: Luzon (Tayabas).. Von Herrn Prof. C. F. Baker er- halten. Braun, glänzend, auf der Oberseite mit grünlichem Schimmer. Der Kopf ist dicht punktiert, die Naht ist in der Mitte verloschen und die Stirn ist Eier schmal glatt. Der Clypeus ist nach vorn verschmälert, der Vorderrand ist gerade, die Vorderecken sind breit abgerundet. Das Halsschild ist sehr leicht gerunzelt und ziemlich dicht mit Punkten besetzt. Es ist etwas hinter der Mitte am breitesten, nach hinten stark, nach vorn schwächer verschmälert, die Vorderecken sind etwas vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und undeutlich abgerundet. Das Schildchen trägt nur vereinzelte Punkte. Die Flügeldecken sind gleichfalls schwach runzlig und mäfsig dicht mit groben Punkten bedeckt. Die nur mit einigen feinen Punkten besetzten Rippen sind sehr schwach gewölbt. Die grofsen Punkte des Pygidiums sind behaart. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, nach 182 Deutsch. Ent. Zeitschr, 1916. den Seiten zu enger punktiert. Die Punkte tragen weilse Borsten oder schmale weilse Schuppen. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Beine sind schlank, doch sind beim 2 die Hinterschenkel ein wenig breiter als beim 5. Die Vorderschienen sind am Ende zweizähnig, beim 2 findet sich noch ein schwacher dritter oberer Zahn, der beim 5’ kaum angedeutet ist. Schizonycha angolensis.n. sp. cf. S. angolanae Brsk. similis. Rufo-brunnea, nitida, capite prothoraceque rufis. Capite asperato - punctato, carina frontali medio producto, clypeo antrorsum angustato, margine antico leviter sinuato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo breviore ; prothorace longitudine latiore, sat remote punctato, punctis minutissime setosis, lateribus pilosis, subcrenu- latis, angulis anticis et posticis obtusis; scutello laxe punctato; elytris leviter rugosis, sat crebre punctatis, punctis setas minutas ferentibus; pygidio sparsim aut mediocriter dense punctato. Subtus pectore episternisque flavo-pilosis, abdomine laxe punctato, punctis pilis instructis, abdomine maris medio paulo concavo; tibiis antieis tridentatis, -articulo primo tarsorum posticorum secundo parum breviore. — Long. 15 mm. Hab.: Angola (Huamba). Die Art ist der leider nach einem sehr defekten 2 beschriebenen S. angolana Brsk. sehr ähnlich, doch ist bei ihr der Kopf überall raspelartig punktiert, der Stirnkiel ist in der Mitte etwas vor- gezogen. Der Vorderrand des Clypeus ist sehr leicht gebuchtet. Die rotgelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim schlank, aber nicht ganz so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich weitläufig mit winzig beborsteten Punkten besetzt, welche nicht so grob sind wie bei angolana. Die Seitenränder des Halsschildes sind behaart und leicht gekerbt, die Vorderecken und Hinterecken sind stumpfwinklig, der Wulst beiderseits vor dem Hinterrande ist glatt. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind ganz leicht gerunzelt und ziemlich dicht punktiert, die Punkte sind winzig beborstet. Das Pygidium ist bei dem einen der vorliegenden Exemplare weitläufig, bei dem anderen mäfsig dicht mit Punkten besetzt. Die Brust und die Episternen sind mit langen gelben Haaren bekleidet. Das Ab- domen, welches beim 5 in der Mitte konkav ist, ist weitläufig punktiert und trägt jeder Punkt ein gelbes Haar. Die Vorder- schienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist nur wenig kürzer als das zweite. Die beiden Krallenzähnchen sind fast von gleicher Länge, doch ist der innere Zahn etwas kräftiger als der Endzahn. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 183 Schizonycha kamerunan. sp. d'. S. litorali Mos. similis. Rufo-brunnea, nitida, capite pro- thoraceque paulo obscurioribus. Capite asperato-punctato, carinae frontalis medio paulo producto, clypeo antrorsum angustato, mar- gine antico leviter sinuato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipite breviore; prothorace paulo post medium longitudine plus duplo latiore, antice et postice angustato, lateri- bus leviter crenulatis, angulis anticis et posticis obtusis, dorso laxe irregulariter punctato, punctis minutissime setosis; scutello punctis nonnullis instructo; elytris subrugosis, sat dense punctatis, punctis setas minutissimas ferentibus; pygidio sparsim punctato. Subtus pectoris medio parce punctato, pectoris lateribus densius punctis obtectis, punctis flavo-pilosis; abdomine remote punctato, punctis setas minutas ferentibus; abdomine maris haud sulcato: tibiis anticis tridentatis, tarsis posticis articulo primo secundo paulo breviore. — Long. 12 mm. Hab.: Kamerun (Joko). Die Art ist in Grölse und Gestalt der S. litoralis Mos. sehr ähnlich, unterscheidet sich aber schon durch das Fehlen von Schuppen auf der Unterseite. Der Kopf ist raspelartig punktiert, der Stirnkiel ist in der Mitte schwach vorgezogen, der Vorderrand des Clypeus ist leicht ausgebuchtet. Der Fühlerfächer des 7 ist bedeutend kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist etwas hinter der Mitte über doppelt so breit wie lang, nach vorn und hinten verjüngt, die Seitenränder sind leicht gekerbt, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig. Die Oberfläche des Halsschildes ist ziemlich weitläufig und unregelmäfsig mit Punkten besetzt, die unter der Lupe winzige Börstchen erkennen lassen. Das Schildchen zeigt nur einige Punkte. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt und ziemlich dicht mit winzig beborsteten Punkten besetzt. Das Pygidium trägt eine weitläufige Punktierung. Die Mitte der Brust ist sehr weitläufig punktiert, auf den Seiten der Brust stehen die Punkte enger. Sie tragen ebenso wie die Punkte der Episternen gelbe Haare. Das Abdomen ist zerstreut, in der Mitte sogar sehr weitläufig mit Punkten besetzt, welche kleine helle Börstchen tragen. Das Abdomen des 0’ zeigt keine Ventral- furche. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist etwas kürzer als das zweite. Von den beiden Krallenzähnen ist der innere Zahn ein wenig kürzer als der Endzahn. Schizonycha jokonan. sp. S. togoanae Brsk. similis, paulo major. Rufo-flava, nitida, capite prothoraceque rufis. Capite asperato-punctato, carina fron- 184 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. tali medio perparum modo producto, clypeo antrorsum angustato, margine antico subsinuato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo breviore, flabello feminae parvo; pro- thorace mediocriter crebre irregulariter punctato, punctis minu- tissime setosis, lateribus erenulatis, pilosis, angulis antieis et posticis obtusis, breviter rotundatis; scutello parce punctulato ; elytris levissime rugosis, sat dense punctatis, punctis setas minimas ferentibus; pygidio sat remote punctis obtecto. Subtus pectore episternisque pilosis, pectoris medio haud laevi; abdomine medio sparsissime, juxta latera remote punctato, punctis pilos ferentibus; abdomine maris paulo deplanato, haud sulcato; tibiis antieis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo paulo breviore. — Long. 16—18 mm. Hab.: Kamerun (Joko). Die Art ist der S. fogoana Brsk. sehr ähnlich, jedoch ein wenig grölser. Sie ist rotgelb, Kopf und Halsschild sind dunkler gefärbt. Der Kopf ist rauh punktiert, der Stirnkiel ist in der Mitte nur ganz schwach vorgezogen, weniger wie bei fogoana. Der Clypeus ist nach vorn verjüngt, der Vorderrand ist kaum merklich ausgebuchtet. Der Fühlerfächer des 9 ist etwas kürzer als der Stiel, der des 2 ist nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mäfsig dicht und un- regelmäfsig mit ganz kurz beborsteten Punkten besetzt. Die Seiten- ränder sind auf der ganzen Länge fein gekerbt und behaart, an den Vorderecken nicht aufgebogen wie bei togoana. Die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind sehr leicht gerunzelt und ziemlich dicht punktiert, die Punkte zeigen unter der Lupe winzige Börstchen. Die Punktierung des Pygidiums ist ziemlich weitläufig. Die Brust und die Episternen sind be- haart und ist die Mitte der Brust nicht glatt wie bei fogoana. Auf dem Abdomen stehen die Punkte in der Mitte sehr weitläufig, auf den Seiten ein wenig enger und sind die Punkte mit Haaren besetzt. Das Abdomen des 5 ist ein wenig abgeplattet, ohne Ventralfurche. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist etwas kürzer als das zweite. Von den beiden Krallenzähnchen ist der innere Zahn kräftiger und länger als der Endzahn. Schizonycha macrophyllan. sp. d'. S. kiwuanae Klb. simillima. Oblonga, rufo-brunnea, nitida. Capite sat remote punctato, clypeo antrorsum angustato, margine antico medio sinuato; antennis fuscis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo longiore, leviter curvato; prothorace longitudine plus Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 185 duplo latiore, lateribus post medium rotundato-ampliatis, angulis anticis et posticis obtusis, dorso levissime rugoso, mediocriter crebre irregulariter punctato; scutello parce punctulato; elytris leviter rugosis, sat dense punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio sat remote punctis obtecto. Subtus medio parce, juxta latera paulo densius punctata, punctis pilos tenues ferentibus ; , abdomine maris paulo concavo, haud sulcato; tibiis antieis tri- dentatis, tarsis postieis articulo primo secundo breviore.. — Long. 3.5. mm. Hab.: Uganda. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art ist der S. Akiwuana Klb. sehr ähnlich. Sie ist ein wenig kürzer und besitzt einen ganz anders gebildeten Forceps. Sie ist rotbraun, glänzend. Der Kopf ist ziemlich weitläufig punktiert, auf dem Clypeus stehen die Punkte ein wenig enger wie auf der Stirn. Nach vorn ist der Clypeus verschmälert, der Vorderrand ist in der Mitte ausgebuchtet. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des o ist ein wenig länger als der Stiel und schwach gebogen. Das Halsschild ist leicht gerunzelt, die Punkte stehen sehr unregelmälsig, ein wenig enger wie bei kiwuana. Der Wulst beiderseits vor dem Hinterrande ist glatt. Das Halsschild ist über doppelt so breit wie lang, etwas hinter der Mitte am breitesten. Die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig, die Seitenränder sind leicht gekerbt und beborstet. Das Schildchen trägt einige Punkte. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt und mit winzig beborsteten Punkten bedeckt. Das Pygidium zeigt eine ziemlich weitläufige Punktierung. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten etwas enger punktiert, die Punkte sind fein behaart. Die Behaarung der Brust ist viel dünner als bei kiwuana. Die Vorderschienen sind drei- zähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist etwas kürzer als das zweite. Der innere der beiden Krallenzähne ist kräftiger und länger als der Endzahn. Da Herr Prof. Kolbe als Länge seiner S. kiwuana 15—18 mm angibt, so ist es fraglich, ob er nur eine Art vor sich gehabt hat. Herr Prof. Kolbe untersucht grundsätzlich aus Mangel an Zeit nicht die Forcipes und sind daher seine Bestimmungen und Verbreitungsangaben unzuverläfslich. Holotrichia nigrescens n. sp. f'. H. rugaticoli Mos. affınis. Nigro-fusca, nitida, capite prothoraceque nigris. Capite fortiter punctato,, vertice carinato, clypeo medio exciso; antennis 10-articulatis, stipite rufo-brunneo, flabello nigro-fusco ; prothorace longitudine duplo latiore, lateribus crenulatis, post medium rotundato-ampliatis, angulis anticis et 186 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. posticis obtusis, illis paulo productis, dorso levissime rugoso, grosse sat fortiter punctato, macula postmedia indistincta laevi; scutello punctulato; elytris mediocriter dense punctatis, costis obsoletis; pygidio umbilicato - punctato. Subtus pectore flavido- piloso, abdomine medio sparsim subtiliter, juxta latera paulo densius et fortius punctato; tibiis anticis tridentatis, articulis duobus primis tarsorum posticorum longitudine aequalibus. — Long. 11 mm. Hab.: India (Dekan, Madura). Von Staudinger und Bang- Haas erhalten. Die Art ist der A. rugaticolis Mos. nahe verwandt, etwas kleiner. Sie ist schwarzbraun, Kopf und Halsschild sind schwarz. Der Kopf ist kräftig punktiert, der Scheitel ist schwach gekielt, der Vorderrand des Clypeus ist in der Mitte ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der Stiel ist rotbraun, der Fächer ist schwarzbraun Letzterer ist beim oJ’ so lang wie die 6 vorher- gehenden Glieder des Stieles zusammen, während er bei rugaticollis fast so lang wie der Stiel ist. Die Skulptur des Halsschildes ist ähnlich wie bei letzterer Art, doch ist das Halsschild weniger breit. Hinter der Mitte des Halsschildes befindet sich ein un- deutlicher punktfreier Fleck. Die Flügeldecken sind mälsig dicht punktiert, die Punkte zeigen unter der Lupe Spuren kleiner Börstchen. Rippen sind kaum merklich angedeutet. Auch auf dem Pygidium sind die Nabelpunkte mälsig eng gestellt. Die Brust ist gelblich behaart. Die Mitte des Abdomens ist weit- läufig und fein punktiert, während die Punkte an den Seiten des Abdomens etwas enger stehen und ein wenig gröber sind. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie das zweite. Die Krallen sind schlank und tragen in der Mitte einen kleinen schwach nach der Basis zu geneigten Zahn. Holotrichia brunmeipennisn. sp. cf. H. sinensi Hope simillima. Brunnea nitida, capite pro- thoraceque fere nigris. Capite dense punctato, vertice carinato, clypeo antrorsum angustato, medio exciso; antennis 10-articulatis, flabello maris parvo; prothorace post medium longitudine duplo latiore, antice et postice angustato, angulis anticis rectangulis, angulis posticis rotundatis, dorso creberrime punctato; scutello confertim punctis obtecto; elytris ecostatis, leviter rugosis, crebre punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus pectore flavo-piloso ; abdomine segmento primo crebre punctato, punctis pilosis, segmentis ceteris minus dense punctis obtectis, punctis nonnullis pilos ferentibus, tibiis anticis Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 187 tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo longitudine aequali. — Long. 18 mm. Hab.: India (Juranda). Von Staudinger und Bang-Haas er- halten. Die Art steht der ZH. sinensis Hope sehr nahe, ist jedoch etwas kleiner. Sie ist braun, glänzend, Kopf und Halsschild sind schwärzlich. Der Kopf ist dicht punktiert, der Clypeus ist vorn in der Mitte ausgeschnitten, jedoch schwächer wie bei sinensis. Die rotbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 7 ist nur klein und oval. Das Halsschild ist sehr dicht mit Punkten besetzt. Es ist hinter der Mitte am breitesten und nach vorn etwas stärker verjüngt wie bei sinensis. Die Seitenränder sind hinter der Mitte sehr schwach gekerbt, die Vorderecken sind rechtwinklig, die Hinterecken sind abgerundet. Das Schildchen ist dicht punktiert. Die Flügeldecken sind sehr leicht gerunzelt, ziemlich eng mit Punkten besetzt und nicht gerippt. Unter der Lupe zeigen die Punkte ganz winzige Börstchen. Auf dem Pygidium stehen die Punkte mäfsig dicht. Die Brust ist gelblich behaart. Das erste Bauchsegment ist dicht punktiert, die Punkte sind mit Haaren besetzt. Auf den übrigen Segmenten stehen die Punkte weniger dicht und nur vereinzelte Punkte tragen ein Haar. Die Hinterschenkel sind punktiert, vorn und hinten mit einer Borsten- reihe versehen. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist so lang wie das zweite. Der Krallen- zahn steht in der Mitte und ist schwach nach der Basis zu geneigt. Hoplia coeruleosignata.n. sp. cf’. Supra nigro-squamosa, prothoracis limbo laterali angusto et utringue macula parva basali, elytrorum basi, vitta suturali antemedia, fascia transversa media abbreviata, utrinque macula parva anteapicali margineque postico coeruleis; pygidio, corpore infra pedibusque coeruleo-squamosis; tibiis anticis tridentatis; antennis rufo-brunneis, 10-articulatis. — Long. 5,5 mm. Hab.: India (Madura). Von Staudinger und Bang-Haas er- halten. Die Oberseite ist schwarz beschuppt und mit hellblauen Zeichnungen versehen. Das Halsschild ist dicht mit schwarzen Schuppen besetzt und trägt zerstreute abstehende Borsten. Die Seiten sind hinter der Mitte bogenförmig erweitert, eine schmale blaue Seitenrandbinde zieht sich um die stumpfwinkligen Hinter- ecken herum und endet mit einem undeutlichen kleinen Makel. Das Schildchen ist schwarz. Die Flügeldecken sind dicht schwarz beschuppt. Eine schmale hellblaue Binde begleitet den Vorder- 188 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. rand und zieht an der Naht bis zur Mitte. Hier befindet sich eine beiderseits verkürzte blaue Querbinde. Ein kleiner Makel auf dem Diskus vor dem Hinterrande und der schmale Hinterrand sind gleichfalls blau gefärbt. Alle diese Zeichnungen sind nicht scharf begrenzt und daher wahrscheinlich Abänderungen unter- worfen. Das Pygidium ist dicht mit runden blauen Schuppen bekleidet, zwischen denen sich einige schmale weifsliche Schuppen befinden. Auch die Brust und das Abdomen tragen dicht stehende runde hellblaue Schuppen. Das Abdomen zeigt aufserdem einige helle Borsten. Die Beine sind schwarz und mit blauen Schuppen und weifslichen Borsten besetzt. Die Vorderschienen sind drei- zähnig. Die Krallen der Vorder- und Mittelfülse, sowie die Kralle der Hinterfülse sind gespalten. Die Fühler sind rotbraun und zehngliedrig. Bemerkungen zu Reitters Bestimmungstabelle der Melolonthidae. Von J. Moser, Berlin. In der Wien. Ent. Zeit. XXXV (1916) p. 40 bringt Herr Reitter eine Abhandlung unter dem Titel: „Strittige Gattungen in Brenskes Serica-Arten der Erde.“ Ich hatte Herrn Reitter vorgeworfen, dafs er, obgleich er von der grofsen Anzahl der Serica-Arten nur 29 gekannt hat, diese in 16 Gattungen einteilt. Herr Reitter erwidert darauf: „Meine Bearbeitung der sSerieini umfafst blofs die europäische Fauna und die der angrenzenden Länder, weshalb mir im Vergleich mit der grofsen Artenzahl der Serica-Arten der Erde, die 29 von mir angeführten Arten nicht zum Vorwurf gemacht werden durften. Die vielen Gattungen sind’ eben in der paläarktischen Region nur mit wenigen Arten ver- treten.“ Nun, ich mache Herrn Reitter nicht zum Vorwurf, dafs er nur 29 Arten gekannt hat, sondern dafs er diese in 16 Gattungen einteilt. Was versteht Herr Reitter unter einer Gattung? Die Natur kennt keine Gattungen, sondern wir stellen dieselben auf, um uns dadurch das Zurechtfinden durch die ungeheure Anzahl der Lebewesen zu erleichtern. Wir fassen eine bestimmte Anzahl von Arten mit gleichen Eigenschaften zu einer Gattung zusammen. Wenn wir da unzählige Gattungen aufstellen, so ist der Zweck der Gattung verfehlt. Die Reitterschen Gattungen Trichoserica, Cycloserica, Eusericula, Euserica, Paraserica enthalten jede nur eine Art und hätte Herr Reitter -diese Arten sehr gut in anderen Gattungen unterbringen können, zumal die Gattungsunterschiede wohl durchweg nur Artenunterschiede sind. Würde man in gleicher P2 Moser, Beitrag zur Kenntnis der Melolonthiden. 189 Weise fortfahren, das grofse Material der exotischen Serieinen nach solchen Unterschieden weiter einzuteilen, so würde das ins Un- endliche führen. Herr Reitter hat darauf spekuliert, dafs sich unter den Exoten noch weitere Arten für seine Gattungen finden würden. Eine derartige, der Mihisucht entspringende Spekulation halte ich für verwerflich, da sie der Wissenschaft keinen Dienst leistet. Ich bin mit der Brenskeschen Einteilung der Serica nicht einverstanden. Brenske hat aber im Gegensatz zu Herrn Reitter sich weise in der Anzahl der Gattungen beschränkt und die weitere Einteilung späteren Entomologen überlassen. Vorläufig fehlt noch jeder Überblick über das Material, da die Brenskesche Monographie wohl kaum die Hälfte der existierenden Arten enthält. Wie wenig Herr Reitter mit den Eigentümlichkeiten der Serieini vertraut ist, beweist der Umstand, dafs er verschiedene Gattungen einteilt, je nachdem ob die Arten einen neungliedrigen oder einen zehngliedrigen Fühler haben. Wohin stellt Herr Reitter Arten, die sowohl mit neungliedrigen wie mit zehngliedrigen Fühlern vorkommen ? Wohin stellt Herr Reitter Exemplare, die einen neungliedrigen und einen zehngliedrigen Fühler haben, wie solche nicht selten zu finden sind ? Herr Reitter meint zum Schlufls: „Ich denke, dafs die Ta- bellen übrigens kaum besser ausgefallen wären, wenn er (Brenske) sie wirklich bearbeitet hätte. Ich bin anderer Ansicht. Eine derartige Einteilung der Melolonthini, wie sie Herr Reitter in der Bestimmungstabelle p. 161 gibt, wäre bei einer Brenskeschen Be- arbeitung unmöglich gewesen. Hier heifst es in der Reitterschen Tabelle: A" Vorderrand des Halsschildes ohne häutigen Saum: Khizo- trogina, Melolonthina, Leucopholida. [4 A Vorderrand des Halsschildes mit häutigem Saume, der die Haarbesäumung ersetzt. Klauen vor der Spitze eingeschnritten. Fühler zehngliedrig, die Fahne dreigliedrig: Schizonychida, Diplotaxida. Ich empfehle Herrn Reitter die Arbeit von Herrn Prof. Kolbe Ann. Soe. ent. Belg. 1894 durchzulesen. Herr Reitter wird dann finden, dafs es unter den Schizonychida auch Gattungen gibt, bei denen der Vorderrand des Halsschildes keinen häutigen Saum hat, bei denen die Fühler neungliedrig sind und der Klauenzahn in der Mitte steht. Ferner heilst es in der Tabelle: C" Fühlerfächer des 5 und 9 mit 3 Gliedern: Rhizotrogina. C Fühlerfächer wenigstens beim 0’ aus mehr als 3 Gliedern bestehend : Melolonthina. 190 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Das ist falsch. Es gibt viele Rhizotrogina, bei denen der männliche Fühlerfächer aus mehr als 3 Gliedern besteht, so z. B. Lachno- sterna polyphylla Bates, die Gattungen Pentelia, Heptelia, Holomelia. Auch die von Herrn Reitter zu den Melolonthini gestellten und in einer Anmerkung als Übergangsglieder zwischen Rhizotrogina und Melolonthina bezeichneten Gattungen Hilyotrogus, Hexvathaenius, Hepto- phylla sind echte Rhizotrogina. Endlich heifst es in der Tabelle: B Oberlippe stark asymmetrisch, die rechte Seite mit einem überhängenden Lappen: Leucopholida. Das ist etwas ganz Neues und beweist, dafs Herr Reitter von den Leucopholida keine Ahnung hat. In Einzelheiten könnte ich Herrn Reitter noch viele Fehler in seinen Tabellen nachweisen. Ich möchte zum Schlufs nur noch erwähnen, dafs Herr Reitter die Chasmatopterim zu den sSericini stellt. Es ist ihm unbekannt, dafs die sericini eine durch die Bildung der Mundteile ausgezeichnete Familie bilden und dafs daher die Chasmatopterini wegen anderer Bildung der Mundteile nicht als eine Gruppe der Sericini betrachtet werden können. Deutsch. Ent Zeitschr. 1916. 191 Vorarlberg, nicht Vogesen ! Einige Berichtigungen zu den Kuhntschen Bestimmungs- tabellen der Käfer Deutschlands. (Col.) Von Paul Scherdlin, Strafsburg i. E. Es ist eine eigentümliche Tatsache, dafs in sonst vorzüglichen Werken mit der geographischen Verbreitung der. Tiere oder auch der Pflanzen leichtsinnig umgegangen wird. Solange ein solches Werk kein Bestimmungsbuch ist oder keine lokale Fauna oder Flora behandelt, ist das Unglück nicht grofs zu nennen, da man sich schlieflslich in Spezialarbeiten vergewissern kann, ob dieses Tier oder jene Pflanze auch wirklich in den angegebenen Lokali- täten oder Gegenden zu finden ist. Wenn aber eine Spezialarbeit grobe geographische Schnitzer aufweist, die alle Bezug auf eine und dieselbe Gegend haben und die bei einiger Aufmerksamkeit hätten vermieden werden können, so müssen eben diese Fehler wegen der Konsequenz, mit welcher sie durchgeführt sind, be- kannt gemacht werden. Dies ist der Fall mit dem von Herrn Paul Kuhnt aus Berlin herausgegebenen Werk: „Zllustrierte Bestimmungs - Tabellen der Käfer Deutschlands“ , Stuttgart 1912, E. Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung. Es sei hier gleich voraus geschickt, dafs das erwähnte Werk, obgleich es verschiedene Mängel besitzt und manchmal unzuver- lässig wird, als Bestimmungsbuch doch gut brauchbar, und der Fleifs des Verfassers sehr anzuerkennen ist. Als Forscher der elsässischen Käferfauna sehe ich mich jedoch gezwungen, gegen Herrn Kuhnt Stellung zu nehmen, da derselbein seinen Bestimmungstabellen überall als Fundort „Vogesen“ setzt, wo Schilsky in seinem vorzüglichen Ver- zeichnis „Vorarlberg“ angibt (J. Schilsky, Systematisches Ver- zeichnis der Käfer Deutschlands und Deutsch-Österreichs, Stuttgart 1909, Verlag von Strecker & Schröder). Schilsky hat auf Seite X u. a. folgende Abkürzungen: Vog = Vogesen, Vo und Vor —= Vorarlberg. Wo im Schilskyschen Verzeichnis Vog steht, gibt Herr Kuhnt richtig Vogesen an, wie z. B. bei Aydroporus opatrinus Germ. und H. depressus F. (Kuhnt S. 137, Schilsky S. 25). Wo Schilsky Vo und Vog schreibt, gibt Herr Kuhnt ebenfalls Vorarlberg und Vogesen an, z. B. bei Ohrysochloa a. coeruleolineata Duft. und C. a. senecionis Schumm. (Kuhnt S. 845, Schilsky S. 146, 147). Wo hingegen im Schilskyschen Verzeichnis nur Vo steht, schreibt 192 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Herr Kuhnt Vogesen, obwohl es sich um Vorarlberg handelt. Wo Schilsky Vo und Els (also Vorarlberg und Elsass) setzt, gibt Herr Kuhnt nur Zlsass an, z. B. bei Xanthochroa carniolica Gistl (Kuhnt S. 690, Schilsky S. 119), ein Beweis, dafs letzterer in der Abkürzung Vo die elsässischen Vogesen vermutet. Des öftern übersieht auch Herr Kuhnt die Angabe Vog von Schilsky, z. B. bei Arrhenocoela lineata Rossi (Kuhnt S. 863, Schilsky S. 150). In der Folge habe ich nun, um späteren Unannehmlichkeiten vorzubeugen, eine Liste aufgestellt, aus der zu ersehen ist, bei welchen Käfern von Herrn Kuhnt Vorarlberg mit Vogesen verwechselt wurde, oder die Bezeichnung Vogesen zufällig richtig ist. | Kuhnt, Seite 27, Schilsky, Seite 2. — (icindela litterata Sulz. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 28, S. 1. — Cicindela a. tristis D Torre. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 28, S. 1. — (. a. monticola Heer. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 37, S. 2. — Cychrus angustatus Hoppe. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 41, S. 3. — Carabus v. Hornschuchi Hoppe. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 47, S. 6. — Nebria Gyllenhali Schönh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 47T, S. 6. — N. Jockischih Strm. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 47, S. 6. — N. Bremü Germ. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 47, 8. 6. — N. Germari Heer. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 47, S. 6. — N: castanea Bon. Vorarlberg, nicht Vogesen. Diese alpine Art könnte jedoch in den Hochvogesen (Belchen, Hohneck, Schlucht usw.) vorkommen, da sie auf der Hornis- grinde, im Bad. Schwarzwald, erbeutet wurde (Conf. L. v. Heyden, Deut. Ent. Zeitschr. 1890, S. 212). K. 47, 8. 6. — N. v. brunnea Duft. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 48, S. 6. — Notiophilus rufipes Curt. Vorarlberg und Vogesen. K. 55, S. 8. — DBembidion a. sewpunctatum Heer. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 56, S. 9. — DB. inustum Duv. Vorarlberg, nicht Vogesen. Dürfte jedoch in letzteren vorkommen, da das Tier von Eichhoff bei Mülhausen i. E., und von Goubert bei Nancy erbeutet wurde. K. 60, S. 9. — B. Millerianum Heyd. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 60, S. 9. — B. decoratum Duft. Vorarlberg, nicht Vogesen. Von Geh. Rat Dr. Fischer jedoch bei Mülhausen i. E. gefangen. K. 60, S. 8. — DB. Starki Schaum. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 62, 8. 8. — DB. eques Sturm. Vorarlberg, nicht Vogesen. Scherdlin, Vorarlberg, nicht Vogesen. 193 K. 62, S. 9. — DB. Stephensi Crotch. Vorarlberg, nicht Vogesen. Dürfte jedoch in Südwest-Deutschland zu finden sein. K. 63, S. 8. — DB. tricolor F. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 63, S. 8. — DB. conforme Dej. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 67, S. 10. — Tachys sexstriatus Duft. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 69, S. 11. — Trechus nigrinus Putz. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 77, S. 13. — Badister a. suturalis Steph. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 97, S. 17. — Amara Quenseli Schönh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 102, 8. 19. — Pterostichus pumilio Dej. Vorarlberg und Vogesen. K. 104, S. 18. — P. marginalis Dej. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 105, S. 19. — P. unctulatus Duft. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 107, S. 20. — P. Panzeri Panz. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 107, S. 20. — P. v. intermedius Heer. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 107, S. 20. — P.v. Heeri Heer. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 107, S. 20. — P. fasciatopunctatus Creutz. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 107, S. 20. — /P. maultipunctatus Dej. Vorarlberg, nicht Vogesen. Auch Fauvel erwähnt das Tier irrtümlich aus den Vogesen (Conf. J. Sainte-Claire Deville, Ann. Soc. ent. Fr. 1902, p- 610). K. 117, S. 23. — Lionychus v. major Mill. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 140, S. 26. — Hydroporus morio Heer. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 141, S. 26. — H. foveolatus Heer. Vorarlberg, nicht Vogesen. Nach Wencker wurde der Käfer jedoch bei Vendenheim in der Nähe Strafsburgs beobachtet. K. 143, S. 26. — Agabus Solieri Aube. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 183, S. 30. — Anthobium aucupariae Kiesw. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 191, S. 32. — Amphichroum hirtellum Heer. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 192, S. 32. — Lesteva monticola Kiesw. Vorarlberg und Vogesen. Riehn hat diese alpine Art in den Hochvogesen (Gebweiler Belchen) erbeutet. K. 192, S. 32. — Geodromicus v. curtipennis Fauv. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 194, S. 33. — Anthophagus scutellaris Er. Vorarlberg, nicht Vogesen. . Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft II. 13 194 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. K. 196, 8. 33. — Thinobius linearis Kr. Vorarlberg, nicht Vogesen, wurde jedoch von Fauvel bei Strafsburg und von Leprieur bei Colmar erbeutet. K. 215, S. 37. — Stenus coarcticollis Epp. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 219, 8. 38. — sScopaeus sericans Rey. Vorarlberg, nicht Vogesen. Das Vorkommen im Elsafs ist zweifelhaft. K. 219, S. 38. — S. v. intermedius Rey. Vorarlberg und Vogesen. Wurde daselbst beim Forsthaus Sägmatten, im oberen Lauch- tal, erbeutet. K. 222, 8. 38. — Lathrobium bicolor Er. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 231, S. 40. — Philonthus montivagus Heer. Vorarlberg und Vogesen, wo ich das Tier kurz vor dem Krieg auf dem Hohneck fing. K. 232, S. 41. — P. aerosus Kiesw. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 238, S. 42. — sStaphylinus chloropterus Panz. Vorarlberg, nicht Vogesen. | K. 242, S. 43. — dQuedius v. migrocoeruleus Fauv. Vorarlberg | und Vogesen. Bei Epinal von J. Sainte-Ülaire Deville in Maulwurfsbauten gefunden. K. 244, S. 43. — Q. dubius Heer. Vorarlberg und Vogesen. Von Markirch, Altweier und dem Hochfeld bekannt. K. 244, S. 43. — Q. anceps Fairm. Vorarlberg und Vogesen. Wurde von Riehn im Juli 1911 auf dem Gebweiler Belchen und am Lauchensee erbeutet. K. 245, S. 44. — Q. alpestris Heer. Vorarlberg, nicht Vogesen. ! K. 246, S. 44. — Q. paradisianus Heer. Vorarlberg und Vogesen. | Von Dr. Puton in der Nähe von Remiremont erbeutet. | K. 297, S. 56. — Oxypoda induta Rey. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 303, S. 57. — Aleochara Milleri Kr. Vorarlberg, nicht Vogesen. Die Angabe von Mathieu, nach der das Tier bei Nancy gefunden wurde, ist zweifelhaft. K. 310, S. 58. — Euplectus nubigena Reitt. Vorarlberg, nicht | Vogesen. K. 313, S. 59. — Brachygluta tristis Hampe. Vorarlberg, nicht | Vogesen. | K. 316, S. 60. — Bythinus v. extremitalis Reitt. Vorarlberg, | nicht Vogesen. | K. 329, S. 63. — Nargus badius Sturm. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 347, S. 66. — Agathidium dentatum Muls. Vorarlberg, nicht | Vogesen. | Scherdlin, Vorarlberg, nicht Vogesen. 195 K. 357, S. 68. — Aetidium Boudieri Allib. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 360, S. 69. — Baeocrara littoralis Thoms. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 394, S. 191. — Aphodius Satyrus Reitt. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 411, S. 196. — Hoplia v. Karamani Reitt. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 420, S. 71. — Helophorus porculus Bedel. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 420, S. 71. — H. Schmidüi Villa. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 421, S. 72. — H. nialis Giraud. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 421, S. 72. — H. glacialis Villa. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 424, S. 72. — Ochthebius granulatus Muls. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 428, S. 73. — Hydraena polita Kiesw. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 452, S. 78. — Rhagonycha a. Scopolü Gredl. Vorarlberg, - nicht Vogesen. K. 454, S. 79. — Malthodes v. atramentarius Kiesw. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 454, S. 79. — M. alpicola Kiesw. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 455, S. 79. — M. chelifer Kiesw. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 458, S. 80. — AMalachius affinis Men. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 459, S. 80. — M. a. immaculatus Rey. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 461, S. 81. — Dasytes alpigradus Kiesw. Vorarlberg und Vogesen. Von Bourgeois und Cuny bei Gerardmer gefunden. K. 469, S. 82. — Trichodes irkutensis Laxm. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 469, S. 82. — T. javarius Il. Vorarlberg, nicht Vogesen. Das Tier dürfte jedoch in letzteren vorkommen, da es bei Stralsburg gefunden wurde. K. 472, S. 83. — DByturus a. flavescens Marsh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 474, 8. 83. —- Calitys scabra Thunb. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 479, S. 83. — Cateretes dalmatinus Sturm. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 520, S. 89. — CÜryptophagus croaticus Reitt. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 523, S. 91. — Atomaria v. hiemalis Baudi. Vorarlberg, nicht Vogesen. 19° 196 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. K. 536, S. 92. — Lathridius Pandellei Bris. Vorarlberg und Vogesen. Von Dr. Puton bei Remiremont gefangen; auch in der Umgebung von Barr beobachtet. K. 569, S. 97. — sSubcoccinella a. zonata Heyd. Vorarlberg und Vogesen. Von Pfarrer Umhang in den Hochvogesen (Belchen, Molkenrain, Hartmannsweiler Kopf) und von Zürcher bei Epinal erbeutet. K. 569, S. 97. — S. v. meridionalis Motsch. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 570, S. 97. — Hippodamia a. 11-maculata Harrer. Vorarlberg und Vogesen. Kommt am Hohneck und Schwarzen See vor. K. 571, 8. 98. — Adonia a. Carpini Geoffr. Vorarlberg und Vogesen. Wurde auf dem Hochfeld und in der Umgegend von Colmar erbeutet. K. 572, 8. 98. — sSemiadalia notata Laich. Vorarlberg und Vogesen (Hohneck, Urbach, Altweier, Schirmeck). K. 573, S. 98. — Adalia a. destitua Ws. Vorarlberg und Vogesen (Abhang des Donon). K. 577, 8. 99. — Coceinella a. lineolata Marsh. Vorarlberg, nicht Vogesen. Könnte jedoch daselbst vorkommen, da nach einer Mitteilung von Bourgeois das Tier von Pfarrer Blind im Ober-Elsals gefangen wurde. Der genaue Fundort ist nicht festzustellen. K. 581, S. 100. — -Propylaea tetragonata Laich. Vorarlberg, nicht Vogesen. Von Pfarrer L: Vouaux jedoch in der Um- gebung von Nancy gefunden. K. 589, S. 101. — Helodes Hausmanni Gredl. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 613, S. 105. — Byrrhus gigas F. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 613, S. 105. — DB. glabratus Heer. Vorarlberg und Vogesen. K. 613, S. 105. — DB. pieipes Duft. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 613, S. 105. — DB. a. inornatus Reitt. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 615, S. 106. — Syncalypta setosa Waltl. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 622, S. 106. — Corymbites testaceipennis Duft. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 623, S. 107. — Diacanthus a. ochropterus Steph. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 624, S. 106. — D. rugosus Germ. Vorarlberg und Vogesen. Ein Ex. vom Gebweiler Belchen. K. 627, S. 108. — Cryptohypnus rivularius Gyll. Vorarlberg, nicht Vogesen. Scherdlin, Vorarlberg, nicht Vogesen. 197 K. 634, S. 109. — Elater v. concolor Stierl. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 643, S. 111. — Hypocoelus procerulus Mannh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 643, S. 111. — H. v. musculus Rosenh. Vorarlberg, nicht Vogesen. | K. 652, S. 113. — Anthaxia v. helvetica Stierl. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 652, S. 113. — 4. v. angulicollis Küst. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 679, S. 117. — Episernus striatellus Bris. Vorarlberg, nicht Vogesen. Das Tier wurde jedoch von Wencker bei Hagenau und von mir im Brumather Wald gefunden. K. 686, S. 118. — Ochina ptinoides Marsh. Vorarlberg und Vogesen (Zabern, Wanzel, Frankenburg, Epinal). K. 690, S. 119. — sparedrus testaceus Andersch. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 691, S. 119. — Anoncodes fulvicollis Scop. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 713, S. 123. — Mordella a. seriatoguttata Muls. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 714, S. 123. — M. a. femoralis Baud. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 715, S. 124. — Mordellistena Schusteri Schils. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 715, S. 123. — M. a. asillaris Gyll. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 715, S. 124. — M. confinis Cost. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 718, S. 124. — Anaspis latiuscula Muls. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 719, 8. 124. — 4. Kiesenwetteri Em. Vorarlberg , nicht Vogesen. K. 734, S. 126. — Gonodera semiflava Küst. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 734, 8. 126. — G@. v. icteropa Küst. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 750, S. 130. — Helops Rossi Germ. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 763, S. 131. — Evodinus interrogationis L. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 763, S. 131. — E..a. ebeninus Muls. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 763, S. 131. — E. a. marginellus F. Vorarlberg und Vogesen. Von mir in Rufach gefangen. 198 Deutsch‘ Ent. Zeitschr. 1916. K. 764, 8. 131. — E. clathratus F. Vorarlberg und Vogesen. Bereits von Kampmann und Silbermann aus dem Elsafs er- wähnt, wurde der Käfer von mir bei Sennheim erbeutet. K. 764, S. 131. — E. a. brunnipes Muls. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 764, S. 132. — Acmaeops a. nigrieollis Muls. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 765, S. 132. — 4. septentrionis Thoms. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 776, 8. 134. — Cerambyx v. helveticus Stierl. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 779, 8. 134. — Phymatodes pusillus F. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 780, 8. 135. — (allidium coriaceum Payk. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 822, S: 141. — Gynandrophthalma diversipes Letz. Vorarlberg und Vogesen (Hohneck, Schlucht, Spitzköpfe). K. 824, S. 142. — Cryptocephalus villosulus Suffr. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 825, S. 143. — C. a. aetiops Ws. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 826, S. 142. — 0. a. albolineatus Suffr. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 827, S. 142. — (. a. pictus Suffr. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 833, S. 143. — Pachybrachis haliciensis Mill. Vorarlberg und Vogesen. Kommt auch bei Strafsburg und Mülhausen i. E. vor. K. 845, S. 147. — Chrysochloa a. nubigena Ws. Vorarlberg und Vogesen. Auf dem Hohneck von Dr. Puton erbeutet. K. 847, S. 146. — C. a. ignita Com. Vorarlberg und Vogesen. Ebenfalls auf dem Hohneck. K. 848, S. 146. — C. a. virgo Ws. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 848, S. 146. — C. a. nubila Ws. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 848, S. 146. — (C. a. atramentaria Ws. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 848, S. 146. — (..a. exwcellens Ws. Vorarlberg und Vogesen. K. 851, 8. 148. — Phyllodecta a. coeruleus Ws. Vorarlberg und Vogesen. Wurde bei Thann gefunden. K. 851, S. 148. — P. a. Cornelü Ws. Vorarlberg und Vogesen. Kommt auch bei Strafsburg vor. K. 851, S. 148. — P. a. nigricus Motsch. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 851, S. 148. — P. v. major Stierl. Vorarlberg und Vogesen. Wurde bei Bitsch gefangen. K. 853, S. 148. — Phaedon a. violaceus Ws. Vorarlberg und Vogesen. Im Wormsatal gefunden. Scherdlin, Vorarlberg, nicht Vogesen. 199 K. 857, S. 149. — Luperus a. silvestris Ws. Vorarlberg und Vogesen. Auf dem Hohneck. K. 862, S. 150. — Crepidodera frigida Ws. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 863, S. 150. — C. rhaetica Kutsch. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 865, S. 150. — Chalcoides a. jucunda Ws. Vorarlberg und Vogesen. | K. 865, S. 151. — Hippuriphila a. chalybaea Ws. Vorarlberg und Vogesen. Kommt auch bei Metz vor. K. 869, S. 151. — Pylliodes subaenea Kutsch. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 871, S. 152. — P. thlaspis Foudr. Vorarlberg und Vogesen. K. 880, S. 153. — Longitarsus fusco-aeneus Reitt. Vorarlberg und Vogesen. K. 881, S. 153. — L. pinguis Ws. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 882, S. 154. — L. rubellus Foudr. Vorarlberg und Vogesen. K. 885, S. 154. — L. viduus All. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 892, S. 156. — Cassida atrata F. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 898, S. 157. — Bruchidius pusillus Germ. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 898, S. 157. — DB. a. seminarius Baud. Vorarlberg und Vogesen. K. 922, S. 161. — Otiorrhynchus chrysocomus Germ. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 922, S. 161. — 0. v. pabulinus Panz. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 924, S. 160. — 0. teretirostris Stierl. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 925, S. 160. — 0. anthracinus Scop. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 925, S. 160. — 0. alpicola Boh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 926, S. 160. — 0. eremicola Rosenh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 926, S. 160. — 0. auricomus Germ. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 926, S. 160. — 0. squamosus Mill. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 926, S. 158. — O0. rhaeticus Stierl. Vorarlberg und Vogesen. In letzteren durch Geh. Rat Dr. Fischer erbeutet; der genaue Fundort ist jedoch nicht mehr festzustellen. K. 927, S. 159. — 0. a. rugipennis Boh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 927, S. 159. — 0. a. montanus Boh. Vorarlberg und Vogesen. Auf der Schlucht und bei Gerardmer gefunden. 2300 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. K. 927, S. 159. — 0. v. memnonius Gyll. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 928, S. 159. — 0. subcostatus Stierl. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 929, S. 159. — 0. foraminosus Boh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 930, S. 161. — Peritelus rusticus Boh. Das Vorkommen in den Vogesen ist zweifelhaft (Conf. Bourgeois , Catalogue des coleopteres de la chaine des Vosges, p. 434). K. 942, S. 164. — Strophomorphus porcellus Schönh. Das Vor- kommen in den Vogesen ist ebenfalls zweifelhaft (Conf. loc. cit. p. 442). K. 944, S. 165. — sSitona longulus Gyll. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 944, S. 165. — SS. cylindricollis Fahr. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 949, S. 166. — Lepyrus a. canus Gyll. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 956, S. 168. — Larinus turbinatus Gyll. Vorarlberg und Vogesen. K. 957, S. 168. — Tropiphorus obtusus Bonsd. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 963, S. 170. — Hypera segnis Cap. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 963, S. 170. — AH. velutina ‚Boh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 967, S. 171. — Pissodes scabricollis Mill. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 968, S. 171. — Grypidius v. atrirostris F. Vorarlberg und Vogesen. K. 971, S. 172. — Dorytomus a. rectirostris Faust. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 971, S. 171. — D. nebulosus Gyll. Vorarlberg und Vogesen. K. 973, S. 172. — Smicronya seriepilosus Tourn. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 975, S. 172. — Bagous a. nigripes Sahlb. Vorarlverg, nicht Vogesen. K. 1001, S. 178. — Limnobaris pusio Boh. Vorarlberg, nicht Vogesen. Wurde jedoch von mir in der Nähe Strafsburgs (Ruprechtsau) auf Carex gefangen. K. 1005, S. 179. — Anthonomus undulatus Gyll. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 1005, S. 179. — A. a. piri Kollar. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 1009, S. 179. — Tychius erassirostris Kirsch. Vorarlberg, nicht Vogesen. Scherdlin, Vorarlberg, nicht Vogesen. 201 K. 1009, S. 179. — T. haematopus Gyll. Vorarlberg, nicht Vogesen. Wurde jedoch im Neuhofer Wald bei Strafsburg erbeutet. K. 1013, S. 180. — Orchestes a. depressus Marsh. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 1020, S. 182. — Nanophyes annulatus Arag. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 1021, S. 182. — N. a. Mülleri Reitt. Vorarlberg , nicht Vogesen. Kommt jedoch bei Strafsburg vor (Neuhofer Wald). K. 1035, S. 185. — Apion gracicolle Gyll. Vorarlberg und Vogesen. K. 1037, S. 185. — 4. juniperi Boh. Vorarlberg und Vogesen. K. 1038, S. 185. — 4. punctirostre Gyll. Vorarlberg, nicht Vogesen. K. 1052, S. 187. — Polygraphus subopacus Thoms. Vorarlberg, nicht Vogesen. In den Kuhntschen Tabellen befinden sich noch manche andere Elsafs-Lothringen betreffende Angaben, die zum Teil zweifelhaft, zum Teil falsch sind. Letztere zu verbessern, gehört jedoch nicht in den Rahmen dieser kleinen Arbeit; es wird sich später die Gelegenheit finden, eingehender darauf zurückzukommen. Die meisten dieser Fehler hätten aber vermieden werden können, wenn Herr Kuhnt ein Verzeichnis der elsässischen Käfer zu Rate gezogen hätte. Die Kataloge von Kampmann, Wencker - Silbermann und Bourgeois hätte er nicht ignorieren und sich nicht mit Fauvels Faune gallo-rhenane begnügen sollen, die zahlreiche unrichtige An- gaben enthält (Conf. Kuhnt, Seite 1128). In zweifelhaften Fällen würden die elsässischen Entomologen Herrn Kuhnt auch gern Auskunft gegeben haben. Zum Schlufs will ich noch erwähnen, dafs mir der Gedanke fern liegt, die Illustrierten Tabellen in irgend einer Weise herabsetzen zu wollen. Wenn dieselben, was die elsässische Fauna anbelangt, auch versagen, so leistet das Werk, als Bestimmungsbuch, gute Dienste. 202 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Eın Hermaphrodit von Erebia ligea L. Von H. Marschner, Hirschberg in Schlesien. (Mit 1 Tafel.) Am 8. Juli 1915 unternahm ich eine Exkursion nach den Schneegruben unseres Riesengebirges, um einige Erebien der Gattungen euryale Esp. und ligea L. einzutragen. Die Stelle am’ Schneegrubenwege, in einer Höhe von 1130 m, wo beide Arten zusammenfliegen, sollte besonders meiner Aufmerksamkeit gewid- met sein. Hier war es mitunter sehr schwer, im Fluge beide Arten voneinander zu unterscheiden. Das Glück war mir be- sonders hold, indem es mir gelang eine gynandromorphe Form von Erebia ligea L. zu erbeuten. Das hier gefangene Tierchen, ein halbierter Zwitter, ist gut erhalten. Sein linksseitiges Flügel- paar trägt weiblichen, während bei dem rechtsseitigen männlicher Charakter ausgeprägt ist. Die linksseitige Flügelspannung be- trägt 22 mm, der rechte Flügel milst dagegen nur 20 mm. Die Augenflecke in den Zellen M?, M® und Cu? des linken Vorder- Nügels sind gröfser als diejenigen des rechten und weils gekernt. Der Augenfleck in Zelle Cu! ist beiderseitig durch einen kleinen schwarzen, ungekernten Punkt angedeutet. Die gelbrote Binde ist auf dem linken Vorderflügel entsprechend breiter als auf dem rechten. Im gleichen Gröfsenverhältnis sind auch die durch die Adern getrennten Bindenflecke der Hinterflügel. Ihre Augenflecke sind sehr klein, linksseitig in den Zellen Cu? und Cu! weils ge- kernt, in M? ungekernt und sehr schwach erkennbar; rechts- seitig sind diese Augenflecke. alle drei ungekernt und weichen auch in ihrem Gröfsenverhältnis von Cu? nach M®? hin zurück. Die weilsen und braunen Fransen sind dem Grölsenverhältnis der Flügel entsprechend linksseitig breiter als rechtsseitig. Der Hinterleib ist seiner Form nach weiblich. Deutsche Ent. Zeitschr. 1916. Abb. 1 Abb. 2 Belling, Vom alten schlesischen Apollofalter ei er Zr IN fa ET; .,.o PECH Er Deutsche Ent. Zeitschr. 1916. Tafel Abb. 3 Belling, Vom alten schlesischen Apollofalter Marschner, Ein Hermaphrodit von Eregia ligea L. I. Br re N, f Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 203 Vom alten schlesischen Apollofalter. Von H. Belling. Mit 2 Tafeln. Durch die Güte des Herrn W. Hoefig in Berlin-Mariendorf "bin ich in den Besitz eines Weibchens des alten schlesischen Apollos, Parnassius apollo silesianus, Marschner, gelangt. Diese Apolloform gilt bekanntlich als gegenwärtig in den Sudeten völlig ausgerottet. Da zudem die Zahl der davon in öffentlichen und privaten Sammlungen noch vorhandenen Stücke nicht grols sein dürfte, werden Angaben über den alten „Schlesier“, für einen gröfseren Leserkreis nicht unerwünscht sein. Erscheinen derartige Mittei- lungen, insbesondere auch die über die Fundorte der Falter, im einzelnen zwar unbedeutend, so bieten sie in ihrer Gesamtheit immerhin die Möglichkeit, aus ihnen Schlüsse auf die einstige Verbreitung von Parnassius apollo in jenem Gebirge zu ziehen. In diesem Sinne mögen die nachstehenden Zeilen hingenommen werden und Besitzern alter schlesischer Apollofalter Anregung geben, mit Angaben über ihre Seltenheit und deren Geschichte hervorzutreten. Selbstverständlich ist es, dafs solche Aufzeichnungen verbürgt und einwandfrei sein oder doch einen hohen Grad von Wahrscheinlich- keit haben müssen; denn unbewiesene und falsche Berichte sind nur zu leicht im Stande, ein unrichtiges Bild von dem Gegenstand zu liefern und den Forschungen nach der ehemaligen örtlichen Ver- breitung des Falters Schwierigkeiten zu bereiten. Diese Erwägungen führen mich zunächst dazu, für das mir übereignete Stück den Nachweis zu suchen, dafs es wirklich ein echter schlesischer Apollo- falter ist. Die Echtheit schlielse ich 1. aus der Aufschrift des dem Tiere angehefteten alten Merk- zettels, die besagt, dals es am 10. 7. 1874 bei Liebau ge- fangen worden ist, 2. aus dem Umstande, dafs der Falter der Sammlung eines alten, als zuverlässig und gewissenhaft bekannten Entomologen, nämlich des verstorbenen Kanzleirats Grunack entstammt. (Grunack hätte das Stück als schlesisches sicher nicht gelten lassen, wenn er gegen dessen Herkunft aus Schlesien irgend welche Bedenken gehabt hätte), 3. aus dem Vorhandensein aller Merkmale, die nach den ver- öffentlichten Beschreibungen , insbesondere nach der von Marschner in der Berl. Entomologischen Zeitschrift, 54. Band, Jahrgang 1909, gegebenen, der schlesischen Form beiwohnen sollen, 4. aus dem Eindrucke, der sich bei der Vergleichung des Tieres 204 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. mit mir zugänglich gewesenen guten Abbildungen schlesischer Stücke ergab, . aus der Übereinstimmung in Gestalt und Zeichnung meines Falters mit den Tieren in der Sammlung des Königlichen - zoologischen Museums hierselbst, SU 6. aus dem Urteile hiesiger Entomologen, die als gewiegte Kenner der Gattung Parnassius bekannt sind. Bei der geringen Zahl von Abbildungen, die von dem aus- gestorbenen Schlesier vorhanden sind, glaube ich, das Tier auf Tafel I, Abb. 1 im Bilde vorführen zu sollen. Es besitzt eine Flügelspannung von 81 mm. Vorderflügel am Innenwinkel sanft gerundet, während Vorder- und Aulsenrand in schärferem Winkel zusammentreffen. Die Grundfarbe der Flügel läfst ein reines Weils vermissen, zeigt vielmehr eine elfenbeinfarbene Tönung. Oberfläche der Vorderflügel im Diskus schwärzlich bestäubt. Reichliche schwarze Körnung am Vorderrande und an der Wurzel. Glas- saum, 5 mm breit, bis in Zelle 1b reichend und gegen den Innenwinkel spitz verlaufend. Die breite Submarginalbinde, vom Glassaum durch eine Reihe verwaschener, rundlicher Flecke der weilsen Grundfarbe getrennt, hebt sich deutlich vom Mittelfelde der Flügel ab und geht ebenfalls bis in Zelle 1b. Die schwarzen Kostal- und Zellflecke kräftig ausgebildet. Fleck 4 nach vorn und hinten sichelförmig ausgezogen und mit Fleck 1 durch eine leichte Schattenanlage verbnnden. Innenrandsfleck grofs und von rundlicher Gestalt. Auf den Hinterflügeln dringt die dunkle Wurzelfärbung gegen die Flügelmitte vor und füllt den Basalteil der Mittelzelle aus. In aufgehellter Körnung wird der äulfsere Zellenrand umfalst. Der Saum ist verdunkelt, namentlich im Be- reiche der Rippen; eine wellenförmige Auflichtung trennt ihn von der gut angedeuteten Submarginalbinde. Von den 3 Analflecken ist der mittlere grols und kräftig angelegt: der obere mehr punkt- ‘ förmig und verwaschen. Der bis 7 mm im Durchmesser haltende eckige Augenfleck in der Flügelmitte ist stark schwarz umrandet. Sein 2 mm breiter, nach aulsen zerschlissener Rand legt sich vorn platt an den Ast an. Innenteil des Fleckes lebhaft rot ausgefüllt mit geringen Spuren weilser Schuppen. Der Augenfleck am Vorderrande ist ebenfalls von eckiger Gestalt und in seitlicher Richtung etwas ausgezogen. Bei einem Durchmesser von 6 mm läfst er auf dem roten Innenfeld noch wenige weilse Schüppchen erkennen. Die Unterseite des Falters zeigt auf gelblicher Grund- farbe die gleichen Zeichnungsanlagen und Schattierungen, wie die Oberseite. Glassaum,, Marginale und Submarginale der Flügel deutlich bemerkbar. | Belling, Vom alten schlesischen Apollofalter. 205 Herr Hoefig hat mir in liebenswürdigem Entgegenkommen für diesen Schriftsatz ein weiteres Weibchen und ein Männchen der Silesianus-Form zur Verfügung gestellt. Auch diesen gleich- falls aus der Grunack’schen Sammlung herrührenden Tieren darf ihre Echtheit nicht abgesprochen werden, wie die eingehende Prüfung nach den angeführten Punkten ergeben hat. Das Weib- chen ist ebenfalls am 10. Juli 1874 bei Liebau (Schlesien) erbeutet worden, während das Männchen die Fundortangabe „Schlesien, Jägersdorf, Platow 81°!) trägt. Für ihre Darstellung im Bilde war derselbe Grund mafsgebend, wie bei dem oben beschriebenen Stücke. Das Weibchen von 84 mm Ausmafs (Tafel I unter Abb. 2) gleicht in seinem Äufseren im allgemeinen dem mir gehörigen. Ich darf daher von einer näheren Beschreibung des Tieres absehen und möchte nur darauf hinweisen, dals der Glassaum der Vorder- flügel recht breit und die Flecken gröfser und kräftiger hervor- treten, als bei meinem Stücke. Auffallen muls es bei diesem Tiere, dafs der proximale Zellfleck der Vorderflügel die gleiche Gestalt zeigt, wie der bei dem Weibchen, das in dem Werke „Lepidoptera Niepeltiana, Abbildungen und Beschreibungen neuer und wenig bekannter Lepidopteren aus der Sammlung W. Niepelt“ auf Tafel VII des Werkes unter 11 dargestellt ist und zur Unter- art P. apollo friburgensis, Niepelt zählt. In seiner Beschreibung dieser Unterart auf Seite 57/58 a. a. O. sagt Niepelt, dafs ein charakteristisches Merkmal der schwarze gewinkelte Fleck am Zellschlufs im Vorderflügel sei, der distal einen scharfen Zahn trägt. Der bezügliche Fleck bei dem vorliegenden Weibchen läfst die gedachten Kennzeichen besonders auf dem linken Flügel eben- falls deutlich erkennen. Das Männchen (Tafel II Abb. 1) besitzt eine Flügelspannung von 76 mm. Distalrand in der Mitte ge- rade verlaufend. Grundfarbe schön weils. Glassaum 5 mm breit, in der Mitte ausgebuchtet und etwa bis Ast 3 reichend. Dort schlielst auch die kräftig angelegte und vom Glassaum gut ab- gesetzte Submarginalbinde ab. Kostal- und Zellflecke treten bei mittlerer Grölse scharf hervor. Der Fleck in der Mitte der Zelle steht nach hinten frei, er erreicht die hintere Mittelrippe (costa media posterior) nicht. Auch bei diesem Männchen gewahrt man die von Niepelt hervorgehobene auffällige Gestaltung am Zellschlusse. Auf den Hinterflügeln füllt die schwärzliche Färbung des Innen- randes den Grundteil der Mittelzelle, in die sie am Queraste mit leichter Körnung eindringt. Die beiden Analflecke kräftig und länglich ausgezogen ; Submarginalbinde angedeutet. Der mittlere !) Gemeint ist wohl Jägerndorf am Altvatergebirge im österreichischen Herzogtum Schlesien. 206 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Augenfleck zeigt einen nur ganz leichten weilsen Kern, derjenige am Vorderrande ist voll rot ausgefüllt. Unterseits erscheinen die Özellen und der obere Analfleck in lebhafter roter Färbung. — Über Ausrottung, Aussterben und ehemalige Verbreitung des schlesischen Apollofalters ist seit Jahren viel geschrieben worden. Leider sind dabei manche ungenauen, unwahrscheinlichen und irr- tümlichen Angaben mit untergelaufen. Es verdient daher besondere Anerkennung, dafs Professor Dr. Pax in Breslau sich der Mühe unterzogen hat, den umfangreichen Stoff eingehend zu prüfen und mit scharfem Urteil zu sichten. Das Ergebnis der Forschung ist von ihm in seiner Arbeit „Über das Aussterben der Gattung Parnassıus in den Sudeten“ zusammengestellt worden, die in den Zoologischen Annalen, Zeitschrift für Geschichte der Zoologie, Würzburg 1915 erschienen ist. Aus dem Inhalte der meister- lichen, den Gegenstand erschöpfend behandelnden Darstellung ver- nehmen wir, dafs der Apollofalter ursprünglich neben Farnassius mmemosyne in den Sudeten vertreten war. Als Orte, wo der Apollo- falter ehedem flog, werden u. a. Fürstenstein, Kynau, Liebau (Rabengebirge), Schlesiertal, Freudenthal und Goldenstein (Altvater- gebirge), sowie Odrau und Meltsch (mährisches Gesenke) aufgeführt !). „Schon um das Jahr 1840“, heifst es in der Arbeit, „begann der Falter in Fürstenstein selten zu werden; um das Jahr 1870 war er an diesem Fundorte fast ausgestorben, wenn auch ganz vereinzelte Stücke dort vielleicht noch bis zum Jahre 1880 be- obachtet worden sind. Nur wenig später erlosch die Art im Schlesiertal und im Rabengebirge bei Liebau. Am längsten hat sich der Apollofalter im Altvatergebirge und im mährischen Ge- senke gehalten, wo er noch im Jahre 1892 vorkam. Heutzutage ist die Art in den Sudeten völlig ausgerottet.“ Was die Ursachen anlangt die das Verschwinden des Falters in den Sudeten bewirkt haben, so sind dieselben nach Dr. Pax in erster Reihe darin zu finden, dafs den Tieren bei der fortschreitenden Forstkultur die notwendigsten Daseinsbedingungen entzogen worden sind. Die Aufenthaltsorte der Falter, sonnige, nach Süden ge- neigte Felshänge, denen sich blumenreiche Bergwiesen anschmiegen, haben durch die Aufforstung eine derartige Umgestaltung erfahren, dals sie den Faltern nicht mehr zusagten. So führt auch Niepelt in seinem Aufsatz „Schlesiens Parnassier“ in der Internationalen Entomologischen Zeitung, VI. Jahrgang, 1912/13, Guben, auf Seite 259 aus, wie der in Schlesien bekannte Fürstensteiner 1!) Nach einer mir kürzlich zugegangenen glaubwürdigen Mitteilung soll der Falter in den Jahren 1880 bis 1884 auch in der Umgebung von Wüstegiersdorf am Eulengebirge gefangen worden sein. Belling, Vom alten schlesischen Apollofalter. 207 Grund in seinem jetzigen Zustande dem Apollo keine Lebens- bedingungen mehr biete. „Die Abhänge des engen Tales sind so dicht und hoch mit Bäumen bewachsen, dafs kaum ein Sonnen- strahl durchdringen kann. Die wenigen Wiesenplätze, auf denen der Apollo sich tummeln konnte, sind von hohen Bäumen ein- gerahmt, eingeengt und beschattet.“ Durch die Forstkultur soll auch die Futterpflanze des schlesischen Falters, das sSedum telephium L., verdrängt worden sein. „Ich habe“, schreibt Nie- pelt, „die Wahrnehmung gemacht, dafs das in unserer Gegend!) früher sehr häufig vorkommende Sedum telephium seit etwa 10 Jahren nur noch selten zu finden ist.“ Die moderne Forstwirt- schaft ist, wie Dr. Pax weiter ausführt, aber nur einer der Feinde gewesen, denen die schönste Zierde des schlesischen Ge- birges zum Opfer gefallen ist. „Nicht der einzige. Die in den entomologischen Fachzeitschriften niedergelegten Berichte lassen deutlich erkennen, dafs der vom Forstmanne begonnene Vernichtungs- kampf vom Insektensammler zu Ende geführt worden ist. Schmetter- linge, die im Raupenstadium gesellig leben und im Imaginalzustande als unfreiwillige Flieger sich nur auf begrenzter Flur tummeln, brauchen nicht einmal in solchen Massen weggefangen zu werden, wie Schlesiens Apollofalter, um bald dem sicheren Untergange ge- weiht zu sein.“ Es liegt hier nahe, die Frage aufzuwerfen, ob es nicht mög- lich sein würde, den Apollofalter in den schlesischen Gebirgen wieder einzubürgern. Eine dankbare Aufgabe mülste es doch sein, den prächtigen Tieren dort von neuem eine Heimat zu schaffen. In der Tat hat es in dieser Beziehung an Bemühungen nicht gefehlt; leider waren sie von Erfolg nicht gekrönt. Schon im Jahre 1888 unternahm der Verein für schlesische Insektenkunde in Breslau den Versuch, durch Aussetzen schwäbischer Apollo- raupen im Salzgrunde bei Fürstenstein den Falter wieder an- zusiedeln. Die Tiere hatten sich dort, wie die aufgefundenen leeren Puppenhülsen bewiesen, auch zu Faltern ausgebildet; eine Fortpflanzung, ein Fortkommen der Art, liefs sich jedoch nicht nachweisen. Weitere Bestrebungen zur Wiedergewinnung des herr- lichen Schmetterlings für Schlesiens Tierwelt z. B. bei Seiten- berg, Reinerz, schlugen bedauerlicherweise ebenfalls fehl. Da in- dessen das Interesse für die Sache weiterbesteht, ist die Möglich- keit vorhanden, dafs fortgesetzte Versuche endlich zu dem er- wünschten Ziele, einen Apollo in den schlesischen Gebirgen an- zusiedeln, führen werden. Die Erwartung, den alten schlesischen Apollo wieder zu bekommen, wird sich freilich nicht erfüllen. !) Nämlich bei Freiburg in Schlesien. 208 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Einstweilen muls, wie wir gesehen haben, mit der Tatsache gerechnet werden, dafs der stolze Parnassier in den Sudeten fehlt. Ich war daher höchst überrascht, als ich kürzlich von einem Sammler, einem Beamten der österreichischen Südbahn, Apollofalter erhielt, die er in der Nähe von Politz in Böhmen gefangen haben wollte. Politz, das gemeint ist, liegt im nord- östlichen Teile Böhmens an den westlichen Auslänfern des zu den Sudeten zählenden Heuscheuergebirges. Die Tiere sollen dort nahe bei einem Steinbruche an der Stralse fliegen, die von Machan nach Zaborkrk (der Name ist in dem Briefe nicht deut- lich zu lesen) führt, und alljährlich von ihm erbeutet werden. Sie sind nur von geringer Grölse (d'7' 56—63 mm, 22 67—72 mm) und machen in ihrem Äufseren den Eindruck von montanen Faltern. Dieser Umstand, die Einzelheiten, die ich bei der Lieferung der Tiere erfahren mulste, endlich die sichere Kunde, dafs der Apollo- falter in den Sudeten nicht mehr vorkommt, mulsten sogleich be- rechtigte und erhebliche Zweifel an der Richtigkeit der Fundort- angabe hervorrufen. Um mir Gewilsheit zu schaffen, wandte ich mich an mehrere sachkundige Herren. Die Auskünfte, die ich erhielt, wichen von einander ab. Während einige Herren die Möglichkeit zugeben, dafs P. apollo bei Machan zu finden sei, wird von anderer Seite das Vorkommen mit grofser Bestimmt- heit in Abrede gestellt. Aus Politz selbst erhalte ich die Nachricht, dafs Apollo in der Umgebung nicht fliege. Bei der Nähe des angeblichen Flug- platzes Machan zu den Fundorten des alten schlesischen Apollo- falters — das Rabengebirge liegt etwa 24 km davon entfernt — wäre es von Bedeutung, feststellen zu können, ob wir es hier tatsächlich mit einem Apolloflugplatze zu tun haben. Herr Julius Stephan in Reinerz (Schlesien), der sich ebenfalls um die Wiedereinbürgerung des Parnassiers in seiner Heimat bemüht hat, und dessen Wohnort nur etwa 2 Meilen von Machan entfernt liegt, hat sich zu meiner Freude bereit erklärt, im künftigen Sommer geeignete Nachforschungen anzustellen. Ich behalte mir vor, auf die Angelegenheit zurückzukommen, sobald mir Herr Stephan die freundlichst zugesicherten Mitteilungen über seine Festellungen gemacht haben wird. Den Herren, die mir so bereitwillig ihre gütige Auskunft in dieser Sache erteilt haben, darf ich erneut hierfür meinen Dank aussprechen. Danken möchte ich auch hier Herrn Photographen F. John in Berlin-Punkow für die Aufnahmen der photographischen Platten, nach denen die beigefügten Abbildungen hergestellt werden konnten. 000200... EEE EEE UT Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 209 Literatur. Marschner, H. Der „alte“ schlesische Apollo aus dem Riesen- gebirge. — Berl. Entom. Zeitschrift, Bd. 54, 1909. — Erwiderung auf „Schlesiens Parnassier“. — Intern. Entom. Zeitschrift, Guben, 6. Jahrgang. | Niepelt, W. Schlesiens Parnassier. — Intern. Entom. Zeit- schrift, Guben, 6. Jahrgang. — Lepidoptera Niepeltiana. — Abbildungen und Beschreibungen neuer und wenig bekannter Lepidoptera aus der Sammlung W. Niepelt, Zielau 1914. Pagenstecher, A. Über die Verbreitungsbezirke und die Lokalformen von Parnassius apollo L. — Jahrbücher des Nas- sauischen Vereins für Naturkunde, Wiesbaden, 62. Jahr- gang, 1909. Pax, F. Über das Aussterben der Gattung Parnassius in den Sudeten. — Zoologische Annalen, Zeitschrift für Geschichte der Zoologie, Würzburg, 1915. Ruckmann, A. Über Parnassius apollo L. — Entom. Zeitschrift, 86. Jahrgang. Stephan, J. Auf dem Aussterbeetat. Ein Beitrag zur Parnassius- Frage. — 4. Jahresbericht schles. Lehr.-Ver. f. Naturkd. 1913. Sıtzungsberichte. Zur Beachtung! Während der Dauer des Krieges sind im wissenschaftlichen Teile der Sitzungen gemachte Mitteilungen, die in den Sitzungsberichten veröffentlicht werden sollen, spätestens bis zur darauffolgenden Sitzung dem Schriftführer schriftlich ein- zureichen. Sitzung vom 14. II. 16. — Herr Heyne legt Literatur (Seitz) vor. Herr v. Chappuis spricht über die Unterscheidungsmerkmale der einander ähnlichen 3 Agrotis-Arten: A. triangulum Hufn., 4. - ditrapezium Bkh., A. c-nigrum L. und deren Stellung im System. Dr} Er führt aus, dafs in der Literatur A. triangulum meist weit von ‚den beiden anderen Formen getrennt steht, während A. ditrapezium und A. c-nigrum unmittelbar nebeneinander gestellt und als ein- ander sehr ähnlich bezeichnet werden. Er sucht an der Hand einer Anzahl besonders ausgewählter, voneinander innerhalb der- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft II. 14 210 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. selben Nominatform zum Teil stark abweichender Exemplare der 3 Formen nachzuweisen, dafs es unrichtig ist, A. triangulum von den beiden anderen Formen zu trennen. Gerade zwischen 4. triangulum und 4. ditrapezium bestünde eine grofse Ähnlichkeit, — mehr zweifellos als zwischen A. ditrapezium und A. c-nigrum. Die Zeichnungsanlage sei bei jenen beiden völlig übereinstimmend, die Flügelform zeige wesentliche Unterschiede gleichfalls nicht, variiere übrigens bei allen 3 Formen sehr (so namentlich bei A. c-nigrum). In der Färbung bestände zwischen A. triangulum und 4. ditrapezium nur insofern ein Unterschied, als A. ditrapezium meist, aber auch nicht immer dunkler gefärbt sei als A. triangulum. Der einzige konstante Unterschied in der Färbung zwischen A. triangulum und A. ditrapezium sei der, dafs bei A. ditrapezium die beiden Makeln, und zwar besonders die Nierenmakel matt lila- graubraun beschattet wäre, während sie bei 4A. Zriangulum die gleiche Farbe trage wie die übrigen Teile des Vorderflügels. Dem- gegenüber bestände zwischen A. ditrapezium und A. c-nigrum ein durchaus konstanter und sehr ins Auge fallender Unterschied darin, dafs bei A. c-nigrum die Ringmakel stets in Form eines auf der abgestumpften Spitze stehenden Dreiecks breit weils nach dem Vorderrande zu ausgegossen sei, während die gleiche Gegend bei A. ditrapezium stets dunkel gefärbt sei. Auch die Raupen von A. ditrapezium und 4. triangulum seien einander, wie man aus den freilich nicht immer zuverlässigen Abbildungen schliefsen könne, äufserst ähnlich (dem Vortragenden ist in natura nur die Raupe von 4. triangulum bekannt), während die Raupe von A. c-nigrum grolse Unterschiede aufweise. Vortragender mufls die von ihm zur Erörterung gestellte Frage, ob nicht etwa A. ditrapezium nur eine mittel- und süddeutsche, vielleicht erst wieder im höheren Norden (wie so manche andere paläarktische Eule) häufigere Gebirgsform von A. triangulum sei, offen lassen. Er bemerkt noch, dafs A. ditrapezium nicht in der Mark Brandenburg, wohl aber in seiner Heimat Schlesien vorkommt, und dafs sie, wie es scheint, immer seltener wird, jedenfalls aus dem Handel immer mehr verschwindet. Sitzung vom 21. II. 16. — Herr F. Schumacher spricht über die faunistischen und biologischen Verhältnisse der ein- heimischen Cydniden. Im Gegensatz zu anderen Autoren be- trachtet der Vortragende die Cydniden nicht als zu den Penta- tomiden (Schildwanzen) gehörig, sondern falst sie auf Grund morphologischer und biologischer Charaktere und der abweichen- den Gestaltung der Eier als besondere Familie auf. In Deutsch- Sitzungsberichte. 211 land kommen nur 14 Arten vor, welche sich auf 6 Gattungen verteilen, aus Brandenburg sind 11 Arten nachgewiesen. Während sich die Lebensweise eines Teiles der Arten unterirdisch abspielt und dieselben nur ausnahmsweise an der Erdoberfläche erscheinen, hält sich ein anderer Teil mehr auf Pflanzen auf. Letztere Arten sind lebhafter gefärbt und besitzen helle Ränder oder Flecke. Drei von den einheimischen Arten sind als ernstliche Schädlinge zu betrachten. 1. Cydnus nigrita F. In ganz Deutschland an sandigen Orten verbreitet (Dünen, Sandhügel, Sandfelder), in Brandenburg be- sonders in den Gebieten des „Talsandes“ , fehlt hier aber den Diluvialplateaus vollständig. Die Art lebt unterirdisch an Pflanzenwurzeln, überwintert im losen Sande in etwa 5 cm Tiefe und erscheint an warmen Apriltagen oft in ungeheurer Menge an - . der Erdoberfläche, teils freiwillig, teils durch den Wind blofs- gelegt. In Vertiefungen, Ackerfurchen usw. werden die Tiere oft zusammengeweht, wo sie dann meist umkommen. In einer Acker- furche zählte der Vortragende einmal auf 1 m Länge 170 Exem- plare. Auf sandigen Roggen- und auch Kartoffelfeldern kann diese Art sehr schädlich werden, wie wiederholt festgestellt wurde. Weitere Mitteilungen sollen darüber an anderer Stelle veröffent- licht werden. 2. Cydnus flavicornis F. Wegen der Kleinheit nur wenig be- achtet, aus Brandenburg sind nur wenig Fundorte und Exemplare bekannt geworden. Lebensweise wie bei der vorigen Art, hält sich nur in ganz sandigen fast vegetationslosen Orten auf (be- sonders Binnenlandsdünen), anscheinend häufiger auf den Dünen des’ Meeresstrandes. 3. Geotomus punctulatus Costa. Südliche Art, soll in Deutsch- land von Mink bei Krefeld gefunden sein, könnte noch in Elsafs- Lothringen erwartet werden. Lebt wie die folgende Art an Wurzeln an sonnigen Orten. 4. Geotomus elongatus H.-Sch. Ebenfalls eine mediterrane Art, auf deutschem Boden bisher nur einmal von Reiber bei Arols- heim in Elsafs-Lothringen gefunden. 5. Drachypelta aterrima Forst. Unsere grölste Art. Häufig in Süddeutschland, etwas seltener im Norden, zerstreut in Branden- burg, aber gewöhnlich in kleinen Gesellschaften, an sonnigen trockenen Örtlichkeiten, an Wegen, unter Steinen, mit Vorliebe nebst den Larven am Erdboden zwischen Euphorbiaceen, z. B. Tithymalus cyparissias und ähnlichen Arten. 6. Ochetostethus nanus H.-Sch. Eine kleine „pontische“ Art, die auch in Brandenburg vorkommt, noch wenig beobachtet ist 14* 212 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. und hauptsächlich im östlichen Deutschland (östlich der Elbe) vorkommt. Sie bewohnt Sandgegenden und die Hügel der ponti- schen Formation und lebt in kleinen Gesellschaften verborgen am Grunde von Artemisia campestris, Helichrysum, Verbascum. 7. Gnathoconus pieipes Fall. Nicht häufig, aber über das ganze Gebiet verbreitet, auch in Brandenburg, hierselbst an sandigen Orten und auf pontischen Hügeln, vornehmlich auf Artemisia cam- pestris, leicht gegen Abend durch Streifen zu erhalten. 8. Gnathoconus albomarginatus Gze. Wie vorige Art, etwas häufiger, an trockenen blumenreichen Orten, z. B. auf Galum. 9. Sehirus luctuosus Muls. Rey. In ganz Deutschland, ein- schliefslich Brandenburg, an sandigen Örtlichkeiten meist am Erdboden, besteigt Pflanzen selten. In Gemeinschaft mit COydnus nigrita auf sandigen Korn- und Kartoffelfeldern bisweilen in un- zähliger Menge und sehr schädlich. Überwintert in der Erde und erscheint im April massenhaft. Auch Gebien teilt mit, dafs er sie bei Inzmühlen zu Millionen auf einem unbestellten Feld beobachtet hat. Auch über diese Art sollen ausführliche .Mit- teilungen an anderer Stelle erscheinen. 10. Sehirus morio L. In ganz Deutschland, aber im Norden und auch in Brandenburg viel seltener als vorige Art. Sie hält sich in kleinen Gesellschaften besonders gern unter oder im Stengelgewirr von Boraginaceen (Fechium, : Oynoglossum) auf. 11. Sehirus biguttatus L. Hauptsächlich ein Heidetier, auch in Brandenburg, besonders gern wo Blaubeeren (Vaccinium myrtillus) frei an sonnigen Stellen wachsen, auch unter Calluna und ähn- lichen Pflanzen. Die punktlose Abart (f. concolor Nick.) auch in Brandenburg. 12. Sehirus dubius Scop. Häufig in Süddeutschland auf trockenen Hügeln an Thesium-Arten, von mir erst kürzlich für Brandenburg festgestellt, aber trotz vielen Suchens nur von einem Fundort: Gr. Jahnberge bei Paulinenaue im Havelland, einem pontischen Hügel, auf Thesium intermedium, hier aber gesellig, 13. VI. 1913. 13. Sehirus bicolor L. „Die Gemüsewanze.“ Sehr häufig in ganz Deutschland, besonders in Gemüse- und Obstgärten, sehr schädlich, z. B. an Weifs-, Rot-, Wirsing- und Blumenkohl, Mohrrüben, Petersilie, Sellerie, Dill, Pastinak, Fenchel, ferner an Fruchtsträuchern, z. B. Johannis-, Stachel- und Himbeeren, selbst auf jungen Obstbäumen und besonders auch an Spalierobst (Birnen, Äpfel, Pfirsiche), auch aufserhalb der Gärten, z. B. oft in Menge in Weifsdornhecken, sonst im Freien vereinzelt. 14. Sehirus sexmaculatus Ramb. Im wärmeren Deutschland, fehlt in Brandenburg. Lebensweise ähnlich. a Sitzungsberichte. 213 Zum Schlufs bemerkt der Vortragende noch, dafs über die Biologie der ausländischen Arten sehr wenig bekannt geworden ist. Der indische Stibaropus callidus Schiödte fliegt nachts. Dahl hat Cydniden im Bismarck-Archipel am Licht geködert, ebenso flogen in Ostafrika nach Fülleborn mehrere Arten am Licht an. Eine sehr kleine Art köderte Dahl an dem genannten Ort mit Vogelkadavern. Auf Java wird Stibaropus molginus Schiödte durch Saugen an Zuckerrohrwurzeln sehr schädlich. Die Biologie ist von Wilbrink eingehend bearbeitet (Med. Praefstat. Java Sui- kerind. Nr. 22. 1912. Siehe auch; van Deventer: Handb. Suikerint-Cultur. 2. Aufl. II. 1912). Croecistethus waltli Fieb. ist in Nordafrika schädlich an Wein. Die einheimischen Arten wurden der Versammlung vorgelegt. Herr P. Schulze setzt die Besprechung der Arbeit von Verity, Revision of the Linnean Types of Palaearetie Rhopalocera (Linn. Soc. Journ. Vol. XXXIH 1913), vergl. D. E. Z. 1915, Heft IV, p. 458—461, fort. Melitaea maturna 1758. co’, 92. Melitaea cinxia 1758. Die Type ist ein kleines lebhaft ge- färbtes 2 der skandinavischen Rasse, wahrscheinlich aus dem bota- nischen Garten von Upsala, den Linn& als Fundort anführt. Argynnis euphrosyne 1758. 1 kleines Exemplar. Argynnis dia 1767. Beschrieben nach einem österreichischen Exemplar, in der Sammlung aber nicht enthalten. Argynnis niobe 1758 (—= Arg. niobe L. f. eris aut.) 2 ganz gleiche 507 ohne Silberzeichnung auf der Unterseite der Hinter- Hügel, eins davon mit Zettel in Linn&s Handschrift. f. eris fällt damit in Synonymie zur Nominatform. Argynnis cydippe 1761 — adippe 1767 (= Arg. niobe auct.). 1 2 mit Linneischem Zettel stellt ein Exemplar von niobe mit sehr starker Silberzeichnung auf der Unterseite dar. Esper hatte also bei der Deutung des von ihm adıppe L. genannten Falters einen Fehlgriff getan. Verity schlägt für letztere Art den Namen Arg. esperi vor, indem er Espers Figuren als typisch annimmt. Es liegt allerdings ein älterer Name für Angehörige der Spezies vor, der nach den Prioritätsregeln Gültigkeit hat, nämlich syrne Borkhausen für stark abweichende von Esper abgebildete Exemplare. Argynnis aglaja 1758. 1 helles 2. Argynnis latonia 1758. 1 Exemplar der kleinen und hellen nordischen Rasse. Argynnis paphia 1758. 1 9’ von unverkennbar nordischer Herkunft mit sehr ausgesprochenen Binden und Flecken auf der Unterseite. 214 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Melanargia galathea 1758. 1 von Linn& bezetteltes grofses und dunkles 2, das scharf von den kleineren und helleren von Smith zugesteckten englischen Exemplaren absticht. Erebia ligea 1758. 1 Pärchen offenbar nordischer Herkunft, klein und ziemlich dunkel. Satyrus hermione 1764. Das Exemplar mit Linn&schem Zettel ist 1 5 der gewöhnlich als alcyone Schiff. bezeichneten Art mit sehr ausgesprochenen Speziescharakteren. Es gehört einer mitteleuropäischen Rasse an, mit ziemlich deutlicher weifser Binde auf der Unterseite der Vorderflügel und mit 2 Ozellen. Ein zweites Exemplar, ebenfalls sicher Linn&scher Herkunft, ist 1 07 der bisher unter dem Namen Aermione bekannten Art, einer kleinen mitteleuropäischen Rasse angehörig mit undeutlicher weilser Binde. L.s Originalbeschreibung ist im allgemeinen ungenügend, um mit Sicherheit eine der beiden Arten danach zu erkennen, doch ist bemerkenswert, dafs er die Binde auf der Unterseite der Vorder- flügel als lohfarben bezeichnet, ein Merkmal, das ja am leichtesten alcyone von hermione unterscheide. Das von L. bezettelte Exemplar besitzt es nun in ausgeprägtestem Mafse und es gehört ohne Zweifel zu der Art, die Linn& mit hermione bezeichnete. Wenn man diese Schlufsfolgerung annimmt, muls alcyone synonym zu hermione werden. Scopolis jag ist nicht sicher zu deuten. Esper unterscheidet zuerst beide Arten mit Sicherheit und nennt sie hermione major und hermione minor; für Satyrus hermione aut. käme also als Name S. major Esp. in Betracht. Satyrus semele 1758. 12 einer kleinen nordischen Rasse. Satyrus briseis 1764. 1 Exemplar anscheinend deutscher Herkunft. Satyrus dryas Sc. 1763 — Satyrus phaedra 1764. 1 g' wahr- scheinlich von derselben Lokalität. Epinephele jurtina 1758. Das Exemplar, welches Linn&s Zettel trägt, ist 1 schönes ? der nordafrikanischen Rasse, die allgemein unter dem Namen fortunata Alph. bekannt ist. Epinephele janira 1758. Linn&s Exemplar ist 1 kleines der vorhergehenden Art mit sehr undeutlichem Apikalozellus und ohne Spur der lohfarbenen Zeichnung auf der Oberseite. Es ge- hört offenbar zu einer mitteleuropäischen Rasse Die europäische Rasse von jurtina ist also als Jjurtina janıra L. zu bezeichnen. Pararge maera 1758. 3 Exemplare der scharf umschriebenen nordischen Rasse von geringer Gröfse, auf den Vorderflügeln ohne Spur des gelbbräunlichen Fleckens beim 9, der — wenn überhaupt vorhanden — auch beim 2 ganz rudimentär bleibt; Unterseite der Vorderflügel schokoladebraun mit einem kleinen Sitzungsberichte. 215 Fleck von tiefem Mahagonirot, Hinterflügel unterseits reichlich schwarz beschattet. Im ganzen ist diese Rasse der hiera F. ähn- licher als anderen maera.. Schilde nannte sie monotonia; der Name fällt in Synonymie zur Nominatform. Die zwischen den beiden Extremen maera typ. und adrasta Hb. stehende zentral- europäische Unterart nennt Verity vulgaris, = er als typisch die Tiere aus Florenz ansieht. Aphantopus hyperanthus 1758. co’ und $ einer kleinen Form mit kleinen Ozellen. Coenonympha pamphilus 1758 2 Linn&sche Stücke der kleinen nordischen Rasse; Hinterflügel mit dunkler Unterseite und deutlicher weilser Binde. Ooenonympha arcania L. 1761. 2 Exemplare einer sehr kleinen nordischen Rasse; die schwarzen Randbinden der Flügel sind sehr breit; das weifse Band auf der Hinterflügelunterseite dagegen ist schmal und die Ozellen klein. Nemeobius lucina 1758. 2 Linn&sche Exemplare. Thecla pruni 1758. 1 co’ mit L.s Zettel, mit nur einem kleinen Orangemond am Analwinkel der Hinterflügel und mit schmalem Orangeband unterseits. Ein zweites augenscheinlich Linne&sches Stück ist eine Th. ilieis mit rotgelbem Fleck auf den Vorderflügeln. L. hielt die Art anscheinend für spezifisch identisch mit pruni. | Zephyrus betulae 1758. 1 2 mit grolsem rotgelben Fleck auf den Vorderflügeln trägt L.s Zettel; 1 co’ ist offenbar ebenfalls linneisch. Zephyrus quercus 1758. 1 0’ anscheinend europäischen Ursprunges. Callophris rubi 1758. -Q2 der nordischen Rasse: klein, mit dunkler Unterseite und ohne jede weilse Zeichnung. borealis Krul. und polaris Möschl. sind Synonyme zur Nominatform. Für die mitteleuropäische Rasse schlägt Verity den Namen virgata vor. Chrysophanus virgaureae 1758. 3 Stücke, eins davon von L. bezettelt ; sie gehören zu einer kleinen und bleichen nordischen Rasse mit sowohl in Gröfse als in Zahl stark reduzierten Punkten. Von dieser typischen Unterart trennt Verity die Rasse der mitteleuropäischen Gebirge als inalpinus ab, indem er als typisch die Tiere aus Piemont (Valdieri 1400 m) annimmt: Gröfser und lebhafter als die Type, Zeichnungen unterseits hervor- stechender. 0’ oberseits lebhafter rot als die nordischen Tiere. Die lappländische oranuela Freyer stellt eine Rasse dar, die noch kleiner und bleicher als die Nominatform ist; also ein Analogon zu Oh. hippothoe typ. und Ah. stiberi Gerh. 216 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Chrysophanus hippothoe 1761 s. D. E. Z. 1915 p. 321. Chrysophanus phlaeas 1761. Kein Linnä&sches Exemplar vorhanden. Lampides boeticus 1767. Linn& gibt als Vaterland „Bar- baria“ an. In der Sammlung nicht vorhanden. Lycaena argus 1158. 2 0'0’, eins davon bezettelt; grols, lebhaft gefärbt, mit sehr weilser Unterseite. Lycaena idas 1761. 2 Linnäsche Exemplare. Das eine mit L.s Zettel ist ein völlig braunes 2 mit einem gelben Mond- fleck am Analwinkel. Artzugehörigkeit nicht sicher, Verity ist mehr geneigt sie zu argyrognomon Bergstr. zu stellen. Das zweite Stück ist ein sicheres 2 dieser Art, mit blauer Flügelbasis, mit sehr hervorstechenden gelben Monden. Selbst wenn das braune Tier zu argus gehören sollte, so kann das blaue Stück als Type von idas L. = argyrognomon Bergstr. betrachtet werden. Für die spanische Lyc. idas Rambur schlägt Verity den Namen ZL. ram- buri vor. Lycaena arion 1758. 1 schwärzliches 7 und 1 heller ge- färbtes 9. Oyaniris argiolus 1758. Die Type stellt 1 2 der Frühjahrsbrut dar; das Stück ist von geringer Gröfse, mit schmaler schwarzer Randbinde und deutlichen Flecken auf der Unterseite. Pamphilus comma 1758. 2 9, 1%. Nordische Rasse: klein, dunkel, mit ausgeprägten viereckigen Flecken unterseits. Hesperia malvae 1758. 1 cd’. Thanaos tages 1758. 3 o'd'. Von schwärzlicher Grundfarbe, schwarze Zeichnungen sehr undeutlich. Herr P. Schulze gibt ferner eine Berichtigung zu der Notiz über die Nomenklatur von Agrotis orbona Hufn. (Sitzung vom 22. III. 16 D. E. Z. 1915 p. 325). Durch ein merkwürdiges Versehen habe er die Sachlage gerade umgekehrt dargestellt wie sie klar aus den angeführten Zitaten hervorgehe. Wenn tatsächlich A. orbona Hufn. 1767 eine Mischart sein sollte, sei die eine Kom- ponente durch Agr. subsequa Hb. 1788 (= orbona aut.) abgetrennt und der verbleibenden Art (Agr. comes aut.) käme dann der Name orbona Hufn. zu. Die Ausführungen von Prout (Ent. Rec. XV p. 221) seien ihm leider nicht zugänglich. Herr Soldanski endlich zeigt 2 Imagines und 1 Nest von Sceliphron destillatorius Dl. aus Göding in Südmähren, dem nördlichsten bisher bekannt gewordenen Fundort dieser Crabronidenart. Das aus Erde gebaute Nest war an einem Schornstein angeklebt. Ferner zeigt er einige tropische Vertreter der Gattung Sceliphron, so sSceliphron figulus Dahlb. aus Süd- Amerika, Sc. caeruleus L. aus Mexiko und Se. bengalense Dahlb. Sitzungsberichte. 217 in mehreren Exemplaren von den Seychellen. Die Nester der letztgenannten Art legt Soldanski ebenfalls vor. Sie bestehen aus kugligen Zellen von etwa 15 mm Durchmesser, die aus lehmigem Sand erbaut und stets zu mehreren aneinander geklebt werden. Häufiger als Sc. bengalense Dahlb. ist auf den Seychellen nach mündlicher Mitteilung von A. Brauer eine grölsere Art, Sc. hemipterum Fbr., die mit grofser Dreistigkeit auch in Wohn- räume eindringt und dort an Möbelstücken ihre Nester baut. Sitzung vom 28. II. 16. — Herr Heyne legt interessante afrikanische Attaciden vor, sowie Reihen von Agrotis triangulum Hufn., ditrapezium Bkh., c-nigrum L. im Anschlufs an die Vorlage des Herrn v. Chappuis in der Sitzung vom 14. II. 16. Herr Belling teilt mit, dafs die von ihm in der Sitzung vom 7. II. 16 vorgeführten Raupen von Parnassius apollo L. sämt- lich eingegangen seien, trotzdem er sie, wenn irgend möglich, der Sonne ausgesetzt habe; nach anderen sei aber nicht gerade Sonne, sondern Hitze ein Haupterfordernis für das Gedeihen der Räupchen, so habe sie Herr Hamann mit gutem Erfolge in der Ofenröhre gezogen. Hierzu zitiert Herr P. Schulze die Angaben von Hoffmann (Mitteilungen über einzelne Schmetterlingsarten in: Kranchers Entomol. Jahrb. 1909) über die Raupe von Parnassius mmemosyne L.: „Ich fand sie zu Mittag in der heifsen Sonne mit der gleichen wahnsinnigen Hast fressen, wie es apollo tut.“ Herr P. Schulze macht ferner auf zwei neuerdings von Kraufse (Arch. für Naturgesch. 81. A, 5. 1915 p. 166) be- schriebene einheimische Spannerformen aufmerksam : Bupalus pini- arıuus L. 2 f. rautheri n. f.: grau ohne Zeichnung und Amaturga atomaria L. f. felieis n. f£ Die helle Grundfarbe ist sehr aus- gedehnt und rein weils, nur die dunklen Binden sind in ganzer Ausdehnung zart hellgelb gesäumt. Ferner auf Sptlosoma urticae Esp. f. alexandri n. f£ — alle Flügel ohne jede schwarze Zeich- nung ober- und unterseits —, die von Pazsiczky in Rovortani Lapok 1915 p. 88 beschrieben wurde. Herr Belling zeigt dann eine Anzahl Hrebia pronoe pitho Hb. aus dem Grödner Tal in Tirol und bemerkenswerte Neben- formen von Callimorpha dominula L.: italica Stdf. mit gelben Hinter- Hügeln und Hinterleib, dazu f. insubrica Wackerz. mit rotgelben Hinterflügeln, lusitanica Stgr. Vorderflügel wie dominula typ., aber mit gelben Hinterflügeln, ihr nahestehend rossica Kol. mit weilsen Vorderflügelflecken und gelben Hinterfügeln ; persona Hb. mit klein- fleckigen Vorderflügeln und mit gelben, in der Aufsenhälfte ganz schwarzen Hinterflügeln, endlich den Hybriden persona X insubrica. 218 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Herr Ohaus hat ein Pärchen von Boreus hiemalis Latr. im Januar bei Harburg in Copula gefangen, von dem er das 2 vorzeigt. Zum Schlufs legt Herr Hannemann ein sehr interessantes Stück von Kndrosa kuhlweim Hb. aus Strausberg vor, das ober- und unterseits stark dunkelbraun übergossen ist. Herr P. Schulze bemerkt nachträglich zu seiner Notiz über das Vorkommen von Kriophyes salicorniae Nat. in Istrien, dafs Houard zwar in seinem Hauptwerk die Spezies nur für Italien, Sardinien und Cypern anführt, in einer späteren Arbeit aber (Ann. Soc. Ent. France 1912 p. 81) auch noch Portugal, Frankreich, Dalmatien, Griechenland, Mazedonien, Kleinasien und Syrien als Heimat an- gibt; das Vorkommen der Art in Istrien ist daher nicht verwunderlich. Sitzung vom 6. III. 16. — Der Verabredung gemäfs ist von den Anwesenden Material aus den Gattungen Cicindela und Papilio mitgebracht worden. Von den Herren Soldanski, Heyne, P. Schulze und Wanach werden die europäischen COicindela-Arten und interessante Exoten vorgelegt und die Larven von (©. hybrida L. in verschiedenen Stadien; u. a. zeigt Herr Heyne ein Stück von (icindela tri- fasciata Dej. f. subsuturalis Sowverbie vor, einer Form mit stark ver- breiterten Binden. Sie galt als aulserordentlich selten, seitdem ihr Fundort bei La Teste (Gironde) bebaut worden war. Neuer- dings ist es aber Le Moult geglückt, dort einen neuen Fang- platz aufzufinden, immerhin wird die interessante Form auch jetzt noch mit ca. 8 Mk. bezahlt. Herr v. Chappuis bemerkt u.a, dafs seiner Ansicht nach Cylindera germamica L. nur auf Lehm, Ton oder Kalk vorkäme; Herr Schirmer hat sie aber in Thüringen, Herr P. Schulze bei Lublin in Südpolen auf reinem Sand gefunden. An letzterem Ort war die Art im August 1915 aulserordentlich häufig. Die Tiere liefen gegen Mittag in Copula sehr lebhaft wie Spinnen umher, ohne sich einmal der Flügel zu bedienen. Die Herren Heinrich, Fässig, Diesterweg, Blume, Wanach, Belling und Hannemann legen dann die euro- päischen Papilio - Spezies nebst abweichenden Formen vor. Unter ihnen fallen besonders ein von Heinrich in Digne gezogenes prächtiges Stück von Papilio machaon L. f. eminens Schultz in die Augen und ein Exemplar derselben Art von Hannemann am 7. V.10 bei Strausberg gefangen: die Grundfarbe ist bleich- gelb, der roten Analmakel fehlt sowohl die blaue als auch die Sitzungsberichte. > Ha schwarze Umrandung. Ferner teilt Herr Hannemann mit, dafs er am selben Ort eine Raupe von Papilio machaon auf Tithymalus cyparissias L. fressend angetroffen habe, auch in der Gefangen- schaft wurde Zimpinella nicht mehr angenommen und das Tier mit Wolfsmilch grofs gezogen. — Es entspinnt sich darauf eine lebhafte Debatte darüber, ob der Segelfalter in der Mark beheimatet gewesen sei oder nicht. Herr Heinrich weist darauf hin, dafs schon dem alten Hufnagel das Vorkommen von P. podalirius inBrandenburg sehr zweifelhaft gewesen sei; die Herren Schumacher und v. Chappuis halten es dagegen für sicher, dafs die Art um die Mitte des vorigen Jahrhunderts z.B. bei Rüdersdorf geflogen sei, an ein Aussetzen sei wegen der damaligen schwierigen Verkehrsverhältnisse wohl nicht zu denken, auch kommt die Art in den angrenzenden ebenen Teilen Schlesiensvor, so z.B. bei Grünberg, wieSchumacher bemerkt, und bei Luckau, wo sie Ulrich vor 30 Jahren zahl- reich gefangen hat. Herr Schirmer legt den häufigsten Para- siten des Schwalbenschwanzes Dinotomus lapidator F. vor und hebt hervor, wie ganz im Gegensatz zu P. machaon P. podalirius fast schmarotzerfrei sei, so sei z. B. keine Fliegenart aus seinen Raupen bekannt geworden. Herr P. Schulze weist auf seine Mitteilungen über die Schmarotzer der Papilio-Arten in den Zool. Jahrb. 32 p. 227 u. ff. 1911 hin, wo er auch über das 2malige Auffinden von Dipteren-Larven in Segelfalterraupen berichtet habe. Herr Schumacher macht auf einen wenig bekannten Feind der Schwalbenschwanzraupe, auf das Hemipteron Jalla dumosa L., aufmerksam, das in grolser Zahl die Raupen aussauge. Herr Diesterweg hat bei Dresden eine grofse Zahl fast ganz schwarzer Raupen von Celerio euphorbiae L. gefunden, die aber keine oder nur sehr gering abweichende Falter ergaben. Endlich weist Herr Belling auf die Zeitungsartikel von ‚Prof. U. Dammer über die Zucht des Seidenspinners an Schwarz- wurzel hin, die leicht den Anschein erwecken könnten, als sei diese Art der Fütterung neu, während die Versuche Bombyx mori L. mit Scorzonera zu füttern bis weit in das vorige Jahrhundert hinaufreichen. Sitzung vom 13. Ill. 16. — Herr Ohaus spricht über die Lebensweise von Teiracha (Megacephala) Klugi Chd. unter Vor- lage einiger Exemplare dieser im ganzen Amazonastal verbreiteten Oicindelide. Der Käfer erscheint auf den Sandbänken, sobald diese beim Fallen des Wassers aus dem Strom auftauchen; er lebt den Tag über im Sand oder unter gestrandetem Holz versteckt und kommt erst mit der Dämmerung hervor, läuft sehr rasch auf dem 220 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Sand herum und fliegt auch streckenweise, zumal wenn er ver- folgt wird. Er jagt besonders eine Maulwurfsgrille, Scapteriscus orydactyla Perty, die auf den Sandbänken nahe dem Wasser lebt und ihre Anwesenheit durch die aufgeworfenen Gänge verrät. Der Käfer wird durch Licht (helles Feuer) angelockt, ist aber sehr scheu und flüchtig; der Vortragende fing ihn und die Maulwurfs- grille am 22. I. 05 am mittleren Curaray, einem Nebenflufs des Rio Napo in Ecuador. (Literat. Hahnel, Iris III, 1890, p- 270. — Ohaus, Stettin. Ent. Zeitg. 1909, p. 130.) Herr Heinrich berichtet unter Vorzeigung selbstgefangener Stücke über seine Erfahrungen beim Fang der beiden in Süd- frankreich fliegenden Vertreter der Gattung Zerynthia Ochs. (Thais F.). FPolyxena Schiff. scheint daselbst nur in der dunkleren und etwas kleineren Unterart cassandra Hb. vorzukommen. Ob- wohl das Tier von Wheeler als in Digne heimisch vermerkt wird, hat er es bei seinem dortigen Aufenthalt während fünf verschiedener Jahre nicht angetroffen. Dagegen erbeutete er es Mitte April 1914 in der Umgegend von Cannes am Fulse des Esterel-Gebirges bei Napoule am Mittelmeer. Der Falter wurde in ebenem Gelände auf einer Waldblöflse leicht gefangen, da er kein guter Flieger ist, auch nicht den Versuch machte, auf der Flucht die Höhen zu gewinnen. ZAumina L. wurde in Digne in gröfserer Anzahl erbeutet. Die typische Art fliegt dort nicht, sondern nur die Subspezies medesicaste Il. Der Falter ist häufig, bewohnt nur sonnige Abhänge der Berge und ist schwerer zu erbeuten als polyzena, da er besser fliegt, auch auf der Flucht geschickter die Vorteile des gebirgigen Geländes auszunutzen weils. Man findet ihn anfangs Mai bis etwa Mitte Juni und kann gleich- zeitig Eier, Raupen und Falter erbeuten. Die Eier werden meist an die schokoladefarbenen Blüten, weniger häufig an die Blätter und Stengel der Futterpflanze (Aristolochia pistolochia) abgelegt. Die Raupe wird demnach in ihrer Jugend mit Vorliebe die Blüten- blätter fressen, an denen man häufig Frafsspuren (runde Löcher) findet. Später bevorzugt sie die Früchte dieser Pflanze, welche mit den Früchten der Kartoffel nach Gröfse und Aussehen eine grofse Ähnlichkeit haben. Am Tage findet man die Raupen unter den Wurzelblättern der Futterpflanze oder in Steingeröll in der nächsten Nähe derselben. In anatomischer Beziehung sind die jungen Raupen dadurch interessant, dafs sie — wie die der so- genannten Microlepidopteren — nicht Klammerfülse, sondern Kranzfüfse besitzt. (Cf. P. Schulze, Eine Tagfalterraupe mit Pedes spurü coronati, Zool. Anz. XL p. 293 1912.) Die Nähr- pflanze ist ein sehr unscheinbares etwa fulshohes Pflänzchen, das auf steinigem Boden wächst und meist unmittelbar aus Steingeröll Sitzungsberichte. 221 hervorspriefst. Zur Zeit der Blüte ist die Pflanze der eigenartigen Farbe ihrer Blüten wegen leicht zu finden, während sie vorher leicht zu übersehen ist. Die f. honoratü B., welche ebenfalls vom Vortragenden selbst erbeutet wurde, ist eine von Boisduval nach Digner Typen benannte und abgebildete, anscheinend nur von dort bekannte aberrative Form der medesicaste, welche sich durch erhebliche Aus- dehnung der roten Zeichnungselemente namentlich im Saumfelde der Hinterflügel auszeichnet. Boisduval berichtet, dafs er die Form im Verhältnis von etwa 3 v. H. auch gezogen hat. Im Jahre 1912, das im Mai eine grofse Hitze in Digne aufwies, wurden dem Vernehmen nach aulser dem Stücke des Vortragenden von dortigen Sammlern noch weitere 3 Stücke erbeutet. Ob das Vorkommen in anderen Jahren diesem Verhältnis entspricht, oder ob es im Jahre 1912 etwa der Hitze wegen ein besonders häufiges war, kann Vortragender nicht beurteilen; immerhin scheint ihm der an Ort und Stelle verlangte Preis von 200 Francs für honoratü zu hoch. Man kann aber tadellose Stücke nicht leicht billiger erwerben, da die Digne besuchenden Amerikaner und Engländer den Preis bewilligen. Im übrigen ist medesicaste wenig variabel. Mitunter fehlt der rote Basalfleck auf den Hinterflügeln oder es zeigt sich statt seiner ein roter Fleck an der Mitte des Vorderrandes der Hinter- flügel. Zwei solcher Stücke wurden gleichfalls vorgezeigt. Herr Blume zeigt aus seiner Sammlung biologisches Material zur Gattung Zerynthia. Herr Schulz teilt seine Beobachtungen über das Vorkommen der Raupe von Charawes jason L. an Arbutus unedo inMentone mit. Schliefslich erzählt Herr Lichtwardt in humoristischer Weise einige Erinnerungen aus seiner Sammel- tätigkeit in Italien. Sitzung vom 20. III. 16. — Herr Heyne legt vor: Papilio tamerlanus Obth. und mandarinus Obth. aus Tibet, P. machaon L. f. tenuivittata Spengel, durch Einwirkung grofser Hitze erzielt, P. machaon hippocrates Felder aus Japan und endlich P. machaon silkimensis Moore. Herr Soldanski zeigt ein äufserlich völlig intaktes Brett, das im Innern vollständig von den Larven der Cerambycide Hylotrupes bajulus L. zerfressen ist. Er weist bei dieser Gelegen- heit darauf hin, dafs die Lebensgeschichte dieses gemeinen Käfers immer noch nicht klargestellt und die Dauer der einzelnen Ent- wicklungsstadien noch unbekannt sei. Herr Wanach legt neben interessanten kaukasischen Arten wie Carabus exaratus (Juens., obtusus Ganglb., Reitteri Retowski, 2223 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. cumanus Fisch., Königi Ganglb. die märkischen Vertreter der Gattung Carabus vor. C. (Procrustes) coriaceus L.;, C. intricatus L. bei Eberswalde; C. catenulatus Scop. bei Luckenwalde; ©. violaceus L. Erichson, Käfer der Mark Brandenburg p. 12, erwähnt merkwürdigerweise die Stücke mit grünen Halsschild- und Elytrenrändern nicht! (. variolosus F., angeblich von Biehl im Moosfenn bei Potsdam gefangen, doch hat auch Heyne, wie Ulrich bemerkt, die Art bei Alt-Buchhorst gefunden. OÖ. auronitens F. Wird von Schilsky und Kuhnt für Branden- burg angegeben, offenbar irrtümlich. ©. converus F.; C. nitens L. scheint bei Potsdam zu fehlen, in Finkenkrug nicht selten. C. auratus L. Nach Erichson bei Eberswalde, sehr häufig 1915 bei Nauen, ferner z.B. bei Krampnitz und Gatow; ©. clathratus L. von Rangnow beiBrandenburg, Hennings- dorf und in der Stolper Heide auf ödem Terrain mehrere hundert Meter vom Sumpf entfernt gefangen, von Petersdorff beim Ködern am Nonnendamm gefunden und bei Gatow. ©. granulatus L. ©. cancellatus Il. Bei Potsdam auch mit deutlichen tertiären Streifen. Ü. arvensis Hbst. Nähere Umgebung Berlins, Eberswalde, Oranienburg usw. C. ullrichi Germ. bei Schilsky für dieMark angegeben, aber von keinem der Anwesenden gefangen, kommt aber z. B. bei Waren in Mecklenburg vor. ©. nemoralii Müll. Erichson l.c.p. 14 erwähnt wiederum nicht die Stücke mit grünen Rändern. (. hor- tensis L.; ©. glabratus Payk. Herr v. Chappuis legt schlesische und märkische Carabiden vor und bemerkt über einzelne Arten u. a. folgendes: Procrustes coriaceus sei in Schlesien auch Gartentier, das er in einem feuchten Garten bei Liegnitz in Mengen unter abge- fallenen Kalksteinen an einer Mauer gefunden habe; ebendort kam auf den Wegen (. ullrichi sehr zahlreich vor. C. auronitens war früher auf dem Hef[sberg in den JauerschenBergen sehr häufig; C. auratus dagegen scheine in Schlesien sehr selten zu sein; so soll er z. B. zeitweise zwischen Bunzlau und Lauban aufgetreten sein. Ü. arvensis sei häufig bei Grols-Beelitz bei Nauen, clathratus fand sich zahlreich um und in den Torflöchern bei:Berge. Unter den von den Herren Fässig und Diesterweg vor- gelegten Faltern von Parnassius apollo L. fallen die Stücke aus San Martino di Castrozza durch die langgestreckten Ozellen auf den Hinterflügeln auf. Von Fässig gefangene Stücke aus Caprile in den Dolomiten zeichnen sich durch grolse und lebhafte Augenflecke aus; sie gehören fast sämtlich zu f. decora Schultz. Der Fangplatz liegt tief im Tal, die Tiere Sitzungsberichte. 223 waren auf ebener Landstralse ungemein häufig. 1 Exemplar aus Pontresina ist ganz ungewöhnlich grols; es besitzt 8,3 cm Flügelbreite, ist stark weils gedeckt, besitzt kleine Ozellen und mutet fast wie P. delius Esp. an. Herr Fässig bemerkt u. a., dafs er P. apollo auf dem Ritten bei Bozen in 1200 m Höhe schon am 21. V. gefangen habe, während er zu dieser Zeit in Atzwang noch nicht flog; mit der Zucht der Art in Berlin mit Sedum telephium L. habe er nur Milserfolge gehabt, Herr P. Schulze hat dagegen Raupen des schwäbischen apollo an dieser Pflanze ohne besondere Schwierigkeiten im Zimmer bis zur Verpuppung gebracht. Herr v. Chappuis ist der Ansicht, dafs auch der schlesische apollo sich nicht von dem seltenen Sedum album L., sondern ebenfalls von der grolsen Fetthenne ge- nährt habe. Herr Hoefig lest ein Exemplar von Pyrameis cardui L. aus St. Catharina in Brasilien vor, das sich in nichts von Ber- liner Stücken unterscheidet. Damit ist die Art auch für eins der wenigen Gebiete der Erde, aus denen sie bisher noch nicht gemeldet war, nachgewiesen worden; er gibt ferner den mada- gassischen Rüfsler Zithinus nigricostatus Coqu. herum, der täuschend der Flechte Parmelia crinita Arch. ähnlich sieht. Das Tier kommt nach Sikora nur auf Sträuchern vor, die mit der Flechte be- wachsen sind. Herr Rangnow berichtet zur Biologie von Cossus cossus L. folgendes: Die jüngeren Raupen fressen die reifen weilsgewordenen Larven an, diese verlassen daher im Herbst den Baum, verfertigen ein feigenförmiges Gespinst, in dem sie überwintern, durch- brechen dieses im Frühjahr und verpuppen sich in dem bekannten ovalen Kokon. Die zurückgebliebenen Raupen dagegen fressen auch den Winter über, verpuppen sich in normaler Weise eben- falls im Frühjahr und fliegen mit den ersteren zu gleicher Zeit. Sitzung vom 27. III. 16. — Herr P. Schulze hat am 17. I. zahlreiche Gallen der Schlupfwespe Diastrophus rubi Htg. an schwachen Himbeertrieben in Finkenkrug gefunden. Neben den gewöhnlichen zylindrischen Zezidien (Abb. a) kamen auch eigen- tümlich gewundene (Abb. b) und gegabelte Formen (Abb. c) vor. An ein und demselben Sprofs salsen unterhalb einer Diastrophus- Galle 2 Exemplare der häufigen Fliegengalle von Lasioptera rubi Heeger. Die Mehrzahl der Gallen zeigte schon die Schlupflöcher der Erzeuger. Die Cynipide scheint in Brandenburg selten zu sein, wenigstens gibt auch Hedicke in seiner neuesten Zu- sammenstellung der märkischen Gallen (Z. f. w. Insektenbiol. XI 224 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. y ! i 27 / „ ’ N, Y\y M 9,4 } Y A } , ! 'W N Y \ Y {4 | N) ) Y = NS = um gm Ss ii ey: IS a 3 Abb. a. Abb. b. ! = 3 >, YZ - IS y zu I, + ZAAN f FE Y — Z FI Ya \ B Sitzungsberichte. 225 p. 119 1915) nur den alten Hiernonimusschen Fundort „Berlin, Tiergarten“ an. Herr Ulrich erinnert sich am 25. III. eine Galle der vorgelegten Art beim Bredower Forst- haus gesehen zu haben und auf ihr eine frisch geschlüpfte Wespe; Riedel (Gallen und Gallwespen) gibt als Flugzeit den April an. Herr P. Schulze berichtet ferner über einen eigentümlichen Fall von „Schutzfärbung‘“ bei Malachius aeneus L. Er beob- achtete diese Art zu Hunderten am Paprodtkener See in Masuren auf der Kamille Matricaria inodora L. Der Stengel der Pflanze und die abgehenden Seitenäste weisen rötliche Stellen auf. Trotzdem die rotgrünen Käfer in Mengen auf den Stauden salsen, waren sie wegen der übereinstimmenden Farben nur sehr schwer wahrzunehmen, und man war immer aufs neue überrascht über die grofse Zahl der Tiere, die sich beim Schlagen gegen die Pflanzen davonmachte, während man vorher nur mit Mühe einige wenige daran entdecken konnte. An anderen Pflanzen wurde die Spezies dort merkwürdigerweise nicht beobachtet, nur einmal an einer Umbellifere mit ebenfalls rötlicher Stengelfleckung ! Herr Soldanski legt die deutschen Arten der Gattung Colosoma vor nebst dem amerikanischen (©. cerutator. Herr Rangnow hat (. aureo punctatum Herbst dicht vor dem Landsberger Tor und bei Stolpe in der Nähe von Kartoffeläckern gefangen. Herr Jaenichen legt die von ihm beschriebene (D. E. Z. 1914 p. 298) braunviolette f. solinfecta von C. sycophanta L. vor. Es dürfte sich um ein unausgefärbtes Stück handeln. Herr Ulrich hat am 25. II. inFinkenkrug die seltene Staphylinide Bryocharis cingulata Mnnh. gefangen, die er herumzeigt. Die Herren Fässig, Heinrich und Belling zeigen ihre Schätze an Parnassius phoebus sacerdos Stich. (delius aut.) und mmemosyne L. Die grölste Zahl der beschriebenen Formen ist ver- _ treten. Unter den „delius“-Stücken zeichnet sich ein von Fässi g im Engadin gefangenes $ durch einen grolsen roten Fleck an der Wurzel der Hinterflügel aus. 22 aus dem-Fextal, die Hein- rich dort erbeutet hat, neigen zur Bindenbildung auf den Vorder- fügeln; endlich demonstriert Hoefig ein d mit gelben Vorder- flügeln und Marginalbinde — leider ohne Fundortsangabe. Herr Rangnow berichtet zur Lebensgeschichte von Agrotis interjecta Hb. folgendes: Aus Osnabrück stammende Räupchen wurden mit Ampfer grofsgezogen. Der erste Falter, 1 0’, schlüpfte am 13.1. Um nun zu sehen, ob auch bei dieser Art zur Reifung der Geschlechtsprodukte jene eigentümliche Übersommerung statt- findet, über die er in der Berl. Ent. Zeitschr. 53 p. 295 berichtet Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft II. +5 2236 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. hat, wurde zu diesem J’ ein am 22. I. geschlüpftes 2 und noch ein zweites am 23.1. geschlüpftes 0’ gesetzt und den Tieren hin und wieder gezuckerte Apfelschnitten gereicht. Am 7. III. legte das 2 100 Eier, aus denen am 27. III. die Räupchen schlüpften, am 25. III. dann noch einmal 40 Eier. Leider hat das 2 am 27. III. so lange an Apfel gezogen, dafs der Leib ganz auf- geschwollen und das Tier nicht mehr imstande ist, sich fort- zubewegen. Wahrscheinlich wird es an der zu reichlichen Mahl- zeit zugrunde gehen. Obige Beobachtungen stehen im Gegensatz zu denen von Caspari (Rangnow l. c.), der auch interjecta nahezu ein Vierteljahr in der Gefangenschaft hielt, ohne dafs die Tiere sich paarten. Aus der entomologischen Welt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen. Von H. Soldanski. Todesfälle. Aus Brüssel kommt erst jetzt die Nachricht, dafs der be_ kannte Buprestidenforscher Ch. Kerremans am 10. Oktobe v. J. dort gestorben ist. Kerremans, seit 1909 Mitglied de, „Deutschen Entomologischen Gessilschafl?, war einer unserer ber dentendsten Coleopterologen. Von seinen zahlreichen Veröffent lichungen erwähnen wir hier nur seinen „Catalogue synonymigu des Buprestides decrits de 1758—1890° (M&m. de la Soc. ent. d“ Belgique T. 1, 8, 1892) und seine grolszügig angelegte „Mono“ graphie des Buprestides“, von der uns zuletzt die im Mai 1914 also vor Ausbruch des Krieges, erschienene Doppellieferung 7 und 8 des 7. Bandes vorgelegen hat. Noch bevor er seine Buprestiden- Monographie begann, hat Kerremans seine erste Sammlung an das Britische Museum verkauft. Über das Schicksal der danach neu von ihm angelegten Sammlung haben wir noch nichts er- fahren können. Mit noch erheblicherer Verspätung läuft eine andere Be in liche Botschaft ein: Gy. V. Szepligeti, der hervorragende ungarische Hymenopterologe, ist bereits im März des vergangenen Jahres gestorben. Szepligeti, Realschulprofessor in Budapest, hat sich besonders um die Systematik der Braconiden und Ichneumo- niden grofse Verdienste erworben. Für die „Genera Insectorum“ bearbeitete er die „Braconidae* (1904) und von den Ichneumoniden die Gruppen „Ophionoidae“ (Subf. Pharsaliinae-Porizontinae, 1905) und „Mesochoroidae* (Ophionoidae part., 1911). Auch seine 5 Pe .— — 0 Aus der entomologischen Welt. 227 Arbeit über die afrikanischen Braconiden des Kgl. Zoologischen Museums zu Berlin (1914) sei hier erwähnt. Ein dritter Nachtrag betrifft den Tod des Lepidopterologen A. Mees, der am 15. November v. J. zu Karlsruhe, wo er Stadtrat war, gestorben ist. Mees war ein vorzüglicher Kenner der Kleinschmetterlinge. Er gab 1898 zusammen mit A. Spuler die „Übersicht der Lepidopteren-Fauna des Grofsherzogtums Baden und der anstofsenden Länder“ von Carl Reutti in zweiter, neu überarbeiteter Auflage heraus. Auch hatte Mees es über- nommen, in der grofsen Rübsaamenschen Gallenmonographie die von Microlepidopteren hervorgerufenen Gallen Deutschlands und ihre Erzeuger zu behandeln — eine Arbeit, die als posthume Veröffentlichung ihres Autors die dritte Lieferung des genannten Werkes bilden wird. Am 28. Januar d. J. starb in Dresden Oberstleutnant R. v. Haupt im Alter von 65 Jahren. Der Verstorbene, der seit 1890 Mitglied der „Deutschen Entomologischen Gesellschaft“ war, hat sich vorwiegend mit europäischen Chrysomeliden und Coccinelliden befalst. Seit mehreren Jahren war er Vorsitzender der Coleopterologischen Gesellschaft in Dresden. Ihm zu Ehren sind verschiedene Käfer benannt worden. — In Greifswald ver- schied der ordentliche Professor der Rechtswissenschaft an der dortigen Universität Dr. Gustav Pescatore, ein sehr eifriger Lepidopterologe. Die sehr schöne und wertvolle Sammlung deutscher Schmetterlinge, die er besals, dürfte voraussichtlich der Greifswalder Universität zufallen. Von Mitgliedern unserer Gesellschaft aus Berlin und seiner näheren Umgebung sind zwei vom Tode ereilt worden. In Potsdam starb der Lehrer a. D. E. Bofs, der seit 1883 dem Verein an- gehörte und ein ausgezeichneter Kenner der Potsdamer Fauna war. Ferner verschied in Steglitz der Buchhändler H. Ulrich, Mitglied seit 1907. Er hat mit der Beschaffung von entomologi- scher Literatur eine rührige und erfolgreiche Tätigkeit entfaltet. Auf dem Schlachtfelde ist ein junger Entomologe geblieben, der zwar noch nicht Mitglied unserer Gesellschaft war, ihr aber doch sehr nahe stand. Bei den Kämpfen im Westen fiel stud. phil. Karl Schmidt, ein fleifsiger Arbeiter und ein stiller, liebenswürdiger Mensch, dessen Tod wir aufrichtig beklagen. Schmidt, der an der Berliner Universität dem Studium der Zoo- logie oblag, hatte sich bereits erfolgreich entomologisch betätigt mit einer 1913 in der „Stettiner entomologischen Zeitung“ er- schienenen Arbeit: „Zur Kenntnis der äthiopisch - afrikanischen Meloeformen“. Studien über Elateriden, die er bis zu seiner Ein- berufung eifrig betrieb, hat er nicht mehr vollenden können. 15* 298 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Auch in den Kreis der Berufszoologen hat der Tod empfind- liche Lücken gerissen. An einer im Heeresdienst erlittenen In- fektion starb der aufserordentliche Professor der Zoologie an der Universität Königsberg, Dr. Max Lühe. Wir verdanken ihm hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Helminthologie. Auch die Bearbeitung der Acanthocephalen, der Trematoden und der Cestoden in der Brauerschen Sülswasserfauna rührt von ihm her. — Ferner starb am 20. März d. J. in München Professor Dr. Otto Maas, erst 49 Jahre alt. Er ist bekannt durch seine For- schungen auf den Gebieten der Entwicklungsgeschichte und ex- perimentellen Morphologie sowie der Anatomie und Systematik von Spongien und Üoelenteraten. Seine letzten Arbeiten betrafen entomologische Fragen. Er veröffentlichte 1915 im 41. Bande des „Archivs für Entwicklungsmechanik“ : „Versuche über Um- gewöhnung und Vererbung beim Seidenspinner“ und in dem vor kurzem erschienenen Heft 1 des III. Bandes der „Zeitschrift für angewandte Entomologie“: „Bemerkungen zur Einführung der Seidenzucht in Deutschland nach eigenen Erfahrungen über die Biologie des Seidenspinners“. — Auch der Tod des im Alter von 76 Jahren zu Schwanheim in Hessen - Nassau verstorbenen Pro- fessors Dr. med. et phil. h.c. Wilhelm Kobelt, des Heraus- gebers von Rofsmälslers „Ikonographie der Land- und Sülswasser- konchilien“ und der 22bändigen „Iconographia marina“ mufs an dieser Stelle erwähnt werden. War Kobelt auch in erster Linie Malakozoologe, so enthalten doch seine Reiseberichte („Reise- erinnerungen aus Algerien und Tunis“, „Nach den Säulen des Herkules“ usw.) eine solche Fülle allgemeiner naturwissenschaft- licher Beobachtungen, dafs sie auch aufserhalb des engeren Kreises seiner Fachgenossen viel beachtet worden sind. Sehr verdient ge- macht hat sich Kobelt als Schöpfer vieler Heimatmuseen. Seine grolsartigen Sammlungen fielen der Frankfurter Universität zu. Auch aus Amerika wird ein Todesfall gemeldet. Am 3. Januar starb in Columbus, Ohio, F. M. Webster, Professor der land- wirtschaftlichen Insektenkunde am U. S. Bureau of Entomology in Washington. Webster war Coleopterologe und hat viele Arbeiten über angewandte Entomologie veröffentlicht. Personalien. Als Nachfolger von Boveri wurde Professor Dr. W. Schleip von der Universität Freiburg i. Br. nach Würzburg berufen. Die Arbeiten Schleips betreffen hauptsächlich erste Entwicklungsstadien, Eifurchung usw. — Dr. Willy Toedtmann aus Hamburg habilitierte sich an der Universität Freiburg (Schweiz) für Zoologie und vergleichende Anatomie. — Dem Privatdozenten für Zoologie Aus der entomologischen Welt. 229 an der Berliner Universität, Dr. Hermann Schubotz, ist das Prädikat: „Professor“ verliehen worden. Schubotz, der als Zoologe an den beiden Afrika - Expeditionen des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg teilgenommen hat, ist ferner kommissa- risch mit der Abhaltung von Vorlesungen über die Fauna unserer Kolonien und über tierische Schädlinge kolonialer Nutzpflanzen am Kolonialinstitut in Hamburg beauftragt worden. Er ist auch wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Naturhistorischen Museum in Hamburg. — Dem Stadtpfarrer August Ludwig in Jena ist die Erlaubnis zum Halten von Vorlesungen über Bienenzucht an der dortigen Universität erteilt worden. Ludwig ist Herausgeber eines Lehrbuchs der Bienenzucht: „Unsere Bienen“ und eines Wegweisers in der Bienenzucht: „Am Bienenstand“. Er hat das Heimatmuseum in Gerbsleben, Gotha, begründet. — Professor Dr. Siegmund Exner, ordentlicher Professor der Physiologie an der Universität Wien, konnte am 5. April seinen 70. Geburtstag feiern. Exner ist Verfasser der wichtigen Abhandlung über die Physiologie der facettierten Augen von Krebsen und Insekten. Verschiedenes. Der April hat einen Gedenktag gebracht, der in keiner entomologischen Zeitschrift unerwähnt bleiben sollte; am 7. April 1816 starb zu Berlin arm und in vollständiger Verlassenheit Christian Konrad Sprengel, der Verfasser des 1793 erschienenen Buches: „Das entdeckte Geheimnis der Natur in Bau und Befruchtung der Blumen“. Eine merkwürdige Fügung hat es gewollt, dafs gerade in jüngster Zeit die Lehre Sprengels, deren Veröffentlichung für ihn den Verlust seines Amtes als Rektor der Grofsen Lutherischen Schule in Spandau herbeiführte, in einem wichtigen Teile bedroht worden ist. Versuche mit Bienen schienen zu ergeben, dafs sich das Bienenauge verhält wie das eines total farbenblinden Menschen; daraus aber mulste man folgern, dafs die Blütenfarben für die Insekten nicht die Be- deutung haben, die ihnen Sprengel beigemessen hat. Durch die Untersuchungen von K. Frisch ist nun zwar einwandfrei er- wiesen, dals die Bienen einen gewissen Grad von Farbensinn besitzen und dafs für sie die Farbe — ebenso wie der Duft — zwar nicht den Wert eines Lockmittels, wohl aber den eines Merkzeichens hat. Aber selbst wenn Sprengel mit seiner Theorie von den Blütenfarben geirrt haben sollte, so würde das sein Verdienst als Begründer der Blütenbiologie nicht im geringsten beeinträchtigen; wir würden auch. weiter in ihm einen der fein- sinnigsten Beobachter der Natur erblicken. Weniger bekannt als sein Hauptwerk ist eine zweite, kleinere Schrift Sprengels , die 230 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 1811 zu Berlin erschienen und „des Königlichen Staatskanzlers und Ritter der grofsen Preuflsischen und mehrerer fremder Orden Herrn Freyherrn von Hardenberg Excellenz unterthänigst zu- geeignet“ ist. Sie führt den Titel: „Die Nützlichkeit der Bienen und die Notwendigkeit der Bienenzucht, von einer neuen Seite dargestellt“, und zeigt an der Hand einer ganzen Reihe treffender Beobachtungen, dafs nicht der Gewinn an Honig und Wachs der Hauptzweck der Bienenzucht sei, sondern die Befruchtung der Blumen und die Beförderung reichlicher Ernten. Deshalb ver- diene auch die Bienenzucht von der Landesregierung einer weit gröfseren Aufmerksamkeit gewürdigt zu werden, als bisher ge- schehen sei. Gerade in der Gegenwart ist den ebenso klaren wie überzeugungskräftigen Ausführungen Sprengels die weitest- gehende Beachtung und Verbreitung zu wünschen. Tritt doch eine Autorität wie Zander in Erlangen in einer kürzlich veraus- gabten Flugschrift der „Deutschen Gesellschaft für angewandte Entomologie“ dafür ein, dafs auch die deutsche Imkerei wieder- belebt und als ein Mittel benutzt werden soll, die Wunden des langen Krieges zu heilen. Jeder darauf hinweisenden Veröffent- lichung aber sollte das kernige, wie aus Erz geprägte Wort Sprengels als Motto vorausgeschickt werden: „Der Staat muls ein stehendes Heer von Bienen haben!“ In Berlin ist eine „Deutsche Seidenbau-Gesell- schaft“ gegründet worden, die nach den Mitteilungen in den Tageszeitungen die Seidenraupe nicht mit den Blättern des Maul- beerbaumes, sondern mit denjenigen der Schwarzwurzel (Scorzonera) zu ernähren beabsichtigt. Sie will dadurch „einen jährlichen Im- port von 169 Millionen Mark Rohseide überflüssig machen und 40000 Züchtern Verdienst schaffen“. Zum Ehrenpräsidenten der Gesellschaft wurde der Botaniker Professor Dr. Udo Dammer gewählt, dessen kleine, vor kurzem in dritter Auflage erschienene Schrift: „Über die Aufzucht der Raupe des Seidenspinners mit den Blättern der Schwarzwurzel“ Veranlassung zu der Neugründung gegeben hat. Nicht etwa in der Schrift von Dammer, der seiner- seits wieder auf eine 1890 erschienene Arbeit von Harz: „Eine neue Züchtungsmethode des Maulbeerspinners Bombyx mori L. mit einer krautartigen Pflanze“ zurückgreift, wohl aber in den Mit- teilungen der Tagespresse wurde die Zucht der Seidenraupe mit Schwarzwurzelblättern als neue Entdeckung hingestellt. Jeder Entomologe weils, dafs diese Annahme vollständig irrig ist und dafs Versuche, Bombyx mori mit Scorzonera zu ziehen, schon seit langer Zeit gemacht worden sind. In der Zusammenstellung bei Hagen ist als älteste Arbeit über das Thema eine Mitteilung von Bose d’Antic angeführt: „Notes sur les moyens de nourrir les Aus der entomologischen Welt. 231 vers & soie avec d’autres feuilles que celles du mürier blanc“ (Ann. de l’Agricult. Franc. 1827, T. 37, ser. 2, p. 208—210). Es folgen weiter ein Aufsatz von Poirel: „Observations sur quelques assertions contenues dans les Annales de la Societe d’horticulture de Paris, 27. livraison Novbr. 1829“ (Journ. d’agriec. decon. rur. et des manuf. des Pays Bas. ser. 2, 1830, T. 12, p- 20—32) und dann als älteste deutsche Veröffentlichung eine Arbeit von Sterler: „Deutschlands Seidenbau und die Beding- nisse seines Gedeihens. Eine Würdigung der spanischen Scorzonera als Nahrungsmittel der Seidenraupen. Nach vierjährigen Er- fahrungen der Seidenzüchter des In- und Auslandes“ (München, 1832). Diese Arbeiten haben wir leider bisher nicht erhalten können, ebenso nicht einen Bericht von Bachy: „Rapport sur l’&ducation des vers ä& soie au moyen des feuilles de la Scorsonere“, der in dem 1843 erschienenen Jahrgang 1842 der „Memoires de la Societe des sciences, de l’agriculture et des arts de Lille“ enthalten ist. Im Jahre 1848 berichtet dann Gu£rin - Meneville in der Februarsitzung der „Societ€ entomologique de France“ (Ann. Soc. ent. France, 2i®me serie, Tome VI, Paris 1848) über eine eigenartige Methode, die ein Herr V. Repos in Avignon bei der Zucht von Dombyx mori mit Scorzonera angewandt hat. Herr Repos taucht die Blätter der Schwarzwurzel, um ihnen alle Eigen- schaften der Blätter des Maulbeerbaumes zu geben, in eine selt- same Mischung von Wasser, Zucker, Gummi, Chlorammonium und einen Extrakt aus den Stengeln des Maulbeerbaumes. Er be- hauptet, dafs danach die Blätter vollkommen den Geschmack echter Maulbeerblätter annähmen und dafs auch die von den Raupen gewonnene Seide vollständig derjenigen aus einer Maul- beerkultur gliche. Aus der weiteren Literatur geht hervor, dafs die Zucht von Bomby& mori mit Scorzonera doch recht erhebliche Schwierigkeiten macht, und man kann nur wünschen, dafs es der neuen Seidenbaugesellschaft gelingen möge, sie zu überwinden. Vorläufig hat die Neugründung zu zahlreichen weiteren Veröffent- lichungen geführt. Erwähnen wollen wir davon einen Aufsatz von Olufsen (Hamburg) in der „Naturwissenschaftlichen Wochen- schrift“ (1916, Nr. 13), der als Futterpflanze für Bombyx mori eine buschförmige Varietät von Morus alba empfiehlt. Wie Olufsen berichtet, hat man in Dänemark damit ausgezeichnete Erfahrungen gemacht. Eine kritische Behandlung der Frage, ob die Einführung der Seidenzucht für Deutschland überhaupt anzuraten ist, finden unsere Leser in der schon erwähnten, letzten Arbeit von O. Maas in Heft 1, 1916, der „Zeitschrift für angewandte Entomologie“. Maas hält eine wirtschaftliche Ausnutzung des Betriebes für immerhin denkbar und auch die biologische Durchführung in 232 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Deutschland für möglich, wobei er jedoch betont, dafs die An- wendung der Schwarzwurzel als Ersatzmittel die Schwierigkeiten vermehrt. Wo aber ein doppeltes Risiko sowohl für das biologi- sche Gelingen der Zucht als auch für das wirtschaftliche Aus- nützen bestehe, da habe man sich doch gerade vom Standpunkt der Verantwortlichkeit ein Zuraten und eine Neueinführung sehr zu überlegen. Durch planmäfsiges Arbeiten auf beiden Gebieten könnte jedoch, ohne der privaten Hilfe vorzugreifen, eine volks- wirtschaftliche und biologische Grundlage in der Frage für die Zukunft geschaffen werden. Wie die „Deutsche Tageszeitung“ in ihrer Nummer vom 10. Mai berichtet, ist im Papeteich und im Westen, aber auch im Norden des Kreises Gifhorn ein gefährlicher Rinderschädling aufgetreten: die Kriebelmücke. An drei Tagen wären der Kreisabdeckerei 14 meist grofse Rinder eingeliefert worden, bei denen die Mücke die wahrscheinliche Todesursache sei. Es kann sich bei dieser Nachricht nur um simulium reptans L. handeln. Dieses Insekt ist bereits 1914 in der Provinz Hannover, besonders im Leine- und Allertale, aufgetreten und hat auch damals zahl- reiche tödliche Erkrankungen beim Rinde verursacht. In der „Deutschen Tierärztlichen Wochenschrift“ (Nr. 20 v. 13. Mai d. J.) veröffentlicht Professor H. Miefsner einen interessanten Auf- satz über die Simulienplage. Danach wurden in der Zeit vom 22. bis 25. April d. J. in der Leineniederung zahlreiche Todes- fälle beim Rindvieh beobachtet; es sind in den Kreisen Hannover, Linden und Neustadt a. Rbg. etwa 70 Rinder, meist ältere Tiere, an Simulienstichen eingegangen. Meist tritt der Tod der Tiere, der eine direkte Wirkung des Simuliengiftes ist, schon innerhalb 12 Stunden ein. Neben den Rindern wurden auch häufig Pferde von den Mücken gestochen. Bei den Pferden kommt es jedoch im allgemeinen nur zu umfangreichen Anschwellungen,, schwere allgemeine Erkrankungen gehören zu den Ausnahmen. Das Pferd ist für das Simuliengift anscheinend weniger empfänglich. Immer- hin wurden aber auch bei sehr stark gestochenen und nicht ge- nügend widerstandsfähigen Pferden im Neustädter Kreise Todes- fälle beobachtet. Berichtigung. Auf Seite 93 dieses Jahrgangs ist in Zeile 27 v. o. statt „Speyer“ zu lesen „Wilde“. ee in RS Auszug aus den Bestimm — — a der Gesellschaft berechtigt. Die = ohne Bürgschaft entleihen. Bei a Bücherwart nicht genügend bek: tsc h e Zum Entleihen von Büchern _ letzteren eine Bürgschaft verlangt ve u ” | Ausleihen von Büchern statt. Säjeft III | IV. trägt der Entleiher. Die Rücksenc "ihm genügend bekannten Mitgliec Bürgschaftserklärungen stehen aut | D ® | Wer Bücher zu entleihen 'h e 7 eits ehrift. Leihschein auszufertigen, in dem ‚anerkennt und sich verpflichtet, Chrift und Deutsche Entomologische der Gesellschaft für jede Schädigumwjed ie j Schadenersatz zu leisten und bei a ERFO SRNB UNE.) bezw. Beschaffungspreis desselber des Einbandes zu zahlen. Ah van der In den Büchern Striche, Rar' strengstens untersagt. Die Vordrucke zu den Leihse Schen Gesellschaft, E, V. . für 10 solcher Scheine vom Büche;n 1856, Deutsche Entomologische | Auswärtige Mitglieder, welc . . haben bei der Destellkae den ausge" RRSASEBER LAUNE.) einzusenden. Der Titel ist möglichs‘ vorhanden sind. Falls der Bestel' folgt Rückgabe der betr. Scheine. zurückgelieterter Bücher nur auf \ Die Leihfrist beträgt 4 Woch* . Verlängerung des Gebrauchs einzu in der Regel nicht an eine Pers Büchern an andere Personen ist uang 1916. — | Vom 1. Dezember bis zum 1. bis zum 1. Dezember jedes Jahres Alle durch das Ausleihen ve;l 3 Textabbildungen.) weiterer Anrechnung von 15 Pf. fi Erfolgt nach Erinnerung du der Bücher nicht, so ist die Gese erscheinenden Schritte zu ergreifennitglieder Mk. 4.—. Grobe, Verstöfse gegen die : ziehung des Benutzungsrechtes zur Wir machen darauf aufmer folgende Adresse zu richten sind: * A ftleit > Bücherei der Deutschen E > Berlin € 25,1 reiner. [2 Alle Mitglieder der Gesellsep Juchhandlung .R. Stricker sind, werden gebeten, Separata dtsdamer Stralse 90. - zusenden. ‚ Berlin NW 6, Karlstr. 11. Ebenso sind Arbeiten andere 0 000 nn hefte usw. sehr erwünscht. RE, Oktober 1916. Inka von ‚Heft UI/IV. ie DE RN TER Aus der entomologischen Welt ... . . 2... u... ‚Rezensionen und Reterate; a. 0.7, Sonne % Vorgeschlagene Mischederis, 2 an. ee ee dressenänderungen. En an aa De - Blüthgen, :Andrena varians K. ‚var. mixta Schenck und \ . Jungens (mov. var.) ‚(Hym) : ER ER 1 ® phller-Baker, ER Baüos. Mit: Tafel I). = = 26: "Moser, J., Neue Sericiden vom Belgischen Korea, (Col.) 5: > nı 2% “ "Ohaus, Dr. F., XIX. Br zur Kenntnis ‚der»Ruteliden (Con ae) " lanrell.) GE Es SR N “T: Baralıke, ‚Dr..Georg von, Die letzten Familien der Heteromeren Ei N (Col.). erh) a os Herr Dr. Grünberg ist aus der Deutschen Eintomologischen Gesellschaft ausgetreten und nicht mehr berechtigt, Zahlungen für dieselbe in Empfang zu nehmen. Alle Geldsendungen sind bis auf weiteres an den Vor- sitzenden, Herın Geh. Postrat H. Belling, Berlin-Pankow, Breitestr. 4, zu adressieren. DER VORSTAND. © 4 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 233 Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. (Col.) Von J. Moser, Berlin. Herr Dr. H. Schouteden sandte mir das im Belgischen Kongo gesammelte Sericiden-Material des Musee du Congo belge zur Be- stimmung. Ich fand darunter die nachstehend beschriebenen Arten, doch sind aufserdem noch zahlreiche neue Arten in einzelnen Exemplaren vorhanden. Eine Beschreibung derselben ist nicht möglich, da die neuen Arten unbedingt durch ein Exemplar in meiner Sammlung vertreten sein müssen. Ich wäre sonst nicht imstande, in Zukunft weiter in dieser schwierigen Gruppe zu arbeiten. Euphoresia varievestis .n. sp. JS. E. multipunctatae Brsk. similis et affinis. Opaca, nigro- fusca, prothorace viridescente, flavido- aut albido-squamosa. Capite, fronte opaca, remote squamulata, juxta oculos dense squamis ob- tecta, clypeo nitido, viridi-cupreo, fortiter subrugoso - punctato, margine antico leviter sinuato, post marginem anticum setis non- nullis instructo ; antennis rufo-Navis, flabello maris stipite parum breviore; prothorace parce irregulariter squamoso, vitta media longitudinali indistincta glabra; scutello, linea media excepta, squamulato; elytris striatis, interstitiis perparum modo convexis, squamis irregulariter positis, maculas formantibus, maculis non- nullis denudatis; pygidio mediocriter crebre squamoso, vitta media longitudinali glabra. Subtus pectoris medio laxe punctato, pec- toris lateribus, coxis posticis abdomineque densius squamis ob- tectis; coxis posticis juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus posticis .opacis, modice dilatatis, ad apicem versus paulo angustatis, parce squamosis, margine postico in dimidia parte apicali dense sub- tiliter serrato ; tibiis posticis paulo abbreviatis. — Long. 11,5 mm. Don Gilson leg. Die Art, von der der nähere Fundort nicht angegeben ist, ist der E. multipunctata Brsk. ähnlich und zeigt gleichfalls auf dem Pygidium keinen Basalfleck, sondern eine unbeschuppte Längs- binde. Sie unterscheidet sich von ersterer Art am leichtesten dadurch, dafs bei ihr auf den Flügeldecken die beiden un- beschuppten Rippen neben dem Seitenrande fehlen. Sie ist schwarzbraun, matt, das Halsschild ist grünlich, die Schuppen sind schmal, gelblich oder weifslich. Der Clypeus ist kupfrig mit grünlichem Schimmer, grob und schwach runzlig punktiert. Der Vorderrand ist leicht gebuchtet, hinter dem Vorder- rande stehen einige Borsten. Die Stirn ist matt, weitläufig be- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft II. 16 234 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. schuppt, neben den Augen mit einem Schuppenkranz versehen. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim 5 ein wenig kürzer als der Stiele Das Halsschild ist ziemlich zerstreut be- schuppt, eine mittlere Längsbinde und jederseits derselben noch eine undeutliche Binde sind schuppenfrei. Das Schildchen zeigt eine unbeschuppte Mittellinie. Auf den Flügeldecken sind die Zwischenräume nur ganz schwach gewölbt. Die Schuppen stehen sehr unregelmälsig. Sie bilden durch engere Stellung zahlreiche Makel, während anderseits unbeschuppte Flecke vorhanden sind. Alle Schuppen sind von gleicher Gröfse. Der Hinterrand der Flügeldecken ist flach gebogen, mit schmalem Hautsaum. Die Brust ist in der Mitte weitläufig beschuppt, das Mesosternum ist vom Metasternum durch einen Kiel getrennt. Auf den Seiten der Brust, auf den Hinterhüften und namentlich auf dem Abdomen stehen die Schuppen ziemlich dicht. Neben den Seiten der Hinterhüften befinden sich Borsten und trägt jedes Bauchsegment eine Querreihe von Borstenpunkten. Die matten Hinterschenkel sind mälsig verbreitert, nach dem Ende zu etwas verschmälert. Sie sind zerstreut beschuppt, der Hinterrand ist in der End- hälfte fein und dicht sägeförmig gekerbt. Die Hinterschienen sind etwas verkürzt. Euphoresia kassaiensis n. Sp. E. ludificanti Brsk. similis. Fusca, opaca, fronte thoraceque viridibus, albido-sgquamosa. Clypeo cupreo, nitido, leviter rugoso, setoso, margine antico sinuato, clypei basi anguste viridi, opaca, parce squamosa, fronte in parte media squamis nonnullis obtecta, juxta oculos dense squamulata; antennis rufo - flavis, flabello in utroque sexu stipite breviore; prothorace medio valde remote, ad latera versus densius squamoso; scutello juxta latera squamis parvis instructo; elytris sulcatis, sulcis irregulariter squamosis, interstitiis angustis denudatis; pygidio haud crebre squamulato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque setis raris instructo ; pectoris lateribus, coxis posticis abdomineque mediocriter dense squamis obtectis, abdominis seg- mentis singulis una serie transversa setarum instructis ; femoribus postieis paulo dilatatis, parce squamosis, ante marginem posticum setas nonnullas ferentibus. — Long. 10 mm. Kassai (Kondue). E. Luja leg. Die Art ist der E. ludificans Brsk. ähnlich. Bei letzterer Art sind jedoch die Zwischenräume auf den Flügeldecken ab- wechselnd breit und schmal, während sie hier fast von gleicher Breite sind. Die Art ist auch der von mir vom gleichen Fund- orte beschriebenen FE. sulcipennis ähnlich. Letztere ist jedoch Lei at nt Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 235 etwas kleiner und läfst auf den Flügeldecken vereinzelte grölsere Schuppen erkennen. Sie ist braun, matt, Stirn und Halsschild sind grün, die Flügeldecken schimmern in schräger Betrachtung grünlich, die Schuppen sind gelblichweils. Der Clypeus ist kupfrig, glänzend, schwach gerunzelt und beborstet, seine Basis ist schmal grün, matt und weitläufig beschuppt, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die Stirn ist in der Mitte zerstreut mit Schuppen besetzt, neben den Augen befindet sich ein Schuppenkranz. Die Fühler sind rotbraun, der Fächer ist in beiden Geschlechtern kürzer als der Stile. Das Halsschild ist in der Mitte weitläufig, nach den Seiten zu dichter mit länglich eiförmigen Schuppen besetzt. Das Schildchen trägt neben den Seiten kleine Schüppchen. Die Flügel- decken sind in den Furchen unregelmäfsig beschuppt, die schmalen Rippen sind schuppenfrei. Das Pygidium trägt nicht dicht und unregelmäfsig stehende Schuppen, im hinteren Teile aufserdem noch Borsten. Die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche und beiderseits derselben einige Borsten. Die Seiten der Brust, die Hinterhüften und das Abdomen sind mäfsig dicht beschuppt. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe von Borsten ver- sehen und auch neben den Seiten der Hinterhüften steht eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind ein wenig verbreitert, weitläufig beschuppt, vor dem Hinterrande mit einigen Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind schwach wadenförmig erweitert. Autoserica callosiventris.n. sp. A. farsili Brsk. similis. Fusca aut nigro -fusca, elytrorum interstitiis obscurioribus. Capite, fronte opaca, punctata, medio indistinete longitudinaliter carinato, clypeo rugoso - punctato, medio leviter convexo, antrorsum angustato, margine antico elevato, sinuato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, fabello maris stipite parum longiore, flabello.feminae stipite breviore; prothorace transverso, mediocriter crebre punctato,. punctis minutissime setosis, lateribus margineque antico setas ferentibus, illis postice fere rectis, antice incurvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis acutis, porrectis; scutello parce punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, parce punctatis, punctis setas minutas ferentibus, nonnullis setis majoribus ; pygidio mediocriter dense punctis obtecto. Pectoris medio linea impressa longitudinali et utrinque setis raris instructo ; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, punctis setas minutas, juxta coxarum latera setas validas ferentibus; abdominis seg- mentis singulis una serie transversa setarum obtectis; segmento quarto maris in medio transversim calloso ; femoribus posticis 16* 236 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. subopaecis, fortiter dilatatis, post marginem anticum et ante mar- ginem posticum setosis; tibiis posticis dilatatis et abbreviatis. — Long. 12 mm. Kapiri.IX-’1912. Miss. Agrie. Die Art ist der A. farsilis Brsk. ähnlich, aber schon durch die Auszeichnung des Abdomens beim co’ unterschieden. Sie ist braun oder schwarzbraun, auf den Flügeldecken sind die Zwischen- räume dunkler gefärbt. Die punktierte Stirn ist matt, undeutlich längsgekielt. Der in der Mitte leicht gewölbte Clypeus trägt eine runzlige Punktierung. Er ist nach vorn verschmälert, der er- habene Vorderrand ist ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des Z ist nur wenig länger als der Stiel, der Fächer des ? ist kürzer als derselbe. Das Halsschild; ist mäfsig dicht punktiert, die Punkte sind kurz beborstet. Der Vorderrand und die Seitenränder tragen Borsten. Letztere sind hinten fast gerade, vorn einwärts gekrümmt. Die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet, die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgezogen. Die Flügeldecken tragen Punkt- reihen, die dunkler gefärbten Zwischenräume sind schwach ge- wölbt und weitläufig punktiert, die Punkte tragen . winzige Börstchen,, vereinzelte gröfsere Börstchen sind in Reihen gestellt und stehen am Aufsenrande der abwechselnden Zwischenräume. Das Pygidium ist mälsig dicht mit Punkten besetzt... Die Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits derselben eine Borstenreihe.e Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, neben den Seitenrändern der Hinter- hüften stehen kräftige Borsten. Jedes Bauchsegment läfst eine Borstenreihe erkennen. Das vierte Bauchsegment trägt beim 07 in der Mitte eine Querschwiele, welche dem 2 fehlt. Die Hinter- schenkel sind stark verbreitert, vorn und. hinten mit einer Reihe Borsten versehen. Die Hinterschienen sind nicht nur kräftig ver- breitert, sondern auch stark verkürzt. \ Autoserica iridipes.n. sp. A. fucatae Brsk. similis. Opaca, supra nigro -fusca, subtus brunnea, fronte prothoraceque paulo viridi- micantibus. Fronte opaca, punctata, juxta oculos setis raris instructa, clypeo rugoso- punctato, parce setoso, medio paulo convexo, antrorsum angustato, margine antico elevato, sinuato; antennis 10-articulatis, stipite rufo- brunneo, flabello flavo, flabello maris stipiti longitudine aequali, Habello feminae stipite breviore; prothorace mediocriter crebre- punctato, lateribus setosis, postice rectis, antice incurvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrectis, margine antico medio producto; scutello punctato, punctis setas en. Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 237 minutas ferentibus;; elytris leviter sulcatis, sulcis punctatis, rufis, interstitiis fusco - nigris, valde remote punctis obtectis, punctis setis minutissimis instructis, setis nonnullis majoribus, seriatim positis; pygidio mediocriter dense punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio linea impressa longitudinali et utrinque setis raris instructo, coxis posticis umbilicato-punctatis, punctis setas parvas, ad coxarum latera versus setas validas ferentibus ; abdominis segmentis transversim setosis; femoribus posticis nitidis, iridescentibus, valde dilatatis, duabus seriebus setarum instructis; tibiis postieis latis et abbreviatis. — Long. 10 mm. | Kında. 11.--1IV.-1912. 'L. Bourseom’'Teg. Die Art ist der A. fucata Brsk. ähnlich, von der sie sich jedoch schon durch die breiteren und kürzeren Hinterschenkel unterscheidet. Sie ist matt, oben schwarzbraun, Stirn und Hals- schild schimmern grünlich, die Unterseite ist braun. Die Stirn ist tomentiert, fein punktiert, neben den Augen stehen einige Borsten. Der Clypeus trägt eine runzlige Punktierung, ist weit- läufig beborstet, vorn in der Mitte leicht gewölbt, nach vorn verjüngt, der erhabene Vorderrand ist ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der Stiel ist rotbraun, der Fächer gelbbraun. Letzterer ist beim 0’ so lang wie der Stiel, beim 2 kürzer als derselbe. Das Halsschild ist mälsig dicht mit Punkten besetzt, die Seitenränder und die Seiten des Vorderrandes sind beborstet. Hinten sind die Seitenränder fast gerade, vorn einwärts ge- krümmt. Die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet, die Vorderecken sind vorgestreckt, der Vorderrand ist in der Mitte vorgezogen. Das Schildchen ist mit kurz beborsteten Punkten bedeckt. Die Flügeldecken sind schwach gefurcht, die Furchen sind hellbraun und mit einer Punktreihe versehen, die Zwischenräume sind schwarzbraun und sehr weitläufig punktiert. Alle Punkte tragen äufserst winzige Börstchen, vereinzelte gröfsere Börstchen stehen in Reihen auf den abwechselnden Zwischen- räumen. Die Seitenränder der Flügeldecken sind kräftig beborstet. Das Pygidium ist mälsig dicht mit Punkten besetzt, hinten be- horstet. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits derselben zerstreut stehende Borsten. Die Hinter- hüften tragen mit kurzen Börstchen besetzte Nabelpunkte und nach den Seitenrändern zü kräftige Borsten. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe von Borstenpunkten versehen. Die Hinter- sehenkel sind glänzend und irisierend, sehr stark verbreitert und etwas verkürzt. Vorn und hinten zeigen sie eine Borstenreihe, Die Hinterschienen sind breit und verkürzt. 238 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Autoserica congoensis.n. sp. A. dilatatipedi Mos. similis. Supra nigra, opaca, paulo sericea, subtus fusca. Capite, fronte opaca, subtiliter punctata, punctis minutissime setosis, clypeo rugoso-punctato, parce setoso, medio parum convexo, antrorsum paulo angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato; antennis 10-articulatis, flabello maris stipite paulo longiore ; prothorace sat erebre punctato , lateribus margineque antico setosis, illis postice rectis, antice incurvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis antieis porrectis; scutello sparsim punctulato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, sat remote punctatis, punctis setas minutas ferentibus, setis nonnullis majoribus seriatim positis ; pygidio mediocriter crebre punctato, vitta media longitudinali indistincta glabra. Subtus pectoris medio leviter concavo, linea impressa et utrinque setis raris instructo; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato -punctatis, juxta latera setosis; ab- dominis segmentis singulis transversim setosis-; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, margine postico leviter sinuato, antice et postice una serie setarum instructis; tibiis posticis dilatatis et abbreviatis.. — Long. 8 mm. Kindu. 29. VIII. 1912. L. Bourgeon leg. | Die Art ist von derselben Gestalt wie A. dilatatipes Mos., unterscheidet sich aber durch die weniger verbreiterten Hinter- beine. Die Oberseite ist schwarz, matt, mit leichtem Seiden- schimmer, die Unterseite ist rotbraun. Die Stirn ist matt, schwach punktiert, die Punkte sind winzig beborstet. Der Clypeus trägt eine runzlige Punktierung und vereinzelte Borsten, seine Mitte ist leicht gewölbt, Nach vorn ist der Clypeus verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des og’ ist nur wenig länger als der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich dicht mit Punkten besetzt, die Seitenränder und der Vorderrand sind beborstet. Die Seitenränder sind hinten gerade, vorn einwärts gebogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, die Vorderecken sind vorgezogen. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischen- räume sind schwach gewölbt und ziemlich weitläufig mit Punkten bedeckt. Die Punkte tragen winzige. Börstchen, einige deut- lichere Börstchen stehen am Aufsenrande der abwechselnden Zwischenräume. Das Pygidium ist. mäfsig dicht punktiert, eine ündeutliche mittlere Längsbinde ist punktfrei. Die Mitte der Brust ist leicht konkav, trägt eine eingerissene Längslinie und beiderseits derselben Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten besetzt, an den Seiten be- Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 239 borstet. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind matt und nur mälsig verbreitert, vorn und hinten zeigen sie eine Borstenreihe. Die Hinterschienen sind ziemlich stark verbreitert und verkürzt. Autoserica konduensis .n. sp. A. fraternae Brsk. similis. Opaca, supra nigra, subtus fusca. Capite, fronte opaca, parce punctata, vertice setoso, clypeo sub- rugoso-punctato, setis raris instructo, antrorsum angustato, mar- gine antico elevato, sinuato; antennis rufo-favis, 10 - articulatis, Habello maris stipiti longitudine subaequali, flabello feminae stipite paulo breviore; prothorace mediocriter dense punctato, punctis setas minutissimas ferentibus, lateribus margineque antico setosis, illis postice fere rectis, antice incurvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrectis, margine antico medio paulo producto ; scutello, medio excepto, punctato ; elytris leviter sulcatis, suleis punctatis , interstitiis fere impunc- tatis, punctis minutissime setosis, setis nonnullis majoribus; py- gidio sat remote punctato, ante apicem seteso. Üorpore infra pectoris medio linea impressa et utrinque setis raris instructo, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, punctis juxta coxarum latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus posticis opacis, for- titer dilatatis, antice et postice setis nonnullis instructis, margine postico in dimidia parte apicali sinuato; tibiis posticis valde dilatatis et abbreviatis. — Long. 9 mm. Kassai (Kondue). E. Luja leg. Die Art ist in Färbung und Gestalt der A. fraterna Brsk. sehr ähnlich. Sie unterscheidet sich am leichtesten dadurch, dafs auf den Hinterschenkeln die vordere Borstenreihe dicht am Vorderrande steht, während sie bei fraterna vom Vorderrande ab- gerückt ist. Sie ist matt, oben schwarz, unten dunkel-rotbraun. Die Stirn ist matt und weitläufig punktiert, der Scheitel ist be- borstet. Der Clypeus trägt eine schwach runzlige Punktierung und einzelne Borsten. Er ist nach vorn verjüngt, der erhabene Vorderrand ist ausgebuchtet. Die gelbroten Fühler sind zehn- gliedrig, der Fächer ist beim 5 fast so lang wie der Stiel, beim 2 etwas kürzer. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit winzig be- borsteten Punkten bedeckt, der Vorderrand und die Seitenränder sind beborstet. Letztere sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, die Vorderecken sind vorgestreckt, der Vorderrand ist in der Mitte. schwach vorgezogen. Das Schildchen ist mit Ausnahme einer Mittellinie punktiert. Die Flügeldecken sind sehr leicht 240 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. gefurcht, die Furchen sind punktiert, die Zwischenräume sind fast punktfrei. Alle Punkte tragen winzige Börstchen, vereinzelte deutlichere Börstchen stehen auf den abwechselnden Zwischen- räumen. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig punktiert, hinten beborstet. Die Mitte der Brust trägt eine eingerissene Längs- linie und vereinzelte Borsten beiderseits derselben. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt, an den Seiten der Hinterhüften stehen kräftige Borsten. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe beborsteter Punkte. Die Hinter- schenkel sind matt, kräftig verbreitert, am Vorderrande und vor dem Hinterrande mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinter- schienen sind stark verbreitert und stark verkürzt. Autoserica plebeja n. sp. A. luviaticae Brsk. similis. Fusca, subopaca. Capite, fronte remote, post suturam densius punctata, clypeo rugoso - punctato, setis raris instructo, antrorsum angustato, margine antico elevato, sinuato; antennis 10 -articulatis, stipite rufo - brunneo , fabello flavo, flabello maris stipite longiore, fabello feminae stipite paulo breviore ; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minu- tissime setosis, lateribus setas ferentibus, postice fere rectis, an- tice incurvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, an- gulis anticis porrectis; scutello, linea media excepta, punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, parce punc- tatis, punctis setas minimas ferentibus, setis nonnullis paulo majoribus; pygidio mediocriter dense punctato, ante apicem setis raris instructo. Subtus pectoris medio leviter sulcato, juxta suleum parce setoso, coxis posticis umbilicato - punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis, setis remote positis; femoribus posticis sub- ‘opacis, modice dilatatis, post marginem anticum et ante marginem posticum setis nonnullis instructis, margine postico leviter sinu- ato ; tibiis posticis paulo dilatatis et abbreviatis. — Long. 8 mm. Kikorongo. 8. IV. 1912. Dr. Bayer leg. Die Art ist der A. fluviatica Brsk. ähnlich, unterscheidet sich aber durch die Form des Halsschildes, indem die Hinterecken desselben bei Auviatica fast rechtwinklig sind. Sie ist braun, oben dunkler, unten heller und dünn tomentiert, so dals sie nicht ganz matt erscheint. Die Stirn ist weitläufig, hinter der Naht dichter punktiert. Die Punktierung des Clypeus ist runzlig und ist er mit vereinzelten Borsten besetzt. Nach vorn ist der Clypeus verjüngt, der erhabene Vorderrand ist ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der Stiel ist rotbraun, der Fächer gelb. Letzterer ist beim o’ etwas länger, beim 2 ein wenig kürzer als der Stiel. Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 241 Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Punkte sind äufserst winzig beborstet. Die Seitenränder, welche längere Borsten tragen, sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet, die Vorder- ecken sind vorgezogen. Das Schildchen ist mit Ausnahme einer mittleren Längslinie punktiert. Die Flügeldecken zeigen Punkt- reihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind weitläufig punktiert. Die Börstchen der Punkte sind sehr winzig, ver- einzelte Börstchen sind etwas deutlicher. Das Pygidium trägt eine mälsig dichte Punktierung und vor dem Hinterrande einige Borsten. Die Mitte der Brust ist leicht längsgefurcht und jeder- seits der Furche mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinter- hüften tragen Nabelpunkte und neben den Seitenrändern Borsten. Auf den einzelnen Bauchsegmenten steht eine Querreihe weitläufig stehender Borsten. Die Hinterschenkel sind dünn tomentiert, mälsig verbreitert, vorn und hinten mit einer Borstenreihe besetzt. Der Hinterrand ist schwach gebuchtet. Die Hinterschienen sind etwas verbreitert und etwas verkürzt. Autoserica Bourgeonin. sp. A. latipedi Klb. similis. Rufo-brunnea, opaca. Capite, fronte tomentosa, subtiliter punctata, clypeo rugoso-punctato, setis raris instructo, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato ; antennis 10-articulatis, stipite rufo-flavo, flabello flavo, in mare stipite longiore; prothorace sat crebre punctato, punctis setas minimas ferentibus, lateribus margineque antico setosis, illis postice fere rectis, antice incurvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrectis; scutello, medio excepto, punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, parce punctatis, punctis minutissime setosis, setis non- nullis majoribus seriatim positis; pygidio sat dense punctato, ante apicem setoso. Pectoris medio leviter concavo, linea im- pressa longitudinali instructo et utringue parce setoso ; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus posticis subopacis, modice dilatatis, antice et postice setas ferentibus, margine postico sinuato; tibiis posticis paulo dilatatis et abbreviatis.. — Long. 8 mm. Kindu. 16. VII. 1912. L. Bourgeon leg. Die Art ist in Färbung und Gestalt der A. latipes Klb. ähn- lich, von der sie sich jedoch durch weniger breite Hinterschenkel unterscheidet. Sie ist rotbraun, matt. Die tomentierte Stirn ist schwach punktiert, der Clypeus dagegen ist mit einer runzligen Punktierung versehen und vereinzelt beborstet. Er ist nach vorn 242 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. - verjüngt, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist aus- gebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der Stiel ist rotbraun, der Fächer ist gelb und beim co’ länger als der Stiel. Das Hals- schild trägt eine ziemlich dichte Punktierung, die Punkte sind mit winzigen Börstchen versehen, die Seitenränder und der Vorder- rand sind beborstet, erstere sind hinten fast gerade, vorn ein- wärts gebogen. Die Hinterecken des Halsschildes sind stumpf- winklig und kurz abgerundet, die Vorderecken sind vorgezogen. Das Schildchen zeigt eine unpunktierte Mittellinie. Die Flügel- decken tragen Punktreihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind weitläufig mit winzig beborsteten Punkten bedeckt. Einige etwas deutlichere Börstchen stehen in Reihen am Aufsenrande der abwechselnden Zwischenräume. Das Pygidium ist ziemlich dicht punktiert, hinten mit einigen Borsten besetzt. Die schwach konkave Brustmitte trägt eine eingerissene Längslinie und beider- seits Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten bedeckt und neben den Seitenrändern beborstet. Jedes Bauchsegment zeigt eine Querreihe von Borstenpunkten. Die Hinterschenkel sind nur sehr dünn tomentiert und daher schwach glänzend. Sie sind mälfsig verbreitert, vorn und hinten mit einer Borstenreihe versehen, ihr Hinterrand ist leicht ge- buchtet. Die Hinterschienen sind etwas verbreitert und etwas verkürzt. Autoserica ealanan. sp. A. desquamiferae Brsk. similis. Fusca, opaca, subtus brunnea. Capite, fronte opaca, nigro-viridi aut nigro-fusca, parce punctata, clypeo rufo, nitido, subrugoso - punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato; antennis rufo-flavis, 10 -articulatis, flabello in utroque sexu stipite breviore; protho- race mediocriter dense punctato, punctis squamas minutas ferenti- bus, lateribus postice rectis, antice incurvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrectis, margine antico medio parum -producto; scutello, medio excepto, parce squamoso ; elytris leviter sulcatis, parce punctatis, punctis sguamas minutas ferentibus, squamis nonnullis majoribus, interstitiis ma- culis glabris obsceurioribus instructis; pygidio mediocriter crebre punctato, punctis squamosis. Subtus pectoris medio linea im- pressa instructo, pectoris lateribus punctatis, punctis squamas ferentibus, coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdomine parce squamoso, transversim setoso ; femoribus postieis opacis, nonnullis squamis instructis, modice dilatatis, ad apicem versus angustatis, margine postico leviter sinuato ; tibiis posticis sat fortiter dilatatis et abbreviatis. — Long. 6,5—7 mm. | Eala. IX. 1912. R. Mayne leg. | Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 243 Die Art ist der A. desquamifera Brsk. ähnlich, doch sind die Hinterschenkel länger und schmäler. Sie ist matt, oben dunkler, unten heller braun. Die Stirn ist schwarzgrün oder schwarz- braun, matt, weitläufig punktiert und scharf von dem glänzenden, rotbraunen, schwach runzlig punktierten Clypeus getrennt. Letzterer ist nach vorn verjüngt, der erhabene Vorderrand ist ausgebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern kürzer als der Stiel.e Das Halsschild ist mälsig dicht mit Punkten besetzt, die kleine Schüppchen tragen. Die Seitenränder sind hinten gerade, vorn einwärts gebogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig, kurz abgerundet, die Vorderecken und die Mitte des Vorderrandes sind etwas vorgezogen. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte weitläufig beschuppt. Die Flügeldecken sind leicht gefurcht, ziemlich zerstreut punktiert, die Punkte tragen kleine Schüppchen, während vereinzelte, etwas grölsere Schüppchen in Reihen stehen. Dunkle Flecke auf den Zwischenräumen sind punktfrei. Das Pygidium zeigt eine mälsig dichte, mit Schüppchen besetzte Punktierung. Die Mitte der Brust trägt eine eingerissene Längslinie, aber keine Borsten beider- seits derselben. Die Seiten der Brust sind ziemlich weitläufig mit Schüppchen bedeckt. Die Hinterhüften tragen Nabelpunkte und an den Seiten Borsten. Das Abdomen ist zerstreut beschuppt und mit Borstenreihen versehen. Die Hinterschenkel sind matt, mäfsig verbreitert, nach dem Ende zu verschmälert, ihr Hinter- rand ist leicht gebuchtet. Auf der Oberfläche befinden sich sehr feine Schüppchen, aber keine Borsten. Die Hinterschienen sind kräftig verbreitert und ziemlich stark verkürzt. Autoserica ruficeps n. sp. A. ealanae simillima. Opaca, supra fusca, subtus brunnea. Capite, fronte nigro - viridi, opaca, parce punctata, clypeo sub- rugoso-punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, mar- gine antico sinuato, post marginem anticum setis nonnullis in- structo; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali, flabello feminae stipite breviore; prothorace mediocriter crebre punctato, punctis minutissime squamosis, lateri- bus setosis, postice rectis, antice incurvatis, angulis posticis ob- _ tusis, breviter rotundatis, angulis antieis porrectis, margine an- tico leviter producto; scutello parce squamoso, medio glabro; elytris leviter sulcatis, sulcis remote punctatis, interstitiis fere impunctatis, punctis squamas minutas ferentibus, squamis raris majoribus; pygidio mediocriter dense squamis parvis obtecto, ante apicem setoso. Pectoris medio linea impressa et utrinque setis instructo, coxis posticis umbilicato-punctatis, punctis setas 244 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. minutas, juxta coxarum latera setas validas ferentibus; abdomine parce squamoso, segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus posticis paulo dilatatis, ad apicem versus parum angustatis, margine postico leviter sinuato, post marginem anticum et ante marginem posticum setis nonnullis instructis ; tibiis posticis dilatatis et abbreviatis. — Long. 7 mm. Kisantu. P. Grossens leg., Kassai. E. Luja leg. Die Art ist der vorhergehend beschriebenen A. ealana sehr ähnlich. Auch bei ihr ist die Stirn matt und scharf von dem rotbraunen glänzenden Clypeus getrennt. Letzterer ist nach vorn verjüngt, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist aus- gebuchtet. Die Oberfläche des Clypeus ist leicht runzlig punk- tiert, hinter dem Vorderrande stehen einige Borsten. Die Fühler sind zehngliedrig und ist der Fächer des 5 im Gegensatz zu ealana so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist ähnlich geformt und skulptiert wie bei ealana, die Seitenränder sind mit Borsten besetzt. Auch Schildchen und Flügeldecken sind ähnlich be- schuppt, doch stehen die Schuppen auf den Flügeldecken noch weitläufiger wie bei ealana. Im Gegensatz zu letzterer Art trägt die Mitte der Brust beiderseits der eingerissenen Längslinie ab- stehende Borsten. Die Hinterschenkel sind gleichfalls nur wenig verbreitert und nach dem Ende zu verschmälert. Die Schüppchen auf der Oberfläche der Hinterschenkel, welche bei ealana vor- handen sind, fehlen, dagegen stehen hinter dem Vorderrande und vor dem Hinterrande einige Borsten. Die Hinterschienen sind wadenförmig verbreitert und etwas verkürzt. Autoserica scutatan. sp. A. fullonicae Brsk. similis. Opaca, supra fusca, albo-sgquamoso- setosa, subtus brunnea. Capite, fronte subopaca , remote punc- tata, setis nonnullis instructa, clypeo rugoso - punctato, parce setoso, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo longiore, flabello feminae stipite breviore ; prothorace medio- criter crebre punctato, punctis setas minutas ferentibus; vitta media longitudinali, antice abbreviata, impunctata, lateribus margineque antico setosis, illis leviter curvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis antieis porrectis, rectangulis, margine antico medio paulo producto ; scutello, linea media excepta, setoso; elytris seriatim punctatis, interstitiis parum convexis, parce squamoso - setosis, setis longitudine inaequalibus, interstitiis alternis maculis obscurioribus glabris instructis, ely- trorum lateribus setas validas ferentibus; pygidio mediocriter crebre punctato, punctis squamosis, vitta media longitudinali Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 245 interdum impunctata. Pectoris medio leviter concavo, linea im- pressa et utrinque una serie setarum instructo, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, punctis setis minutis, juxta coxarum latera setis validis instructis; abdomine parce albo- squamoso, segmentis singulis transversim setosis; femoribus postieis nitidis, modice dilatatis, post marginem anticum et ante marginem posticum setosis; tibiis posticis paulo dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 9—10 mm. Kapıri » IX. 1912. "Miss. Agrie. Die Art ist der A. fullonica Brsk. ähnlich, welche als Lepiserica beschrieben wurde. Peringney hat diese Gattung bereits mit Recht eingezogen, da zwischen Autoserica und Lepiserica keine Grenze zu ziehen ist. Die Art unterscheidet sich von ‚ullonica durch das stärker beschuppte Schildchen, die schwach konkave Mitte der Brust und die viel schwächere Ausbuchtung des Hinter- randes der: Hinterschenkel. Sie ist matt, oben dunkelbraun oder schwarzbraun, mit weilsen borstenartigen Schüppchen besetzt, unten hellbraun. Die Stirn ist etwas matt, weitläufig punktiert, vorn und neben den Augen mit einigen Borsten versehen. Der Clypeus trägt eine runzlige Punktierung und vereinzelte Borsten. Er ist nach vorn verjüngt, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist aus- gebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 5 ist ein wenig länger als der Stiel, der des 2 etwas kürzer. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert, die Punkte tragen feine Schüppchen, eine vorn verkürzte mittlere Längsbinde ist punktfrei. Der Vorderrand und die Seitenränder tragen längere Borsten. Die Seitenränder sind leicht gerundet, die Hinterecken sind stumpfwinklig, kurz abgerundet, die vorgezogenen Vorder- ecken sind rechtwinklig. Der Vorderrand ist in der Mitte leicht nach vorn gebogen. Das Schildchen ist mit Ausnahme einer mittleren Längslinie mit weilsen borstenartigen Schuppen be- kleidet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die schwach ge- wölbten Zwischenräume sind weitläufig mit Schüppchen besetzt. Die abwechselnden Zwischenräume tragen dunklere kahle Flecke, welche vorn und hinten von gröfseren Schüppchen begrenzt werden. Die Seiteuränder der Flügeldecken sind kräftig beborstet. Das Pygidinm ist mälsig dicht mit feinen schmalen Schüppchen besetzt, eine mittlere Längsbinde ist zuweilen schuppenfrei. Die Mitte der Brust ist schwach konkav uud trägt eine eingerissene Längslinie nnd beiderseits derselben eine Borstenreihe. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit borstenartigen Schuppen besetzt, an den Seiten der Hüften stehen kräftige Borsten. Das Abdomen ist mit feinen Schüppchen mälsig dicht bedeckt, jedes 246 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Bauchsegment zeigt eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind glänzend, mäfsig verbreitert, vorn und hinten befindet sich eine Reihe Borsten. Die Hinterschienen sind schwach verbreitert und ein wenig verkürzt. Autoserica flaviventris n. sp. cf’. Opaca, flava, clypeo rufo, nitido, fronte prothoracisque disco nigris, elytris fuscis, nigro -virgatis. Capite, fronte spar- sissime punctata, punctis setosis, frontis medio indistinete longi- tudinaliter carinato, clypeo leviter rugoso, parce punctato, antice setis raris instructo, antrorsum angustato, margine antico sub- sinuato; antennis brunneis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo breviore ; prothorace longitudine plus duplo latiore, lateri- bus postice fere rectis, antice incurvatis, angulis anticis porrec- tis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, margine antico medio perparum producto, dorso sat remote punctato, punctis minutissime setosis; scutello parce punctato; elytris leviter sul- Gatis, sulcis fuscis, mediocriter crebre punctatis, interstitiis parcius punctatis, nigris, punctis omnibus brevissime setosis, setis nonnullis paulo longioribus; pygidio haud dense punctis obtecto. Subtus pectoris medio leviter sulcato et linea impressa longi- tudinali instructo , pectoris lateribus remote punctatis, punctis setas breves ferentibus ; coxis posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum obtectis; femoribus posticis opacis, fortiter dilatatis, postice setis nonnullis instructis; tibiis posticis rufo-flavis, dila- tatis et abbreviatis. — Long. 7,5 mm. Kassai. Von dieser Art, die ich nach einem 7’ in meiner Sammlung beschreibe, befand sich auch ein Exemplar in der Sammlung des Musee du Congo belge. Sie ist mit Ausnahme des Clypeus matt, letzterer ist rot, leicht gerunzelt, weitläufig punktiert, vorn mit einigen Borsten besetzt. Nach vorn ist der Clypeus verjüngt, der Vorderrand ist schwach ausgebuchtet. Die Stirn ist schwarz, sehr weitläufig punktiert, die Punkte sind kurz beborstet. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 07 ist etwas kürzer als der Stiel.e Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Seiten sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Die Vorder- und Hinterecken sind kurz abgerundet, erstere sind vorgezogen, letztere sind stumpfwinklig. _ Die Ober- fläche ist ziemlich weitläufig mit winzig beborsteten Punkten besetzt. Sie ist gelbbraun mit einem grofsen schwarzen Mittel- fleck. Die Flügeldecken sind in den braunen Streifen mälsig dicht punktiert, die sehr schwach gewölbten Zwischenräume sind Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 247 schwarz und stehen auf ihnen die Punkte nur sehr weitläufig. Alle Punkte tragen winzige Börstchen, vereinzelte Börstchen sind ein wenig länger. Das Pygidium ist nicht dicht mit flachen Punkten bedeckt. Die Unterseite ist gelb, die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche und in dieser eine eingerissene pfeilförmige Linie. Die Seiten der Brust sind weitläufig mit kurz beborsteten Punkten besetzt. Die Hinterhüften sind mit Nabel- punkten bedeckt, neben den Seitenrändern beborstet. Jedes Bauch- segment trägt eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind matt, stark verbreitert, hinten mit einigen Borsten besetzt. Die Schienen sind rötlichgelb, die Hinterschienen sind ziemlich stark verbreitert und verkürzt, auf der Fläche unpunktiert. Onychoserica n. 0. Diese Gattung steht wahrscheinlich der mir unbekannten Gattung Archoserica Brsk. nahe und ist durch die starke Ge- schlechtsdifferenz ausgezeichnet. Der 5’ hat ebenso wie bei der Gattung Archoserica sehr grolse Augen, eine Eigentümlichkeit, die dem 2 fehlt. Der Clypeus ist nach vorn beim J’ nicht, beim 2 nur sehr schwach verjüngt, der erhabene Vorderrand des Clypeus ist ausgebuchtet und erscheint, von hinten gesehen, schwach dreizähnig. Die Unterlippe ist vorn abgeplattet. Die Fühler sind zehngliedrig, der dreigliedrige Fächer des co’ ist sehr stark ver- längert und gebogen. Die Krallen der Vorderfülse sind beim 7 stark gekrümmt, der innere Zahn ist lappenförmig erweitert. Beim $ dagegen sind die Vorderkrallen normal gebildet. Die Vordertarsen sind nicht wie bei der Gattung Archoserica stark verkürzt und die Tarsenglieder sind nicht dreieckig. Die Hinter- schenkel sind an der Basis deutlich verbreitert und gegen die Spitze zu verjüngt. Die Hinterschienen sind schmal, die Vorder- schienen sind zweizähnig. Onychoserica flabellata n. sp. Brunnea, opaca. Capite punctato, clypeo leviter rugoso, parce setoso, clypeo maris antrorsum haud angustato, clypeo feminae parum angustato, margine antico elevato, sinuato; an- tennis 10-articulatis, flabello in utroque sexu 3-articulato, flabello maris stipite plus duplo longiore, flabello feminae stipite paulo breviore ; prothorace longitudine latiore, mediocriter crebre punc- tato, lateribus setosis, postice parallelis, leviter sinuatis, antice incurvatis, angulis posticis rectangulis, breviter rotundatis, angulis anticis' porrectis, marginie antico medio producto; scutello_ tri- angulari, sat longo, linea media excepta, punctato; elytris sul- catis, suleis punctatis, punctis minutissime setosis, setis raris majoribus, interstitiis convexis, anguste laevibus; pygidio medio- 248 Deutsch. Ent. Zeitschr, 1916. criter dense punctis obtecto, triangulari, lateribus leviter sinuatis, apice rotundato, ante apicem setas nonnullas ferente. Subtus pectoris medio concavo, linea impressa longitudinali et utrinque una serie setarum instructo ; pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato - punctatis, juxta latera setosis; abdomine transversim setoso , setis validis; femoribus posticis parte basali dilatatis, ad apicem versus angustatis, ante marginem posticum setis raris instructis, margine postico ante apicem sinuato; tibiis posticis angustis, coriaceis; articulo primo tarsorum posticorum secundo longiore. — Long. 7 mm. | Kapiri.i\„Miss; Agriel X. 1912: Braun, matt. Der Kopf ist ziemlich kräftig punktiert, der Clypeus ist etwas gerunzelt und mit vereinzelten Borsten besetzt. Der Clypeus ist beim 5 nach vorn nicht verjüngt, während er beim 2 ganz schwach verschmälert ist. Der Vorderrand ist er- haben und ausgebuchtet, von hinten gesehen erscheint er schwach dreizähnig. Die Fühler sind zehngliedrig, der dreigliedrige männ- liche Fühlerfächer ist gebogen und mehr als doppelt so lang wie der Stiel, während der weibliche Fühlerfächer ein wenig kürzer als der Stiel ist. Das Halsschild ist breiter als lang und mälsig dicht punktiert. Die beborsteten Seitenränder sind hinten parallel und schwach gebuchtet, vorn sind sie einwärts gebogen. Die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind fast recht- winklig und kurz abgerundet. Der Vorderrand des Halsschildes ist in der Mitte nach vorn gebogen. Das Schildchen ist drei- eckig und ziemlich lang, mit Ausnahme einer Mittellinie punk- tiert. Die Flügeldecken sind gefurcht, die Furchen sind punk- tiert, die Punkte sind kurz beborstet, nur vereinzelte Borsten sind etwas länger. Die gewölbten Zwischenräume zeigen einen schmalen unpunktierten Längsstreifen. Das Pygidium. ist drei- eckig, die Seiten sind leicht gebuchtet, die Spitze ist abgerundet. Die Oberfläche ist mäfsig dicht punktiert, vor dem Hinterrande stehen einige Borsten. Die Mitte der Brust ist konkav und zeigt eine eingerissene Längslinie und beiderseits eine Borstenreihe. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, an den Seitenrändern Borsten. Jedes Bauchsegment ist mit einer (Juerreihe kräftiger Borsten besetzt. Die Hinterschenkel sind in der Basalhälfte verbreitert, nach dem Ende zu verschmälert. Vor dem in der Endhälfte ausgebuchteten Hinterrande stehen einige Borsten. Die Hinterschienen sind schmal, fein lederartig skulptiert. Das erste Glied der Hintertarsen ist länger als das zweite, die Krallen der Hinterbeine sind am Ende gespalten, der innere Zahn ist kräftiger, aber ein wenig kürzer als der Endzahn. Moser, Neue Serieiden vom Belgischen Kongo. 249 Onychoserica longifoliata n. sp. O. flabellatae simillima, Brunnea, opaca. Üapite, fronte sub- opaca, remote punctata, clypeo subrugoso-punctato, parce setoso, antrorsum in mare haud angustato, clypeo feminae parum an- gustato, clypei margine antico sinuato; antennis 10-articulatis, fabello maris elongato, curvato ; prothorace mediocriter crebre punctato,, - lateribus setosis, postice fere rectis, angulis posticis paulo obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrectis, margine antico medio producto; scutello triangulari, linea media excepta, punctato, punctis setas minutas ferentibus; elytris leviter costatis, remote punctatis, punctis minutissime setosis, setis nonnullis majoribus ; pygidio mediocriter dense punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio concavo, linea impressa et utrinque una serie setarum instructo; pectoris lateribus coxisque posticis um- bilicato-punctatis, coxis juxta latera setas validas ferentibus ; ab- domine transversim setoso ; femoribus posticis parte basali paulo dilatatis, ad apicem versus angustatis, tibiis posticis angustis; articulo primo tarsorum posticorum secundo longiore. — Long. 6—7 mm. Elisabethville.. Miss. Agric. XI. 1911. Die Art ist der vorhergehend beschriebenen O. flabellata sehr ähnlich, von gleicher Grölse und Färbung. Die Stirn ist weitläufig punktiert, etwas matt, der Clypeus trägt eine leicht gerunzelte Punktierung und einige Borsten. Er ist beim 0’ nach vorn nicht verjüngt, beim 2 dagegen schwach verschmälert. Der Vorderrand ist ausgebuchtet und erscheint von hinten gesehen schwach drei- zähnig. Der männliche Fühlerfächer ist zwar auch stark ver- längert und gebogen, doch ist er nicht so lang wie bei flabellata, sondern nur um die Hälfte länger als der Stiel. Der Fühlerfächer des 2 ist nicht ganz so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist ähnlich gestaltet wie bei fHlabellata, doch sind die beborsteten Seiten- ränder hinten nicht ausgeschweift. Infolgedessen sind die kurz abgerundeten Hinterecken schwach stumpfwinklig. Die fast recht- winkligen Vorderecken sind ebenso wie die Mitte des Vorderrandes vorgezogen. Das Schildchen ist von ähnlicher Bildung und Skulp- tur wie bei fabellata. Die Flügeldecken sind leicht gerippt und ziemlich weitläufig punktiert. Die Punkte tragen winzige Borsten, einzelne Börstchen sind gröflser. Das Pygidium zeigt eine mälsig dichte Punktierung, vor dem Hinterrande stehen einige Borsten. "Die Mitte der Brust ist leicht konkav und läfst eine eingerissene ' Längslinie und beiderseits derselben eine Borstenreihe erkennen. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen Nabelpunkte, die Hüften an den Seiten Borsten. Jedes Bauchsegment ist mit einer Querreihe von Borsten besetzt. Die Hinterschenkel sind in Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft III. 1:7 250 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. der Basalhälfte viel weniger verbreitert wie bei fabellata, nach dem Ende zu sind sie verschmälert, vor dem Hinterrande steht eine Reihe weitläufig gestellter Borsten. Die Hinterschienen sind schmal und weitläufig punktiert. Das erste Glied der Hintertarsen ist länger als das zweite. Die Krallen der Hinterfülse sind gespalten und ebenso gebildet wie bei jlabellata. Trochalus opaculus.n.sp. T. rugifronti Thoms. simillimus. Nigro-fuscus, opacus. Capite, vertice opaco excepto, nitido, fortiter punctato, ante apicem laevi, labro tridentato, fronte juxta oculos setis raris instructa, carina frontali elevata, clypei medio paulo convexo, haud carinato; an- tennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu stipite breviore ; prothorace dense subtiliter punctato, lateribus margine- que antico setosis, angulis anticis productis, angulis posticis ob- tusis, breviter rotundatis; elytris seriatim punctatis, intersitiis planis, mediocriter dense punctis obtectis; pygidio sat crebre punctato, juxta latera et ante apicem setis nonnullis instructo. Pectoris medio nitido, levissime sulcato et parce punctato, pec- toris lateribus coxisque posticis sat remote punctatis, coxis postis juxta latera setosis, abdomine sat sparsim punctato, segmentis singulis juxta latera una serie transversa setarum instructis, setis parvis; femoribus postieis nitidis, sat latis, parce subtiliter punc- tatis; tibiis posticis ad apicem versus dilatatis; tibiis anticis tridentatis. — Long. 7 mm. Manyema, Kabambare: Dupuis leg., Nyangwe: Dr. Bequaert leg. Die Art ist dem T. rugifrons Thoms. sehr ähnlich. Sie ist schwarzbraun, matt, der Kopf ist mit Ausnahme des Scheitels glänzend. Der Kopf ist kräftig punktiert, die Oberlippe ist drei- zähnig, der gebogene Stirnkiel ist stark erhaben. Die Stirn trägt neben den Augen einige Borsten, die Mitte des Clypeus ist etwas gewölbt, aber im Gegensatz zu rugifrons ohne Längskiel. Die Fühler sind gelbbraun und zehngliedrig, der Fächer ist auch beim etwas kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist dicht mit feinen Punkten besetzt, der Vorderrand und die Seitenränder sind be- borstet, doch sind die Borsten ein wenig vom Rande abgerückt. Die Vorderecken des Halsschildes sind vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die flachen Zwischenräume sind mäfsig dicht punk- tiert. Auf dem Pygidium stehen die Punkte ein wenig enger wie auf den Flügeldecken, neben den Seitenrändern und vor dem Hinter- rande befinden sich einige Borsten. Die Mitte der Brust ist glänzend, sehr schwach längsgefurcht und sehr weitläufig punktiert. Auch auf den Seiten der Brust und auf den Hinterhüften stehen die Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 951- gröberen Punkte ziemlich weitläufig, neben den Seiten der Hinter- hüften befinden sich Borsten. Das Abdomen ist gleichfalls ziem- lich zerstreut punktiert. Querreihen kurzer Börstchen finden sich nur an den Seiten der Segmente. Die Hinterschenkel sind glänzend, ziemlich breit, fein und weitläufig punktiert. Die Hinterschienen sind nach dem Ende zu verbreitert und verkürzt. Die Vorder- schienen sind deutlich dreizähnig. Trochalus kabindanus n. sp. T. rugifronti 'Thoms. simillimus. Fuscus aut nigro-fuscus, opacus, pectoris medio pedibusque nitidis. Capite sat remote punctato, clypei medio breviter carinato, labro tridentato, fronte juxta oculos setis nonnullis instructa; antennis rufo-flavis, 10-arti- culatis, flabello maris stipite parum longiore, flabello feminae sti- pite breviore; prothorace postice longitudine plus duplo latiore, antrorsum angustato, margine antico lateribusque setosis, illo medio vix parum producto, lateribus curvatis, angulis posticis ob- tusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrectis, dorso dense subtiliter punctato; scutello sat crebre punctato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, sat dense punctis obtectis, punctis minutissime setosis; pygidio sat remote punctato, ante apicem setas nonnullas ferente. Subtus pectoris medio convexo, leviter sulcato, subtiliter punctato, pectoris lateribus coxisque posticis sat sparsim umbilicato-punctatis, coxis ante angulos posticos se- tosis; abdominis segmentis juxta latera seriatim setosis; femo- ribus posticis sat fortiter dilatatis, margine postico opaco excepto, nitidis, post marginem anticum setosis; tibiis posticis abbreviatis, ad apicem versus dilatatis; tibiis anticis tridentatis. — Long. 7 mm. Kabinda. Dr. Schwetz leg. Die Art ist gleichfalls dem 7. rugifrons -Thoms. sehr ähnlich und unterscheidet sich durch den weitläufiger punktierten Kopf und ein etwas stärker gewölbtes Metasternum. Sie ist braun oder schwarzbraun, matt, die Mitte der Brust und die Beine sind glänzend. Der Kopf ist ziemlich zerstreut punktiert, glänzend, der Scheitel ist matt, der gebogene Stirnkiel ist deutlich erhaben, der Clypeus trägt in der Mitte einen kurzen Längskiel, die Ober- lippe ist dreizähnig. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei rugifrons, nach vorn ein wenig mehr verjüngt, die Ober- fläche ist ziemlich dicht und fein punktiert. Der Vorderrand und die Seitenränder sind fein beborstet, ersterer ist kaum etwas vor- gezogen. Die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgestreckt. Das Schildchen trägt eine ziemlich enge Punktierung. Die Flügeldecken zeigen 17° 359 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und mit winzig be- borsteten Punkten besetzt. Die Punktierung des Pygidiums ist ziemlich weitläufig, vor dem Hinterrande stehen einige Borsten. Die Mitte der Brust zeigt eine Längsfurche und eine feine Punk- tierung. Auf den Seiten der Brust und den Hinterhüften stehen Nabelpunkte, vor den Hinterecken der Hüften einige Borsten. Die Bauchsegmente zeigen seitlich eine kurze Borstenreihe. Die Hinter- schenkel sind ziemlich stark verbreitert, mit Ausnahme des matten Hinterrandes glänzend. Hinter dem Vorderrande befinden sich in der Endhälfte einige Borsten. Die Hinterschienen sind verkürzt und nach dem Ende zu verbreitert, die Vorderschienen sind drei- zähnig. Trochalus malelanusn. sp. cf. T. rugifronti Thoms. simillimus. Nigro-fuscus, opacus, pedibus fuseis nitidis. Capite haud crebre fortiter punctato, ver- tice opaco, clypeo nitido, medio carina brevi instructo, labro tridentato ; antennis rufo-lavis, 10-articulatis, flabello maris sti- pite parum longiore ; prothorace longitudine duplo latiore, antror- sum angustato, dense subtiliter punctato, lateribus margineque antico parce setosis, illis leviter curvatis, angulis posticis ob- tusis, breviter rotundatis, angulis antiecis acutis, porrectis, mar- gine antico medio paulo producto ; scutello crebre punctis obtecto; elytris sat dense punctatis, punctis minutissime setosis, interstitiis planis; pygidio mediocriter crebre punctato, ante apicem setas nonnullas ferente. Pectoris medio nitido, linea impressa longi- tudinali instructo, parce subtiliter punctato, coxis posticis sparsim punctatis, ante angulos posticos setas ferentibus; abdominis seg- mentis singulis seriatim setosis, setis parvis, remote positis; femori- bus posticis sat latis, post marginem anticum‘ setis nonnullis ob- tectis; tibiis posticis abbreviatis, ad apicem versus dilatatis ; tibiis anticis tridentatis. — Long. 8 mm. Malela. L. Bourgeon leg. Auch diese Art ist dem T. rugifrons Thoms. sehr ähnlich und durch ein etwas längeres Halsschild unterschieden. Sie ist schwarz- braun, matt, die glänzenden Beine sind rotbraun. Der Kopf ist kräftig, aber nicht dicht punktiert, weitläufiger als bei rugifrons. Der Scheitel ist matt, der gebogene Stirnkiel ist ziemlich stark erhaben, der Clypeus trägt in der Mitte einen kurzen Längskiel, die Oberlippe, ist kräftig dreizähnig, der Raum dahinter bis zum mittleren Clypeuskiel ist glatt. Die Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des J’ ist ein wenig länger als der Stiel. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, nach vorn verjüngt. Die Oberfläche ist dicht und fein punktiert, die gebogenen Seitenränder und der Vorderrand sind mit einigen Borsten besetzt. Die stumpfwinkligen Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 253 Hinterecken sind ganz kurz abgerundet, die spitzwinkligen Vorder- ecken sind vorgestreckt, der Vorderrand ist in der Mitte schwach vorgezogen. Das Schildchen trägt eine dichte Punktierung. Auch auf den Flügeldecken stehen die Punkte ziemlich eng und tragen winzige Börstchen. Auf dem Pygidium sind die Punkte mäfsig dicht gestellt. Die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längs- linie und eine feine weitläufige Punktierung. Die Punkte auf den Hinterhüften sind kräftiger, vor den Hinterecken der Hüften stehen einige Borsten. Die einzelnen Bauchsegmente tragen zwar eine Querreihe von Borsten, doch sind die Borsten nur klein und sehr weitläufig gestellt. Die Hinterschenkel sind ziemlich breit, am Vorderrande mit einigen Borsten versehen. Die verkürzten Hinter- schienen sind nach dem Ende zu ziemlich stark verbreitert. Die Vorderschienen sind deutlich dreizähnig. Trochalus kapirianusn. sp. T. pruinoso Klb. similis. Fuscus, supra opacus, parum seri- ceus, capite, prothoracis parte anteriore corporeque infra nitidis. Capite mediocriter crebre punctato, clypei medio carina brevi in- structo, labro tridentato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, fla- bello maris stipiti longitudine aequali, flabello feminae stipite breviore ; prothorace sat dense punctato, postice plus duplo latiore quam longiore, antrorsum. angustato, lateribus setosis, curvatis, angulis postieis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrec- tis, acutis, margine antico medio producto ; elytris seriatim punc- tatis, interstitiis planis, umbilicato-punctatis, punctis nonnullis setas ferentibus; pygidio mediocriter crebre punctis obtecto. Sub- tus pectoris medio convexo, leviter longitudinaliter sulcato et parce punctato, coxis posticis fortiter remote punctatis, ante angulos posticos setosis; abdomine medio parce, ad latera versus paulo densius et fortius punctato, punctis nonnullis setis brevibus in- structis; femoribus tibiisque postieis modice dilatatis, illis post marginem anticum una serie setarum obtectis, setis remote positis; tibiis postieis abbreviatis, tibiis anticis tridentatis. — Long. 9,5 mm. Kapiri. IX. 1912. Miss. Agric. Herr Prof. Kolbe hat einen 7. pruinosus beschrieben, der sich unter anderem von 7. cariniger Klb. durch abweichende Bezahnung der Vorderschienen unterscheiden soll. Da aber der Autor bei keiner der beiden Arten die Bezahnung der Vorderschienen an- gibt, so ist dieses Merkmal wertlos. Wie ich mich durch Unter- suchung der Type von pruinosus überzeugt habe, sind bei dieser Art die Vorderschienen dreizähnig, während sie bei der vorliegenden, sehr ähnlichen Art zweizähnig sind. Die Färbung ist dunkel rot- braun, oben matt, leicht seidenartig schimmernd. Der Kopf, der 254 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. vordere Teil des Halsschildes und die Unterseite sind glänzend. Der Kopf ist mäfsig dicht mit ziemlich grolsen aber flachen Punkten bedeckt, der Clypeus trägt in der Mitte einen kurzen Längskiel, die Oberlippe ist dreizähnig und der mittlere Zahn ist kräftiger wie die beiden äuflseren. Die gelbbraunen Fühler sind zehnglied- rig, der hellere Fächer ist beim 5 so lang wie der Stiel, beim 2 ist er etwas kürzer. Das Halsschild ist hinten mehr als doppelt so breit wie lang, nach vorn verjüngt. Die Oberfläche ist ziem- lich dicht punktiert, die beborsteten Seitenränder sind gebogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, die spitz- winkligen Vorderecken sind vorgestreckt, der Vorderrand ist in der Mitte vorgezogen. Das Schildchen ist ziemlich dicht mit Punkten besetzt. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und mäfsig dicht mit Nabelpunkten bedeckt, von denen einige feine Börstchen tragen. Auch das Pygidium trägt mälfsig dichtstehende Punkte. Die Mitte der Brust ist gewölbt, schwach längsgefurcht und zerstreut punktiert. Die Hinterhüften tragen ziemlich weitläufig stehende kräftige Punkte, vor den Hinterecken Borsten. Die Punktierung des Abdomens ist in der Mitte zer- streut, an den Seiten etwas enger und kräftiger, vereinzelte Punkte sind mit kurzen Borsten besetzt. Hinterschenkel und Hinter- schienen sind mälsig verbreitert, letztere auch verkürzt. Hinter dem Vorderrande der Hinterschenkel befindet sich eine Reihe weit- läufig gestellter Börstchen. Trochalus excellens n.sp. T. spectabili Qued. similis. Fuscus, sericeus, iridicolor. Ca- pite, fronte parce punctata, juxta oculos setosa, labro distincte tridentato , clypeo subruguso-punctato, medio breviter carinato; antennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello maris stipite parum longiore, flabello feminae stipite breviore ; prothorace transverso, mediocriter dense subtiliter punctato, lateribus margineque antico setosis, illis curvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrectis, acutis, margine antico medio paulo pro- ducto; scutello parce punctato ; elytris seriatim punctatis, inter- stitiis planis, mediocriter crebre punctis obtectis; pygidio sat remote punctato. Subtus pectoris medio linea impressa longitudi- nali instructo, parce subtiliter punctato, pectoris lateribus coxisque posticis fortius punctatis, . coxis ante angulos posticos setis in- structis; abdomine medio fere laevi, juxta latera parce punctato, punctis breviter setosis; femoribus tibiisque postieis modice dila- tatis, illis post marginem anticum setas nonnullas ferentibus tibiis posticis abbreviatis, tibiis anticis tridentatis, dente tertio obsole- tissimo. — Long. 10—11 mm. Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 255 Kapiri: IX. 1912. Miss. Agriec. Die Art ist dem T. spectabilis Qued. ähnlich, doch ist das Halsschild nicht ganz so kurz wie bei dieser Art. Sie ist dunkel- braun, seidenglänzend, irisierend. Die Stirn ist ziemlich weitläufig mit groben Punkten besetzt, neben den Augen stehen Borsten. Der Clypeus ist mehr oder weniger runzlig punktiert und trägt in der Mitte einen kurzen Längskiel. Die Oberlippe ist deutlich dreizähnig. Die rotgelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des o' ist etwas länger als der Stiel, der des 2 kürzer. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert. Die beborsteten Seitenränder sind gebogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet, die spitz- winkligen Vorderecken sind vorgestreckt. Die Oberfläche ist ziem- lich dicht mit feinen Punkten bedeckt, der beborstete Vorderrand ist in der Mitte leicht vorgezogen. Die Flügeldecken tragen Punkt- reihen, die flachen Zwischenräume sind mäfsig dicht punktiert, die Punkte sind gröber wie die des Halsschildes. Die Punktierung des Pygidiums ist ziemlich weitläufig. Die Mitte der Brust trägt eine eingerissene Längslinie und eine feine Punktierung. Auf den Seiten der Brust und den Hinterhüften sind die Punkte stärker, vor den Hinterecken der Hinterhüften stehen Borsten. Die Mitte des Abdomens ist nur sehr vereinzelt punktiert, auf den Seiten des Abdomens stehen die Punkte weitläufig und tragen kurze Börstchen. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind mäfsig verbreitert. Erstere tragen hinter dem Vorderrande einige Borsten, letztere sind etwas verkürzt. Die Vorderschienen tragen zwei kräftige Zähne, ein dritter oberer Zahn ist kaum angedeutet. Trochalus [uscoaeneus.n.sp... cf. Oblongo-ovalis, nitidus, fuscus, aenescens. Capite medio- criter crebre punctato, carina frontali sat fortiter elevata, clypei medio carina brevi longitudinali instructo, labro tridentato; an- tennis rufo-brunneis, flabello maris stipiti longitudine aequali ; prothorace longitudine duplo latiore, antrorsum angustato, sat dense punctato, lateribus setosis, curvatis, angulis posticis obtusis, ‘breviter rotundatis, angulis anticis porrectis, margine antico medio producto ; scutello punctato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis _ planis, mediocriter crebre punctis obtectis, punctis minutissime . setosis, setis raris longioribus; pygidio sat remote fortiter punc- tato. Subtus pectoris medio levissime sulcato, subtiliter punctato, pectoris lateribus coxisque posticis sparsim grosse punctatis, coxis ante marginem posticum et ante angulos posticos setosis; ab- dominis segmentis singulis una serie transversa setarum, medio interrupta, instructis, setis brevibus; femoribus postieis modice 256 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. dilatatis, post marginem anticum setas ferentibus; tibiis posticis paulo abbreviatis et paulo dilatatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 8 mm. Kapiri. X. 1912. Miss. Agric. Von länglich eiförmiger Gestalt, glänzend, rotbraun mit Erz- schimmer. Der Kopf ist mälsig dicht punktiert, der Stirnkiel ist ziemlich stark erhaben. Auf dem Clypeus befindet sich ein kurzer mittlerer Längskiel, die Oberlippe ist ziemlich kräftig dreizähnig. Die Fühler sind rotbraun, der etwas hellere Fächer ist beim d’ so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert, die Oberfläche ist ziemlich dicht punktiert. Die gebogenen Seitenränder sind schwach beborstet und auch am Vorderrande stehen seitlich einige Borsten. Die Hinterecken des Halsschildes sind stumpfwinklig und ziemlich kurz abgerundet, die Vorderecken sind vorgestreckt, der Vorderrand ist in der Mitte vorgezogen. Das Schildchen ist gleichmäfsig punk- tiert, zuweilen mit einem kleinen punktfreien Fleck in der Mitte. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und mäfsig dicht punktiert. Die Punkte tragen äufserst winzige Börstchen, vereinzelte Punkte sind mit längeren feinen Börstchen be- setzt. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig mit kräftigen Punkten bedeckt. Die Mitte der Brust zeigt eine sehr leichte Längsfurche und eine feine Punktierung. Die Seiten der Brust und die Hinter- hüften sind weitläufig mit groben Punkten besetzt, vor dem Hinter- rande und vor den Hinterecken der Hüften stehen Borsten. Jedes Bauchsegment trägt eine in der Mitte unterbrochene Querreihe kurzer Borsten. Die Hinterschenkel sind mäfsig verbreitert und hinter dem Vorderrande mit einigen feinen Börstchen versehen. Die Hinterschienen sind etwas verkürzt und nach dem Ende zu etwas verbreitert. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Trochalus viridicollis n. sp. T. lucidulo Burm. similis. Nigro-aeneus, nitidus, capite pro- thoraceque viridi-micantibus, tibiis anticis et mediis tarsisque fuscis. Capite fortiter punctato, labro tridentato ; antennis rufo- flavis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu stipite breviore ; prothorace postice longitudine duplo latiore, antrorsum angustato dense sat grosse punctato, margine antico lateribusque setosis, illo medio producto, lateribus curvatis, angulis posticis rotundatis, angulis anticis porrectis; scutello dense punctato ; elytris seriatim punctatis, seriebus plerumque indistinctis, interstitiis planis, medio- criter dense punctis obtectis; pygidio sat remote fortiter punctato. Subtus pectore coxisque posticis sparsim punctatis, pectoris medio linea impressa longitudinali instructo, coxis postieis juxta latera Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 257 setas nonnullas ferentibus; abdomine parce punctato ; femoribus posticis modice dilatatis, post marginem anticum in parte apicali setis raris instructis; tibiis posticis paulo abbreviatis, ad apicem versus dilatatis; tibiis anticis bidentatis, dente tertio interdum obsoleto. — Long. 6 mm. Mufungwa Sampwe. XII. 1911. Dr. Bequaert leg., Elisabeth- ville. XI. 1911. Miss Agric., Kapiri. XH. 1911. Miss. Agric. Die Art ist dem T. lucidulus Burm. ähnlich. Sie ist ein wenig grölser, die Zähne der Oberlippe sind etwas deutlicher, das Halsschild ist kräftiger punktiert, die Hinterschenkel sind etwas breiter, die Vorderschienen sind zweizähnig, doch findet sich zu- weilen ein dritter Zahn schwach angedeutet. Die Färbung ist schwarz, erzfarbig, Kopf und Halsschild schimmern grün, die Vorder- und Mittelschienen sowie die Tarsen sind rotbraun. Der Kopf ist kräftig punktiert, die Stirn ist mit einer kräftigen Quer- leiste versehen, die Oberlippe ist deutlich dreizähnig. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist in beiden Geschlechtern kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert. Die Oberfläche ist dicht und ziemlich kräftig punktiert, in der Mitte zeigt sich mehr oder weniger deutlich ein kleiner glatter Längsfleck. Der Vorderrand und die gebogenen Seitenränder sind fein beborstet, ersterer ist in der Mitte vorgezogen. Die Hinterecken sind abgerundet, die Vorder- ecken sind vorgestreckt. Das Schildchen ist dicht punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die gewöhnlich undeutlich sind. Die Zwischenräume sind flach und mälsig dicht punktiert. Das Pygidium ist mit ziemlich weitläufig gestellten groben Punkten besetzt. Die Unterseite ist zerstreut punktiert, die Mitte der Brust zeigt eine eingerissene Längslinie. Die Hinterhüften tragen an den Seiten einige Borsten. Die Hinterschenkel sind mälfsig verbreitert, hinter dem Vorderrande stehen in der Endhälfte einige Borstenpunkte. Die Hinterschienen sind etwas verkürzt und nach dem Ende zu verbreitert. Trochalus bituberculatus.n. sp. T. aerugineo Burm. similis. Rufo-brunneus, nitidus. Capite sat remote punctato , fronte post carinam transversim impressa, clypeo medio paulo convexo, labro indistincte tridentato,, fere truncato ; antennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali, flabello feminae stipite breviore ; prothorace postice longitudine duplo latiore, antrorsum angustato, mediocriter dense punctato, lateribus curvatis, angulis posticis obtusis, bre- viter rotundatis, angulis anticis porrectis, margine antico medio producto ; scutello sat crebre punctato ; elytris subtiliter seriatim 258 Deutsch. Ent Zeitschr. 1916. punctatis, interstitiis planis, mediocriter dense punctis obtectis; pygidio sparsim fortiter punctato. Subtus pectoris medio levissime longitudinaliter sulcato et subtiliter punctato, pectoris lateribus coxisque posticis fortiter remote punctatis, coxis ante angulos posticos setas nonnullas ferentibus; abdominis segmento tertio medio bituberculato ; femoribus posticis sat fortiter dilatatis, post marginem anticum in parte apicali setis raris instructis: tibiis posticis abbreviatis, ad apicem versus dilatatis; tibiis antieis bidentatis. — Long. 6 mm. Malela. XII. 1913. L. Bourgeon leg. Die Art hat Ähnlichkeit mit 7. aerugineus und ist daran leicht zu erkennen, dafs das dritte Abdominalsegment in der Mitte zwei Höcker trägt. Die Färbung ist rotbraun, glänzend. Der Kopf ist ziemlich weitläufig punktiert, die Stirn ist hinter dem schwach gebogenen Kiele quer eingedrückt. Der Clypeus zeigt in der Mitte eine schwache Erhabenheit, die Oberlippe ist sehr schwach drei- zähnig, fast gerade abgestutzt. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim 5 so lang wie der Stiel, beim 2 kürzer als derselbe. Das Halsschild ist zwischen den Hinterecken doppelt so breit wie lang, nach vorn verjüngt. Die Oberfläche ist mälsig dicht punktiert, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet, die Vorderecken sind vorgestreckt, der Vorder- yand ist in der Mitte vorgezogen. -Das Schildchen trägt eine ziem- lich dichte Punktierung. Die Flügeldecken lassen undeutliche Punkt- reihen erkennen, die flachen Zwischenräume sind mälsig dicht mit Punkten bedeckt. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig und kräftig punktiert. Die Mitte der Brust zeigt aufser einer feinen Punk- tierung eine sehr schwache Längsfurche. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit weitläufig stehenden kräftigen Punkten besetzt. Die Hinterhüften tragen vor den Hinterecken einige Borsten. Die Hinterschenkel sind ziemlich kräftig ver- breitert und zeigen in der Endhälfte hinter dem Vorderrande einige Börstchen. Die Hinterschienen sind verkürzt und nach dem Ende zu verbreitert. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Pseudotrochalus propinguus .n. sp. P. bomuano Brsk. similis. Opacus, paulo sericeus, capite prothoraceque nigro-viridibus aut fusco-viridibus, elytris rufis aut nigris, subtus nigro-fuscus aut brunneus. Capite, fronte sat for- titer, clypeo subrugoso-punctato, labro subtridentato ; antennis rufo-Aavis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu parvo; protho- race sat crebre punctato, punctis minutissime setosis, lateribus leviter curvatis, setas ferentibus, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrectis, margine antico medio pro- Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 259 ducto ; scutelli punctis remote positis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, parce punctatis, punctis setas minimas ferentibus; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus remote punctatus, pectoris medio leviter sulcato, coxis posticis juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie setarum, medio interrupta, instructis, segmento primo densius setoso ; femoribus postieis nitidis, sat fortiter dilatatis, ante marginem posticum setis nonnullis vestitis, tibiis posticis valde dilatatis et abbreviatis, tibiis anticis bidentatis. -— Long. 7”—8 mm. Kapiri. X. 1912. Miss. Agric., Elisabethville.. X. 1911. Miss. Agric. Die Art ist dem ?. bomuanus Brsk. ähnlich und in der Färbung ebenso variabel wie diese Art. Sie unterscheidet sich durch weniger verbreiterte Hinterschenkel und die schwach dreizackige Oberlippe. Die Oberseite ist matt, schwach seidenartig schimmernd, Kopf und Halsschild sind schwarzgrün oder grünlichbraun, die Flügeldecken sind rotbraun oder schwarz. Die Unterseite ist braun oder schwarzbraun mit grünlichem Schimmer , die Seiten sowie das Abdomen sind bei reinen Stücken matt. Die Stirn ist ziem- lich kräftig punktiert, auf dem Clypeus ist die Punktierung etwas runzlig.. Die Ränder des letzteren sind erhaben, die Oberlippe ist etwas höher als die Seitenränder und schwach dreizackig. Hinter der Oberlippe steht eine Borstenreihe und ist die Ober- lippe an den Seiten winklig abgesetzt. Die rotgelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern viel kürzer als der Stiel. Das Halsschild trägt eine ziemlich dichte Punk- ‚tierung und zeigen die Punkte unter der Lupe winzige Börstchen. Die Seitenränder sind leicht gebogen und beborstet, die stumpf- winkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, die Vorderecken sind vorgestreckt. Auch die Mitte des Vorderrandes ist vorgezogen, ebenso wie bei bomuanus, von dem mir typische Exemplare vor- liegen und von dem Brenske in der Beschreibung das Gegenteil angibt. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach gewölbt und zerstreut mit winzig beborsteten Punkten. bedeckt. Auf dem Py- gidium stehen die Punkte mäfsig dicht. Die Unterseite ist über- all ziemlich weitläufig punktiert, die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche, an den Seiten der Hinterhüften stehen Borsten. Jedes Bauchsegment trägt eine Borstenreihe, die jedoch in der Mitte unterbrochen ist. Auf dem ersten Bauchsegment stehen zahlreiche Borsten. Die Hinterschenkel sind glänzend, ziemlich stark verbreitert und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind kurz und breit, auf der Fläche mit einigen feinen Punkten. Die Vorderschienen sind zweizähnig. 260 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Pseudotrochalus fraterculus.n. sp. P. propinquo similis. Nigro-viridis, supra opacus, elytris nigro- fuseis. Capite, fronte sat dense punctata, clypeo subrugoso-punc- tato, labro subtridentato; antennis brunneis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu parvo; prothorace sat crebre punctato, punctis setas minimas ferentibus, lateribus leviter curvatis, setosis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis antieis porrectis, acutis, margine antico medio producto ; scutello parce punctato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis fere planis, sat remote punc- tis obtectis, punctis minutissime setosis ; pygidio mediocriter crebre punctato. Subtus subnitidus, abdomine opaco, pectoris medio leviter sulcato, sat subtiliter punctato ; coxis posticis parce um- bilicato-punctatis, juxta latera setis nonnullis instructis; ab- dominis segmentis singulis juxta latera una serie setarum vestitis; femoribus postieis nitidis, fortiter dilatatis, ante marginem posti- cum setis raris instructis; tibiis posticis dilatatis et abhbreviatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7”—8 mm. Malela. L. Bourgeon leg. Die Art ist dem vorhergehend beschriebenen P, propinquus sehr ähnlich und durch die flachen Zwischenräume auf den Flügel- decken unterschieden. Sie ist schwarzgrün, oben matt, die Flügel- decken sind schwarzbraun. Die Stirn ist ziemlich dicht mit Punkten bedeckt, der Clypeus ist runzlig punktiert, die Oberlippe ist schwach dreizähnig, an den Seiten winklig abgesetzt, vom Clypeus durch eine Borstenreihe getrennt. Die braunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern bedeutend kürzer als der Stiele Die Punktierung des Halsschildes ist ziem- lich dicht, die Punkte tragen äufserst winzige Börstchen. Die Seitenränder sind beborstet und leicht gebogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet, die Vorderecken sind spitzwinklig und stark vorgestreckt, der Vorderrand des Hals- schildes ist in der Mitte vorgezogen. Das Schildchen ist breit und ziemlich weitläufig punktiert. Die Flügeldecken tragen regel- mäfsige Punktreihen, die Zwischenräume zwischen ihnen sind flach und zerstreut mit winzig beborsteten Punkten besetzt. Auf dem Pygidium stehen die Punkte mäfsig dicht. Die Unterseite ist schwach glänzend, das Abdomen ist matt. Die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche und eine ziemlich feine Punktierung. Auf den Hinterhüften stehen die Nabelpunkte etwas weitläufig, neben dem Seitenrande befindet sich eine Reihe Borsten. Die einzelnen Bauchsegmente tragen seitlich eine kurze Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind glänzend, stark verbreitert, vor dem Hinter- rande mit Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind kurz und breit, die Vorderschienen sind zweizähnig. Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 261 Pseudotrochalus Neavein.sp. P. bomuano Brsk. similis, paulo minor. Niger, opacus, capite prothoraceque parum virescentibus aut cupreo-micantibus. Capite dense punctato, labro subtridentato; antennis brunneis, 10-arti- culatis, fabello in utroque sexu stipite breviore; prothorace sat crebre punctato, lateribus curvatis, angulis posticis obtusis, bre- viter rotundatis, angulis anticis porrectis, acutis, margine antico medio producto ; scutello punctulato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, remote punctis obtectis; pygidio medio- criter dense punctato. Subtus pectoris medio leviter sulcato et subtiliter punctato, coxis postieis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis, abdomine lateraliter seriatim setoso ; femoribus posticis nitidis, valde dilatatis, ante marginem posticum una serie setarum instructis; tibiis postieis latis et brevibus, tibiis antieis biden- tatıs. —- Long::7 mm. Ruwe-Kambove. Dr. Sheffield Neave leg. Die Art ist ein wenig kleiner als ?. bomuanus Brsk. und durch die dreizackige Oberlippe unterschieden. Von P. propinquus unterscheidet sie sich durch die breiteren Hinterschenkel , von fraterculus durch die schwach gewölbten Zwischenräume auf den Flügeldecken. Die vorliegenden Exemplare sind schwarz, Kopf und Halsschild schimmern schwach grün oder kupfrig. Der Kopf ist dicht punktiert, die Oberlippe ist winklig abgesetzt, schwach dreizackig. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern bedeutend kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist ziemlich dicht punktiert, die Seitenränder sind ge- bogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet, die Vorderecken sind spitzwinklig und vorgestreckt, der Vorder- rand des Halsschildes ist in der Mitte vorgezogen. Die Flügel- decken tragen Punktreihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind weitläufig punktiert. Das Pygidium ist mit mälsig dicht ' stehenden Punkten bedeckt. Die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche und eine feine Punktierung. An den Seiten der Hinter- hüften sowie an den Seiten der Bauchsegmente steht eine Borsten- reihe. Die glänzenden Hinterschenkel sind sehr stark verbreitert, in der hinteren Hälfte mit einer Reihe weitläufig gestellter Borsten versehen. Die Hinterschienen sind breit und kurz, die Vorder- schienen sind zweizähnig. Pseudotrochalus Gilsonin.sp. P. bomuano Brsk. affınis. Rufus, supra opacus, subtus sub- nitidus. Capite, fronte sat subtiliter, clypeo subrugoso-punctato, labro truncato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu parvo; prothorace sat dense subtiliter punctato, 262 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. lateribus leviter curvatis, antice setosis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis porrectis, acutis, margine antico medio producto ; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, parce subtiliter punctatis; pygidio mediocriter crebre punctis obtecto, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio subtiliter punctato, postice leviter sulcato, coxis posticis sat remote umbilicato-punc- tatis, ante angulos posticos setosis; abdominis segmentis juxta er setis nonnullis parvis ee femoribus posticis nitidis, fortiter dilatatis, tibiis posticis latis et brevibus, tibiis antieis bidentatis. — one 8--8,3,,mm; Don Gilson leg., en la5« NL, 1911. R. Mayne leg. Die Art steht dem ?. bomuanus Brsk. sehr nahe. Die Toment- bekleidung der Oberseite ist jedoch stärker wie bei dieser Art, so dafs die Punktierung von Halsschild und Flügeldecken nur schwer zu erkennen ist. Auch die Bildung des Forceps ist ähn- lich, doch sind die unteren Parameren stark gekrümmt und dornig. Die Färbung ist rotbraun, oben matt, unten schwach glänzend. Die Stirn ist ziemlich fein punktiert, auf dem Clypeus ist die Punktierung grob und mehr oder weniger gerunzelt. Die Ober- lippe ist winklig abgesetzt und abgestutzt. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist in beiden Geschlechtern kürzer als der Stiel.e Auf dem Halsschild ist die Punktierung ziemlich dicht und fein, die leicht gekrümmten Seitenränder sind im vorderen Teile beborstet. Die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet, die Vorderecken sind ebenso wie die Mitte des Vorderrandes vorgezogen. Die Flügeldecken tragen Punkt- reihen, die Zwischenräume sind flach, weitläufig und fein punk- tiert. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Punkten besetzt, vor dem Hinterrande beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine feine Punktierung und hinten eine schwache Längsfurche. Die Hinter- hüften sind ziemlich weitläufig mit Nabelpunkten bedeckt, vor den Hinterecken beborstet. Die einzelnen Bauchsegmente zeigen nur seitlich eine kurze Reihe ganz schwacher Börstchen. Die glänzenden Hinterschenkel sind sehr stark verbreitert, nur am Ende mit einer Borste besetzt. _ Die Hinterschienen sind breit und kurz,. die Vorderschienen sind zweizähnig. Von dem gleichfalls sehr ähnlichen /. amitinus Klb. unter- scheidet sich die Art durch breitere Hinterschenkel. Pseudotrochalus Kollerin. sp. P. nigroviridi Klb. similis. Niger, opacus, clypeo pedibusque nigro-fuscis, nitidis. Capite, fronte sat remote, clypeo rugoso- punctato, labro truncato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, fa- bello maris stipite breviore; prothorace mediocriter crebre sub- EU nm Moser, Neue Serieiden vom Belgischen Kongo. 263 tiliter punctate, lateribus curvatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis margineque antico productis ; scutello parce punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, remote punctis obtectis; pygidio mediocriter dense punctato. Corpore infra ubique sat parce punctato, pectoris medio leviter sulcato, coxis posticis ante angulos posticos setosis, abdominis segmentis singulis juxta latera una serie setarum instructis, setis brevibus; femoribus posticis fortiter dilatatis, tibiis posticis latis et brevi- bus, tibiis anticis bidentatis. — Long. 8,5 mm. Dima. 13. IX. 08. A. Koller leg., Amadi, IV. 1913. P. van den Plas leg. Durch die nur sehr wenig abgesetzte Oberlippe steht die Art dem P. nigroviridis Klb. nahe, doch ist sie grölser, die Oberlippe ist ein wenig höher und der Clypeus ist runzliger punktiert. Die Färbung ist schwarz, matt, der Clypeus und die Beine sind schwarz- braun, glänzend. Die Punktierung der Stirn ist ziemlich weit- läufig, die des Clypeus runzlig, hinter der abgestutzten Oberlippe steht eine Borstenreihe. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 9 ist viel kürzer wie der Stiel. Das Halsschild ist mäfsig dicht mit feinen Punkten besetzt, die Seitenränder sind leicht gebogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, die Vorderecken sind ebenso wie die Mitte des Vorder- randes vorgezogen. Die Flügeldecken zeigen regelmälsige Punkt- reihen, die Zwischenräume sind flach und weitläufig punktiert. Auf dem Pygidium stehen die Punkte mälsig dicht. Die Unter- seite ist überall ziemlich zerstreut punktiert, die Brust zeigt in der Mitte eine leichte Längsfurche. Vor den Hinterecken der Hinterhüften stehen Borsten, auf den Bauchsegmenten befindet sich nur seitlich eine kurze Reihe weitläufig gestellter feiner Börstchen. Die Hinterschenkel sind sehr stark verbreitert, am Ende mit zwei Borstenpunkten versehen. Die Hinterschienen sind breit und kurz, die Vorderschienen sind zweizähnig. Pseudotrochalws Lujain.sp. P. Kolleri similis, major. Supra nigro-olivaceus, opacus, subtus nigro-fuscus. Fronte, margine antico excepto, opaco, clypeo sub- rugoso-punctato, medio leviter convexo, labro subsinuato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali, flabello feminae stipite breviore; prothorace mediocriter crebre punctato, antrorsum angustato, lateribus leviter curvatis, setosis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, angulis anticis margine- que antico productis; scutello subtiliter punctato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis fere planis parce punctis minutis obtectis; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus pectoris medio le- 264 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. vissime longitudinaliter sulcato, coxis posticis sparsim umbilicato- punctatis, postice setosis; abdominis segmentis singulis juxta latera una serie brevi setarum instructis; femoribus posticis fortiter dilatatis, nitidis, postice opacis; tibiis posticis latis et brevibus, tibiis anticis bidentatis. — Long. 9—10 mm. Kassai (Kondue). 0. Luja leg. Die Art ist gröfser als P. Kolleri und dadurch unterschieden, dafs die Oberlippe überhaupt nicht abgesetzt ist. Die Oberseite ist matt, schwarz, mit ganz schwachem, olivenfarbenem Tone. Die Unterseite ist schwarzbraun. Die Stirn ist zerstreut punktiert und mit Ausnahme des schmalen Vorderrandes matt. Der Clypeus trägt eine runzlige Punktierung, die Oberlippe ist ganz schwach gebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 0’ ist so lang wie der Stiel, der des 2 ist kürzer als der- selbe. Das Schildchen ist fein punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die fast flachen Zwischenräume sind fein und weit- läufig punktiert. Auf dem Pygidium stehen die Punkte mäfsig dicht. Die Unterseite ist matt, die Brust ist in der Mitte sehr leicht längsgefurcht. Die Hinterhüften sind weitläufig mit Nabel- punkten bedeckt und hinten beborstet. Die einzelnen Bauchsegmente zeigen nur an den Seiten eine kurze Borstenreihe und sind die Borsten auf den beiden ersten Segmenten kräftig, auf den übrigen schwach und kurz. Die Hinterschenkel sind stark verbreitert und glänzend, nur die hintere Endhälfte ist matt. Am Ende befinden sich zwei Borstenpunkte. Die Hinterschienen sind breit und kurz, die Vorderschienen sind zweizähnig. Autoserica Schubotzi Klb. = Pseudotrochalus. Ich hatte Gelegenheit die Typen der von Herrn Prof. Kolbe beschriebenen Autoserica Schubotzi zu untersuchen. Auf den ersten Blick erkennt man, dafs die Art ein Pseudotrochalus ist, und es ist mir unverständlich, wie der Autor diese Art für eine Autoserica halten konnte. Es beweist dies, dafs Herr Prof. Kolbe die Trocha- lini nicht von den Sericini unterscheiden kann, und es ist nur be- dauerlich, dafs er dann auf Grund eines mangelhaften Materials neue Gattungen aufstellt. An die neuen Gattungen knüpft Herr Prof. Kolbe philosophische Betrachtungen, ob dieselben je nach der Kopfbildung eine höhere oder tiefere Stufe in der Gruppe einnehmen. Diese Betrachtungen hören sich zwar sehr gelehrt an, sind aber wertlos, da sich z. B. in der Gattung Pseudotrochalus zwischen der vom Clypeus abgesetzten Oberlippe und der Ver- schmelzung beider Teile alle Übergänge finden, so dals auf Grund dieses Merkmales allein eine Gattungseinteilung nicht möglich wäre. Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. 265 Ablaberoides (Sphaerotrochalus) tridentatus n. Sp. Niger, supra opacus, sericeus, subtus nitidus, interdum elytris rufis, corpore infra fusco. Capite, fronte clypeoque rugoso-punctatis, clypeo antice transversim carinato, labro tridentato; antennis rufo- Hlavis, 9-articulatis, flabello in utroque sexu parvo; prothorace transverso, convexo, dense punctato, lateribus curvatis, setosis, angulis posticis late rotundatis, angulis anticis porrectis, margine antico medio producto; scutello punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, mediocriter crebre punctis obtectis; pygidio paulo coriaceo, parte basali sat dense, ad apicem versus sparsius fortiter punctato. Subtus pectore abdomineque leviter coriaceis, pectoris medio linea impressa longitudinali et utrinque setis erectis instructo, pectoris lateribus coxisque posticis remote fortiter punctatis, juxta latera setosis; abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus posticis nitidis, parum dilatatis, post marginem anticum et ante marginem posticum setosis; tibiis posticis nec dilatatis, nec abbreviatis ; tibiis anticis tridentatis. — Long. 7—8 mm. Kapıri.. IX, 1912: Miss. Agric. Schwarz, die Oberseite schwach seidenschimmernd, die Unter- seite glänzend. Bei einem der vorliegenden Exemplare sind die Flügeldecken rot, die Unterseite ist braun. Stirn und Olypeus sind kräftig runzlig punktiert, letzterer trägt vorn einen Querkiel vor dem sich eine Borstenreihe befindet. Die Oberlippe ist scharf dreizähnig, die beiden Augenkiele sind miteinander verbunden. Die rotbraunen Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern klein. Das Halsschild ist gewölbt, hinten breit, nach vorn verjüngt, die Seitenränder sind gebogen, die Hinterecken sind breit abgerundet, die Vorderecken und die Mitte des Vorder- randes sind vorgezogen. Die Oberfläche des Halsschildes ist dicht punktiert. Die Flügeldecken tragen regelmälsige Punktreihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind mäfsig dicht mit Punkten bedeckt. Das Pygidium ist fein lederartig gerunzelt, an der Basis ziemlich dicht, nach dem Ende zu weitläufiger grob punktiert. Auf der Unterseite zeigen Brust und Abdomen gleichfalls eine feine lederartige Runzlung. Die Mitte der Brust trägt eine ein- gerissene Längslinie und beiderseits derselben abstehende gelbe Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind ziemlich weitläufig mit groben Punkten bedeckt, neben den Seitenrändern beborstet. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borsten. Die glänzenden Hinterschenkel sind nur wenig verbreitert, hinter dem Vorderrande und vor dem Hinterrande mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinterschienen sind weder verbreitert noch verkürzt, die Vorderschienen sind kräftig dreizähnig. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft III. 18 966 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Ablaberoides lembanus.n. sp. Supra niger, opacus, parum sericeus, elytris interdum rufis, subtus nigro-fuscus, nitidus. Capite, fronte fortiter punctata, clypeo rugoso-punctato, antice transversim carinato, ante carinam laevi, labro tridentato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, labello maris stipite paulo breviore, flabello feminae parvo; prothorace mediocriter erebre punctis obtecto, lateribus curvatis, setosis, angulis posticis rotundatis, angulis anticis productis; scutello parce punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis perparum modo convexis, mediocriter dense punctatis ; pygidio parce punctis obtecto, punctis in parte basali paulo densius positis. Subtus pectoris medio linea impressa et utringue setis erectis flavis instructo, coxis postieis sat remote punctatis, juxta latera setosis, abdominis segmentis singulis una serie transversa setarum instructis; femoribus posticis nitidis, modice dilatatis, antice et postice setosis; tibiis posticis parum dilatatis et parum abbreviatis; tibiis anticis tridentatis. — Long. 7 mm. Congo de Lemba. I. 1913. R. Mayne leg. Die Art ist dem vorhergehend beschriebenen tridentatus ähnlich, doch ist das Halsschild weniger gewölbt und die Fühler sind zehngliedrig. Die Stirn ist grob, der Olypeus runzlig punktiert. Vorn trägt der Clypeus einen Querkiel, der Raum vor demselben ist fast unpunktiert. Auch befinden sich vor dem Querkiel einige Borsten. Die Oberlippe ist dreispitzig, die beiden Augenkiele berühren sich. Die rotbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des / ist ein wenig kürzer als der Stiel, der. des ® ist so lang wie die sechs vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild trägt eine mäfsig dichte Punktierung, die gerundeten Seitenränder sind kräftig beborstet, die Hinterecken sind ab- gerundet, die Vorderecken sind vorgestreckt, der Vorderrand ist in der Mitte kaum merklich vorgezogen. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind nur sehr wenig gewölbt und mälsig dicht mit Punkten bedeckt. Das Pygidium ist weitläufig, im Basalteile etwas enger punktiert. Die Mitte der Brust trägt eine ein- gerissene Längslinie und beiderseits derselben abstehende gelbe Borsten. Die Hinterhüften sind ziemlich weitläufig punktiert und neben den Seiten beborstet. Jedes Bauchsegment trägt eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind glänzend, mälsig ver- breitert, vorn und hinten mit einer Reihe Borsten versehen. Die Hinterschienen sind etwas verbreitert und ein wenig verkürzt. Die Vorderschienen sind dreizähnig. 2 ez X u. Ablaberoides kapiriensis n. sp. & Moser, Neue Sericiden vom Belgischen Kongo. | 267 Nigro-fuscus, nitidus. Capite dense subrugoso-punctato, labro .tridentato , clypeo antice haud transversim carinato; antennis - rufo flavis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu stipite breviore ; prothorace lato, antrorsum angustato dorso sat crebre punctato, lateribus curvatis, angulis posticis rotundatis, angulis anticis margineque antico productis; scutello punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, sat remote punctis obtectis; pygidio mediocriter crebre punctato. Pectoris medio linea impressa longi- tudinali instructo et parce punctato ; coxis posticis fortiter punc- tatis, juxta latera setosis; abdomine parce punctato, punctis nonnullis setas parvas ferentibus ; femoribus posticis nitidis, paulo dilatatis, antice setis raris instructis; tibiis posticis paulo dila- tatis et paulo abbreviatis ; tibiis anticis bidentatis. — Long. 6 mm. Kapiri. X. 1912. Miss. Agrie. Von eiförmiger Gestalt, schwarzbraun, glänzend. Stirn und Clypeus sind dicht und etwas runzlig punktiert, der Clypeus trägt vorn keinen Querkiel, die Oberlippe ist kräftig dreizähnig, die beiden Augenkiele berühren sich nicht ganz. Die rotbraunen Fühler sind zelingliedrig, der Fächer des J’ ist etwas kürzer als der Stiel, der des 2 ist so lang wie die sechs vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist breit, nach vorn verschmälert. Es ist ziemlich dicht punktiert, die Seiten- ränder sind gebogen, die Hinterecken sind abgerundet, die Vorder- ecken und die Mitte des Vorderrandes sind vorgezogen. Das Schildchen ist punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und ziemlich weitläufig mit Punkten bedeckt. Die Punktierung des Pygidiums ist mälsig dicht. Die Mitte der Brust zeigt eine feine eingerissene Längslinie und eine weitläufige Punktierung. Die Hinterhüften tragen kräftige Punkte und neben den Seitenrändern Borsten. Das Abdomen ist weit- läufig mit Punkten bedeckt, von denen einige kleine Borsten tragen. Die Hinterschenkel sind glänzend und nur wenig ver- ‚breitert, hinter dem Vorderrande befinden sich einige Borsten. Die Hinterschienen sind schwach verbreitert und etwas verkürzt. Die Vorderschienen sind zweizähnig, ein dritter oberer Zahn ist ganz schwach angedeutet. Ablabervides nitidulus n. sp. Rufo-brunneus, nitidus, paulo metallescens. Capite rugoso- ‚punctato, antice haud transversim carinato, labro fortiter triden- tato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo breviore ; prothorace dense punctato, antrorsum angustato ’ j! pP )) oO 9 lateribus curvatis, angulis posticis rotundatis, angulis anticis r8* 268 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. porrectis, acutis, margine antico medio leviter producto ; scutello parce punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, mediocriter crebre punctis obtectis; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus pectoris medio linea impressa longitudinali in- structo et sparsim punctato, coxis posticis remote et irregulariter umbilicato-punctatis, juxta latera setas nonnullas ferentibus; ab- dömine laxe punctato, setis raris setosis ; femoribus postieis modice dilatatis, tibiis posticis paulo abbreviatis et paulo dilatatis, tibiis anticis bidentatis. — Long. 5!/, mm. Lusindoi. 24. VII. 1911. L. Bourgeon leg. Von kurzer eiförmiger Gestalt, ziemlich stark gewölbt, rot- braun, glänzend, mit leichtem Metallschimmer. Der Kopf ist mit Ausnahme -des glatten Scheitels runzlig punktiert, der Clypeus trägt vorn keinen Querkiel, sondern eine Querreihe von Borsten. Die Oberlippe ist kräftig dreispitzig, die beiden Augenkiele be- rühren sich fast. Die rotbraunen Fühler sind zehngliedrie, der Fächer des 5 ist etwas kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist dicht punktiert, nach vorn verjüngt, die Seitenränder sind ge- bogen, die Hinterecken sind abgerundet, die spitzwinkligen Vorder- ecken sind vorgestreckt, der Vorderrand ist in der Mitte leicht vorgezogen. Das Schildchen ist ziemlich weitläufig mit Punkten besetzt. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und mäfsig dicht mit Punkten bedeckt. Die Seiten- ränder der Flügeldecken tragen Borsten. Auch das Pygidium zeigt eine mälsig dichte Punktierung. Die Mitte der Brust ist mit einer sehr schwachen mittleren Längslinie versehen und weit- läufig punktiert. Auf den Hinterhüften stehen die Nabelpunkte zerstreut und unregelmäfsig, an den Seiten befinden sich hinten einige Borsten. Die Punktierung des Abdomens ist weitläufig, vereinzelte Punkte an den Seiten und auf dem letzten Segment tragen Borsten. Die Hinterschenkel sind mälsig verbreitert und am Einde mit einigen Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind etwas verbreitert und ein wenig verkürzt. Die Vorderschienen sind. kräftig zweizähnig. .- A” Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 269 Philippinische Käfer, gesammelt von Prof. C. Fuller-Baker, Los Bauos. Von Dr. K. M. Heller, Dresden. (Mit Tafel III.) Die mir von Herrn Prof. C. Fuller - Baker gemachten Be- stimmungs - Sendungen enthalten nicht nur eine grofse Anzahl neuer Arten, sondern auch solche, die von anderen Ortlichkeiten beschrieben, aber bisher auf den Philippinen nicht nachgewiesen worden sind. Ich gebe daher in folgendem nicht nur Neu- beschreibungen, sondern auch eine systematische Aufzählung aller jener Arten, deren Fundorte mir ihrer Genauheit und Verläfslich- keit wegen aufzeichnungswert erscheinen. Die beigefügten Zahlen, - in Klammern, besagen, dafs diese Arten in mehr als einem Stück von Prof. Baker gesammelt und mit denen seiner Sammlung gleich- laufend beziffert, die mit Stern (*) bezeichneten Arten von den - Philippinen bisher noch nicht bekannt gegeben und die laufend numerierten Arten in dieser Abhandlung neu beschrieben worden sind. Carabidae. * Macrochilus tripustulatus F. (Ostindien, Birma, Java.) Luzon: Mt. Makiling. Brachynus luzonicus Chaud. Luzon: Mt. Makiling. 1. Pentagonica varicornis sp. n. > Fulva, subpellucida, antennis articulo primo fulvo, 2., 3. et 4. nigro-glabris, 4., 5. et 6. nigro-opacis, griseo-pubescentibus, reliquis albidis; capite prothoraceque nitidis; elytris haud striatis, subtilissime (vix perspicue) seriato-punctulatis. Bong. 5, lat. 2,2 mm. Hab. Luzon: Mt. Makiling. Gelbbraun (wie Zeptoderus hohenwardti Schmidt), Kopf und Thorax stark glänzend, Flügeldecken, weil nur sehr fein (bei 13facher Vergröfserung des Zeifsschen Binokulars sichtbar) chagriniert, matt. Kopf vom Vorderrand der Oberlippe bis zum Vorderrand des Thorax gemessen, so lang wie an den vorgewölbten Augen breit, aufser dem Borstenpunkt, vorn dicht am Augeninnenrand, unpunktiert. Halsschild an den stumpfwinklig verrundeten Seiten- rändern nicht ganz doppelt so breit wie lang (5,5:3 mm), der Seitenrand, von den stumpfen Ecken ab, nach hinten zu in regel- mälsigen sanften Bogen in die Basalquerfurche des Halsschildes übergehend und den geraden Halsschildhinterrand tangierend, Mittellinie haarfein, nur bis zur Basalquerfurche nach hinten 270 | Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. reichend. Flügeldecken gestreckt eiförmig, der Apikalrand etwas verrundet abgestutzt, die Punktreihen sehr fein (mit freiem Auge nicht sichtbar), die erste Reihe von der Naht halb so weit wie die übrigen voneinander entfernt, im Spitzendrittel leicht streifen- artig eingedrückt, die Punkte der einzelnen Reihen ungefähr um halbe Spatienbreite voneinander abstehend. Unterseite glänzend, hell gelbbraun, die Mittel- und Hinterbrust rotbraun. Pentagonica sp. Mir liegt noch eine zweite Pentagonica- Art von den Philippinen vor, die in der Färbung der P. formosana Dupuis ähnelt, aber viel längere, gestreckte Flügeldecken mit sehr seichten, fein punktierten Streifen aufweist. Leider ist das Stück zu schlecht erhalten, um genauer untersucht zu werden; es stammt aus Dapitan auf Mindanao. Pogonoglossus Chaud. (— Libresthis Schm.-Göb. ined. — Car- paulum Sloane) g. Physocrotaphinorum. G. Sloane hat in dieser Zeitschrift 1907 p. 184 gesagt, dafs es für ihn nicht zweifelhaft sei, dafs das von Schmidt-Göbel (Faunula Coleopterorum Birmaniae Taf. II, Fig. 4) abgebildete, aber nicht beschriebene Tier, ebenso wie Carpaulum inflaticeps und porosus Sloane und Planetes unicolor Maclay zur Gattung JPogonoglossus gehöre. Wenn wir ihm bei der Gattungsbestimmung der weiter unten beschriebenen philippinischen Art auch in dieser Ansicht folgen, so darf doch nicht einiger Widerspruch unbeachtet bleiben, der sich aus den Beschreibungen der erwähnten Gattungen und aus der Untersuchung der mir vorliegenden Art ergibt. Chaudoirs Gattungscharakteristik von JPogonoglossus (Bull. Soc. Nat. Mosc. 1862, IV, p. 304) ist im Vergleich zu seiner sonstigen Aus- führlichkeit etwas dürftig, wenn es zu Anfang einfach heifst: ‚„ligula, maxillae, mandibulae et labrum fere ut in Physocrotapho“, denn das „fere“ ist ja ein recht dehnbarer Begriff. Bei der Wichtigkeit der Borstenzahl der Zunge sollte man wenigstens meinen, dals sie nach Chaudoir bei Physocrotaphus und Pogonoglossus (— Carpaulum) gleich sei; tatsächlich besitzt aber Physocrotaphus 6, Pogonoglossus (— Libresthis) 3 und Carpaulum 5 Zungenborsten, diese letztere Gattung auflserdem 4—5 Borsten auf dem vorletzten Labialpalpenglied, so dafs mir die Identität der Gattungen doch zweifelhaft, oder eine Erweiterung der Gattungsmerkmale von Pogonoglossus nötig scheint. Die von Schmidt-Göbel abgebildete Art liegt mir wahr- scheinlich in. einem von Herrn Dr. K. Friederichs in Angkor (Cambodja) erbeuteten Stück vor, dieser aufserordentlich nahe- stehend ist die von Prof. Baker auf Luzon gesammelte weiter unten charakterisierte Art. Auf sie würde folgende ausführliche Diagnose von JPogonoglossus passen, während der ebenfalls in Heller, Philippinische Käfer. 271 Cambodja vorkommende . chaudoiri Gestro wegen der schmäleren Decken artlich von ihr verschieden zu sein scheint. Pogonoglossus (Libresthis Schm.-Göb. ined.). Caput latum, prothorace paullo ungustius, oculis prominulis, collo sulco arcuato a vertice separato. Ligula transversa, tri- setosa, seta mediana breviore, paraglossae membranaceae, liberae, 4 ligula duplo longiores, tenues incurvatae. Mandibulae porrectae, - glabrae. Palpi maxillares articulo primo bisetoso, ultimo fere - aequilongo,, hie secundo longiore, apicem versus sensim subdila- - tato, labiales articulo secundo ultimo distincte longiore, bisetoso, sensim dilatato, apice truncato. Mentum dente mediano minuto, obtusangulato. Labrum transversum, recte truncatum, margine antico sex-setoso, setis intus brevioribus. Anntenae corporis dimidio breviores, pubescentes, articulis tres basalibus nitidioribus, articulo primo duobus sequentibus unitis aequilongo , articulo secundo quarto breviore. Prothorax cordatus, angulis anticis productis. Elytra parallela, apice truncata, limbo apicali mem- branaceo. Tarsi pilosi, posticorum articulo primo duobus se- quentibus unitis longiore, quarto simplici, unguiculis simplieibus. Sollte der mir in natura unbekannte Typus der Gattung: Pogonoglossus validicornis Chaud. eine andere als die vermutete Anzahl von Zungenborsten haben, so würde ich vorschlagen für die Arten mit 3 Zungenborsten den Namen Libresthis, für die mit 5 den Namen Carpaulum als subgenera erhalten zu wollen. Die bisher beschriebenen Arten der Gattung sind validicornis Chaud. (Pogonoglossus), Bull. Mosc. 1862 IV, p. 301, Java, schaumi Chaud., Rev. Zool. 1869, p. 204, J. Misool (Mysol). sumatrensis Gestro, Ann. Mus. Genova 1875, p. 863, Sumatra, chaudoiri Gestro, Ann. Mus. Genova 1875, p. 863, Cambodja, inflaticeps Sloane (Carpaulum), Proc. Linn. Soc. N. S. Wales 1904, p. 536, Queensland, | porosus Sloane (Carpaulum), Proc. Linn. Soc. N. S. Wales 1904, p- 536, Queensland, umicolor Macleay, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales 1886, p. 137, Neu-Guinea, horn Sloane, D. Ent. Zeitschr. 1907, p. 184, Neu-Pommern. Mit keiner vermag ich folgende philippinische Art zu identi- fizieren : | 2. Pogonoglossus tagalus sp. n. 9 (Taf. III Abb. 2, Untere Mundteile). Piceus, parce subtiliterque fulvo-pubescens, subter brunneus, palpis, mandibulis, clipeo antennisque fulvo-ferrugineis, abdomine 972 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. pedibusque fulvis; capite subtiliter remoteque punctato, post oculos haud denticulato, fronte utrinque ad antennarum basin longitudi- naliter biplicata, utringue foveolatim impressa; labro longitudine tantum duplo latiore; prothorace transverso - cordato, margine laterali, fuscescenti, complanato, angulis anticis productis, rect- angulatis, posticis subobtusangulatis, impressis; elytris latitudine sesqui longioribus, parallelis, fortiter striatis, spatiis convexius- culis, subtiliter remoteque granulatis, spatio marginali in triente basali et apicali punctis quatuor remotis, cilium longissimum gerentibus; corpore subter subtilissime remoteque ad abdominis marginem lateralem distinctius punctato. Long. 8,5, lat. 3 mm. Hab. Luzon: Mt. Makiling. Dem validicornis Chaud. wegen der nicht (wie bei sumatrensis und chaudoiri Gestro) spitzen, sondern rechtwinkligen, etwas ver- rundeten Halsschildvorderecken ähnlich und ähnlich gefärbt, die Flügeldecken jedoch nur 3 mm breit und der Kopf hinter den Augen ganz ohne Tuberkel. Pechschwarz, die Mundteile, die Fühler und die Körperunterseite rötlich gelbbraun, der Hinterleib und die Beine bräunlichgelb. Kopf fein zerstreut. punktiert, Stirn mit zwei grolsen flachen Längseindrücken, ihr Seitenrand vor den Augen mit zwei durch eine Furche getrennten Randwülsten und einer Supraorbitalborste, Clipeus nur doppelt so breit wie lang, jederseits mit langer, die Öberlippe vorn etwas überragender Borste. Fühler das 1. Drittel der Deckenlänge erreichend, das 1. Glied so lang wie die beiden folgenden zusammen, das 2. das kürzeste von allen, alle Glieder nahe der Spitze mit wirtelständigen längeren Wimpern. Halsschild mit Mittelfurche, zerstreut und leicht raspelartig punktiert und spärlich gelblich behaart, 1. Drittel des Seitenrandes mit langer Borste. Flügeldecken matt, einfach gestreift, die Spatien leicht gewölbt und fein entfernt gekörnelt, jedes Körnchen mit gelblichem Haar, an der Wurzel des 2. Decken- streifens mit je einem, im ersten und letzten Drittel des Decken- seitenrandes mit je 4 langen, entfernten Porenpunkten entspringen- den Haaren, von denen die hinter der Schulter die Beinschienen an Länge übertreffen. Der häutige Spitzensaum nach der Naht zu verbreitert. Unterseite .äufserst fein und zerstreut, die Epi- pleuren kaum, das Abdomen nahe dem Seitenrand etwas deutlicher punktiert. Anmerkung. Das erwähnte, von Herrn Dr. K. Friedrichs in Cambodja gesammelte Stück ist der beschriebenen Art auch sehr ähnlich, aber gröfser, 10,5 mm lang und 3,5 mm breit, die Öberlippe ist 3mal so breit wie lang und der Kopf zeigt hinter den Augen 3 kleine wimperntragende Tuberkeln, aufserdem sind Heller, Philippinische Käfer. 273 ' die Schenkel stark verdickt spindelförmig (3,6mal so lang wie dick), die vorderen in der Basalhälfte am Vorderrand dichter _ borstig behaart, und das erste Ventralsternit zeigt einen grofsen _ flachen, eiförmigen Längseindruck, letztere Merkmale sind wahr- scheinlich männliche Geschlechtsabzeichen, die Art vermutlich die ® von Schmidt-Göbel als truncata abgebildete. * Allocota viridipennis Chaud. (Singapore, Malakka, Java.) Palawan: P. Princesa. *Coptodera fleruosa Schmidt-Göbel. (Birma, Singapore, Borneo.) Luzon : Mt. Banahao. * Mochtherus tetraspilotus M’ Leay. (Indien, Malabar, Ceylon, Birma, Java, Borneo, Celebes.) Luzon, Prov. Tayabas: Malinao. Catascopus aequatus Dej. Luzon, Prov. Benguet: Baguio. Catascopus elegans F. Palawan: P. Princesa. * Miscelus javanus Klug. (Java, Borneo, Andamanen.) Luzon: Mt. Makiling. Anrerieallus Levifrons-sp,.n: P. laeto Schaum similis, sed fronte leviuscula, elytris parte circumscutelari viridescente excepta, nigricantibus, macula anteriore lutea majore, rotundata, striam tertiam et octavam tangente. Long. 7 mm, elytror. 4,5, elytror. lat. postica 3 mm. Hab. Mindanao: Butuan. Dem P. quadrimaculatus M’ Leay, noch mehr aber dem P. laetus Schaum ähnlich, jedoch kleiner und von beiden sofort durch die geglättete Stirn und die vorwiegend schwarzen, mit grölseren dunkelgelben Makeln gezierten Flügeldecken zu unterscheiden. Oberlippe schwarz, in der Mitte des Vorderrandes nur schwach eingekerbt. Clipeus mäfsig dicht und fein punktiert, beiderseits leicht und verworren längsrunzlig und vor der Mitte mit einem Borstenpunkt,, in der Mitte der Quere nach leicht eingedrückt. Stirn deutlicher wie bei den erwähnten Arten gewölbt und so wie der Scheitel fast glatt, nur mit entfernten sehr seichten ver- worrenen Längsnadelrissen, die nur beiderseits, innerhalb des Augenoberrandes streifenartig eingedrückt sind. Fühler schwarz, die vier Wurzelglieder in der Basalhälfte etwas gelbbraun. Thorax von gleicher Form wie bei laetus Schaum, mit dem üblichen Sub- basal- und Medianeindruck, mit sehr undeutlichen welligen Quer- linien, bei schwacher Lupenvergröfserung glatt erscheinend. Flügel- decken feiner gestreift, die Zwischenräume flacher, die Naht nicht so lang spitz ausgezogen wie bei guadrimaculatus, Deckenfärbung schwarz, nur die Wurzel, namentlich entlang der Naht und der Spitzenrand etwas schwärzlichgrün. Der vordere, runde, rotgelbe Deckenfleck vom 3. bis 8., der hintere, quer nierenförmige vom 274 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 2. bis 8. Streifen reichend. Der 1. Streifen im 2. Drittel, der‘ 2. im 1. Sechstel und hinter dem 1. Drittel mit je einem, Rand- | spatium mit 4 langen und mehreren (ungefähr 6) kürzeren Wimpern. | Unterseite schwarz glänzend, die Vorderbrust grünlich übergossen, alle Schienen, die Knie der vorderen 2 Beinpaare und die Spitzen- hälfte der Hinterschenkel schwarz, der übrige Teil aller Schenkel gelblichbraun, Tarsen dunkelbraun. 4. Pericallus philippinus' sp. n. (Tat, II App N P. undato Chaud. similis, sed duplo major, labro nigro, subviridi-micante; antennis (ut palpis) nigris, articulis quatuor basalibus rufo-brunneis; vertice subtiliter coriario-rugoso; prothorace transverso, nitido, multo parcius ac obsoletius quam in P. /V- maculato, transverse strigoso, angulis posticis peracutis; elytris EEE lateribus rotundatis, maxima latitudine in medio, minus profunde quam in /V-maculato striatis, spatiis alternatis reliquis paulo latioribus, fasciis duabus fulvis, antica valde ramosa (vide figura) a stria prima usque ad octavam, in spatio tertio ultra elytrorum medium extensa; femoribus fulvis, tibiis tarsisque nigricantibus. Long. 10, lat. 4,2 mm. Hab. Luzon: Mt. Banahao. Von der Gröfse des P. ornatus Schm.-Göb. und guttatus Chevr., der Färbung und Zeichnung nach dem viel kleineren, ebenfalls von den Philippinen stammenden undatus Chaud. ähnlich. Kopf, Thorax, Basalhälfte der Naht und der Deckenseitenrand,, dieser aber weniger brillant, metallisch hell grün, Oberlippe, Mittel- und Hinterbrust so wie das Abdomen und die Flügeldecken, aus- genommen deren gelbe Bindenzeichnung, tief schwarz, Schenkel- spitzen, Schienen und Tarsen bräunlich schwarz. Epistom und Vorderrand der Stirn in der Mitte mit gemeinsamer, geglätteter, schwach punktierter Schwiele, der Kopf im übrigen fein leder- artig gerunzelt, nur am Innenrande der Augen mit den üblichen Längsfurchen. Halsschild deutlich quer, an den sehr spitz vor- gezogenen und etwas aufgebogenen Hinterecken so breit wie vor der Mitte, wo die gröfste Breite liegt, viel undeutlicher und weitläufiger quer gestreift wie P. /V -maculatus, der Basalquer- eindruck tief, der Vorderrandeindruck deutlich stumpfwinklig. Flügeldecken mit stark gerundeten Seiten, so dafs ihre gröfste Breite in der Mitte liegt, fein gestreift, die Spatien weniger ge- wölbt wie bei /V-maculatus, im 1. Drittel mit einer vom 1.—8. Streifen reichenden, gelblichen Zackenbinde, die sich aus 7 Teil- makeln zusammensetzt, von denen die auf dem 2. Spatium (die Naht nicht mitgezählt) weit nach vorn verschoben und am vorderen Ende auf das 3. Spatium ausgebreitet, die auf dem 3. Spatium Heller, Philippinische Käfer. 275 bis über die Deckenmitte hinaus nach hinten verschoben ist (siehe _ Abbildung). Die zweite, mehr bogenförmige Binde, vor der Decken- spitze, reicht von der Naht bis zum achten Streifen. Zahn im 3. Viertel des Seitenrandes spitzer und mehr vorgezogen wie bei IV-maculatus. Hüften, Schenkel, ausgenommen die schwarze Spitze, so wie die Schenkelringe bräunlich gelb. Schienen und Tarsen schwärzlich. | * Apotomus sumbawanus Dupuis. Wegen der doppelten Behaarung, wie sie Dupuis für diese Art als charakteristisch angibt, stelle ich das mir vorliegende philippinische Stück hierher. Bin aber nicht überzeugt, dals sie verschieden von fuscus Motsch. var. zanthomelas Bates ist, da mir vorliegende Stücke aus Celebes und Borneo auch lange Wimpern auf den Deckenseiten aufweisen. Diese dürften sehr hinfällig und von den Autoren aus diesem Grunde nicht erwähnt worden sein. — Luzon : Mt. Makiling. 5, khUbops minor,sp Niger, fronte tuberculo mediano, utrinque longitudinaliter rugosa; prothorace latitudine quarta parte longiore, elytrorum basi distinete latiore; elytris striiss simplicibus, basin versus profundioribus, ad apicem rude punctatis, spatiis alternatis con- vexiusculis, levibus, tres primis in longitudinis dimidia parte fere aequilatis; corpore subter in metasterno solum lateribus, in ab- domine omnino sat fortiter punctato. Long. 12, lat. elytror. ante apicem et prothoracis: 3 mm. Hab. Luzon: Mt. Banahao. Tief schwarz, glänzend, Stirn in der Mitte mit rundlichem Höcker, beiderseits mit zwei welligen runzligen Längsfalten. Hals- schild mehr als 1!/,mal so lang wie breit, an den verrundeten Hinterecken deutlich breiter als an den spitzwinklig vorgezogenen Vorderecken, Vorderrandfurche mit deutlichen, Mittelfurche mit wenigen und undeutlichen Punkten und die Halsschildwurzel nicht ganz erreichend, letztere in der Mitte mit Einkerbung und beider- seits mit kräftigem kurzen Stricheindruck. Decken an der Wurzel schmäler als der Halsschild an den Vorderccken, an der breitesten Stelle (ungefähr im 2. Drittel) so breit wie der Halsschild an der breitesten Stelle, die Streifen, ausgenommen ihr Spitzenteil und das Randspatium, unpunktiert, die Zwischenräume schwach, der erste deutlicher gewölbt, untereinander in der halben Decken- länge an Breite kaum verschieden. Unterseite kräftig und dicht, Abdomen in der Mittellinie spärlicher punktiert. Vorderschienen mit drei Zähnen (der Endzahn mitgezählt). 276 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 6. Thlibops glabriventris sp. n.? (an praecedentis 2 ?). Praecedenti simillimus, sed major, elytrorum spatio secundo tertio distincte latiore, abdomine vitta mediana lata inpunctata. Long. 13,5, lat. elytr. 3,5- mm. Hab. Luzon: Mt. Banahao. Dem vorigen so ähnlich, dafs in ihm vielleicht nur das weibliche Geschlecht davon vorliegt und ich mich mit der An- führung der Unterschiede begnügen kann. Zweites Spatium der Decken deutlich breiter als das zweite, Abdomen an den Seiten wie bei vorigem dicht, nach hinten zu gröber punktiert, aber ein breiter Mittelstreifen vollkommen unpunktiert. _Vorderschienen aulsen mit Andeutung eines 4. Zahnes. Alles andere wie bei vorigem. Aufser diesen beiden kommt auf den Philippinen der auch durch an der Spitze glatte Deckenstreifen ausgezeichnete, aber viel grölsere Thlibops omega m. (Abh. Ber. Mus. Dresden 1899 No. 8 p. 3) vor. \ * Dischissus longicornis Schaum. (Nilgiris, Hongkong, N.-China.) Luzon: Mt. Makiling. * Poronomerus Jumatus Schaum. var. nigrinus Bates. (Indien, Dacca, Hongkong, Japan.) Luzon: Mt. Makiling. Ohlaenius binotatus var. guttatus Eschsch. Luzon: Mt. Makiling (6014). Brachidius erassicornis Chaud. (Timor, Philippinen.) Luzon: Mt. Banahao. | * Pachytrachelus oblongus Dej. (India or.) Luzon: Mt. Makiling. * Dioryche thunbergi Quensel. (Cap, Indien.) Luzon: Mt. Makiling. (Neben ihr kommt auch laticeps Dej. vor, die mir von Mindanao: Dapitan vorliegt.) Colpodes amoenus Chaud. Luzon, Prov. Benguet: Baguio. *Colpodes obscuritarsis Chaud. (Birma, Rangun.) Mindanao: Butuan. *Oolpodes rufitarsis Chaud. (Singapore, Sumatra.) Mindanao: Butuan. Silphidae. *Necrophorus nepalensis Hope, der bekanntlich mit N. maculifrons var. quadripunctatus Kraatz (Berl. Ent. Zeitschr. 1877 p. 346) zusammenfällt und nach L. v. Heyden (dieselbe Zeitschr. 1879 p. 334) eine gute Art darstellt, ist von Nepal bis Japan verbreitet, sein Vorkommen auf den Philippinen daher nicht über- raschend. Das einzige vorliegende Stück, ein Weibchen, zeigt jedoch die Binden nicht so ausgebreitet wie Kraatz angibt. Die vordere reicht an den Deckenseiten nicht ganz bis zum Hinter- Heller, Philippinische Käfer. 277 hüftenvorderrand nach hinten, nimmt die äufsere Hälfte der Schulter- beule ein und wird innen von der 2. Längsrippe begrenzt , biegt aber dann in der Höhe der Schildchenspitze rechtwinklig nach innen um und reicht ebenso wie die Subapikalbinde, bis zur Hälfte des 1. Spatiums nach innen. Letztere berührt den Seiten- und Hinterrand nicht und ist kaum so breit wie das 2. und 3. Ventral- sternit zusammen lang. Beide Binden zeigen die für die Art charakteristischen isolierten, schwarzen runden Punktmakeln. — Luzon, Prov. Benguet: Baguio. Erotylidae. 7. Aulacochilus tayabanus sp. n. A. tetraphaco Bedel affinis, niger, elytris coeruleo - nigris, singulis maculis duabus fulvis, una basali, margine basali proxima, transversa, fere rectangulari, altera anteapicali, rotundata, margine postico subemarginata, striis sat conspicuis, interstitiis subtiliter punctatis; metasterno utrinque sulco, coxis intermediis intus cingente, dein furcato, ramo anteriore, transverso, subangulato, profundiore, posteriore obligquo, arcuato, tenuiore, metasterni marginem lateralem haud attingente. Long. 7, lat. 3,6 mm. Hab. Luzon, Prov. Tayabas: Malinao (6054). Schwarz, die Flügeldecken blauschwarz, jede mit zwei rot- gelben Makeln, die vordere quer-viereckig, vom Seitenrand bis über den 5. Streifen nach innen reichend, einen schmalen dunklen Basalrand frei lassend, ihr Hinterrand undeutlich zweibuchtig, die Makel, vor der Deckenspitze rundlich, zwischen dem 3. und 7. Streifen gelegen, hinten undeutlich ausgerandet. Kopf zer- streut, nach den Seiten zu etwas dichter punktiert; Halsschild mehr als doppelt so breit wie lang, Vorderecken schwach spitz- winklig und vorgezogen, Seitenrandsaum verhältnismäfsig breit (breiter als bei tetraphacus) abgesetzt, die Randfurche vorn nach innen umgebogen und bis zum Augeninnenrand reichend, Punk- tierung fein und zerstreut, nach den Seiten zu etwas kräftiger. Schildchen quer-herzförmig, von der Form eines Ellipsenabschnittes, am Hinterrand in der Mitte kaum merklich zugespitzt. . Flügel- decken mit feinen Punktreihen, die aber im Spitzenviertel, von der vierten Reihe ab, undeutlich werden, Zwischenräume sehr fein zerstreut punktiert. Hinterbrust mit einer die Hinterhüften innen umkreisenden Furche, die sich hinten, am Innenrande der Hüften gabelt und einen tieferen, etwas stumpfwinklig geknickten Ast nach dem vorderen Fünftel des Seitenrandes und einen feineren gebogenen Ast nach dem 3. Fünftel entsendet, beide erreichen 278 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. aber den Seitenrand nicht. Unterseite und Epipleuren schwarz, das Abdomen etwas bräunlich schwarz, die glatten Ränder der Sternite ausgenommen, fein und ziemlich dicht punktiert und behaart. Aulacochilus medio - caeruleus Bedel. Luzon, Prov. Tayabas: Malinao. Aulacochilus agaboides Gorh. Luzon, Prov. Tayabas: Malinao (4264). 8. Encaustes bimaculaticollis sp. n. Niger , prothorace disco utringue macula rotundata, elytris, subtilissime subconfuseque seriato-punctatis, fascia basali, scutellum haud attingente, margine antico emarginatione punctiforne, margine postico subemarginato maculaque anteapicali elliptica, longitudi- naliter disposita, fulvis. Lone. -19,- lat.‘ 7. mm. Hab. Luzon: Mt. Makiling et Mt. Banahao (4254). Verhältnismäfsig schmäler und gestreckter wie malayana Gu£r., Kopf weniger quer, Epistom wie bei marginalis Grotch u. a. nicht eingedrückt, von der Stirn durch eine sehr feine (nicht winklige) Bogenlinie getrennt, noch feiner wie die in der Mitte etwas auf- getriebene fein zerstreut punktierte Stirn punktiert, Furche am Innenrand der Augen viel feiner als bei den beiden erwähnten Arten und vor dem Augenvorderrand abgekürzt, die Epistomnaht daher bei weitem nicht erreichend. Zweites Glied der Fühler etwas dicker als lang, das dritte nicht ganz so lang wie die beiden folgenden zusammen (4:5). Halsschild weniger quer wie bei den meisten bekannten Arten der Gattung, die Breite verhält sich zur Länge, an den Vorderecken gemessen, wie 8:5,5, in der Mittellinie gemessen wie 8:5,3, Vorderecken wie bei E. javanica deutlich vorgezogen, der Seitenrand vor den Hinterecken nicht leicht eingeschnürt, sondern nach vorn kaum merklich divergierend, dann nach den Vorderecken zu in sanftem Bogen zugerundet. Punktierung des Halsschildes sehr fein und zerstreut, feiner als die des Kopfes, mit schwächerer Lupe kaum wahrnehmbar, Hinter- rand (wie bei cruenta) ganz ohne Randfurche, beiderseits in der Mitte mit einer rötlich gelben Makel, die an Gröfse den letzten zwei Fühlergliedern gleichkommt, hinter diesen ein kräftiger nach dem Schildchen zu konvergierender Schrägeindruck. Schildchen doppelt so breit wie lang. Flügeldecken sehr fein und etwas verworren gereiht punktiert, die Punktreihen im Spitzendrittel kaum mehr von der zerstreuten feinen Punktierung der Spatien zu unterscheiden, die quere Basalbinde jederseits kann man sich aus der Verschmelzung zweier ovaler Längsmakeln entstanden Heller, Philippinische Käfer. 279 aber durch eine schwarze Makel, von der Gröfse der gelben _ Thoraxmakel, unterbrochen ist, die Längsmakel vor der Decken- spitze liegt in der Verlängerung zwischen der 3. und 8. Punkt- _ reihe. Unterseite glänzend schwarz, nur das Abdomen mit deut- _ licherer zerstreuter, auf dem Analsternit dichten Punktierung. Vorderschenkel leicht nach unten gekrümmt, Schienen im ersten _ Drittel mit Innenrandzähnchen. Mirencaustes cinctipes Lac. (in Coleopterorum Catalogus, Pars 34, - von Kuhnt steht die Art unter Zncaustes, die Bildung der Vorder- brust verweist sie jedoch zu Mirencaustes). Luzon: Tayabas, Malinao und ein unausgefärbtes braunes Stück vom Mt. Banahao. 9. Mirencaustes manoba!) sp. n. Aterrimus, nitidus, elytris singulis maculis duabus trans- _ versis, una basali, altera subapicali a stria secunda usque ad marginem lateralem extensis, ferrugineis, macula basali quasi ex _ maculis rotundatis duabus (interiore majore) confluctis formata, macula subapicali fasciaeforme ; prothorace transverso , lateribus - subarcuatis, antrorsum convergentibus; elytris seriato-punctulatis, spatiis vix punctulatis, in quarta parte apicali stria subsuturali. Long. 13,2, lat. 5,8 mm. Hab. Mindanao: Butuan (4257). Wenig kleiner, aber relativ schmäler wie M. liturata M’ Leay, die Decken im ersten Drittel am stärksten gewölbt, mit rotgelben Makeln, die ihrer Stellung nach an die der afrikanischen Megalo- daene imperatriw Gorh., Proc. Zool. Soc. 1883 p. 74, T. XVIU fig. 7, erinnern. Epistom in seiner vorderen Hälfte ziemlich dicht und viel gröber, die hintere Hälfte zerstreut und wenig gröber als die Stirn punktiert, die Trennungsnaht im mittleren Teil fast gerade, beiderseits stumpfwinklig nach vorn gebogen. Stirn sehr fein zerstreut punktiert, die Furche am Augeninnenrand fast bis zu den seitlichen Stirnspitzen nach vorn reichend. Fühler die Hals- schildhinterecken hinten sehr wenig überragend, das 2. Glied so lang wie das 1. und 2. zusammen, die Keule mehr als 1!/,mal so lang wie breit (3,3:2), ihr erstes dreieckiges Glied deutlich breiter als lang. Halsschild quer (Mittellinie zur Basalbreite wie 7:11,6), an der Wurzel am breitesten, die Vorderecken schwach spitzwinklig vorgezogen, stumpf, mit undeutlichem Eindruck, die !) Die Manobos sind ein die Insel Mindanao bewohnender Volks- stamm. 280 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Seitenränder schwach gebogen, nach vorn konvergierend, Punk- tierung sehr fein und zerstreut, nur jederseits am Basalrand ein "Schwarm gröfserer Punkte. Schildchen doppelt so breit wie lang, fünfeckig, die 2 seitlichen Ecken einander sehr genähert. Flügel- decken doppelt so lang wie breit, am Hinterrand der gelben Basalmakel am breitesten, dann sanft eiförmig zugespitzt, Punkt- reihen sehr fein, die Spatien kaum punktiert, Naht im Spitzen- viertel mit einem Streifen, Wurzel des 5. Punktstreifens mit leichtem Längseindruck. Die durch die schwarze Schulter am Vorderrand und eine weiter innen gelegene Ausrandung am Hinter- rand eingeengte quere rotgelbe Basalbinde reicht vom 2. Streifen bis in die Nähe des Seitenrandes; man kann sie sich aus zwei miteinander verschmolzenen rundlichen Makeln, deren innere die grölsere ist, entstanden denken. Die Querbinde vor der Decken- spitze liegt gerade über der Naht zwischen dem 2. und 3. Ventral- sternit, ist fast so breit wie ein Sternit lang und ist am Vorder- rand aufsen, am Hinterrand in der inneren Hälfte sehr schwach ausgerandet. Prosternum vorn mit kräftig vorspringendem Höcker, Metasternum nur in der vorderen Hälfte an den Seiten mit deut- licheren, zerstreuten Pünktchen, Abdomen dichter und kräftiger punktiert, Analsternit entlang des Hinterrandes mit einer Reihe sehr tief eingestochener grofser Punkte. Hinterschenkel den Hinter- rand des 3. Ventralsternites nicht erreichend. Lymexylonidae. 10. Atractocerus schenklingi sp. n. Atractocero bruijni Gestro !) affınis, gracilis, breviter nigro-, prothoracis lateribus fulvo-pubescentibus, capite supra, antennis, metasterno elytrisque, basi fulva excepta, tibiis tarsisque inter- mediis, pedibus posticis totis, nigricantibus; capite subter, pro- thorace, pro- et metasterno, pedibus anticis, femoribus intermediis scutelloque fulvis, abdomine cyaneo. Long. 17, lat. thoracis 2 mm. Hab. Luzon, Los Baäos et provincia Tayabas: Malinao. Dem 4. bruijni Gestro !) verwandt, der Halsschild aber kürzer und breiter, Kopf, Beine, Flügeldecken und Unterseite aber ganz abweichend gefärbt. Die wie bei A. brwjni dicht und kräftig, etwas raspelartig punktierte Stirn, so wie der Scheitel bis zum Halsschildvorderrand hin schwarz (bei bruijni ist der Scheitel bräunlich gelb), Oberlippe und Stirnrand unterhalb der Augen rötlich braun, Unterseite, so wie der ganze Prothorax gelb, erstere 1) Ann. Mus. Genova, VI, 1874 p. 545. Tafel II. Deutsche Ent. Zeitschr. 1916. Heller, Philippinische Käfer. Heller, Philippinische Käfer. 281 kurz schwarz, letzterer an den Seiten gelblich, oberseits im übrigen spärlich schwarz pubeszent. Fühler, mit Ausnahme der drei _ bräunlichen Wurzelglieder, schwarz. Halsschild breiter als lang (4:3), mit geraden, nach hinten zu leicht konvergierenden Seiten und feiner, hinter der Mitte grubig eingedrückter, in der hinteren Hälfte tieferen Mittellinie Flügeldecken 1 °/, mal so lang wie der Halsschild, lederartig skulptiert, nach der braunen Basalauftreibung zu fein und mäfsig dicht raspelartig punktiert, der Wurzelrand gelb, im übrigen schwarz. Flügel dunkel rauchbraun, irisierend. Abdomen stahlblau, die vier vorderen Tergite mit weilslichem hyalinen Hinterrandsaum. Vorderbeine ganz, an den Mittelbeinen nur die Schenkel gelb, Mittelschienen und Tarsen, so wie die ganzen Hinterbeine, bräunlich schwarz, die Hinterbrust und ihre Seitenstücke tief schwarz. Diese Art hat Herrn Kustos Sigm. Schenkling, dem Lymexy- lonidenkenner vorgelegen , der sie für neu erklärte und dem sie in aufrichtiger Dankbarkeit gewidmet ist. Cureulionidae. 11. Pachyrrhynchus caerulans var. robustus.n. Differt a specie typica prothorace basi utrinqgue puncto marginali (in locum lineolae medianae) cobaltino-squamoso, maculis margi- nalibus duabus posterioribus vittatim confluentibus et statura multo majore, P. smaragdini Behrens aut rufo-punctato aequante. Long. 19, lat. 8 mm. Hab. Luzon, Prov. Benguet: Baguio (5541). Die Form ähnelt so sehr dem ?. coerulans Kr., von dem mir eine ganze Reihe vorliegt, dafs ich nicht wage, sie nach dem einzigen Stück, das sich durch seine bedeutende, dem smaragdinus Behrens gleichkommende Gröfse und das Fehlen des Medianschuppenstriches an der Halsschildwurzel auszeichnet, artlich abzutrennen. Statt des erwähnten bläulich beschuppten Strichelchens, findet sich jederseits am Hinterrand des Halsschildes ein kleines Schuppen- _ pünktchen. Die Makeln auf den Decken sind ganz wie bei coerulans gruppiert, nur die hinteren zwei Randmakeln sind zu einem von den Hinterhüften bis zum 4. Ventralsternit reichenden Längs- streifen zusammengeflossen, eine Abänderung die sich auch bei P. eoerulans Kr. finden dürfte. 12. Nothapocyrtus alboplagiatus sp. n. Aterrimus, fronte macula oblonga, prothorace utrinque vitta, elytris singulis plagis sex, oculo duplo aut triplo majoribus, cretaceo-squamosis, his remote seriato-punctatis, seria extrema Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft III. 19 282 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. apice impressa; corpore subter, supra coxas anticas vitta lata, meso et metasterno lateribus, sternito abdominali primo utrinque macula, albo-squamosis. | Long. 8,5, lat. 3,6 mm. Hab. Luzon, prov. Benguet: Baguio (5564). N Tief schwarz, Stirn mit streifenartiger Makel, Halsschild beiderseits innerhalb des Seitenrandes mit breitem Längsstreifen, Flügeldecken je mit 6 grolsen, mehr oder weniger ovalen Makeln, die kreideweils beschuppt sind. Rüssel deutlich länger als breit, nach vorn zu schwach verbreitert, oberseits der Länge nach breit aber flach konkav mit zerstreuten feinen Punkten. Fühlerschaft den Halsschildvorderrand etwas überragend, länger als die Geifsel, deren erstes und zweites Glied verlängert, und zwar das erste etwas mehr als das zweite, deren 4.—7. kugelig, deren Keule 1!/,mal so lang wie dick ist. Halsschild so lang wie an der Wurzel breit, ziemlich konisch, Spitzen- und Wurzelrand leicht gerundet, mit Randleiste, Oberseite sehr fein chagriniert, Scheibe mit un- regelmäfsig zerstreuten gröberen Punkten, Halsschildseiten gleich- mälsig schwach gerundet. Flügeldecken eiförmig, etwas mehr als 1!/,mal so lang wie breit (9:13), mit neun Punktreihen, von denen die neunte im Spitzenfünftel tief furchenartig eingedrückt ist und drei Reihen von weilsbeschuppten ovalen Längsmakeln. Die erste Reihe mit 3 Makeln zwischen der 1. und 4. Punktreihe, die zweite mit einer Makel in der Deckenmitte, zwischen der 5. und 8. Punktreihe, die 3. Reihe mit 2 Makeln von denen die vordere zwischen der 7. und 9., die hintere, mehr stufenförmige, zwischen der 8. und 9. Punktreihe liegt. Seiten der Mittel- und Hinterbrust, sowie die des ersten Abdominalsternits jederseits mit einer weilsbeschuppten Makel. Hinterschenkel bis zur Decken- spitze nach hinten reichend. 13. Nothapocyrtus chloropunctatus sp. n. Fuscus, nitidus, prothorace utrinque macula punctiforme, elytris depressiusculis, singulis maculis novem pallide virides- centibus ornatis, quatuor inter striam secundam et tertiam (spatio paulo latioribus) una macula, anteapicali, inter striam secundam et decimam, altera, minuta, postmediana, inter striam sextam et septimam, altera majore, antemediana, inter striam sextam et octavam, una subhumerali et duabus marginalibus una basali, altera oblonga, in tertia quarta parte. Long. 11, lat. 4 mm. Hab. Luzon, Prov. Benguet: Baguio (Nr. 5555). Dunkel rötlich braun, glänzend, jede Decke mit 9 blafsgrünen, oder türkisblauen Schuppenmakeln. Rüssel deutlich länger als Heller, Philippinische Käfer. 283 breit, mit nach vorn divergierenden Seiten und grolsem flachen, von einer feinen, hinter den Augen tieferen Mittelfurche durch- zogenem Eindruck, in der vorderen Hälfte und längs der Seiten mit feinen zerstreuten Punkten, die je ein greises Härchen tragen. Fühlerschaft den Halsschildvorderrand erreichend, erstes Geifsel- glied ungefähr 6mal so lang wie dick, das zweite wenig kürzer,. die folgenden kurz, birnförmig, die Keule elliptisch zugespitzt, doppelt so lang wie dick. Thorax fast so lang wie an der Wurzel breit, in den basalen zwei Dritteln zylindrisch, dann vorn sehr leicht verengt, fein zerstreut punktiert, der Vorderrand breit glatt, Oberseite fein zerstreut punktiert, beiderseits hinter der Mitte mit einer grünlichen Schuppenmakel, kaum von halber Augengröfse. Flügeldecken nicht ganz 1'/,mal so lang wie breit (2,5:4) oval, etwas flach gedrückt mit abgeschnürtem schwärzlichen Spitzenteil und 11 feinen Punktreihen, von welchen nur die am Rande in der Mitte deutlich furchenartig eingedrückt ist, die Entfernung der einzelnen Punkte voneinander in den Reihen kommt kaum der halben Spatienbreite gleich. Zwischen der zweiten und dritten Reihe, zuweilen diese etwas überragend, finden sich vier türkis- blaue Schuppenmakeln, von denen die an der Basis länglich, die folgenden in und hinter der Mitte rundlich sind, die vierte, vor der Spitze ist grölser und quer und reicht aufsen bis zur 10. Punkt- reihe. Ähnliche rundliche Schuppenmakeln finden sich an den Deckenseiten, eine vor, die andere hinter der Mitte, eine unter der Schulter und zwei am Deckenseitenrande, von denen die vordere über der Hinterbrust, die hintere, längliche, über dem zweiten Ventralsternit liegt. Beine rötlich, die Hinterschenkel knapp die Deckenspitze überragend. Die Art hat Ähnlichkeit mit N. cylindricollis m."), diese ist aber tief schwarz, mit weisen, zahlreicheren Punktmakeln, hat gewölbte Decken und lange, die Deckenspitze weit überragende Hinterschenkel. 14. Orthocyrtus ostentator sp.n. P. schönherri Waterh. subsimilis, niger, subopacus, maculis vittaque marginali, elytrorum apicem haud attingento, pallide viridibus ornatus; prothorace fortiter transverso, disco ante basin leviter transverse rugoso, utrinque lineola viridi-squamosa ; elytris confuse seriato-punctatis, linea basali, abbreviata, inter striam secundam et quintam, linea marginali fere conjuncta maculisque 7 pallide viridi-squamosis. Long 12, lat. 6 mm. ı) The Philippine Journal of Science VII, 1912 p. 336. 19* 384 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Hab. Luzon, Prov. Tayabas: Malinao (Nr. 5553). Dem N. schönherri Waterh. ähnlich, durch die Form und Skulptur des Halsschildes und die andere Makelzeichnung der Decken verschieden. Rüsselrücken fast parallelseitig, in der Basal- hälfte leicht konkav, quadratisch eingedrückt und undeutlich zer- streut punktiert (bei schönherri eben oder sanft gewölbt, deutlich und dicht punktiert), Halsschild quer (4: 5,3), im ersten Drittel am breitesten, sehr fein chagriniert (bei schönherri ist der Grund glatt), mit zerstreuten etwas undeutlichen Punkten, der Vorder- rand und zwei streifenartige Längsmakeln in der hinteren Hälfte, die aber den Basalrand nicht erreichen, hell goldgrün beschuppt, zwischen diesen Längsmakeln zeigt der Thorax eine feine Quer- runzelung, die Seiten eine Spur von Längsstreifung. Flügeldecken ähnlich wie bei schönherri punktiert , die Spitze etwas mehr aus- gezogen (?), die Basalmakel länglich, in der Verlängerung des Thoraxstreifens, zwischen der 2. und 5. Punktreihe gelegen, ein Viertel der Deckenlänge gleichkommend und an der Wurzel fast mit dem Randstreifen, der bis zur Wurzel des Analsternites reicht, zusammenhängend. Die übrigen runden, das Auge meist an Grölse übertreffenden Schuppenmakeln bilden auf jeder Decke zwei Quer- reihen eine in, die andere hinter der Mitte, von je drei: Makeln, von welchen die mittlere nach vorn verschoben ist, aulserdem zeigt jede Deckenspitze nahe der Naht einen Schuppenstreifen von !/, Deckenlänge. Unterseite :wie bei 0. schönherri mit goldgrünen Längsband über den Vorderhüften und eben so beschuppten Hinter- brustseiten. 15. Metapocyrtus rufithoraz sp.n. Fx affınitate M. brevicollis Chevr.!), niger, prothorace pedibusque rufis; rostro subrugoso-punctato, parce glauco-setoso, dorso sulco mediano, basi tuberculato, subter cono, adpresso, retro directo, armato ; prothorace transverso, subremote asperato-punctato, ad basin transversim striguloso , disco leviusculo, sulco mediano tenui, lateribus subanguloso-arcuatis; elytris nigris, subseriatim punctatis, punctis setulis glaucis, sutura ante apicem subelevata, apice cono obtuso producto, ad basin et ad marginem lateralem, ut in secundo triente, maculis Daun ana albo-squamosis. Long. 12, lat. 5 mm. Hab. Mindimao> Cagayan (4563). Aus der Verwandtschaft des M. brevicollis Chevr. !), schwarz, Halsschild und Beine rot. Rüssel dicht und etwas runzlig punk- !) Le Naturaliste I, 1881, p. 363 und Bestimmungstabelle: The Philippine Journal of Science VII, 1912 p. 353. en a A u Heller, Philippinische Käfer. 285 tiert, mit Längseindruck in der Mitte, an der Basis höckerartig aufgetrieben, der Höcker aus zwei miteinander verschmolzenen, nach vorn divergierenden Längstuberkeln gebildet, Rüsselseiten mit tiefer Längsfurche, Stirn mit Mittelfurche, sehr spärlich punk- tiert, so wie auf dem Rüssel,, jeder Punkt mit bläulichem Härchen, Rüsselunterseite mit anliegendem bis in die Höhe des Augenvorder- randes nach hinten reichendem stumpfen Kinnzapfen. Fühler schwarz, der Schaft leicht geschwungen, 1. und 2. Geifselglied verlängert, ersteres länger als letzteres, das letzte Geifselglied quer, konisch. Halsschild breiter als lang (5:4), mäfsig dicht und namentlich nach den Seiten zu dichter raspelartig punktiert, die Scheibe mit einer von der querstrigilierten Basis bis zum vorderen Fünftel reichenden, gestreckt elliptischen, sehr fein. und zerstreut punktierten geglätteten Fläche, eine ähnliche ganz glatte, viel kleinere aufserdem jederseits dicht hinter der Mitte innerhalb des Seitenrandes. Halsschildseiten stumpfwinklig verrundet, in der Mitte am breitesten. Flügeldecken tief schwarz, verworren punktiert, der Basalrand bis in die Nähe der Naht hin erhaben, jeder Punkt mit bläulich weifsem Härchen, die Härchen auf .der Deckenscheibe zu Atomen abgerieben, Deckenwurzel mit zu Punkt- makeln verdichteten weifslichen runden Schüppchen, ebenso der Seitenrand, auf dem sie in der Mitte über dem submarginalen Längsstreifen drei Punkte bilden, aufserdem vor der Deckenspitze, im zweiten Drittel der Deckenlänge, näher dem Seitenrande als der Naht, eine Querreihe von 3 Schuppenpunkten, diese Punkte kleiner als ein Lappen des 3. Fulsgliedes. Unterseite der Vorder-, Mittel- und Hinterbrust schwarz, Abdomen dunkel rotbraum, spärlich und länger bläulich weils behaart als der Rüssel, die Epimeren der Mittelbrust, die Seiten der Hinterbrust und deren Episternen weils beschuppt. Beine bis auf die schwarzen, oberseits bläulich behaarten Tarsen und angedunkelten Spitzen der Schenkel und ‚Vorderschienen rot, sehr spärlich weilslich behaart, Vorderschienen im vorderen Drittel nach innen gebogen, am Innenrande mit ent- fernten, sehr kleinen borstentragenden Körnchen. 16. Metapocyrtus interruptus sp.n. (Taf. III, Abb. 3.) Aterrimus, rostro in duabus trientibus basalibus sulco mediano, ‚utringue carinula, obsoleta, antrorsum divergente; prothorace globoso, obsolete granuloso, disco leviusculo, sulco mediano, margine antico lineolaque utrinque, basali, laete viridi-squamosis; elytris confuse seriato-punctatis, fere totis laeti viridi-squamosis, sutura in dimidia parte basali ac triente apicali, spatio primo in triente basali ac in medio (hie transverso-fasciatim), ut maculis plus minusve subquadratis, in spatii 3., 5. et sexti medio, in seria trans- 286 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. versa dispositis, macula communi ante-apicali, transversa lineisque- tenuissimis, secundum strias, nigro-denudatis. Long. 10, lat. 3,8 mm. Hab. Luzon, Prov. Benguet: Baguio. Tief schwarz, wenig glänzend, Vorderrand des Halsschildes, jederseits ein schräges Strichelchen innerhalb der Hinterecken und der gröfste Teil der Flügeldecken schön hellgrün beschuppt, ein hinter der Mitte unterbrochener und davor verbreiterter Streifen längs der Naht und jederseits in der Deckenmitte zwei, eine Quer- reihe (oder Querbinde) bildende Makeln, so wie eine gröfsere Makel vor der Spitze und Andeutungen von Längslinien entlang der Punktstreifen, die kahl schwarz sind, ausgenommen. Rüssel mäfsig dicht und ziemlich grob punktiert, mit bis über die Mitte nach vorn reichender, vorn vertiefter Mittelfurche und jederseits mit nach vorn divergierender Dorsalleiste, Basalquerfurche tief. Stirn fein zerstreut punktiert, jeder Punkt mit querliegendem Börstchen und mit bis in die Höhe des Augenhinterrandes reichender Mittelfurche. Fühlerschaft leicht flach gedrückt und geschwungen, den Halsschildvorderrand etwas überragend, erstes Geifselglied länger als das zweite, die folgenden ziemlich kugelig, nach der dreimal so langen wie dicken Keule zu etwas an Dicke zunehmend. Halsschild kuglig, wenig breiter als lang (6:5), undeutlich und abgeschliffen gekörnt, mit tiefer vom Vorderrand ‘bis zur Mitte reichender -Mittelfurche, Flügeldecken gestreckt eiförmig, etwas gereiht pünktiert, die Punkte entlang der Nahtwurzel leicht körnig, entlang des hinteren Nahtviertels je ein bräunliches Börstchen tragend. Körperunterseite glänzend schwarz, sehr spärlich ab- stehend weils behaart, ein breites, mit dem grünen Vorderrand zusammenhängendes Längsband über den Vorderhüften und die Seiten der Mittelbrust grün beschuppt, erstes und zweites Ventral- sternit an den Seiten dicht querstreifig, Vorderschienen am Innen- rande mit ungefähr 4 gröfseren, weit voneinander entfernten Dornen, Hinterschenkel die Deckenspitze eben erreichend, an der Spitze deutlicher und etwas körnig punktiert, Hinterschienen im Spitzendrittel kaum merklich gebogen. 17. Metapocyrtus interruptus var. reductus n. A specie typica differt superficiei maxima parte nigra; pro- thorace maculis quatuor,- anticis minutis, posticis obliquis vitti- formibus, elytris singulis maculis punctiformibus viridi-squamosis, paucis, in medio seria plus minusve distincta formantibus, humeris granulis 2—3 glabris, interdum deficientibus. Long. 10, lat. 3,8 mm. Hab. Luzon, Prov. Benguet: Baguio. Heller, Philippirische Käfer. 287 Trotz der durch den Mangel an grüner Beschuppung be- dingten, grolsen äufserlichen Verschiedenheit bin ich doch geneigt, diese, an dem gleichen Ort mit vorigem vorkommende Form, nur für eine durch Verarmung des Schuppenkleides zustande kommende Abänderung von interruptus zu halten. Die Anlage der Schuppenmakeln ist überall derartig, dafs sie sich durch einen Ausfall von Schuppen, der bei den vier mir vorliegenden Stücken nicht den gleichen Umfang hat, erklären läfst. Die an den Schultern auftretenden 2—3 glatten, zuweilen sehr schwach ausgeprägten Körner, scheinbar ein plastisches Unterscheidungsmerkmal, lassen sich auch bei interruptus entdecken, wenngleich sie dort ganz unter der dichten Beschuppung verdeckt sind. Bei den als var. reductus zusammengefalsten Abänderungen, zeigen die Decken nur am Basalrand einige (2—3) zuweilen etwas streifenartige, in der Mitte entweder nur zwei, oder zu einer Querreihe angeordnete zahlreichere Schuppenpunkte, im 2. Drittel findet sich am Seiten- rande eine Streifenmakel und jederseits eine Querreihe von 1—2 gröfseren oder bis 4 sehr kleinen, vor der Spitze meist nur 1—2 kleine grüne Schuppenmakeln. Alles andere, auch der kleine ziemlich rechtwinklige Ausschnitt an der Nahtspitze, wie bei interruptus, obwohl mir der typus ein $, alle reductus o' g' zu sein scheinen. 18. Metapocyrtus phenax sp. n. M. erichsoni Chevr. (= gibbirostris Waterh.) simillimus sed rostro dorso subconcavo, basin versus sensim ac modice angustato, minus tuberculato-eievato ; prothorace omnino distincte granulato; elytris basi acute elevato-marginatis, aequaliter (ut in erichsom) fasciis viridi-metallicis ornatis, punctis subseriatis, subfortioribus. Long. 11,5, lat. 5 mm. Hab. Luzon, Prov. Tayabas: Malinao (4567 u. 4568). Dem M. erichsoni zum Verwechseln ähnlich, aber sofort durch den auf der Scheibe kräftig gekörnten Halsschild zu unterscheiden. Rüsselrücken ähnlich wie bei dem rotschenkligen rugicollis Chevr. nach hinten zu allmählich verschmälert, aber die Basis viel stärker höcker-, oder stufenartig abgesetzt, so dafs die neue Art bezüglich dieses Merkmales zwischen rugicollis und erichsoni steht. Bei letzterem ist bekanntlich der Rüsselrücken hinten plötzlich verengt und an den Seiten stark grubig eingedrückt, so dafs die Rüsselbasis einen hinten rechtwinklig abfallenden rundlichen Höcker darstellt. Stirn undeutlich und zerstreut punktiert, mit tiefer Mittelfurche. Fühler mit viel schlankerer, dem rugicollis ähnlicher Geilsel. Hals- schild quer (7:9,4), deutlich gekörnt, der Vorderrand und mit ihm durch einen breiteren Längsstreifen über den Vorderhüften 288 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. zusammenhängend ein Querband, dicht hinter der Mitte, das auf | ' der Scheibe breit unterbrochen ist, metallisch hellgrün (nicht goldig) beschuppt. Bei erichsoni ist-dieses Querband in der Regel von dem Längsband über den Vorderhüften getrennt, bei rugicollis ebenfalls wie bei phenax mit diesem zusammenhängend, aber viel breiter, die ganze hintere Halsschildhälfte einnehmend und in der Mittellinie weniger breit unterbrochen. Flügeldecken ähnlich wie bei rugieollis, mit scharf erhabenem Basalrand, der Seitenrand aber fast der ganzen Länge nach breit metallisch grün beschuppt, so dafs die schwarzen unbeschuppten Querbinden nicht den Seiten- rand erreichen. Punktierung der Decken fast so kräftig wie bei rugtcollis, an der Nahtspitze bei 2 nicht im mindesten ausgezogen. Beine schwarz, fein und sehr spärlich grünlich behaart. Metasternum an den Seiten grün beschuppt. 19. Metapocyrtus caesiomaculatus sp. n. 0\, 9. M. deraso Boh. proxime affınis, sed prothorace nitidiore, haud granulato, remote subrugoso-punctato, in dimidia parta basali transverse strigoso, sulco mediano minus distincto, utrinque lineola obligua ut margine antico et fronte maculisque c. decem in elytris singulis cobaltino-squamosis. Long. 910, lat. 3—3,5. mm. Hab. Luzon, Prov. Benguet: Baguio. Dem M. derasus Boh. sehr nahestehend und hauptsächlich durch die abweichende Thoraxskulptur und die sehr deutlichen kobaltblauen Schuppenmakeln ausgezeichnet, die auf den Flügel- decken in drei Querreihen und in Form eines apikalen Längs- strichelchens angeordnet sind. Rüssel fast doppelt so lang wie an der Wurzel breit, leicht deprefs, nach vorn verbreitert und mit zwei nach vorn divergierenden seitlichen Dorsalleisten, dicht runzlig punktiert, Stirn länger als breit, mit Mittelfurche. Fühler- schaft den Halsschildvorderrand erreichend, das verlängerte 1. und 2. Geifselglied zusammen länger als die folgenden 5 Geilselglieder zusammen, die Keule deutlich länger als letztere. Halsschild kuglig, kaum länger als breit, glänzend, schwach runzlig gekörnelt, beim 2 eher runzlig punktiert, auf der Scheibe nahezu glatt (bei derasus scharf gekörnt\, mit feiner Mittelfurche, in der Mitte vor der Basis querstreifig. Flügeldecken beim 0’ höchstens so breit wie der Halsschild, beim 2 sehr wenig breiter, fein und entfernt verworren punktiert, die Punkte alle mit grünlichem Börstchen besetzt und entlang des Spitzendrittels der Naht gereiht. Die düster kobaltblauen Schuppen bedecken die Stirn, den Vorderrand des Halsschildes von dem aus sie sich als breiter Längsstreifen über die Vorderhüften hin und beiderseits der Mittellinie als Heller, Philippinische Käfer. 289 kurzer Längsstrich fortsetzen, als dessen Verlängerung man sich die zwei schrägen Basalstriche denken kann, während sie auf den Decken je eine Querreihe, an der Wurzel, dicht vor der Mitte und im 2. Drittel der Deckenlänge von je 2—3, ungefähr augengrofsen Punktmakeln und einen subsuteralen Längsstrich an der Decken- spitze bilden. Ebenso beschuppt sind am Seitenrande, dicht vor den Hinterhüften, je eine Punktmakel und hinter den Hinterhüften ein Längsstreifen, die submarginale Punktreihe ist zwischen beiden furchenartig eingedrückt. Hinterschenkel deutlich die Decken- spitze überragend, Vorderschienen am Innenrande mit 6—7 ent- fernten Dörnchen. Vielleicht nur eine Lokalrasse von M. derasus Boh. 20. Metapocyrtus mandarinus sp. n. Aterrimus; prothorace margine antico lineaque utrinque sub- marginali, elytris similiter ut in Pachyrrhyncho mandarino lineis pallide viridibus ornatis sed linea transversa, mediana, marginem lateralem haud attingente, extrinsecus cum linea submarginali in elytrorum dimidia parte posteriore rectangulariter conjuncta. Long. 9,7, lat. 3,8 mm. | Hab. Luzon, Prov. Benguet: Baguio (5543). Tiefschwarz, Halsschildvorderrand und. jederseits eine Längs- linie innerhalb des Seitenrandes, so wie eine Linienzeichnung auf den Decken, die der des Pachyrrhynchus mandarinus ähnelt, blafs grün beschuppt. Rüssel und Stirn mäfsig dicht und fein punk- tiert, ersterer in der Basalhälfte mit Eindruck, letztere vorn mit feiner Mittelfurche und am Vorderrand. mit einer grünlich be- schuppten Querlinie. Fühlerfurche nicht wie bei M. pseudomonilifer m., der die Art nahesteht, hinten zu einem dreieckigen Eindruck ver- flacht, unterhalb der oberen Rüsselseitenkante daher kein Längs- eindruck. Fühlerschaft den Halsschildvorderrand erreichend und so wie die Geifsel ziemlich lang spärlich weils behaart. Erstes Geilselglied etwas länger wie das zweite, das dritte wenig länger als dick, die folgenden kaum untereinander verschieden, so lang wie dick, das letzte etwas dicker. Halsschild wie bei M. pseudomonilifer entfernt zerstreut punktiert, jedoch ohne Spur einer Mittelfurche. Flügeldecken gestreckter wie bei erwähnter Art und mit 9 deut- lichen, ziemlich regelmäfsigen Punktreihen, die Zwischenräume eben und unpunktiert. Zwischen dem 1. und 2. Streifen im vorderen Deckendrittel ein grünlich beschuppter Streifen, der an der Decken- basis nach aufsen umbiegt und sich entlang des Deckenseitenrandes bis zur halben Schenkellänge nach hinten reicht. Der grünliche Querstreifen in der Deckenmitte reicht vom 1.—8. Punktstreifen nach aufsen und biegt auf dem 6. Spatium rechtwinklig nach 290 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. hinten um, erreicht aber dessen Spitze nicht, so dafs er den Längsstreifen, in der hinteren Hälfte auf dem 2. Spatium, nicht erreicht, letzterer erreicht vorn weder die Querbinde noch hinten die Deckenspitze. Das durch die letzt erwähnten Schuppenlinien umschriebene dreieckige Feld trägt auf dem vierten Spatium im 2. Drittel einen grölseren und dahinter einen kleineren Schuppen- punkt. Deckenspitze und Beine ziemlich lang fein und spärlich weils, Metasternum und erstes Ventralsternit in der Mitte dicht und kurz gelblich behaart. Hinterschenkel die Deckenspitze deutlich überragend und so wie die übrigen nur an der Wurzel und Spitze deutlich punktiert. 21. Neopyrgops dives sp. n. Niger, maculis viridi-aurato-squamosis ornatus; rostro latitudine longiore, dorso bicarinato; prothorace longitudine latiore, basi apiceque utringue macula viridi-aurata, creberrime, elytris remotius granulatis, maculis, partim fasciatim confluentibus, viridi-auratis. Long. 12, lat. 6,5. Hab. Luzon, Tayabas: Malinao. Der albovaria m.!) verwandt, aber gröfser, mit blafs gold- grünen Schuppenmakeln. Rüssel länger als breit, in der unteren Hälfte grün beschuppt. Fühler viel länger wie bei der erwähnten Art, der Schaft fast bis zur Halsschildmitte nach hinten reichend, Geifsel um !/, länger als der Schaft, ihr erstes und zweites Glied verlängert, das erste doppelt, das zweite fast 3mal so lang wie an der Spitze dick, die folgenden untereinander wenig an Länge verschieden, reichlich 11/,mal so lang wie dick. Halsschild breiter als lang, die Seiten in der Mitte stärker gerundet, Oberseite dicht glänzend gekörnelt, in der vorderen Hälfte zu einer undeutlichen Mittelleiste zusammenfliefsend, beiderseits in den Vorderecken mit nach innen, bis nahe zur Mitte reichender unscharf begrenzter grüner Quermakel, in den Hinterecken mit einer ebensolchen, bis nahe zur Mitte nach vorn reichender Längsmakel. Flügeldecken eiförmig, auf dem Rücken viel weniger dicht als der Thorax und verhältnismäfsig kleiner wie bei albovaria gekörnelt, Streifen kaum wahrnehmbar, jedes Korn mit kurzem schwarzen, an der Decken- spitze mit gelblichen Börstchen, die äulseren vier Spatien an den grün beschuppten Stellen nur mit kleinen entfernten, an den kahlen Stellen ganz ohne Körnchen, an den Seiten mit drei quer- bindenartigen Makeln, eine vom letzten Streifen bis zum sechsten, eine vor der Mitte bis zum vierten Streifen nach innen reichende und eine dicht hinter der Mitte bis zur Naht durchgehende, !) The Philippine Journal of Science VII, 1912, p. 382. _ Heller, Philippinische Käfer. 291 aulserdem mit je einer Makel in der Schildchengegend, in und vor der Spitze der Naht und auf dem 3. Streifen, dicht hinter der durchgehenden Querbinde im 2. Drittel der Deckenlänge. Unterseite und Beine ganz goldig grün beschuppt, nur die Schenkel im mittleren, verdickten Teil kahl schwarz, Schenkel mit kurzen weilslichen, Schienen mit längeren bräunlich gelben Haaren, die je einem Körnchen entspringen, besetzt. Bauchsternite kräftig und ziemlich dicht punktiert. 22. Desmidophorus obtusatus sp. .n. Desmidophoro imhoffi Boh. tomenti colore similis, sed prothorace antice haud bipenicillato, minus rugoso-punctato, linea mediana levi, seria transversa e tuberculis quatuor fusco-penicillatis formata ; scutello obtusato-trigono ; elytris humeris obtusatis, spatiis minus evidenter penicillato -tuberculosis, seriato-punetatis, punctis in elytrorum triente basali foveolatis, spatiis latioribus. Long. 14—18,5, lat. hum. 8—11 mm. Hab. Luzon : Mt. Banahao (4519) et „Philippinen, Dohrn“ ex coll. T. Faust. Dem D. imhoffi Boh. in der Färbung ähnlich, von diesem aber sofort durch die viel stumpferen Schultern, den vorn nicht zweihöckrig beborsteten Halsschild, das dreieckige (statt vier- eckige) Schildchen und die an der Wurzel grübchenartig gereiht punktierten Decken zu unterscheiden. Der ebenfalls ähnliche D. maculatus Pasc. unterscheidet sich durch die dicht punktierten und deutlich gestreiften Punktreihen der Decken, deren Spatien überall viel breiter sind als die Punktstreifen, während bei obtusatus die Punkte der Punktreihen im ersten Drittel grubig und so grols sind, dafs ihr Durchmesser deutlich gröfser als die Spatienbreite ist. Rüssel dicht und fein, nach den Augen zu jederseits ent- fernter grob punktiert, an der Spitze glatt. Stirn zwischen den ‚Augen mit glattem Längseindruck, darüber mit zwei genäherten, rundlichen Schwielen, der Kopf im übrigen ziemlich dicht fein punktiert, jeder Punkt mit einem weifslichen, der Länge nach gerichtetem, anliegendem Haar. Thorax !/, breiter als lang, an oder etwas vor der Basis am breitesten, sehr grob, nach dem Vorderrand zu etwas kleiner punktiert, die Zwischenräume zwischen den Punkten grölser als diese, Mittellinie wenigstens in der Basal- hälfte deutlich glatt, Mitte der Scheibe mit einer Querreihe von vier ‚bräunlich beborsteten Höckern, im übrigen fein spärlich und an- liegend weils, der Basalrand zuweilen dichter behaart. Schildchen fast gleichzeitig dreieckig, dicht weifslich, zuweilen mit rostrotem * Anflug, tomentiert. Flügeldecken mit so stumpfen Schultern wie D. cumingi Boh., die Naht im ersten Viertel, das zweite Spatium 292 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. im 1. und 2. Sechstel, so wie hinter dem zweiten Viertel, das vierte Spatium im Vergleich zu dem 2. Spatium mit in gleichen Abständen nach hinten verschobenen, grölseren braunen Toment- höckerchen, im übrigen spärlich weilslich oder rostbräunlich be- haart, die Spatien hie und da mit etwas dichter. behaarten Toment- punkten, die Punkte der Punktreihen in der hinteren Deckenhälfte ungefähr um die Breite der Spatien voneinander abstehend. Unter- seite dicht tomentiert, die Schenkel mit zerstreuten gröberen, ein längeres Haar tragenden Punkten, nahe der Spitze zuweilen mit bräunlicher Querbinde. * Phylaitis v-alba Pasc. (Celebes: Makassar, Ternate, Mysol, Dorey) Luzon: Los Banos u. Mt. Makiling. 23. Odoacis constricta sp..n. Niger, capite ochraceo-squamoso, prothorace margine antico late constricto, parce albido, partim ochraceo-, scutello albido-squamosis, elytris spatio secundo in medio elevato, sutura pallide ochraceo- fasciisgue duabus arcuatis, striam quartam attingentibus, una ante-, altera postmediana, albido-squamosis, corpore subter albido-, femoribus posticis, plus dimidia parte corpore exstantibus, in triente apicali ut tibiis posticis, cultriformibus, in dimidia parte basali nigro-tomentosis. Long. 6, lat. 3 mm. Hab. Luzon: Mt. Banahao. Der ©. pelargopus m.‘) ähnlich, jedoch von dieser sowie den übrigen Arten durch den breit abgesetzten Halsschildvorderrand verschieden. Kopf ockergelb beschuppt, nur hinter den Augen, entlang des Halsschildvorderrandes mit einer Reihe weilser Schüpp- chen. Rüssel grölstenteils kahl, mit glatter, vorn sich verbreiternder und verflachender Mittel- und jederseits mit einer Seitenleiste, zwischen diesen ziemlich kräftig und dicht punktiert. Fühler bräunlich rot, fein und kurz beborstet, das zweite Geilselglied 1!/,mal so lang wie das erste. Halsschild breiter als lang (7: 4), im vorderen Viertel zylindrisch abgeschnürt, die Seiten schwach ge- rundet, ziemlich parallel, die Hinterecken schwach, aber spitz- winklig vorspringend. Ein grofser, fast kreisförmiger Fleck auf der Scheibe, der den Vorder- und Hinterrand tangiert, schwarz, ziemlich kahl, in der Mitte ohne deutliche, vorn mit haarfeiner Mittelleiste, vor dem Schildchen mit ockerfarbigem Schuppenfleck, nach den Seiten zu ziemlich dicht mit gröfseren gelblichen, nach den Vorder- und Hinterecken zu ganz dicht mit weifsen Schüpp- chen bedeckt. Schildchen trapezförmig, hinten verbreitert und 1) Abh. Ber. Mus. Dresden 1893 No. 2 p. 34. Heller, Philippinische Käfer. 293 wenig breiter als lang, dicht weils beschuppt. Flügeldecken an der Wurzel so breit wie die Halsschildwurzel, dahinter leicht ver- breitert, eiförmig zugerundet, mit kräftigen Punktstreifen, die aus länglich viereckigen, durch schmale Querbrücken getrennten Punk- ten bestehen. Die vier inneren Streifen im basalen Fünftel der, Decken, das leicht eingedrückt ist, fast erloschen, der 5. und 6. an der Wurzel und vor der Mitte tiefer eingedrückt, die Spatien fein querrunzlig gekörnt, das zweite dicht hinter, das vierte vor der Mitte, das 6. an der Schulter wulstartig vortretend und da- selbst breiter als die Punktstreifen. Naht in der Basalhälfte leicht eingedrückt, der ganzen Länge nach an der Wurzel dichter und mit grölseren weilslichen Schüppchen untermischt, ockergelb, klein beschuppt, die vor der Mitte stehende bis zum vierten Streifen nach aufsen reichende Querbinde bildet eine mit der Spitze nach vorn, die hintere, nur bis zum 3. Streifen reichende, eine mit der Spitze nach hinten gerichtete pfeilförmige Zeichnung. Unterseite dicht weils, die vorderen zwei Beinpaare etwas gelblich, das Spitzen- drittel der mit mehr als ihrer Hälfte die Deckenspitze überragenden Hinterschenkel und die Basalhälfte der messerförmig zusammen- gedrückten, am Aulsenrand stark gerundeten Hinterschienen schwarz, Haken aller Schienen und Grundfärbung der Tarsen rotbraun. 24. Emexaure discus sp.n. Niger, antennis ferrugineis, squamulis ochraceis in thorace parce, ad basin utringue et in medio maculatim condensatis et hic plus albescentibus, in elytrorum spatiis sat dense decta, plaga discoidali, circulari, utrinque striam tertiam tangente, nigro-, scutello, sutura inter scutellum et plagam discoidalem, ut corpore subter, albido-squamosis. Long. 3,1, lat. 1,7 mm. Hab. Mindanao: lligan. Etwas gedrungener, der Halsschild breiter und die Beschuppung anders verteilt, wie bei Fmeraure constricta m. (Abh. Ber. Mus. Dresden 1892/93 No. 2 p. 35). Braunschwarz, der Rüssel nament- lich in der Spitzenhälfte und die Fühler rotbraun, ersterer in der Basalhälfte mit drei durch je eine Punktreihe getrennten, glatten Längsstreifen, an der Wurzel mit anliegenden gelblichen Börstchen spärlich besetzt. Halsschild quer (Mittellinie zur Breite = 3:5), seine grölste Breite hinter der Mitte, die Seiten nach vorn zu etwas stärker als nach hinten zu konvergierend, der Vorderrand mit glattem Randsaum und ausgerandet, Oberseite grob und sehr dicht punktiert, entlang des Vorder- und Seitenrandes mit kleinen gestreckten dreieckigen Schuppenbörstchen, die in den Hinterecken und an den Thoraxseiten in grofse ovale Schuppen übergehen ; 294 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. ähnliche Schupfen bilden eine quer viereckige weifsliche Makel am Hinterrand vor dem Schildchen, das etwas länger als breit und dicht weils bekleidet ist. Flügeldecken um mehr als !/, länger als an den Schultern breit, daselbst am breitesten, mit tiefen, auf dem Grund undeutlich, nur an den Seiten hinter den Schultern, sehr grob punktierten Streifen, die Spatien eben und mälsig dicht mit keilförmigen lehmgelben Schüppchen, in Quer- reihen zu ungefähr je dreien, besetzt, die Scheibe mit kreisrundem, den 3. Streifen tangierenden schwarz beschupptem Fleck, von dem jederseits schräg nach vorn, nach der Schulter zu, ein undeutlicher unterbrochener dunkler Streifen abzweigt. Naht bis zur Diskal- makel hin, so wie das Schildchen dicht, die ganze Körper- unterseite und die Beine spärlicher weilslich beschuppt. Alle Schenkel mit Zahn nahe der Mitte, die Schienen an der Wurzel leicht gekrümmt, die Tarsen dunkel rotbraun, das Klauenglied gelblich. 25. Emexaure quadriplaga sp.n. E. disco (praecedenti) affinis, sed minor, elytris pone basin ac pone medium transverse subimpressis, sutura in dimidia parte basali parum elevata ac nigro-squamosa, striis discalibus utrinque minus profundis, spatiis 1°— 3° prope ante et post medium macula communi subquadrata dense, reliquis disperse ochraceo-, scutello corporeque subter albido-squamosis. Long. Hab. Luzon: Mt. Makiling. Dunkelbraun, der Rüssel in der Spitzenhälfte und die Grund- färbung der Beine rotbraun, ersterer sowie der Halsschild ähn- lich wie bei #. discus geformt und skulptiert, letzterer aber nur im mittleren Drittel des Basalrandes, vor dem Schildchen, mit lehmgelber Schuppenmakel, im übrigen, namentlich entlang des Vorderrandes, oberseits nur mit spärlichen borstenförmigen, quer- gestellten Schüppchen, unterhalb des Seitenrandes so wie die Unterseite dicht mit weifslichen Schuppen bedeckt. Schildchen quadratisch, weils beschuppt. Flügeldecken etwas gestreckter, die Schultern deutlicher stumpfwinklig (nicht verrundet) vorspringend, die Naht im ersten Drittel erhöhnt und gekörnelt, nicht flach, die Streifen auf dem Rücken tiefer und deutlicher punktiert, an den Seiten viel seichter als bei #. discus. Die Naht, die nach der Wurzel zu bei E. discus etwas verbreitert ist und das Schild- chen umschliefst, ist bei guadriplaga nur so breit wie der Hinter- rand des Schildchens. Die Decken sind hinter der Wurzel und hinter der Mitte (vor und hinter dem gelblichen Flecken) kaum merklich quer eingedrückt, die ersten 3—4 Dorsalstreifen er- Heller, Philippinische Käfer. 295 scheinen daher an der Wurzel (nicht wie bei discus nach innen), sondern leicht nach aufsen gebogen. Die spärliche lehmgelbe Be- schuppung, die sich namentlich an der Deckenwurzel, den Decken- seiten und im Spitzenfünftel findet, ist auf dem 1.—3. Spatium (die Naht nicht mitgezählt) vor und hinter der Deckmitte zu je einer länglich viereckigen Makel verdichtet. Die drei äulseren Streifen der ganzen Länge nach feiner als die dorsalen und fein entfernt punktiert. Beine mäfsig dicht weils behaart-beschuppt, alle Schenkel mit Zahn. 26. Metialma gilvipes sp.n. Aterrimarantennis, tibiis tarsisque fulvis, prothorace lateribus lineolague antescutellari, scutello, elytris sutura spatioque primo ut corpore subter dense, spatio secundo tertioque elytrorum basi apiceque ut fascia obliqua (postrorsum utrinque divergente) parce albo-tomentosis, femoribus posticis abdomine longioribus ante apicem nigro-maculatis. Long. 2,5, lat. 1,3. Hab. Luzon, prov. Tayabas: Malinao. Noch kleiner und gedrungener als rufrirostris Faust, durch die tiefschwarze Grundfärbung, spärliche reinweilse Beschuppung und die hell bräunlichgelben Fühler, Schienen und Tarsen ausgezeichnet. Rüssel in der Spitzenhälfte rotbraun, in der Basalhälfte weils tomentiert, mit scharfem dorsalen Mittelkiel und undeutlichen Seitenleisten. Fühler mit kurz eiförmiger Keule. Halsschild, aus- genommen am Vorderrand, dicht und kräftig punktiert, seine Scheibe mit Ausnahme einer feinen kurzen weils behaarten Mittellinie hinter dem Vorderrand und eines dicht weils beschuppten Mittel- streifens, in der hinteren Hälfte kahl schwarz, das äulsere Viertel, an den Seiten, ziemlich dicht mit nach innen zu mehr längliche Form annehmenden, quer gestellten Schüppchen bedeckt, beider- seits am Seitenrande vor der Mitte eine unscharf begrenzte gröfsere Kahlmakel. Flügeldecken an den Schultern so breit, wie lang, tief, an den Seiten aulserdem breiter gestreift, die Streifen auf dem Grund undeutlich entfernt punktiert, an der Spitze, die drei vorletzten aufserdem an der Schulter abgekürzt. Schildchen, Naht und erstes, nach vorn zu allmählich verbreitertes Spatium dicht weils, die Deckenwurzel ziemlich breit aber sehr spärlich, eine undeutlich gebogene Schrägbinde hinter der Mitte, von der Naht nach dem 2. Ventralsternit zu laufend und der Spitzenrand fein weilslich behaart-beschuppt. Die ganze Unterseite dicht weils, eine verschwommene Makel hinter der Mitte der Hinterschenkel schwärzlich beschuppt. Schienen und Tarsen hell bräunlichgelb. 296 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 27. Omötemnus sanguinosus sp.n. 9. O. carnifieci Faust!) affınis, sed rostri carinula dorso-laterali usque ad rostri apicem pertinenti, -elytris aliter coloratis at sculp- tis, sanguineis, fascia lata (x-forme) in dimidia parte basali, basin, humeros et scutellum occupante, limbo suturali quintaque parte apicali, ad suturam producta, mesosterno epimerumque dimidia parte inferiore, metasterno lateribus, sternito abdominali secundo et quarto in parte exteriore, tertio toto, ut antennis tarsisque nigris. | Long. (rostro haud computato) 28, lat. hum. 11,5 mm. Hab. Luzon: Mt. Makiling. Obwohl mir die Art nur in einem Exemplar und zwar nur im weiblichen Geschlecht vorliegt, so zögere ich nicht, sie zu be- schreiben, da sie in bezug auf plastische Merkmale sowie auf Färbung ausgezeichnet genug ist, um kenntlich beschrieben zu werden. Der Rüsselbildung und Form des Halsschildes nach ist die Art zunächst mit 0. carnifex Faust verwandt, von dem sie sich durch folgende Merkmale unterscheidet. Rüssel des 2 wie bei dieser Art gleichmälsig leicht gebogen, mit einer dorsalen Mittel- leiste und zwei Seitenleisten, von denen die obere (vordere) jedoch im Gegensatz zu carnifee die Rüsselspitze erreicht, die Mittelleiste aber bis zur Spitze scharf erhaben und daselbst wie bei cinctus Faust 2 gegabelt, die beiden flachen Furchen, jederseits der Mittel- leiste, reichen nur bis zur Hälfte des .Rüssels hinauf, der läng- liche Dorsaleindruck im ersten Drittel des Rüssels ist sehr un- deutlich und fein, die Augen nähern sich auf der Stirn innen bis auf Schaftbreite, die Fühlergeifsel ist kürzer, ihre letzten Glieder stärker quer. Der Thorax ist ähnlich wie bei carnifer lang ge- streckt, die Seiten in der basalen Hälfte leicht konkav, der Basal- rand etwas breiter wulstartig erhöht. Die Dorsalstreifen der Decken sind wenigstens im basalen Drittel deutlich, wenn auch entfernt punktiert, an der Wurzel tief eingedrückt, der Basalrand der Decken zwischen dem 3. und 5. Streifen etwas erhöht. Körper- unterseite bei beiden Arten fein, die Vorderbrust aber bei san- guinosus viel weitläufiger, der äufsere Teil des 3. und 4. Abdominal- sternites nicht gröber wie die anliegenden punktiert. Färbung dunkel blutrot, die Fühler, der Vorderrand des Halsschildes, eine undeutliche Makel am Halsschildseitenrand, vor der Mitte, eine die Schultern, Deckenbasis und Schildchen einnehmende breite x-förmige Binde in der vorderen Deckenhälfte, das Spitzenviertel der Decken, das an der Naht dreieckig nach vorn gezogen ist, die Mittelbrust 1) D. Ent. Zeit. 1891 p. 344. Heller, Philippinische Käfer. 297 und deren Seitenstücke in der unteren Hälfte, die Seiten der Hinterbrust und deren Seitenstücke, die Seitenteile des 2. und 4. Bauchsternites so wie das ganze dritte Bauchsternit, die Hüften und Tarsen schwarz. Brenthidae. 28. Jonthocerus bicolor sp.n. (d'). Nigro-fuscus, capite prothoraceque rufis, vertice haud sulcato, capite (rostro computato) prothorace distincte longiore, hic sulco mediano nullo; elytris nigris, apice explanato marginato, truncato, spatio secundo ultra medium obsoleto. Long. 5 mm. Hab. Luzon: Mt. Banahao. Dunkel rotbraun, Kopf und Halsschild rot, Flügeldecken tief "matt schwarz, infolge des ungefurchten Halsschildes zunächst mit mentawaicus Senna verwandt. Kopf (einschl. Rüssel) deutlich länger als der Halsschild, Scheitel gleichmäfsig gewölbt, ohne Längs- eindruck, Rüssel mit zwischen die Augen heraufreichender Mittel- furche. Erstes und zweites Fühlerglied rot, die übrigen schwarz, lang weifslich bewimpert. Halsschild nicht ganz doppelt so lang wie breit (2,5:4), nur mit undeutlicher Andeutung einer Mittel- linie. Flügeldecken mit 5 Dorsalstreifen, das 2. Spatium nur bis zur Deckenmitte hin deutlich; Spitzenrand der Decken flach aus- gebreitet und gerade abgestutzt. Vorderbeine dunkelrot, die hinteren 2 Paare schwärzlich braun. Metasternum nach dem Hinter- rand zu so wie die 3 letzten Ventralsternite dunkelrot, im übrigen so wie die vorderen zwei Ventralsternite tief schwarz. Analsternit mit scharfem Mittelkiel, Hinterbrust mit tiefer auf das Abdomen sich fortsetzender und bis zum Hinterrand des 2. Ventralsternites reichender Mittelfurche. Erstes Glied der Hintertarsen so lang wie die beiden folgenden zusammen. *? Jonthocerus !) modiglianii Senna. (Mentawai und Andamanen.) Mindanao: Butuan (5947). Mir liegen leider zum Vergleich keine Stücke vom Herkunfts- ort der typischen Art vor, der Beschreibung nach stimmt das Exemplar durchaus mit modiglianü überein. *Oerobates sexsulcatus Motsch. (Ceylon, Neu-Guinea.) Palawan: P. Princesa (4467). !) Obwohl es fast ein vergebliches Beginnen scheint, die zahlreichen falschen Zitate in Coleopterorum Catalogus Pars 7, Brenthidae, berich- tigen zu wollen, sei doch bei dieser Gelegenheit bemerkt, dafs Jonthocerus nigripes Lewis, Journ. Sinn. Soc. XVII, 1884 (nicht XVII, 1883) p. 298 und papuensis M’ Leay, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2) 1, 1886 p. 194 (nicht 1888) beschrieben worden ist, Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft III. 20 298 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. * Oerobates tristriatus Lund. (Ind. Archipel, Neu-Guinea.) Luzon: Malinao, Mt. Banaho, Mt. Makiling. * Trachelizus bisuleatus Lund. (Java.) Luzon: Malinao ; Min- danao: Dapitan. * Hoplopisthius trichemeruss Senna. (Sumatra, Nias, Borneo, Tenasserim, Neu-Guinea.) Palawan: P. Princesa. * Miolispa nupta Senna. (West-Java.) Luzon: Malinao. *? Hinognius cilo Lew. (Japan.) Luzon: Mt. Makiling. Mir liegen alle beschriebenen Arten, mit Ausnahme von bilobicollis Senna und cilo Lew., vor; sie kommen alle bei der Identifizierung der philippinischen Art nicht in Frage bis auf A. cilo, in dessen Beschreibung und Abbildung ich keinen Widerspruch zu ihr zu entdecken vermag. Amphicordus inproportionatus Hllr. (Philipp. Journ. Sc. VII 1913 p. 152) aus Mindanao.) N. Luzon: Mt. Lunuay (Prov. Tlocos Norte). Henarrhodes macgregori Hllr. (Philipp. Journ. Sc. VIII 1913 p- 153: Prov. Benguet, Irisan River.) Mt. Makiling. *ÖOrychodes cinnamomi Herbst. (Java, Sumatra.) Luzon, Prov. Tayabas: Malinao. Cerambycidiae. * Dialeges egenus Pasc. (Buru.) N. Luzon: Mt. Lunuay (5515). Oeresium raripilum New. Luzon: Mt. Banaho. Examenes philippinensis New. Luzon: Mt. Makiling. * Ephies coccineus Gahan. (Bhutan, Khasi Hills, Upper Birma, Tenasserim)!.) Luzon, Prov. Benguet: Baguio. Elacomia g.n. Lepturinarum. Caput antice (ut in gen. Strangalia) modice productum. Oculi globosi, emarginati. Antennae elytrorum apice superantes, fili- formes (haud serratae), articulo tertio quarto longiore, quinto aequilongo, articulo quarto quinto distincte breviore, ultimo primo multo longiore. Prothorax latitudine basali longiore, basi elytris angustiore, convexo, margine antico fortiter constrieto, angulis postis obtusiusculis. Scutellum obtusato-triangulare. Elytra intra humeros sine impressione longitudinali, apice truncata. Tarsi articulo tertio longe bilobo, postici articulo primo reliquis unitis aequilongo, haud compresso. Die Gattung unterscheidet sich von Leptura durch den wie bei Strangalia und Ocalemia vorgezogenen Vorderkopf, durch das 1) Diese Art findet sich auch auf Formosa (Mus. Dresden). Heller, Philippinische Käfer. : 398 an allen Beinen tief, bis zur Wurzel hin gelappte 3. Tarsenglied und den kragenartig abgesetzten Halsschildvorderrand ; von Stran- galia durch die abgestumpften schwach spitzwinklig zusammen- laufenden Halsschildhinterecken, die die Deckenbasis nicht um- fassen (conf. Reitter: Fauna Germanica IV p. 19), ebenfalls durch die kragenförmige Abschnürung des Halsschildvorderrandes und durch den Mangel eines Längseindruckes innerhalb der Schultern an der Deckenwurzel ; von Zypocerus durch das tief gelappte dritte Hintertarsenglied, das bei dieser Gattung sehr klein und an der Spitze nicht einmal ausgerandet ist, von Ocalemia und Asilarıs Pasc. durch die fadenförmigen Fühler und von ersterer aulserdem durch das nicht auffällig kompresse erste Hintertarsenglied. Typus der Gattung ist: 29. Elacomia collaris sp.n. (Taf. III Abb. 4.) Niger, corpore subter, prothorace basi apiceque, ut scutello, albo-sericeis; antennis nigris, articulo octavo, toto, nono, apice nigro excepto, decimo in dimidia parte basali, albidis; elytris sat fortiter, apicem versus subtilius punctatis, vitta intrahumerali arcuata, fascia mediana obliqua, altera, latiore, anteapicali, stra- mineis. Long. 11, lat. 2,7 mm. Hab. Luzon: Mt. Makiling. Schwarz, der Thorax auf dem kragenartig abgesetzten Teil, hinter dem Vorderrand und an der Wurzel, das Schildchen und die ganze Körperunterseite weils seidenartig behaart, die drei vorletzten Fühlerglieder ganz oder teilweise, eine die Schulter um- schreibende verkehrt-c, beziehentlich c-förmige Bogenlinie, eine schmale Schrägbinde in der Mitte und eine viel breitere quere Binde vor der Spitze der Decken strohgelb. Vorderer Teil des Kopfes vom Augenvorderrand bis zur Mandibelwurzel so lang wie der halbe Längsdurchmesser des Auges, dieses am Innenrand mit kurzer aber tiefer Ausrandung, Scheitel matt, greis behaart, ziem- lich grob entfernt punktiert, der Halsteil glänzend, in der Mitte dicht und fein, nach den Seiten zu weitläufig punktiert. Fühler die Deckenspitze deutlich überragend , vollkommen fadenförmig, das 8. Glied ganz, das neunte mit Ausnahme der schwärzlichen Spitze, das zehnte in der Wurzelhälfte weifslich. Halsschild etwas länger als an der Wurzel breit, daselbst deutlich schmäler als die Deckenwurzel, der abgeschnürte Vorderrand so lang wie der abgeschnürte Halsteil des Kopfes, die Seiten nach hinten leicht divergierend, vor den Hinterecken kaum merklich geschweift, diese nicht spitz ausgezogen, sondern fast rechtwinklig, der Basalrand mit Randfurche und jederseits leicht ausgeschweift, Halsschild- 20* 300 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. scheibe fein zerstreut, die Wurzel dichter punktiert, beiderseits mit einzelnen zerstreuten groben Punkten, die seidenartige Be- haarung in der Mitte makelartig verdichtet. Schildchen zungen- förmig, schwarz, weils behaart. Flügeldecken mehr als 21/,mal so lang wie an der Wurzel breit (9: 3,5), daselbst breiter als die Halsschildwurzel, an der Spitze etwas schräg geradlinig ab- gestutzt, mit Nahtfurche und kräftiger nach hinten zu sehr all- mählich feiner werdender Punktierung. Die c-förmige Basalbinde nimmt fast die ganze Deckenwurzel ein und läfst neben dem Schildchen nur einen schmalen Teil der schwarzen Naht unberührt, sie beginnt unterhalb der Schulter und erreicht diese umkreisend die Seitenrandfurche der Decken ungefähr im 1. Viertel der Decken- länge, die schräge Mittelbinde ist kaum breiter als die Fühler dick und reicht von der Seitenrand- bis zur Nahtfurche, ebenso die viel breitere Apikalbinde, die doppelt so breit wie die Mittel- binde ist und einen schwarzen Spitzenteil der Decken frei lälst, der so lang wie an der Wurzel breit ist. Hinterschenkel die abgestutzte Deckenspitze eben erreichend. 30. Thranius ampliaticollis sp. n. (Taf. III Abk. 9). Fulvus, vertice, prothorace, mesosterni metasternique episternis epimerisque nigricantibus; antennis articulo primo articulisque 4.—7., 10. et 11., elytris, quinta parte basali fasciaque mediana, testaceis, exceptis, ut femorum posticorum dimidia parte apicali, plus minusve fusco-nigris; prothorace parce, antrorsum densius granuloso, latitudine maxima ad angulis anticis et hic longitudine aequali, lateribus basin versus distinete convergentibus. Long. 12, lat. hum. 2,5 mm. Hab. Mindanao, Butuan. Eine von allen Arten durch die Halsschildform, die der von Gahan (Fauna Brit. India Col. I, 1906, p. 236) gegebenen Gattungs- diagnose widerspricht, ausgezeichnete Art, bei der der Scheitel, der Halsschild, die Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust, das 1., 4&—7., 10. und 11. Fühlerglied..und die Spitzenhälfte der Hinterschenkel so wie die Decken, ausgenommen das bräunlich gelbe basale Fünftel und eine ebensolche Querbinde in der Mitte, schwarzbraun sind. Stirn gelbbraun, goldgelb behaart, mit schwärz- licher Mittelleiste, Scheitel dicht etwas gekörnelt punktiert. Erstes Fühlerglied, mit Ausnahme der gelbroten kugligen Wurzel, sowie das 4.—”7. und 10.—11. Glied schwarz, das 8. und 9. gelblich weils, das 2. und 3. rotbraun. Halsschild an den Vorderecken am breitesten, daselbst so breit wie die Mittellinie lang, die Seiten gerade, nach hinten zu stark konvergierend, die Scheibe nach dem Vorderrand zu aufgetrieben und daselbst mäfsig dicht, Heller, Philippinische Käfer. 301 weiter nach hinten zu spärlicher mit teilweise queren Körnchen besetzt. Schildchen zungenförmig, schwarz. Flügeldecken mit undeutlicher Mittelrippe, an den Schultern deutlich schmäler als der Halsschild an den Vorderecken, nach der Mitte zu stark ver- .engt und hinter der Mitte halb so breit wie an der Wurzel, die gelblich tomentierte Spitze leicht verbreitert, die Naht von der Mitte ab klaffend. Oberseite der Decken dicht mit kleinen runden, am Vorderrand je eines Punkteindruckes stehenden, an den Schultern queren raspelartigen Körnchen, innerhalb der Schultern mit leichtem Längseindruck. Die gelbe Wurzelfärbung reicht nur bis zu den Schultern nach aulsen, die Mittelbinde bis zum schwarzen Randsaum. Unterseite sehr fein seidenartig weils und spärlich lang gelblich behaart. Die Beine mit Ausnahme der gebräunten Schenkel, die Vorder-, Mittel- und Hinterbrust, bei letzterer die angedunkelten Seiten ausgenommen, so wie das Ab- domen rotgelb bis bräunlich gelb. Der Form und Färbung der Decken nach muls die Art der mir in natura unbekannten sumatrensis Gahan (Ann. Mus. Genova XLH, 1907, p. 71) ähnlich sehen, sie unterscheidet sich aber von ihr wesentlich durch die Halsschildform und Gestalt der hellen Deckenmakeln. Epania (2?) longicollis Hllr. (Philipp. Journ. Sc. X 1915 p. 35: Los Banos), auch von Mt. Makiling in einem nur 4,5 mm langen Stück erhalten (Typus 8 mm lang). 31. Merionoeda merocephala sp.n. (Taf. III Abk. 13). Fulva, capite prothoraceque fulvo-rufis, collo longitudine oculi diametro aequante, antennis, articulo ultimo, rubro, excepto, elytris in duabus partibus quintis apicalibus, femoribus in triente apicali tibiisque posticis 'totis, nigris. Bono: 8, lat. 1,7 mm. Hab. Mindanao: Iligan (4147). Kleiner als M. subulata Pasc. und durch die ganz bräunlich gelben vorderen zwei Beinpaare und die in den vorderen drei Fünfteln ganz bräunlich gelben Decken ausgezeichnet. Kopf länger als an den Augen breit, Clipeus schwärzlich, hinten durch einen beiderseits grubigen Quereindruck begrenzt, in den die tiefe nur wenig über die Fühlerwurzel nach hinten hinausragende Stirn- furche mündet, Stirn glatt, nur vorn beiderseits der Furche mit einigen Pünktchen, am Augeninnenrand ein Längsfältchen, Scheitel in der Mittellinie breit glatt, beiderseits ziemlich grob zerstreut punktiert und leicht querrunzlig, Halsteil doppelt so breit wie lang. Fühler länger als der halbe Körper, schwarz, die ersten zwei Glieder glänzend, das letzte und die Spitze des vorletzten 302 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. rotgelb, 3. und 4. Glied gleich lang, etwas kürzer als das nach der Spitze zu, wie die folgenden 3, allmählich verbreiterte 5. Glied. Halsschild genau so breit wie in der Mittellinie lang, so breit wie der Kopf mit den Augen, mit breit abgesetztem Vorderrand, glänzender Längsschwiele in der Mitte und undeutlich zweibeulig aufgetriebenen Seiten, diese mit sehr zerstreuten Wimpern tragen- den feinen Punkten. Schildchen dreieckig, bräunlich gelb. Flügel- decken pfriemenartig zugespitzt, über die Hälfte der Hinterschenkel hinaus nach hinten reichend, innerhalb der Schulter und der Nahtpunktreihe mit vier ziemlich regelmäfsigen Punktreihen, die Schultern und die in ihrer Verlängerung liegenden Spatien glatt, durch feinere Punkte getrennt, im Spitzendrittel das 6. Spatium scharf kielförmig, die letzten 2 Fünftel der Decken schwarz, sonst ganz, auch an den Seiten bräunlich gelb. Vorderes und mittleres Beinpaar ganz bräunlich gelb, die Spitze der Mittelschenkel und die Wurzel der Schienen dieses Paares etwas gebräunt, Hinter- schenkel im Spitzendrittel, die Hinterschienen ganz schwarz und gerade, am Hinterrande mit 4—5 Dörnchen, 1 Glied der Hinter- tarsen braun, die folgenden. gelblich braun. Prothema leucaspis Chevr. — Mt. Makiling. Callichroma phaetusa White (im Coleopterorum Catalogus fälschlich unter Chloridolum angeführt, ihr 3. Fühlerglied ist aber länger als das vierte). — Mt. Makiling. Chloridolum litopoides Pasc. var.? — Mt. Makiling (5519). Das vorliegende Stück stimmt gut mit der von Kajoa (an' der Westküste von Halmahera, südl. von Ternate) beschriebenen Pascoeschen Art überein, nur sind die zwei vorderen Schenkel- paare ganz rot. Chloridolum addietum New. Luzon: Los Banos. Ipothalia femorata Pasc. Luzon: Los Banos. Xylotrechus phidias New. Luzon: Mt. Makiling u. Los Banos, auch auf Mindanao (leg. Micholitz, Mus. Dresden). 32. Demonaz longicollis sp. n. (Taf. HI Abb. 11). Fulvus, capite prothoraceque, hic latitudine distincte longiore scutelloque flavo-ferrugineis; antennis articulo primo ferrugineo, articulis 2.—5. nigris, 6.—10. eburneis, ultimo griseo; elytris margine basali, in triente anteriore excepto, eocum conjunctis fasciis duabus obliquis in elytrorum dimidia parte posteriore, una postmediana, altera subapicali, suturam haud attingentibus, nigris; femorum dimidia parte apicali tibiis tarsisque plus minusve nigricantibus. Long. 12, lat. 2,3.:mm. Hab. Luzon: Mt. Makiling. Heller, Philippinische Käfer, 303 Aus der Verwandtschaft des D. nigrofasciatus Thoms., der Halsschild jedoch länger und die Decken nur in der hinteren Hälfte mit zwei schwarzen Schrägbinden. Bräunlich gelb, Kopf, Halsschild und 1. Fühlerglied gelbrot, die Decken schön gelb tomentiert, 2.—5. Fühlerglied schwarz, 6.—10. weilslich, das letzte grau. Stirn deutlich länger als breit, mit nach vorn leicht divergierenden Seitenleisten und einer scharfen, vorn zu einer glatten dreieckigen Fläche erweiterten Mittelleiste, Entfernung der Fühlerwurzeln voneinander kaum gröfser als die Dicke des 1. Fühlergliedes.. Halsschild deutlich länger als breit (9: 7), schwach tonnenförmig, am Vorderrand breiter als an der Wurzel, leicht körnig quergerunzelt, fast kahl. Flügeldecken an der Spitze schräg abgestutzt, die Aufsenecke spitz. Randsaum von der hinteren Spitze der Hinterbrustepisternen ab und mit ihm zusammenhängend eine Schrägbinde, deren Vorderrand etwas vor der Seitenrandmitte des 2. Ventralsternites liegt und die die äulseren Zweidrittel der Deckenbreite einnimmt und verrundet endigt, sowie eine ähnliche, die aufsen vom Vorderrand des 4. Ventralsternites bis zur äufseren Deckenspitze reicht, samt- schwarz. Hinterschenkel in der Spitzenhälfte so wie alle Schienen und Tarsen schwärzlich, die vorderen zwei Schenkelpaare nur oberseits, in den apikalen zwei Dritteln, bräunlich bis schwärzlich. 33. Demonaz diversofasciatus sp. n. (Taf. II Abb. 12, rechte Flügeldecke). D. nigrofasciato Thoms. affınis, favo-ferrugineus elytris palli- dioribus, fasciis tribus nigris, prima ante primam quartam, trans- versa, secunda juxta post medium, obliqua, utrisque ad suturam interruptis, tertia, anteapicali, transversa, ad suturam subangustata, nigris; antennarum articulis duabus primis ferrugineis, quatuor (aut omibus?) sequentibus nigricantibus; pedibus anticis totis dimidiaque basali femorum intermediorum et posticorum fulvis, reliquis nigris, tibiis tarsisque rofobrunneis. Long. 12, lat. hum. 2,5 mm. Hab. Mindanao: Butuan (4129). Dem D. nigrofasciatus Pasc. nahestehend , die erste dunkle Deckenbinde jedoch, wie die vor der Spitze, quer und nur die mittlere schräg verlaufend. Epistom glatt, Stirn dicht punktiert, in der Mitte zwischen den Augen und der Mandibelwurzel mit bogenförmigem Quereindruck, über diesem mit glatter Mittelleiste, die zwischen den Fühlerhöckern in eine Furche übergeht. Innen- ränder der Augen voneinander so weit abstehend wie die oberen Kanten der Mandibel (bei longicollis deutlich weniger entfernt). Scheitel in der vorderen Hälfte grob zertreut, in der hinteren 304 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. dicht und feiner punktiert. Die ersten zwei Fühlerglieder so wie der Kopf und Thorax gelbrot, die folgenden vier (die übrigen Fühlerglieder fehlen leider) schwärzlich. Halsschild länger als breit (7,6 :: 5,6), die Seiten gleichmäfsig leicht gerundet, die Oberseite dicht und sehr fein gekörnelt. Schildchen quer, ver- rundet dreieckig (bei longicollis länglich), gelbrot. Flügeldecken goldgelb tomentiert, die vordere gerade und mittlere schräge schwarze Binde an der Naht unterbrochen, die hintere Binde zwei querrundliche, an der Naht sich berührende Makeln dar- stellend, die entlang des Seitenrandes streifenartig bis zur äulseren Deckenspitze ausgezogen sind. Vorderbeine ganz, die Mittel- und Hinterschenkel in der Basalhälfte gelb, sonst schwarz, ihre Schienen rötlich braun, nach der Spitze zu schwärzlich. 34. Demonaz nigrofasciatus nigroscutellaris var. n.? (an sp. n.?) (Taf. II Abb. 10, rechte Flügeldecke). Mt. Makiling (1886). Der von Batjan beschriebene D. nigrofasciatus Thoms. ist mir in Natur nicht bekannt, mit ihm mufs die mir vorliegende Form von den Philippinen identisch oder sehr nahe verwandt sein, jedoch ist sie wesentlich kleiner, 13 mm lang und 2,7 mm breit, gegenüber 17 und 4 mm, und die Deckenbasis und das Schildchen sind schwärzlich; ich möchte wenigstens durch Bezeichnung als Varietät auf die Form aufmerksam machen, die ich ohne Kenntnis des typischen D. nigrofasciatus nicht als Art zu beschreiben wage. Demonax protogenes New. Luzon: Mt. Makiling. 35. Centroclytus spiculosus sp. .n. Niger, prothorace margine basali apicalique, scutello cor- poreque subter albo-tomentosis; elytris apicem versus spiculosis, singulis in triente basali macula oblonga parteque infra carinam lateralem, in dimidia parte apicali, fulvis, apice late luteis, callo- sitate eburnea transversa intus sutura approximata. Long. 6, lat. 1,8 mm. Hab. Insula Mindanao: Dapitan. Schwarz, Vorder- und Hinterrand des Thorax, das Schildchen und die ganze Unterseite weils tomentiert, so dafs die ersteren beiden über den Vorderhüften durch weilses Toment bogenartig verbunden sind. Flügeldecken im Spitzenteil mit Dörnchen be- setzt, im Basaldrittel mit gelbroter Längsmakel, hinter der Mitte mit querbandartiger elfenbeingelber Schwiele, die der Naht sehr genähert ist, unterhalb der Seitenrandleiste in der hinteren Hälfte rotgelb, nach der Spitze zu so wie diese selbst gelb gefärbt. Heller, Philippinische Käfer. 305 Kopf dicht punktiert, zwischen den Fühlern mit glatter in der Mitte gefurchter Längsschwiele. Fühler schwarz, die letzten fünf Glieder etwas rötlich und fein spärlich behaart. Halsschild wenig länger als breit (7:6), kuglig, mit abgeschnürtem Basalteil, dicht punktiert, der Vorder- und Hinterrand gleich breit (ungefähr der Schienenbreite gleichkommend) weils tomentiert. Schildchen so lang wie breit, zungenförmig. Flügeldecken im Basaldrittel der Naht etwas aufgetrieben, vor der Mitte beiderseits leicht ein- geschnürt, jede an der Spitze, beiderseits an der Abstutzung, mit einem Dorn, in der Basalhälfte kräftig und nach der Naht zu dichter, ein Streifen innerhalb der Schulter nicht, der Spitzenteil feiner punktiert und aufserdem mit spärlichen Dörnchen besetzt. Jede Decke mit einer doppelt so langen wie breiten, vorn leicht verschmälerten rotgelben Makel innerhalb der Schultern und im Spitzenfünftel schmutzig gelb. Beine schwarz, die Schenkel am Oberrande, die vorderen zwei Paare aulserdem auch unterseits weils tomentiert, die Schienen nach der Spitze zu schwach rötlich. Dissomatus g.n. Cerambyeidarum prope gen. Peribasis Pasc. Prothorax armatus. Mesosternum tuberculatum. Scapus cicatricosus. Tubera antennifera valde approximata, subacuminata (haud Triammato instar tuberculata). Antennae (corpore in femina brevioribus) articulo tertio quarto, apice nigro-penicillato, longiore. Elytra callo intrahumerali tuberculoso-producto. Femora brevia, postica sterniti quarti abdominali apicem haud attingentia. Die Gattung steht Peribasis Pasc. (Proc. Zool. Soc. 1866 p. 245) nahe, unterscheidet sich aber von ihr durch die im weiblichen (wahrscheinlich auch im männlichen) Geschlechte viel kürzeren Fühler, deren drittes Glied an der Spitze, deren viertes Glied in der Spitzenhälfte büschelartig behaart ist, durch die von den Schultern nach innen abgerückten, höckerig vorspringenden basalen Längswülste und durch die kurzen gedrungenen Beine. Typus der Gattung ist: 36. Dissommatus humeralis sp. n. (Taf. III Abb. 7 und 8, Stirn). Niger, vitta, ab oculi margine interiore ad genas descendente, lineolis tenuibus quinque thoracalibus, maculis marmoreis, trans- versim plus minusve confluentibus in elytris, albido - tomentosis ; antennis articulis 1°—4° nigris, griseo-tomentosis, tertio apice, quarto dimidia parte. apicali nigro - fasciculatis, reliquis pallide testaceis,, albo-tomentosis ; elytris dorso planiusculis et hic sub- seriatim, lateribus crebrius, foveolatim punctatis; corpore subter 306 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. (femoribus subtilius) albido-, vitta supracoxali usque ad coxas posticas extensa, densius cretaceo-tomentosis. Long. 17, lat. 6 mm. Hab. Luzon: Mt. Makiling. Tief schwarz, spärlich lehmgelb, jederseits ein Schrägstreifen | auf den Backen, fünf feine Längslinien auf dem Halsschild und marmoriert zusammenfliefsende, quere Makeln auf den Decken, so wie die Unterseite dichter und weilslich tomentiert. Stirn oben fein gekörnelt, in der unteren Hälfte mit glatter dreieckiger Fläche, der schräge, dicht tomentierte Streifen zieht vom Innen- rand des Auges schräg über die Backen auf die Unterseite des Kopfes, Scheitel mäfsig dicht und kräftig punktiert mit glattem Mittelstreifen. Die ersten vier Fühlerglieder schwarz, fein ge- körnelt und grau tomentiert, die übrigen bräunlich gelb, das 3. Glied an der Spitze, das vierte in der Spitzenhälfte schwarz büschlig behaart. Halsschild quer, mit kurzem, etwas stumpfen Seitendorn, dicht und fein gekörnelt, mit glatter Mittellinie, parallel zum Basalrand mit leichtem Quereindruck. Von den 5 hellen Längslinien verlaufen die äufseren dicht über dem Hals- schilddorn, während die beiderseits der Mittellinie leicht gewellt sind. Flügeldecken oberseits leicht flachgedrückt, mit undeutlich gereihten, vorn etwas raspelartigen Punkten, die nach der Decken- spitze zu etwas feiner und deutlicher gereiht, an den Decken- seiten, das mit glatten Körnchen besetzte Spitzensechstel aus- genommen, jedoch als grubiges Netzwerk erscheinen, die Schultern vollkommen glatt. Unterseite ziemlich dicht gelblich weils tomen- tiert, ein Längsstreifen über den Vorderhüften, der als Fortsetzung des Backenstreifens angesehen und bis zur Spitze der Hinterbrust- episternen verfolgt werden kann, ganz dicht, mehr rein weils tomentiert. Analsternit jederseits mit schwarzem Haarpinsel. Die Schenkel, von denen die hinteren das dritte Ventralsternit wenig überragen, spärlich und sehr fein grau tomentiert. * Neopharsalia vagans Kanneg. (Notes Leyd. Mus. VIII 1886 p. 27 — Celebes.) Palawan: P. Princesa. Agnia clara New. Luzon: Mt. Makiling. Agnia pubescens Auriv. Palawan: P. Princesa. Dürfte wegen des verdickten 4. Fühlergliedes besser zu Marmaroglypha gestellt werden. Epepeotus plorator New. Palawan: P. Princesa. *Oylindrepomus peregrinus Pase. (Java, Borneo.) Luzon: Mt. Banahao und Mt. Makiling (4132). Apriona latifrons Thoms. (Rev. Zool. 1878, p. 59 — Manilla.) Ein 2 vom Mt. Makiling. Die Stirnbreite, an der engsten Stelle, zwischen den Augen, kommt der Breite des Labrum gleich. Heller, Philippinische Käfer, 307 Fühler in der Spitzenhälfte etwas rötlich gelb durchscheinend. Thorax , aufser der Querfurche am Vorder- und Hinterrand, sehr undeutlich querrunzlig, beiderseits hinter der Mitte mit einem Schwarm von ungefähr 10 glatten Punkten. Flügeldecken mit sehr stumpfem undeutlichen Schulterzahn, im Basalviertel ziemlich dicht (wie favescens Kaup) gekörnelt, im übrigen fein zerstreut, aber deutlich punktiert, im Spitzendrittel mit Andeutung dreier schwacher Längsrippen. Toment etwas ungleichmäfsig, daher klein makelartig scheckig. Gnoma jugalis Newm. (nicht jugata, wie Baer im Catalog schreibt). Mindanao : Butuan. * Nyctimene vittata Pasc. (Singapore) Luzon: Los Banos und Mindanao: Davao (leg. Micholitz, Mus. Dresden). Pterolophia (Praonetha) abdominalis White. Luzon: Los Baüos. — imbuta New. Luzon: Los Banos. — jacta New. Luzon: Los Banos. — vitticollis New. Luzon: Mt. Banahao. — bigibbera New. Luzon: Mt. Banahao. 37. Aprophata gryphogramma sp n. (Taf. III, Abb. 6.) Niger, antennis pedipusque violaceo-purpurascentibus, partim albido-tomentosis ; fronte lineis tribus, vertice quinque, prothorace septem, basin haud attingentibus, margine basali, elytris fasciis duabus, angustis, una subbasali, altera postmediana, inter his lineolis abbreviatis aut punctis ceirciter quinque, signatura sub- triangulari e lineolis formata in triente apicali, albido-tomentosis. Long. 15, lat. 6 mm. Hab. Mindanao : Butuan. Schwarz, fein bräunlich schwarz tomentiert, Kopf Thorax und Flügeldecken mit weifsen Längslinien, letztere au/serdem mit zwei weilsen Querlinien geziert, Vorderbeine, weniger die zwei hinteren Paare, so wie die Grundfärbung der Fühler und Oberlippe purpurn-violett. Kopf mit glänzender, jederseits von einer weilsen Tomentlinie begleiteter Stirnleiste, die zu Beginn des Scheitels, woselbst die beiden weilsen Linien zu einer verschmelzen, endet, parallel zu dieser weifsen Mittellinie jederseits eine gleiche, den Augeninnenrand tangierende; aufserdem ist der Stirnseitenrand und der Augenhinterrand weils tomentiert. Wurzel des 4., 5. und 6. Fühlergliedes breit weils. Halsschild 1!/,mal so breit wie lang, mit fünf, über die Mitte nach hinten hinausragenden, weilsen Längs- linien, von welchen die mittleren drei in der Verlängerung der weilsen Scheitellinien liegen und deren äulsere zwei mit dem weilsen Vorderrand zusammenhängen, zwischen diesen zwei äufseren Linien vor der Halsschildmitte ein kurzes Strichelchen, Halsschildhinter- 308 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. rand ganz, der Vorderrand nur bis zu den inneren weilsen Längs- streifen hin weils tomentiert. Nahe den Halsschildhinterecken ein Schwarm sehr zerstreuter Punkte, der sich entlang des Hinter- randes weiter nach innen erstreckt. Schildchen verrundet drei- eckig, doppelt so breit wie lang, einfarbig schwarz. Flügeldecken mit weilser, am besten aus der Abbildung ersichtlichen Linien- zeichnung, aufserdem mit weils tomentierter Spitzenrand. Unter- seite schwarz, das Abdomen so wie die Schienen und Tarsen schwach purpurn übergossen, fein schwarzbraun tomentiert, die Mittel- und Hinterbrust, diese nur in der Mitte, so wie alle Hüften fast ganz kahl, der Hinterrand der Mittelbrustepisternen und der Hinterbrust, so wie deren Seitenrand und die Spitzen ihrer Epi- sternen und Epimeren, eine Punktmakel jederseits in gleicher Ent- fernung von der Mitte und dem Seitenrand, der Hinterrand aller Ventralsternite, nur der des Analsternites in der Mitte breit unterbrochen, so wie endlich zwei Längslinien auf dem Rücken der Schenkel weils tomentiert. 38. Aprophata ruficollis sp.n. Niger, capite supra, antennis, prothorace, femoribus tibiisque rubris, elytris viridiscenti-nigris, subremote punctatis, macula punctiforme humerali fasciague arcuata in secundo triente punctu- lisque perpaucis dispersis albo-tomentosis. Long. 17, lat. elytror. 6,2 mm. Hab. Baguio: Benguet (5516). Oberseite des Kopfes, des Halsschildes, die Fühler, alle Schenkel und Schienen rot (wie das Q von Leptura rubra L.) spär- lich und kurz fein weils behaart, die Flügeldecken schwarz, schwach grünlich schimmernd, an der Schulter mit kleiner punkt- förmiger, im zweiten Drittel mit gebogener, die Naht nicht er- reichender und unterbrochener Querbinde und zahlreichen zer- streuten Pünktchen, die weifslich tomentiert sind. Mandibel stark glänzend schwarz, im Basalteil fein punktiert und kurz weilslich behaart. Oberlippe schwärzlich, dicht gelblich behaart, mit einigen längeren schwarzen Haaren beiderseits. Epistom bräunlichgelb. “Stirn am Vorderrand und an den Fühlerhöckern allmählich in die schwarze Färbung der Kopfunterseite übergehend, ziemlich dicht und grob punktiert, mit geglätteter, leicht erhöhter Mittellinie, Scheitel etwas weniger dicht punktiert, mit haarfeiner, nicht erhabener Mittellinie. Thorax um !/, breiter als in der Mittel- linie lang, der Vorderrand in der Mitte leicht ausgebuchtet, die Seiten ziemlich parallel, der Hinterrand gerade, mit doppelter Punktierung, die auf der Scheibe unregelmälsig zerstreut ist und durch einen glatten Mittelstreifen unterbrochen, nach den Seiten Heller, Philippinische Käfer. 309 zu aber dichter und hie und da von leichten Querrunzeln durch- zogen wird, alle Punkte auf dem Grunde mit kurzem weilsen Börst- ‚chen. Schildchen mindestens viermal so breit wie lang, halb- mondförmig, grünlich schwarz. Flügeldecken feiner und nament- "lich nach der Naht zu spärlicher als der Thorax punktiert, im ' Spitzendrittel mit einem Nahtstreifen, die Humeralmakel halb so grofs wie das erste Tarsenglied, die Querbinde am Seitenrand über dem 4. Ventralsternit beginnend und schräg nach vorn ge- richtet, im letzten, durch einen schmalen Zwischenraum unter- brochenen Drittel stumpfwinklig nach hinten gebogen, an der Deckenspitze ein gröfserer Tomenttropfen, von der Grölse des oberen Augenlappens. Epipleuren purpurn schwarz, mit abgesetz- tem Randsaum. Unterseite und Tarsen schwarz, Abdomen glän- zend, mit schwachem grünlichen Schimmer, Analsternit rötlich, die Seiten der Vorder-, Mittel- und Hinterbrust mit breitem, ge- meinsamen gelblichweils tomentierten Längsstreifen, der auf die Hinterhüften übergreift. Hinterrand des ersten Ventralsternites, so wie beiderseits der Mitte auf diesem und den beiden folgenden, unregelmäfsige kleine Punktmakeln, ebenfalls gelblich weils. 39. Doliops pachyrrhynchoides sp.n. (Taf. III, Abk. 5.) Niger, capite prothoraceque subviolascentibus, antennis arti- culo primo, secundo dimidiaque parte postica tertii nigris, reli- quis fuscis, elytris subviridiscenti-nigris; fronte linea mediana, prothorace margine basali, apicali lineaque utrinque submarginali, elytris lineis reticulatis (fere ut in Pachyrrhyncho reticulato) chloro- squamosis, femoribus cupreo-micantibus, ad apicem chloro-anulatis. Long. 12, lat. 4,6 mm. Hab. Luzon: Mt. Banahao. Eine überraschend an Pachyrrhynchus reticulatus Waterh. er- innernde Form, von schwarzer Grundfärbung, bei der der Scheitel und Thorax schwach lila, die Decken dunkelgrün, die Schenkel etwas kupfrig übergossen erscheinen. Oberlippe, wie der gröfste Teil des Kopfes dunkelgrün, Stirn mit einem, vom Vorderrand der Augen bis zum Halsschildhinterrand reichenden, blafs gelb- grünen, fein gefurchten Tomentstreifen, von gleicher Färbung ein querer Tomentfleck, unterhalb des Auges. Stirn äulserst fein, der übrige Kopf kaum punktiert, Stirnvorderrand mit einigen langen schwarzen Wimpern. Fühler die Flügeldeckenspitze nicht er- reichend, das erste und zweite Glied, sowie die Spitzenhälfte des dritten Gliedes blauschwarz, im übrigen bräunlich, das vierte Glied in der Wurzelhälfte fein weifslich tomentiert. Halsschild quer (4:5), Vorderrand leicht gerundet vorgezogen, die Seiten sehr schwach gerundet, der Hinterrand gerade, äulserst fein und 310 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. dicht, die Scheibe spärlicher punktiert, beiderseits dieser je eine den gelbgrün tomentierten Vorderrand mit dem ebenso tomen- tierten Hinterrand verbindende, gerade, gelbgrüne Längslinie. Schildchen schwärzlich, halbmondförmig bis halbkreisförmig. Flügeldecken matt, äufserst fein und dicht punktiert, im Basal- drittel mit entfernten Raspelpunkten, in der Spitzenhälfte mit ein- gedrücktem Nahtstreifen. Die gelbgrüne Zeichnung bilden drei fast die ganze Deckenbreite ausfüllende, einander tangierende Schlingen, deren Form am besten aus der beigegebenen Abbildung ersicht- lich ist, an der vordersten reiht sich aulsen, ganz ähnlich wie bei Pachyrrhynchus reticulatus Westw., noch eine kleine, den Decken- rand tangierende, hinter der Schulter an. Unterseite schwarz- grün, die Episternen der Mittelbrust ganz, die Epimeren an der Wurzel, die Hinterbrust entlang des Seiten- und Hinterrandes, das erste Bauchsternit grölstenteils, nur in der Mitte und am schmalen Vorderrand, der aufsen makelartig verbreitert ist, nicht, die übrigen Bauchsternite am Seitenrand und ein Ring nahe der Spitze der kupfrig angelaufenen Schenkel wie die Thorax- und Kopfzeichnung gelblich grün tomentiert. Schienen purpurn schwarz, Tarsen schwarz, oberseits fein grau tomentiert. 40. Diatylus elegans sp.n. Niger, elytris atro-viridibus, fronte vitta mediana genisque, prothorace vitta circulari, laterali scutelloque isabellino-, elytris fascia antemediana, lata, suturam versus abrupte attennata, al- tera angusta in triente secundo maculaque apicali testaceo-tomen- tosis; antennis nigris, corpore brevioribus, articulo tertio quar- toque in dimidia parte basali albidis; prothorace transverso, mar- gine basali apicalique exceptis, fortiter sat dense punctato; ely- tris basi thorace fortius ac subasperatim, apicem versus seriatim ac sensim subtilius punctatis, parce subtilitergue nigro-tomentosis. Long. 9, lat. 3,3 mm. Hab. Mindanao : Dapitan. Schwarz, Flügeldecken schwarzgrün, spärlich fein schwarz tomentiert, ein vorn verbreiterter Stirnstreifen, ein ringförmiger Streifen an den Halsschildseiten, der unten die Vorderhüften tan- giert und von oben nur als gekrümmter im äufseren Drittel der Halsschildbreite verlaufender Submarginalstreifen sichtbar ist und das Schildchen isabellfarbig, eine breite, an der Naht plötzlich verengte Querbinde, vor der Mitte, ein schmaler Querstreifen im zweiten Drittel und je eine Spitzenmakel lehmgelb tomentiert. Stirn mit einzelnen zerstreuten Punkten. Fühler die Deckenspitze nicht erreichend, unterseits schwarz bewimpert, das dritte Fühler- glied länger wie das vierte (6:5), diese beiden über die Basal- tn ed FF Ar DZ Zn; Heller, Philippinische Käfer. 311 hälfte hinaus weifs tomentiert. Halsschild quer (7:10), die Seiten schwach gerundet und leicht nach vorn konvergierend, der Vorderrand etwas gerundet vorgezogen, durch eine gerade Quer- furche, der Basalrand durch zwei von einander ungefähr um - Fühlerdicke entfernte Furchen abgegrenzt, Scheibe kräftig und mälsig dicht punktiert. Flügeldecken parallelseitig, gleichmälsig und etwas höher als der Halsschild vorgewölbt, im Basaldrittel gröber als der Halsschild und leicht raspelartig verworren punk- tiert, die Punkte von der Mitte der Decken ab in Reihen über- gehend und nach der Spitze zu feiner werdend, mit undeutlichem Längseindruck innerhalb der Schulter und im Spitzendrittel ge- furchtem Nahtstreifen. Die lehmgelbe Querbinde vor der Decken- mitte übertrifft an Breite ein Fünftel der Deckenlänge, ist vorn gerade begrenzt, am Hinterrand nach der Naht zu winklig ein- springend, diese nicht ganz erreichend;; hinter dem zweiten Drittel der Decken eine schmale (bei vorliegendem Unicum auf einer Seite unterbrochene) Querlinie, im Spitzensechstel eine die Naht frei- - lassende Spitzenmakel von gleicher Farbe. Unterseits schwarz, die Mittelbrustepisternen und die Seiten der Hinterbrust rötlich _ lehmgelb, die Hinterbrustepisternen, ihr schwarzes Vorderende aus- genommen, sowie das Abdomen mehr oder weniger lehmgelb tomen- tiert, mit sehr zerstreuten grölseren Kahlpunkten. Schenkel stark keulenförmig, spärlich und sehr fein weifslich tomentiert, die hinteren die Deckenspitzen eben erreichend, Schienen im Spitzen- drittel länger schwarz behaart. Tafelerklärung. Pericallus philippinus sp. n. No. 4, linke Flügeldecke. Libresthis (g. n.) truncata sp. n. No. 2, untere Mundteile. Metapocyrtus interruptus sp. n. No. 15. Elacomia (g. n.) collaris sp. n. No. 29, Doliops pachyrrhynchoides sp. n. No. 39. Aprophata gryptogramma sp. n. No. 37. Dissommatus (g. n.) humeralis sp. n. No. 36. desgl., Stirn von vorn. | Thranius amplicollis sp. n. No. 30. 10. Demonax nigrofasciatus var. nigroscutellaris n. No. 34. 11. Demonax longicollis sp. n. No. 32. 12. Demonaw diversofasciatus sp. n. No. 33. 13. Merioneda merocephala sp. n. No. 31. Abb. a I EA Dj S S S Ki ZN 3 S En 3 u m S “ u — — 312 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Andrena varians K. var. mirta Schenck und var. conjungens (nov. var.). (Hyım.) Von Amtsrichter Blüthgen (Rügenwalde). Schmiedeknecht bemerkt bei der Beschreibung der Andrena varians K., in Thüringen sei die echte varians mit schwarz be- haartem Kopf und Hinterleib vom dritten Segment an sehr selten und werde meist durch die Form mizta Schenck vertreten. Dieselbe Beobachtung habe ich bei Mühlhausen i. Thür. gemacht. In den vielen Jahren, wo ich dort gesammelt habe, ist mir die echte varians (2) nur zweimal vorgekommen, sehr häufig dagegen mizta Schenck. Ebenso häufig wie diese findet sich eine weitere Varie- tät, die von varians K. (typische Färbung) dadurch abweicht, dafs der Kopf unterhalb der Fühler schmutzigbraun und auch das dritte Segment rostrot behaart ist. Diese Färbung ist so konstant, dafs ich es für angemessen halte, sie zu benennen (conjungens). Dafs mieta und conjungens nur Varietäten von varians K. sind, ergibt sich zweifelsfrei daraus, dafs die ? in Skulptur und Habitus völlig übereinstimmen und dafs die Yo’, die ich mit der einen oder mit der anderen Varietät zusammen an denselben Orten fing, in nichts von solchen 90’ abweichen, die ich aus Gegenden habe, wo nur die typische A. varians K. vorkommt. Alfken erwähnt in seiner Arbeit über die Gruppe der A. vari- ans K. diese Varietäten nicht. Man hüte sich übrigens, die Varie- tät conjungens mit Andrena synadelpha Perkins (ambigua Perkins) zu verwechseln : diese hat auch das vierte Segment hell behaart und den Clypeus unregelmäfsig punktiert. — Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch erwähnen, dafs ein gutes Unterscheidungsmerkmal der 07 von A. varians K. und helvola L. darin besteht, dafs bei jenen die Fransen der Bauch- segmente dünn, spärlich und ziemlich kurz, bei diesen dicht, gleichmälsig und lang sind. Auch ist bei helvola 5 die helle Ge- sichtsbehaarung neben dem inneren oberen Augenrande stets mit einigen schwarzen Haaren vermischt, was ich bei varians g' nie gefunden habe. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 313 Die letzten Familien der Heieromeren (COol.). Von Dr. Georg von Seidlitz. Fortsetzung v. p. 128. Historisches. Autorenregister. Abeille 1870. 1874. 1901. — Alluaud 1895. Bach 1859. — Baudi 1877. 1883. — Beck 1817. — Behrens 18837. Berthold 1827. — Blackburn 1891. — Blanchard 1845. — Blatschley 1910. — Boheman 1858. — Bonelli 1812. — Bose 1858. — Bourgeois 1906. — Broun 1830. 1883. 1893. 1895. 1910. Castelnau 1842. — Cecconi 1909. — Champion 1886. 1889. 1895. 1896. 1898. 1899. — Champion & Lloyd 1910. — Chevrolat 1833. 1874. — Chobaut 1903. — Glairville 1798. — Costa 1847. — Curtis 1829. 2831. 1832. Degeer 17/5. — Dejean 1823. 1833. 1837. — Desbrochers 1900. — Deville 1910. 1914. — Dufour 1824. 1843. — Dumeril 1826. 1827. 1860. Easton 1909. — Elliot & Morley 1911. — Enderlein 1909. — Erichson 1842. — Everts 1901. 1909. 1910. Fabricius 1781. 1787. 1792. 1798. 1801. — Fairmaire 1863. 1868. 1879. 1897. 1898. 1901. — Fairmaire & Germain 1860. 1861. 1863. — Fall 1902. 1907. — Fauvel 1895. 1906. 1862. — Fischer 1909. — Fleck 1906. — Fowler 1891. Ganglbauer 1904. — Gavoy 1907. — Gemminger & Harold 1870. — Gerhardt 1901. — Germain siehe Fairmaire & Germain. — Germar 1818. 1824. — Gerstäcker 1863. — Goury & Guignon 1908. — Grill 1896. — Grimm 1874. — Guilleaume 1910. — Guillebeau 1896. 1893. — Gutfleisch siehe Bose. — Gyllenhal 1810. 1813. 1827. Haldeman 1843. — Hamilton 1894. — Harold siehe Gemminger & Haroid. — Heer 1847. 1870. — Helm 1896. — Herbst 1782. 1799. 1785. — Heyden 1%63. 1866. — Horn 1868. 1872. 1874. 1879. 1833. 1888. — Hubenthal 1902. Iliger 1801. 1804. — Imhoff 1856. Jacobson 1905. 1913. — Jakovlev 1910. Keller 1910. — Kempers 1901. — Kiesenwetter 1860. — Kirby 1818. 1837. — Kittel 1880. 1881. — Klebs 1910. — Kolbe 1897. 1901. 1907. — Kuhnt 1913. — Küster 1850. Lacordaire 1859. — Lamarck 1817. 1835. — Laporte siehe Castelnau. — Latreille 1796. 1802. — Lea 1895. — Leach 1815. — Leconte 1850. 1851. 1853. 1862. 1866. — Leesberg 1895. — Lentz 1858. — Le Pelletier & Serville 1825. — Lewis 1888. 1895. — Linne 1761. 1767. — Ljungh 1823. — Lloyd siehe Champion & Lloyd. — Lutz 1913. Mae Leay 1871. — Mannerheim 1843. 1852. 1853. — Marseul 1876. — Marsham 1802. — Montrouzier 1855. — Morley siehe Elliot & Morley. — Muir siehe Sharp & Muir. — Müller 1834. — Mulsant 1856. 1859. 1866. Olivier 1791. 1795. 1803. 1807. 1811. 1818. — Olliff 1889. Panzer 1793. 1794. 1795. 1796. 1805. 1809. 1813. — Pascoe 1860. 1876. — Paykull 1792. 1798. 1799. 1800. — Pelletier siehe Le Pel- letier 1828. — Philippi 1864. 1866. — Pic 1898. 1902. 1903. 1904. 1905. 1907. 1908. 1909. 1910. 1911. — Pomeranzev 1904. — Poppius 1905. 1910. — Porta 1904. Deutsche Entomol, Zeitschrift 1916. Heft II. 21 314 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Randall 1838. — Redtenbacher 1845. 1849. 1858. 1874. — Reitter 1877. 1883. 1897. 1905. 1907. 1911. 1912. — Rey 1892. — Roth von Schreken- stein 1%01. — Roubal 1910. — Rupertsberger 1880. 1894. Sahlberg 0. 1834. — Sahlberg J. 1875. 1892. 1903. — Say 1823. — Schaufuss 1907. 1912. — Schaum 1859. 1862. — Schmidt W. 1846. — Schmidt-Goebel 1868. — Schneider 1878. — Schönherr 1808. — Seidlitz 1875. 1891. — Serville siehe Le Pelletier & Serville. — Sharp 1899. 1909. — Sharp & Muir 1912. — Sherman 1910. — Shuckard 1840. — Siebold 1848. — Solier 1851. — Spinola 1844. — Stephens 1831. 1832. 1539. — Sturm 1843. Thomson 1868. — Thunberg 1815. — Tiefenbach 1876. Villa 1833. — Voigt 1839. Walker 1859. — Westwood 1839. — Wickham 1899. 1904. — Wol- laston 1857. — Wourentaus 1910. Zetterstedt 1828. 1840. Linn& kannte von Arten der vorliegenden Familie nur 2: Rhinosimus ruficollis, den er 1761 als Curculio ruficollis beschrieb und Pytho depressus, den er 1767 als Tenebrio depressus beschrieb. Vielleicht hat er auch noch Lissodema cusor gekannt und als Tenebrio cursor beschrieben, doch ist das mehr als fraglich. Schrank beschrieb 1781 den Curculio rufieollis L. Degeer beschrieb 1775 seinen Tenebrio lignarius (nebst Larve), der zu Pytho depressus gehört und Curculio rostratus, der zu Jthinosimus ruficollis L. gehört. Fabricius kannte 5 Arten unserer Familie: 1. Pytho depressus L., den er 1787 als Cucujus coeruleus Hrbst., 1792 als Oucujus festivus und ©, castaneus, 1801 als Pytho coeruleus, P. festivus und P. castaneus beschrieb. 2. Rhinosimus ruficollis, den er 1781 als Curculio Roboris, 1798 und 1801 als Anithribus Roboris beschrieb. 3. Cariderus plamirostris, den er 1787 als Curculio planirostris und ©. fulvirostris, 1792 als Anthribus planirostris beschrieb. 4. Mycterus curculionoides, den er 1781, 1787, 1792, 1801 als Rhinomacer curculioides beschrieb. 5. Mycterus umbellatarum, den er 1792 und 1801 als Druchus umbellatarum beschrieb. Ausserdem wurden sein Anthribus nigripennis 1801 und An. collaris 1801 von Latreille 1804 zur Gattung Rhinosimus gestellt und von Illiger 1805 (Mag. IV p. 132) als wahrscheinliche Salpingus- Arten bezeichnet. Sie gehören aber zur Gattung FEugnamptus Sch. (Curc.). Herbst beschrieb 1782 einen (ueujus coeruleus und 1799 einen Tenebrio planus, die beide zu Pytho depressus gehören, dann 1785 den Ourculio ruficollis L., als Attelabus rufiollis, der zu Rhino- simus ruficollis gehört. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 315 = Olivier beschrieb 1791°) und 1795?) den Pytho depressus als Cucujus coeruleus, 1795°) als Tenebrio depressus und 1803%) als Er depressus, 1803 auch den Rhinosimus planirostris?), 1807®) den Mycterus curculioides und umbellatarum, den Rhinosimus ruficollis (als Roboris) , Vincenzellus ruficollis (als Rhinosimus ruficollis), Cari- derus aeneus als Rhinosimus aeneus n. sp. und (©. planirostris als Rh. planirostris, dann 1811) die Gattung Myeterus, 1818°) die Abbil- dungen und 1825°) die Gattung Rhinosimus, wobei die wichtigste Art Äh. aeneus Ol. 1807 ausgelassen ist. Paykull beschrieb 1792 den Ahinosimus ruficollis L. und Cariderus planirostris als Curculio Roboris und ©. fulvirostris und 1800 ersteren als Anthribus Roboris. Dann beschrieb er 1799 den Pytho depressus als Cucujus coeruleus Hrbst. Panzer kannte 6 Arten unserer Familie: 1. Pytho depressus S., den er 1795 als Cuewus coeruleus Hrbst., ©. castaneus Fbr. und (. festivus Fbr. beschrieb und 1805 als Pytho coeruleus und P. castaneus abbildete. 2. Salpingus castaneus Pz., den er 1796 als Notowus castaneus beschrieb und abbildete. 3. Vincenzellus ruficollis (viridipennis Latr.), den er 1794 als Anthribus ruficollis beschrieb und abbildete und 1813 als Rhinosimus ruficollis aufführte. 4. Rhinosimus ruficollis L., den er. 1809 als Anthribus Roboris beschrieb und abbildete, und 1813 als Rhinosimus Roboris aufführte. 5. Cariderus planirostris Fbr., den er 1794 als Anthribus plani- rostris beschrieb und abbildete und 1813 als Khinosimus planirostris aufführte. 6. Mycterus curculionoides Fbr., den er 1793 und 1795 als Ichinomacer curculioides beschrieb und abbildete, 1813 aber nicht mehr aufführt. 1) Encyel. meth. VI 1791. 2) Entom. IV No. 74 bis p. 9. 8) ibid. III No. 57 p. 14, 15. #) Nouv. Diet. Hist. nat. XVII p. 595. z 5) ibid. XIX p. 385. 6) Entom. V No. 85 resp. 86. 7) Eneyel. meth. VIII p. 79, &0. 8) Tableau encyclopedique et methodique des trois regnes de la nature. 24. Partie. Crustacees, Arachnides et Insectes. Von. Latreille 1818 als Ergänzung zur Encyclopedie method. herausgegeben. (Fehlt im Hagen). s, Encyel. meth. X p. 287—288. Von Pelletier und Serville herausgegeben. 21* 316 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Latreille gründete 1796 die Gattung Pytho ohne die zu- gehörige Art (Tenebrio depressus L.) zu nennen, was er erst 1802 (P. coeruleus Fbr.) that, worauf er die Gattung bis 1829 mehr- mals behandelte und systematisch umstellte.. 1802 stellte er auch die Gattung Rhinosimus auf, die er in der Folge ebenfalls mehrfach behandelte und umstellte, und ebenso die Gattung Rhinomacer (Mycterus Clairv.) Die Citate sind bei Zytho, Vincenzellus, Cariderus , Rhinosimus und Mycterus angegeben. Clairville begründete 1798!) seine Gattung Anthribus (jetzt Zhinosimus) für den Cureculio ruficollis L., mit vorzüglicher Beschreibung und Abbildung und die Gattung.Mycterus, deren Art er als M. griseus (curculionoides Fbr.) beschrieb und abbildete. Roth von Schrekenstein gab 1801?) die kurze An- merkung, dass Myeterus curculionoides („griseus“) von Pfeifer bei Augsburg gefunden worden sei. Illiger schlug 1801?) den neuen Gattungs-Namen Salpingus für Anthribus planirostris und KRoboris vor, aber ohne jede Be- gründung der Gattung, so dass sein Name als nomen nudum keine Prioritätsberechtigung vor Zhinosimus Latr. 1802 hat, von einigen Autoren aber irrthümlich für prioritätsberechtigt gehalten worden ist (Gyllenhal, Stephens), wodurch grosse Verwirrung in der Nomenclatur entstanden ist. Dann lieferte Mliger 1804*) eine Uebersstzung von La- treille’s Hist. nat. Ill, in welchem Bande die Gattungen Pytho und Zthinosimus beschrieben wurden, berichtet über Fabri- cius 8. El. II, dass Pytho festivus Fbr. und castaneus Fbr. blosse Farbenvarietäten von P. coeruleus seien ?) und (1805) dass Anthri- bus Roboris, planirostris, nigripennis und collaris zu Salpingus gehören ®). Walkenaer behandelte 1802 °) die Gattung P‘ytho in den Nachträgen, die er nach Fabricius (Syst. El. II 1801) machte, dessen Beobachtungsfehler in Bezug auf die Zahl der Palpen er aufklärt und richtig stellt. Marsham beschrieb 1802 °) die Arten der Familie als Cur- 1) Ent. Helv. I 1798 p. 122, 123, 124, 125. » 2) Verzeichniss der Käfer Donau u. Bodensee 1801 p. 59—60 (ano- nym, Hagen). ®) Mag. f. Ins. I 1801 p. 150. #) Familien, Gattungen und Horden der Käfer, Coleoptera von P. A. Latreille. ibid. III p. 1—139. 5) ibid. p. 174—175. 6) ibid. IV 1805 p. 132. ”) Faune Parisienne p. 291 und CXXIV. 8) Ent. Brit. I 1802 p. 296 -297. Die von Hagen erwähnte Aus- gabe mit 30 col. Tafeln ist mir nicht bekannt. 2 Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 317 culio ruficollis L. (jetzt Rhinosimus), C. planirostris Fbr. und €. 4-pustulatus (jetzt Lissodema). x + Schönherr verzeichnete 1808!) den Salpingus castaneus als Anthieus, worin ihm Panzer 1813 folgte. We > Gyllenhal beschrieb 1810 in seiner Familie Cisteliniae neben Cistela und Necydalis die Gattung Rhinosimus Latr. (unter _ dem zwar älteren aber nicht berechtigten Namen Salpingus Il. (1801) und zog Rhinosimus Latr. als Synonym dazu. Er be- harrte bei dieser Auffassung, ohne eine Theilung vorzunehmen, auch später und beschrieb im Ganzen 7 Arten aus Schweden: S. ruficollis L., S. planirostris Fbr., S. ater Payk. und S. bimaculatus (1810), denen er 1813 Ss. denticollis und S. cursor, und 1827 8. foveolatus Ljungh hinzufügte. Die Gattung Pytho stellte er mit Pyrochroa, Calopus und dem späteren Stenotrachelus in die Familie Pyrochroides. (Ins. suec. I—IV 1810—1827.) Bonelli beschrieb 1812?) einen Salpingus Achilleae, der nach Mulsant 1859 zu S. castaneus Pz. gehört, was aber Schaum 1859 bezweifelt. Thunberg beschrieb 1815°) die Gattung TZemnocerus, die ein einfaches Synonym von Rhinosimus Latr. und Salpingus Gyll. ist (wie auch schon Germar in seinem Referat angiebt *), und Rhinomacer Fhr. (für curculioides Fbr.) ibid. p. 111. Auffallend ist, dass ihm G yllenhal’s Gattung von 1810 entganken war; denn er citirt sie nirgends, sondern nur als Beispiel 2 von Fabricius beschriebene Arten. Der Name Temnocerus ist mit Recht ganz verschollen. Nur Imhoff 1856 und Fauvel 1895 (p. 113) führen ihn (ohne Citat) auf. Germar hat Thunberg’s Arbeit nicht gesehen, aber trotzdem ein Referat (ohne Quellenangabe, aber: mit genauem Citat) über sie gebracht. Leach?°) stellte 1815 (nach Mulsant) die Gattung Myc- terus Clairv. in die 6. Tribus Oedemerides und bildete aus ‚der Gattung Salpingus die 7. Tribus Salpingides. Lamarck vereinigte 1817°) die Gattungen Rhinosimus, Rhinomacer (Mycterus) und Stenostoma zu einer Familie, Rhinites, 1) Synon. Ins. II 1808 p. 58. 2) Specimen Faun. alp. Fasc. 1. Col., Mem. R. Soc. Agrie. Torino T. IX 1912 p. 175 tab. 4 fig. 22. 3) De Coleopteris rostratis. Nov. Act. Upsal. 1815 T. VII p. 106, 110, 123. #) Mag. 1II 1818 p. 404. 5) Artikel „Entomology*. Brewster Edinburgh Encyclopedia. 1815 Vol. IX P. 1 p. 57—172. 6) Hist. nat. anim. s. vert. IV 1817 p. 367, 380. — Ed. II 1835 IV p. 555, 568. Bye 318 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. und stellte die Gattung Pytho in seine Familie Stenelites. zwischen Hallomenus und Helops. Ä Beck beschrieb 1817) den Salpingus mutilatus, jetzt Colposis, aus Bayern. Germar gab 1818?) Recensionen über Beck’s Salpingus mutilatus und über Thunberg’s Temnocerus, und beschrieb 1824) mit Abbildung einen Salpingus piceae aus Schweden, der später als S. castaneus Pz. erkannt wurde. } Kirby beschrieb 1818*, die Gattung Eurypus als Oleriden | mit der Art Zu. rubens recht gut, und lieferte eine vorzügliche, von Curtis gestochene Abbildung. Klug schloss (nach Spinola“ p. 168) die Gattung aus dieser Familie aus?) und verwies sie zu den Heteromeren, bei denen auch Spinola sie beliess und zwischen Sparedrus und Lagria zu stellen vorschlug (p. 177). Lacordaire hat die Gattung ganz übersehen. 1837°) beschrieb Kirby aus Nord-Amerika zwei Pytho- Arten, P. americanus und P. niger, die beide verkannt worden sind, jetzt aber wieder festgestellt werden sollen. Dejean trennte 1821°) die Gattungen Salpingus Gyll. und Fhinosimue Latr., die er aber nicht charakterisirte. Nur nach den aufgeführten Arten sieht man, dass er zuerst 4 und später (1833 und 1837°) 6 langrüsselige Arten unter Rhinosimus Latr. und 3 resp. 7 kurzrüsselige Arten unter Salpingus Gyll. vereinigte. Ljungh beschrieb 1823”) den salpingus Joveolatus aus Schweden. Say beschrieb 1823 einen Pytho pallidus!®), der 1854 von Leconte!!) als zur Gattung Adelina Dej. i. Cat. (Cucujidae) ge- hörend erkannt wurde. 1) Beiträge Baier. Insectenfaune 1817 p. 19. 2) Mag. Ent. III 1818 p. 369, 404. ®) Faun. Ins. Eur. X 1824 no. 9. 4) Century of Ins. Trans. Linn. Soc. Lond. XII 1818 p. 389, 390, tab. XXI fig. 5, a, b, c, d. 5) Wahrscheinlich im „Versuch syst. Bestimm. d. Clerü* Abh. Akad. Wiss. Berl. 1840—1842 p. 259—397. (Hagen No. 38.) 6) Faun. Bor. Am. IV 1837 p. 165. 7), Catal. 1821 p. 77. 8) Catal. 1832 p. 229—230. — Ed. III 1837 p. 251—252. ®) Nya Insecter, uter egen Samling. Vet. Acad. Nya Handl. 1823 P. II p. 268 tab. IIl fig. 4. — Hagen giebt irrthümlich nur Dipt., Hym. und Lepid. als beschrieben an. 10) Deser. Col. Rocky Mount. Journ. Acad. Nat. Sc. Philad. 1823 7.11»: 271; 11) Some Correet. nom. Col. Proc. Acad. Nat. Sc. Phil. 1854 T. 7 p. 219 as Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 319 Dufour untersuchte 1824!) den Mycterus curculionoides ana- _ tomisch und gab 1843?) die Farben-Diagnosen zweier Arten aus den Pyrenäen: Rhinosimus ruficollis Panz. (jetzt Vincenzellus) und Salpingus 4-guttatus Latr. (jetzt Lissodema). Le Pelletier & Serville 1825?) theilten die Gattung Rhmosimus Latr. nach der Länge des Rüssels in 2 Divisionen und _ nannten die 1. Division, welche die kurzrüsseligen enthalten sollte, Salpingus Dej. Sie beschrieben in dieser Division auch als neue Art den Rhinos. (Salpingus) quadriguttatus, der später als Synonym von Gyllenhal’s 8. denticollis und Marsham’s (ureulio quadri- pustulatus (jetzt Lissodema) erkannt wurde. In der 2. Division, welche die langrüsseligen Arten enthält, beschrieben sie Ah. Roboris Latr., Rh. rufieolis Ol. und Rh. planirostris Fbr., erwähnten aber den Rh. aeneus Ol. nicht. — Serville soll übrigens mehr An- theil an der Arbeit haben als Le Pelletier. Dumeril erwähnte 1826*) die Gattung Pytho Latr. als in seine Familie Ornephiles°) neben Helops gehörend, und be- schrieb 1827 den Mycterus curculionoides Fhr. nebst guter Ab- bildung‘). 1860) brachte er Ausführlicheres über ihn. Berthold übersetzte 1827°) Latreille’s Fam. nat., verzeichnete die in unsere. Familie fallenden Gattungen Z’ytho (p. 371), Myceterus (p. 373), KRhinosimus und Salpingus (p. 381), und gab einige Bemerkungen (p. 369, 373). Zetterstedt 1828°) war der Erste, der Rhinosimus Latr. und Salpingus Gyll. als getrennte Gattungen durch die Länge des Rüssels unterschied und feststellte. Er beschrieb hierbei, als einzige Repräsentanten der Familie Cistelariae in Lappland, den Rhinosimus ruficollis L. und den Salpingus ater Payk. — 1840 !®) fügte er Salpingus S. foveolatus Ljungh hinzu und als weiteren Familien - Repräsentanten eine Oedemera. !) Recherches anat. Carab. et aut. Col. Ann. Sc. nat. III 1824 p. 484—485 tab. 31 fig. 2, 3. 2) Excursion entom. Ossan. Bull. soc. sc. Pau. 1843 p. 454 sep. p. 74. 3) Encyel. meth. X 1823 p. 288. *) Diet. Se. nat. (Levrault) T. 44 p. 211. 5) ibid. T. 21 1821 p. 125 in der dichotomischen Tabelle der 6 Familien der Heieromeres und T. 36 1825 p. 360; dichotomische Tabelle über die 6 Gattungen Helops, Serropalpus, Cistela, Calopus, Pyrochroa und Horia p. 361. 6) ibid. T. 45 tab. 16 (Insectes) fig. 2, und Consid. gen. 1823 tab. 16 fig. 2. *) Entomol. analyt. 1860 p. 458. 8) Latreille’s ete. Natürliche Familien des Thierreichs. Aus dem Französischen. Mit Anmerkungen und Zusätzen. 1827. °) Fauna Insectorum Lapponica 1828 p. 292—293. 10) Insecta Lapponica descripta 1840 p. 167—168. 320 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. | Curtis theilte 18291) die Gattung Salpingus in 2 Gattungen | (ohne Charakterisirung) und nannte (entgegen dem Sinne von k Dejean und Serville) die langrüsseligen Arten Salpingus, die kurzrüsseligen Sphaeriestes, und bildete 1837?) als ‚Sphaeriestes foveolatus Lj. unseren Salpingus Gabriel nebst den charakteristischen Mundtheilen ab. | Ausserdem beschrieb er 1832°) die neue Gattung Lissodema " mit einer Art ZL. Heyanum, der mit Salpingus cursor Gyll. zu- sammenfällt. Stephens 1831) nahm ebenfalls eine Theilung der Gattung Echinosimus Latr. vor, bei der er ebenso wie Dejean, wie Ser- ville und wie Zetterstedt die Länge des Rüssels als Unter- scheidungsgrund benützte. Bei der Wahl der Namen seiner beiden Gattungen verfuhr er aber sehr unkritisch, weil er erstens offen- bar von Dejean, von Serville und von Zetterstedt nichts wusste, und weil er zweitens Salpingus Ill. 1801 für priori- tätsberechtigt vor ZAhinosimus Latr. 1802 hielt. So konnte er allerdings zu der Ansicht kommen Ahinosimus Latr. müsse sSal- pingus Il. 1801 heissen und Salpingus Gyll. 1810 müsse einen neuen Namen bekommen. Als solchen wählte er Sphaeriestes Kirby in lit., welcher Name auch 1829 von ihm?) und von Curtis‘) als Catalogsname gebraucht worden war. Von der Gattung sSal- pingus Ill. Steph. (Rhinosimus Latr.) beschrieb Stephens (1831) 4 Arten: S. ruficollis L., 5. bicolor n. sp., S. viridipennis Latr., Ss. planirostris Fbr., und von Sphaeriestes Steph. (Salpingus Gyll., Zett.) auch 4 Arten: Sph. ater Payk., Sph. immaculatus n. sp., Sph. quadri- pustulatus Marsh., Sph. denticollis Gyll., zu denen 1832 als 5. und 6. Art Sph. aeneus n. sp. und Sph. foveolatus Lj., 1839 °) als 7. Art Sph. Piceae Ahr. hinzukommen. Während Salp. bicolor vonStephens selbst (1839) als Varietät zu S. ruficollis gezogen wurde, ist Sphaeriestes immaculatus Steph. von Curtis 1837 für wahrschein- lich zu Sph. ater Payk. und Sph. aeneus Steph. für wahrscheinlich zu Piceae gehörend erklärt worden. Zu bemerken ist, dass Stephens’ Gattung Sphaeriestes der Gyllenhal’schen Gattung Salpingus und Stephens’ Gattung Salpingus der Latreille’schen Gattung Khinosimus entspricht. Da die Familie Salpingidae in der Abtheilung Rhincho- phora die einzige mit heteromeren Tarsen war, so entfernte sie 1) @uide Brit. Ins. 1829 p. 56. . 2) Brit. Ent. XIV 1837. 3) Characters Gen. Sp. Br. Ins. Ent. Mag. I 1832 p. 187. *) Ill. Brit. Ent. IV 1831 p. 215, 216, 218. — V 1832 p. 421. 5) Syst. Cat. Brit. Ins. 1829 p. 194. 6) Guide Arr. Brit. Ins. 1829 p. 56. ?), Man. Brit. Col. 1839 p. 340. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 391 men s 1839 aus dieser Stellung und brachte sie zu den eteromeren, zwischen die Oedemer tdae und Pyrochroi- dae. Pytho war damals in England noch nicht aufgefunden. So hatte Stephens nach Gyllenhal’s Vorgang den ältesten berechtigten Namen Khinosimus Latr. glücklich ganz unter- drückt, worin ihm nur Curtis und Westwood gefolgt sind. _ Alle übrigen späteren Schriftsteller haben im Sinne Dejean’s und Zetterstedt’s den Namen Ahinosimus neben Salpingus _ wieder zur Geltung gebracht und den Namen phaeriestes fallen lassen. ‘Nur für eine Untergattung hat Thomson ihn 1859 angewandt, wo ihm aber durch Aabocerus Muls. der Platz streitig gemacht wird. Dagegen hat Fauvel 1895 versucht den Stephens’schen - Namen an Stelle von Salpingus zur Geltung zu bringen, was nur ‚durch die irrthümliche Annahme möglich war, dass Stephens 1831 als Erster die Gattung Rhinosimus Latr. 1802 (— Salpingus Gyll. 1810) in 2 Gattungen zerlegt habe. Zum Glück hatten aber Pelletier (1825) und Zetterstedt (1828) die richtige Nomenclatur bereits sicher festgelegt, so dass dem unheilvollen Versuche Fauvel’s wirksam Einhalt geboten werden kann. Sein Verfahren ist auch in der Folge bis 1911 von keinem Autor irgend eines descriptiven oder eines kritischen entomologischen Werkes befolgt worden). Erst nach 1911 fielen ihm Reitter, Schaufuss und Kuhnt zum Opfer. Villa beschrieb 1833?) einen Salpingus humeralis, der sich, wie Villa schon (p. 21) vermuthete, als Lissodema quadripustu- latum Marsh. herausgestellt hat. Chevrolat beschrieb 1833°) eine neue Gattung Homa- lirhinus, die er, wie Zhinosimus, zu den Curculioniden stellte, mit einer neuen Art, A. rufirostris aus Columbien. Lacordaire, dem die Gattung unbekannt blieb, nennt sie „kaum von Ahino- simus verschieden und wegen Homalorhinus Men. 1832 eines neuen Namens bedürftig“ %). Diese Namensänderung hat Gemminger vorgenommen und die Gattung Zhinomalus genannt °?). Schon nach Chevrolat’s genauer Beschreibung ist die Gattung von Rhino- 1) Vergl. z.B. Desbrochers 1900, Everts 1901, Bourgeois Cat. Col. Vosg. V 1906 p. 427. Nur einige Cataloge, die keine Autorität beanspruchen und daher auch keine Kritik üben wollen, sind ihm ge- folgt: Vergl. Catalogus Coleopt. Eur., Cauc. ete. von Heyden, Reitter und Weise Ed. II 1906 p. 437 und Schilky Syst. Verz. Käf. Deutschl. 1909 p. 120 und Heyden Käf. Nass. Ed. II in doppelt fehlerhafter Weise. 2) Col. Eur. dupl. 1233 p. 35. 3) Ann. nn ent. Fr. II 1833 p. 61 tab. II fig. 3, 3a—3e. #) Gen. VI p. 338. 1:Col. Bert VI. 1870 p. 124. 322 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. simus sehr verschieden und wurde von Champion 1889!) zu den Cueujiden”) gezählt. 1860?) beschrieb Chevrolat einen Salpingus nitidus aus Algier, der vielleicht zu S. aeratus gehört. In welchem Jahre der Mycterus pulverulentus*) erschien, ist nicht zu ermitteln. Er soll zu M. umbellatarum 2 gehören. 1874°) beschrieb Ohevrolat die Gattung Polypria. C. Sahlberg (der Grossvater von J. Sahlberg) schloss sich 1834°) ganz an Gyllenhal an, nur konnte er von Sal- pingus bloss 5 Arten beschreiben (8. denticolis und S. foveolatus waren in Finnland noch nicht gefunden), dafür aber von der Gattung Pytho eine ganz ausgezeichnete neue Art, P. Kolwensis, aus Finnland, die erst in neuester Zeit auch in Estland und in Sibirien gefunden worden ist. Randall beschrieb 1838 °) einen Ditylus monilicornis, in dem er bereits eine neue Gattung „zwischen Dytilus und Oedemera“ vermuthete, die Leconte 1850 (Priognathus) errichtete, — und einen ZArhynchites viridiaeneus, jetzt Cariderus, dn Wickham 1899 als identisch mit Rhinosimus nitens Lec. näher beschrieb. Westwood stellte 1839°) Pytho zu den Pyrochroiden, deren Larve er der /ytho-Larve „beträchtlich ähnlich“ fand. In Bezug auf die Salpingiden folgte er Stephens’). Voigt übersetzte 1839 1%) Latreille’s Regne anim. Ed. I. Shuckard bildete 1840!!) das Lissodema cursor als L. Heya- num ab. Castelnau stellte 1840 1?) die Gattung Pytho in die 1. Tribus Helopiens, die Gattungen Mycterus, Salpingus und Khinosimus ” 9 1) Biol. C. Amer. Col. IV 2. 2) Xenorhinus Lec. (Classif. 1883 p. 134) wird von Champion als Synonym, von Sharp (Biol. C. Am. Col. II 1 1899 p. 534) als Unter- gattung hinzugezogen. 3) Rev. zool. 1860 p. 77. #) Guer. Icon. p. 128 tab. 33 fig. 9. 5) Rev. et Mag. zool. 1874 p. 336. 6) Ins. Fennica 1834. 7) Descript. new spec. Col. State of Maine. Boston Journal Nat. Hist. 1I 1833 p. 22—23. 8) Introd. I 1839 p. 288—289. °) Ibid. II 1840. Synopsis of the Genera of British Insects p. 30— 31. — Diese Synopsis scheint ein Anhang zum 2. Bd. der Introduct. zu sein, der mit neuen Seitenzahlen (1—158) und neuer Bogensignatur (B—L,) versehen ist. 10) Das Thierreich von Cuvier Bd. V. Leipz. 1839. 11) Brit. Col. tab. 33 fig. 4. 12) Hist. nat. Ins. Col. II 1840 p. 238, 253—255. — Der Titel dieses Werkes von Laporte fehlt bei Hagen (Bibl. Entom. p. 450 No. 30), indem Vol. I, I u. III desselben irrthümlich zwischen Titel und T. 1 der Iconographie eingeschoben ist. Seidlitz, Die letzten Familien der Zleteromeren (Col.). 323 bildeten dagegen in der 5. Tribus Ahynchostomes Latr. die (einzige) Familie Rhinosimites. Er beschrieb 2 Arten Salpingus: S. ater Gyll. und S. quadri- guttatus Lep. & Serv. (jetzt Lissodema) und 4 Arten Rhinosimus : Rh. Roboris Fbr., Rh. ruficollis Pz., Äh. planirostris Fbr. und KA. aeneus ohne Autorangabe, womit aber Ah. aeneus Oliv. gemeint ist. Bei Rh. planirostris findet sich ein Druckfehler, der bei der Auf- stellung des Ah. Spinolae Costa (1847) verhängnissvoll geworden ist. Erichson beschrieb 1842!) einen Salpingus hybridus aus Vandiemensland, wobei er sich gegen eine Theilung der Gattung Salpingus in ,„Sphaeriestes“ (unser Salpingus) und ,„Salpingus“ (Lisso- dema Curtis, welchen Namen er noch nicht kannte) auf Grund zweier Unterschiede ausspricht, da die neue Vandiemensländische Art nach der Fühlerbildung zu Lissodema, nach dem Halschild aber zu Salpingus gehören müsste. Hierauf weist der gewählte Speciesname hin. 1859 hat Lacordaire, nur auf die Fühler- bildung Gewicht legend, Erichson’s Art für ein Lissodema erklärt, obgleich Erichson schon im Voraus davor gewarnt hatte, seine Art zu einer neu abzutheilenden Gattung (Lissodema) zu bringen. Gemminger & Harold beeilten sich trotzdem, solches zu registriren und in der Folge blieb Erichson’s Art verurtheilt, in allen Sammlungen entweder fälschlich unter dem Gattungsnamen Lissodema geführt zu werden oder ihren ehrlichen Species-Namen „Aybridus Er.“ an eine echte Lissodema vergeben zu sehen. (Vergl. Lissodema fallaw). Sturm nannte 1843?) einen Salpingus nitidus St. i. lit., der sich nach seiner Sammlung als S. mutilatus Beck erweist. Haldeman beschrieb 1843°) einen Mycterus scaber aus Nord-Amerika. Mannerheim beschrieb 1843?) aus Nord-Amerika einen Pytho deplanatus, den wir von P. Americanus Kirb. unterscheiden können, und einen Pytho (?) Sahlbergü?), der nach Leconte viel- leicht mit Priognathus monilicornis Rand. zusammenfällt, nach La- cordaire vielleicht zu Ürymodes gehört oder eine besondere Gattung bildet und von Eschscholtz für einen Doros gehalten wurde. Dann 1852 einen Salpingus elongatus und den merkwürdigen Tanyrhinus singularis 6), der erst 1883 als ein Staphylinide erkannt !) Beitr. Ins. Vandiem. Arch. Nat. VIII 1842 p. 182. 2?) Catalog Käferf. 1843 p.- 177. Se Deser, N. Am. Sp. Col.,. Rroe. Ace, Phil. I 1843 p..303; 4) Beitr. Käferf. Aleut. Ins. Bull. Mosc. 16 1843 1II p. 268. 5) Ibid. p. 285. 6) 2. Nachtr. Käf. Nordam. ibid. 25 1852 P. I No. II p. 350. 3234 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. = wurde, und 1853 einen Rhinosimus aeneirostris!) von Sitcha, der mit Cariderus viridiaeneus Rand. zusammenfällt. Spinola lieferte 1844?) eine mustergültige und ausführ- liche Beschreibung der Gattung Eurypus Kirby und der Art Eu. rubeus Kirb., die er, nach dem Vorgang von Klug, aus der Familie Oleridae ausschloss und zu den Heteromeren brachte, wo er sie zwischen Späredrus und Lagria zu stellen vorschlug. Bei einem genauen Hinweis auf eine bestimmte Familie hätte Lacordaire die Gattung nicht übersehen können. Blanchard?°) vereinigte 1845 (nach Mulsant) die 3 Gat- tungen Mycterus,, Salpingus und Rhynchites zu einer Gruppe Mye- terites, die er in seine Familie Attelabides zu den Curcu- -lioniden stellte. Redtenbacher stellte 1845 und 1849) die Gattung Pytho in seine Familie Serropalpi und vereinigte die übrigen Gattungen als Familie Rhinosimi. Erst 1858°) trennte er auch die Gattung Lissodema ab, nannte die Familie Salpingides und änderte die Unterscheidung der Gattungen. Zuletzt zog er 1874°) die Gattungen Pytho und Agnathus hinzu und nannte die Familie Pythides, schied dagegen die Gattung Mycterus als be- sondere Familie aus. Hierzu ist zu bemerken, dass Agnathus wegen seiner ge- schlossenen Vorderhüftengruben jetzt zu den Lagriiden gekommen ist, und dass der Kinnfortsatz bei den Pythiden nicht ganz fehlt, sondern nur sehr kurz und breit aber deutlich ist und ein kurzes Kinn trägt, bei Myeterus dagegen ebenfalls kurz und breit ist, jedoch ein langes Kinn trägt, was leicht zu dem Irrthume führt, der Kinnfortsatz sei lang. Die Angabe über die „ganz geschlossenen“ Gelenkgruben der Vorderhüften der Mycte- rides (p. CXXVII) ist ein Druckfehler ; richtig ist dieses Ver- hältniss p. LIll angegeben. W. Schmidt behandelte 1846 °) die Gattung Mycterus als letzte in seiner Revision der Oedemeriden. Sie war bei seinem Tode nach nicht endgültig bearbeitet und wurde von Suffrian nach hinterlassenen Notizen zusammengestellt. 1 3. Nachir. id. ibid. 26 1853 III p. 245. ) Ess. mon. Clerites 1844 II p. 173—177. 3) Hist. d. Ins. 1845 II. 4) Die Gattungen der deutschen Käfer-Fauna 1845 p. 132, 135. — Fauna austriaca 1849 p. 55, 57. 5, F. austr. Ed. II 1858 p. CXV. 6) F. austr. Ed. III 1874 T. I p. LIIL, CXXI—CXXIL OXXVIL. ?) Linn. Ent. I 1846 p. 140—146. m Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 325 Heer beschrieb 1847!) einen Mycterus molassicus und 1870?) ein Pythonidium metallieum (Palaeont.). Costa beschrieb 1847°) einen Salpingus lituratus (jetzt Lisso- dema), einen Rhinosimus Genei (— Vincenzellus ruficollis Panz.) und Rh. Spinolae (— Caridarus planivostris Fbr.). Der letztere verdankt seine Creirung einem Druckfehler. Alle 3 Arten wurden 3mal publicirt, das dritte mal auch abgebildet, wobei die 3 Figuren auf der Tafel andere als die im Text citirten Nummern tragen. Uebrigens wieder ein schönes Beispiel für den Beweis, dass Ab- bildungen keine literarischen Quellen sind und daher allein niemals Prioritätsberechtigung eines Namens begründen können. Siebold gab 1848) die interessante und wichtige Notiz, dass das 5’ von Mycterus curculionoides mit dem Abdomen Klopf- töne ausführt. Küster beschrieb 1850°) Mycterus umbellatarum Fbr. als M. pulverulentus n. sp., M. aniennarius als „umbellatarum“ und M. tibialis n. sp., die alle zu erkennen sind. Leconte beschrieb 1850) Crymodes discicollis (jetzt Lecontia), Salp. virescens, gründete für Dit. monilicornis die Gatt. Priognathus und 1851”) die Gattung Cononotus mit 2 Arten —, beschrieb 1853°) Mycterus concolor, 1859) Salp. alternatus, 18621) die Gatt. Lacconotus mit einer neuen Art, ZL. punctatus, aus Pensylvanien, und 1866 den Pytho strietus und Salp. tibialis 1}), Die ganze Familie Pythidae begrenzte Leconte 1862'?) auf andere Weise als seine Vorgänger, indem er die Gattung Boros, wegen der hinten offenen Gelenkhöhlen der Vorderhüften, in dieselbe aufnahm und theilte sie in 3 Tribus mit 8 Gattungen. 1, Mittelhüften mit deutlichen Trochantinen. I. Tribus Pythini. 2, Die Seiten des Halsschildes mit deutlicher Naht, Mittel- hüften von einander getrennt. 1) Ins. Oeningen 1847 I p. 163. 2) Svensk. Acad. Handl VIII 1870 No. 7 p. 75. ®) Descr. Col. Regn. Nap. Ann. Acc. Aspir. Nat. Nap. (2) I 1847 p. 158. — Specie nouve Matese. ibid. p. 107, 109. — Mem. Ent. 1847 p. 76, 27, 29. — Fauna R. Nap. Col. Eterom. 1849—54 Salpingid. p. 7, 9, 11, tab. XII fig. 5, 3, 4. #) Lehrb. d. vergl. Anat. I 1848 p. 565 Anm. 1. 5) Käf. Eur. 20 1850 No. 84, 85 u. 86. 6) Agass. Lake Super. 1850 p. 232, 233. ?) Deser. Col. Californ. Ann. Lyc. Nat. hist. N. York V 1851 p. 137. rDeser. 20 Col. U. & Proc. Ae. Phil. VI 1855 p. 235. Auch M. scaber Hald. °) Add. Col. Calif. ibid. 1859 p. 285. 10) Class. Col. N. Am. 1862 p. 255, auch New Spec. Col. I 1866 p. 167. ın) jbid. p. 168. 12) jbid. p. 255—257. 326 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. 3, Vorderhüften durch das Prosternum getrennt. Boros Herbst. 3° Vorderhüften fast an einander stehend. (Oryphaeus Lec. ol.) ÖOrymodes Lec. 2' Die Seiten des Halsschildes ohne Naht, Mittelhüften an einander stehend. 3, Mandibeln mit einem kleinen Zahn, Körper niedergedrückt. Pytho Latr. 3“ Mandibeln gesägt, Körper nicht flachgedrückt. Priognathus Lec. 1° Mittelhüften ohne Trochantinen, ganz eingeschlossen. 2, Metasternum kurz, Kopf nicht rüsselförmig verlängert. II. Tribus C(ononotini. Einzige Gattung. Cononotus Lec. 2“ Metasternum lang, Kopf in einen deutlichen Rüssel ver- längert. III. Tribus Salpingini. 3,„ Hintertarsen viergliedrig. 4, Rüssel breit und sehr kurz. Salpingus Gyll. 4‘ Rüssel verlängert. Rhinosimus. 3“ Hintertarsen fünfgliedrig, Rüssel verlängert. Tanyrhinus Mannh. In der zweiten Auflage!), die z. Th. von Horn herrührt, ist die Eintheilung in Tribus dieselbe geblieben, aber die dritte Tribus hat eine Gattung eingebüsst, nämlich die pentamere Gattung Tanyrhinus, die zu den Staphylinen gekommen ist. Dagegen hat die erste Tribus eine Gattung zubekommen (Sphalma), und die Gattungen sind anders charakterisirt, so dass sie jetzt folgendermaassen aussieht: I. Tribus Pythini. 1, Halsschild mit deutlich gerandeten Seiten, quadratisch, Man- dibeln nicht vorragend. Sphalma Lee. 1‘ Halsschild mit ungerandeten Seiten, mehr oder weniger oval, Mandibeln vorragend. 2, Die seitlichen Nähte des Halsschildes deutlich, das dritte Fühlerglied nicht länger als das vierte. 3, Kopf hinter den Augen nicht verschmälert, die Enddornen der Tibien ausgebildet. Orymodes Lec. 3° Kopf hinter den Augen verschmälert, die Enddornen der Tibien klein. Boros Herbst 2° Die seitlichen Nähte des Halsschildes nicht sichtbar, das dritte Fühlerglied verlängert. 3° Mandibeln mit einem Zahn, Körper flach, Flügeldecken gestreift. Pytho Latr. 9) Glassif. Bd. IT 1883 p. 402—408. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 327 3“ Mandibeln gesägt, Körper fast cylindrisch, Flügeldecken verworren punktiert. Priognathus Lee. Von diesen Gattungen gehört Sphalma eher zu den Melan- dryiden!), und Boros Hrbst. trotz der hinten offenen Gelenk- höhlen der Vorderhüften zu den Tenebrioniden, aus Gründen, die früher aus einander gesetzt wurden ?), und mein dort aus- gesprochener Verdacht, dass der amerikanische Doros umicolor Say vielleicht kein echter Boros sei, ist unbegründet. Er steht nach 1 Exemplar im Mus. Cl. Müller den europäischen ganz nah (nur die Flügeldecken sind verworren punktirt) und hat einen ebenso deutlichen Seitenrand des Halsschildes. Die Mycterini sonderte Leconte 1861—1862°) als be- sondere Familie ab, die er von den Pythiden durch die Tarsen- bildung unterschied, 1883) aber zog er sie als Unterfamilie zu den Melandryiden, die er von den Pythiden durch gerandete Seiten des Halsschildes trennte, was aber für die Myceterini nicht zutrifft. Die Mycterini theilte er (p. 254 resp. p. 401) in 2 Tribus: 1, Kopf kurz, Epipleuren nicht bis zur Spitze der Flügel- decken reichend, erstes Abdominalsegment kurz. Lacconoti. Einzige Gattung. Lacconotus Lec. 1° Kopf in einen Rüssel verlängert, Epipleuren bis zur Spitze der Flügeldecken reichend, das erste Abdominalsegment so lang als das zweite. Mycteri. Einzige Gattung. Mycterus. Solier beschrieb 1851°) aus Chili drei Gattungen: 1. Pro- mechilus, mit einer Art, Pr. variegatus, die wir in unsere 1. Unter- familie aufnehmen, — 2. Cyceloderus, mit einer Art, ©. rubricollis, die von Lacordaire zu den Öedemeriden gestellt und von Philippi (1864) und Fairmaire (1861) durch einige Arten vermehrt, von Kolbe aber 1907 als Pythide erkannt wurde (Pytho- plesius), — und 3. Loboglossa, mit einer Art L. varüpennis. Die beiden letztgenannten Gattungen bringen wir in die 4. Unterfamilie. Montrouzier beschrieb 1855°) einen Rhinosimus australis von der Insel Woodlark, über dessen Deutung sich keine Ver- muthung aussprechen lässt. 1) Vergl. Erichson Ins. Deutschl. V 2 p. 411, 419. 2) Vergl. ibid. V 1 p. 657—659. 8) Classif. 1862 p. XXV. yıbid.v Ed. II 1883 p. 395. 5) Gay Histor. phis. Chili T. V 1851 p. 251 tab. 20 fig. 13; — p. 252, 253 tab. 21 fig. 1; — p. 254, 255 fig. 2. 6) Ann. agr. Lyon VII 1855 p. 56. 328 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Mulsant et Godart beschrieben 1855!) einen Mycterus ruficollis aus der Krimm (= tibialis Kind.). Mulsant setzte 1856?) seine Tribus Rostriferes aus 2 Familien zusammen, Mycteriens und Salpingiens. Die Familie Pythides aber vereinigte er mit den Lagriides und Pyrochroides zur Tribus Latipennes. Eine Aenderung in dieser Anordnung nahm Mulsant 1866?) vor, indem er die Familie Salpingiens aus der Tribus Rostri- Jeres ausschied, um sie mit Agnathus zu einer neuen Tribus Simplicitarses zu vereinigen, so dass die 3 Familien jetzt 3 verschiedenen Tribus zugetheilt waren, wobei es aber nicht klar ist, ob Mulsant fortan die Pythides mit Pyrochroa zu den Latipennis oder mit Lagria zu den Üylindricolles gestellt wissen wollte. 1859) gab er die erste grundlegende dichotomische Ein- theilung und mustergültige Bearbeitung der ganzen Familie (mit Ausschliessung von /ytho) in morphologischer und literarischer Hinsicht. Imhoff stellte 1856°) die Gattung Mycterus in die Familie Oedemeritae, Pytho in die Familie Pyrochroides, Rhinosimus und Salpingus, die er charakterisirte, und Homalirkhinus Chev. und Temnocerus Thunb., die er nur nannte, in die Familie Salpingides. Lentz verzeichnete 1857°) unter den Käfern Preussens den von Dammer bei Danzig gefundenen Cariderus aeneus als „Sal- pingus foveolatus“, welche Bestimmung Schaum 1859) richtig stellte. Den Z’ytho depressus führte er unter den Fyrochroiden (p.. 113) auk Wollaston beschrieb 1857°) einen Salpingus impressus aus Madeira, der vielleicht zu Rabocerus foveolatus var. impressithorax gehört. Bose beschrieb 1858?) den Salpingus ruficeps (— Vincenzellus ruficollis Panz.) und 18591!°) 14 Arten der Familie. Boheman beschrieb 1858!!) Chanopterus paradorus aus Port !) Description de quelques especes Col. nouv. ete. Ann. Soc. Linn. Lyon (2) Il 1855 p. 278. — Opusec. VI 1855 p. 178. 2?) Col. Fr. Barbip. 1856 p. 2, Rostrif. 1859 u. Latipennes 1856 p. 11. 3) Col. Fr. Collig. 1866 p. 19. 4) Col. Fr. Rostrif. 1859 p. 1—56. — Ann. Soc. Linn. Lyon (2) VI 2859 p. 49—106. 5) Einführ. Stud. Col. 1856 p. 253, 257, 254. 6) N. Verz. d. preuss. Käfer 1857 p. 116. N. Preuss. Provinzialbl. XI. ”) Berl. Ent. Zeitschr. III p. XXX. 8) Cat. Col. Mad. 1857 p. 161. 9) Stett. Ent. Z. 1858 p. 96. 10) Gutfleisch Die Käf. Deutschl. 1859. 1!) Reis. Eugen. 1858 p. 98, 109, 112. PR Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 329 Famine, der nach Horn!) unzweifelhaft in unsere Familie gehört, Rhopalobrachium clavipes, den wir ebenfalls nirgends anders unter- “ bringen können und einen Khinosimus pallipes aus Californien, der zu Cariderus viridiaeneus Rand. gehört. Lacordaire 1859?) betrachtete die Mycteriden als Tribus der Oedemeriden, und gab seiner Familie Pythides folgende Umgrenzung und Eintheilung: | 1, Halsschild vorn gerade abgeschnitten, unten nicht aus- gerandet. 2, Mandibeln vorgestreckt. I. Tribus Pythides vrais. 3, Körper stark flachgedrückt. Pytho Latr. 3° Körper nicht flachgedrückt. 4, Vorderhüften mit sehr deutlichen Trochantinen. Orymodes Lec. 4° Vorderhüften ohne Trochantinen. Priognathus Lec. 2‘ Mandibeln die Oberlippe nicht überragend. II. Tribus Salpingides. 3,, Kopf nicht rüsselförmig verlängert. 4,, Fühler allmälig verdickt. Salpingus Gyll. 4“ Fühler mit einer dreigliedrigen Keule. Lissodema Curt. 3“ Kopf in einen flachgedrückten Rüssel verlängert. 4,,, Hintertarsen viergliedrig. 5, Erstes Fühlerglied mässig lang. Rhinosimus Latr. 5° Erstes Fühlerglied verlängert. Homalirhinus Chevr. 4‘ Hintertarsen fünfgliedrig. Tanyrhinus Mannh. 1° Halsschild mit weit vorragendem Vorderrande, Prosternum vorn tief ausgerandet. II. Tribus Agnathides. Einzige Gattung. Agnathus Laf. Zu bemerken ist, dass die Gattung Agnathus jetzt zu den Lagriiden gehört?), dass Tanyrhinus von Leconte 1883 zu den Staphyliniden gebracht wurde, dass Homalirhinus (Rhino- malus Gemm.) ein Cucujide ist, und für Orymodes von Champion der Name Lecontia eingeführt ist; ferner, dass bei Priognathus die Trochantinen sehr klein aber vorhanden sind. Schaum (nicht Kraatz wie Schmidt-Goebel 1868 irrthümlich eitirt) stellte 1859) die Synonymie von sSalpingus ruficollis Panz. fest, versäumte aber den Ahinosimus ruficollis L. zu besprechen (dessen Synonymie erst von Mulsant 1859 richtig . erkannt wurde), machte die Bemerkung, dass Krhinosimus Achilleae 1) A note on C'hanopterus, Boh. Ent. Americana IV 1888 p. 48. 2, Gen. Col. V p. 718, 524. 3) Vergl. Erichson V 2 p. 358 u. 361. *) Berl. Ent. Z, 1859 p. 85. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft III. 32 330 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Bonelli 1812 zu sSalpingus castaneus Pz. gehören könnte, wenn nicht das Abdomen „nigrum“ genannt wäre!), und berichtigte Lentz’s Angabe über „Salpingus foveolatus“, von Dammer bei Danzig gefangen (= Rhin. aeneus O1.?). 1862?) brachte er zum ersten mal die Synonymie : Salpingus virescens Muls. — S. mutilatus Beck, wo aber und von wem dieselbe begründet wurde, ist nicht zu ermitteln. Schaum pflegte keine Synonymie in seine Cataloge aufzunehmen, die nicht zuvor veröffentlicht war. Die muss also zwischen 1859 und 1862 erfolgt sein. Aber wo? Bach stellte 1859) Pytho in die 52. Familie Serropalpi (Melandryides), die er durch die Familien Mordellidae (incl. Rhipiphoridae), Meloidae, Oedemeridae, Lagriidae und Pyrochroidae von der 58. Familie Rhinosimi trennte, in der Mycterus, Salpingus, Lissodema und Rhinosimus vereinigt wurden. Er unterschied im Ganzen 15 Arten, die sich durch Synonymie auf 13 reduciren. Walker beschrieb 1859°) als zu den Pythiden gehörend zwei neue Gattungen mit je einer neuen Art, Sora marginata und Thaccona dimelaena aus Ceylon. Die erstere gehört nach Cham- pion‘) zu den ZLagriiden neben Statira, die zweite ist nach brieflicher Mittheilung desselben Autors = /dgia Cast., gehört also zu den Malacodermen. Thomson 1859—1868°) nahm zwei gesonderte Familien Pythonidae und Salpingidae an (Mycterus ist in Schweden nicht vertreten), die er schliesslich wie folgt unterschied : 1, Kopf in einen Rüssel ausgezogen, Mesopleuren die Mittel- hüften nicht erreichend, Fühler zur Spitze verdickt. | Fam. Salpingidae. 1° Kopf nicht rüsselförmig verlängert, Mesopleuren die Mittel- hüften erreichend, Trochantinen der Vorderhüften sichtbar. Fam. Pythonidae. In der Gattung Salpingus unterschied Thomson 1864 und 1868 noch Sphaeriestes (jetzt Rabocerus) und Lissodema als Unter- gattungen, nachdem er sie 1859 als selbstständige Gattungen angenommen hatte. !) ibid. p. 86. Hier findet man auch Aufklärung über fast alle 30 Arten, die Bonelli in seinem äusserst seltenen Werke beschreibt. 2) ibid. p. XXX. Schwer zu finden, weil im Inhaltsverzeichniss für 1857—1862 fehlend. 3) Catalogus Col. Eur. Ed. II 1862 p. 77. *) Käferf. Deutschl. III 1859 p. 244, 277—281. 5) Characters of some apparently undescribed Ceylon Insects. Ann. Mae. nat. Hist. 1859 T. 3 p. 259, 260. 6) List Suppl. Munich Cat. Ann. Belg. XLII 1893 p. 53. ?) Skand. Col. X 1868 p. 123 u. 140. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 331 Die Bezeichnung Pythonidae ist vielleicht richtiger als Pythidae, kann aber für unsere Familie nicht angewendet werden, weil sie leicht als für die Schlangengattung Python er- richtet betrachtet werden könnte. Kiesenwetter gab 1860!) ein Referat über Mulsant’s Rostriferes, wobei er über Salpingus virescens nähere Angaben machte. Pascoe beschrieb 1860?) von den Molukken die Gattung Doliema als Tenebrioniden mit der Art D. platisoides, die bis 1890 zu unserer Familie gerechnet wurde, aber nach Pascoe, Fauvel 1890 und Champion 1893 und 1896 zu den Tenebrioniden ge- hört?) und mit Adelina Lec. i. lit. 1850 und Schedarosus Reitt. 1876 identisch ist, — dann einen Rhinosimus Wallacei*) aus Neu-Guinea, der zu Rhinomalus (Cuc.) gehört, und 1876°) einen Salpingus bilu- natus und eine Lagrioida Brounü aus Neu-Seeland. Fairmaire & Germain beschrieben 1860 und 18619) kurz und ungenügend Lagrioida rufula und obscurella (von Cham- pion 1890 zu den Melandryiden gebracht) , Oycloderus signaticollis, Salpingus variegatus und Rhinosimus anthracinus (Salp.), und 1863”) - dieselben und sSalpingus andinus, S. frigidus, Lissodema glaberrimum und ARhinosimus brevirostris aus Chili, dazu die Gattung Datobius mit 5 Arten®), Rhopalobrachium Boh.”), Cyeloderus rubricolls Sol. und (©. planipennis. Germain’s Antheil an der Arbeit beschränkt sich nur auf die Lieferung des Materials. Fairmaire umgrenzte 18631°) die ganze Familie ebenso wie Lacordaire, konnte die Gattungen aber durch einige andere Merkmale unterscheiden, da er nur die europäischen be- rücksichtigte. Ferner beschrieb Fairmaire 18681!) Salpingus Coquerelü und S. sculptilis vom Cap, 1879 S. Iluteonitens aus Marocco !?), der 1) Berl. Ent. Zeit. 1860 p. XL. 2) Journ. of Ent. I 1860 p. 50 tab. III fig. 8. »)- Vergl. Erichson V 1 p. 549, 841, 842. *) ]oc. eit. 1860 p. 128. 5) Ann. Mag. Nat. Hist. (4) XVII 1876 p. 52, XVII p. 58. 6) Col. Chili I 1860 p. 3—4, II 1861 p. 6—7. ?) Rev. Col. Chili. Ann. Fr. 1863 p. 234—235, 272—275. 8) ibid. p. 268— 271. Si ıbrd. p. 275. 10) Jacquelin du Val. Gen. Col. d’Eur. III 1863 p. 454—459. — Von den in diesem Bande in Betracht kommenden Familien sind die Meloides, Oedemerides Mycterides und Pythides von Fairmaire bearbeitet. Vergl. loc. eit. p. 424 Note. 11) Col. Coqu. Madag. etc. Ann. Fr. 1863 p. 818, 819. 12) Rev. et Mag. Zool. (3) VII 1879 p. 206. 22* 332 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. mit Rhinosimus planirostris identisch sein soll!), S. dromioides von Diego Suarez?), S. striolatus und S. cribrarius aus Madagascar 3), Calophthalmus tenuicornis*) und S. basalis aus Madagascar). Gerstäcker beschrieb 1863°) Pyiho und Rhinosimus in seiner 33. Familie Salpingidae Leach und Mycterus in seiner 39. Familie Oedemeridae. Heyden brachte 1863°) eine Notiz über die Larve von Pytho depressus in Graubünden und beschrieb 1866 °) einen Brachymycterus curculionoides aus dem Siebengebirge. Philippi beschrieb 1864 °) einen Rhinosimus valdivianus aus Chili, der mir unbekannt blieb und nach der Beschreibung leicht zu Rhinomalus gehören kann, und gab 1866!°) eine ausführliche Beschreibung von Rhopalobrachium Boh. Horn beschrieb 18681!) einen Mycterus flavipennis (jetzt M. concolor var.), mit Tabelle über 3 Arten, und Cononotus macer, mit Tabelle über 3 Arten, 18721?) eine neue Gattung Sphalma quadri- collis, die aber nach Horn 18881?) eher zu den Melandryiden ge- hört, was nach den gerandeten Seiten des Halsschildes zutreffen- der sein muss, als ihre Stellung bei den Pythiden, zu denen sie 18831*) gebracht worden war. 1874 und 187919) beschrieb er Mycterus quadricollis und M. canescens mit einer Tabelle über 4 Arten, und Lacconotus pinicola aus Colorado mit einer Tabelle über 2 Arten. 18881!) beschrieb er Trimitomerus Riversü aus Arizona, gab eine dichotomische Uebersicht über die /ytho-Arten Nord-Amerikas und brachte Boheman’s Gattung Chanopterus von den Helopiden zu den Pythiden!). Schmidt-Goebel stellte 18681?) die Synonymie von Sal- pingus ruficolis Panz. und Rhinosimus ruficollis L. fest (wobei er den 1) Nach Bedel Ab. XXVIII 1894 p. 155. 2) Mat. Faun. Col. reg. malg. Ann. Soc. Ent. Belg. 1897 p. 386. s) ibid. 1898 p. 239, 482. *#), ibid. 1889 p. XXXVI. | 5) Rev. Ent. 20 1901 p. 95. Id. Separ. p. 195. 6) Handb. Zool. II p. 151—152 und 150. ”) Jahresb. nat. Ges. Graubünd. 1863 p. 11. 8) Palaeontol. XV 1866 p. 148. 9) Stett. Ent. Z. 1864 p. 352. 20) bid. 1866 p. 111. 11) New Sp. Col. Pacific. Tr. Am. Ent. Soc. lI 1868 p. 136. 12) Deser. new N. Amer. Col. ibid. IV 1872 p. 150. 13) Misc. Col. Stud. ibid. XV 1888 p. 44. 14) Leconte Classif. Col. N. Amer. Ed. II 1883 p. 402. 15) Descrip. New Spec. U. S. Col. Tr. Am. Ent. Soc. V 1874 p. 42. — Not. Mycter. and Heterom. ibid. VII 1879 p. 337, 338. 16) Misc. Col. Stud. ibid. XV 1888 p. 44—45. 17) A Note on C'hanopterus. Entom. Americana IV 1888 p. 46. 18) Stett. Ent. Z. 1868 p. 380. tere no ’ Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 333 Namen Rh. viridipennis Latr. 1804 Muls. 1859 übersah) und be- tonte als Erster ganz richtig, dass beide Arten zu zwei ver- schiedenen Gattungen gehören, worin ihm Gemminger (1870) gefolgt ist. Gemminger änderte 1870!) den Namen Homalirhinus Chevr. 1833 nec Menetries 1832 in Rhinomalus um. Gemminger&Harold brachten 18702), Cat. Coleopt. VII, einen literarischen Nachweis über alle bis dahin beschriebenen Arten in ihrer 52. Familie, Pythidae, und ihrer 61. Familie, Oedemeridae (Mycteru). Die hier verzeichneten Gattungen Sora und Thaccona sind bei Walker behandelt und gedeutet. Die Einführung des Namens Salpingus aeneus Steph. für den Sal- pingus aeratus Muls., der in England gar nicht vorkommt, ist ihr unbestrittenes Eigenthum. Erichson’s Larvenbeschreibung (1847) ist irrthümlich bei Salpingus ruficollis Panz. (p. 2060) statt bei Rhinosimus ruficollis L. (p. 2061) eitirt. Abeille beschrieb 1870?) Salpingus exsanguis und gab 1874%) eine dichotomische Uebersicht von 5 Gattungen (incl. Agnathus), von 3, 8 resp. 6 Arten der Gattungen Lissodema, Salpingus und Rhinosimus und beschrieb Salpingus Reyi, Rhinosimus Tapirus und Rh. Ornithorynchus als neu. — 1901?) beschrieb er Salpingus Vaulogeri aus Algier, der jetzt zur Gattung Vincenzellus kommt und vielleicht mit ZRhinosimus fascipennis Reitt. 1897 zusammenfällt. Mac Leay beschrieb 1871°) eine Corticaria polita, die nach Champion’) zu Rhinosimus gehört. Grimm berichtete 1874°), dass Pytho depressus L. in Russ- land als Waldschädling aufgetreten sei. J. Sahlberg beschrieb 1875”) eine neue Art Pytho abieti- cola und alle europäischen P’ytho-Arten nebst ihren Larven aus- führlich. 18921°) theilte er mit, dass sein Pytho abieticola mit dem nordamerikanischen /. niger identisch sei und unterschied den nordamerikanischen P. americanus Kirby vom europäischen P, t) Col. Hefte VI 1370 p. 124. 2) Catalogus Coleopterorum VII 2058—2062, 2179. 3). Ab. VII 1870 p. 89. *#) Etude sur les Salpingiens europeens. Bull. Soc. Hist. nat. Tou- louse VIII 1374 p. 24—31. * 5) Bull. Soc. ent. Fr. 1901 p. 234. 6) Not. Ins. Gayndah. Trans. Ent. Soc. N. S. W. II 1871 p. 169. ?) Suppl. Munich Cat. Ann. Belg. 42 1893 p. 64. 8) OÖ. Grimm (Die Insekten und ihre Bedeutung in der Landwirth- schaft). St. Petersburg 1874 p. 74 (russisch). ®) Deut. Ent. Z. 19. 1875 p. 222. ibid. 20 tab. I fig. 20 (p. 380). 10) Medd. Soc. Flor. Faun. Fenn. XVIII 1891—92 p. 236. 334 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. depressus L. — 1903!) beschrieb er als „Salpingus mutilatus Beck.* aus Finnland unsern Rabocerus foveolatus Lj. und als S. foveolatus Lj. unseren R. Gabrielii Gerh., worin er Champion folgte. Seidlitz vereinigte 1875 und 1891), nachdem bis dahin die Salpingini bald mit den Myceterini (von Stephens, Redtenbacher 1845—1858, Mulsant 1856) bald mit den Pythini (von Locordaire, Fairmaire, Leconte) ver- bunden worden waren, alle 3 Gruppen als Unterfamilien zu einer Familie Pythidae. Diese Vereinigung ist in der Folge von fast allen descriptiven entomologischen Werken angenommen worden °). Während Desbrochers 1900 drei gesonderte Familien annahm, stellte Kolbe 1901 die Salpingiden neben die Peiriiden. Marseul beschrieb 1876*) zwei neue Lissodema-Arten, L.. laevipenne und L. Myrmido aus Japan. Tieffenbach lieferte 1876°) die ausgezeichneten Kupfer- stiche von /ytho depressus, Kolwensis und abieticola zu J. Sahlbergs Beschreibungen. Baudi beschrieb 1877°) einen Salpingus palpalis aus Cypern, gab die Einzelbeschreibungen von 16 Arten (Pytho depressus, Sal- pingus ater, S. palpalis n. sp., ©. Keyi, S. exsanguis, S. castaneus, S. bimaculatus, S. foveolatus, Lissodema denticolle, L. ceursor, L. litera- tum, Rhinosimus aeneus Ol., Rh. planirostris, Rh. ruficollis, Rh. viridi- pennis) und Nachricht über alle Arten der Dejean’schen Samm- lung‘). 1883°) beschrieb er noch den Mycterus pulverulentus Küst. var. siculus aus Sicilien. Reitter beschrieb 1877?) aus Japan das Lissodema Japanum, 188810) aus dem Caucasus den Salpingus Lederi, 18971) Lissodema Rostii und Rhinosimus fascipennis, 19051?) den Rhinosimus caucasicus, der 19071?) auch von Constantinopel aufgeführt wurde. Die ganze Familie bearbeitete er 19111), wobei er die Untergattungen 1) ibid. 29 p. 40. 2, Fauna baltica 1875, — Ed. II u. F. transsylvanica 1891. 8) Vergl. Stierlin 1886, Fowler 1891, Everts 1901, Reitter 1912, Bourgeois 1906. *) Ann. Soc. ent. Fr. 1876 p. 331, 332. 5) Deutsch. Ent. Z. 20. 1876 tab. I fig. 18, 19, 20 (p. 380). %) Deut. Ent. Z. 1877 p. 406. ?, Eteromeri I. 1877 Pitidi p. 48—52. — Att. Ac. Tor. XII 1877 p. 614—618. 8) Nat. Sic. 1883 p. 7. 9) Deut. Ent. Z. 1877 p. 382. 10) Wien. ent. 2. 1883 p. 213. 11) ibid. 1897 p. 125. 12) ijbid. 1905 p. 312. 13) Wien. ent. Z. 26 1907 p. 27. 14) Fauna Germanica III 1911 p. 414—419, mit tab. 125 fig. 12, 13, 14, 15 und tab. 126 fig. 1, a, b, ce von Dr. Lutz. ii Be a Seidlitz, Die*letzten Familien der Heteromeren (Col.). 335 Salpingellus (— Salpingus) und Vincenzellus schuf und einen Mycterus aus dem Caucasus als neu beschrieb. Schliesslich beschrieb er noch 1912!) einen Rhinosimus tapiroides aus Sardinien, der mit Rh. Tapirus identisch ist. Schneider verzeichnete 1878?) Pytho depressus, Rhinosimus planirostris, Mycterus curculionoides und umbellatarum aus dem Caucasus. Kittel gab 1880 und 1881) ein Verzeichniss über 13 Arten der Familie Pythidae, die in Bayern gefunden seien und 2 Myc- terus-Arten in der Familie Oedemeridae Von diesen muss Salpingus quadriguttatus als Synonym zu Lissodema denticolle kommen, und S. aeratus Muls. (aeneus Steph.) ist durchaus fraglich, ebenso - Mycterus tibialis („umbellatarum“ Fbr.) aus München. Rupertsberger verzeichnete 1880 und 1894) alle Be- schreibungen der Larven, die bis dahin publicirt waren, wobei er 1880 den von Gemminger & Harold stammenden Fehler in Bezug auf Erichson befolgt, 1894 aber corrigirt. Broun beschrieb aus Neuseeland 1880°) den Salpingus bilu- natus Pasc. und vier neue Salpingus-Arten, S. perpunctatus, S. angusti- collis, S. unguiculus und S. lautus, 1883°) drei, S. hirtus, S. quis- quilius, S. simplex, 1893) einen s. fossulatus und 1895°) einen S. ornatus, ferner 1910°) Salpingus cognatus, S. rugulosus, S. tarsalis und S. simplee aus Neuseeland, S. lepidulus!®) von den Kermadec- Inseln. Von den 10 erstgenannten Arten sind 3 unter Salpingus, 7 unter Vincenzellus behandelt, während von den 5 letztgenannten 4 zu Vincenzelluis kommen und Ss. ruyulosus zu Lissodema gehört. Müller beschrieb 1884!!) die Gattung Perimylops mit 1 Art P. antarctieus, und stellte sie zu den Aelopini, gab aber die Merk- male (offene Gelenkhöhlen der Vorderhüften) an, nach denen sie eher zu den Pythiden gehört (— Chorimerium Behr. 1887), und Mylops spar- sutus (jetzt Hydromedion — Thalassogeton Wilkensü Behr. 1887, Tenebr.). 1) Ent. Bl. VII 1912 p. 196. 2?) Schneider & Leder Beitr. kaukas. Käferf. 1878 p. 258. 3) System. Uebersicht der Käfer, welche in Bayern und der nächsten Umgebung vorkommen. Correspondenzbl. Zool. Min. Ver. Regensburg. 34 1880 p. 150—152, 35 1881 p. 39. #, Biologie der Käfer Europas. Linz 1880 p. 197—198. — Die bio- logische Literatur der Käfer Europas. Linz u. Niederrana 1894 p. 201. 5) Man. N. Zeal. Col. 1880 p. 398—400. 6) ibid. 1883 p. 789 und N. Zeal. Journ. Sc. I p. 380. ?) ibid. 1893 p. 1459. 8) Descr. n. Col. N. Zeal. Ann. Mag. nat. Hist. (6) XV 1895 p. 245. °) Deseript. New gen. spec. Col. Bull. N. Zeal. Inst. I 1910 p. 49— 5l. — Hier kommt der Name „simplex* zum zweiten Mal vor. 10) Col. Kermadoc Isl. Tr. N. Zeal. Inst. 42 1909 p. 295. 11) Käfer aus Süd-Georgien. D. Ent. Z. 1884 p. 419. 336 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Champion unterschied 1886!) die beiden Rabocerus-Arten in England und nannte unseren R. Gabrielii — ‚‚Salpingus (Rabocerus) foveolatus Lj.“ und unseren R. foveolatus — „S. (Colposis) mutilatus Beck“, worin ihm Fowler, Sahlberg und Sharp gefolgt sind. 1889?) behandelte er die in Central-Amerika vorkommenden Arten, gab aber leider keine dichotomische Begründung seiner neu aufgestellten Gattungen. Es sind dort folgende Gattungen vertreten: Lecontia n. nom. (— Orymodes Lec. p. 104) p. 453 mit einer Art. Spithobates n. gen. (p. 104) mit 2 neuen Arten, Sp. maculatus und Sp. setosus (p. 105 tab. V fig. 8-9). Sosthenes n. gen. (p. 106) mit einer Art, S. dyschirioides (p. 107 tab. V fig. 10), zu der er 1896°) S. parvulus hinzufügte. Salpingus Gyll. mit einer Art, S. quichensis n. sp. (p. 107), die zu S. virescens Lec. gehört. Lanthanus n. gen. (p. 108) mit 2 neuen Arten, ZL. variegatus und Z. nitidus (p. 108, 109 tab. V fig. 12, 15). Thisias n. gen. (p. 102) mit einer Art, Th. marmoratus n. sp. (p. 103) aus Central-Amerika. Conomorphus n. gen. (p. 98) mit 3 neuen Arten (p. 99—100). Cleodaeus n. gen. (p. 100) mit einer Art, Cl. rugiceps n. sp. (p. 101) aus Panama. Physcius n. gen. (p. 101) mit einer Art, Ph. conieus n. sp. (p. 102) aus Central-Amerika. Mycterus Cl. mit einer neuen Art, M. depressus (p. 96 tab. IV fig. 26). Ferner gehört seine Gattung Mystes n. gen. (1895) mit M. planatus aus Tasmanien wahrscheinlich hierher, ebenso Tellias fumatus n. sp.°), der mit Trichosalpingus vereinigt wurde und Lagrioida australis n. sp. (p. 238). 1898 und 1899®) gab er einen Nachtrag zum Catalog von Gemminger und Harold, und 1899?) eine Notiz über das Vorkommen von Salpingus mutilatus Beck in England, die auf unseren Rabocerus Joveolatus zu beziehen ist. !) Salpingus mutilatus Beck, a. British insect. Ent. Monthl. Mag. 23 1886 p. 160. 2) Biologia Centrali-Americana Coleopt. IV 2 1889—1893 p. 103— 109, 93—103, 96. 2 Tr; ent. Soc. Lond. 1896 p. 38. +) Tr. Ent. Soc. Lond. 1895 3 235, 236 tab. VI fig. 7. 5) ibid. p. 236 tab. VI fig. 9, 1896 p. 447. 6) Suppl. Mun. Cat. Ann. Belg. 42 p. 61—65 (Pythidae), 43 p- 60. ?) Salpingus mutilatus Beck at Gomshall. Ent. Mont. Mag. 35 1899 p. 117. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 337 Behrens beschrieb 1887!) zwei neue Gattungen mit je einer neuen Art aus Süd-Georgien, Thalassogeton Wilkensi und Chorimerium antarcticum, beide als in die Nähe von Salpingus ge- hörend. Wie Enderlein 1909 nachwies, ist die erstere Hydromedion sparsutum Müll. 1884 (Mylops) und gehört zu den Tenebrioniden, und die zweite Perimylops antarcticus Müll. 1884 und gehört zu den Pythiden. Lewis beschrieb 1888?) aus Japan einen Pytho nivalis, 1895 °?) eine neue Gattung /strisa, mit einer neuen Art J/. rufobrunnea, einen Salpingus niponicus, und 8 neue Lissodema-Arten: L. ainunum, plagiatum, pietipenne, beatulum, dentatum, minutum, tomaroides, validicorne. Olliff beschrieb 1889) einen Rhinosimus corticalis aus Austra- lien, der ein Rhinomalus zu sein scheint. Fowler beschrieb 1891°) die Pythiden Englands in dem- selben Umfang mit denselben 3 Unterfamilien, die wir hier an- nehmen. Seine Beschreibungen sind so genau, dass man alle Arten, die z. Th. unter abweichenden Namen auftreten, erkennen kann. Mit Curtis beschreibt er als sSalp. Joveolatus wuseren Rabocerus Gabrielü, mit Champion als S. mutilatus unseren R. foveolatus und endlich als S. aeratus unseren S. Reyi. Blackburn beschrieb 1891°) aus Australien drei neue Gattungen: Trichosalpingus (jetzt Lacconotini) mit einer neuen Art, Tr. brunneus , Notosalpingus (Lissodemina) mit einer neuen Art, N. ornatus, Neosalpingus (jetzt Lissodema subg.) mit 2 neuen Arten, N. corticalis und N. dentaticollis und das neue Lissodema frigidum?). 1894) fügte er noch eine zweite Art zu Trichosalpingus hinzu, Tr. obscurus. Diese Gattung wurde von Champion?) zu den Melan- dryiden gestellt und mit Tellias Champ. 1895 vereinigt. Sie wird aber besser zu unserer Familie gezogen. Neosolpingus corti- calis gehört, wie es scheint, zu Vincenzellus. 1) Stett. Ent. Z. 1887 p. 18, 20 tab. I fig. 1—6, 7—11. 2) On the capture of a new species of Pytho in Japan. The Entom. XXI 1883 p. 108—109. ®) On the Cistelidae and other Heteromerous Species of Japan. Ann. Mag. nat. Hist (6) XV 1895 p. 254—258. 4) Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2) III 1889 p. 1512. 5) Col. Brit. Isl. V 1891 p. 48—57. 6) Further Notes Austr. Col. Trans. R. Soc. S. Austr. XIV 1891 p. 332—335. ?), ibid. XVII 1894 p. 134. 8) Suppl. Mun. Cat. 1898 p. 75. 338 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Rey beschrieb 1892!) einen Rhinosimus viridicollis aus Frank- reich, der zu Rh. ruficollis L. gehört, und einen Salpingus tetramerus, der von Aeyi nicht verschieden ist. Bergroth wiederholte 1893?) Sahlberg’s Synonymie über Pytho abieticola. Hamilton vereinigte 1894?) den nordamerikanischen Pytho americanus Kirb. mit dem europäischen ?. depressus L., was durch J. Sahlberg’s Nachweis von 1892 bereits widerlegt war. Leesberg berichtete 1895), dass er unter der Rinde einer jungen , abgestorbenen Tanne zahlreiche Larven fand, aus denen sich Pytho depressus entwickelte, der erst seit kurzer Zeit in Holland gefunden worden sei. | Lea beschrieb 18955) einen Ahinosimus pallidipennis und 3 Trichosalpingus-Arten®), Tr. ornatus, Tr. pallipes und Tr. lateralis, aus Australien. Alluaud beschrieb 1895 °) aus Madagascar 4 neue Salpingus- Arten, S. splendens, S. avus, S. frater und S. soror, ünd errichtete für die letztgenannte Art eine neue Untergattung Salpidema, die wir als Gattung zu den Lissodemini bringen. Fauvel gab 1895°) mehrere synonymische Bemerkungen: dass Adelina Lec. — Doliema Pasc. 1860 = Schedarosus Reitt 1876, dass BRhinosimus ornithorhynchus Ab. — Rh. aeneus Ol. var.; dann, dass Salpingus Gyll. = Rhinosimus Latr., und sSalp. aut. — Sphaeriestes Steph., was verhängnissvolle Folgen gehabt hat”). 19061°) be- schrieb er ein Lissodema plagiatum aus Neu-Caledonien (Salpingus?). Ausserdem hatte er 18621!) die Gattung Lepturidea beschrieben, die in den Verdacht kam, vielleicht unserer Familie anzugehören !?), den Fauvel indess 19051?) dadurch aufhob, dass er sie als zu den Alleculiden gehörend erkannte. 1) Ech. 1892 p. 32 u. 138. 2) Ent. Nachr. 1893 p. 310. ) Cat. Col. Alaska with syn. etc. Trans. Am. Ent. Soc. 21 1894 p. 33. — Cat. Col. common N. Am. and Eur. ete. ibid. p. 401. 4) Jets over het Kweeken van Larven von Coleoptera. Tijdschr. v. Ent. 38 1895 p. 202—203. 5) Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2) IX p. 604. 6) ibid. X p. 262— 264. ?) Contrib. Faun. ent. Reg. malg. II 1 Pythidae. Bull. Soc. Ent. Fr. 1895 p. CCCLVI—VII Sie. 1, 2. 8) Rev. d’Ent. XIV 1895 p. 113, wo auch Temnocerus 'Thunberg (ohne Citat!) als Synonym von Rhinosimus erwähnt ist. °) Vergl. Stephens. 10) ]oc. eit. XXVIII 1906 p. 39. 1t) Bull. Soc. Linn. Norm. VII 1862 p. 150 tab. 10 fig. 32—39. 12) Erichson V 2 p. 728. 13) Rev. d’Ent. 24 1905 p. 225. Seidlitz, Die letzten Familien der //eteromeren (Col.). 339 Guillebeau beschrieb 1896!) ein Lissodema Olouetü aus Algier, und 1893?) als Myeterus pulverulentus Küst. var. subtrun- catus das 2 von M. umbellatarum. Grill verzeichnete 1896 °) alle Arten Skandinaviens, Finn- lands und Dänemarks. Helm berichtete 1896*) über Salpingiden im Bernstein. Kolbe gab 1897°) eine Charakteristik der Familie, trennte 1901 6) die Salpingiden nach den Epimeren des Mesothorax von den Pythiden ab und stellte sie neben die Petriidae, was nicht zulässig ist, da die Petriiden geschlossene Ge- lenkhöhlen der Vorderhüften haben). 1907°) zählte er die Pythiden Patagoniens auf und beschrieb die neue Gattung Pytho- plesius?) mit der neuen Art P. Michaelseni aus Patagonien, die mit Oycloderus Magellanicus Phil. 1864 zusammenfällt. Pic beschrieb 1898 10) einen Rhinosimus angustirostris aus Algier (= Rh. Tapirus), gab 1902 !!) eine dichotomische Auseinandersetzung von 3 Polypria-Arten mit der Angabe, dass Polypria neben Myeterus stehe; 19031?) errichtete er für Salpingus Lederi die neue Unter- gattung Pseudorabocerus, sprach (ohne Begründung) die Meinung aus, dass Salpingus virescens Muls. von S. mutilatus Beck verschieden sei, beschrieb S. Cedri (— S. aeratus Muls.) als neue Art aus Algier und 3 neue Varietäten; 19041?) beschrieb er eine neue Varietät des Ahinosimus aeneus Ol. aus Algier und 3 Salpingus- Arten aus Süd-Afrika und Madagascar, 19051!*) einen Lanthanus latissimus aus Bolivien und KRhinosimus coeruleus aus Neu-Guinea, vielleicht auch den Lanthanus nigriecolor aus Bolivien, 1906 !®) Conomorphus apicalis, Physcius impressipennis, Brasiliensis und sub- depressus aus Brasilien, und Physcius maculatus aus San Domingo, — 1) Bull. Soc. Ent. Fr. 1896 p. 245. 2) Ech. 1893 p. 90. 3) Catal. Col. Skandinaviae, Daniae et Fenniae 1896. #, Schr. Nat. Ges. Danzig IX 1896 p. 228. 5) Deutsch-Ost-Afrika IV. Käfer p. 264. 6) Vergl morphol. Unters. an Col. Arch. Nat. 1901. Beiheft p. 89—150. ) Erichson V 2 p. 308. 8) Ergebn. Hamb. Magelhaens. Sammelreise. Coleopt. p. 91, 113. °), In Folge eines Druckfehlers im Jahresbericht pro 1907 p. 310 als „Platyplesius“ aufgeführt. 10) Frelon. VI p. 35. 11) Bull. Soc. Ent. Fr. 1902 p. 166—167. 12) Contrib. Etude Salp. Ech. 19 1903 p. 140. 13) jbid. 20 1904 p. 10, 35. Bull.. Soc. Ent. Fr. 1904 p. 72. 14) Col. amer. nouv. Ech. 21 1905 p. 116, resp. Col. u nouv. Le Nat. 27 1905 p. 93. 15) Ech. 22 p. 45, 55, resp. Le Nat. 28 p. 176. 340 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. und 1907!) Falsomycterus als neue Gattung, die er in erster Linie mit Mycterus vergleicht, die Zugehörigkeit zu einer ganz anderen Familie (Tenebrioniden) aber verschweigt ?). Ferner beschrieb er 1908?) ein Lissodema maximum mit var. decoloratum aus Amani, 1909) eine Polypria zigzag aus Brasilien, 1910?) Physcius Peruwvianus und Ph. maximus aus Peru resp. Chili, und Ph. longipennis aus Bolivien nebst dichotomischer Tabelle über diese Art, Ph. subdepressus Pic und Ph. Brasiliensis Pic®) und ‘schliesslich 1911 noch einen Falsomycterus obscuricolor ) aus Brasilien. Wickham behandelte 1899°) die in Canada vorkommenden Arten: Lecontia discicollis Lec. (fig. 17), Boros unicolor Say, PP.ytho strietus Lec., P. niger Kirby und P. Americanus Kirby (fig. 18), Salpingus virescens Lec., Rhinosimus viridiaeneus Rand. Hierbei gab er eine dichotomische Tabelle über die 5 Gattungen, eine eben- solche über die 3 Pytho-Arten (nach Horn) und wies den Rhyn- chites viridiaeneus Rand. 1838 als identisch mit Bhinosimus nitens Lec. 1866 nach (siehe Cariderus). 1904°) untersuchte er die Ver- wandtschaftsverhältnisse der Melandryidae, Pyrochroidae, Pythidae, Aegialitidae und bildete die Gelenkgruben der Vorderhüften von Melandrya, Pyrochroa, Pytho, Lecontia, Aegialites (jetzt Eurystethes) und Nyctobates ab. | Sharp brachte 189919) die Gattung ARhinomalus (Homalo- rhinus) zu den (Cwucujiden, und beschrieb 19091!) als Rabocerus (Colposis) Bishopü n. sp. und Rabocerus (Colposis) Championis n. Sp. unseren Rabocerus foveolatus und var. impressithoraw, indem er als dritte Art von Subg. Colposis Sharp (nec Muls.) Rab. (Colp.) muti- latus Champ., Sahlb. (nec Beck) anspricht, der auch zu R. foveo- latus gehört. Rabocerus i. sp. beschränkt er auf unseren Aabo- cerus Gabrielü, den er mit Curtis, Champion, Fowler und Sahlberg als R. foveolatus Lj. beschreibt. Desbrochers gab 1900?) eine dichotomische Auseinander- !) Ech. 23 1907 p. 127, 166. ?®) Was zur Folge hatte, dass die Gattung sowohl in Sharp Record als auch im Jahresbericht pro 1907 unter den Pythiden aufgeführt wurde. 3) Ech. 24 p. 27. 4) Ech. 25 p. 148. 5) Ech. 26 p. 54. 6) Bull. Soc. zool. Fr. 35 p. 60. ”) Ech. 27 p. 124. 8) The Pythidae of Ontario and Quebeck. Canad. Ent. 1899 p. 57—61. °), On the systematie position of the Aegialitidae. Ibid. 1904 p. 356—357 fig. 1—6. 10) Biol. Centr. Am. Col. II 1 1899 p. 534. 1) Some crit. Rem. Rabocerus. Ent. Month. Mag. 45 1909 p. 245, 246. 12) Faunule d. Col. France et Corse. Frelon VIII p. 1—40. et ee Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 341 setzung der Familien Mycteridae, Salpingidae und Pythi- dae, zwischen die er als vierte Familie die Agnathidae ein- schob, und denen er die Familien Pyrochroidae und Lagriidae folgen liess. Er behandelte im Ganzen von unserer Familie 16 Arten und stellte eine neue Untergattung (Stenolissodema) in der Gattung Lissodema auf. Gerhardt beschrieb 1901 den salpingus Gabrielü n. sp. aus Schlesien und unterschied ihn ausführlich von S. foveolatus Lj., mit dem er in Deutschland bisher stets vermengt worden war. Everts nahm 1901!) die Vereinigung der 3 Unterfamilien zu einer Familie Pythidae an und behandelte im Ganzen 5 Gat- tungen mit 13 Arten aus Holland, zu denen er 1909?) noch 2 Arten hinzufügte, Salpingus ater Payk. und S. mutilatus Beck, von denen aber der letztere wahrscheinlich auf Rabocerus foveo- latus zu beziehen ist. 1910?) nannte er nochmals 4 in Holland vorkommende Arten. Kempers beschrieb 1901?) die Flügel von Rhinosimus a rostris. Hubenthal berichtete 1902 5) über das Vorkommen von Lissodema cursor Gyll. und Salpingus foveolatus Lj. in Thüringen. Fall verzeichnete 1902°) 3 Cononotus, 1 Salpingus, 1 Rhino- simus, 1 Lacconotus, 4 Mycterus und einen Priognathus aus Californien und 19077) 1 Lacconotus, 2 ee 1 Lecontia und 2 Salpingus aus Neu-Mexico. Chobaut beschrieb 1903°) einen Rhinosimus elephas aus Tunis, der nach Pic’) = Rh. angustirostris Pic 1898, und somit zu Rh. Tapirus gehört. Pomeranzev berichtete 19041%), dass Pytho depressus L. an einer Larve von Criocephalus ferus fressend gefunden wurde. !) Col. Neerl. II 1 1901 p. 332—336. 2?) Zesde lijst van soorten en varieteten nieuw voor de Nederlandsche fauna, sedert de utgave der „Coleoptera neerlandica“ bekend geworden. Tijdschr. Ent. 52 1909 p. 119. | ®) Der neue „Catalogus Col. Eur.* etc. Deut. Ent. Z. 1910 p. 65 u. 133. *) Het Adersystem der Kevervlnegels. Tijd. Ent. 44 p. 38 tab. IV fig. 29. 5) Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. Deut. Ent. Z. 1902 p. 285. 6) List Col. S. California. Occas. Pap. Calif. Ac. Sc. VIII 1902 p. 32, 178. ”) The Col. N. Mex. Trans. Am. Ent. Soc. 33 1901 p. 206. 8) Bull. Soc. Ent. Fr. 1903 p. 143. Sribad, p. 231. 10) (Biologische Notizen über Käfer, die der Waldkultur nützlich sind und unter Baumrinde leben). Rev. russe d’Ent. IV p. 85-89 (russisch). 342 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Ganglbauer führte 1904?) den Mycterus curculionoides Fhr. von der dalmatinischen Insel Meleda auf. Porta übersetzte 1904?) Pic’s Beschreibung des Salpingus mutilatus var. impressithoraw. Jacobson gab 1905°) die Abbildung der Larve von Pytho depressus nach Bouch&, und 1913), die Abbildungen von Pytho depressus, Salpingus castaneus, und Rhinosimus ruficollis (?), Pytho Kolwensis und Mycterus curculionoides. Poppius führte 1905°) den Rhinosimus planirostris von den Shetlands-Inseln auf und gab 1910°) eine Uebersicht über die geographische Verbreitung der Zythiden im arktischen Gebiete. Bourgeois gab 1906‘) eine physiologische Notiz über Mycterus, besprach die Larven im Allgemeinen und wies 10 Arten der Familie in den Vogesen nach. Fleck verzeichnete 1906°) 4 Arten der Familie aus Ru- mänien : Salpingus virescens Muls. (= Colposis mutilatus Beck), Rhino- simus ruficollis L., Mycterus umbellatarum Ph. und M. tibialis Küst. Gavoy führte 1907?) 2 Arten aus dem Depart. Tarn auf, Rhinosimus planirostris Fbr. und Mycterus curculionoides Fbr., denen er 1909 sSalpingus exsanguis Ab. und Rhinosimus viridipennis Latr. (jetzt Vincenzellus ruficollis Panz.) hinzufügte. Schaufuss gab 1907!°) eine kurze Notiz über die Bio- logie von Ahinosimus planirostris und schloss sich 1912 ganz an Reitter’s Fauna germanica an, mit sorgfältiger Schonung aller Irrthümer. Goury & Guignon gaben 1908!!) eine Notiz über das Vorkommen von Mycterus curculionoides Fhbr. auf Cistus, was sie unangebrachter Weise „Parasitismus“ nennen. ı) Verz. dalmat. Insel Meleda vorkomm. Koleopteren nach Sammel- erg. Gobanz Verh. Zool. bot. Ges. 54 1904 p. 656. 2) Riv. Col. ital. Il p. 51. 3) (Käf. Russl.) Lief. I p. 57 fig. 145. #) ibid. Lief. X 1913 tab. 79 fig. 17, 18, 19, tab, 80 fig. 26, tab. 82 fig. 30. n 5) Contributions io the knowledge of the Coleopterous Fauna of the Shetland- and Orkney-Islands. Ofv. Finsk. Vet. Förh. 47 No. 18 p. 16. 6) Die Coleopteren des arktischen Gebietes. Fauna Arctica V Lier..E:. 1910. ?) Cat. Col. Vosges V p. 426—423. 8) Die Coleopteren Rumäniens. Bull. Soc. Sc. Bucarest. XIII—XV. 1904—1906. Sep. 1406. °, Contribution & la faune entomologique du Tarn. Bull. Soc. Stude XVII 1907 p. 251—290, und XX 1909 p. 155—195. Sep. 1909 p. 168 resp. 278. g 10) Kalwers Käferbuch 6. Aufl. Lief. 1 1907 p. 26 und Lief. 21 1912 . 738— 711. ä It) Insectes parasites des Cistinees. Feuill. j. Nat. 38 1903 p. 206. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 343 Enderlein erkannte 1909!) die beiden von Behrens 1887 als Salpingini beschriebenen Thalassogeton Wilkensi und Chorimerinum antarcticum als mit Hydromedion sparsutum Müll. (Mylops) "1884 9 (Tenebrionidae) resp. mit Perimylops antarcticus Müll. 1884 (Pythidae) identisch. Easton zählte 1909?) zwei Arten der Familie aus Massa- chusetts auf. IE Cecconi nannte 1909°) nur eine auf den Tremiti-Inseln vorkommende Art der Familie, Mycterus curculionoides. Fischer führte 1909%) Pytho depressus vom Nieder-Rhein und aus Westphalen auf. Blatchley beschrieb 19109) die in Indiana vorkommenden Arten der Pythiden, in welchem Umfang, ist aus Sharp’s Record (p. 243) nicht zu ersehen. Champion & Lloyd gaben 19109) eine Abbildung von Salpingus Bishopü Sharp. und eine Notiz über das Vorkommen der Art auf Birkenzweigen. Deville führte 1910°) Lissodema 4-pustulatum Marsh. und lituratum Cost., Salpingus exsanguis Ab., Rhinosimus planirostris Fhr. und Mycterus umbellatarum Fbr. aus Corsica auf und fügte 1914 für den genannten Rhinosimus das Vorkommen „an trockenen Feigen- ästen“ hinzu. Guilleaume führte 1910°) den Salpingus ater Payk. als neu für Belgien auf, da er aber „in Anzahl“ gefunden wurde, ist es vielleicht S. Reyi Ab. und nicht der überall sehr seltene S. ater Payk. A. Jakovlev führte 1910°) aus der Provinz Wjatka 5 Arten der Familie auf, die dort von Krulikovski gesammelt waren: Pytho depressus L., Salpingus ater Payk., Rabocerus foveolatus Lj., FRhinosimus ruficollis L., Rh. planirostris Fbr. !) Die Ins. d. antarkt. Gebietes.. Deut. Südpol. Exp. X 1909 p.495— 496. 2) A List of Coleoptera collect. within the miles of Fall River, Massachusetts. Psyche XVI p. 49—57. ®) Fauna Ooleotterologica delle Isole Tremiti. Riv. Col. Ital. VII p. 46. *#) Pytho depressus am Niederrhein und im benachbarten Westfalen. Mitt. Ver. Naturk. Krefeld 1909 p. 48. °) Ilustr. deser. catal. Col. Indiana. Bull. Ind. Dep. Geol. 1910 p. 1302— 1304. 6) Ent. Mont. Mag. 46 p. 203 tab. IV fig. 1. ”) Catalogue critique des Coleopteres de la Corse. Rev. d’Ent. XXVIII 1910 Beilage p. 320 und Sep. 1914 p. 547. 8) Coleopteres interessants ou nouveaux pour la faune belge. Ann. Soc. ent. Belg. 54 1910 p. 296. °) Enumeratio Ooleopterorum. a elarissimo L. Krulikovski eircum oppida Malmyzh et Mrzhum provinciae Vjatkensis (Rossiae mediae orien- talis) colleetorum. Hor. Soc. ent. ross. 39 p. 307 (russisch). 344 Deutsch. Ent: Zeitschr. 1916. Keller berichtete 1910), dass Pytho depressus in der > an Arve und Lärche häufig sei. Klebs führte 1910?) 3 Pythiden seiner Sammlung aus dee ostpreussischen Bernstein auf, die aber nicht beschrieben sind. Roubal führte 1910°) den Salpingus mutilatus aus Litthauen auf, was aber wahrscheinlich auf irrthümlicher Bestimmung be- ruht, und auf Rabocerus foveolatus zu beziehen sein dürfte. Sherman führte 1910% aus Labrador Pytho miger Kirb. und sSalpingus alternatus Lec. auf, von denen der erstere leicht P. niger Horn — fallax sein könnte. Wourentaus führte 1910°) drei für das nördliche Ostro- bothnien neue Pythiden auf: Rhinosimus planirostris Fhr., Salpingus bimaculatus Gyll. und „S. mutilatus Beck“, den wir wohl als nach Sahlberg’s Auffassung bestimmt betrachten und zu Rabocerus foveolatus bringen müssen. Elliot & Morley führten 1911°) JIchneumon confusorius Grav. (Hym.) als fraglichen Parasiten von P’hyto depressus auf. Lutz lieferte 1911°%) 5 Abbildungen in Farbendruck von Pytho depressus (fig. 12a, b), Lissodema 4-pustulatum (fig. 13), Sphaeriestes castaneus (fig. 14), Rhinosimus ruficollis (fig. 15) und Mycterus curculionides (fig. 1a, b, c), von denen 1, 2 und 5 gut gelungen, 3 und 4 ganz verfehlt sind (vergl. Salpingus castaneus). Sharp & Muir untersuchten 1912°) die inneren Copu- lationsorgane von Pytho depressus und von Rhinosimus ruficollis. Kuhnt behandelte 1913?) die Arten Deutschlands mit ziem- lichem Glück, mit geringer Anlehnung an Reitter’s Nomen- clatur. Räthselhaft bleibt sein Sphaeriestes mutilatus und aeneus. !) Die tierischen Feinde der Arve (Pinus m L.) Mitt. Schweiz. Centralanst. f. d. forstl. Versuchsw. X 1910 p 2) Bernsteineinschlüsse etc. Schrift. Phys. Ök. Ges. Königsberg LI 1910 p. 236— 242. 3) (Zur Coleopterenfauna Litthauens). Rev. russ. d’Ent. X 1910 p- 201 (russisch). *) A list of Labrador Coleoptera. J. N. York Ent. Soc. 18 1910 p. 173—197. 5) (Verzeichnis von 236 für Ostrobothnia borealis neuen Coleopteren.) Medd. Soc. Faun. Flor. Fenn. 36 p. 69. (Titel und Fundorte finnisch!) 6) On the Hymenopterous Parasites of Coleoptera. Trans. Ent. Soc. Lond. 1911 p. 475. ) Reitter Fauna germanica III. Band. Mit 48 Farbendrucktafeln, zusammengestellt und redigiert von Dr. K. G. Lutz tab. 125 fig. 12—15, tab. 126 fig. 1. 8) The comparativ anatomy of the male genitale tube in Coleoptera. Tr. Ent. Soc. Lond. 1912 p. 553 tab. LXX fig. 178. °) Ilustr. Bestimmungstab. der Käf. Deutschl. 1913 p. 694—697. (Fortsetzung folgt.) ÖOhaus, XIX. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden. 345 XIX. Beitrag zur Kenntnis der Ruteliden (Col. lamell.). Von Dr. F. Ohaus, Berlin-Steglitz. Wie ich in der Stettin. Ent. Zeitg. LXXVII, 1916, schon kurz auseinandergesetzt habe, lassen sich in der grolsen Gattung Anomala Sam. nur die Untergattungen Aprosterna Hope - Rttr., Spilota Burm., Euchlora Mc Leay und Anomala sens. strict. genügend abgrenzen; zu ihnen stelle ich daher vorläufig — bis zu einer monographischen Bearbeitung der ganzen Gattung — die von Reitter in seiner 51. Bestimmungstabelle für die paläarktischen Arten aufgestellten Untergattungen als Synonyme. Ebenso stelle ich die R.schen Gattungen Proagopertha, Blithopertha und Cyriopertha als Untergattungen zu Be auch sie lassen sich kaum von Anomala trennen. Diplomala tristigma Rttr. Verh. Ver. Brünn XLI, 1903, p. 69 = Anom. pallidula Latr. Voy. Caillaud IV, 1827, p. 284. Diplomala lobipes Rttr. 1. c. p. 69 = A. Bottae Blanch. Cat. Coll. Ent. Col. 1850, p. 181. Paragematis melanopa Rttr. 1. c. p. = A. plebeja Ol. Ent. I, 2754,00. 5..0.129,. 0.84. 97; P. melanopa v. Jemorata Rttr. 1. c. = 4A. obscuripes Fairm. Rev. d’Ent. XI, 1892, p. 97. Euchrysinda Rttr. 1. e. p. 80 = Adoretosoma Blanch. Cat. Coll. Ent. Col. 1850, p. 234. Phylloperthina Motsch. Bull. Moscou XXXVI, 1863, p. 468 = Singhala Blanch. Cat. Coll. Ent. Col. 1850, p. 198. Ph. scutellata Motsch. 1. ec. = 8. tenella Blanch. Singhala Schaiblei Nonfr. Ent. Nachr. XVII, 1892, p. 89 = Pseudosinghala Dalmanni Gyll. Schönh. Syn. Ins. I, 1817: 2pp. p. 109; Anomala phylloperthoides Nonfr. Ent. Nachr. XX, 1894, p. 122 = A. lueicola F. Ent. Syst. suppl. 1798, p. 132. A. discedens Brancs. Soc. Hist. Nat. Trencsen XIX, 1897, p. 116 = A. brunnea Klug, Monatsber. Berlin. Akad. Wiss. 1855, 94659. A. castaneipennis Fairm. Ann. Soc. Ent. Belg. XXXV, 1891, C. R. p. CCIV = 4. semicastanea Fairm. 1. c. XXXIU, 1888, p. 21. A. Linelli m. nom. nov. pro A. crassa Linell, Proc. Un. Stat. Nat. Mus. XVIH, 1895, p. 691 (A. crassa Lansb. Ann. Soc. Ent ’Bels. XXI, 1879, C. Rp. CLI). Phyllop. dentipennis Fairm. Not. Leyden Mus. XVII, 1896, p. 88 — Strigoderma dentipennis Fairm. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft IH. 23 346 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Spilopopillia cantonensis Ohs. Ann. Soc. Ent. Belg. LII, 1908, p. 201 = Sp. sewmaculata Krtz. Deutsche Ent. Zeitschr. 1892, p. 261. | A. yunnana Fairm. Ann. Soc. Ent. France (6) VI, 1886, p. 328 hat folgende Farbenvarietäten : 1. Nominatform : Oberseite veilchenblau ; Unterseite und After- decke grün. 2. var. nov. violaceipennis m. oben und unten grün, nur die Deckflügel blau. 3. var. nov. viridis m. oben und unten grün. 4. var. nov. [ulvipennis m. oben und unten grün, nur die Deckflügel rotgelb. Die Schenkel, Schienen und Fühlergeifsel sind stets zotgelb; die Tarsen und Bone dunkelgrün. Zur gef. Beachtung. Auf mehrfache Anregung hin soll im letzten Heft eines jeden Jahrganges eine Zusammenstellung der in dem betr. Jahr als neu für Brandenburg gemeldeten oder erbeuteten Arten, Unterarten und Formen sowie von neuen Fundorten seltener Arten erfolgen, soweit sie nicht schon in Arbeiten, die speziell über märkische Insekten handeln, in der „D. E. Z. erschienen sind. Ich bitte daher die Herren Mitglieder um Übersendung geeigneter Separata und um direkte Anmeldung von Neuheiten, die selbstverständlich mit dem Namen des Einsenders veröffentlicht werden. Dr. P. Schulze, Zoologisches Institut der Universität Berlin N4, Invalidenstr. 43. Druckfehlerberichtigung. Auf p. 223 Zeile 10 v. u. ist zu lesen „Gallwespe“ statt „Schlupfwespe“. p. 225 Zeile 10 v. o. lies statt „weisen“ „wiesen“ (denn die Pflanzen zeigen keineswegs an allen Fundstellen diese rote Stengelfleckung!). P:. Schulze. En Sitzungsberichte. 347 Sıtzungsberichte. Zur Beachtung! Während der Dauer des Krieges sind im wissenschaftlichen Teile der Sitzungen gemachte Mitteilungen, die in den Sitzungsberichten veröffentlicht werden sollen, spätestens bis zur darauffolgenden Sitzung dem Schriftführer schriftlich ein- zureichen. Sitzung vom 3. IV. 16. — Herr Heyne legt entomologische Literatur vor und zeigt die grolse geriefte brasilianische Gyri- nide EZnhydrus sulcatus Wd., ferner HAydrous piceus L. und seine Larve. Herr Hoefig demonstriert die Parnassier der delpmus- Gruppe aus seiner Sammlung; auch hier zeigt schon das vor- liegende Material durch die vorhandenen Übergänge zwischen den einzelnen Formen den oft recht relativen Wert derselben. Herr Belling fragt an, wie man am geeignetsten gegrabene Sphingiden-Puppen behandle. Aus der Diskussion, an der sich die Herren Fässig, Blume, Wanach und Lichtwardt beteiligen, geht hervor, dafs es am zweckmälsigsten ist, die Puppen auf Sand zu legen, der durch Übergiefsen mit kochendem Wasser sterilisiert wurde, und sie mit feuchten Leinenstreifen zuzudecken. Herr P. Schulze berichtet über gemeinsame Eiablage bei der Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus L.). Gewöhnlich legen die 22 einzeln oder zu mehreren ihre Eier oberflächlich in lockere Erde, zuweilen auch zwischen welke Blätter. Auf bewachsenen Waldwegen in Finkenkrug schritten die Tiere (aus Mangel an einer anderen geeigneten Örtlichkeit ?) zur Eiablage in Baum- stümpfen, die äufserlich noch ziemlich fest zu sein schienen. Durch einige Löcher zog eine grofse Zahl kopulierender Pärchen ins Innere des Stammes, der sich beim Aufbrechen als völlig morsch und zerfressen erwies. In einer muldenförmigen Aus- höhlung drängten sich die Tiere zusammen und die Weibchen schritten hier gemeinsam zur Eiablage, so dafs in diesen Höhlungen Eimassen bis zur Grölse eines kleinen Hühnereies gefunden wurden. Ende August safsen auch die aus den Eiern hervorgegangenen Tiere noch in und an den Stümpfen beisammen, ein Teil hatte schon die letzte Häutung hinter sich. Von den Elterntieren war eine Anzahl ziemlich ausgeblichener Exemplare noch bis weit in den Juni heinein bei den Jungen zu finden. Vortr. zeigt dann abweichende Stücke der Art mit zusammengeflossenen Flecken, über die noch Näheres mitgeteilt werden wird, und teilt schliefslich aus einem Schreiben von Herrn Gustav Renner mit, dafs dieser noch 1880—1884 Parnassius apollo L. und mnemosyne L. zahlreich bei Wüstegiersdorf im Eulengebirge gefangen habe. 23* 348 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Herr Schumacher erwähnt zu den Bemerkungen über die eigentümliche Eiablage bei Pyrrhocoris, dafs nahe Verwandte von. ihr, die Baumwollschädlinge der Gattung Dysdercus, mit Erfolg geködert werden können, wenn man in den Plantagen ausgehöhlte Früchte des Affenbrotbaumes auslegt, worin sich die Tiere in Mengen ansammeln. Ob hier auch eine Eiablage erfolgt, könne er leider nicht angeben. Darauf gibt Herr Schumacher eine Deutung von Macropro- topus oleae A. Costa, eines bisher unbestimmten Imsektes. In der Schrift von A. Costa: Degl’ Insetti che attacano l’albero ed il frutto dell’ Olivo. Ed. I. Napoli 1857; Ed. II. 1877, 4°, 340 S., 13 Taf. findet sich auf Seite 135 unter dem Namen Macroprotopus oleae ein Insekt beschrieben, von dem auf Taf. 13 A. 1—7 Abbildungen gegeben werden. Die Tiere schlüpften aus Puppen, welche sich gruppenweise in schwachen Ölbaumzweigen befanden, und sind durch Flügellosigkeit und stark erweiterte scherenförmig gestaltete Vorderfüfse sehr ausgezeichnet. Die ver- meintliche Merkwürdigkeit ist nichts weiter als die Larve einer Zikade aus der Familie der Cicadidae; was A. Costa für Puppen hält, sind Eier, die von dieser Tiergruppe bekanntlich oft in Zweige abgelegt werden. Die ausgeschlüpften Larven be- geben sich sofort in die Erde, wo sie sich mit Hilfe der erweiterten Vorderfülse eingraben, und leben vom Safte der Wurzeln. Der allerdings hinfällige Gattungsname Macroprotopus fehlt in den Nomenklatoren. Herr Soldanski bespricht in längeren Ausführungen die apterygoten Insekten und führt die wichtigsten Vertreter der einzelnen Familien der Gesellschaft vor. Er geht dabei auch auf die durch die Entdeckung der Proturen verursachte Änderung im System der Insekten ein und behandelt ausführlich die Pro- turen selbst. An der Hand von Zeichnungen schildert er ihre Organisation und teilt zugleich das Wenige mit, das bisher über die Lebensweise der Tiere bekannt geworden ist. Als Fundorte der Proturen in Deutschland sind nach Soldanski bisher in der Literatur die folgenden genannt worden: Hagenau, Zabern und Girbaden im Elsals, Umgebung von München (Starnberger See und Isartal), Frankfurt a. M,, Dresden, Marburg, Freiburgi. Br., Hamburg und Königsberg i. Pr. Die Tiere kommen in der Rinde alter Baumstümpfe, und zwar fast ausschliefslich von Kiefern vor, M. Rühl-Zürich hat sie auch unter der Borke von Apfel- bäumen mit Gespinsten von Carpocapsa pomonella L. aus Sachsen erhalten. Bei Berlin sind Proturen noch nicht gefunden worden, es ist aber nicht daran zu zweifeln, dafs sie auch hier Sitzungsberichte. 349 vorkommen). Schliefslich teilt Vortr. noch die Anweisungen mit, die die Autoren für das Sammeln und Konservieren der Pro- turen geben. Herr Junck legt ein Exemplar von Poda, Museum Graecensis 1761 vor und den von ihm danach veranstalteten anastatischen Neudruck. Es handelt sich um ein Verfahren, ganz originalgetreue Abzüge seltener Werke herzustellen, das darin besteht, den Satz durch Behandlung mit geeigneten Säuren auf Zink oder Stein zu übertragen, so dafs davon wieder eine Anzahl Abzüge hergestellt werden können. Herr F. Schumacher spricht zum Schlufs über die entomo- logischen Schriften des Amerikaners Thomas Say (1787—1834) und macht Mitteilungen über die in den Berliner Bibliotheken vorhandenen : 1. Descriptions of several New Species of North American Insects. in: Journ. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. I. 2. June 1817 S. 19—23 [Zool. Mus. u. Ent. Mus. Dahlem]. 2. Some account of the Insect known by the name of Hessian Fly, and of a parasitic Insect that feeds on it. in: Journ. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. I. 3. July 1817, S. 45—48. 1.4. August 1817 S. 63—64; Pl. II. [Zool. Mus |. 3. A Monograph of North American insects, of the genus Cicindela. in: Trans. Amer. Philosoph. Soc. Philadelphia. (n. s.) I. 1818. S. 401—426; Pl. XII. [Zool. Mus. u. Ent. Mus. Dahlem]. cf. Ent. News. XI. 1901. S. 282. 4. Descriptions of the Thysanurae of the United States. in: Journ. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. II. 1. Jan. 1821. S. 11—14. [Zool. Mus.]. 5. On a South American species of Oestrus which infests the human body. in: Journ. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. II. 2. June 1822. S. 3553—360. [Zool. Mus.]. 6. Descriptions of Insects of the families of Carabici and Hydrocanthari of Latreille, inhabiting North America. in: Trans. Amer. Philosoph. Soc. Philadelphia. (n. s.) I. 1825. S. 1—109. [Zool. Mus.]. !) Mittlerweile sind tatsächlich von Krausse auf den Leuenburger Wiesen bei Eberswalde 2 Arten festgestellt worden: Eosentomon ger- manicum Prell und Acerentulus tiarneus Berlese. (Die Bestimmung der letzteren Art ist nicht ganz sicher.) Arch. f. Naturgesch. 81, A. 9 p. 157; das Eosentomon wurde von Heymons unter Kiefernrinde auch bei Nikolassee gefunden. P. Schulze. 350 13, 12. 13. 13a. 14. 15. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. . Descriptions of Dipterous Insects of the United States, in: Journ. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. III. 1. April 1823. S. 9—54; 73—104. [Zool. Mus.]. . Descriptions of Coleopterous Insects collected in the late Expedition to the Rocky Mountains, performed by order of Mr. Calhoun, Secretary of War, under the command of Major Long. in: Journ. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. IH. 1. S. 139— 216. 1823. II. 2. S. 238—282, 298—331, 403—462. 1824. IV. 1. 8. 83—99. 1824. [Zool.: Mus.). [Diagnose von Aegeria ewitiosa in] Worth, J.: An account of the Insect so destructive to the Peach tree. in: Journ. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. IH. 1. 1823. S. 216—221. [Zool. Mus.]. [Appendix Zoology in] W. H. Keating: Narrative of An Expedition to the Source of St. Peter’s River, Lake Winne- peek, Lake of the Woods, etc. etc. performed in the year 1823, by order of the Hon. J. C. Calhoun, Secretary of War, under the command of Stephen H. Long, Major U. S.T. E. Compiled from the notes of Major Long, Messrs. Say, Keating, and Calhoun. . Philadelphia. 1824. 8°. Vol. I. XIT+2S8.s. nr. Index —+439S.; 5 Taf. + 1 Karte. Vol. II. VI+459S.; Taf. 6—15. Zoology in I. S. 253— 378; Taf. 14—15. [Kgl. Bibl. Ut. 5278]. American Entomology, or Descriptions of the Insects of North America; illustrated by Coloured Figures from original drawings executed from nature. Philadelphia Museum. Philadelphia. 8°. Vol. I. 1824, Titelkupfer, Taf. 1—18; Text s. p. Vol. II, 1825, Taf. 19—36 ; Text dgl. : Vol. HI. 1828, Taf. 37—54; Text dgl. [Kgl. Bibl. u. Ent. Mus. Dahlem]. A Glossary to Say’s Entomology. Explanation of Terms used in Entomology. Philadelphia. 1825, 8°, 37 S. [Kgl. Bibl. Lt. 14253]. Descriptions of new American species of the Genera Buprestis, Trachys, and Elater. in: Ann. Lyceum New York. (n. s.) I. 1825. S. 249—268. [Zool. Mus.]. | Descriptions of new Hemipterous Insects collected in the Expedition to the Rocky Mountains, performed by order of Mr. Calhoun, Secretary of War, under command of Major Long. in: Journ. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. IV, 2. 1825. S. 307—345. [Zool. Mus.]. 16. 7 22. 24. 25. 26. 21. 28. 30. Sitzungsberichte. 351 Descriptions of new species of Hister and Hololepta, in- habiting the United States. in: Journ. Acad. Nat. Sc. Philadelphia. V.1. 1825. S. 32—47. [Zool. Mus. u. Ent. Mus. Dahlem]. Descriptions of new species of Coleopterous Insects inhabiting the United States. | in: Journ. Acad. Nat. Se. : Philadelphia.:\.V.. 1.1825. S. 160—204. V. 2. 1827. S. 237—284, 293—304. [Zool. Mus. u. H. I. Ent. Mus. Dahlem]. Descriptions of new North American Insects and observations on some already described. New Harmony, March 1829—1833, 8°, 65 S. [Kgl. Bibl. u. Ent. Mus. Dahlem, — 24—26). Descriptions of new species of Curculionites of North America with observations on some of the species already known. New Harmony, July 1831, 8°, 30 S. [Kgl. Bibl. Ls. 3802. 11 20.1. Descriptions of new species of Heteropterous Hemiptera of North America. New Harmony, December 1831, 8°, 39 S. [Kgl. Bibl. Ls. 3302.111:+18&:1 Descriptions of North American Insects found by Joseph Barabino chiefly in Louisiana. New Harmony, Jan. 1832, 8°, 16 S. [Kgl. Bibl.]. Descriptions of new North American Coleopterous insects with observations on some already described. Boston Journ. Nat. Hist. I. 2. 1835. S. 151—-203. [Kgl. Bibl. Ls. 3802. 11. 16 u. Zool. Mus., Ent. Mus. Dahlem]. Descriptions of new North American Hymenoptera and ob- servations on some already described. Boston Journ. Nat. Hist. I. 3. 1836. S. 210—305. I. 4, 1837. S. 361—416. [Zool. Mus.]. Oeuvres entomologiques, rec. et trad. par Gory. Paris 1837. Tl. 1—3, 8°, 240 S.; 1 Taf. [Ent. Mus. Dahlem]. NB. Die Nummern entsprechen denen bei Hagen. Sitzung vom 17. IV. 16. — Herr Schumacher gibt eine Karte aus seiner Kartothek herum, die sehr gut das Frafsbild von Lepisma saccharina L. zeigt. Es handelt sich um einen Oberflächenschabefrafs, der aber an einigen Stellen fast durch die ganze Dicke des Kartons geht. Herr Heinrich ist der Ansicht, dafs dieser mehr oberflächliche Frafs durch die Stärke des Papiers veranlalst worden sei; in Zeitungen fresse Lepisma auch richtige in die Tiefe gehende Gänge. | 352 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Herr Soldanski legt ein Aststück vor mit Frafsspuren einer Cimbex-Imago. Es handelt sich um eine spiralige, um den Stamm gehende Linie, die auf den Wundreiz hin von seiten des Baumes eine Überwallung erfahren hat. Er zeigt dann bemerkens- werte Vertreter aus der Familie der Scarabaeiden, u.a. den heiligen Pillendreher Ateuchus sacer L., und knüpft daran biologische und ethnographische Bemerkungen. Herr Wanach demonstriert Reihen von Potsdamer Oryctes nasicornis L. und Ceratophyus typhoeus L., die sehr schön dartun, dafs bei schwindender Körpergröfse die sogen. Schmuckzeichen Kopf-, Halsschildhörner usw. verhältnismälsig weit stärker zurück- gehen als diese. Er meldet ferner Odontacus armiger Scop. als neu für Brandenburg. Die Art wurde vor mehreren Jahren von Herrn Geheimrat Lohse bei Templin gefangen. Herr P. Schülze bemerkt in bezug auf die weitverbreitete Ansicht, dafs die Geotrupes-Arten, wenn Regen in Aussicht stehe, nicht flögen, er habe sie in Galizien Ende Juli kurz vor dem Regen und im Regen fliegen sehen, einmal sogar als der Regen 3 Tage ununterbrochen anhielt. Herr Heinrich gibt die europäischen Pieriden herum, darunter ein sehr schönes Exemplar von Pieris napi L. f. confluens Schima aus Berlin. Herr Heyne zeigt im Anschlufs daran interessante Vertreter dieser Familie aus den Tropen. Es kommt dann das Gespräch auf den grofsen Schaden, den Aporia crataegi L. in manchen Jahren anrichten kann. Herr Fässig berichtet, wie in Toblach die Raupen der Art eine Ebereschenallee vollständig kahl gefressen hätten und in der Nähe stehende Crataegussträucher nicht angerührt hätten. Heinrich fand die Raupen in Mengen in Digne auf einem weich- blättrigen unbekannten Baum, der sicher nicht einmal in die Familie der Pomaceen gehörte. Sitzung vom 27. IV. 16. — Herr Wanach legt die von ihm bei Potsdam gefangenen Odonaten vor (s. Berl. Entom. Zeitschr. 55 p. 133) und knüpft daran Bemerkungen über die Färbung einiger Libellenarten. Unter den 69 von Ris für Deutschland angegebenen Arten (zu denen vielleicht noch Gomphus simillimus, Hemianax ephippiger und Somatochlora alpestris hinzutreten könnten) sind bisher 54 in der Mark, 39 von ihm bei Potsdam nachgewiesen. Von 4Agrion pulchellum Vanderl. kommen bei Potsdam nicht selten 22 vor, bei denen sich die schwarze Zeichnung auf den Abdominalsegmenten 3—5 kaum über die Mitte des Segments nach vorn erstreckt; auch der schwarze Fleck auf Segment 2 Sitzungsberichte. 353 überragt zuweilen kaum die Mitte, schickt andererseits bei einem Exemplar einen dünnen Strahl von der Mittelzacke fast bis zum Vorderrande ; die Segmente 3—7 sind bei diesem Exemplar ganz schwarz, 8 dagegen blau bis auf zwei seitliche schwarze Flecke von Sichelform. Auch bei 22 der Form a (nach m kommt diese Zeichnung des 8. Segments vor. Die von Ris und anderen angegebenen Geschlechtsunter- schiede in der Färbung der grünen oder blauen Abdominalflecke der Aeschna-Arten bedürfen einer Einschränkung insofern, als bei jungen Tieren rein blaue Flecke bei fortschreitender Reife. oft grün werden, und zwar in beiden Geschlechtern; so sind z. B. bei einem im Juni gefangenen Pärchen von Aeschna ceyanea Müll. die apikalen Doppelflecke auch beim 2 genau so rein blau wie beim Z, bei einem im September gefangenen J' dagegen sind alle, auch die lateralen vorderen Doppelflecke, genau so grün wie beim 2. Ähnlich steht es bei Aeschna mieta Ltr. und juncea L. Der bei erwachsenen 507 von Somatochlora metallica Vanderl. vorhandene „kräftige gelbe Fleck an der Membranula der Hfl.“ fehlt bei jungen Tieren, und auch bei jungen 22 ist noch keine Spur eines gelben Hauchs vorhanden. Ähnlich verhält es sich mit Cordulia aenea. Bei Orthetrum cancellatum L. können die Flügel alter 2? etwas bräunlich getrübt sein, namentlich apikal. Herr P. Schulze legt 2 der von Wanach bei Potsdam nicht erbeuteten Arten vor: Anax parthenope Sel. aus Straus- berg und Pyrrhosoma nymphula Sulzer aus Eberswalde. Herr Schultz hat letztere Art auch zahlreich bei Neu-Globsow gefangen. Herr Bollow empfiehlt, um die zarten Farben mancher Arten zu erhalten, ein Einlegen in Schwefeläther, und zwar bis zur Dauer von 2 Tagen, am besten mit einmaligem Wechsel der Flüssigkeit. Herr v. Chappuis gibt die Schilderung eines Erlebnisses, das treffend die „Dreistigkeit* mancher Libellenarten illustriert. Auf einem grofsen blühenden Brombeerstrauch, tummelten sich eine Schar von Tagfaltern, die von einem auf einer hochstehenden Ranke sitzenden Grasmückenpärchen als Nahrung für ihre Jungen ausersehen waren. Zwei Libellen umflogen mehrmals den Busch, dann stiels plötzlich das eine Tier mehrmals hintereinander gegen die Vögel vor, bis diese erschreckt das Weite suchten und die Libellen ihren Platz einnahmen. Herr Wanach bemerkt in Übereinstimmung mit den An- gaben des Herrn Heinrich in der Sitzung vom 17. IV. 16, dals bei ihm Lepisma saccharina L. in einem Atlas grofse mehrere 354 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Zentimeter tiefe Löcher gefressen habe. Von dem Kartenwerk, das in Lieferungen erschienen war, hatten die Tiere besonders eine Lieferung, die auf etwas weicherem Papier gedruckt war, bevorzugt; Herr Soldanski wird in unserer Zeitschrift Näheres über das Frafsbild mitteilen. Herr Bollow hat die Gallen von Diastrophus rubi Htg. auch bei Saatwinkel in der Jungfernheide gefunden (vergl. Sitzung vom 27. II. 16). Herr P. Schulze teilt Beobachtungen über die Ausfärbung bei G@eotrupes mutator Marsh. mit. Er fand die Art bei Les- naja in Litauen auf ödem Terrain am Rande eines Kiefern- waldes am 11. XI. 15 in ziemlich 2 m Tiefe vollkommen ent- wickelt vor. Die Tiere zeigten am ganzen Körper ein wundervoll leuchtendes helles Grün, das aber nach einigen Tagen einem dunklen Blau wich, während unterseits Reste der wenn auch nachgedunkelten grünen Farbe erhalten blieben. Im Herbst hat er aber auf einer Landstrafse in der Nähe von Kossowa einige zertretene Tiere gesehen, welche noch die eigentümliche fast tropisch anmutende Färbung zeigten, sie scheint also bei etlichen Exemplaren auch bei völliger Erhärtung zu persistieren. Die aus- gegrabenen Stücke wiesen alle schon lebende Milben auf. Herr Ohaus bemerkt dazu, dafs er die Milben in den Misthaufen, in der Erde unterhalb der Misthaufen und auch an Geotrupes-Larven und den Larven der grofsen Aphodius wie fossor L. und rufipes L. gefunden habe, ja er habe sie sogar bei einer reifen Puppe durch die Puppenhaut hindurchschimmern sehen, so dafs das Vorkommen an frisch entwickelten Käfern nicht überraschend sei. Die Herren Heyne und Mettke geben Kästen mit inter- essanten aufsereuropäischen Pieriden herum. Herr Heinrich zeigt den Rest seiner Pieriden vor, unter denen besonders. Euchloe belia Cr., tagis bellizina B. und euphenoides Stgr., Leptidia sinapis L. und duponcheli Stgr. in grölseren Reihen aus Digne vertreten sind. Vortragender erläutert an Hand des Materials die Unterschiede zwischen sinapis und duponcheh, während er es schwer findet, bellizina stets von tagis abzuscheiden. Bemerkenswert ist noch, dafs die nach Digne benannte sinapis- Form diniensis B. auch dort nur in der Sommerbrut auftritt, während die Frühjahrsgeneration ober- und unterseits ganz normal ist. Herr Schumacher bemerkt zu einer ihm zugeschriebenen Äufserung in einer früheren Sitzung (cf. D. E. Z. 1915 p. 704), dafs er nicht gesagt habe, Pamphila palaemon Pall. käme bei Berlin vor, sondern im Gegenteil, alle derartigen Angaben beruhten auf einer Verwechslung mit den 2 von ?. silvius Knoch. Sitzungsberichte. | 355 Sitzung vom 1. V. 16. — Herr Hediecke legt ein Blatt von Quercus robur fastigiata Lom. aus dem botanischen Garten vor mit einer Galle von Andricus ostreus Gir. auf der Blattoberseite. Die Art ist bisher nur auf der Unterseite der Blätter beobachtet worden. Er kommt dann auf die Bemerkung des Herrn Wanach in der Sitzung vom 3. I. 16 cf. p. 82 zurück, in der dieser in Anschlufs an die Äufserung eines Herrn Oehme die Ansicht ausgesprochen hat, die auf der Blattoberseite gelegentlich vor- kommenden „lentieularis“ - Gallen seien in Wirklichkeit solche von Neuroterus fumipennis Ol. Vortr. zeigt typische Vertreter beider Gallen herum, welche die Unterschiede deutlich zeigen, die sich allerdings in Abbildungen kaum wiedergeben lassen. Neuroterus Jumipennis Ol. gehöre in Brandenburg zu den allergröfsten Seltenheiten, nur einmal sei sie mit Sicherheit vor ca. 40 Jahren im Berliner Tiergarten gefunden worden. Die Hieroni- mussche Angabe „ Zehden“ beruhe, wie aus dem noch vor- handenen Material hervorgehe, auf einer Verwechslung mit N. len- teularis Ol. Ebensowenig sei natürlich die agame Generation Andricus tricolor Htg. gefunden worden. Das Vorkommen der lenticularis- Gallen auf der Blattoberseite sei nach seinen neuesten Untersuchungen nicht so „abnorm“, wie es nach den Literatur-. angaben scheint. Das Verhältnis der Gallen auf Blattoberseite zu denen auf der Unterseite sei bei unseren Eichen etwa 1: 30—40 (vergl. S. B. Ges. Naturf. Fr. 1915 p. 394). Herr Wanach hat im Frühjahr unter dem Baum, welcher ihm im Herbst zahlreiche Linsengallen auf der Oberseite der Blätter lieferte, alle Gallen, die ihm nicht zweifellos solche von N. lenticularis zu sein schienen, aufgesammelt und zu Hause aus- schlüpfen lassen. Sie ergaben ausnahmslos N. lentieularis. Herr Schultz legt aus Nisch erhaltene Gallen von Cynips quercus tozae Bosc. vor, aus denen er aber nicht die Erzeuger, sondern die Chrysidide Zllampus auratus L. und Sphegiden der Gattung Diphlebus gezogen hat. Wie Herr Hedicke bemerkt, stellen diese Tiere nicht Schmarotzer oder Einmietler dar; nach- dem die Cynipide die Galle verlassen hatte, haben diea nderen Insekten die verlassene Höhlung zur Eiablage benutzt. Herr P. Schulze zeigt eine interessante Kätzchengalle an Salix glabra Scop. aus dem Botan. Garten in Dahlem. An einem weiblichen Fruchtstand sind im proximalen Teil die Frucht- knoten unverändert, gegen das distale Ende hin aber gehen sie allmählich in kleine Laubblätter über. Sehr wahrscheinlich liegt die „Wirrzopfgalle“ eines Zriophyes vor, vielleicht kommt als Erreger daneben auch Aphis amenticola Kalt. in Betracht, von der ähnliche Verbildungen verursacht werden sollen, doch wurden 356 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. keine Blattläuse beobachtet. Er gibt dann ferner ein Exemplar der zuerst von Houard aus Tunesien beschriebenen und ab- gebildeten Galle No. 6781 (Zooc. d’Europe etc. III p. 1364) herum, die er an einem starken £ Brombeerstrauch in Finkenkrug fand. Es & dürfte sich aber nicht um ein Zoozezidium, sondern um eine Pilzgalle handeln. f Herr Heyne zeigt darauf bemerkens- 94, werte Vertreter der Gattung Colias und N demonstriert den bei dieser Gattung nicht Fr, seltenen Dimorphismus der Weibchen an ev } zahlreichen Beispielen. my) Herrn Ulrich ist aus Berliner Ip Puppen ein gleichmäfsig grau schwarz ver- N y N ) dunkeltes Exemplar von Acronicta tridens Hb. ie ip geschlüpft. i ih 7 Herr P. Schulze macht endlich auf ID die Arbeit von v. Wanka (W. E. Z. 1916 8 p. 121) aufmerksam, wo über das Vor- 7 kommen der Carabiden Anthracus consputus j Duftschm. und Wimmeli Reitt. in Finken- krug berichtet wird; A. Wimmeli stellt nur eine Form von consputus dar. Sitzung vom 8. V. 16. — Herr von Chappuis hat bei Buch an einem Roggenfelde die bei Berlin nicht häufige / Lithostege griseata Schiff. sehr zahlreich ge- 7 fangen, darunter auch nicht selten die N) f. stoeecki Pillich mit 2 dunklen einander parallelen Querstreifen im Saumfelde. Im Lindholz im Havelländischen Luch fing er am Licht Oucullia chamomillae Schiff. und an Baumstämmen sitzend besonders grofse und dunkellila gefärbte Exemplare von Odontosia carmelita Esp. Herr Heyne zeigt bemerkenswerte Melolonthiden u.a. die früher als selten geltende Melolontha pectoralis Germ., die aber neuerdings häufiger aus Mähren in den Handel kommt, ferner asiatische Arten der Gattung Apatura. Herr P. Schulze wirft die Frage auf ,In welchem Stadium überwintert Pyrrhocoris apterus L.“ Er habe sie stets nur als Imago überwintern gefunden. Dagegen sagt Taschenberg (Was da kriecht und fliegt p. 568) von ihr: „So hätten wir hier den seltenen Fall, dafs ein Insekt zugleich in allen seinen Ständen den Winter übersteht,; denn vom Eistande ist es mir sehr wahr- » Sitzungsberichte. 357 scheinlich, von den verschiedenen Gröfsen des Insektes selbst aber gewils.“ Herr Schumacher hat ebenfalls die Art nur im voll- kommen ausgebildeten Zustande überwintern sehen, die Ablage und das Auftreten der ersten Larven sei aber sehr von der Temperatur des Frühjahres abhängig. Sitzung vom 15. V. 16. — Herr Hedicke hat bei Steglitz Gallen von Eriophyes dispar Nal. an Populus tremula L. ge- funden und damit die Art wieder für Brandenburg festgestellt. Es handelt sich um jene Gallenform, die in einer engen Rand- rollung der Blätter nach oben und Kräuselung der Blattfläche besteht. In einem Verzeichnis der märkischen Milbengallen (Z. f. w. Insektenbiol. 1915 p. 339) steht sie mit den alten Fund- angaben von Hieronimus unter No. 166 (ebenso wiebeiHouard 500 und Rofs 1297) nur als „Zriophyide“ bezeichnet. Er legt ferner einige Knospengallen von Eriophyes rudis calicophthirus Nal. an Detula verrucosa Ehrh. aus dem bot. Garten in Dahlem vor. Es sind Exemplare von ungewöhnlicher Gröfse (2 cm.) Letztere glaubte er zunächst darauf zurückführen zu können, dals sie von kräftigen, einzelstehenden Bäumen stammten, P. Schulze hat die Gallen aber in gleicher Grölse in diesem Jahr beim Forst- haus Finkenkrug an dicht stehenden Sträuchern gefunden, sodals diese Erklärung wohl nicht in Betracht kommt. An einem Photogramm zeigt er dann Zezidien derselben Art, bei denen der Trieb durch die Galle hindurch gewachsen ist. Dieser weist ganz normale Beblätterung auf, im Gegensatz zu der so ähnlichen Galle von Eriophyes avellanae Nal. an Haselnufs, wo Durchwachsungen immer zerschlissene Blätter haben. Vortr. kommt dann auf das diesjährige Massenauftreten von Biorrhiza pallida Oliv. zu sprechen, unter deren Last sich z. B. jüngere Stämme auf der Pfaueninsel förmlich bogen. Im Jahre 1911 -war eine ähnliche Häufigkeit zu konstatieren, während sonst dieGallenurvereinzelt gefunden werde Herr Hedicke spricht die Vermutung aus, dafs möglicherweise die Generationsdauer der Art, über die man bisher nichts genaueres wisse, 5jährig sei. Ausfall der einen Generation und Überliegen sei bei mehreren Arten bekannt. Andrieus fecundator Htg. schlüpft bisweilen erst nach 6—7 Jahren, Cynips Kollari Htg. habe bei ihm 5 Jahre zur Entwicklung gebraucht. Herr Ulrich hat Dytiscus lapponicus Gyll. in Finken- krug gefangen, es ist dies wohl der erste sichere Fund in Brandenburg. Herr Wendeler berichtet über das zahlreiche Auftreten von Bledius tricornis Herbst auf einem Laubengelände bei Pankow. 358 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Herr F. Schumacher macht in Anschlufs an die Vorlage des Herrn Wendeler Mitteilung über die Verbreitung von Bledius tricornis Herbst in Brandenburg. Darnach lebt die Art an den Salzstellen Brandenburgs häufig auf etwas feuchtem Sand- boden und an Uferrändern salzhaltiger Gewässer bei Tage in kleinen selbstgegrabenen Löchern [z. B. an der Salzstelle bei Zeestow,NauenerWeinberg, Selbelang Salzbrunn] und kann [nebst andern Bledien] leicht durch „Treten“ er- halten werden. In neuerer Zeit ist das Tier immer häufiger geworden und auch aufserhalb der eigentlichen Salzstellen ver- schiedentlich gefangen worden. Sch. glaubt den Grund dafür in der Zunahme der Verwendung der Kalisalze als künstlicher Dünger zu erblicken. Wahnschaffe berichtet 1883 [Verz. Käfer zw. Helmstedt u. Magdeburg. Neuhaldensleben 1883 8. 132]: „Einmal mehrfach auf einer mit Seifensiederabfall gedüngten Wiese am zoologischen Garten bei Berlin gefangen.“ Auch die Bemerkung des Herrn Wendeler bestätigt die ausgesprochene Vermutung. Der betr. Garten wurde laut Nachfrage stark mit Kalisalz gedüngt. Während die schon an und für sich ärmliche Salzfauna in Ver- bindung mit der Salzflora durch Trockenlegung und Urbarmachung ständig zurückgeht, zeigt Bledius tricornis ein gegenteiliges Ver- halten: das Tier hat sich andern Lebensbedingungen anpassen können, und ist aus der Reihe der Halobien [echte Salztiere] aus- geschieden und halophil [salzliebend] geworden. Darauf spricht Herr Heyne ausführlich über Etikettierung, Fundortsbezeichnungen usw. und im Anschlufs daran die Herren Heinrich und Belling über denselben Gegenstand. Herr P. Schulze berichtet aus einem Brief des Herrn Hering über das Vorkommen von Phragmatobia fuliginosa borealis Stgr. und Lythria purpuraria L. f. abstinentaria Fuchs bei Dünaburg, die dort die vorherrschende Form zu sein scheint. Sitzung vom 22. V. 16. — Beim Herumgeben der neu ein- gegangenen Literatur macht P. Schulze auf eine Arbeit von Tullgren —- Rosenstritan (Typhlocyba rosae L.) och en ny Äggparasit pä densamme. Meddelande No. 132 frän Centralanst. för försöksväsendet pa jordbruksonerödet. Entom. Avdeln. No. 24, Stock- holm 1916 — aufmerksam, in der eine neue Mymaride Anagrus Barthei als Eiparasit der Rosenzikake (Typhlocyba rosae L.) be- schrieben wird. Ferner lenkt er die Aufmerksamkeit auf zwei faunistische Beiträge Rebels im Rovortani Lapok 1915, wo u. a. als neu beschrieben werden: Pararge Maera L. f. tetrops n. f. „Die Vorderflügel besitzen aufser dem doppelt weilsgekernten Apikal- Sitzungsberichte. 359 auge auch noch ein einfaches Auge in Zelle 3 und ein kleineres, weils gekerntes Additionalauge in Zelle 6. Alle Augenflecke der Vorderflügel hängen zusammen. Auf den Hinterflügeln liegt je ein grofses weilsgekerntes Auge in Zelle 2 und 3. (p. 182.) Acidalia strigaria Hb. f. nigerrima n. f. Fühler, Scheitel, Halskragen, Schulterdecken, Hinterbeine und Fransen aller Flügel gelbgrau, alle anderen Körperteile wie alle Flügel tiefschwarz. Letztere mit oberseits stark vergröfserten, schwarzen Mittelpunkten und deutlicher, feiner, geschlossener Saumlinie. Der schwarze Hinter- leib mit weilslichen Segmenträndern und gelbgrauer Spitze. Unter- seite der Vorderflügel tiefschwarz, jene der Hinterflügel zum Teil mit weilsgrauer Aufhellung. Die Fransen unterseits normalerweise gelbgrau mit schwärzlichen Flecken auf den Aderenden.“ (p. 182 bis 183.) Timandra amata L. £. latistriga n. f. der in die Flügel- spitze ziehende lackrote Schrägstreifen der Vorderflügel ist stark verbreitert und tritt nach innen zwischen den Adern zackig hervor. Auch auf den Hinterflügeln ist die Verlängerung des Streifens noch breiter, so dafs hier fast der Eindruck einer wellig begrenzten Mittelbinde entsteht. Die feine graue äulsere Querlinie normaler Stücke fehlt hier auf Vorder- und Hinterflügel vollständig (p. 183). P. Schulze zeigt dann einige von ihm meist im Mai gefangene Insekten u. a. Rhinocoris annulatus L. (8. 5. Spandau), auf- fallend frühes Fangdatum für die Art. Harpium inquisitor L. Haploenemia nebulosa F. und Clytus mysticus L. (Finkenkrug), Ischnomera coerulea L. (Oedem.) (Garten der tierärztlichen Hochschule flilegend gegen 2 Uhr am 28. 4) In Finkenkrug trat an Chausseeahornbäumen, die von Blattläusen sehr stark befallen waren, Ooecinella distinecta Falderm. zahlreich auf, immer in Begleitung von Formica rufa L. und cinerca Mayr (vergl. auch Wasmann Zeitsch. f. wiss. Insektenbiol. 101, 1912 p. 112), etwa die Hälfte der Exemplare gehörten zu f. Sedakovi Muls. Am häufigsten war dort Adalia bipunctata L., bei der eine ganz auffallende Tendenz zur Bildung der f. unifasciata F. festzustellen war, neben zahlreichen Übergängen wurden auch einige ausgeprägte Exemplare gefangen, aulserdem waren vereinzelt festzustellen f. bioculata Say mit fast verschwindenden schwarzen Mittelpunkten und f. inaequalis Weise, sehr häufig waren natürlich auch f. VJ-pustulata L. und f. ZV-maculata Scop., während die Hauptform etwas dagegen zurücktrat, unter ihr fanden sich eine Anzahl Stücke mit hakenförmigen Mittelflecken. Herr Wanach hat im vorigen Herbst auf Brachland an niederen Ständen Coccinella distineta in ziemlicher Anzahl bei Schenkendorf gefangen, und zwar in Begleitung von Jormica cinerea Mayr. Herr Heinrich zeigte zu der heute zur Verhandlung stehenden Vanessa-Gruppe einige seltenere Formen aus seiner Sammlung vor, 360 Dana Ent. Teiksche. 1916. nämlich von V. polychloros L. die cassubiensis Hch. (beschrieben vom Vorzeigenden in seinem Aufsatze „Pommersche Grofsschmetterlinge“ Berliner Entomol. Zeitschr. Bd. 55, 8. 104 ff., Jahrg. 1910), gef. 3. Mai 1895 bei Stolp i. Pom., deren Kennzeichen ein etwa 1 mm breiter, 5 mm langer schwarzbrauner Querbalken am Innenrande der Vfl. ©. S. bildet, der sich unterhalb der beiden grofsen Innen- randsflecke von der Mitte des einen bis zur Mitte des anderen erstreckt (Abbildung s. l. c.). Ein nach der gleichen Richtung aber in anderer Weise aberrierendes Stück von polychloros stammt ebenfalls aus Pommern (Cöslin). Es hat statt der 2 über- einanderstehenden Discalflecke deren 3. Die überzählige steht zwischen den beiden grofsen Innenrandsflecke in derselben Zelle. Vortragender schlägt für die nicht gerade seltenen Formen mit vermehrten Punkten den Namen f. pluripuncta vor. Ferner wurden vorgezeigt von Vanessa urticae L. ein der f. herrmanni Herm. nahe- stehendes Stück, gef. am 1. Juni 1911 in Vichy in Frankreich von lehmgelber statt rotgelber Grundfarbe (Berge-Rebel 9. Aufl., S. 21). Weiter wurde vorgelegt ein im übrigen normales Stück von urticae, dem die beiden Diskalflecke völlig fehlen. Es steht der f. ichnusoides Selys nahe, hat aber mit ihr nur das Fehlen der beiden Fiecke gemeinsam, während die übrigen Merkmale, insbesondere das Zusammenfliefsen der beiden äußeren Costalflecke fehlen. Das Stück stammt aus Lugano und ist aus einer in be- trächtlicher Höhe auf den benachbarten Alpen gefundenen Raupe erzogen. Nach Angabe des Gewährsmannes sollen alle von dieser Stelle stammenden urticae-Raupen Falter ohne die beiden Punkte ergeben. Ein weiteres vorgezeigtes Stück von Polygoma c-album L. f. J-album Esp. wurde vom Vortr. am 24. VI. 1906 in Finkenkrug gefangen. Im selben Jahre wurde ein zweites Stück dieser als Freilandform seltenen Aberratien von einem Berliner Sammler gleichfalls in Finkenkrug erbeutet. Endlich legt Herr Heinrich ein am 21. V. 1916 in Finkenkrug (Luchweg) erbeutetes albi- notisches 5’ von Boarmia ceinctaria Schiff. vor, bei dem die Zeichnung in schwach rotgelber Farbe erhalten, auch der weilse Gürtel an der Grenze von Thorax und Hinterleib deutlich aus- gebildet, die Grundfarbe der Flügel aber trüb gelbgrau und ohne alle Sprenkelung ist. Die Form möge zu Ehren unseres durch wertvolle Untersuchungen und Arbeiten um die Entomologie ver- dienten Schriftführers Herrn Dr. P.Schulze,f. Schulzei Hch.n. f, heifsen. Sitzung vom 29. V. 16. — Herr Ohaus sprach über den Juni- käfer, Rhizotropus (Amphimallon) solstitialis L. Der Käfer Sitzungsberichte. 361 hat, wie der Maikäfer, besondere Flugjahre und war z. B. bei Berlin 1913 ungemein häufig. Überall auf lehmigem (nicht lockerem) Sand mit dürftigem, kurzem Graswuchs erschien er sogleich nach (nicht vor) Sonnenuntergang und schwärmte um alle Bäume, die in der Nähe der Grasplätze standen. Beim Herauskriechen aus der Erde klettert er an einem Grashalm in die Höhe und fliegt von da nach einem benachbarten Baum; so schwärmten die Käfer beim botanischen Garten sowohl um die 3—-4 m hohen Ahorn- bäume wie um die 12—15 m hohen Eichen. Beide Geschlechter fliegen nach den Bäumen und dorten findet auch die Paarung statt. Der Paarungstrieb ist ein so starker, dals in fester Copula befindliche 22? zuweilen noch von einem oder mehreren Jg’ be- lästigt werden. Das ist wohl auch der Grund, weswegen Paare in Copula häufig von den Zweigen herunterfallen ; diese suchen dann im Gras oder am Fufs der Bäume ein Versteck. Das Schwärmen nach und um die Bäume scheint nur den Zweck zu haben, dorten das andere Geschlecht zu treffen, denn der Vortragende konnte niemals beobachten, dafs die Käfer die Blätter der Bäume, die sie besuchten, auch befressen hätten ; er besah sie an Eichen, Kastanien, Ulmen, amerikan. Zuckerahorn, Linden, Robinien, Pappeln und Kiefern. Auch im Zuchtkasten nahmen die Käfer keinerlei Futter und salsen auch hier den ganzen Tag über in der Erde, die sie auch im Freien mit Einbruch der Dunkelheit aufsuchen. Es ist jedoch möglich, dafs sie hier gelegentlich feine Pflanzenwurzeln (vielleicht mit der sie umgebenden Erde) fressen, denn in den Darmabgängen fand der Verf. feine Lehmkörnchen. Die ersten Stücke, zumeist Z o7, fand der Vortr. bei Berlin am 15. VI, die letzten, nur 2%, am 27. VII. Das 2 legt seine Eier in trocknem lehmigen Sandboden ab; im Zuchtkasten, der nur 15 cm tief war, wurden alle Eier auf dem Boden des Kastens abgelegt und gingen fast alle, wohl wegen zu reichlicher Feuchtig- keit, zugrunde; die erwachsenen Larven findet man häufig in geringerer Tiefe. Es scheint, dafs der Käfer in Süddeutschland nicht früher fliegt als hier, denn der Vortr. fand bei Mainz und im Taunus (Hallgarten und bei Hofheim) noch am 20. und 25. VII frisch ausgeschlüpfte 0’, ebenso Herr Pape kei Kissingen am 20. VII. Im Gegensatz zu den Beobachtungen des Vortr. heilst es im neuen Calwer-Schaufulsp. 1314: „Die Imago befrifst die obere Hälfte der vorjährigen Nadeln der Kiefer und den Johannistrieb der Laubbäume.“ Herr Wanach hat die Käfer bei Potsdam gegen Mittag zwischen 11—1 Uhr von jungen Eichen geschüttelt, ebenso hat sie Herr Heinrich am Rhein am Tage auf Gesträuch sitzend gefunden; sie scheinen also nicht in Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916. Heft III. 24 362 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. allen Fällen des Nachts in die Erde zu gehen. Herr Hoefig sah sie auf dem Tempelhofer Felde in grofsen Mengen fliegen und auf der Erde in Copula. In Ermanglung von Bäumen, auf die sie zufliegen konnten, belästigten sie die dort sich aufhaltenden Menschen. Herr v. Chappuis berichtet über einen Köder- und Leucht- abend im Grols - Behnitzer- Wald nördl. Wustermark. Während eines heftigen Gewitters war am Licht ein aufserordentlich starker Anflug, u. a. wurden erbeutet 2 0’ von Hoplitis milhauseri F. eine Anzahl Exemplare der Nominatform von Drymonia trimacula Esp., zahlreiche Notodonta trepida Esp., Dasychira pudibunda L. und f. concolor Stgr., Furymene dolobraria L., Erastria deceptoria Sce., Bupalus piniarius Z. Der Köderfang dagegen war gleich Null. Herr Heinrich hat am selben Tage in Finkenkrug ebenfalls mit völlig negativem Ergebnis geködert. Herr v. Chappuis teilt dann über das Vorkommen von Hydrilla palustris Hb. bei Berlin folgendes mit: In den letzten Tagen des Mai kamen die Tiere um Mitternacht zahlreich an die elektrischen Lampen eines Kaftees inCharlottenburg, und zwar in beiden Geschlechtern, die 0’ 0’ häufig, aber auch vereinzelte 22. Unter den 0’ 0’ fand sich nicht selten die f. lutescens Farr. 1914 wurde ein fast ganz schwärzlich verdunkeltes 2 der f. fusca Farr. er- beutet. Geradezu häufig waren die 9’ o' bei Berge in Havelland. Bartel-Herz (Handb. der Grofsschm. Berl. Geb. 1902 p. 35) geben über die Art an: „Ende Juli 1 Exemp. bei Nieder- Schönweide“!! Petersdorff (Berl. Ent. Zeitschr. 53 p. 297 1908) fing 1 0’ am 7. VI. 1905 bei Gatow. Sitzung vom 5. VI. 16. — Herr F. Schumacher spricht über Dipteren als Parasiten von Rhizotrogus solstitialis. Unter den von Herrn Dr. Ohaus vorgelegten Exemplaren befand sich eins aus der Dubrow [Mark], welches mit 7 weilslichen Insekteneiern besetzt war. 6 sind an den Vorderrücken geklebt, während eins auf der Oberseite des Kopfes sitzt. Sch. hält sie auf Grund analoger bei Heteropteren häufig vorkommender Fälle für Eier einer parasitisch lebenden Fliege, deren Artzugehörigkeit natürlich ohne Zucht nicht feststellbar ist. Die Tatsache aber, dafs auch der Käfer von Schmarotzerfliegen heimgesucht wird, verdient immerhin Beachtung. Bemerkenswert ist auch die grofse Zahl (7) der abgelegten Eier. Aus den Larven und Puppen des Rhizotrogus solstitialis sind bisher 4 Dipterenarten als Parasiten be- kannt geworden: Hermoneura obscura Meig. |Nemestrinide], Dillaea pectinata Meig. [-Phorostoma latum Egg., Tachinide], Dexia rustica F. und Microphthalma disjuncta Wied. Über Hermoneura liegen eingehende Studien von Handlirsch [Wien. Ent. Ztg. I. 1882 S. 224 u. Sitzungsberichte. 363 II. 1883 S. 11; Taf. 1] und Brauer [Wien. Ent. Ztg. II. 1883 S. 25; Sitzber. Akad. Wiss. Wien 88. 1883, S. 865; Taf. 1—2; Denkschr. Akad. Wiss. Wien 47. 1883] vor. Über Bülaea schrieb Brauer [s. d. 2 letzten zit. Arb.], über Dexia Bauer [l. c.], ferner Boas [Ent. Medd. IV. 1893. S.130; Taf 1.|und Tarnani [Tryd. Bur. Ent. II. 12. 1901] und über MicrophthalmaRomanowski [Bull. Bur. Rens. agr. II. 1911. S. 1584; Ref. v. Reh in Sorauers Handb. d. Pflanzenkrankh. 1913. S. 581]. Eine Zusammenstellung aller Parasiten von Melolontha, Rhizotrogus und verwandter Käfer hat Tarnani gegeben [Horae Soc. Ent. Ross. 34. 1900. S. XLIV]. Auf die z. T. umfangreichen Arbeiten muls hier ver- wiesen werden. Erwähnt soll nur noch werden, dafs bei allen 4 Fliegen die Eier aufserhalb der Erde abgelegt werden und dals die Larven in die Erde gehen und selbständig ihre Opfer auf- suchen, während der von Dr. Ohaus gefundene Käfer bereits die Fliegeneier trug. Offenbar rühren. die letzteren von einer andern Fliege als die genannten her. Romanowski hat eine biologische Bekämpfung des Junikäfers vorgeschlagen. In Südrulsland schädigt die Käferlarve stark die Reben. Durch Zwischenpflanzen von Um- belliferen, an die sie die Eier legt, wird die Fliege angelockt [Microphthalma]. Die Käferlarven werden dadurch zusammengezogen, dafs man 10—15 cm tiefe Gräben mit Holz- und Zweigstückchen auslesgt und mit feuchtem Sand bedeckt. Die ausgeschlüpften Fliegenlarven lassen sich fallen, dringen in die Erde und zerstören die Engerlinge. — Sch. zeigt noch einige Wanzen | Dolycoris baccarum L., Carpocoris purpureipennis Geer, Ü. fuscispinus Boh., Chlorochroa pinicola Mls., Peribalus vernalis WI#., Piezodorus alliaceus Germ., Brachypelta atterima Forst., Flasmostethus griseus L.|)| vor, welche Eier von Schmarotzerfliegen tragen. Herr P. Schulze weist in Anschluls an die Ausführungen des Herrn Dr. Ohaus auf die Angaben in der alten Naturgeschichte von Reichenbach (Il. p. 246, Jahr?) hin, wo es über Rhizo- trogus solstitialis folgendermalsen heifst: „Die Larve ist halb so grols als die der Maikäfer, übrigens aber ihr sehr gleichend. Sie tut aber weit weniger Schaden, indem sie in der Regel nur Pappeln und Weiden angreift, und nur hier und da will man sie an Gras- wurzeln bemerkt haben. Mehr Schaden richtet der Käfer an, indem er die Blätter der Bäume abfrifst. Ja! da er einen Monat später als der gemeine Maikäfer kommt, so frifst er nicht selten den neuen Trieb derjenigen Bäume, die schon entlaubt waren, wiederum ab, so dafs nun erst dieselben völlig entkräftet werden.“ Herr Bollow legt Kätzchengallen von Rhabdophoga heterobia Loew an Salix fragilis aus Saatwinkel vor. 24* 364 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Aus der entomologischen Welt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen. Von H. Soldanski. Todesfälle. Wiederum mufs an die Spitze dieses Abschnitts die Nachricht von dem Tode eines Mannes gestellt werden, der sich in hervor- ragender Weise um die Entomologie verdient gemacht hat, dessen Hinscheiden aber auch noch andere Zweige der organischen Natur- wissenschaften schmerzlich betrifft: am 5. Juli ist zu Halle a. S. Professor Dr. h.c. Diederich H.R. von Schlechtendal, gleich bedeutend als Zoologe wie als Botaniker und Paläontologe, im hohen Alter von 82 Jahren gestorben. Auf entomologischem Gebiet hat Schlechtendal besonders die Gallenforschung durch ausgezeichnete Arbeiten gefördert. Sein in den Jahren 1890/91 erschienenes Hauptwerk trägt den Titel: „Die Gallbildungen (Zoocecidien) der deutschen Gefäfspflanzen. Eine Anleitung zur Bestimmung derselben.“ Ferner bearbeitete er für die von Rübsaamen herausgegebenen „Zoocecidien, durch Tiere erzeugte Pflanzengallen Deutschlands und ihre Bewohner“ die „Eriophyido- cecidien, die durch Gallmilben verursachten Pflanzengallen“ (Zoo- logica Bd. 24, Lfg. 2, Stuttgart 1916). Zusammen mit Wünsche veröffentlichte er 1879 ein Buch: „Die Insekten“. Zahlreiche weitere Arbeiten Schlechtendals cecidologischen und allgemein- entomologischen Inhalts sind in verschiedenen Zeitschriften er- schienen. Wie erst jetzt bekannt wird, ist bereits zu Anfang des Jahres in München der Lepidopterologe Dr. Max Bastelberger ge- storben. Bastelberger, der auch eine Zeit lang der „Deutschen Entomologischen Gesellschaft“ als Mitglied angehört hat, war ein sehr guter Kenner der Geometriden. Ursprünglich Arzt, gab er in vorgerückten Jahren seinen Beruf auf, um sich ganz der Lepido- pterologie zu widmen. Er beschrieb in verschiedenen Zeitschriften viele neue Arten von Geometriden ; seinen Veröffentlichungen gab er meist die Überschrift: „Neue Geometriden aus meiner Samm- lung“. Auch die „Berliner Entomologische Zeitschrift“ (1907) und die „Deutsche Entomologische Zeitschrift“ (1908 und 1909) haben Arbeiten von Bastelberger gebracht. In London ist am 11. März Geoffrey Meade-Waldo, Kustos an der entomologischen Abteilung des British - Museums, gestorben. Meade- Waldo war ein bekannter Hymenopterologe. In den letzten Jahren hat er sich besonders mit Vespiden be- schäftigt und darüber, aber auch über Apiden, Arbeiten in eng- Aus der entomologischen Welt. 365 lischen Zeitschriften veröffentlicht. — In Wilhelm Sörensen, der Ende Juni in Kopenhagen im Alter von 68 Jahren verschieden ist, hat Dänemark einen seiner bedeutendsten Zoologen verloren. Die Lebensarbeit Sörensens galt den Arachnoidea oder Spinnen- tieren, deren Kenntnis er durch mustergültige Arbeiten aufser- ordentlich erweitert hat. In Deutschland hat leider auch die angewandte Zoologie einen sehr empfindlichen Verlust zu beklagen: am 7. Juli starb zu München ganz unerwartet Professor Dr. Bruno Hofer im Alter von erst 54 Jahren. Hofer, der Entdecker des Krebspest- bazillus, war Vorsteher der Kgl. Bayerischen Versuchsanstalt für Fischerei und zugleich Professor der Zoologie an der Tierärztlichen Fakultät der Universität München; er gehörte auch dem Reichs- gesundheitsamt an. Berühmt geworden sind seine Bodensee- forschungen über Fischzucht. Seine wissenschaftliche Tätigkeit betraf alle fischerei-biologischen Gebiete. Das bayerische Fischerei- gesetz, das von Fachleuten vielfach als vorbildlich bezeichnet wird, ist zum grolsen Teil seiner Mitarbeit zu danken. | Nicht unerwähnt darf endlich an dieser Stelle der Tod von Elias Metschnikow bleiben, dem berühmten Bakteriologen, der 1908 zusammen mit Ehrlich den Nobelpreis erhielt. Metschnikow, der am 15. Juli in Paris im 71. Lebensjahre gestorben ist, hatte sich ursprünglich der Zoologie gewidmet, der er umfassende Forschungen über die niedere Tierwelt und zur vergleichenden Embryologie der niedern Tierwelt lieferte. Er hat seine Studien in Charkow und an den deutschen Universitäten Gielsen, Göttingen und München gemacht und war von 1867 bis 1882 Dozent der Zoologie in Odessa. Nach der Begründung der modernen Bakterienkunde durch Robert Koch und Louis Pasteur wandte er sich diesem Wissenszweig zu. Hervor- zuheben ist, dafs Metschnikow während des gegenwärtigen Krieges sich an den Schimpfereien seiner Landsleute — er war Franzose geworden — niemals beteiligt hat. Hochschulnachrichten. An der Universität Jena ist der Privatdozent der Zoologie Dr. Julius Schaxel zum aulfserordentlichen Professor ernannt worden. Von seinen Schriften seien „Die Leistungen der Zelle bei der Entwicklung der Metazoen“ (1915) und „Der Mechanismus der Vererbung“ hier erwähnt. — An der Universität Frankfurt a. M. habilitierten sich das Mitglied des Georg-Speyerhauses Dr. Richard Gonder und der Biologe am hygienischen Institut Liz. theol. Dr. phil. Ernst Teichmann als Privatdozenten für medizinische Zoologie. — Professor Dr. Zarnik, der Direktor des Zoologischen 366 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. Instituts der Universität Stambul (Sultan Bayazid, Dar-ul-funun), bittet in einem Rundschreiben um Überlassung von Sonderabdrucken wissenschaftlicher Veröffentlichungen zur Schaffung einer Bibliothek an seinem Institut. Auch ältere Lehrbücher sind sehr erwünscht und werden zweckmäfsig an die deutsch-türkische Vereinigung in Berlin mit dem Bemerken: „Für Professor Zarnik in Konstantinopel“ gesandt. — Der bekannte Margarinegroflshändler Otto Mönsted, der anfangs September in Kopenhagen gestorben ist, soll, wie die Blätter melden, den gröfsten Teil seines über 15 Millionen Kronen betragenden Vermögens zur Begründung einer zweiten dänischen Universität in Aarhus testamentarisch vermacht haben. Verschiedenes. “Über Leuchtfähigkeit von Aretia caja L., dem braunen Bären, berichtet I. Isaak im „Biologischen Centralblatt* (XXXVI, Nr. 5). Die zwei ersten Brustringe dieses Schmetterlings sind bekanntlich von einem Kragen aus braunen Haaren bedeckt, die dem Prothorax entspriefsen und dem Körper anliegen. Beim ruhenden Tier haben Kopf-, Brust- und Bauchabschnitt eine einzige Längsachse, bei leiser Berührung aber kommt der Kragen durch Zurückziehen von Kopf und Prothorax gegen den Bauch hin in eine vertikale Stellung zum PBrustabschnitt, und es wird dadurch eine vordem nicht sichtbare „Brille“ blofsgelegt. Sie besteht aus zwei gleichen, symmetrisch angeordneten Teilen; jeder davon trägt inmitten einer Rosette aus roten Haaren einen kleinen, schwarzen, kreis- runden Fleck — die Ausmündungsstelle einer Drüse. Bei stärkerer Reizung, z. B. einen Stofs auf den Kopf des Tieres, scheiden die Drüsen ein Sekret aus, das nach I. Isaak leuchtet, und zwar mit grünlichem Licht. Das Leuchten dauert, wie der genannte Autor angibt, wohl zehn Sekunden; dann wird das Sekret wieder eingesogen. Das Tier verharrt indessen noch einige Zeit, bis über eine Minute, in der geschilderten Trutzstellung. Das lichterzeugende Sekret kann man auch ohne aktive Tätigkeit des Tieres austreten lassen; man braucht nur den Falter in die Trutzstellung zu bringen und daraufhin einen starken Druck auf den Kopf auszuüben. Es tritt dann aus beiden Drüsen ein Tropfen des bei Tageslicht hell- gelb gefärbten Sekretes aus. Das Phänomen des Leuchtens hat I. Isaak bei vielen Individuen und nach Belieben wiederholt hervorrufen können; auch konnte er es gleich gut bei beiden Geschlechtern beobachten. Zu diesen Ausführungen sei zunächst bemerkt, dafs die Trutzstellung von Arctia caja L. seit langem bekannt ist, ebenso die Ausscheidung der Flüssigkeit, die schon 1778 De Geer in seinen „Abhandlungen zur Geschichte der In- sekten“ beschreibt. Eine Zusammenstellung der Literatur gibt Aus der entomologischen Welt. 367 Paul Schulze in seiner Arbeit: „Über Versondrüsen bei Lepi- dopteren“ (Zool. Anz. Bd. XXXIX, Nr. 13/14 v. 30. 4. 12). Als auffallend hebt er dabei hervor, dafs sich über die Herkunft der Flüssigkeit, ihre Konsistenz, Farbe, Geruch usw. die wider- sprechendsten Angaben finden. Bald wird die Flüssigkeit wasser- klar, bald ölig, bald weifslich, bald gelb genannt. Isaak be- zeichnet, wie erwähnt, die Farbe des Sekretes bei Tageslicht als hellgelb. In einer weiteren, in Band LVIII (1913) der „Berliner Entomologischen Zeitschrift“ veröffentlichten Mitteilung: „Die Flüssigkeitsabsonderung am Halskragen von Arctia caja L.“ kommt P. Schulze auf die merkwürdigen Widersprüche zurück und erzählt von einem frisch geschlüpften ?, dafs der auf eine Be- rührung hin ausgeschiedene Tropfen auf der einen Seite glashell, auf der anderen hingegen etwas trüb gelb war. Erst nach mehr- maligem Abwischen und Drücken sei die Flüssigkeit auf beiden. Seiten gelb geworden. Merkwürdig ist, dafs weder Paul Schulze noch die anderen Autoren über das Leuchten des Sekretes be- richten; sie haben unzweifelhaft bei ihren Versuchen eine der- artige Wahrnehmung nicht gemacht. Auch dem Referenten ist es bei Experimenten, die er, veranlalst durch die Isaakschen Aus- führungen, mit Arctia_caja anstellte, in keinem Fall gelungen, den Falter zum Leuchten zu bringen; den gleichen Mifserfolg haben nach ihren mündlichen Mitteilungen auch andere Beobachter ge- habt. Das Sekret täuscht ein Leuchten vor, wenn sich Licht darin widerspiegelt; ein selbständiges Licht wurde nicht erzeugt. Da andererseits I. Isaak seine Angaben mit grolser Bestimmtheit macht und besonders hervorhebt, dafs er das Leuchten auch im dunklen Raum wahrgenommen habe, so erscheint es nicht angängig, die Richtigkeit seiner Beobachtungen ohne weiteres anzuzweifeln. Es ist ja immerhin denkbar, dafs die Erscheinung nur unter be- sonderen, noch unbekannten Bedingungen zustande kommt. Jeden- falls ist das ganze Problem, dafs Arctia caja schon durch die eigenartige Flüssigkeitsabsonderung bietet, interessant genug, um weiter verfolgt zu werden. Wie französische Zeitungen aus Toulouse melden, ist in den Weinbergen des südlichen Frankreichs, besonders in der Provinz Languedoc, Sparganothis pilleriana Schiff. (Pyralis vitana Adouin) aufserordentlich zahlreich aufgetreten. Die Vermehrung des Insekts hat einen beunruhigenden Umfang angenommen und, da im ganzen französischen Weingebiet wegen des Fehlens von Arbeitskräften die Pflege der Reben vernachlässigt werden muls, haben namentlich alle weniger widerstandsfähigen Weinstöcke schweren Schaden gelitten. Die Raupe von Sparganothis pilleriana, die als Springwurm allgemein bekannt ist, verzehrt die Blätter 368. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. und in vereinzelten Fällen auch die Blüten der Rebe. Wo sie massenhaft auftritt, werden die Stöcke von ihr völlig entlaubt, aber auch dort, wo sie minder zahlreich ist, leidet die Entwicklung der Beeren. Man bekämpft den Schädling durch Zerdrücken der Eigelege, durch Vernichtung der zusammengesponnenen Blätter, in welchen die Raupen leben, und durch Einsammeln der Puppen. Von Interesse ist eine von Gescher empfohlene Bekämpfung auf biologischer Grundlage, über die Rübsaamen in seinem Buch: „Die wichtigsten deutschen Reben-Schädlinge und Reben-Nützlinge“ folgendes berichtet: Statt die Puppen sofort zu vernichten, legt man sie in Kästchen und wartet ihre Entwicklung ab. „Aus einem grolsen Teile der eingesammelten Puppen entwickeln sich keine Schmetterlinge, sondern Wespen, die in den Raupen schmarotzt haben. Versieht man das Pappkästchen, in welchem man die Puppen aufbewahrt, oben mit einer Anzahl kleiner Löcher, die grols genug sind, um die schlanken Wespen durchzulassen, und stülpt ein Wasserglas über diese Löcher, so werden die Wespen von dem durch diese Öffnungen in den dunklen Kasten fallenden Licht angezogen. Sie kriechen durch die Löcher in das Glas, während die dickeren Motten zurückbleiben müssen. Schiebt man nun ein Stück Papier unter die Glasöffnung und bindet dasselbe am Glase fest, so kann man die nützlichen Wespen wieder in den Weinberg tragen. Da zuweilen 30 bis 80 Prozent der eingesammelten Puppen mit nützlichen Parasiten besetzt sind, so kann die so- fortige Vernichtung aller Springwurmpuppen in der Tat nicht empfohlen werden.“ In Frankreich und an .der Mosel in Deutsch- land hat man, wie Rübsaamen ferner erwähnt, auch versucht, ‘ den Schädling im Winter zu bekämpfen, und zwar in der Weise, dafs man über den Stock, unter dessen Borke die kleinen Räupchen überwintern, eine Zinkglocke stülpt, unter welcher man Schwefel verbrennt. Nach zehn Minuten sind die Räupchen abgestorben, ohne dafs der Stock Schaden genommen hat. In Frankreich sind die Stöcke im Winter auch erfolgreich mit heilsem Wasser be- handelt worden. Die ersten Proturen sind nun auch in der Mark Branden- burg gefunden worden, und zwar von Dr. Anton Krausse auf den Leuenberger Wiesen bei Eberswalde. Wie Krausse im „Archiv für Naturgeschichte* (81. Jahrg., Abt. A, H. 9) mitteilt, handelt es sich dabei nach der Bestimmung von Prell um eine Fosentomon- und eine Acerentulus-Art. \ j | ä | ) } | Bi sl Mn z | Eu | De 1 2 | un! | = FR =) e | * vg ei x | | Par Rezensionen und Referate. 369 Rezensionen und Referate. An dieser Stelle finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, die der Schriftleitung zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bücherei der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Brehms Tierleben. Allgem. Kunde des Tierreichs. Vierte, vollständig neubearbeitete Auflage, herausgegeben von Prof. Dr. Otto zur Strafsen. Vielfüfsler, Insekten und Spinnenkerfe von R. Heymons unter Mitarbeit von Helene Heymons. Mit 367 Abb. im Text, 20 farbigen und 15 schwarzen Tafeln, 7 Doppeltafeln und 4 einseitigen Tafeln nach Photographien und einer Kartenbeilage. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut, 1915. Nur der Fachmann kann sich eine klare Vorstellung davon machen, welch eine Unsumme mühevoller und hingebender Arbeit in diesem Bande geleistet worden ist, der auf seinen 716 Seiten . nicht nur die Insekten, sondern auch die Vielfüfsler (Myriopoden) und Spinnentiere behandelt. Man hätte nur gewünscht, dafs nicht ein Band, sondern mindestens d r ei Bände für die ungeheure Mannig- faltigkeit des zu behandelnden Stoffes in den Brehm eingestellt worden wären. So konnte naturgemäfs vieles, worüber man gerne Aus- führlicheres gehört hätte, nur kurz erwähnt werden und dies um so mehr, als der Verlag eine Erwähnung möglichst aller Familien wünschte, ganz gleich ob sie von allgemeinerem Interesse waren oder nicht. Man bedauert dies um so lebhafter als wir in Heymons einen der besten Kenner des Insektenlebens haben, der aus der Fülle seiner Beobachtungen und Erfahrungen schöpft und nicht nur auf die Entnahme von Literaturangaben angewiesen ist. Das System ist ganz modern und trägt dem neuesten Stande der Wissenschaft Rechenschaft. (Nur einige Verdeutschungen scheinen uns nicht gerade gelungen zu sein: Ausdrücke wie Saft- fülsler, Saftkugler, Zweilungler bürgern sich hoffentlich nicht ein, die Übersetzung Vielfresser für Polyphagen könnte auch leicht milsverstanden werden.) Das Gebotene ist aber so reichlich und für die Allgemeinheit durchaus ausreichend, um einen klaren Über- blick über die Lebensumstände der behandelten Tiergruppe zu geben, auch recht dazu angetan, der Insektenkunde und hoffentlich auch der so arg vernachlässigten Spinnenkunde neue Freunde zu- zuführen. Aber selbst der erfahrenste Entomologe wird eine grolse Menge für ihn neuer Tatsachen in dem .stattlichen Bande finden. Die zum gröfsten Teile neuen Abbildungen sind sehr gut, zum Teil ganz vorzüglich bis auf einige geringe Ausstellungen, so sollte man z. B. nicht stark vergröfserte Insekten auf Pflanzenteile ‘ natürlicher Gröfse setzen, wie es auf der Tafel Kleinzirpen ge- 370 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916. schieht. Alles in allem kann man sagen: Trotzdem das Werk im guten Sinne populär geschrieben ist, gehört es in die Bücherei eines jeden, und zwar auch des wissenschaftlich arbeitenden Entomologen. P. Schulze. L. Arnhard. Die Präparierung desBienenkörpers. Mit 39 Abb. Wien 1914. Preis 1,80 Kr. Ein anspruchsloses Büchelchen, das den Zweck verfolgt, den Imkern eine Anleitung zur Präparation des Bienenkörpers zu geben und sie mit dem Bau desselben bekannt zu machen. Dieser Ab- sicht dürfte die kleine Schrift gerecht werden. P: Schulze Vorgeschlagene Mitglieder. Als neues Mitglied wird vorgeschlagen : durch Herrn Minck: Herr Wilh. Lindner, Charlottenburg, Neue Kantstr. 28. Adressenänderungen. Herr C. A. L. Smits van Burgst, verzogen von ’s-Gravenhage nach 6Ginneken (bis 1. 11. 16 Beek N. B.) Herr H. Engert, Halensee, von Georg-Wilhelmstr. 22 nach Seesenerstr. 24. Sach u; - am aus den Bestimmu Fe Zum Entleihen von Büchern a der Gesellschaft berechtigt. Die iR ohne Bürgschaft entleihen.. Bei aı Bücherwart nicht eenügend beka tsche letzteren eine Bürgschaft verlangt ihm re bekannten ne £ = - Bürgschaftserklärungen stehen au SS Wer Bücher zu entleihen he Zeitschrift. * Leihsehein auszufertigen, in dem : anerkennt und sich verptlichtat, a; rift und Deutsche Entomologische der Gesellschaft für jede lien JeTereinigung) - Schadenersatz zu leisten und bei Ve bezw. Beschaffungspreis desselben des Einbandes zu zahlen. >, In den Büchern Striche, Rand, unkntagt, schen Gesellschaft, E.V. \ Die Vordrucke zu den Leitisch, für 10 solcher Scheine vom Bücher Auswärtige Mitglieder, welc' haben bei der Bestellung den ausge * einzusenden. Der Titel ist möglichst vorhanden sind. Falls der Bestell folgt Rückgabe der betr. Scheine. zurückgelieterter Bücher nur auf Ve 3 Die Leihfrist beträgt 4 Woche Verlängerung des Gebrauchs einzull& 1916. — “in der Regel nicht an eine Persc Büchern an andere Personen ist unheft. Vom 1. Dezember bis zum 1. tabbildungen.) | «7 A AP En ms ns Fr Fu Bu nn d Rn ‘ “ den WA ir - j r { sben von der in 1856, Deutsche Entomologische ‚an Wiedervereinigung.) ER } er ER - Ausleihen von Büchern statt. Sän - bis zum 1. Dezember jedes Jahres Alle dureh das Ausleihen vera” | trägt der Entleiher. Die Rücksendı - „'weiterer Anrechnung von 15 Pf. fü:;, & = Erfolgt nach Erinnerung durc 7 der Bücher :nicht, so ist die Gesel, - erscheinenden Schritte zu ergreifen. R}; Grobe Verstölse gegen die B- - ziehung des Benutzungsrechtes zur leitung: Wir machen darauf aufmerks folgende Adresse zu richten sind: reiner. Ohaus, Dr. P.Schul | Bücherei der Deutschen En ’ re Ge a | Berlin 035, ST @" B Alle Mitglieder der Ga lung Te BU EORER sind, werden gebeten, Separata je sdamer Stralse 90. den, Berlin NW 6, Karlstr. 11. Er Sl x Bl :. Ebenso sind Arbeiten anderei hefte usw. sehr erwünscht. August 1916. BR... ; 1 WERE la Enslin, Dr. E., Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 4 1 18 Testabbildungn. 00 rg Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 2 ‚ er Von Dr. E. Enslin, Fürth i. B. i 2% A a, Bea Bi - n 13. Pteronidea Rohwer. . | (Pteronus Knw. nec Panz., Jur.) Be Es wurde schon darauf hingewiesen, dafs die Grenzen der rs: Gattung Pteronidea namentlich Amauronematus gegenüber nicht scharf Br, _ sind. Sucht man daher eine Art bei Pferonidea vergebens, so Be: E denke man daran, ob es sich nicht um einen Amauronematus han- - = i deln könne. Namentlich ist dies bei den Arten Amauronematus kB viduatus Zett., tunicatus Zadd., sollemnis Knw., forsiusi Enslin, moricei - Knw. und spurcus Knw. der Fall. Man achte hier besonders auf _ die lange Unterlippe, die für die Amauronematus charakteristisch ist. Auch gröfsere Arten der Gattung Pontania könnten gelegent- lieh fälschlich bei Pieronidea gesucht werden, so Pontania piliserra 4 €. G. Thoms oder P. vesicator Bremi. Schlielslich können auch he E Angehörige der Gattung Dineura zu Verwechslung Anlafs geben, wenn bei ihnen abnormerweise der Radialquernerv fehlt. An Ye alle diese Möglichkeiten mus gedacht werden, wenn die Be- ge: stimmung einer Pieronidea ein zweifelhaftes Resultat ergibt. — Eine gute, wenn auch von mancherlei Irrtümern nicht freie, Be- Be; arbeitung der Gattung hat Konow (Zeitschr. f. syst. Hym. Dipt. IH. 1903) gegeben. Be. _ 1.Fühler schwarz, nur ausnahmsweise an der Unterseite hell, in = diesem, Fall das Stigma dunkelbraun oder schwärzlich . 2. als bei P. ribesü, der Fortsatz des Segments dieses weit überragend, am Ende flach gerundet. L. 6—7 mm. Die Art lebt an Salix, gelegentlich werden die Larven auch an Populus tremula gefunden. Die Eier werden an der Unterseite der Blätter haufenweise abgelegt; sie sind läng- lich, glänzend blafsgrün und stehen im spitzen Winkel gegen die Blattfläche geneigt (Brischke). Die Larven benagen gesellig den Blattrand und gehen bei Störung sofort in Schreckstellung, wobei sie einen eigentümlichen Geruch von sich geben. Der Kopf ist glänzend schwarz, der Körper grün, das erste und die beiden letzten Segmente gelb, diese Segmente ungefleckt, die übrigen Segmente des Körpers mit schwarzen Streifen und Flecken, die folgendermalsen ange- ordnet sind. (Abb. 103a.) Die Mitte des Rückens durch- zieht ein unpaarer, zusammenhängender Mittelstreif, darunter befindet sich jederseits ein Seitenstreif, unter diesem in der . Höhe der Stigmen eine Linie, die so zusammengesetzt ist, dals auf jedem Segment zuerst ein grölserer querovaler und dann zwei kleinere rundliche oder längsovale Flecken sich befinden. Darunter ist die Basis der Bauchfülse ebenfalls durch ein bis zwei längliche Flecke bezeichnet. Die Brust- fülse sind schwarz beschildert. Die Verpuppung erfolgt in einem einfachen braunen Kokon in der Erde; es gibt zwei Generationen. Die Art ist häufig und in ganz Europa be- obachtet worden. 8. P. pavida Lep. 9% (ochracea Htg., semiorbitalis Först., quadrum OÖ. Costa, wtliewaalli Vollenh., aurantiaca C. G. Thoms. nec Htg.). Der untere Stirnwulst nicht breit unterbrochen , höchstens schwach eingekerbt. . . er, 10. Hinterleib gelb, beim 0’ das es BR Q? "die beiden ersten Rückensegmente schwarz. Kopf und Thorax schwarz, der Mund, der gröfste Teil des Pronotums und die Tegulae gelb, beim 2 auch an den Schläfen die gelbe Farbe durchschimmernd; Unterseite der Fühler beim 2 braun, wenig länger als der Hinterleib. Beine gelb, an den Hinterbeinen die äufserste Spitze der Schienen und die Tarsen braun oder schwärzlich. Flügel klar, Geäder braun. Stigma beim $ hellgelb, beim . J' etwas dunkler. Sägescheide schwarz, lanzettförmig. Die Larve lebt nach Brischke an Corylus. Sie ist schmutzig grün, der Rücken dunkler grün, die Grenze beider Färbungen nicht scharf, der Kopf glänzend schwarz, über dem Mund liegen helle braune Stellen. Brustfülse an der Wurzel schwärzlich. Die Verpuppung erfolgt in einem Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 425 braunen Kokon in der Erde. Es gibt zwei Generationen. Bisher ist die Art nur aus Deutschland und England bekannt. Ich kenne die Art nur aus der Beschreibung Zaddachs. Das 5 würde in der Färbung ganz dem von ?. notabilis Knw. gleichen, wenn bei diesem die schwarzen Flecke des Hinter- leibsrückens fehlen, wie dies meist der Fall ist; nur ist das 0 von togata kleiner, wobei allerdings zu bedenken ist, dafs es sich bei Zaddachs Stücken um erzogene Tiere handelt, die häufig abnorm klein sind. Das 2 würde in der Färbung sehr der Pontania vesicator gleichen ; durch welche plastische Merkmale es sich von dieser unterscheidet, wird sich erst feststellen lassen, wenn die Art wieder aufge- funden wird. 9. P. togata Zadd. 2 Entweder die beiden ersten Rückensegmente nur in der Mitte geschwärzt (P. myosotidis var. Jallaciosa) oder der Hinter- leibsrücken auch auf den folgenden Segmenten mit schwarzer Zeichnung. . a - 11. Hinterleib u nur der After Wobdransene Art mit dickem, hinter den Augen fast etwas erweitertem Kopf. Färbung schwarz, der Mund, die schmalen Pronotumecken, die Tegulae, der After und die Beine gelb, die Basis der ‘ Hüften jedoch schwarz, an den Hinterbeinen die Spitze der Tarsenglieder gebräunt, jedoch nicht wie dies meist sonst der Fall ist die ganzen Tarsen und die Spitze der Tibien schwarz; Schläfen hinter den Augen braun. Flügel klar, Geäder braun, Stigma gelb. Fühler viel länger als der Hinterleib. Supraantennalgrube tief. Stirnfeld deutlich be- grenzt. Scheitel viermal so breit als lang. Sägescheide von oben gesehen am Grunde ziemlich dick, zum Ende je- doch verschmälert und am Ende zugespitzt. L. 7 mm. Über die Biologie und das o ist nichts bekannt. Die Art ist selten und mir nur aus der Type Konows bekannt, der aber leider der Kopf fehlt. Die dunkle Färbung des Körpers im Verein mit der hellen Färbung der Hinterbeine machen die Art leicht kenntlich. Die Type stammt aus Sachsen. 10. P. capito Knw. 9. Wenigstens die Bauchseite des Hinterleibs hell gefärbt . 12. 12. Flügelstigma (Abb. 102a) grols, breit oval, entweder reingelb oder gelblichweils (beim lebenden Tier in diesem Falle grün), die Umrandung des Stigmas nicht dunkler. Der Fortsatz des achten Rückensegmentes beim 0’ überragt das Segment nur wenig; das Rückenschildehen beim 9 stets schwarz . 13. Stigma schmal oval (Abb. 102b), der Rand des Stigmas oft dunkler als die Scheibe. . . SS FERN DDR 426 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. 13. Die Mundteile und die Ecken des Pronotums gelblichweils, bein Q auch die Beine, die Bauchseite des Hinterleibs und das Stigma bleichgelb, beim 5 diese Teile etwas deutlicher gelb; beim P ist im Leben die helle Färbung des Körpers grün; unterer Stirnwulst stark entwickelt, das Stirnfeld durch erhabene, scharfe Kiele begrenzt. Kopf samt den Fühlern schwarz, der Clypeus, die Oberlippe und die Man- dibeln mit Ausnahme ihrer Spitze gelblichweils, ein Fleck an der oberen Augenecke und, beim 2 selten, beim ’ in der Regel, die hinteren Orbiten gelblich durchschimmernd. Kopf hinter den Augen beim $ deutlich, beim J’ stark ver- engt, deutlich, jedoch nicht dicht punktiert. Fühler des 2 so lang wie der Rumpf, die des 0’ so lang wie der Körper, Abb. 102. Flügelspitze a) von Pteronidea myosotidis F. b) von Pteronidea nigricornis Lep. das dritte Glied beim 2 kaum, beim 7 etwas kürzer als das vierte. Clypeus ziemlich tief ausgeschnitten. Supra- antennalgrube tief, lang oval. Unterer Stirnwulst nicht unterbrochen. Scheitel fast dreimal so breit als lang; Mittelfurche schwach. Thorax schwarz, die Ecken des Pro- notums, die Tegulae, sowie die Metapleuren ganz oder grölstenteils bleichgelb, bei der var. nov. signata, die ich allerdings nur als 5’ kenne, auch die Mesopleuren mit breit gelbem Streif. Mesonotum zerstreut, die Mesopleuren kaum punktiert, beide glänzend. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma beim 2 gelblichweils, beim co" gelb. Beine ganz bleichgelb, in der Regel höchstens die Hüften an der äulsersten Basis etwas schwarz gefleckt, bei der in der Südschweiz vorkommenden var. nov. tessinensis jedoch an den Hinterbeinen die Spitze der Schenkel, der Tibien und der Tarsenglieder geschwärzt. Hinterleib weifslichgelb, beim J' mehr gelb, die Rückensegmente mit breiten schwarzen Binden, so dafs beim getrockneten Tier der Hinterleibsrücken von einer breiten schwarzen Längsstrieme durchzogen er- Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 427 scheint. Sägescheide schmal, doppelt so dick als die Cerci, zum Ende etwas verschmälert und am Ende schmal zuge- rundet oder stumpf zugespitzt. L. 5,5—7 mm. Die Larve ist nicht sicher bekannt. Eine Angabe Konows, dals die Larve auf Trifolium repens lebe, beruht wohl auf einer Verwechslung mit ?. myosotidis. Bisher ist die Art nur aus England, Frankreich, Deutschland, Öster- reich und der Schweiz bekannt. 11. P. segmentaria Först. JS’? (incompleta Först., chlorogastera Zadd., smaragdina R. v. Stein, pul- chella Cam.). Die hellgefärbten Körperteile gelb oder rotgelb ; unterer Stirn- wulst und die Stirnfeldkiele zwar deutlich, aber nicht sehr Een. Asien cha ee ee a 4: 14. Unterseite der Fühler bleich (selten beim co schwarz); die Strieme des Hinterleibsrückens bedeckt auf den beiden ersten Segmenten diese ganz, verliert sich aber auf den folgenden Segmenten sehr rasch, so dafs die drei bis vier letzten Rückensegmente ganz gelb erscheinen. Kopf schwarz, die Mundteile und oft die Orbiten gelb. Fühler etwas kürzer als bei P. myosoditis. Thorax schwarz, der Rand des Pro- notums und die Tegulae gelb. Beine gelb, die Basis der Hüften schwarz, die Spitze der Hüften und die Trochanteren weilslich. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma gelb. L. 5,5—”7 mm. Die Larven fand Brischke im September an Salir aurita. Sie sind walzig, der Rücken dunkel blaugrün, die Seiten hell graugrün, gegen das Körperende zu mit rötlichem Anfluge. Auf jedem Segment stehen zwei Querreihen weilser Wärzchen. Über den Fülsen sind dunkle Flecken, auf denen ebenfalls weilse Wärzchen stehen. Kopf rotbraun mit dunk- ler eingefalsten Nähten und dunklem Schatten von dem Scheitel nach den schwarzen Augenfeldern zu. Verpuppung in einem braunen Kokon in der Erde. Es gibt wahrschein- lich zwei Generationen. Bisher ist die Art mit Sicherheit erst aus Schweden, Deutschland und Österreich nachgewiesen worden. Konow kannte die Art nicht und warf sie mit der P. similator Först. zusammen, der sie allerdings sehr ähnlich ist, von der sie sich aber durch die unterseits hellen Fühler und das anders geformte und gefärbte Stigma unter- scheidet. Dieses ist bei jugicola genau so wie bei myosotidis. 12. P. jugicola C, 6. Thoms. 2. Fühler stets ganz schwarz; die ersten beiden Rückensegmente an den Seiten, oft auch am Hinterrande gelb. Kopf schwarz, 428 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. gelb sind die Oberlippe, die Basis der Mandibeln, meist auch der Olypeus am Vorderrande oder ganz, schliefslich ein Flecken an der oberen Augenecke und beim & meist auch die hinteren Orbiten. Fühler des ? so lang wie der Rumpf, die des 9’ so lang wie der Körper, das dritte Glied beim ? kaum, beim 5 etwas kürzer als das vierte. Kopf hinter den Augen beim 2 schwach, beim 5’ deutlich verengert. Scheitel 2!/, mal so breit als lang. Thorax schwarz, meist nur die Ecken des Pronotums und die Tegulae gelb, bei der var. ambigua Först. (dissimilis Först.) sind jedoch die Meso- pleuren grolsenteils gelb. Beine gelb, meist nur die Hinter- tarsen gebräunt, bei der var. nov. zaddachi (interrupta Knw. nec. Lep.) jedoch die Hinterschenkel an der Spitze geschwärzt; bei solchen Tieren ist oft auch die Hinterleibsstrieme stärker. entwickelt als bei normalen Tieren. Flügel ganz leicht grau getrübt, Geäder braun, Costa und Stigma gelb. Hinter- leib gelb mit einer mehr oder weniger breiten schwarzen Rückenstrieme, die jedoch stets die Seiten und meist auch die Hinterränder der einzelnen Segmente gelb läfst; bei der vielleicht als Art aufzufassenden var. fallaciosa Knw. sind am Hinterleibsrücken nur die beiden ersten Segmente um die Blöfse herum geschwärzt, so dafs solche Tiere eine Ähnlichkeit mit der ?. pavida haben, von der sie sich aber aulser durch den nicht unterbrochenen Stirnwulst durch das anders geformte und gefärbte Stigma unterscheiden, das bei pavida schmal oval und ringsum dunkelgerandet ist. Bei der Type von var. fallacioa sind die Mesopleuren gröfsten- teils gelb; es kommen aber auch Exemplare mit ganz schwarzen Mesopleuren vor = var. nov. pseudopavida. Säge- scheide schmal, kaum doppelt so dick als die Oerci, zum Ende schwach verschmälert, am Ende stumpf zugespitzt. Der Fortsatz des achten Rückensegmentes beim 0’ nur stumpf dreieckig vorgezogen. L. 6—7 mm. Die Larve lebt auf verschiedenen Trifolium-Arten; die jüngeren Larven fressen Löcher in die Blattfläche, die älteren benagen den Blattrand. Die Larve ist grün mit weilshäutigen Segmenträndern, ein dunkler Rückenstreif wird von einem helleren Streifen jederseits eingefalst. Die Tracheenlinie schimmert weils durch. Am Kopf sind drei braune Streifen, deren einer vom Scheitel zur Stirnplatte, die beiden anderen vom Scheitel zu den schwarzen Augenfeldern hin ziehen. Das erste und zweite Segment tragen Querreihen brauner Punkte, ferner stehen über den Fülsen braune oder schwarze Punkte in Bogenlinien. Die Cerci sind hellrot. Nach der Enslin, Die TZenthredinoidea Mitteleuropas. 429 letzten Häutung sind die Larven einfarbig glänzend gelb- grün, nur die Rückenlinie ist etwas dunkler. Es gibt zwei Generationen. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon in der Erde. Die Art ist sehr häufig und ist auflser aus ganz Europa auch aus Sibirien bekannt. 13. P. myosotidis F. 5% (interrupta Lep., papillosa C. G. Thoms.). 15. Beim 2 das dritte Fühlerglied wie bei T’richiocampus (Abb. 77 c) an der Unterseite einwärts gebogen, die untere Basalecke etwas vorspringend ; Körperfärbung sehr dunkel, am Kopf nur die Oberlippe und die Taster, am Thorax nur die Ecken des Pronotums und die Tegulae, am Hinterleib nur das neunte Segment und die Bauchseite gelb, der übrige Körper schwarz. Beine gelb, gröfstenteils die Hüften und an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen schwarz. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma dunkelgelb. Kopf hinter den Augen kaum verengert, ziemlich dicht und stark punktiert, wenig glänzend. Clypeus nicht tief aus- geschnitten. Fühler schwarz, wenig länger als der Hinter- leib, das dritte Glied kürzer als das vierte. Supraantennal- grube grols, rundlich. Unterer Stirnwulst nicht unterbrochen oder eingekerbt. Stirnfeld deutlich, wenn auch nicht sehr scharf begrenzt. Scheitel dreimal so breit als lang. Mesono- tum fein und ziemlich dicht, die Mesopleuren weniger, aber immer noch deutlich punktiert, letztere glänzend. Säge- scheide gut doppelt so dick als die Cerci, zum Ende kaum verschmälert, am Ende breit zugerundet. L. 7 mm. Das 5 und die Biologie sind unbekannt. Die Art wurde bisher nur in einem Stück in Frankreich gefunden. Sie erinnert in mancher Beziehung an Amauronematus (kurze, schwarze Fühler, ziemlich dichte Punktierung, dunkle Körper- färbung), doch ist die Unterlippe kurz wie bei Pferonidea. 14. P. putoni Knw. 2. Beim 2 das dritte Fühlerglied normal; oder f . . 16. 16. Kopf deutlich und ziemlich dicht punktiert; Clypeus flach ausgerandet; Sägescheide des 2? von oben gesehen sehr schmal, dann etwas erweitert, gegen das Ende wieder ver- schmälert und am Ende stumpf zugespitzt; Stigma braun. Kopf schwarz, beim $ nur der Vorderrand des Clypeus und die übrigen Mundteile, beim 5" das ganze Untergesicht bleich- gelb, beim c’ aulserdem die ganzen Orbiten ringsum rot- braun. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler schwarz, beim 07 fast so lang wie der Rumpf, beim 2 erheblich länger als der Hinterleib, bei letzterem das dritte Glied nicht Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916, Beihett. 30 430 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. kürzer als das vierte. Supraantennalgrube nicht sehr tief, lang oval. Stirnfeld zwar deutlich, aber wenig scharf be- grenzt. Scheitel etwas mehr als doppelt so breit wie lang, mit Andeutung einer Mittelfurche, Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums und die Tegulae bleichgelb. Meso- pleuren äufserst fein und zerstreut punktiert, glänzend. Beine bleichgelb, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen schwarz. Flügel ganz leicht grau getrübt, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma braun oder selbst dunkelbraun. Hinterleib bleichgelb, beim o’ nur die Mitte der Rückensegmente mit schwarzen Querwischen die sich zu einer Längsstrieme des Hinterleibsrückens gruppieren, beim 2? dagegen der ganze Hinterleibsrücken mit Ausnahme des neunten Segments schwarz. L. 5—6 mm. Die Art wurde zuerst von Kriechbaumer erzogen. Eingehend hat über die Biologie v. Rossum berichtet (Tijdschr. v. Ent. XLV 1902 S. 246). Seit der Zucht Kriechbaumers, auf die sich die Beschreibung Zad- dachs stützt, sind leider keine 5’ mehr erzogen worden, so dafs auch ich bei Beschreibung der 5 nur auf die An- gaben Zaddachs angewiesen war. Die Larve lebt auf Spiraea aruncus; sie ist hellgrün, der Darmkanal am Rücken dunkel graugrün durchscheinend ; das Rückengefäls als noch dunklere Mittellinie erkennbar. Oberhalb der schwarzen Augenfelder liegt ein dunkelbrauner Strich. Die Larve be- frifst den Blattrand, wobei sie das Hinterleibsende meist etwas abstehend trägt. Keine Schreckstellung. Verpuppung in der Erde oder zwischen abgefallenen Blättern. Bisher ist die Art in Deutschland, Holland, Frankreich und Öster- reich nachgewiesen worden. Ich bin einstweilen noch dem Beispiel Konows ge- folgt und habe die Art bei denen mit hellem Stigma auf- geführt. In Zukunft dürfte es aber besser sein, sie zu den Arten mit dunklem Stigma zu stellen. Sie würde dann in der Tabelle mit Z?. leucotrocha zusammenfallen, deren dunklen Formen sie ähnlich sieht, von denen sie sich aber leicht durch die bleichgelbe, im Leben wohl grünliche Bauch- färbung unterscheidet, die bei leucotrocha rotgelb ist; auch ist die Sägescheide beider Arten verschieden geformt, ferner hat leucotrocha meist einen rotgelben Flecken an der oberen Augenecke, der bei spiraeae fehlt. Konow nennt im Gegen- satz zu Zaddach das Stigma schmutziggelb; aber Konow hatte nur drei erzogene $? von van Rossum, der seine Exemplare, wie er selbst angibt, teilweise in Formol auf- Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 431 bewahrte; daher wird wohl die Verbleichung des Stigmas gekommen sein. Bei zahlreichen frischen Exemplaren, die ich besitze, möchte ich das Stigma eher dunkelbraun als braun nennen. 15. P. spiraeae Zadd, 2. . Kopf schwach und zerstreut punktiert; Clypeus tief ausgerandet; Sägescheide des 2 vor dem Ende nicht RER Stigma gelb, höchstens der Rand braun . N 7. Beim g' die Grundfärbung des Kopfes Katie nur der Hinter- kopf und ein grofser Stirn-Scheitelfleck schwarz; beim 2 das Schildchen wenigstens gröfserenteils bleich. . 18. Beim o’ der Kopf vorherrschend schwarz; beim 2 das Schild- chen schwarz. . . 2, 8. Beim 07 der Fortsatz it on ine dieses weit überragend, mindestens so lang wie breit; oder 2. 19. Beim co’ der Fortsatz des achten Segments eb ganz wenig überragend, viel breiter wie lang . (9. Beim 0’ die Fühler so lang wie der Rumpf, En die Meso- pleuren schwarz ; beim 2 die Hintertibien schwarz, und die Färbung des as im Leben gelb. Am Kopf ist beim 2 die Spitze der Mandibeln dunkelbraun, schwarz sind die Fühler (bei älteren Exemplaren manchmal allerdings die Unterseite etwas heller), ferner ein Stirn-Scheitelfleck, der meist auch die Hinterseite des Scheitels bedeckt, manchmal auch Teile des Hinterkopfes. Fühler des 2 viel länger als der Hinterleib, das dritte Glied kaum kürzer als das vierte. Am* Thorax sind schwarz drei Striemen des Mesonotums, die manchmal zusammenflielsen, ferner Flecke des Metanotums, wobei jedoch das Hinterschildchen ebenso wie das Schildchen ganz gelb bleibt, schlielslich meist ein Fleck an der oberen Ecke der Mesopleuren. Am Hinterleibsrücken tragen alle Segmente mit Ausnahme des neunten breite schwarze Binden. Kopf hinter den Augen ziemlich stark verengert. Supra- antennalgrube dreieckig; unterer Stirnwulst nicht unter- brochen. Stirnfeld scharf begrenzt. Scheitel kaum 1!/, mal so breit als lang. Sägescheide zuerst doppelt so dick als die Cerci, dann aber zum Ende stark verschmälert und am Ende zugespitzt. An den gelben Beinen sind die vorderen Tarsen wenig verdunkelt, an den Hinterbeinen sind Tibien und Tarsen schwarz, auch die Spitze der Schenkel ist manch- mal geschwärzt. Flügel klar, Geäder schwarzbraun, Costa und Stigma braun, die Scheibe des Stigmas jedoch gelb. Das o soll nach Konow dem der P. myosotidis sehr ähn- lich sehen, sich aber an dem schmalen, dunkler gefärbten Stigma leicht erkennen lassen, ferner längeren Fortsatz des 30* 432 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. achten Rückensegments und bleiches Untergesicht haben ; die Hintertibien scheinen nach Konows Angabe also bei dem 0’ gelb zu sein. Es ist aber sehr fraglich, ob das von Konow zu dem 2 gestellte 0’ wirklich dazu gehört. Erzogen hat bisher noch nie jemand das d. Snellen v. Vollenhoven bildet zwar ebenfalls ein J ab, das aber auch nicht erzogen ist. Ich selbst habe mehrere Jahre hindurch die Art in Anzahl gezüchtet, aber stets nur 2 er- halten. Es erscheint mir daher sehr unsicher, ob ein echtes cf’ der Art überhaupt schon gefunden ist. L. 6—7 mm. Die Art ist jedenfalls mit ihrer Futterpflanze von Nord- amerika bei uns eingeschleppt worden. In Amerika ist sie viel später unter dem Namen trilineata von Norton beschrieben worden. Die Larve lebt auf Robinia pseudacacia, ist hellgrün, der Kopf hellbräunlich mit braunem Mittelstreifen und meist auch einem ebensolchen Querstreifen. Verpuppung in der Erde. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist im ganzen mittleren und nördlichen Europa, aufserdem auch in Italien gefunden worden. 16. P. tibialis Newm. g'?%. (Jan. 1837) (hortensis Htg. März 1837, wanthobapta Först., catachloris Vollenh., ?rilineata Nort., similaris Nort., robiniae Forbes). | Beim o’ die Fühler kürzer als der Rumpf, und die Mesopleuren | meist schmutzig gelb, selten ganz schwarz; beim 2 die . Hinterschienen bleichgelb und nur an der äulsersten Spitze geschwärzt ; Färbung des ? im Leben grün, am getrockneten Tier bleichgelb. Schwarz sind am Kopf die Fühler, ein Stirnfleck, der beim 2 teilweise, beim co’ ganz den Scheitel in sich falst, ferner beim 5 auch der Hinterkopf. Der Thorax ist beim o’ schwarz, und gelb sind nur die Ecken des Pronotums, die Tegulae und die Mesopleuren mehr oder | weniger, beim 9 dagegen ist die Unterseite des Thorax ganz bleich und oberseits sind nur schwarz drei Striemen des Mesonotums, die Gruben neben dem Schildchen und die Mitte des Metanotums; das Schildchen ist gewöhnlich samt | dem ganzen Schildchenanhang an der Spitze schwarz und | von der schwarzen Spitze zieht meistens ein sich ver- schmälernder Mittelstreif nach vorne. Beine bleichgelb, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen ge- schwärzt. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, beim 2 Costa und Stigma bleichgelb (lebend grün), der Rand des letzteren etwas dunkler, beim J’ Costa und Stigma braun, die Scheibe des Stigmas jedoch gelb. Supraantennalgrube nicht tief, Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 433 lang oval. Unterer Stirnwulst nicht unterbrochen. Stirn- feld scharf begrenzt. Kopf hinter den Augen beim % nicht, beim co’ deutlich verengt. Scheitel beim 5’ etwas mehr, beim $ nicht ganz doppelt so breit als lang. Mesopleuren sehr fein und zerstreut punktiert, glänzend. Hinterleibs- rücken des 9’ meist ganz schwarz, der des 2 mit schwarzer, mehr oder weniger breiter Mittelstrieme. Sägescheide doppelt so dick als die Cerci, zum Ende verschmälert und zugespitzt. Fortsatz des achten Rückensegments beim 0’ so lang wie breit, am Ende gerade abgestutzt. Fühler des 2 wenig länger als der Hinterleib, die des o’ kürzer als der Rumpf, das dritte Glied beim 2 kaum, beim 7’ wenig kürzer als das vierte. L. 6—8 mm. Die an Birken lebende Larve ist nach Brischke grasgrün, der glänzende Kopf trägt einen braunen Mittel- streif vom Scheitel bis zur Oberlippe und zwei ebensolche vom Scheitel seitwärts bis zu den schwarzen Augenfeldern. Die Brustfülse haben an der Basis einen schwarzen Flecken. Die Verpuppung erfolgt in einem braunen Kokon in der Erde. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Eu- ropa vor. Die von Konow für diese Art beanspruchten Namen sind keinesfalls zutreffend. Der N. virescens Htg., ein 9, soll erstens unterseits braune Fühler, zweitens aber nur die Mitte des ersten und zweiten Rückensegments an der Basis geschwärzt haben, eine Färbung, die bei vorstehend beschriebener Art nie vorkommt; aufserdem ist die Art auf Weiden, nicht auf Birken gefunden worden. Auch der von Konow hierher gezogene N. melanosternus Htg., ein o', ge- hört sicher anderswohin, da Hartig schreibt: „thoraecis dorso rufescente“. Bei vorstehender Art ist aber beim 7 der Thoraxrücken stets schwarz. Ebensowenig pafst der von Konow hier angeführte N. pallicereus Thoms. hierher ; es handelt sich um ein $2, von dem Thomson schreibt: „pectore nigro, plaga laterali rufescenti“ ; bei vorstehender Art ist aber die Unterseite des Thorax beim 2 stets ganz bleich. Wahrscheinlich dürfte dagegen der N. poecilonotus Zadd. auf unsere Art zu deuten sein. Zaddach sagt zwar von den Fühlern: „auf der Unterseite ist die Farbe heller und geht, doch mitunter undeutlich, ins Bräunliche über“ ; es kann sich dabei aber um verbleichte Stücke ge- handelt haben und Zaddach behauptet das gleiche auch von anderen schwarzfühlerigen Arten; auch findet man unsere Art auf Birken, auf denen Brischke die Zaddachschen 434 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Stücke erzogen hat. Sicher gehört auch der ebenfalls auf Birke gefundene N. viridescens Cam. hierher, der schwarze Fühler besitzt. 17. P. poecilonota Zadd. 5 2 (viresceens Knw. nec. Htg., melanosterna Knw. nec. Htg., pallicerca Knw. nec Htg., ©. G. Thoms., viridescens Cam.). 20. Hinterleibsrücken ganz schwarz, höchstens beim 2 das neunte Segment bleichgelb; Bauchseite des Hinterleibs bleichgelb. Kopf schwarz, die Mundteile bleichgelb, ein Schläfenfleck und oft auch die inneren, seltener auch die äufseren Orbiten, ' manchmal auch der Infraantennalhöcker dunkelgelb. Kopf hinter den Augen verschmälert. Fühler schlank, etwas kürzer als der Rumpf, gegen das Ende verdünnt, beim co’ deutlich komprimiert. Drittes Glied beim 2 wenig, beim co’ deutlich kürzer als das vierte. Stirnfeld deutlich, wenn auch nicht sehr scharf begrenzt. Der untere Stirnwulst durch eine schwache Furche etwas eingekerbt. Scheitel mehr als doppelt so breit wie lang. Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums und die Tegulae bleichgelb. Mesopleuren deutlich, jedoch zerstreut punktiert, glänzend. Beine bleichgelb, an den hintersten die Spitze der Tibien und die Tarsen mehr oder weniger schwärzlich. Flügel klar, Geäder hellbraun, Costa und Stigma hellgelb, der Rand des Stigmas, besonders beim 77, etwas verdunkelt. Die Form des Stigmas ist fast ähnlich wie bei. myosotidis, doch etwas schmäler, aufserdem unter- scheidet sich die Art durch den ganz schwarzen Hinterleibs- rücken leicht von allen der myosotidis-Gruppe. Hinterleibs- rücken schwarz, die Bauchseite und beim $ das neunte Segment bleichgelb, die schwarze Färbung manchmal auch noch etwas auf die umgeschlagenen Teile der Rückensegmente übergreifend.. Beim 0 der Fortsatz des achten Segments so lang wie breit, am Ende gerade abgestutzt. Sägescheide doppelt so dick als die Cerci zum Ende verschmälert und zugespitzt.. L. 5—6 mm. | Über die Lebensweise der Art ist nichts bekannt; sie kommt im mittleren und nördlichen Europa vor, ist jedoch nicht gerade häufig. 18. P. fuscomaeculata Först. 5 2 (scotonota Först., strongylogastera Cam.). | Der Hinterleib wenigstens mit gelbem Seitenrande (nur bei dem 9 von FP. nigricornis der Hinterleibsrücken oft ganz schwarz, hier aber der Bauch rotgelb und das ganze Tier vie] gröfser als die vorige Art); Bauchseite des Hinterleibes Sattgelb, oder rotgelb .. . :.. .. „u. nen Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 435 21. Der Hinterleibsrücken beim getrockneten Tier fast ganz schwarz, nur der schmale Seitenrand rotgelb, beim 0’ manchmal der Hinterleibsrücken ganz schwarz; beim lebenden Tier sind auch die Hinterränder der Segmente schmal gelb und die helle Färbung des Körpers ist gelb, während sie beim ge- trockneten Tier gelbrot erscheint. Kopf beim 2 rotgelb, der Hinterkopf und ein Stirn-Scheitelfleck schwarz, doch kann sich die schwarze Färbung auch mehr ausdehnen, so dafs schliefslich nur die Mundteile und meist. auch noch ein Fleck an der oberen Augenecke gelb bleiben, welch letztere Färbung beim 0’ die gewöhnliche ist. Dazwischen gibt es Übergänge, bei denen die Orbiten mehr oder weniger rotgelb sind. Clypeus ziemlich tief ausgeschnitten. Fühler schwarz, an- nähernd so lang wie der Rumpf, zur Spitze verdünnt, das dritte Glied etwas kürzer als das vierte. Supraantennal- grube lang oval, der untere Stirnwulst eingekerbt ; Stirnfeld scharf begrenzt. Scheitel beim 2 kaum doppelt, beim 4 fast dreimal so breit als lang. Kopf hinter den Augen beim 2 nicht, beim 5 kaum verengert. Thorax schwarz, die breiten Ecken des Pronotums und die Tegulae, oft auch die Seiten des Mittellappens, gelb, bei der var. sibirica Jakovl. auch die Mesopleuren und Metapleuren ganz oder grölstenteils rotgelb. Beine gelb, die äulserste Basis der Hüften oft geschwärzt, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen mehr oder weniger geschwärzt. Flügel kaum getrübt, Geäder dunkelbraun. Costa und Stigma hellbraun, letzteres mit gelber Scheibe. Sägescheide des 2 mehr als doppelt so dick als die Cerci, zum Ende kaum verschmälert, am Ende breit zugerundet. Fortsatz des achten Segments beim 7 dieses “wenig überragend, breiter als lang. L. 6—8 mm. Aufserordentlich ähnlich ist dem J’ von P. nigricornis das von P. ferruginea Först. und wohl auch das mir un- bekannte 5’ von P. cadderensis Cam. Ich besitze leider von P. nigricornis wohl zahlreiche erzogene $ aber kein erzogenes J', so dafs es mir nicht möglich ist, sichere Unterschiede der in Frage kommenden Arten zugeben. Vielleicht gibt das Stigma ein brauchbares Merkmal ab, das bei ferruginea ein- farbig ist, während es bei nigricornis g' dunkel gerandet erscheint. Die Larve, die sich bei Zaddach-Brischke bei dem Nematus umbripennms Evers. fälschlich angegeben findet, lebt auf Populus tremula. Sie ist hellgrün, das Rückengefäls etwas dunkler durchschimmernd, manchmal seitlich durch weilse Linien begrenzt. Die Tracheenlinie scheint weils durch. 436 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Die Segmentgrenzen sind oft weilshäutig bezeichnet. An der Basis der Fülse sind schwarze feine Dornspitzchen zu sehen. Der Körper ist schlank, nach hinten etwas verschmälert. Am Kopf sind nur die Augenfelder schwarz und der Mund braun. Bei Störungen schlägt die Larve oft heftig hin und her. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon in der Erde. Es gibt zwei Generationen. Die co’ sind viel seltener als die 9. Die Art ist häufig; sie kommt im ganzen mittleren und nördlichen Europa sowie in Sibirien vor. Auch aus dem nördlichen Italien wird sie angegeben. Wahrscheinlich ge- hört auch der aus Griechenland beschriebene Nematus biannulatus A. Costa hierher, von dem der Autor zwar versichert, er sei verschieden, ohne aber nur auch ein einziges Unterscheidungs- merkmal bringen zu können. 19. P. nigricornis Lep. o' 2 (miniata Htg., zetterstedti Dahlb., biannulata A. Costa). Hinterleibsrücken gröfstenteils rotgelb oder höchstens mit schmaler schwarzer Strieme . . a 22. Fühler des 2 viel länger als der Haren: Bi beiden Ge- schlechtern die Mundteile samt dem Ciypeus, beim 0” aulser- dem auch das ganze Untergesicht gelb. Kopf des 2 schwarz, aufser den Mundteilen oft noch ein Fleck an der oberen Augenecke gelb, beim 5 oft der ganze Kopf rotgelb und nur der Hinterkopf und ein grolser Stirn-Scheitelfleck schwarz. Fühler so lang wie der Hinterleib und halbe Thorax, beim ' fast so lang wie der Rumpf, das dritte Glied beim 2 nicht, beim 4 etwas kürzer als das vierte. Stirnfeld deutlich, jedoch nicht sehr scharf begrenzt, der untere Stirnwulst etwas eingekerbt. Kopf hinter den Augen verengert. Scheitel beim 9’ doppelt so breit als lang, beim $ schmäler. Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums und Tegulae gelb. Mesopleuren äufserst fein und zerstreut punktiert, stark glänzend. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma braun, letzteres mit gelber Scheibe. Beine gelb, die Basis der Hüften oft geschwärzt, manchmal auch die Schenkel schwarz gestreift, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen geschwärzt. Hinterleib rotgelb, die ersten beiden Segmente ganz oder grofsenteils schwarz, auf den folgenden beim o’ schwarze Querwische, beim 2 kleine, meist dreieckige Mittelflecke, die aber auch fehlen können. Der Fortsatz des achten Segments beim 4 breiter als lang, am Ende gerade abgestutzt L. 6—7 mm. Die Biologie der Art ist nicht bekannt. Sie kommt im mittleren und nördlichen Europa vor, ist aber nicht Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 43% häufig. Man vergleiche auch die Bemerkungen bei ?. jugicola C. G. Thoms. 20. P. similator Först. 5 2 (monticola C. G. Thoms). Fühler des $£ nur so lang wie der Hinterleib; bei beiden Ge- schlechtern der Kopf ganz schwarz und nur die Oberlippe gelb, der Clypeus also schwarz; die Basis der Mandibeln und manchmal ein verloschener Fleck an der oberen Augen- ecke sind braun. Clypeus tief rundlich ausgeschnitten. Kopf hinter den Augen beim 0’ kaum, beim 2 nicht verengert. Fühler des o’ länger als der Hinterleib, schwarz, das dritte Glied beim 2 deutlich, beim co’ viel kürzer als das vierte. Stirnfeld deutlich begrenzt, wenn auch die Kiele nicht sehr stark sind. Supraantennalgrube grofs. Unterer Stirnwulst nicht unterbrochen. Scheitel beim 2 2!/,mal, beim O7 dreimal so breit als lang. Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums und die Tegulae dunkelgelb, beim 2 oft auch die Gruben schräg vor dem Schildchen von dieser Farbe. Beine dunkel- gelb, schwarz sind die Basis der Hüften, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen, ferner oft ein Fleck an der Unterseite der Trochanteren und der Schenkelbasis. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma trüb gelb. Hinter- leib rotgelb, das erste Segment und die Basis des zweiten schwarz, die übrigen Rückensegmente aufser dem letzten in der Mitte mit einem rundlichen schwarzen Flecken, der beim nur angedeutet ist oder auch ganz fehlt. Der Eindruck des achten Rückensegments beim 0’ zwar breit aber kurz, indem er nach vorne nur bis zur Mitte des Segments reicht, der Fortsatz das Segment nur wenig überragend. Sägescheide doppelt so dick als die Cerci, am Ende schmal gerundet. L. 7—8 mm. Man vergleiche auch die Bemerkungen bei - P. pseudonotabilis und P. togata. Die Metamorphose ist unbekannt. Bisher ist die Art nur aus Schlesien und Thüringen nachgewiesen worden. 21. P. notabilis Knw. J'2. E91" BRETT FAIR RER REF AUE ee .. Snuee En LEN I EA en ae 24. leuren u Schwarz Bee RT EUR Mesopleuren ganz oder Sirene: Bene LS BER RER SER 25. Hinterkopf ganz schwarz, ebenso das Schildchen, selten dieses mit zwei bleichen Flocken a N DR Hinterkopf nicht ganz schwarz oder ve Sehildehen wenigstens . grolsenteils bleich . . Be 26. Die helle Körperfärbung im Be srün, beim toten Tier bleichgelb ; Hinterleibsrücken von einer breiten schwarzen 438 Deutseh. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Strieme durchzogen. Kopf bleichgelb, ein grofser Stirn- Scheitelfleck und der Hinterkopf schwarz. Clypeus tief aus- geschnitten. Fühler borstenförmig, länger als der Hinter- leib, schwarz mit brauner Unterseite, das dritte und vierte Glied gleichlang. Unterer Stirnwulst nicht unterbrochen, Stirnfeld gut begrenzt. Scheitel nicht ganz doppelt so breit als lang. Kopf hinter den Augen kaum verengert. Thorax bleichgelb, das Mesonotum samt dem Schildchen und die Mitte des Metänotums, bei der var. maculigera Cam. auch das Mesosternum schwarz. Schildchen flach, schwach und zerstreut punktiert, selten mit zwei bleichen Flecken, Beine bleichgelb), an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen gebräunt oder geschwärzt. Flügel. klar, Geäder braun, Costa und Stigma bleichgelb. Hinterleib bleichgelb, der Hinterleibsrücken von einer breiten schwarzen Strieme durchzogen, die nur die Seiten, beim lebenden Tier auch die Hinterränder der Segmente frei läfst. Sägescheide zuerst gut doppelt so dick als die Cerci, dann zum Ende stark verschmälert und stumpf zugespitzt. L. 6-8 mm. Die an verschiedenen Saliw-Arten, manchmal auch an Populus tremula lebende Larve ähnelt der der P. pavida und hat auch den gleichen eigentümlichen Geruch (Abb. 103e). Der Kopf ist glänzend schwarz, der Rücken blaugrün, die ersten drei, die letzten zwei Segmente und die Seiten gelb, die Grenze zwischen blaugrüner und gelber Färbung in der Höhe der Tracheenlinie liegend. Rückenmitte von einer schwarzen Längslinie durchzogen, darunter jederseits eine schwarze Punktlinie, darunter, jedoch noch oberhalb der Tracheenlinie auf jedem Segment drei schwarze Punkte, zwei oben, einer etwas unterhalb (bei P. pavida sind solche Punkte nicht vorhanden). Unter diesen Punkten, unterhalb der Tracheenlinie, auf jedem Segment zwei kleine und ein grolser Punkt und darunter über der Basis jeden Bauchfulses zwei weitere Punkte, von denen einer oft in einen Strich verlängert ist. Cerci und ein grofser Afterfleck schwarz, ebenso die Basis der Brustfülse. Die Verpuppung erfolgt in der Erde in einem braunen Kokon. Die Eier werden in Haufen an die untere Blattfläche gelegt. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist häufig und durch das mittlere und nördliche Europa bis Sibirien verbreitet. 22. P. melanaspis Htg. 2 (pleurosticta Först., validi- cornis Kaltenb. , lactea C. G. Thoms. , pallicerca Kaltenb., Vollenh., sulphurea Zadd., eitrea Ed. Andre, brunnicornis Zadd. |[exel. 4]). Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 439 Die helle Körperfärbung rotgelb; Hinterleib ganz rotgelb, höchstens die Umgebung der Blöfse des ersten Segments mit kleinen schwarzen Flecken. Kopf schwarz, die Mundteile, meist auch der Infraantennalhöcker, sowie ein grolser Fleck an der oberen Augenecke rotgelb» Kopf hinter den Augen nicht verengert. Clypeus ziemlich tief ausgeschnitten. Fühler schwarz, unterseits gelb, länger als der Hinterleib, borsten- förmig, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirnfeld Abb. 103. Mittlere Segmente der Larve von a) Pteronidea pavida Lep. b) Pristiphora conjugata Dahlb. c) Pieronidea melanaspis Htg. d) Pteronidea miliaris Panz. e) Pteronidea salicis L. f) Pteronidea melanocephala Htg. g) Pteronidea ferruginea Först. h) Pteronidea cadderensis Cam. (nach Baer.) deutlich begrenzt, der untere Stirnwulst nicht unterbrochen. Scheitel mehr als doppelt so breit wie lang. Thorax rotgelb, das Mesonotum samt dem Schildchen, das Mesosternum und die Mitte des Metanotums schwarz, manchmal die Lappen- ränder des Mesonotums und die Mitte des Mesosternums rotgelb bleibend. Schildchen gewölbt, deutlich punktiert. Beine rotgelb, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen oft etwas verdunkelt. Flügel leicht gelblich, Geäder hell- braun. Costa und Stigma gelb. Sägescheide, von oben ge- 440 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. sehen, an der Basis dick, gut dreimal so dick als die Cerci, zum Ende rasch verschmälert und zugespitzt. L. 6 mm. Die Larve lebt auf Salix, gelegentlich auch auf Populus. Ihre Farbe ist blattgrün, das Rückengefäfs dunkler, seitlich durch ein helles Band begrenzt. An der Basis der Beine bräunliche Wärzchen, etwa 10—12 Stück auf jedem Segment. Am Kopf drei bräunliche Streifen, von denen der mittlere der grölste ist, die kleineren seitlichen liegen hinter und oberhalb der schwarzen Augenfelder. Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Es gibt 2 Generationen. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. Über ihre syste- matische Stellung vgl. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1911, p. 179. 23. P. bipartita Lep. 2 (aurantiaca Htg., vanthogastra Först., confusa Först., ochropus C. G. Thoms,., hie Cam.). 27. Die Nackenseite des Scheitels entweder ganz schwarz oder mit kleinem schwarzen Fleck; Färbung des Hinterleibs im Leben grün, am toten Tier bleschele; Sägescheide schmal, zum Ende mehr oder weniger verschmälert und zugespitzt 28. Nackenseite des Scheitels meist ganz bleich, nur bei den dunkleren Formen von ?. mima, miliaris und ferruginea manch- mal schwarz, hier aber die Sägescheide mehr als doppelt so dick als die Cerci, am Ende breit gerundet; Hinterleib gelb, rotgelb oder hell rotbraun . . te Ma 285. Am Kopf ein grolser Stirnfleck, die ganze Oberseite und die ganze Nackenseite des Scheitels schwarz; manchmal breitet sich am Hinterkopf die schwarze Farbe a noch über den Scheitel hinaus, solche Stücke könnten mit P. melanaspis verwechselt werden, wenn bei dieser das Schildchen bleiche Flecken trägt; doch ist hypoxantha kleiner, der untere Stirn- wulst ist eingekerbt, die Sägescheide schmaler und der Kopf hinter den Augen verengert. Am Vorderkopf ist ein grolser Stirnfleck und damit zusammenhängend der Scheitel schwarz. Clypeus ziemlich tief ausgeschnitten. Fühler oberseits schwarz, fast so lang wie der Rumpf, das dritte Glied etwas länger als das vierte. Stirnfeld deutlich, doch nicht sehr scharf begrenzt, der untere Stirnwulst durch eine von der Supraantennalgrube nach oben ziehende Furche ein- gekerbt. Scheitel doppelt so breit als lang. Am Thorax 3 Striemen des Mesonotums schwarz, die manchmal das ganze Mesonotum aufser dem Schildchen bedecken. Dieses ist selten ganz bleich, meist ist seine Spitze, manchmal auch eine Mittellinie schwarz. Auch die Mitte des Metanotums ist oft schwarz. Beine bleichgelb, die Hintertarsen kaum Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 441 verdunkelt. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma bleichgelb. Hinterleibsrücken von einer ziemlich breiten schwarzen Strieme durchzogen, die die Segmentränder oft bleich läfst. Cerci sehr kurz. Sägescheide sehr schmal, zum Ende verschmälert und stumpf zugespitzt. L. 5—6 mm. Die Larven leben an Salix, auch an Populus. Bei Störungen gehen sie nicht in Schreckstellung, sondern rollen das Hinterleibsende spiralförmig ein. Der Kopf ist glasig bleichgelb, dunkelbraun ist ein Fleck des Scheitels und jeder- seits ein weiterer, der sich von den Augen nach oben und hinten ausdehnt. Der Rücken ist dunkel graugrün, die Seiten weilslichgrün, jedes Segment trägt 2 Querreihen bleicher, beborsteter Wärzchen. Unterhalb der Tracheenlinie liegt auf jedem einen Scheinfuls tragenden Segmente (aufser dem letzten) ein grofser Fleck von der Farbe des Rückens. Die dunkle Färbung des Rückens erstreckt sich nicht bis zur Tracheenlinie, sondern geht schon !/, mm oberhalb dieser in die helle Färbung über. Brustfülse nicht schwarz beschildert. Die dunkle Rückenfärbung nur bis zum vor- letzten Segment reichend, dort hufeisenförmig endigend, das letzte Segment ganz weilslichgrün, oben am Ende mit schwarz- braunem Fleck, der Enddarm dunkler durchscheinend. Die Verpuppung erfolgt zwischen Blättern oder in der Erde. Es gibt 2 Generationen. Die Art ist häufig im mittleren und nördlichen Europa, sowie in Sibirien, ist aber auch in Spanien gefunden worden. 24. P. hypoxantna Först. 2 (palliata C. G. Thoms., orbitalis Cam.). Die Nackenseite des Scheitels nur mit schwarzem Fleck oder Strich, oder wenn ausnahmsweise der Scheitel an der Hinter- seite ganz schwarz ist, dann ist wenigstens seine Oberseite grölstenteils bleich ... . :. a 29. Scheitel sehr kurz, wenig länger als der Durchmesser eines Ocellus, vorne durch eine tiefe Furche begrenzt; Clypeus nur sehr flach ausgerandet; Schildchen bleich, fast immer mit einer schwarzen Mittelstrieme, die sich an der Spitze des Schildchens oft zu einem kleinen Fleck erweitert. Am Kopf meist nur ein Fleck um die Ocellen schwarz, der aber den Scheitel frei lälst; dieser ist nur von einer schwarzen Mittellinie durchzogen, die sich auch auf die Hinterseite des Scheitels fortsetzt. Oft befindet sich auch noch über der Fühlerbasis jederseits ein kleiner schwarzer Fleck. Kopf hinter den Augen kaum verengert. Fühler so lang wie der Rumpf, borstenförmig, bleich, die Oberseite mehr oder 4492 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. weniger verdunkelt, das dritte und vierte Glied gleichlang. Supraantennalgrube flach, furchenförmig, unterer Stirnwulst nicht unterbrochen, Stirnfeld scharf begrenzt. Am Thorax sind aulser der Strieme des Schildchens gewöhnlich noch schwarz: 3 Striemen des Mesonotums, der Schildchenanhang, oft auch die Gruben neben dem Schildchen und die Mitte des Metanotums. Beine bleichgelb, die Spitze der Hinter- tibien und ihre Tarsen meist verdunkelt. Flügel klar, Ge- äder dunkelbraun, Costa und Stigma bleichgelb. Hinterleibs- rücken von einer schmalen schwarzen, oft abgekürzten Strieme durchzogen, wobei die Hinterränder der einzelnen Segmente bleich zu bleiben pflegen. Sägescheide schmal, nicht doppelt so breit als die Cerci, zum Ende wenig ver- schmälert, am Ende schmal zugerundet. L. 7 mm. Die Larve lebt auf Salz. Der Körper ist nach hinten zugespitzt, die Analbeine verwachsen. Bei Störungen streckt sich die Larve geradeaus, ohne den Hinterleib einzurollen oder aufzubiegen. Die Färbung ist grün, die Seiten wenig heller, die Mitte des Bauches von einer helleren Längslinie durchzogen. Das dunkel durchscheinende Rückengefäls wird jederseits von einem schmalen, weisen oder blafsroten Band eingefalst, auf das sich die Pulsationen des Rückengefälses übertragen, so dafs das Band selbst zu pulsieren scheint. Es ist an den Seiten meist noch durch einen dunkelgrünen bis schwärzlichen Streifen begrenzt, der aber auch fehlen kann. Die Segmentränder sind oft weils bezeichnet, ebenso schimmert die Tracheenlinie weils durch. Kopf bleich grün- gelb, ohne Scheitelstreif, dagegen mit breitem, braunem Schläfenstreif oberhalb der schwarzen Augenfelder. Der Kokon hat meist eine helle Farbe und wird zwischen Blättern ange- fertigt. Es gibt 2 Generationen. Die Art ist häufig und kommt im mittleren und nördlichen Europa, sowie in Sibirien vor. 25. P. curtispina C. 6. Thoms. 2 (salicis Steph., antho- phila Zadd., vireseens Vollenh., viridissima Möll.). Scheitel viel länger; Clypeus rundlich ausgeschnitten; Schild- chen nicht mit Längsstrieme, sondern entweder ganz bleich oder "mit schwarzem Pleck 'J. ..'.°.. 0 2 Sees t) Bei den nun folgenden Arten sind unsere Kenntnissenoch lückenhaft; es handelt sich um Spezies, die sich aulserordentlich ähnlich sehen und bei denen es vielleicht auch in Zukunft manchmal nur möglich sein wird, sie sicher durch Untersuchung der Genitalorgane zu unterscheiden. Völlige Klarheit wird erst eintreten, wenn von allen Arten reichliches Zuchtmaterial vorliegt, das ich bis jetzt trotz aller Bemühungen nur teilweise erlangen konnte. Vielleicht wird es möglich sein, in einem Nachtrag klarzustellen, was jetzt: noch zweifelhaft ist. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 443 30.Der untere Stirnwulst nicht unterbrochen . . . . 31. Der untere Stirnwulst mehr oder weniger tiefunterbrochen 32. 31. Innerhalb des Stirnfelds ziehen vom unteren Ocellus 2 etwas divergierende Kiele nach abwärts, zwischen die ein von der Mitte des unteren Stirnwulstes nach oben ziehender Kier hineinläuft (eine ähnliche Bildung kommt auch bei anderen Pteronidea andeutungsweise vor, so dafs sie also nicht aus- schliefslich für P. oligospila charakteristisch ist, wie Konow meinte); Schildehen und Hinterschildchen stets ganz bleich, dagegen der Schildchenanhang schwarz und der Mittellappen des Mesonotums meist mit einer breiten, schwarzen Strieme. Färbung grün, getrocknet bleichgelb, die Oberseite der Fühler geschwärzt. Schwarz sind aufserdem: die Umgebung der Ocellen, ein Fleck an der Nackenseite des Scheitels, der manchmal den ganzen Scheitel an der Hinterseite bedeckt, Abb. 104. Säge von Pteronidea oligospila Först. Unten Kontur der Zähnelung an der Basis der Säge. Stark vergrössert. meistens die Mittelfurche des Scheitels, 3 Striemen des Mesonotums, meist auch die Gruben neben dem Schildchen, ferner der Schildchenanhang. Das Metanotum bleibt bleich. Hinterleibsrücken mit länglichen schwarzen Flecken in der Mitte der Segmente, die sich zu einer unterbrochenen schmalen Strieme gruppieren und gegen das Hinterleibsende zumeist verschwinden. Clypeus tief ausgeschnitten. Fühler fast so lang wie der Rumpf, drittes und viertes Glied gleich- lang. Stirnfeld scharf begrenzt. Scheitel doppelt so breit als lang. Kopf hinter den Augen stark verengert. Beine grün, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und ihre Tarsen manchmal verdunkelt. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma grün. Sägescheide nicht doppelt so dick als die Cerci, am Ende verschmälert und spitzbogig zugespitzt. Säge vgl. Abb. 104. L. 6,5 mm. 444 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Brischke und Zaddach werfen unter dem Namen Nematus miliaris Panz. 3 grüne Pteronidea zusammen. Die erste Larve, die sie beschreiben, ist die der P. curtispina. Aus der zweiten Larve, die Br. und Z. anführen, habe ich oftmals die vorstehend beschriebene Art erzogen; wenn andere Autoren behaupten, diese zweite Larve sei die der P. breviwalvis C. G. Thoms., so kann ich dem nicht zustimmen. Ich habe die Sägen der von mir erzogenen Tiere mit zahl- reichen von Konow als ?. oligospila bestimmten Exemplaren verglichen und völlige Übereinstimmung gefunden. Es muls also daran festgehalten werden, dafs die zweite der 3 von Br. und Z. beschriebenen Larven die der P. oligospila ist. Cameron beschreibt diese Larve ebenfalls, und zwar unter dem Namen Nematus salicivorus. Sie lebt auf verschiedenen Salix-Arten. Ihre Farbe ist glänzend grün, der Kopf mit dunkelbraunem Scheitelstreif, der längs der Scheitelnaht nach unten über die Stirnplatte bis zum Munde zieht; oberhalb der schwarzen Augenfelder liegt jederseits ein kurzer, brauner Schläfenstreif. Rückengefäls dunkel durchscheinend. Ober- halb der Tracheenlinie liegt eine dunkelgrüne Seitenlinie, ferner ist oberhalb der Basis der Fülse die gewellte Seiten- falte oben und unten durch undeutliche, ebenfalls gewellte dunkle grüne Bänder begrenzt. Alle diese dunkleren Bänder können jedoch auch fehlen. Charakteristisch für die Larve sind bräunliche bis schwärzliche Warzenpunkte, die besonders auf der Seitenfalte stehen, und zwar auf jedem Segment 3—5 Stück; diese Warzenpunkte sind behaart. Manchmal finden sich aulserdem auch auf den vorderen Segmenten 2 Querreihen schwärzlicher Warzenpunkte, die auf den mitt- leren Segmenten kleiner werden, auf den hintersten ganz „verschwinden. Ein Fleck auf der Afterklappe und die Cerci sind schwarz. Die Larve befrilst den Blattrand. Zur Ver- puppung geht sie in die Erde, wo sie einen braunen Kokon anfertigt. Es gibt 2 Generationen. Die Art ist häufig und über das mittlere nördliche Europa verbreitet. Aulser dieser Larve beschreiben Zaddach und Brischke jedoch noch eine dritte, die sich auch bei Cameron unter dem Namen Nematus miliaris Panz. findet. Diese Larve wird bisher von den meisten Autoren als die der ?. oligospila be- trachtet. Leider habe ich diese Larve noch nicht auffinden können, so dafs ich mich über die Stellung der zugehörigen Imago nicht äufsern kann. Diese Larve, die ebenfalls auf Salix ]ebt, ist hell bläulichgrün und matt (nicht glänzend wie die vorige), das Rückengefäfs oft etwas dunkler, oft Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 445 seitlich hell eingefafst, die Stigmenlinie hell und ziemlich breit, die Stigmen rot. Kopf gekörnt, etwas glänzend, hell- grünlich oder gelblich, das Augen- und Fühlerfeld schwarz. Über jedem Auge liegt ein brauner verwaschener Schläfen- . streif, der breit braune Scheitelstreif endigt unten in einen dreieckigen, mit Grübchen versehenen Gesichtsfleck. After- klappe ohne schwarzen Fleck, Cerci jedoch schwarz. Die Larve sitzt oft nur mit den Brustfülsen fest und dreht den übrigen Körper im Kreise herum. Kokon locker, gelb bis braun. 26. P. oligospila Först. 2 (microcerca C. G. Thoms., salicivora Cam.). Stirnfeld ohne solche Auszeichnung; Schildchen fast immer mit kleinem schwarzen Fleck nahe der Spitze, dagegen am Mittellappen des Mesonotums meist nur die Naht schwarz, seltener eine breitere Strieme vorhanden. Färbung grün, trocken bleichgelb ; schwarz sind die Oberseite der Fühler, ein kleiner Nackenfleck des Scheitels, manchmal auch ein kleiner Ocellenfleck und die Mittelfurche des Scheitels. Mesonotum mit 2 oder 3 schwarzen Striemen; der Schildchen- anhang, der bei voriger Art meist schwarz ist, ist hier bleich, dagegen trägt hier das Hinterschildchen, das bei voriger ganz bleich ist, stets einen schwarzen Fleck. Hinter- leibsrücken meist mit wenig Schwarz, manchmal ganz grün, manchmal aber auch mit einer schwarzen Strieme wie bei voriger. Flügel klar, Geäder schwarzbraun, Costa und Stigma grün. Clypeus rundlich ausgeschnitten. Fühler so lang wie der Rumpf, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirnfeld tief eingedrückt, scharf begrenzt. Scheitel kaum doppelt so breit als lang. Kopf hinter den Augen verengert, doch weniger als bei voriger. Sägescheide nicht ganz doppelt so dick als die Cerci, zum Ende allmählich verschmälert und stumpf zugespitzt. Gröfser als vorige Art. L. 7,5 mm. Die Larve lebt einzeln auf Alnus, soll auch auf Salix vorkommen. Sie sitzt mit eingeschlagenem Leibesende am Blattrand. Die Färbung ist glänzend grün; am Kopf ist ein brauner Scheitelstreif vorhanden, der bis zur Stirnplatte zieht und sich hier in 2 bogenförmig verlaufende Schenkel teilt. Aufserdem ist jederseits ein brauner Schläfenstreif vorhanden. Das dunkel durchscheinende Rückengefäls ist bei jüngeren Larven heller eingefalst, was sich später ver- liert; diese hellere Einfassung wird wieder von einer aus dunkelgrünen Flecken gebildeten dunkleren Reihe eingefalst, die auch bei älteren Larven sehr deutlich ist. Die Seiten Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916, Beiheft. Sl 446 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. sind etwas heller grün als der Rücken und tragen ebenfalls dunkelgrüne Flecken, Streifen und Punkte, die sich zu un- regelmäfsigen Längslinien gruppieren. Auf der Afterklappe liegt ein dunkelgrüner bis schwarzer Fleck, die Cerci sind grün oder schwarz. Die Verpuppung erfolgt in einem braunen Kokon zwischen Blättern oder in der Erde. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist häufig und ist aufser im ganzen mittleren und nördlichen Europa, auch in Italien gefunden worden. 27. P. polyspila Först. 2 (respondens Först., hypoleuca O. Costa, glutinosae Cam., oligospina Zadd. et Br.). 32. Sägescheide sehr rk zum Ende kaum verschmälert; am Eintörleibsrücken meist nur die Mitte der beiden ärdten, seltener auch des dritten Segmentes geschwärzt. Grün oder bleichgelb, schwarz sind nur ein kleiner Ocellenfleck, ein kleines Nackenfleckchen, 2 oder 3 Striemen des Mesonotums, die Gruben neben dem Schildchen und Schildchenanhang, sowie rundliche kleine Flecken vor dem Schildchen, die sich auch bei anderen grünen Peronidea oft finden. Fühler fast so lang wie der Rumpf, oberseits geschwärzt, das dritte | Glied etwas kürzer als das vierte. Clypeus mälsig tief ausgeschnitten. Supraantennalgrube flach furchenförmig, den unteren Stirnwulst in 2 Höcker trennend, doch geht die Trennungsfurche nicht bis auf den Grund. Stirnfeld scharf begrenzt. Scheitel kaum doppelt so breit wie lang, mit Mittelfurche. Kopf hinter den Augen kaum verengert. 1.5 %0tmm: Wahrscheinlich gehört hierher die Larve, die Cameron bei seinem Nematus sylvestris beschreibt. Diese lebt auf Salive caprea. Der Kopf ist gelblichgrün, ein Scheitelstreif und jederseits ein Schläfenstreif sind braun, der Körper ist dunkelgrün, mit unregelmäfsigen schwarzen Linien bedeckt, | so dafs die Haut gefleckt erscheint. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon in der Erde. Über das Vorkommen der Art wird bisher nur aus England und Deutschland berichtet. Ich habe hier die Art in der Konowschen Auffassung beschrieben; ob damit die Tenthredo capreae L. wirklich richtig gedeutet ist, erscheint sehr fraglich. 28. P. capreae L. ? (sylvestris Cam.). Sägescheide zum Ende ziemlich stark verschmälert; Hinterleibs- rücken meist weiter geschwärzt. . . . FEDER 33. Der Thorax, besonders das Mesonotum, N Sehr grolse Art. Kopf gelb, das Untergesicht bleichgelb, die Oberseite der Fühler, ein kleiner Ocellen- und Nackenfleck und oft w .- er: SE D Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 447 auch die Furchen des Scheitels schwarz. Fühler fast so lang wie der Rumpf, das dritte und vierte Glied gleichlang. Supraantennalgrube ziemlich klein, nach oben zu tief in den unteren Stirnwulst einschneidend. Stirnfeld scharf be- grenzt. Scheitel doppelt so breit als lang. . Kopf hinter den Augen nicht verengert. Thorax rotgelb, schwarz sind 2 oder 3 Striemen des Mesonotums, manchmal auch die Spitze des Schildchens, der Schildchenanhang und die Mitte des Metanotums. Hinterleib bleichgelb, der Rücken mit einer schwarzen Strieme, die sich auf den letzten Segmenten manchmal verliert. Beine und Flügel wie bei den vorigen. Sägescheide nicht ganz doppelt so dick wie die Cerci, zum Ende verschmälert und stumpf zugespitzt. L. 8--9 mm. Nach Cameron lebt die Larve an Salix caprea; der Körper ist dunkelgrün, der Kopf gelblichgrün, in der Mitte mit braunen Punkten besetzt. An der Seite des Gesichts befindet sich ein breiter Streifen, aulserdem ein brauner Flecken über jedem Auge und unterhalb des Rückens ein rötlicher Streifen. Die Larve lebt einzeln. Die Art ist nicht sehr häufig, kommt aber überall im mittleren und nördlichen Europa vor. Konow hat noch eine P. kriegeri beschrieben, deren einziger Unterschied von P. bergmanni darin bestehen würde, dafs bei ihr der untere Stirnwulst durch eine feine vertiefte Linie, bei dergmanni aber durch eine Furehe unterbrochen wäre. Ich kann nach Untersuchung der Type die Art nur für ein grofses Exemplar der P. bergmanni halten; sie milst nämlich 10 mm, während bergmanni sonst nur 9 mm grols ist. 29. P. bergmanni Dahlb. 2 (viridis Steph., prasina Htg., dispar Ed. Andre). Der ganze Körper grün, im Tode bleichgelb; kleiner. Im übrigen dem vorigen in der Verteilung der schwarzen Färbung ähnlich. Ein Unterschied besteht noch darin, dafs bei dispar der Oberkopf und das Mesonotum kaum punktiert sind, während man bei bergmanni schon bei 10facher Vergrölserung eine deutliche Punktierung erkennen kann. L. 7 mm. Die Larve wurde von Brischke beschrieben; ich habe sie ebenfalls mehrmals erzogen. Sie lebt einzeln auf Birke, wo sie den Blattrand benagt. Die Färbung ist hellgrün, das dunkler durchscheinende Rückengefäfs wird jederseits von einem grünlichgelben,, pulsierenden Streifen -eingefalst wie bei ?. curtispina, doch beginnt dieses helle Seitenband oft erst am vierten Segment und verliert sich manchmal gegen die letzten Segmente zu. Der Körper ist 31” = 448 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. mit dunkelgrünen Flecken bestreut, die sich einerseits be- sonders auf den Falten und warzigen Erhebungen der Seiten- falte finden und hier manchmal 2 Längsreihen bilden, andererseits aber auch zu beiden Seiten des Rückengefälses einen Längsstreifen formieren, der aber nur auf den ersten und letzten Segmenten zu sehen ist und manchmal überhaupt sehr undeutlich ist oder ganz fehlt. Das letzte Segment ist blaugrün (nach Brischke rotgelb) mit braunrotem bis purpurrotem Fleck auf der Afterklappe. Der Kopf ist glänzend hellbraun, ein Scheitelstreif und jederseits ein Schläfenstreif ist braun, doch sind bei manchen Exemplaren diese Streifen nur angedeutet. Die Verpuppung erfolgt in einem einfachen, braunen Kokon zwischen Blättern oder im Sande. Es gibt 1 oder 2 Generationen. Die Art ist bis- her mit Sicherheit nur aus Deutschland und Holland bekannt, dürfte aber weiter verbreitet und nur mit anderen verwechselt worden sein. Konow hat noch versucht, die ?. brevivalvis C.G. Thoms. zu deuten; er ist sich über die Abgrenzung dieser Art aber wohl selbst nicht klar gewesen, denn die 11 unter diesem Namen in seiner Sammlung steckenden Tiere stellen ein Gemisch aus P. polyspila, oligospila, dispar und bergmanni dar; die Thomsonsche Spezies muls also vorläufig zu den unsicheren Arten gerechnet werden; wahrscheinlich ge- hören die beiden von Thomson unter dem Namen Nematus brevivalvis vereinigten Geschlechter überhaupt nicht zusammen. Das 2 wird möglicherweise mit ?. dispar identisch sein, für die dann der Thomsonsche Namen einzutreten hätte; vielleicht läfst sich Genaueres sagen, wenn die bei ?. oligospila erwähnte dritte Larve erzogen worden ist und genügendes Zuchtmaterial hiervon vorliegt. 30. P. dispar Brischke 2 (brevivalvis C. G. Thoms. ? dorsata Cam. ?). 34. Sägescheide schmal, zum Ende verschmälert und zugespitzt ; hellgelbe Arten mit stets ganz bleichem Mesonotum 35. Sägescheide mehr als doppelt so dick wie die Cerci, zum Ende nicht verschmälert, am Ende breit gerundet; rotgelbe oder braunrote Arten, bei denen das Mesonotum oft 2 oder 3 schwarze Striemen trägt + .... ner ae 35. Am Hinterleibsrücken die ersten oder auch alle tückensegmente mit kleinem schwarzen, häufig geteiltem Fleck in der Mitte; Fühler viel länger als der Hinterleib, das dritte Glied kaum oder nicht kürzer als das vierte; im übrigen der ganze Körper einfarbig hellgelb gefärbt, ebenso die Beine; Flügel Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 449 klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb. Clypeus tief ausgeschnitten. Stirnfeld scharf begrenzt, der untere Stirn- wulst nicht unterbrochen, Supraantennalgrube grofs, oval. Scheitel doppelt so breit als lang. Die Oberseite der beiden ersten Fühlerglieder manchmal geschwärzt. Kopf hinter den Augen kaum verengert. L. 5,5—6,5 mm. Die Larve lebt auf Salix viminalis, dürfte aber auch auf anderen Weiden vorkommen. Die Larve sitzt auf der Unter- seite der Blätter, wo sie Löcher in die Blattfläche frilst. Sie ist träge und nimmt bei Störungen keine Schreckstellung ein. Die Färbung ist sehr hell weilslichgrün, der Kopf und die Seiten grünlichweils, die Grenze zwischen heller .und dunkler Färbung in der Tracheenlinie liegend. Augen schwarz, im übrigen aber die Larve ohne jede dunklere Zeichnung, dagegen zu beiden Seiten des etwas dunkler durchscheinenden Rückengefälses eine weilse pulsierende Linie wie bei P. curtispina verlaufend, nur dafs sie wegen der hellen Grundfärbung hier weniger auffallend ist. Auf jedem Segment liegen drei sich schwach abhebende grünliche Wärzchen, deren jedes ein Haar trägt. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon in der Erde. Es gibt 2 oder 3 Generationen. Die Art scheint ziemlich lokal vorzukommen; bisher wird über ihr Vorkommen aus Schweden, England, Frankreich, Deutschland, Rufsland und Sibirien berichtet, angeblich soll sie auch in Spanien vorkommen. Näheres über diese und die folgende Art habe ich in den Ent. Mitt. II. 1913, p. 321 mitgeteilt. 31. P. stichi Enslin 2 (testacea C. G. Thoms. nec Jur.). Der ganze Körper einfarbig gelb; Fühler wenig länger als der Hinterleib, das dritte Glied deutlich kürzer als das vierte. Scheitel kaum doppelt so breit als lang. Im übrigen der vorigen Art gleichend. L. 5,5—6,5 mm. Die Biologie findet sich bei Zaddach und Brischke unter dem irrtümlichen Namen Nematus varius Lep. Die Eier werden in die Unterseite der Mittelrippe von sSalix viminalis-Blättern abgelegt; auch ist die Larve auf S. caprea beobachtet worden. Frafsweise wie die vorige. Die Färbung ist sehr hell gelbgrün, die Seitenfalten vortretend,, der Körper mit kurzen weifsen Härchen besetzt. Über den Rücken zieht ein dunkler Längsstreifen, der von den letzten Segmenten unterbrochen ist und auf dem letzten Segment als dunkler Fleck endigt. Augen und Mandibeln sind schwarz. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon in der Erde. Die Art ist nicht häufig und bisher nur in England, Frankreich, Deutschland und Mähren beobachtet worden. 450 Deutsch. Ent. Zeitschr: 1916, Beiheft. Sehr ähnlich ist die ebenfalls ganz bleichgelbe, nur aus Sibirien bekannte ?. pallens Knw. Bei ihr ist die Sägescheide zwar ebenfalls schmal, etwa doppelt so dick als die Cerci, zum Ende ist sie jedoch kaum verschmälert, am Ende zugerundet. Sie bildet also einen Übergang zu den folgenden Arten. 32. P.. flavescens Steph. 2 (varia Zadd. nec. Lep., diluta Brischke). 36. Schildchenanhang schwarz. Färbung rotgelb, die Unterseite “ etwas blasser; schwarz sind: jederseits ein kleiner Fleck oberhalb der Fühlerbasis, ein Ocellarfleck, der manchmal auch den Scheitel bedeckt, ein Fleck an der Nackenseite des Scheitels oder diese ganz, die Propleuren, zwei oder | drei Streifen des Mesonotums, zwei rundliche Flecken vor der Basis des Schildchens, die Spitze und manchmal auch eine Mittelstrieme des Schildchens, der Schildchenanhang, das Hinterschildchen und oft auch seine Umgebung und schliefslich noch breite Binden auf den ersten fünf bis acht Rückensegmenten,, so dafs nur die Seiten und der Hinter- randssaum der Segmente bleich bleiben. Fühler etwas länger als der Hinterleib, braun, die Oberseite dunkler ; drittes und viertes Glied gleichlang. Kopf hinter den Augen etwas verengert. ÜClypeus rundlich ausgeschnitten. Supraantennal- | gyube tief, nach oben etwas verlängert, so dafs der untere Stirnwulst schwach eingekerbt erscheint. (Die Angabe Konows: „Stirnwulst tief unterbrochen“ ist unrichtig.) Stirnfeld scharf begrenzt. Scheitel doppelt so breit als lang, mit feiner Mittelfurche. Mesonotum sehr fein und nicht sehr dicht punktiert, mäfsig glänzend. Sägescheide etwa dreimal so dick als die Cerci, zum Ende kaum ver- schmälert, am Ende breit gerundet. An den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und ihre Tarsen manchmal leicht ge- bräunt. Flügel leicht gelblich, Geäder braun, Costa und | Stigma gelb. L. 6—7 mm. Säge vgl. Abb. 105. Es ist möglich, dafs hierher der Nematus fagi Zadd. gehört, der seit Zaddach und Brischke nicht mehr erzogen worden ist. Sollte sich meine Vermutung als richtig herausstellen, so müfste der ältere Zaddachsche Name für den Konowschen eintreten. Die von Brischke ge- fundene Larve lebt einzeln auf Fagus, wo sie den Blattrand benagt. Sie ist glänzend grasgrün, ein Rückenstreif dunkler durchscheinend. An den Seiten jedes Segments stehen einige schwarze Punkte in Querreihen, die über der Basis der Füfse schräge Linien bilden. Kopf glänzend mit bräunlich ui "REN £r iA DT Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 451 angelaufenem Scheitel und schwarzen Augenfleeken. Ver- puppung in der Erde in einem schwarzbraunen Kokon. -Die Art ist bisher nur in Deutschland, Frankreich, Mähren und der Schweiz nachgewiesen worden. 33. P. mima Kuw. 2 (fagi Zadd.?). Schildchenanhang (nicht mit der Schildchenspitze zu verwech- seln !) hell gefärbt; Färbung hell rotbraun, beim lebenden Tier der Hinterleib manchmal grünlich . . . . 3%. 5 = ce = = Fr! F— — = 2 = = zu ei == = —z == >= = = = — — ne — e —zZ Eier ze ®8,e.©& —— — - = — ze I Fe — meer 4 E — — — ZI = = — — = 73 ner DIR ES 7 = > Abb. 105. Säge von Pteronidea mima Knw. Unten Kontur der Zähnelung an der Basis der Säge. Stark vergrössert. 37. Fühler kaum so lang als der Hinterleib; Supraantennalgrube nach oben in eine Furche verlängert, durch die der untere Stirnwulst eingekerbt wird. Bei der typischen Färbung sind schwarz: das erste Fühlerglied, die Propleuren und zwei Striemen des Mesonotums; es kommen aber auch viel dunklere Stücke vor; so ist bei der var. nov. plagiata schwarz: die Oberseite der Fühler, der ganze Hinterkopf, die Pro- pleuren, drei breite Striemen des Mesonotums, das Meso- sternum, die Spitze des Schildchens, die Mitte des Meta- notums und Flecke der Metapleuren, sowie schliefslich eine sehr breite Strieme des Hinterleibsrückens. Dazwischen gibt es Übergänge. Der Schildchenanhang bleibt auch bei diesen dunkeln Formen hellbraun, ebenso stehen die Ocellen nicht in einem schwarzen Fleck, während sich bei folgender sehr häufig ein schwarzer Ocellenfleck schon bei sonst sehr hell- gefärbten Exemplaren findet. Beine einfarbig hellbraun. Flügel leicht gelblich, Geäder schwarzbraun, Costa und Stigma gelb. Drittes Fühlerglied kaum kürzer als das vierte. Clypeus tief rundlich ausgeschnitten. Stirnfeld durch scharfe Kiele begrenzt. Innerhalb des Stirnfeldes unterhalb des unteren Ocellus eine kleine Grube, die seitlich von einem Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. undeutlichen Kiel begrenzt wird. Scheitel doppelt so breit als lang. Kopf hinter den Augen nicht oder kaum ver- engert. Mesonotum fein und ziemlich dicht punktiert, wenig glänzend. Sägescheide fast dreimal so dick als die Cereci, zum Ende kaum verschmälert, am ‚Ende fast gerade abge- stutzt. L. 7—-9 mm. Säge vgl. Abb. 106. Die Larve ist zuerst von Cameron unter dem Namen Nematus glottianus beschrieben worden. Sie lebt auf Salir. Der Körper ist schön meergrün, an der Seite jedes Segments liegt ein grofser orangegelber, runder Fleck, nur das erste Segment trägt keinen solchen. Aufserdem sind an den Seiten schwarze Flecken vorhanden, deren Anordnung Abb. 103g zeigt. Der Kopf ist schwarz. Von der ähnlichen Larve der P. melanocephala unterscheidet sich die Larve da- durch, dafs bei ihr nicht schwarze Flecken inrerhalb der Abb. 106. . Säge von Pteronidea ferruginea Först. Unten Kontur der Zähnelung an der Basis der Säge. Stark vergrössert. orangegelben Flecken liegen, wie dies bei melanocephala der Fall ist. Die Verpuppung erfolgt in einem schwarzbraunen Kokon in der Erde. Es gibt ein bis zwei Generationen. Über die Biologie macht Baer (Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landw. 1915 S. 235) noch genauere Angaben. Die Ei- ablage erfolgt nach ihm in zahlreiche, nierenförmige Taschen an der Unterseite der Blätter, meist nahe der Blattspitze. Die Art kommt zwar stellenweise häufiger vor, fehlt aber an vielen Orten. Bisher ist sie nur in Finnland, Eng- land, Deutschland, Belgien und Böhmen nachgewiesen worden. Man vergleiche auch die Bemerkungen bei Amauronematus moricei Knw. : 34. P. ferruginea Först. 2 (glottiana Cam., fagi Konow nec. Zadd.). Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 453 Fühler länger als der Hinterleib; Supraantennalgrube nicht nach oben verlängert, der untere Stirnwulst nicht eingekerbt. - Grundfärbung dunkelgelb bis hell rotbraun. Es gibt Tiere die ohne jedes Schwarz sind= var. pura Först. Bei der typischen Färbung jedoch sind schwarz: ein Ocellarfleck, ein kleiner Fleck oberhalb der Fühlerbasis, die beiden ersten Fühlerglieder und die Oberseite der folgenden, drei Striemen des Mesonotums, die Spitze des Schildchens, die Mitte des Metanotums und eine schmale Rückenstrieme des Hinterleibs. Bei der var. nov. nigronotata ist die Hinterleibsstrieme sehr breit und es ist aulserdem noch das Mesosternum und mehr oder weniger der Scheitel schwarz. Während bei voriger schon bei hellen Formen die Propleuren schwarz sind, Re ken Abb. 107. Säge von Pteronidea miliaris Panz. Unten Kontur der Zähnelung an der Basis der Säge. Stark vergrössert. scheinen sie hier selbst bei dunklen Formen stets unge- schwärzt zu bleiben, dagegen findet sich hier schon oft bei hellen Tieren ein schwarzer Ocellarfleck , der bei voriger selbst bei dunklen Exemplaren fehlt. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb, der Rand des letzteren oft dunkler. Clypeus etwas weniger tief ausgeschnitten als bei voriger. Drittes Fühlerglied etwas kürzer als das vierte. Stirnfeld scharf begrenzt. Unterhalb des unteren Ocellus keine Grube wie bei voriger. Scheitel doppelt so breit als lang. Kopf hinter den Augen nicht verengert. Mesonotum feiner und zerstreuter punktiert als bei voriger, stärker glänzend. Sägescheide dreimal so dick als die Cerci, am Ende breit gerundet. L. 8-9 mm. Säge vgl. Abb. 107. 454 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Die Larve lebt auf Salie. Sie ist blaugrün, die 3 ° ersten und 3 letzten Segmente rotgelb, der Kopf glänzend schwarz. Die Rückenmitte ist ohne schwarzen Streif, da- gegen liegt auf jeder Seite ein breiter, aus dicht stehenden Flecken zusammengesetzter Streif, darunter auf jedem Seg- ment ein einzelner schwarzer Punkt, darunter, noch ober- halb der Tracheenlinie eine schwarze Punktlinie (4 Punkt- flecken auf jedem Segment), darunter, unterhalb der Tracheen- linie, über der Basis jedes Fulses 1 Längsfleck und 2 rund- liche Flecken und darunter nochmals 1 oder 2 Längsflecke und 1 oder 2 kürzere Punktflecke. Die Larve ist der der P. salicis sehr ähnlich, doch ist bei dieser die Anordnung der schwarzen Flecken eine andere, auch hat salicis einen schwarzen Mittelstreif des Rückens, der bei miliaris fehlt. (Vgl. Abb. 103 d). Die Eier werden zweireihig in die Rinde junger Weidenzweige gelegt. Die Larven befressen den > SE) Abb. 108. Säge von Pteronidea cadderensis Cam. Nach Cameron. Blattrand und gehen bei Störung in Schreckstellung. Die Verpuppung erfolgt in einem dunkelbraunen Kokon in der Erde. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist nicht selten und kommt nicht nur in ganz Europa, sondern auch in Kleinasien vor. Sehr ähnlich muls der mir unbekannt gebliebene Nematus cadderensis Cam. sein, der sich nach Cameron nur durch kürzere Körpergestalt unterscheiden soll, ein sehr unsicheres Merkmal. Dafs es sich aber um eine gute Art handeln mufls geht daraus hervor, dafs sowohl die Bildung der Säge - eine ganz andere ist (Abb. 108), als insbesondere auch aus der anderen Biologie. Die ebenfalls auf Salix lebende Larve des Nematus cadderensis ist nämlich der der ?. erruginea sehr ähnlich (Abb. 103 h) unterscheidet sich aber dadurch, dafs der Längsstreifen oberhalb der orangegelben Flecken nicht aus getrennten, sondern aus zusammenhängenden schwarzen Flecken besteht. (Vgl. auch die oben angegebene Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 455 Arbeit von Baer, der die Larve auf Betula fand.) Ob auch die äufsere Morphologie der Imagines bessere Trennungs- merkmale gibt, als sie Cameron mitteilt, wird sich erst entscheiden lassen, wenn neues Zuchtmaterial vorliegt. 35. P. miliaris Panz. 2 (crocea Fall. , dorsalis Lep., Julva Htg., flava Gmm., validicornis Först. basalis Costa, trimaculata Yolleaiı, solitaria Zadd.). 38. Scheitel sehr kurz, fast linienförmig , kaum so lang als der Durchmesser eines Ocellus ; Clypeus sehr flach ausgerandet ; Fühler sehr lang, so lang als der Körper; Stigma braun, wie das ganze Flügelgeäder. Färbung gelb, die Oberseite der Fühler mehr oder weniger verdunkelt; schwarz sind: ein grolser Stirn-Scheitelfleck, der Hinterkopf ganz oder grofsenteils, drei breite Striemen des Mesonotums, grofsen- teils das Schildchen und das Metanotum, sowie eine breite Strieme des Hinterleibsrückens ; es kommen auch noch dunklere Exemplare vor, bei denen das Mesosternum mehr oder weniger geschwärzt ist und bei der von mir mehrmals erzogenen var. nov. luctuosa ist der Thorax ganz schwarz und nur das Pronotum, die Tegulae und die Metapleuren bleiben gelb; die Hinterleibsstrieme nimmt bei dieser Varietät fast den ganzen Rücken ein; es gleicht diese Varietät also sehr der P. melanaspis, doch hat diese längeren Scheitel, tief ausgeschnittenen Clypeus, kürzere Fühler, etwas helleres Stigma und der Hinterleibsrücken ist bei ihr nicht nur fast, sondern ganz schwarz. Kopf hinter den Augen stark ver- engert; drittes Fühlerglied kürzer als das vierte. Tarsen der Hinterbeine gebräunt oder geschwärzt. Fortsatz des achten Rückensegments fast so lang wie breit, am Ende gerade abgestutzt. L. 5—6 mm. 25. P. curtispina €. 6. Thoms,. 7 Scheitel viel länger; Clypeus mehr oder weniger tief aus- geschnitten . . a ap er de Fife Be 39. Mesopleuren ganz eh Sn are a re Mesopleuren ganz oder ee hie rer matiel nach 40.Am Hinterleib nur das erste Rückensegment schwarz, der übrige Hinterleib gelb. . . . ya 10. Hinterleibsrücken in grölserer Auen baschwähzt 41. 41. Supraantennalgrube nach oben etwas verlängert, so dafs der untere Stirnwulst etwas eingekerbt erscheint; dicht unter dem unteren Ocellus eine kleine Grube; der Fortsatz des achten Rückensegmentes dieses nur wenig überragend, Stigma gelb, der Rand kaum dunkler; Fühler gewöhnlich ganz schwarz, fast so lang als der Rumpf, kräftig, das dritte 456 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Glied etwas kürzer als das vierte. Kopf schwarz, manch- mal nur die Oberlippe und ein Fleck an der oberen Augen- ecke gelb, oft aber das ganze Untergesicht, ein Fleck an der oberen Augenecke und damit zusammenhängend die hinteren Orbiten gelb. Kopf hinter den Augen etwas ver- engert, ziemlich stark punktiert. Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums, die Tegulae, manchmal auch zwei verloschene Flecke des Schildchens gelb. Beine gelb, die Basis der Hüften manchmal geschwärzt, die Hintertarsen manchmal verdunkelt. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb. Hinterleib gelb, der Rücken jedoch ganz oder fast ganz schwarz. L. 6—6,5 mm. Man vergleiche auch die Bemerkung bei P. nigricornis Lep. 34. P. ferruginea Först. J'. Unterer Stirnwulst nicht eingekerbt; unterhalb des unteren Ocellus keine Grube; Fortsatz des achten Rückensegments dieses ziemlich weit überragend, etwa doppelt so breit als lang ; Unterseite der Fühler braun; Stigma durchscheinend gelb, der Rand jedoch braun; kleiner als vorige Art. Kopf schwarz, das Untergesicht und die Orbiten gelb. Kopf hinter den Augen verengert, sehr schwach punktiert, glänzend. Fühler so lang wie der Rumpf, das dritte Glied etwas kürzer als das vierte. Thorax und Hinterleib schwarz, die Ecken des Pronotums, die Tegulae und die Bauchseite gelb. Beine gelb, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen geschwärzt. Flügel klar, Geäder braun, die Scheibe des Stigmas durchscheinend gelb. L. 5 mm. 22. P. melanaspis Htg. d'. 42: "Mespsternum schwarz... "IE ABSFIFTURTE RAS Mesosternum und Mesopleuren ganz gelb . . . . 46. 43. Hinterleib ganz rotgelb, nur die Umgebung der Blöfse des ersten Segments geschwärzt; Schildchen gewölbt, deutlich punktiert. Kopf schwarz, rotgelb sind daran: ein Fleck an der oberen Augenecke, die Mundteile, gewöhnlich auch der Infraantennalhöcker, manchmal das ganze Untergesicht und teilweise die Orbiten. Fühler unterseits gewöhnlich vom vierten Glied an gelb, so lang wie der Rumpf, das dritte Glied kürzer als das vierte. Thorax rotgelb; schwarz sind das Mesonotum samt dem Schildchen, das Mesosternum, die Mitte des Metanotums und manchmal auch die Propleuren. Beine gelb, die Tarsen oft etwas verdunkelt. Flügel leicht grau getrübt, Geäder braun, Costa und Stigma gelb. Fortsatz des achten Segments oft gebräunt, das Segment ziemlich weit überragend. L. 5,5 mm. 23. P. bipartita Lep. J'. - Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 457 Hinterleib in gröfserer Ausdehnung geschwärzt; Schildchen flach, sehr schwach punktiertt . . . 44. 44. Flügelstigma gelb, höchstens der Rand as dmkler; unterer Stirnwulst nicht eingekerbt. Kopf gelb, das Untergesicht weilslichgelb; schwarz sind ein grofser Stirn-Scheitelfleck, ‚der Hinterkopf, die zwei ersten Fühlerglieder und manch- mal auch der Grund der Supraantennalgrube. Fühlergeifsel oberseits wenig dunkler als unterseits. Fühler komprimiert, so lang wie der Rumpf, das dritte Glied kürzer als das vierte. Kopf hinter den Augen verengert. Thorax gelb; schwarz sind: die Propleuren, das Mesosternum, die Epi- meren der Mesopleuren und Metapleuren, das Metanotum, ein grofser Fleck des Schildchens und drei breite Striemen des Mesonotums, manchmal aber das Mesonotum samt dem Schildchen in ganzer Ausdehnung. Hintertarsen etwas ge- bräunt. Flügel leicht gelblich, Geäder braun, Costa und Stigma gelb, der Rand des Stigmas meist bräunlich. Hinter- leib gelb oder hellbraun, der Rücken von einer breiten, auf den hinteren Segmenten oft unterbrochenen Strieme durch- zogen, die aber andererseits auch so breit werden kann, dafs sie den ganzen Hinterleibsrücken einnimmt. Fortsatz des achten Segments dieses weit überragend, so lang als breit:. L.. 6,5--7. mm. 35. P. miliaris Panz. I. Flügelstigma braun; unterer Stirnwulst etwas eingekerbt. 45. 45. Fühler fast so lang wie der Körper, das dritte Glied kaum kürzer als das vierte. Färbung gelb, das Untergesicht, die Ecken des Pronotums und die Tegulae weifslichgelb ; schwarz sind: die Fühler (ihre Unterseite braun), ein grolser Stirn- Scheitelfleck, die ganze Hinterseite des Kopfes, das Mesonotum und Metanotum, die Propleuren, das Mesosternum, oft auch das obere Drittel der Episternen der Mesopleuren, ferner die Epimeren der Mesopleuren und die Metapleuren grofsenteils. Hinterleibsrücken von einer schwarzen Strieme durchzogen, die auf den ersten Segmenten deren ganze Breite einnimmt, auf den hinteren Segmenten aber schmäler wird. Fortsatz des achten Rückensegments schwarz, das Segment weit über- ragend, fast so lang wie breit. Basis der Hüften oft ge- schwärzt. Hintertibien braun, ihre Tarsen schwärzlich. Kopf hinter den Augen verengert. Unterbrechung des unteren Stirnwulstes weniger stark ausgeprägt als beim 2. L. 6,5 mm. 30. P. dispar Brischke J.. Fühler nur so lang als der Rumpf, das dritte Glied deutlich kürzer als das vierte; im übrigen der vorigen Art völlig gleichend und von ihr kaum zu unterscheiden. 33. P. mima Kuw. d'. 458 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. 46. Die Genitalplatte am Ende breit abgestutzt oder sogar flach ausgerandet (Abb. 109). Färbung gelb; schwarz sind: ein grofser Stirn-Scheitelfleck, grofsenteils der Hinterkopf, die Oberseite der Fühler, das Mesonotum samt dem Schildchen und das Metanotum, manchmal auch teilweise die Epimeren der Mesopleuren, und schliefslich noch eine breite Strieme des Hinterleibsrückens; Flügel klar, Geäder braun, Stigma durchscheinend gelb, die schmale Umrandung des Stig- mas manchmal gebräunt. Fühler länger als der Rumpf, das dritte Glied kürzer Abb. 109. als das vierte. Kopf hinter den Augen Hinterleibsspitze von stark verengert. Stirnbildung wie beim N 9. Fortsatz des achten Segments sehr Genitalplatte am Ende breit, das Segment ziemlich weit über- schwach ausgerandet. ragend. L. 5 mm. 26. P. oligospila Först. J'. Genitalplatte am Ende zugerundet . . 2 .....0.40. 47. Der untere -Stirnwulst unterbrochen . : . 2.2.48. Der untere Stirnwulst nicht unterbrochen, höchstens schwach eingekerbti "Ziel: sin TIREE TREE ee 48.Grofse Art, L. 7—8 mm; die schwarze Strieme des Hinter- leibsrückens verliert sich auf den mittleren Segmenten, so dafs das Hinterleibsende ganz rotgelb ist. Färbung’ rot- gelb; schwarz sind ein grofser Stirn-Scheitelfleck, der Hinter- kopf, das Mesonotum und Metanotum, die Epimeren der Mesopleuren, eine breite, dreieckige, abgekürzte Hinterleibs- strieme und die Oberseite der Fühler. Spitze der Hinter- tibien und ihre Tarsen gebräunt. Flügel klar, Geäder braun, Stigma gelb, die Umrandung braun. Fühler so lang wie der Rumpf, das dritte Glied kürzer als das vierte. Kopf hinter den Augen wenig verengert. Fortsatz des achten Segments dieses ziemlich überragend, etwas breiter als lang. 29. P. bergmanni Dahib. d'. Kleinere Art, L. nicht über 6 mm; Hinterleibsrücken gröfsten- teils schwarz, die Strieme bis an das Ende reichend. Färbung gelb; schwarz sind ein grofser Stirn-Scheitelfleck, gröfsten- teils der Hinterkopf, die Oberseite der Fühler, das Mesonotum samt dem Schildchen ganz oder fast ganz, das Metanotum und eine breite Hinterleibsstrieme. Flügel klar, Geäder braun, Stigma gelb, die Umrandung manchmal braun. Fort- satz des achten Segments dieses ziemlich weit überragend, etwas breiter wie lang. 28. P. capreae L. d'. | -50.F Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 459 49.Am Kopf nur ein kleiner Ocellenfleck schwarz, am Scheitel höchstens die Grenzfurchen und ein kleiner Nackenfleck schwarz, im übrigen der Scheitel wie der ganze Kopf gelb. Färbung hellgelb, Oberseite der Fühler kaum dunkler, nur die beiden ersten Glieder oben geschwärzt. Am Mesonotum sind meist nur die Seitenlappen mit schwarzer Strieme ver- sehen, ebenso sind die Gruben neben dem stets ganz gelben Schildchen schwarz. Seltener ist auch der Mittellappen teilweise geschwärzt. Metanotum nur mit kleinen schwarzen Flecken. Propleuren und Epimeren der Mesopleuren manch- mal in geringer Ausdehnung schwarz. Hinterleibsrücken mit unterbrochener schwarzer Strieme, indem die Hinter- ränder aller Segmente gelb bleiben. Fühler fast so lang wie der Rumpf, das dritte Glied wenig kürzer als das vierte. Fortsatz des achten Segments kurz, das Segment wenig überragend. L. 5—5,5 mm. 31. P. stichi Enslin d'. Am Kopf ein grolser Stirn-Scheitelfleck schwarz, der auch die ganze Oberseite und Nackenseite des Scheitels einnimmt. 50. ühler etwas länger als der Rumpf; Flügelstigma braun; grölsere Art von 6—7 mm. Färbung gelb; schwarz sind: ein grofser Stirn-Scheitelfleck, der gröfste Teil des Hinter- kopfes, die Oberseite der Fühler, das Mesonotum (selten die Ränder des Mittellappens und des Schildchens verloschen gelb), die Mitte des Metanotums und eine breite Strieme des Hinterleibsrückens, wobei jedoch manchmal die Hinter- ränder der einzelnen Segmente gelb bleiben; die Epimeren der Mesopleuren sind ebenfalls oft teilweise schwarz Kopf hinter den Augen stark verengert. Drittes Fühlerglied wenig kürzer als das vierte. Fortsatz des achten Segments meist schwarz, das Segment ziemlich weit überragend, wenig kürzer als breit. 27. P. polyspila Först. J. Fühler kürzer als der Rumpf; Stigma gelb oder nur mit bräunlichem Rande; kleinere Arten von 5—5,5 mm. 51. 51. Die schwarze Strieme des Hinterleibsrückens gegen das Ende verschmälert, so dafs die beiden letzten Segmente entweder nur in ihrer Mitte einen schwarzen Fleck tragen oder auch ganz gelb sind; drittes Fühlerglied kaum kürzer als das vierte; Fortsatz des achten Segments dieses wenig über- ragend, dreimal so breit als lang. Färbung gelb; schwarz sind: die Oberseite .der Fühler, ein’ Stirn-Scheitelfleck, der auch die Nackenseite des Scheitels in sich begreift und manchmal sich auch auf die benachbarten Teile des Hinter- kopfs fortsetzt, das Mesonotum und die Mitte des Metanotums, das Schildchen jedoch manchmal mehr oder weniger gelb, 460 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. eine Strieme des Hinterleibsrückens, die jedoch ‘die breiten Seiten des Hinterleibs frei läfst. Flügel klar, Geäder braun, Stigma gelb, der Rand wenig dunkler. 26. P. hypoxantha Först. J'. Die schwarze Strieme des Hinterleibsrückens gegen das Ende kaum verschmälert, so dafs auch das siebente und achte Segment fast ganz schwarz sind und nur der Seitenrand und am achten Segment manchmal auch ein feiner Hinter-- randsaum gelb bleiben; drittes Fühlerglied deutlich kürzer als das vierte; Fortsatz des achten Segments dieses eben- falls wenig überragend, doppelt so breit als lang. Stigma etwas dunkler als bei voriger, mit der sie im übrigen in der Färbung übereinstimmt, nur scheint sich hier am Hinter- kopf die schwarze Farbe stets auf den Scheitel zu beschränken und am Mesonotum schimmert höchstens an den Rändern des Mittellappens und des Schildchens die gelbe Farbe & schwach durch, während bei voriger das Schildchen gelegent- lich gröfstenteils gelb sein kann. 32. P. flavescens Steph. . 14. Pachynematus Knw. Durch die nur mit einem Subapikalzahn versehenen Klauen und den ausgerandeten Clypeus ist diese Gattung gut charakterisiert, so dafs sie mit keiner anderen ver- wechselt werden kann; es ist nur notwendig, genau auf den Verlauf des Vorderrandes des Clypeus zu achten, damit man sicher entscheiden kann, ob dieser gerade abgestutzt oder ausgerandet ist. Höchstens könnten die kleinen Micro- nematus fälschlich hier gesucht werden. Das Flügelstigma ist mit wenigen Ausnahmen bleich. Eine Revision der Gattung hat Konow in der Zeitschr. f. syst. Hym. Dipt. 1903, p. 377 gegeben. Da mir diese, wie die meisten Konowschen Bestimmungstabellen zu schwierig und zugleich auch zu unsicher erschien, habe ich eine neue Tabelle aus- gearbeitet, von der ich hoffe, dafs sie leichter und sicherer zum Ziele führt. 1. Mesopleuren deutlich und ziemlich stark punktiert, stets ganz schwarz, wie fast der ganze Körper . . N RER Bi lesen undeutlich oder sehr schwach price oft hell eelärblausii. ct 4. 2. Stirnfeld deutlich baren de an Siena = ent- wickelt, nicht unterbrochen oder eingekerbt; Sägescheide ET kaum doppelt so dick als die Cerci, zum Ende ver- schmälert und schmal zugerundet oder stumpf zugespitzt; EEE Y ai Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 461 Körper des 9 ganz schwarz, nur die Oberlippe dunkelbraun und die Tegulae, sowie der schmale Rand des Pronotums weilslich; Stigma hellbraun, in der Mitte dunkler braun, Costa bleichgelb, übriges Geäder dunkelbraun, Membran klar. Beine schwarz, an den 4 vorderen Beinen die Spitzen der Trochanteren, die Knie, Tibien und Tarsen schmutzig weilslich, an den Hinterbeinen die Trochanteren ganz bleich, ebenso die Tibien und Tarsen, die Spitze der Tibien und Tarsenglieder jedoch braun. Fühler schwarz, so lang wie der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Clypeus mäfsig tief ausgeschnitten. Kopf hinter den Augen verengert, das Gesicht dicht punktiert, matt. Mesopleuren ziemlich stark und sehr dicht, fast runzlig punktiert, kaum glänzend. L. 7 mm. Das 5 und die Biologie sind unbekannt. Bisher ist die Art nur in Südtirol gefunden worden. Die Art könnte allenfalls mit dem P. nigerrimus Knw. verwechselt werden, . bei diesem aber sind die Mesopleuren zerstreut und sehr schwach punktiert, die Fühler sind etwas länger als der Hinterleib; die Sägescheide ist noch schmaler, und der ganze Körper ist viel plumper gebaut, auch ist das Stigma dunkler. 1. P. penegalensis Enslin 9. Stirnfeld entweder sehr undeutlich begrenzt und der untere Stirnwulst kaum angedeutet oder dieser ist unterbrochen; Sägescheide oft dick, After oft bleich gefärbt . . 2. 2. Stirnfeld seitlich deutlich begrenzt, der untere Stirnwulst in der Mitte breit unterbrochen ; Mesopleuren zwar ziemlich stark aber nicht sehr dicht punktiert, mit glänzenden Zwischenräumen zwischen den Punkten; drittes Fühlerglied etwas kürzer als das vierte. Kopf schwarz, beim 2 die Mundteile oft gelb und ein Fleck an der oberen Augenecke und teilweise die hinteren Orbiten bräunlich. Fühler des 4 länger, die des 2 kaum so lang als der Hinterleib. Clypeus mälsig tief ausgerandet. Kopf hinter den Augen beim 2 nicht, beim 9’ etwas verschmälert. Scheitel beim 2 21/,mal, beim 5 dreimal so breit als lang. Thorax schwarz, die Tegulae und oft auch der schmale Rand des Pronotums gelblich. Mesonotum nur schwach punktiert, glänzend. Beine schwarz; schmutzig weils sind die breite Spitze der Schenkel, die Tibien und Tarsen, selten auch die Trochanteren; an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und Tarsenglieder gebräunt. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma blafsgelb. Hinterleib schwarz, beim 9’ höchstens , die Spitze der Genitalplatte bleich, beim 2 der After schmutzig Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916, Beiheft. 32 462 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. weils. Sägescheide des 2 dreimal so dick als die Cerci, am Ende breit zugerundet. Fortsatz des achten Rückensegments beim 0’ das Segment kaum überragend. L. 6 mm. Die Metamorphose ist unbekannt. Die Art ist nicht häufig und bisher nur aus Schweden, England, Österreich und Deutschland bekannt. 2. P. moerens Först. 912 (pleuralis C. G. Thoms.). Stirnfeld kaum begrenzt, der untere Stirnwulst nicht oder nur schwach entwickelt; Mesopleuren stark und dicht punktiert ; drittes und viertes Fühlerglied gleichlang . 3. Sägescheide mehr als doppelt so dick als die Cerci, zum Ende nicht verschmälert, am Ende gerundet; beim 2 der ganze After schmutzig gelb. Färbung schwarz, die Oberlippe, der Clypeus und die Mandibelbasis bleichgelb, beim 5’ jedoch manchmal nur die Oberlippe bleich; die breiten Ecken des Pronotums und die Tegulae gelb, letztere beim 5 manchmal schwarz; am Hinterleib beim co’ die Genitalplatte und die Zangen gelb, beim 2 der After schmutzig gelb. Beine gelb, gröfstenteils oder ganz die Hüften, manchmal auch die Trochanteren und die mehr oder weniger breite Basis der Schenkel schwarz, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien, des Metatarsus und die übrigen Tarsenglieder geschwärzt. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma bleich- gelb. Kopf hinter den Augen beim co’ etwas verengert, beim 2 gleichbreit oder fast etwas erweitert, dicht und etwas runzlig punktiert, kaum glänzend. Fühler des 2 fast so lang als der Hinterleib, die des 9’ länger, das vierte Glied so lang wie das dritte. Stirnfeld undeutlich begrenzt, Supraantennalgrube flach. Clypeus ziemlich flach aus- gerandet. Mesonotum sehr dicht und fein punktiert, kaum glänzend. Mesopleuren dicht und etwas runzlig punktiert, matt. Achtes Rückensegment des 7 mit stumpf dreieckigem Eindruck, der Fortsatz das Segment kaum überragend. 1:..57=b:.mm: Über die Biologie ist nichts bekannt. Bisher ist die Art nur in Lappland gefunden worden; Konow beschreibt ein hierher gehöriges 2 als P. exeisus GC. G. Thoms. Der in Schweden gefundene ?. excisus ist aber jedenfalls eine be- sondere, seit Thomson nicht wieder aufgefundene Art, die ebenfalls runzlig punktierte Mesopleuren hat, die sich aber durch tief ausgeschnittenen Clypeus unterscheidet und bei der auflserdem das dritte Fühlerglied kürzer als das vierte ist. Man vergleiche auch den Zygaeonematus pachyvalvis Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 463 Knw., ferner den Nachtrag am Schlusse der Gattung Pachy- nematus, 3. P. lapponicus n. Sp. 2. Sägescheide schmal, wenig dicker als die Cerci, zum Ende kaum verschmälert, am Ende schmal zugerundet; Hinterleib ganz schwarz, nur ein schmaler Hinterrandsaum des letzten Rückensegments und die Basis der Sägescheide dunkelgelb. Kopf schwarz, hinter den Augen etwas verengert, der Vorder- rand des Clypeus, die Oberlippe und Mandibelbasis weifslich. Clypeus ziemlich flach ausgerandet. Fühler etwas länger als der Hinterleib, das dritte Glied so lang wie das vierte. Stirnfeld und Supraantennalgrube sehr undeutlich. Thorax schwarz, die schmalen Ecken des Pronotums und der breite Rand der Tegulae gelb. Mesonotum fein und ziemlich dicht punktiert, mit mattem Glanze. Mesopleuren sehr dicht und etwas runzlig punktiert, kaum glänzend. Beine braungelb; schwarz sind grölstenteils die Hüften, ein Streif an der Unterseite der Schenkel, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma schmutzig gelb. L. 7 mm. Die Metamorphose ist unbekannt. Das 2 besitze ich vom Altvater. Über das zugehörige d’ bin ich noch im Unklaren. Ich besitze 2 o’, die ihrer Skulptur des Kopfes und der Mesopleuren nach hierher gehören könnten. Das eine 0’, das vom Brocken im Harz stammt, gleicht ganz dunkleren J' der vorigen Art, das andere 7, von Ürefeld, zeichnet sich durch einfarbig schwarzen Körper aus; die Beine sind ebenfalls schwarz, an den vorderen Beinen sind die Knie, Tibien und Tarsen, an den Hinterbeinen die Tibien mit Ausnahme ihrer Spitze weifslich (nicht gelb). Letzteres co’ dürfte wohl einer noch unbeschriebenen Art zugehören, während die Unterscheidung des anderen J’ von lapponicus erst bei Vorliegen gröfseren Materials möglich sein wird. 4. P. alticola n. Sp- 2. 4. Schildchen rundlich gewölbt, deutlich punktiert; Flügel deut- lich grau getrübt, die Spitze etwas heller, Geäder. braun, Costa, Subcosta und Stigma schön gelb; Kopf und Mesonotum ganz oder gröfstenteils schwarz, der Hinterleib bei beiden Geschlechtern ganz gelb, höchstens an der Basis des Hinter- leibsrückens die Umgebung der Blöfse geschwärzt. Bei der typischen Färbung ist der Kopf schwarz, nur die Mundteile sind gelb, die Fühler sind durchaus schwarz, ebenso der Thorax, an dem nur das Pronotum, die Tegulae, meist die obere Hälfte der Mesopleuren und ein grofser Teil des Metathorax gelb bleiben; die Beine sind ebenfalls gelb. Es 39% 464 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. gibt aber Tiere, bei denen sich die gelbe Färbung mehr aus- breitet; so ist bei der var. nov. salicicola gelb: die Unter- seite der Fühler, das Untergesicht in der Mitte oder ganz, ein grofser Fleck an der oberen Augenecke, die ganze Unterseite des Thorax mit Ausnahme des Mesosternums, beim 2 auch das Metanotum mit Ausnahme des Hinter- schildchens und der ganze Hinterleib. Es gibt sogar ® bei denen auch das Mesosternum gelb ist und bei denen dann auch die Seiten des Mittellappens am Mesonotum gelb werden. Natürlich gibt es auch Übergangsformen , die jedoch nicht besonders benannt werden sollen. Kopf hinter den Augen verengert. Clypeus mälsig tief ausgeschnitten. Fühler des 2 länger als der Hinterleib, die des /' so lang als der Rumpf, das dritte Glied beim 0’ etwas kürzer als das vierte. Stirn- feld seitlich deutlich begrenzt, der untere Stirnwulst jedoch wenig entwickelt, die Supraantennalgrube ziemlich flach. Scheitel mehr als doppelt so breit wie lang. Mesonotum deutlich, aber ziemlich zerstreut punktiert. Sägescheide an der Basis ziemlich dick, zum Ende jedoch stark verschmälert und stumpf zugespitzt. Beim J’ der Fortsatz des achten Rückensegments etwas breiter wie lang, deutlich vorragend. L. 5—6,5 mm. Die Larve wurde zuerst von R. v. Stein (Wien. Entom. Zeitg. IV. 1885, p. 302) beschrieben, und zwar fand sie dieser Autor auf Polygonum persicaria. Die Larven fressen an der Unterseite der Blätter und rollen sich bei Berührung sofort ein. Sie sind einfarbig grasgrün, die Bauchseite jedoch etwas heller, die Grenze zwischen heller und dunklerer Färbung in der Tracheallinie. Rückengefäfs dunkler durch- scheinend, Stigmen bräunlich. Segmentränder weilshäutig. Auf jedem Segment stehen 2 Reihen von 6—8 schwach er- habenen, wenig auffallenden grünen Wärzchen, die feine Borsten tragen. Der Kopf ist bräunlichgrün, der Oberkopf und die Stirnplatte verdunkelt, manchmal sogar der Kopf ganz schwarzbraun. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon in der Erde. Es gibt 2 Generationen. Ich habe nun vom kgl. zoolog. Museum-Berlin zahlreiche Exemplare gesehen, die bei Berlin auf Weide gezogen waren; diese Tiere gehörten alle der var. salicicola an. Man könnte deshalb daran denken, ob es sich nicht vielleicht hier um eine besondere Art handelt. Die plastischen Merkmale der von Weide stammenden Tiere sind aber die gleichen, nur ist der untere Stirnwulst bei ihnen etwas stärker entwickelt und die Sägescheide erscheint etwas scharfspitziger. Eine Be- Enslin, Die Zenthredinoidea Mitteleuropas. 465 schreibung der Larve konnte ich leider nicht erlangen. Jedenfalls erscheint die Frage einer genaueren Prüfung wert. Die Art ist nicht selten und kommt in ganz Europa und in Sibirien vor. Eine ähnliche Färbung hat das des P. diaphanus Evers., bei diesem sind aber die Fühler stark komprimiert, das Schildchen ist lach und kaum punktiert, der Fortsatz des achten Rückensegments ist gröfser. Ebenso hat das 5 des P. umbripennis einen viel gröfseren Fortsatz und aufserdem ist bei ihm das dritte Fühlerglied an der Unterseite konkav. Schliefslich hat noch Konow einen P. legirupus beschrieben, dessen 5’ zwar eine gute Art sein mag. Das 2 aber, das ich untersucht habe, ist ein gewöhn- liches albipennis 2 mit dem typischen Schildchen eines solchen. Eine unwesentliche Verdunkelung hat Zaddach als Art unter dem Namen Nematus obscuratus beschrieben; bei dieser Form sind der Clypeus und die ganzen Mesopleuren schwarz, die Hüften, Trochanteren und die Basis der vorderen Schenkel tragen schwarze Flecken. 5. P. albipennis Htg. 2. Schildchen flach, kaum punktiert; Färbung anders . 5. Be 004 einsamen. urn ma ER SURIE TEST INS RP IE 6. Der Kopf Srölitentenle, dei ana. Mar ar 2 Grundfarbe wenigstens des Norderkintes Weib; ki der Hinterkopf und ein Stirn-Scheitelfleck ie HAN 7. Hinterleib gelb, höchstens das erste Rückensegment schwarz. Kopf samt den Fühlern schwarz, der Vorderrand des flach ausgerandeten Clypeus, die Oberlippe und die Basis der Mandibeln gelb. Kopf hinter den Augen etwas verengert. Kopf deutlich und mäfsig dicht punktiert, wenig glänzend. Stirnfeld wenig scharf begrenzt, der untere Stirnwulst nicht unterbrochen, seitlich etwas auf die Wangen verlängert. Fühler etwas länger als der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Scheitel kurz, fast dreimal so breit als lang. Thorax rötlichgelb; schwarz sind die Gruben vor + den Cenchri, ferner oft auch 2 Striemen des Mesonotums und das Mesosternum. Beine gelb, die Tibien, besonders die hintersten weifslich, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen schwarz. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb. Sägescheide schmal, zum Ende kaum ver- schmälert, am Ende schwach ausgerandet. L. 5,5 mm. Die Larve lebt nach Saxesen auf Abies excelsa, ist jedoch noch nicht beschrieben worden. Konow zieht in seiner Larventabelle irrtümlicherweise die Larve des Nematus bufo Brischke hierher ; diese aber gehört zu P. imperfectus Zadd. 466 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Die Art ist nicht häufig und bisher nur in Schweden, Deutsch- land und Österreich gefunden worden. 6. P. nigriceps Htg. 2 (bistriatus C. G. Thoms.). Wenigstens der Hinterleibsrücken gröfstenteils schwarz 8. 8. Stigma dunkelbraun . . DR Stigma schmutzig gelb, gelb an ren ea in dor Mitte, am Rand oder gegen die Spitze Sehen u ERDE 9. Färbung ganz schwarz, nur die schmalen Ecken des Pronotums, die Knie, Tibien und an den vorderen Beinen gröfstenteils die Tarsen schmutzig bleichgelb, die Spitze der Hinter- schienen geschwärzt; Rand der Tegulae manchmal bräunlich; Flügel klar, Geäder dunkelbraun, nur die Basis der Costa bleicher. Kopf hinter den Augen wenig verengert, fein aber dicht punktiert, fast matt. Oberlippe dunkelbraun. Clypeus tief ausgeschnitten. Fühler etwas länger als der Hinterleib, das dritte Glied etwas kürzer als das vierte. Stirnfeld deutlich aber nicht sehr scharf begrenzt, der untere Stirn- wulst nicht unterbrochen, die Supraantennalgrube ziemlich grols. Scheitel fast dreimal so breit als lang. Mesonotum dicht und sehr fein, die Mesopleuren sehr fein und zerstreut punktiert, letztere glänzend. Sägescheide sehr schmal, wenig dicker als die Cerci, zum Ende kaum verschmälert, am Ende .stumpf. Der ganze Körper von gedrungener Form. 14.74,3* mm: | Die Biologie ist unbekannt. Bisher ist die Art nur aus Tirol nachgewiesen worden. 1. P. nigerrimus Knw. 9. Die ganze Bauchseite im Leben grün, beim toten Tier weils. Kopf schwarz, die Oberlippe, manchmal auch die Mandibel- basis, selten der Vorderrand des Clypeus, weils. Kopf hinter den Augen verengert, zerstreut punktiert, glänzend. Clypeus nicht tief ausgerandet. Fühler viel länger. als der Hinterleib, das dritte Glied nicht kürzer als das vierte. Stirnfeld wenig scharf begrenzt, die Supraantennalgrube nur angedeutet. Scheitel 2!/,mal so breit als lang. Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums und die Tegulae weils- lich. Mesonotum sehr fein und zerstreut, die Mesopleuren äulserst fein und sehr zerstreut punktiert, beide glänzend. Flügel klar, Geäder und Stigma dunkelbraun, die Costa jedoch bleich. Beine weilslich, an den vorderen Beinen die Tarsen oft teilweise gebräunt, an den Hinterbeinen meist die Spitze der Schenkel, der Tibien und die Tarsen schwarz, bei der var. conductus Ruthe (graminis Cam.) die Hinterschenkel ' ganz schwarz und auch an den vorderen Beinen meist die Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 467 Basis der Hüften und der Schenkel geschwärzt. Hinterleibs- rücken schwarz, meistens jedoch die Segmente schmal weils- lich gerandet, die Mitte des neunten Segments und die ganze Bauchseite weilslich. Sägescheide etwa dreimal so dick als die Cerci, zum Ende nicht. verschmälert, am Ende gerundet. L. 5,5 mm. In der Färbung ähnlich ist der P. vagus F., dieser aber hat helleres Stigma, der Kopf ist ziemlich dicht punktiert, die Sägescheide ist am Ende spitz dreieckig, die Hinterschenkel sind an der Spitze nicht ge- schwärzt und das ganze Tier ist gröfser. Die Larve hat Cameron als Nematus graminis be- schrieben ; sie lebt auf niedrigen Gräsern, ist sehr reizbar und geht bei Störung gleich in Schreckstellung. Der Körper ist cylindrisch, ganz grasgrün, ebenso der Kopf. Der Körper ist mit ziemlich langen Haaren bedeckt, die Seitenfalten ziemlich grofs. Der Kopf hat eine dunklere Mittellinie und schwarze Augenfelder, der Mund ist braunschwarz. Die Fülse sind weifslich. Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Es gibt wahrscheinlich 2 Generationen. Die Art ist nicht selten und kommt im ganzen mittleren und nördlichen ° Europa vor. 8. P. obductus Htg. 2. 10. Kopf hinter den Augen stark erweitert, von oben gesehen trapezförmig; Kopf schwarz, die Mundteile, die ganzen Schläfen und meist auch das Untergesicht gelb oder braun- gelb; grofse Art (vgl. P. wanthocarpus). . . ....29. Kopf hinter den r nicht oder kaum erweitert, nicht trapez- förmig: 0. RER L; {1. Sägescheide von ehem eh am Ende klaffend und dadurch zweispitzig erscheinend. Färbung schwarz; weifslich sind die Oberlippe, die schmalen Ecken des oa die Tegulae und der gröfste Teil des neunten Rückensegments. Beine bleichgelb, die Tibien und Trochanteren mehr weifslich, die Basis der Hüften schwarz, die Spitze der Tibien und der Tarsenglieder bräunlich, die hintersten Tarsen ganz dunkel- braun. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma bleich- gelb. Kopf und Mesonotum ziemlich dicht punktiert, wenig glänzend. Kopf hinter den Augen verengert. Clypeus nur flach über seine ganze Breite ausgerandet. Fühler viel länger als der Hinterleib, dunkelbraun, gegen die Spitze mehr rotbraun, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirnfeld wenig scharf begrenzt, unten mit der flachen Supra- antennalgrube zusammenfliefsend. Scheitel dreimal so breit als lang. Mesopleuren äufserst fein und zerstreut punktiert, . stark glänzend. L. 6 mm. 468 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Die Biologie und das 5 sind unbekannt. Bisher ist die Art nur im nördlichen Ungarn gefunden worden. | 9, P. sagulatus Knw. 2. Sägescheide anders geformt . . . . BT 12. Am Mesonotum der Mittellappen rotgelb init roh schwarzen Fleck; Schläfen ganz rotgelb, Kopf mit ausgedehnter rot- en Zeichnung (vgl. P. a Zaöd..). Lie an » Mesonotum ganz schwarz . . Ba ©} 13. Sägescheide, von oben gesehen, am Ende Sr dicke gerade abgestutzt; Bauchseite des Hinterleibs bleichgelb, stellen- weise schwärzlich gezeichnet ; Clypeus nur flach ausgerandet. Kopf samt den Fühlern schwarz, der Vorderrand des Clypeus, die Oberlippe und die Mandibelbasis weiflslich. Kopf hinter den Augen kaum verengert, die Schläfen jedoch sehr schmal. An der oberen Augenecke ein kleiner dunkelgelber Fleck. Fühler so lang wie der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Kopf ziemlich dicht punktiert. Stirnfeld undeutlich begrenzt, Supraantennalgrube undeutlich. Scheitel fast dreimal so breit als lang. Thorax schwarz, die Tegulae und fast das ganze Pronotum gelb. Mesopleuren sehr fein und zerstreut punktiert, glänzend. Beine bleichgelb, die Basis der Hüften schwarz. Flügel etwas gelblich, Geäder hellbraun, Costa und Stigma gelb. Hinterleibsrücken schwarz, der After und die Bauchseite bleichgelb, letztere stellen- weise verdunkelt. L. 7 mm. Die Biologie ist unbekannt. Bisher ist die Art nur in der Schweiz und in Tirol gefunden worden ; möglicher- weise ist sie mit dem Zygaeonematus maestus identisch. 10. P. alpestris Knw. 9. Sägescheide am Ende zugerundet oder zugespitzt . . 14. 14. Die Bauchseite des Hinterleibs bleichgelb (lebend grün); Säge- scheide von oben gesehen an der Basis ziemlich dick, zum Ende ‘stark verschmälert und spitz dreieckig zugespitzt (vgl. Abb. 110a). Kopf samt den Fühlern schwarz, meist nur die Oberlippe und die Mandibelbasis bleichgelb, manchmal ein kleiner Fleck an der oberen Augenecke und teilweise die hinteren Orbiten bräunlich durchscheinend. Kopf ge- wöhnlich hinter den Augen verengert, bei kräftigen Exem- plaren aber manchmal kaum verengert, ziemlich stark punk- tiert, wenig glänzend. Clypeus nur flach ausgerandet, manchmal fast abgestutzt. Fühler erheblich länger als der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirn- feld wenig scharf begrenzt, die Supraantennalgrube ziemlich flach. Scheitel 2!/,mal so breit als lang. Thorax schwarz, Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 469 die schmalen Ecken des Pronotums und die Tegulae bleich- gelb. Mesopleuren zerstreut und fein punktiert, glänzend. Beine gelb, die Schenkel mehr rötlichgelb, die Basis der Hüften schwarz, ihre Spitze ebenso wie die Trochanteren weilslich, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen dunkel- braun. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb, die Mitte der Costa und die Umrandung des Stigmas manchmal gebräunt. Hinterleibsrücken schwarz, die Segment- ränder und das neunte Rückensegment jedoch häufig bleich, die Bauchseite ganz bleich. L. 7 mm. Man vergleiche die Bemerkung bei ?. obductus. Sollten von dem P. declinatus Först. Exemplare vorkommen, bei denen der Bauch ganz bleich wird, so könnten solche, bis jetzt allerdings nicht bekannte Stücke, mit P. vagus ver- wechselt werden, zumal bei beiden Arten die Bildung der Sägescheide die gleiche ist. Die verschiedene Kopfform, a | £ = Abb. 110. Sägescheide von oben gesehen von a) Pachynematus declinatus Först. b) Pachynematus lichtwardti Knw. c) Pachynematus imperfectus Zadd. die Konow als Unterschied angibt, kann nicht als Merk- mal benützt werden, da auch von ?. vagus Stücke vorkommen, bei denen der Kopf hinter den Augen nicht verengert ist. Dagegen gibt der Clypeus ein gutes Unterscheidungsmerkmal ab; er ist bei deeclinatus sehr tief rundlich ausgeschnitten und grölstenteils bleichgelb, bei vagus ist er nur flach aus- gerundet und scheint stets ganz schwarz zu bleiben. Den von mir beschriebenen Nematus (Holcocneme) ulbrichti, dessen Ähnlichkeit mit P. vagus ich schon bei der Beschreibung betonte, halte ich nach Untersuchung eines grölseren Materials nun für identisch mit ?. vagus und ziehe die Art ein. Über die Biologie ist nur bekannt, dafs die Art auf Salix lebt. Sie ist nicht selten und bisher im ganzen mitt- leren und nördlichen Europa, in Sibirien und der Mongolei nachgewiesen worden. 11. P. vagus F. 2 (mesomelas Gmel. nec L., Aaviventris Gmel., leucogaster Htg., hypoleucus, micraulius Först., punctulatus C. G. Thoms., meridionalis Ed. Andre). 470 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Am Bauch höchstens der After und die Schnallen Ränder der Bauchsegmente bleich Kuna wrrrtig r 15. Kopf, Thorax und Hinterleib ganz schwarz; grolse Art von 8 mm. Beine schwarz, die schmalen Knie, die Tibien und teilweise die vorderen Tarsen schmutzig rotgelb, ebenso das Hypopygium. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma bleichgelb. Kopf hinter den Augen kaum verengert, fein und nicht dicht punktiert, glänzend. Clypeus mälsig tief ausgerandet. Fühler viel länger als der Hinterleib, das dritte Glied etwas kürzer als das vierte. Stirnfeld ziemlich unscharf begrenzt. Supraantennalgrube ziemlich grofs. Scheitel etwas mehr als doppelt so breit wie lang. Meso- pleuren sehr fein und zerstreut punktiert, glänzend. Säge- scheide gut dreimal so dick als die Cerci, am Ende breit gerundet. Das 5 und die Larve sind unbekannt. Bisher ist die Art nur in Böhmen gefunden worden. 12. P. kubesi Knw. 9. Am Kopf wenigstens die Oberlippe, am Thorax wenigstens die Tegulae bleich, nur bei P. gehrsi diese manchmal schwarz, diese Art aber sehr klein, höchstens 5 mm grols . 16. 16. Kopf hinter den Augen deutlich verengert . . . . 17. Kopf hinter den Augen nicht verengert oder schwach er- weitert 4... ... + 2 17. Pronotumecken und Tegulae hellgelb, ebenso der After ; Tibien weilslich; Fühler gegen die Spitze zu bräunlich ; gröfsere Art von 5,5—6 mm. Kopf schwarz, die Oberlippe und der Vorderrand des Clypeus bleichgelb. Kopf hinter den Augen ziemlich stark verengert, deutlich und ziemlich dicht punktiert, wenig glänzend. Clypeus nur flach ausgerandet. Fühler so lang wie der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirnfeld sehr undeutlich begrenzt. Supra- antennalgrube klein. Scheitel 2!,,mal so breit als lang. Thorax schwarz, die breiten Ecken des Pronotums und die Tegulae weifslich. Mesopleuren sehr schwach und zerstreut punktiert, glänzend. Beine gelblichweils, die Basis der Hüften schwarz, die Basis der Schenkel licht bräunlich, die Spitze der Hintertibien und ihrer Tarsenglieder verdunkelt. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma hellgelb. Hinter- leib schwarz, die Umgebung der Sägescheide und manchmal auch die schmalen Segmentränder bleichgelb. Sägescheide fast dreimal so dick als die Cerei, am Ende breit gerundet. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 471 Die Metamorphose ist unbekannt. Bisher ist die Art in Frankreich, in der Schweiz, in Deutschland und in Öster- reich gefunden worden. 13. P. ravidus Knw. 9. Pronotumecken und oft auch die Tegulae schwarz, ebenso der After, nur das Hypopygium und teilweise das neunte Segment gelblich. Tibien hell rotbraun; Fühler schwarz ; sehr kleine Art, meist nicht über 4,5 mm grofs, in Gestalt einer kleinen Pontania ähnlich. Kopf schwarz, hinter den Augen verengt, die Oberlippe, die Mandibeln mit Ausnahme der Spitze und oft auch der Vorderrand des Clypeus gelb- lich. Clypeus mäfsig tief ausgerandet. Fühler etwas länger als der Hinterleib, dünn, das dritte Glied kaum kürzer als das vierte. Stirnfeld deutlich, wenn auch nicht sehr scharf begrenzt, der untere Stirnwulst nicht unterbrochen, aber durch die ziemlich langgestreckte Supraantennalgrube etwas eingekerbt. Scheitel mehr als doppelt so breit wie lang. Kopf fein und nicht sehr dicht punktiert, etwas glänzend. Thorax schwarz, die Tegulae manchmal gelb. Mesopleuren fein und zerstreut punktiert, glänzend. Beine hellrotbraun, die Hüften ganz oder grolsenteils,. ferner die Basis der Schenkel schwarz, die hintersten Tarsen gebräunt. Flügel leicht gelblich, Geäder braun, Costa und Stigma hellgelb. Hinterleib schwarz, das Hypopygium und teilweise das neunte Rückensegment gelblich. Sägescheide fast dreimal so dick als die Cerci, zum Ende wenig verschmälert, am Ende zugerundet. L. 4+—4,5 mm. Die Art wurde auf Polygonum bistorta gefunden, doch ist Genaueres über ihre Lebensweise nicht mitgeteilt. Bis- her ist die Art aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz bekannt geworden. 14. P. gehrsi Knw. 2. 18. Sägescheide am Ende scharf spitzdreieckig zugespitzt (Abb. 110a); Hinterleib schwarz, der After und die Hinterränder der letzten Bauchsegmente bleichgelb; Beine ganz gelb, nur die Basis der Hüften schwarz. Kopf samt den Fühlern schwarz, der Clypeus, die Oberlippe und die Mandibelbasis gelb. Kopf hinter den Augen fast etwas erweitert, fein und mälfsig dicht punktiert. Clypeus tief rundlich ausgeschnitten. Fühler länger als der Hinterleib, das dritte Glied kaum kürzer als das vierte. Stirnfeld scharf begrenzt, der untere Stirnwulst nicht unterbrochen, die Supraantennalgrube grofs und ziemlich tief. Scheitel doppelt so breit als lang. Thorax schwarz, die schmalen Ecken des Pronotums und die Tegulae gelb. Mesopleuren schwach und zerstreut punk- 472 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. tiert, glänzend. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma hellgelb. Die Hinterränder der Rückensegmente des Hinter- leibs manchmal sehr schmal bleichgelb gesäumt. L. 8 mm. Die Biologie ist unbekannt. Bisher ist die Art nur in Deutschland gefunden worden. Man vergleiche auch die Bemerkungen bei P. vagus. 15. P. declinatus Först. 2. Sägescheide am Ende gerundet oder höchstens bogenförmig zugespitzt, in diesem Fall die Hinterschenkel bis auf die Knie. schwarz... 19. Kleine Art von 5—-5,5 mm. ae a nt den Augen nicht verengert, a, Rand des CUlypeus, die Oberlippe und Mandibelbasis weilslich, ein grofser Schläfenfeck an der oberen Augenecke braun. Clypeus nur flach ausgerandet. Fühler so lang wie der Hinterleib, das dritte Glied kaum kürzer als das vierte. Stirnfeld stark begrenzt, Supra- antennalgrube deutlich. Scheitel doppelt so breit als lang. Thorax schwarz, der schmale Rand des Pronotums und die Tegulae bleichgelb. Mesopleuren fein und zerstreut punk- tiert, glänzend. Beine bleichgelb,; schwarz sind die Hüften ganz oder gröfstenteils, die Basis der Schenkel, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma bleichgelb. Hinterleib schwarz, der After schmutziggelb. Sägescheide gut dreimal so dick als die Cerci, zum Ende kaum verschmälert, am Ende zugerundet. Die Metamorphose ist unbekannt. Die Art ist bisher nur aus Frankreich und Österreich nachgewiesen worden. 16. P. pullus Knw. 9. Arten von über 6 mm... , ae 20. Der After, insbesondere auch 2 neunte Rückensegment gelb; Funierschönkel braun, nur die Basalhälfte schwarz, seltener die Hinterschenkel n zu den Knieen schwarz; Sägescheide am Ende gerundet. Im übrigen mit der vorigen über- einstimmend, nur ist der Clypeus etwas tiefer ausgerandet. E.6—-(, um. Über die Biologie ist nichts mitgeteilt. Die Art ist überhaupt noch wenig bekannt und bisher nur in Deutsch- land und der Schweiz gefunden worden. 17. P. apicalis Htg. 2 (melanocerus Htg., testaceipes Ed. Andr& ? albitarsis Ed. Andre ?). Am After höchstens kleine Flecken und die Basis der Säge- scheide gelb, das neunte Rückensegment schwarz; Hinter- schenkel bis auf die schmale Spitze schwarz; Sägescheide _ von oben gesehen am Ende bogenförmig zugespitzt (Abb. Oi Enslin, Die Tenthredinordea Mitteleuropas. 473 110b). Kopf schwarz, hinter den Augen schwach erweitert, nur die Oberlippe dunkelgelb oder braun. Gesicht deutlich und ziemlich dicht punktiert. Clypeus tief ausgeschnitten. Fühler etwas länger als der Hinterleib, »das dritte Glied wenig kürzer als das vierte. Stirnfeld ziemlich unscharf begrenzt, Supraantennalgrube flach. Scheitel nicht ganz doppelt so breit als lang. Tegulae gelb, der übrige Thorax schwarz. Mesopleuren kaum punktiert, glänzend. Beine schwarz, die Knie, Tibien und Tarsen schmutzig weilslich, an den Hinterbeinen die Tibien oft verdunkelt und die Tarsen gewöhnlich schwarz. Flügel klar, Geäder braun, ' Costa und Stigma gelblichweifls. Hinterleib schwarz, nur die Basis der Sägescheide oder auch kleine Flecke in der Umgebung des Afters schwarz. L. 8 mm. Die Art ist vom Altvater beschrieben worden; ich be- sitze sie auch vom Harz. Das o' und die Larve sind noch unbekannt. 18. P. lichtwardti Knw. 2. 21. Mesosternum hell gefärbt ; Bi hinter den Augen meist ver- Ener... . $ I 1,84 28. Mesosternum ee ik wenn Kuh Werle hell gefärbt, dann ist der Kopf hinter den Augen deutlich erweitert 26. 22. Hinterleibsrücken ganz schwarz, höchstens das neunte Segment bleich ; Sägescheide am Ende gerade abgestutzt; Stigma bräunlich mit weilser Basis (P. imperfectus var. claristernis) 32. Hinterleibsrücken höchstens mit schwarzen Binden, die die Seiten und die Hinterränder der Segmente frei lassen 23. 23. Sehr kleine Art von 4 mm. Färbung rötlichgelb , unterseits bleicher ; schwarz oder braun sind ein Stirn-Scheitelfleck, drei Striemen des Mesonotums, die Gruben des Metanotums. Hinterleibsrücken bräunlich. Fühler unterseits gelb, die zwei ersten Glieder oberseits schwarz, die übrigen oberseits dunkelbraun , das dritte Glied nicht kürzer als das vierte. Beine bleich, die Hintertarsen bräunlich. Flügel leicht gelb- lich, Costa und Stigma gelb. Körper gedrungen. Kopf hinter den Augen ziemlich stark verengt. Fühler so lang wie der Hinterleib. Stirnfeld undeutlich begrenzt, die Supra- antennalgrube furchenförmig, nach oben nicht deutlich ab- gegrenzt. Scheitel mehr als doppelt so breit wie lang. Sägescheide kurz, zum Ende verschmälert. Die Art fand Konow auf Ribes nigrum in: Mecklen- burg. Sonst ist über die Spezies nichts weiter bekannt geworden. 19. P. pumilio Knw. 92 Bere Arten: von über 5 mm #3... ta U 24. 474 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. 24. Sägescheide von der Seite gesehen ziemlich weit hervorragend, von gewöhnlicher Form (Abb. 111b). Färbung lebend grün- lich, getrocknet schmutziggelb bis bräunlich. Die Art er- innert im«sHabitus sehr an eine grüne Pfteronidea. Schwarz sind: die Fühler, deren Unterseite jedoch manchmal bräun- lich ist, ein Stirnfleck, der sich meist auch ‘auf die Mitte des Scheitels fortsetzt, selten diesen ganz bedeckt, noch seltener ganz fehlt, oft Flecke des Hinterkopfes, gewöhnlich zwei oder drei Striemen des Mesonotums, ein Querstreifen an der Spitze des Schildchens, die Grube vor den Cenchri und das Hinterschildchen, während der Schildchenanhang (im Gegensatz zur folgenden) gelb zu bleiben pflegt; am Hinterleibsrücken liegt eine Doppelreihe schwarzer Flecken, AL Br 7 Abb. 111. Hinterleibsende von der Seite a) von Pachynematus montanus Zadd. b) von Pachynematus scultellatus Htg. | c) Pachynematus diaphanus Evers. die manchmal nur auf den beiden ersten Segmenten vor- handen sind, manchmal sich aber auch zu Binden vereinigen. Beine gelblich, die Spitze der Hinterschienen und ihre Tarsen schwarz. Spitze der Sägescheide ebenfalls schwarz. Flügel klar, Geäder braun bis dunkelbraun, die Costa vor dem Stigma bleichgelb, das Stigma selbst ebenfalls bleichgelb, seine Spitze jedoch meist mehr oder weniger gebräunt. Kopf hinter den Augen etwas verengert, der Oberkopf sehr schwach und zerstreut punktiert, glänzend. Clypeus mäfsig tief ausgerandet. Fühler so lang wie der Rumpf, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirnfeld deutlich begrenzt, die Supraantennalgrube deutlich, doch nicht sehr tief, der untere Stirnwulst durch sie etwas eingekerbt. Scheitel nicht ganz doppelt so breit wie lang. Mesopleuren sehr fein Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 475 und zerstreut. punktiert, glänzend. Sägescheide von oben gesehen sehr schmal, nicht ganz doppelt so dick als die Cerci, zum Ende kaum verschmälert, am Ende stumpf. 2-9 mm. Die Larve wurde von R. v. Stein (Ent. Nachr. XIX. 1893 S. 117) beschrieben. Sie lebt auf Abies excelsa, wo sie meist einzeln an den vorjährigen Nadeln junger Bäum- chen frilst. Sie sitzt” gestreckt, oft mit umgeschlagenem Hinterleibsende und geht bei Störung nicht in Schreck- stellung, schleudert sich aber dann lebhaft herum. Der Kopf ist grün mit dunklen Mundteilen und schwarzen Augen- feldern und trägt drei undeutliche schwärzliche Striemen. Der Körper ist hellgrün und hat fünf dunkelgrüne Längs- streifen, von denen einer entlang der Mittellinie des Rückens läuft, nach hinten zu sich aber verliert, während die anderen an den Seiten liegen. Die Afterplatte ist nicht besonders ausgezeichnet. Die Verpuppung erfolgt in einem vorn breiten, nach hinten zugespitzten Kokon in der Erde. Die Art kommt stellenweise häufig vor und ist im ganzen mittleren und nördlichen Europa beobachtet worden. Konow führt in seiner Tabelle diese, die folgende Art und den ?. rumicis unter den Arten auf, bei denen die Unterseite der Fühler bleich ist. Dort wird sie niemand suchen, da in der Regel die Fühler ganz schwarz sind. 20. P. scutellatus Htg. 2 (immundus C. G. Thoms.). Sägescheide von der Seite gesehen sehr wenig vorragend, auf- fallend kocht ähhiiltka)d ra: een. 25. Kopf, Thorax und Hinterleibsrücken Ei een schwarzen Zeichnungen. Färbung hell bräunlichgelb: schwarz sind: die Fühler, ihre Unterseite jedoch che braun, ein srolser Stirn-Scheitelfleck, der gewöhnlich die ganze Ober- seite und Nackenseite des Scheitels in sich falst, der Hinter- kopf ganz oder grofsenteils, drei Striemen des Mesonotums, zwei rundliche Flecke vor der Basis des Schildchens, die _ Spitze des Schildchens, der Schildchenanhang und das Hinter- schildchen, die Gruben neben dem Schildchen und die Um- gebung der Cenchri. Am Hinterleibsrücken tragen die ersten sechs bis sieben Segmente breite schwarze Binden, die aber den Hinterrand und die Seiten der Segmente frei lassen. Kopf hinter den Augen verengert. Clypeus nicht tief aus- geschnitten. Fühler viel länger als der Hinterleib, das dritte Glied deutlich kürzer als das vierte. Stirnfeld deut- lich begrenzt, Supraantennalgrube nicht sehr tief, der untere 476 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beihett. Stirnwulst nicht unterbrochen. Scheitel doppelt so breit als lang. Mesopleuren sehr fein und zerstreut punktiert. Beine gelblich, die Schienen und Tarsen meist verdunkelt, die Hinterschienen und Hintertarsen oft ganz schwarzbraun. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, die Spitze der Costa und das Stigma gelb. Sägescheide von oben gesehen schmal, wenig vortretend. L.’5,5—6 mm. Die Biologie ist von Escherich und Baer (Natur- wiss. Zeitschr. f. Forst- und Landwirtsch. 1913 S. 98) veröffentlicht worden. Die Art lebt an Abies excelsa und tritt manchmal schädlich auf. Die Eier werden nur äufser- lich an die Fichtennadeln angeklebt. Die Larve ist ein- farbig dunkelgrün, nur das Rückengefäls scheint dunkler durch, die seitlichen Tracheenstämme heller. Der Kopf ist wachsartig matt, hell rötlichbraun, nur die Stirne und die Mundteile sind dunkler und glänzend. Die Verpuppung er- folgt in einem Kokon in der Erde. Es gibt nur eine Gene- ration, deren Imago hauptsächlich im Mai fliegt. Beim Frafs werden nicht wie- von voriger die Nadeln ganz ab- gefressen, sondern die Larven befressen die Nadeln von der Fläche her, so dafs nur ein dünnes, später zusammen- schrumpfendes Häutchen stehen bleibt. Der Frafs erfolgt hauptsächlich an den vorjährigen und an den Zweigen der drei bis vier vorangegangenen Jahrgänge. Die Art ist bis- her nur aus Böhmen, aus Deutschland und der Schweiz bekannt geworden, dürfte aber weiter verbreitet sein. 21. P. montanus Zadd. 2 (jemilleri R. v. Stein). Kopf, Thorax und Hinterleib einfarbig gelb, höchstens die Nähte um die Ocellen und zwei Striemen auf dem Meso- notum hellbräunlich. Fühler oberseits dunkelbraun, unter- seits heller. Beine gelb, an den Hinterbeinen die äulserste Spitze der Tibien und- ihre Tarsen dunkelbraun. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb. Kopf hinter den Augen deutlich verengert. Clypeus mälsig tief aus- geschnitten. Fühler viel länger als der Hinterleib, das dritte Glied wenig kürzer als das vierte. Stirnfeld scharf begrenzt, der untere Stirnwulst gut entwickelt, aber kurz, die Supra- antennalgrube flach. Scheitel nicht ganz doppelt so breit wie lang. Mesopleuren sehr schwach und zerstreut punktiert. Sägescheide ähnlich gebildet wie bei voriger. L. 6—7 mm. Die Biologie ist unbekannt. Die Art ist nicht besonders häufig, kommt aber fast in ganz Europa vor und ist nur aus Italien und Griechenland bisher nicht bekannt. Sie ist die bleichste der Pachynematus-Arten. Sollten von dem FR Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 477 P. diaphanus Exemplare vorkommen, bei denen das Meso- sternum nicht schwarz ist, so könnten solche Stücke allen- falls zu Verwechslung Anlafls geben. Aber bei ?. diaphanus $ ist der Kopf hinter den Augen deutlich erweitert und die Sägescheide ist, von der Seite gesehen, nicht so hoch und hat gewöhnliche Form. (Abb. 111c). 22. P. pallescens Htg. 2 (olivaceus C. G. Thoms,., | ruficeps Zadd.). 26. Die Vorderflügel bis in die Höhe des Stigmas bräunlich, die Spitze klar. Grundfärbung hell bräunlichgelb (lebend grün ?); schwarz sind: die Fühler, ein Fleck um die Ocellen, Flecke des Hinterkopfs, drei Striemen des Mesonotums, von denen selten die beiden seitlichen fehlen, zwei Flecke vor der Basis des Schildchens, die oft mit den Striemen der Seiten- lappen zusammenflielsen, die Spitze des Schildchens , der Schildchenanhang, das Hinterschildchen und meist die ganze Mitte des Metanotums, das Mesosternum und Binden des Hinterleibsrückens, die manchmal so breit werden, dafs der Hinterleibsrücken ganz schwarz ist, wobei jedoch das achte und neunte Segment ganz gelb zu bleiben pflegen. Die Metapleuren sind ebenfalls oft teilweise geschwärzt. Beine gelb, die Basis der Hüften, besonders der hintersten , oft schwarz, manchmal auch die Basis der Schenkel geschwärzt und die Spitzen der Tibien und Tarsenglieder gebräunt. Costa und Stigma bleichgelb. Clypeus nicht tief ausge- randet. Drittes Fühlerglied kürzer als das vierte, die Fühler länger als der Hinterleib. Stirnfeld und Supraantennalgrube deutlich, letztere dreieckig. Scheitel kaum doppelt so breit als lang. Kopf hinter den Augen stark erweitert. Schild- chen mit flacher Mittelfurche. Mesopleuren sehr fein und zerstreut punktiert. Sägescheide von oben gesehen dick, gut dreimal so dick als die Cerci, zum Ende etwas ver- schmälert, am Ende, stumpf, gerundet. L. 7 mm. Die Larve lebt nach Brischke auf Populus tremula und ist der Pferonidea nigricornis so ähnlich, dafs sie bisher: noch nicht von ihr geschieden werden konnte. Die Art ist nur stellenweise häufig und ist bisher aus England, Frank- reich, Deutschland, Rufsland und Sibirien bekannt. Konow hat den von Zaddach meiner Ansicht nach mit Recht hierher gezogenen Eversmannschen Namen aus sehr fadenscheinigen Gründen für nicht anwendbar er- achtet und will ihn auf eine andere Art bezogen wissen, von der er allerdings das ?@ nicht kennt, obwohl Evers- mann gerade doch nur ein 2 beschreibt; die ganze Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916, Beiheft. 33 478 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Konowsche Hypothese hängt demnach in der Luft, weshalb ich mich der Ansicht Zaddachs anschliefse; der von Konow für unsere Art eingeführte Name ?. zaddachi muß demnach fallen. Aufserdem hat Konow noch einen P. glesipennis beschrieben, der sich von vorstehender Art durch etwas schmälere Augen unterscheiden soll; die Untersuchung der Type ergibt aber keinerlei diesbezüglichen Unterschied ; auch diese Art mufs daher eingezogen werden. 23. P. umbripennis Evers. 2 (zaddachi Knw., glesi- pennis Knw.). s Flügel gleichmäflsig gefärbt . . . ie 2 27. Kopf hinter den Augen deutlich u 2 na SE Kopf hinter den Augen nicht oder kaum erweitert 30. 28. Färbung gelb, manchmal nur drei Striemen des Mesonotums und das Mesosternum schwarz, oft jedoch noch aufserdem ein kleiner Ocellarfleck, zwei Flecke vor der Basis des Schild- chens, das Hinterschildchen und der Schildchenanhang ge- schwärzt, manchmal auch die Mesopleuren, die Metapleuren und die Hüften grofsenteils schwarz; auch die Basis der Schenkel, besonders der vorderen kann gelegentlich schwarze Färbung aufweisen. Hinterleib ganz gelb oder nur mit dunklen Binden von sehr geringer Ausdehnung ; Kopf hinter den Augen zwar deutlich, aber nicht stark erweitert, kleinere Art von 6,5—”7 mm. Clypeus mälsig tief ausgerandet. Fühler schwarz, länger als der Hinterleib, das dritte Glied etwas gebogen, kürzer als das vierte. Stirnfeld deutlich, jedoch nicht sehr scharf begrenzt, der untere Stirnwulst schwach eingekerbt. Scheitel doppelt so breit als lang. Beine gelb, die Basis der Hüften manchmal schwarz. Flügel leicht gelblich, Geäder braun, Costa und Stigma hellgelb. Säge- scheide sehr dick, fast viermal so dick als die Cerci, am Ende gerundet. (Vgl. Abb. 111c.) Die Biologie ist unbekannt. Die Art ist nicht häufig und bisher nur aus Frankreich, Deutschland, Rufsland und England bekannt; vielleicht ist sie nur eine Varietät der folgenden. 24. P. diaphanus Evers. 2 (faviventris Htg. nec Gmel., praecox Först., turgidus Cam. nec Zadd.). | Färbung meist mit mehr Schwarz, besonders am Hinterleibs- rücken; Kopf hinter den Augen stark erweitert, von oben en trapezförmig; Gröfse oft über mm . . 29. | 29. Bauchseite des Hinterleibs ganz oder vorwiegend gelb gefärbt, manchmal stellenweise geschwärzt. Färbung im übrigen sehr wechselnd, beim lebenden Tier der Hinterleib grün, doch Re HE Be} BER er, Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 479 kommen auch Exemplare vor, bei denen der Hinterleib wie der Kopf und Thorax gelb gefärbt ist. Bei der Nominat- form sind schwarz : die Fühler, ein Ocellenfleck, drei Striemen des Mesonotums, das Mesosternum, ferner Binden der Rücken- segmente des Hinterleibs, die ebenfalls von schwärzlicher oder bräunlicher Färbung sind, die sich aber auf den hinteren Segmenten verlieren. Beine gelb, Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma weilslich. Bei der var. trisignatus Först., die sehr häufig ist, breiten sich die Binden des Hinterleib- rückens so aus, dafs dieser mit Ausnahme der Spitze ganz schwarz erscheint; der Stirnfleck wird gröfser, auch der Hinterkopf ist oft teilweise geschwärzt, die Striemen des Mesonotums sind oft breiter, auch das Schildchen und die Mitte des Metanotums sind oft schwarz gezeichnet, sehr selten wird das Schildchen ganz schwarz = var. palliceps Htg. Die Flügel haben bei vorstehenden Formen meist eine leicht gelbliche Färbung, auch die Costa und das Stigma sind hell- gelb. Die Metapleuren sind oft schwarz gezeichnet, an den Beinen ist die Basis der Hüften und der 4 vorderen Schenkel meist schwarz, an den Hinterbeinen ist die Spitze der “ Tibien und der Tarsenglieder oft gebräunt oder diese sind ganz braun. Es kommen noch dunklere Formen vor, die den Übergang zur folgenden Art bilden —var. nov. transigens. Hier ist der Stirnfleck sehr grofs und reicht seitlich bis zu den Augen, das Mesonotum und Metanotum ist ganz schwarz und nur das Schildchen pflegt teilweise gelb zu bleiben, ebenso die Mesopleuren grölstenteils und die Meta- pleuren ganz schwarz, an den Beinen pflegen die Hüften ganz und die Schenkel in ihrer Basalhälfte geschwärzt zu sein und am Hinterleib tragen auch die Bauchsegmente schwarze Binden. Clypeus in seiner Mitte mälsig tief aus- geschnitten. Fühler länger als der Hinterleib, das dritte Glied etwas gebogen, etwas kürzer als das vierte. Stirn- feld deutlich begrenzt, unterer Stirnwulst nicht unterbrochen. Scheitel doppelt so breit als lang. Kopf hinter den Augen stark erweitert. Sägescheide dick, zum Ende etwas ver- schmälert, am Ende schmal zugerundet oder stumpf bogen- förmig zugespitzt. L. 7—8 mm. Die Larven fand Brischke auf Carex, sie kommen jedoch auch auf anderen Gräsern vor und sind schon auf Weizenfeldern schädlich aufgetreten. (Kourdumjoff in einer Mitteilung aus der Landwirtschaftl. Versuchstation in Poltawa 1912). Die Grundfarbe ist grasgrün bis karmin- rot, das dunkler durchscheinende Rückengefäls wird seitlich 33* 480 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. jederseits von einer weilsen Linie eingefafst, die nach vorne und hinten zu schwächer wird. Der seitliche Tracheenstamm scheint ebenfalls weils durch. An der Basis jedes Brust- fulses ein bräunlicher Wisch. Kopf bräunlichgelb mit hellen Nähten und schwarzen Augen. Nach der letzten Häutung verlieren sich die weilsen Längslinien. Die Larven sind lebhaft, lassen sich bei Störung zu Boden fallen, wo sie sich hin und her schnellen. Auch Cameron hat diese Larven erzogen. Konow hat die Arten Zurgidus Zadd., clitellatus Lep. und frisignatus Först. für drei verschiedene Spezies gehalten. Ich kann dem nicht zustimmen. Der P. turgidus soll sich ‚durch eine auffällige Pubeszenz des Hinterleibsrückens aus- zeichnen, aber bei den von Konow so bestimmten Stücken ist irgendwelche Verschiedenheit von gewöhnlichen clitellatus- Stücken nicht wahrzunehmen. Aus der Beschreibung der Larve des P. turgidus geht hervor, dafs es sich wohl um P. clitellatus gehandelt hat und Brischke selbst ist dieser Ansicht (Schr. Naturf. Ges. Danzig N. F. Bd. VI. H. 2 1885). Den P. trisignatus und clitellatuss will Konow durch .den verschiedenen Scheitel unterscheiden, verwickelt sich aber hier selbst in Widersprüche. In der Bestimmungstabelle schreibt er bei ?. trisignatus „Scheitel fast dreimal so breit als lang“ und bei clitellatus: „Scheitel höchstens doppelt so breit als lang“. In der darauf folgenden Beschreibung aber steht bei trisignatus zu lesen: „Scheitel 2!/,mal so breit als lang und hei clitellatus; „Scheitel fast dreimal so breit als lang; ebenso nennt Konow bei P. turgidus das eine Mal den Scheitel nur doppelt so breit als lang, das andere Mal gar viermal so breit als lang. Daraus geht hervor, dafs Konow in diesem Fall, ebenso wie in manchen anderen nicht objektiv zu sehen verstand; wenn er der vorgefalsten Meinung war, es handele sich um verschiedene Arten, so sah er allerlei Unterschiede, die in Wirklichkeit gar nicht bestehen. Die Art ist häufig und ist im ganzen mittleren und nördlichen Europa sowie in Spanien beobachtet worden. 25. P. clitellatus Lep. 2 (capreae Panz., aut. nec. L., kirbyi Dahlb. , eversmanni Först., griseus Evers. ?, pectoralis Vollenh., turgidus, erythroparaeus Zadd.). Hinterleib ganz schwarz und nur der After und oft auch die umgeschlagenen Platten der Rückensegmente schmutziggelb, manchmal auch die Bauchsegmente schmal schmutziggelb gesäumt; Scheitel an Oberseite und Nackenseite stets ganz a ME . SE Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 481 schwarz (bei voriger selbst bei dunklen Formen oft gröfsten- teils gelb). Färbung schwarz; gelb oder bräunlichgelb sind die Mundteile, meist der Infraantennalhöcker, manchmal das Untergesicht ganz oder teilweise, stets die ganzen Schläfen, der Rand des Pronotums und manchmal auch ein Fleck der Mesopleuren und ein Doppelfleck an der Basis des Schild- chens. Tegulae bleichgelb; seltener sind auch die Ränder der Mesonotumlappen bräunlich durchscheinend. Beine schmutziggelb, die Hüften, teilweise die Trochanteren und die breite Basis der Schenkel schwarz, ebenso an den Hinter- beinen die Spitze der Tibien und die Tarsen oft verdunkelt. Flügel klar, nicht gelblich, Geäder schwarzbraun, Costa und Stigma bleichgelb, letzteres in der Mitte manchmal mit dunklerem Wisch. Clypeus mälsig tief ausgeschnitten. Fühler wenig länger als der Hinterleib, das dritte Glied wenig kürzer als das vierte, schwach gebogen. Stirnfeld nicht sehr scharf begrenzt, die Supraantennalgrube wenig deutlich ausgeprägt. Scheitel doppelt so breit als lang, der Kopf hinter den Augen stark erweitert. Mesopleuren kaum punktiert, glänzend. Sägescheide dick, am Ende zu- gerundet. L. 8 mm. Die Biologie ist unbekannt. Zaddach und Thom- son hielten die Art nur für eine Form der vorigen. Dals sie mit dieser sehr nahe verwandt ist, kann nicht bestritten werden ; trotzdem möchte ich glauben, dafs es sich um eine gute Art handelt. Die Erforschung der Biologie wird hier Aufschluls geben. Bisher ist die Art aus Deutschland, Frankreich, England, Schweiz, Böhmen und Rufsland bekannt geworden. 26. P. xanthocarpus Htg. 2 ? (haemorrhoidalis, eupodius Htg., circumseriptus, pygostolus, microps Först.). ‚30. Bleib gelb, nur schmale, unscharfe Binden auf den ersten fünf oder sechs nee schwärzlich ; Supraantennal- grube in eine lange, schmale Furche rwndeh” die den unteren Stirnwulst unterbricht. Färbung selb: schwarz sind die Fühler (ihre Unterseite etwas bräunlich), der Clypeus und der Infraantennalhöcker (das übrige Untergesicht samt den Mundteilen gelb), ein groflser Stirn-Scheitelfleck,, das Mesosternum, das Mesonotum mit Ausnahme des ganz gelb bleibenden Schildchens, der Schildchenanhang, die Gruben vor den Öenchri und das Hinterschildchen. An den gelben Beinen nur die Basis der Hüften schwärzlich. Flügel gelb- lich, Geäder hellbraun, Costa und Stigma gelb. Kopf hinter den Augen verengert. Clypeus ziemlich. flach ausgerandet. 482 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Fühler länger als der Hinterleib, das dritte Glied deutlich kürzer als das vierte. Stirnfeld ziemlich unscharf begrenzt. Scheitel dreimal so breit als lang. Sägescheide dick, am Ende zugerundet. L. 6 mm. Über die Lebensweise und das 07 ist nichts bekannt. Die Art ist selten und bisher nur in Thüringen gefunden worden. Aufser durch die allgemeine helle Färbung ist sie durch den schwarzen Clypeus im gelben Gesicht auffallend. Von der Seite gesehen ist die Form der Sägescheide die gewöhnliche. 27. P. lentus Knw. 9. Hinterleibsrücken ganz oder gröfstenteils schwarz; Supra- antennalgrube grubenförmig, der untere Stirnwulst höchstens schwach eingekerbt . . ee 31. Flügel gelblich mit ahiheihi Edakler Fa Stada Bei der aloe sind Kopf und Thorax gelb und schwarz sind daran: die Fühler, ein Stirnscheitelfleck , der gröfste Teil : des Hinterkopfes, die Propleuren, das Mesosternum, drei Striemen des Mesonotums, die Spitze des Schildchens, das Metanotum und die Episternen der Metapleuren. Der Hinter- leibsrücken ist schwarz, der After und die Bauchseite gelb. Beine gelb, die Basis der Hüften schwarz. Selten sind hellere Formen — var. nov. lucens, bei denen die Fühler unterseits hell werden und am Kopf nur ein Ocellenfleck schwarz ist. Die drei Striemen des Mesonotums und das schwarze Mesosternum bleiben, dagegen kann das Schildchen ganz gelb werden und auch das Metanotum teilweise sich hell färben ; der Hinterleibsrücken pflegt auch hier gröfsten- teils schwarz zu bleiben. Häufiger sind dunkle Formen; so sind bei der var. nov. lugens schwarz: die Fühler, ein grolser Stirn-Scheitelfleck, der jedoch seitlich die Augen meist nicht ganz zu erreichen pflegt, der ganze Hinterkopf, von dem aus sich noch ein seitlicher Schläfenfleck zur hinteren Orbita hinzieht, der ganze Thorax mit Ausnahme der Ecken des Pronotums und der Tegulae und der ganze Hinterleib mit Ausnahme des Afters und einiger bräunlicher Flecken an den umgeschlagenen Platten der hinteren Rücken- segmente. Die Beine sind hier ebenfalls dunkler , indem die Hüften ganz, die Trochanteren teilweise und die Schenkel an der Basis schwarz sind. Kopf hinter den Augen etwas verengert. C]ypeus ziemlich tief rundlich ausgeschnitten. Fühler zur Spitze wenig verdünnt, wenig länger als der Hinterleib, drittes Glied so lang wie das vierte. Stirnfeld deutlich, wenn auch nicht sehr scharf begrenzt, die Supra- antennalgrube ziemlich grofs, nicht tief, der untere Stirn- | | | | | | in du nn Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 483 wulst bei manchen Stücken etwas eingekerbt. Scheitel doppelt so breit als lang. Oberkopf und Mesonotum deut- lich und mäfsig dicht punktiert, die Mesopleuren fein und ziemlich zerstreut punktiert. Sägescheide sehr dick, vier- mal so dick als die Cerci, zum Ende etwas verschmälert, am Ende zugerundet. L. 5,5 mm. | Die Larven fand Brischke Ende Juni auf Aumer obtusifolius. Sie sind grasgrün, querrunzlig, mit wenig auf- fallenden , borstentragenden Wärzchen besetzt; der Rücken ist dunkler bläulichgrün, die Grenze zwischen dunkler und heller Färbung scharf durch eine Reihe brauner Punkte markiert. Das Rückengefäls dunkler durchscheinend. An der Basis der Bauchfülse stehen ebenfalls braune Punkte, die Brustfülse haben braune Schilder. Kopf bräunlichgelb mit schwarzen Augenfeldern und braunem Mund. Die Larven fressen erst Löcher in die Blattfläche,, später befressen sie den Blattrand und die Blüten. Die Verpuppung erfolgt in einem dünnen Kokon in der Erde. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist meist häufig und kommt im ganzen mittleren und nördlichen Europa, in Italien und in Sibirien vor. 27. P. rumieis Fall. 2 (annulatus Gimm., wanthopterus Dahlb. ,. capreae Htg. nec L., flavipennis , arctieus Cam. (nec Thoms.!), flicornis A. Costa). Flügel farblos mit braunem Geäder; Stigma entweder rein- weils oder bräunlich mit weifslicher Basis . . . 32. 32. Sägescheide am Ende breit gerundet ; Stigma einfarbig weils; drittes Fühlerglied wenig kürzer als das vierte und länger als das sechste. Bei der Nominatform ist der Vorderkopf gelb, die Mundteile mehr bleichgelb, die Fühler, ein grofser, unregelmälsiger Stirn-Scheitelfleck und der ganze Hinter- kopf schwarz; innerhalb des Stirnflecks oft einige helle Stellen. Thorax schwarz, die schmalen Ränder des Pronotums, die Tegulae und die Ränder des Mittellappens des Meso- notums gelb. Beine bleichgelb, die Hüften, die Basis der Schenkel und an den hinteren Beinen teilweise die Tarsen- glieder schwarz. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma weils. Hinterleib schwarz, der After dunkelgelb. Es kommen aber auch viel hellere Formen vor und bei der var. nov. flavissimus ist der Körper vorherrschend hell bräun- lichgelb und schwarz sind nur: die Fühler, ein Fleck um die Ocellen, Flecke des Hinterkopfs, die Propleuren, 3 Striemen des Mesonotums, der Schildchenanhang, die Gruben des Metanotums, das Mesosternum und der Hinterleibsrücken mit Ausnahme des neunten Segments; an der Bauchseite 484 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. sind nur unbestimmte Flecken schwärzlich, an den Beinen nur die äufserste Basis der Hüften, Streifen an der Basis der Schenkel und teilweise die Spitzen der Tarsenglieder schwärzlich. Zwischen den hellen und dunklen Formen gibt es Übergänge. Kopf hinter den Augen kaum verengert. Clypeus nur flach ausgerandet. Fühler wenig länger als der Hinterleib. Stirnfeld wenig deutlich begrenzt, die Supraantennalgrube flach, der untere Stirnwulst etwas ein- gekerbt. Scheitel gut doppelt so breit wie lang. Meso- pleuren äufserst fein und zerstreut punktiert, glänzend. Sägescheide dick, zum Ende wenig verschmälert. L. 6 mm. Die Art ist selten und bisher nur aus Deutschland nachgewiesen. Das 0’ und die Metamorphose sind unbekannt. 28. P. laevigatus Zadd. 2 | Sägescheide am Ende gerade abgestutzt oder sogar schwach ausgerandet (Abb. 110c); Stigma bräunlich, die Basis mehr oder weniger weilslich; drittes Fühlerglied viel kürzer als das vierte und kaum länger als das sechste. Kopf hinter den Augen nicht verengert oder sogar schwach erweitert, hell bräunlichgelb, die Mundteile mehr bleichgelb ; schwarz sind die Fühler und ein unregelmäfsiger Stirnfleck, meist auch der Hinterkopf teilweise oder ganz. Am Thoraxrücken sind drei Striemen des Mesonotums und eine die beides Seitenstriemen verbindende Querstrieme, die Spitze den Schildchens, der Schildchenanhang und grölstenteils das Metanotum schwarz, der übrige Thoraxrücken samt Pronotum und Tegulae hell bräunlichgelb. An der Thoraxunterseite sind manchmal nur die Episternen der Mesopleuren gelb,. bei der var. nov. claristernis ist auch das Mesosternum bleich. Beine gelblich, die Basis der Hüften meist schwarz, die Schenkel oft oberseits und unterseits schwarz liniert, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen meist geschwärzt. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa braun, an Basis und Spitze bleich. Hinterleibsrücken schwarz, manchmal auch der Bauch schwarz und nur der After gelb, oft aber auch der Bauch mehr oder weniger gelblich. Fühler länger als der Hinterleib. Ulypeus ziem- lich flach ausgerandet. Stirnfeld deutlich begrenzt, Supra- antennalgrube deutlich. Scheitel mehr als doppelt so breit wie lang. Mesopleuren äufserst fein und zerstreut punktiert. 1:67 mm. Die Larve wurde zuerst von Brischke als Nematus bufo beschrieben ; auch Jörgensen (Zeitschr. wiss. Insekten- biologie. 1906 II. S. 350) fand die Larve, die auf Larix decidua Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 485 lebt. Nach Brischke ist die Larve grasgrün, nur am Kopf ist ein brauner Streif vom Scheitel bis in das Gesicht, ‚ ebenso ist der Mund braun. Die Augenfelder sind schwarz. Nach Jörgensen ist über den Fülsen ein dunkelgrüner Streif und ein ebensolcher,, breiterer an den Seiten. Die Larve sitzt an den Nadeln mit eingerolltem Hinterleibsende. Die Verpuppung erfolgt in einem braunen Kokon in der Erde oder zwischen Moos. Es gibt anscheinend zwei Gene- rationen. Die Art ist nicht häufig. In der Färbung er- innert sie und die vorige an manche Amauronematus und an den Platycampus pectoralis Lep. Die Art ist bisher nur in Deutschland, Österreich und Dänemark gefunden worden. Der Cameronsche Nematus imperfectus gehört nicht hierher. 29. P. imperfectus Zadd. 2 (bufo Brischke). 33. Der Fortsatz des achten Rückensegments grols und breit, so dals das achte Segment in seiner Mitte zwei bis dreimal so lang ist als das siebente (Abb. 112a) . . . 34. Fortsatz des achten Segments kurz, das Segment nur wenig überragend, so dafs das Segment in seiner Mitte nur wenig länger ist, als das vorhergehende (Abb. 112b) . . 39. AOL Abb. 112. Achtes Rückensegment des 5 von a) Pachynematus clitellatus Lep. b) Pachynematus montanus Zadd. 34. Hinterleib gelb, nur das erste Rückensegment und die Basis seiten: schwarz Gar. las we he ee Tod Hinterleibsrücken ganz oder gröfstenteils schwarz. . 36. 35. Flügel glashell; Costa und Stigma reingelb. Kopf, Thorax, das erste Rückensegment und die Basis des zweiten schwarz; der übrige Hinterleib gelb. Am Kopf oft nur die Oberlippe, manchmal auch ein Schläfenfleck gelblich, am Thorax die Tegulae manchmal bräunlich und selten auch das Schild- chen mit verloschenen gelben Flecken oder die Mesopleuren mehr oder weniger rotgelb. Beine gelb, die Hüften ganz oder an der Basis, manchmal die Trochanteren, die vier vorderen oder auch alle Schenkel an der Basis schwarz. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler so lang wie der 486 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. 2 Rumpf, komprimiert, das dritte Glied kürzer als das vierte, unterseits etwas konkav. Fortsatz des achten Segments etwas kleiner als bei folgender. L. 6 mm. Man vergleiche die Bemerkungen bei P. albipennis Htg. 24. P. diaphamus Evers. dJ'. bräunlich, das Stigma gelb mit bräunlicher Umrandung. Kopf, Thorax, das erste Rückensegment und die Basis des zweiten schwarz, selten sind auch die folgenden Segmente schwarz bezeichnet. Nach Zaddach sollen auch Exemplare mit ganz schwarzem Hinterleibsrücken vorkommen ; diese würden dann dem P. clitellatus gleichen, doch sind bei diesem die Tegulae rotgelb, während bei /. umbripennis schon bei den hellen Färbungen die Tegulae meist schwarz sind und bei solch dunklen Formen stets ganz schwarz sein dürften. Am Kopf oft nur die Oberlippe gelb, manchmal auch der Vorderrand des Clypeus und ein Schläfenfleck hellbräunlich, Flügel leicht bräunlich getrübt, die Spitze etwas heller; Costa am Thorax manchmal ein Wisch der Mesopleuren, der Rand des Pronotums und Flecke des Schildchens dunkelgelb. Kopf hinter den Augen etwas verengert. Fühler fast so lang wie der Körper, komprimiert, das dritte Glied viel kürzer als das vierte, unterseits konkav. Scheitel dreimal so breit als lang. Beine gelb, die Hüften, die Basis der Schenkel und oft auch die Trochanteren schwarz, an den hinteren Beinen die Spitze der Tibien und die Tarsen oft gebräunt. L. 6—7 mm. 23. P. umbripennis Evers. J. 36. Sehr kleine Art von 4—4,5 mm. Kopf schwarz, die Mund- teile gelb, ein Schläfenfleck bräunlich. Thorax schwarz, der schmale Rand des Pronotums und die Tegulae gelb. Beine gelb, die Hüften und die Basis der Schenkel geschwärzt, Spitze der Hintertibien- und ihre Tarsen braun. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma bleich. Hinterleib schwarz, der After gelb. Kopf hinter den Augen nicht verengert. Fühler so lang wie der Rumpf, schwach kom- primiert. Fortsatz des achten Segments weit vorgezogen, breit gerundet. (Nach Konow). 16. P. pullus Knw. dJ. Arten von über 5 mm . sr 34. 37. Tegulae rotgelb. Färbung schwarz; gelb sind die Oberlippe oder die ganzen Mundteile, manchmal der Infraantennal- höcker, ein Schläfenfleck und der Rand des Pronotums, die Tegulae und die Genitalplatte; manchmal ist die ganze Bauchseite gelb, ja es können auch die Rückensegmente ee, h Bade SI 5 tl GE in. d Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 487 gelbe Hinterränder haben; man vergleiche deswegen die Bemerkungen bei P. umbripennis. Beine gelb, die Hüften ganz oder an der Basis, meist auch die Trochanteren und die Basis der Schenkel schwarz, die Spitze der Hintertibien und ihrer Tarsenglieder meist gebräunt. Flügel leicht gelb- lich, Geäder braun, Stigma gelb, die Umrandung oft bräun- lich. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler so lang wie der Rumpf, komprimiert, das dritte Glied kürzer als das vierte, unterseits konkav. Fortsatz des achten Segments grols und breit. L. 6—”7 mm. 25. P. clitellatus Lep. dJ'. Tegulae schwarz, seltener schmutzig weils gesäumt. . 38. 38. Fühler so lang wie der Rumpf; sehr grofse Art von 7,5 bis 8,5 mm. Färbung schwarz, oft nur die Oberlippe und die Genitalplatte gelb, manchmal auch die Mandibelbasis und teilweise die hinteren Schläfen bleich, Tegulae manchmal weilslich gesäumt. Kopf hinter den Augen nicht verengert. Drittes Fühlerglied viel kürzer als das vierte, unterseits konkav. Beine schwarz, die Knie, Tibien und Tarsen schmutziggelb, die Tarsen jedoch, besonders die hintersten, oft gebräunt. Flügel klar oder leicht grau, Geäder dunkel- braun , Stigma gelb, oft teilweise gebräunt. Fortsatz des achten Segments sehr grols und breit. 26. P. xzanthocarpus Htg. d. Fühler wenig länger als der Hinterleib; kleinere Art von 6—7 mm. Kopf hinter den Augen verengert. Färbung schwarz, nur der After oder auch die Oberlippe bleich. Im übrigen der vorigen gleichend. (Nach Konow). 17. P. apicalis Hig. d'. Baassopleuren hell gefärbt . 1... 1. sen nn. AO, Mesopleuren schwarz . . ER er 40. Stirnfeld nicht oder dere ben sehr kleine Arten von 53—4 mm ... A ee EN A Stirnfeld deutlich begrenzt a LE ur re A 41. Der Thorax- und Hinterleibsrücken ganz sd fast ganz schwarz, ebenso das Mesosternum. Kopf gelb; schwarz sind de Fühler (nach Konow ihre Unterseite dunkelbraun), ein grolser Stirn-Scheitelfleck, der gröfste Teil des Hinterkopfes. Am Thorax die breiten Ecken des Pronotums, die Tegulae, die Mesopleuren gelb. Beine gelb, nur die Basis der Hinter- hüften geschwärzt. Flügel klar, Costa und Stigma gelb. Hinterleibsrücken schwarz, seine Spitze und die Bauchseite gelb, die umgeschlagenen Platten der Rückensegmente ge- 488 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1915, Beiheft. schwärzt. Fühler schlank, zur Spitze wenig verdünnt, etwas länger als der Rumpf. Achtes Rückensegment mit schmalem, das Segment nicht überragendem Kiel. L. 3—4 mm. Aufser dem vom Autor entdeckten Stück (bei Aachen) ist die Art nicht weiter gefunden worden. Das zugehörige ? ist unbekannt. Ich kenne die Art nur aus Konows . und Försters Beschreibung. | 30. P. infirmus Först. J'. Färbung oberseits rötlichgelb, unterseits bleichgelb, am Thorax höchstens 3 Striemen des Mesonotums und die Gruben des Metanotums schwärzlich oder bräunlich, der Hinterleibsrücken ebenfalls bräunlich oder mit schwärzlichen Binden ; am Kopf ein grofser Stirn-Scheitelfleck schwärzlich, die Fühler gelb, oberseits braun, die beiden Basalglieder oberseits schwarz, drittes und viertes Glied gleichlang. Beine bleich, die Hintertarsen schwach bräunlich. Flügel leicht gelblich, Costa und Stigma gelb. Kopf hinter den Augen stark ver- engt; Fühler zur Spitze wenig verdünnt, so lang wie der Hinterleib. Stirnfeld undeutlich begrenzt, Supraantennal- grube in eine Furche verwandelt. Fortsatz des achten Rückensegments dreieckig vorgezogen, in der Mitte gekielt, am Ende spitzig. L. 3—4 mm. Bei dem oft ähnlich gefärbten ?. rumieis ist der Kopf hinter den Augen nur wenig verengert. 19. P. pumilio Knw. d'. 42. Mesonotum entweder ganz gelb oder nur der Mittellappen mit schmaler schwarzer Strieme, öfters auch vor der Basis des Schildchens 2 Flecken und die Spitze des Schildchens schwarz, seltener auch die Seitenlappen des Mesonotums mit einer schmalen schwarzen Strieme; Fühler nicht kom- primiert, drittes Fühlerglied nicht kürzer als das vierte; Flügel deutlich gelblich. mit gelbem Geäder und Stigma. Färbung gelb; schwarz sind die Oberseite der beiden Basal- glieder der Fühler (die übrigen oberseits oft braun), ein Fleck um die Ocellen, der sich manchmal auch auf den Scheitel ausdehnt, manchmal teilweise das Metanotum und am Hinterleibsrücken mehr oder weniger breite Binden ; sehr selten ist das Mesosternum schwarz gefleckt. Beine gelb, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen nicht dunkler. Fühler länger als der Hinterleib, zur Spitze wenig verdünnt. Kopf hinter den Augen wenig verengert. Scheitel doppelt so breit als lang. Fortsatz des achten Segments schmal, das Segment wenig überragend. L. 4,5 mm. 27. P. rumicis Fall. d'. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 489 Mesonotum ganz oder gröfstenteils schwarz, höchstens die schmalen Ränder der Lappen gelb; Flügel farblos; drittes Fühlerglied deutlich kürzer als das vierte . . . 483. 43. Supraantennalgrube lang und schmal furchenförmig; die Hinter- tibien höchstens an der äufsersten Spitze schwach gebräunt. Färbung hell bräunlichgelb ; schwarz sind: die Oberseite der Fühler, ein grolser Stirn-Scheitelfleck, ein grolser Teil des Hinterkopfes, das Mesonotum und Metanotum, die Ränder der einzelnen Lappen jedoch oft gelb, ebenso das Schildchen meist teilweise, seltener ganz gelb. Der Hinterleibsrücken ist ebenfalls schwarz, die Segmentränder jedoch mehr oder weniger gelb. Flügel klar, Geäder braun, Stigma gelb. Beine gelb, die hintersten Tarsen etwas bräunlich. Kopf hinter den Augen stark verengert. Fühler etwas komprimiert, so lang wie der Rumpf, zur Spitze verdünnt, das dritte Glied viel kürzer als das vierte. Stirnfeld deutlich begrenzt; die Supraantennalgrube zieht sich nach oben hin furchen- förmig in den unteren Stirnwulst hinein, jedoch ist dieser nicht unterbrochen, sondern nur etwas eingekerbt. Scheitel fast dreimal so breit als lang. Fortsatz des achten Segments sehr kurz, das Segment ganz wenig überragend. Kleine Art von 5,5 mm. 22. P. pallescens Htg. J'. Supraantennalgrube grubenförmig, nach oben nicht in den unteren Stirnwulst einschneidend ; Hintertibien an der Spitze breit schwarz oder dunkelbraun, besonders an der Auflsen- seite RI Re 44. 44. Kleinere Art von 5,5—6 mm; Stigma gelb oder schmutzig- gelb; Hinterleibsrücken schwarz, meist nur die mittleren Segmente mit schmal gelbem Hinterrandssaum. Färbung bleichgelb ; schwarz ist dıe Oberseite der Fühler, ein Stirn- Scheitelfleck, der Hinterkopf grofsenteils oder ganz, das Mesonotum und Metanotum, das Schildchen jedoch manch- mal mit zwei gelben Flecken, manchmal die Epimeren der Mesopleuren und ein Fleck an der Basis der Hinterhüften und schliefslich der Hinterleibsrücken. Beine bleichgelb, an den Hinterbeinen die Tarsen und die Aufsenseite der Tibien dunkelbraun. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Stigma gelb. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler so lang wie der Rumpf, etwas komprimiert, zum Ende ver- dünnt, das dritte Glied kürzer als das vierte. Scheitel 21/, mal so breit als lang. Fortsatz des achten Segments kurz, das Segment wenig überragend. 21. P. montanus Zadd. J'. 490 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Gröfsere Art von 7 mm und darüber; Stigma bräunlich mit gelblicher Basis; am Hinterleibsrücken alle Segmente mit gelbem Hinterrand. Färbung bleichgelb; schwarz sind: ein Stirn-Scheitelfleck, der auch auf die Nackehseite des Scheitels übergreift und oft auch sich noch auf den übrigen Hinterkopf teilweise ausbreitet, die drei Lappen des Meso- notums, deren Ränder selten schmal gelb bleiben, die Spitze oder auch ein Mittelstreif des Schildchens, selten dieses ganz, das Metanotum in der Mitte oder ebenfalls ganz, manchmal teilweise die Epimeren der Mesopleuren und schliefs- lich am Hinterleibsrücken Binden der einzelnen Segmente, die aber die Seiten und Hinterränder der Segmente frei lassen. An den Beinen die Hintertarsen und die breite Spitze der Hintertibien schwärzlich oder dunkelbraun. Flügel klar, Geäder dunkelbraun. Fühler schwach komprimiert, fast so lang wie der ganze Körper, zur Spitze verdünnt, das dritte Glied erheblich kürzer als das vierte. Kopf hinter den Augen verengert. Fortsatz des achten Segments dieses nur ganz wenig überragend. Scheitel nicht ganz doppelt so breit als lang. 20. P. scutellatus Htg. d'. 45. Die Genitalplatte an der Spitze ziemlich tief rundlich einge- kerbt ; Hinterleib gelb, nur das erste und teilweise das zweite Rückensegment schwarz, die folgenden mit schmalen bräunlichen Binden. Kopf und Thorax schwarz, gelb sind der Clypeus, die Oberlippe, die Mandibelbasis, die breiten Ecken des Pronotums und die Tegulae.. Ein Fleck an der oberen Augenecke bräunlich. Beine gelb, die schmale Basis der Hüften und an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen schwärzlich. Flügel klar, Geäder braun, Stigma dunkelgelb. Kopf hinter den Augen verengert. Clypeus mälsig tief ausgeschnitten. Fühler viel länger als der Hinterleib, komprimiert, zur Spitze verdünnt, das dritte Glied kürzer als das vierte. Stirnfeld wenig scharf begrenzt. Scheitel gut doppelt so breit als lang. Fortsatz des achten Segments dieses nur wenig überragend. L. 5 mm. Wegen des angeblichen 2 vergleiche man die Bemer- kungen bei ?. albipennis. Das co’ ist nur in einem Stück bekannt; möglicherweise handelt es sich um ein abnormes Stück ; durch seine ausgerandete Genitalplatte steht das Tier unter den Pachynematus isoliert da; es hat nur noch aulserdem Förster einen Nematus emarginatus ' beschrieben, der im übrigen dem P. clitellatus gleicht, bei dem aber eben- falls die Genitalplatte ausgerandet ist. Auch hier handelt es sich wohl um eine abnorme Bildung. fl ui a # Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 491 ; 5 E. Das Konowsche Stück ist in Mecklenburg gefunden k worden. 31. P. legirupus Know. 4. ? Die Genitalplatte am Ende ee Hinterleib mit mehr A Schwarz . . | ED AI RAEB: 46. Flügelstigma sihakhabrihn AUNL 373 Flügelstigma hellbraun, gelb oder Weitsnianll IBENIENAE 47. Beine bleichgelb, die Basis der Hüften und an den Hinter- beinen das Ende der Schenkel, der Tibien und die Tarsen i . schwarz ; Bauch schmutzig weils mit schwärzlichen Wischen; das ganze Untergesicht weifslich. Kopf im übrigen schwarz, die Schläfen etwas heller durchschimmernd. Thorax schwarz, E die Ecken des Pronotums und Tegulae meist weils. Hinter- leibsrücken schwarz. Flügel klar, Geäder dunkelbraun bis schwarzbraun. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler so lang wie der Rumpf, schwarz, das dritte Glied kürzer als das vierte; Scheitel dreimal so breit als lang. Fortsatz des achten Segments schmal, das Segment deutlich über- ragend. L. 5 mm. 8. P. obductus Htg. d'. Färbung ganz schwarz, am Körper nur die Oberlippe und das Ende der Genitalplatte bräunlich, an den Beinen nur die Spitze der Schenkel, die Tibien und die vorderen Tarsen gelblich, die Spitze der Hinterschienen geschwärzt. Ecken des Pronotums und Tegulae manchmal bräunlich. Flügel klar, Geäder schwarzbraun, nur die Basis der Costa heller. Fühler etwas komprimiert, ziemlich dick, zur Spitze ver- dünnt, so lang wie der Rumpf, das dritte Glied viel kürzer als das vierte. Kopf hinter den Augen verengert. Stirn- feld und Supraantennalgrube scharf ausgeprägt. Scheitel dreimal so breit als lang. Fortsatz des achten Segments dieses kaum überragend. L. 7 mm. | 1. P. nigerrimus Knw. dJ. #8. Der Kopf bleichgelb, nur.ein grolser Fleck der Stirn und des ÖOberkopfes, sowie der Hinterkopf schwarz; Bauchseite des Hinterleibs bleichgelb, nur die A hliasen Platten der Rückensegmente mit schwarzen Flecken; Flügel klar, Ge- äder braun, das Stigma braun mit bleicher Basis. Fühler schwarz, borstenförmig, etwas komprimiert, fast so lang wie der Körper, das dritte Glied deutlich kürzer als das vierte. Kopf hinter den Augen verengert. Scheitel 21/, mal so breit als lang. Thorax schwarz, die Ecken des Pronotums und die Tegulae bleichgelb. Beine gelb, an den Hinter- beinen das Ende der Tibien und die Tarsen braun, aulser- dem die Basis aller Hüften schwärzlich. Hinterleibsrücken 492 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. schwarz. Fortsatz des achten Segments dieses etwas über- ragend. L. 5 mm. 29. P. imperfectus Zadd. J. Kopf ganz oder grölstenteils schwarz, ebenso die Bauchseite; Stigma einfarbig . 7 49. Sehr kleine Art, einer iin Po ähnltan, 24 3,9 —4 mm. Färbung ee der Vorderrand des CIybeis, die Ober- lippe, die Manikeba die Genitalplatte und manchmal die Tegulae dunkelgelb. Beine gelb, die Basis der Hüften, manchmal auch die Basis der Schenkel und die Hintertarsen schwarz. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma bleichgelb. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler kaum komprimiert, so lang als der Rumpf, das dritte Glied wenig kürzer als das vierte. Fortsatz des achten Segments schmal, das Segment ziemlich weit überragend. 14. P. gehrsi Knw. d'. Grölsere Arten . . ee 50. Schenkel schwarz, nur Sehe ee Blech Rn 2; Schenkel ganz bleich oder:bräunlich. ..;: 2... Aessne 51. Tegulae schwarz; Art von 6 mm. Färbung schwarz, die Öberlippe dunkelbraun, die Genitalplatte an der Spitze oder grofsenteils dunkelgelb. An den Beinen die schmalen Knie, die Tibien und Tarsen schmutziggelb, an den Hinterbeinen jedoch das Ende der Tibien und die Tarsen schwärzlich. Flügel leicht grau, Geäder schwarzbraun, Stigma schmutzig- gelb, der Rand etwas dunkler. Kopf hinter den Augen kaum verengert. Clypeus flach ausgerandet. Fühler kom- primiert, wenig kürzer als der Rumpf, das dritte Glied viel kürzer als das vierte. Fortsatz des achten Segments ziem- lich breit, stumpf dreieckig vorgezogen. 10. P. alpestris Knw. Jg. Tegulae weifslich: Arten unter 6 mm . . N 52. Fühler schwarz; Körper schwarz, der Rand das Clypeus, die Oberlippe und die Genitalplatte gelb. Beine schwarz, die Knie, Tibien und Tarsen schmutzig bleichgelb , die Tarın am Ende, die Hintertarsen ganz und die Spitze der Hinter- tibien schwärzlich. Flügel klar, Geäder braun, Stigma durchscheinend hellbraun. Fühler so lang wie der Rumpf, das dritte Glied kürzer als das vierte. Kopf hinter den Augen verengert. Fortsatz des achten Segments schmal, das Segment deutlich überragend. L. 5 mm. 6. P. nigriceps Htg. dJ'. Fühler an der Basis schwarz, gegen die Spitze zu rötlich; Körper schwarz, nur die Oberlippe, die Ecken des Pronotums und die Tegulae weifslich. Beine schwarz, die schmale Enslin, Die Tenthkredinoidea Mitteleuropas. 493 Spitze der Hüften, die Trochanteren, die Knie, Tibien und die Basis der vorderen Tarsen weifslich, die Spitze der Hintertibien schwarz wie ihre Tarsen. Flügel klar, Geäder braun, Stigma gelb. Kopf hinter den Augen verengt. Clypeus flach ausgerandet. Kopf dicht punktiert. Fühler länger als der Hinterleib, kaum komprimiert. Fortsatz des achten Segments dieses kaum überragend. L. 5 mm. 13. P. ravidus Knw. dJ. 53. Clypeus sehr fach ausgerandet ; Färbung schwarz, die Öber- lippe, die Ecken des Pronotums, die Tegulae und die Genital- platte weifslich, seltener auch der Bauch teilweise schmutzig weils. Beine ic die Basis der Hüften, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen schwärzlich, die Schenkel, besonders die hinteren, mehr oder weniger bräunlich. Flügel klar, Geäder braun, Stigma durchscheinend bräunlich. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler kaum komprimiert, viel länger als der Hinterleib, das dritte Glied wenig kürzer als das vierte. Fortsatz des achten Segments dieses kaum überragend. L. 6 mm. 11. P. vagus F. d'. Clypeus in seiner Mitte tief rundlich ausgeschnitten. Färbung des Körpers nach Konow ganz schwarz, nur der Mund und die Genitalplatte gelb, Beine gelb, nur die Basis der Hüften schwarz, Flügel klar, Costa und Stigma bleich. Fühler so lang wie der Rumpf. Fortsatz des achten Seg- ments dieses um die Breite des Fortsatzes überragend. Kopf hinter den Augen nicht verengert. L. 7 mm. In der Konowschen Sammlung befindet sich aller- dings kein 5, das dieser Beschreibung Kon o ws entspräche, vielmehr ist dort unter P. declinatus nur ein g’ vorhanden, bei dem die breiten Ecken des Pronotums, die Tegulae und die ganze Bauchseite gelb sind und bei dem auch der Fort- satz des achten Segments nur kurz ist. Die Frage nach dem wirklichen 5 des P. declinatus bleibt also noch offen. 15. P. declinatus Först. dJ'. Nachtrag. Inzwischen habe ich einen Pachynematus aus Deutschland (Crefeld) erhalten, der dem echten P. excisus C. G. 'Thoms. entsprechen dürfte. Das Tier ist schwarz, der Vorder- rand des Clypeus und die Oberlippe weifslich, die hinteren Schläfen bräunlich durchscheinend, Tegulae bleichgelb, Beine schwarz, teil- weise die Trochanteren, die Knie, gröfstenteils die Tibien und Tarsen schmutzig weils. Flügel klar, Geäder schwarz, Costa und Stigma schmutzig bleichgelb. Hinterleib schwarz, das neunte Rückensegment und auf der Bauchseite die ganze Umgebung der Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916, Beiheft. 34 494 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Sägescheide bleichgelb. Fühler länger als der Hinterleib, das dritte Glied deutlich kürzer als das vierte oder fünfte, etwa so lang wie das sechste. Kopf hinter den Augen nicht verengert, ziemlich stark, jedoch nicht sehr dicht punktiert, deutlich glänzend. Stirnfeld seitlich kaum begrenzt, der untere Stirnwulst schwach entwickelt, jedoch nicht unterbrochen, die Supraantennalgrube kaum angedeutet. Mesonotum sehr schwach und zerstreut punk- tiert, glänzend, Mesopleuren stark und ziemlich dicht, das Meso- sternum dagegen wieder sehr schwach punktiert. Sägescheide fast dreimal so dick als die Cerci, am Ende zugerundet. Clypeus ziemlich tief ausgeschnitten. L. 6,5 mm. Die Art würde sonach dem P. moerens ziemlich ähnlich sein und sich von ihm im wesentlichen nur durch die andere Stirn- bildung unterscheiden. Von P. lapponicus und alticola ist sie eben- falls durch andere Stirnbildung, ferner durch das kürzere dritte Fühlerglied, durch die schwache Punktierung des Mesonotums und von alticola auch durch die dickere Sägescheide unterschieden. 15. Lygaeonematus Knw.- Lygaeonematus-Arten können unter Umständen mit Pachy- nematus und leichter noch mit Zristiphora verwechselt werden. Es finden sich gelegentlich einzelne Stücke verschiedener Pachynematus-Arten, bei denen infolge leichter Verbiegung des Clypeus oder auch als Mifsbildung die Ausrandung des Clypeus undeutlich wird; besonders bei Arten mit an und für sich nicht tiefer Ausrandung kommt dies vor. So finden sich öfters Exemplare von P. vagus F. mit scheinbar ab- gestutztem Clypeus; die bleiche Bauchseite, der schwarze Clypeus und die spitze Sägescheide werden aber doch hier auf die richtige Diagnose führen. Von P. imperfectus habe ich selbst einmal gleichzeitig mit normalen Stücken eins gefangen, bei dem der Clypeus abgestutzt erschien. Ähn- liches mag auch bei anderen Arten vorkommen. Jedenfalls mu[ls man sich hüten, auf Grund einzelner unklarer Stücke gleich auf eine neue Art schliefsen zu wollen. Pristiphora und Lygaeonematus 22 wird man durch die verschieden ge- bildete Sägescheide wohl fast stets leicht unterscheiden können, die bei Pristiphora fast immer, bei Lygaeonematus fast nie ausgeschnitten ist. Schwieriger wird manchmal die Unterscheidung beider Gattungen im 07 Geschlecht sein, da auch bei manchen ZLygaeonematus das Stirnfeld ähnlich verschwindet, wie dies bei Pristiphora die Regel ist. Hier sibt manchmal der erste Cubitalnerv einen Hinweis, der bei Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 495 vielen sonst Pristiphora-ähnlichen ZLygaeonematus vorhanden ist. Schliefslich sind auch noch die Grenzen zwischen Nematus und Lygaeonematus nicht scharf, so dafs von ameri- kanischen Autoren vielleicht mit Recht der übrigens an seinem roten Gürtel leicht erkennbare N. erichsoni bei Lygae- onematus geführt wird. — Eine Revision der Gattung hat Konow in der Zeitschr. syst. Hym. Dipt. IV. 1904 8. 193 gegeben. 1. Beim co’ der Eindruck auf dem achten Rückensegment vorn gerundet; Bauchseite des 0’ stets ganz bleich; beim 2 der Hinterleib gegen das Ende seitlich messerförmig zusammen- gedrückt; Sägescheide des 2 von der Seite am Ende ab- gestutzt, nur bei ZL. wesmaeli fast gerundet und der Hinter- leib nur schwach komprimiert (Abb. 113a) . . . 2. Beim 0’ der Eindruck des achten Rückensegments vorne spitz- winklig oder wenn ausnahmsweise gerundet, dann ist auch die Bauchseite des Hinterleibs schwarz; beim 2 die Hinter- leibsspitze nicht seitlich ea Sägescheide von der Seite gerundet . . 6. 2. Sehr grofse Art, u. d'=8,5 mm, mm; ae J die Fühler ganz soll: beim 2 der Körper ganz a nur die Oberlippe braun; Fühler und Beine des 2 ebenfalls schwarz, nur die Knie und an den Vorderbeinen die Tibien und die Tarsen an der Vorderseite oder ganz bräunlich, die Hintertibien mit breitem weilslichen Ring an der Basis. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarzbraun. Beim die Grundfarbe gelb; schwarz sind ein grolser Stirn-Scheitel- fleck, der gröfste Teil des Hinterkopfes, das ganze Meso- notum und Metanotum, die Epimeren der Mesopleuren, ein länglicher Wisch nahe der Grenze von Mesopleuren und Mesosternum und der ganze Hinterleibsrücken. Beine eben- falls gelb, höchstens die Basis der Hüften geschwärzt. Fühler des 2 so lang wie der Hinterleib, die des od’ etwas länger, das dritte Glied länger als das vierte. Kopf hinter den Augen verengert, fein und ziemlich dicht punktiert. Scheitel mehr als doppelt, beim co’ fast dreimal so breit als lang. Stirnfeld deutlich, doch nicht sehr scharf be- grenzt, der untere Stirnwulst breit unterbrochen, die Supra- antennalgrube grofs und tief. Mesonotum fein und dicht punktiert. Rückensegmente des Hinterleibs dicht punktiert und gestrichelt. Beim 2 die Endhälfte des Hinterleibs stark komprimiert. Sägescheide von der Seite breit abgestutzt, von oben gegen das Ende etwas erweitert und am Ende ausgeschnitten (ähnlich Abb. 113c). 34* 496 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Die Larven fand Forsius (Meddel. Soc. Fauna Flora Fenn. h. 37 1911 S. 83) auf Abies excelsa. Sie leben ge- sellig, sind grün, der Kopf braunschwarz. Thorakalbeine gröfstenteils schwarz. Körper mit 3 schwarzen Längsstreifen, von denen der mittlere halb so breit ist als die Seiten- streifen. Über jedem Bauchfuls 2 schwarze Punkte, deren vorderer höher liegt; vorletztes Segment nur mit einem, das letzte ohne schwarzen Punkt. Verpuppung im Moos. Es gibt nur eine Generation. Die Art ist selten und bis- her nur einmal in Böhmen und einmal in Finnland gefunden worden. Wegen ihrer Grölse könnte sie leicht bei Nematus gesucht werden. 1. L. robustus Knw. 32. Kleinere Arten, L. X nicht über 7, 2 nicht über 8 mm; Fühler des 0’ meist oberseits geschwärzt oder gebräunt; Körper des 2 in größerer Ausdehnung gelb, insbesondere der ganze Bauch gelb . . . 3 3. Der Scheitel beim 0 fünfmal, beim 2 viermal so breit als lang; Hinterleibsspitze beim 2 nur schwach komprimiert, die Sägescheide von der Seite nur schmal abgestutzt, fast gerundet, von oben die Cerci kaum überragend, schmal und gegen das’ Ende zugespitzt; Flügelstigma bei beiden Ge- schlechtern hellgelb. Färbung gelb; schwarz sind ein grolser Stirn-Scheitelfleck, der Hinterkopf grofsenteils oder ganz, das Mesonotum und ganz oder gröfstenteils der Hinterleibs- rücken. Mesonotum manchmal mit gelber Zeichnung. Mesosternum oft mehr oder weniger geschwärzt. Oberseite der Fühler meist gebräunt oder geschwärzt. An den Hinter- beinen die Spitze der Tibien und die Tarsen gebräunt. Flügel klar, Costa und Stigma gelb, übriges Geäder braun. Der erste Cubitalnerv fehlt meist. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler länger als der Hinterleib, drittes und viertes Glied gleichlang. Stirn fein und mäfsig dicht punk- tiert. Stirnfeld kaum begrenzt, Supraantennalgrube flach, furchenförmig. L. 5—6,5 mm. Die Art lebt auf Larie decidua und ist von Tisch- bein und van Vollenhoven erzogen worden. sie ist grün, die Seiten und der Bauch etwas heller, der Kopf olivgrün, glänzend, die Augenfelder schwarz. Die zwei letzten Segmente haben hellgrüne Farbe. Die ersten vier oder fünf Segmente tragen je zwei Querreihen feiner Dörnchen. Der Kokon wird an Nadeln oder in der Erde angefertigt. Die Art ist bisher nur aus Holland und Deutschland bekannt, ist im allgemeinen selten und tritt nur gelegentlich stellenweise häufiger auf. 2. L. wesmaeli Tischb. 97% (solea Vollenh.). Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 497 Der Scheitel höchstens dreimal so breit als lang, nur beim von L. abietinus etwas breiter; Hinterleibsspitze des 2 stark komprimiert, die Sägescheide von der Seite breit abgestutzt, die Cerci weit überragend ; Stigma oft mehr oder weniger lieh. or hrs 48a na ihn. Berne 4. Kleinste Art, ©’ 4,5—5 mm, 2 5—6 mm; beim o’ die Fühler wenig länger als der Hinterleib; beim 2 die Sägescheide von oben am Ende nicht ausgeschnitten, dagegen die obere Kante muldenförmig vertieft, das Epipygium (in Abb. 113a mit ep bezeichnet) zwar äufserst fein, aber ziemlich dicht punktiert; beim 2 das Mesosternum und meist auch die Mesopleuren ganz oder grolsenteils schwarz. 0’ gelb, die zwei ersten Fühlerglieder schwarz, die folgenden oben meist braun, schwarz sind ein grolser Stirn-Scheitelfleck, ganz oder gröfstenteils der Hinterkopf, das Mesonotum und Meta- notum und ganz oder gröfstenteils der Hinterleibsrücken ; an der Unterseite des Thorax sind fast immer die Epimeren der Mesopleuren und der an sie anstolsende Teil ihrer Episternen schwarz, selten ist auch das Mesosternum geschwärzt. An den Beinen die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen gebräunt. Der Körper des 2 ist viel dunkler gefärbt, manch- mal schwarz und nur die Mundteile, das Pronotum, die Tegulae und die Bauchseite des Hinterleibs gelb, manchmal jedoch das Untergesicht, die Orbiten und teilweise die Meso- pleuren von dieser Farbe, die Unterseite der Fühler manch- mal braun. Beine wie beim 9, jedoch beim 2 oft auch die Basis der Hüften, ein Strich der Schenkel und ein Wisch vor den hintersten Knien schwarz. Flügel bei beiden Ge- schlechtern klar, Costa und Stigma gelb, letzteres beim 7 oft gebräunt. Erster Cubitalnerv oft fehlend. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler etwas länger als der Hinter- leib, das dritte Glied so lang wie das vierte, beim 5’ etwas kürzer. Kopf und Mesonotum dicht und fein punktiert, wenig glänzend. Stirnfeld ziemlich unscharf begrenzt, Supra- antennalgrube deutlich. Scheitel dreimal so breit als lang, beim 0’ etwas breiter. Sägescheide von der Seite am Ende abgestutzt, die obere Ecke gerundet. Die Art lebt auf Abies excelsa und tritt nicht selten schädlich auf. Das Ei wird in die aufgebrochenen Knospen abgelegt, indem die Aulsenkante der Nadel geritzt und auf die Schlitzstelle das Ei befestigt wird, so dafs es der Nadel äufserlich angeheftet erscheint. Die Larve wurde von Hartig, auch von Brischke und Zaddach beschrieben. Sie ist hellgrün, die Augenfelder schwarz; nach Brischke sind 498 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. | auf jedem Segment zwei schwarze, schräg übereinander stehende Flecken, die kurze Härchen tragen, aufserdem trägt jeder Bauchfufs an der Aufsenseite einen schwarzen Fleck, weiter oben stehen drei schwarze Punkte im Dreieck und über diesen vier kleinere fast im Quadrat. Die Bauchseg- mente 4—10 tragen orangegelbe blasige Drüsen. Die Larve geht bei Störung in Schreckstellung und riecht eigentümlich wanzenartig. Verpuppung in der Erde oder zwischen Nadeln. Es gibt nur eine Generation. Die Art ist häufig im mittleren und nördlichen Europa. Über die Biologie vgl. auch Baer, Tharandter forstl. Jahrb. 53. 1903 8. 186. 3. L. abietinus Christ. 9'2 (pini Retz. nec. L., abietum, truncatus Htg.). Gröfsere Arten; L. 9" 5,5—6,5 mm, 2 6- 8 mm’ Rokleradee J' viel länger als der Hinterleib, der Scheitel bei ihm nicht dreimal so breit wie lang; beim 2 entweder die Sägescheide am Ende ausgerandet (Abb. 113c) oder das Epipygium elatt, nur mit einzelnen zerstreuten Punkten besetzt 5. 7 Abb. 113. a) Hinterleibsende von Lygaeonematus saweseni Htg. von der Seite. b) Sägescheide von L. saxeseni von oben. c) Sägescheide von L. compressus Htg. von oben. AR 5. Bei beiden Geschlechtern die Episternen der Mesopleuren und das Mesosternum ganz gelb; beim 2 die Sägescheide von oben zum Ende zugespitzt, nicht ausgeschnitten (Abb. 113b); das Epipygium des 2 glatt, nur mit einzelnen zerstreuten Punkten besetzt. Färbung bräunlichgelb ; schwarz sind ein grölserer oder kleinerer Stirn-Scheitelfleck, der gröfste Teil des Hinterkopfes, das Mesonotum und Metanotum sowie eine Strieme des Hinterleibsrückens, die bei der var. gerulus Knw. (keine Art!) den ganzen Hinterleibsrücken bedeckt, manchmal aber auch stark reduziert sein kann. Epimeren der Mesopleuren ebenfalls oft geschwärzt. Fühler schwarz, Enslin, Die Tenthredinordea Mitteleuropas. 499 beim 0’ unterseits gelb. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb, letzteres jedoch oft mehr oder weniger gebräunt. An den Beinen manchmal nur die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen geschwärzt, oft jedoch auch die Basis der Hüften und ein Spitzenfleck der Hinterschenkel braun oder ‚schwarz. Kopf hinter den Augen verschmälert; Fühler viel länger als der Hinterleib; Kopf und Mesonotum fein und ziemlich dicht punktiert. Hinterleib am Ende stark komprimiert. Sägescheide von der Seite sehr breit abgestutzt, die Ecken schwach gerundet. Stirnfeld unscharf begrenzt, Supraantennalgrube deutlich, der untere Stirnwulst etwas eingekerbt. Scheitel 21/), mal so breit als lang. L. 5,5—7,5 mm. Die Larve, die ebenfalls. auf Abies ercelsa lebt, wurde zen ski, v. Stein, (Ent.’Nachr.. XIX. :18937° 8. .115) be- schrieben. Sie trägt in der Ruhe den Hinterleib um die Nadel geschlungen, bei Störung geht sie in Schreckstellung. Die Färbung ist ziemlich veränderlich. Kopf bräunlichgrün mit schwarzen Augenfeldern; drei oder vier Schädelstreifen sind mehr oder weniger deutlich braun bis schwärzlich. Körper glänzend hellgrün, nur an der Seitenfalte schwach behaart. Rücken von drei wenig auffallenden dunkleren Längsstreifen durchzogen. Das fünfte bis zwölfte Segment tragen auf dem Seitenwulst je ein Paar dunkler Doppel- flecke, deren vorderer etwas höher steht. Es gibt nur eine Generation. Die Art ist meist häufig und kommt im mittleren und nördlichen Europa vor. 4. L. saxeseni Htg. 5% (capreae Lep. nec. L.). Beim 0’ meist das Mesosternum oder ein Streif an der Grenze zwischen Mesosternum und Mesopleuren schwarz; beim 2 aulser dem Mesosternum meist auch die Mesopleuren ganz oder teilweise schwarz ; es kommen jedoch auch Exemplare vor, die ganz braungelbes Mesosternum und Mesopleuren haben = var. nov. decipiens, doch lassen sich solche Exem- plare wenigstens im 2 Geschlecht stets dadurch von der vorigen unterscheiden, dafs das Epipygium dicht punktiert ist und die Sägescheide von oben gesehen am Ende klaffend und ausgerandet erscheint (Abb. 113c). Im übrigen in der Färbung der vorigen gleichend, doch pflegt hier der Hinter- leibsrücken stets ganz oder fast ganz schwarz zu sein, auch kommen sehr dunkle Exemplare vor, bei denen der Kopf ganz schwarz und nur die Oberlippe braun ist. L. 6—7 mm. Die ebenfalls auf Abies excelsa lebende Larve ist von denen der vorigen noch nicht sicher geschieden. Die Art 500 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. |] ist etwas weniger häufig als die vorigen, kommt aber eben- falls im ganzen mittleren und nördlichen Europa vor. 5. L. compressus Htg. 2. . Mesopleuren glänzend, glatt oder kaum punktiertt . . 7. Mesopleuren dicht punktiert, matt oder mit geringem Glanz 21. . Mesosternum gelb, ebenso die Mesopleuren . . .. 8. Mesosternum und meist auch die Mesopleuren schwarz 10. .Sehr kleine Art von 3,5—4,5 mm; beim 2 die Sägescheide | auffallend weit vorragend, fast viermal so dick als die Cerci, vor dem Ende etwäs verdickt, am Ende fast gerade abge- stutzt (L. ambiguus v. fHavatere) . . ee Gröfsere Arten von 6—7 mm; beim 0 die Sägescheide vor dem Ende nicht verdickt, nur doppelt so dick als die Cerci, am Ende zugerundet.. . : Le . Sägescheide gegen das Ende ee ee mit Sub- apikalzahn ; erster Cubitalnerv undeutlich oder fehlend ; Hinterleibsrücken nur mit einer Reihe schwarzer, gegen das Ende kleiner werdender oder verschwindender Flecke; Clypeus vorne gerundet. Färbung im übrigen gelb, schwarz sind ein Stirn-Scheitelfleck, drei manchmal zusammenfliefsende Striemen des Mesonotums, das Schildchen, der gröfste Teil des Metanotums. Fühler schwarz , unterseits braun, die zwei ersten Glieder teilweise gelb. Die Spitze der Säge- scheide, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen dunkel- braun. Kopf hinter den Augen verengert, wie das Meso- notum sehr fein aber dicht punktiert. Stirnfeld deutlich begrenzt, der untere Stirnwulst nicht unterbrochen, die Supraantennalgrube nicht sehr tief. Scheitel fast dreimal so breit als lang. Flügel leicht gelblich, Geäder braun. Costa und Stigma gelb. Fühler etwas länger als der Hinter- leib, das dritte und vierte Glied gleichlang. L. 6—6,5 mm. Das 5 und die Metamorphose sind nicht beschrieben. Die Art ist bisher nur aus Deutschland und Holland bekannt geworden. 6. L. pallidus Kuw. 9. Sägescheide gut doppelt so dick als die Cerci, gleichbreit, am Ende zugerundet ; Klauen gespalten ; erster Cubitalnerv normal ; Hinterleibsrücken mit Ausnahme des schmalen Seitenrandes und der Spitze ganz schwarz; Clypeus vorn gerade abgestutzt; Schildchen an den Seiten gelb. Färbung gelb; schwarz sind die Fühler (ihre Unterseite braun), ein grolser Stirn-Scheitelfleck , Flecke des Hinterkopfes, drei Striemen des Mesonotums, ein grofser Fleck des Schildchens und der gröfste Teil des Metanotums. Spitze der Tibien Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 501 und die Tarsen gebräunt. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma bleichgelb. Fühler länger als. der Hinterleib, das dritte Glied etwas kürzer als das vierte. Kopf hinter den Augen wenig verengert, sehr fein und nicht sehr dicht punktiert. Stirnfeld ziemlich scharf begrenzt, unterer Stirn- wulst nicht unterbrochen. Scheitel fast viermal so breit als lang. L. 7 mm. | Ich kenne nur 2 dieser Art von Dessau. Man ver- gleiche auch die Pristiphora pallidula Knw. 7. L. pallens n. sp. 9. 10. Stigma hellbraun, die Basis weifslich. Kleine, ziemlich dicke 11. 22, 13. . 14. Art von 3,5—4 mm. Färbung schwarz; gelb sind die Oberlippe, die Ecken des Pronotums, die Tegulae und mehr oder weniger der After; Beine ebenfalls gelblich, die Basis der Hüften, ein Streif an der Unterseite der Schenkel und an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und ihre Tarsen braun. Kopf hinter den Augen wenig verengert, dicht und fein punktiert, Stirnfeld und Supraantennalgrube kaum an- gedeutet. Fühler etwas länger als der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Scheitel gut dreimal so breit als lang. Sägescheide kurz und schmal, nicht doppelt so dick als die Cerci. Klauen einfach oder mit kaum wahr- nehmbarem Subapikalzahn. | Das o und die Biologie sind unbekannt. Die Art ist selten und bisher nur in Schweden, Deutschland und Öster- reich gefunden worden. 8. L. retusus C. 6. Thoms. 9. Stigma einfarbig oder mit hellerer Scheibe, die Basis jedoch Brelslich, u 2 u, en agent. Hinterleib ganz schwarz . . dan 12 Am Hinterleib beim 2 Sa rn A A des neunten Segments, beim 7 WERBEN die Spitze der Genitalplatte BlEsch..n.. 4% 3; 3 ; 3 & rei Hinterschenkel ganz ai a nur er hohe schwärzlichen Kniefleeki.. .:...:%: eh Hinterschenkel in re ehe ach liess PERS OR Ur Fufsklauen zweispaltig . . ie Tee Fufsklauen einfach oder mit en See: Stirnfeld durch deutliche Kiele begrenzt, der untere Stirnwulst scharf; Pronotumecken schmal gelb gerandet ; Hinterschenkel mit schwärzlichem Kniefleck; beim 2 die untere Ecke der Fühlerglieder nicht vorgezogen; 5 unbekannt. Färbung schwarz, die Oberlippe manchmal braun, Tegulae und Beine rotgelb, die Trochanteren und die Basis der Hintertibien Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. mehr weilslich, die Basis der Hüften, die Hintertibien aulser der weilsen Basis und die Hintertarsen schwarz. Flügel klar, Geäder und Stigma dunkelbraun, die Costa rotgelb. Kopf hinter den Augen verengert, wie das Mesonotum nur sehr schwach punktiert. Fühler viel länger als der Hinter- leib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Supraantennal- grube grols und tief, der untere Stirnwulst stark erhaben, nicht unterbrochen. Scheitel doppelt so breit als lang. Sägescheide an der Basis dick, zur Spitze jedoch stark verschmälert und zugespitzt. L. 6 mm. Die Larve lebt an Lonicera alpigena, sie ist grün mit kurzen Börstchen, der Kopf gelblichgrün mit dunkelbraunem Mittelstreif, das Rückengefäfs dunkler durchscheinend. Cerci schwarz. Die Art ist bisher nur in der Schweiz und am Monte Baldo gefunden worden. Konow beschrieb diese Art als n. sp. unter dem Namen Z. doebeli und wollte den Namen glaphyropus für eine andere Spezies in Anspruch nehmen, die er genauer beschreibt. Ich habe das Exemplar, nach dem die Beschrei- bung angefertigt ist, untersucht und kann die Richtigkeit derselben bestätigen, nur hat das betreffende Exemplar einen deutlich ausgeschnittenen Clypeus, ist also überhaupt kein Lygaeonematus. Es handelt sich vielmehr um ein typisches Stück des JNematus wahlbergi C. G. Thoms. und Konow hat durch diese Verwechslung selbst den Beweis geliefert, wie schlecht seine Gattung Holcocneme-Nematus begrenzt ist. 9. L. glaphyropus D. T. 2 (doebelü Knw.). Stirnfeld kaum begrenzt, der untere Stirnwulst kaum ange- deutet; Pronotum ganz schwarz; Hinterschenkel meist ganz gelb; beim 2 wenigstens am dritten und vierten Fühlerglied, manchmal auch an den folgenden, die untere Ecke etwas vorgezogen ; beim 5 die Fühler stark komprimiert und die untere Ecke der Glieder noch stärker vorgezogen, als beim ?. Färbung schwarz, nur die Tegulae gelb; Beine gelb, die Trochanteren und Tibien bleicher; schwarz sind die Basis der Hüften, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen; manchmal sind die Hinterschenkel an der Spitze gebräunt; vordere Tarsen gegen das Ende braun. Flügel klar, unter dem Stigma die Andeutung einer grauen Quer- binde, Geäder schwarzbraun, Stigma schwarz , Costa hell- braun. Kopf und Thorax kaum punktiert, glänzend. Kopf hinter den Augen nur beim 0’ verengert. Fühler des fast so lang wie der Körper, die des $ fast so lang wie der Rumpf. Drittes Glied beim 0’ so lang, beim 2 etwas Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 503 o länger als das vierte. Supraantennalgrube ziemlich flach, nach oben in eine flache Furche verlängert. Scheitel mehr als doppelt so breit wie lang. Der erste Cubitalnerv fehlt meist. Beim 5 der Eindruck des achten Rückensegments flach. Sägescheide dreimal so dick als die Cerci, zum Ende verschmälert und schmal zugerundet. L. 5—6,5 mm. Die Larve lebt an Populus tremula und anderen Pappeln; sie frifst Löcher in die Blattfläche und hat die eigentüm- liche Gewohnheit, die Frafsstellen mit einer Doppelreihe weilser, pallisadenartiger Stäbchen zu umgeben, die aus Mundspeichel verfertigt werden. Was damit bezweckt werden soll, ist noch unentschieden. Die Larve selbst ist glänzend grasgrün, das Rückengefäls dunkler durchschimmernd. An der Basis der Brustfülse ein dunklerer Flecken, an der Basis der Bauchfülse feine braune Pünktchen. Am Kopf verläuft vom Scheitel jederseits ein brauner Streifen zu den schwarzen Augenfeldern hin. Die Verpuppung erfolgt in der Erde oder zwischen Blättern. Die Eier werden doppel- reihig in den Blattstiel abgelegt. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist meist nicht selten und kommt in ganz Europa vor. 10. L. compressicornis F, 92 (platycerus Htg., vallator Vollenh., cebrionicornis O. Costa, callicerus C. G. Thoms.). 15. Sehr kleine Art, 9 3—3,5, 2 4—4,5 mm; Fühler gegen die Spitze nicht verdünnt; beim das achte Rückensegment mit zwei kurzen, wenig nach vorn konvergierenden Ein- drücken; beim $ die Sägescheide weit vorragend, die Cerci überragend, von oben fast viermal so dick als die Cerci, vor dem Ende schwach verdickt, am Ende sehr breit zu- gerundet, fast abgestutzt; Stigma hellbraun. Färbung ver- änderlich; bei der Nominatform ist der Körper schwarz, nur Mundteile, Pronotumecken, Tegulae und beim 2 der After, beim 0’ die Genitalplatte sind gelb. Am häufigsten ist die var. parvus Htg., bei der das ganze Untergesicht, die Orbiten, das Pronotum, die Tegulae und der After, oft auch ein Teil der Bauchseite gelb sind. Nicht selten sind auch die Mesopleuren gelb gefleckt und bei der hellsten mir bekannten Form, die ich var. flavater nenne, kann die Grundfarbe als gelb bezeichnet werden und schwarz sind: ein grofser Stirn-Scheitelfleck , der Hinterkopf, das Meso- notum und Metanotum, .der Hinterleibsrücken,, ein Streif der Mesopleuren und gröfstenteils die Metapleuren. Fühler schwarz, bei den helleren Formen an der Unterseite gelb. Beine gelb, die Schenkel oft schwärzlich gestreift, die Hinter- Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. «“ . schenkel und ebenso die Hüften an der Basis oft schwarz, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen dunkelbraun. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma hellbraun, der erste Cubitalnerv meist fehlend. Kopf hinter den Augen verengert,, äulserst fein aber sehr dicht punktiert, wenig glänzend. Fühler so lang wie der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirnfeld kaum begrenzt, Supraantennalgrube klein, nicht nach oben verlängert. Scheitel dreimal so breit als lang. Die Art fliegt sehr früh, schon Ende April. Die Eier werden an die kaum aufbrechenden Knospen von Abies excelsa gelegt. Die Larve selbst ist von der des Z. abietinus noch nicht sicher geschieden. Der Frafs unterscheidet sich jedoch von dem der übrigen auf Fichte lebenden Zygaeone- matus, indem deren junge Larven die Nadel von der Kante her anfressen, während ZL. ambiguus die Nadeln von einer der vier Flächen her angreift, so dafs nur die Oberhaut der gegenüberliegenden Fläche stehen bleibt. Es scheint nur eine Generation zu geben. Die Art ist stellenweise sehr häufig, fehlt aber andererseits anscheinend in manchen Ge- genden ganz. Über ihr Vorkommen wird bisher aus Schweden, Finnland, England, Deutschland und Österreich berichtet. 11. L. ambiguus Fall. 5? (parallelus, acerosus Htg., nigellus, amphibolus Först., furvescens Cam., nigri- cornis, obscurus Zadd.). Etwas grölsere Arten; L. 0’ meist mindestens 4 mm, 2 meist über 4,5 mm; Fühler gegen das Ende meist verdünnt; beim 0’ die Eindrücke des achten Segments stark konver- gierend, beim 2 die Sägescheide nicht auffallend vorragend, vor dem Ende nicht verdickt . . . + Karie 16. Fühler bei beiden Geschlechtern nur so lang als der Hinterleib, schwarz, ziemlich dick, zum Ende etwas verschmälert ; beim 2 die Sägescheide wenig vorragend, viermal so dick als die Cerci, zum Ende nicht verschmälert, am Ende gerade ab- vestutzt; Stigma braun mit hellerer Scheibe, schmal und spitzig; der erste Cubitalnerv meist gut ausgebildet; Ge- stalt plump. Färbung schwarz; gelb sind manchmal nur die Oberlippe, die Mandibelbasis, die breiten Ecken des Pronotums, die Tegulae und beim 2 der After, beim 0’ die Ränder der Genitalplatte. Gewöhnlich breitet sich jedoch namentlich am Hinterleib die gelbe Farbe weiter aus, so dafs beim 2 der Bauch ganz gelb oder nur mit schmalen braunen Binden versehen sein kann und auch am Hinter- leibsrücken sind die Segmente oft an den Seiten und am Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 505 Hinterrande gelb; beim 9’ kann die ganze Genitalplatte gelb werden und auch der Bauch gelbe Flecken oder Binden tragen. Seltener schimmert auch am Mesonotum und an den Mesopleuren die gelbe Farbe durch. Auch der Vorder- rand des Clypeus ist manchmal gelb. Beine gelb, die Ti- bien mehr weilslichgelb, die Basis der Hüften meist schwarz, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und Tarsen- glieder gebräunt, die Schenkel oft schwarz gestreift oder auch, besonders die hintersten, in gröfserer Ausdehnung schwarz. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa braun. Kopf hinter den Augen beim 2 wenig, beim 0’ deutlich verengert, äufserst fein und ziemlich dicht punktiert, wenig glänzend. Drittes und viertes Fühlerglied gleichlang. Stirn- feld wenig deutlich begrenzt, Supraantennalgrube flach, der schwache untere Stirnwulst unterbrochen. Scheitel 2!/, mal so breit als lang, mit schwacher Mittelfurche. Der Clypeus ist meist schwach ausgerandet, so dafs die Art vielleicht besser bei Pachynematus geführt würde, wo jeden- falls der P. alpestris Knw. mit ihr identisch ist. L. 5,5—7 mm. Die Larven fand Brischke gesellig auf Pirus malus; sie haben einen apfelähnlichen Geruch. Der Körper ist hellgrün, der Kopf und die drei letzten Segmente rotgelb; jedes grüne Segment trägt an der Seite einen grofsen glänzend schwarzen Flecken, unter dem drei feine schwarze Punkte in einer Reihe liegen. Aufserdem trägt jedes dieser Segmente zwei Querreihen feiner schwarzer Pünktchen, die jedoch vom vierten Segment an in der Mitte unterbrochen sind. Über den Brustfülsen stehen zwei zusammenfliefsende schwarze Flecken. Augenfelder schwarz. Es gibt zwei Generationen. Verpuppung zwischen Blättern oder in der Erde. Die Art ist meist nicht häufig und bisher aus Schweden, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frank- reich bekannt geworden. 12. L. maestus Zadd. 2? (brevicornis C. G. Thoms. nec. Först., parvicornis W. F. Kirby). Fühler wenigstens beim 5 länger als der Hinterleib; Säge- scheide des Q nicht viermal so dick als die Cerci. . 17. 17. Hinterschenkel ganz gelb; Bauchseite ganz oder grolsenteils gelb. Färbung schwarz, die Oberlippe, manchmal der Vorder- rand des Clypeus, die Ecken des Pronotums, die Tegulae, der After mehr oder weniger der Bauch und die Beine gelb, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen bräunlich. An den Mesopleuren die gelbe Farbe manchmal durch- 506 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beihett. schimmernd. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb. Kopf hinter den Augen verengert, wie das Mesonotum | fein und dicht punktiert, wenig er Fühler schwarz, wenig länger als der Hinterleib, das dritte und vierte Glied | oleichlang. Stirnfeld kaum men Supraantennalgrube sehr flach. Scheitel gut dreimal so breit als lang. Meso- pleuren sehr fein aber ziemlich dicht punktiert. Sägescheide | doppelt so dick als die Öerci zur Spitze etwas verschmälert, am Ende schmal zugerundet. L.6 mm. | Die Art ist nur aus Deutschland beschrieben und bis- her wenig bekannt. Die Biologie und das 9% sind noch unbeschrieben. 13. L. paedidus Knw. 9. Entweder die Hinterschenkel an der Spitze oder in der Mitte gebräunt oder geschwärzt oder der Bauch ganz oder gröfsten- teils schwarz. (Man vergleiche auch die Pristiphora ge- niculata Htg.) . . are 18. Beim... der Eindruck ER en Ba vorne ge- rundet; beim 2 die Sägescheide von oben schmal, gegen das Ende etwas erweitert, am Ende ausgerandeb; Beine grölstenteils weils, seltener die Schenkel gebräunt, die Basis der Hüften, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen schwarz, an den Hinterbeinen, seltener auch an den Mittel- beinen die Schenkel” vor der Spitze mit einem braunen oder schwärzlichen Wisch. Färbung schwarz; weilslich sind nur die Oberlippe, die schmalen Ecken des Pronotums, die Te- - gulae und beim 2 das neunte Rückensegment (Epipygium je- doch schwarz). Flügel klar, Geäder braun, Stigma bleich- gelb, beim co’ bräunlich. Kopf hinter den Augen beim 2 wenig, beim 0’ mehr verschmälert, sehr fein und nicht dicht punktiert, glänzend. Stirnfeld deutlich, doch nicht sehr scharf begrenzt, Supraantennalgrube deutlich, der untere Stirnwulst nicht unterbrochen. Fühler beim o’ so lang wie der Rumpf, beim % etwas kürzer, das dritte Glied beim etwas kürzer als das vierte, beim 2 gleichlang. Scheitel beim 2 2!/, mal so breit als lang, beim 0 breiter. Erster Cubitalnerv bleich. L. 6—7 mm. Die Metamorphose ist unbekannt. Die Art ist meist nicht selten und aus dem ganzen mittleren und nördlichen Europa bekannt. 14. L. leucopodius Htg. 5'2 (placidus Cam.). Beim 5 der Eindruck des achten Segmentes vorne spitzwink- lig; beim 2 die Sägescheide gegen das Ende nicht erweitert, nicht ausgerandet; Grundfarbe der Beine gelb oder die Schenkel .„gröfstenteils; schwarz rualzaslikk Kosbari Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 507 19. Beim 5 die Genitalplatte gelb; beim 2 der After und Flecke des Bauches gelb; kleine Art von 4,5—5,5 mm. Körper gedrungen, schwarz; gelb sind der Vorderrand des Clypeus, die Oberlippe, die breiten Ecken des Pronotums, die Tegulae und die Beine. Die Basis der Hüften und der Schenkel jedoch mehr oder weniger geschwärzt, die Spitze der Hinter- tibien und ihre Tarsen mehr oder weniger gebräunt oder geschwärzt. Beim 0’ die Genitalplatte gelb, beim 2 der After und der Bauch mit bräunlichgelben Flecken, die oft in drei Längsreihen angeordnet sind, deren äufsere auf den umgeschlagenen Platten der Rückensegmente liegen; es kann aber auch die Mitte des Bauches ganz schwarz, andernteils aber auch der Bauch gröfstenteils bräunlich sein. Flügel klar, Geäder und Stigma braun, die Costa etwas heller. Der erste Cubitalnerv meist vorhanden. Kopf hinter den Augen verengert, fein und dicht punktiert, wenig glänzend. Fühler ziemlich dick, schwarz, beim oJ’ etwas kürzer als der Rumpf, zum Ende verdünnt, beim 2 etwas länger als der Hinterleib, zum Ende wenig verdünnt; drittes und viertes Glied gleichlang. Stirnfeld und Supraantennalgrube nur angedeutet. Scheitel 2!/, mal, beim cd’ dreimal so breit als lang. Mesopleuren kaum wahrnehmbar punktiert, glänzend. Sägescheide wenig vorragend, die Gerci die Säge- scheide überragend, die Sägescheide nicht ganz dreimal so dick als die Cerci, am Ende fast gerade abgestutzt. Die Larve wurde von Brischke unter dem Namen Nematus lateralis beschrieben (Schrift. Naturf. Ges. Danzig N. F. VI H. 2 1885). Sie lebt auf Prunus spinosa, ist ganz glänzend grün, vorn und hinten gleichdick, der Körper hinten fast rechtwinklig abfallend. Die Verpuppung er- folgt in der Erde; es gibt nur eine Generation. Bisher ist die Art aus England, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich bekannt: Wegen ihrer Kleinheit könnte sie allenfalls mit Z. ambiguus verwechselt werden, allerdings nur wenn man beide Arten nicht nebeneinander hat; denn ambiguus ist doch viel kleiner und nicht so plump gebaut als biscalis, die Fühler sind bei ambiguus durchaus fadenförmig und dünner, der erste Cubitalnerv fehlt und die Sägescheide überragt die Cerci weit, auch ist das Stigma bei ambiguus heller. 15. L. biscalis Först. 527 (lativentris, scoticus Cam., conspersus Zadd., lateralis Brischke). Bei 0 und 2 der Hinterleib ganz schwarz oder nur beim ® das neunte Rückensegment weilslich . . . ..2..20. 508 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. 20. Stigma beim 0’ hellbraun, beim $ gelb; Fühler wenig länger als der Hinterleib; beim 2 die Hinterschenkel meist ganz oder gröfstenteils gelb oder bräunlich, die Sägescheide unter dem neunten Rückensegment verborgen, ziemlich dick, am Ende abgestutzt: kleinere Art, L.L 7 5 mm, 2 6 mm. Gestalt gedrungen, Färbung schwarz; gelb sind die Ober- lippe, die Ecken des Pronotums (beim 5 oft schwarz), die Tegulae ; neuntes Rückensegment beim 2 bleichgelb. Beine rötlichgelb, die Tibien mehr weifslich, die Hüften beim meist ganz, beim 2 nur an der Basis schwarz, die Schenkel des J', selten auch des ? mehr oder weniger geschwärzt, manchmal bis auf die Knie schwarz, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien, und ganz oder nur an der Spitze die Tarsen geschwärzt. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb, beim 0’ hellbraun. Der erste Cubitalnerv meist vorhanden. Kopf hinter den Augen verengert, deutlich und ziemlich dicht punktiert, schwach glänzend. Fühler schwarz, zur Spitze etwas verdünnt, drittes und viertes Glied gleichlang. Stirnfeld schwach angedeutet, Supraantennal- grube sehr flach. Scheitel beim 2 21/, mal, beim 07 drei- mal so breit als lang. Subapikalzahn der Klauen sehr fein. Als Larven gehören hierher jedenfalls die von Brischke unter dem Namen Nematus laricivorus beschriebenen ; diese leben im August und September auf Zarie decidua. Sie sind grün, das Rückengefäls jederseits weils eingefalst, über den Fülsen ebenfalls ein weilser Längsstreif, die Augenfelder schwarz. Bauchfülse stiftartig dünn. Die Larve sitzt mit nach unten gekrümmten Hinterleibsende an der Nadel. Verpuppung in der Erde; es gibt wohl zwei Generationen. Die Art scheint nicht überall vorzukommen und ist bisher aus England, Frankreich, Belgien, Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien bekannt geworden. 16. L. Tarieis Htg. 52 (leucocnemis Först., funerulus O0. Costa, oblongus Cam., rusticanus Brischke, larieivorus Brischke). Stigma beim 5 schwarzbraun, beim 2 braun mit dunklerem Rand; Fühler des 0 fast so lang wie der Körper, die des 2 viel länger als der Hinterleib; bei beiden Geschlechtern die Hinterschenkel gröfstenteils oder ganz schwarz; Säge- scheide etwas unter dem neunten Segment vorragend, am Ende zugerundet; L. 9 6 mm, 2 7—7,5 mm. Färbung schwarz, am Körper manchmal nur die Tegulae weilslich, manchmal aber auch die Oberlippe und das neunte Rücken- segment des 2 bleich; Beine weifslich, schwarz sind die Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 509 Hüften (ihre Spitze oft bleich), die Schenkel ganz oder bis auf die Knie, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen; vordere Tarsen oft bräunlich. Flügel klar, Geäder schwarz- braun, die Scheibe des Stigmas, besonders beim 2, heller braun. Kopf hinter den Augen etwas verengert, fein und ziemlich dicht punktiert, nicht stark glänzend. Stirnfeld nur angedeutet, Supraantennalgrube sehr flach. Scheitel fast dreimal so breit als lang. Fühler dünn, zum Ende etwas verdünnt, das dritte und vierte Glied gleichlang. Sägescheide mehr als doppelt so dick wie die Cerci, zum Ende etwas verschmälert, am Ende zugerundet, Fufsklauen mit Subapikalzahn. Über die Biologie ist nichts bekannt. Die von Friese gesammelte Type stammt aus Airolo, also aus der Schweiz, nicht aus Tirol, wie Konow angibt. Die Art kommt aber tatsächlich auch in Tirol vor; ich fand sie nämlich am Brenner. Sonst ist über sie nichts bekannt geworden. 17. L. friesei Knw. 2. ‚21. Hinterleib ganz schwarz, höchstens beim ? das neunte Seg- ment undeutlich See weilslich gerandet (bei L. lati- ventris soll nach Thomson die en ie manchmal Rue mı.. on ee a Am Hinterleib beim / die ae ganz oder in ihrer Spitzenhälfte gelb, beim 2 der After oder wenigstens das neunte Segment bleich Rn P. ER, nur bleich ge- 1 WE Er ELBE REN ZH 22. Stirnfeld deutlich begrenzt, ET deutlich, der untere Stirnwulst nicht völlig unterbrochen , Einlich deutlich; Unterlippe nicht lang vorgezogen ; Sägescheide von oben kaum doppelt so dick als die Cerci, gegen das Ende verschmälert ; gröfsere Art von 6—7,5 mm. Schwarz, die Oberlippe des 2 oft gelblich, der Rand des Pronotums und die Tegulae gelb, beim 9’ jedoch oft ganz schwarz; Beine weifslich, die Hüften, manchmal auch die Trochanteren und die Schenkel bis auf die Spitze schwarz, die Spitze der Hintertibien und mehr oder weniger der Tarsenglieder gebräunt. Flügel leicht grau, Geäder schwarzbraun, Costa und Stigma bräunlich bis weilslich, beim co’ meist braun. Kopf hinter den Augen stark verengert, deutlich und ziemlich dicht punktiert, wenig glänzend. Mesopleuren dicht und fein runzlig punktiert, wenig glänzend. Scheitel 21/, mal so breit als lang. Fühler länger als der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Mesonotum fein und Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916, Beiheft. 35 510 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. nicht sehr dicht punktiert, etwas glänzend. Sägescheide | am Ende schmal zugerundet. dCerci bleich. | Von der Larve glaubte Brischke zuerst, dafs sie auf Vaccinium myrtillus lebe, später jedoch (Bericht über eine Exkursion ins Radaunetal) fand er die Larve auf Poa serotina; | sie ist grün, die Mitte des Rückens weils, das Rückengefäls als schwarzer Strich durchscheinend, die Seiten heller, die Grenze des dunkleren Rückens durch einen weilsen Strich begrenzt. Bei Berührung rollen sich die Larven ein und winden sich hin und her. Verpuppung in der Erde. Die Art ist meist nicht selten und kommt im mittleren und nördlichen Europa und in Sibirien vor; sie geht sehr hoch | nach Norden hinauf. 18. L. mollis Htg. 5? (pallipes, whitei, breadalbanensis | Cam., extremus Holmgr.). j Stirnfeld nicht begrenzt, Supraantennalgrube kaum angedeutet, ! der untere Stirnwulst nicht entwickelt ; Unterlippe lang vor- ragend wie bei Amauronematus; Sägescheide fast dreimal | so dick wie die Cerci, zum Ende nicht verschmälert, am! Ende breit gerundet; kleinere Art von 5—5,5 mm von! gedrungenem Körperbau. Färbung schwarz, beim ? manch- mal die Oberlippe und das neunte Segment schmutzig weils gerandet, selten die Tegulae und der Rand des Pronotums ! gelblich; Beine schwarz, die Spitze der Schenkel, die Tibien | und die Tarsen schmutzig gelb, die Spitze der Hintertibien und ihrer Tarsenglieder gebräunt. Flügel klar, Geäder " braun, Costa und Stigma gelblich bis hellbraun. Kopf” hinter den Augen verengert, wie der Thorax dicht punktiert, } matt. Fühler des 2 so lang wie der Hinterleib, das dritte | und vierte Glied gleichlang. Scheitel mehr als doppelt so \ breit wie lang. | Die Art ist selten und ihre Metamorphose unbekannt. | Auch ist das 0 seit Thomsons Beschreibung nicht mehr" gefunden worden. Es soll manchmal gelbe Genitalplatte‘ ’ besitzen. Man vergleiche deswegen den L. corpulentus Knw. Für die Erkennung dürfte vor allem die lange Unterlippe " und das Fehlen des Stirnfeldes zu beachten sein. Über‘ das Vorkommen der Art wird nur aus Schweden und Deutsch- 4 land berichtet. 19. L. Tativentris C. 6. Thoms. 42. | 23. Das dritte Fühlerglied deutlich kürzer als das vierte; Fühler | so lang wie der Rumpf, dünn, zum Ende wenig verdünnt; Stirnfeld durch feine aber doeli deutliche Kiele begrenzt ;. Sägescheide ganz hellbraun, gut doppelt so dick als die | Cerci, gleichbreit, am Ende gerundet. Färbung schwarz, ' Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 511 die oberen Schläfen etwas bräunlich durchschimmernd ; bleich- gelb sind: der Vorderrand des Clypeus, die Oberlippe, Mandibelbasis, Tegulae, After und die Beine, die Hüften jedoch sowie die vorderen Trochanteren und die breite Basis der Schenkel (die hintersten fast ganz) schwarz, die Hinter- tarsen gegen die Spitze schwach gebräunt. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma weilslich. Kopf und Meso- notum fein und dicht, das Gesicht und die Mesopleuren etwas stärker punktiert. Kopf hinter den Augen etwas verengert. Clypeus in seiner Mitte bogenförmig nieder- gedrückt, daher scheinbar ausgerandet, der Vorderrand aber doch abgestutzt. Supraantennalgrube länglich, nicht tief. Scheitel mehr als doppelt so breit wie lang. L. 5—6 mm. Die Art ist bisher nur in Norwegen gefunden worden. Die Larve ist unbekannt. 20. L. strandi Knw. 9. Das dritte Fühlerglied so lang oder länger als das vierte; Stirnfeld nicht oder undeutlich begrenzt ; Sägescheide ne stens an der Spitze schwarz . 24 24. Stigma dunkelbraun ; Schildchen nur mil en flachen Punkten besetzt, Sänzend. Schwarz, der Clypeus, die Ober- lippe, Mandibelbasis, die breiten Ecken des Pronotums, die Tegulae und die Beine hell bräunlichgelb, beim /' die Spitze der Genitalplatte, beim 2 der After hellbraun; an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und die Tarsen gebräunt. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa bleichgelb. Gestalt länglich. Kopf hinter den Augen verengert, wie die Meso- pleuren dicht und ziemlich stark punktiert, kaum glänzend, das Mesonotum etwas feiner punktiert, schwach glänzend. Fühler länger als der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirnfeld undeutlich, Supraantennalgrube da- gegen deutlich. Scheitel gut doppelt so breit wie lang. Sägescheide am Grund mehr als dreimal so dick wie die dicken Cerci, gegen das Ende verschmälert, am Ende zu- gerundet. L. 6—7 mm. Die Biologie ist unbekannt; bisher ist die Art nur in Skandinavien, Livland und Böhmen gefunden worden. 21. L. albilabris C. 6. Thoms. 2 (collaris R. v. Stein). Stigma weilslich oder bleichgelb, beim 5 meist braungelb 25. 25. Kopf hinter den Augen deutlich verengertt . . . . 26. Kopf hinter den Augen nicht oder kaum verengert . 27. 26. Schildchen kaum punktiert; Mesonotum zwar äulserst fein und dicht punktiert, aber doch ziemlich glänzend; Fühler wenig länger als der Hinterleib ; Sägescheide mehr als drei- 35* 512 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. mal so dick als die Cerci, zum Ende kaum verschmälert, am Ende breit gerundet. Schwarz; gelb sind der Vorder- rand des Clypeus, die Oberlippe, Mandibelbasis, Ecken des Pronotums, Tegulae, die Genitalplatte des 5’ und der After des 2; Beine bräunlichgelb, die Basis der Hüften und mehr oder weniger die Schenkel, sowie die Spitze der Hinter- tibien und ihre Tarsen geschwärzt. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma beim 0’ braungelb, beim 2 bleich- gelb. Kopf deutlich und dicht punktiert, fast matt. Stirn- feld nicht angedeutet. Supraantennalgrube klein und wenig deutlich. Scheitel dreimal so breit wie lang. L. 6—7 mm. Die Metamorphose ist unbekannt. Die Art ist nordisch und bisher nur aus Island, Schweden und Livland bekannt. 22. L. coactulus Ruthe 2 (alpinus C. G. Thoms.). Schildchen deutlich punktiert, Mesonotum sehr dicht und fein punktiert, beide nur matt glänzend; Fühler des 5 lo lang wie der Rumpf, des ® viel länger als der Hinterleib; Sägescheide von oben dreieckig, am Grunde nur doppelt so dick als die Cerci, zum Ende stark verschmälert und fast zugespitzt. Färbung wie bei voriger, nur sind hier die Schenkel manchmal ganz gelb, oft sind sie jedoch auch unterseits und oberseits schmal schwarz gestreift. Stirn- bildung wie bei voriger. Scheitel nur 21/, mal so breit als lang. Etwas grölser als vorige, L. 6—8 mm. Biologie unbekannt. Die Art ist nicht häufig. Über ihr Vorkommen wird bisher aus Schweden, Livland und Deutschland berichtet. 23. L. pallipes Fall. 9? (carinatus Htg.). 27. Die folgenden vier von Konow aufgestellten Arten sind, be- sonders im 0’ Geschlecht nur unsicher geschieden, und es ist fraglich, ob die von Konow zu den gezogenen 7 auch wirklich dazu gehören; von L. alpicola existiert die Type anscheinend nicht mehr. Konow unterschied Z. cor- pulentus und boreus durch den angeblich dreimal so breit wie langen Scheitel von pachyvalvis und alpicola, bei denen der Scheitel nur doppelt so breit wie lang sein soll; bei L. pachyvalvis ist aber der Scheitel mindestens ebenso breit wie bei den beiden erstgenannten Arten. Ecken des Pronotums schwarz oder nur sehr schmal gelblich ERIaN de da eier hf ne ee Die breiten Ecken des Pronotums gelb . . . .....29. 28. Drittes Fühlerglied länger als das vierte; Mesonotum wenig punktiert, glänzend; Scheitel doppelt so breit als lang. Schwarz; gelb sind die Oberlippe, der Vorderrand des Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 513 Clypeus, die Knie, Tibien und Tarsen, beim 5 die Genital- platte, beim 2 die Tegulae und der schmale Hinterrand des neunten Segments; an den Hinterbeinen die Innenseite der Tibien, ihre Spitze und die Tarsen mehr oder weniger verdunkelt. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma bleichgelb, erstere in der Mitte verdunkelt. Kopf und Mesopleuren dicht punktiert, fast matt. Fühler des 2 wenig, die des 0’ viel länger als der Hinterleib. Supra- antennalgrube ziemlich grofs aber nicht tief; Stirnfeld nicht begrenzt. Sägescheide so dick wie die Hintertibie in der Mitte, am Ende breit gerundet. L. 5,5—6 mm. Die Art ist nach Konow in der Schweiz und in Österreich gefunden worden. Über die Metamorphose ist nichts bekannt. 24. L. alpicola Knw. "2%. Drittes und viertes Fühlerglied gleichlang; Mesonotum äulserst dicht und fein punktiert, matt; Scheitel dreimal so breit als lang. Gestalt plump. Schwarz; gelb sind die Basis der Mandibeln, die Oberlippe, manchmal der äufserste Rand der Pronotumecken, die Tegulae, Knie, Tibien und vorderen Tarsen, beim 9’ die Genitalplatte und beim $ das neunte Rückensegment sowie die Basis der Sägescheide; die breite Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen braun. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma weilslichgelb, erstere in der Mitte dunkler. Kopf hinter den Augen nicht verengert, dicht punktiert wie der Thorax, matt. Fühler ziemlich dick, wenig länger als der Hinterleib. Stirnfeld nicht be- grenzt. Supraantennalgrube deutlich, länglich furchenförmig. Scheitel dreimal so breit als lang. Sägescheide dreimal so dick als die Cerci, zum Ende verschmälert, am Ende zu- gerundet.” L. 6—7 mm. Die Art ist bisher nur in Norwegen mit Sicherheit nachgewiesen worden; wahrscheinlich gehören zu ihr die von Thomson angegebenen 0’ des ZL. lativentris mit gelber Genitalplatte. Biologie unbekannt. 25. L. corpulentus Knw. 9. 29. Supraantennalgrube schwach furchenförmig; beim $ die Säge- scheide gut doppelt so dick als die Cerci und etwa so dick als die Hintertibie an der Basis; kleinere Art von 4—5 mm. Schwarz, die Oberlippe, und manchmal der Rand des Cly- peus weilslich, die Ecken des Pronotums, beim 0’ die Geni- talplatte und beim 2 der After gelb, ebenso die Tegulae, diese beim 9’ manchmal schwarz ; Beine gelb, die Hüften, Trochanteren, Schenkel, Spitze der Hintertibien und Hinter- tarsen mehr oder weniger schwarz. Flügel klar, Geäder 514 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. schwarzbraun, Costa und Stigma bleichgelb. Kopf und Thorax sehr dicht und fein punktiert, fast matt. Kopf hinter den Augen kaum verengert. Fühler länger als der Hinterleib, zur Spitze wenig verdünnt, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirnfeld nicht begrenzt. Scheitel nicht ganz dreimal so breit wie lang. Sägescheide zum Ende schwach verschmälert, am Ende zugerundet. | Die Art ist nordisch und bisher nur aus dem nördlichen Rufsland und Lappland bekannt. Metamorphose ist unbe- | kannt. 26. L. boreus Knw. '9. | Supraantennalgrube punktförmig; Sägescheide sehr dick, fast dicker als die Hintertibie am Ende, am Ende gerundet. Im übrigen der vorigen in der Färbung gleichend, nur sind hier die Trochanteren und Schenkel manchmal fast ganz gelb; plastische Merkmale ebenfalls wie bei der vorigen. Etwas grölser, L. 6 mm. | Fundorte wie bei der vorigen, aufserdem soll die Art nach Konow auch in Frankreich (Mont d’Or) gefunden worden sein. Metamorphose unbekannt. | Der Clypeus ist bei dieser Art in der Mitte etwas niedergedrückt,, so dafs er leicht auch für schwach ausge- randet erscheinen und die Art bei Pachynematus gesucht ' werden könnte, wo man etwa auf den ?. lapponicus Enslin käme; bei letzterer Art ist aber der Clypeus doch deutlich, wenn auch nicht tief ausgerandet, und die Sägescheide ist nur so dick als die Hintertibie an der Basis. 27. L. pachyvalvis Knw. 42. Ich besitze noch eine weitere hierher gehörige unbeschriebene Art, die 1909 von einer russischen Expedition aus dem nordischen Ural mitgebracht wurde. Ich hatte die Art mit den anderen Tenthrediniden der Expeditionsausbeute schon damals beschrieben, doch ist das Manuskript in der Aka- demie der Wissenschaft in Petersburg verloren worden und meine Reklamationen blieben unbeantwortet. Die Art, die ich L. arecticola nenne, gleicht in der Färbung und Skulptur‘ dem L. corpulentus Knw.; beim 2 ist das Pronotum ganz schwarz und die Tegulae braun, beim 5 die Tegulae schwarz und der schmale Rand der Pronotumecken gelb. Scheitel‘ etwas mehr als doppelt so breit wie lang. Drittes Fühler-. glied beim 0’ etwas länger als das vierte, beim 2 beide gleichlang. Stirnfeld schwach angedeutet, dagegen fehlt die Supraantennalgrube völlig. Sägescheide dreimal so dick als die Cerci, zum Ende schwach verschmälert, am Ende breit ge- rundet. L. 6—6,5 mm. Von ZL. alpieola unterscheidet Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 515 sich die neue Art durch das sehr dicht punktierte, matte Mesonotum, von corpulentus durch die fehlende Supraanten- nalgrube und längeres drittes Fühlerglied beim 2, eben dadurch wird die Art von L. boreus und pachyvalvis geschieden, die aufserdem breit gelb gefärbte Pronotumecken haben. 16. Pristiphora Latr. Eine Bearbeitung dieser Gattung ist von Konow (Annuaire Mus. zool. Ac. Imp. Sc. St. Petersbg. VII. 1902) gegeben worden. 1. Hinterbeine ganz schwarz, die Tibien manchmal schwarzbraun, an der äulsersten Basis Bleichr an ant! 5 2. An den Hinterbeinen wenigstens die Tibien hlaich! SHöchstäns an der Spitze schwarz . . 5. 2.Kopf rotgelb, beim 2 nur ein ne Öeelleniläok war beim 0’ der Hinterkopf und ein grofser Stirn- Scheitelleck schwarz, so dafs das Untergesicht, die Schläfen und die Orbiten gelb bleiben; Sägescheide zangenförmig. Kopf hinter den Augen beim ? wenig, beim 07 stark verschmälert. Fühler schwarz, beim co’ unterseits meist bleich, beim 2 kürzer, beim 5 so lang als der Rumpf, gegen das Ende wenig verdünnt. Supraantennalgrube deutlich, Stirnfeld angedeutet. Scheitel sehr kurz, fünfmal so breit als lang. Thorax schwarz, Pronotum und Tegulae rotgelb, gewöhnlich die Mesopleuren und beim 2 oft auch das Mesonotum rot- gelb gefleckt. Hinterbeine ganz schwarz, vordere Beine beim 0’ hell rotgelb, nur die Basis der Hüften und Schenkel sowie die Spitze der Tibien an der Innenseite mehr oder weniger geschwärzt, beim Q die Schwärzung ausgedehnter, , so dafs die Mittelbeine oft bis zu den Knien schwarz er- scheinen. Fulsklauen zweispaltig. Flügel klar, Geäder und Stigma schwarz. Der erste Cubitalnerv meist deutlich. Hinterleib hell rotgelb, das erste Rückensegment schwarz, auf den folgenden eine sich zuerst verschmälernde, dann aber wieder verbreiterte schwarze, scharf begrenzte Längs- strieme; auch die Bauchsegmente sind manchmal teilweise geschwärzt ; Sägescheide ebenfalls schwarz. Beim 0’ nicht nur das achte, sondern auch das siebente Rückensegment mit einem Eindruck in der Mitte. L. 6—8 mm. Die Metamorphose ist unbekannt. Durch ihre Färbung und plastischen Merkmale ist die Art unverkennbar; sie ist jedoch sehr selten und bisher nur in Deutschland, Tirol, Schweiz und Kleinasien gefunden worden. 1. P. fausta Hitg. 9. 516 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. Kopf schwarz, höchstens die Oberlippe bräunlich ; Sägescheide nicht zamgenförmig Bin 3. Wenigstens die Bauchseite Er Himterleibe San gut FR der Nominatform ist der Hinterleib gelb, dagegen eine breite dreieckige Strieme des Hinterleibsrückens schwarz, so dals nur die Seiten des Hinterleibsrückens gelb bleiben; bei der var. velata Zadd. ist der Hinterleib ganz gelb, nur das erste Segment und ein Teil des zweiten schwarz. Kopf und Thorax schwarz, die Oberlippe manchmal teilweise braun, bei der ' var. velata« manchmal ein kleiner gelber Fleck an der oberen Augenecke. Beine schwarz, an den vorderen die Spitze der Schenkel, die Tibien und Tarsen schmutzig bleichgelb, an der Hinterseite jedoch oft mehr oder weniger geschwärzt, die Mittelbeine manchmal mit Ausnahme der Knie ganz schwarz; an den schwarzen Hinterbeinen ist manchmal das Knie in geringer Ausdehnung bleich. Flügel leicht grau, Geäder und Stigma schwarz. Kopf und Thorax sehr fein und nicht dicht punktiert, glänzend. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler fast fadenförmig,, nur so lang als der Hinterleib, das dritte und vierte Glied gleichlang. Supra- antennalgrube deutlich, Stirnfeld nicht durch Kiele begrenzt, Scheitel fast fünfmal so breit wie lang. Erster Cubital- | nerv meist bleich, aber vorhanden. Fufsklauen zweispaltig. Sägescheide schwarz, von oben gegen das Ende verbreitert, am Ende kaum ausgerandet, fast gerade abgestutzt. L. 4,5—5 mm. | Die Larve lebt nach Carpentier (Zeitschr. Hym. Dipt. VII. 1907 S. 134) auf Acer pseudoplatanus. Sie ist ganz hellgrün, die Seiten des Kopfes leicht bräunlich, die Augenfelder schwarz. Körper glatt ohne Warzenpunkte. Verpuppung in der Erde. Die Larve hat nach Carpen- tier 22 Beine, was für eine Nematide ungewöhnlich ist. Das 5 der Art ist noch nicht sicher bekannt, da das von Konow hier beschriebene 5’ zu thalictri gehört. Die Art ist selten und bisher nur aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz nachgewiesen. 2. P. tetrica Zadd. 9. Hinterleib ganz schwarz . . | 4, Flügel schwärzlich getrübt mit ha Geäder und Stigma; Fufsklauen mit kleinem Subapikalzahn; Fühler länger als der Hinterleib, gegen das Ende deutlich verdünnt. Färbung schwarz, die Oberlippe oft teilweise braun, ebenso die Spitze der Mandibeln ; die Spitze der vordersten Schenkel und die vorderen Tibien schmutziggelb, letztere an der Hinterseite mehr oder weniger geschwärzt. Hintertibien an Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 517 der äufsersten Basis manchmal bleich. Kopf hinter den Augen schwach verengert. Kopf fein aber ziemlich tief punktiert, wenig glänzend. Supraantennalgrube flach. Stirn- feld undeutlich. Drittes und viertes Fühlerglied gleichlang. Scheitel dreimal so breit als lang. Mesonotum feiner punk- tiert als der Kopf, glänzend. Erster Cubitalnerv fehlend oder bleich. Achtes Rückensegment des g’ ohne über- ragenden Fortsatz. Genitalplatte am Ende schwach ausge- randet. Sägescheide fast viermal so dick als die Cerci, am Ende ausgerandet. L. 4,5—5,5 mm. Die Larve (Corresp. Blatt Zool.-Mineral. Ver. Regensbg. 1884 p. 106) lebt auf Thalietrum aquilegifolium. Sie ist blalsgrün, der Rücken bis zur Tracheenlinie dunklergrün. Kopf mehr rotbräunlich, Augenfelder schwarz. Die Larven sitzen meist einzeln mit eingerolltem Hinterende am Blatt- rande. Die Verpuppung erfolgt in einem Kokon in der Erde. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist nicht häufig und bisher nur aus Deutschland und Österreich bekannt. Konow zog die P., thalietri, die er offenbar nie ge- sehen hatte, als Varietät zu Zetrica und beschrieb dann die ‘wahre P. thalietri noch einmal unter dem Namen P. henschi. Die Vergleichung der Typen Kriechbaumers von thalietri und Konows von ÄAenschh hat die Identität beider Arten ergeben. 3. P. thalictri Kriechb. 72 (henschi Knw.). Flügel kaum getrübt, Geäder schwarz, Costa und Stigma bleich, nur wenig gebräunt; Fulsklauen zweispaltig; Fühler länger als der Hinterleib, zur Spitze kaum verdünnt. Färbung schwarz, die Knie und vorderen Tibien vorne bleich rötlich. Hintertibien manchmal schwarzbraun. Kopf hinter den Augen verengert. Drittes Fühlerglied fast kürzer als das vierte. Stirn kaum punktiert. Supraantennalgrube furchen- förmig. Stirnfeld nicht begrenzt. Scheitel sehr kurz, kürzer als der Durchmesser eines Ocellus. Erster Cubitalnerv fehlend oder bleich, ebenso der Intercostal-Quernerv. Sägescheide dick, am Ende kaum ausgerandet. L. 4—4,5 mm. Die Art dürfte in Mitteleuropa kaum vorkommen, da sie bisher nur auf Spitzbergen gefunden worden ist. Die Metamorphose ist unbekannt. 4. P. adelungi Knw. 19. 5. Hinterleib ganz schwarz . . MR= 6: Hinterleib wenigstens an Bauch oder After mhk der weniger ER N I ee ren 6. Fühler schwarz . . . BUSH, Fühler wenigstens an . Uhterseite Ga auch ganz bleich Bere cbischraunen Tea LO 518 Deutseh. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. 7. Hinterschenkel wenigstens gröfserenteils schwarz, die helle Färbung ‘an: ihnen: bleichgelb...'.: 17. Nam dir "Roger Hinterschenkel rötlich, selten an der äufsersten Basis schwarz... ER a N 8. Hinterste ran ze elienso Sehne die Mund- teile und die Tegulae. Hänbuns schwarz, die Oberlippe manchmal braun, die Knie, Tibien und teilweise die vorderen Tarsen weifslichgelb, die Spitze der Hintertibien jedoch samt ihren Tarsen schwarz. Flügel meist leicht bräunlich betrübt, Geäder und Stigma dunkelbraun. Kopf hinter den Augen beim 2 wenig, beim co’ stärker verengt. Fühler länger als der Hinterleib, gegen das Ende verdünnt, das dritte Glied etwas länger als das vierte. Supraantennal- grube flach, Stirnfeld nicht begrenzt, Kopf ziemlich stark punktiert. Scheitel fünfmal so breit als lang. Mesonotum fein und nicht dicht punktiert. Mesopleuren glänzend. Fuflsklauen mit Subapikalzahn. Erster Cubitalnerv fehlt. Sägescheide so dick wie das Ende der Hintertibie, am Ende tief ausgerandet. L. 5—6 mm. Die Larve fand R. v. Stein (Wien. Ent. Zeitg. EV. 1885 S. 303) im August an Vicia cracca. Der Körper ist lichtgrün, das Rückengefäls schimmert als pulsierender Streifen dunkel durch, am deutlichsten in der Mitte, weniger auf den zwei ersten und letzten Segmenten und ist daselbst von zwei helleren Streifen begleitet. Tracheenlinie weils durchscheinend. An der Basis der Brustfülse ein dunkler Wisch. Letztes Segment ohne vortretende Cerci, Körper ohne seitliche Wärzchen. Kopf bräunlichgrün mit undeut- lichem Seitenstreif und ebensolchem Mittelstreif, der sich an der Fontanelle teilt und an den Nähten der Stirnplatte entlang läuft. Die Art ist weit verbreitet, indem sie nicht nur im ganzen mittleren und nördlichen Europa, sondern auch in Italien, in Sibirien und der Mongolei vorkommt. 5. P. staudingeri Ruthe SZ? (puncticeps C. G. Thoms., albitibia O. Costa, agilis Zadd.). Trochanteren weils . . si re, ei Me | 9. Stirnfeld etwas en de iah wenn auch nicht sehr scharf begrenzt; Scheitel nur 21/, mal so breit als lang, mindestens dreimal so lang als der Durchmesser eines Ocellus; gewöhnlich der Vorderrand des Clypeus und die Oberlippe schmutzig weils. Übrige Färbung schwarz, der schmale Hinterrand des Pronotums und die Tegulae meist bleich, beim 2 aufserdem mehr oder weniger das neunte Segment und die Basis der Sägescheide, manchmal sogar teilweise der Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 519 Bauch schmutziggelb ; Beine weilslichgelb, schwarz sind die Basis der Hüften, die Unterseite, manchmal auch die Hinterseite der vorderen Schenkel, die Hinterschenkel entweder fast ganz oder wenigstens an der Spitze, schliefslich noch die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen. Flügel klar, Costa braun, übriges Geäder und Stigma schwarzbraun. Kopf hinter den Augen verengert, schwach und zerstreut punk- tiert, glänzend. Fühler länger als der Hinterleib, zur Spitze verdünnt, drittes und viertes Glied gleichlang. Supraantennal- grube ziemlich grofs und tief, der untere Stirnwulst nicht unterbrochen. Mesopleuren glänzend. Erster Cubitalnerv bleich oder fehlend. Fufsklauen mit starkem Subapikalzahn. Sägescheide gegen das Ende verdickt, dort breiter als das Ende der Hintertibie, am Ende ausgerandet. L. 5—7,5 mm. Die Larven wurden von Brischke beschrieben ; sie leben gesellig auf Sorbus aucuparia, gehen bei Störung in Schreckstellung und geben einen unangenehmen Geruch von sich, lassen sich aber auch oft zur Erde fallen. Sie sind gedrungen, bräunlichgelb, der Rücken oft etwas grünlich. Auf jedem Segment aufser den zwei letzten steht eine schwarze Warze über jeder Fufsbasis, schräg darüber eine zweite, dann folgen nach oben zu drei nebeneinanderliegende schwarze Punkte und darüber noch zwei Punkte. Auf den vier ersten und fünf letzten Segmenten steht darüber noch ein Paar kleinerer Punkte. Auf den drei ersten Segmenten liegt statt der drei nebeneinanderliegenden Punkte ein grölserer Fleck, das vierte Segment hat an entsprechender Stelle nur zwei Punkte, das vorletzte nur einen, das letzte gar keinen. Junge Larven haben schwarzen Kopf und Brustfülse, später ist der Kopf von Körperfarbe und die Brustfülse schwarz geringelt. Die Verpuppung erfolgt in einem schwarzen Kokon in der Erde oder zwischen Blättern. Es gibt jedenfalls zwei Generationen. Die Art ist bisher nur aus Deutschland und Holland nachgewiesen, dürfte aber weiter verbreitet sein. Wegen des deutlichen Stirnfeldes könnte sie leicht bei ZLygaeonematus gesucht werden, wo man etwa auf den Z. leucopodius kommen würde; dieser aber hat bleiches Stigma. 6. P. geniculata Htg. 3’? (cheilon Zadd.). Stirnfeld nicht begrenzt; Scheitel viermal so breit als lang, wenig länger als der Durchmesser eines Ocellus; Kopf meist ganz schwarz, seltener die Oberlippe bleich. Körper schwarz, meist die Tegulae, manchmal auch die äufsersten Ecken des Pronotums weilslich, beim co’ aber der Thorax oft ganz 520 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. schwarz. Beine gelblichweils; schwarz sind die Hüften, die | Basis der Schenkel, die Hinterschenkel oft ganz, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen; vordere Tarsen gegen die Spitze oft gebräunt, die hintersten an der Basis manchmal weilslich; vordere Trochanteren manchmal geschwärzt. Flügel klar, die Basis, besonders in der Höhe des Stigmas, kaum wahrnehmbar getrübt. Kopf hinter den Augen stark verschmälert , ziemlich stark und mäfsig dicht punktiert, jedoch etwas glänzend. Supraantennalgrube flach. Fühler länger als der Hinterleib, zur Spitze verdünnt, das dritte Glied beim 2 deutlich, beim 5 nicht länger als das vierte. Mesonotum fein und ziemlich dicht punktiert, die Meso- pleuren nur äufserst fein punktiert, glänzend. Fufsklauen mit kleinem Subapikalzahn. Erster Cubitalnerv meist fehlend. ' Achtes Segment beim 0’ mit schwach überragendem Fort- satz. Sägescheide etwas schmäler als das Ende der Hinter- tibie, am Ende kaum ausgerandet, fast gerade abgestutzt. L. 4—5,5 mm. Die Larve findet sich bei Zaddach und Brischke als Nematus puncticeps beschrieben, unter welchem Namen die Arten staudingeri und melanocarpa vermischt werden. Ich | habe die Larve ebenfalls oft erzogen. Sie lebt einzeln an Betula und befrifst den Blattrand, wobei sie gerade gestreckt sitzt. Die Färbung ist grün, glänzend. Kopf mit Stirn- und Schläfenstreif von brauner Farbe. Rückengefäfs dunk- ler durchscheinend, jederseits von einem weilslichen Streifen eingefalst, der sich auf den ersten und letzten Segmenten | verliert und in späteren Stadien überhaupt manchmal un- deutlich ist. Das letzte Segment ist oft schön karminrot, manchmal aber ist diese Farbe nicht deutlich ausgeprägt. Die Verpuppung erfolgt in der Erde. Es gibt zwei Gene- rationen. Die Eier werden in Taschen gelegt, die zwischen die Blattzähne eingesägt werden. Bemerkt sei noch, dafs Jörgensen (Zeitschr. f. wiss. Ins. Biol. 1906 S. 350) angibt, die Larve auf verschiedenen Salir-Arten gefunden zu haben; ich fand sie stets auf Betula; die Imago jedoch habe ich auch schon auf Salix gefangen. Die Art ist nicht selten und kommt aufser im ganzen mittleren und nördlichen Europa auch in Sibirien vor. 7. P. melanocarpa Htg. 5? (frigida Bohem., punc- ticeps C. G. Thoms. (Var.), wuestneü R. v. Stein). 10. Fufsklauen völlig einfach oder mit einem auch bei 60facher Vergröfserung kaum wahrnehmbaren Subapikalzahn (Subgen. Diphadnus Htg.—@Gymnochynus Marl.); Fühler des 9" schwarz- Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 521 braun, an der Unterseite dunkelbraun; beim $ die Hinter- schenkel ganz bleich, seltener an der Basis mehr oder weniger geschwärzt. Körper schwarz, bleichgelb sind die Oberlippe (manchmal nur am Vorderrande), die Tegulae, manchmal auch der schmale Hinterrand des Pronotums und selten beim 2 der After. Fühler beim 2 unterseits bräunlichgelb, oben schwarz.. Beine beim co’ schwarz, die Trochanteren, Knie, Tibien und vorderen Tarsen gelblichweils, das Ende letzterer bräunlich, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen schwarzbraun. Beim 2 die Beine oft ganz gelblichweils, nur die Basis der Hüften schwarz, die Schenkel schwach rötlichgelb,, öfters jedoch die vorderen, seltener auch die Hinterschenkel an der Basis geschwärzt. Spitze der Hinter- tibien und ihrer Tarsen oft geschwärzt, an den vorderen Beinen gebräunt. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Stigma braun, Costa bleich. Kopf hinter den Augen verengert, fein und nicht dicht punktiert, glänzend. Stirnfeld nicht be- grenzt, Supraantennalgrube flach. Fühler länger als der Hinterleib, beim 5 etwas komprimiert, drittes und viertes Glied gleichlang oder beim 2 das dritte etwas länger. Erster Cubitalnerv meist fehlend. Mesonotum schwach und zerstreut punktiert, die Mesopleuren kaum punktiert, beide glänzend. Sägescheide am Ende breiter als das Ende der Hintertibie, ziemlich tief ausgeschnitten. L. 4,5—5,5 mm. Die Larven leben an verschiedenen zAibes-Arten und treten in Gärten manchmal schädlich auf. Die Larven sind schön grün, das letzte Segment mehr gelblich, der Kopf bei jungen Larven schwarz, bei älteren grün mit brauem drei- eckigen Gesichtsfleck, braunen Schläfenstreifen oberhalb der schwarzen Augenfelder und braunem Mund. Verpuppung in einem braunen Kokon zwischen Blättern. Es gibtz wei Genera- tionen. Die Art ist häufig, kommt aulser in ganz Mittel- und Nordeuropa auch in Italien, Sibirien und der Mongolei vor und ist auch nach Nordamerika verschleppt worden. 8. P. pallipes Lep. 52 (rufipes, fusca Lep., appendieu- lata, fuscicornis Htg., lavipes Zett., grossulariae Walsh., peletieri Ed. Andre, pumila, hypobalia Zadd. ghiliami A. Costa). Fulsklauen mit deutlichem Subapikalzahn, der oft so grols ist, dals die Klauen zweispaltig erscheinen; Fühler des 5 hell braunrot, gegen die Basis an der Oberseite manchmal ge- schwärzt; beim 2 die Hinterschenkel ganz schwarz oder gegen die Basis mehr oder weniger weilslich . . 11. 522 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. 11. Flügel glashell; Fühler des 5’ schwach komprimiert; Hinter- schenkel des 2 gegen die Basis meist weils; Fulsklauen mit Subapikalzahn. Schwarz, die Oberlippe meist gelbbraun, die Tegulae und beim 2 manchmal auch die äufsersten Pro- notumecken bleichgelb. Fühler hellrotbraun, die Basis der Oberseite oft geschwärzt. Beine weilslichgelb ; schwarz ist die Basis der Hüften und der vorderen Schenkel (die Mittel- schenkel oft fast ganz schwarz), ferner die Hinterschenkel, bei denen aber die Basis beim 2 meist mehr oder weniger weils ist; Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen ebenfalls schwarz. Flügelgeäder dunkelbraun, Stigma braun. Kopf hinter den Augen verengert, etwas stärker als bei voriger, aber nicht sehr dicht punktiert, etwas glänzend. Supra- antennalgrube flach, Stirnfeld nicht begrenzt. Scheitel vier- mal so breit als lang. Mesopleuren äulserst fein und zer- streut punktiert, glänzend. Erster Cubitalnerv fehlt meist. Sägescheide so breit wie das Ende der Hintertibie, am Ende ausgerandet. L. 4,5—6 mm. Als Larve gehört hierher die von Brischke bei Ne- matus fraxini beschriebene ; sie lebt auf Tika, nach Carpentier auch auf Crataegus, während die Angaben Ed. Andres, die Larve lebe auf Salie und Betula, wohl irrtümlich sind. Die Larve lebt einzeln und benagt den Blattrand. Sie ist glänzend grün, jeder Brustfuls mit einem schwarzen Fleck. Kopf braun, ein Scheitelfleck und damit zusammenhängend jederseits ein Schläfenfleck, ferner noch ein Gesichtsfleck dunkler braun. Später ist der Kopf heller, und der schwarze Fleck der Brustfülse verschwindet. Verpuppung in der Erde. Die Art ist nicht selten und bisher aufser im mittleren und nördlichen Europa auch in Transkaukasien gefunden worden. 9. P. ruficornis Ol. 912 (testaceicornis Lep., fraxini Htg.). Unter dem Stigma der Vorderflügel eine schwach angedeutete graue Binde; Fühler des co’ ziemlich stark komprimiert; Hinterschenkel des 2 meist ganz schwarz; Fulsklauen zwei- spaltig. Im übrigen der vorigen gleichend und von ihr noch nicht ganz sicher geschieden. Als Larve ist jedenfalls die von Brischke als Nematus crataegi beschriebene anzusehen. Diese frifst an Crataegus, ist grün mit dunklerem Rückengefäls, das letzte Segment rosenrot, der Kopf gelblich mit Schläfenstreif und Scheitel- streif, der sich im Gesicht dreiseitig erweitert. Die Ver- puppung erfolgt in der Erde. Abgesehen von dem roten Endsegment gleicht also die Larve der vorigen; wenn man nun in Betracht zieht, dafs das rote Endsegment bei anderen Enslin, Die Tenthredinordea Mitteleuropas. 523 Larven eine nicht konstante Eigenschaft darstellt und dafs Carpentier die Larve der vorigen Art auch auf Crataegus gefunden hat, so erhält dadurch die Vermutung, es möchten beide Arten identisch sein, eine weitere Stütze; endgültige Klarheit werden nur neue Zuchtversuche geben können. Die Art kommt in Mittel- und Nordeuropa und in Sibirien vor. 10. P. crassicornis Htg. 592% (armata C. G. Thoms., crataegi, melanostoma Zadd., ‚fletcheri, migri- collis Cam.). 12.Scheitel sehr kurz, kaum länger als der Durchmesser eines Ocellus, viermal so breit als lang; dritte Cubitalzelle kaum länger als am Ende breit; Tegulae schwarz oder braun, selten gelblich ; Beine oft ganz rötlich, seltener die Hüften, die vorderen Trochanteren und die schmale Basis der vorderen Schenkel schwarz; vordere Tarsen gegen die Spitze oft bräunlich, an den Hinterbeinen die Spitze der Tibien und der Tarsenglieder ebenfalls braun. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa und Stigma braungelb. Oberlippe oft gelblich, übriger Körper schwarz. Kopf hinter den Augen stark verschmälert, ziemlich stark, wenn auch nicht sehr dicht punktiert, etwas glänzend. Fühler länger als der Hinterleib, beim 5 so lang wie der Rumpf, das dritte Glied etwas länger als das vierte. Stirnfeld nicht begrenzt, Supra- antennalgrube sehr fach. Klauen mit Subapikalzahn. Säge- scheide so dick wie das Ende der Hintertibie, schwach aus- gerandet. L. 4—5 mm. Die Larve findet sich bei Zaddach und Brischke als Nematus aphantoneurus beschrieben. Sie lebt auf Salıw aurita, ist grün, das dunklere Rückengefäls jederseits von einer feinen weilsen Linie eingefalst, die manchmal undeut- lich ist, das letzte Segment rosenrot. Verpuppung in einem braunen Kokon in- der Erde. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist in Mittel- und Nordeuropa, Italien, Sibirien, Transkaukasien gefunden worden. 11. P. fulvipes Fall. %'2 (vicina Lep., brevis Htg., aphantoneura Först.). Scheitel dreimal so breit als lang, doppelt so lang als der Durchmesser eines Ocellus; dritte Cubitalzelle mindestens um die Hälfte länger als am Ende breit; Tegulae bei beiden Geschlechtern gelb; Beine rötlich, die Hüften ganz oder an der Basis schwarz , ebenso die vorderen Trochanteren , die Basis der vorderen Schenkel und die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen. Körper im übrigen schwarz, die Ober- lippe braungelb. Flügel klar, Geäder dunkelbraun, Costa 524 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. und Stigma braun. Kopf hinter den Augen beim 2 wenig, beim 0’ stärker verengt, ziemlich stark und mälsig dicht punktiert. Fühler länger als der Hinterleib, das dritte Glied beim 2 kaum, beim 7 nicht länger als das vierte. Supraantennalgrube flach, Stirnfeld schwach angedeutet. Mesopleuren kaum punktiert, glänzend. Fufsklauen mit Subapikalzahn. Sägescheide etwas schmaler als das Ende der Hintertibie, schwach ausgerandet. L. 4,5—5,5 mm. Die Larve wurde zuerst von Snellen van Vollen- hoven beschrieben. Sie lebt auf Aguilegia, wo sie meist gesellig den Blattrand benagt. Die Färbung ist hellgrün, die Seiten etwas blasser, der Kopf bräunlichgrün. Jedes Segment hat zwei Querreihen äufserst kleiner dunkelgrüner Dörnchen. Die Verpuppung erfolgt zwischen Blättern oder in der Erde. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist stellenweise häufig, anderwärts scheint sie ganz zu fehlen. Bisher ist die Art aus Deutschland, Österreich, Holland, Italien, Spanien und Rulsland bekannt geworden. 12. P. alnivora Htg. 3'? (aquilegiae Vollenh., doch- moceros C. G. Thoms., rufipes Zadd., selandrioides Costa). 13. Mesopleuren ganz schwarz . . ., 7a Mesopleuren mit gelbem Fleck oder Binde or Di gelb 26. 14. Hinterschenkel ganz oder grölstenteils schwarz . . 15. Hinterschenkel ganz bleich oder nur mit schwarzem Fleck an der Spitze. fi, £4. 7. ER u ee 15. Hinterleib schwarz, das. dritte bis fünfte Segment mehr oder weniger rötlichgelb, auf dem Rücken schwarz bandiert oder ganz schwarz ; After schwarz ; Hinterschenkel ganz schwarz. Kopf und Thorax schwarz, die Mandibeln, die äulsersten Ecken des Pronotums, die Tegulae wenigstens teilweise und die Beine rötlichgelb,;, Hüften, Basis der vorderen Schenkel und an den Hinterbeinen aufser den Schenkeln auch die Spitze der Tibien und ihre Tarsen schwarz. Flügel klar, Geäder und Stigma braun, Costa heller. Kopf hinter den Augen verengert. Fühler länger als der Hinterleib, gegen das Ende verdünnt, das dritte und vierte Glied gleichlang. Kopf stark und dicht punktiert ; Stirnfeld angedeutet ; Supra- antennalgrube grols und ziemlich tief. Scheitel dreimal so breit als lang. Mesopleuren glänzend. Erster Cubitalnerv meist fehlend.. Klauen mit kleinem Subapikalzahn. Säge- scheide fast schmaler als das Ende der Hintertibie, kaum ausgerandet. L. 5—6 mm. Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 525 Das 5 und die Larve sind unbekannt. Die Art ist eine arktische und bisher nur in Lappland und Sibirien gefunden. 13. P. seorsa Knw. 9. Hinterleib schwarz, beim co’ die Spitze der Genitalplatte, beim 2 mehr oder weniger das neunte Segment und die Basis der Sägescheide, manchmal auch teilweise der Bauch schmutzig- gelb ; Hinterschenkel oft mit bleichem Fleck an der Vorder- seite oder an der Basis breit weils -.. .. 2.16, 16. Flügel nicht getrübt ; Hinterschenkel schwarz, an der Basis breit weils ; grölsere Art von 6—7,5 mm (P. geniculata 2) 9. Flügel bräunlich getrübt, Geäder und Stigma bräunlich ; Hinter- schenkel ganz schwarz oder an der Vorderseite mit gelb- lichem Fleck; kleine Art von 4 mm. Färbung schwarz; gelb sind die Mandibeln, die Oberlippe, der Clypeus am Rande und in der Mitte, die dreieckige Platte unterhalb der Fühlerbasis ; hintere Orbiten manchmal bräunlich, beim d', seltener auch beim 2 die inneren Orbiten hell; Ecken des Pronotums breit rotgelb, Tegulae jedoch schwarz oder nur mit sehr feinem hellen Rande. Am Hinterleib beim 2 die Basis der Sägescheide und mehr oder weniger der Rand des neunten Segments, beim 5’ die Spitze der Genitalplatte gelb. Beine gelb, die Basis der Hüften schwarz, vordere Schenkel oft mehr oder weniger schwärzlich, Hinterschenkel grölstenteils schwarz, auf der Vorderseite manchmai ein gelber Flecken. Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen schwärzlich. Stirnfeld nicht begrenzt. Erster Cubitalnerv bald deutlich, bald kaum sichtbar ; dritte Cubitalzelle kurz. Die Art ist seit Za-ddachs Beschreibung nicht mehr bekannt geworden. Ob es sich wirklich um eine Pristiphora handelt, erscheint unsicher; denn da Zaddach über die Form des Clypeus nichts angibt, könnte ebensogut an einen Pachynematus gedacht werden, und da auch über die Form der Sägescheide nichts erwähnt ist, könnte auch ein Zygaeo- nematus in Frage kommen. Zaddach erhielt die Art von Lüneburg. 14. P. xanthoma Zadd. 4%. 17. Hinterschenkel mit schwarzem Fleck an der Spitze, der beim EeBnschroklein str, ED TE DE TEETS, Hinterschenkel ganz bleich . . . . ADFINBRAL: 18. Beim 2 der Bauch schwarz, manchmal teilweise schmutzig- gelb, das neunte Segment mehr oder weniger und die Basis der Sägescheide gelblich; Spitzenhälfte der Hinterschenkel schwarz ; grolse Art von 6—7,5 mm (P. geniculata 2) 9. Beim 2 der Bauch entweder ganz rotgelb oder der After schwarz und der Hinterleib mit rotem Gürtel; Hinterschenkel Deutsche Entomol. Zeitschrift 1916, Beiheft. 36 526 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. nur mit schwarzem Spitzenfleck ; kleinere Arten von 5—6,5 mm; oden:Arua.l as tum -unlerd_ Bas; Asse ae 19. Beim 2 der After rotgelb, selten mehr oder weniger schwarz, in letzterem Falle dann auch der Hinterleibsrücken schwarz ; beim cf’ das Untergesicht ganz oder teilweise weifslich. Färbung schwarz; am Kopf sind weifslich die Oberlippe und Mandibelbasis, manchmal auch der Clypeus ganz oder teilweise, beim J' aulserdem die dreieckige Platte unterhalb der Fühlerbasis und oft teilweise die Orbiten und das Unter- gesicht; bei den ganz hellen Formen des ? kommt eine ähnliche helle Gesichtsfärbung vor. Am Thorax sind in der Regel nur die breiten Ecken des Pronotums und Tegulae gelb. Beine bleichgelb bis rötlichgelb, die Basis der Hüften, die Spitze der Hintertibien, ihre Tarsen und ein Fleck am Ende der Hinterschenkel schwarz. Bauchseite des Hinter- leibs rotgelb (Brischke nennt sie lebend grüngelb, Konow grün, während ich sie auch beim lebenden Tier stets rot- gelb fand), der Hinterleibsrücken mit schwarzen Binden. oder ganz schwarz, bei der var. nov. haemorrhoidalis auch der After schwarz. Es gibt aber auch hellere Formen, so ist bei der nicht nur in Südfrankreich und Spanien, sondern auch in Deutschland vorkommenden var. denudata Knw. der ganze Hinterleib rotgelb. Bei dem hellsten $, das ich be- sitze, der var. nov. stigmatica ist das ganze Untergesicht gelblichweils, selbst die sonst stets ganz schwarzen Fühler sind auf der Unterseite bleich, die Mesopleuren tragen einen rotgelben Fleck, die Seiten des Metanotums sind ebenfalls rotgelb, ebenso der Hinterleib, die Hüften sind ganz bleich- gelb, der Spitzenfleck der Schenkel ist klein. Flügel klar, Geäder und Stigma dunkelbraun, die Costa heller. Kopf hinter den Augen verengert, stark und ziemlich dicht punk- tiert, wenig glänzend. Fühler viel länger als der Hinter- leib, das dritte Glied kaum länger als das vierte. Stirn- feld nicht begrenzt, Supraantennalgrube kaum angedeutet. Scheitel gut dreimal so breit als lang. Mesonotum fein und nicht sehr dicht, Mesopleuren äulserst fein und zer- streut punktiert, glänzend. Erster Cubitalnerv meist fehlend. Sägescheide nicht ganz so breit wie das Ende der Hinter- tibie, mälsig tief ausgerandet. L. 5—6 mm. Die Larve beschrieb Brischke bei Nematus flavicomus. Er fand sie an Rubus idaeus, später auch an Geum urbanum ; Loiselle fand sie an Spiraea ulmaria, auch von Potentilla und Ribes wird sie angegeben. Sie ist grün, das dunklere Rückengefäls jederseits weilslich eingefalst. Die dunkle Farbe Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 527 des Rückens setzt sich als ein feiner Strich über den Kopf bis in das Gesicht fort. Augenfelder schwarz. Die Seitenfalte jedes Segments ist mit drei steifen Haaren besetzt. Ver- puppung in einem braunen Kokon in der Erde. Es gibt zwei Generationen. Die Art ist aus ganz Europa mit Ausnahme Griechenlands und aus Sibirien bekannt. 15. P. pallidiventris Fall. 42 (myosotidis Steph., ephippigera Htg., Havicoma Tischb., nigricans, cau- dalıs, breviuscula Evers., gemella Först., marshalli Cam., cirrhostoma, lanifica Zadd.). Beim 2 der Hinterleib an Basis und Spitze schwarz, die Mitte rot; der After stets ganz schwarz; beim 5’ am Kopf ent- weder nur die Oberlippe oder höchstens nur die Mandibel- basis und der Vorderrand des Clypeus weilslich. Kopf samt den Fühlern schwarz, die Oberlippe, manchmal auch die Mandibelbasis und der Vorderrand des Clypeus weilslich. Kopf hinter den Augen verengert, stark und dicht punktiert, wenig glänzend. Stirnfeld seitlich schwach begrenzt, der untere Stirnwulst nicht entwickelt, die Supraantennalgrube sehr flach. Scheitel drei bis viermal so breit als lang. Fühler viel länger als der Hinterleib, gegen das Ende ver- dünnt, das dritte Glied kaum länger als das vierte. Tho- rax schwarz, die Tegulae und meist auch die schmalen Ecken des Pronotums gelb. Mesonotum sehr fein und nicht dicht, die Mesopleuren kaum punktiert, beide glänzend. Beine bleichgelb, die Schenkel mehr rötlich; schwarz sind die Hüften ganz oder an der Basis, ein grölserer oder kleinerer Fleck am Ende der Hinterschenkel, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen; manchmal sind auch die vorderen Schenkel an der Basis und Unterseite geschwärzt und die Mittelschenkel können ebenfalls einen schwarzen Spitzenfleck tragen. Flügel klar, Geäder und Stigma dunkel- braun, die Costa und manchmal die Scheibe des Stigmas heller. Fufsklauen mit deutlichem Subapikalzahn. Erster Cubitalnerv fehlt meist. Hinterleib gelbrot; beim 2 sind schwarz das erste, manchmal auch das zweite Rückenseg- ment, ferner in ganzer Ausdehnung das achte und neunte, manchmal auch ganz oder teilweise das siebente Rücken- segment, während die Bauchsegmente alle rot zu bleiben pflegen. Beim 9 ist die schwarze Färbung ausgedehnter, es sind oft auch die mittleren Rückensegmente teilweise oder fast ganz geschwärzt. Bauch des 7 rotgelb, die Ge- nitalplatte und die umgeschlagenen Teile der hinteren Rückensegmente bald von gleicher Farbe, bald teilweise 36* 528 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. 20. ze 22. 23. oder ganz schwarz. Sägescheide fast dicker als das Ende der Hintertibie, ziemlich tief ausgerandet. L. 5,5—6,5 mm. Die Tarve fand Brischke auf Vaccinium myrällus ; sie fällt durch ihre ziegelrote Farbe auf. Der Körper ist spindelföürmig. Ein Rückenstreif ist dunkelbraun, vom fünften Segment an ziehen von ihm braune schräge Striche nach hinten, die allmählich schmäler werden; auf den hinteren Segmenten erscheint der dunkle Rückenstreifen hell eingefalst. Jedes Segment aulser den drei letzten trägt zwei Querreihen brauner Warzenpunkte und eine Punktreihe am Grunde der Bauchfülse. Die Brustfülse haben an der Basis einen braunen Längswisch. Am Kopfe zwei Schläfenstreifen und die Nähte, manchmal die ganze Stirnplatte braun. Verpuppung in der Erde. Es gibt jedenfalls zwei Genera- tionen. Die Art kommt in ganz Mitteleuropa und Nord- europa vor, wo sie sehr weit nördlich geht; auch aus Si- birien ist sie bekannt. 16. P. quercus Htg. 7% Beim 2 das Untergesicht ganz weilslich und der Hinterleibs- rücken schwarz; Fühler fadenförmig, dals dritte Glied deut- lich kürzer als das vierte; Stigma bleichgelb, die schmale Umrandung bräunlich (P. amentorum v. nigripleuris). . 27. Beim 2 am Untergesicht höchstens die dreieckige Platte unter- halb der Fühlerbasis bleich ; oder der Hinterleib ganz rotgelb, die Fühler meist zur Spitze verdünnt, das dritte Glied nicht oder kaum kürzer als das vierte; oder f . . 21. Die Basis des Stigmas und seine Umrandung schwarzbraun, die Scheibe durchscheinend gelb; Fühler beim 07 stets unterseits bleich, beim 2 die hellere Unterseite oft wenig deutlich Ex a var. forsiusi) . . Ui Stigma einfarbig oder die Scheibe darleler RE e Fühler ünterseits 'bleich” "SEE TEST ee Fühler ganz schwarz. . . Ei TWITTER Beim 2 der Hinterleib Kar. nur der After in geringer Ausdehnung bleich (P. ei ouplagıi,, ie Beim 2 der Hinterleib ganz rotgelb; oder o'. Kopf schwarz, die Mundteile und gewöhnlich auch das Untergesicht ganz oder grolsenteils gelb; Fühler viel länger als der Hinterleib, zum Ende verdünnt, braun, die Oberseite dunkler bis schwarz, die zwei ersten Glieder ganz schwarz. Drittes und viertes Glied gleichlang. Kopf hinter den Augen stark verengert, nicht stark und ziemlich zerstreut punktiert, glänzend. Supraantennalgrube deutlich, Stirnfeld schwach begrenzt. Scheitel fast dreimal so breit als lang, beim co’ breiter. Thorax schwarz, Pronotum und Tegulae gelb. Schildchen Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 529 manchmal gelb gefleckt. Mesonotum schwach, die Mesopleuren kaum punktiert, beide glänzend. Beine gelb, an den Hinter- beinen die Spitze der Tibien und ganz oder teilweise die Tarsen schwarz; seltener ist die Basis der Hüften ge- schwärzt. Flügel klar. Geäder und Stigma schwarzbraun, Costa meist etwas heller. Erster Cubitalnerv fehlt meist. Fuflsklauen mit deutlichem Subapikalzahn. Hinterleib des 2? ganz gelb, beim J' die Rückensegmente oben mehr oder weniger schwarz bandiert bis ganz schwarz, die Bauchseite jedoch auch hier gelb. Sägescheide braun, dicker als das Ende der Hintertibie, am Ende ausgerandet. L. 5—7 mm. Die Art lebt an Betula. Die Eier werden in die Blatt- zähne gelegt, so dals sie den Rand des Blattes umsäumen. Die Larven leben gesellig und nehmen bei Störung Schreck- stellung an. Der Kopf ist glänzend schwarz, stellenweise bräunlich durchschimmernd. Färbung grün, der Rücken dunkler, die Grenze zwischen heller und dunkler Färbung unscharf. Erstes Segment heller grün, vorletztes orangegelb, letztes wieder grün, so dals die grüne Rückenfärbung am Ende orangegelb unterbrochen ist. An der Seite jeden Segments steht ein grolser orangegelber, unscharf begrenzter Fleck und aufserdem zwei Querreihen feiner brauner Pünkt- chen, welch letztere aber auch fehlen können. Verpuppung in der Erde oder zwischen Blättern. Es gibt zwei Gene- rationen. Die Art ist durch das mittlere und nördliche Europa verbreitet, scheint aber stellenweise ganz zu fehlen. 17. P. testacea Jur. 5% (betulae Retz. nec. L., betularia Htg., melaneura Htg., erythrogastera C. G. Thoms,., brevicornis Cam.). 24. Mittlere Rückensegmente des Hinterleibs ganz oder teilweise gelb; neuntes Segment des 2 schwarz; Bauch ganz gelb; Stigma dunkelbraun. Kopf samt den Fühlern schwarz, die Oberlippe, Mandibelbasis und manchmal auch der Vorder- rand des Clypeus weilslich. Kopf hinter den Augen etwas verengert, ziemlich stark und mäfsig dicht punktiert, etwas glänzend. Stirnfeld nicht begrenzt, Supraantennalgrube kaum angedeutet. Fühler länger als der Hinterleib, zur Spitze verdünnt, das dritte Glied beim $ etwas, beim d’ kaum länger als das vierte. Scheitel dreimal so breit als lang. Thorax schwarz, die schmalen Ecken des Pronotums und die Tegulae gelb. Mesonotum fein, die Mesopleuren kaum punktiert, glänzend. Beine gelb, die Basis der Hüften, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen geschwärzt. Flügel klar, Geäder und Stigma dunkelbraun, die Costa 530 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. apikalzahn. Hinterleib gelb, die ersten und letzten Rücken- segmente schwarz, die mittleren Segmente oft mit schwärz- lichen Binden; Bauchseite ganz gelb, nur beim 2 die Um- gebung der Sägescheide schwarz. Sägescheide nicht ganz so dick als das Ende der Hintertibie, am Ende nur schwach ausgerandet, fast abgestutzt. L. 5—6 mm. Die Biologie ist unbekannt. Bisher ist die Art nur in Deutschland und Mähren gefunden worden. Konow, der nur das 2 kannte, beschrieb die Art als P. inocreata. Die Beschreibung des Nematus anderschi Zadd. palst aber so genau auf vorliegende Art, dafs an Zaddachs Priorität kein Zweifel sein kann. Konow behauptet in seiner Be- schreibung, die Hintertibien seien ganz bleich; aber bei seiner Type und Cotype, sowie bei sieben Exemplaren, die in meinem Besitze sind, sind die Hintertibien an der Spitze schwarz. 18. P. anderschi Zadd. 2 (inocreata Knw.). Hinterleibsrücken ganz schwarz ; neuntes Segment des 2 bleich ; Bauch meist mehr oder weniger geschwärzt; Stigma bleich oder am Rande schwach bräunlich . '. 7..." 7.2523 25. Clypeus schwarz; vordere Schenkel an der Basis geschwärzt. Färbung schwarz, gelb sind die Oberlippe ganz oder teil- weise, die Ecken des Pronotums, die Tegulae, beim 5 die Genitalplatte und beim 2 die Umgebung der Sägescheide ; der übrige Bauch bleibt ganz oder gröfstenteils schwarz. Beine bleichgelb, die Basis der Hüften, zwei kleine Basal- striche an der Ober- und Unterseite der vorderen, seltener aller Schenkel, manchmal die ganze äufserste Basis der Schenkel schwarz. Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen braun. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma gelb, die Umrandung des letzteren dunkler. Kopf hinter den Augen verengert, stark und ziemlich dicht punktiert, wenig glänzend. Fühler schwarz, zur Spitze etwas verdünnt, etwas länger als der Hinterleib, das dritte Glied beim 2 so lang, beim 9 etwas kürzer als das vierte. Stirnfeld und Supra- antennalgrube undeutlich. Scheitel viermal so breit als lang. Fufsklauen einfach oder mit kaum wahrnehmbaren Subapikalzahn. Erster Cubitalnerv blafs. Mesopleuren kaum punktiert, glänzend, das Mesonotum fein und dicht punk- tiert wenig glänzend. Sägescheide schmaler als das Ende der Hintertibie, am Ende ausgerandet. L. 4—5 mm. Als Larve gehört wahrscheinlich der Nematus pruni Zadd. hierher. Dessen Larve lebt an Prunus domestica, wo sie gestreckt oder mit nach innen gebogenem letzten Segment J bleicher. Erster Cubitalnerv fehlt, Fufsklauen mit Sub- | | | Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 531 an den Blättern sitzt und bei Störung in Schreckstellung geht. Kopf glänzend rotbraun, ein Mittelstreif und jeder- seits ein Schläfenstreif dunkler, die Augenfelder schwarz. Körper querfaltig, bläulichgrün; die Seiten etwas heller. Tracheenlinie durchscheinend ; unterhalb derselben sind die Seitenwülste vom 4. Segment an mit reihenweise stehenden kurzen Stacheln besetzt, welche an den drei letzten Segmenten rotbraun, an den übrigen schwarz sind. Letztes Segment mit rotbraunen Cerci. Klauen der Brustfülse braun. Ver- puppung in der Erde. Die Art ist nicht häufig und bisher aus Schweden, Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien bekannt. 19. P. punctifrons C. 6. Thoms. 2 (platycera, pruni Zadd.). ; Clypeus ganz oder grölstenteils weilslich ; alle Schenkel ganz bleich. Färbung schwarz; weifslich sind die Mundteile, gelb die Ecken des Pronotums, die Tegulae, beim 2 der After, beim gJ' die Genitalplatte und aufserdem bei beiden Geschlechtern unscharfe Binden der Bauchseite, die sich manchmal auch auf die umgeschlagenen Teile der Rücken- segmente erstrecken. Beine hellgelb, die Schenkel mehr rötlich, die schmale Basis der Hüften, die Spitze der Hinter- tibien und ganz oder teilweise ihre Tarsen schwärzlich. Flügel klar, Geäder schwarzbraun, Costa und Stigma gelb, der Rand des letzteren etwas dunkler, beim 5’ das Stigma mehr bräunlich. Kopf hinter den Augen beim 2 wenig, beim 0’ deutlich verengert, dicht und stark punktiert, kaum glänzend. Fühler länger als der Hinterleib, zur Spitze wenig verdünnt, das dritte und vierte Glied gleichlang. Stirnfeld nicht begrenzt, Supraantennalgrube klein. Scheitel dreimal so breit als lang. Mesopleuren äulserst fein und zerstreut punktiert, glänzend, Mesonotum ziemlich dicht und fein punktiert, schwach glänzend. Fufsklauen mit deutlichem Subapikalzahn. Sägescheide kaum so dick als das Ende der Hintertibie, am Ende ausgerandet. L. 4—5,5 mm. Die Metamorphose ist unbekannt. Die Art ist nicht häufig und bisher aus Deutschland, Frankreich, Böhmen und Livland nachgewiesen. 20. P. viridana Knw. 079. 26. Mesosternum wie die Mesopleuren bleichgelb ; Kopf bleichgelb mit gröfserem oder kleinerem Stirnfleck, der oft auch den Scheitel in sich begreift; Hinterkopf schwarz; beim ? zwei kleine schwarze Punkte oberhalb der Fühlerbasis. Grund- färbung von Thorax und Hinterleib ebenfalls bleichgelb (lebend grün ?); schwarz sind drei Striemen des Mesonotums, 532 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. die manchmal zusammenfliefsen, das Schildchen ganz oder grofsenteils, ebenso das Metanotum ; an der Unterseite des Thorax meist nur die Epimeren der Mesopleuren schwarz. Hinterleibsrücken gröfstenteils schwarz, die Seiten, das neunte Segment und der ganze Bauch bleichgelb. Beine bleichgelb, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen geschwärzt. Flügel klar, Geäder und Stigma bräunlich, letzteres mit hellerer Basis, die Costa bleichgelb. Kopf hinter den Augen verengert, fein und zerstreut punktiert, glänzend , ebenso der Mesothorax. Fühler fast so lang wie der Rumpf, zum Ende verdünnt, oben dunkelbraun, unten heller, das dritte Glied kaum länger als das vierte. Stirnfeld deutlich, wenn auch nicht sehr scharf begrenzt, die Supraantennalgrube lang furchenförmig und den unteren Stirnwulst einkerbend. Scheitel 21/, mal so breit als lang. Fufsklauen mit Subapikal- zahn. Erster Oubitalnerv fehlt meist. Sägescheide so dick wie das Ende der Hintertibie, viermal so dick als die Cerci, am Ende gerade abgestutzt. L. 4,5—5 mm. Metamorphose unbekannt. Die Art ist selten und bis- her nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz gefunden worden. In ihrer Färbung erinnert sie sehr an manche Pteronidea-Arten. Wegen der Stirnbildung und der nicht ausgerandeten Sägescheide könnte sie leicht auch bei ZLygae- nematus gesucht werden, wo man sie dann bei L. pallidus | und pallens suchen würde. Von diesen Arten unterscheidet sie sich durch die viel dickere und anders geformte Säge- scheide, durch eingekerbten unteren Stirnwulst und von pallens auch durch die mit Subapikalzahn versehenen Klauen. 21. P. pallidula Knw. o'9. Mesosternum schwarz oder höchstens mit kleinem gelbem Hleck u) ei lei ee arere e 27. Beim 2 die Fühler fadenförmig, ganz schwarz, das dritte Glied deutlich kürzer als das vierte; Kopf schwarz, das ganze Untergesicht gelblichweils ; Hinterleib schwarz, der After und oft mehr oder weniger der Bauch gelblich. Thorax schwarz, die schmalen Ecken des Pronotums und die Tegulae bleichgelb, ein Wisch der Mesopleuren und oft auch die Mitte des Mesosternums gelb, manchmal aber Mesopleuren und Mesosternum ganz schwarz = var. nov. nigripleuris. Am Kopf aufser dem bleichen Untergesicht auch die äufseren Orbiten gelb. Beine gelb, die Basis der Hüften manchmal geschwärzt, die Tarsen mehr oder weniger ge- bräunt ; Hintertibien manchmal ebenfalls bräunlich. Flügel klar, Geäder braun, Costa und Stigma bleichgelb, letzteres Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 533 mit bräunlicher Umrandung. Kopf hinter den Augen ver- 'engt, dicht und fein punktiert. Fühler nur so lang als der Hinterleib. Supraantennalgrube lang furchenförmig. Scheitel dreimal so breit als lang. Fulsklauen zweispaltig, erster Cubitalnerv vorhanden. Sägescheide aus schmalerer Basis gegen das Ende stark erweitert, dort breiter als das Ende der Hintertibie, schwach ausgerandet. L. 4—5 mm. Die Metamorphose ist ebenso wie das oJ’ unbekannt. Die Art ist selten und bisher nur in Deutschland und Rufs- land gefunden worden. 22. P. amentorum Först. 2. Beim 2 das dritte Fühlerglied so lang oder länger als das vierte, die Fühler unterseits oft bleich, zum Ende meist verdünnt, der Hinterleibsrücken nicht ganz schwarz ; ee NEE EDER N BE 28: 28. Beim 2 die Tegulae schwarz, das Pronotum jedoch gelb ; Kopf samt den Fühlern ganz schwarz, nur die Mitte der Mandibeln und mehr oder weniger die Oberlippe braun. Hinterleib rotgelb, das erste Segment und die Sägescheide schwarz. Beine ganz rotgelb, auch die Basis der Hüften nicht ge- schwärzt, dagegen die Spitze aller Tibien und Tarsenglieder schwarz, so dafs die Tarsen schwarz geringelt erscheinen. Flügel klar, Geäder braun, Costa, Subcosta und Stigma ganz schwarz. Thoraxrücken schwarz, Pronotum jedoch gelb, die Mesopleuren gelb, das obere Drittel ihrer Episternen und die obere Hälfte ihrer Epimeren schwarz, Mesosternum schwarz, Metapleuren gelb. Kopf dick, hinter den Augen kaum verengert, fein und nicht sehr dicht punktiert, glänzend. Fühler länger als der Hinterleib, zur Spitze verdünnt, das dritte Glied deutlich länger als das vierte. Stirnfeld deut- lich begrenzt, Supraantennalgrube mälsig tief, der untere Stirnwulst schwach eingekerbt. Scheitel etwas mehr als doppelt so breit wie lang. Fufsklauen zweispaltig. Meso- notum und Mesopleuren kaum punktiert, glänzend. Säge- scheide gut dreimal so dick als die Cerci, jedoch schmaler als das Ende der Hintertibie, sehr tief ausgeschnitten. L. 6 mm. Das 5 und die Biologie sind unbekannt. Die Art dürfte in Mitteleuropa nicht vorkommen: Bisher ist sie nur in Griechenland (Parnafs) gefunden worden. Durch ihre Färbung des Körpers und der Beine, sowie durch das glatte Mesonotum ist sie sehr auffallend. 23. P. parnasia Knw. 9. Tegulae gelb; Clypeus und Unterseite der Fühler .oft bleich ; vordere Tarsen nicht schwarz geringelt . . . . 29. 534 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. 29. Hinterschenkel mit kleinem schwarzen Spitzenfleck ; Hinterleib ganz rotgelb (P. pallidiventris v. stigmatica) . . . 19. Hinterschenkel ganz rotgelb, oder wenn mit Andeutung eines Spitzenflecks, dann der Hinterleibsrücken grofsenteils schwarz. "DR RERET ie DH 30. Beim 2 die Fühler nur so lang als der Hinterleib, die Säge- scheide dicker als das Ende der Hintertibie, am Ende tief ausgeschnitten ; Stigma an der Basis und Umrandung dunkel- braun bis schwarzbraun, die Scheibe durchscheinend gelb. Kopf schwarz, beim 0’ das ganze Untergesicht bleichgelb, beim 2 manchmal nur die Oberlippe, oft jedoch auch der Clypeus ganz oder am Vorderrande, teilweise die Mandibeln und manchmal auch die dreieckige Platte unterhalb der Fühlerbasis bleichgelb. Äufsere und obere Orbiten des 5 oft bräunlichgelb. Fühler des 2 manchmal ganz schwarz, oft jedoch unterseits braun, die des 5’ stets unterseits bleich, oberseits oft braun, beim 2 nur so lang als der Hinterleib, beim 5 etwas länger, bei beiden Geschlechtern zur Spitze verdünnt, das dritte Glied so lang oder beim 2 fast etwas länger als das vierte. Kopf hinter den Augen etwas ver- engert, fein und nicht dicht punktiert, glänzend. Stirnfeld schwach begrenzt, der untere Stirnwulst wenig entwickelt, die Supraantennalgrube ziemlich grofs und tief. Scheitel mehr als doppelt so breit wie lang. Thorax schwarz; gelb sind in der Regel das Pronotum, die Tegulae, die Episternen der Mesopleuren und Metapleuren. Es können Mesopleuren und Metapleuren jedoch auch in gröfserer Ausdehnung ge- schwärzt sein und bei der var.. nov. forsiusi, die ich bisher: allerdings nur im 2 Geschlechte kenne, sind Mesopleuren und Metapleuren ganz schwarz. Beine rötlichgelb, die Spitze der Hintertibien und ihre Tarsen geschwärzt, manchmal auch die Basis der Hinterhüften schwarz. Flügel klar, unter dem Stigma oft die Andeutung einer grauen Quer- binde, Geäder und Stigma dunkelbraun, letzteres mit gelber Scheibe und Spitze. Erster Cubitalnerv fehlt meist. Fufs- klauen mit deutlichem Subapikalzahn. Hinterleib bei der wohl nur im 2 Geschlechte vorkommenden var. nov. ulbrichti ganz rotgelb, nur die Spitze der Sägescheide schwarz, häufiger jedoch trägt der Hinterleibsrücken schwarze Flecken oder Binden, die auf den mittleren Segmenten am schmalsten zu sein pflegen. Bauch stets ganz rotgelb. L. 5—7 mm. Die Art lebt an Salix und Populus. Die Eier werden in die Blattzähne gelegt und umsäumen den Rand des Blattes. Die Larven leben gesellig. Bei Störung nehmen Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 535 sie sofort Schreckstellung an. Der Kopf ist schwarz, der Körper grün, die drei ersten und zwei letzten Segmente gelb, die Seiten heller grün, die Grenze zwischen dunklerer Rücken- und heller Seitenfärbung in der Tracheenlinie liegend. Körper mit schwarzen Punkten besetzt, und zwar sind diese an den mittleren Segmenten so angeordnet (Abb. 103b), dafs oberhalb der Tracheenlinie auf jedem Segment fünf Punkte liegen, zwei oben und darunter drei in einer Linie. Unterhalb der Tracheenlinie liegt auf jedem Segment ein schräger Fleck und daneben ein kleiner schwarzer Punkt und unter diesen ein länglicher Fleck über der Basis jedes Fufses. Die ersten und letzten Segmente tragen aufserdem noch zwei Punktpaare auf dem Rücken, statt der erwähnten drei Punkte, oberhalb der Trachea haben sie aber nur einen Punkt und auch oberhalb der Fufsbasis ist nur ein Fleck vorhanden. Die Verpuppung erfolgt zwischen Blättern oder in der Erde in einem schwarzbraunen Kokon; es gibt zwei Generationen. Die Art ist häufig und kommt aufser im mittleren und nördlichen Europa auch in Italien vor. 24. P. conjugata Dahlb. 72 (betulae Fall., myosotidis Panz. nec. F., aurantiaca Kaltenbch.). Beim 2 die Fühler deutlich länger als der Hinterleib, die Sägescheide schmaler als das Ende der Hintertibie, am Ende kaum ausgerandet, fast abgestutzt: Stigma einfarbig dunkelbraun; 0’ unbekannt. Kopf schwarz, das Unterge- sicht ganz oder in seiner Mitte bleichgelb, oft ein Fleck an der oberen Augenecke, manchmal auch die ganzen Or- biten gelb, so dafs in diesen Fällen der Vorderkopf ganz gelb mit einem grolsen, schwarzen Stirn-Scheitelfleck erscheint. Fühler manchmal fast ganz schwarz, gewöhnlich jedoch die Unterseite bleich, erheblich länger als der Hinterleib, zur S,itze kaum verdünnt, das dritte Glied fast etwas länger als das vierte. Kopf hinter den Augen verengert, sehr fein und mälsig dicht punktiert, glänzend. Stirnfeld deut- lich begrenzt, Supraantennalgrube ziemlich grofs und tief, der untere Stirnwulst etwas eingekerbt, aber nicht völlig unterbrochen. Scheitel gut dreimal so breit als lang. Tho- rax rotgelb, schwarz sind das Mesonotum, die Mitte des Metanotums und das Mesosternum, manchmal auch die hintere Hälfte der Mesopleuren. Mesonotum und Mesopleuren äulfserst fein punktiert, glänzend. Beine rotgelb, das Ende der Hintertibien und ihre Tarsen schwarz. Flügel klar, Geäder und Stigma dunkelbraun bis schwarzbraun. Fufsklauen mit grolsem Subapikalzahn, fast zweispaltig. Erster Cubitalnerv 536 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. meist vorhanden, wenn auch bleich, Hinterleib mit Aus- nahme der schwarzen Spitze der Sägescheide oft ganz gelb, manchmal die Umgebung der Blölse geschwärzt. Etwas stärkere Schwärzung weist die nur als Varietät, nicht als Art aufzufassende v. carpentieri Knw. auf, bei der das erste Rückensegment ganz schwarz ist, das zweite einen grolsen, das dritte, siebente und achte einen kleinen schwarzen Mittelfleck tragen; bei dieser Varietät sind auch die Meso- pleuren in der hinteren Hälfte geschwärzt. L. 5—7 mm. Die Larve wurde von Carpentier (Zeitschr. Hym. Dipt. I. 1901 S. 223) beschrieben. Sie lebt auf Acer cam- | pestre und pseudoplatanus. Kopf grün, mit braunen Pünktchen | besetzt, die sich an den Seiten zu einem Fleck gruppieren. Augenfelder schwarz, Mund braun. Körper grün, glatt. | An der Basis der Brustfülse ein schwarzer Fleck. Stigmen | weils. Die Larve frifst mit gekrümmtem Hinterende. Ver- puppung in einem braunen Kokon zwischen abgefallenen Blättern. Die Art ist seltener als die vorige und bisher nur aus Schweden, Deutschland, Frankreich, und Österreich- | Ungarn bekannt. 25. P. subbifida C. 6. Thoms. 2. | 17. Micronematus Knw. Die kleinen, schwarzen Micronematus, von denen in der alten Welt nur zwei Arten vorkommen, bilden einen Übergang | von Pachynematus zu Pristiphora. Der Kopf ist ähnlich wie bei den meisten Pristiphora ohne begrenztes Stirnfeld und | dicht punktiert, aber der Clypeus ist deutlich, wenn auch schwach ausgerandet ; auch die Form der Sägescheide ist | nicht wie bei Pristiphora. Der Subapikalzahn der Klauen, | der bei Pachynematus stets deutlich ist, erscheint bei Micro- | nematus kaum wahrnehmbar, nur bei etwa 60facher mikrosko- pischer Vergröfserung ist er schwach zu erkennen, oft aber | erscheinen die Klauen überhaupt einfach. Auch zu Pontania | weisen die Micronematus gewisse Beziehungen auf, denn ab- gesehen von der schwarzen Färbung und kleinen Gestalt | erinnern vor allem die kurzen, fadenförmigen Fühler an | diese Gattung. 1.Das dritte Fühlerglied deutlich länger als das vierte; Kopf schwarz, die Oberlippe und meist auch ganz oder teilweise der Clypeus weifslich. Thorax schwarz, nur die Tegulae bleichgelb ; Flügel klar, Geäder und Stigma braun bis hell- braun. Beine schmutzigweils; schwarz sind die Hüften, oft teilweise die Trochanteren, die vorderen Schenkel an der Basis und an der Rückenseite, die Hinterschenkel ganz. SINE Ent Fur: £ Enslin, Die Tenthredinoidea Mitteleuropas. 537 Die Hintertibien mit Ausnahme der breiten Basis oft eben- falls schwärzlich; ebenso teilweise ihre Tarsen. Beim 7 sind die Beine etwas heller als beim $. Hinterleib ganz schwarz. Kopf hinter den Augen verengert, fein und dicht punktiert, wenig glänzend. Fühler fadenförmig, kürzer als der Hinterleib. Clypeus flach ausgerandet. Supraantennal- grube flach, Stirnfeld nicht begrenzt. Scheitel dreimal so breit wie lang. Mesonotum fein und dicht punktiert, wenig glänzend, Mesopleuren kaum wahrnehmbar punktiert, glän- zend. Fufsklauen mit kaum wahrnehmbarem Subapikalzahn oder einfach. Erster Cubitalnerv vorhanden. Sägescheide mehr als doppelt so dick wie die Cerci, viel schmäler als das Ende der Hintertibie, gegen das Ende schwach ver- schmälert, am Ende stumpf. L. 3—3,5 mm. Die Larve ist noch nicht beschrieben, doch findet man die Art stets im Frühjahr auf blühender Prunus spinosa. Die Art kommt im mittleren und nördlichen Europa vor und wird auch aus Transkakasien angegeben. 1. M. monogyniae Htg. 42 (pullus Först. , ‚filicornis C. G. Thoms. hibernicus, crassispina Cam., nanus, serotinus, catulus Zadd.). Das dritte Fühlerglied nur so lang als das vierte; Kopf ganz schwarz, die Oberlippe manchmal teilweise bräunlichgelb ; Thorax schwarz, aufser den Tegulae oft auch die Ecken des Pronotums gelb; Flügel klar, Geäder und Stigma dunkel- braun bis schwarz. Beine schwarz, die Trochanteren teil- weise, die Knie, die vorderen Tibien und Tarsen schmutzig- gelb, die Hintertibien und ihre Tarsen bräunlich, die Basis und Spitze der Tibien gelb. Hinterleib schwarz. Fühler fadenförmig, so lang wie der Hinterleib. Clypeus sehr flach ausgerandet, fast abgestutzt. Kopf hinter den Augen kaum, beim 0’ etwas verengert, dicht und fein punktiert, wenig glänzend; Stirnfeld schwach angedeutet, Supra- antennalgrube sehr flach. Scheitel dreimal so breit als lang. Mesonotum sehr fein und dicht punktiert, etwas glänzend, die Mesopleuren kaum punktiert. Fufsklauen ein- fach, sel#ener die Andeutung eines Subapikalzahns zu sehen. Erster Cubitalnerv vorhanden. Sägescheide sehr kurz, drei- mal so dick als die Cerci, zum Ende etwas verschmälert, am Ende stumpf. Etwas grölser und dicker als vorige Art. b. 3,5—45, mm. Die Larve hat zuerst Snellen van Vollenhoven beschrieben. Eingehende Angaben über die Biologie hat auch Pierre (Rev. scientif. Bourbon. Centre de la France 538 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1916, Beiheft. XII. 1899 S. 145) veröffentlicht. Die Art lebt an Pirus malus und communis. Die Eier werden an die Mittelrippe des Blattes gelegt, wo sie ein Procecidium bilden. Die Larven sind jung gelbgrün , später graugrün , die Seiten ‘und der Bauch heller gelbgrün. Kopf hellbräunlich mit schwarzen Augenfeldern. Körper schlank, unbehaart. Auf jedem Segment zwei dicke Querfalten. Erstes Stigma grols, schwarz umsäumt, die folgenden wenig auffallend, weils. Letztes Fulspaar rudimentär. Verpuppung in einem schwarz- braunen Kokon in der Erde. Es gibt anscheinend nur eine Generation. Beim Frafs werden zuerst Löcher in die Blatt- fläche gefressen, später frilst die Larve auch vom Blattrand aus rundliche Stücke aus dem Blatt. Die Art ist stellen- weise häufig und bisher in England, Holland, Deutschland, Österreich-Ungarn, Frankreich und der Schweiz beobachtet worden. 2. M. abbreviatus Htg. 2. (Fortsetzung folgt.) Jede Auskunft in Vereinsangelegenheiten erteilen: ! Vorsitzender: Geh. Postrat H: Belling, Pankow kb. Berlin, Berliner Str. 4. Stellvertretende Vorsitzende: ' Prof. B. Wanach, Potsdam, Luckenwalder Str. 5. Kaufmann W. Hoefig, Mariendorf, Britzer Str. 2. Schriftführer : Dr. G. Quiel, Berlin-Gr.-Lichterfelde, Sternstr. 2. N, H. Soldanski, Kgl. Zool. Museum, Berlin 4, Invaliden- stralse 43. | Kassenwart: Dr. K. Grünberg, Kgl. Zool. Museum, Berlin N 4, In- validenstrafse 43. Bücherwart:: F.Schumacher, Lehrer, Berlin-Charlottenburg, Mommsen- stralse 53. ‚ Schriftleiter : Joh. Greiner, Lehrer, Berlin NO 55, Wehlauer Str. 3. Der Jahresbeitrag beträgt M. 10.—. Neu eintretende Mitglieder haben eine einmalige Einschreibegebühr von M. 1.50 zu entrichten. Die Jahresbeiträge und sonstigen Geldsendungen sind zu adressieren: Herrn Dr. K. Grünberg Berlin N 4, Invalidenstr. 43, Kgl. Zool. Museum. ‚Alle Manuskripte, Korrekturen und Bücher zur Be- sprechung sind zu richten an: Herrn Lehrer Joh. Greiner Berlin NO 55, Wehlauer Str. 3, 2» WR TEE mens De Er ee NZ xx een ngen der Gesellschaft Montag abend ab 8 Uhr statt im Hote Fa Die Versammlu werı. in C, Neuer Markt 8—12, I Treppe. Berl e. * As y, DIR .: LIEGT \ Druck von Oskar Bonde Altenburg. Deutsche Entomologische Zeitschrift. (Berliner Entomologische Zeitschrift und Deutsche Entomologische Zeitschrift in Wiedervereinigung.) Herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft, E.V. (Berliner Entomologischer Verein 1856, Deutsche Entomologische Gesellschaft 1881 in Wiedervereinigung.) J ahrgang 1917. Sechs Hefte. Mit 48 Textabbildungen. Preis für Nichtmitglieder 30 Mark Schriftleitung: Joh. Greiner. Im Buchhandel bei R. Friedlander & Sohn, Berlin NW 6, Karlstr. 11 Berlin 1918. Für die in dieser Zeitschrift veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten und Mitteilungen sind nach Form und Inhalt die betreffenden Autoren allein verantwortlich. Die Schriftleitung. Für die in dieser Zeitschrift veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten und Mitteilungen sind nach Form und Inhalt die betreffenden Autoren allein verantwortlich. Die Schriftleitung. MAY 27 1931 Clermont Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 1917. (Heft I/II erschien am 1. VII. 1917, Heft III;/IV am 1. XI. 1917, Beiheft I am 31. XI. 1917, Beiheft II am 1. VII. 1918.) Allgemeines. Seite Zeh, Emil Petersdorf I. . .-. u. 2a NIE 328 Sitzungsberichte } a Pe nn er Aus der entomologischen Wer ee 180, 325 nachrichten ... 27. zer a. nen. 22 Bl Faunistik. _Delahon, Paul, Nachträge zu „Schilskys Systematischem Ver- zeichnis der Käfer Deutschlands“ von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg, sowie einige sonstige Bemerkungen über Käfer Deutschlands . . . 30 Hubenthal, W., Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna . . . 117 Kolbe, H., Studien über die Verbreitung und Herkunft einiger Artengruppen der PS AISEONBaDEE Carabus, besonders der Intricatus-Gruppe . . .» . a Systematik. Coleoptera. Lengerken, H.v., Über Cicindela hybrida L. und Subsp. maritima Latr. von der ostpreufsischen Küste. (Mit 3 an Amnaenı vr Moser, J., Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. XVI. . . ! 1 — Neue afrikanische Melolonthiden . . 25 Roubal, J., Antwort auf die „Coleopterologischen Notizen von Edmund Reitter in Paskau (Mähren)® in Coleopt. Rundschau ua No. 1/3 . 47 Seidlitz, G. v., Die letzten Familien der Heteromeren (Schluls) . 65 nr I u im ET a Lepidoptera. Gaede, M., Alte und neue Arten der Noktuiden-Gattung Hyblaea F. 23 7, IV ei; J ahrganges“ 17; ir Hymenoptera. ! Friese, H., Men Arten der Bienengattung Anthidium H abermehl, rrevision der Cryptiden- Gattung Cratocryptus c. 6. Monis? Miretler Tabelle zur Bestimmung der Arten (Hym.) Herbst, P., Durchsicht der von Spinola in der von Claude Gay 1851 herausgegebenen Historia fisica y politica de Chile, Zoo- logia, Vol. VI beschriebenen Apidae, nebst einigen einleitenden Bemerkungen i ne Ben — Nachtrag zur Synonymie chilenischer Apidae” Diptera. Hendel, F., Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Musciden. (Mit 3 Abbildungen)... Referate. Krancher, O., Entomologisches Jahrbuch 1917 . . Thomann, H., Beobachtungen und Studien über Schmetterlinge (Microl.) aus dem Kt. Graubünden . Vorbrodt, K. und Müller-Rutz, J., Die "Schmetterlinge der Schweiz, Band LU. kunt REEL IRRE N Sn, N — 0. Seite 49 61 257 293 33 Deutsche nologische Zeitschrift. itomologische Zeitschrift und Deutsche Entomologische ni Zeitschrift in Wiedervereinigung.) A ‚ Herausgegeben von der an "Entomologischen Gesellschaft, E. NZ “ ntomologischer Verein 1856, Deutsche Entomologische - Gesellschaft 1881 in Wiedervereinigung.) . ‚2639 39 N — Jahrgang 1917. — = Doppelheft 1/1. (Mit 7 Textabbildungen.) Preis für Nichtmitglieder Mk. 10.—. Bi ALIFOR Schriftleitung : © Re Joh. Greiner. LIBRAR Ä . &7 ! E R | 2 u mn: | 7 OF seht! - Im Buchhandel zu haben bei — re ‚Friedlander & Sohn, Berlin NW 6, Karlstr. 11. Berlin, 1. Juli 1917. Inhalt von Heft I/IL. Seite Sitzungsberichte ; 1 Aus der entomologischen Welt 180 Rezensionen und Referate 1778: Vorgesehlagene Mitglieder . 124 Delahon, Paul, Nachträge zu ‚Bahsleieye disternlischen Ver- zeichnis der Käfer Deutschlands* von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg, sowie einige sonstige Bemerkungen über Käfer Deutschlands. (Col.) Friese, Dr. H., Neue Arten der Bienengattung Anthidium. (Hym.) Gaede, M., Alte und neue Arten der Noctuiden-Gattung Hyblaea F. Habermehl, Prof., Superrevision der Cryptiden-Gattung Crato- cryptus C. G. Thoms. mit einer Tabelle zur Bestimmung der Arten (EYES een RR AR re Hendel, Friedrich, Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Museiden. (Mit 3 Abbildungen) j Hubenthal, Wilhelm; Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna Lengerken, Hanns v., Über Cieindela hybrida L. und subsp. maritima -Latr. von ddr ostpreulsischen Küste OR Moser, J., Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. (Col.) XVI Roubal, Prof. J., Antwort auf die „Coleopterologische Notizen von Edm. Reitter in Paskau (Mähren)“ in Coleopt. Rundschau 1916 (Nr. 1/3) 23—24 Ä Seidlitz, Dr. Georg von, Die en eashesie Her Heteronilr en (Col.). (Fortsetzung) N Pr EN E ’ er EEE, k F Diez N re Sul = Kr pe u Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. (Col.) Von J. Moser, Berlin. XVıl. 2 u ne = re si ae" e ) > RR ee EEE ä Were” shi Stephanocrates Bayerin. sp. » y co’. Viridis, supra opacüs, subtus nitidus, cupreo-micans. Capite, medio convexo piceo excepto, viridi, nitido, cornu clypeali valido, antice viridi-cupreo, postice piceo, ad apicem versus dilatato, apice anguste nigro, leviter sinuato, angulis apicalibus paulo reflexis; cornu posteriore nigro-piceo, apice furcato; prothorace, AM Bentello elytrisque fere impunctatis, elytrorum lateribus subtus griseo-pilosis; pygidio parce punctato, punctis setas ferentibus, pygidii margine' postico flavido-piloso. Subtus medio parce, lateribus densius griseo-pilosus; processu mesosternali brevi, lato, Pr apice rotundato ; abdomine maris canaliculato; tibiis anticis extus Be; tridentatis, intus dentibus 3—4 armatis; tibiis mediis et postieis extus dentibus duobus acutis instructis. — Long. (cornu clypeali N: ‚excepto) 28—35 mm. 3 E Viriat.: Capite elytrisque violaceis, prothorace, margine A laterali cyaneo excepto, scutelloque nigris, corpore infra cyaneo- K viridi, pedibus cyaneis. "1 A Uganda (Elgon District). Dr. Bayer leg. IV. V. 1914. Re Von den bisher bekannten Arten der Gattung Stephanocrates unterscheidet sich diese neue Art durch die Form des Clypeal- 'hornes und durch die Bezahnung der Mittel- und Hinterschienen. ‘Sie ist grün, oben matt, unten glänzend mit Kupferschimmer. Der Kopf ist grün, die gewölbte Mitte des Clypeus ist schwarz- braun. Das Clypealhorn ist kräftig, am Ende verbreitert. Die Färbung des: Hornes ist auf der Vorderseite grün, mehr oder weniger kupfrig schimmernd, die Hinterseite ist pechbraun. Am Bee ist das Horn schwach gebuchtet, die Endecken sind leicht urückgebogen, der schmale Endrand ist schwarz gefärbt. Das ters Horn ist schwärzlich, am Ende gegabelt, die beiden Zinken per Gabel sind seitwärts ar, ganz schwach nach vorn gerichtet. Halsschild, -Schildchen und Flügeldecken sind von ähnlicher Gestalt wie bei den verwandten Arten, aber weniger gewölbt. Die Seiten ‚der Flügeldecken sind unterseits dicht greis behaart. Das Pygidium ist ziemlich weitläufig punktiert, (die Punkte tragen helle Borsten, Deutsche Entomol. Zeitschrift‘1917. Heft I. 1 2 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. der Hinterrand des Pygidiums ist gelblich bewimpert. Die Unter- seite ist greis behaart, in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter. Der Brustfortsatz ist kurz und breit, vorn abgerundet, das Abdomen des o’ trägt eine Längsfurche. Die am Ende ge- krümmten Vorderschienen tragen am Aufsenrande 3 stumpfe Zähne, während sie am Innenrande mit 3—4 Zähnen versehen sind. Die Mittel- und Hinterschienen sind im Gegensatz zu den übrigen Arten der Gattung am Aufsenrande mit 2 scharfen Zähnen be- wehrt. Die Spitzen aller Zähne und auch die Enden der Schienen sind schwarz. Die Tarsen sind grün, die Krallen gleichfalls schwarz gefärbt. Vom Congo-Museum liegen mir 4 Exemplare dieser Art vor, von denen das eine sehr abweichend gefärbt ist. Bei diesem sind der Kopf, einschliefslich der Hörner, und die Flügeldecken rötlich- blau, das Halsschild, mit Ausnahme der schmalen blauen: Seiten- ränder, und das Schildchen sind schwarz. Die Unterseite ist grün, schwach blau schimmernd, die Beine sind blau. Ptychodesthes Schenklingi n. sp. P. bicostatae Schaum similis, minor. Smaragdinus, nitidus. Capite fortiter punctato, punctis setosis, fronte longitudinaliter carinata, clypeo: subquadrato, apice truncato; prothorace postice longitudine multo latiore, antrorsum angustato, lateribus post medium leviter sinuatis, dorso medio laevi, ad latera versus fortiter sparsim punctato; scutello laevi; elytris singulis bicostatis, costis laevibus, interstitiis seriatim punctatis, sutura postice elevata, breviter acuminata; pygidio irregulariter parce aciculato-punctato, punctis nigris, setosis. Subtus medio fere laevi, lateribus parce punctatis, punctis setas breves ferentibus ; processu mesosternali paulo elongato, apice rotundato ; femoribus tibiisque gracilibus, tibiis rufescentibus, tarsis piceis; tibiis anticis maris uno dente apicali instructis, feminae bidentatis; tibiis posticis extus uno dente armatis; tarsis postieis tibiis brevioribus ; abdomine maris leviter sulcato. — Long. 20 mm. : Guinea, Acra. Die Art ist der P. bicostata Schaum, welche mir von den gleichen Fundorten vorliegt, sehr ähnlich, aber kleiner. Die Färbung der Oberseite ist noch dunkler grün, der Kopf ist kräf- tiger punktiert, die Punkte sind deutlich beborstet, die Stirn trägt einen Längskiel, der meist bis zur Mitte des Clypeus reicht. Das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei bicostata, nach vorn etwas weniger verschmälert. Es ist nicht wie bei letzterer ‚Art überall punktiert, ‚sondern die Mitte ist punktfrei. Die Skulptur der Flügeldecken ist bei beiden Arten fast dieselbe. Auf. dem Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 3 Pygidium stehen. die schwarzen nadelrissigen Punkte viel weit- läufiger und unregelmälsiger. Der Mesosternalfortsatz ist etwas länger als bei bicostata. Die Schienen und meist auch die vordere Hälfte der Schenkel schimmern rötlich, der Zahn an der Aulsen- seite der Hinterschienen ist schärfer. Die schwarzbraunen Tarsen der Hinterbeine sind ebenso wie bei bicostata kürzer als die Schienen. Die Art, welche ich Herrn Kustos S. Schenkling widme, be- findet sich aufser in meiner Sammlung auch in der des Deutschen entomologischen Museums. Gymnetis (Marmarina) argentina n. sp. J'. Nigra, elytris subopacis exceptis, nitida. Capite, fronte sat crebre, clypeo parce punctato, celypei marginibus elevatis, clypei apice leviter sinuato; prothorace mediocriter dense fortiter punctato, linea media longitudinali laevi ; elytris fasciis transversis albis ornatis, aciculato-punctatis, sutura et utrinque una costa elevatis, laevibus; pygidio aciculato, juxta latera albo-maculato. Subtus medio fere laevi, pectoris lateribus aciculato-punctatis, punctis flavo-pilosis ; processu mesosternali brevi, plano ; abdomine pedibusque albo-maculatis; femoribus tibiisque intus flavo-ciliatis; tibiis anticis maris unidentatis, tibiis mediis et posticis extus uno dente obtuso armatis. — Long. 10 mm. Argentinien (Corrientes).. C. Bruch leg. Schwarz, glänzend, die Flügeldecken mit Ausnahme der Naht und Rippen, welche wahrscheinlich abgerieben sind, fast matt. Die Stirn ist ziemlich dicht, der Clypeus weitläufig punktiert, im vorderen Teile fast unpunktiert. Der Clypeus ist erhaben umrandet, der Vorderrand ist leicht und kurz gebuchtet. Die Fühler sind schwarzbraun, der Fächer des d ist fast so lang wie der Stiel. Das Halschild ist glänzend, mälsig dicht mit nadel- rissigen Punkten bedeckt, eine mehr oder weniger deutliche mittlere Längslinie ist glatt. Die Flügeldecken tragen unregelmäfsig stehende halbkreisförmige Punkte, die Naht und jederseits eine Rippe sind erhaben und unpunktiert. Weifse Querbinden ziehen vom Seitenrande bis zur Rippe und auch zwischen dieser und der Naht finden sich einige weilse Sprenkel. Das Pygidium trägt Quernadelrisse, neben den Seiten stehen weifse Flecke. Die Unter- seite ist in der Mitte fast glatt. Die Seiten der Brust sind nadelrissig punktiert, die Punkte tragen gelbe Haare. Auch befinden sich auf den Brustseiten einige weilse Makel. Der Brustfortsatz ist klein, flach und vollkommen horizontal. Die einzelnen Bauch- segmente sind in der hinteren Hälfte mehr oder weniger weils gefärbt, an den Seiten der Segmente stehen einige hell beborstete Nabelpunkte. Die Vorderhüften sind gelb behaart. Die Schenkel 1° 4 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. und Schienen sind weils gemakelt, erstere tragen weitläufig stehende beborstete Punkte und sind hinten dünn gelb bewimpert. Die Vorderschienen sind beim J’ nur mit einem Endzahn versehen, die Mittel- und Hinterschienen tragen an der Aufsenseite eine (Juerleiste. Die Hinterschienen sind innen lang und dicht gelb bewimpert, der innere Sporn derselben ist so lang wie die drei ersten Tarsenglieder zusammen. Lomaptera carinipygan. sp. 9. L. macrophyllae Gestro simillima. Viridi-aenea, nitida, elytris, sutura viridi excepta, flavescentibus. Capite, fronte parce, clypeo dense punctato; antennis, articulo primo viridi excepto, piceis, flabello feminae stipiti longitudine aequali; prothorace medio subtiliter et sparsim, juxta latera fortiter et densius punctato, prothoracis lobo apice sinuato; elytris, parte basali laevi excepta, subtiliter transversim strigillatis, pygidio feminae aciculato, conico, subtus utringue profunde impresso, medio acute carinato, carina antice furcata. Pectoris medio laevi, pectoris lateribus coxisque postieis aciculatis et favo-pilosis, processu mesosternali compresso, inclinato; abdomine parce punctato, punctis setosis; tibiis antieis bidentatis. — Long. 23 mm. Neu-Guinea. Die Art ist der ZL. macrophylla Gestro sehr ähnlich, aber durch die Bildung des weiblichen Pygidiums unterschieden. Sie ist erzgrün, glänzend, die Flügeldecken sind mit Ausnahme der grünen Naht gelblich. Die Stirn ist weitläufig, der Clypeus dicht punktiert. Die Fühler sind mit Ausnahme des grünen Basalgliedes braun, der Fächer ist beim 2 so lang wie der Stiel. Das Hals- schild zeigt neben einer feinen, lederartigen Skulptur in der Mitte weitläufig stehende schwache, an den Seiten grobe und dichter gestellte Punkte. Unmittelbar an den Seitenrändern befinden sich kurze Quernadelrisse. Der hintere Lappen des Halsschildes ist am Ende ausgerandet. Die Flügeldecken sind mit Ausnahme des glatten Basalteiles quernadelrissig. Diese Nadelrisse sind feiner wie bei macrophylla, die beiden Rippen der Flügeldecken sind noch schwächer angedeutet. Das Pygidium ist nadelrissig und von oben gesehen kegelförmig. Unten ist es beiderseits tief eingedrückt, wodurch in der Mitte, im Gegensatz zu macrophylla, ein scharfer Längskiel entsteht. Bevor dieser Kiel den Vorderrand des Pygidiums erreicht, gabelt er sich. Die Mitte der Brust ist unpunktiert, die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind nadelrissig und gelb behaart. Der Brustfortsatz ist nach unten geneigt und seitlich zusammengedrückt, genau wie bei macrophylla. Das Abdomen ist ist weitläufig punktiert, die Punkte sind gelb beborstet. Das Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 5 fünfte Bauchsegment ist hinten nicht gebuchtet. Die Vorder- schienen tragen beim ? über dem Endzahn noch einen kleinen ‚Zahn, die Hinterschienen sind unbewehrt und innen gelb bewimpert. Ich verdanke das einzige Exemplar Herrn Dr. H. J. Veth in Haag. Lomaptera Vethin. sp. 2. L. üridescenti Hell. similis. Nigra, nitida, tibiis rufis. Capite fronte sparsissime, clypeo densius subtiliter punctato; prothorace medio laevi, ad latera versus mediocriter cerebre sat fortiter punctato, juxta latera transversim strigillato ; elytris, parte basali laevi excepta, transversim aciculatis; pygidio feminae fortiter aciculato, conico-producto, apice truncato, subtus utringue impresso ; abdominis segmento ultimo postice medio sinuato, segmento quinto margine postico integro ; pectoris medio laevi, pectoris lateribus coxisque postieis transversim aciculatis; abdomine sparsim punc- tato, punctis flavo-setosis ; tibiis anticis bidentatis. — Long. 30 mm. Süd-Neu-Guinea. Die Art ist der ZL. iridescens Hell. sehr ähnlich und wird wahrscheinlich ebenso in der Färbung variieren wie diese Art. Sie unterscheidet sich durch die Bildung des weiblichen Pygidiums. Das vorliegende Exemplar ist schwarz, die Schienen sind rot mit schwarzer Spitze. Die Stirn ist sehr weitläufig, der Clypeus dichter aber fein punktiert. Das Halsschild ist in der Mitte glatt, nach den Seiten zu mit ziemlich kräftigen, mäfsig dicht gestellten Punkten bedeckt. Neben den glatten Seitenrändern befinden sich namentlich im hinteren Teile grobe Quernadelrisse. Die Flügel- decken sind mit Ausnahme des Basalteiles nadelrissig, fast genau so wie bei iridescens, doch sind die Nadelrisse ein wenig kräftiger und enger gestellt wie bei letzterer Art. Das grob nadelrissige Pygidium ist beim 2 noch etwas stärker wie bei iridescens vor- gezogen. Es ist konisch mit breit abgestutzter Spitze, fast eylindrisch. Auf der Unterseite ist es beiderseits eingedrückt. Der mittlere Teil erhält infolge dieser Eindrücke die Form eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Basis der Hinterrand des Pygidiums bildet. Das letzte Bauchsegment ist in der Mitte des Hinter- randes kurz bogenförmig ausgeschnitten. Die Mitte der Brust ist glatt, die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind quer- nadelrissig. Am Vorderrande tragen die Seiten des Metasternums gelbe Haare. Der Mesosternalfortsatz ist von ähnlicher Gestalt wie bei iridescens. Die Bauchsegmente zeigen je eine Querreihe gelb beborsteter Punkte. Die Vorderschienen tragen oberhalb des Endzahnes beim 2 noch einen kleinen Zahn. Von Herrn Dr. H. J. Veth in Haag erhalten und ihm el 6 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Macronota albomaculatan. sp. 9. M. propinguae Mohn. similis. Nigra, nitida, albo-macu- lata. Capite parce punctato, albo-bivittato, medio convexo, clypeo antrorsum paulo dilatato, margine antico sinuato; prothorace postice latiore quam longiore, antrorsum angustato, lateribus curvatis, post medium leviter sinuatis, dorso maculis tribus albis ornato, medio impresso, sat remote, juxta latera densius punctato, postice juxta impressionem laevi; scapulis scutelloque albis; elytris juxta suturam impressis, parte juxtascutellari laevi, post medium striatis, lateribus punctatis, punctis striisque nigro-setosis ; elytris singulis duabus maculis juxtasuturalibus tribusque latera- libus ornatis; pygidio aciculato, nigro-setoso, macula media alba instructo. Subtus medio laevi, lateribus aciculato-punctatis, punctis pilosis; processu mesosternali dilatato, apice late rotundato ; pec- toris, coxarum posticarum abdominisque lateribus, abdominis segmentis tertio quintoque exceptis, albo-maculatis; tibiis anticis tridentatis, tibiis mediis et posticis extus uno dente obtuso armatis, tibiis posticis intus nigro-ciliatis. — Long. 19 mm. Luzon (Mt. Isarog.). G. Boettcher leg. IV. 1916. Die Art ist in Gröfse und Gestalt der M. propingua Mohn. ähnlich, doch ist die Oberseite viel weitläufiger punktiert. Bei M. mindanoensis Mohn., die mir noch unbekannt ist, tragen die Punkte keine Borsten. Sie ist schwarz, glänzend. Der Kopf ist weitläufig punktiert und zeigt zwei weilse Längsbinden. Der Clypeus ist in der Mitte gewölbt, nach vorn schwach verbreitert, der Vorderrand ist ausgebuchtet. Das Halsschild ist hinten breiter als lang, nach vorn verschmälert, die Seiten sind gebogen, hinter der Mitte leicht gebuchtet. Die Oberfläche ist grob und ziemlich weitläufig, an den Seiten enger punktiert. Hinten befindet sich beiderseits neben dem mittleren Eindrucke ein unpunktierter Raum. Alle Punkte sind abstehend schwarz beborstet. Im vorderen Teile trägt das Halsschild drei weilse Längswische, einen in der Mitte und je einen neben dem Aufsenrande. Schulterblätter und Schildchen sind weils tomentiert. Die Flügeldecken sind ebenso wie bei propinqua neben der Naht eingedrückt. In der Gegend des Schildchens ist dieser Eindruck glatt, hinter der Mitte längsnadelrissig. Die Seiten der Flügeldecken sind nadelrissig punktiert. Alle Nadel- risse tragen schwarze Borsten. Jede Flügeldecke zeigt fünf grofse weilse Flecke, und zwar zwei neben der Naht und drei am Aufsen- rande. Das Pygidium ist grob nadelrissig, schwarz beborstet und in der Mitte mit einem runden weilsen Flecke versehen. Die Unterseite ist in der Mitte fast. glatt, an den Seiten nadelrissig punktiert. Die Punkte tragen schwarze Haare, nur auf den weilsen Tomentflecken sind die Haare weils. Von Tomentflecken befindet er ee En nn Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 7 sich je einer auf den Seiten der Brust, der Hinterhüften, sowie des ersten, zweiten und vierten Bauchsegments. Die Flecke auf den Bauchsegmenten sind quergestellt und erreicht der Fleck auf dem ersten Segment fast die Mitte. Der Brustfortsatz ist ver- breitert, vorn flach abgerundet. Die Vorderschienen sind drei- zähnig, Mittel- und Hinterschienen tragen am Aufsenrande einen stumpfen Zahn. Die Hinterschienen sind innen schwarz bewimpert. Protaetia isarogensis.n. sp. 5. Supra nigro-olivacea, opaca, subtus aenea, nitida. Capite, clypei apice cupreo exepto, opaco, parce punctato, elypeo subquadrato, albo-bipunctato, margine antico, elevato, sinuato; antennis piceis; prothorace postice longitudine paulo latiore, a basi ad medium leviter, dein fortius angustato, lateribus post medium levissime sinuatis, marginibus lateralibus anticoque flavidis, disco maculis 10 flavidis, parvis ornato; scutelli basi anguste flavida; elytris planatis, maculis numerosis transversis flavidis instructis; pygidio aciculato-punctato, basi, lateribus ante medium vittisque duabus longitudinalibus favidis. Subtus pectoris medio nitido, fere impunc- tato, pectoris lateribus lavido-tomentosis, parce aciculato-punctatis, punctis setosis; processu mesosternali haud dilatato, apice rotun- cato ; abdomine fere ubique flavido-tomentoso ; femoribus in parte api- tali ante marginem posticum flavido-maculatis ; tibiis anticis triden- patis.. — Long. 17 mm. Luzon (Mt. Isarog). G. Boettcher leg. IV. 1916. Die Oberseite ist matt, dunkel olivenfarben. Der Kopf ist weitläufig punktiert und mit Ausnahme der etwas kupferig schimmernden Spitze des Clypeus matt. Der Clypeus ist ein wenig länger als breit, der erhabene Vorderrand ist tief gebuchtet. Das Halsschild ist hinten etwas breiter als lang, nach vorn verjüngt, und zwar vor der Mitte stärker als hinten. Die Seitenränder sind hinter der Mitte sehr schwach gebuchtet. Der Vorderrand und eine Seitenrandbinde, die die Hinterecken nicht erreicht, sind gelblichweils, ebenso eine kurze Binde am Hinterrande neben den Hinterecken. Auf dem Diskus befinden sich vier Reihen gelblicher Fleckchen, die äulseren Reihen aus zwei, die inneren aus vier Flecken bestehend. Die Schulterblätter sind zerstreut punktiert, hinten gelblich gerandet. Die Basis des Schildchens ist gelblich- weils. Die Flügeldecken sind sehr flach, abgesehen von der Seiten- kante ohne Rippen. Die Naht ist nicht erhaben und hinten stumpf zugespitzt. Auf den Flügeldecken stehen zahlreiche meist quere gelblichweifse Flecke. Das Pygidium ist nadelrissig punktiert, die Punkte sind kurz hell beborstet. Die Basis, die Seiten vor der Mitte und zwei Längsbinden sind gelblich. Die Unterseite ist 8 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. erzfarbig, glänzend, die Schienen schimmern kupferig. Die Mitte der Brust ist fast unpunktiert, die Seiten der Brust tragen nadel- rissige, beborstete Punkte und sind mit Ausnahme der Mitte gelblich tomentiert. Der Brustfortsatz ist seitlich nicht erweitert, vorn abgerundet. Das Abdomen ist mit Ausnahme einiger Flecke in der Mitte und an den Seiten, sowie der hinteren Hälfte des vorletzten Segments, ganz mit Toment bedeckt... Die Schenkel sind nadelrissig punktiert und kurz beborstet. Die Mittel- und Hinterschenkel zeigen vor dem Hinterrande in der Endhälfte einen gelblichen Fleck. Die Knie sind mit einem hellen Makel ver- sehen. Die Vorderschienen sind dreizähnig, Mittel- und Hinter- schienen tragen am Aufsenrande einen stumpfen Zahn, innen sind sie gelb bewimpert. Die Tarsen sind dunkel kupfrig. Protaetia montivagan. Sp. d'.. P. isarogensi similis et affinis. Nigra, supra opaca, subtus nitida, albido-maculata. Capite, clypei apice nitido excepto, opaco, mediocriter crebre punctato, clypeo quadrato, margine antico sat profunde sinuato ; antennis nigris; prothorace postice paulo latiore quam longiore, antrorsum angustato, lateribus post medium sinuatis, vitta marginali punctisque 4 disci albidis; scapulis parce punc- tatis, postice albido-marginatis; scutello maculis duabus parvis basalibus albis ornato; elytris deplanatis, maculis albis transversis instructis, sutura postice parum elevata, margine postico, juxta suturam breviter profunde sinuato ; pygidio flavido-4-vittatn. aei- culato-punctato, punctis breviter setosis. Subtus medio fere ae\l. pectoris lateribus fortiter aciculato-punctatis, punctis flavido-pilosis ; processu mesosternali haud dilatato, apice rotundato ; abdominis segmentis singulis lavido-4-maculatis, femoribus aciculato-punctatis, postice macula flavida ornatis; tibiis anticis tridentatis, tibiis mediis et postieis extus uno dente armatis, intus flavo-ciliatis. — Long. 19 mm. | Luzon (Mt. Isarog). G. Boettcher leg. IV. 1916. Durch die flachen Flügeldecken und den nicht verbreiterten Mesosternalfortsatz steht die Art der vorhergehend beschriebenen P. isarogensis nahe. Sie ist schwarz, oben matt, unten glänzend. Alle Flecke sind weilslichgelb. Der Kopf ist mäfsig dicht punk- tiert und mit Ausnahme des vorderen Teiles des Clypeus matt. Letzterer ist so lang wie breit, vorn ziemlich tief gebuchtet, Das Halsschild ist hinten etwas breiter als lang, nach vorn ver- jüngt, die Seiten sind hinter der Mitte sehr deutlich gebuchtet, viel stärker als bei isarogensis. Eine schmale Seitenrandbinde er- reicht nicht die Hinterecken, greift aber etwas auf den Vorder- rand über. .Auf dem Diskus befinden sich vier gelbliche Flecke. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 9 Die Schulterblätter haben eine gelbliche Hinterrandbinde und das Schildchen trägt zwei ebenso gefärbte Flecke an der Basis. Die Flügeldecken sind stark abgeflacht und daher an den Seiten kantig. Die Naht ist hinten nur wenig erhaben, der Hinterrand ist neben der Naht kurz aber tief ausgebuchtet, so dafs die Nahtenden zu- gespitzt erscheinen. Die Flügeldecken tragen zahlreiche Flecke, namentlich neben den Seitenrändern. Auf dem Diskus treten be- sonders je ein grölserer Querfleck vor und hinter der Naht hervor. Das Pygidium ist nadelrissig punktiert, die Punkte sind hell be- borstet. In der Mitte des Pygidiums vereinigen sich die Punkte zu Quernadelrissen. Zwei mittlere Längsbinden und zwei kurze seitliche Binden sind gelblich. Die Unterseite ist in der Mitte fast unpunktiert, die Seiten der Brust tragen grobe nadelrissige, hell beborstete Punkte sowie einige kleine Tomentflecke. Der Brustfortsatz ist schmal, vorn abgerundet. Auf jedem Bauch- segment befinden sich seitlich zwei gelbliche Querflecke, der innere am Vorderrande, der äufsere am Hinterrande. Die Schenkel sind nadelrissig punktiert und kurz beborstet, Mittel- und Hinter- schenkel tragen hinten einen Tomentfleck. Die Vorderschienen siad_ dreizähnig, Mittel- und Hinterschienen zeigen aufsen einen Zahn und innen eine gelbliche Bewimperung. Protaetia.cupriventris n. sp. c. Supra olivaceo-brunnea, opaca, subtus cuprea, nitida., Havil»maculata. Capite mediocriter dense punctato, clypeo nitido, viridl-cupreo, subquadrato, margine antico sat profunde sinuato. angulis anticis rotundatis, rufo-cupreis ; prothorace postice longi- tudine paulo latiore, antrorsum angustato, lateribus post medium sinuatis, maculis 4 parvis disci, ante medium positis, marginibus lateralibus anticoque flavidis; scapulis margine postico flavido ; scutello immaculato ; elytris planatis, singulis: maculis 5—6 late- ralibus maculisgue duabus juxtasuturalibus ornatis, sutura postice paulo elevato, margine postico juxta suturam breviter profunde sinuato ; pygidio transversim aciculato, maculis duabus lateralibus vittisgue duabus mediis flavidis instructo. Subtus medio fere impunctato, pectoris lateribus aciculatis et parce flavo-pilosis maculis flavidis ornatis; processu mesosternali haud dilatato, apice rotundato; abdominis segmentis singulis lavido-4-maculatis; pedibus aciculato-punctatis, punctis setosis; tibiis anticis tridentatis, tıbiis mediis et postieis extus uno dente obtuso armatis, intus Havo-ciliatis. — Long 19 mm. Luzon (Bayombong). G. Boettcher leg. V. 1916. Die Art steht der vorhergehend beschriebenen ?. montivaga sehr nahe, ist aber, abgesehen von der abweichenden Färbung, 10 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. schmäler als jene Art. Sie ist oben grünlich braun, matt, unten kupfrig und glänzend. Der Kopf ist mälsig dicht punktiert, der Clypeus ist glänzend, grünkupfrig, am Ende rotkupfrig. Er ist kaum etwas länger als breit, sein Vorderrand ist ziemlich tief ausgebuchtet, die Ecken sind abgerundet. Das Halsschild ist zwischen den Hinterecken breiter als lang, die Seitenränder sind hinter der Mitte deutlich gebuchtet. Die Oberfläche ist weitläufig, an den Seiten etwas dichter und gröber punktiert. Der Vorder- rand und die Seitenränder sind gelblich gesäumt, doch erreicht die Seitenrandbinde nicht die Hinterecken. Zwei gelbliche Punkte stehen in der Mitte des Diskus, zwei etwas weiter voneinander entfernte vor denselben. Das Schildchen ist ungefleckt. Die Flügeldecken sind abgeflacht, die Naht ist hinten schwach er- haben, der Hinterrand ist neben der Naht kurz und tief aus- gebuchtet, so dafs die Naht stumpf zugespitzt erscheint. Die Flügeldecken tragen unregelmäfsige Reihen feiner Punkte. Neben den Seitenrändern stehen auf jeder Flügeldecke 4—5 gelbliche Flecke, 2 Querflecke stehen neben der Naht. Aufserdem finden sich noch je ein gelbes Fleckchen neben der Schildchenspitze und zwischen Schildchen und Schulter. Das Pygidium ist nadelrissig punktiert in der Mitte quernadelrissig. Es ist genau so gefleckt wie bei montivaga, indem es je einen seitlichen Fleck und zwei mittlere Längsbinden von gelblicher Färbung trägt. Die Unter- seite ist in der Mitte fast unpunktiert, die Seiten der Brust sind nadelrissig und weitläufig behaart. Sie tragen jederseits drei gelbliche Makel. Der Brustfortsatz ist nicht verbreitert, vorn abgerundet und schwach nach oben gebogen. Die Hinterhüften sind gelblich tomentiert und auf jedem Abdominalsegment befinden sich vier Tomentflecke, je einer in den Hinterecken und ein innerer am Vorderrande. Das fünfte Segment zeigt jederseits nur einen Querfleck, der die Mitte erreicht. Die Beine sind nadelrissig punktiert und kurz beborstet, die Knie sind mit hellen Makeln versehen. Die Vorderschienen sind dreizähnig, Mittel- und Hinter- schienen tragen aulsen einen stumpfen Zahn und sind innen gelblich bewimpert. Protaetia monticola.n. sp. f'. Supra viridis, opaca, subtus aenea, nitida, plus minusve cupreo-micans. Capite mediocriter dense punctato, clypei apice nitido excepto, opaco, clypeo subquadrato, margine antico elevato, profunde sinuato; antennis piceis; prothorace inter angulos posticos latiore quam longiore, lateribus post medium leviter sinuatis, disci punctis duobus antemediis et utringue macula oblonga, juxta laterum medium posita, albis; scapulis postice anguste albo-margi- natis; scutello maculis duabus parvis albis basalibus ornato ; Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 11 elytris planatis, irregulariter seriatim punctatis, maculis lateralibus albis instructis, sutura postice paulo elevata, margine postico juxta suturam breviter sinuato; pygidio albo-maculato, medio interdum bivittato, aciculato-punctato, punctis albido-setosis. Subtus medio fere laevi, pectoris lateribus coxisque postieis aci- culato-punctatis, parce griseo-pilosis, albido-maculatis ; processu mesosternali haud dilatato, apice rotundato ; abdominis segmentis singulis 4-albido-maculatis ; femoribus aciculato-punctatis, punctis setosis; tibiis anticis tridentatis, mediis et posticis extus uno dente instructis, intus flavido-pilosis. — Long. 20—22 mm. Luzon (Mt. Isarog). G. Boettcher leg. IV. 1916. Auch diese Art zeichnet sich wie die vorhergehend beschriebenen Arten durch den nicht verbreiterten Mesosternalfortsatz und die flachen Flügeldecken aus und werden diese Arten vielleicht später zu einer besonderen Gattung vereinigt werden können. Sie ist oben grün oder olivengrün, matt, unten erzfarbig, mehr oder weniger kupfrig schimmernd. Der Kopf ist mäfsig dicht punktiert, matt, nur das Ende des Clypeus ist glänzend und etwas kupfrig. Der Clypeus ist kaum länger wie breit, der aufgebogene Vorder- rand ist tief bogenförmig ausgeschnitten, die Vorderecken sind abgerundet. Das Halsschild ist hinten breiter wie lang, seine Seiten sind hinter der Mitte leicht gebuchtet. Es ist weitläufig und fein, an den Seiten ein wenig gröber punktiert und trägt zwei weilse Punkte auf dem Diskus vor der Mitte und einen weilsen Längswisch neben der Mitte der Seitenränder. Die Schulterblätter sind nadelrissig punktiert, beborstet, hinten gelblich gesäumt. Das Schildchen trägt zwei kleine Flecke an der Basis. Die Flügel- decken sind abgeflacht, die Naht ist hinten etwas erhaben und infolge der Ausbuchtung des Hinterrandes der Flügeldecken stumpf zugespitzt. Auf dem Diskus sind unregelmäfsige Punktreihen zu erkennen. Neben den Seitenrändern stehen 3—5 gelblichweilse Flecke, bei dem einen der beiden vorliegenden Exemplare befinden sich noch 2 weilsliche Flecke hinter der Mitte neben der Naht. Das Pygidium ist nadelrissig punktiert, die Punkte sind hell be- borstet, in der Mitte fliefsen die Punkte zu Quernadelrissen zu- sammen. Es trägt neben den Seitenrändern eine kurze helle Tomentbinde und in der Mitte zwei Längsbinden, die an der Basis nach aufsen umbiegen. Bei dem einen Exemplar sind jedoch diese Binden in Makel aufgelöst. Die Unterseite ist in der Mitte fast unpunktiert, die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind nadel- rissig punktiert, die Punkte sind gelblich behaart. Auf den Seiten des Abdomens stehen die nadelrissigen Punkte sehr weitläufig. Jedes Bauchsegment trägt 4 gelbliche Querflecke, die äufseren am Hinterrande, die inneren am Vorderrande. Das vorletzte Bauch- 12 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. segment trägt nur jederseits einen Querfleck. Die Schenkel sind mit nadelrissigen Borstenpunkten besetzt. Das eine Exemplar zeigt einen kleinen hellen Kniemakel, welcher dem anderen Exemplar fehlt. Die Vorderschienen sind dreizähnig, Mittel- und Hinter- schienen tragen aufsen einen Zahn und sind innen gelb bewimpert. Protaetia. cupriceps n. sp. f'. Supra viridis, opaca, subtus cuprea, nitida. Capite, fronte sat remote, clypeo densius punctato, clypeo quadrato, basi viridi opaca excepta, cupreo, margine antico profunde sinuato, angulis anticis rotundatis; antennis piceis ; prothorace postice longitudine latiore, antrorsum angustato, lateribus post medium leviter sinuatis, dorso parce punctato; scutello impunctato ; elytris subtiliter seriatim punctatis, postice juxta suturam impressis, sutura in parte posteriore elevata, obtuse acuminata; pygidio aciculato-punctato, maculis 2 basalibus et 2 lateralibus albis ornato. Subtus medio fere laevi, pectoris lateribus acieulatis, parce flavido-pilosis, albo-macu- latis; processu mesosternali dilatato, margine antico late rotundato: abdominis segmentis singulis albo-4-maculatis ; femoribus aciculato- punctatis, punctis setosis; tibiis anticis tridentatis, mediis et posticis extus uno dente obtuso instructis, intus- flavo-ciliatis. — Long. 20 mm. Luzon (Imugan).. G. Boettcher leg. VI. 1916. Die Art ist oben grün, matt und ungefleckt, doch werden wahrscheinlic# auch Exemplare mit Makeln auf der Oberseite vor- kommen. Die Stirn ist ziemlich weitläufig, der Clypeus dichter punktiert. Letzterer ist mit Ausnahme der matten grünen Basis rotkupfrig, glänzend. Er ist so lang wie breit, sein Vorderrand ist tief ausgebuchtet, die Vorderecken sind gerundet. Das Hals- schild ist hinten breiter wie lang, nach vorn ziemlich stark ver- jüngt, die Seitenränder sind hinter der Mitte leicht gebuchtet. Die Oberfläche ist zerstreut punktiert. Das Schildchen ist punkt- frei. Die Flügeldecken tragen Reihen feiner Punkte. Sie sind hinten neben der etwas erhabenen Naht eingedrückt, das Nahtende ist stumpf. zugespitzt. Das Pygidium ist nadelrissig punktiert und zeigt zwei weilse Basalflecke und zwei seitliche Flecke. Die Unterseite ist kupfrig, glänzend, die Mitte ist fast unpunktiert. Die Seiten der Brust sind nadelrissig und weitläufig hell behaart. Am Seitenrande und am Hinterrande befindet sich ein heller Fleck. Der Brustfortsatz ist stark verbreitert, sein Vorderrand ist flach gerundet. Jedes Abdominalsegment trägt vier weilse Tomentflecke, die äufseren am Hinterrande, die inneren am Vorderrande. Nur ‚das vorletzte Segment trägt jederseits einen grolsen Querfleck, während das letzte Segment ungefleckt ist. Die Schenkel sind Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 13 nadelrissig punktiert, die Punkte sind hell beborstet. Die Knie sind weils gemakelt. Die Vorderschienen sind dreizähnig, die Mittel- und Hinterschienen tragen aufsen einen stumpfen Zahn. Schenkel und Schienen sind innen gelb bewimpert. Bei dem vorliegenden 2 sind die Hinterschenkel breiter, der Hinterrand derselben ist vor dem Ende tiefer gebuchtet. Auf den Abdominalsegmenten fehlen die inneren Tomentflecke. Protaetia Bakerin. sp. d'. FP. ambigquae Chev. similis. Supra olivacea, opaca, albido- maculata, subtus viridi-aenea, nitida. Capite mediocriter crebre punetato, clypeo quadrato, apice excepto, opaco, margine antico paulo elevato, leviter sinuato ; antennis piceis ; prothorace postice latiore quam longiore, antrorsum angustato, lateribus post medium levissime sinuatis, dorso juxta latera punctato, medio fere impunc- tato, vitta marginali interrupta punctisque 2—6 disci albis: scapulis flavido-setosis, postice anguste tomentosis ; scutello im- punctato;; elytris irregulariter seriatim punctatis, juxta latera et juxta suturam flavido-maculatis, sutura postice elevata, acuminata; pygidio aciculato-punctato, maculis parvis flavidis obtecto. Subtus medio laevi, pectoris lateribus aciculatis, flavido-pilosis et flavido- maculatis; processu mesosternali valde dilatato, margine antico late rotundato ; abdominis segmentis singulis flavido-4-maculatis; femoribus tibiisque aciculatis et flavido-setosis; tibiis anticis tridentatis, tibiis mediis et posticis extus uno dente obtuso armatis, femoribus tibiisque intus flavo-ciliatis. — Long. 14 mm. Mindanao (Davao). Die Art ist der ?. ambigua Chev. von Luzon sehr ähnlich, unterscheidet sich aber dadurch, dafs der Vorderrand des Clypeus weniger erhaben und nur ganz schwach ausgebuchtet ist und dafs die Vorderecken des Clypeus breiter abgerundet sind. Die Färbung ist oben olivengrün, matt, die Flecke der Oberseite sind gelblich- weils. Die Unterseite ist erzgrün, glänzend, die Tomentflecke sind mehr gelblich. Der Kopf ist mälsig dicht punktiert, der Clypeus ist so lang wie breit und bei reinen Stücken mit Aus- nahme des vordersten Teiles matt. Das Halsschild ist zwischen den Hinterecken bedeutend breiter wie lang, nach vorn fast gleich- mälsig verjüngt. Die Seitenränder sind hinter der Mitte nur sehr schwach gebuchtet. Das Halsschild zeigt eine unterbrochene gelb- lichweifse Seitenrandbinde und zwei Punkte in der Mitte des Diskus. Zuweilen finden sich noch zwei Punkte vor denselben und zwei hinter denselben, letztere dem Ausfenrande genähert. Neben den Seitenrändern ist das Halsschild punktiert, während die Mitte fast punktfrei ist, Die Schulterblätter sind hell beborstet, der hintere 14 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Rand ist tomentiert. Das Schildchen ist unpunktiert und ungefleckt. Die Flügeldecken tragen unregelmäfsige Punktreihen. Sie sind hinten neben der erhabenen Naht leicht eingedrückt, die Naht selbst ist hinten lang zugespitzt. An gelblichen Flecken finden sich auf den einzelnen Flügeldecken einer an der Spitze des Schildchens, zwei neben der Naht, vier. bis sechs am Aufsenrande und noch einige kleinere Sprenkel auf dem Diskus. Das Pygidium ist nadelrissig punktiert und mit zahlreichen gelben Tomentflecken bedeckt, die mehr oder‘ weniger zusammenflielsen. Die Unterseite ist in der Mitte fast glatt, die Seiten der Brust sind nadelrissig, gelblich behaart und mit einigen Tomentflecken versehen. Der Brustfortsatz ist stark verbreitert, vorn flach abgerundet. Die einzelnen Bauchsegmente tragen je vier gelbe Flecke, das vorletzte Segment jedoch nur deren zwei, während das letzte Segment un- gefleckt ist. Die Beine zeigen helle Kniemakel, sind nadelrissig punktiert und beborstet. Die Vorderschienen sind dreizähnig, die Mittel- und Hinterschienen sind aufsen mit einem stumpfen Zahn versehen. Schenkel und Schienen sind innen gelb bewimpert. Von Herrn Professor C. F. Baker in Los Banos erhalten und ihm gewidmet. Protaetia davaoanan. sp. d'. P. salomoensi Mos. similis et affınis. Supra viridis, opaca, subtus aenea, nitida. Capite parce punctato, fronte juxta oculos strigillata, clypeo nitido, longitudine paulo latiore, marginibus elevatis, margine antico subsinuato ; antennis piceis; prothorace postice multo latiore quam longiore, antrorsum fortiter angustato, lateribus post medium perparum modo sinuatis, disco albo-bipunctato; scapulis aciculato-punctatis, punctis albido-setosis; scutello impunc- tato; elytris punctis nonnullis albis ornatis, irregulariter seriatim punctatis, sutura postice elevata, longe acuminata; pygidio aciculato- punctato, basi margineque postico albo-tomentosis. Subtus medio fere laevi, pectoris lateribus aciculatis, parce flavo-pilosis, albo- tomentosis; processu mesosternali valde dilatato, apice late rotundato, fere truncato, post apicem transversim setoso ; abdominis segmentis singulis macula alba laterali instructis; pedibus aciculatis et albo- setosis, tibiis anticis, dente apicali excepto, inermibus ; tibiis mediis et postieis intus flavido-ciliatis. — Long. 14 mm. Mindanao (Davao). Die Art ist der P. salomoensis Mos. sehr ähnlich und auch nach der Forcepsbildung nahe mit dieser Art verwandt... Sie ist oben grün, matt, unten erzfarbig, glänzend. Der Kopf ist zerstreut punktiert, neben den Augen nadelrissig. Der Clypeus ist nicht ganz so lang wie breit, die Ränder sind etwas erhaben, der Vorder- Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 15 vand ist ganz schwach gebuchtet. Das Halsschild ist hinten be- deutend breiter als lang, nach vorn stark verjüngt, die Seitenränder - sind schwächer gebogen wie bei salomoensis. - Auf dem Diskus be- finden sich zwei weilse Punkte. Das Schildchen ist ein wenig länger als bei salomoensis. Die Flügeldecken tragen einige weifse Punkte, bei dem vorliegenden Exemplar je einen neben der Mitte der Naht, je zwei am Hinterrande und je zwei auf dem Diskus zwischen Naht und Seitenrand. Die hinten erhabene Naht ist noch bedeutend länger zugespitzt als bei salomoensis. Das Pygidium ist nadelrissig punktiert und hell beborstet. Basis und Hinter- rand sind gelblichweifs tomentiert, in der Mitte finden sich zwei Längsbinden angedeutet. Die Unterseite ist in der Mitte fast unpunktiert, die Seiten der Brust sind nadelrissig, zerstreut hell behaart und fast ganz weils tomentiert. Der Mesosternalfortsatz ist stark verbreitert, vorn noch flacher abgerundet als bei salomoensis, fast gerade abgestutzt. Hinter dem Vorderrande befindet sich eine Querreihe heller Borsten. Die Bauchsegmente tragen seitlich einen weilslichen Tomentfleck, auf dem zweiten und dritten Segment findet sich aufserdem noch ein kleinerer innerer Fleck. Die Beine haben weilse Kniemakel, sind weitläufig punktiert und hell be- borstet. Die Vorderschienen zeigen beim 0’ nur einen Endzahn. Mittel- und Hinterschienen sind am Aufsenrande mit einer Quer- leiste versehen und innen gelb bewimpert. Protaetia Jacobsonin. sp. d'. Olivacea, supra opaca, subtus nitida. Capite, fronte dense flavo-pilosa, clypeo subquadrato, opaco, punctato, lateribus haud elevatis, margine antico subsinuato, angulis anticis rotundatis-: prothorace postice longitudine latiore, antrorsum fortiter angustato, lateribus levissime curvatis, haud angulatis, angulis postieis votundatis, basi ante scutellum sinuato, dorso parce punctato, punctis setas favas ferentibus, lateribus anguste lavo-marginatis ; scutello triangulari, oblongo, apice rotundato, impunctato ; scapulis flavido-setosis; elytris irregulariter seriatim punctatis, punetis setosis, juxta latera et in parte apicali flavido-maculatis, sutura postice elevata, acuminata; pygidio flavido-adsperso. Subtus metasterni medio fere impunctato, antice setoso, processu mesosternali laevi, dilatato, margine antico rotundato ; abdominis medio parce fortiter punctato, pectoris abdominisque lateribus pedibusque aci- culatis, flavido-adspersis et flavido-pilosis; tibiis antieis, dente apicali excepto, inermibus, tibiis et posticis extus uno dente obtuso armatis. — Long. 13 mm. | Sumatra. Ed. Jacobson leg. XII. 1913. ‚Olivengrün, oben matt, unten glänzend. Der Kopf ist matt, 16 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. der Clypeus ist schwärzlich und mit Nabelpunkten besetzt, die im Basalteile des Clypeus gelb beborstet sind, während die Stirn dicht mit gelben borstenartigen Haaren besetzt ist. Der Clypeus ist ungefähr so lang wie breit, die Seitenränder sind nicht er- haben, wodurch der Clypeus breiter und die Seitenränder gerundet erscheinen. Der Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich ge- buchtet, die Vorderecken sind abgerundet. Das Halsschild ist hinten bedeutend breiter als lang, nach vorn gleichmäfsig verjüngt, die Seitenränder sind ganz schwach gebogen, nicht gewinkelt. Die Oberfläche ist weitläufig mit gelb beborsteten Punkten besetzt, die Seiten sind schmal gelb gesäumt, die Hinterecken des Hals- schildes sind abgerundet. Die Schulterblätter sind dicht gelb beborstet. Die Flügeldecken tragen unregelmäfsige Reihen gelb beborsteter Punkte. Neben den Seitenrändern und im hinteren Teile der Flügeldecken befinden sich einige kleine gelbe Sprengel und tritt namentlich am Seitenrande zwischen Mitte und Hinter- rand eine kleine Zickzackbinde hervor. Der Hinterrand der Flügel- decken ist gelb gesäumt. Das Pygidium ist nadelrissig, gelb be- borstet und mit gelben Sprenkeln bedeckt. Die Mitte der Brust ist fast unpunktiert, nur hinter dem Mesosternalfortsatz befinden sich Borstenpunkte. Der Mesosternalfortsatz ist glatt, verbreitert, vorn abgerundet. Die Mitte des Abdomens ist weitläufig mit groben, beborsteten Punkten bedeckt. Die Seiten der Brust und des Abdomens, sowie die Schenkel und Schienen sind nadelrissig, gelb gesprenkelt und gelb behaart. Die Vorderschienen tragen beim d’ nur einen Endzahn, während die Mittel- und Hinterschienen aufsen mit einer Querleiste versehen sind. Schenkel und Schienen sind innen gelb bewimpert. Ich verdanke diese Art Herrn Dr. H. J. Veth in Haag, welcher mir. das einzige Exemplar gütigst überliefs. Astraea punctiventris.n. sp. fd’. A. margaritaceae Mohn. similis, major. Nigra, supra opaca, subtus nitida, maculis coeruleo-margaritaceis ornata. Capite, vertice opaco excepto, nitido, sat fortiter punctato, verticis medio longitudinaliter carinato, clypeo latitudine paulo longiore, apice bilobato ; prothorace postice angustiore quam in A. margaritacea, mediocriter crebre punctato, punctis setas minutas ferentibus, dorso quadrimaculato ; scapulis coeruleo-margaritaceis; scutello macula apicali parva ornato; elytris irregulariter seriatim punctatis, singulis maculis tribus juxtasuturalibus duabusque lateralibus instructis; pygidio sat dense aciculato-punctato, medio maculato. Corpore infra ubique punctis semicircularibus obtecto, punctis breviter setosis, pectore, coxis posticis abdominisque segmentis Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 17 singulis utringue macula laterali ornatis; processu mesosternali brevi, margine antico late rotundato; tibiis anticis acute tridentatis, tibiis mediis et postieis extus uno dente armatis, calcaribus tibiarum posticarum haud elongatis. — Long. 15 mm. Luzon (Imugan). G. Boettcher leg. VI. 1916. Die Art, von der zwei männliche Exemplare vorliegen, ist etwas grölser als A. margaritacea Mohn. und schon dadurch unter- schieden, dafs die Sporen an den Hinterschienen nicht verlängert sind. Von A. biguttulata« Mohn., bei der die Sporen gleichfalls normal sind, unterscheidet sie sich durch das hinten viel schmälere Halsschild. Sie ist schwarz, oben matt, unten glänzend. Die Makel sind ebenso wie bei margaritacea von einem hellen perl- mutterartigen Blau. Der Kopf ist mit Ausnahme des matten, in der Mitte gekielten Scheitels glänzend und kräftig punktiert. Der Clypeus ist etwas länger als breit, sein Vorderrand ist in der Mitte tief bogenförmig ausgeschnitten. Das Halsschild ist hinten bedeutend schmäler als die Flügeldecken, nach der Mitte zu schwach, vor der Mitte stärker verjüngt. Die Oberfläche ist mälsig dicht punktiert, die Punkte sind bogenförmig und ganz kurz beborste. Das Halsschild trägt vier Flecke, zwei hinter dem Vorderrande, zwei vor dem Hinterrande. Bei dem einen der beiden Exemplare sind die Makel nur klein, bei dem anderen sehr grofs, und bilden die beiden vorderen Makel hier zwei Längs- binden. Die Schulterblätter sind vollständig hellblau gefärbt. Das Schildchen zeigt einen kleinen Fleck an der Spitze. Die Flügeldecken tragen unregelmäfsige Punktreihen, welche aus bogen- förmigen Punkten und Längsnadelrissen bestehen. Jede Flügel- decke zeigt drei Flecke neben der Naht und zwei am Aufsenrande. Bei dem einen Exemplar sind diese Flecke klein, bei dem anderen sehr grols. Das Pygidium ist ziemlich dicht mit bogenförmigen Punkten besetzt, die kurze helle Börstchen tragen. In der Mitte des Pygidiums befindet sich ein heller Fleck. Die Unterseite ist überall mit kräftigen, halbkreisförmigen, hell beborsteten Punkten besetzt. Auf den Seiten der Brust, der Hinterhüften und der Bauchsegmente befindet sich je ein heller Makel. Der Brustfortsatz ist kurz, sein Vorderrand ist flach abgerundet. Die Vorderschienen sind scharf dreizähnig, Mittel- und Hinterschienen tragen einen Zahn am Aulsenrande. Die Hinterschienen sind innen gelb be- wimpert. Podopogonus.n. gen. Corpus oblongum; clypeus margine antico emarginato, angulis antieis rotundatis; pronotum ante medium angustatum, lateribus post medium parallelis, basi ante scutellum emarginata ; scutellum Dentsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft 1. 2 18 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. oblongo-triangulare, apice rotundato; elytra thorace latiora, haud angustata, juxta suturam impressa, humeris productis; processus mesosternalis latus, brevis, apice obtuse triangulari, fere late rotundato ; pedes graciles, femoribus mediis maris postice dense pilosis, tibiis antieis tridentatis, tibiis postieis in mare dilatatis, leviter curvatis, intus dense et longe barbatis; abdomen maris canaliculatum. | Diese Gattung ist neben die Gattung Astraea zu stellen. Die Kopfbildung ist bei beiden Gattungen dieselbe. Das Halsschild ist aber bei Podopogonus hinten noch schmäler als bei Astraea und bis zur Mitte gleich breit, vor der Mitte verschmälert. Die Form des Schildchens ist bei beiden Gattungen ähnlich, ebenso die der Flügeldecken. Letztere sind neben der Naht eingedrückt so dafs die Naht und jederseits eine Rippe erhaben hervortreten. Hinten ist die Naht zugespitzt. Der Mesosternalfortsatz ist breit und kurz, vorn sehr stumpf dreieckig, fast abgerundet. Die Vorder- schienen sind beim 0’ dreizähnig ebenso wie bei der Gattung Astraea, für welche Mohnicke fälschlich die Vorderschienen des als zweizähnig angibt. Die Schenkel der Mittelbeine sind beim hinten auf der ganzen Fläche behaart. Die Hinterschienen sind beim 0’ leicht gebogen und von der Basis bis auf °/J, der Länge verbreitert, dann wieder bis zum Ende etwas verschmälert. Soweit die Schienen verbreitert sind, sind sie auf der inneren Fläche dicht und lang behaart. Podopogonus Boettcherin. sp. co’. Oblongus, niger, supra opacus, subtus nitidus, albo- maculatus. Capite punctato, nitido, frontis medio longitudinaliter carinato, clypeo latitudine paulo longiore, margine antico emar- ginato, angulis anticis rotundatis; antennis piceis; prothorace vix paulo longiore quam latiore, ante medium angustato, lateribus post medium parallelis, angulis posticis rotundatis, basi ante scutellum sinuata, dorso aciculato-punctato, medio longitudinaliter' sulcato, lateribus albo-marginatis; scutello vitta media alba ornato; elytris aciculato-punctatis, sutura et utringue una costa elevatis, sutura postice acuminata, singulis elytris 6—8 maculis albis lateralibus duabusque transversis juxtasuturalibus ornatis; pygidio aciculato-punctato, angulis anticis albo-tomentosis. Subtus medio fere laevi, pectoris lateribus coxisque posticis aciculato-punctatis, punctis griseo-pilosis; processu mesosternali brevi, lato, sub- acuminato ; abdomine maris canaliculato ; femoribus mediis postice flavo-pilosis, tibiis anticis tridentatis, tibiis postieis leviter eurvatis, dilatatis, intus longe et dense flavido-pilosis. — Long. 17 mm. Luzon (Imugan). G. Boettcher leg. VI. 1916. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 19 Von dieser Art liegt ein männliches Exemplar vor. Sie ist von länglicher Gestalt, schwarz, oben matt, unten glänzend. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert, die Stirn ist in der Mitte mit ‚einem stumpfen Längskiel versehen. Der Clypeus ist ein wenig länger als breit, sein Vorderrand ist ausgebuchtet, daneben ab- gerundet. Das Halsschild ist nur wenig länger als breit, nadel- ‘rissig punktiert, in der Mitte mit einer Längsfurche versehen. Die Seiten sind in der hinteren Hälfte parallel, vor der Mitte ist das Halsschild verjüngt. Die Seiten des Halsschildes sind weils gerandet. Das Schildchen zeigt eine weilse Mittellinie. Die Flügeldecken sind an der Basis viel breiter als das Halsschild, hinten nicht verengt, mit stark hervortretenden Schultern. Dadurch dafs die Flügeldecken neben der Naht eingedrückt sind, sind die Naht und jederseits eine Längsrippe erhaben. Zwischen der Naht und dieser Längsrippe befindet sich im vorderen Teile der Flügel- decken noch eine kurze Rippe angedeutet, doch werden wahr- scheinlich bei ganz frischen Exemplaren diese Rippen undeutlicher sein. Die Naht ist hinten zugespitzt. Neben den Seitenrändern trägt jede Flügeldecke einen weilsen Längsfleck unterhalb der Schulter, einen Querfleck hinter der Mitte und einen gröfseren Fleck am Endbuckel, während dazwischen noch einige kleine Flecke stehen. Neben der Naht befinden sich je ein Querfleck vor und hinter der Mitte und steht ein kleiner Fleck auf dem Diskus in Höhe der Schildchenspitze. Das Pygidium ist nadelrussig punk- tiert, in den Vorderecken trägt es einen gröfseren weilsen Makel. Die Unterseite ist in der Mitte fast unpunktiert, die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind nadelrissig punktiert und greis behaart. Das Abdomen zeigt beim co’ eine breite Ventralfurche. Der Brustfortsatz ist kurz und breit, sein Vorderrand ist in der Mitte sehr leicht vorgezogen, fast abgerundet. Die Schenkel der Mittelbeine sind hinten dicht gelb behaart, die Vorderschienen sind dreizähnig, die Mittel- und Hinterschienen sind leicht gebogen. Letztere sind von der Basis auf ?/, der Schienenlänge verbreitert, dann wieder nach dem Ende zu verjüngt. Die innere Fläche dieser Verbreiterung ist dicht mit langen gelblichen Haaren besetzt. Glycyphana luzonican. sp. cd. G. robustae Mohn. affınis. Nigra, supra opaca, subtus nitida. Capite sat crebre punctato, clypeo quadrato, apice bilobato, lobis rotundatis; antennis piceis; prothorace postice longitudine paulo latiore, antrorsum angustato, lateribus rotundatis, _post medium levissime sinuatis, dorso punctis 6—8 albis ornato ; scutello macula parva alba apicali instructo ; scapulis margine antico albo:; elytris maculis transversis albis 3 juxtasuturalibus 9% _ 20 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. et 3 lateralibus ornatis, sutura postice paulo elevata, subacuminata; pygidio aciculato-punctato, maculis tribus albis instructo. Subtus medio sparsissime punctato, pectoris lateribus albo-maculatis, aciculatis, parce favido-pilosis; processu mesosternali dilatato, apice rotundato ; coxarum posticarum margine postico albo; ab- dominis segmentis singulis macula laterali alba, segmentis secundo quintoque etiam macula interna ornatis; pedibus aciculato-punc- tatis, punctis brevissime setosis; tibiis anticis bidentatis, tibiis posticis extus uno dente ornatis, intus dense flavo-ciliatis. — Long. 15 mm. Luzon (Mt. Isarog). @. Boettcher leg. IV. 1916. Die Art steht der @. robusta Mohn. nahe. Sie ist schwarz, weils gefleckt, oben matt, unten glänzend. Der Clypeus ist so lang wie breit, kürzer als bei rodbusta, der Vorderrand ist nicht ganz so tief ausgeschnitten wie bei letzterer Art, die beiden Zipfel sind stärker abgerundet. Die Oberfläche des Clypeus ist ziemlich dicht punktiert. Das Halsschild ist hinten breiter als lang, die Seitenränder sind hinter der Mitte viel schwächer ge- buchtet als bei robusta, wodurch die Hinterecken und die Seiten- ecken weniger hervortreten. Auf dem Diskus stehen sechs weifse Punkte in zwei Längsreihen, auf der einen Seite befindet sich bei dem vorliegenden Exemplar noch ein Punkt neben der Mitte des Seitenrandes. Der Vorderrand der Schulterblätter ist weils und das Schildchen trägt einen weilsen Punkt an der Spitze. Die Flügeldecken lassen neben der Naht eingerissene Längslinien un- deutlich erkennen. Die Naht ist hinten schwach erhaben mit kurzer stumpfer Spitze. Drei weilse Querflecke stehen neben der Naht und drei am Seitenrande. Aufserdem zeigt das vorliegende Exemplar noch einen weilsen Punkt zwischen Schulter und Schildchen. Das Pygidium ist nadelrissig punktiert. Es trägt je einen grofsen seitlichen weilsen Fleck und einen kleinen Fleck an der Spitze. Auf der Unterseite ist die Mitte nur sehr weitläufig punktiert. Die Seiten der Brust sind quernadelrissig und mit zerstreuten gelblichen Härchen besetzt. In den seitlichen Ecken und’ am Hinterrande befindet sich je ein weilser Tomentfleck. Der Brust- fortsatz ist verbreitert, vorn abgerundet. Die Bauchsegmente tragen je einen weilsen Fleck in den seitlichen Hinterecken, das zweite und fünfte Segment aufserdem noch einen inneren Fleck am Vorderrande. Die Beine sind nadelrissig punktiert und kurz hell beborstet. Die Vorderschienen sind zweizähnig, die Hinter- schienen zeigen am Aufsenrande einen Zahn, am Innenrande eine dichte gelbe Bewimperung. Moser, Beitrag zur Kenntnis der Cetoniden. 21 Glyceyphana perviridis Wall. Bei typischen Exemplaren dieser Art ist das Halsschild uu- gefleckt, während jede Flügeldecke 4—5 orangegelbe Flecke am Seitenrande trägt. Sehr häufig sind diese Flecke jedoch weifs und bei einigen Exemplaren, die mir von Amboina vorliegen, sind das Halsschild und der Diskus der Flügeldecken mit zahlreichen weilsen oder gelblichen Flecken besetzt. Ckarakteristisch für die Art ist die grüne Unterseite. Phaneresthes levis Jans. Von dieser sehr variierenden Art kommt bei Livingstonia eine Varietät vor, bei der die Schenkel und Schienen gelbrot gefärbt sind. | Dasyvalgus obsoletus n. sp. cf‘. Niger, nitidus, griseo-squamosus. Capite, fronte squamosa, elypeo fortiter punctato, apice profunde emarginato ; prothorace haud longiore quam postice latiore, antrorsum angustato, griseo- squamoso , dorso-bicarinato, carinis postice griseo-fasciculatis, fascieulis antebasalibus indistinctis; elytris aciculatis, irregulariter griseo-squamosis, humeris angulisque externis apicalibus fasciculatis ; propygidio pygidioque griseo-squamosis, illo postice griseo-bifas- ciculato. Subtus dense grisco-squamosus; tibiis anticis quin- quedentatis, dentibus primo, tertio quintoque acutis; articulo primo tarsorum posticorum secundo duplo longiore. — Long. 7 mm. Luzon (Imugan). G. Boettcher leg. IV. 1916. Grölser als D. luzomeus Krtz., die Schuppen .der Oberfläche grau, teilweise etwas gelblich, aber ohne dunkle Schuppen. Die Stirn ist dicht beschuppt, der Clypeus kräftig punktiert, vorn tief ausgerandet. Das Halsschild ist zwischen den Hinterecken so breit wie lang, nach vorn verschmälert. Es ist gelblichgrau beschuppt, die beiden Längskiele in der Mitte tragen hinten je einen schwachen grauen Borstenbüschel.e. Von den vier Borsten- büscheln, die gewöhnlich vor der Basis stehen, sind nur die beiden äulseren zu erkennen. Die Flügeldecken sind nadelrissig und unregelmälsig mit gelblichgrauen Schuppen bedeckt. Schultern und Hinterecken der Flügeldecken tragen einen kleinen Büschel heller Schuppen. Propygidium und Pygidium sind dicht mit grofsen Schuppen bedeckt, erstere zeigen am Hinterrande zwei schwache, ebenso gefärbte Borstenbüschel. Die Unterseite ist dicht grau beschuppt, das Metasternum ist mit einer glatten Mittellinie versehen. Die Vorderschienen tragen fünf Zähne, doch sind der zweite und vierte Zahn kürzer als die übrigen. Das erste Glied der Hintertarsen ist doppelt so lang wie das zweite. 39 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Dasyvalgus setipygus.n. sp. D. Vethi Rits. similis, minor. Piceus, nitidus, Havido-squa- mosus. Capite fortiter punctato, punctis squamosis, clypei apice haud emarginato ; prothorace paulo longiore quam postice latiore, antrorsum angustato, ante marginem posticum quadrifasciculato, antice bicarinato, carinis postice fasciculatis, fasciculis omnibus nigro-fuseis aut flavidis; elytris aciculatis, seriatim squamosis ; propygidio pygidioque flavo-setosis, illo postice Havo-bifascieulato. Subtus densissime flavo-squamosus, tibiis anticis quinquedentatis, dentibus tertio quintoque acutis, articulo primo tarsorum posti- corum secundo paulo longiore. — Long. 4 mm. Sumatra (Palembang). Die Art ist dem D. Vethi Rits. ähnlich, aber viel kleiner. Sie ist braun oder schwarzbraun, die Schuppen sind gelblich. Der Kopf ist kräftig punktiert, die Punkte sind beschuppt, der Vorder- rand des Clypeus ist nicht gebuchtet. Das Halsschild ist zwischen den Hinterecken nicht ganz so breit wie lang, nach vorn ver- schmälert. Es ist gelblich beschuppt, vor dem Hinderrande be- finden sich vier Borstenbüschel und je einer am hinteren Ende der beiden Dorsalkiele. Die Borstenbüschel sind alle schwarzbraun oder gelblich. Die Flügeldecken sind nadelrissig, die gelben Schuppen auf ihnen stehen in Längsreihen. Während bei Vethi Propygidium und Pygidium dicht mit gelben Schuppen bedeckt sind, tragen sie bei dieser Art statt der Schuppen abstehende gelbe Borsten. Das Propygidium zeigt hinten zwei Büschel aus gelben borstenartigen Schuppen. Die Unterseite ist dicht gelb beschuppt, die Schuppen greifen auf dem Abdomen ziegelartig übereinander. Die Vorderschienen sind fünfzähnig, der dritte und fünfte Zahn sind länger als die übrigen. Das erste Glied der Hintertarsen ist ein wenig länger als das zweite. Die Art ist auch dem D. striatipennis Mos. sehr ähnlich. Sie stimmt mit dieser Art nicht nur in der Gröfse und Färbung, sondern auch in der Beborstung von Propygidium und Pygidium überein. In der Beschreibung des D. striatipennis Berl. Ent. Zeit. 1904 p. 268 habe ich angeführt, dafs Propygidium und Pygidium nicht nur beborstet, sondern auch dicht beschuppt seien. Das ist insofern nicht richtig, als statt der gelben Schuppen eine gelbe Tomentbekleidung vorhanden ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dafs sich bei frischen Stücken der neuen Art auch eine derartige Tomentbekleidung findet. In diesem Falle ist striatipennis dadurch unterschieden, dafs die Halsschildseiten kräftig gesägt sind, was bei setipygus nicht der Fall ist. Gaede, Alte und neue Arten der Noctuiden-Gattung /Iyblaea F. 23 Alte und neue Arten der Noctuiden-Gattung Hyblaea F. Von M. @aede, Charlottenburg. Die älteste bekannte Art ist A. puera Cr., von der Hampson in Moths of India I Seite 371 ein ausgedehntes Verbreitungs- gebiet anführt; aufser: den dort genannten Gegenden liegen mir noch Exemplare vor aus Brasilien, von Jaluit (Marshall-Inseln), Truk (Karolinen-Inseln) und Niuafou zwischen Samoa und Fidschi. Ostafrikanische Stücke sind meist klein, haben etwas sqitzeren Apex am Vdfl. und etwas gelbere Unterseite am Htfl., so dafs sie der folgenden Art ähnlich werden und ihre Stellung oft zweifel- haft bleibt. Typische A. jlawfasciata Hmps. sind freilich leicht durch den scharfen Apex am Vdfl. und die weniger unregelmäfsige,, reiner gelbe Binde am Htfl. von puera zu trennen. Andrerseits weisen Stücke mit rötlichem Randfleck am Htfl. nach A. Hlavipieta Hmps., sind aber von diesen durch die gelbbraunen, nicht roten, Fransen am Htfl. immer zu trennen. Aus Deutsch-Ost-Afrika liegen mir mehrere sichere flavifasciata vor, bei denen die Unterseite des Hinter- leibes nicht gelb mit rosa übergossen, sondern braun ist. Gleichzeitig mit dieser Art wird von Hampson H. flavipieta beschrieben und abgebildet. Unter den mir vorliegenden Stücken stimmt nur ein einziges ganz mit der Beschreibung, bei 2 Stücken ist der Afterbusch vollständig rot ohne schwarze Spitze, bei einem 2 fehlen die gelbweilsen Flecke des Vdfl. oben und der Htfl. ist unten nicht ganz so ausgedehnt rot. Während diese Exemplare alle aus Ost-Afrika stammen, ist ein zwar ähnliches, aber doch so weit abweichendes Stück, dafs eine Beschreibung als besondere Art sich lohnt, in West-Afrika gefangen: Hyblaea rosacea nov. spec. Vdfl. ähnlich wie bei flavipieta Hmps., doch fehlen die gelb- weifsen Flecke und dafür findet sich bei !/, und ?/, des Vorder- randes ein rötlicher Schein. Die Mittelbinde des Htfl. ist ebenso rosa wie der Randfleck und die Fransen. Unten ist der Htfl. bis auf die normalen 2 schwarzen Randflecke vollständig rot ohne gelb. Haarbüschel der Beine und Unterseite des Hinterleibes so rosa wie bei jlavipieta. Spannweite 24 mm. Type: 1 og’ Dume, Kamerun-Hinterland, 16.—-21. VI. 09, Sammler Riggenbach. Auch AH. occidentalium Holl. variiert ziemlich stark. Die Mittel- binde der Htfl.-Unterseite, das beste Erkennungszeichen dieser Art, 24 | Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. ist oft nur schwach entwickelt und besteht dann nur aus einem grolsen Vorderrandfleck ; auch die Randbinde am Htfl. ist oft auf eine Vereinigung der bei andern Arten getrennten 2 Randflecke beschränkt, doch genügen diese Kennzeichen immer zur sicheren Bestimmung der Art. Hyblaea ınferna nov. spec. Diese Art steht der vorhergehenden sehr nahe und ist vielleicht nur eine Form davon. Der Vdfl. des 7 ist fast einförmig schwarz, nur die Fransen dicht unter dem Apex sind fein weils. Der Htfl. ist schwarz, Mittelbinde wie bei occidentalium Holl. geformt und gefärbt, ein feiner gelber Strahl auf Rippe 1, der gelbe Hinter- randfleck nur bei dem zweiten Stück ganz schmal vorhanden und die Fransen an dieser Stelle gelb, sonst überall schwarz. Unter- seits Vdfl. schwarz, am Innenrand gelblich weils, ein gelber Diskal- fleck nur bei dem zweiten Stück vorhanden. Am Htfl. ist der Vorderrand schmal schwarz mit grolsem schwarzen Fleck an der Mitte, Randbinde breit schwarz, der Rest des Flügels blasser gelb als die Mittelbinde oben. Palpen, Kopf, Thorax, Leib oben schwarz, letzterer mit gelben Einschnitten. Unten Thorax, Beine und Leib blalsgelb, dessen letztes Segment und der Afterbusch schwarz, ‘ Tibien, Tarsen und Haarbüschel der Beine dunkelbraun. Spannweite: 26 mm. Type: 1 5 Akoafim, Kamerun, 1913, Sammler Tessmann. Aufserdem noch ein zweites Stück von dort. Hyblaea insulsa nov. spec. Einer grofsen verwaschenen H, puera Cr. ähnlich. Vdfl. hell olivbraun, am Vorderrand, auf der Mitte und vor dem Apex etwas dunkler, Fransen wie der Flügel gefärbt. Htfl. an der Wurzel und am Vorderrand so breit dunkelbraun wie bei puera, am Aussen- rand ist die dunkle Randbinde heller und etwas schmaler als bei puera. Die Mittelbinde uud der Analfleck gelbrot und sehr breit, alle Grenzen verwaschen. Die Mittelbinde ist besonders in ihrem vorderen Teile sehr breit und nicht so unregelmälsig geformt wie bei puera; auf Rippe 2 berührt der Analfleck fast die Mittelbinde. Fransen graurosa. Unten Vdfl. gelb, am Innenrand blaflsbraun, ebenso wie die damit verbundene Antemarginalbinde ; der isolierte Diskalfleck etwas dunkler. Htfl. in der vorderen Hälfte wie der Innenrand des Vdfl., am Analwinkel rötlich mit 2 ganz verwaschenen dunklen Flecken, Innenrand gelb. Palpen, Kopf und Thorax oliv- braun, Leib ebenso, mit gelben Einschnitten; unten Thorax, Beine und Leib gelbbraun. | Spannweite: 30—32 mm. Gaede, Alte und neue Arten der Noctuiden-Gattung Ayblaea F. 25 Type: 1 2 Gabun, West-Afrika, 1890, Sammler Mocquerys, aus der Staudinger - Sammlung... Aufserdem noch 3 2 von dort. Bemerkenswert ist, dafs alle 4 Stücke fast gar nicht variieren. Hyblaea dilatata nov. spec. Der H. zanthia Hmps. nahe stehende Art. Vdfl. oben ähnlich H. oceidentalum Holl., aber nur der untere helle Basalfleck ange- deutet. Htfl. gelb, an der Wurzel und am Vorderrand schmal schwarz, am Aufsenrande etwas breiter schwarz. Diese Aufsen- randbinde ist weder unterbrochen noch springt sie nahe dem Innen- winkel einwärts vor, wie bei zanthia ; ein schmaler gelber Randfleck an der normalen Stelle. Die schlecht erhaltenen Fransen am Vdfl. schwarz, am Htfl. schwarz und gelb gemischt, aufserhalb des Randflecks reingelb. Unten Vdfl. gelb, am Innenrand heller, der Diskalfleck und die Submarginalbinde U-förmig verbunden, schwarz. Htfl. gelb, ein Fleck an der Mitte des Vorderrandes schwarz, die Randbinde aus 3 fast getrennten schwarzen Flecken bestehend. Palpen, Kopf, Thorax, Leib dunkelbraun, dieser mit gelben Ringeinschnitten, Afterbusch graugelb ; Körperunterseite und Beine blassgelb, Tarsen braun mit helleren Ringen. Spannweite 25 mm. Type: 1 o', Nkolentangan, Spanisch-Guinea, 20. XI. 07, Sammler Tessmann. Ich komme nun zur Besprechung indo-australischer Ayblaea- Arten. Swinhoe sieht in seinem Werk „Eastern Heterocera“ Band II tenebrionis Fld. als einfach synonym zu firmamentum Guen. an. Zwar gehören beide wohl zweifellos zu einer Art, sind aber doch durch das Vorhandensein oder Fehlen der 2 gelben Flecke der Htfl.-Oberseite zu trennen, Übergänge kommen kaum vor. Ein ganz ähnliches Verhältnis besteht zwischen AH. erycinoides Wik. und Zortrieoides Guen. Die ganze Unterseite und die Ober- seite des Vdfl. ist bei beiden gleich. Der Htfl. ist am Vorder- rand auf seiner ganzen Länge breit gelb; über die Fransen gibt Walker nichts an, doch sieht man auf der Abbildung bei Swinhoe, dals sie mit dem Flügel gleichfarbig sind. AH. tortricoides hat nach Guene&e gelbe Fransen und einen gelben Fleck am Vorderrand des Htfls. Hinzuzufügen ist, dafs dieser gelbe Fleck schmal bis zur Wurzel verlängert ist, was man bei angehobenem Vdfl. sehen kann. Der gelbe Vorderrand ist also im Verhältnis zu erycinoides nur etwas verschmälert und verkürzt. Werden auch die Fransen noch dunkel, dann wird es ganz zweifelhaft, wohin ein solches Stück zu stellen ist, weil eben beides nur Formen einer Art sind; es 36 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. liegt mir ein solches Übergangsstück aus Deli, Sumatra 1896, Sammler Hartert, vor. In den Pr. Linn. Soc. N. S. W. Band 27 beschreibt Turner eine H. synaema aus Queensland ‚,, die sich. durch dickere Fühler des 0’, kräftigere Zeichnung des Vdfl. und einen schwarzen Diskal- tleck von H. puera Cr. unterscheiden soll. Mir liegen 2 Stücke, leider 2, vor, auf welche diese Beschreibung paflst, und zwar von Tabora (Deutsch-Ost-Afrika) und von Calcutta! Es wird die Selbständigkeit von synaema nicht durch Turners geniale Ent- deckung besonders gestützt, dafs puera ölig wird, synaema aber nicht, denn kaum ein Stück meiner teilweise recht alten puera ist ölig. H. synaema scheint nur ein weiterer Name der unendlich verbreiteten puera zu sein. Eine andere auch der pvera ähnliche Art scheint mir dagegen neu zu sein: Hyblaea sanguinea nov. spec. Vdfl. wie bei puera Cr.; Htfl. reiner schwarz, die Mittelbinde blutrot, im Winkel von 135° geknickt und bis an den Innen- winkel reichend. Dies ist bei allen meinen puera niemals, aufser bei einem Stück von Truk (Karolinen-Inseln), Sammler Prof. Krämer, der Fall, das aber kleiner und oben und unten viel gelber als typische puera ist und bei grölserem-Material vielleicht als besondere Rasse von puwera getrennt werden könnte. Der langgezogene rote Randfleck reicht fast bis zum Innenwinkel. Fransen rot, nur am Apex bräunlich. Unterseits Grundfarbe des Vdfl. gelb, am Innen- rand weilslich, am Apex und teilweise am Vorderrand rötlich, Submarginal- und Diskalfleck in gewöhnlicher Weise U-förmig ver- _ bunden und schwarz, in der Submedianfalte grau. Hitfl. rosa, im Wurzelfeld gelb, am Apex etwas bräunlich mit dunkeln Sprenkeln, in der Submedianfalte einige schwarze Punkte, 2 schwarze Rand- tlecke wie bei puwera. Palpen, Kopf, Thorax oben braun, Leib oben schwarz mit rötlichen Einschnitten, Afterbusch rötlich braun; unten Palpen, Kopf, Thorax und Beine gelblichweils, Leib rötlich. Spannweite 38 mm. Type: 1 o Fidschi-Inseln, Sammler Daemel. Die bei puwera Cr. erwähnten Exemplare von Inuafou, 3 Stück von Dr. Friedlaender , sind unten durch den sehr roten Htfl. der sanguinea ähnlich , aber trotz ihres nahegelegenen Fundortes doch keine sanguinea, da auf der Obersdite des Htfl. die dort ebenfalls stärker gerötete Mittelbinde ganz die unregelmäfsige Form hat, die für puera charakteristisch ist. (saede, Alte und neue Arten der Noctuiden-Gattung Hybluea F. 27 Hyblaea strigulata nov. spec. Ähnlich einer kleinen A. constellata Guen. Vdfl. dunkel, fast zeichnungslos, nur nahe am Vorderrand sind 2 bläulichweilse Binden schwach ‚angedeutet, die auch. bei den dunkelsten Stücken von constellata immer noch deutlicher sind als hier. Fransen dicht unter dem Apex weils, sonst dunkel. Htfl. dunkelbraun ; der obere äufsere Fleck. jenseits der Zelle klein, die 2 Flecke nahe dem Innenrande noch kleiner und zu einer schmalen Binde vereinigt, die ähnlich geformt, aber sehr viel schmäler als bei puera ist. Der vierte Fleck nahe dem Aussenrande ähnlich gelegen wie bei constellata, aber schmäler und lang gestreckt, etwas unregelmäfsig gebogen, fast bis zum Innenwinkel reichend ; Fransen dunkelbraun, Farbe der Flecke dunkelgelb wie bei constellata. Unterseits am Vdfl. ist der Vorderrand und Apex rötlichbraun, alles übrige dunkel rauchbraun, zwischen den 2 gelben Subkostalflecken am dunkelsten, Innenrand weilslich. Am Htfl. ist die Wurzel dunkelbraun, Aufsen- rand rötlichbraun, Mittelfeld vom Vorder- bis zum Innenrand bläulich mit schwarzen Punkten. Palpen, Kopf, Thorax und Leib oben dunkelbraun, letzterer ohne helle Einschnitte. Unten Palpen, Thorax und Beine etwas heller braun, Leib leuchtend rot, After- busch schwarz. Spannweite 29—32 mm. Type: 1 0 Preanger, West-Java, 1896, Sammler Prillwitz, aus der Staudinger-Sammlung. Ausserdem noch 1 0’ von dort. H. strigulata scheint sehr ähnlich der hypocyanea Swinh. Bei dieser sind aber auf der Oberseite des Htfls. nach Swinhoe die gewöhnlichen Flecke unbestimmt, nach Hampson sind die Flecke verloschen mit Ausnahme desjenigen jenseits der Zelle. Die Unter- seite des Htfls. ist nach Swinhoe weilslich, nach Hampson violettrot (purplish). Zum Schlufs lasse ich eine Bestimmungstabelle aller benannten Hyblaea-Arten folgen, wobei ich jedoch bemerke, dafs ich H. aterrima Holl., asava Swinh., hypocyanea Swin., ibidias Tax. Junctura WIk., synaema Tur. und vasa Swin. nur aus der Beschreibung kenne, die nicht immer zuverlässig ist. Mit A. junetura Wk. hat Swinhoe in seinen „Eastern Heterocera“ anscheinend ebensowenig etwas anfangen können wie ich, denn er hat sie dort einfach übergangen. Die Beschreibung von H. puera var. nigra in Stebbing, Forestry Insekts, war mir nicht zugänglich. Bestimmungs-Tabelle. 1. Wurzelfeld des Vdfls. nicht scharf ee ganze Flügel- zeichnung verwaschen . ; N 2, 28 =] 10. 11, Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Wurzelfeld des Vdfls. scharf begrenzt vom Innenrand an bis über die Flügelmitte . . Mi doiind 2. . Htfl. mit Mittelbinde und 1 seiner RT Seen Htfl. ohne Mittelbind. . . s 9, . Mittelbinde am Hifl. uhregklihiälsig, ih rötlichgelb- 4. Mittelbinde am Htfl. stark Ma, Schenkel des: Winkels fast gradlinig . . 5. Mittelbinde am Htfl. weile bee fast eine Grade bilde 8. . Vdfl. ohne schwarzen Diskalfleek . . . . . puera Cr. Vdfl. mit schwarzem Diskalleck . . . synaema Turner. . Am Htfl. Mittelbinde, Randfleck und Fransen gelb . 6. Am Htfl. Mittelbinde und Fransen gelb, Randfleck rosa Aavifasciata Hmps. var. Am Htfl. Mittelbinde gelb, Randfleck und Fransen rot; Vdfl. dunkelbraun, mit oder ohne gelbweilse Flecke Havipieta Hmps. Am Htfl. Mittelbinde, Randfleck und Fransen rosa; Vdfl. teilweise rosa übereössän ne, . . rosacea m. . Htfl. unten ohne schwarze Mittelbinde Nawifasciatt Hmps. Htfl. unten mit Mittelbinde, die wenigstens durch einen grolsen schwarzen Fleck am Vorderrande angedeutet ist . . 7. . Vdfl. oben dunkelbraun, mit oder ohne gelblichweilse Flecke, unten an der Wurzel und im Diskus gelb occidentalum Holl. Vdfl. oben und unten fast einfarbig schwarz . inferna m. . Mittelbinde am Htfl. breit und verwaschen, gelbrot insulsa m. Mittelbinde sehr schmal, blutrot, den Innenwinkel er- feichend!'? . MOmEES) ..... sanguinea wm. . Htfl. leuchtend rot, mit PEESRLTERRG, Flecken ibidias Turner. Htfl. gelb, mit dunkler Randbinde . . Kr Htfl. dunkelbraun, mit.oder ohne gelbe Flecke BE RE Wurzel und Randbinde schwarz, letztere durchlaufend dilatata m. Wurzel nicht schwarz, die dunkle Randbinde nahe dem Innen- winkel unterbrochen . . . . . «anthia Hmps. Htfl. mit 4 grolsen gelben Flecken .. . constellata Guen. Die 2 Flecken am Innenrand des Htfls. vereinigt zu einer Linie und derjenige in Feld 2 nahe dem Aufsenrand schmal und lang . . . strigulata m. Htfl. mit adbdtlichen Fledkäht höchstend der Diskalfleck ist deutlich . ‘.. “202. hypocyanea Swin. HtA. tiefachwarz uhne Flecke . "7... dterrima Holl. . Htfl. oben und unten dunkelbraun, unten mit gelben Flecken .“.... 2.2.2220 2 vr Ysera ae: Gaede, Alte und neue Arten der Noctuiden-Gattung Hyblaea F. 29 13. 14. Htfl. unten grünlichblau, oben dunkelbraun mit 1—2 gelben Flecken . . ae .. „ ’amboinae Fld. Htfl. mit Mittelbinde a) ah Aussenrande catocaloides WIk. Htfl. am Vorderrand gelb . . sn ige 3. Htfl. mit oder ohne Flecke, aber nie salchemn am Konlerumd 15. Htfl. am Vorderrand bis zur Mitte gelb, aber an der Wurzel nur sehr schmal, vom Vdfl. verdeckt, Fransen”gelb tortricoides Guen. Htfl. am Vorderrand bis zum Apex gelb, Fransen dunkel erycinoides WIk. 15. Hifl. oben ohne Flecke . . ...» 2 2.2 0202.16. Htfl. oben mit Flecken . . Mirull. 16. Fransen am Htfl. orange, an Binne 3 ach der Htfl. noch etwas orange . 2... saturata WIk. 17. Fransen nn ur dien =. hellen Flecken tenebrionis Fld. Htfl. schwarz . . ae oa 20072 UCHSER RONTEE, Htfl. mit 2 gelben Flecken 00.0. firmamentum Guen. Htfl. mit 3 gelben Flecken, die 2 äufseren gestreckt canisigna Swin. Htfl. mit 3 grofsen gelben fast quadratischen Flecken asava Swin. 30 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Nachträge zu „Schilskys Systematischem Verzeichnis der Käfer Deutschlands“ von 1909 mit besonderer Berücksichtigung der Formen der Mark Brandenburg, sowie einige sonstige Bemerkungen über Käfer aus Deutschland. (Col.) Von Paul Delahon, Luckenwalde. — kommt in der Mark Brandenburg vor. Leck. —= Luckenwalde. I. Im Verzeichnis Schilskys ohne * oder über- haupt nicht angeführte Arten und benannte Ab- änderungen. “Amara tibialis Payk. v. n. omnistriata m., Seutellarstreif beider- seits durchaus vollständig, am 27. IV. 1916 1 St. von mir bei Leck. gef., sicher nicht verkannt, in m. Samml. Diese Abänderung dürfte zu benennen sein, weil der Scutellarstreif normal nur durch Punkte angedeutet ist oder ganz fehlt und unter dieser Voraussetzung als Bestimmungsmerkmal gilt. * Anchomenus assimlis Payk. a. sanguinipes Reitt. fing ich öfter mit der Nmf. bei Leck. und bei Wittenberg a. E. Von Reitter in F. germ. neu eingeführt, auch in die Kuhntschen Tabellen übernommen, fehlt natürlich in Schilskys Verz. *Tachinus scapularis Steph., am 6. VI. 1916 1 St. von mir bei Lck. (Elstal) unter Laubbäumen in ziemlich frischem Pferde- mist gef., in m. Samml. *“Orthoperus atomus Gyll., am 13. VII. 1916 von mir 1 St. bei Leck. (Stärtchen - Holbeck) unter Eichenklobenrinde gef., in m. Samml. * Meligethes viduatus Sturm v. austriacus Reitt., bei Lek. öfter von mir mit der Nomf. gef., vielleicht nur kleine unausgefärbte Stücke. | *Olibrus affinis Sturm a. discoideus Küst., am 12. VII. 1916 von mir 4 St. bei Beelitz i. M. an Feldwegrändern gekäschert, Unterseite ziemlich dunkel, in m. Samml. *Hippodamia 13-punctata L. a. scutellaris Weise, 1899 von mir 1 St. bei Leck. gef., in m. Samml. *Dryops lutulentus Er., am 17. VII 1916 von mir 1 St. bei Berlin-Nikolassee am Havelufer auf schlammigem Boden gef., in m. Samml. Delahon, Nachträge zum Verzeichnis der Käfer Deutschlands. 31 * later sangwineus ‚L. v. semisanguineus Reitt., am 7. V. 1916 von mir 1 St. bei Lek. (Stärtchen-Holbeck) unter Eichenkloben- rinde gef., in m. Samml. * later praeustus F. v. aurilegulus Schauf., 2 St. von mir bei Leck. (Stärtchen) 1902 an Eichenstümpfen gef. Nach Schaufuls- Calver (1916), mit dessen Beschreibung die St. m. M. über- einstimmen, in Spanien, Frankreich, Algier. Im alten Verz. Schilskys (1888) p. 76 als Art für sich mit * und Zusatz „Mark“ , im neuen (1909) nicht angef. Von Reitter in F. germ. ohne Angabe von Fundstellen bei praeustus angef. In Kuhnts Tab. (nicht in F. germ.), wo aurilegulus fehlt, ist v. aurileguloides Buyss. so beschrieben, dafs er mit. aurilegulus zusammenfiele. Nach Schaufufs-Calver sind die Formen aber verschieden. — In m. Samml. *Leptura maculata Poda a. externepunctata Muls., am 19. und 21. VII. 1916 von mir je 1 St. bei Lek. (Stärtchen-Holbeck) mit der Nomf. gef., in m. Samml. *"Cryptocephalus parvulus Müll. a. Klettei Gabr., VII. 1902 von mir 1 St. bei Lek. gef., in m. Samml. II. Sonstige Bemerkungen über Käfer aus Deutschland. *Bembidion lampros Herbst v. properans Steph. Am 20. VII. 1916 fing ich bei Leck. (Grüna) 1 St., bei dem die Oberseite bis auf schwachen Metallschimmer an den Rändern der Flgd. rein schwarz ist. Diese Abänderung fand ich noch nicht erwähnt. | ?*Pullus capitatıs F. (parvulus Il.) in Seidlitz: F. balt., ed. II, capitatus F. (nur) in Weise: Bestimmungstab. d. Coccin., 1885, wird von-Reitter, Kuhnt, Schaufufs (Calver) nicht angeführt. Nach den Beschreibungen letzterer von *P. auritus Thunb. ist wohl anzunehmen, dafs dieser mit capitatus F. zusammen- fällt. Seidlitz und Weise erwähnen auritus 1. c. nicht. Im alten Schilskyschen Verz. (1888) ist *capitatus F. angef., auritus Thunb. nicht, im neuen Verz. (1909) nur letzterer. *Oteniopus sulphureus L. — Bei Leck. und Berlin-Nikolassee fing ich im Juli 1916 je 1 2 zusammen mit a. 7 palpalis Seidl., a. murinus Herbst und a. 0’ analis. Seidl., welche wie a. 4 palpalis schwarze Fühler und Taster haben. Ob nun hiernach das Zeichen ' bei palpalis einfach zu streichen oder durch JR zu ersetzen ist, oder ob eine andere sich auf f' und 2 beziehende Benennung einzutreten hat, möchte ich nicht entscheiden. M. M. mülste wohl letzteres geschehen, weil 32 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Seidlitz doch nur 0’0' von fragl. Färbung gekannt und be- schrieben hat. Bei dem neuen Namen wäre dann „a. d’ palpalis Seidl. part.“ zu zitieren. | Herr Hans Wagner hat im Jahrg. 1916 der „Entomologischen Mitteilungen“ weitere höchst inhaltreiche und interessante Arbeiten über märkische Käfer veröffentlicht, auf welche ich mir wieder (vgl. D. E. Z. 1915 p. 36) hinzuweisen erlaube. Durch die im Oktober v. Js. erfolgte Einberufung des Herrn Wagner in die österreichische Armee haben ja seine so erfolgreichen Durch- forschungen der Mark auf Käfer leider eine hoffentlich nur kurze Unterbrechung erlitten. Berichtigungen. D. E. Z. 1913, p. 534, fehlt hinter *Atemeles emarginatus Payk.: „a. nigricollis Kr.“ D. E. Z. 1913, p. 639, muls bei *Mysia oblongoguttata a. minta nicht „Westh.“, sondern „Walter“ stehen. D. E. Z. 1916, p. 35, muls bei *Systenocerus caraboides a. virescens zuletzt nicht „L.“, sondern „Muls.“ stehen. Hendel, Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Musciden. 33 Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Musciden. Von Friedrich Hendel, Wien. Mit 3 Abbildungen. Vorliegende Beiträge wurden schon vor dem Jahre 1914 ge- schrieben und in Musestunden, die mir die Kriegszeit gewährte, druckreif gemacht. Da mir meine Bibliothek, Sammlung und meine Instrumente dabei nicht zu Gebote standen, war ich nur auf meine Notizen angewiesen, wodurch sich eine gewisse Kürze der Darstellung und ein Fehlen weiterer Abbildungen ergeben hat. Fam. Sciomyzidae. Helosciomyza nov. gen. Unterscheidet sich sofort von allen Sciomyzidae durch die wie bei Helomyziden stark gedornte Kosta. — Kopf wie bei Ditaenia Hend.; die Stirnmittelleiste reicht nicht ganz bis vorne. Arista kurz pubesziertt. 2ors. — 2 dc, 1psc und merkwürdigerweise 2 deutliche Sternopleuralborsten. pp deutlich, dahinter 1 Haar als Stigmaticalborste. Mesopleuren nackt. Hinterschienen mit 2 Präapikalborsten. | H. ferrugineas nov. Sp. Lehmfarbig. Stirnstrieme seidenartig rotgelb, die kurze Mittelstrieme dunkelbraun, bläulich schimmernd. Augenränder und Gesicht weils. Scheitelplatten, Hinterkopf und Rücken weils- grau bestäubt. Auf diesem tritt die rostfarbige Grundfärbung in 4 Längsstriemen hervor; 2 genäherte schmale in der Mitte und je eine breite oberhalb der Seiten. —- Hinterleibstergite mit Rand- borsten. Aus dem dicken Hypopyg treten ventral 2 löffelförmige, am Rande gewimperte Anhänge hervor. — Schenkel kräftig. Vorder- und Hinterschenkel und -schienen an der Spitze mit dunklem Ring. — Beide Queradern schmal dunkel gesäumt. Die Querader der Analzelle konvex, nach unten hin zurückweichend. Die Analis erreicht als Falte den Rand. — Körper und Flügel ca. 5 mm lang. — Australien, Viktoria. 1 d.. Fam. Diopsidae. Pseudodiopsis n. gen. Während bei Sphyracephala Say (typ. brevicornis Wied.) die 5. L. A. über die scharfe Ecke der Diskalzelle hinaus fortgesetzt ist, die Augenstiele sehr kurz und dick sind und diese aufser der Borste hinter den Augen auch noch eine in ihrer Mitte haben, ist bei obiger Gattung die 5. L. A. über die abgerundete Ecke Deutsche Entomel. Zeitsehrift 1917. Heft 1. 3 34 | Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. der Diskalzelle nicht fortgesetzt, sind die Augenstiele lang und . dünn und haben in ihrer Mitte keine Borste. Typus der Gattung ist Sph. cothurnata Bigot. Fam. Pyrgotidae. Genus Toxopyrgota nov. gen. Die ganz eigentümliche Kopfform dieser Gattung zeigt die Abb. 1. Es fallen im stark geneigten Gesichtsprofile die kurzen Fühler und das kurze Gesicht, dagegen die langen und hoch auf- steigenden Peristomalien auf, auf denen unten 2 lange und nach vorne gerichtete Backenborsten stehen. Backen hinten geschwollen, weit herabgesenkt, sehr hoch. Augen rundlich. Stirnwinkel spitz. Aorderstirne vorspringend, jederseits mit 2 starken, nach vorne und einwärts gebogenen unteren Orbitalborsten, die ich noch bei keiner Pyrgotine sah. Stirne ungefähr parallelrandig, gut doppelt so breit wie ein Auge, fast quadratisch, am Scheitel nicht wulstig. N Sure Abb. 2. Noch vor der Scheitelkante steht ein Paar grofse, nach vorne ge- neigte, fast parallele Postvertikale. Das Ocellarpaar steht an der Spitze einer dreieckigen Ocellenplatte, ungefähr in der Höhe der oberen Orbitalborste..e. Punktaugen fehlen. Hals weit unterhalb der Kopfmitte angesetzt. Fühler nach der Abbildung. Arista mit einigen kurzen und zerstreuten Härchen besetzt. 1. und 2. Fühler- glied schirmartig beborstet. Mundöffnung und Rüssel ganz auffallend klein. Taster kurz, verbreitert. Thoraxrücken beinahe quadratisch, eher breiter als lang. Schild oben nackt, hinten etwas spitzig und nur mit 2 ge- kreuzten Apikalborsten. Metanotum hoch und stark vorgewölbt. Hinterleib wegen Unreife des Stückes verdrückt, schlecht sicht- bar; er ist länger als der Thorax und schlank. Der ventral ein- gekrümmte Ovipositor ist kürzer als der halbe Hinterleib. Dieser und der Thorax sind mit langen und abstehenden Borstenhaaren bedeckt. Hendel, Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Musciden. 35 Beine sehr lang und schlank, Mieropeza-artig. Die langen und geraden: Schenkel sind allseitig abstehend steif und’ lang behaart. Die Schienen sind an der Wurzel dünn‘) etwas keulen> förmig. Füfse deutlich kürzer als die Schienen. Endglied.'der Fülse grofs, lang behaart, Pulvillen und Klauen lang. Flügel nach der Abbildung geadert. Nur die Subkosta ist beborstet. Analzelle aufsen ganz bauchig begrenzt, ohne die Spur einer Spitze. Mediastina auslaufend. Letzter Discoidalisabschnitt jenseits der Querader stark aufgebogen und mit en ver- sehen. Type ist i ji Srchläkte n. Sp. us 1 2. — Ockergelbe Art. Ozellenplatte, Wurzelpunkte der Kopfborsten, Fühlergruben und je ein Fleck seitlich des Cerebrales schwarzbraun. Rücken in der Zentralregion vorherrschend braun. Metanotum braun. Am Hinterleibe sind der Ovipositor und die Hinterränder der Tergite braun. Schenkel ausgedehnt gebräunt. Fufsenden braun, Füfse sonst hellgelb. Schwingerstiel gelb, Kopf braun. Flügelzeichnung braun. Die Kostalflecke schimmern weilslich: Flügel 5 mm lang. | Ich bemerke nochmals, dafs ein oc Stück vorliegt ! Deutsch - Ost - Afrika. Kilimandjaro, Untere Zone. 800 m. Neu-Moschi. April. Stat. No. 72. Fam. Cordyluridae. Ich teile diese Familie in drei Unterfamilien : 1. Subfam. Cordylurinue. Vorderschenkel und -schienen ventral höchstens mit einer einfachen Reihe von Borsten. — 1. L. A. auf der Oberseite in der Regel behaart oder beborstet. Schwarze starke pp und meistens auch die stg vorhanden, selten nur durch Härchen er- setzt. 1—3 st; 1—5 dc; 2—4 sc. — Taster meist faden- förmig, manchmal mit längerer Endborste. Sind die Taster löffel- förmig, so sind die pp und stg stark entwickelt. — Vorherrschend slänzende Arten. 2. Subfam. Scopeuminae (Scatophaginae). Vorderbeine wie bei den Cordylurinae beborstet. — 1. L.A: oben stets nackt, unbehaart und unbeborstet. — pp und stg fehlen, selten durch gelbe Härchen angedeutet. — Nur 1 st; rückwärts oben; 5 de (wenn nur 1 de [Hydromyza], dann Taster breit); mindestens 4 sc. ‚„— Taster nie mit längerer Endborste; oft löffel- oder blattförmig verbreitert. — Vorherrschend matt bestäubte Arten. u | > 5# 36 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. 3. Subfam. Norelliinae. Vorderschenkel ventral mit doppelter, Vorderschienen mit einfacher bis doppelter Borstenreihe, beide Teile gegeneinander- schlagbar (Raubbeine). — 1. L. A. oben nackt. Olinoceroides nov. gen. Gatt.- Typus: Cordylura glaucescens Loew. — pvt fehlen; 3 ors bogig nach aufsen und vorne divergierend über die Augen herabgebogen. Alle Borsten und Haare auffallend lang und dünn; die übrige Behaarung des Kopfes und Leibes lang und relativ dicht. — Die 1. L. A. mündet mit der Mediastina unter starker Divergenz, ungefähr der kleinen Querader gegenüber. — Letzter Abschnitt der 4. L. A. viel kürzer als der doppelte vorletzte. Fam. Clustödae. Alloclusia nom. nov. Peratochaetus Rond. ist: wegen desselben Typus ein Synonym zu Clusia Hal., Heterochroa Schin. präoccupiert, weshalb obiger Name für den Gattungstypus ?. Philippü Rond. —= H. pieta Schin. nötig : wird. Fam. Psilidae. 1. Subfam. Chylizinae. Analzelle aufsen gerade abgeschlossen. — 0—1 Notopleural- borste; Pleuren unbeborstet; 3. Fühlerglied länglich oval. Meta- pleuralcallus dicht mit aufrechten Härchen bedeckt, gewölbt. — Hinterkopf in der Halsgegend der ganzen Ausdehnung nach kon- kav, nirgends gepolstert. Schildchen mehr als 4borstig. — Die für Psiliden charakteristische Flügelquerfalte, vom Kostalbruche vor der Mündung der 1. L. A. abwärts laufend, besonders aus- geprägt, schneidet die 2. Basalzelle vor deren Ende, weshalb diese oben durch eine winklig gebrochene Ader abgeschlossen wird; aufserdem überragt sie auffallend die kürzere Analzelle.. — Ovi- positor kein Legescheidenapparat. 2. Subfam. Psilinae. 3. Fühlerglied länglich oval bis sehr lang. Metapleuralcallus nackt, flach gewölbt. — Hinterkopf mit Ausnahme einer Cerebral- Vertiefung im ganzen konvex und meist stark gepolstert. Schildchen 2borstig. — Obgenannte Flügelquerfalte schneidet die 2. Basal- zelle. an der Spitze, weshalb diese oben durch eine gerade Ader begrenzt wird. Analzelle kaum kürzer als die 2. Basalzelle. — Ovipositor fast stets ein ausgeprägter Legescheidenapparat. — Alles Übrige wie bei Chilizinae angegeben. Hendel, Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Musciden. 37 3. Subfam. Strongylophthalmyinae. | Analzelle aulsen durch eine konvexe Querader abgeschlossen. — 2 Notopleuralborsten, 2 sc, 1 m. Kopf kuglig, 3. Fühlerglied rund. Chamaepsila nov. gen. Gatt.-Typus: Psila rosae Fab. Unterscheidet sich von Psila Meig. (Typus ‚ämetaria L.) durch das Vorhandensein von pvt und ors; auch sind meist 2 de vorhanden. Fam. Piophilidae. Allopiophila nov. gen. Gatt.- Typus: Piophila luteata Hal. (— spiculata Pand.) — Unterscheidet sich von Piophila Fall. (Typus case L.) durch das Vorhandensein von h und psu, sowie durch stark entwickelte 1 ors. Die Mesopleuren sind nackt. Fam. Tyreophoridae. Piophilosoma nov. gen. Kopf nicht aufgeblasen, Hinterkopf oben nicht vorgequollen. Backen fast von Augenbreite, Wangen so breit wie das 3. Fühler- glied;; dieses elliptisch. — Gesicht hohl, mit tiefen Fühlergruben und Medianleiste.e. — Rüssel klein, kürzer als die stark ver- breiterten langen Taster. — Jederseits 2 Vi; 1 ors; 2 oc, 2 vt, 2 diverg. pvt. — Stirnvorderrand mit der normalen Quer- reihe von nach vorne gerichteten Borsten. — 1 h, 2 n, 1 psu, 1 de, 1psc, 3 sa. — 2 starke sc am Ende und jederseits 4 Borstenhaare. Schild !/, des Rückens lang, dreieckig-elliptisch, mit flachkonvexen Seiten, oben völlig eben. — DBehaarung des ganzen Tieres dicht und ziemlich lang, aber nicht zottig. — Analzelle aufsen bauchig begrenzt, Analis in geringer Entfernung vor dem Flügelrande endend. Med. mit der 1. L. A. fast parallel, gegen die in der Flügelmitte liegende Mündung hin verhornt. — Hinterleib breit eiförmig. Typus P. palpatum nov. spec. Glänzende, unbestäubte Art. Kopf und Anhänge orangerot. Ocellenhöcker schwarz. 3. Fühlerglied gebräunt, Taster mit schwärzlichen Spitzen, Rüssel dunkelbraun. Thoraxschild ge- sättigter als der Kopf gefärbt, Rücken und untere Pleuren noch mehr verdunkelt. Rücken mit schwärzlicher Medianstrieme und je einer solchen seitlichen, die aus einem Fleck hinter den Schultern und einer Längslinie hinter der Naht besteht. Hinterleib glänzend schwarz. . Beine pechschwarz,, mittlere mehr braun ; Hüften rot, 38 as ‚Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. die hinteren Fülse rotbraun, Behaarung überall schwarz. Flügel hyalin mit gelben Adern., Körper und Flügel 4 mm lang. 1? aus, Australien, N.S. Wales, Mt. Victoria (leg. Birö). Fam. Agromyzidae. | PR Paratraginops nov. gen. ., Gatt.-Typus: Traginops pilicornis Cresson. — Nur 1 dc hinten; die 1. Hinterrandzelle ist an der Mündung durch plötzliches Auf- biegen des Endes der 4. L. A. stark verengt. Arista lang doppelt gefiedert. Schild oben konvex, hinten scharf zugespitzt. — Bei Traginops Coquill. liegen die Verhältnisse wie folgt: 34-1 de; 1. Hinterrandzelle parallelrandig. Schild hinten abgerundet, oben ziemlich flach. Arista pubeszent bis kurz gefiedert. Fam. Trixoscelidae. Die Trivoscelidae (wie Trixoscelis Rond., Zagonia Coqu., Allo- phylopsis Lamb. und Diplogeomyza Hend.) stehen den Helomyzidae am nächsten, weil sie eine selbständig mündende Mediastina, die freilich mit der 1. L. A. fast parallel läuft, höchstens 2, nur nach oben gebogene ors, präapikale Schienenborsten und eine aufsen bauchig begrenzte Analzelle haben ; sie unterscheiden sich aber durch die viel kürzere 1. L. A., durch weiter nach vorne reichende Scheitelplatten und durch die abgekürzte, den Flügelrand nicht erreichende Analis. Mit den Fam. Chyromyüdae, Anthomyzidae, Opomyzidae und Tethinidae sind sie weniger verwandt. Diplogeomyza nov. gen. Nächst verwandt mit Allophylopsis Lamb. (1909). Sie unterscheidet sich aber durch 3-1 de, nur 1 n, nackte Mesopleuren und lang gefiederte Arista. — Aufserdem 8 sc., 4 Haupt- und 4 Nebenborsten. Die Mittelschienen tragen aulser dem starken dorsalen Borstenpaar im Endviertel noch einen ganzen Kranz starker Endsporne. Die Mittelschenkel sind am Ende keulig verdickt, haben anteroventral in der Endhälfte eine Reihe von geraden kräftigen Borsten und posterior am Ende eine lange Borste. — Die Analis ist wie bei der Lambschen Gattung er- heblich vor dem Flügelrande abgekürzt. Die Mediastina hat den gleichen Verlauf wie bei Trixoscelis Rond.- Die Kosta ist 2mal unterbrochen und gedörnelt. ‘ Gattungstypus D. diaphora, nov. spec. . „ Rötlich lehmfarbig , Gesicht, Thoraxunterseite und Hüften heller, Oberseite dunkler gefärbt; Stirn und Rücken matt ; letzter Hendel, Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Musciden. 39 mit folgenden weilslichen Längsstriemen: je eine breite von der Schulter bis zur Flügelwurzel, je eine gleichbreite längs der Linie der de, durch eine braune Mittellinie der ganzen Länge nach gespalten, und endlich eine Medianlinie. Letztere 2 setzen sich auch auf das Schildchen fort. Pleuren oben mit brauner Längs- strieme. Hinterleib mit dunklen, unscharfen Hinterrandsäumen. Vorderschenkel mit Ausnahme der Wurzel, die 4 hinteren Schenkel an der Spitze schwarzbraun. Am Flügel sind alle Queradern und die Mündungen der L. A. braun gesäumt. — Körper und Flügel 5!/, mm lang. — Australien, Viktoria. Fam. Opomyzidae. Mutiloptera Coqu. Mutiloptera Coquill., Proc. Ent. Soc. Washingt. 1907 p. 147, wurde auf die nordamerikanische Art apicalis Coquill. begründet. Melander bildet in der Psyche Vol. 20 p. 169 (1913) den Flügel der Fliege ab, sagt aber im Journ. N. York Ent. Soc. Vol. 21 p. 284 Punkt 6 „presutural dorsocentrals absent or scarcely differentiated“, während doch eine kräftige Dorsozentral- borste vor der Quernaht sichtbar ist. Dadurch wird man durch seine Tabelle nicht auf Mutiloptera geführt und diese weit von (reomyza Fallen getrennt, der sie jedoch am allernächsten steht und von der sie sich nur durch 3 Dorsozentralborsten (2 hinter, 1 vor der Quernaht) gegen 4 bei Geomyza und durch die schmalen und langen und am Hinterrande konkaven Flügel konstant unter- scheidet. Auch in Europa haben wir einen alten Vertreter dieser Gattung in Opomyza apicalis Meigen, die Loew in sein Genus Balioptera (= Geomyza Fallen) stellte und auch in der Berl. Ent. Zeitschr. 1864 p. 353 ausführlich beschrieb. Ich fing ein Stück dieser merkwürdigen Fliege im August bei Sellin auf Rügen. Die nord- amerikanische Art nenne ich M. Coquilletti nom. nov. Die 3. Art wurde nun in Ostafrika entdeckt. M. Alluaudi n. sp. (Abk. 3). c'?. Kopf, Thorax und Beine gelbrot, unbestäubt. Hinterleib slänzend pechschwarz. Die hinteren Schienen gebräunt. Ovipositor und Cerci rotgelb. Flügel bräunlichgelb, mit gleichen Adern, an der Spitze schwarzbraun. Haare und Borsten des Tieres schwarz. Hypopyg des g’ mit kräftiger Haltezange. Das 3. Fühlerglied ist relativ lang behaart. Die plastischen Merkmale der Fliege brauche ich nicht an- zugeben, sie sind genau dieselben wie bei Geomyza Fall. (Balioptera 40 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Loew, Berl. Ent. Zeitschr. 1864). Als Unterschied kann ich nur die geringere Zahl der Dorsozentralborsten angeben, indem vor der Naht nur 1 Paar, gegen 2 Paaren der Geomyza-Arten, also im ganzen nur 3 Paare vorhanden sind. Hierzu kommen dann noch die reduzierten Flugorgane. Sie sind kaum kürzer als der Körper, fast ziegenhornartig geformt und nach hinten gebogen, vorne ebenso stark konvex wie hinten konkav, vor der Mitte am schmälsten, an’der Basis am Hinterrande plötzlich verbreitert. Das distale Ende ist spitzig, der Kostal- rand relativ rauh behaart. An der erweiterten Basis sieht man deutlich die kurze Subkosta und die Schulterquerader, hinten den Stamm der Posticalis und Rudimente der Basal- zellen. Im übrigen Flügel sieht man 3 fast parallele Längsadern,, die mittlere, die Cubitalis, mündet an der Spitze. Die kleine Querader wird dadurch an- gedeutet, dafs sich Cubi- talis und Discoidalis etwas jenseits der Subkostamün- dung berühren; die hintere fehlt. Schüppchen als kur- N zer Hautsaum erkennbar. Die Schwinger, be- stehen nur aus einem kleinen, ungestielten, daher sitzenden Köpfchen allein. Körper und Flügel 2—2,5 mm lang. 3 52 aus der Kilimandjarozone der alpinen Wiesen, 2600 m hoch. Oktober 1908, leg. Alluaud. — Deutsch-Ost- Afrika. 2. April 1912. 2700—2800 m am Kilimandjaro, Stat. No, 71. Fam. Ephydridae. Subfam. Notiphilinae. Ich teile die ganze Fam. Ephydridae nur in 2 Subfamilien. — Zur ersten rechne ich ohne Rücksicht auf die Bedornung des Hendel, Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Musciden. 41 2. Fühlergliedes und auf das Vorhandensein einer nach vorne gebogenen ors alle Gattungen mit kleiner Mundöffnung, d. h. bei denen sich ‚der Kopf gegen die Mundöffnung hin ver- engt. — Gattungen mit grofser Mundöffnung (z. B. Atissa und Ilythea) , bei denen sich der Kopf gegen die Mundöffnung hin er- weitert, ziehe ich nur dann hierher, wenn das 2. Fühlerglied einen nach vorne gerichteten Dorn oder eine ähnliche Ersatzborste aufweist und zugleich von den aulserhalb der Längsreihe der nach oben gebogenen ors auch 1—2 ors nach vorne gebogen sind. — Normal sind die Rüssellabellen zurückgeschlagen. Subfam. Ephydrinae. Hierher gehören Gattungen mit grofser, selten: nur mittel- grolser Mundöffnung, bei denen sich der Kopf gegen die Mund- öffnung hin mehr weniger erweitert. — Sind ors vorhanden, so stehen sie alle in derselben Längsreihe und sind nach aufsen über die Augen gebogen. — Nach abwärts gerichtete Borsten am Mundrande kommen nur hier vor. — Rüssellabellen normal nicht zurückgeschlagen. | Subfam. Notiphilinae. Actocetor Beckeri n. sp. Gleicht bis auf folgende Unterschiede ganz dem margaritatus Wiedem. Vorderhüften und alle Schenkel, letztere mit Ausnahme der breiten Knie, sind von schwärzbrauner Grundfarbe und wie der Thoraxrücken und die Schildbasis aschgrau bestäubt. Der Hinterleib ist ganz einfärbig metallisch glänzend schwarzviolett, ohne Querbinden und Seitenflecke. — 1 0 aus der Algoabay in Südafrika. — Dem Ephydriden-Monographen gewidmet. Actocetor elegans n. sp. Der ganze Thorax und die Schildbasis von hell rotgelber Grundfarbe, weilslichgelb bereift. Am Hinterleibe sind die Hinter- ränder des 1. und 2. Tergites, sowie die Wurzelhälfte des Bauches von glänzend rotgelber Grundfärbung, der Rest metallisch violett- schwarz. Die Radialis mündet der hinteren Querader gegenüber, nicht jenseits derselben. Der 2. weilse Fleck in der Spitzenhälfte der Marginalzelle fehlt, jener unter der Mündung der Radialis in der Submarginalzelle ist weiter wurzelwärts gelagert. Alles Übrige ebenfalls wie bei A. margaritatus Wied. — 1 Stück aus Ceylon, Colombo. | Hecamedoides nov. gen. Gatt.-Typus: Clasiopa glaucella Stenh. — Unterscheidet sich von Discocerina dadurch, dafs das Untergesicht jederseits 2 Reihen von Börstchen aufweist und die Hinterschienen ventral einen ge- 42 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. krümmten Endsporn tragen. Aufserdem ist noch eine 3. or auf der, Vorderstirne vorhanden, nach vorne gebogen. r Diclasiopa nov. gen. ai Gatt.-Typus: Hecamede »anthocera Loew. — Gleicht voriger Gattung, nur fehlt der krumme Apikaldorn der Hinterschienen und die 3. vorderste ors. Von Discocerina unterscheidet sie sich in gleicher Weise dadurch, dafs das Gesicht jederseits nicht blofs eine Reihe, sondern 2 Längsreihen von Börstchen trägt. Philygriola nov. gen. Gatt.-Typus: Notiphila pieta Fall. — Unterscheidet sich von Philygria Stenh. durch das Vorhandensein von nur 2 dc (gegen 3 dc), durch das Fehlen der Acrostichalbörstehen und durch die gekämmte, nicht kurz pubeszierte Arista. Subfam. Ephydrinae. Lamproscatella nov. gen. Gatt.-Typus: Kphydra sibilans Hal. — Diese Gattung umfalst die Scatella-Arten mit ungefleckten Flügeln und 3 dc, deren Kosta bis zur Mündung der 4. L. A. reicht. Pogonephydra nov. gen. : Steht Zphydra Fall. sehr nahe und unterscheidet sich durch Folgendes. Mediastina bis zur Mündung mit der 1. L. A. deut- lich entwickelt, wie bei Halmopota. Hintere Querader ähnlich wie bei Ochthera schief liegend, mit der 5. L. A. einen stumpfen Winkel bildend, die Diskalzelle bauchig begrenzend. 1. Hinterrandzelle an der Mündung etwas verengt. Die Fühler liegen dem Gesichte mehr an, werden an der Wurzel durch den Gesichtsrücken aus- einandergekeilt; die Fühlergruben sind viel tiefer und ausgeprägter. Das stark vorgewölbte Gesicht zeigt nicht die 2 seitlich auf- steigenden Borstenreihen, sondern oben auf der Höhe in der Mitte einen dichten Schirm sehr langer, nach vorne und abwärts gerichteter Borsten. — 2 or; nur 1 de ganz hinten sichtbar ; 6 seut, die mittleren nieder: P. chalybea n. sp. 'Metallische blaugrüne Art. Lunula, Gesieht und Backen dicht rötlich ockergelb bestäubt, nur über dem Haarschirm des Gesichtes ein blaues Querbändchen frei. Die grofse trapezförmige Ozellen- platte glänzend blaugrün; die Strieme seitlich davon samtbraun. Arista.oben im verdickten Teil kurz pubesziert. — Thoraxrücken, Schild, und Hinterleib glänzend, nur etwas bräunlich überreift ; der erstere zeigt 4 mattbraune Längslinien, die seitlichen an der Hendel, Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Musciden. 43 Quernaht unterbrochen. Pleuren,. Metanotum und Beine matt, olivengrün. Knie schmal rot. -— Flügel graulich hyalin, Kosta und 1. L. A. rot. — 19, N.-Amerika, White Mountains, Körper 8, Flügel 7 mm lang. Fam. Drosophilidae. Hierher gehört die Subfam. Cyrtonotinae, deren Mediastina bis zur Mündung vollständig entwickelt ist. Mesopleuralborsten sind vorhanden, die Scheitelplatten sind schon vom Scheitel an vom Augenrande entfernt, die Schildborsten divergieren. — Cyrtonotum Macqu. und Thaumastophila Hendel. Weiters trenne ich die Subfam. Diastatinae von der im jetzigen Umfange absolut unhaltbaren Fam. G@eomyzidae der Autoren und ziehe sie hierher, weil die vorhandene nach vorne gebogene, aus der Längsreihe herausgerückte ors, die zweimal unterbrochene Kosta, die unvollständige Mediastina, der gewölbte Vorderrücken usw. ‚ auf nahe Verwandtschaft mit Oyrtonotum und Drosophila hinweisen. — Diastata Meig., Huthychaeta Loew, Thryptochaeta Rond. — Blaeso- chaetophora Czern. kenne ich nicht. Die Gattungen der Gruppe steganina zeichnen sich unter anderem durch die dorsal reihig beborsteten Mittelschienen aus. Zygodrosophila nov. gen. Kopf der Quere nach stark verbreitert, ähnlich wie bei re thrica Wied. 3 ors. die oberste in der Mitte der Stirne, nach oben gebogen; die vorderste neben den Fühlerwurzeln, Aufgerichtet; mit der Spitze aber auch nach oben gerichtet; die mittlere mit der Wurzel stark einwärts gerückt und auch nach einwärts und etwas vorwärts gebogen. — pvt fehlen. — Die Augenränder der Stirne und des Gesichtes konvergieren nach unten hin in einer Geraden, bilden mit den unteren wagrechten Augenrändern am Mundrande einen sehr spitzen Winkel und sind dort einander am stärksten genähert. — Die Arista ist lang gefiedert. — 2. Basal- zelle offen. Analis fehlend. Die kleine Querader steht vor. der Mitte der Diskalzelle.. Der letzte Abschnitt der 5. L. A. ist un- gefähr 3 mal so lang wie die hintere Querader. 1. Hinterrand- zelle wie bei P%hortica geformt. Gattungstypus: Z. albitarsis n. sp. Kaum 2 mm lang. — Gelb, Mundrand schwarz. Hinterleib dunkelbraun. Vorderschenkel und Hinterschienen braun. Vorder- schienen schwarz. Vorderfülse bis auf die schwarze Ferse weils. — Flügel glasig, zwischen Kosta und 1. L. A. braun. — Para- guay, 1 cd”. 44 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Cacoxenus Loew. Da dieser Gattung die unteren, nach einwärts gebogenen Orbitalborsten und auch die Kreuzbörstchen der Stirne des Mili- chüdae fehlen, die übrige Stirn- und Thoraxbeborstung mit den Drosophiliden übereinstimmt, ist sie hierher zu stellen. Schon Kröber (1912) beschrieb die von ihm nicht erkannte Gattung neu als Paragitona. Die Gattung Erima Kert. (1899) stimmt der Beschreibung nach bis auf die verengte 1. Hinterrandzelle mit Cacozenus überein. Trachyleucophenga nov. gen. Bei Leucophenga Mik (1886), typ. maculata Duf. sind die Fühler an der Basis einander vollständig genähert, oberhalb der Augen- mitte inseriert, das Gesicht ist flach, ohne Längskiel; Stirne aulser den Borsten ganz nackt, unbehaart, vorne verengt. Von den 3 ors steht die vorderste, nach vorne gebogene in der Stirn- mitte. die mittlere unmittelbar dahinter und die oberste näher dem Scheitelrande als der mittleren. Rücken reihig behaart. Zwischen dem hintersten dc-Paare nur 1 Paar Präscutellare. — Bei Trachyleucophenga und der folgenden Gattung sind die Fühler durch den erhabenen Längskiel des Gesichtes auseinandergekeilt, -- unterhalb der Augenmitte inseriert; Stirne aufser den Borsten behaart, breit und parallelrandig. Die oberste der 3 ors steht der mittleren näher als dem Scheitelrande. Die Rückenbehaarung steht aufserordentlich dicht und ungeordnet. Neben dem Prä- scutellarpaar noch 2 Borstenpaare, also 6 Borsten zwischen dem dc-Paare. — Für Trachyleucophenga ist die mit vertieften Hohl- punkten dicht besetzte Stirne charakteristisch. Die 3 ors stehen im obersten Stirndrittel. Typus ist Tr. flavocostata n. sp. Kopf und Thorax ledergelb, weifslich überreift, aber nicht silberig. 3. Fühlerglied etwas gebräunt. Taster kurz, sehr breit, spatelig. Schild an den Seiten schwarzbraun. Pleuren unregel- mäfsig verdunkelt. Hinterleib glänzend schwarz; am 3. und 4. Ringe mit einem in der Mitte verschmälerten silberigen Vorder- randsaum. Beine schwarzbraun, Knie und Fülse gelblich. — Die Spitze der Subkostal- und die ganze Marginalzelle lebhaft gelb. Die Flügelspitze an und zwischen der 2. und 3. L. A. ist braun; beide Queradern sind fleckenartig braun gesäumt; die kleine steht über der Mitte der Diskalzelle. — Körper 6 mm, Flügel 5 mm lang. — Columbien, Aracataca, Februar. Rhinoleucophenga nov. gen. Unterscheidet sich von Trachyleucophenga durch die glatte, Hendel, Beiträge zur Kenntnis der acalyptraten Museiden. 45 nicht mit -Hohlpunkten versehene Stirne. Die 3 ors stehen in der oberen Stirnhälfte oder reichen noch etwas weiter nach vorne. — Bei Trachy- und Rhinoleucophenga sieht man aufser den gewöhn- lichen Ocellarborsten hinter den Ocellen noch einige Paare diver- genter Börstchen, vor und zwischen den konvergenten Postverti- kalen. Die Flügelspitze ist wie bei Lewcophenga Mik vollkommen abgerundet. Typus ist Rh. pallida n. sp. Hell matt ockergelbe Art. Fühler, die unteren Pleuren, Taster und Beine bleicher gelb. Gesicht weils. Rücken und Schild gelbschimmernd bestäubt. Hinterleib mehr bräunlichgelb, ohne Zeichnung. — 3. Fühlerglied beinahe von Gesichtslänge, mehr als 2 mal so lang wie breit. Arista sehr lang gefiedert, oben 9, unten 7 Strahlen, deren längste der Fühlerlänge gleichkommen. Beide Queradern und die Mündung der 2. L. A. fleckenartig braun gesäumt; breitere, aber verwaschene solche, Säume liegen an den Enden der 3. und 4. L. A., die deutlich divergieren. Die hintere Querader ist etwas länger als der letzte Abschnitt der A 2 9. Peru, Meshagua, Urubambafluls, 2. Oktober. Rh. stigma n. sp. Unterscheidet sich wie folgt von voriger Art: die Spitze des Ocellendreiecks vor den Ocellen ist schwarz ; das 3. Fühlerglied bräunlich angehaucht; unter dem Auge ein brauner Fleck auf den Backen. Fühler mit Ausnahme der Spitze dunkelbraun. Schild oben mit braunen Längswischen, Metanotum mit 2 solchen schär- feren Flecken. Hinterleib vom 2. Tergit an mit breiten schwarz- braunen, in der Mitte unterbrochenen Hinterrandsäumen. — Flügel hyalin. Letzter Abschnitt der 5. L. A. beinahe doppelt so lang wie die hintere Querader. 2. Bolivia, Mapiri, Sarampioni, 700 m; 10. Mäız. Fam. Tethinidae. Die Tethinidae werden wegen des Fehlens der nach einwärts gebogenen ors in der Vorderhälte der Stirne und der nur 1 mal unterbrochenen Kosta von den Milichüdae getrennt. — Sie können aber auch nicht mit den Trixoscelidae, Chyromyiüdae und Antho- myzidae vereinigt werden. Übersicht der Gattungen. Scheitelplatten fast gleich breit bis nach vorne reichend, mit 3—4 nach auswärts gebogenen ors besetzt. Stirnstrieme da- 46 Deutsch: Ent. Zeitschr. 1917. zwischen mit + deutlichen und rauhen Längsreihen von Kreuz- börstehen ; ebenso sind zwischen den bis nach vorne reichenden dc -Borstenreihen solche von Acrostichalbörstehen entwickelt. — Diskalzelle von der 2. Basalzelle durch eine Querader getrennt. Vibrisse + deutlich entwickelt. Haare und Borsten des Körpers oft gelb oder weilslich. Tethina Hal. (1839) = (Rhicnoössa Loew) typ. :llota Hal. — Scheitelplatten nicht gleichbreit bis nach vorne reichend, sondern dort auf einen schmalen Saum am Augenrande zusammen- gezogen. Stirnstrieme und Thoraxrücken zwischen den d c - Borsten- reihen unbehaart oder fast so. — 2. Basalzelle mit der Diskal- zelle meist verschmolzen. Vibrisse fehlt oder ist verkümmert. Haare und Borsten schwarz. Mundrand nicht vorspringend ; Unterrand des Kopfes kurz, konvex; nur 1—2 ors vorhanden. Labellen und Rüssel kurz. Pelomyia Will. (1893) = (Tethina olim) typ. Rhicnoössa coronata Loew (= oceidentalis Will.) — Mundrand (Epistom)schnauzenartig nach vorne vorspringend; Unterrand des Kopfes gerade und sehr lang; 3—4 ors vorhanden. Labellen und Rüssel stark verlängert, dünn, erstere knieartig zurück- geschlagen. Neopelomyia nov. gen. typ. Tethina rostrata Hend. (uRd 1). Incertae sedis. Sctiomyzoptera nov. gen. Scheitelplatten kurz, nur das oberste Stirndrittel einnehmend; mit 2 aufrechten, etwas. nach aufsen gebogenen ors. Ganz vorne auf der Stirnstrieme stehen über den Fühlern je 1—2 nach ein- wärts gebogene Borsten. — 2 oc, innere und äufsere vt, sowie an der Wurzel voneinander entfernte, mit den Spitzen konvergente pvt vorhanden. —— Vibrissen samt Ecke stark entwickelt. — Fühler herabhängend, fast von Gesichtslänge; 3. Glied oval. Arista lang, nur kurz pubesziert. — Augen lotrecht oval. Hinter- kopf konvex. — Labellen des Rüssels zurückgeschlagen. Thoraxrücken und Schild gewölbt. Quernaht in der Mitte nur sehr schmal unterbrochen. — 1h, 2n, 3sa, 1 psu; 2de, 4 scut. — O pp, Om, 1 st. — Mesopl. nackt: Hinterleib kurz, breit eiförmig, mit 5 sichtbaren Dergiteh; borstenlos. Hypopyg grols, eiförmig. Beine kräftig. Alle Schenkel ventral in der Spitzenhälfte zweizeilig stark gedornt. Schienen mit Präapikalborsten. Flügel wie bei Sciomyziden. Kosta und 1. L. A. nackt; die Analis erreicht den Flügelrand nicht vollkommen. Typus ist Roubal, Antwort auf die Coleopt. Notizen von Edm. Reitter. 47 Sc. annulata n. Sp. Glänzend rostgelbe Art. Stirne matt rotgelb. Gesicht weils. Fühler dunkelbraun. Die Spitzen aller Schenkel, je ein Ring vor der Mitte und am Ende aller Schienen, sowie die Fulsenden dunkel- braun. Borsten und Haare schwarz. — Flügel gelblich hyalin. — Körper 7 mm, Flügel 8 mm lang. 1 0’ aus Australien. r Anmerkung: Wie andere Gattungen mit konvergenten pvt, 2. B. Dichromyia R. D., Thyreophorella Hend., Orygma Meig., steht auch diese nach meiner Kenntnis vorläufig isoliert da. 1e Antwort auf die „Coleopterologische Notizen von Edm. Reitter in Paskau (Mähren)‘ in Coleopt. Rundschau 1916 (N. 1/5) 23—24. Von Professor J. Roubal. 1. Ad vocem Anthobium fraternum Luze (1910). H. Reitter schreibt, dafs ich gegenstandslos dasselbe auf A. Luzei getauft hatte, da es als A. improvisum schon 1911 Luze selbst machte ; meine Tendenz war aber ganz gut, denn ich finde in meinen Notizen und in dem Jakobsons Katalog diese meine Note in margine auf betreffender Stelle schon mit Datum „1910*, also vor J. 1911 eingetragen ; leider auf Grund eines Übersehens wurde die Notiz zufälligerweise auch den meinigen „Col. Notizen“ 1915 einverleibt. Ad 2. Hier konstatierte ich nur etwas, was literarisch be- kannt wurde, aber später nirgends kritisch annulliert, so dafs meine Bemerkung so lange berechtigt sein muls, bis die von mir zitierte Angabe Escherichs widerlegt werden wird. Ein Zweifel (über die durch mich zitierte Escherichsche Deutung) ist noch kein Beweis. 3. Bezüglich des Vorwurfs, dafs ich Seite 299 statt 294 ge- schrieben habe, finde ich in meinem Manuskripte richtigen Zitat 294, so dals es sich um einen Druckfehler (Setzers Sünd!!) handelt. Hauptsache jener meiner Notiz ist doch nur der grobe Fehler des Autors von „Fauna germanica“ bezüglich der Tarsengliederzahl. 5. Anoncodes ustulata F. mulste unbedingt als neu für Caucasus angeführt werden (wenn einmal schon von dorten bekannt), da 48 r Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. sie in dem „Catalogus Coleopterorum, Caucasi etc.“ fehlte. In zoogeographischer Hinsicht ist die äufserst durchsichtige Tendenz des erwähnten Catalogus zu konstatieren, ob eine Form nur europäisch, oder nur kaukasisch, oder den beiden Arealen gemein- schaftlich ist, desto mehr, wenn bei den bis jetzt dorten als rein europäisch gehaltenen Arten einige Länder-Angaben aufgezählt werden, wie das gerade bei der An. ustulata F. der Fall ist. Diese Reittersche Notiz ist daher absolut gegenstandslos, insbesondere der Passus über „alle Länder und Dörfer“ (!!!), da der Ausdruck „Caucasus“ von einer ganz zoogeographischen Bedeutung ist, und bekanntlich ist auch Caucasus kein Dorf. 6. Genus Dolichophron Kiesw. wurde in den 2 damals be- kannten Arten (mit Ausnahme von Hartungi Woll. aus Kanaren) sozusagen monographisch von Schilsky (Käf. Eur. XXXV. [1898], 4, 5) bearbeitet, und bei der Art cylindromorphum Kiesw. wurde Cyprus als Patria nicht angeführt. Gleichfalls erwähnt diese Lokalität der allergenaueste Jakobsons Katalog nieht. Erwähnen nicht diese zwei höchst rigorosen Autoren die Lokalität Cyprus, konnte ich nicht Ahnung haben, dafs schon Baudi, dessen Arbeiten ich habe und anders gut kenne, diese Angabe zitierte. Notiz 4 ist berechtigt, ich danke H. Reitter dafür; mein Fehler ist aber durch ein Übersehen, ein flüchtiges Lesen und nicht meritorisch verursacht, denn ich verstehe gut alle Diagnosen. Wenn ich auch über Schriftfehler usw. Notizen publi- zierte, wollte ich nur der Sache dienen, wie z. B. selbst einer der gröfsten Entomologen, mein lieber Lehrer, Inspirator und Freund, L. v. Heyden, es sehr oft machte. nn Friese, Neue Arten der Bienengattung Anthidium. 49 Neue Arten der Bienengattung Anthidium. (Hym.) (Paläarktische Region und von Formosa.) | Von Dr. H. Friese, Schwerin i. M. Seit meiner Monographie des Genus Anthidium im Jahre 1898 (vergl. Bienen Europas, vol. 4) hat sich ein nicht unbeträchtliches Material an neuen Wollbienen-Arten angesammelt, das im folgenden der Öffentlichkeit übergeben wird. Es sind vor allem neue Formen aus dem Osten der paläarktischen Region, woher sie durch die Expeditionen der letzten Jahrzehnte mitgebracht wurden. Wie bei fast allen Bauchsamimlern (Megachilinae), so tritt auch bei Anthidium die Individuenzahl im Verhältnis zur Artenzahl stark zurück, im Gegensatz zu den Beinsammlern (Halietus — Andrena — Eucera — Anthophora), wo die oft kolossale Menge der Individuen die Zahl der Arten in den Hintergrund stellt. Die grofse Indi- viduenzahl ist offenbar eine Folge des Nistens im Erdboden, wo sich besser gröfsere Kolonien ausbilden können, als bei den Bauch- sammlern, die durch ihre Kunstbauten an Steinen und in Holz- stengeln sehr behindert sind, aber dafür bei ihrer Brut weniger durch Schimmel und Schmarotzer gefährdet sind. Schwerin, den 2. April 1916. Anthidium armatum n. sp. d". Dem A. manicatum L. verwandt, aber kleiner, Segmente gelb gefleckt, breit ausgerandet, mitten von der Scheibe ein fingerartiger Dorn vorragend, 6. Ventralsegment mit 3 langen Zähnen am Endrand. cd’. Schwarz, oben braun, unten weilslich behaart, gelb ge- fleckt, Kopf länger als breit, Clypeus, Nebengesicht und Basal- hälfte (fast ?/,) der Mandibeln gelb, Clypeus gerade abgestutzt, Antenne ganz schwarz, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, matt, ein Fleck oben am Augenrande gelb. Thorax, auch Calli hum. und Tegulae schwarz, Scutellum einfach gerundet, nicht vorragend. Abdomen undeutlich punktiert, etwas glänzend, lang 'gelbbraun behaart, an der Basis und Unterseite mehr weilslich behaart, Segment 1 nur jederseits am Seitenrande mit kleinem, gelbem Fleck, 2.—3. mit je 4 gelben Flecken auf der Scheibe, 4. mit 2 langen gelben Bindenflecken, die mitten stark aus- gebuchtet sind, 5.—6. mit breiter gelber Binde auf der Scheibe, die von vorne schwach ausgebuchtet ist, 6 jederseits spitz gezahnt, 7 mit 2 grofsen, gelben Flecken, breit viereckig, breit ausgerandet, jederseits mit spitzem Zahn, mitten von der Scheibe ein glänzend schwarzer, fingerartiger Dorn vorragend, der viel länger als die Deutsche Entomol. Zeitsehrift 1917. Heft I. 4 50 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. seitlichen Zähne ist. Ventralsegmente weilslich behaart, Anal- segment mit 3 grofsen spitzen und abstehenden Zähnen. Beine schwarz, weils behaart, Tarsen gelb, dicht und lang weifs be- büschelt, Tibien aufsen gelb gestreift, Calcar gelb, Klauenglied rot. Flügel getrübt, Adern DER Randader rotbraun, Tegulae schwarz. L. 9!/, mm, Br. 4!/, m co’ von Djarkent in Turkestan, Pr Staudinger erhalten. Anthidium doederleini n. sp. cd’. Dem 4A. karschi Friese von Cairo nahestehend, aber schwarz mit gelben Binden und Flecken, Basiment 7 fast ganzrandig, nur seitlich etwas geschweift. d'. Schwarz, kurz weils behaart, Kopf und Thorax fein runzlig punktiert, matt, Gesicht gelbweifs : Clypeus, Stirnschildchen bis über die Antennenbasis, Nebengesicht bis zum Scheitel, Mandibel bis auf die 3 schwarzen Zähne und der Antennenschaft vorne; Geifsel plattgedrückt, braun, unten gelbbraun, Hinterhauptrand breit gelb bandiert. Vorderecken des Mesonotum und Galli hum. gelb, Scutellum und Seitenlappen mit gelbgebändertem Hinterrand. Abdomen schwarz, fein punktiert, Segmente mit breit gelbbandiertem Endrand, Segment 1—5 mit schmaler schwarzer Binde auf der Mitte, 6—7 ganz gelb, 6 seitlich mit Ecke an der Basis, 7 breit mit fast geradem Endrand, der seitlich leicht geschwungen ist, mit seitlichen stumpfen Ecken. Ventralsegmente gelb, nur 5—6 schwarz. Beine gelb mit dunkler Basis, Beine III mit braunem Tarsenglied 3—5. Flügel getrübt, Adern schwarz, Tegulae rot- gelb, vorne mit gelbem Fleck. L. 5!/, mm, Br. 2 mm. c' von Biskra in Süd-Algerien, im April 1902, Prof. Dr. L. Döderlein leg. Anthidium nasicum n. sp. Dem A. strigatum var. rubellum J' täuschend ähnlich, aber Clypeus verlängert, mit gerundetem und krenuliertem Vorderrand, Scutellum verlängert mit häutigem, aufgebogenem Rand. 2. Schwarz, sparsam gelblich behaart, Kopf und Thorax sehr grob runzlig punktiert, Kopf fast ganz rotgelb, nur an der Stirn, um die Ocellen mit schwarzen Partien, Clypeus vorgewölbt, vorne’ gerundet, mitten in nasenartigen Höcker verlängert, seitlich davon krenuliert;, zwischen den Antennen mit erhabener Platte, die beiderseits von dem kielartig erhabenem Rande begrenzt ist, An- tenne braun bis rotbraun, Schaft schwarz gefleckt, Mandibel mit 4 schwarzen Zähnen. Mesonotum jederseits der Mitte breit rot- gelb bandiert, auch die Seitenlappen und das Scutellum breit rotgelb gerandet, Scutellum gerundet, mit breit gelbhäutigem Friese, Neue Arten der Bienengattung Anthidium. 51 Rande, der weit nach hinten vorspringt. Abdomen grob punktiert, fast ganz rotgelb, nur Basis von Segment 1—3 schwarz und Segment 1 mit schwarzbrauner Querbinde auf der Scheibe, Segmente mit schmalem, glattem Endrand, 6 sehr breit und schmal, fast gerade abgestutzt mit unebenem Rande, Scopa gelblich. Beine rotgelb, selbst die Coxa und der Trochanter gelbborstig behaart. Flügel gebräunt, Adern schwarzbraun, Tegulae rotgelb. L. 8 mm, Br. 2°/, mm. ? von Kleinasien (Asia Au Anthidium moröense n. sp. d’. Dem 4A. caturigense Ger. verwandt, aber viel kleiner, Segment- binden ganzrandig, Segment 7 schwarz und anders bewehrt. Bauch rot, Mesonotum vorne jederseits gelb gefleckt. f'. Schwarz, kurz weilslich behaart mit gelbweilsen Zeich- nungen, Kopf und Thorax dicht runzlig-punktiert, matt, Gesicht reichlich gelb gezeichnet, Clypeus und Mandibel bis auf den End- rand und Nebengesicht wie innere Orbita bis zur Höhe der Ocellen gelblich, Antenne aber ganz schwarz, unten braun; Hinterhaupt- rand mit gelber Binde, Mesonotum jederseits am Vorderrand mit kleinem, gelbem Fleck, Calli hum. gelb, Scutellum einfach gerundet, mit feiner gelber Binde vor dem Ende. Abdomen grob und dicht punktiert, Segment 1—2 mit gelbweilser Binde vor dem Ende, die aber 2—--3 mal undeutlich unterbrochen ist, 3—5 mit ziemlich breiter Binde, die nur mitten etwas verschmälert ist, 6 mit 2 halbrunden gelben Flecken, die mitten zusammenflielsen, 7 ganz schwarz, breit, jederseits mit rötlicher vorspringender Ecke, mitten viereckig vorspringend, dieses Viereck mitten mit einem stumpfen dornartigen Fortsatz. Ventralsegmente rotgelb, kahl. Beine rot- gelb bis gelb, mit schwarzbraunen Basalteilen, Coxa aber mehr weniger gelb gefleckt, unbewehrt, Calcar rotgelb, Tarsenglied 2—5 rostrot, vorne gelb gefleckt. L. 8—9 mm, Br. 3!/, mm. co’ von Süd-Morea (Peloponnes) am Mt. Olonos — 1000 bis 1500 mtr. hoch, 9. August 1901, Holtz leg. Anthidium rufitarse nn. sp. 9. Dem A. atriceps Mor. von China sehr ähnlich, aber Clypeus sanzrandig, abstehend mit aufgebogenem glattem Endrand, alle Tarsen rotgelb. Q. Schwarz, weils behaart, Kopf und Thorax runzlig punk- tiert, Kopf schwarz, nur mit einem kleinen gelbweilsen Fleck am. oberen Augenrani, Thorax schwarz samt Tegulae und Calli hum., Scutellum gerundet, nicht vorragend. Abdomen fein punk- tiert, glänzend, Segment 1 mit 4 kleinen, weifsen Flecken auf der 4* 52 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Scheibe, 2—5 mit weiflser Binde auf der Mitte des Segments, die mitten mehr weniger unterbrochen und seitlich von vorne tief ausgerandet ist, 6 mit gelbweilsem Scheibenfleck, sonst breit vier- eckig, mit geschwungenem Endrand, mitten in kleine Spitze endend, Seopa rotgelb. Beine schwarz, nur alle Tarsen rotgelb, Calcar blafsgelb. Flügel getrübt, Adern braun, Tegulae schwarz. L. 9 mm, Br. 3 mm. ? von China central., 1905, durch Staudinger erhalten. Anthidium strigatum var. rubellum n. var. d’. cd’. Wie A. strigatum var. luteum Fr., aber alle Zeichnungen gelbrot, so besonders der Hinterkopf, Gesicht gelbweils und nur oberhalb der Antenne gelbrot werdend, Stirn und Scheitel dagegen schwarz. Mesonotum breit gelbrot gesäumt, Scutellum samt Seitenlappen ganz gelbrot, Mesopleuren und Calli hum. fast ganz gelbrot. Abdomen ganz gelbrot, ohne schwarze Stellen. Beine ganz gelbrot. Flügel blauschwarz, Adern schwarzbraun, Tegulae rot. L. 7—7!/, mm. | co’ von Sfax (Stadt in Tunis). Anthidium trispinosum n. sp. d.. Dem A. pubescens Mor. äufserlich nicht unähnlich, aber Clypeus so lang wie breit, Analsegment klein, mit 3 kleinen spitzen Zähnen. cf’. Schwarz, kurz weilslich behaart, reich gelbweils gezeichnet, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, matt, Gesicht dicht weils behaart, meistens gelbweils, so Clypeus bis auf den Endrand, Mandibel bis auf die Zähne, Nebengesicht bis über die Antennen- wurzel gelbweils gefärbt, Antenne schwarzbraun, unten rotbraun, Schaft vorne schmal gelb gestreift, Hinterhauptrand jederseits mit gelbem Bindenfleck. Mesonotum-Vorderecken gelb gerandet, Scutellum mit 2 gelbweilsen Flecken, die Seitenlappen mit je 1 Fleck, Area dicht punktiert, mit glatter Scheibe. Abdomen glänzend, Segmente fein punktiert, an der Basis oft runzlig punktiert, Segm. 1 jederseits mit grolsem gelbem Fleck, 2—6 mit breiter, gelb- weilser Binde auf der Mitte, Binde auf 2—3 mehr oder weniger von hintenher ausgerandet, Binde auf 4—6 sehr breit und ganz- randig, 6 jederseits mit grolsem, gebogenem und gelbem Zahn, 7 mitten gekielt, mit 3 spitzen Zähnen, sonst klein, verjüngt und gelb gefärbt, nur die Zahnspitzen schwarzbraun. Ventralsegmente schwarz, weifslich gefranst, 6 rot, jederseits in mächtigen schwarzen Zahn auslaufend, der auch von oben sichtbar wird. Beine gelb, Tibie innen rotgelb, Femur fast schwarz, innen gelb gestreift, Calcar gelblich, Tarsenglied 1 gelb, 2—5 rotgelb, lang weils hbe- Friese, Neue Arten der Bienengattung Anthidium. 53 haart. Flügel getrübt, Adern braun, Tegulae rotgelb, vorne gelb, Calli hum. gröfstenteils gelb. L. 11—12 mm, Br. 5 mm. 2 oO’ von Murut im Kaukasus. Die Art ist im System bei A. cingulatum einzuschalten. Anthidium fasciatellum n. sp. 8. Dem 4. interruptum F, (Süd-Europa) verwandt, aber Clypeus vorne gerundet und fein krenuliert, Segment 1—5 mit schmalen gelben Binden, 6 ganz gelb. 2. Schwarz, kurz und dicht gelblich behaart, dicht und fein runzlig punktiert, ganz matt, Clypeus doppelt so breit wie lang, vorne gerundet, mitten sehr schwach ausgerandet, mit 7 kleinen Kerbhöckerchen, die kleine Harbüschel tragen, Mandibel verlängert, ganz schwarz, ohne deutliche Zähne. Gelb sind: Clypeus bis auf Basalfleck und breiten Endrand, Nebengesicht bis zur Ocellen- gegend hinauf und die Kopfseiten breit hinter dem äufseren Augen- rand ; Antenne schwarz, sehr kurz, Schaft — !/, der ganzen Länge. Mesonotum schwarz, nur ein länglicher Fleck bei den Tegulae gelb, Mesopleuren gelb gefleckt, Calli hum. aber schwarz, Scutellum gerundet, nicht vorragend, mit 2 gelben Flecken, Seitenlappen fast ganz gelb. Abdomen undeutlich punktiert, etwas glänzend, Segment 1—5 mit schmaler, gelber Binde auf der Mitte, Binde von Segment 1 ganz schmal unterbrochen, 6 sehr klein, ganz gelb, ganzrandig, Scopa weilslich, mitten etwas rötlich werdend. Beine gelb, an der Basis, wie die Innenseite des Femur schwarz- braun, Tibie mit braunem Fleck, Tarsenglied 1 gelb, 2—5 rot- gelb, Calcar rotgelb. Flügel fast gebräunt, Adern braun, Tegulae schwarz, gelb gesäumt, Calli hum. schwarz. L. 13--14 mm, Br. 5 mm. 2 von Kleinasien, Taurus cilic. (Asia minor), Siehe leg. Anthidium undulatiforme n. sp. d’. Dem A. undatum Dours (von Süd-Europa) in der Bildung des 6. und 7. Segments sehr ähnlich, aber 2—3 mal so grofs, Scu- tellum unbewehrt, Segment 1—7 jederseits mit grolsem, gelbem Fleck. cf. Schwarz, kurz weifslich behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, matt, Clypeus so lang wie breit, ganz gelb, vorne gerade, kaum ausgerandet, Mandibel bis auf die schwarzen Zähne gelb, Nebengesicht bis zur Antennenbasis gelb, Antenne schwarzbraun, Hinterkopf ganz gelb. Mesonotum mit breiten, gelben Vorderecken, ebenso die vorspringenden Ecken des Pronotum und die Calli hum. gelb. Scutellum gerundet, nicht vorragend, mit 2 gelben Flecken, Seitenlappen gelb gefleckt, Area mit Punkten 54 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. an der Basis, sonst infolge sehr feiner Sculptur matt. Abdomen etwas glänzend, Segmente auf der Basalhälfte grob, auf der End- hälfte fein punktiert, mit glattem Endrand, Segment 1—7 jeder- seits mit grofsem, gelbem Bindenfleck, 6 jederseits mit langem, gelbem Zahn, 7 gerundet, mitten halbkreisförmig ausgerandet. Ventralsegmente schwarzbraun, mit breiten gelbhäutigen Rändern, undeutlich punktiert, 6 flach ausgehöhlt mit aufgebogenen Rändern an den Seiten. Beine gelb, mit mehr weniger schwarzen Basal- teilen, Calcar rotgelb. Flügel gebräunt, Adern schwarzbraun, an der Basis rotbraun, Tegulae gelbbraun, mit gelbem Rand. L. 14 bis 15 mm, Br. 6 mm. 2 9’ von Kleinasien (Asia minor) und Spanien. Anthidium serraticeps n. sp. 9. Dem A. thomsoni Mor. (1894 von Turkestan) ähnlich, aber kleiner, schwarzbraun behaart, Clypeus schwarz, Scopa schwarz- braun, Beine rot. 2. Schwarz, schwarzbraun behaart, Kopf und Thorax dicht punktiert, glänzend, nur stellenweise runzlig punktiert, gelb sind: Mandibelbasis und ein Fleck auf dem Nebengesicht, Mandibelende rot, mit 4 deutlichen schwarzen Zähnen, Clypeus ganz schwarz, verlängert und weit vorragend, Endrand mit 6 stumpfen Dornen, Antenne sehr kurz, schwarzbraun und comprimiert, Glied 2—4 fast quadratisch, die folgenden viel breiter als lang, Schaft so lang wie die halbe Geifsel, Hinterhauptrand jederseits mit grofsem, gelbem Fleck. Thorax ganz schwarz bis auf 2 gelbliche Flecken des Scutellum, Scutellum gerundet, aber dachförmig vorragend, Area mit glatter Scheibe. Abdomen punktiert, glänzend, Segment 1 jederseits mit kleinem, gelbem Fleck unmittelbar am Seiten- rande, 2—5 jederseits vor dem Seitenrande gelb gefleckt, 6 ganz schwarz, dreieckig, mit aufgebogenem Endrand, Scopa schwarz- braun. Beine rot, mit schwarzen Basalteilen, kurz rotgelb behaart, Calcar gelbbraun. Flügel gebräunt, mit schwachem, violettem Schimmer, Adern schwarz, Tegulae rotgelb. L. 7t/, mm, Br. 31/, mm. @ von Salzburg in Siebenbürgen, 1900 im Juli. Anthidium flavomaculatum Friese 4'2 von Mendoza in Argentina mufs geändert werden in: A. mendo- cinum n. n., da der Name 4. Aavomaculatum bereits als Varietät von A. montanum 1897 vergeben wurde. Anthidium nigricolle var. [laviventre n. var. cd’. cd’. Wie A. nigricolle Mor., aber die Flecken der Abdominal- segmente gröfser, auch Segment 6 jederseits mit grofsem, gelbem Fleck, Calli hum. gelb gefleckt. L. 8 mm, Br. 31/, mm. Friese, Neue Arten der Bienengattung Anthidium. 55 co" von Süd-Morea (Peloponnes); vom Mt. Olonos 1000 bis 1500 mtr. hoch, am 9. August 1901, Holtz leg. Anthidium nigricolle var. flavicolle n. var. d'. d'. Wie 4A. nigricolle Mor., aber Scutellum jederseits mit länglichem, gelbem Bindenfleck, Seitenlappen mit rundem, gelbem Fleck. Flügel stark gebräunt, mit bläulichem Schimmer. L. 9 mm, Br. 4 mm. Ä cd’ von Süd-Morea bei Taygetos, im Juli fliegend. Anthidium kohli var. nigritulum n. var. d'. cd. Wie A. kohli, aber mit weniger gelben Zeichnungen, so der Antennenschaft schwarz, Hinterhauptrand nur jederseits gelb gefleckt; Mesonotum schwarz, Scutellum mit nur 2 gelben Flecken. Die gelben Binden auf Segment 5—6 erreichen den Seitenrand nicht, daher der Seitenzahn vom 6. schwarz, 7 schwarz mit 2 gelben Flecken. L. 71/,—8 mm, Br. 3!/, mm. co’ von Murut (Kaukasus). Anthidium mocsaryi var. asiaticum n. var. od". Wie A. mocsaryi, aber mit reichlicher, gelbweilser Zeichnung, so ist der Kopf in gröfserer Ausdehnung gelb gezeichnet, ferner die Vorderecken des Pronotum, der Vorderwinkel des Mesonotum und auch das Scutellum samt Seitenlappen mit 4 gelben Flecken versehen; auf dem Abdomen sind die Segmentbinden 3—4 nicht unterbrochen und die Segmente 5—”7 ganz gelbweifls. Bauch ist rot’ gefärbt. L. 8 mm, Br. 3°/, mm. cd’ von Kleinasien (Taurus cilie.) Anthidium mocsaryi var. graecum n. var. d'. Wie A. mocsaryi, aber die Oberseite des Kopfes und der ganze Thorax ohne gelbe Zeichnung. L. 8 mm, Br. 3!/, mm. co’ von Süd-Morea (Peloponnes), vom Mt. Kalliphoni, 1300 mtr. hoch, 30. Juli 1901, Holtz leg. Anthidium mocsaryi scheint in bezug auf seine Gelbfärbung grölseren Schwankungen zu unterliegen, je nachdem der Fundort nördlicher oder südlicher liegt. In Süd-Rufsland kommt das 2 auch mit ganz gelbem Clypeus vor. — Anthidiumseptemspinosum var. flavoguttatum.n. var. cd". cd. Wie A. septempinosum, aber Kopf und Thorax reichlich gelb gezeichnet, so aufser dem Gesicht noch 2 grofse Binden- flecken am Hinterhauptrand gelb, ferner Vorderecken und Seiten- rand des Mesonotum breit gelb, Scutellumrand und die Scutellum- 56 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. lappen fast ganz gelb; Segmentflecken des Abdomen grofs und Segment 7 gelb gefleckt. L. 16—17 mm. 1 0 von Grono (Tessin), 18. Juli 1885. A. septemspinosum tritt in Europa meist nur sehr spärlich auf, scheint aber in Asien, im südlichen Ussuri und Kiautschau recht häufig zu sein, wie zahlreiches Material von dort beweist. Anthidium variegatum var. incisum n. var. 9. 2. Wie A. variegatum, aber Clypeus ganz gelb, auch der schwach aufgebogene und verdickte Endrand, Scutellum samt Seitenlappen in weiter Ausdehnung gelb. Abdomen gelb bandiert und die Binden eigenartig von vorne eingeschnitten, Segment 1—3 jederseits mit grolsem Bindenfleck, so dafs in der Mitte nur ein schwarzer Raum von 1—!/, mm bleibt, dieser Bindenfleck auf 2—3 von vorne eingeschnitten, Binden auf Segment 4—6 ganz, aber mitten von vorne dreieckig eingeschnitten, Segment 6 übrigens fast ganz gelb bis auf den mittleren Einschnitt. L. 10 mm, Br. 4!/, mm. 2 von Kleinasien (Asia minor). Diese Varietät zeigt uns noch den Weg, wie die 4 gelben Segmentflecken bei A. variegatum entstanden sein mögen, var. meridionale Gir. von Südfrankreich ist demnach ein weiter vor- geschrittenes Stadium als var. incıisum. Anthidium spiniventre var. melanopygumn. var. 9. 9. Wie 4A. spimiventre, aber Segment 1 schwarz, auch der vordere steil abfallende Teil und nur ein dreieckiger Fleck jeder- seits am Seitenrande gelb, Segment 6 ganz schwarz, Binde auf Segment 4 und 5 erreichen nicht den Seitenrand. L. 9 mm, Br. 4!/, mm. 2 von Kleinasien (Asia minor), Taurus cilie. Anthidium manicatum var. nasicolle n. sp. 9. 29. Wie A. manicatum, aber viel dunkler, Clypeus gelb mit sehr grofsem, schwarzem Fleck an der Basis, Hinterhauptrand mit 2 winzig. kleinen Flecken. Thorax ganz schwarz, auch die Tegulae, Segment 1 mit kleinem, gelbem Seitenfleck, 2. jederseits mit 2 kleinen gelben Seitenflecken, 3. Segmentbinde von hinten aus- gerandet, 6 mit 2 viereckigen gelben Flecken. Beine dunkler, Basalteile schwarz, Femur rot mit schwarzer Basis, Tibie gelb mit schwarzem und rotem Längsstreifen, Tarsen in grofser Aus- dehnung schwarz. Flügel gebräunt. L. 10—10!/, mm, Br. 41/,—5 mm. | 2 2 von Irkutsk (Sibirien). v Friese, Neue Arten der Bienengattung Anthidium. 57 Von 4. var. nigrithorae D. T. durch die Gröfse, die wenig unterbrochenen Segmentbinden und die dunklen Beine zu trennen. Anthidium rhombiferum n. sp. d'. Dem A. alpinum Mor. v. Kaukasus ähnlich, aber Segment 1—5 jederseits weilsgefleckt, 6 stumpf fünfeckig, Beine fast schwarz. d'. Schwarz, weifslich behaart, ziemlich grob runzlig punk- tiert, schwach glänzend; Clypeus, der untere Teil des Neben- gesichtes und ein Fleck an der Mandibelbasis weilsgelb, Antenne braun, Geifsel unten heller, Geilselglieder quadratisch, plattgedrückt, Hinterhauptrand jederseits mit kleinem, weifslichem Fleck. Thorax ganz schwarz, Scutellum. gerundet, wenig vorragend. Abdomen punktiert, glänzend, Segment 1—5 jederseits fast weifsgefleckt, 6 grols, schwarz, mit 5 Ecken, 7. rotgelb, rundlich, mitten tief rundlich ausgerandet. Ventralsegmente rotgelb, fast kahl. Beine schwarz, Tibie und Tarsen mehr weniger rotgelb, Beine III schwarz, Knie und Tarsenglied 3—5 rotgelb, Calcar gelblich. Flügel fast hyalin, Adern braun, Tegulae rotgelb, vorne mit gelbem Fleck. L. 6—6!/, mm, Br. 2!/, mm. g' von Syrien (Jaffa), 1899. Auch in der Form dem A. schulthessi Fr. nahestehend, das aber ganze Segmentbinden (2—5) hat. Anthidium luteiventre n. sp. d’. Dem 4A. rufomaculatum Friese von Jericho ähnlich, aber Gesicht so lang wie breit, Segment 6—7 fast rotgelb, 7 halbkreisförmig ausgerandet, Bauch rotgelb mit breiten häutigen Endrändern, dicht gelbbraun behaart. d'. Schwarz, ziemlich lang gelbbraun behaart, Kopf und Thorax ziemlich grob runzlich punktiert, matt, auf dem Mesonotum grober werdend, Gesicht lang gelblichbraun behaart, fast. qua- dratisch, gelb gefärbt ist: Clypeus, Nebengesicht, Mandibel bis auf die grofsen braunen Zähne; Hinterhauptrand jederseits mit rot- gelbem Fleck; Pronotumecken rotgelb, sonst Thorax schwarz, auf der Scheibe fast braun behaart. Abdomen ziemlich grob punktiert, etwas glänzend, Segment 1—7 jederseits mit grolsem Bindenfleck, so dafs in der Mitte ein Raum von !/,—!/, mm schwarz bleibt, 6 jederseits mit gelbem, spitzem Zahn, 7 rundlich geformt, ganz rotgelb, mitten halbkreisförmig ausgerandet. Ventralsegmente rotgelb, mit breiten häutigen Rändern, lang gelbbraun behaart, Segment 5—6 schwarzbraun und dicht filzig braun behaart. Beine rotgelb, Tarsen gelb, Coxa, Trochanter und das halbe Femur schwarz, Trochanter III in Dorn verlängert, Calcar gelblich, Flügel 58 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. gebräunt, besonders am Spitzenrande, Adern braun, Tegulae rot- gelb. L. 10 mm, Br. 4 mm. cd’ von Liang (Mongolei) durch Staudinger erhalten. Anthidium fulviventre.n. sp. 9. Wie A. rufomaculatum Friese von Jericho, aber Gesicht gelbrot, Clypeus schnauzenartig verlängert, Bauch rotgelb, Scopa schwarz- braun. 9. Schwarz, fast kahl, nur am Kopf mit einigen, gelblichen Haaren, Kopf und Thorax dicht punktiert, glänzend, Clypeus, Nebengesicht und Mandibel rotgelb, Clypeusendrand und untere Ecke des Nebengesichtes breit schwarz, Clypeus schnauzenartig verlängert, weit abstehend, mit aufgebogenem Endrand, der seitlich einige (2—3) Höcker trägt, Mandibelzähne (5) schwarzbraun und gerundet, Antenne schwarzbraun, plattgedrückt, Basis des Schaftes rotgelb, Geifsel kurz, 2. Geifselglied — 3 4 4, sonst meist breiter als lang, Hinterhauptrand ganz rotgelb, Scutellumlappen bis auf die Basis rotgelb, Scutellum gerundet, aber weit dachförmig vor- ragend, mit unebenem Endrand. Abdomen fein punktiert, glänzend, Segment 1—3 an den Seiten ganz rotgelb, 4. mit grolsem Seiten- fleck, 5. mit winzig kleinem, rotem Fleck, 6. ganz schwarz, breit gerundet, aber mitten noch lappig verlängert. Ventralsegment 1—5 ganz rotgelb, 5—6 schwarzbraun, Scopa schwarzbraun. Beine rotgelb mit schwarzer Basis, Calcar gelblich. Flügel stark gebräunt, Adern schwarz, Tegulae rotgelb. L. 91/,—10 mm, Br. 4 mm. ? von Irkutsk (Sibirien). Anthidium manicatum var. undulatojfasciatumn. var. Y?. 9. Wie A. manicatum, aber Segment 1 jederseits am Rande mit winzig kleinem, gelbem Fleck, Binde auf Segment 2—5 fast ganz, aber schmal und wellenförmig von vorne ausgeschweift, 6 mit breiter, gelber Binde, die den Seitenrand nicht erreicht, Scopa rein weils, Tarsen dicht und lang rein weils, wollig behaart. L. 9 mm, Br. 4 mm. ® von Murut im Kaukasus. Anthidium lanitarse n. sp. 9. Dem A. echinatum Klug von Ägypten :nahestehend und viel- leicht das noch unbekannte 2 dazu; aber Mesonotum dicht, fast höckrig gerunzelt, mit 4 gelben Längsstreifen, ganz matt, bei A. echinatum g' mit weitläufig punktierter, glänzender Scheibe und ganz schwarzem Mesonotum. Friese, Neue Arten der Bienengattung Anthidium. 59 9. Schwarz, ziemlich dicht weifslich behaart, Kopf und Thorax dicht runzlig punktiert, matt, Gesicht bis zur Antennenbasis ganz gelb, auch das Labrum und die Mandibeln bis auf die rotbraunen Zähne, Clypeus gewölbt, etwas vorgezogen und abgestutzt, mit krenuliertem Endrand, Mandibel schmal mit einem langen Endzahn und 4 kleinen Kerbzähnen am Innenrande. Antenne. rotbraun, mit schwarzbraunen Endgliedern, Scapus und 2.—3. Geilselglied vorne gelb, 2. Geilselglied = 3 + 4, 3. und ff. fast quadratisch ; Hinterhauptrand breit gelb. Mesonotum und Scutellum dicht, fast höckrig gerunzelt, Vorderecken des Mesonotum und der Seitenrand breit gelb, ebenso ein breiter Längsstreifen jederseits der Mitte, Hinterrand des Scutellums und der Seitenlappen breit gelbbandiert, Abdomen braun bis rotbraun, ungleich punktiert, Segment 1—5 mit breiter, gelber Basalbinde, die mitten eingeschnürt erscheint, 6. ganz gelb, 6 mitten lappig vorgezogen und hier dreieckig aus- geschnitten, Endrand dicht weilslich behaart, Scopa gelblich, an der Basis weils. Beine gelb, mit rotbrauner Basis und rotbraunem Tarsenglied 2—5, 1. Tarsenglied lang und dicht, lang weifswollig behaart, besonders an den Beinen I und II, Metatarsus viel schmaler als die Tibie. Flügel getrübt, Adern braun, Tegulae rotgelb, mit gelbem Rande. — L. 10!/, mm, Br. 4!/, mm. 1 £ von S8.-O.-Algerien bei Tig’amaiin en tisita, 25.—30. April, 1914, Geyr leg. (Mus. Berlin). Anthidium formosanum n. sp. 9. Eine der gröfsten Arten, die durch das fast schwarze Ab- domen auffällt, ohne nähere Verwandtschaft mit bekannten Arten. 2. Schwarz, nur am Thorax stellenweise spärlich gelblich behaart, Kopf ziemlich grob, aber ganz ungleichmälsig runzlig punktiert, Clypeus gewölbt, rundlich und verlängert, mitten stark ausgerandet, mitten am Endrand eingedrückt, auf der Scheibe fein runzlig punktiert, mit angedeuteter Mittellinie, seitlich sehr grob, fast höckrig punktiert, Stirn höckrig gerunzelt, mit braunem Haarbüschel und glänzendem Scheitel; Antenne unten braun, 2. Geilselglied etwas länger als 3, innere Augenränder parallel ver- laufend. Thorax meist grob höckrig gerunzelt, fast matt ; Mesonotum mit ziemlich breitem Längsfleck am Seitenrande, Scutellum breit viereckig vorragend, samt den dreieckigen Seitenflecken gelb, mit schwarzem Fleck auf der Scheibe, am Hinterrand leicht eingedrückt. Abdomen schwarz, punktiert und glänzend, Segment 1—2 mit schmaler gelber Binde auf der Scheibe, die seitlich durch braune Zeichnung mehr weniger unterbrochen erscheinen, 3 mit schmalem Bindenfleck jederseits der Mitte, 1—4 grofs und flach, aber sparsam punktiert, 5 dicht und tiefer punktiert, stellenweise runzlig punk- 60 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. tiert, 6 grob höckrig gerunzelt, fast matt, abgerundet mit vor- gezogener Mitte. Ventralsegmente dicht runzlig punktiert, matt, Scopa dünn, aber ziemlich lang, auf Segment 2—4 gelb, auf 5 rotgelb und auf 6 braun gefärbt. Beine schwarzbraun, rotbraun beborstet, Calcar gelb, Metatarsus fast von Tibienbreite. Flügel gelbbraun, am Vorderrande dunkler, Adern schwarzbraun, Tegulae schwarzbraun mit gelbem Vorderrand, L. 18 mm, Br. des Thorax 6!/, mm, d. Abdomens 7 mm. 1 2 von Formosa, bei Taihorinsho im August, Sauter leg. (Mus. Berlin). Anthidium septemdentatum var. faciale n. var. 0'9. Wie A. s., aber reichlicher gelb gezeichnet, besonders die Segmente des Abdomens. 2. Clypeus ganz gelb, Nebengesicht und innere Orbita bis zu den Ocellen breit gelb, ebenso der Hinterhauptrand. breit gelb bandiert, auch ein Fleck unterhalb der Ocellen gelb; Scutellum samt Seitenlappen fast ganz gelb, Segmentbindenflecken breiter und länger, Segment 6 gelb, nur Endrand und die beiden charak- teristischen Analhöcker schwarz, L. 10—11 mm, Br. 4!/, mm. fd’. Segment 1 und 5—7 fast ganz gelb. L. 11—12 mm, Br. 5 mm. 2’ von Kleinasien, im April fliegend, und 1 07 von Rhodus zeigt das 7. Segment noch schwarz gefärbt, also eine Übergangs- form. Habermehl, Superrevision der Cryptiden-Gattung Cratoeryptus. 61 Superrevision der Cryptiden-Gattung Oratoeryptus C. G. Thoms. mit einer Tabelle zur Bestimmung der Arten (Hym.). ') 8). 6). (). (3). (2). M. (6). (1). (24). (20). (19). (18). (21). (15). (14). (17). (16). an © Von Prof. Habermehl, Worms a. Rh. Pk . Mesosternumleiste vor den Mittelhüften deutlich zwei- spitzig. . Seiten der Areola nach vorne nicht oder kaum kon- vergierend. . Alle Hüften, Schenkelringe und hinterste Schenkel rot. septentrionalis Roman. . Alle Hüften, Schenkelringe und hinterste Schenkel schwarz. Jemoralis Thoms. (= Kriegeri Hab.) Bem.: Mesosternumleiste vor den Mittelhüften nicht so ausgeprägt zweispitzig wie bei den übrigen in Betracht kommenden Arten. Spitzen mehr abgerundet. . Seiten der Areola nach vorne deutlich konvergierend. . Alle Hüften rot. Thomsoni Hab. Bem.: War bisher nur aus Skandinavien bekannt. Erst neuerdings auch in Deutschland gefunden (Hülser- bruch bei Krefeld’; leg. A. Ulbricht). . Alle Hüften schwarz. sternocerus Thoms. . Mesosternumleiste vor den Mittelhüften einfach ed. h. nicht zweispitzig). . Seiten der Areola nach vorne nicht oder wenig kon- vergierend. . Hinterleib deutlich gestielt. . Weilser Fühlerring sehr deutlich. . Gesicht ganz schwarz. . Alle Hüften und Schenkelringe rot. . Mediansegment mit scharf umrandetem, nach vorne offenem Mittelfeld. Legebohrer von Körperlänge. Jurcator Grav. Mediansegment mit wenig deutlichem oberen Mittelfeld. . Legebohrer kürzer als der Hinterleib. parvulus Grav. . Legebohrer länger als der Hinterleib. Vorderrand der Mesopleuren mit zwei glatten Stellen. »pleuralis Thoms. ı) Vergl. Derselbe, Revision der Cryptiden - Gattung Cratocryptus unter Berücksichtigung einiger Gravenhorstischer und Thomsonischer Typen (D. E. Z. 1911 p. 601—624). 62. (12). N). (10). 18. 19. 20. 28 art Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Innere Augenränder z. T. schmal weils. Legebohrer schwach aufwärts gekrümmt, von halber Hinterleibslänge. leucopsis Grav. Weilser Fühlerring fast verloschen , bisweilen fehlend. Legebohrer von °/, Körperlänge. Habermehli Ulbricht. Hinterleib fast sitzend. Legebohrer länger als der Körper. subpetiolatus Grav. Bem.: Gravenhorst spricht von einer „areola qua- drangulari“ dieser Art. Thomson sagt: „. .. .. areola lata, lateribus haud vel vix convergentibus ... .“ Bei dem mir vorliegenden Exemplar, bez. „dürres Waldholz“ (leg. v. Heyden Frankfurt a. M.) sind jedoch die Seiten der Areola nach vorne deutlich konvergent. Im übrigen stimmt das Tier völlig mit der Beschreibung überein. . Alle Hüften und Schenkelringe schwarz. . Hinterste Tarsen mit breitem, weilsem Ring. renovator Thunb. (= annulitarsis Thoms.). . Hinterste Tarsen ohne weilsen Ring. . Seiten der Areola nach vorne deutlich konvergierend. . Mesonotum mehr oder weniger glänzend. . Alle Hüften und Schenkelringe rot. Spitzen der hinter- sten Schenkel auf der Oberseite schwärzlich. associator Thunb. (= ruficoxis Thoms.). . Vorderhüften, vordere und mittlere Schenkelringe bräun- lich bis schwärzlich. Hinterste Schenkel durchaus rot. anatorius Grav. Mesonotum matt, fein behaart. Alle Hüften und Schenkel- ringe kastanienrot. opacus Thoms. I. . Mesosternumleiste vor den Mittelhüften zweispitzig. . Hinterste Schenkel durchaus rot. Thomsoni Hab. . Hinterste Schenkel an der Spitze auf der Oberseite schwärzlich. sternocerus Thoms. . Mesosternumleiste vor den Mittelhüften einfach (d. h. nicht zweispitzig). . Seiten der Areola nach vorne deutlich konvergierend. . Mittel- und Hintertarsen ohne weilsen Ring. . Vorderhüften rot mit weifsgelber Spitze und Vorderseite. Gesicht gröfstenteils weils. associator Thunb. (— ruficoxis Thoms.). . Vorderhüften schwarz mit weifser Spitze und Vorder- seite. Dreieckiger Streif der inneren Augenränder unter- halb der Fühler weils. anatorius Grav. Habermehl, Superrevision der: Cryptiden-Gattung Cratocryptus. 63 Bem.: Die weilse Zeichnung: ist sehr veränderlich. Var. exareolata m.: Areola nach aulsen offen. Gesicht fast ganz weils. Im übrigen in Skulptur und Färbung völlig, der ae Form gleichend (1 o' bez. „Kre- feld“ ; leg. A. Ulbricht). Br 9. Mittel. und dee mit breitem, weilsen Ring. quadriannulatus Strobl. (5). 10. Seiten der Areola nach vorne nicht oder wenig kon- vergierend. | (22). 11. Mesonotum mehr oder weniger glänzend. (20). 12. Fühler ohne weilsen Ring. (21). 13. Schildchen schwarz. (18). 14. Hinterste Hüften schwarz: (19). 15. Hinterste Tarsen ohne weilsen Ring. (17). 16. Gesicht und Vorderhüften weils. leucopsis Grav. (16). 17. Gesicht und Vorderhüften schwarz. Vorderrand des Mesosternums mit glatten Stellen. pleuralis Thoms. (14). 18. Hinterste Hüften rot. Kopfschild und ein mit. dem- selben zusammenhängender Gesichtsfleck weils. parvulus Grav. (15). 19. Hinterste Tarsen mit weilsem Ring. Gesicht ganz weils. renovator Thunb. (= annulitarsis Thoms.). (12). 20. Fühler mit weilsem Ring. Schenkel schwarz. Basis der hintersten Schienen bleich. femoralis Thoms. (13). 21. Schildchen mit gelber Spitze. Innere und äufsere Augen- ränder z. T. und Scheitelflecke weils. Hinterste Tarsen mit weifsem Ring. tenebrosus Brischke. (11). 22. Mesonotum matt, dicht flaumig. Flügelschüppchen schwarz. Hinterste Tarsen mit breitem, weilsem Ring. lateannulatus Strobl. Nachtrag. ©. fuscipes Roman 2. (cf. A. Roman, Beitr. z. schwed. Ichneumidenfauna Ark. f. Zool. Bd. 9 Nr. 2 p. 12.) „Piceo-nigra, mandibulis et palpis pro parte, articulatione basali femorum, geniculis et tibiis omnibus, his postieis prae- sertim apicem versus infuscatis, tarsisgque — posticis infuscatis — rufis; antennis flagelli articulis 6.—9., 10. (subtus infuscatis) abdominisque segmento 8. medio membranaceo calcarisque omnibus, albis v. testaceis. Alae hyalinae nervis et stigmate — hoc dilute — fuscis, radice albida, tegula nigrofusca. Long. 4,3—5,8 mm; ter. 2,5—5 mm. 6Ä Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Species C. anatorio Gr. 2 proxime affinis et similis, at colore pedum, serobiculis antennarum opacis, antennis apicem versus incrassatis flagello 21, 22-articulato (in anatorio 23—-25-art.), postannello scapo multo, quam articulo sequente paullo, breviore, mesosterno magis transverso (longitudine fere duplo latiore), seg- mento 2. abdominis minus opaco, ungue antico articulo 2. tarsali longiore bene distincta. Diese neue Art ist in Form und Länge des Bohrers, Form der Areola und der hinteren Querleiste des Mesolcus einem kleinen ©. anatorius Gr. ganz ähnlich und hat das Mediansegment fast noch undeutlicher gefeldert. Es ist indessen unmöglich, dieselbe als eine dunkelbeinige Varietät des anatorius anzusehen, denn mehrere plastische Merkmale, vor allem die Fühlerproportionen, sind erheblich verschieden. Die Art muls sehr selten sein, denn nur die drei beschriebenen Stücke, von Dr. E. Haglund den 30. VII. 16 in der Prov. Ostergötland (Ostrogothia) gesammelt, sind mir unter die Augen gekommen. Diese waren schon von dem als Hemipterologen bekannten Sammler als „Cratoer. n. sp.“ bezeichnet.“ Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren ((ol.). 65 Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). Von Dr. von Seidlitz. Fortsetzung v. 1916 p. 498. Die vorliegende Art ist über einen grossen Theil Europas verbreitet, geht aber nicht so weit nach Norden und nach Osten wie Rhinosimus ruficollis; denn sie fehlt (nach Thomson und nach Grill!) in Schweden und in Finnland, auch in den baltischen Ostseeprovinzen und in Ost- und Westpreussen. In Dänemark kommt sie nach Grill vor. Aus Deutschland kenne ich sie aus Paderborn (Mus. Kraatz), Elberfeld (Mus. Roettgen), Hildes- heim (Mus. Leonhard), Bozen (Mus. Schilsky), Schlesien (Mus. Letzner), Böhmen (Mus. Breit), Oestreich, Graz (Mus. Sehuster), Siebenbürgen (Mus. Vienn.), Banat, Herzegowina, Bosnien (Mus. Leonhard, Apfelbeck), Serbien (Mus. Bruck), Italien (Mus. Leonhard), Crimm (Mus. Berol.). In Frankreich scheint die Art wie auch in den genannten südlichen Ländern häufig zu sein. ‚Die vorliegende Art wurde schon 1794 von Panzer als Anthribus ruficollis beschrieben, wobei der Curculio ruficollis L. nicht herangezogen, unter Anthribus Roboris Fbr. eitirt wurde. Er unter- schied also die beiden Arten, für die er 1813 den Gattungs- namen Ahinosimus ‘ wählte und seiner Benennung wurde bis 1858 gefolgt. Erst als man für Rhinosimus Roboris den älteren Namen ruficollis L. herstellte, musste der gleichlautende Panzer ’sche Artnamen weichen und wurde durch viridipennis Latr. 1804 ersetzt, was so lange nöthig war, als beide Arten in derselben Gattung standen. Schon Schmidt-Goebel hatte 1868 unsere Art aus der Gattung Zhinosimus zu Salpingus gebracht und dabei den Panzer’schen Artnamen wieder herstellt. Nach Mulsant’s Feststellung der Gattungscharaktere musste die Art jedoch bei kchinosimus bleiben. Durch Errichtung einer selbständigen Gattung können wir aber wieder auf Panzer’s Artnamen zurückkommen. Abgebildet wurde die vorliegende Art ‚schon 1794 sehr kenntlich von Panzer (von Sturm scheint die Zeichnung nicht zu sein), dann 1847 von Costa, 1891 von Fowler und 1913 der Kopf von Kuhnt (fig. 10B); es könnte aber leicht seine fig. 9 ebenfalls hierher gehören, ebenso wie Jacobsons (fig. 19), statt zu Rhinosimus rufieollis. Cariderus. Rhinosimus (Cariderus) Mulsant Col. Rostr. 1859 p. 46. — Seidlitz Faun. balt. Ed. II 1891 p. 555. — F. transsylv. 1891 p. 600. — Reitter F. germ. III p. 417. ) Catal. Col. Skandinaviae, Daniae et Fenniae 1896 p. 955. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft I. d 66 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Caput in rostrum productum lateribus ante oculos obtusis ante antennas marginatis. Labrum transversum. Antennae ab oculis distantes. Elytra humeris latis, lateribus subrectis. In dieser Gattung sollen jetzt diejenigen Arten der früheren Gattung Rhinosimus zusammengestellt werden, deren Rüssel von der Fühlerwurzel bis zur Spitze scharfkantige und etwas ge- randete Seiten hat. Auf seine Länge kommt es weniger an; denn es könnten eventuell auch ganz langrüsslige Arten dieser Gattung entdeckt werden. Ebenso wenig kann die Bildung der Fühler, auf die allein Mulsant seine Untergattung Cariderus gründete, maassgebend sein, denn Cariderus aeneus und (. plani- rostris stehen sich mit ihren gleichgebildeten Rüsseln, trotz der verschiedenen Fühlerbildung, offenbar näher, als (©. planirostris und ©. viridiaeneus zu Ich. ruficolis mit ihren verschieden gebildeten Rüsseln. Zu der einen von Mulsant hierher gestellten Art (aeneus Ol.) treten daher Ah. planirostris und Eh. viridiaeneus Rand. hinzu, während ARhin. Tapiru Ab., den Abeille der Fühler wegen zu Üariderus stellte, ebenso zu Ithinosimus kommen muss, wie Ih. caucasicus Reitt. trotz seines ziemlich kurzen Rüssels. Der Kopf ist stets deutlich länger als mit den Augen breit, vor den Augen in einen flachen Rüssel ausgezogen, der deutlich länger als an der Spitze breit ist. Die Oberseite des Rüssels ist jederseits hinter den Fühlern nicht bis an die Augen, aber von den Fühlern bis zur Spitze gerandet und hier entweder ganz oder fast parallelseitig (aeneus, rufirostris) oder tief ausgebuchtet (viridiaeneus) wie bei Rhinosimus. Die Oberlippe ist etwa doppelt so breit als lang. Die Mandibeln sind bei ©. aeneus glatt und haben bei ©. planirostris einen stumpfen Zahn in der Mitte. Bei ©. viridiaeneus sind sie noch nicht untersucht. Die Augen stehen ganz seitlich und sind nicht etwas nach vorn gerichtet wie bei ZAhinosimus. Die Schläfen sind wie bei Ahinosimus ge- bildet. Die Fühler stehen in der Mitte des Rüssels (C. plani- rostris) oder etwas vor der Mitte (C. aeneus), und sind von den Augen knapp oder reichlich um die doppelte Länge des ersten Gliedes entfernt. Sie reichen entweder fast bis zur Basis des ‘ Halsschildes und haben 6 schwach verbreiterte Endglieder (C. aeneus), oder bis zur Mitte des Halsschildes und haben vier ab- gesetzt verdickte Endglieder (planirostris, viridiaeneus). Nach diesen zwei verschiedenen Bildungen unterschied Mulsant seine Unter- gattung Cariderus von Rhinosimus i. sp., sie kann aber nur zur Artunterscheidung benutzt werden, weil das Merkmal der Rüssel- randung in der ganzen Familie als wichtigeres Gattungsmerkmal erkannt ist. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 67 Das Halsschild ist herzförmig und hat die 4 gewöhn- lichen Grübchen bald stärker, bald schwächer ausgebildet. Die Flügeldecken haben die gewöhnliche Beule hinter der Basis und sind bald nur bis zu dieser, bald. bis an die Basis regelmässig gereiht punktirt:. Die Epipleuren sind wie bei Rhinosimus gebildet. Die Unterseite stimmt mit der von Zrhinosimus überein. Die Färbung ist einfarbig, höchstens mit hellem Rüssel und hellen Beinen, doch mögen vielleicht noch zweifarbige Arten entdeckt werden. Der Rh. fascipennis dürfte aber mit Vincenzellus Vaulogeri zusammenfallen. Die Männchen scheinen keine Auszeichnung vor den Weibehen zu haben. Die Larve ist von einer Art bekannt: Cariderus planirostris: Perris Larvae Col. 1877 p. 304 tab. IX fig. 328 (Rhinosimus). Die Larve von Cariderus planirostris wurde erst 1877 von Perris als „mit der von Zthinosimus ruficollis übereinstimmend“ bezeichnet und das Körperende abgebildet, welche Abbildung ebenso für Ah. ruficollis gelten sollte. Eine genauere vergleichende Untersuchung ist also noch wünschenswerth. Dagegen gab Perris den wichtigen Aufschluss, dass die Larve unter der Rinde in den Gängen der Scolytiden und anderer XAylophagen, von deren Larven und ihren Excrementen lebt. Die Puppe ist noch nicht beschrieben. Am nächsten ist unsere Gattung mit Jrhinosimus verwandt, mit dem sie den deutlichen, vor den Augen nicht gerandeten Rüssel gemein hat, und von dem sie nur durch die Randung des Rüssels vor den Fühlern abweicht. Weiter stehen Colposis und Vincenzellus. Colposis hat ebenfalls den vor den Augen ungerande- ten, vor den Fühlern gerandeten Kopf, aber keinen Rüssel. Vin- cenzellus hat zwar einen deutlichen Rüssel, der jedoch sowohl vor den Fühlern als auch bis an die Augen gerandet ist. Am weitesten stehen alle übrigen Gattungen, deren Kopf vor den Fühlern und bis an die Augen gerandet ist und keinen Rüssel bildet. Zwei Arten kommen in Europa und eine in Nord-Amerika vor. Die Gattung Cariderus wurde 1859 von Mulsant als Unter- gattung von Rhinosimus auf die eine Art Rh. aeneus Ol. begründet, aber nur nach der Fühlerbildung. Da aber dieses Merkmal auch der später entdeckten Art Ahinosimus Tapirus zukommt, die in Rüsselbildung mit Ah. ruficolis übereinstimmt, kann es nicht mehr zur Trennung benutzt werden, sondern muss letzterem Merkmale, welches sich bei der Unterscheidung der Gattungen in der ganzen Unterfamilie bewährt, den Platz räumen. Zu der einen von 5* 68 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Mulsant herangezogenen Art beschrieb Abeille 1874 eine | zweite als Rhinosimus Ornithorhynchus, die nur eine Varietät der des Ü©. aeneus ist. Dagegen kommen als zweite und als dritte Art | Rhin. planirostris Fbr. und Rh. viridiaeneus hinzu, die sich von C aeneus deutlich unterscheiden und durch ihre Fühlerbildung zu Rhinosimus caucasicus und ruficollis hinneigen. Arten der Gattung Cariderus, Halsschild vor der Basis jederseits mit deutlichem Schräg- eindruck; jede Flügeldecke auf der Basis mit flacher Beule. 1, Rüssel nur wenig länger als dicht vor den Augen breit, ziemlich parallelseitig. 2, Fühler mit 6 schwach vergrösserten Endgliedern, von den Augen etwas weiter entfernt als vom Ende des Rüssels, Augen gewölbter, Halsschild etwas flach gedrückt, mit deutlichen Grübchen vor der Mitte, dicht und ziemlich grob punktirt, Flügeldecken auf der Basalbeule ganz ver- worren punktirt, weiterhin gestreift punktirt, die Streifen bisweilen durch Punkte auf den Zwischenräumen fast ver- worren, Mandibeln innen glatt, Körper dunkel erzfarben. L. 4—5 mm. In Deutschland und Frankreich. aeneus Ol, a. Beine rothgelb.. L. 4—5 mm. Frankreich. var. Ornithorhynchus Ab, 2‘ Fühler mit 4 deutlich abgesetzt grösseren Endgliedern, von den Augen etwa ebenso weit abstehend als vom Ende (des Rüssels, Flügeldecken auch auf der Basalbeule ziemlich gereiht punktirt, Augen flacher, Halsschild gewölbt, ohne deutliche Grübchen vor der Mitte, fein und sparsam punktirt, Mandibel innen mit einem Zahn, Oberseite erzfarben, bis- weilen theilweis oder ganz röthlich, Beine und oft der Rüssel roth. L. 3—3,5 mm. In ganz Europa. plamirostris Fbr. 1‘. Rüssel 1!/, mal so lang als dicht vor den Augen breit, in der Mitte stark verschmälert, zur ‚Spitze stark ver- breitert, Fühler und Flügeldecken wie bei 2°, Augen ger wölbter, Halsschild grob und dicht punktirt, mit 2 schwachen Grübchen vor der Mitte, Oberseite erzfarben, Rüssel höch- stens am Spitzenrande roth, Beine braun. L. 3—3,5 mm. Nord-Amerika. (1 Mus. Belg. aus Canada, 2 Mus. Berol.). aeneirostris Mannh. 1853, pallipes Boh. 1858, nitens Lec. 1866 9). viridiaeneus Rand. 1838 1) Die 3 Beschreibungen stimmen fast wörtlich überein, kein Nach- folger hat dabei seine Vorgänger erwähnt, obgleich Leconte an anderer Stelle (List of Col. 1866 p. 70), beide eitirt. Randalls Rhynchites viridiaeneus wurde erst neuerdings (1899) von Wickham gedeutet. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 69 Die beiden europäischen Arten sind in unserer Fauna ver- ‚treten. I. ©. aeneus: obscure aeneus, rostro latitudine parum longiore, antennis articulis ultimis sex parum incrassalis, prothorace dense rude punc- tato ante medium bifoveolato, elytris usque ad tuberculum basalem confuse punctatum seriato-punctatis. L. 4—5 mm. Rhinosimus aeneus Olivier Entom. V 1807 no. 86 p. 455 tab. I fig. 3. — Tableau encycl. et meth. tab. 362 II fig. 2 (1818 von Latreille publicirt). — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 255. — Redtenbacher F. austr. Ed. II 1858 p. 669. — Ed. III 1874 II p. 138. — Bach Käferf. III 1859 p. 280. — Bose Käf. Deutschl. 1859 p. 448. — Abeille de Perrin Bull. Soc. Hist. nat. Toul. VIII 1874 p. 28. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 388. — Baudi Col. Eterom. 1877 p. 51. — Atti Acad. Tor. XII 1877 p. 617. — Stierlin Col. Helv. 1886 p. 205. — Desbrochers Frel. VIII 1900 Faun. p. 20, 21, 23. — Kuhnt ll. Best. Käfer Deut. 1913 p- 697. Rhinosimus (Cariderus) aeneus M ulsant Col. Fr. Rostr. 1859 p. 46. — Seidlitz F. balt. Ed. II 1891 p. 555. — F. transs. 1891 p. 600. — Reitter F. Germ. III 1911 p. 417. var. Ornithorhynchus: pedibus testaceis. Abeille Bull. Soc. Hist. nat. Toulouse VIII 1874 p. 30. — Desbrochers Frelon. VIII 1900 Faun. p. 26. La N Der Kopf ist im Allgemeinen ebenso geformt, wie bei KA. planirostris, doch ist der Rüssel etwas breiter, besonders in’ der Mitte, und die Randung der Seiten, die nach vorn ebenfalls bis zur Spitze reicht, hört über der Einlenkung der Fühler nicht auf, sondern reicht noch eine kleine Strecke weiter nach hinten, ist aber hier herabgebogen. Die Oberseite des Kopfes ist vor den Augen flach, aber nicht niedergedrückt, grob und sehr dicht punktirt, dichter als die Unterseite. Die Oberlippe ist etwa doppelt so breit als lang. Die Mandibeln sind innen ganz glatt. Die Augen sind ziemlich stark gewölbt. Die Fühler sind nicht ganz in der Mitte des Rüssels, sondern etwas mehr zur Spitze eingelenkt, so dass sie von den Augen etwas weiter entfernt stehen als bei ©. planirostris. Sie reichen fast bis zur Basis des Halsschildes. Das erste Glied ist nur wenig dicker aber deut- lich länger als das zweite, das dritte ist gestreckt, 1!/, mal so lang als das zweite und doppelt so lang als breit, die beiden folgenden (4. und 5.) sind ziemlich dem zweiten Gliede gleich und die 6 letzten nur wenig breiter, keine deutlich abgesetzte Keule bildend. | Das Halsschild ist breit herzförmig, nahe der Spitze amı breitesten und viel breiter als der Kopf mit den Augen, nach hinten ziemlich geradlinig verengt, auf der Oberseite etwas flach gedrückt, dicht und grob punktirt, vor der Mitte jederseits mit 70 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. einem deutlichen Grübchen, vor der Basis jederseits mit einem kleineren. Die Flügeldecken sind fast ganz wie bei Ah. planirostris gebildet, aber die Punktreihen sind gröber,, reichen nur bis an die verworren punktirten Beulen auf der Basis und werden bis- weilen durch Punkte auf den Zwischenräumen etwas verworren. Die Unterseite zeigt keine Abweichungen von Rh. ruficollis. Die Färbung ist dunkel erzfarben, gewöhnlich auch an den Beinen, die aber bisweilen gelb sind (var. Ornithorhynchus Ab.). Selten, wohl nur bei unausgefärbten Individuen, ist der ganze Körper röthlich. Das Männchen scheint keine Auszeichnung vor dem Weibchen zu haben. Die Larve ist noch nicht bekannt. Die vorliegende Art weicht von (. planirostris und viridiaeneus durch .die langen Fühler ohne Keule und durch verworrene Punktirung der Beule auf der Basis jeder Flügeldecke ab, vom erstgenannten auch durch die glatten Mandibeln, die bei zweit- genanntem noch nicht untersucht sind. Die vorliegende Art ist im Süden Europas häufiger als im Norden. Weiter nördlich als bis an die Ostsee kommt sie über- haupt nicht vor. Aus Deutschland kenne ich sie von Ostpreussen (Mus. Steiner), Westpreussen (Mus. Czwalina, Lentz, Bruck, Heyden, Stierlin), „Norddeutschland“ (Mus. Kraatz). Die meisten Exemplare stammen aus Danzig, wo sie von Dammer einmal in Mengen gefunden und von Lentz!) als Salpingus foveolatus verzeichnet wurden, was Schaum?) richtig stellte. Ferner kenne ich unsere Art von den Beskiden (Mus. Gäbriel), aus Oestreich (Mus. Vienn.), aus Griechenland (Mus. Pic von Brenske gesammelt, Mus. Reitter), aus Italien (Mus. Heyden), aus Sicilien (Mus. Flach), aus Algier (Mus. Pic) und aus Frankreich, wo er bei Lyon häufig zu sein scheint. Die Varietät scheint stellenweis im Süden häufiger zu sein. Die vorliegende Art wurde 1807 von Olivier als Ahinosimus aeneus beschrieben und schlecht abgebildet, von Pelletier et Serville 1825 vergessen, von Castelnau 1840 ohne Angabe des Autors Olivier nochmals beschrieben und 1859 von Mulsant als Untergattung von Ahinosimus charakterisirt, die ) Neues Verz. v. preuss. Käfern 1858 p. 116. 2) Berl. Ent. Z. 1859 p. XXX. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 71 jetzt zur Gattung erhoben wird. — Abeille beschrieb die Varietät als besondere Art, wobei er sie mehr von Ah. Tapirus als von Ah. aeneus unterschied. | 2. ©. planirostris: obscure aeneus, rostro latitudine parum longiore, antennis clava abrupla quadriarticulata, elyiris usque ad basin tuber- eulo instructam sertato-punctatis. L. 3—83,5 mm. Curculio planirostris Fabricius Mant. Ins. 1 1787 p. 119. — Marsham Ent. Brit. I 1802 p. 297. Anthribus planirostris Fabricius Ent. syst. 1 2 1792 p. 377. — Syst. El. II 1801 p. 410. — Panzer Fauna germ. 15 1794 no. 14. — Ent. germ. 1795 p. 293. — Illiger Mag. IV 1805 p. 132. Rhinosimus planirostris Olivier Nouv. Diet. Hist. nat. XIX 1803 p. 385. — Ent. V 1807 no. 86 p. 456 tab. I fig. 4. — Tabl. encycl. et meth. 1818 tab. 362 II fig. 1 (in der Tafelerklärung p. 20 irr- thümlich als fig. 3 eitirt). — Latreille Hist. nat. XI 1804 p. 27. — Panzer Index 1813 p. 186. — Lamarck Anim. s. vert. T. IV 1817 p. 369. — Ed. II 1835 IV p. 555. — Pelletier et Serville Eneycl. .meth. X 1825 p. 283 tab. 362 II fig. 1. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 255. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p- 631. — Ed. I 1858 p. 669. — Ed. III 1874 Il p. 138. — Mulsant Col. Fr. Rostr. 1859 p. 49. — Bach Käferf. III 1859 p. 280. — Bose Käf. Deutschl. 1859 p. 447. — Thomson Skand. Col. VI 1864 p. 333. — Abeille de Perrin Bull. Soc. Hist. nat. Toul. VIII 1874 p. 28. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 388. — Ed. II 1891 p. 555. — F. transs. 1891 p. 600. — Baudi Col. Eterom. 1877 p. 52. — Atti Acad. Tor. XII 1877 p. 618. — Stierlin Col. Helv. 1886 p. 204. — Fowler Col. Brit. Isl. V 1891 p. 55 tab. 147 fig. 13. — Desbrochers Frel. VIII 1900 Faun. p. 20, 21.— Reitter F. germ. III 1911 p. 418. — Schaufuss Kalw. Käferb. 6. Aufl. 21 1912 p. 740. — Kuhnt 1ll. Best. Käf. Deut. 1913 p. 697. Salpingus planirostris Gyllenhal Ins. suec. 1810 p. 641. — Stephens Nlustr..brit. Ent. IV 1831 p. 217. — Man. brit. Col. 1839 p. 339. Curculio fulvirostris Fabrieius Mant. Ins. II 1787 App. p. 381. — Paykull Monogr. Cureul. 1792 p. 124. Anthribus fulvirostris Paykull Fauna suec. III 1800 p. 167. Rhinosimus Spinolae Costa Spec. nuov. Mont. Matese (Ann. Aad. Aspir. nat. Ser. II T. I 1847 p. 109. — Fauna R. Napoli. Col. 1847—1854. Salping. p. 11 tab. XIlfig. 4 (im Text als fig. 5 citirt). Salpingus luteonitens Fairmaire Rev. et Mag. Zool. (3) VII 1879 p- 206. (Nach Bedel Ab. 28 p. 155.) Der Kopf ist deutlich länger als mit den Augen breit, vor den Augen wenig länger als dicht vor den Augen und als an der | Spitze breit, dicht vor der Einlenkung der Fühler am schmälsten und hier deutlich schmäler als dicht vor den Augen und als an der gerundet erweiterten Spitze. Die Seiten sind nur über der Fühlereinlenkungsstelle beginnend nach vorn, aber hier bis an die Spitze fein gerandet. Die Mandibeln haben nach innen etwa in der Mitte einen deutlichen stumpfen Zahn, den schon Latreille?) ı) 1807 p. 232. m Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. und Fairmaire!) angegeben haben. Die Oberlippe ist etwa doppelt so breit als lang. Die Augen sind mässig stark gewölbt, so dass der Kopf mit den Augen etwa 1!/,mal so breit ist als an der Spitze des Rüssels. Die Oberseite ist vor den Augen nur sehr wenig niedergedrückt, auf der Scheibe etwas sparsamer und feiner, auf dem Rüssel fast ebenso grob als auf der Unterseite punktirt. Die Fühler stehen in der Mitte zwischen Augen und Spitze des Rüssels und knapp um die doppelte Länge ihres ersten Gliedes von den Augen entfernt. Sie reichen etwa bis zur Mitte des Halsschildes und sind ganz so gebildet wie bei Arhin. ruficollis. Das Halsschild ist schwach herzförmig, breiter als der Kopf mit den Augen, vor der Mitte mässig stark gerundet ver- breitert, nach hinten ziemlich geradlinig verengt, vor der Mitte nur mit ‘2 schwach angedeuteten kleinen Grübchen, vor der Basis aber jederseits mit einem deutlichen Schrägeindruck, der aber viel weniger tief ist als bei RA. ruficolis. Die Punktirung ist ebenso grob, aber viel sparsamer als auf dem Rüssel. Die Flügeldecken sind in den Schultern weniger als doppelt so breit als die Basis des Halsschildes, nach hinten nur schwach und fast geradlinig verbreitert, so dass sie dicht hinter der Mitte doppelt so breit sind als die Basis des Halsschildes. Sie sind neben der Basis der Naht und hinter der Schulter deutlich eingedrückt, so dass die Beule auf der Basis jeder einzelnen deutlich hervortritt. Auch ist die Schulterbeule durch ein Grübchen an der Basis neben der Schulter hervorgehoben. Die Punktreihen sind gröber als bei Rh. ruficolis und reichen ebenfalls ziemlich regelmässig bis zur Basis. Auf der Unterseite ist keine nennenswerthe Abweichung von Äh. ruficollis vorhanden. Die Färbung ist dunkel erzfarben, bisweilen theilweis oder ganz roth (vielleicht nur bei unausgefärbten Individuen), der Rüssel meist roth, Beine gelb. Das Männchen scheint keine Auszeichnung vor: dem Weibchen zu haben. Die Larve lebt nach Perris?) unter der Rinde der Eiche, der Ulme und der Buche in den Excrementen der Larven von Scolytiden und anderer Xylophagen und verzehrt gelegentlich auch die Larven. Sie stimmt nach Perris mit der Larve des Rhinosimus ruficollis vollkommen überein. Die Puppe ist noch nicht beschrieben. Ueber das Vorkommen unserer Art sagt Gyllenhal, dass !) Ann. Fr. 1863 p. 275. ?) Larves d. Col. 1877 pag. 305. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 713 sie an lädirten Stämmen lebender Bäume. und auf den Blättern buschig hervortreibender Zweige lebt. Nach Mulsant dagegen soll sie sich unter Rinden finden und im Winter aus alten Reisig- bündeln in Wäldern geklopft werden können. Nach einer Notiz von Schaufuss!) soll sie von Larven des Ernoporus fagi zehren. Die vorliegende Art muss am Ende der Gattung stehen ; den während sie durch Bildung des Rüssels entschieden zur vorliegenden Gattung gehört, zeigt sie Aehnlichkeiten- mit einigen Arten der folgenden Gattung, und zwar durch die deutlich abgesetzte vier- gliedrige Fühlerkeule mit Rhinosimus caucasicus und ruficollis. Der Cariderus planirostris ist die häufigste Art der Familie und über ganz Europa verbreitet. Aus Deutschland kenne ich sie aus Ostpreussen (Mus. Königsberg, Kemsat, Lentz, Steiner), Westpreussen (Mus. Czwalina), Misdroy (Mus. Bischoff), Berlin (Mus. Kraatz, Schilsky), Crefeld (Mus. Bruck), Schlesien (Mus.. Letzner), Bayeın (Mus. Bruck), Böhmen (Mus. Breit), Oestreich (Mus. Vienn., Schuster), Sieben- bürgen (Mus. Schuster), Bosnien (Mus. Apfelbeck), Herze- gowina (Mus. Leonhard). Ausserdem aus Griechenland (Mus. Leonhard), Italien (Mus. Flach), Schweiz, Sieilien (Mus. Stierlin). Im ganzen Süden und Norden Europas ist er überall verbreitet und dürfte auch in Sibirien vorkommen, obgleich er von .dort noch nicht verzeichnet ist (nach Heydens Catalog), aber im Caucasus fand ihn Schmeider?) weit verbreitet. Aus Marocco beschrieb ihn Fairmaire 1879. Der Cariderus planirostris wurde schon 1787 von Fabricius als Cureulio planirostris und als Cureulio fulvirostris beschrieben. Von diesen 2 Namen wählte er den ersteren als er 1792 die Art zur Gattung Anthribus überführte, wobei er als irrthümliche Synonyme den Curculio rostratus Deg. und den Attelabus ruficollis Hıbst. hinzu zog, die zu Rhinosimus ruficollis L. gehören. Paykull wählte 1792 umgekehrt den zweiten: Fabrici’schen Namen, und ebenso 1800 als er die Art zu Anthribus brachte. 1804 brachte Latreille die Art zu seiner Gattung Rhinosimus, wo sie bis auf den heutigen Tag geblieben ist, (nur Gyllenhal und Stephens nannten die Gattung Salpingus). Verkannt wurde die Art nur von Costa, der ihn zwar nach Latreille’s aus- reichender Beschreibung als identisch mit ZAhinosimus planirostris Fbr. erkannte, ihn aber dennoch nach der etwas kürzeren Be- schreibung („piü preeiso“) bei Castelnau 1842 p. 255, (die !) Kalw. Käferb. Lief. I p. 26. Leider ohne Quellenangabe. 2) Schneider & Leder Beitr. Kauk. Käferf. 1878 p. 258. 74 Deutsch. Ent, Zeitschr. 1917. den Druckfehler „elytres“ statt „rostre d’un brun roux“ ent- hält), von der Fabrici’schen Art für „sehr verschieden“ und folglich für „neu“ hielt, und von Fairmaire, der eine leichte Farbenabweichung als neue Art beschrieb, was Bedel berichtigte, mit der Anmerkung, dass sie in Fairmaire’s Sammlung den Namen „luteo-virens“ trägt‘). Abgebildet wurde unsere Art 1794 von Panzer (gestochen von Sturm), 1807 und 1818 von Olivier (sehr schlecht), 1859 von Costa und 1891 von Fowler. Rhinosimus. Latreille Hist. nat. III 1802 p. 192, XI 1804 p. 25. — Gen. Crust. Il 1807 p. 231. — Consid. gen. 1810 p. 217. — Regn. anim. 1817 p. 323. — Ed. II 1829 II p. 50. — Ed. III (Masson) 1841 p. 396. — Uebers. von Voigt 1839 p. 244. — Illiger Mag. III 1804 p. 98. — Olivier Col. V 1807 No. 86 p. 452 tab. 86 I fig. 2 a—g, 5, 6, 7. — Lamarck Hist. nat. anim. s. vert. 1V 1817 p. 368. — Ed. II 1835 T. IV p. 555. — Le Pelletier et Serville Enc. meth. X 1828 p. 288. — Zetterstedt Fauna Ins. lapp. 1828 p. 293. — Ins. Lapp. 1840 p. 168. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p- 255. — Redtenbacher Gatt. Käf. D. 1845 p. 135. — F. austr. 1849 p. 57 u. 631. — Ed. II 1858 p. CXV u. 669. — Ed. II ı 1874 p. CXXI u. 2 p. 137. — Imhoff Einf. Kol. 1856 p. 254. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 530. — Mulsant Col. fr. Rostr. 1859 p. 22 und 46. — Bose Käf. Deutschl. 1859 p. 446, 447. — Bach Käferf. III 1859 p. 277. — Thomson Skand. Col. I 1859 p. 127. — VI 1864 p. 332. Leconte Class. Col. N.-Am. 1862 p. 257. — Ed. II 1883 p. 403. — Fairmaire Duv. Gen. Col. Eur. III 1863 p. 457, 459. — Abeille de Perrin Bull. Soc. Hist. nat. Toulouse VII 1874 p. 24 (Sep. p. 1). — Gerstäcker Handb. Zool. II 1863 p. 152. — Seidlitz, F. balt. 1875 p. 109 (Gatt.). — Ed. II u. F. transs. 1891 p. 149 (Gatt.).. — Stierlin Col. Helv. 1886 p. 202. — Desbrochers Frel. VIII 1900 Faun p. 6, 7, 19. — Fowler Col. brit. Isl. V 1891 p. 54. — Reitter F. germ. III 1911 p. 415. — Schaufuss Kalw. Käferb. 6. Aufl. 21 1912 p. 738, 740. — Kuhnt Ill. Best. Käf. Deut. 1913 p. 695, 696. Anthribus Clairville Ent. helv. 1 1793 p. 120. 121. Salpingus Illiger Mag. 1 1801 p. 150 nom. nud. — Gyllenhal Ins. Suec. II 1810 p. 640. — Leach Encycl. 1815 IX p. 106. — Samouelle Ent. Comp. 1819 p. 199. — Stephens Ill. brit. Ent. IV 1831 p. 216. — Man. brit. Col. 1839 p. 339. Caput in rostrum productum, lateribus ante oculos et ante an- tennas obtusis in medio constrietis. Labrum transversum. Antennae ab oculis distantes. El ytra humeris latis, lateribus subrectis aut subrotundatis. N Rech. Synon.. Col. Ab. XXVUI 1894 p, 155. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). vb) Der Kopf ist deutlich länger als mit den Augen breit, vor den Augen in einen flachen Rüssel ausgezogen, der deutlich länger als an der Spitze breit ist. Seitlich ist die Oberseite des Rüssels weder bis an dieAugen noch biszur Spitze gerandet, indem die über der Fühlereinlenkung stets deutliche kurze Randung nach hinten und nach vorne schwindet. Die Oberlippe ist 1!/, bis 2 mal so breit als lang, schmäler als die Spitze des Rüssels, so dass sie seitlich die Wurzeln der Oberkiefer theilweis unbedeckt lässt, während sie die Spitzen derselben, wenn sie ganz zusammengeklappt sind, bedeckt. Die Mandibeln haben innen einen Zahn (bei rufcollis und caucasicus) und sind nicht „ganz glatt“ wie Redtenbacher sagt, der vielleicht nur Zth. aeneus Ol. untersuchte. Bei Ah. Tapirus sind sie noch nicht untersucht. Die Maxillartastersind schmal und das Endglied ist cylindrisch. Die Augen sind kreisrund, stehen ganz seitlich und etwas nach vorne gerichtet, indem der Kopf am Hinterrande der Augen etwas breiter ist als am Vorderrande derselben. Die Fühler sind in der Mitte oder vor der Mitte des Rüssels eingelenkt, stehen von den Augen mindestens um einen Augendurchmesser oder um die doppelte Länge ihres ersten Gliedes entfernt. Sie reichen meist nur bis zur Mitte, selten bis zur Basis des Halsschildes (Rh. Tapirus) und haben meist 4 stark abgesetzt vergrösserte\ selten 6 nur wenig grössere Endglieder (Ah. Tapirus). Das Halsschild ist herzförmig, hat jederseits vor der Basis einen mehr oder weniger starken Schrägeindruck und vor der Mitte gewöhnlich keine, selten kleine Grübchen. (Tapirus.) Die Flügeldeceken zeigen bald (infolge eines Schräg- eindruckes hinter der Schulter und eines Eindruckes neben der Naht) eine flache Beule auf der Basis jeder einzelnen (Tapirus), bald fast keine (Rh. ruficollis) oder keine (Rh. Caucasieus). Die Punktreihen der Flügeldecken sind meist bis an die Basis regel- mässig ausgebildet, selten auf der Beule durch eingestreute Punkte aber verworren (Rh. Tapirus). DieEpipleuren sind vorn nicht sehr schmal, nach hinten verschmälert und bis zum dritten oder vierten Abdominalsegment erkennbar. Auf der Unterseite ist das Prosternum vor den Vorder- hüften 1!/, bis 2mal so lang als diese. Die Vorderhüften ragen nicht stark zapfenförmig vor und stehen ganz an einander. Die Mittelhüften sind rundlich und durch einen Fortsatz des Mesosternums von einander getrennt. Die Hinterhüften stehen ganz quer,- liegen mit dem Metasternum und mit dem Abdomen in einer Fläche und haben einen scharfen, gerandeten Hinterrand. Die Beine sind ziemlich lang, die Schenkel über- ragen die Seiten des Körpers höchstens unbedeutend und sind 76 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. deutlich keulenförmig. Die Tibien sind schmal und gerade, die Tarsen ziemlich so lang als die Tibien und ganz schmal, auch bei dem Männchen, wie es scheint, nie verbreitert. Das Abdomen besteht aus fünf sichtbaren Segmenten, die allmälig an Länge abnehmen, so dass das erste doppelt und das fünfte nur halb so lang ist als das vierte. Sie sind alle durch eine Gelenkhaut mit ‚einander verbunden, seitlich fein gerandet und auch die Ausschnitte des ersten Segmentes zur Bildung der Gelenkhöhlen für die Hinterhüften sind scharfkantig und gerandet, der’ Fortsatz desselben Segmentes zwischen den Hinterhüften er dreieckig und ebenfalls gerandet. Die Färbung ist meist einfach erzfarben und dann (viel- leicht bei unausgefärbten Individuen) oft röthlich, selten roth mit blauen Flügeldecken (Rh. ruficollis), die Beine bald gelb, bald dunkel. Die Männchen haben bisweilen einen kürzeren Rüssel als die Weibchen (Ah. Tapirus), die Verdertarsen scheinen aber nie erweitert zu sein. | Die Larve ist von einer Art bekannt. kRhinosimus ruficollis: Erichson Wiegm. Arch. 1847 I pag. 287. (Roboris.) — Chapuis et Cand&ze Cat. Larv. Col. 1853 pag. 193. — Mem. Soc. Sc. Liege 1853 pag. 533. (Roboris.) — Mulsant Col. Fr. Rostrif 1859 pag. 6. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 pag. 523. — Thom- son Skand. Col. VI 1864 pag. 328. — Perris Larves Col. 1877 pag. 304 tab. IX fig. 328. — Lindemann Deutsche ent. Zschr. 1881 pag. 172 (Notiz). Die erste Beschreibung der Larve von Jhinosimus ruficollis , die Oberförster Wissmann entdeckte, lieferte Erichson 1847. Sie wurde 1853 von Chapuis et Candeze ins Französische übersetzt, Mulsant wiederholte 1859 diese Uebersetzung, Lacordaire gab einen Auszug aus ihr und Thomson über- setzte sie ins Schwedische.. Ueber das Leben der Larven war lange Zeit nichts bekannt und Mulsants Vermüthung, dass sie von vegetabilischen Stoffen leben, war irrthümlich. Erst durch Linde- mann 1881 wurde festgestellt, dass die Larve von Ahinosimus ruficolis ebenso lebt wie die von Perris geschilderte Larve von Cariderus planirostris. Die Puppe ist noch nicht beschrieben worden. Die vorliegende Gattung steht durch die deutliche rüsselförmige Verlängerung des Kopfes, verbunden mit ganz ungerandeten Seiten. vereinzelt in der Familie da. Das erstgenannte Merkmal ist auch: bei Cariderus und Vincenzellus vorhanden, aber hier fehlt das zweite Merkmal bei Cariderus halb, bei Vincenzellus ganz. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 77 Umgekehrt ist das zweite Merkmal zur Hälfte (vor den Augen) auch bei Colposis vorhanden, aber hier fehlt das erste Merkmal. Allen übrigen Gattungen fehlen beide Merkmale zugleich, so. dass sie von Jthinosimus am weitesten entfernt sind. Am nächsten steht also die Gattung Cariderus, da sie nur durch die Randung des Rüssels vor den Fühlern abweicht, die aber für die Morpho- logie aller Gattungen einen so wichtigen Unterschied bildet, dass eine generische Trennung nach diesem Merkmal nothwendig: ist, während die von Mulsant betonte Verschiedenheit der Fühler- bildung innerhalb beider Gattungen wiederkehrt. Die vorliegende Gattung: ist zuerst von GClairville 1798 aus der übergrossen Gattung Anthribus (im Sinne des Fabricius) auf Grund der heteromeren Tarsen!) unter dem Namen Anthribus ausgeschieden worden, der aber unzulässig war?), da sowohl Geoffroy, der erste Begründer der Gattung Anthribus, als auch sein Nachfolger Fabrieius diese Gattung. als tetramer beschrieben haben, bei einer Einschränkung also der Geoffroy’sche Gat- tungsname nur für eine tetramere Gattung gewählt werden kann. Clairville beschränkte seine Gattung Anthribus auf die eine Art A. rufieollis L., die von Linne 1761 zu Cureculio, von Herbst 1785 zu Attelabus und von Fabricius 1798 zu Anthribus gebracht worden war. | :Illiger schlug 1801?) für den. Anthribus Roboris (ruficollis L.) und A. planirostris Fbr. den Gattungsnamen Salpingus vor, den er zwar etymologisch erklärt, aber nicht morphologisch begründet. Der erste prioritätsberechtigte Name ist daher der ein Jahr später von Latreille eingeführte. Latreille stellte 1802 die Gattung Ahinosimus für Eh, . planirostris auf, kennzeichnete sie kurz und schied sie wegen der heteromeren Zahl ihrer Tarsenglieder aus der Gattung Anthribus in der Fam. Bruchelae aus.*) Ausführlicher wurde die Gattung 1804 beschrieben’) mit dem Synonym Anthribus Clairv. und mit !) Dass er hierbei schlechtweg „die“ Tarsen, also alle Tarsen, pentamer nennt, ist ein Irrthum, der nicht in Betracht kommt. Vergl. weiter unten. i 2) Bei Mycterus wählte er umgekehrt einen unzulässigen Species- namen. s) Namen der Insekten-Gattungen, ihr Genitiv, ihr grammatisches Geschlecht, ihr Silbenmass, ihre Herleitung; zugleich mit den deutschen Benennungen. Mag. f. Insektenkunde I 1801 p. 150. #) Der Gegensatz der für Anthribus tetramere Tarsen angiebt, ist (p. 193) durch einen Druckfehler fortgefallen, was Illiger 1804 p. 99 in seiner Uebersetzung berichtigt hat. 5) Auch hier ist ein Druckfehler mit untergelaufen: auf der 2. Zeile der Beschreibung muss statt „n’avoient* — avoient stehen oder statt „moins“’— plus. (p. 25). | 78 Deutsch. Ent. Zeitsecar. 1917. 6 Arten ausgestattet: Zrh. roboris Fbr. (ruficollis L.), Zeh. viridipennis (rufieollis Pz.), Rh. nigripennis Fbr., Rh. collaris Fbr., Rh. planirostris Fbr., Rh. coeruleocephalus (rostratus Deg.), von denen die 1. und 6. zusammenfallen. Er stellte sie jetzt (und ebenso 1807) an das Ende der letzten Fam. Cistelenines seiner Heteromera, die er zwar noch nicht so benannte, aber (T. X p. 257) ganz scharf charakterisirte und von seinen Tetramera (ohne Benennung T. XI p. 29 charakterisirt) absonderte, die mit der Gattung Anthribus begannen, zu der bis dahin die Ahinosimus-Arten gezählt worden waren. Den Namen Heteromera und Tetramera gebraucht Latreille erst 1807), und zwar nicht als von ihm selbst stammend, sondern mit der Hinzufügung „Heteromeres resp. Tetrameres (Dumeril)“, welche Benennungen 1806 von Dume£ril?) eingeführt worden waren. 1810 schuf Latreille eine engere, den Schluss der Heteromeren bildende Familie Oedemerites für Oedemera, Stenostoma, Irhinomacer (jetzt Mycterus) und Khinosimus. Dass Clairville bei der Charaktisirung seiner Gattung Anthribus (Rhinosimus Latr.) und Mycterus 1798 die heteromere Tarsen- bildung übersah (und sie als pentamer angiebt), hat Latreille ihm sehr zum Vorwurf gemacht (p. 25—26), weil Clairville auf diesen Beobachtungsfehler eine abfällige Kritik über Geoffroy’s, Latreille’s undDumeril’s Tarsal-System gründete. Dennoch verfiel Latreille 1817?) selbst einem ähnlichen Verbrechen gegen das 1804 gut begründete Tarsalsystem, indem er seine Gattung Zhinosimus unter die Tetrameren stellte und zur Unter- gattung von Bruchus degradirte, was er 1825*) nur wenig ver- besserte, indem er die Selbstständigkeit der Gattung zwar wieder herstellte und sie von Druchus entfernte, aber dafür in die Tribus Anthribidae brachte, wo sie ebenso wenig hingehört. Erst 1829. brachte er sie wieder zu den Heteromeren zurück, wo er sie auf Grund des Rüssels mit sStenostoma und Mycterus als Unter- gattung vereinigte, die er Mycterus nannte und nach Oedemera den Schluss seiner übergrossen Familie Stenelytra bilden liess, in der auch /ytho, nicht weit entfernt, untergebracht war. Hier hat Latreille also die systematische Verwandtschaft voll- 1!) Gen. Crust. II p. 137 u. 233. 2) Zoologie analytique, 1806. — Deutsch von Froriep 1806 p. 190, wo aber die Benennungen Heteromeres und Tetrameres geschrieben sind, welche Schreibweise Dumeril 1818 (Diet. Se. nat. X p. 29) und 1821 (ibid. XXI p. 123) gegen die Aenderung vertheidigt. 3) Regme anim p. 323. *, Fam. nat. p. 388. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 79 kommen richtig erkannt und giebt hier auch die Notiz, dass einige Entomologen die Gattung Rhinosimus Latr. (= Salpinyus Il. i. lit. Gyll. 1810) nach den Fühlern in 2 Gattungen (Rhinosimus und Salpingus) getheilt hätten.!) Zetterstedt (1828) kannte er wahrscheinlich noch nicht, eitirt ihn auch nicht und Gyllenhal, den er von 1810 und 1813 eitirt, konnte er nicht meinen; denn dieser hat die Gattung nicht getheilt, sondern in toto umgetauft, was später (1895) Veranlassung wurde, den Gyllenhal’schen Namen (Salpingus) ganz zu unterdrücken. Die 2 zu Ähinosimus gestellten Fabrici’schen Arten Anthribüs nigripennis und Anthribus collaris, die Latreille wahr- scheinlich nur aus den Beschreibungen gekannt hat, gehören zur Gattung Fugnamptus Schr. (Anthrib.) Gyllenhal vereinigte unsere Gattung mit seiner Gattung Salpingus, indem er irrthümlich den Illiger’schen Namen (nom. nudum) vor dem Latreille’schen gelten liess. Er kannte die- selben 2 Arten wie Latreille. Dejean trennte 1823 und 1833?) (ohne Charakterisirung) ganz richtig Rhinosimus Latr. von Salpingus Gyll. und stellte die langrüssligen Arten zu Ahinosimus. Le Pelletier & Serville theilten 1825°) die Gattung Rhinosimus in 2 Divisionen nach der Länge des Rüssels und nannten die 2. Division, welche die langrüssligen Arten enthält, Zrhino- simus Latr. und. beschrieben Ah. Roboris Latr., Rh. ruficollis Ol. und Kh. planirostris Fbr., erwähnten aber den Ah. aeneus Ol. nicht. Zetterstedt stellte dann 1828) die Selbständigkeit der beiden Gattungen Khinosimus Latr. mit Rh. ruficollis L. und sSal- pingus Gyll. mit S. ater Payk. und 5. joveolatus Ljungh. durch Beschreibungen fest. Jetzt war alles in bester Ordnung. Aber Curtis und Stephens waren anderer Meinung. Ohne von Lepelletier’s und Zetterstedt’s bereits erfolgten Feststellungen zu wissen, suchten sie auf ihre Art die Sache in Ordnung zu bringen. Die Unterscheidung der beiden Gattungen gelang ihnen glücklich, in der Wahl der Namen waren 1) Hiermit meint er Dejean (Cat. 1823 p. 77), der es so machte (aber ohne Charakterisirung) und Pelletier & Serville 1825. Schon 1825 (p. 377, 380, 388) hatte auch Latreille sowohl Rhinosimus als auch Salpingus als Gattungen getrennt genannt, aber nicht unterschieden. 2) Catal. 1823 p. 77, 1833 p. 229. ®) Enc. meth. X p. 287. *, Faun. Ins. Lapp. p. 293. 30 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. sie aber sehr unglücklich ; denn für Ahinosimus Latr. wählten sie den Namen Salpingus Il. und für Salpingus Gyll. suchten sie einen neuen Namen, den sie im Sphaeriestes Kirby i. lit. fanden. So tauften sie 2 rite beschriebene Gattungen um und ertheilten ihnen 2 nomina in lit. Diesem Vorgehen, das den wohlbegründeten Namen Rhinosimus Latr. ganz unterdrücken wollte, ist Niemand gefolgt, während Fauvel sich’s 1895 zum Muster nahm, um umgekehrt .den Namen sSalpingus zu unterdrücken, was ihm besser gelang !). Alle Autoren, von Laporte 1840—Reitter 1911, haben in der Folge die Gattung Rhinosimus Latr. angenommen. Nur der Umfang der Gattung ist verschieden gehandhabt worden, besonders indem der Salpingus ruficollis Panz. bald hereingenommen, bald aus- geschlossen wurde. Mulsant theilte die Gattung in die Untergattungen Cari- derus und Zthinosimus i. sp. Erstere haben wir. jetzt als besondere Gattung ausgeschlossen und ihr auch den ZA. planirostris, des Rüssels wegen, zugetheilt. Da auch Rh. viridipennis (ruficollis Panz.) als besondere Gattung, Vincenzellus, ausgeschlossen wurde, bleibt von Mulsant’s Zehinosimus i. sp. nur der Rh. ruficollis L. übrig, dem sich aber als neue Gattungsgenossen Ah. caucasicus Reitt. und Rh. Tapirus Ab. (von Cariderus herübergenommen) zugesellen, so dass wir jetzt 3 Arten der Gattung kennen, die im europäischen Faunengebiet vorkommen und von denen eine bis Japan reicht. Den Zh. caucasicus ‚beschrieb Reitter 1905°) aus dem Uaucasus als eine dem Äh. planirostris sehr nahe verwandte Art, doch müssen wir, aus den bei Cariderus angegebenen Gründen, den Zeh. planirostris weit entfernen und in eine andere Gattung bringen. Dem Zh. Tapirus geht es umgekehrt: er war von Abeille 1874°) neben Cariderus aeneus gestellt worden, von dem er jetzt entfernt und in die Gattung Rhinosimus gebracht wird. !) Vergl. Historisches, Stephens. 2) Wien. ent. Zeit. 1905 p. 312. °) Etude sur les Salpingiens europ. p. 28. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 81 Die Arten der Gattung Rhinosimus Rüssel in der Mitte stark verschmälert, Flügeldecken an der Wurzel neben der Naht eingedrückt. ‘1, Fühler mit 4 deutlich abgesetzt vergrösserten Endgliedern, das 3. Glied etwas kürzer als das 2., Halsschild herzförmig, fein und sparsam punktirt, vor der Mitte ohne Eindrücke, vor der Basis mit Eindrücken, Flügeldecken bis zur Basis regelmässig gereiht punktirt. 2, Rüssel, ohne die Oberlippe, vor den Augen 1!/, mal so lang als dicht vor den Augen breit, doppelt so lang als bei der Fühlerwurzel breit, Mandibeln innen mit stumpfem Zähnchen in der Mitte, Fühler von den Augen um den Durchmesser derselben .entfernt, Stirn mit schwachem Grübchen, Oberseite erzfarben, Beine gelb. L. 2,3— 3,6 mm. Caucasus, Türkei und Japan. (Mus. Reitter, 1 Mus. Apfelbeck aus dem Belgrader Walde bei Con- stantinopel, 1 Mus. Flach aus Tokio.) Caucasieus Beitt. 2‘ Rüssel vor den Augen 3 mal so lang als dicht vor den Augen und bei der Fühlerwurzel breit, Mandibeln innen mit spitzem Zahn zwischen Mitte und Spitze, Fühler von den Augen sehr weit entfernt, Stirn ohne Grübchen, Körper roth, Flügeldecken und Hinterkopf blau. L. 3,3 —4,5 mm. In ganz Europa. (Koboris Payk.) ruficollis L. 1° Fühler mit 6 schwach vergrösserten Endgliedern, sehr weit von den Augen entfernt, das 3. Glied deutlich länger als das 2., Rüssel vor den Augen beim 5’ 3 mal, beim 2 4 mal so lang als an der Fühlerwurzel breit, Stirn mit deutlichem Grübchen, Halsschild mässig dicht punktirt, vor der Mitte zwei schwache Grübchen, vor der Basis 2, bis- weilen fast verschmelzende Schrägeindrücke, Flügeldecken auf der Basis mit flacher, etwas verworren punktirter Beule, hinter ihr regelmässig gereiht punktirt, Körper dunkel erzfarben, bisweilen theilweis röthlich, Beine bisweilen gelb. L. 3—5 mm. Pyrenäen (1 9 Mus. Pie), Sicilien (1 2 Mus. Flach), Algier (1 2 Mus. Heyden, als longirostris Desbr.), Sardinien (1 9’ Mus. Reitter als tapiroides typ.). (angustirostris Pic, elephas Chob., tapiroides Reitt.) Tapirus Ab. Deutsche Entomol. Zeitsehrift 1917. Heft I. 6 82 { Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. In Deutschland ist nur eine Art vertreten. Rh. ruficollis: rufus, elytris coeruleis usque ad basin subtiliter seriato- punclatis, basi viw tuberculo distincto, rostro latitudine duplo longiore, antennis clava abrupta quadriarticulata, prothorace ante medium con- vexo, ante basin utrinque profunde canaliculato. L. 3,3—4,5 mm. Zellerstedt Fauna Lapp. 1828 p. 293. — Ins. Lapp. 1840 p. 168. — Bose Gutfleisch. Käf. Deutschl. 1859 p. 447. — Mulsant Col. Fr. Rostr. 1859 p. 51. — Redtenbacher F. austr. Ed. III 2 1874 p. 138. — Bach Käferf. III 1859 p. 280. — Thomson Scand. Col. VI 1864 p. 333. — Abeille de Perrin Bull. Soc. Hist. nat. XIII 1874 p. 28. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 388. — Ed. II 1891 p. 555. — F. transs. 1891 p. 601. — Baudi Col. Eterom. 1877 p. 52. — Att. Acad. Tor. XII 1877 p. 613. — Stierlin Col. Helv. : 1866 p. 204. — Desbrochers Frel. VIII 1900 Faun. p. 21, 24. — Fowler Col. brit. Isl. V 1891 p. 55 tab. 147 fig. 11. — Reitter F. germ. III 1911 p. 418. — Lutz ibid. tab. 125 fig. 15 (?). — Kuhnt Ill. Best. Käf. Deutschl. 1913 p. 697 fig. 9 (?). — Jacobson (Käf. Russl.) Lief. X fig. 19 (?). Curculio ruficollis Linne Fauna suec. Ed. II 1761 p. 177. — Syst. nat. Ed. XII 1767 T. I p. 609. — Gmelin Linn. Syst. nat. T. I P. IV 1788 p. 1748. — Villers Linn. Ent. T. I 1789 p. 179. — Schrank En. Ins. Austr. 1781 p. 128. — Marsham Ent. Brit. I 1802 p. 296. Attelabus ruficollis Herbst Füssl. Arch. V 1785 p. 87 tab. 25 fig. 1. — Füssl. Arch. Trad. france. 1794 p. 131 tab. 25 fig. 1. (excel. Syn.) Anthribus ruficollis Clairville & Schellenberg Entom. helv. I 1798 p. 122 tab. 15 fig. 4, 5. c, d. Salpingus ruficollis Gyllenhal Ins. suec. II 1810 p. 640. — Stephens Ill. brit. Ent. Mand. IV 1831 p. 217. — Man. brit. Col. 1839 p- 339. Salpingus bicolor Stephens Ill. brit. Ent. IV 1831 p. 217. — Man. 1839 p. 339. QOurculio rostratus De Geer Mem. V 1775 p. 252 tab. VII fig. 27, 28. Uebers. v. Göze V 1781 p. 368 tab. VII fig. 27, 28. — Göze Beitr. I 1777 p. 383. Curculio Roboris Fabricius Mant. Ins. I 1787 p. 100. — Paykull Monogr. Curcul. 1792 p. 125. Anthribus Roboris Fabricius Suppl. Ent. syst. 1798 p. 161. — Syst. El. II 1801 p. 410. — PaykullF. suec. III 1800 p. 165. — Panzer Fauna germ. 104 1809 tab 5. — Illiger Mag. IV 1805 p. 132. Rhinosimus Roboris Latreille Hist. nat. XI 1804 p. 26. — Gen. Crust. II 1807 p. 292. — Regn. anim. Ed. III (Masson) 1841 tab. 53 fig. 12. — Olivier Entom. V 1807 no. 86 p. 454 tab. I fig. 1. — Tabl. eneyel. et meth. 24 1818 (von Latreille publicirt) tab. 362 II fig. 3 (in der Tafelerklärung p. 20 irrthümlich als „fig. 1° bezeichnet). — Panzer Index 1813 p. 186. — Lamarck Anim. s. vert. IV 1817 pag. 369. — Ed. II 1835 IV p. 555. — Pelletier et Serville Encycel. meth. X 1825 p. 238. — Mulsant Lettre ä Julie II 1830 p. 302. — Thon u. Reichenbach Die Insect. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 83 etc. 1838 pag. 371. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 255. — Redtenbacher Fauna austr. 1849 p. 631. — Ed. II 1858 p. 669. — Bach Käferf. Deut. III 1859 p. 280. — Bose Käf. Deutschl. 1859 p. 447. Rhinosimus coeruleocephalus Latr. Hist. nat. X 1804 p. 28. Rhinosimus ruficollis var. viridicollis Pic Ech. 1892 p. 32. Der Kopf ist viel länger als mit den Augen breit, bis an die Augen in das Halsschild zurückziehbar, vor den Augen etwa doppelt so lang als an der Spitze und dicht vor den Augen breit, an der Einlenkungsstelle der Fühler stark vermälert, so dass er hier etwa halb so breit ist als die Stirn zwischen den Augen. Gerade über der Einlenkung der Fühler ist ein kleiner dreieckiger Vorsprung, vor derselben eine kleine Ausrandung und vor dieser die Erweiterung der Spitze des Rüssels, an deren Vorderrande in der Mitte die Oberlippe und seitlich die Mandibeln eingelenkt sind. Das Kopfschild ist von der Stirn gar nicht abgesetzt, die Oberlippe nicht viel breiter als lang, die seitlich liegenden Wurzeln der Mandibeln zum grössten Theil frei lassend. Die Mandibeln haben innen, zwischen Mitte und Spitze, einen scharfen, spitzen, ziemlich grossen Zahn. Die Augen sind stark gewölbt, so dass der Kopf mit den Augen fast doppelt so breit ist als an der Spitze des Rüssels. Die Oberseite des Kopfes ist vor den Augen etwas niedergedrückt, mässig dicht und ziemlich fein punktirt, die Unterseite ist grob und sparsam punktirt. Die Randung der Seiten ist sehr stark reducirt, nur über der Fühler- wurzel und über der kleinen Ausbuchtung davor sichtbar, im Uebrigen sowohl nach vorn als nach hinten ganz geschwunden. Die Fühler sind vor der Mitte des Rüssels eingelenkt und reichen etwa bis zur Mitte des Halsschildes. Das erste Glied ist verdickt, wenig länger als breit, das zweite etwas schmäler, deutlich länger als breit, das dritte noch schmäler, aber fast ebenso lang, also deutlich gestreckt, das vierte dem dritten gleich, das fünfte und das sechste etwa dem zweiten gleich, das siebente noch etwas dicker, etwa dem ersten gleich, die folgenden sind noch beträchtlich breiter als das siebente, so dass sie eine scharf abgesetzte viergliedrige Keule bilden. Das Halsschild ist stark herzförmig, nahe, ‚der Spitze breiter als der Kopf mit den Augen, vor der Mitte gerundet: er- weitert und gewölbt, fein und sparsam punktirt, vor der Basis jederseits mit einem sehr tiefen Schrägeindruck, der fast bis zur Mittellinie reicht. Die Flügeldecken sind in den gerundet vorstehenden Schultern nicht ganz doppelt so breit als die Basis des Hals- schildes, nach hinten deutlich verbreitert und schon in der Mitte 6* 84 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. am breitesten und mehr als doppelt so breit als die Basis des Halsschildes. Die Oberseite ist an der Basis der Naht nur sehr schwach und hinter der Schulter zur Naht hin kaum merklich niedergedrückt, so dass eine Beule auf der Basis jeder Flügeldecke nur schwach angedeutet ist. Auch an der Basis selbst ist neben der Schulter gar kein Grübchen eingedrückt, so dass die Schulter- beule gar nicht hervorgehoben ist. Die Punktreihen sind fein und bis an die Basis ziemlich regelmässig. Auf der Unterseite ist das Prosternum etwa 1!/, mal so lang als die Vorderhüften, diese ragen kegelförmig vor und stehen an einander. Die Mittelhüften sind rundlich und durch einen schmalen Fortsatz des Mesosternums von einander getrennt. Die Färbung des Körpers ist roth, mit blauen oder blau- grünen Flügeldecken. Bisweilen ist auch ein Theil der Brust und des Kopfes dunkler. Das Männchen scheint keine auszeichnenden Merkmale vor dem Weibchen zu haben. Die Larve lebt nach Lindemann!) in den Gängen des Seolytus multistriatus und frisst dessen Larve. Sie wurde zuerst von Erichson 1847 genau beschrieben und Perris gab 1877 eine Abbildung des letzten Abdominalsegmentes von Ahinosimus plamrostris, die ebenso für die vorliegende Art gelten soll. Die Puppe ist noch nicht beschrieben. Die vorliegende Art soll hauptsächlich auf Eichen leben (Fabricius, Paykull, Panzer). Die vorliegende Art steht in der Mitte zwischen den beiden anderen Arten. Sie zeigt einerseits durch den langen Rüssel Ver- wandtschaft mit Ah. Tapirus, von dem sie durch die Fühler- bildung abweicht, andrerseits durch die viergliedrige Fühlerkeule Verwandtschaft mit Rh. Caucasicus, von dem sie durch längeren Rüssel abweicht. In der Färbung zeigt sie auch eine gewisse habituelle Aehnlichkeit mit Vincenzellus ruficolis Panz., weicht von ihm aber, ausser durch die Gattungsmerkmale (Randung des Kopfes), durch längeren Rüssel und scharf abgesetzte Fühlerkeule ab. In der Gattung Cariderus steht ihr (©. planirostris durch die Bildung der Fühler und Mandibeln näher als (©. aeneus. Die vorliegende Art ist über ganz Europa verbreitet, von Lappland (nach Zetterstedt) bis ans Mittelmeer. Aus Deutsch- land kenne ich sie aus Östpreussen (Mus. Czwalina, Kemsat, Lentz, Steiner), Berlin (Mus. Schilsky), Misdroy (Mus. Bischoff), Pforzheim (Mus. Leonhard), Elberfeld (Mus. Rottgen), Schlesien (Mus. Letzner), Bayern (Mus. Czwalina), 1) Deutsche Ent. Zschr. 18831 pag. 172. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 85 Böhmen und Oesterreich (Mus. Breit, Wingelmüller), Sieben- bürgen (Mus. Schuster, Wingelmüller), Ungarn (Mus. Künnemann), Bosnien (Mus. Apfelbeck), Herzegowina (Mus. Leonhard). In Italien und Frankreich scheint sie häufig zu sein. In England kommt sie auch vor (Mus. Bruck). Der Khinosimus ruficolis wurde schon 1761 von Linne als Curculio ruficollis unverkennbar beschrieben und von Schrank 1781 richtig erkannt und unter demselben Namen deutlich be- schrieben. Herbst hat 1785 die Linn&’sche Art ebenfalls richtig erkannt und als Attelabus ruficollis gut beschrieben und roh aber kenntlich abgebildet. Herbst sprach den Zweifel aus, ob auch der Attelabus ruficollis Fbr. hierher gehöre. Diesen Zweifel fand sein anonymer Uebersetzer 1794 wahrscheinlich bestätigt, und liess daher jetzt dieses Citat aus Fabricius fort, fügte dagegen als besseres, aber ebenfalls unrichtiges Synonym den Anthribus planirostris Fbr. hinzu. Ferner liess er die Hälfte des Textes fort, in der sich die wichtige Angabe befand: „Das ist gewiss, dass mein Käfer der Curculio ruficollis des Linne und Schrank ist.“ Clairville & Schellenberg erkannten ebenfalls die Linne&’sche Art und gaben von ihr, als Anthribus ruficollis ‘eine vorzügliche und ausführliche Beschreibung in französischer und deutscher Sprache und eine ausgezeichnete detaillirte Abbildung. Als richtiges Synonym zogen sie (fraglich) den Anthribus Roboris Fbr. heran, mit Unrecht aber zerbrachen sie sich die Köpfe darüber, warum Herbst bei seinem Attelabus ruficollis (den sie irrthümlich als „Anthribus“ citiren) den Linn&’schen Cureulio ruficollis nicht angeführt habe. So geht es, wenn man statt des Originales eine verstümmelte Uebersetzung consultirt. Gyllenhal gab 1810 ebenfalls eine Beschreibung des Salpingus ruficollis L., wobei er alle vorhergehenden Beschreibungen (ausser Cairville) und Synonyme (von Degeer, Fabricius, Paykull) getreulich eitirt, des Guten aber zu viel thut, indem er eine unbedeutende Farbenvariation unserer Art als Anthribus ruficollis Panz. ? betrachtet. Der Gyllenhal’schen Benennung folgten noch Stephens und Curtis 1831—1839, während Zettersted“ 1828 als Erster unsere heutige Benennung, Ithinosimus ruficollis L., einführte, die aber erst 1859 durch Mulsant’s Werk allgemeine Annahme fand, weil sie durch eine Nebenströmung gehindert wurde. Weniger glücklich nämlich in der Erkennung des Linn&@’schen Curculio ruficollis als die vorstehend genannten Autoren (Schrank, Herbst, Clairville, Gyllenhal, Zetterstedt, Stephens, Curtis) waren Degeer und Fabricius. 86 Deutseh: Ent. Zeitschr. 1917. Fabricius beschrieb 1787 kurz aber kenntlich einen Cureulio Roboris aus Sachsen, (den er selbst später nicht mehr, wohl aber Paykull 1792 p. 126 mit Recht als zu Curculio ruficollis L. gehörend citirt), und dann 1798 noch einen Anthribus Roboris aus Kiel, den er sogleich selbst als synonym mit Attelabus ruficollis Hrbst., also für Curculio ruficollis L. erklärt, was er 1810 durch Hinzufügung des weiteren Citates Anthribus ruficollis Clairv. erhärtet. Warum er trotzdem Linn&’s Speciesnamen nicht annahm, bleibt ein Räthsel. Paykull erkannte sowohl 1792 als auch 1800 sehr wohl die Linn&’sche Art, wählte aber trotzem in seiner Beschreibung den jüngeren Fabrici’schen Namen. Es ist eine auffallende Erscheinung, dass zu damaliger Zeit Fabricius’ Autorität eine so grosse war, dass ihm, trotz besseren Wissens und trotz besseren Beispieles eines Herbst, Clairville, Gyllenhal, Zetterstedt, Curtis und Stephens, blindlings gefolgt und Linne’s Namen preisgegeben wurde, und zwar von Panzer, Latreille, Olivier, Lamarck, Pelletier et Serville, Mulsant 1830, Laporte, Redten- bacher 1849 und 1858 und Bach, — bis endlich, wie gesagt, Mulsant 1859 durchdrang und den Linn&'sehen Namen wieder allgemein zur Geltung brachte. Degeer bezieht sich 1775 bei der dürftigen aber erkennbaren Beschreibung unseres Käfers nicht auf Linn&’'s Curculio ruficollis, sondern nennt seine Art Curculio rostratus, worin ihm nur sein Uebersetzer Göze gefolgt ist. Als Synonym der Linn&’schen Art wurde die Deger’sche Art 1792 zuerst von Paykull (p. 126) genannt, während Fabricius sie 1801 irrthümlich bei Anthribus planirostris citirt. Die erste sehr rohe aber erkennbare Abbildung gab 1775 Degeer, dann folgte 1785 Herbst mit einer ziemlich guten, etwas übertrieben charakteristischen und Clairville 1798 mit einer mustergültigen Abbildung, 1807 und 1818 gab Olivier 2 sehr missglückte und 1809 Panzer eine sehr rohe Abbildung, (nicht von Sturm), Latreille Ed. Masson 1841 kenne ich nicht, die von Fowler 1891 ist gut, die Abbildungen von Lutz 1911, Kuhnt 1913 und Jacobson 1913 sind nicht schlecht, aber können sich ebenso gut auf Vincenzellus ruficollis beziehen, dagegen ist Kuhnt’s fig. 10 A, die nur für Arhinosimus im Allgemeinen, nicht aber bei unserer Art citirt wird, offenbar nach ihr an- gefertigt und gut. | Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 87 3. Unterfam. CONONOTINI. Leconte Class. Col. N. Amer. 1862 P. I p. 254. — Leconte & Horn Id. Ed. II 1883 p. 403. Capui haud rostratum. | Coxae intermediae absque trochantinis, posticae distantes. Mesopleurae coxas intermedias haud aitingentes. Metasternum breve. Corpus haud alatum. Tarsi articulo penultimo simpliei. Unguiculi simplices. Die 3. Unterfamilie steht der ersten und. zweiten durch die schmalen einfachen Tarsenglieder näher als den beiden letzten, unterscheidet sich aber von der erstern durch das Fehlen der Trochantinen an den Vorder- und Mittelhüften, worin sie mit der 2., 4. und 5. übereinstimmt. Von der zweiten unterscheidet sie sich nur durch das kurze Metasternum ; denn die weit getrennten Hinterhüften kommen bisweilen auch in der 2. Unterfamilie vor. Falls aber die beiden ersten Abdominalsegmente verwachsen sind, wie Leconte als möglich andeutet, dann muss die 3. Unter- familie ganz ausgeschlossen werden und eine besondere Familie _ Cononotidae bilden, wie in der „Systematischen Stellung“ angegeben. Sie enthält nur eine Gattung. Cononotus Lec. „ Ann. Lyc. V 1851 p. 137. Körper schlank, hell braun, fein behaart, Halsschild lang, konisch nach hinten verengt, die Seitennaht angedeutet. 1, Flügeldecken verworren punktirt, Halsschild an der Spitze sehr breit, oben flach. L. 2,5—3 mm. Californien. (ex Horn). sericans Lec. 1’ Flügeldecken mit Streifen grosser Punkte. 2, Oberseits dicht behaart. L. 2,8—3,3 mm. Californien. (ex Horn). macer Horn 2’ Oberseite sparsam behaart. L. 1,2 mm. Californien. (ex Horn). punctatus Lec. 4. Unterfam. LACCONOTINI. Leconte Classif. 1862 p. 254. Caput haud rostratum. Cozxae anteriores plerumque absque trochantinis. Mesopleurae coxas intermedias plerumque haud attingentes. Tarsı articulo penultimo lobato aut latissimo. Unguiculi plerumque basi dentati. Elytra epipleuris abbreviatis, plerumque confuse punctata. Die 4. Unterfamilie steht, durch das gelappte oder sehr stark verbreiterte vorletzte Tarsenglied und die gewöhnlich gezähnten Klauen, von den 3 ersten entfernt und der fünften sehr nahe, von 88 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. der sie nur durch die verkürzten Epipleuren und den rüssellosen Kopf abweicht. Leconte gründete unsere Unterfamilie (mit einer Gattung) 1862 als 2. Tribus seiner Familie Mycteridae, die er 1883 als 6. Tribus, Myceterini, mit 2 Gruppen zur Familie Melandryidae brachte. Sie kommt jetzt, zusammen mit der fünften, zur Familie Pythidae und bringt dadurch mehrere Gattungen, deren Stellung zweifelhaft war, in sesshafte Verhältnisse. | Wir können 3 Tribus und 13 Gattungen (mit 44 Arten) unterscheiden, die alle in Amerika und Australien vorkommen. Die Tribus der Lacconotini. 0, Seiten des Halsschildes stumpfkantig, Flügeldecken verworren punktirt (Ausnahme Loboglossa). 1, Klauen einfach, Mittelhüften ohne Trochantinen, Fühler £ frei eingelenkt. | 1. Trib. Batobiina. 1‘ Klauen mit stumpfem Zahn an der Basis, Vorderhüften an einander stehend. 2, Mittelhüften mit Trochantinen, Fühler unter dem ziemlich scharfen Seitenrande des Kopfes eingelenkt. 2. Trib. Thisiina, 2‘ Mittelhüften ohne Trochantinen. 3. Trib. Lacconotina. 0‘ Seitenrand des Halsschildes scharfkantig, Flügeldecken nicht viel breiter als das Halsschild, ihre Epipleuren fast bis zur Spitze reichend, ihre Spitzen mit dornförmigem Aussenwinkel, Vorderhüften getrennt, Tarsen ziemlich breit, die 2 vor- letzten Glieder breitlappig und tief ausgerandet, Abdomen seitlich gerandet. Hierher würde /schiomius Chevr. kommen, wenn er nicht wegen der scharfkantigen Seiten des Hals- schildes eher zu den Melandryiden gehörte. 1. Tribus. - Batobiina, Unguiculi simplices. Coxae intermediae absque trochantinis. Mesopleurae coxas intermedias haud attingentes. Antennarum basis aperta. Elytra confuse punctata. In dieser Tribus vereinigen wir die 3 Gattungen mit ein- fachen Klauen und ohne Trochantinen der Mittelhüften, durch welche Combination von Merkmalen sie der Unterfamilie Sal- pingini näher steht als die beiden folgenden Tribus. Die ganz oder fast frei eingelenkten Fühler kommen in der ganzen Familie sonst nicht vor. Die 3 Gattungen sind auf Süd-Amerika, Neuseeland und Australien beschränkt. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 89 Gattungen. 0‘ Seitenrand desHalsschildes stumpfkantig, Flügeldecken doppelt so breit als das Halsschild. 1, Hinterhüften einander genähert, Vorderhüften an einander stehend, Halsschild so lang oder länger als breit, gewölbt, Kopf hinter den Schläfen etwas eingeschnürt, Endglied der Maxillartaster breit beilförmig. 4 Arten aus Chili, Neu- Seeland und Australien. Lagrioida Fairm. 1‘ Hinterhüften weit aus einander stehend, Halsschild breiter als lang, etwas flach, Kopf hinter den Augen allmälig verengt. 2, Vorderhüften an einander stehend, kaum kürzer als das Prosternum vor ihnen, Fühler ganz frei auf einem Höcker vor den Augen eingelenkt, Kopfschild durch eine sichtbare Naht von der Stirn gesondert, Endglied der Maxillartaster beilförmig, Halsschild viereckig, mit zwei tiefen Gruben. 4 Arten aus Chili. Batobius Fairm. Vorderhüften durch einen sehr schmalen Fortsatz des Pro- sternums getrennt, halb so lang als das Prosternum vor ihnen, Augen so weit von einander entfernt als die Fühler, Fühler seitlich an einem kleinen Höcker des Seitenrandes des Kopfes eingelenkt, Kopfschild von der Stirn nicht gesondert, Wangen unten zahnförmig vorspringend,, End- glied der Maxillartaster schmal, schräg abgestutzt, Hals- schild mit schwachen Eindrücken. Tr. fumatus Champ. (3 Mus. Champ. typ.) und 5 andere Arten in Australien, die mir unbekannt blieben. (Telias Champ.) Trichosalpingus Blackb. - 2 Lagrioida Fairm. Fairmaire et Germain Col. Chil. 1860 p. 3. Fühler deutlich länger als Kopf und Halsschild, die 3 Endglieder sehr wenig vergrössert, das 1. Glied dicker und länger als die übrigen. 1, Die 3 Endglieder der Fühler etwas länger als breit, Halsschild un- gefähr 1!/,;, mal so lang als breit, schwach herzförmig. 2, Kopf hinter den Augen flach, niedergedrückt und allmälig verengt, ohne ausgesprochene Schläfen, das 1. Fühlerglied mehr als doppelt so lang als das 2., Halsschild zwischen Mitte und Spitze am breite- sten, kaum gröber punktirt als der Kopf und deutlich feiner als die Flügeldecken, die Punkte des Halsschildes und der Flügel- decken sparsamer, so dass ihre Zwischenräume grösser sind als ihr Durchmesser, Flügeldecken in den Schultern kaum doppelt so breit als das Halsschild, Oberseite sparsam behaart, gelb, die Flügeldecken hinten bisweilen dunkler. L. 4—4,5 mm. Neu- Seeland (1 Mus. Champion, 2 Mus. Dohrn von Broun stam- mend). Brouniü Pasc. 90 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. 2° Kopf hinter den Schläfen mit ziemlich scharfem Quereindruck, so dass die Schläfen deutlich ausgebildet sind, das 1. Fühlerglied weniger als doppelt so lang als das 2., Halsschild gleich hinter der Spitze am breitesten, deutlich gröber als der Kopf und deut- lich feiner als die Flügeldecken punktirt, die Punkte des Hals- schildes und der Flügeldecken sehr dicht, ihre Zwischenräume kleiner als ihr Durchmesser, Metasternum mit schwacher kurzer Längsfurche, Oberseite dicht behaart, braun oder röthlich. L. 5— 7 mm. Chili (2 Mus. Dohrn als „rufula“, 2 Mus. Champion als „obscurella“, 2 Mus. Müller als „obscurella* von Germain stammend.) rufula Fairm. a. Halsschild kürzer, nach hinten stärker und mehr buchtig verengt, Flügeldecken mit schmäleren Schultern, Körper gewölbter. L. 4— 5 mm. Chili (ex Fairmaire), ob von rufula verschieden, oder ob=rufula g'? obscurella Fairm. 1‘ Die 3 Endgiieder der Fühler nicht länger als breit, das 9. und 10. breiter als lang, das 1. Glied wie bei L. rufula, Kopf wie bei Brounü, Halsschild nicht länger als breit, Punktirung und Be- haarung wie bei L. rufula, Körper kürzer, Metasternum mit tiefer kurzer Längsfurche auf der hinteren Hälfte. L. 6,5—10,5 mm. Tasmanien (2 Mus. Champion typ.). australis Champ. Batobius Fairm. | Fairmaire et Germain Ann. Fr. 1863 p. 268. Arten. Die Zugehörigkeit der Gattung zur Familie wurde im Abschnitt „Inhalt der Familie“ erörtert. Sie enthält nur 4 Arten aus Chili, die Fairmaire beschrieben hat und die in Zukunft gewiss einen grossen Zuwachs erfahren werden. Halsschild mit 2 Eindrücken, vorletztes Tarsenglied breit, gelappt, Klauen einfach. De 1, Basis des Halsschildes neben den Hinterwinkeln ausgeschweift, Epipleuren das 3.—4. Abdominalsegment erreichend, Oberseite deutlich behaart. | 2, Basis des Halsschildes fein gerandet, Flügeldecken parallelseitig, ziemlich gewölbt, die Naht auf der Spitze eingedrückt, Oberseite schwarz mit rothem Kopf und Halsschild, bisweilen ganz rothgelb (var. mutabilis Fairm.). L. 4—5,5 mm. Chili (2 Mus. Berol.), die var. ex Fairmaire. bicolor Fairm. Basis des Halsschildes nicht gerandet, Flügeldecken nach hinten verbreitert, flacher gewölbt, Oberseite gelb, 1 Schulterfleck, der Seitenrand vorne und 1 Querbinde in der Mitte der Flügeldecken schwarz. L. 5 mm. Chillan (ex Fairm.). humilis Fairm. 1‘ Basis des Halsschildes breit gerundet, nicht oder undeutlich ge- randet, Flügeldecken nach hinten + verbreitert. 2,, Flügeldecken nach hinten deutlich verbreitert, dunkel mit 12 gelben Flecken, Oberseite sparsam aber deutlich behaart. L. 4 mm. Chillan (ex Fairm.). | pietus Fairm. 2‘ Flügeldecken vorne fast parallelseitig, hinten schwach verbreitert, Epipleuren nur die Hinterhüften erreichend, Basis des Halsschildes mit einer schwachen Querfurche (die sie gerandet erscheinen lässt?), in der 3 eingestochene Punkte stehen, Oberseite schwarz mit rothem Halsschild, kahl erscheinend. L. 3,7 mm. Chillan (ex Fairm.). ruficollis Fairm. - 2 Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 91 Trichosalpingus. Blackburn Tr. R. Soc. S. Austr. XIV 1891 p. 332. Tellias Champ. Tr. Ent. Soc. Lond. 1895 p. 236. Hierher 6 Arten: Tr. fumatus Champ. (3 Mus. Champ. typ.), Tr. brunneus Bl., Tr. obscurus Bl., Tr. ornatus Lea, Tr. pallipes Jıea und Tr. lateralis Lea, von denen mir die 5 letzten unbekannt geblieben sind. 2. Tribus. Thisiina. Unguiculi basi dente obtuso instructi. Coxae intermediae trochantinis instructae. Mesopleurae coxas intermedias attingentes. Antennarum basis obtecta. Diese Tribus unterscheidet sich von der vorhergehenden durch den stumpfen Zahn an den Klauen und durch die bedeckte Fühler- wurzel und stimmt mit den Salpingini nur durch die Trochan- tinen an den Mittelhüften überein. Der folgenden Tribus steht sie sehr nah und könnte mit ihr vereinigt werden, wenn sie nicht deutliche Trochantinen an den Mittelhüften hätte. Bekannt ist bisher nur eine Gattung mit einer Art aus Central-Amerika. Thisias Champ. Champion Biol. Centr. Am. Col. IV 2 18389 p. 102 tab. V fig. 7, a, b Endglied der Maxillartaster schmal, Halsschild stumpfkantig, breiter als lang, mit tiefen Eindrücken auf der Basis, Fühler vom 5. Glied an nach innen mässig verbreitert, Kopf mit den Augen schmäler als das Halsschild, Flügeldecken 1!/, mal so breit als das Halsschild, Hinterhüften ziemlich weit aus einander. Gestreckt eiförmig, Oberseite gelb mit schwarzen Flecken marmorirt, mässig dicht braun behaart, Halsschild mit mehreren Eindrücken, Flügeldecken mit flachen Längseindrücken. L. 3,5 — 5,3 mm. Central-Amerika (1 Mus. Champion). marmoratus Champ. 3. Tribus. Laecconotina. Lacconoti Leconte & Horn Classif. Ed. II 1883 p. 401, Unguiculi basi dente obtuso instructi. Coxae intermediae absque trochantinis. Mesopleurae coxas intermedias haud attingentes. Antennarum basıs subobtecta. | Diese Tribus umfasst 9 Gattungen, bei denen ein stumpfer Zahn an den Klauen mit dem Mangel der Trochantinen an den Mittelhüften vereinigt ist. Sie nähern sich im Habitus der Unter- familie Mycterini mehr als den Salpingini. Die Gattungen sind fast ganz auf Süd- und Central-Amerika beschränkt, nur Lacconotus gehört Nord-Amerika an. 992 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Gattungen der Lacconotina. 1, Flügeldecken verworren punktirt. 2, Die 2 vorletzten Tarsenglieder gelappt. 3, Augen nicht ausgerandet, stark gewölbt, weit aus einander stehend, Fühler fadenförmig, Klauen mit einem stumpfen Zahn an der Basis, Vorderhüften an einander stehend, kaum kürzer als das Prosternum vor ihnen. Vielleicht zu den Pyrochroiden? 5 Arten in Chili und Pata- gonien (Pythoplesius Kolbe). Oycloderus Sol. 3' Augen durch den Seitenrand der Stirn tief ausgerandet, gross, auf der Stirn einander genähert, Fühler £ stark gesägt, Klauen mit einem Zahn, Oberseite roth, oft mit Zeichnungen, ähnlich wie bei EZurypus. 4 Arten aus Brasilien. a Polypria Chvr. 2' Nur das vorletzte Tarsenglied gelappt (nicht ausgerandet) oder sehr breit, Klauen mit einem breiten Zahn an der Basis, Augen nicht oder schwach ausgerandet. 3, Vorletztes Tarsenglied nicht gelappt, quer, mehr als doppelt so breit als lang, doppelt so breit als das vor- hergehende, Fühler stark gesägt, kaum länger als Kopf und Halsschild zusammen, Mittelhüften getrennt (ob auch bei rubens?), Abdomen seitlich gerandet (ob auch bei rubens?). 2 Arten aus Brasilien. Eurypus Kirby 3“ Vorletztes Tarsenglied gelappt, wenig breiter als das vorhergehende. | 4, Das 1. Abdominalsegment in der Mitte nicht kürzer als das 2., Abdomen seitlich gerandet, Fühler nicht oder schwach gesägt, Mittelhüften getrennt. 5, Intercoxalfortsatz des 1. Abdominalsegmentes in eine rechtwinklige Spitze auslaufend, die Hinterhüften weit aus einander drängend. Hierher würde Trichosalpingus kommen, wenn er nicht einfache Klauen hätte. Intercoxalfortsatz des 1. Abdominalsegmentes spitzer als ein rechter Winkel, die Hinterhüften nur mässig aus einander drängend. 6, Fühler vom 4. oder 5. Glied an deutlich verbreitert, Halsschild breiter als lang, mit deutlichen Eindrücken auf der Basis. By 5 7, Endglied der Maxillartaster schmal und schräg abgeschnitten, Kopf mit den Augen schmäler als das Halsschild.. Hierher würde T%isias gehören, wenn er keine Trochantinen an den Mittelhüften hätte. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 93 7° Endglied der Maxillartaster messerförmig, oder drei- eckig, Halsschild fast cylindrisch, nicht breiter als der Kopf mit den Augen. 8, Kopf fast doppelt so breit als das Halsschild, Fühler vom vierten Glied an nach innen mässig verbreitert, Flügeldecken doppelt so breit als das Halsschild, die Punkte fliessen stellenweis zu kurzen Längsfurchen zusammen. Habitus von Euglenes. ‚1 Art in Central-Amerika, 7 Arten in Brasilien, Chili, Peru und Bolivien. Physcius Champ. 8° Kopf mit den Augen so breit als das Halsschild, Fühler vom 5. Glied an nach innen und aussen stark verbreitert, Flügeldecken 1!/, mal so breit als das Halsschild, im Habitus Oonomorphus gleichend und vielleicht eine Untergattung desselben (ex Cham- pion). 1 Art in Panama. Oleodaeus Champ. > 6° Fühler zur Spitze kaum verbreitert. 7, Halsschild fast cylindrisch, so lang oder länger als breit, mit 2 Grübchen vor der Basis, die durch eine tiefe Querfurche verbunden sind, Flügeldecken kaum breiter als das Halsschild, Augen sehr gross, bisweilen halb so weit aus einander stehend als die Fühler. Der Gattung sStilponotus sehr ähnlich, und vielleicht auch zu den Lagrüden gehörend, trotz der hinten offenen Vorder-Gelenkhöhlen. 5 Arten in Mexico und Brasilien. Öonomorphus‘ Champ. 7“ Halsschild ziemlich flach, breiter als lang und als der Kopf mit den Augen, ohne Eindrücke, Flügel- decken deutlich breiter als das Halsschild, Augen ebenso weit aus einander stehend als die Fühler, cf’ mit einem Bürstenfleck auf dem 2. Abdominal- segment. 2 Arten in Chili. Hybogaster 4‘ Das 1. Abdominalsegment halb so lang als das 2., das 2. so lang als das 3. und 4. zusammen. Ab- dominalhöcker des 9’ bald kahl, bald behaart, Tibien ohne Enddornen. (ex Leconte) Lacconotus Lec. 1° Flügeldecken punktirt gestreift, mit schmalen, etwas ge- wölbten Zwischenräumen , Halsschild quadratisch, auf der Scheibe hinten mit 2 grossen flachen Eindrücken, nur das vorletzte Tarsenglied gelappt, wenig breiter als das vorher- gehende. (ex Solier et Lacordaire.) Loboglossa Sol. 94 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Polypria. Chevrolat Rev. Mag. Zool. (3) II 1874 p. 330. Augen sehr gross und gewölbt, Kopf ganz ohne Schläfen, mit den Augen so breit als das Halsschild, Halsschild quer, sehr schwach herzförmig, mit deutlichen Hinterwinkeln, sehr grob und dicht punktirt, Flügeldecken etwas breiter als das Halsschild, mit gerundet rechtwinkligen Schultern, ohne Eindrücke und ohne Streifen, & dicht, etwas feiner als das Halsschild punktirt, Epi- pleuren fehlen, Oberseite dicht behaart und mit langen Wimpern an der Seite. 1, Fühler schwach gesägt, Oberseite stark und sparsam punk- tirt, Halsschild schwarz, Flügeldecken roth mit schwarzem Saume. L. 10 mm. Brasilien (ex Pie). lateralis Pic 1‘ Fühler stark gesägt, Oberseite dicht punktirt, Halsschild braun oder roth. 2, Flügeldecken roth, die Naht und eine Querbinde schwarz, Halsschild sehr dicht punktirt. Bisweilen fehlt die Naht- binde und von der Querbinde ist nur jederseits 1 Fleck übrig geblieben. (var. incruciata Pie). L. 7 mm. Guate- mala (1 Mus. Champion), Goyez (2 Mus. Pic). crux-rufa Chvr. 2° Flügeldecken einfarbig braun oder roth. 3, Halsschild compress punktirt, Flügeldecken einfarbig braun. L. 4,5—6 mm. Brasilien (1 Mus. Pic typ.). brevipennis Pie 3° Halsschild weniger dicht punktirt, Flügeldecken roth, länger. L. 5—6 mm. Brasilien (ex Pic). brunnescens Pic | Unbekannt blieb mir die von Pic 1909 beschriebene P. zigzag aus Brasilien. Cyeloderus. Solier Hist. Mit. V 1851 p. 252. Pythoplesius Kolbe Ergebn. Hamb. Magelhaens Sammelreise. Coleopt. p- 113. Klauen mit 1 Zahn an der Basis, Halsschild kurz herzförmig, mit Mittelfurche und 2 Gruben auf der Scheibe. 1, Flügeldecken jede mit einer Längsrippe. 2, Die Längsrippe jeder Flügeldecke von der Schulter aus- gehend und etwas nach innen gerichtet, Epipleuren stark ausgebildet, bis zur Spitze deutlich, Kopf dicht punktirt, sonst nebst den Augen wie bei signaticollis, Halsschild mit sehr undeutlich gezähnelten Seiten, die Basis und die Seidlitz, Die letzten Familien der Zeteromeren (Col.). 95 Mittelfurche schwarz, Flügeldecken ganz schwarz, Beine schwarz mit gelben Knien. L. 9 mm. Chillan (ex Fairm.). planipennis Fairm. Die Längsrippe in der Mitte verlaufend, schwach, die ‚Basis nicht erreichend, neben dem leuma eine Vertiefung, die unter der Schulterbeule breit, nach hinten sehr schmal, Kopf mit den Augen breiter als das Hals- schild, nur hinten sehr grob und dicht runzlig punktirt, Augen sehr gross, das Halsschild erreichend, Halsschild mit schwarzem Schrägfleck in jeder Grube, mit schwacher Mittelfurche, die mit den seitlichen Gruben nicht, zu- sammenhängt, Flügeldecken und Beine schwarz, Spitzen der Schenkel mit kleinem schwarzen Fleck. L. 10 mm. Conception (3 Mus. Müller, 1 Mus. Dohrn, typ. von Philippi) (dinotatus Phil.). signaticollis Fairm. 1861, 1863. 1° Flügeldecken ohne Längsrippe, neben dem Seitenrande eine Vertiefung, die hinten nicht schmäler als unter der Schulter- beule, Kopf mit den Augen schmäler als das Halsschild, Augen klein, vom Halsschild um ihren Durchmesser ab- stehend. 2, Halsschild in der Mitte ee die Seitengruben mit der Mittelfurche zusammenhängend, Beine schwarz, die Spitze der Schenkel und ein Theil der Tibien gelb, Flügeldecken schwarz, meist mit gelbem Saum. 3, Halsschild mit schwarzen Hinterwinkeln und schwarzem Mittelfleck, der bisweilen zur Basis ausgedehnt ist, bis- weilen ganz fehlt, Flügeldecken bisweilen ohne gelben Seitenrand, Analsegment des g’ ausgerandet, des 2 ge- rundet. L. 7—9 mm. Chili (4 Mus. Müller, 1 Mus. Dohrn). rubricollis Sol. Fairm. Halsschild ganz gelb, Flügeldecken mit gelbem Seiten- rand, Analsegment des 0’ gerundet, des ? verlängert. (x Lacordaire) Hierher würde eine neue Art (= rubricollis Lac. 1859 nec Sol.!) gehören, falls La- cordaire’s Angabe über das Analsegment nicht, wie Fairmaire vermuthet, auf Irrthum beruht. 2“ Halsschild in der Mitte Bensihe. mit getrennten Gruben, roth, von den Hinterwinkeln eine halbkreisförmige, über die Mitte verlaufende schwarze Binde, die jederseits bis- weilen unterbrochen ist. L. 7,5—9 mm. Süd-Patagonien (Michaelsenii Kolbe 1907). Magellanicus Phil. 1864. - 2 = 3 ı) Wer die Richtigkeit von Lacordaire’s Angabe bestätigen kann, möge die Art „Ü'. Lacordairei“ benennen. 96 | Deukiäh: Bit) Zeitiihriint. Eurypus. Kirby Tr. Linn. Soc. XII 1818 p. 389. 1, Augen gross, näher an einander als die Fühler, vorne etwas ausgerandet, Stirn mit tiefer Furche jederseits parallel der vorderen Augenhälfte, Halsschild mit tiefer schmaler Quer- rinne dicht vor der Basis (wie bei Conomorphus und Stilpo- notus), ohne Längsfurche, Oberseite roth, 1 Schulterfleck und die Naht schwarz. L. 10,5 mm. Brasilien (Mus. Clemens Müller als /schiomius sp. ?). Muelleri 1‘ Augen mässig gross, vorne nicht ausgerandet, Stirn ohne | Furchen, Halsschild ohne Querrinne vor der Basis, Scheibe mit 2 Längsfurchen, Oberseite roth, Seitenrand der Flügel- decken nebst abgekürzter Querbinde schwarz. L. 12 mm. Brasilien (ex Kirby et Spinola). rubens Kirb. Speciei novae diagnosis. Eurypus Muelleri: ruber, humeris et sutura elytrorum nigris, oculis . magnis approximatis, antice paullo emarginatis, fronte utrinque sul- cata, prothorace ante basin transverse-sulcato. L. 10,5 mm. Brasilien (Mus. Muelleri). Physeius. Champion Biol. Centr. Am. Col. IV 2 1889 p. 101. Zu dem einen, mir bekannten, von Champion aus Mexico und Panama beschriebenen Ph. comeus hat Pic noch folgende 7 Arten beschrieben : Ph. impressipennis 1906, Ph. Brasiliensis 1906 und Ph. subdepressus 1906 aus Brasilien, Ph. longipennis 1910 aus Bolivien, Ph. maximus aus Chili, Ph. Peruvianus aus Peru und PA. maculatus 1906 aus Santo Domingo, die mir unbekannt geblieben sind. Cleodaeus. Champion Biol. Centr. Am. Col. IV 2 1889 p. 100. Hierher nur Ül. rugiceps Champ. aus Panama, bei dem der Kopf viel gröber punktirt ist als das Halsschild und die Flügel- decken, Oberseite schwarz fein behaart. L. 4—4,5 mm. ) Conomorphus. Champion Biol. Centr. Am. Col. IV 2 1889 p. 98. Die von Champion zwischen die Melandryiden und Pythiden gestellte Gattung ist der Gattung Stilponotus sehr ähn- lich, hat aber offene Gelenkhöhlen der Vorderhüften und kommt daher in unsere Familie. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 97 Die Gattung Stilponotus Gray 1832 (Calophthalmus Thoms. 1860, Stilpnonotus Champ. 1889), die mit den 25 (von Champion cirtirten) _ Worten Gray’s genügend begründet ist, wurde von Champion 1889 (Biol. Centr. Am. Col. IV 2 p. 73) mit Recht unter den Lagriiden beschrieben, 1895 aber mit Unrecht zu den Tene- brioniden gebracht (M&m. Belg. 1895 List Tenebr. p. 199) und aus der Familie Lagriidae (Ann. Belg. XLII List Lagr. etc. p- 46—60) ausgeschlossen. Vielleicht gehört die Gattung, trotz der geschlossenen Gelenkhöhlen der Vorderhüften, zu den Pythi- den neben Conomorphus und Cleodaeus, oder umgekehrt die beiden letztgenannten Gattungen sind vielleicht, trotz der offenen Gelenk- höhlen, mit sStilponotus verwandte Lagriiden. Ein ähnliches Verhältniss giebt es zwischen der Pythiden-Gattung Rhopalobrachium und der Lagrüden-Gattung Trachelostenus, auch zwischen der Pythiden-Gattung Priognathus und der Tenebrioniden-Gattung Boros. — Ganz verunglückt aber wäre eine Stellung von Stilponotus zu den Molacodermen, die Borchmann vorschlägt (D. Ent. Z. 1909 p- 715). Zu den 4, von Champion beschriebenen Arten hat Pic 1906 als 5. Art noch (©. apicalis hinzugefügt. Arten. 1, Augen auf der Stirn weiter getrennt, Kopf mit den Augen nicht breiter als das Halsschild. 2, Oberseite dicht anliegend behaart, Halsschild nicht länger als breit. 3, Fühler etwas länger als Kopf und Halsschild, Oberseite mit längeren Haaren. L. 7—11,5 mm. Guatemala (Mus. Champ. typ., — ?tennicornis Fairm. 1889 Calophthalmus). pilosus Champ. 3° Fühler nicht länger als Kopf und Halsschild , Oberseite mit kürzeren Haaren, Färbung wie bei Eurypus rubens. L. 4—5,5 mm. Guatemala (ex Champ.). drevicornis Champ. 2‘ Oberseite sparsam behaart, Fühler nicht länger als Kopf und Halsschild, Halsschild etwas länger als breit. L. 6,6— mm. Parana (ex Champ.). flavicornis Champ. 1° Augen auf der Stirn sehr stark genähert, Fühler deutlich länger als Kopf und Halsschild, Kopf mit den Augen etwas breiter als das Halsschild, Oberseite sparsam behaart. L. 3,5 mm. Guatemala (ex Champ.). gracilicorns Champ. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft I. 1 - 98 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Hybogaster.') Elytra»confuse punctala. Tarsi articulo penultimo lobato, praecedenti parum latiore. Abdomen laterıbus marginatis, segmento primo secundo haud bre- viore, processu intercowali subacuto, segmento secundo maris tuberculo setifero instructo. Antennae filiformes. Prothorax longitudine latior. Arten 1, Fühler kaum länger als Kopf und Halsschild, perlschnur- förmig, fast etwas gesägt, Kopf mit den Augen beim 9 fast, beim 5 deutlich so breit als das Halsschild, Stirn mit einer Mittelfurche, Augen gross, gewölbt, Halsschild parallelseitig, oben flach, mit 2 Gruben in der Mitte der Scheibe, Flügeldecken doppelt so breit als das Halsschild, nach hinten etwas verbreitert, Oberseite fein und sparsam behaart, gelb, auf dem Halsschilde dunkle Flecken, auf den Flügeldecken der Seitenrand und eine gezackte Querbinde dicht vor der Mitte dunkel, Flügeldecken oft (0) fast ganz dunkel, nur hinter dem Schildchen und vor der Spitze ein heller Fleck, Bürstenfleck des 5 auf hohem, scharf umgrenztem, rundem Höcker etwas hinter der Mitte des zweiten Abdominalsegmentes. L.6—7 mm. Chili (2 40, 222 Mus. Clemens Müller, vonBoucard stammend). Mueller: Fühler deutlich länger als Kopf und Halsschild, fadenförmig mit gestreckten Gliedern, Kopf mit den Augen viel schmäler als das Halsschild, Stirn ohne Mittelfurche, mit 2 Längs- furchen zwischen den Fühlern, Augen klein, ziemlich flach, Halsschild seitlich gerundet, Scheibe gewölbt, mit 2 kleinen, punktförmigen Grübchen an der Basis, die durch eine schmale Querfurche verbunden sind, Flügeldecken 1!/, mal so breit als das Halsschild, Oberseite dunkel, dicht grau, etwas scheckig behaart (wie bei Scotodes), Bürstenfleck des co’ auf ganz flachem Höcker etwas vor der Mitte des zweiten Abdominalsegmentes. L. 6,5—11 mm. Chili (1 Mus. Cl. Müller als „Scotodes n. sp.“, 1 Mus. Dohrn als Zobo- glossa variüipennis Sol., Mus. Rolle 40, 22). scotodoides. _ il Specierum novarum diagnoses. Hybogaster Muelleri: flavus sparse subtiliter pubescens, elytris mar- gine laterali fasciaque mediana undulata nigris (in mare extensis), capite prothorace aequilato, fronte sulcata, oculis magnis convenis, !) ößos Buckel, yasıno Bauch. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 99 antennis capite et prothorace vix longioribus, prothorace parallelo, disco planato bümpresso, elytris prothorace duplo latioribus, 5' segmento abdominali secundo pone centrum tuberculo setoso rotundato elevato. . .L’6—7 mm. Chili (Mus. Muelleri). Hybogaster scotodoides: obscurus, dense griseo maculoso pubescens, capite prothorace angustiore, fronte inter antennas bisulcalo, oculis parvis subdeplanatis, antennis capite et prothorace distincte longiori- dus filiformibus, prothorace lateribus rotundatis, disco convexo ante basin anguste transversim sulcato, elytris prothorace sesqui latioribus, cf’ segmento abdominali secundo ante centrum tuberculo seloso sub- deplanato instructo. L. 6,5—1l1l mm. Chili. Laececonotus. Leconte Classif. 1862 p. 255. Arben nach Horn, 1879. 1, Schwarz, Halsschild röthlich gelb, mit schwarzem Mittel- raum und mit angedunkeltem Mittelkiel, Fühler so lang als Kopf und Halsschild, das 3. Glied 1!/, mal so lang als das 2., beim 0’ das 2. Abdominalsegment beträchtlich länger als das 3., in der Mitte mit gewölbtem gelben Fleck, den Höcker des Mycterus canescens nachahmend. L. 3,4—4,4 mm. Canada, Pensylvanien (ex Leconte und Horn). punctatus Lec. 1‘ Braun, Fühler etwas länger als Kopf und Halsschild, Flügel- decken weniger grob punktirt als das Halsschild, beim 4 das 2. Abdominalsegment mit einem kleinen, ovalen, er- habenen, braun behaarten Raum. L. 4,4%-5 mm. Colorado (ex Horn). pimicola Horn Loboglossa. Solier Gay Hist. Chil. V 1851 p. 254. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 718. | Die Gattung zeigt durch deutlich gestreifte Flügeldecken eine. Ausnahme in der ganzen Unterfamilie. Das letzte Glied der Lippentaster ist ziemlich lang. Das vorletzte Tarsenglied ist klein und trägt auf der Unterseite eine Lamelle, wodurch die Gattung aus der Familie der Dedemeridae ausgeschlossen wird. Es ist nur eine Art bekannt. L. varüpennis Solier (loc. ceit. p. 255 tab. 21 fig. 2 a—d): Schultern scharf rechtwinklig (nach der Abbildung), Oberseite braun, Flügeldecken roth mit netzförmigen braunen Flecken, die Zwischenräume der Streifen schmal, etwas erhaben und unregel- mässig quer gerieft. L. 10 mm. Chili (ex Solier). Die Art scheint sehr selten zu sein und erinnert vielleicht an Aybogaster scotodoides, der re unter ihrem Namen geführt wird, z. B. wahrscheinlich im British Museum, da Champion eines meiner Exemplare für „Lobglossa varüpennis“ erklärte. 7F 100 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. 5. Unterfam. MYCTERINI. Leconte Ülass. 1862 p. 254. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 109 (Gatt.). — Ed. II u. F. transs. 1891 p. 149 (Gatt.). — Reitter F. germ. III 1911 p. 414, 418. — Schaufuss Kalw. Käferb. 6. Aufl. 1912 p. 738, 740. Caput rostratum. Cozxae anteriores absque trochantinis. Mesopleurae coxas intermedias haud attingentes. Tarsi articulo ultimo lobato. Unguiculi basi dentati. Elytra epipleuris integris. Mycteriens Mulsant Col.-Fr. Rostrif. 1859 p. 15. Mycterides Lacordaire gen. Col. V 1859 p. 718. — Fairmaire Duv. Gen. Col. Eur. III 1863 p. 452. — Redtenbacher F. austr. Ed. HI 1874 p. LIII u. CXXVIH. Mycteri Leconte & Horn Class. Ed. II 1883 p. 401. Mycterina Fowler Col. Brit. Isl. V 1891 p. 56. Rostriferes Mulsant Col. Fr. Collig. 1866 p. 19. Diese Unterfamilie umfasst diejenigen Arten, bei denen der Kopf rüsselförmig verlängert ist, die Epipleuren bis an das Ende der Flügeldecken reichen, die Mesopleuren nicht an die Mittel- hüften stossen, das vorletzte Glied der Tarsen lappenförmig ver- breitert und die Klauen an der Basis gezähnt sind. Sie schliesst sich durch die Tarsenbildung an die Lacconotini eng an, ebenso durch das häufig vorkommende Geschlechtsmerkmal der co" c” (Höcker auf den Abdominalsegmenten), weicht aber durch den rüsselförmigen Kopf, die breite Halsschildbasis und die ver- längerten Epipleuren sehr erheblich von ihnen ab. Die Form des Halsschildes ist ihnen übrigens allein in der ganzen Familie eigen und wurde zur Veranlassung, sie früher aus der Familie auszu- schliessen. Auch unter den verwandten Familien kommt eine ähnliche Halsschildform nur bei den Cephaloiden vor. Lacordaire errichtete 1859 eine Tribus Myeterides in der Familie Oedemerides, und Mulsant in demselben Jahre eine besondere Familie, Myceteriens, in seiner Tribus Rostriferes, beschränkte diese aber 1866, durch Ausschluss der zweiten Familie, Salpingiens, auf Mycterus allein. Le- conte errichtete 1862 ebenfalls eine Familie Mycteridae, in der er zwei Tribus, Myeterini und Lacconotini, annahm, zog diese Familie aber 1883 (p. 395, 400) als Tribus (mit 2 Gruppen) zur Familie der Melandryiden. Fairmaire be- hielt 1863 die Mycterides als gesonderte Familie bei. Redten- bacher hatte von 1845—1858 die Gattung Myceterus in der Familie Rhinosimi geführt, errichtete aber 1883 ebenfalls eine Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 101 besondere Familie Mycterides. Ich nahm 1875 und 1891 eine Unterfamilie Myeterini in der Familie Pythidae an. Man kennt bisher nur eine Gattung, deren Untergattungen zu Gattungen zu erheben, bei ihrem geringen Umfang, keine Ver- anlassung vorliegt. Mycterus. Clairville Ent. helv. 1798 p. 124. — Olivier Ent. V 1807 No. 85 p. 448—450 tab. 85 I fig. 2 a—g, 3, 4, 5. — Encyel. VII 1811 p. 79. — Tabl. encycl. et method. 24 1818 tab. 362 I fig. a—g. — Latreille Regn. anim. Ed. II T. U 1829 p. 50. — Uebers. von Voigt 1839 p. 244. — Ed. Masson Vol. I von Blanchard 1849 p. 400. — Stephens Il. brit. Ent. IV 1832 p. 216. — Man. brit. Col. 1839 p. 339. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 254. — Redtenbacher Gatt. D. Käferf. 1845 p. 135. — F. austr. 1849 p. 57 u. 630. — Ed. II 1858 p. CXV u. 667. — Ed. III 1874 p. CXXVII u. II p. 187. — Schmidt Linn. Ent. I 1846 p. 17 u. 140. — Mulsant Col. Fr. Rostrif. 1859 p. 16. — Bach Käferf. III 1859 p. 277. — Lacordaire Gen. Col. V 1859 p. 720. — Fairmaire Duv. Gen. Col. Eur. III 1863 p. 452. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 109 (Gatt.). — Ed. Il u. F. transs. 1891 p. 149 (Gatt.). — Stierlin Col. Helv. 1886 p. 202. — Fowler Col. Brit. Isl. V 1891 p. 56. — Reitter F. germ. III 1911 p. 418. — Schaufuss Kalw. Käferb. 6. Aufl. 21 1912 p. 740. — Kuhnt Hlustr. Best. Käf. Deut. 1913 p. 695, 697. Rhinomacer Panzer Ent, germ. 1795 p. 299. — Latreille Hist. nat. III 1802 p. 191, XI 1804 p. 22. — Gen. Crust. et Ins. 1807 p. 230. — Consid. gen. 1810 p. 217. — Regen. anim. III 1817 p. 310. — Lamarck Hist. nat. an. s. vert. IV 1817 p. 369. — Ed. II 1835 T. IV p. 559. — Illiger Mag. III 1804 p. 97. — Dumeril Consid. gen. Ins. 1823 p. 189. — Dict. Sc. nat. 45 1827 p. 369. — Entom. analyt. 1860 p. 548. Der Kopf ist in einen Rüssel ausgezogen, der gewöhnlich kurz und breit, selten lang und schmal (Mycterus i. sp.) ist, bis- weilen mit erhabenen Seitenrändern (Mycterinus.. Die Augen sind fast rund. Die Fühler sind bald fadenförmig (Mycterus i. sp.), bald nur beim o’ schwach gesägt (Cyclopidius), bald beim 2 stark gesägt und beim 0’ fast gekämmt (Mycterinus scaber). Das Halsschild ist meist zur Basis stark verbreitert und hier so breit als die Basis der Flügeldecken,, selten zur Basis schwach oder nicht verbreitert und hier schmäler als die Basis oder Flügeldecken (Myocterellus). Die Flügeldecken sind meist breit und stärker gewölbt, selten schmäler und flacher (Mycterellus), stets verworren punktirt und an der Spitze verschiedenartig abgestutzt. 102 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Auf der Unterseite sind die Abdominalsegmente von mannigfaltiger Bildung, die zur Unterscheidung der Untergattungen benutzt werden kann. Das Männchen zeigt ausser an den Fühlern oft auch an verschiedenen Abdominalsegmenten Geschlechtsmerkmale, nament- lich Bürstenflecken oder erhabene Bürstenknöpfe, die es zum Klopfen benutzt (Mycterus i. sp.). Die Oberseite und Unterseite ist bisweilen dicht schuppenartig behaart, was in Verbindung mit dem Rüssel den an Larinus erinnernden Habitus bedingt (Cyelopidius und Mycterus i. sp.), der noch dadurch erhöht wird, dass der Körper nach Bourgeois!), wie bei Larinus, eine gelbe Bestäubung trägt, die sich während des Lebens nach Abreibung wieder erneuert. Die Gattung ist bisher mit zwei Untergattungen (Mycterinus i. sp., 1 Art, Cyclopidius, 3 Arten) auf das weitere europäische Faunengebiet und mit den beiden anderen Untergattungen (Mycte- rinus, 3 Arten, Myocterellus, 2 Arten) auf Nord-Amerika und Mexico beschränkt. Die Gattung Mycterus wurde zuerst von Clairville 1798 aus der übergrossen Gattung Rhinomacer (im Sinne von Fabricius) auf Grund der fünfgliedrigen vorderen Tarsen *) ausgeschieden und mit einer Art (M. griseus Cl. 1798 — curculioides Fbr. 1871) beschrieben und abgebildet. Mit Recht wählte Clairville hierbei einen neuen Gattungsnamen, weil Ahinomacer Geoffr. 1762 und Fabricius nur auf tetramere Arten bezogen werden kann, änderte aber, aus nicht angegebenen Gründen den Speciesnamen °). Latreille beschrieb 1802 seine Gattung Rhinomacer Fbr. (Mycterus Clairv.) als letzte seiner Familie Cisteleniae, welcher die Familie Bruchelae, mit Rhinosimus als erster Gattung folgte. 1804 beschrieb er die Gattung ausführlicher und dazu 2 Arten, Rh. umbellatarum Fbr. (den Fabricius noch bei Bruchus ge- lassen hatte) und Ah. curculinoides Fhr. und nannte als 3. Art noch Ah. lepturoides Fhr., den er aber 1807 (p. 231) wieder aus- schloss. Zu Rhinosimus wechselte Latreille die Stellung mehrere mal, wie bei letzterer Gattung geschildert. Den Namen Rhinomacer hatte Latreille nur anfangs bis 1817 gewählt. Als er 1825 Rhinosimus zu den Anthribiden ver- setzte, vereinigte er seine Gattung Rhinomacer, die er jetzt Mycterus 1) Cat. Col. Vosg. Fasc. V 1906 p. 423 Anm. 2) Dass er hierbei schlechtweg „die“ Tarsen sagt, worunter man alle Tarsen verstehen muss, ist ein Irrthum, der nicht in Betracht kommt. Vergl. Rhinosimus. ®) Bei Rhinosimus machte er es umgekehrt. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 103 nannte, mit Stenostoma zur Tribus Ahinchostoma, und 1829 zur Uebergattung Mycterus. | Nach der Bildung des Intercoxalfortsatzes und nach den ‚Geschlechtsmerkmalen der 90" auf den Abdominalsegmenten, können wir 4 Untergattungen unterscheiden. Von diesen hatte Mulsant schon 2 angenommen, während Leconte eine dritte hinzufügte, die vierte wird jetzt für eine später von Horn in Californien entdeckte Art errichtet, der vielleicht auch eine von Champion aus Mexico beschriebene zugesellt werden muss. ‘Die Untergattungen von Mycterus. 1, Intercoxalfortsatz des 1. Abdominalsegmentes breit, nach vorne krummlinig stumpfwinklig zugespitzt, Fühler des 7 höchstens schwach gesägt, Analsegment bei 0’ und 2 mit einer eingegrabenen Querlinie längs dem Hinterrande. 2, Analsegment bei f' und 2 kurz, breit gerundet, 2. Ab- dominalsegment des od’ mit einem Bürstenknopf in der Mitte, Rüssel länger und schmäler. 1. subgen. Mycterus 1. sp. 2° Analsegment beim % kurz, beim J’ dreieckig ausgezogen, das 2. Abdominalsegment bei d' und % einfach, Rüssel kurz und breit. (Cyelops Muls.) 2. subgen. Oyelopidius 1‘ Intercoxalfortsatz des 1. Abdominalsegments schmäler nach vorne geradlinig und + spitzwinklig und scharf zugespitzt, 'Analsegment bei 9 und $ ohne eingegrabene Randlinie. 2, Beim 5 das 1. Abdominalsegment mit einem Höcker und alle Abdominalsegmente am Hinterrande ohne Borstenflecken, Analsegment bei 0" und 2 kurz. (Mycterus Lec. ex parte) 3. subgen. Mycterinus 2“ Beim 5 das 1. Abdominalsegment ohne Höcker und die 4 ersten Abdominalsegmente am Hinterrande mit braunem Haarfleck, Analsegment des 9 lang viereckig. (Mycterus Lec. ex parte) 4. subgen. Mycterellus Die Arten der Gattung Myeterus. 1. Subgen. Myceterus. Rüssel lang und schmal mit 2 vertieften Längslinien, die nach vorn convergiren und hier durch einen Längskiel getrennt sind, Fühler bei 5 und 2 länger als Kopf und Halsschild, faden- förmig, Flügeldecken fast doppelt so lang als zusammen breit, Oberseite bei f und 2 dicht, oft fleckig behaart, Beine und Fühler schwarz. L. 4—10 mm. In ganz Europa bis Curland. curculionoides Fhr. 104 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. 2. Subgen. Cyclopidius. 1, Rüssel vor den Augen so lang als die Breite der Stirn zwischen den Augen, Stirn mit 2 deutlich eingegrabenen nach vorne etwas convergirenden Strichen, Fühler die Flügeldecken erreichend, Flügeldecken längs dem Rande der Epipleuren gar nicht oder nur beim co’ schwach nahe der Spitze niedergedrückt, und hier mit nur schwach ver- breiterten - Epipleuren. Oberseite des 5’ etwas weniger dicht behaart als beim ?, Tibien gelb oder roth, Fühler beim g' ganz gelb, selten an der Spitze dunkler, beim 2 gelb mit dunkler Spitze, selten ganz gelb oder ganz dunkel. | 2, Fühler des $ 11-gliedrig, das Endglied stark geringelt, 2 _ der abgesetzte Theil zugespitzt, an der Basis ziemlich breit, Halsschild bei 0’ und 2 ohne Eindrücke. L. 5— 9 mm. Im östlichen Mittelmeergebiet und in Sarepta. (um- bellatarum Küst., ruficornis Muls.) hbialis Küst. Fühler des 2 deutlich 12-gliedrig, das Endglied griffel- förmig, an der Basis halb so stark als das 11., Halsschild beim J' und bisweilen auch beim 2 jederseits mit deut- lichem Schrägeindruck auf der Scheibe, Flügeldecken des . 9" nähern sich etwas denen des M. umbellatarum. L. 5 — 9 mm. Im Caucasus von Schneider gesammelt (Mus. Staudinger), Armenien (Mus. Reitter). (umbella- tarum Küst. 1850.) articulatus Reitt. 1911. Rüssel vor den Augen kürzer als die Breite der Stirn zwischen den Augen, Stirn nur selten mit 2 eingegrabenen Längsstrichen, Fühler die Flügeldecken kaum erreichend, Flügeldecken längs dem Rande der Epipleuren etwas nieder- gedrückt, besonders hinten, beim oJ’ hier etwas in die Höhe gebogen und mit stark verbreiterten und ausgehöhlten Epipleuren. a, Beine bei Ü und 2 schwarz, Fühler beim 5 gelb, beim ® schwarz mit an der Basis + roth geringelten Gliedern. Algier, Sieilien, Sardinien, Spanien, Frankreich. (pulve- rulentus Küst. 1850) umbellatarum Fbr. a‘ Tibien beim 2 gelb oder roth. b, Tibien beim o' schwarz, Fühler bei X und ? ganz oder fast ganz schwarz. Algier, Marocco. var. Algirieus b‘ Tibien beim d" gelb, Fühler beim J’ ganz, beim ? wenig- stens an der Basis gelb. Italien, Sicilien, Sardinien, Algier. var. siculus Baud. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 105 3. Subgen. Mycterinus. Halsschild zur Basis verbreitert, so breit als die Basis der Flügeldecken, Analsegment des 5" kurz und ausgehöhlt. 1, Fühler und alle Beine gelb, Rüssel mit hoch erhobenen Seitenrändern, die neben den Augen weiter fortlaufen, beim 2 die Fühler vom 7.—10. Gliede stark gesägt, beim co’ vom 4.—6. Gliede fast gekämmt und der Abdominalhöcker am Hinterrande des ersten Segmentes, klein, behaart. L. 3—5,5 mm. Nord-Amerika (8 Mus. Müller) scaber Hald. Wenigstens die Hinterschenkel ganz oder theilweis dunkel, beim co’ die Fühler höchstens gesägt und der Abdominal- höcker nicht behaart. 2, Fühler und vordere Beine gelb, Rüssel und Stirn beim 2 flach, beim ' über den Fühlerwurzeln mit aufgebogenen Seitenrändern, Abdominalhöcker des 5 glatt. L. 3— 6,5 mm. Nord-Amerika, Californien (1 , 2 22 Mus. Dohrn, 1 von Horn als „concolor*). (concolor Horn 1868). canescens Horn 1879. Fühler und alle Beine schwarz, Rüssel mit schwach er- höhten, parallelen Seitenrändern, die nach hinten fast bis zum’ Auge reichen und vor den Fühlern etwas aus- gebuchtet sind, Abdominalhöcker des J' gross, über das ganze Segment reichend, quergerieft, Oberseite schwarz, bisweilen mit gelben Flügeldecken. L. 5—9 mm. Nord- Amerika (flavipennis Horn). concolor Lee. = 1 _ 2 4. Subg. Myceterellus. Halsschild zur Basis nicht oder wenig verbreitert, schmäler als,die Basis der Flügeldecken. 1, Körper gewölbter, Halsschild parallelseitig, beim 4" die Fühler schwach gesägt und das Analsegment länger als das 4. Abdominalsegment, Fühler, Beine und Mundtheile ‚gelb. L. 5—5,5 mm. Californien (ex Horn). quadricollis Horn 1874. 1° Körper flacher, Halsschild etwas konisch, Spitze der Fühler dunkler. L. 6,25 mm. Mexico (ex Champion!). depressus Champ. 1889. 1!) Nur des schmalen Halsschildes wegen fraglich ir’ diese Unter- gattung gestellt. 5’ noch unbekannt. 106 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. 1. subg. Mycterus i. sp. Mulsant Col. Fr. Rostrif. 1859 p. 16. — Seidlitz Faun. balt. Ed. II 1891 p. 555. — Faun. transs. 1891 p. 601.— Reitter F. germ, III p. 418. — Schaufuss Kalw. Käferb. 6. Aufl. 21. 1912 p. 741. | Processus intercoxalis segmenti abdominalis primi latus an- trorsum late anqulatus. Segmentum anale breve, late rotundatum, feminae linea trans- versa recla, maris arcuata impressa. Segmentum abdominale secundum maris tuberculo instructum. Die Untergattung wird hier auf diejenigen Arten beschränkt, die einen breiten, vorn stumpfwinklig endigenden Intercoxalfort- satz des ersten Abdominalsegments mit einem, bei f und 2 kurzen, breit gerundeten Analsegment und mit einem Höcker auf dem zweiten Abdominalsegment des ’ vereinigen. Zugleich ist bei der einzigen bisher bekannten Art der Rüssel verhältniss- mässig lang, doch können vielleicht noch Arten mit kürzerem Rüssel entdeckt werden, und der Körper ist verhältnissmässig gestreckt, doch könnten Arten entdeckt werden mit so breitem Körper wie in der Untergattung Cyeclopidius. Diese Untergattung hat den breiten Intercoxalfortsatz des ersten Abdominalsegments mit der Untergattung COyclopidius gemein, das kurze Analsegment bei 0’ und 2 aber und den Abdominal- Höcker des o’ mit Myecterinus, während die Stellung dieses Höckers, . auf dem zweiten Abdominalsegment ihr allein zukommt und daher die Absonderung als Untergattung rechtfertigt. Mit Myoete- rellus hat sie keines der 3 Merkmale gemein. Bisher ist nur eine Art bekannt, die auch in unserer Fauna vertreten ist. 1. Mycterus curculionoides: niger, dense rude brunneo- aut flavo- pubescens, antennis et pedibus nigris, rostro latitudine duplo longiore, subtiliter carinato, antennis capite et prothorace multo longioribus, elytris latitudine duplo longioribus. L. 5—10 mm. Schmidt Linn. ent. I 1846 p. 442. — Redtenbacher F. austr. 1849 p. 630. — Ed. II 1858 p. 667. — Ed. III 1874 p. 187. — Küster Käf. Eur. 20 1850 no. 83. — Mulsant Col. Fr. Rostr. 1859 p. 16. — Bach Käferf. III 1859 p. 278. — Fairmaire Duv. Gen. Col. Eur. III 1863 tab. 99 fig. 495, a, b. — Seidlitz F. balt. 1875 p. 389. — Ed. II 1891 p. 555. — F. transs. 1891 p. 601. — Stierlin Col. Helv. 1886 p. 205. — Fowler Col. Brit. Isl. V 1891 p. 56. — Guillebeau Eck. IX 1893 p. 89 — Reitter F. germ. III 1911 p. 418 tab 126 fig. 1 a,b, c. — Schaufuss Kalw. Käf. 6. Aufl. 21 1912 p. 741 tab. 24 fig. 30. — Kuhnt Illustr. Best. Käf. Deut. 1913 p. 697 fig. 2 a, b (p. 695). — Jacobson (Käf. Russl.) Lief. X tab. 82 fig. 30. Seidlitz, Die letzten Familier der Heteromeren (Col.). 107. Rhinomacer curculioide Fabricius Spec. Ins. I 1781 p. 199. — Skand. Ins. I 1787 p. 123. — Ent. syst. I a. 1792 p. 393. — Syst. El. 11 1801 p. 428. — Panzer Fauna germ. XII 1793 no.8 fig. b, c, d. — Ent. germ. 1795 p. 29. Myeterus curculioides Olivier Entom. V 1807 no. 85 p. 450 tab. I fig. 1, a, b — Eneyel. meth. VIII 1811 p.80. — Tabl. encycl. et meth. 1818 24 tab. 362 I fig. 1. — Castelnau Hist. nat. II 1840 p. 254. — Gerstäcker Handb. Zool. II 1863 p. 159. — Latreille ka. III Vol. I Col. von Blanchard 1849 tab. 53 fig. 11. Rhinomacer curculionoides Olivier Nouv. Dict. Hist. nat. T. XIX 1803 p. 354. — Latreille Hist. nat. XI 1804 p. 24 (curculinoides err. typ.) tab. 91 fig. 2. — Gen. Crust. II 1807 p. 231. — La- marck Hist. nat. an. s. vert. IV 1817 p. 370. — Ed. II 1835 p. 560. — Illiger Mag. IV 1805 p. 136 (nom. nud.). — Dumeril Conid. gen. 1823 tab. 16 fig. 2. — Dict. Sc. nat. 45 1827 p. 370 tab. 16 fig. 2. — Entom. analyt. 1860 p. 548 fig. Myeterus griseus Clairville Entom. helv. I 1798 p. 124 tab. 16 fig. 1, 2, 3, a, b. — Stephens Nl. brit. Ent. IV 1831 tab. XXI fig. 4. — Man. brit. Col. 1839 p. 340. Mycterus gracilior Fairmaire Pet. Nouv. Ent. VI 1874 No. 97 p. 383. — Rev. Zool. (3) VII 1879 p. 206. (Nach Bedel Ab. XXVIN 1894 p. 155.) Der Kopf ist etwa doppelt so lang als mit den Augen breit, der Rüssel doppelt so lang als breit, mit 2 vertieften Längslinien, die nach vorn convergiren und hier einen feinen Längskiel be- grenzen. Die Fühler sind bei 0’ und % deutlich länger als Kopf und Halsschild, fadenförmig, auch beim J zur Spitze gar nicht gesägt, bei 0’ und 2 schwarz. Das Halsschild ist breiter als lang, nach vorn gerundet verschmälert, die Seiten vor der Mitte ganz stumpfkantig, hinter der Mitte bis an die Hinterwinkel ziemlich scharfkantig, oben gewölbt, sehr dicht grob punktirt, so dass die Punkte zusammen- stossen, mit 3 Grübchen an der Basis, von denen das mittlere tief, eine kurze Längsfurchung bildend. Die Flügeldecken doppelt so lang als zusammen breit, an der Basis zu der deutlich schmäleren Basis des Halsschildes gerundet verengt. Oben überall bis an den dicken Seitenrand seitlich steil, hinten flacher gewölbt, der Nahtwinkel bei 0’ und 9 gar nicht ausgeschnitten. Die Punkte noch etwas gröber als auf dem Halsschilde, aber ihre Zwischenräume bedeutend grösser. Sie sind beim 2 dicht oft fleckig, beim 5’ sparsam behaart. Die Unterseite ist stärker gewölbt als die Oberseite, das Abdomen wie bei der Untergattung Cyclopidius gebildet, aber das Analsegment bei 0’ und 2 kurz, breit gerundet, hinter der Mitte beim 2 mit schwachem Querstrich, beim 5’ mit deutlich ein- gegrabener Bogenlinie, und das 2. Segment beim co’ mit einem dicken gelb bebürsteten Knopf. 108 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. ' Der ganze Körper ist schwarz, auch die Beine und Fühler, die Unterseite bei 9" und $ ganz dicht anliegend grau behaart, wie beschuppt aussehend, die Oberseite beim 2 dicht braun oder gelb behaart, oft fleckig, beim o’ sparsam behaart. Das co hat längere Fühler als das 2, einen Bürstenknopf auf dem 2. Abdominalsesment und eine feine Bogenlinie auf dem Analsegment. | Die Larven sind noch nicht bekannt. Die ausgebildeten Käfer trifft man im Sommer im Mai und Juni (Heyden) besonders auf Disteln, auf Spiraeen (Fröhlich, Gerhardt), auf blühendem Liguster (Gerhardt) und anderen blühenden Sträuchern (Kellner), bisweilen auch auf Tannen (Mulsant). Die Männchen schlagen, nach Siebold's Mittheilung, ihr Hinterleibsende gegen Holzstücke, auf denen sie sitzen mit solcher Heftigkeit nieder, dass dadurch ein ziemlich lauter Ton entsteht, der wahrscheinlich Weibchen herbeilocken soll. Leider giebt Siebold nicht an, ob er diese wichtige Beobachtung selbst gemacht hat, was angenommen werden muss, da keine andere, sonst bei ihm nie fehlende Quellenangabe, zu finden ist !). Die vorliegende Art kommt nach Reitter nur im südlichen Theil unseres Faunengebietes vor, von wo ich sie aus Bosnien (Mus. Apfelbeck), Steyermark (Mus. Lentz), Krain und Tyrol (Mus. Gabriel), Mähren (Mus. Leonhard), Nord-Oestreich (Mus. Schuster), Schlesien (Mus. Letzner), Baiern (Nürnberg Mus. Kraatz) kenne. Im Elsass kommt sie nach Bourgeois selten bei Hagenau und Türkheim vor. Doch ist sie auch in Mittel-Deutschland zu Hause: bei Frankfurt a. M., bei Mombach, bei Mainz, bei Offenbach (nach Heyden?), bei Aschaffenburg, Seligenstadt und Babenhausen (nach Fröhlich?), in Thüringen bei Königsee, Rudolstadt u. a. OÖ. (Kellner*), und in Nord- Deutschland hat Schilsky°’) sie für die Mark Brandenburg nachgewiesen, was wohl der nördlichste Fundort sein dürfte. Die Vaterlandsangabe „Schweden“ (Su.) im Cat. Col. Europ., Conc. etc. beruht auf einem Druckfehler. Im Uebrigen kommt die Art auf allen Ufern des Mittelmeeres vor, Algier (Mus. Schuster), Griechenland (Krüper), Smyrna (Mus. Staudinger), Spanien (Cordoba 1865, Mus. Seidlitz), ganz Frankreich (Mulsant), ferner in der Schweiz (im Unter- ı) Siebold Lehrb. vergl. Anat. 1848 p. 565. 2), Käf. Nassau 2. Aufl. 1904 p. 263. 8) Beitr. Faun. Aschaffenb. 1837 p. 104. *#) Verz. Käf. Thür. 2. Aufl. 1876 p. 425. 5) Syst. Verz. Käf. Deutschl. 1909 p. 120. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 109 wallis nach Stierlin nicht selten) und in England (Fowler). Nach Norden geht sie bis Curland hinauf. | Die vorliegende Art ist 1781 zuerst von Fabricius als Rhinomacer curculioides beschrieben worden, dessen Artnamen Oli- vier 1803 in curculionoides verbesserte, während der Gattungs- name von Clairville 1798 geschaffen war. Die Combination beider Namen in dieser Form ist dann 1846 von Schneider vorgenommen und unverändert in zahlreichen Publicationen bei- behalten worden. Nur Fairmaire (1874, 1879) beschrieb die Art noch einmal als M. graciior, was Bedel 1894 berichtigte. Abgebildet wurde unsere Art zuerst 1793 tadellos von Panzer (Sturm), 1798 mustergültig von Clairville, 1804 von Latreille, 1807 und 1811 von Olivier, 1827 von Dumeril, 1831 von Stephens, 1849 von Blanchard, 1863 von Fairmaire, 1911 von Reitter, 1912 von Schau- fuss, 1913 von Kuhnt und von Jacobson. 2. subg. Oyelopidius. Seidlitz Fauna balt. Ed. II 1891 p. 555. — Fauna transsylv. 1891 p. 601. — Reitter F. germ. III p. 419. — Schau- fuss Kalw. Käferb. 6. Aufl. 21 1912 p. 741. ı Myecterus (Cyelops) Mulsant Col. Fr. Rostrif. 1859 p. 18. Processus intercoxalis segmenti abdominalis primi latus antror- sum late angulatus. Segmentum anale feminae late truncalum, maris trigonum, linea submarginali impressa. um abdominale primum et secundum maris absque tu- erculis. In dieser Untergattung werden diejenigen Arten der Gattung zusammengefasst, die einen breiten, vorn stumpfwinklig endigen- den Intercoxalfortsatz des ersten Abdominalsegmentes mit einem, beim 2 kurz abgerundeten, beim 0’ dreieckig verlängerten und aufgebogenen Analsegment und mit einfachem ersten und zweiten Abdominalsegment des 9’ vereinigen. Zugleich ist der Rüssel, bei den bisher bekannten Arten, kurz, zeigt keinen Längskiel in der Mitte, die Flügeldecken sind kaum 1!/, mal so lang als zusammen breit und beim oJ’ stets weniger dicht behaart als beim 2. Die Untergattung hat den breiten Intercoxalfortsatz des ersten Abdominalsegmentes mit Mycterus i. sp. gemein, das Fehlen aller Höcker auf dem Abdomen des J' aber, so wie die Ver- längerung des Analsegmentes des 0’ mit Mycterellus, während die dreieckige Form dieses Segmentes, auf welche zuerst Küster 1850 aufmerksam gemacht hat, ihr allein zukommen und ihre 110 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Absonderung als Untergattung nothwendig machen, während die von Mulsant 1859 angegebenen und von mir 1875 verwendeten Merkmale hierzu nicht ausreichen würden; denn der Unterschied in der Länge des Kinnes und in der Form der Augen ist zu ge- ring, und die Form des Rüssels zu nebensächlich, um darauf allein eine Untergattung zu gründen. Die Untergattung enthält 3 Arten, die 1846 von Schmidt, nach den Fundortangaben zu urtheilen, alle unter M. umbellatarum Fbr. vereinigt wurden. 1850 unterschied Küster diese 3 Arten ganz gut, wobei er aber den Fabrici’schen Namen der Cauca- sischen Art beilegte, während Fabricius seine Art aus Nord- Afrika beschrieben hatte. Sein M. pulverulentus muss daher M. umbellatarum Fbr. heissen und sein M. wumbellatarum muss den Namen M. articulatus annehmen, den Reitter 1911, ohne Küster’s Art zu erkennen, als neu beschrieb. Hätte Küster statt der 3 langen Einzelbeschreibungen, eine kurze dichotomische Begründung seiner 3 Arten gegeben (wie Schilsky das bei der Fortsetzung der Käfer Europas einführte), so hätte Reitter die Art sicher erkannt; denn Küster schildert die 12-gliedrigen Fühler des ? und die Eindrücke auf dem Halsschilde ganz deutlich. In unserer Fauna ist nur eine Art vertreten; die 2. gehört dem Westen und Süden an. Ä 2. Mycterus (Cyelopidius) libialis: niger, densissime rude griseo pubescens, tibüis et antennis basi rufo-flavis, rostro latitudine frontis inter oculos aequilongo, elytris usque ad epipleuras convewis, prothorace convexo haud impresso. L. 5—9 mm. oO’ supra parcius pubescens, antennis subserratis totis flavis. 2 antennis 11 articulatis, articulo ultimo artirulato apice acuminato. Mycterus tibialis Küster Käf. Eur. XX 1850 no. 86. — Guillebeau Ech. IX 1893 p. 90. Mycterus umbellatarum Schmidt Linn.Ent. I 1846 p. 144. — Redten- bacher Fauna austr. Ed. II 1858 p. 667(?). — Ed. III 1874 II p. 187(?) — Bose Gutfleisch, Käf. Deutschl. 1859 p. 446 (?). — Bach Käferf. III 1863 p. 278(?). Mycterus ruficornis Mulsant et Godart Ann. Soc. Linn. Lyon (2) II 1855 p. 278. — Opusc. VI 1855 p. 178. Der Kopf ist etwas schmäler und länger als bei M. um- bellatarum und der Rüssel vor den Augen so lang als die Breite der Stirn zwischen den Augen. Dabei ist die, bald mehr bald weniger vorgestreckte Gelenkhaut der Oberlippe nicht als zum Rüssel gehörend zu betrachten, was leicht irrthümlich geschieht, wenn sie von den langen Haaren des Vorderrandes des Rüssels bedeckt ist und dadurch, statt glänzend, behaart und mit zum Rüssel zu gehören scheint. Der Rüssel hat stets zwei feine eingegrabene nach vorn etwas convergierende Längslinien, die Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 111 nur durch dichte Behaarung bisweilen undeutlich werden. Die Fühler reichen beim 2 bis an die Basis des Halsschildes, sind kaum gesägt und haben ein deutlich geringeltes Endglied, dessen abgesetzt dünnerer Theil konisch zugespitzt ist; beim 9 reichen sie etwas über die Basis des Halsschildes hinaus und sind vom 4. oder 5. Gliede an etwas gesägt, mit nur schwach geringeltem Endgliede. Sie sind in der Regel beim 0’ ganz gelb, beim 2 gelb mit schwarzer Spitze. Selten sind sie beim 0’ an der Spitze schwarz, beim 2 selten ganz roth (wie Küster für seinen M. umbellatarum verlangt), noch seltener ganz schwarz. Das Halsschild ist von dem des M. umbellatarum Fbr. nicht verschieden und die von Küster bei seinem M. umbella- tarum beschriebene feine Längslinie ist nur selten angedeutet. Die Flügeldecken sind seitlich und hinten bis an die ‘ dick gerandeten Epipleuren gewölbt, höchstens erscheint beim do’ bisweilen neben der stärkeren Wölbung ein kleiner, etwas flach ausgebreiteter Theil. Der Nahtwinkel ist beim 0’ tiefer aus- geschnitten, als beim 2. Die Epipleuren sind bei 0’ und 2 an der Spitze wenig verbreitert. Der ganze Körper ist schwarz, die Unterseite bei 0’ und 2 ganz dicht, grob anliegend grau behaart, wie beschuppt aus- sehend, die Oberseite beim ? ebenso, beim o’ aber gewöhnlich viel sparsamer, selten fast ebenso dicht behaart, wie bei spar- samer behaarten 22. Die Haare sind, besonders beim 2, ent- schieden kürzer als bei M. umbellatarum. Die Beine sind schwarz, mit gelben, seltener rothen Tibien. Das Abdomen ist wie bei M. umbellatarum gebildet, nur das Analsegment des 9’ zeigt die winklig gebogene Randlinie stets auch in der Mitte deutlich eingegraben. Das 0’ zeigt das, bei der ganzen Untergattung ausgebildete dreieckig ausgezogene Analsegment mit hinaufgebogener Spitze, welche den tiefer als beim 2 ausgeschnittenen Nahtwinkel der Flügeldecken ausfüllt, ferner = deutlich gesägte, meist ganz gelbe Fühler und sparsamer, selten fast ebenso dicht behaarte Oberseite. Die vorliegende Art unterscheidet sich von M. umbellatarum durch den etwas schmäleren, längeren Rüssel und durch die hinten steiler herabgewölbten Seiten der Flügeldecken und die auch beim co’ nur wenig zur Spitze verbreiterten Epipleuren. Näher steht sie im Allgemeinen dem kaukasischen M. articulatus, dessen d' nur durch die flachen Vertiefungen auf dem Halsschilde abweicht, während sein 2 durch .die deutlich 12-gliedrigen Fühler auffallen- der unterschieden ist. Von den amerikanischen Arten ist unsere Art durch die Untergattungsmerkmale scharf getrennt. 112 Dontkch, Ent. Zeitschr. 1917. Der M. tibialis kommt nur im östlichen Europa vor, besonders in Süd-Russland (Sarepta, Becker), in den Balkanländern und in Griechenland (Krüper), Bosnien und Serbien (Mus. Apfel- beck), Constantinopel (All&on), Dobrudscha (Mus. Bourgeois), Caucasus (Mus. Gabriel). Wie weit er in Oestreich nach Norden vordringt, ist noch nicht festgestellt; denn ob Redtenbachers Angabe über seinen M. umbellatarum, dass er „von Ullrich ge- sammelt“ wurde, sich auf unsere Art bezieht, lässt sich nicht feststellen. Bielz’s Angabe für Siebenbürgen (als M. umbella- tarum) sowie die in der Fauna transs. muss auf die vorliegende Art bezogen werden, die ich damals noch nicht kannte. Der Mycterus tibialis wurde zuerst 1850 von Küster aus Corfu und dem Balkangebiet („Türkei“) beschrieben und dann 1855 von Mulsant aus der Krim. Auch Guillebeau scheint ihn 1893 richtig erkannt zu haben. Ob dagegen Redten- bachers, Bose’s und Bach's kurze Angaben (mit dem Namen M. umbellatarum Fbr.) sich auf unsere Art beziehen, lässt sich nur vermuthen. Immerhin ist es aber eher anzunehmen, dass in unserem Faunengebiete der M. tibialis vorkommt, als dass der M. umbellatarum hier gefunden wurde. 3. Mycterus (Cyclopidius) umbellatarum: niger densissime rude griseo-aut flavopubescens, antennis basi rufis, rostro latitudine frontis inter oculos breviore, elytris juxta epipleuras subdepressis. L. 6— 10 mm. cd’ supra parce pubescens, antennis vix serratis totis flavis, epi- pleuris apice fortius dilatatıs. 2 antennis 11 articulatis, articulo ultimo articulaio apice acuminato. Seidlitz F. transs. 1891 p. 601. — Reitter F. germ. III p. 419. Bruchus umbellatarum Fabricius Ent. syst. I 2 1792 p. 370. — Syst. El. II 1501 p. 396. | Rhinomacer umbellatarum Latreille Hist. nat. XI 1804 p. 23. — Lamarck Hist. nat. anim. s. vert. IV 1817 p. 370. — Ed. II T. IV p. 560. Mycterus umbellatarum Olivier Entom. V 1807 no. 85 p. 451 tab. I fig. 2b. — Encyel. meth. VIII 1811 p. 80. — Tabl. encyel. 24 1818 tab. 362 I fig. 2. — Lucas Explor. d’Alg. An. art. Ins. 1849 p. 363. — Schmidt Linn. ent. I 1846 p. 144. — Costa Fauna Regn. Nap. Col. 1847 —54 Salpingid. p. 5 tab. XI fig. 1 u. 2. — Stierlin Col. Helv. 1886 p. 205. — 0’ Guillebeau Ech. IX 1893 p. 90. — Kuhnt ll. Best. Käf. Deutschl. 1913 p. 697, fig. 1b tp. 695). Myecterus (Cyclops) umbellatarum Mulsant Col. Fr. Rostr. 1859 p. 18. Mycterus pulverulentus Chevrolat Guer. Icon. Regn. an. de ÜCuvier Vol. VII Ins. 1844 p. 123 tab. 33 fig. 91). — Küster Käf. Eur. XX 1850 no. 85. — 2 Guillebeau Ech. IX 1893 p. 90. ı) Nach Lucas loc. eit. p. 363, doch kann an der Richtigkeit ge- zweifelt werden; denn Gemminger & Harold eitiren Chevrolat’s Art als Synonym vom M, curculionoides und als aus England stammend. Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 113 Myecierus pulverulentus var. subtruncatus Guillebeau Ech. IX 1893 p.: 90. Var. algirieus: antennis g' et 2 totis aut fere totis nigris, tibüs Q rufis. Algeria. Var. siculus: tibüs 9 et 2 flavis aut rufis. Ital., Sicil., Sard., Algeria, Gallia meridionalis. Mycterus pulverulentus var. siculus Baudi Nat. Sieil. III 1883 p. 6. Mycterus umbellatarum Castelnau Hist. nat. Il 1840 p. 254. Der Kopf ist nicht länger als mit den Augen breit und der Rüssel vor den Augen bis zur Gelenkhaut der Oberlippe kürzer als die Breite der Stirn zwischen den Augen. Stirn und Rüssel in der Regel ganz eben, nur ausnahmsweise mit 2 eingegrabenen Längslinien oder etwas ausgehöhlt. Die Fühler ganz wie bei tibialis, nur etwas kürzer, die Flügeldecken nicht erreichend, und beim 0’ schwächer gesägt. Das Halsschild ist viel breiter als lang, hoch gewölbt, nach vorne verschmälert, die Seiten vor der Mitte ganz stumpf, hinter der Mitte bis zu den Hinterwinkeln etwas. scharfkantig. An der Basis mit 3 vertieften Grübchen, von denen das mittlere vor dem Schildchen tiefer und einen kurzen Längsstrich bildend. Die Flügeldecken sind seitlich und hinten, neben den dick gerandeten Epipleuren etwas niedergedrückt und ihr Seiten- rand beim o’ hinten fast aufgebogen. Beim 2 ist der Nahtwinkel nur wenig, beim 0’ tiefer ausgeschnitten und wird durch das hinaufgebogene, dreieckig ausgezogene Analsegment genau aus- gefüllt. Die Epipleuren sind zur Spitze beim 2 wenig, beim stark verbreitert. Der ganze Körper ist schwarz, die Unterseite bei d' und 2 ganz dicht, grob, anliegend, grau oder gelb behaart, die Ober- seite beim 2 ebenso, beim 5’ ganz sparsam behaart. Die Haare sind entschieden länger als bei M. tibialis. Die Beine sind in der ‘Regel ganz schwarz, bei den Varie- täten mit gelben oder rothen Tibien. Das Abdomen ist wie bei der ganzen Untergattung ge- bildet, nur das Analsegment des 0’ zeigt die Randlinie in der Regel in der Mitte ganz ausgelöscht oder undeutlich, selten deut- lich ausgebildet. Das 0’ zeigt dieselben Auszeichnungen vor dem 9 wie bei M. tibialis. Die var. algirieus hat bei f und 2 ganz oder fast ganz schwarze Fühler und beim 2 rothe Tibien. Sie scheint nur in Algier vor zu kommen (Mus. Heyden) und dürfte eine Lokal- rasse bilden. Bei den 0’ scheinen die eingegrabenen Stirnlinien häufig zu sein. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft I. 8 114 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. & Die var. siculus zeigt die Tibien bei &’ und 2 gelb oder roth, die Fühler von gewöhnlicher Färbung. Eine im ganzen Ver- breitungsgebiet der Art vorkommende Farbenvarietät. | Der Mycterus umbellatarum unterscheidet sich von M. tibialis durch den etwas breiteren, kürzeren Rüssel, und durch die hinten weniger steil herabgewölbten Seiten der Flügeldecken, die be- sonders beim o’ mit verbreiterten Epipleuren versehen sind. Der caucasische M. articulatus weicht von ihm durch die bei M. tibialis angegebenen Merkmale ab, ebenso die amerikanischen Arten. Die Verbreitung der vorliegenden Art ist auf den Südwesten von Europa und den Norden von Afrika beschränkt. Ich kenne sie aus Algier (Mus. Staudinger), Oran (Mus. Leonhard), Sicilien (Mus. Staudinger, Letzner, Bourgeois), Italien, Sardinien (Mus. Staudinger, Leonhard), Spanien (Anda- lusien Mus. Sehuster, Cordoba 1865 Mus. Seidlitz), Süd- Frankreich (Mus. Gerstäcker). Stierlin beschreibt sie aus der Schweiz (Genf, Wallis, Schaffhausen), in seiner Sammlung aber sind Exemplare von dort nicht vorhanden. Kampmann!) giebt die Art auch für Hagenau im Elsass an, doch bezweifelt Bourgeois?) die Richtigkeit der Angabe. Immerhin ist ihr Vorkommen dort, weil in der Nähe der Schweiz, eher möglich als bei München, das Gemminger°) und Bose nennen, und als in Siebenbürgen, das in der F. transs. nach Bielz angegeben ist. (Vergl. M. tibialis.) Die Beschreibung des Bruchus umbellatarum, die Fabricius 1792 gegeben hat, bezieht sich unverkennbar auf eine Art der Untergattung Cyclopidius und muss nach der Fundortangabe „Bar- baria“ auf die vorliegende bezogen werden, wie es auch von allen Autoren (Latreille und Olivier bis Mulsant) gethan wurde, mit Ausnahme von Küster, der unsere Art als M. pulverulentus n. sp. und die caucasische Art als „M. umbellatarum Fbr.“ kenntlich beschrieb. Chevrolat und Guillebeau beschrieben das 2 unserer Art als M. pulverulentus. ]Jn der FE. transs. habe ich die französische Art, die allein ich damals be- sass, unzureichend beschrieben, ohne die richtig Deutung von Küster’s Arten vorzunehmen; der Fundort „Siebenbürgen“ (nach Bielz) bezieht sich aber sicher auf M. tibialis. Castel- nau’s Beschreibung können wir auf die var. siculus beziehen, und sie giebt uns auch die Gewähr für das Vorkommen derselben in Süd-Frankreich, das Mulsant nicht kannte: denn er spricht !) Catal. Col. 1860. ®) Cat. Col. Fasc. V 1906 p. 428. 3) Käfer um München 1851 p. 54. > Seidlitz, Die letzten Familien der Heteromeren (Col.). 115 nur von ganz schwarzen Beinen. Kuhnt's Beschreibung leidet an einem Druckfehler („breiter“ statt schmäler), den übrigens die ziemlich gelungene, aber nicht bezeichnete Abbildung des Kopfes fig. 1b (p. 695) aufklärt. Abgebildet wurde die Art 1807 und 1811 von Olivier (sehr mangelhaft), 1844 von Chevrolat (mir unbekannt) und der Kopf 1813 von Kuhnt, aber ohne Art-Bezeichnung. Er kann ebenso gut zu M. tibialis gehören. 3. subg. Myeterinus. Mycterus Leconte Class. Col. N. Am. 1862 p. 254. — Ed. II 1885 p. 401. — Horn Tr. Amer. Ent. Soc. VII 1879 p. 336—-338. Processus intercoxalis segmenti abdominalis primi antrorsum anguste acuminatus. Segmentum anale breve, linea impressa nulla, maris excavalum. Segmentum abdominale primum maris tuberculo instructum. Diese Untergattung umfasst diejenigen Arten, die einen schmalen zugespitzten Intercoxalfortsatz des ersten Abdominal- segments mit einem bei 9 und $ kurzen Analsegment und mit. - einem Höcker auf dem ersten Abdominalsegment des Männchens vereinigen. Sie hat die Form des Intercoxalfortsatzes mit Mycte- rellus gemein, das bei 0’ und 2 gleich geformte Analsegment aber und den Höcker beim 9’ mit Mycterus i. sp., doch steht er nicht, wie bei Mycterus i. sp., auf dem zweiten, sondern auf dem ersten Abdominalsegment, was einen sehr wesentlichen Unter- schied bedingt und ihr allein zukommt. Mit Cyclopidius hat sie keinen der Untergattungsmerkmale gemein und ist diese von ihr noch weiter entfernt als Mwycterellus. Leconte hat zwei dieser Untergattungsmerkmale schon 1862!) und 1883?) angegeben und wir können daher seine Gattung Mycterus auf diese Untergattung beziehen. Horn hat dann in seiner Artbeschreibung 1879°) das dritte Merkmal. hinzugefügt und im Gegensatz zu seinem M. quadricollis, ebenso wie das Höcker- merkmal besonders hervorgehoben, so dass wir danach diese Art aus der Untergattung ausschliessen müssen. In der Untergattung Mycterinus vereinigen wir die 3 Arten M. scaber Hald., M. canescens Horn und M. concolor Lec., die in der Tabelle unterschieden wurden. !) Classif. Col. N. Am. 1862 p. 254 (Intercoxalfortsatz). 2) Ibid. Ed. II 1883 p. 401 (Höcker auf dem 1. Abdominalsegment). ®) Tr. Am. Ent. Soc. VII 1879 p. 336—338 (Analsegment). g* 116 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. 4. subg. Myeterellus. Processus intercoxalis segmenti abdominalis primi antrorsum an- guste acuminatus. Segmentum anale feminae breve rotundatum, maris elongatum quarto longiore. Segmentum abdominale maris primum et secundum absque tuber- culis, segmentum primum, secundum, tertium et quartum margine apicali in medio macula tomentosa instructum. Diese Untergattung soll diejenigen Arten zusammenfassen, die einen schmalen Intercoxalfortsatz des ersten Abdominalsegmentes mit einem beim $ kurzen, beim ’ langen Analsegment und mit einem Tomentfleck auf den 4 ersten Abdominalsegmenten des vereinigen. Sie hat die Form des Intercoxalfortsatzes mit der Untergattung Mycterinus gemein, die bei 0’ und 2 verschiedene Form des Analsegmentes aber und den Mangel der Höcker beim co’ mit Cyelopidius, während ihr die Tomentflecken und die viereckige Form des Analsegmentes des 0’ allein zukommen und die Ab- sonderung als Untergattung nothwendig machen, obgleich sie nur durch Horn’s Beschreibung begründet werden kann. Zugleich ist das Halsschild bei der bisher bekannten Art (M. quadricollis Horn 1874) parallelseitig und schmal, doch könnte leicht noch eine zweite Art, mit etwas konischem Halsschild, dessen 5 noch unbekannt ist, auch hierher gehören, nämlich M. depressus Champ. 18891) aus Mexico. Beide sind in der Tabelle unterschieden. Horn gab 1879?) folgende dichotomische Auseinandersetzung von 4 Arten der Gattung Mycterus aus Nord-Amerika. 1, Halsschild zur Basis breiter, so breit als die Basis der Flügeldecken. 2, Die Beine zum grossen Theil und die Fühler gelb. 3, Hinterbeine dunkelbraun. canescens Horn 1879 3° Alle Beine gelb. scaber Hald. 2‘ Die Beine, die Fühler und die Mundtheile dunkel braun. concolor Lec. 1‘ Halsschild zur Basis nicht breiter, schmäler als die Basis der Flügeldecken, Beine, Fühler und Mundtheile gelb. quadricollis Horn Die 3 ersten vereinigen wir zur Untergattung Myeterinus, die 4. bildet die Untergattung Mycterellus. 1) Biol. Centr. Am. IV 2 p. 96 tab. IV fig. 26. 2) Notes on the Mycteridae and other Heteromera. Tr. Am. Ent. Soc. VII 1879 p. 336. Störende Fehler: 1916 p. 325 2.15: artieulatus statt „anlennarius‘, p. 328 Z. 2: ruficornis statt „ruficollis‘, Z. 31: Rhinosimus statt „Sal- pingus*, p. 455 Z. 40: von statt „non“. Hubenthal, Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. 747 Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. Von Pfarrer Wilhelm Hubenthal, Bufleben bei Gotha. XI. Ä 1. Carabus Ullriehi v. germanicus Soh. bei Meiningen: Gumperts- hausen. V. 1914. 1 St. — Behrungen. IV. 1913. 1 St. — In Bayern bei Königshofen im Mai n. s. (Arnold). Dyschirius Lüdersi Wagner. Salzsee. IV. 1911. 1 St. (Petry, Wagner det.). — Frankenhausen, Salzstelle. V. 1916. 3 St. (Hbthl.). | | :Trechus montanellus Gemm. Freibach. Vl. 3 St. (Maafls). Acupalpus dorsalis v. notatus Mls. Frankenhausen, Salzstelle. V. häuf. (Rapp, Hbthl.). Anthracus consputus v. Wimmeli Reitt. Stotternheim, in Gräben. VI. 1898. 1 St. (Hbthl.). In Erfurter Sammlungen sicher mehrfach. Amara similata v. depressa Zimm. Gotha, 1 2 (Hbthl.) (Ent. Bl. 1916, p. 68). | Hydroporus Kraatzi Schm. Thür. Wald: Gabel, in kleinen - Quelltümpeln oben im Gebirge z. s., mit discretus. und nigrita zu- sammen. VI. 1915 (Heymes). Lesteva monticola Ksw. Thür. Wald: Gabel, im Moos von Gebirgsbächen n. s., mit pubescens und longelytrata zusammen. VI. 1915. — Die Art ist wohl nicht haltbar, da deutliche Übergänge zu longelytrata vorliegen (Hbthl.). Stenus niveus Fv. Nordthüringen: Walkenried. VI. VII. (Petry). Quedius unicolor Ksw. Thür. Wald: Gabel, im Moos eines Gebirgsbaches. VI. 1915. 1 St. (Heymes). — ventralis Ar. Kyffhäuser 1 St. (Rapp). Placusa depressa Mkl. Nordhausen, Fichtenrinde, bei Borken- Karsın X. 2 St. (Petry). Atheta marina Rey. Numburg, Salzstelle.e 1 St. V. 1916 (Hbthl.). Artern. VI. 1916. 2 St. (Rapp). — atomaria Krıtz. Numburg, Salzquelle. V. 1916. 1 St. (Hbthl.). — incognita Shp. Schmücke. V. 1911. 1 St. (Heymes). — nigripes Thms. Beer- berg, im Moos des Moores. VI. 1 St. (Hbthl.). Tomoglossa luteicornis Er. Numburg, Salzquelle. V.- 1911. 1 grofses Stück (Petry). Oaypoda subnitida Rey. Thür. Wald: Gabel, im Moos eines Gebirgsbaches. VI. 1915. 2 St. (Heymes). — Das von mir als bicolor Rey (D. E. Z. 1902, p. 264) revidierte Stück der Samm- lung Kellners, welches er als praecor Er. bestimmt hatte, kann m 118 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. ich jetzt nur als fusina v. nova Brnh. ansehen. — Die beiden in Kellners Sammlung als lucens Rey bestimmten Stücke (D. E. Z. 1908, p. 265) sind sicher recondita Krtz. Das Stück der Sammlung Fiedler (D.E. Z. 1914, p. 212) ist ewoleta Er. Oxypoda lucens Rey wurde in zwei Exemplaren bei Walkenried in Nordthüringen am Fufs einer Eiche im Juli 1915 von Professor Dr. Petry gesammelt. Diese Tiere gehören ohne Zweifel zur Untergattung Muycetodrepa und können infolge des glänzenden und weitläufiger punktierten Hinterleibes nur diese Art sein. — Kellners ®. ferruginea Er. ist bDrachyptera Stph.; Kellners 0. misella Krtz. ist brachyptera Ganglb. — fuscula Rey — ferruginea Er. Bernh. Dinarda v. pygmaea a. nigritoides Wsm. Grimmenthal, bei Formica rufibarbis. IV. 1914. 2 St. Künnemann). Liodes nigrita Schm. Thür. Wald: Gabel, abends gekötschert, ein helles Stück. VI. 1915 (Heymes). | Actidium Boudieri All. Stotternheim, V. 1916. 1 St. gesiebt (Rapp). Helophorus 4-signatus Bach. Fahner Höhe, fliegend, Frühjahr. 2 St. (Heymes). Ochthebius auriculatus Rey. Numburg, Salzboden. IV. V. VI. IX. n. s. (Petry). — Artern, Salzboden. 4. VI. 1916, mehr- fach gesiebt (Rapp). Podabrus alpinus a. Mocquerysi Rche. Suhl. VI. 1895. 1 St. (Fiedler). | Cantharis zantholoma Gebl. (notaticollis Schls.), über welche ich bereits (Ent. Bl. 1911, p. 190) Zweifel äufserte, ist nach der mir nun bekannt gewordenen Beschreibung Geblers nur die von Schilsky neu benannte Varietät der lateralis. Gebler gibt nur unwesentliche Unterschiede beider an. Malthinus balteatus Sffv. Kyffhäuser. VI. 1915. 1 St. Be- stimmung sicher (Petry, von mir gesehen). Drilus flavescens Rossi. Meininger Landeskunde p. 903: „Schon von G. B. angegeben“. Malachius aeneus v. medius Ab. Erfurt, Brühl. Feld. VI. 1916. 1 St. (Rapp). | Epuraea obsoleta v. exeisicollis Reitt. (Ent. Bl. 1909, p. 23). Kohnstein bei Nordhausen. II. 1911. 2 St. (Petry). Meligethes aeneus. v. rubripenmis Reitt. Stempeda bei Nord- hausen. VIU. 1915 (Petry). Meligethes brevis Strm. Kyffhäuser, in Blüten von Helianthemum. NY. me:. (Petry): Cryptophagus hirtulus Krtz. Erfurt, 1 St. Wohl mit Pflanzen importiert. Die Bestimmung ist sicher (Heymes, von mir ge- sehen). Hubenthal, Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. 119 Olibrus bimaculatus Küst. Stotternheim , geschöpft, Sommer 1915. 1 St. (Heymes, von mir gesehen; die Bestimmung des bisignatus Men. aus Thür. hat sich hierbei als richtig erwiesen). Coceinella 10-punctata a. obscura Wse. Friedrichroda. X. 1911. 1 St. (Grave). | Cardiophorus Gaertneri Schw. — Raffrayi Schw. aus Ost-Afrika; importiert (Ent. Mittlgen. Dahlem 1915, p: 128). Athous vittatus v. Stephensi Bss. Grimmenthal und Kl. Gleich- berg, n. s. unter der Stammform (Fiedler). Denticollis linearis a. suturalis Duf. Bocksberg bei Gotha. V. 1913. 1 St. (Jänner). Sphaeriestes Reyi Ab. Schwellenburg. VH. 1916. 1 St. (Rapp). Tetratoma ancora F. Kyffhäuser. X. 1915. 1 St. (Petry). Haltica palustris Wse. Goldlauter, V. 1915, feuchte Stelle, 1 St. (Heymes). Longitarsus nanus Frd. Sachsenburg. VII. IX. 1916 n. =. (Heymes). Die in D. E. Z. 1902, p. 298, als membranaceus v. hel- volus angeführten Stücke sind ebenfalls nanus. Var. helvolus ist daher zu streichen. — gracilis Kutsch. Kerspleben, auf Tussilago farfara IX. 1915 z. s. (Heymes). Bufleben, IX. 1915 auf Tussilago 1 St. (Heymes). a. Poweri All. bei Kerspleben n. s. (Heymes). — Die in coll. Weise (Berliner Museum) befind- lichen, abseits gesteckten, von Jänner erhaltenen, als gracilis bezettelten Longitarsus sind unreife pellucidus (vidi XI. 1915). Cassida hemisphaerica a. nigriventris Hdn. Fahner Höhe, ee- kötschert. IX. 1 St. Hbthl.). Caryoborus gonagra F. (? cf. Ent. Mitt. 1915, p. 129). Arn- stadt, in Akazienschoten aus Östindien, von Liebmann zahl- reich gezogen (1. c.). Acanthoscelides tetrieus Schh. Erfurt, bei Benary in Akazıen- samen aus Ostindien, z. s. (Rapp) (l. c.). Phyllobius parvulus a. ceinereus Trn. Sachsenburg. VI 14. 2 St. (Jänner). Sitones intermedius Küst. In Reitters Fauna Germanica V, p. 70, wird angegeben: Diese südeuropäische Art wurde nach v. Heyden bei Erfurt auf Coronilla gefunden. Dies ist ein Iır- tum: für Erfurt ist Mainzer Sand zu setzen (von Maafs zahlreich gesammelt). — inops Gyll. Stotternheim, Sommer 1915, 1 .St., geschöpft (Heymes). | Trachyphloeus digitalis Gyll. kommt weder in Thüringen (D. E. Z. 1908, p. 45) noch sonst in Deutschland vor (Reitter, F. G. V, p. 76). Herr Reitter sah kein deutsches Stück. Herr Formanek führt ihn nur aus Schweden (als ihm unbekannt) 120 Deutsch. Eint. Zeitschr. 1917. auf (Best.-Tab. 61, p. 164); Herr v. Seidlitz gibt noch Cur- land, der Catalogus Sardinien an. Letzteres ist auch zu be- zweifeln. Die Thüringer Stücke (von mir 1. c. angeführt) sind alle laticolis Boh. (auch sämtliche später von Herrn Prof. Petry gesammelten), den wir bisher teilweis verkannt haben. In den Sammlungen v. Heyden und Letzner befindet sich digitalis nicht. Auf den veränderlichen laticollis, der wie digitalis einen hinten verengten Halsschild, aber im Gegensatz zu diesem kleine Zähne an der Spitze der Vorderschienen und viel kürzere Flügel- decken besitzt, sind auch die sonst von Schilsky angeführten Fundorte ohne Zweifel zu bezieheu, so dafs digitalis für Deutsch- land ganz zu streichen ist. Tüophloeus Herbstt Gyll. wird von Reitter (F. G. V. p. 64) als Synonym zu Schmidti Boh. gezogen. Thüringen wird nicht an- gegeben. Diese Art wurde bei Wutha wiedergefunden (Jänner; das Stück ist von Weise bestimmt, es befindet sich in coll. Pape). Obige Synonymie halte ich für richtig, da ich ‚Stücke des Schmidti besitze (Hartmann det.), die den Thüringer Herbsti der coll. Kellner völlig gleichen. Plinthus Tischeri v. germanicus Reitt. Thür. Wald: Gabel, auf der Landstrafse, VI. 1915 (Hbthl.,, Heymes). Acalles Pyrenaeus Boh. Kyffhäuser, IV. 1915. 2 St. (Petry). Ceuthorrhynchus rhenanus Schltze. Erfurt, K. W. VI. (Frank). — pallidicornis Bris (4-punctatus Stl.). Erfurt. VII. 1915. 1 St. geschöpft (Heymes). — curvistriatus Schltze. Sachsenburg, auf Salvia pratensis, IX. 1916 (Heymes) (Ent. Bl. 1916 p. 281). — ©. parvulus Bris. Eisleben (Reitter F. G. V. p. 167). Ich habe in meinem dritten Nachtrage (D. E. Z. 1908, p. 53) mit- geteilt, dafs es sich in Wirklichkeit um syrites handelt. — €. laetus Rosh. wird (in Reitters F. G. V. p. 172) mit Recht für Sachsen, Thüringen, Rheinprovinz bezweifelt. In der Rheinprovinz ist er nach Roettgens Verzeichnis nicht gefunden. In Sachsen und Thüringen kommt nicht laetus, sondern viridanus Gyll. sicher vor (D. E. Z. 1902, p. 289, wo alles Bezügliche von mir gesagt ist, so dafs Schilsky 1909 laetus nicht mehr für Thüringen anführen durfte). Viridanus besitze ich auch aus Ungarn (Neu- siedlersee, Hoffmann), Acs (coll. v. Hopffgarten), Mittel- Frankreich (coll. Fischer), so dafs Reitters Bemerkung zu dieser Art (F. G. V. 1. c.) hinfällig wird (ef. auch Schultze, D. E. Z. 1898, p. 167). Baris pieicornis Mrsh. Von der Schwellenburg bei Erfurt ein oben schwarzes, unten teilweise schwach bläulich gefärbtes Stück. VI. 1916 (Heymes). Limmobaris martulus Shlb. (= T-album L. Reitt. in Fauna Hubenthal, Ergänzungen zur Thüringer Käferfauna. 121 Germ. V, p. 187) in Thür. noch nicht Kr ne ‚ die v. pusio Boh. nicht selten. Tychius. Meine Richtigstellung (D. E. 2. 1908, p- 269) der Kellnerschen Sammlung ist nach Reitters Fauna Germ., wie folgt, zu ändern: (Kellners polylineatus Grm. ist venustus F.). Kellners lineatulus Germ. Tour. (Schneideri Bris.) ist ‚Schneider: Hbst. Reitt. Kellners Schneideri Hbst. Tour. (lineatulus Stph.) : ein Stück ist polylineatus Grm., die anderen sind Zineatulus Stph. Reitt. Also diese drei Arten in Thür. Schneideri auch am Kyff- häuser (Petry, Rapp). — femoralis Bris. Kyffhäuser V. VI. einzeln (Petry, Rapp). Nanophyes circumseriptus Aub. Stotternheim, VII. 2 St., unter marmoratus, auf Lythrum (Rapp); a. latemaculatus Pic., daselbst 1 St. (Heymes). Scolytus mali v. strigilatus Reitt. Erfurt (Meisel). — a. niti- dulus Chp. Erfurt (Meisel), Artern (Maafs). Hylesinus orni Fehs. Eisleben, 1 St. (hat Dr. Fiedler in Suhl von dort erhalten). Melolontha hippocastani a. coronata, a. tibialis Mls., a. suturalis Krtz. Thüringen (Staudinger). Serica brunnea L. v. 2 Heymesi' Hbthl. nov. var.: Oberseite glänzend! Thür. Wald: Gabel, Sommer 1915, 1 St., mit zahl- reichen brunnes &'2 zusammen [i eymes) (beschrieben ; in Ent. Bl. 2915. p. 258). 2. Liste von im Umkreis Erfurts vorkommenden überhaupt oder örtlich seltenen Insektenarten (A. 1. — B. 1. — C. 1. —, Die Käfer, von Franz Maals; in den Jahrbüchern der König- lichen Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Neue Folge. Heft 41. 1915, p. 207 ff. — Fast alle Arten werden ohne Fundorte aufgeführt! Die Zusammenstellung ist also fau- nistisch wertlos. Manche Arten sind, wie bekannt ist, aus der Umgebung Wanderslebens oder Stotternheims. Neu für Thüringen sind: Micropeplus staphylinoides Mrsh., Stenus asphaltinus Er., Hetero- cerus sericans Ksw., Troglops cephalotes Olv., Gonocephalum pusillum F., Achenium depressum Grv. („auf Kalkboden unter Steinen“), Leptidea brevipennis Mls. („aus Süd-Frankreich mit einem Weidenkorb in Erf. Gärtnereien eingeführt“), Pachymerus chinensis L. („eingeschleppt, vermehrt sich, auch im Freien“). Die Richtigkeit der Bestimmung der ersten sechs Arten ist nicht zu kontrollieren; der Fundort ist nur dem Verfasser bekannt. Für Cyrtusa Fufsi Seidl. ist sub- testacea Gyll. zu setzen (D. E. Z. 1908, p. 54); für Mordellistena confinis : Schuster! Schls. (D. E. Z. 1909, p. 315). 122 Dosiicht Ent. Zeitschr. 1917. Uber (kveindela hybrida L. und subsp. maritima Tatr. von der ostpreulsischen Küste. Von Hanns v. Lengerken. Anläfslich meiner Beobachtungen über die Lebensweise von Cie. hybrida und subsp. maritima in Ostpreulsen habe ich Gelegen- heit gehabt, mir das gute Material der Sammlung des Entomol|. Kränzchensin Königsbergi.Pr.anzusehen. Herr Stringe war so liebenswürdig, mir die Sammlung zu zeigen. Die Herren Kemsat und Vogel legten mir ihr eigenes Material vor. Es waren folgende Fundortangaben für subsp. maritima vor- handen: Rauschen, Warnicken, Pillau und Granz. Es handelt sich meist um gut ausgebildete Stücke mit den typischen Merkmalen für maritima. Die Färbung der Elytren variiert von hellkupferrot bis tief schwarz. Die Unterseite des Abdomens ist bei den meisten Stücken nicht deutlich blau, sondern mehr grünlich. Nur 2 Stücke (1 Exemplar aus der Sammlung Vorbringer und 1 Exemplar aus der Sammlung Vogel) sind auch bei senkrecht auffallendem Licht tiefblau. 1 2 aus Rauschen (Coll. Vorbringer) mit hellbraunen Elytren weist ein grünes Abdomen auf wie bei hybrida. 1 0" eben- falls aus Rauschen (Coll. Vorbringer) mit braunen Flügeldecken besitzt ein Abdomen, das bei schrägauffallendem Licht bläulich schimmert. 1 2 aus Pillau (Coll. Vorbringer) mit hellbraunen Elytren schillert auch bei senkrecht auffallendem Licht bläulich. 1 schwarzes 9’ aus Rauschen (Coll. Vorbringer) schimmert nur bei senkrecht auffallenden Strahlen schwach bläulich. Cie. hybrida L. war in Anzahl vorhanden. In den Dünen von Rauschen und dem von diesem Bade nicht weit entfernten Georgenwalde hat Herr Kemsat eine ganze Anzahl typischer Aybrida gefangen. In der Vorbringerschen Samm- lung stecken ebenfalls typ. hybrida aus Rauschen. In der Samm- lung Vogel befinden sich 2 ? aus Schwarzort (Kurische Nehrung). Die Sammlung des Entomol. Kränzchens besitzt ebenfalls 5 typ. hybrida von der Kurischen Nehrung. Ferner 1 0’ aus Neuhäuser und 1 0? aus Pillau. In der Privatsammlung des verstorbenen Gymnasialprofessors W. Krüger (Besitzerin Frl. Oberlehrer Krüger) steckt ein 14 mm grofses und 6 mm breites 2 von subsp. maritima mit lang herab- gezogenem Ast der Mittelbinde aus Rossitten. Nach münd- lichen Angaben von Frl. Krüger ist das Tier in den Dünen Über Cicindela hybrida L. und subsp. maritima Latr. v. d. ostpr. Küste. 123 nach dem Haff zu erbeutet. Subsp. maritima ist dort nicht häufig, aber ständig jedes Jahr zu finden. Auch bei diesem eben er- wähnten Tier ist die Unterseite grün wie bei Aybrida. Cic. hybrida u. subsp. maritima bewohnen nach den mir bisher bekanntgewordenen Fundorten die ganze Küste des Kurischen und Frischen Haffs wie deren Nehrungen und der Danziger Bucht nebst der Halbinsel Hela. Die Verbreitung an der ost- und westpreuflsischen Küste ist gleichartig. Subsp. maritima vermeidet nur die steinigen Stellen des Strandes gänzlich, während Aybrida besonders da in den Dünen vorkommt, wo der Übergang des Festlandes in den unmittelbaren Strand langsam und allmählich stattfindet. Die Gröfse von subsp. maritima schwankt in Ostpreufsen zwischen 11—14 mm. Besonders grofse Tiere sind meist. Weibchen. Die Weibchen sind im allgemeinen flacher und breiter gebaut, die Männchen gewölbter und mehr parallel. Abh. a. Abb. b. Abb. ce. Die f. intermedia Lgkn. scheint in Ostpreufsen selten zu sein. In der Sammlung des Entomol. Kränzchens und in der Sammlung Vogel befindet sich nur je 1 ausgeprägtes Stück, während einige andere Exemplare (Sammlung Vorbringer) ebensogut zur subsp. maritima als zur f. intermedia gestellt werden können. Bei diesen Tieren ist der absteigende Ast der Mittelbinde ziemlich kurz und breit. Herr Kemsat besitzt eine Aybrida f. pseudomaritima Lgkn. Es ist ein ? mit dunklen, grünlich schimmernden Elytren aus Lauth bei Königsberg (in der Luftlinie etwa 24 km vom Haff entfernt), mit blauem Abdomen wie bei maritima. Bei einigen ostpreufsischen maritima-Stücken befindet sich am bseiterten Teil der Mittelbinde nach dem Rande der Flügel- decken zu gelegen ein kleiner vorspringender Zahn. Dieser Zahn ist bei einzelnen Exemplaren nur angedeutet, bei 1 0’ mit hell- kupfrigen Elytren und dem vorhin erwähnten schwarzen 9 (beide aus Rauschen) ist er jedoch auf beiden Flügeldecken symmetrisch 124 j Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. ausgebildet. Ich habe diese Bildung bisher nicht beobachtet. Abb. a stellt eine Elytre des kupfrigen , Abb. b eine des schwarzen J’ dar. Abb. c zeigt die Elytren eines aus Rauschen stammenden 2 (Samml. Entomol. Kränzchen), von schokoladenbrauner Färbung, das bei sonst ganz normaler Körperbildung eine asymmetrische Zeichnung der Mittelbinden aufweist. Die knopfartige Verlängerung des absteigenden Astes ist auf der rechten Elytre etwa doppelt so weit von der Naht entfernt als auf der linken. Zum Schlufs bemerke ich noch, dafs in der Sammlung des Entomol. Kränzchens in Königsberg (Vorbringer coll.) ein auffallend kleines hybrida-g’ von 8 mm Länge vom Strande steckt. Vorgeschlagene Mitglieder. Als neue Mitglieder werden vorgeschlagen : durch Herrn Wendeler: Herr Eduard Vofs, Ingenieur, Spandau -Waldsiedelung, Eichen- weg 6; | durch Herrn Soldanski: Herr Huick, Feuerwerks-Leutnant d. L., Düsseldorf-Derendorf, Jülicher Str. 18: durch Herrn Heinrich: Herr Dr. v. Rosen, München. durch Herrn Wanach: Herr stud. phil. Siegfr. Wilke, Berlin N 113, Bornholmer Str. 19 (z. Z. Landsturmmann in Brandenburg a. H.). Sitzungsberichte. 12 Q91 Sitzungsberichte. Zur Beachtung! Während der Dauer des Krieges sind im wissenschaftlichen Teil der Sitzungen gemachte Mitteilungen, die in den Sitzungsberichten veröffentlicht werden sollen, spätestens bis zur darauffolgenden Sitzung dem Schriftführer schriftlich ein- zureichen. Laut Beschluls der Sitzung vom 2. IV. 17. “erhalten. die Verfasser grölserer, zusammen- hängender Mitteilungen, die in den Sitzungen gemacht worden sind, auf Wunsch 30 Separatabzüge der betr. Mitteilung. Auswärtige Mitglieder können der- artige Mitteilungen durch Einsendung an den Schriftführer in den Sitzungen zur Vorlage bringen lassen. Ihnen werden gleichfalls auf Wunsch 30 Separatabzüge (weitere zum Selbstkosten- preis!) geliefert. Sitzung vom 6. XI. 16. — Herr Belling legt aus seiner Sammlung die Stücke von Parnassius phoebus sacerdos Stich. (delius auct.) vor, neben der Hauptform sind vertreten die f. inornata Wh., costa Stich., nigrescens Wh., Herrichii Oberth., elliptica Stich., Hard- wickii Kane, rubra Christ. Herr Soldanski hat Exemplare vom Pfitscher Joch und der Berliner Hütte, HerrHeinrich solche von Preda (Albula) mitgebracht; die 2? dieses Fund- ortes fallen durch dichte schwarze Bestäubung auf. Herr von Chappuis bemerkt, dafs die Bemerkung Platow 81 unter dem von Herrn Belling beschriebenen schlesischen apollo (D. E. Z. 1916 p. 205) sich offenbar auf das schlesische Wander- museum Platow beziehe, bei dem er selbst als Kind Schmetter- linge erstanden habe. Er berichtet dann über die Entwicklung einer aus der Puppe geschälten Poecilocampa populi L. zum Falter. Aus einer Puppe der Art, die abgestorben schien, wurde das Tier herausgeholt und tüchtig mit warmem Wasser besprengt. Es lieferte in der Nacht desselben Tages ein vollkommen entwickeltes 7. Herr Ohaus zeigt seltene Ruteliden von ‘den Vulkanen der Philippinen, die, von Herrn Boettcher gesammelt, soeben in Deutschland eingetroffen sind. Herr P. Schulze legt das Trichopteron Triaenodes bicolor Curt. als neu für Brandenburg vor. (Rahnsdorf, 23. VI. 90, Tetens). Sitzung vom 13. XI. 16. — Herr Kettembeil legt Frucht- stände von Dipsacus siüvestris aus Vandy (Aisne) vor nebst daraus gezogenen Faltern von Argyroploce oblongana Hw., Herr Rangnow sehr stark schwärzlich verdunkelte Stücke von Xylina Jureifera Hufn. aus den Rokitnosümpfen. Herr Hensel bemerkt, dafs X, fureifera gegen Osten anscheinend dunkler. wird; so habe 126 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. er bei Königsberg Tiere mit auffallend scharfer Zeichnung und dunkler Grundfarbe zusammen mit Aylina nigrica H.S. gefangen. Herr v. Chappuis hebt hervor, dafs die Art gerade bei Berlin auffallend wenig abändere, doch variiere sie schon im Norden der Mark stärker; er zeigt dann eine auffallend an A, nigrica erinnernde furefera aus Hamburg vor. Herr Heyne legt ein gynandromorphes Exemplar von Euchloe cardamines L. aus Magdeburg vor. Es handelt sich um ein 9, das am Apex des linken Vorderflügels längs der Adern streifenförmige Einpressungen der orangeroten männlichen Färbung besitzt; ferner zeigt er Aglia tau L. f. huemeritau Stdfs. und Lasiocampa quercus L. f. fenestrata Gerh., bei der auf den Flügeln glasige Stellen auftreten. Herr Hensel.hat diese Form öfter bei Inzucht erhalten. Herr P. Schulze meldet als neu für Brandenburg Agrotis prasina L. f. lZugubris Peters, bei der alles Grün durch Braun ersetzt und das Weils fast völlig geschwunden ist; 1908 in der Jungfernheide in mehreren Exemplaren geködert. Sitzung vom 20. XI. 16. — Herr Heyne zeigt Parnassius apollo L. a. cetius (v. d. Wachau) und a. transsylvanicus (Gyergyo-Sgd. Miklos), Parnassius mnmemosyne L. in Stücken aus Treseburg (Harz), Heidenheim und Brenz, sowie Papilio machaon L. centralis (Gyergyo-Sgd. Miklos), letzteren in beiden Generationen. Herr Wanach berichtet, dafs nach seinen Beobachtungen die beiden Generationen von Papilio machaon L. in der Umgegend von Potsdam, z. B. bei Werder, häufig nebeneinander vorkämen. Herr v. Chappuis weist darauf hin, dafs die schlesische mnemosyne nahezu vollständig ausgerottet sei und nur noch ver- einzelt vorkäme, so in den Waldungen des Fürsten Plefs, wo "Tafeln zu ihrem Schutz aufforderten. Herr vv. Chappuis legt dann ein 2 von Knnomos autumnaria Wernb. mit einem stark aus- gehöhlten, spitzen Zahn am Apex der Flügel, eine Xylina semi- brunnea Hr., die dadurch von historischem Interesse ist, dafs sie nach der Bezettelung unzweifelhaft zu den im Jahre 1879 von Alexander v. Homeyer bei Bartelshagen in Pommern erbeuteten 16 Exemplaren dieser seltenen Eule gehört, und Trichodes apiarius L. in Stücken aus Grofs- und Klein- Belitz, wo der als Larve bei Bienenarten lebende Käfer auf Dolden in der Nähe von Häusern, die aus Lehm erbaut sind, nicht selten ist, sowie einen am Köder erbeuteten Carabus arvensis Hbst. aus der Gegend von Bernau vor. Sitzung vom 27. XI. 16. — Kürzlich hatte Herr P. Schulze Triaenodes bicolor Curt. als neu für die Trichopterenfauna der Sitzungsberichte. 127 Mark Brandenburg angemeldet: das veranlafste Herın Wanach, in Ergänzung seiner Aufzählung im Sitzungsbericht vom 12. IV. 15 (D. E. Z. 1915 p. 329) die folgende Liste ihm seither aus der Mark bekannt gewordener Trichopteren, die in jenem Bericht noch nicht genannt waren, mitzuteilen: Die in jenem Bericht als revisionsbedürftig bezeichneten Arten Agraylea pallidula, Oxyethira costalis und Oecetis lacustris sind inzwischen von Herın Dr. Ulmer als richtig bestimmt bestätigt worden, und nur das von Herın Wanach dort als Leptocerus alboguttatus angeführte Exemplar gehört nach Ulmer zu ZL. ceinereus Curt. Übrigens gibt Ulmer in der „Süfswasserfauna“ bereits beide Arten für Berlin an. Von Herrn Prof. Dr. Deegener sind gefangen worden und von Herrn Dr. Ulmer bestimmt: Molanna angustata Curt. (Spandau), Leptocerus nigronervosus Retz. (Tegel, von W. A. Schultz auch bei Wannsee und Potsdam ge-. funden); von Herrn W. A. Schultz sind festgestellt : Colpotaulius incisus Curt. (Wannsee), Limnophilus decipiens Kol. (Schwanen- werder), L. sparsus Curt. (Möckritz), Halesus digitatus Schrank (Rheinsberg), Chaetopterye villoa F. (Rheinsberg); Halesus tesselatus Ramb. wurde bei Potsdam von Herın Auel ge- fangen und scheint in der Mark verbreitet zu sein. Von folgenden _ Arten endlich legt Herr Wanach die von ihm gefangenen Beleg- stücke vor: Holocentropus dubius Steph. (Potsdamer Teufels- see), Eenomus tenellus Ramb. (Potsdam), Tinodes waeneri L. (Potsdam), Phryganea grandis L.(Potsdam), Leptocerus aterrımus Steph. (Teufelssee im Grunewald), Mystacides longicornis L. (daselbst und am Potsdamer Teufelssee), Triaenodes bicolor Curt. (Potsdam), Oecetis ochracea Curt. (Golm, Potsdam), Grammotaulius nitidus Müll. (Briselang) und Limnophilus bipune- Zatus Curt. (Potsdam, nach W. A. Schultz auch Wannsee). Herr Schultz legt die Ctenophora-Arten seiner Sammlung vor. Von märkischen Vertretern dieser stattlichen Mücken- gattung liegen vor: tenophora ornata Meig. und ‚laveolata F., Grunewald, Arphusa atrata L. und f. ruficornis Meig., Jungfern- heide, Antonia barbipes Meig. wurde 1903 am Grunewald- see und 1916 im Schlaubetal bei Bremsdorfermühle ge- fangen. Die seltene CÜtenophora elegans Meig. liegt aus Vitkovac (Serbien) vom 1. VI. 16 vor. Herr Wendeler zeigt ein 0’ von Melolontha vulgaris L., dessen rechte Seite zu f. lugubris Muls. und dessen linke zur Nominatform gehört (Ersingen b. Pforzheim, Mai 1915). Herr Heyne gibt den 2. Band von Müller-Vorbrodt „Die Schmetterlinge der Schweiz“ herum, ferner mehrere Kisten seltener paläarktischer Carabiden. Herr v. Chappuis bemerkt, 128 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. . \ dafs er Carabus violaceus L. in den Jauerschen Bergen sehr zahlreich in einer dunklen, fast schwarzen, in der Skulptur nicht abändernden Form angetroffen habe; in Fulda dagegen seien die Tiere lebhafter gefärbt in der Skulptur, aber auffallend variabel gewesen. Herr Ulrich erinnert daran, dafs eine, Anzahl Bastarde von (©. violaceus L. X Procrustes coriaceus L. bekannt ge- worden seien, darunter auch einige aus dem Süden der Mark. Herr Pfanneberg-Göttingen fragt an, welches Kleb- mittel am besten für die Präparation von Minutien geeignet sei. Die Mehrzahl der Anwesenden benutzt Syndetikon, Herr Bollow empfiehlt sehr eine Auflösung von Gelatine in Eisessig. Herr P. Schulze gibt den 9: Jahresber. (1916) des Vereins f. schles. Insektenk. herum und weist auf einige darin ent- haltene Mitteilungen hin: Auf p. VI. heilst es von Attacus cynthia : „auch in Charlottenburg bei Berlin sei seine Ansiedlung geglückt“. Diese Angabe ist nicht ganz richtig, indem man wohl kaum von einer Einbürgerung sprechen könne; doch seien die von ausgesetzten Faltern stammenden Raupen in Berlin und den Vororten bisweilen zu Hunderten an Ailanthusbäumen auf- getreten. An derselben Stelle berichtet David über das Schlüpfen von Anisopteryr aescularia Stph. und Hibernia leucophaearia Latr. bei — 20° C. Auf p. VII wird von Rinke der Fang von 22 der Parasemia plantaginis f. hospita Schiff. (mit männlicher Färbung, weils statt rot) im Altvatergebirge gemeldet. Endlich wurden von Moser (p. XI) Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor L.) mit äufseren Flügelstummeln beobachtet. Herr P. Schulze bemerkt dazu, dafs diese eigentümliche Erscheinung der vorschnellen Entwicklung, die man als Prothetelie be- zeichne, von Heymons zuerst beim Mehlkäfer beobachtet worden sei (S. B. Ges. nat. Fr. 1896), später auch von Kolbe beim Kiefernspinner- (Dendrolimus pini Z.). 8. B. Ges. nat. Fr. 1902, Allgem. Zeitschr. f. Entomol. 8, 1903. Sitzung vom 4. 12. 16. — Herr Schultz zeigt im Felde gesammelte Insekten aus Serbien und Konstantinopel. U. a. liegen in Bor (Serbien) am Licht gefangene , verhältnis- mälsig kleine Stücke von Lebidura riparia L. vor, ein weiterer Beweis für das Flugvermögen der Ohrwürmer; ferner Reihen von Allantus costatus Kl., von der dort ca. 200 Stück in kurzer Zeit auf einer „wolfsmilchähnlichen Pflanze“ gefangen wurden. Die o’0' sind‘ganz konstant einfarbig schwarz, die 2? variieren da- gegen sehr in Bezug auf die gelbe Bindenzeichnung des Hinter- leibes. Herr Blume legt Eier von Chrysophanus virgaureae L. an Ampfer vor. Er erzielte die Eiablage leicht auf - folgende ee. Querstreif, Wellenlinie Sitzungsberichte. | 129 Weise: In Glashäfen, deren Boden mit einer Öffnung versehen war, um die in einem darunter befindlichen, mit Wasser ge- füllten Zinkeinsatz eingestellten Futterpflanzen hindurch zu lassen, wurden die gefangenen 22 eingesetzt. Wurden die Häfen in die Sonne gestellt, so erfolgte nach kurzem Umher- flattern die Eiablage einzeln an den Pflanzen. Herr Heyne zeigt von Herın v. Bodemeyer in Tunis gesammelte Orthopteren, Herr Heinrich den in Zürich gezogenen Hybriden Pygaera prowa Stdf. (curtula L. 0" X pigra Hufn. 2). Herr Rangnow legt 2 Exemplare einer stark abweichenden Form von Xylina fureifera Hufn. aus den Rokitno-Sümpfen vor, für die er den Namen f. Mählschlegeleri n. f. vorschlägt zu Ehren von Herrn Ober- stabsarzt M. aus Stutt- gart (Abb. A). Die Vor- derflügel sind von braun- schwarzer Grundfarbe, aus der sich besonders der Wurzelstrahl und die Vorderrandpunkte, eben- so aber, wenn auch in etwas schwächerem Gra- de, vorderer und hinterer und Apikalteil durch leb- haft veilgraueBestäubung abheben. Der rostgelbe Fleck der Nierenmakel ist noch vorhanden. Das Collare ist dunkelbraun ohne den grofsen Sattelstrich der Haupt- form, die bei letzerer dunkelgrauen Stellen der Beine rotbraun. Fransen der Hinterflügel, Leib und Unterseite etwas rötlicher als bei der Nominatform. 2 Übergangsstücke (Abb. B) zu dieser recht bemerkenswerten Form, die an die englischen f. sufusa Tutt und f. rufescens Tutt erinnert, zeigen ohne die übrigen angeführten Merk- male ein schwarzbraunes Mittelfeld der Vorderflügel. Im übrigen sei auf die von Herrn P. Schulze aufgenommenen Photogramme verwiesen. Weitere am gleichen Fundort gefangene Stücke unter- scheiden sich nicht von Berliner Exemplaren, nur bei einem Tier ist das Grau der Grundfarbe sehr düster. Sitzung vom 11. XI. 1917. — Herr Fässig demonstriert die Melitaea-Arten seiner Sammlung und bespricht sie, u. a. bemerkt er, dals ihm M. aurinia Rott. und die sogenannte „var.“ merope Prun. Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft I. 9 130 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. zwei getrennte Arten zu sein scheinen. Er habe beide an ver- schiedenen Stellen bei Obersdorf im Algäu gefangen ; aurinia flog schwerfällig und* leicht zu erbeuten schon Mitte Juni, merope, ein sehr gewandter Flieger, erst Anfang Juli. M. cinxia L. 229 vom Ritten fallen durch ihre verschiedenartige, bald dunkle, bald helle Färbung auf. Es entspinnt sich dann ein Meinungs- austausch über M. britomartis Alsm., aber keiner der Anwesenden kann Sicheres über diese Form sagen, insbesondere nicht über ihre Kennzeichnung gegenüber den verwandten Arten. Herr Seiffers zeigt ein in Bezug auf die Grundfarbe vollkommen albinotisches 5 von Argynnis paphia L., am 2. VII. 02 in Schmaldow in Mecklenburg gefangen; am selben Tage wurde dort noch ein zweites ganz gleiches Stück erbeutet; ferner ein Exemplar von Argynnis selene L. f. pallida Tutt (12. VI. Berlin. Herr Seiffers legt dann einige Reihen in Jena ge- zogener Callimorpha dominua L. hybr. romanovi Stdf. 8. Inzucht und Bastarde dominula X romanovi 6. Inzucht vor. Während: die Tiere in der Gröfse nicht zurückgegangen sind, neigen sie zum Zurückdrängen der hellen Zeichnung ; einige Exemplare sind voll- kommen schwarz ohne jede Spur von Weils. Herr v. Chappuis zeigt Velleius dilatatus F. aus Schlesien und aus der Mark (Bernitzow, Ribbeck). Kleine märkische Stücke sollen nicht in Hornissen-, sondern in Wespennestern leben. Herr Rangnow jun. hält diese für eine. besondere Unterart. Zweien der von Herrn v. Chappuis vorgelegten Tiere fehlte beim Fang der linke Fühler, den sie wahrscheinlich im Kampf mit ihren Wirten verloren hätten. Herr Wendel.er weist aber auf die Angaben bei Ganglbauer hin, nach denen die Velleius für die Wespen nützlich seien, da sie Todfeinde der in die Wespennester eindringenden Scolopender wären. In einem Kampfe mit ihnen hätten wohl die Staphyliniden die Fühler eingebülst. Herr Wendeler demonstriert dann verschiedenartige Typen von Kurzflüglern, die durch irgendwelche morphologischen Eigen- tümlichkeiten auffallen. Herr P.Schulze legt Gallen der Blattwespe Kuura amerinae l.. auf Salix pentandra L. aus Mitau vor. (Dr. Zeller leg.) Herr Wanach legt folgende gröfstenteils von ihm bei Pots- dam gefangenen Vespiden vor: Vespa crabro L., media De Geer (ziemlich selten, nur je 1 © aus Potsdam und Bredower Forst), savonica F., süvestris Scop. (aus Potsdam nur einige J'd', die aber vielleicht nicht einmal zu dieser Art, sondern zu sazxonica gehören), germanica F., vulgaris L., rufa L.; Pseudovespa austriaca Panz. (nur ein @ von der esthländischen Küste); Polistes gallicus L. ; Discoelius zonalis Panz. ; Kumenes coarctatus L.; Odımerus sinuatus F. (aus Gatow Sitzungsberichte. 151 und von der esthländischen Küste), callosıs Thoms., parietinus L., oviventris Wesm. (nur ein g’ aus Kösen), trifasciatus F., elaripennis Thoms. Ferner zeigt er eine Reihe von Potsdamer Stücken der Meli- taea athalia Rott.; ein von der Insel Usedom (Carlshagen, 17. Juli 1907) stammendes, von ihm ebenfalls zu dieser Art gerechnetes sehr kleines 5’ (Spannweite 34 mm) wird von den anwesenden Lepidopterologen für M. aurelia Nick. gehalten. Die von Spuler und Rebel (Berge) für diese Arten angegebenen Unterscheidungs- merkmale stimmen aber besser zu athalia: die Palpen sind oben ganz dunkel, seitlich hellgelb, nur nach der äufsersten Spitze zu etwas rötlichgelb behaart, die rotbraune Grundfärbung der Ober- seite tritt gegenüber den schwarzen Binden und schmalen Ader- streifen weit stärker hervor als bei vielen dunklen Stücken von athalia.. Nach der Beschreibung von Rebel könnte es sich sehr wohl um M. britomartis Afsm. handeln. Die Beschreibung dieser - Form bei Spuler stimmt freilich insofern sehr schlecht, als die schwarze Zeichnung der Oberseite keineswegs stark hervortritt. Sitzung vom 18. XII. 16. — Herr P. Schulze verliest im Anschlufs an die Besprechungen in der vorigen Sitzung die Afsmannsche Beschreibung seiner Melitaea britomartis, die ja bei der Wiedererkennung der Formen in erster Linie in Betracht gezogen werden müsse. In der Zeitschr. f. Entomol. Breslau I 1847 p. 2 gibt er für britomartis und die nebenstehenden Arten folgende lateinische Diagnosen : britomattis: Mel. alis integris ferrugineis nigro reticulatis; posticis _ subtus flavidis, fasciis tribus cinnamomeis maculisque duabus subalbicantibus, linea nigra ante marginem exteriorem fulvum vel cinnamomeum. parthenie: Mel. alis integris subferrugineis fusco reticulatis ; postieis subtus flavidis, fasciis tribus cinnamomeis unaque albidula ; linea nigra ante marginem exteriorem ferrugineum. dietynna: Mel. alis integris saturata ferrugineis, nigro reticulatis; posticis subtus flavis, fasciis tribus badiis; tertia nigro- punctata; linea nigra ante marginem exteriorem badium. athalia: Mel. alis ferrugineis, nigro reticulatis; posticis subtus flavidis, margine exteriore concolore post lineam nigram ; faseiis tribus fulvis. asteria: Mel. alis integris sordide ferrugineis, fusco reticulatis; posticis subtus flavidis, fasciis duabus cinnamomeis; absque linea nigra ante marginem exteriorem flavidum. Über britomartis heilst es dann weiter: „Gröfse zwischen athalia und parthenie. Kopf, Leib, Fühler, Fülse und Palpen bieten keinen wesentlichen Unterschied von den 4 verwandten Arten dar. 9* 132 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Die Oberseite der Flügel ist rostgelb, meist etwas dunkler als bei athalia, mit schwarzen Adern und den Aufsenrändern fast parallel laufenden Binden, welche sich bald mehr oder weniger über die Grundfarbe verbreiten und diese dadurch in mehrere gröfsere und kleinere Fleckenbinden auflöst; besonders ist die der Wurzel zunächst liegende Hälfte der Hinterflügel fast ganz schwarz beduftet, so dafs meist nur ein im Diskoidalfelde liegender Fleck von der Grundfarbe hindurchschimmert. Die Unterseite der Vorder- flügel ist ebenfalls bei den meisten mir vorliegenden Exemplaren dunkler ‘bräunlichgelb gefärbt als bei athalia, wodurch die zweite, dem Aufsenrande zunächst stehende, hellgelbe Fleckenbinde oft so srell wie bei dycetinna hervortritt, auch sind die schwarzen Flecken meist grölser. Die Unterseite der Hinterflügel bietet bei dieser, wie bei den | verwandten Arten, die eigentlichen Unterscheidungsmerkmale dar; sie ist blafsgelb mit drei, dem Aufsenrande fast parallel laufenden und durch schwarze Linien begrenzten, zimtbraunen Binden, die feinen schwarz gefärbten Adern lösen sowohl diese als auch die Grundfarbe in einzelne Flecken auf. Die erste Binde liegt dicht an der Wurzel und wird nur am Vorderrande durch einen Fleck der Grundfarbe davon getrennt; die zweite, mehr nach der Mitte liegende variiert in Gröfse und Form ebenso sehr wie bei athalia und ist wie bei den übrigen Arten durch einen blafsgelben Fleck im Diskoidalfelde geteilt; sie besteht meist aus 6 Flecken, wovon der letzte, dem Innenrande zunächst liegende, sich meist mit der | ersten Binde vereinigt; die dritte Binde wird durch eine schwarze, kappenförmige Linie geteilt, der dem Aufsenrande zu liegende Teil ist meist heller, gewöhnlich rostgelb und zeigen sich in ihm oft Spuren der sonst nur der dyetinna eigentümlichen schwarzen Punkte, sie ‚besteht aus 8—9 Flecken, der neunte, dem Afterwinkel zu- | nächst liegende Fleck ist durch die gegenseitige Annäherung der beiden schwarzen Einfassungslinien stets spitz dreieckig gestaltet, er ist gelb und nur die dem Innenrande zugekehrte Spitze ist | öfters bräunlich ausgefüllt. Der Raum zwischen der ersten und zweiten Binde besteht aus 4 Flecken, der dritte ist öfters durch eine feine gleichgefärbte Linie mit dem in der zweiten Binde liegenden Fleck verbunden, der vierte ist beständig blässer als die übrigen, meist weifslich, und hat, jedoch nur bei ganz frischen Exemplaren, einen dem Atlas nahekommenden Glanz ; zwischen der zweiten und dritten Binde wird die Grundfarbe | durch eine feine schwarze Linie in zwei ungleich breite Teile abgesondert, der schmälere nach innen gelegene Teil ist beständig intensiver gefärbt; der neunte Fleck des nach aulsen gelegenen Teiles ist ebenfalls heller als die übrigen, meist glänzend weilslich Sitzungsberichte. 133 und ist öfters durch eine gelbliche Linie mit dem gleichgefärbten vierten der vorhergehenden Fläche verbunden, der hinter der dritten Binde liegende Teil der Grundfarbe wird von dem Aulfsen- rande durch eine feine, demselben parallel laufende, schwarze Linie getrennt, der Raum zwischen dieser und dem Aufsenrande ist beständig dunkler, die Farbe bleibt sich indes nicht gleich, sie richtet sich: vielmehr nach der mehr oder minder dunklen Anlage der drei zimtbraunen Binden. Mehr als 30 Exemplare, welche ich zur Vergleichung vor mir habe, zeigen die Übergänge von einem sehr gesättigten Gelb bis ins Zimtbraune, an einem Exemplar erreicht sie sogar das Kastanienbraun der dietynna; in der Regel sind die Weibchen heller gefärbt. Die Fransen sind gelblichweils an den Ausgängen der Adern schwarz gefleckt. Der Schmetterling erscheint gewöhnlich in der letzten Hälfte des Juni und fliegt bis zur Mitte des Juli. Ich fand denselben bis- her nur auf einem freien, etwa 200 Schritt im Umfange habenden, blumenreichen Platze im Walde von Klarenkraust, 3 Meilen östlich von Breslau, in diesem Jahre besonders häufig am 20. Juni, jedoch nur Männchen, 14 Tage später dagegen fast nur Weibchen; die wenigen noch vorhandenen Männchen waren sämtlich abgeflogen. Er scheint auch nicht wie athalia die feuchten Stellen auf Fahr- wegen zu lieben, da ich kein einziges Exemplar darauf antraf, obwohl jener Platz dicht an einem durch den Wald führenden "Wege liegt und auf welchem sich 8 Tage später ganz frische Männchen von athalia in Gesellschaften bis zu Zwanzig beisammen vorfanden.“ In derselben Zeitschrift 1850 p. 39 beschreibt Afs- mann dann Raupe und Puppe wie folgt: „Die Raupe der brito- martis unterscheidet sich schon hinlänglich durch ihre sehr helle Farbe von allen übrigen mir bekannten schlesischen Melitäen- Raupen. Die Raupe erreicht die Gröfse einer kleinen cinzia, Kopf und Brustfülse schwarz; ersterer am Oberteile mit feinen erhabenen Pünktchen von weilser Farbe besetzt, auf denen sich kurze, schwarze Härchen befinden ; der walzenförmige Leib, Bauchfülse und Nach- schieber perlweifs, meist fein, violettgrau gegittert, nur ein Streif über den Rücken und zwei an den Seiten sind etwas stärker an- gelegt. Die rein weilsen Fleischzapfen sind schwarz behaart und stehen auf ziemlich grofsen, rostgelben Flecken, welche oft zu- sammenstolsen und dann eine unterbrochene Binde über jedes einzelne Segment bilden. Zur Verwandlung bespinnt sie, wie die anderen Melitäen-Raupen, eine kleine Fläche mit weilser Seide, woran sie den After befestigt und so freischwebend innerhalb 24 Stunden zur Puppe wird. Die Puppe ist weils mit rostgelben Wärzchen und blals- oder schwarzbraunen Flecken und Punkten dazwischen und in den Einschnitten ; die Flügelscheiden sind mit 134 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Ausnahme des Vorder- und Hinterrandes, einem Fleck im Diskoidal- felde, einem anderen in der Mitte des Auflsenrandes und den feinen Adern von derselben blafs- oder schwarzbraunen Farbe, ebenso sind die Augen, Fühler und Fülse eingefafst. Nach 10—12 Tagen entwickelt sich der Falter.“ v. Prittwitz (Stett. Ent. Zeitschr. 1861 p. 194) gibt dann noch an, dafs britomartis die hellen Palpen mit athalia gemein hat. Hoffentlich trägt dieser Abdruck der schwer zugänglichen Originalstelle dazu bei, endlich Klarheit darüber zu schaffen, ob eine mit Mel. britomartis Afsm. übereinstimmende Einheit bei Berlin vorkommt oder nicht. | Herr P. Schulze weist dann auf die Booburkine von Bischoff (Berl. Ent. Zeitschr. 54, 1909 p. [45]) über Velleius dilatatus F., die zeigen, dals seine Larven keineswegs nur den Wespenkot fressen, wie gewöhnlich in der Literatur angegeben werde. Er berichtet von einer Larve: „Sie drang von oben oder seitlich in die Zellen ein und bifs die Hornissenlarven tot und verzehrte sie auch teilweise. Deckelte man Zellen auf, in denen schon die Puppe ruhte, so ging die Larve von oben gegen die Puppe vor und bifs gewöhnlich zuerst die Fühler an. Sie schien sich auch vom Kot der Larve zu nähren. Als die Hornissenbrut nun mit der Zeit ausgebrochen war und keine lebenden Larven mehr zu beschaffen waren, ging die Käferlarve leider ein.“ Herr Heyne legt durch Gröfse und Farbenpracht ausge- zeichnete exotische Elateriden vor. Herr P. Schulze macht auf die wohl älteste Darstellung des Schnellapparates der Elateriden aufmerksam, die bisher nirgends berücksichtigt wurd: Emanuel Weils, Observations sur leNotopede, Acta Helvetica II 1755 p. 250 und Tafel 11. Herr v. Chappuis zeigt 1 2 von Ludius ferrügineus, im Juli 1883 bei Liegnitz gefangen. Die Art ist dort sehr selten. In der Mark traf er den Käfer bei Neu-Tornow im Oderbruch an ausfliefsendem Weidensaft und bei Berge, wo das Tier im heifsen Sonnenschein an Kopfweiden herumlief, dort auch zweimal am Köder, einmal nachts und einmal am Tage. Herr Belling demonstriert 2 Exemplare von Argynnis niobe L. f. intermedia Gillm. aus Finkenkrug (VIII. 1910), ferner Arg. elisa Godt. aus Sardinien (VI. 1912). Herr Heinrich fragt an, ob einer der Anwesenden Argynnis daphne Schiff. schon in Branden- burg angetroffen habe. Es ist dies nicht der Fall. Vor etwa 40 Jahren soll allerdings die Art auf grolsen Waldblöfsen bei Bernau geflogen sein, ebenso habe sie damals Stieber in Finkenkrug gefangen; seitdem scheint die Art verschwunden, zu sein. Herr Blume erwähnt noch, dafs daphne bei der Zucht Sitzungsberichte. 135 aufserordentlich empfindlich gegen Feuchtigkeit sei. Von den Anwesenden werden auf Wunsch von Herın Schumacher An- gaben über das Vorkommen von Arg. pales arsilache Esp. in der Mark gemacht; als Fundorte werden genannt: Grunewald- fenn, Birkenwerder, Löcknitz, Rahnsdorf, Span- dauerStadtforst, GumnitzbeiMüncheberg, Rotes Luch bei Rehfelde, Chorin, Oderbere. Die Herren Heyne, Mettke und Heinrich geben dann die Argymnis-Arten ihrer Sammlung. herum. Herr Fässig zeigt eine gröfsere Kollektion Argynnis pales Schif., um die grofse Veränderlichkeit dieses Tieres zu zeigen. Es befinden sich darunter besonders schöne männliche Stücke aus dem Engadin, bei welchen die schwarze Zeichnung oft nur noch in ganz feinen Linien angedeutet ist. Ein Exemplar hat bei blafs ockergelber Grundfarbe keinerlei schwarze Querbinden mehr auf den Vorderflügeln aufser einem kräftigen Zellenschlufs, während auf den Hinterflügeln die Randpunkte mit den Rand- monden zusammenfliefsen und so grölsere Ovale bilden, die bald die Hälfte der Hinterflügel einnehmen. Bei einem anderen Stück wird ein helleres Mittelband da- . durch gebildet, dafs die beiden Felder vor dem vorderen und hinteren Streifen stark geschwärzt sind. Die 22? sind sowohl durch stark verdunkelte als auch durch ganz aufgehellte Stücke vertreten. Besonders die Form napaea Hb. aus dem Suvretta- Tal (Engadin) — wo diese fast ausschliefslich vertreten ist — zeigt aufserordentlich farbenreiche Stücke. Bei p. arsilache 'Esp. sind Exemplare aus der Berliner Fauna vertreten, die sich durch besondere Gröfse, 45 mm Spannweite (Rahnsdorf), und andere durch ein recht feuriges Rot aus- zeichnen (Grunewald). Vorgezeigte Stücke dieser Form vom Brocken lassen sehr oft die Neigung erkennen, die beiden Mittelbinden der Vorderflügel zusammenfliefsen zu lassen, so dals ein mehr oder weniger geschlossenes breites Mittelband entseht. Bei Arg. amathusia Esp. befand sich ein Exemplar aus Oberst- dorf, bei dem ebenfalls Randpunkte und Randmonde zusammen- flossen und dadurch ein breiter schwarzer Rand gebildet wurde. Arg. thore Hb., welche Herr Fässig nur in Waldlichtungen und Schonungen fliegend angetroffen hat, setzt sich stets in Schatten, gerne auf niedere Arvensträucher. Arg. daphne Schiff. liegt aus Clausen (Tirol) vor, wo sie recht häufig ist. Sitzung vom 8. I. 17. — Herr Belling teilt mit, dafs Herr Heyn Lasiocampa quereus L. mit Abies pectinata mit anscheinend 136 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. gutem Erfolge füttere, und zeigt dann Melitaea dejone berisali Rühl aus Clausen. Herr Schultz legt die deutschen Siriciden vor, darunter u. a. Oryssus abietinus Scop. aus dem Grunewald (8. \V1.). Herr Schirmer hat interessante tropische Buprestiden mit- gebracht, darunter besonders stark behaarte Julodes-Arten. Herr Ulrich zeigt märkische Buprestiden: Anthawia morio F. (Finkenkrug), IV-punctatus L. (Tegel), Poecilonota variolosa Payk. und rutilans F., Agrilus Roberti Chevr. , subauratus Gebl., biguttatus F., sewguttata Brahm, elongatus Hrbst., eoeruleus Rossi aus Finkenkrug. Herr v. Chappuis hat Phaenops eyaneus F. auf dem Asphalt der Bismarckstralse in Charlottenburg gefangen. Herr Diesterweg berichtet über das Köderergebnis eines dreiwöchentlichen Aufenthaltes im September in Gifhorn (Lüne- burger Heide) unter Vorlage der erbeuteten Tiere. Es bestätigte sich die alte Erfahrung, dafs bei Nordost- und Nordwind kein Anflug war. Unter den gefangenen Tieren sind bemerkenswert: Polyploca diluta F. mit scharf dunkel begrenzter Aufsenseite der Querlinie ; die Stücke sind dadurch sehr verschieden von solchen Tiroler Herkunft; Orthosia litura L. f. borealis, Orrhodia ligula Esp.., Aylina socia Rott., Aylina lamda somniculosa Hering cf. zinckenü Tr. und Aporophyla nigra Hw. Sitzung vom 15. I. 17. — Herr Heinrich trägt zu den von Herın Marschner-Hirschberg eingesandten Typen seiner Lygrös populata L. f. Dinderi folgendes vor: Derartige Stücke wurden bisher der f. musauaria Frr. zugerechnet. Ich trete P.Schulzes Darstellung in D. E. Z. 1915 S. 85 fast durchweg bei, möchte aber die der Freyerschen Diagnose beigegebene Zeichnung doch auf ein sehr extremes Stück der Form musauaria beziehen. Zu- zugeben ist, dafs die Zeichnung sehr schlecht ist. Der Flügel- schnitt ist nicht getroffen und die Zeichnung des allein voll aus- geführten linken Vorderflügels ist wenig exakt. Das Basalfeld ist zu grols, die Mittelbinde nur annähernd getroffen, das Rand- feld völlig verfehlt. Indessen handelt es sich um eine Hand- zeichnung, die von Laienhand ausgeführt scheint, wodurch sich die Ungenauigkeit erklären mag. Zur Entschuldigung dient, dafs das Stück. völlig verdunkelt war ohne jeden Überrest von Gelb. Bei solchen Stücken heben sich die Zeichnungsumrisse nicht scharf ab. Wenn ich das Bild doch für musauaria halte, so bestimmen mich dazu 2 Momente, und zwar 1. die rechte Bildhälfte, welche augenscheinlich die Unterseite der Flügel in Umrissen darstellt. Der Bindenverlauf ist hier ziemlich richtig skizziert und auch Sitzungsberichte. 157 der dunkle Vorderrandstreif entspricht der Wirklichkeit, wenn-_ gleich er nicht so scharf abgegrenzt ist und auch nicht so stark hervortritt. 2. stellt meines Erachtens Freyers Beschreibung aufser Zweifel, dals er eine musauaria, und zwar ein ganz extremes Stück ohne Spur von Gelb vor sich hatte. Daher ist ihm auch die Zugehörigkeit zu populata nicht klar geworden. Auf solche Stücke palst die Beschreibung sehr gut. Zu beachten ist, dals Freyer hier sagt, dafs das dunkle Mittelfeld gegen den Fransenrand in eine stumpfe Spitze ausläuft, während sie in der Zeichnung recht scharf dargestellt ist. Dafs es sich eigentlich um zwei Spitzen handelt, tritt bei solchen extremen Stücken nicht deutlich in Er- scheinung, namentlich wenn man abgeflogene Stücke vor sich hat. Und nach Gumppenbergs Zeugnis hat Freyer die Form nach einem ziemlich verflogenen 5’ aufgestellt. Wenn Fr. die Hfl. „grauweils“ nennt, so ist dabei auch wieder der abgeflogene Zustand der Type zu berücksichtigen , ferner aber auch der Umstand, dafs die Hi. auch bei ganz frischen musauaria sehr variieren d. h. bald nur wenig, bald mehr verdunkelt sind. Zuweilen ist nur eine mehr oder weniger breite bräunliche Verdunklung des Saumfeldes vor- handen. -Bei extremen Stücken ergreift die Verdunklung oft den ganzen Hfl., ist dann aber schwärzlichbraun und mag sich bei abgeflogenen Stücken auch wohl als grauweils ansehen lassen. Von den von Herrn Marschner vorgelegten Riesengebirgsstücken haben nur 2 die ganzen Hfl. verdunkelt. Bei beiden ist der Saum vom Wurzelfeld durch ein etwa 1 mm breites helles Band getrennt, welches dem Saum parallel läuft derart, dafs es vom Saum etwa halb so weit absteht, als von der Flügelwurzel. Bei ‚meinen alpinen Stücken tritt dieses Band weniger hervor, es ist ‚zwar in der Zeichnungsanlage vorhanden, aber nicht heller, sondern von der Grundfarbe. Bei einem Stück läuft dem Bande wurzel- wärts noch eine weitere Linie parallel. Das Feld zwischen ihr und dem Innenrande der bei Marschners Stücken hellen Binde ist dunkler, wodurch das von Freyer in der Beschreibung erwähnte etwas dunklere Mittelfeld auf den Hfl. seine Erklärung findet. Wenn Fr. den ihm unbekannten Falter unter Bezugnahme auf mensurata (= Orth. limitata Se.) beschreibt, so ist dies weiter nicht verwunderlich, da er den Vergleich auf Gröfse und Farbe be- schränkt und er in beiderlei Beziehung zutrifft. Dafs er an anderer Stelle eine gut erkennbare musauaria aus dem Riesen- gebirge als populata - Aberration abbildet, läfst darauf schliefsen, dafs dies Stück weniger extrem und gut erhalten war, die Zu- gehörigkeit zu populata also leichter erkennbar, aufserdem auch vom Übersender des Stückes, Standfufs, ihm mitgeteilt war. Trotzdem war aber das von ihm als Zarentia musauaria beschriebene 138 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Stück gleichfalls eine Zygris populata der gleichen Aberrations- richtung, für welche der Name musauaria also zu Recht besteht. Wenn Marschner geglaubt hat, für die Form den neuen Namen binderi einführen zu sollen, so ist er hierzu vor allem durch die ganz unrichtige Abbildung in Spuler (Tafel 67 Fig. 6a) verleitet worden. Das daselbst abgebildete Tier kann man höchstens für die von Marschner richtig als solche erkannte Zwischen- form rufescens Gump. ansprechen, wie aus deren Diagnose „alis ant. ferrugineo-ochraceis, alis post. linea exteriore cuspidata ornatis, limbum versus rufescentibus“ sofort erhellt. Marschner hat nur den Irrtum begangen, anzunehmen, dafs die Abbildung zu Freyers Beschreibung sehr gut passe, was absolut nicht der Fall ist. Fr. bezeichnet die Vfl. als rotbraun, gelb kann also nicht mehr nennenswert vorhanden gewesen sein. Ebensowenig palst die Zeichnung zu Freyers Beschreibung von den Hinterflügeln. Der Name dinderi Marschner könnte vielleicht erhalten bleiben für weniger extreme Stücke von musauaria Frr., bei denen die braune Mittelbinde der Vfl. wie bei den Typen mehr oder weniger deutliche Spuren einer gelben Einfassung zeigt, die namentlich im Apikalteil der Vfl. im oberen Drittel der äufseren Bindengrenze scharf hervortritt. Dann mufs der Name musauarid beschränkt werden auf extreme Stücke ohne jedes Gelb, was mit der Freyerschen Diagnose durchaus übereinstimmt. Doch wurden solche Stücke bisher zu musauaria Frr. gerechnet, wie sich aus Gumppenbergs und Staudingers Diagnose „alis infuscatis, ant. fere unicoloribus fuscis“ und derjenigen von Rebel „stark ver- dunkelt, die Fl. fast eintönig trüb veilbraun“ ergibt. Da aber der Name binderi nun einmal eingeführt ist, wird man ihn mit der angegebenen Beschränkung gelten lassen können. Zu den Ausführungen des Herrn Heinrich bemerkt Herr P. Schulze folgendes: Aus der Beschreibung Marschners (D. E. Z. 1914 p. 644) „Die Vorderflügel nehmen in ihrer Grundfärbung einen vollständig dunkelbraunen Ton an, wobei das Gelb oder Ockergelb ... gänzlich fehlt,“ geht hervor, dafs f. dbinderi glattes Synonym zu musauaria ist. Nun stimmen aber seine Abbildungen (Fig. 7, 8) der angeblich neuen Form mit seiner Beschreibung und der vorliegenden Type nicht überein. Es läge dann eine Mischform vor, deren eine Komponente (Beschreibung!) = musauaria, die andere (Abbildung) = eine Mittelform zwischen rufescens und musauaria darstelle, auf die zur Not der Name f. binderi übertragen werden könne. Eine Benennung solcher nicht scharf charakteri- sierter Übergangsformen halte er aber für ganz überflüssig ; die Wissenschaft werde damit jedenfalls nicht gefördert. Man sollte vielmehr dazu übergehen, bei so variablen Arten nicht von forma | „Sitzungsberichte. 139 oder aberratio zu sprechen, sondern von Formenkreisen, hier z. B. vom Formenkreis rufescens und F.-K. musauaria, da- durch sei die Variabilität der Spezies in dieser Richtung genügend festgelegt ; eine Aufstellung weiterer nicht scharf abzugrenzender Zwischenformen führe schliefslich zur Benennung einzelner In- dividuen. Sitzung vom 22. I. 17. — Herr Wanach legt ein im Juli 1904 auf Borkum erbeutetes kleines (Spannweite nur 43 mm) und aufserordentlich hell gefärbtes J von Satyrus semele L. vor; das Stück ist keineswegs abgeflogen, sondern scheint ziemlich frisch zu sein, da die Fransen ganz unverletzt sind und die Ober- seite recht starken Perlmutterglanz zeigt. Die Oberseite ist hell gelbbraun, etwa von der Färbung der hellen Submarginalbinden normaler 0'0'; nur die Duftschuppenstreifen auf den Vorderflügeln sind dunkler braun, aber auch viel heller als bei normalen Stücken: Die Submarginalbinde der Hinterflügel ist leuchtend ockergelb, heller als bei normalen Tieren, und angedeutet sind ähnlich ge- färbte Flecke auf den Vorderflügeln distal von den Augenpunkten. Die Unterseite ist durchweg viel heller und gelblicher braun als bei normalen 0" und 2%, das grolse gelbe Feld der Vorderflügel viel satter ockergelb als sonst, und der sonst dunkel graubraune Vorderrand- und Marginalsaum ganz hell bräunlich grau, fast einen noch helleren Eindruck machend als das gelbe Feld. Ebenso hell graugelb (statt graubraun) ist die Unterseite der Hinterflügel, die daher viel weniger scheckig aussehen als bei normalen Stücken. Herr Schumacher verliest einen Artikel von C.R. Polack (Ent. Rundsch. 1917, p. 4) über das Vorkommen von Ohrysophanus dispar Haw. in Holland, der den staatlichen Schutz der Art an den neu entdeckten Fundorten befürwortet. Herr Heinrich bemerkt dazu, dafs das Pariser Museum eine Reihe von Stücken dieser als ausgestorben geltenden Art aus Tunis besitzt, deren Identität zweifellos ist. Herr Heyne gibt auffallende Mantiden aus Nord-Argentinien, sowie neue entomologische Literatur herum. Herr Heinrich zeigt zur heutigen Tagesordnung die Melanargien seiner Sammlung vor, zu welchen nichts zu be- merken ist. Ferner bringt er die im August 1916 in Preda an der Albula gefangenen Parasemia plantaginis L. und die aus Eiern dort ge- fangener 22 erzielte Nachzucht vor. In der Umgebung von Preda flogen von etwa 2200 m Höhe ab neben der gelben und weifsen Form der 0" (plantaginis L. und hospita Schiff.) etwa 50 v. H. abweichende Formen, und zwar in der gelben Form f. subalpina g' 140 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Schaw., f. matronalis S' Frr. und eine Reihe von allmählich immer dunkler werdenden Übergängen zwischen beiden. Bei der weilsen Form vollzog sich der Übergang über f. borussia Schaw. und in gleicher Weise allmählich dunkler werdende Zwischenformen zu f. elegans Ratz. Die 2% gehörten alle der f. subalpina Schaw. oder der f. lutea subalpina Schaw. oder der f. jflavipennis Schaw. an. Die 22 mit gelben Hinterflügeln waren weitaus überwiegend. Es wurden ferner 2 anscheinend neue Formen des 5’ gefangen, deren Beschreibung sich Vortragender vorbehält. Zur Zucht wurden Eier von 3 22 mit gelben Hinterflügeln benutzt. Die be- fruchtenden fo’ wurden nicht beobachtet, da Paare in copula nicht gefunden wurden. Die Zucht war sehr leicht. Die Raupen wuchsen ungleichmälsig, ergaben aber ge- trieben bis Weihnachten zumeist den Falter, einige wenige erst im Januar. Das Er- gebnis der Zucht war eine Enttäuschung. Die 0’ gehörten zu ?/, der typischen Form plantaginis und zu !/, der f. hospita an. Verdunkelte Formen ergaben sich bei den 0'0' gar nicht. Die 22 dagegen ge- hörten alle den alpinen Formen subalpina, lutea subalpina und flavipennis Schaw. an. Ein 2 scheint eine bisher nicht bekannte Form darzustellen, deren Beschreibung vor- behalten wird. Das Ergebnis scheint darzutun, dafs die abweichenden Formen des 2 erblich sind, dagegen die verdunkelten männlichen Formen nur unter den im Fluggebiet herr- schenden klimatischen Verhältnissen ent- stehen. Man wird also die Puppen nicht treiben dürfen, sondern der Überwinterung im Freien aussetzen müssen. Herr P. Schulze legt Gallen von Eaxura | | | atra Jur. (Tenthr.) auf. Saliv daphnoides L. \ (nach freundlicher Determination von Herrn | Kustos A. Toepffer- München) aus Mitau | vor (s. Abb.). Es handelt sich um Mark- gallen (Myelonen), in denen nur je eine | Larve lebt. Gewöhnlich bohrt sich die Larve \ im Spätherbst vor der Verpuppung ein | Schlupfloch, woran die befallenen Zweige Sitzungsberichte. 141 im Winter leicht zu erkennen sind. Bisweilen versagt aber auch dieser Instinkt; in einem Falle war die Gallenwand zwar etwas angenagt, aber nicht durchbrochen, die Galle enthielt eine ent- wickelte Imago, die sich aus ihrem Gefängnis aber nicht befreien konnte. Die Zucht in Berlin war sehr leicht. Selbst heraus- genommene erwachsene Larven verpuppten sich auf dem Boden des Gefälses und ergaben Anfang Januar die Imago. Herr P. Schulze gibt darauf noch einige ihm von Herrn Schmidt-Grünbergi. Schles. übermittelte märkische Gallen- funde bekannt: Oderniederung bei Pommerzig, Kr. Crossen: Auf Salz alba: Eriophyiden (Wirrzopf), zahlreich, 15. VII. 04. Auf Euphorbia lucida: Dasyneura capsulae (Kieff.) 15. VII. 04. In den Weidenkulturen bei Deutsch-Nettkow, Kr. Crossen, alljährlich in Menge als Schädling auftretend : Auf Salix viminalis: Euura laeta (Zadd.). Bei Christianstadt in grölserer Anzahl Sommer 1911: Auf Salix purpurea: Rhabdophaga' sp. (Ananasgalle). Tschicherzig, Kr. Crossen, Sommer 1916, sehr häufig: Auf /uglaus regia: Eriophyes tristriatus erineus Nal. Endlich zeigt Herr P. Schulze Blattrollungen an Salix lapponum L., die von ihm Anfang August am kleinen Teich im Riesengebirge gesammelt wurde. Die Gallen haben eine sehr srolse Ähnlichkeit mit denen von Dasyneura marginemtorguens Winn. — auch hier sind beide Blattränder nach der Unterseite zu gegeneinander eingerollt —, stellen aber nach der Untersuchung der Larven durch Prof. Rübsaamen eine neue Art. dar. Die Zucht der Imago ist bisher leider noch nicht geglückt. Ferner zeigt Herr P. Schulze die Blütengalle („Chloranthon“) von Phyllocoptes anthobius Nal. an Galium sawatile L., von ihm An- fang August an der Vosseckerbaude im Riesengebirge gesammelt. Sitzung vom 29. IL. 17. — Herr Schirmer legt die märkischen Meloiden seiner Sammlung vor und bespricht ihre Biologie. Dazu sprechen die Herren v. Chappuis und Schumacher. Letzterer berichtet von einem vor einigen Jahren beobachteten Massenauftreten von Meloe proscarabaeus L. auf dem Tempelhofer Feld. Es scheint, dafs M. proscarabaeus L. auf Lehmboden angewiesen ist, M. violaceus Mrsh. dagegen nur auf Sandboden auftrete. Herr P. Schulze legt die bei Berlin nicht seltene Wurzel- 'galle („Rhizon*) von Cleonus piger Scop. an Oirsium lanceolatum vor. 142 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Herr P. Schulze legt ferner vor und referiert kurz: | Arnold Schultze, Die Charaxiden und Apaturiden | der Kolonie Kamerun. Eine zoogeographische und bio- ! logische Studie. Arch. f. Biontologie IV, 1, 1916. Der Arbeit sind wundervolle, vom Autor gemalte und von Werner und Winter meisterhaft ausgeführte Buntdrucktafeln bei- gegeben. Ganz besonders sei auf den biologischen Teil hin- gewiesen. — Die scheinbare Seltenheit der 22 mancher Charazes- Arten erklärt sich aus der geringen Fluglust der 22, die daher | in den ausgedehnten Waldungen und Steppen den Sammlern weit seltener begegnen als die aufserordentlich gut und schnell fliegen- den 0'0'. Auf beschränkten Gebieten wie etwa der Insel Fer- nando Po finden sich z. B. die auf dem gegenüberliegenden Festlande als grofse Seltenheiten geltenden ?? von Charawes costa godarti Auriv. und Ch. lucretius Cr. ebenso häufig wie die Z'd.. Wie unsere Apaturiden werden die Charaxes durch Schweils angelockt, besonders aber durch die stark riechende Losung der Zibethkatzen und Leoparden. Hier findet man hauptsächlich 9'0°, während die 22 den ausflielsenden Baumsaft bevorzugen, der sich ihnen ja leicht bei der Suche nach Bäumen für die Eiablage dar- bietet. Trotz der übelduftenden Nahrung haben die co" sehr angenehmen Veilchenduft oder einen Geruch nach Pomade. Eine interessante Beobachtung machte der Autor an ausgesprochen monophagen Arten (p. 96). Er fand die Raupen solcher Spezies sogar an Monocotylen, die unter normalen Umständen als Futter- pflanze für die Gattung überhaupt nicht in Betracht kommen. Alle dieseRaupen erwiesen sich als angestochen. Der in der Larve lebende Schmarotzer hatte also offenbar das Unterscheidungsvermögen für die richtige Futterpflanze getrübt. Herr P. Schulze weist im Zusammenhang damit darauf hin, dafs er auf die Bastardierung als eine weitere Quelle von Irr- tümern in dieser Hinsicht aufmerksam gemacht habe (Z. f. w. Insektenbiol. 9, 1913 p. 74). Doch lassen sich beide Ursachen | für die Geschmacksverirrungen nicht verallgemeinern, da ja z. B. eine ganze Anzahl von Fällen bekannt sei, wo die betreffenden Raupen den Falter ergaben (u. a. Stichel, Z. f. w. Insektenbiol. 9, 1913 p. 380 Celerio euphorbiae L. an Polygonum aviculare, dagegen Papilio machaon L. auf Euphorbia cyparissias, HannemannD.E.Z 1916 p. 219). Im Anschlufs an die in voriger Sitzung gemachte Mitteilung über das Auftreten von Chrysophanus dispar Haw. in Holland legt Herr Seifers ein von ihm aus der Raupe gezogenes Stück vor, die er mit anderen in Finkenkrug gesammelt hat, und be- merkt, dafs ein Herr Zobel vor 12 Jahren m Osterode am Sitzungsberichte. 145 Harz ein gleiches Exemplar: gezogen hat. Die Stücke kommen der englischen Nominatform sehr nahe. Herr P. Schulze bemerkt zu der Vorlage des Herrn Seifers folgendes: Die Unterschiede zwischen der hiesigen Unterart rutilus von Chrysophanus dispar und den englischen Stücken sind oft aufser- ordentlich gering, so dafs man Courvoisier (Intern. entom. Zeitschr. Guben VI, 1912 p. 65) nur zustimmen kann, wenn er sagt: „Manche kontinentalen Stücke kommen übrigens dem echten Haworthschen „Dispar“ so aufserordentlich nahe, dals es zweifelhaft erscheinen mufs, ob zwischen Stammform und Varietät durchgreifende Unterschiede bestehen. Lehrreich sind in dieser Hinsicht vor allem die prächtigen Bilder bei Oberthür (Ktud. Lepid. comp. Fasc. IV, 1910 T. 43, F. 328—331), von welchen der nordfranzösische und der englische co’ einander zum Verwechseln gleichen und auch die entsprechenden 2% nur geringe Differenzen der Unterseite zeigen.“ Bei Bordeaux fliegt eine Rasse. (burdigalensis Lucas), welche die Mitte zwischen Berliner und englischen Stücken hält. Bei den 2 englischen Pärchen des Berliner Museums stimmen die 22? so gut wie ganz mit grofsen Berliner Exem- plaren überein; der graue Ton der Unterseite geht eine Spur mehr ins Blaue, die gelbe Randbinde der Hinterflügel ist etwas breiter. Ähnlich verhalten sich die 0'0', nur ist hier die ganze Unterseite einen Ton lebhafter als bei d. rutilus und die Punkte gröfser und stärker hervortretend. Oberseits ist der 2. Punkt auf den Vorderflügeln, der bei rutilus gewöhnlich nur sehr schwach ausgeprägt ist, etwas deutlicher und die Randzeichnung ein wenig breiter. Doch herrscht in diesen Merkmalen ja ebenfalls starke Variabilität; man vergleiche die extremen, von Stichel ab- gebildeten rutilus - Stücke (Zeitschr. f. wiss. Insektenb. 7, 1911 Bee. 11,9). Bei so geringen Unterschieden ist es ganz und gar nicht verwunderlich, wenn hier wie bei zahlreichen anderen Arten bei der Zucht gelegentlich Stücke vorkommen, die starke Anklänge an eine andere Unterart zeigen. Bei Berlin gibt es für diese Erscheinung ein weit mehr in die Augen fallendes Beispiel. Unter der bei uns fliegenden Subspezies peucedani Esp. von An- throcera ephialtes L. hat Vortr. sowohl durch Zucht als auch durch Fang bei Strausberg mehrere Exemplare der von dieser so 1) Ähnliche Stücke werden auch in England selbst durch Zucht erhalten. Newnham zog Raupen von rutilus in feuchter Luft. Nach einigen Jahren war eine Form entstanden, die dem dispar weit näher stand als dem rutilus. (The Entomologist 42, 1909 p. 233.) 144 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. stark abweichenden Nominatform erhalten; ebenso die Herren Seifers und Hannemann. Stichel hat, um solche einer anderen Subspezies ähnliche Stücke zu kennzeichnen, dafür den ‘Namen f. fucosa vorgeschlagen, so dafs man von einer f. fuc. dispar resp. ephlüaltes sprechen könne. — An der oben erwähnten Stelle schlägt Courvoisier für den bisher rutilus genannten Falter den Namen f. continentalis vor, da rutilus Werneburg ein nomen nudum sei. Dieses Verfahren ist nicht angängig; der Name rutilus mufs erhalten bleiben. Da Werneburg keine Beschreibung gibt, ist als Autor derjenige anzusehen, der zuerst nach W. zu dem "Namen rutilus eine Beschreibung oder Abbildung lieferte. Es kann sich also höchstens um eine Änderung des ANLORESENEIBE | handeln. Herr Fässig legt von Erebien folgende Arten vor: E. epiphrn Kn. vom Brocken, welche stark variieren. Er | bemerkt dazu, dafs der Fundplatz recht beschränkt ist und es verwunderlich bleibt, dafs sich das Tier auf diesem kleinen Terrain halten kann, wo ihm doch reichlich nachgestellt wird. Er findet die Erklärung dafür nur darin, dafs die Weibchen fast nie fliegen und nur im Grase tief im Sumpf aufzufinden sind. Zum Ver- gleich zeigt er auch subsp. cassiope F. aus dem Engadin, sodann E. euryale Esp. aus dem Riesengebirge, Algäu, Schlern und Nor- ; wegen. ‘Während nun die Stücke von den ersten drei Lokalitäten sich wenig voneinander unterscheiden, sind die nordischen Stücke wesentlich dunkler in der Grundfarbe, die Augenflecke sind bei den männlichen Tieren durchweg weils gekernt und der dritte Augenfleck ist selten kleiner als die andern und nur ganz wenig nach dem Aufsenrand gerückt, im Gegensatz zu den festländischen Stücken. Aufserdem werden noch die Formen ocellaris Stgr. und extrema Stgr. in ganz zeichnungslosen Exemplaren aus St. Martino di Castrozza gezeigt, welche der Vortragende bereits am 15. Juni, aber auch noch am 8. August dort in guten Stücken gefangen hat. Auch die der euryale Esp. nahestehende f. adyte Hb. von ligea L. aus dem Engadin wird vorgelegt, ebenso f. pitho von pronoe Esp. in sehr variablen Stücken, worunter sich ganz schwarze, zeichnungslose Tiere aus dem Algäu, Schlern, Grödener Tal, Clausen und St. Martino di Castrozza finden, ein Beweis, dafs diese Form also nicht auf die Schweiz beschränkt ist, wie im | Seitzschen Werk angegeben ist. Es sind ferner noch E. manto Esp., mnestra Hübn. und alecto vertreten. Herr Schumacher spricht über das Vorkommen von Ohilacis | typhae Perris in Brandenburg. In der Sitzung vom ‚29.1. 17 überraschte mich Herr Kettem- | beil mit einem’ Gläschen lebender Wanzen, welche aus ein- Sitzungsberichte. 145 ‚getragenen Kolben von Typha latifolia bei ihm zu Hause aus der winterlichen Erstarrung erwacht massenhaft ausgekrochen waren. Die Kolben waren am 28. I. in der Verlandungszone des Grune- waldsees bei Berlin gesammelt worden. Die Tiere wurden sofort als Chilacis typhae erkannt. Der Fund überraschte und erfreute mich um so mehr, da es mir bisher noch nicht vergönnt war,. das Tier lebend zu beobachten. Chilacis typhae wurde im Jahre 1857 von E. Perris aus der Landschaft „Grandes Landes“ in Frankreich als Heterogaster typhae beschrieben (Nouvelles excursions dans les Grandes Landes. In: Ann. Soc. Linn. Lyon [2. s.] IV. 1857. S. 159). Er ent- deckte die Art auf Typha latifolia. Seitdem ist sie sehr vereinzelt in dem gröfsten Teile Europas gefunden worden, aber selbst in grofsen Sammlungen nur selten vertreten. Fieber kannte die Art 1860 zur Zeit der Herausgabe der „Europäischen Hemipteren “ nicht, und selbst namhafte Hemipterologen wie Puton halten sie für selten, während wiederum manche Faunisten Chilacis für häufig erklären. Tatsächlich ist Ch. nicht selten, aufserdem ein ziemlich gesellig vorkommendes Tier und wohl überall vorhanden, wo die Zypha-Arten in gröfseren Beständen auftreten. Die Un- zugänglichkeit der Standorte und das späte Auftreten im Jahre sind hauptsächlich der Grund, dafs das Tier so wenig be- kannt ist. Für Deutschland wurde Ch. zuerst von Reuter 1881 (Berl. ent. Zeitschr. 25. 1881. S. 155 ff.) aus der Gegend von Halle (v. Baerensprung) nachgewiesen. Zur Zeit des Beginnes meiner hemipterologischen Tätigkeit war die Art nur noch von Thüringen und Mecklenburg bekannt. Seitdem habe ich in meinen faunistischen Arbeiten OR. noch für Posen, Anhalt und Hamburg nachgewiesen. Ohne Frage ist sie über ganz Deutschland ver- breitet. Was das Vorkommen in Brandenburg betrifft, so lag bisher nur eine Notiz von Konow vor (Soc. ent. III. 1888. S. 114), welcher die Art bei Fürstenberg (im Mecklenburger Grenzgebiet) auffand. Die interessante Notiz von Breddin, welche seinem Tagebuch entstammte und der Ch. am 22. II. 85 bei Charlotten- burg entdeckte, habe ich bereits veröffentlicht (Berl. Ent. Zeitschr. 57. 1912. S. 30). Seit der Zeit blieb das Tier verschollen, bis es Herr Kettembeil, wie oben bemerkt, wieder auffand. Ein sofort am 31.1. d. J. unternommener Ausflug bestätigte das Vor- kommen am Grunewaldsee (an 7. latifoia und 7. angustifolia), sehr spärlich konnte ich sie auch vom Hundekehlensee nachweisen. Da die Eisverhältnisse aufserordentlich günstig waren, unternahm ich unverzüglich am 1. II. d. J., um die Zahl der märkischen Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft I. 10 146 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Fundorte möglichst zu vermehren, abermals einen gröfseren Aus- flug und konnte an diesem Tage das Tier für folgende Gebiete fest- stellen: Rienmeistersee (hier bes. hfg.), Krumme Lanke, Griebnitz- see, Pfaueninsel (sehr hfg.), überall an 7". latifolia. Am 4. II. d.J. begab ich mich nach dem Plagefenn (Naturreservat) bei Chorin, wo ich seit einigen Jahren naturwissenschaftliche Studien betrieb, und fand Chilacis im geschützten Gebiete am Heidereuterwerder auf 7. latifoia und in dem grolsen Bestand von T. angustifoia am Nordende des Gr. Plagesees. Bei der Gelegenheit stellte ich die Art noch von folgenden Punkten bei Brodowin fest: Wesensee (T. angustifolia), Brodowinsee (7'. angustifolia), Eckertpfuhl (7. angusti- folia), Ouards Tümpel (T. latifolia, hier bes. hfg.). In der Lieper Forst fand ich die Art im Jagen 26 und 59 (beidemal 7. latifolia). Die Zahl der märkischen Fundorte liefse sich leicht vermehren. Das Sammeln von Chilacis geschieht am bequemsten zur Winterszeit, wenn die Eisverhältnisse es gestatten, an die Z’ypha- Bestände heranzukommen. Man braucht nur eine Anzahl Kolben abzuschneiden. Im warmen Zimmer kommen die Wanzen sofort hervor. Chilacis typhae verbringt sein Leben so gut wie ganz im Innern der weiblichen Kolben inmitten der Seide. Nur gelegentlich trifft man die Tiere aulsen, so bei warmem Wetter, wo sich die Tiere sonnen. Bei trübem Wetter oder Regen sitzen sie verborgen. Auch die glänzenden graubraunen Larven machen an gleicher Stelle ihre Entwicklung durch. Sie wurden von Peneau ab- gebildet und beschrieben (Notules he&mipterologiques II in: Bull. Soc. Sc. Nat. Ouest France, Nantes [2. s.] IX. 1909. S. 511— 514). Die Häutung zur Imago geschieht sehr spät im Jahr. So bemerkt Szulezewski, welcher die Art in Posen beobachtete, dafs am 28. X. noch ein bedeutender Teil der Tiere unausgefärbt war. Die Bewegungen sind sehr lebhaft. Die Tiere laufen schnell. Sie vermögen längere Zeit im Wasser auszuhalten und sich geschickt herauszuarbeiten. Die Widerstandsfähigkeit gegen Kälte ist sehr grols. Bei — 8° eingefrorene Tiere liefen alsbald nach dem Auf- tauen lebhaft umher. Abgesehen von der Verbreitung durch Wasser (Anspülicht) kommt noch gelegentlich Ausbreitung durch Flug in Frage; so fing Konow bei Fürstenberg 1 Ex. im Fluge. Bei einiger Aufmerksamkeit liefse sich Chilacıs gewils auch aus den Teilen Deutschlands nachweisen, wo die Art bisher noch nicht beobachtet worden ist. Herr Hedicke legt eine Reihe von Gallen für die Mark Brandenburg neuer Cecidomyiden vor, die teilweise zu den bei uns häufigsten Gallenerzeugern gehören. Sitzungsberichte. 147 . Dasyneura erataegi (Winn.) Rübs. auf Orataegus owyacantha L. — Steglitz, Finkenkrug, Blankenfelde, Dahlewitz, Caputh (Hedicke), Plötzensee, Jungfernheide (Rübsaamen), Lichterfelde (Zeller). . Id. auf. ©. monogyna Jacq. — Plötzensee (Rübsaamen). . Dasyneura ignorata (Wachtl) Rübs. auf Medicago sativa L. — Cladow, Gr. Machnow (Hedicke), Jungfernheide (Rübsaamen). . Dasyneura auritae Rübs. auf Saliv caprea L. — Jungfernheide (Rübsaamen). . Id. auf Salix einerea L. — Schlachtensee (Hedicke), Jungfern- heide (Rübsaamen), Lichterfelde (Zeller), Triglitz (Jaap). . Dasyneura plicatrie (H. Lw.) Rübs. auf ARubus caesius L. — Schlachtensee, Sacrower See (Hedicke). . Dasyneura populeti Rühs. auf Populus tremula L. — Schlachtensee, Kl. Glienicke, Dahlewitz, Finkenkrug (Hedicke), Jangferaheide (Rübsaamen), Tamsel (Vogel). . Jaapiella medicaginis Rübs. auf Medicago sativa L. — Cladow (Hedicke), Jungfernheide (Rübsaamen). . Jaapiella thalictri Rübs. auf Thalictrum flavum L. — Steglitz, Cladow (Hedicke), Jungfernheide (Rübsaamen), Finkenkrug (P. Schulze). 10. Wachtliella rosarum (Hardy) Rübs. auf Rosa canina L. — Potsdam, Finkenkrug (Hedicke), Berlin (Rübsaamen), Triglitz (Jaap). . Id. auf Rosa micrantha Sm. — Dahlem, Botanischer Garten (Hedicke). 12. Id. auf Rosa tomentosa L. — Tegel (Rübsaamen). 13. Clinodiplosis eiliaris Rübs. auf Centaurea jacea L.. — Caputh | (Hedicke). 14. Macrodiplosis dryobia F. Lw. auf Quercus robur L. — Zehlen- dorf, Potsdam, Finkenkrug (Hedicke), Jungfernheide (Rüb- Een), Triglitz (Jaap). . Macrodiplosis volvens Kieff. auf Quepeis robur L. — Zehlen- dorf, Kl. Glienicke, Dahlem , Botanischer. Garten. (Hedicke), enheide (Rikbsamen), Triglitz (Jaap). . Id. auf Quercus pubescens Willd. — Steglitz (Hedicke). . Stictodiplosis aequalis Kieff. auf Senecio silvaticus L. (neues Substrat!) — Caputh (Hedicke). . Stictodiplosis corylina F. Lw. auf COorylus avellana L. — Steglitz, Rangsdorf (Hedicke), Finkenkrug (P. Schulze). . Zeuxidiplosis giardiana Kieff. auf Hypericum perforatum L. — Potsdam (Hedicke). . Oligotrophus capreae Winn. var. maior Kieff. auf Saliw caprea L. — Steglitz (Hedicke), Karlshorst, Jungfernheide (Kuntzen). . Id. auf Salix einerea L. — Schlachtensee (Hedicke). . Id. auf Salix aurita L.. — Karlshorst (Kuntzen), Jungfern- heide (Rübsaamen). 10° 148 25. Contarinia betulicola Kieff. auf Betula verrucosa Ehrh. — Zehlen- dorf, Schlachtensee (Hedicke), Finkenkrug (Wandolleck), Triglitz (Jaap). 26. Contarinia betulina Kieff. auf Betula verrucosa Ehrh. — Zehlen- dorf (Hedicke), Jungfernheide (Rübsaamen). 27. Contarimia loti Deg. auf Lotus cornieulatuss L. — Lankwitz (Hedicke), Finkenkrug (P. Schulze). 28. Id. auf Lotus uliginosus Schk. — Steglitz (Hedicke). 29. Contarinia medicaginis Kieff. auf Medicago falcata L.. — Gr. Machnow (Hedicke). 30. Id. auf Medicago sativa L. — Cladow (Hedicke). 31. Kiefferia pimpinellae (Winn.) Mik. auf Daucus carota L. — Steglitz (Hedicke), Triglitz (Jaap). 32. Id. auf Heracleum sphondylium L. — Jungfernheide (Rübsaamen). 33. Id. auf Pastinaca sativa L. — Jungfernheide (Rübsaamen). 34. Id. auf Pimpinella sazifraga L. — Jungfernheide (Thurau). 35. Schizomyia galiorum Kieff. auf Galium mollugo L. — Nikolassee, Finkenkrug, Gr. Machnow (Hedicke), Triglitz (Jaap). 36. Id. auf Galium uliginosum L. — Finkenkrug (Hedicke). 37. Id. auf Galium verum L. — Steglitz, Gr. Machnow (Hedicke), Jungfernheide (Rübsaamen), Finkenkrug (P. Schulze). | 38. Trotteria galü Rübs. auf Galium verum L. — Cladow, Caputh (Hedicke). 39. Cystiphora tarawaci Kieff. auf Taraxacum officmale Wigg. — Lankwitz, Cladow (Hedicke), Triglitz (Jaap). 40. Macrolabis pilosellae Binn. auf Hieracium pilosella L. — Zehlen- dorf (Hedicke). 41. Physemoceeis ulmi Rübs. auf Ulmus campestris L. — Steglitz, Zehlendorf, Finkenkrug (Hedicke), Berlin, Plötzensee (Rüb- saamen). 42. Harmandia cavernosa Rübs. auf Populus tremula L. — Rangs- Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. . Oligotrophus hartigi Lieb. auf Tilia ulmifolia Scop. — Finken- krug (Hedicke), Tegel (Rübsaamen). . Zygiobia carpini (F. Lw.) Kieff. auf Carpinus betulus L. — Steglitz, Dahlem, Botanischer Garten, Berlin, Tiergarten, Finkenkrug (Hedicke), Jungfernheide (Rübsaamen), Triglitz (Jaap), Strausberg (P. Schulze). dorf, Finkenkrug (Hedicke), Jungfernheide (Rübsaamen), Triglitz (Jaap). Herr v. Chappuis zeigt die von ihm von Juli 1916 ab. ein- setragenen Grofsschmetterlinge vor. Er sucht nachzuweisen, dafs das Jahr 1916 keineswegs, wie man vielfach annahm, ein schlechtes Schmetterlingsjahr gewesen sei, es sei vielmehr von Ende Juli ab ein besonders gutes gewesen. Die Mifserfolge, über die Sitzungsberichte. 149 manche Sammler klagten, seien darauf zurückzuführen, dafs jene Sammler in einem Sommer, der an sich schon zu den nieder- schlagreichsten, sonnenlosesten und kältesten gehört hätte, die die letzten Jahrzehnte aufwiesen, in Gegenden dem Fang ob- gelegen hätten, die, wie die deutschen Mittelgebirge, auch unter normalen Verhältnissen durch besonders niedrige Temperaturen und besonders starke Niederschläge ausgezeichnef wären. Jedes Insekt verlange aber zu seiner Entwicklung ein gewisses Quantum von Licht und Sonne, so besonders der Schmetterling und hier wieder vor allem der Tagfalter. Man hätte auch vermeiden müssen, in die kalten, sumpfigen Laubwälder der Tiefebene, der sog. Ur- stromtäler, hineinzugehen. Hier lägen die Verhältnisse ähnlich wie im Gebirge. Dagegen sei der Schmetterlingsfang, so namentlich der Anflug am Köder, auf freiem, der Sonne besser ausgesetztem Gelände, auf den Äckern, Brachen, Feldrainen, trockenen Wiesen, in den trockenen, grasreichen Nadelwäldern, in den dürren, nicht sumpfigen Eichenbeständen ein sehr starker gewesen, und letzterer — der Köderanflug — habe die Stärke des Anflugs in den aller- besten Schmetterlingsjahren fast völlig erreicht. Gerade auch die selteneren Sachen — ein besonders wirksamer Beleg für die Qualität des Jahres als Fangjahres — seien wieder erschienen, nach Arten und Stücken an allen geeigneten Örtlichkeiten in bemerkenswerter Anzahl. In dürren, sonst nicht sehr ergiebigen Wäldern habe er in diesem Jahre Eulonanten beobachtet, die dort früher niemals am Köder erschienen wären und zu den lokaleren und selteneren zu rechnen wären. | Von seiner Ausbeute hebt er folgende Arten als erwähnens- wert besonders hervor: Sehr zahlreich sei in diesem Jahr Vanessa antiopa L. gewesen, der nach seiner Gewohnheit häufig an aus- fliefsendem Baumsaft wie am Köder gesessen hätte, ebenso Araschnia levana L., von der die f. obscura Fenton, nach dem Preise zu urteilen eine seltenere Form dieser verbreiteten Nymphalide, in einem besonders typischen, keine Spur von Rot mehr aufweisenden Stück erbeutet hat. Sehr verbreitet und häufig sei in diesem Jahr neben anderen Zipfelfaltern auch Thecla quercus L.. gewesen. Bei Paulinenaue hat er ein frisches Gespinst der Gastropacha quercifoia L. an einer starken Schwarzpappel gefunden, das in den letzten Junitagen ein etwas verkrüppeltes und beschädigtes 2 dieser Glucke ergeben hat. Bei zwei Versuchen, Männer mit dem unbefruchteten Weibchen anzulocken, hat trotz längeren Wartens jedesmal nur ein einziger Mann gezeigt, was auf die Selbenheit ) Nachträglich wird bemerkt, dals auch Limenitis populi L. im Sommer 1916 wieder etwas zahlreicher aufgetreten ist. v. Ch. 150 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. des Tieres schliefsen läfst. Von den selteneren Acronyctinen ist die Simyra nervosa F. im verflossenen Sommer recht verbreitet und als Raupe an manchen Stellen zahlreich gewesen. Die Raupen haben in der Gefangenschaft besonders begierig Kuphorbia cyparissias — neben ARumex acetosella — gefressen, sind durchweg gesund gewesen und haben sämtlich kräftige Falter ergeben. Von den Agrotiden ist pronuba L. diesmal — mit orbona Hufn. zusammen — in grofsen Massen und ungezählten, z. T. recht interessanten Spielarten , von denen er mehrere vorlegt, erschienen, so hat er bei Gr.-Behnitz an einem Köder nicht weniger als 18 Stück dieser grolsen Eule beobachtet. Auch A. janthina Esp. ist an manchen Stellen nicht selten und in sehr grofsen Stücken vertreten ge- wesen, von denen eins vorgelegt wird. Ein Stück der gemeinen A. zanthographa F., das er beigesteckt hat, erweist sich in fast allen Punkten als eine Art von Gegenteil und Zerrbild der ge- wöhnlichen Farbenform dieses Massentieres; es sieht der Nominat- form keineswegs mehr ähnlich, ist sehr breit- und stumpfflügelig und gelblich graubraun, Nierenmakel vollständig sichtbar, nicht gelblich gekantet, dunkel umzogen, die beiden Querlinien scharf hell gelbgrau hervortretend, ebenfalls dunkel umzogen (sonst kaum oder nicht sichtbar), die charakteristische, an die Stelle der sonst so gut wie fehlenden Querlinien tretende, der äufseren Querlinie nach dem Rande zu vorliegende Punktreihe fehlt ganz. Die seltenste der von ihm im Sommer 1916 erbeuteten Agrotiden — auch die in manchen Jahren ganz auffallende A. obelisca Hb. war in diesem Jahr verbreitet und in scharf gezeichneten Exemplaren an vielen Stellen nicht gerade selten — ist die zartgraue, in der Basalhälfte der Vorderflügel geometrisch scharf schwarz gezeichnete, mit weilsen Unterflügeln geschmückte A. glareosa Esp., die er bei Brandenburg an drei Abenden in etwa 17—-19 Exemplaren am Köder gehabt hat. Diese Eule, ein westdeutsches Tier, scheint in den westlichen und mittleren Teilen der Mark Brandenburg ihre nordöstliche Verbreitungsgrenze zu finden. Sie ist übrigens auch bei Potsdam und im Grunewald — wohl in der Nähe der Havelseen — und ferner auch bei den Müggelbergen, also in der Nähe des Müggelsees, in früheren Zeiten gefunden worden. Ob hieraus ebenso wie aus den örtlichen Verhältnissen bei Branden- burg, wo sich gleichfalls in der Nähe der Fundstelle der Eule viel Wasser findet, zu schliefsen ist, dafs das Tier die Nähe gröfserer Wasserflächen liebt, müsse dahingestellt bleiben. Auch bezüglich der Futterpflanze dieser hübschen Eule scheine noch keine völlige Klarheit zu herrschen. An Stellen, wo die Eule zahlreich am Köder erschien, hat er die sehr lokale, auffallende Composite Chondrilla juncea mit ihren langen, wirren Ruten, gold- ‚Sitzungsberichte. 151 gelben Blüten und weilsen Haarkronen bemerkt. Im übrigen dürfte die Raupe dieser Eule wohl recht polyphag an ZHieracium, Galium, Rumex, Plantago u. a. leben. In den Wäldern bei Grols- Behnitz, und zwar in trockenen Eichenbeständen, hat er die von ihm sonst dort nie beobachtete Aadena, pabulatrieula Brahm fest- gestellt, die im allgemeinen mehr die feuchten Niederungs-Laub- wälder der Havelgegenden zu bevorzugen scheint, dort sind auch die gleichfalls früher an jener Stelle noch nie gesichteten Hadena scolopacina Esp. und Dyschorista suspecta Hb. am Köder erschienen. Unter den Miana- Arten weist der Vortragende auf ein ziemlich scharf ausgeprägtes Exemplar der sehr seltenen f. vinctuncula Hb. der Miana bicoloria Vill. hin. Unter den 6— 700 bicoloria, die er am Köder gehabt habe, sei sie die einzige vinctuncula geblieben. Auch die als Seltenheit geschätzte Aporophila lutulenta Bkh., ein Kalk-, Lehm- und Tonboden liebendes Freilandtier, das mit Vor- liebe von blumigen Feldrainen durchzogene Brachäcker bewohnt, ist im Sommer 1916 verbreitet und stellenweise nicht allzu selten gewesen, auch in stark voneinander abweichenden Farben- und Zeichnungsformen an den . Köder gekommen. In der Priegnitz erschien die Eule unter sehr ungünstigen Witterungsverhältnissen, bei einer Temperatur von 8—9° C über Null und scharfem, kaltem Südost, in mehreren Exemplaren am Köder, der stellenweise an völlig freistehenden Telegraphenstangen, jedoch im Windschutz, angestrichen war; unter den vorjährigen Stücken befindet sich auch ein gut ausgeprägtes weibliches Exemplar der’ f. luneburgensis Frr., die sich durch heller graue, schärfer gezeichnete Oberflügel und bis auf den. bräunlich schwarzgrauen Rand weils aufgehellte Unter- flügel von der Nominatform, die im weiblichen Geschlecht durchaus bräunlich grauschwarz verdunkelte Unterflügel zeigt, sehr wesentlich unterscheidet. Von den selteneren Polia-Arten hat der Vortragende in der Mark Brandenburg wiederum — wie schon im Sommer 1915 — die P. polymita L., diesmal] in zwei weiblichen Exemplaren, bei Paulinenaue erbeutet. Die Eule gleicht am Köder der Hadena gemmea Tr., ist jedoch von dieser verwandten Eule sogleich durch die breit weils gerandeten Schulterdecken zu unterscheiden. Vor- tragender spricht die Vermutung aus, dafs polymita in der nord- deutschen Tiefebene als eine Bewohnerin der grofsen, waldlosen Moorflächen, im süd- und mitteldeutschen Hochland dagegen als eine Freundin des Kalkbodens auftrete und damit den auch in der Flora vielfach beobachteten Parallelismus zwischen Kalkboden-. und Sumpf- bzw. Moorbodentieren darstelle. Im Harz hat er sie auf reinem Kalkboden gefunden, auf den märkischen Mooren ist sie schon in «len 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts von dem Vater des zur Zeit in Ketzin bei Potsdam amtierenden Pfarrers 152 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Schmidt in oder bei Kremmen gefunden worden. Im Gegensatz zu polymita betrachtet er die wiederum in Anzahl von ihm ge- fangene P. flavicincta F. als eine xerophile, kalkhaltige, tonige und lehmige, höher gelegene Freilandflächen bewohnende Form, die hierin mit fast allen anderen Polia-Arten, die waldliebende P. chh L. vielleicht ausgenommen, übereinstimme. Im übrigen scheine sich ‚lavieineta, soweit sie felsenarme Ebenen bewohne, offenbar durch eine ausgesprochene Vorliebe für die Nähe mensch- licher Wohnungen auszuzeichnen. Von den etwa 15—17 Exem- plaren, die er während eines Zeitraumes von 10 Tagen in der Priegnitz am Köder gefangen habe, sei kein einziges Stück trotz der geringen Entfernung des von ihm regelmäfsig besuchten Waldes . in oder an ihm gefunden worden, vielmehr hätten die Eulen ent- weder inmitten der Dörfer selbst an den Mauern der Häuser, nachts auch an dem von innen erhellten Oberlicht der Türen der Dorfwirtschaften oder in einer Entfernung von höchstens 50— 100 m von den nächsten Häusern am Köder gesessen. Die gleiche Vor- liebe für Steine und Mauern — hierauf sei auch der deutsche Name „Steineulen“ zurückzuführen — setzt der Vortragende auch bei den im Norden Deutschlands felsenlose Ebenen bewohnenden P. rufocineta Hb. und zanthomista Hb. voraus, er läfst es aber dahingestellt, ob diese Erscheinung auf der Anziehungskraft, die die Wärmeausstrahlung der von der Sonne beleuchteten Felsen und Mauern auf diese zweifellos sonne- und wärmeliebenden Eulen ausübe, oder auf die Art der Futterpflanzen , wie etwa die viel- leicht als solche anzusehenden Chenopodiaceen, ebenfalls die Nähe menschlicher Behausungen liebten, zurückzuführen sei. Sehr ver- breitet und häufig sei in diesem Herbst die in der Provinz in der Mehrzahl der Jahre nur lokal auftretende Dryobota protea Bkh. gewesen, von der Vortragender mehrere Stücke vorlegt. Bedauerlich sei es, dafs die im Leben oft prächtig schwarzgrau und weils gezeichneten Tiere nach dem Tode sogleich ihre Schönheit ein- büfsten, da das Grün sich in Graubraun verwandle. Von der in der Mark verbreiteten und zumeist häufigen Cosmia paleacea Esp. hat Vortragender die schöne und seltene Spielart teichh Krul., die sich durch orangerote Färbung der Aufsenhälfte der Oberflügel vor der Nominatform auszeichne, in einem Stück in Finkenkrug erbeutet. Besondere Freude hat ‚es dem Vortragenden bereitet, nach jahrelangem,, vergeblichem Suchen auch in den Besitz der beiden selteneren Arten der Eulengattung Calymnia, der ©. affinis L. und diffinis L., gelangt zu sein. Diese durchaus monophagen, als Raupe auf die Ulme beschränkten zierlichen Eulen: sind von ihm an zwei etwa 10 km voneinander entfernten Stellen des Havel- ländischen Luchs bei dem Dorf Berge und bei Paulinenaue, hier Sitzungsberichte. 153 im Walde, gefunden worden, die äufserst veränderliche affuis in einer grölseren Anzahl von Stücken — darunter auch die dunkel schwarzgraue, fast zeichnungslose, hoch im Werte stehende f. wnu- color Stgr. — die nicht veränderliche, zu den schönsten Eulen unserer Fauna gehörende diffmis nur in zwei auf die vorgenannten Fund- orte verteilten Stücken. Ziemlich häufig sei auch die weit poly- phager und im Vorkommen viel beständigere C. pyralina View. gewesen. Plastenis retusa L. war bei Berge ziemlich häufig und in guten Stücken. am Köder, an anderer Stelle erschien auch ein noch ziemlich reines Exemplar der ungefähr 14 Tage früher fliegenden, bei Berge gleichfalls nicht seltenen P. subtusa F. etwa zur gleichen Zeit am Köder. Auch die Gelbeulen,, Orthosia-, Aylina- und Calocampa-Arten waren zahlreich vertreten , Orthosia pistacina F. erschien - in der Priegnitz als Massentier, trat aber in ihrer Eigenschaft als Freilandtier auch in Schlesien, hier in heller gefärbten, durch stärkere schwarze Keilflecke an dem Ober- flügelrande von den märkischen Stücken unterschiedenen Exem- plaren auf; O. nitida F. war im Luch in reinen, gleichfalls ge- wisse Abänderungen in der Färbung und Schattierung aufweisenden Stücken an krautreichen Waldrändern nicht selten, ©. macilenta Hb. als eine der spätesten Geradflügeleulen in der Priegnitz ziemlich häufig und noch stärker abändernd als die vorige — in diesem Jahr waren die lebhaft rot braungelb befärbten Exemplare fast gar nicht vertreten, viel stärker dagegen die graugelben dunkel gezeichneten Tiere, unter ihnen die f. nigrodentata Fuchs; 0. eir- cellaris Hufn. wurde vom Vortragenden u. a. in einem etwa um !/, die normale Gröfse übertreffenden Exemplare, 0. laevis Hb. nur in einem einzigen Stück, 0. litura L. in einer ganz rotbraunen Form eingetragen. Aanthia gilvago Esp. war sehr verbreitet und wurde auch in der von manchen Lepidopterologen als gute Art betrachteten subsp. palleago Hb. — diese bei Brandenburg — er- beutet. In Finkenkrug ging dem Vortragenden auch ein tadel- loses Exemplar von X. aurago F. ins Garn, das auffallenderweise fernab von gröfseren Rotbuchenbeständen im Kiefernwald sich am Köder einstellte. Als Massentier trat sowohl in der Mark, als auch in Schlesien X. citrago L. auf, an letzterem Orte in Ge- meinschaft mit der eichenliebenden Dichonia convergens F. und der schönen Hoporina croceago F. In der Mark zeichnete sich von den Holzeulen die nordwestdeutsche, als Seltenheit geschätzte Xylina semibrunnea Hw. durch grofse Verbreitung, für die Priegnitz auch durch zahlreiches Auftreten aus, während socia Rott. dort in diesem Jahr zwar auch häufiger als sonst, aber immerhin spär- licher als die vorgenannte Spezies, erschien. Interessant war das durchaus massenhafte Auftreten der in der Mark auch sonst ge- 154 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. | meinen Calocampa vetusta Hb., die in diesem Jahre ihre Vorliebe für sumpfige Gegenden, überall von der erforderlichen Feuchtigkeit reichlich beglückt, verleugnete und auf höher gelegenem, an sich trockenem Gelände mit der etwas spärlicheren ©. exoleta L. zu- sammen in grolsen Mengen auftrat. Der Vortragende zählte an einem einzigen Köder 23 Stück dieser grofsen Eule. Auch (©. soli- daginis Hb. ist von ihm im August an verschiedenen Stellen ge- fangen worden. Von Orrhodia-Arten war rubiginea F. recht spärlich vertreten, von vaceinü L. erbeutete er mehrere gute Übergangs- formen zu ligula Esp. In Bernitzow bei der abo Grofs-Behnitz erschienen die für die dortigen Eichenbestände typischen Catocala sponsa L. und promissa Esp., besonders erstere auch in mannig- fachen Abänderungen, ungeachtet der Sonnenlosigkeit und Nässe des Jahres beide gleich zahlreich am Köder. Von Spannern er- beutete Vortragender u. a. Znnomos quercinaria Hufn. in einem Exemplar. Nachzutragen wäre noch, dafs auch in diesem Jahre die seit etwa 30 Jahren in Brandenburg eingewanderte, schöne Hadena gemmea Tr. wiederum durch grofse Verbreitung und zahlreiches Vorkommen glänzte. Sie bevorzugt die an Festuca ovina, rubra und duriuscula reichen lichten Kiefernwaldungen und ist ein eifriger Ködersauger, der nicht allein durch die eben erwähnte Tatsache seiner Einwanderung für den märkischen Sammler von Reiz ist, sondern auch wegen der langen Flugzeit Beachtung verdient. Vortragender fand schon in den ersten August-, ja sogar in den letzten Julitagen — mitunter selbst bereits abgeflogene — und in den allerletzten September- und ersten Oktobertagen noch ganz frische Stücke. Das Tier erscheint schon in nächster Nähe der Wohnung des Vortragenden,, in den belebten Teilen des Grune- waldes, am Köder. Sitzung vom. 5. II. 17. — Herr Wanach fragt an, ob Beobachtungen über den Geruch der CGicindelen gemacht worden sind; er hat bei frisch gefangenen Cicindela hybrida L. und maritima, nicht aber bei C. campestris L., wenn er die Tiere längere Zeit in der Hand behielt, einen intensiven Geruch nach einem Gemisch von Rosenöl und Canadabalsam wahrgenommen. Herr Kuntzen weist auf diesbezügliche Angaben bei Horn (Wytsman, Genera Insectorum , Bd. Cicindelidae) hin und macht darauf aufmerksam, dafs sich in allen Insektengruppen mehr oder weniger stark riechende Arten finden. Bei den Coleopteren habe wohl jedes Genus seinen bestimmten, charakteristischen Geruch, der oft freilich so schwach sei, dafs er nicht leicht wahrnehmbar sei. Herr Soldanski weist darauf hin, dafs in Mexiko Ciein- ' Sitzungsberichte. 155 dela roseiventris Chevr. zur Schnapsbrennerei verwandt wird. Herr P..Scehulze macht darauf aufmerksam, dafs bei Insekten mit phytophager Lebensweise der Geruch von den stark riechenden Bestandteilen ihrer Nahrung herrührt, so riechen z. B. die Larven der weidenfressenden Melasoma-Arten nach Salizylaldehyd. Ferner bemerkt er zu dem Geruch der Cicindelen, dafs es inCalwer-Schaufufs, Käferbuch, VI. Aufl. Bd. 1, 1916, p. 1 von Cicindela heilst: „Die zierlichen, prächtigen Tiere haben einen nicht unangenehm duftenden Wehrsaft.“ Swinton, Insect Variety, London 1880, nennt den Geruch der Cieindelen angenehm moschus- artig und von Cicindela metallica Bois. berichtet er, dafs sie beim Fluge der Luft einen balsamischen Wohlgeruch verleihe (p. 44). Herr P. Schulze legt vor: Anleitung alle Arten natürlicher CGörper etc. zusammeln und aufzube- wahren. Nach Donovaus Instructions mit vielen Abänderungen etc. von Joh. Jacob Römer, Zürich 1797. Hervorzuheben ist daraus, dafs er das heute gebräuchliche Schmetterlingsnetz nicht kennt. Er empfiehlt als Fangnetz einen Apparat, der aus zwei an einem Ende gebogenen und dort ver- - bundenen Rohrstäben besteht, zwischen denen Gaze ausgespannt ist. Die Stäbe ragen an dem anderen Ende frei hervor und _ werden als Handgriffe benutzt. Das Ganze ist in der Mitte der Längsachse einklappbar. „Die Absicht dieses Netzes ist, Schmetter- linge damit im Flug zu fangen. Dies wird gar schicklich dadurch erreicht, indem man es mit der grölsten Geschwindigkeit öffnen, zusammenschlagen , und das Insekt darin ohne die geringste Be- schädigung fangen kann“ (p. 72, Taf. I Fig. 2). Als „bequemster, sicherster und geschwindester Weg“, Insekten abzutöten, wird das Verbrühen durch heiflsen Dampf angegeben! „Man kann sich zu diesem Behufe eines beliebigen Gefälses mit engem Halse bedienen. Am befsten schickt sich beynahe ein theekannenförmiges Gefäls, wo man den Kopf des Insekts nur wenige Minuten an die Mündung des Giefsers hinzuhalten nöthig hat!!!“ (p. 100). Da in letzter Zeit viel über eine etwaige Zucht des Seidenspinners in Deutsch- land geschrieben wurde, sind vielleicht die auf p. 79 und 80 gemachten Angaben von Interesse: „Vor etwa sechs ‚Jahren ent- deckte ein Turiner Arzt, Ludwig Bellardi, durch eine Reihe sehr sorgfältig angestellter Beobachtungen, eine neue Methode Seidenraupen zu einer Zeit zu ernähren wo noch keine Maulbeer- blätter vorhanden sind“ . . .. „Bellardi’s neue Methode besteht darinn, dafs er ihnen die getrockneten, pulverisierten Blätter des Maulbeerbaumes ein. wenig angefeuchtet zu fressen giebt; und wiederholte Erfahrungen haben ihn überzeuget, dafs der Seiden- 156 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. wurm diese Nahrung jeder anderen fremdartigen vorziehe und mit dem gröfsten Heifshunger darüber herfalle. ‘Man pflückt die Blätter gegen Ende des Herbstes, noch ehe die Fröste sich ein- stellen, bey trockenem Wetter, und zur wärmsten Tageszeit. Dann trocknet man sie auf ausgebreiteten Tüchern an der Sonne, pul- verisiert sie und verwahret das Pulver an einem trockenen Orte. Tritt die Notwendigkeit ein, dieses Pulver den Raupen zu geben, so feuchtet man es mit ein wenig Wasser gelinde an, und ver- theilt die Masse in dünnen Streiffen rund um die jungen Würmer, die dann augenblicklich davon zu fressen anfangen.“ ... „Zwar will ich es vor jetzo noch unentschieden lassen, ob diese Methode auch auf andre Raupen anwendbar sey. Ich habe zwar Versuche damit gemacht, und nach dem Erfolg derselben zu urtheilen, scheint es eine Möglichkeit zu seyn, denn verschiedene Raupen, denen ich sonst kein ander Futter gab, frafsen die ihnen vor- gelegten gedörrten Schlehen- und Eichenblätter und schienen sich wohl dabey zu befinden, ob sie aber bey dieser Nahrung sich vollständig und gehörig hätten verwandeln können, weils ich nicht, denn sie bekamen nachher auch frische Blätter.“ Es wäre jeden- falls wert, noch einmal Versuche in der Richtung anzustellen, besonders um im Frühjahr zu zeitig schlüpfende Räupchen zu ernähren. Herr Wanach bemerkt dazu, dals er mit bestem Erfolge Baeillus rossüä F. mit völlig trockenen Rosenblättern grolsgezogen hat. Ähnliche Erfahrungen hat Herr Fässig bei der Aufzucht von Eulenraupen mit aufgeweichtem Dörrgemüse gemacht. Herr Belling hat junge Raupen von Acidalia aversata L. mit ge- trockneten Lindenblättern aufgezogen ; nach Mitteilung von Herrn Rangnow fressen alle Acidalien mit einer gewissen Vorliebe trockene Blätter. Auf in voriger Sitzung von Herrn Schirmer geäufserten Wunsch gibt Herr Fässig eine Liste der deutschen Erebien seiner Sammlung. Sie umfafst folgende Arten: E. aethiops Esp. (Berliner Gebiet), euryale Esp. (Riesengebirge, Algäu), ligea L. (Riesengebirge, Harz), medusa F. (Harz), epiphron Kn. (Harz), melampus Fülsl., eriphyle Frr., pharte Hübn., manto Esp., oeme Hübn., lappona Esp., tyndarus Esp., pronoe Esp., f. pito Hb., stygne O., die letzten neun Spezies sämtlich von Oberstdorf im Algäu. Herr P. Schulze kommt dann noch einmal auf die ober- seitigen Gallen von Neuroterus lenticularis Oliv. zu sprechen (cf. D. E. Z. 1916 p. 355). Es sei oft recht schwierig, diese ge- wöhnlich kleinen, kümmerlichen und schwach behaarten Gallen auf der Blattoberseite von denen von N. laeviusculus Schenck zu unterscheiden, doch finde man gewöhnlich noch einige der für Sitzungsberichte. 157 lentieularis kennzeichnenden Sternhaare. In Zweifelsfällen leiste als Merkmal für die N. laeviusculus-Galle neben dem meist deutlicher abgesetzten Mittelknopf die eigentümliche , besonders unter dem Mikroskop stark hervortretende radiäre Streifung derselben gute Dienste. Die Gallen von Neuroterus laeviusculus Schenck und die der zugehörigen zweigeschlechtlichen Form N. albipes Schenck waren 1916 beim Forsthaus Bredow recht häufig, ebenso die Gallen von Diplolepis divisa Htg. Von dieser Art fanden sich mehrfach (als einzige Gallen auf dem betreffenden Blatt) Exemplare auf der äulsersten Spitze eines Seitennervs direkt am Blattrande, so dafs diese Gallenform zweckmälsig in die Bestimmungstabelle bei Rofs (Pflanzengallen Bayerns, 1916 p. 69) unter „6. Am Blattrande“ noch eingefügt würde. - Sitzung vom 12. II. 17. — Herr Heyne legt neue Literatur, sowie eine Reihe aberrativer Stücke von paläarktischen Lepidopteren aus Ohligs vor. Herr Belling verliest einen Aufsatz von H. Welten über die „Wörlitzer Pappel“ („Kosmos“ 1917, Heft 1) und die sich daran knüpfenden Probleme. Sodann berichtet Herr Schumacher in längeren Ausführungen über den derzeitigen Stand der Moorschutzfrage und über unsere märkischen Moore an Hand von Mitteilungen der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preuflsen. Er gibt zunächst eine Schilderung der Entstehung der bei uns auftretenden drei Typen von Mooren, der Küstenmoore, Grünlandmoore und Hochmoore, und der für jeden Typus charakteristischen Vertreter der Pflanzen- welt unter Vorlage getrockneten Herbarmaterials aus seiner Samm- lung. Daran schliefst er eine Übersicht der märkischen Moore, wobei auf die Grunewaldmoore, deren Schutz und Erhaltung den Berliner Entomologen am meisten am Herzen liest, ausführlicher eingegangen wird. Zur Zeit sind die Verhandlungen der Staatlichen Stelle mit den zuständigen Behörden über die Erhaltung dieser Moore infolge des Ankaufs des ganzen Gebietes durch den Zweck- verband Grofsberlin ins Stocken geraten, doch besteht Hoffnung auf Erhaltung dieser besonders charakteristischen Moorgebiete. Leider droht dem Hochmoor zwischen Grunewald- und Hunde- kehlensee der allmähliche Untergang infolge fortschreitender Ni- trierung durch die Abfallstoffe des nahegelegenen Restaurants „Hundekehle“. Eine Aufzählung der wichtigsten und für die verschiedenen Formen der Moore charakteristischen Vertreter aus den verschiedenen .Insektengruppen beschliefst den Vortrag. 158 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Für seine recht lichtvollen und anregenden Ausführungen spricht der Vorsitzende dem Vortragenden den Dank der Ver- sammlung aus. Anschliefsend berichtet Herr v. Chappuis über seine Sammelerfahrungen im Havelländischen Luch, das leider zum gröfsten Teil den Kriegsmeliorierungen zum Opfer gefallen ist. Herr Heinrich beantragt, der Staatlichen Stelle die Be- reitschaft der D. E. G. zu erklären, bei einer eventuellen Neu- bearbeitung der Denkschrift über die Erhaltung der Moore den entomologischen Teil zu übernehmen. Der Antrag wird angenommen. Sitzung vom 19. II. 17. — Herr Heyne legt aulser neuer Literatur Vertreter des Genus Calerebia vor und bespricht sie kurz. Zum Programm des Abends zeigt Herr Heinrich von der Gattung Frebia aus seiner Sammlung die Arten epipkhron Kn. mit den Formen cassiope F. und nelamus B., ferner melampus Fülsl., eriphyle Frr., mnestra Hb. mit der Form gorgophone Bell., pharte Hb., manto Esp., ceto Hb. mit den Formen obscura Rätz. und caradjae Gafl., medusa F. mit den Formen psodea Hb. und hippomedusa O., oeme Hb., stygne O., evias Lef., melas Hbst. und scipio B. vor. Die typische Form von epiphron stammt aus dem Harz, mnestra f. gorgo- phone und scipio aus den Alpes maritimes, melas aus den öster- reichischen Alpen, medusa aus Marienbad, ein Teil der evias-Stücke aus Digne. Im übrigen sind die vorgezeigten Arten in den Schweizer Alpen gefangen, ceto und die schweizerischen evias in Airolo, Zer- matt und im Bergell. Das Vorkommen der letzten beiden Arten scheint sich im allgemeinen auf den Südabhang der Alpen zu beschränken. Dazu bemerkt Herr Fässig, dafs E. ceto in Pontresina, wo sie 1906 sehr häufig war, 1911 trotz besserer Witterungsverhält- nisse dort nicht zu finden war. Herr Hensel legt E. epiphron Knoch. aus den Hochvogesen und nerine Frr. aus der Gegend von Landeck vor; von letzterer Spezies waren die 0’0’ sehr zahlreich, 2? dagegen nur äulfserst selten zu finden, da diese an unzugänglichen Stellen in Gras- büscheln zu sitzen pflegen. Herr Belling meldet nerine vom Karwendelgebirge, wo er sie mit pronoe Esp. zusammen gefangen hat. Herr v. Chappuis hat 1915 im Riesengebirge #. ligea L. in grofser Zahl, euryale Esp. nur in einem Stück erbeutet. Herr Schirmer bringt sodann die wichtigsten Gattungs- ' vertreter der paläarktischen Tenebrioniden zur Vor- lage und knüpft kurze Bemerkungen daran. Herr Heyne legt eine gröfsere Zusammenstellung exotischer Tenebrioniden vor und gibt in längeren Ausführungen einen Überblick über den ” Sitzungsberichte. 159 heutigen Stand unserer Kenntnisse von dieser durch ihre Poly- morphie interessanten Familie. Herr v Chappuis berichtet unter Vorlage der von ihm gesammelten deutschen Tene- brioniden über seine Sammelerfahrungen. Er fing Dlaps in grolser Zahl in dem sehr heifsen Jahr 1892 im Pfarrkeller zu Berge und bezeichnet das Genus als besonders Dunkelheit und Wärme liebend. Tenebrio picipes Hbst. hat er in einem Exemplar bei Liegnitz im Mulm eines alten Kirschbaums gefunden; ferner zeigt er Pedinus femoralis L. vom Kyffhäuser. Helops quisquiius Strm. wurde von ihm zusammen mit der Alleculide Prionz yehus ater F. im Frühjahr am Köder erbeutet. Herr F. Schumacher spricht über „‚Chaleididen als Samen- parasiten“. Während der bei weitem gröfste Teil der Chaleididen parasitisch in. anderen Insekten lebt und daher nützlich ist, wird ein anderer Teil dadurch schädlich, dafs die Arten parasitisch in Pflanzensamen leben. Es handelt sich um Vertreter der Gattungen Syntomaspis, Megastigmus, Isosoma, FKvoxysoma, Decatomidea, Eurytoma und Druchophagus. Eine Zusammenstellung der Arten hat Crosby gegeben (Bull. Cornell Agric. Exper. Stat. 265, 1909). Syntomaspis druparum (Boh.) lebt als Larve in Apfelkernen und anderen Pirus-, Sorbus- und Orataegus-Arten. Der Vortragende erörtert die Biologie dieses Tieres an Hand der Arbeit von Cushman (Journ. Agric. Research Washington, VO, 11, 1916, S. 487--501) und spricht von dem Auftreten sowohl in Europa als auch in Nordamerika. Die Megastigmus - Arten sind ebenfalls weit verbreitet und aus Früchten von Rosa, Sorbus, Pistacia und Koniferensamen nach- gewiesen, zum Teil mit letzteren aus Amerika in Europa ein- gebürgert. Die /sosoma-Arten dagegen machen ihre Entwicklung in den Samen oder im Stengel von Gramineen durch, und es sind eine grofse Zahl harmloser gallenbildender Arten aus Europa nachgewiesen, während die Gattung andrerseits in Amerika be- deutende Getreideschädlinge stellt, so Z. tritiei Fitch, hordei Harr. und grande Ril. Eine andere Art, 7. orchidearum Westw., lebt aus- schliefslich in Orchideenknollen und ist aus ihrer südamerikanischen Heimat in europäische Warmhäuser verschleppt. KEvoxysoma und Decatomidea leben in den Samen amerikanischer Reben. Kurytoma schreineri Schrein. in Europa in den Kernen von Pflaumen und Reineclauden. Der amerikanische Bruchophagus funebris (How.) ver- nichtet einen grofsen Teil der Klee- und Luzernesaat. Der Vor- tragende erörtert in Anschlufs an Sorauers Handbuch der Pflanzenkrankheiten die einzelnen Arten und illustriert ‚seinen Vortrag durch Vorlage der betreffenden Hauptschriften, haupt- sächlich aus der amerikanischen Literatur. 160 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Sitzung vom 26. II. 17. — Herr Belling legt von Erebien seiner Sammlung vor: nerine Frr. mit f. reichlii H.-S. aus dem Karwendelgebirge und f. morula Spr., aetliops Esp. mit f. leuco- taenia Stdgr., pronoe Esp. mit f. pitho Hb. aus St. Ulrich, Regens- burger und Berliner Hütte, afra Esp. mit f. dalmata God., gorge Esp. mit f. triopes Spr., euryale Esp. mit f. ocellaris Stgr. und tyndarus Esp. mit f. cassiordes Stgr. Ferner legt Herr Heinrich vor: KHrebia glacialis Esp. mit, der f. pluto Esp., pronoe Esp. mit f. pitho Hb. und f. subalpina Gumpenberg , epistygne Hb., goante Esp. mit einer unbeschriebenen verdunkelten Form aus den Basses Alpes, gorge Esp. mit f. triopes Spr. und f. erynis Esp., neoridas B., zapateri Obthr., aethiops Esp., euryale Esp. und ligea L. Die pronoe f. subalpina Gumpbg. stammt aus den bayrischen Alpen, neoridas B. aus Digne, aethiops Esp. aus Berlin, Rheinland, Reichenhall und Zermatt, zapateri Obthr. aus Spanien, euryale Esp. aus dem Riesengebirge, Reichenhall und den Schweizer Alpen, ligea L. aus Reichenhall, Marienbad, dem Harz und Westerwald, die übrigen Arten aus den Schweizer Alpen. Der Vortragende macht auf die Verschiedenheit der aetiops- und euryale-Rassen der verschiedenen Fluggebiete aufmerksam; die Berliner aethiops zeichnen sich durch starke Verdüsterung und sehr reduzierte rote Binden aus, während den rheinischen Stücken stark hervortretende, leuchtende Binden eigentümliceh sind. Von euryale Esp. zeichnet sich die Riesen- gebirgsform, die den nomenklatorischen Typus darzustellen scheint, durch sehr leuchtende Binden und zahlreiche Augenpunkte vor der Schweizer Rasse aus. ' Neoridas und zapateri scheinen mit aethiops nahe verwandt zu sein, was einerseits aus ihrer äulseren Erscheinung, andrerseits aus ihren sehr ähnlichen Lebens- gewohnheiten , besonders ihrer späten Flugzeit hervorgeht. Über euryale und ligea, sowie die Form adyte Hb. sind die Akten noch nicht geschlossen. Vortragender neigt zu der von Dadd ver- tretenen Auffassung, dafs man es bei ihnen nur mit Höhenformen derselben Art zu tun hat, die sich gegenseitig ersetzen, derart, dafs ligea in höheren Regionen in euryale und diese wieder in noch srölserer Höhe in adyte und ocellaris Stgr. übergehe. Herr Heyne zeigt aufser neuer Literatur von Erebien u. a. arete F. aus Kärnten, radians Stgr. und kalmuka Alph. aus Turkestan, sedakovii Er. vom Amur und die f. niphoma Jans. aus Japan, ferner mehrere durch auffallende Variabilität der Grund- färbung ausgezeichnete Melanargia galathea L. aus der Champagne, sowie die f. leucomelas Esp. und scolis Fruhst. aus Siebenbürgen, deren Berechtigung jedoch nicht sehr einleuchtend erscheint. Sitzungsberichte. 161 Sodann berichtet er an Hand einer Anzahl typischer Familien- 'vertreter über den gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse von den Acridiern, speziell ihrer Systematik. Daran knüpft Herr Wanach einige Bemerkungen über die systematische Stellung der Forficuliden, die den Entomologen von jeher viel Kopfzerbrechen gemacht haben. Linn stellt sie in der Editio decima sogar zu den Staphiliniden; besonders lange wurden sie zu den Orthopteren gerechnet, von denen sie zuerst von Brauer abgetrennt werden. Jetzt betrachtet man sie als alleinstehende Ordnung der Dermaptera. Schliefslich legt Herr Stoeckenius die als grolse Selten- heit geltende Zrebia flavofasciata Heyne-Rühl f. thiemei Bartel aus Siebenbürgen vor.‘ Sitzung vom 5. III. 17. — Herr Seifers legt ein Pärchen der Krebia flavofasciata Heyne-Rühl f. thiemei Bartel aus der ehe- maligen Sammlung Nolte, dem Entdecker der Form, vor und teilt mit, dafs nach Noltes Tagebüchern dieser das Tier aus- nahmslos in den geraden Jahren gefangen hat, woraus er auf eine Periodizität des Erscheinens schliefsen zu müssen glaubt. Herr Fässig macht auf die Abweichungen der vorgelegten Tiere von der Beschreibung bei Seitz aufmerksam. Auch er hat be- obachtet, dafs die Erebien in den ungeraden Jahren weit zahl- reicher auftraten als in den geraden. Herr Heinrich bemerkt dazu, dafs er auch in geraden Jahren eine grofse Reihe von Erebien beobachtet hat; er warnt davor, die über die Periodizität geäulserten Ansichten zu verallgemeinern. Herr Heyne legt neue Literatur vor und hält darauf einen sehr anregenden Vortrag über die Sammlungsschädlinge und andere die Insektensammlungen schädigende Einflüsse, sowie über Schutzmittel dagegen. Daran schliefst sich eine lebhafte Erörterung dieses Themas. Herr Wanach teilt mit, dafs von Ameisen bisher nur .Monomorium jpharaonis L. als Sammlungs- schädling beobachtet worden ist. Herr Heinrich empfiehlt als wirksamen Schutz gegen Raubinsekten Schwefelkohlenstoff. Herr Seifers hat zur Bekämpfung von Staubläusen mit Erfolg trockene Hitze angewandt. Herr Hering bemerkt über Klein- schmetterlinge als Sammlungsschädlinge folgendes: Die Hauptschädlinge sind die schon von Herrn Heyne be- sprochenen Tineiden. Was die von Herrn Heinrich beobachtete schnelle Entwicklung der Tineola-Larven betrifft, so verweist er auf die Notiz bei Sorhagen, wonach bei 7iineola biselliella Hummel innerhalb von 8 Tagen das Ei gelegt, die Larve geschlüpft und Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft I. 11 162 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. weit über das 1. Stadium des Wachstums fortgeschritten war. Vereinzelt treten als Schädlinge der Sammlung noch auf von den Pyraliden die Zphestia-Arten, besonders £. elutella H. Die Kphestia- Larven siedeln sich gern im Raupenkot an und dringen von da in die Sammlung ein.: Auch von Gelechiiden treten zuweilen zwei Arten als Sammlungsschädlinge auf, nämlich Borkhausenia minutella L. und Kndrosis lacteella Schiff., deren Larven sich im er der Mikr o-Spannbretter enisiemı Herr Heinrich hat seine im Monat August 1916 in der Schweiz erzielte Ausbeute von Spinnerh und Eulen mitgebracht. Vorgelegt werden aus der Gattung Agrotis speciosa Hb. f. obscura Frey, candelarum Hb. subsp. signata Stgr., cuprea Hb., ocellina Hk., lucernea L., birivia Hb., simplonia H. G., Pe Erz recussa Hb., corticea Hb., ferner OR graminis L., Mamestra glauca Hb., "dentina Esp., Diänthoseia proxima Hb., caesia Bkh. mit subsp. nigrescens Stgr., Bryophila raptricula Hb., aus der Gattung Hadena Schrk. zeta Tr. subsp. pernie Hb.: mit f. fasciata van Büren, maillardi H. G., furva Hb., monoglypha Hufn. f. intacta Pet., lateritia Hufn., ferner Ahizogramma detersa Esp., Mithymna imbecilla F., Caradrina alsines- Brahm und rougementi Spul., Cucullia lucifuga Hb., Plusia variabilis Pill., gamma L. und hochenwarthi Hoch. Von Spinnern werden vorgelegt Dasychira fascelina L., Malacosoma alpicola Stgr. und Orgyia antiqua L. 2, ferner aus der Familie der Hepialiden Hepialus carna Esp. oder ganna Hb. Das Tier ist wegen seines abgeflogenen Zustandes nicht sicher zu bestimmen. Von den vor- gelegten Tieren wurden detersa, eine caesia, alsines und raptricula in Thusis, decora, grisescens, birivia, furva und rougementi in Samaden, die übrigen in Preda gefangen. In biologischer Beziehung berichtete Vortragender, dals er P. hochenwarthi, alpicola, imbecilla und carna (sive ganna) nur am Tage gefangen und beobachtet habe. Cuprea und ocellina fliegen mit Vorliebe am Tage, kommen aber auch gern ans Licht. Auch andere Eulen fliegen in 2000 m Höhe abweichend von ihren Gepflogenheiten im Flachlande gern am Tage, z. B. dentina und graminis. Auch die gefangene Hepialide flog bei hellem Tageslicht gegen 11 Uhr vormittags; ein zweites Stück wurde um dieselbe Tagesstunde beobachtet, während die im Flachlande heimischen Hepialiden erst am späten Nachmittag kurz vor Eintritt der Dämmerung ihren Flug beginnen. Das antiqua 2, ein Stück von auffälliger. Grölse, wurde aus der Puppe erzogen. Die übrigen Spinner und Eulen wurden am Licht erbeutet. An die im Freien aufgestellte Lampe flogen mit Vorliebe die: Agrotiden, von Hade- niden nur furva. Die übrigen Hadena-Arten, die Mamestra- und ‚Dianthoecia-Arten , die Plusien fascelina , raptrieula, detersa, lucifuga, \ Sitzungsberichte. 165 die Caradrinen und von den Agrotiden corticea, recussa und speciosa, ferner cuprea, ocellna und graminis mieden die Lampe im Freien, wurden aber von den erleuchteten Fenstern des Hotels lebhaft angelockt. Die vorgezeigte Hadena furva Hb. unterscheidet sich von Flachlandstücken durch bedeutendere Gröfse, etwas hellere Grundfarbe und stärkeres Hervortreten der Querbinden, welche weilslich, nicht ockergelb gefärbt sind. Das Stück wird der subsp. freyeri Frey. (Tutt, British Noctuae, Vol. I, p. 113) zu- zurechnen sein. Sodann spricht Herr Schumacher „über die chinesi- sche Blutzikade, Huechys sanguineas Geer, und ihre Rolle in der chinesischen Medizin“. Diese schwarz und brennendrot ge- färbte mittelgrofse Zikadenart besitzt hautrötende und blasen- ziehende Eigenschaften. Sie wird daher in China als Droge ver- wendet und ist im Gebrauch gegen eine Reihe von Krankheiten, die in dem berühmten chinesischen Drogenwerk, dem „Pen-ts’ao- kang-mu“, verzeichnet sind, z. B. bei Anomalien der Menstruation als Suppositorium, bei Drüsengeschwülsten, Augenübeln, und ver- mischt mit Mylabris gegen die Tollwut. Die chinesische Theorie sagt über die letztere Verwendungsart folgendes: Wer von einem tollwütigen Hunde gebissen wurde, ist dadurch gewissermalsen durch den Hund befruchtet und enthält in sich einen Hundefötus. Der Ausbruch der Tollwut ist der höchste Grad der Trächtigkeit. Nicht eher tritt ein Gesundwerden ein, bis die Geburt des Hunde- embryos geschieht. Um eine Fehlgeburt herbeizuführen, wird die obengenannte Mischung dem Kranken mit Wein eingegeben. Die Folge dieser lebensgefährlichen Prozedur ist ein blutiger 'Harn- zwang. Unter der abgegangenen Materie glauben die chinesischen Ärzte den Hundefötus finden zu können. Da nach ihrer Ansicht jede von einem kranken Hunde gebissene Person dem Tode ver- fallen ist, steht der Anwendung eines derartig krassen Mittels nichts im Wege. Dafs diese Zikadenart giftig ist, geht auch aus ihrem biologischen Verhalten hervor. Sie ist ungeniefsbar, träge, stellt sich beim Ergreifen tot und verursacht kein klägliches Geschrei. Im Gegensatz zu andern Zikaden ist sie ein aus- gesprochenes Tagtier, das wohl nur wenig Feinde "besitzt und daher in grofsen Mengen vorkommt. Sehr bemerkenswert ist auch die ausgesprochene Trutzfarbe, die im Gegensatz zu der gewöhn- lichen eintönigen Färbung anderer Zikaden steht. Die chemische Untersuchung des Tieres hat bisher den Giftstoff noch nicht er- mitteln können, nur so viel steht bestimmt fest, dafs es sich nicht um Cantharidin handelt. Im Anschluls an seine Ausführungen liest Herr Schumacher noch einen Abschnitt aus Lessers Insecto-Theologie von 1738 vor, 11° 164 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. um zu zeigen, dafs auch in unseren Gegenden die Insekten als Volksmittel früher kuriose Verwendung fanden. Sitzung vom 12. IIIL. 17. — Herr Hedicke spricht unter Vorlage einer Anzahl von Gattungsvertretern über den heutigen Stand unserer Kenntnisse der Scoliiden. Nach kurzen Dar- legungen der Systematik, Morphologie und Verbreitung der Familie behandelt er ausführlicher die Biologie von Scolia flavifrons F., der einzigen paläarktischen Art, über deren Lebensweise wir durch die klassisch zu nennenden Untersuchungen von Passerini (Osservazioni sulle larve, ninfe, ed abitudini della Scolia flavifrons, Pisa 1840, 16 pp., 1 tab. ; Continuazione delle osservazioni nell’ anno 1841 sulle larve di Scolia flavifrons, Florenz 1841, 7 pp., 1 tab.) genau unterrichtet sind. Das Scolia-Weibchen sucht die Larve von Oryctes nasicornis L. im Detritus in dem Stadium auf, wo die ausgewachsene Käferlarve sich eine mit einem losen Ge- spinst ausgekleidete Erdhöhle geschaffen hat, in der sie sich in die Puppe verwandelt. Während der Ruhezeit, in der die innere Umwandlung der verpuppungsreifen Larve stattfindet, heftet das Seolia-Weibchen ein zylindrisches Ei an die Mitte der Ventralseite des 3. Abdominalsegments. Die junge Larve beilst mit ihren sehr kräftigen Mandibeln ein Loch in die Haut der Käferlarve und frifst ihren Wirt in der Weise aus, dafs sie den Kopf und die 3 Thorakalsegmente ganz in den Körper der Nashornkäferlarve hineinsenkt. Dabei ist ihre Lage stets so, dafs ihr freies Körper- ende dem Kopf der Käferlarve zugewendet ist. Nach Verlauf von acht Tagen ist sie bereits erwachsen und hat eine Gröfse von 40—42 mm erreicht. Sie zieht dann den Kopf aus dem zusammen- geschrumpften Überrest ihres Wirtes heraus und beginnt, sich einen Kokon zu spinnen, der aus zwei Schichten besteht, einer äufseren, unregelmäfsig und lose versponnenen und einer inneren, ziemlich festen, die aus deutlich erkennbaren, konzentrischen Lagen besteht. Der Rest der Käferlarve bleibt äufserlich an dem Kokon haften. Beim Ausschlüpfen schneidet die Imago mit ihren starken Mandibeln ein kalottenförmiges Stück aus dem Kopfende des Kokons heraus und kriecht dann an die Erdoberfläche. Uber die Lebensweise der übrigen paläarktischen Scoliiden ist nichts Sicheres bekannt, doch ist zu vermuten, dafs sie ebenfalls bei Lamellicornierlarven parasitieren. E. I. R. Scholz spricht die Vermutung aus, dafs die in Süddeutschland nicht seltene, auch in der Mark vorkommende Scolia hirta Schrk. bei Anomala aenea De]. lebe (Z. f. wiss. Ins.-Biol. 5, 1909, p. 182). In Nordamerika ist die Lebensweise der Tiphia inornata genauer bekannt geworden, Sitzungsberichte. 165 die als Parasit eines Getreideschädlings, des Lamellicorniers Lachno- sterna fusca Frohl., der in Nordamerika unseren Maikäfer zu ver- treten scheint und dort denselben Vulgärnamen führt, von dem Staatsentomologen untersucht worden ist. In Deutschland ist die in den Tropen aller Erdteile durch zahlreiche, meist sehr stattliche und farbenprächtige Arten ver- tretene Familie nur in sieben Arten verbreitet, die sich sämtlich mehr oder weniger selten auch in der Mark finden. Vortragender gibt an der Hand des Materials des Kgl. Zoologischen Museums und aus der Literatur folgende Fundortsübersicht: Scolia hirta Schr., Neu-Ruppin (Becker), Berlin (J. P. E. Fr. Stein), Grunewald, Müggelberge, Buckow (Schirmer), Potsdam (Wanach), Rathenow (Schumacher), Mittenwalde (Schumacher, Hedicke) ; Scolla quadripunctata F., Frankfurt a. O. (Piek), Rüdersdorf, Falkenberg (Gerstäcker), Buckow, Mittenwalde (Schirmer) ; v. seepunctata Rossi, Buckow (Schirmer) ; Tiphia femorata F., Tegel, Frankfurt a. O. (Piek), Rüdersdorf (Heyn), Berlin, Buckow (Schirmer) ; Tiphia ruficornis Kl., K1.-Machnow (Bollow), Buckow (Schirmer) ; Tiphia minuta Lind., Berlin (J. P. E. Fr. Stein); Tiphia morio F., Kl.-Machnow (Bollow), Pankow, Freien- walde (Gerstäcker). Myzine sexfasciata, Berlin (J. P. E. Fr. Stein), Brieselang (Gerstäcker). Die beiden letztgenannten Spezies sind neu für die Mark Brandenburg. Der Vortragende weist dann noch auf die schein- bare Vorliebe der cola hirta Schrk. für blaue Blüten hin, auf die Herr Schumacher schon früher aufmerksam ge- macht hat (D. E. Z. 1916, p. 588). Am Gr.-Machnower Wein- berg bei Mittenwalde, wo die Tiere in den letzten Juli- und ersten Augusttagen des vorigen Jahres in überraschend grofser Anzahl auftraten, flogen sie ausschliefslich an der leuchtend blauen Veronica spicata und vereinzelt an der blafsblauen Jasione montana. In Südfrankreich beobachtete der Vortragende die gleiche Spezies bei Grenoble, wo sie ziemlich häufig war, ebenfalls nur auf der blaublütigen Succisa und einer Scabiosa sp. Dagegen hat sie Riedel bei Rügenwalde, wohl der nördlichen Ver- breitungsgrenze der Art, auf dem blafsgelben, halophilen Mellotus dentatus beobachtet (Ztschr. f. wiss. Ins.-Biol. 2, 1906, p. 104). Im Anschlufs an die Ausführungen des Herrn Hedicke macht Herr Schumacher noch folgende Bemerkungen: Die Vorliebe der Scolien für blaue Blüten trifft auch bei südeuropäischen Formen zu, so besuchte in der Herzegowina Se. haemorrhoidalıs F. 166 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. mit Vorliebe die blauen Blütentrauben des Strauches Viter agnus castıs. Der Flug dieser Art verursacht ein stark brummendes Geräusch. Die Tiere sind absolut furchtlos. Herr Schumacher fand auch diese Art, wie sie frisch aus Eichenstubben herauskam, und vermutet, dafs sie ein Parasit von Lucanus cervus capreolus L. sei. Unsere deutsche Sc. hirta wurde im September auf dem Gr.- Machnower Weinberg mit ganz zerfetzten Flügeln in lockerem Sandboden etwa 5 cm tief beim Eingraben gefunden und dürfte den Larven von Anomala aeneas Deg. nachstellen. Schliefslich weist Herr Schumacher noch auf die Schriften von Fabre hin, ‘der in sehr anschaulicher Weise die Biologie von Sc. hirta F. = bifasciata Lind. und sc. (Colpa) interrupta Latr. — sermaculata F. schildert. (Souv. ent.) Nachträglich hat Herr Schumacher noch eine „Liste der Scolien und ihrer Wirtstiere“ aufgestellt, die hier ein- geschaltet wird. | 1. Se. lavifrons F. — hortorum Lind. (var. Sc. haemorrhoidalis) — Oryctes nasicornis, Lucanus cervus, L. cervus capreolus (Europa). 2. Se. quadripunctata F. — Anisoplia austriaca, Oxythyrea stictica. Gräbt sich in den Sandboden ein, wo sich die Larven des veränderlichen Laubkäfers (Anomala vitis) häufig finden (Europa). 3. Se. hirta F. — bifasciata Lind. — div. Cetonia sp., ©. aurata, morio, floricola, Anomala aenea veris. Soll Löcher in den Sand graben und Heuschreckenlarven (Zocusta lineola = ?) einscharren (Europa). 4. Se. (Colpa) sermaculata F. = interrupta Latr. — Anoxia villosa, | matutinalis, australis (Europa). 5. Se. sp. — KEuchlora. 6. Discolia soror Sm. — In Gärten in Menge über abgestorbenen Stümpfen, nach Käferlarven spürend (Queensland). 7. Elis (Dielis) septemeincta F. — Zerstört die unterirdische Brut des „Sugarcane-beetle* Lepidoderma albo-hirtum (== albotecta) (Queensland). | 8. E. (D.) dorsata F. — Ligyrus tumulosus (Westindien), Phytalus smithi (Mauritius). 9. E. quadrinotata F. — „Cotton worm* — Aletia argilacea (Lepidoptere) ? (N.-Amer.). 10. E. (D.) plumipes Drury. — „Cotton worm“ = Aletia argillacea (Lepidoptere) ? Legt seine Eier in den Sand (N.-Amer.). 11. E. quadrimaculata F. — Schlüpft aus dem Stamm der Agave dasylyrium (N.-Amer.). | 12. E. atrata F. — „Root feeder on orange“ — Prepodes vittatus (Curenlion.) (Jamaica). ‚Sitzungsberichte. 167 13. E. lindeniü Lepel. — Vernichtet Engerlinge (Java). 14. E. thoracica F.. — Vernichtet Engerlinge (Cock-chafer grubs) (Ostindien). 15.. E. sexeineta (auct.?) — Anomala, Adoretus, Lachnosterna (N.-Amer.). 16. E. (D.) formosa Guer. — Xylotrupes australicus (Cerambyeide) (Queensland). 417. Tiphia femorata F. — Anisoplia austriaca, Rhizotrogus solstitialis, -Ozythyrea stictica, Aphodius (Europa). 18. T. morio F. — Anisoplia austriaca, Rhizotrogus solstitialis (Europa). 19. T. inornata —- Zerstört Engerlinge, bes. Lachnosterna, z. B. L. fusca (N.-Amer.). | 20. T. parallla — Phytalus smithi (Root trimmer of canes) (Mauritius). 21. T. sp. — Lachnosterna. fusea (N.-Amer.). 22. T. sp.? — Lachnosterna patruelis (Dominica). 23. Myzine andrei — Tentyria (Tenebrioniden) (Algier). 24. klis costalis Lepel. — Käferlarven in einem Ameisennest, Acodoma sp. (Mexico). Klar geht aus dieser Übersicht die besondere Vorliebe der Scolien für die Lamellicornierlarven hervor. Unter diesen werden verschiedene Familien (Melolonthiden, Dynastiden usw.) angegriffen. Es handelt sich bei diesen durchweg um unterirdisch lebende Arten, die von den Wespen aufgesucht werden müssen, Ein Transport derselben findet nicht statt. Die gröfseren Scolia lähmen ihren Raub für die ganze Lebensdauer, die Tiphia-Arten verursachen nur eine vorübergehende Lähmung von beträchtlich verschiedener Dauer. Aus jeder Käferlarve entwickelt sich nur eine Scolia. Seltener werden Käferlarven anderer Familien an- gegriffen, so ist ein Fall von einer Cerambycide und ein anderer von einer Curculionide bekannt geworden, doch leben auch deren Larven unterirdisch. Die aus den Agavenstengeln geschlüpfte /ulis macht vielleicht eine Ausnahme, ihr Wirt ist nicht bekannt. Eine ganz abweichende Lebensart hat Myzine andrei, die frei lebende Tenebrionidenlarven der Gattung Tentyria jagt und lähmt und sie dann unmittelbar an der Stelle im Sande verscharrt. Bisher sind als Wirtstiere der Scolien nur Coleopterenlarven bekannt geworden, die beiden Flis-Arten, die Raupen von Aletia verfolgen sollen, sind gewils irrtümlich aufgeführt worden, die Frage des Eintragens ‘von ÖOrthopterenlarven bedarf der Bestätigung. Be Der Wert der Scolien ist längst erkannt. Besonders in Nordamerika und Westindien leisten sie im Kampfe gegen die Engerlinge beträchtlichen Nutzen. Eine Anzahl von Arten sind auch in Westindien eingeführt worden, um hier weiteren Nutzen zu stiften. 168 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Die Scolien werden wiederum von Parasiten heimgesucht (Hyperparasiten). So sind besonders Mutilla-Arten als solche be- kannt geworden. Aus Kokons von Elis seecincta,. die aus Illinois stammten, wurden nicht weniger als 4 verschiedene Parasiten ge- zogen, nämlich 2 Mutillen M. castor und ferrugata, ferner 2 Bom- byliiden Anthrar fulvohirta und Exoprosopa jascipennis. Auch aus den Kokons der javanischen #. lindenü wurde eine Exroprosopa-Art gezogen: E. tantalus. Aus einem Kokon der Tiphia inornata schlüpfte der Käfer Ahipiphorus pectinatus. Anschliefsend legt auch Herr Schulz die Scolien seiner Sammlung vor, darunter aus der Mark Tiphia femorata F. und minuta Lind. aus Nikolassee. Herr Schumacher gibt schliefslich nachstehende Liste von Seolien als Blütenbesucher. S. hortorum F. (— haemorrhoidalis F.) an stark riechenden Blüten, z. B. Ruta, Asclepias syriaca, Vitex agnus castus, ferner Euphorbia nicaeensis, Anthyllis dillenii, Thymus dalmaticus, Teucrium chamaedrys (Europa); S. insubrica Rossi. — Rubus discolor, Helichrysum angustifolium, Carduus nutans, Doryenium herbaceum, Orlaya grandifolia, Teucrium polium (Europa) ; S. hirta Schrk. — Myosotis hispida, Thymus dalmaticus, Poly- gonum fagopyrum, Dorycnium herbaceum, Helichrysum an- gustifolium, Teucrium polium, Hedera helix, Satureja montana, Veronica spicata, Thymus serpyllum, Jasione montana, Knautia arvensis, Asclepias syriaca (Europa); Ammi visnaga, Eryngium triquetrum, Mentha rotundifolia (Algier) ; S. quadripunctata F. — Orlaya grandiflorä, Dorycnium herbaceum, Teucrium polium, Thymus serpyllum,, Veronica spicata, Asclepias syriaca (Europa): S. bidens L. — Reseda propingua, Onopordon macracanthum, Diplotaxis (Sinapis) nigra (Algier); S. mendica Klug — Arami visnaga (Algier); S. varicolor Luc. — Ammi visnaga (Algier); S. interstincta Klug — Zizyphus lotus, Ammi visnaga, Echinops sp., Eryngium triquetrum (Algier); | S, maura Klug — Echinops spinosus, Acanthyllis FERRARI (Algier); S. propodealis Saund. — Mentha rotundifolia (gind4 S. sp. — Ammi visnaga, Echinops spinosus (Algier) ; S. (Trielis). sermaculata F. — Mentha rotundifolia, Cynanchum acutum (Algier); ‚Sitzungsberichte. 169 'S. villosa F. — Ammi visnaga, Traganum nudatum oder Salsola tetragona, Peganum harmala (Algier) ; S. morice Saund. — Umbelliferen ; S. (Dielis) thoracica F. — Amberboa lippii, Ammi visnaga, Peganum harmala, Centaurea seridis, Inula crithmoides, Koniga maritima (Algier); S. eiliat« F. — Echium sp., Asphodelus mierocarpus (Algier); Calendula algeriensis, C. arvensis, Jasminum fruticans (Agypten); S. (Dielis) dorsata F. — Coccoloba uvifera (Barbados) : S. (D.) plumipes Drury. — Eupatorium odoratum (Jamaica): Elis senilis F. — Raphanus sativus, Duranta sp., Tecoma stans, Calotropis sp., Daucus carota, Orangenblüten (Ägypten und Sudan) ; E. quinquecineta F. — Teucrium polium (Istrien); Tiphia femorata F. — Eryngium campestre, Peucedanum cervaria, Anethum graveolens, Pastinaca sativa, Heracleum sphondylium, Daucus carota, Crithmum maritimum, Pimpinella saxifraga, Paliurus australis (Europa) ; . rufipes F. — Tordylium apulum (Istrien); . morio F. — Tordylium apulum, Orlaya grandiflora, Paliurus australis (Istrien); T. minuta Lind. — Tordylium apulum, Ammi majus, Dorycnium herbaceum, Bupleurum rotundifolium, Aegopodium podagraria, Ruta graveolens, Nasturtium silvestre (Europa) ; T. beckeri Tourn. — Euphorbia helioscopia, Diplotaxis oder Sinapis nigra (Algier); Myzine fasciata F. — Dorycnium herbaceum, Paliurus australis (Istrien); M. guerinüi Luc. — Eryngium triquetrum, Ammi visnaga (Algier); M. laeta Saund. — Zizyphus lotus, Ammi visnaga (Algier); M. fascieulata Saund. — „Auf einem Baum mit blauen Blüten“, Ammi visnaga, Zizyphus lotus (Algier): M. rousselü Guer. — Foeniculum vulgare (Algier); M. hispanica Guer. — Euphorbia paralias (Algier) ; M. sp. — Ammi visnaga (Algier). = 5 Herr Heinrich zeigt zum Programm des Abends die -Oeneis-Arten und die Satyriden seiner Sammlung vor und gibt Erläuterungen über Lebensweise, Vorkommen und Fang der Ver- treter dieser Gattung nach Mafsgabe der von ihm gemachten Er- ‘fahrungen. Er betont dabei insbesondere die den meisten dieser Arten eigene Scheu vor dem Menschen und ihr gutes Deckungs- vermögen, Eigenschaften, die besonders den Fang der Oeneis-Arten 170 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. recht schwierig machen. Anlafs zu einer Besprechung gibt das Vorkommen von statilinus Hufn., briseis L. und dryas Sc. in der Mark Brandenburg. Aus eigener Erfahrung kann Vortragender nur über den Fang von statilinus bei Strausberg berichten. Herr Stichel bemerkt dazu, dafs er «aello am Brenner auf der Jägeralp beobachtet habe; über die Ruhestellung von semele teilt er mit, dafs das Tier am Baum sitzend die Vorderflügel weit zurückschlägt und schief am Stamm sitzt; statilinus, der auch im Grunewald vorkommt, setzt sich gern auf Sand. Herr Kettembeil hat statiinus bei Buch und Fürstenwalde in Kiefern- schonungen. gefangen. Herr v. Chappuis hat ein Exemplar von dryas Ende Juli 1911 bei Neu-Tornow bei Freienwalde ge- fangen; die Art soll auch in der märkischen Schweiz und bei Schwedt selten vorkommen, dagegen in Pommern häufig sein. Briseis hat er in Massen auf einem Kalkberg bei Neynstedt am Harz beobachtet. Nach Herrn Rangnow jun. kommt sie in dder Mark bei Jüterbog vor. | Herr Heyne legt nachträglich als Sammlungsschädling Anthomyia pluvialis L. vor, ferner Carabus menetriesi Hummel, in Osteuropa sehr weit verbreitet, aus Galizien. Von der haupt- sächlich im arktischen Gebiet a Gattung Oeneis legt er u. a. Paroeneis pumilus aus dem Tibet vor. Herr Stichel zeigt einen Termitenbau aus Ostafrika und macht einige Bemerkungen über den Nestbau der Termiten. Herr Rangnow sen. spricht sodann über Oeneis norna Thnbk., die er in Lappland an sehr sumpfigen Stellen anf trockeneren Stellen in der Mitte solcher Sümpfe erbeutet hat. Nachträglich teilt Herr Schirmer mit, dafs er statilinus bei Kl.-Machnow und Buckow erbeutet hat. Ebenso konnte Herr Wanach das Tier bei Potsdam feststellen. Ferner hat Herr Belling dryas am Prenzlauer Stadtwald nachweisen können. Sitzung vom 19. IH. 17. — Herr Heinrich legt die Pararge-, Aphantopus- und Epinephele-Arten seiner Sammlung vor. An aberrativen Stücken sind erwähnenswert ein geflogenes, bei Berchtesgaden am 24. VI. 04 gefangenes 2 von Aphantopus hyper- anthus L., das vollständig durchsichtige Flügel hat. Es fehlt ober- und unterseits allen 4 Flügeln jede Beschuppung. Nur das Geäder ist braun angelegt und die Augenpunkte sind sichtbar. Auch um die Flügelbasis sind geringe Reste der Beschuppung erhalten geblieben. Sehr bemerkenswert ist ein der Aberrationsrichtung semialba Brd. angehöriges 0" von Kpinephele jurtina L., mit beider- Sitzungsberichte. 108 seits symmetrischer , beinfarbener Aufhellung der Flügel, welche auf den Vfl. aus 2 Flecken besteht, während die Hfl. mit Aus- nahme eines etwa 4 mm breiten Saumes und eines Basalfeldteiles sanz aufgehellt sind. Die Adern sind jedoch dunkel geblieben. Das Stück ist beschrieben und abgebildet in der Arbeit des Vor- tragenden über Pommersche Grofsschmetterlinge (B. E. Z. 55, p. 108, Taf. I, Fig. 6). Ein fast genau gleiches Stück befand sich in der Sammlung des Vereinsmitgliedes Geh. Rats Ziegler, ist aber leider durch Diebstahl in Verlust geraten. Ein vor- gezeigtes 0’ derselben Art aus Helgoland zeigt auf den Vfl. den für das 2 dieser Art charakteristischen rotgelben Fleck annähernd in derselben Ausdehnung wie bei weiblichen Stücken. Ein 2 von Epinephele tithonus L. aus Digne hat oberseits auf allen 4 Flügeln statt des normalen kaffeebraunen Saumes einen weilsgelben Saum. Auch unterseits zeigt der Saum der Vfl. dieselbe Verfärbung, während die Hfl. unten durchweg stark aufgehellt sind. Vor- tragender glaubt sich zu erinnern, dafs in der französischen Literatur (Milliere, Oberthür oder Boisduval?) ein gleiches Stück von demselben Fundort erwähnt ist, kann aber die Belegstelle nicht angeben. Von E. Iycaon Rott. lagen einige o’c’ mit gelb- licher Aufhellung des Apikalfeldes der Vfl. und ein @ mit 3, ein 2 mit nur einem Auge (ab. schlösseri Voelschow) vor. Herr Blume bringt gleichfalls die Pararge- und Fupinephele- Arten seiner Sammlung zur Vorlage, darunter ein melanisti- sches Exemplar von Ahyperanthus. Er hat achine in der östlichen Mark bei Langs Teerofen bei Driesen erbeutet und weist darauf hin, dafs die 0’! 14 Tage früher erscheinen als die 22. Anschliefsend berichtet Herr v. Chappuis über seinen Fang von achine in der Neumark bei Vietnitz, einem Gebiet, das bisher noch sehr wenig erforscht ist und bei genauerer Durchforschung noch viele interessante Funde ergeben würde. Unter den von Herrn Kettembeil vorgelegten Pararge- Arten fällt besonders ein Zwerg von /ycaon von nur 30 mm. Spannweite auf. Herr Seifers bestreitet das Vorkommen von maera in Strausberg, vielmehr trete das Tier nur am Gamensee bis Heidekrug auf. Doch weist Herr Fässig darauf hin, dafs die Art von Herrn Hannemann auch in der Nähe der Stadt Strausberg festgestellt worden. ist. Herr Hedicke ‚legt vor: 1. Fralsstücke von Leioptilus inulae L. an Inula br itannica L. aus Cladow. Die Art ist bisher nur aus Meseritz i. Pos. (Zeller), edlem Originalfundort, Friedland i. Meckl. (Stange), Stettin, Braun- schweig "und Hannover (Sorhagen) bekannt und ist. demnach neu für die Mark Brandenburg. Über die Lebensweise ist noch manches 172 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. unklar. Zur Zeit der Blüte des Substrats, Mitte Juli, findet man in den Blütenköpfen bereits erwachsene Larven, so dals, wie Zeller (Stett. E. Z. 1868, p. 427—429) vermutet, die jüngeren Stadien entweder in den Knospen leben oder in den Blättern minieren. Letzteres scheint jedoch nicht zuzutreffen, da an der Fundstelle, wo fast sämtliche Exemplare der Pflanze be- fallen waren, an den Blättern keine Spur einer Mine zu finden war. Die blütentragenden Sprofsspitzen erscheinen schwach an- geschwollen, doch konnte eine Gallbildung nicht festgestellt werden, vielmehr liegt eine Zerreilsung und physische Dehnung der Gewebe vor. Nach Zeller findet die Verpuppung in der Sprolsachse statt, doch zeigten sich bei einem späteren Besuch der Stelle zur Eintragung von Zuchtmaterial am 9. VIII. 16 die sämtlichen Stengel leer. Vermutlich tritt die von Zeller beobachtete Art der Verpuppung nur bei künstlicher Zucht ein, während in der Natur die Raupe ihre Wohnung zur Verpuppung verläfst. Die übrigen Vertreter der Gattung machen ihre Verwandlung in einem Gespinst teils am Boden, teils an der Pflanze aufserhalb der Raupenwohnung, teils innerhalb derselben durch. 2. Sprofsachsen-Anschwellungen an Populus pyramidalis Roz. vom Wannsee, wo sie an einer Stelle gegen- über der Pfaueninsel sehr zahlreich sind. Der Erzeuger ist ver- mutlich G@ypsonoma aceriana Dup., die an anderen Pappelarten ganz gleiche Deformationen verursacht. Da sie vom Vortragenden auf dem Tornow bei Potsdam an Populus alba L. am 8. VI. 15 bereits mit Sicherheit nachgewiesen werden konnte, so hat die Art als neu für Brandenburg zu gelten. Sorhagen meldet die Art nur von Breslau als sehr selten. Houard gikt als Verbreitungsgebiet allgemein Westeuropa an, doch bezieht sich diese Angabe offenbar nur auf die ihm ‘vorliegenden Literatur- notizen (Zooc&cidies des plantes d’Europe etc. I, Paris 1908, p. 117). Connold (British vegetable Galls, London 1901, p. 102) führt die Art von England auf Populus canescens Sm. an, Trotter (Marcellia 3, Avellino 1904, p. 74) von Italien auf P. nigra L., doch dürfte die Art viel weiter verbreitet sein. Herr Blume kommt noch einmal auf die schon früher von ihm angeschnittene Frage zurück, ob Stauropus fagi L. in zwei Generationen auftritt. Er hat neuerdings das Vorkommen einer 2. Generation bei Liegnitz zweifelsfrei feststellen können. Herr Ulrich legt eine Anzahl von ihm aus einer Puppe von Hypocampa milhauseri F. gezogener Ichneumoniden vor, die zur Tribus der Ophioninen zu stellen sind. Herr Heyne legt nachträglich eine Anzahl seltener palä- . Sitzungsberichte. 173 arktischer Satyrus- Arten, sowie einige bemerkenswerte Vertreter von Pararge und Fpinephele vor. Herr Schirmer bringt die Stratiomyiden seiner Sammlung zur Vorlage und erörtert kurz ihre Morphologie und Lebensweise. Herr Wendeler legt einen Aydrophilus caraboides L. var. inter- medius Muls. aus Finkenkrug vor. Dieser zeigt das Merkmal, rote Vorderbeine, sehr deutlich. Die Form muls als für die Mark neu aufgefunden gelten. Herr Schirmer hat das Tier gleich- falls in Finkenkrug erbeutet. Herr Bollow spricht über: Drei märkische Lewcopis- Arten aus Coceiden (Kriopeltis) an Festwa gezogen. Im April v. J. fand ich an einer Festuca-Art in Finkenkrug Eriopeltis Lichtensteini Sign. in grolser Anzahl; einzelne Halme waren mit 20 und mehr der weithin weils leuchtenden Schildlaus besetzt. Bei näherer Untersuchung zeigten sich dieselben bis zu 60°/, mit Fliegenlarven behaftet. Ich nahm eine gröfsere Anzahl mit nach Hause, um durch Zucht den Schmarotzer festzustellen. Die Larven waren etwa 1!/, mm grofs, beinfarben, die Verpuppung erfolgte an Halmen, am Glase, in der Hauptsache aber unter dem Rückenschilde der Schildlaus.. Die Puppe ist eine braune, wenig geringelte Tönnchen-Puppe. Die Fliegen schlüpften in den ersten Tagen des Mai bis Ende des Monats. Der Höhepunkt fiel um den 10.—15. Mit den Fliegen zugleich schlüpften auch mehrere Chaleidier, die mir aber verlorengegangen sind. Die Fliege ge- hörte der Gattung Leucopis an, von der bekannt ist, dafs sie in Coceiden lebt. Durch die Freundlichkeit des Herrn Schumacher, welcher die Fliege mit Exemplaren der H. Löwschen Sammlung (Mus. Berl.) verglich, wurde einwandfrei festgestellt, dafs es sich um die Art nigricornis Egger. handelt (Verh. zool.-bot. Ges. XII, 1862, p. 762 aus Krain, Schiner, Faun. Austr., Fliegen II, 1864, p. 295). In der Löwschen Sammlung ist die Art in grofser An- zahl enthalten, ebenfalls aus Er. Lichtensteini gezogen, aber der Fundort der Schildlaus ist nicht vermerkt. Die Tiere schlüpften am 6. V. 1862. Die Fliege ist neu für die Mark, da in Sammlung H. Löw Fundortangabe fehlt. Ruthe hat die Art nicht gefangen, dagegen die beiden Arten annulipes Zett. und puncticornis Meigen (Puls, Catalog der Dipteren aus der Berliner Gegend ges. von J. F. Ruthe, Berl. Ent. Z. 1864, p. 10). Neuerdings hat Herr Herbert-Berlin die Fliege aus der- selben Schildlaus gezogen und die Biologie untersucht. Er wird die Ergebnisse demnächst in seiner Dissertation über Zriopeltis Lichtensteini veröffentlichen und auch Zeichnungen der Larve und Puppe bringen. 174 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Mehr bekannt ist von der verwandten Art: - Leucopis annulipes Zetterstedt. Dipt. Scand. VII, 1848, p. 2712 u. VIII, 1849, p. 3363. Schiner, Faun. Austr., Fliegen II, 1864, p. 295, Meigen, Syst. Beschrbg. VI, 1830, p. 134, T. 60, Fig. 28 (Leucopis griseola Fan.). Macquart, Hist. nat. Ins. Dipt. Il, 1835, p. 582, Taf. 23, Fig. 4 (L. griseola). Diese Fliege erhielt Boheman (Öfvs. K. Vetensk. Förh. V. 9, 1848, p. 195) aus einer an Alnus, Salie und Corylus lebenden Schildlaus, die er Coccus wylinus!) nennt und (l. c.) beschreibt. Nach den Feststellungen Herrn Schumachers ist diese Schild- laus identisch mit Lecanium corni Bouche. Zetterstedt (1848 l. e.) reproduziert Bohemans Angabe. Aus dem am Wein schäd- lichen LDecanium vitis, der jetzt Pulvinaria betulae L. heifst, zog Goureau die Fliege (Ann, Soc. ent. France. 4. s. II. Bull. p:. IV). Bouche (Stett. Ent. Ztg. VIII, 1847, p. 144) bemerkt, dafs er sie aus Aphiden und Chermes corticalis erhalten habe. Nach Schiner soll sie Giraud aus einer Coccus-Art erzogen haben, die er auf einer Festuca-Art fand. Es kann sich hier nur um eine Eriopeltis handeln. Brauer (Zweifl. Mus. Wien III, 1883, p- 92, Denkschr. math. naturw. Cl. Akad. Wiss. Wien XLVII) falst die bisherigen Angaben zusammen. In der Löwschen Samm- lung stecken unter dieser Fliegenart Stücke mit folgenden Notizen: Aus Gallen von Cynips terminalis (Biorrhiza pallida Oliv.), ferner Parasit von Coccus aurantü (ob Chrysomphalus aurantü Mask. gemeint ist?) und der grünen Blattläuse am Schilf (Hyalopterus arundinis F., migrierende Form von H. pruni F.). Demnach ist diese ‚Leucopis- Art als Parasit weit verbreitet. Wenig bekannt ist über eine dritte märkische Art: Leucopis puncticornis Meigen, System. Beschrbg. VI, p. 134. Schiner, Fam. austr. Fliegen II, 1864, p. 294. Diese Art entwickelt sich aus dem Coccus, der an den Halmen der Festuca pratensis und. Stipa capillata lebt (Rossi, Syst. Verz. zweifl. Ins. Wien 1879). Giraud erhielt die Art aus den von Rhabdophaga rosaria L. verursachten Gallen und aus den Blütenköpfen von Carduus nutans; Bouche fand sie unter Blattläusen, besonders von Aphis salieis und Schizoneura ulmi. 1) Coceus zylinus ist in der hemipterologischen Literatur übersehen, so fehlt diese Art oder ein Hinweis in Lindingers Coceiden Europas und in Fernalds Katalog. Sitzungsberichte. 175 'Sttzung vom 26. IH. 17. — Herr Heinrich zeigt zum Programm des Abends die Vertreter der Genera Coenonympha Hb., Libythea F. und Nemeobius Stph. seiner Sammlung. Vertreten sind: Coenonympha hero L., iphis Schiff. mit ab. ocellata Hch. (I. E. Z. 1916, p. 505), arcania L. mit den Abarten insubrica Rätz. und philea Frr., satyrion Esp. (nach Dampf, teste Vorbrodt, Schmetter- linge der Schweiz, eine eigene Art) mit den Formen darwiniana Stgr., obscura Rühl (= unicolor Wheeler), dorus Esp., corinna Hb., pamphilus L. mit den Formen pallida Tutt, obsoleta Tutt, marginata Rühl, bipupillata Cosm., addenda Rev., thyrsides Stgr., ferner tiphon Rott. mit var. philoxenus Esp., Libythea celtis Laich , Nemeobius Aueina L. | Die Falter sind mit Ausnahme von corinna,, : philowenus und celtis vom Vortragenden selbst gefangen, und zwar hero bei Vichy, darwiniana und philea bei Airolo, satyrion‘ mit obscura an ver- schiedenen Orten der Schweiz, dorus und lucina bei Digne, iphis und tiphon bei Berlin, arcania und pamphilus bei Berlin und anderen Orten, namentlich Digne und der Schweiz. Die Formen ocellata, insubrica, pallida, marginata und thyrsides sind ebenfalls bei Berlin gefangen. Philoxenus stammt aus der Lüneburger Heide. Anschliefsend an die Ausführungen des Herrn Heinrich spricht Herr Fässig über die Artberechtigung von (. satyrion Esp., die neuerdings als besondere Art aufgefalst und von arcania ab- getrennt wird. Herr Reineck zeigt Larven, Puppen und Käfer von Cassida viber L. var. pannonica Suffr. mit ihrer Futterpflanze, Centaurea rhenana Bor., aus Buckow (3. VII. 16). Ferner legt er Pytho abieticola J. Sahlb. (niger Rttr.) in einem Exemplar vor, das Herr E. Dressel in Oberösterreich im Langbath-Tal Juli 1909 an der Unterseite eines am Erdboden liegenden Brettes aufgefunden hatte. Sichere Fundortsangaben dieses sehr seltenen Käfers waren bisher in Deutschland nur das Riesengebirge (Dr. Biefel) und Wölfelsgrund im Glatzer Gebirge, wo Generalmajor Gabriel 1 Ex. auf Fichtenklafterholz erbeutete. Weiter ist Phytoecia (Opsilia) coerulescens Scop. ab. odscura Bris. vom Vortragenden in der Weimarer Gegend bei Buchfart, Juli 1912, aufgefunden worden. Die bisher nur aus Frankreich bekannte Form dürfte neu für Deutschland sein. Reitter erwähnt die Form in der Fauna Germanica, ohne sie mit einem Fundort zu belegen. Ferner liegt ein deutsches Exemplar von Platypsyllus castoris Rits., der sogenannten Biberlaus, vor. Das Exemplar wurde von Herrn E. Heidenreich bei Dessau erbeutet. Herr Hedicke legt Gallen von Cynips calycis Burgsd. vor und bemerkt über die Biologie des Tieres und seine Verbreitung 176 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. folgendes: Die Wespe erzeugt an den weiblichen Blüten unserer (Quercus robur die in der Gerberei in grofsen Mengen verwandten und in der Literatur häufig erwähnten Knoppern. Die aus diesen Gallen schlüpfenden Tiere wandern an die Zerreiche und erzeugen dort an den Staubblüten Gallen, aus der die sexuelle Generation, die unter dem Namen Andricus cerri Beij. bekannt ist, hervorgeht. Sehr auffallend ist die Verbreitung des Tieres. Es ist in den Donauländern beheimatet, seit langem aber auch aus Hessen und Schlesien bekannt. Der Vortragende legt nun Stücke aus Fürsten- walde a. Spree vor und teilt mit, dafs die Gallen auch in grolser Zahl von Heymons auf der Kanalinsel Jersey gefunden worden sind. Das Vorkommen an diesen Stellen ist vorläufig noch un- geklärt, da an diesen Orten Zerreichen nicht heimisch sind. Jedenfalls ist die Art neu für die Mark Brandenburg. Ob sie zum dauernden Bestande der Fauna gehört, ist noch nicht zu entscheiden. Rezensionen und Referate. 77 Rezensionen und Referate. An dieser Stelle finden im allgemeinen die Besprechungen von Büchern Aufnahme, die der Schriftleitung zur Besprechung in dieser Zeitschrift eingesandt wurden und von welchen der Bücherei der Gesellschaft ein Exemplar für die Besprechung überwiesen wird. Entomologisches Jahrbuch. XXVI. Jahrgang. 1917. . Herausgegeben von Dr. Oskar Krancher. Leipzig, Franken- stein & Wagner, 1917. Preis Mk. 1.80 (in Partien billiger). Die seinen Vorgängern schon oft gespendete Anerkennung kann man auch auf dieses neue Bändchen mit gutem Gewissen übertragen. Der Mehrzahl der Artikel brauchte sich auch die beste entomologische Zeitschrift nicht zu schämen. Besonders verdienstlich ist, dafs der Hauptwert in den ‘Beiträgen auf die Vertiefung der Kenntnisse über unsere heimische Insektenwelt gelegt wird, und dafs in ihnen in so reichem Mafse Interesse für biologische Beobachtungen geweckt wird. Der Herausgeber gibt sehr beherzigenswerte monatliche Safnmel- anweisungen für Lepidopteren. Dr. Enslin weist auf die Ergiebig- keit des Wintersammelns hin. Dem Ref. unbekannt war das dort erwähnte gelegentliche Auftreten von Proturen in faulen Kartoffeln. Loguay. und Rahm, Koester, Dorn und Trautmann liefern sehr anschauliche Sammelberichte aus verschiedenen Gegenden. Wra- datsch berichtet über seine vorzüglichen Ergebnisse beim Winter- fang auf Scheunenböden. Gillmer behandelt ausführlich den Windenschwärmer Protoparce convolvuli; Baudermann gibt einen Beitrag zur Totenkopffrage. Bei dem Dalla Torreschen Verzeichnis der Dipteren Tirols fehlen leider die Fundortsangaben. Reichert und Enslin schreiben zur Biologie der Ohrwürmer und Läuse, Zacher bringt faunistische Beiträge über deutsche Geradflügler. Für uns von besonderem Interesse sind folgende Arten, die als neu für Brandenburg nachgewiesen werden: Tachycines asynamorus Adel. (Wannsee, oft verwechselt mit Diestrammnena marmorata Thb.), Locusta caudata Chp., Tettiv Kiefferi Saulcy, T. subulatus Sahlbergi Saulcy, G@omphocerus rufus L. Bauer meldet als neu für Deutsch- land die Tortriciden Zpiblema commodestana Röfsl. und Epinotia hungarica A.-S. bei Naumburg a. S. Aus der vorstehenden Auf- zählung, die noch nicht einmal alle kleineren Artikel umfalst, geht wohl die Reichhaltigkeit des Büchelchens zur Genüge hervor. Es kann dringend zur Anschaffung empfohlen werden. P. Schulze. Deutsche Entoemol. Zeitsehrift 1917. Heft I. Ip 178 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Karl Vorbrodt und J. Müller-Rutz, „Die Schmetterlinge der Schweiz‘, 2. Band. Bern 1913—1914. ers und Verlag von K, J..W nr Der zweite Band dieses bereits rühmlichst bekannten Werkes bringt mit den Lieferungen 1—8 p. 1—728 die @Geometridae, Arctüdae, Syntomidae, Zygaenidae, Limacodidae, Psychidae, Pyralidae, Thyrididae, Tortricidae, Glyphipterygidae, Ochsenheimerüdae, Cossidae, Aegerüdae, Pterophoridae, Orneodidae, (Grelechidae, Heliodinidae, Mom- phidae, Coleophoridae, Gracilarüdae, Oenophilidae, Phyllocnistidae, Lyone- tiüidae, Cemiostomidae, Elachistidae, Scythrididae, Hıyponomentidae, Aero- lepüdae, Tineidae, Monopidae, Incurvarüdae, Tischerüdae, Heliozelidae, Neptieulidae, Eriocraniüdae,. Micropterygidae, Hepialidae, also den rück- ständigen Teil der Aeterocera und die Microlepidoptera. Beigefügt ist ein sehr umfangreicher zweiter Nachtrag von 51 Seiten, ent- haltend Berichtigungen und Nachträge zum I. und U. Bande, ferner ein Ortsregister (24 Seiten), ein Verzeichnis der Familien und Gattungen (8 Seiten), ein Verzeichnis der Arten und Formen (37 Seiten), ein Verzeichnis der Abkürzungen, ferner eine bunte Tafel, enthaltend die Fleckenzeichnungen der Zygaenen zur Er- läuterung der bei dieser Gruppe angewandten Formenbezeichnungen und schliefslich eine als Versuch bezeichnete Übersicht über die horizontale Verbreitung der im zweiten Teil behandelten Arten und über ihre Verteilung auf die im ersten Teil des Werkes auf- gestellten Faunengebiete. Die Vorzüge, die ich bereits dem ersten Bande nachrühmen konnte (zu vergl. Berliner Entomologische Zeitschrift Bd. 58 p. 254), nämlich reichlichste Fundortangabe, gewissenhafte Benutzung der einschlägigen Literatur, Berücksichtigung aller in der Schweiz festgestellten Formen und wertvolle biologische Angaben, kann ich auch beim zweiten Bande hervorheben. Ich freue mich dabei feststellen zu können, dafs auch meine bei Besprechung des ersten Bandes gegebene Anregung, die zahlreichen in der Berliner Entomo- logischen Zeitschrift, namentlich in den Sitzungsberichten,, ent- haltenen Angaben über die Schweizer Fauna zu berücksichtigen, im zweiten Bande und namentlich im zweiten Nachtrag Beachtung gefunden hat. Die gewaltige Stoffmenge, welche zu bewältigen war, hat die Verfasser nach dem Schlufsworte mit den Vorarbeiten 11 Jahre beschäftigt, wovon allein auf die Herausgabe 3 Jahre entfallen. Das Ergebnis entspricht aber auch der aufgewendeten Mühe. Man kann auf die Veröffentlichung und die Autoren das Schillersche Wort anwenden „Das Werk wird seinen Meister loben“. Wenn auch die Autoren im Schlulswort nur von einem vor- d Rezensionen und Referate. 179 läufigen Abschlufs ihrer Arbeit reden und selbst betonen, dafs ihre Arbeit dauernder Vervollkommnung durch weitere, den un- ablässig zu erwartenden neuen Entdeckungen gerecht werdende Nachträge bedarf, so tut dies ihrem Verdienste keinen Eintrag. Denn so viel steht fest, dafs die Autoren den Grund gelegt haben zur Schweizer Schmetterlingsfauna und dafs diese Grundlage als eine nach dem jetzigen Stande unseres Wissens mustergültige zu bezeichnen ist, die für jeden in der Schweiz sammelnden Lepido- pterologen een unentbehrlich ist. Auch der K. J. Wylsschen u, gebührt alle Anerkennung für die äufsere Ausstattung des Werkes, besonders für die Verwendung guten Papiers und für den klaren und über- sichtlichen Druck. Es mag zum Schlufs noch erwähnt werden, dafs die Autoren im Schlulswort um gütige Mitarbeit bei der Vervollkommnung des Werkes bitten. Ergänzungen und Berichtigungen sind den Autoren C. Vorbrodt in Bern bezw. J. Müller-Rutz in St. Gallen zuzustellen. Es ist in Aussicht genommen zur Vorbereitung einer neuen Auflage des Werkes, Berichtigungen der ersten Auflage als Nachträge in den „Mitteilungen der schweizerischen entomologischen - Gesellschaft“ zu publizieren und den Mitarbeitern in Separat- abdrücken zuzustellen. Im Interesse der guten Sache und bei dem Umstande, dafs nach der territorialen Beschaffenheit der Schweiz nur durch Zusammenfassung zahlreicher Einzelbeobach- tungen eine genaue Festlegung der Fauna zu erzielen ist, sei eine solche, schliefslich allen wieder zugute kommende, Mitarbeit den vielen die Schweiz besuchenden Lepidopterologen wärmstens empfohlen. Charlottenburg, im Mai 1917. R., Heinrich. Beobachtungen und Studien über Schmetterlinge (Microlep.) aus dem Kt. Graubünden von H. Thomann, Landquart. Mit einem vergleichend-anatomischen Beitrag von R. Standfuls-Zürich und drei Neubeschreibungen von J. Müller-Rutz, St. Gallen. 38 S. Mit 2 farbigen und 2 schwarzen Tafeln. Separatabdruck aus dem Jahresber. 1913/14 der Naturf. Ges. Graubündens. Chur 1914. 1. Dioryctria mutatella Fuchs ist gute Art und nicht Varietät von abietella Schiff.; bestätigt wird diese Ansicht durch die von R. Standfufs ausgeführte Untersuchung der Genital- apparate, auch D. splendidella H. S. unterscheidet sich von beiden Arten spezifisch. 180 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. | N 2. Entwicklung und Erscheinungszeiten der Harz- und Knospen- wickler (Gen. Evetria) in der Umgebung von Landquart. Behandelt werden: Ev. duplana Hb., posticana Zett., pini- vorana Z. und pinivorana-rhaeticana n. subsp., buoliana Schiff. und resinella L. Sehr interessante Angaben über An- passungserscheinungen der Raupen an den Standort der ' Futterpflanzen, an den Harzfluls etc. 3. Laspeyresia grunertiana Rtzbg. Auffinden der Art in Grau- — bünden, nicht Form von pactolana Z., wie auch der Genital- apparat zeigt. 4. Laspeyresia nebritana Tr. und nigricana Steph. sind ebenfalls artlich unterschieden. 5. Neubeschreibungen von J. Müller-Rutz: Epinotia imparana n. sp. Der minutana Hb. nahe. Raupe in flach zusammengesponnenen Pappelblättern. Ochsenheimeria glabratella n. sp., ähnlich bisontella Z. Raupen zwischen Gras. | Scythris thomanni n. sp. knochella F. und ossianella Müll. nahe stehend. Die 4 beigegebenen Tafeln verdienen alles Lob. P. Schulze. Aus. der entomologischen Welt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen. Das Zoologische Museum in Hamburg hat den Verlust eines langjährigen treuen Mitarbeiters zu beklagen, des ‚Lepidopterologen Amandus Sauber. Am 13. Februar 1846 in Hamburg geboren, setzte er gemeinsam mit einem jüngeren Bruder das Gewerbe des Vaters als Buchbinder fort bis zu dem am 10. Februar, drei Tage vor seinem einundsiebzigjährigen Ge- burtstage, erfolgten Lebensende. Länger als ein Vierteljahrhundert, seit 1. Mai 1890, war er ständig entomologischer Hilfsarbeiter - des Museums, wozu er sich durch grofse Sachkunde, unermüdliche Hingabe und seltene Geschicklichkeit hervorragend eignete. Vor allem kamen diese und andere treffliche Eigenschaften des auch durch vollendete Selbstlosigkeit wie sonstige Vorzüge seines Wesens ausgezeichneten Mannes der mehr und mehr sich entwickelnden Lepidopteren-Sammlung zugute, und zwar in erster Linie deren Microlepidopteren. Die Erforschung der heimischen Fauna dieser in der freien Natur meist schwer zu beobachtenden, zum grolsen Aus der entomologischen Welt. 181 - Teile winzig kleinen und daher auch schwierig zu behandelnden ' Falter, deren Studium sowohl aus wissenschaftlichen Gründen wie wegen ihrer vielfachen praktischen Bedeutung als „Schädlinge“ der Pflanzenwelt hohen Wert hat, bildete seit etwa 1870 die _ Lebensaufgabe des von den Insektensammlern seiner Vaterstadt hochgeschätzten und auch in weiteren Fachkreisen angesehenen Hamburger Bürgers. Anspruchslos, wie sicher nur wenige, und durch Familienpflichten nicht gebunden, hielt er jeden Sonntag während des weitaus gröfsten Teiles des Jahres gewissermafsen für verloren, an dem er nicht, was selten der Fall war, aus- gerüstet mit dem allereinfachsten Sammelgerät, hinauswandern konnte in die nähere und fernere Umgebung, um seinen Lieblingen nachzuspüren, ihre an und in Pflanzenteilen aller Art, unter Moos usw. verborgenen Raupen und Puppen zur weiteren Aufzucht heim- zubringen. Wenn nunmehr die Anzahl der aus dem Niederelb- gebiete bekannten Kleinschmetterlingsformen auf nahezu 1000 (gegenüber etwa 800 Grofsschmetterlingen) angewachsen ist, so ist das vornehmlich diesem einfachen Handwerksmeister zu danken, der sich zu einem Meister der Naturbeobachtung ausbildete. In den Schriften des „Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung - zu Hamburg“ lieferte er zahlreiche Einzelbeiträge zur Kenntnis der Lepidopteren‘ jenes Gebietes und veröffentlichte im 12. Bande (für 1900—1903; Hamburg 1904) das mit faunistischen Fund- angaben ausgestattete, später durch Nachträge ergänzte Verzeichnis „Die Kleinschmetterlinge Hamburgs und der Umgegend‘. Bei der Bestattung des Entschlafenen auf dem St.-Jakobi- Friedhofe widmete ihm der Direktor des Museums, Professor Dr. H. Lohmann, warme Worte der Anerkennung. Rektor W. Wagner würdigte als Vorsitzender des genannten Vereins die mannigfachen Verdienste „unseres Sauber“ um die gemein- samen Bestrebungen und bezeugte ihm herzlichen Dank der Vereinsmitglieder ; gleicherweise schlofs sich der Vertreter der Entomologischen Sektion desselben Vereins, Dr. med. K. Hase- broek, in tiefbewegter Rede an. (v.’B%) 12* u ee = J ede Auskunft. in Vereinsang+ A Vorsitzender : "Prof. B. Wanach, : i Stellvertretende Vorsitzende: h e Geh. Postrat H. Belling, 0 Rentner J. Fässig, Berlin] e Zeitschrift: Schriftführer : | H. Soldanski, Kgl. Zool stralse 43, Dr. H. Hedicke, Berlin-S. den von der Fi : ift und Deutsche Entomologische edervereinigung.) Kassenwart: Geh. Rechnungerat R:’Heir ae ;hen Gesellschaft, E.V, Bücherwart : » 1856, Deutsche ER ET Lehrer F. Schumacher, ( Wiedervereinigung.) Schriftleiter : Lehrer Joh. Greiner, Be | Die Versammlungen der G 1917 Montag abend ab 8 Uhr stat!® Rah Zool. Garten, Hardenbergstr. 29a; IIL/IV. _ Alle Manuskripte, Korreleglieder Mk. 10.—. sprechung sind zu richten an Herrn Lehrer Jı Berlin NO 55, \ tung: “einer. Fehlende Hefte müssen un. werden. Später erfolgende R mehr berücksichtigt werden. ae erlin NW 6, Karlstr. 11. vember 1917. ı auf Seite 3 und 4 des Umschlages! j 2 4 hr Er ! “ » Inhalt. von Heft II/IV. Sitzungsberichte . . . . ER N or Tr NS en a Aus der entomologischen Welt Verein machrichten Ss Her Belling, Emil Petersdorff 7 . . . . h RE Herbst, Paul, Durchsicht der von Binale in AR von Claude Gay 1851 herausgegebenen Historia fisica y politica de Chile, Zoologia, Vol. VI beschriebenen Apidae, nebst einigen ein- leitenden Bemerkungen Kolbe, Hermann, Studien über die Verbreitung Er Herkunft einiger Artengruppen der. Coleopterengattung Carabus, 'be- sonders der /ntricatus-Gruppe Moser, J., Neue afrikanische Meloiontiüden (Col). Neue afrıkanısche Melolonthiden. (Col.) Von J. Moser, Berlin. Autoserica ciliaticollis. n. sp. Fusca, opaca. Clypeo nitido, rugoso-punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico medio paulo reflexo, fronte opaca, subtiliter punctata, juxta oculos setis nonnullis in- structa; antennis rufo-Navis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo longiore, flabello feminae stipite breviore; prothorace longi- tudine plus duplo latiore, lateribus curvatis, angulis anticis acutis, productis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso sat crebre subtiliter punctato, margine antico lateribusque setosis; scutelli punctis setis minutis instructis; elytris seriatim punctatis, interstitiis perparum modo convexis, sat remote punctis obtectis, punctis minutissime setosis, interstitiis alternis nonnullis setis longioribus instructis; pygidio mediocriter dense punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio leviter sulcato,, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setosis; abdomine transversim setoso ; femoribus posticis sat latis, antice et postice una serie setarum ornatis; tibiis posticis modice dila- tatis et abbreviatis. — Long. 10 mm. N. W. Rhodesia. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Von länglicher Gestalt, braun, matt. Der Clypeus ist glänzend und runzlig punktiert. Er ist nach vorn verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist in der Mitte etwas zurück- gebogen und erscheint dadurch ganz schwach dreizähnig. Die Stirn ist matt, fein punktiert, neben den Augen mit einigen Borsten besetzt. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 0’ ein wenig länger als der Stiel, beim $ kürzer als derselbe. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Seitenränder sind leicht gebogen, die Vorderecken sind etwas spitzwinklig und vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinter- ecken sind kurz abgerundet. Die Oberfläche ist ziemlich dicht und fein punktiert, der Vorderrand und die Seitenränder sind mit braunen Borsten besetzt und stehen bei reinen Stücken auch auf der Oberfläche vereinzelte Borsten. Die feinen Punkte des Schildchens tragen kurze Börstchen. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind nur schwach gewölbt und ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte sind winzig beborstet. Deutsche Entomol, Zeitschrift 1917. Heft III/IV. 13 184 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Die abwechselnden Zwischenräume tragen einige längere Börstchen, die Seitenränder kräftige Borsten. Die Punktierung des Pygidiums ist mäfsig dicht, die Borsten der Punkte sind winzig, doch stehen im hinteren Teile des Pygidiums auch längere abstehende Borsten. Die Mitte der Brust zeigt einen leichten Längseindruck und beider- seits desselben eine Borstenreihe. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit winzig beborsteten Nabelpunkten besetzt, an den Seiten stehen kräftige Borsten. Jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind ziemlich verbreitert, vorn und hinten mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinterschienen sind etwas verbreitert und etwas verkürzt. Die Hinterschenkel sind bei den vorliegenden Exemplaren glänzend, augenscheinlich aber früher mit einer dünnen Toment- bekleidung versehen gewesen. Durch die Unsitte der Händler, namentlich der Firma Staudinger und Bang-Haas, die Tiere auf- zukleben, wird die Tomentbekleidung leicht entfernt und somit der wissenschaftliche Wert des Materials beeinträchtigt. Die Firma gibt als Grund an, dafs viele Sammler die Käfer aufgeklebt ver- langen. Solchen Sammlern möchte ich raten, statt der Käfer lieber Briefmarken zu sammeln, die zweckmälsiger aufgeklebt werden. N Autoserica sulcigeran. sp. f. 4. ciliaticolli similis, paulo minor. Fusca, opaca, paulo opalescens. Capite, clypeo rugoso-punctato, medio leviter con- vexo, ante apicem setis nonnullis instructo, antrorsum angustato, margine antico elevato, medio paulo reflexo, fronte sat dense punctata, juxta oculos setis raris obtecta; antennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello maris stipite breviore; prothorace trans- verso, lateribus leviter curvatis, angulis anticis productis, fere rectangulis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso dense punctato, margine antico lateribusque ciliatis; scutello punc- tato, punctis setis minutis instructis; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, mediocriter crebre punctis obtectis, interstitiis alternis nonnullis setis instructis%” pygidio sat dense punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio longitudina- liter sulcato et utrinque setis instructo, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setas ferentibus; ab- dominis segmentis transversim setosis; femoribus tibiisque posticis modice dilatatis, illis antice et postice una serie setarum ornatis; tibiis posticis paulo abbreviatis. — Long. 9 mm. N. W. Rhodesia. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art ist der vorhergehend beschriebenen A. ciliatieollis in Färbung und Gestalt ähnlich, jedoch ein wenig kleiner. Die Tomentbekleidung ist dünner, so dals sie etwas seidenartig Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 185 schimmert. Der Clypeus ist runzlig punktiert, in der Mitte mit leichter Erhabenheit, vorn mit einer Borstenreihe. Nach vorn ist der Clypeus verschmälert, der erhabene Vorderrand ist in der Mitte etwas zurückgebogen und erscheint dadurch schwach drei- zähnig. Die Stirn ist ziemlich dicht punktiert, vorn kräftiger wie hinten. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 7 ist kaum länger als die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Seitenränder sind hinten schwach, vorn stärker gebogen, die vorgezogenen Vorderecken sind fast rechtwinklig, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Ober- fläche ist dicht punktiert, die Seitenränder und der Vorderrand sind gelb bewimpert. Die feinen Punkte des Schildchens sind winzig beborstet. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind mälsig dicht mit Punkten bedeckt. Vereinzelte Börstchen stehen in Reihen. Die Punktierung des Pygidiums ist mälsig eng, hinten befinden sich einige Borsten. Die Mitte der Brust zeigt eine ziemlich tiefe Längsfurche mit eingerissenem Pfeil, beiderseits der Furche stehen etliche Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mäfsig dicht mit Nabelpunkten besetzt. An den Seiten der Brust und der Hinter- hüften, sowie am Vorderrande der ersteren tragen die Punkte Borsten. Jedes Bauchsegment ist mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinterschienen sind mäfsig verbreitert und wahrscheinlich im frischen Zustande dünn tomentiert gewesen. Ihr Hinterrand ist leicht gebuchtet, vorn und hinten zeigen sie eine Borstenreihe. Die Hinterschienen sind mäfsig verbreitert und mäfsig verkürzt. Autoserica seriata.n. sp. J. 4. eiliaticoli similis, minor. Opaca, supra fusca aut nigro-fusca, subtus fusca. Capite, clypeo nitido, rugoso-punctato, parce setoso, antrorsum paulo angustato, marginibus elevatis, margine antico medio reflexo, fronte opaca, subtiliter punctata, post marginem anticum et juxta oculos setis nonnullis instructa; antennis 10-articulatis, stipite rufo-flavo, flabello flavo, in mare stipiti longitudine aequali; prothorace longitudine plus duplo latiore, lateribus margineque antico flavo-setosis, illis postice fere rectis, antice curvatis, angulis anticis productis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso dense punctato; scutello, medio excepto, \punctato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, mediocriter dense punctis obtectis, punctis minutissime setosis, interstitiis alternis seriatim setosis; pygidio sat crebre punctato, - punctis nonnullis setis instructis. Subtus pectoris medio late impresso , pectoris lateribus coxisque posticis mediocriter crebre 2 186 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. punctatis, juxta latera setosis; abdomine transversim setoso ; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, antice et postice setas ferentibus, margine postico sinuato; tibiis postieis sat latis et abbreviatis. — Long. 8,5 mm. N. W. Rhodesia. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Die Art ist den beiden vorhergehend beschriebenen Arten ähnlich. Sie unterscheidet sich von 4. ciliaticollis durch die schmäleren Hinterschenkel und das in der Mitte konkave Meta- sternum, von sulcigera durch den längeren männlichen Fühlerfächer. Sie ist matt, oben schwärzlichbraun, unten braun. Der glänzende Clypeus ist runzlig punktiert und mit einigen Borsten besetzt. Er ist nach vorn etwas verschmälert, die Mitte des erhabenen Vorderrandes ist zurückgebogen, wodurch der Vorderrand, ebenso wie bei den vorhergehend beschriebenen Arten, schwach dreizähnig erscheint. Die Stirn ist matt, hinter der Naht und neben den Augen stehen einige Borsten. Die zehngliedrigen Fühler haben einen rotbraunen Stiel und einen gelben: Fächer, der beim 7 so lang wie der Stiel ist. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Seitenränder sind hinten fast gerade, vorn gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Oberfläche ist dicht punktiert, die Seitenränder und der Vorderrand sind beborstet. Das Schildchen ist mit Ausnahme einer Mittellinie punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind mälsig dicht mit winzig beborsteten Punkten bedeckt, die abwechselnden Zwischenräume tragen je eine Reihe deutlicher Börstchen. Das Pygidium zeigt gleichfalls eine mäfsig dichte Punktierung, vereinzelte Punkte sind mit Börstchen besetzt. Die Mitte der Brust ist breit und flach eingedrückt, die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mäfsig dicht punktiert, neben den Seitenrändern beborstet. Die einzelnen Bauchsegmente tragen eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind matt und nur mälsig verbreitert, während die Hinterschienen etwas stärker ver- breitert und auch etwas verkürzt sind. Die Hinterschenkel sind vorn und hinten mit einer Borstenreihe versehen. Autoserica fuscescens.n. Sp. J'. 4. eiliaticolli similis, paulo minor. Fusca, opaca. Capite, clypeo nitido, rugoso-punctato, antrorsum paulo angustato, mar- ginibus elevatis, margine antico sinuato, fronte nigra, opaca, subtiliter punctata, juxta oculos setis raris instructa; antennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello maris stipite paulo longiore; prothorace duplo latiore quam longiore, lateribus margineque antico ciliatis, illis postice fere rectis, antice incurvatis, angulis Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 187 anticis porrectis, paulo acutis, angulis postieis obtusis, rotundatis, dorso dense punctato ; scutello, apice excepto, punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, remote punctis obtectis, interstitiis alternis obscurioribus, setis nonnullis ornatis; pygidio mediocriter dense punctato, punctis nonnullis setosis. Subtus pectoris medio plano, impunctato, pectoris lateribus coxis- que posticis mediocriter crebre punctis obtectis, juxta latera setosis: abdomine transversim setoso ; femoribus posticis sat for- titer dilatatis, post marginem anticum et ante marginem posticum setis instructis; tibiis posticis sat latis et abbreviatis. — Long. 8 mm. | Tanganjika. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Auch diese Art ist der A. ciliaticollis ähnlich, etwas kleiner. Sie unterscheidet sich von dieser, sowie von den übrigen vorher- gehend beschriebenen Arten durch etwas breitere Hinterbeine. Sie ist braun, matt. Der glänzende Clypeus ist runzlig punktiert, nach vorn etwas verjüngt, die Ränder sind erhaben, der Vorder- rand ist gebuchtet. Die schwärzliche Stirn ist matt, schwach punktiert, neben den Augen mit einigen Borsten besetzt. Die zehngliedrigen Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim 07 ein wenig länger als der Stiel. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, die Seitenränder sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen. Sowohl die Seitenränder wie der Vorderrand sind be- borstet. Die Vorderecken des Halsschildes sind ein wenig spitz- winklig und vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind abgerundet. Die Oberfläche des Halsschildes ist dicht punktiert. Das Schildchen trägt mit Ausnahme seiner Spitze fein beborstete Punkte. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die schwach ge- wölbten Zwischenräume sind ziemlich weitläufig mit Punkten be- setzt. Die abwechselnden Zwischenräume sind dunkler gefärbt und tragen einige helle Börstchen. Auch an der Basis der Flügel- decken neben dem Schildchen stehen feine Börstchen. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert, einige Punkte sind beborstet. Die Mitte der Brust ist lach und unpunktiert, die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mälsig eng mit Punkten besetzt und neben den Seitenrändern mit Borsten versehen. Jedes Bauch- segment trägt eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind dünn tomentiert, so dafs sie schräg betrachtet matt erscheinen. Sie sind ziemlich kräftig verbreitert und tragen vorn und hinten eine Reihe Borsten. Die Hinterschienen sind gleichfalls ziemlich stark verbreitert und verkürzt. Autoserica umbugwensis.n. sp. J'. Ferruginea, sericea. Capite, fronte nierescente, parce 188 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. punctata, juxta oculos setis nonnullis instructa, clypeo subrugoso- punctato, medio paulo convexo, antrorsum perparum modo an- gustato, margine antico elevato, leviter sinuato, angulis anticis rotundatis; antennis brunneis, 10-articulatis, flabello maris stipite longiore, parum curvato; prothorace duplo latiore quam longiore, lateribus setosis, leviter curvatis, margine antico angulisque antieis paulo productis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso mediocriter crebre punctato ; scutello, medio excepto, punctato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis convexis, remote punctis obtectis, punctis setis minutis instructis, setis nonnullis paulo majoribus; pygidio mediocriter crebre punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque setis nonnullis instructo, pectoris lateribus coxisque posticis sat dense punctatis, juxta latera setosis; abdomine transversim setoso; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, antice et postice setis raris ornatis; tibiis postieis paulo dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 6 mm. Deutsch-Ostafrika (Umbugwe). Braun, infolge der nur sehr dünnen Tomentbekleidung seiden- artig schimmernd. Die Stirn ist dunkel gefärbt, weitläufig punk- tiert, neben den Augen mit einigen Borsten besetzt. Der Clypeus trägt eine schwach runzlige Punktierung und in der Mitte eine rundliche Erhabenheit. Er ist nach vorn nur sehr wenig verjüngt, der erhabene Vorderrand ist leicht gebuchtet, die Vorderecken sind abgerundet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des Z ist fast um die Hälfte länger als der Stiel und ganz leicht gebogen. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, die beborsteten Seitenränder sind flach gekrümmt, die Mitte des Vorderrandes und die Vorderecken sind etwas vorgezogen. Die Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet, die Oberfläche ist mäfsig dicht mit Punkten besetzt. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind gewölbt und weitläufig punktiert, die Punkte sind mit winzigen Börstchen versehen, ver- einzelte Börstchen sind etwas grölser. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert, vor dem Hinterrande beborstet. Die Brust zeigt eine leichte Längsfurche und beiderseits derselben eine Borsten- reihe. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind ziemlich dicht mit Nabelpunkten besetzt, neben den Seitenrändern beborstet. Die Hinterschenkel sind matt, mäfsig verbreitert, hinter dem Vorderrande und vor dem Hinterrande mit einigen Borsten ver- sehen. Die Hinterschienen sind schwach verbreitert und ein wenig verkürzt. Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 189 Autoserica sinuaticollis n. sp. A. togoensi Mos. similis et affinis. Fusca, opaca. Capite, clypeo nitido, subrugoso-punctato, setis nonnullis instructo, an- trorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico sinuato, fronte opaca, subtiliter punctata; antennis fulvis, 10-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali, flabello feminae stipite breviore; prothorace longitudine plus duplo latiore, antrorsum angustato,, lateribus postice sinuatis, antice incurvatis, angulis antiecis acutis, productis, angulis posticis rectangulis, breviter rotundatis, dorso subtiliter punctato, punctis juxta prothoracis latera minutissime setosis; scutello punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, remote punctis obtectis, punctis setis minutis instructis interstitiis alternis setis nonnullis paulo majoribus ornatis; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus pectoris medio fere impunctato, setis raris instructo, pectoris lateribus coxisque posticis umbilicato-punctatis, juxta latera setis nonnullis vestitis; abdomine transversim setoso ; femoribus posticis opacis, sat fortiter dilatatis, margine postico sinuato, ante marginem posticum setis nonnullis instructis; tibiis posticis sat latis et brevibus. — Long. 8—9,5 mm. Togo. Durch die Form des Halsschildes steht die Art der A. togo- ensis Mos. nahe. Sie ist rotbraun, matt. Der Clypeus ist etwas runzlig punktiert und mit einigen Borsten besetzt. Nach vorn ist er verjüngt, der erhabene Vorderrand ist leicht gebuchtet. Die Stirn ist dunkel, matt und fein punktiert. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim o’ mindestens so lang wie der Stiel, bei Zogoensis dagegen nur fast so lang. Der weibliche Fächer ist ein wenig länger als die sechs vorher- gehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, nach vorn etwas verschmälert. Die Seitenränder sind hinten gebuchtet, vorn einwärts gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind recht- winklig und ganz kurz gerundet. Die Oberfläche ist fein punk- tiert, neben den Seitenrändern des Halsschildes tragen die Punkte winzige Börstchen, am Vorderrande stehen einige grölsere Borsten. Das Schildchen ist mit fein beborsteten Punkten besetzt. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die schwach gewölbten Zwischen- räume sind ziemlich weitläufig punktiert, die Punkte sind winzig beborstet. Die abwechselnden Zwischenräume zeigen vereinzelte, etwas deutlichere Börstchen. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit Punkten besetzt. Die Mitte der Brust ist unpunktiert, nur neben der Mitte stehen jederseits einige Borsten. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mit Nabelpunkten besetzt, neben den 190 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Seitenrändern mit einigen Borsten. Die Bauchsegmente sind mit Querreihen von Borstenpunkten versehen. Die Hinterschenkel sind matt und etwas stärker verbreitert als bei Zogoensis. Ihr Hinter- rand ist leicht gebuchtet, vor dem Hinterrande stehen einige Borsten. Die Hinterschienen sind ziemlich breit und verkürzt. Neoserica austeran. sp. co. N. validipedi Mos. similis et affınis. Opaca, supra nigro- fusca, subtus fusca. Clypeo rufo, nitido, subrugoso -punctato, antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico leviter sinuato, fronte opaca, subtiliter parce punctata, setis nonnullis enstructa; antennis flavis, 10-articulatis, flabello maris 4-arti- pulato, stipite longiore, flabelli articulis longitudine aequalibus ; prothorace postice duplo latiore quam longiore, lateribus setosis, iostice fere rectis, levissime sinuatis, antice curvatis, angulis dntieis acutis, porrectis, angulis posticis obtusis, breviter rotun- aatis, dorso sat crebre subtiliter punctato ; scutello dense punctis obtecto; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, sat remote punctatis, punctis minutissime setosis, interstitiis alternis setis nonnullis paulo majoribus ornatis; pygidio laxe punctato, ante apicem setoso. Subtus pectoris medio leviter sulcato et utrinque setoso; pectoris lateribus mediocriter dense punctis obtectis, punctis setas ferentibus, setis longitudine in- aequalibus; coxis posticis ante angulos posticos setis nonnullis validis instructis; abdomine transversim setoso; femoribus posticis opacis, valde dilatatis, antice et postice setas ferentibus; tibiis postieis fortiter dilatatis et abbreviatis. — Long. 8 mm. Togo. Die Art steht der N. validipes Mos. nahe. Das vorliegende Exemplar ist oben schwarzbraun, unten braun. Der Clypeus ist rotbraun, glänzend, etwas runzlig und grob punktiert, in der Mitte mit ganz schwacher Erhabenheit. Nach vorn ist der Clypeus verschmälert, die Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist leicht gebuchtet. Die Stirn ist matt, schwarzgrün, weitläufig und fein punktiert, mit einigen Borsten besetzt. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des 07 ist etwas länger als der Stiel. Alle Fächerglieder sind von gleicher Länge, während bei validipes das erste Glied des Fächers immer ein wenig kürzer ist als die übrigen Glieder. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, die beborsteten Seitenränder sind hinten ge- rade, kaum merklich gebuchtet, vorn einwärts gekrümmt. Die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Oberfläche ist ziemlich eng und fein punktiert. Das Schildchen trägt eine dichte Punk- Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 191 tierung. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die schwach ge- wölbten Zwischenräume sind ziemlich weitläufig punktiert. Während bei validipes alle Punktreihen regelmäfsig sind, werden sie bei dieser Art nach dem Aulsenrande zu unregelmälsig. Die Punkte tragen winzige Börstchen, die abwechselnden Zwischenräume sind mit einzelnen stärkeren Börstchen besetzt. Das Pygidium ist weitläufig punktiert, hinten beborstet. Die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche und beiderseits derselben einige Borsten- punkte. Die Seiten der Brust sind mäfsig dicht punktiert, die Punkte tragen Borsten von ungleicher Länge. Die Hinterhüften sind vor den Hinterecken mit kräftigen Borsten besetzt. Jedes Bauchsegment trägt eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind matt, sehr stark verbreitert, vorn und hinten mit Borsten ver- sehen. Die Hinterschienen sind gleichfalls stark verbreitert und stark verkürzt. Euphoresia egregian. Sp. cd. Fusca, opaca, flavido-squamosa. Capite, clypeo nitido, subrugoso-punctato,, setis nonnullis instructo, marginibus paulo elevatis, margine antico levissime sinuato, fronte remote, juxta oculos densius squamosa ; antennis rufo-Navis ; prothorace postice longitudine plus duplo latiore, antrorsum angustato , lateribus postice fere rectis, antice curvatis, angulis anticis acutis, pro- ductis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso remote, juxta latera paulo densius squamoso, vitta media longitudinali haud squamulata; scutello, linea media excepta, squamoso; elytris leviter sulcatis, squamis parvis sat remote obtectis, squamis nonnullis paulo majoribus; pygidio parce squamoso, vitta media longitudinali glabra. Subtus pectoris medio laxe setoso, pectoris lateribus squamis parvis angustis instructis; abdomine transversim setoso ; femoribus postieis sat latis, opacis, margine postico in dimidia parte basali breviter rotundato-ampliato ; tibiis posticis paulo dilatatis et abbreviatis, tibiis anticis bidentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo multo longiore.. — Long. 10 mm. Congo belge (Kondue). E. Luja leg. Die Art gehört in die Verwandtschaft der #. maculiscutum Frm., hat aber auf dem Pygidium keinen herzförmigen Fleck, sondern eine schuppenfreie Mittellinie. Sie ist leicht an der Bildung der Hinterschenkel des 9 zu erkennen. Das 2 ist unbekannt. Sie ist braun, matt, mit gelblichen Schüppchen bekleidet. Der Clypeus ist glänzend, etwas runzlig punktiert und mit einigen Borsten besetzt. Nach vorn ist er etwas verschmälert, die Ränder sind schwach erhaben, der Vorderrand ist sehr schwach gebuchtet. 192 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Die Stirn ist weitläufig und unregelmäfsig mit Schüppchen be- setzt, neben den Augen stehen dieselben dichter. Die Fühler sind gelbbraun, die Fächer sind bei dem vorliegenden Exemplar zerstört. Das Halsschild ist hinten etwas über doppelt so breit wie lang, nach vorn verjüngt. Die Seitenränder sind hinten fast gerade, vorn gebogen. Die spitzwinkligen Vorderecken sind vor- gezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz gerundet. Die Oberfläche ist weitläufig mit Schuppen besetzt, welche an den Seiten des Halsschildes etwas dichter stehen. Fine mittlere Längsbinde ist unbeschuppt. Das Schildchen ist mit Ausnahme einer Mittellinie mit Schuppen besetzt. Die Flügeldecken sind leicht gefurcht und zerstreut mit feinen länglichen Schüppchen besetzt, die unbeschuppte Stellen freilassen. Vereinzelt finden sich etwas grölsere Schüppchen. Die Schuppen auf dem Pygidium sind gleichfalls nur klein und weitläufig gestellt, neben den Rändern stehen Borsten. Die Mitte der Brust ist zerstreut be- borstet, auf den Seiten der Brust und den Hinterhüften stehen feine Schuppen, neben den Seiten der letzteren auch einige kräftige Borsten. Die Bauchsegmente tragen je eine Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind matt und ziemlich breit. Ihr hinterer äufserer Rand ist in der Basalhälfte kurz bogenförmig erweitert, gleichsam einen stumpfen Zahn bildend.. Die Hinterschienen sind etwas verbreitert und verkürzt, die Vorderschienen sind zweizähnig. Ich verdanke das vorliegende Exemplar Herrn Konservator V. Ferrant in Luxemburg. Euphoresia signata n. sp. d'. FE. bisquamulatae Brsk. simillima, minor. Fusca, opaca, albo-squamosa. Capite, elypeo nitido, subrugoso-punctato, setis nonnullis instructo, postice squamoso, antrorsum perparum modo angustato, margine antico elevato, subsinuato, fronte viridi, opaca, post clypei suturam et juxta oculos squamis obtecta; antennis rufo-Navis, flabello maris stipiti longitudine aequali; prothorace postice duplo latiore quam longiore, lateribus postice fere rectis, levissime sinuatis, antice leviter curvatis, angulis anticis acutis, productis, angulis posticis obtusis, dorso mediocriter crebre, juxta latera densius squamoso , vittis tribus longitudinalibus viridibus, glabris; scutello juxta latera squamulato; elytris seriatim squa- mosis, interstitiis paulo convexis, parce squamulatis, maculis ob- longis glabris instructis, interstitiis alternis nigro-viridi-maculatis et squamis nonnullis majoribus obtectis; pygidio laxe squamoso, macula media basali nigra, glabra et utringue macula dense squamulata ornato. Subtus haud dense squamosa, coxis posticis abdominisque segmentis juxta latera setosis; femoribus posticis Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 193 opacis, sat latis, parce squamosis, tibiis posticis paulo dilatatis et paulo abbreviatis. — Long. 5,5 mm. Congo belge (Stanleyfalls). R. P. Kohl leg. Diese Art, welche ich gleichfalls Herrn Ferrant verdanke, ist der E. bisqguamulata Brsk. sehr ähnlich, aber etwas kleiner. Sie ist braun, matt, weils beschuppt. Der Clypeus ist glänzend, etwas runzlig punktiert, im hinteren Teile mit feinen Schuppen, vorn mit einigen Borsten besetzt. Er ist nach vorn kaum merklich verschmälert, der erhabene Vorderrand ist sehr schwach gebuchtet. Die matte Stirn ist grün und hinter der Naht und neben den Augen mit Schuppen besetzt. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim d' so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, die Seitenränder sind hinten fast gerade, kaum merklich gebuchtet, vorn leicht gebogen. Die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig. Die Oberfläche ist mäfsig dicht, an den Seiten dichter mit feinen Schüppchen besetzt, drei grüne mittlere Längs- binden sind schuppenfrei. Das Schildchen ist neben den Seiten- rändern beschuppt. Die Flügeldecken tragen in den Reihen sehr feine Schüppchen, die Zwischenräume, welche weitläufig beschuppt sind, sind stärker gewölbt als bei bisguamulata und tragen schuppen- freie Flecke, welche auf den abwechselnden Zwischenräumen schwärzlichgrün gefärbt sind. Diese dunklen Flecke sind länger und schmäler als bei bisguamulata. Die etwas gröflseren Schüppchen stehen nicht immer einzeln wie bei letzterer Art, sondern es stehen mehrfach 2—3 derselben beisammen. Das Pygidium ist weitläufig mit schmalen Schüppchen bedeckt und ebenso wie bei bisquamulata mit einem dunklen schuppenfreien Basalfleck und zwei weilsen Schuppenflecken versehen. Die Unterseite ist nicht be- sonders dicht mit weilsen Schüppchen besetzt, an den Seiten der Hinterhüften stehen einige kräftige Borsten und jedes Bauch- segment trägt seitlich eine Borstenreihe. Die matten Hinter- schenkel sind ziemlich breit und mit einigen Schüppchen besetzt, ihr Hinterrand ist äufserst fein gesägt. Die Hinterschienen sind ein wenig verbreitert und verkürzt. Euphoresia Kohlin. sp. d'. E. heteropygae Mos. similis. Viridi-fusca, opaca, squamis minutis vestita. Capite, clypeo cupreo, nitido, subrugoso-punctato, setis nonnullis instructo, antrorsum perparum angustato, margine antico leviter sinuato, fronte viridi, opaca, juxta medium et juxta oculos squamis angustis obtecta; antennis rufo-flavis, flabello maris stipiti longitudine aequali; prothorace postice duplo latiore quam longiore, lateribus leviter curvatis, postice fere rectis, an- 194 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. gulis anticis acutis, productis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso sparsissime, ad latera versus densius squamoso, macula media glabra; Scutello, medio excepto, squamulato; elytris striatis,, interstitiis paulo convexis, parce squamosis, interstitiis alternis maculis oblongis, glabris, obscurioribus instructis et squamis nonnullis majoribus ornatis; pygidio mediocriter crebre squamis parvis obtecto et parce setoso, macula triangulari basali nigra glabra. Subtus pectoris medio remote setoso, pectoris lateribus , coxis posticis abdomineque haud dense squamosis, ab- dominis segmentis juxta latera transversim setosis; femoribus posticis opacis, sat fortiter dilatatis, ad apicem versus paulo angustatis; tibiis postieis dilatatis et abbreviatis. — Long. 6 mm. Congo belge (Stanleyfalls).. R. P. Kohl leg. Die Art ist der FE. heteropyga Mos. ähnlich, unterscheidet sich aber durch abweichende Bildung der Hinterschenkel. Sie ist grünlichbraun, matt, die weilsen Schuppen sind sehr klein. Der Clypeus ist etwas kupfrig, schwach runzlig punktiert und mit einigen Borsten besetzt. Nach vorn ist er nur wenig verschmälert, der erhabene Vorderrand ist leicht gebuchtet. Die Stirn ist grün, matt, beiderseits der Mitte und neben den Augen beschuppt. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer des oJ’ ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, seine Seiten sind schwach gebogen, hinten fast gerade. Die spitz- winkligen Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinter- ecken sind kurz abgerundet. Die Oberfläche ist in der Mitte sehr weitläufig, an den Seiten enger mit borstenartigen Schüppchen besetzt. Ein mittlerer Fleck ist unbeschuppt. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte mit gelblichen Schuppen bedeckt. Die Flügeldecken sind gestreift, die Zwischenräume sind etwas gewölbt, aber nicht so stark wie bei heteropyga. Sie sind weit- läufig mit feinen Schüppchen besetzt, auf den abwechselnden Zwischenräumen stehen längliche dunklere schuppenfreie Flecke. Auch tragen die abwechselnden Zwischenräume vereinzelte grölsere Schüppchen. Das Pygidium ist mäfsig dicht beschuppt und zer- streut beborstet. Ein dunkler dreieckiger Basalfleck ist schuppen- frei. Unterseits befinden sich auf der Mitte der Brust Borsten, die Seiten der Brust, die Hinterhüften und das Abdomen sind nicht dicht mit Schüppchen besetzt. Jedes Bauchsegment trägt seitlich eine Reihe kräftiger Borsten. Die Hinterschenkel sind matt und an der Basis stark verbreitert, viel stärker als bei heteropyga. Nach dem Ende zu sind sie etwas verjüngt, ihr Hinter- rand ist sehr fein gesägt. Auf der Oberfläche stehen feine borsten- artige Schuppen. Die Hinterschienen sind etwas verbreitert und verkürzt. Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 195 Diese Art erhielt ich gleichfalls von Herrn Konservator V. Ferrant in Luxemburg. Euphoresia propinguan. sp. cf. F. heteropygae Mos. similis. Opaca, supra viridi-fusca, subtus fusca, albido-squamulata. Clypeo nitido, rufo, subrugoso- punctato, setis nonnullis instructo, antrorsum haud angustato, margine antico elevato, levissime sinuato, angulis anticis rotundatis, fronte viridi, opaca, sparsim et irregulariter squamosa, squamis juxta oculos densius positis; antennis rufo-flavis, flabello maris stipiti longitudine aequali; prothorace postice longitudine duplo latiore, antrorsum angustato, lateribus postice fere rectis, antice leviter curvatis, angulis anticis productis, angulis posticeis obtusis, indistincte breviter rotundatis, dorso, vitta media longitudinali glabra excepta, parce squamosa, utringue macula juxtamarginali dense squamulata; scutello, medio excepto, squamoso; elytris seriatim squamosis, interstitiis paulo convexis, remote squamis obtectis, interstitiis alternis latioribus, maculis oblongis glabris obscurioribus instructis et squamis majoribus ornatis; pygidio . mediocriter crebre squamulato, ante apicem setoso, macula magna basali triangulari nigra, glabra. Subtus medio parce, ad latera versus paulo densius squamosa, abdominis segmentis juxta latera setosis; femoribus posticis opacis, modice dilatatis, ad apicem versus paulo angustatis; tibiis posticis dilatatis et abbreviatis. — Long. 6 mm. Congo belge (Kondue). E. Luja leg. Auch diese Art ist der E. heteropyga Mos. ähnlich. Sie ist oben grünlichbraun, unten braun, die Schüppchen sind gelblich- weils. Der Clypeus ist rot, glänzend, etwas runzlig punktiert, vereinzelt beborstet. Er ist nach vorn nicht verjüngt, der Vorder- rand ist sehr schwach gebuchtet, die Vorderecken sind abgerundet. Die Stirn ist grün und matt, neben der Mitte, hinter der Naht und neben den Augen beschuppt. Die Fühler sind gelbrot, der Fächer des 5 ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert, die Seitenränder sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz und undeutlich abgerundet. Die Oberfläche ist mit Aus- nahme einer mittleren Längsbinde weitläufig mit kleinen Schüppchen besetzt, seitlich steht jederseits ein dicht beschuppter Fleck. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte beschuppt. Die Flügel- decken tragen Reihen von Schüppchen,, die Zwischenräume sind etwas gewölbt und weitläufig beschuppt. Die Zwischenräume sind abwechselnd schmal und breit, und zwar viel auffälliger als bei 196 Deutsch. Ent, Zeitschr. 1917. heteropyga. Die breiten Zwischenräume tragen längliche dunkle unbeschuppte Makel, welche durch Schuppenflecke, die mehrere grölsere Schuppen enthalten, voneinander getrennt werden. Bei heteropyga dagegen stehen die grölseren Schuppen nur einzeln. Das Pygidium ist mälsig dicht mit Schüppchen besetzt, im hinteren Teile beborstet. Ein grofser dreieckiger mittlerer Basalfleck ist schwärzlich und unbeschuppt. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, nach den Seiten zu etwas enger mit Schüppchen be- deckt, die Bauchsegmente tragen seitlich eine kurze Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind matt und verbreitert, doch nicht so stark verbreitert wie bei der vorhergehend beschriebenen #. Kohli. Nach dem Ende zu sind die Hinterschenkel verschmälert, ihre Oberfläche ist mit haarförmigen Schüppchen besetzt. Die Hinterschienen sind mälsig verbreitert und verkürzt. Triodonta angusticrus.n. sp. T. sansibaricae Brsk. similis. Flava, nitida, flavido-pilosa, capite, prothorace scutelloque plus minusve rufescentibus. Capite rugoso-punctato, fronte pilosa, clypeo antrorsum angustato, mar- ginibus elevatis, margine antico sinuato, post marginem anticum anguste laevi, mento maris fortiter ampliato, dense barbato ; antennis flavis, 10-articulatis, fabello in utroque sexu sat parvo; prothorace latiore quam longiore, antrorsum angustato, lateribus setosis, postice fere rectis, levissime sinuatis antice leviter cur- vatis, angulis anticis acutis, productis, angulis posticis obtusis, dorso dense punctato; scutello crebre punctulato; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, dense punctis obtectis; pygidio corporegue infra sat dense punctatis; femoribus postieis modice. dilatatis, margine postico in parte apicali leviter sinuato; tibiis anticis tridentatis, tibiis postieis angustis; tarsis anticis in mare brevibus, incrassatis, unguibus anticis deformibus. — Long. 5,5 mm. Deutsch-Ostafrika (Irangi). E. Obst leg. I. 1912. Der 7. sansibarica Brsk. ähnlich, unterscheidet sich diese Art ebenso wie von den übrigen ähnlichen Arten durch die schmalen Hinterschienen. Sie ist gelb, gelblich behaart, Kopf, Halsschild und Schildchen sind mehr oder weniger rötlich. Der Kopf ist runzlig punktiert, die Stirn ist behaart, der Olypeus ist nach vorn verschmälert, die Ränder desselben sind erhaben, der Vorder- rand ist gebuchtet, hinter dem Vorderrande ist der Clypeus glatt. Die gelben Fühler sind zehngliedrig, der Fächer ist beim 7 so lang wie die 6, beim 2 wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist hinten breiter als lang, nach vorn etwas verjüngt, die beborsteten Seitenränder sind hinten Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 197 fast gerade, kaum merklich gebuchtet, vorn leicht gekrümmt. Die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgestreckt, die Hinterecken sind stumpfwinklig, die Oberfläche ist dicht punktiert, der Vorder- rand ist in der Mitte etwas vorgezogen. Das Schildchen trägt gleichfalls eine dichte Punktierung. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach gewölbt und dicht mit Punkten besetzt. Auch Pygidium und Unterseite tragen eine ziemlich enge Punktierung. Die Hinterschenkel sind mäfsig ver- breitert, der Hinterrand ist in der Endhälfte leicht gebuchtet. Die Vorderschienen sind kräftig dreizähnig, die Hinterschienen sind nicht verbreitert und nicht verkürzt. Die Vordertarsen sind beim 2 normal, beim 9’ dagegen kurz und verdickt, die Krallen der Vorderbeine sind beim 5 ebenso wie bei den übrigen Arten der Gattung abnorm gebildet. Das Kinn bildet beim 0’ dieser Art eine auffallend grofse, runde, dicht bürstenartig beborstete Fläche. Die Art befindet sich in zahlreichen Exemplaren im Zoolo- gischen Museum zu Hamburg und wurde mir ein Pärchen gütigst überlassen. Triodonta Lujain. sp. 3 T. sansibaricae Brsk. similis. Ferruginea, nitida, flavido- pilosa, clypeo rufo, fronte prothoraceque nigrescentibus. Capite rugoso-punctato, punctis setosis, clypeo antrorsum angustato, marginibus elevatis, margine antico leviter sinuato, mento maris convexo, setoso; antennis brunneis, 10-articulatis, flabello in utroque sexu parvo; prothorace latiore quam longiore, antrorsum paulo angustato, margine antico medio leviter producto, lateribus setosis, postice rectis, antice curvatis, angulis anticis acutis, porrectis, angulis postieis obtusis, dorso dense punctato; scutello crebre punctulato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, confertim punctis obtectis; pygidio corporeque infra dense punctatis; femoribus posticis modice dilatatis, margine postico in parte apicali sinuato; tibiis postieis paulo dilatatis et paulo abbreviatis, tibiis anticis acute tridentatis; tarsis antieis in mare brevibus, incrassatis, unguibus deformibus. — Long. 5,5-—-7 mm. Congo belge (Kondue). E. Luja leg. Auch diese Art ist der 7. sansibarica Brsk. ähnlich und am leichtesten durch die Bildung des Mentum beim 5 zu unter- scheiden. Sie ist gelbbraun, gelblich behaart, der Clypeus ist rot, das Halsschild mit Ausnahme der Seitenränder gedunkelt. Der Kopf ist runzlig punktiert und beborstet, der Clypeus ist nach vorn verschmälert, seine Ränder sind erhaben, der Vorder- rand ist leicht gebuchtet. Das Kinn ist beim 5 gewölbt, mit 198 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. sehr kurzen Borsten dicht bürstenartig besetzt, zwischen denen einige längere dünne Borsten stehen. Bei sansibarica dagegen nimmt die bürstenartige Beborstung von vorn nach hinten an Länge zu, so dafs das Kinn gröfser und abgeflacht erscheint. Die längeren dünneren Borsten fehlen. Die braunen Fühler sind zehn- gliedrig, der Fächer des /' ist kaum so lang wie die 6, der des ? so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist breiter als lang, nach vorn etwas verjüngt, die beborsteten Seitenränder sind hinten gerade, vorn leicht ge- bogen, der Vorderrand ist in der Mitte schwach vorgezogen, die Vorderecken sind spitzwinklig und vorgestreckt, die Hinterecken sind stumpfwinklig, die Oberfläche ist ebenso wie die des Schild- chens dicht punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Z/wischenräume sind schwach gewölbt und zwar die abwechselnden Zwischenräume ein wenig stärker. Die Zwischenräume der Flügel- decken, das Pygidium und die Unterseite sind mit einer dichten Punktierung versehen. Die Hinterschenkel sind ziemlich verbreitert, der Hinterrand ist in der Endhälfte gebuchtet. Die Hinterschienen sind ein wenig verbreitert und etwas verkürzt. Beim 2 ist die Verbreiterung der Hinterbeine stärker als beim 5. Die Vorder- schienen sind kräftig dreizähnig, die Vordertarsen des 07 sind verdickt und verkürzt, von den beiden vorderen Krallenzähnen ist der innere gröfsere mit einem langen lappenförmigen Ansatz versehen. Ich verdanke diese Art Herrn Konservator V. Ferrant in Luxemburg. Triodonta Colinin. sp. T. truncatae Blch. similis, paulo minor. Nitida, ferruginea aut fusca, griseo-pilosa, frontis parte posteriore prothoraceque obsceurioribus. Capite rugoso-punctato, fronte pilosa, c]ypeo fron- tisque parte anteriore rufis, clypeo antrorsum angustato, mar- ginibus elevatis, margine antico subsinuato, mento maris pro- longato, parte anteriore excepta, barbato; antennis flavis, 10- articulatis, flabello in utroque sexu parvo; prothorace latiore quam longiore, lateribus setosis, leviter curvatis, margine antico medio paulo.:producto , angulis anticis porrectis, acutis, angulis posticis obtusis, dorso dense punctato; scutello crebre punctulato; elytris seriatim punctatis, interstitiis paulo convexis, subrugoso- punctatis; pygidio corporeque infra dense punctis obtectis; femo- ribus posticis in mare paulo, in femina modice dilatatis, margine postico in dimidia parte apicali sinuato ; tibiis posticis angustis, tibiis antieis tridentatis; tarsis anticis in mare brevibus et in- crassatis, unguiculo interno magno, fortiter lobato. — Long. 7 mm. Kamerun (Joko). L. Colin leg. gear Neue afrikanische Melolonthiden. 199 fh Die Art ist der 7. truncata Blech. ähnlich, unterscheidet sich - aber durch schwächere Hinterbeine und abweichende Krallenbildung der Vorderbeine des 5. Sie ist heller oder dunkler braun, das Halsschild ist in der Mitte mehr oder weniger gedunkelt, ebenso der hintere Teil der Stirn, während der vordere Teil der Stirn und der Clypeus rot sind. Der Kopf ist runzlig punktiert, die Stirn ist behaart, der Clypeus ist nach vorn verjüngt, seine Ränder sind erhaben, der Vorderrand ist nur sehr schwach gebuchtet. Das Kinn ist beim o’ verlängert und mit Ausnahme des vorderen Teiles dicht bürstenartig beborstet. Die gelben Fühler sind zehn- gliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Hals- schild ist breiter als lang, nach vorn etwas verschmälert, die Seitenränder sind leicht gebogen, der Vorderrand ist in der Mitte schwach vorgezogen. Die spitzwinkligen Vorderecken sind vor- gestreckt, die Hinterecken sind stumpfwinklig, die Oberfläche ist ebenso wie die des Schildchens dicht punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die schwach gewölbten Zwischenräume sind dicht mit etwas runzligen Punkten besetzt. Pygidium und Unter-. seite sind gleichfalls dicht punktiert. Die Hinterschenkel sind im Gegensatz zu truncata beim g' nur wenig, beim 2 etwas stärker verbreitert und nach dem Ende zu etwas verschmälert. Der Hinter- rand ist in der Endhälfte gebuchtet. Die Hinterschienen sind kaum etwas verbreitert oder verkürzt. Die Vordertarsen des g’ sind stark verdickt und verkürzt, der innere Zahn der Kralle an den Vorderbeinen des 07 ist stark vergrölsert und mit einem langen Lappen versehen. Der Grölsenunterschied zwischen den beiden Krallenzähnen ist bei dieser Art viel bedeutender als bei truncata. Trochalus Ferrantin. sp. cd. T. kabindano Mos. similis et affınis. Nigro-fuscus, opacus, pedibus fuscis. Capite grosse punctato, nitido, vertice frontisque parte posteriore opacis, fronte juxta oculos setis nonnullis obtecto, clypei medio breviter carinato, labro medio subdentato; antennis rufo-favis, flabello maris stipite paulo longiore; prothorace postice longitudine duplo latiore, antrorsum angustato, lateribus leviter eurvatis, .post medium minime sinuatis, angulis antieis acutis, productis, angulis postieis obtusis, breviter rotundatis, dorso dense punctato, margine antico lateribusque in parte anteriore setosis; scutello crebre punctato; elytris indistincte seriatim punctatis, interstitiis planis, sat dense punctis obtectis; pygidio mediocriter crebre punctato, punctis nonnullis ante pygidii apicem setosis. Corpore infra parce punctato, coxis posticis ante marginem posti- cum setis nonnullis instructis; abdomine transversim setoso, setis - Dentsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft II/IV. 14 200 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. in abdominis medio remote positis; femoribus postieis sat latis, nitidis, antice in parte apicali una serie setarum ornatis; tibiis posticis brevibus, ad apicem versus fortiter dilatatis; tibiis antiecis tridentatis, dente primo minuto. — Long. 6 mm. Congo belge (Kassai). E. Luja leg. Die Art steht dem T. kabindanus Mos. nahe, doch ist die Oberlippe nicht dreizähnig, sondern nur in der Mitte schwach vorgezogen. Der Kopf ist kräftig punktiert, der Scheitel und der hintere Teil der Stirn sind matt. Die Stirn ist gegen den Scheitel abgesetzt, neben den Augen stehen einige Borsten. Der Clypeus zeigt in der Mitte einen kurzen Längskiel. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim oJ’ ein wenig länger als der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert. Die Seitenränder sind leicht gebogen, hinter der Mitte ganz schwach gebuchtet. Die spitzwinkligen Vorder- ecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Oberfläche ist dicht und fein punktiert, der Vorderrand ist beborstet und auch neben den Seitenrändern stehen vorn einige Borsten. Das Schildchen trägt eine dichte Punktierung. Die Punktreihen auf den Flügeldecken sind schwer erkenntlich, die Zwischenräume sind flach und ziemlich dicht mit Punkten besetzt. Das Pygidium ist mälsig dicht punktiert, hinten mit einigen Borsten versehen. Die Punktierung der Unterseite ist weitläufig. Die Hinterhüften tragen vor den Hinterecken einige Borsten, die einzelnen Bauchsegmente zeigen eine Borstenreihe, die Borsten in derselben stehen in der Mitte sehr weitläufig. Die glänzenden Hinterschenkel sind ziemlich breit, am Vorderrande in der Endhälfte mit einigen Borsten besetzt. Die kurzen Hinter- schienen sind nach dem Ende zu stark verbreitert, die Vorder- schienen sind dreizähnig, der oberste Zahn ist nur klein. Ich widme diese Art Herrn Konservator V. Ferrant in Luxem- burg, welcher mir einige Exemplare gütigst überliels. Krochalus (aebsen:n. sp. d'. T. peramihoano Mos. simillimus. Niger, opacus, capite, prothoracis parte anteriore corporeque infra nitidis, pedibus piceis. Capite parce punctato, clypei medio in parte anteriore carinato, labro obtuse tridentato; antennis flavis, flabello maris stipiti longitudine subaequali; prothorace transverso, antrorsum angustato, lateribus leviter curvatis, angulis anticis acutis, porrectis, angulis posticis obtusis, rotundatis, dorso dense subtiliter punctato ; scutello punctato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, mediocriter erebre punctis obteetis; pygidio laxe aut mediocriter dense punctato. Corpore infra medio fere laevi, juxta latera Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 201 remote punctato, coxis posticis juxta latera setis raris brevibus instructis; femoribus posticis sat latis, post marginem anticum in parte apicali setas nonnullas ferentibus; tibiis postieis dilatatis et abbreviatis, tibiis antieis bidentatis. — Long. 8,5—9 mm. Deutsch-Ostafrika (Barikiwa). Ch. Schröder leg. Die Art ist dem 7. peramihoanus Mos. sehr ähnlich. Sie ist schwarz, matt, der Kopf, das Halsschild mit Ausnahme des Basal- teiles und die Unterseite sind glänzend, die Beine sind braun. Der Kopf ist weitläufig punktiert, die Stirn feiner als der Clypeus. Letzterer trägt einen kurzen Längskiel, welcher hier mehr nach vorn gerückt ist wie bei peramihoanus. Die Oberlippe ist schwach und stumpf dreizähnig. Die Fühler sind gelb, der Fächer ist beim 5 fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten mehr als doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert, die vorn schwach, hinten stärker gekrümmten Seitenränder tragen einige Borsten. Die spitzwinkligen Vorderecken sind ein wenig mehr vorgezogen als bei peramihoanus, „die Hinterecken sind ein wenig stärker abgerundet. Die Oberfläche ist dicht und fein punktiert, dichter als bei peramihoanus. Die Flügeldecken tragen - regelmälsige Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und mälsig dicht mit Punkten besetzt. Das Pygidium zeigt eine weitläufige oder mälsig dichte Punktierung. Die Unterseite ist in der Mitte fast glatt, an den Seiten zerstreut punktiert. Die Hinterhüften sind seitlich mit einigen kurzen Borsten besetzt. Die Hinter- schenkel, welche hinter dem Vorderrande in der Endhälfte einige Börstchen tragen, sind ziemlich breit, aber nicht ganz so breit wie bei peramihoanus. Auch die Hinterschienen sind nicht ganz so stark verbreitert und verkürzt wie bei letzterer Art. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Einige Exemplare dieser Art besitzt das Zoologische Museum in Hamburg. Ich widme diese Art Herrn H. Gebien, welcher mir zwei Exemplare gütigst überliels. Trochalus,fuscipes.n.: sp. cf’. Nigro-fuscus, nitidus, pedibus fuscis. Capite, fronte parce, elypeo densius punctato, medio subcarinato, labro subtridentato ; antennis fulvis, flabello maris stipiti longitudine aequali; pro- thorace longitudine duplo latiore, antrorsum angustato, margine antico medio leviter producto, lateribus curvatis, angulis anticis acutis, productis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso sat crebre subtiliter punctato; scutello punctis subtilibus obtecto ; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, mediocriter dense punctatis; pygidii punetis remote positis. Subtus pectoris medio fere laevi, pectoris lateribus coxisque posticis sparsim punc- 14* 202 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. tatis, pectoris medio leviter sulcato; abdomine seriatim setoso; femoribus posticis fortiter dilatatis, post marginem anticum in parte apicali setis nonnullis instructis; tibiis postieis latis et brevibus, tibiis anticis bidentatis. — Long. 8 mm. Togo. Schwarzbraun, glänzend, die Beine rotbraun. Die Stirn ist weitläufig mit Punkten besetzt, der Stirnkiel ist deutlich, der Clypeus ist dicht und kräftig punktiert, in der Mitte mit un- deutlichem Längskiel. Die Oberlippe ist schwach dreizähnig, der mittlere Zahn ist etwas deutlicher als die abgerundeten Aufsen- zähne. Der Fächer der gelbbraunen Fühler ist beim so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert. Der Vorderrand ist in der Mitte leicht vorgezogen, die Seitenränder sind gebogen, die Vorderecken sind spitzwinklig und vorgestreckt, die stumpfwinkligen Hinter- ecken sind kurz gerundet. Die Oberfläche ist ziemlich dicht mit feinen Punkten bedeckt... Das Schildchen ist fein punktiert. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und mäfsig dicht mit Punkten bedeckt. Das Pygidium trägt eine weitläufige Punktierung. Die Mitte der Brust ist fast glatt und mit einer leichten Längsfurche versehen. Die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind ziemlich weitläufig punktiert. Das Abdomen trägt Querreihen kurzer Börstchen. Die Hinterschenkel sind stark verbreitert und zeigen in der Endhälfte hinter dem Vorderrande einige Borstenpunkte. Die Hinterschienen sind breit und kurz, die Vorderschienen sind zweizähnig. | Trochalus jokoensis n. sp. T. pilulae Klug. similis. Piceus, nitidus. Capite, fronte sat crebre, clypeo sparsius punctato, carina frontali elevata, labro tridentato ; antennis flavis, flabello maris stipiti longitudine fere aequali, flabello feminae breviore; prothorace longitudine duplo latiore, medio perparum rotundato-ampliato, lateribus ante medium et post medium levissime sinuatis, angulis anticis acutis, porreetis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso dense punctato, margine antico, medio excepto, punctisque nonnullis juxta latera setosis; scutello confertim punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, mediocriter crebre punctis subtilibus obtectis; pygidio irregulariter mediocriter dense punctato. Subtus remote punctatus, coxis postieis: ante angulos posticos setis nonnullis instructis; abdominis segmentis juxta latera seriatim setosis; femoribus postieis sat latis, post marginem anticum setas feren- tibus; tibiis posticis sat brevibus, ad apicem versus fortiter dilatatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Moser, Neue afrikanısche Melolonthiden. 203 Kamerun (Joko). L. Colin leg. ' | Die Art ist in Färbung und Gestalt dem 7". pilula Klug. sehr ähnlich, doch ist die Oberlippe viel deutlicher dreizähnig, auf den Hinterhüften fehlt die bei pülula befindliche tiefe Furche neben dem Aufsenrande. Die Art ist schwarzbraun, glänzend. _ Die Stirn ist ziemlich dicht, der Clypeus weitläufiger punktiert, im vorderen Teile fast glatt. Der Stirnkiel ist stark erhaben, die Oberlippe ist dreizähnig, der mittlere Zahn ist gröfser als - die beiden äufseren Zähne. Die Fühler sind gelb, der Fächer ist beim 5" fast so lang wie der Stiel, beim 2 kürzer. Das Hals- - schild ist doppelt so breit wie lang, in der Mitte nur schwach _ bogenförmig erweitert. Die Seitenränder sind vor und hinter der Mitte kaum merklich gebuchtet, die Vorderecken sind vorgezogen und abwärts gedrückt, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Oberfläche ist dicht punktiert, der Vorderrand ist seitlich mit Borsten besetzt und auch neben den Seitenrändern stehen einige Borsten. Das Schildchen trägt eine dichte Punk- tierung. Die Flügeldecken zeigen Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und mälsig dicht mit feinen Punkten bedeckt. Das Pygidium ist gleichfalls mit einer mälsig dichten Punktierung versehen, doch stehen die Punkte unregelmälsig. Die Unterseite ist weitläufig punktiert, vor den Hinterecken der Hinterhüften stehen einige Borsten und trägt jedes Bauchsegment seitlich eine "kurze Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind ziemlich breit, hinter dem Vorderrande mit einer Reihe Börstchen besetzt. Die ver- kürzten Hinterschienen sind nach dem Ende zu stark verbreitert, die Vorderschienen sind zweizähnig. Trochalus nigropiceus n. sp. J. T. pilulae Klug. similis. Nigro-piceus, nitidus. Capite sat dense punctato, clypeo antice laevi, labro fortiter tridentato: antennis flavis, flabello maris stipiti longitudine subaequali; pro- thorace duplo latiore quam longiore, lateribus leviter bisinuatis, angulis antieis porrectis, inclinatis, angulis postieis obtusis, breviter rotundatis, dorso crebre punctato, margine antico juxta angulos anticos punctisque nonnullis juxta prothoracis latera se- tosis; scutello dense punctis obtecto ; elytris indistincete seriatim punctatis, interstitiis planis, sat crebre punctatis; pygidii punctis sat dense positis. Subtus remote punctatus, coxis posticis ante angulos posticos setas nonnullas ferentibus; abdominis segmentis singulis una serie laterali setarum obtectis; femoribus postieis sat fortiter dilatatis, post marginem anticum, praecipue in parte apicali, setis instructis; tibiis posticis latis et brevibus; tibiis antieis bidentatis. — Long. 6 mm. 204 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Deutsch-Ostafrika. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. - Auch diese Art ist dem 7. pilula Klug. sehr ähnlich und durch die kräftig dreizähnige Oberlippe sowie durch das Fehlen der tiefen Seitenfurche auf den Hinterhüften unterschieden. Von dem vorhergehend beschriebenen jokoensis unterscheidet sich die Art durch etwas stärkere Punktierung der Oberseite. Trotzdem der Unterschied von jokoensis nur sehr gering ist, ist die Bildung der Forcipes beider Arten sehr verschieden. Die Art ist schwarzbraun, glänzend. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert, der Clypeus ein wenig weitläufiger als die Stirn. Der vordere Teil des Clypeus ist glatt, die Oberlippe ist kräftig dreizähnig. Die Fühler sind gelb, der Fächer des J’ ist fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, der Vorderrand ist in der Mitte leicht vorgezogen, die Seiten- ränder sind vor und hinter der Mitte schwach gebuchtet, die Vorderecken sind vorgestreckt und abwärts geneigt, die stumpf- winkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Oberfläche ist dicht und ziemlich kräftig punktiert, hinter den Vorderecken stehen einige gelbliche Borsten. Auch das Schildchen trägt eine dichte Punktierung. Die Flügeldecken zeigen undeutliche Punkt- reihen, die flachen Zwischenräume sind ziemlich dicht, aber nicht so dicht und kräftig wie das Halsschild, punktiert. Auch auf dem Pygidium stehen die Punkte ziemlich eng. Die Unterseite ist weitläufiger punktiert, vor den Hinterecken der Hinterhüften stehen einige Börstchen. Die einzelnen Bauchsegmente sind seitlich mit einer kurzen Borstenreihe versehen. Die Hinterschenkel sind ziemlich verbreitert, hinter dem Vorderrande, namentlich in der Endhälfte, mit Borsten besetzt. Die Hinterschienen sind breit und kurz, die Vorderschienen sind zweizähnig. Trochalus piceolus n. sp. Sf. T. püulae Klug. similis. Nigro-piceus, nitidus. Capite mediocriter crebre punctato, clypei medio bulboso, labro truncato; antennis flavis, flabello maris stipiti longitudine aequali; pro- thorace longitudine duplo latiore, lateribus ante medium leviter sinuatis, angulis anticis acutis, productis, inclinatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso dense punctato, juxta angulos anticos setoso ; scutello confertim punctato ; elytris in- distinete seriatim punctatis, interstitiis planis, sat crebre punctis obtectis; pygidio sat sparsim punctato. Subtus remote punctatus, coxis posticis juxta latera profunde sulcatis, abdominis segmentis juxta latera setis nonnullis instructis; femoribus posticis sat latis, post marginem anticum setosis; tibiis posticis brevibus, ad apicem versus fortiter dilatatis; tibiis antieis tridentatis. — Long. 6 mm. | Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 205 Deutsch-Ostafrika (Dar es Salaam). Dem T. pilula Klug. sehr ähnlich, unterscheidet sich die Art durch die gerade abgestutzte Oberlippe und durch die dreizähnigen Vorderschienen. Der Kopf ist mäfsig dicht punktiert, der Ulypeus _ zeigt in der Mitte eine rundliche Erhabenheit. Die Fühler sind si I 2 gelb, der Fächer des d’ ist so lang wie der Stiel. Das Hals- “ schild ist doppelt so breit wie lang, die Seitenränder sind vor der Mitte leicht gebuchtet, die vorgezogenen spitzwinkligen Vorder- _ ecken sind abwärts gebogen, die stumpfwinkligen Hinterecken _ sind kurz abgerundet. Die Oberfläche des Halsschildes ist dicht punktiert, neben den Vorderecken stehen sowohl am Vorderrande _ als auch seitlich einige Borsten. Das Schildchen trägt gleichfalls eine dichte Punktierung. Auf den Flügeldecken sind die Punkt- reihen sehr undeutlich, auf den flachen Zwischenräumen stehen die Punkte ziemlich eng. Die Punktierung des Pygidiums ist etwas weitläufiger. Die Unterseite ist zerstreut punktiert, die Hinterhüften zeigen neben dem Seitenrande eine tiefe Furche, genau wie bei pilula. Die Bauchsegmente sind seitlich mit einer - Querreihe von Börstchen versehen. Die Hinterschenkel sind ziemlich breit und tragen hinter dem Vorderrande eine Borstenreihe. Die Hinterschienen sind kurz und nach dem Ende zu kräftig ver- breitert. Die Vorderschienen sind dreizähnig, der oberste Zahn _ ist nur klein, aber deutlich. Trochalus togoensis n. sp. T. rugifronti Thoms. similis. Fuscus aut nigro-fuscus, opacus. Capite fortiter punctato, vertice opaco, fronte juxta oculos setis nonnullis instructa, clypei medio longitudinaliter carinato , labro obtuse tridentato ; antennis flavis, flabello maris stipite paulo longiore,, flabello feminae paulo breviore; prothorace longitudine plus duplo latiore, lateribus curvatis, post medium levissime sinuatis, angulis anticis porrectis, acutis, angulis posticis paulo obtusis, breviter rotundatis, dorso dense subtiliter punctato, mar- gine antico setoso; scutello crebre punctato ; elytris indistincte seriatim punctatis, interstitiis planis, mediocriter dense punctis obtectis; pygidio mediocriter crebre punctato , ante apicem setis nonnullis instructo. Subtus remote punctatus, coxis posticis ante angulos posticos setosis, abdominis segmentis singulis una serie setarum obtectis, setis remote positis; femoribus posticis nitidis, sat latis, post marginem anticum setis nonnullis ornatis; tibiis postieis latis et brevibus; tibiis anticis bidentatis. — Long. 6 mm. Togo. Einige Exemplare dieser Art fand ich unter einer grolsen Anzahl von T. rugifrons, dem sie in Färbung und Gestalt sehr 206 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. ähnlich ist. Sie ist jedoch schon durch die zweizähnigen Vorder- schienen unterschieden. Die Art ist rotpraun oder schwarzbraun, matt. Der Kopf ist kräftig punktiert, der Scheitel ist matt, von der Stirn durch eine Querfurche getrennt. Die Stirn ist neben den Augen mit einigen Borsten versehen, der Clypeus zeigt einen mittleren Längskiel, die Oberlippe trägt drei stumpfe Zähne. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim 5 etwas länger, beim 2 etwas kürzer als der Stiele Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Seitenränder sind leicht gekrümmt, hinter der Mitte ganz schwach gebuchtet. Die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgezogen, die schwach stumpfwinkligen Hinter- ecken sind kurz abgerundet. Die Oberfläche ist dicht und fein punktiert, der Vorderrand ist mit gelben Borsten besetzt und auch neben den Seitenrändern stehen einige Borsten. Das Schildchen trägt eine dichte Punktierung. Die Flügeldecken lassen die Punkt- reihen nur undeutlich erkennen, die Zwischenräume sind fach und weniger dicht wie das Halsschild punktiert. Auf dem Pygidium stehen die Punkte mäfsig dicht. Die Unterseite ist weitläufig punktiert und mit Ausnahme der Brustmitte matt. Die Hinter- hüften zeigen vor den Hinterecken einige Borsten, jedes Bauch- segment trägt eine Borstenreihe, doch sind die Borsten weitläufig gestellt. Die glänzenden Hinterschenkel sind ziemlich breit und hinter dem Vorderrande mit einer Reihe Börstchen besetzt. Die Hinterschienen sind kurz und breit, die Vorderschienen sind zwei- zähnig, ohne Spur eines dritten Zahnes. Trochalus fallaciosus Gerst. = Pseudotrochalus. Herr Gebien war so freundlich, mir die Type von Trochalus fallaciosus Gerst. aus dem Zoologischen Museum in Hamburg zur Ansicht zu senden, so dafs ich feststellen konnte, dafs diese Art zur Gattung JZ’seudotrochalus gehört. Pseudotrochalus durbanus .n. sp. d'. P. fraterculo Mos. similis. Niger, opacus, paulo iridescens. Capite, fronte sat crebre, clypeo confertim punctato, labro sub- tridentato ; antennis rufo-favis, flabello maris stipite longiore ; prothorace postice longitudine duplo latiore, antrorsum angustato, lateribus leviter curvatis, angulis antieis acutis, productis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso dense subtiliter punc- tato, basi juxta scutellum utrinque leviter impressa; scutello punctis subtilibus obtecto; elytris seriatim punctatis, interstitns paulo convexis, parce punctatis; pygidii punctis mediocriter erebre positis. Subtus pectoris medio subtilissime punctato,, longitudi- naliter leviter impresso , pectoris lateribus, coxis posticis ab- Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 207 domineque laxe punctatis, abdominis segmentis juxta latera trans-:ı versim setosis; femoribus posticis nitidis, iridescentibus, fortiter dilatatis, tibiis postieis latis et brevibus, tibiis antieis bidentatis. — Long. 7 mm. Natal (Durban). Die Art ist dem /. fratereulus Mos. ähnlich, unterscheidet sich aber durch den viel längeren Fühlerfächer des 4. Sie ist schwarz, matt, ein wenig irisierend. Die Stiru ist ziemlich eng, der Clypeus dicht und netzartig punktiert, die Oberlippe ist ab- gesetzt und sehr schwach dreizähnig. Der hintere Augenkiel ist ‘ziemlich lang. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer des 7 ist länger als der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert. Die Seitenränder sind leicht gebogen, die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet. Die Ober- fläche ist dicht und fein punktiert, die Basis ist jederseits des gleichfalls fein punktierten Schildchens leicht eingedrückt. Die Flügeldecken zeigen regelmälsige Punktreihen, die Zwischenräume sind schwach gewölbt und weitläufig punktiert. Auf dem Pygidium stehen die Punkte mälsig dicht. Die Mitte der Brust ist nur äulserst fein punktiert und mit einer leichten Längsfurche ver- sehen. Die Seiten der Brust, die Hinterhüften und das Abdomen - tragen eine weitläufige Punktierung. Die Bauchsegmente zeigen an den Seiten eine kurze Borstenreihe. Die Hinterschenkel sind glänzend, irisierend und stark verbreitert. Nur am Ende der- selben befinden sich zwei Borstenpunkte. Die Hinterschienen sind breit und kurz, die Vorderschienen sind zweizähnig. EEE ZLEET EEE Pseudotrochalus subcostatus n. sp. Oblongo-ovalis, convexus, niger, nitidus, capite, prothorace scutellogue aereis, corpore infra interdum fusco. Capite dense punctato , verticis medio laevi, labro truncato; antennis flavis, flabello maris stipiti longitudine fere aequali, flabello feminae stipite breviore; prothorace duplo latiore quam longiore, lateribus leviter curvatis, setosis, angulis anticis acutis, porrectis, angulis posticis obtusis, dorso crebre punctato; scutello sat dense punctis obtecto; elytris leviter sulcatis, subrugoso - punctatis; pygidio corporeque infra laxe punctatis, pectoris medio leviter impresso, coxis posticis ante angulos posticos setis nonnullis instructis, abdominis segmentis singulis juxta latera transversim setosis ; femoribus postieis nitidis, paulo dilatatis, antice et postice setis raris instructis; tibiis posticis paulo dilatatis et parum abbreviatis, tibiis antieis bidentatis. — Long. 5,5—8 mm. Abessinien (Harrar). Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. 208 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Schwarz, glänzend, Kopf, Halsschild und Schildchen erzfarbig, die Unterseite zuweilen braun. Der Kopf ist dicht punktiert, die Mitte des Scheitels ist glatt, die Oberlippe ist kaum merklich abgesetzt, ziemlich hoch und gerade abgestutzt. Sie wird vom Clypeus durch eine Borstenreihe getrennt. Der hintere Augenkiel ist deutlich. Die Fühler sind gelb, der Fächer des 9 ist fast so lang wie der Stiel, der des 2 kürzer als derselbe. Das Hals- schild ist doppelt so breit wie lang, die beborsteten Seitenränder sind leicht gekrümmt, die spitzwinkligen Vorderecken sind vor- gezogen und ebenso wie die stumpfwinkligen Hinterecken ganz kurz abgerundet. Die Oberfläche des Halsschildes ist dicht punk-- tiert, desgleichen auch die Oberfläche des Schildchens. Die Flügel- decken zeigen eine schwach runzlige Punktierung und sind leicht längsgefurcht, so dafs sie schwach gerippt erscheinen. Pyeidium und Unterseite sind weitläufig mit Punkten bedeckt. Die Mitte der Brust trägt eine leichte Längsfurche. Vor den Hinterecken der Hinterhüften stehen einige Borsten und jedes Bauchsegment ist seitlich mit einer Querreihe kurzer Börstchen versehen. Die Hinterschenkel sind glänzend und wenig verbreitert, vorn und hinten tragen sie einige Borsten. Die Hinterschienen sind nur sehr schwach verbreitert und kaum etwas verkürzt, die Vorder- schienen sind zweizähnig. Pseudotrochalus spiendens .n. sp. Niger, nitidus, subtus plerumque fuscus. Capite, fronte mediocriter dense sat subtiliter punctata, clypeo fortius et densius punctato, antrorsum fortiter angustato, margine antico truncato, angulis antiecis rotundatis; antennis rufo-favis, flabello in utroque sexu stipite breviore; prothorace postice longitudine duplo latiore, antrorsum angustato, lateribus postice fere rectis, antice curvatis, angulis anticis productis, angulis posticis obtusis, brevissime ro- tundatis, dorso dense subtiliter punctato, basi juxta scutellum utrinque levissime impressa ; scutello crebre punctulato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, sat remote punctis subtilibus obtectis; pygidio sat sparsim aut mediocriter dense junctato. Subtus pectoris medio subtilissime punctato, pectoris lateribus coxisque posticis mediocriter crebre punctis instructis, coxis ante angulos posticos setosis; abdomine parce punctato, juxta latera transversim setoso; femoribus posticis fortiter dilatatis, remote subtiliter punctatis; tibiis posticis latis et brevibus, tibiis antieis fortiter bidentatis. — Long. 7 mm. Congo francais (Benito). Kamerun. Brenske führt diese Art Ent. Tidskr. XXIV, 1903, p. 85 fälschlich als P. dichrous Gyll. an. Schon der Umstand, dafs es Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. ‚209 in der Beschreibung dieser Art von den Fühlern heifst: „clava elongata“ beweist, dals die vorliegende Art nicht dichrous sein kann. Ein männliches Exemplar von Sierra Leone aus der coll. Brenske, welches ich auf dichrous beziehe, hat auch einen viel i längeren Fühlerfächer, welcher so lang ist wie der Stiel. + j Die Art ist schwarz, stark glänzend, die Unterseite ist ge- wöhnlich braun. Die Stirn ist mäfsig dicht mit ziemlich feinen Punkten besetzt, auf dem Clypeus sind die Punkte kräftiger und enger gestellt. Der Clypeus ist nach vorn stark verjüngt, die - abgestutzte Oberlippe ist nicht abgesetzt, der hintere Augenkiel ist sehr kurz. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim cf’ etwas kürzer als der Stiel, beim 2 so lang wie die 6 vorher- gehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert. Die Seiten- ränder sind hinten fast gerade, vorn einwärts gebogen, die Vorder- ecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und ebenso wie die Vorderecken ganz kurz abgerundet. Die Oberfläche ist dicht und fein punktiert, jederseits des Schildchens zeigt sich an der Basis ein leichter Eindruck. Das Schildchen trägt eine dichte Punktierung. Die Flügeldecken sind mit Punktreihen ver- sehen, die Zwischenräume sind flach und ziemlich weitläufig mit feinen Punkten bedeckt. Das Pygidium ist gleichfalls weitläufig - oder mäfsig dicht punktiert. Die Mitte der Brust trägt sehr feine Punkte, die Seiten der Brust und die Hinterhüften sind mäfsig dicht mit stärkeren Punkten besetzt, die Hinterhüften sind vor den Hinterecken beborstet. Das Abdomen ist zerstreut punktiert, die Segmente tragen an den Seiten eine Borstenreihe. Die Hinter- schenkel sind stark verbreitert, weitläufig und fein punktiert. Die Hinterschienen sind breit und kurz, die Vorderschienen sind kräftig zweizähnig. Pseudotrochalus calabaricus n. Sp. 2. Ex affinitate P. splendentis. Nitidus, supra niger, subtus fuscus. Capite, fronte fortiter sat dense, clypeo subrugoso- punctato, clypei lateribus antice haud incisis, labro truncato; antennis rufo-Navis, flabello feminae parvo; prothorace postice longitudine duplo latiore, antrorsum angustato, lateribus postice fere rectis, levissime sinuatis, antice curvatis, angulis anticis acutis, productis angulis posticis obtusis, rotundatis, dorso con- fertim punctato, basi juxta medium utrinque leviter impressa ; scutello, linea media excepta, punctato; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, mediocriter dense punctis obtectis; pygidio remote punctato. Subtus pectoris medio sat dense, pectoris la- teribus paulo laxius sed fortius punctatis, coxis postiecis punctis 310 . Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. umbilicatis instruectis, punctis ante coxärum angulos posticos setas ferentibus; abdominis segmentis mediocriter dense punctatis, juxta latera setis nonnullis ornatis ; femoribus posticis latis, sat remote punctatis; tibiis posticis fortiter dilatatis et abbreviatis, tibiis antieis bidentatis. — Long. 6,5 mm. Old Calabar. Die Art ist dem vorhergehend beschriebenen ?. splendens sehr ähnlich und wurde von Brenske gleichfalls für ?. dichrous Gyll. gehalten. Trotzdem mir nur zwei weibliche Exemplare vorliegen, beschreibe ich diese Art, da das eine Exemplar noch aus der Copula mit dem Forceps des ’ behaftet war. Die Art ist ebenso wie splendens oben schwarz, unten braun, stark glänzend. Der Kopf ist kräftiger und dichter punktiert als bei splendens, auf dem COlypeus ist die Punktierung leicht gerunzelt. Die Clypeus- bildung ist ähnlich wie bei splendens. Die Fühler sind rotgelb, der Fächer ist beim $2 so lang wie die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Auch das Halsschild ist von ähnlicher Gestalt wie bei splendens, die Vorderecken sind ein wenig mehr vorgestreckt, die Hinterecken sind etwas stärker abgerundet, die Punkte der Oberfläche sind kräftiger. Die Skulptur der Flügel- decken ist bei beiden Arten ungefähr dieselbe, nur dafs die Punkte bei dieser Art ein wenig enger stehen. Die Mitte der Brust ist dichter punktiert als bei splendens und auch auf den Hinterhüften sind die Punkte enger gestellt. Das Abdomen ist mäfsig dicht, aber unregelmäfsig punktiert, an den Seiten der Segmente stehen Reihen kurzer Börstchen. Die Hinterbeine sind ebenso gebildet wie bei splendens. Die Hinterschenkel sind sehr breit, ziemlich weitläufig mit feinen Punkten besetzt und am Ende mit zwei Borsten versehen. Die Hinterschienen sind gleichfalls sehr stark verbreitert und stark verkürzt. Die Vorderschienen sind zwei- zähnig. Pseudotrochalus nitidulus n. sp. f. P. ealabarico similis, paulo minor. Nitidus, supra niger, subtus fuscus. Capite, fronte sat fortiter mediocriter crebre punctata, clypeo subrugoso-punctato , medio paulo convexo, an- trorsum angustato, lateribus antice levissime breviter sinuatis, labro truncato; antennis stipite brunneo, flabello flavo, in mare stipite breviore; prothorace inter angulos posticos longitudine duplo latiore, antrorsum angustato, lateribus leviter curvatis, angulis anticis acutis, porrectis, angulis posticis obtusis, rotun- datis, margine antico medio producto, dorso dense punctato; scutello, medio excepto, punctulato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, mediocriter dense punctis obtectis; pygidio sat crebre punctato. Subtus pectoris medio sat remote subtiliter Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 211 _ punctato, pectoris lateribus coxisque posticis fortius punctatis; abdominis punctis sat remote positis, abdominis segmentis juxta latera transversim setosis; femoribus posticis fortiter dilatatis, - subtilissime sparsim punctatis; tibiis posticis latis et brevibus, _ tibiis antieis bidentatis. — Long. 5,5 mm. | Assinie. Ch. Alluaud leg. Den beiden vorhergehend beschriebenen Arten sehr ähnlich, etwas kleiner, oben schwarz, unten braun, glänzend. Die Stirn ist kräftig, aber nicht so dicht wie bei calabaricus punktiert, während die Punktierung bei splendens fein ist. Die Punktierung des Clypeus ist runzlig, in der Mitte des Olypeus befindet sich eine rundliche Erhabenheit, die abgestutzte Oberlippe ist nicht abgesetzt. Die Fühler haben einen braunen Stiel und einen gelben Fächer, der beim 0’ etwas länger als die 6 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen ist. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert, die Seitenränder sind schwach gebogen, die vorgestreckten Vorderecken sind spitzwinklig, die stumpfwinkligen Hinterecken sind abgerundet, die Mitte des Vorderrandes ist etwas vorgezogen. Die Oberfläche ist etwas dichter punktiert als bei splendens, aber nicht so dicht wie bei calabarieus. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Punkte stehen in diesen Reihen ein wenig enger als bei splendens. Die Zwischenräume sind flach und mäfsig dicht mit Punkten besetzt. Die Punktierung ‘ des Pygidiums ist ziemlich dicht. Die Mitte der Brust ist weit- läufiger punktiert als bei calabarieus, ungefähr ebenso wie bei ' splendens. Auf den Seiten der Brust und den Hinterhüften stehen kräftige, aber nicht besonders dicht gestellte Punkte, welche vor den Hinterecken der Hüften Borsten tragen. Das Abdomen ist ziemlich weitläufig punktiert, seitlich sind die Segmente mit einer Borstenreihe versehen. Die Hinterschenkel sind stark verbreitert, auf ihrer Oberfläche befinden sich sehr feine Punkte, vor dem Ende zwei Borsten. Die Hinterschienen sind breit und kurz, die Vorderschienen sind zweizähnig. Pseudotrochalus liberianusn. sp. f'. Rufo-brunneus, nitidus. Capite, ‘clypeo subrugoso-punctato, medio leviter convexo, antrorsum angustato, marginibus elevatis, lateribus antice paulo incisis, labro subtridentato, fronte medio- criter crebre fortiter punctata; antennis fulvis, flabello maris stipiti longitudine fere aequali; prothorace postice plus duplo latiore quam longiore, antrorsum angustato, lateribus curvatis, angulis anticis et posticis breviter rotundatis, illis porrectis, fere 212 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. rectangulis, angulis postieis obtusis, dorso dense sat grosse punc- tato ; scutello crebre punctis instructo; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, mediocriter dense punctis obtectis; pygidio sat remote irregulariter punctato. Corpore infra medio parce, juxta latera densius punctato, coxis postieis ante angulos posticos setosis; abdominis segmentis juxta latera setis nonnullis parvis instructis; femoribus tibiisque posticis paulo dilatatis, femoribus posticis subtiliter punctatis, tibiis posticis paulo abbreviatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 7 mm. Liberia. In der Gestalt dem /. splendens ähnlich, unterscheidet sich diese Art, abgesehen von der Färbung, durch die kräftigere Punktierung des Halsschildes und die schmäleren Hinterbeine. Sie ist rotbraun, glänzend. Die Stirn ist mälsig dicht mit kräftigen Punkten besetzt, der Clypeus ist etwas runzlig punktiert, in der Mitte mit einer rundlichen Erhabenheit versehen. Der CUlypeus ist nach vorn verjüngt, die Oberlippe ist ein wenig abgesetzt und schwach dreizähnig. Die Fühler sind gelb, der Fächer des co ist fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten mehr als doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert. Die Seitenränder sind gebogen, die etwas vorgestreckten Vorderecken sind fast rechtwinklig, die Hinterecken sind stumpfwinklig. Vorder- und Hinterecken sind kurz abgerundet, der Vorderrand des Hals- schildes ist in der Mitte schwach vorgezogen, die Oberfläche ist dicht mit ziemlich kräftigen Punkten bedeckt. Auch das Schildchen ist dicht punktiert. Die Flügeldecken zeigen etwas undeutliche Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und mäfsig dicht mit Punkten besetzt. Das Pygidium trägt gleichfalls eine mälsig dichte, jedoch unregelmäfsige Punktierung. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten enger punktiert. Vor den Hinterecken der Hinterhüften tragen die Punkte Borsten und auch an den Seiten der Bauchsegmente stehen einige, jedoch sehr kleine Borsten. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind viel weniger verbreitert wie bei splendens, die Hinterschienen sind auch weniger verkürzt. Die Oberfläche der Hinterschenkel ist mit sehr weit- läufig stehenden schwachen Punkten besetzt. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Ich verdanke diese Art Herrn Dr. H. J. Veth in Haag. Xenotrochalusn. g. Gen. Pseudotrochalo affınis, differt: antennarum flabello maris - 7-articulato, stipitis articulo tertio valde elongato, intus spina longa basali instructo. Femina incognita. e e ‚ | 3 n Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 213 Aenotrochalus mirabilis n. sp. Jg’. Nitidus, rufus, elytris nigris. Capite fortiter subrugoso- punctato, clypeo medio leviter convexo, antrorsum angustato, lateribus antice paulo excisis, labro truncato ; antennis flavis, 10 -articulatis, flabello maris 7-articulato, stipiti longitudine aequali, stipitis articulo tertio fortiter elongato, intus spina longa basali armato ; prothorace longitudine plus duplo latiore, lateribus leviter curvatis, angulis anticis acutis, productis, angulis postiecis obtusis, breviter rotundatis, dorso sat dense subtiliter punctato ; scutello punctulato ; elytris seriatim punctatis, interstitiis planis, mediocriter crebre punctis subtilibus obtectis; pygidio mediocriter dense punctato. Subtus medio remote, ad latera versus densius punctatus, coxis posticis abdomineque juxta latera setis nonnullis brevibus instructis; femoribus postiecis latis, parce punctatis, tibiis posticis fortiter dilatatis et abbreviatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 4,5 mm. Kamerunberg. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Eine kleine glänzende Art von roter Färbung mit schwarzen Flügeldecken. Der Kopf ist ziemlich kräftig, leicht runzlig punktiert, die Mitte des nach vorn verjüngten Clypeus zeigt eine schwache Erhabenheit, die Oberlippe ist winklig abgesetzt und abgestutzt. Die Augen haben einen hinteren Kiel. Die gelben - Fühler sind zehngliedrig, der siebengliedrige Fächer des 07 ist so lang wie der Stiel, das dritte Glied des Stieles ist stark ver- längert und innen an der Basis mit einem langen Dorn versehen. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Seiten- ränder sind leicht gebogen, die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind kurz abgerundet, die Oberfläche ist dicht und fein punktiert. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Spitze punktiert. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischenräume sind flach und mäfsig dicht mit feinen Punkten besetzt. Auch das Pygidium zeigt eine mälsig dichte Punktierung. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, nach den Seiten zu dichter punktiert, die Hinterhüften und die Bauchsegmente tragen an den Seiten einige kurze Börstchen. Die Hinterschenkel sind breit und weitläufig mit Punkten besetzt, die Hinterschienen sind stark verbreitert und verkürzt. Die Vorder- schienen sind kräftig zweizähnig. Aulacoserica sibutensis n. sp. A. flavae Brsk. similis. Ferruginea, nitida. Capite sat fortiter punctato, clypeo antrorsum angustato, lateribus elevatis, post labrum incisis, labro subtridentato ; antennis 10-articulatis; stipitis artieulis brevibus, flabello maris stipiti longitudine aequali, 214 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. flabello feminae stipite breviore; prothorace plus duplo latiore quam longiore, antrorsum angustato, lateribus leviter curvatis, margine antico angulisque anticis productis, angulis posticis ob- tusis, rotundatis, prothoracis dorso scutelloque dense punctatis ; elytris seriatim punctatis, interstitiis fere planis, sat crebre punctis obtectis; pygidio mediocriter crebre punctato. Subtus pectoris medio parce et subtiliter, pectoris lateribus coxisque posticis densius et fortius punctatis, abdominis segmentis medio fere laevi- bus, juxta latera parce punctatis et seriatim setosis; femoribus posticis modice latis, tibiis posticis parum dilatatis et parum abbreviatis; tibiis anticis bidentatis. — Long. 5,5—6 mm. Congo francais (Fort Sibut). Kamerun (Joko). In der Gattungsdiagnose werden die Stielglieder der Fühler vom dritten Gliede an als länglich zylindrisch angegeben, aber schon bei der leider nach einem 2 beschriebenen A. Stuhlmanni Brsk. ist das nicht der Fall. Auch bei dieser Art sind im Gegen- satz zu Hava alle Stielglieder des Fühlers kurz. Die Art ist gelb- braun, glänzend. Der Kopf ist ziemlich kräftig punktiert, der Clypeus ist nach vorn verjüngt, die Oberlippe ist abgesetzt und ganz schwach dreizähnig. Der Fühlerfächer ist beim 0’ so lang wie der Stiel, beim 2 etwas kürzer als derselbe. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, nach vorn verschmälert. Die Seitenränder sind leicht gebogen, die nur wenig spitzwinkligen Vorderecken sind vorgestreckt, die stumpfwinkligen Hinterecken sind abgerundet. Die Oberfläche ist dicht punktiert, der Vorder- rand ist in der Mitte vorgezogen. Das Schildchen zeigt gleich- falls eine dichte Punktierung. Die Flügeldecken tragen Punkt- reihen, die flachen Zwischenräume sind ziemlich eng mit Punkten besetzt. Das Pygidium ist mälsig dicht punktiert. Die Mitte der Brust ist weitläufig mit feinen Punkten besetzt. An den Seiten der Brust und auf den Hinterhüften stehen die Punkte enger und sind gröber. Die Bauchsegmente sind in der Mitte fast punktfrei, seitlich weitläufig punktiert und mit einer kurzen Borstenreihe versehen. Die Hinterschenkel sind mälsig verbreitert, die Hinterschienen dagegen nur wenig und auch wenig verkürzt. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Aulacoserica Böerin. sp. cf’. Rufo-fava, nitida. Capite sat fortiter punctato, clypeo antrorsum angustato, lateribus ante apicem ineisis, labro sub- tridentato ; antennis 10-artieulatis, stipitis articulis haud cylin- dricis, flabello maris stipiti longitudine aequali; prothorace plus duplo latiore quam longiore, antrorsum angustato, lateribus leviter curvatis, angulis anticis acutis, porrectis, angulis postieis obtusis, Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 215 rotundatis, margine antico medio leviter producto , dorso dense ‚punctato ; scutello juxta latera punctato ; elytris seriatim punc- tatis, interstitiis planis, sat crebre punctis obtectis; pygidio "mediocriter dense punctato. Subtus pectoris medio fere laevi, ‚pectoris lateribus coxisque postieis fortiter punctatis; abdomine ‚parce punctato, femoribus tibiisque postieis parum dilatatis, tibiis ‚antieis bidentatis. — Long. 7 mm. Deutsch-Ostafrika (Iringa). R. Böer leg. Bei dieser Art sind gleichfalls die Stielglieder des Fühlers ‚nicht zylindrisch. Sie unterscheidet sich von der vorhergehend beschriebenen Art durch schmälere Hinterschenkel. Sie ist von gelbroter Färbung, glänzend. Der Kopf ist ziemlich kräftig punk- tiert, die Oberlippe ist abgesetzt und kaum merklich dreizähnig. Der Fühlerfächer des J' ist so lang wie der Stiel. Das Hals- schild ist mehr als doppelt so breit wie lang und nach vorn verschmälert. Die Seitenränder sind leicht gebogen, die spitz- winkligen Vorderecken sind vorgestreckt, die stumpfwinkligen Hinterecken sind abgerundet, die Oberfläche ist dicht punktiert. Das Schildchen ist mit Ausnahme einer Mittellinie mit Punkten bedeckt. Die Flügeldecken tragen Punktreihen, die Zwischen- räume sind flach und ziemlich dicht mit Punkten besetzt. Das Pygidium ist mäfsig dicht punktiert. Die Mitte der Brust ist fast glatt, die Seiten der Brust und die Hinterhüften tragen kräftige Punkte, die Hinterhüften vor den Hinterecken einige Borsten. Das Abdomen ist weitläufig punktiert, ohne Borsten- reihen. Die Hinterschenkel und Hinterschienen sind nur wenig verbreitert, letztere auch nur wenig verkürzt. Die Vorderschienen tragen zwei kräftige Zähne. Camenta brevipilosan. sp. od’. C. camerunensi Mos. similis et affinis. Nitida, supra fusca, Navido-pilosa, pygidio corporeque infra rufo-flavis. Capite, clypei parte anteriore fusca excepta, nigro, rugoso - punctato, sutura frontali distincta, carina elypeali utringue paulo abbreviata, clypeo ante carinam laevi, apice sinuato, capitis vertice flavido-setoso ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris 7-articulato, stipite longiore, stipitis articulo tertio brevi; prothorace trans- ‚ verso, medio fortiter rotundato-ampliato, angulis anticis obtusis, perparum modo productis, angulis posticis rotundatis, lateribus ciliatis, dorso sat crebre punctato, punctis breviter pilosis, pro- thoracis medio postice impresso; scutello remote punctato; elytris subrugoso - punctatis, punctis pilis brevibus erectis instructis, elytrorum costis indistincetis; pygidio crebre aciculato - punctato, punctis setosis. Subtus sat dense punctata, punctis setas feren- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft III/IV. 15 216 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. tibus, setis juxta pectoris abdominisque latera longioribus; tibiis anticis bidentatis; articulo primo tarsorum posticorum secundo duplo longiore. — Long. 10 mm. Congo belge (Kondue). E. Luja leg. A Die Art ist der C. kamerunensis Mos. sehr ähnlich, unter- | scheidet sich aber durch die Behaarung der Oberseite und einen etwas kürzeren Fühlerfächer des 9. Der Kopf ist, mit Ausnahme des braunen glatten Vorderteiles des Clypeus, schwarz und runzlig punktiert. Der Scheitel ist gelblich beborstet, die Stirnnaht ist tief, der Clypeuskiel ist beiderseits ein wenig verkürzt, der Vorder- rand ist gebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des o’ ist siebengliedrig und etwas länger als der Stiel. Das Halsschild ist gelbbraun, heller als die Flügeldecken, welche nach dem Hinterrande zu schwärzlich werden. Das Hals- schild ist kurz, in der Mitte stark bogenförmig erweitert. Die Seitenränder tragen gelbe Borsten, die stumpfwinkligen Vorder- ecken sind nur ganz schwach vorgezogen, die Hinterecken sind abgerundet. Die Oberfläche ist dicht punktiert, die Punkte tragen kurze, etwas abstehende Haare. Die Mitte des Halsschildes ist hinten, ebenso wie bei kamerunensis, etwas eingedrückt. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind mit einer etwas runzligen Punktierung versehen, die Punkte sind mit abstehenden kurzen Haaren besetzt. Etwas deutlich ist nur die erste Rippe neben der Naht, während nach den Seiten zu die Rippen immer undeutlicher werden. Das Pygidium ist dicht nadel- rissig punktiert, die Punkte sind beborstet. Die Unterseite zeigt gleichfalls eine ziemlich dichte Punktierung, die Punkte sind mit haarförmigen Borsten besetzt. Auf den Seiten der Brust sind die Borsten kräftiger und trägt jedes Bauchsegment seitlich eine kurze Reihe kräftiger Borsten. Die Vorderschienen sind zwei- zähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist doppelt so lang wie das zweite. | i Ich verdanke diese Art Herrn Konservator V. Ferrant in Luxemburg. Camenta magnicornis.n. sp. ©. longielavae Brsk. similis et affınis. Nitida, supra rufa, subtus rufo-flava. Capite sat crebre punctato, sutura frontali paulo elevata, carina clypeali curvata, margine antico bilobato; \ | "| antennis rufo-flavis, 10-articulatis, fabello maris 7- article ' valde elongato, curvato, stipitis articulo tertio intus dentato; flabello feminae 6-articulato, stipiti longitudine aequali, Habelli articulo primo abbreviato ; prothorace longitudine plus duplo latiore, margine antico medio neodarto,, lateribus crenulatis et setosis, Y i “ 5 Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 217 angulis antieis fere rectangulis, paulo productis, angulis posticis rotundatis, dorso sat dense punctato; scutello punctis nonnullis obtecto ; elytris leviter rugosis, crebre punctatis, haud costatis ; pygidio dense punctato, in parte posteriore longe setoso. Subtus confertim punctata, punctis setas ferentibus; tibiis anticis bi- dentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo parum longiore.. — Long. 12 mm. Kamerun (Joko). L. Colin leg. IV. 1912. | Die Art hat grofse Ähnlichkeit mit (©. longielava Brsk. Sie _ ist oben rotbraun, unten gelbbraun. Die Kopfbildung ist ähnlich wie bei longielava.. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert, die Stirnnaht ist etwas erhaben. Die Seitenränder des Clypeus sind weniger nach auflsen gerundet, der Clypeuskiel ist stärker gebogen als bei longiclava. Vor dem Clypeuskiel befindet sich ebenso wie bei letzterer Art eine Borstenreihe. Die Oberlippe ist zweilappig. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der siebengliedrige Fächer des 0 ist sehr lang und gebogen, noch etwas länger als bei longielava. Das dritte Glied des Stieles ist innen gedornt. Beim 2 ist der Fächer sechsgliedrig und kaum ein wenig länger als der Stiel. Das erste Glied des Fächers ist nur halb so lang wie die übrigen Glieder. Das Halsschild ist zwar von ähnlicher Gestalt wie bei longiclava, doch sind die Vorderecken viel weniger vorgezogen und infolgedessen fast rechtwinklig. Auch sind die Seiten des Halsschildes nicht wie bei longiclava an den Vorder- ecken aufgebogen. Die Oberfläche. ist gleichfalls ziemlich dicht punktiert, die Mitte des Vorderrandes ist vorgezogen, die Seiten- ränder sind gekerbt und beborstet. Das Schildchen ist nur im Basalteile punktiert. Die Flügeldecken haben eine dichte Punk- tierung, sind aber weniger gerunzelt wie bei longiclava. Rippen sind nicht zu erkennen. Das Pygidium ist eng punktiert, im hinteren Teile mit langen abstehenden Borstenhaaren besetzt. Auf der Unterseite ist die Punktierung überall dicht, dichter als bei longielava, die Punkte sind haarförmig beborstet. Die Vorder- sehienen sind zweizähnig, der Endzahn ist lang gestreckt. Das erste Glied der Hintertarsen ist kaum merklich länger als das zweite. a u Mn ee A 2 Camenta rufobrunnean. sp. ©. macrophyllae Mos. similis. Rufo-brunnea, nitida. Capite subrugoso-punctato,, parce setoso, frontis medio macula laevi in- structo, sutura frontali elevata, carina clypeali leviter curvata, elypeo ante carinam laevi, apice sinuato; antennis rufo - flavis, 10-articulatis, flabello maris 7-articulato, elongato, curvato, stipitis articulo tertio intus dentato, flabello feminae 6-articulato, stipite paulo longiore; prothorace transverso, margine antico medio 15* 218 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. producto, lateribus curvatis, setosis, angulis anticis fere rect- angulis, paulo porrectis, angulis posticis rotundatis, dorso sat crebre punctato ; scutello remote punctis obtecto; elytris sub- rugoso-punctatis, costis valde indistinctis; pygidio leviter coriaceo, crebre punctato, piloso. Subtus sat dense punctata, punctis pilis instructis; tibiis anticis bidentatis, tarsis postieis articulo primo secundo parum longiore. — Long. 10 mm. Uganda. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. In Färbung und Gestalt ist die Art der (€. macrophylla Mos. sehr ähnlich. Der Kopf ist schwach runzlig punktiert, die Punkte sind von ungleicher Stärke, die stärkeren Punkte sind beborstet. In der Mitte der Stirn befindet sich ein glatter Fleck. Die Stirn- naht ist ziemlich erhaben, der Clypeuskiel ist schwach gekrümmt, vor demselben ist der Clypeus glatt, von der ausgebuchteten Oberlippe durch eine Borstenreihe getrennt. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der siebengliedrige Fächer des 7 ist sehr lang und gebogen, das dritte Glied des Stieles ist innen mit einem Dorn versehen. Der Fächer des 2 ist sechsgliedrig und ein wenig länger als der Stiel. Das erste Glied des Fächers ist beim 2 verkürzt. Das Halsschild ist sehr kurz, kürzer als bei macrophylla. Die Mitte des Vorderrandes ist etwas vorgezogen, die Seitenränder sind aufgebogen und beborstet, die Vorderecken sind nur wenig spitz, fast rechtwinklig, während sie bei macro- phylla stumpfwinklig sind. Die Hinterecken sind abgerundet, die Oberfläche ist ziemlich dicht punktiert. Auf dem Schildchen stehen die Punkte weitläufig. Die Flügeldecken sind runzlig punktiert, zwei Rippen auf jeder Flügeldecke sind nur schwach zu erkennen. Das Pygidium ist fein lederartig gerunzelt und trägt eine dichte Punktierung sowie abstehende Haare. Die Unterseite ist überall ziemlich dicht punktiert, die Punkte sind mit haarförmigen Borsten besetzt. Die‘Vorderschienen sind zweizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist nur sehr wenig länger als das zweite. Camenta usambaranan. Sp. cd’. ©, macrophyllae Mos. similis. Rufo-brunnea, nitida. Capite sat crebre punctato, sutura frontali paulo elevata, carina clypeali leviter curvata, labro bilobato ; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris 7-articulato , stipite longiore, curvato, stipitis ar- ticulo tertio elongato; prothorace longitudine plus duplo latiore, lateribus curvatis, crenulatis, setosis, angulis antieis obtusis, perparum modo productis, angulis postieis indistinete rotundatis, dorso sat remote punctato; scutello laevi; elytris subrugoso- punctatis, singulis costis duabus indistinetis instructis; pygidio mediocriter dense punctato, ante apicem piloso. Subtus medio Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 219 parce, ad latera versus densius punctata, punctis piloso-setosis ; tibiis anticis bidentatis, dente apicali elongato, dente superiore _ parvo; articulis duobus primis tarsorum posticorum longitudine aequalibus. — Long. 9 mm. Usambara. Die Art ist gleichfalls der ©. macrophylla Mos. ähnlich, jedoch etwas kleiner und schon dadurch unterschieden, dafs die Ober- lippe so tief ausgeschnitten ist, dals sie zwei Lappen bildet. Die Färbung ist rotbraun. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert, die Stirnnaht ist etwas erhaben, der Clypeuskiel ist schwach ge- bogen, hinter der Oberlippe steht eine Borstenreihe. Die gelb- braunen Fühler sind zehngliedrig, der siebengliedrige Fächer des cf’ ist leicht gebogen und länger als der Stiel, aber nicht so lang wie bei macrophylla. Das dritte Glied des Stieles ist verlängert, innen nahe der Basis gehöckert. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, der Vorderrand ist in der Mitte etwas vorgezogen, die Seitenränder sind leicht gekerbt und beborstet. Die Vorderecken des Halsschildes sind stumpfwinklig und nur schwach vorgestreckt, die Hinterecken sind undeutlich abgerundet, die Oberfläche ist ziemlich weitläufig mit Punkten besetzt. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind runzlig punktiert, auf jeder Flügeldecke markieren sich undeutlich zwei Rippen. Die Punktierung des Pygidiums ist mäfsig dicht, hinten stehen einige Borstenhaare. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten enger punktiert, die Punkte sind mit borstenartigen Haaren besetzt. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der Endzahn ist lang vorgestreckt, der obere Zahn ist klein. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge. Camenta lurida n. sp. cf. Lurida, nitida, capite prothoraceque rufescentihus. Capite sat dense punctato, sutura frontali elevata, carina clypeali cur- ‚vata, apice bilobato ; antennis flavis, 10-articulatis, flabello maris “-articulato, leviter curvato, stipite longiore, stipitis articulo tertio elongato; prothorace longitudine plus duplo latiore, margine antico medio paulo producto, lateribus rotundatis, leviter crenulatis, setosis, angulis anticis et posticis obtusis, angulis anticis vix parum porrectis, angulis posticis rotundatis, dorso mediocriter erebre punctato ; scutello punctis nonnullis obtecto; elytris sub- rugoso-punctatis, costis indistincetis; pygidio sat dense punctato, ante apicem piloso, macula media in parte anteriore laevi. Subtus medio remote, ad latera versus densius punctata, punctis pilis Navis instructis; tibiis anticis bidentatis, tarsis posticis articulo primo secundo parum breviore. — Long. 6,5—7 mm. 220 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Deutsch - Ostafrika (Upangwa, Nyassasee). Von Staudinger | und Bang-Haas erhalten. Eine kleine Art von gelbbrauner Färbung, Kopf und Hals- schild rötlich. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert, die Stirn- naht ist erhaben, der Clypeuskiel ist gebogen, der Vorderrand ist zweilappig. Hinter dem Vorderrande stehen einige Borsten. Die zehngliedrigen Fühler sind gelb, der siebengliedrige Fächer ist beim 0’ länger als der Stiel und leicht gebogen, das dritte Glied des Stieles ist verlängert. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, der Vorderrand ist in der Mitte schwach vor- gezogen, die Seitenränder sind beborstet, Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig. Die Vorderecken sind nur sehr wenig vor- gezogen, die Hinterecken sind abgerundet. Die Oberfläche des Halsschildes ist mälsig dicht, in der»Mitte sogar ziemlich weit- läufig mit Punkten bedeckt. Das Schildchen trägt nur vereinzelte Punkte. Die Flügeldecken sind runzlig punktiert, jede Flügel- decke zeigt zwei undeutliche Rippen. Das Pygidium ist mit einer ziemlich dichten Punktierung versehen, im vorderen Teile ist ein mittlerer Fleck punktfrei. Vor dem Hinterrande des Pygidiums stehen einige Borsten. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter punktiert, die Punkte sind mit gelben borstenartigen Haaren besetzt. Die Vorderschienen sind zwei- zähnig, der Endzahn ist lang vorgestreckt. Das zweite Glied der Hintertarsen ist kaum merklich länger als das erste. ÖCamenta kapiriensis n. sp. Nigra, nitida, elytris interdum rufis. Capite dense punctato, clypeo transversim carinato, ante carinam laevi, apice bilobato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris 7-articulato, leviter curvato, stipite paulo longiore, flabello feminae 6-articulato, stipiti longitudine fere aequali, flabelli articulo primo abbreviato; prothorace duplo latiore quam longiore, post medium paulo ro- tundato-ampliato , angulis antieis et posticis obtusis, rotundatis, illis haud porrectis, dorso sat crebre punctato, macula parva media indistineta interdum impunctata; scutello subtiliter punc- tato; elytris subrugoso - punctatis, costis indistinetis; pygidio mediocriter dense punctis obtecto, ante apicem setis nonnullis instructo. Subtus griseo-pilosa; tibiis anticis bidentatis, articulis duobus primis tarsorum posticorum longitudine aequalibus. — Long. 5—6 mm. Congo belge (Kapiri, Elisabethville). Gleichfalls eine kleine Art, oberseits schwarz, die Flügel- decken zuweilen rotbraun. Die Unterseite ist schwarz oder rot- braun, die Tarsen sind stets braun. Der Kopf ist dicht punktiert, % Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 221 vor dem Clypeuskiel glatt, die Oberlippe ist tief gebuchtet und daher zweilappig. Die Fühler sind gelbbraun, der Fächer ist beim 07 siebengliedrig, leicht gebogen und länger als der Stiel. Beim 2 ist der Fächer sechsgliedrig und fast so lang wie der Stiel. Das erste Glied des weiblichen Fächers ist verkürzt. Das - Halsschild ist doppelt so breit wie lang, etwas hinter der Mitte We schwach bogenförmig erweitert. Die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig und abgerundet, die Oberfläche ist ziemlich dicht punktiert, ein kleiner undeutlicher Mittelfleck ist zuweilen punktfrei. Das Schildchen zeigt eine feine Punktierung. Die Flügeldecken sind runzlig punktiert, Rippen sind nur undeutlich _ zu erkennen. Das Pygidium ist mit einer mälsig dichten Punk- tierung versehen, vor dem Hinterrande stehen einige Haare. Auf der Unterseite sind die Seiten der Brust greis behaart und jedes Bauchsegment trägt eine Querreihe behaarter Punkte. Auch die Hinterschenkel sind vorn und hinten mit einer Haarreihe versehen. Die Vorderschienen sind kräftig zweizähnig, die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge. Ich erhielt diese Art vom belgischen Kolonialmuseum, welches eine Anzahl von Exemplaren besitzt. Hybocamenta atriceps n. Sp. oJ’. Rufo-brunnea, nitida, capite nigro. Capite dense punctato, clypeo ante carinam fere laevi, apice leviter sinuato; antennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris 6-articulato, fabello stipite parum longiore, stipitis articulo quarto intus denticulato; pro- thorace longitudine duplo latiore, pone medium rotundato-ampliato, angulis anticis obtusis, perparum modo productis, angulis posticis late rotundatis, lateribus setosis, dorso sat erebre subtiliter punc- tato; scutello punctis nonnullis obtecto ; elytris leviter rugosis, sat fortiter punctatis, costa suturali et utrinque costis 4 parum elevatis, laevibus; pygidio convexo, sat dense punctato, ante apicem pilis raris instructo. Subtus pectoris medio fere laevi, pectoris lateribus abdomineque remote punctatis, pectoris punctis flavo-pilosis, abdominis punctis magnitudine inaequalibus; tibiis anticis bidentatis, dente superiore parvo; articulo primo tarsorum posticorum secundo duplo longiore. -—- Long. 8 mm. Zanzibar. Die Art, von der ein J’ vorliegt, ist der A. nigriceps Mos. in Färbung und Gestalt täuschend ähnlich. Sie ist gleichfalls rotbraun, der Kopf ist schwarz. Letzterer ist dicht mit bogen- förmigen Punkten bedeckt, der Clypeus ist vor dem Kiele fast glatt. Der Clypeuskiel ist nicht wie bei nigriceps verkürzt. Die rotbraunen Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des o’ ist sechs- 222 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. gliedrig und nur wenig länger als der Stiel. Das vierte Glied des letzteren ist innen gedornt. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig erweitert. Die Seiten- ränder sind beborstet, die Vorderecken sind nur sehr wenig vor- gezogen und etwas stumpfwinkliger als bei nigriceps, die Hinter- ecken sind stärker abgerundet wie bei dieser Art. Die Oberfläche ist ziemlich dicht und fein punktiert. Das Schildchen trägt einige Punkte. Die Flügeldecken sind sehr leicht gerunzelt und mit kräftigen Punkten besetzt. Die Nahtrippe und jederseits vier ganz schwach gewölbte Rippen sind glatt. Die dritte Rippe ist etwas undeutlicher als die übrigen Rippen, doch deutlicher als bei nigri- ceps, wo sie kaum angedeutet ist. Das Pygidium ist gewölbt, ziemlich dicht punktiert, vor dem Hinterrande mit einigen Haaren besetzt. Die Mitte der Brust ist fast glatt. Die Seiten der Brust tragen gelb behaarte Punkte. Das Abdomen ist mälsig dicht punktiert, die Punkte sind von ungleicher Stärke und sind wahr- scheinlich die kräftigeren Punkte ursprünglich behaart gewesen. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der Endzahn ist kräftig und lang, der obere Zahn ist klein. Das erste Glied der Hintertarsen ist doppelt so lang wie das zweite. Hybocamenta upangwanan. sp. cf. Nitida, supra rufo-brunnea, fronte corporeque infra nigro-fuseis. Capite subrugoso - punctato, clypeo ante carinam laevi et setis nonnullis instructo, apice sinuato; antennis rufo- flavis, 10-articulatis, fabello maris 6-articulato, stipiti longitudine aequali; prothorace postice longitudine duplo latiore, pone medium rotundato - ampliato, angulis anticis obtusis, parum productis, angulis postieis late rotundatis, lateribus setosis, dorso sat dense subtiliter punctato; scutello punctulato; elytris levissime rugosis, sat fortiter punctatis, costa suturali et utrinque 4 costis in- distinctis laevibus; pygidio mediocriter crebre punctato. Corpore infra medio remote, juxta latera paulo densius punctato, punctis flavo-pilosis; tibiis anticis bidentatis, dente apicali longo; articulo primo tarsorum posticorum secundo longiore. — Long. 7,5 mm. Deutsch-Ostafrika (Upanewa). Oben rotbraun, Stirn und Unterseite schwärzlich. Der Kopf ist dicht, etwas runzlig punktiert, vor dem Querkiel ist der Clypeus glatt und mit einer Borstenreihe versehen, der Vorderrand ist gebuchtet. Der Querkiel des Clypeus erreicht bei dem vorliegenden Exemplar nicht die Seitenränder. Die zehngliedrigen Fühler sind rotbraun, der sechsgliediige Fächer des 9" ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig erweitert. Die stumpfwinkligen Vorder- une 1 We, FA > Sa „Zn 0 = Kr ZN Zur Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 293 ecken sind nur wenig vorgezogen, die Hinterecken sind breit ab- gerundet. Die Seitenränder sind gelb bewimpert, die Oberfläche ist ziemlich dicht mit feinen Punkten besetzt. Das Schildchen trägt einige Punkte. Die Flügeldecken sind sehr leicht gerunzelt und ziemlich kräftig punktiert. Aufser der Nahtrippe markieren sich auf jeder Flügeldecke noch vier undeutliche glatte Rippen. Das Pygidium trägt eine mäfsig dichte Punktierung. Die Unter- seite ist in der Mitte sehr weitläufig, an den Seiten ein wenig dichter punktiert, die Punkte sind gelb behaart. Die Vorder- schienen sind zweizähnig, der Endzahn ist lang. Die Hintertarsen sind schlank, das erste Glied derselben ist länger als das zweite. Hybocamenta Ferrantin. sp. cf’. Nitida, supra nigra, subtus rufo-Hava. Capite aciculato- punctato, clypeo ante carinam laevi, apice leviter sinuato; an- tennis rufo-flavis, 10-articulatis, flabello maris 6-articulato, stipite longiore ; prothorace postice latiore quam longiore, pone medium fortiter rotundato - ampliato, angulis anticis obtusis, perparum modo productis, angulis postieis rotundatis, lateribus setis non- nullis instructis, dorso subtiliter punctato ; scutello laevi; elytris levissime rugosis, mediocriter cerebre punctatis, costis indistinctis; pygidio corporeque infra sat subtiliter punctatis, pectoris lateribus flavido-pilosis, abdominis medio fere laevi, pilis nonnullis instructo ; tibiis antieis bidentatis, dente apicali valido, dente superiore minuto. — Long. 8 mm. Congo belge (Kondue). E. Luja leg. Oben schwarz, unten gelbbraun, glänzend. Der Kopf ist mit bogenförmigen, etwas nadelrissigen Punkten besetzt, vor dem Querkiel ist der Olypeus glatt, der braun schimmernde Vorder- rand ist leicht gebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehn- gliedrig, der sechsgliedrige Fächer ist beim 0’ etwas länger als der Stiel. Das Halsschild ist hinten breiter als lang, in der Mitte stark bogenförmig erweitert, die Seitenränder sind mit einzelnen Borsten besetzt, die zwar dem vorliegenden Exemplare fehlen, für deren Vorhandensein aber die feinen Einschnitte sprechen. Die stumpfwinkligen Vorderecken sind nur ganz unbedeutend vor- gezogen, die Hinterecken sind abgerundet. Die Oberfläche des Halsschildes trägt eine feine Punktierung. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind schwach runzlig punktiert, bei schräger Betrachtung zeigen sich auf jeder Flügeldecke 3—4 un- deutliche Rippen. Das Pygidium ist mäfsig dicht mit ziemlich feinen Punkten bedeckt. Die Mitte der Brust ist weitläufig, die Seiten der Brust sind etwas enger punktiert und hier gelblich behaart. Die Mitte des Abdomens ist fast unpunktiert und mit 294 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. einzelnen Haaren besetzt. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der Endzahn ist lang und kräftig, der obere Zahn ist nur klein. Die Hintertarsen fehlen dem vorliegenden Exemplar. Ich widme diese Art Herrn Konservator V. Ferrant, welcher mir dieselbe gütigst überliels. Hemicamenta jokonan. sp. Flava aut rufo-fava, nitida. Capite mediocriter crebre sat subtiliter punctato, sutura frontali elevata, clypeo haud carinato, margine antico elevato, late sinuato; antennis flavis, 10-articulatis, stipitis articulo tertio elongato, flabello in utroque sexu 6-articu- lato, fabello maris stipite longiore, leviter curvato, flabello feminae paıvo, flabelli articulis duobus primis in femina abbreviatis; pro- thorace longitudine duplo latiore, lateribus curvatis, flavo-setosis, margine antico medio leviter producto, angulis anticis fere rect- angulis, parum porrectis, angulis posticis rotundatis, dorso sat dense subtiliter punctato ; scutello remote punctis obtecto ; elytris crebre subrugoso-punctatis, haud costatis; pygidio dense punctato, 'ante apicem pilis erectis instructo. Subtus pectore flavo-piloso, abdomine transversim setoso ; femoribus posticis latis, antice et postice setas ferentibus; tibiis anticis bidentatis, tarsis postiecis brevibus, articulis duobus primis longitudine aequalibus. — Long. 10—11 mm. Kamerun (Joko). L. Colin leg. Gelb oder gelbbraun, glänzend. Der Kopf ist mäfsig dicht mit ziemlich feinen Punkten besetzt, die Stirnnaht ist gekielt, ein Clypeuskiel ist nicht vorhanden. Die Oberlippe ist winklig abgesetzt, ihr Rand ist flach gebuchtet, unmittelbar unterhalb des Randes steht eine Borstenreihe. Die gelben Fühler sind zehn- gliedrig, das dritte Glied des Stieles ist verlängert. Der sechs- gliedrige Fächer des 0’ ist länger als der Stiel und schwach gebogen. Beim 2 ist der kleine Fächer gleichfalls sechsgliedrig, doch sind die beiden ersten Glieder, namentlich das erste, sehr stark verkürzt. Das Halsschild ist so breit wie lang, die Mitte des Vorderrandes ist leicht vorgezogen. Die gebogenen Seiten- ränder sind beborstet, die ganz schwach vorgestreckten Vorder- ecken sind nur wenig stumpf, fast rechtwinklig, die Hinterecken sind abgerundet. Die Oberfläche ist ziemlich dicht und fein punk- tiert. Das Schildchen trägt eine weitläufige Punktierung. Die Flügeldecken sind dicht und etwas runzlig punktiert, Rippen sind nicht vorhanden. Auch das Pygidium zeigt eine dichte Punktierung und ist vor dem Hinterrande mit borstenartigen Haaren besetzt. Die Brust ist gelb behaart, jedes Bauchsegment trägt eine Quer- Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 225 reihe von Borsten. Die Hinterschenkel sind breit, vorn und hinten mit eimer Borstenreihe versehen. Die Vorderschienen sind zwei- zähnig,, die Tarsen der Hinterbeine sind kurz, die beiden ersten Glieder derselben sind von gleicher Länge. Herr Prof. Kolbe hat eine Aemicamenta dubiosa beschrieben, die nicht zu dieser Gattung gehört. Ebensowenig gehören die von P£ringuey zu Hemicamenta gestellten Arten hierher. Empecamenta montivagan. Sp. E. Hintzi Aulm. similis. Rufo-castanea, nitida, flavo-pilosa. Capite dense rugoso - punctato, punctis pilosis, carina celypeali levissime bisinuata, apice profunde exciso; antennis rufo-Navis, 9-articulatis, flabello maris stipiti longitudine subaequali, flabello feminae stipite breviore; prothorace medio longitudine duplo latiore, antrorsum et retrorsum angustato, angulis anticis et posticis ro- tundatis, lateribus crenulatis, dorso dense punctato, punctis pilosis; scutello punctis nonnullis obtecto ; elytris haud costatis, medio- criter crebre sat fortiter punctatis, punctis omnibus pilis instructis ; pygidio corporeque infra mediocriter dense punctis obtectis, punctis pilosis; tibiis anticis bidentatis, articulo primo tarsorum posti- corum secundo longiore. — Long. 12 mm. Deutsch-Ostafrika (Mwika). In Färbung und Gestalt der #. Hintzi Aulm. ähnlich, unter- scheidet sich die Art schon dadurch, dafs alle Punkte der Ober- seite gelb behaart sind. Die Färbung ist rotbraun, glänzend. Der Kopf ist grob runzlig punktiert, die, Punkte sind behaart, der Clypeuskiel ist sehr schwach zweibuchtig. Vor letzterem steht eine Borstenreihe, der Vorderrand ist tief bogenförmig ausgeschnitten. Die gelbbraunen Fühler sind neungliedrig, der viergliedrige Fächer ist beim 07 fast so lang wie der Stiel, beim 2 so lang wie die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist in der Mitte doppelt so breit wie lang, nach vorn und hinten verjüngt. Die Seitenränder sind gekerbt. Die Vorder- und Hinter- ecken sind abgerundet. Die Oberfläche ist dicht nadelrissig punktiert, jedoch bei dem vorliegenden $ nicht so dicht wie beim d’. Alle Punkte sind behaart. Das Schildchen trägt vereinzelte behaarte Punkte. Die Flügeldecken zeigen keine Rippen, ihre Punktierung ist mälsig dicht und ziemlich kräftig, alle Punkte sind mit ab- stehenden Borstenhaaren versehen. Auch Pygidium und Unterseite sind mälsig dicht punktiert, beim vorliegenden $ nicht so dicht wie beim J'. Alle Punkte sind behaart. Die Vorderschienen sind zweizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist um die Hälfte länger als das zweite. 226 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Empecamenta collarisn. sp. FE. Hintzi Aulm. similis. Fusca, nitida, prothoracis disco opaco. Üapite fortiter subrugoso-punctato, punctis flavo-pilosis, clypei carina leviter bisinuata, apice sat profunde sinuata; an- tennis rufo-flavis, 9-articulatis, fabello in utroque sexu 4-flabel- lato, flabello maris stipiti longitudine fere acquali, flabello feminae stipite breviore; prothorace postice longitudine duplo latiore, medio rotundato-ampliato, lateribus ciliatis, angulis antieis et posticis obtusis, rotundatis, dorso remote punctato, punctis in- aequalibus, punctis majoribus, praecipue post marginem anticum et juxta latera positis, pilosis; scutello laevi; elytris levissime rugosis, sat dense punctatis, punctis nonnullis, seriatim positis, praecipue juxta elytrorum latera, flavo-pilosis ; pygidio corporeque infra mediocriter crebre punctatis, punctis magnitudine inaequali- bus, punctis majoribus pilis instructis; tibiis anticis bidentatis, dente apicali valde elongato; articulo primo tarsorum posticorum secundo longiore. — Long. 11 mm. Kamerun (Edea, Ebolowa). v. Rothkirch leg. Heller oder dunkler braun, der Kopf bei dem einen Exemplar schwärzlich-. Der Kopf ist grob und schwach runzlig punktiert, die Punkte tragen braune Borstenhaare. Der Clypeuskiel ist schwach zweibuchtig, der Vorderrand ist tief bogenförmig aus- geschnitten. Die gelbbraunen Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist in beiden Geschlechtern viergliedrig und beim 0’ fast so lang wie der Stiel, beim 2 nur wenig länger als die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, .in der Mitte bogenförmig erweitert. Die Seitenränder sind gekerbt und bewimpert, die Vorder- und Hinter- ecken sind abgerundet. Die Oberfläche des Halsschildes ist matt, nur neben den Bändern glänzend, woran diese Art leicht zu er- kennen ist. Die Punkte stehen ziemlich weitläufig und sind teils schwach, teils kräftig. Die stärkeren Punkte, welche sich haupt- sächlich hinter dem Vorderrande und neben den Seitenrändern befinden, sind gelb behaart. Das Schildchen ist glatt. Die Flügel- decken sind sehr leicht gerunzelt und ziemlich dicht punktiert. Abstehende borstenartige gelbe Haare stehen in Reihen, nament- lich neben den Seitenrändern. Das Pygidium und die Unterseite sind mälsig dicht mit Punkten von ungleicher Stärke besetzt, die gröberen Punkte sind gelb behaart. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der Endzahn ist lang vorgestreckt. Das erste Glied der Hintertarsen ist länger als das zweite. Empecamenta disparilis .n. sp. J. ©. eollari similis. Obscure castanea, nitida. Capite in- Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 227 i aequaliter subrugoso-punctato, punctis setosis, clypeo medio paulo _ eonvexo, carina clypeali leviter bisinuata, clypeo ante carinam 3 laevi, una serie setarum instructo, apice profunde sinuato; an- tennis rufo-Navis, 9-articulatis, flabello 4-articulato, in mare - stipiti longitudine aequali; prothorace postice fere duplo latiore _ quam longiore, medio fortiter rotundato-ampliato, lateribus crenu- latis, eiliatis, angulis antieis et postieis rotundatis, dorso parce punctato, punctis inaequalibus, punctis majoribus pilosis ; scutello laevi ; elytris haud costatis, mediocriter crebre punctatis, punctis _ nonnullis, seriatim positis, pilis instructis; pygidio haud dense punctis inaequalibus obtecto, punctis majoribus pilosis. Subtus pectoris lateribus subrugosis, fortiter punctatis, punctis pilis ornatis; abdomine mediocriter dense punctato, punctis setosis; tibiis an- ticis bidentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo longiore. — Long. 11 mm. Congo belge (Kondue). E. Luja leg: Die Art ist der vorhergehend beschriebenen #. collaris sehr ähnlich, doch ist die Mitte des Halsschildes nicht matt. Der Kopf ist schwach runzlig und kräftig, jedoch sehr ungleich punk- tiert, die Punkte sind gelb beborstet. Der COlypeuskiel ist ganz schwach zweibuchtig, vor dem Kiele ist der Clypeus glatt, aber mit einer Querreihe von Borsten besetzt. Der Vorderrand ist tief bogenförmig ausgeschnitten. Die Fühler sind neungliedrig, der viergliedrige Fächer des ' ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten fast doppelt so breit wie lang, in der Mitte kräftig bogenförmig erweitert, die Seitenränder sind gekerbt und bewimpert, die Vorder- und Hinterecken sind abgerundet. Die Oberfläche ist weitläufig mit feinen und groben Punkten besetzt, die groben Punkte sind behaart. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken zeigen keine Rippen. Die ziemlich kräftigen Punkte auf den Flügeldecken stehen mäßig dicht und sind von gleicher Stärke. Abstehende Haare stehen namentlich nach den Seiten der Flügeldecken zu in Reihen. Das Pygidium trägt Punkte von ungleicher Stärke, von denen die stärkeren behaart sind. Die Seiten der Brust sind etwas runzlig und mit kräftigen behaarten Punkten besetzt. Das Abdomen ist mäßig dicht punktiert, die Punkte sind mit haarförmigen Borsten versehen. Die Vorder- schienen sind zweizähnig, der Endzahn ist lang vorgestreckt, der obere Zahn ist klein. An den Hintertarsen ist das erste Glied bedeutend länger als das zweite. Ich verdanke einen o’ dieser Art Herrn Konservator V. Ferrant in Luxemburg. Ein zweites Exemplar liegt mit dem mir nicht ganz sicher erscheinenden Fundort Sierra Leone vor. 228 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Empecamenta litoralis n. sp. J'. E. sierrae leoni Brsk. similis, minor. Castanea, nitida. Capite aciculato-punctato, punctis pilosis, carina clypeali levissime ' bisinuata, clypeo ante carinam laevi, una serie transversa seta- rum instructo,, margine antico profunde sinuato; antennis rufo- Navis, 9-articulatis, fabello maris 4-articulato, stipiti longitudine fere aequali; prothorace postice duplo latiore quam longiore, medio fortiter rotundato-ampliato,, lateribus leviter crenulatis, flavo-ciliatis, angulis anticis et posticis rotundatis, dorso sat dense punctato, punctis pilis erectis instructis; scutello laevi; elytris haud costatis, sat crebre punctis obtectis, punctis pilosis; pygidio umbilicato-punctato, punctis pilis ornatis. Subtus medio parce, ad latera versus paulo densius punctata, punctis pilosis ; tibiis antieis bidentatis, articulo primo tarsorum posticorum se- cundo paulo longiore. — Long. 9 mm. Zahnküste. Der E. sierra leonis Brsk. ähnlich, aber kleiner, Kopf und Unterseite weitläufiger punktiert. Der Kopf ist leicht gerunzelt, die Punkte auf demselben sind nadelrissig und abstehend behaart. Sie stehen hinter dem schwach zweibuchtigen Clypeuskiel weit- läufig, nach dem Scheitel zu ein wenig enger. Vor dem Kiele ist der Clypeus glatt und mit einer Querreihe von Borsten besetzt. Der Vorderrand ist tief bogenförmig ausgeschnitten. Die gelben Fühler sind neungliedrig, der viergliedrige Fächer des 07 ist fast so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, in der Mitte stark bogenförmig erweitert. Die Seitenränder sind leicht gekerbt und bewimpert, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig und abgerundet. Die Oberfläche ist ziemlich dicht punktiert, die Punkte sind mit abstehenden Haaren besetzt. Das Schildchen ist glatt. Die Flügeldecken sind nicht gerippt und gleichfalls ziemlich dicht punktiert. Ein Teil der Punkte trägt bei dem vorliegenden Exemplar abstehende borstenartige Haare, doch sind wahrscheinlich ursprünglich alle Punkte behaart gewesen. Das Pygidium ist leicht gerunzelt, dicht punktiert und abstehend behaart. Auf der Unterseite stehen die Punkte in der Mitte weitläufig, neben den Seiten ein wenig enger. Alle Punkte sind mit mehr oder weniger borstenartigen Haaren besetzt. Die Vorderschienen sind zweizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist etwas länger als das zweite. Empecamenta flavopilosa n. sp. | d'. E. setuliferae Qued. similis. Rufo-fava, nitida. Capite fortiter subrugoso-punctato, punctis flavo-pilosis, carina clypeali fere recta, clypeo ante carinam una serie setarum instructo, ° Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 229 margine antico profunde sinuato; antennis 9-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine aequali; prothorace postice longitudine duplo latiore, medio rotundato-ampliato , lateribus erenulatis, ciliatis, angulis antieis et posticis obtusis, rotundatis, dorso subrugoso , mediocriter crebre fortiter punctato , punectis flavo-pilosis; scutello punctis nonnullis pilosis obtecto ; elytris haud costatis, mediocriter dense sat grosse punctatis, punctis pilis ornatis; pygidio sat crebre punctis pilosis instructo. Cor- pore infra medio parce, ad latera versus paulo densius punctato, punctis pilos ferentibus; tibiis anticis bidentatis, tarsis posticis articulo primo secundo paulo longiore. — Long. 7 mm. Abessinien (e. coll. Raffray). Die Art ist der E. setulifera Qued. ähnlich, doch ist die Ober- seite kräftiger punktiert, der Clypeuskiel ist fast gerade, bei setulifera stark gebogen. Der Kopf ist etwas runzlig und kräftig punktiert, die Punkte sind abstehend gelb behaart. Vor dem Clypeuskiel steht eine Borstenreihe, vor welcher der Ulypeus glatt ist. Nur unmittelbar hinter der tief bogenförmig ausgeschnittenen Öberlippe stehen Punkte. Die Fühler sind neungliedrig, der vier- gliedrige Fächer des oJ’ ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig erweitert. Die gekerbten Seitenränder sind bewimpert, die stumpf- - winkligen Vorder- und Hinterecken sind abgerundet. Die Ober- fläche ist leicht gerunzelt und mäßig dicht mit kräftigen, ab- stehend behaarten Punkten besetzt. Das Schildchen trägt vereinzelte behaarte Punkte. Die Flügeldecken sind gleichfalls schwach ge- runzelt und zeigen keine Rippen, die ziemlich kräftigen Punkte stehen ebenso dicht wie auf dem Halsschilde und tragen gelbe Haare. Das Pygidium ist ziemlich eng mit abstehend behaarten Punkten besetzt. Auf der Unterseite stehen die Punkte in der Mitte weitläufig, nach den Seiten zu etwas enger. Alle Punkte sind behaart. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der Endzahn ist sehr lang vorgestreckt. Das zweite Glied der Hintertarsen ist ein wenig kürzer als das erste. Empecamenta tridenticeps n. sp. J'. E. hirtellae Mos. similis. Castanea, nitida. Capite sub- rugoso-punctato, punctis flavo-pilosis, clypeo transversim carinato, ante carinam laevi, margine antico tridentato ; antennis rufo- flavis, 10-articulatis flabello maris 4-articulato, stipiti longitudine aequali ; prothorace transverso, medio rotundato-ampliato, angulis anticis et posticis rotundatis, lateribus crenulatis, flavo-ciliatis, dorso mediocriter crebre punctato, punctis inaequalibus, punctis majoribus flavo-setosis ; scutello impunctato, opaco; elytris haud 230 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. costatis, sat dense punctatis, punctis breviter setosis; pygidio punctis inaequalibus obtecto, punctis majoribus pilis instructis. Subtus medio parce, juxta latera paulo densius punctata, pectoris lateribus pilosis; tibiis anticis fortiter bidentatis, articulis duobus primis tarsorum posticorum longitudine aequalibus. — Long. 8,5 mm. Angola. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. In Färbung und Gestalt ist die Art der E. hirtella Mos. ähn- lich, aber schon durch die dreizähnige Oberlippe unterschieden. Sie ist gelbbraun, Kopf und Halsschild sind rötlich. Der Kopf ist etwas runzlig punktiert, die Punkte sind gelb behaart. Vor dem Querkiel ist der Clypeus glatt. Der Vorderrand ist in der Mitte stark zurückgebogen und dornförmig zugespitzt. Die gelb- braunen Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des ist so lang wie der Stiel. Das Halsschild ist‘ sehr quer, nach vorn und hinten stark verjüngt. Die Seitenränder sind gekerbt und bewimpert, die Vorder- und Hinterecken sind breit abgerundet. Die Oberfläche ist mäfsig dicht mit Punkten von ungleicher Stärke besetzt. Die kräftigeren Punkte sind gelb beborstet. Das Schild- chen ist unpunktiert und matt. Die Flügeldecken sind nicht gerippt, sehr schwach gerunzelt und ziemlich dicht mit Punkten besetzt, die kurz abstehend beborstet sind. Das Pygidium trägt ziemlich dicht stehende Punkte, von denen die stärkeren mit Haaren besetzt sind. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten etwas enger punktiert. Die Seiten der Brust sind gelb behaart und auch auf dem Abdomen stehen vereinzelte aus gröberen Punkten entspringende Haare. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der Endzahn ist lang vorgestreckt und auch der obere Zahn ist kräftig. Die beiden ersten Glieder der Hinter- tarsen sind von gleicher Länge. Empecamenta umbugwensis.n. Sp. cd’. E. hirtellae Mos. similis. Rufo-flava, capite prothoraceque rufis. Capite fortiter subrugoso-punctato, fronte pilosa, clypei carina bisinuata, clypeo ante carinam laevi, margine antico pro- funde sinuato; antennis rufo-Havis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite breviore ; prothorace transverso, medio rotun- dato-ampliato, lateribus subcrenulatis, eiliatis, angulis anticis et posticis late rotundatis, dorso sat dense grosse punctato, punctis pilis erectis instructis; scutello punctis nonnullis obtecto ; elytris haud costatis, crebre fortiter punctatis, punctis breviter pilosis ; pygidio sat dense grosse punctato, punctis pilis ornatis. Subtus medio sparsim, juxta latera densius punctata, punctis pilosis ; tibiis antieis bidentatis, tarsis postieis articulis duobus primis longitudine aequalibus. — Long. 8 mm. Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 231 Deutsch-Ostafrika (Umbugwe). Die Art ist gleichfalls der E. Airtella Mos. ähnlich, etwas kleiner und heller gefärbt. Der Kopf ist kräftig, etwas runzlig punktiert, die Stirn ist behaart. Der Clypeuskiel ist zweibuchtig, vor demselben ist der Clypeus glatt. Der Vorderrand ist tief bogenförmig ausgeschnitten. Die gelbbraunen Fühler sind zehn- _ gliedrig, der viergliedrige Fächer des 0’ ist nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen, bei hirtella da- gegen etwas länger als der Stiel. Das Halsschild ist quer, in der Mitte stark bogenförmig erweitert, die Vorder- und Hinter- ecken sind breit abgerundet, so dafs die Seiten des Halsschildes einen Halbkreis bilden. Die Seitenränder sind fein gekerbt und gelb bewimpert. Die Oberfläche ist ziemlich dicht, etwas dichter als bei Äirtella, mit kräftigen Punkten besetzt, die abstehende braune Haare tragen. Das Schildchen zeigt nur vereinzelte Punkte. Die Flügeldecken sind nicht gerippt und ziemlich eng mit kurz behaarten Punkten besetzt. Auch die Punkte des Pygidiums sind abstehend behaart. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten enger punktiert, die Punkte tragen Haare. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der Endzahn ist wie bei den verwandten Arten lang vorgestreckt. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind gleichlang. Empecamenta microphylla n. sp. cf. FE. boromensi Branc. similis. Rufo-flava, nitida. Capite fortiter subrugoso-punctato, elypeo haud carinato, in parte ante- riore laevi, margine antico profunde sinuato ; antennis rufo-favis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite multo breviore; prothorace postice duplo latiore quam longiore, medio fortiter rotundato-ampliato, lateribus ciliatis, angulis antieis et posticis rotundatis, dorso mediocriter crebre punctato, punctis magni- tudine inaequalibus, punctis majoribus flavo-pilosis; scutello fere laevi; elytris ecostatis, mediocriter dense punctis pilosis obtectis; pygidio haud crebre punctato, punctis pilis instructis. Corpore infra medio remote, ad latera versus paulo densius punctato, punctis sat longe pilosis; tibiis antieis bidentatis, articulis duobus ' primis tarsorum posticorum longitudine aequalibus. — Long. 7 mm. Uganda. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Der E. boromensis Branc. ähnlich, unterscheidet sich diese Art schon durch das Fehlen eines Clypeuskieles. Der Kopf ist kräftig und etwas runzlig punktiert, die Stirn ist gelb behaart, der vordere Teil des Clypeus ist glatt, der Vorderrand ist tief bogenförmig gebuchtet. Die gelbbraunen Fühler sind zehngliedrig, der vier- gliedrige Fächer des 4’ ist nur so lang wie die 5 vorhergehenden Deutsche Entomol, Zeitschrift 1917. Heft III/IV. 16 232 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, in der Mitte stark bogenförmig erweitert, die Seitenränder sind gelb bewimpert, die Ober- und Hinterecken sind abgerundet. Die Oberfläche ist mälsig dicht mit Punkten von ungleicher Stärke besetzt, die gröberen Punkte sind gelb behaart. Das Schildchen ist fast glatt, nur an der Basis befinden sich bei dem vorliegenden Exemplar zwei behaarte Punkte. Die Flügel- decken zeigen keine Rippen, die mäfsig dicht gestellten Punkte sind mit kurzen aufrechten Haaren besetzt. Auf dem .Pygidium tragen die Punkte etwas längere borstenartige Haare. Die Unter- seite ist in der Mitte weitläufig, seitlich etwas enger punktiert, die Punkte sind ziemlich lang behaart. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der Endzahn ist lang vorgestreckt. An den Hinter- beinen sind die beiden ersten Tarsenglieder von gleicher Länge. Empecamenta hirta n. sp. oc’. Castanea, nitida, capite nigro-fusco. Capite mediocriter dense fortiter punctato, punctis pilis flavis erectis vestitis, clypeo transversim carinato, ante carinam laevi, margine antico profunde sinuato ; antennis 10-articulatis, flabello 4-articulato, stipite multo longiore; prothorace postice duplo latiore quam longiore, medio fortiter rotundato-ampliato, lateribus ciliatis, angulis anticis et postieis late rotundatis, dorso sat remote punctato, punctis pilosis; scutello fere laevi; elytris haud costatis, subrugoso-punctatis, punctis pilis erectis instructis; pygidio punctis pilosis obtecto. Corpore infra sat remote subtiliter punctato, punctis- pilis ornatis; tibiis anticis bidentatis, tarsis posticis articulis duobus primis longitudine fere aequalibus. Long. 7 mm. Deutsch-Ostafrika (Nguru). Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Eine kleine Art von brauner Färbung, der Kopf und zuweilen auch das Halsschild dunkler gefärbt. Der Kopf ist mäfsig dicht und grob punktiert, die Punkte sind mit aufrechten gelben Haaren besetzt. Der Querkiel des Clypeus ist kräftig, vor demselben steht eine Borstenreihe. Der vordere Teil des Clypeus ist glatt, der Vorderrand ist tief bogenförmig ausgebuchtet. Die Fühler sind zehngliedrig, der viergliedrige Fächer des J ist um die Hälfte länger als der Stiel und gerade. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, in der Mitte stark bogenförmig er- weitert. Die Seitenränder sind bewimpert, die Vorder- und Hinter- ecken sind breit abgerundet. Die Oberfläche ist wenig dicht mit gelb behaarten Punkten besetzt. Das Schildchen ist fast glatt. Die Flügeldecken sind runzlig punktiert, die Punkte sind behaart, Rippen sind nicht erkennbar. Das Pygidium trägt ziemlich ” Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 233 - kräftige abstehend behaarte Punkte. Die Unterseite ist mit weit- _ läufig stehenden feinen Punkten versehen, die gleichfalls mit gelben Haaren besetzt sind. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der _ Endzahn ist lang vorgestreckt. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind von gleicher Länge. Empecamenta lindiana n. sp. J'. E. zambesianae Per. simillina. Nigra, nitida, elytris, pigidio - tarsisque, interdum etiam abdomine, fuscis. Capite dense rugoso- punctato, punctis flavo-pilosis, clypeo haud carinato, margine - antico elevato, late sinuato; antennis rufo-Aavis, 10-articulatis, flabello maris 4-articulato, stipite breviore; prothorace latiore quam longiore, medio rotundato-ampliato, angulis anticis et posti- cis rotundatis, dorso dense punctato, punctis longe pilosis; scu- tello fere laevi; elytris haud costatis, subrugosis, sat dense punctis obtectis, punctis pilis brevibus instructis; pygidio cor- poreque infra sat crebre punctatis, punctis pilosis; tibiis anticis bidentatis, tarsis posticis brevibus, articulo primo secundo per- parum longiore. — Long. 7 mm. Deutsch-Ostafrika (Lindi). | Die Art ist der FE. zambesiana Per. täuschend ähnlich. Sie ist schwarz, die Flügeldecken, das Pygidium, die Tarsen und zuweilen auch das Abdomen sind braun. Der Kopf ist dicht und runzlig punktiert, die Punkte sind gelb behaart. Im vorderen Teile des Clypeus stehen die Punkte weitläufiger, ein Clypeuskiel ist nicht vorhanden. Der Vorderrand ist flacher ausgebuchtet wie bei zambesiana, so dafs die Ecken nicht zahnförmig hervor- treten wie bei dieser Art. Die gelbbraunen Fühler sind zehn- gliedrig, der viergliedrige Fächer des 9 ist nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist von derselben Gestalt wie bei zambesiana. Es ist breiter als lang, aber viel weniger breit wie gewöhnlich bei den Arten dieser. Gattung. Die Mitte ist bogenförmig erweitert, Vorder- und Hinter- ecken sind abgerundet. Die Oberfläche ist dicht punktiert und lang behaart. Das Schildchen zeigt nur 2 - 3 behaarte Punkte. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt und nicht gerippt. Die Punkte stehen ziemlich dicht und sind kurz behaart. Pygidium und Unterseite tragen gleichfalls eine ziemlich enge Punktierung, die Punkte sind mit langen Haaren besetzt. Die Vorderschienen sind zweizähnig, der Endzahn ist vorgestreckt. Die Hintertarsen sind kurz, das erste Glied derselben ist nur wenig länger als das zweite. Vom gleichen Fundort liest auch ein 2 vor, das wohl sicher zu dieser Art gehört. Bei diesem trägt der Clypeus im Gegen- 16* 234 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. satz zum c’ einen Querkiel, welcher dem mir vorliegenden 2? von Zambesiana fehlt. Der Fühlerfächer ist etwas kürzer als die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Apogonia Schoutedeni n. sp. A. nitidulae Thoms. similis. Viridi-aenea aut cupreo-aenea, nitida. Capite, fronte sat dense, clypeo confertim punctato, clypei margine antico medio levissime sinuato; antennis rufo-flavis; prothorace transverso, medio paulo rotundato-ampliato, angulis anticis productis, acutis, angulis posticis obtusis, indistinete ro- tundatis, dorso mediocriter crebre punctato; scutello remote punctis obtecto; elytris leviter rugosis, fortiter punctatis, costis planis, fere impunctatis; pygidio reticulato - punctato, punctis squamosis, ante pygidii apicem pilosis. Subtus medio remote, juxta latera sat crebre punctata, punctis griseo-squamoso-setosis ; abdominis lateribus haud carinatis; femoribus posticis angustis, tibiis antieis tridentatis. — Long. 8,5—9 mm. Congo belge (Region de Sassa). Colmant leg. 1895 — 96. Die Art ist der A. nitidula Thoms. ähnlich, doch sind die Flügeldecken etwas kräftiger punktiert und stärker gerunzelt. Sie ist kupfrig oder erzgrün, glänzend. Die Stirn ist ziemlich eng, der Clypeus dicht netzartig punktiert. Der Vorderrand des letz- teren ist sehr schwach gebuchtet. Die Fühler sind gelbbraun. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, in der Mitte nur schwach bogenförmig erweitert. Die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig und undeutlich abgerundet. Die Oberfläche ist mäfsig dicht mit Punkten besetzt. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt, die Punkte sind ziemlich kräftig. Die Rippen sind flach und nur mit vereinzelten Punkten bedeckt. Sie werden von Punktreihen eingefalst. Das Pygidium trägt eine netzartige Punktierung, die Punkte sind mit schuppen- artigen Borsten besetzt, im hinteren Teile des Pygidiums ab- stehend hell behaart. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten ziemlich eng und kräftig punktiert. Die Punkte tragen greise Schuppenborsten. Die Mitte der Brust zeigt eine nur sehr schwache Längsfurche, die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Hinterschenkel sind lang und schmal, die Vorderschienen sind deutlich dreizähnig. Ich widme diese Art Herrn Dr. H. Schouteden, welcher mir das eine der beiden vorliegenden Exemplare gütigst überliefs. Apogonia aenean. Sp. J'. Aenea, nitida, paulo viridi- et cupreo-micans. Capite, fronte haud crebre, c]ypeo densius punctato, clypei margine antico Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 235 subsinuato,, fronte post suturam medio levissime impressa ; an- tennis rufo-brunneis; prothorace transverso,, lateribus curvatis, angulis anticis paulo productis, acutis, angulis posticis obtusis, indistincte rotundatis, dorso mediocriter crebre punctato ; scutello parce punctulato ; elytris sat dense, sat fortiter punctatis,. costis perparum convexis, punctis raris obtectis; pygidio grosse punctato, punctis squamosis, in pygidii parte posteriore pilosis. Subtus medio sparsissime, juxta latera mediocriter dense punctata, punctis squamis albis minutis instructis; abdominis lateribus haud cari- natis: femoribus postieis angustis, fibiis antieis tridentatis. — Long. 9,5 mm. N.-W.-Rhodesia. Von Staudinger und Bang-Haas erhalten. Erzfarbig, glänzend, schräg betrachtet schwach grün und kupfrig schimmernd. Die Stirn ist mäfsig dicht, der Clypeus enger punktiert. Der Vorderrand des letzteren ist ganz flach gebuchtet. Die Stirn ist in der Mitte hinter der Naht schwach eingedrückt. Auf dem Halsschilde stehen die Punkte ein wenig weitläufiger als auf der Stirn. Das Halsschild ist kurz, in der Mitte nur wenig erweitert, von der Mitte aus nach vorn schwach, nach hinten etwas stark verjüngt, die spitzwinkligen Vorderecken sind ein wenig vorgezogen, die Hinterecken sind undeutlich ab- - gerundet. Das Schildchen ist weitläufig mit schwächeren Punkten besetzt. Die Flügeldecken sind ziemlich dicht und ziemlich kräftig punktiert. Die Rippen sind nur sehr schwach gewölbt und mit vereinzelten Punkten besetzt. Sie werden von Reihen dichtstehender Punkte eingefalst. Das Pygidium ist mit grolsen Punkten besetzt, die borstenartige Schuppen, im hinteren Teile des Pygidiums ab- stehende graue Haare tragen. Die Unterseite ist in der Mitte sehr weitläufig, an den Seiten mäfsig dicht punktiert. Die Punkte tragen nur sehr kleine helle borstenartige Schüppchen. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, vorn schwach kantig. Die Hinterschenkel sind lang und schmal, die Vorderschienen sind dreizähnig. Apogonia subrugipennis n. sp. Nigro-aenea, nitida. Capite, fronte sat crebre punctata, antice levissime impressa, clypeo confertim punctato, margine antico late rotundato; antennis rufo-flavis; prothorace longitudine plus duplo latiore, sat fortiter punctato, lateribus antice fere rectis, postice curvatis, angulis anticis acutis, productis, angulis posticis indistincte rotundatis; scutello parce punctulato ; elytris subrugosis, fortiter punctatis, costis paulo convexis; pygidio foveolato-punctato, punctis pilis griseis instructis. Corpore infra medio sat remote, ad latera versus densius punctato, punctis setas 236 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. albidas ferentibus; pectoris medio leviter impresso , abdominis lateribus carinatis; femoribus posticis sat angustis, tibiis anticis tridentatis. — Long. 8 mm. Deutsch-Ostafrika (Umbugwe). Kamerun (Joko). L. Colin leg. Schwarz, glänzend , etwas erzfarbig schimmernd. Die Stirn ist ziemlich dicht punktiert, vorn in der Mitte ganz schwach eingedrückt. Auf dem Clypeus stehen die Punkte sehr eng, sein Vorderrand ist fach gerundet. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Oberfläche ist in der Mitte mälsig dicht, nach den Seiten zu dichter» mit ziemlich kräftigen Punkten be- deckt. Die Seitenränder sind vorn fast gerade, hinten stark gebogen, wodurch die Hinterecken abgerundet erscheinen. Die spitzwinkligen Vorderecken sind vorgezogen. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind schwach runzlig und mit kräftigen Punkten besetzt, die Rippen sind etwas gewölbt und gleichfalls punktiert, wenn auch weitläufiger als die Zwischen- räume. Das Pygidium trägt grofse grubenartige Punkte, die mit abstehenden greisen Haaren besetzt sind. Die Unterseite ist in der Mitte ziemlich zerstreut, nach den Seiten zu dichter punktiert, die Punkte tragen helle Börstchen. Die Mitte der Brust ist mit einem leichten Eindruck versehen, die Seiten des Abdomens sind geleistet. Die Hinterschenkel sind ziemlich schmal, die Vorder- schienen sind dreizähnig, doch ist der oberste Zahn nur schwach. Die Art befindet sich auch in Anzahl vom Kongostaat im Belgischen Kolonialmuseum. Die Flügeldecken sind bald stärker, bald schwächer gerunzelt. Apogonia convewan. sp. Brevis, convexa, nigra, nitida, antennis rufo-flavis. Capite dense punctato, clypei margine antico late rotundato, medio in- distincte truncato ; prothorace longitudine plus duplo latiore, pone medium rotundato-ampliato, angulis anticis acutis, porrectis, angulis posticis valde obtusis, subrotundatis, dorso mediocriter crebre punctato, punctis juxta prothoracis latera paulo densius positis; scutello remote punctulato; elytris post medium ampliatis, fortiter punctatis, costis planis, indistinctis; pygidio grosse punc- tato, punctis in pygidii parte posteriore setosis. Subtus parce punctata, punctis ad latera versus densius positis et breviter flavo-setosis, pectoris medio leviter impresso, abdominis lateribus haud carinatis; femoribus posticis longis, angustis, tibiis triden- datis. — Long. 7,5 mm. Congo francais (Fort Sibut). Die Art ist durch ihre kurze, stark gewölbte Gestalt aus- gezeichnet. Sie ist schwarz, glänzend, die Fühler sind rotbraun, Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 237 der. kleine Fächer ist heller als der Stiel.e Der Kopf ist ziem- lich dieht punktiert, auf dem Clypeus stehen die Punkte gedrängt. Letzterer ist breit gerundet, die Mitte des Vorderrandes ist un- deutlich abgestutzt. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, etwas hinter der Mitte bogenförmig erweitert. Die Vorderecken sind spitzwinklig und vorgezogen , die sehr stumpfwinkligen Hinterecken sind undeutlich abgerundet. Die Seitenränder sind namentlich an den Vorderecken etwas aufgebogen. Die Oberfläche des Halsschildes ist mäfsig dicht punktiert, nach den Seiten zu stehen die Punkte dichter. Das Schildchen trägt eine weitläufige Punktierung. Die Flügeldecken sind nach hinten etwas erweitert, die Punkte auf denselben sind kräftig, die flachen Rippen markieren sich nur durch die einfassenden Punktreihen. Das Pygidium trägt eine grobe Punktierung, vor dem Hinterrande des Pygidiums sind die Punkte abstehend hell beborstet. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten enger punk- tiert, die Punkte sind mit hellen Börstchen besetzt. Die Mitte der Brust zeigt einen leichten Längseindruck, die Seiten des Ab- domens sind nicht geleistet. Die Hinterschenkel sind lang und schmal, die Vorderschienen sind deutlich dreizähnig. Apogonia Colinin. sp. A. virescentt Duv. simillima, paulo major. Viridi- aut cupreo- aenea, nitida. Capite dense punctato, clypeo profunde sinuato ; antennis rufo-Havis; prothorace longitudine plus duplo latiore, post medium rotundato-ampliato, angulis anticis parum productis, rectangulis, angulis posticis obtusis, subrotundatis, dorso medio- criter crebre, sat, fortiter punctato; scutello parce punctulato, ante apicem laevi; elytris leviter rugosis, sat grosse punctatis, costis planis, fere laevibus; pygidio rugoso, punctis magnis pilosis obtecto. Corpore infra medio parce, ad latera versus densius punctato, punctis squamoso-setosis, pectoris medio longitudinaliter subsuleato, abdominis lateribus haud carinatis; femoribus posticis angustis tibiis anticis bidentatis. — Long. 8—10 mm. Kamerun (Joko‘. L. Colin leg. Die Art ist der A. virescens Duv. sehr ähnlich, durchschnitt- lich ein wenig gröfser. Sie unterscheidet sich durch längere und schlankere Vordertarsen, namentlich beim J. Sie ist erzfarbig, mit grünem und kupfrigem Schimmer. Der Kopf ist dicht punktiert, der Vorderrand des Ulypeus ist tief ausgebuchtet, wenn auch nicht ganz so tief wie bei vwrescens. Die Fühler sind rotgelb. Das Halsschild ist etwas mehr als doppelt so breit wie lang, ein wenig hinter der Mitte am breitesten. Die ganz schwach vorgezogenen Vorderecken sind rechtwinklig, die stumpfwinkligen 238 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Hinterecken sind undeutlich abgerundet. Die Oberfläche ist mälsig dicht mit ziemlich kräftigen Punkten besetzt. Das Schildchen ist seitlich punktiert. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt und grob punktiert, die Rippen sind flach und fast punktfrei. Zuweilen treten sie infolge der Runzlung nur undeutlich hervor. Das runzlige Pygidium trägt grolse, hell behaarte Punkte. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, seitlich enger punktiert, die Punkte sind mit weilslichen Schuppenborsten besetzt, die beim Q ein wenig breiter sind als beim d’. Die Mitte der Brust zeigt eine leichte Längsfurche. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, höchstens im vorderen Teile etwas kantig. Die Hinter- schenkel sind schmal, die Vorderschienen sind zweizähnig. Apogonia tanganan. sp. A. affni Klb. similis. Fusca, nitida. Capite sat dense punctato, clypei margine antico late rotundato, medio subtruncato ; prothorace plus duplo latiore quam longiore, lateribus antice fere rectis, postice curvatis, angulis antieis acutis, productis, angulis posticis obtusis, indistinete rotundatis, dorso mediocriter crebre sat fortiter punctato; scutello sparsissime subtiliter punctulato ; elytris leviter rugosis, grosse punctatis, punctis minutissime setosis, costis paulo convexis, fere laevibus; pygidio fortiter reticulato-punctato,, punctis breviter pilosis. Corpore infra medio parce, juxta. latera densius punctato, punctis setis albidis in- structis ; abdominis lateribus carinatis ; femoribus postieis angustis, tibiis anticis bidentatis. — Long. 8,5 mm. Deutsch-Ostafrika (Tanga). Der A. affinis Klb. ähnlich, unterscheidet sich diese Art schon durch die geleisteten Seiten des Abdomens. Sie ist dunkel rot- braun, glänzend. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist flach gerundet, in der Mitte undeut- lich abgestutzt. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Seitenränder verlaufen vorn fast gerade, während sie hinten nach innen gekrümmt sind. Die spitzwinkligen Vorder- ecken sind vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind undeutlich abgerundet. Die Oberfläche ist mäfsig dicht mit ziem- lich kräftigen Punkten besetzt. Das Schildchen zeigt nur einige feine Punkte. Die schwach gerunzelten Flügeldecken sind kräftig punktiert, die etwas gewölbten Rippen tragen nur vereinzelte Punkte und werden von Punktreihen eingefafst. Das Pygidium ist kräftig netzartig punktiert, die Punkte sind mit hellen Härchen besetzt. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig mit Punkten bedeckt, während nach den Seiten zu die Punkte enger stehen. Die Punkte tragen weifsliche Borsten. Die Seiten des Abdomens Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. | 239 sind geleistet. Die Hinterschenkel sind schmal, die Vorderschienen sind dreizähnig. Apogonia fuscescens n. sp. 4. affini Klb. similis. Nigro-fusca aut fusca, nitida. Capite, fronte mediocriter dense punctata, antice leviter impressa, clypeo reticulato-punctato,, margine antico medio subsinuato ; antennis rufo-flavis; prothorace longitudine plus duplo latiore, lateribus curvatis, angulis anticis acutis, productis, angulis postieis in- distincte rotundatis, dorso sat crebre punctato; scutello juxta latera sat remote punctis obtecto; elytris leviter rugosis, fortiter punctatis, costis laevibus; pygidio punctis magnis instructo, punctis pilosis. Corpore infra medio sparsissime, juxta latere densius punctato, punctis setis albis instructis; abdominis lateribus haud carinatis ; femoribus posticis angustis, tibiis anticis tridentatis. — Long. 8—9 mm. Br.-Ostafrika (Mangu). Die Art ist der A. affinis Klb. ähnlich. Sie ist schwarzbraun, zuweilen auch braun, glänzend, schräg betrachtet etwas erzfarbig schimmernd. Die Stirn ist mäfsig dicht punktiert, vorn in der Mitte leicht eingedrückt. Der Clypeus trägt eine grobe netz- förmige Punktierung, sein Vorderrand ist ganz schwach gebuchtet. Das Halsschild ist ziemlich kräftig und ziemlich dicht punktiert. Es ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Seitenränder sind hinten weniger eingezogen als bei affinis, wodurch die bogenförmige Erweiterung der Seiten weniger hervortritt als bei letzterer Art. Die Vorderecken sind spitzwinklig und vorgezogen, die Hinterecken sind undeutlich abgerundet. Das Schildchen ist neben den Seiten- rändern schwach punktiert. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt, die Punkte auf denselben sind kräftig. Die Rippen sind schwach gewölbt, glatt und von Reihen eng stehender Punkte eingefalst. Das Pygidium ist mit grofsen Punkten besetzt, die hell behaart sind. Die Unterseite ist in der Mitte sehr weitläufig punktiert, während die Punkte an den Seiten dichter stehen. Die Punkte tragen kleine weifsliche Borsten. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Hinterschenkel sind schmal, die Vorderschienen sind deutlich dreizähnig. Apogonia jokoanan. sp. Ferruginea, nitida. Capite dense punctato, clypei margine antico late rotundato ; prothorace brevi, sat crebre punctato, lateribus curvatis, angulis anticis perparum modo productis, fere reetangulis, angulis posticis obtusis, indistinete rotundatis; scu- tello remote punctis obtecto; elytris leviter rugosis, fortiter et crebre punctatis, costis paulo convexis, angustis; pygidio scro- 240 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. biculato-punctato, punctis pilosis. Corpore infra medio sparsim, juxta latera sat dense punctato, punctis setas albas ferentibus; pectoris medio leviter impresso; abdominis lateribus in parte an- teriore subcarinatis; femoribus postieis sat angustis ; tibiis antieis tridentatis, tibiis mediis et posticis extus uno dente distincto armatis. — Long. 7—8 mm. Kamerun (Joko). L. Colin leg. IV. 1911. Gelbbraun, glänzend. Der Kopf ist dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist breit gerundet. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, die Seitenränder sind gebogen und hinten nicht sehr stark eingezogen, die Hinterecken sind un- deutlich kurz abgerundet, die Vorderecken sind nur ganz schwach vorgezogen und fast rechtwinklig. Die Oberfläche ist ziemlich dicht und ziemlich kräftig punktiert. Das Schildchen trägt eine weitläufige Punktierung. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt und mit kräftigen Punkten besetzt. Die glatten Rippen sind nur sehr schmal und etwas gewölbt. Das Pygidium trägt grolse gruben- artige Punkte, welche mit grauen Härchen besetzt sind. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten enger punk- tiert. Die Punkte sind mit weifslichen Borsten besetzt. Die Mitte der Brust zeigt einen leichten Eindruck. Die Seiten des Abdomens sind im vorderen Teile etwas kantig. Die Hinterschenkel sind ziemlich schmal, die Vorderschienen sind dreizähnig, die Schienen der Mittel- und Hinterbeine tragen am Aulsenrande einen deut- lichen stumpfen Zahn. Apogonia sibutensis.n. sp. Fusca aut nigro-fusca, nitida. Capite, fronte mediocriter dense, clypeo confertim punctato, clypei margine antico late ro- duntato,, medio levissime sinuato; antennis fulvis; prothorace longitudine plus duplo latiore, lateribus curvatis, angulis antieis parum modo productis, paulo acutis, angulis posticis obtusis, sub- rotundatis, dorso mediocriter crebre punctis obtecto; scutello parce punctato ; elytris leviter rugosis, fortiter punctatis, costis angustis, paulo convexis; pygidio grosse punctato, punctis griseo- pilosis. Corpore infra medio parce, ad latera versus densius punctato, punctis albido-setosis pectoris medio leviter impresso, abdominis lateribus haud carinatis; tibiis antieis bidentatis. — Long. 6—6,5 mm. Congo francais (Fort Sibut). Kamerun (Joko). L. Colin leg. Eine kleinere Art von brauner oder schwarzbrauner Färbung. Die Stirn ist mäfsig eng, der Clypeus dicht punktiert. Der Vorder- rand des letzteren ist flach gerundet, in der Mitte kaum merklich gebuchtet. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 241 _ etwas hinter der Mitte am breitesten. Vor den Hinterecken sind _ die Seitenränder stark einwärts gebogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind undeutlich gerundet, die nur wenig spitzwink- ligen Vorderecken sind ganz schwach vorgezogen. Die Oberfläche ist mäßig dicht mit Punkten besetzt. Das Schildchen ist weit- läufig punktiert. Die Flügeldecken sind ganz leicht gerunzelt, die Punkte auf demselben sind kräftig, die schmalen Rippen sind nur wenig gewölbt, unpunktiert und von Punktreihen eingefafst. Das Pygidium ist mit groben Punkten bedeckt, welche greise Haare tragen, die nach dem Hinterrande des Pygidiums zu länger werden. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, seitlich dichter punktiert, die Punkte sind hell beborstet. Die Mitte der Brust zeigt einen leichten Längseindruck, die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Hinterschenkel sind verhältnismäfsig breit, die Vorderschienen sind scharf zweizähnig. Apogonia kamerunican. sp. A. sibutensi similis. Fusca aut nigro-fusca, nitida. Capite, fronte mediocriter crebre, clypeo densius punctato, clypei margine antico levissime sinuato ; prothorace longitudine duplo latiore, lateribus curvatis, angulis anticis parum productis, fere rectangulis, angulis posticis subrotundatis, dorso mediocriter dense sat fortiter - punctato; scutello parce punctato; elytris leviter rugosis, grosse punctatis, costis paulo convexis, laevibus; pygidio fortiter reti- culato-punctato, punctis griseo-pilosis. Corpore infra medio laxe, ad latera versus densius punctato, punctis albido-setosis; pectoris medio leviter impresso ; abdominis lateribus haud carinatis ; femo- ribus postieis angustis,; tibiis anticis tridentatis, dente primo minuto. — Long. 6,5—”7 mm. Kamerun (Joko). L. Colin leg. Congo francais (Fort Sibut). Die Art ist der vorhergehend beschriebenen A. sibutensis von denselben Fundorten sehr ähnlich. Sie unterscheidet sich durch die Andeutung eines dritten Zahnes an den Vorderschienen und durch längere und schmälere Hinterschenkel. Sie ist braun oder schwarzbraun mit schwachem Erzschimmer. Die Stirn ist mäfsig dicht, der Olypeus dichter mit Punkten besetzt. Der Vorderrand des Clypeus ist nur äufserst schwach gebuchtet. Das Halsschild ist ungefähr von derselben Gestalt wie bei sibutensis, seine grölste Breite liegt ein wenig mehr nach hinten. Die Oberfläche ist mälsig dicht mit ziemlich kräftigen Punkten besetzt. Das Schild- chen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind ganz schwach gerunzelt und kräftig punktiert. Die Rippen sind glatt und infolge der vertieften begrenzenden Punktreihen etwas gewölbt. Das Pygidium ist mit grofsen, greis behaarten Punkten bedeckt. 242 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Die Unterseite ist in der Mitte zerstreut, an den Seiten enger | punktiert, die Punkte sind mit hellen Börstchen besetzt. Die Mitte der Brust ist leicht eingedrückt, die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet, vorn zuweilen schwach kantig.‘ Die Hinter- schenkel sind lang und schmal, an den Vorderschienen ist der oberste Zahn nur klein, aber bei allen vorliegenden Exemplaren deutlich. Apogonia ferrugata n. sp. Sat angusta, ferruginea, nitida. Capite, fronte mediocriter dense, clypeo confertim punctato, clypei margine antico late ro- tundato, medio subtruncato ; prothorace plus duplo latiore quam longiore, pone medium rotundato-ampliato, angulis anticis acutis, productis, angulis posticis rubrotundatis, dorso mediocriter dense fortiter punctato ; scutello sat sparsim punctis obtecto; elytris subrugosis, grosse punctatis, costis paulo convexis, . laevibus ; pygidio fortiter punctato, punctis in pygidii parte anteriore griseo-setosis, in parte posteriore pilosis. Corpore infra medio fere laevi, juxta latera remote punctato, punctis setas ferentibus ; abdominis lateribus haud carinatis; femoribus posticis sat latis, tibiis antieis tridentatis. — Long. 6—6,5 mm. Congo francais (Fort Sibut). Schmäler als A. sibutensis, von gelbbrauner Färbung. Die Stirn ist mälsig dicht, der Clypeus eng punktiert. Der Vorder- rand des Clypeus ist flach gebogen, in der Mitte schwach ab- gestutzt. Das Halsschild ist über doppelt so breit wie lang und etwas hinter der Mitte bogenförmig erweitert. Die Vorderecken sind spitzwinklig und vorgezogen, die stumpfwinkligen Hinterecken sind undeutlich abgerundet. Die Oberfläche des Halsschildes ist mit mäfsig dicht stehenden, ziemlich kräftigen Punkten bedeckt. Das Schildchen ist zerstreut punktiert. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt und mit einer kräftigen Punktierung versehen. Die schwach gewölbten Rippen sind glatt und werden von tiefen Punktreihen begrenzt. Das Pygidium trägt ziemlich grolse Punkte, doch sind die Zwischenräume zwischen denselben fast flach. Im vorderen Teile des Pygidiums sind die Punkte mit hellen Börstchen, im hinteren Teile mit greisen Haaren besetzt. Die Unterseite ist in der Mitte nur mit vereinzelten Punkten versehen, an den Seiten weitläufig punktiert, die Punkte sind hell beborstet. Die Seiten des Abdomens sind nicht geleistet. Die Hinterschenkel sind ziemlich breit, die Vorderschienen sind dreizähnig. Metagonia zambesianan. Sp. d'. M. pusillae Cast. similis. Ferruginea, nitida. Capite sat crebre punctato, fronte convexa, clypei margine antico late ro- a AA uch Er rd > un Me Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 243 tundato, medio subtruncato ; prothorace plus duplo latiore quam _ longiore, pone medium rotundato-ampliato, angulis antieis paulo productis, acutis, angulis posticis obtusis, subrotundatis, dorso sat dense punctato; scutello punctis nonnullis instructo ; elytris subrugosis, fortiter punctatis costis angustis, fere laevibus ; pygidio postice bigibboso , grosse punctato, punctis squamis minutis in- structis. Corpore infra leviter coriaceo, medio parce, juxta latera densius punctato, punctis squamoso-setosis; tibiis anticis biden- tatis, tarsorum articulis tribus primis omnium pedum dilatatis. — Long. 5,5 mm. Zambesi (M. Morrumbala). E. Luja leg. 1899. Die Art ist der M. pusilla Cast. sehr ähnlich, von gleicher Färbung und Gröfse. Der Kopf ist ziemlich dicht punktiert, etwas gröber und dichter als bei pusila. Die Stirn ist gewölbt, der Vorderrand des Clypeus ist breit gerundet, in der Mitte undeut- lich abgestutzt. Das Halsschild zeigt gleifalls eine dichtere Punktierung als bei pusilla. Es ist mehr als doppelt so breit wie lang, seine Vorderecken sind ein wenig vorgezogen, die Hinter- ecken sind undeutlich abgerundet. Das Schildchen trägt nur vereinzelte Punkte. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt und ist auf ihnen die Punktierung kräftiger und etwas dichter als bei pusilla, die Rippen treten weniger hervor. Das Pygidium ist kräftig punktiert, die Punkte sind mit kleinen borstenartigen Schüppchen besetzt. Hinten ist das Pygidium convex und infolge eines leichten Eindruckes zweihöckrig. Es fehlt aber dieser Art ein mittlerer Längseindruck des Pygidiums, wodurch sie sich von der mir unbekannten M. platypus Klb. unterscheidet. Die Unterseite ist fein lederartig skulptiert und in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter mit groben Punkten besetzt, welche helle schuppen- artige Börstchen tragen. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Die drei ersten Tarsenglieder aller Beine, besonders das zweite Tarsenglied, sind beim 0 erweitert. Metagonia parvulan. sp. f'. M. zambesianae similis. Rufo-castanea, nitida. Capite mediocriter dense sat fortiter punctato, fronte convexa, clypei margine antico late rotundato, medio subtruncato ; prothorace longitudine duplo latiore, post medium paulo rotundato-ampliato, angulis anticis acutis, parum productis, angulis postieis sub- rotundatis, dorso fortiter mediocriter cerebre punctato; scutello punctis raris obtecto ; elytris leviter rugosis, grosse irregulariter punctatis, costis laevibus, parum convexis; pygidio postice con- vexo, parce fortiter punctato, punctis squamis parvis instructis. Corpore infra subcoriaceo, medio sparsim, ad latera versus paulo 2 44 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. densius punctato, punctis albido-squamoso-setosis ; tibiis anticis bidentatis; tarsorum articulis tribus primis, praecipue articulo secundo, dilatatis. — Long. 5,5 mm. Deutsch-Ostafrika (Masinde). Von derselben Gröfse und Gestalt wie die vorhergehend be- schriebene M. zambesiana, jedoch etwas dunkler gefärbt. Der Kopf ist mäfsig dicht mit kräftigen Punkten besetzt, die Stirn ist gewölbt, der Vorderrand des Clypeus ist breit gerandet, in der Mitte undeutlich abgestutzt. Auch auf dem Halsschilde sind die Punkte ziemlich kräftig und stehen nicht ganz so dicht wie bei zambesiana. Hinter der Mitte ist das Halsschild weniger erweitert wie bei letzterer Art. Die spitzwinkligen Vorderecken sind nur wenig vorgezogen, die Hinterecken sind kurz abgerundet. Das Schildchen zeigt nur vereinzelte Punkte. Die Flügeldecken sind ganz schwach gerunzelt und unregelmäfsig ziemlich kräftig punk- tiert. Die Rippen sind kaum etwas gewölbt und glatt. Das Pygidium ist weitläufig mit groben Punkten bedeckt, die winzige helle Schüppchen tragen. Hinten ist das Pygidium beim 0’ ge- wölbt, aber im Gegensatz zu zambesiana nicht eingedrückt. Die Unterseite zeigt eine feine lederartige Skulptur. Sie ist in der Mitte sehr weitläufig, nach den Seiten zu etwas enger mit Punkten bedeckt, die kleine helle Schuppenborsten tragen. Die Vorder- schienen sind zweizähnig. Beim o’ sind, ebenso wie bei zam- besiana, die drei ersten Glieder aller Tarsen, vor allem das zweite Glied. erweitert. Metagonia Bayerin. sp. M. zambesianae similis. Ferruginea aut nigro-fusca, nitida. Capite, fronte sat dense, clypeo confertim punctato, clypei margine antico late rotundato ; antennis rufo-flavis ; prothorace transverso, pone medium paulo rotundato-ampliato,, angulis anticis parum productis, angulis posticis obtusis, dorso mediocriter crebre punc- tato ; scutello sparissime punctato ; elytris leviter rugosis, grosse punctatis, costis paulo convexis, laevibus; pygidio fortiter punc- tato, punctis setosis, pygidii parte posteriore convexa, medio levissime sulcato. Subtus medio laxe, ad latera versus densius punctata, punctis griseo-setosis; tibiis anticis bidentatis, tarsis äntieis in mare articulis tribus primis dilatatis. — Long. 5,5 — 6 mm. Uganda (Elgon District). Dr. Bayer leg. IV—V. 1914. Die Art ist gleichfalls der M. zambesiana sehr ähnlich, unter- scheidet sich aber dadurch, dafs beim 5’ die ersten Tarsenglieder der Mittel- und Hinterbeine nicht verbreitert sind. Sie ist braun oder schwarzbraun, glänzend. Die Stirn ist ziemlich eng, der Clypeus dicht punktiert, der Vorderrand des Clypeus ist flach Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 245 gerundet. Die Fühler sind gelbbraun. Das Halsschild ist mehr - als doppelt so breit wie lang, in der Mitte etwas bogenförmig er- 14 weitert. Die nur schwach vorgezogenen Vorderecken sind wenig spitzwinklig, die Hinterecken sind stark stumpfwinklig. Die Ober- fläche des Halsschildes zeigt eine mäfsig dichte, zuweilen aber auch ziemlich enge Punktierung. Das Schildchen trägt nur einige feine Punkte. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt, kräftig punktiert, die glatten Rippen sind ein wenig gewölbt und von Punkt- reihen eingefalst. Das Pygidium trägt grobe Punkte, die beborstet sind. Hinten ist das Pygidium gewölbt, und durch einen ganz schwachen mittleren Längseindruck erscheint es undeutlich zwei- höckrig. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten enger punktiert, die Punkte tragen helle Börstchen. Die Vorder- schienen sind zweizähnig, an den Vordertarsen des 0’ ist das zweite Glied am stärksten verbreitert. Einige Exemplare dieser Art befinden sich im Belgischen Kolonialmuseum und wurde mir ein Pärchen gütigst überlassen. Gen. Dichecephala Brsk. = (Catagonia Klb.). Brenske hat Ann. Mus. Civ. Genova XXXV, 1895, p. 219 eine Dichecephala abyssinica beschrieben und die Gattung zu den Diphucephaliden gestellt. Das ist falsch, da die Art unterhalb des Clypeus eine deutlich von demselben getrennte Oberlippe zeigt. Die Gattung gehört in die Verwandtschaft der Gattung Apogonia und fällt mit ihr die Gattung Catagonia Klb. zusammen. Ich be- trachte diese Gattung nicht als eine Untergattung von Apogonia, da die Forcipes der Arten dieser Gattung nach einem ganz anderen Prinzip gebildet sind wie die der Gattung Apogonia. Die Diche- cephala abyssinica wurde auch von G. Kristensen bei Harrar in Abessinien gesammelt. Dichecephala heteropygan. sp. J'. D. abyssinicae Brsk. similis. Ferruginea, nitida. Capite subtiliter punctato, clypeo producto, apice bilobato; antennis brunneis; prothorace longitudine duplo latiore, lateribus curvatis, angulis anticis paulo acutis et parum productis, angulis posticis obtusis, dorso sat crebre punctato; scutello parce punctulato ; elytris crebre subrugoso-punctatis, costis angustis, impunctatis, paulo convexis; pygidio postice convexo, medio leviter impresso, punctis magnis breviter setosis obtecto. Subtus pectoris medio parce subtiliter punctato, leviter sulcato,, pectoris lateribus sat dense punctis obtectis, punctis setosis; abdominis segmentis trans- versim setosis; tibiis anticis bidentatis, tarsorum articulis tribus primis, praecipue articulo secundo, dilatatis. — Long. 7 mm. / 246 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Deutsch-Ostafrika (Morogoro). Die Art ist der D. abyssinica Brsk. sehr ähnlich und haupt- sächlich durch die Bildung des Pygidiums unterschieden. Sie ist gelbbraun, glänzend. Der Kopf ist fein punktiert, der Clypeus des 0’! ist ebenso wie bei abyssimica stark verlängert, der Vorder- rand ist zweilappig. Die Stirn ist nicht so stark abgeflacht wie bei abyssinica. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, etwas breiter als bei abyssinica. Die Seitenränder sind gebogen, die Vorderecken sind nur wenig spitzwinklig und ganz schwach vor- gezogen, die Hinterecken sind stumpfwinklig, die Oberfläche ist ziemlich dicht mit Punkten besetzt. Das Schildchen trägt nur einige wenige Punkte. Die Flügeldecken sind ziemlich kräftig und schwach runzlig punktiert, die schmalen Rippen sind un- punktiert, etwas gewölbt und von Reihen eng gestellter Punkte eingefalst. Das Pygidium ist mit grofsen, kurz beborsteten Punkten bedeckt. Während das Pygidium bei abyssinica gleichmälsig ge- wölbt ist, liegt bei dieser Art die Wölbung in der hinteren Hälfte und durch ‘einen schwachen mittleren Eindruck erscheint das Pygidium hier undeutlich zweihöckrig. Die Mitte der Brust ist weitläufig und fein punktiert, auf den Seiten der Brust stehen die Punkte ziemlich dicht und sind beborstet. Jedes Bauchsegment zeigt eine Querreihe von Borsten. Die Vorderschienen sind zwei- zähnig. . Beim 5 sind, ebenso wie bei abyssinica, die drei ersten Glieder aller Tarsen erweitert und ist gleichfalls das zweite Tarsen- glied breiter als das erste und dritte. Dichecephala Kristensenin. sp. f'. D. abyssinicae Brsk. similis. Flava aut ferruginea, nitida. Capite sat dense punctato, clypeo producto, antrorsum angustato, margine antico late sinuato; antennis ferrugineis; prothorace transverso,, lateribus curvatis, angulis anticis paulo acutis, per- parum modo productis, angulis posticis obtusis, dorso dense punctato; scutello parce punctulato ; elytris subrugoso-punctatis, costis angustis, laevibus, paulo convexis; pygidio postice fortiter convexo, haud impresso, mediocriter dense punctato, punctis bre- viter pilosis. Subtus medio sat remote, ad latera versus densius et fortius punctata, punctis setas ferentibus; tibiis anticis biden- tatis, tarsorum articulis tribus primis dilatatis. — Long. 7,5 mm. 2. A mare differt: clypeo perparum modo producto, margine antico truncato, angulis antieis breviter rotundatis; tarsis haud dilatatis. — Abessinien (Diredaua). G. Kristensen leg. IV. 1914. Der D. abyssinica in Färbung und Gestalt ähnlich, unter- scheidet sich diese Art von dieser und der vorhergehend be- Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 247 schriebenen Art schon durch die Clypeusbildung des 9’. Der Clypeus ist gleichfalls vorgestreckt und nach vorn verschmälert, aber sein Vorderrand ist viel flacher und breiter ausgebuchtet wie bei diesen Arten. Die Punktierung des Kopfes ist dichter und kräftiger. Beim 2 ist der Clypeus nur wenig verlängert, ‚der Vorderrand ist abgestutzt, die Vorderecken sind kurz ge- rundet. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang, die Seiten- ränder sind gekrümmt, die schwach spitzwinkligen Vorderecken sind nur sehr wenig vorgezogen, die Hinterecken sind stumpf- winklig, die Oberfläche ist dicht punktiert. Das Schildchen trägt nur eine. weitläufige Punktierung, die Mitte ist punktfrei. Die Flügeldecken sind kräftig und etwas runzlig punktiert, die von Reihen eng gestellter Punkte eingefafsten Rippen sind schmal und schwach gewölbt. Das mit kurz behaarten Nabelpunkten bedeckte Pygidium ist hinten stark gewölbt, beim o’ etwas stärker als beim 2. Ein mittlerer Eindruck ist nicht vorhanden. Die Unter- seite ist in der Mitte ziemlich weitläufig, nach den Seiten zu enger und gröber punktiert, die Punkte sind beborstet. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Beim 9 sind, wie bei den übrigen Arten der Gattung, die drei ersten Tarsenglieder ver- breitert, während sie beim $ normal sind. Dichecephala Lujai. cf. D. ovatae Fähr. similis. Rufo-flava, nitida. Capite laxe punctato, clypeo prolongato , clypei lateribus in parte anteriore fere parallelis, margine antico medio profunde exciso, lobis apice rotundatis; prothorace mediocriter crebre punctato, longitudine duplo latiore, pone medium rotundato-ampliato, angulis anticis perparum modo productis, fere rectangulis, angulis postieis ob- tusis, subrotundatis; scutello remote punctis obtecto ; elytris sub- rugosis, fortiter punctatis, costis laevibus, paulo convexis; pygidio ‚ parce grosse punctato, punctis squamis minutis instructis, pygidii parte posteriore convexa. Subtus medio parce, juxta latera paulo densius fortiter punctata, punctis setosis; tibiis anticis bidentatis; articulis tribus primis tarsorum omnium pedum dilatatis. — Long. 6 mm. Zambesi (M. Morrumbala). E. Luja leg. 1899. Die Art ist der D. ovata Fähr. sehr ähnlich, aber durch andere Clypeusbildung des 0’ unterschieden. Sie ist rotbraun, glänzend. Der Kopf ist weitläufig punktiert, die Stirn ziemlich fein, der Clypeus gröber. Letzterer ist beim 4’ verlängert. Während sich bei ovata der Clypeus allmählich und gleichmäfsig nach vorn zu verjüngt, laufen bei dieser Art die Seitenränder in der vorderen Hälfte des Clypeus fast parallel. Der vordere Einschnitt ist tief, Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft III/IV. T% 248 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. die durch den Einschnitt entstehenden beiden Loben sind, im Gegensatz zu ovata, am Ende halbkreisförmig abgerundet. Das Halsschild ist mäfsig dicht punktiert und doppelt so breit wie lang. Die Vorderecken sind nur ganz schwach vorgezogen und fast rechtwinklig, die stumpfwinkligen Hinterecken sind undeutlich abgerundet. Das Schildchen trägt eine weitläufige Punktierung. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt, unregelmäfsig und grob punktiert. Die glatten Rippen sind schwach gewölbt. Das Pygidium zeigt ziemlich weitläufig stehende, mit kleinen ‚hellen Schuppen- borsten besetzte Punkte. Im hinteren Teile ist das Pygidium ge- wölbt. Die Unterseite ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten etwas enger punktiert, die Punkte sind mit kleinen weilslichen Börstchen versehen. Die Vorderschienen sind zweizähnig. Die drei ersten Glieder aller Tarsen sind beim o’ erweitert, das zweite Tarsenglied ist bedeutend breiter als die übrigen. Schizonycha longan. sp. Sf. 8. Aybridae Per. similis. Oblonga, fulva, capite pro- thoraceque rufo-flavis. Capite rugoso-punctato, elypei carina medio leviter producta, margine antico rotundato, medio minutissime sinuato ; antennis flavis, 9-articulatis, flabello maris stipite paulo breviore; prothorace postice fere duplo latiore quam longiore, pone medium rotundato -ampliato,, lateribus leviter crenulatis, eiliatis, angulis anticis late rotundatis, angulis posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso remote et irregulariter, post marginem anticum densius punctato; scutello punctis nonnullis obtecto; elytris subrugoso - punctatis, punctis setis minutis instructis ; pygidio parce punctato. Subtus pectore flavo - piloso, abdomine medio parce, juxta latera paulo densius punctato, punetis pilis instructis; tibiis antieis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo multo breviore. — Long. 13 mm. Deutsch-Ostafrika (Kipembiro). Der 5. (Atys) hybrida Per. ähnlich, aber etwas länger. Sie ist gelbbraun, Kopf und Halsschild sind rötlich. Der Kopf ist runzlig punktiert, der Scheitelkiel ist schwach, der Clypeuskiel ist in der Mitte etwas vorgezogen, der Vorderrand des Clypeus R he PR u ist bogenförmig, in der Mitte ganz schwach gebuchtet. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer des o’ ist etwas kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist fast doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig erweitert. Die Seitenränder sind schwach ge- kerbt und beborstet, die Vorderecken sind abgerundet, die Hinter- ecken sind stumpfwinklig und kurz gerundet. Die Oberfläche ist weitläufig und unregelmäfsig punktiert, hinter dem V.rderrande stehen die Punkte dichter und sind etwas raspelartig. Bei hybrida ” Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 9249 ist die Punktierung des Halsschildes viel enger. Das Schildchen trägt nur einige Punkte. Die Flügeldecken sind etwas runzlig punktiert, die Punkte tragen winzige Börstchen, ebenso wie bei hybrida, bei der jedoch die Flügeldecken schwächer gerunzelt sind. Das Pygidium ist weitläufig und schwach punktiert. Die Brust Fist lang behaart. Das Abdomen ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten etwas enger mit behaarten Punkten besetzt. Es zeigt beim 5 keine Ventralfurche, ist aber etwas konkav. Die Vorder- ‘schienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist viel kürzer als das zweite. Von den beiden Krallenzähnen ist der Endzahn feiner und kürzer als der innere Zahn, bei Aybrida ist der Endzahn länger. Sowohl Prof. Kolbe wie Peringuey stellen die Schizonycha- Arten mit neungliedrigem Fühler zur Gattung Atys Reiche. Ab- gesehen davon, dafs in der Gattungsdiagnose von neungliedrigen Fühlern nicht die Rede ist, kann auch auf Grund der Anzahl der Fühlerglieder allein keine Gattungsteilung vorgenommen werden, da, wie Päringuey selbst angibt, bei einigen Arten der o’ neun- gliedrige, das 2 zehngliedrige Fühler hat. Auch die nachstehend beschriebenen Arten haben neungliedrige Fühler und stelle ich dieselben zur Gattung Schizonycha. r Schizonycha flaveolan. sp. JS. S. dilutae Qued. similis. Flava, nitida, capite prothoraceque rufo-favis. Capite granulato-punctato, carina clypeali medio paulo producta, clypei margine antico late rotundato , medio levissime sinuato; antennis 9-articulatis, flabello maris stipite breviore; pro- thorace longitudine plus duplo latiore, medio rotundato-ampliato, lateribus ciliatis, angulis anticis et posticis obtusis, breviter ro- tundatis, dorso fortiter sat crebre, post marginem anticum dense punctato, punctis setis minutis instructis; scutello, medio excepto, punctato ; elytris subrugosis, sat dense punctatis, punctis minu- tissime setosis; pygidio mediocriter crebre fortiter punctato. Subtus pectoris medio sparsissime, pectoris lateribus densius punctatis, punctis setis brevibus instructis; abdomine medio parce, juxta latera mediocriter dense punctato , punctis setis minutis ornatis; tibiis anticis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum se- eundo multo breviore. — Long. 11 mm. Abessinien (Harrar). G. Kristensen leg. Der S. (Atys) diluta Qued. ähnlich, unterscheidet sich diese Art schon dadurch, dafs die Seitenränder der Flügeldecken nicht matt sind. Sie ist gelb, Kopf und Halsschild sind rötlich. Der Kopf ist körnig punktiert, der Scheitelkiel ist schwach, der Clypeuskiel ist in der Mitte etwas vorgezogen. Der Vorderrand 107 250 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. des Clypeus ist breit gerundet, in der Mitte kaum merklich ge- buchtet. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer des 7 ist etwas kürzer als der Stiel. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, in der Mitte bogenförmig erweitert. Die Seiten- ränder sind bewimpert, die Vorder- und Hinterecken sind stumpf- winklig und kurz abgerundet. Die, Oberfläche ist kräftig und ziemlich dicht, hinter dem Vorderrande am dichtesten punktiert. Die Punkte tragen kleine Börstchen. Hinter dem Vorderrande des Halsschildes befindet sich jederseits der Mitte ein leichter Eindruck. Das Schildchen ist mit Ausnahme der Mitte punktiert. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt und ziemlich eng mit Punkten bedeckt, die winzig beborstet sind. Auf dem Pygidium stehen die kräftigen Punkte mäfsig dicht. Die Brust ist in der Mitte sehr weitläufig, an den Seiten enger punktiert, die Punkte sind kurz beborstet. Das Abdomen ist in der Mitte zerstreut, an den Seiten mälsig dicht punktiert, die Punkte tragen kleine Börstchen. Beim 0’ ist das Abdomen leicht konkav, ohne deut- liche Ventralfurche. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das zweite Glied der Hintertarsen ist mehr als doppelt so lang wie das erste. Von den beiden Krallenzähnen ist der Endzahn viel länger als der innere Zahn. Schizonycha testacea.n. sp. f'. 5. faveolae similis. Testacea, nitida, capite prothoraceque rufescentibus. Capite sparsim punctato, clypei carina medio vix parum producta, clypei margine antico levissime sinuato; antennis 9-articulatis, flabello maris stipite breviore; prothorace trans- verso, medio rotundato-ampliato, lateribus ciliatis, angulis anticis et posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso sat crebre punctato, post marginem anticum utrinque leviter impresso ; scutello juxta latera punctato ; elytris subrugoso-punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio sat dense punctato. Subtus metasterni medio longitudinaliter sulcato et utrinque setis nonnullis vestito, meta- sterni lateribus sat remote umbilicato-punctatis, punctis in meta- sterni parte anteriore setas longiores ferentibus; abdomine medio parce, ad latera versus densius punctato, punctis setis minutis, punctis nonnullis setis longioribus instructis; abdomine maris haud concavo; tibiis anticis tridentatis, articulo secundo tarsorum posticorum primo multo longiore. — Long. 11 mm. Abessinien. Die Art ist der vorhergehend beschriebenen S. laveola sehr ähnlich. Sie ist gelb, Kopf und Halsschild sind etwas rötlich. Der Kopf ist, im Gegensatz zu flaveola, weitläufig mit grolsen, aber flachen Punkten besetzt. Der Clypeuskiel ist in der Mitte | | | Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 951 kaum etwas vorgezogen, der Vorderrand des Clypeus ist in der _ Mitte schwach gebuchtet. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist beim 5" so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie _ lang, kürzer als bei /aveola. Die Seitenränder sind bewimpert, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz ab- gerundet. Die Oberfläche ist ziemlich dicht mit Punkten besetzt, hinter dem Vorderrande kaum etwas dichter als im übrigen Teile. Hinter dem Vorderrande befindet sich beiderseits ein leichter Eindruck. Das Schildchen ist neben den Seiten punktiert. Die Flügeldecken sind mit einer leicht runzligen Punktierung versehen, die Börstchen der Punkte sind noch winziger als bei aveola. Das Pygidium ist ziemlich dicht punktiert. Die Mitte der Brust zeigt eine Längsfurche und beiderseits derselben einige Borsten. Die Seiten der Brust tragen Nabelpunkte, die mit sehr kleinen, im vorderen Teile der Brust mit gröfseren Borsten besetzt sind. Das Abdomen, welches beim o’ nicht konkav ist, ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten dichter punktiert. Die Punkte tragen kleine, vereinzelte Punkte längere Borsten. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist viel kürzer als das zweite. Von den beiden Krallenzähnen ist der Endzahn ein wenig länger als der innere Zahn, während bei jlaveola der Unterschied in der Länge der beiden Zähne viel bedeutender ist. Schizonycha microphyllan. sp. cf. 9. lindianae Brsk. similis. Ferruginea, nitida, capite, prothorace, scutello pedibusque rufis. Capite granuloso-punctato, elypei carina medio fortiter producta, margine antico subsinuato ; antennis 9-articulatis, flabello maris parvo; prothorace plus duplo latiore quam longiore, pone medium rotundato-ampliato, lateribus setosis, angulis antieis et posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso sat dense fortiter punctato, punctis squamis minutis in- structis; scutello parce punctato ; elytris leviter rugosis, medio- criter crebre punctis obtectis, punctis squamas parvas ferentibus, elytrorum lateribus anguste opacis; pygidio umbilicato-punctato, punctis nonnullis pilosis. Subtus pectoris medio sulcato, pectoris lateribus remote punctatis, punctis squamis parvis instructis; ab- domine medio parce, ad latera versus densius punctato, punctis breviter squamoso-setosis; abdomine maris convexo; tibiis antieis tridentatis, tarsis postieis articulo primo secundo breviore. — Long. 10,5 mm. Britisch-Ostafrika (Mangu). Die Art ist der S. mdiana Brsk. in Färbung und Gestalt ähnlich, unterscheidet sich aber schon dadurch, dafs die Seiten- 252 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. ränder der Flügeldecken schmal matt sind. Sie ist gelbbraun, Kopf, Halsschild, Schildehen und Beine sind rot. Der Kopf ist körnig punktiert, der Clypeuskiel ist in der Mitte stark vor- gezogen, der Vorderrand des Clypeus ist ganz schwach gebuchtet. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist beim 9" kaum länger als die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, etwas hinter der Mitte am breitesten. Die Seitenränder sind beborstet, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig und kurz abgerundet. Die Oberfläche ist ziemlich dicht mit kräftigen Punkten besetzt, welche winzige Schüppchen tragen. Hinter dem Vorderrande ist das Halsschild beiderseits leicht eingedrückt. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Die Flügeldecken sind schwach gerunzelt, die gleichfalls mit winzigen borstenartigen Schüppchen besetzten Punkte stehen ein wenig weitläufiger als auf dem Halsschilde. Das Pygidium trägt Nabelpunkte, von denen vereinzelte behaart sind. Die Mitte der Brust zeigt eine Längsfurche, die Seiten der Brust sind weitläufig mit Punkten besetzt, die kleine Schüppchen tragen. Die Mitte des Abdomens ist ebenfalls weitläufig punktiert, nach den Seiten zu stehen die Punkte enger. Sie tragen schuppen- artige Börstchen. Das Abdomen des 07 ist gewölbt. Die Vorder- schienen sind dreizähnig, das zweite Glied der Hintertarsen ist länger als das erste. Die beiden Krallenzähne sind ungefähr von gleicher Länge, doch ist der Endzahn schwächer als der innere Zahn. Schizonychatanganan. sp. Testacea, nitida, capite, prothorace scutelloque rufis. Capite granuloso-punctato, clypei carina medio producta, celypei margine antico leviter sinuato ; antennis 9-articulatis, flabello in utroque sexu stipite breviore; prothorace postice longitudine duplo latiore, medio rotundato - ampliato, angulis anticis et posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso mediocriter crebre fortiter punctato, punctis setis minutis vestitis; scutello juxta latera punctis non- nullis instructo; elytris leviter rugosis, sat dense punctatis, punctis minutissime setosis; pygidio laxe punctato. Subtus pectoris medio vix leviter sulcato et sparsissime punctato, pectoris lateribus remote umbilicato-punctatis, punctis squamis parvis ornatis; ab- domine medio parce, juxta latera densius punctato, punctis setis minutis instructis; abdomine maris medio paulo concavo: tibiis anticis tridentatis, articulo secundo tarsorum posticorum primo plus duplo longiore. — Long. 9—9,5 mm. Deutsch-Ostafrika (Tanga). Der S. lindiana Brsk. zwar ähnlich, doch bedeutend kleiner, das Halsschild weniger kurz. Sie ist bräunlichgelb, Kopf, Hals- i R 4 Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 253 schild und Schildchen sind rot. Der Kopf ist körnig punktiert, i der Clypeuskiel ist in der Mitte etwas vorgezogen, der Vorderrand des Clypeus ist leicht gebuchtet. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer ist beim o’ etwas kürzer als der Stiel, beim 2 so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit wie lang, in der Mitte 4 bogenförmig erweitert, die Vorder- und Hinterecken sind stumpf- winklig und kurz abgerundet. Die Oberfläche ist mäfsig dicht punktiert, die Punkte sind mit kleinen Schüppchen besetzt. Hinter dem Vorderrande ist das Halsschild beiderseits schwach eingedrückt. Das Schildchen trägt nur einige Punkte neben den Seitenrändern. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt und ziemlich dicht mit winzig beborsteten Punkten besetzt. Die Mitte der Brust zeigt nur die Spur einer Längsfurche und ist sehr weitläufig punktiert. Auf den Seiten der Brust stehen Nabelpunkte, die winzige Schüpp- chen tragen. Das Abdomen ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten enger punktiert, die Punkte sind mit winzigen Börstchen besetzt. Beim o ist das Abdomen in der Mitte schwach konkav. Die Vorderschienen sind dreizähnig, das zweite Glied der Hinter- tarsen ist mehr als doppelt so lang wie das erste. Von den beiden Krallenzähnen ist der Endzahn ein wenig länger als der innere Zahn. Schizonycha natalican. sp. S. infantt Per. similis. Ferruginea, nitida, capite, prothorace, scutello pedibusque rufis. Capite fortiter subrugoso - punctato, verticis carina obsoleta, clypei carina arcuata, clypei margine antico medio levissime sinuato; antennis rufo-Navis, 9-articulatis, flabello in utroque sexu stipite breviore; prothorace postice duplo latiore quam longiore, pone medium rotundato-ampliato, lateribus leviter crenulatis, setosis, angulis antieis et posticis obtusis, breviter rotundatis, dorso sat crebre fortiter punctato, punctis minutissime setosis, setis juxta prothoracis latera paulo majoribus ; scutello parce punctato; elytris subrugoso-punctatis, punctis setis minutis instructis; pygidio grosse punctato, punctis setas minutas ferentibus. Subtus pectoris medio fere laevi, leviter sulcato, pectoris lateribus umbilicato-punctatis, punctis pilosis aut squamoso-setosis ; abdomine medio parce, juxta latera crebre punctato, punctis setas ferentibus; tibiis anticis tridentatis, articulo primo tarsorum posticorum secundo breviore. — Long. 11 mm. Natal (Pinetown). Die Art ist der S. (Atys) infans Per. ähnlich. Die Färbung ist gelbbraun, Kopf, Halsschild, Schildchen und Beine sind rot. Der Kopf ist kräftig, etwas runzlig punktiert, ein Scheitelkiel ist kaum angedeutet, der Clypeuskiel ist nach vorn gebogen, der 254 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Vorderrand des Clypeus ist in der Mitte kaum merklich gebuchtet. Die braunen Fühler sind neungliedrig, der Fächer des 9 ist ein wenig kürzer als der Stiel, der des 2 ist so lang wie die 5 vor- hergehenden Glieder des Stieles zusammen. Bei infans ist der männliche Fächer länger und leicht gebogen. Das Halsschild ist etwas länger als bei infans, in der Mitte ist es bogenförmig er- weitert, die Seitenränder sind beborstet, die Vorder- und Hinter- ecken sind stumpfwinklig und undeutlich ganz kurz abgerundet. | Die Oberfläche ist ziemlich dicht, aber weitläufiger als bei infans mit groben Punkten bedeckt, auch stehen die Punkte unregel- mälsig. Die Punkte tragen winzige Börstchen, welche an den Seiten des Halsschildes deutlicher sind als in der Mitte desselben. Hinter dem Vorderrande ist das Halsschild beiderseits leicht ein- gedrückt. Das Schildchen zeigt eine weitläufige Punktierung. Die Flügeldecken sind leicht gerunzelt und mit winzig 'beborsteten Punkten in gleicher Weise besetzt wie bei infans. Das Pygidium ist grob punktiert, die Punkte sind gleichfalls kurz beborstet. Die Mitte der Brust ist fast unpunktiert und leicht gefurcht. Die Seiten der Brust tragen Nabelpunkte, die mit gelben Haaren, vor den Hinterecken der Brust und auf den Episternen mit schuppen- artigen weilsen Borsten besetzt sind. Die Mitte des Abdomens, welche beim 0’ konvex ist, ist weitläufig punktiert, während an den Seiten des Abdomens die Punkte enger stehen und feine Schuppenbörstchen tragen. Die Vorderschienen sind dreizähnig. Das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite. Von den beiden’Krallenzähnen ist der Endzahn kürzer und feiner als der innere Zahn. Schizonycha filiola.n. sp. N Be LAN RE cf. Ferruginea, nitida, capite, prothorace scutelloque rufis. Capite granuloso - punctato, punctis squamis minutis instructis ; verticis carina obsoleta, carina clypeali leviter curvata, clypei margine antico vix levissime sinuato; antennis fulvis, 9-articulatis, flabello maris stipiti longitudine aequali, paulo curvato; prothorace plus duplo latiore quam longiore, pone medium rotundato-ampliato, lateribus crenulatis, setosis, postice leviter sinuatis, angulis anticis et posticis obtusis, dorso fortiter mediocriter crebre irregulariter punctato, punctis minutissime setosis; scutello juxta latera punctis nonnullis obtecto; elytris subrugoso-punctatis, punctis minutissime squamoso - setosis; pygidio parce umbilicato - punctato. Corpore infra medio fere laevi, pectoris medio leviter sulcato , pectoris lateribus remote punctatis, punctis setis minutis vestitis; tibiis ” anticis tridentatis; tarsis posticis articulo primo secundo breviore; unguibus fissis, dente apicali parvo. — Long. 9—9,5 mm. Moser, Neue afrikanische Melolonthiden. 255 Port Natal. Durch die Form des Halsschildes und die Krallenbildung muls diese Art der mir unbekannten S. (Atys) humilis Per. nahe- stehen, doch ist letztere Art bedeutend gröfser. Die Färbung ist gelbbraun, Kopf, Halsschild und Schildchen sind rotbraun. Der Kopf ist körnig punktiert, die Punkte sind mit winzigen Schuppen- borsten besetzt. Der Scheitelkiel ist undeutlich, der Clypeuskiel ist flach gebogen, der Vorderrand des Clypeus ist kaum merklich gebuchtet. Die Fühler sind neungliedrig, der Fächer des 07 ist so lang wie der Stiel und leicht gebogen. Das Halsschild ist mehr als doppelt so breit wie lang, etwas hinter der Mitte am breitesten. Die Seitenränder sind schwach gekerbt und bewimpert, vor den Hinterecken sind sie schwach gebuchtet. Die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig. Die Oberfläche ist mit kräftigen Punkten mäfsig dicht und unregelmäfsig besetzt, die Punkte sind winzig beborstet. Das Schildchen trägt an den Seiten einige Punkte. Die Flügeldecken sind schwach runzlig punktiert, die Punkte sind mit winzigen Schuppenbörstchen besetzt. Das Pygi- dium ist weitläufig mit Nabelpunkten bedeckt. Die Unterseite ist in der Mitte nur ganz vereinzelt punktiert, die Brust zeigt eine leichte Längsfurche. Auf den Seiten von Brust und Abdomen stehen die Punkte mäfsig dicht. Sie tragen auf den Seiten der Brust längere, auf den Seiten des Abdomens kurze feine Borsten, Die Mitte des Abdomens ist beim 9 etwas konkav. Die Vorder- schienen sind dreizähnig, das erste Glied der Hintertarsen ist kürzer als das zweite. Von den beiden Krallenzähnen ist der Endzahn viel schwächer und kürzer als der innere Zahn. Entypophana Lujain. sp. J. E. biapieatae Mos. similis. Castanea, nitida. Capite crebre subrugoso-punctato, punctis setosis, verticis carina medio elevata et bidentata, clypei carina medio producta, clypeo antrorsum angustato, margine antico leviter sinuato, angulis anticis late rotundatis; antennis 10-articulatis, flabello maris sat parvo; pro- thorace latiore quam longiore, pone medium rotundato-ampliato, lateribus leviter crenulatis, angulis anticis et postieis obtusis, dorso in parte anteriore excavato, postice remote, antice dense fortiter punctato, punctis setosis; scutello laxe punctato; elytris pygidioque subrugoso-punctatis, punctis setas ferentibus, elytrorum setis minutis, pygidii setis longioribus. Subtus pectore dense punctis obtecto, punctis pilosis, abdomine medio laxe, juxta latera erebre punctato, punctis setis instructis ; articulis duobus primis tarsorum posticorum longitudine aequalibus. — Long. 20 mm. Congo belge (Kondue). E. Luja leg. 256 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Der F. biapieata Mos. ähnlich, aber gröfser. Sie ist von rot- brauner Färbung, glänzend. Der Kopf ist dicht und etwas runzlig punktiert, der Scheitelkiel ist in der Mitte erhöht und zweispitzig, der Clypeuskiel liegt bogenförmig vor der Naht, der Clypeus ist nach vorn verjüngt, der Vorderrand ist leicht gebuchtet, die Vorderecken sind breit gerundet. Die Fühler sind zehngliedrig, der Fächer des 9 ist nur so lang wie die 5 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild ist breiter als lang, in der Mitte bogenförmig erweitert. Die Seitenränder sind leicht gekerbt, die Vorder- und Hinterecken sind stumpfwinklig und undeutlich abgerundet. Die Oberfläche ist vorn breit aus- gehöhlt, hinten weitläufig, vorn eng punktiert. Im Gegensatz zu biapicata sind diese Punkte deutlich beborstet. Das Schildchen ist weitläufig punktiert. Auf den Flügeldecken und auf dem Pygidium befindet sich eine schwach runzlige, ziemlich dichte Punktierung. Die Punkte der Flügeldecken tragen kleine Börstchen, die viel deutlicher sind als bei biapicata, die Punkte auf dem Pygidium sind mit abstehenden Borstenhaaren versehen. Die Brust ist dicht punktiert, die Punkte sind mit borstenartigen Haaren besetzt. Die Punktierung des Abdomens ist in der Mitte weitläufig, an den Seiten dicht, die Punkte sind fein beborstet. Die beiden ersten Glieder der Hintertarsen sind ungefähr von gleicher Länge, desgleichen auch die beiden Krallenzähne. Ein 2 vom gleichen Fundort gehört wohl sicher zu dieser Art. Bei diesem fehlt die Erhöhung des Scheitelkieles, die Stirn ist in der Mitte glatt und mit zwei kleinen Höckern versehen. Auch die Mitte des Olypeus ist glatt. Der Fühlerfächer ist nur so lang wie die 4 vorhergehenden Glieder des Stieles zusammen. Das Halsschild zeigt keine Aushöhlung, aber beiderseits am Vorder- rande einen leichten Eindruck, die Punktierung ist im vorderen Teile des Halsschildes nicht so dicht wie beim o’. Die Mitte der Brust ist weitläufiger punktiert. Ich verdanke diese Art Herrn Konservator V. Ferrant in Luxemburg. “u De” Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 257 Durchsicht der von Spınola in der von Olaude Gay 1851 herausgegebenen Historia fisica y politica de Chile, Zoologia, Vol. VI beschriebenen Apidae, nebst einigen einleitenden Bemerkungen !). Von Paul Herbst, Valparaiso (Chile). Einleitung. Die Geschichte der entomologischen und speziell hymeno- pterologischen Erforschung Chiles läuft bis in die 1870er Jahre ziemlich paralell mit der der allgemeinen Tier- und Pflanzenwelt dieser Gegenden. . In dem Werke won Engler & Drude: „Die Vegetation der Erde“, vol. VII: Dr. Karl Reiche „Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Chile“ Kapitel I berichtet der 20 Jahre in Chile ansässig gewesene und rühmlichst als Bo- taniker bekannte Autor stichhaltig über die „Geschichte der bo- tanischen Erforschung Chiles“, deren Werdegang seit Erschliefsung des Landes für wissenschaftliche Forschung bis zur Zeit der Novara-Expedition mit der Erkundung der Insektenwelt Chiles eng verknüpft, daher fast identisch ist. — Ich erlaube mir daher, Sie!) auf obiges Werk zu verweisen, welches Ihnen ferner im Teil I einen recht treffenden „Abrifs der physischen Geographie Chiles“ und im Teil II einen Bericht über „Die Vegetation Chiles, ihre Zusammensetzung nach Familien, Formen, Formationen und ihre Lebensverhältnisse“ in sehr instruktiver Weise bietet, daher für einen Forscher der doch der Pflanzenwelt eines Gebietes ange- palsten Apidae besonders interessant und wertvoll wird. Auf Seite 14 — 18 des oben genannten Werkes von Reiche bespricht der Verfasser auch die Verdienste des für diesen kriti- schen Versuch besonders in Betracht kommenden Herausgebers der „Historia fisica y politica de Chile“ Claude Gay um die Er- forschung der Naturschätze Chiles, wozu ich bemerken möchte, dafs Gay 1800 in Südfrankreich geboren, in Paris Medizin und Naturwissenschaften studierte, sich dann dem Lehrfach zuwandte und Ende der 1820er Jahre als Lehrer nach Santiago de Chile kam. Nach den Ausführungen von Reiche (eine eingehende Bio- graphie von Claude Gay gab nach dessen Tode Diego Barros Arana: „Claudio Gay, su vida y sus obras“ heraus) sammelte Gay im Auftrage der chilenischen Regierung während der Jahre !) In Briefform an Dr. H. Friese, Schwerin i. M., eingesandt, daher dıe mitunter persönlichen Anreden. 958 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. 1830—1832, sowie 1834—1838, und zwar von der seinerzeitigen Nordgrenze Chiles, der Provinz Atacama, bis südlich zu der Insel Chiloe — südlich von Chiloe, also dem :patagonischen Archipel und der Magellan - Strafse kam Gay nicht — mit grolsem Eifer und Geschick. 1833 war Gay in Frankreich, um für seine Auf- gabe Instrumente und Materialien zu beschaffen, und hat damals schon sicherlich Hymenopteren von Chile in wissenschaftliche Kreise gelangen lassen. 1839 —1840 sammelte Gay im Auftrage der chilenischen Regierung peruanische Altertümer in Ouzco, Peru. Mitte 1842 siedelte Gay mit seinen Sammlungen, nachdem er in der Zwischenzeit die Anfänge zu einem Museum in Santiago gelegt hatte (das bei Antritt des Dr. R. A. Philippi 1852 völlig aus- geräubert und verkommen war) nach Paris über, wo er seine Schätze von Spezialisten sichten und bearbeiten liels, um diese Abhandlungen schliefslich persönlich in seiner „Historia fisica y politica de Chile“ zusammenzustellen. Gay, der 1873 in Frank- reich starb, ist zwar in den folgenden Jahren noch 2 mal in Chile gewesen, hat aber nicht mehr naturwissenschaftlich ge- sammelt. — Band VI seiner Historia de Chile, welcher die Ord- nung der Hymenopteren enthält, erschien 1851 in Paris, das Material hierzu ist aber, wie gesagt, 1830 — 1838 eingetragen worden, und zwar von Copiapö bis (südlich) Chiloe. Gay gewann für die Bearbeitung mitgebrachter Hymenopteren und Hemipteren den für jene Zeit bedeutenden Kenner Marquis Maximilien de Spinola. Beachtenswert ist aber für Beurteilung dieses Teiles seines Werkes die einleitende Bemerkung von Gay in vol. VI, Seite 153; Gay sagt wörtlich: „Die Abhandlungen, die ich über Hymenopteren und Hemipteren Chiles veröffentliche, bilden den beschreibenden Teil einer längeren und viel wertvolleren Memoria, welche Herr Marquis von Spinola die Güte hatte für meine Fauna zu verfassen. Dieser illustre Gelehrte, der sich speziell erwähnte beide Ordnungen zum Studium gewählt hat, ist ohne Zweifel einer derjenigen Entomologen, die am meisten zur Kennt- nifs derselben beigetragen haben. Obgleich ihm der Arbeitsplan meines Werkes bekanntgegeben war, hatte derselbe doch ge- glaubt, in Diskussionen und Kritiken eingehen zu können, was sicherlich von hohem Wert gewesen und diese Abhandlung auf eine höhere Stufe emporgehoben haben würde. Trotzdem habe ich zu meinem Leidwesen — die ausführliche Memoria wird separat veröffentlicht werden — viele Einzelheiten unterdrücken oder abkürzen müssen, um den bisher innegehaltenen Arbeitsplan nicht zu ändern und eine gleichförmige Durchführung desselben mit den anderen Teilen dieses Werkes so viel als möglich zu wahren, was für Arbeiten wie vorliegendes Werk mit eine Haupt- Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 259 sache ist. — Anderseits glaubte Herr de Spinola nur für euro- päische Entomologen schreiben zu sollen, welchen die. vielseitige einschlägige Literatur zur Verfügung steht, weshalb er Abstand nahm, die Beschreibungen von bereits bekannten Familien, Gat- tungen und Arten beizufügen, und sich darauf beschränkte, nur die neuen zu beschreiben, ohne für die einen, noch die anderen, selbst für gewisse neue Arten die Diagnosenin Latein aufzustellen, welche doch alle Botaniker und der gröfste Teil der Zoologen jeder Beschreibung vorausgehen lassen. — Um diesem Gebrauch gerecht zu werden, und vor allem dem befolgten Arbeitsplane in den sonstigen Teilen dieses Werkes konsequent zu bleiben, habe ich persönlich die latei- nischen Diagnosen anfertigen müssen, wobei ich allein die Färbungen des Insektes in Betracht zog, die Arten nur mit chilenischen Arten in Vergleich bringend ; aulserdem habe ich die Beschreibungen von Familien und Gattungen etwas de- taillierter angefertigt, um den Anforderungen, die man an eine Fauna, die nicht nur Gelehrten, sondern auch für die Bewohner, denen diese Publikation dienen soll, gerechterweise zu entsprechen. — Ebenso habe ich mir erlaubt, Beschreibungen von schon be- kannten Arten aufzunehmen, denen Herr de Spinola nur Erwäh- nung getan hatte, sei es nur ganz beiläufig, sei es Einzelheiten derselben kritisierend.. Auch habe ich persönlich Einzelheiten über die Gewohnheiten dieser Insekten beigefügt, mich an Autoren haltend, welche hierüber Spezialstudien anstellten, so der Herren Huber Blanchard und namentlich des Herrn Lepelletier de Saint Fargeau, Autor eines grolsen Werkes über diese Insektenordnuug. — Aber ich mufs immer wiederholen, wie bedauerlich es für mich gewesen ist, dafs eine irrige Auffassung Herrn de Spinola ab- gehalten hat, selbst diese Arbeit anzufertigen ; diese Fauna hätte wesentlich an Wert gewonnen, weil eine Diagnose, die doch in bündiger Form eine Gattung oder Art erkenntlich machen soll, nicht treffend gewählt werden kann, es sei denn durch einen Zoologen von Fach, der solches in allen Einzelheiten studiert hat und die allgemeinen Merkmale besser gesichtet und sicherlich eine Unmenge neuer und interessanter Beobachtungen hinzugefügt hätte, die ein so würdiger Gelehrter im Laufe seiner mühevollen Karriere hat machen können. — Gezwungen, selbst diese schwierige Arbeit zu übernehmen, erkläre ich hiermit, dafs man mir persönlich die Fehler zuzuschieben hat, welche vielleicht begangen wurden. — Weiter muls ich mein Bedauern darüber ausdrücken, dafs es Herrn de Spinola nicht möglich. gewesen ist, eine grofse Anzahl von Arten wegen®ihres schlechten Zustandes zu beschreiben oder wegen ihrer zu geringen Grölse anatomisch zu zerlegen. Ich be- 260 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. dauere dieses um so mehr, als für eine Fauna die Publikation möglichst sämtlicher vorkommenden Arten des betreffenden Land- striches eine Hauptsache ist, und obschon ich eine kleine Zahl noch unbeschriebener oder von anderen sehr gelehrten Entomo- logen beschriebener, meistens aus meinen Sammlungen stammender Arten hinzufügte, so muls ich es trotzdem späteren Reisenden und vornehmlich im Lande ansässigen Zoologen überlassen, diese kleine Lücke auszufüllen. Claude Gay.“ Es ist sicherlich anerkennenswert, dafs Gay uns dieses frei- mütige Bekenntnis und Aufklärung selbst gab. Wenn wir schon von Gay als einem akademisch vorgebildeten Mediziner und Natur- wissenschaftler annehmen dürfen, dafs er seine Abänderungen und Zusätze zu der Arbeit von de Spinola nach bestem Wissen wissen- schaftlich und wahrheitsgetreun vorgenommen hat, so ermangelt der Abschnitt ZAymenoptera (und wohl auch Hemiptera) in Gays Historia fisica de Chile doch des kritischen Wertes. (Sie selbst haben mir brieflich diesen Mangel bereits mitgeteilt.) — Edwyn C. Reed liefs sich in seiner Revision der chilenischen Apidae: Actes Soc. Scientif. Chili, II. 1892 Santiago, Chile, in gleicher Weise sehr abfällig aus. Auch früher haben andere bekannte Entomologen scharfe Kritik an Diagnosen in Gays Werk geübt: Sigenoret, Revision des hemipteres du Chili (1866), Fauvel über Staphilinides (1864), Sclater über chilenische Vögel (1867), Des Mures über Vögel (1860), Lacordaire über Coleopteren (1854 und 1868). Immerhin dürfen wir, wie man zu sagen pflegt, das Kind nicht mit dem Bad ausschütten. Bei eingehendem Studium der chilenischen Apiden, und Hymenopteren überhaupt, sind die allermeisten in der Historia fisica de Chile aufgeführten Species wiederzuerkennen, und dieses kritisch zu versuchen, ist der Zweck dieser Zeilen. Wir wissen zunächst, dafs Gay von 1830 bis 1838 nur in Chile sammelte, und zwar von der seinerzeitigen Nordgrenze des Landes, der Provinz Atacama (Ortschaften Copiap6-Caldera) bis südlich zur Insel Chiloe; Gay bereiste also die heutige nördlichere Provinz Tarapaca nicht, noch weniger das noch zwischen Peru und Chile strittige Gebiet von Arica und Tacna. — Gay kannte ebenso so wenig die Küstengebiete südlich Chilo® und Llanquihuß, also das westpatagonische Küstengebiet, den patagonischen Archipel, die Magellanstrafse, noch Feuerland, alles Gegenden, die auch heute noch hymenopterologisch sehr wenig bekannt sind (alles stark bewaldete, feuchte, stromreiche Gebiete der subtropischen Regenzone). — Die Inselgruppe Juan Fernandez hat Gay zwar besucht, Hymenopteren von diesen Inseln hat derselbe aber nicht erwähnt; (auch Reed, der diese Inseln eingehend untersucht hat, Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 261 konstatierte, wie derselbe mir persönlich mitteilte, nur ein paar Species von Ichneumoniden). Von 1839/1840 hielt sich Gay in Peru in der Nähe des Titicaca- Sees auf. Daher mögen einige Hymenopteren (Fossores), Lepido- pteren etc. stammen, die derselbe irrig als in Chile erbeutet ausgab. Welche lateinischen Diagnosen wirklich von Spinola stammen und welche nicht, ist zwar nicht mit Bestimmtheit, aber doch annähernd festzustellen. Gay sagt in seinem Zusatz selbst, dafs er sich hauptsächlich bei seinen eigenen Beschreibungen an die „Färbungen* hielt. Die Diagnosen früher schon aufgestellter Gattungen stammen It. gleicher Bemerkung nicht von Spinola, sondern wurden von Gay aus Werken anderer Autoren kopiert. Dahingegen sind die Diagnosen in der Historia fisica de Chile neu aufgestellter Gattungen als von Spinola abgefalst anzusprechen. Die ersten wissenschaftlich beschriebenen Aymenoptera von Chile finden sich, soweit meine Erfahrung reicht, in der Voyage Coquille, 1830, von Gu@rin, so genus Klaphroptera. 1832—35 weilte Darwin an der chilenischen und peru- anischen Westküste Südamerikas. Denklich stammten die von Haliday (Colletes occidentalis), Walker (Proctotrupidae) etc. be- schriebenen Arten aus dessen Sammelergebnissen. { Um diese Zeit sammelte Gay ebenfalls in Chile, scheint aber mit Darwin nicht zusammengetroffen zu sein. 1833 hatte Gay sicherlich schon chilenische Hymopteren in Frankreich ver- schenkt oder verkauft, wie oben erwähnt. Bis zum Erscheinen des Gayschen Werkes ist wissenschaftlich über chilenische Hymenopteren kaum etwas Neues sonst veröffent- licht worden. 1851 siedelte Dr. med. Rudolph Amandus Philippi von Cassel nach Chile über (siehe: Reiche, Pflanzenverbreitung in Chile, Seite 18). Im Oktober 1853 wurde ihm die Professur für Zoologie und Botanik an der Landesuniversität Santiago, auch die Direktion des Nationalmuseums in Santiago übertragen. Ob- gleich Dr. Philippi sich schon als Student mit Entomologie beschäftigte, und seine Doktor-Promotion auf Grund einer Disser- tation über Orthoptera erfolgte, so hat er während seiner über 50 Jahre langen Tätigkeit in letzter Stellung auf dem Gebiete der Hymenopterologie Chiles aufser der Abhandlung über die Gattung Oediscelis keine Dienste geleistet. Auf dem Gebiete der Coleopterologie und namentlich der Dipterologie war der Genannte namentlich während der 1860er Jahre produktiver. Auch sein ihm im Amte später gefolgter Sohn Frederico Philippi hat die hymenopterologischen Kenntnisse nicht bereichert, ebenso wenig der vielgereiste, langjährige Kustos für Entomologie am Museum 262 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. von Santiago, der Franzose Philibert Germain (Coleoptero- loge). Anfang der 1870er Jahre langte in Chile, und zwar aus- gestattet vom British Museum, London, der Engländer Edwyn C. Reed an. Aus Bristol gebürtig, hatte er sich eigentlich dem Ingenieurwesen zugewandt. Krankheitshalber veranlafst, wärmere Klimate aufzusuchen, hatte der den Naturwissenschaften sehr er- gebene, namentlich sich für Entomologie interessierende junge Reed sich nach dem Gebiet des Amazonenstromes gewandt, wo er Bates kennenlernte und zeitweilig mit ihm reiste. Da ihm das feuchtheilse Klima nicht zusagte, ging Reed nach England zurück und wandte sich dann dem gemälsigteren, trocknen Chile zu. Er war mit dem leitenden Entomologen des British Museum nun- mehr gut befreundet, so namentlich auch mit Frederik Smith. Die von Smith beschriebenen chilenischen Apidae stammten laut Reed von letzterem. — Reed erhielt nach einiger Zeit Anstellung als Adjunkt von R. A. Philippi am Santiaguiner Museum. Diesen Posten hat Reed aber nur kurze Jahre innegehabt, da er sich mit Dr. Philippi gröblich überwarf. Reed wandte sich dann dem Lehrfach in Chile zu. Pekuniär ungenügend gestellt, hat R. viel von seinen Ausbeuten nach England verkauft; später nahm sich seiner ein sehr vermögender Grofsgrundbesitzer an, dem in der Gegend von Rancagua auch die Bahos (Bäder) von Cauquenes eigen waren. Derselbe Besitzer liefs durch Reed in den Bädern ein Museum der Umgegend anlegen, dessen Sammlungen in der internat. Ausstellung von Santiago 1879 ausgestellt wurden, später in den Bädern aufgestellt blieben, wo solche verkommen sind. Ende der 1880er Jahre war Reed dann Lehrer für Natur- wissenschaft an der Marineschule in Valparaiso, in den 1890er Jahren erst Lehrer in Santiago, dann in Rancagua. 1902 wurde er für ein in ÜÖoncepcion einzurichtendes städtisches Museum erwählt und ernannt. Reed starb in diesem Posten 1910. — Reed bereiste Chile von Copiapö bis Chilo£. In Valdivia sammelte viele Jahre lang und trieb Handel nach dem. Ausland mit seinen gesammelten naturwissenschaftlichen Objekten ein Herr von Lofsberg, ein ausgewanderter Kur- hesse, war in Schmalkalden Forstgehilfe. Vor Jahren gestorben. In Quillota, Provinz Valparaiso, lebte viele Jahre lang, vor ein: paar Jahren gestorben, ein Herr Fernando Paulsen, der sich namentlich mit Coleopterologie beschäftigte und gleich Lofsberg in regem Verkehre mit R. A. Philippi stand. Lepidopterologisch waren hierlands aufser Reed namentlich Dr. Izquierdo, Santiago, und W. Bartlett-Calvert,. Quillota, tätig. Valparaiso, den 7. Mai 1916. Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 263 In den Actes der Societ& Scientifique du Chili, Santiago, II. pag. 236 hat 1892 Herr Edwyn C. Reed bereits einmal die in dem Werk von Claude Gay: Historia fisica y politica de Chile, 1851, von Maximilien de Spinola herausgegebenen Apidae Chiles besprochen. Nachstehend erlaube ich mir Ihnen mein mir inzwischen gebildetes Urteil über den Wert der einzelnen Arten darzulegen. — Ich wähle zu dieser Besprechung die von Spinola befolgte Reihenfolge im Gayschen Werke. Apis mellifica L. Während der Jahre, in denen Claude Gay in Chile In- sekten sammelte, also 1830—1842, war die Honigbiene in Chile noch nicht eingeführt, Gay nahm aber an, dafs deren Einführung nicht mehr lange Zeit auf sich warten lassen würde, da die - Landwirtschaftliche Gesellschaft, Santiago, sich darum viele Mühe gäbe. — Laut einem Gay bekannt gewordenem Manuskript sollen in den Vorjahren in der Provinz Ligua (nördlich von Valparaiso) einige Stöcke Honigbienen gezüchtet worden sein, was Genannter aber nicht feststellen konnte. — Buttel-Reepen sagt in „Apistica“ (Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin 1906) Seite 164: „nach Chile soll sie nach Keller im Jahre 1848 importiert worden sein, vielleicht kommt aber erst das Jahr -1851 oder 1852 in Betracht“. Sicheren Aufschlufs hierüber gibt Rudolph A. Philippi in den Anales de la Universidad de Santiago de Chile, Jahrgang 1885, Band LXVI, pag. 326. Er sagt: „Die Einführung der Apis mellifica var. ligustica Spin. ver- dankt man Hern PatricioLarrain, welcher die ersten Stöcke 1848 anbrachte. Schon in den ersten Jahren vermehrten sie sich stark ; trotzdem gab es noch nicht viele Stöcke, so dafs ich im Jahre 1854 noch 3 Gold-Unzen für einen Stock bezahlen mulste. Sehr bald nach dieser Zeit gab es reichlich, ja es gab bald Be- sitzer von mehr als 1000 Stöcken. Honig und Wachs werden hauptsächlich nach Hamburg exportiert; 1880 bezifferte sich der Wert des exportierten Bienenwachses auf $ 78000 (nach seiner- zeitigem Kurse ca. 250 000 M.) und der des Honigs auf $ 154 000 (ea. 500000 M.). — Ich kann mir das Verdienst zurechnen, in Gemeinschaft mit dem verstorbenen Herrn EduardBuschmann dieses wertvolle Insekt in der Provinz Valdivia eingeführt zu haben, von wo man heutzutage eine recht beträchtliche Quantität Honig und Wachs exportiert, während ich selbst auf meinem Landgut in der Provinz Valdivia nur kaum 12 Stöcke behalten habe. Indessen viele Völker sind meinen Stöcken entflogen ; einige flogen in den Wald, andere erbeuteten meine Nachbarn. Im Walde haben Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft III/IV. 18 264 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. sich Völker in hohle Bäume eingenistet, so dafs man sagen kann, dafs die Honigbiene heutzutage in der Provinz Valdivia verwildert ist. — Die in Chile eingebürgerte Honigbiene ist die italienische.“ Die Honigbiene ist in allen bewohnten Landstrichen Chiles jetzt sehr verbreitet. Indessen habe ich mit Gewilsheit die Grenzen der Verbreitung nach Norden (Provinz Atacama und Tarapacä sind öde, baumlose Steppengebiete und Stein- und Salpeterwüsten), wie nach Süden (Westpatagonien und Feuerland —= subtropische Regenzone) noch nicht feststellen können. Die Bienenzucht wird im ganzen Lande, namentlich zwischen Concepcion und Valdivia - Puerto Montt schon meistens rationell, modern betrieben, trotzdem die arme Landbevölkerung auch noch sehr viele Völker in den primitivsten Kisten und Kasten zieht. Im Lande Chile selbst wird verhältnismäfsig nur sehr geringe Menge Honig konsumiert; der Export nach Deutschland, England und letzthin auch New York, sowohl von Honig als von Wachs, nimmt wohl 90°/, der Produktion weg. — Die seit August 1914 unterbundene Schiffahrt nach Hamburg hat Honig vorläufig ziem- lich entwertet; für Wachs haben die Nordamerikaner mehr Interesse. Hier in Valparaiso fliegt die Honigbiene das ganze Jahr hindurch, also auch während der Wintermonate. In Concepeion vermindern sich die ausfliegenden Bienen vom März ab und ver- lieren sich während der Wintertage (Regen, Frost) beträchtlich,. mitunter gänzlich. — In Concepcion gehen die Bienen vor 9 Uhr morgens kaum ans Sammeln; in Valparaiso sind die Tiere von 7”, ja 6 Uhr morgens bis spät nachmittags tätig. — Der beste chilenische Honig rührt von den Blüten eines Ulmo genannten Waldbaumes (Kueryphia cordifolia Cav.) her: weils und höchst aromatisch. Bombus chilensis Spin. ist Bombus dahlbomü Guer. Es ist der einzige in Chile fliegende Dombus, soweit bis heute bekannt ist. — Eine Zsithyrus-Art ist ‚ebenfalls nicht bekannt ge- worden. — DB. dahlbomü ist hauptsächlich an das bewaldete Gebiet Chiles, und zwar ungefähr nördlich von Coquimbo bis nach der Magellanstrafse verbreitet. Die Nestanlage befindet sich unter den Wurzeln grofser Bäume und unter Hecken. An Menge der In- dividuen ist der Süden (Valdivia bis Pto. Montt resp. in gleicher Wärme- und Feuchtigkeitskurve liegende nördlichere Hochgebirgs- gegenden) reicher als die wärmeren und trockeneren Gegenden (Valparaiso bis Concepcion). In den Hochgebirgstälern Araukaniens 7 wie in den Wäldern der Provinz Valdivia bis Llanquihu& habe ich in den Sommermonaten oft erstaunliche Mengen Hummeln be- Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 265 obachtet. — B. dahlbomiü ist auch über die westpatagonischen Inseln verbreitet; auf der Insel Juan Fernandez soll derselbe fehlen, lt. Reed. In Färbung variiert diese Hummel sozusagen nicht; die helleren Exemplare sind abgeflogene Tiere. — Dahin- gegen variieren die Arbeiter bedeutend in Gröfse. — Bombus fliegt wie die Honigbiene bei Valparaiso das ganze Jahr über; bei Con- cepcion verkriechen sich die überwinternden Weibchen während der Winter-Regenperiode und Frösten. — Bei Valparaiso ist das Weibchen selbst im Winter bei hellem Wetter von den frühesten Morgenstunden bis in den Spätnachmittag hinein tätig. Hemisia chilensis Spin. ist Üentris chilensis Spin. Erscheinungszeit ausgehender Frühling. — Verbreitung von Coquimbo bis südlich von Concepcion ; häufiger im Gebirge als in den Ebenen. — Schmarotzer ist Melissa Gayi Spin. Hemisia nigerrima Spin. Erscheinungszeit Sommer und Hochsommer ; später als 0% chi- lensis und ©. cineraria Sm. — Die Baukeaje 4 Art, — Schmarotzer ist Melissa Gayi Spin. Diphaglossa Gayi Spin. gehört der Waldzone Concepcion bis Llanquihue an. Anthophora tristrigata Spin. ist Tetraloma tristrigata Spin. Verbreitung Valparaiso bis Concepcion. Bei Valparaiso fliegt diese Art schon von Mitte September (Frühjahr) an, während solche bei Concepcion Anfang Sommer erscheint. Anthophora chilensis Spin. ist Ancyloscelis chilensis Spin. Erscheinungszeit Sommer und Hochsommer. Von Valparaiso bis Concepcion überaus häufig. — Nistet vergesellschaftet in der Sonne voll ausgesetzten, harten, tonig-lehmigen Orten auf kahlen Hügeln. Über dem Flugloch baut die Biene eine 1 Zentimeter hohe Röhre aus Lehm, die oben ein Knie macht, die Mündung nach unten zeigend. Die Röhre soll offenbar Schutz gegen die brennenden Sonnenstrahlen gewähren, denn mit Regen ist während dieser Jahreszeit nicht zu rechnen. Anthophora incerta Spin. ist auffallenderweise gerade die sicherste der von Spinola be- schriebenen Anthophora-Arten, nicht die unsicherste. 18% 266 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Diese Art ist nicht häufig und wurde bislang zwischen Rancagua bis Concepcion angetroffen. Bezüglich Anthophora Gayi Spin. und Anthophora distinguenda Spin. habe ich nachträglich noch durchgesehen 1868 Societe Linndenne du Nord de la France,-Amiens, tome II Dours: Monographie iconographique du genre Anthophora. In dieser „Monographie“ ist weder A. Gayi, noch 4A. distin- guenda Spin. Erwähnung getan! A. incerta Spin. setzt Dours (p. 194) unter: incertae sedis, mihi incognitae. Dahingegen beschreibt Dours neu, von Chile, p. 135, No. 67 Anthophora nitidula Dours 8. Ich halte diese Art für abgeflogene Exemplare von Eromalopsis caerulea Friese, also = KExomalopsis nitidula ! Anthophora Gayi Spin. do’ ist mir noch unklar. Auch Reed konnte diese Art nicht deuten. Soll namentlich erkenntlich sein an dem stark verdickten Femur, erstes Tarsenglied (denklich der Beine III) zusammengedrückt, ver- breitert (dilatado). Die erste und zweite Cubitalzelle fast gleich grols, die dritte nach der Radial enger. Vielleicht hat Spinola das 0’ von Tetralonia nigriceps Friese vor sich gehabt. — Vielleicht kommt auch Exomalopsis herbsti Friese in Betracht (Tarsen II). Anthophora distinguenda Spin. od" ist ebenfalls noch ein Rätsel. Spinola sagt in der spanischen Beschreibung: „Diese Art hätte ich mit der vorigen trotz der Verschiedenheit in der Färbung vereinigt, wenn sich nicht auch Verschiedenheit in den Formen ergeben hätte. Das erste Tarsen- glied hat die gewöhnliche Form. Die zweite Cubitalzelle ist die Hälfte kleiner als die dritte und ebenfalls nach der Radial ein- \ geengt. Obere Seite der Fühler, Lippe und die vorderen Seiten des Gesichtes schwarz“ (bei A. Gayi sollen letztere Teile weils | gefärbt sein). Ein co’ einer Tetralonia-Art mit längeren Fühlern, als T. nigriceps eigen sind, kann es unmöglich sein, denn sonst würde Spinola solche sicherlich unter Tetralonia gestellt haben. Es kann sich nur um eine Art mit kurzen Fühlern handeln. — Vielleicht handelt es sich aber um kein 9’, sondern um ein 9, zumal Gesicht schwarz sein soll. — Färbung ist gar nicht er- wähnt, sondern es heifst nur: precendenti affinis, und die vorher- gehende wird mit pilis cinereis versehen beschrieben. Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 267 Tetralonia flavitarsis Spin. Sichere Art. Von Santiago bis Concepcion, mehr im Gebirge als im Tal. \ Tetralonia melanura Spin. Sichere Art. Von Coquimbo bis Temuco, im Süden häufiger als im Norden. Tetralonia Gayi Spin. d. Ich glaube jetzt diese Art in mehreren 0’’ zu besitzen. Es konkurrieren noch zwei Arten mit ihr, die aber teils gelbe Zeichnung im Gesicht haben (Gayi soll schwarze Lippe haben). Reed und ich hielten seither 7. Gayi für das od" von T. melaena Spin., und es ist nicht ausgeschlossen, dafs dem so ist. — T. melaena fliegt nämlich in der Umgegend von Valparaiso, bei Concon, 10 Kilometer nördlich von Valparaiso, schon Mitte September in Gemeinschaft mit zwei anderen im 2 grauen Arten — noch nicht beschrieben — und ich habe noch keine Gewilsheit, wie die 707 zu stellen sind. — Von Concepcion aus sandte ich Ihnen in ver- gangenen Jahren ein 9’, welches für T. Gayi resp. 5" von T. melaena ansprach ; soweit mein Gedächtnis reicht, wird sich dasselbe für identisch mit einer in Concon gefangenen Art ausweisen, so dals Gayi mit melaena zusammenfallen würde, da die anderen in Concon gefangenen Arten bei Concepeion nicht fliegen. — Die Gattung Tetralonia bedarf in der Gruppe fristrigata-rufitarsis etc. noch grolser Beobachtung. Bei Valparaiso sind diese Tiere schon zeitig, sehr zeitig im ersten Frühjahr auf dem Plane, während bei Concepcion vor Oktober/November keine Art fliegt; bei Valparaiso schon im August, häufiger im September. Tetralonia melaena Spin. 9. Sichere Art im 2. Fliegt bei Valparaiso von Mitte September bis Dezember, bei Concepcion erst Dezember bis Januar. Eucera nigriceps Friese. Da F. Moravitz 1885 eine Tetralonia nigriceps von Turkestan beschrieb, so änderte W. A. Schulz: Spolia hymenopt. p. 252 den Namen für die chilenische Art in Eucera araucana F. W. Schulz. Megachile chilensis Spin. ist synonym mit bereits 1845 aufgestelltem M. saulcyi Guer. Allerdings ist es zweifellos, dafs Spinola bei Abfassung der Beschreibung von M. chilensis vorgelegen haben: M. sauleyi und M. cinerea Friese. Spinola sagt nämlich im Nachsatz der Be- schreibung: „Diese Art ist in der ganzen Republik häufig. Bei 268 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. + den 22 scheint sich die Behaarung auf dem Rücken des Abdomens im umgekehrten Verhältnisse zur Gröfse des Individuums aus- zudehnen; bei den gröfseren hört die (greise) Behaarung auf dem zweiten Segment auf, während bei denjenigen von der Gröfse des cf’ diese Behaarung bis zum vierten Segment reicht. Unter den vielen mir vorliegenden Exemplaren kann man auch Zwischen- stufen wahrnehmen. Ebenso wechselt die Färbung bei fc’ und 2% zwischen weils bis braungelb (löwenfarbig)“. — Die gröfseren 29 mit Segment I und II grau behaart gehören zu M. cinerea Friese, während M. sauleyi Guer. Segment I, II, III und IV greis behaart sind. — In der lateinischen Diagnose hat sich Spinola daher auch elastisch ausgedrückt, indem er sagt: abdomen primis seg- mentis albidis, caeteris nigris. Diese Art ist von den nördlichen Provinzen (Coquimbo) bis nach Valdivia etc. während des Spätfrühlings bis zum Herbste häufig. Bei Concepcion erscheint M. sauleyi auf gleichem Gelände nach Abfliegen von M. cinerea. — Frische Exemplare fallen bei Concepcion durch die gelbgraue Behaarung auf; bei Valparaiso tragen sie dagegen längere schneeweilse Behaarung. Das 2 baut einzeln auf lehmigen, harten, der Sonne voll ausgesetzten Stellen. Megachile pollinosa Spin. Sichere Art. Von Valparaiso bis Valdivia; im Süden häufiger als im Norden. — Das J' scheint Spinola mit den gelblichen von M. sauleyi vermischt zu haben; er sagt, dafs es ihm nicht bekannt war. Megachile melanotricha Spin. ist Anthidium melanotrichum Spin. laut Reed und Friese. Gehört der nördlichen Region an? - Anthidium Gayi Spin. Sichere Art. Von Coquimbo bis Valdivia.. — Spätfrühling und Sommer. Anthidium chilense Spin. Sichere Art. Von Coquimbo bis Concepcion. — Sommer. Anthidium steloides Spin. Sichere Art. Coquimbo bis Concepcion. Im Norden häufiger als im Süden. — Sommer. Epielopus Gayi Spin. ist Melissa Gayi Spin. Von Coquimbo bis Temuco. Im Norden häufiger als im Süden. Schmarotzer von den 3 chilenischen Centris-Arten. — Bei Valparaiso Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 269 fing ich im November einmal um 11 Uhr morgens bei plötzlich von der See ins Land gewehtem dichten Nebel an zwei Gras- halmen, dicht von oben nach unten zusammensitzend,, mit zwei Netzzügen 72 Stück; davon war !/, 22 und ?/;, 0. — Sonst ‚ fliegt das Tier ganz vereinzelt. Melecta septemnotata Spin. ist Zpeoloides 7 -notatus Spin. Von mir bei Valparaiso gefangen; von Reed auch bei den Bädern von Cauquenes. Ist die früheste Schmarotzerbiene, da hier schon im August fliegt. Ich fing das Tier, während es sich auf Wegen sonnte. Zu gleicher Zeit fliegen mit ihr Colletes semi- cyaneus Spin. und Tetralonia spec.? (grau). Epeolus gigas Spin. Sichere Art. Sommer. Höchstwahrscheinlich Schmarotzer bei Caupolicana Gayi Spin. — Einzeln im Hochsommer. — Co- qaimbo bis Goncepcion. Epeolus GFayi Spin. Sichere Art. Spätfrühjahr bis Sommer. Schmarotzt denklich bei Colletes. — CGoquimbo bis Valdivia. Epeolus luctuosus Spin. Sichere Art, obwohl ich bezweifle, dafs Spinola nur #. luctuosus vorgelegen hat. Schmarotzen sicher bei Colletes - Arten ; ich sah sie in den Fluglöchern von Diglossa marginata Spin. ver- kehren. — Sommer. Coquimbo bis Valdivia. Coelioxys cayennensis Spin. ist ein Mixtum von Ü. Drevicaudata Friese und ©. chilensis Friese. C. chilensis schmarotzt bei Megachile cinerea Friese und (. brevi- caudata Friese bei Megachile sauleyi Guer. und M. pollinosa Spin. Camptopoeum chilense Friese. Ich möchte hier bemerken, dafs diese Art sich in der Reed- schen Sammlung als bei El Salto bei Valparaiso gefangen befindet. Ich selbst kenne selbige nur von Öoncepcion. Camptopoeum Gayi Spin. ist meiner Ansicht nach nichts weiter als eine Varietät von Camptopoeum trifasciatum Spin. — (©. Gayi stimmt bis auf die farbige Zeichnung auf Abdomen mit €. trifasciatum überein. — Letztere Art variiert aber bezüglich Abdomen - Zeichnung ähnlich wie €. maculatum Spin. — ©. trifasciatum soll auf Segment I, II und III 270 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. beiderseits gelben Fleck haben, was auch bei der Mehrzahl der Individuen der Fall ist. Aber man trifft solche Tiere vermischt denen mit Fleckenzeichnung auf I, II, II und IV, auch ab und zu V, mit auf dem Rücken sich vereinigenden Flecken und auch ganz ausgebildeten Binden. — Von mir bislang nur in der Um- gegend von Valparaiso an der Küste in grofsen Flugsanddünen beobachtet, wo sie die Blüten von Mesembrianthemum aequilaterale und Calandrinia speciosa besuchen, sich darin ordentlich wälzen. — Sommer. Camptopoeum nomadoides Spin. Mir nur von Öoncepeion bekannt geworden. — Frühjahr. Camptopoeum maculatum Spin. Von Valparaiso bis Concepcion während der Sommermonate häufig, wenigstens stellenweise. — Wie alle Camptopoeum- Arten bevorzugen sie Sandbodenorte mit Flugsand. Camptopoeum trifasciatum Spin. Bei Valparaiso im Sommer. Camptopoeum hirsutulum Spin. d'. Sichel erwähnt in Reise der Novara, p. 147, ein Camptopoeum hirsutulum Spin., varietas: clypeo toto flavo. Spinola beschreibt nämlich das od’ mit: clypeo ad medium unimaculato, und in der spanischen Beschreibung sagt derselbe: una mancha en medio de la caperuza etc., blanca amarillenta —= „ein Fleck in der Mitte des Kopfschildes gelb“, während in Wirklichkeit der ganze Clypeus hellgelb mit 2 schwarzen kleinen Punkten unter jedem Fühler gezeichnet ist. Das Sichel vorgelegen habende Exemplar war keine Varietät, sondern hatte die normale Gesichtszeichnung. Camptopoeum submetallicum Spin. Valparaiso bis Temuco, meistens einzeln fliegend, aber manch- mal auch in Masse. — Sommer bis Herbst. Scheint im Süden häufiger als im Norden zu sein. Bei Vietoria, Provinz Biobio, fand ich im Januar die Ränder einer erofsen Verkehrsstrafse, die durch waldigen Sandboden führte, mindestens 3 Kilometer lang mit enormen Massen beflogen, die hier ihre Nester hatten; es wimmelte am Boden zwischen dem kurzen Grase von ein- und ausfliegenden Tieren dieser Art. Camptopoeum nigrum Spin. halte ich für identisch mit Panurginus herbsti Friese. — Letztere / Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 271 ist mir von Osorno und Bäeder von Tolhuaca (Araucania) bei Vietoria im Hochgebirge bekannt geworden, wo sie Alstroemeria aurantiaca (Amaryllidae) befliegt. Also Südchile. — Sommer. Camptopoeum varipes Spin. Ist gleich Oedisceis minor Philippi, d. h. nicht der von Friese gemeinte, sondern der von mir bei Concon erbeutete. Spinola sagt in der spanischen Erläuterung bezüglich der Beine: Beine schwarz. Kniee (soll wohl heilsen unteres Ende der Tibiae) und erstes Glied sämtlicher Tarsen gelb. Tibiae III und erstes Tarsenglied der Beine III kürzer und breiter als bei dem 2 von Camptopoeum nigrum Spin. (Panurginus herbsti Friese). Adern der Flügel schwarz. — Diese Angaben stimmen für den Oediscelis minor Ph. von Concon, aber nicht Oed. albida Fr. Halietus. In die Arten dieses an und für sich schwierigen Genus haben in letzten Jahren Vachal, Cockerell und auch Alfken noch mehr Konfusion gebracht. Halictus chilensis Spin. 2 und Corynura flavofasciata Spin. co’, letztere von Spinola als zu Thynnidae gehörend ausgegeben, wurden von Sichel, Reise der Novara, 1867, als Ahopalictus ‚favofasciatus Sich. und von F. Smith 1879 als Cacosoma margi- natum Sm. ausgegeben. Da das Genus Corynura Spin. für Halietus g' mit keulenförmigem Abdomen bereits 1851 aufgestellt wurde , so mufs diese Art wohl fortan Corynura chilensis Spin. 4'92 benannt werden. Verbreitung, soweit bekannt, von Valparaiso bis Concepcion. Im Frühjahr bis Vorsommer. Halictus chloris Spin. (Augochlora). Valparaiso bis Valdivia. Frühjahr bis Herbst. — Baut einzeln in harten, sonnigen, lehmigen Boden. — c’07' ziemlich selten anzutreffen, 22 häufig. So habe ich erst gestern einen Bau von Augochlora chloris Spin. methodisch ausgegraben : ich hatte während des Sommers ein ® dieser Art beim Bauen beobachtet und mir den Ort genauer gekennzeichnet. Die Niströhre ist ganz ver- einzelt (also nicht mehrere zusammen auf gleicher Stelle oder in der Nähe), geht in geringer Neigung ca. 25 Zentimeter in die Tiefe eines sehr harten, festbindenden tonigen Lehms. Unten teilte sich die Röhre in zwei; die rechter Hand verlaufende brach 272 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. aber bald nach ihrer Abzweigung ab, auch fand ich in dieser Richtung keine Zellen, noch lebende Imagines; diese Röhre schien von der Mutter aufgegeben worden zu sein. In der Röhre linker Hand erschienen bald Imagines von Augochlora chloris Spin. ent- sprechend meiner Beobachtung an der Mutter. Am Grunde dieser Röhre, vielleicht aus kleinen, kurzen, seitwärts der Hauptröhre gelegenen Nebenröhren (das Erdreich krümelte zusammen), jeden- falls ganz aus dem allerletzten Ende der Röhre kamen nach und nach 8 22 herausgekrabbelt, kein einziges 0’. Vorsichtiges ge- naues Weiterspüren ergab nichts Weiteres; die Niströhre war zu Ende. Mit anderen Worten: Augochlora baut am Ende der Röhre nach unten oder zur Seite des unteren Abschnittes gelegene Zellen, nicht wie Corynura chilensis eine Erdwabe. Halictus nigromarginatus Spin. (Augochlora). Valparaiso bis Osorno häufig bis sehr häufig, namentlich bei Valparaiso. Fliegt bei Valparaiso das ganze Jahr über, selbst im vollen Winter; während des Winters mehr co als 22. Halictus nigrocaeruleus Spin. 9 ist Varietät von A. mutabilis Spin., und zwar die parallele Form zu dem o’ mit schwarzem Abdomen, mit dem es bei Valparaiso häufiger vorkommt als die Stammart mit rotem Hinterleib. — Valparaiso bis Osorno. Frühjahr bis Sommer. Halictus proximus Spin. 2. Trotz der ausdrücklichen Bemerkung seitens Spinolas, dafs diese Art durch „die glatte Oberfläche und abgerundeten Konturen mit einem kleinen Ausschnitt des Mesothorax“ leicht erkenntlich und aus selbigem Grunde mit anderen Halietus - Arten nicht zu verwechseln ist, hat weder Reed diese Spezies gedeutet, noch ich bin über dieselbe ins reine gekommen. — Das Tier soll schwarz sein: Kopf, Thorax und Abdomen; Kopf und Thorax grau-gelblich steif behaart; an beiden Seiten der Segmente II, II und IV schneeweilse, seidenartige Haarflecke. Fülse gelb, Trochanter und Femur schwarz; Beine gelb behaart. Tegulae rot, Adern und Stigma blafsgelb. Fühler schwarz, Glied 12 und 13 unten rot. — Im weiteren „praecedenti affinis“, also sehr ähnlich H. mutabilis var. migrocaeruleus Spin. Cockerell, Transactions American Entomological Society, Vol. XXXI, No. 4 1905, p. 355, beschreibt ein 2 H. proximus Spin., das er im British Museum geprüft haben will, mit „head and thorax green; mesothorax splendid peacok green; scutellum clouded with rosy-purple; abdomen very dark purple with white Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 273 hair-patches at sides of bases of segments two to four; hind spur with three large teeth“. — Dieses Tier kann nur ein H. mutabilis var. nigrocaeruleus sein, aber kein H. proximus Spin., der schwarz ist. Spinola gibt für H. proximus eine Gröfse von 3!/, lin., für H. nigrocaeruleus 3 lin. an, also etwas länger als H. mutabilis. — Chilenische Aalictus schwarz am ganzen Körper mit weifsen Haar- lecken an den Seiten der Segmente II, III und IV kenne ich zwei Arten. Von diesen hat 1910 Alfken eine als Corynura herbsti Alfken beschrieben, dessen 2 3!/, lin. kaum entspricht, da es kaum 3 lin mifst. — Die andere in Betracht kommende Art ist Halietus maculosus Sm., von dem eigentümlicherweise bis- lang nur das 2 bekannt wurde; diese Art milst ca. 4 lin., hat rotgelbe Beine und Tegulae, helle Flügeladern, aber die Haar- flecken sind in der Regel nur auf Segment II und III vorhanden, wie das von Smith beschriebene Exemplar. Ausnahmsweise kommt diese Art aber auch mit Haarflecken auf Segment U, IH und IV vor, namentlich bei Concepeion. Corynura herbsti Alfken, die ich für synonym mit Aalietus humeralis Sichel (Type im Hofmuseum Wien) halte, hat dunkle Beine und dunkle Tegulae; Beine greis behaart. — Am besten palst die von Spinola gegebene Beschreibung auf H. maculosus Sm., obgleich Corynura herbsti in Gestalt dem H. nigrocaeruleus näher- kommt. — Bis etwas Stichhaltigeres bekannt wird, schlage ich vor, Halictus proximus Spinola mit A. maculosus Sm. zu vereinigen. Dafs trotz ganz speziellem Nachforschen das J' von A. maculosus Sm. ‘ noch nicht gefunden wurde, ist höchst eigentümlich; sicherlich handelt es sich um eine Corynura, deren J'0' ganz vereinzelt und vorzeitig im Winter das Nest verlassen. — Corynura herbsti g' fliegt bei Goncepcion sehr vereinzelt schon Anfang August: bei Valparaiso fing ich einige schon Anfang Juli. Es sind nebst Colletes semicyaneus Spin. die ersten Frühjahrserscheinungen. H. maculosus Sm. 2 fliegt immer nur in einzelnen Exemplaren, wenn auch nicht gerade selten. Valparaiso bis Temuco. — Früh- jahr bis Sommer. Halictus mutabilis Spin. Späteres Frühjahr und Sommer. Von Valparaiso bis Osorno häufig. Halictus emarginatus Spin. d'. Das hierher gehörige $ ist Halictus rubellus Haliday (1836), so dafs die Art Halictus rubellus Hal. zu benennen ist. Alfken hat in®eder Deutsch. Entomol. Zeitschrift, 1910, p- 325 zu H. rubellus die Spinolasche Corynura Gayi sowie Halictus pullatus Vachal gezogen, was sicher ein grober Irrtum ist. Corymıra 374 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Gayi ist identisch mit Corynura corynogaster Spin., wozu auch H. pullatus Vachal gehört. | = . H. emarginatus Spin. kenne ich nur aus dem Süden; Concepeion bis Temuco. Scheint an die Baumblüte von Anistotelia maqui ge- bunden zu sein. Frühjahr. Halictus corynogaster Spin. 0’ ist identisch mit Corynura Gayi Spin. (als Thynnidae beschrieben). Das 2 hierzu ist der 1910 von AHalictus ampliatus Alfken. — Halietus placidus Sm. ist allem Anschein nach hiermit identisch. Die 90’ variieren in Färbung ähnlich wie H. mutabilis. Die Färbung des Kopfes, Thorax und der Beine bleibt konstant, während die rote Farbe des Abdomens, scheinbar lokal, variiert. Mir liegen z. Zt. 9 Exemplare, 0’, vor: die von den Bädern von Cauquenes (Hochgebirge) haben rotes Abdomen, ohne schwarze Zeichnung ; die von Valparaiso (Küste) haben das erste und die letzten Segmente schwarz, ja ein Exemplar sämtliche Segmente bandartig, Binden, am hinteren Rande schwarz gezeichnet. — 22 variieren nicht oder sehr wenig. Valparaiso bis Osorno. Sommer. Genus Corynura Spin. In Deutsch. Ent. Zeitschr. 1910, p. 540, brachte Herr Schrottky eine „Berichtigung“ ; er schreibt: „Für die präokkupierten Namen Cacosoma Sm., dessen Gattung keineswegs synonym mit Spinolas Corynura ist, hat NVeocorynura nom. noV. einzutreten.“ Ich habe für diese Behauptung keine Erklärung. 1851 gab Spinola die Diagnose für sein Genus Corynura, allerdings als zu Thynnidae gehörig, nach einem J'. Alles wird sorgfältigst er- wähnt, um das neue Genus zu fixieren, nur bezüglich der Mund- werkzeuge sagt er: „Lippe und die Teile des Mundes nicht ob- serviert“ (wahrscheinlich, weil seine Augen zu schwach waren). 1867 gründet Sichel in der „Reise der Novara“ auf Corynura flavofasciata Spin. (Corynura chilensis Spin.), 0’, hin sein Rhopalietus als curiosissimum novum subgenus generis Halictus, von dem er nicht viel mehr zu sagen weils als: masc. abdomine clavato a genere Halictus recedit, at fem. Spinolae incognita etc. (Die gleichzeitige Angabe von „Genus Corynogaster“ ist nur ein Druckfehler, da er im Titel richtig schreibt ,Corynura — Rhopalictus). 1879 gibt Smith in New Species of Hymen. in Brit. Mus., p. 39, das Genus Cacosoma Sm., eingehend erläutert, heraus und Suswrrie 6 - rn u s 5 Zr: Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 275 beschreibt 2 chilenische Arten in 01: Cacosoma abominale Sm. — (orynura corynogaster und Cacosoma marginatum Sm. — (orynura chilensis Spin. Smith hat also zu seiner Cacosoma-Diagnose genau dieselben Arten benutzt, auf welche Sichel sein Genus Rhopalictus gründete, und Sichel wieder genau dieselben beiden Arten, auf die Spi- nola sein Genus Corynura basierte. — Wie kann nun ohne weiteren Beleg Herr Schrottky sagen, dafs die „Gattung Cacosoma Sm. keineswegs synonym mit Spinolas Corynura ist“, und es notwendig war, einen neuen Gattungsnamen für die „prä- okkupierten Namen Cacosoma Sm.“ durch Neocorynura Schrottky zu schaffen. — Der Rattenschwanz um die Corynura-Arten resp. um das Subgenus Corynura wird immer gröfser. Halictus minutus Spin. ist der Name für eine europäische Art, die Spinola für identisch mit der kleinsten hierlands überaus häufigen bläulich-grünen hielt. Reed schlug 1892 in Actes Soc. Scientif. Chili .den Namen Halietus Spinolae für diese Spezies vor. Valparaiso bis Osorno. Das ganze Jahr hindurch bei Valpa- raiso, im Süden von September bis April. Die folgenden drei Arten sind Aylocopinae, welche Sie (Friese) selbst wie auch Alfken dem Genus Ceratina einreihten, während 1905 Vachal für diese Arten die neue Gattung Manuelia auf- stellte (1905 Soc. Entom. France p. 25). Cockerell schlofs sich Vachal an. Halictus Gayi Spin. ist demnach Manuelia Gayi Spin. Von Valparaiso bis Osorno verbreitet, häufiger im Süden als im Norden. Halictus posticus Spin. ist Manuelia postica Spin. Von Valparaiso bis Temuco. Im Süden häufiger. — Früh- jahr bis Sommer. Halictus gayatinus Spin. ist Manuelia gayatina Spin. — Frühjahr bis Sommer. Die von Ihnen aufgestellte Art Ceratina herbsti Friese ist ganz zweifelsfrei identisch mit M. gayatina Spin. Valparaiso bis Osorno ; überall gleich häufig. — Frühjahr bis Herbst. Chilicola rubriventris Spin. 2. Weder Reed, noch mir bekannt geworden. 276 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Ohilicola plebeia Spin. 2 halte ich identisch mit Oediscelis vernalis Philippi ; erster Name älter. — Valparaiso bis Concepcion. Ohilicola longitarsa Spin. dürfte sich für synonym mit Oediscelis albida Friese erweisen. — Valparaiso bis Concepcion. Caupolicana Gayi Spin. Valparaiso bis Temuco im Sommer. Caupolicana fulvicollis Spin. Valparaiso bis Concepcion. Bei Coneepcion an den Blüten von Colletia feror, bei Valparaiso an den von Loasa tricolor (eine dem Schöllkraut Deutschlands nicht unähnliche einjährige Pflanze mit Bennhaaren, ein Tummelplatz für Caupolicana hirsuta, fulvicollis, Colletes nigriventris, etc.). Bei Valparaiso von Anfang September an, bei Concepeion von Anfang bis Mitte Oktober an. Caupolicana hirsuta Spin. Von mir bei Valparaiso beobachtet ; auch im Süden (Valdivia). Bei Valparaiso im September. Oolletes chilensis Spin. ist synonym mit Colletes occidentalis Haliday, welcher Name älter ist. — Valparaiso bis Osorno. Für diese Art, sowie für nigriventris und terra hat Reed, 1892 Actes Soc. Scientif., einen neuen Gattungsnamen: Cadeguala vorgeschlagen. (Cadeguala war die Gemahlin des heroischen Araukaner-Häuptlings Caupolican.) Sie (Friese) benannten diese Gruppe Policana Friese. Colletes nigriventris Spin. und Colletes tetra Spin. 2 ist eine einzige Art, also wohl C. nigriventris. Mitte September bei Concon, 10 Kilometer nördlich von Valparaiso, auf Blüten von Loasa trioolor in Anzahl in beiden Geschleehtern erbeutet. — Bei Concepcion kommt diese Art nicht vor; was ich dorten für ©. nigriventris Spin. 9’ ansah, sind nur abgeflogene 0" von (. chilensis. — Mit C. nigriventris fliegt bei Concon auch gleichzeitig und auf gleichen Blüten ©. chilensis, aber in viel geringerer Anzahl als ©. nigriventris. — Ob C. nigriventris nur eine lokale Varietät (Meeresküste) von ©. chilensis vorstellt oder ob es durchaus verschiedene Arten sind, konnte ich nicht feststellen. Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 277 Colletes nigriventris Sm. (nec Spinola) 1853 Cat. Hymen. Brit. Mus. I, p. 54 = (. smithü Dalla Torre 1896 ist sicher nichts anderes als ein abgeflogenes und abgefärbtes 2 von Colletes (Cadeguala-Policana) oceidentalis Hal., dem obiger Name synonym zu stellen ist. Colletes eyaniventris Spin. ist identisch mit 1836 Andrena cyanescens Haliday, 1853 Colletes cyanescens Sm., hat also den Namen Colletes cyanescens Hal. . zu führen. Colletes semicyanea Spin. Ich komme immer mehr und mehr zu der Überzeugung, dafs die Spezies, die wir bislang als ©. semicyanea aufgefalst haben, Colletes seminitida Spin. vorstellt. Von C. semicyanea sagt nämlich Spinola, dafs sie in Form seiner (. marginata (Biglossa marginata Spin.) nahestehe, während Spinola von (©. seminitida angibt, dafs ihre Gestalt mit (©. cyaniventris zu vergleichen sei. Hierauf und auf die sonstigen bei Spinola angegebenen Beschreibungen fulsend halte ich Colletes semicyanea Spin. für synonym mit — 1905 Lonchopria (semicyanea) Vachal, — 1906 Biglossa caerulescens Friese. Verbreitung letzterer von Valparaiso bis Concepcion. Frühjahr. Oolletes albopilosa Spin. ist meiner Ansicht nach identisch mit Policana (Cadeguala) herbsti Friese, es läfst sich aber darüber streiten. Reed war meiner Ansicht. Valparaiso bis Osorno im Frühjahr ; im Süden häufiger. Colletes marginata Spin. ist —= 1892 Colletes zonalis Reed, 1896 Colletes spinolae Dalla Torre, 1905 Lonchopria herbsti Vachal, 1906 Diglossa marginata Friese, 1907 Lonchopria marginata Alfken. Valparaiso bis Concepcion; bei Valparaiso selten; häufig bei Concepcion im Sommer. Colletes cognata Spin. Definierte Art. Valparaiso bis Concepcion im Frühjahr. 278 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Colletes hirta Lep. ist eine europäische Art. — Die gemeinte chilenische Biene ist Lonchopria similis Friese (Alfken). Von Banos de Cauquenes und Concepcion im Sommer. Colletes cyaniventris Spin. Sichere Art. Valparaiso bis Temuco. Hochsommer. Colletes dimidiata Spin. halte ich für Colletes bicolor Sm. In der lateinischen Diagnose sagt Spinola zwar: antennis pedibusque nigris. Im Nachsatz aber: en algunos exemplares el dorso del abdomen es negro-azulado (bei einigen Exemplaren ist der Rücken des Abdomen schwarzblau). Alles Weitere pafst auch auf O©. bicolor Sm. ©. bicolor bei Concepcion im Frühjahr. Colletes dimidiata Spin. ist meiner Ansicht nach identisch mit Colletes bicolor Sm. — Da die Bezeichnung dimidiata bereits 1840 von Brulle: Hist. I. Canar. für eine kanarische Colletes vergeben war. so änderte Smith 1854 den Namen für die chilenische Art in Colletes atripes Sm. um, so dafs letzterer Name für ©. dimidiata Spin. und ©. bicolor Sm. zu führen ist. Oolletes seminitida Spin. fasse ich jetzt nach obigen Darlegungen als die bisher unter Colletes semicyanea Spin. geführte Spezies auf. Eine der allerersten Frühjahrsbienen. Bei CGoncepcion von Anfang September an, bei Valparaiso ‘von Anfang Juli an. — Nur im Frühjahr. Copiapö bis Osorno, also Nord- bis Südchile. Colletes fulvipes Spin. od’ soll ©. dimidiata, also ©. bicolor Sm. ähnlich sein; ebenfalls mit schwarzblauem Abdomen. Kleiner als ©. dimdiata. Da das 0’ von C. dimidiata Spin. offenbar irrig ist (= ähnlich dem 2, aber Behaarung des Vorderkörpers — also wohl Kopf und Thorax — weiflslich), so ist das Nächstliegende, dafs ©. fulvipes das 0’ zu Ü. dimidiata Spin. vorstellt. Pasiphaö caerulescens Spin. Bislang fing ich nur ein einziges Exemplar bei Santiago im November. Auf den ersten Blick mit Megachile sauleyi (chilensis) u ne a Ber Zah wii 7 Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 9279 _ zu verwechseln. Dunkel erzgrün, lang greis behaart. — Die kurzen, lappigen Mundwerkzeuge klären aber sofort die Stellnng im System auf. Pasiphaö flavicornis Spin. Aus der Reedschen Sammlung besitze ich ein etwas ab- geführtes Exemplar ; Bäder von Cauquenes. | Pasiphaörufiventris 2 und Pasiphae tristis Spin. od’ besitze ich in Mehrzahl aus der Reedschen Sammlung; von Bädern von Cauquenes. Reed fing diese Tiere gleichzeitig, wes- halb er der Überzeugung war, dafs beide Arten in eine einzige zusammenfallen, obgleich Spinola auch 22 von P. tristis be- schreibt. Die Gattung Pasiphae scheint der nördlichen Zone Chiles und da mehr dem Hochgebirge anzugehören. Sphecodes chilensis Spin. Diese Art halte ich für die kleinste der chilenischen Spezies. Aulser dieser hat Sichel 1865 Sph. granulosus und rugulosus be- schrieben , welches gröfsere Arten als erstere sind. — Als un- trügliches Zeichen für Sph. chilensis gibt Spinola an, dafs Thorax auf der vorderen Hälfte längsgestrichelt, auf der hinteren Hälfte glatt sei. Die kleinen Sphecodes erscheinen bei Concepcion im Sommer, bei Valparaiso schon im ersten Frühjahr, ja im Winter (dieser Tage, im Mai, fing ich diverse 22) und zum andern Mal im Herbst. CGoiletes, Die in Gay: Hist. fis. de Chile enthaltene spanische und lateinische Diagnose für die Gattung Colletes ist sicherlich eine von den persönlich von Gay zur Vervollständigung seines Werkes beigefügten oder fabrizierten ; siehe meine Bemerkungen dieserhalb auf Seite 259 dieser „Durchsicht“. — Die „Histoire Naturelle des Insectes* von Saint Fargeau scheint Gay der Leitfaden für derartige Komplettierungen seines Werkes gewesen zu sein. Auch diese Diagnose ist fast wörtlich aus dem Französischen ins Latei- nische und Spanische übertragen worden. — Dahingegen stammen die in Hist. fis. de Chile, p. 217—220 in kleinerer Schrift ge- druckten nachträglichen Erläuterungen zur Gattung Colletes sicher aus der Feder Spinolas. Dazu ist wieder zu bemerken, dafs Spinola seine Arbeiten in Französisch abfalste; Gay selbst oder seine Gehilfen (er hatte spanische Übersetzer engagiert) über- trugen dann diese Aufsätze ins Spanische: daher auch die oft Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft III/IV. 19 280 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. laienhaften Bezeichnungen; man konnte nicht anders als termini technici fast wörtlich aus dem Französischen ins Spanische über- tragen, etc., wodurch für Uneingeweihte der Sinn verwirrt und entstellt erscheint; selbst Reed wie ich haben z. B. den mehr- fachen Ausdruck „Fajas marginales abdominales“ immer für „Rand- binden der Dorsalsegmente“ gehalten, während damit die mehr oder weniger kräftig ausgebildeten Cilien am Rande der Ventral- segmente gemeint sind. Auf diese Deutung kommt man aber erst, wenn man die von Spinola in den Zusatz zur Gattungs- beschreibung gemachten Erläuterungen eingehend prüft und be- achtet. Spinola sagt wörtlich: „Die Arten, welche wir unter diesen Gattungsnamen vereinigt haben, bieten uns gewisse Ver- schiedenheiten unter sich dar, die wir bei der Aufstellung der einzelnen Arten zu besprechen haben. Die einen beziehen sich auf die reiche Ausstattung mit Sammelorganen. Die mannig- faltigen Abstufungen (zwischen den einzelnen Arten) haben mir aber gezeigt, dafs dieser Charakter nicht scharf ausgeprägt ist. Die anderen beziehen sich auf die Form der Endlappen der Zunge. Ich habe auch dieses Merkmal verworfen, da ich darin keinen schätzenswerten Einfluls „en los oficios de la especie“ — auf die Obliegenheiten der Spezies erkennen kann. (Sehr mystisch.) — Sämtliche 2? der chilenischen Colletes-Arten haben „franjas femorales“ — Schenkelfranzen (soll wohl heifsen besonders reiche Scopa an Femur und Coxa) und „cepillos canillares y tarsales* — Bürsten an der Tibia und Tarsen, aber nicht sämtliche Arten haben Sammelorgane am Abdomen. Die einen sind an diesem Körperteil oben und unten so spärlich behaart, dafs sie glatt, leuchtend, ja glänzend oder nur ganz fein behaart erscheinen. — Andere haben lediglich die hinteren Ränder der ventralen Platten mit Cilien besetzt. — Bei anderen bilden diese Randcilien dichte und ziemlich breite Binden von nach hinten gerichteten Haaren. — Bei anderen schliefslich bemächtigen sich diese Haarbinden der ganzen Bauchfläche wie der Rückseite der beiden letzten Seg- mente. — Mit einer „lana ventral® — Bauchwolle mithin ver- sehen, ist es eigentlich nicht richtig, dieselben unter die Podile- gidae einzureihen, vielmehr sollten sie zu den Gastrilegidae gestellt werden. — Aber bei allem diesen begreift man aber nur zu gut, dafs man es lediglich mit Abstufungen zu tun hat und dafs es nicht möglich ist, eine scharfe Grenze zwischen den Arten mit 7 ganz nacktem und den mit wollig behaartem Bauch zu ziehen. ° Die ersteren nähern sich den europäischen Colletes- Arten, die anderen verbinden das Genus Colletes mit dem Genus Caupolicana und Pasiphae, zwischen welche Gattungen ich jene deshalb ein- Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae 281 gereiht habe.“ — Die weiteren weitschweifigen Darlegungen auf Seite 218—220 der Hist. fis. de Chile beschäftigen sich mit der Colletes eigenen auffallenden Zungenbildung. Spinola meint, dafs dieses Organ sich, je nach Art, nicht der Nahrungsaufnahme angepalst hat, sondern vielmehr, da solche wie eine Maurerkelle und Malerpinsel bei der Auskleidung der Larvenkammer mit einer von der Mutter ausgespeiten, schnell eintrocknenden Flüssigkeit benutzt würden, je nach der für jede Art verschieden zu leistenden Arbeit sich differenziert hätten... !! Die geteilte breitlappige Zunge sei die Kelle, die feinen Wimperhaare auf den Zungenleisten der Pinsel. — Spinola schliefst diesen Artikel: „Dieses sind die Gründe, welche mich veranlafsten, die 12 folgenden Arten in einer gemeinschaftlichen Gattungsgruppe zu belassen.“ — Diese lange Auseinandersetzung bezeugt also, dafs sich Spinola sehr wohl der zwischen den einzelnen Arten bestehenden grofsen Unter- schiede bewulst gewesen ist; Spinola wulste den Differenzen nur keinen genügenden Wert für eine Gruppierung der Arten in nötige neue Gattung und Untergattungen beizumessen. — Spinola unterschied indessen ganz treffend: A. Arten mit kahlen Dorsal- und Ventralsegmenten ; B. Arten mit Cilien an dem hinteren Rand der Ventralsegmente; Cilien haben Abstand untereinander und verdecken den Unterleib nicht; C. Arten mit starkem Cilienrand, dichte und breite Binden bildend ; D. Arten mit den Unterleib völlig verdeckenden Haarbinden und Haarbüschel auf den Analsegmenten. Spinola unterscheidet ferner Arten mit spitzen Zungen- lappen, und solche mit runden Zungenlappen. Die bei einigen Arten überaus stark entwickelte Scopa an den Hinterbeinen beachtet Spinola indesseu nicht als besonderes Merkmal. Bei der Aufzählung der 12 Arten hat sich Spinola auch an eine gewisse Reihenfolge im Sinne aufgezählter Artunterschiede gehalten, ohne diese Gruppen aber speziell zu kennzeichnen, wie man sich auch diese Kennzeichen bald aus der lateinischen, bald aus der spanischen Beschreibung, bald aus Zusätzen zu diesen Beschreibungen zusammensuchen, auch Kettenschlüsse machen muls, um zu erkennen, dafs er schon seine 12 Arten in Gruppen, die heutigen Aufteilungen : Biglossa, Policana und Colletes s. st. gleich- kommen, zerlegte.e Eine vierte Gruppe bildete er mit seiner (. albopilosa, die er zwischen Diglossa und Policana stellt, ohne solches aber scharf auszudrücken. 19* 982 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Aus der Artbeschreibung der 22 ergibt sich dann auch eine Aufteilung in drei Gruppen: 1. Behaarung der beiden letzten Dorsalsegmente so dicht wie an den Ventralsegmenten; Ventralsegmente reich mit Sammel- organen ausgestattet wie (©. chilensis Spin.; Zungenlappen winklig und spitz. Hierher rechnete Spinola (. chilensis, nigriventris und tetra. 2. Behaarung der beiden letzten Dorsalsegmente so dicht wie die Ventralsegmente; Ventralsegmente ebenso reich ausge- stattet wie ©. chilensis; Zungenlappen breit und abgerundet. Hierzu rechnet er ©. semicyanea, albopilosa und marginata, bezgl. ©. albopilosa aber bemerkend, dafs Zungenlappen weder ganz rund, noch ganz spitz seien, und dafs sie Scopa wie ©. chilensis habe. 3. Ohne besondere Behaarung, Sammelorgane, an Dorsal- und Ventralsegmenten. Spinola bemerkt nämlich ganz neben- sächlich am Schlufs des Nachsatzes zu C. cognata: „diese und die dieser Art BolBengien Spezies haben keine Sammel- organe am Abdomen.“ Hierher gehören: C. cognata, C. hirta resp. als solche bezeichnete chilenische Spezies, dimidiata, fulvipes, seminitida. Es ist augenfällig, dafs diesen drei Kategorien entsprechen: 1. = Policana 2. —= Biglossa 3. —= (olletes s. st. ) Durch diese Erkenntnis erhalten die aufgeführten 12 chile- nischen Arten sofort Richtung; wir gewinnen wertvolle Anhalts- punkte für endgültige Deutung zweifelhaft gebliebener Arten, und talls wir uns zeitiger dieser Tatsachen bewulst gewesen wären, hätte man die grobe Fehldeutung von (©. semicyanea, die jetzt in schon weitverzweigte Literatur sich eingeschlichen hat, vermeiden können. — Auch die Art ©. albopilosa wird uns nun sofort klar; es ist zweifellos Policana herbsti Fr. Subgenus Policana Fr. Hier möchte ich einflechten, dafs der altersberechtigte Name i für diese Untergattung wohl Cadeguala Reed!) | sein dürfte. — Edwyn C. Reed schreibt in Actes Soc. Scient. 9 1) Cadeguala Reed hat nur Gültigkeit, wenn eine Diagnose von Reed gegeben wurde. (Friese.) Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 283 Chili 1892, Vol. II, p. 233, bezüglich Colletes chilensis, nigriventris, tea: 3 „Indessen, sei es, dafs es sich um 3 verschiedene Arten handelt, oder sei es, dafs es nur Varietäten einer einzigen Art sind, augenfällig ist es, dafs diese 3 Arten nicht zu der Gattung Colletes gehören. Dieselben bilden eine neue Gattung, für die ich den Namen Cadeguala vorschlage, und welche zwischen Caupolicana und Colletes einzureihen ist.“ — Spinola hatte Reed ja schon durch seine Erörterungsn den Weg gezeigt... ! Das Wort Cadeguala ist nicht der Name der Gattin des araukanischen Häuptlings Caupolican, wie ich angab, sondern der eines Kampfgenossen des heroischen Caupolican , eines anderen Araukaners, der mit den eingedrungenen Spaniern, welche Cau- polican total geschlagen hatte, abgenommenen Pferden den ersten araukanischen Reitertrupp bildete und damit die Spanier verfolgte. Ich komme nun auf die von Spinola in Gay: Hist. fıs. de Chile beschriebenen 12 Arten von Colletes zu sprechen. Colletes chilensis Spin. $ und d'. Diese als bekannt gesicherte Art soll laut Perez und Alfken synonym mit (©. occidentalis Haliday sein; demnach würden sich - folgende Synonyma ergeben: Cadeguala occidentalis Haliday. 1836 Colletes occidentalis Haliday, 1851 Colletes chilensis Spinola, 1853 Colletes nigriventris Smith, 1892 Cadeguala chiensis Reed, 1896 Colletes smithi D. T. 1899 Colletes occidentalis Perez, Rev. Hist. Nat. Chile vol. III, 1904 Colletes occidentalis Alfken, Rev. Hist. Nat. Chile vol. III, 1910 Policana chilensis Friese, 1916 Cadeguala occidentalis P. Herbst in litt. Cadeguala occidentalis Hal. var. nigriventris Spinola 07, var. tetra Spinola 9. Nach wiederholter Durchsicht meiner Ausbeuten finde ich unter (. tetra mehrere Stücke, bei denen die Behaarung frischer Stücke an Thorax und Beinen deutlich braun bezgl. gelbbraun gefärbt ist, und da diese Tiere mit ganz gelben (©. occidentalis flogen und eine morphologische Differenz nicht aufdecken kann, so handelt es sich sicher nur um Farbenvarietäten. Am Fang- platz: Concon, Bai von Concon, 10 Kilometer nördlich von Val- 284 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. paraiso, wie bei EI Salto, 10 Kilometer östlich von Valparaiso, flogen zu jener Zeit ©. migriventris und (. tetra in grofser Überzahl zu (. chilensis. Die dunklen Arten scheinen mithin eine vielleicht lokale Varietät, Küstenform, zu der gelben von Valparaiso bis Osorno mir bekannt gewordenen gelben Inlandsform zu sein. — Diese Art kommt sicherlich noch etwas nördlicher als Valparaiso und auch etwas südlicher von Osorno noch vor. Bei Concon besuchten diese drei Formen in Menge die Blüten von Loasa tricolor, eine schöne, gelbblühende Annuelle mit bösen Brennhaaren, im Aussehen nicht unähnlich dem deutschen Schöll- kraut. Auch Caupolicana hirsuta (?) und Caup. fulvicollis, namentlich aber erstere, tummeln sich auf ZLoasa in mächtigen Scharen. Bei Valparaiso Mitte September bis Ende Oktober bis Mitte November. Bei Concepcion von Mitte September bis Ende Oktober; von Mitte Oktober an fehlen die 90". Bei Concepeion an Colletia fero.r, Ribes punctatum, Aristotelia maquwi, Phacelia eircinata, Lythrea caustiea, Spacele campanulata, Baccharis Poeppigiana. Oolletes semicyaneus Spin. 2 und d'. Diese Art haben wir bislang zweifellos falsch gedeutet; der Name kommt der Biglossa caerulescens Fr. zu!!! Die bisher von uns für Colletes semicyaneus Spin. ausgegebene Art hat Spinola Cbolletes seminitidus Spin. benannt!!! Ü. semicyaneus wird von Spinola wie folgt beschrieben : „Zungenlappen abgerundet wie bei den europäischen Arten. Von den 3 vorhergehenden Arten (©. chilensis, nigriventris, tetra) sehr verschieden, namentlich durch den schmäleren Körper und weniger gewölbten Rücken. Abdomen ebenso reich mit Sammel- organen ausgestattet wie C. chilensis. — Behaarung des Vorder- körpers dicht und steif, aber doch die Körperfarbe erkennen lassend; am hinteren Rande (des Thorax ?) besonders dicht be- haart. Die Behaarung der beiden letzten Segmente ist so dicht wie die der Ventralsegmente. Fühler, Beine und Vorderkörper schwarz (Thorax ist blau!); die 3 letzten Fühlerglieder unterhalb rot. Abdomen blau. Behaarung des Rückens, Thorax und der ersten 3 Segmente schmutzigweils; letztere an den Seiten schnee- weils.“ Vom d’ sagt Spinola nur, dafs es dem 2 bis auf die Ge- schlechtsunterschiede sehr ähnlich sei. — Ferner: „Weifse Haare auf der Stirn, an den Füfsen und den Seiten des Thorax.“ Ich bin sicher, dafs Sie sich überzeugen, dafs wir es hier mit Ihrer Biglossa caerulescens zu tun haben, niemals mit der bis- lang als Colletes semicyaneus Spin. aufgefalsten Art! a a ln Lin LD add all al Land a a a an U Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 285 Die Synonyma wären demnach folgende: Lonchopria semicyanea Spinola. ‚1851 Colletes semicyanea Spin., b 1892 Colletes seminitida Reed (Actes Soc. Scient. Chili), 1896 Colletes semicyaneus D. T., 1906 Biglossa caerulescens Friese, 1916 Lonchopria semicyanea P. Herbst in litt. Mir bekannt gewordene Verbreitung von Valparaiso bis Temuco. Bevorzugt stark sandige Gegenden, Flugsandablagerungen , wo einzeln haut. (Lonchopria marginata Spin. baut in grofsen Kolonien.) Bei Concepcion von Mitte November bis Mitte Dezember, also Anfang des Sommers. Colletes albopilosus Spin. Eine bislang zweifelhaft gebliebene Art, die ich nunmehr absolut sicher mit Policana herbsti Fr. identifiziere! Sie selbst haben sich durch die lateinische Diagnose irreleiten lassen , irre- leiten lassen müssen ! Spinola beschreibt diese Art folgendermalsen: „U. fem. precedenti affınis“. Dabei denkt er aber nur an die stärker aus- gebildeten Ventralcilien. — Hören wir die spanische Beschreibung: „2: Gröfse und Form von ©. semicyanea. Ebenso reich mit Sammel- organen ausgestattet wie ©. semicyanea. Zungenlappen abgerundet. (Hier hat Spinola sicherlich nur sagen wollen, dafs die Zungen- lappen nicht so sehr spitz wie bei (©. chilensis sind und mehr ab- gerundete häutige Lappen als jene hesitzt; auch Reed wurde nicht recht klug daraus, ob Zungenlappen mehr rund als spitz seien.) Sie unterscheidet sich von der vorigen Art (©. semicyanea) durch ganz schwarze Fühler, durch weiflse Behaarung an allen Körperteilen, ausgenommen die letzten (!) Segmente; durch die weniger wollig, vielmehr einfach behaarten — pubescens — 4 ersten Segmente (folglich ist ©. semicyanea auf den 4 ersten Segmenten wollig behaart); durch die unterbrochenen (!) Binden an den Rändern (fajas marginales!!! also Randcilien der Ventralsegmente) und den gelben Fransen (Scopa) am hinteren Femur. — 9: Dem ? gleichend, etwas mehr (wohl länger) behaart. Die bindenartige Behaarung der Ränder (fajas marginales!!! also Randcilien der Ventralsegmente) nicht unterbrochen (!}, Behaarung der letzten Segmente weils (!?) wie auf den übrigen Körperteilen.“ Laut Spinola hätten wir es mit einer Biglossa zu tun, da CO. semicyaneae affınis. Diese Behauptung oder Aussage ist bestimmt nicht objektiv genug, um ausschlaggebend für die absolute syste- matische Stellung zu genügen. — Laut Spinola unterscheidet 4 286 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. sich (©. albopilosa von Ü. semicyanea aber: im @ durch unter- brochene, beim 9 nicht unterbrochene Cilien der Ventralsegmente, sowie ferner durch gelbe und fransenartige, also besonders reich ausgebildete Behaarung des Femur III. — Ersteres Kennzeichen stimmt für Policana herbsti und die kräftige Scopa weist auf Policana, nicht auf Biglossa hin. — Über die Behaarung der Beine III sagt die lateinische Diagnose zwar: tarsorum pos- teriorum frangiis luteolis. Aber Reed machte schon in seiner Abhandlung in den Actes Soc. Scient. Chili auf diese fehlerhafte oder unvollkommene Angabe über die Behaarung der Beine III aufmerksam : es handelt sich um stärkere, auffallende Behaarung des ganzen Beines III, die als gelb gefärbt angegeben wird; die spanische Beschreibung erwähnt ganz besonders die „fransenartige Behaarung der Femur III“ als Unterscheidung von semicyanea. Fassen wir alles zusammen, so palst alles über ©. albopilosa Angegebene durchaus auf FPolicana herbsti Fr., bis auf die Be- hauptung, dafs die Analsegmente der 50’ weils behaart seien, wo sie in Wirklichkeit gleich dem 2 schwarz sind,. was Spinola für 22 speziell erwähnt; diese Angabe ist also offensichtlich ein Irrtum. Die Zungenlappen gibt Spinola für ©. albopilosa mit „ab- gerundet“ an wie bei ©. semicyanea. Tatsächlich sind diese Teile bei Policana herbsti etwas abgerundeter als bei den übrigen Policana, aber nicht so tellerartig breit und rund wie bei Biglossa semicyanea) caerulescens. Policana herbsti nimmt bezgl. Form und Ausstattung eben eine vermittelnde Stellung zwischen Diglossa und Policana ein. Ich bitte Sie (Friese) nun, Ihre Veröffentlichungen in den Zoolog. Jahrbüchern 1910, p. 652, auf meine jetzigen Darlegungen hin nochmals gefälligst einschätzen zu wollen; ich bin überzeugt, dafs wir jetzt konform gehen werden, dafs Colletes albopilosa Spin. doch und mit aller Bestimmtheit identisch ist mit Ihrer Policana herbsti. Spinola hat dann selbstverständlich diese Art irrig zu der Gruppe unter 2. — Biglossa gestellt, schon in Hinsicht auf die sehr stark entwickelte Scopa an Femur und Coxa Ill, Kennzeichen für ©. albopilosa, das Spinola speziell hervorhebt. Die sich ergebenden Synonyma würden demnach sein: COadeguala albopilosa Spinola. 1851 Colletes albopilosa Spinola. 1896 Colletes albopilosus D. T., 1910 Policana herbsti Friese, 1916 Cadeguala albopilosa P. Herbst in litt. Bekannte Verbreitung von Valparaiso bis Osorno, tatsächlich wohl noch etwas nördlicher als Valparaiso und auch noch süd- Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 287 licher als Osorno, da Aristotelia maqui-Strauch, ein vornehmlicher Nahrungsspender dieser Art, bis in die Breite von Coquimbo nördlich und südlich zur Insel Chilo&e — im Süden mehr als im Norden — vorkommt. (Maqui spr. mdki- Strauch, baumartig, liefert eine der Heidelbeere ähnliche Beerenfrucht, die von der ärmeren Bevölkerung Araukaniens viel eingesammelt wird, teils um solche roh zu geniefsen, teils zum Trocknen ; die getrocknete Frucht wird viel zum Fälschen von Rotwein benutzt, früher stark nach Bordeaux exportiert.) Bei Concepcion erscheinen die ersten d'co’ um Mitte September, gut eine Woche früher als die ersten @2. Proterandrie herrscht bei allen Colletes-, Policana-, Biglossa-, Caupolicana-, auch Tetralonta-Arten. Die letzten 22 verlieren sich bei Concepcion Ende Oktober bis Anfang November. — Bei Con- cepcion besucht diese Art namentlich die Blüten von Aristotelia maqui (Eleaecarpaceae), welcher Wald- und Bachlisieren weit um- zieht. Hier ist der Besuch dieser Biene so mächtig, dafs man von weitem das Gesumme wie in der Nähe eines Honigbienen- hauses wahrnimmt; es wimmelt. — Sonst werden auch besucht: Ribes punctatum, Teuerium bicolor, Sphacele campanulata, Colletia ferox, Solanum crispum. — Bei Valparaiso beobachtete ich sie auch an Salız Humboldtiana, Loasa trieolor. Die nun folgende Art / Colletes marginatus Spin. ist den Erläuterungen des Autors zufolge eine Biglossa. Die spanische Beschreibung wird eingeleitet mit der Bemerkung: „durch Körperform und Färbungen beginnt diese Art sich den europäischen Arten zu nähern“. Dann heifst es: „Bauchwolle besteht nur in ‚fajas marginales‘-Randcilien, die unter sich ent- fernt stehen, aber noch zum Einsammeln von Blütenstaub dienlich sind.“ „Die Behaarung der letzten Dorsalsegmente so dicht wie bei 22 der vorigen Art.“ — „Endlappen der Zunge abgerundet.“ „Fühler, Körper und die vier ersten Beine schwarz; die hinteren rostfarbig. Behaarung des Vorderkörpers (wohl Unterseite und Seiten des Thorax) und der Beine weils.“ (Demnach die Beine I und II selbst: schwarz, die Beine III selbst: rostfarbig, alle weils behaart.) — „Eine schneeweifse, ziemlich breite, aus nach hinten gerichteten Haaren bestehende, am hinteren Rande der vier ersten Segmente sich befindliche Binde weils wie Schnee. Flügel hyalin, Adern schwarz.“ Aus der lateinischen Diagnose ist noch zu er- ‚sehen : ©. fem. thorace pilis fulvo-albidis, abdominis dorso lucido tenuiter villoso. In Wirklichkeit hat die von uns als Biglossa marginata Spin. aufgefalste Art schwarze Fülse mit gelben Tarsen ; erstere braun- 288 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. braungrau-weilslich meliert, Tarsen III gelb behaart. — Auf Seg- ment 1—4 sind vollkommene und weilse Haarbinden nicht vor- handen, sondern mehr oder weniger breite und nach dem Rücken reichende Haarflecke, die man notfalls unterbrochene Binden nennen könnte. Aus der Reedschen Sammlung besitze ich ein altes Stück von der Hand des Dr. R. A. Philippi als Oolletes interrupta Phil. etikettiert, also mit einer treffenderen Bezeichnung. — Was Färbung der Thoraxbehaarung anbelangt, müssen Spinola — er gibt 4 $2, 2 0’ von Coquimbo an — ziemlich abgeflogene Exemplare zur Beschreibung vorgelegen haben, denn bei gut- erhaltenen ist die Färbung schön rotbraun. — Trotz alledem können wir wohl mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dafs die von uns gemeinte Art tatsächlich die von Spinola beschriebene ist. — Ich kenne auch keine andere chilenische Biene, die mit ihr konkurrieren könnte. Die Synonyma für diese Spezies sind folgende: Lonchopria marginata Spinola. 1851 Colletes marginata Spinola .(nec Smith), 1892 Colletes zonalis Reed (Actes Soc. Scient. Chili), 1896 Colletes spinolae D. T., 1905 Lonchopria herbsti Vachal, 1906 Biglossa marginata Friese, 1907 Lonchopria marginata Alfken. Die Gattung Lonchopria gehört zu den Colletidae, da Larve in einem häutigen Kokon sich befindet. Bekannte Verbreitung von Valparaiso bis Temuco, vielleicht nördlicher als Valparaiso, da Spinola solche von Coquimbo angibt. — Bei Concepcion fliegt diese Art von Ende November bis Anfang Januar, also Sommer. — Bei Concepcion beobachtete diese Art an ihren Nistplätzen: Böschung eines 2 Meter hohen Durchschnittes eines durch abgelagerten Flugsand führenden Land- wegs, dieser Sand wird aus dem Biobio-Flufs durch die heftigen Passatwinde während des Sommers verweht. Diese Böschung war meterweite Strecken durch die Zugänge zu den Niströhren dicht siebartig durchlöchert. — Als Schmarotzer beobachtete daselbst Epeolus luctuosus Spin. — DBefliegt bei Concepcion namentlich die Blüte von Zryngium paniculatum, auch Daucus carota und (onium maculatum. Vor dem Eingangsloch einer Niströhre fand das einzige bei Concepeion von mir erbeutete 5, und zwar tot, frisch und weich, von Oediscelis vernalis Phil. (vergleiche meine Sammlung), so dafs ich fast annehme, dafs diese Prosopide bei ©. marginatus schmarotzt und in dem Fall von ihr getötet aus dem Nest geworfen wurde. Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 289 Le Colletes cognatus Spinola. Im Schlufssatz der nachträglichen Erläuterungen zu dieser Art bemerkt Spinola: „Diese und die nachfolgenden Arten haben keine Sammelorgane am Abdomen.“ — Mithin gehört diese wie folgende Arten zu Colletes s. st. und haben mit Biglossa und Policana nichts gemein. Diese Art ist von Spinola recht ungenügend fixiert; sie soll dem europäischen ©. succintus Lep. ähneln, sich von letzter aber unterscheiden durch das zweite Segment, welches kahl, an seiner Basis „nackt“ sei und keine Binde trage. — Die spanische Beschreibung erläutert: „Das Tier ist schwarz und mit rotbraunen Haaren besetzt, ausgenommen die Stirn und die Beine, die weifslich behaart sind. Erstes Segment nackt und punktiert — lateinische Diagnose besagt: „segmento 1 et 2 punctatis subnudis“” —, die übrigen Segmente mit einer ziemlich breiten, aus kurzen, weilsen, auf dem Hinterrand befindlichen, nach hinten gerichteten Haar- binde ausgestattet. After mit gleichfarbigen (also rotbraunen) Haaren bedeckt.“ Vom co’ wird im Nachsatz noch gesagt, dals es ebenfalls dem 0’ von (©. suceintus ähnle, und dafs es sich von dem von Ü. marginatus durch seine geringere Grölse wie namentlich durch das hinten abgerundete Analsegment unterscheide. (Es kann sich meiner Ansicht nach nur um abgeflogene Exemplare beider Arten handeln.) Die Haarfärbung sei variabel: rotbraun, grauweils bis schmutzigweifs; Thorax ab und zu von lebhafterer Tönung. Die von Ihnen wie mir für Colletes cognatus gehaltene Spezies hat wohl ihre Berechtigung. Bekannte Verbreitung Valparaiso bis Temuco. — Bei Con- cepcion im November und Dezember, namentlich an Blüten von Phacelia circinata, Trweedia obliquifolia, Medicago sativa, Disteln. ÖColletes hirsutus Lep. kann selbstredend als solche Art für Chile nicht in Betracht kommen. Die gemeinte Art soll ihr gleichen, nur !/, kleiner sein. Die bislang von Reed wie mir für selbige gehaltene Diglossa similis Fr. kann nicht konkurrieren, da in Betracht kommende Spezies eine Colletes s. st. ist, ohne besondere Ventralbehaarung, Analbüschel etc. Hierher ist vielleicht Colletes araucariae Friese zu ziehen. NB. Gestatte mir zu bemerken, dafs diese Art treffender mit araucaniae — Araucanıa — chilenische Landschaft — anstatt araucariae (Baum) bezeichnet worden wäre. 290 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Colletes cyaniventris Spinola ist wohl die am leichtesten wieder zu erkennende Art. Dieselbe hat den alterberechtigteren Namen Colletes cyanescens Haliday zu führen. Synonyma sind: 1836 Andrena cyanescens Haliday, 1851 Colletes cyaniventris Spinola, 1853 Colletes cyanescens Smith, 1892 Colletes cyaniventris Reed, 1899 Colletes cyanescens Perez (Rev. Chil. Hist. Nat., vol. ID), 1910 Colletes cyaniventris Friese (Zoolog. Jahrb., vol. IXXX, p- 653). In der spanischen Beschreibung sagt Spinola: „Behaarung des Kopfes und Thorax so dicht wie bei ©. chilensis, welch letzterer sie sich ferner durch die winkligen und spitzen Zungenlappen nähert.“ Letzteres ist entschieden falsch, da Zunge von ©. cyani- ventris breite, abgerundetere Lappen besitzt. Bekannte Verbreitung von Coquimbo bis Temuco. Fliegt im Hochsommer ; Dezember bis Januar/Februar. Bei Concepcion an Blüten von Fryngium paniculatum. Oolletes dimidiatus Spinola (nec Brull6) — (. atripes Sm. — 1854. Soll (€. eyaniventris sehr ähneln ; ohne besondere Sammelhaare. Ich habe diese Art bislang für Colletes bicolor Sm. angesehen und glaube auch heute noch, dafs trotz der abweichenden Beschreibung von Spinola (. bicolor Sm. damit identisch sich erweisen wird. Spinola beschreibt die Art wie folgt: „Q: Fühler, Körper und Beine schwarz. Thorax und erstes Segment gelbrot behaart (in der lateinischen Beschreibung heilst es: pilis ad thoracis dorsum et abdominis primum segmentum fulvis aut fulvo-rubellis, in reliquiis nigris), schwarz die übrigen“. In dem Nachsatz zu der spanischen Beschreibung sagt Spinola dann noch: „Bei einigen Exemplaren ist der Rücken des Abdomen schwarzblau.“ — Spanische Beschreibung fährt fort: „Abdomen mit Ausnahme des ersten Segmentes glatt, leuchtend, fast glänzend.“ Man darf wohl annehmen, dafs Spinola 10—15 Jahre altes Material von Ü. bicolor Sm. vorgelegen hat, so dafs die blaue Abdomenfärbung schon verschossen war, wie solches an Exemplaren aus der Sammlung von Reed zu beobachten Gelegenheit hatte: die blaue Färbung ist fast schwarz geworden. Die zweite Differenz besteht in der angeblich rotgelben Behaarung des ersten Segmentes. Eine scharf ausgeprägte Behaarung dieses Segmentes kommt bei €. bicolor Sm. nicht vor, wohl aber beobachtet man eine spärliche rote Behaarung, einzelne gleich den Thoraxhaaren gefärbte Haare. N f } f; j, 4 Herbst, Durchsicht der von Spinola beschriebenen Apidae. 291 Das % soll am Vorderkörper (unter dieser Bezeichnung scheint Spinola meistens die Unterseite des Thorax zu verstehen) weifslich behaart sein. €. bicolor ist unten greis behaart. Diese Art mufs also zweifelhaft bleiben. — €. bicolor habe ich von Valparaiso bis Concepcion beobachtet. Colletes fulvipes Spinola. | Von Spinola nur im J’ beschrieben. — Soll ©. dimidiatus Spin. zum Verwechseln ähnlich sein. Unterschiede sollen sein: Die untere Hälfte der Schenkel, die Tibien und die Tarsen auf gelbem Grunde gelb behaart, Thorax und erstes Segment gelb- braun behaart. Behaarung im Gesicht sowie auf den schwarzen Stellen der Beine — also der oberen Hälfte der Schenkel und Coxa — weils, auf der Stirn und Thoraxseiten grau meliert. Die Abgrenzung der einzelnen Farben sei nicht scharf, vielmehr überlaufend.. Abdomen schwarzblau glänzend. Flügelbasis und Stigma testaceus, sonst dunkel. Weder Reed noch ich konnten bislang diese Spezies auch nicht annähernd. deuten. — Soll von Mittelchile stammen. Oolletes seminitidus Spinola. Diese Art ist mit aller Bestimmtheit für Colletes semicyaneus Spin. ausgegeben worden!!! Wunderbar ist ferner, dafs Spinola das 0’ dieser weitverbreiteten, häufigen Art nicht gekannt haben will: ©’ unbekannt, sagt er am Schlufs der spanischen Be- schreibung. — Letztere besagt ferner: „Vom Typ des Colletes cyaniventris, gleich wie die beiden vorhergehenden Arten: €. dimi- diatus und CO. Julvipes. — Fühler, Kopf und Thorax schwarz, dieht mit langen, steifen, durchschnittlich weils gefärbten Haaren bedeckt, welche auf dem Thoraxrücken mehr grau erscheinen. Rücken des Abdomen schön blau, mit einem gewissen metallischen Schein ; Basis der Segmente 2—5 violett erscheinend, die Ober- fläche derselben sehr fein punktiert. Die Punktierung zusammen- flielsend, uneben (rugosus), mit weilsen, seidenartigen, nach hinten gerichteten, vereinzelt stehenden Haaren, die den schimmernden, leicht metallisch glänzenden (submetallicum) Körper durchscheinen lassen. Diese Behaarung ist durchsetzt von einzelnen, langen, steifen schwarzen Haaren. — Beine proportionell länger und dünner als bei (©. cyaniventris. (Auf was sich „proportionell* be- ziehen soll, ist mir unklar; beide Arten werden mit 5 lin. lang erwähnt.) Die Bürsten an Tibien und Tarsen schmäler und etwas verlängert; Behaarung der Beine an der Aulsenseite etwas rötlich, weils an der Innenseite.“ Spinola fügt dann noch hinzu: „Bei der Untersuchung der Haare dieses Colletes mit einer Linse Chevalier No. 3 konnte ich 292 | Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. mich überzeugen, dafs dieselben nicht einfach gestaltet, sondern gefiedert oder bärtig sind. Der Haarschaft ist schwarz, der Bart weils, was den'Grund abgibt, dafs die Haare grau erscheinen.* — Ich habe die Thoraxhaare von (©. seminitidus Spin. daraufhin unter 90facher Vergrölserung untersucht und gefunden, dafs Spinola richtig beobachtete; die Haare haben schwarzen Schaft, die Fahne ist weils. — Gleiche Haare bei Diglossa semicyanea Spin. haben Schaft und Fahne weils! Also ein fernerer und schlagender Be- weis, dafs ich Colletes seminitida richtig deute! — Unter Umständen kann also die Bildung und Färbung der Haare als sicheres Unter- scheidungszeichen herbeigezogen werden. — Anscheinend war die Befiederung gewisser Haare der Apiden Spinola neu. — Bei chilenischen Bienen sind die Haare auf dem Thorax wie die der Haarbinden auf Dorsalsegmenten immer gefiedert, ebenso die der Scopa von Caupolicana, Policana.. Was mag der Zweck der weiter entwickelten Haare am Thorax und Haarbinden sein? Befiederung der Haare der Scopa ist verständlich, da dadurch die Vehikel zur Beförderung von Blütenstaub vermehrt werden. Aber Haare am Thorax und die Haarflecke am Abdomen dienen niemals zu solchem Zweck, noch zum Sammeln des Pollen. Man kann nur annehmen, dafs solche Befiederung verstärkte schlechte Wärmeleiter oder Schutz gegen Verdunstung — ähnlich wie bei Kakteen und Wüstenpflanzen, die sich befilzen, um Tau aus der Luft zu nehmen und die Pflanze gegen heftige Verdunstung zu schützen — vorstellen. Die mir bekannt gewordene Verbreitung von Colletes seminitidus Spin. ist Copiapö bis Osorno. Diese Art ist eine häufige Er- scheinung vom allerersten Frühjahr an — bei Valparaiso schon von Anfang Juli an, bei Concepcion von Mitte September bis Ende Oktober. An Blüten von Baccheris Poeppigiana, Ribes pune- tatum (bevorzugt), Colletia ferox, Aristoteia maqui. In der Reedschen Sammlung steckte ein sehr altes Exemplar mit Etikett von Dr. Philippis Handschrift: Colletes seminitida Spin.!!!.... und trotzdem benannte Reed diese Art immer Ü. semicyanea |! ! Die sich ergebenden Synonyma sind folgende: Colletes seminitidus Spinola. 1851 Colletes seminitida Spinola, 1892 Colletes semicyanea Reed (Actes Soc. Seient. Chili), 1896 Colletes seminitidus D. T., 1910 Colletes semicyaneus Friese (Zoolog. Jahrb. vol. IXXX, p. 653), - | 1916 Colletes seminitidus P. Herbst in litt. mm Nachtrag zur Synonymie chilenischer Apidae. (Hym.)) 293 Nachtrag zur Synonymie chilenischer Apidae. (Hym.) Von Paul Herbst, Valparaiso (Chile). Nach eingehender Prüfung gröfserer Serien von mir in Chile gesammelter Apidae habe ich nachstehende Synonyma feststellen können: Br Zi" de un 1 U Ba Da Zn Chilicola plebeia Spinola 2... 1851 Chilicola plebeia Spinola 9, 1866 Oediscelis vernalis Philippi o°. Chilicola longitarsa Spinola Pd". 1851 Chilicola longitarsa Spinola 9, 1866 Oediscelis minor Philippi cd. Halictus (Corynura) corynoyaster Spinola. 1851 Halietus corynogaster Spinola d', 1851 Corynura Gayi Spinola 7, 1867 Rhopalietus Gayi Sichel I, 1879 Cacosoma abdominale Smith 07, 1913 Halietus (Cacosoma) ampliatus Alfken 2. . Halictus (Paragapostemon) mutabilis Spinola var, nigrocaeruleus Spinola 2. 1851 Halietus nigrocaeruleus Spinola 9. Halictus (Agapostemon) rubellus Haliday 2. 1836 Halictus rubellus Haliday 9, 1851 Halietus emarginatus Spinola 0’, 1904 Halictus pullatus Vachal "2. Colletes (Subgenus (adeguala) occidentalis Haliday 2. 1836 Colletes occidentalis Haliday 2, 1851 Colletes chilensis Spinola 2 cd, 1853 Colletes nigriventris Smith 9, 1892 Cadeguala chilensis Reed 2 5' (Actes Soc. Scient. Chili), 1896 Colletes smithü D. T. 2. 0’, 1899 Colletes occidentalis Perez 20’ (Rev. Chil. Hist. Nat. vol. II), 1910 Policana chilensis Friese 9 dg'. Colletes (Cadeguala) occidentalis Haliday var. nigriventris Spinola d'. 1851 Colletes nigriventris Spinola 7, var. tetra Spinola 9, 1851 Colletes tetra Spinola 2. 294 r Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Colletes (Cadeguala) albopilosus Spinola 2.d°. 1851 Colletes albopilosa Spinola 2 do’, 1910 Policana herbsti Friese 2 cd". Oolletes seminitidus Spinola 2.0". 1851 Colletes seminitida Spinola 9, 1910 Colletes semicyaneus Friese 2 9’ (Zoolog. Jahrb. vol. IXXX, p.’ 653). Lonchopria semicyanea Spinola 2.0". 1851 Colletes semicyanea Spinola 2 co". 1906 Biglossa caerulescens Friese 2 cd". Lonchopria marginata Spinola 2. cd. 1851 Colletes marginata Spinola (nee Smith) 2.9, 1892 Colletes zonalis Reed 2’ (Actes Soc. Scient. Chili), 1896 Colletes spinolae D. T. 27, 1905 Lonchopria herbsti Vachal 2 0‘, 1906 Biglossa marginata Friese 2. 0,, 1907 Lonchopria marginata Alfken 2 cd". Ceratina (Manuelia) gayatina Spinola 2 co". 1851 Halictus gayatinus Spinola 2 0’, 1904 Ceratina gayatina Alfken 20’ (Rev. Chil. Hist. Nat. vol. VID), 1905 Manuelia gayatina Vachal 2 07', 1910 Ceratina herbsti Friese 9 d'. Ezomalopsis nitidula Sichel 2. cd. 1869 Anthophora nitidula Sichel 2 7, 1906 Fxomalopsis caerulea Friese Pc". Megachile semirufa Sichel 2. 1867 Megachile semirufa Sichel 2 7’, 1899 Megachile Porteri Perez 2 (Rev. Chil. Hist. Nat. II, p. 108). Te Kolbe, Studien über die Coleopterengattung (arabus. 295 Studien über die Verbreitung und Herkunft emiger Artengruppen der Coleopterengattung Carabus, be- sonders der /ntricatus-Gruppe. Von Hermann Kolbe. In dieser Abhandlung werde ich versuchen, die geographische Verbreitung einiger Europa bewohnenden Artengruppen der Gattung Carabus auseinander zu setzen und, unter Berücksichtigung des geologischen Aufbaues dieses Kontinents während der Tertiär- und Quartärzeit, die Herkunft und die Verbreitung der Arten dieser Artengruppen zu ergründen. Die rezente Verbreitung der Arten wird erst verständlich durch die Erforschung der altgeologischen Verhältnisse der von diesen Arten bewohnten Länder. Es mulfs hierdurch möglich werden, das Vorkommen jeglicher Art in ihrem Bezirk tiergeographisch zu begründen. Das ist die Aufgabe der modernen Entomologie. ‚Zugleich möchte ich hiermit zeigen, einen wie grolsen Anteil an den Fragen der tiergeographischen Forschung die Probleme der Verbreitung der Insekten haben. Im folgenden behandle ich nur einige Beispiele tiergeogra- phischer Beziehungen von Arten zu dem von ihnen bewohnten Kontinente. Aber schon hieraus ist der Wert ihres Studiums er- sichtlich. Wir werden dabei erkennen, dals aus der Verbreitung der Arten der rezenten Lebewelt an sich nicht genügend viel mit Aussicht auf wissenschaftlichen Erfolg zu sagen ist. Wir müssen in dem Bestreben nach Wahrheit und Wirklichkeit die geo- logische Vergangenheit der Kontinente zu Rate ziehen. Die Geologie liefert uns viele Daten über die vorzeitliche Beschaffenheit der Kontinente und einzelner Teile derselben, sowie der zugehörigen Inseln. Hebungen und Senkungen grolser Fest- landsmassen während der verschiedenen Perioden der Erd- geschichte; ein ruhiges Verhalten der Erdrinde in anderen Ge- bieten, oft mehrere geologische Zeitalter hindurch; dann ehe- malige Verbindungen der Kontinente untereinander an gewissen Stellen, aber nur in beschränkter Weise ; ferner Beziehungen der Inseln zu diesen festen Erdteilen und zu anderen Inseln; — das sind die Richtungen, welche wir gehen müssen, um die jetzige Verbreitung der Tiere verstehen zu lernen. Auch die Verwandt- schaften in den Zentren der Verbreitung sprechen da mit. Schon früher habe ich mich mit diesen wertvollen Studien beschäftigt und darüber geschrieben. Aber in neuester Zeit lenken auch andere Entomologen ihre Studien und Forschungen auf dieses Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft III/IV. 20 296 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. dankenswerte wissenschaftliche Gebiet, z. Be Paul Born und Karl Holdhaus. Beispiele aus der Gattung Carabus sollen das diesbezügliche Thema dieser Abhandlung bilden. Schon früher habe ich in einem kurzem Hinweise meine Ansichten über die „Elemente der Insekten- fauna Deutschlands“ bezüglich der geologischen Beziehungen nieder- geschrieben (Entom. Wochenbl. XXIV, 1907). Im folgenden. Jahre veröffentlichte Paul Born beachtenswerte Studien über die Ver- breitung von Carabus (ebenda XXV, 1908) an der Hand von Scharffs „European Animals, their geological history and geographical distribution“ (1907). Verschiedene Ansichten meiner- seits und Borns sind in einer abweichenden Anschauung be- gründet. Ein Blick auf die Verbreitung gewisser Caraben unter der Direktive der Geologie führt uns in das Thema ein, von dem hier nur einige Artengruppen behandelt werden sollen. Im zentralen und südlichen Gallien, dem französischen Zentral- plateau und anschliefsenden Landesteilen bis zu den Pyrenäen, wo das Tier- und Pflanzenleben geologischen Veränderungen weniger ausgesetzt war als in den meisten übrigen Ländern Europas, dort gibt es unter manchen endemischen Tierarten auch einige Carabus- Gruppen und einzelne Arten, die als Zeugen vergangener geologi- scher Zeitperioden ein besonderes Interesse bieten. Namentlich ist es die Aispanus-Gruppe (Chrysotribaw). Die beiden Arten dieser Gruppe, hispanus und rutilans, sind selshaft geblieben und über das beschränkte Gebiet ihres Vorkommens (hispanus in den Cevennen, rutilans in den Ostpyrenäen) hinaus nicht weiter verbreitet. Ohrysotribaw ist der Auronitens-(splendens-)Gruppe (Chrysocarabus) und der /ntricatus-Gruppe (Chaetocarabus) nahe verwandt. Die meisten Arten und Unterarten der beiden letzten Artengruppen sind weit über Mitteleuropa und teilweise über Südeuropa verbreitet. Die Arten, Unterarten und Rassen von Chrysocarubus gehören besonders in Südfrankreich und Nordspanien in variabler Entfaltung der Formen und Farben zu den bemerkenswertesten Carabus-Arten dieses Faunenbezirkes. In Südfrankreich suche und finde ich den Ursitz von Ü. auronitens, der sich in einer Anzahl von Rassen über -Frankreich, Belgien, Holland, die Schweiz, Deutschland und Österreich-Ungarn verbreitet hat; er ist nicht über Italien ver- breitet, denn während der Miozänzeit und noch hernach hatte der Gebirgswall der Seealpen zwischen Südfrankreich und Italien sröfsere Dimensionen angenommen und eine Ausbreitung mancher Arten nach drüben hin verhindert. Nur (©. olympiae bewohnt die Piemontesischen Alpen; er ist eine der am tiefsten stehenden Arten von Chrysocarabus und durch die regelmäfsigen Punktstreifen Kolbe, Studien über die Coleopterengattung (arabus. 297 der Elytren charakterisiert. €. Solieri und Claire bewohnen die Westalpen; ich halte sie ebenfalls für eine alte und inferiore Stufe der Auronitens-Gruppe. schon wegen der 3 Pulvillen an den Vordertarsen der Männchen und wegen der Elytrenskulptur (feine sekundäre und tertiäre Streifen zwischen den primären Rippen). Die Formenreihe von €. splendens in Nordspanien ist von Born in der „Insektenbörse“ 1906, S. 3—-4 morphologisch dargestellt. Von Beten nach Osten ist die Reihenfolge der Rassen folgende : lateralis, lineatus, Whitei, Troberti und splendens. Es tritt ihch die Rasse Stra/seri Laufter (Bolet. Real Soc. espan. Hist. nat. 1905) im äulsersten Westen hinzu. Diese Reihenfolge der Rassen und Unter- rassen von splendens scheint mir jedoch keine einseitige lineare zu sein. Ich halte vielmehr den schwachgerippten lineatus De). für die Ausgangsform, auf welche nach Westen zu eine Form mit immer kräftigerer Rippenbildung auf den Elytren folgt (lateralıs Chevr.), während nach Osten hin die Rippen im Gegenteil immer feiner werden (White, Troberti, vittatus), um bei splendens F. im Gebiet der Pyrenäen vollkommen zu schwinden. Ich trete hier wohl in einen Gegensatz zu Borns Ansichten. Eine intermediäre Rasse, von der beiderseits entgegengesetzte Extreme ausgehen, nehme ich auch bei anderen Rassen von Carabus an, worauf ich später ‘ zurückkommen werde, z. B. bei cancellatus, violaceus u. a. Die Art splendens ist durch lineatus von einer Auronitens-Form abzuleiten. Alle Formen von splendens sind indes schwarzbeinig, was nach meiner Deutung mit seiner superioren Stellung gegenüber dem inferioren (rotschenkligen) auronitens zusammenhängt. Ich habe schon früher bei Carabus cancellatus dargelegt, dafs innerhalb einer Spezies die schwarzbeinige Form von der rotschenkligen abzuleiten ist. Alle diese Arten der Auronitens-Gruppe (Ohrysocarabus) haben 4 Pulvillen an den Vordertarsen der Männchen , zeigen also eine superiore Stellung gegenüber dem abgesondert in den Seealpen wohnenden Soleri nebst Clairei; denn diese haben im männlichen Geschlecht 3 Pulvillen an den Vordertarsen und machen dadurch glaubhaft, dafs sie inferiore Chrysocaraben sind. Die nordspanischen Rassen von splendens weisen durch den primordialen lineatus im Cantabri- schen Gebirge und in der Gegend der Westpyrenäen auf Süd- frankreich als Ausgangspunkt hin, denn im südwestfranzösischen Departement des Landes kommt eine Zlineatus-ähnliche Form bereits vor. Es gibt auch unter der schwarzbeinigen. Lineatus-Form rot- schenklige Stücke (Born), eine Andeutung von der Abkunft ‚des schwarzbeinigen splendens von der rotschenkligen Ursprungsform. Der Ausgangspunkt für die südlichen Chrysocaraben ist also, nach meinem Dafürhalten.. (die lineatus-ähnliche Rasse in Südwestfrank- reich. Der Ursprung der nördlichen und nordöstlich verbreiteten 20* 298 Deutsch. Ent. Zeitschr, 1917. Chrysocaraben ist sicher in der schwach gerippten Festivus-Rasse Siidostfrankreichs zu suchen. Dafs der punetato-auratus Germ. nur eine Pyrenäenrasse des «auronitens ist, hat Born nachgewiesen („Insektenbörse* 1904, S. 35). Im vorstehenden habe ich meine Ansicht mitgeteilt, dals Ohrysocarabus in Südfrankreich sein Ursprungszentrum habe. Das- selbe gilt auch für Chrysotribaw und in konsequenter Weise für Chaetocarabus. Als führende morphologische Charaktere für die Ableitung der vorstehend erwähnten Artengruppen bieten sich neben den schon genannten Kennzeichen noch die Beborstung der Labial- palpen (setae palporum labialium) und die basale Quer- furche der mittleren Sternite desAbdomens (sulcus transversus abdominis segmentorum basalis). Das vorletzte Glied der Labialpalpen ist entweder zweiborstig (palpi lahiales bisetosi ) oder mehrborstig (plurisetosi). Ohrysotribaw und COhrysocarabus haben bisetose,, Chaetocarabus plurisetose Labialpalpen. Ich halte die letztere Bildung für pro- sressiv und glaube deswegen der Untergattung Chaetocarabus eine superiore Stellung gegenüber den beiden anderen Artengruppen (Untergattungen) im Systeme zuerkennen zu müssen. Ferner sind bei Chrysotribaw und Chrysocarabus die Abdominalsternite einfach. bei Chaetocarabus aber mit einer basalen (Querfurche versehen, deren Vorhandensein ich wiederum für eine progressive Bildung halte. Also auch in dieser Beziehung steht Chaetocarabus auf einer höheren Stufe als die beiden anderen Artengruppen ; jene wäre also von diesen abzuleiten. Über diese beiden inferioren Artengruppen, Chrysotribar und Chrysocarabus, ist noch folgendes zu sagen: Die Gula von Ohrysotribar besitzt borstentragende Punkte (Chaetoporen), die Gula von Chryso- carabus besitzt solche Punkte nicht. Das Submentum von Chryso- tribaw ist auf der Mitte beulenartig gewölbt, bei Chrysocarabus einfach. Diese Bildungen würden Chrysotribar eine superiore Stellung einräumen. Aber die Zahl der erweiterten Tarsenglieder des ersten Beinpaares der Männchen von Chrysotribar beträgt drei, von Chryso- carabus allermeist vier, von Chaetocarabus ohne Ausnahme vier. Ohrysotribae steht also sicher tiefer als Ohaetocarabus,, vermutlich auch tiefer als Chrysocarabus. | Gegenüber dieser Artengruppe er- scheint Chrysotribaxr auf Grund der Bildung der Gula und des Submentums superior. Die rezenten Arten von COhrysotribaw sind vielleicht mehr ausgebildet als ihre Vorfahren ; sie dürften sogar als Relikte einer früher formenreicheren Artengruppe zu betrachten sein, «da die beiden noch jetzt lebenden Arten wenig variations- kräftig und noch weniger ausbreitungsfähie sind. Sie haben die u a a a Kolbe, Studien über die Coleopterengattung (arabus. 299 Zeit ihrer Blüte hinter sich. Die Chrysocaraben sind ihnen gegen- über eine herrschende Gruppe geworden; sie neigen erfolgreich zur Bildung von Unterarten, Rassen und Varietäten in ihrer Ver- zweigung über weite Länderstrecken. Eine noch gröfsere Ver- breitung ist den Chaetocaraben möglich geworden. Ihre höhere morphologische Stufe steht damit in Einklang und ist unzweifelhaft ; denn ihre Lippentaster sind plurisetos; die Gula ist mit Chätoporen besetzt, die Abdominalsternite besitzen eine basale Querfurche, und die Tarsen des ersten Beinpaares der Männchen sind ohne Aus- nahme mit 4 Pulvillen versehen. Die Vierpulvillenbildung , die plurisetose Ausrüstung des vorletzten Gliedes der Labialpalpen und die sicherlich posteriore Entstehung einer basalen Querfurche auf den mittleren Abdominalsterniten sind superiore Charaktere von Chaetocarabus, welche teilweise diese Artengruppe vor den beiden anderen auszeichnen. Folgende Übersicht soll dies deut- licher zeigen und uns erkennen lassen, dafs Chaetocarabus von Chrysotribae und Chrysocarabus abzuleiten ist. I. Labialpalpen mit 2 Borsten am vorletzten Gliede (bisetos). Abdominalsternite einfach, ohne basale Querfurche, besonders nicht auf der Mitte. a) Tarsen des ersten Beinpaares der Männchen unterseits nur mit 3 deutlichen Pulvillen. Gula stets mit borstentragenden Punkten. Submentum auf der Mitte etwas beulenartig Bewolnt ".ı N)... ih Artengruppe COhrysotribaw. Tarsen des ersten Behr der Männchen meistens mit 4 (selten 3) Pulvillen. Gula ohne borstentragende Punkte. Submentum einfach . . Artengruppe Chrysocarabus. I, Labialpalpen mit mehreren Borsten am vorletzten Gliede (plurisetos). Gula mit borstentragenden Punkten. Submentum flach, normal. Mittlere Abdominalsternite mit basaler Quer- furche. Tarsen des ersten Beinpaares der Männchen immer mit 4 Pulvillen. . . . . Artengruppe Chaetocarabus. > Es drängt sich nun die Frage auf, wie diese selbständigen Artengruppen sich tiergeographisch zu der Urheimat der Gattung Carabus (Asien) verhalten. Unter der hegründeten Annahme, dals die Grofsgattung (Kollektivgattung) Carabus eine einheitliche Gattung ist und dafs die Urtypen derselben in Zentral- und Ostasien ihren Stammsitz hatten, von wo aus sie sich über die ganze paläarktische Region und bis Nordamerika verbreitete, unter dieser Annahme ist es notwendig, sich die Tatsachen vor die Augen zu halten, dals solche Artengruppen, welche vom Zentralsitz weit abgelegene und besonders die äufsersten Grenzländer des Verbreitungsbezirkes be- 300 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. wohnen, von den asiatischen Verwandten so verschieden sind, dafs sie zu diesen keine sehr nahen Beziehungen mehr haben. Diese vom Stammsitz der Gattung weit entfernt wohnenden Artengruppen bilden teilweise eigene Verbreitungsherde. Es sind nach meinem Dafürhalten sekundäre Verbreitungszentren gegenüber dem ursprünglichen oder primären Verbreitungszentrum in Zentral- und Ostasien. Die in Südwesteuropa abgesondert wohnenden Artengruppen nebst denjenigen, welche sich von hier aus über Europa mehr oder weniger weit verbreitet haben, sind Ütenocarabus, Chrysotribaz, Ohrysocarabus, Chaetocarabus, Rhabdotocarabus, Tmesicarabus, Mesocarabus, Oreocarabus, Archicarabus u. a. Sie haben sekundäre Verbreitungs- zentren in Europa. Diese Artengruppen sind nach meinem Dafürhalten alle süd- westeuropäischen Ursprungs, von unbekannten (ausgestorbenen asiatischen Zuwanderern abzuleiten und teils auf Südwesteuropa beschränkt, teils weiter über Europa verbreitet. Andere Artengruppen Europas sind bis Asien, meist bis Ost- asien verbreitet, z. B. Tomocarabus, Hemicarabus, Limnocarabus, (a- rabus, Goniocarabus, Eutelocarabus, Morphocarabus, Trachycarabus, Mego- dontus. Die europäischen Zweige dieser Untergattungen dürften als Ausläufer des ost- und zentralasiatischen Zentrums zu be- trachten sein und dem orofsen primären Verbreitungszentrum an- gehören. Es sind geologisch alte Massive in Südfrank- reich und Spanien, welche jene Artengruppen Südwesteuropas für die Nachwelt konserviert haben. Wir dürfen uns denken, dafs ihre direkten Vorfahren aus der Zeit der grofsen Zuwanderung aus Asien während der geologischen Störungen in Asien und einem grofsen Teile Europas ausgestorben, auf den weniger gefähr- deten alten Massiven Südwesteuropas aber konserviert worden sind. Von hier aus haben sie sich nach der Festigung des Kontinents während der jüngeren Tertiärzeit teilweise wieder ausgebreitet, nordwärts, ostwärts und südwärts. Die auf die Kanarischen Inseln beschränkte Untergattung Liocarabus mit: 3 Arten ist ein inter- essanter Zweig der älteren Verbreitung der Gattung Carabus. Diese Inseln waren ohne Zweifel mit Nordwestafrika oder Südwesteuropa ehemals verbunden gewesen. Die atlantischen Inseln werden von vielen endemischen Formen meist paläarktischer Verwandtschaft aus anderen Familien bewohnt. In welcher geologischen Zeitperiode verschiedene Angehörige von Carabus aus ihren ursprünglichen asiatischen Sitzen auswanderten und das Verbreitungsgebiet der Gattung infolgedessen Kolbe, Studien über die Coleopterengattung Carabus. 301 nach und nach vergröfserten, das lälst sich in folgender Weise ausfindig machen. Während der Permzeit (die Übergangsperiode von dem paläozoischen zum mesozoischen Zeitalter) war die Bildung und Verteilung der Kontinente eine andere als jetzt. Damals gab es auf der Osthemisphäre einen grofsen Kontinent, welcher Vorder- indien und Afghanistan mit Mittel- und Südafrika, Madagaskar und Australien verband. Es war dies der Gondwana- Kontinent Neumayrs. Dieser Kontinent hat, wie dieser berühmte For- scher schreibt, ganz bestimmt existiert. Nordwärts hat sich an diesen Kontinent vermutlich kein Teil.Zentralasiens angeschlossen. Es gab nördlich davon Festlandsmassen oder grofse Inseln. Das Perm-Meer , so heifst es an anderer Stelle. reichte nämlich von Westen her bis zum Ural und weiter nordwärts, ostwärts jedoch nur bis Buchara. Auch China existierte schon. China ist nach v. Richthofen seit dem archäischen und paläozoischen Zeit- alter uraltes Festland. Aber an Gondwanaland war es während der Permzeit anscheinend nicht angeschlossen. Später aber, in der ersten Hälfte der Jurazeit, verband sich ein riesiger Kon- tinent, welcher in Südostsibirien seinen nördlichsten Punkt hatte und China, einen Teil Zentralasiens, Hinterindien, die Philippinen, die Sunda-Inseln und Neuguinea umfalste, mit Australien, Van- diemensland und Neuseeland. Es war der sino-australische Kontinent Neumayrs, zu welchem in Zentralasien auch der Tian- schan, Küenlüen und Himalaya gehörte. Turkestan existierte zu derselben Zeit als grofse Insel, welche durch eine beckenartig er- weiterte Meeresstrafse von dem sino-australischen Kontinent getrennt war. Auch während der Jurazeit war Gondwanaland mit Vorder- indien von dem grofsen sino-australischen Kontinent getrennt. Hierzu stimmt gut die Verbreitung von Carabus. Diese Gattung konnte sich nicht bis Südindien, Ceylon, Madagaskar und tropisch Afrika verbreiten, wo auch nirgends ein Angehöriger und keine Spur von dieser Gattung vorkommt. Aber während der jüngeren Epochen der Jurazeit mufs das Verbreitungsareal zahlreicher Tiere Ost- und Zentralasiens sich bis Australien ausgedehnt haben. Daraus ist das Vorhanden- sein vieler Insektengattungen Asiens und Europas in Australien zu erklären. Besonders sind es manche Gattungen der Coleopteren, namentlich der Adephagen, Staphyliniden, Histeriden, Hydrophiliden und Angehörige mehrerer anderer Familien '). !) H. Kolbe, Die Differenzierung der zoogeographischen Elemente der Kontinente. — Transact. of the Second Entomological Congress, Oxford 1912, S. 472 #. 302 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917, Die Gattung Pamborus, welche in einer Anzahl Arten auf Australien beschränkt ist, gehört in die Verwandtschaft von Carabus und stammt demzufolge als Zweig dieser Gattung von Vorfahren ab, die während der jüngeren Zeit der Juraperiode aus Ostasien sich nach Australien ausgebreitet hatten. Hier änderte die Gattung durch Spezialisierung und Adaption ab. In ähnlicher Weise dürfte Ceroglossus Chiles und des Feuerlandes zu beurteilen sein, wenn wir mit Recht annehmen, dafs ein anderer Zweig von Carabus sich noch weiter südwärts über den Antarktischen Kon- tinent und dann bis Südamerika verbreitet hat. Während der Jurazeit herrschte auf der Antarktis ein mildes Klima ; von Pflanzen wuchsen dort um jene Zeit Araucarien von australischem Typus. Araucarien gibt es auch im südlichen Südamerika. Nach Europa konnten Carabus-Formen während der Jurazeit vielleicht schon kommen, denn es existierte in der älteren Jura- zeit bereits eine kontinentale Verbindung von Deutschland bis Ostasien, die darnach unterbrochen wurde. Während der jüngeren Jurazeit bestanden aber nur das grofse skandinavische Massiv und eine Anzahl (12) Inseln im Jurameer an der Stelle von Mittel- und Südeuropa (Neumayr). In dem folgenden geologischen Zeitraume, der Kreide- periode, waren die insularen Bestandteile für die kontinentale Zusammensetzung Europas schon zahlreicher und grölser. Be- sonders existierten schon grölsere Teile Spaniens und Italiens. Der nördliche und östliche Teil der Balkanhalbinsel bildeten zu- sammen ein Festland mit Kleinasien, dessen südlicher Teil noch vom Meere bedeckt war. Östlich schlofs sich noch mehr Festland an: denn auch Armenien, der südliche und der östliche Teil des Beckens des Schwarzen Meeres, Kaukasien, das nördliche Persien, Afghanistan, der nördlichste Teil Britisch-Indiens, China, die Mon- golei usw. gehörten zu diesem Kontinent. Dieses ausgedehnte Festland reichte von der nördlichen Balkanhalbinsel bis China und begrenzte die nördlichen Gestade des grofsen zentralen Mittelmeeres. Dieses Mittelmeer hatte, wie Neumayr lehrt, in Zentralamerika seinen Anfang und erstreckte sich über einen begrenzten Teil des Atlantischen Ozeans, über Südeuropa, einen Teil Nordafrikas und Arabiens, auch über Nordindien und mündete in den Golf von Bengalen aus. Zahlreichen Tieren Chinas, der Mongolei und Nordpersiens, des Kaukasus usw. war es damals möglich gewesen, aus ihrer Heimat auszuwandern und sich bis Kleinasien und bis in die Balkanhalbinsel zu verbreiten. Als sicher ist anzunehmen, dafs im Laufe der folgenden Tertiärperiode, als schon der grölste EEE BL Zn 0 De he Kolbe, Studien über die Coleopterengattung Carabus. 303 Teil Europas Festland war, die Wanderungen von Asien her zu- nahmen , besonders während der Miozänzeit (während der Mitte der Tertiärperiode). Auch war es jetzt erst den asiatischen Zu- wanderern möglich, bis Frankreich und Spanien zu kommen. Lehr- reiche Beispiele zu Gunsten der Theorie der altzeitlichen Wande- rungen sind für mich gewisse Carabus-Arten. Carabus Stroganovi Zubk., im nordpersischen Elburzgebirge (vor einigen Jahren von Bodo von Bodemeyer wieder aufgefunden) und bis Astrabad und Talysch heimisch, mufs ehedem westwärts gewandert sein; denn der nahe verwandte (. caelatus F., der in mehreren hassen Dalmatien. Kroatien, Krain, Bosnien, die Herzegowina und Montenegro be- wohnt, ist nach meinem Dafürhalten nichts weiter als ein Ab- kömmling jener nordpersischen Art. Procerus, dessen latitudinale oeographische Expansion ähnlich ist, ist ebenfalls von Nordpersien und den südlichen Abhängen des aulashs bis Krain und Istrien und in longitudinaler Ric] htung von der Krim, von Taurien, über Kleinasien bis zum Libanon and auf der Balkanhalbinsel bis Morea verbreitet. Auch Carabus Ullriehi Germ. ((roniocarabus) Mittel- und Süd- europas (ialicus Dej. und vagans Oliv.) steckt mit seiner Wurzel im Kaukasus (cumanus Fisch.-W.). Ebenso ist die Artengruppe Aystrocarabus mit catenatus Panz. und JParreyssi Pallrd. des nord- westlichen Teiles der Balkanhalbinsel und der Illyrischen Provinz aus dem ferneren Osten (C. Stscheglovi Mnnh., Ural und Südrufsland herzuleiten. Platycarabus des Alpengebiets und der Karpathen ist auf Tribax und Plectes mit ihren vielen den Kaukasus bewohnenden Arten zurückzuführen ; denn die Gruppen mit plurisetosen Labial- palpen sind von solchen mit hisetosen Labialpalpen abzuleiten. Ebenso findet die merkwürdige disköntinuierliche Verbreitung der Cechenus-Gruppe von Carabus jetzt eine willkommene Erklärung, Diese Artengruppe (Boeberi-Fischeri u. a.), welche den Kaukasus be- wohnt, steht der die Pyrenäen und Asturien bewohnenden Arten- gruppe mit den Arten pyrenaeus und auriculatus, welche unter dem besonderen Namen /niopachys Sol. aufgeführt wird, morphologisch sehr nahe. Durch die Hypothese von der Verbreitung längs des nördlichen Gestades des geologischen zentralen Mittelmeeres ist diese Verbreitung, wie wir jetzt sehen, erklärt. Übrigens wird die diekontinuierliche Verbreitung der Oecheni ergänzt durch die die nordwestlichen Länder der Balkanhalbinsel bewohnende Art irregu- larıs, welche unnötigerweise unter dem besonderen Subgenusnamen Pseudocechenus (Platychrus) aufgeführt wird. Vom nordwestlichen Balkangebiet und von Krain aus hat sich diese Art bis Ungarn und Rumänien und bis in die Bergländer Mitteleuropas verbreitet. Diese drei Artengruppen bilden aber zusammen, wie ich finde, nur 304 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. die eine Untergattung Cechenus (sensu latiore), eine untrennbare morphologische und tiergeographische Einheit. Die vorstehend erwähnten Carabi liefern eine gute Illustration zu der Verbreitung südöstlicher Tiergruppen aus Asien, besonders Nordpersien, Kleinasien nach Südeuropa (teilweise bis Spanien und Südfrankreich), jedenfalls während der mittleren Zeit der Tertiär- periode. Zahlreiche Insekten kamen auf diesem Verbreitungswege nach Europa, auch viele Coleopteren, z. B. Melolontha, Oryctes, Cetonia, Trichius, Anomala, Macrotoma, Aegosoma, Cicindela und andere. In anderen Tiergruppen finden sich viele Beispiele. Besonders ist es Matschie, der die Verbreitung tertiärzeitlicher Mammalien in dem gleichen Sinne betrachtete (Dinotherium- und Fhinoceros- Arten von Indien bis Südfrankreich , Aceratherium von China und Vorderindien bis Mittel- und Südeuropa, sowie andere Säugetier- sattungen). Nach dieser tiergeographischen Begründung unserer Dar- legungen kommen wir auf die anfangs behandelten Garabengruppen Südfrankreichs zurück. Die dort erwähnten Artengruppen Chryso- carabus, Chrysotribae und Chaetocarabus haben unter den mir be- kannten Caraben Asiens keine nahe Verwandten, von denen sie abgeleitet werden könnten. Die Vorfahren müssen also als aus- gestorben gelten; jedenfalls fehlen verbindende Zwischenformen. Wir müssen demnach annehmen, dafs sie von früheren nach Süd- westeuropa eingewanderten Arten abstammen und dafs sie nunmehr eigene hier entstandene Herde von Artengruppen bilden. C. intricatus (Chaetocarabus) ist so nahe mit ©. hispanus (Chryso- tribae) verwandt, dals man den Ursprung des intricatus nur in Süd- frankreich zu suchen hat. Tatsächlich ist nun diese Art über Frankreich verbreitet. Exemplare aus den Cevennen befinden sich ım Berliner Königl. Museum. Von dort hat sie sich vermutlich in der jüngeren Tertiärzeit und später nord- und nordostwärts und ostwärts verbreitet, besonders nach Mitteleuropa. /ntrieatus bewohnt in den präglazialen Ländern älteren Heimatboden und besonders Bergwälder, Höhenzüge, hügeliges Terrain und Kalk- boden der Laubwälder. Aufserhalb der präglazialen Wohngebiete Mitteleuropas ist (©. intricatus nur teilweise in glazialzeitliche (diluviale) Gebiete vorgerückt. Er bewohnt die verschiedensten Teile des norddeutschen Flachlandes, von Westen bis Osten, auch noch die Gegend von Hamburg und nördlich davon Jütland, nicht aber die dänischen Inseln, aufser der Insel Bornholm. Bis Skandinavien ist die Art nicht mehr vorgedrungen. Es scheint daher, dafs sie in postglazialer Zeit erst nach der teilweisen Bildung der Ostsee sich bis Norddeutschland verbreitet hat, über die Provinz Branden- burg und bis Mecklenburg, Pommern usw. In diesen nordöstlichen ’ Kolbe, Studien über die Coleopterengattung Carabus. 305 Landesteilen bildete sich die Rasse laticollis Roeschke aus, die sich durch etwas breiteren Prothorax von dem typischen intricatus abhebt. Das Vorkommen des ('. intricatus auf der Ostseeinsel Born- holm läfst darauf schliefsen, dafs der Käfer die jetzigen Ostsee- länder zu der Zeit erreicht hatte, als diese Insel noch mit dem südlichen Festlande verbunden, von Schweden aber: bereits los- getrennt war. Die Tatsache, dafs ©. intricatus nicht England bewohnt, ebenso- wenig wie auch Carabus auronitens, auratus und coriaceus, lälst sich dadurch erklären, dafs diese Arten erst nach der diluvialzeitlichen Lostrennung Englands vom Kontinent die nordwestlichen Gegenden des letzteren (Belgien, Holland) erreichten oder, wenn sie schon hier wohnten, ihre Verbreitung nicht weiter ausdehnten. Andere Carabus-Arten, z. B. violaceus, catenulatus, nitens, memoralis, arvensıis, monilis, granulatus, clathratus, glabratus, haben Grofsbritannien schon vorher erreicht. Bekanntlich haben die Geologen festgestellt, dafs - England erst während der Glazialzeit vom Kontinent getrennt wurde und dafs auch das Mammut bis England nicht mehr ge- kommen ist. Es sind gerade die aus Südfrankreich herzuleitenden Arten auratus, auronitens und intricatus, welche weder England noch Skandi- navien erreicht haben. Dagegen sind andere ebenfalls aus Süd- frankreich herzuleitende Carabi, nämlich catenulatıs und nemoralis, bis England und Skandinavien vorgerückt. Der gewöhnliche (\, intricatus Mitteleuropas ist eine Art. die von den Alpen aus mit geringen Veränderungen nord- und ost- wärts weit verbreitet ist. Am äufsersten Ende der Verbreitung, schon im nordwestlichen Frankreich, zeigt sie indes Neigung zur Variation (was bekanntlich in umfangreichem Malse bei ©. auronitens der Fall ist). Lapouge beschreibt aus der Bretagne eine Varietät aurulentus, welche sich durch goldfarbige Ränder hervortut, und eine Varietät neustrius aus der Bretagne und der Normandie, welche dunkelgrün gefärbt und lebhaft grün gerandet sind. Exem- plare von dort im Berliner Museum sind indes ganz normal ge- färbt. Es handelt sich hier vermutlich um individuelle Varietäten. Die erwähnten Benennungen haben aber wissenschaftlichen Wert; ich erinnere nur an die de Vriesschen Mutationen, bei denen es sich um gelegentliches Auftreten von Aberrationen handelt. Auch in den Südalpen «der Schweiz, Tirols und den Ostalpen ändert die Art intrieatus ab. Bis in die italienischen Vorberge wohnt die südschweizerische Rasse yigas Heer (giganteus Heer), be- sonders im Schweizer Kanton Tessin (bei Lugano), am Monte Generoso und in der Gegend des Comer Sees. Stücke aus allen diesen Gegenden befinden sich im Berliner Königl. Museum. Diese 306 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Rasse ist offenbar durch die südliche Natur hervorgerufen und von nNordschweizerischen intrieatus abzuleiten. Born schrieb über die Gigas-Rasse 1895 in der Soc. Ent. X, S. 57—58. Diese Rasse ist grölser: als die mitteleuropäischen Formen von intricatus. Herr P. Born sandte mir freundlichst ein typisches Stück von Lugano zur Ansicht. Es ist 35 mm lang. Der Käfer erscheint robuster als die mitteleuropäischen Exemplare, weil der Körper im Ver- hältnis zur Länge breiter ist. Besonders der Prothorax ist gröfser und breiter, hinten kaum oder nur wenig schmäler als vorn, hinter der Mitte nur schwach ausgebuchtet. Die Hinterecken sind spitzer ausgezogen, Die breiten Elytren sind nach dem Grunde zu breiter als bei intricatus typ. und, von der Seite gesehen, flach konvex. Die vorliegenden Exemplare aus Tessin, besonders das gröfsere, sind von ebenso kräftiger Statur wie der gigas des Herrn Born. Die Elytren erscheinen vorn etwas schmäler, aber der Prothorax ist genau so geformt, und die Elytren sind ebenso flach konvex. Die drei intercatenaren schmalen Costularstreifen zwischen den stärkeren primären Catenarrippen sind fast gleichmälsig ausgebildet und meist nicht unterbrochen , wenigstens die beiden seitlichen (tertiären) nicht, während die mittlere (sekundäre) meist unterbrochen ist. Ferner beschrieb P. Born noch den intricatus Siegwarti, eine Rasse von Locarno, am nördlichen Ende des Lago Maggiore (Soc. Eat. 1914,,8.,3). | Eine bisher noch nicht beschriebene Rasse «des intricatus be- findet sich im Berliner Königl. Museum aus Südtirol. Sie ist ebenfalls von dem mitteleuropäischen intricatus sicher direkt ab- zuleiten. Ich nenne sie die Petar-Rasse (intricatus petax) , sie hebt sich gleich der Gigas-Rasse durch ihre Gröfse von dem intricatus Mitteleuropas ab. Diese schöne und grofse dunkelblaue Rasse ist oberseits besonders wegen der glatteren Skulptur der Elytren glän- zender und durchschnittlich noch gröfser als die mir vorliegenden gigas, besonders im weiblichen Geschlecht. Der Prothorax ist ziemlich breit und kurz herzförmig, vorn merklich breiter als hinten und vor den Hinterecken deutlich ausgebuchtet. Auf dem Rücken ist der Prothorax höher konvex und vor dem Hinterrande tiefer eingedrückt. Auch sind die Hinterecken desselben meist nicht so spitz ausgezogen wie bei gigas. Die Elytren sind zusammen beim Männchen etwa so grofs und breit wie bei gigas o', beim Weibchen breiter als bei gigas 2; nach dem Grunde zu sind sie deutlich verschmälert, von der Seite gesehen sind sie noch weniger konvex als bei dieser Rasse. Die Rippen der Flügeldecken sind weniger konvex, manchmal nur flach konvex, die ganze Oberseite der Elytren ist daher glänzender als bei gigas. Die 3 intercatenaren schmalen a W Kolbe, Studien über die Coleopterengattung Carabus. 307 Rippen (Costularstreifen) (1 sekundäre, 2 tertiäre), welche zwischen den stärker ausgebildeten Catenarrippen liegen, sind schwach aus- gebildet und meist ziemlich gleichartig entwickelt, die beiden tertiären Costularstreifen sind mehr oder weniger ganz, nicht oder wenig unterbrochen , aber der mittlere (sekundäre) Costularstreif ist meist nicht in Kettenglieder aufgelöst. Zuweilen sind diese intercatenaren Streifen ganz aufgelöst. Die primären oder Catenar- rippen (Kettenstreifen) sind stark tuberkuliert, viel kräftiger aus- gebildet als die sekundären und tertiären Streifen; die Tuberkeln sind aber flach konvex. — Vertreter dieser Rasse liegen im Königl. Museum aus verschiedenen Orten Südtirols vor; sie bewohnt be- sonders die Bergwälder am Eisack (Klausen) und an der Etsch (Bozen usw.). Auch weiter südlich am Gardasee scheint diese stattliche Rasse vorzukommen ; denn es befinden sich Exemplare mit dieser Herkunftsangabe im Königl. Museum. -—- Die Länge der Männchen beträgt 27— 30, die der Weibchen 39—35 mm. — Auch Herr Reineck in Berlin besitzt die Form aus Klausen, wie ein Exemplar zeigt, welches ich in seiner Sammlung sah. Es ist denkbar, dafs noch andere südliche Ausläufer der Mittelalpen von besonderen /ntricatus-Rassen bewohnt sind. In den Westalpen lebende Angehörige von intricatus gleichen übrigens der mitteleuropäischen Nominatform. Wenn die Art im französischen Zentralplateau ihren Ausgangspunkt hat, von wo sie sich dann ostwärts weiter verbreitete, so müssen wir folgerichtig annehmen, dafs diese Wanderung in die Postmiozänzeit fällt; denn während der Miozänzeit bildeten die Alpen eine lange gebirgige Insel (Neu- mayr), welche durch einen breiten Meeresarm des Mittelmeeres an ihrer West- und Nordseite von Frankreich und Deutschland ge- trennt war. In der auf die Miozänzeit folgenden Pliozänzeit zog sich das trennende Meer in vielen Gegenden Europas zurück ; auch die Alpen wurden mit den umliegenden Ländern kontinental verbunden. In dieser Zeit fanden die Wanderungen und die weitere Verbreitung zahlreicher Tierarten in Europa und benachbarten Ländern statt; denn viele Teile des Festlandes waren in (len voran- vegangenen Zeitperioden vom Meere bedeckt gewesen, während andere Teile noch 'als Inseln aus (den Tertiärmeeren hervorragten. Über die mittleren und östlichen Alpenländer ist (€. intrieatus weit verbreitet. Teilweise zeigt die Art hier keine Abweichungen vom Typus. Aber im nördlichen Kroatien (Agram) lebende Angehörige der Art heben sich von der eigentlichen Nominatform deutlich ab. Diese geographische Form, die ich als Kremtus-Rasse bezeichne, ist oberseits schön violett bis blau ge- färbt und sieht dem ungarischen intrieatus (angustulus) ähnlich. Wesen der kräftig ausgebildeten Skulptur der Elytren erscheint 308 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. die Oberseite fast matt und schwach glänzend. Die tertiären Costularstreifen der Elytren sind meistens deutlich ausgebildet, die sekundären nicht oder kaum stärker als die tertiären. Die primären Catenarrippen bestehen aus recht kräftigen Tuberkeln. Von der ähnlichen Rasse angustulus ist exemtus durch den kräftiger gebauten und weniger schlanken Körper unterschieden. Auch beim Männchen sind die Elytren breiter und weniger gestreckt. auch stärker gewölbt als bei jener Rasse. Die Körperlänge be- trägt 28—30 mm. — Stücke im Königl. Museum Berlin. Ich bemerke noch, dafs die Fxemtus-Rasse sich an den Ver- breitungsbezirk der Ziburnieus-Rasse anschliefst. Wir erkennen auch hier, dafs in den Ostalpen die südlichen Ausläufer von besonderen Intricatus-Rassen bewohnt werden. Weiter nordwärts in den Ostalpen begegnet uns wiederum eine postreme Form unserer Spezies. Es ist die in der Umgegend von Wien lebende, hauptsächlich aus dem Wiener Wald bekannte statt- liche, kräftig gebaute Form von Ü. intricatus, die ich als Paniscus- Rasse bezeichne, Sie ist 25—32 mm lang. Der Prothorax ist durchschnittlich weniger verlängert als bei der Nominatform, zu- weilen sogar so lang wie breit. Die besonders beim Weibchen breiten Elytren sind weniger konvex und nach dem Grunde zu breiter. Die sekundären Rippen (Costularstreifen) sind von der gleichen geringen Stärke wie die tertiären, oft regelmälsig, wenig oder viel unterbrochen, oder etwas unregelmäfsig verbildet. Die Oberseite ist schwarzblau, mehr oder weniger glänzend, die Seiten des Prothorax und der Elytren stahlblau, die Mitte des ersteren dunkelblaugrün. — Eine gröfsere Anzahl im Kgl. Museum Berlin. In den gebirgigen Gegenden Ungarns weit verbreitete intricati sind lebhaft blau und teilweise blaugrün gefärbt und von schmaler Körperform. Die am meisten in dieser Richtung spezialisierte Form ist angustulus Haury, welche Transsylvanien bewohnt. Bei manchen Stücken dieser Rasse sind die Tertiärstreifen der Elytren sehr schwach und fast verschwunden, bei den meisten aber deut- lich und dünn. Die Primärstreifen sind stark gehöckert, die Höcker glatt und glänzend; auch die Sekundärstreifen sind noch gut aus- gebildet. Aus dem Banat vorliegende Stücke sind weniger schmal, aber ebenso intensiv blau. Auch Rumänien wird von angustulus- ähnlichen intricati bewohnt, die dort nach Born weit verbreitet sind (Sinaia, Comana, Berlad usw.). Die Skulptur der Elytren ist, sehr veränderlich, die Färbung sehr schön blauviolett. Die Weibchen sind oft weniger schlank als sonst die Weibchen von angustulus. — Stücke im Königl. Museum Berlin. Die Var. ulcerosus Lapg., die zuweilen in Ungarn (Banat) gefunden wird, zeichnet sich durch ganz wirr durcheinander- Kolbe, Studien über die Coleopterengattung Carabus. 309 laufende Skulptur der Elytren aus. Diese Varietät ist vermutlich nur eine gelegentlich auftretende Aberration. — 1 Stück im Königl. Museum Berlin. Aus Böhmen (St. Katharina im Westen, Tabor im Südosten, Porbetso) vorliegende Stücke (bohemicus Haury) sind teilweise etwas kräftig gebaut, doch kleiner als yiyas Heer, dem sie ähnlich sind. Der Körper ist weniger gestreckt als gewöhnlich bei den mittel- europäischen Stücken. Die Oberseite ist matt schwarzblau mit blauen oder stahlfarbigen Seiten. Ob es eine eigene Rasse ist, mülste reicheres Material lehren. — Stücke im Königl. Museum Berlin. Das Verbreitungsgebiet des C. intricatus auf der Balkan- halbinsel nimmt nur den westlichen Teil und das südliche Ende ein. Der östliche Teil der Balkanhalbinsel ist ganz frei von Angehörigen dieser Artengruppe; sie gehört dem östlichen Mittelmeergebiet nicht an. In der östlichen Hälfte und im Süd- osten finden sich kleinasiatische Arten, nämlich Carabus torosus, Wiedemanni, morio, dobrudschensis, rumelicus und coriaceus Kindermann nebst caraboides, die weiter westlich nicht mehr vorkommen. Be- sonders die südöstliche Ecke der Balkanhalbinsel gehört geologisch und faunistisch zu Asien. Bekanntlich hat die kontinentale Verbindung zwischen den Ländern beiderseits des Marmarameeres noch in jüngerer geologi- scher Zeit bestanden. Das Marmarameer ist erst während der Quartärzeit gebildet worden. Über die bisherige Landbrücke an der Stelle dieser Wassertrennung verbreiteten sich zahlreiche Klein- asiaten nach Rumelien. Daher die Gleichheit der Fauna auf beiden Seiten. Eine breite Barriere trennte aber und trennt noch jetzt das Gebiet der kleinasiatischen Fauna im südöstlichen Teile der Balkanhalbinsel von der europäischen übrigen Fauna des nörd- lichen und westlichen Teiles der Balkanhalbinsel. Auf dem von dem südöstlichen Zweige der /ntricatus-Gruppe bewohnten Gebiete der Balkanhalbinsel zerfällt dieser Zweig in mehrere Rassen und Unterarten. Noch in Dalmatien und Bosnien findet sich ©. intricatus in mitteleuropäischer Ausgabe, aber auch Angehörige der Liburnicus-Rasse treten hier auf, die bis Kroatien und Liburnien verbreitet ist. Diese Form ist durch die verbildete Skulptur der Intervalle der Elytren, besonders des glatten punk- tierten Intervalls neben dem Suturrande, und durch lackglänzende Oberseite gekennzeichnet. Sie ist oft verkannt. Wenn man echte Exemplare dieser Form aus Liburnien (d.i. das Küstenland zwischen Istrien und Dalmatien) und Kroatien vor sich hat, so mufs man entfernt ähnliche Stücke aus Mitteleuropa davon sogleich unter- scheiden. Der echte liburmceus ist eigenartig glatt und glänzend, von ovaler und kürzerer Körperform. Ob in Liburnien nur diese 310 Deutsch. Ent. Zeitsenr. 1917. Form vorkommt, ist bei dem spärlichen Materiale nicht zu ent- scheiden. Jedenfalls verdichten sich in Kroatien und Bosnien die dort wohnenden intricati nur teilweise zu der Liburnieus-Form , so dafs mancher Entomologe sie nicht für eine eigentliche Rasse halten würde. Wir sind aber über die Verbreitung und das Vor- kommen der aaa spa in jenen Ländern nur ungenügend unter- richtet. Eine*Anzahl Stücke befindet sich .im Königl. Museum. Die Verbreitung der Artengruppe in den westlichen und nord- westlichen Teilen der Balkanhalbinsel schliefst sich unvermittelt der Verbreitung (der Au in den südlichen Ausläufern der Alpen- länder an. Die Balkanhalbinsel war im nördlichen Teile während der Miozänzeit grofsenteils vom Meere bedeckt (de Lapparent); aber Dalmatien und ein grofser Teil des Adriatischen Meeres waren während der Miozänzeit Festland. Auch von der Pliozänzeit an war die Balkanhalbinsel. besonders Dalmatien, mit den Dalmati- nischen Inseln Festland, ebenso das Gebiet der Ägäischen und das «der Jonischen Inseln bis Kreta. Die Festlandmasse Dalmatiens reichte weiter südlich während der Pliozänzeit und noch später bis zum Monte Gargano an «der Ostseite Italiens. Wie ©. intrieatus sich von der Balkanhalbinsel bis jenseits des Wassers nach Italien verbreiten konnte, das wird weiter unten dar- velegt werden. Betreffs der weiteren Besiedelung der Balkanhalb- insel ist es wahrscheinlich, dafs ©. intricatus sich im Verlaufe der Pliozänzeit und während der Glazialzeit über Dalmatien, Bosnien, (die Herzegowina und Montenegro verbreitete. Seine Abkömm- linge rückten darnach gegen Nordgriechenland, Mittelgriechenland und Morea vor, wo sie sich zu ganz besonderen Unterarten aus- bildeten. Sie erreichten nicht die Jonischen Inseln, die erst später (in der Pleistozänzeit) niedergesunken sind und vom Kontinent getrennt wurden, wie das von den Geologen auch hinsichtlich des Festlandes an der Stelle der Ägäischen Inseln und Kretas be- hauptet wird. Daraus geht hervor, dafs die letzten Abkömmlinge des ©; intricatus, nämlich adonis und Merlimi Griechenland erst spät, vielleicht erst in der Postglazialzeit, besiedelt haben. Die in Dalmatien, Albanien und im westlichen Montenegro wohnenden (. intricati sind von den mitteleuropäischen meist kaum oder wenig verschieden. _ Im östlichen Montenegro sind die An- gehörigen dieser Art grofsenteils in eine besondere Rasse um- geändert. Es ist montenegrinus Kr., bei dem die tertiären Streifen der Elytren fehlen oder undeutlich sind, während die- Tuberkeln der Primärstreifen hoch und kräftig hervortreten. «Die Färbung ist glänzend schwarz mit schwach blauem Schein auf den Seiten des Pronotums und der Elytren. Kolbe, Studien über die Coleopterengattung Carabus. 311 Der ©. intricatus Krüperi Rtt. Thessaliens, der nur in einem, im Wiener Museum befindlichen Exemplar bekannt ist, gehört wohl in die nähere Verwandtschaft des süditalienischen Leonü Born. Einen besonderen spezialisierten Eindruck macht der C. in- fricatus adonis Hampe Mittelgriechenlands (Parnafls und Veluchi- Berg) und Thessaliens (Olymp). Die Färbung ist oberseits schwarz bis schwarzblau; der Kopf, mit Ausnahme der Mitte, die Seiten und der Grund des Pronotums und die Seiten der Flügeldecken sind grüngoldig oder lebhaft rotgoldig. Der Körper ist sehr flach konvex, der Prothorax oben fast glatt oder fein querrunzlig. Die Primärstreifen der Flügeldecken sind kaum höher als die übrigen Streifen. Südwärts (in Morea) ist diese Unterart umgebildet in die ganz schwarze (an den Rändern der Flügeldecken zuweilen bläu- liche) Rasse Merlini Schaum , die hier weit verbreitet ist (Elis, Erymanthos, Taygetos). Es gibt am Taygetos, wohl an einer anderen Stelle, noch eine Übergangsform, die Paul Born beschrieben hat („Insekten- börse“ XX, 1903, S. 98). Um sie besser aufführen zu 'können, nenne ich sie, weil sie unbenannt ist, var. Borni. Sie ist dem Merlin ähnlich, der Prothorax hat aber einen rotgoldigen Rand; die Schultern der Flügeldecken sind ebenso gefärbt. Der Prothorax ist kürzer und breiter als bei Merlini, und die Flügeldecken sind hinten breit abgerundet. Es ist nicht klar, ob diese Form eine geographische oder nur eine individuelle Varietät ist. Jedenfalls erscheint sie als eine Übergangsform von adonis zu Merlini. Die Merlim-Rasse ist wohl die extremste Form auf der Balkan- halbinsel (Morea), wie Zeoniü nebst Lefeburei die extremsten Formen der Intricatus-Gruppe in Süditalien und Sizilien sind. Die beider- seitigen Abänderungen sind verschiedenartig, wohl entsprechend der verschiedenen Natur der beiden Halbinseln. Die süditalienische Untergruppe ist ein ganz be- sonderer Zweig der /ntricatus-Gruppe, sie ist von den auf die südlichen Ausläufer der Alpen beschränkten Angehörigen der in- tricati Norditaliens ganz verschieden. Die süditalienische Formen- gruppe bildet eine eigene Unterart, die man auch gern: als Art, Spezies, bezeichnet, nämlich den Zefeburei Dej. Sie ist am nächsten mit der südlichen Untergruppe der Balkanhalbinsel verwandt und schliefst sich an die nordgriechischen Angehörigen derselben, viel- leicht an den mir unbekannten ©. Krüperi an. Wir stehen hier vor dem schon erwähnten Rätsel, welches nur durch die Lehren der: Geologie gelöst wird. An der Hand von Scharffs „European Animals, their geological history and geographical distribution“ hat bereits Born die Erklärung dafür gegeben. Ich erlaube mir „Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft ITI/IV. 21 319 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. hier meine Ansichten über die weiteren Wege und Zeitperioden der Wanderungen der ZLefeburei- Formen mit Hilfe der neueren geologischen Anschauungen weiter auszuführen. Von der Pliozän- bis in die Pleistozänzeit war das Adriatische Meer grofsenteils Festland; die Balkanhalbinsel war mit dem Monte Gargano an der Ostseite Italiens verbunden. Ein langer Meeresarm an der Westseite der jetzigen Adria nördlich vom Monte Gargano reichte weit nordwärts bis in die Po-Ebene und in die Täler der Südalpen. Die Garganobrücke war ohne Zweifel der Verbreitungsweg für zahlreiche Tierarten der Balkanhalbinsel nach Italien. Darüber hat Holdhaus an der Hand des reichen Coleopterenmaterials, welche Paganetti-Hummler am Monte Gargano gesammelt hat, manches geschrieben. Es muls sicher als Tatsache betrachtet werden, dafs eine Verbreitung zahlreicher Tiere und Pflanzen von der Balkanhalbinsel nach Italien in der Pliozän- zeit und bis in die Pleistozänzeit hinein stattgefunden hat. Ab- kömmlinge von ©. intricatus verbreiteten sich, morphologisch differen- ziert, über das südliche Italien und differenzierten sich vom Monte Gargano bis in die Basilicata in die gute Rasse Leonü Born, in Calabrien in die Rasse silaensis Haury, von Calabrien bis Neapel in die Bayardı-Rasse, auf Sizilien in die spezielle Lefeburei-Rasse. Die Leonü-Rasse erinnert an die Krüperi-Rasse Thessaliens. Der Körper ist gedrungen, kräftig, besonders beim Weibchen breit. Die Oberseite ist violettschwarz oder schwärzlichviolett, die Seiten des Prothorax und der Elytren sind, intensiv blauviolett. Die Rippen und Tuberkeln der letzteren sind merklich konvex. Im Königl. Museum befindet sich ein Paar aus der Basilicata. Auch am Monte Gargano kommt diese Rasse vor (Holdhaus). Die Bayardi-Rasse ist meist verkannt und auch wenig be- kannt geworden. Im Königl. Museum befinden sich mehrere Exemplare aus (dem nördlichen ?) Calabrien und aus der Neapeler Gegend. Sie sind der ZLeonü-Rasse ähnlich, grofs, auch ähnlich gefärbt, vielleicht etwas weniger intensiv violett an den Seiten, sonst aber schlanker gebaut als die Angehörigen dieser Rasse. Die Rippen der Elytren sind flacher und die Tuberkeln treten weniger konvex hervor. Die Silaensis-Rasse ist wesentlich kleiner, sehr schlank und zart gebaut. Die Färbung ist ähnlich, und die Skulptur der Elytren besteht meistens aus schmalen, sehr konvexen Rippen und deutlich hervortretenden Tuberkeln. In Calabrien, aus der Sila (Sila-Gebirge), Santa Christina und Chita im Königl. Museum. Lange Zeit hindurch erfreuten sich diese neuen Mitglieder der italienischen Fauna eines wahrscheinlich feuchten Klimas in waldreicher Gegend und waren häufiger als jetzt. Das war während Kolbe, Studien über die Coleopterengattung (Carabus. 313 der Glazialzeit, die in Südeuropa schon als Pluvialzeit be- zeichnet werden mufs. Die Sila ist noch jetzt ein rauhes, feuchtes, einen Teil des Jahres in Schnee vergrabenes, bis 1800 m an- steigendes Bergland. Sizilien war damals von Italien getrennt und gehörte seit der mittleren Pliozänzeit zu Afrika, dessen Nordküste ziemlich weit gegen Italien hin sich erstreckte. Die Lefeburei-Rasse ist das letzte Glied in der Reihe der süd- italienischen intricat. Während der Pleistozänzeit, und zwar während der Glazialepoche (Pluvialzeit), welche auf die Pliozänzeit folgte, trat Sizilien mit dem festländischen Italien in Verbindung (nach de Lapparent). Infolgedessen wurde es vielen Tierarten, und zwar im speziellen dem (©. intricatus Leonii möglich, sein Wohngebiet zu erweitern und Sizilien zu besiedeln. So erklärt sich das Vorhandensein einer intricatus-ähnlichen Form auf Sizilien, die, von Dejean als Lefeburei benannt, sich vom kontinentalen Leonü Born ableiten läfst, dem sie im allgemeinen gleicht. Bis nach Afrika ist ©. intricatus in irgendeiner seiner Formen nicht gekommen (oder nicht mehr erhalten geblieben), obgleich die kontinentale Verbindung Siziliens mit Afrika erst nach der - Glazialzeit aufhörte. Auch der Zusammenhang Siziliens mit Italien wurde erst nach der Glazialzeit gelöst; infolgedessen wurde €. in- tricatus Lefeburei Dej. Siziliens isoliert. Dem (©. morbilosus F. war es gelungen, auf seiner Wanderung von Sizilien nach Afrika hier festen Fuls zu fassen. Er bewohnt Algerien und Tunesien und hat sich bei seiner Verbreitung nach Westen hin in Marokko derart umgebildet (cychrisans Lapouge, Olcesi Putz., Aumonti Luc. usw.), dafs Reitter darauf ein neues Subgenus gründete, bis die Er- kenntnis von dem Zusammenhange dieser Formen mit morbilosus kam (Lapouge, Born). * %* * Aus den vorstehenden Darlegungen ergibt sich die Tatsache, dafs ©. intricatus von seinem Ausgangspunkte Südfrankreich an bis weit über Zentraleuropa hin nicht oder nur äufserst wenig differenziert ist. Eine Differenzierung nehmen wir erst in den postremen Bezirken der östlichen, südöstlichen und südlichen Teile des Verbreitungsgebietes, besonders in den letzten auslaufenden Zungen desselben wahr. Die südlichen Ausläufer der Art sind allerdings sehr abweichenden klimatischen Einflüssen ausgesetzt und zum Teil wohl deswegen stärker differenziert als die meisten übrigen geographischen Formen. Aber es ist auffallend, dafs die südfranzösischen intricatt den zentraleuropäischen gleichen. Be- 2 314 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. achtenswert dürfte die Schlufsfolgerung aus der halben Isolierung der ostdeutschen uud westrussischen intricati sein. Diese sind nach der Aufsenseite ihres Vorkommens hin isoliert, und ihre Neigung zu einer geringen morphologischen Differenzierung wird durch In- zucht gefördert. Diese Inzucht ist oder war bei den westwärts wohnenden Zentraleuropäern nicht oder nicht in dem Grade vor- handen und wirksam, wie bei den Artgenossen in den postremen Bezirken. Folglich trat keine Differenzierung bei den Zentral- und Westeuropäern ein, während die Isolierung in den postremen Bezirken hinsichtlich der Form und Färbung, zum Teil auch der Skulptur die Ausbildung geographischer Dauervarietäten begünstigte. Das ist z. B. bei der nordostdeutschen Rasse laticollis Roeschke und der ungarischen Rasse angustulus Haury des Fall. Die Verbreitung der Art ©. intricatus und die mit der Ver- breitung zum Ausdruck gekommene Ausbildung neuer geographi- scher Formen in den von ihnen besiedelten Landschaften lenkt wieder die Aufmerksamkeit des Forschers auf Moritz Wagners Migrationstheorie, welche die Entstehung von Arten durch räum- liche Absonderung in sich schliefst. Auch das Studium dieser Theorie ist vielen Entomologen zu empfehlen. Ihre Anwendung gehört in den grolsen wissenschaftlichen Rahmen der Entomologie. Tiergeographische Forschungen führen auch auf die Betrachtung und Beurteilung der als Rassen, Unterarten und Arten aufgestellten Begriffe. %* * > Im übrigen ergeben sich aus den vergleichenden tiergeogra- phischen Untersuchungen , wie sie in dieser Abhandlung an der Gattung Carabus und einigen ihrer vielen Arten vorgenommen und dargelegt sind, folgende von Erläuterungen begleitete Leitsätze. 1. Die Urheimat der Gattung Carabus ist Zentralasien bis Ostasien. Ihr. Auftreten mufs in der ältesten Periode des Mesozoischen Zeitalters zu suchen sein. Von hier aus. verbreitete sich mit der Zunahme des Festlandes die Lebewelt nach und nach westwärts und südwärts. Schon in der ersten Hälfte der Juraperiode dehnte sich ein grofser Kontinent vom Stillen Ozean bis Ostdeutschland aus, der später grölstenteils wieder überflutet wurde. Ein anderer Kontinent reichte während der zweiten Hälfte der Juraperiode von Ostsibirien über China, Zentralasien, Hinterindien, die Philippinen bis Australien: der sino-australische Kontinent (Neumayr). Über diesen erofsen Kontinent verbreiteten sich von Zentral- und Ostasien aus Kolbe, Studien über die Coleopterengattung (arabus. 315 zahlreiche Tier- und Pflanzengattungen bis Australien. Auch An- gehörige des Carabus-Typus wanderten (so leiten uns die Gedanken) südwärts. Eine Reliktgattung des Formentypus von Carabus ist die in Australien heimatende Gattung Pamborus. Die Verbreitung der Tier- und Pflanzenwelt ging dann noch weiter südwärts über den antarktischen Kontinent, mit dem Australien ver- bunden wär, wie ich mit Fug annehme, und bis zur Südspitze Amerikas (Archiplata). Wir können nur ahnen und teilweise auch uns vorstellen, wie die Fauna des Kontinents Antarktika aussah. Wir sehen es an .der merkwürdigen Fauna Chiles, Patagoniens, des Feuerlandes usw., deren rezente Angehörige (darunter die Caraben- gattung Ceroglossus) grolsenteils, als Endemiten, verschieden sind von denen des übrigen Amerika und teilweise australischen Gattungen gleichen oder ihnen nahe verwandt sind (S. 299, 301, 302). 2. Während der folgenden Kreideperiode fanden Arten- gruppen von Carabus Zentral- und Ostasiens verbürgte Gelegenheit, bis Kleinasien und bis in den nördlichen Teil der Balkanhalbinsel zu wandern. Diese Zuwanderungen aus Asien nach Europa dauerten bis in die Tertiärzeit an; denn die Länder Südosteuropas standen schon während jener Zeitperioden mit China und der Mongolei in kontinentaler Verbindung. Es waren die nördlich vom grolsen zentralen Mittelmeere sich bis Indien und China erstreckenden Länder, über welche sich damals zahl- reiche Tier- und Pflanzengattungen von Zentralasien aus (teilweise auch von China und Nordindien aus) westwärts bis Südeuropa und Nordafrika ausbreiteten. Dieser Verbreitungsweg ist tatsächlich auch von Artengruppen der Gattung Carabus benutzt worden, wie die Beispiele lehren, welche vorn aufgeführt sind (S. 302—304). 3. Während einer älteren Zeitperiode (ob während der Jura- oder Kreidezeit ?) muls es gewesen sein, als Zweige von Carabus aus Asien auch bis Nordamerika reichten. Es gibt in den verschiedenen Tierabteilungen -der nordamerikanischen Fauna alte Formentypen, welche ziemlich isoliert erscheinen und nur Ver- wandtschaft mit asiatischen Arten aufweisen. A. Semenow fand unter den Caraben Westchinas eine eigentümliche neue Art, für die er eine besondere Untergattung aufstellte und Archaeocarabus relictus nannte. Sie ist mit Tanaocarabus Nordamerikas (sylvosus Say und finitimus Hald., nebst Forreri Bat. Mexikos) zunächst verwandt. Eigenartig erscheint auch die nordamerikanische Untergattung Lichnocarabus Reitt. mit den Arten vinctus Web. und limbatus Say. Es gibt unter den Coleopteren noch andere besondere Bei- spiele von altertümlicher geographischer Verbreitung, welche um- gekehrt auf eine altzeitliche Zuwanderung von Amerika nach Ost- 316 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. asien hinweisen. Ich erinnere nur an die grolsen Bockkäfer der Gattung Callipogon, welche die Gebirge Amerikas von Mexiko bis Peru bewohnen, während eine Art auch in Ostasien (Mandschurei) lebt, nämlich Callipogon relictus Sem. Das erinnert an gewisse Reptilien, z. B. an die Gattung Alligator, die über das wärmere Amerika verbreitet ist, während aufserdem eine Art in China lebt. 4. Dahingegen sind wahrscheinlich erst während der jüngsten Zeit der Tertiärperiode oder später gewisse nordasiatische, mit nordamerikanischen identische Arten von Nordostasien über die frühere Landbrücke nach Nordwest- und bis nach Nordostamerika gewandert. Auch über die Zeit dieser Vorgänge sind wir einiger- mafsen unterrichtet; denn nach Neumayr befand sich an der Stelle des Aleutischen Meeres während der Tertiärperiode festes Land. Das war vermutlich in der letzten Zeit dieser Periode. Und gemäfs der Identität der Arten auf den beiden Kontinenten kann die Brücke zwischen beiden Kontinenten nur in einer sehr jungen geologischen Epoche, vielleicht erst in der Quartärperiode existiert haben. Diejenigen Carabus-Arten des zumeist arktischen und subarktischen Nordamerika, welche aufserdem nur Sibirien und andere nördliche Gegenden Eurasiens bewohnen, sind (arabus Vietinghovi Ad., hs Hummeli Fisch., truncaticollis Eschz., nr maeander Fisch. In meinem Vortrage „Die Differenzierung der zoogeographischen Elemente der Kontinente“ in den Abhandlungen des II. Entom.- Kongresses in Oxford 1912, S. 443 habe ich die diesbezüglichen faunistischen Beziehungen zwischen Ostsibirien und Nordamerika eingehender dargelegt. 5. Ein anderer Zweig von Carabus konnte von Nordwest- europa nach Nordamerika wandern, als im nordatlantischen Ozean noch viel Festland war. Denn während der mittleren Tertiärzeit waren Schottland und Irland mit Island und Grönland durch eine grofse Landmasse verbunden (Neumayr). Mächtige Spuren grofser Basaltausbrüche, welche die miozänen und oligozänen Lager fossiler Pflanzen auf den Färöern und auf Island, auf den Hebriden und in Grönland bedecken, legen noch heute davon Zeugnis ab. Wohl während jener alten Zeit, als der nordatlantische Kontinent noch existierte, wanderte ©. catenulatus, der bis in das arktische Europa verbreitet ist, anscheinend nach Nordamerika, wo er sich, wie behauptet wird, in zwei Formen, californicus Motsch. und Beauvoisi Dej., findet. Ein einsames Relikt dieser Art bewohnt als Faröensis-Rasse (Born) die Färöern. Kolbe, Studien über die Coleopterengattung Carabus. 317 Man mufs bei der holarktischen Verbreitung der Arten und Gattungen auch die Besiedelung der arktischen Landmassen während der wärmeren Tertiärperiode berücksichtigen. Bemerkenswert ist z. B. die Tatsache, dafs manche Insektenarten in Nordeuropa und Nordostsibirien wohnen, nicht aber in dem dazwischenliegenden Sibirien. Es liegt nahe, für jene Zeit eine Verbreitung von Nord- europa nach Ostasien über das Polarland anzunehmen. 6. In Europa und in Teilen der benachbarten Kontinente waren während der Tertiärperiode die Verbreitungsmöglich- keiten der Lebewesen sehr vermehrt, besonders während der mitt- leren und jüngeren Zeiträume. Denn die bisherigen insularen Teile Europas, welche allerdings vorübergehend während der Eozän- zeit in Mitteleuropa verbunden waren, in der Oligozänzeit aber durch Überfluten des Tertiärmeeres wieder getrennt wurden, traten grofsenteils während der Miozänzeit, noch mehr aber im letzten Zeitraume der Tertiärperiode, nämlich in der Pliozänzeit, mitein- ander und mit dem uralten Massiv Fennoscandia in Zusammen- hang. Die Ausbreitung der asiatischen Tiergattungen über Europa wurde umfangreicher. Für die Verbreitung der Lebewesen war es wichtig, dafs in Südwesteuropa die sehr alten Massive Südfrankreichs und Spaniens mit dem übrigen Europa in kontinentale Verbindung traten. Die nahen faunistischen Beziehungen Nordwestafrikas und der Atlantischen Inseln zu Südwesteuropa sind als eine Folge eines früheren kontinentalen Zusammenhanges mit dem Mutterlande zu betrachten. In den Grenzländern des südwestlichen Teiles des atlantischen Kontinentalrumpfes Europas machte nämlich die von Osten kommende Zuwanderung der asiatischen Tiergattungen und Arten halt. Der Daueraufenthalt, die besondere Natur der in Westeuropa besiedelten Gegenden und die partielle Isolierung waren die Differenzierungseffekte für die morphologischen Cha- raktere der Arten und Artengruppen. Die Abänderung und Um- änderung der Arten zeigte sich in der Gattung Carabus ganz be- sonders wirkungsvoll. Es ist der Schlufs berechtigt, dafs eine mehrfache morphologische Differenzierung einsetzte. Es bildeten sich ‚infolgedessen neue Artengruppen aus, und so erklärt sich das Vorhandensein ganz spezialisierter Artengruppen oder Unter- gattungen in Südwesteuropa mit Einschlufs der Atlantischen Inseln und Nordwestafrikas (S. 296, 300). Die Differenzierung der morphologischen Bildungen des Körpers und seiner Anhänge war nicht sehr grofs, aber bedeutend genug, um zusammen mit etwas abweichender Körperform, Skulptur und Färbung ganz verschieden aussehende Formen hervorzurufen. Ver- ändert wurden besonders und hauptsächlich 318 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. das Labrum in seiner Breite, die Zahl der Borsten am zweiten Gliede der Labialpalpen, die Zahl der Randborsten des Pronotums, die als Apophysen ausgezogenenen Hinterecken desselben, die Skulptur und Randbildung der Elytren, der antemarginale quere Furchenstreif der mittleren Ab- dominalsternite, die Länge der Beine usw. (S. 298— 299). 7. Von den in Südwesteuropa und auf dessen atlanti- scher Fortsetzung entstandenen neuen Artengruppen Mesocarabus (catenulatus), Ctenocarabus, Chrysotribax, Chrysocarabus (auronitens), C'haeto- carabus (intricatus), BRhabdotocarabus, Dorcocarabus, Archicarabus (ne- moralis), Autocarabus (auratus), Tmesicarabus und Liocarabus blieben die meisten im westlichen Mediterrangebiete zurück. Nur die An- gehörigen einiger Artengruppen wanderten nordwärts und ostwärts über einen grofsen Teil Europas; sie machten halt in den östlichen Grenzländern Mitteleuropas (catenulatus, auronitens) oder reichten noch bis Westrufsland (intricatus) oder erreichten nicht die Öst- grenzen Deutschlands und Österreichs (auratus) (S. 300). 8. Die /ntricatus-Gruppe (Chaetocarabus) ist aus der gemein- samen Wurzel der Auronitens-Gruppe (Chrysocarabus) und der Hispanus- Gruppe (Chrysotribax) abzuleiten, deren Stammsitz Südfrankreich ist. Hier wohnen die inferioren Formen der Auronitens-Gruppe. Üfteno- carabus (galicianus) ist eine Wurzel der Auronitens-Gruppe (8. 299). 9. Angehörige von (Ü. intricatus wanderten aus Südfrank- reich nordwärts und ostwärts, wahrscheinlich in der letzten Zeit der Tertiärperiode Ein Teil besiedelte die Alpen- länder, nachdem (Neumayr) der tertiärzeitliche Meeresarm des Mittelmeeres, welcher die Alpen von Frankreich und Deutschland trennte, nach dem Schlusse der Miozänzeit sich zurückgezogen hatte (S! 304). | 10. ©. intrieatus verbreitete sich alsdann über Deutschland (während der Pliozänzeit), erreichte aber nicht England, welches (F. E. Geinitz) während der Diluvialzeit vom Kon- tinent abgetrennt wurde, mit dem das Inselland früher verbunden war (S. 305). 11. Nach dem Rückzuge der gro[lsen Gletscher der Glazialepochen, also in der Postglazialzeit, verbreitete sich €. intricatus über Norddeutschland bis Jütland. Skandinavien und die Dänischen Inseln wurden von der Art nicht erreicht, wohl aber Bornholm. Diese Insel war in postglazialer Zeit anfangs noch mit der Südküste der Ostsee verbunden (S. 304, 305). u ee a a Ti a nn Kolbe, Studien über die Coleopterengattung (arabus. 319 12. Während ©. intricatus in den Alpenländern wahr- scheinlich durch die Gletscherbedeckung grofsenteils bedrängt wurde, besiedelten viele Angehörige der Art während der Glazial- zeit (vielleicht schon vorher) die Südalpen und bildeten sich hier zu verschiedenen Rassen aus: gigas, Siegwarti, petar und exemtus (S.305— 308). Über die Rassen Österreichs und Ungarns 8. 308— 309. 13. Es war vielleicht in späterer Zeit, als sich südlich von den Ostalpen, nämlich in Kroatien, Liburnien bis Dal- matien, Herzegowina und Bosnien teilweise die Liburnicus-Rasse ausbildete. Statt der eigenartigen Skulptur der Elytren dieser Rasse macht sich aber bei vielen Individuen noch die einfachen Intricatus-Skulptur bemerkbar (S. 309). 14. Über die Westseite der Balkanhalbinsel verbreiteten sich Angehörige der /ntricatus-Gruppe südwärts bis Morea. Dabei wird eine immer mehr sich etwas verändernde Skulptur und Färbung Gesetz. Nacheinander folgen sich die Rassen: monfe- negrinus, Krüperi, Borni, adonis und Merlini. Griechenland wurde sicher zuletzt besiedelt, wahrschein- lich erst in der Postglazialzeit; denn auf den Jonischen Inseln, welche erst während der Glazialzeit vom Festland ab- getrennt wurden (Neumayr), fehlt ein Angehöriger der /ntricatus- Gruppe (S. 310—311). | 15. Nur die Westhälfte der Balkanhalbinsel ist von Angehörigen der /ntricatus-Gruppe bewohnt. Der Ostseite scheint jede Spur davon zu fehlen. Das ist ein Zeichen dafür, dafs die Gruppe den westeuropäischen Zweigen der Gattung Carabus angehört. Auf der Ostseite der Balkanhalbinsel macht sich ein kräftiges klein- asiatisches Element anderer Arten geltend (S. 309. 310). 16. An der Stelle des Adriatischen Meeres befand sich von der Pliozänzeit bis in die Pleistozänzeit hinein grolsenteils Festland. Italien war mit der Balkanhalbinsel teilweise kontinental verbunden. Daraus erklärt sich die Tatsache, dafs die /ntricatus - Formen Süditaliens nebst Sizilien (Bayardı, Leonü, silaensis, Lefebure) sich an die thessalisch-griechische Rasse anlehnen und von den norditalienischen /ntricatus-Rassen der Süd- alpen sich erheblich unterscheiden (S. 310—313). 17. Aus den Darlegungen in dieser Abhandlung wird also zu ersehen sein, dafs ©. intricatus aus Südostfrankreich her- zuleiten ist, dem Wohnsitze (Stammsitze)seinernahen Verwandtschaft, nämlich der Arten und der vielen Rassen der Artengruppen Chrysötribaz bzw. Chrysocarabus. Von Südostfrank- reich aus hat sich ©. intricatus über einen grolsen Teil’ Europas verbreitet, aber Osteuropa nicht erreicht. Im Osten machte die Art 320 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. in Westrufsland halt. Auch bis Spanien ist die Art nicht vor- gedrungen. Auf der Balkanhalbinsel wurde nur der westliche Teil: bis Serbien und südwärts bis Morea ihre Heimat, wo sie sich in einige gut spezialisierte Rassen und Unterarten differenziert hat. Schliefslich sind Ausläufer der Art aus Nordgriechenland nach Süditalien gewandert, welches in jüngerer geologischer Zeit mit der Balkanhalbinsel kontinental verbunden war, und dort ist dieser spezialisierte /ntricatus-Zweig in 4 Rassen zerspalten. .18. In dem grolsen Verbreitungsgebiet der Gattung Carabus auf der Nordhemisphäre (vergl. S. 299—300) erkennen wir a) das primäre Ursprungsgebiet der ältesten Formen der Gattung, nämlich Zentralasien bis Ostasien, b) die sekundären Entstehungsgebiete zahlreicher Arten- gruppen (Untergattungen) in dezentralisierten Bezirken. Asien selbst bietet noch nicht so vollkommen bekannte tier- geographische Verhältnisse wie Europa; dennoch lassen sich dort einige sekundäre Entstehungszentren erkennen. Schon die grofsen Unterschiede zwischen dem turkestanischen und dem chi- nesischen Bezirk hinsichtlich der von ihnen bewohnten zahl- reichen differenten Artengruppen zeigen uns, dals wir es hier mit zwei voneinander recht verschiedenen Verbreitungsbezirken zu tun haben, die hauptsächlich auf zwei getrennte sekundäre Entstehungs- zentren zurückzuführen sind. Ein besonderes Zentrum ist auch der ostsibirische Bezirk mit der Amurfauna.. Und wie grofs sind die Unterschiede zwischen dem turkestanischen Bezirk und der Kaukasusfauna! In der Kaukasusfauna zusammen mit der transkaukasischen begegnen uns bereits Elemente aus der reichen ehemaligen Tierwelt der Länder an den Nord- ufern des tertiären Mittelmeeres. Ferner bemerken wir den grolsen Gegensatz zwischen den Carabus-Formen Kleinasiens und den- jenigen der Kaukasusländer. Nicht nur die Kaukasusfauna ist uns schon längst gut bekannt; auch über die Fauna Klein- asiens sind wir gut orientiert. Besonders in neuerer Zeit haben mehrere Forscher und Sammler gerade der Coleopterenfauna Klein- asiens ihre Aufmerksamkeit zugewandt, vor allen E.von Bode- meyer auf mehreren Reisen quer durch das Land bis zum Bulghar Dagh, dann Professor Escherich, Korb, Niedieck, Siehe und andere Deutsche. In Europa ist es hauptsächlich der westeuropäische Bezirk, welcher als ein Entstehungsbezirk von ganz besonderem Werte für die Bereicherung Europas mit sehr differenten Carabus-Formen in die Erscheinung tritt. Dagegen lassen sich die vielen ab- weichenden Artenpruppen der Donauländer und der benachbarten Kolbe, Studien über die Coleopterengattung Carabus. 3921 Provinzen des Illyrikums und des Balkans wohl meistens auf asiatischen Ursprung zurückführen. Manche Typen von Arten- gruppen weisen auf den schon erwähnten, durch die Nordufer- länder des grofsen von Indien bis Europa reichenden ehemaligen Mittelmeeres führenden tertiärzeitlichen Verbreitungsweg zahlreicher Tiergruppen hin, denselben Weg, den auch die Siwalikgattungen Indiens nach Pikermi nahmen (S. 302—304). Der Entstehungsherd einzelner Arten oder Unterarten in der danubischen Provinz und benachbarten Bezirken ist jedoch für Carabus violaceus, cancellatus, monilis - Scheidleri, silvestris u. a. unver- kennbar. Die grofse Mischung der Fauna Europas aus Elementen verschiedener Zeitalter und Kontinente spiegelt sich auch in der Gattung Carabus wieder. Zentralasien nebst dem Altai- gebiet bis zum Amur sandte uns die Arten (oder Descendenzarten) granulatus, clathratus, arvensis (durch conciliator), nitens. Dazu kommt die sSilvestris-Gruppe nebst Verwandten. Aus Artengruppen des Kaukasus sind abzuleiten irregularis (von Üechenus-Arten), convexus, Ullrichi (von cumanus) und Platycarabus (von Tribax, Plectes). Klein- asien gab die Ausläufer der Coriaceus- und der Graecus-hungaricus- Gruppe. Von dem (. Stroganovi Nordpersiens ist die Caelatus-Gruppe abzuleiten. Dazu treten dann die Ausläufer aus dem südwest- europäischen Verbreitungszentrum : Carabus catenulatus , nemoralis, auronitens, intricatus, auratus. Uralte Elemente Mitteleuropas aus dem Mesozoischen Zeit- alter scheinen ©. glabratus, nodulosus und marginalis zu sein, die recht isoliert stehen. Es lohnt sich, in einer besonderen Studie noch eingehender darzulegen, aus welchen Elementen der verschiedenen Entstehungs- zentren Asiens und Europas die Caraben - Fauna Mitteleuropas zusammengesetzt ist. Die vorstehend entwickelten Probleme der Verbreitung der Carabus-Arten sollen dazu die Grundlage bilden. Wir sehen die Arten von Carabus als Leitkäfer in der geographischen Verbreitung der Insekten, besonders auch in der Geschichte der vorzeitlichen Wanderungen über einen grolsen Teil der Erde. 322 - Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Emil Petersdorff 7. Am 20. Februar 1915 in der vierten Nachmittagstunde ge- leitete ein zahlreicher Zug Leidtragender einen reich mit Blumen geschmückten Sarg von der Kapelle des Parochialfriedhofes nach der nahen Gruft; hier gedachte noch einmal des Entschlafenen der Geistliche mit warmen, zu Herzen gehenden Worten. Drei Hände Erde folgten als letzter Grufs der Lebenden dem Freunde in sein kühles Grab; dann wölbte sich über diesem der frische Hügel. — Ein lieber Freund und treuer Genosse, dessen Heim- gang von allen Vereinsmitgliedern, insbesondere den älteren, mit tiefem Weh empfunden wurde, war von uns geschieden: Emil Petersdorff. Petersdorff ist am 21. Juni 1836 zu Berlin geboren. Da er seine Eltern früh verloren hatte, leitete eine ältere Schwester die Erziehung des Knaben. Er besuchte eine bessere Bürgerschule und erhielt dort einen Unterricht, der ihn befähigte; auf der Grundlage des erlangten Wissens seine Kenntnisse zu erweitern. 14 Jahre alt wurde er zu seiner Ausbildung für den Kaufmanns- beruf einem Tuchhändler in Neustadt a. d. Dosse in die Lehre gegeben, nach deren Beendigung er eine Beschäftigung als Handlungsgehilfe in einem gröfseren Geschäfte Berlins fand. Die hervorragende Befähigung Petersdorffs für den erwählten Beruf blieb seinem Brotherrn nicht lange verborgen, und so sehen wir denn binnen kurzem unseren Freund als Geschäfts- reisenden Deutschland von Nord nach Süd und von Ost nach West durchqueren. Fleifsig wurde bei diesen Reisen die Gelegen- heit benutzt, Land und Leute in ihrer Eigenart kennenzulernen. Den Wanderjahren schlols sich die Zeit dauernder Selfshaftigkeit in seiner Vaterstadt an, nachdem eine Tuchfabrik in Greiz ihm ihre Vertretung für Berlin und ein Lager ihrer Erzeugnisse über- tragen hatte. Der Gewinn aus dieser Tätigkeit und sein Sinn für weises Haushalten setzten Petersdorff nach einer kurzen Spanne Zeit in die Lage, ein grolses Möbelstoffgeschäft zu erwerben. Das gutgehende Geschäft ernährte nicht nur seinen Mann, sondern ermöglichte auch seinem Besitzer, erwünschte Rücklagen zu machen, so dals er ein Haus im Norden Berlins erstehen konnte. Eine Reihe von Jahren übte er hier eine emsige und lohnende Wirk- samkeit aus und zog sich, arbeitsam wie er immer war, erst in weit vorgerücktem Lebensalter von dem Geschäfte zurück, durch dessen Erfolge ihm ein sorgenfreier Lebensabend bereitet war. m aa une nn me m 272 u Emil Petersdorff 7. 323 Von Jugend an bis in sein hohes Alter war Petersdorff eine besondere Liebe zur Natur und ihren Geschöpfen eigen. Schon in jungen Jahren war er ein eifriger Sammler von Schmetterlingen gewesen, der mit dem Käscher in der Hand und dem Ränzel auf dem Rücken Wald und Flur durchstreift hatte, mit offenem Auge auf alles, was die schöne Gotteswelt belebte. Jahrzehnte hin- durch huldigte er in Treuen Sankt Hubertus, der ihm dafür manches Weidmannsheil gewährte. Als sein Beruf es erlaubte, fand er auch wieder Zeit für die Entomologie; ihr ist er dann die langen Jahre hindurch bis an sein Lebensende ein treuer Jünger geblieben. Seine Sammeltätigkeit erstreckte sich vor- nehmlich auf paläarktische Noctuiden, deren er meist durch Köderfang habhaft zu werden suchte. Da darf es nicht wunder- nehmen, dafs er sich eine gründliche Kenntnis der Welt der Nachtfalter aneignete. Aber seine gesammelten Erfahrungen er- achtete er nicht für sein ausschliefsliches Besitztum, das das Teilnehmen anderer fernhielt. Dankbar möge deshalb hier er- wähnt werden, wie er bereitwilligst und rückhaltlos allen ent- gegenkam, die aus dem reichen Borne seiner Erfahrungen zu schöpfen begehrten. Vier entomologische Vereine zählten Petersdorff zu ihren Mitgliedern. Der Deutschen Entomologischen Gesellschaft gehörte er seit 1899 an; die Berliner Entomologische Gesellschaft hatte ihn zum Ehrenmitgliede ernannt. Eine Vereinssitzung ohne Petersdorff war fast undenkbar, und es mufsten schon sehr triftige Gründe vorliegen, die ihn be- stimmten, in einer Versammlung des Vereins zu fehlen. Bei der Erörterung zweifelhafter Fragen beteiligte sich Petersdorff rege, gab seine Ansicht wohl begründet und in sachgemäfser Weise kund und zeigte im Wortkampf eine erstaunliche Schlagfertigkeit, die oft eines humoristischen Anstrichs nicht entbehrte. Sein Ver- kehr mit den Vereinsgenossen gestaltete sich immer freundlich und liebenswürdig, so dals aller Herzen für den alten Herrn schlugen. Erstaunlich war Petersdorffs Belesenheit, die sich namentlich auf den Gebieten der Erdkunde, der Geschichte und der Völkerkunde offenbarte. Eine seltene Frische des Körpers und des Geistes war durch ein gütiges Geschick unserem Freunde beschieden. Bei bester Gesundheit konnte er am 12. Oktober 1914 nach einer fünfzig- jährigen glücklichen Ehe mit seiner treuen Lebensgefährtin das Fest der goldenen Hochzeit begehen. Anfang Februar 1915 erkrankte Petersdorff an einer heftigen Influenza, die am 16. Februar 1915 seinem reichgesegneten Leben ein Ziel setzte. 3934 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Seine umfangreiche, wohlgeordnete Schmetterlingssammlung hatte er letztwillig der Berliner Entomologischen Gesellschaft ver- macht; der Deutschen Entomologischen Gesellschaft wurde neben einem Werke über Schmetterlinge sein wertvolles Mikroskop über- eignet. Die Deutsche Entomologische Gesellschaft wird das Andenken an Emil Petersdorff immerdar in Ehren halten. Belling. Aus der entomologischen Welt. 325 Aus der entomologischen Welt. Nachrichten aus unserem Leserkreise, besonders vom Ausland, sind jederzeit willkommen, Von H. Hedicke. Todesfälle. Am 22. Januar d. J. verstarb, wie wir infolge drucktechnischer Schwierigkeiten erst jetzt in der Lage sind, mitzuteilen, unser Ehrenmitglied Dr. Max Standfufs, Professor an der Universität und dem eidgen. Polytechnikum zu Zürich, nach schwerem Leiden an Herzschlag im Alter von 62 Jahren. 1854 zu Schreiberhau im Riesengebirge als ältester Sohn des Pfarrers Gustav Standfuls geboren, verlebte er seine erste Jugend im elterlichen Pfarrhause in Schreiberhau, später in Parch- witz bei Liegnitz, wohin sein Vater in eine sogen. königliche Pfarrstelle versetzt wurde. Ein Stipendium ermöglichte es diesem, seinen Ältesten an die in hohem Ansehen stehende Schule zu Schulpforta zu bringen, auf der Standfuls bis zur Ablegung der Reifeprüfung verblieb. Nach Verlassen der Anstalt wandte er sich zunächst einige Semester dem Studium der Theologie auf der Universität Halle zu, ging aber bald nach Breslau, um Natur- wissenschaften zu studieren und damit seiner Lieblingsneigung nachzugeben, die sich schon in frühester Jugend bemerkbar ge- macht hatte. Sein Vater, selbst ein angesehener Naturbeobachter, der auch publizistisch hervorgetreten ist, nahm ihn schon in den ersten Jahren seines Lebens auf seinen Spaziergängen mit und unterwies ihn in der Beobachtung der Tier- und Pflanzenwelt. In Breslau stand der junge Student ganz unter dem Einflufs seiner berühmten Lehrer, Prof. Chun und besonders Ferdinand Cohn. Schon damals widmete er sich eingehenden Untersuchungen über die Lebensverhältnisse der Insekten und ihrer Abhängigkeit von äufseren Einflüssen. Nach Abschlufs des Studiums ging er längere Zeit auf Reisen. Dabei war es sein stetes Bestreben, möglichst alle bedeutenden Sammlungen, wenigstens Deutschlands, kennenzulernen. Weitere Reisen führten ihn nach der römischen Campagna, den Abruzzen und Südungarn. Im Oktober 1885 erhielt er eine Berufung nach Zürich als Kustos der zürcherischen zoologischen Sammlung , die er bis zu seinem Tode mit grolser Sorgfalt und Geschicklichkeit verwaltete. Bald wurde er zur vertretungsweisen Übernahme von Vorlesungen an Stelle seines beurlaubten Direktors Prof. Gustav Schoch herangezogen. Um sich dieser Tätigkeit in gröfserem Mafse widmen zu können, habilitierte er sich 1892 als Privatdozent zunächst am eidgen. Polytechnikum, bald darauf auch an der 396 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Universität. Als Schoch 1898 starb, wurde ihm die Leitung des Museums übertragen, 1905 wurde ihm der Professortitel des Polytechnikums , 10 Jahre später der der: Universität verliehen. Seine Lehrtätigkeit war eine sehr rege, seine Vorlesungen wegen der Klarheit und Schlichtheit seines Vortrags, vor allem aber wegen des stets reichlich vorgelegten, meist lebenden Demon- strationsmaterials sehr beliebt und stark besucht. Er richtete besondere Kurse für Landwirte und Förster ein, um sie mit den nützlichen und schädlichen Insekten der Land- und Forstwirt- schaft bekannt zu machen. Aus diesen Kursen ging eine durch grofse Reichhaltigkeit wertvolle Schausammlung hervor, die dem Museum zur besonderen Zierde gereicht. Seinen Namen verdankt Standfuls jedoch in erster Linie seinen teilweise aufsehenerregenden Untersuchungen über Bastardierung und über die Wandlungsfähigkeit der Insekten unter äufseren Ein- flüssen. Mit Hilfe oft sehr geschickt ausgeklügelter Experimente gelangte er zu Ergebnissen, die für alle späteren Forschungen als Grundlage *zu gelten haben. Bald nach seiner Übersiedlung nach Zürich ernannte ihn die „Zürcherische Naturforschende Ge- sellschaft“, kurz darauf auch die „Schweizerische Entomologische Gesellschaft“ zu ihrem Präsidenten. Auch hier wurden seine durch reiche Vorlagen illustrierten Vorträge gern gehört und mit besonderem Beifall aufgenommen. Zahlreiche auswärtige Gesell- schaften zählten ihn zu ihren Ehrenmitgliedern, darunter auch die unsrige, die dem berühmten Gelehrten stets ein dankbares Gedenken bewahren wird. Ein zweites Mitglied betrauert unsere Gesellschaft in dem Assistenten des Bonner Museums König, Dr. Otto le Roi. der im Oktober vorigen Jahres als Jägerleutnant in den Karpathen den Heldentod starb. In ihm verliert die Entomologie wieder eine hervorragende junge Kraft, die sich bereits in zahlreichen Arbeiten, namentlich auf faunistischem Gebiet, bewährt hat. Noch unmittelbar vor seiner Einberufung war le Roi Mitglied unserer Gesellschaft geworden und hatte im Jahrgang 1915 eine Arbeit über die Odonaten der algerischen Sahara veröffentlicht. Dieser Insektengruppe galt, wie aus verschiedenen Publikationen über die Odonatenfauna von Ostpreulsen, Brandenburg, der Rheinlande hervorgeht, sein besonderes Interesse. Requiescat in pacem ! In den Julikämpfen dieses Jahres an der Westfront fiel Dr. Fritz Winter, Direktor der weltbekannten Kunstanstalt Werner & Winter in Frankfurt a. M. Selbst ein vorzüglicher Zeichner und Maler widmete er sich der Vervollkommnung der Farbendruck- und Illustrationstechnik und hat auf diesem Gebiet anerkannt Bestes geleistet. Er begleitete die Deutsche Tiefsee- Aus der entomologischen Welt. 3aX expedition. um am lebenden Material Farbenstudien zu machen und Skizzen für die später veröffentlichten Tafeln zu entwerfen. Wenn er auch nicht selbst publizistisch tätig war, so galt doch der Entomologie sein regstes Interesse. So gehörte er der Deutschen Gesellschaft für angewandte Entomologie seit ihrer Gründung als Vorstandsmitglied an. | Ende Juni starb der Kustos des Berliner Kgl. Zoologischen Museums Professor Dr. Wilhelm Weltner; er verwaltete die Spongiensammlung des Museums und ist in zahlreichen Arbeiten, gelegentlich auch auf entomologischem Gebiet, hervorgetreten. — Am 24. Januar starb der frühere Professor der Zoologie an der Kgl. Forstakademie Hann.-Münden , Geh. Regierungsrat Professor Dr. Metzger, eine Autorität auf dem Gebiete des Fischerei- wesens. — Am 25. Februar starb im 95. Lebensjahre als Senior der Universität Innsbruck der bekannte Zoologe Hofrat Professor Camillo Heller, Dr. med. et phil. h. c. Seine Studien galten in erster Linie den Crustaceen und anderen Vertretern der Meeres- und Süfswasserfauna. — Am 6. Februar starb in Frankfurt a. M. im Alter von 36 Jahren an den Folgen einer Infektion, die er sich im Laboratorium zugezogen hatte, Dr. Richard Gonder, Privatdozent der Universität und Mitglied des Georg-Speyer-Hauses, bekannt durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Protozoen- forschung. — Während der Drucklegung dieses Heftes traf die Nachricht von dem Ableben unseres Ehrenmitgliedes Dr. Georg von Seidlitz, Privatgelehrter in Ebenhausen bei München, hier ein. Eine Würdigung des Verstorbenen von berufener Seite wird demnächst erfolgen. Personalien. Die venia legendi für Zoologie erhielt unser Mitglied Herr Dr. Paul Schulze an der Universität Berlin auf Grund einer Habilitationsschrift über die Gattung Hydra. Seine Antritts- vorlesung behandelte das Thema „Chlorophyll und Chlorophyll- bestandteile bei Tieren“. Dr. Schulzes Hauptarbeitsgebiet ist die Entomologie, aus deren verschiedenen Zweigen eine Reihe wert- voller Arbeiten seiner Feder vorliegen. Seine Dissertation befafste sich mit einer Untersuchung der Nackengabel der Papilioniden- raupen und ist in den Zoolog. Jahrb. Anat. 1911 erschienen. Weitere Arbeiten sind: Lepidopterenzwitter als Zeugen für die Artvergangenheit, Intern. ent. Ztschr. 1909 ; Über Trichius fasciatus, Berl. Ent. Ztschr. 1910; Drepana lacertinaria L. und ihre Formen, ebd. 1912; Entwicklung von Drosophila rubrostriata Becker in Formol, Zool. Anz. 39, 1912; Über Versondrüsen bei Lepidopteren, ebd.; Die Flügelrudimente der Gattung .Carabus, ebd.; Die Laut- apparate der Passaliden Proculus und Pentalobus, ebd.; Eine Tag- Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft IIT/IV. 22 328 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. falterraupe mit Pedes spurü coronati, ebd.; Studien über tierische Körper der Carotingruppe I, S8.-B. Ges. natf. Fr. 1913, II ebd. 1914; Chitin- und andere Cuticularstrukturen bei Insekten, Verh. Deutsch. Zool. Ges. 1913; Die Flügeldeckenskulptur der Cieindela hybrida-Rassen, D. E. Z. 1915; Mitteilungen über märkische Gallen, 8.-B. Ges. natf. Fr. 1916; Das Abändern der Zeichnung auf den Flügeldecken der Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus L.). ebd. ; aufserdem zahlreiche kleinere Mitteilungen in den Sitzungsberichten der Berliner und Deutschen Ent. Ges. Professor Dr. A. Thienemann, Privatdozent für Zoologie in Münster, der bekannte Tendipedidenforscher, wurde als Nach- folger von Zacharias zum Leiter der Hydrobiologischen Station in Plön ernannt. die in den Besitz der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft übergegangen ist. An Thienemanns Stelle wurde unser Mitglied Herr Dr. H. H. Wundsch mit dem Abhalten von Vorlesungen an der Universität Münster beauftragt, nachdem er kurz vorher _ die venia legendi an der Kegel. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin erhalten hat. Mit dem Ende des Sommersemesters 1917 tritt Herr Geheimer Regierungsrat Professor Dr. Franz Eilhart Schulze, der Ordinarius für Zoologie der Universität Berlin und Direktor des Zoologischen Universitätsinstitutes, vom Lehramt zurück. Geheim- rat Schulze, der seinen Ruf vor allem seinen Untersuchungen über die Spongien verdankt, wovon zahlreiche, teilweise sehr kompen- diöse Arbeiten Zeugnis ablegen, konnte am 22. März 1915 in bewundernswerter körperlicher und geistiger Frische seinen 75. Geburtstag begehen, nachdem er zwei Jahre vorher das goldene Doktorjubiläum unter grofser Anteilnahme der gelehrten Welt ge- feiert hatte. An seiner Stelle erhielt der Ordinarius für Zoologie an der Universität Innsbruck, Professor Dr. Heider, einen Ruf an die Berliner Alma mater, dem der durch seine anatomischen Untersuchungen niederer Tiere bekannte Gelehrte Folge geleistet hat. Geheimer Regierungsrat Professor Dr. Ernst Haeckel, Exzellenz, beging am 7. März die Feier seines 60jährigen Doktor- jubiläums. Seine Dissertation zum Dr. med. handelte „De telis quibusdam Astaci fluviatilis“. | Die venia legendi für das Fach der Zoologie ist an der Universität Münster dem Assistenten am Zoologischen Institut Dr. A. Koch erteilt worden. — Professor Dr. Ludwig Heck, dem Direktor des Berliner Zoologischen Gartens, wurde vom Grolsherzog von Hessen der Charakter als Geheimer Hofrat ver- liehen. Professor Heck, ein geborener Darmstädter, leitet seit 1888 den Berliner Zoo, nachdem er vorher in gleicher Eigen- schaft in Köln gewirkt hatte. | 7 1 ? Aus der entomologischen Welt. 329 Verschiedenes. Die Käfersammlung von Kaiserl. Rat E. Reitter ist, wie W. Hubenthal in den „Ent. Blättern“ mitteilt, in den Besitz des Ungarischen National - Museums in Budapest übergegangen. Sie umfalst in 16 Schränken mit etwa 440 Laden ca. 30000 palä- arktische Arten in 250000 Exemplaren; darunter finden sich 4000-4500 Originaltypen und an 10000 Cotypen. — Die Lepidopteren - Sammlung des Architekten M. Daub in Karlsruhe wird, wie uns von der Leitung des Grofsherzoglichen Naturalien- kabinetts Stuttgart mitgeteilt wird, durch den hochherzigen Ent- schlufls ihres Besitzers nach dessen Ableben durch Schenkung in den Besitz des genannten Institutes übergehen. Die Sammlung enthält etwa 56000 Falter aus dem paläarktischen Faunengebiet in mustergültiger Beschaffenheit. Die reiche Bibliothek Daubs, die alle Kostbarkeiten der lepidopterologischen Literatur enthält, ist in die Schenkung einbegriffen. — Die Sammlung des Lepido- pterologen Heinrich W. Calberla, der am 8. September vorigen Jahres in seiner Heimatstadt Dresden hochbetagt ver- storben ist, wurde von den Erben dem Kgl. Zoologischen Museum in Dresden überwiesen. Sie enthält der Frankfurter „Ent. Ztschr.“ zufolge fast 24000 Stücke in über 2000 benannten Arten, Unter- arten und Aberrationen. Besonders wertvolle Teile sind die von dem Geologen Dr. A. Stübel in Palästina gesammelten Schmetter- linge sowie die von Calberla mit Vorliebe zusammengetragenen Erebien und Zygaeniden. Publizistisch ist Calberla mit einer „Bearbeitung der Grofsschmetterlinge der römischen Campagna“ hervorgetreten. Zur Sicherung der diesjährigen Honigernte hat das stell- vertretende Generalkommando in München, dem sich bald andere anschlossen , das Sammeln und Feilbieten der Blütenzweige der Weiden sowie das Verarbeiten solcher Zweige zu Kränzen ver- boten. By [8) * 330 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Sıtzungsberichte. Zur Beachtung! Während der Dauer des Krieges sind im wissenschaftlichen Teil der Sitzungen gemachte Mitteilungen, die in den Sitzungsberichten veröffentlicht werden sollen, spätestens bis zur darauffolgenden Sitzung dem Schriftführer schriftlich ein- zureichen. Laut Beschlufs der Sitzung vom 2. IV. 17. erhalten die Verfasser grölserer, zusammen- hängender Mitteilungen, die in den Sitzungen gemacht worden sind, auf Wunsch 30 Separatabzüge der betr. Mitteilung. Auswärtige Mitglieder können der- artige Mitteilungen durch Einsendung an den Schriftführer in den Sitzungen zur Vorlage bringen lassen. Ihnen werden gleichfalls auf Wunsch 30 Separatabzüge (weitere zum Selbstkosten- preis!) geliefert. Sitzung vom 2. IV. 17. — Zum Protokoll der vorigen Sitzung bemerkt Herr Schirmer, dafs er die von Herrn Reineck bei Weimar erbeutete Phytoecia coerulescens Scop. ab. obscura Bris. auch bei Buckow gefunden hat. Damit ist das Tier auch als neu für die Mark Brandenburg nachgewiesen. Herr Soldanski legt einen Zweig der Zitterpappel mit Gallen von Saperda populnea L. vor, aus denen er Grapholita corollana Hübn. gezogen hat, die er in zwei Exemplaren zur Vorlage bringt. Herr Hedicke bemerkt dazu, dafs corollana auch als selb- ständiger Gallenerzeuger angesehen wird (Dittrich u. Schmidt in: Jahresber. Schles. Ges. vaterl. Kultur, Breslau 1909, p. 88), doch scheint ihm diese Annahme zweifelhaft, da die Art bisher nur aus verlassenen Saperda-Gallen gezogen worden ist (vgl. Ragonot, Ann. Soc. Ent. Fr. 4, Paris 1874, Bull. p. CCXLV). Vermutlich handelt es sich bei dem schlesischen Fund um eine in der Entwicklung zurückgebliebene Saperda-Galle, deren ursprünglicher Insasse aus irgendeinem Grunde nicht zur Entwicklung gelangt ist. Anschliefsend legt Herr Hedicke eine Anzahl Pappelgallen vor, so die von verschiedenen Arten der Cecidomyidengattung Harmandia erzeugten Blattgallen auf Populus tremula L., eine Reihe von. Pemphigusgallen auf Populus nigra L. und pyramidalıs Roz., die Sprolsachsenschwellung der Silberpappel durch Gypsonoma aceriana Dup. und ein neues Aecroceeidium an der Sprolsspitze von Populus alba L.!), deren Erzeuger ihm von Herrn Schu- !) Tornow bei Potsdam, 8. VI. 1915. N Sitzungsberichte. 331 macher als die Capside Sthenarus rotermundi Sz. bestimmt wurde. Die jungen Larven dieser Wanze saugen im Frühjahr an der Unterseite der jüngsten Blätter der Sprofsspitze, und zwar mit Vorliebe an Wurzelschöfslingen und jungen Sträuchern. Die Blätter werden dadurch stark nach unten verkrümmt, runzlig und gekräuselt. Die Larven halten sich auf der ihnen einen guten Schutz gegen Witterungseinflüsse bietenden Blattunterseite auf. Im Anschlufs an den Vortrag des Herrn Hedicke legt Herr Schumacher die Arbeit von J. Lichtenstein: Les Pucerons, Monographie des Aphidiens, Montpellier 1885, vor und verweist auf die vier farbig ausgeführten Tafeln dieser Arbeit, welche die von Pemphigus-Arten erzeugten Gallen an Pappeln darstellen. Herr F. Schumacher macht Mitteilungen „über Sthenarus rotermundi Sz., eine an Silberpappeln Mifsbildungen erzeugende Wanze“. Die von Herrn Hedicke bereits oben als neu vorgelegte Deformation wird durch eine kleine Wanze aus der Familie der Capsiden hervorgerufen, die im Jahre 1846 als Capsus Rotermundi von Scholtz beschrieben worden ist (Arb. Schles. Ges. vaterl. Cultur 1846, p. 130), jetzt aber den obigen Namen trägt. Scholtz fand die Art ziemlich häufig in der Umgegend von Breslau auf Alnus glutinosa. Das Tier ist über ganz Europa verbreitet und wurde auch in Algier gefunden. Es bevorzugt die Silberpappel Populus alba. In den Gebieten, wo der letztere Baum nicht heimisch ist, findet sich die Art auf angepflanzten Sträuchern. In Brandenburg ist sie bereits durch v. Baerensprung und Tieffen- bach nachgewiesen, doch lagen seit 1860 keine neuen Funde vor. Die Wiederauffindung durch Herrn Hedicke im Jahre 1915 war mir somit recht interessant. Im Jahre 1916 konnte ich in ver- wilderten Anlagen in Finkenkrug und später im Friedrichshain sowohl das Tier, als auch die Verkümmerung und Mifsbildung der Triebspitzen selbst beobachten. In der Späthschen Baum- schule in Baumschulenweg habe ich die Wanze auf folgenden Sträuchern beobachtet : Populus alba nivea Wesm., Bolleana Lauche und f. globosa Hrt. Auf Alnus habe ich die Art bisher persönlich nicht gefunden, doch ist sie von Scholtz, Raddatz u. a. auf diesem Baume gesammelt worden. Sitzung vom 16. IV. 17. — Herr F. Schumacher spricht „über ein naturhistorisches Werk der Chinesen, das berühmte Pen-ts ao-kang-mu“. Gelegentlich eines vor kurzem vor der Ge- sellschaft gehaltenen Vortrages über die chinesische Blutzikade Huechys sanguinea Deg. war ich genötigt, in der Königlichen Bibliothek die grofse chinesische Drogenkunde, genannt Pen-ts ao- 332 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. kang-mu, einzusehen. Durch einen Zufall bin ich in den Besitz dieses kostbaren Werkes gelangt und mache im folgenden einige Angaben darüber. Die meisten der chinesischen der Natur- beschreibung gewidmeten Werke führen den Titel „Pen-tsao“, was soviel wie Kräuterbuch bedeutet, da der gröfste Teil des Inhaltes den Pflanzen gewidmet ist, obwohl nebenbei auch die verschiedensten Dinge behandelt werden. Die ältesten Aus- arbeitungen der Pen-tsao’s gehen bis weit vor Christi Geburt zurück. Im ganzen wird ihre Zahl auf 42 berechnet. Das neueste, welches in Bezug auf Vollkommenheit den meisten An- spruch macht, erschien im 16. Jahrhundert. Es ist seitdem öfters, stets aber in der ursprünglichen Form herausgegeben worden. Die mir vorliegende Ausgabe stammt aus dem Jahre 1784. Sein Verfasser heifst Li-schi-tschin. Er war Bürgermeister der Stadt Fun-hi in der Provinz See-tschuan. NL. benutzte so viele Vor- sänger, wie ihm nur möglich war. und vollendete seine Arbeit in den Jahren 1552—1578. Grofse Gewissenhaftigkeit bestimmte ıhn zu einer dreimaligen Umarbeitung des Manuskriptes, dessen Druck er jedoch nicht mehr erlebte. Die Originalausgabe wurde 1590 veröffentlicht zum Besten der hinterbliebenen Familie. Zum Unterschiede von den früheren Pen-ts ao’s erhielt dieses den Zusatz kang-mu. Es besteht aus 52 Büchern in Grofs-8°. Der Druck ist Holzschnitt auf feinstem Seidenpapier. Die Umschläge bestehen bei meinem Exemplar aus steifem, geprefstem, dunkelblauem Papier. Das Werk ist reich illustriert. Jede Tafel besteht fast durchweg aus 4 Einzelbildern. Von den figürlichen Darstellungen behandeln etwa 40 entomologische Dinge (Taf. 228—239), z. B. Taf. 228 Hymenopteren, Bienen und Wespen nebst ihren Nestern, Taf. 230 eine Mantis nebst Eikokons, Taf. 231 Dombyx mori und Raupen, Taf. 232 eine Odonate, Taf. 236 Coleopteren und eine Zikade, Taf. 237 Gryllotalpa, Taf. 238 Grylliden, Locustiden und Blattiden, Taf. 239 Cocciden und Oestriden, Taf. 241 eine Gerride und ein merkwürdiges Insekt, das nach einem gr. chin. Wörterbuch Belem- canda sinensis Lam. vorstellt. (Ich kenne die Gattung Belemcanda nicht, ob. Belostoma?) Übrigens hat Ch. G. v. Murr eine Deutung der zoologischen Dinge bereits 1775 versucht (cf. Naturforscher, Steck. 7, p. 1—51; Taf. A—C) und einige Tafeln reproduziert, darunter auch die rätselhafte „Belemcanda“. Eine Skizze der chin. Produkte hat Schott geliefert (Abh. Akad. Wiss. Berlin pro 1842, 1844, p. 245—385). Eine neuzeitliche Darstellung des Inhaltes dieses wichtigen chinesischen Quellenwerkes steht noch aus. Herr Schirmer legt die von ihm in der Mark erbeuteten Triehopteren, Psociden, Perliden und Ephemeriden vor. Das Verzeichnis enthält folgende Arten: Sitzungsberichte. | 333 Trichoptera. Phryganea grandis L. — Berlin, Buckow, P. striata L. — ibid., P. varia F. — ibid., P. obsoleta Hag. —- ibid., P.- minor, Qurt... —- ibid., Agrypnia pagetana Curt. — Berlin, Neuronia reticulata L. — Berlin, Müggelsee, N. clathrata Kol. — Berlin, Finkenkrug, N. rufierus Scop. — Buckow, Glyphotaulius pellucidus Betz. — Berlin, Buckow, Grammotaulius atomarius F. — ıbid., G. nitidus Müll. — Buckow, Limnophilus rhombieus L. — Berlin, Buckow, L. bipunctatus Curt. — ibid., L. decipiens Kol. — ibid., L. ‚sparsus Gurt.. —— ıbid., L. griseus L. — ibid., L. fuseicornis Ramb. — Buckow, I. affinis Gurt. — Berlin, Buckow, L. flavicornis F. — ibid., L. extricatus Mc Lach. — ibid., L,. auricula Curt. — ibid., L. lunatus Curt. — ıibid., L. nigriceps Zett. — ibid., Anabolia nervosus Leach. — ihid., A. laevis Zett. — Berlin, Halesus digitatus Schrk. — Buckow : Psocidae. Psocus longicornis F. — Buckow, P. fasciatus F. — Berlin; Perlidae. Taeniopteryx trifasciata Pict. — Buckow, Nemura meyeri Pict. — ibid., Nemura variegata Ol. — Buckow, Berlin, N. einerea Ol. — Buckow, Leuctra nigra Pict. — ibid.. I. eylindrica Deg. — ibid. ; Ephemeridae. Ephemera vulgata L. — Berlin, Buckow, FE. danica Müll. — Buckow, Leptophlebia submarginata Steph. — ibid., Baetis gemellus Eat. — ibid. 334 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Herr Heyne bringt Farbendrucktafeln wichtiger Schädlinge sowie die seltene Cerambycide Aylosteus spinolae Friv. aus dem Szemenikgebirge, Ungarn, zur Vorlage. Sitzung vom 23. IV. 17. — Herr Heyne legt eine Anzahl seltener paläarktischer und exotischer Thecliden, sowie mehrere Reihen von Chrysocarabus auronitens E. mit seinen Formen vor. Herr Schultz zeigt einige Coccinelliden seiner Sammlung, darunter ©. septempunctata L. mit fehlendem zweiten Punkt und Anatis ocellata L. v. hebraea L. Herr Wendeler zeigt zwei für die Mark neue Coleopteren, nämlich Anaspis varians Muls. ab. collaris Muls. von Leipe, Spreewald (Juli 1914) und die Tenebrionide Alphitobius piceus 0l., von ihm am 16. X. 1914 in Pankow aus einem Starkasten gesiebt. Herr v. Chappuis spricht sodann über die Flugzeit von Drymonia querna F.; nach den Mitteilungen, die er von Kennern des Tieres erhalten hat, glaubt er die Vermutung aussprechen zu dürfen, dafs querna in günstigen Jahren zwei, in ungünstigen nur eine Generation hat. Die Herren Fässig und Blume be- richten anschlielsend über ihre mit der Art gemachten Sammel- erfahrungen. Ersterer fing einen Mann im Mai bei Schöneiche, letzterer leuchtete sie bei Königswusterhausen im Juli nach Mitternacht. | Herr Heinrich zeigt aus seiner im August 1916 in der Schweiz bei Preda erzielten Ausbeute einige bemerkenswerte Tagfalter. Vertreten ist Colias palaeno europomene OÖ. in einer Reihe oc" und 22, darunter 9" und 2 der ab. cajlischt Car., welche im männlichen Geschlecht dort überwiegt, ferner die ab. 2 herrichma Geest und Aerrichi Stgr. Die herrichina 22 sind blaflsgelb und haben die Randbinde gelb gefleckt, während herrichi eine dunkel zitronengelbe Farbe gleich der des 5 und eine ungefleckte Rand- binde aufweist. Die weilsen 29 haben meist gefleckte, ein Stück aber eine ungefleckte Binde. Die 0" variieren ziemlich be- trächtlich in der Gröfse; neben sehr grolsen trifft man am gleichen Flugplatz erheblich kleinere Stücke an. Auch findet man J’c0’ mit gelb bestäubten Rippen, ab. avoradiata Wheeler. Ein o’ hat die Binden der Vfl. in ihrer ganzen Breite dicht gelb bestäubt, während die Hfl. frei von Bestäubung sind. Für diese Form schlägt Vortragender den Namen ab. flavoinspersa noV, vor. Vorgezeigt werden ferner ein oberseits und. unterseits auf- fallend hellgelbes X von Aryynnis euphrosyne L. Es wird der von Fruhstorfer aufgestellten f. densoi zuzurechnen sein, wenngleich Sitzungsberichte. 335 weder eine übernormale Gröfse noch eine Verbreiterung der gelben Medianbinde der Hfl.-Unterseite erkennbar ist wie bei den Fruh- storferschen Typen. Vortragender zeigt ferner ein asymmetrisches Stück von Erebia epiphron cassiope F., bei dem der linke Vfl. be- trächtlich zu klein, aber sonst regelmälsig gebildet ist, und ein sehr abweichendes lappona Esp. 2, dessen Beschreibung und Be- nennung als ab. contraria in einer der nächsten Nummern der Gubener Zeitschrift erfolgen soll. In Thusis fing Vortragender neben typischen Stücken von E. aethiops Esp. und euryale Esp. f. helvetica Vorbrodt einen co’, der oberseits bis auf die Fransen ganz wie aethiops aussieht, unterseits aber euryale gleicht. Die Fransen sind weils gescheckt, aber nicht so stark wie bei euryale. Das Tier macht ganz den Eindruck einer Kreuzung der beiden Arten. Ferner zeigt Vortragender noch je eine Serie 0’ und 2% vor von sämtlich aus einer Höhe von 1800—2000 m stammenden Chrysophanus tityrus Pod. (— dorilis Hufn.) v. subalpina Speyer und 0. hippothoe 1. v. eurydice Esp. (= eurybia O.), welche ersehen lassen, dafs neben ganz schwarzbraunen 29 dieser beiden Arten an der oberen Albula auch in dieser bedeutenden Höhe noch Stücke fliegen, welche oberseits mehr oder weniger die Färbung der Tieflandsformen erhalten haben, während die Unterseite die charakteristischen Merkmale der .Höhenformen aufweist. Herr Hedicke bemerkt nachträglich zu der Mitteilung des Herrn Bollow über das Vorkommenvon Leucopisnigri- cornis Egg. in der Mark, dafs das Tier nicht als neu für die Mark bezeichnet werden kann, da es schon 1903 von Reh aus der Mark mitgeteilt worden ist. Reh zog die Fliege eben- falls aus Hriopeltis lichtensteini Sign., die er von Dr. Gruner und Prof. Sorauer aus der Jungfernheide erhalten hatte, wo die Schildläuse massenhaft an einer Calamagrostis-Art auftraten. (Vgl. Reh, Allg. Ztschr. Ent. 8, Neudamm 1903, ». 465.) Sitzung vom 30. IV. 17. — Herr Schirmer legt einen Teil seiner Chrysididen vor und knüpft daran einige Bemerkungen über Lebensweise, Vorkommen und Verbreitung der Tiere. Herr Blume bringt aus seiner biologischen Sammlung u. a. die Zusammenstellungen von Zuasiocampa pini L., Endromis versi- colora L., deren junge Raupen nach seinen Beobachtungen sehr wärmeliebend sind, Cnethocampa processionea L., pityocampa Schift. und pinwora Tr. zur Vorlage und macht Mitteilungen über seine Beobachtungen von der Lebensweise der einzelnen Arten. Über die Wirkung der Brennhaare der Prozessionsspinner , deren Ge- 336 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. spinste zu den unsaubersten gehören, die ihm bekannt sind, sind die Angaben in der Literatur voneinander stark abweichend. Herr Heyne teilt dazu mit, dafs nach seinen Beobachtungen pinivora eine zweijährige Entwicklung durchmacht, was Herr v. Chappuis bestätigen kann. In der Literatur ist durchweg angegeben, dafs das Tier seine Entwicklung in einem Jahr durchmacht. Anschliefsend spricht Herr Heinrich über die Bedeutung von pityocampa in forstwirtschaftlicher und landschaftsgestaltender beziehung in Südeuropa. Herr Schirmer bringt einige Asiliden der Gattung Laphria zur Vorlage und macht Mitteilung von der Lebensweise dieser Raubfliegen, die selbst vor Hummeln und Libellen nicht zurück- schrecken; ferner zeigt er eine Nestanlage einer Osmia, die sich an der Hinterwand eines Bienenstockes fand. Herr Kettembeil legt Solenobia lichenella L. aus der Jungfernheide vor. Die Art ist neu für die Mark. Herr Fässig erinnert im Anschlufs an die Vorlage der Biologien von T’haumatopoea pinivora Tr. daran, dafs er schon vor einigen Jahren nachgewiesen hat, dafs pinwora eine zweijährige Entwicklungsperiode benötigt. Der Falter erscheint nicht, wie in den verschiedenen Handbüchern angegeben, im Mai, Juni, sondern erst im August, wenigstens im Berliner Gebiet. Die Raupen. welche in der Gefangenschaft erst im Frühjahr schlüpften, leben dann ebenfalls bis August-September. Man kann deshalb an den Fundstellen stets frisch geschlüpfte Falter und erwachsene Raupen gleichzeitig erbeuten. Die Raupe verspinnt sich sodann auf trockenem, sandigem Boden leicht in oder über der Erde, wo- selbst die Puppe ein volles Jahr, also bis August nächsten Jahres ruht, um alsdann den Falter zu ergeben. Bezüglich T. pityocampa Schiff. bestätigt Herr Fässig die Angaben des Herrn Heyne, wonach die Raupenhaare dieses Tieres im Gegensatz zu denjenigen der pinivora keinerlei Ausschlag auf der menschlichen Haut hervorrufen. Herr Fässig hat mehrere Jahre die Raupen an der Riviera gesammelt, ohne dabei irgend- welchen Schaden genommen zu haben. Auch die Arbeiter, welche die unschönen Raupennester von den Alleebäumen entfernten. be- stätigten ihm die vollständige Unschädlichkeit der Raupenhaare. Herr Heinrich hat seine Spannerausbeute aus der Schweiz vom August 1916 mitgebracht. Vertreten sind: Von Acidalien: bisetata Hufn., aversata L. ab. aurata Fuchs, Jumata Steph.. incanata L., Ortholitha bipunctaria Schiff., Anaitis praeformata Hb. er paludata Thnbeg. ‚ab. imbutata Hi. Sitzungsberichte. 3317 Triphosa dubitata L.., Lygris populata L. | Von Larentien: bicolorata Hufn., variata Schiff., coynata Thnbg., immanata Hw., aptata Hb., aqueata Hb., salicata Hb., Auctuata L., caesiata Lang mit ab. annosata Zett., Havicinetata Hhb., verbe- rata Sc, minorata Tr. Von Tephroclystien 2 nicht bestimmte Arten. Numeria capreolaria F. Von @nophos-Arten: glaucinaria Hb. mit ab. falconaria Frr., myrtillata Schalen ab. canarıa Hb., zelleraria Frr., caelibaria H. S. ab. spurcaria $ Lak. Dasydia tenebraria Esp. o'd'. Von Psodos-Arten: alpinata Sc., coracina Esp., trepidaria Hb., Pygmaena fusca Thnbg. 8, Phasiane elastrata L., Oleogene lutearia F. An Microlepidopteren wurden vorgezeigt: Nymphula nymphaeata L., Orambus pinellus L., Er. luctiferellus Hb., Titanio schrankiana Hoch. , Crenaia alpestralis F., Asarta aethiopella Dup., Cledeobia angustalis Schiff., Tortrir einetana Schiff. und einige unbestimmte Arten. Von den vorgezeigten Arten sind. bisetata, aversata, limeanata, bicolorata, capreolaria, ab. falconaria, nymphaeata in Thusis, bipunctaria und clathrata in Sargaus, die übrigen in Preda gefangen. Vortragender gab Erläuterungen über Lebensweise und Fang der Tiere, welche nichts Neues boten. Zu bemerken wäre höchstens, dafs cognata, welche nach Vorbrodt selten sein soll, in Preda in der schokoladebraunen Form in grolser Zahl ans Licht flog, sowie dafs spurcaria 2 aus einer in etwa 2700 m Höhe unter Steinen gefundenen, sehr lebhaften hellbraunen Puppe erzogen wurde (geschlüpft 13. August 1916), ferner dafs Das. tenebrosa nur in bedeutender Höhe, nicht unter 2700 m, erbeutet wurde. Am Licht wurden gefangen : incanata, praeformata, dubitata, populata, cognata, immanata, aptata, salicata, fluctuata, caesiata, ab. anno- sata, yNHlavieinctata, verberata, minorata, glaucinaria, myrtillata, zelleraria. Sitzung vom 7. V. 17. — Herr Schirmer legt Zycaena baton Brgstr. aus der Buckower Gegend vor, wo die Art in auf- fallend kleinen Stücken, entsprechend der Armut der Landschaft, selten vorkommt, ferner icarus Rott. f. arcuata aus Hermsdorf. vermutlich neu für die Mark. Zum Vorkommen von baton bemerkt Herr v. Chappuis, dafs Herr Ziegler vor etwa 50 Jahren ein Exemplar auf der Römerschanze bei Nedlitz er- 338 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. beutet hat. Herr Heinrich vermutet, dafs das Tier in Pommern nur da auftritt, wo sich Heidekraut findet, während das an der Riviera, wo er das Tier nicht selten fing, nicht der Fall ist. Dasselbe kann Herr Fässig für den Garda-See feststellen, wo er die Spezies, ebenfalls in kleinen Stücken, häufig erbeutete. Herr Blume weist auf die Schwierigkeit hin, Lycaeniden-Eier zu überwintern; es scheint ihm am zweckmälsigsten zu sein, die Eier an der Pflanze sitzend zur Überwinterung zu bringen. Anschliefsend spricht Herr v. Chappuis über das Vor- kommen der kalkliebenden Zycaena hylas, baton und mimima am Kyffhäuser. Herr Schirmer legt die bekannteren deutschen Elateriden vor und knüpft daran einige Bemerkungen über ihre Lebensweise und praktische Bedeutung. Herr Rangnow sen. zeigt einen von ihm bei Hohenneuen- dorf gefangenen Chlaenius quadrisulcatus Payk. Herr Hedicke bringt einige Zweige von Quercus pontica K. Koch aus dem Dahlemer Botanischen Garten zur Vorlage, die derartig stark mit der Schildlaus Asterolecanium variolosum Ratzeb. besetzt sind, dafs das Bäumchen unter ihrer Einwirkung eingegangen ist. Die vorgelegte Eichenspezies ist ein neues Substrat für die Coccide. Vorausgeschickt werden Bemerkungen über Körperbau und Lebensweise der Cocciden, sowie über die bei uns und in Australien als Gallenerzeuger auftretenden Arten unter Vorlage der einschlägigen Literatur. Herr Schumacher spricht über das Vorkommen von Phimodera nodicollis Germ. in der Mark Brandenburg. Die Wanze wurde zuerst durch Schirmer aus unserem Gebiete nachgewiesen. (Vgl. D. E. Z. 1916 p. 384 u. 592.) Bei diesem Exemplar mulste die Frage noch offen bleiben, ob es sich etwa um ein mit einer Kiesladung 'verschlepptes Stück handle. Däafs diese Art wirklich in Brandenburg heimisch ist, wird durch ein zweites Exemplar bewiesen, das durch Schumacher am 29. V. 17 zwischen Buchholz und Salzbrunn (Kr. Zauche-Belzig) gefunden wurde. Es handelt sich ebenfalls um ein o’, das wie das Exemplar von Klein- Machnow zur f. extrema Reut. gehört. Es ist noch etwas kleiner als jenes (L. 5°/, gegen 6 mm), während Germars Typen von Barnaul in Sibirien 7 mm lang sind. Am Fundorte war nichts Besonderes zu bemerken. Die Flora bestand nur aus Care» arenaria, Erodium eicutarium, Convolvulus arvense, Hieracium pilosella. Der Boden ist sandig, mit etwas Kies untermischt. Von sonstigen Wanzen, die in der Biocönose vorkommen, sind zu nennen: Odontoscelis dorsalis F., Od. fuliginosa L., Pseudophloeus falleni Schill., Coreus , Sitzungsberichte. 339 scabricornis, Hoplomachus thunbergi Fall. Ph. nodieolis ist von West- sibirien durch Südrufsland und Podolien bis nach Schlesien (Karlo- witz) und Brandenburg verbreitet. Das vereinzelte Vorkommen dieser ausgesprochen pontischen Art bei uns ist von hohem tier- geographischen Interesse. Herr Schumacher hat ferner den Salzquell bei Salzbrunn und seine Umgegend auf Insekten untersucht. Die beiden tiefen Wasserlöcher, mit trüber braungrauer Salzsole erfüllt und mit Schilf umsäumt, bezeichnen die Stelle, an welcher im 16. Jahr- hundert unter den Kurfürsten Joachim II. und Johann Georg eine Saline bestand, die aber nur etwa 40 Jahre im Betriebe war. Die Exkursion brachte nur wenig Bemerkenswertes. Die typischen Salztiere fehlen offenbar, da trocknerer Salzboden daselbst nicht vorhanden ist. Auch war für die Salzflora die Zeit noch nicht weit genug fortgeschritten. Im Salzquell leben von Hemipteren- arten Coriza geoffroyi Leach. neben der salzliebenden (©. lugubris, ferner Gerris lacustris L.. Naucoris cimicoides L. und reichlich Noto- necta glauca L. Die letztere Art stellt überhaupt wenig Ansprüche, so wurde sie z. B. bei Zepce in Bosnien vom Vortragenden in einem sehr stark kohlensauren Eisensprudel (Kiseljak) gesammelt. Aus dem Salzsumpf ist Podops inuncta F. erwähnenswert. Sodann zeigt Herr Schumacher noch die in der Mark sehr seltene Wanze Sehirus dubius Scop., die am 13. VII. 13 auf den Gr. Jahnbergen bei Paulinenaue auf Thesium inter- medium Schrad. entdeckt wurde und daselbst noch jetzt vorkommt. Lebende Exemplare werden vorgelegt, welche daselbst am 3. VI. 17 gesammelt wurden. Der Fundort ist bisher der einzige aus der Mark geblieben. Y Herr Schumacher berichtet über ein Massenvorkommen von Carabus auratus L. Früher gehörte dieser prächtige Käfer zu den Seltenheiten der märkischen Fauna. Erichson kannte nur den Fundort Eberswalde. Im Havelland ist der Käfer heute weit verbreitet und wahrscheinlich von Westen oder Nordwesten ein- gewandert. Er hat die flachen lehmigen Diluvialplateaus besiedelt, weicht aber allen Sand- und Sumpfgebieten aus. Mit der be- gsinnenden Urbarmachung des Luchs breitete er sich immer weiter aus. In den letzten Jahren hat er bereits an vielen Orten be- gonnen, in das in Ackerland umgewandelte Luch selbst hinab- zusteigen, und ist immer weiter nach Osten vorgedrungen. Um 1890 war er vereinzelt in der Umgegend von Spandau vorhanden. Durch die Dyrotzer Senke ist er bis in die Potsdamer Gegend gelangt. Um 1900 hatte er an mehreren Punkten den Oberlauf der Havel erreicht, doch setzten ihm hier grofse Waldgebiete ein Hindernis entgegen. Seit diesem Jahre ist es ihm gelungen, in 340 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. der Gegend von Niederneuendorf und Heiligensee die Havel zu überschreiten, und er fafste nördlich von Berlin Fufs. Heute ist er bei Lübars, Franz. Buchholz, Buch bis Summt und Bernau vereinzelt vorgedrungen. So ist er keine seltene Erscheinung mehr. Nasse Sommer scheinen seine Vermehrung stark zu fördern, so auch der regenreiche Sommer 1916. In unglaublicher Zahl er- schien der Käfer im Mai 1917 im Kr. Osthavelland. Massenhaft liefen die Tiere oft in Kopula an Wegrändern, selbst auf Äckern umher. In den vorhergehenden Jahren waren sie mehr vereinzelt aufgetreten. In ähnlicher Menge beobachtete der Vortragende die Art nur noch im Jahre 1906 bei Schwante. Hier hatten sich in einem Käfergrabensystem schätzungsweise 4000 Stück gefangen. In einem einzigen Loch salsen 84 Stück. Die Ausbreitung von Carabus auratus in der Mark ist nur mit Freuden zu begrülsen, da er zu den nützlichsten Insekten gehört. Die schrittweise Feststellung seiner Ausbreitung erscheint von Wichtigkeit. Herr Schumacher erinnert an die ähnliche Verbreitung von Carterocephalus silvius Knoch., der 1902 bei Schwanenkrug erschien, jetzt im Havelland weit verbreitet ist, neuerdings die Jungfernheide be- siedelt und bereits die Gegend von Buckow erreicht hat. Mela- nargia galathea L. war noch 1766 zu Hufnagels Zeiten eine grofse Seltenheit, heute ist er wohl über die ganze Mark verbreitet und selbst bei Berlin häufig. Unter zahlreichen Stücken von (. auratus aus der Gegend von Nauen fanden sich keine Färbungsabänderungen, auch keine Stücke mit dunklen Beinen, dagegen waren Skulpturformen recht häufig, so ab. contorta Letzn., ab. quadricostata Bockl., ab. intercostata Gredl. Bei Kremmen und Schwante wurde ab. pöeöpes Letzn. mehrfach gefunden. Alle Formen sind für die Mark neu. Von einer Salzstelle bei Zeestow hat Herr Schumacher am 19. V. 17 von Carabus-Arten Carabus granulatus L. ab. nigra Letzn. und ab. rubripes Geh. sowie C. nitens L. mitgebracht, früher auch den €. auratus bei Selbelang auf einer üppigen Salzwiese zwischen Polstern von Tetragonolobus siliguosus gesammelt. Sitzung vom 14. V. 17. — Herr F. Schumacher spricht über die Insekten der Mistel, Viscum album L. Von Herrn Hering erhielt ich ein Gläschen mit lebenden Larven einer Psyllide, welche in grofser Zahl einen kleinen Busch von Viscum album bevölkerten, der in geringer Höhe aus dem Stamm einer Kiefer hervorwuchs. Gefunden wurden dieselben am Gr. Wannsee am 6. Mai d. J. Die Larven gehören zu Zsylla visci Curtis. Beschrieben wurde diese Art zuerst aus England Sitzungsberichte. 341 (Br. Ent. XI, 1835, 565) und Curtis sagt: „This I bred the middle of May from pupae found in the mistletoe at Rougham by Mr. Ralph Bennet.“ Im Jahre 1848 beschrieb Förster (Verh. naturw. Ver. preufs. Rheinl. 3, p. 71) dieselbe Art unter demselben Namen als neu und wies das Tier zum ersten Male aus Deutschland nach. Gefunden hatte er sie gemeinschaftlich mit Kaltenbach in der Umgegend von Aachen. Kaltenbach hat später (Pflanzenfeinde, 1874, p. 293) Näheres über den Fund mitgeteilt: „Ich entdeckte die zierlichen Larven im März und April in den Blüten der Mistel.“ F. Stollwerk fand das ent- wickelte Tier bei Bergheim auf dieser Pflanze. Im Jahre 1862 beschrieb F. Löw eine Psylla iwophila (Verh. zool. bot. Ges. Wien, p- 108), die sich später als identisch mit unserer Art heraus- stellte. Er fand am 28. IV. 1861 im Prater bei Wien auf einem Blatt von Viscum eine Psyllidenlarve, die sich bereits am 6. V. zur Imago häutete. Eine Abbildung der Larve hat er auf Taf. X Fig. 8 gegeben. Der Baum, der isoliert auf einer Wiese stand, wurde gefällt, aber am 8. IV. 1877 gelang es Löw, an einer anderen Stelle des Praters einen Baum zu finden, der einen dicht besetzten Busch trug und viele Imagines lieferte (l. c. 1879, 1880, p- 574). In beiden Fällen dürfte es sich um einen Laubbaum handeln, auf dem die Mistel wuchs. Was Löw weiter vermerkt. kann ich nur bestätigen: „Der Umstand, dafs sich die Larven von Psylla visci Curt. so frühzeitig entwickeln und die Imagines der neuen Brut schon von Mitte April an, also zu einer Zeit erscheinen, wo die überwinterten Weibchen anderer /sylla-Arten kaum erst mit dem Eierlegen beginnen , berechtigt zu der An- nahme, dafs die Imagines nicht überwintern, sondern ihre Eier schon im Herbst absetzen und dann absterben.“ Das stimmt ganz mit meinen Erfahrungen überein. Ich habe die Art auf den Maxbergen bei Neue Mühle am Maxsee (Kr. Lebus) in den Jahren 1909—1913 wiederholt beobachtet. Dort fanden sich zahlreiche Mistelbüsche an Kiefern in ganz geringer Höhe, die mit Larven besetzt waren. Von März bis Anfang Mai waren l,arven vorhanden. Die ersten Imagines erschienen Ende April). Die Larven sind sehr träge und erzeugen gelegentlich an den Saugstellen auf den Blättern flache grubenartige Vertiefungen. Die Exkremente bedecken in Form klebriger Tröpfchen die Blätter. Wegen der fleischigen Beschaffenheit der letzteren können sich die Larven an zufällig abgefallenen Blättern noch weiter entwickeln. Übrigens tritt die Art in 2 Generationen auf: denn man findet, !) Von den von Herrn Hering mitgebrachten Larven schlüpfte die erste Imago am 12. V. 342 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. wie schon Löw bemerkt (l. ec. 38, 1888, p. 16), Larven und frisch geschlüpfte Imagines zum 2. Male im Juli. In England fand Edwards bei Norwich die 1. Generation am 28. V. 1877 (Ent. Monthl. Mag. XIV, 1877, p. 44), die 2. Generation am 6. VII. 1877 und VII. 1878 (1. c. XIV, 1877, p. 95 und XV, 1878, p. 136). Poylla visei ist zur Zeit bekannt aus England, Frankreich, Deutschland, Österreich - Ungarn, aus Brandenburg lagen noch keine Fundorte vor. Die Mistelpflanze beherbergt noch einige andere sehr be- merkenswerte Hemipterenarten, so einen räuberisch lebenden Anthocoris, der von mir allerdings bisher nur im Larvenstadium auf den Maxbergen beobachtet wurde und sich von den Psylla- Larven ernährt, wie ich bei einem Züchtungsversuch bemerkt habe. Ich war nicht so glücklich, die Tiere bis zur Verwandlung zu bringen. Es kann sich bei diesen Larven nur um Anthocoris visci Douglas handeln, der 1889 aus England beschrieben wurde (Ent. Monthl. Mag. XXV, 1889, p. 427). Entdeckt wurde das Tier Ende September 1889 bei Hereford auf Viscum album. Zwei Larven waren noch darunter. Dieser Fundort ist in England bisher der einzige geblieben, dagegen wurde die Art mehrmals in Frankreich beobachtet, so von Dominique in der Gegend von Nantes gegen Ende des Sommers (Bull. Soc. Sc. Nat. Quest II, 1892, p. 103 und 2. s. II, 1902, p. 193), ferner. von Lam- bertie bei Bouliac im September und Carignan im August (Cat. 1901, p. 43 und 1910, p. 46). Aus Deutschland wurde Anthocoris visci zuerst durch Gulde nachgewiesen (D. E. Z. 1912, p- 327). Er fand das Tier nebst Larven am 18. VI. 10 an den Abhängen des Rheingau - Gebirges bei Kammerforst auf Mistel- büschen, die auf verwilderten Apfelbäumen safsen. Für die Mark Brandenburg ist das Tier neu. Auch Anthocoris nemorum L. kommt gelegentlich auf Viseum vor, wie Dominique bei Nantes festgestellt hat. Ausschliefslich auf der Mistel lebt eine ziemlich grofse Capside Lygus viscicola Puton, beschrieben 1888 aus der Umgebung von Paris (Rev. d’Ent. VII, p. 365), entdeckt von Marmottan. Im nächsten Jahre trafen am 18. IX. Puton und Horvath die Art in Anzahl auf Mistelbüschen, die einen alten Apfelbaum bedeckten, in der Gegend von Remiremont auf der Westseite der Vogesen. Sodann wurde die Art an verschiedenen Orten Englands auf- gefunden. Aus Deutschland hat Gulde sie zuerst festgestellt (1. e.). Es scheint, als ob diese Capside nur auf der Laubholz- mistel lebt, wenigstens haben sie Gulde und ich in Brandenburg auf der Kiefernmistel stets vergeblich gesucht. Gulde traf die Art gleichzeitig mit Anthocoris visci bei Kammerforst auf Misteln, Sitzungsberichte. 343 die verwilderte Apfelbäume bedeckten. Am 18. VI. 11 waren zahl- reiche Stücke vorhanden, am 31. VII. konnten nur noch einige frische Weibchen beobachtet werden. Hypseloecus visei Puton wurde als Sthenarus visci 1888 nach Stücken beschrieben, welche Marmottan bei Paris auf Viscum ent- deckte (Rev. d’Ent. VII, p. 366), scheint aber seitdem nur noch von Puton bei Sisteron gefunden worden zu sein. Schliefslich kommen auf Misteln noch einige Schildlausarten vor, doch sind dieselben auf diese Pflanze nicht allein angewiesen. Am verbreitetsten ist Diaspis visci Schrk., die auf den Blättern runde Vertiefungen mit erhöhtem Rand erzeugt, sonst aber auf Koniferen (Biota, Callitris, Chamaecyparis, Oryptomeria, Cupressus, Juniperus, Pinus, Sequoia, Thuja) weit verbreitet ist und auch in der Mark zerstreut vorkommt. Sonst wurden auf Misteln noch beobachtet Zepidosaphes ulmi L. (sonst wie die folgenden auf Laub- gesträuch), Zriococcus spürius Mod., Pulvinaria betulae L, Lecanium hesperidum L., Ceroplastes rusci L. (letztere beiden Arten an dem mediterranen V. eruciatum). Aus anderen Insektenordnungen sind mir von der Mistel noch eine Anzahl Coleopterenarten bekannt geworden, die zu der Cerambycidengattung Pogonochaerus gehören und in den Zweigen ihre Verwandlung durchmachen. Deshbrochers hat aus den Ästen der Mistel allein 3 (2) Arten gezogen: P. hispidus L., P. pilosus F. (mit voriger identisch) und P. ovatus. Diese Arten leben sonst an dürrem Waldreisig und den Ästen von Laubhölzern, und es ist anzunehmen, dafs auch die betreffenden Misteln auf Laub- gesträuch wuchsen. Puton erhielt den P. dentatus (= hispidus L.) aus Misteln, die auf Apfelbäumen wuchsen. Vielleicht gehen die an Nadelholz lebenden Arten 7. hispidulus, faseiculatus und decoratus an die Nadelholzmistel. Aus der Ordnung der Lepidopteren sind mir bisher keine an Viscum lebende Arten bekannt geworden. Puton hat auf der Mistel noch eine Psocide bemerkt, deren Artzugehörigkeit nicht festgestellt wurde (Rev. d’Ent. VIII, 1889, p. 232). Anschliefsend an die Ausführungen des Herrn Schumacher wird über die Verbreitung der Mistel in der Mark gesprochen. Herr Heinrich berichtet über ein Massenauftreten einer Blattlaus, vermutlich Aphis rumieis L., an Rumex hydro- lapathum Huds. auf seinem Balkon, wo er die Pflanze zur Fütterung seiner Raupen zieht. Die Herren Schumacher und Hedicke be- richten anschliefsend über die Lebensweise der Aphiden. Herr Heyne legt neue Literatur, sowie einige besonders auffallende exotische Zikaden vor. Ferner teilt er mit. dafs Deutsche Entomol. Zeitschrift 1917. Heft III/IV. 23 344 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. ein Herr Lipkow bei Werneuchen Sesia Hlaviventris Stgr. und Trochilium erabroniforme Lew. im April an Salweide erbeutet hat. Herr Heinrich hat den auf dem heutigen Programm stehenden Teil der Zycaena - Gruppe mitgebracht. Vertreten sind donzeli B., eros O., icarus Rott. mit f. unipuncta Courv., caerulescens Wheeler, caerulea Fuchs, amethystina Gillm., elongata Courv., 2 fusca Gillm., transparens Courv., ferner Zye. amanda Schn. mit f. puneti- gera Gourv., 2 caerulescens Reb., 2 Jusca Gillm., /ylas Esp. mit f. nigropunetata Wheeler , v. minor Tutt, f. privata Courv. , griseo- violacea Wheeler, meleager Esp. mit $ ab. steevenü Tr. Lycaena donzeli und eros stammen aus der Schweiz , meleager aus Österreich und Digne, /ylas aus Marienbad, Airolo, Digne, Altheide und den Alpen, amanda aus Berlin und Pommern, icarus aus sehr zahlreichen Fundorten. Vortragender macht auf die starke Variabilität von :carus aufmerksam, die sich bei den namentlich in der Grundfarbe der Unterseite, bei den 22 in der Entwicklung der Randmonde ausspricht. Insbesondere zeigen icarıs 22 von der Riviera (Lugano) aufserordentlich entwickelte Randmonde auf, die bei den Vfl. bis an den Vorderrand reichen ; doch kommen solche Stücke ausnahmsweise auch anderswo vor, ‘wie ein Berliner Stück beweist. Die blau bestäubten icarus 29 zeigen die Randmonde oft sehr deutlich, vielfach aber auch stark verdunkelt. Die icarinus-Form ist namentlich in Digene in beiden Geschlechtern sehr häufig, oft sind die 22 dieser Form stark verkleinert. Als nördliche Grenze des Vorkommens von Aylas in Deutschland nimmt Vortragender Sachsen und Thüringen an. Herr F. Schumacher legt die Cetoniide 7’ropinota hirta Poda nebst der ab. senicula Men. vor, die in gröfserer Zahl auf dem Gr.-Machnower Weinberg bei Mittenwalde am 6. V. 17 gesammelt wurde. Die Aberration ist für die Mark neu. Der Käfer kommt in der Mark sehr. zerstreut vor und fehlt vielen Gegenden ganz. Er ist gefunden worden bei Strausberg, Münche- berg, Buckow, Batzlow, Wriezen, Sonnenburg, Freienwalde, Falken- berg, Oderberg, Brodowin, besonders an gelben Blüten, z. B. Tarawacum vulgare, Brassica rapa und napus, Alyssum montanum. Am gleichen Orte hat Herr Schumacher festgestellt, dafs Phimodera galgulina H. Sch. auch bei uns überwintert. Er zeigt eine neue Varietät der Wanze vor, die er in Gemeinschaft mit Herrn Bollow in je einem Exemplar auf dem genannten Hügel jetzt wieder beobachtet hat, nachdem er sie bereits im vorigen Herbst daselbst bemerkt hat. Merkwürdigerweise kommt an diesem Orte neben der forma typiea nur noch die f. konowi Reut. vor, während an einer Stelle bei Rangsdorf die letztere durch die Sitzungsberichte. 345 f. denigrata Schum. ersetzt wurde. Die neue Abänderung, die den Namen f. bollowi tragen soll, ist folgendermafsen charakterisiert: Oberseite gröfstenteils rostfarben (ferrugineus). Pronotum vorn grau, schwarz punktiert, Seitenecken rostfarben, Mittellinie gelblich, am Vorderrande ein: rostfarbener Fleck, Hinterhälfte rostfarben, schwarz punktiert und gefleckt, aufserdem mit glatten rostfarbenen Höckern. Skutellum mit grofsem grauen dreieckigen Basalfleck, der sich nach hinten als graue Binde bis zur Spitze verlängert, schwarz punktiert, Höcker weifslich. An der Basis jederseits ein scharf vortretender weilser schwarz begrenzter Fleck. Humeral- partie wie bei der f. typ., nur der Grund rostfarben. Die übrigen Teile des Skuteliums rostfarben,, schwarz punktiert und gefleckt, Höckerchen rostfarbig. Coriumgrund rostfarbig. Sitzung vom 21. V. 17. — Herr Schirmer bringt die drei deutschen Maikäferarten Melolontha hippocastani F., melo- lontha 1,. (= vulgaris F.) und pectoralis Germ. mit ihren wichtigsten Formen zur Vorlage und knüpft daran folgende Bemerkungen : M. hippocastani ist ein ausgesprochenes Sandtier und tritt zeitweise sehr schädlich auf. Die typische Form ist die rote, die in diesem Jahr hinter der schwarzen f. nigripes Comolli an Zahl zurückzutreten scheint. Es ist eine grofse Anzahl von Formen benannt worden, die jedoch meist nur den Wert von Spielarten haben. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei der bekannteren M. vulgaris, von der jedoch Stücke mit schwarzen Beinen bisher nicht gefunden worden sind, höchstens kommt es vor, dafs die Schenkel verdunkelt sind (f. femoralis Kr.). Beide Arten kommen nicht durcheinander vor. Beim Durchbohren frischer Exemplare tritt häufig das Blut in die Flügeldecken und bewirkt eine lokale oder vollständige Dunkelfärbung der Decke. Die dritte Art. pectoralis Germ., findet sich nur in Hessen und Rheinland, selten auch in Schlesien. Von Verwandten kommt Polyphylla fullo F.: in der Mark, viel häufiger aber an der Ostseeküste vor, Anowia villosa F. findet sich in Deutschland in Bayern, Hessen und Nassau, pilosa F. nur in Bayern. Anschliefsend spricht Herr Wanach über die vierjährige Periodizität der Maikäfer und ihre Unregelmäfsigkeiten. Er macht ferner darauf aufmerksam , dafs ein unfehlbares Unterscheidungs- merkmal der beiden Arten hippocastani und vulgaris, die sonst oft nicht leicht auseinanderzuhalten sind, in der Costa der Flügel- decken liegt, die bei vulgaris mit den Decken übereinstimmend gefärbt , bei hippocastani jedoch schwarz ist. Zu der Bemerkung des Herrn Schirmer über das Überwiegen der f. nigripes, das dieser 23* 346 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. bei Potsdam beobachtet hat, teilt Herr Hedicke mit, dals er bei Zehlendorf unter etwa 50 hippocastani nur 3 Exemplare der schwarzen Form fand. Herr Wanach macht darauf auf- merksam , dafs bei der schwarzen Form keinerlei Übergänge zu den durch solche miteinander verbundenen roten Formen, wie sie bei dieser so häufig seien, festzustellen sind. Herr Greiner bemerkt, dafs unser verstorbenes Mitglied Schwarz an der kuri- schen Nehrung eine grolse Zahl fullo von brauner Färbung fing, die nach dem Tode sämtlich schwarz wurden. Er vermutet Fäulnis- erscheinungen als Ursache. Herr Schirmer macht Mitteilung von einer Reihe von ihm für die Mark als neu festgestellter Hymenopteren sowie einer Coleoptere. Es sind die Arten: Halietus convewiusculus Scheck. (= porcus Mor.), .2. VI. 16 bei Buckow an Salvia pratensis nicht selten, H. rujitarsis Zett., Berlin, selten, H. thuringiacus Blüthg., 17. VIII. 16 bei Buckow 4 Ex., H. intermedius Schek., 4. V. 16 Buckow, im Garten 2 Ex., H. decipiens Perk., 10. IX. 16 Buckow, 2 Ex. 8, Andrena saundersella Perk., Buckow, d’, A. ambigua Perk., 15. VIl. 16 bei Buckow 7 2% an Ftibes und 2erberis, Psithyrus distinctus Perk., Buckow, häufig, P. vestalis Fourc., 8. VII. 16 bei Buckow, 24. VIII. Grunewald, Sapygina decemguttata Jur., Buckow, Sphecodes spinulosus Has, Buckow, Peritelus hirticornis Hbst., 1 Ex. in Finkenkrug. Sapygina decemguttata ist ein ausgesprochen östliches Tier, unser Mitglied Bischoff hat die Art in Polen nicht selten ge- fangen, von Schenck ist sie auch bei Weilburg in Nassau fest- gestellt worden. Damit sind sämtliche Sapyginen für die Mark aufgefunden worden. Herr v. Chappuis legt die Ausbeute eines Lichtfanges bei Königswusterhausen vor, die durch ihre Zusammensetzung inter- essant ist, da sie zeigt, dafs alle Tiere mehr oder weniger ver- spätet erschienen sind. Sitzung vom 4. VI. 17. — Herr Belling fragt an, auf welche Weise man am besten Lepidopteren-7’ 0’ mit Hilfe von 2? ködere; Herr v. Chappuis hat nach den Angaben von Herrn Rangnow ein ? in eine zigarrenkisten - grolse Schachtel unter- gebracht, ohne jedoch wesentliche Erfolge zu erzielen. Herr Heihrich berichtet über die Art, wie in Mülhausen die dunklen Sitzungsberichte. 347 Formen von Agla tau L. mit Hilfe von 22? geködert werden. Die 29 werden: in einen schlauchartigen, unten mit einem Siebeinsatz versehenen, oben zugebundenen Sack gesetzt und von den oft zahlreich anfliegenden 5'0' die gewünschten Exemplare ausgesucht. Herr Blume legt Lophoptery camelina L. f. giraffina Hb. und Phragmatoecia castaneae Hb. vor, von ihm am 3. VI. 17 bei Nauen erbeutet ; Herr v. Chappuis hat letztere Art bei Dahlewitz früher geködert. Herr Heinrich legt den Rest der Lycaeniden seiner Sammlung vor und knüpft daran einige Bemerkungen über Fang, Verbreitung und Variabilität der Arten. Herr Stichel bemerkt anschliefsend über die f. borussia Dadd von L. corydon Pod., dafs solehe Formen nicht auf ein einziges Merkmal zu gründen seien, sondern dafs zur Schaffung einer Subspezies mehrere Merkmale nötig seien, was ja bei borussia der Fall sei, deren Berechtigung ihm daher zweifellos erscheint. Herr Heyne berichtet unter Vorlage des gesammelten Materials über seine Pfingstreise nach Mecklenburg. Da in der Mark nur /hyllopertha horticola L., Anomala aene« Deg. und Anisoplia segetum Hbst. und agricola Pod. vertreten sind, so legt Herr Schirmer entgegen seiner sonstigen Gepflogenheit nur eine Anzahl durch hervorragende Farbenschönheit ausgezeich- neter exotischer Ruteliden vor. Sitzung vom 11. VI. 17. — Herr Schirmer bringt die in der Mark vorkommenden Getoniden Tropinota hirta Pod., Cetonia aurata L., Liocola marmorata F., Potosia aeruginosa Drury und cuprea F. zur Vorlage und knüpft daran einige Bemerkungen über Vorkommen und Lebensweise der Tiere. Er weist besonders auf die sehr auffallende Variabilität der Cetoniden hin, die vollständige Übergangsreihen von den typischen zu den als Aberrationen be- nannten Formen entstehen läfst. Herr Stichel legt die ebenfalls durch starke Veränderlich- keit in der Zeichnung ausgezeichnete Cetonide Gymnetis ramulosa Bates aus Panama (Chiriqui), sowie den nach seiner Entdeckung hoch bezahlten, jetzt aber im Handelswerte stark gesunkenen Compsocephalus kachowskii Olfs. aus Abessynien vor. Herr Schumacher gibt ein einfaches Verfahren zum Fange eines grofsen Materials von CGetoniden bekannt, das darin besteht, dafs man ein geeignetes Gefäls mit Moos und Apfelschalen füllt und in die Erde gräbt. Der Erfolg ist nach seinen eigenen Fr- fahrungen erstaunlich. Herr Belling berichtet über seine Erfahrungen mit der von Blaschke angegebenen Methode zum Fange von. Lepidopteren- 348 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. c'c’ mit Hilfe von ausgesetzten 22. Er hat den Fangapparat mit Mimas tiliae L. versucht, ohne aber günstige Erfolge zu erzielen. Herr Wanach legt. die paläarktischen Cetoniden seiner Samm- lung vor, unter denen Cetonia aurata 1. und Potosia cuprea F., die in besonders grolser Individuenzahl vorliegen. sich durch starke Färbungsvariabilität auszeichnen. Die erste Art variiert bei Potsdam lange nicht in so starkem Malse, wie z. B. in Süd- frankreich, von wo die Formen purpurata Heer , tunicata Reitter, valesiaca Heer neben typischen Stücken vorliegen; die Potsdamer ‘ Tiere haben alle bronzerotes Abdomen und variieren auf der Ober- seite von (bei senkrechter Beleuchtung betrachtet) tiefem Purpur- rot bis Bläulichgrün (bei streifender Beleuchtung gelblichgrün bis bläulichschwarz): meist ist das Halsschild etwas rötlicher als die Flügeldecken, in einigen Fällen recht auffällig, fast an f. tunicata erinnernd, zuweilen aber sind umgekehrt die Flügeldecken röt- licher. Im wesentlichen lassen sich die Individuen rein linear in eine kontinuierliche Farbenreihe einordnen , abgesehen von einem einzigen, schon 1907 im XXI. Jahrgang der Entom. Zeitschrift beschriebenen und mit ab. lugubris benannten 2? aus Werder, dessen Ober- und Unterseite noch stärker schwärzlich getrübt ist als die ab. valesiaca. Bedeutend vielseitiger ist die Variabilität von Potosia cuprea; die Ausbildung der weilsen Striche und Fleckchen erreicht viel weitere Extreme als bei ©. aurata, insbesondere verschwinden sie oft völlig (ab. obscura Andersch), oder andererseits treten auf dem bei €. aurata stets fleckenlosen Halsschild manchmal bis zu 16 weilse Fleckchen auf. Die Unterseite ist bei senkrechter Be- leuchtung bei 16°/, der 293 Potsdamer Stücke bronzebraun mit schwachem , bei 15°/, mit stärkerem Purpurschimmer , bei 14°, schwärzlich bronzebraun,, bei 11°/, schwarz mit purpurbraunem Schein, bei 29°/, neutral schwarz (bei etwas schräger Beleuchtung geht das Schwarz aber in Bronzebraun mit Purpurschimmer über), bei 9°/, schwarz mit schwachem, bei 5°/, mit stark ausgeprägtem grünen Schimmer , der aber bei schräger Beleuchtung auch in Bronzebraun umschlägt. und endlich bei 3 Stücken, also 1°/, Ä doppelfarbig, d. h. jedes Abdominalsternit ist basal bronzebraun, { f apikal grünlich gefärbt. Ein Zusammenhang mit dem Farbenton der Oberseite scheint aber durchaus nicht zu bestehen; in jeder Abteilung finden sich alle möglichen Übergänge von olivgrüner bis. stark rötlich purpurbrauner Oberseite. Besonders auffällig ist es, dafs die Abhängigkeit des Farbentones vom Beleuchtungs- winkel ganz anders verläuft als bei Cetonia aurata, Potosia aeruginosa, affüinis, und überhaupt bei den meisten Käfern und Faltern mit grüner Schillerfarbe; geht man von senkrechter allmählich zu streifender Beleuchtung über, so wandert der Farbenton hier stets Sitzungsberichte. 349 vom roten zum violetten Ende des Spektrums, wobei Gelb über- sprungen wird, indem das Rot unvermittelt in gelbliches Grün umschlägt. Bei Zotosia cuprea dagegen geht das stumpfe Oliv- grün, ohne dazwischen ins Bläuliche zu spielen, in der Regel unvermittelt in ein stark rötliches Purpurbraun über, und nur das ziemlich selten vorkommende leuchtendere Grün nimmt vor dem Umschlagen in Purpur einen schwach. bläulichen Ton an; die weniger häufigen Stücke dagegen, die bei senkrechter Be- leuchtung rötlich purpurn leuchten, verhalten sich ähnlich Cetoniu aurata, indem der rote Schein schon bei etwas schräger Beleuchtung einem gelblichen, bald grünlich werdenden Braun Platz macht, das weiter in ein immer tieferes Grün, in ganz seltenen Fällen sogar zum Schlufs wieder in weilslichen Purpur übergeht. Streng genommen verläuft also auch hier der Farbenwechsel im gleichen Sinne wie bei €. aurata, und nur bei flüchtiger Betrachtung macht es den Eindruck, als ob die bei senkrechter Beleuchtung rötlichen Tiere bei streifender grün, die bei senkrechter grünen bei streifender Beleuchtung rötlich werden, dafs der Farben- wechsel also bald in dem einen, bald in entgegengesetztem Sinne verläuft; die Täuschung beruht eben nur auf dem Fehlen deut- licher Zwischenstufen, und das Rot ist eben kein spektrales Rot, sondern Purpur, eine Mischfarbe, in der die äufsersten Spektral- farben, Rot und Violett, überwiegen, und zwar bald das eine. bald das andere in stärkerem Mafse. In der Regel sind Flügel- decken und Halsschild gleich gefärbt, doch kommen auch hin und wieder Stücke mit etwas rötlicherem Halsschilde vor, ferner auch solche mit stark purpurn leuchtendem Hinterrande des Hals- schildes, namentlich in der Mitte vor dem Schildchen ; bei einem grünen Stück sind die Seitenränder der Flügeldecken breit purpurn. Sehr variabel ist auch die Skulptur der Oberseite: das Halsschild ist meist ziemlich dicht, hinten und an den Seiten etwas kräftiger und dichter punktiert, in seltenen Fällen fast ganz glatt, oder auch mit einer schmalen, scharf abgesetzten, glatten Mittellinie inmitten dichter Punktierung. Auch die Punktierung der Flügel- decken ist recht variabel; einfache Punkte finden sich meist nur in der Umgebung des Schildchens und auf den Humeralhöckern, während die übrige Fläche mit scharfen Bogeneindrücken in Form nach hinten geöffneter Hufeisenspuren bedeckt ist, die namentlich hinten in Querwellen, in den Dorsaldepressionen dagegen oft in doppelte Längslinien oder auch in Kettenstreifen zusammenfliefsen. Diese Dorsaldepressionen, die meist stark ausgeprägt sind, können aber auch fast ganz schwinden, so dafs die Tiere, namentlich wenn sie zugleich ungewöhnlich glatt und verhältnismäfsig leuchtend gefärbt sind, fast mit Cetonia aurata verwechselt werden können. v N Deutsch. Ent. Zeitschr. 1917. Was die weilsen Kniemakeln betrifft . die in den Bestimmungs: ” tabellen eine grofse Rolle spielen, so bestehen sie. ebenso wie die weilsen Flecke auf dem Halsschild, den Flügeldecken und dem. Pygidium aus einem Haarfilz, der bei älteren Tieren schmutzig und dadurch fast unsichtbar wird und endlich durch Abreiben vanz verlorengehen kann; die Benennung der Form ieberi Kraatz scheint daher ebensowenig Berechtigung zu haben wie die f. piligera Muls. von Cetonia aurata. Vereinsnachrichten. Neu aufgenommen wurden die Herren: Dr. Bösenberg, prakt. Arzt, Wüstewaltersdorf i. Eulengeh., W. Gladbach, Apotheker. Berlin-Wilmersdorf, Hohen- zollerndamm 184, Huick, Feuerwerksleutnant d. L., Düsseldorf - Desendorf, Jülicherstr. 18, 0. Karl, Mittelschullehrer, Stolp i. Pomm., Seyffertstr. 5, W. Leonhard, Postsekretär, Berlin-Südende, Halskestr. 44. Oskar Meyer, Kaufmann, Bromberg, Danzigerstr. 15. G. Pfannenberg, Privatarchivar, Göttingen, Geismar- landstr. 68, ! A. Rainer, Lehrer, Golling, Salzburg, K. von Rosen, Leutnant, München, z. Zt. Berlin, Gr, Generalstab, L.Seifers, Prokurist, Berlin-Charlottenburg, Lohmeyerstr. 3, _—_H. Storch, Kaufmann, Berlin-Zehlendorf, Ahornstr. 20. E. Vofs, Ingenieur, Spandau, Waldsiedelung, Eichenwee 6, S. Wilke, Berlin N, Bornholmerstr. 19. Ihren Austritt erklärten die Herren: Dr. W. La Baume, Danzig, P. Kubes, Prag, V. Torka, Nakel a. d. Netze. L: Durch den Tod verlor die Gesellschaft die Ehrenmitglieder : Dr. Georg von Seidlitz, Ebenhausen bei München. Professor Dr. Max Standfufs, Zürich, ferner die Mitglieder: Dr. A. Heinze, Berlin-Charlottenburg, Dr. ©. le Roi, Bonn. Mit dem Verdienstkreuz für Kriegshilfe ausgezeichnet wurden die Herren: Geh. Rechnungsrat R. Heinrich, Berlin-Charlottenburg, P. Scherdlin, Strafsburg i. E. Um Einsendung weiterer Mitteilungen zur letzten Rubrik an den Schriftführer wird gebeten. & fi 2 Der Vorstand besteht zur Zeit aus fulsenden Personen, welche Auskunft in Vereinsangelegenheiten erteilen: S Vorsitzender: Prof. Be Wanach, Potsdam, Luckenwalder Stk; 9% Stellvertretende Vorsitzende: Geh. Postrat H. Belling, Berlin-Pankow, Breitestr. 4, Rentner J. Fässig, Berlin W 15, Konstanzer Str. 64. Schriftführer und Versender der Zeitschrift: Dr. H. Hedicke, Berlin Stagkitz Albrechtstr. 87. Kassenwart: Geh. Rechnungsrat R. Heinric h, Berlin W 66, Wilhelm- platz 1. Bücherwart: | - Lehrer F. Schumacher, Charlottenburg, Mommsenstr. 53. Schriftleiter : Lehrer Joh. Greiner, Berlin NO 55, Wehlauer Str. 3. | Zur Erleichterung der während des Krieges aufser- ordentlich erschwerten Geschäftsführung des Vereins wolle man gefälligst folgende Regeln beachten: 1. Man richte Zuschriften stets an das für die Erledigung zuständige Vorstandsmitglied. Für Anmeldungen zur Aut- nahme als Mitglied ist der I. Vorsitzende zuständig. 2. Man behandle Angelegenheiten, die den Geschäfts- kreis verschiedener Vorstandsmitglieder betreffen, nicut in einem, sondern je in einem besonderen Schreiben , wodurch die Erledigung beschleunigt wird. 3. Die Abschnitte von Postanweisungen und Zahlkarten werden Kassenbelege und dürfen daher zu keinerlei ge- schäftlichen Mitteilungen, wie Fehlmeldung von Heften der Zeitschrift, Mitteilung von Wohnungsänderungen usw. benutzt werden. | 4. Zur Aufrechterhaltung eines geregelten Geschäfts- verkehrs, insbesondere Sicherstellung des rechtzeitigen Emp- fangs der Zeitschrift, ist es unbedingt erforderlich, dem Verein z. H. des I. Vorsitzenden von jeder Anderung der Anschrift (Adresse) unverzüglich Anzeige zu erstatten. Soweit das bisher nicht geschehen ist, wolle man es alsbald - nachholen. x | 5. Fehlende Hefte müssen möglichst rasch eingefordert werden. Später erfolgende Reklamationen können nicht mehr berücksichtigt werden. | 6 Alle Bra. ne sw Zahlungen sind: nicht d persönlich, sondern. mit der Anschrift: Deutsche Ei | "schaft e. V. (Berliner Ent 1856, Deutsche Entomol 1881 in Wiedervereinigu Am billigsten erfolgen di« karte auf das Postscheckkont beim Postscheckamt Berlin. Scheckgebühr (5 Pf. bei Beträg Beträgen 10 Pf.) beizufügen, w porto erspart wird. ' : 7. Die Mitgliederbeiträge wi ım Monat Januar fällig. Laut V: 1917 werden die bis zum Erschi eingegangenen J ahresbeiträge du Nachnahme ‚eingezogen. | Die Versammlungen dr G Montag abend ab 8!/, Uhr sta Zool. Garten, Hardenbergstr. 29a, Are Manuskripte, Körrek snrene sind zu richten an; Herrn Lehrer Je Berlin NO 55, V . Es wird gebeten, entbehrli 2 Enslin, Tenthredino an die Bücherei der Deutschen ] Berlin Ü 25, Kurzestr. 4 zurück Als Gegenwert "können S Ordnungen gegeben ‚werden. ' Druck von Oskar Bon | 5 ON ANA) I y 2 2 Lv MN ae In CALIF ACAD OF SCIENCES LIBR 3 1853 10004 0182 2 ” r f FAN, \ “ j a CR ’ ak ur aaa 4.A RAN \ s ) ;