2 “ f "yr PH AL N u en) zZ z © u re = uU = OR C SD) = — [1 BEE Ve = A) wu / BU ı Jü f L 3 2 BEN DR: N 56 ante iz N s. N we a STE ER Li En. UN En 7 IM in N Deutsche Entomolopische Zeitschrift Iris herausgegeben vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden. Band XXI. Jahrgang 1909. Mit 25 color. Tafeln, 5 Textfiguren, und 4 Doppeltafeln. Redakteur: 6. Ribbe. 223084 Mu aa Inhalts-Uebersicht. G. Weymer. Exotische Lepidopteren . ß ; Dr. L. Martin. Kritische Besprechung der Elymniinae - Spröngerts, J. R. Digne . . SE Strand, Embrik. Uebersicht der bekannten Amphicallia- -Arten — Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika E Schrottky, C. „Mimetische‘“ Lepidopteren, ein Beitrag zur Kenntnis der Syntomidae Paraguays : IR — Die ersten Stände von Papilio perrhebus Boisd. — Eine neue Syntomide aus Paraguay Gauckler, H. Einige neue Macrolepidopteren "für Karls- ruhe bez. für Baden ED Pfitzner, R. Eine neue Hepialide aus Westaustralien : Marschner, H. Ein aberratives @ von Dendrolimus pini L. Martin, Dr. L. Das indo-malaiische Satyridengenus Erites, Westwood' EL DR RR ar — Eine neue Ideopsis“ 3 Bastelberger, Dr. Beiträge zur Kenntnis der 'Geometriden- Fauna der Insel Formosa Strand, Embrik. Bemerkungen über die ersten Stände von Eligma narcissus Cram. . — Ein Ahasver unter den Lepidopteren: Die Limaeodiden- Gattung Casphalia WIk. (= Zaracha un — Uebersicht der Anaphe-Arten . . Petersen, Wilh., Dir. Dr. Ein Beitrag zur "Kenntnis der Gattung Euphithecia N VL RREN ROT Bnsher-Besprechungen "2, 22. vn EN EZ TAN Alphabetische Liste er ee BE Vereinsnachrichten Seite 1—35 36—73 79—98 99—-103 104—121 122—132 133— 134 135 136 187 138 —189 140—141 142—154 155—165 166—182 183 —184 185—190 191—193 208— 814 195 —201 IV—V VI-VII Für die Form und den Inhalt der in dieser Zeitschrift ver- öffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, der Entomologische Verein „Iris“ ist es in keiner Weise. Mitteilungen und Anfragen, welche die Redaktion dieser Zeit- schrift angehen, sind (bis Ende 1910) nur an den Redakteur C.Ribbe, Radebeul bei Dresden, zu richten. Heft 1, Seite 1—74 ist am 1. April 1909, Heft 2 und 3, Seite 75—202 ist am 15. September 1909, Heft 4, Seite 203—314 ist am 1. Januar 1910 erschienen. Alphabetische Liste. der Neubeschreibungen und Neubenennungen des XXI. Bandes. Seite Abraxas consputa . ... 2-2... nen. . 181 Acraea uvui interruptella a Eee Aleis: farracearia-pallescens. . ».# 2.2.2 2 eu Antheraea fickei”. rer. 2 er aa Se ee Arecema maenassis.. „ce... 002 20 Sr ee Automeris subobseura .. ı.:w u 1 u Bunea cyrene .. . N >. Calicha fumosaria fulvifusa . ee Galpe wintgensi”.".. >... 2 su. ann w.) SE Pe Charasıa jordana Y. ..... 2. "Bin NE Copaxa anestios . . ee Dismorphia mirandola diseoloria N Re ee niepelti,. .....n ee meer 2 Elphos moltrechti . . . u Elymnias casiphone djilantik . ee A re “ pantherea balina: ." „0... Mau... ee patna=hanitschier. 27. se Des.) 20 SC r penanga immaeulata” een. re He vitellia 'ceramensis \. ... .. rl. Emiltis kagiata . . . ee En Frites angularis sumatrana a ee en -_ sargentea delia... . -. aba nur. LE "57 22 6 We s u fruhstorferi 52 222... 2 8 0 „ elegans distincta . . Ce re ee Gonobombyx-vespertilio. zu..u..2.. 2. (27.5 „2 Dr Goodia septiguttata . .. „ie n/seu, eh n 2 BE Jana agrippa . n...0 202000. ee a ME B.NCA8Sarea „nr Berl 2 Tdeopsis klassika "..: vn mn... 000 2 Alphabetische Liste. Ludia servatia Meristis umbripennis . Meristides N. Gen. Metarbela pagana Myealesis miriam punctifera Mylothris sulphureotincta Nudaurelia amathusia R anna . 5 pales 73 phidias . x richelmanni . Odontopera arida albiguttulata Orixa mutilata ENGE Papilio perrhebus (Biol.) Phoenicoprocta analis Preeis milonia wintgensi . Pselaphelia dentifera . Ruanda N. Gen. r aetheria Tithorea bomplandii faba- Tripura volzi KEN Vereins-Nachrichten. Im Jahre 1909 wurden die Vorstandsämter von folgenden Herren verwaltet: Prof. Dr. Heller, erster Vorsitzender, Amtstierarzt E.Möbius, zweiter Vorsitzender, H. Reichelt, Rechnungsführer und Bücherwart, A. Winckler, erster Schriftführer, G. Kretzschmar, zweiter Schriftführer, C. Ribbe, erster Schriftleiter, Dr. med. Husadel, zweiter Schriftleiter. In der Hauptversammlung am 3. November wurden sämtliche Herren in ihre Amter wiedergewählt. Als ordentliche Mitglieder traten dem Verein bei die Herren: O. Bohatsch in Wien: A. Conrads in Neuwjed-Ukerewe, Post Muansa, Deutsch-Ostafrika; P. Endreß in Speyer; P, Esselbach in Dresden; O. John in St. Petersburg; C. Lacreuze in Genf; W. Petersen in Reyal; W. Petzold in Dresden. Herr E. Lange in Dresden trat von der außerordentlichen zur ordentlichen Mitgliedschaft über. Durch den Tod verlor der Verein die Herren: H. Schultz in Posen, R. Uranitsch in Graz, Prof. Dr. Kraatz in Berlin. Ihren Austritt erklärten die Mitglieder: F. Benndorf nebst Gemahlin in Dresden, C. Trotter in Lienz, Prof. Dr. Wandolleck in Dresden. Gestrichen wurden die Herren: H. Kalbe in Hamburg, K. Kuhn in Magdeburg. Somit gehören dem Vereine 9 Ehrenmitglieder, 172 ordentliche Mitglieder, 15 außerordentliche Mitglieder, 23 korporative Mitglieder an. Außerdem unterhielt der Verein mit 30 entomologischen Gesell- schaften und Zeitschriften Schriftentausch. Die Bücherei des Vereins erhielt Vermehrung durch folgende Schenkungen: Von Herrn Dr. Pagenstecher in Wiesbaden „Die geo- graphische Verbreitung der Schmetterlinge.“ Von Herrn C. Uffeln in Hamm „Die Großschmetterlinge Westfalens.“ Von Herrn H. Gauckler in Karlsruhe „Die Großschmetterlinge des Großherzogtums Baden.“ Von Herrn Prof. Wandolleck in Dresden Sonderabdrücke aus dem zoologischen Anzeiger aus Band XXXIII „Die Mundöffnung von Og- codes“, aus Band XXXIV „Die Photographie in der Wissenschaft, besonders in der Zoologie“. Von Herrn Dr. E. Galvagni in Wien „Die zoologische Reise des Naturwissenschaftlichen Vereins nach E Dalmatien im April 1906; Lepidoptera“. Von Conte Emilio Turati in Mailand „Nuove forme di Lepidotteri e note critiche“. Herr K. Dietze in Frankfurt a. M. stiftete einen namhaften Beitrag für die Herstellung der Tafeln zur Veröffentlichung des Herrn Petersen über „Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia, Curt“. Im Namen des Vereins wird an dieser Stelle den geehrten Schenkgebern nochmals herzlichster Dank ausgesprochen. Angekauft wurden folgende Werke: Bilder aus der Insekten- welt, von Fabre. Kosmos 1909. Vereins-Nachrichten. vIl In der Versammlung am 7. Juli wurde die Beteiligung des Vereins an dem im August 1910 in Brüssel stattfindenden I. Inter- nationalen Entomologen - Kongresse als korporatives Mitglied be- schlossen. R In der Hauptversammlung am 3. November gelangten die An- derungen der Satzungen, die sich infolge der beschlossenen Erwerbung der Rechte einer juristischen Person für den Verein nötig gemacht hatten, zur Beratung und Annahme. Die geänderten Satzungen werden den Mitgliedern noch zugestellt werden. Von weiteren Vereinsunternehmungen des Jahres ist folgendes zu berichten: Am 6. Januar wurde das Stiftungsfest wie üblich unter Teil- nahme der Mitgliederdamen und zahlreicher Gäste abgehalten. Nach gemeinschaftlichem Abendessen schlossen sich humorvolle Ansprachen, musikalische Darbietungen, sowie eine Gabenverlosung an. - Am 17. Februar fand ein gemütliches Beisammensein mit Damen statt, zu welchem Herr Dr. Husadel „Schnurrdiburr oder die Biene“ von W. Busch in Lichtbildern vorführte. Am 16. Mai wurde ein Frühlingsausflug mit Damen unter- nommen, der die Teilnehmer über Niedersedlitz nach Kreischa, dem aussichtsreichen Wilisch und nach Glashütte führte. Die am 13. Juni nach Gottleuba veranstaltete Sommerpartie hatte stark unter der Ungunst des Wetters zu leiden. Nur wenige, besonders wetterfeste Herren hatten sich dazu eingefunden, aber auch diese mußten von der geplanten Wanderung nach dem Sattel- berge absehen und sich mit der Besichtigung des Alpinums im Pflanzengarten zu Gottleuba begnügen: Am 26. September beteiligte sich die „Iris“ an einer Zusammen- kunft sächsischer Entomologen. in Freiberg. Als Ort des nächsten Entomologentages wurde Dresden gewählt. Das Vereinsjahr bot folgende Vorträge: Es sprachen am 20. Januar Herr Prof. Dr. Fuchs: Plauderei über Schmetterlings- und Käfernamen; am 10. Februar Dr. Wandolleck: Die Photographie in der Entomologie; am 24. Februar Lehrer Viehmeyer: Raupen und Ameisen; am 10. März Prof. Dr. Heller: Entomologisch-darwinistische Streiflichter; am 17. März Dr. Heusinger: Was könnte den Entomo- logen vom geltenden Recht interessieren; am 24. März Herr Amts- tierarzt Möbius: Sammelbericht über Digne; am 7. April Herr G. Kretzschmar: Sammelbericht über das Stilfserjochgebiet. Während bei den Vorträgen der Herren Heller und Wandolleck eine Reihe vorzüglicher Liehtbilder zur Vorführung gelangten, hatte Herr Viehmeyer eine Anzahl Zeichnungen ausgehängt und mehrere Präparate vorgelegt. Die Herren Möbius und Kretzschmar brachten in Glaskästen einen Teil ihrer Fangergebnisse zur Darstellung. Im Oktober d. J. konnte die „Iris“ auf das 25jährige Bestehen ihrer Vereinszeitschrift zurückblicken. Über den Entwicklungsgang dieser sei in Kürze folgendes berichtet: Im Oktober 1884 erschienen die ersten Veröffentlichungen unter dem Titel: „Correspondenzblatt des Entomologischen Vereins ‚Iris‘ zu Dresden“. Diese Zeitschrift wurde in zwanglosen Heften herausgegeben. Von 1884 bis 1888 gelangten fünf Nummern mit zwölf Tafeln zur Ausgabe, die zusammen Band I der Vereinszeitschrift bilden. VIII Vereins-Nachrichten. Vom Jahre 1889 ab erschienen zufolge einer Vereinbarung mit der Deutschen Entomologischen Gesellschaft in Berlin die Vereins- veröffentlichungen unter dem Titel: Deutsche Entomologische Zeitschrift herausgegeben _ von der Entomologischen Gesellschaft „Iris“ zu Dresden in Verbindung mit der Deutschen Entomologischen Gesellschaft zu Berlin. Lepidopterologische Hefte. Seit dem Jahre 1902, in welchem die rein äußerliche Verbin- dung mit der Deutschen Entomologischen Gesellschaft in Berlin ge- löst wurde, führt die Zeitschrift den Titel: Deutsche Entomologische Zeitschrift Iris herausgegeben vom Entomologischen Verein „Iris“ zu Dresden. Die Herausgabe der Bände II bis XVII erfolgte in Halbjahr-, die von Band XIX ab in Vierteljahrheften. Der Band XVI brachte ein übersichtliches Verzeichnis der in den ersten fünfzehn Bänden vom Verein veröffentlichten Aufsätze. Neben dem laufenden XXI. Bande erschien im Juli d. J. ein Beiheft, das den Anfang einer grö- Beren in sich abgeschlossenen Arbeit „Beiträge zu einer Lepidopteren- Fauna von Andalusien“ von C. Ribbe enthält. Die Fortsetzung und der Schluß dieser Arbeit werden im Laufe der nächsten beiden Jahre in weiteren Beiheften erscheinen und zusammen den Band XXIII bilden. Mit Genugtuung kann der Verein auf die stattliche Bändezahl seiner Veröffentlichungen blicken, die ihm beweisen, daß seine Be- strebungen in entomologischen Kreisen Anerkennung finden und daß er Mitglieder und Mitarbeiter in allen Teilen der Erde gewonnen hat. Besonders sei hier dankbar der Gönner gedacht, die in frei- giebigster Weise zur würdigen Ausstattung der Zeitschrift durch Stiftung von Tafeln beigetragen haben und der umsichtigen Schrift- leitung die volle Anerkennung gezollt. Aber auch den langjährigen Mitgliedern des Vereins für ihre treue Anhänglichkeit aus Anlaß des 25jährigen Bestehens der Zeit- schrift, an dieser Stelle den Dank zum Ausdruck zu bringen, scheint uns ebenso eine angenehme Pflicht, wie die Mahnung, unermüdlich neue Mitglieder zu werben, denn nur große Vereine sind imstande, den steigenden Ansprüchen an die Ausstattung wissenschaftlicher Arbeiten gerecht zu werden. Die Vereinsleitung wird auch ferner- hin bemüht sein, das Ansehen ihrer Zeitschrift zu erhalten und durch weitgehendes Entgegenkommen den Herren Verfassern gegenüber ihren Ausbau zu vervollkommnen suchen. Um den Mitgliedern die lepidopterologischen Neuerscheinungen in schnellerer Folge darbieten zu können, wurde in der Versammlung am 20. Oktober d. J. der Beschluß gefaßt, vom Jahre 1910 ab die Zeitschrift in regelmäßig erscheinenden Monatsheften herauszugeben. Außerdem soll den Heften ein Korrespondenzblatt, in dem kleinere Aufsätze, Mitteilungen, Berichte und Besprechungen, sowie auch Anzeigen für Kauf und Tausch Aufnahme finden, beigegeben werden. Diese Neuerungen werden gewiß von der Mehrzahl der Mitglieder willkommen geheißen werden. Der Vorstand richtet hierdurch an alle Mitglieder die Bitte, durch literarische Zuwendungen, durch Einsenden von Aufsätzen und kleineren Mitteilungen über gesammelte Beobachtungen und Erfahr- ungen und dergl. zur gedeihlichen Entwicklung der Zeitschrift werktätig beitragen zu wollen. A. Winckler, z. Z. Schriftführer. 8 Iris, Dresden, Band XXI, Heft 1. , Deutsche | Entomologische Zeitschrift — EBPIiS herausgegeben vom Entomologischen Verein Irıs zu Dresden. | Jahrgang 1909. Erstes Heft. 7. April 1909. | us collect / =) \ er N Redakteur: C. Ribbe. AUG 23 1918 ® ee Wona] Museu Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 5 Mark. London. Berlin. Paris. A. E. Janson. R. Friedländer & Sohn. P. Klincksiek. | | Perth Road N. Carl-Strasse 11. 52 Rue des Ecoles Buchdruckerei von ©. J,W, Schlenkrich, Radebeul, £-3 na ar ‚. ss Te RIES ’ Pr e . | IE | u e F - ’ s v - & en nn nn nn nn) nn | Inhalts-Uebersicht. Seite G. Weymer. Exotische Lepidopteren . . . et Dr. L. Martin. Kritische Besprechung der Ely mninae . . 86-173 Blicherbesprechung 0: „Nu 2. Sen Sa an a 74 Für die Form und den Inhalt der in dieser Zeitschrift ver- öffentliehten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, der Entomologische Verein „Iris“ ist es in keiner Weise. Mitteilungen und Anfragen, welche die Redaktion dieser Zeit- schrift angehen, sind (bis Ende 1909) nur an den Redakteur C.Ribbe, Radebeul bei Dresden, zu richten. Groffämeleigs 5: Fanun DON Sachlen | 5 Markß zu Bezieben von BE Hugo Weidelt, Dresden-N., Therejien-Straße 1. Lithographie, Buch- u. Steindruckerei Plakatinstitut der gesamten Lössnitzorte OÖ. J.W.Schlenkrich, Radebeul Kiefern - Straße 1 mu it Pernspreckenenn Ausführung sämtlicher Drucksachen für Behörden, Industrie, Handel, Gewerbe, Vereine und Familie. Spezialität: Anfertigung wissenschaftl. Werke und Kataloge. Diplome für jede Gelegenheit ete. N DA be Exotische Lepidopteren. Von G. Weymer. I. Aus dem afrikanischen Faunengebiet. Fam. Saturnidae. 1. Bunaea ceyrene n. sp. Gehört in die Nähe von Bunaea heyeri m. und epithyrena Maassen. © Länge des Körpers 32 mm, eines Vorderflügels 55 mm, Flügelspannung 105 mm. Kopf und Vorderbrust gelblich braun. Augen braun. Fühler dunkelbraun, fein sägezähnig, mit einem kürzeren und einem längeren Zahn an jedem Gliede, Halskragen 2 mm breit weiss, Rücken rötlich gelb, Hinterleib hellgrau, nur der erste Ring ist orangegelb behaart und an jeder Seite dieses Ringes steht ein weisser Haarbusch. Der hintere Teil der Brust ist weiss, die Beine bräunlich gelb. Die Gestalt der Flügel ist ähnlich wie bei den oben senannten Arten, nur ist der Aussenrand der Vorderflügel nicht so tief ausgeschnitten, sondern fast gerade, und der Innenwinkel der Hinterilügel ist mehr gerundet. Die Grund- farbe der Vorderflügel ist rötlich grau, am Aussen- rande allmählich heller werdend, und an der Wurzel des Innenrandes etwas ins Rotgelbe übergehend. In der Flü- gelmitte liegt an der Wurzel der Zelle 4 ein nach aussen abgerundeter Glasileck, dessen Länge und Breite ie 3 mm beträgt. Die Hinterflügel sind an der Wurzel bis über die Mitte hinaus orangegelb, mit grossem, rundem Augen- fleck in der Mitte. Derselbe ist in der Längsrichtung des Flügels 9 mm lang, in der Quere 7 mm breit und besteht Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“, herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909. >) G. Weymer, aus einem 1% mm breiten, schwarzen Ringe, der dunkel- grau ausgefüllt ist und in seiner Mitte einen dreieckigen, 2 mm messenden Glasfleck hat. Der Aussenrand ist 12 mm breit rötlich grau und läuft am Innenrande wurzelwärts spitz zu. Gegen den Saum wird die Farbe allmählich etwas heller. Die Saumlinie selbst ist an beiden Flügeln dunkelgrau, die Fransen sind weisslich. Die Unterseite beider Flügel ist heller grau. Der Glasfleck der Vorderflügel ist von. drei braunen Flecken umgeben, und zwar einem querliegenden in der Mittelzelle, 4 mm lang und 2 mm breit, einem ähnlichen in der Längsrichtung liegenden an der Wurzel der Zelle3 und einem kleinen in Zelle 4. Von der Vorderseite des Glasflecks zieht sich ein undeutlicher Schatten zum Vor- derrande. Vor der Flügelspitze liegt dicht am Vorderrande ein 14 mm langer, 5 mm breite? brauner Fleck, der nach hinten bis an Rippe 7 reicht. Aus der inneren Ecke des- selben zieht eine Reihe von 6 braunen Halbmonden zur Mitte des ‚Innenrandes, die ihre offene Seite nach aussen gerich- tet haben und von denen der letzte etwas nach aussen ge- rückt ist. Auf den Hinterflügeln setzt sich die braune Halbmondreihe in einem dem Aussenrande parallel laufenden grossen Bogen um- den Glasfleck herum fort, doch sind die einzelnen Flecke nur halb so gross als auf den Vorderflügeln. Ein kleines braunes Fleckchen zeigt sich an der äusseren Seite des Glasflecks in der Flügel- mitte. Zwischen Glasfleck und Flügelwurzel eine sehr un- deutliche, zackige, hellbräunliche Linie. und am Vorder- winkel ein verwaschener bräunlicher Fleck. Die innere Hälfte des Aussenrandes zeigt auf beiden Flügeln bis an die Halbmondreihe eine bräunliche Grundfarbe. Ein @ Exemplar. Nyassa-See (?). Koll. Ficke. Von Bun. heyeri durch geringere Grösse, rundere Hinterflügel, die graue Grundfarbe der Vorderflügel, durch grössere Glasflecke und auf der Unterseite durch das Feh- len der zweiten braunen Zackenlinie auf beiden Flügeln, durch das Fehlen der zwei braunen Flecke an der Wurzel der Hinterflügel und durch das Vorhandensein von braunen Flecken in der Umgebung des Glasflecks der Vorderflügel verschieden. :. Pselaphelia dentifera Maassen 9. Eine in der Sammlung des Herrn Dr. Ficke befindliche Saturnide halte # Exotische Lepidopteren. 3 ich für das Weibchen von Psel. (Copaxa) dentifera Maassen, Weym. u. Weyd., Beitr. zur Schmetterlingskunde Fig. 115, weil sie ähnliche Unterschiede gegen das Männchen zeigt, wie solche zwischen den Geschlechtern von Psel. gemmifera Butler’ bestehen. Die Palpen sind lang, aber nicht aul- wärts gebogen, wie bei gemmifera, sondern horizontal vor- gestreckt, so dass sie die Augen um mehr als die halbe Dicke derselben nach vorn überragen und noch etwas über die dicke weisse Behaarung des Vorderkopfes vortreten. Das dritte Glied ist in der Behaarung des zweiten fast ver- steckt. Die Fühler sind fast ebenso breit gekämmt wie beim “Männchen. Der Vorderrand der Vorderflügel ist vor der Spitze flach wie beim &, also nicht so hoch gewölbt, wie bei gemmifera & und 9, die fein und scharf vortretende Flügelspitze ist daher nicht zurückgebogen, sondern ganz nach oben gerückt. Die Hinterflügel sind am Innenwinkel in eine breite, stumpf abgerundete Spitze ausgezogen, so dass der Innenrand eine Ausbuchtung zeigt, die zirka 2 mm von der geraden Linie abweicht. Länge des Körpers 24 mm, eines Vorderllügels 44 mm, Flügelspannung 74 mm. Kopf weiss, Stirn zitrongelb, Augen schwarz, Fühler und Palpen bräunlichgelb, Halskragen weiss mit feinem rotbraunem Rande, Schulterdecken zitrongelb, Hinterleib weiss mit zerstreuten hellbräunlichen Schuppen, Beine gelb- lichweiss, Schienen und Tarsenglieder der Vorderbeine rosenrot, auch die Mittelschienen an der Vorderseite etwas rosenrot. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist weiss, je- doch in der Mitte, sowie nach aussen und hinten mehr ockergelb, die gelben Stellen fast überall mit feinen hell- braunen .Stäubchen dicht besetzt. In der Mitte ein kleines rundes Auge, bestehend aus einem runden Glasfleck, der von einem zitrongelben, dann einem schwarzbraunen und aussen von einem ockergelben Ring umgeben ist. Der äussere Ring gehört aber zur Grundfarbe und tritt nur deshalb hervor, weil die hellbraunen Stäubchen der ockergelben Umgebung nicht bis an den schwarzbraunen Ring herantreten. Einschliesslich dieses Ringes misst das Auge 4 mm, ohne denselben nur 2 mm im Durchmesser. Zwei braune verwaschene Schattenstreifen ziehen vom Vor- derrande, der eine vor, der andere hinter dem Auge her, 1* 4 G. Weymer. vereinigen sich dann zu einem Streifen, der etwas vor der Mitte den Innenrand erreicht. Wurzelwärts liegen noch zwei ähnliche Streifen, der eine kürzere in der Mittelzelle, der andere zwischen Mediana und Innenrand bei 4 von dessen Länge. Aus der Flügelspitze geht eine gerade dun- kelbraune Linie zur Mitte des Innenrandes. Bei drei Vier- tel des Vorderrandes liegt ein brauner Fleck, aus dem sich ein brauner Strich zur erwähnten geraden Linie zieht, der die weisse Vorderrandspitze nach hinten abschliesst. Der Raum hinter der braunen Linie ist meist hellbräun- lieh bestäubt, nur ein gebogener weisser Streifen zieht vom Innenwinkel bis in die Mitte des Saumfeldes. Hier zeigen sich auf den Rippen eine Reihe dunkelbrauner Punkte. Fransen gelbbraun. Die weisse Grundfarbe der Hinterflügel ist im vordern Drittel ohne dunklere Bestäubung, im übrigen Teil aber gelbhbräunlich bestäubt, jedoch weniger stark als auf den Vorderflügeln. In der Mitte liegt auf weissem Grunde ein ähnliches Auge wie auf den Vorderllügeln, dessen dritter Ring aber nicht ockergelb, sondern der Grundfarbe ent- sprechend, weiss und noch von einem vierten feinen gelb- braunen Ring umgeben ist, der 5 mm Durchmesser hat. Wurzelwärts von dem Auge liegen 2 dunkelbraune Quer- linien, die sich in einiger Entfernung vom Innenrande ver- einigen, jedoch denselben nicht erreichen. Die äussere die- ser Linien bildet die Fortsetzung der geraden Linie der Vorderflügel. Eine braune, aus Halbmonden gebildete Linie, die nach aussen offen sind, zieht in grossem Bogen um das Auge herum von 2 Drittel des Vorderrandes bis etwas hinter die Mitte des Innenrandes. Ueber dem Innenwinkel liegt am Innenrande ein dunkelbrauner Fleck, der mit weisslichen Haaren teilweise besetzt ist. In der Mitte des gleichmässig gelbbraun bestäubten Saumfeldes steht eine Reihe dunkelbrauner Punkte auf den Rippen. Fransen gelb- braun. Auf der Unterseite ist die bräunliche Bestäubung viel schwächer und nur in der äussern Hälfte beider Flügel vorhanden, während der Wurzelteil fast ganz weiss ist. Die Glasflecke sind nur von einem kleinen braunen Ring von 1 bis 1% mm Durchmesser umgeben. Die gerade Mittel- linie und die gezähnte Bogenlinie sind schwächer als oben, von den übrigen Zeichnungen fehlen nur die Wurzel- streifen und der Streifen unmittelbar hinter dem Auge der Exotische Lepidopteren. 5 Vorderflügel. Der braune Fleck am Innenrande der Hinter- flügel ist aber sehr deutlich, ebenso der unterste braune Punkt im Saumfelde. Ein weibliches Exemplar. Delagoabay. Koll. Ficke. 3. Nudaurelia phidias n. sp. Diese Art gehört in die Nähe von Nud. licharbas Maassen (Maass., Weym. u. Weyd. Beiträge Fig. 89). & Länge des Körpers 37 mm, eines Vorderflügels 64 mm, Flügelspannung 112mm. Kopf und Rücken dunkel- gelblich-braun, Hinterleib oben bräunlich-ockergelb, Brust, Bauch und Beine gelblich-braun, Augen und die breit ge- kämmten Fühler schwarz-braun. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein gelb- liches Braun, überall mit helleren gelb-grauen Schuppen be- streut. Am Ende der Mittelzelle liegt ein grosses oliven- braunes Auge mit: einem 2 bis 3 mm messenden eiför- migen Glasfleck in der Mitte, zuerst von einem schmalen schwarzen und aussen von einem doppelt so breiten trüb- weissen Ring umgeben. Letzterer hat 11 mm Durchmesser, Zwischen Auge und Flügelwurzel zieht ein trübweisser, und an der innern Seite desselben ein brauner Streifen von der Subkostalis bis zur Mitte des Innenrandes. Beide laufen parallel und bilden in Zelle 1b einen nach aussen vortre- tenden Bogen. Bei zwei Drittel der Flügellänge zieht in 2 mm Entfernung hinter dem Auge her ein ähnlicher Doppelstreifen vom Vorder- zum Innenrande, nur mit dem Unterschiede, dass der äussere Teil desselben braun und der innere Teil trübweiss ist. Vorne macht dieser Streifen einen Bogen, so dass er senkrecht auf den Vorderrand stösst, hinten verläuft er fast gerade. Die Fransen sind etwas dunkler als die Grundfarbe. Die Hinterflügel haben in der äusseren Flügel- hälfte dieselbe Grundfarbe und Sprenkelung wie die Vorder- flügel, das Wurzelfeld und der ganze Vorderrand sind aber rötlich-grau-braun und ohne Sprenkeln. In der Flügelmitte liegt ein grosses Auge mit kreisrundem Glaslleck, der von einem oliv-braunen, dann einem schwarzen und aussen von einem bräunlich-zinnoberroten Ring umgeben ist, der 13 mm Durchmesser hat. Dieser letzterwähnte Ring ist an seiner inneren Seite von einem breiten rosaroten verwaschenen Halbmond eingefasst, der auch als vierter Ring angesehen 6 G. Weymer. werden kann, aber das Auge nicht ganz umschliesst. Viel- mehr lehnt sich an die äussere Seite des zinnoberroten Rin- ges eine 5—6 mm breite dunkelbraune Binde an, die sich von der Mitte des Vorderrandes in grossem Bogen dem Saume parallel bis zu zwei Drittel des Innenrandes zieht. Sie ist beiderseits nicht scharf begrenzt. Wurzelwärts von dem rosaroten Halbkreis liegt ebenfalls eine dunkelbraune Binde, die sich von der Mitte des Innenrandes bis. an den vorderen Teil der äusseren Binde hinzieht, so dass das Auge fast ganz dunkelbraun umgeben ist. Nur der zwi- schen den beiden Querbinden am Innenrande liegende 5 bis 7 mm breite Raum ist bis an das Auge hellgrau mit ein paar weisslichen Flecken dicht am Saume. Die innere dunkelbraune Querbinde misst am Innenrande 10 mm, läuft aber vor der Mitte des Vorderrandes in eine feine Spitze aus. Die Fransen sind wie an den Vorderflügeln. Die Unterseite ist etwas heller als oben. Die Querstreifen in der Wurzelhälfte fehlen auf beiden Flügeln. Der äüssere Querstreifen der Vorderflügel hat keine weisse Einfassung, derjenige der Hinterflügel ist. nicht breit wie oben, sondern nur ganz schmal, braun, aber an der innern Seite weisslich eingefasst. Die Augen sind auch unten vor- handen, der schwarze Ring des Auges der Vorderflügel ist aber breiter und an dem Auge der Hinterflügel fehlen der rote und der rosa Ring, dagegen ist der schwarze Ring von einem feinen weissen Ring umgeben. Infolgedessen sind die Augen beider Flügel fast gleich. Ein männliches Exemplar. Uhehe, Deutsch - Ostafrika. Koll. Richelmann. Von Licharbas durch den zweifarbigen, dort ganz feh- lenden Wurzelstreifen, den weisslich eingeflassten Augen- fleck, das ganz gelbbraune, nicht nach aussen rosa gefärbte Mittelfeld der Vorderflügel, durch den viel breitern, am Vorder- und Innenrande viel mehr wurzelwärts gebogenen äussern Querstreifen, der die äussere Hälfte des rosaroten Ringes verdrängt hat, sowie durch den hellgrauen, weiss- gelleckten hintern Teil des Mittelfeldes der Hinterflügel ver- schieden. 4. Nudaurelia richelmanni n. sp. Steht der Nud. anthina, sowie den dione-Formen gueinzi und venus nahe. 6 Länge des Körpers 32 mm, eines Vorderflügels 60 mm, dessen Breite 30 mm, Flügelspannung 109 mm. ® Exotische Lepidopteren. 7 Körper oben lebhaft roigelb, unten gelblich-braun; beide Farben sind auf der Mitte jeder Seite scharf von einander getrennt. Fühler ockergelb, breit gekämmt. Beine gelb-braun. Die Gestalt‘ der Vorderflügel ist schmal und ziemlich langgestreckt, die Spitze gerundet, der Aussenrand fast gar nicht einwärts gebogen, sondern ziemlich gerade. Grund- farbe lebhaft rotgelb, wie bei gueinzi, fein bräunlich vio- lett gesprenkelt, besonders längs des Vorderrandes. Die erste Querlinie beginnt 13mm von der Wurzel entfernt am Vorder- rande, bildet in der Mittelzelle 2 Zacken nach aussen, und geht dann in fast gerader Richtung zum Innenrande, den sie in 1Omm Entfernung von der Wurzel erreicht. Sie zeigt seitwärts keine Rosa-Bestäubung, wie dies bei den verwandten Arten doch der Fall ist. In der Mitte liegt ein 5 mm im Durch- messer haltendes, proximal abgeplattetes, distal gerundetes Auge, das aus einem kleinen Glasfleck in der Mitte, einem zitrongelben und dann zwei violettbraunen Ringen be- steht. Die beiden letzteren sind durch eine ieine, rosarote Linie voneinander getrennt. Vor dem Aussenrande, und zwar vorn 8% mm, hinten 10 mm vom Saume entfernt, zieht eine schmale, fast gerade, rötlich braune Linie quer durch den Flügel. In der Nähe des Vorderrandes ist sie nur wenig nach innen gebogen, auch liegt hier ein rosa- roter Wisch und an der inneren Seite der Linie ist der bräunlich violette Staub der Grundfarbe etwas stärker ge- häuft. Fransen bräunlich. Die Hinterflügel haben gleiche Grundfarbe. Die Wurzel ist bis in die Nähe des Auges dicht rötlich fleisch- farbig behaart, so dass ein erster Querstreifen nicht zu er- kennen ist. Das Auge in der Mitte hat nur einen ganz kleinen Glasfleck, der von fünf Ringen in folgender Reihen- folge umgeben ist: ein eilörmiger, lebhaft ockergelber, ein feiner schwarzer, ein 1% mm breiter braunroter, ein ebenso breiter rosaroter und aussen wieder ein gleich breiter braun- roter. Die drei äusseren Ringe bilden eine etwas nach vorn und schräge nach innen vorspringende Ecke, im übrigen sind sie kreisrund. Der Durchmesser des Auges beträgt 12 mm. Die äussere Querlinie zieht in grossem flachem Bogen von drei Viertel des Vorderrandes bis hinter das Auge und von da in fast gerader Richtung zum Innenrand. Sie ist am Vorderrande 8% mm, am Innenrande 10 mm, auf Rippe 2 aber 12 mm vom Saume entfernt und hat die- selbe rötlich braune Färbung und violette Bestäubung an 8 G. Weymer. der inneren Seite, wie an den Vorderflügeln. Fransen bräunlich. Die Unterseite ist der von anthina ähnlich, doch viel dunkler. Die Grundfarbe beider Flügel ist dunkellila. Die Vorderflügel sind in der Wurzelhälite rötlichbraun, das sich am Vorderrande bis über die Mitte hinaus erstreckt und nach aussen allmählich in die Grundfarbe übergeht. Der kleine Glasfleck ist nur von einem gelben Ring um- geben. Der Aussenrand ist vorn 7 mm, hinten 9 mm breit, rotbraun, an der inneren Seite geradlinig und scharf be- grenzt. Durch seine Mitte zieht sich vom Innenwinkel nach vorne eine Reihe hellerer, an Grösse abnehmender Flecke der Grundfarbe, die sich in Zelle 5 verlieren. Die Hin- terflügel führen über die Mitte eine breite, an beiden Seiten verwaschene, rötlichbraune Mittelbinde. Der Glasfleck hat ausser dem gelben Ring nur eine feine dunkelbraune Einfassung. Sonst ist von dem Auge der Oberseite nichts zu sehen. In der Mitte zwischen dem Glasfleck und dem Aussenrand zieht ein 3 mm breiter, etwas nach aussen ge- bogener, brauner Streifen quer durch den Flügel. Derselbe ist an seiner inneren Seite scharf begrenzt, nach aussen verwaschen. Seine innere Begrenzung liegt vorn 6, hin- ten 9, auf Rippe 2 aber 12 mm vom Saume entfernt. Saum- linie braun. Fransen lila. Ein männliches Exemplar Uhehe, Deutsch-Ost-Afrika. Koll. Richelmann. Von den oben genannten verwandten Arten durch das fünfringige Auge der Hinterflügel und durch die nach aussen gebogene zweite Querbinde auf der Unterseite der- selben Flügel sofort zu unterscheiden. 5. Nudaurelia amathusia n. sp. Gehört ebenfalls in die Nähe von Nud. anthina. & Länge des Körpers 34 mm, eines Vorderflügels 65 mm, Breite desselben 29 mm, Flügelspannung 117 mm. Körper bräunlich orangegelb, unten rötlichgrau. Fühler ockergelb, bis zur Spitze kammzähnig, und zwar die unteren fünf Sechstel lang, das obere Sechstel kurz gekämmt. Die Vorderflügel haben die Spitze breit vorge- zogen, Joch abgerundet. Der Aussenrand ist in der Mitte stark einwärts gekrümmt und ausserdem stark weilenförmig gebogen, so dass die Rippen 2, 3 und 4 vorspringende stumpfe Zähne bilden. Der Innenwinkel ist ziemlich stumpf, Exotische Lepidopteren. 9 fast wie abgeschnitten. Die Grundfarbe ist bräunlich rot- gelb, gegen die Wurzel undeutlich rötlichbraun bestäubt. Eine Wurzelquerbinde ist nicht vorhanden. In der Mitte ein kleiner, etwa 1 mm messender Glasfleck, von einem ziirongelben, 1% mm breiten Ring umgeben, der aussen fein braun eingefasst ist. Diese Einfassung bildet zwei stumpfe Ecken, die eine nach vorne, die andere nach hin- ten. Ein brauner Doppelstreifen, der durch eine feine, weiss- lichgelbe Linie seiner ganzen Länge nach in zwei Linien geteilt ist, zieht in fast gerader Richtung vom Vorder- zum Innenrande und ist vorn 5 mm, hinten 8 mm vom Aussen- rande entfernt. Die innere dieser beiden Linien ist etwas mehr rötlichbraun gefärbt. Das Saumfeld ist stark rötlich- braun bestäubt, doch bleibt hinter der Doppellinie ein schmaler Streifen der rotgelben Grundfarbe übrig. Die Hinterflügel sind am Innenrande länger als bei anthina und verwandten Arten. Sie haben dieselbe Grundfarbe wie die Vorderflügel, doch ist ihr Vorderrand bis in die Nähe des Auges bräunlich rosaröt bestäubt. Das in der Mitte liegende Auge hat eine kleine glasige Pupille, die zuerst von einem zitrongelben, dann von einem schwar- zen und aussen von einem rosaroten Ring umgeben ist, welcher letztere 10 mm Durchmesser hat. Die Grundfarbe bildet in der Umgebung des Auges einen etwas dunkleren Hof. Zwei schmale braune Streifen ziehen sich als Fort- seizunz des Doppelstreifens der Vorderflügel von drei Vier- tel des Vorderrandes in einem geschwungenen Bogen dicht hinter dem Auge her zu zwei Drittel des Innenrandes. Diese beiden Streifen laufen parallel und sind durch einen 2—3 mm breiten Streifen der Grundfarbe voneinander ge- trennt. Der äussere dieser Streifen ist am Vorderrande 7 mm, afn Innenrande 10 mm, in Zelle 2 aber 15 mm vom Aussenrande entfernt. Der Innenwinkel ist braun bestäubt, welche Bestäubung sich bis nahe an den Doppelstreifen un] nach vorne bis in Zelle 5 ausdehnt, wo sie am Saume spitz endigt. Die Unterseite ist gelbbraun. Ein dunkelbrauner schmaler, fast gerader Strich zieht auf den Vorderflü- geln an Stelle des Doppelstreifens der Oberseite vom Vorder- zum Innenrande. An seiner inneren Seite liegt breite lilafarbige Bestäubung, die sich nach innen in die gelbbraune Grundfarbe verliert. Der Glasfleck ist nur zitrongelb umgeben. Das Saumfeld ist einfarbig gelbbraun. 10 G. Weymer. Die Wurzelhälfte der Hinterflügel ist fast ganz lila- farbig mit undeutlichem gelbbraunem Schatten vor der Mitte. Von dem Auge der Oberseite ist nur der Glasfleck vorhanden, der, wie an den Vorderflügeln, mit zitrongelbem Ring umgeben ist. Vom Vorderwinkel zieht zu drei Vier- tel des Innenrandes ein gerader bräunlicher Streifen, der nicht so dunkel gefärbt ist, wie die Linie der Vorderflügel. Das Saumfeld ist gelbbraun mit einigen lilafarbigen Flecken vor dem Innenwinkel. Ein männliches Exemplar. Kamerun. Koll. Richelmann. Die Art ist kenntlich an dem in der Mitte einwärts ge- krümmten, dabei stark wellenförmig hin und her gebogenen Aussenrande der Vorderflügel, an der zurückgebogenen, ab- gerundeten Spitze derselben Flügel, an dem braunen Dop- pelstreifen beider Flügel, der auf den Vorderflügeln dem Saume ziemlich nahe gerückt ist, an der breiten, gelben Einfassung des Glasflecks der Vorderflügel, an dem rosa- roten (nicht weissen) Ring des Auges der Hinterflügel, an dem breit braun bestäubten Aussenrande beider Flügel und an dem Fehlen der Wurzelstreifen auf Ober- und Unterseite sowohl der Vorder- wie der Hinterflügel. 6. Nudaurelia anna Maassen %. Das bisher nicht bekannte Männchen dieser Art weicht von dem in Maassen, Weym. u. Weyd. Beiträge Fig. 88 abgebildeten Weibchen bedeutend ab. Es hat 31 mm Körperlänge, 54 mm Vorder- flügellänge und 94 mm Flügelspannung. Körper goldgelb, Augen braun, Fühler 8 mm lang, ockergelb mit über | mm langen Kammzähnen, an der Spitze sägezähnig, Brust rot behaart, Beine braun mit dunkleren Tarsen. Vorderflügel im Wurzel-, Mittel- und Saumfeld goldgelb. Von der dunkleren bräunlichen Bestäubung des Weibchens im Mittelfelde sieht man hier nichts. Die erste Querbinde liegt 10 mm von der Wurzel entfernt, ist nicht dreiteilig, sondern besteht aus 2 parallelen schmalen Strei- _ fen, der innere violett, der äussere weiss. Beide sind in der vorderen Hälfte stark zackig. Das Auge in der Mitte ist etwas kleiner als beim Weibchen, es hat nur A mm Durchmesser, ist hell schwefelgelb mit feinem durchsichtigen Mittelpunkt, und umgeben von 3 feinen Ringen, einem vio- letten, einem weissen und aussen von einem rosaroten. Letztere beiden fehlen an der Vorderrandseite und um- “ 2 Exotische Lepidopteren. rt schliessen also das Auge nicht ganz. Die beiden Streifen zwischen Auge und Aussenrand sind nur halb so breit als beim ©. Beide Streifen bestehen, der Länge nach geteilt, aus 3 Farben, aussen violett, in der Mitte weiss und an der innern Seite rosa. Der violette Teil des äusseren Streifens ist in seinem untern Teil wellenförmig gebogen, die übrigen verlaufen fast gerade und miteinander parallel und nur vor dem Innenrande haben aile eine Biegung nach aussen. Die Hinterflügel sind viel heller gefärbt als beim ©. Die goldgelbe Grundfarbe herrscht überall vor, nur die vordere Hälfte des Mittelfeldes ist rosarot gefärbt. Die Wurzelbinde ist weiss, wurzelwärts rosarot eingefasst. In dem schwefelgelben Augenfleck ist, wie an den Vorder- fliigeln, der durchsichtige Mittelpunkt klein, die Einfassung besteht aus 3 Ringen, schwarz, rötlichweiss und aussen rosa. Der Durchmesser des äusseren Ringes beträgt 9 mm. Die beiden vor dem Aussenrande liegenden, ihrer ganzen Länge nach in 3 Farben geteilten Streifen sind breiter als auf den Vorderflügeln, aber nicht so breit wie beim @. Die Farben dieser Streifen sind aber dieselben wie an den Vorderflügeln, nur ist die violette Farbe des äusseren Strei- fens viel heller, also lilafarbig. Auch ist dieser äussere Streifen nur vom Innenwinkel bis zur Mitte des Aussen- randes deutlich, weiter nach vorne verschwindet er. Die Unterseite hat dieselbe goldgelbe Grundfarbe wie oben. Die Wurzelbinden fehlen auf beiden Flügeln. Von der rosaroten Farbe des Mittelfeldes der Hinterflügel sieht man aber keine Spur. Dagegen ist die Wurzelhälfte der Vorderflügel bis zur Mitte bräunlichrot gefärbt, und zwar an der Wurzel ziemlich dunkel, nach aussen allmäh- lich helle, werdend und sich in der Flügelmitte in der gelben Grundfarbe verlierend.. Die Augen sind auf beiden Flügeln kleiner und der schwarze Ring des Auges der Hinterflügel fehlt. Die Färbung der Streifen vor dem Aussenrande ist heller und die Streifen der Hinterflügel, welche oberseits stark gebogen sind, sind unten fast ge- radlinig. Ein männliches Exemplar. Deutsch-Ostafrika. Koll. Richelmann. Das vorliegende Exemplar ist auf der Oberseite des rechten Vorderflügels insofern etwas abnorm gezeichnet, als der innere der beiden dreifarbigen Streifen vor dem 1% G. Weymer. Aussenrande sich in den Zellen 3, 4 und 5 stark nach aussen biegt und sich dem äusseren Streifen sehr nähert. Das Mittelfeld ist infolgedessen hinter dem Auge um die Hälfte breiter als auf der linken Seite. Die Unterseite des betreffenden Flügels ist aber ganz normal gezeichnet. 7. Nudaurelia pales n. sp. Gehört in die Nähe von Nud. osiris Druce, deren Flügelschnitt sie hat. 6 Länge des Körpers 35 mm, eines Vorderflügels 61 mm, Flügelspannung 110 mm. Körper hellbräunlich-grau, Kopf gelbbraun, Fühler kurz, nur 9 mm lang, an jedem Gliede nach jeder Seite zwei Kammzähne, die im oberen Viertel sehr kurz sind, gelblich-grau, Augen und Vorder- beine braun, Mittel- und Hinterbeine gelbgrau. Vorderflügel hellbräunlich-grau in einem etwas srünlichen Ton. Die vordere Querlinie ist undeutlich, braun, zieht bei 4 der Flügellänge vom Vorderrande schräg bis zur Mediana, setzt hier ab, und beginnt weiter wurzelwärts von neuem, indem sie schräg nach aussen zieht und “den Innenrand bei 2 Fünftel seiner Länge erreicht. Ein von aussen gerundeter, nach innen geradlinig abge- schnittener, doch schräg stehender Glasfleck von 3 mm Durchmesser liegt in der Mitte. Derselbe ist schmal braun eingelasst. Die äussere Querlinie liegt vorne 6 mm, hinten 8 mm vom Saume entfernt, ist fast gerade und besteht aus zwei feinen Linien, die zusammen kaum % mm breit sind, die innere weiss, die äussere braun. Am Vorderrande erweitert sich die weisse Linie von Rippe 7 ab zu einem weissen Dreieck. Auch das mittlere Drittel des Vorderrandes ist weiss. bestäubt, wo ausserhalb der erwähnten ersten Quer- linie ebenfalls ein weissliches Dreieck liest. Fransen wie die Grundfarbe. Die vordere Hälfte der Hinterflügel ist bis an die äussere Querbinde rosarot, in einem etwas bräunlichen Ton, die hintere Hälfte und der ganze Aussenrand haben die Farbe der Vorderflügel. In der Mitte liegt ein grosses rundes Auge mit rundem, glasigen, 1% mm messenden Kern, der von 3 gleich breiten Ringen umgehen ist, zuerst einem schwarzbraunen, dann einem tiefschwarzen und aussen von einem weissen. Der letztere misst 11—12 mm im Durch- messer. Die vordere Querbinde ist wurzelwärts von dem Auge durch einen kurzen schwarzen Querstrich angedeutet, neben welchem nach aussen ein ebensolcher weisser liegt. Exotische Lepidopteren. 13 Beide stehen auf der Grenze der roten Farbe. Die äussere Querbinde ist breiter als auf den Vorderflügeln und besteht aus einem etwas welligen, stark gebogenen, 1 mm breiten, schwarzen äusseren und einem ebenso breiten, weissen inne- ren Streifen. Beide Streifen laufen vom Innenrande bis in die Nähe des Vorderrandes. Die Entfernung derselben vom Aussenrande beträgt vorne 6, hinten 7, etwas hinter der Mitte 11 mm. Auf der Unterseite ist die Grundfarbe infolge weisser Bestäubung viel heller als oben. Der Innenrand der Vorderflügel ist bis an Rippe 2 hell-rosarot gefärbt. Der Glasfleck dieser Flügel ist nur ganz wenig bräunlich eingefasst, auf den Hinterflügeln fehlt jede Einfassung des- selben. Ein olivenbräunlicher, fast gerader Mittelschatten geht auf den Vorderflügeln hinter dem Glasfleck, auf den Hinterflügeln vor demselben quer durch die Flügel, ohne den Innenrand zu erreichen. Vor dem Aussenrande zieht eine bräunliche, etwas nach innen gebogene, wellige Quer- linie durch die Vorderflügel, die hinten etwa 2 mm weiter vom Saume entfernt ist, als die entsprechende gerade Quer- linie der Oberseite. Sie ist wie diese, an der inneren Seite weisslich eingefasst. Auf den Hinterflügeln ist eine ähn- liche fast gerade braune Linie, die vorne 6 mm, hinten 14 mm vom Saume entfernt ist. Das Saumfeld hat auf bei- den Flügeln die Farbe der Oberseite, jedoch ist auf den Hinterflügeln seine innere Hälfte mit 2 Reihen runder, weiss- lich bestäubter Flecke besetzt. Ein männliches Exemplar. Kamerun. Koll. Prof. Koch (Freiburg i. Brg.). Von osiris Druce (Ann. and. Mag. of Nat. Hist. Ser. 6, Vol. 17 (Mai 1896) —= deborah Weym. Berl. Ent. Zeitschr., Band 41, pag. 79 (Dezember 1896) — sardane Sonth. Lepid, prod. de soie Vol. 3 pag. 25 pl. 10 Fig. 1 (1901) verschie- den durch geringere Grösse, kürzere, nur halb so lange Fühler, deren Kammzähne im oberen Viertel ganz klein sind, durch den fehlenden weissen Halskragen, durch die grünlichgraue Grundfarbe, durch die nur aus 2 feinen Lin:!en bestehende, weiter nach aussen gerückte äussere - und die ganz undeutliche innere Querbinde der Vorderflügel, durch den nicht bräunlichgelben, sondern schwarzbraunen inneren Ring und den fehlenden gelbgrauen Ring des Auges und auf der Unterseite durch die gerade Richtung der Trennungs- linie zwischen Saum- und Mittelfeld der Hinterflügel. 14 G. Weymer. 8. Goodia septiguttata n. sp. Steht neben Goodia vestigiata Holland und adiegetum Karsch. 6 Länge des Körpers 21 mm, eines Vorderflügels 29 mm, Flügelspannung 55 mm. Körper einfarbig dunkel- graubraun, Fühler gelblichbraun, bis zu 5 Sechstel ihrer Länge kammzähnig, das obere Sechstel nackt ohne Kamm- zähne. Die Vorderflügel sind am Innenwinkel richt so scharf rechtwinkelig wie bei adiegetum, sondern mehr ge- rundet, so dass ihre Gestalt vollkommen dem Typus der Gattung Goodia nubilata Holland (Ent. News Vol IV, pl. 9, Fig. 3) gleicht. Die Färbung ist von der Wurzel bis hin- ter die Flügelmitte last einfarbig dunkelmäusegrau, das äussere Flügeldrittel vom Vorderrand bis zum Innenrand heller grau. Drei runde Glaspunkte stehen an den Wur- zeln der Zelle 4 und 5 hinter den Discocellularrippen in einer schrägen Reihe übereinander, und zwar zwei davon in Zelle 4 und einer in Zelle 5. Diese Glaspunkte messen. kaum % mm im Durchmesser. Ein noch kleinerer liegt an der inneren Seite der Unterdiscocellularis in der Mit- telzelle, der aber nur in gewisser Richtung sichtbar ist. Im hellgrauen Saumfelde liegt eine Reihe dunkelbrauner Flecke, die sich vor der Spitze zu einem grösseren Dreieck erweitern. Die Hinterflügel sind fast ganz dunkelgrau, nur die Wurzel und eine gebogene Binde hinter der Mitte sind etwas heller rötlichgrau. In der Mitte liegen, in Triangel gestellt, drei Glaspunkte, und zwar ie einer an den Wur- zeln der Zelle 4 und 5, und der dritte wurzelwärts von ihnen im Winkel der Mittelzelle. Diese Glaspunkte sind nur halb so gross als die drei grösseren der Vorderflügel. Die Unterseite ist fast ganz einfarbig grau, etwas hel- ler als oben, mit denselben Glaspunkten. Hinter der Mitte der Hinterilügel zeigt sich eine undeutliche rötlichgraue Querbinde. Ein männliches Exemplar von Ilonga (Usambara, D.-O.- Afrika), Koll. Richelmann. Durch die Zahl der Glaspunkte von den bisher be- kannten Arten verschieden. 9. Ludia servatia n. sp. Unter dem Namen Holocera pancratia beschrieb ich in dieser Zeitschriitt Band XVI er B4 Exotische Lepidopteren. 15 pag. 232, eine ostafrikanische Saturnide, und wurde die- selbe dort Taf. 2 Fig. 8 abgebildet. Eine in der Samm- lung des Herrn Richelmann befindliche ähnliche Art aus Westafrika könnte man geneigt sein, für eine Lokalform von jener zu halten, sie hat aber die weiblichen Fühler ziemlich breit gekämmt und muss daher nach Aurivillius zur Gattung Ludia gestellt werden. © Länge des Körpers 25 mm, eines Vorderflügels 45 mm, Flügelspannung S0 mm. Körper hellgrau, Kopf und Palpen braun, Augen dun- kelbraun, Beine hellgrau, alle Tarsen dunkelbraun mit weissen Ringen. am Ende mit zwei Haken bewehrt. Füh- ler gelbbraun, kammzähnig, die Zähne der einzelnen Glie- der über 1 mm lang. Die Vorderflügel sind an der Spitze viel mehr vorgezogen als bei pancratia, so dass unter dieser Spitze am Aussenrande eine 3 mm tiefe Ausbuchtung entsteht, da- bei tritt letzterer in seiner Mitte weniger bauchig vor. Die Grundfarbe ist heller grau und hat einen bläulichen Ton, während sie bei pancratia mehr ins violettbräunliche zieht. Mittel- und Saumfeld sind aber auch bräunlich be- stäubt. Die Glasflecke in Zelle 4 und 5 sind fast doppelt so gross als bei pancratia. Die anderen danebenliegenden, durch die Unter- und Mitteldiscocellularis abgetrennten Stückchen der Glasflecke (welche Abtrennung in der oben zitierten Abbildung leider nicht zum Ausdruck gebracht, jedoch in der Beschreibung deutlich erwähnt ist) sind eben- falls viel grösser als dort, besonders der von dem Fleck in Zelle 5 abgetrennte Teil ist fast dreimal so gross. Da- gegen fehlt der kleine runde, dicht beschuppte Fleck in- nerhalb des Glasflecks in Zelle 4. Nur der kleine Glas- fleck in Zelle 6 hat dieselbe Grösse. Die feinen bräun- lichen Zackenlinien sind wie bei pancratia, doch sind sie weniger deutlich. Die Saumlinie ist dunkler braun. Vor der Spitze liegt eine kurze weisse Schräglinie. Die Hinterflügel sind am Innenwinkel viel län- ger ausgezogen, da der Innenrand 23 mm misst, bei pan- eratia aber nur 19 mm. Infolgedessen und infolge des viel kleineren Hinterleibes überragen die Hinterflügel den Hin- terleib um 9 mm, während umgekehrt bei pancratia der Hinterleib über die Hinterflügel um 6 mm hervorragt. Je- doch ist ein kleiner Teil dieses Unterschiedes auf die be- 16 G. Weymer., reits erfolgte Eiablage bei dem vorliegenden Weibehen von servatia zurückzuführen. Der Innenwinkel der Hinterflügel ist spitzer, der Vorderwinkel stumpfer als bei pancratia. Der Aussenrand bildet vom Innenwinkel bis zur Mitte eine fast gerade Linie, von da bis zum Vorderwinkel ist er sanft gebogen. Die beiden Glasflecke sind ebenfalls grösser als bei pancratia, haben aber ähnliche Gestalt. Von dem unteren Fleck sind durch die nach innen einen rechten Win- kel bildende Unterdiscocellularis zwei Teile abgetrennt. Bei pancratia ist hier nur eine Ecke abgetrennt, was in der oben erwähnten Abbildung aber auch nicht zum Ausdruck. gebracht ist. Hinter den Glasflecken zeigt sich die bräun- liche Zackenlinie wie bei pancratia. Die Saumlinie ist braun. D’e Unterseite ist bläulichgrau mit geringer brau- ner Bestäubung in der Mitte des Vorderrandes und vor dem Aussenrande beider Flügel. Die Glasflecke haben feine braune Einfassung. Die Spitze der Vorderflügel ist dun- kelbraun und aus ihr zieht ein gleichfarbiger, schmaler, ge- ‘ader Streifen bis zur Flügelmitte. Vor demselben am Vor- derrande ein kurzer weisser Strich. Die bräunliche Zacken- linie ist nur undeutlich. In der Mitte des Vorderrandes der Hinterflügel ein bräunlicher Fleck. Ein weibliches Exemplar: Bipindi (Kamerun). Koll. Richelmann. Durch die breiter gekämmten Fühler, die erwähnte an- dere Gestaltung der Vorder- und Hinterflügel und durch die grösseren und mehr gespaltenen Glasflecke von Hol. pancratia verschieden. Fam. Striphnopterygidae. 10. Jana caesarea n. sp. Steht der Jana eurymas H. S. nahe, ist aber etwas anders gezeichnet und viel SrÖSSET. & Länge des Körpers 51 mm, eines Vorderflügels 73 mm, Flügelspannung 134 mm. Kopf oben dunkelbraun, vorne hell ockergelb, Kamm- zähne der Fühler fast 3 mm lang. graubraun, der Schaft derselben weissgelb. Augen braun. Rücken dicht graubraun behaart, Hinterleib ockergelb mit einem schmalen braunen, etwas wellenförmig gebogenen Längsstreifen an jeder Seite. Vorderflügel braungrau Nicht weit von der Wurzel ziehen zwei parallele braune, fast gerade Linien schräg durch den Flügel vom Vorder- zum Innenrande, Exotische Lepidopteren. a7 die erste undeutlich, vorne 10 mm, hinten 13 mm von der Wurzel entfernt, die andere scharf und deutlich, mit der ersten parallel und nur 3mm von ihr entfernt. Am Schluss der Mittelzelle stehen drei braune, runde Fleckchen, im Dreieck gestellt, beieinander, wie bei Hoplojana tripunctata Auriv. Dann folgen zwei fast gerade braune Linien, die eine zieht durch die Mitte des Flügels vom Vorderrand zum Hinter- rand und ist hinter derselben die Grundfarbe in der Breite von 3—4 mm etwas dunkler angelegt, die andere ist 12 mn von ihr entfernt, läuft aber mit ihr parallel. Beide Linien biegen sich aber am Vorderrande nicht nach innen, wie solches bei eurymas der Fall ist, sondern stark nach aussen. An der inneren Seite der lezteren Linie liegt eine feine ocker- selbe Linie als Einfassung. Die letzterwähnte braune Linie ist in der Mitte 20mm vom Aussenrand entfernt. Die Fran- sen sind 2% mm breit und von der Grundfarbe nicht ver- schieden. Die Hinterflügel sind hellgrau, an der Wurzel des Vorder- und Innenrandes rötlichgelb behaart. Zwei schwarzbraune Querbinden ziehen durch den Flügel, die eine vor, die andere hinter der Mitte. Die erste beginnt bei Rippe 6 und endigt bei Rippe 1b. Sie ist gerade, jedoch an den Rändern etwas verwaschen, vorne 8. hinten 6 mm breit und durch einen gerade verlaufenden. 7” mm breiten Streifen der Grundfarbe von der zweiten Binde getrennt. Diese zweite Binde erreicht vorne und ‚hinten beinahe den Flügelrand. Sie ist in der Mitte am breitesten, und zwar beträgt die-Breite in den Zellen 3 und 4 14—15 mm, nimmt aber beiderseits ab, so dass sie. an den Enden nur 5 mm heirägt. Die der Flügelwurzel zugekehrte Seite dieser Binde bildet eine fast gerade Linie, während ihre Aussenseite im sanzen mit dem Aussenrand parallel läuft, aber auf den Rippen 2—3 mm tiefe Einschnitte der Grundfarbe zeigt, so dass acht bogenförmige Vorsprünge entstehen. In dem überall 10 mm breiten Saumfelde zieht eine 4—5 mm breite sraubraune, an den Rändern verwaschene Submarginal- binde von einem Ende zum andern. Der Saum und die breiten Fransen haben die dunklere Farbe der Vorderflügel. Die Unterseite beider Flügel ist einfarbig bräun- lichockergelb, gegen die Wurzel etwas rötlich angeflogen. Durch die Mitte beider Flügel laufen zwei bräunliche Quer- linien mit dem Saume parallel, zirka 4 mm voneinander entfernt, die innere deutlicher hervortretend als die äussere. Deutscha Entomologische” Zeitschrift „Iris, herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, 18 G. Weymer. Beide erreichen auf beiden Flügeln den Innenrand nicht. Auf den Hinterflügeln zeigt sich in der äusseren Hälfte eine verloschene graubraune Fleckenbinde, deren Lage der äusseren Begrenzung der zweiten Binde der Oberseite ent- spricht. Ein Exemplar. Uhehe (D.-Ostafrika). Koll. Richel- mann. Von eurymas H. S. und tripunectata Auriv. verschieden durch bedeutendere Grösse, die viel breiteren, an der inne- ren Seite geraden, schwarzbraunen Binden der Hinterflügel, durch die am Vorderrande nach aussen gebogenen zwei braunen Querlinien der Vorderflügel und von eurymas ausserdem durch die 3 runden Flecke am Ende der Mittel- zelle der Vorderflügel, sowie die fehlenden schwarzen Flecke auf den Schulterdecken verschieden. 11. Jana agrippa n. sp. Ist die ostafrikanische Ver- treterin der J. strigina Westw. & Länge des Körpers 46 mm, eines Vorderflügels 72 mm, Flügelspannung 130 mm. Kopf vorne weiss, hinten braun, Fühlerschaft 18 mm lang. weiss, Kammzähne 2 mm lang, weisslichgelb, Rücken und Brust dunkelbraun, Hinterleib ockergelb, die vordern Ringe auf dem Rücken stellenweise bräunlich behaart, an den Seiten mit braunen Längsstreifen. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist gelblich- braun. Im Wurzelfelde stehen zwei dunkelbraune, fast gerade, parallele und verwaschene @Querstreifen und zwischen beiden die Spuren eines dritten. Dann folgt ein hellgelblichgrauer Querstreifen, der vorne S mm breit ist, am Innenrande aber in eine feine Spitze ausläuft, und in welchem auf der Mittelzelle ein hellrotbrauner Fleck liegt, der wurzelwärts von einem schmalen, braunen Strich, saum- wärts von einem braunen Fleck eingefasst ist. Darauf folgt, ungefähr die Mitte des Flügels einnehmend, eine 11 mm breite braune Binde, die in gleicher Breite vom Vorder- zum Innenrande zieht, im vorderen Teil etwas wurzelwärts gebogen, sonst gerade ist. An diese schliesst sich eine 5 mm breite, nach vorne etwas breiter werdende, hellgelb- lichgraue Binde an, in welche von aussen schmale dunkel- braune, au! den Rippen stehende Pfeilflecke eintreten, wo- durch die Binde eine wellige Gestalt erhält. Diese Pieililecke Exotische Lepidopteren, 19 hängen unter sich zusammen und bilden so die innere Be- srenzung einer feinen gelblichweissen Querlinie, die in fast gerader Richtung (sie ist nur in der Flügelmitte schwach nach aussen gebogen) vom Vorderrand zum Innenrand läuft. Das dann folgende überall 20 mm breite Saumfeld führt die gelblichbraune Grundfarbe und bildet eine scharfe dunklere Begrenzung der eben erwähnten gelblichweissen Linie. In der inneren Hälfte dieses Saumfeldes stehen in allen Zellen, mit Ausnahme der Zellen 3 und 6, verloschene hellbräunlichgraue Halbmonde, die in 3 Gruppen schräg übereinander gestellt sind. Die 1% mm langen Fransen gelblichbraun wie die Grundfarbe. An der Wurzelhälfte des Innenrandes steht lange dunkelbraune Behaarung. Die Wurzelhälfte der Hinterflügel hat trübe weissgraue Grundfarbe, die in gewisser Richtung etwas erünlich erscheint. Ein 9 mm im Durchmesser haltender rundlicher, dunkelbrauner, an seinen Rändern verwaschener Fleck liegt nicht weit von der Wurzel. Derselbe. berührt weder Vorder- noch Innenrand. Eine dunkelbraune, vorn und an den Rändern verwaschene, gerade Binde zieht von der Mitte des Vorderrandes bis etwas vor die Mitte des Innenrandes, und ist vorn 9, hinten 5 mm breit. Dann folgt eine gerade, gelblichbraune Linie, die von 2 Drittel des Vorderrandes zu 2 Drittel des Innenrandes geht und von der weissgrauen Wurzelhälfte noch ein schmales gerades Streifchen abtrennt. Die unmittelbar daranstossende äussere Flügelhälfte ist ganz gelbbraun, und wird durch einen ca. 3 mm breiten, weisslichen, vom Vorder- bis zum Innen- winkel rerchenden Wellenstreifen in 2 ungleiche Teile ge- teilt, so dass der äussere Teil doppelt so breit ist als der innere. Dieser Wellenstreif bildet: auf den Rippen spitze Winkel nach innen, besonders auf den Rippen 4 und 5 treten diese Winkel weit vor. Die Fransen wie an den Vorderflügeln. Die Unterseite ist ockergelb. Die Vorderflügel mit einer gebogenen, verloschenen, bräunlichen Binde in der Mitte, und einer gleichfarbigen Wellenlinie dahinter. Die erstere entspricht der braunen Mittelbinde der Oberseite, ist aber vorne nur 10 mm, hinten nur 7 mm breit. Die Hinter- flügel haben im Mittelfelde 3 schmale, verloschene Binden, die nur in der vorderen Hälfte sichtbar sind. Der Aussen- rand ist gegen den Saum allmählich dunkler bestäubt. Die 2% 20 G. Weymer. Fransen sind noch etwas dunkler als die anstossende Grund- farbe. Ein männliches Exemplar. Uhehe (Deutsch-Ostafrika). Koll. Richelmann. Von strigina Westw. und camerunica Auriv. (nobilis Holl.) verschieden durch bedeutendere Grösse, das braune Wurzelfeld, die breitere, nicht nach aussen hell abschattierte Mittelbinde, durch die braunen Pfeilllecke in der zweiten hellen Binde und durch das breitere Saumfeld der Vorder- flügel, ferner durch die nicht schwarz, sondern braun ge- färbten Binden in der Wurzelhälfte und den stark gezackten weisslichen Streifen im Saumfelde der Hinterflügel. Fam. Lasiocampidae. 12. Gonobombyx vespertilio n. sp. Diese Art hat ganz die Gestalt und den Rippenverlauf von Gonobombyx angu- lata Auriv., wie ihn dieser Autor in der Entom. Tidskriit, Jahrg. 14 1893 pag. 214 beschrieben und Jahrg. 23 1902 pag. 285 abgebildet hat, nur mit dem Unterschiede, dass die Spitze der Vorderflügel etwas mehr vorgezogen und die Mittel- zelle der Hinterflügel geschlossen ist. Diese Schlussrippe zweigt 1% mm hinter dem Punkte, wo sich Rippe 6 und 7 tren- nen, von Rippe 6 ab und erreicht die Mediana zwischen dem Ursprung von Rippe 3 und 4. Die so gebildete Mittel- zelle ist kürzer als die zwischen Rippe 7 und 8 liegende Anfangzelle. Dieses Geschlossensein der Mittelzelle kommt aber auch bei Gonobombyx angulata vor, wie Auriv. a. a. O., pag. 2855 erwähnt. Aus Rippe 8 entspringt nahe an der Wurzel die kurze nach vorne gerichtete Präkostalrippe. Längs eines Vorderflügels 45 mm, Flügelspannung 90 mm. Kopf und Vorderteil des Körpers olivbraun, Fühler- schaft braun, Kammzähne gelblichbraun, Schulterdecken an der innern Seite schwarzbraun, ebenso ist der Körper an der Flügelwurzel gefärbt, so dass 4 schwarzbraune parallele Längsstreifen auf dem vorderen Teil des Rückens entstehen. Der hintere Teil des Bruststückes ist ganz dunkelbraun be- haart, ebenso die Brust auf der Unterseite. Der Hinterleib fehlt leider dem vorliegenden Exemplar. Vorderflügelgelblich-graubraun. Ein brauner ver- loschener Fleck steht am Innenrande nahe an der Wurzel und ein kleiner, eiförmiger, schwarzer Mittelfleck auf der Schlussrippe. Hinter demselben ziehen 2 schmale, parallele, Exotische Lepidopteren. Pal verloschen dunkelbraune Streifen von der Mitte des Vorder- randes zur Mitte des Innenrandes, indem sie sich in der Mitte etwas nach aussen biegen und sich am Innenrande fleckartig erweitern. Dann folgt eine Reihe bräunlicher Flecke und zwar zwei grössere in den Zellen 7 und 6, und vier kleinere in den Zellen 4 bis 1b. Letztere Flecke berühren sich beinahe und bilden so einen dritten halben Streifen, während die 2 vorderen Flecke mehr nach aussen gerückt sind. Der Aussenrand ist dunkelbraun, in der Mitte am breitesten und zwar der Flügelecke in der Mitte des Saumes gegenüber 8 mm breit, jedoch nach innen nicht scharf begrenzt und 2 mm vor der Spitze endigend, so dass die Spitze des Flügels hell ist. Fransen schwarzbraun. Der Innenrand lang schwarzbraun behaart mit einzelnen ocker- gelben Haaren dazwischen. Die Hinterflügel sind an der Wurzel 3—4 mm breit schwarzbraun, der übrige Teil ist gelblich-graubraun, in der Mitte dünner beschuppt, daher etwas durchscheinend, in der Nähe des Saumes jedoch dunkler, Fransen dunkel- braun. Sonst ohne Zeichnung. Die Unterseite ist einfarbig bräunlichgrau ohne Zeichnung. Die Rippen treten hier sehr deutlich hervor, da die Beschuppung ziemlich fein ist. Ein weibliches Exemplar. Lindi (D.-Ostairika). Koll. Ficke. Von der westafrikanischen Gon. angulata Auriv. ver- schieden durch. länger vorgezogene Spitze der Vorderflügel, und durch andere Färbung, andere Lage und andere Rich- tung der Querstreifen. II. Aus dem indo-australischen Faunengebebiet. Fam. Saturnidae. 13. Antheraea fickei n. sp. Gehört in die Nähe von Antheraea frithi Moore, mit der sie in Gestalt und Grösse übereinstimmt, jedoch durch den braunen Längsstreifen der Vorderflügel sofort von ihr zu unterscheiden ist. Länge des Körpers 33 mm, eines Vorderflügels 70 bis 71 mm, Flügelspannung 124—126 mm. Kopf und Körper bräunlichockergelb, Augen dunkel- braun, Halskragen und vorderer Teil der Schulterdecken dunkelbraun mit einzelnen weissen, haarförmigen Schuppen 22 G. Weymer. dazwischen, Fühler 11 mm lang, bräunlichockergelb, breit gekämmt, nur die äusserste Spitze ganz kurz gezähnt. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist bräunlich- ockergelb, vor der äusseren Hälfte des Vorderrandes, so- wie am ganzen Innenrande etwas heller. Von der Wurzel des Vorderrandes zieht, anschliessend an den braunen Hals- kragen, ein 2 mm breiter, brauner, gerader Längsstreifen über die Mediana, dann durch die Zellen 4 und 5 und er- reicht den Aussenrand in dem unteren Teil der abgerunde- ten Spitze in Zelle 6. In den Zellen 4 und 5 verbreitert sich dieser Streifen nach aussen und geht allmählich in die Grundfarbe über. Der Vorderrand ist ockergelb, mit zer- streuten, braunen Schuppen bedeckt. An der Wurzel der Mittelzelle liegt ein 8 mm langes, hellockergelbes Dreieck, dessen äussere konkave Seite von der vorderen Hälfte des ersten braunen Querstreifens eingefasst ist. Die hintere Hälfte -dieses ersten Querstreifens liegt weit wurzelwärts und zieht von der Mediana zu ein Viertel des Innenran- des, indem sie auf Rippe 1 einen spitzen Winkel macht. An der vorderen Seite des braunen Längsstreifens liegt am Ende der Mittelzelle ein kleiner, schiefviereckiger Glas- fleck, der, in schräger Richtung durch die Unterdiscocellu- larrippe in zwei Teile geteilt, von einem 1 mm breiten Ring der Grundfarbe, dann von einem feinen zitrongelben und aussen von einem feinen eiförmigen, braunen Ring umgeben ist. Letzterer misst 4—5 mm im Durchmesser. Hinter dem Auge ziehen drei graubraune Querstreifen vom Vorder- zum Innenrande, bestehend aus grossen, nach innen olffe- nen Halbmonden, welche von einer Rippe zur andern rei- chen. In der hinteren Flügelhälfte laufen diese Streifen parallel, nach vorne divergieren sie aber sehr. Fransen wie die Grundfarbe. Die Hinterfilügel sind an der Wurzel und am Vorderrande bis zu einem Viertel der Flügelbreite hell- ockergelb, der übrige Teil ist gefärbt wie die Vorderflü- gel, beide Farbentöne gehen ineinander über. Das Auge hat einen etwas kleineren eiförmigen Glasfleck, sonst - ist es gerade so wie an den Vorderflügeln. Der Querstreifen zwischen Wurzel und Auge besteht aus einem nach aussen offenen Halbmonde. Die drei graubraunen Querstreifen hin- ter dem Auge laufen, wie im hinteren Teil der Vorderflü- gel, miteinander parallel, jedoch in grossem Bogen um Exotische Lepidopteren. 528 das Auge herum. Die einzelnen Halbmonde sind aber klei- ner und mehr zackig gestaltet. Der äussere dieser Streifen ist am Vorderwinkel 7, am Innenwinkel 13 mm vom Aus- senrande entfernt und ist nach vorne etwas verloschen. Fransen rötlichockergelb. Die Unterseite beider Flügel ist hellockergelb, nur schwach braun bestäubt, der Innenrand der Vorder- flügel und die Wurzeln beider Flügel ganz ohne dunklere Bestäubung. Die Glasflecke beider Flügel sind zuerst fein ockergelb, dann weiss eingefasst. Der zitrongelbe und der braune Ring der Oberseite fehlen also. Infolgedessen be- trägt der Durchmesser der Augen nur 3—4 mm. Auf den Vorderfilügeln ein bräunlicher Wisch in der Mittel- zelle, eine ziemlich breite, braune, verwaschene Binde von zwei Drittel des Vorderrandes zur Mitte der Rippe 2, vor der Flügelspitze am Vorderrande ein brauner Fleck und vor dem Aussenrande eine Reihe von sieben undeutlichen, grossen, graubraunen, weiss umgebenen Halbmonden. Auf den Hinterflügeln wird die erste Querlinie durch zwei grosse bräunliche Bogen gebildet, hinter der Mitte läuft eine bräunliche Zackenlinie in grossem Bogen von drei Fünftel des Vorderrandes um das Auge herum zu drei Fünftel des Innenrandes. Am Vorderwinkel liegt ein 3 mm messender dunkelbrauner, viereckiger Fleck und unter dem- selben eine Reihe von sieben kleinen dunkelbraunen Halb- monden, die vorne 5 mm, hinten 8 mm vom Saume ent- fernt sind. Ein männliches Exemplar. Sawangan, Nd.-Celebes. Koll. Ficke. Ein zweites & Exemplar ohne Vaterlands- angabe. Koll. Prof. Koch (Freiburg i. Br.). Durch den braunen Längsstreifen der Vorderflügel von allen bekannten Antheraea-Arten leicht zu unterscheiden. In der übrigen Zeichnungsanlage hat die Art Aehnlichkeit mit A. frithi Moore, doch sind die Augen beider Flügel viel kleiner und nicht rund, sondern eiförmig, der Glasfleck in dem Auge der Vorderflügel ist nicht rund, sondern vier- eckig, die Unterdiscocellularrippe, welche diesen Glasfleck teilt, steht nicht vertikal, wie bei frithi, sondern schräge, der äussere der drei Wellenstreifen liegt weiter vom Saume, so dass das Saumfeld oben und unten viel breiter ist. Ein weiteres Merkmal der neuen Art ist der 3 mm grosse braune Fleck auf der Unterseite am Vorderwinkel der Hin- 94 G. Weymer. terflügel und die fehlenden gelben und braunen Einfassun- gen der Glasflecke auf der Unterseite beider Flügel. 14. Argema (Actias) maenas isis Sonth. @. Wäh- rend das Männchen dieser maenas-Form in neuerer Zeit vielfach nach Europa gekommen ist, blieb das Weibchen noch immer selten. Mir ist nur ein Exemplar zu Gesicht gekommen. Dieses ist dem Weibchen der Stammform von Arg. maenas Dbl. sehr ähnlich, während die Männchen bei- der Formen zwar nicht in der Gestalt, aber doch in der Färbung und Zeichnung sehr verschieden sind. Doch zeigt auch das Weibchen mehrfache Unterschiede, wie aus der folgenden Beschreibung hervorgeht. Es hat dieselbe Grösse, dieselbe grünlichgelbe Grund- farbe und ähnliche Zeichnungen wie maenas Q, doch ist der Saum der Vorderflügel auf den Rippen 5 bis 7 etwas nach innen gebogen, so dass die Flügelspitze auf Rippe S_mehr nach aussen vortritt. Die vordere Spitze des grossen Halbmondes ist mehr wurzelwärts gerückt, die deut- liche braune Wurzellinie läuft in gerader Richtung von zwei Fünftel des Vorderrandes zu zwei Fünftel des Innen- randes, die bräunliche Zackenlinie hinter dem Halbmond liegt nicht in der Mitte zwischen diesem und dem Aussen- rande, sondern dem ersteren mehr genähert, so dass die Entfernung vom Saume doppelt so gross ist, als die vom Mondileck. Vor der Flügelspitze liegt am Vorderrande ein länglicher, vor dem Innenwinkel liegen in Zelle Ib, 2 und 3 drei kleinere, runde, aus feinem violetten Staube gebildete Flecke. Saum schmal, violettbraun. Auf den Hinterflügeln liegt der deutliche braune Wurzelstreifen mitten zwischen Wurzel und Augenfleck und zieht auf Rippe 1 bis in den dunkelviolettbraunen Schweif hinab. Der äussere, braune, zackige Querstreifen ist ziem- lich verloschen, doch gut zu erkennen, zieht dicht hinter dem Auge her und vereiniet sich auf Rippe 1 mit dem Wurzelstreifen. Der schwach wellenförmige, violettbraune Saum wird nach hinten breiter und geht ebenfalls in die dunkle Farbe des Schweifes über. Die ersten zwei Drittel des 7 mm breiten Schweifes sind ganz violettbraun, also vieldunkler als bei maenas @, der äussere breit und fallig erweiterte Teil ist blassgelb, doch setzt sich die vio- lettbraune Farbe an den Rändern noch eine Strecke fort. Der Augenfleck ist wie bei maenas ©. Exotische Lepidopteren. 25 Auf der Unterseite ist die gelbe Grundfarbe hel- ler, Wurzelstreifen sind nicht vorhanden, der grosse Halb- mond der Vorderflügel fehlt ebenfalls, statt dessen ist aber ein Auge vorhanden, das dem der Hihnterflügel ähnlich, aber nur halb so gross ist. Beide Augen der Unterseite sind gefärbt wie dasjenige der Hinterflügel auf der Öber- seite, nur etwas verloschener. Der äussere zackige Quer- streifen ist auf beiden Flügeln etwas weiter von den Augen- flecken entfernt als auf der Oberseite. Hinter diesem Strei- fen ist der Aussenrand fein rötlichgrau bestäubt, und zwar auf den Vorderflügeln stärker als auf den Hinterflügeln. Der Schweif ist bis auf das faltig erweiterte letzte Drittel ebenfalls rötlichgrau. Ein ©, Celebes. Koll. Weymer. Das Männchen dieser Celebes-Form von maenas vari- iert sehr. Es kommt nicht allein in der dunklen, fast ganz rotbraunen, mit nur wenigen kleinen gelben Flecken ver- sehenen Färbung vor, welche Sonthonnax in seinem Werke: Essai de classification des l&pidopteres producteurs de soie Vol. 2 pag. 14 als maenas var. isis Maassen i. l. nach einem Exemplar der Staudingerschen Sammlung beschreibt, sondern die Mehrzahl der Exemplare hat grössere goldgelbe Flecke vor und hinter dem Halbmondfleck der Vorderflügel bezw. dem Augenfleck der Hinterflügel, sowie mehrere gelbe Schattierungen in der Nähe der Wurzel und vor der Spitze der Vorderilügel und auch eine äussere zackige gelbe.Quer- binde über beide Flügel. Diese Färbung kommt der Ar- gema ignescens Moore von den Andamanen sehr nahe, welche Sonthonnax loc. cit. Taf. 4 Fig. 1 nach einem Exemplar des britischen Museums abbildet und pag. 14 ebenfalls be- schreibt. Es ist daher wahrscheinlich, dass, wenn weitere Exemplare der Andamanen-Form nach Europa kommen, es sich herausstellt, dass beide Formen synonym sind. Fam. Aretiidae. 15. Tripura volzi n. sp. Die Gestalt des Körpers und der Flügel, sowie der Rippenverlauf sind wie bei Tripura prasena Moore Cat. Lep. Mus. East.-Ind. Comp., pl. VIIa, Fig. 6. Hampson stellt zwar diese Gattung in seiner Fauna von Britisch-India Vol. II pag. 66 zu Macrobrochis, und in seinem Katalog der Heteroceren des Brit. Museums Vol. II pag. 210 zur Gattung Agylla, da aber Rippe 4 und 5 der Vorderilügel aus einem Punkte aus der Zelle 26 G. Weymer. entspringen, so behalte ich den Mooreschen Gattungsnamen bei. Länge des Körpers 24 mm, eines Vorderflügels 27 mm, Flügelspannung 57 mm. > Oo Kopf schwarzblau, etwas glänzend. Augen dunkelbraun. Fühler fein gewimpert, schwarz. Palpen eiwas vorstehend, das erste Glied derselben orangegelb, das zweite und dritte schwarz, Rüssel ockergelb, Halskragen orange, Rücken und Schulterdecken schwarzblau, etwas glänzend, Hinterleib oben ebenso, die ersten 3 Ringe in der Mitte braun behaart, die 2 letzten Ringe mit steifen braunen Borstenhaaren besetzt, mit zwei Büschel hellgelber Haare auf der Oberseite vor dem Afterende. Brust mit den Schenkeln aller Beine orange- gelb, Schienen und Tarsen aller Beine schwarz, der ganze Hinterleib unten bis kurz vor dem Ende orangegelb. Vorderflügel dunkel bläulichgrau, mit bläulichem (lanze, sonst ohne Zeichnung. Hinterflügel weiss mit dunkel bläulichgrauem Rande, welcher vorne sehr breit ist und das äussere Drit- tel des Vorderrandes in der Breite von 6 mm einnimmt, nach hinten aber schmäler wird und am Innenwinkel spitz endigt. Die innere Begrenzung dieses Randes ist nicht scharf, sondern geht allmählich in die weisse Farbe über. Die Unterseite der Flügel ist wie oben, doch etwas dunkler und weniger glänzend. Der ganze Vorder- rand der Hinterflügel ist hier aber in der Breite von 4mm bis zur Wurzel bläulichgrau. Ein männliches Exemplar. Sumaira. Koll. Niepelt. Von Dr. Volz gesammelt, dem zu Ehren ich die Art auf Wunsch des Herrn Niepelt benenne. IIE. Aus dem amerikanischen Faunengebiet. Fam. Pieridae, 16. Dismorphia niepelti n. sp. Diese Art sieht ober- seits der Dism. schausii Dognin ähnlich, ist aber unterseits weit verschieden. & Länge des Körpers 24 mm, eines Vorderflügels 29 mm, Flügelspannung 56 mm. Körper oben und unten schwarz, nur der Hinterleib unten mit einem feinen weissen Längsstreifen über die Mitte. Exotische Lepidopteren. Da Die Gestalt der Vorderflügel ist wie bei crito- media Hübn. &, also die Spitze gerundet, der Aussenrand etwas konvex und der Innenrand kürzer als der Vorder- rand der Hinterflügel. Ihre Grundfarbe ist schwarz mit einem grossen, weissen Felde am Innenrande, das sich nach vorn bis an die Mediana und bis zur Mitte der Zelle 3 er- streckt, von der Wurzel aber 4 mm, und von dem Aussen- rande ebenso weit entfernt bleibt. Wurzelwärts ist die Be- grenzung verwaschen, saumwärts aber scharf ausgeprägt und fein gezähnt. Am Vorderrande liegt in der Mitte ein 4 mm langer, weisser Fleck und zwischen diesem und der Flügelspitze 2 kleinere solche Flecke übereinander, von denen der obere durch eine Rippe geteilt ist. Die Hinterflügel sind vom Vorderrande bis an die Mediana weiss mit 5 mm breitem, schwarzen Aussen- rande, der nach vorn etwas verwaschen ist. Die hintere Flügelhälfte ist ganz schwarz, an der Wurzel jedoch etwas bläulich bestäubt. Die weissen Teile der Mittelzelle, der Zellen 4, 5 und 6 haben den für die Gattung charakteri- stischen perlmutterartigen Glanz. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel zum grössten Teil weiss, perlmutterartig schillernd, nur der Vorderrand ist bis an die Subkostalis braun, ebenso die Flügelspitze in der Breite von 7 mm. Darin liegen 4 gelb- lichweisse Flecke vor der Spitze und einer auf der Mitte des Vorderrandes. Das weisse Feld der Oberseite scheint inmitten des perlmutterglänzenden Flügelteils verloschen durch, doch zeichnet sich dabei ein grosser, weisser, eilör- miger Fleck, der zu beiden Seiten der Mediana vom Ur- sprung der Rippe 2 bis zum Ursprung der Rippe 5 reicht und 314 mm breit ist, durch dickere, glanzlose Beschuppung aus. In der Spitze stehen vereinzelte weissliche Schuppen. Die Hinterflügel sind unten in der vorderen Hälite weiss, glanzlos, mit schwarzen Rippen und dunkelbraun bestäub- tem Vorder- und Aussenrand, in der hinteren Hälite (von der Mediana und Rippe 4 an) dunkelbraun. An der Wurzel sind 2 orangegelbe Flecke, und zwar ein kleinerer am Vorderrand in Zelle 3 und ein grösserer am Innenrande in den Zellen 1a bis 1c. In der Nähe des Saumes befin- den sich in allen Zellen vereinzelte weissliche Schuppen. Ein männliches Exemplar. Ob. Pastazza, Ecuador. 1000 m. Koll. Niepelt. I8 G. Weymer. Von Dism. schausii Dognin verschieden durch 1. grössere Ausdehnung der schwarzen Farbe auf der Oberseite der Vorderflügel, welche die Mittelzelle bis auf einen kurzen, verwaschenen Strich am Ursprung der Rippe 2 ganz ausfüllt, während diese Zelle bei schausii fast ganz weiss ist; 3. erössere Ausdehnung der weissen Farbe auf der Unterseite der Vorderflügel, welche die Mittelzelle ganz ein- nimmt und nur eine 7 mm breite dunkle Spitze übrig lässt; 3. die auf der Unterseite zur Hälfte weiss gefärbten Hinterflügel, die bei schausii mit Ausnahme des schmalen weissen Vorderrandes unten ganz schwarz sind; 4. durch die nicht zinnoberrot, sondern orangegelb ge- färbten Flecke an der Wurzel der Unterseite der Hinter- flügel. 17: Dismorphia mirandola discoloria Weym. @. Die Stammform mirandola wurde von MHewitson im Entom. Monthly Mag. Bd. 14 pag. 180 (1878) nach Exemplaren aus Ecuador publiziert, aber nicht abgebildet. Eine ähn- liche Form aus Colombia beschrieb ich unter dem Namen discoloria in der Stettiner Ent. Zeit. 1890 pag. 292. Aus der 1896 erschienenen Abbildung der ersteren in Smith u. Kirby, Rhop. exotica Vol. II Dism. Taf. 1 Fig. 7 und 8 ersah ich, dass beide sehr ähnlich sind und wohl nur als Lokalformen zu einer Art gehören. Einige inzwischen aus Colombia erhaltene Exemplare, worunter sich auch das bis- her unbeschriebene Weibchen befindet, veranlassen mich, die Unterschiede zwischen beiden Formen anzuführen und das Weibchen zu beschreiben. Was zunächst die Unterschiede der Männchen betrifft, so ist die Spitze der Vorilerflügel bei discoloria etwas mehr vorgezogen, der Aussenrand schräger und in seiner Mitte etwas einwärts gebogen, während er bei der Stammform deutlich konvex ist. Von den zwei gelben Längsstreifen über der Mitte des Innenrandes, die mirandola hat, ist bei discoloria nur einer vorhanden, indem der über dem ersten Medianast in Zelle 2 liegende fehlt. Von der gelben Mittel- binde der Vorderflügel der discoloria, die sich von der Mitte des Vorderrandes bis in Zelle 3 nicht weit vom Aus- senrande erstreckt und bei der nur der Teil in Zelle 3 etwas abgetrennt ist, sind bei der Stammform nur drei ein- zelne Flecke vorhanden, und zwar zwei in der Nähe des Exotische Lepidopteren. 29 N ee re ee u I a Vorderrandes und einer in Zelle 3, nahe dem Saume. Aus- ser den zwei kleinen gelben Flecken vor der Flügelspitze, wovon der obere durch eine schwarze Rippe in zwei Teile geteilt ist, ist bei discoloria noch ein dritter kleinerer in Zelle 5 vorhanden. Auf den Hinterflügeln ist der isolierte schwefelgelbe Fleck in Zelle 4 kleiner. Auf der Unterseite der Vorderflügel fehlt bei discoloria die dunkelgraue Ein- fassung der schwefelgelben Spitze. Dagegen ist die Unter- seite der Hinterflügel bei beiden Formen gleich, da die schwach perlmutterglänzenden Flecke auch bei frischen Exemplaren vorhanden, aber bei etwas geflogenen Exem- plaren nicht sichtbar sind. Das schwarz und schwefelgelb gefärbte Weibchen ist den Weibchen von medora Dbl. und medorina Hew. sehr ähnlich. Mit letzterem hat es die vorspringende Ecke auf Rippe 5 und 6 am Aussenrande der Vorderflügel gemein, während die Zeichnung oberseits mehr mit medora stimmt. Die gelbe Mittelbinde zieht auf den Vorderflügeln ununterbrochen bis in Zelle 3. Sie ist schmäler als bei medora und hat an beiden Seiten seichte Einschnitte, die bei medora nur an der inneren Seite vorhanden sind. Die drei kleinen gelben Fleckchen vor der Flügelspitze stehen in gleicher Entfernung voneinander, während bei medora die beiden unteren näher zusammengerückt sind. Das Haupt- unterscheidungsmerkmal liegt aber in einem grossen schwe- felgelben Längsstreifen auf der Mitte des Innenrandes, 14 mm lang, 2% mm breit, der von der Submediana durch- schnitten wird und bis in die Mitte der Zelle 1b reicht, jedoch die Flügelwurzel und den Innenwinkel nicht berührt. Dieser Streifen ist bei medora nur ganz schmal angedeutet. Die Hinterflügel sind schwefelgelb mit einem überall zirka 3% mm breiten schwarzen Aussenrande, der nur in Zelle 5 durch die bis nahe an den Saum vortretende gelbe Grundfarbe unterbrochen ist. Der Innenrand ist ver- loschen schwarz bestäubt. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel fast ganz wie bei medora gezeichnet, nur ist der Innenrand etwas breiter schwelelgelb. Die Hinterflügel sind hellgelb, über- all mit feiner bräunlichgrauer Marmorierung. Eine Reihe von sieben perlmutterglänzenden Flecken zieht von der Mitte des Innenrandes über den Schluss der Mittelzelle zum Vorderwinkel, einer davon liegt in der Mittelzelle.. Ausser- 30 G. Weymer. dem liegt noch ein solcher Fleck in der Mitte der Zelle 4 und zwei weitere in Zelle 7, nahe am Vorderrande, der eine bei ein Drittel, der andere bei zwei Drittel deren Länge. Alle diese Flecke verlieren beim Fluge ihren Glanz. 3 6, 2 2 Colombia. Ob die Weibchen der Stammform aus Ecuador von den oben beschriebenen aus Colombia stammenden verschieden sind. muss die Zukunft lehren. Fam Neotropidae. 18. Tithorea bonplandii faba n. subsp. Mit diesem Namen bezeichne ich eine oberseits etwas, auf der Unter- seite aber ziemlich auffallend abweichende Form der bekänn- ten bonplandii Guer. Sie ist etwas kleiner. Länge des Körpers 29 mm, eines Vorderflügels 42 mm, Flügelspannung 75 mm. Der in Zelle 1b liegende untere Teil des weissen Mit- telllecks der Vorderflügel ist doppelt so gross als bei der Stammform, so dass der ganze Fleck, da er nach oben und unten abgerundet und durch die schwarze Rippe 2 geteilt ist, die Gestalt einer Kaffeebohne annimmt. Die sie- hen weissen Flecke vor dem Aussenrande sind durch eine Reihe von feinen weissen Punkten ersetzt. Dagegen haben die Flecke auf der Mitte des Vorderrandes und hinter der Mittelzelle dieselbe Grösse wie bei der Stammform. Auf den Hinterflügeln ist die weisse Punktreihe mehr nach innen gerückt, so dass sie beinahe in der Mitte des breiten schwarzen Aussenrandes steht, während bei der Stammform der Raum vor der Punktreihe doppelt so breit ist, als der hinter ihr liegende. Die schwefelgelbe Mittel- hinde ist wie bei bonplandii. Dieselben Unterschiede zeigen sich auf der Unterseite. Statt einer rotbraunen Binde sind hier aber auf jedem Flügel deren drei vorhanden. Ausser der bei der Stamm- form vorhandenen rotbraunen Binde tritt nämlich zwischen den zwei äusseren weissen Punktreihen auf beiden Flügeln eine vom Vorderrand zum Innenrand reichende, ebenso ge- färbte Querbinde auf und ausserdem am Vorderrand jedes Flügels eine solche Längsbinde, die sich auf den Hinter- flügeln um die gelblichweisse, breite Wurzelbinde herum- zieht und sich dann mit der rotbraunen Mittelbinde ver- WETERTNETLNTE REN a, Exotische Lepidopteren. 31 einigt, auf den Vorderflügeln aber nur von der Wurzel bis zur Mitte des Vorderrandes reicht. Ein männliches Exmplar. Colombia (West-Cordillere). Koll. Weymer. Anmerkung. An dieser Stelle füge ich eine kurze Notiz über die Synonymie einer anderen Tithorea bei. In seiner verdienstvollen Arbeit über die Ithomiinen seiner Ecuador-Reise (Berl. Ent. Zeitschr. Band 48 Jahrg. 1903 pag. 160) sagt Herr Haensch, dass Staudinger bei Aufstel- lung der Tithorea flavomaculata in seinem Exotenwerk pag. 72 es übersehen habe, dass diese gelbileckige Form gerade die typische von Latreille beschriebene Tith. hum- boldtii und die Benennung flavomaculata zu Unrecht er- folgt sei. Auf Grund dieser Tatsachen belegt Haensch die Form mit weissen Flecken auf den Vorderflügeln mit dem Namen albomaculata. Dabei hat er aber seinerseits über- sehen, dass diese weissfleckige Form von humboldtii schon im Jahre 1885 in derselben Berl. Ent. Zeitschr. Band 29 pag. 129 von Srnka mit dem Namen cassandrina belegt und nach Ecuador-Exemplaren beschrieben ist. Mit- hin hat letzterer Name (den Vorzug. Fam. Saturnidae. 19. Automeris subobseura n. sp. Die Gestalt und Zeichnungsanlage dieser Art ist der von illustris Walk. ähnlich. 7 _@ Länge des Körpers 40 mm, eines Vorderflügels 56 mm, Flügelspannung 102 mm. - Kopf und Rücken dunkelbraun, Fühler ockergelb. Hin- terleib oben ockergelb mit breiten dunkelbraunen Querbin- den, die auf den vorletzten Ringen etwas zusammenflies- sen, unten dunkelgraubraun, Brust und Beine schwarz- braun. Die Vorderflügel haben eine scharf vortretende Spitze, sind bräunlichgrau, im Mittelraum am hellsten, am Vorderranle und besonders im Saumfelde dunkler. Eine fast gerade dunkelbraune Linie geht von drei Fünftel des Innenrandes bis genau in die Spitze, dieselbe ist nach in- nen von einer feinen weisslichgrauen Linie begleitet. Ge- sen die Spitze wird die braune Linie undeutlich, indem sie in der dunklen Färbung des Saumieldes verschwindet und nur durch die weisse Einfassung angedeutet ist. Die vor- 29 G. Weymer dere Querlinie in der Wurzelhälfte der Flügel ist ebenfalls braun und geht von 1 Drittel des Vorderrandes bis etwas hinter 1 Drittel des Innenrandes. Sie ist auf der Mediana breit abgesetzt. Ein brauner runder Schatten liegt auf der Schlussrippe der Mittelzelle, welcher dem schwarzen Fleck der Unterseite entspricht. Neben demselben liegen nach aussen und hinten 3 schwarze in Triangelform gestellte Punkte. Von 2 Drittel des Vorderrandes bis zur Mitte der zuerst erwähnten, geraden, braunen Linie Zieht eine braune Schattenbinde. Fransen braun. Die Hinterflügel haben eine ockergelbe Grund- farbe, die etwas dunkler ist als die Farbe der europäischen Aglia tan @. In der Mitte liegt ein grosses, 15 mm im Durchmesser haltendes. bräunlich-graues Auge mit einem 2 mın breiten, schwarzen Ringe und einem 6 mm langen, schwarzen, birnförmigen Kern. Dieser Kern, dessen Spitze nach "aussen gerichtet ist, ist an seinem Rande mit weissen Schuppen eingelasst und zur Hälfte von einer weissen Linie geteilt. Der Aussenrand ist braun, vorne 4 mm breit, nimmt aber in der hinteren Hälfte an Breite zu, so dass er an dem etwas stumpf vortretenden Innenwinkel 10 mm misst. Dieser Rand ist an seiner inneren Seite scharf, aber nicht wellig, sondern glatt begrenzt, nur am Vorderrande geht er allmählich in die gelbe Grundfarhe über. Er ist seiner ganzen Länge nach von 2 weisslich-grauen Linien durch- zogen, die in seiner inneren Hälfte liegen und gegen den Innenwinkel etwas divergieren. Auf der Unterseite sind beide Flügel schwarz- braun. nur das Mittelfeld und der Innenrand der Vorder- flügel sind etwas heller und die Wurzel dieses Innenrandes gelblich-grau. In der Mitte der Vorderflügel liegt ein run- der, 6 mm im Durchmesser haltender, schwarzer, an den Röndern verwaschener Fleck mit weissem Kern, und in der Mitte der Hinterflügel ein nach hinten zugespitzter weisser Fleck. Zwischen Mitte und Aussenrand ziehen 2 schwärz- liche Streifen durch beide Flügel, der innere ziemlich ge- rade, der andere wellenförmig. Sie sind ungefähr 5 mm voneinander entiernt, laufen aber in der Spitze der Vorder- flügel bezw. am Vorderwinkel der Hinterflügel zusammen. Ein weibliches Exemplar. Bogota. Koll. Wernicke. Von den ähnlichen Arten illustris Walk. und coresus Boisd. durch die trübockergelbe Grundfarbe der Hinterflügel, | ee BITTEN a nn = = EEE ET WIRT RENN ET E een I na > 4 LE de nz Exotische Lepidopteren, 33 den schwarz geringten Hinterleib und die dunkle Unterseite sofort zu unterscheiden. Von abdominalis Feld., welche den geringten Hinterleib hat, verschieden durch die scharf zu- gespitzten Vorderflügel, das einfarbige Saumfeld derselben Flügel und den breiten braunen Rand der Hinterflügel, der bis an das gelbe Mittelfeld reicht, während bei abdominalis die lebhaftere gelbe Grundfarbe bis weit in das Saumfeld hineinreicht. Ein Vergleich der Unterseite lässt sich nicht anstellen, da Felder nur die Oberseite abbildet und eine Beschreibung nicht vorhanden ist. IV. Von unsicherer Herkunft. Fam. Saturnidae. 20. Copaxa anestios Koch i. I. n. sp. Eine in der Sammlung des Herrn Prof. Koch in Freiburg i. Br. befindliche neue Saturmide trägt die unsichere Vater- landsangabe: „Westafrika, Oilriver?“ Da sie ganz den Habitus der amerikanischen Copaxa-Arten hat, so ist an- zunehmen, dass die Heimat derselben auch in Amerika zu suchen ist. Ich befolge daher den Vorschlag des Herrn Prof. Koch, für diese Art den Namen anestios (die Heimat- lose) anzuwenden. Sie ist in der Gestalt und Zeichnungs- anlage der Flügel der Copaxa simson Maass. u. Weym. Beiträge Fig. 77 ähnlich. Länge des Körpers 35 mm, eines Vorderflügels 64 mm, Flügelspannung 115 mm. Körper bräunlich-goldgelb, Fühler breitgekämmt, 16 mm lang, iedes Glied jederseits mit 2 Kammzähnen, bis zur Spitze allmählich kleiner werdend, ockergelb. Die Grundfarbe beider Flügel ist goldgelb. Ein rot- brauner, 1—1% mm breiter, fast gerader, nur wenig nach innen geneigter Streifen zieht aus der Spitze der Vorder- [lügel bis etwas hinter die Mitte des Innenrandes dieser Flügel und setzt sich dann auf den Hinterflügeln in der- selben Richtung bis etwas vor die Mitte des Innenrandes fort. Jeder Flügel hat am Ende der Mittelzelle einen klei- nen Glasfleck, der der Vorderilügel ist eiförmig, 2% mm lang, der der Hinterflügel rund und nur halb so gross. In beiden Glasflecken ist die Unterdiscocellularrippe sichtbar. Beide sind von 3 feinen Ringen eingefasst, erst einem brau- nen, dann einem der goldgelben Grundfarbe und aussen von einem rotbraunen. Diese 3 Ringe sind aber so fein, dass Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“, herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, 34 G. Weymer. sie zusammen nur 1 mm messen. Der Vorderrand der Vorderflügel ist bis zu 2 Drittel seiner Länge rotbraun ge-- färbt mit weisser Beschuppung der vorderen Kante. Aus demselben zieht über die Mediana und den hinteren Teil der- Mittelzelle ein rotbrauner Längsstreifen, der sich nach aussen sehr erweitert und die Zellen 2 und 3 bis an den oben erwähnten geraden rotbraunen Querstreifen ausfüllt. Ein zweiter ähnlicher rotbrauner Längsstreifen geht von der Mitte des Vorderrandes an der vorderen Seite des Glasflecks über die Rippen 5 und 6 ebenfalls bis an den geraden Querstreifen, und füllt die Zelle 5 und einen Teil von Zelle 6 aus. In dieser Zelle 6 liegt ein zweiter, aber nur ganz kleiner punktförmiger Glasfleck, schräg nach innen über den erwähnten grösseren. Die Zelle 4 ist zwi- schen dem grösseren Glasfleck und dem geraden rotbraunen Streifen ebenfalls rotbraun ausgefüllt. Die Wurzelhälfte des Innenrandes ist von 2 rotbraunen zackigen Querstreifen durchzegen, wovon sich der erste durch die Mittelzelle bis an den Vorderrand fortsetzt. Vor der Flügelspitze liest am Vorderrande ein schmales weisses Dreieck. Die innere Hälfte des Saumfeldes ist hell rötlichbraun bestäubt, welche Be- stäubung nach aussen bogenförmig begrenzt ist. Fransen wie die Grundfarbe. Die Hinterflügel führen ausser dem oben er- wähnten Glasfleck und dem beschriebenen rotbraunen ge- raden Querstreifen vor dem Saume 2 rotbraune Zacken- streifen, der innere scharf und deutlich, den Vorder- und den Innenrand erreichend. 12—15 mm vom Saume entfernt. der äussere breiter und verloschener, die Ränder nicht er- reichend, 6—10 mm vom Saum entfernt. Fransen wie die Grundfarbe. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel bis zur Mitte bräunlich-ockergelb, die Hinterflügel dagegen in der Wurzelhälfte etwas rosarötlich übergossen. In der Mitte zwischen Wurzel und Glasfleck ein verloschener, stark ge- bogener Querstreif vom Vorderrand der Vorderflügel zum Innenrand der Hinterflügel. Ein 2—3 mm breiter gelb- brauner, an den Rändern verloschener Mittelschatten zieht in gerader Richtung durch die Vorderflügel, ‘etwas ge- krümmt durch die Hinterflügel, in beiden Flügeln den an der Schlussrippe stehenden Glasfleck einschliessend und überall die Ränder erreichend. Dann folgt auf beiden Flü- En a tr U a da a u? dien o BE 1,7) ur en 3 Exotische Lepidopteren. 35 geln eine 7—8 mm breite rötlichweisse Binde, an die sich dann das verloschene bräunlichgelbe Saumfeld anschliesst. Letzteres ist auf beiden Flügeln von einer Reihe verlosche- ner dunkler Halbmonde durchzogen, die aussen weiss be- grenzt sind. An der Grenze der rötlichweissen Binde steht noch eine rotbraune Zackenlinie, zum grössten Teil aber verloschen. Ein männliches Exemplar. Koll. Prof. Koch, Freiburg erBE. Von Copaxa simson verschieden durch geringere Grösse, durch das dunkelgefärbte Mittelfeld, durch die viel kleineren und nur ganz fein eingefassten Glasflecke, durch den ein- fachen, nicht doppelten, geraden Querstreiien der Vorder- flügel und durch lebhaftere Grundfarbe. Von syntheratoides Rothsch. und denda Druce, welche letztere in der Zeichnungs- anlage viele Aehnlichkeit hat, sofort durch die nicht scharf zugespitzte, sondern stumpf abgerundete Spitze der Vorder- flügel zu unterscheiden. gr Kritische Besprechung der Fruhstorfer’schen Monographie der Elymniinae. Von Dr. L. Martin, Diessen am Ammersee. Im dritten Hefte des Jahrgangs 1907 der Iris ist von unserem fruchtbarsten entomologischen Autor, H. Fruh- storfer in Genf. eine umfassende und höchst verdienstliche Monographie des Hübnerschen Genus Elymnias erschienen. Im allgemeinen wird den Literaturerzeugnissen über exo- tische Lepidopteren nur sehr selten die Beachtung un(d Ehre einer kritischen Besprechung zuteil und bestehen für diesen negativen Zustand gute Gründe. Erstens gehört grosses Material, am besten grösseres oder doch mindestens gleichgrosses wie jenes, auf welchem der Autor seine Arbeit basierte, zu einer sachgemässen Nachprüfung und berech- tigten Kritik. Wer aber und wo sind die glücklichen Be- sitzer solchen Materials, ich fürchte, dass die Finger einer Hand zum Abzählen der in Deutschland existierenden, hier in Betracht kommenden Sammlungen genügen. Zweitens sind die in erster Reihe zu solcher Kritik Berufenen, die Vorstände und Custoden der öffentlichen Sammlungen, meist so mit anderen Beschäftigungen überhäuft, dass ihnen zur Federarbeit Zeit und Lust fehlt. Dazu kommt auch noch, dass die auf Schenkungen angewiesenen Staatssammlungen nur ganz ausnahmsweise das zu einer Kritik nötige Serien- material besitzen. Allein die Herren Rothschild-Jordan in Tring oder Herr Charles Oberthür in Rennes wären auf Grund des riesigen, in ihren Sammlungen vorhandenen Materials wohl stets imstande, fruchtbringend zu kritisieren und das letzte Wort zu sprechen, aber auch sie verfolgen FR SEEN Kritische Besprechung der Elymniinae. 37 nn wichtigere und höhere Ziele. Allein die F.’sche Mono- graphie ist eine so bedeutende Leistung, ein Stab und Licht für alle, die sich in Zukunft mit dem Genus Elymnias be- schäftigen werden, die Summe so langwieriger Arbeit und so emsigen Fleisses, dass ich hiermit die Regel des Tot- schweigens durchbrechen und im folgenden einige Kritische Bemerkungen niederlegen möchte, welche dem geschätzten Autor zeigen werden, dass sein Schaffen wenigstens bei einem Fachgenossen volle Würdigung gefunden hat, selbst wenn dieser ab und zu anderer Meinung sein sollte, wie das eben eine gesunde Kritik erfordert. Da wo meine Be- sprechung zu kurz kommt oder ganz schweigt, trägt natür- lich auch der leidige Material- und Literaturmangel die Schuld, und bitte ich die etwaigen Leser um mitfühlende Nachsicht. Vor allem ist die zugestandene Tendenz des Autors zu loben, den Speziesbegriff aufs engste zu begrenzen, und wirklich werden von den 40 als Spezies festgehaltenen Ar- ten nur wenige, höchstens drei bis vier, bei strengster Kritik zu fallen haben. F. ist mit Aurivillius für Stellung des Genus Elymnias in die Subfamilie der Elymniinae, welche mit der Subfamilie der Satyrinae der Familie der Satyriden angehört. Wohl um die Subfamilie besser halt- bar zu machen, folgt F. den Spuren Moores und Butlers und bemüht sich, die kompakte, wohl charakterisierte Masse der Elymnias in Genera und Subgenera zu zerlegen. Ich halte es jedoch für besser und einfacher, mit Staudinger, Distant und Bingham zu gehen, welche die Elymnias kurz- weg als Genus zu den Satyriden oder Satyrinae stellen, wenngleich dieses Satyridengenus nach dem Vorgange But- lers mit Recht ein aberrantes genannt werden darf. Die Elymniasraupe ist ohne Zweifel eine echte Satyridenlarve, während die Puppe in ihrer Form einige Anklänge an die indischen Morphiden (Amathusia und Discophora) zeigt, auch die Lebensweise, Schattenflug, häufige Ruhe der 5& mit gefalteten Flügeln, ergibt einen Uebergang zu den Mor- phiden; vollständig fehlt jedoch der Dämmerungsflug, den viele Morphiden und auch die nahe verwandten, früher so- gar generisch zusammengestellten Melanitis üben, denn Elym- nias fliegen nur zur Zeit des steilen Sonnenscheines. Ich für meine Person sehe in den Elymnias eine sehr archa- ische, vielleicht aus dem Tertiär stammende Satyridentype, welche zu einer unendlich fern hinter uns liegenden Zeit, 38 Dr. L. Martin. da die Palmen — heute noch die einzige Futterpflanze des Genus — in höchstem Formenreichtum standen, ihre grösste Artenzahl besessen haben mag. Wie andere Satyriden nur auf den monokotylen Gramineen leben, so nähren sich die Elymnias und auch die Amathusias nur von den ebenfalls - monokotylen, den Gramineen vielfach verwandten Palmen. In ihren heimatlichen Palmenhainen bieten die fliegenden . und ruhenden Elymnias dem FEntomologenauge ungefähr das gleiche Bild, wie es Erebia und Epinephele in unseren Wäldern schaffen. Dass übrigens die Eiymnias eine archa- ische, dem Aussterben nahestehende Type darstellen, be- weist neben der relativ grossen Seltenheit vieler Arten auch das nicht zu leugnende Faktum, dass vielleicht gerade in der Zeit, in welcher wir leben. schon zwei bis drei For- men aus der Systematik verschwinden dürften; es sind das besonders die Hestiaähnlichkeit zeigenden Elymnias künst- leri,- Honr. und gauroides, Fruhst., von denen beiden nur ein @ Exemplar bekannt geworden ist, obwohl seither in den Fundgebieten eifrigst gesammelt wurde. Bezüglich der Etymologie des Hübnerschen Namens Elymnias möchte ich noch erwähnen, dass im Altertume Elymnion oder Elemnia sowohl eine kleine Insel als auch ein Ort auf Euboea, dem heutigen Negroponte, war; ausser- dem wurde auf Lesbos dem Poseidon der Beiname Elym- nios gegeben. Aus welchem Grunde Hübner den Namen wählte, lässt sich heute kaum mehr feststellen; wenn wir aber in Wirklichkeit Elymniasarten auf Inseln mit hohem Ufer direkt am Strande des von Poseidon beherrschten Mee- res antreffen, so lässt sich ein ideeller Zusammenhang zwischen Namen und Tier herstellen, der aber an Gestaden mit Mangrovegürtel wieder zusammenbricht. Denn in der Brackvegetation des Mangroveufers, in welchem von Palmen nur Nipa fruticans vorkommt, habe ich niemals einen Elymnias fliegen sehen. Es darf deshalb die das Salzwasser liebende Nipa nicht zu den Futterpflanzen des Genus gezählt werden. Mit Recht betont F., dass alle Elymniasarten mit Aus- nahme von zwei extremöstlichen Spezies in der feinen, wel- lenförmigen Strichelzeichnung der Flügelunterseite ein ge- meinsames Charakteristikum besitzen, welches sich ähnlich, jedoch niemals so konstant durch die ganze Reihe der Ar- ten, als Zeichen naher Verwandtschaft auch bei verschie- denen Satyriden- und Brassolidengattungen wiederfindet. Vor allem zeigt sich diese Zeichnungsanlage bei der selte- u ee en Ma a Du en FT Kritische Besprechuni der Elymniinae. 39 nen Bletogona mykalesis, Feld. aus Celebes, deren gelbe, mit weissen Ocellen geschmückte 99 eine auffallende Aehn- lichkeit m't den gelben Undularis @ 2 besitzen. Aber auch bei Melanitis, Ypthima, Callerebia, Aulocera, Corades und Bia erscheint bei einzelnen Arten diese eigentümliche Zeich- nung. welche auch in den Gattungen Brassolis, ' Opsipha- nes, Caligo und Narope nicht seiten wiederkehrt. Eine wei- tere, dem Genus Elymnias in seinen meisten Arten eigen- tümliche, bald mehr, bald weniger deutlich ausgeprägte Zeichnung findet sich auf der Unterseite des Vorderflügels, wo am äusseren Drittel des Costalrandes nahe dem Flü- gelapex ein aufgehelltes, die Strichelzeichnung führendes Dreieck steht, dessen Basis mit dem Costalrande zusammen- fällt. Der geographischen Verbreitung der Elymniasarten widmet F. eine längere Ausführung, und sicher ist diese von hohem Interesse. Uns fällt zuerst auf, dass sich aus- ser der grossen Heimat im indo-malayischen Gebiete noch ein versprengter Stamm in Westafrika findet, einer der augenfälligsten Beweise für die grosse Analogie, welche die reiche Fauna der westafrikanischen Subregion zweifellos mit der indo-malayischen aufweist. Es scheint aber die wahr- scheinlich einzige westafrikanische Elymniasart nur an der regenreichen Küste vorzukommen, im Graslande fehlt sie natürlich, und aus Zentralafrika, sowie aus der grossen ostafrikanischen Subregion ist sie noch nie nach Europa sekommen. Auch die Angabe Mabilles, dass Elymnias phegea F. auf Madagaskar vorkomme, hat Aurivillius mit einem Fragezeichen versehen, welches bei der sonst so grossen Verschiedenheit der madagassischen mit der west- afrikanischen Subregion wohl Beachtung verdient; Saal- müller kennt auf jeden Fall keinen Elymnias von Madagas- kar. Weitere Beweise für die oben erwähnte, durch das Vorkommen eines Elymnias besonders illustrierte Aehnlich- keit der westafrikanischen Subregion mit dem indo-malayi- schen Gebiete sind: Das Vorkommen in beiden Gebieten von Danais chrysippus mit var. aleippus, Danais limniace- petiverana, Melanitis leda, Hypolimnas missipus und Atella phalanta, das Genus Amauris vertritt wirksam Euploea, Euphaedra, ebenso Euthalia und beide Gebiete sind die Hauptquartiere des Genus Charaxes, Lachnoptera iole er- innert sehr an eine Cirrochroa und in Papilio zalmoxis be- sitzt Westafrika eine grosse, an Örnithoptera mahnende 40 Dr. L. Martin. Papilioform, welche sogar oft mit Ornithoptera identifiziert wurde. Ich glaube, die Aehnlichkeiten sind hiermit noch lange nicht erschöpft. Mit Ueberspringung also der riesigen ostafrikanischen Subregion und des westlichen Kontinentalindiens finden wir Elymnias zuerst wieder auf Ceylon mit schon 2 Arten, von da ab nach Östen ein schnelles Ansteigen der Artenzahl zum Maximum von 11 Arten, welches auf Sumatra erreicht wird. Nun tritt weiter nach Osten bis zur Grenze des Vor- kommens im fernen Bismarckarchipel wieder ein allmäh- liches Abnehmen ein, 4 Arten noch auf Celebes, ebensoviel ungefähr auf dem grossen Inselkontinent von Neu-Guinea und.-dann meist nur je eine Art auf den kleineren Inseln. Was F. unter einer indigenen Art versteht, ist mir nicht gut ersichtlich, denn sicher ist jede Elymniasart am Orte ihres Vorkommens indigen d. h. eingeboren, wenn nicht der Beweis zu erbringen ist, dass das betreffende Tier ein- gewandert ist oder importiert wurde. Also Elymnias un- dularis, der nach F. eigentlich nirgends indigen wäre, ist sicher in Kontinentalindien indigen; dass diese Art auch im ganzen Süden des Kontinents und auf den grossen und kleinen Sundainseln verbreitet ist, kann man nur so auf- fassen, dass eben das Gebiet, auf dem sie eingeboren ist, sich sehr weit ausdehnt, während die 4 ÜCelebesarten nur ein relativ kleines Gebiet besitzen. Besser erscheint es mir, die Verbreitung der Elymniasarten in einer anderen Rich- tung zu verwerten, sie gibt nämlich den besten Wegweiser ab zur Umgrenzung der einzelnen, kleineren Faunengebiete innerhalb des grossen indo-malayischen Gebietes, worüber am Schlusse noch ausführlicher zu sprechen ist. Undularis Q® in maris colore finden wir z. B. auf der malayischen Halbinsel, Sumatra und Borneo, welche Erdteile zoogeo- graphisch eine geschlossene Einheit bilden. Die bekannte Ornithoptera brookiana ist unter den Rhopaloceren der auf- fälligste Vertreter dieser Region. Auf dem angrenzenden, faunistisch nächststehenden Java finden sich wieder die gelben @9 von Undularis, völlig , jenen vom Kontinente gleichend; ich möchte sie weniger als Beweis einer früheren Landverbindung auffassen, wie das F. tut, sondern lieber annehmen, dass auf Java klimatische oder in der Vegetation gelegene Faktoren in gleicher Weise wie auf dem indischen Kontinente auf die Entwicklung der gel- ben, weiblichen Formen gewirkt haben. Landverbindungen Kritische Besprechung der Elymniinae. 41 mögen wohl vielfach bestanden haben, dafür spricht auch die Verbreitung der grossen Säugetiere, und Sumatra ist, was die Rhopaloceren angeht, noch enger und auffallender mit dem Kontinente verbunden als Java, wofür das Vor- kommen einer Enispe, einer zweiten Kallima, von 3 Lime- nitisarten, von Papilio cloanthus und agetes Beweise sind. Alle diese Formen fehlen aber bereits auf Java trotz Land- verbindung und Anwesenheit hoher Berge. Java, vielleicht früher isoliert, hat Zeit zur eigenen Entwickelung gehabt, welche von den der Insel eigenen genetischen Faktoren ge- lenkt wurde. Der Elefant und Bär, auf Sumatra, Borneo und der malayischen Halbinsel vorkommend, fehlen heute auf Java, ich glaube aber nicht, dass geologische Kata- strophen, wie z. B. das Abbrechen einer Landverbindung die Schuld an diesem zoologischen Defizit tragen, vielmehr nehme ich an, dass der Elefant auf der wohl angebauten, von 30 Millionen Menschen bevölkerten Insel der Kultur gewichen ist. Die alten Hinduruinen Mitteljavas zeigen Elefantenbilder und die javanische Kunst kennt das Ele- fantenmotiv, wahrscheinlich werden auch noch Knochenreste des grossen Probosciden auf Java auszugraben sein. Auch der Bär, den alle Malayenstämme auf raffinierte Weise zu fangen verstehen, dürfte als kulturfeindliches; be- sonders den wertvollen Kokospalmen schädliches Tier auf Java ausgerottet worden sein. Ein interessantes, zoogeographisches Gebiet ist auch der unter.dem 10. Grade N. B. gelegene Landstrich zwischen Tenasserim (Unter- oder Niederburma) und dem unter eng- lischen Protektorate stehenden, malayischen Sultanate Perak, auf welchem einige nominell noch unter siamesischer Ober- hoheit stehende, in Wirklichkeit aber schon in die britische Machtsphäre einbezogene Malayenstaaten liegen. Weder Ge- birge noch Flüsse, noch klimatische Gründe lassen ver- muten, dass gerade hier die faktische Grenze zwischen der kontinentalen und spezifisch malayischen Fauna liest. Auch für das Genus Elymnias ist diese Grenze von Wichtigkeit. Doch nun in medias res zur Kritik der einzelnen Spezies und Subspezies, soweit mein Material mir eine solche gestattet. Das von F. für die airikanische Art auf- gestellte Genus Elymniopsis ist wohl unnötig, denn Elym- nias phegea F., auch von Aurivillius als Elymnias be- zeichnet, will nicht nur wie ein Elymnias aussehen, son- dern ist wahrhaftig in jeder Beziehung durch Flügelform, = 49 Dr. L. Martin. sekundäre Sexualorgane und ein ausgedehntes Mass nicht zu verkennender, typischer Strichelzeichnung ein echter Elymnias. Ob sich die zweite Art, bammakoo, Westw. als Spezies wird halten lassen, scheint mir sehr zweifelhaft; Kirby führt sie nur als var. der phegea. In Kamerun flie- gen beide Formen, die weisse und gelbe, zusammen ganz nahe der Küste und existieren dort auch allmähliche Ueber- sänge der Färbung; eine solche Uebergangsform hat Stau- dinger in seinem Exotenwerk abgebildet und Aurivillius nannte sie var. intermedia. Mein reiches Material erlaubt mir zu sagen, dass phegea ein sehr variables Tier ist in bezug auf Färbung der Flecken im Apicalteile des Vorder- flügels, am Innenrande des gleichen Flügels und im Basal- teile des Hinterflügels; diese Flecken schwanken zwischen reinweiss, blassgelb, rauchgelb und orange. - Besonders der Fleck am Innenrande ist veränderlich, er kann, besonders bei” weissgefleckten Stücken, nahezu ganz fehlen und ist dann nur noch ein heller Wisch unter der Submediana, er kann aber auch nach vorne das apicale Band erreichen und mit diesem zusammenliliessen, letzteres hauptsächlich bei .gelben Stücken; ein dünner, schwarzer Streifen, schief nach hinten und aussen laufend ist dann der letzte Rest des sonst breiten, schwarzen Gebietes zwischen beiden Flecken. Das apicale Band kann bei sonst völlig gelben Stiicken einen reinweissen Kern besitzen. Die von Stau- dinger abgebildete var. intermedia scheint selten zu sein, sie liegt mir nur in einem & vor. Ich besitze kein gelbes 9; alle meine @@9 sind blassgelb und nähern sich der var. intermedia. Ich wäre also für Elymnias phegea F. mit forma bammakoo, Westw. und forma intermedia, Auriv., aber nicht für mehr! Ob F. mit Ausgrabung des alten, zweifelhaften Linne- schen Namens hypermnestra an Stelle der allen Entomo- logen geläufigen Bezeichnung undularis, Drury Recht ge- tan hat, erscheint mir sehr zweifelhaft, denn erstens fehlt in der lateinischen Diagnose Linnös jede Erwähnung der zuerst und hauptsächlich ins Auge fallenden Blaufleckung der Vorderflügel und zweitens können wir den Namen un- dularis sehr gut mit dem bisher immer so genannten Tiere in Beziehung bringen sowohl wegen der welligen Konturen beider Flügel als auch wegen der fein gewellten Zeichnung der Unterseite, während die aus Aegypten nach Argos ge- flohene Danaostochter Hypermnestra absolut keinen An- 3 4 E R 3 | E 3 Kritische Besprechung der Elymniinae. 43 knüpfungspunkt weder für Phantasie noch Gedächtnis bie- tet. Ausserdem aber, und das wiegt schwerer, hat F. schon eine Hestia aus Borneo hypermnestra hypermnestra, Westw. genannt, die Javaform von undularis, als Type der Art, hiesse nun nach F. ebenfalls hypermnestra hypermnestra L. — das ist aber doch des Guten zu viel. Zwar sagt F. apodiktisch, dass die bisher unter jüngeren Namen kur- sierende Elymnias also fortab wieder hypermnestra L. heissen wird, aber er gibt hiermit nur seiner persönlichen Ueberzeugung Ausdruck und seine Empfehlung des ver- alteten unsicheren Namens ist in keiner Weise bindend für die entomologische Welt, welche in diesem Falle zu wählen hat. Das Faktum, dass bisher alle und auch die modern- sten Fachwerke das Tier mit undularis bezeichnen, spricht weiter für Beibehaltung des allgemein bekannten und ver- standenen Namens. Nigrescens, Butl. wird von F. gleichwertig als eigene Spezies neben undularis gestellt, ich halte sie nur für eine Subspezies der ausserordentlich veränderlichen Art undu- laris, welche über den ganzen Süden des asiatischen Kon- tinents und den malayischen Archipel bis Celebes exklusive verbreitet ist. Auf dem Kontinente, auf Java und wahr- scheinlich auch im äussersten Süden Sumatras hat undu- laris gelbe @ 9, während im eigentlich malayischen Gebiete (mal. Halbinsel, Sumatra und Borneo) die Q29 in die Farbe der 5&& gekleidet sind, eine Erscheinung, die wir z. B. auch bei‘ Papilio polytes L. wahrnehmen, ohne dass man dort an zwei besondere Arten gedacht hätte. In Tenasserim- Perak, da wo die oben erwähnte Grenze zwischen der kontinentalen und malayischen Fauna liegt, fliegt eine 9 Uebergangsform, discrepans Dist., welche bereits verdunkelt ist, aber noch deutliche Gelbfärbung der Vorderflügel zeigt. Dass die sonst mit Java übereinstimmenden kleinen Sunda- inseln dunkle und nicht gelbe @ 2 besitzen, ist nur der Ausdruck des immer nach Osten zunehmenden auf kleinen Inseln gesteigerten Melanismus; übrigens zeigen die mir be- kannten @9 von undularis sumbawana Fruhst. und sum- bana Fruhst. besonders am Aussenrande der Vorderflügel noch braunrötliche Färbungsreste. Undularis undularis Drury vom Kontinente lässt sich von der javanischen un- dularis protogenia Cram. im & Geschlechte gut unter- scheiden durch einen eigentümlichen, bläulichen Metall- schimmer des Randes der Vorderflügeloberseite ausserhalb 44 Dr. L. Martin. der submarginalen, blauen Flecken, welcher bei protogenia fehlt, während die Q9 beiden Unterarten keine konstanten Unterschiede bieten. Undularis tinctoria, Moore aus Burma und Tenasserim, von der de Niceville schon. 1882 sagte “we have never seen this species“ und welche auch Bing- ham 1905 nur als Synonym von undularis behandelt mit dem Bemerken, dass die differences von undularis very slight and very variable seien, wird sicher nicht als Sub- spezies zu halten sein trotz der Mooreschen Abbildung. Gerade die Elymniasarten sind alle sehr subtile und leicht zu beschädigende Tiere; eine Sammlung von Elymnias würde dem Auge nur dann einen Genuss bieten, wenn alle Exemplare exlarva wären; geflogene einerseits und exlarva oder durch einen glücklichen Zufall gleich nach dem Aus- schlüpfen gefangene Exemplare anderseits ergeben grosse Unterschiede, welche auf Abbildungen noch vergrössert er- scheirren können. Aehnlich wie tinctoria könnte man dann auch Stücke aus dem westlichen Himalaya zu einer Sub- spezies erheben, da 5 mir aus Naini Tal (Kumaon, West- grenze von Undularis) vorliegende && sich von Sikkim- Stücken durch eine viel hellere, orangegelbe Bandbinde der Htflgloberseite unterscheiden, wodurch sie einen Uebergang zu undularis fraterna Butl., der Ceylonform bilden. Wie un- dularis tinetoria Moore, muss auch undularis baliensis Fruhst. fallen. F. begründete seine Subspezies baliensis auf 2 56; mir liegen aber 15 56 und 7 Q@9 vor, welche ich im August und September 1906 auf Bali fangen liess; sie sind in keiner Weise, weder durch Grösse, noch durch Färbung, von Javastücken zu unterscheiden. Wenn es sich bewahrheiten sollte, dass im -äussersten Süden Suma- tras undularis protogenia mit gelben @Q der Vertreter der Kollektivspezies undularis wäre, so spräche das deutlich für den Subspeziesrang der in Nord- und Mittel-Sumatra vorkommenden nigrescens. Die von F. aus Siam und Anam gemeldeten Subspezies entziehen sich meinem Urteile, da sie mir in natura nicht bekannt sind. Zur tinctoria Moore be- schreibt F. noch eine neue @ Form mit weissem Discus der Hinterflügeloberseite als paraleuca; solche weisse QQ sind schon 1886 von Elwes (Journ. As. Soc. Bengal 1886, pag. 419) aus Tavoy in Niederburma beschrieben worden, ohne dass ihnen ein Namen zuerkannt wurde. Unter Beachtung meiner obigen Ausführungen wäre deshalb die Kollektivspezies undularis in die folgenden geo- Kritische Besprechung der Elymniinae. 45 graphischen Subspezies zu ordnen, wobei die Richtung von Westen nach Osten eingehalten werden soll: 1. Undularis fraterna, Butl. Ceylon, das 5 durch nahe- zu völliges Fehlen der blauen Submarginalflecken des Vor- derflügels und durch eine hellrotgelbe Bandbinde der Hin- terflügel gut verschieden, die @29 von kontinentalen kaum zu. trennen. 2. Undularis undularis, Drury, Kontinentalindien von Kumaon im Westhimalaya bis zur oben erwähnten Faunen- srenze Tenasserim-Perak, aber nicht in Südindien, wo die nahe verwandte, aber doch schon gut abgesonderte Elym- nias caudata, Butl. fliegt, welcher voller Speziesrang kaum abzuerkennen ist. 3. Undularis violetta, Fruhst., Siam. mit forma epixan- tha, Fruhst. 4. Undularis meridionalis, Fruhst., Süd-Annam, mit forma orphnia, Fruhst. 5. Undularis discrepans, Dist., nördliche malayische Halbinsel, das nur noch teilweise gelbe @ ein deutlicher Uebergang zur folgenden Subspezies. 6. Undularis nigrescens, Butl.. im spezilisch malay- ischen Gebiete, also malayische Halbinsel, Borneo und Sumatra, mit Anschluss vielleicht des äussersten Südens, O0 in maris colore. Es erscheint hier nötig. mein Suma- tramaterial von nigrescens kurz zu besprechen, da sich F. wegen Materialmangel im unklaren über die Sumatra- rasse erklärt. Es leben auf dem Inselkontinente Sumatras mindestens drei verschiedene Undularisformen, vielleicht auch noch mehr, da mir kein Material von der Westküste und aus Atieh im Norden zur Verfügung steht. In Deli, Nordost-Sumatra, fing ich nur auf dem Vorderfllügel sehr schwach blaugefleckte 5&& mit geringer Entwickelung der stark verdunkelten Randbinde der Hinterflügel, auch. die 9® führen nur ausnahmsweise die weisslichblauen Flecken aui dem Vorderflügel, wie sie bei den 99 von der malay- ischen Halbinsel immer gut ausgebildet sind; oft sogar glei- chen sie völlig den 56 und sind nur in der Grundfarbe matter und heller. In Mittel-Sumatra (Indragiri) fliegen da- gegen 56 mit so reichem, blauem Schmucke, wie nirgends sonst — herrliche Gelegenheit für eine forma nova nobis — die 3—4 apicalen Flecken schmelzen zu einem breiten, 46 Dr. L. Martin. leuchtend blauen Bande zusammen und am Aussenrande ent- stehen noch drei weitere, sehr starke blaue Flecken. die Hinterflügeloberseite ist fast einfarbig mit nur ganz undeut- licher brauner Randzone. Im äussersten Süden Sumatras (Telok Betong) endlich fliegt typische undularis protoge- nia ıril gelben 9. wenn es sich bei dem mir aus Süd- Sumatra zuzesandten Materiale nicht um eine grobe Täusch- ung handelt. Von Borneo besitze ich leider keinen undu- larisvertreter, jedoch dürften die vier von F. benannten Formen jedem Bedürfnisse genügen. 7. Undularis formosana Fruhst. Das & unterscheidet sich auf der Oberseite in keiner Weise von nigrescens 566 aus Singapore, auf der Unterseite des Hauptflügels fehlt der reinweisse Fleck an der Costa, das @ kenne ich nicht. Insei Formosa. 8. Undularis hainana, Moore Hainan und 9. Undularis tonkiniana. Fruhst. Tonkin sind mir beide leider unbekannt. 10. Undularis protogenia, Cram. Ost- und Westjava, Bali. Obwohl Balitiere im allgemeinen noch kleiner sind als die schon reichlich kleinen Javaformen, zeigt doch meine grosse Undularisserie aus Bali absolut keinen Grössenun- terschied mit einer gleichen Serie aus Westiava. 11. Undularis melitophila, Fruhst. Lombok. 12. Undularis sumbawana, Fruhst. Sumblawa, zweifel- los eine gute, besonders im © aparte Subspezies, welche ich in Bima auf Sumbawa direkt hinter ‘den ersten Häu- sern am Meeresstrande erbeutete. 13. Undularis orientalis, Röb. Flores. 14. Undularis timorensis, Stdgr. Timor. 15. Undularis sumbana, Fruhst. Sumba, eine - sehr schwache Subspezies, das & nur auf der Unterseite von & sumbawana zu unterscheiden, mein @ aus Waingapu eben- so gross wie das üppigste @ aus Singapore und von die- sem auch kaum in der Färbung verschieden, höchstens weist die aufgehellte gelbbraune Randzone beider Flügel auf die Verwandtschaft mit der Javaform hin. Wenn wir nun bedenken, dass Raupe und Puppe die- ser 15 Formen höchst wahrscheinlich keine brauchbaren Unterschiede liefern werden, dass sogar die mir in Natur Kritische Besprechung der Elymniinae. 47 bekannten Puppen von undularis nigrescens aus Nordost- Sumatra und von Elymnias hewitsoni aus Süd-Üelebes aus- ser verschiedener Grösse keine mir auffallenden Verschie- denheiten zeigten, dass wahrscheinlich auch Elymnias_ cot- tonis Hew. von den Andamanen die gleichen Larvenstände besitzen wird, so scheint mir ein genügendes und befriedi- sendes Maximum nomenklatorischer Tätigkeit erreicht, wel- ches uns den Verzicht auf weitere, dem Gedächtnisse doch nicht einzuprägende Formenbezeichnungen leicht macht. Jeder Sammler, der aus Ostasien heimkehrt, wird nur von undularis sprechen, den er da oder dort gefangen habe, und wird damit sicher völlig verstanden. Sollte ein Autor der Zu’unft bei einer evolutionistischen Arbeit des undu- larıis @ aus Tenasserim mit weissem Discus der Hinterflü- gel bedürfen, welches F. forma paraleuca genannt hat. so wird er gewiss rascher das Tier mit wenigen Worten cha- rakterisieren, als dass der betreffende Band der Iris aufge- stöbert und herbeigeschleppt wird. Sapienti sat! Ob Elymnias obnubila, Marsch. als Subspezies zu cot- tonis Hew. gehört. wie F. Bingham folgend annimmt, be- zweille ich sehr, denn sowohl de Niceville als auch Bing- hanı erwähnen für obnubila auf der Hinterflügelunterseite eine Serie von schwarzen, weissgekernten Ocellen, eine in der Undularissippe, zu der doch cottonis zweifellos ge- hört, völlig unbekannte Auszeichnung, die in Vereinigung mit den manifesten Schwänzchen des Hinterflügels deutlich darauf hinweist, dass obnubila wohl die nördlichste Subh- spezies aus der unten noch zu besprechenden Panthera- gruppe ist, wie das auch de Nieeville, welcher obnubila in natura kannte, klar und deutlich sagt. Ein Blick auf Bing- hams Abbildung genügt zur Erkenntnis dieser Tatsache. Auch mit der durch Aurivillius vorgenommenen Aus- grabung des alten Linneschen Namens nesaea für lais bin ich nicht einverstanden, weil erstens alle zur Zeit lebenden Entomologen wohl sehr gut die auch in der ganzen reichen Literatur so genannte lais kennen, aber vermutlich nur wenige sich zu nesaea bekehren werden und weil zweitens mehreren auf lais basierten, mit grammatikalischer Kennt- nis und klassischem Takte gebildeten Subspeziesnamen wie neolais und laisidis hiermit der ideelle Zusammenhang ent- zogen wird. Lais lais Cram., die Javaform und Type fliegt auch noch auf Bali, von woher ich 2 99 erhielt, 48 Dr. L. Martin. welche völlig mit westjavanischen @ 9 übereinstimmen, wo- durch der Wert der Subspezies für Ostjava sehr sinkt. Es er- scheint mir sehr untunlich, bei der Beschreibung von Sub- spezies gerade in der Laisgruppe die Grösse der Tiere herbeizuziehen, so lange nicht Durchschnittsmasse von sehr ‘ grossen Serien vorliegen. F. sagt z. B. von Lais lioneli ö. der Form der malayischen Halbinsel, sie sei grösser als laisidis von Sumatra; nun ist aber gerade mein ein- ziges, von mir in Selangore selbst gefangenes lioneli & entschieden kleiner als die meisten Stücke meiner grossen Sumatraserie. Auch nicht der Apex der Vorderflügelober- seite ist bei lioneli breiter schwarz bezogen, sondern es nimmt die Zunahme‘tider schwarzen Färbung das Gebiet unter dem Costalrande ein, wo der oberste Internerval- streifen fast verschwunden ist. Auch die Farbe dieser Internervalstreifen darf kaum zur Unterscheidung der Sub- spezies herbeigezogsen werden; sie wechselt zwischen hell- grün, dunkelgrün, blaugrün. blaugrau und gelbgrau und scheint mir sehr vom Alter des Individuums abzuhängen; &ö& exlarva oder rasch nach dem Ausschlüpfen gefangen dürften alle dunkel-blaugrün gestreift sein, während ge- flogene, länger den Sonnenstrahlen ausgesetzte Exemplare bleicher, hellgrün oder gelbgrau sind. Die Falter aus der Laisgruppe sind alle stattliche, durch Form und Farbe gleich ausgezeichnete Tiere. Grosses Verdienst erwirbt sich F. durch die richtige Zusammenstellung der verschiedenen Casiphone!ormen; seine Vermutung, dass auf Sumatra sich noch eine blauschillernde CGasiphoneausgabe einstellen wird, würde sich für den äussersten Süden (dieses Inselkontinents bewahrheiten, wenn die typischen, von westjavanischen nicht zu unterscheiden- den Stücke von casiphone casiphone Hübn.. welche mir mit dem Fundorte Telok Betong zugingen, auch wirklich aus den Lampongs stammen. Bei den 5& der westiava- nischen Form lassen sich mit Bezug auf den Blauschiller zwei Typen unterscheiden, eine mit stahlblauem und eine mit violettblauem Glanze, ganz die gleiche Erscheinung, welche wir auch bei Papilio paradoxus Zink. beobachten. Auch von Bali ist es mir gelungen, 2 5& einer Casiphone- form zu erhalten. Wohl stehen sie der von F. mit Recht abgesonderten Form von ÖOstjava alumna (= Pilegetochter oder weibliches Kostkind, ich kann nicht enträtseln, welcher Gedankengang bei dieser Taufe geherrscht hat) nahe, da Kritische Besprechung der Elymniinae. 49 sie sich aber nicht völlig mit der F.’schen Beschreibung dieser Form decken, möchte ich die casiphone djilantik (Fürst von Bali) zu benennende Inselform hier kurz beschreiben: Der Blauschimmer der apicalen Hälfte des Vorderflügels ist erhalten; es zeigen sich auf der Oberseite keine discalen, weissen Flecken mehr, am Aussenrande des Vorderflügels steht eine nach aussen kon- vexe Reihe von 6 blauen, weissgekermnten Punkten, von denen die oberen 3 grösser und breiter weissgekernt sind. Auf der Unterseite des Vorderflügels sind weisse Punkte auf dem Discus erhalten, aber minder prominent als bei casiphone casiphone. Auf: der Htilgloberseite ist die gelb- graue Submarginalbinde nur sehr schwach angedeutet, schwächer wie bei typischer casiphone, eine Gelbfärbung der Adern flügeleinwärts fehlt völlig; die schwarze Be- haarung der Htfilgloberseite abwärts vom Medianastamme ist viel stärker und buschiger als bei allen meinen Casiphone- stücken; die Htflzlunterseite bietet keine Unterschiede. Nach 2 566 im August 1906 durch meinen javanischen Sammler Saimun auf Bali nahe Boeleleng gefangen. Elymnias casi- phone prätextata, Fruhst. von der Nachbarinsel Lombok steht natürlich ebenfalls sehr nahe, ist aber sofort durch den vom Autor ausdrücklich erwähnten, rotbhraunen Apical- saum unterschieden; auch bei prätextata ist die „obsolete“ submarginale Fleckenbinde der Hiflgloberseite schmaler als bei casiphone. Casiphone kamara, Moore möchte ich nicht als dimorphe Form von casiphone betrachten, wie das F. vorschlägt, sondern mindestens als gute Subspezies, besser noch Spezies, bestehen lassen. Meine Gründe dafür sind, dass kamara ein beschränkteres (Gebiet als casiphone bewohnt, so ist z. B. von der malayischen Halbinsel, wo eine typische Casiphoneform fliegt, keine Kamaraform bekannt geworden, dass ferner in Nordostsumatra wohl kamara erinyes de Nic., aber keine casiphone gefunden wird und dass last not least die javanische kamara eine von casiphone völlig verschieden schimmernde Interferenziarbe zeigt, ein dunkles Lila, wie ich es sonst nur beim Genus Terinos gesehen habe. Ich besitze kamara ausser von Westjava noch aus Nordost- und Südsumatra und auch 1 & von Bali. In Deli, Nordostsumatra war kamara sehr selten, trotz intensiver Jagd glaube ich in einem Zeitraume von mehr als 12 Jah- ren nicht mehr als 6—7 Exemplare erhalten zu haben, da- Deutsche Entomologische” Zeitschrift „Iris, herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, 50 Dr. L. Martin. rd RN Be en ———— runter ein 9, welches von de Niceville abgebildet wurde und sich heute im Tring-Museum befinden muss. Kamara kamara scheint dagegen in Westjava nicht so selten zu sein, denn in einer Sendung aus Sukabumi fand ich 359 dieser Art vereint. Wir hätten also: 1. Kamara kamara Moore, Java, Lombok, Südsumatra (?), 3. Kamara erinyes de Nie., Nordostsumaira, 3. Kamara exclusa de Nic., Bali. Als de Niesville anno 93 die erste erinyes bei mir sah, hielt er sie sofort für eine neue, gute Art, verglich sie mit casiphone und kamara, beschrieb sie aber rückhaltlos als gute Spezies; Fruhstorfer dagegen anno 1907 spricht nur von einer zur casiphone gehörigen Form kamara. Man sieht, dass sich mit der Zeit die Ansichten geändert haben, andere Zeiten, andere Lieder, aber die Wahrheit liegt wohl in der Mitte und ist kamara eine gute Subspezies von casiphone. Erwähnt sei noch. dass kamara exclusa von Bali: wie casiphone diilantik sehr starke Behaarung des Diskus der Hiflgloberseite zeigt; „heavily clothed on the disc with long black hairs“ sagt de Niceville in seiner Originalbeschreibung von exclusa. Casiphone saueri von der malayischen Halbinsel, casi- phone aus West- und Ostiava und alle Kamaraformen, so- wie auch die meisten Falter der Laisgruppe ähneln sich auf der Unterseite beider Flügel so sehr, dass bei Tüten- stücken oft nur durch einen Blick auf die durch die Pin- zette zugänglich gemachte Oberseite die Erkennung der Art möglich wird. Noch grösser aber ist die Aehnlichkeit bei den QQ2 der Lais- und Casiphonegruppe und wird hier auch die Flitgeloberseite mit ins Spiel gezogen. Faktisch ist es mir unmöglich, mit voller Sicherheit die Q92 von lais und casiphone aus Java auseinander zu halten und Herr Fruhstorfer, mit dem ich gelegentlich gemeinsam die Schwierigkeit überwinden wollte, kam auch zu keinem ab- solut sicheren Resultate. Beim Vergleiche mit dem Suma- tramaterial, dessen laisidis @Q@ natürlich authentisch sind, da es im Laisidisgebiete keine Casiphoneform gibt, konnte ich nur drei allenfalls haltbare Kriterien entdecken, welche vielleicht für die Zugehörigkeit eines @ zu casiphone sprechen: grössere Entwicklung und Deutlichkeit von dicalen, weissen Flecken auf der Vorderflügelunterseite, i \ 3 R E 9 ur a ua, Kritische Besprechung der Elymniinae. x 51 welche bei lais mehr einförmig gefärbt ist, 2. geht der am Apex der Zelle keulenförmig beginnende Internervalstreifen bei lais ungebrochen zum Flügelrande, während er bei casiphone schon halbwegs erlischt und 3. sind die beiden nächstunteren Internervalstreifen bei lais ebenfalls komplett, wenn sie gleich gegen den Flügelrand hin an Stärke ab- nehmen, um wieder mit einer Verdickung zu enden, bei casiphone dagegen zeigen sie am Anfang und Ende eine weissliche, fleckenförmige Verdickung, sind aber in der Mitte ihres Verlaufes undeutlich oder ganz unterbrochen. Mit kurzen Worten: das lais @ ist auf der Vorderflügel- oberseite mehr gestreift, das von casiphone mehr gefleckt. Man darf aus dieser Aehnlichkeit, besonders der so kon- servativen Unterseite, den sicheren Beweis der nächsten Verwandtschaft dieser Arten entnehmen. Nur die von F. an die Spitze der Casiphonegruppe gestellte, nordindische malelas Hew. weicht in der Unterseitenzeichnung so sehr vom allgemeinen Typus ab, dass man fast an ihrer Zuge- hörigkeit zweifeln könnte, da ja die Aehnlichkeit der OÖber- seite das Resultat einer im Verbreitungsgebiete wirksamen homoeogenetischen Faktorenreihe sein könnte, der auch Euploea muleciber (der viel umgetaufte midamus) und Euploea rogenhoferi Feld. sowie auch Euploea binotata Butl. unter- worfen waren; letztere Art, binotata, hat die meiste Aehn- lichkeit mit unserem malelas. Weniger glücklich ist F. mit Unterbringung von Elym- nias dohrni de Nic., welche er aber kaum in natura ge- sehen hat, da bisher nur ein Exemplar gefangen wurde, das sich jetzt im Tringmuseum befindet. Dohrni ist eine deutlich ausgesprochene Subspezies der kontinentalen patna, Westw., wie das auch de Niceville in der Originalbeschrei- bung von dohrni deutlich mit den Worten „allied to patna“ sagt, welche Aeusserung zu jener Zeit dem heutigen Sub- speziesbegriff gleichwertig ist, auch gibt er nur die Unter- schiede von patna ausführlich an und bemerkt am Schlusse, kochi Semper und beza Hew. wären more distantly allied spezis. Wenn pellucida Fruhst. und melia Feld., mir beide leider unbekannt, ebenfalls mit dohrni' in Beziehung gebracht werden können, so gehören sie auch in die Pat- nagruppe. Dohrni ist die südlichste bis heute bekannt ge- wordene Patnaform, auf der malayischen Halbinsel - fliegt eine sehr nahestehende, die Verbindung herstellende, aber doch wieder gut unterschiedene Form, welche noch unbe- 52 Dr. L. Martin. schrieben ist. Das einzige mir bekannte Stück auch dieser Subspezies, ein &, ist in den Maxwell-Hills von Perak im April in einer Höhe von 3500’ gefangen. Kleiner als patna mit etwas mehr ausgeglichenen Flügelkonturen, zeigt die neue Subspezies die 6 submarginalen metallischblauen Striche der Vorderflügeloberseite bedeutend verkleinert, die drei subapikalen gut voneinander getrennt, welche bei patna zu einer Binde vereint sind; dagegen kein blauer Flecken in der Vorderflügelzelle, wie meistens bei patna. Keiner der 6 Submarginalflecke ist weiss oder ausserhalb der Reihe wie bei dohrni die unteren drei. Auf der Unterseite des Hinterflügels am Aussen- und Analrande reinweisse Strichel- ungen, welche bei patna noch bräunlich und bei dohrni stark vermehrt sind und sogar auf der Hinterflügeloberseite erscheinen. Bei patna ist der Apex des oberen Medianastes des Hinterflügels noch zu einem deutlich prominenten Schwänzchen ausgezogen, bei dohrni ist der Hinterflügel völlig abgerundet, bei der neuen Subspezies aus Perak zeigt die Hinterflügelkontur an den Enden der Adern noch eine deutliche Zackung, aber keines der Zäckchen ist so prominent, dass man von einem Schwänzchen sprechen könnte. Von patna stictica Fruhst. aus Tonkin ist die neue Subspezies durch das Fehlen der Reihe von grossen weissen Punkten auf der Vorderflügeloberseite verschieden. Haarpinsel auf dem Hinterflügel braunschwarz wie bei patna. Ich nenne (diese neue Subspezies patna hanit- schi, nach Dr. Hanitsch, dem verdienten Direktor des naturwissenschaftlichen Museums in Singapore, dem ich das Unikum verdanke. Wir hätten also: 1. Patna patna Westw. Himalaya (Kumnon bis Sikkim). Assam, Burma; 2. Patna patnoides Moore „can barely be separated even as a variety“ sagt Bingham; nach F. eine Trocken- zeitform. 3. Patna hanitschi Martin, malayische Halbinsel; 4. Patna Dohrni de Nic., Sumatra; 5. Patna stictica Fruhst., Tonkin. Beza, Hew. (Mindanao), mir durch die schlechte Abbil- dung Staudingers bekannt, trägt auch auf der Hinterflügel- oberseite eine Serie von blauen Flecken, ein Färbungs- charakter, der sonst in der Patnagruppe nicht vorkommt, Kritische Besprechung der Elymniinae. 53 besitzt auch am Rande der Hinterflügelunterseite keine helle Strichelung, kann also, wie das auch F. meint, nicht als Subspezies zu patna kommen. Schade, dass seit der Be- sitzergreifung der Philippinen durch die Amerikaner, keine Schmetterlinge von dieser interessanten Inselgruppe mehr in den Handel kommen, so fehlt. in den neueren Sammlun- gen, so auch in meiner, völlig das Philippinenmaterial. Hervorzuheben ist noch, dass nach Zeichnung und Färbung der Unterseite malelas und patna sich unmöglich ferne stehen können, man dürfte sogar bezüglich der Stel- lung von malelas im Zweifel sein, wenn nicht beide Arten das völlig gleiche Gebiet bewohnten. Während aber male- las häufig vorkommt, wird patna von allen Autoren als selten bezeichnet und die beiden südlichen Subspezies, ha- nitschi und dohrni, beide nur in einem & bekannt, ge- hören zu den grössten Seltenheiten. Auch von stietica scheint F. in Tonkin keine zu grosse Ernte gehalten zu haben, er erwähnt in seiner Beschreibung nur 2 56 und kein @, obwohl er dessen Zeichnung bespricht. Ceryx Boisd. und ceryxoides de Nic. aus Java und Sumatra stehen den Tieren aus den Patnagruppen an Selten- heit nur wenig nach; sie kommen nur selten in den Handel. Beide Subspezies sind exquisite Bergtiere aus höheren Ele- vationen und werden vielleicht deshalb seltener gefangen. Im vergangenen Jahre hatte ich Gelegenheit, eine grosse Serie beider Geschlechter von ceryx in der Samm- lung des Majors a. D. Ouwen, des Vorstandes des kleinen zoologischen Museums in Buitenzorg zu sehen; die Falter stammten aus den Bergen um Sukabumi. Das is: aber alles, was ich von ceryx zu Gesicht bekommen habe, trotz- dem mir viele Sendungen aus der Gegend von Sukabumi zur Durchsicht vorgelegen haben. F. sagt, es sei sehr wahrscheinlich, dass ceryx sich über Java nach Sumatra verbreitet habe; für eine derartige Hypothese gibt es auch nicht den Schimmer einer Begründung; wir können nur sagen, das Fluggebiet von ceryx ist Sumatra und das west- liche Java; für eine Ausbreitung des Falters, wenn wir überhaupt Beweise für sein Eingeborensein auf Westijava hätten, käme doch zuerst Ostjava in Betracht, wo ceryx aber gerade zu fehlen scheint. Ich halte ceryx für eine Form des malayischen Gebietes und wäre über Ent- deckung einer Subspezies in den Bergen der malayischen 54 Dr. L. Martin. Halbinsel oder Borneos nicht sehr erstaunt. Mit dieser den wirklichen Verhältnissen entsprechenden Betrachtung fällt auch das schöne Wort von der „prächtigen Lokalrasse“ für ceryxoides in sich zusammen. Die Javalorm wurde zuerst durch Boisduval 1836 bekannt gemacht, weil schon in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf Java ge- sammelt wurde. Die Sumatraform wurde zuerst 1873 von Carl Bock in Westsumatra und in den ersten Wer Jahren von Hagen und meiner Person in Ostsumatra gelangen, 1893 sah de Niceville sumatranische Stücke bei mir auf Sumatra, erkannte sie verschieden von der javanischen Form und beschrieb sie 1895 als ceryxoides. Aus dem rein historischen Faktum, dass zufällig die in Java heimische Form zuerst bekannt wurde, annehmen zu wollen, diese sei die Siammart und die später auf Sumatra entdeckte Form sei eine Lokalrasse, geht doch nicht an. Einer Ausbreitung von Java nach Sumatra steht auch noch der Umstand sehr hinderlich im Wege, dass ein reines Bergtier von nur mittlerer Flugkrait keinesfalls die alluvialen Küstenebenen beider Inseln, in denen wir es vergebens suchen, durch- fliegen wird. Sollte sich im spezifisch malayischen Gebiete keine weitere Subspezies von ceryx finden, so gehört dieser Elymnias zu den sehr wenigen Tieren, die nur auf Suma- tra und Java beschränkt sind; ich wüsste im Augenblicke von Rhopaloceren nur Charaxes kadeni und die Cynthia- bergiorm battaka in gleicher Beschränkung des Vorkommens. ceryx ist übrigens in der langen Reihe der Elymniasarten vielleicht die schönste und für das menschliche Auge ele- ganteste Form, das zarte Blassblau der Vorderflügel von feiner weisser Strichelung durchzogen, der breite, schwarze Ranl, in dem eine Reihe sehr regelmässiger und hoch- piastischer, weisser Punkte steht und das stark konstra- stierende, tiefe Rotbraun der Hinterflügel machen die Er- scheinung so ungemein anziehend, welche durch stattliche Grösse und vornehmen Flügelschnitt noch gehoben wird. Völlig Recht hat F., wenn er penanga Westw. nahe zu der schon besprochenen patna stellt, da die Vorder- flügeloberseite beider Arten in Farbe und Zeichnung viele Aehnlichkeit bietet; die Unterseite dagegen von penanga ergibt eine grosse Annäherung an undularis, mit dem penanga die vom 5 sehr verschiedenen @Q@ gemeinsam hat. Mit der Festhaltung der Subspezies chelensis de Nie. bin ich völlig einverstanden, auch wenn Bingham ihr nicht einmal den Kritische Besprechung der Elymniinae. 55 Rang einer varietal Form einräumen will. Wenn eine Art von Assam über die malayische Halbinsel bis Sumatra und Borneo verbreitet ist, so darf mit Sicherheit ungesehen schon darauf gerechnet werden, dass die kontinentale Form von der der Halbinsel und der Inselkontinente subspeziflisch verschieden ist. Sonderbarer Weise sind auch die Penanga- formen alle seltene Tiere, es ist, als ob die gute Hälfte aller Elymnisarten auf dem Aussterbe-Etat stände. In mei- nen langen Sammeljahren auf Sumatra habe ich nur eine beschränkte Serie der dort heimischen penanga sumatrana Wall. zusammenbringen können, von der heute nach Ab- gabe an Staatssammlungen und Freunde noch 10 5& und 7 22 in meiner Sammlung stecken. Die letzteren gehören drei ganz verschiedenen Typen an, von denen F. zwei an- führt: 1. 9: forma sumatrana, Wall. mit breitem, weissen Apicalband des Vorderflügels, welches breit, über ein Fünitel der Costa einnehmend, von dieser zum Aussenrande zieht, ihn aber nicht völlig erreicht, so dass ein geringer Rest der taubengrauen Grundfarbe ganz am Rande stehen bleibt; in der Zelle zwischen den beiden oberen Medianästen macht die Grundfarbe einen eckigen Vorstoss in das weisse Ge- biet, welcher genau vom obersten Medianaste nach vorne begrenzt wird. 2. 2 forma abrisa, Distant, vom Autor irrtümlich für ein & gehalten, Vorderilügel ungefleckt, einfach tauben- grau, auf dem Hinterflügel ein discales, undeutlich be- grenztes, weisses Band. 3. @ forma nova immaculata, beide Flügel ein- fach in der taubengrauen Grundfarbe. Die Unterseite aller drei Formen harmoniert aber so sehr mit der des 5, dass über die Zusammengehörigkeit kein Zweifel bestehen kann, nur ist bei forma sumatrana die weisse Dreieckszeichnung am Costalrande des Vorder- flügels am deutlichsten, hellsten und der des & am ähn- lichsten, während forma abrisa die geringste Entwicklung des weissen Punktes an der Costa des Hinterflügels zeigt. Die braunen Töne in den Beschreibungen englischer Au- toren vermisse ich bei meinen Sumatra 9 & völlıg. Vom Apex des Vorderflügels läuft quer über beide Flügel bis zur Mitte des Analrandes des Hinterflügels eine schatten- haite Linie, welche Aehnlichkeit mit der Blattrippenzeich- 56 Dr. L. Martin. nung von Kallima besitzt; auf dem Vorderflügel steht nach innen von dieser Linie das helle Costaldreieck, auf dem Hinterflügel nach aussen eine aufgehellte Randzone. Beide Geschlechter der Penangaformen tragen auf der Unterseite des Hinterflügels eine Serie von angedeuteten Ocellen, schwarze, undeutliche Pünktchen oft mit weissem Kerne; sie sind am deutlichsten bei der kontinentalen chelensis. Ausgezeichnete Arbeit hat F. getan durch richtige Um- grenzung und nahezu vollen Ausbau der dara- und pan- theragruppe. Von dara führt er 6 Subspezies an, welche mir sämtlich gut begründet erscheinen. Dara darina, Suma- tra und dara bengena, Westjiava sind in meinem Besitze, Dara dädalion ist mir durch de Nicevilles Abbildung be- kannt, alle differieren in gegebenen Grenzen stark. Auch die Daraformen sind Bergtiere und wiederum selten in der Natur und noch seltener in Sammlungen; ich glaube nicht, dass man in den Sammlungen von ganz Europa mehr als 100 Exemplare finden wird. F. gibt die Formen vom Kon- tinent (Burma, Tavoy, Tenasserim), Sumatra, Westjava, Ostjava, Borneo und Palawau; es fehlt dabei eine Form für die malayische Halbinsel, wo dara ebenfalls vorkommt, da Staudinger drei Exemplare von Künstler aus Malakka erhielt. In seiner Beschreibung von albofasciata aus Pala- wan vergleicht Staudinger beide Formen die von Palawan und die der malayischen Halbinsel. Auch F. gibt an, ein Q aus Perak zu besitzen, welches er zu daedalion zieht, wohl nur aus Mangel an entscheidendem Materiale. Nach- dem für die Patna- und Penangagruppe eine eigene Straits- form nachgewiesen ist, wird sie sich hier wohl auch als verschieden erweisen und glaube ich, dass hier noch eine Lücke für einen Subspeziesnamen liegt. Noch zahlreicher sind die Formen der Pantheragruppe, volle 15 zählt F. auf, ich kann sogar aus meinem Mate- riale die 16. und östlichste dazu beschreiben, während die oben schon erwähnte obnubila, Marsh. als westlichste und erste Form die Gesamtzahl auf 17 bringt. Panthera, wenn auch nicht gerade häufig, ist dennoch minder selten als die eben behandelten Arten. Mit scharfem Blicke hat F. auf die Verschiedenheit der Formen des makromalayischen Ge- bietes von jenen von der schmalen, langgestreckten Insel- kette Nicobaren-Nias-Batoe-Mentawei-Nassau-Engano hinge- wiesen; seine Folgerung aber einer alten (wie alten?) Kritische Besprechung der Elymniinae. 57 Landverbindung parallel mit Sumatra erscheint mir weni- ger ‚plausibel, vielmehr möchte ich annehmen, dass auf den Satellitinseln Sumatras, wie auch auf den Andamanen und Nicobaren gewisse genetische Faktoren (Klima, Inzucht, lange Isolierung) in gleicher Richtung auf die Evolution der Lepidopteren gewirkt haben, wodurch Gleichartigkeit in Zeichnung und Färbung entstanden ist. Gleiche Fak- toren müssen teilweise auch auf den Molukken tätig gewe- sen sein, wo wie auf Nias und den Andamanen die grossen Pieriden aus dem Genus Hebomoia sich gelb gelärbt haben. Die Satellitinseln Sumatras besitzen keine einzige Art, die nicht auf Sumatra auch vorkäme, sind sogar entsprechend ihrer Grösse bedeutend artenärmer, aber alle auf ihnen fliegenden Tagfalter zeigen grosse, früher zur Spezies, jetzt zur Subspezies bewertete Unterschiede, welche, wie schon gesagt, nicht auf alten Landverbindungen, Wanderungen, Ausbreitung u. s. f. basiert sind, sondern als das Resul- tat der auf diesen kleinen Eilanden wirkenden genetischen Faktoren angesehen werden müssen. Auf der am weitesten abseits im indischen Ozean liegenden Insel Engano fliegt Radena juventa (longa, Doherty) in einem Kleide, welches der Radenaform von Celebes (ishma, Butl.) sehr ähnelt; niemand wird deshalb an eine frühere Landverbindung Ce- lebes-Engano denken. Eher dürfen wir glauben, dass die Satellitinseln trotz der tiefen, dazwischen liegenden See ein- mal vom Mutterkontinente Sumatra abgesprengt worden sind mit allen zur Zeit der Katastrophe auf ihnen lebenden Schmetterlingen. Hat die Katastrophe ein Stück Grasland betroffen, so wird später die kleine Insel nur die Schmet- terlinge des Graslandes, eine Junonia und einige Mycalesis, besitzen. In Wahrheit fehlen auf den Satellitinseln auch alle Formen der zentralen Gebirgskette von Sumatra, und nur küstenbewohnende Arten finden sich, das zeigt z. B. sehr die Liste der Enganofalter, sowie auch die der Niasarten, obwohl hier auch relativ niedriges Bergland an der Abtrennung teilnahm, so dass wir eine Stibochiona und Papilio neptunus finden, welche nicht der nächsten Küsten- region angehören und auch auf Sumatra im Hügellande vor den eigentlichen Bergen fliegen. Auch die von Hagen ge- nannten Arten der Mentawei-Inseln, welche keine höhere Er- hebung besitzen, gehören sämtlich der Küstenfauna an. Doch zurück zur Pantheragruppe! Das panthera 59, welches ich im September 1906 aus Bali erhielt, sollte sich 58 Dr. L. Martin. eigentlich an die von F. als duleibella beschriebene Form von Ostjava anlehnen, aber das & steht näher 5 dusara aus Westiava, nur ist seine Grundfarbe etwas heller, mit einem leichten Strich ins Rotbraune; die Randbinde aller Flügel ist nicht so aschig braungrau wie bei dusara, son- dern dunkler, brauner, und auf dem Hinterflügel ist die Randbinde nicht ganz marginal, sondern nur submarginal, weil am Aussenrande noch ein feiner Streifen der Grund- farbe steht, während bei dusara höchstens die Zacken noch wieder die Grundfarbe zeigen. Viel eigentümlicher ist aber das Bali @, welches durch seine Färbung erst die Berech- tigung zur Aufstellung einer Subspezies gibt. Wie das & in der Grundfarbe feuriger braun, hat es die Randbinde des Vorderflügels nur in ihrem obersten, apikalen Teile gelblich und viel schmäler als das dusara Q@, am Aussen- rande wird die Binde leuchtend rotbraun; diese Farbe bleibt_aber genau auf die Randbinde beschränkt und schlägt nicht auf das Flügelinnere über wie bei den @Q9 von pan- thera panthera und panthera tautra. Auf dem Hinterflügel ist die submarginale Binde gelbrotbraun, an ihrem äusse- ren Rande stehen die Ocellen, nach innen von der Binde folgt die braune Grundfarbe, nach aussen und hinten ein das ganze Zackengebiet einnehmender Streifen von Rot- braun, etwas minder leuchtend als auf dem Vordefflügel, während dusara © auf beiden Flügeln viel breitere, ein- färbig gelbgraue Randbinden besitzt. Die Unterseite bietet keine auffallenden Unterschiede, nur haben beide Geschlech- ter aus Bali das für Elymnias so charakteristische, Kostale Dreieck viel schwächer entwickelt als dusara &2. Die neue Subspezies ist etwas kleiner als dusara, aber grösser als dulcibella; ich benenne sie nach ihrer Heimat Elym- nias panthera balina. Da sich die Baliformen im allgemeinen direkt an jene aus Ostjava anlehnen, oft gar nicht verschieden sind, so findet F.s Vermutung, dulcibella sei nur eine Saisonform (Trockenzeit) durch diese mehr der Westjavaform gleichende, neue Subspezies eine Stütze. Nur grösseres, sicher datiertes Material aus Ostjava kann Auf- klärung bringen. Uehrigens steht das duleihella @ aus Ostjava mit sei- ner violetten Querbinde des Vorderflügels nicht so isoliert, auch auf Sumatra (Deli) gab es 99 mit violetter Binde. Mit den östlichsten Ausläufern der Pantheragruppe sind wir bis Bali und Palawan gelangt und hätten jetzt zwei- Kritische Besprechung der Elymniinae. 59 fellos die vier grossen Elymniasarten von Celebes zu fol- gen; warum F., der bisher so ziemlich die Reihenfolge der Arten von Westen nach Osten geordnet hat, nun von die- ser sehr logischen Einteilung abgeht und zuerst die Ar- ten der Molukken einschiebt, ist mir nicht gut begreiflich, da doch die Celebes-Elymnias den malayischen Arten durch die noch reichlich vorhandene Strichelzeichnung der Flügel- unterseite viel näher stehen, als die Spezies der Molukken, bei welchen diese Zeichnung schon sehr zurücktritt, oft nur mehr angedeutet ist, um bei den Papua-Elymnias völ- lig zu verschwinden. Aus diesem Grunde sollen an dieser Stelle zuerst die Celebesarten ihre Besprechung finden, von denen ich während meines Aufenthalts auf der zoologisch so merkwürdigen Insel genügendes Materialsammeln konnte. F. betont nicht genügend, dass zwei der Arten nur den Norden, zwei ganz ausschliesslich den Süden der Insel be- wohnen; wo in Zentralcelebes die Nord- und Südformen zusammenstossen und in welchem Kleide sie da fliegen, ist noch unbekannt. Einen Uebergriff im Verbreitungsgebiete scheint sich nur die nördliche mimalon, Hew. zu erlauben, von welcher F. eine Subspezies mimalon nysa auch aus Siüdcelebes beschreibt. Da aber diese Beschreibung nur auf QQ geht, das mimalon © aber nach meinem Material sehr variabel erscheint, möchte ich fast an einen hier denkbaren und leicht möglichen Irrtum glauben, zudem ich trotz in- tensiven Sammeins in Südcelebes keine Spur von mimalon entdecken konnte. Die beiden südlichen Arten, den ge- wöhnlichen hewitsoni und den etwas selteneren hicetas, hat Wallace beschrieben und sicher auch beide zu Zeiten seines Makassaraufenthaltes anno 1856 entdeckt. Die beiden Arten aus dem Norden haben den einstigen Bürgermeister Wiens Dr. Felder und den begeisterten englischen Sammler Hewit- son zu Autoren, dürften also der erste (cumaea, Feld.) durch die Tätigkeit der österreichischen wissenschaftlichen Expedition (Novarra), der andere (mimalon) auch durch Wallace nach Europa gelangt sein. Staudinger erwähnt in seiner dürftigen Besprechung des Genus Elymnias die vier grossen Celebesarten und speziell den prächtigen mimalon mit der dunkelblauen, sammetartigen Oberseite in nur we- nigen Worten. Mit der Betonung der Grösse hat er völlig recht, denn es gibt im ganzen Genus keine grösseren Aus- masse, nur die Südmolukken und einige Satellitinseln Neu- Guineas liefern annähernd gleich grosse Individuen. F. 60 Dr. L. Martin. führt zu den vier Arten 12 geographische Subspezies auf, welche sich zum grösseren Teile auf die Satellitinseln und zum kleineren auf die Subregionen des 'celebischen Inse!- kontinents verteilen; die ersteren dürften die fester stehen- den sein. Infolge ihrer stattlichen Grösse und ihrer ruhi- gen, noblen Färbung sind Serien von Üelebeselymnias bei- der Geschlechter wohl als Zierde einer Sammlung anzu- sehen und im ganzen Genus besonders geeignet, dem menschlichen Auge einen Genuss zu bieten. Um mit der gewöhnlichsten Art von Südcelebes, he- witsoni, Wall. zu beginnen, so kann ich F.s Angabe, dass der Falter schon in den Gärten Makassars dem Sammler begegne, dahin erweitern, dass er selbst zum Haustier wer- den kann. Im Oktober 1906 besuchte ein eierlegendes 9 die in Töpfe gepflanzten, verkrüppelten, zwerghaften Exem- plare von Arengapalmen, welche zum Schmuck der in das Haus eingebauten Veranda dienten; ich konnte von mei- nem Stuhle aus die Eiablage und später das Schlüpfen der Räupchen, deren Gedeihen und Verpuppung genau beob- achten und erhielt am 14. und 15. November eine Serie etwas kleiner Falter. Die Puppe sah übrigens der von un- dularis nigresceus, welche ich von Sumatra her kenne, un- geheuer ähnlich, soweit ich aus dem Gedächtnisse über die trennenden Jahre hinweg einen Vergleich ziehen kann. Die gleiche Form, die gleiche grüne Farbe mit roten Strich- lein, so dass der Puppe nach hewitsoni direkt an die Un- dularisgsruppe anzuschliessen wäre. Hewitsoni fliegt das ganze Jahr hindurch in und um Makassar, meine. Stücke aus allen Monaten des Jahres ergeben aber keine Saison- unterschiede. Uebergänge allerdings zu der von F. aus Tanette beschriebenen forma sumptuosa gibt es in Süd- celebes wohl, && und @9 mit sehr grossen, breiten Ocel- len der Hinterflügel und die 99 mit weisser Costa und breiterer, weisser Subapicalbinde der Vorderflügel, welche sich längs dem Aussenrande in einer Fleckenreihe fort- setzt. Mumiptuosa ist also wohl die nördlichste Form von hewitsoni. Hewitsoni atys, Fruhst. von Ostcelebes habe ich weder von Paloppo noch von Kendari und Salabanka, an welchen Plätzen ich teils selbst sammelte, teils sammeln liess, erhalten. Eine ganz ausgezeichnete Subspezies aber von hewitsoni ist die etwas kleinere meliophila, Fruhst. von der Insel Saleyer; das & ist schmuckloser und ein- färbiger als & hewitsoni und besitzt nur vier kleine > PA Be. Kritische Besprechung der Elymniinae. Al Ocellen auf dem Hinterflügel, die Hauptverschiedenheit liegt aber im ©, welches am Aussenrande des Vorderflügels feu- rig gelbbraune, blaugrau bereifte Färbung trägt, mit wel- cher die drei grünlichweissen Subapicalflecken prächtig kontrastieren, während der Aussenrand des Hinterflügels. welcher fünf weisse Ocellen trägt, violett überhaucht ist, eine wahrhaft vornehme Rhopalocerenerscheinung. Die lei- der unkolorierte Abbildung vermag keine Vorstellung vom koloristischen Reize des Tieres zu geben. Die zweite Art aus Südcelebes, hicetas, Wall. ist min- der häufig. obwohl sie auch in der nächsten Umgegend der Stadt Makassar fliegt, die @Q9 sind sogar selten zu nennen. Wenn man von einer mimetischen Aehnlichkeit die- ser @29 mit einem anderen Schmetterlinge reden will, so kommt nach meiner Ansicht weniger Euploea eupator Hew. in Anmerkung, sondern eher Hypolimnas iraterna, Wall. eben- falls im @ Geschlechte. Das hicetas & ist oberflächlich be- sehen dem & von cumaea aus Nordcelebes verzweilelt ähn- lich, doch lässt es sich durch eine Serie von 3—4 weissen Ocellen auf der Oberseite der Hinterflügel von cumaea &, dem diese Punkte fehlen und das auf der Unterseite des Vorderflügels das Costaldreieck trägt, gut unterscheiden. Hicetas bonthainensis, Fruhst. scheint eine alpine Form zu sein, entging mir aber bei einer Begehung des berühmten Lokkaweges, der hinter Bonthain (besser Bantaeng) in die Berge führt; doch sah ich dort den ersten Papilio androcles fliegen, auch ein entomologischer Genuss! Hicetas hicetina, Fruhst. die Form von der Ostküste steht auf sehr schwa- chen Füssen und lässt sich nach meinem Materiale nicht halten, da alle von F. angegebenen Unterschiede an grösse- ren Serien hinfällig werden. Ich habe die Ostform von Tombugu, Paloppo und Kendari, aber ohne Berücksichti- gung der Eitiquette lassen sich weder 56 noch 299 aus einer Serie von Südcelebes herausfinden. Besser ist sicher hicetas butona, Fruhst. von der Insel Buton, den ich allerdings an vier Sammeltagen auf Buton ebenfalls nicht zur Strecke brachte; er ist auf das schwache Material von einem & aus Nordbuton beschrieben. Nordbuton ist völlig mit schwerem Urwald bestanden und ohne menschliche Niederlassung, soweit ich das vorbeifahrend vom Dampfer aus beurteilen konnte; es kann noch manche schöne Novi- tät liefern, wenn es nur leichter zu erreichen wäre! 62 Dr. L. Martin. Cumaea Feld. aus Nordcelebes scheint dort seltener zu sein wie mimalon Hew. und hat mit vitellia Cram. von Amboina sicher gar nichts zu tun, wie F. meint, sondern ist ebenfalls durch und durch ein echtes Celebestier. Aus der Färbung der seltenen @@ möchte ich eher schliessen, ass cumaea der durch die Celebeseinflüsse modifizierte, östlichste Ausläufer der Pantheragruppe ist. Diese @9 tra- een nämlich auf der Oberseite beider Flügel ein submar- sinales, lichtes Band, welches sehr in Form dem gleichen Bande bei panthera dusara Horsf. von Westiava gleicht und welches. was noch mehr ist, bald gelblich, bald vio- lett sein kann, wie bei dulcibella aus Ostjava. Häufiger als cumaea war in Nordcelebes der samt- blaue mimalon, Hew., dessen Schönheit schon weiland Dr. Otto Staudinger hervorgehoben hat. Wenn auch mi- malon durch die Pracht seiner Interferenzfarben sich etwas abseits von den übrigen Celebeselymnias stellt, so trägt er doch”auf der Oberseite beider Flügel eine deutlich erkenn- bare, blass silberblaue Randbinde, durch welche er seine Zugehörigkeit zur Celebesfauna bestätigt, da die gleiche Binde auch von den 5& aller anderen Arten getragen wird. Ohne Zweifel ist es ein hochinteressantes Faktum, dass die && der vier sonst sehr gut zu trennenden Cele- besärten völlig gleiche Zeichnungsanlage besitzen — das Resultat besonders kräftiger, auf Celebes wirksamer homo- eogenetischer Einflüsse. Die mimalon @ 9, denen noch ein bedeutender Rest des Blauschmuckes der && geblieben ist — sind sie doch die blauesten von allen Celebeselymnias 992 — unterscheiden sich von @ cumaea durch die ver- breiterte. oft in Flecken aufgelöste, bläulichviolette, subapi- cale und submarginale Binde der Vorderflügeloberseite, welche, bei cumaea schärfer begrenzt, mehr als ein Gan- zes imponiert; ausserdem hat das mimalon Q stets auf der Hinterflügeloberseite weisse Ocellen. welche bei cumaea völlig fehlen. letztere wiederum besitzt eine starke Entwick- lung des kostalen Dreiecks der Vorderflügelunterseite, wel- ches wir bei mimalon & und @ vergebens suchen. Die oben schon erwähnte Subspezies mimalon nysa hat F. auf QQ aus Süd- und Ostcelebes mit einfarbig brauner Vor- derflügeloberseite ohne violette Subapicalbinde basiert. Da ich genau solche @Q9 auch aus Nordcelebes besitze, das mimalon 9 ausserdem gerade bezüglich dieser Subapical- binde sehr variabel ist — es existieren alle Uebergänge von Kritische Besprechung der Elymniinae. 63 einer breiten, auffällig gefärbten Binde bis zu deren völ- ligem Verschwinden —, so glaube ich, dass nysa nicht haltbar ist. Ich muss auch aus dem völlig negativen Er- sebnisse meiner Ausbeute das Vorkommen einer mimalon- form in Südcelebes sehr bezweifeln. Ich möchte die Besprechung der Celebeselymnias nicht beschliessen, ohne nochmals hervorzuheben, wie sehr die vier durch Grösse und Färbung gleich ausgezeichneten Ar- ten der Insel in allen Eigenschaften aus einem Gusse er- scheinen, wodurch die celebische Subregion des grossen indo-malayischen Gebiets sich als aussergewöhnlich scharf begrenzt erweist. Ausser der Hauptinsel gehören noch die Satellitinseln Saleyer. Buton, Muna, Sula Mangoli, Sula Besi, Bangkai, Peling, die Togiangruppe und das noch völlig unbekannte, schwer erreichbare Kambaena zu dieser Subregion. F. zählt unter den Subspezies von Cumaea auch eine sangira aul, sagt aber selbst, dass er im Zweifel sei, ob sangira als Subspezies oder Spezies zu betrachten sei. Die Sangirinseln gehören sicher nicht zur ÜCelebes-Subregion, sondern sind den Philippinen anzureihen, obwohl sie auch völlig isolierte, wirklich autochthone Formen besitzen; ich erinnere nur an die in ihrem Genus ganz vereinsamte Oy- restis eximia, Oberth. Deshalb möchte ich die mir leider unbekannte sangira Fruhst. als Spezies anerkennen. Oestlich von Celebes werden die Elymniasarten min- der zahlreich, wohl überall immer nur noch eine Art, ob- wohl von der kleinen Insel Buru F. noch zwei Spezies. cybele adumbrata Fruhst. und vitellia viminalis Wall. an- sibt. De Nicöville, der im Journ. As. Soc. Bengal 1898, pag. 308—321 eine Aufzählung der ihm bekannt geworde- nen, meist von Doherty gesammelten Tagschmetterlinge von Buru veröffentlicht hat, kennt nur viminalis. Da sich aber auf Buru auch der sonst nur auf Celebes vorkommende Hirscheber (Babirusa) findet und Celebes überall zwei Elym- niasarten besitzt, so könnte wohl auch Buru zwei Elym- nias haben, obwohl mir eine Verwechselung wahrschein- licher ist, besonders da F. viminalis nicht zu besitzen scheint. Die schon bei den Celebeselymnias bedeutend ab- gerundeten Konturen beider Flügel werden bei den Moluk- ken- und Papua-Arten noch runder und ausgeglichener und die eigentümliche Strichelzeichnung tragen die ersteren 64 Dr. L. Martin. nur noch auf der Unterseite beider Flügel längs dem Aus- senrande. während die letzteren keine Spur mehr von die- ser für das ganze Genus so typischen Zeichnung besitzen. Die Süd- und Nordmolukken sind von ie einer Art bewohnt, beide sind sehr gut voneinander zu trennen. F. sagt in der hier zu besprechenden Monographie, er habe die durch- greifenden Unterschiede beider Arten schon in der Iris 1903, pag. 321, genügend betont; dort bespricht er aber nur die Verschiedenheit von cybele obiana von typischer vitellila. Es dürfte deshalb an dieser Stelle eine genaue Konstatierung dieser Unterschiede am Platze sein. Bei eybele Feld.. der Nordmolukkenart, stehen die weissen, ocel- lenartigen, submarginalen Flecken genau parallel zum Aus- senrande beider Flügel, während sie bei vitellia Cram.. der Siidmolukkenspezies, oberflächlich besehen, der Abbildung eines Sternbildes gleichen, welcher Eindruck durch ihre un- regelmässige, verschohbene Stellung hervorgerufen wird. Je frischer das Exemplar, ie dunkler die Grundfarbe der Flügelunterseite ist, desto deutlicher die Vorstellung der Sternkarte; Butler hat eine Subspezies „astrifera®“ genannt, er unterlag also offenbar derselben Ideenverbindung. Auf dem Vorderflügel sind von den fünf Ocellen die drei mitt- leren so weit basalwärts verschoben, dass die ganze Reihe eine nach innen eckige Linie bildet; erst der fünfte unterste Flecken steht wieder in gleicher Entfernung vom Aussen- rande wie der erste, oberste. Als Zeichen der Verwandt- schaft besitzt übrigens auch die sonst ziemlich gerade Reihe von cybele eine kleine Konvexität nach innen. Der Hin- terflügel mit seinen 6 Ocellen zeigt ähnliches Verhalten; bei cybele eine glatte, dem Flügelrande parallele Bogen- reihe, bei vitellia vom obersten kostalen zum zweiten äus- sersten apicalen Flecken eine gerade Linie, von da ab je- der weitere Flecken in einer ziemlich geraden Reihe mehr nach innen gerückt, am meisten 4 und 5, so dass die Linie eine kleine Konvexität nach innen zeigt. Nimmt man noch den weissen Flecken am Zellschlusse als Ausgangs- punkt für die ganze Reihe hinzu, so entsteht die punktierte Zeichnung der oberen Hälfte eines Fragezeichens oder einer 2. Im übrigen sind auch bei ceybele die Konturen beider Flügel wieder um einen Schritt runder als bei der noch immerhin zackigen vitellia. Leider ist das Material an Molukkenelymnias wohl überall etwas dürftig, so dass manches interessante Detail entgehen mag, auch zeigen die Kritische Besprechung der Elymniinae. 65 Tiere nicht mehr die anziehenden Farben der Celebesarten, obwohl ihnen allen noch ein Rest der schmückenden Sub- marginalbinde auf den düsteren, einfarbigbraunen Flügeln geblieben ist. Von vitellia, Cram. gibt F. eine Form „suavium“ aus Ceram und eine von der Uliasser-Insel Saparua, letztere nennt er „basium“. Mein noch eben ausreichendes Mate- rial erlaubt mir nur eine Abgrenzung der Tiere aus Am- boina und Ceram; erstere besitzen meist drei subapicale violette Flecken auf der Oberseite des Vorderflügels, von denen der mittlere stark und deutlich weiss gekernt ist. Ceramstücke haben meist nur zwei subapicale Flecken, welche matter gefärbt und ohne weissen Kern sind. Die QOQ sind einfarbig braun ohne Subapicalbinde, aber mit einer aufgehellten Randzone beider Flügel. Da meine Üe- ramserie keine weiteren Unterschiede darbietet und sich eine Form, wie sie F. als suavium beschreibt, nicht dabei befindet, so glaube ich, dass es sich in diesem Falle nur um eine individuelle Aberration, einen Sport. handelt. Wir hätten demzufolge: 1. vitellia vitellia. Cram. aus Amboina; 2. vitellia ceramensis, nova subspecies aus Ceram mit ab. suavium Fruhst.; 3. vitellia basium, Fruhst. aus Saparua und 4. vitellia viminalis, Wall. aus Buru. Mit cybele, Feld., der Art der Nordmolukken, deren Typus aus Batjan stammt, vereinigt F. Subspezies aus Buru (?), Halmaheira, Ternate und Obi; ich denke, wir können noch weiter gehen und auch thryallis, Kirsch von Neu -Guinea und holofernes, Butl. vom Bismarck-Archipel anschliessen, da beide Formen deutlich den Cybeletypus tragen. F. war früher offenbar der gleichen Meinung, da er in einer vorausgegangenen Publikation (Iris 1903, II., pag. 321) beide zu cybele stellte. Gründe für das nunmeh- rige Aufgeben des früheren Standpunktes gibt er in der Monographie nicht. Das & von cybele ist von Pagen- stecher (Ergebn. einer zool. Forschungsreise in den Mo- lukken, Abh. der Senckenberg. Ges., XXIII.) gut abgebil- det, allerdings leider die nur wenig markante Oberseite; das an gleicher Stelle abgebildete, rotbraune © ist sicher nicht von einer Uliasserinsel, wie auf der Tafelerklärung Deutscha Entomologische Zeitschrift „Iris“, herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, 66 Dr. L. Martin. angegeben ist, denn auf diesen fliegt sicher nur eine vitel- liaform. Wenn wir schon bei cybele helle, rotbraune @9 sehen, welche in ihrer Erscheinung dem Enploeentypus von usipeies, Hew. oder confusa, Butl. gleichen, so ist dieses O Kleid die Regel bei thryallis, Kirsch, welche Art nach einem dieser hellen 29 _ beschrieben ist. Der Autor hat sich jedoch vorsichtig über das Geschlecht seiner neuen Art ausgeschwiegen, obwohl gerade bei Elymnias die Ge- schlechtsbestimmung durch den Haarbüschel der 5 & leicht und sicher ist. Das & von thryallis zeigt mit seiner bald bläulichen, bald bronzegrünen Randbinde beider Flügel ei- nen Rückschlag zu den Celebesformen, hat aber auch die subapicalen Punkte der folgenden Subspezies holofernes; die Unterseite zeigt ocellenartige, weisse Submarginalpunkte in der für cybele typischen Anordnung. Staudingers Ab- bildung (Iris 1893, T. VI., Fig. 2) ist sehr gut gelungen. Da schon Staudinger (Iris 1894, pag. 115) seine glauconia als Synonym zu thryallis gestellt hat, werden sich kaum, wie F. will, thryallis thryallis und thryallis glauconia als zwei verschiedene Subspezies halten lassen, zudem Stau- dinger wörtlich sagt. dass von seinen fünf 99 zwei last ganz mit thryallis übereinstimmen. Glauconia könnte also höchstens nach Hagens Vorschlag als dimorphe © form weiter geführt werden. da Doherty teste Hagen an der Hum- holdtbay eine lange Serie von @Q9 mit allen Uebergängen von thryallis zu glauconia gefangen hat. Chloera, Staud., von F. mit einer Speziesnummer bedacht, dürfte wohl nur eine Aberration von thryallis sein; man hat nichts von weiteren Stücken gehört. Hagen (Jahrb. Nass. Ver. f. Nat. 50, pag. 77) gibt auch an, dass in Stefansort an der Astro- labebay nur thryallis vorkam, während in Simbang eine Agondasform flog, ein Symptom, dass anscheinend auch auf dem grossen Kontinente von Neu-Guinea an je einem Platze nur eine Elymniasart fliegt. Ich habe unter vielen Sendungen aus Deutsch-Neu-Guinea (Astrolabebay) niemals einen agondas gesehen und erhielt die ersten von Holl.- Neu-Guinea (Südküste) zur Zeit meines Makassaraufenthalts in einer vom Kapitän des holländischen Mailbootes von einem Eingeborenen aufgekauften Sammlung. Holofernes, Butl. aus dem Bismarck-Archipel folgt in Färbung und Anordnung der Submarginalpunkte völlig dem Cybeletypus, nur trägt & und © auf dem Vorderflügel, Kritische Besprechung der Elymniinae. 67 nahe dem Apex, zwei winzige, aber sehr konstante weisse Pünktchen; ein & aus Simpsonhafen meiner Sammlung hat die ocellenartigen Submarginalpunkte der Unterseite völlig abgelegt, nur der Punkt am Zellschlusse ist noch vorhan- den. Das © holofernes gleicht dem &, ist jedoch heller, auf dem Vorderflügel steht oft noch ein dritter Subapical- punkt und die Ocellen der Unterseite sind grösser und deutlicher. Wenn wir thryallis und holofernes nicht als Subspezies zu cybele stellen wollen, dann wäre wenigstens sicher holofernes als Subspezies zu thryallis zu bringen. Da übrigens weder vom Salomon-Archipel noch von den ferneren Inseln der Südsee bis heute ein Elymnias bekannt geworden ist, so sehen wir in holofernes den weitest öst- lichen und sicher auch meist melanotischen Vertreter des Genus, ein unscheinbares, wenig schönes Insekt. Wenn schon bei thryallis grosser Dimorphismus der OO besteht, so finden wir noch eine Zunahme dieses Ver- haltens bei der zweiten, ziemlich isoliert stehenden Art des Papuagebietes, bei Elymnias agondas, Boisd. und seinen zahlreichen Subspezies; F. ist in .der Lage, deren nicht weniger als ein volles Dutzend aufzuzählen. Agondas zeigt keine Spur mehr von der sonst für das ganze Genus so typischen Strichelzeichnung, die Flügelkontur ist fast völlig abgerundet und auf der Hinterflügelunterseite tragen & und @ an der inneren Hälfte des Aussenrandes eine gelbe Binde, in welcher schwarze, blaugekernte Ocellen stehen. Die O9 sind stark aufgehellt, in den extremsten Formen mit Ausnahme der Flügelränder ganz reinweiss und be- sitzen dann eine grosse Aehnlichkeit mit im gleichen Ge- biete heimischen Schmetterlingen aus dem Morphidengenus Tenaris. Leider bin ich nicht im Besitze eines Materials, welches mir eine selbständige Meinung oder gar eine Kri- tik der aufgeführten Subspezies erlauben würde. Allein von agondas melane, Hew., der Rasse der Key-Inseln steht. mir eine erschöpfende Serie (7 &&6 und 4 @2) zur Verfügung. Von den 4 @Q9 stellt jedes eine eigene Form, aber dabei doch ein Glied einer wohlgeordneten Evolutionskette von schwarz zu weiss dar. Melane scheint durch Wallace, der sich im Januar 1857 auf den Key-Inseln aufhielt, entdeckt zu sein und wurde von Hewitson beschrieben. „Die 2 9 zeigen allgemeine Tenariden-Aehnlichkeit, jedoch ohne sich an bestimmte Spezies anzulehnen“ sagt F. und das wäre bei Gott auch schwer, da auffallender Weise auf den Key- b* 68 Dr. L. Martin. Inseln keine Tenaris vorkommt. Es ist dieses eigentümliche Verhalten — Tenaris ähnliche @2 von Elymnias und auch Hypolimnas und keine Tenaris auf Key — ein starker Stoss am wackelnden, unhaltbaren Mimikrygebäude. Dagegen darf man als sicher annehmen, dass auf den abgelegenen Key- Inseln homoeogenetische Einflüsse gearbeitet haben, welche bei drei Euploeen, einem Papilio, einem Elymnias und ei- nem Hypolymnas die Evolution der Färbung in der gleichen Richtung lenkten. Auch die Cethosia von Key hat ein so auszedehntes, reinweisses Gebiet auf dem Vorderflügel, wie es bei keiner anderen Art ihrer Sippe vorkommt. Das erste, & ähnlichste meiner melane @ 9 trägt auf dem Vorder- flügel nur eine verwaschene, grauliche Aufhellung der schwarzen Grundfarbe, auf dem Hinterflügel einen grossen, discalen, reinweissen Fleck, der aber das Ocellengebiet nicht mehr erreicht, vielmehr stehen letztere ganz auf schwarzem Grunde; auf der Hitilglunterseite hat das ocker- gelbe Band, auf dem die drei analen Ocellen stehen, nach vorne noch eine breite, schwarze Begrenzung. Das zweite Q trägt auf dem Vdilgl. eine discale, weisse Binde, welche durch die schwarzen Adern in 4 Felder zerlegt wird; der Hiflgl. ist ausgedehnter weiss, so dass die innere Hälfte der Ocellen schon auf weissen Grund kommt; Hitflglunter- seite wie beim ersten @, nur ist der discale Fleck reiner weiss. Der Vdilgl. des dritten @ ist weiss mit Ausnahme des Basalgebietes und des Costal- und Aussenrandes; auf dem Htilgl. stehen die beiden oberen, analen Ocellen bereits auf weissem Grunde, der dritte, analste, hat noch schwarze Um- gebung; aul der Htilglunterseite befindet sich die ockergelbe, die Ocellen tragende Binde ganz auf weissem Grunde, nur der Costal- und Aussenrand des Flügels sind noch schwarz; die ockergeibe Binde hat nach innen und aussen eine feine, schwarze Begrenzung. Das vierte @ hat Vorder- und Hinter- flügel mit Ausnahme des Costal- und Aussenrandes rein- weiss, die Ocellen der Hitfleloberseite stehen ganz auf weissem Grunde, ebenso auf der Htflglunterseite, wo jedoch der ockergelben Binde die schwarze Umgrenzung nicht fehlt. welche sich niemals beim & findet. „Bei diesem geht das Gelb «des Öcellengebietes ohne Abgrenzung in das Weiss der submarginalen Binde über. Wir sehen also an den 4 909 genau den allmählichen Uebergang von einem ziemlich düsteren, kaum an Tenaris erinnernden Habitus zu einem reinweissen, der eine frappante Aehnlichkeit mit Tenaris er. Kritische Besprechung der Elymniinae. 69 in Farbe und Zeichnung trägt. Vier wohlklingende Namen für diese höchst distinkten, weiblichen Formen liessen sich leicht finden und vier formae novae nobis wären fertig; ich glaube aber, dass das sehr variable @ von agondas melane auch so genügend festgehalten ist. Wer einen Elymnias von den Key-Inseln erhält, weiss, dass es nur melane sein kann und wird sich über die abändernden 229 freuen. Elymnias aber ohne Fundort, Schmetterlinge überhaupt ohne Fundort zu bestimmen, ist eine missliche Sache. Ueber papua, Wall., viridescens, Grose Smith und paradoxa, Staud. ein endgültiges Urteil abzugeben, wird erst möglich sein, wenn mehr Material nach Europa ge- langt ist; bis heute sind nur wenige Exemplare dieser Arten gefangen, welche deshalb in den meisten Sammlungen durch ihre Abwesenheit glänzen. Ebenso geht es mit den im völlig unnötigen Genus Mimadelias, Moore vereinten Arten vasudeva-esaca; auch hier muss entscheidendes Mate- rial abgewartet werden, was bei der beträchtlichen Selten- heit der Tiere noch lange dauern kann. Die Verbreitung der Elymniasarten scheint mir jedoch sehr dienlich zur Einteilung des grossen indo-malayischen Gebietes in wohlumschriebene Subregionen; wir hätten nach dem Vorkommen von Elymnias die folgenden Subregionen: 1. die westkontinentale Subregion, Arabien, Beluchistan und den Westen der vorderindischen Halbinsel — ohne Elymnias, ein vielfach mit Ostafrika verwandtes Gebiet. 2. die kontinentale Subregion, beginnend mit Süd- und Zentralindien und Ceylon umschliesst Bengalen, Burma, Siam, Tonkin, Annam und Südchina mit Einschluss der Inseln Hainan und Formosa, aber unter Ausschluss der malayischen Halbinsel; der Süden von Tenasserim dürfte aul der hinterindischen Halbinsel die Grenze dieser und der folgenden Subregion darstellen. Was Bingham in seiner Fauna of British India von malayischen Arten für sein Gebiet in Anspruch nimmt, stammt ausnahmslos aus diesem interessanten Grenzlande, wo die beiden Subregionen mit ihren Formen aufeinander stossen, wo der Uebergang akut wird. Undularis mit vielen Subspezies und gelben Q9 ist die vorherrschende Elymniasart dieses ungeheueren Ge- bietes, welches an den Südabhängen des östlichen Hima- layas ein faunistisch besonders reiches Zentrum besitzt, das uns die rein kontinentalen Formen malelas und patna liefert. 10 Dr. L. Martin. 3. die malayische Subregion, die malayische Halbinsel und die grossen und kleinen Sundainseln mit Ausnahme von Celebes umfassend. Hier findet die reichste Artenentwick- lung statt; lais, ceryx, dara, panthera und penanga sind die für diese Subregion charakteristischen Arten, obwohl auch noch überall undularis vorkommt, aber nicht mehr so Alleinherrscher ist wie im kontinentalen Gebiete. Die malayische Subregion lässt sich jedoch erfolgreich wieder in drei Untergebiete teilen: a) das eigentliche, spezifische, malayische Untergebiet im striktesten Sinne, die Halbinsel, Sumatra, Natunas und Borneo; Penanga ist typisch für dieses Gebiet, welches seinen grössten und schönsten Rhopalocerenvertreter in Ornithoptera brookiana besitzt; die undularis @ 9 erschei- nen hier im Kleide der 56. bh) Java und die sich östlich anschliessenden kleinen Sundainseln mit gelben Undularis @9 wie im kontinentalen Gebiete und einer allmählichen Abnahme der Artenzahl gegen Osten, auf Bali und Lombok noch 4 oder 3 Spezies, von Sumbawa ab bis Timor nur mehr eine Art, der aus- dauernde undularis; allein Flores scheint wieder 2 Arten zu besitzen. Nach dem Vorkommen z. B. von Papilio nephelus, Amnosia, Stibochiona und Ragadia möchte man wohl versucht sein, auch Java dem spezifisch malayischen Gebiete zuzuzählen, aber seine Fauna vereint mit der der kleinen Sundainseln bietet doch so viel Eigenartiges und es fehlen ihr so viele echt malayische Formen, dass eine Sonderstellung gerechtfertigt erscheint. c) die Philippinen mit meist isolierten Arten. 4. die Subregion von Celebes mit seinen Satellitinseln, ausgezeichnet durch vier unter sich sehr nahe verwandte Arten, welche aber weder nach Osten noch nach Westen Verwandte besitzen; von den vier Arten scheinen jedoch immer nur zwei nebeneinander zu fliegen. 5. die Papua-Subregion, die Süd- und Nordmolukken, Neu-Guinea mit seinen vielen Satellitinseln und den Bismarck- archipel umfassend. Ueberall meist nur eine Art; aller- dings sind vom Neu-Guinea-Kontinente 5 Spezies beschrie- ben, drei davon jedoch nur nach wenigen Stücken und durch Hagen wissen wir, dass an der Astrolabebay nur thryallis flog, während am Hüongolfe sich nur agondas fand, der auch die Art von Britisch-Neu-Guinea zu sein Ne E ; A R $ K E 2 E 3 TEEN fi Kritische Besprechung der Elymniinae. TE scheint, wo nach H. Tryon thryallis wieder nicht vor- kommt. Diese nur auf die Verbreitung der Arten des einen Rhopalocerengenus Elymnias in groben Umrissen angelegte, faunistische Einteilung scheint sich übrigens auch an ande- ren und höherstehenden Tiergruppen beweisen zu lassen und spricht deshalb doch etwas für den Wert der so viel- fach belächelten und herabgesetzten systematischen Arbeiten. Hiermit Schluss meiner Monographiebesprechung und meiner Meinungsverschiedenheiten mit dem von mir hoch- geschätzten Autor. Wer die Elymnias kennt, sich für sie interessiert, vielleicht sogar welche im Kasten stecken hat und Lust und Zeit besitzt. Monographie und Kritik zu le- sen, wird wohl ab und zu nach eigenem Geschmack zwi- schen zwei gezenüberstehenden Ansichten zu wählen haben. Nach so vielen Aussetzungen aber noch ein. Wort vollen und uneingeschränkten Lobes für den fleissigen, unermüd- lichen Verfasser der Monographie, dem alle Exotenfreunde nur dankbar sein müssen, dass er uns diese Arbeit über- haupt gegeben hat. Auch bei noch sö umfangreichen Kenntnissen und noch so grossem Geschicke kostet eine derartige Zusammenstellung unendlich viel Zeit und Mühe; wie viele Bücher müssen herbeigeschleppt und nachgeschla- gen, wie mancher Kasten geöffnet und wie viele Schmetter- linge herumgesteckt und von oben und unten besehen wer- den, bis etwas geschaffen ist, das anderen mühelos und ohne Vorarbeiten die Möglichkeit von Ordnung und Be- stimmung gibt. Und dass man mit F.s Monographie erlolg- reich arbeiten kann, habe ich selbst bei dieser Kritik er- fahren, musste ich doch mein eigenes Material sichten und neu ordnen. Bisher war mit Ausnahme von Einzelbeschrei- bungen und Lokalfaunen die wirklich düritige Besprechung des Genus in Staudingers Exotenwerk einfach alles, was in deutscher Sprache bestand; dem gegenüber ist F.s Monographie ein ganz gewaltiger Fortschritt; sie ge- stattet heute iedem eine richtige Bestimmung seines Elym- niasmaterials, vorausgesetzt natürlich, dass er die Herkunft seiner Stücke kennt. Nachstehend lasse ich noch eine Aufzählung des Mate- rials an Eiymnias in meiner Sammlung folgen, auf Grund dessen ich gewagt habe, obige Besprechung zu schreiben: —1 U Dr. L. Martin. Elymnias phegea 7 && 2 29 Kamerun weisse Form, ”„ bammakoo 7 58 d gelbe Form, intermedia 1 & Kamerun, undularis undularis 5 55 Westhimalaya, Kumaon, 178859 Q Osthimalaya, n 2&& Burma (tinctoria), protogenia 18 5 5 14 Q@ 92 West- u. Ostjava, lea a protogenia 7 && 5 9 9 Südsumatra, Telok. Beton, nigrescenn 7 508 329% Malayische Halbinsel, 59 Q Insel Riouw, Ö 559% Nordsot- Ö » » 45 32% N 2 28 sumatra, Mittensumatta, Indragiri, 5 formosana 6 5 & 1% Formosa, 5 sumbawana 4 5 & 19 Sumbawa,Bima, R sumbana 1 & 19 Sumba, Waingapu, cottonis 6 5 & Andamaneu, caudata 265% Südindien, lais timandra 3885329 Khasi- Hills, „ heolais 1 Nias, „ lioneli 1 Selangore „ Jlaisidis 13 ES ® Nordost- sumatra, „ lais 5 Südsumatra, Mi. PN 8 29Q9 West- und Ostjava, Q Bawean, „ baweana ©> ee 0-10. 07) er 0-)0-0-102/0710-70-X07) 4 1 „ eoelifrons 3 1 9 Borneo, malelas 9 6 29 Sikkim, casiphone casiphone 9 299 Südsumatra. H AB 599 Westjava, e djilantik 2 Bali, kamara kamara 2 Südsumatra, 5 = 5 3909 Westjava, 5 exclusa 1 Balı, patna patna 5 299 Sikkim, „ hanitschi j Perak, Elymnias ceryx ceryxoides ” Kritische Besprechung der Elymniinae. sumatra dara darina 366 299 Nordost- sumatra, „ bengena 1568 229 Westjava, panthera mimus 265% 1 2 Nicobaren, ; dolorosa 1 8 Nias, A enganica 1 & Engano, Sn panthera 1 9Q Singapore, r tautra 7&65& 499 Nordost- sumatra, B dusara 366 6929 Westjava, 2 duleibella 2QY Ostjava, ei balina 2,71, ODalı, > lacrimosa 1 & Bawean $ alfredi 6 558 2929 Borneo, penanga sumatranalO 5 & 799 Nordost- sumatra, hewitsoni 23 6 813929 Südcelebes, „ meliophila 15 55 92% Saleyer, cumaea 6 58 699 Nordceelebes, hicetas 14 5 51099 Südcelebes, n 108% 522 Ostcelebes, mimalon 125858 6929 Nordcelebes, vitellia vitellia 566% Amboina, „ eeramensis 5 59 2292 Ceram, cybele cybele 4688 Batjan, thryallis 9558 Deutsch- Neu-Guinea, » holofernes 7 65 19 Bismarck- Archipel, agondas agondass 1 & Holl. Neu- Guinea, Y melane 6 55 4Q9 Key-Inseln, vasudeva vasudeva 4 & & Sikkim, esaca esacoides ee Nordost- 73 10 6 & 3 9 © Nordost- sumatra. 74 Bücher-Besprechung. Die Schmetterlinge der Erde, eine systematische Bearbeitung der bis jetzt bekannten Gross- schmetterlinge in Verbindung mit namhaften Fachmännern. Herausgegeben von D. Adalbert Seitz. (Verlag von Fritz Lehmann, Stuttgart). Seit der letzten Besprechung des Werkes in dieser Zeitschrift sind von der Fauna palaearctica die Lieferungen 32 bis 41 erschienen. Sie enthalten die von H. Stichel bearbeitete Gattungen Pyrameis, Va- nessa, Polygonia, Araschnia und Symbrenthia und von den von Dr. A. Seitz bearbeitete Nymphaliden als Fortsetzung und Schluss die Ar- gynnidi,dann die kleine Familie der Eryeinidae und dafür um so reich- haltigere der Lycaenidae bis Curetis. In der 37. Lieferung finden wir Berichtigungen und Zusätze zu den Gattungen Apatura, Neptis und Ti- melaea und in der 38. Lieferung ein alphabetisches Artregister zu den Nymphalidae mit Literaturnachweisen. Die den Heften ganz ausser Reihenfolge beigegebenen Tafeln (28, 41-44 48, 65, 66, 69, 72—82) bringen Danaiden und Satyriden, der Hauptsache nach aber Lycaeniden zur Darstellung, von welchen annähernd 450 Arten Z. T. in beiden Geschlechtern, oder von der Unterseite abgebildet sind. In Anbetracht der Kleinheit und Schwierigkeit der darzustellenden Formen dürften auch diese Tafeln gerechten Ansprüchen durchaus genügen und als gelungen zu bezeichnen sein. Von den Exotep sind indessen die Lieferungen 13—23 er- schienen und zwar von der Fauna americana die Pieridae von J. Röber (pg. 53—72 Lief., 9, 15 und 21), von der Fauna africana 1. und 2. Lie- ferung (= 16. und 17. Lieferung des Werkes) mit einer Einleitung von Dr. A. Seitz und dem Anfang der von Prof. Aurivillius bearbeiteten Papilionidae und endlich von der Fauna indo-australica (Lieferung 20—23) Fortsetzung der von Dr. K. Jordan bearbeiteten Papilionidae. Zu dem bereits früher über das Werk Gesagten geben die verschiedenen Lieferungen keinen Anlass Neues hinzuzufügen, sie schliessen sich textlich als auch in Form und Ausführung der Tafeln würdig ihren Vorgängern an und bringen das Riesenunternehmen ihrer dereinstigen, allerseits erwünschten und erhofften ‚Vollendung wieder einen Schritt näher. H. Fr | | betreffenden Ländern Nachnahme zulässig ist). - Vorstand des EntomologischenVereins „lris” zu Dresden. - Vorsitzender: Prof. Dr.K.M.Heller, Dresden, Franklinstr.22. - Stellvertr.: Amtstierarzt Möbius, Dresden, Antonstr. 7. Schriftführer: Ad. Winckler, Dresden-Pl., Kaitzerstr. 137. Stellvertr.: Gust.Kretzschmar, Dresden, Bismarckplatz 6. Rechnungsführer: | Hugo Reichelt, Dresden, Bibliothekar: | Theresienstr. 1. Redakteur: ©. Ribbe, Radebeul b. Dresden. Stellvertreter: Dr. P. Husadel, Dresden, Gewandhausstr. 3. Sitzungen: Mittwoch v. S—11 Uhr im zoolog. Garten. Mitglieder erhalten auf Wunsch die früheren Bände unserer Zeitschrift zu bedeutend ermässigten Preisen und zwar: Band _I. (in5Numm.) 340 Seit.mit2 Taf., (von dem nur noch einige wenige nicht ganz vollständ. Exemplare vorhanden sind) für 5—25 Mk. »„ HU. (in2 Heften) 286 Seiten mit 5 Taf. (Lcolor.) statt 17Mk. für 10 „ > 1P1. (in. 29.0,:5 E48, >94: C0lor.- Fateln: - 7... 16°, -7.,:.1073 SS LV AU 95302 5 la (2 0l0R) 7,1677; 10% eV. 2 =, 880, „et Tal 14 coler: , 23 5.5 „10:5, NE WINDE, =: Colarz Latelterr, 0124-572 2102 RES NE 15 Dr ER Re ee NETT EL re N seV IB. (in. 2. =7,0% 408, 86 Falzus lee, 203202, 71025 AI. 2, er A, Sa 1 Color.y „ur. 2a 10, er £ 72 „12Pat. (4 color.) * , 726.7, 5105, a N RB ».6.1al.(3eolor.y' 7,26 %,,.5:.10% EN Fa a „ 9Taf. (4 ganz.) 1 teilweise coloriert) . . . . Er LITE „XII. (in 2 Heften) 362 Seiten mit S Tafeln und etelbildescs ser een ae, 105 „XIV. (in2Heften) 393 Seitenmit5 Tafeln . . . „ 24 „ „10, BSAN® (10,222 7,7 7,).8605:,7% RL N N Er [RE ZEN]: (170: ,-=)898 ö ha ehrtelh 2,24, 275,107, SRYU:(N 2, ,,5)828: 0. a 1 3 en 110 re Se re | 200 SESBlInE 1839.40 110, Acalor.).,,.32 5: 510,5 RR ln )2o, oz ea a0 en (155 EOS ar ae na EOIOE) 2,0285, 105 REAL -(ind ss, )380° bee 22 1075 exklusive Frankatur. #6” Der jährliche Mitgliedsbeitrag von 10 Mark ist in den ersten 3 Monaten eines jeden Vereinsjahres zu zahlen (an den Rechnungsführer H. Reichelt). Den. Herren Mitgliedern, welche ihren Beitrag zu zahlen ver- gessen haben, wird das zweite. (gegen Ende Juni erscheinende) Heft gegen Nachnahme des Beitrages zugesandt (soweit nach den Ya ug DE Fritz Lehmann, Stuttgart ° Verlag für Naturwissenschaft Bu + Die Grossschmetterlinge der Erde Ein Handbuch und Bestimmungswerk für Sammler, Lepidopterologen, Schulen und Museen se herausgegeben vn Dr. phil. ADALBERT SEITZ Direktor des zoolog. Gartens zu Frankfurt a. M., ordentl. u. korresp. Mitglied zahlreicher wissenschaftl. Vereine. 3 Bearbeitet wird dieses bedeutende Werk von ersten Autoritäten, unter denen wir nennen wollen die Herren: Sir HAMPSON-London, Dr. JORDAN-Tring, J. W. KIRBY-London, Dr. REBEL- Wien, Hon.W.v. ROTHSCHILD-London, J. ROBER-Dresden, WARREN-London. Mit diesem grossartigsten Schmetterlingswerke ist ein lang- gehegter Wunsch aller Schmetterlingssammiler erfüllt! Es bedarf jetzt keiner langwierigen und mühsamen Bestimmung mehr, einfaches Aufschlagen der betreffenden Tafel und mit einem Blick ist jeder Schmetterling genau bestimmt. Das Werk kann sowohl vollständig, wie jede der zwei Hauptabteilungen getrennt und einzeln bezogen werden. Die einzelnen Lieferungen erscheinen in raschester Folge, sodass die angegebenen Vollendungstermine unbedingt eingehalten werden. I. Haupt-Abteilung: Die palaearctischen Grossschmetterlinge Ca. 100 Lieferungen a Mk. 1.—. Vollständig bis Ende 1908. In diesem I. Teil werden auf ca. 225 Farbentafeln gegen 10000 Formen unter ausgiebigster Darstellung von % und 9, sowie der Unterseiten (bes. bei Nymphaliden, Lyeaeniden, Satyriden) in vollendeter Naturtreue abgebildet. NB. Nicht nur sämtliche grossen, sondern alle in Standinger-Rebels Katalog aufgeführten Grossschmetterlinge von ganz Europa sowie aller angrenzenden Gebiete der palaearctischen Fauna kommen hier zur Dar- stellung und ausserdem noch eine -sehr grosse Anzahl in dem Katalog va noch nicht berücksichtigter palaearetischer Formen. Zum erstenmale werden hier sämtliche Tagfalter, Schwärmer, Spinner, Eulen und Spanner der ganzen palaearctischen Fauna in unübertrefflicher Naturtreue dem Interessenten vorgeführt. II. Haupt-Abteilung: Die exotischen Schmetterlinge Ca. 300 Lieferungen a Mk. 1.50. Vollständig in ca. 3—4 Jahren! In dieser UI. Haupt-Abteilung werden auf ca. 650 Farbentafeln etwa 20000 Formen dargestellt. Hiervon können auch die Hauptgruppen Rhopaloceren, Sphingiden und Bombyeiden, Noctuiden, Geometriden einzeln für sich subskribiert werden. NB. Um den beispiellos billigen Preis zu ermöglichen und das Werk nicht zu umfangreich zu gestalten, mussten zur Raumersparnis in beiden Teilen die grösseren Schmetterlinge halbiert dargestellt werden. Dagegen werden sämtliche kleineren Schmetterlinge, ‘also kleinere Tagfalter (Zygaenen, Sesien, Lycaenen, Hesperiden), kleinere Schwärmer, Spinner, Eulen, Spanner in ganzer Figur wie in den anderen Werken abgebildet. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung an! Lieferung I liegt in jeder Buehhandlung zur Ansicht auf! Verlangen Sie ausführlichen Prospekt und Probetafel gratis und frankol Das Werk erscheint in deutscher, englischer und franzö- sischer Sprache! & Iris, Dresden, Band XXII, Heft 2 und 3. Deutsche Entomoloeische Zeitschrift Iris herausgegeben vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden. Jahrgang 1909. Zweites und drittes Heft. 15. September 1909. _.. Redakteur: €. Ribbe. f; 25 LOLs Tonal Museb” Preis für Niehtmitglieder des Vereins: 5 Mark. London. Berlin. Paris. A. E. Janson. R. Friedländer & Sohn. P. Klincksiek. Perth Road N. Carl-Strasse 11. 52 Rue des Ecoles. | Druck von 0.9. W. Schlenkrich. Radebeul, Inhalts-Uebersicht. Seite Spröngerts, J. R. Digne. . 1, 232771598 Strand, Embrik. Uebersicht der "bekannten Amphicallia- Arten . . ee EEE —. Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika . . - 104—121 Schrottky, €. „Mimetische‘“ Lepidopteren, ein Beitrag : zur Ke nntnis der Syntomidae Paraguays . 2.122132 —_, Die ersten Stände von Papilio perrhebus Boisd . . 188-184 —. Eine neue Syntomide aus Paraguay . . 155 Gauckler, H. Einige neue Nacrolopidopteren für Karls- £ ruhe bez. für Baden . . . ....136—137 Pfitzner, R. Eine neue Hepialide aus Westaustralien.. . 138—139 Marschner, H. Ein aberratives 7 von Dendrolimis piniL. 140—141 f Martin, Dr. L. Das indo-malaiische Satyridengenus Erites, Westwood . . a N er ee RE EEE nen —. Eine neue Tdeopsis” Fa: 155—165 Bastelberger, Dr. Beiträge zur Kennnia er "Geometriden- Fauna der Insel Formosa . 166— 182 Strand, Embrik. Bemerkungen über ‚die eren Stände von Elisma nareissus Cram . . 183. -184 __, Ein Ahasver unter den Lepidopteren: Die Lim: ıcodiden- ; Gattung Casphalia WIk. (=Zaracha WIk.) . ... .. 185—190 —, Uebersicht der Anaphe-Arten . „7. ..2 22m ,..2,=191-—193 Bücher-Bösprechungen . .. in. ur, au, are 19a au Für die Form und den Inhalt der in dieser Zeitschrift ver- öffentliehten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, der Entomologische Verein „Iris“ ist es in keiner Weise. Mitteilungen und Anfragen, welche die Redaktion dieser Zeit- schrift angehen, sind (bis Ende 1909) nur an den Redakteur C.Ribbe, Radebeul bei Dresden, zu riehten. R. Friedländer & Sohn, Berlin N. W., Karlstr.. N. Soeben erschien: Das Tierreich. Im Auftrage der Kgl. Preußischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben von E. Schulze in Berlin, Lief. 25. Brassolidae von H. Stichel. Mit 46 Abbildungen. Preis 15 Mark. Früher erschienen in der Abteilung Entomologie: Lief. 14: Libytheidae von A. Pagenstecher. Mk. 2,— Lief. 17: Callidulidae von A. Pagenstecher. Mk. 3,— Lief. 22: Heliconiidae v.H. Stichel & Riffarth. Mk. 18,— Digne. Von J. R. Spröngerts, Artern. Digne, die Hauptstadt des französischen Departement des Basses-Alpes, ist seit langen Jahren als interessanter Fundort von Lepidopteren bekannt. Ursprünglich mehr eine Domäne französischer Forscher und Sammler, ist das Städt- chen seit ungefähr 10—12 Jahren auch von Deutschen in zunehmendem Masse besucht woıden, nachdem Standfuss und Dietze wohl als erste dort gesammelt und ihre inter- essanten Entdeckungen bekannt gegeben haben. Jetzt kann man ziemlich sicher sein, wenn man im Juni und Juli seine Schritte dorthin lenkt, sowohl deutsche wie englische Samm- ler anzutreffen, und nicht nur Lepidopterologen, sondern auch Coleopterologen, Hymenopterologen und Dipterologen fangen an, das reiche Gebiet des Basses-Alpes zu durch- forschen. Der grosse Artenreichtum dieser Gegend ist in erster Linie auf die ausserordentliche Mannigfaltigkeit der Flora zurückzuführen. In dem heissen Tale der Bleone gedeiht die Olive und die Mandel, die nur spärlich bewaldeten Berge der nächsten Umgegend, die sich bis zur Höhe von 1600 bis 1800 m erheben, tragen am Fusse dichtes Buschwerk von Buchsbaum und Eiche, an kahlen Stellen wuchert der Ginster, und weite Matten sind von Lavendel bedeckt, wäh- rend der Scheitel von Buchenbeständen mit ganz mittel- europäischer Vegetation gekrönt ist. Hinter diesen Vorber- gen aber türmen sich immer höher die gewaltigen schnee- bedeckten Riesen der Hochalpen auf. Man kann innerhalb eines Tages aus der rein südlichen Zone in die hochalpine Deutsche Entomologische Zeltschrift Iris‘, herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, 76 J. R. Spröngerts. gelangen, und so ist es denn zu erklären, dass die Um- gegend von Digne nicht nur mediterrane, sondern auch sub- alpine und hochalpine Falterarten beherbergt. Man erreicht Digne von Deutschland am bequemsten über Genf—Grenoble—Veynes—St. Auban. Die Fahrt von Genf ab geht für deutsche Begriffe recht langsam vonstatten und wird durch mehrfaches Umsteigen nicht gerade ange- nehm beeinflusst. Sie ist aber namentlich von Genf bis Culoz, am Lac du Bourget entlang bis Aix-les-Bains, und dann von Grenoble bis Veynes von entzückender Schönheit. Auf der letzten Strecke steigt die Bahn in vielen Kehren und Schleifen bis zur Höhe von 1167 m und gewährt prächtige Blicke auf die gewaltigen Alpen der Dauphine, namentlich auf den Mont Pelvoux mit seinen ausgedehnten Schneefel- dern und wilden Gletschern. Digne ist das Urbild eines südfranzösischen Landstädt- chens. Ohne irgendwelche Industrie, ohne bemerkenswerten Handel und bei darniederliegender Landwirtschaft vegetiert man weiter. Die Bevölkerung geht zurück, und nur der beispiellosen Genügsamkeit derselben ist es zu danken, dass die Gegend sich nicht noch weit mehr entvölkert. Sicherlich hat die Provence einst bessere Zeiten gesehen. Heute trifft man, wenn man den Ort verlässt, vielfach Ruinen von Farmen, und es ist keine Seltenheit, in entlegenen Tälern, mitten zwischen Ginster, Weinreben und verkommene Walnuss- und Mandelbäume zu finden, ein sicherer Beweis, dass die jetzige Wildnis früherer Kulturboden ist. Die wahnsinnige Waldverwüstung der Südfranzosen hat sich bitter gerächt! Weite Strecken des Landes sind vollkommen verkarstet, das fruchtbare Land ist vom Regen weggeschwemmt. Die Schnee- schmelze im Frühjahre, jeder Gewitterregen, nehmen grosse Mengen Erde mit sich fort. Die Flüsse zeigen geröllbedeckte, enorm breite Flussbetten, in denen im Hochsommer ein seichtes Bächlein träge dahinfliesst, das man ohne Schwie- rigkeiten überspringen oder durchwaten kann, während nach Gewittern innerhalb weniger Stunden das Flussbett von ei- nem diekflüssigen, gewaltigen Strome durchflutet ist. Berg- stürze sind natürlich keine Seltenheit. Man ist bei Touren in den Bergen niemals sicher, auf Pfaden, die man vor Jahresfrist gefahrlos durchwandert hat, plötzlich vor einer wilden Schlucht zu stehen, — ein Teil des Berges ist in die Tiefe gestürzt.. Digne. ar Schon Donzel in seinem im Jahre 1851 erschienenen Werk- chen über die Fauna von Digne führt als beste Fangplätze in der Umgegend die Höhen von Notre Dame, Le Pie cocu, La Colette, La Colline Granoux, La Reine Jeanne, sowie das Flussbett der Eaux-chaudes und die Ufer des Baches Marderie an, Lokalitäten, die noch heute von den Samm- lern in erster Linie bevorzugt werden. Selbstverständlich ist hiermit die Reihe der Fundplätze um Digne herum kei- neswegs erschöpft. Ich erzielte sehr gute Erfolge an den nach der Bleone zu liegenden Abstürzen des Mont Cousson, wo ich namentlich Leucanitis cailino auf einer Schutthalde in Anzahl fing, ferner sammelte ich vielfach auf dem Pfade, der sich gegenüber der Stadt von der Brücke ab auf dem rechten Ufer der Bleone bis zu einem hübschen burgähn- lichen Weingute hinzieht und der namentlich für den Nacht- fang vorzüglich und zugleich bequem ist. Dieser Pfad mün- det hinter diesem Weingute auf die route nationale, welche flussaufwärts auf dem rechten Ufer der Bleone weiterführt. Die von dem Gebirge nach dem Flusse zu einmündenden Täler bilden ebenfalls günstige Fanggebiete. Gegenüber von St. Auban, ungefähr 20 km von Digne entfernt, liegt der Ort Les Mees an bewaldete Bergrücken angelehnt. Sehenswert sind dort eine Anzahl grotesker Felsentürme von ungefähr 150 m Höhe, die durch Erosion von den Bergen losgelöst sind, les Capucins des Mö6es ge- nannt. Hier ist die Vegetation noch weit südlicher, als bei Digne, und der Wald besteht z. T. aus immergrünen Eichen, die in der Umgegend von Digne fehlen. Der Ort ist leicht ver- mittelst der Bahn zu erreichen, und man findet dort eine Anzahl Falterarten, welche bei Digne nicht vorkommen, bei besonderem Glücke auch Epienaptera suberifola. Leider vollständig vernachlässigt sind bei Digne von den Sammlern die subalpinen Gebiete. In Betracht kommen hier die beiden sich auf 1500—1800 m erhebenden Berge Mont Cousson und Les Barres-des-Dourbes. Ersterer erheht sich unmittelbar bei Digne, und die steilen Abstürze des- selben gehen zum Tale der Bl&one hinunter, letzterer bil- det den Abschluss des Tales, aus welchem die Eaux-chau- des entströmen, sowie eines Seitentales. Beide Berge machen, von Digne aus gesehen, einen recht wenig vertrauener- weckenden Eindruck. Gekrönt mit über 100 m hohen, senk- rechten Felsen, scheinen sie kaum ersteigbar zu sein. Und 6* 78 J. R. Spröngerts. doch ist die Besteigung sowohl des Cousson, wie der Bar- res-des-Dourbes wohl etwas anstrengend, aber ganz unge- fährlich. Den Steilabsturz des Cousson nach der Bleone hin vermeidet man, indem man den Berg von der Rückseite, unter Benutzung eines gut gangbaren Tales, gegenüber der Ruine Reine-Jeanne, ausführt. Dieses Tal, durchströmt von einem frischen, hübschen Bache — übrigens ein sehr guter Fangplatz — verfolgt man, bis rechts ein Pfad nach der auf einem Vorberge des Cousson liegenden Ruine einer För- sterei abbiegt. In dieser Försterei befindet sich ein Brun- nen mit gutem Wasser. Von hier aus erreicht man auf Serpentinen den Gipfel des Berges. Die Besteigung von Digne aus nimmt etwa vier Stunden in Anspruch. Auf dem Gipfel, mehr einer wellenförmigen Hochebene, fliegen Par- nassius mnemosyne, Erebia stygne, Eurranthis pennigeraria, Scodiona conspersaria ab. turturaria, Setina irrorella v. fla- vicans- und andere gute Arten. — Auch die Barres-des- Dourbes, die noch gefährlicher aussehen als der Cousson, sind leicht besteigbar. Man verfolgt das Tal von Les Dour bes, das etwa zehn Minuten hinter Digne vom Tale der Eaux-chaudes abzweigt und einen guten Fahrweg hat. An einer schönen Farm vorbei, dem Maison Yvan, von welchem Cleophana yvanii den Namen hat — unwillkürlich denkt man an Iwan den Schrecklichen — erreicht man nach un- gefähr 212 Stunden immer ansteigend die Weiler von Les Dourbes, eine Anzahl weit voneinander gelegener Bauern- häuser auf einer frischen, wiesenreichen Hochebene. Bis man diese allerdings erreicht, hat man stundenlang trost- loses, vollkommen verkarstetes Gebiet ohne Baum und Strauch zu überwinden. Hinter Les Dourbes erhebt sich der felsen- gekrönte hohe Berg, bis zu den Felsen z. T. mit prächti- gem Buchenwalde bedeckt. In bequemen Serpentinen steigt der nicht immer gut erkennbare Pfad empor, die Felsen selbst werden durch eine gut gangbare, tief eingeschnittene Scharte, die von unten kaum sichtbar ist, leicht überwun- den. Auf der Höhe angekommen, sieht man zu seiner Ueberraschung, dass der Berg nach der anderen Seite zu ganz sanlt in prächtigen Alpenmatten, untermischt mit Buchenbeständen und Buschwerk, abfällt. Eine grossartige Aussicht belohnt uns für die Anstrengung. Gegenüber er- hebt sich der kahle, schroffe, im Juni oft noch schneebe- deckte Cheval blanc, hinter ihm immer höher ansteigend die Riesen der Alpen von Barcellonette und Larches. Eine ; 5 E 7 Digne. 79 herrliche Flora bedeckt die Alpenmatten. Auf den Felsen sah ich die seltene Paeonia peregrina in ihrer Blütenpracht, auf den Matten die gelbbraune Tulipa celsiana. Die Falter- welt ist ähnlich derjenigen des Cousson, aber auf den Dour- bes fing ich Ende Juni noch ganz frisch Erebia evias in beiden Geschlechtern, sowie die seltene Acidalia tessellaria. Ich habe immer lebhaft bedauert, dass es mir nicht möglich war, auf den Barres-des-Dourbes den Nachtfang auf Schmetterlinge zu betreiben. Ohne grössere Vorberei- tungen ist dieser nicht durchzuführen, da es ganz ausge- schlossen ist, in Les Dourbes ein Unterkommen zu finden. Wir haben in dieser Beziehung Erfahrungen gesammelt. Wir waren leichtsinnig genug gewesen, anzunehmen, dass man in dem Orte ein einfaches Mittagessen erhalten könne und hatten uns deshalb nicht mit Proviant versehen. In der euphemistisch Cafe genannten kleinen Kneipe erhielten wir zwar von dem einzig anwesenden kleinen Mädchen im Alter von vielleicht zehn Jahren Wein und Brot, unser Verlan- gen nach etwas mehr, vielleicht Eiern, war dem Kinde aber vollkommen unverständlich, obwohl Hühner genug im Zim- mer umherliefen. Das Kind verstand uns nicht, es sprach vielleicht nur provencalisch. Erst als meine Tochter auf den glücklichen Gedanken kam, die Naturlaute nachzu- ahmen, die die Henne beim Eierlegen von sich gibt, ging ein Zeichen des Verstehens über das Gesicht des Kindes, und es wurden auch Eier herbeigeschafft. Einen weiteren Versuch, dort ein Mittagessen zu finden, haben wir natür- lich nicht gemacht, sondern vorgezogen, in Zukunft stets Proviant mitzunehmen. Um auf dem Gipfel leuchten zu können, musste man schon mit Zelt und Decken ausgerüstet sein und diese auf die unwirtliche Höhe schaffen lassen. Donzel hat aber auf den Dourbes den Nachtfang betrieben — auf welche Weise er es ausgeführt hat, lässt sich schwer sagen — und grossartige Erfolge, namentlich in Agrotiden, erzielt. Mein Verzeichnis enthält diese Arten; ich habe den- selben den Namen „Donzel“ in Klammern beigefügt. Donzel schreibt hierzu: „Un Entomologiste, taille a l’allemande, doue de cette perseverance, qui rien ne rebute, y recueillerait en temps utile une masse de chenilles, qui indepen- damment des especes citees, produiraient surement quel- ques nouveantes. C’est donc & cette localit& qui a le 80 J. R. Spröngerts. merite d’ötre si rapprochee de Digne, qu’il faut s’atta- cher de pröference ä& toute autre, surtout lorsqu’on n’a pas le temps de faire l’ascension des grandes mon- tagnes.“ Leider haben die deutschen Sammler mit wenigen Ausnah- men nicht mehr den Ehrgeiz, unter allerdings sehr schwie- rigen Verhältnissen derartige Forschungen zu unternehmen. Leichter würde es sein, am Cousson den Nachtfang zu betreiben, da in den Ruinen der Försterei, die ich früher erwähnte, noch ein kleines Gebäude erhalten ist und vom Besitzer oder Pächter der hübschen dort befindlichen Berg- wiesen während der Heuernte bewohnt wird. Dieser Mann ist uns gegenüber immer sehr liebenswürdig gewesen und begrüsste uns stets mit einem treuherzigen Händedruck. Es würde wohl kaum Schwierigkeiten machen, sich mit ihm dahin zu verständigen, dass er für den Nachtfang Un- terkunft gewährt. Leider setzte bei meiner letzten Anwesen- heit in Digne, als ich den Mann zum ersten Male oben traf, der Mondschein ein, so dass mein Wunsch, dort den Nachtfang auszuüben, unerfüllt bleiben musste. Ich habe in Digne im Jahre 1902 von Anfang Juni bis Anfang Juli, dann 1903 von Mitte Juni bis Mitte Juli und 1908 vom 4. Juni bis 4. Juli gesammelt. Ich habe dabei die Barres-des-Dourbes viermal, den Mont ÜCousson sechs- mal bestiegen. Ausserdem war ich im letzten Jahre unter Benutzung eines Wagens einmal in La Javie, um von dort aus den Foret-des-Bombes zu besteigen. Die vielversprechende Tour war jedoch für den Fang ganz erfolglos, da ein schweres Gewitter mich zur vorzeitigen Umkehr zwang. In Digne lebt ein Händler, Victor Cotte, welcher sich fleissig mit dem Fang und Vertrieb von Schmetterlingen befasst und recht Tüchtiges leistet. Ich habe von ihm mehr- fach Auswahlsendungen bezogen und auch bei meiner jedes- maligen Anwesenheit in Disne seine Vorräte besichtigt. Die hierbei festgestellten Arten sind in meinem Verzeich- nisse berücksichtigt. Leider ist Cotte nicht zu bewegen ge- wesen, auch im ersten Frühiahre den Leucht- und Köder- fang zu betreiben, so dass für diese Zeit leider gar keine Ergebnisse vorliegen. Bei meiner Arbeit habe ich folgende Werke benutzt: Hugues Donzel. Notice entomologigue sur les environs de Digne. 1850. Digne. 81 Bellier de la Chavignerie. Observations sur les Lepidop- teres des Basses-Alpes. 1853. George Wheeler. The butterflies of Switherland and the alps of Central Europe. 1903. Mrs. Nicholls. "Rhopalocera at Digne. 1890. Otto Stertz. Ein entomologischer Ausflug nach Digne. 1905. Karl Dietze. Beiträge zur Kenntnis der Eupithecien. 1900. Meine Arbeit soll selbstverständlich nicht den Anspruch machen, die Fauna von Digne irgendwie vollständig wie- derzugeben. Ich schätze, dass sie ungefähr zwei Dritteile derselben enthält. Vollkommen fehlen alle im Frühjahr vorkommenden Eulen und Spanner. Sehr dürftig sind auch die Familien der Psychiden und Sesiiden davongekommen, deren Arten bekanntlich schwer aufzufinden sind. Un- zweifelhaft sind auch bei den Gruppen der Notodontidae, Lymantriidae, Lasiocampidae, Saturnidae, Aecronyetinae, Quadrifinae, Hypeninae, Cossidae und Hepialidae noch viel Ergänzungen vorzunehmen. Die Tagfalter und Zygaeniden dürften ziemlich vollständig sein. Bei der Abfassung des nachfolgenden Verzeichnisses der Falter von Digne haben mich die Herren R. Pünge- ler-Aachen und M. Liebmann-Arnstadt in liebenswürdigster Weise unterstützt. Beide Herren haben ebenfalls dort ge- sammelt und mir ihre Ergebnisse zur Verfügung gestellt, auch hat Herr Püngeler die Bestimmung der mir nicht bekannten Arten übernommen bezw. geprüft. Auch an die- ser Stelle beehre ich mich, beiden Herren meinen verbind- lichsten Dank auszusprechen. Papilio podalirius L. Mai—Juni. « podalirius gen. aest. zanelaeus Z. Uebergang. Juli. 5 alexanor Esp. Juni—Juli. ® machaon L. Juni—Juli. Thais polyxena Schiff. v. cassandra Hb. (Wheeler.) rumina L. v. medesieaste Jll. . Mai—Juni. rumina L. v. medesicaste Jll. ab. honoratiı B. ” >] Parnassius apollo L. Juni—Juli. mnemosyne L. Juni. Cousson. Les Dourbes. „ Aporia crataegi L. Juni. 82 J. R. Spröngerts. Pieris brassicae L. Juni. rapae L. Juni. napi L. Mai—Juni. napi gen. aest. napaeae Esp. Juli— August. daplidicee L. Juli. daplidice gen. vern. bellidiee OÖ. Mai. Euchlo& belia Cr. Mai—Juni. belia gen. aest. ausonia Hb. Juli. tagis Hb. v. bellezina B. Mai. cardamines L. Mai—Juni. b euphenoides Stdgr. Mai. Leptidia sinapis L. gen. vern. lathyri Hb Mai—Juni. sinapis L. gen. aest. diniensis B. Juli. duponcheli Stdgr. Mai—Juni. duponcheli v. aestiva Stdgr. Juli. Zwei in einander übergehende Generationen. Colias hyale L. Juni—Juli. 5 edusa FE. Juni—Juli. Gonepteryx rhamni L. Mai—Juni. eleopatra L. Mai—Juni. Apatura ilia Schiff. (Wheeler.) Juni. Apatura ilia ab. elytie Schiff. Juni. Limenitis camilla Schiff. Juni. Pyrameis atalanta L. Juni. Pyrameis cardui L. Juni—Juli. Vanessa jo L. Juni. urticae L. Juni. L. album Esp. Juni. (Donzel.) polychloros L. Juni—Juli. N antiopa L. Juni. Polygonia C. album L. Mai—Juni. ® OÖ. album gen. aest. hutehinsoni Robs. Juli. egea Cr. Juni. 3 egea ab. J. album Esp. Juli. Melitaea aurinia Rott. v. provincialis Be Mai—Juni. A einxia L. Juni. e phoebe Knoch. Juni—Juli. D didyma OÖ. v. meridionalis Stdgr. Juni. e dejone H. Juni— August. i Digne. 83 Melitaea athalia Rott. Juni. g aurelia Nich. Les Dourbes. Juni. a parthenie Bkh. Juni. Argynnis selene Schiff. ( Wheeler.) 2 euphrosyne L. Juni. (Liebmann.) " dia L.. Juni—Juli. 5 daphne Schiff. Juni. & lathonia L. Juni. 5 aglaja L. Juli. n niobe L. v. eris Meig. Juli. = adippe L. Juli. x adippe ab. cleodoxa ©. (Nicholls.) Juli. 2 paphia L. Juli. Melanargia galathea L. v. procida Hbst. Juni—Juli. 2 galathea ab. 9 leucomelas Esp. Juni. N japygia Cyr. v. cleanthe B. Berge bei St. Auban. Juni— Juli. Erebia stygne OÖ. Cousson. Les Dourbes. Juni. „ evias God. Mai—Juni. »„ scipio B. Höhere Berge. Juli. „ glacialis Esp. ab. alecto Hb. Höhere Berge. Juli. = glacialis Esp. ab. pluto Esp. Höhere Berge. Juli. „ epistygne Hb. April—Mai. „ goante Esp. Les Dourbes. Juli. »„ gorge Esp. Höhere Berge. Juli. „ neoridas B. August. „ lappona Esp. Höhere Berge. Juli. „ tyndarus Esp. Höhere Berge. Juli. Satyrus eirce F. Juli. 22 hermione L. Juli. S briseis L. (Donzel.) Juli. : briseis @ ab. pirata Esp. (Donzel.) Juli. R semele L. Juli. & arethusa Esp. Juli. 1 Adıa Er Juli: 2 actaea Esp. Juli. 5 cordula F. Juli. (Ist eine gute Art. Püng.) x dryas Sc. (Wheeler.) Juli. Pararge aegeria L. Juni. = megaera L. Juni—Juli. " maera L. v. adrasta Hb. Juni—Juli. 84 J. R. Spröngerts. Epinephele jurtina L. v. hispulla Hb. Juni. A lycaon Rott. Juli. ida Esp. Juni—Juli. ”„ Coenonympha arcania L. Juni. 2 dorus Esp. Juni—Juli. a pamphilus L. Juni. Libythea celtis Laich. (Donzel.) Juni—Juli. Laeosopis roboris Esp. Juli. Thecla spini Schiff. Juni. „. .ilieis Esp. ab. cerri Hb. Juni. „ lieis v. esculi Hb. Juni. Les Mees. 3 acaciae F. Les Mees. Juni. Zephyrus quercus L. Juni—Juli. Chrysophanus virgaureae L. Cousson. Juni. e 5 phlaeas L. Mai—Juni. e phlaeas gen. aest. eleus F. Juli. & dorilis Hufn. Juni. Lampides telicanus Lang. (Wheeler.) Lycaena argiades Pall. Juni. aleiphron Rott. v. gordius Sulz. Juni. » Fr ab. coretas. OÖ. Juni. ” = gen. vern. polysperchon Berg. Mai. is argus L. Jwni. 5 argyrognomon Bgstr. Juni. E argyrognomon ab. 9 callarga Stdgr. Juni. 5 baton Berg. Juni. = orion Pall. (Donzel.) Juni—Juli. > astrarche Bgstr. gen. aest. calida Bell. Juni. A icarus Rott. Juni. B icarus ab. @ caerulea Fuchs. Juni. = hylas Esp. Juni. | a meleager Esp. Juli. ® meleager ab. @ steevenii Tr. Juli. { escheri Hb. Juni—Juli. n bellargus Rott. Juni. s bellargus ab. ceronus Esp. Juni. = ecorydon Poda. Juni. R admetus Esp. v. ripartii Frr. Juli. = damon Schiff. (Donzel.) Juli. = jolas OÖ. Juni—Juh. EEE ae Te Digne. 85 Lycaena sebrus B. Mai—Juni. 5 minimus Fuessl. Mai—Juni. 3 semiargus Rott. Juni. h eyllarus Rott. v. blachieri Mill. Mai. £ melanops B. April—Mai. RS aleon F. (Donzel.) Les Dourbes. Juni. N euphemus Hb. (Wheeler.) % arion L. Juni. (Auf dem Cousson und den Dour- bes fliegt eine eigentümliche Form von arion, die auf der Oberseite der alcon zum Verwech- seln ähnlich ist.) Cyaniris argiolus L. Juni. Adopaea lineola ©. (Wheeler.) Adopaea thaumas Hufn. Juni. Augiades comma L. Juni. Carcharodus lavatherae Esp. Juni. n alceae Esp. (Wheeler.) Juni. & altheae Hb. (Donzel.) Mai—Juni. Hesperia proto Esp. (Wheeler.) a4 carthami Hb. Juni. "2 #830. Hbs’"Ffuni: $ serratulae Rbr. Juni. & alveus Hb. Juni. Smerinthus quercus Schiff. Juni. Daphnis nerii L. (Donzel.) Deilephila vespertilio Esp. Juni. Septbr. x hippopha@s Esp. (Donzel.) Juni. Sept. R nicaea Prun. (Donzel.) Juni. Septbr. ng lineata F. v. livorniea Esp. (Donzel.) Chaerocampa celerio L. (Donzel.) Macroglossa stellatarum L. Juni. Hemaris scabiosae Z. Juni. Cerura bifida Hb. v. urocera B. Juni. Notodonta ziezac L. (Püngeler.) Juni. Spatalia argentina Schiff. Juni. Rhegmatophila alpina Bell. Mai—Juni. Pterostoma palpina L. Juni—Juli. Thaumetopoea processionea L. Die Raupen an Eichen im Juni. 86 J. R. Spröngerts. Thaumetopoea pityocampa Schiff. Juni. Orgyia trigotephras B. (Donzel.) Les Mees. Juni. Oeneria detrita Esp. Juni. Ocneria rubea F. (Donzel.) Juli. Malacosoma : neustria L. Juni. Lasiocampa quercus L. v. spartii Hb. Juli. Lasiocampa trifolii Esp. Juli. Epienaptera suberifoia Dup. (Donzel.) Les Mees. Juli. Drepana binaria Hufn. Juni. Cilix glaucata Sc. Juni. Thyris fenestrella Sc. Juni. Agrotis fimbria L. Juni. sobrina Gn. (Donzel.) Les Dourbes. Juli. R pronuba L. Les Dourbes. Juni. 5 castanea Esp. v. neglecta Hb. Herbst. “ collina B. (Donzel.) Les Dourbes. Juli. & triangulum Hufn. Juni. g stigmatica Hb. Juli. x xanthographa F. Herbst. n depuncta L. (Donzel.) Les Dourbes. Juli. e glareosa Esp. Herbst. - elegans Ev. (Donzel.) Juli. % multangula Hb. (Donzel.) Juli. „ . rectangula F. v. andereggü. B. (Donzel.) Les Dour- bes. Juli. musiva Hb. (Donzel.) Les Dourbes. Juli— August A flammatra F. (Donzel.) Les Dourbes. Juli. a margaritacea Vill. Herbst. 2 candelisegua Hb. (Donzel.) Juli. A lucipeta F. Juni. Re kirivia. Hb.*. Jun: Pr decora Hb. (Donzel.) Les Dourbes. Juli. © eonstanti Mill. September. h turatii Stdf. April. r latens Hb. (Donzel.) Les Dourbes. Juli. A fimbriola Esp. (Donzel.) Juli. > forcipula Hb. v. nigrescens Höfn. Juni. 2 puta Hb. Juli. a cinerea Hb. Mai. en exclamationis L. Juni. 3 hastifera Dnz. (Donzel.) Les Dourbes. August. Digne. 87 Agrotis corticea Hb. Juni. Br ypsilon Rott. Oktober. 3 saucia Hb. Juni. Herbst. . donzeli Banghaas. September 1903. (Püngeler.) Die Art wird demnächst von Bang-Haas_ be- schrieben werden. conspicua Hb. (Donzel.) August. obesa B. (Donzel.) Les Dourbes. August. Mamestra serratilinea Tr. (Donzel.) Juli. r genistae Bkh. Juni. e alpigena B. Ende Mai—Anfang Juli. treitschkei B. Mai—Juni. chrysozona Bkh. Juni. Dianthoecia luteago Hb. v. argillacea Hb. Juni. proxima Hb. (Donzel.) Les Dourbes. Juli. filigramma Esp. v. luteocineta Rbr. (Stertz.) | Juli. magnolii B. Mai—Juni. compta F. Juli. carpophaga Bkh. Juni. Miana strigilis Cl. Juni. Miana strigilis ab. latruncula Hhb. Juni. Püngeler hat 2 && von Cotte erhalten. Sie stehen der v. amathusia Rbr., die nicht zu vittalba gehört, sehr nahe, Celaena matura Hufn. Herbst. Luperina dumetorum Hlg. Ende Juni—Juli. Die Art ist identisch mit Orthosia rhadama Mill. Hadena adusta Esp. v. anilis B. (Donzel.) Juli. platinea Tr. (Donzel.) Juli. a rurea F. ab. alopecurus Esp. (Donzel.) Juli. Episema glaucina Esp. ab. dentimacula Hb. (Donzel.) Juli. Aporophila lutulenta Bkh. Herbst. Aporophila nigra Hw. Herbst. Ammoconia caecimacula F. Herbst. Ammoconia senex Hg. Herbst. Polia polymita L. Herbst. „.. flavicineta F. Herbst. 88 J. R. Spröngerts. Polia rufocineta Hg. Herbst. rufocineta ab. mucida Gn. Herbst. ‚ordubia ‚Dup.‘ Herbst. „ venusta B. Herbst. xanthomista Hb. Herbst. Nach Püngeler zu v. nivescens Stdgr. über- gehend, doch gelber. Dichonia aprilina L. Herbst. aeruginea Hb. Herbst. & convergens F. Herbst. Dryobhota furva Esp. Herbst. monochroma- Esp. Herbst. protea Bkh. Herbst. Cloantha radiosa Esp. Juni. Polyphaenis sericata Esp. Juni. Trigonophora flammea Esp. Herbst. Trigonophora jodea Gn. Herbst. Leucania straminea Tr. Juni. seirpi Dup. v. montium B. Juli. punctosa Tr. (Donzel.) Juli. vitellina Hb. Juli. albipuneta F. Juli. 3 albipuncta ab. italogallica Mill. Juli. Stilbia anomala Hb. 1 & von Dietze am Licht gefangen. (Püngeler.) Stilbia anomala v. philopalis Grasl. 2 5&& von Dietze an der Lampe gefangen. (Püngeler.) Caradrina exigua Hb. Juli. quadripunctata F. Juni. selini B. v. jurassica Riggenbach. Uebergang Juni— Juli. Nur eine Generation. cinerascens Tgstr. v. rougemonti Spuler. Juni. Die Zucht ab ovo ergab eine zweite Gene- ration im Septbr. (Püngeler.) terrea Frr. v. ustirena B. (Donzel.) Les Dour- bes. Juli. n gilva Donz. Juni—Juli. aspersa Rbr. (Donzel.) Juli. s alsines Brahm. Juni. r ambigua F. Juni. Digne. Rusina umbratica Goeze. Juni. Amphipyra livida F. Herbst. Amphipyra .cinnamomea (Goeze. Herbst. Mesogona acetosellae F. Herbst. Dyschorista fissipuneta Hw. Juni. Cirrhoedia xerampelina Hb. (Stertz.) Anchoscelis lunosa Hw. Herbst. ÖOrthosia macilenta Hb. Herbst. 4 helvola L. Herbst. witzenmanni Stdf. Herbst. R witzenmanni ab. subcastanea Stdgr. Herbst. pistacina F. Herbst. 5 n ab. canaria Esp. Herbst. B 5 ab. serina Esp. Herbst. x R ab. caerulescens Calb. Herbst. e litura L. v. meridionalis Stdgr. Herbst. Xanthia sulphurago F. Herbst. 5 aurago F. Herbst. € aurago ab. fucata Esp. Herbst. lutea Ström. Herbst. eitrago L. Herbst. 89 Ein & bildet den Uebergang zu ab subflava Ev. (Püngeler.) r fulvago L. Herbst. % gilvago Esp. Herbst. h gilvago ab. palleago Hb. Herbst. R ocellaris Bkh. Herbst. Hoporina croceago F. Herbst. Orrhodia erythrocephala F. Herbst. R erythrocephala ab. glabra Hb. Herbst. j vau punctatum Esp. Herbst. vau punctatum ab. immaculata Stdgr. Herbst. x daubei Dup. Herbst. 5 vaccinii L. Herbst. = 2 ab. spadicea Hb. Herbst. H 5 ab. mixta Stdgr. Herbst. £ ligula Esp. Herbst. > ligula ab. subspadicea Stdgr. Herbst. 5 rubiginea F. Herbst. . rubiginea ab. unicolor Tutt. Herbst. 5 staudingeri Grasl. Herbst. 90 J. R. Spröngerts. Orrhodia staudingeri ab. scortina Stdgr. Herbst. ® » ab. uniformis Stdgr. Herbst. ” ab. livina Stdgr. Herbst. torrida Ld. Herbst. Scopelosoma satellitia L. Herbst. Xylina semibrunnea Hw. Herbst. socia Rott. Herbst. ornitopus Rott. Herbst. Calocampa vetusta Hb. Herbst. Calocampa exoleta L. Herbst. Lithocampa ramosa Esp. Juli. Epimecia ustula Fir. Juni—Juli. Calophasia casta Bkh. Juni. platyptera Esp. Juni. { lunula Hufn. Juli. na Cleophana antirrhini Hb. Juni. Cleophana yvanii Dup. Juni. Cucullia blattariae Esp. Mai—Juni. anthemidis Gn. Juli. Ein Paar von Cotte an Dietze gesandt. gnaphalii Hb. Juni. Eutelia adulatrix Hb. Juni. Omia cymbalariae Hhb. Juni. Omia cyclopea Grasl. Juni. Heliothis dispacea L. Juni. Euterpia laudeti B. Juni. Acontia lueida Hufn. Juni—Juli. lucida var. albicollis F. Juli. luctuosa Esp. Juni—Juli. Eublemma suava Hb. (Donzel.) Juni-—Juli. Eublemma jucunda Hb. Juni. Thalpochares dardouini B. (Stertz.) Juli. polygramma Dup. Juni. purpurina Hb. Juni. " candidana F. Juni. pura Hb. (Donzel.) Juni—Juli. Prothymnia viridaria Cl. Juni. Emmelia trabealis Sc. Juli. Haemerosia renalis Hb. Juli. | Digne. 91 Plusia jota L. (Donzel.) Juli. 5 gamma L. Juni. Sen Hb-- (Donzel. " Tult: Metoptria monogramma Hb. Juni—Juli. Euclidia mi Cl. Juni. | R mi v. litterata Cyr. (Liebmann.) Juni. 2 glyphica L. Juni. Leucanitis cailino Lef. Juni—Juli. Grammodes algira L. Juli. Pseudophia tirrhaea Or. Juli. Aedia funesta Esp. Juni. Catephia alchymista Schiff. Juli. Catocala puerpera Giorna. August. ei dilecta Hb. (Donzel.) August. : coniuncta Esp. (Donzel.) August. x optata God. August. a nymphaea Esp. (Donzel.) August. x conversa Esp. (Donzel.) August. S nymphagoga Esp. (Donzel.) August. 3 diversa H. G. (Donzel.) August. Apopestes cataphanes Hb. Mai—Juni. Apopestes dilucida Hb. Juni—Juli. Toxocampa craccae F. Juni. Zanclognatha tarsiplumalis Hb. Juli. Madopa salicalis Schiff. (Stertz.) Juli. Herminia derivalis Hb. Juni. Cymatophora octogesima Hb. Juni. Polyploca ruficollis F. Herbst. Aplasta ononaria Fussl. Juni. Pseudoterpna pruinata Hufn. Juni—Juli. Geometra vernaria Hb. (Stertz.) Juli. Euchloris pustulata Hufn. Juni. Eucrostes herbaria Hb. Juni. Nemoria porrinata Z. Juni. Nemoria pulmentaria Gn. Juni. Thalera fimbrialis Sc. Juni. Acidalia filacearia HS. Mai—Juni. £ ochrata Sc. Juni. 92 J. R. Spröngerts. Acidalia macilentaria HS. Juni—Juli. Ephyra ”» ” rufaria Hb. Juni—Juli. litigiosaria B. Juni—Juli. mediaria Hb. Juli. sericeata Hb. Juni—Juli. moniliata F. Juni. vesubiata Mill. Von Cotte an Dietze gesandt. E (Püngeler.) asellaria HS. Juni—Juli. virgularia Hb. Juni. virgularia v. canteneraria B. Juni—Juli. pallidata Bkh. (Bellier.) subsericeata Hw. Juni—Juli. laevigata Sc. Juni—Juli. ostrinaria Hb. Juni—Juli. herbariata F. Juni. calunetaria Stdgr. Juni. trigeminata Hw. Juni—Juli. filicata Hb. Juni—Juli. rusticata F. Juni. dilutaria Hb. Juni. interjectaria B. Juli. humiliata Hufn. Juni—Juli. degeneraria Hb. Juni. degeneraria ab. depravata Stdgr. Juni. deversaria HS. (Liebmann.) Juni. tessellaria B. Les Dourbes. Juni. rubiginata Hufn. Juni. marginepunctata Goeze. Juni—Juli. luridata Z. v. confinaria HS. Juni—Juli. submutata Tr. Juni—Juli. incanata L. v. adiunctaria B. (Bellier.) imitaria Hh. Juni— Juli. ornata Sc. (Liebmann.) Juni. violata Thnbg. v. decorata Bkh. Juni. lennigiaria Fuchs. Juni. Nach Püngeler ergab die Zucht ab ovo einezweite Generation Mitte August, eine dritte Mitte November. pupillaria Hb. Juni—Juli. ruficiliaria Hs. (Püngeler.) Juni. Rhodostrophia calabraria Z. Juni—Juli. Sterrha sacraria L. (Donzel.) Juli. Digne. 93 Lythria purpuraria L., zu v. lutearia Stdgr. hinneigend. Juli. Ortholitha coarctata F. Mai—Juni. e plumbaria F. Juni. 3 moeniata Sc. Juni—Juli. vieinaria Dup. Juni. bipunctaria Schiff. Juni—Juli. Blasse Stücke bilden die Var. grisescens Neuburger. 5 octodurensis Farre (b. sp.). Mehrfach von Dietze 1900 gefangen, blei- cher als die typischen Stücke von Martigny, 2 56 haben ein tiefschwarz ausgefülltes Mit- telfeld. (Püngeler.) Minoa murinata Sc. ab. cinerearia Stdgr. Juni. Anaitis praeformata Hb. (Bellier.) Lobophora sabinata H. G. Juli. Triphosa sabaudiata Dup. (Donzel.) Juli. Scotosia rhamnata Schiff. (Bellier.) Lygris prunata L. 1 © von Dietze mit ausgesprochen gelblicher Grundfarbe. (Püngeler.) Larentia ocellata L. Juni. 5 aptata Hb. (Bellier.) Ex fluctuata L. Juni. 2 fluviata Hb. Juni. 2 caesiata Lang. La Javie Juni. S tophaceata Hb. Juni. x achromaria Lah. (Liebmann.) Juni. Auch von Cotte an Dietze gesandt. (Püngeler.) N frustata "Tr. '(Donzel.)‘ Jul. 5 riguata Hb. Juni. 5 bulgariata Mill. Juni—Juli. e, galiata Hb. Juni. E rivata Hb. Juni. & hydrata Tr. 2 Stück aus den Anfang Juli 1903 an Silene nutans gefundenen Raupen gezogen. (Püngeler.) unifasciata Hw. Von Dietze in Anzahl aus den an Euphrasia lutea gefundenen Raupen gezo- gen. (Püngeler.) e albulata Schiff. Höhere Berge. Juni. 7* 94 J. R. Spröngerts. Larentia bilineata L. S. Juni. E rubidata F. 1 @ Ende Juni an der Lampe. Die Nachkommen ergaben zum kleineren Teile eine zweite Generation Ende August, die meisten Falter erschienen erst im April nächsten Jah- res. (Püngeler.) Tephroelystia breviculata Donz. Juni. " gueneata Mill. Juli. Mr laquaearia Hs. Raupe Sept. an KEuphrasia lutea. (Dietze.) E roederaria Stdf. Mai. irriguata Hb. Raupe im Juni bei Malmois- son von Eiche geklopft. (Dietze.) venosata F. Juni. schiefereri Bhtsch. Cousson. Juni. cassandrata Mill. Höhere Berge. Juni—Juli. alliaria Stdgr. v. carpophilata Stdgr. Aug.— Sept. (Dietze. ) euphrasiata Hs. Sept. (Dietze.) pimpinellata Hb. v. lantoscata Mill. Aug.— Sept. (Dietze.) gemellataHs. Ende Juni—Anf. Aug. (Dietze. ) cooptata Dietze. (Iris 1903 p. 335.) Ein frischer & von R. Seiler am Licht gefan- gen. (Püngeler.) 5 distinetaria Hs. v. sextiata Mill. Mai—Juni. 5 assimilata Gn. August. (Dietze.) absinthiata Cl. Aug.— Sept. (Dietze.) denotata Hb. Juni—Juli. (Püngeler.) » castigata Hb. Digne bis in die höheren Al- pen. Juni—Juli. # fenestrata Mill. Höhere Berge. Juni—Juli. e cauchyata Dup. Ende Juni—Juli. (Dietze.) 5 subfulvata Hw. ab. oxydata Tr. Dourbes. August. (Dietze) » scabiosata Bkh. Raupe September an Laven- del. Dourbes. (Dietze.) & semigraphata Brd. Juli—Septbr. (Dietze.) n mayeri Cln. v. setaceata Dietze. Mai. a isogrammaria Hs. Juni. „ druentiata Dietze. Erste Hälfte Mai. Raupe an Artemisia camphorata, wächst sehr lang- sam. (Püngeler.) Digne. 95 Tephroclystia innotata Hufn. Mai. a oxycedrata Rbr. (Stertz.) Mai—Septbr. 2 abbreviata Stph. Mai. (Dietze.) * pumilata Rbr. Juni. Chloroelystis rectangulata L. Juni. Phibalapteryx vitalbata Hb. Juni. tersata Hb. Juni. 5 tersata ab. tersulata Stdgr. Juli. Abraxas grossulariata L. (Bellier.) Abräxas adustata Schiff. Juli. Stegania trimaculata Vill. Juni. Stegania trimaculata ab. cognataria Ld. Juni. Die Zucht ab ovo ergab 2 Generationen. (Püngeler.) Deilinia pusaria L. Ende Juni. (Püngeler.) Deilinia exanthemata Se. Juni. (Liebmann.) Epione apieiaria Schiff. (Stertz.) Juli. Epione paralellaria Schiff. (Stertz.) Juli. Semiothisa alternaria Hb. Juli. Hemerophila abruptaria Thnbg. Juni—Juli. Hemerophila nyethemeraria H. G. Juni. Aus dem Ei gezogen. Die Raupe überwintert. ” Synopsia sociaria Hb. Juni. Boarmia gemmaria Brahm. Juni—Juli. abstersaria B. (subflavaria Mill.) bon. sp. 59 von Cotte an Dietze gesandt. (Püngeler.) ilicaria H. G. (Donzel.) Les Mees. Juli. umbraria Hb. Juli. R repandata L. (Bellier.) Tephronia sepiaria Hufn. Gnophos dumetata Tr. v. daubearia B. (Donzel.) Les Dour- bes. August. furvata F. Juni—Juli. onustaria HS. Mai. pullata Tr. (Bellier.) glaucinaria Hb. (Bellier.) mucidaria Hb. Juni—Juli. serotinaria Hb. Cousson. Juni—Juli. dilueidaria Hb. (Donzel.) Juli. Fidonia limbaria F. v. delimbaria Stdgr. Mai—Juni. ” 96 J. R. Spröngerts. Burranthis pennigeraria Hb. Cousson. Juni. Eurranthis plumistaria Vill. Mai—Juni. Ematurga atomaria L. Juni. Bupalus piniarius L. Juni. Thaumnonoma contaminaria Hb. Juni. Diastictis artesiaria F. Juni—Juli. Phasiane rippertaria Dup. Juni—Juli. 3 rippertaria ab. pallidaria Stdgr. Juni—Juli. Raupe Ende Juni an Weiden, Falter Mitte August. Aus den Eiern eines Ende Juni 1903 gefangenen @ erzogenen Raupen kamen die Fal- ter erst im Juni 1904. (Püngeler.) n partitaria Hb. Juni—Juli. = clathrata L. Juni. Eubolia murinaria J. Juni. Scodiöona eonspersaria F. v. turturaria B. Cousson. Juni— Julı Aspilates gilvaria F. Bellier. Perconia strigillaria Hb. Juni. Nola cuenllatella L. (Stertz.) Juli. „ strigula Schiff. Ende Juni 1903 am Licht. (Püngeler.) eristatula Hb. Juni. (Liebmann.) albula Schiff. Juni. Earias clorana L. Juni—Juli. (Püngeler.) Earias vernana Hb. Juni—Juli. (Püngeler.) Hylophila bicolorana Fuessl. Juni. Syntomis phegea L. Juni—Juli. Dysauxes ancilla L. (Bellier.) Dysauxes punctata F. (Bellier.) Spilosoma menthastri Esp. Juni. Phragmatobia fuliginosa L. v. fervida Stdgr. Juli. Phragmatobia sordida Hb. (Donzel.) Mai. Rhyparia purpurata L. Juni—Juli. Arctia villica L. Juni-—Juli. »„ fasciata Esp. Mai—Juni. Auch ab ovo gezogen. „ maculosa Gerning. Juni. . -casia, Bsp, Juni: Euprepia pudica Esp. Herbst. Digne. 97 RE BB 2 Wa N ea a ee I Callimorpha quadripunctata Poda. (Bellier.) Coseinia striata L. Juni—Juli. = striata ab. melanoptera Brahm. Juni—Juli. a cribrum L. (Donzel.) Juli. r cribrum v. candida Cyr. (Donzel.) Juli. Hipocrita jacobaeae L. Juni. Nudaria mundana L. (Bellier.) Apaidia mesogona (God. Die Raupen an Baunflechten nach .. Chretien. Paidia murina Hb. (Bellier.) Endrosa irrorella Cl. (Bellier.) Endrosa irrorella v. flavicans B. Cousson. Juli. Lithosia complana L. Juni. Heterogynis penella Hb. Juni. Zygaena purpuralis Brünnig. Cousson. Juni. > brizae Esp. v. gallica Obth. Les Dourbes. Juni. E scabiosae Scheven. Les Dourbes. Juni. seabiosae ab. divisa Stdgr. Les Dourbes. Juni. sarpedon Hb. Juli. achilleae Esp. Cousson. . Juni. ab. confluens. Cousson. Juni. > 2 v. bellis Hb. Juni. trifolii Esp. Uebergang zu V. syracusiae Z. Juni. lonicerae Scheven v. major. Frey. Juni. 5 filipendulae L. v. ochsenheimeri Z. Juni—Juli. transalpina Esp. Juni. ; ephialtes L. (Stertz.) Juli. lavandulae Esp. ab. consobrina Germ. Mai—Juni. rhadamanthus Esp. Mai—Juni. rhadamanthus ab eingulata Ld. Mai— Juni. r hilaris ©. Juli. fausta L. v. nicaeae Stdgr. Juli. carniolica Se. ab diniensis HS. Juli. oeeitanica Vill. Juli— August. ” ” Aglaope infausta L. Cousson. Les Dourbes. Juni. Ino pruni Schiff. (Bellier.) „ globulariae Hb. Les Dourbes. Juni. „ statices L. Uebergänge zu V. mannii Ld. Juni. geryon Hb. Von Digne bis in die höheren Berge. Juni. 98 J. R. Spröngerts. Apterona crenulella Brd. Juni. Trochilium apiformis Cl. Juni. Sesia vespiformis L. Juni. stomoxyformis Hb. Juni. „ ichneumoniformis F. (Bellier.) „ himmighoffeni Stdgr. Ein frisches Paar 1900 von Ootte an Dietze gesandt. (Püngeler.) empiformis Esp. Juni. > ats Stdgr.- Juni. Paranthrene tineiformis Esp. Juni—Juli. Dyspessa ulula Bhh. Juni. Zeuzera pyrina L. Juni. | Yai: T u" a er see Uebersicht der bekannten Amphicallia-Arten. Von Embrik Strand. (Zoologisches Museum, Berlin.) Auf freundliche Anregung von Herrn Prof. Dr. Karsch gebe ich im folgenden die Beschreibung einer neuen nebst Uebersicht sämtlicher bekannter Arten der Arctiidengattung Amphicallia Auriv. Diese wurde 1899 in: Entomolo- gisk Tidsskrift (Stockholm) p. 235 aufgestellt mit Type Cal- limorpha bellatrix Dalm; ausserdem rechnet Auri- villius (l. e. p. 238) hierher noch: incomparabilis Mab., pactolicus Butl., thelwalli Druce (zebra Rog.) und tigris Butl., also nach seinem Dafürhalten im ganzen fünf Arten, von denen die drei letzten als ihm un- bekannt oder ungenügend bekannt bezeichnet werden. Auf- fallender- und leider unrichtigerweise wird hier zebra Rog. als Synonym zu thelwalli Druce gestellt, trotzdem Ver- fasser selbst zugibt, dass er letztere Art nicht kennt; dass A. (Hypercompa) zebra Rog. in der Tat eine gute und höchst charakteristische Art ist, hat später (1907) Grünberg nachgewiesen (in: Berl. Entom. Zeitschr. LII, p. 66). Diese irrige Synonymie bei Aurivillius hat Bartel (in: Iris 1903, p. 211—3) dazu verleitet, A. zebra unter dem Namen A. piceosignatan. sp. zu beschreiben; die Identität dieser beiden Formen ist schon von Grünberg |. ce. nachgewiesen worden. Die zweite der von Aurivillius auf- geführten Arten ist, wie ich an dem reichen Material des Berliner Museums habe feststellen können, synonym zu A.thelwalli Dr.; seine Liste enthält also doch im ganzen fünf Arten, die aber also zum Teil andere Namen Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris’’ herausg vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 19Q9, 100 Embrik Strand. tragen müssen. Als sechste Art kommt nun die unten be- schriebene A. quagga Strand hinzu. Die Synonymie würde so aussehen: 1. A. bellatrix Dalm. (Callimorpha b.). Anal. Ent. p- 50, n2 26.7(1823): Euchelia pardalina Herr.-Schäffl. Aussereur. Schmett. I, Fig. 117 (1854). Hypercompa.b.'Walk. Cat. Eep: Her. B znremd P#7692 art (easy Callimorph.a bp. Kirby‘ Syn. Cat "Bepr steril P.0256 (1892), Amphieallia brellatrix zBartel wear (1903). 2. A. tigris Butl. (Hypercomp.a A.) Ann. Nat Hist. (5) XI, pP. 106 (1883): Callim’orphart., Kirby. 7e2701892): "A m. p'hi eall 11a t. &Bartel 1. Ke2 a903): 3. A. thelwalli Druce (Hypercompa Th.) Proc. Zool. Soc. London 1882 p. 779, t. 61, Fig. 1 (1883). Callimorpha incomparabilis Mab. Bull. Soc. ent. France 1891 p. CLXXIV—CLXXV (1891). CGallimorph% TnsKımby ire:(4592) Gallimorpha incompiarabilis Kırhwalge pP. APFCIEIEN Amphicallia’ihzBarielil.se pr 2332013033 4. A. pactolieus Butl. (Pleretes p.). Proc. Zool. Soc. London 1838 p. 82 (1888). Callim.orpha ps Kırbyal ce 2934 256. 0292) Amphiealliap- Bariel PP 72B 71 5. A. zebra Rog.: (Hypercompaı?) z) mn Bar mann: Usambara und seine Nachbargebiete, Anhang III Pp-3333.(1891): Amphicallia thelwalli Auriv. (nee Druce) l. e. (1899). Amphicallia thelwalli Sharp (nee Druce), Zoolog. Record, Ins. p. 273 (1894). Amphicallia piceosignataBartell. ce. (1903). Amphicallia zebra Grünb. 1. c. (1907). Originalbeschreibung dieser Art siehe unten. Uebersicht der bekannten Amphicallia-Arten. 101 6. A. quagga Strand n. sp. ©. Grundfarbe der Vorderflügel blauschwarz, mit hell ockergelblichen, undeutlich weisslich umrandeten Zeichnun- gen, die sich als sechs, allerdings meistens unregelmäs- sige und mehr oder weniger verkürzte Querbinden auf- fassen lassen; ausserdem ist die Wurzel der Flügel schmal gelblich. Die proximale Binde ist am Innenrande mit dem Wurzelfleck zusammengeflossen, am Vorderrande zu einem rundlichen Fleck abgeschnürt und überall etwa gleich breit. Die zweite Binde ist saumwärts konvex gebogen, am Vor- derrande nur halb so breit wie die proximale, erweitert sich um den Hinterrand der Zelle, nimmt gegen die Rippe la wieder an Breite ab, ist daselbst basalwärts schwach kon- vex gekrümmt und erweitert sich wiederum ein wenig am Innenrande. Die dritte Binde ist nur durch einen fünfecki- gen, am Vorderrande scharf zugespitzten, vom Innenrande bis fast zur Rippe 2 sich erstreckenden Querfleck vertreten, der doppelt so breit wie die beiden proximalen Binden ist. Die vierte Binde ist in drei Flecken aufgelöst: ein kleiner runder Punktfleck am Vorderrande, ein vielfach grösserer, ellipsenförmiger, schräggestellter Querfleck am Ende der Zelle (beide diese Flecke könnten mit fast ebensoviel Recht zur dritten Binde gerechnet werden) und endlich ein an bei- den Enden zugespitzter, an der proximalen Seite konvex gebogener, aussen in der hinteren Hälfte einen rechten Win- kel bildender, zwischen dem Innenrande und der Rippe 3 sich erstreckender (beide nicht oder kaum erreichender) Fleck oder, wenn man will, Binde, der nicht so breit wie der die dritte Binde vertretende Fleck ist. Die fünfte Binde ist sehr unregelmässig, in der hinteren Hälfte saumwärts konvex gebogen und daselbst aussen drei spitze Zacken bil- dend (an den Rippen 2, 3 und 4); gegenüber dem mittleren dieser Zacken (bei Rippe 4) befindet sich an der Innen- seite der Binde ein ähnlicher, aber kleinerer Zacken, und daselbst in der Mitte der Binde ein von der Grundfarbe gebildeter runder Fleck. Die vordere Hälfte dieser Binde ist etwa so breit wie der Fleck der dritten Binde, aber am Vorderrande stark verschmälert, so dass daselbst ein rundlicher Fleck fast abgeschnürt wird, während sie in der Mitte beiderseits konvex begrenzt ist. Die distale Binde ist kaum so breit wie die proximale, innen quergeschnitten, vorn zugespitzt, saumwärts schwach konvex gebogen, sich 102 Embrik Strand. zwischen den Rippen 5 und 7 oder 8 erstreckend und aussen an der Rippe 6 eine stumpfe Ecke bildend. Hinterflügel orangegelb, mit blauschwarzer, fast ein Drittel der Länge der Flügel einnehmender Saumbinde, die zwischen dem Vorderrande und der Zelle bis zur Mitte der letzteren sich basalwärts verlängert; diese Verlängerung ist am Ende leicht schräg geschnitten, bildet daselbst hin- ten eine zahnförmige Erweiterung und fliesst mit dem schwarzblauen Nierenfleck am Ende der Zelle zusammen. Gewissermassen als Verlängerung der erwähnten zahnför- migen Erweiterung liegt zwischen der Mitte der Zelle und der Rippe 1b ein etwa ballonförmiger, hinten verjüngter schwarzblauer Fleck. Unterseite der Flügel von der Oberseite nicht we- sentlich verschieden. Körper orangegelb; schwarzblau sind: Gesicht, fünf Flecke auf dem Thorax, Extremitäten. mit Ausnahme der Ende der Palpen, Bauch und sechs Querflecke auf dem Ab- domen, von denen die vier hinteren sich zu Querbinden er- weitern, die sich bis zum Bauche hinunterstrecken. Flügelspannung 70 mm, Körperlänge 30 mm. Fundort: Deutsch-Ost-Afrika, Hinterland Nguru, 1600 m Höhe, September 1906 (Rohrbeck leg.) Die sechs Arten würden sich (im Anschluss an Bartel l. ce.) folgendermassen unterscheiden lassen können: A. Vorderflügel mit blauschwarzer Grundfarbe und hell ockergelblichen Zeichnungen .... quagga Strand. B. Vorderflügel mit ocker- oder orangegelber Grundfarbe und stahlblauen (blauschwarzen) Querbinden. a) Aeussere Mittelbinde der Vorderilügel nach aussen rechtwinklig vorspringend. 1. Hinterflügel mit einer meist unterbrochenen Basalbinde . ”. =. »". bel Vater Dan: 2. Hinterflügel nur mit einem schwarzen Fleck vor der Mitte am Vorderrande. * Aussenrandsbinde der Hinterflügel in der Mitte unterbrochen, teilweise durch orangegelbe Grundfarbe von dem schwarz gelleckten Rande getrennt. tigris Butl. Uebersicht der bekannten Amphicallia-Arten. 103 ** Aussenrandsbinde der Hinterflügel sehr breit, ununterbrochen, höchstens mit ei- ner kleinen Einschnürung an der In- nenseite, nach aussen mit dem Rande zusammenfallend ... thelwalli Druce. b) Aeussere Mittelbinde der Vorderflügel nach aussen nicht rechtwinklig vorspringend; schräg, nicht gekrümmt verlaufend . . pactolicus Butl. C. Vorderflügel gelblich, ohne Querbinden, aber pech- schwarz (nicht stahlblau) gefleckt . . zebra Rogenh. Da die Originalbeschreibung letzterer Art in einem we- nig bekannten und schwer zugänglichen Werk erschienen ist, erlaube ich mir sie hier wörtlich abzudrucken: Hypercampal?) zebram.n. sp. Nahe/H. bel- latrix Wlk. (63 Millimeter), aber kleiner (56 Millimeter) und zarter; Grundfarbe der Vorderflügel etwas heller als die ockergelben Hinterflügel, Binden der Vorderflügel schmäler und tintenschwarz, nicht bleiglänzend wie bei bellatrix, im Innenwinkel fehlen die zwei Saumflecken. Hinterflügel ohne Mittelbinde, mit rundlichem Kostal- und nierenför- migem Randfleck, breiter, in Zelle 4 schmal gebuchteter tintenschwarzer Saumbinde. Unterseite gleich, nur die Spitzenbinde der Vorderflügel und der Vorderrand der Hin- terflügel heller. Rücken gleich bellatrix, Hinterleib an den Seiten nicht gefleckt, Brust, Bauch und Beine schwarz, Mittel- und Hintertarsen heller. Usambara, Kwambugu, Ende April.“ Mai 1909. me don Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika gesammelt von Herrn Oberleutnant Wintgens. Ven Embrik Strand. (Berlin, Kgl. Zoologisches Museum. Das Kgl. Zoologische Museum zu Berlin verdankt Herrn Wintgens, Oberleutnant in der Schutztruppe für Deutsch- Ost - Afrika, “eine Sendung schön gesammelter Schmetter- linge aus Ruanda, über welche im Folgenden ein Verzeichnis gegeben wird. Da die Lepidopterenfauna von Ruanda bis- her fast gänzlich unbekannt geblieben, ist das Material von grossem wissenschaftlichem Wert, zumal darin nicht nur neue Arten, sondern auch eine neue Gattung enthalten ist, und da Herr Wintgens noch weitere Sendungen in Aus- sicht gestellt hat, hoffen wir s. Z. über noch mehr Ent- deckungen von ihm berichten zu können. Ein paar, eben- falls von Herrn W. gesammelte, Arten aus Tabora sind mit erwähnt worden. Ich benutze die Gelegenheit, den Sammlern ans Herz zu legen, nicht allzu wählerisch zu sein und nur was sie für „selten“ halten oder was ausgezeichnet erhalten ist, mit- zunehmen und einzusenden; der wissenschaftliche Wert der Objekte lässt sich im allgemeinen nur durch die sorgfältige Untersuchung im Museum, die beim Sammeln im Freien aus- geschlossen ist, feststellen, und häufig können schlecht er- haltene Exemplare eben den grössten Raritäten unter den Arten angehören und eben ihre charakteristischen Merkmale tadellos erkennen lassen. — Die Rhopaloceren sind nach Aurivillius geordnet; bei der Anordnung der übrigen Grup- pen sind mir die Ansichten von Herrn Prof. Dr. F. Karsch, der mir auch sonst die grösste Hilfe bei dieser Arbeit ge- leistet hat, massgebend gewesen. . „Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris'' herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 19Q9, Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika. 105 Fam. Danaidae. 1. Danaida chrysippus L. Mehrere Expl.; in Nordost- Ruanda und Mpororo, Aug. 1907 „sehr häufig“; auch var. aleippus Cram. 2. D. dorippus Klug. Ein Ex. 3. Amauris jacksoni Sharpe. Ein Ex. von S. W. Ru- anda, Septbr. 1907. Fam. Satyridae. 4. Melanitis leda L. var. ismene Or. Ein Ex. von Nordost-Ruanda. Aug. 1907. 5. Mycalesis miriam F. f. punectifera m. Vereinzelt in Nordost- und Mittel-Ruanda. Die mir vorliegenden Exemplare weichen von der typi- schen Form dadurch ab, dass die sämtlichen Ocellen der Unterseite zu einfach oder doppelt konturierten Punkten ein- geschrumpft sind; erhalten, wenn auch verkleinert, ist die schneeweisse Pupille, die von einem schmalen tiefschwar- zen und dieser wiederum von einem ebensolchen braunen Ring umgeben ist; bisweilen, bei den mittleren oder auch bei den vorderen dieser Punkte, erscheint die Pupille fast einfach nakt. Ferner ist die Unterseite aller Flügel dunk- ler mit nur Andeutung hellerer Querbinden; die Vorder- flügel unten meistens mit hellem nierenförmigem Querfleck, der mindestens so gross und deutlich wie bei der Haupt- form ist. Es handelt sich hier wahrscheinlich um einen Saisondimorphismus. Da Fabricius die Unterseite der Flü- gel als mit Ocellen versehen beschreibt, muss man die ocel- lierte Form als die f. prince. betrachten und die punktierte mit einem neuen Namen belegen (f. punetifera Strand n. f.) 6. Mycalesis Aurivillii Butl. Ein Ex. von Nordost- Ruanda. - ’. Henotesia perspieua Trim. var. maevius Staud. Ein Ex. von Mpororo, Aug. 1907; „vereinzelt“. 8. Ypthima albida Butl. „Häufig in Nordost-Ruanda, Aug. 1907. 9. Y. itonia Hew. Unicum. 10. Y. granulosa Butl. Mpororo Aug. 1907. Fam. Nymphalidae. N 11. Acraea insignis Dist. Vereinzelt in Nordost-Ru- anda in den Bergen Aug. 1907. 106 Fmbrik Strand. 12. A. asboloplintha Karsch. Unicum vom Bergur- wald in Ruanda, Septbr. 1907. 13. A. zetes L. Vereinzelt in Mpororo, Aug. 1907. 14. A. terpsichore L. Unicum (9). 15. A. bonasia F. do. 16. A. acerata Hew. do. 17. A. alicia E. Sharpe. do. 18. A. uvui Sm. ab. interruptella n. ab. Ein Exemplar von der typischen Form dadurch abwei- chend, dass die tiefschwarze subbasale Querbinde der Unter- seite der Hinterflügel auf allen Rippen schmal unterbrochen ist und vor der Subkostalrippe gänzlich fehlt. Am inneren Ende der weissen dreieckigen Saumflecke der Hinterflügel- Unterseite findet sich je ein ockergelbliches Fleckchen. .19. A. goetzei Thurau. 6. Mit A. excelsior Sharpe nahe verwandt, aber kleiner (Flügelspannung 36, Flügellänge 19—20 mm), der subapicale Fleck der Oberseite der Vorderflügel orangegelb wie das Medianfeld, orangegelbe Saumflecke fehlen allen Flügeln, die schwarze Saumbinde der Hinterflügel schmäler, auch in der Mitte wenig oder nicht breiter als die der Vor- derflügel, bei der Rippe 5 nur unbedeutend verschmälert; Medianfeld orangegelb, nur am Innenrande ockergelblich, mit höchst undeutlichem kleinen schwarzen Mittelpunktfleck, der von dem schwarzen Wurzelfeld deutlich getrennt bleibt. Unterseite der Vorderflügel wie bei excelsior, jedoch die schwarze submediane Schrägbinde ein wenig schmäler und schärfer markiert, das Saumfeld mehr einfarbig; an der Unterseite der Hinterflügel sind die dunklen Figuren des Wurzelfeldes rot, schmal schwarz umrandet, der Vorder- randlleck hinten quergeschnitten und länger als breit, der Dis- callleck schmal, aber scharf markiert, nahe der Basis der Zelle ein kleiner runder tiefschwarzer Punktfleck, das rote Wur- zelfeldl am Innenrande durch die gelbliche Grundfarbe unter- brochen und daselbst drei oder wenn man will fünf runde, tiefschwarze Fleckchen tragend, die Saumbinde weniger deut- lich schwarz gezeichnet. Ausser dem, einzigen aus Wintgens Sammlung vorlie- genden Stück, besitzt das Museum eine Reihe Exemplare aus dem Nyassasee-Gebiet, gesammelt von Goetze, Fülle- born und Glauning. Die Weibchen sind grösser (Flügel- Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika. 107 spannung 43, Flügellänge 22 mm), alle Flügel oben mit orangegelben Randflecken. — Die Originalbeschreibung fin- det sich in: Berliner Entom. Zeitschrift Bd. 48 1903. 20. Acraea encedon L. cum ab. daira Godm. & Salv. Mpororo 8—1%7. 21. Atella phalantha Dr. var. aethiopieca Rothsch. & Jord. Vereinzelt am Nyawarango, Aug. 1907. — Zwei Ex. von Tabora. 22. Brenthis hanningtoni Elwes. Zwei Exemplare. 23. Pyrameis cardui L. Anscheinend nicht selten bei Mpororo, Aug. 1907. 24. Preeis orithya L. var. madagascariensis Gn. Sehr häufig in Nordost-Ruanda, Mpororo. Ein Ex. von Tabora. 25. Preeis elelia Cr. Mehrere Exemplare. 26. Preeis oenone L. var. cebrene Trim. Sehr häufig in Nordost-Ruanda und Mpororo, August 1907. 27. Preeis westermanni Westw. Vereinzelt am Nya- warango, Aug. 1907. 28. Preeis sophia F. var. infracta Butl. Vereinzelt in Nordost-Ruanda, Aug. 1907. 29. Preeis octavia Cram. v. sesamus Trim. Ein Ex. von Mpororo, Aug. 1907, „seltener“ (als ?), eins von Kiou. 30. Preeis terea Dr. var. elgiva Hew. Unicum. 31. Preeis milonia Feld. var. wintgensi Strand n. var. Flügelschnitt der Vorderhälfte der Vorderflügel wie bei var. tugela, der Hinterhälfte derselben ähnelt mehr var. sinuata, indem der Saum an Rippe 2 ausgebuchtet ist; diese Ausbuchtung ist hier aber fast winkelförmig, bei sinuata dagegen breit gerundet. Auch die Ausbuchtung der Mitte des Saumes der Hinterflügel schärfer, weniger ab- gerundet, als bei sinuata oder tugela. Zeichnung der Oberseite von derjenigen bei tugela dadurch abweichend, dass die helle Querbinde der Vorderflügel innen im Felde 3 tiefer eingeschnitten ist und die schwarzen Punkte dieser Binde grösser; ausserhalb der drei weissen Subapicalpunkte je ein rötliches Fleckchen, von denen das hinterste mit der hellen Querbinde zusammenfliesst. Die rötlichen Zeichnun- gen der basalen Vorderhälfte der Vorderflügel schmäler und schärfer markiert und dazwischen ein oder zwei schmale blaue Querstriche. Die helle Querbinde der Hinterfilügel 108 Embrik Strand. hinter der Mitte mit einem unbestimmt begrenzten, verwisch- ten, aber dennoch auffallenden blauweisslichem Feld, das den Aussenrand der Binde nicht erreicht; die schwarzen Punkte der letzteren scharf markiert. An der Unterseite der Vorderflügel fallen schwarze Querliguren in der Wurzel- hälfte auf, die zwar ähnlich bei tugela angedeutet, aber immer undeutlicher sind und bei dieser bisweilen gänzlich fehlen; es sind dies ein breiter Querfleck zwischen dem Hinterrande und der Basis von Rippe 3, zwischen diesem Fleck und dem Vorderrande ein schmal ringförmiger, aussen zweimal ausgebuchteter kleinerer Querfleck. Näher der Wur- zel, in der Zelle, liegt ein etwa nierenförmiger Ringfleck, aussen und innen von je einer schmalen helleren Querbinde begrenzt, von denen die an der Aussenseite des Ringfleckes gelegene sich bis zum Hinterrand erstreckt. Wurzelfeld der Hinterflügel mit vier bis fünf kleinen undeutlichen Ring- flecken, aussen durch eine feine dunklere und breitere, scharf markierte helle Querlinie begrenzt. Vorderflügellänge 25—29 mm. — Zu Ehren des Sammlers benannt. 32. Catacroptera eloanthe Cr. Unicum von Kiou. 33. Neptidopsis ophione Cr. v. velleda Mab. Verein- zelt in Nordost-Ruanda, Aug. 1907. 34. Ergolis murina Bartel. Häufig in Nordost-Ruanda. 35. Byblia goetzius Hrbst. v. acheloia Wlligr. (Auriv.). Häufig in Nordost-Ruanda, Aug. 1907. 36. Neptis agatha Stoll. Vereinzelt in Mpororo, Au- gust 1907. 37. Charaxes varanes Cr. v. vologeses Mab. Selten in Nordost-Ruanda, am Sumpf, Aug. 1907. 38. Ch. etheocles Cr. Vereinzelt im Remissi-Tal, Sep- tember 1907. 39. Abisara rogersi Druce.. Unikum aus Südwest- Ruanda, „Rundberge“. Fam. Lyeaenidae. 40. Deudorix antalus Hopff. Unikum am Sumpf in Nordost-Ruanda, Aug. 1907. 41. Lycaenesthes lemnos Hw. Unikum. 42. Cupido lingeus Cr. Unikum. 43. Cupido falkensteini Dew. Unikum. 44. Cupido palemon Cr. Unikum. Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika. 109 45. Cupido malathana Boisd. Häufig in Nordost-Ru- anda und Mpororo, Aug. 1907. 46. Cupido aequatorialis E. Sharpe. Unikum. 47. Cupido boetieus L. Unikum. 48. Cupido sigillatus Btl. Unikum. 49. Cupido dolorosa Trim. 2 Ex. 50. Cupido telicanus v. plinius F. In den Bergen von Nordost-Ruanda „häufiger“ (als?). 5l. Axiocerses harpax F. (oder perion Cr.). Selten in Nordost-Ruanda. Nach Aurivillius sind diese beiden „Är- ten“ kaum zu unterscheiden. Fam. Pieridae. 52. Herpaenia eriphia God. Ein ö, Aug. 1907, von Mpororo. 53. Mylothris agathina Cr. Wie vorige Art. 54. M. rubricosta Mab. 855 und 29. Die @29 haben schwarze und rote Zeichnungen wie die &&, aber die Grundfarbe der Flügel ist oben dunkel- grau mit wenig hervortretender roter Vorderrandbinde, die Fransen dagegen grauweisslich; die Unterseite unbedeutend heller grau, mit gelbem Anflug, schwarzen Punkten und vorn rot gezeichnet, ganz wie beim 9. — Ein @ vom Juli 1907 ist etikettiert: am oberen Nyawarango. 55. Mylothris sulphureotineta Strand n. sp. 6. Mit M. rubricosta Mab. nahe verwandt, aber alle Flügel oben und unten gleichmässig schwefelgelblich oder hell ockergelblich beschuppt; die schwarzen Saumpunkte grösser, die der Vorderflügel nach innen schattenartig ver- längert, besonders die vorderen, die schwarze Vorderrand- binde ein wenig breiter; die Grösse ein wenig bedeutender. Flügelspannung 45 mm, Flügellänge 25 mm, Körperlänge 15 mm. Sonst wie M. rubricosta. — Die nahe ver- wandte M. berenice kommt wahrscheinlich nur in West- afrika vor; die von Holland beschriebene var. bereni- eides gehört vermutlich entweder zu M. rubricosta, oder sie bildet eine distinkte Art. 56. M. ruandana Strand. Ein & von S. W. Ruanda. — Beschreibung in Societas Entomologica 1909. 57. Pieris raffrayi Oberth. ab. boguensis Feld. und infida Butl. — Ein Expl. ist etikettiert: Nordost - Ruanda, Mpororo, 8—1907, gr 110 Embrik Strand. 58. P. mesentina Cr. Ein Pärchen von: Nordost-Ru- anda, Mpororo, Aug. 1907. Soll sehr häufig sein. 59. P. subeida Feld. 2 58. Wie vorige Art. 60. P. larima (Boisd.) Aur. var. balangensis Reb. & Rogenh. Ein Ex. 61. P. rubrobasalis Lanz. Drei 58. — Ein 2 etik.: Nordost Ruanda, VIII. 1907. 62. P. pigea Boisd. Zwei wahrscheinlich hierzu ge- hörige Exemplare; das eime von Mpororo, Nordost-Ruanda, Aug. 1907. Ebenda Exemplare der var. alba Wligr. 63. P. johnstoni Crowl. Ein ©. 64. Teracolus aurigineus Butl. Exemplare ohne wei- tere Angaben. 65. T. puniceus Butl. Ein Pärchen. 66. T. annae Wlliger. Nordost-Ruanda. (1 Ex.) 67. Pieris rubrobasalis ab. lathyana Strand n. ab. — Syn. Pieris pigea Lathy (nee Boisd.) in: Trans. Ent. >9c: 1906, pP. 7, Taf. Ir He. Das einzige Exemplar entspricht vollkommen der Be- schreibung und der schönen Figur, die Lathy von dieser Form gibt. Die Zugehörigkeit zu der Art P. rubro- basalis Lanz wird bestätigt durch die Angabe von Lathy, dass seine Type zusammen mit P. rubrobasalis flie- gend gefunden worden war. Er hält anscheinend letztere Form für eine Varietät von P. pigea Boisd., was sicher nicht zutreffend ist. — Von Mpororo, Aug. 1907. 68. T. achine Cr. v. ithonus Butl. Zwei Exemplare von Nordost-Ruanda, Aug. 1907; v. antevippe Boisd. von Tabora. 69. Catopsilia florella F. Ein @ von Mpororo, Aug. 1907. Soll daselbst „vereinzelt“ vorkommen. ‘0. Terias desjardinsi Boisd. Unikum, nähert sich der Form mandarinula Holl. 71. T. brigitta Cr. Häufig in Mpororo, Aug. 1907. 72. Colias electo L. Wie vorige Art. Fam. Papilionidae. 73a. Papilio demodocus Esp. Wie vorige Arten. 73b. P. pylades F. v. angolanus Goeze. Teabora. Gr Pie ” = Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika. all Fam. Sphingidae. 74. Maeroglossa trochilus Hb. Vereinzelt in Nordost- Ruanda, Aug. 1907. 75. Hippotion eson Cr. Unikum von Kiou. Fam. Striehnopterygidae. 76. Sabalia jacksoni E. Sharpe. „Selten“ in Ruanda. 77. Janomima mariana White. @ aus Kisakka, Ru- anda 1907. Fam. Geometridae. 78. Terina tenuifaseia Holl. Vereinzelt in den Ber- gen von Nordost-Ruanda, Aug. 1907. Fam. Lymantriidae. Gen. Ruanda Strand n. 8. Ein männliches Exemplar aus Nordost-Ruanda wäre nach Aurivillius’s Bestimmungstabelle der Gattungen der äthiopischen Lymantriiden (in: Arkiv för Zool. Ba. 2, Nr. 4, p. 62—8) eine CroremaWlk. (oder eine Olapa Auriv. nec WIk.), es lässt sich aber von Ororema (menti- ens Wik.) folgender Weise leicht unterscheiden: Ruanda. Beine beschuppt und behaart, nicht sehr dünn, die Mittel- spornen der Hintertibien sehr klein und auch die End- spornen derselben nur mässig lang (kaum so lang wie das Glied am Ende breit ist). Palpen (am typischen Exemplar nicht genau zu erken- nen) kaum den Kopf überragend, das Endglied länger, zylindrisch und stärker zugespitzt. Hinterflügel überragen die Abdominalspitze recht deutlich. Flügelgeäder. Die untere Discocellulare schräg ge- stellt und ihre Knickung am Ende des vorderen Drittels; die obere Discocellulare wenig schräg und etwa nur ein Drittel so lang wie die untere, die Rippe 6 entspringt er- heblich näher 7 als 5, Rippe 8 ist mindestens so lang wie der Stiel von 8 + 9, die Rippe 11 verläuft ganz dieht am Vorderrande der Areola. — Im Hinterflügel ent- springt Rippe 2 in ‚oder unbedeutend ausserhalb der Mitte des Hinterrandes der Zelle, die Discocellulare ist nicht 1:12 Embrik Strand. unterbrochen, die obere Discocellulare halb so lang wie die untere, mit dieser einen stumpfen Winkel bildend und ist senkrecht auf den Vorderrand gerichtet, der Stiel von Rippe 6 + 7 ist wenig kürzer als Rippe 7. Grorema. Beine sparsamer bekleidet und ein wenig dünner, die Mittelspornen der Hintertibien drei- bis viermal so lang wie das Glied breit ist und die Endspornen ebenfalls sehr lang. Palpen überragen den Kopf, das Endglied konisch und sehr klein. Hinterflügel nicht die Abdominalspitze überragend. Flügelgeäder. Die untere Discocellulare quergestellt und ihre’ Knickung in der Mitte derselben; die obere Discocellulare deutlicher schräg gestellt und fast so lang wie die untere, die Rippe 6 ist etwa gleich weit von 5 und von 7 entfernt, Rippe 8 ist kürzer als der Stiel von 8 + 9, die Rippe 11 verläuft deutlich entfernt (um mehr als die Breite der Areola) vom Vorderrande der letzte- ren. — Im Hinterflügel entspringt Rippe 2 deutlich inner- halb der Mitte des Hinterrandes der Zelle, die obere Dis- eocellulare unterbrochen oder jedenfalls sehr undeutlich. Am leichtesten lassen sich beide Gattungen durch die verschiedene Länge der Spornen, vor allen Dingen der Mit- telspornen der Hintertibien unterscheiden. Mit Olapa WIk., welche Gattung Aurivillius irrtüm- licher Weise mit Crorema veremigen möchte (1904), fällt unsere Form auch nicht zusammen, denn bei Olapa tragen die Hintertibien gar keine Mittelspornen, die Disco- cellulare bildet eine basalwärts gleichmässig konvexe Krüm- mung; der Stiel von Rippe 7 + 8 ist nur 4 so lang wie Rippe 7, bei unserer Form dagegen gleich lang; der Stiel der Rippe 6 + 7 der Hinterflügel ein wenig kürzer; Rippe 3 der Hinterflügei gleich weit von 2 und 4 entfernt, bei vorliegender Art erheblich näher 4 als 2; die Extremi- täten länger und dünner, das zweite Glied der Palpen ziem- lich lang abstehend behaart. was bei unserer Form, soweit erkennbar, nicht der Fall ist. Was Aurivillius I. c. unter dem Namen Olapa be- handelt, ist von der echten Olapa WIk., die er offenbar Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika. 113 nicht kennt, ganz verschieden; diese lässt sich von Cro- rema sehr leicht unterscheiden: Hintertibien mit langen kräftigen Mittelspornen: Crorema Wik. Hintertibien ohne Mittelspornen: Olapa WIk. In Aurivillius’ Bestimmungstabelle I. c. wäre somit Olapa in seine Abteilung BZ* p. 66 einzureihen; auch Walker (List. . ... IV, p. 778) führt sie unter: „A. Tibiae es posticae bicalcaratae“ auf. — Hampsons Bestimmungstabelle (in: Ann. S. Afr. Mus. III. p. 390—1) führt auf Cre- agra (nicht Creaga, wie er schreibt!) oder Redoa. Eine Creagra kann es, wenn man diese Gattung im Aurivillius’ Sinne auffasst, nicht sein, und eine Redoa auch nicht, weil diese vier lange Spornen an den Hin- tertibien träst. — Type: 79. Ruanda aetheria Strand n. sp. ö. Alle Flügel einfarbig, trüb grau, leicht bräunlich und ockerfarbig angeflogen, mit schw achem Perlmutterglanz | und ein wenig dunkleren Rippen. Fransen mit feiner schwarzer Basallinie und ganz glanzlos. Antennen schwarz, die Kämme ein wenig heller. Femoren und Tibien bräun- lich gelb, die Tarsen geschwärzt. Abdomen goldgelblich, Thorex anscheinend mehr graugelblich behaart. — Flügel- spannung 36 mm, Flügellänge 19 mm, -breite 10 mm. Hin- terflügel 15 mm lang. Körperlänge 13 mm. Antennen etwa 8 mm lang. Ein & aus Nordost-Ruanda, Aug. 1907. 80. Laelia Ad spersn H.-Sch. Vereinzelt in Nordost- Ruanda. Fam. Syntomidae. 81. Syntomis chrysozona Hmps. Vereinzelt in den Bergen von Nordost-Ruanda, Aug. 1907. Fam. Aretiidae. 82. Utetheisa pulchella L. Ruanda, Aug. 1907. 83. Amphicallia pactolieus Butl. Vereinzelt in Mpo- roro, Nordost-Ruanda, Aug. 1907. 84. Acantharctia wintgensi Strand n. sp. Q@. Aehnelt sehr dem Männchen der von Fawcett in Trans. Zool. Soc. London 1903 aus Süd-Afrika beschriebe. 114 Embrik Strand. TE nen Estigmene atropunctata, aber unter ande- rem durch die ungefleckten Hinterflügel leicht zu unterschei- den. — Vorderilügel rahmgelb mit schwarzen Zeichnungen: eine schmale Binde längs der Vorderseite der Rippe 1, sie. ben Saumflecke, von denen die sechs vorderen punktförmig, derjenige im Analwinkel viel grösser ist, die Rippen (mit Ausnahme des Enddrittels) 2, 3, 4 und z. T. 5 beiderseits schwarz angelegt, die Medianrippe mit Ausnahme des basa- len Drittels hinten schwarz angelegt, die Rippen 6, 7 und 8 mit je einem subapicalen Fleck, der Hinterrand der Sub- costale mit basalen, submedianen und subapicalen Punkt- flecken. Unterseite blass graugelblich mit den schwarzen Zeichnungen der Oberseite durchschimmernd und ockergelb- lichem Vorderrand. Hinterflügel nebst Fransen oben und unten einfarbig grauweisslich. — Kopf und Thorax etwa wie die Vorderilügel gefärbt, die Antennen mit schwarzen Zähnen und einem schwarzen Dorsalfleck an der Basis, Halskragen schmal orangegelblich, Tegulae mit je einem kleinen schwarzen Fleck, Thorax mit zwei länglichen eben- solchen. Abdomen in der oberen Hälfte orangegelb mit einer Reihe vun 3—4 kleinen schwarzen Dorsalpunkten, die un- tere Hälfte graugelblich, jederseits mit zwei Reihen von je 5—6 kleinen schwarzen Punktflecken. Beine graulich, Fe- moren oben orangegelb mit schwarzer Spitze, Vordertibien vorn mit schwarzem Längsstrich, die vorderen Tarsen aus- serdem am Ende beiderseits geschwärzt. — Flügelspannung 45 mm, Flügellänge 22,5 mm. Am nächsten verwandt mit A. atriramosa Hmps. 1907 von Unganda, aber diese hat schwarze, nur an der Basis ockerfarbige Antennen, von schwarzen Flecken an der Oberseite des Körpers oder am Saum der Vorderflügel ist in der Beschreibung nichts gesagt, die Beine sollen schwarz, nur die Femoren oben orange gefärbt sein ete. — Zu Ehren des Sammlers benannt. Fam. Agaristidae. 55. Xanthospilopteryx superba Butl. Unikum. Fam. Noetuidae. 86. Meristis (?) umbripennis Strand n. sp. Eine weibliche Eule, deren Gattungszugehörigkeit vor- läufig fraglich bleibt. Zum leichteren Wiedererkennen des Tieres bespreche ich auch die wichtigsten Gattungsmerkmale. Eh Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika. 115 Caradrinine. Vorderflügel mit Areola. Vordertibien an der Spitze mit zwei kräftigen Spornen, von denen der äus- sere doppelt so lang wie der innere ist, letzterer wenig län- ger als der Durchmesser des Gliedes, beide am Ende scharf zugespitzt, aussen unbewehrt und ohne Apicalplatte. Kein Frontalfortsatz. Vordertarsen innen mit einigen ganz fei- nen, kurzen, geraden Stacheln, aussen ganz unbewehrt. Pro- boseis ziemlich lang und kräftig. Abdomen oben glatt. Pro- und Metathorax scheinen gespreizte Haar- und Schuppen- Büschel zu tragen. Thorax mit sowohl Haaren als Haar- schuppen bekleidet. Zweites Glied der Palpen erreicht die Mitte der Frons, das dritte Glied nach oben gerichtet. Hampsons Bestimmungstabelle der Acronyctinen (— un- seren Charadrininen) in Vol. VII seines Kataloges des Bri- tish Museums führt auf Meristis, von der typischen Art (M. trilinea (quercicola)) dieser Gattung weicht aber unsere Art ab u. a. durch längeres Endglied der Pal- pen; dasselbe ist bei M. trilinea wie von Walker rich- tig angegeben „conical, less than one—fourth of the length of the second“, bei umbripennis ist es viel länger als in der Walkerschen Beschreibung angedeutet und als es in der Tat. bei der typischen Art von Meristis ist: etwa vier- bis fünfmal so lang wie breit, zylindrisch, nur am Ende konisch zugespitzt, das zweite Glied unten mit kürzerer, mehr anliegender Behaarung als bei M. trilinea. Da der Körper des einzigen vorliegenden Exemplares etwas zu- sammengedrückt ist, so dass infolgedessen die in Hampsons Systematik von der Beschuppung und Behaarung des Tho- rax geholten Merkmale sich nicht mit völliger Sicherheit er- kennen lassen, kann die Frage nach der Gattungsangehörig- keit nicht ohne Zweifel beantwortet werden; sollte es sich später herausstellen, dass eine neue Gattung für diese Art nötig wird, würde ich hiermit den Namen Meristides m. in Vorschlag bringen. @. Vorderflügel braun mit schwachem violetten Schim- mer und schattenförmigen, höchst undeutlichen dunkleren Querfiguren, die z. T. nur in einer gewissen Richtung ge- sehen sich erkennen lassen. Es sind dies ein schmaler, an der Medianrippe gebrochener, den Innenrand nicht ganz er- reichender Querstrich, der das Wurzelfeld aussen begrenzt; der Ring- und Nierenfleck sind innen am deutlichsten schwarz, wenn auch recht schmal begrenzt, im Grunde grau, 116 Embrik Strand. aber von der Umgebung sehr wenig abstechend, der ring- förmige Fleck ist ein wenig breiter als lang, und um seine Länge von dem Nierenfleck entfernt, letzterer ist eher birnen- als nierenförmig mit dem spitzesten Ende nach vorn, in der Mitte mit einem dunklen Querstrich; kurz ausserhalb des Nierenflecks zieht eine schmale, schwärzliche, aussen un- deutlich heller angelegte Wellenlinie quer über den Flügel und parallel zu dieser, dem Saume näher, eine ebensolche, die zwischen den Rippen 2 und 4 eine saumwärts konvexe Krümmung, auf den Rippen 6, 7 und 8 ie einen spitzen, saumwärts gerichteten Zahn bilde. Die Rippen sparsam mit weissen Schuppenpunkten bezeichnet, der Saum mit je einem weissen Punktileck an den Rippen und im Enddrittel des Vorderrandes vier gelblichweisse Punktflecke. Fransen schwärzlich, an den Rippen nicht oder höchst undeutlich heller diurchschnitten. Hinterflügel braungrau, gegen die Basis kaum heller, die Fransen grauweisslich, nach vorn zu dunkler werdend; ein kleiner dunkler Mittelfleck ange- deutet, ebenso weisse Saumpunkte. Alle Flügel oben ganz schwach glänzend, unten einfarbig graubraun, die Hinter- flügel gegen die Basis und gegen den Innenrand unbedeu- tend heller mit deutlicherem Mittelfleck als an der Oberseite; die Vorderilügel mit. Saum- und Vorderrandspunkten wie oben, die Hinterflügel mit ebensolchen Saumpunkten, alle Fransen mit hellerer Basallinie. Der ganze Körper graubraun, Abdomen mit graulichem Perlmutterschimmer, die Vorderextremitäten schwarz, schmal weisslich geringt oder gefleck, an den Hinterextremitäten überwiegt die helle Färbung. Palpen schwarz mit weiss- licher Spitze und fein weisslich gesprenkelt. Flügelspannung 30 mm, Flügellänge 15 mm, Flügelbreite 8 mm, Körperlänge ca. 14 mm, Hinterflügel 12 mm lang, Fühler ca. 8,5 mm lang. 87. Cyligramma fluctuosa Dr. Nordost-Ruanda, Mpo- roro, nicht häufig. 88. Chalciope hippasia Cr. Vereinzelt am Nyawaronga. 89. Ophiusa limbata Feld. Unikum. 90. Sphingomorpha chlorea Cr. Nordost-Ruanda. 31. Polydesma eollatrix Gever. 92. Calpe wintgensi Strand n. sp. Ein & von Nord- ost-Ruanda, Aug. 1907. = E Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika. Werjs]aT, 6. Mit „Oraesia* triobliqua Saalm. nahe ver- wandt, aber unsere Art ist durchgehends heller gefärbt, der von der Vorderflügelspitze bis kurz innerhalb des Hinterwin- kels verlaufende Strich ist in den vorderen zwei Dritteln sei- ner Länge weisslich, aussen schmal braun begrenzt und, hinter der Rippe 2 ganz verloschen, scheint hier leicht ba- salwärts konvex gebogen zu sein und erscheint erst wieder auf dem Hinterrande als ein kleiner Punktfleck (bei C. triobliqua ist dieser Strich einfarbig schwarz und hin- ten kaum gekrümmt); im Enddrittel des Vorderrandes liegt bei beiden Arten ein schwärzlicher Wisch und zwischen die- sem und der Spitze bezw. dem oben beschriebenen weiss- lichen Strich ein heller Schrägwisch, der bei unserer Art viel deutlicher als bei triobliqua ist und sich nach innen durch die Zelle bis fast zur Wurzel verlängert, was beitriobliqua kaum je der Fall ist; von dem submedi- anen Zahne des Innenrandes bis etwa zur Basis der Rippe 3 verläuft bei beiden Arten ein dunkler, aussen heller ange- legter, gerader Strich, der bei ©. wintgensi dann längs der genannten Rippe nach aussen umbiegt, während er bei triobliqua nach vorn umbiegt und mit dem Aussen- rand des ringförmigen Fleckes zusammenfliesst; am Hinter- rande, besonders am Hinterwinkel rostgelbliche Beimischung, die bei triobligqgua zu fehlen scheint; die vordere Hälfte des Saumes durch eine scharf markierte schwarze Linie bezeichnet. Hinterflügel am Ende bei triob- liqua breit geschwärzt, bei wintgensi ist davon kaum eine Andeutung; zwischen dem Strich zu dem Innenrandzahn und der Basis gibt es keine „intensiv goldene, braun wellig durchzogene Fläche“, sondern die- selbe ist rötlich braun, etwas violettlich oder rostbräunlich, an der Basis hellgraulich rot oder hellrosa gefärbt. Unter- seite der Vorderflügel am Vorderrande und dem vorderen Teil des Saumes kaum oder sehr wenig gebräunt, längs der Subkostale ein schwärzlicher Strich, zwischen der Mitte der Rippe 6 und dem Vorderrand ein schmaler schwärzlicher Schrägstrich, Fransen bräunlich mit dunklerer Basallinie; sonst ist die ganze Unterseite hell ockergelblich. — Abdomen einfarbig hellgraugelblich, Thorax braun, nach vorn zu all- mählich heller werdend, der Halskragen gelblich, Scheitel und Gesicht hell rostgelblich; Palpen dunkelbraun, innen und unten hellgelblich, Brust und Femoren fast weisslich be- haart, Endglieder der Extremitäten mit graulicher und rost- 118 Embrik Strand farbiger Beschuppung. Palpen unten gelblich, oben braun. Flügelspannung 36 mm, Flügellänge 17,5 mm, Körper- länge 20 mm. — Zu Ehren des Sammlers benannt. 93. Orixa (?) mutilata Strand n. sp. Ein 5 von Urunde, Septbr. 1907. — Leider fehlen die Taster, so dass die Gattungszugehörigkeit nicht ganz sicher ist. Vorderflügel sammetschwarz mit einer weissen, scharf markierten, parallelseitigen, kaum 2 mm breiten geraden Schrägbinde vom Hinterwinkel bis zum Vorderrande, mit dem- selben einen rechten Winkel bildend und um zwei Fünftel seiner Länge von der Flügelspitze entfernt; das hintere Ende der Binde leicht gebräunt. An der Rippe6 ein schma- ler weisser Strich von der Querbinde gegen den Saum hin, denselben aber nicht erreichend; zwischen der Apicalhälite dieses Striches und dem Vorderrande bezw. der Spitze des Flügels ein bräunlicher, etwa rhombenförmiger Schrägwisch, der am Vorderrande mit drei und am Innenrande mit einem kleinen weissen Punktfleck versehen ist. Andeutung_ helle- rer Saumpunkte. Unterseite aller Flügel, sowie die einfar- bigen Hinterflügel oben nicht so tiefschwarz wie die Vor- derflügel oben, unten vielmehr etwa graulich schwarz, die Vorderflügel mit Querbinde wie oben verlaufend aber weni- ger regelmässig und gegen den Hinterrand erweitert, im Hinterwinkel aussen rundlich erweitert; der weisse Fleck am Innenrande des bräunlichen Wisches deutlicher als oben. Körper und Extremitäten schwarz. — Flügelspannung 35 mm, Flügellänge 18,5 mm. Fam. Metarbelidae (Hollandiidae). Gen. Metarbela Holl. Da der Gattungsname Hollandia Karsch 189%, für diese Tiere, weil schon anderswo vergeben, nicht verwen- det werden darf, kann auch die Familie nicht länger den Namen Hollands führen, sondern wird am besten als Metarbelidae, nach der ältesten der bekannten zuge- hörigen Gattungen, bezeichnet werden. 94. Metarbela pagana Strand n. sp. 2 58 aus Nord- ost-Ruanda, Aug. 1907. ö. Gelblich gefärbt, die Hinterflügel am hellsten, etwa weiss mit ockergelblichem Anflug und ganz schwach schim- mernd, die Vorderflügel stellenweise dicht mit bräunlichen Schuppen bedeckt und zwar im Saumfelde an den Rippen, Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika. 119 nicht scharf begrenzte Längsstriche bildend, in der vorde- ren Hälfte des Wurzelfeldes und längs dem Innenrande; am schärfsten hervortretend ist ein brauner Schrägwisch im Felde 2; bei ganz frischen Exemplaren werden vielleicht die Vorderflügel fast gänzlich bräunlich beschuppt sein. Vor- derrand an der Basis schwarz, sonst jedenfalls bis über die Mitte hinaus braun beschuppt. Fransen (der Vorder- flügel abgerieben) der einfarbigen Hinterflügel, z. T. jeden- falls, weisslich; die Vorderflügel haben wahrscheinlich dunk- len Saum gehabt. Unterseite aller Flügel einfarbig, gleich oder ein wenig trüber als die Oberseite der Hinterflügel, mit undeutlich braun bestäubten Rippen und ebensolchem Vorderrand der Vorderflügel. Die lange dichte Behaarung vom Kopf und Thorax hell bräunlichgelb, der Hinterleih mehr weisslich. Gesicht, Palpen und Vorderextremitäten braun und braungelblich behaart und beschuppt, Hinterex- tremitäten graugelblich mit braun beschuppten Tarsen. Fühler grauweisslich mit dunkelbraunem Kamm. Flügelspannung 21 mm, Vorderflügel 10,5, Hinterflügel 9 mm, Körperlänge 11—12 mm. Fühler 7 mm lang. Die bekannten Metarbela-Arten (5 &) lassen sich folgenderweise unterscheiden: A, Vorderflügel mit einer silbernen Linie zwischen Wur- zej und‘ Hinterwinkel #2. 2. 222° stivafer.Hol B. Vorderflügel ohne silberne Zeichnungen, aber mit drei in einem Dreieck gestellten grauweissen Flecken im Balder na ER RO U hate, Auriv: C. Vorderflügel ohne silberne oder sonstige scharf mar- kierte Zeichnungen. a) Bedeutende Grösse (Spannweite 30 mm); Rippe 10 der Vorderflügel entspringt aus dem Stiele von 8 + 9, und die Rippe 8 der Hinterflügel ist vor der Mitte des Vorderrandes der Mittelzelle mit dieser durch eine kleine Querrippe verbun- den — sec. Aurivillius — (Subg. Metarbelo- die sema)r.. 20 ae unrt,a ht ana Auriy; b) Geringere Grösse (Spannweite höchstens 28 mm); Flügelgeäder typisch Metarbela (cfr. Karsch, Ent. Nachr. XXII (189) Nr. 9 p. 137-9). 120 Embrik Strand. 1. Flügeloberseite einfarbig schwärzlich grau; Spannweite fast 24 mm (ohne Fransen) fumida Karsch. 2. Flügel hellbraungrau mit dunkelbraunem sub- medianem Fleck; Spannweite fast 27 mm (ohne Fransen) " — = 2 TayarkKarch 3. Vorderflügeloberseite hellbraungrau mit wir- ren Zeichnungen von gelben, schwarz ge- ringten und von weissen Fleckchen, Hinter- flügel grau; Spannweite 13 mm micera Karsch. 4. Oberseite aller Flügel im Grunde hellgelb- lich, die Hinterflügel einfarbig, die vorderen braun bestaubt, ohne deutliche Zeichnungen. * Kleiner (Spannweite ohne Fransen 21 > mm); Vorderrand der Vorderflügel dunk- ler als die Flügelfläche, an der Basis so- gar schwarz; Fühler lang (— einem Drittel der Spannweite); ostafrikanisch pagana Strand. Grösse (Spannweite mit Fransen 26 mm oder mehr); Vorderrand der Vorder- flügel auch an der Basis nicht oder kaum dunkler als die Fläche; Fühler kürzer als ein Drittel der Spannweite; westafrikanisch . . onusta Karseh. Zu der Abtrennung der umtaliana als besonderes Subgenus im Gegensatz zu den sieben übrigen Arten (aus praktischen Gründen sind die Arten in der Bestimmungs- tabelle in etwas anderer Weise gruppiert) wäre zu bemer- ken, dass die zuerst beschriebene und daher typische Art, M. stivafer Holl., im Flügelgeäder anscheinend ein we- nig von dem, was von Karsch 1. c. beschrieben und auch von mir als das typische Flügelgeäder aufgefasst worden ist, abweicht; diese vermeintlichen Abweichungen sind aber wenig wesentlicher Natur und lassen sich vielleicht auf Un- genauigkeit in der von Holland gegebenen Figur zurück- führen. Da M. stivafer mir nicht vorliegt, muss ich diese Frage offen lassen. Sollte es sich vielmehr schliess- lich herausstellen, dass diese Abweichungen wirklich vor- handen oder sogar noch grösser als hier angenommen sind, Lepidoptera aus Deutsch-Ostafrika. 121 würde sich die Frage melden, ob man nicht die Art sti- vafer allein als Metarbela s. sir. auffassen und, neben Metarbelodes, für die übrig bleibenden (6) Arten ein neues Subgenus aufstellen muss. Fam. Hesperidae. 95. Eretis lugens Rogenh. 9. Chapra mathias F. 97. Gegenes hottentota Latr. Unica ohne weitere An- gaben. 98. Padraona zeno Trim. Unikum von Mpororo. „Mimetische“ Lepidopteren ein Beitrag zur Kenntnis der Syntomidae Paraguays. Von C. Schrottky. Trotzdem sich in den letzten Jahren mehr und mehr die Erkenntnis Bahn gebrochen hat, dass ein grosser Teil der früher an die Erscheinung der Mimikry geknüpften Fol- gerungen irrtümlich sei, finden sich doch immer wieder — selbst in der neuesten Literatur — Bemerkungen, die zur Kritik herausfordern, um so mehr, als sie geeignet sind, ganz falsche Vorstellungen zu erwecken. In „Die Grossschmetterlinge der Erde“, Band V p. 6, heisst es über die Syntomidae: „Unter den: Heteroceren treten die Zygaeniden ent- schieden zurück hinter den äusserst reich entwickelten und oft verschwenderisch mit Metallfarben ausgestatteten Syn- tomiden. Hier öffnet sich der Mimikry ein weites Feld. In den wunderbarsten Verkleidungen treffen wir solche, ge- meinhin noch als „Glaucopiden“ bezeichneten Nachtfalter- chen, von denen manche Raubwanzen, andere Käfer, die meisten aber Hymenopteren kopieren. Die stärksten Haut- flügler der Erde, die Pepsis-Arten, die Vogelspinnen durch ihren Stich verwunden und als Nahrung für ihre Brut eintragen, werden von überaus zahlreichen Syntomi- den-Arten kopiert. Unter dem Namen „Marimbondo“ ist, diese Wegwespe wegen ihres fürchterlichen Stachels in Ame- rika von Mensch und Tier gefürchtet, und so könnte man tatsächlich kein geeigneteres Modell für Schutzverkleidun- gen erfinden. Ganze Syntomiden - Gattungen, wie die Ma- erocneme, kopieren fast ausschliesslich solche Riesen- wespen.“ . „Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, Er - „Mimetische“ Lepidopteren. 123 Ich werde mich nun bemühen zu zeigen, dass die wirk- lich äusserst auffallende Aehnlichkeit zwischen Syntomidae einerseits und den sogenannten Modellen anderseits nicht als Schutzfärbung anzusprechen ist und dass es ein gros- ser Irrtum ist, sie eine äusserst zweckmässige Verkleidung zu nennen. Zunächst jedoch gebe ich die Namen der bisher in Paraguay aufgefundenen Arten und — da es bis auf 2 oder 3 sich um noch nicht für dieses Land nachgewiesen gewesene Arten handelt — der Vollständigkeit halber eine Uebersicht derer aus den Nachbargebieten: Argentinien und Südbrasilien. A. Arten von Paraguay. 1. Pseudosphex ichneumonea HS., ausserdem aus Uru- guay und von Buenos Aires bis Guatemala in Zentral- Amerika verbreitet. 2. Pseudosphex noverca Schaus, zuerst aus Süd-Bra- silien beschrieben. 3. Sphecosoma metamela Hamps. 4. Neotrichura penates Druce, von Südbrasilien bis Panama. 5. Phoenicoproeta analis n. sp. Nach Hampson Cata- logue of the Lepidoptera Phalaenae Vol. I pag. 196 wäre diese neue Art in Sect. I zwischen Ph. chrysor- rhoea Hamps. und Ph. melachrysea Druce einzu- reihen. & Schwarz, Antennen unten mit weissen Spitzen; Stirn, Oberkopf, Tegulae, Patagia und Thorax mit leuch- tend metallisch blauen Flecken; Coxen der Vorderbeine innen weiss; Abdomen mit dorsalen und lateralen Flecken- reihen von metallblauer Farbe; die letzten drei Segmente gänzlich orangefarben; die Flügel sind hyalin, schwach opalisierend mit schwarz beschuppten Adern; Vorder-, Aussen- und Hinterrand beider Flügelpaare ziemlich breit schwarz gesäumt, am breitesten in der Flügelspitze; das Zellende der Vorderflügel ist durch eine unregelmässige schwarz beschuppte Linie markiert. Im Hinterflügel ist die Wurzel des Vorderrandes am breitesten schwarz gesäumt, während die schwarze Bestäubung des Hinterrandes sich nach der Wurzel hin zu einer feinen Linie verschmälert. Die Körperlänge beträgt 12 mm; die Flügellänge 14 mm; die Flügelspannung 32 mm. 124 C. Schrottky. Bisher in zwei Exemplaren gefangen. Paraguay (Puerto Bertoni). 6. Cosmosoma auge (L.). Eine weitverbreitete Art, die von Uruguay und Buenos Aires bis nach Florida reicht; die in Paraguay gefangenen Stücke haben meist schwarze (statt rote) Beine. 7. Cosmosoma hanga (HS.). Bereits früher von mir für Buenos Aires nachgewiesen; ferner von Mittel-Brasilien (S. Paulo, Rio, Espirito Santo) bekannt. 8. Cosmosoma teuthras (WIk.). Wie die vorige schon von Argentinien (Tucuman) erwähnt; reicht in einer ihrer Unterarten bis Mexico. 9. Rhyncehopyga meisteri (Berg) auch von Argen- tinien bis zum Amazonas vorkommend. 10. Saurita cassandra (L.). Von dieser durch ganz Südamerika verbreiteten Art — sie ist von Argentinien, Venezuela und Trinidad bekannt — fand ich den Cocon unter dem Fenster eines Hauses angesponnen. Derselbe ist aus dunkel rauchbraunen aufrechtstehenden Haaren gewebt, dazwischen sind regelmässig, wenn auch nicht symmetrisch, einzelne Büschel heller fast weisser Haare verwebt. Seine Länge beträgt 22 mm, seine Breite, infolge der abstehenden Haare 10 mm. An dem einen Ende befindet sich ein ziem- lich regelmässiges rundes Loch, durch das der Falter ge- schlüpft ist; hineinblickend gewahrt man die anscheinend dunkelbraune Puppenexuvie. 11. Eurota herrieki Butl. Nach Süden bis Buenos Aires verbreitet. 12. Eurota histrio (Guer.). Von Hampson für Para- guay, Bolivia und Mittel-Brasilien angegeben; mir unbe- kannt geblieben. 13. Eurota strigiventris (Gu£er.). Von Buenos Aires durch ganz Argentinien bis Bolivien und Süd-Brasilien ver- breitet. 14. Eurota elegans Druce. 15. Syntomeida austera Dogn. 16. Macroeneme lades (Cram.); ausserdem von Nord- Argentinien (Tucuman) bis Mexico verbreitet. 17. Dinia aeagrus (Cram.) ebenfalls bis Mexico vor- kommend. 73 „Mimetische“ Lepidopteren. 125 18. Argyroeides braco (HS.); war bisher nur aus dem brasilianischen Staate S. Paulo bekannt. Der Schmetterling fliegt mit Vorliebe an den Blüten einer niedrigen Composite: Adenostemma viscosum Forst. var. brasilia- num Benth. 19. Argyroeides sanguinea Schaus; bisher von Süd- Brasilien bekannt gewesen; fliegt mit voriger Art zusam- men auf Adenostemma. 20. Diptilon halterata (Fabr.) auch durch Süd- und Mittel-Brasilien verbreitet; auch diese Art hat dieselben Ge- wohnheiten wie die beiden vorhergehenden.“ 21. Tipulodes ima Boisd. Verbreitungsgebiet Süd- und Mittel-Brasilien. 22. Callopepla inachia (Schaus); ferner aus dem bra- silianischen Staate Rio de Janeiro angegeben. 23. Cyanopepla jucunda (Wlk.); kommt nach PBur- meister in fast ganz Argentinien und Uruguay, nach Hamp- son in Mittel-Brasilien vor. 24. Eucereon obseurum (Möschl.) war bisher nur von Amazonas bis Zentral-Amerika (Mexico) bekannt. 25. Eucereon leucophaeum (WIk.) war bisher aus Rio de Janeiro angegeben. 26. Eucereon marcatum Schaus. 27. Correbia Iycoides (Wlk.) bis Mexico und Cuba verbreitet. 28. Ctenucha palmeira (Schaus) bisher nur aus dem Staate Rio de Janeiro bekannt gewesen. 29. Philoros rubriceps (WlIk.). Von Uruguay bis Mexico verbreitet. 30. Hyaleucerea vulnerata Butl. In wenigen Stücken von Buenos Aires bis Mexico bekannt gegeben. 31. Hyaleucerea phaeosoma Hamps. Von den in obiger Liste nicht enthaltenen argentini- schen Arten dürfte wohl ein Teil auch noch in Paraguay vorkommen. Folgende Genera sind bisher in Argentinien, noch nicht in Paraguay nachgewiesen: Homoeocerea, Pheia, Chrysocale, Trichura, Chrysostola, Episcepsis, Androcharta, Ceramidia, Teucer und Aclytia. In der nachfolgenden Liste sind die über die Grenzen Argentiniens hinaus verbreiteten Arten mit einem * bezeichnet. *, Hier müßte die nachträglich beschriebene Eumensgaster pseudopolybia eingefügt werden, vergl. pag. 135. 9% 126 *Homoeocerea acuminata (WIk.) Pheia flavicineta Dogn. *Oosmosoma telephus (WIk.) *Saurita sericea (HS.) *Saurita bipuncta Hamps. Saurita bicolor Dogn. Eurota hermione Burm. *Eurota selva HS. Eurota igniventris Burm. Eurota patagiata Burm. *Burota helena HS. Eurota xanthosoma Hamps. *Eurota pieta HS. Fernere Arten, von denen C. Schrottky. *Ohrysocale regalis (Boisd.) Trichura frigida (Burm.) *Chrysostola zethus (Hübn.) *Episcepsis thetis (L.) Teucer brunnea Hamps. *Androcharta rubrieincta (Burm.) *Oeramidia caca (Hübn.) *Oyanopepla orbona (Druce) Cyanopepla pretiosa (Burm.) *Aclytia heber (Uram.) *Ötenucha vittigera (Blanch.) *Philoros neglecta Boisd. es sehr wahrscheinlich ist, dass noch eine grössere. Zahl auf paraguayischem Gebiete gefunden wird, sind diejenigen Süd-Brasiliens; dazu rechne ich die drei Südstaaten: Rio Grande do Sul, Santa Catha- rina und Paranä. Mit der Aufzählung der hier vorkom- menden Arten sei die Liste geschlossen, obgleich ohne Zwei- fel auch Arten Paraguay aufgefunden werden können. Mittel-Brasiliens sowie Boliviens noch in Nur die in den bei- den vorigen Listen noch nicht vorkommenden Arten seien hier genannt; 1orSul! SC. nach Norden verbreitet. SC* Sphecosoma melissa Schaus P Paramya flavia Schaus P Paramya aenetus (Schaus) P Antochloris xantho- gastroides (Schaus) *SC Phoenicoprocta vacillans (WIk.) SC Phoenicoprocta teda (WIk.) SC Pheia haemapera Schaus die Abkürzungen sind: RS. — Santa Catharina, P: Rio Grande * weiter Parana, SC Loxophlebia broteas (Schaus) SC Mesothen catherina (Schaus) SC Leucotmemis pleurae- mata Hamps. RG Cosmosoma deyrolli (WIk.) P Cosmosoma plutona (Schaus) *SC Phoeniostacta haemata- basis Hamps. „Mimetische“ Lepidopteren. 127 SC, P Paraethria triseriata (HS.) SC., P Ichoria ehaleomedusa Druce RG Psilopleura sangui- puneta Hamps. "RG Saurita astyoche (Geyer) RG, SC Saurita bipuncta Hamps. *SC Saurira tipulina (Hübn ) P Eurota schausi Hamps. P Eurota maritana Schaus P Eurota minerva Schaus *SC Dyeladia melaena Hamps. RG Histiaea tina (WIk.) "RG Macroeneme chrysitis (Guer.) ö *RG Maerocneme indistincta But!l. P Macrocneme viridifusca Schaus *P Mesolasia melanobasis (Druce) SO Triehura melanosoma Hamps. *SC Argyroeides ophion (WIk.) P Argyroeides vespina Schaus P Argyroeides flavipes Hamps. P Argyroeides Iydia Druce SO Argyroeides magon Schaus P Diptilon ater Schaus P Episcepsis endodasia Hamps. "Trug. Androcharta stretchi Butl. P Napata jynx (Geyer) P Napata castra Hamps. SC Agyrta albisparsa Hamps. RG Phara flavicosta (HS.) SC Heliura sanguipalpia Hamps. *P Eucereon rosa (WIk.) SC Eucereon plumbieollum Haınps. P Eucereon pallada Druce Aus diesen Zusammenstellungen lässt sich ungefähr er- sehen, wie die Syntomidenfauna Paraguays beschaffen ist. Obschon nicht sämtliche Arten „mimetisch“ sind, besitzt doch ein weit grösserer Teil Aehnlichkeit mit anderen In- sekten, namentlich Wespen, als es bei einem Blick auf die schön präparierten Tiere scheinen möchte; es soll: damit gesagt sein, dass sich diese irreführende Aehnlichkeit nach dem Tode mehr oder minder verliert, ja, bei einigen Arten wird die Täuschung überhaupt nur durch das fliegende Tier hervorgebracht, während es sitzend leichter als Schmetter- ling erkennbar ist. Die: grösste Wespenähnlichkeit haben Pseudosphex ichneumonea und Pseudo- sphex noverca;. Rhynchopyga meisteri 128 C. Schrottky. gleicht im Fliegen einer Braconidae-Art, etwa aus der Gat- tung Ipobracon bezw.Iphiaulax;Macroceneme lades zeigt die ungefähre Gestalt und Farbe der Üero- palidae-Gattung Pepsis; Argyroeidesbraco und Argyroeides sanguinea täuschen beim Fliegen die Vespidae-Gattung Megacanthopus vor in gleicher Weise, wie Diptilon halterata beim Fliegen eine Polybia vermuten lässt; Correbia lycoides end- lich ähnelt in Grösse, Farbe und Gestalt einem Käfer: Co- lobothea. Dass die Aehnlichkeit besteht, ist unmöglich zu leugnen; sie ist bei manchen Arten so gross, dass nicht nur Laien, sondern geübte Entomologen sich nur durch scharfes, wiederholtes Hinblicken nach den Fühlern davon überzeugen können, es nicht mit einer Wespe zu tun zu haben, vorausgesetzt natürlich, dass das Tier still in einer Blüte sitzt und sich aus nächster Nähe genau betrachten lässt; ist es dagegen in Bewegung oder beträgt die Ent- fernung mehr als etwa einen Meter, so kann der geübteste Hymeno- oder Lepidopterologe nicht angeben, ist das in Frage kommende Tier Wespe oder Schmetterling. Eine solche verblüffende : Aehnlichkeit besteht z. B. zwischen P-seudosphex- moverca und, Polybrarınıı ger Bauss., sowie zwischen-Pseudosphex ichneumo- nea und Polistes melanosoma Sauss. Welche Vorteile hat nun aber der Schmetterling von dieser „vortrelflichen Verkleidung“? Gegen welche Feinde ist «diese Einrichtung gekehrt? Wir wollen zunächst einmal annehmen, dass wirklich die „Feinde“ sich täuschen lies- sen und die „beabsichtigte* Wirkung der Mimikry ein- träfe. Die dadurch geschützte Art erleidet weniger Ver- Juste durch Nachstellungen und erringt im Kampfe ums Da- sein den Sieg über die weniger geschützten Arten. Trifft das zu? Nein! Denn gerade die anscheinend am besten geschützten Arten, das heisst diejenigen, welche am voll- kommendsten ein anderes wehrhaftes Insekt kopieren, sind die allerseltensten, während sie doch kraft ihres Schutzes das Uebergewicht über die verwandten Arten erlangen sol- len. Man könnte einwenden, dass ihres wespenähnlichen Aussehens wegen diese Arten übersehen werden; aber in diesem Falle müssten sie den Hymenopterologen häufiger in die Hände fallen, was jedoch ebensowenig der Fall ist; der oben erwähnte Polistes melanosoma ist eine Wespe, die auch im ganzen Gebiete der Hymenopteren ihre „Mimetische“ Lepidopteren. 129 Doppelgänger hat, und von denen sie nur durch sorgfäl- tige Untersuchung zu unterscheiden ist, z. B. Polybia angulata Fabr, Pachymenes ater Sauss u. a. Von diesen habe ich Tausende von Exemplaren einzeln an Blüten oder an Waldwegen fliesgend gefangen, aber von dem sie kopierenden Schmetterling Pseudosphex ich- neumonea waren ganze zwei Stück darunter! Bei der enormen geographischen Verbreitung dieser Art ist ihre grosse Seltenheit nur dadurch zu erklären, dass sie im Aus- sterben ist, und das trotz der gelungenen Verkleidung und trotzdem sich ihr Verbreitungsgebiet mit dem der von ihr kopierten Wespen deckt! Schliesslich ergeben sich beim Betrachten der Käfer imitierenden Correbia |lyeoi- des auch weitere Folgerungen von selbst. Käfer haben keinen Giftstachel, also kann das einen Käfer vortäu- schende Gewand des Schmetterlings nur den Zweck haben (von dem Standpunkt des Mimikry-Theorie-Anhängers), das von seiner Erfahrung (!) über den schlechten Geschmack des Käfers bereits belehrte Tier davon abzuschrecken, den Schmetterling als gute Beute anzusehen. Demgegenüber ist zu bemerken, dass von allen mit widrigen Gerüchen oder schlechtem Geschmack ausgestatteten Insekten die Synto- miden zu den gemiedensten gehören. Bekanntlich werden die Arten der Gattung Heliconius mit Vorliebe als Beispiele angeführt für das Geschütztsein durch schlechten Geschmack, aus welchem Grunde Pieridae (Dismor- phia), Ithomiidae (Mechanitis) u. a. ihn zum Mo- delle nähmen. Nun, eines Abends vergass ich drei frisch gefangene Lepidopteren vor den hier wie überall äusserst gefrässigen Schaben, Periplaneta americana,in Sicherheit zu bringen; zufällig war es en Heliconius narcaea Godt., eine diesen nachahmende Mechani- tis, und eine Syntomide, Cyanopepla jucunda, Am nächsten Morgen waren die Körper sowohl des Heli- conius als der Mechanitis aus ihren Papiertüten herausge- fressen, die Cyanopepla aber unberührt in der ihren. Kurz hinweggehen will ich hier über die Rhyn- chopyga, Argyroeides und Diptilon, da diese nur schwache harmlose Hymenopteren und noch da- zu nicht besonders gut nachahmen, denn gegebenenfalls würden sich die Modelle ebenso widerstandslos fressen las- sen wie die Kopien, sondern nur noch speziell die Ma- eroeneme,. GCeramıdrTa u.a. ins. Auge Tassen; 130 C. Sehrottky. welche die gefürchteten Pepsis mehr oder minder gut nachäffen. Wenn wirklich irgendeine Schutzwirkung durch die Aehnlichkeit mit wehrhaften Wespen erzielt wäre, so würde dies in dem Benehmen des Tieres doch seinen Aus- druck finden, die Schmetterlinge selbst würden in einem gewissen Phlegma ihr Vertrauen zu der wunderbaren Ver- kleidung dokumentieren. Dem ist aber keineswegs so; nach dem Grundsatze,. dass Vorsicht der bessere Teil der Weis- heit sei, entziehen sie sich jeder verdächtigen Annäherung durch schleunige Flucht; dadurch entgeht manches Exen- plar dem Sammler, da es ganz aussichtslos ist, auf eine er- schreckte Maerocneme Jagd zu machen. Schützt die Verkleidung also nicht, so kann sie unter Umständen ihrem Träger verhängnisvoll werden. Kröten verschmähen bekanntlich auch Wespen nicht, am allerwe- nigsten unsere riesige Bufo marinus L.; aber da die Kröten hauptsächlich nachts auf Fang ausgehen, die Syn- tomiden- in ihrer Mehrzahl am hellen Tage fliegen, ist die Begegnung wohl äusserst selten. Manchmal trifft man am Tage eine Kröte an dem feuchten Sande der Ufer eines Baches, wo sich Scharen von Schmetterlingen, Bienen, Wes- pen und Fliegen zum Trinken versammeln; nie habe ich eine solche Schmetterlinge verspeisen gesehen, wohl aber Bienen und Wespen; diesem Gegner gegenüber würde selbst die Waffe des ätzenden Safltes bezw. schlechten Geschmackes versagen, denn ein Tier, das kaltblütig eine grosse starke Bärenraupe verschluckt (ein selbst beobachteter Fall), würde um so geringer Unannehmlichkeit willen weiter kein Auf- hebens machen. Ein zweites in grosser Zahl vorhandenes insekteniressendes Tier ist die Eidechse Tropidurus torquatus Wied. Diese wird den Syntomiden wohl nie gefährlich, da sie viel zu schwer ist, um auf Blüten te. herumzuklettern, und anderseits im geschlossenen Walde, wo Syntomiden am häufigsten sind, nicht vorkommt. Ich erwähne sie hier hauptsächlich darum, weil sie eines der wenigen Tiere ist, die Schmetterlingen arg nachstellen; da sie mit grosser Gewandtheit an Bäumen, Palmen usw. em- porklettert, fallen ihr meist solche Lepidopteren zum ÖOp- fer, weiche die Gewohnheit haben, sich an derartige Ge- genstände zu setzen, also Ectima, Ageronia und Peridromia. Diese Schmetterlinge pflegen mit ausge- breiteten Flügeln an Baumstämmen zu sitzen, und da ihre Oberseite gewöhnlich blaugrau marmoriert, die Unterseite Den „Mimetische“ Lepidopteren. 131 aber lebhaft rot, gelb etc. gefärbt ist, so werden sie mil Vorliebe als Beispiele für Schutzfärbung zitiert. Ganz ab- gesehen davon, dass den erwähnten Eidechsen gegenüber der Schutz versagt, müssen jedem, der die Lebensweise die- ser Tiere kennt, Zweifel über den Wert der Schutzfärbung serade bei Ageronia und Verwandten kommen. Denn zu Schutzfärbung gehört auch Schutzstellung, in unserem Falle also müssten die Tiere ruhig und unbeweglich stun- denlang mit ausgebreiteten Flügeln am Stamme sitzen, wo sie dann allerdings schwierig zu sehen wären. Statt des- sen sind "die munteren Falter fast fortwährend in Bewe- gung, sich jagend, spielend, dabei das bekannte weit hör- bare knacksende Geräusch hervorbringend. Wie ist das nun mit der Schutzfärbung in Einklang zu bringen? Wenn wir die Schilderungen gewissenhafter Beobachter lesen, die Anhänger der Schutzfärbungstheorie sind, aber sich von ihrer Phantasie nicht fortreissen lassen, so kön- nen wir uns oft des Eindrucks nicht erwehren, als ob sie selbst schliesslich von der Schutzwirkung der sympathi- schen Färbung etc. recht wenig überzeugt blieben. Als Bei- spiel hierzu erwähne ich Dr. Wilhelm Müllers verdienstvol- les Werk über „Südamerikanische Nymphalidenraupen“*). Ausserdem war sich genannter Verfasser vollständig klar darüber, dass aus anderen Gründen für die Erhaltung der Art die Schutzfärbung ziemlich belanglos sei, und da er selbst, als Verfechter der Schutzfärbungslehre, zu diesem Schlusse kam, erscheint es um so bemerkenswerter. Die hierauf sich beziehenden Stellen lauten: „..., die Dornen mögen in gewissen Grenzen Schutz gewähren gegen Vögel, welche die Raupen verzehren, sie gewähren keinen Schutz oder sicher nur einen sehr unzulänglichen Schutz gegen Schlupfwespen und Fliegen, welche ihre Eier an oder in die Raupen legen, und doch fallen diesen Insekten viel- leicht überhaupt mehr Raupen und Raupeneier zum Opfer als grösseren, die Raupen verzehrenden Feinden.“ Meinen Erfahrungen nach kann das „vielleicht“ mit gutem Gewissen gestrichen werden. Dann: „Uebrigens scheinen Raupen mit Dornen (auch mit sehr langer und dichter Bedornung) ihnen ebenso ausgesetzt, wie dornenlose, sympathisch ge- färbte ebenso wie auffällige; auch das Verkriechen oder Einspinnen gewährt nicht immer Schutz, ebensowenig Wid- rigkeit des Geschmacks.“ Gerade die theoretisch äusserst *) Zool. Jahrbücher, Jena 1886. 132 C. Schrottky. gut geschützten Sphingidenraupen haben recht unter Para- siten zu leiden, weitere Beispiele liessen sich zu Hunderten anführen. Die ganze Frage nach den Ursachen und dem Zwecke der Aehnlichkeit zwischen Insekten verschiedener Gruppen scheint ziemlich müssig. Erstreckte sie sich nur auf die Farbe oder nur auf die ungefähre Gestalt, so wäre es kaum jemandem eingefallen, diese vollkommen gekünstelte Mimi- krylehre auszubauen. Da nun durch Zusammenfallen zweier Zufälligkeiten unser Auge irregeführt wird (denn dass sich andere Tiere auch täuschen lassen, trifft im besten Falle bedingt zu), so musste natürlich dafür eine Theorie konstruiert werden; anstatt die einfache Erklärung für ge- wisse Erscheinungen in morphologischen Analogien zu suchen, wie den langsamen Flug der Heliconius ähnlichen Papolioniden, Pieriden und anderen, oder den Pepsis ähn- lichen Flug der Macrocneme in der Flügelform, die eben diesen Flug bedingt, wurde darin eine „beabsichtigte Täu- schung“ durch „Annahme der Gewohnheiten“ des „Modelles“ erblickt. Ist es wirklich möglich, dass jemand noch solche Anschauungen vertritt? Es ist bereits früher darauf hingewiesen, dass nicht nur Schmetterlinge gelegentlich in Wespenkleidung erschei- nen, sondern dass die stacheltragenden Hymenopteren sich gegenseitig nachahmen. Oben wurden Polistes melanosoma, Polybia angulata und Pachymenes ater erwähnt; als wei- tere Glieder derselben Reihe macht A. Ducke noch folgende Arten bekannt: Polybia lugubris Sauss., Megacanthopus carbonarius Sauss., Montezumia cortesia Sauss., Rhathymus foveatus Ducke und Polistomorpha sphegoides Walk. Also sechs Wespen, eine Biene und eine Schlupfwespe in glei- chem Gewande! Sind das nun auch Verkleidungen? Noch sollen gewisse Reduviidae (Raubwanzen) erwähnt sein, die empfindlicher stechen als irgend eine Wespe es vermöchte, und von denen eine Art, Spiniger ater Lep. & Serv., eine Pepsis besser vortäuscht als es irgend eine Macrocneme könnte. Derartige Beispiele sind schon oft genug bekannt gegeben worden, es lässt sich aber wohl verstehen, wes- halb sie nicht mehr berücksichtigt werden, obgleich es eben kein rühmliches Zeugnis ablegt für den wissenschaftlichen Ernst derjenigen Forscher, die Ergebnisse, welche ihren Standpunkt erschüttern, einfach verschweigen. Die ersten Stände von Papilio perrhebus Boisd. Von C Schrottky. In dem von Dr. K. Jordan bearbeiteten Teile des Wer- kes „Die Grossschmetterlinge der Erde“ ist über die ersten Stände von Papilio perrhebus Boisd. bemerkt: „Die Raupe lebt auf Aristolochia ciliata und trägt auf allen Segmenten zum Teil weisse, zum Teil gelbe Zapfen; ein Schrägband auf dem 6. und 7. Ringe ist gelb.“ Mir ist die Quelle die- ser Beschreibung nicht bekannt, und aus diesem Grunde kann ich nicht entscheiden, ob die „zum Teil weissen“ Zapfen auf einem Druckfehler beruhen oder ob die Raupe einer anderen Art beschrieben ist. Jedenfalls wird es nicht überflüssig sein, die ersten Stände unseres Falters nochmals genau zu beschreiben, da ja die oben angeführte irrtümlich ist. Das Ei ist rötlichviolett. Bisher habe ich nur ein paar taube, aus einem getöteten @ entnommene Eier ge- sehen, aus welchem Grunde ich hier keine genauere Be- schreibung derselben gebe. Die Raupe fand ich seit Anfang September häufig an Aristolochia triangularis Cham. & Schlecht. (Die Bestimmung nach Hassler.) Bei einer Länge von 5 bis 6 mm ist sie violettbraun; der Kopf glänzend dunkel- braun, fast schwarz; die Zapfen sind wie der Körper ge- färbt mit Ausnahme der oberen des 2., 7., 10. und 12. Seg- mentes, welche gelb sind; von den seitlichen sind nur die des 10. Segmentes gelb. Nachdem sie die Länge von 11—12 mm erreicht hat, häutet sie sich (wahrscheinlich zweite Häu- tung!). In dem neuen Kleide gewinnt die gelbe Farbe an Deutsche Entomologische Zeitschrift Iris", herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, x 134 C. Schrottky. Ausdehnung. Die Körperfärbung ist dunkelbraun mit rot- violettem Schimmer in gewissem Lichte; der Kopf ist schwarz; hinter der vorstülpbaren, gelben Nackengabel ein schmales, eingefurchtes, glänzend schwarzes Feld; auf dem Rücken eine Doppelreihe fleischiger Zapfen, die des 3.—6., 8.,..9. und 11. weinrot, ‘die.des 2, 7.,.10. und 2. zeibesr färbt; hinter denen des 12. Segments noch zwei sehr kleine gelbe Höcker; die seitlichen Zapfen haben folgende Fär- bung: auf den Segmenten 2—5, 7—9 und 11 weinrot; auf 6, 10 und 12 gelb; iederseits der drei ersten Paare der mitt- leren Doppelreihe je ein weinroter Zapfen; unterhalb der fünf ersten seitlichen Zapfen je ein kleiner weinroter Zapfen; die Beine der Thoraxsegmente sind schwarz, die der Bauchsegmente grau mit schwarzen Spitzen. Das nächste Stadium ist dem vori- gen sehr ähnlich, nur ist die Gesamtfärbung noch dunkler; die Zapfen sind abgesehen davon, dass auch sie dunkler werden, wie vorher gefärbt; ausserdem geht ein gelbes Schrägband von den gelben Seitenzapfen des 6. Segmentes nach den gleichfalls gelben Mittelzapfen des 7. Segmentes; auch die Spitzen der fünf untersten Zapfen sind nun gelb. In diesem Stadium ist die Körperlänge nach der Häutung 20 mm. In 14 Tagen ist die Raupe ausgewachsen und misst dann, kriechend, über 50 mm. Die Puppe ist zunächst grün mit gelbem Sattel, nach einigen Tagen violettrosa mit dunkleren Kanten; diese bilden auf dem Rücken des Ab- domens zwei ganz niedrige Kiele, welche auf der Thorax- mitte in eine Spitze zusammenlaufen, um dann wieder nach den Kopfseiten hin zu divergieren. Von dort läuft ein an- derer Kiel längs der Körperseite über die Flügelscheiden nach der Hinterleibspitze, auch dieser Kiel formt am Tho- rax einen hervorstehenden Höcker. Die Puppe ist 30 mm lang. Nach 20 Tagen schlüpft der Falter. Die Entwicke- lung vom Ei zum Falter dauert 50—60 Tage. Hier in Paraguay scheint das @ zu überwintern, we- nigstens wurden bereits Ende August, d. h. zu Ende des Winters stark geflogene @ 9 gefangen. Die eigentliche Flug- zeit beginnt jedoch erst Ende Oktober, während mehrere andere Papilioarten schon viel früher in grosser Anzahl fliegen, so z. B. seit Mitte September auf feuchtem Sande: P. Iycophron Hbn., P. androgeus laodocus F., P. thoas brasiliensis R. & J., P. hectorides Esp., P. anchisiades capys Hbn., P. lysithous Hbn. und P. stenodesmus R. & J. BE -; Eine neue Syntomide aus Paraguay. Von C. Schrottky. (Vergl. pag. 125.) Eumenogaster pseudopolybia n. sp. &. Kopf schwarz und gelb; schwarz sind die Antennen, der Hinterkopf, die Stirn — diese mit metallisch blauem An- fluge —, der Scheitel, sowie einige längere Haare an der Basis der Palpen; diese Palpen selbst sind dicht dunkel- selb behaart; von gleicher Farbe sind die inneren und äusseren Augenränder, ein grosser Fleck an der Basis der a sowie eine feine Querlinie zwischen Scheitel und Hinterkopf. Thorax schwarz mit metallblauem Schimmer und dunkelgelber Behaarung: in der Mitte des Pronotum, zwei Längsstreifen auf dem Mesonotum, je ein Längsstreif auf den Patagia, das Metanotum lang und dicht, sowie die sanze Unterseite. Die Beine sind schwarz, die Coxen dun- kelgelb behaart, die Tarsen ebenso beschuppt. Ab- domen schwarz, dicht metallblau beschuppt, Segmente 2, 3, 4 am Apikalrande mit dunkelgelber Querbinde, das stark eingeschnürte zweite Segment in seiner vorderen Hälfte hell srünlichgelb, das erste Segment am Vorderrande mit dun- kelgelber Querbinde; die Fransen des Analsegmentes schwarz. Auf der Bauchseite überwiegt die dunkelgelbe Färbung, so haben die Segmente 1—5 ausserordentlich breite gelbe Rand- binden, auch sind die Analfransen grösstenteils gelb. Die Flügel sind gelblich hyalin, mit dunkelbraunen Adern und ebenso gefärbten schmalen Rändern; nur der Innenrand der Hinterflügel ist breiter gesäumt. Körperlänge 12 mm; Flü- gel 10 mm; Flügelspannung 20 mm. Paraguay (Puerto Bertoni). Im Fluge gleicht diese Art fast täuschend einer hier vorkommenden geselligen Wespe:: Polybia fulvo- fasciata (Geer), daher ich sie pseudopolibia nenne. — , ‚Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“, herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, Einige neue Macrolepidoptera für Karlsruhe bez. f. Baden. Von H. Gauckler, Karlsruhe i. B. Orthosia macilenta Hb. ab. immaculata Gklr. novo ab.” Diese neue Aberration wurde im Jahre 1903 von Herrn Sauer hier, in einem & Exemplar am Köder im Hardtwald bei Karlsruhe, erbeutet. Oberflügel oberseits rotbraun; fast ohne Zeichnung; die Nierenmakel mit dem dunklen Fleck fehlt; ebenso fehlt die rötliche, nach innen weisslich begrenzte gerade Linie vor dem Saum. Im übrigen von normaler Färbung. Wiederholt wurde in letzter Zeit das Vordringen von Arten, welche mehr dem Süden Europas eigentümlich sind, in Deutschland beobachtet. Auch bei Karlsruhe i. B. wurden in den letzten zehn Jahren einige Arten beobachtet. welche sonst unserer Fauna fremd waren. Ich lasse es dahingestellt sein, ob es sich bei Auffindung solcher Arten nur um gelegentliche zufällige Funde handelt, verursacht durch Einschleppung aus ande- ren Ländern, oder aber ob diese Arten schon lange hier heimisch waren, bislang aber nicht beobachtet wurden. Für die Stegania dilectaria Hb. und Steg. trimacula Vill. ab cognataria Ld. scheint mir letztere Vermutung zutreffend zu sein. Weitere sorgfältige Beobachtungen werden den Beweis zu erbringen haben, ob die nachstehend als neu aufgeführ- ten Arten auch imstande sein werden sich in unseren Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris'' herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 19Q9, a Einige neue Macrolepidoptera für Karlsruhe bez. f.Baden. 137 a Gegenden dauernd anzusiedeln bezw. fortzupflanzen. Die var. rutilus von dispar. kommt hier nicht in Frage, da die- selbe schon lange in Baden (Mannheim, Weinheim) heimisch ist und sich jetzt auch bis Karlsruhe ausgebreitet hat; wes- halb ich sie mit anführe. Sehr häufig fliegt var. rutilus Wernbg. nach Mitteilung eines eifrigen Sammiers bei Weinheim a. Bergstrasse. 1. Chrysophanus dispar. var. rutilus Wernbg. Diese früher nie bei Karlsruhe beobachtete Varietät wurde im Jahre 1908 in einigen Exemplaren 55 bei Maxau am Rhein gefangen. 2. Lampides telicanus Lamp. Die Auffindung dieser Lycaenide im vergangenen Jahre 1908 in zwei Stücken 5 & von den Herren Bischoff & Weis hier, war eine grosse Ueberraschung für die hiesigen Sammler, zumal beide Stücke frisch sind. Die Falter wurden ebenfalls im Rheinhafengebiet bei Maxau erbeutet. 3. Plusia aurifera Hb. Diese seltene auf der iberi- schen Insel und in Afrika heimische Art wurde von Herrn Sauer‘ hier, vor einigen Jahren in einem frischen Stück & am neuen Güterbahnhof bei Karlsruhe gefunden. 4. Stegania dileetaria Hb. Von Herrn Kabis hier vor einigen Jahren bei Karlsruhe bezw. Durlach aufgefunden, seitdem jedes Jahr in Anzahl. 5. Stegania trimacula Vill. ab. cognataria Ld. Letztere Aber. ebenso wie die vorige von Kabis wiederholt bei Durlach im Juli gegen Abend an Pappeln erbeutet. (Zuerst publiziert in den Mitteilungen des Badischen Zoolog. Vereins. Nr. 16 vom 1. August 1903.) 6. Nola subehlamydula Stgr. Diese zweifelhafte Art habe ich seit dem Jahre 1898 bei Bruchsal auf dem Micha- elsberg als Raupe beobachtet. Diese lebt dort im Juni an Teucrium chamaedrys, hauptsächlich die Blüten verzehrend. Den der cristatula sehr nahestehenden Falter erhielten Herr König und ich einige Male durch Zucht. (Näheres über Lebensweise, Zucht usw. habe ich in der Insekten- börse, Jahrgang XXV, 1908 und Insektenbörse, Jahrgang XXI, 1904 — Sonderabdruck — publiziert. Ich halte sub- chlamydula für eine Varietät der cristatula. Eine neue Hepialide aus West- Australien. Von Pastor R. Pfitzner, Sprottau. Charagia jordani mihi n. sp. (6). Grösse 96 mm. Apex beiderseits abgestossen. Doch ist noch deutlich zu erkennen, dass die Vorderllügel ursprüng- lich die bekannte sichelförmige Spitze der Charagia 5 & ge- habt haben. Dies berücksichtigt, dürfte die wirkliche Span- nung 100—110 mm betragen haben. Körperlänge 45 mm, den Analwinkel nur wenig überragend.. Thorax oben weiss, unten matt bläulich grün behaart, Abdomen bräun- lich gelb, Beine oben bläulich grün, unten gelbbraun. Haar- pinsel zu beiden Seiten zimtbraun, Kopf bräunlich weiss. Fühler (nur links) fadenförmig, 3 mm lang, bräunlich. Flügel breit, Aussenrand der Vorderflügel gleichmässig gerundet. Beschuppung verhältnismässig dicht. Ober- seite: Farbe (mit Ausnahme der abgeriebenen Stellen) gleichmässig kreideartig weiss. Auf den Vorierflügeln zieht aus der Mitte des Imnenrandes eine etwa millimeterbreite gelblich olivbraune, im oberen Teil leicht geschweifte Linie in den Vorderrand, 10—15 mm vor dem Apex endigend; eine zweite ebensolche, aber verloschen, parallel dem Aus- senrand. Sie ist anscheinend gleichmässig gebogen und würde, ihre Vollständigkeit vorausgesetzt, mit der erstge- nannten Linie sich zur Figur eines Bogens vereinigen, wo- bei die erste Linie die Sehne darstellt. Unterseite wie oben, aber die Adern mehr oder weniger stark olivbräun- lich angelegt, besonders am Vorderrand der Vorderflügel, welcher breit bräunlich behaart ist. Die dunklen Querlinien . „Deutsche ‚Entomologische Zeitschrift „lris'' herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 19Q9, Eine neue Hepialide aus West-Australien. 139 sind deutlich wahrnehmbar. Die Behaarung der Flügelwur- zeln zeigt einen schwachen blaugrünen Anflug. Das © dieser eigentümlichen, ganz isolierten Art ist noch völlig unbekannt. Es dürfte zu den grössten Chara- giaformen gehören. Ueber seinen Färbungsstil lassen sich kaum Vermutungen aufstellen. Von West-Australien (Mornington) Type in meiner Samm- lung. Ich benenne die Art zu Ehren des Herrn Dr. Jor- dan (Tring). Ein aberratives „ von Dendrolimis pini L. Von H. Marschner, Hirschberg (Schlesien). Was für zahlreiche abweichende Formen aus einer um- fangreichen Zucht von Dendrolimus pini L. erzogen wer- den können, dürfte denienigen Herren, welche sich mit einer solchen Zucht bereits befasst haben, hinreichend bekannt sein. Für die verschiedenen Färbungs- und Zeichnungs- unterschiede dieses Spinners geben auch die zahlreichen, in den Preislisten aufgeführten Handelsbezeichnungen be- redtes Zeugnis. Einer der Zuchtversuche mit Raupen von Dendrolimus pini L., welche aus der Görlitzer Heide stammten, lieferte mir ein @, welches nicht unbeachtet zu bleiben verdient. Das Stück unterscheidet sich von typischen Exemplaren wie folgt: 1. Die Vorderflügel sind nicht weissgrau, sondern schwärz- lich braun; es hat überhaupt eine rauchbraune Ver- dunkelung sowohl der Öber- wie der Unterseite statt- gefunden. . Der weisse Mittelfleck fehlt. 3. Der vordere (innere) Querstreif, der diesen Mittelfleck sonst enthält, ist ziemlich undeutlich und die costal- wärts gelegene Hälfte des Basalfeldes nur schwach rot- braun ausgefüllt. 4. Der Raum zwischen dem hinteren (äusseren) Quer- streif und der Wellenlinie ist zwar rotbraun gefärbt, doch sind die dunklen Flecken der Wellenlinie fast erloschen. [8%] . „Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“ herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 19Q9, 7 5. Ein aberratives @ von Dendrolimus pini L. 141 Im Saumfelde treten die Rippen deutlich dunkelbraun aus der schwärzlich braunen Färbung hervor. . Die gewellte Saumlinie und die Fransen sind dunkler als gewöhnlich. . Die Farbe der Hinterflügel kommt der dunkleren Fär- bung der montanen Form von pini gleich; auch sie zeigen keine Spur von Grau, sondern sehen verdüstert rötlich braun aus. . Die Unterseite ist einfarbig verdüstert rötlich braun und kommt der Färbung der Hinterflügel-Oberseite fast gleich. — Es handelt sich hier um eine melanistische Form des 9. Spannweite 63 mm (also Mittelgrösse). 10* Das indo-malaiische Satyridengenus Erites, Westwood. Von Dr. L. Martin, Diessen am Ammersee. Das in meiner Sammlung angewachsene Material von diesen -zierlichen, reich geschmückten Satyriden, welche aus- ser in hagadia aus dem gleichen Gebiete höchstens noch in den südamerikanischen Cithaerias nähere Verwandte be- sitzen dürften, erlaubt mir eine wohl ziemlich vollständige Zusammenstellung der bis heute bekannt gewordenen For- men zu geben, denen ich einige noch unbeachtete und des- halb unbeschriebene Subspecies anschliessen kann. Das Genus bewohnt das makromalaiische Gebiet, besitzt einige Ausläufer nach Westen auf dem Kontinente bis Assam, fehlt aber sicher völlig in Vorderindien und auf Ceylon und wird auch östlich von Java und Bali nicht mehr ge- funden, wenigstens wird weder von Lombok noch östlicher ein Erites erwähnt. Auf Borneo kommen vier, auf Suma- ira drei und auf Java, der malaiischen Halbinsel und in Burma je zwei Arten vor, das spezifisch malaiische Gebiet ist also die eigentliche Heimat unserer Gattung. Ueber Ei und Larvenstände ist bis heute nichts bekannt geworden, es wäre aber für einen Feldentomologen, welcher in der Nähe eines von Erites bewohnten Waldes lebt, ein leichtes, die Weibchen zur Eiablage zu bringen, und darf man mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass die Raupen auf einer der buschigen, spitzblättrigen Grasarten leben, welche, ähn- lich unseren Poaspecies, sowohl im Urwalde als auch im niedrigen Busche vorkommen. An beiden Oertlichkeiten flie- gen die Erites, und ein lebendes Weibchen in ein grosses Glas gebracht, in welches vorher ein verdächtiger Gras- busch gepflanzt wurde, dürfte eine sichere Zucht ergeben. Deutsche ‚Entomologische Zeitschrift „lris'' herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 19Q9, Das indo-malaiische Satyridengenus Frites, Westrood. 143 Die Schmetterlinge ‘scheinen die Ebenen den Bergen vorzu- ziehen und steigen sicher nicht über eine Höhe von 1500 bis 2000 Fuss, auch das Genus Ragadia geht nicht in die Berge. Der Flug ist schwach und niedrig und wird oft durch Ruhepausen auf nacktem Erdboden unterbrochen, wo die Tiere mit zusammengeklappten, übereinandergeschobe- nen Flügeln nur schwer zu erkennen sind. Unsere euro- päische Fauna besitzt nichts, was sich mit Eriles verglei- chen liesse, es kämen höchstens einige den Wald liebende und auf nackte Erde sich setzende Satyrusarten in Betracht, doch diese sind alle viel robustere Tiere und kräftigere und insbesondere scheuere Flieger. Die Erites && besitzen keine sekundären Geschlechts- organe und die Q@ Q unterscheiden sich von ihnen nur durch grösseres Ausmass, runderen, breiteren Flügelschnitt, wel- cher besonders den Apex des Vdilels. abgerundet erschei- nen lässt, und durch hellere Färbung; die bei den & ö nur auf der Flügelunterseite gelben Zeichnungselemente erschei- nen bei den @Q auch auf der Oberseite gelbgefärbt. Diese Verschiedenheiten genügen wohl bei allen Arten zur ge- nauen Geschlechtsbestimmung, in zweifelhaften Fällen, welche mir jedoch nicht vorgekommen sind, dient das Verhalten des ersten Fusspaares zur sicheren Diagnose Die Füsse des & sind kurz und sehr haarig, die des © länger, schlan- ker und haarlos. Alle Arten zeichnen sich durch mehr oder minder hoch entwickelte Transparenz beider Flügel aus, welche den feinen, zerbrechlichen Eindruck der Tiere noch erhöht, ferner ist ihnen eine bestimmte Zeichnungsan- lage gemeinsam, welche deutlich für engste Verwandtschaft zeugt. Die Hauptelemente dieser Zeichnungsanlage sind: 1. Zwei discale Bänder, welche sich quer über die Unter- seite beider Flügel hinziehen, gerade auf dem Vdflgl., aber häufig winklig und eckig ausgebogen auf dem Htfilgl.; das innere, kürzere Band schneidet die Zelle nahezu in ihrer Mitte und soll deshalb das discale heissen, während das äussere, längere ungefähr die Flügelmitte einhält und das mediane genannt wird; letzteres zeichnet sich dadurch aus, dass es die Zelle ängstlich vermeidet, so dass seine innere Grenze mit den Discocellularadern mehr oder minder zu- sammenlällt. 2. Eine submarginale Ocellenreihe auf der Un- terseite beider Flügel, oft auch auf der Oberseite sichtbar und durchschlagend; diese Ocellen sind meist komplett und besitzen auf der Unterseite oft eine silberglänzende Pupille; 144 Dr. L. Martin. auf beiden Flügeln ist der hinterste, analste Ocellus der grösste und gibt den Schmetterlingen das Gattungsgepräge, ist auch zweifellos neben der Transparenz jenes Element, welches das Auge des Beschauers zuerst fesselt. 3. An den Aussenrändern beider Flügel drei schwarze, sehr feine Mar- ginallinien, zwischen denen weissgelbe, silbrig glänzende Zwischenlinien liegen, ein ungewöhnlich reicher Rand- schmuck. Verschiedenheiten im Verlaufe der Bänder und in Anordnung der innerhalb der Art ungeheuer konstanten Ocellen sind die Haupthilfsmittel zur Artunterscheidung, da die Grundfarbe, ein lichteres oder tieferes Grau- oder Schwarzbraun, und die Färbung der Bänder und ÖOcellen- umrandung, ein bald helleres, bald tieferes Ockergelb, nur selten verwertbare Unterschiede ergibt. Alle Arten haben in beiden Geschlechtern das basale Fünftel der Kostalader des Vorderflügels angeschwollen, aufgeblasen und wahr- scheinlich lufthaltig, eine bei Satyriden aller Regionen nicht ungewöhnliche Erscheinung, welche im vorliegenden Falle leichter auf der Flügelunterseite zu erkennen ist. Die bis heute über das Genus Erites erschienene Lite- ratur ist nicht übermässig reich. Horsfield bildet im Kata- loge des Museums der ostindischen Kompanie 1829 die erste Art ab und zieht sie zum Genus Hipparchia, Fabr:, West- wood stellt 1851 das Genus Erites auf (Gen. D. L. II. pag. 392) und Butler beschreibt 1868 (Cat. Sat. B. M.) zwei wei- tere Arten aus Borneo. Kirby vermeldet in seinem unmiss- baren Kataloge 1871 nur diese drei Arten. Distant (Rho- pal. Malay 1882—86) kennt nur eine Art für die malaiische Halbinsel und gibt eine gute Abbildung von ihr. Von den beiden Handbüchern, welche wir über die Schmetterlings- fauna von Britisch-Indien besitzen, bringt die vollständigste und beste Besprechung des Genus de Nieeville (Butt. of Ind. Burm. and Ceylon 1882 pag. 235), während die Behandlung des Stoffes durch Bingham (Fauna of Br. Ind. 1905 pag. 152) ein Rückschritt zu nennen ist. De Niceville reklamiert zwei Arten für sein Gebiet und nennt drei weitere, während Bingham vier Arten für Britisch-Indien in Anspruch nimmt, welche allerdings alle mit einer Ausnahme auf das inter- essante Grenzgebiet zwischen der kontinentalindischen und malaiischen Fauna, auf Nieder-Burma und Tenasserim fal- len. Staudinger bespricht und beschreibt nur mässig genau in seiner sonst trefflichen Arbeit „Lepidopteren der Insel Palawan“ (Iris II. 1859 pag. 38) die auf Palawan fliegende Das indo-malaiische Satyridengenus Erites, Westwood. 145 Art, widmet aber in seinen Exot. Schmetterl. 1888 dem Genus nur wenige, inhaltslose Zeilen, in denen er vier Arten er- wähnt; die beigegebene Abbildung einer Borneoart ist plump und schlecht. Merkwürdig ist jedoch, dass gerade die vier von Staudinger genannten Arten allein auch heute noch nach meinen Anschauungen und Untersuchungen den vollen Speciesrang verdienen. Den bei weitem wertvollsten Bei- trag hat wieder de Niceville (Journ. As. Soc. Beng. B. 62. 1893) geliefert in einer kleinen, alle damals bekannten Arten umfassenden Monographie; sein Schlüssel zur Bestimmung der Arten, auf Bänder und Ocellen gestützt, hat auch heute volle Gültigkeit, erscheint nur weniger nötig, da sich jede Art durch wenige Worte fest umgrenzen lässt, wie wir spä- ter sehen werden; es werden sechs Arten aufgezählt und ihnen allen voller Speciesrang erlaubt. Der leider viel zu früh dahingegangene Autor scheint die Erites besonders ge- liebt zu haben, von denen er wörtlich sagt „this is a very beautiful genus“. Schliesslich hat noch Fruhstorfer in der Iris 1903 pag. 20 eine flüchtige und etwas irrige Zusam- menstellung des Genus bei Gelegenheit einer Neubeschrei- bung aus Borneo gegeben; er führt acht Formen auf, wirft aber medura (F. schreibt hartnäckig madura und Bingham folgt in diesem Fehler, welcher bereits von Westwood und Horsfield and Moore stammt) mit angularis als Subspecies zusammen, obwohl gerade hier sicher für Speciesunterschied sprechende, konstante Verschiedenheiten vorliegen. Die Type des Genus ist die schon seit 1829 bekannte und abgebildete medura, Horsf. aus Java, welche deshalb an die Spitze der Arten zu stellen wäre, doch scheint uns aus vielen Gründen eine Ordnung der Arten von Westen nach Osten, vom Kontinente zu den Inseln, ratsamer. Man hat verschiedene Versuche gemacht, aus der Flügelzeichnung eine Basis für die Einteilung der Arten zu gewinnen und ist es besonders das Verhalten des untersten Ocellus auf der Unterseite des Vorderflügels, welches in diesem Sinne benutzt wurde. Dieser Ocellus kann entweder gleich gross mit seinen 3—4 Vorgängern sein, oder aber er ist bedeu- tend vergrössert und dann sehr auffallend. In gleicher Weise hat man die Form des inneren, discalen oder subbasalen Bandes der Hinterflügelunterseite gebrauchen wollen, wel- ches entweder gerade oder in einem Winkel nach aussen gebrochen verlaufen kann. Beim Gebrauche beider Krite- rien entsteht stets eine Teilung in völlig ungleiche Häliten, 146 Dr. L. Martin. welche nicht natürlich sein kann. Eine genaue Besichtigung aller vorliegenden Formen ergibt aber, dass wir es über- haupt nur mit vier wirklich guten Arten zu tun haben, von denen eine jede durch ein bestimmtes, nur ihr zukom- mendes Charakteristikum so unverkennbar gezeichnet ist, dass ein Irrtum der Bestimmung ausgeschlossen erscheinen muss und dass bei Kenntnis des Fundortes auch die Sub- species mit Leichtigkeit festzustellen ist. Es kann deshalb von jeder Einteilung mit Recht abgesehen werden. Wir be- ginnen mit den auch auf dem Kontinente vertretenen Arten. 1. Angularis, Moore, P. Z. S. 1875 pag. 825, also nahe- zu 50 Jahre nach medura beschrieben. Distant, Rhop. Mal. 1882 pag. 46, de Niceville, Butt. India I. pag. 236 1882, Bingham, Fauna Br. Ind. 1905 pag. 152. Abgebildet bei de Niceville, Distant und in einem fehlerhaften Holzschnitte auch bei Bingham; es fehlt diesem Bilde gerade das auch für die Benennung massgebende Hauptcharakteristikum der Art, das-winklig abgebogene, discale, innere Band der Hin- terflügelunterseite, welches einen gegen die Flügelbasis hin offenen, stumpfen Winkel bilde. An diesem Verhalten des Bandes nur bei angularis und Subspecies vorkommend, ist die Art auf den ersten Blick zu erkennen; sie zeichnet sich sonst noch aus durch den etwas sichelförmig ausgezogenen Apex des Vorderflügels und durch den grossen Analocellus des gleichen Flügels. Auf der Vorderflügelunterseite stehen entlang dem Flügelrande über diesem prominenten, auch auf der Oberseite kräftig durchschlagenden Ocellus vier weitere, kleinere Ocellen, von denen ab und zu der vierte unterste oder erste oberste undeutlich ist oder fehlt. Das zweite mediane Band des Hinterflügels ist zweimal winklig nach aussen ausgebogen und bildet so die rohe Form eines M; die Spitze des ersten Winkels steht über dem zweiten Subkostalast, die des zweiten, prominenteren über dem ober- sten Medianast. Ein doppelt gebrochenes, medianes Band findet sich nur noch bei einer anderen Art, der später zu besprechenden elegans, Butl. Eine weitere für angularis zutreflende Eigentümlichkeit findet sich in der Endung der beiden Bänder der Hinterflügelunterseite am Analrande des Hinterflügels, sie enden dort deutlich voneinander divergie- rend; bei allen anderen Arten konvergieren sie mehr oder minder stark. Das ® ist etwas grösser, mit breiteren, we- niger sichelförmig ausgezogenen Vorderflügeln, auf welchen der grosse Öcellus sehr deutlich schwarz erscheint und von Das indo-malaiische Satyridengenus Erites, Westrood. 147 einem gelben Hofe umgeben ist. Typische angularis stammt aus Burma, Tenasserim und von der malaiischen Halbinsel (Perak, Selangore). Herr Fruhstorfer teilt mir mit, angu- laris auch aus West-Siam zu besitzen. Es wäre anzuneh- men, dass auch auf Borneo diese Art noch gefunden wird, obwohl sie in Shelford’s Liste nicht vorkommt. Folgende geographische Subspecies sind zu erwähnen: a) Angularis faleipennis, Wood — Mason and de Nieeville, Butt. India I. pag. 237 1883, idem idem Journ. A. S. B. 1887 pag. 351, Bingham, Fauna Br. Ind. 1905 pag. 155, Moore Lep. Ind. II. pag. 116, ist die meist kontinentale Form des ganzen Genus und stammt aus Ca- char (Assam), ausserdem auch von den Lushai — und Karen Hills in Ober-Burma erwähnt. Unterscheidet sich von typischer angularis durch noch stärkere Sichelflorm des Vdflelapex und durch auch auf der Flügeloberseite weiss- gekernte Ocellen. Die weisse Pupille des grossen Anal- ocellus des Vorderflügels steht zentral und ist klein, wäh- rend sie bei angularis exzentrisch nach oben verschoben und sehr gross ist. Eine in europäischen Sammlungen sehr seltene Unterart. b) Angularis sumatrana, subspecies nova, Sumatra, de Niceville and Martin, Journ. As. Soc. Beng. B. 64. 1895 pag. 387, Martin, Iris 1895 pag. 248, steht natür- lich typischer angularis von der malaiischen Halbinsel sehr nahe, ist aber ein im allgemeinen entschieden dunkleres Tier; das mediane, äussere Band des Hinterflügels schlägt beim @ nur wenig auf der Oberseite gelb durch und dann nur auf kurze Entfernung entlang dem Zellapex, während bei typischen @Q dieses Band in seiner ganzen Länge auf der Oberseite gelb erscheint; von den fünf Ocellen der Hin- terflügeloberseite sind in beiden Geschlechtern deutlich der zweite und fünfte die grössten, während bei angularis vom Kontinente der vierte und fünfte den grössten Durchmesser zeigen; die über dem grossen Analocellus des Vorderflügels stehenden vier kleinen Ocellen sind meist komplett, nie fehlt der oberste, kostale, selten nur der vierte unterste; beim ö zeigen sich auf der Vorderflügelunterseite die schwarzen Marginallinien ganz deutlich, während sie bei kontinentalen Stücken nur mühsam erkannt werden. In Nordost-Sumatra war diese Art unter den drei dort lebenden Erites weitaus die häufigste. 148 . . Dr. L. Martin. 2. Medura, Horsfield, Cat. Lep. Mus. E. J. C. 1829 T. V. Fig. 8 8a, weitere Literatur bei de Niceville in der oben erwähnten Monographie, der gleiche Autor gibt auch in seinen Butt. of India pag. 236 eine genaue, von der Hors- fieldschen Abbildung abgenommene Beschreibung, da er offenbar vergeblich nach einer solchen in der älteren Lite- ratur gesucht hat. West- und Ostjava beherbergen diese Art, welche sofort ohne langes Zusehen an dem Verhalten der Ocellenreihe der Hinterflügeloberseite zu erkennen ist; die- selbe, aus fünf Ocellen bestehend, zeigt folgende’Anordnung: zuerst ein winziger, kaum erkennbarer kostaler Augenfleck und dann vier, sich berührende, dick schwarz gekernte und breit gelb umringte, gleich grosse Ocellen, welche in dieser Form und Färbung nur bei medura und Subspecies vor- kommen; die Gleichgıösse und das Touchestehen der Ocellen ist das Charakteristikum für medura. Ausserdem ist der Analocellus des Vorderflügels in beiden Geschlechtern gross und prominent und schlägt so stark auf der Oberseite durch, dass er eigentlich auch dieser Seite angehört, er zeigt aber höchstens beim © und bei ÖOstjavastücken die Spur einer weissen Pupille; über ihm stehen auf der Flügelunterseite immer nur drei kleine, auch auf der Oberseite deutlich sichtbare Ocellen, ein sehr konstantes Verhalten, welches auch bei Prüfung einer grossen Serie keine Variation zeigt; alle anderen Arten besitzen vier kleine Ocellen. Der grosse Ocellus des Vorderflügels hat auf der Flügelunterseite eine lebhaft silberglänzende Pupille, welche genau im Zentrum steht. Das discale, innere Band ist gerade, zeigt aber ge- nau da, wo es vom Medianastamme geschnitten wird, eine Einschnürung; das mediane äussere, bei & und @ auch auf der Oberseite deutlich gelb durchschlagende Band zeigt nahe dem Analrande genau in der Mitte zwischen unterstem Me- dianaste und Submediana ein kleines Knie nach aussen, welches bei angularis völlig fehlt. Die Marginallinien sind sehr gut entwickelt. Das @ unterscheidet sich vom & durch hellere Grundfarbe, grösseres Ausmass, breitere Flügel und grössere Ocellen. Ostjavastücke — ich besitze solche aus Malang — sind bedeutend heller und das mediane, äussere Band der Hinterflügelunterseite hat in seiner Mitte ungefähr über dem dritten Medianaste nur eine sehr undeutliche, schwarze Begrenzung, zeigt sogar Neigung mit dem gelben Hofe der zunächststehenden ÖOcellen, drei und vier, zusam- menfliessen. Medura ist von Doherty (de Niceville, Journ. Das indo-malaiische Satyridengenus Erites, Westwood. 149 As. Soc. Beng. B. 66, 1897 pag. 679) auch auf Bali ge- fangen worden, der Rekord des Genus nach Osten; meinem Fänger, der zwei Monate auf der Insel tätig war, ist sie entgangen; sie dürfte die Eigentümlichkeiten der Ostjavanen ‚verstärkt zeigen. Wir haben zwei Subspecies von medura zu registrieren: a) Medura rotundata, de Niceville, Journ. As. Soc. Beng. 1893 pag. 4, Bingham, Fauna Brit. India 1. pag. 154, Burma, Tenasserim. Diese Subspecies ist ein neues Glied in der grossen Kette von Beweisen für die nähere Verwandtschaft der Fauna Javas mit jener des indi- schen Kontinents mit Ueberspringung des eigentlich malai- ischen Gebietes (Sumatra, Borneo und Malaiische Halb- insel); sie besitzt alle Charaktere von medura, von der sie sich nur durch die verwaschene, zeichnungsarme Unterseite mit nahezu obsoleten Bändern und verkleinerten, meist blin- den Öcellen unterscheidet. Schon de Nicöville wurde bei Beschreibung von rotundata durch die Aehnlichkeit mit der javanischen medura getroffen, von der er aber nur unge- nügendes Material besass, so dass er nicht die richtige Stellung dieser Form erkennen konnte. Beelinga, Moore (Lep. Ind. II. 1893—96 pag. 114) aus Tenasserim, wo es einen Fluss und Ort Beeling oder Biling gibt, ist nach Bingham nur ein Synonym zu rotundata. 3 b) Medura ines, Fruhstorfer, Nord-Borneo, Lawas, Iris 1903 I. pag. 20, stelle ich auf Verantwortung des Au- tors zu medura, da sie mir leider nicht in natura bekannt ist und die Originalbeschreibung nur wenig erschöpfend ist. Ocellen der Htflgloberseite noch grösser als bei medura und nicht orange, sondern hellgelb, alle Bänder der Unter- seite breiter und geradliniger verlaufend. Ist ines wirklich eine Meduraform und bewahrheitet sich auch das Vorkom- men von angularis auf Borneo, so wäre diese grosse In- sel mit vier Arten das reichste Eritesgebiet. 3. Argentina, Butler, Cat. Sat. Br. Mus. 1868 pag. 188, Bingham Fauna Brit. Ind. I. pag. 153, Tenasserim, malai- ische Halbinsel, Borneo, Labuan, eine Insel an der Nord- küste von Borneo, ist sofort durch die Anordnung der Ocel- len des Htflgls. von allen anderen Arten, besonders aber der nächststehenden medura, abzutrennen; diese, fünf an Zahl, verlaufen vom grössten, analen, in einer an Grösse deutlich abnehmenden Reihe zum Apex des Flügels und 150 Dr. L. Martin. berühren sich untereinander nicht; bei medura sind die un- teren vier ÖOcellen nahezu gleich gross und berühren sich, bei angularis ist der Analocellus gross, die übrigen vier ungefähr gleich klein und stehen ebenfalls gut getrennt. Analocellus der Vdilglunterseite gross, über ihm stehen im- mer vier komplette, ziemlich gleich grosse, kleine Ocellen. Das discale Band der Htflglunterseite verläuft gerade, das mediane, äussere ist einmal gebrochen genau an der Basis des obersten Medianastes und begleitet mit seinem nach aussen gezogenen Winkel die Kontur des Zellapex; dieser Winkel schickt entlang dem oberen Rande des obersten Me- dianastes stets einen kleinen Fortsatz der braungelben Kern- farbe des Bandes zum ebenfalls braunen Hofe des dritten, mittleren Ocellus der Htfilglserie. Der Apex des Bandes ist beim & ober- und unterhalb des obersten Medianastes um eine starke Nuance heller als der Rest des Bandes, beim Q ist das ganze Band mit Ausnahme der Konturen heller gefärbt. Die Type von argentina stammt aus Labuan, ich kann folgende Subspecies unterscheiden: a) Argentina delia, subspecies nova, Sumatra, de Niceville und Martin Journ. As. Soc. Beng. B. 64. 1895 pag. 387, Martin, Iris 1895 pag. 247, ist entschieden heller wie Stücke aus Labuan und Borneo und unterscheidet sich hauptsächlich dadurch, dass auf der Hitfilglunterseite das nach aussen gut schwarz konturierte, mediane Band nie so nahe zum vierten, kleinsten Ocellus tritt, vielmehr be- steht immer noch ein Rest Grundfarbe zwischen Band und Ocellus; die beiden Bänder der Htflglunterseite konvergieren auch nicht so stark mit ihren Analenden am Flügelrande, wie das bei typischen Stücken der Fall ist. Nach 11 5& und 2 @Q9 aus Deli an der Nordostküste Sumatras. b) Argentina fruhstorferi, subspecies nova, West- und Südjava. Von der im gleichen Gebiete fliegen- den medura sofort durch die getrennt stehenden, an Grösse abnehmenden Ocellen des Htflgls. und durch deutlich vier kleine Ocellen über dem grossen Analocellus des Vdilgls. zu unterscheiden. (reelber, heller, und kleiner als typische argentina und delia, die Unterseite beider Flügel entbehrt die schwach violett glänzenden Töne, das „purplish“ der englischen Autoren, wie es die schon aufgeführten Formen sehr deutlich zeigen; die Bänder sind gelb und nicht braun. das mediane, äussere, winklig gebrochene besitzt aber einen nur der Javasubspecies eigenen Charakter, einen nach in- Das indo-malaiische Satyridengenus Erites, Westrood. 151 nen dem Zellrande folgenden gelben Sporn, welcher da, wo das Band den Zellrand verlässt, diesen auf eine kleine Strecke begleitet, das discale, gerade Band aber nicht er- reicht. Dass Java mit seiner reichen Fauna mehr als eine Eritesart beheimaten würde, war a priori zu erwarten. Eine gemeinsame Besichtigung des vorhandenen Materials mit Herrn H. Fruhstorfer ergab sofort die zweite Form für Java, welche ich zu Ehren des besten, lebenden Kenners der: Javarhopaloceren benenne. Nach einem & aus Süd- und einem @ aus Westiava; in der Fruhstorferschen Samm- lung in Genf befinden sich noch weitere Exemplare; das Tierchen muss übrigens ziemlich selten sein, denn in zahl- reichen Schmetterlingssendungen aus Sukabumi, welche ich genau durchgesehen habe, fanden sich viele medura, aber noch nie eine fruhstorferi. c) Argentina ochreana, Staudinger, Iris LI. 1889 pag. 38, Palawan, von Staudinger und’Fruhstorfer als Subspecies zu medura gezogen. Ausser mit medura ver- gleicht sie aber Staudinger doch auch mit argentina, und hat er die vier kleinen Ocellen über dem grossen Ocellus der Vdflglserie, welche so gebieterisch für die Zugehörig- keit zu argentina sprechen, wohl erkannt, übersah aber die getrennt stehenden und an Grösse abnehmenden Ocellen des Htflgls. und liess sich durch die Gelbfärbung täuschen. Ochreana ist die gelbste Form von argentina, noch gelber als fruhstorferi, zeigt aber stärkere Konvergenz der bei- den Bänder am Analrande des Htflgls. als fruhstorferi und kommt mit dieser Eigenschaft der Borneoform näher. Die Haupteigentümlichkeit von ochreana liegt aber im Verhal- ten des Analocellus der Hitflglunterseite; dieser liegt in ei- nem hellorange Hof, dem eine deutliche, dunkle Kontur mangelt, während bei allen anderen Subspecies ein gelber Ring mit deutlich schwarzer Grenzlinie den Ocellus um- schliesst. In der Ausstattung dieses Ocellus und in der Form seines Silberkernes steht ochreana allerdings näher medura, aber was kann diese eine Aehnlichkeit gegen die vier kleinen Ocellen des Vdflgls. und die typische Ordnung der Htflglserie sagen! Um in betreff dieser Subspecies sicher zu gehen, -habe ich drei Exemplare von ochreana von der Firma Staudinger bezogen, welche also wohl mit Sicherheit aus der Ausbeute des Dr. Platen stammen dürften, auf Grund welcher ochreana seinerzeit beschrieben wurde. 152 Dr. L. Martin. Ich besitze keine argentina von der malaiischen Halb- insel, die dort fliegende Form dürfte sicher ebenfalls Ver- schiedenheiten aufweisen, welche sie zur Subspecies erheben werden. 4. Elegans, Butler, Cat. Diurn. Lep. B. M. Sat. pag. 147 1868, Borneo. Diese hübsche, ihren Namen mit Recht tragende Art unterscheidet sich sofort und auf den ersten Blick von allen anderen Erites durch das Fehlen des gros- sen Analocellus des Vdflgls., auf dessen Unterseite fünf un- gefähr gleich grosse oder besser gleich kleine Ocellen stehen. Auch die Bänder des Vdflgls., sehr deutlich auf der Oberseite sichtbar, bieten eine Eigentümlichkeit, indem sie beide, völlig parallel verlaufend, eine bestimmte Kon- vexität gegen die Flügelbasis besitzen; bei allen anderen Erites ist das innere Band ziemlich gerade und nur das äussere zeigt dem grossen Analocellus ausweichend eine gegen die Flügelbasis gerichtete Konvexität. Das discale innere Band des Hiflgls. ist gerade wie bei allen Arten mit Ausnahme von angularis, das mediane, äussere Band aber ist doppelt gebrochen, das erstemal ungefähr über der Mitte des zweiten Subcostalastes, das zweitemal über der Basis des obersten Medianastes; gleiches Verhalten an genau glei- cher Stelle zeigt nur das gleiche Band von angularis. In- folge der Beugung des Bandes über dem zweiten Subcostal- aste konvergiert das Ende des Bandes am Costalrande des Htilgls. stark mit dem Ende des discalen, inneren Bandes und sucht bei gespannten Stücken mehr die Verbindung mit dem inneren Bande des Vdflgls. als mit dem eigentlich ent- sprechenden, äusseren, ein Verhalten, das sich bei angu- laris nicht findet. Das @ von elegans ist grösser als das ö, hat breitere Flügel, die Bänder des Vdflels. sind auch auf der Oberseite sehr deutlich; auf der Htflgloberseite ist das äussere Band distinkt gelb und die Ocellen besitzen breiteren, leuchtend gelben Rand; der oberste, costalste Ocel- lus der Hiflglserie ist auf der Oberseite nicht mehr zu er- kennen, während er beim & nicht völlig verschwindet. Eine weitere weibliche Eigentümlichkeit der drei mittleren. Ocel- len der Hiflglserie besteht darin, dass die schwarzen Kerne nicht genau im Zentrum stehen, sondern exzentrisch nach dem Flügelrande gerückt sind, so dass die Augen ein komi- sches, schielendes Ansehen erhalten. Shelford hat in seiner Liste der Schmetterlinge von Borneo eine Erites thetis aus Sarawak beschrieben und führt ausserdem noch argen- Das indo-malaiische Satyridengenus Erites, Westwood. 153 tina und elegans auf. Seine Beschreibung von thetis geht aber genau auf unsere elegans, indem er für den Vdilgl. wörtlich „a row of 5 submarginal, small Ocelli“ erwähnt. Das kann nur elegans sein! Es ist nun möglich, dass Shelford elegans nur aus der Literatur und nicht in Natur kannte und die auch in Sarawak vorkommende Art für neu hielt, oder dass seine thetis eine Subspecies von elegans aus dem östlichen Borneo darstellt. Ich glaube das erstere, Nur eine Subspecies von elegans ist bisher bekannt ge- worden: a) Elegans distineta, subspecies nova, Suma- tra, de Nieeville und Martin, Journ. As. Soc. Beng. B. 64 1895 pag. 387, Martin, Iris 1895 pag. 247, steht typischer elegans sehr nahe, ist aber sofort daran zu erkennen, dass auf der Htflglunterseite die beiden Bänder sich über dem Discoidalaste berühren, während sie bei Borneostücken weit getrennt verlaufen; der den beiden Winkeln nach aussen entsprechende Winkel nach innen berührt nahezu den äusseren Rand des inneren Bandes. Distincta ist ausserdem grösser und vielleicht um eine Nuance dunkler als typische elegans. Nach zwei 5&& und sechs @9 aus Deli, Nordost- Sumatra. Es ist sicher auffallend, dass auf dem verhältnis- mässig kleinen Gebiete von Deli drei verschiedene Erites- arten zusammen fliegen und man könnte deshalb annehmen, dass gerade hier alle für Erites nötigen Bedingungen aus Klima und Flora sich besonders günstig vereinen; ander- seits ist nicht ausgeschlossen, dass auch auf anderen Plätzen im indo-malaiischen Gebiete Erites gleich reichlich vertreten ist, dass aber die wenig auffallenden Tiere, keine für den Handel passende Augenreisser, sich der Beobach- tung und Erbeutung entzogen haben. Eine Eelegansform von der malaiischen Halbinsel dürfte sich wohl noch ein- stellen. Eine kurze Rekapitulation der entscheidenden Charak- tere, an denen die Arten sofort zu erkennen sind, ergibt folgendes: 1. angularis: Inneres Band des Hinterflügels winklig ge- brochen; 2. medura: Auf der: Hinterflügeloberseite vier gleich grosse, sich berührende, stark gelb umringte Ocellen; 154 Dr. L. Martin., (SV) argentina: Auf der Hinterflügeloberseite fünf getrennt stehende, vom Analwinkel gegen die Costa an Grösse abnehmende Ocellen. . elegans: Auf dem Vorderfllügel kein grosser Anal- ocellus. Die hier erwähnten Subspecies halten sich genau an diese Charaktere. —me Je Eine neue Ideopsis. Von Dr. L. Martin, Diessen am Ammersee. Aus Amahei auf der Insel Ceram erhielt ich drei 29 einer Ideopsisart, welche mir neu und noch unbeschrieben erscheint, da ich weder in den Pagenstecherschen Arbeiten über die Schmetterlinge Amboinas, noch in der Zusammen- stellung der Arten dieses Genus von Fruhstorfer in der Berliner entomologischen Zeitschrift 1899 pag. 287 eine Ideopsis von Ceram erwähnt finde. Auch auf den Ceram benachbarten Uliasser-Inseln, von denen Kükenthal Schmet- terlinge nach Europa gebracht hat, findet sich laut Pagen- stechers Bearbeitung dieses Materials (Abhandl. d. Senckenb. naturt. Ges. Bd. XXIII. pag. 385) keine Ideopsis.” Nachdem aber auf Celebes, sämtlichen Nordmolukken, auf Buru von den Südmolukken und auch auf dem Kontinente von Neu- Guinea Ideopsis vorkommt, so durfte mit Sicherheit auch ein Vertreter des Genus von Ceram, der grössten der Süd- molukken erwartet werden, wobei es mich allerdings über- rascht, dass derselbe erst so spät auftaucht und nicht schon längst in den zahlreichen Sammlungen, welche L. Kuhl- mann, Frankfurt, aus Ceram empfangen hat, enthalten war. Die neue, von sämtlichen mir bekannten Ideopsis weit verschiedene Art, welche ich Ideopsis klassika nennen will, da sie aus der Nachbarschaft der für die Kenntnis der indo-australischen Lepidopteren so klassischen Insel Amboina stammt und zu deren Fauna auch sicher zu zählen ist, bietet folgende Beschreibung: Grundfarbe beider Flügel schwarzbraun mit strohgelben Flecken; auf dem Vorderflügel bilden diese Flecken ein die Zelle nicht berüh- rendes, unregelmässiges, medianes Band, welches aus fol- genden Teilen besteht: Zwei längliche Flecken an der Costa *) Ebensowenig erwähnt Ribbe (Iris II. 1889—90) von Ceram einen Falter dieser Gattung, obwohl er lange und persönlich auf der Insel gesammelt hat. ‚ Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“, harausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, 156 Dr. L. Martin. in den Gabelungen der Subcostale, der innere davon grösser und basalwärts rund auslaufend, der äussere kleiner und basalwärts spitz endigend; ein kleinerer, dreieckiger Fleck an der Basis von Subecostale und oberer Radiale; zwei grosse längliche, von aussen eingekerbte Flecken zwischen oberer und unterer Radiale und dieser und oberem Median- aste, nach innen genau am Zellschlusse endigend, nach aussen ungefähr die Mitte zwischen Zellende und Flügel- rand erreichend; darunter zwischen oberem und mittlerem Medianaste ein nach aussen offener Mondfleck, welcher nicht bei allen Exemplaren gleich deutlich entwickelt ist; zwischen mittlerem und unterem Medianast ein grosser, viereckiger, von aussen eingekerbter Fleck; unter ihm zwischen unte- rem Medianast und Submediana ein noch grösserer, nach ab- wärts sich verbreiternder, nach innen und aussen undeut- lich begrenzter Fleck und zum Schlusse ein länglicher, ba- salwärts ausgezogener, strichförmiger Fleck zwischen Sub- mediana und dem deutlich braunen Flügelrande; die zwi- schen den Radialen stehenden Flecken erreichen genau das Zellende, während jene zwischen den Medianästen und der Submediana durch einen Streifen der schwarzbraunen Grund- farbe von der Zelle getrennt sind; im der Zelle mehrere, Adern vortäuschende Längsfaltungen der Flügelmembran; auch im grossen Flecken zwischen unterem Medianast und Submediana eine leicht bräunlich angeflogene Pseudoader; eine submarginale Reihe von sieben rundlichen Flecken, vier davon im Flügelapex, der oberste der grösste und um eine Nuance heller gelb, fast weisslich, der fünite, gross Eine neue Ideopsis. 157 und rund, steht etwas einwärts gerückt zwischen oberem und mittlerem Medianast und trägt nach aussen einen klei- nen, spitzen Sporn, der sechste, etwas kleiner, ist eben- falls rund und nach aussen gespornt, während der siebente, zwischen Mediana und Submediana, sehr klein und doppelt ist; im analen Teile des Flügelrandes Spuren einer auf der Unterseite deutlicheren, marginalen Reihe sehr kleiner, gel- ber, paarweise zwischen den Adern stehender Flecken; alle die gelben Flecken begrenzenden Adern deutlich schwarz- braun. Unterseite des Vdflgls. etwas matter gefärbt, vom obersten Medianast nach rückwärts 5—6 in Paaren stehende kleine Marginalflecke. Htflgl. mit seiner basalen Hälfte stroh- gelb, von den schwarzbraunen Adern durchzogen; in der Zelle eine nach aussen sich gabelnde Pseudoader, Stamm der Subcostale und Mediana besonders breit schwarzbraun; die gelbe Färbung zieht sich entlang der Submediana und Interna bis zum Analwinkel, wo sie durch rauchbraune Beschuppung verdunkelt wird; die äussere Hälfte des Fhü- gels zeigt die Grundfarbe, welche auch den Apex der Zelle deckt; eine Reihe von sechs submarginalen, herzförmigen, von Pseudoadern geteilten gelben Flecken, 1—3 ziemlich von gleicher Grösse, 4 und 5 sehr gross, 6 ganz klein und einfach; am Aussenrande eine marginale Reihe sehr klei- ner, in Paaren stehender Flecken. Unterseite matter, die kleinen Marginalflecken viel deutlicher, heller, fast weisslich und von dreieckiger Form. Die Antennen sind stark und deutlich geknöpft, wie unter allen Danaiden nur im Genus Ideopsis; Thorax und Abdomen oberseits gleichfarbig mit Flügelgrundfarbe, unterseits Thorax weiss gefleckt und Ab- domen bräunlichweiss; Augen rotbraun glänzend. Länge des Vdilgls. 45 mm; Flügelspannung 80 mm. Diese anscheinend neue Art ist ein in jeder Beziehung interessantes Tier, da sie in ihrer Zeichnungsanlage einer- seits einen Uebergang von Ideopsis zu Danais, speziell zur seltenen Danais menadensis, Moore (= dohertyi, Rothsch.) aus ÜCelebes darstellt, anderseits aber durch die stark und abrupt geknöpften Fühler sich als eine echte Ideopsis er- weist. Jedoch ist trotz der oberflächlichen Aehnlichkeit mit der genannten, hochseltenen Danais bei näherem Studium der Zeichnung die Zugehörigkeit zu Ideopsis nicht zu ver- kennen. Von den Südmolukken kannten wir bis jetzt allein von der Insel Buru eine Ideopsis, neleus, Fruhst., welche i1% 158 Dr. L. Martin zweifellos mit der schon länger bekannten chloris, Feld. von Batjan und Halmaheira als Subspecies zu vitrea, Blanch. aus Üelebes zu ziehen ist. Von beiden ist unsere neue Art weit verschieden, nicht minder auch von obiana, Fruhst. von der Insel Obi, welche mit ihrer aufgehellten Färbung einen deutlichen, verbindenden Uebergang zu vitrea dar- stellt, zu welcher auch sie als Unterart zu stellen ist. Ideopsis ist ein rein malaiisches Genus und wurde von Bingham nicht mehr für die Fauna von Britisch-Indien re- klamiert, obwohl de Niceville das Vorkommen von perakana, Fruhst. in Tenasserim bezeugt, jedoch in seiner Beschrei- bung sich nur auf Exemplare von Penang und Singapore bezieht. Da Bingham selbst lange Jahre in Tenasserim ge- sammelt hat und die Fauna dieses Landes genau kennt, so muss auch im „extreme south“ von Tenasserim Ideopsis nicht mehr vorkommen, sonst wäre das Genus sicher in der Fauna of British India erschienen, welche ja der An- eignung von malaiischen Formen gar nicht abgeneigt ist. Beginnend mit der malaiischen Halbinsel, kommt Ideopsis auf allen grossen Sundainseln, den Philippinen und den Nord- und Süd-Molukken vor, gestattet sieh einen Exkurs in das Papuagebiet auf Grund des Vorkommens einer Art im westlichen, holländischen Neu-Guinea, fehlt aber östlich von Java auf den kleinen Sundainseln anscheinend völlig; denn schon auf Bali wird die Gattung nicht mehr gefun- den. Im allgemeinen deckt sich das Verbreitungsgebiet von Ideopsis ziemlich mit dem des nahe verwandten Genus Hes- tia, welches jedoch weiter nach Westen noch auf Ceylon und in Vörderindien vertreten ist, nach Osten aber mit Aus- nahme der noch bewohnten Key- und Aruinseln genau den gleichen Grenzen unterworfen ist. Im östlichen Neu-Gui- nea, dem deutschen und englischen Teile der Insel, wurde bis heute keine Ideopsis gefunden, wie dort auch Hestia fehlt. Die Aehnlichkeiten mit Hestia sind stellenweise auch morphologisch ausgeprägt, so haben in Süd-Borneo beide Gattungen eine eigentümliche braungraue, rauchige Färbung der Flügel, und auf den Philippinen entwickeln beide zart- gelben Anflug im Flügelkolorit. Raupe und Puppe von perakana, Fruhst. sind bekannt und von Horsfield und Moore (Cat. Lep. E. J. C. vol. I, T. IV. Fig 11 und 11a) abgebildet. Moore hat auf Grund einer geringen Verschiedenheit im Flügelgeäder einen Teil Eine neue Ideopsis. 159 der wenig zahlreichen Arten in ein eigenes Subgenus, Ga- mana, gestellt; dieses erscheint uns bei einer so wohl um- schriebenen und distinkten Gattung völlig überflüssig und unnötig. Die bisher bekannt gewordenen Arten lassen sich ausserdem mühelos in zwei natürliche Gruppen teilen. Die westliche Gruppe wird von Arten mit stark hestiaähnlichen, grauen, halb durchsichtigen Flügeln gebildet; gaura, Horsf. aus Java ist die Type dieser Gruppe, deren Gebiet die ma- laiische Halbinsel, Nias, Sumatra, den Lingga - Archipel, die Natuna-Inseln, Borneo, Palawan und West- und Öst- Java umfasst. Auch die beiden Arten, welche auf den Phi- lippinen leben, müssen noch dieser Gruppe zugezählt wer- den. Die östliche Gruppe dagegen, meist durch Gelbfär- bung der Flügel und immer durch eigene Zeichnungsanlage charakterisiert, findet sich auf Celebes, Bangkai, den Sula- Inseln, den Nord- und Südmolukken, im westlichsten Neu- Guinea und auf einigen faunistisch zu diesem Inselkonti- nente gehörigen Inseln, Waigiu und Mysore. Vitrea, Blanch. von Celebes muss als Type dieser zweiten Gruppe ange- sehen werden. Die östlichsten Formen lassen zwar die Gelbfärbung vermissen, beweisen aber doch durch Flügel- form und Zeichnung ihre enge Zugehörigkeit zur zweiten, östlichen Gruppe. Bei den meisten Ideopsisarten besteht sehr ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus und sind die auch am vorderen Fusspaare kenntlichen @9 sehr von den 5& verschieden. Alle Autoren sind jedoch darüber einig, dass bei den &ö keine sekundären Geschlechtsabzeichen zu finden seien; den- noch habe ich einige hier in Betracht kommende Verschie- denheiten der && auffinden können. Bei den 5& aller Arten ist die Submediana des Hinterflügels oberseits beson- ders in ihrer Mitte breit schwarz, vielleicht mit modifizier- ten Schuppen bezogen, während sich beim @ diese Ader in keiner Weise von den anderen unterscheidet. Oft ist die ö Submediana doppelt so breit schwarz bezogen wie die des @. Ein weiterer Unterschied liegt in den Fühlhörnern, welche bei den && ebenfalls aller Arten viel stärker und abrupter geknöpft sind als beim ©, dessen Fühler sich mehr der Danaidenform nähern. Unter dem Mikroskope wirkt der faktische, schon makroskopisch gut sichtbare Un- terschied im Fühlerbau noch stärker und lässt sich auch insofern durch Zahlen ausdrücken, als beim @ 10—11 Füh- lersegmente zur langsamen, allmählichen Kolbenbildung ge- 160 Dr. L. Martin. mu 0002010200000 hören, für welche beim & infolge der abrupten Anschwel- lung 8—9 genügen. Auch die Segmente der Fühlerstange sind beim & knotig mit leichten Endauftreibungen verbun- den, während beim © diese Verbindung eine glatte, kaum merkliche ist. Derartige Geschlechtsunterschiede in den Füh- lern, bei Heteroceren so allgemein und häufig, sind bei den Rhopaloceren selten; ich entsinne mich im Augenblicke nur eines analogen Falles bei Junonia orithya, Hb., in welcher Art die 56 weisse und die Q2 schwarze Fühler besitzen. In der Berliner Entomolog. Zeitschr. vom Jahre 1899 findet sich auf pag. 287 bereits eine Uebersicht der damals bekannten Ideopsisarten von Fruhstorfer; ein erneuter Ver- such einer solchen Zusammenstellung ergibt heute folgende Reihe: A. Westliche Gruppe, graue, etwas transpa- rente Grundfarbe, auf dem Hinterflügel eine submarginale Reihe schwarzer Flecken. 1. Ideopsis gaura, Horsf. aus West- und Ostiava, der schon 1829 beschriebene Typus des ganzen Genus. Diese Art unterscheidet sich trotz oberflächlicher Aehnlichkeit doch stark von ihren Verwandten auf Borneo, Sumatra und der malaiischen Halbinsel; man kann ihre Grundfarbe schwärz- lich nennen und von weisser Fleckung sprechen, während bei der verwandten daos, Boisd. und deren Subspecies für unser Auge das umgekehrte Verhältnis besteht, schwarze Fiecken auf weisser Grundfarbe. Gaura ist sicher nicht kleiner in ihren Massen als die Daosformen, obwohl sonst Javatiere meist kleinere Ausmasse zeigen, sie ist aber ent- schieden die eleganteste Erscheinung innerhalb der west- lichen Gruppe. 2. 1. gaura gslaphyra, Moore aus Mindanao ist sowohl nach Zeichnung, als auch Färbung als Subspecies zu gaura zu ziehen, zeigt aber schon eine schwache Gelbfärbung der basalen Teile beider Flügel, auch ist die submarginale Fleckenreihe der Hinterflügeloberseite mit der schwarzen Randbinde zusammengellossen, was bei gaura nur ausnahms- weise vorkommt. Die mir vorliegenden Stücke von gla- phyra sind übrigens bedeutend kleiner als das kleinste mir bekannte Stück von gaura. 3. I. daos, Boisd. aus Borneo und Sumatra mit schwa- chen Subspecies auf Nias und der malaiischen Halbinsel. Im Süden Borneos (Bandjermassin) besitzen die && dieser Eine neue Ideopsis. 161 Art auf beiden Flügeln einen leicht graubraunen, rauchi- gen Anflug, analog der im gleichen Gebiete heimischen Hestia (fumata, Fruhst.); bei den 99 ist diese Verfärbung minder deutlich entwickelt, oft kaum wahrnehmbar; man kann. also von einer & var. infumata, forma nova, sprechen. Die Sumatraform ist durch Fruhstorfer (Iris 1898 pag. 149) als sonia mit eigenem Subspeciesnamen belegt; beim Vergleiche grösserer Serien halten aber sämtliche in der Originalbeschreibung aufgeführten Unterschiede nicht gut. Sumatraner sind eher grösser als Stücke aus Borneo; OQ aus Sumatra und @Q9 aus Nord-Borneo sind in der Grundfarbe nicht verschieden, wohl von solchen aus Süd- Borneo, welche den oben erwähnten rauchig -braungrauen Anflug der && in starker Abschwächung zeigen; das Ver- halten der Submarginalfllecke aller Flügel ist bei Sumatra- und Borneostücken völlig gleichartig, denn ich besitze 5 Ö aus Sumatra, deren Submarginalflecke ebenso weit getrennt von den Randflecken stehen wie bei Borneo 56; aller- dings gibt es auch Swmatrastücke, bei denen eine Annähe- rung der beiden Fleckenreihen wenigstens auf dem Vorder- flügel besteht; es stehen ihnen aber die ersterwähnten ohne Annäherung gegenüber; bezüglich des Hinterflügels kann überhaupt nicht von einer Annäherung oder gar einem Zu- sammenfliessen beider Fleckenreihen gesprochen werden. Aus diesen Gründen dürfte wohl eine so schwache Sub- species nicht zu halten sein. Palawanstücke gehören zwei- fellos auch hierher; Staudinger sagt jedoch von ihnen (Iris II. pag. 27), dass die schwarzen Flecken vor dem Aussenrande der Vorderflügel diesem etwas näher gerückt seien, also die gleiche Erscheinung, welche Fruhstorfer an Sumatrastücken auffiel, aber dieses Mal bei Tieren von ei- ner Insel nordöstlich von Borneo. 4. I. daos costalis, Moore von Nias, die dunkelste Daosform, doch beschränkt sich die Verdunkelung mehr auf die Flügelränder und die Grundfarbe und sind die discalen Flecken beider Flügel, besonders jene auf dem Zellschlusse kleiner und unbedeutender als bei den anderen Formen. Dem & von costalis fehlen die länglichen, weissen Flecken im Kostalrande des Vorderflügels, welche alle anderen daos 5& zieren. 5. I. daos perakana, Fruhst. eine sehr grosse und weisse Form, die hellste und vielleicht grösste in der gan- zen Verwandtschaft. Die submarginale Fleckenreihe entlang 162 Dr. L. Martin. dem Aussenrande des Vdflgls. nimmt bei dieser Subspecies nicht so regelmässig und gradatim an Grösse vom Flügel- apex zum Innenrande zu wie bei den anderen Formen; vielmehr sind die drei obersten apicalen Flecken sehr klein, die folgenden drei aber ohne Uebergang sehr gross; auch die auf dem Zellschlusse stehenden Flecken sind in pera- kana am grössten. Auf dem Crag von Penang (2600 Fuss) war das Tier sehr gewöhnlich und flog dort mit Hestia linteata, Butl. zusammen. In der Ruhe waren grosse pe- rakana QQ von kleinen Hestia 5% nicht zu unterscheiden, sofort aber im Fluge, welcher bei Ideopsis danaidenhaft ist und das langsam -majestätische der Hestiabewegung ent- behrt. 6. I. anapis, Feld. von Mindoro, N.-O.- und Mittel- Luzon steht ziemlich isoliert, der Fleck auf dem Zell- schlusse des Vdflels. hat sich zu einem subapicalen Bande entwickelt; die basale Hälfte beider Flügel ist zartgelb — ein guter Uebergang zu den nun folgenden gelben Arten der östlichen Gruppe. B. Oestliche Gruppe, Grundfarbe meist gelb, auf dem Hiflgl. vom Apex bis zum oberen Medianaste eine submarginale, schwarze Halbbinde. 7. 1. vitrea, Blanch. (1853) die unbestritten schönste aller Ideopsisarten, Bewohnerin von allen Teilen. der In- sel Celebes. Sowohl witrea, Blanch., als auch das Syno- nym oenopia, Feld. scheinen mir auf Stücke von Nord-Ce- lebes zu gehen, so dass die bedeutend dunklere Form aus Süd-Celebes einen Namen tragen könnte. Die weitaus hellste Form stellt ein von mir an der Kendari-Bai, Ost-Celebes, erbeutetes @ dar. Der Vdflgl. des & zeigt noch einige Aehnlichkeit mit dem Vdflgl. der Daosformen, der ein gel- bes Band tragende Hillgl. ist dagegen völlig apart. Das submarginale schwarze Band des Hiflgls. geht bei den dunklen @ 92 von Süd-Oelebes breit vom Apex bis zum un- teren Medianaste, bei Stücken aus Nord-Celebes erscheint es zwischen mittlerem und unteren Medianaste häufig nur mehr strichförmig und bei dem @ aus Kendari ist es über- haupt schlecht entwickelt, besteht mehr in einer Verbreite- rung der schwärzlichen Aderbestäubung und endet schon am mittleren Medianaste. 8. I. vitrea arfakensis, Fruhst. aus Holländisch-Neu- Guinea, ist mir leider in Natur unbekannt, wird aber schon Eine neue Ideopsis. 163 von Hopffer (Stett. Ent. Zeit. 1874 pag. 34) bei Gelegen- heit der Besprechung von vitrea Blanch. erwähnt; er hielt sie nicht für verschieden von der Üelebesform. 9. I. vitrea chloris, Feld. von den Nord-Molukken, Batjian und Halmaheira. Das submarginale Halbband des Htilgs. beginnt breit am Apex und endet am oberen Me- dianast; die drei subapicalen gelben Streifen des Vdiflels. sind von der schwarzen Grundfarbe überdeckt. 10. I. vitrea neleus, Fruhst. von der Insel Buru, der obigen sehr ähnlich, zeigt aber zwei der subapicalen Streifen des Vdflels., das submarginale Band endigt am oberen Medianaste. 11. I. vitrea obiana, Fruhst. von der Insel Obi steht entschieden wieder näher bei vitrea, da die Gelbfärbung be- deutend heller und im weiblichen Geschlechte die Flügel- mitte fast weisslich, wenn auch nicht transparent ist; auch das & ist heller gelb als chloris und neleus &. Das sub- marginale Band endigt wiederum "am oberen Medianaste. 12. I. klassika, Martin aus Ceram, die oben beschrie- bene, neue und interessante Art, welche wegen zu abwei- chender Zeiehnung und Färbung nicht als Subspecies zu vitrea gestellt werden kann; das submarginale Band geht sehr breit bis zum unteren Medianast und erreicht mit dünner Bestäubung den Analrand des Hitflgls. Leider ist das & noch unbekannt. Da mein Sammler, ein Sanitäts- unteroffizier der holländischen Armee, von Ceram versetzt wurde, besteht auch nur geringe Hoffnung auf baldige Ent- deckung der anscheinend sehr lokalen Art, die so vielen früheren Sammlern entgangen ist. Die nun noch folgenden Arten bewohnen ein genau umschriebenes Gebiet von eigentümlicher Gestaltung und bilden eigentlich eine eigene, kleine Gruppe; sie haben die gelbe Färbung abgelegt und sind wieder zur grauen Trans- parenz der westlichen Gruppe zurückgekehrt, doch besitzen sie alle deutlich die charakteristische, submarginale Halb- binde des Hiflgls., welche in allen mir bekannten Formen bis zum oberen Medianast reicht. Die sonderbare geogra- phische Verbreitung bedarf einiger Worte; sie erstreckt sich von der an der Ostküste von Celebes gelegenen Insel Bang- kai in ziemlich gerader Linie nach Osten, liegt zwischen Aequator und 3 Grad S.B. und endet östlich vielleicht am 164 Dr. L. Martin. Cap d’Urville von Holländisch-Neu-Guinea; sie umschliesst, in gerader Westostrichtung ziehend, Bangkai, die Sula- inseln, Waigiu, das westliche Neu-Guinea und Mysore und wird in Kreuzesform unter rechten Winkeln von dem in Nordsüdrichtung verlaufenden Gebiete der gelben Formen geschnitten. Die genau im Kreuzungspunkte liegende Insel Obi hat von den gelben Formen unbedingt die hellste und die Bangkaischmetterlinge sind fast alle sehr von den Üe- lebesformen verschieden. Ich überlasse es dem Leser, der einen Blick auf die Karte dieses Teils des Archipels ge- worfen hat, die nicht uninteressanten, erregenden Schluss- folgerungen zu ziehen, welche sich aufdrängen bei Fest- stellung, dass Ideopsisarten in einem bestimmten Kleide nur in diesem aus Inseln gebildeten, einen sicheren früheren Zusammenhang verratenden Striche vorkommen, ob er da- bei nun an frühere geologische Umwälzungen oder an un- ter gleichem Himmelsstriche gleich wirkende genetische Fak- toren_denken will. 13. I. inuneta, Butl. von Waigiu, mir leider in Natur unbekannt. 14. I. inuneta iza, Fruhst. von den Sula-Inseln; die von Fruhstorfer (Berl. Ent. Zeitschr. 1899 T. II Fig. 13) abgebildete Type stammt aus Mangoli; ein in meinem Be- sitze befindliches, von Staudinger bezogenes 59 trägt nur die Fundortangabe Sula-Inseln. In der Preisliste Staudin- gers steht diese Art unter dem Namen Ideopsis ribbei var. enervata; es scheint sich hier nur um einen auf keiner Be- schreibung begründeten Listennamen zu handeln. Enervata würde jedoch mehr sagen als iza. 15. I. inuneta ribbei, Röb., mir von der Abbildung (Iris 1897 T. VIII. Fig. 4) bekannt aus Bangkai; die sub- marginale Halbbinde erreicht den oberen Medianast. 16. I. inuneta hewitsonii, Kirsch von der Insel My- sore im Norden der grossen Geelvink-Bai, zeigt auf der Abbildung (Mitth. Zool. Mus. Dresden I T. VI. Fig. 1) deutlich das submarginale Band bis zum oberen Median- aste. Zum Schluss noch eine weitere aus der geographischen Verbreitung der Ideopsisarten sich ergebende Betrachtung. Wir finden Daosformen auf Nias, dem Lingga-Archipel, den Natuna-Inseln und Palawan, während schon auf Bali keine Gauraform mehr erscheint, ausgeschlossen natürlich Eine neue Ideopsis. 165 auf den noch östlicheren kleinen Sundainseln. Wir sind völlig berechtigt, aus diesem Faktum den Schluss zu ziehen, dass die die Daosformen beherbergenden kleinen Eilande in verhältnismässig rezenter Zeit von ihren Inselkontinenten abgesprengt worden sind; Nias, wo sich eine gute Subspe- cies gebildet hat, wohl am frühesten. Da daos ein Tier der Vorberge und mittleren Erhebungen ist, in der Küstenzone aber niemals gefunden wird, so müssen diese Inseln auch solche Erhebungen tragen, was wirklich der Fall ist. Von Inseln ohne Erhebungen wird keine Ideopsis gemeldet. Auf der Insel Penang war perakana, Fruhst. häufig auf dem Crag, unten bei der Stadt sah ich kein Stück; vitrea, Blanch. erhielt ich in Menge von den Vorbergen hinter Maros, in der Ebene bei Makassar habe ich in einem Jahre kein Exemplar fliegen sehen. Ferner legt sich die Annahme nahe, dass die kleinen Sunda-Inseln ohne Gauraform schon sehr viel länger isoliert stehen und trotz gewisser Aehn- lichkeit mit Ost-Java die gebrochenen Reste eines eigenen Faunengebietes darstellen, was ja ebenfalls der Wirklich- keit entsprechen mag. Bali allerdings liegt noch im Westen der bekannten Wallaceschen Linie und kommt sehr mit Java überein, hat aber eben doch keine Ideopsis mehr. Das Resultat ist, dass uns das genaue Studium der Verbreitung eines einzigen Tagfaltergenus manche interes- sante Tatsache lehren kann und dass die Kenntnis der be- treffenden Formen und ihrer Verbreitung nicht nur Sport oder Liebhaberei, sondern doch auch ein klein wenig Wis- senschaft bedeutet. Diessen am Ammersee, im Mai 1909. Beiträge zur Kenntnis der Geome- triden-Fauna der Insel Formosa. Von Sanitätsrat Dr. Bastelberger, Würzburg. Ueber die Fauna der Insel Formosa ist früher recht wenig publiziert worden. Ausser den Arbeiten von A.R. Wallace and F. Moore (Pr. z. S. 1866 pag. 355—365) und den drei Arbeiten von Butler (Pr. z. S. 1877 pag. 810—816, Pr. 2. S. 1850 pag. 666—691 und Ann & Mag. N. H. 1883, pag. 50—52) sowie einigen Arbeiten japanischer Autoren: T. Miyake A List of a Collection of Lepidoptera from For- mosa in Annotationes zoolog. japonenses vol. VI. pag. 53 ff. ferner Catalog of Butterflies of Formosa im Tokyo Zoolo- gical Magazine Mai 1905 und „A Review of Formosian But- tertlies 1. ce. 1906“ ist mir nichts spezielleres bekannt ge- worden. Ueber Heteroceren und gar über Geometriden war so gut wie nichts bekannt. Miyake führt 1. ce. auf pag. 79 und SO nur zwei (!) Geometriden als auf Formosa vor- kommend an, nämlich: Obeidia tigrata Gn. und Eumelea rosalia Cr. Matsumura endlich führt in seinem „Catalogus insectorum japonicum“ (!) im Band Lepidopteren 10 Arten von Geometriden als in Formosa vorkommend an, näm- lich: Acidalia remotata Gn. Acidalia nictata Gn. Timandra aventiaria Gn. Gymnoscelis ectochlora Hamps. Gymnoscelis tristrigosa Butl. Eumelea rosalia Cram. Rambara saponaria Gn. Scardamia metallaria Gn. Boarmia boarmiaria Gn. Boarmia acaciaria Boisd. Deutsche Entomologische Zeitschrift „lris’‘ herausg. vom Entomolvgischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, Beiträge zur Kenntnis der Geometriden-Fauna der Insel Formosa. 167 Es war mir unter diesen Umständen um so erwünsch- ter, als ich zuerst indirekt von Stgr.-Bang-Haas und dann direkt vom Sammler Herrn Oberarzt Dr. Moltrecht in Wla- diwostock eine grosse Partie von Geometriden erhielt, un- ter denen sofort eine grössere Anzahl neuer Arten aulffiel, die ich bereits in der Ent. Zeitschr. Stuttgart XXIII. Jahrg. veröffentlicht habe. Ich will nun im Nachstehenden eine Uebersicht aller in den erwähnten Zusendungen enthaltenen Geometriden- Arten geben. I. Familie Larentiidae. Subfamilie Triehopteryginae. 1. Triehopterigia obseuraria Leech. Ann. & Mag. N. H. (6) XX pag. 75. Einige Stücke. 2. Phthonoloba decussata Moore. Pr. z. S. 1867 BRr655rpl. 3arkır. 107. Hamps.. Moth;“ Ind. III. .pag.- 407 Eig. 190. Eine grosse Anzahl. Sämtliche Exemplare stimmen vollkommen mit meinen indischen Stücken überein mit brei- ter, starker Zeichnung; keines neigt zu der Phth. thalas- sias Swh. (Semper Philippinen II pag. 629 pl. 45 Fig.56) hin. Diese Form, die nur in einem (!) Exemplar (5) von Semper 2000 Meter hoch gefangen wurde, zeigt im wesentlichen dieselben Zeichnungselemente wie die häufige variable und weit verbreitete decussata und wird meiner Ansicht nach nur eine Aberration dieser Art sein. 3. Brabira artemidora Obth. Et. Ent. X. pag. 33 pl. 1 Fig. 6. Hamps Moth. Ind. III. pag. 406 Fig. 189. Matsumura Lep. Jap. pag. 126 Nr. 1091. — Brabira pallida Moore Lep. Atk. p. 271 pl. 8 Fig. 12. Die Abbildung bei Hampson ist zu scharf geraten; ich habe noch kein so stark gezeichnetes Stück gesehen; jene bei Moore scheint mir richtiger. Nur ein Stück & vertreten. Subfamilie Astheninae. 4. Laciniodes plurilinearia Moore. Pr. z. S. 1867 p. 645. Hamps. Moth. Ind. III. pag. 417 Fig. 194. Mat- sumura Lep. Jap. pag. 133 Nr. 1152. — Acidalia unistir- pis Butl. I. Lep. Het, 'Il-pag. 51 pl. 37 Fig. 7. 168 Dr. Bastelberger. Matsumura schreibt irrtümlich „plurilineata Moore“; dies ist aber eine Phibalapteryx (Lep. Atk. p. 273). Nur ein Stück in coll. Moltrecht. 5. Hydrelia bicolorata Moore. Pr. z. S. 1867 pag. 642. — Eupithecia ferruginaria Moore P. z. S. 1867 pag. 654. — Hydria undulosata Moore Lep. Atk. pag. 251. 6. Autallacta rhodoptera Hamps. Moth. Ind. III p. 414. Verschiedene unter sich gleiche Stücke. Subfamilie Larentiinae. 7. Lygranoa fusca Butl. -Ann. & Mag. N. H. (5) I. pag. 447. . Ill.- Lep. . Zeit.: III. p. 54 pl. 52 Fig. Mar sumura Lep. Jap. pag. 125 Nr. 1083. (Lygranosa ist Druck- fehler.) -In grösserer Anzahl vorhanden, aber nur &&8; auch in meiner Sammlung habe ich nur 558. Das® muss wohl sehr versteckt leben. . 8. Emmesomia formosana Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttgart) XXIII. 1909 pag. 34. In der Zeichnung ähnlich der Lobogonia faseciaria Leech. (A. & M.. 1897 pag. 551), aber die an R. 7 stark vorgezogenen Hinterflügel verweisen die Art in obiges Genus. 9. Lobogonodes gen. nov. permarmorata Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttgart) XXIII. 1909 pag. 34. In ziemlicher Anzahl vorhanden. Ich hatte diese Art als fraglich unter Hypenorrhinchus beschrieben, mit welchem Genus sie die gestreckteren und schmäleren Flügel und die langen Palpen gemein hat. Ich muss aber für sie ein neues Genus aufstellen, da sie sich von Hypenorrhinchus durch die auf R. 4 stark vor- gezogenen Vorder- und Hinterflügel und anderes unterschei- det. Von Lobogonia aber, die dieses Merkmal zeigt, unter- scheidet sich Lobogonodes dadurch, dass die Vorsprünge der Flügel an den R. 4 nicht spitz, sondern ganz ab- gerundet sind; ferner sind auf den Hinterflügeln bei Lobogonodes R. 3 und 4 langgestielt und R.6 und? kurzgestielt; endlich ist hier beim & das Läppchen an der Wurzel der Hinterflügel nur angedeutet, bei Beiträge zur Kenntnis der Geometriden-Fauna der Insel Formosa. 169 Lobogonia dagegen gut entwickelt. Type des Genus ist: permarmorata Bstlbgr. 1. z. 10. Triphosa inconspieua Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttgart) XXIII. 1909 pag. 77. 11. Triphosa lugens Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- SAeb) ARE 1909 pag.. 77: 12. Triphosa dubitata Linn. Syst. Nat. I. 2. pag. 866; Matsumura Lep. Jap. pag. 126. Nr. 109. Nur ein Exemplar vorliegend &, das von den gewöhn- lichen europäischen Stücken dadurch abweicht, dass es auf den Vorderflügeln ganz karminbraun übergossen ist; auch ist es erheblich kleiner als die europäischen Stücke; ich will diese Form aus Formosa „rubrifusa“ subspec. nov. be- nennen. 13. Urolophia muscieolor Moore. Lep. Atk. p. 276; — Cidaria subapicalis Hmpsn. Ill. Lep. Het. VIII. p. 121 pl. 153 Fig. 1. und Swh. Ann. & Mag. N..H. (6) XIV. 136. 14. Cidaria aurata Moore. Pr. z. S. 1867 pag. 664; — aliena Butl. Ann. & Mag. N. H. (5) VI. p. 230. Ill. Lep. Het. VI- pl. 120 Fig..11; © — perpulchra Butl. Pr. z. 8. 1886 1. 393; — tsermosaria Obth. Et. Ent. XVIII. p. 39, pl. 3 Fig. 43, Matsumura Lep. Jap. pag. 134. Nr. 1159. Ein auffallend grosses Stück. 15. Cidaria maectata Feld. Reis. Nov. pl. 132 Fig. 38; Matsumura Lep. Jap. pag. 134. Nr. 1157. Ein schönes Exemplar. 16. Cidaria oblongata WIk. (nee Gn.) Cat. Lep. Het. XXV. p. 1402; = Cidaria decurrens Moore Lep. Atk. p. 276. Matsumura Lep. Jap. pag. 129 Nr. 1114. 17. Cidaria eomplicata Butl. Ill. Lep. Het. III. p.57 pl sa rhıe.>A4, 18. Lampropterix suffumata Hb. Samml. europ. Schmett. Fig. 306. Matsumura Lep. Jap. pag. 131 Nr. 1131. Nur ein ©, dem ein Hinterflügel fehlt, das aber sonst in gutem Zustande ist, in meiner Sammlung. Das Stück stimmt mit der europäischen Stammform überein und ge- hört nicht zu der kleineren Form minna Butl. (= minor Stgr.), die sonst in Japan vorkommt. 19. Diactinia silaceata Hb. Samml. ausl. Vögel und Schm. 100. Matsumura Lep. Jap. pag. 134 Nr. 1156. 170 Dr. Bastelberger. Diese weitverbreitete, mit vielen Synonymen beehrte Art (ef. Hamps. Moth. Ind. III. p. 357) ist in mehreren Stücken vertreten. 20. Diactinia fervidaria Leech. Ann. & Mag. N. A (6) XIX: pP. 646“pl.. VIEL. Ki. 00. Mehrere Stücke in ziemlich gutem Zustande. 21. Eustroma inextrieata Wlk. Cat. XXXV. p. 1691 — (Cidaria aerosa Butl. Ann. & Mag. N. H. (5) I. p. 451. Leech zieht E. inextricata WIk. als Synonym zu E. re- ticulata Hb. aus Europa (cf. Leech Ann. & Mag. N. H. (6) XIX. pag. 565); ebenso Matsumura Lep. Jap. pag. 128 Nr. 1108. Dies ist aber nicht richtig; ausser durch die Grösse — reticulata Hb. ist stets erheblich kleiner als die inextricata — sind beide Arten durch eine Reihe von Verschiedenheiten in der Zeichnung konstant geschieden; mir wenigstens ist noch kein Stück vorgekommen, bei dem ich auch nur einen Augenblick im Zweifel gewesen wäre, zu. welcher der beiden Arten es gehört. Auch Hampson (Moth. Ind. III. p. 360) führt inextricata eigens an und nicht als syn. zu reticulata. Uebergänge beider Formen sind mir unbekannt. Ob nun die japanischen Exemplare von Matsumura zu reticulata oder zu inextricata gehören, kann ich nicht entscheiden. Die mir aus Formosa vor: liegende Art — ein ganz tadelloses Stück — gehört sicher zu inextricata und hat nichts mit unserer reticulata zu tun. 22. Hysterura multifaria Swh. Pr. z. S. 1889 pag. 429 pl. 44 Fig. 9. — Eulygris declinans Stgr. Iris X. 81 pl. VIII. Fig. 52; cf. Bastelberger Jahrb. Nass. Ver. 1908 pag. 76. Nur ein Exemplar, das nichts Besonderes zeigt. 23. Epirrhoe formosicola Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- gart) XXI. 1909 page. 32 Einige Stücke dieser interessanten neuen Art liegen vor. 24. Epirrhoe clathrata Warr. Novit. zoolog. VIL. Bag. 27. 25. Plemyria procellata Fabr. subspec. inquinata Butler. Ill. Lep. Het. III. pl. 54 Fig. 9. Matsumura Lep. Jap. pag. 126. Nr. 1089. Nur ein Stück mit der charakteristischen dunklen Zeich- nung. Matsumura führt 1. ce. die inquinata Butl. als selbst- ständige Art auf ohne Hinweis auf procellata. Ich habe in Beiträge zur Kenntnis der Geometriden-Fauna der Insel Formosa. 171 meiner Sammlung eine ganze Reihe von Uebergängen, so dass mir an der Zusammengehörigkeit beider Formen kein Zweifel möglich erscheint. Im selben Sinne spricht sich auch Leech Ann. & Mag. N. H. (5) XIX. pag. 645 aus. 26. Ochyria designata Rott. Naturf. XI. 85; — pro- pugnata Fabr. Mant. 205. Matsumura Lep. Jap. pag. 131 Nr.-,.1:135. 27. Gonantielea ochreivittata Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 34. Diese schöne grosse Art wurde von mir |. e. unter Ci- daria beschrieben; die Form der weit vorstehenden Palpen u. Ss. w. verweisen sie besser unter Gonanticlea Swh. Tr. ee... 1892.90: 3: 28. Xanthorrho& albigirata Koll. Hügels Kaschmir IV. p- 489. Staudinger & Rebel Cat. I. pag. 294. Matsumura Lep. Jap. pag. 130 Nr. 1128. Matsumura zitiert 1. e. nur (wohl nach Stgr. Rebel Ca- talog) die Synonyma serpentinata Led. (nicht „serpentina“ l. e.) jameza Butl. und askoldaria Obth. gibt aber das Sy- nonym signata Moore Pr. z. S. 1867 p. 661, unter dem die Art häufig geht, nicht an; dass signata etwa eigene Art sein sollte, halte ich nach meinen Sammlungsstücken für ausgeschlossen. 29. Xanthorrho@ viridata Moore. Pr. z. S. 1867 pag. 661. h Matsumura führt 1. ce. diese Art nicht auf, auch Leech l. e. gibt nicht Japan, sondern nur Sikkim, Khasis und West- China als Fundort an. 30. Xanthorrho@ museicapata Chr. Bull. Mosc. 1880. II. pag. 102. Staudinger & Rebel Cat. I. 298. Matsumura Bep. Jap. pag.:131. Nr. 1133. Matsumura führt mit Stgr.-Rebel die von Leech Ann. & Mag. (5) XIX. p. 654 als neu beschriebene Cidaria nigri- zonata als „fragliches“ Synonym an; meiner Ansicht nach ist dies sicher nur sym. zu muscicapata. 31. Perizoma niveiplaga Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- gart) XXIII. 1909 pag. 34. 32. Perizoma lividata Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) SORTE 1909 Pac 7. 33. Perizoma obscura Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909. pag. 39. 172 Dr. Bastelberger. 34. Perizoma albofasciata Moore. Lep. Atk. pag. 277 Hps. Moth. Ind. III. 374. 35. Paralophia argentilineata Moore. Pr. z. S. 1867 pag. 660; pl. 33. Fig. 5. War mir bisher nur aus Ostindien bekannt; auch Hamp- son führt Moth. Ind. III. p. 368 nur Sikkim als Vater- land an. 36. Polyphasia cinereata Moore. Pr. z. S. 1867 pag. 662. 37. Polyphasia subapicaria Moore. Pr. z. S. 1867 pag. 663. Diese beiden Formen sind wohl sicher Subspecies der europäischen truncata Hufn., welche Matsumura 1. ec. pag. 130. Nr. "1123 'nebst ‘der "corussarıar Obtrr (le ENr pop die ich ebenso nur als subspe«e. betrachte, aufführt. 38. Dysstroma (Thera) sororeula Bstlbgr. Ent. Zeit- schrift (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 34. Wurde unter Thera beschrieben. Die gesägten und mit feinsten Härchen besetzten Fühler des & (statt doppeltge- kämmt wie bei richtigen T'hera) weisen die Art zu Dysstroma; sororcula hat in der Zeichnung Aehnlichkeit mit undulata Warren Pr. z. S. 1888 pag. 326 unterscheidet sich aber durch die schmutzig hellgrauen Hinterflügel (die Hampson Moth. Ind. Ill. p. 379 „reddish brown“ nennt) und anderes von dieser Art. 39. Photoscotosia miniosata WIk. Cat. XXV. pag. 1354. Bisher auch nur aus dem Himalaya und West-China bekannt. 40. Photoscotosia insularis Bstlbgr. Ent. Zeitschrift (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 39. Matsumura führt 1. c. pag. 127 Nr. 1098 die nahestehende Ph. atrostrigata Brem. auf; vielleicht mag unter seinen Stücken auch insularis versteckt sein. II. Familie Acidaliidae. 41. Emiltis kagiata spec. nov. 30 mm. Aehnlich unserer strigilaria Hb. in Farbe und Bestäubung, aber mit folgenden Unterschieden: Der post- mediale Schatten der Vorderllügel ist schräger und läuft in den Apex, während er bei strigilaria vor dem Apex in die Costa ausläuft. Die Submarginallinie der Vorderflügel Beiträge zur Kenntnis der Geometriden-Fauna der Insel Formosa. 173 ist kräftig angegeben, einfach, auf den Rippen durch deut- liche schwarze Punkte verstärkt. Die Hinterflügel sind rund an R. 4 nicht vorgezogen; die Randlinie besteht aus kleinen zwischen den Rippen stehenden schwarzen Strichel- chen, die nicht wie bei strigilaria in der Richtung des Randes, sondern senkrecht darauf, also in der Richtung der Rippen laufen. Fransen mit einer feinen schwarzen Tei- lungslinie. Unterseite: Innendrittel der Vorderflügel rauch- grau bestäubt. Die Linien ganz undeutlich, nur die sub- marginale Linie dick und deutlich, ebenso die Randbinde; auf dem Hinterflügel nur ein feiner Mittelpunkt und eine dünne Submarginallinie sichtbar. Nur 2 & in gutem Zustande vorliegend. 42. Brachycola absconditaria Wlk. Cat. XXVI. pag. 15802. Eps2 Il Lep: Het. VIE. :pl- 156 Fig.- 16: Nur ein Stück in coll. Moltrecht. 43. Brachycola mediusta Warr. Nov. zool. III. pag. BiZundel: ‚> IV..D-: 392. 44. Organopoda fulvistriga Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 39. 45. Synegiodes ornata Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- sart) XXIII. 1909 pag. 34 und 39. III. Familie Geometridae. 46. Dindieca polyphaenaria Gn. Ph. I. p. 280; — Hypochroma basiflava Moore Pr. z. S. 1867 p. 632; (?) = Dindica para Swinh. Tr. e. S. 1891 p. 49%. Nur ein Stück in coll. Moltrecht. 47. Jodis argutaria Wlk. Cat. XXXV. p. 1614. 48. Comostola subtiliaria Brem. Lep. Ost.-Sibir. p. 76 pl. 6 Fig. 23. Matsumura Lep. Jap. pag. 117 Nr. 1005. 49. Nemoria melinaria H. S. Suppl. pag. 63 Fig. Moon Ph, 347. Das einzige vorhandene Stück wurde mir von Herrn W. Warren als diese spez. bestimmt. Ich besitze diese Art nicht in meiner Sammlung und habe sie auch noch nicht in natura gesehen. Dass es sich um eine aberrierte Form der viridaria L. handelt (Cat. Stgr.-Rebel), erscheint mir sehr wahrscheinlich. 12* 174 Dr. Bastelberger. IV. Familie Boarmiidae. Subfamilie Ennominae. 50. Heterolocha subroseata Warr. Nov. zool. TI. pag. 449. Matsumura Lep. Jap. pag. 151 Nr. 1290. Eine Reihe unter sich ganz gleicher Exemplare; die Art scheint demnach wenig zur Veränderung zu neigen. 51. Heterolocha biplagiata Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 34. In Anzahl vorhanden; auch diese Art zeigt in ihren Exemplaren keine Neigung abzuändern; insbesondere sind keine Uebergänge zur vorigen Art zu konstatieren, so dass ich diese Form, trotzdem sie manche Aehnlichkeit mit sub- roseata aufweist, nicht für eine Form dieser letzteren hal- ten kann. 52. Heterolocha (Anthyperythra) sabulosa Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 34. Da die Palpen relativ kurz sind und die & Fühler bis fast an die Spitze doppelt gekämmt erscheinen, muss die Art zu Heterolocha gestellt werden. 53. Heterolocha lilaeina Bstlbgr. Ent Zeitschr. (Stutt- gart) XXIII. 1909 pag. 33. Irrtümlich als Numeria beschrieben. Die Zeichnung weist in manchen Stücken einige Aehnlichkeit mit der vor- ausgehenden Art auf, wie sich ja überhaupt die ganzen Ar- {en dieses Genus meist sehr ähnlich sind; aber auch hier linde ich bei dem vorliegenden Material keine Andeutungen von Uebergängen, so dass ich nicht zweifle, dass es sich um verschiedene spez. handelt. ; 54. Lozogramma imitata Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- Earı) AR IUIE71909 Baer Eine grosse Reihe mehr oder weniger variierender Stücke vorhanden. 55. Loxaspilates arisanaria Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 34. Diese Schreibart soll richtiger sein (ari gross und san Berg chinesischer Name des Fangortes), weshalb ich (die frühere „arrizanaria“ zurückziehe. Diese Art zeigt eine gewisse Aehnlichkeit mit L. obli- quaria Moore; ist aber ausser durch die viel geringere Grösse — obliquaria misst durchschnittlich 42—44 mm, während die sämtlichen Exemplare der arisanaria nur Beiträge zur Kenntnis der Geometriden-Fauna der Insel Formosa. 175 32 mm Flügelspannung zeigen — und ausserdem auch durch andere Zeichnung konstant verschieden. So läuft bei obliquaria der postmediale Strich der Vordfl. vor dem Apex in die Costa aus, während er bei arisanaria in den Apex selbst ausläuft, also weiter randwärts steht usw. 56. Loxaspilates seriopunetata Hampsn. Journ. Bomb. N 2 B0e: XIV... p.7498:.p1.5100-Fie.- 28: Nur ein Stück vorhanden. Unterseite ähnlich, Oberseite ganz verschieden von arisanaria. 57. Opisthograptis moelleri Warr. Pr. z. S. 1893 pag. 403 pl. 31 Fig. 12. Ein gutes aber auffallend kleines Stück (39 mm). 58. Iridopleeta differens Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- gar) XXI page. 59. Capasa insularis Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XRXIIL, 1909 PaE. 7 39. 60. Zethenia rufescentaria Motsch. Etud. Ent. pag. 55. Matsumura Lep. Jap. pag. 147 Nr. 1260. Ein Stück, sehr gut erhalten, in coll. Moltrecht. 61. Odontopera insulata Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- sart) XXIM. 1909. page... 62. Odontopera arida Butl. Ann. & Mag. N. H. (5) I. p. 394 und Ill. Lep. Het. III. pl. 48 Fig. 7. ? — obl- quaria Moore P. z. S. 1867 pag. 622. Matsumura Lep. Jap. pag. 148 Nr. 1267. Die Formosa-Stücke, von denen eine ganze Reihe vor liegt, sind alle gleich gross, mit nur 39—40 mm Flügel- spannung, graubraun intensiv und dick schwärzlich gespren- kelt, die Mittelpunkte schwarz hell gekernt, die Querlinien deutlich. Die Postmediallinie der Vorderflügel ist rand- wärts auf den Rippen deutAch weiss gefleckt; die Flecke sind etwas länglich und wurzelwärts schwarz gerandet. Ich bezeichne diese Form als subspec. nov. (an spec. nov.?) albiguttulata mihi. 63. Psyra cuneata WIik. Cat. XXI. pag. 483. Matsu mura Lep. Jap. pag. 147 Nr. 1255. Einige mit meinen indischen Sammlungsexemplaren über- einstimmende Stücke. 64. Psyra matsumurai Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 39. 176 Dr. Bastelberger. Nur zwei Stücke —- unter sich nicht variierend — in der ganzen Ausbeute. 65. Leptomiza calcearia WIk. Cat. XX. pag. 132. Ein gut erhaltenes Stück. 66. Leptomiza dentilineata Moore. Lep. Atkins. pag. 228. 67. Amblychia angeronaria Gn. Phal. I. pag. 215 pl. 4, Fig. ‘9; = itorrida” Moore Br’ z. 5,1877 9. 62127 — ro tundata Semper Philippinen II. pag. 611 pl. 64 Fig. 1 u. 2. Nur ein schönes grosses @ in coll. Moltrecht. Dieses Stück stimmt mit meinen indischen Sammlungsstücken mehr überein, als mit der philippinischen rotundata; wie ich über- haupt unter den vorhandenen Geometriden keine Anlehnung an die Formen der naheliegenden Philippinen konstatieren konnte. Subfamilie Macariinae. 65. Semiothisa normata Alph. Hor. Ross. XXVI. pag. 455. Rom. Mem.. IX. p. 52 pl.'4, Pig.” 2. 69. Luxiaria amasa Butl. Ann. & Mag. N. H. (5) 1578 pag. 408 und Ill. Lep. Het. III. pag. 45 pl. 52 Fig. 4. Matsumura Lep. Jap. pag. 143 Nr. 1230. ‘0. Luxiaria amasa Butl. ab. nov. melanops Bstlbgr. Am Hinterrand der Vorderflügel ein intensiver grosser schwarzer Flek. Subfamilie Deiliniinae. 71. Lomographa griseola Warr. Pr. z. Soc. 1893 pag. 386. Hampson zieht in seine Meth. Ind. III. pag. 155 diese Form zu mytylata Gn. Phal. II. pag. 58 wie mir scheint mit Recht. Nur einige Stücke gefangen. “1 bis. Mieronidia simplieiata Moore. Pr. z. S. 1893 pag. 387. ‘2. Metrocampa haliaria Wlik. Cat. XXI. pag. 518. Butl. III. Lep. Het. VI. pl. 117 Fig. 7. — Geometra deco- rata Wlk. Cat. XXXV. p. 1001. Mehrere gute Stücke. Beiträge zur Kenntnis der Geometriden-Fauna der Insel Formosa. 177 Subfamilie Bistoninae. 73. Cusiala bengalaria Gn. Phal. I. p. 210 pl. 4 Fig. 2. Ein einziges @; grosses schönes Stück: einfarbig wachs- gelb mit scharf gezeichneter ante- und postmedialer Linie. Zwischen beiden an der Costa der Vorderflügel ein inten- siver schwarzer Fleck und ein deutlicher schwarzer Diseo- cellularstrich; an R. 5 vom Zacken der postmedialen Linie ausgehend ein schwarzer Strich zum Aussenrand. Von der rotbraunen Bestäubung und den rotbraunen Bändern der Stammart ist kaum etwas angedeutet. Subspec. nov. cerea Bstlber. Nur 1 @ in coll. Moltrecht. Snbfamilie Boarmiinae. ‘4. Eetropis luridata Bkh. v. obseurior Steger. Iris 6 pag. 60. Matsumura Lep. Jap. pag. 161 Nr. 1375. var. 5. Eetropis dentilineata Moore. Pr. z. S. 1867 pag. 631. ? Matsumura Lep. Jap. pag. 162 Nr. 1378 (erepuseu- laria). Hampson zieht in seinen Moth. Ind. II. pag. 260 denti- lineata zu erepuscularia, obgleich er für beide verschiedenen Rippenverlauf angibt. Die aus Formosa vorliegende Form gehört zu der indischen dentilineata, welche Swinhoe mit Recht in seinem Cat. Oxf. II. pag. 285 als eigene Art auf- führt. Ich vermute, dass auch die von Matsumura ange- führten Stücke von crepuseularia, nicht zu dieser. sondern auch zur dentilineata gehören. 16. Eetropis coaleseens Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 33. 77. Eetropis subflava Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutte.) XXIII. 1909 pag. 33. 78. Paradarisa exelusaria WIk. Cat. XXI. pag. 490. Warr. Nov. zool. I. 433; — comparataria WIk. Cat. XXXV. pag. 1582. 79. Aleis psittacata Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttgart) XXIII. 1909 pag. 33. Mehrere Stücke vorliegend. 80. Aleis hyberniata Bstlber. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909 pag. 33. 178 Dr. Bastelberger. Steht der obliquaria Motsch. Etud 1860 pag. 37 nahe, unterscheidet sich aber durch die Zeichnung, insbesondere ist auch die untere Ausbuchtung der Aussenlinie stärker ausgeschnitten usw. 81. Aleis farracearia Leech Ann. & Mag. N. H. (5) XIX. pag. 340. ab. nov. palleseens. 35 mm. Schmutzigweiss; Vorderflügel undeutliche Basal- linie; deutlichere zweimal distalwärts gebuchtete antemediale gerade, den Mittelpunkt einschliessende, mediale und scharfe gezackte postmediale Linie, der randwärts ein breiter pa- rallel mit ihr verlaufender Schatten folgt, an welchem bei R. 3—4 ein grosser runder Fleck steht. Marginale aus klei- nen schwarzen Bogen bestehend. Hinterflügel-Mittellinie aus dunklen auf den Rippen stehenden Strichen; am Hinterwin- kel Anfang einer weiteren Linie. Unterseite mit undeutlicher verloschener Oberseiten- zeichnung. - Möglicherweise handelt es sich um eine von farracearia verschiedene Art. Da aber nur ein noch dazu nicht ganz reines Stück vorliegt, kann ich dies vorläufig nicht ent- scheiden. 82. Aleis leetonia Swh. Tr. e. S. 1902 pag. 626. 53. Aleis angulifera Butl. ab. albifera Warr. Ann. & Mag. N. H. (5) 1878 pag. 396; Warr. Nov. zool. I. pag. 434; Matsumura Lep. Jap. pag. 159 Nr. 1355. S4. Aleis nubeculosa Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttg.) XXIII. 1909 pag._33. 55. Poeeilaleis rubieunda Bstlbgr. Ent. Zeitsch. (Stutt- gart) XXIII. 1909 pag. 33 und var cons ors Bstlbgr. er.c: 56. Poecilaleis ochrolaria Bstlbgr. Ent. Zeitsch. (Stutt- gart) XXIII. 1909 pag. 39. 57. Poeeilaleis fumigata Bstlbgr. Ent. Zeitsch. (Stutt- Sarb)- XXITT. 1909 par.’ 33: 55. Poecilaleis scortea Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- gart) XXIII. 1909 pag. 33. Diese Art gehört vielleicht zum Genus Gasterocome. 59. Poeeilaleis semiusta Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- gart) XXIII. 1909 pag. 34. 90. Myrioblephara semifaseia Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttgart) XXIIL. 1909 pag. 39. Beiträge zur Kenntnis der Geometriden-Fauna der Insel Formosa. 179 91. Hemerophila subplagiata WIk. Cat. XXI. p. 319. Ein einziges Stück in coll. Moltrecht. 92, Calieha fumosaria Leech. Ann. & Mag. N.H. (5) REIN. nam. 417 pl VII. Big. 5. 93. Calieha fumosaria Leech ab. nov. fulvifusa Bstlbgr. Im ganzen dunkler als die Stammart mit deren Zeich- nung. Postmediallinie der Vdfl. scharf schwarz, distal blaugrau gerandet. Aussenfeld rotbraun. Unterseite dunkel rauchgrau. 94. Elphos moltreehti Bstlber. spec. nov. 70 mm. Steht zwischen E. hymenaria Gn. und insueta Butl., in der Zeichnung sich mehr ersterer — besonders dem @ —, in der Grösse sich letzterer nähernd. Flügel: Grundfarbe ockergelb mit vielen schwarz- grauen und schwarzen unregelmässig stehenden, verschie- den grossen Punkten und Strichen dicht besetzt. Vdfl. an der Costa bei 4 zwei grössere schwarze Flecke, von denen aus eine ganz undeutliche, aus näher gestellten Strichen entstehende Basallinie nach dem Hinter- rand verläuft. Bei % wieder zwei solche Costalflecke; vom äusseren zieht wieder eine ganz undeutliche, durch schwarze Tupfen auf den Rippen verstärkte, etwas zackig geformte Binde zum Hinterrand, distal weiss begrenzt. Sub- marginal stehen zwischen R. 2—3, R. 4—5, 5—6 und 6—7 je ein aussen gerundeter schwarzer Fleck, der aussen ‚durch blaugraue Bogen begrenzt ist. Htfl. ganz unregelmässig mit schwarzen und weis- sen Fleckchen und Strichen auf der ockergelben Grundfarbe besetzt; nur der schwarze Mittelpunkt tritt etwas hervor. Randlinie beider Flügel aus schwarzen Strichen bestehend, Unterseite weiss. Vd£fl. schwarz gewölkt. Api- kalteil und Aussenfeld zwischen R. 2—3 schwarz. Htfl. submarginale schwarze Binde von Costa bis R. 4 und dann von R. 3 bis zum Innenrande; vier schwarze Mittelpunkte. Durch die diehte Sprenkelung und den Mangel an weis- sen Flächen von insueta und durch den Mangel der deut- lichen Binden auf Vdfl. und Hifl. von hymenaria wohl un- terschieden. Zwei 56, ein guter und ein eingerissener. 180 Dr. Bastelberger. In Matsumura Lep. Jap. habe ich vergeblich nach der in Japan vorkommenden Elphos insueta gesucht. Im Ver- zeichnis steht das Genus Elphos mit pag. 15 verzeichnet; dort ist aber nur Genus Elymnias zu finden, welches im Verzeichnis wiederum fehlt. Unter den Geometr. ist es nicht zu finden, auch nicht unter Addenda pag. 240. 95. Erebomorpha fulguraria WIk. Cat. XXI. p. 49. Butl. Til. Lep: Het.’ VI. "pl. 1207 Eig. 2; Hamps.Moih Ind.. III. 296 Fig. 140. Die vorliegende Form entspricht durchaus der richti- gen indischen fulguraria und ist keine consors Butl. (Ill. Lep. Het. II. p. 52 pl. 37 Fig. 3). Diese auch von Leech Ann. & Mag. (5) XIX. p. 440 für China und Japan ange- gebene Form, die auch Matsumura Lep. Jap. pag. 156 Nr. 1333 zitiert, scheint mir keine eigene Art zu sein, son- dern nur eine Form der in der Zeichnung ganz gleichen fulguraria; hierfür spricht auch die von Leech |. c. er- wähnte Zwischenform aus China; „fulgurita WIk.“ an die- ser Stelle bei Leech muss wohl Druckfehler für fulguraria sein. Subfamilie Selidoseminae. 96. Seionomia praeditaria Leech. Ann. & Mag. 1897. I. pag=226 pl 6 FE Steht der S. mendica Butl. A. & M. (5) IV. p. 446, zitiert von Matsumura Lep. Jap. pag. 150 Nr. 1287, sehr nahe. Eine grosse Reihe dieser Art vorliegend. 97. Chiasmia strigata Warr. Pr. z. S. 1893 pag. 412 PlISLEig. 22. ; Nur ein Stück vorhanden. Warren stellt 1. e. diese Art zu den Selidoseminae; ich bezweifle, dass dies ihr richtiger Platz ist. Subfamilie Seotopteriginae. 98. Scotopterix (Gnophos) ainuaria Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttgart) XXIII. 1909 pag. 33. 99. Scotopteryx deliteseens Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stuttgart) XXIII. 1909 pag. 33. Subfamilie Zereninae. 100. Ieterodes taiwanica Bstlbgr. Ent. Zeitschr. (Stutt- Earl) XXI. 4909 :pag. 33: Beiträge zur Kenntnis der Geometriden-Fauna der Insel Formosa. 181 Die angegebene Flügelspannung, 35 mm, gilt für dasQ; das 5 ist noch erheblich kleiner, 31—32 mm; auch ist die Grundfarbe bei frischen Stücken mehr gelblich wachsfar- ben, besonders längs der Costa der V dfl. statt weiss. 101. Arichanna tetrica Butl. Ann. & Mag. N. H. (5) 1818 pag. 451; Ill. Dep: Het. III. pag.' 59 pl. :55'Pig. 10. Matsumura Lep. Jap. pag. 139 Nr. 1196. 102. Abraxas martaria Gn. Phal. II. p. 205. 103. Abraxas sylvata Scop. var. miranda Butl. Ann. & Mag. N. H. (5) I. 1878 pag. 441 und Ill. Lep. Het. III. pag. 48; pl. 52 Fig. 12. Matsumura Lep. Jap. pag. 141 Nr. 1208. 104. Abraxas consputa spec. nov. 39 mm. Körper gelb mit schwarzen Flecken. Flügel weiss. V dfl.: Wurzel gelblich schwarz gerandet; an der Costa grauschwarzer medialer Fleck, nach hinten zum schwar- zen Mittelpunkt verlängert; proximal davon einige unregel- mässige grauschwarze Costalflecke; zwei postmediale, aus grauschwarzen Flecken bestehende Linien, die, an der Mitte des Hinterrandes beginnend, im Bogen zu R.6 ziehen und hier nach der Costa umbiegen. Der Raum zwischen ihnen gelblich. Aussenrandfeld grauschwarz gewölkt; kleine schwarze Randpunkte. Htfl. einfarbig weiss; eine aus kleinen schwarzen Punkten bestehende postmediale Linie und einige schwarze und ein gelblicher Fleck am Innen- rand. Unterseite wie oben, aber nur an der Vdfl.- Wurzel gelblich. Die Zeichnung hat einige Aehnlichkeit mit manchen Varietäten der grossulariata, ist aber doch verschieden und vor allem unterscheidet sich consputa durch die schmale- ren am Apex vorgezogenen V dfl. von der runden gros- sulariata. Sechs Stück vorliegend. 105. Abraxas leopardina Koll. Hügels Kaschm. IV. p. 4%. Ich halte leopardina, deren Zeichnung ia allerdings mit jener der sylvata gut übereinstimmt, deren Grösse aber und Schnitt gewaltig differiert, für eigene Art. 106. Dilophodes elegans Butl. III. Lep. Het. II. pag. 53 pl. 37 Fig. 6; Matsumura Lep. Jap. pag. 142 Nr. 1215. 182 Dr. Bastelberger. 24] 107. Xenoplia foraria Gn. Phal. II. p. 217; Warr. Nov. zool. I. 415; Matsumura Lep. Jap. pag. 142 Nr. 1217. Nur ein Stück. 108. Xanthabraxas hemionata Gn. Phal. II. pag. 208. Warr. Nov. zool. I. 422. Nur ein Exemplar in coll. Moltrecht. 109. Obeidia vagipardata Wlk. Cat. XXIV. p. 1139. Ein ©. 110. Obeidia conspurcata Leech. Ann. & Mag. N. H. WB) RIR DAL A38: Untersuchen wir nun diese 110 von Herrn Oberarzt Dr. Moltrecht auf Zentralformosa am Berge Arisan in einer Höhe von 7—10000 Fuss gefangenen Arten in bezug auf ihre faunistische Zugehörigkeit, so finden wir, dass sie drei Gruppen bilden: Die erste umfasst Arten, welche für Formosa eigentüm.- lich sind. Es sind dies sowohl solche, die ganz charakte- ristisch verschieden von den anderen uns bekannten Arten sind, und einer Urfauna angehören mögen, als auch solche, die zwar an andere Arten erinnern, sich aber bereits, wohl durch die insulare Absperrung, soweit verändert haben, dass sie sich zu neuen mehr weniger gut abgegrenzten Formen neu. herausgebildet haben. Eine zweite Gruppe, weniger zahlreich, sind jene der lapanischen Fauna angehörenden Formen, und eine dritte Gruppe, die zahlreichste, sind Formen, welche wir erst wie- der im westlichen Indien und China (Himalaya) antreffen. Auffallend ist mir das Fehlen ganzer sonst weit ver- breiteter Gruppen, so z. B. der gänzliche Mangel an Eupi- thecien usw. Sicherlich sind die mir vorliegenden Arten nicht der ganze Reichtum, den diese Insel an Geometriden beherbergt, aber immerhin können wir uns an der Hand dieser Bearbeitung schon einigermassen ein Bild machen von der dortigen Geometridenfauna, die vorher so gut wie völlig unbekannt war. Dies verdanken wir dem Eifer des Herrn Dr. Moltrecht, der teilweise unter den schwierigsten Verhältnissen dort sammelte und so unser Wissen bereicherte. ee Bemerkungen über die ersten Stände von Eligma narcissus Cram. Von Embrik Strand. (Berlin, Kgl. zoologisches Museum. ) Das Berliner Museum hat vor kurzem durch die Kaiser- liche biologische Anstalt Dahlem einige lepidopterologische Objekte aus Kiautschau bekommen, darunter Larve, Puppe, Kokon, nebst zugehörigem Schmetterling der in Süd- und Ostasien weit verbreiteten Art Eligma narcissus Cram. Trotzdem diese Art schon in einer ganzen Reihe Arbeiten von verschiedenen Verfassern figuriert, ist bisher über die ersten Stände derselben nichts publiziert worden, was um so mehr zu bedauern war, als über die systema- tische Stellung der Gattung Eligma die Ansichten noch weit auseinandergehen: Aurivillius, Rotschild - Jordan ete. führen sie zu den Arctiidae, Hampson hat sie früher mit den Lithosiinae vereinigt, betrachtet sie aber jetzt als eine Noctuide. — Ueber zwei verwandte Arten, E. gloriosa Butl. (hypsoides Auriv., ob WIk.?) und E. duplicata Auriv. aus Kamerun, liegen aber schon entwicklungsge- schichtliche Notizen vor (von Aurivillius in: Arkiv £. Zoologi, Bd. 2, Nr. 4, p. 37—38, Fig. 29 a—f) und da es sich herausstellt, dass unsre asiatische Art in ihren ersten Ständen mit den erwähnten afrikanischen die grösste Aehn- lichkeit hat, verweise ich auf die erwähnte Arbeit von Auri- villius und hebe hier nur die wesentlichen Unterschiede her- vor. Die Raupe, die auf Ailanthus lebt, sieht wie diejenige der E. duplicata (l. c. Fig. 29a) aus, aber der Kopf . „Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“, herausg. vom Entomologischen Verein Iris zu_Dresden, Jahrgang 1909, 184 Embrik Strand. ist gelb mit einem grossen, runden, schwarzen Fleck jeder- seits und einem kleineren dreieckigen, jederseits durch ei- nen braunen Strich eingefassten, schwarzen Fleck vorn und die schwarzen Querbinden sind in fünf Flecke aufgelöst: jederseits oben ein grosser bindenförmiger, darunter je ein ganz kleiner, der bisweilen undeutlich ist und endlich ein kleiner runder Fleck in der Rückenmittellinie. Am Vorderrande der mittleren Segmente oben je drei kleine schwarze Punktflecke. Die Füsse gelb oder mit punktför- migem schwarzen Seitenfleck. Die langen Borstenhaare rein- weiss. Die Anordnung der letzteren, die Form der Abdominal- füsschen etc. wie von Aurivillius 1. e. p. 37 beschrieben. Länge der ganzen Raupe (ob erwachsen?) 42 mm, die Borstenhaare zirka 20 mm. Auch die Puppe wie l. c. beschrieben, aber anschei- nend noch stärker flachgedrückt, indem die Breite derselben doppelt-so gross wie die Höhe ist (bezw. 10 und 4—5 mm); die Länge ist 23 mm. — Die Puppe der beiden afrikani- schen Arten ruht in einem dünnen, ohne oder mit Holzsplit- tern besetzten Gespinnste, die der asiastischen Art in einem aus feinen, offenbar der Rinde von Ailanthus entstammen- den Partikeln fest zusammengeklebten, aber dünnwandigen Gehäuse, das halbellipsoidisch und an beiden Enden stark zugespitzt ist und längs einem Ailanthuszweig, mit dessen Rinde es in Färbung und äusserem Aussehen gänzlich über- einstimmt, so angebracht ist, dass man es sehr leicht für einen Auswuchs der Pilanze halten könnte. Beim Aus- schlüpfen wird eine Oeffnung im einen Ende des Gehäuses gemacht, die so klein ist, dass das Gehäuse flüchtig ange- sehen noch intakt erscheint. Länge des Gehäuses 50—60 mm, grösste Breite desselben 14 mm. Wesentlich neue Momente zur Beurteilung der Ver- wandtschaft dieser Tiere ergibt die Untersuchung der ersten Stände von Eligma narcissus somitnicht; auffallend ist vielmehr die grosse Uebereinstimmung mit den afrikani- schen Arten der Gattung. Unverkennbar ist die Aehnlich- keit der Raupe mit denen der Arctiidae, so dass daraus nähere Beziehungen zu der letzteren Familie sich vermuten lassen dürften; mit den Arctiiden stimmt auch das Flügel- geäder recht gut überein. 00 Ein Ahasver unter den Lepidopteren: Die Limacodiden-Gattung Casphalia WIk. =Zaracha WIk.). Von Embrik Strand. (Berlin, K. zoologisches Museum.) Ein Schmetterling, dem im System Ruhe durchaus nicht beschieden zu sein scheint, ist die westafrikanische Gattung Zaracha WIik. (Proc. Nat. Hist. Soc. Glasgow, I. 1869 p. 335) mit der typischen Art ZarachaextraneaWlk. Bei Walker (l. e.) und W. F. Kirby (A Synonymie Oata- logue of Lepid. Heter. I. (189) p. 39) als Hypside aufgefasst, wurde sie von Butler (Ann. Mag. Nat. Hist. (5) 2 (1878) p. 456) als mit den Arctiiden nahe verwandt be- zeichnet, indem er schreibt: „ZZaracha extraneaiis probably a third species of Caryatis,“ welche Gattung „has usually been referred to the Hypsinae, it is, however, nearly allied to Pelochyta“ (Phaegoristinae, Fam. Arctiidae) (Butler 1. ec.) Auch Karsch, der die Art zuerst im Bilde dargestellt hat (Entom. Nachr. 21. (1895) p. 367—8, Tab. 4, Fig. 4), hat sie und zwar mit Bestimmtheit für eine Arctiide erklärt. Später hat Aurivillius (Entom. Tidsskrift 1899 p. 238) die Auffassung von Karsch adoptiert, hernach aber seine Meinung geändert und das Tier zuerst mit Bedenken (Arkiv för Zoologi II. (1904) Nr. 4, p. 47) und dann ohne Bedenken (ebenda III. (1905) Nr. 1, p. 12) den Limacodiden zugewiesen. Alle diese Autoren kannten allein das 5. Das Q ist von Druce unter dem Namen Anace (?) herpa, also als fragliche Arctiide beschrieben und abgebildet wor- den (Proc. Zool. Soc. London 1887, p. 670, Tab. 55, Fig. 12), ‚ „Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“, harausg. vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909. 186 Embrik Strand. wie Karsch (Entom. Nachr. 21 (1895) p. 368) eruiert hat; es wird von Kirby (l. c. p. 221) unter den Arctiiden aufgeführt und seiner von Aurivillius (Entom. Tidsskrift 1892 p. 190 sub nro 242) als einer Syntomide gedacht. Drei Jahre vor seiner Aufstellung der Gattung Za- racha machte Walker eine Gattung Casphalia be- kannt mit der typischen Art flavicollis Wik. (Cat. Lep. Het. Brit. Mus. XXXV. (1866) p. 1926), die er für eine Psychide ansah und die bei Kirby (l. c. p. 889) als „Pinaride“ figuriertt. Da diese von Kirby ent- deckte Familie ausser Casphalia nur noch echte Lasiocampiden und Saturniiden enthält, so bleibt Cas- phalia allein als echte „Pinaride“ übrig. Holland hat nun 1893 (Psyche, p. 397, Nr. 35) Anace (?) herpa Druce für eine Casphalia erklärt und zwar angeblich nach Untersuchung der Typen; gleichzeitig beschreibt er eine neue Art Casphalianigerrima, und konstatiert dann, dass die Gattung Casphalia drei Arten enthält, nämlich C. flavicollis Wik., C. herpa Druce und C. nigerrima Holl.e Da nun, wie wir oben gesehen haben, Anace (?) herpa Druce eine Za= racha ist, so würde daraus folgen, dass Casphalia und Zaracha zusammenfallen würden. Das gibt aber Holland nicht ausdrücklich an; er hat vielmehr offenbar keine Ahnung davon, dass die Anace (?) herpa ein Synonym von Zarachaextraneaist. Die Bemerkung von Aurivillius in einer Fussnote in: Entom. Tidsskr. 1899 p. 238, dass: „nach Holland (Psyche 6, p. 39) fält Z&- racha mit Casphalia. Walker zusammen“, ist somit nicht zutreffend. Holland fasst Casphalia als Arc- tiide auf, vereinigt aber mit den Arctiiden auch unzwei- felhafte Syntomiden wie Apisa, Metarctia und Balacra Wik. Gleichzeitig mit Holland beschrieben W. Schaus und W. G. Clements (On a Collection of Sierra Leone Lepidop- tera. London bei R. H. Porter 1893.. 46 pp. 8%. 3 Tal) eine. weibliche Casphalia pıieta (k c pP. 23, Tanz Fig. 6) als Arctiide (Phaegoristine) und endlich Aurivil- lius zwei Jahre darauf eine Casphalia nigridorsa 6 (Arkiv för Zoologi II. 1905 Nr. 12, p. 40 sub nro 286) und eine Casphalia citrimaculata 9 (ibid.p. 4, Nr. 287) als Limacodiden. Ein Ahasver unter den Lepidopteren. 187 Endlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass W.F. Kir- by (l. e. p. 859) den Oeketicus (?) Buchholzi Plötz (Entom. Zeitung, Stettin, 41 (1880) p. 88) (also eine als Psychide beschriebene Art) als Synonym zu Cas- phalia flavicollis WIk. zieht; wie Mr. Kirby mir freundlichst brieflich mitteilt, hat er diese Synonymie nur aus Plötz’s Beschreibung ermittelt, ohne die Type oder eine Abbildung von dieser Art gesehen zu haben. — Meine wie- derholten Versuche, Plötz’s Type zur Ansicht zu bekom- men, sind leider erfolglos geblieben. Indem wir auf die schon im Titel dieses Aufsatzes vor- ausgeschickte Angabe, dass Casphalia=Zaracha, und zwar wahrscheinlich eine Limacodide ist, erin- nern, sehen wir also, dass diese Gattung schon in sechs verschiedenen Familien untergebracht gewesen und viel- leicht noch in eine siebente (Zygaenidae) angebracht werden muss, bevor sie am richtigen Platze ist. Die Zusammengehörigkeit von Casphalia und Zaracha war übrigens schon von Aurivillius erkannt, in- dem er bei der Beschreibung seiner Casphalia ni- sridorsa dieslbemit Casphalia extraneaWlIk. vergleicht und letztere Art ausdrücklich als eine Cas- phalia bezeichnet. Ich hatte mir nun die Fragen vorgelegt, ob Caspha- lia und Zaracha synonym sind und ob die sechs oben angeführten Arten eine morphologische Einheit bil- den. Von diesen sechs sind die drei im Berliner Museum vorhanden: C. extranea, nigerrima und picta, die Typen der beiden von Aurivillius beschriebenen Arten hatte Herr Oberleutnant Arnold Schultze in Bonn die Lie. benswürdigkeit, mir zur Untersuchung zuzusenden und über die im British Museum aufbewahrte Type von C. flavicollis hat mir Sir G. F. Hampson in freundlich- ster Weise Auskunft gegeben; beiden Herren sei auch an dieser Stelle mein bester Dank gesagt. — Es wurde leicht konstatiert, dass nur in zwei Pumkten nennenswerte mor- phologische Unterschiede zwischen diesen sechs Arten vor- handen sind, und zwar in dem Verhalten der Rippen 6 und 7 der Hinterflügel und in der Bewehrung der Hintertibien; letztere sollten bei C. flavicollis nach der Beschrei- bung*) „without spurs“ sein, während die drei mir vorlie- genden Arten alle sehr deutliche Endspornen der Hinter- tibien aufweisen, andererseits weichen diese drei Arten unter *) Diese enthält einen Lapsus, indem es in der lateinischen Diagnose steht: „caput flavum“, in der englischen dagegen „head .. . deep black“, 188 Embrik Strand. sich insofern ab, als C. pieta im Hinterflügel nur sie- ben, die anderen acht Rippen haben. In diesen Punkten verhalten sich die Arten wie folgt: 1. Casphalia flavicollis WIk.: Rippen 6 und 7 der Htfl. zusammenfallend (bezw. 7 fehlt), Hinterti- bien mit ganz kurzen („quite short“) Endspornen. (sec. Hampson in litt.). 2. C. pieta Schs. Clem.: Rippen 6 und 7 zusammen- fallend, deutliche Endspornen der Hintertibien (die. selben sind länger als der Durchmesser des Gliedes), 3. Zaracha extranea WIik.: Rippen 6 und 7 lang gestielt (der Stiel etwa so lang wie jede Rippe für sich). Endspornen der Hintertibien deutlich, aber nicht länger oder kaum so lang wie der Durchmes- ser des Gliedes. 4. ©. nigridorsa Aur.: Rippen 6 und 7 lang ge- stielt (der Stiel reichlich so lang wie jede Rippe für sich), Endspornen deutlich (aber kaum so lang wie der Durchmesser des Gliedes). 5. C. nigerrima Holl.: Rippen 6 und 7 kurz’ ge- stielt (der Stiel kaum U so lang wie die längste (6.) der beiden Rippen), Endspornen deutlich (etwa so lang wie der Durchmesser des Gliedes). 6. C. citrimaculata Aur.: Rippen 6 und 7 noch kürzer gestielt (der Stiel etwa !/,so lang wie die längste Rippe), Endspornen undeutlich (aus der Be- haarung nicht hervorstehend). Wie man sieht, lassen sich hier die Endspornen zur Unterscheidung zweier Gattungen nicht verwenden. Auch das Verhalten der Rippen 6 und 7 ist von wenig Belang; von einem ganz kurzen bis zu einem langen Stiel hat man die Uebergänge und von letzterem bis zum völligen Zusam- menfallen beider Rippen ist es nur ein Schritt. Auf Grund dieses Unterschiedes im Flügelgeäder kann man aber, glaube ich, zwei Gruppen oder, wenn man will, Untergattungen unterscheiden; dies stimmt auch ganz mit der Ansicht Sir Hampsons überein, der mir darüber gefälligst folgendes schrieb: „In my opinion Casphalia and Zaracha are one genus; if I was dealing with it I should make Sect. I. (Casphalia). Hind wing with veins 6—7 coincident. Ein Ahasver unter den Lepidopteren. 189 Sect. II. (Zaracha). Hind wing with veins 6—7 stal- ked.“ Wir bekommen somit folgende Gruppierung: Genus Casphalia WlIk. 1866. (Zaracha WIk. 1869.) Buber Casphalta:ıC Tlavieollis Wik und\® pieta Schs.-Clem. Subg. Zaracha: C.extraneaWlkk., nigerrima Hol, nieridorsa Aur und eitrimaculata Aur. Was nun die Familienzugehörigkeit betrifft, so scheint es mir wahrscheinlich zu sein, dass Casphalia eine Limacodide ist. Sie kann keine Hypside, Arctiide oder Syntomide sein, u. a. weil Rippe le im Vorderflügel vorhanden ist, „Pinaridae“ existieren nicht und die Psychi- den können auch gar nicht in Betracht kommen. Dann kämen nur noch die Zygaeniden in Betracht. Gegen die Vereinigung mit den typischen Limacodiden würden z. T. Habitus, Flügelschnitt und Zeichnungstypus, sowie dass die Zelle in allen Flügeln die Mitte derselben überragt sprechen; das Fehlen des Rüssels brauchte die Zugehörigkeit zu den Zygaeniden nicht auszuschliessen, da bekanntermassen bei einer Gruppe von diesen (Phaudinae) dies Merkmal zutrifft; die Weise, in welcher die Rippe 8 der Hinterflügel sich mit der Zelle verbindet, stimmt zum mindesten ebenso gut mit den Zygaeniden wie mit den Limacodiden. Von Karsch war Casphalia s. Z. für Zygaenide gehalten und als solche im Berliner Museum etikettiert. Trotzdem möchte ich mich bis auf weiteres der Ansicht von Auri- villius anschliessen und Casphalia mit den Limacodi- den vereinigen. Erst wenn die ersten Stände der Cas- phalia bekannt sind, kann ihre natürliche Verwandt- schaft richtig erkannt werden. Die sechs bekannten Arten lassen sich folgenderweise unterscheiden: A. Vorderflügel einfarbig schwarz. a) Hinterflügel gelb mit schwarzem Mittelfleck und schwarzer Saumbinde (&) flavicollis WIk. b) Hinterflügel schwarz, höchstens mit einem un- deutlichen gelblichen Längswisch hinter der Zelle und ebensolchem Fleck ausserhalb der Spitze derselben (Swen. eentgerrima,Holl 190 Embrik Strand. B. Vorderflügel mit heller Subapicalbinde. a) Subapicalbinde weiss, schmal, hinten zugespitzt (keilförmig). 1. Abdomen oben schwarz, nur an der Basis der Rückenfläche jederseits mit einem gel- ben Fleck. (5) - nigridorsa Aum. 2. Abdomen orangegelb, höchstens oben an der Basis leicht geschwärzt (& 2) extranea Wik. b) Subapicalbinde gelb und ellipsenförmig. 1. Basis der Vorderflügel schwarz (9) citrimaculata Auriv. 2. Basis der Vorderflügel gelb (9) ? picta Schaus-Clem. rn u P A Uebersicht der Anaphe-Arten. Von Embrik Strand. (Berlin, Zoologisches Museum.) Von der Notodontiden-Gattung Anaphe Walk. kennt man bisher sieben Arten, die mit zwei Ausnahmen (A.au- rea Butl.und A. subsordidaHoll.) sämtlich im Berliner Museum vorhanden sind. Eine achte, noch unbeschriebene und ganz besonders interessante Art hat das Museum vor kurzem von Herrn Dr. Dempwolif aus Uhehe in Deutch- Ostafrika geschenkweise bekommen. Indem wir von den früher mit Anaphe vereinigten, jetzt mit Recht als be- sondere Gattung (Epanaphe Auriv. 1904) abgetrennten Arten, bei denen die Rippe 5 beider Flügel fehlt, absehen, können wir die acht übrigbleibenden echten Anaphe- Arten folgenderweise unterscheiden: A. Alle Flügel oben einfarbig („pale silky golden buff“) A. aurea Bull. B. Vorderflügel einfarbig grau, nur die Fransen und der Vorderrand gelblichweiss; Hinterflügel hell ockergelb- ich 20 0, 4-0 8 Aa demp wolffi’.n. sp C. Vorderflügel braun, im basalen Drittel heller, fast weiss; Hinterflügel weisslich, im Saumfelde teilweise braum bestaubt =... er Ansericea Karsch. D. Vorderflügel weisslich mit schmalen dunklen Binden, dunklem Saum und z. T. dunkel bestäubten Rippen; Hinterflügel weisslich mit oder ohne Andeutung einer bräunlichen Querbinde. a) Vorderflügel mit einer braunen Querbinde über die Mitte und braun bestäubten Rippen. A. venata Butl. 192 Embrik Strand. b) Vorderflügel auch mit längsgerichteten dunklen Binden und ohne braun bestäubte Rippen. 1. Vorderflügel mit nur einer Querbinde; von dieser bis zum Saume zwei ganz schmale Längsbinden . A.subsordida Holl. 2. Vorderfügel mit zwei (hinten zusammenhän- genden, nach vorn rasch divergierenden) Querbinden. 7 Von der Mitte der proximalen Quer- binde verläuft eine Längsbinde bis zur Basis des Innenrandes der Vorder: flügel. * Die beiden Längsbinden zwischen dem Saume und der proximalen Querbinde schmal, vostbräunlich, am inneren Ende unter sich um mehr als ihre Breite entfernt; Vertex roströtlich bis orangefarbig behaart A. reticulata Walk. ** Die beiden Längsbinden breiter, schwärzlich, am inneren Ende sich fast berührend; Vertex schwarz be- haartı ...» ArambrizIiacBuk ir Von der proximalen Querbinde ver- läuft keine Querbinde bis zur Basis des Innenrandes. * Die beiden Querbinden unter sich durch zwei (bisweilen wenig deut- liche) Längsbinden verbunden A. panda Boisd. ** Die beiden Querbinden nicht unter sich durch Längsbinden verbunden A. infracta/,’Walch. die hier als „gute“ Art aufgeführte Anaphe amlbrizia Butl. von A. reticulata Walk. spezifisch verschieden ist, muss vorläufig dahingestellt bleiben, da von diesen Formen nur zwei bezw. ein Exemplar vorliegen, so dass die eventuelle Variabilität derselben nicht mit in Be- tracht gezogen werden kann. Die als ambrizia gedeu- teten Exemplare unterscheiden sich von dem Exemplare von reticulata in der von Butler beschriebenen Weise durch Uebersicht der Anaphe-Arten. 193 die Färbung, sind aber nicht kleiner und ihre Vorderflügel auch nicht schmäler; dass die Hinterränder der Abdominal- segmente dunkler sind, ist bei beiden Formen der Fall*), und zwar hauptsächlich oder vielleicht ausschliesslich bei Weibchen, deren Hinterleib voll Eier und dadurch ausge- spannt ist. Zur Vervollständigung der Beschreibung der neuen Art folgende Bemerkungen. — & Spannweite 43 mm. Flü- gellänge 22 mm. Flügelbreite 10 mm. Körperlänge 20 mm. Der ganze Körper ockergelblich behaart, die Antennen, Tarsen und Spitze der Tibien tiefschwarz, Abdomen scheint oben schwarz gefleckt oder geringt zu sein. Vorderflügel matt hellgrau, die Fransen und eine 1% mm breite Binde am Vorderrande gelblichweiss; die Binde bedeckt in der basalen Hälfte nicht den Rand selbst, der vielmehr schwarz ist. Hinterflügel mit Fransen unten wie oben hell ocker- gelblich, am Innenrande durch lange Behaarung lebhafter ockergelb gefärbt. Vorderflügel unten nur in der Endhälfte wie oben, am Vorder- und Hinterrande, sowie jedenfalls im grössten Teil der Basalhälfte wie die Hinterflügel gefärbt. — Von 2992 liegen zwei noch nicht völlig entwickelte, offenbar unmittelbar nach dem Ausschlüpfen gefangene Exemplare vor, die wie die 5& gefärbt und behaart zu sein scheinen (vielleicht die Hinterflügel ein wenig dunkler). Anaphe aurea ist von Madagaskar, die übrigen vom Festlande Afrikas. *) Wie Butler dazu gekommen ist dies Merkmal zur Unter- scheidung seiner ambrizia von reticulata verwenden zu wollen, ist nicht leicht zu verstehen, denn er bezeichnet gleichzeitig Herrich- Schäffers Abbildung von reticulata (unter dem Namen Arcti- omorpha euprepiaeformis), welche Abbildung diese dunklen Segmenthinderränder sehr deutlich darstellt, als ausgezeichnet. Es konnte ihm somit nieht unbekannt sein, daß solche Randbinden auch gei reticulata vorkommen können. * Bücher-Besprechung. 195 Die Großschmetterlinge Westfalens mit besonderer Berücksichtigung der Gegend von Warburg, Rietberg und Hagen, zusammengestellt von Karl Uffeln. Sonderabdruck aus dem Jahresberichte des westfälischen Provinzial- vereins für Wissenschaft und Kunst in Münster i. W. 1908. Durch die vorliegende faunistische Arbeit unseres Mitgliedes, Herrn Oberlandesgerichtsrat Uffeln in Hamm, erfuhr die Kenntnis der geographischen Verbreitung der Schmetterlinge Deutschlands eine beachtenswerte Bereicherung. Zum großen Teile auf eigene 30-jährige sorgfältige Beobach- tungen fußend, andernteils von zuverlässigen Gewährsmännern unter- stützt, hat der Verfasser das mit großem Fleiße gesammelte Material in seinem 158 Seiten umfassenden Werke niedergelegt. Besondere Berücksichtigung fanden die Gegenden von Warburg, Rietberg und Hagen. Festgestellt wurde das Vorkommen von 772 Arten und 113 Varietäten und Abarten. Die Arbeit beschränkt sich nicht auf die Aufzählung dieser in Westfalen gesammelten Schmetterlingsarten, sie bietet vielmehr auch eine reiche Fülle von Hinweisen und Fingerzeigen über die Erscheinungszeit, Lebensweise, Flug- und Sammelplätze, sowie Eigen- tümlichkeiten der Falter u. A. In der umfangreichen Einleitung bespricht der Verfasser die geographische Lage, Bodenbeschaffenheiten, Klima, Flora und son- stige Verhältnisse des behandelten Gebietes und hebt am Schlusse die auffallende Erscheinung hervor, daß viele Falter der Hagener Gegend, besonders aber diejenigen im Industriegebiete des rhein- ländischen Teiles Westfalens starke Neigung zur Verdunklung, die sich bei einzelnen Arten zur Ausbildung konstanter melanistischer Formen verstärkt hat, aufweisen. Als Beispiel hierfür wird eine große Reihe von Faltern angeführt, bei denen diese Erscheinung beobachtet wurde. Sodann wird die Frage über die Ursachen zur Hervorbringung dieser Verdunkelungen aufgeworfen und der Vermutung Ausdruk gegeben, daß die Gründe nicht allein in den, durch die Nähe der See beeinflußten metoreologischen und klimatischen Verhältnissen der Gegend zu suchen sind. Vielmehr glaubt der Verfasser, daß die ganz erhebliche Verunreinigung der Luft mit Ruß- und Kohlen- teilchen, die sich auf alle Vegetation niederschlägt und von den Schmetterlingsraupen bei der Nahrungsaufnahme mit verzehrt werden muß, sowie die gleichfalls sehr beträchtliche Schwängerung der Luft mit allerlei Säuren, die den Atmungsprozeß der Raupen beeinflußt, dazu geeignet sind die Entwicklung der Schmetterlings- farben abzulenken und dunklere Farbentöne hervorzurufen. 196 Bücher-Besprechung. Eine andere Frage ist noch die, ob nicht das Dunklerwerden der Falter sich im Wege der „Anpassung“ im Sinne der Descendenzlehre vollzogen hat. Für diese Anschauung spricht die Tatsache, daß melanistische Falterformen mit besonderer Vorliebe sich zur Ruhe mit ausgebreiteten oder dachartig zusammengelegten Flügeln an Baumstämmen niederlassen. Letztere sind aber im industriereichen Westfalen durchweg mit einer Rußschicht bedeckt, und die Falter würden, wenn sie sich die „Schutzfärbung“ nicht angeeignet hätten, von ihrer Umgebung abstechen und ungeschützt sein. Zur Lösung dieser Fragen könnten die Entomologen in anderen Gegenden mit stark entwickelten Industriegebieten, wie z. B. in Ober- schlesien und im Saarrevier, wo der Faktor, der Einfluß durch die Nähe der See, in Wegfall kommt, gewiß zweckdienliche Beobachtungen machen. Es dürfte daher die Arbeit des Herrn Uffeln nicht für die west- fälischen Entomologen allein, sondern auch für weitere entomologische Kreise von Intresse sein. Winckler. Bücher-Besprechung. 197 Berges Schmetterlingsbuch 9. Auflage, neubearbeitet von Prof. Dr. Rebel, 60 Bogen Text mit - 1600 Abbildungen und 52 Farbentafeln, Stuttgart, Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung, 22 Lieferungen ä 1,20 Mk. Vor mir liegen die ersten 9 Lieferungen des Werkes, den Anfang des besonderen Teils enthaltend, d. h. die systematische Bear- beitung der Großschmetterlinge Mitteleuropas, die Länder Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Holland, Belgien und die Schweiz umfassend. Kurze Charakteristik der anatomischen Gattungsmerkmale mit instruk- tiven Abbildungen der Flügelgeäder, markante, inhaltreiche Beschrei- bung der Arten, Varietäten und Aberrationen zum Teil mit erklärenden Textfiguren (besonders schön und deutlich die so wichtigen Hinter- flügelunterseiten der Hesperiaarten) stempeln das Buch zu einem hervorragenden Bestimmungswerk auf wissenschaftlicher Basis. Be- stimmungstabellen der Familien und Gattungen (auch der schwierigen athalia-Gruppe) sollen dem Sammler das Bestimmen erleichtern. Selbst der einfache Sammler und Anfänger wird beim Lesen fast unwill- kürlich auf die wichtigsten anatomischen Merkmale und Unterschiede aufmerksam und spielend damit bekannt gemacht und das bedeutet einen nicht genug zu schätzenden Vorteil, viel wertvoller als der flüchtige Eindruck bei Betrachtung eines wenn auch noch so schönen Schmetterling-Bildwerkes. Dem gegenwärtigen vorherrschenden Be- dürfnisse Rechnung tragend, wurde auf die Kennzeichnung der be- nannten Unterarten und Abarten ein besonderes Gewicht gelegt, wie der Verfasser hervorhebt. Darin liegt wohl ein Hauptvorzug des Werkes, daß die in allen Zeitschriften zerstreuten Beschreibungen von Varietäten und Aberrationen, die in den letzten Jahren einen beängstigenden Umfang angenommen haben, zusammengefaßt und was die Hauptsache ist, kritisch gesichtet worden sind, nebensächliche Formen sind weggelassen, um aber selbst den enragiertesten Haar- spaltern Genüge zu leisten, ist durch Zitate auf die entsprechende Literatur verwiesen, hoffentlich fühlen sich diese Herren durch dieses sehr liberale Entgegenkommen des Verfassers nicht zu reuen Taten gemüßigt. So sind, um einige Beispiele 'anzuführen, bei apollo 27 und bei coridon 30 Formen beschrieben, auch ist das von Courvoisier aufgestellteSystem der umfangreichen Lycaenen-Formen aufgenommen. Den modernen Bestrebungen sind auch die eingehenden Kapitel über Hybridationen angepaßt, es sind 17 Deilephila- und 12 Saturnia- Hybriden beschrieben. Das Aussehen des Eis, der Raupe und Puppe ist bei jeder Art präzis angeführt; Futterpflanzen, biologisch in- teressante Beobachtungen und Zuchterfahrungen mit zahlreichen Zi- taten zur weiteren speziellen Orientierung machen das Werk für den praktischen Züchter ganz besonders wertvoll, wohl zu beachten sind die Hinweise, welche Entwickelungsstadien noch unbekannt sind, dadurch zu neuen Beobachtungen anregend. Der ganze Text ıst gewissermaßen ein Extrakt und gleichzeitig Kritik aller Forschungen 198 Bücher-Besprechung. und Arbeiten besonders der letzten Jahre auf dem ganzen Gebiete der Lepidopterologie in den Grenzen des Werkes, er bildet deshalb eine Ergänzung zum Staudinger-Rebel-Katalog vom Jahre 1901, viel- leicht auch eine Vorbereitung zu einer Neuauflage desselben. Die bekanntlich sehr schönen und bunten Tafeln des Berge mit Faltern, Raupen mit Futterpflanzen und Puppen sind wesentlich verbessert und dürften das Herz jedes Entomophilen erfreuen, besonders wird die prachtvolle Tafel mit Deilephila-Hybriden sehr erwünscht sein. Eine weitere Empfehlung des so billigen Buches ist wirklich über- flüssig, es ist jedem Fortschreitenden unentbehrlich, da die meisten Sammler nicht Gelegenheit und Zeit haben die gesamte Literatur immer zu verfolgen. Man nehme es zur Hand, vertiefe sich in den Text und jeder wird es schleunigst bestellen. Möbius. EN Bücher-Besprechung. 199 Die Großschmetterlinge des nördlichen Badens. Von Hermann Gauckler. 2. Auflage Karlsruhe, Verlag von Ferd. Thiergarten. Preis 1,30 Mk. Der Verfasser hat das im Jahre 1896 veröffentlichte Verzeichnis mit den in der „Iris* erfolgten Nachträgen in musterhafter Weise neu zusammengestellt, verbessert und durch die mittlerweile neu entdeckten Arten vermehrt. Die ca. 100 Seiten umfassende Abhand- lung wird jeder Sammler mit großem Interesse lesen, ist es doch nicht nur ein trockenes Namenverzeichnis, sondern mit wertvollen Beobachtungen, bes. über Biologie und Zuchterfahrungen gewürzt. Mancher Entomologe ärmerer Gegenden wird die Karlsruher und Pforzheimer um ihr so reiches und ergiebiges Fanggebiet beneiden, finden sich daselbst außer geschätzten Seltenheiten vor allem ziemlich viel Vertreter südlicher Gegenden, es seien genannt: Lampides telicanus, Agrotis glareosa, Dianthoeecia filigramma, seltene Acidalien- und Ephyra-Arten, die schöne Larentia picata, Asthena anseraria, Phib. corticata, Stegania trimaculata mit ab. cognataria und dilectaria, Hemerophila abruptaria, Boarmia selenaria, Nola subchlamydula u. a. m. Das Werk dürfte jedem badischen Sammler unentbehrlich sein, aber auch sonst verdient es weiteste Verbreitung, bildet es doch einen wichtigen Baustein zur Schmetterlingsfauna Deutschlands. Ziemlich viele Druckfehler bes. der Namen sind allerdings recht störend, sonderbar berührt auch, daß die Artnamen der Falter, wenn sie ohne den Gattungsnamen genannt werden, groß geschrieben sind; die Art- ja selbst Gattungsnamen der angeführten Pflanzen dagegen mit kleinem Anfangsbuchstaben, manchmal auch nicht. Auch fehlten bei einer großen Anzahl Varietäts- und Aberrations-Namen der Autor, bei diesen zum Teil oft wiederkehrenden Bezeichnungen ein ent- schiedener Mangel. Zum Texte selbst wäre u. a. vielleicht zu be- merken, daß die Puppe von Lim. populi stets auf der Blattoberseite hängt, niemals auf der Unterseite, wie ausdrücklich hervorgehoben ist. Abgesehen von diesen kleinen Mängeln verdient diese mit so großer Liebe bearbeitete Fauna recht fteißige Leser. Möbius. as: Bücher-Besprechung. 201 Die Großschmetterlinge der Erde. Von Dr. A. Seitz. Verlag von Fritz Lehmann, Stuttgart. Wieder sind eine Anzahl von Lieferungen erschienen, so von der Fauna palaearctica bis mit Lieferung 50. Die palaearct. Tagschmetter- linge sind beinahe fertiggestellt, nur noch einige Lieferungen, die Hesperien bringen, fehlen noch. Von der Fauna exotica sind bis dato 37 Lieferungen heraus- gegeben worden, und ist zu hoffen, daß, wenn erst die Fauna palae- artica fertiggestellt ist, dieser Teil des Seitzschen Werkes auch schneller seiner Vollendung entgegengeht. Was die Ausstattung der neuen Lieferung anbelangt, so gelten auch für diese die in früheren Besprechungen hervorgehobenen guten Eigenschaften. Immer wieder möchten wir darauf aufmerksam machen, daß jeder Sammler, der seine Sammlung gut bestimmen will, sich das Seitzsche Werk anschaffen sollte; der Preis ist doch ein so geringer, daß auch der wenig bemittelte Sammler sich das hervorragende Bestimmungswerk kaufen kann. X ER ee ee ee ee ss EEE | Vorstand des EntomologischenVereins „lris” zu Dresden. | Vorsitzender: Prof. Dr.K.M.Heller, Dresden, Franklinstr.22. Stellvertr.: Amtstierarzt Möbius, Dresden, Antonstr. 7 . Sehriftführer: Ad. Winckler, Dresden-Pl., Kaitzerstr. 137. Stellvertr.: Gust.Kretzschmar, Dresden, Bismarckplatz 6. Rechnungsführer: | Hugo Reichelt, Dresden, Bibliothekar: | Theresienstr. 1. Redakteur: ©. Ribbe, Radebeul b. Dresden. Stellvertreter: Dr. P. Husadel, Dresden, Gewandhausstr. 5, Sitzungen: Mittwoch v. S—11 Uhr im zoolog. Garten. Mitglieder erhalten auf Wunsch die früheren Bände unserer Zeitschrift zu bedeutend ermässigten Preisen und zwar: Band TI. (in5Numm.) 340 Seit.mit2 Taf., (von dem nur noch einige wenige nicht ganz vollständ. Exemplare vorhanden sind) für 15—25 Mk. ‚U. (in 2 Heften) 286 Seiten mit 5 Taf. (1 color.) statt 17Mk. für 10 „ a AUE TEE Fg ACalar- Later, 16: z::, 108% RR a A DATE NeEolor.Fer, ar 108% N tie 22) 5 B8S0.155; nee Lars Color.) 22 522°: 5.1085 EIERN 2 IE 7, 31601075 SRateln 2324 108, DEE rn PR I TAHU CHAT.) ; 945 3,108, SSX IE 410.2.) 405. 7,5 ürczlalsitelceRe.r .n2D2 87.010, SEINEN EDEL HFE Bea bar (7. color}. „>22 „1.10% ION AD, „2, Tat (4.60lor.)" 28 5.4.10, a A ER eb are (le DIOn Er Aber 10 „ Al. (in2 415. „ „ 9 Taf. (4 ganz, 1 lee eoloriert) 2... a ee Kl len „XII. (in 2 Heften) 362 Seiten mit S Tafeln en Bektelbilke. 2, 7er, er MEERE 1 IR „XIV. (in 2 Heften) 393 Seiten mit5 Tafeln Te Er RN MI FSU; UT 3 a ee (Er ER 2, SI H.ln 2. - 73982%„ „.6 Taf., | Titelb. ee re 0) )32: SAMEN (m 2°\, 0} ) ) ) DIS REES CHlgralrr.. „AR, 524,,7105,, BREEERE LITE es ;, 105; 50.1.0005 Se enlam), 15,7 °,.10:5 2I6 5 ERNST > LER 330.7 1,2 br, Ss 1925. 10. exklusive Frankatur. isE” Der jährliche Mitgliedsbeitrag von 10 Mark ist in den ersten 3 Monaten eines jeden Vereinsjahres zu zahlen (an den Rechnungsführer H. Reichelt). Den Herren Mitgliedern, welche ihren Beitrag zu zahlen ver- gessen haben, wird das zweite (gegen Ende Juni erscheinende) Heft gegen Nachnahme des Beitrages zugesandt (soweit nach den betreffenden Ländern Nachnahme zulässig ist). „AIX. (ind „ RR... and, „AA (in}- „ De Fritz Lehmann, Stuttgart > Verlag für Naturwissenschaft Die «rossschmetterlinge der Erde Ein Handbuch und Bestimmungswerk für Sammler, Lepidopterologen, Schulen und Museen herausgegeben vn Dr. phil. ADALBERT SEITZ Direktor des zoolog. Gartens zu Frankfurt a. M., ordent]. u. korresp. Mitglied zahlreicher wissenschaftl. Vereine. Bearbeitet wird dieses bedeutende Werk von ersten Autoritäten, unter denen wir nennen. wollen die Herren: Prof. AURIVILLIUS, Stockholm; H. FRUHSTORFER, Genf; R. HAENSCH, Berlin; Dr. K. JORDAN, Tring: MABILLE, Paris; WEYMER, Elberfeld; W. v. ROTHSCHILD, London; J. ROBER, Dresden, WARREN, London. Mit diesem grossartigsten Schmetterlingswerke ist ein lang- gehegter Wunsch aller Schmetterlingssammler erfüllt! ‘ Es bedarf jetzt keiner langwierigen und mühsamen Bestimmung mehr, einfaches Aufschlagen der betreffenden Tafel und mit einem Blick ist jeder Schmetterling genau bestimmt. Das Werk kann sowohl vollständig, wie jede der zwei Hauptabteilungen getrennt und einzeln bezogen werden. Die einzelnen Lieferuugen erscheinen in raschester Folge. I. Haupt-Abteilung: Die palaearctischen Grossschmetterlinge Ca. 100 Lieferungen ä Mk. 1.—. Vollständig bis Ende 1910. In diesem I. Teil werden auf ca. 225 Farbentafeln gegen 10000 Formen unter ausgiebigster Darstellung von & und 9, sowie .der Unterseiten (bes. bei Nymphaliden, Lyeaeniden, Satyriden) in vollendeter Naturtreue abgebildet. NB. Nicht nur sämtliche grossen, sondern beinahe alle in Staudinger- Rebels Katalog aufgeführten Grosssehmetterlinge von ganz Kuropa sowie aller angrenzenden Gebiete der palaearctischen Fauna kommen hier,zur Darstellung und ausserdem noch eine sehr grosse Anzahl in dem Katalog noeh nicht berücksichtigter palaearetischer Formen. * Zum erstenmale werden hier mit wenigen Ausnahmen sämtliche Tagfalter, "Sehwärmer, Spinner, Eulen und Spanner der ganzen palaearetischen Fauna in unübertreffiicher Naturtreue dem Interessenten vorgeführt. Il. Haupt-Abteilung: Die exotischen Schmetterlinge Ca. 300 Lieferungen & Mk. 1.50. Vollständig bis 1912. In dieser II. Hanupt-Abteilung’ werden auf ca. 650 Farbentafeln etwa 20000 Formen dargestellt. Hiervon können auch die Hauptgruppen Rhopaloceren, Sphingiden und Bombyeiden, Noctuiden, Geometriden einzeln für sich subskribiert werden. NB. Um den beispiellos billigen Preis zu ermöglichen und das Werk nicht zu umfangreich zu gestalten, mussten zur Raumersparnis in beiden Teilen die grösseren Schmetterlinge halbiert dargestellt werden. Dagegen werden sämtliche kleineren Schmetterlinge. also kleinere Tagfalter (Lycaenen, Hesperiden), Zigaenen, Sesien, kleinere Schwärmer, Spinner, Eulen, Spanner in ganzer Figur wie in den anderen Werken abgebildet. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung an! Lieferung I liegt in jeder Buchhandlung zur Ansicht-auf! Verlangen Sie ausführlichen Prospekt und Probetafel gratis und franko! Das Werk erscheint in deutscher, englischer und franzö- sischer Sprache! PELDIWEIL TE Iris, Dresden, Band XXII, Heft 4. Deutsche Entomologische Zeitschrift Iris herausgegeben vom Entomologischen Verein Iris zu Dresden. Jahrgang 1909. Viertes Heft. Mit 23 color. Tafeln, 5 Textfiguren und 4 Doppeltafeln. Schaus colleet}0 | 28: Dezember 1909. a ar I 3 Ksoman Inst/k,,, ie. x ATiAHn.T an ayıtllasch —Unal MU geuth Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 15 Mark. London. “ Berlin. Paris. A. E. Janson. R. Friedländer & Sohn. P. Klincksiek. | Perth Road N. Carl-Strasse 11. .. „52 Rue des Ecoles. | J Druck von 0.J.W. Schlenkrich, Radeheul. re TS E Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. Vergleichende Untersuchung der Generationsorgane. Von Wilh. Petersen, Reval. In dieser Zeitschrift ist im Laufe der Jahre eine lange Reihe von Arbeiten über die Gattung Eupithecia (Tephro- elystia) zum Abdruck gelangt, die von den besten Kennern dieses so überaus schwierigen Genus stammen. Und doch müssen wir sagen, dass das Thema über dieses verhältnis- mässig kleine Gebiet noch nicht als erschöpft zu betrachten ist, da die anatomische Untersuchung der Generationsorgane, die sich in jüngster Zeit, trotz mancher Widersprüche von berufener und unberufener Seite, immer mehr als Mittel phvlogenetischer Untersuchung Bahn zu brechen beginnt, hier ihre Anwendung noch nicht gefunden hatte, wenigstens noch nicht in vollem Umfange, da hier nur eine grössere Arbeit von Dr. M. Draudt (6*) über die Struktur der Eupi- thecien-Eier vorliegt. Inwieweit die Generationsorgane und besonders der Kopulationsapparat für die artliche Unterscheidung der For- men ein genügend zuverlässiges Material bieten und für die Entscheidung phylogenetischer Fragen einen ausschlagge- benden Faktor abgeben, scheint allerdings auch heute noch bei vielen Forschern nicht nur eine offene, sondern auch eine innegativem Sinne abgetane Frage zu sein. Doch bin ich nach meiner nun fast zwanzigjährigen intensiven Beschäftigung mit dieser Materie — wobei ich nach Mög- lichkeit auch die übrigen Insektenordnungen in den Be- *) Diese Zahlen haben auf das hinten stehende Literatur- verzeichnis Bezug. Iris IV. Deutsche Entomologische Zeitschrift „lris‘', herausg. vom Entomolugischen Verein Iris zu Dresden, Jahrgang 1909, 204 Wilh. Petersen. reich meiner Untersuchungen gezogen habe — mehr denn ie bereit, die von mir aufgestellte These aufrecht zu erhal- ten. dass jede Insektenart durch ihren Geschlechtsapparat, und zwar denselben im weiteren Sinne genommen, wohl charakterisiert sei. Zu den (Generationsorganen gehören, wie ich das in einer früheren Arbeit (2 p. 15) auseinandergesetzt habe, nicht nur die Organe I. Ordnung, Keimdrüsen nebst Aus- führungsgängen, und die Begattungsorgane als Organe II. Ordnung, sondern auch im weiteren Sinne als Organe III. Ordnung die Duftorgane nebst den Perzeptionsorganen für die produzierten Duftstoffe, soweit diese im Geschlechts- leben eine Rolle spielen. Als weitere Konsequenz ergibt sich dann, dass der Artbegriff nicht nur durch morpholo- gische Merkmale bestimmt wird, sondern durch eine Kom- bination von morphologischen Merkmalen und physiologi- schen. Die Untersuchung an Schmetterlingen hat nämlich ergeben. dass in der bei weitem grössten Zahl der unter- suchten Fälle die physiologische Trennung zweier oder mehrerer Formengruppen, d.h. geschlechtliche Entfremdung, Hand in Hand geht mit konstanten Differenzen im morphologischen Bau der Gene- rationsorgane, während anderseits in vielen. äusserlich stark variierenden Formengruppen vom Wert einer Art im land- läufigen Sinne, trotz der grossen äusseren Verschiedenheit der Individuen in Färbung und Zeichnung, die Generations- organe wie bei allen übrigen Merkmalen des Baues eine gewisse Variationsbreite nicht überschreiten, meist sogar eine auffallende Uebereinstimmung zeigen, wobei gleichzei- tig eine geschlechtliche Entfremdung zwischen den aberra- tiven Formen nicht eingetreten ist. Daraus habe ich eine enge Korrelation zwischen den Organen erster und zwei- ter Ordnung einerseits und den Organen dritter Ordnung anderseits erschliessen zu müssen geglaubt und meine Hypo- these der Entstehung neuer Arten durch „physiologische Isolierung“ aufgestellt. Nach dieser Hypothese, die ich hier nur kurz skizzie- ren will (ausführlicher habe ich dieselbe in meinen frühe- ren Arbeiten besprochen), kann innerhalb einer Art eine Individuengruppe, auf veränderte Lebensbedingungen empfindlicher reagierend, erbfeste Variationen der Gene- rationsorgane bilden, die derart sind, dass diese Varianten sich nicht mehr mit der Stammform vermischen und da- E | i h ! | } F Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 205 durch in den Stand gesetzt sind, etwaige andre Merkmale des äussern Baues, wie Zeichnung und Färbung, ohne teleologisch gestecktes Ziel rein weiterzuzüchten und so zu morphologischen Unterscheidungsmerkmalen der Stammform gegenüber zu stempeln. Bei einer solchen Divergenz brau- chen die neu auftretenden Charaktere am Greeschlechtsappa- rat durchaus nicht derart zu sein, dass schon aus rein mechanischen Gründen eine Vermischung mit der Stamm- art unmöglich gemacht wird; es genügt eine Verschieden- heit der Duft- und Perzeptionsorgane, um eine Reinzucht der neuen Formengruppe aufrecht zu erhalten und eine Vermischung mit der Stammform zu verhindern. Daraus er- gibt sich denn auch, dass für die Reinerhaltung dieser neuen Gruppe eine räumliche Trennung als überflüssig erscheinen muss. Dadurch tritt diese Form der Artentstehung durch „physiologische Isolierung“ in einen Gegensatz zur Migra- tionstheorie, und meines Erachtens müsste von den Anhän- gern der Artenentstehung durch „geographische Isolierung“ noch erst untersucht werden, ob bei den sogenannten rein geographischen Arten auch immer eine geschiechtliche Entfremdung der Stammform gegenüber schon eingetreten ist. Erst in diesem Falle könnten die betreffenden Formen den Anspruch einer neuen Art im strengsten Sinne des Wortes beanspruchen. Bei unserm Thema erwachsen gerade durch die so sehr abweichenden Formulierungen des Artbegriffs die grössten Schwierigkeiten, und man bemüht sich oft vergeblich, das Vermächtnis des achtzehnten Jahrhunderts, die Lehre von der Konstanz der Arten, aufrecht zu erhalten, während es doch im Sinne der Deszendenztheorie liegt, das Auftreten neuer Arten, sei dasselbe nun sprunghaft oder in kleinen Schritten vor sich gehend, nicht immer in entlegene Epo- chen der Erdgeschichte zurückzuverlegen, sondern den Pro- zess auch heute noch vor unsern Augen sich abspielen zu lassen. Wir müssen im Gegenteil, auf dem Boden einer Deszendenzlehre stehend, logischerweise fordern, dass es auch im Augenblick überall eine Menge von Formen gibt, die als zweifelhafte Arten zu betrachten sind, und die Hoffnung nicht aufgeben, dass wir gerade durch diese Sorgenkinder einer strengen Systematik vielleicht einen Ein- blick in den Prozess der Artbildung gewinnen. Die Hypothese der Artbildung durch physiologische Isolierung rechnet mit einem psychischen Faktor auf mor- 14* 206 Wilh. Petersen. 7 phologischer Grundlage; sie setzt voraus, dass wir den Duftstoffen, die das Produkt besonderer Duftorgane sind. und den diese Duftstoffe perzipierenden und dieselben un- terscheidenden Organen eine hohe Bedeutung zuerkennen. Dieses kann uns nicht schwer fallen, wenn wir, speziell bei den Schmetterlingen, daran denken, mit welcher unfehl- baren Sicherheit die Weibchen ihre Eier an denjenigen Fut- terpflanzen — und zwar auch bei Nacht — absetzen, welche den ausschlüpfenden Raupen als Futter dienen, was beson- ders bei den streng monophagen Arten mit voller Deutlich- keit zutage tritt. Noch mehr aber müssen wir die Feinheit der Geruchsapparate bewundern, wenn wir sehen, mit wel- cher Sicherheit dieselbe sich beim Aufsuchen und der Er- kennung der Artgenossen äussert. Hierbei hat nicht nur jede Art ihren streng spezialisierten Duftstolf. auf den nur die Artgenossen reagieren — dies zeigt sich hesonders deutlich bei nahe verwandten Arten —, sondern es müssen auch bei derselben Art die Duftstoffe nach den (Greschlechtern verschieden sein. Wäre dieses nicht der Fall, so müssten wir erwarten, dass ein Duftstoffe aus- stossendes Männchen imstande wäre, Männchen derselben Art anzulocken; dieses trifft aber entschieden nicht zu, würde auch nur sehr störend wirken, und so sind wir zu der Annahme gezwungen, dass die Männchen einer Art Duftstoffe besitzen, die nur auf die Weibchen derselben Art wirken. Dass es sich hierbei um materielle Stoffteilchen handelt, ist neuerdings wieder mehrfach in Zweifel gezogen worden. Derartige Zweifel zeugen aber von einer vollstän- digen Unkenntnis der anatomischen und biologischen Ver- hältnisse. Ich habe früher schon darauf hingewiesen (2 p. 27), dass man das Ausstossen der Duftstoffe beim Weib- chen direkt beobachten, die ausgestossenen Duftteilchen mit Watte auffangen kann und dass ein solcher Wattebausch wenigstens für einige Zeit die Männchen der betreffenden Art ebenso unfehlbar anzieht, wie das Weibchen selbst. Auch bei den Männchen hat man die Tätigkeit und Wirksamkeit der Duftapparate mit Unrecht in Zweifel ge- zogen, obwohl der von denselben ausströmende Duft oft ge- nug auch vom menschlichen Geruchsorgan deutlich wahr- genommen werden kann. Es ist damit die Erkennung der Artgenossen bei den Schmetterlingen durch andre Sinne als den Geruchssinn durchaus nicht ausgeschlossen. Da bei einigen Arten die Fähigkeit der Lautäusserung zweifellos Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheecia Curt. 207 vorliegt und diese beim Liebeswerben eine Rolle zu spielen scheint, so glaube ich die von mir besonders bei einigen tropischen Formen gefundenen wohlausgebildeten und un- zweifelhaften chordo-tympanalen Organe in Parallele setzen zu können mit den bei den Orthopteren gefundenen gleich- artigen Apparaten. Auch mag in vielen Fällen der Gesichts- sinn im Liebesleben der Schmetterlinge beim Erkennen der Artgenossen eine gewisse Wichtigkeit besitzen, doch lässt sich wohl mit grösster Wahrschemlichkeit annehmen, dass der Geruchsinn in erster Linie in Frage kommt; darauf deuten schon die anatomischen Verhältnisse hin. Wie nun zwischen den Extraktivstolfen der Futterpflanze, die während des Raupenlebens aufgenommen werden, und den dieselbe Futterpflanze aufsuchenden Weibchen einer monophagen Art eine Beziehung auf physikalischer oder physikalisch-chemischer Grundlage existieren muss, so muss auch eine Beziehung auf eben derselben Grundlage zwischen den aus derselben Brut hervorgegangenen Männchen und Weibchen betrefis der ihnen eigentümlichen Duftstoffe ange- nommen werden. In dieser Hinsicht sind die experimentellen Studien an Ameisen sehr lehrreich, wo sich feststellen liess, dass nicht nur die einzelnen Arten einen bestimmten Eigen- geruch besitzen, sondern dass sogar die einzelnen Kolonien einen eigentümlichen Nestgeruch haben, der iedem Indivi- duum derselben Kolonie anhaftet, wodurch Freund und Feind kenntlich gemacht werden. Dass die Geruchstoffe in diesem letzteren Falle den einzelnen Tieren nur äusserlich anhaf- ten und durch Abwaschung entfernt werden können, ist von untergeordneter Bedeutung. Die Leistung in bezug auf die Feinheit der Unterscheidung von gleich und ungleich bleibt. bewunderungswürdig genug. Wie wir uns den Vorgang des Erkennens und der Reaktion der Duftstoffe auf den Perzeptionsapparat physiologisch zu denken haben, darüber könnten wir uns einstweilen nur in vagen Vermutungen ergehen, so müssen wir uns damit begnügen, die Tatsache zu konstatieren, dass es so ist. Die aufeinander abgestimmten Duft- und Perzeptions- apparate einer Art bewirken, dass dieselbe sich rein erhält, sich nicht mit andern, nahe verwandten Arten mischt. Während nun die gewöhnlichen Varianten des äussern Baues durch Panmixie wieder verloren gehen und höchtens das Artbild mannigfaltiger gestalten — durch Einfügung - 208 Wilh. Petersen. neuer Determinanten in das Keimplasma im Sinne Weis- manns —, so kann sich bei gleichzeitiger Abänderung der Duftorgane (resp. der Generationsorgane Ill. Ordnung) eine Individuengruppe von der Stammart absondern und, nach- dem geschlechtliche Entfremdung derselben gegenüber einge- treten ist, bestimmte neue morphologische Merkmale oder neue Kombinationen schon vorhandener früherer Merkmale derselben rein weiterzüchten. Ist dieser Zustand eingetreten, so hätten wir eine neue Art im strengsten Sinne des Wor- tes, eine Gruppe von Individuen, die morphologisch und physiologisch sich von der Stammform abgelöst hat. Bei den Aussetzungen, die von mehreren Seiten an meiner Hypothese der Entstehung neuer Arten durch phy- siologische Isolierung gemacht sind, ist mir eines aufgefallen, nämlich, dass der Kernpunkt meiner Ausführungen vollstän- dig missverstanden ist. Dies zeigt sich schon in der ober- flächlichen Behauptung, wie sie mehrfach geäussert wurde, dass meine Hypothese gleichbedeutend sei mit Romanes’ physiological selection. Bei Romanes handelt es sich um eine Auslese, ich glaubte vielmehr gelunden zu haben, dass bei der Artbildung in sehr vielen Fällen die Wirkung einer Selektion gerade auszuschliessen sei, jedenfalls da, wo die nahe verwandte Arten trennenden Merkmale durchaus indifferenter Natur sind. Eine Selektion im Sinne Darwins kann nur da wirksam sein, wo die be- treffenden neuen Merkmale eine für die Erhaltung ihrer Träger im Konkurrenzkampf irgendeine Rolle spielen, mag diese am Anfang noch so unbedeutend sein oder scheinen. Die Varianten, mögen wir sie nun Lokal-Varietäten, Aberrationen oder Mutationen nennen, sind immer da, sie bilden für uns eine Erfahrungstatsache. Die Gründe ihrer Entstehung bilden ein Thema für sich. Wie aber die Va- rianten innerhalb einer „Art“ genannten Formengruppe sich den Wert einer neuen Art, d. h. einer morphologisch und physiolögisch getrennten Formengruppe erwerben kön- nen, das ist die Frage, für die ich eine Lösung suchte. Jeder, der sich etwas eingehender mit dem Studium der Insekten abgegeben hat, muss drei Tatsachen anerkennen: 1. Dass in keiner Tiergruppe die sogenannten indifferen- ten Merkmale häufiger die besten, oft die einzigen, mor- phologischen Trennungsmerkmale zwischen nahe ver- wandten Arten abgeben; Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 209 [89] dass die Generationsorgane, soweit sie bisher in den verschiedensten Ordnungen der Insekten genauer unter- sucht wurden das beste und sicherste Kriterium für die Unterscheidung der Arten abgeben (eine verhältnis- mässig sehr geringe Zahl von Fällen ausgenommen); dass die Duft- und Riechorgane im Geschlechtsleben der Insekten eine ganz hervorragende Rolle spielen. (83) Was den zweiten Punkt, die Generationsorgane, betrifft, so muss zugegeben werden, dass ihre Zulänglichkeit für die Artunterscheidung von verschiedenen Seiten stark in Zwei- fel gezogen wird. In mehreren Fällen lassen sich diese Zweifel auf ungenaue oder unvollständige Beobachtung zu- rückführen: man hat sich meist damit begnügt, einzelne Teile des Sexualapparates vergleichend zu prüfen und da- bei diese Untersuchungen auf das Männchen beschränkt. Als das Resultat langjähriger Untersuchungen an Schmetter- lingen habe ich gefunden, dass es verhältnismässig sehr wenig Genera gibt, bei denen uns die Generationsorgane bei der Unterscheidung artlich sicher verschiedener Formen im Stiche lassen; und daraus glaubte ich den Schluss zie- hen zu dürfen, dass eine Korrelation zwischen den die Art- entiremdung bewirkenden Duftorganen (oder Organen ande- rer Art zur Erkennung der Artgenossen) und den übrigen Teilen des Sexualapparates besteht. Hier kann es sich nicht mehr um einen blossen Zufall handeln, und wenn man sich vorstellt, dass die zum Sexualapparat gehörigen Keiman- lagen (Determinanten) im Keimplasma einen enger zusam- mengehörigen Komplex bilden, so ist die Annahme einer korrelativen Abänderung eine sehr naheliegende. Gibt man einmal zu, dass es wirklich rein indifferente Charaktere im äussern Bau, in Färbung und Zeichnung gibt, welche die einzigen Unterscheidungsmerkmale zwischen nahe verwandten, physiologisch getrennten Arten bilden, dann muss mit Ausschluss der natürlichen Zuchtwahl ein anderer Faktor tätig gewesen sein, diese indifferenten Merk- male rein zu erhalten und nicht wieder durch Panmixie in die Stammart aufgehen zu lassen. Man denke nur daran, mit welcher Sorgfalt de Vries seine neuen Mutationen der Oenothera lamarkiana vor Fremdbestäubung schützen musste! Alle Artverschiedenheiten durch natural selection er- klären zu wollen, alle Schwierigkeiten durch eine einzige Zaauberformel lösen zu wollen — darauf werden wir ver- 210 Wilh. Petersen. zichten müssen. Für ganze Reihen von Arten ist eine Ent- stehung und Erhaltung ohne eine Form von Isolierung den nächsten Verwandten gegenüber kaum denkbar. Zwei artenreiche Gattungen der Schmetterlinge, Agrotis und KEupithecia, schienen mir besonders geeignet zu sein, Material für die Lösung der Frage zu bieten, inwieweit die (zenerationsorgane der Männchen und Weibchen zur Unter- scheidung der einzelnen Arten benutzt werden können. Da- bei schien es mir lohnend zu sein, gerade diese Gattungen einer genauen Prüfung zu unterziehen, da gerade hier oft sehr geringfügige und indifferente Merkmale zahlreiche Arten derselben unterscheiden. Zugleich hoffte ich mit dieser Be- arbeitung Material für die Frage der Artbildung und meine Hypothese der physiologischen Isolierung zu gewinnen. Von der Gattung Agrotis habe ich bisher zirka 150 palaearktische Arten, meist in beiden Geschlechtern, unter- suchen können (die Publikation dieser Arbeit ist infolge meiner Erkrankung zu Anfang dieses Jahres hinausge- schoben worden), von der Gattung Eupithecia (Tephro- elystia) ungefähr 2 Drittel der im Katalog von Staudinger und Rebel aufgeführten Arten. Betreifs der Eupithecien, die den Gegenstand vorliegender Untersuchung bilden, bestand eine Hauptschwierigkeit darin, sicher bestimmte Typen zur Untersuchung zu erhalten, und da war es mir von unschätz- barem Wert, dass mich Herr Karl Dietze in Frankfurt a. M., unser hervorragendster Eupithecien-Kenner, in Ergänzung meiner eigenen Vorräte, reichlich mit dem nötigen Material versorgt hat. Ohne seine liebenswürdige Hilfe wäre meine Arbeit überhaupt nicht möglich gewesen, und daher gebührt ihm an erster Stelle ein ganz besonderer Dank für seine Unterstützung. Zugleich bin ich Herrn Dr. M. Draudt in Königsberg zu tiefstem Dank verpflichtet, da er nicht nur eine Anzahl wertvoller Arten für die Untersuchung geopfert, sondern mir auch eine grosse Zahl von Stücken bestimmt hat, so dass ich mich bei der Angabe der untersuchten Arten nicht auf meine eigene Determination allein verlassen habe. Es gereicht mir zu um so grösserem Vergnügen, den beiden Herren hier meinen Dank aussprechen zu können, als ich glaube, dass die Arbeit keine erfolglose gewesen ist. Wenn ich auf eine Kontroverse über Berechtigung oder Nichtberechtigung einzelner Arten nach andern als anatomi- schen Merkmalen der (Generationsorgane nicht eingegangen Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 217 bin, so ist dies nicht ohne Absicht geschehen. Ich habe mich eben bemüht, die Tatsachen von einem einheitlichen Gesichtspunkt aus zu beurteilen und habe, da die Unter- suchungen in diesem Sinne schon seit geraumer Zeit abge- schlossen waren, auch nicht mehr Bezug nehmen können auf einige vielleicht in allerneuester Zeit erschienene Arbeiten. Die Beantwortung der Hauptfragen, die ich mir gestellt hatte, ob die "Generationsorgane in der Gattung Eupithecia in ihrer Formverschiedenheit für die Unterscheidung der einzelnen Arten ein brauchbares Kriterium abgeben, und wie die gewonnenen Resultate für meine Hypothese der physio- logischen Isolierung sich stellen, würde durch Streitfragen über die Artberechtigung einzelner zweifelhafter Formen nicht weiter tangiert werden. Der Sexualapparat des Männchens. Wie die Textfigur 1 zeigt, besteht der innere männ- liche Sexualapparat aus folgenden Teilen. Die beiden vier- Textfigur 1. ayıhecin vulgata Hw. & H. Hodenkugel, v.d. vasa deferentia, By; v.8.Samenblasen, gl. a. accessorische b Drüsen,d.ej. Ductusejaculatorius, p- Pe- g nis, p. E. Penisendstück, sch. Schweil- SELL p körper. 19,8. x 219 Wilh. Petersen. teiligen Hoden sind zu einem kugeligen Gebilde (H.) von gelblicher Färbung verschmolzen. Bei zweckentsprechen- der Färbung (etwa mit Safranin) schimmern die Septa der einzelnen acht Follikel durch die gelbliche Pigmenthülle durch und zeigen spirale Windungen (cf. Textfigur 2), was auf einen stark differenzierten Zustand hinweist. Die diver- sent von der Hodenkugel abgehenden Vasa deferentia (Text- figur 1 v. d.) zeigen in ihrem Verlauf bis zur Einmün dung in die Samenblasen, vesiculae seminales (v. s.), drei stärkere Anschwellungen. Die ebenfalls in die Vesiculae seminales einmündenden accessorischen Drüsen, glandulae accessoriae, gl. a. sind bedeutend länger als die Vasa defe- rentia und fast in ihrem ganzen Verlauf verwachsen; nur vor ihrem Ende sind die beiden Drüsenschläuche ein kur- zes Stück nicht verschmolzen. Die Verschmelzung dieser Drüsen ist bei den Geometriden ein selten vorkommender Fall und deutet, wie ich das früher nachgewiesen habe auf einen stark sekundären Zustand hin; ebenso die bedeutende Länge des Ductus ejaculatorius (Textligur 1 d. ei.). Dieser durchzieht in seinem Endabschnitt axial den Penis (p.) und ist im Ruhezustande im Penisendstück (p. E.) meist stark in Falten gelegt, tritt aber im Zustande der Erektion als „Schwellkörper“ aus demselben hervor. Wir verdanken Zan- der (4. 1903) den Nachweis, dass man bisher fälschlich Textfigur 2. Eupithecia innotata Hfn. H. Hodenkugel, v.d. vasa deferentia. 24 X... nur das Endstück mit dem blindsackartigen Anhang als Penis angesehen hat, während derselbe noch weiter ein Stück — und bisweilen ein recht beträchtliches — des Duc- tus ejaculatorius umgibt. Ich habe die Zandersche Deutung vollständig bestätigt gefunden, und es scheint mir, dass in dem vor dem Endstück gelegenen Teil des Penis die Bil- dung der Spermatophoren beginnt. Das Penis-Endstück (der Kürze wegen in folgendem meist nur Penis genannt) mit dem Schwellkörper und den Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 313 an demselben sitzenden Chitingebilden ist für unsre Betrach- tung von ganz besonderer Wichtigkeit. Ausser einem dich- ten Besatz von feinen Zähnchen befinden sich am Schwell- körper bei den Arten der Gattung Eupithecia mit sehr wenig Ausnahmen Chitinzähne von der mannigfachsten Form und verschiedensten Grösse. Ein Blick auf die bei- folgenden Tafeln zeigt uns eine unerschöpfliche Mannigfal- tigkeit dieser Bildungen, und ein systematisches Studium (derselben hat mich gelehrt: 1. dass diese Chitinbildungen bei den Individuen derselben Art eine erstaunliche Konstanz aufweisen, 2. dass die Form, Grösse und Verteilung derselben für Jede Art charakteristisch sind, somit ein vortreffliches Kriterium für die Unterscheidung der einzelnen Arten bieten. In keiner der von mir untersuchten Gattungen der Schmet- terlinge habe ich in bezug auf die Chitinbildungen am Schwellkörper einen solchen Reichtum der verschiedensten Bildungen gefunden, wie gerade in der Gattung Eupithecia, dieser sekundär wohl am weitesten vorgeschrittenen Gat- (ung unter den Spannern. Wenn wir die lange Reihe mus- tern von Hepialus, wo das Ende des Ductus ejaculatorius nicht einmal ein deutliches Penis-Endstück zeigt, bis etwa zu den komplizierten Bildungen am Schwellkörper einer Eu- pithecia succenturiata, so bietet sich uns hier. zugleich ein glänzendes Beispiel für die sogenannten progressiven Bil- dungen. At In der später folgenden Beschreibung bei den einzel- nen Arten ist beim Penis-Endstück mit „vorn“ immer der Teil bezeichnet, welcher der Mündung des Penis zugekehrt (in situ: distal oder caudal), und mit „hinten“ der in situ proximal (oder oral) gelegene Teil, welcher an der: blind- sackartigen Erweiterung des Penis-Endstücks liegt. Ein hier im „hintern“ Teil liegendes, typisch wiederkehrendes_ klei- nes Chitinstückchen ist kurz mit „Endstückchen“ bezeich- net. Die Chitinbildungen am Schwellkörper sind, wo nicht ausdrücklich etwas andres bemerkt ist, so gezeichnet, wie sie im Ruhezustande in seitlicher Ansicht erscheinen. Ich will hier einige Bemerkungen über die von mir angewandte Untersuchungsmethode einschalten, womit den- jenigen, die eine Nachprüfung vornehmen wollen, viel an Zeit und Mühe erspart werden kann. 214 Wilh. Petersen. Für die Untersuchung eignet es sich, das abgebrochene Abdomen kurze Zeit in einer schwachen Lösung von Kali- lauge zu kochen oder zirka zwölf Stunden lang liegen zu lassen und dann in Wasser auszuwaschen; nachdem hier- auf das Abdomen seitlich aufgeschnitten und die eine Valva (die linke) an der Basis abgeschnitten ist, wird das Prä- parat gründlich mit absolutem Alkohol ausgewaschen und mit Nelkenöl aufgehellt. Bei dieser Präparation ist das Ob- iekt von allen Seiten der Untersuchung zugänglich, und enthüllt uns, besonders wenn man mit einer Zeissschen Bino- kular-Lupe arbeitet, ohne Schwierigkeiten die feinsten De- tails. Zu dauernder Aufbewahrung kann man das Präpa- rat nach Art der Schnittpräparate auf einem Objektträger in Kanadabalsam bringen und mit einem Deckgläschen be- decken, das, je nach der Dicke des Objekts, durch feine Papierstreifen als Zwischenlage an den Rändern etwas ge- hoben wird, weil sonst störende Quetschungen eintreten. Ausserdem aber empfiehlt es sich ganz besonders, einen Teil der Exemplare jeder Art in Spiritus mit Zusatz von Glyzerin zu bringen und in „Präparatgläschen für Minu- tien“*) genadelt in die Sammlung zu bringen, so dass eine allseitige Prüfung der Objekte jederzeit möglich ist. Bei den Präparaten des weiblichen Abdomens ist diese Konser- vierungsmethode unerlässlich. (renaue KEtikettierung ist selbstverständlich notwendig. Gehen wir nun auf den eigentlichen Kopulationsappa- rat über. Hier kann ich mich kurz fassen und verweise auf meine früheren Untersuchungen (2 p. 16). Die am distalen Ende des neunten Abdominalsegments seitlich mit einem Gelenk sich anheftenden Valvae (Late- ralklappen oder Parameren), die in andern Gruppen der Schmetterlinge und der Insekten überhaupt ausserordentlich mannigfaltige Bildungen zeigen, sind in der Gattung Eupi- thecia verhältnismässig sehr einfach gebaut. Wenn- gleich sich auch hier. wie schon Schroeder (8) an einigen Arten gezeigt hat, bei den einzelnen Formen charakteris- tische Bildungen finden, so ist doch die Zahl der Arten. die nach den Valven auf den ersten Blick zu erkennen sind, nicht sehr gross (zirka 25 % der von mir untersuch- *) Derartige Gläschen habe ich in vortrefflicher Ausführung von Winkler & Wagner in Wien, Dittesgasse 11, Catalog XVII Nr. 293 bezogen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 215 ten Arten). Aehnlich verhält es sich mit den Formverschie- denheiten der Penistasche, des Brachium und der Fibulae. die ausnahmsweise bei einzelnen Arten von gewöhnlichem Typus stärker abweichende Formen zeigen. Lappige Erweiterungen am unteren Rande der Valvae finden sich z. B. bei oblongata (Fig. 2), pusillata (Fig. 15), distinctaria (Fig. 31), extraversaria (Fig. 32). Bisweilen ist der untere Rand der Valva stärker chitinisiert und ver- breitert, so dass er vor dem Hinterwinkel (die Stelle. wo der untere Rand und der Aussenrand oder Hinterrand der Valva zusammentreifen) winkelig abgesetzt, wie z. B. bei denotata (Fig. 37), sobrinata (Fig. 101), rebeli (Fig. 52), etc., oder es finden sich am Hinterwinkel stärkere Haken, Vorsprünge oder dornartige Fortsätze, wie z. B, bei lance- ata (Fig. 100), hyperboreata (Fig. 90), silenata (Fig. 59). albipunctata (Fig. 40) und lariciata (Fig 45). Der Unecus ist gewöhnlich am distalen Ende gekerbt, so dass zwei feine Zähnchen, ein oberer und ein unterer, gebildet werden, doch endet er auch bisweilen in einen ein- fachen Haken, z. B. bei abietaria (Fig. 19), togata (Fig. 20), venosata (Fig. 22), schiefereri (Fig. 23), pygmaeata (Fig. 83), scriptaria (Fig. 75), helveticaria (Fig. 55), exiguata (Fig. 98), also sporadisch in ganz verschiedenen Gruppen der Gattung. Eine bucklige Firste des Uncus findet sich bei deno- tata (Fig. .37), lariciata (Fig. 45), dentieulata (Fig. 97) und subfulvata (Fig. 63). In rudimentärem Zustande ist der Uncus in der Gat- tung Eupitheeia bei isogrammata (Fig. 81), zibellinata (Fig. 54) und ustata Moore (Fig. 108). — Eine besondere Eigen- tümlichkeit der Gattung Eupithecia besteht darin, dass das achte Abdominalsegment zu einem Rohr erweitert ist, wel- ches im Ruhezustande den ganzen Kopulationsapparat, die Valven nebst Uncus und die Duftapparate birgt und voll- ständig umschliesst. Am Sternit und Tergit dieses achten Ringes treten eigentümliche Chitinbildungen auf, stärker chitinisierte Partien mit meistens scharfen und deutlichen Umrissen. Die Figuren, die dadurch gebildet werden, sind charakteristisch für die einzelnen Arten, und wenn auch nicht alle Arten mit Hilfe dieser „Ventralplatten“ und „Dorsalplatten“, wie ich sie kurz bezeichne, so- gleich erkannt und unterschieden werden können, so doch 216 Wilh. Petersen. 2 ein sehr grosser Teil. Praktisch leisten dieselben bei der Bestimmung einer Art ganz wesentliche Dienste, und ich habe sie bei der Zusammenstellung. meiner Bestimmungs- tabellen um so lieber benutzt, als ihre Präparation verhält- nismässig wenig Mühe erfordert. Aurivillius hat in seinen „Nordens Fiärilar“ diese merkwürdige Bildung des achten Abdominalsegments beim Männchen in der Gattung Eupi- thecia und bei einigen andern Spannern schon richtig be- wertet und auch für die Systematik benutzt, scheint sie aber nur an Trockenexemplaren studiert und hier auch nur im distalen Teil berücksichtigt zu haben. so dass wir aus den beigegebenen Abbildungen nur ein sehr mangelhaftes Bild von der Form dieser Chitinbildungen erhalten. Nach meinen Erfahrungen empfiehlt es sich, das Abdomen in Kalilauge zu kochen oder liegen zu lassen (wie oben beschrieben wurde), dann an einem Seitenrande aufzuschneiden. auszu- breiten und zu färben, am besten mit Kongorot oder Safra- nin. Die Dorsal- und Ventralplatten bestehen aus einer andern Art Chitin. die sich viel stärker färbt, als die übrige dünne Membran des Ringes; dadurch treten die sonst bis- weilen sehr wenig deutlichen Figuren sehr deutlich und scharl begrenzt hervor. Die Präparate können in Kanada- balsam auf dem Objektträger unter Deckgläschen aufbe- wahrt werden oder in Präparatgläschen. In der folgenden speziellen Beschreibung sind unter der einfachen Bezeich- nung „Ventralplatte* oder „Dorsalplatte“ die Chitingebilde des achten Abidominalsegments gemeint; bisweilen ist auch noch die Ventralplatte des siebenten Segments in Be- rücksichtigung gezogen. Am Schluss der vorliegenden Arbeit habe ich die Ventral- platten (bei einigen Arten rechts davon auch die Dorsalplatte) über- sichtlich in 4 Tabellen zusammengestellt; alle Figuren sind unter derselben Vergrösserung (zirka 22fach) dargestellt. Die Reihen- folge ist dieselbe wie in der Beschreibung der Arten. Von besonderem Interesse ist auch hier, wie bei andern Teilen des Sexualapparates, dass bestimmte Formen der Ventralplatte sich bei Arten wiederholen, die ihrer Verwandt- schaft nach sonst wenig miteinander zu tun haben, wie z. B. bei oblongata (2) und extraversaria (32) und etwas abgeändert bei succenturiata (62), sinuosaria (99) und alliaria (27); ferner bei togata (20) und actaeata (39), oder bei insignata (21) und Chloroelystis coronata (110). Ich -ı Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 21 werde auf diese Eigentümlichkeit noch zum Schluss zurück- kommen. Andererseits sind sehr nahestehende Arten durch ihre Ventralplatte scharf geschieden.*) Was schliesslich die Duftapparate anbetrifft, so wissen wir über den feineren Bau derselben bei der Gattung Eupi- thecia sehr wenig. Bei den Männchen finden sich beider- seits äusserlich vor der Basis der Valva ausstülpbare Säcke, die mit langen Dufthaaren besetzt sind. Diese Säcke, die schon von Polianee (7) erwähnt werden, sind keine „op- tische Täuschung“, wie Adolf Meixner (3) meint. Die Dufthaare werden im Zustande geschlechtlicher Erregung ausgespreizt. Der dabei entströmende Duft dient augenscheinlich dazu. das Männchen dem Weibchen als Artgenossen kenntlich zu machen und als Stimulans. Die Perzeptionsorgane für den Duft sind in erster Linie die Fühler; dieselben sind bei den Eupithecien in beiden Geschlechtern von sehr einfachem Bau: 'borstenförmig mit sehr feinen Wimpern besetzt. Dieser verhältnismässig ein- fache Bau — man denke nur als Gegenstück an gewisse Bombyeiden — ist vielleicht daraus zu erklären, dass die Eupithecien zart gebaute Tierchen sind, die sich nicht weit von dem Ort entfernen, wo sie ihre Jugendstadien durch- gemacht haben. Daher finden sich die Geschlechter hier leichter zusammen. Da nun oft die verschiedensten Arten auf denselben Flugplätzen zu derselben Zeit durcheinander- fliegen, ohne dass eine Vermischung stattfindet, so müssen wir wohl annehmen, dass die Mittel zur Erkennung der Artgenossen sehr feine sein müssen. Ausser den Duftorganen scheint bei den Eupithecien das bei beitlen Geschlechtern sehr deutlich ausgebildete Ge- hörorgan eine Rolle im Greeschlechtsleben zu spielen. Das Ohr liegt zu beiden Seiten des Abdomens an der Basis des- selben, und die aussergewöhnliche Grösse, welche die Schall- blasen erreichen, scheint auf ihre Wichtigkeit hinzuweisen. Die entsprechenden Apparate zur Hervorbringung von Lau- ten sind zurzeit noch nicht nachgewiesen. Der Sexualapparat des Weibchens. Die Textfigur 3 zeigt uns ein Schema des weiblichen Sexualapparates. .Jederseits finden sich vier Eiröhren, die *) Um in diesem letztern Falle die”Artenzugehörigkeit eines Exemplars zu prüfen, genügt auch die Untersuchung an einem Trockenexemplar, indem man vorsichtig mit einem feinen Pinsel durch Entfernung der Schuppen die Ventralplatte freilegt. 218 Wilh. Petersen. mit einem gemeinsamen Endfaden (F.) beginnen. Die End- fäden beider Ovarien hängen nieht zusammen. Die Ei- röhren jeder Seite vereinigten sich zu den Oviducten (ov.) die beiden Oviducte zu einem gemeinsamen Ausführungs- gange, dem Oviductus communis (O. c.), der mit der Lege- röhre nach aussen mündet. In den Oviductus communis münden dorsal hinein: 1. Von rechts der Ausführungsgang des Receptaculum seminis, canalis receptac. seminis. (ec. r. s.), der meist mehrere spiralige Windungen aufweist. Dem Recepta- culum seminis (R. s.) schliesst sich eine Drüse mit blasiger Erweiterung an (gl. r. s.). Der Stelle gegenüber, wo der Ausführungsgang des Receptaculum in den Oviductus communis hineinmündet. vereinigt sich, von links kommend, der Ductus semi- nalis (d. s.) mit dem Oviductus comm., so die Verbin- dung herstellend zwischen Bursa copulatrix und Ovi- dukt. Durch diesen Gang tritt das Sperma aus der in der Bursa liegenden Spermatophore in das Recepta- culum seminis über. Gewöhnlich ist der Ductus semi- nalis an oder vor der Einmündungsstelle mehr oder weniger erweitert. Weiter distal münden die beiden Kittdrüsen. slandulae sebaceae (gl. s.) dorsal in den Oviductus communis; sie sind vor ihrer Einmündung gewöhnlich stark bla- sig erweitert; die beiden Blasen vereinigen sich zu einem gemeinsamen Stiel, der bald sehr kurz ist, wie z. B. bei vulgata, bald eine beträchtliche Länge er- reicht, wie bei plumbeolata. Noch weiter analwärfs findet sich schliesslich ein Paar Duftdrüsen, glandulae odoriferae (gl. od.). Aus diesen Duft- drüsen werden die spezifischen Duftstoffe durch Aus- und Einziehen der Legeröhre zum Anlocken der Männchen aus- gestossen. Wie ich oben bereits erwähnt habe, handelt es sich hier um materielle Duftstoffteilchen, die mit einem Watte- hausch aufgefangen werden können und auch dann noch ihre anlockende Wirkung auf die Männchen ausüben, wenig- stens habe ich das Experiment mit Bombyeiden machen können. Die erwähnten Drüsengebilde zeigen allebedeutende konstante Formverschie- denheiten, durch weleheoftnahesiehende Arten, mit. Sicherheit setrennt. werden IV os Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 219 können, und aufdiese Tatsache lege ich ganzbesonderes Gewicht. Die Formverschieden- heit erstreckt sich sogar auf das Chorion und die Mikro- pyle der Eier, wie kürzlich Dr. M. Draudt in seiner schö- nen Arbeit über die Eupithecieneier (6) nachgewiesen hat. O0. Ovarien, ab 4 a F. Endfaden, a ; : ov.Oviduetus, ' Oe. Oviductus al.od. communis, Be. Bursacopulatrix, d. b. Ductus bursae, z s 0. b. Ostium bursae, Textfigun 9 d.s. Ductus seminalis, Der Sexualapparat . .... _E. Eweiterung des Duetus des Weibehens von seminalis, Rs. Receptacu-Jum seminis, Fhpikheeia: C.r.8. canalis receptaculi, gl. r. s.glan- dula receptaculi, &]. s. glandulaeseba- schematisch. ceae, gl. od. glandulae odoriferae, D. Darm. 220 Wilh. Petersen. Die Bursa copulatrix (Textfigur 3 und 4) ist ein Ge- bilde von meist birnförmiger Gestalt, das, getrennt von der Legeröhre, mit einer besondern Oellnung am distalen Rande des achten Sterniten nach aussen mündet. Wir unterscheiden an derselben folgende Hauptteile: Bursasack, Ductus bursae (d. b.) und Ostium bursae (o. b.). Der Grund des Bursa- sackes (eigentlich der oberste Teil der Bursa) ist der Fun- dus mit dem Pol. Meistens auf der rechten Seite, bisweilen aber auch dorsal, ventral. stark nach links gerückt (wie z. B. bei innotata, Fig. 91) oder ganz auf der linken Seite hat der Bursasack eine Erweiterung, von welcher der Duc- tus seminalis (d. s.) abgeht. Diese Erweiterung für den Ab- gang des Ductus seminalis ist in der nachfolgenden spe- ziellen Beschreibung meist kurz mit „Erweiterung“ bezeich- net. In vielen Fällen hat es den Anschein, als ob dieser Teil schon zum Ductus seminalis gehöre, doch ist dies nicht der Falk da die im Bursasack liegenden Spermatophoren (cf. Textfigur 5) stets einen Anhang besitzen, der bis an das Ende dieser Erweiterung. also bis zum Beginn des eigentlichen Ductus seminalis reicht. Dieses tritt selbst da ein, wo die Erweiterung eine exorbitante Länge erreicht, wie z. B. in der succenturiata-Gruppe (Fig. 62). Je nach dieser „Erweiterung“ und der Form des Bursasackes richtet sich die Form der Spermatophoren und ich möchte die Wichtig- keit dieser Tatsache hier besonders betonen. Ausserdem finden sich am Bursasack auch an andern Stellen mehr oder weniger starke sackartige Erweiterungen auf, die zuweilen ganz abgegliedert sind. Hierher gehören folgende Arten: alliaria (Fig. 27), cassandrata (Fig. 25), venosata (Fig. 22). schiefereri (Fig. 23). scriptaria (Fig. 75), pygmaeata (Fig. 83) und andere. Das Ostium bursae ist bald breiter, bald von geringe- rem Querdurchmesser, bisweilen die Breite des Bursasackes erreichend oder sogar dieselbe übertrelfend; an demselben treten mannigfache Chitinbildungen auf oder es ist ganz weichhäutig. Das Stück zwischen Ostium und Bursasack ist der Ductus bursae, von sehr verschiedener Länge und von verschiedenem Querdurchmesser, oft nach beiden Seiten ohne scharfe Grenze in die betreffenden Nachbarteile übergehend, häufig im untern Teil mit einem dorsalen, stärker chitini- sierten Halbring abschliessend, oder überhaupt stärker chi- tinisiert. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 237 Textfigur 4. #----oberer 'Tvil Duetus N eil des Schema f--seminalis aekes für die innere Chitinauskleidung der Bursa copulatrix. untere! a. BurP®® Re; .Randstacheln W -Fundus I -- links rechts in situ in situ "Pol Ein für unsere Betrachtung sehr wichtiger Teil des weiblichen Sexualapparates ist die innere Auskleidung der Bursa. Diese Auskleidung wird durch eine Chitinhaut ekto- dermalen Ursprungs gebildet und ist eine direkte Fortsetzung des äusseren Chitinpanzers. Sie ist teilweise mit nach innen gerichteten Stacheln und Zähnchen besetzt, welche die Auf- gabe zu haben scheinen, die Spermatophoren zu halten, wenn auf dieselben zur Hinausbeförderung des Spermas ein Druck ausgeübt wird. Jedenfalls dienen sie, wie ich nach- gewiesen habe (9) nicht zum Aufreissen der Spermatophoren, — eine Annahme, die seit Hagen allgemein war. Diese Stacheln sind von der verschiedensten Grösse und Stärke, bisweilen mikroskopisch feine Zähnchen, bisweilen ansehn- liche Dornen, deren Basis auf einem Gerüst von feinen Wurzeln steht (Sternstacheln). Die Verteilung derselben ist eine überaus mannigfaltige und für die einzelnen Arten charakteristisch. Häufig ist die Fundushälfte des Bursa- sackes dicht mit Stacheln besetzt (wie z. B. in der satyrata- - Gruppe), und die am Rande der Bedornung stehenden Sta- 15* 222 Wilh. Petersen. cheln sind besonders stark ausgebildet (Randstacheln); bis- weilen ist gerade die Fundushälfte frei von grösseren Sta- cheln (plumbeolata Fig. 75) oder dieselben sind überhaupt auf ein Minimum reduziert, wie in der linariata-Gruppe. Ausser den Stacheln kommen am Bursasack auch im übrigen stärker chitinisierte Partien vor, wo die sonst zarte Membran zu gelbem oder sogar zu dunkelbraunem Chitin verdickt ist. wie z. B. bei indigata (Fig. 17), pusillata (Fig. 15), phoeniceata (Fig. 95) und vielen andern; dadurch er- hält das Gebilde oft ein sehr buntes Aussehen wie z. B. bei extremata. Die Untersuchung der Chitinauskleidung der Bursa kann man nur nach erfolgter Maceration des Objektes mit Erfolg vornehmen, und zwar schneide ich das macerierte Abdomen dorsal auf; ferner ist es wichtig, den Bursasack in gefüll- tem Zustande zu erhalten, was am besten durch abwech- selnde Behandlung mit Kalilauge, Wasser, Glyzerin und Alkohol erreicht wird, aber trotz aller Mühe nicht immer gelingt.*) Der Ductus seminalis ist bei den Eupithecien meist ein dünner Kanal von mässiger Länge. Die Länge dieses Ka- nals schwankt in den verschiedenen Gruppen der Schmet- terlinge sehr stark. Während er bei einigen Bombyciden, Satyriden und Rhopaloceren sehr kurz ist (unter Bursa- länge), fand ich ıhn z. B. bei Acıdalia spoliata Stgr. 38 mal länger als den Längsdurchmesser der Bursa. Für phylo- genetische Fragen gehört, wie ich das in meinen früheren Arbeiten schon gezeigt habe und demnächst 'noch weiter zu zeigen hoffe, der Ductus seminalis zu den wichtigsten Stük- ken des weiblichen Sexualapparates. Während derselbe in der Gattung Eupithecia stets vom Bursasack selbst abgeht. sehen wir ihn bei Chloroelystis vom unteren Teil des Ductus bursae sich abzweigen, und dieser Tatbestand zeigt uns mit Sicherheit an, dass von diesen beiden Gattungen Chloroclystis die phylogenetisch ältere, Eupithecia die später entstandene, jüngere ist. Innerhalb der Gattung Eupithecia wiederum wird häu- fig bei Vergleichung nahestehender Arten der Stachelbesatz *), Für die Beurteilung der Zeichnungen ist es wichtig zu wissen, daß bei einer nicht vollständig gefüllten Bursa der Rand des Stachel- besatzes, wenn dieser den Fundus nur zum Teil bedeckt, viel weiter abgerückt vom Abgang des Duetus seminalis erscheint, als bei einer weniger stark gefüllten Bursa. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 223 Textfigur 5. Eupithecia plumbeolata Hw. Spermatophore 22X. der Bursa geeignet sein, Antwort auf die Frage zu geben, welche Form als die ursprüngliche, welche als die abgelei- tete zu betrachten sei. Da der innere Stachelbesatz der Bursa, wie überhaupt stärkere Chitinisierungen, zweifellos neuere Acquisitionen, sogenannte progressive Bil- dungen sind, so werden wir mit Hilfe dieser Merkmale in manchen Fällen Einblick in die phylogenetischen Be- ziehungen der einzelnen Arten gewinnen können. Was schliesslich die Form der Spermatophoren betrifft (ef. Textfigur 5), so eröffnet sich uns auch hier ein Formenreichtum, der ganz erstaunlich ist. Ich habe leider von einer Beschreibung und Wiedergabe in Zeichnung ab- sehen müssen. will aber nicht unerwähnt lassen, dass auch bei diesen Gebilden spezifische Eigentümlichkeiten in Grösse und Form auftreten, und dass sie sich in dieser Beziehung ähnlich verhalten, wie alle Teile des weiblichen und männ- lichen Sexualapparates. Wir gehen nun zur Beschreibung der einzelnen Arten über. Tafel I, Fig. 1. 1. (3510.) E. gratiosata H. S. 9 Dietze. 6. Unecus zweispitzig, die untere Spitze etwas länger und stärker. Am Schwellkörper des P. zwei sehr starke, nach vorn (d.h. in situ distal oder caudal) in mehrere scharfe Zähne auslaufende Chitinplatten, einem mit zahlreichen Zäh- nen besetzten Wulst in der Mitte, und neben demselben eine schwächere Chitinplatte — eine sehr ähnliche Bildung und Lagerung wie bei gueneata. Ventralplatte des 8. Segments herzförmig. distal in zwei längere getrennte Spitzen auslaufend. Dorsalplatte distal abgestumpft. >24 Wilh. Petersen. © Bursa mit sehr breitem, weichhäutigem Ostium. Der untere Teil des Bursa-Sackes über die Hälfte stärker chiti- nisiertt mit einzelnen, unregelmässig verteilten, stärkeren Zähnen. Fundus farblos, durchweg mit dicht gesäten, klei- nen Zähnchen besetzt. Die Partie des Bursa-Sackes auf der rechten Seite (sc. auf der rechten Körperseite), von welcher der dünne Ductus seminalis abgeht, wenig vorstehend. Diese Art zeigt in beiden Geschlechtern eine unver- kennbare Aehnlichkeit mit gueneata und syriacata und ge- hört unbedingt in die nächste Verwandtschaft dieser bei- den Formen. Diese Aehnlichkeit ist dadurch ganz beson- ders interessant, als wir hier eine Parallelerscheinung zur succenturiata-subfulvata-Gruppe haben, insofern wir auch hier einen Uebergang aus der braunen Färbung in die weisse Grundfarbe — oder umgekehrt — sehen, nur ist hier die Trennung der Formen schon weiter vorgeschritten. Christophs geübtes Auge hatte diese nahen Verwandtschafts- beziehungen wohl erkannt, was daraus hervorgeht, dass er unter dem Namen var. subseparata (Mem. Rom. II, Pl. VII Fig. 3, p. 134) ein @ abbildet, das er als eine helle Aber- ration der E. gueneata v. separata Stgr. ansieht, das aber in Wirklichkeit eine richtige gratiosata ist und im Katalog Staudinger-Rebel sub N. 3510 auch richtig als Synonym von gratiosata HS aufgeführt wird. Dass im Katalog gratiosata von der gueneata - Gruppe durch oblongata, breviculata u. extremata, die einem ganz andern Typus angehören, ge- trennt wird, ist entschieden als verfehlt anzusehen. Von den drei Formen würde ich geneigt sein, syria- cata für die ursprüngliche anzusehen, da bei ihr die Zahnplättchen am Schwellkörper des P. beim & am schwäch- sten ausgebildet sind. Tate 1272 2. (3511.).E. oblongata Thnbg. 1 59 von Draudt. 2 82 Estl. Livl. ö. Durch auffallende Bildung der Valva ausgezeich- net. Uncus zweispitzig. Valva kurz und breit mit sehr dünnhäutigem Aussenrand und stärker chitinisiertem convexem oberem Rande. An der Basis des unteren Ran- des mit starkem, gerundetem Vorsprung, weiter nach aus- sen (distal) zwei kleinere lappige, gerundete Vorsprünge. P. mit drei Zähnen am Schwellkörper, zwei längeren, stär- keren und einem dünneren, kürzeren. Ventralplatte des ach- ten Segments breit, am caudalen Ende mit halbkreisförmi- Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 225 gem oral mit tieferem Ausschnitt. Dorsalplatte distal aus- geschnitten, in der Mitte mit einem spitzen Zahn vorstehend. Die auffallende Form der Ventralplatte wiederholt sich bei extraversaria (N. 32), ferner besitzen eine ähnliche Bil- dung: actaeata, succenturiata, subfulvata und sinuosaria. @. Ostium bursae mit grossen, stärker chitinisierten Seitenplatten. Hierauf folgt der verschmälerte, im unteren Teil dünnhäutige, im oberen Teil stärker chitinisierte Duc- tus bursae. Der sich hier anschliessende untere Teil des Bursa-Sackes gleichmässig stärker chitinisiert, bis zur rechts abgehenden Erweiterung des Ductus seminalis, hinter wel- cher der weichhäutige Teil der Bursa eine starke Einschnü- rung zeigt. Der Fundus der Bursa dicht mit feinen Zähn- chen besetzt, ohne irgendeine Unterbrechung. Der mit Zähnen besetzte Teil in einer ziemlich scharfen Linie ab- gegrenzt. v. centralisata Stgr. 1 5 Draudt. Taf. I Fig. 2bis. Das einzige &, das ich habe untersuchen können, zeigt keine Abweichungen von der Stammart. Bafer 1. Pig..o. 3. (3512.) _E. brevieulata Donz. 2 && (Hisp.) Dietze. &. Uncus gebogen, zweispitzig. Valva ohne Auszeich- nungen, nur am oberen Rande etwas stärker chitinisiert. Am Schwellkörper des P. vorn zwei Zähnchen. davon das eine sehr klein; in der Mitte mit mehreren Reihen sehr fei- ner Zähnchen (— Schwellkörper granuliert), darüber wei- ter nach hinten (in situ: oral) eine grössere Chitinplatte mit daranhängenden „Endstückchen“. Ventralplatte vorn ausgerandet, nach hinten (distal) in ein gleichmässig ver- schmälertes, entenschnabelartiges Stück stumpf endigend. Tafel II, Fig. 4. 4. (3513.) E. extremata F. 2 99 Draudt. 1 9 Dietze. &. Nicht untersucht. Q. Eine sehr bunte Bursa, mit lebhaft braunen. stärker chitinisierten Partien. Ostium weichhäutig, breit; der stärker chitinisierte sehr kurze Ductus bursae breit. Die zuerst breitere, allmählich sich verengende Erweiterung des Ductus seminalis geht dorsal von der Mitte des Bursa-Sackes ab, doch lässt sich ihr Ursprung bis an den Ductus bursae verfolgen. Es erweckt den Ein- druck, als ob dieser Anfang früher frei gewesen und erst 226 Wilh. Petersen. sekundär mit dem Bursa-Sack verwachsen sei; parallel mit demselben geht eine Reihe stärkerer, und mehrere Reihen kleinerer Zähne, in weiterem Bogen ein stärker chitinisier- ter, ziemlich breiter Streifen von rotbrauner Farbe. Die Fundushälfte der Bursa weichhäutig, sehr dicht mit Stern- zähnchen besetzt. Bursa ventral mit Ausnahme des Fun- dusteiles fast ganz ohne Chitinzähnchen, die Randzähne am Fundus stärker. Tafel II, Fig. 5. 5. (3514.) E. subpulehrata Alph. 1 & Dietze. ö. Uncus zweispitzig, beide Spitzen gleich. Valva mit stumpfem Hinterwinkel. Zahl und Anordnung der Chitin- platten am Schwellkörper ähnlich wie in der ganzen gue- neata-Gruppe. Die beiden grossen Chitinplatten am distalen Ende ganz abgerundet, hier nicht mit Zähnen besetzt, wie bei den übrigen Arten. Ven- tralplatte distal in zwei lange, spitze Enden auslaufend. Dorsalplatte distal tief eingekerbt, in der Mitte ein Fleck, schwach chitinisiert. Jedenfalls eine gut zu unterscheidende Art. Datei ii Rie26, 6. (3518.) E. gueneata Mill. 3 52 Dietze. ö. Uncus zweispitzig. Valva fast von Trapezform, mit abgerundetem, stumpfem Hinterwinkel und etwas vor- gezogener Spitze. P. kurz und dick; am Schwellkörper, der mit vielen kleinen Zähnchen besetzt ist, zwei grössere stär- ker chitinisierte Platten, die am distalen Ende gleichmässig gezähnelt sind, und von denen besonders die eine distal stark verbreitert ist, und dahinter eine dritte längliche, dieht mit starken Zähnen besetzte Platte. Ventralplatte am S. Segment herzförmig, distal in zwei kurze, eine dritte längliche, feine Spitzen auslaufend, Ventralplatte des 7. Seg- ments distal stark gestutzt. Dorsalplatte distal gestutzt. 2. Ostium weichhäutig. Bursa zum grossen Teil stark chitinisiert, unregelmässig mit grösseren und kleineren Zähn- chen besetzt. Fundus nur in geringem Masse weichhäutig (ungefärbt), dicht mit feinen Zähnchen besetzt; in der Ven- tralansicht in der Mitte ein grösseres Stück frei von Zäh- nen. Ductus seminalis als feiner Kanal fast von der Mitte des auf der rechten Seite erweiterten. hier stachelfreien Bursa-Sackes abgehend. Auffallend ist die Aehnlichkeit der Bursa mit der von gratiosata. Dietze. dem ich meinen Be- ad Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 227 fund mitteilte, schreibt mir: „Die Arten gueneata und gra- tiosata haben an Umbilliferen lebende, nicht allzu ähnliche Raupen. Beider Puppen sind ähnlich, von den übrigen Eupithecien dadurch unterschieden, dass sie anders gebaut, nämlich kurz und stumpf und völlig unbeweglich sind, — wie die jacobaeae-Puppe.“ Ich zweifle nicht, dass beide Arten sehr nahe verwandt sind, und dass sich in bezug auf die Farbenveränderung hier ein ähnlicher Prozess abgespielt hat, wie in der sub- fulvata-succenturiata-Gruppe. Tafel II, Fig. 7. 7. (3518a.) E. syriacata Stgr. 1 & Dietze. Draudt findet an der Eischale (V. 6 p. 29 F. III. 3) so wesentliche Verschiedenheiten von gueneata, zu der diese Form im neuen Katalog als Varietät gestellt ist, dass er eine Artverschiedenheit anzunehmen geneigt ist. Die Untersuchung des einen, mir von Dietze übersand- ten & unterstützt diese Annahme. &. Die Chitinplatten am Schwellkörper sind bedeutend schmäler und anders geformt (cf. Fig. 7) als bei gueneata, so dass man nach dieser Bildung die beiden Formen wohl trennen kann; besonders fehlt bei der grösseren Chitin- platte der syriacata die distale (zur Mündung des P. sehende) starke Verbreiterung. Fermer liegt ein kleiner Unterschied in den beiden Ventralplatten vor. Die des 8. Segments ist bei syriacata breiter, stärker, vorn seichter ausgeschnitten, distal mit breiterem Ende; die Platte des 7. Segments ist weniger stark gestutzt, als bei gueneata. Die Dorsalplatte ist distal nicht wie bei gueneata gerade abgestutzt, sondern seicht ausgerandet. Tafel IH und Ill, Fig 8. 8. (2520.) E. linariata F. &Q Dietze, Draudt. Meh- rere Exemplare von Dietze waren aus linariata-Raupen ge- zogen.) Durch die Liebenswürdigkeit der Herren Dietze und Dr. Draudt habe ich — ausser meinem eigenen Material — eine grössere Anzahl von dieser und den folgenden Arten, pyre- neata und laquaearia untersuchen können und bin zu dem Resultat gekommen, dass es sich bei linariata, pyreneata und laquaearia um drei verschiedene Arten handelt, wäh- rend pulchellata, von der ich allerdings nur ein englisches Exemplar (5) habe untersuchen können, sich nicht von 298 Wilh. Petersen. wu pyreneata trennen lässt. Die Unterscheidungsmerkmale sind bei den drei genannten Arten in beiden Geschlechtern so präzise, dass trotz der äusseren Aehnlichkeit die Artzuge- hörigkeit sich gut bestimmen lässt. Ich‘ werde zunächst linariata und pyreneata (sowie pulchellata) besprechen und die unterscheidenden Merkmale hervorheben. &. Die Ventralplatte des 8. Segments ist bei linariata etwas weniger schlank als bei pyreneata, die beiden dista- len Spitzen nicht. stärker verhornt. Ventralplatte des 7. Segments distal gerundet zulaufend, nicht stark abgestutzt wie bei pulchellata und pyreneata. Dorsal- platte allmählich schmäler werdend und distal breit abge- rundet, während bei pyreneata die Dorsalplatte nur vorn an der Basis breit ist, und sogleich eine starke Verjün- gung eintritt. — Uncus gebogen, zweispitzig. P. sehr zart gebaut, von einem dünnen Chitinrohr durchzogen, das kürzer ist, als bei pyreneata, nur etwas länger als % des oberen Randes der Valva. Diese eigentümliche Bildung des P. findet sich nur in der linariata-Gruppe. ©. Bursa-Sack dünnhäutig, klein und schlank, etwa dreimal länger als breit, während bei pyreneata die Länge des plump gebauten Sackes immer weniger als das zwei- fache der Breite beträgt. Innen fast ganz mit sehr feinen Stacheln besetzt, die noch bei 60facher Vergrösserung die Oberfläche sehr fein punktiert erscheinen lassen. Nicht punk- tiert ist nur ein Stück auf der rechten Seite der Bursa um den Ursprung des Ductus seminalis, das in der Breite un- gelähr die Hälfte, in der Länge % des Bursa-Sackes ein- nimmt, während bei pyreneata in der Dorsalansicht die punktfreie Partie schmäler ist und bis an das Ende des Bursa-Sackes geht, so dass nur die linke Seite der Bursa punktiert erscheint. Die Abgangsstelle des feinen Ductus seminalis rechts, nicht weit vom Beginn des Bursaganges. Die Länge des Duetus bursae bis zum erweiterten Ostium etwa % des Bursa-Sackes, während derselbe bei laquaearia ebenso lang ist. wie der ganze Bursa-Sack. Tafel IH, Fig. 9. 9. (3521.) E. pyreneata Mab. .59 Dietze, Draudt. Dietze: „Raupen von Digitalis lutea.“ Die unterscheidenden Merkmale sind bei der vorhergehen- den Art angegeben. Ein 9, das nach der Form der, Bursa Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 229 nur hierher gehören kann, ist darin etwas abweichend, dass die Punktierung der Bursa etwas weiter ausgedehnt ist. Tafel IL, Fig. 10. 10. (3522.) E. pulchellata Stph. 1 &. Anglia, Dietze. &. In der Form der Dorsalplatte, der stark gestutzten Ventralplatte des 7. Segments und des fast die Länge des oberen Randes der Valva erreichenden Chitinrohres im P. mit pyreneata übereinstimmend und von linariata verschie- den. Es werden demnach wohl pulchellata und pyreneata zusammenzuziehen sein. Tafel III, Fig. 11. 11. (3523.) E. laquaearia HS. 2 58. 3 22 Dietze, Draudt. Mit linariata und pulchellata (resp. pyreneata) nahe verwandt, aber sicher von beiden artlich verschieden. ö. Chitinröhre am Schwellkörper des P. nur etwa die Hälfte des oberen Randes der Valva messend, kürzer als bei pyreneata, auch ist die Valva schlanker als bei pyre- neata, am Hinterwinkel abgerundet, nicht stumpfwinklig, wie bei dieser Art. Durch die spitz zulaufende Dorsalplatte des achten und die distal abgestutzte Ventralplatte des siebenten Seg- mentes von linariata verschieden. ©. Bursa durchweg dünnhäutig, kleiner als bei den vorigen Arten, der schmale Ductus bursae länger als der Längs-Durchmesser der Bursa. Die Punktierung schwach; der grössere Teil der dorsalen Fläche punktfrei. Der Ductus seminalis etwas breiter ‘als bei den vorigen Ar- ten und etwas weiter ab vom Dwuctus bursae entspringend, wodurch sich diese Form als die sekundäre den beiden an- dern gegenüber erweist, was auch mit der geographischen Verbreitung übereinstimmt. Tafel III, Fig. 12. 12. (3524.) E. limbata Stgr. 2 @9 aus Schahkuh. Die Bildung des Ostium bursae zeigt, entsprechend der Zeichnung und dem Habitus, die nahe Verwandtschaft mit E. oblongata an. Jedenfalls ist ihre jetzige Stellung inmit- ten der linariata-Gruppe eine verfehlte. ®. Am ÖOstium bursae sind die verhornten Seitenklap- pen verhältnismässig noch grösser und stärker als bei oblongata. Der untere Teil der Bursa ist wie bei dieser 230 Wilh. Petersen. Art verhornt. Die Erweiterung des Ductus seminalis bei ihrem Beginn nur zirka 4 der Breite, wie bei oblongata. Ferner fehlt am Bursa-Sack vollständig die Einschnürung in der Mitte; auch springt bei limbata der Stachelbesatz dorsal winklig vor, während bei oblongata die Grenze eine eerade Linie ist. Tafel III, Fig. 19. 13. (3525.) E. liguriata Mill. (roederaria Stndfs.). 2 80, 3 29 Dietze. Die Synonymie von liguriata und roederaria soll nach Auffinden der Milliereschen Typen festgestellt sein; mit dist- inetaria HS. (cf. Katalog 11 p. 256) hat liguriata sicher nichts zu schaffen, da der anatomische Befund bei & und ® heider Arten total verschieden ist. 5. Uncus gebogen, zweispitzig, Valva gleichmässig ge- rundet, ohne Hinterwinkel.e Schwellkörper mit einem langen- spitz zulaufenden Zahn, der fast die Länge des Penisrohres erreicht. Ventralplatte des achten Segmentes plump, zweispitzig. Dorsalplatte mit dünnhäutigem Mittel- stück. ®. Bursa (leider bei allen drei Exemplaren in kolla- biertem Zustande) mit breitem, schwach verhorntem Duc- tus bursae. Der Ductus sem. geht als feiner Kanal vom untersten Teil des Bursa-Sackes ab, eine Erweiterung fehlt hier vollkommen, der mittlere Teil der Bursa ist fein punk- tiert. Am Fundus findet sich ein fingerförmiger, etwas stärker chitinisierter Anhang. Merkwürdigerweise fand sich bei allen drei Exemplaren im Vestibulum (Uterus) ein Ei. wodurch dasselbe stark erweitert war. Tafel III, Fig. 14. 14. (3531.) E. irriguata Hb. 1% Dietze. Aus der pulchellata-Gruppe. ö. Der pulchellata sehr ähnlich, Valva und P. klei ner, zu pulchellata etwa das Verhältnis von 3:5. Dorsalplatte des achten Segments schlank, in zwei dünne Spitzen auslaufend, die noch länger und feiner sind als bei den verwandten Arten. Nach meinem kärglichen Untersuchungsmaterial lassen sich scharfe Unterscheidungs- merkmale für das & nicht aufstellen, doch ist der subjiek- tive Eindruck der, dass es sich hier um eine besondere Art handelt, bei der die Unterscheidung nach der Bursa leich- ter sein wird. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 231 Soviel ist sicher, dass in der linariata-pulchellata- Gruppe die Differenzierung in mehrere Arten erst in jüng- ster Zeit vor sich gegangen sein muss, darauf deuten die im Verhältnis zu anderen Gruppen minim zu nennenden Unterschiede, ferner ist es auffallend, dass diese Unter- schiede beim 9 stärker ausgeprägt sind als beim 5, denn der Regel nach stellen die Männchen das progressive. die Weibchen das konservative Element bei der Umwandlung dar. 15. (3533.) E. minusceulata Alph. (ultimaria B.). &® Draudt. Von dieser Art übersandte mir Herr Dr. Draudt ein Pärchen zur Untersuchung. Diese ergab, dass minusculata in beiden (Geschlechtern vollständig mit ultimaria überein- stimmt, also nur als eine Lokalform derselben zu betrach- ten ist. Die nähere Beschreibung folgt unter N. 85 bei ultimaria B. Tafel’IV, Fig. 15: 16. (8539. Krepusıllatas,E, 55 59. Est Eivl. 6-92 Germ. Dietze. Unsere estländischen Exemplare haben eine mehr ins Graue ziehende Färbung, gegenüber dem bräunlichen Ton der deutschen Stücke. 5. Uncus gebogen mit zwei kurzen Spitzen. Valva am unteren Rande mit einem starken lappenförmigen Vor- sprunge. Am Schwellkörper des P. ein langer stärkerer und zwei kleinere Zähne. Ventralplatte mit zwei Spitzen, der Ausschnitt zwi- schen ihnen reicht bis zirka ein Drittel der Gesamtlänge. ©. Ostium breit, stark chitinisiert; Ductus bursae kurz und diek, im oberen Teil stärker chitinisiert. Hinter dem- selben eine Reihe von Zähnen zum Ursprung des Ductus seminalis ziehend, und dorsal ein breiter Chitinstreifen, der bis über die Mitte des Bursa-Sackes reicht. Die ganze Fun- dushälfte mit ziemlich starken Stacheln besetzt, die rechts die Erweiterung des Ductus seminalis begrenzend, dorsal einen starken Vorsprung bilden. Diese Art steht in ihrer Bildung ziemlich isoliert da. Tafel IV ,ZFig.$16. 17. (3536.) E. conterminata Z. 2 &2Q Königsberg, Draudt. 3 Exempl. aus Estland. In beiden Geschlechtern weit verschieden von indigata Ach: 292 Wilh. Petersen. &. Uncus zweispitzig. Valva im Verhältnis zum brei- ten Penisrohr klein und schwächlich, ungefähr von dersel- ben Länge wie dieser. Am Schwellkörper lassen sich vorn und in der Mitte in der gekörnelten Membran zwei kleinere Chitinstücke unterscheiden, hinten eine grössere Platte, die hinten ausgerandet ist. Ventralplatte distal in zwei kurzen Spitzen endigend. ©. Bursa mit breitem, weichhäutigem Ostium, der un- terste Teil des Bursa-Sackes aus gelbem Chitin, hier eine Reihe von Zähnchen. Die Erweiterung des Ductus semina- lis an der Basis breit, sich allmählich verengend. Dorsal und ventral ie eine grössere Partie des Fundus mit Sta- cheln besetzt, zwischen beiden über den Pol des Fundus weg eine stachelfreie Bahn. Fig. 16 B. I zeigt eine Bursa in gewöhnlichem Zustande. Fig. 16 B. Il eine mit einer Sper- matophore gefüllte. h Pafels1V. Rıer 14T 18. (3537.) E. indigata Hb. 2 &29 aus Deutschland, Dietze. v. turfosata Draudt. 12 529 aus Estland. Tafel IV, Ries! 18. Unsere estländische, auf Mooren fliegende Form ent- spricht der turfosata Draudt, bei welcher Draudt eine ab- weichende Bildung der Eischale konstatieren konnte (nach brieflicher Mitteilung). Trotz sorgfältigen Vergleiches un- serer Exemplare mit indigata aus Mitteldeutschland habe ich weder beim & noch beim © irgendwelche Abweichungen im Sexunlapparat finden können. 6. Uncus zweispitzig. Schwellkörper des P. vorn mit gekörnelter Membran, hinten mit einer Reihe seitlich zu- sammenhängender Chitinzähne, die eine Platte bilden, und einem grösseren Chitinstück mit daranhängenden Endstück- chen. Ventralplatte vorn ausgeschnitten, distal schmäler werdend, mit zwei ganz kurzen, nach oben gebogenen Enden. Q. Ostium mässig erweitert. Bursa-Sack nur auf der rechten Seite zum Teil stachelfrei, sonst überall dicht mit Stacheln besetzt. Die Erweiterung des Ductus seminalis schwach ausgebildet, an ihrem Ursprung und im untersten Teil des Bursa-Sackes stärker chitinisierte Partien, die als dunkelgelbe Flecke auffallen. In Fig. 15 A. gebe ich eine Seitenansicht des P. mit erigiertem Schwellkörper von turfosata. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 233 Tafel IV, Fig. 19. 19. (3538.) E. strobilata Bkh. (abietaria Göze). 6 IQ Estland, Ural. Diese und die folgende Art (togata Hb.) sind sehr nahe verwandt, aber trotz der äusseren Aehnlichkeit sicher ganz verschieden, wobei sich die Unterschiede auffallender Weise am stärksten beim @ im Bau der Bursa aussprechen. In der Grösse ist besonders togata sehr variabel; ich besitze OO aus dem Ural, die nicht grösser als gewöhnliche Durch- schnittsexemplare von strobilata sind. Als sicheres Unter- scheidungsmerkmal kann schliesslich nur, wie schon Heine- mann angibt, die aussergewöhnliche Länge der Palpen bei strobilata dienen. Beide Arten haben bei uns in Estland sowohl wie im Ural nur sehr spärliche roströtliche Ein- mischung, nähern sich also der Amur-Form. &. Beide Arten haben einen schlank gebauten, ziemlich geraden Uncus mit einfacher Spitze. Valva lang und schmal. Am Schwellkörper des P. ein langer starker Zahn, der bei togata fast die ganze Penislänge beträgt, bei stro- bilata relativ und absolut kürzer ist. Merkwürdiger Weise zeigen auch Dorsal- und Ventralplatten keine scharfen Unter- schiede zwischen beiden Arten. Die Ventralplatte ist unge- wöhnlich gross und breit, vorn ausgerandet, nach hinten wenig verschmälert, in zwei lange Spitzen zu jeder Seite aus- laufend. (Auffallend ist die Aehnlichkeit der Ventralplatte mit der von actaeata Wald.) Bei dieser grossen Aehnlichkeit desmänn- lichen Sexualapparates ist die Bursa beider Arten total ver- schieden gebaut. Während dieselbe bei strobilata einen gleichmässig gerundeten, zarthäutigen Sack bildet, der einen sehr schwachen, in seiner Ausdehnung übrigens etwas variablen Besatz von sehr feinen Zähnchen besitzt, haben wir bei togata eine in der Mitte eingeschnürte Bursa mit sehr starker Erweiterung für den Abgang des kurzen Duc- tus seminalis und zwei mit sehr langen und starken Sta- cheln besetzte Partien, — eine im untern, die andere im Fundus-Teil der Bursa. Bei beiden Arten ist das Ostium stark erweitert, und ein Stück des Ductus bursae stärker chitinisiert. Auffallend ist schliesslich bei den & & beider Arten, das bei strobilata ganz fehlende, bei togata nur durch eine kleine mit Borsten besetzte Vorragung angedeutete brachium. Die Dufthaarbüschel an der Basis der Valvae Brachium. Die Dufthaarbüschel an der Basis der Valvae sind nur sehr schwach entwickelt. 234 Wilh. Petersen. Tafel V, Fig. 20. 20. E. togata Hb. 26 59 Estland, Polen, Ural. Die Beschreibung dieser Art ist bei der vorhergehen- deu, strobilata. gegeben. Tatel»V Riese 21. (3541.) E. insigniata Hb. 2 39 Dietze. Eine nicht nur äusserlich in Färbung und Zeichnung. sondern auch durch einige anatomische Merkmale sich scharf abhebende Art. 5. Umcus zweispitzig. Valva breit, mit stark chitini- siertem unteren Rande. der in einen vorspringenden rund- lichen Lappen am Hinterwinkel ausläuft. Schwellkörper am P. mit sechs getrennten Chitinstückchen. Brachium an der Basis auffallend breit und stark, dermassen abweichend vom gewöhnlichen Bau, dass man nach diesem Merkmal allein die Art erkennen könnte. Ventralplatte breit, distal in zwei starke Spitzen auslaufend; eine ähnliche Bildung der Ven- tralplatte findet sich nur noch bei Chlor. coronata Hb. ©. Ostium bursae breit, weichhäutig. Bursa-Sack zum serössten Teil mit Stacheln besetzt. auf der linken Seite, gegenüber der Erweiterung des Duct. semin. eine etwas vor- tretende Partie stachelirei. Datelev.? Hi. 723% 22. (3543.) E. venosata F. 2 8, 19 Estl. 1Q Dietze. Stark abweichend vom gewöhnlichen Typus. 5. Uncus kurz, gekrümmt, in eine einfache Spitze aus- laufend. Valva ohne Auszeichnung. Am Schwellkörper ein einfacher kurzer Zahn. Ventralplatte ganz abweichend ge- baut, aus zwei gebogenen Chitinspangen gebildet, die, vorn breiter, nach hinten schmäler werdend, stumpf endigen. 0. Ostium erweitert, weichhäutig; an dasselbe schliesst sich ein breiter, gerader, ziemlich langer Ductus bursae, der stark verhornt ist. Der kugelige Bursa-Sack, der dicht mit starken Sternstacheln besetzt ist, hat auf der linken Seite zwei weichhäutige Erweiterungen ohne Stachelbesatz, von denen die kleinere kugelförmig ist, die grössere. ventrale, in ihrem distalen Teil einen kleinen Vorsprung für den Ab- gang des Ductus seminalis bildet. Dieser ist auf diese Weise stark nach links unter den Bursa-Hals gerückt. v. nubilata Bohtsch. (fumosa Grev). 3 Shetlandsins. Dietze. Trotz der starken Verschiedenheit in Färbung und Zeich- nung, finde ich doch beim & keine Abweichung von der Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 2855 Stammart venosata. Dies ist um so bemerkenswerter, als hier die Möglichkeit für die Bildung einer neuen geographi- schen Form vom Werte einer Art vorliegen könnte. Tafel VI, Fig. 23. 23. (3543b.) E. schiefereri Bohtsch. 2 5 5 Bellaggio, Dietze. 2@_Q9 Gall. m. (aus meiner Sammlung). Trotzdem, dass diese Form in Färbung und Zeichnung geringere Abweichungen von venosata zeigt, als nubilata Boh., ist sie doch zweifelsohne als eigene Art zu betrach- ten, da sie in beiden Geschlechtern starke anatomische Unter- schiede aufweist. Ich werde nur die unterscheidenden Merk- male angeben. 5. Valva breiter und plumper als bei venosata; der Zahn am Schwellkörper des P. viel stärker, nach hinten (in situ : oral) stark verbreitert. Ventralplatte des 8. Seg- ments ungefähr in der Mitte mit einer lappigen Erweiterung am inneren Rande der Chitinspangen (diese Erweiterung ist bei venosata nur sehr schwach angedeutet); am distalen Ende sind die Chitinspangen stark erweitert, mit einem deut- lichen, nach innen gekrümmten Haken versehen. Ventral- platte des 7. Segments distal gerade abgeschnitten, während sie bei venosata hier ausgeschnitten ist. © Der bei venosata kugelige, mit Stacheln dicht besetzte Teil der Bursa ist bei schiefereri stark reduziert; die dicht stehenden Stacheln klein und schwach und nur auf der dor- salen Seite deutlicher. Der bei venosata als kugelige Auf- treibung erscheinende Anhang wird hier zum Hauptteil des Bursa-Sackes. Der Ductus bursae breiter, stark verhornt. Der Ductus seminalis ist auch bei schiefereri nach links ge- rückt und geht ebenfalls ventral von einer Erweiterung des Bursa-Sackes ab. Das Beispiel von venosata - fumosa - schiefereri ist in einer Beziehung besonders lehrreich: es zeigt, dass die auf dem isolierten Gebiet der Shetlandsinseln heimische fumosa (nubilata Bohtsch.), wohl infolge klimatischer® Bedingungen, äusserlich ziemlich stark veränderte Lokalvarietät in ihrem Sexualapparat vollständig mit der Stammform venosata über- einstimmt, während dagegen schiefereri inmitten des Flug- gebietes von venosata in allen wesentlichen Teilen des Se- xualapparates, und zwar bei beiden Geschlechtern, so stark von dieser abweichend gebildet ist, dass man nach diesen Verschiedenheiten durchaus nicht zwei äusserlich so ähn- liche Formen erwarten dürfte. 3 236 Wilh. Petersen. . Es zeigt sich somit hier deutlich, dass klimatische Be- dingungen. die einen starken Einfluss auf das äussere Kleid eines Falters haben können, trotz vollständiger geographi- scher Isolierung nicht ohne weiteres imstande sind, eine neue Art ins Leben zu rufen. Im vorliegenden Falle schei- nen die Bedingungen für die Bildung einer neuen Art ganz besonders günstig zu liegen, da nach den starken Verände- rungen, die schiefereri aufweist, doch eine grosse Plastizi- tät der venosata vorzuliegen scheint. Tafel VI, Fig. 24. 24. (8545.) E. stigmaticata Chr. 1 9 Krasnowodsk kin 9, das ich bei Krasnowodsk im April auf der Turkmenensteppe fing, wurde mir von Draudt als zu dieser Art gehörig bestimmt; es ist beschädigt. doch ist der strich- förmige Mittelpunkt der Vdfl. so stark ausgeprägt, dass es wohl zu dieser Art und nicht zu demetata gehören mag, obwohl der Flügelschnitt mehr dem von demetata entspricht. In der Bildung der Bursa hat stigmaticata mit keiner mir bekannten Art Aehnlichkeit; soviel ist sicher, dass sie nicht in die venosata-Gruppe gehört. Q. Ostium bursae stark erweitert, weichhäutig. Ductus bursae breit, kurz. schwach verhornt, wie überhaupt der ganze Bursa-Sack, der dicht, filzartig. mit gerieselten Längs- streifen bedeckt ist und nur schwache Verhornung zeigt. Wahrscheinlich ist eine starke Erweiterung des Sackes mög- lich, so dass die Umrisse der Bursa in aufgeblähtem Zu- stande anders ausfallen dürften. als in der Zeichnung wie- dergegeben ist. Sehr kleine Zähnchen lassen sich nur dorsal im unte- ren Teil der Bursa erkennen. Charakteristisch ist, dass der Ductus seminalis dorsal in der Mitte ohne besondere Er- weiterung vom untersten Teil des Bursa-Sackes. also beim Beginn des Ductus bursae, abgeht. Tafel-VI, Rig:"25. 25. (3547.) E. eassandrata Mill. 2 99 Tiroler Form Dietze. Nach der Form der Bursa und dem ventralen Abgang des Ductus seminalis unzweifelhaft zur venosata-Gruppe ge- hörig. Ductus bursae verhältnismässig lang, stark verhornt; der nahezu kugelige Fundus der Bursae dicht mit Stacheln besetzt; auf der ventralen Seite am Anfang des Bursa-Sackes Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 237 ein weichhäutiger Anhang, von welchem der Ductus sem. abgeht. Am Anhang ist eine Partie mit Stacheln besetzt. Tafel VI, Fig. 26. 26. (3548.) E.carpophilata Stgr. 2 &5Q Ussuri Dietze: „Bisher nur Staudingers Type bekannt.“ Eine höchst auffallende Form der Bursa, mit keiner der europäischen Formen auch nur eine entfernte Aehnlich- keit aufweisend, besonders nicht mit alliaria, der sie nach Färbung und Zeichnung äusserlich ähnelt. &. Uncus kurz, zweispitzig. Valva ohne Auszeich- nung, Brachium sehr klein. Am Schwellkörper zwei sehr starke, fast das ganze Penisrohr durchziehende, scharf zu- gespitzte Zähne, zwischen beiden ein kleines freies Chitin- stück. Ventralplatte gross, distal in zwei lange, nach aus- sen convex gebogene Spangen auslaufend, die mit einem Haken endigen. Q@. Ostium ohne Auszeichnung. 9. Ductus bursae breit und kurz, verhornt; hierauf nimmt die Bursa die Form eines langen, breiten Rohres an, das stark chitinisiert und mit mehreren Längsreihen deut- licher Chitinstacheln besetzt ist. Schliesslich sitzt hier am Rohr hutspitzartig (wenigstens in kollabiertem Zustande) der Fundus der Bursa auf, der aus farblosem Chitin be- steht und, wie es scheint, dicht mit feinen Stacheln besetzt ist. Der Ductus seminalis geht dorsal vom unteren Teil der Bursa ab. In prallgefülltem Zustande wird die Bursa vielleicht andere Umrisse aufweisen, als die Figur zeigt, doch wird man nach den angeführten Merkmalen die Art leicht er- kennen können. Tafel VL-Fi&,27, 27. (3549.) E. alliaria Stgr. 1 8, 2 229 Digne, 4 QQ9 Wien; Dietze. 1 & Tirol, 1 Q@ Ungarn aus meiner Sammlung. Eine wegen des kleinen Bursa-Anhanges merkwürdige Art. &. Uncus zweispitzig. Valva und P. in keiner Weise ausgezeichnet. Am Schwellkörper nur ein Chitinstückchen, das ein wenig stärker chitinisiert ist. Ventralplatte breit und plump, hinten mit tiefem Aus- schnitt, so dass die. Platte distal in zwei etwas gebogene 16* 238 Wilh. Petersen. Spitzen ausläuft (ähnlich gebaut ist die Ventralplatte von extraversaria). 9. Ostium weichhäutig. Duetus bursae sehr kurz, aus gelbem Chitin. Bursa-Sack mit Ausnahme des unteren. weichhäutigen Teiles. von dem die Erweiterung des Duc- tus seminalis dorsal stark nach links gerückt abgeht, mit braunen Chitinstacheln dicht besetzt. Der weichhäutige kleine Bursa-Anhang ist auf die rechte Seite (Körperseite) gerückt und erscheint je nach dem Grade der Füllung der Bursa mehr oder weniger als lateraler Anhang. Auf Herrn Dr. Draudts Veranlassung unterzog ich die Exemplare aus Digne einer genauen, vergleichenden Unter- suchung mit den Stücken anderer Herkunft; doch konnte ich höchstens konstatieren, dass der Bursa-Anhäng bei den französischen Stücken mehr seitlich aufsitzt, während er bei den wiener, tiroler und ungarischen Exemplaren an das Ende des Bursa-Sackes gerückt schien, was mir, nach dem bisherigen Material zu urteilen, als ein unsicheres Un- terscheidungsmerkmal erscheint, da es, wie schon erwähnt. sehr darauf ankommt, wie stark der Bursa-Sack aufgetrie- ben ist. Bei den && liess sich kein Merkmal auffinden, nach dem man die Exemplare nach ihrer Herkunft wunter- scheiden könnte. Ich halte es gleichwohl nicht für unmög- lich, dass die Art eben im Begriff steht, Varianten zu bil- den. die durch eine Form der Isolierung sich zu einer neuen Art herausbilden. Tafel VI, Fig. 28. 28. (3552.) E. euphrasiata HS. 1 8. 2 @29 Dietze. 1 © Wien. ö. Uncus zweispitzig. Valva spitz zulaufend, mit stark abgeschrägtem Aussenrande. Brachium ungewöhnlich gross und dick. Am Schwellkörper des P. ein langer starker Zahn und drei kleinere zapfenartige Zähnchen. Ventral- platte vorn ausgeschnitten, distal verjüngt zulaufend. mit zwei ganz kurzen Zähnchen am Ende. @. Bursa mit sehr breitem, weichhäutigem Ostium und kurzem, schwach verhorntem Ductus bursae. Nur die linke Seite und der Fundus des Bursa-Sackes mit starken Dor- nenzähnen besetzt. Die schlauchartige Erweiterung des Duc- tus seminalis, welche die Länge des ganzen Bursa-Sackes übertrifft, geht rechts vom oberen Teil der Bursa ab. Der Ductus seminalis im Durchmesser stärker als gewöhnlich. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 239 Tafel VII, Fig. 29. 29. (3553.) E. pimpinellata Hb. 2 529 Dietze, Draudt. 15 Livl. &. Uncus schlank zweispitzig. Valva spitz zulaufend. am Aussenrande abgeschrägt. Am Schwellkörper des P. vorn ein starker kurzer Zahn. dahinter ein kleinerer und eine gebogene Platte, die hinten ausgeschnitten ist. Ventral- platte gross und breit, hinten flach ausgerandet mit zwei kurzen seitlichen Spitzen. ©. Ostium bursae sehr breit und geräumig. weichhäutig. Ductus bursae sehr kurz. Der Bursa-Sack zerfällt in zwei Teile: Der Fundus ist kugelförmig, dieht mit Stacheln be- seizt,. die untere Hälfte der Bursa ist durchaus stachelfrei. zum grössten Teil stark chitinisiert und erweitert sich zu einem langen Kanal. von dem der Ductus sem. abgeht. Dass dieser Kanal (Fig. 29 B. ec.) wirklich als Erweiterung des Bursa-Sackes aufzufassen und nicht etwa schon Ductus seminalis ist, wie man leicht geneigt sein könnte anzuneh- men, zeigt der Befund einer Bursa mit Spermatophore. Hier besitzt die Spermatophore ebenfalls ein Collum, das den ganzen Kanal durchzieht. Tafel VII, Fig. 30. 30. (3554.) E. gemellata HS. 59 Dietze. 6 Uncus zweispitzig mit starken, weit auseinandergehen- den Spitzen. Valva am Hinterrande weniger abgeschrägt als bei den beiden vorhergehenden Arten. P. mit einem grösseren Chitinstüick am Schwellkörper, das nach hinten zwei Ausläufer trägt, vor demselben noch eine schwächere kleinere Chitinplatte. Ventralplatte schlank herzförmig. am distalen Ende abgerundet. Q. Ostium breit, der kurze Ductus bursae und der un- tere Teil des Bursa-Sackes etwas stärker verhornt. Der Bursa-Sack nur auf der linken Seite und im äussersten Teil des Fundus dicht mit Zähnen besetzt; ausserdem ziehen noch zwei Reihen von Zähnen auf der rechten Seite der Bursa zu der Stelle, wo die Erweiterung des Ductus semi- nalis abgeht. Durch diese beiden Zahnreihen (Fig. 30 B. z.) unterscheidet sich gemellata © leicht von distinctaria, der sie der Bursa nach am nächsten steht. (Uebrigens ist die Zeich- nung nach einem nicht ganz gefüllten Bursa-Sack angefer- tigt, so dass vielleicht die Bursa in prall gefülltem Zu- stande etwas andere Umrisse zeigt.) 240 Wilh. Petersen. Tafel VII, Fig. 31. 31. (3556.) E. distinetaria HS. 15, 399 Dietze. So ähnlich die Bursa dieser Art der von gemellata ist. so verschieden sind die einzelnen Stücke am Sexualapparat des &. &. Uncus an der Spitze schwach gekerbt. Valva am unteren Rande mit stark vorspringendem Lappen, Brachium auffallend breit. Chitinplatten am Schwellkörper des P. ganz undeutlich. Ventralplatte vorn undeutlich begrenzt, distal spitz zulaufend, mit abgeschnürtem Endstück. ©. Bursa-Sack nur auf der linken Seite mit feinen Zäh- nen besetzt, auf der rechten Seite fehlen auch die bei gemel- lata erwähnten zwei Reihen von Zähnen vor dem Ursprung der „Erweiterung“. Die eigentümliche Form der Bursa, wie sie in der Zeich- nung wiedergegeben ist, fand ich bei allen drei Exemplaren, von "denen zwei je eine Spermatophore enthielten. Tafel VII, Fig. 32. 32. (3537.) E. extraversaria HS. 59 Dietze. &. Uncus zweispitzig. Valva sehr auffallend: plump, fast viereckig, vor dem Hinterwinkel mit einer seichten Aus- nagung am lappig vortretenden untern Rande. Am Schwellkörper eine grosse, mehrfach gefaltete Chi- tinplatte. Ventralplatte breit, vorn und hinten tief ausge- schnitten. Q@. Bursa klein. - Ostium breit, weichhäutig. Ductus bursae kurz. Der ganze Fundus der Bursa dicht mit klei- nen Stacheln besetzt, eine ringsum ziemlich gerade be- grenzte Kappe bildend. Die ganze untere Hälfte der Bursa durchaus glatt, stachelfrei und stark chitinisiert, nur einen schmalen nicht chitinisierten Streifen bis zum Stachelbesatz des Fundus freilassend. Die stärkere Chitinisierung erstreckt sich auch auf den Ductus bursae und das Anfangsstück der verhältnismässig starken „Erweiterung“. Tafel VII Fig. 33. 33. (3558.) E. expallidata Gn. 1 &, 3 22 Dietze. ö. Uncus zweispitzig. Valva ohne Auszeichnung, mit abgerundetem Hinterwinkel.e Am Schwellkörper sechs Chi- tinstückchen, von denen die vier vorderen mit feinen Zähn- chen besetzt sind. und einen bedeutend grösseren Längen- durchmesser als Querdurchmesser haben; das grösste Stück Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheecia Curt. 241 liegt in der Mitte. Ventralplatte herzförmig mit lang aus- gezogenem distalem Ende. ©. Die ganze Bursa stark chitinisiert mit Ausnahme des verbreiterten weichhäutigen Ostium. Der Fundus in weiter Ausdehnung dicht mit Sternstacheln besetzt, die nur einen kleinen Fleck am Pol des Fundus freilassen und ferner auf der ventralen Seite einen vom Pol zum Vor- sprung a (Fig. 33B) ziehenden stachelfreien Streifen. der übrigens zuweilen in der Mitte unterbrochen ist. Rechts geht die kurze Erweiterung des Ductus seminalis ab, vor deren Anfang ebenfalls eine Reihe von Zähnen steht. Die Randstacheln am Fundus sind besonders lang und stark. Expallidata kann ich nach den Merkmalen des Sexual- apparates nicht für eine von absinthiata verschiedene Art halten. Tafel VIII, Fig. 34. 34. (3559.) E. assimilata Gn. 2 58, 1 29 Dietze. 189 Estland. ö. Uncus zweispitzig, Valva mit abgerundetem Hinter- winkel. P. am vorderen Ende breiter als hinten; am Schwellkörper eine grosse Chitinplatte, die in drei Zähne gegliedert ist. darunter liegt ein etwas schwächer chitini- siertes Stück. das nach vorn zugespitzt ist. Ventralplatte fast herzförmig. distal abgestutzt. ©. Ostium breit, weichhäutig; Ductus bursae kurz und breit. Der untere Teil der Bursa stärker chitinisiert, mit einzelnen stärkeren Längsfalten und einer feinen Körnelung an der Grenze des Ductus bursae. Die Erweiterung des Dwuctus sem. breit abgehend. Bis an die Abgangsstelle reicht der kugelförmige, dicht mit Stacheln besetzte Fundus der Bursa. Die starken Randstacheln, die bei den verwandten Arten so deutlich hervortreten, fehlen bei assimilata ganz. Tafel VIII, Fig. 35. 35. (3560.) E.absinthiata Cl. 4 59 Dietze. &9 Eist- land. Trotz sorgfältigen Vergleiches habe ich weder beim &. noch beim @ irgend ein sicheres Unterscheidungsmerkmal finden können, durch welches man einerseits goossensiata, anderseits expallidata von absinthiata trennen könnte so dassich weder goossensiata, nochexpal- Iidataz für, besondere von’sabsiuthiata meresicchrtedene Arsen halten kann: 242 Wilh. Petersen. In Fig. 35 ist der grösste Zahn am Schwellkörper wiedergegeben. Assimilata lässt sich in beiden Geschlechtern leicht und sicher von absinthiata unterscheiden; Beim & . durch die Penisform, . durch die total verschiedenen Zähne am Schwellkörper, . durch die beiden Ventralplatten. Beim @ 1. durch die stärkere Erweiterung des Ductus seminalis, 2. das vollständige Fehlen der starken Randstacheln. Tafel VIII, Fig, 36. 36. (3561.) E. goossensiata Mab. 1 &29 Lausitz, 15 9 Fraunkirchen, 1 @ Königsberg. Trotz der geringeren Grösse ist diese Form von ab- sinthiata artlich nicht zu trennen, da sich keine Unterschei- dungsmerkmale im Bau der Generationsorgane beider Ge- schlechter auffinden lassen. In Fig. 36 ist der grösste Zahn am Schwellkörper ab- gebildet. DD m Tafel VII, Fig. 37. 37. (3563.) E. denotata Hb. 3 5,29 Dietze, 2 @ Eng- land (Prout), 3&9 Estl. Livl., 1 @ Bayern. ö. Uncus kurz und breit, stark gewölhbt, mit zwei Spitzen. Valva mit schrägem Aussenrand, so dass der un- tere Rand stark verkürzt ist, am Hinterwinkel mit gerunde- tem Vorsprung. Am Schwellkörper des P. ein spitz zulau- fender, starker Zahn und eine breitere, vorn stumpfe Zahn- platte, die mit einem hinten liegenden Chitinstück durch eine dünne Chitinlamelle verbunden ist. Ventralplatte lang herzförmig; am distalen Ende seicht ausgerandet, so dass zwei kurze Spitzen gebildet werden. @. Ostium weichhäutig, mässig erweitert, Ductus bur- sae kurz. Die Erweiterung des Ductus seminalis rechts un- gefähr von der Mitte des Bursa-Sackes in einem mässig brei- ter Kanal abgehend, vor der Abgangsstelle eine Anzahl regellos verteilter Zähnchen. Fundus der Bursa mit einer von feinen Zähnen dicht besetzten Kalotte, deren Zähne sich auf der linken Seite in einem Ausläufer bis zur Mitte des Bursa-Sackes hinziehen. Dieser Ausläufer von Zähnen ist etwas variabel, bald schwächer, bald stärker ausgeprägt, und kann daher nicht als sicheres Unterscheidungsmerkmal von jasionata angesehen werden. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 243 In Fig. 37 A. p. ist ein erigierter Schwellkörper wieder- gegeben. Tafel VIII, Fig. 38. 38. (3564.) E. jasionata Crewe. 2 59 England, Prout. Durch Herrn Prouts Liebenswürdigkeit war ich in den Stand gesetzt, englische Exemplare der jasionata unter- suchen zu können und obwohl ich zuerst glaubte, in der Zahnbesetzung der Bursa und den Chitinzähnen am Schwellkörper des P. unterscheidende Merkmale von deno- tata gefunden zu haben, hat eine spätere Untersuchung mich doch belehrt, dass sich sichere Trennungsmerkmale für beide Formen nicht auffinden lassen. Wir werden daher jasionata nur als eine Varietät von denotata aufzufassen haben; sie mag den Weg der Artabtrennung eben erst be- treten haben. Warum Meyrick (Handbook p. 190) jasionata Crewe mit castigata Hb. identifiziert hat, ist nicht verständlich; die mir von Prout übersandten Exemplare von jasionata Crewe haben mit castigata Hb. sicher nichts zu schaffen. Tafel IX, Fig. 39. 39. (3565.) E. actaeata Wald. 59 Dietze, & Estl. Eine höchst merkwürdig gebildete Art, die eine ganz isolierte Stellung einnimmt. &. Uncus schlank, gebogen, zweispitzig. Valva ohne Auszeichnungen. Am Schwellkörper des nach vorn etwas erweiterten P. vorn ein stark chitinisiertes, hakenförmiges Hohlgebilde von aussergewöhnlich starken Dimensionen, da- hinter ein langer, nach vorn spitz zulaufender, gebogener Zahn, hinter demselben zwei kleine Chitinstückchen. Ven- tralplatte sehr gross, nach hinten kaum schmäler werdend, vorn tief, distal seicht ausgeschnitten und hier in zwei nach oben gebogene Spitzen auslaufend. ©. Ostium ausserordentlich breit, ventral mit einer rund- lichen, fein punktierten Platte. Ductus bursae sehr breit und kurz, ohne scharfe Grenze in den Bursa-Sack über- gehend. Der Zahnbesatz konzentriert sich dorsal und ven- tral auf den mittleren Teil des Bursa-Sackes und ist dorsal etwas stärker. Die Bursawand besteht aus starkem, farb- losen Chitin, nur hie und da mit etwas bräunlichem Ton. Die Erweiterung des Ductus seminalis sehr schwach, auf der rechten Seite nach oben gerückt. 244 Wilh. Petersen. Tafel IX, Fig. 40. 40. (3567.) E. albipunctata Hw. 1 59 Draudt, 1 & Dieize, 1 @ Frankreich, 1 © Estland. &. Uncus kurz, breit gewölbt, zweispitzig, die obere Spitze kleiner. Valva gross, gerundet. am Hinterwinkel mit einem verschwindend kleinen Zähnchen. Am Schwellkörper vorn ein grösserer, spitzer Zahn. dahinter mehrere Chitin- stückchen, die leicht zusammenhängen. Ventralplatte von auffallender Bildung: sehr klein, schwach chitinisiert. mit zwei nach oben gekrümmiten, distalen Spitzen; vorn abge- rundet. ©. Ostium bursae stark erweitert. weichhäutig; der stärker chitinisierte Ductus bursae eng. kurz; das angren- zende Stück des Bursa-Sackes weichhäutig. der mittlere Teil desselben etwas stärker chitinisiert, braun, zum Teil mit kurzen Sternstacheln wie mit einem filzigen Belage bedeckt, der übrigens auf der Ventralseite bedeutend schwächer ist. Fundus aus dickem. farblosem Chitin, ganz ohne Stachel- besatz. Die Erweiterung des Ductus seminalis vom unter- sten Teil des Bursa-Sackes abgehend, zuerst dünn und stärker chitinisiert, dann mit einer dünnhäutigen starken Verbreiterung, in welche ein Fortsatz der Spermatophore hineinreicht, wodurch sich (dieser Teil als zum Bursa-Sack und nicht zum Ductus seminalis gehörig dokumentiert. Tafel IX, Fig. 41. 41. (3569.) E. vulgata Hw. 59 Bohatsch det., 10 89 Estland. 6. Uncus kurz, zweispitzig. Valva mit abgeschrägtem Aussenrande. Penis am hinteren Ende dünner, Schwellkör- per mit fünf Chitinstücken, von denen das mittlere das brei- teste und stärkste ist. Ventralplatte von typischer Form: lang, herzförmig. vorn ausgeschnitten, distal mit zugerun- deter Spitze. ©. Ostium wenig erweitert. weichhäutig. Bursa-Sack fast kugelig; mit Ausnahme der verhornten Partie, von wel- cher rechts die mässig breite Erweiterung des Ductus semi- nalis abgeht. mit feinen Sternstacheln dicht besetzt. Diese werden stellenweise am Rande, besonders auf der ventra- len Seite, sehr lang, nadelartig. Tafel IX. Fig. 42. 42. (3571.) E. virgaureata Dbld. 11 &, 4 9 Rhein, Königsberg, Polen, Estland, 2 & Ussuri, Dietze, 1 © Kau- kasus. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheecia Curt. 245 &. Uncus gerade, zweispitzig. Valva ohne Auszeich- nung. Am Schwellkörper des P. zwei Chitinstücke, das vordere derselben dünn, hakenförmig, ausserdem vorn eine Anzahl dicht beieinander liegender dünner Chitinstrahlen. Ventralplatte vorn breit ausgerandet, nach hinten in zwei lange Spitzen auslaufend. ©. Bursa sehr zart und klein, Ostium ‚erweitert, weich- häutig, wie auch der kurze Ductus bursae. Bursa-Sack, mit Ausnahme des vollständig zarthäutigen und stachelfreien Fundus, sehr schwach chitinisiert, etwas stärker eine Par- tie am unteren Teil der Bursa auf der rechten Seite. In der Mitte des Bursa-Sackes zieht sich, rechts dorsal begin- nend, auf der Ventralseite ein Quergürtel von feinen Sta- cheln, dessen Breite und Stärke der Stacheln individuell etwas variiert. Die Erweiterung des Ductus seminalis ist dorsal auf die linke Seite gerückt. Tafel X, Fig. 43. 43:= (39.22. Er selinatas, HS. 28.1. ©. 6. Uneus schwach gebogen, zweispitzig. Valva ohne be- sondere Auszeichnungen. Am Schwellkörper zwei sehr starke Zähne, die schwach haktg gekrümmt sind und ein erweitertes Basalstück haben, dahinter ein langes Chitinstück, das nur im hintern Endstück stärker chitinisiert ist. Vor dem Eintritt in das eigentliche Penisrohr (nach Zander: „Endstück des Penis“ )noch ein kleines Chitinstück. Ventralplatte abweichend gebildet: vorn tief ausgeschnitten, nach hinten wenig verschmälert. breit abgestutzt endend, mit vorspringender Ecke, das Ende nach oben gebogen. @. Ostium wenig erweitert, mit kurzem, breitem Ductus bursae, der oben mit einem schmalen Chitinringe abschliesst. Die untere Hälfte der Bursae stark chitinisiert, unten auf der linken Seite mit einem deutlichen Vorsprung, von dem aus ventral eine stärkere Chitinleiste mit einer Reihe sehr starker Zähne zieht. Auf der linken Seite die Erweiterung des Ductus seminalis breit abgehend, vor dem Ende einge- schnürt. Der verhornte Teil der Bursa dorsal mit einigen Streifen und in der Mitte mit einer Gruppe feiner Zähnchen. Der farblose Fundus der Bursae überall dicht mit fei- nen Zähnchen besetzt. Tafel X, Fig. 44. 44. (3573.) E. trisignaria HS. 5 &, 3 © Draudt. 6. Uncus kurz, gebogen, zweispitzig. Valva schmal und lang. Am Schwellkörper vorn zwei gezähnelte Chitin- 246 Wilh. Petersen. plättehen, in der Mitte eine grössere Partie mit feinen Zähn- chen und Borsten besetzt, daranhängend hinten ein Chitin- stückchen. Ventralplatte sehr zart, vorn ausgerandet, distal in zwei lange Spitzen auslaufend. 9. Ostium bursae mässig erweitert, Ductus bursae et- was verengt, beide weichhäutig. Untere Hälfte des Bursa- Sackes stärker chitinisiert mit einigen Streifen und einer Querreihe feiner Zähnchen, Fundushällte dicht mit Stacheln besetzt, die am Rande stärker sind. Von dem auf der rech- ten Seite stark vortretenden Teil geht die kurze Erweiterung des Ductus seminalis ab. Tafel X, Fig. 45. 45. (3574.) E. larieiata Fır. 4 8, 29 Estl. 6. Uncus plump, stark gewölbt, zweispitzig. Valva mit einem lappenförmigen Anhang am untern Rande vor dem Hinterwinkel.e Am Schwellkör- per drei Chitinstückchen. Ventralplatte breit und plump, vorn nur seicht ausge- randet, distal in zwei sehr kurze Spitzen auslaufend. Q. Das schwach erweiterte Ostium und der Ductus bursae weichhäutig. Die Erweiterung des Ductus seminalis rechts vom untersten Teil der Bursa abgehend, im weiteren Verlaufe sich verbreiternd. Bursa-Sack kugelförmig. mit Ausnahme eines Ausschnittes auf der dorsalen Seite dicht mit Stacheln besetzt. Bei collabierter Bursa erscheint der mit Stacheln be- setzte, kugelige Teil auffallend klein. Tafel X, Fig. 46. 46. (3575.) E. ceastigata Hb. 10 39 Estland. ö. Uncus gebogen, ohne starke Wölbung, zweispitzig. Valva abgerundet, ohne deutlichen Hinterwinkel. P. schwächlich, dünn, am Schwellkörper vorn ein län- gerer, spitz zulaufender Zahn, mit Borsten und Zähnchen besetzt. Ventralplatte vorn ausgerandet, nach hinten ver- schmälert, gleichmässig breit zulaufend, am distalen Ende ausgeschnitten, in zwei nach oben gebogene kurze Spitzen auslaufend. (Auf Taf. 26, Fig. 106 A. p. ist der Penis stär- ker vergrössert wiedergegeben, 52 X.) Q. Ostium erweitert, weichhäutig; der kurze Dnetus bursae verhornt, der hierauf folgende untere Teil der Bursa weichhäutig, mit unregelmässig stehenden Stacheln besetzt. Von diesem Teil geht rechts die breite Erweiterung des Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 947 Ductus seminalis ab, die an Länge den Durchmesser des Bursa-Sackes zweimal übertrifft. Hierauf folgt der nahezu kugelige, dicht mit feinen Stacheln besetzte Fundusteil der Bursa, bei dem nur an der linken Seite eine kurze stachel- freie Bahn hinzieht (in der Dorsalansicht der Zeichnung nicht sichtbar). Tafel XI, Fig. 47. 41. E. spec? 2 Q99 Ussuri, Dietze. Zwei beschädigte, von Dietze als „auffallend kleine castigata (Korb)“ erhaltene Weibchen vom Ussuri schei- nen mir einer andern Art anzugehören, was durch den Be- fund am & entschieden werden könnte. Sie unterscheiden sich von den bisher untersuchten europäischen castigata dadurch, dass auf der rechten Seite des Bursa-Sackes eine grössere Partie ganz stachelfrei ist und ferner am Beginn der Erweiterung die Zähnchen spär- licher sind; auch dringt auf der linken Seite des Bursa- Sackes die stachelfreie Partie vom unteren Teil der Bursa aus etwas weiter in den Stachelbesatz ein (dorsal nicht sichtbar). Tafel XI, Fig. 48. 48. (3570.) E. subnotata Hb. 59 Dietze. %. Uneus schlank, zweispitzig. Am Schwellkörper eine sehr grosse breite Chitinplatte (von der Seite als spitz zu- laufender Zahn in der Zeichnung Fig. 48A. erscheinend), ausserdem eine grosse Partie des Schwellkörpers mit sehr kleinen Borstenzähnchen besetzt. Ventralplatte vorn tief ausgeschnitten, nach hinten gleichmässig breit zulaufend, am Ende abgestutzt, mit etwas verdickten Rändern. Q©. Bursa vom Typus der satyrata und von der Bursa dieser Art dadurch unterschieden, dass 1. der Stachelbesatz des Fundus einen grösseren Teil des Bursa-Sackes ein- nimmt und besonders auf der. linken Seite weiter vorrückt, d. h. bis auf gleiche Höhe mit der rechts abgehenden „Er- weiterung“, 2. die Randstacheln nur auf der linken Seite grösser sind, während sie bei satyrata sich dorsal auch auf der rechten Seite durch stärkere Entwickelung aus- zeichnen, 3. dass die Erweiterung des Ductus sem. weiter vom ÖOstium entfernt, dem Fundus genähert, abgeht. Tafel XI, Fig. 49. 49. (3571.) E. marginata Stgr. 1 © Hyrec. (von Bo- hatsch als diese Art bestimmt). 248 Wilh. Petersen. Dem Bau der Bursa nach würde diese Art als der castigata nahestehend zu bezeichnen sein. Y. Ostinm erweitert, weichhäutig; Ductus bursae kurz. verhornt; vor dem Beginn der langen, rechts abgehenden „Erweiterung“ eine Gruppe von Chitinzähnen. Die mit deut- lichen Stacheln dicht besetzte Kappe des Fundus so auf die linke Seite gerückt, dass die rechte Fundus-Seite zum. grossen Teil stachelfrei ist. Von Nr. 47 vom Ussuri durch den Stachelbesatz und kürzere Erweiterung des Ductus seminalis ausgezeichnet. Tafel XI, Fig. 50. 50. (3574.) E. sutiliata Chr. & Hyrcan. (Bohatsch det.). 5. Unmcus etwas gebogen, zweispitzig. Valva mit auf- fallend vortretender Spitze. Am Schwellkörper ein grösse- rer, vorn spitz zulaufender Zahn und drei längliche schwä- chere Chitinstücke. Ventralplatte herzförmig, distal in zwei lange Spitzen auslaufend, deren Ränder unregelmässige Konturen besitzen. Dorsalplatte (Fig. 50 A. d.) distal tief ausgeschnitten. Tafel XL Tie2s51; >1. (3585.) E. extensaria Frr. 9 Dietze. ©. Ostium breit, weichhäutig. Ductus bursae länger als gewöhnlich, indem die stärker chitinisierten Seitenplat- ten desselben eine bedeutende Länge erreichen. Die Erwei- terung des Ductus sem. in der Mitte der Dorsalseite des schwach chitinisierten Bursa-Sackes sehr breit be- ginnend und allmählich enger werdend; in der Nähe der Ursprungsstelle derselben steht eine Gruppe von kleinen Zähnchen. Fundus der Bursa am Pol stachelfrei, aus farblosem Chitin bestehend, mit einer Reihe sehr langer spitzer Randstacheln besetzt, die keinen vollständigen Ring bilden, da auf der Ventralseite dieser Stachelkranz nur über die Hälfte des Bursa-Sackes zieht. Tafel XI Rie252 52. (3586.) E. rebeli Bohatsch. &9 Dietze. Eine vom Normaltypus in mehreren Merkmalen abwei- chende Art. 5 Uneus sanft gebogen, zweispitzig. Valva auffallend klein und dadurch charakterisiert, dass der untere Rand derselben in einem breiten Streifen stärker chitinisiert ist und im Hinterwinkel in einem spitzwinkligen Lappen vor- Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 249 ragt. Brachium klein, Fibula dagegen im Verhältnis zur Valva gross. Am Schwellkörper vier längliche Chitinstück- chen, die vorderen gezähnelt. Ventralplatte kurz und breit. vorn seicht ausgerandet. ‘distal in zwei Spitzen auslaufend, die etwas kürzer als 1, der Gesamtlänge sind. ©. Östium erweitert, weichhäutig; Ductus bursae zu- erst weichhäutig, im oberen Teil vor dem Ansatz der kugel- förmigen Bursa durch eine breite ventrale Chitinschuppe versteift. Bursa-Sack klein, aus einer dünnen, farblosen Mem- bran gebildet, ganz ohne Stachelauszeichnungen, nur die untere Bursahälfte ventral sehr fein punktiert (ähnlich wie bei den Arten der pyreneata-Gruppe). Erweiterung des Duc- tus sem. sehr klein, dorsal, nahe dem Beginn des Duc- tus bursae abgehend. Tafel XII, Fig. 53. 53. (3589.) E. fenestrata Mill. 2 52@ Dietze. Bei dieser, ihrer Färbung und ihrem Habitus nach so abweichenden und aus dem Rahmen der Gattung heraus- tretenden Form ist es sehr bezeichnend, dass die Genera- tionsorgane ein vollständig typisches Grattungsgepräge tra- gen und sich den Arten der satyrata-Gruppe anschliessen. Sie hat jedenfalls ihre richtige Stelle im Katalog neben veratraria erhalten. &. Uncus gebogen, zweispitzig. Valva ohne Auszeich- nung. Am Schwellkörper sechs Chitinstücke, die vorderen vier mehr oder weniger gezähnelt, mehrmals länger als breit und dadurch von den kurzen und breiten Chitinstücken der satyrata verschieden. Ventralplatte vorn breit, seicht ausgerandet. distal in zwei etwas mach innen gebogene Spitzen auslaufend. ©. Bursa sehr ähnlich der von veratraria und kaum sicher von derselben zu unterscheiden. Die Verhornung des unteren Teiles der Bursa scheint schwächer, und die stachel- freie Bahn, die auf der linken Seite zum Pol des Fundus zieht, scheint breiter zu sein, wie auch der Stachelbesatz des Fundus weniger dicht stehend als bei veratraria. Wenn auch nach dem mir vorliegenden Material die beiden Arten nach der Bursa subjektiv leicht zu un- terscheiden sind, so ist es doch schwer, zuverlässige ob- jektive Unterscheidungsmerkmale für das _@ festzu- stellen. 350 Wilh. Petersen. Jedenfalls sind beide Arten sehr nahe verwandt, und die Artspaltung hat beim & begonnen. Leider habe ich aus Mangel an Untersuchungsmaterial. nicht feststellen können, ob die fenestrata aus Nevada in Nord-Amerika mit der europäischen übereinstimmt. Tafel XU, Fig. 54. 54. (3591.) E. veratraria HS. 5 &, 2 © Dietze. 6. Uncus schwach gebogen, zweispitzig. Valva ohne Auszeichnung. Am Schwellkörper vier Chitinstücke, von denen die beiden vorderen länglich und dünn sind, die grösste Platte hinten bogig ausgeschnitten ist. Ventralplatte vorn breit, leicht ausgerandet, distal in zwei lange Spitzen auslaufend. @. Ostium mässig erweitert, weichhäutig. Der kurze Ductus bursae und der daran grenzende untere Teil der Bursa bis zum Abgange der ziemlich kurzen „Erweiterung“ stärker verhornt, als bei den verwandten Arten. Da wo die Verhornung aufhört dowsal und ventral eine Gruppe von Stacheln. Der Fundusteil der Bursa sehr dicht mit starken Stacheln besetzt, doch zieht sich an der linken Seite eine breite stachelfreie Bahn bis an den Pol des Fundus, so dass die dorsale und ventrale Bedornung hier vollständig unter- brochen ist. Tafel XII, Fig. 55. >35. (3592.) E. helveticaria B. 5 59 Estland. ö. Uncus schnabelartig gebogen, in eine einfache Spitze auslaufend. — Valva und P. sehr ähnlich denen von satyrata. Am Schwellkörper ebenfalls sechs Chi- tinstückchen. in ihrer Verteilung und Form sehr ähnlich der Bildung von satyrata, aber der Längsdurchmesser der- selben grösser. Ventralplatte herzförmig, am distalen Ende mit einem kleinen löffelartigen Anhang, der nach oben ge- bogen ist. ©. Ostium weichhäutig. der kurze Ductus bursae und der untere Teil der Bursa schwach verhornt. Die Erweite- rung des Ductus sem. links schwach ausgebildet, bei ihrem Bedornung durch eine breite stxchelfreie Bahn, die über den ken Sternstacheln besetzt, doch ist die dorsale und ventrale Bedornung durch eine breite stachelfreie Bahn, die über den ganzen Fundus hinzieht, vollständig getrennt. Die Rand- stacheln des Fundus stehen dorsal, besonders auf der lin- ken Seite in einer stärker chitinisierten Wandpartie. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 251 Diese Art ist von den nächst verwandten leicht zu unterscheiden: beim & durch den in einfacher Spitze endigenden Uncus und die Form der Ventralplatte, beim Q durch Form und Verteilung der Stacheln am Fundus der Bursa. Die ab. arceuthata Frr. (Dietzesche Exemplare) habe ich vollständig übereinstimmend mit der Stammart ge- funden. Tafel XII u: XIH, Pig..56. 56. (3594) E. cauchyata Dup. 1 d, 2 © Draudt. 6. Uncus zweispitzig.. Am Schwellkörper des P. nur fünf Chitinstückchen. Ventralplatte herzförmig, nach hinten ziemlich breit zulaufend und in zwei kurze Spitzen endigend. ©. Von den verwandten Arten dadurch unterschieden, dass die Bedornung fast den ganzen Bursa-Sack einnimmt und eine stachelfreie Bahn an der Seite ganz fehlt; auch ist die Erweiterung des Ductus seminalis fast doppelt so lang wie bei satyrata. Die bei satyrata deutlichen Längsstreifen in der stachelfreien dorsalen Partie des Bursasackes fehlen bei cauchyata. Tarel- XII, 110.+57. 57. (359.) E. satyrata Hb. et ab. subatrata Stgr. (Feldberg). 20 &29 Estland. ö. Unceus schwach gebogen, zweispitzig. Valva ohne Auszeichnungen, gerundet, klein. Am Schwellkörper sechs Chitinstückehen, von denen die vier vorn liegenden gezäh- nelt sind und einen bedeutenden Breitendurchmesser haben. (Fig. 57 Ap.) Ventralplatte lang herzförmig, am distalen Ende stumpf abgerundet und etwas nach oben gebogen. ©. Ostium weichhäutig, Ductus bursae kurz, die un- tere Hälfte der Bursa schwach verhornt, von zahlreichen Längsstreifen durchzogen, besonders dorsal, stachelfrei mit Ausnahme der Stelle, wo sich die kurze Erweiterung des Ductus seminalis abzweigt; hier stehen zwei Gruppen klei- ner Stacheln. Die Fundushälfte der Bursa mit Sternstacheln bedeckt, die dorsal am Rande besonders lang und spitz sind. Auf der linken Seite dringt eine stachelfreie, unregelmässig begrenzte Bahn in die Stachelkappe ein, zum Pol der Bursa und bisweilen noch etwas darüber hinaus ziehend. In der untern Hälfte der Bursa ist auf der linken Seite (in der Dorsalansicht der Zeichnung am Rande) eine beulenartige Vorragung stets zu bemerken. Etwas variabel ist die er- wähnte stachelfreie Bahn der linken Seite, sie hält sich im 252 Wilh. Petersen. ganzen mehr ventral. ist zuweilen nur sehr schmal und hört lange vor dem Pol auf, zuweilen aber geht sie noch über denselben hinweg. Besonders charakteristisch für satyrata sind die Chitin- streifen im untern Teil der Bursa. Tafel XIII, Fig. 58. 58. (—.) E. pernotata Gn. 59. Diese Form, die ich als pernotata vera vom Tausch- verein in Gonsenheim bezog, hat sich nach dem anatomi- schen Befund als eine nahe Verwandte von satyrata erwie- sen, die gleichwohl mehrere sie gut unterscheidende Merk- male besitzt. ö. Am Schwellkörper des P. finden sich nicht wie bei satyrata sechs, sondern nur fünf getrennte Chitinstücke, die wenig gezähnelt sind, die beiden vordern derselben von einem Längsdurchmesser, der den Q@uerdurchmesser mehr- mals übertrifft. “" Merkwürdigerweise bietet die Ventralplatte, an welcher sonst die Artenverschiedenheit meist deutlich zum Ausdruck kommt, nur wenig Unterschiede, sie ist nur etwas plumper als bei satyrata gebaut. @©. Beim © ist der beulenartige Vorsprung auf der linken Seite der Bursa viel stärker, die von demselben über den Pol ziehende stachelfreie Bahn teilt den Stachelbesatz des Fundus in zwei ganz getrennte Partien, eine dorsale und ventrale. Diese Teilung ist bei satyrata nie eine voll- ständige. Jedenfalls handelt es sich um eine Form, die sich erst in jüngster Zeit von satyrata abgezweigt hat. Vielleicht er- gibt eine weitere Untersuchung auch Uebergangsstücke des ©; denn bei einzelnen @Q9 von satyrata ist schon die Nei- gung zu bemerken, die stachelfreie Bahn über den Pol des Fundus auszudehnen. | Tafel XI, Eie. 593. 59. (3596.) E. silenata Stndfs. 1 &, 4 29 Dietze. 8: L. Polianec, Morphol. d. äuss. Geschl. d. Lep. Taf. IHM, 4. &. Uncus schwach gebogen, zweispitzig; Valva da- durch charakterisiert, dass der untere Rand am Hinterwinkelin einen spitzen Dorn aus- läuft. Am Schwellkörper eine breite, nach vorn verschmälerte Chitinplatte, die % des Penisrohres einnimmt; dahinter ein Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheecia Curt. 253 kleines Chitinstückchen. Die- Tasche, in der die langen Dufthaarbüschel liegen, ist auffallend lang (in Fig. 59 A. Du. ist dieselbe in ausgestülptem Zustande wiedergegeben). Diese Tasche ist nicht eine optische Täuschung, wie Ad. Meixner (Zeitschr. f. wiss. Insektenbiologie 1906 p. 339) annimmt. Ventralplatte vorn breit, mit zwei seitlichen Spitzen, dann stark verschmälert und distal in zwei dünne, etwas divergierende Spitzen auslaufend. Polianecs Abbildung gibt die Verhältnisse beim 5 gut wieder, nur sind merkwürdigerweise die Chitinbildungen des Schwellkörpers in der Zeichnung nicht wiedergegeben und im. Text dementsprechend bemerkt, dass er „keine Beson- derheiten“ biete. ©. Ostium bursae nur sehr wenig erweitert, ganz weich- häutig. und ohne Auszeichnung. Ductus bursae schmal und ang (fast so,,lang wie der „Längsdurchmesser der Bursa), in der oberen Hälfte verhornt. Bursa-Sack ganz weichhäu- tig, ohne Auszeichnung und vollständig der Chitinzähne er- mangelnd; ventral und dorsal in der Mitte des Sackes eine kleine Partie von Punkten, die nur bei stärkerer Vergrös- serung sichtbar sind. Der Teil des Bursa-Sackes, von wel- chem rechts die kurze Erweiterung des Ductus seminalis abgeht, bei prall gefüllter Bursa stark vorstehend. Tafel-XIV, Fig.’ 60. 60. (3598.) E. variostrigata Alph. 5 Originalexem- plar von Alpheraki. @ Christoph. &. Uncus gebogen, zweispitzig. Valva gross, gestreckt, mehr als zweimal so lang als breit, sonst ohne Auszeich- nung. P. im Verhältnis zur Valva klein und zart gebaut mit fünf kleinen, mehr oder weniger gezähnelten Chitinstück- chen am Schwellkörper. Ventralplatte sehr eigentümlich, aus zwei gebogenen Chitinspangen bestehend, die vorn durch eine schmale Brücke verbunden sind (etwas an venosata und scriptaria erinnernd). ©. Bursa auffallend klein, fast gar nicht chitinisiert. Ostium stark erweitert, der breite Ductus bursae schwach cehitinisiertt. Die Erweiterung des Ductus sem. rechts ab- gehend. Der Fundus mit kleinen Stacheln besetzt, doch so, dass auf der linken Seite die ventralen und dorsalen Stacheln durch eine breite stachelfreie Bahn getrennt sind. ilafe 254 Wilh. Petersen. Die var. artemisiata Const. (&9 Dietze) aus Südfrankreich stimmt dermassen genau mit den asiatischen Originalexemplaren überein, dass an der Art-Identität bei- der Formen nicht gezweifelt werden kann, trotzdem dass die Unterschiede in der Grösse und Färbung dies nicht leicht vermuten lassen. Die Uebereinstimmung im Bau der Generationsorgane fällt um so mehr ins Gewicht. als wir es mit einer Form zu tun haben. die in der Ventralplatte beim & und im Bau der Bursa beim 9 etwas ungewöhn- liche Verhältnisse aufweist. 2 Tafel XIV, Fig. 61, 61. (3599.) E. bohatschi Stgr. 9 Dietze. ©. Ostium nicht erweitert; Ductus bursae sehr lang (beträchtlich länger als der Querdurchmesser des Bursa- Sackes) ganz weichhäutig mit Ausnahme eines schmalen, chitinisierten Ringes ganz oben an der Uebergangsstelle zum -Bursa-Sack. Die Erweiterung des Ductus seminalis vom untern Teil der Bursa rechts abgehend. Der Stachel- besatz bildet drei gesonderte Partien: erstens zieht ein brei- ter Ring um den untern Teil der Bursa oberhalb der „Er- weiterung“; ferner ist dorsal und ventral amı Fundus je ein grösseres Stück mit kleinen Sternstacheln bedeckt. Sehr auffallend ist die Legeröhre gebaut (Fig. 61 B. ov); die herzförmigen Tastkörper am Ende stark ausgebil- det, mit feinen Borsten dicht besetzt; die ungewöhnlich langen vier Chitinborsten, die zum Hinausschieben und da- durch zur Verlängerung der Legeröhre dienen, lassen dar- auf schliessen, dass das @ die Eier beim Legen sehr tief versenkt. Tafel XIV, Fig. 62. 62. (3600.) E. succenturiata LE 592 Estl, Livl.. Deutschl., Ural. 8. Uneus schwach gebogen, schlank (nicht bucklig ge- wölbt), zweispitzig. Valva ohne Auszeichnung. Am Schwell- körper des P. fünf Chitinstücke, von denen drei mehr oder weniger gezähnelt sind, und eins sich durch eine ganz eigenartige Form auszeichnet; es ist nämlich zweischenklig mit nach vorn gerichteter Spitze, der eine Schenkel beträcht- lich kürzer. Ventralplatte ungewöhnlich breit, nach hinten etwas breiter werdend, vorn und hinten mit tiefem rund- lichem Ausschnitt. 2. Ostium wenig erweitert, Ductus bursae kurz. Die Erweiterung des Ductus seminalis rechts abgehend, breit Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 255 und sehr lang, d. h. wenigstens zweimal so lang als der Längsdurchmesser der Bursa. Von der Ursprungsstelle der- selben zieht dorsal und ventral ein mit Stacheln besetzter Streifen, der sich mit dem übrigen Stachelbesatz der Bursa ohne Unterbrechung verbindet. Der grössere Teil der Bursa mit Stacheln besetzt; die Begrenzungslinie der Stachelpartie dorsal bogig, ventral fast rechtwinklig. Tafel XV, Fig. 63. 63. (3600 bis.) E. subfulvata Hw. 52 Estl., Deutsch- land, Ural. Wenn wir als leitenden Grundsatz anerkennen, Arten- verschiedenheit dann anzunehmen, wenn man von jedem Exemplar nach bestimmten Merkmalen der Generations- organe- mit Sicherheit angeben kann, wohin das betrefiende Stück zu rechnen sei, so kann man hier sagen, dass wenig- stens die 55 von succenturiata einerseits und subfulvata Hw. nebst oxydata Tr. anderseits jederzeit leicht zu unter- scheiden sind und zwar nach folgenden Merkmalen: 1. Bei succenturiata ist der Uncus schlank, wenig gewölbt, fast gleich breit, bei subfulvata stark gewölbt, dadurch sehr breit erscheinend. Hat man Exem- plare beider Formen nebeneinander, so ist die Unter- scheidung eine sehr- leichte und einfache. Bei subfulvata ist die Valva spitzer zulaufend. der Aussenrand stärker abgeschrägt. In Fig. 63 V. sind die Valven beider Arten so übereinander gelegt. dass die Abweichung in der Form deutlich hervortritt. (Die punktierte Linie gilt für subfulvata, die ausge- zogene für succenturiata.) 3. Die Ventralplatte beider Formen zeigt bedeutende Un- terschiede cf. Fig. 62 Av. (suecenturiata) und Fig. 63 Av. (subfulvata), schliesslich Fıg. 63 Avn. (oxvduta). Bei. succenturiata ist die Ventralplatte länger, nach hinten breiter, der distale Ausschnitt rundlich und tie- fer, so dass zwei rundliche Zipfel gebildet werden, bei subfulvata (und oxydata) ist die Ventralplatte kürzer, vorn und hinten ziemlich gleich breit. der hintere Aus- schnitt klein. fast rechtwinklig. so dass hinten zwei breite, stumpfe Lappen entstehen, die an den Rändern stärker chitinisiert sind. Diese drei Unterscheidungsmerkmale sind so deutlich ausgeprägt, dass man nach denselben die beiden Formen leicht und sicher trennen kann. In der Form der Zähne 189) 256 Wilh. Petersen. am Schwellkörper kann ich, wie Mr. J. N. Pierce angibt, keine trennenden Merkmale bei unsern Festlands-Exemplaren finden; vielleicht verhalten sich darin die englischen Exem- plare anders. Beim ®© habe ich an der Bursa copulatrix als einziges stichhaltiges Unterscheidungsmerkmal gefunden, dass bei sub- fulvata an der Stelle, wo die Erweiterung des Ductus semi- nalis abgeht, nur eine kleine isolierte Gruppe von Zähn- chen steht, während bei succenturiata hier ein ganzes, mit Zähnchen besetztes Band zum übrigen Zahnbesatz der Bursa quer hinüberzieht und sich mit diesem kontinuierlich ver- bindet. Es handelt sich demnach hier um zwei Arten, die sich nach den & & mühelos trennen lassen, bei denen aber im weiblichen Geschlecht die Unterschiede bedeutend gerin- gere sind. Wir haben es mit Formen zu tun, die erst in jüngster Zeit divergent geworden sind, und bei denen die Divergenz im männlichen Geschlecht begonnen hat. Die ab. oxydata Tr. (59 Estl., Deutschl.) stimmt in beiden Geschlechtern vollständig mit der Stammart sub- fulvata überein. Tafel XV, Fig. 64. 64. (3603.) E. millefoliata Rössl. & Wien, ® Dietze. &. Uncus schwach gebogen, zweispitzig. Valva gross, ohne Auszeichnung, Brachium breiter und stärker als ge- wöhnlich. Am Schwellkörper ein sehr langer, gerader Zahn, dahinter ein grösseres Chitinstück, ausserdem drei kleinere gezähnelte Chitinzähne, von denen das vorderste beträcht- lich länger als breit ist. Ventralplatte ungewöhnlich gross, vorn bogig ausgeschnitten, nach hinten breit zulaufend, ab- gestutzt und hier am abgestutzten Ende jederseits in einer rundlichen Vorragung endigend. Q@. Ostium stark erweitert, weichhäutig; Ductus bursae verschmälert, mässig lang, im obern Teil chitinisiert. Bursa- sack schwach chitinisiert, mit deutlicher Längsstreifung; die Erweiterung des Ductus seminalis rechts abgehend und zwar ist die Abgangsstelle über die Mitte der Bursa hinaus stark polwärts gerückt. Polkuppe dicht mit feinen Stacheln be- setzt, nur die am meisten vorrückenden Stacheln etwas stär- ker. Ausserdem findet sich noch unterhalb der Mitte (d.h. näher zur Mündung liegend) beiderseits eine Gruppe von etwas stärkeren Stacheln, die nur auf der ventralen Seite Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 257 durch einzelne Stacheln mit der Stachelkappe des Fundus verbunden ist. Tafel XVI, Fig. 65. 65. (3603 bis.) E. druentiata Dietze. 18.299 Gall. m. Dietze. &. Uncus schwach gebogen, zweispitzig. Valva stumpf lanzettlich. Am Schwellkörper vorn eine grosse, breite Chi- tinplatte, daneben eine kleinere, hinten zwei lange, spitz zu- laufende Zähne, die an ihrer Basis zusammenhängen (bis- her einzig dastehende Bildung). Ventralplatte unregelmässig herzförmig. an den Seiten unscharf begrenzt. in der Mitte eine schwächer chitinisierte Partie. 9. Ostium erweitert, Ductus bursae kurz; die ganze untere Hälfte der Bursa sowie der Anfang der rechts ab- gehenden Erweiterung des Ductus seminalis stark verhornt, etwas streifig, dorsal und ventral in der Mitte mit einer isolierten kleinen Gruppe feiner Zähnchen. Die ganze Fun- dushälfte der Bursa schwach chitinisiert. farblos, dicht mit Stacheln besetzt. Die scharfe Begrenzung der Stachelkappe hebt sich wulstartig ab. Tafel. XVI, Fig. 66. 66. (3604.) E. seabiosata Bkh. 3 52 Dietze, Estland. 6. Uncus schwach gewölbt, zweispitzig. Valva ohne Auszeichnung, Brachium sehr dünn. Am Schwellkörper zwei breite, stark gezähnte Chitinplatten, von denen die eine länger als die andere; dahinter ein freies Chitinstück. Ventralplatte gross, vorn tief ausgerandet, nach hinten etwas verschmälert in zwei abgerundete Enden auslaufend; in der distalen Hälfte sind die seitlichen Ränder stärker chitinisiert. ©. Bursa klein, Ostium stark erweitert, Ductus bursae kurz. Die Erweiterung des Ductus seminalis rechts ab- sehend, sehr lang, den Querdurchmesser der Bursa mehr als dreimal übertreffend.. Die Fundushälfte der Bursa mit einer Kappe dicht stehender Stacheln besetzt. In der un- tern Hälfte des Bursasackes findet sich dorsal ein grös- serer mit feinen Stacheln besetzter Fleck, der an einer Stelle mit der Stachelkappe des Fundus in Verbindung tritt. Tafel XVI, Fig. 67. 67. (2604b.) E. orphnata Bohtsch. 2 99 Dietze, 2 99 Draudt. 258 Wilh. Petersen. Eine genaue Vergleichung der Bursa von scabiosata und orphnata lässt es als fraglich erscheinen, ob wir in letzterer nur eine Aberration der ersteren zu sehen haben. Alle Exemplare der einen und der andern Form sind unter sich vollkommen übereinstimmend, zeigen aber gegen- einander konstante Unterscheidungsmerkmale, die viel be- deutender sind, als z. B. bei satyrata und pernotata oder succenturiata und subfulvata, bei welchen, wie wir gesehen haben, die 5& schon viel stärker divergent geworden sind. Es würde aber auch hier erst die Untersuchung des & den Ausschlag geben. Leider habe ich kein Exemplar von orphnata & zur Untersuchung erhalten können. Bei scabiosata ist die Bursa viel kleiner, rundlicher, bei orphnata grösser, länglich birnförmig. Bei scabiosata ist der dorsale Dornenfleck im unteren Teil der Bursa mit der Stachelkappe des Fundus durch eine einzige Brücke ver- bunden, bei orphnata verbinden sich zwei Ausläufer mit derselben, so dass dazwischen eine kleine stachelfreie Insel entsteht. Ferner bildet bei scabiosata ventral der Rand der Stachelkappe einen gleichmässigen, flachen Bogen, wäh- rend bei orphnata der Rand einen tiefen Ausschnitt zeigt. Endlich ist bei orphnata die Erweiterung des Ductus semi- nalis relativ noch länger, etwa viermal so lang als der Querdurchmesser der Bursa. Sehr interessant ist bei dieser Art das Verhalten der Spermatophoren. Zwei Exemplare enthielten vollständige Spermatophoren, deren ungewöhnlich langes Collum die ganze Erweiterung des Ductus sem. bis zum Abgang des fadenförmigen eigentlichen Ductus seminalis durchzieht. Somit zeigt sich auch hier, dass diese „Erweiterung des Ductus seminalis“ noch als Teil des eigentlichen Bursa- Sackes anzusehen ist, wie ich das auch an anderen Arten bewiesen zu haben glaube (Zeitschrift für wiss. Zool. Band 88, Heft 1 p. 117ff. 1907), und nicht als Ductus semi- nalis. Tafel XV], Fig. 68. 68. (3605.) E. amplexata Chr. &9 Dietze. (59 Ussuri, @ Amur Radde.) Steht im Katalog sicher an einer falschen Stelle und gehört fraglos in die satyrata-Gruppe. ö. Uncus schwach gebogen, zweispitzig. Valva ohne Auszeichnung. Am Schwellkörper vier Chitinzähne: ganz vorn ein kleiner sehr breiter Zahn, in der Mitte zwei läng- Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 259 liche. von denen der eine sehr breit ist, alle drei gezäh- nelt. Hinten ein längerer Zahn mit verschmolzenem End- stückchen. Ventralplatte herzförmig stumpf endend (ähn- lich wie bei satyrata). ©. Bursa der von satyrata sehr ähnlich, dorsal mit deutlicher Längsstreifung und einer kleinen Gruppe von Zähnchen ventral und dorsal an der Ursprungsstelle der Erweiterung des Ductus seminalis. Als wichtigstes Unter- scheidungsmerkmal ist die Ausdehnung des Stachelbesatzes am Fundus zu betrachten. Derselbe tritt so weit zurück. dass dorsal der grösste Teil der Bursa stachelfrei und auf der rechten Seite die Entfernung vom Rande der Stachel- kappe bis zum Ursprung der Erweiterung des Ductus semi- nalis doppelt so gross als von dort bis zum Beginn des Ductus bursae ist. Ostium erweitert, weichhäutig; der kurze Ductus bursae und der Bursa-Sack schwach verhornt. Ven- tral rückt der Stachelbesatz des Fundus bedeutend weiter vor, als dorsal, und es dringt eine stachelfreie Bahn in den- selben ein in einem Bogen, der unterhalb des Poles, also ganz ventral bleibt. Tafel XVII, Fig. 69. 69. (3606.) E. denticulata Tr. 2 52 Dietze. Aus der scabiosata-Gruppe. &. Uncus buckelig gewölbt, zweispitzig. Valva sehr spitz zulaufend.. Am Schwellkörper vier Chitinzähne: zwei breit, stark gezähnelt, einer lang, hinten bogig ausge- schnitten; an ihn setzt sich das ziemlich grosse Endstück an. Ventralplatte ungewöhnlich gross und breit, vorn und hinten ausgerandet, distal in zwei stumpfe Enden auslau- fend, die etwas nach oben gebogen sind. 9. Ostium erweitert, Ductus bursae kurz, verhornt. Die Erweiterung des Ductus seminalis rechts abgehend, un- gewöhnlich lang, sehr breit beginnend, die Partie des Bursa- Sackes an der Abgangsstelle stärker chitinisiert. Der grösste Teil des Bursa-Sackes beiderseits dicht mit feinen Stacheln besetzt, nur eine kleine Partie in der unteren Hälfte der Bursa freilassend. Von den verwandten Arten durch die stark verhornte Partie an der weit nach oben gerückten Ursprungsstelle der „Erweiterung“ und den nirgends unterbrochenen Stachel- besatz des Fundus unterschieden. 260 Wilh. Petersen. 70. (3607.) E. impurata Hb. Wird in einem Nachtrag besprochen werden, da die Untersuchung zur Zeit noch nicht fertig ge- stellt werden konnte. Tafel XVII, Fig. 71. 71. (3608.) E. semigraphata Bınd. 1 $, 3 29 Dietze, 1 & Helv. Diese Art steht der denticulata so nahe; dass ich hier nur die unterscheidenden Merkmale hervorheben will. Beim & ist der Uncus schwach gekrümmt, ohne die buckelartige Erhöhung. Am Brachium ist das- Ende stark kolbig verdickt, bei denticulata ist das Brachium schlank. Die Zähne am Schwellkörper, wie die Zeichnung zeigt. in ihrer Form stark verschieden, das Endstück stärker, die kleinen Platten nur schwach gezähnelt. Ventralplatte bei gleicher Länge merklich schmäler. Beim 9 ist der Stachelbesatz der Bursa viel spärli- cher, auf der linken und besonders auf der rechten Seite bleibt eine grössere Partie ganz stachelfrei. Tatel X VIH,RiE.T2, 72. (8610.) E. litographata Chr. 52 Schahkuh, (Draudt det.). Drei Exemplare (1 9), die ich in Nordpersien fing. wurden mir von Draudt als zu dieser Art gehörig bestimmt. Die Art ist vom Grossfürsten N. M. Romanoff nach einem ® beschrieben, das von Christoph bei Ordubad gesammelt wurde; in der Beschreibung wird sie in treffiender Weise mit graphata verglichen, denn sie steht in der Tat im Bau des Sexualapparates der setaceata sehr nahe. 6. Uncus gebogen, zweispitzig, am Ende etwas brei- ter als an der Basis. Valva mit gerundetem Hinterwinkel. Am Schwellkörper des P. ausser der Granulation eine grös- sere gebogene Chitinplatte, die sehr schwach chitinisiert und deren Grenzen daher schwer festzustellen sind; jedenfalls ist sie ähnlich geformt wie bei graphata, nur vorn abgerundet, die beiden Eindstückchen sind stärker chitinisiert. Ventral- platte lang herzförmig, distal ausgeschnitten, so dass zwei hakenförmige Spitzen entstehen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 261 9. ÖOstium stark erweitert, weichhäutig. Bursa-Sack sehr ähnlich dem von setaceata (aus Digne), nur grösser, der Zahnbesatz weiter vordringend; am unteren Teil der Bursa auch dorsal eine Gruppe von Zähnchen, während bei setaceata nur ventral eine Reihe schwacher Zähn- chen auf der rechten Seite zum Ductus bursae hinzieht. Die ganz kurze Erweiterung des Ductus semin. trennt diese Art, sowie die folgenden weit von der semigraphata- Gruppe. Interessant ist auch bei dieser’ Art die gelbgraue Grund- färbung statt der grauen. Tafel XVII, Fig. 73. 73. (3614.) E. graphata Tr. 2 52 Dietze. 6. Uncus schlank, zweispitzig, Valva ohne Auszeich- nung. Am Schwellkörper ausser starker Körnelung eine breite Chitinplatte, die hinten ausgerandet ist, dahinter noch ein freiliegendes kleines Chitinstück. Ventralplatte herzför- mig, distal in zwei sehr kurze Spitzen auslaufend. 9. Ostium erweitert. Ductus bursae kurz, hornig. Der untere kleinere Teil der Bursa weichhäutig mit Ausnahme des an den Ductus stossenden Teiles. Die Erweiterung des Ductus seminalis rechts abgehend, schwach ausgebildet und kurz, an ihrem Ursprung ventral eine Reihe feiner Zähn- chen, ebenso an der Grenze des Ductus bursae dorsai ver- einzelte Zähnchen. Der ganze Fundus der Bursa von ei- ner Stachelkappe besetzt, die dorsal und ventral einen Vor- sprung bildet. 74. (3614a.) E. v. setaceata Dietze. 2 8,39 Dietze (Digne). Draudt fand, dass die Eier von setaceata dermassen ab- weichen von denen der graphata, dass er beide Formen „unbedingt artlich zu trennen“ gezwungen ist. Ich wage auf mein Untersuchungsmaterial hin nicht, die Frage der Artverschiedenheit mit voller Sicherheit zu entscheiden, da ich trotzdem, dass mir die QQ@ aus Digne mit kleinerer Bursa und verhältnismässig stärker erweiter- tem Ostium etwas verschieden zu sein scheinen, doch keine obiektiven Unterscheidungsmerkmale finden kann. Tafel XVII, Fig. 74. 74a. E. drupisaria Sohn-Rethel. 2 52 (Draudt). Diese Form kann ich ebenfalls weder von setaceata noch von graphata trennen, trotzdem in der Zeichnung auf 262 Wilh. Petersen. den ersten Blick die kleinere und weniger stark gefüllte Bursa einen total verschiedenen Eindruck macht. Die Sta- cheln scheinen bei drupisaria in deutlichen Reihen zu stehen, da der Bursa-Sack weniger prall gefüllt ist, dadurch er- scheint auch die Verteilung der Bedornung in der Dorsal- ansicht etwas verschieden. Tafel XVII. Fig. 75. 75. (3616.) E. seriptaria HS. (sec. Dietze rectius: un- data Prr2);, 2.8 108 Beide Geschlechter von ganz ungewöhnlicher Bildung und gar nicht in die graphata-Gruppe gehörend. 6. Uncus schwach gebogen, mit einfacher Spitze. Valva auffallend klein, gerundet. Am Schwellkörper des die Valva an Länge überragenden Penis zwei starke Zähne, der eine durch Länge, der andere durch Breite ausgezeich- net, davor und dahinter ie ein schwächeres Chitinstück. ganz hinten ein kleines Endstück, so dass im ganzen fünf «etrennte Chitingebilde vorhanden sind. Ventralplatte aus zwei breiten distal hakig endigenden Chitinspangen bestehend, die vorn verbunden sind. 0. Ostium breit, fein punktiert, schwach chitinisiert. Ductus bursae sehr kurz und breit. Bursasack ungewöhn- lich lang, fast das ganze Abdomen einnehmend, im untern Teil stärker chitinisiert. mit vereinzelten unregelmässig ver- teilten Stacheln besetzt, auf der rechten Seite eine Vor- ragung. von dem der dünne Ductus sem. abgeht. Der ganze Fundus vollständig weichhäutig, ohne jeden Stachelbesatz, das Mittelstück des Bursa-Sackes verengt. Die von allen übrigen Formen stark abweichende Bil- dung der Bursa könnte man sich hervorgegangen denken aus der Bursa von plumbeolata, durch Verlängerung des Bursa-Sackes und Einschnürung in der -Mitte. (Leider hahe ich nur ein @ mit collabierter Bursa untersuchen können.) Tafel XIX. Fig. 76. 76. (3620.) E. spissilineata Metzn. &9 Dalmatien. Aus der Verwandtschaft der graphata. ö. Uncus sehr schwach, wenig gebogen, zweispitzig. Die Bildungen am Schwellkörper erinnern sehr an die von graphata. Vorn zwei kleinere gezähnelte Stücke, dann eine grössere, hinten ausgeschnittene Platte, daranhängend ein kleines Endstück. Im übrigen auch bei dieser Art eine starke Körnelung am Schwellkörper. Eiu Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheecia Curt. 963 Ventralplatte lang, wenig verschmälert, am distalen Ende fast gestutzt, etwas asymetrisch endend. @©. Bursa von gewöhnlichem Habitus, Ostium mässig erweitert, Ductus bursae kurz, nur das obere Stück ver- hornt. Am Bursa-Sack nur der untere, kleinere Teil stachel- frei, und auch hier dorsal eine kleine Gruppe feiner Sta- cheln, die vom Ursprung der „Erweiterung“ quer über die Bursa zieht. Die Erweiterung des Ductus seminalis auf der rechten Seite breit abgehend, kurz, an der Abgangs- stelle ein rundlicher starker Chitinfleck. Tafel XIX. Fig. 77. 77. (bis 3620.) E. fuscicostata Chr. 2 Q9Q9 aus Kasi- koparan in Transkaukasien (von Christoph gesammelt). Q. Nach der Bursa zu urteilen aus der graphata- (sruppe, der spissilineata nahestehend, von ihr durch fol- zende Merkmale unterschieden: 1. Der verhornte Teil des Ductus bursae länger als breit. 2. Die Erweiterung des Ductus seminalis bedeutend län- ger ınd stärker als bei spissilineata (länger als der @Querdurchmesser der Bursa). 3. Im untern Teil der Bursa zieht vor dem Abgang der „Erweiterung“ dorsal ein breites Band starker Sta- cheln quer über die Bursa (bei spissilineata nur ver- einzelte Stacheln). 4. Trotz der bedeutenderen Grösse dieser Art ist die Bursa beträchtlich kleiner als bei spissilineata. Leider liegt mir kein & zur Untersuchung vor, so dass die Frage offen bleibt, zu welcher Gruppe fuscicostata gehört, was sich durch die Untersuchung des & wohl fest- stellen liesse. Eins memer Exemplare trägt die Bezeich- nung von Staudingers Hand: „n. sp. bei spissilineata?“ das- selbe war ihm von Christoph zur Begutachtung eingeschickt worden. Dr. Draudt bemerkt zu demselben Exemplar, dass es als fuscicostata‘ Chr. zur aggregata—satyrata—perno- tata— Verwandtschaft gehöre und mit spissilineata. die zur plumbeolata-Gruppe gehöre, nichts zu tun habe. Wenn Chri- stophs Determination der beiden mir vorliegenden Stücke von spissilineata aus Dalmatien richtig ist, so würde fuseico- stata der spissilineata näherstehen, beide dagegen von plum- beolata weit verschieden sein. 264 Wilh. Petersen. Tafel XIX, Fig. 78. 78. (3623.) E. plumbeolata Hw. 2 &Q Dietze, Draudt. 10 &9 Estland, Ural, Polen. &. Uneus gebogen, zweispitzig; Valva mit stumpfem, abgerundetem Hinterwinkel, Basalhälfte der Valva mit paral- lelem oberen und unterem Rande. Am Schwellkörper drei Chitinstücke: ein grösserer gebogener Zahn, in der Mitte darunter ein kleinerer Zahn, hinten ein freies Endstückchen. Ventralplatte vorn ausgerandet, nach hinten in zwei sehr lange Spitzen auslaufend. Endstück des Penis am caudalen Ende breiter als am ovalen. ©. Ostium erweitert, Ductus bursae oben mit einem schmalen Chitinring abschliessend. Bursa-Sack darin won der typischen Form abweichend, als nur der untere Teil mit Stacheln besetzt, der Fundus dagegen vollständig glatt ist. Die Stacheln der untern Bursahälfte stehen regellos und nicht sehr dicht. ein Streifen oberhalb der rechts abgehen- den Erweiterung des Ductus seminalis ganz stachelfrei. Nur bisweilen verbinden, ungefähr in der Mitte des Bursa- Sackes vereinzelte schwächere Zähnchen auch auf der rech- ten Seite den Zahnbesatz der dorsalen und ventralen Seite. Die „Erweiterung“ ist am Anfang stärker chitinisiert. Tafel XIX, Fig, 19 79. (—.) E. homogrammata Dietze. 3 59 Dietze, Amur (Radde), Ussuri. Iris 1908, p. 191, Taf. II, Fig. 3 und 4. Diese Art erhielt ich von Herrn Dietze mit der Aul- forderung, zu untersuchen, ob sie nicht identisch mit iso- grammaria HS. sei. Nun lehrt ein Blick auf die Figuren 78, 79 und 82, dass homogrammata weit verschieden von dieser Art ist, dagegen sehr nahe Beziehungen zu plumbeolata besitzt. Die Verwandtschaft ist eine so nahe, dass die 99 schwer zu trennen sind, während die Unterscheidung der 5 & eine sehr leichte ist und keinen Zweifel an der Artverschiedenheit beider Formen lässt. Am Schwellkörper des P. finden sich bei homogram- mata ebenfalls drei Chitinstücke, doch sind die beiden vor- deren Zähne nahezu von gleicher Länge, während bei plumbeolata der kleinere Zahn nur zirka ein Drittel der Länge des grösseren besitzt. Das Endstück des P. ist am caudalen Ende bei homogrammata breiter, als am oralen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 265 Beim © von homogrammata ist die Bursa auf der lin- ken Seite mit einem Vorsprung versehen, der dadurch deut- licher hervortritt, dass oberhalb desselben eine leichte Ein- schnürung den stachelfreien Fundus vom zahnbesetzten un- tern Teil der Bursa trennt. Ferner ist bei homogrammata die Streifung im untersten Teil des Bursa-Sackes stärker, die Chitinisierung am Beginn der „Erweiterung“ geringer, und endlich geht der Stachelbesatz in der Mitte des Bursa-. Sackes in einem geschlossenen Gürtel um die ganze Bursa herum, während bei plumbeolata auf der rechten Seite meist ein breiter stachelfreier Streifen dazwischen liegt. Die art- liche Spaltung beider Formen fällt wohl in eine jüngere Zeit, und es sind hier die unterscheidenden Merkmale beim 5 viel stärker ausgeprägt als beim 9. Tafel XIX, Fig. 80. 80. (3023 bis.) E. thalietrata Püngl. 529 Wallis. &. Unens kurz, zweispitzig. Valva mit stumpfem Hin- terwinkel.e. Am Schwellkörper fünf getrennte Chitinstücke, hinter der Mitte das in der graphata-Gruppe vorkommende, hinten bogig ausgeschhittene Stück, die beiden vorderen Zähne klein. Ventralplatte vorn ausgerandet, nach hinten wenig verschmälert, stumpf endend. 9. Ostium sehr stark erweitert, weichhäutig. Ductus bursae kurz, verhornt. Die Bursa zerfällt in zwei scharf seschiedene Hälften: die untere stachelfrei mit der rechts abgehenden Erweiterung des Ductus seminalis, — die Fun- dushälfte dicht mit Stacheln besetzt, welche besonders in der Randzone lang und spitz sind. Tafel XX, Fig. 81. 81. (3624.) E. immundata Z. 2 &, 3 2 Dietze. &. Uncus stark gebogen, zweispitzig, Valva klein, hin- ten gerundet. Am Schwellkörper fünf starke, lange Zähne und ein kleines „Endstückchen“. Ventralplatte vorn schwach ausgerandet, distal in zwei Spitzen auslaufend, die zirka ein Drittel der Plattenlänge betragen. 9. Ostium breit, Ductus bursae sehr breit, im obern Teil verhornt. Im untern Teil der Bursa ein mit Stacheln besetztes Schrägband dorsal und ventral über die Bursa ziehend zum Ursprung der stark vortretenden Erweiterung des Ductus seminalis. Fundus mit scharf abgesetzter Sta- chelkappe, die sehr dicht mit Zähnen besetzt ist. Tafel XX, Fig. Sibis, 81 bis. (3625.) E. isogrammaria HS. 2 8, 49 Dietze. 266 Wilh. Petersen. _ Diese Art steht in bezug auf den Uneus ganz ausser- halb des Gattungstypus. 6. Uncus ganz verkümmert, statt dessen eine breite Hornplatte (Fig. 8lbis A. v.), die den Enddarm von oben deckt. Am gekörnelten Schwellkörper nur ein schwach chi- tinisierter langer Zahn und ein kleines Endstück dahinter. P. auffallend klein. Ventralplatte vorn schwach ausgerandet, nach hinten in zwei Spitzen auslaufend, die durch eine sehr dünne Membran verbunden sind. 2. Ostium nicht erweitert, Ductus bursae lang, eng, nur im obern Teil verhornt; die Erweiterung des Ductus seminalis vom untersten Teil der Bursa rechts abgehend. Der grösste Teil des Bursa-Sackes aus weichem farb- losen. Chitin bestehend. stachelfrei; dorsal und ventral ie ein breiter Streifen mit Stacheln besetzt, welche die Bursa der Länge nach fast bis zum Pol durchziehen und im un- tern Teil der Bursa auf der linken Seite verschmolzen sind. Tafel XX,sTig, 82; 82. (3626.) E. valerianata Hb. &9 Dietze, 2 & Est- land (Draudt det.). ö. Uncus kurz, zweispitzig, die untere Spitze stärker und breiter. Denkt man sich diese untere Spitze noch stärker ver- breitert und flacher werdend, bei gleichzeitiger Verkümme- rung der oberen Spitze, so könnte die Form des Uncus daraus entstehen, wie wir sie bei isogrammaria haben. Valva mit gleichmässig abgerundetem Hinterwinkel; Brachium sehr schlank. Am Schwellkörper vorn ein geho- genes Chitinstückchen, hinten drei Zähne, von denen zwei sezähnelt, einer glatt mit daranhängendem kleinen Endstück. Ventralplatte lang herzförmig, distal durch eine tiefe Aus- randung zwei hakige Spitzen bildend. @. Bursa mit mässig erweitertem Ostium. Ductus bur- sae breit, im oberen, dem Fundusteil, verhornt. Die Erwei- terung des Ductus seminalis dorsal breit abgehend, an der Basis mit Zähnchen und Streifen. Fundus dorsal mit einem in regelmässigem Bogen begrenzten, dichten Stachelbesatz, ventral der Bursasack an den Rän- dern stachelfrei, in der Mitte mit einer grösseren geschlos- senen Gruppe von Stacheln. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheecia Curt. 267 Tafel XX, Fig. 83. 83. (3627.) E. pygmaeata Hb. 2 8, 6 29 Estland, Ural, Königsberg, Hamburg. Eine sehr auffallend gebildete Art; trotz der grossen Verschiedenheit in Färbung und Habitus, je nach der Lo- kalität, doch von vollständig übereinstimmendem Bau der Generationsorgane. 6. Uncus schlank, mit einfacher Spitze. Valva von trapezoider Form, Brachium kurz und dick. P. kaum dreimal länger als dick. Am Schwellkörper vier sehr grosse Zähne, von denen die drei oberen nach vorn (caudal) in schwach gekrümmte Haken auslaufen, hin- ten ein kleines Endstück. Ventralplatte aus zwei getrennten Stücken bestehend, die, vorn verdickt, nach hinten (distal) in zwei sehr feine Spitzen auslaufen. @. Bursa ganz abweichend vom Typus der Gattung, mit abgeschnürtem, weichhäutigem Fundus (resp. Bursa-An- hang), der ganz stachelfrei ist. Ostium breit, Ductus bursae breit und sehr kurz. Der mittlere Teil der Bursa zerstreut mit Stacheln besetzt, auf der linken Seite zwei stachelfreie Vorsprünge, zwischen denen sich eine stärker chitinisierte Partie befindet. Die Er- weiterung des Ductus seminalis geht ventral ab, ungewöhn- lich stark nach oben gerückt, d. h. von der Mündung der Bursa entfernt. Von der Abgangsstelle bis zum Ductus bur- sae zieht sich eine breite stachelfreie Bahn. Der Fundus, eine stachellose gestielte Blase bildend, setzt sich asymme- trisch an die linke Seite der Bursa an. Auch bei dieser Art sah ich eine Spermatophore mit langem Collum die Erweiterung des Ductus seminalis durch- ziehen. Da die grosse. Spermatophore sich nur im mittle- ren Teil der Bursa befand, so wird der oben „Fundus“ ge- nannte Teil vielleicht richtiger als „Bursa-Anhang“ zu be- zeichnen sein. Solch ein Bursa-Anhang, in dem ich nie Spermatophoren gefunden habe, ist charakteristisch für die Familie der Pieridae, findet sich aber vereinzelt auch in andern Familien, z. B. bei den Hesperidae, Limenitis, bei den Neotropidae und unter den Pyralidinae in der Gattung Sco- paria. 268 Wilh. Petersen. Tafel XXI, Fig. 84. 84. (3627 bis.) E. zibellinata Chr. b. sp. 59 Dietze (& Ussuri, @ Amur Radde). Dietzes Anfrage, ob zibellinata von pygmaeata ver- schieden sei, da nach Draudts Untersuchung das Ei ver- schieden, muss mit Entschiedenheit bejiahend beantwortet werden. da bei beiden Geschlechtern kein einziges Stück des Genitalapparates gleiche Bildung zeigt. 6. Uncus rudimentär, nur als schwach. chitini- sierte Platte den Enddarm von oben deckend (ähnlich wie bei isogrammaria). Valva von gewöhnlicher Bildung, gleich- mässig abgerundet. Am Schwellkörper nur zwei sehr kleine Chitinstückchen und eine leichte Körnelung. Ventralplatte vorn sehr seicht ausgerandet, distal in zwei Spitzen aus- laufend, die % der Gesamtlänge messen. ®. Bursa von typischer Bildung. Ostium und Ductus bursae breit. Der grösste Teil der Bursa mit Stacheln be- setzt, nur der untere, mässig verhornte Teil derselben, ei- nige Zähnchen ausgenommen, stachelfrei. Die Länge der rechts abgehenden Erweiterung des Ductus seminalis unge- fähr dem Querdurchmesser der Bursa gleich. Auf der lin- ken Seite der Bursa ungefähr in der Mitte eine schwache Vorragung. Tafel XXI] Fig. 85. 85. (3628.) E. ultimaria B. (minusculata Alph. cf. N. 15). &9 Dietze. Ein Pärchen dieser Art efwies sich als vollständig identisch in beiden Geschlechtern mit minusculata Alph., so dass minusculata als Varietät von der früher beschriebenen ultimaria zu betrachten ist. 6. Uncus zweispitzig, die untere Spitze stärker und abgerundet. Valva sehr zart und klein, kürzer als der P., Schwellkörper mit einem dichten Gewirr von Chitinfasern, in welchem einige stärkere Platten nur undeutlich zu un- terscheiden sind. Ventralplatte aus zwei getrennten Chitin- spangen bestehend, die in der Mitte erweitert, am distalen Ende aufwärts gebogen sind. ©. Dem stark erweiterten Ostium bursae liegen dorsal zwei eigentümliche sackartige Gebilde auf. Ductus bursae kurz. Die Erweiterung des Ductus sem. von der Mitte des Bursa-Sackes rechts abgehend, vor der Abgangsstelle eine Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 269 Chitinwulst mit 4—5 stärkeren und einigen schwächeren Zähnen. Bursa-Sack schlank, Fundus dicht mit Sternzähnen be- setzt, die sich auf der linken Seite weit nach unten zur Mündung hinziehen. Randstacheln stark. Bemerkenswert ist, dass bei ultimaria und minusculata die einzelnen Teile des Sexualapparates bei beiden Geschlechtern in der Grösse nicht verschieden sind, trotzdem meine Exemplare von mi- nusculata bedeutend kleiner sind als die von ultimaria. Tafel XXI, Fig. 86. 86. (3629.) E. massiliata Mill. 2 & (eins von Dietze). &. Uncus gebogen, zweispitzig. Valva ungewöhnlich gebaut: mit erweitertem unterem Rande, der am Hinterwin- kel in einem fast rechtwinkligen Lappen vorspringt. Am Schwellkörper ein langer spitzer Zahn, der fast den ganzen, sehr schwächlichen P. durchzieht, daneben zwei kleinere Chitinstücke, das obere derselben länglich, hinten ein kleines Endstück. Ventralplatte kaum sichtbar, die Reste derselben bilden zwei kleine parallele Chitinstäbe. Tafel XXI, ,;Hig. 837. 87. (3630.) E. tenuiata Hb. 3 &, 4 2 Dietze. Mit sehr eigenartiger Bildung der Bursa. Uncus sehr kurz, gewölbt, plump, zweispitzig. Valva ohne Auszeich- nung. Am Schwellkörper nur ein kleines Chitinstück, das breiter als lang ist. Ventralplatte breit, nach hinten mäs- sig verschmälert, stumpf endend, die stärker chitinisierten Ränder in etwas nach oben gebogene Spitzen auslaufend. Q©. Ostium erweitert, mit ungewöhnlich langem Duc- tus bursae, der, im oberen Teil verhornt, ohne scharfe Grenze in den Bursa-Sack übergeht. Die Erweiterung des Ductus seminalis auf der ‘rechten Seite abgehend, an ihrer Ursprungsstelle setzt sich der eiförmige Fundus der Bursa an, zuweilen sich quer daran legend (Fig. 87 B. II). Der- selbe ist sehr dicht mit feinen Stacheln besetzt, die auf der linken Seite etwas stärker sind und hier dichter stehen. Tafel XXI, Fig. 88. 88. (3631.) E. inturbata Hb. & Dietze. Am gewölbten, plumpen Uncus ist nur die obere Spitze deutlich ausgebildet. Valva von gewöhnlicher Form. Penis ausserordentlich dünn und zart, ohne Zähne am Schwellkörper, und mit einem sehr schwachen Chitinstück- chen in der Mitte. 18* 270 Wilh. Petersen. Ventralplatte vorn seicht ausgerandet, nach hinten in zwei lange Spitzen auslaufend, die vorn durch eine nur schmale Querbrücke verbunden sind. Tafel XXI, Fig. 89. 89. (3634.) E. nanata Hb.. 3 59 Dietze, 15 Tirol, 0. Gall. Gehört zur innotata-Gruppe. 6. Uncus schlank, gebogen, zweispitzig. Valva mit etwas stärker chitinisiertem unterem Rande, der am Hinter- winkel in einen sehr kleinen Zahn ausläuft. Brachium gross. Am Schwellkörper zwei kleine Zähne, deren Längsdurch- messer bedeutend kleiner als der Querdurchmesser des P. ist, ausserdem eine grössere gebogene Chitinplatte, die hin- ten (in suti! oral) in zwei verbreiterterte Enden ausläuft. Fer- ner findet sich am Schwellkörper eine Längswulst, die mit sehr _feinen Chitinzähnchen besetzt ist. Ventralplatte lang herzförmig, stumpf endend. ©. Bursa mit sehr stark erweitertem Ostium, das eine distal verjüngte, punktierte Platte trägt. Ductus bursae kurz, schwach verhornt. Bursa im untern Teil mit einigen Längs- streifen, links ein kleiner Vorsprung, die Erweiterung des Ductus seminalis dorsal in der Mitte mit sehr breiter Ursprungsstelle abgehend. Die Fundushälfte der Bursa dicht mit sehr feinen Stacheln besetzt. Die var. pauxillaria B. (2 592 Estl.) stimmt in allen Stücken vollständig mit der Stammart nanata überein. Tafel XXII, Fig. 90. 90. (3635.) E. hyperboreata Stgr. & Fen. sept. von Staudinger stammendes Stück. (Dietze) &9 Estland. 9 Pommern. Der nanata sehr nahestehend, aber von ihr artlich ver- schieden, wenn auch die @Q9 kaum sichere Unterschei- dungsmerkmale aufweisen. ö. Uncus schwach gebogen, zweispitzig; an der Valva ist der untere Rand in einem breiten Streifen stärker chiti- nisiert und läuft am Hinterwinkel in einen spitzen Dorn aus, während bei nanata nur eine verschwindend kleine Spitze vorhanden ist. Brachium sehr breit und stark. Am Schwellkörper sind die beiden vordern Zähne bedeutend grösser, als bei nanata; ihr Längsdurchmesser erreicht oder übertrifft den Querdurchmesser des Penis. Ventralplatte herz- föürmig, distal abgestumpft. Die Bursa des @ von hyper- _ / Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 271 boreata gleicht so sehr der von nanata, dass ich beide Arten nach der Bursa allein nicht mit Sicherheit zu unter- scheiden vermag. Wir haben also auch hier wieder ein Beispiel. wo die Artunterschiede bei den && schärfer zum Ausdruck kom- men. .Jedenfalls hat sich hyperboreata erst in jüngster Zeit abgetrennt. Tafel XXI, Fig. 91. 91. (3656.) E. innotata Hfn. 10 59 Estland, 2 & Germ., 2 & Uralsk, 1 © Dietze. 5. Uncus gebogen, zweispitzig. Valva ohne Auszeich- nung, der Hinterwinkel derselben etwas markiert (in der Zeichnung nicht angedeutet); Brachium stark, am Ende nicht verdickt. Am Schwellkörper findet sich ausser der einen grossen Chitinplatte nur noch vorn ein kleiner Zahn. Ventralplatte vom satyrata-Typus. ©. In der Bildung der Bursa ist die innotata-Gruppe dadurch ausgezeichnet, dass die Erweiterung des Ductus seminalis von der rechten Seite weg stark auf die linke Seite des Bursa-Sackes gerückt, dorsal abgeht. Ostium sehr stark erweitert, fein punktiert mit einer dreieckigen Platte aus braunem Chitin. Ductus bursae kurz. Der untere Teil des Bursa-Sackes mit zahlreichen Längs- streifen versehen, der obere (Fundus-)Teil dicht mit feinen Stacheln besetzt; der Stachelbesatz ventral noch etwas wei- ter vordringend als dorsal, auf der rechten Seite etwas stär- kere Randstacheln (an der Stelle. wo sonst die „Erweite- rung“ abgeht). Unsere estländischen Exemplare, es liegen mir zirka 60 vor, haben durchweg eine blaugraue Grundfarbe, mit sehr geringer brauner Einmischung. Es ist hier ein analoges Verhältnis wie bei indigata und furfosata und da unsere v. fraxinata die braune Färbung beibehalten hat. so dürfte die estländische Form von innotata als Lokalvarietät einen eignen Namen verdienen: var. grisescens. Die’v. tamariserata Err..($- Germ,, 9 Tirol) stimmt in beiden Geschlechtern mit der Stammart nanata überein. E. innotata v. fraxinata Crewe. 59 Bozen, Estland. Während beim @ die Bursa vollständig mit der von innotata übereinstimmt — die Grenze des Stachelbesatzes ist bei innotata etwas variabel —, weicht der aus Bozen 272 Wilh. Petersen. e stammende & darin ein wenig ab, dass 1. am Schwellkörper P. das eine Endstück der grossen Chitinplatte scheinbar frei, d. h. nicht zusammenhängend mit demselben ist, in- dem die verbindende Chitinbrücke nicht aus brau- nem Chitin besteht und 2. der untere Rand der Valva stär- ker chitinisiert und der Hinterwinkel durch einen sehr klei- nen stumpfen Vorsprung markiert ist. Ein estländisches Stück, das mir von Bohatsch als fraxinata bestimmt wurde, bildet einen Uebergang von dieser Abweichung zur gewöhn- lichen Form der Stammart. Wir haben danach wohl in innotata eine Form zu sehen, deren Artbild schon etwas ins Schwanken geraten ist und die eben in den ersten Anfängen neuer Formbil- dung steht, wie auch die bisher als eigene Art bezeichnete unedonata Mab. nebst parallelaria Boh. zeigt. Diese For- men habe ich nach meinem bisherigen Material nicht von innotata trennen können. Tafel XXIII. Fig. 92. 92. (3638.) E. unedonata Mab. 1 &, 3 2929 Dietze. Bei innotata reicht der Stachelbesatz des Bursa-Sackes im allgemeinen nicht so weit, wie bei unedonata, doch gibt es hier Varianten, so dass eine sichere Trennung beider Formen mir nicht möglich erscheint, zumal bei unedonata der etwas stärker markierte Hinterwinkel an der Valva des 6 sich auch- bei fraxinata findet und somit kein stichhalti- ges Unterscheidungsmerkmal bildet. Auch die v. parallelaria Bohatsch (9 Dietze) kann ich weder von unedonata noch von innotata unter- scheiden, so dass meiner Meinung nach beide nur als Lokal- varietäten von innotata zu betrachten sind. Tafel XXIN, Fig. 93. 93. (3641.) E. phoeniceata Rbr. 2 529 Dietze. Eine vom gewöhnlichen Typus ganz abweichend ge- baute Form. 8. Uneus kurz, gebogen, zweispitzig. Valva ohne Auszeichnung. Am. Schwellkörper vier ge- trennte Chitinbildungen: ein spitzer, gleichmässig dicker Zahn, last von der Länge des Penisrohres, ein zweiter et- was kürzerer, dahinter ein noch schwächerer Doppel-Zahn mit einem kleinen getrennten Endstückchen. Ventralplatte herzförmig, vorn seicht ausgeschnitten, nach hinten in zwei kurze Spitzen auslaufend. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 273 ©. Bursa ungewöhnlich gross, Ostium wenig erweitert, der kurze Ductus bursae wie der ganze Bursa-Sack mit Ausnahme einer kleinen Kappe am Pol. die aus farblosem Chitin besteht, stark verhornt, aus dunkelbraunem Chitin bestehend; nur der rechte, stark vortretende Teil der Bursa dorsal und ventral zum Teil mit Stacheln besetzt, von ihm geht die sehr kurze Erweiterung des Ductus seminalis ab. Tafel XXIII. Fig. 94. 94. (3643.) E. oxycedrata Rbr. 1 58, 29 Dietze. 8. Uncus gebogen. zweispitzig. Valva mit vorsprin- gender Ecke am Hinterwinkel. Am Schwellkörper drei Zähne, von denen der vorderste, kleinste stark hakig ge- krümmt, der hinterste, längste Zahn ein lose daranhängen- des Endstückchen hat. Ausserdem findet sich am Schwell- körper eine Längswulst mit ec. 15 schwachen Querplatten. Der Eintritt des Ductus eiaculatorius in das .Endstück des Penis“ ist nicht wie gewöhnlich am hintern Ende desselben. sondern ungefähr in der Mitte. Ventralplatte vorn breit, seicht ausgerandet, nach hin- ten verschmälert, stumpf endend. ©. Bursa mit Ausnahme des dicht mit Sternstacheln be- setzten Fundus stark verhornt. ÖOstium sark erweitert. Duc- tus bursae breit und kurz. Der untere Teil der Bursa rechts mit einer Reihe sehr kleiner Zähnchen; links ungewöhnlich starke zapfenartige Zähne, die eine Längsreihe bilden. Trotz der auf den ersten Blick ganz ungewöhnlichen Bildung der Bursa lässt sich doch eine Aehnlichkeit mit der Bursa von sobrinata nicht verkennen. so dass diese Arten, wie auch abbreviata und dodoneata eine engere Gruppe bilden, während die Bursa von exiguata und sinu- osaria einem ganz andern Typus angehört. Bei oxycedrata und sobrinata zeigt auch der Bau der männlichen Genera- tionsorgane in Uneus, Valve und den Zähnen des Schwell- körpers so viel typisch ähnliches, dass die nahe Verwandt- schaft zweifellos erscheinen muss. 9%. (3643 bis.) E. euxinata Bhtsch. 9 Dietze. Dietze schrieb mir: „Bohatsch stellt dieses Tier zu oxycedrata, doch kommt es mir der sohrinata viel ähnlicher vor; bitte zu untersuchen!“ Ich zitiere mit Vergnügen die- sen Passus aus einem Brief Dietzes, um zu zeigen, wie ei- gentlich beide Spezialisten nach dem äussern Habitus rich- 274 Wilh. Petersen. tig geurteilt haben, wobei aber in Wirklichkeit euxinata, der sobrinata-Gruppe angehörig, zweifellos von oxycedrata artlich verschieden, dagegen der ericeata in der Bildung der Bursa so nahe steht, dass erst‘ die Untersuchung des ö die Artverschiedenheit von dieser sicherstellen könnte. 9. Die Beschreibung der Bursa folgt bei ericeata, ebenso verweise ich auf die Abbildung bei dieser Art (Fig. 102), denn ich kann keine unterscheidenden Merk- male bei beiden herausfinden. Trotz der bedeutenderen Grösse meines Exemplares von euxinata ist die Bursa nur ganz unbedeutend grösser als bei ericeata. Die auffallende und ganz unerwartete Uebereinstimmung legte den Verdacht nahe, dass es sich um falsch angeleimte Abdomina handeln könnte, doch bestätigte eine Prüfung der Bruchstellen diesen Verdacht nicht. Somit liegt einstweilen die Wahrscheinlichkeit vor, dass euxinata und ericeata artlich nicht verschieden sind. Tafel XXIV, Fig. 96. 96. (3646.) E. abbreviata Stph. 1 5 Germ., 3 9 Dietze, Draudt. Eine sehr auffallend gebildete Form, die stark vom ge- wöhnlichen Typus abweicht. &. Uncus kurz, zweispitzig. Valva gerundet, mit stark geschwungenem Aussenrand; der untere Rand erweitert, ver- diekt, am Hinterwinkel in einem starken, gerundeten Lap- pen vorspringend.. Am Schwellkörper vorn ein langer, schlanker, spitz zulaufender Zahn, dahinter ein kurzer, dicker Zahn, der sehr spitz zuläuft, über diesem ein brei- tes, langes Chitinstück mit daranhängenden Endstückchen. Ventralplatte herzförmig, am distalen Ende gekerbt, so dass zwei kurze dicke Spitzen entstehen. @©. Bursa mit Ausnahme des farblosen Fundus stark ehitinisiert, mit zahlreichen Längsstreifen. Ostium sehr breit, ebenso der sich daranschliessende stark chitinisierte kurze Ductus bursae. Die Erweiterung des Ductus semi- nalis sehr breit, auf der linken Seite der Bursa ab- gehend. Fundus verhältnismässig klein, innen mit weichen Stacheln besetzt, farblos; die stärkeren dunkelbraunen Rand- stacheln treten dorsal und ventral bogig vor. Tafel XXIV, Fig. 97. 97. (3648.) E. dodoneata Gn. 1 8, 2 2 Dietze. ö. Uncus gewölbt, zweispitzig. Valva sehr klein, sonst ohne Auszeichnungen, mit abgerundetem Hinterwinkel. Pe- Ein Beitrag zur Kenntnis der (Gattung Eupithecia Curt. 275 nis bedeutend länger als die Valva. Am Schwellkörper vier getrennte Chitinbildungen: ein längeres, röhrenartig gefal- tetes, nach vorn in zwei Spitzen auslaufendes Chitinstück, darüber zwei kleine Zähnchen, hinten ein isoliertes End- stückehen. Der Ductus ejaculatorius tritt in den hintern Teil des Penis-Endstückes ein. Ventralplatte klein, vorn breit, kaum ausgeschnitten, distal schmäler werdend und in zwei kurze Spitzen auslaufend. Q@. Obwohl von ganz eigenartiger Bildung, lässt die Bursa sich doch mit der von abbreviata vergleichen und ge- hört in die sobrinata-Gruppe. Ostium breit, ebenso der ver- hornte Ductus bursae. Die Erweiterung des Ductus semi- nalis geht mit breiter Basis dorsalin der Mitte ab, und insofern steht dodoneata zwischen oxycedrata und ab- breviata. Wie bei abbreviata, ist auch hier nur der untere Teil der übrigens viel kleineren Bursa verhornt und strei- fig, der Fundus verhältnismässig schwach entwickelt, aus farblosem Chitin, filzig, nur die Randstacheln stärker und braun. (Die Zeichnung Fig. 97B. ist nach einer halbkol- labierten Bursa angefertigt.) Tafel XXIV, Fig. 98. 98. (3650.) E. exiguata Hb. 3 8, 1 9 Estland (Boh. det.). : 6. Uneus mit einfacher Spitze. Valva ungewöhn- lich breit, dadurch, dass der untere Rand stark erweitert ist; derselbe bildet am Hinterwinkel einen grossen, gerun- deten Vorsprung. Am Schwellkörper in der Seitenansicht drei grössere Zähne, von denen zwei gezähnelt sind und vorn stumpf enden; der dritte Zahn erwies sich bei genau- erer Untersuchung am erigierten Schwellkörper als Dop- pelzahn, welcher die Mündung des Ductus ejaculatorius um- schliesst; ausserdem ist ein Teil des Schwellkörpers dicht mit feinen Zähnchen besetzt. Ventralplatte vorn breit und sehr tief ausgerandet, distal verschmälert, am Ende ab- gerundet mit schwacher Kerbe. Q@. Nach dem Bau der Bursa nicht in die sobrinata- Gruppe gehörig. Ostium bursae stark erweitert, mit länglichem Chitin- fleck. Ductus bursae kurz. Der ganze Bursa-Sack ziem- lich stark chitinisiert. Die untere Hälfte desselben ganz stachelfrei mit zahlreichen Längsstreifen; die mässig breite Erweiterung rechts abgehend. Die Fundushälfte der Bursa dorsal und ventral dicht mit Stacheln besetzt, mit Ausnahme 276 Wilh. Petersen. einer zum Pol hinziehenden Partie dorsal auf der linken Seite. Die Randstacheln länger. Auch bei dieser Art durchzieht das Collum einer Sper- matophore die ganze „Erweiterung“ (Fig. 98 B). Tafel XXIV und XXV, Fig. 99. 99. (3652.) E. sinuosaria Ev. 20 59 Estland, Ural. Est ist auffallend, dass diese dem äusseren Aussehen nach so auffallende Form im Sexualapparat beider Ge- schlechter nur in der Ventralplatte eine ungewöhnliche Bil- dung zeigt (ein ähnliches Verhalten wie bei fenestrata). &. Uncus gebogen, zweispitzig.: Der obere und un- tere Rand der Valva in der Wurzelhälfte fast parallel. Am Schwellkörper ein starker spitzer Zahn und eine gebogene Chitinplatte, die hinten ausgeschnitten mit daranhängendem Endstück (wie in der nanata-Gruppe). Ventralplatte darin ganz ungewöhnlich, dass sie nach hinten breiter wird, vorn ziemlich tief ausgerandet, die Sei- tenränder stärker verdickt und als zwei divergierende breite Spitzen distal vorragend. ©. Ostium mässig erweitert; Ductus bursae länger als gewöhnlich in der Gattung, stark chitinisiert. Bursa-Sack schwach verhornt. Die Erweiterung des Ductus seminalis auffallend schwach ausgebildet, kurz, rechts abgehend. Die Fundushälfte der Bursa dicht mit feinen Stacheln besetzt; ventral dringt eine Partie etwas stärkerer Stacheln weit in den sonst stachelfreien unteren Teil der Bursa vor. (Fig. SERBAAN Tafel XXV, Fig. 100. 100. (3653.) E. lanceata Hb. 7 8, 2 © Estland, Königsberg. Auch hei dieser Art lässt sich die höchst auffallend ge- baute Bursa auf den Typus der oxycedrata-sobrinata-Gruppe zurückführen. ö. Unecus schwach gebogen, zweispitzig. Der untere Rand der Valva in einem breiten Streifen stärker verhornt. der am Hinterwinkel in zwei starke lange Haken ausläutft. Am Schwellkörper zwei lange Zähne, von denen der vordere fast das ganze Penis-Endstück durchzieht, an der Basis erweitert ist und vorn spitz zuläuft; der kleinere Zahn hinten mit dem Endstückchen verbunden. Ventralplatte lang. herzförmig. 2. Ostium auffallend eng mit langem, stark verhorn- tem, breitem Ductus bursae. u | u | Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 2 Der mittlere. stark verhornte Teil der Bursa ist in der oberen Hälfte mit stärkeren Zähnen besetzt, die ventral und dorsal je in einer geschlossenen Gruppe stärker vortreten. An diesen mittleren Teil des Bursa-Sackes setzt sich einer- seits ein kleiner Fundusteil aus farblosem Chitin, ander- seits rechts die sehr geräumige Erweiterung des Ductus seminalis, die ebenfalls aus farblosem Chitin besteht. Diese Erweiterung scheint zum Hauptteil der Bursa geworden zu sein, denn sie fand sich bei einem Exemplar vollständig von einer grossen Spermatophore ausgefüllt (ef. Fig. 100 B sp.). Ein Vergleich mit der Bursa der oxycedrata lässt sich unschwer durchführen, wenn wir berücksichtigen, dass der eigentliche Fundusteil auf Kosten der Erweiterung des Duc- tus seminalis rückgebildet ist, und schliesslich werden sicherlich Uebergangsformen aufzufinden sein, die zu sobri- nata hinüberleiten. Jedenfalls haben wir es bei lanceata mit einer sekun- där stark umgebildeten Form zu tun. Tafel XXV, Fig. 101. 101. (3656.) E. sobrinata Hb. 10 5329 Estland. Uncus gebogen, zweispitzig. Valva trapezoidförmig, am Aussenrande breiter als an der Basis; der untere Rand verdickt, am Hinterwinkel spitzwinklig vortretend.. Am Schwellkörper drei lange Zähne, von denen der vorderste der stärkste ist, der mittlere mit kleinem daranhängenden Endstück. Ductus ejaculatorius am „Endstück des Penis“ nahe der Mitte (nicht am hinteren Ende) einmündend. Ventralplatte lang, vorn breit, seicht ausgeschnitten, nach hinten allmählich schmäler werdend, distal in zwei nach oben gebogene kurze Spitzen auslaufend. 9. Ostium breit, Ductus bursae kurz und breit, ohne scharfe Grenze in den breiten Bursa-Hals übergehend. Die ganze Bursa ziemlich stark chitinisiert. Die Erweiterung des Ductus seminalis sehr weit vom Ostium abgerückt, rechts abgehend, mit sehr breiter Basis beginnend und sich schnell verjüngend, so dass sie von unbedeutender Länge ist. Der Fundus deutlich abgesetzt, dicht mit Sternstacheln besetzt; ventral tritt in der stärker chitinisierten Partie auf der linken Seite eine Reihe von 4—5 stärkern Stacheln auf, homolog der Stachelreihe bei oxycedrata, nur viel weniger 278 Wilh. Petersen. weit in den untern Teil der Bursa reichend; ausserdem sind diese Stacheln bei sobrinata viel kürzer und schwächer. Der untere Teil der Bursa mit zahlreichen Längsstreifen. Tafel XXV, Fig. 102. 102. (3657.) E. ericeata Rbr. 2 5. 1 ® Dietze. Eine richtige Eupithecia, die sich in der Form der Valva und den Zähnen des Schwellkörpers an sobrinata anschliesst, dagegen nach der Bildung der Bursa neben oxycedrata zu stellen ist. &. Uncus schwach gebogen, zweispitzig. Valva mit an- nähernd parallelem oberem und unterem Rande und stark vortretendem Zahn am Hinterwinkel. Am Schwellkörper drei schlanke Zähne, von denen der hinterste, der längste, an der Spitze stark hakenförmig ge- bogen, bei einem Exemplar sogar spiralig gekrümmt ist und am hintern Ende das daranhängende Endstückchen trägt. Ventralplatte vorn seicht ausgerandet, nach hinten verschmälert, in zwei kurze, nach oben umgebogene Spitzen endend. Q@. Eine sehr interessante Bursa, da sie die Elemente der phoeniceata-sobrinata-Gruppe enthält. Ostium erweitert, fein punktiert, von demselben abge- setzt der kurze, breite Ductus bursae, der ohne scharfe Grenze in den Bursa-Sack übergeht. Dieser im untern Teil lang und schmal, auf der rechten Seite etwas stärker chiti- nisiert, vielfach von Längsstreifen durchzogen und dorsal mit einer Längsreihe sehr feiner Stacheln. Die Erweiterung des Ductus seminalis schmal und kurz, an der Grenze des dicht mit Stacheln besetzten Fundus rechts abgehend. Der äusserste Teil des Fundus am Pol in geringer Ausdeh- nung schwächer bedornt und die Anfänge des z. B. bei ab- breviata und lanceata stärker ausgebildeten, ‚weichhäutigen Fundusteiles darstellend. Ob euxinata Boh. zu ericeata gehört, wird eine Unter- suchung des & endgültig entscheiden. Tafel XXV] Fig. 103. 103. (—) E. sp. Dietze Iris XIX. . Taf. I. Fig. 15. 1 89 aus Schalt kuh, Draudt det. 6. Uncus ganz gerade, zweispitzig. Valva rhombisch mit zwei lappigen Vorragungen am untern Rande, die kleinere derselben am Hinterwinkel. _ Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 279 Schwellkörper mit einem bogig zurückgekrümmten Chi- tinstück, vorn gekörnelt. Eine ähnliche Bildung findet sich bei virgaureata, nur dass bei dieser Art das „Endstückchen“ frei ist. Ventralplatte breit, vorn und hinten tief ausgeschnitten (vom Typus der oblongata). 9. Ostium breit, etwas stärker chitinisiert; der schmä- lere Ductus bursae in der obern Hälfte verhornt. Die Er- weiterung des Ductus seminalis sehr schwach, rechts vom untern Teil der Bursa abgehend. Der ganze Bursa-Sack dorsal und veniral mit zerstreut stehenden feinen Stacheln gleichmässig besetzt. Sonderbarerweise zeigt diese Art, der oblongata äusser- lich so unähnlich, doch in mehreren Stücken des Genera- tionsapparates Aehnlichkeit mit derselben: so in der Bildung der Valva und der Ventralplatte, ferner ist auch beim 9 die Bursa nach demselben Typus gebaut. Tafel XXVL Fig. 104. 104. E. decipiens n. sp. 59 Schahkuh. Draudt det.: zur phoeniceata-Gruppe gehörig?) Trotz der äussern AÄehnlichkeit mit phoeniceata, doch gar nicht in diese Gruppe gehörig. &. Uncus gebogen, zweispitzig. Valva spitzwinklig zulaufend, der untere Rand am Hin- terwinkel eine rechtwinklige Stufe bildend. Am Schwellkörper eine gebogene Chitinplatte, darunter ein kleineres, nach vorn spitz zulaufendes Stück, beide schwach chitinisiert; im übrigen besitzt der Schwellkörper eine starke Körnelung. Ventralplatte breit, nach hinten nicht schmäler wer- dend, vorn und hinten ausgerandet. Am, distalen Ende ist die Ausrandung so stark, dass dadurch zwei starke, nach innen gebogene Haken gebildet werden. Die Einmün- dung des Ductus ejaculatorius in das Endstück des Penis fast in die Mitte desselben gerückt. ©. Bursa von typischer Bildung, mit Ausnahme des exorbitant grossen Ostium bursae. Ductus bursae kurz; die Erweiterung des Ductus semi- nalis rechts abgehend, kürzer als die Bursa-Länge Der srösste Teil des Bursa-Sackes im Fundusteil dorsal und ventral dicht mit Stacheln besetzt. Gerade weil diese Art ihrem äusseren Habitus nach in die phoeniceata-Gruppe zu gehören scheint, tatsächlich aber 280 Wilh. Petersen. weit von ihr entfernt steht, gebe ich eine Beschreibung und Abbildung des Sexualapparates, indem ich mir eine spätere Beschreibung und Abbildung des Tieres vorbehalte. Tafel XXRVIE Rig. 103. 105. E. novata Dietze. & Schahkuh. Ein &, das ich bei Schahkuh in Persien gefangen habe, wurde mir von Herrn Draudt als zu dieser Art ge- hörig bestimmt. ö. Uncus gebogen, zweispitzig. Valva spitz zulau- fend. Schwellkörper stark gekörnelt mit einer langen dün- nen Chitinplatte, die hinten ausgeschnitten und deren einer Längsrand stärker ist, so dass es bei schwächerer Ver- grösserung scheint, als sei nur ein langer, spitzer Zahn vorhanden, an dem hinten das Endstückchen hängt. Ventralplatte herzförmig, distal undeutlich abgerundet. Tafel XXVII, Fig. 107. 107. E. rajata Gun. 3 3 5 Ind. Dietze, Draudt. Dietze schreibt mir: „Bohalsch hält diese Art für iden- tisch mit virgaureata, Untersuchung erwünscht.“ Wie Figur 107 zeigt, hat diese Art mit virgaureata (Fig. 42) gar nichts zu schaffen, und es zeigt sich hier wiederum deutlich, wie unsicher ein Vergleich nach äussern Merkmalen ist im Vergleich zu den Merkmalen, welche uns der Sexualapparat bietet. Valva einfach, Uncus schlank und fein, zweispitzig; P. nach vorn stark erweitert; am Schwellkörper zwei breite Zähne, hinter denselben ein Chitinstück. Ventralplatte so- wie Dorsalplatte kaum sichtbar. Basis der Dufthaarbüschel (Fig. 107 A. B.) rundliche Säcke bildend. Tafel XXVIL Fig. 108. 108. E. ustata Moore. 1 5 Ind. or. Draudt. Diese Art, die nach der Penisbildung eine echte Eupi- theeia ist, nähert sich durch den Mangel des Uncus und die Form der Ventralplatte den Chloroelystis-Arten. Unecus fehlend,. als stärker chitinisierte Platte den Darm von oben deckend. Am Schwellkörper starke Körnelung und zwei Chitinzähne, von denen der eine nach vorn spitz zuläuft. Ventralplatte aus zwei gebogenen langen Spangen bestehend, die vorn durch ein Querstück verbunden sind. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 281 Tafel XXVIL, Fig. 109. 1. (3658.) Gymnoscelis pumilata Hb. 2 59 Dietze. Vom Gattungstypus der echten Eupithecien so stark ab- weichend, dass die Aufstellung einer eigenen Gattung für pumilata durchaus gerechtfertigt erscheinen muss. &: Der eigentliche Uncus bildet eine sehr schwach chitinisierte stumpfe Vorragung, die den Darm nur wenig überragt. Unter dem Darm ist das Scaphium (Se.) in eine stär- ker vorspringende uncusartige Spitze auslaufend, die einen echten Uncus vortäuscht. (Fig. 109 A. u.) Valva lanzettlich, klein und schwächlich, auf der Innen- seite an der Basis mit einem spitzen kleinen Dorn. Die langen und starken Dufthaarbüschel überragen die Spitzen der Valva. P. klein mit einem stärkeren zahnartigen Chitingebilde am Schwellkörper. Von der Ventralplatte sind nur zwei lange. schmale Chitinspangen mit Mühe zu erkennen. @. Bursa sehr klein, das etwas erweiterte Ostium all- mählich in den ziemlich langen, schmalen Ductus bursae übergehend, das nur im obersten Teil dorsal verhornt ist. Bursa-Sack nur auf der linken Seite fein grauuliert. Die Erweiterung für den nahe dem Ductus bursae abgehen- den Ductus seminalis auf der rechten Seite des Bursa-Sackes, dieselbe ist weichhäutig mit drei braunen Chitinflecken. Tafel XXVI, Fig. 110. 1. (3659.) Chloroelystis (Dyserga n. gen.) coro- nata Hb. &Q Dietze. Aus der weiter unten bei der Gattung Chloroclystis gegebe- nen Gattungsdiagnose folgt, dass coronata nicht in die Gattung Chloroclystis gestellt werden kann, da ihr alle dort ange- gebenen charakteristischen Merkmale fehlen. Ebensowenig kann sie in die Gattungen Eupithecia oder Gymnoscelis gesetzt werden. Es bleibt daher nur übrig, für dieselbe eine besondere Gattung zu etablieren. Von Chloroeclystis und Gymnoscelis unterscheidet sich die Gattung Dyserga im männlichen Geschlecht: 1. durch den hakenförmigen Uncus, dessen Fehlen für jene Gattungen charakteristisch ist, 2. durch den vollständigen Mangel der Dornfortsätze am Randwall des Penis. 989 Wilh. Petersen. Beim © geht vom obersten Teil des Ductus bursae dorsal eine starke Erweiterung aus, die zum Abgang des Ductus seminalis dient. Von allen drei Gattungen unterscheidet sich Dyserga durch die ganz abweichende Form der Valva. &. Uneus stark hakig mit einfacher Spitze. Valva an der Basis breit, in der Endhälfte einen schmalen Streifen mit parallelen Rändern bildend. Penis von % Valvalänge, ohne Auszeichnungen am Schwellkörper. Die Dornfortsätze am Ringwall (wie bei Chloroclystis) fehlen ganz. Ventralplatte dreieckig, vorn sehr breit, gerade, nach hinten in zwei lange Spitzen auslaufend. Dorsalplatte vorn und hinten gerade abgeschnitten, in der Mitte am schmal- sten. 9. Bursa im Verhältnis zum Sexualapparat des & sehr gross mit erweitertem Ostium und langem, breiter werden- dem Ductus bursae, auf dessen oberstem Teildorsal sich eine Erweiterung aufsetzt, die dem engen Ductus semina- lis zum Ausgang dient. Im unteren Teil des Bursa-Sackes rechts eine Lamina dentata, die aus mehreren Reihen von Chitinleisten mit feinen Zähnchen gebildet wird. Der ganze Bursa-Sack nur dorsal mit sehr feinen Zähnchen aus hellem Chitin besetzt, ventral stachelfrei. Chloroelystis Hb, Charakteristisch für die Gattung Chloroclystis ist beim Q@ der Abgang des Ducius seminalis vom Ductus bursae, und zwar vom unteren Teil desselben, wobei auffallender- weise die Abgangsste!lle auf die linke Seite gerückt ist. Bei allen Arten der Gattung Eupithecia geht der Ductus semi- nalis stets vom Bursa-Sack, meist von einer besonderen Er- weiterung (desselben ab (die ich im deskriptiven Teil dieser Arbeit stets „Erweiterung des Ductus seminalis“ genannt habe). Da letzteres Verhalten, wie mir scheint, ein Zei- chen stark vorgeschrittener sekundärer Differenzie- rung ist — zu diesem Schluss kommt man auf Grund ver- gleichend-anatomischer wie entwickelungsgeschichtlicher Tat- sachen —, so werden wir die Gattung Chloroclystis gegen- über Eupithecia und Gymnoscelis als die ältere aufzulassen haben, während Dyserga zwischen beiden steht. Am Aus- führungsgang des Receptaculum seminis findet sich im obe- ren Teil desselben eine Erweiterung mit stärker chitinisier- ter Wand (Fig. 111 A.Rs.), Für das & ist das Fehlen ei- Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheecia Curt. 283 nes eigentlichen Uneus, der durch eine zugerundete Platte ersetzt wird, charakteristisch, sowie ein auffallender Dor- nenbesatz am Ringwall des Penis. Tafel XXVII, Fig. 111. 3 1. Chlorocelystis reetangulata L. 30 529 Estland, Polen, Ural, Deutschland (Dietze). Tafel XXVII, Fig. 112. 2. Chlor. chloerata Mab. 30 &Q2 Deutschland (Dietze), Estland, Polen, Ural. Tafel XXVIH, Fig. 113. 3. Chl. debiliata Hb. .20 &2 Deutschland (Dietze), Estland, Ural, Polen. Da diese drei Arten mit ihren Varietäten und Aberra- tionen im allgemeinen einen sehr ähnlichen Bau des Sexual- apparates aufweisen und dieser, wenigstens beim männli- chen Geschlecht, schon mehrfach Gegenstand ausführlicher Beschreibungen geworden ist, so will ich hier nur die un- terscheidenden Merkmale betonen. Das Resultat einer genauen Untersuchung einer be- trächtlichen Anzahl von Exemplaren ist, dass es sich sicher um drei verschiedene Arten handelt, die sich nach den Ge- nerationsorganen mit voller Sicherheit unterscheiden lassen. &. Das & von chloerata unterscheidet sich leicht von den beiden anderen Arten dadurch, dass das „Endstück des Penis“ kürzer und plumper, nur wenig länger als die gros- sen oberen Fortsätze des Ringwalles ist, während dasselbe bei rectangulata und debiliata mehr als zweimal länger als diese Fortsätze ist. Rectangulata unterscheidet sich von debiliata dadurch, dass sich vorn am Schwellkörper ein kleines Doppelzähn- chen findet, das debiliata fehlt. Die Form der Valva, die Zähne des Ringwalles und andere Teile des Apparates bieten ebenfalls Unterschei- dungsmerkmale, doch sind die genannten für praktische Zwecke die bequemsten. ©. Nach der Bildung der Bursa lassen sich die drei Arten ebenfalls leicht trennen. Abgesehen von einigen Dif- ferenzen am Ostium, sind die Laminae dentatae, obwohl ein wenig variabel, doch für jede Art charakteristisch gebaut. 284 Wilh. Petersen. Debiliata hat bei länglicher Bursa nur ventral beim Beginn des Ductus bursae die Andeutung einer Lamina in Form feiner Körnchen, die ein Dreieck bilden. Bei rectan- gulata ist sowohl dorsal als ventral ein unregelmässig halb- mondförmiger Stachelring, der dorsale beträchtlich kleiner. Bei chloerata endlich ist die dorsale Lamina bedeutend klei- ner, meist ein unregelmässiges Dreieck bildend; die ven- trale Lamina dagegen bildet einen Halbring, der fast die ganze Breite der Bursa umfasst, unterhalb derselben noch ein unbestimmt begrenztes Häufchen von Punkten, wie bei debiliata. Ausserdem findet sich bei chloerata im oberen Teil des Ductus bursae ein gelber Chitinfleck. In Ad. Meixners Abbildung (Zeitschr. f. wiss. Insek- tenbiologie 1906 p. 379) ist ein für die Gattung Chloro- elystis wesentlicher und charakteristischer Teil des weib- lichen Sexualapparates, des Ductus seminalis gar nicht wie- dergegeben, auch sind die Unterschiede in der Bildung der Laminae zwischen rectangulata und chloerata nicht präzise definiert, was bei der geringen Anzahl der vom Autor unter- suchten Exemplare leicht erklärlich ist. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt, 9285 Analytische Tabelle zur Bestimmung der Männchen. A. Uneus wohlausgebildet (B. pag. 298). a Uncus zweispitzig (b pag. 297) £ Valva ohne besondere Auszeichnung*) (# pag. 294). l. Am Schwellkörper des schwächlich ge- bauten Penis-Endstückes nur ein langer röhrenförmiger Zahn, der fast das ganze Penisrohr durchzieht. 2. Dorsalplatte in der Mitte nicht schwächer chitinisiert. 3. An der Ventralplatte des achten Seg- ments laufen die distalen Enden all- mählich spitz zu. 4. Chitinröhre desSchwellkörpers fast von der Länge des vorderen Randes der Valva; Ventralplatte des siebenten Seg- ments distal abgestutzt (Fig. 9 uud 10). | 4.’ Chitinröhre des Schwelikörpers etwas über 1/, der Valvalänge. 5. Ventralplatte des siebenten Segments und Dorsalplatte distal abgerundet (Fig. 8). linariata F. 5.’ Ventralplatte des siebenten Seg- ments distal abgestutzt, Dorsalplatte spitz zulaufend (Fig. 11). laquaeria HS. 3. Die distalen Enden der Ventralplatte vom Beginn an fadenförmig. Ventral- platte des siebenten Segments gestutzt, Dorsalplatte distal zugerundet (Fig. 14). irriguata Hb. pyreneata Mab. pulchellata Stph. *) Hierher gehört auch druentiata, die nur einen etwas stär- keren gebogenen unteren Rand der Valva besitzt. 192 286 Wilh. Petersen. 2.” Dorsalplatte in der Mitte weichhäutig, jieuriata Mill. transparent (Fig. 13). . (roederaria Stndfs.) 1.’ Die Chitinbildungen am Schwellkörper beschränken sich nicht auf einen langen, röhrenförmigen Zahn oder fehlen ganz. . Am Schwellkörper vorn ein hakig ge- krümmter, sehr breiter Zahn (fast von der Breite des Penisrohres); Ventralplatte gross und sehr breit (Fig. 39). actaeata Wald. . Kein soleher breiter Zahn am Schwell- körper. 3. Valva plump, von trapezoider Form mit deutlich markiertem, stumpfem Hinter- winkel *) 4. Die beiden vorderen Chitinplatten des Schwellkörpers am vorderen (d. h. der Penismündung zugekehrten) Rande ab- gerundet, hier nicht mit Zähnen be- setzt; Dorsalplatte tief eingekerbt, in der Mitte mit schwach chitinisiertem ‚ubpulchrata Fleck. (Fig. 5). Alph. 4.’ Die beiden vorderen Chitinplatten des Schwellkörpers am vorderen Rande gezähnelt, nicht abgerundet; Dorsal- platte ohne transparenten Fleck. 5. Die herzförmige Ventralplatte distal mit zwei langen Spitzen (Fig. 1). gratiosata HS. 5.’ Ventralplatte distal mit zwei sehr kurzen Spitzen. 6. Chitinplatten am Schwellkörper nach vorn (in situ distal) stark verbreitert, Dorsalplatte distal gerade abge- schnitten (Fig. 6). gueneata Mill. 6.’ Chitinplatte des Schwellkörpers vorn nicht verbreitert, Dorsalplatte distal seicht ausgeschnitten (Fig. 7). syricata Stgr. 3. Valva von gewöhnlicher Bildung, der Aussenrand in gleichmässiger Rundung in den unteren Rand übergehend.*) IS] [So *) Phoeniceata, die einen etwas stärker markierten Hinterwinkel der Valva besitzt, ist leicht kenntlich durch drei grosse Zähne am Schwellkörper; der längste derselben erreicht fast die Penislänge. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 287 4. Ventralplatte herzförmig, wenn die Herzform modifiziert ist, so endet die Ventralplatte breit abgestumpft oder inzweiganz kurzen Spitzen (4. pag.291). 5. Penisendstück am hinteren (oralen in situ) Ende merklich dünner als am vorderen (distalen) Ende. 6. Am Schwellkörper eine in drei breite Zähne gegliederte Platte, darunter ein längeres, spitz zulaufendes Chi- tinstück (Fig. 34). 6.’ Schwellkörper mit fünf getrennten, kurzen Chitinstücken (Fig. 41). 5.’ Penisendstück am hinteren Ende nicht dünner als vorn. 6. Mindestens fünf getrennte Chitin- stückea. Schwellkörper (6.’pag. 288). 7. Sechs getrennte Chitinstücke am Schwellkörper. 8. Ventralplatte mit zwei feinen dis- talen Spitzen, ausser dem „End- stück“ fünf starke, nebeneinander liegende Zähne am Schweilkörper (Fig. 81). 8.’ Ventralplatte distal stumpfendend. 9. Querdurchmesser der mittleren Chitinzähne am Schwellkörper nur wenig kleiner als der Längs- durchmesser (Fig. 57). 9°. Die mittleren Chitinzähne des Schwelikörpers mindestens dop-| pelt so lang als breit (Fig. 33). 7. Nur fünf getrennte Chitinstücke am Schwellkörper (bei valerianata in der Seitenansicht schwer zu unterscheiden). 8. Ventralplatte distal mit zwei deut- lichen Spitzen endigend. 9. Am Schwellkörpereinsehrlanger Zahn (mehr als !/, Penislänge); Ventralplatte sehr gross (Fig. 64) 9. Am Schwellkörper kein auf- allend langer Zahn. assimilata Gn. vulgata Hw. immandata Z. satyrata Hb. expallidata Gn. absintiata Bl. goossensiataMab. millefoliata Rössl. 288 Wilh. Petersen. 10. Schwellkörper vorn mit einer schma- len, gekrümmten Platte (Fig.82). 10.’ Am Schwellkörper vorn ein sehr breites und ein längliches Chitin- stück (Fig. 56) 8.’ Ventralplatte am distalen Ende ab- gestutzt oder stumpf endigend, 9. Ventralplatte hinten breit gestutzt, am Schwellkörper vorn zwei sehr kleine Zähnchen (Fig. 80). 9.’ Ventralplatte am distalen Ende ver- jüngt zulaufend, mit aufgebogener Spitze; die vorderen Chitinstücke fast valerianata Hb. cauchyata Dup. thalietrata Püngl. vom Querdurchm. des Penis (Fig. 58). pernotata Gn. 6’, Weniger als fünf getrennte Chitinstücke - am Schwellkörper. 7. Am Schwellkörper eine grössere Chitin- platte, die am hinteren (in situ oralen) Ende bogig ausgeschnitten ist, so dass ein zweischenkliges Gebilde entsteht (cf. Fig. 91 A. p.) — [?7.’ pag. 289]. 8. Vor oder neben der grösseren Chitin- platte finden sich am granulierten Schwellkörp.keine andernChitinstücke. 9. DereineLängsrand derChitinplatteam Schwellkörper bedeutend stärkerchiti- nisiert (Fig. 105). 9.’ Chitinplatteohnestärkeren Längsrand. 10. ChitinplattedesSchwellkörpers sehr schwach, mitundeutlichen Umrissen. Ventralplatte distal in zwei feine Spitzen auslaufend (Fig. 72). 10.’ Chitinplatte des Schwellkörpers sehr deutlich begrenzt (Fig.73u.74). 8.’ Ausser der grösseren Chitinplatte fin- den sich am Schwellkörper vor oder neben derselb.noch andereChitinstücke. 9. Vor der grossen Chitinplatte des Schwellkörpers nur ein Chitinstück. 10.Der vordere Zahn des Schwell- körpers länglich spitz (Fig. 91). novata Dietze \ lithographata Chr. graphata Tr. setaceata Dietze. innotata Hfn. unedonata Mab Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 289 10.’ Das vordere Chitinstück sehr undeut- lich, breit, kein spitzer Zahn (Fig. 30). gemellata HS. 9.’ Vor und neben der grossen Chitinplatte des Schwellkörpers noch mehrere Chi- tinstücke. 10. Seitenränder der Ventralplatte in der distalen Hälfte stark verdickt. 11. Die kleineren Chitinstücke kaum ge- zähnelt; Brachium mit kolbig ver- diektem Ende (Fig. 71). 11.’ Die kleineren Chitinstücken des Schwellkörpers stark gezähnelt (Fig. 69). denticulata Tr. 10.’ Seitenränder der Ventralplatte nicht oder wenig verdickt. 11. Ventralplattemitzweikurzen Spitzen. 12. Am Schwellkörper vorn ein spitzer, starker Zahn, Ventralplatte gross, , ninellat hinten sehr breit (Fig. 29). - Den ee 12.’ Am Schwellkörper vorn gerundete Platten, Ventralplatte klein, vorn seicht ausgerandet (Fig. 16). un 11.’ Ventralplatte hinten stumpf endend. 12. Ventralplatte von der Länge des oberen Randes der Valva mit fast geraden Seitenrändern, Brachium _ . cı: schlanke (ie, Ta) N 12.’Ventralplattehöchtens3/‚desoberen Randes der Valva, mit konkaven Seitenrändern. 13. Der untere Rand der Valva stärker cehitinisiert, mit einem kleinen An- hang am Hinterwinkel, die beiden Chitinstücke vorn am Schwell- körper nahezu gleichlang (Fig. 89). 13.’ Der untere Rand der Valva nicht stärker chitinisier, am Hinter- winkel kein Anhang; am Schwell- körper vorn das obere Chitinstück bedeutend grösser (Fig. 3). 7.’ Am Schwellkörperkeinegrössere Platte, die hinten bogig ausgeschnitten ist. 7 pag 288 semigraphata Brd. nanata Hb. breviculata Donz. 290 Wilh. Petersen. 8. Ventralplatte mit einem transparenten Fleck in der Mitte, am Schwellkörper hinten zwei lange, spitze Zähne, die an der Basis zusammenhängen (Fig. 65). 8.’ Ventralplatte ohne transparenten Fleck in der Mitte. Am Schwellkörper mindestens ein langer Zahn, der nach vorn (distal) spitz zuläuft, oder eine grosse Platte von mehr als !/g Penislänge (in der Seitenansicht als Zahn erscheinend). Penis), vorn sehr tief ausgeschnitten, hinten abgestutztmitzweivorstehenden Ecken; am Schwellkörper ausser einem längern Chitinstückzweistarke Haken- zähne und ein kleines Chitinstück beim Eintritt des Ductus ejacul. in das Pe- nisendstück (Fig. 43). 10.’ Ventralplatte kürzer als das Penisrohr. 11. Ventralplatte hinten abgestutzt, nicht in zwei Spitzen endigend. 12. AmSchwellkörper dreiChitinzähne, von denen der vordere hakenförmig gekrümmt ist. Ventralplatte 1/, Pe- nislänge (Fig. 94). 12. Am Schwellkörper ausser der Kör- nelung nur eine grössere Chitin- platte, Ventralplatte lang (?/, Pe- nislänge), in der distalen Hälfte überall gleichbreit (Fig. 48). 11.’ Ventralplatte distal in zwei Spitzen endigend (die bei denticulata abge- rundet sind). 12. Penisendstück bedeutend länger als die Valva. 13. Am Schwellkörper nur ein sehr langer Zahn und mehrere kleinere, zapfenartige. Brachium gross, kol- benförm.,Valvalanzettlich(Fig.28). 13.’ Am Schwellkörper drei lange Zähne, Brachium klein, Valva ge- rundet (Fig. 93). druentiata Dietze. 10. Ventralplatte sehr lang (länger als der _ selinata HS. oxycedrata Rbr. subnotata Hb. euphrasiata HS. phoeniceata Rbr. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. - 291 13“ Am Schwellkörper eine lange Platte mit Endstück, daneben zwei breite gezähnelte Platten; Ventralplatte gross und hinten breit (Fig. 69). dentieulata Tr. 12.’ Penis kürzer als die Valva. 13. Ventralplatte am Ende mit zwei hakig nach oben gekrümmten Spitzen. Valva gerundet (Fig.46). castigata Hb. 13.’ Ventralplatte hinten sehr breit, mit zweiseitlichenSpitzen,Valva . . spitz zulaufend (Fig. 29). ee 9.” Am Schwellkörper nur gezähnelte Platten, die nicht nach vorn zuge- spitzt sind. 10. Ventralplatte sehr gross, länger als das Penisendstück, im distalen Teil and. Seitenrändern verdickt (Fig.66). scabiosata Bkh. 10.’ Ventralplätte kürzer als der Penis, . Seitenränderderselbennichtverdickt. 11. Ventralplatte distal in zwei deut- licheSpitzen auslaufend, amSchwell- körper vier getrennte Chitinstücke, darunter eine etwas grössere Platte, die hinten ausgerundet ist (Fig. 16). eonterminata Z. 11.’ Ventralplatte ohne deutliche distale Spitzen. 12. Am Schwellkörper eine Reihe . .. ie ke . indigata Hb. seitlich zusammenhängender Chi- turfosata tinstücke (Fig. 17, 18). Draudt. 12.” Am Schwellkörper vier getrennte Chitinstücke, ein mittleres Stück gross und breit (Fig. 68). amplexata Chr. 4.’ Ventralplatte nicht herzförmig, oder wenn herzförmig, so endet sie distal in zwei lange Spitzen; die mindestens 1/, der Plattenlänge betragen. (4 pag 287) 5. Ventralplatte aus zwei ganz getrennten Spangen bestehend, Penis länger als die ultimaria B. Valva (Fig. 85). (minusculata Alph). 5.’ Ventralplatte nicht aus zwei getrennten Spangen bestehend (dieselben mindestens vorn zusammenhängend). 292 Wilh. Petersen. 6. Ventralplatte am distalen Ende ebenso breit oder breiter als vorn. 7. Ventralplatte hinten in zwei breit ab- gerundete Enden auslaufend. 8. Am Schwellkörper fünf Chitinstücke, davon eins gebogen — zweischenklig. 9. Uncus an der Firste mit einem Buckel, Ventralplatte distal mit winkligem Ausschnitt (Fig. 63). 9.” Firste des Uncus gleichmässig ge- bogen, Ventralplatte distal mit rund- lichem Ausschnitt (Fig. 62). 8’Am Schwellkörper nur zwei Chitin- stücke (Fig. 99). 7. Ventralplatte hinten in zwei sehr spitze - Enden auslaufend. 8. Am Schwellkörper zwei sehr starke Zähne von ®/; Penislänge, die distalen Enden der Ventralplatte bedeutend län- ger als die Breite der Platte (Fig. 26). 8.” Am Schwellkörper eine sehr schwache Chitinplatte; die distalen Enden der Ventralplatte kürzer als die Breite der Platte (Fig. 27). 6.’ Ventralplatte nach hinten schmäler wer- dend (bei variostrigata nur sehr wenig schmäler als vorn). 7, Die distalen Spitzen der Ventralplatte erreichen mindestens !/; der Gesamt- länge der Ventralplatte (7.’ pag. 294). 8. Am Schwellkörper nur ein oder zwei Chitinstückchen. 9. Am Schwellkörper zwei Chitinstück- chen, das vordere einen stark ge- krümmten dünn, Haken bild. (Fig.42). 9.” Am Schwellkörper nur ein Chitin- stückchen. 10. Mit deutlicher, gebogener Platte am Schwellkörper, die Seiten- spangen der Ventralplatte vorn nicht durch ein stärkeres Querstück verbunden (Fig. 87). subfulvata Hw. oxydata Tr. suceenturjata 1b; sinuosaria Ev. carpophilata Stgr. alliaria Stgr. virgaureata Dbld. tenuiata Hb. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 293 10.’ Mit kaum sichtbarem Chitinstück am Schwellkörper, Ventralplatte vorn mit einem Querstück (Fig. 88). inturbata Hb. 8.’ Mindestens drei Chitinstücke am Schwell- körper. 9. Ventralplatte mit zwei distalen Spitzen, die bedeutend länger als 1/, der ganzen Ventralplatte sind. 10. Spitzen der Ventralplatte gerade. 11. Die beiden vorderen Chitinstücke am homogram- Schwellkörper gleichlang (Fig. 79). mata Dietze. 11.’ Von den beiden vorderen Chitin- stücken der obere Zahn bedeutend länger als der untere; Penisendstück am distalen (in situ) Ende breiter plumbeolata als am oralen (Fig. 78). Hw. 10. Spitzen der Ventralplatte gebogen variostrigata (Fig. 60). Alph. (artemi- 9. Die distalen Spitzen der Ventralplatte augen, SOnEST kürzer als !/s der ganzen Ventralplatte. 10. Am Schwellkörper sechs getrennte Chitinstücke. 11.Fünf Chitinzähne des Schwellkör- pers nahezu gleichbreit (Fig. 81). immundata Z. 11.’ Chitinzähne des Schwellkörpers un- gleich, zwei derselben sehr schmal und lang (Fig. 53). fenestrata Mill. 10.’ Am Schwellkörper weniger als sechs getrennte Chitinstücke. 11. Der grösste Chitinzahn des Schwell- körpers sehr spitz zulaufend (Fig.50). subtiliata Chr. 11. Kein grösserer, spitzer Zahn am Schwellkörper. 12. Am Schwellkörper ausser zwei ge- zähnelten Chitinplättehen und einem „Endstückchen“ eine grössere Par- tie mit feinen Zähnchen und Borsten dicht besetzt (Fig. 44). trisignaria HS. 12.’ Kein starker Besatz von Zähnchen u. Borsten am Schwellkörper, das grösste Chitinstück eine hinten bogig ausgerandetePlatte (Fig. 54). veratraria HS. 294 Wilh. Petersen. 7. Die distalen Spitzen der Ventral- platte sind ganz kurz (7 pag 292). 8. Uneusmit buckeliger Firste (Fig.69) 8.’ Uncus mit gleichmässig gebogener Firste. 9. Valva sehr klein, oberer Rand der- selben viel kürzer als das Penis- endstück, Ventralplatte sehr klein, !/; Penislänge (Fig. 97). 9.’ Valva am oberen Rande länger als der Penis; Ventralplatte sehr gross, ungefähr von Penislänge, am Schwellkörper fünf Chitin- stücke, darunter ein sehr langer Zahn (Fig. 64). ß (a pag. 285) Valva am unteren Rande mit lappigen Erweiterungen oder am Hinterwinkel mit dornartigem Fortsatz, lappigem Anhang oder winkligem Vorsprung des untern Randes der Valva. 1. Der untere Rand der Valva durch Vor- sprünge oder Lappen eine unregelmässige Linie bildend (Fig. 1.’ pag. 295). 2. Ventralplatte distal in einer einfachen Spitze endend, am Schwellkörper keine stärkeren Chitinbildungen (Fig. 31). 2. Ventralplatte am distalen Ende ausge- schnitten, so dass zwei Spitzen entstehen. 3. Der obere Rand der Valva stark konvex, der untere inmehrer, Lappen vortretend. Ventralplatte sehr breit u. kurz (Fig. 2). 3. Der obere Rand der Valva nicht stark konvex. 4. Am Schwellkörper ein hakenförmig umgeschlagenes Chitingebilde (Fig. 103). 4. An Schwellkörper kein hakenför- miges Chitingebilde. 5. Am Schwellkörper ein sehr langer Zahn (3/, Penislänge) und zwei klei- nere; Ventralplatte kurz, distal in zwei scharfe Spitzen auslaufend dentieulata Tr. dodoneata Gn. millefoliata Röss]. distinetaria HS. oblongata Tnbg. Iris XIV Taf. 1 Fig. 1b. (Fig. 15). - pusillata F. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 295 5.’ Am Schwellkörper eine grosse, mehr- fach gefaltete Chitinplatte. Ventral- platte distal breiter als vorn (Fig. 32). 5“ Am Schwellkörper ausser einer grö- sseren Chitinplatte noch ein freilie- gender spitzer Zahn, Ventralplatte hinten ein wenig schmäler als vorn (Fig. 104). decipiens m. 1.’ Der untere Rand der Valva bis zum Hinterwinkel ganzrandig: eine gerade oder gleichmässig gebogene Linie bildend (1 pag. 294). 2, Am Hinterwinkel der Valva zwei starke Haken, am Schwellkörper zwei lange Zähne (Fig. 100). lanceata Hb. 2’ Am Hinterwinkel der Valva ein Zahn oder Vorsprung. 3. Ventralplatte vorn breiter als lang, am distalen Ende bis zur Hälfte der Platte eingekerbt, so dass zwei lange Spitzen entstehen; Brachium an der Spitze ver- breiter. Am Schwellkörper sechs Chi- . tinstücke (Fig. 21). insigniata Hb. 3. Ventralplatte länger als breit. 4. Am gleichmässig gerundeten unteren Rande der Valva in der Nähe des Hin- terwinkels ein kleiner spitzer Dorn (bei nanata ist derselbe kaum angedeutet) oder ein kleiner lappiger Anhang, 5. Ventralplatteherzförmig, mitabgerun- detem distalem Ende; am Schwell- körper hinten eine grosse bogig aus- geschnittene, zweischenklige Platte. 6. Die vorderen kleinen Zähne am Schwellkörper kürzer als der Quer- durchmesser des Penis (Fig. 89). nanata Hb. 6.’ Die vorderen Zähne am Schwell- körper erreichen an Länge den QuerdurchmesserdesPenis (Fig. 90). 5.’ Ventralplatte nicht herzförmig, hin- ten in zwei Spitzen endigend extraversaria hyperboreata Stgr. 296 Wilh Petersen. 6. Valvamit sehr spitzem Dorn am Hinter- winkel, Ventralplatte vorn breit, hinten inzweilange Spitzen auslaufend (Fig. 59). 6.’ Valva mit lappenförmigem Anhang am Hinterwinkel. F ke 0 Am Schwellkörper vorn ein langer starktr Zahn; Ventralplatte klein, vorn undeutlich begrenzt (Fig. 40). Am Schwellkörper kein besonders starker, spitzer Zahn; Ventralplatte gross, vorn deutlich ausgeschnitten (Fig. 45). 4.’ Der erweiterte untere Rand der Valva ist stärker chitinisiert und vor dem Hinter- winkel winklig abgesetzt. 5. Firste des Uncus sehr stark bucklig gewölbt. Zähne am Schwellkörper kürzer als !/,g Penislänge. Ventralplatte. lang, herzförmig, mit kurzen Spitzen am dis- genotata Hb. talen Ende (Fig. 37, 38). 5. Uneus von gewöhnlicher Bildung. b. Ventralplatte rudimenfär, aus zwei kurzen Chitinleisten gebildet, die durch eine dünne Membran verbunden sind, am Schwellkörper ein sehr langer Zahn und zwei kleinere (Fig. 86). 6.’ Ventralplatte herzförmig. 7, m) ı. 8. 8. Am Schwellkörper hinten ein sehr langer dünner Zahn (3/, Penislänge) der am distalen Ende spiralig ge- bogen ist, vorn zwei kürzere Zähne (Fig. 102). Der hintere Zahn des Schwellkörpers übertrifft nicht die andern bedeutend an Länge. Valva stark eckig, trapezoidförmig, am geraden Aussenrand breiter als an der Basis, am Schwellkörper drei starke Zähne von nahezu gleicher Länge. Ventralplatte sehr lang ge- streckt, länger als der obere Rand der Valva (Fig. 101). ’ Valva gerundet. silenata Stndfa. albipunctata Hw. larieiata Frr. Jasionata Crewe. massiliata Mill. ericeata Rbr. sobrinata Hb. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 297 9. Am Schwellkörper vorn ein langer, spitzer Zahn; Valva mit stark ge- schwungenem Aussenrande, Ven- tralplatte mit sehr kurzen distalen „phpreviata Spitzen (Fig. 96). Stph. 9.” Am Schwellkörper vorn zwei kleine gekörnelte Chitinstücke. Valva mit gleichmässig gerundetem Aussen- rand, Ventralplatte mit längeren distalen Spitzen (mehr als 1/, Plat- tenlänge) (Fig. 92). rebeli Bhtsch. b (a pag. 285) Uncus ein einfacher Haken, am Ende nicht zweispitzig. a Valva von gewöhnlicher Bildung. l. Am Schwellkörper nur ein einziger Zahn. 2. Ventralplatte eine breite Platte bil- dend, die vorn und hinten ausgerandet ist; Zahn am Schwellkörper länger als 1/, Penislänge. 3. Zahn am Schwellkörper fast von Pe- nislänge; cf. 9; (Fig. 20). togata Hb. 3. Zahn am Schwellkörper knapp ®/; Pe- strobilata Bih. nislänge cf. © (Fig. 19). (abietaria Göze). 2. Ventralplatte aus zwei gebogenen Span- gen bestehend, Zahn am Schwellkörper kürzer als 1/, Penislänge. 3 Chitinspangen der Ventralplatte distal einfach endigend (Fig. 22). venosata F. 3. Chitinspangen der Ventralplatte am Ende verdickt und mit starken Haken (Fig. 23). schiefereri Btsch. 1. Am Schwellkörper mehrere grössere Zähne. 2, Am Schwellkörper vier stärkere Zähne (drei derselben hakig gekrümmt.) -Ven- tralplatte aus zwei getrennten Stücken pygmaeata bestehend (Fig. 83). Hb. 2’ Am Schwellkörper nur zwei stärkere Zähne; Ventralplatte gross, aus zwei distal hakig auslaufenden Spangen be- stehend, die vorn verbunden sind (Fig. 75.) scriptaria HS. 298 Wilh. Petersen. 2“ Am Schwellkörper sechs getrennte Chi- tinstückchen; Ventralplatte lang herz- Helvetia förmig (Fig. 55). (arceuthata Frr). ß Valva am unteren Rande stark erweitert, mit grossem, rundlichem Lappen am Hin- terwinkel; drei starke Zähne am Schwell- körper, Ventralplatte lang herzförmig, vorn tief ausgeschnitten (Fig. 98). exiguata Hb. B. (A pag. 285) Uncus mehr oder weniger rudimentär. a. Am Schwellkörper ein längerer Zahn (über !/, Penislänge), Ventralplatte am distalen; Ende mit zwei kurzen Spitzen isogrammaria (Fig. 81). HS. b. Am Schwellkörper nur zwei sehr kleine - Chitinstückchen; die distalen Spitzen der Ventralplatten circa !/s der ganzen „ipellinata Plattenlänge (Fig. 84). Chr. Analytische Tabelle zur Bestimmung der Weibchen. A. Duetus seminalis, oder die Erweiterung, von welcher derselbe abgeht, befindet sich auf der rechten Seite der Bursa (in situ). (B."pag. 301). a. Bursasack ohne deutliche Chitinstacheln, höchstens fein punktiert oder mit sehr feinen Zähnchen besetzt (hierher gehören auch stigmatica p. 236 und rebeli p. 248.) « Ostium bursae ungewöhnlich breit und stark chitinisiert, ventral in der Mitte mit sehr feinen Zähnchen besetzt strobilata Hp. (Fig. 19). (abietaria Göze). $ Das erweiterte Ostium nicht stark ver- hornt. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 299 1. Ductus bursae nichtlänger alsbreit, Bursa- jiguriata Mill. sackamFundusmitkurzemAnhang(Fig. 13), (roederaria Stndfs.) 1.’ Ductus bursae lang und dünn. 2. Duetus bursae im obern Teil verhornt (Fig. 59). Dr 2. Ductus bursae nicht verhornt. 3. Ductus bursae länger als der Bursa- sack (Fig 11). laquaearia HS. 3. Ductus bursae kürzer als der Bursa- sack. 4. Bursasack lang, der Querdurchmesser bedeutend kürzer als 1/; der Länge (Fig. 8). linariata F. 4.’ Bursasack breit, der Querdurchmesser länger als 1/, des Längsdurchmessers pyreneata (Fig. 9). Mab. b. Bursasack mit deutlichen (braunen) Chi- tinstacheln. @ Die „Erweiterung‘‘ des Duetus seminalis ungewöhnlich lang, d. h. mindestens zwei- mal so lang wie der Querdurchmesser der Bursa. (? pag. 300). 1. Bursasack (in gefülltem Zustande) kugel- rund, dicht mit Stacheln besetzt, mit Aus- nahme einer kleinen Partie auf der rechten Seite (Fig.46). castigata Hb. 1.’ Bursasack nahezu kugelig, ventral "oder dorsal eine grössere Partie stachelfrei. 2. Dorsaleinegröss.Partiestachelfrei(Fig.49). marginata Stgr. 2. Nur ventraleine grössere Partie stachelfrei. 3. Die Begrenzungslinie des Stachelbe- satzes bildet ventral einen flachen Bogen (Fig. 66). scabiosata Bkh 3. Die stachelfreie Partie bildet ventral einen tiefen Einschnitt in den stachel- orphnata besetzten Teil. Bhtsch. 1.” Bursasack länglich, eiförmig. 2. Bursasack überall mit feinen Stacheln be- setzt, nur eine kleine Insel im untern Teil freilassend, dieser stärker verhornt genticulata (Fig. 69). Tr. 2. Am Bursasack grössere Partien dorsalund ventral stachelfrei. silenata Stndf. 20* 300 Wilh. Petersen. 111er 3. Dorsal am Bursasack auf der linken : at Seite eine stachelfreie Partie (Fig. 71). Se u. 3.’ Die linke Seite der Bursa dorsal bis N weit nach unten mit Stacheln besetzt. 4. Am Ursprung der „Erweiterung“ eine Gruppe von Stacheln, die mit der übrigen Bedornung in Verbindung steht Ä (Fig. 62). succenturiata 4.’ Am Ursprung der Erweiterung eine i isolierte Gruppe von wenigen‘ subfulvata Stacheln (Fig. 63). \ Hw. oxydata Tr. ß Die Erweiterung des Ductus seminalis nicht ungewöhnlich lang, kürzer als der doppelte Querdurchmesser der Bursa. 1. Fundusteil des Bursasackes schwächer be- dornt (ohne braune Chitinstacheln) oder “ ganz ohne Stacheln. 3. Die ganze obere Hälfte des Bursasackes ohne Stacheln, nur der untere Teil der | Bursa mit Stacheln besetzt (Fig. 78). | 2. Fundus der Bursa mit schwachen (nicht braunen) Stacheln besetzt. 3. Die Erweiterung des Ductus seminalis sehr breit. 4. Bursa von ganz aussergewöhnlicher Form, mit weichhäutigem Anhang und sehr langem Ductus bursae (Fig. 100). lanceata Hh. 4.’ Bursa von gewöhnlicher Form, Ductus : bursae sehr kurz (Fig. 40). nme 3.’ Die Erweiterung des Ductus seminalis % sehr schwach ausgebildet. 4. Ostium bursae ausserordentlich breit, breiter als der Bursasack (Fig. 39). actaeata Wald 4. Ostium bursae nicht breiter als der Bursasack. 5. Auf der rechten Seite des stark ver- hornten grossen Bursasackes dorsal und ventral eine grössere Stachel- partie mit starken Randstacheln (Fig. 93). phoeniceataRrbr. 5.’ Auf derrechten Seite keine geschlos- sene Stachelpartie. plumbeolata Hw. homogrammata Dietze Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 301 6. Der weichhäutige Fundusteil (dorsal durch eine regelmässige, fast ge- rade Linie abgegrenzt (Fig. 1). gratiosata HS. 6.’ Der weichhäutige Fundusteil ganz regelmässig begrenzt (Fig. 6). ° gueneata Mill. 1.’ Fundusteilder Bursa nicht mit schwächern, farblosen Stacheln besetzt. Hierher gehört ein grosser Teil der Arten mit einer Bursabildung, die man in der Mehr- zahl der Fälle die normale Bürsaform der Gattung Eupitheecia nennen kann, wie wir sie z. B. bei satyrata finden. Die feinern Unterscheidungsmerkmale bieten einer dicho- tomischen Einteilung in Gruppen, wie es für die Zusammenstellung einer analytischen Ta- belle notwendig ist, dadurch grössere Schwie- rigkeiten, dass sie eine umständliche Termi- nologie erfordern. Daher verweise ich auf die Zeichnungen und die dazu gehörigen Beschreibungen, mit deren Hilfe man in der Bestimmung praktisch schneller und leichter zum Ziel kommen wird. B. Duetus seminalis oder die Erweiterung, von welcher derselbe abgeht nicht auf der rechten Seite (A. pag. 298). a. Ductus seminalis (oder Erweiterung) ven- tral abgehend, Bursa mit grossem stachel- freiem Anhang. a Ductus bursae lang (länger als breit)» stark verhornt. 1. Der mit Stacheln besetzte kugelförmige Teil des Bursasackes grösser als der Anhang. 2. Der Anhang stachelfrei (Fig. 22). venosata F. 2.’ Am Anhang eine Partie mit Stacheln cassandrata besetzt (Fig. 25). Mill. 1.’ Der stachelfreie Anhang grösser als der schiefereri eigentliche Bursasack (Fig. 23). Behtsch. ß Ductus bursae sehr kurz und breit, der stachelfreie Anhang sehr gross. Die „Er- weiterung‘‘ vom obern Teil des Bursa- sackes abgehend (Fig. 83). f pygmaeata Kb. 302 Wilh, Petersen. b. Ductus seminales (oder die Erweiterung) dorsal abgehend. a Bursasack weichhäutig ohne Stachel- besatz, die Erweiterung des Ductus se- minalis sehr unbedeutend oder fehlend. 1. Ductus bursae lang, stark verhornt (Fig. 52). rebeli Bhtsch. 2. Ductus bursae kurz, schwach verhornt „;: . ; stigmaticata (Fig. 24). Chr. ß Bursasack mit Chitinstacheln besetzt, wenn auch nur zerstreut in kleinen Gruppen. 1. Bursa im untern Teil stark chitinisiert, dorsal zieht ein breiter mit Zähnen be- setzter Chitinstreif um die Abgangsstelle des Ductus seminales (Fig. 4). extremata F. "1.’ Dorsal am Bursasack kein soleher Chi- tinstreif. 2. Die ganze Fundushälfte des Bursasackes dicht mit feinen Stacheln besetzt. 3. Fundus mit kleinem, weichhäutigem Anhang (Fig. 27). alliaria Stgr. 3. Fundus ohne Anhang. 4. Die Erweiterung des Ductus | nanata Hh». nalis dorsal in der Mitte abgehend hyperboreata (Fig. 89, 90). | Ster. 4.’ Die Erweiterung des Ductus semi- nalis ganz auf die linke Seite gerückt (Eig.791, 92): 2. Fundushälfte des Bursasackes nicht auf beiden Seiten dicht mit feinen Stacheln besetzt. 3. Bursasack von ganz ungewöhnlicher Form. 4. Erweiterung des Ductus seminales gross, ganz auf der linken Seite ab- gehend (Fig. 96). abbreviata Stgr. 4. Erweiterung des Ductus seminales sehr schwach, dorsal vom untersten carpophilata Teil der Bursa abgehend (Fig. 26). Stgr. 3. Bursa von gewöhnlicher Form. innotataHfı. tamarisciata Frr. unedonata Mab, parallelaria Bhtsch. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 303 4. Die Erweiterung des Ductus seminalis ganz auf die linke Seite gerückt, Fun- dus stachelfrei (Fig. 42). virgaureata Dhld. 4. Die „Erweiterung“ dorsal abgehend. 5. Fundus mit vereinzelten Randstacheln, Erweiterung des Ductus seminalis von der Mitte des Bursasackes abgehend (Fig. 97). . dodoneata Gn. 5.’ Fundus mit geschlossen stehenden Rand- stacheln. : b. Bursasack ventral nur in der Mitte ein grösseres Stück mit Stacheln besetzt (Fig. 82). valerianata H». b.’ Bursasack ventral mit einem halben Stachelkranz (Fig. 51). extensaria Frr, Kurze Zusammenfassung der Resultate. I. Die Gattung Euphitheeia erweist sich nach dem Bau der Generationsorgane als eine Gattung von stark sekundärem Typus. Die sekundäre Spezialisierung zeigt sich beim Männchen: in den spiralig gewundenen Hodenfollikeln, in der Verschmelzung der langen Glandu- lae sebaceae und dem langen Ductus ejaculatorius, der in seinem Endabschnitt, dem Schwellkörper, einen eigen- tümlichen Besatz von Chitinzähnen aufweist, beim Weibchen: in der Bildung der Bursa copulatrix, die an ihrer inneren Chitinwand Stacheln, Dornen und Zähn- chen besitzt, wie wir sie nur bei phylogenetisch jüngern Formen finden. Vor allem aber ist hier massgebend, dass der Ductus seminalis vom Bursasack selbst abgeht, meist von einer Erweiterung desselben, die bis- weilen eine exorbitante Grösse erreicht, und die als Teil des Bursasackes zn betrachten ist, da sie bei befruchteten Exemplaren das lange Collum der Spermataphore birgt. Dieses Verhalten des Ductus seminalis, das sich ausnahms- los bei allen Arten des Genus findet, wäre allein genügend, den stark differenzierten Charakter der Gattung als zweifel- los erscheinen zu lassen. Wir haben also in den Euphi- theecien Schmetterlinge zu sehen, die in verhältnismässig später Zeit auf unserer Erde aufgetreten sind. Damit steht auch die Vorliebe der Raupe für den Blütenstand der Futterpflanze — zumal den zusammengesetzten Blüten- stand der Umbelliferen, Compositen — in bestem Einklang. II. Die nahestehende Gattung Chloroelystis, bei welcher der Ductus seminalis sich noch vom Bursagang abzweigt, ist als die primitivere Gattung zu betrachten. Ill. Die Chitinbildungen am Endabschnitt des Duc- tus ejaculatorius beim Männchen und an der inneren Ein Beitrang zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 305 Wand der Bursa copulatrix beim Weibchen, die Form der Valvae und des Uncus sind bei den einzelnen Arten von einer auffallenden Konstanz. IV. Als ein wichtiges Resultat meiner Untersuch- ungen sehe ich den Nachweis an, dass die Arten der Gattung Eupitheeia sich in der bei weitem grössten Zahl der Fälle nach den Formverschiedenheiten des Sexual- apparates beim Männchen sowohl wie beim Weibchen mit voller Sicherheit unterscheiden lassen. Es ist dabei be- merkenswert, dass diese Unterscheidungsmerkmale an den Generationsorganen uns auch in Artengruppen nicht im Stiche lassen, wo eine Trennung nach Merkmalen der Färbung und Zeichnung grosse Schwierigkeiten macht. Von Wichtigkeit ist dies für die grosse Zahl von Fällen, wo die oft minimen specifischen Trennungsmerkmale nahe verwandter Formen vom biologischen Standpunkt aus unzweifelhaft als indifferente Merkmale zu bewer- ten sind. V. Da eine Reinzucht solcher indifferenter Charak- tere bei nahe verwandten Formen, welche weder geo- graphisch noch zeitlich getrennt sind, nur denkbar ist, wenn eine radikale geschlechtliche Entfremdung der diver- gent gewordenen Formen gegenüber der Stammform, so- wie eine geschlechtliche Affinität der neuen gleichartigen Formengruppen untereinander eingetreton ist, so wird die Annahme berechtigt erscheinen, dass die geschlechtliche Entfremdung resp. Affinität Hand in Hand geht mit den morphologischen Veränderungen der Generationsorgane. Da aber andererseit bei erfahrungsgemäss unzweifelhaft verschiedenen Arten der Sexualapparat constante mor- phologische Eigentümlichkeiten aufweisst, so werden wir vice versa aus der divergent gewordenen Bildung der Sexualorgane auf geschlechtliche Entfremdung schliessen und in zweifelhaften Fällen die morphologischen Verhält- nisse des Sexualapparates als Artkriterium benutzen dürfen VI. Da die Divergenz in der Bildung der Generations- organe mit der geschlechtlichen Entfremdung korre- spondiert, diese aber in erster Linie auf Verschiedenheit der Duftorgane resp. der Perceptionsorgane basiert ist, so muss eine enge Korrelation zwischen den Duftorganen und den morphologischen Eigentümlichkeiten der Sexual- organe angenommen werden. 306 Wilh. Petersen. VIl. Es lässt sich nicht verkennen, dass mindestens ein grosser Treil der Chitinbildungen am Sexualapparat, wie z. B. die Stachelbildungen an derinneren Wand der Bursa oder am Schwellkörper, durchaus den Charakter der „progressiven Bildungen“ tragen. Es ist somit die Annahme einer Orthogenese*) nicht von der Hand zu weisen. VIII. Im allgemeinen sind die speeifischen Charaktere des Sexualapparates bei den Männchen stärker aus- geprägt, als bei den Weibchen; doch finden sich hier auch Ausnahmen (wie z. B. bei strobilata-togata und in der linariata-Gruppe). IX. Da im allgemeinen der Sexualapparat bei den Weibchen grössere Aehnlichkeit zeigt, und in manchen Fällen nur die Männchen sicher zu unterscheiden sind, so ist es wahrscheinlich, dass in der Gattung Eupitheeia bei der Artdivergenz der Regel nach das Männchen vorangeht (männliche Praeponderanz). X. In mehreren Artengruppen sehen wir starke Ver- änderung der Grundfarbe vergesellschaftet mit morpho- logischen Divergenzen am Sexualapparat (gueneata-grati- osata, subfulvata-succenturiata, pulchellata-irriguata). XI. Mit unzweideutiger Klarheit geht aus den mor- phologischen Verhältnissen des Sexualapparates hervor, dass sich das Artbild aus Elementen zusammensetzt, die oft nur in der Verschiedenheit ihrer Kombinationen ein neues typisches Bild zuwege bringen. So treten z. B. die bucklige Form des Uncus, lappenförmige oder spitze Vorragungen am Hinterwinkel der Valvae, sackartige Anhänge der Bursa oder eine starke Erweiterung des Ductus seminalis sporadisch in ganz verschiedenen Art- gruppen auf. Dieses Verhalten setzt gewisse „Bestimmungsstücke* in der Erbsubstanz voraus und spricht mit Entschieden- heit zu Gunsten der Weismannschen Determinantenrlehre. XII. Bei den westlichen Formen. (Süd-Frankreich) erreichen die „progressiven Bildungen“ ihre stärkste Ent- faltung, während die östlichen Formen (Kaukasus, Persien) im seinen dem einfachen Urtypus der Gattung näher stehen. *) Um Missverständnissen vorzubeugen bemerke ich hier, dass ich darunter im Sinne Plate’s eine Entogenese ohne Einwirkung der Selektion verstehe. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. 307 XII. Als praktisches Resultat vorstehender Unter- suchung kann angeführt werden, dass wir nach der Bildung des Sexualapparates im Stande sein werden, auch bei vollständig beschädigten Stücken die Artzugehörig- keiten zu bestimmen, was für die Arten der Gattung Eupi- thecia bei faunistischen Arbeiten von besonderer Wichtig- keit sein dürfte. Wie verhalten sich nun die aus dem vorliegenden Material gewonnenen Beobachtungstatsachen zu den ver- schiedenen Hypothesen der Artenentstehung”? Für die Wirksamkeit der Selektion bei der Ent- stehung der einzelnen Arten in der Gattung Eupithecia lassen sich nach meiner Meinung keine Anhaltepunkte gewinnen. Im allgemeinen haben wir es hier bei den einzelnen Arten mit Unterscheidungsmerkmalen im äusseren Bau, in Färbung und Zeichnung zu tun, die einen Nützlichkeits- wert nicht erkennen lassen. Die minimen Unterschiede in der Zeichnung, die so charakteristisch sind für gewisse nahe verwandte Arten, erlauben uns keineswegs die An- nahme, dass diese geringen Abweichungen ihren Trägern auch nur den geringsten Vorteil verschaffen konnten den Formen gegenüber, aus denen sie mutmasslich bei der Artspaltung hervorgegangen sind. Selbst wenn wir zu- geben, dass unsere Erkenntnis über Wert oder Wertlosig- keit eines Merkmals im Kampf ums Dasein noch so mangelhaft ist, werden wir gleichwohl in der Mehrzahl der hier vorliegenden Fälle einen Nützlichkeitswert der geringen Abweichungen im äusseren Bau nicht aner- kennen dürfen. Eine Ausnahme würden vielleicht die For- men machen, die einen Wechsel der Gesamtfärbung — grau, braun oder weiss — ihrer Umgebung im Ruhestande besser angepasst, einen Vorteil erringen konnten, aber selbst bei diesen Formen sehen wir, dass beide Färbungen in demselben Wohngebiet nebeneinander fortdauern, wie z. B. succenturiata nnd subfulvata. Die geringfügigen äusseren Unterscheidungsmerk- male in der Gattung Eupithecia müssen zudem noch in einem ganz besonderen Licht erscheinen, wenn sie sich vergesellschaftet finden mit viel bedeutenderen plas- tischen Verschiedenheiten im Bau der Generationsorgane, Verschiedenheiten, die aber ebensowenig einen Selektions- erkennen lassen. 308 Wilh. Petersen. Ganz besonders scheinen mir die aus meinem Unter- suchungsmaterial gewonnenen Resultate geeignet zu sein, als Prüfstein für die Entwicklungsprinzipien des Lamar- kismus zu dienen. Die ursprüngliche Annahme Lamarks, eine Umwandlung der Organe, die zur Bildung neuer Arten führt, aus der Funktion der Organe, dem Gebrauch oder Nichtgebrauch herleiten zu wollen, bietet für unseren vorliegeuden Fall der Gattung Eupitheeia nicht die Mög- lichkeit, eine befriedigende Erklärung für die Entstehung der einzelnen Arten abzugeben. Die neuen morpho- logischen Charaktere oder Kombinationen, die hier auf- treten, gehören in erster Linie dem Sexualapparat an, einem Organsystem, das der Regel nach nur einmal in jeder Generation in Funktion tritt. Schon vor dem Ausschlüpfen des Schmetterlings aus der Puppenhülle ist der Sexualapparat morphologisch endgültig fixiert und eine Ummodelung des in Funktion gewesenen Organes nach irgend einer Seite würde auch bedeutungslos bleiben, da den Organteilen normalerweise garnicht die Gelegen- geboten wird, sich in neuer Form zu betätigen und zu be- währen. Dazu käme noch die Schwierigkeit, dass wir die bisher noch nicht bewiesene Annahme einer Ver- erbung funktionell erworbener Charaktere akzeptieren müssten. Im vorliegenden Falle aber würden sich letzterer Hilfshypothese noch ganz besondere Schwierigkeiten in den Weg legen. Denn es handelt sich bei den wesent- lichen morphologischen Unterscheidungsmerkmalen, wie z. B. den Zähnen an der inneren Bursawand oder dem Schwellkörper, bei der Form der Valven und des Uncus um Chitinbildungen, die als Ausscheidungen der Hypoder- miszellen kein plastisches, sondern ein starres Material bilden, an dem nachträgliche Formkorrekturen nicht mehr vorgenommen werden können. Und wenn es ferner nach Lamark „die Gewohnheit war, die den Anlass zum Bau der Tiere gegeben hat“, so kann von einer solchen hier nicht die Rede sein. An den Lamarkismus haben in neuester Zeit der Neo-Lamarkismus und die Psyeho-Biologie angeknüpft und es versucht, durch Einführung des psychischen Moments den Zufall bei der Hervorbringung neuer zweck- mässiger Formenbildungen, wie er bei der Selektion zu Hilfe genommen wird, zu eliminieren. Die zweckmässigen Anpassungen werden durch einen dem Organismus — Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheecia Curt. 309 Pflanze oder Tier — angeborenen Trieb hervorgerufen, sie werden erzeugt durch die Intelligenz und den Willen. Selbst angenommen, dass durch die Einführung des Psy- chismus vorübergehend eine brauchbare Arbeitshypothese gewonnen wäre, so würde durch dieselbe im besten Falle immer nur ein Teilder zweckmässigen Neubildungen erklärt werden können, für die unendlich grosse Zahl von Fällen, wo nahestehende Arten sich nur durch in- differente Charaktere unterscheiden, lässt uns diese Hypo- these ganz im Stich. Im vorliegenden Fall, bei der Gattung Eupithecia, haben wir es gerade vorzugsweise mit indifferenten Specialcharaktern zu tun, und selbst wenn wir den charakteristischen Chitinbildungen am Sexualapparat eine funktionelle Bedeutung einräumen wollten, so wäre doch die Zuhilfenahme eines psychischen Faktors im Sinne der Psycho-Biologie hier zum mindesten überflüssig, da ja die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, nicht geboten wird. Die Organe der Fortpflanzung treten hier der Regel nach nur einmal in jeder Generation in Funktion und somit könnte höchstens über die schon fertige Neubildung das Urteil ob zweckmässig oder nicht zweckmässig gefällt werden, ohne dass das „Streben, etwas zweckmässigeres zu erzielen“, praktisch irgendwie zur Geltung kommen könnte. Auch für die sogenannte Mutationstheorie, die be- sonders bei den Botanikern viel Anklang gefunden hat, lassen sich aus dem hier gewonnenen Material keine Anhaltepunkte gewinnen. Rechnet diese Hypothese der Artenenstehung mit sprunghaften, erbfesten Abänderungen, bei denen die Selektion höchstens ausmerzend eingreift, so können wir bei den Eupithecien vielmehr beobachten, dass in vielen Fällen, z. B. bei der Bedornung der inneren Bursawand alle Schritte einer orthogenetisch fortschreitenden Bildung sich verfolgen lassen, sodass die scheinbar sprunghaft auftretende Neubildung in anderen Fällen wohl besser dadurch erklärt werden kann, dass wir die Zwischenglieder der Entwicklungsreihe nicht kennen. Bisweilen wiederum manifestiert sich die Neu- heit der Erscheinung durch eine besondere Kombination schon früher in der Gattung vorhandener Elemente. Im übrigen kann ich die Entstehung neuer Arten aus Mutationen, wie de Vries sie sich denkt, nicht ver- stehen, so lange nicht das Mittel angegeben wird, durch 310 Wilh. Petersen. welches der geringe Prozentsatz neu auftretender Muta- tionen der Stammart gegenüber sich behauptet oder so- gar herrschend wird. Muss man hier bei Mutanten mit neuen indifferenten Merkmalen die Selektion aus- schliesen, so wäre die Möglichkeit der Erhaltung solcher Bildungen nur denkbar, wenn Isolierung in irgend einer Form vor Aufgehen in die Stammart bewahrt. Die Be- rechnung von Delboeuf, nach welcher auch in geringerem Prozentsatz auftretende Neubildungen selbst ohne Nützlich- keitswert zu herrschenden werden können — alle Sin- gularvariationen im Laufe der Zeit zu Pluralvariationen * werden müssen — beruht, wie Plate überzeugend nach- gewiesen hat, auf einem Trugschluss. Wohl könnten wir uns denken, dass geographische Isolation bisweilen zur Bildung neuer Arten führen kann, doch wird dies bei Schmetterlingen immerhin ein seltener Fall»leiben, da die Mittel der Verbreitung im allgemeinen zu ausgibige sind, und, indem immer wieder ein Connex mit der Stammform hergestellt wird, Panmixie eintritt. Sehen wir doch, dass selbst die mit schwachem Flug- vermögen ausgestatteten Eupithecien in schnellem "Tempo ihr Verbreitungsgebiet erweitern können, wie wir das z. B. im Augenblick an Eupithecia sinuosaria Ev. be- obachten, die, ursprünglich wohl im Ural zu Hause, mit jedem Jahr weiter nach Westen vorrückt, im Augenblick die Grenzen Deutschlands schon überschritten hat und sicherlich in kurzer Frist in Westeuropa heimisch sein wird. In streng isolierten Gebieten mag geographische Isolation wohl zur Bildung von Lokalrassen führen, die schliesslich, wenn andere Umstände dauernd einwirken, der Stammform gegenüber geschlechtliche Entfremdung zeigen, doch wäre dann hier die geographische Isolation nicht die eigentliche Ursache, sondern nur ein unter- stützender Faktor bei der Bildung der neuen Art. Mehr Erfolg wäre bei irgend einer Form biologischer Isolation zu erwarten, etwa der Verschiebung der Flugzeit bei einer Lokalrasse, wodurch eine Vermischung mit der Stammart stark eingeschränkt oder unmöglich gemacht wird. Aber in einer ganzen Anzahl derartiger Fälle, die ich untersucht habe (ich erwähne hier nur Larentia truncata Hfn. und immanata Hw.), treten dann als Begleit- erscheinung auch konstante Neubildungen am Sexual- apparat auf, Dies kann kein blosser Zufall sein. Es Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupitheeia Curt. 311 liegt daher viel näher anzunehmen, dass hier „physio- logische Isolierung“ im Spiel ist: Die Generationsorgane, die sich ganz besonders empfindlich äusseren Reizen gegenüber verhalten, ändern primär ab, als Folgeerschein- ung tritt dann geschlechtliche Entfremdung ein, und diese ermöglicht eine Reinzucht sonst indifferenter äusserer Charaktere, die schliessslich als Erkennungszeichen der neuen Art gelten können. Die Arten der Gattung der Eupitheeia mit ihren aus- gesprochenen indifferenten Artenmerkmalen bei gleich- zeitig stark differenziertem Sexualapparat scheinen mir ganz besonders geeignet zu sein, meine Annahme zu stützen, dass die physiologische Isolierung bei der Arten- bildung eine wesentliche Rolle spielt. Durch diese Form der Isolierung wird die Art, die in erster Linie auf physiologischer Grundlage ruht, fixiert. Damit ist freilich nur der Weg gezeigt, wie bestimmte Charaktere, ins- besonders die indifferenten, zu Artceharakteren werden können. Die bewirkende Ursache für das Auftreten neuer Charaktere oder für eine neue Gruppierung schon vor- handener Merkmale zu einem neuen Gesamtbilde, werden wir zweifellos in äusseren Reizen, hauptsächlich klima- tischen und Ernährungsreizen, zu suchen haben, und zwar müssen diese, da es sich um erbfeste Charaktere handelt, das Keimplasma selbst treffen. Verschiedene Umstände deuten darauf hin, dass es in der Entwicklung kritische Stadien besonderer Reaktionsfähigkeit gibt und in richtiger Ausnutzung dieser Verhältnisse muss hier die experimentelle Forschung einsetzen. Alphahetisches Namenverzeichnis. abreviata abietaria absinthiata actaeata albipunctata alliaria amplexata assimilata bohatschi brevieulata carpophilata cassandrata castigata cauchyata centralisata chloerata conterminata coronata debiliata deeipiens denostata denticulata distincetaria dodoneata druentiata drupisaria ericeata euphrasiata euxinata exiguata expallidata Seite 274 233 241 245 244 Da, 258 241 224 255 Fig. 96 19 >5 39 40 extensaria extraversaria extremata fenestrata fraxinata fuseieostata gemellata goossensiata graphata gratiosata gueneata helveticaria homogrammata hyperboreata immundata impurata indigata innotata insigniata inturbata irriguata isogrammaria jasionata laquaearia lanceata larieiata liguriata limbata linariata lithographata Seite 248 240 223 249 271 269 239 242 261 223 226 250 264 270 265 260 232 271 234 269 230 265 245 229 276 246 230 229 227 260 Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Eupithecia Curt. marginata massiliata millefoliata minusculata nanata novata nubilata oblongata orphnata oxycedrata oxydata parallelaria pauxillaria pernotata phoeniceata pimpinellata plumbeolata pulchellata pumilata pusillata pygmaeata pyreneata rajata rebeli rectangulata roederaria satyrata scabiosata schiefereri seriptaria selinata Seite 247 269 256 231 270 280 234 224 257 213 259 272 270 252 212 239 264 229 281 231 267 228 280 248 283 230 251 257 235 262 245 semigraphata setaceata silenata sinuosaria sobrinata spissilineata stigmaticata strobilata subatrata sulfulvata subnotata subpulehrata succenturiata sutiliata syriacata tamarisciata tenuiata thalietrata togata trisignaria turfosata ultimaria unedonata ustata valerianata variostrigata venosata veratraria virgaureata vulgata zibellinata Seite 260 261 252 276 277 262 236 233 251 225 247 226 254 248 227 271 269 265 234 245 232 268 272 280 266 253 234 250 244 244 268 Anmerkung: Bei der Angabe der untersuchten Exemplare bedeutet 5 &2Q stets: 5 Männchen und 5 Weibchen. Literatur. . Petersen, W., Beiträge zur Morphologie der Lepidop- teren. M&m. de l’Acad. des Sc. de St. Petersbourg; T. IX, Nr.6, 71900: . Petersen, W., Die Morphologie der Generationsorgane der Schmetterlinge und ihre Bedeutung für die Artbildung. Me&m. de l’Acad. des Sc. de St. Petersbourg; T. XVI, Nr. 8, 1904. . Meixner, Ad., Der männliche und weibliche Genital- - apparat der Chloroclystis reetangulata L. Zeit- schrift für wissenschaftliche Insektenbiologie; Bd. Il.; P387,21906; . Zander, E., Beiträge zur Morphologie der männlichen Geschlecehtsanhänge der Lepidopteren. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie; 74. 4., 1903. . Aurivillius, Chr., Nordens Fjärilar; p. 256. 1891. . Draudt, M., Zur Kenntnis der Eupitheeien-Eier. Iris 1905, p. 280—320. . Poljanee, L., Zur Morphologie der äusseren Geschlechts- organe bei den männlichen Lepidopteren. Arbeiten des Zoologischen Institutes, Wien; T. XIII, Heft 2, 1901. . Schroeder, Chr., Die Untersuchung der männlichen Genitalienanhänge als Kriterium für die Artberech- tigung im Genus Eupithecia. Allgemeine Zeitschrift für Entomologie; 1900, Nr. 20. . Petersen, W., Ueber die Spermatophoren der Schmetter- linge. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie; Bd. 88, Heft 1. ir rare ie er: Iris, Dresden, Bd. XXI. liguriata Mill.jminusculata Alph i a i roederaria Std{s. F ultimaria B. pusillata F. conterminata Z.| indigata Hb. | earpophilataslgt} alliaria Sıgr. I euphrasiata HS. | pimpinellata Hh.| gemellata HS. Iyriacata Stgr. linariata F. laquaearia HS. strobilata BKh schieferet abietaria Göze) togata Hb. Ba Bohtsch. distinctaria HS. jextraversariaHS | expallidataGn. | assimilata Gn. | absinthiata Cl. Iris, Dresden, Bd. XXI. kr goossensiata Mab. denotata Hb. actaeata Wald. albipunctataHw. | Y lariciata Frr. castigata Hb. subnotata Hb. sutiliata Chr. cauchyata Dup. satyrata Hb. pernotata Gun. silenata Stdfs. ö re wo Tate 43. 44. selinata HS. trisignaria HS. virgaureata DDld. 55. verairaria HS. helveticaria B. rebeli Bohtsch. fenestrata Mill. millefoliata Rössl. succenturiatg Haw variostrigata Alpl. subfulvata L. Iris, Dresden, Bd. XXI. LE 69. druentiata Diel7t. | scabiosata amplexataChr. ! denticulata Tr. |semigraphata Bohtsch, 76. 78. 19: 81. \ | | ! | | | spissilineata ftl2.| plumbeolata Hw. een thalictrata Püngl, | immundata / 86. 87. .88. i N massiliata Mill. tenuiata Hb. | inturbata Hb. 75. drupisaria setaceataDietze.| Sohn-Rethel scriptaria HS. 85. | ultimaria B.mi- nusculata Alph.) isogrammaria HS. valerianata Hb. zibellinata Chr. pygmaeata Hb. nanata Hb. innotata Hin. hyperboreatastgr. abbreviata Stph. dodoneata Gn. oxycedrata Rbr. phoeniceata Rbr. 105, ericeata Rhr. fis XIXTaf. 1 Fig. 15. decipiens Pet. novata Dietze. debiliata Hb. chloerata Mab. rectangulataL. 'exiguata Hb. sinuosaria Ev lanceata Hb. sobrinata Hb. Ventralplatte Dorsalplatte ustata Moore. G.pumilata Hb. corenata Hb. ar = ad Fig B Iris, Dresden, Bd. XXII. Taf. 2 Fig. 5 A.d. Fig. 7 A. d. + extremata F., 5 subpulchrata Alph., 6 gueneata Mill, 7 syriacata Stgr., 8 linariata F. here . RE; x EN N Ki RE TANENSE Peer T, En Ve Ss, Dresden, Bd. xx.” | DE Fig. 10 A. 2 v Fig. 11 A. d. % Fig. 13 A, d. Fig. 14 A..d. 8 linariata F.,9 pyreneata Mab., 10 pulchellata Stph., 11 laquaearia HS., 12 lim- bata Stgr., 13 liguriata Mill, 14: irriguata Hb. ER Kiss De 0 a en res eV u Hz nn / 20a Se nn a 5 Fig. 19 A.v. Fig. 19 A.v. 15 pusillataF., 16 conterminata Z., 17 indigata Hb., 18 turfosata Draudt, 19 stro- bilata Hb. (abietaria Göze), 2 Ir x Fig.20 B. 20 togata Hb., 21 insigniata Hb., 22 Fig. 22 A.v. venosata F. Er a DT Fe = Iris, "D resden, Bd. XXIig Fig.23A. | | — ESCHE 93 schiefereri Boh., 24 stigmaticata Chr., 25 cassandrata Mill... 26 carpophi- lata Stgr., 27 alliaria Stgr., 28 euphrasiata HS. MR | Iris, Dresden, Bd. XXIk 2 ER | Tat -Fig.32A. 29 pimpinellata Hb., 30 gemellata HS., 31 distinetaria HS., 32 extraversaria HS. e BR Kr j ı Tal) Fe 33 expallidata Gn., 34 assimilata Gn., 35 absinthiata Cl, 36 goossensiata Mab,., 37 denotata Hb., 38 jasionata Crewe. a LER Se Fig.40B. \) Fig. 42 A.v. 39. actaeata Wald., 40. albipunctata Hw., 41.vulgata Hw., 42. virgaureata Dbld. f. j f | ö 2 I} N 1 ®) | [en © Re H az g Q S - I N af < Se SC Rx 2 N a) == Sh & ın : RS Rn Su n % ; ea = u. 55 jan) Re ed R ee an) d ® ko) en: eh) NS nA 4 Ku) er or 43.selinata HS., 44. trisignaria HS., 45. larieiata Frr., 46. castigata Hb. j Taf..ik: Iris, Dresden, Bd. XXI. ig.48 B. Fig. 48A v. Fig.47B. De Il KA; AA (Bi R AH Au ER vi Pa et UNITEN ER yrayRaeKa“ NN TEN 3% sr: Be ER v. Fig.52 A gata Hb.? (vom Ussur „ 49. marginata Stgr., 50. suti- ), 48. subnotata Hb i Frr., 52. rebeli Boh. 14 ır., 5l. extensar i 47. cast litata Cl „2 Ernie, nr sa Dresden, Bd. XXI. Taf == Fig. 54 A 4 Gent ENTE 5 RE a ger E% BEER FE Fig.55 A, 53. fenestrata Mill., 54. veratrariaHS55.helveticaria B., 56. cauchyäta Dup. v. Taf. 13. Taf. 14.8 OB. | 60. variostrigata Alph., 61.bohatschi Stgr., 62. succenturiata L. Tre N . Iris, Dr Taf. 18. 19.63 A "d Fig.63 B. \ 63. subfulvata Hw., (et oxydata), 64.millefoliata Rössl. er. m = } “ Sn eale 3 u = B eri2 Kr ‚Iris, Dres 65. druentiata Dietze, I IM Taf. 16. 66. scabiosata Bkh., 67. orphnataBohtsh.68. amplexata Chr. "tee Fe EN Mn n, Bd. XXI. WE de res .u.(44 X) Fig.69 A aphata Brd 69. denticulata’Tr., 71. semigr ’ 5 ERRLREN x ze EREITER, EEE En Fig.74A.p. (52x). / 12.lithographata Chr., 73. graphata Tr., 74. drupisaria Sohn-Rethel 75.scriptaria HS. Taf 18. N ER EIER. Iris, Dresden, Bd. xxHAi. 76. spissilineata Metz, 77. fuseicostata Chr., mata Dietze, 80. thalietrata Püngl. Taf. 19. N Fig. 80A.p. (52x). 18. plumbeolata Hw., 79, homogram- Br Sir IR ba KENN Iris, Dresden, Bd. XXI. ' Fig.82 A.v. iu a 5l.immundata 7., S1 bir isogrammaria HS., 82. valerianata Hb., 83. pygmaeata Hb. Fig. 88A. 84. zibellinata Chr., 85. ultimaria 87. tenuiata Hb., 88. inturbata Hb. B. (minusculata Alph.), 86. massiliata Mill., Iris, Dresden, Bd. XXI. Taf. 22. HER, rent Meren 4 BI BE re ANETTE VE SÄE Sauer EN Fig.91 A.p.(52 X) 89.nanata Hb,., 90. hyperboreata Stgr., 91.innotata Hfn. Iris, Dresden, Bd. XXI. fP, k: > Fig.92 B: f | Y .«Y. 92. unedonata Mab., 93. phoeniceata Rbr., 94. oxycedrata Rbr,, . Taf. 283. a i u . .\ ö Tu hzen E Er E Dr h n D% FE E . FE a u “ a * ” pr . . I y u Do 2 Fa ee. u ? h j " i WR u fe er pe u R ß , 4 w- PR . . j ' ‘ ı . i [3 ” B pP - - [ r + , 0 5 R ’ We rt RZ EG Ne Iris, Dresden, Bd. Xxu. Taf. 24. 2 RZ SURR R Ss Fig.99A.v. 36. abbreviataStph., 97. dodoneaia Gn., 98. exiguata Hb., 99. sinuosaria Ev. nm . u . . Aut R i Pag Ro KOT TEL i ® Au u Ei Mr = Buena 5 Di 5 N EP 2 w Be ı 8 Ta Fig. 100 A.v. Fig.100 B. pi E 1 Fig. 102 A.v. ER FE Fig.102 B. Be. { 99.sinuosaria Ev., 100.lanceata Hb., 101. sobrinata Hb., 192. ericeata Rbr. "Iris, Dresden, Bd, XXI. 103. Iris XIX.Taf.1,Fig. 15,104. decipiens n. sp., us Fig.103 A. ser? SEA Ee er Ur aptiz Fig. 105.4. 105.novata Dietze, 106. castigata Hb. PERF ee Ka A 7 FIR Iris, Dresden, Bd. x. ER Taf. 27. g 108 A.v. Eig.10743. ee zer = .107.rajata Gn., 108. ustata Moore, 109. pumilata Hb., 110. coronata Hb. Fig. 111 A.p. (52) ee ne Fig.III A R.s. Fig.112A.p. 111. Chlor. reetangulata L., 112.chlocrata Mab., 113, debiliata Hp. 1127 (Bursa mit Spermatophore). Fitz Lehmann, Stuttgart © Verlag für Naturissenschaft Die «rossschmetterlinge der Erde EinHandhuch und Bestimmungswerk für Sammler, Lepidopterologen, Schulen und Museen herausgegeben vn Dr. phil. ADALBERT SEITZ Direktor des zoolog. Gartens zu Frankfurt a. M., ordentl. u. korresp. Mitglied zahlreicher wissenschaftl. Vereine, Bearbeitet wird dieses bedeutende Werk von ersten Autoritäten, unter denen wir nennen wollen die Herren: Prof. AURIVILLIUS, Stockholm; H. FRUHSTORFER, Genf: R. HAENSCH, Berlin; Dr. K. JORDAN, Tring; MABILLE, Paris; WEYMER, Elberfeld; W. v. ROTHSCHILD, London; J. ROBER, Dresden, WARREN, London. Mit diesem grossartigsten Schmetterlingswerke ist ein lang- gehegter Wunsch aller Schmetterlingssammler erfüllt! Es bedarf jetzt keiner langwierigen und mühsamen Bestimmung mehr, einfaches Aufschlagen der betreffenden Tafel und mit einem Blick ist jeder Schmetterling genau bestimmt. Das Werk kann sowohl vollständig, wie jede der zwei Hauptabteilungen getrennt und einzeln bezogen werden. Die einzelnen Lieferungen erscheinen in raschester Folge. I. Haupt-Abteilung: Die palaearctischen Grossschmetterlinge Ca. 100 Lieferungen ä Mk. 1.—. Vollständig bis Ende 1910. In diesem I. Teil werden auf ca. 225 Farbentafeln gegen 10000 Formen unter ausgiebigster Darstellung von & und 9, sowie der Unterseiten (bes. bei Nymphaliden, Lycaeniden, Satyriden) in vollendeter Naturtreue abgebildet. ‘ & NB. Nicht ıwur sämtliche grossen, sondern beinahe alle in Staudinger- Rebels Katalog aufgeführten Grossschmetterlinge von ganz Europa sowie aller angrenzenden Gebiete der palaearctischen Fauna kommen hier zur Darstellung und ausserdem noch eine sehr grosse Anzahl in dem Katalog noch nicht berücksichtigter palaearetischer. Formen. 1 Zum erstenmale werden hier mit wenigen Ausnahmen sämtliche Tagfalter Schwärmer, Spinner, Eulen und Spanner der ganzen palaearetischen Fauna in unübertrefflicher Naturtreue dem Interessenten vorgeführt. \ Il. Haupt-Abteilung: Die exotischen Schmetterlinge Ca. 300 Lieferungen ä Mk. 1.50. Vollständig bis 1912. ; In dieser II. Haupt-Abteilung werden auf ca. 650 Farbentafeln etwa 20000 Formen dargestellt. Hiervon können auch die Hauptgruppen Rhopaloceren, Sphingiden und Bombyeiden, Noetuiden, Geometriden einzeln für sich subskribiert werden. NB. Um den beispiellos billigen Preis zu ermöglichen und das Werk nicht zu umfangreich zu gestalten, mussten zur Raumersparnis in beiden Teilen die grösseren Schmetterlinge halbiert dargestellt werden. Dagegen werden sämtliche kleineren Schmetterlinge, also kleinere Tagfalter (Lycaenen, Hesperiden), Zygaenen, Sesien, kleinere Schwärmer, Spinner, Eulen. Spanner in ganzer Figur wie in den anderen Werken abgebildet. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung an! Lieferung I liegt in jeder Buchhandlung zur "Ansicht auf! Verlangen Sie ausführlichen Prospekt und Probetafel gratis und franko | Das Werk erscheint in deutscher, englischer und Irpuse Ö- sischer Sprache! . u a 9) rg Bu Kr & 5 & 2 DE AR N Öf an. ar 6: X SCHE EEE ER | I Ne De R> ZIRBESN and. SEITEN DEE EBENE ga, en AR x ei | ae 5 2. 5128 Van & Na, a en Sg; TR ie a LIBRARIES a iin