Studien zur Geschichte der Medizin
herausgegeben
von der Piischmann-Stiftung an der Universität Leipzig Redakteur: Karl Sudhoflf
Heft 2/3
Deutsche medizinische Inkunabeln
Bibliographisch -literarische Untersuchungen von
Karl Sudhoff
Mit 40 Abbildungen im Text
rHEODOK^PUSOiNLANN^
CEB.-»MA1 is*4 //
Leipzig 1908 Verlag von Johann Ambrosius Barth
sq
Druck von Me
& Wittig in Leipzig.
Vorwort.
Es war vor bald sechs Jahren auf der Naturforscherversamm- lung zu Karlsbad, als ich zum ersten Male mit meinen Studien über „Deutsche gedruckte Arzneibücher vor 1500'' vor einen kleinen Kreis von Fachgenossen trat. Manches hat seitdem für mich ein anderes Gesicht gewonnen im stillen Fortschreiten der Arbeit, und auch heute sind meine Anschauungen noch nicht bis aufs letzte Tüpfelchen fest und endgültig bestimmt, aber im wesentlichen sind die Fragen, welche die deutschen medizinischen Wiegendrucke dem ernsten Historiker stellten, beantwortet und über das Ganze Klar- heit geschaffen.
Von Hohenheim zu Lorenz Fries von Kolmar geführt, schien es mir unerläßlich, die vor seinem „Spiegel der Arznei'' (i 5 18) aus- gegangenen populären medizinischen Schriften gründlich kennen zu lernen, vor allem die gedruckten, um ein Urteil über Friesens wirk- liche Leistung zu gewinnen — aus dem „Pürschgang" ist dann so eine Art „Landesaufnahme" geworden. Ich glaube, es ist nun die Zeit gekommen, wo ich die deutschen medizinischen Wiegendrucke hinausgeben darf; wo es noch fehlt, weiß ich selbst am besten, aber ich schließe nun ab und gehe zu den lateinischen Inkunabeln über, die ja natürlich schon so nebenher gefördert worden sind.
Mögen diese Quellenstudien aus der Friihzeit des Buchdruckes als Ganzes genommen die Mitarbeitenden zufrieden stellen. Mir liegt der Schwerpunkt nicht auf dem bibliographischen Gebiete, sondern in den weithingreifenden literarischen Zusammenhängen, die mit der Zeit noch klarer werden sollen. Wer aber nicht auf guten bibliographischen Sohlen geht, kann keine ernsthaften Forschungs- wege riskieren; es ist darum aber nicht nötig, den Blick am Boden kleben zu lassen, im Gegenteil, je besser das bibliographische Schuh- werk, um so freier und gesammelter der Blick für die Schönheiten der Landschaft und um so sorgloser wandelt sichs querfeldein zu fernen winkenden Zielen.
Auch diesmal kann ich den Leser schon in manches neue Tälchen, zu mancher kleinen, Umblick gestattenden Anhöhe führen, wohin der Weg bisher noch nicht gebahnt war.
Leipzig, den 2. Februar 1908.
Karl Sudhoff.
Inhaltsverzeichnis.
Vorwort . . . ili
Verzeichnis der Abbildungen . ix
Einleitunp; M
Verzeichnis der bibliographischen Abkürzungen . . . xxiv
A. Ärztliche Volksbücher.
1. Das Regimen sanitatis Salernitanuni 3
2. Ein Regimen sanitatis, dem Grafen Rudolf von Hocheuburg [Vochenburg?] und seiner
Gemahlin Margarethe geb. von Tierstein gewidmet 8
3. Heinrich Louffenbergs „Versehung des Leibs" 17
4. Ortolff von Bayerland 20
A. Arzneibuch („Promptuarium medicinae" im niederdeutschen Druck genannt) . 20
B. Büchlein, wie sich die Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen halten sollen 27
5. Johann ToUat von Vochenberg in Wien 34
Ein meisterliches Büchlein der Arznei für mancherlei Krankheit und Siechtagen des
Menschen, auch ,,Margarita medicinae" und „Büchlein der Kräuter" genannt . 34
6. Dr. med. Bartholomäus Metlinger zu Augsburg 38
'Regiment der jungen Kinder .... 38
Gynäkologisches 43
Albrecht von Eybe, Ob einem man sey zunemcn ein eelich weib oder nit . .43
Pädiatrisches 48
B. Hieronymus Brunschwigs Schriften für Wundärzte.
1. Die Chirurgie Brunschwigs 51
2. Die Destillierbücher Brunschwigs ... 61
3. Brunschwigs Pestbüchlein 69
C. Naturwissenschaftliche Volksbücher, zur Heilkunde in näherer Beziehung.
Lexika.
1. Konrad von Megenbergs ,,Buch der Natur" . . "3
2. Johann (Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub, ,,Gart der Gefuntheit" 70
3. Kräuter, Steine, Chirom.intie 90
Ein niederdeutsches Kräuter- Arzneibuch („Arftedyge boeck", ,, Promptuarium medi- cinae") von 1483 . 00
4. Landwirtschaft. (Anhang: RolSarznei) 99
Petrus de Crescentiis Buch über die Landwirtschaft (Liber ruralium commodorum)
in deutscher Übersetzung 99
Meister Albrecht's (Kaiser Friedrichs Schmied und Marstaller) ,. Arznei der Rosse" loi
Inhaltsvprzeichnis.
Seite
5. Lebens-, Welt- und Weisheits - Spiegel ; Problemata 104
Rodericus [Episcopus] Zamorensis, Spiegel des menschlichen Lebens (Speculuni vitac
humanae) 104
Bartholomäus Anglicus [de Glanvilla], de proprietatibus rcrum , niederdeutsch bzw.
niederländisch 10"
Aristoteles, Problemata .110
Werner Rolevinclt, ,,Fasciculiis tcmporum" 111
6. Lexika usw ...112
Vocabularius ruruni des Wenzeslaus Brack 112
Andere Lexika 114
Der jjLucidarius" 115
D. Zur Diätetik und Körper|iflege.
1. Allgemeines und Aderlaß -Diätetik 121
2. Speisen und Speisen - Zubereitung 124
Das Büchlein von der „Küchenmeisterei" 125
Fischfang und Vogelstellen 131
3. Getränke 131
a) Wein 131
Arnald von Villanova, Von Bewahrung, Bereitung und Brauchung der Weine
(De Vinis), ins Deutsche übersetzt von Wilhelm von Hirnkofen 133
b) Gebrannte Wässer und Branntwein. Meister Michael Schrick, Von den aus-
gebrannten Wässern 139
4 Bäder, Gymnastik, Temperamente 147
Das Bäderbüchlein von Meister Clemens von Graz 147
Vom König im Bade, Gedicht von Hans von Rosenplüt 147
Büchlein vom Ringen 148
Einblattdruck der 4 Temperamente 149
5. Hans Folz, des Barbierers in Nürnberg, diätetische, humoristische und satirische Schriften
zur Heilkunde • . . 149
6. Heiligen - Medizinisches 158
Leben des heil. Rochus 158
Heilwunder des Salve Regina 160
Balsam Mariae Magdalenae 160
E. Pest- und Syphilis-Schriften.
I. Pestschriften 163
Heinrich Steinhöwel (Steinheil) (1472) 163
Anonymer „Traktat von der dotlichen fucht der peltelentz" (1474?) 168
Ulrich Eilenbog (von Feldkirch), Arzt in Memmingen (1482) . . 169
Conrad Swestermulner in Köln an der Spree (Beriin). 1484 173
Die Pestschrift des Valescus de Taranta (Balescon de Tarente) ins Niederdeutsche
übersetzt (1484?) 174
Ein anonymes Leipziger Pestregiment 175
Magister Philipp Culraacher von Eger . . 176
Anonymer Erfurter Pesttraktat (1494) 178
Dr. Ambrosius Jung in Augsburg (1494) 179
Anonymer gereimter Traktat contra pestem praeservative (1500) 182
Hieronymus Brunschwig (1500) 185
Ein geistlich Pestbüchlein (1484?) 188
Pestblätter 190
Inhaltsverzeichnis.
Seite
2. Syphilisschriflen 194
Meister Josef Grunpeck von Burckhausen („Wilde Warzen") 194
Syphüisblätter 196
F. Monstra, Gesi^ensler und Hexen. Sebastian Brant, Über die Geburt einer weiblichen Doppelmißbildung zu Worms am 10. Sep- tember 1495 201
Jakob de Clusa, „De animabus exutis a corporibus seu de apparitionibus animarum" . . . 204
Ulrich Molitor, Von den Unholden oder Hexen 204
G. Sterben, Tod, „Versehen"; Totentänze.
jjVersehung Leib, See), Ehr und Gut" 209
Büchlein von der Liebe Gottes 212
Johann Gerson 213
Hans Münzinger 214
Deutsche Ars moriendi 216
Der Ackermann von Böhmen (Rechtsstreit des Menschen mit dem Tode) 217
Totentänze 221
H. Kalender. Aderlaß kalender und Verwandtes.
(«) Kalender mit gelegentUchem medizinischem Einschlag 227
Magister Johann von Küngsperg, Regiomontan 22"
Jakob Pflaum. Kalender auf 75 Jahre 230
Ein deutscher „Cysianus" 231
Der „teutsche Kalender", „Meister Almansor spricht" 232
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel) 23g
Yl Praktiken und Prognostikationen 265
Meister Theobertus von Engeland 266
Lichtenberger 266
Die Praktika von Paris 267
Maister Hans Engel (Magister Johannes Angelusj 267
Johann Wirdung von Haßfurt 268
Magister Valentin von Grünberg in Schlesien (Der Augustiner) 270
Georg Leimbach aus Krakau 271
Jakob Pflaum von Ulm 271
ä) ,, Planetenbüchlein" und Verwandtes 272
Register 275
Verzeichnis der Abbildungen.
Fig. |
1 |
Kig. |
2 |
Fig. |
3 |
Fig. |
4 |
Fig. |
5 |
Fig. |
6 |
Fig. |
7 |
Fig. |
8 |
Fig. |
9 |
Fig. |
10 |
Fig. II
Fig. 12 Fig. 13
Fig. 14
Fig. |
15 |
Fig. |
16 |
Fig. |
17 |
Fig. |
18 |
Fig. |
19 |
Fig. |
20 |
Fig. |
21 |
Fig. |
22 |
Fig. |
23 |
Fig. |
24 |
Fig. |
25 |
Fig. 26
Fig. 27 Fig. 28
Titelblatt des lateinisch -deutschen Regimen Salernitanum "
Aussatzschau aus dem Ulmer Drucke des deutschen Regimen sanitatis von 1482 . 12
Aderlaßstellen-Männchen aus LoufFenbergs „Versehung des Leibs", Augsburg 1491 18 Mutter, ihr Kind mit der Saugflasche fütternd. Holzschnitt aus Louffenbergs ,,Ver-
sehung des Leibs", Augsburg 1491 19
Kosmas und Damian, Holzschnitt aus dem niederdeutschen Ortolff von 1484 . . 24 Titelblatt des Büchleins für Schwangere, Kreiffende und Wöchnerinnen von Dr. Or-
tolffus, zu Ulm ca. 1495 gedruckt 2~
Deutsche Bürgerstubc im 15. Jahrhundert. Titelbild des Metlingerschen Kinderbuchs,
Augsburg 1497 41
Titelblatt der Straßburger Drucke der Chirurgie Brunschwigs vom Jahre „1397"
und 1497 52
Grüningers Skelett mit dem schwarzen Bauch vom Jahre 1497 56
Der Aussatzschaumann aus dem „Buch der Natur", gedruckt von Hans Schönsperger
1482 75
Mißgeburten und wunderUche Menschen, Holzschnitt in Schönspergers „Buch der
Natur", Augsburg 1482 76
Pferde - Einreibung aus der „Arznei der Rosse", Ulm 1498 102
Erschaffung der Eva und Bau des Menschen; aus dem niederländischen Bartholo- mäus Anglicus, Haarlem 1485 108
Freuden und Leiden der Welt; aus dem niederländischen Bartholomäus Anglicus,
Haarlem 1485 109
Titelblatt der „Küchenmeisterei" vom Jahre 1494 128
Titelblatt des Büchleins „Von allen Gebrechen der Wein", Erfurt 1497 .... 132 Königin im Bette ; Holzschnitt aus Arnalds von Villanova Traktat vom Wein, Ulm
1499 '37
Darstellung und Verkauf ,, gebrannter" Wässer (1498) 145
Ringer 148
Der Arzt mit seinem Knappen auf der „Fahrt". Nürnberg, bei Hans Stuchs . . 155
Weinschank (Hans Folz) 157
Der Heil. Rochus am Krankenbette .... 159
Pestbild, Titelbild zum Pestregimen Magister Philipp Culniachers, in Leipzig gedruckt i 76 Der Heilige Sebastian. Titelbild eines Erfurter Pesttraktates von 1494 .... 179 Die Pestheiligen S. Rochus und S. Sebastian. Titelbild eines gereimten Pestbüch- leins, Straßburg 1500 182
Die Madonna und das Christkind als Retter bei der Franzosenkrankheit, Titelbild
des Grünpeckschen Traktates über die „wilden Warzen", 1496 194
Weibliche Zwillingsmißgeburt nach Sebastian Brant, 1495 2or
Geistlicher und Arzt am Krankenbette. Aus der ,, Verseilung Leib, Seel, Ehr und
Gut", Nürnberg 1489 209
Verzeichnis der Abbildungen.
Fig. 29. Sterbelager aus der Deutschen Ars moriendi 216
Fig. 30. Der Ackermann von Böhmen und der Tod, 1490 220
Fig. 31. Der Arzt aus dem Lübecker „Dodendantz" von 1496 223
Fig. 32. Mai-Badebild aus dem „Teutschen Kalender" von 1481 233
Fig. 33. Arzt am Krankenbette. ,,Teutscher Kalender" ohne Jahr 234
Fig. 34. Badebild aus den Hans Schönspergerschen Augsburger Drucken des ,, Teutschen
Kalenders" aus den Jahren 14S7 — 1495 236
Fig. 35. Mainzer Adcrlaßkalender auf das Jahr 1462 in Donaueschingen (nach Häbler, Nr. 2) 240
Fig. 36. Aderlaßkalender des Druckers Günther Zainer in Augsburg auf das Jahr 14" 242
Fig. 37. Adcrlaßkalender (Lalitafel) auf das Jahr 1479, gedruckt bei Joh. Baemler in Augsburg 245 Fig. 38. Niederdeutscher Aderlaßkalender aufs Jahr 1480, gedruckt bei Barth. Gothan und
Lukas Brandes in Magdeburg (später in Lübeck) 247
I'ig- 30- Kalenderfragment aufs Jahr 1496 aus derFürsÜich Öttingen-Wallersteinschen Bibliothek
in Maihingen, gediuckt in Nürnberg bei Hochfeder 260
Fig. 40. Gruppe der fünf ärztlichen Holzschnitte: Laßmännlein, flankiert von vier medizinischen
Genreszenen. Fußleiste eines Doppelfoliokalendcrs des Baseler Druckers Lien-
hart Ysenhut für das Jahr 1499, bearbeitet vom Baseler Stadtarzt Dr. Joh. Rom.
Wonecker (Häbler 98b) 263
Einleitung.
„Inkunabeln"! — Ein Sport für Bibliographen, so denkt man, so sagt man wohl! Und gewiß geben diese Wiegendrucke den Bibliographen mit die schwersten Nüsse zu knacken! Darum geht man an dieser „Spezialität" wohl achselzuckend oder naserümpfend nur zu gern vorüber, selbst in den Kreisen der Bücherkundigen von Fach! Aber ist denn hier wirklich nichts weiter zu holen als Raritäten, Tüfteleien und Quisquilien?
Allerdings ist der Abschluß der Zeit der Wiegendrucke mit dem Jahre 1500 ein Akt der Willkür. Aber das würde bei jeder anderen Jahreszahl, zwischen 1500 und 1550 beispielsweise, nicht um ein Haar anders sein. Also läßt man es bei dem Jahr 1500 als Abschluß der Inkunabelzeit. Überdies scheinen mir diese 30 — 40 Jahre frühesten Buchdruckes, auf ein paar Jahre auf und ab kommt es ja gar nicht an, ein wohl ausgesprochenes Sonderleben flir sich zu fuhren! Nirgends ist der Januskopf alles geistigen Geschehens so ausgeprägt wie in dieser ersten Niederschlagsperiode des „Druckes". Freilich, das rück- wärts gewendete Antlitz ist erheblich ausgesprochener, wie wir noch sehen werden.
Doch ehe ich naher liierauf eingehe, scheint es mir notwendig, ein paar ganz allgemeine Betrachtungen vorauszuschicken, um den generellen Stand- punkt meiner historischen Untersuchungen noch einmal kurz zu fixieren, der in meinen jüngsten Publikationen nicht allenthalben verstanden worden zu sein scheint.
Es gibt mancherlei Arten, dem Ziele zuzustreben, ein Bild von der Entwickelung einer Wissenschaft und Kunst zu gewinnen und zur Darstellung zu bringen.
Xiv Einleitung.
Froh des erarbeiteten Materials und ohne Skrupel über seine Lücken- haftigkeit mag wohl ein an Gedanken nicht armer Mann aus irgendeiner ihm besonders vertrauten Gedankenrichtung heraus die Gesamtgeschichte der Heil- wissenschaft oder einen umgrenzten Zeitabschnitt oder eine bestimmte For- schungsrichtung oder eine besondere Seitenlinie der allgemeinen Medizin- geschichte oder auch eine bestimmte Persönlichkeit neu zur Darstellung bringen. Wieviel Wahrheitsgehalt eine solche „neue" Darstellung ohne eindringende erneute Quellenprüfung schließlich besitzt, hängt von vielen Zufälligkeiten ab, am meisten davon, wieviel Selbstzucht der betreffende Autor besitzt; denn der Maßstab geht bei dieser Art zusammenfassender Geschichtsschreibung zu leicht verloren, dem nicht selbst Erarbeiteten wird zu leicht Gewalt angetan, und vor lauter konstruktivem Ausbau im Sinne einer geschichtsphilosophischen Idee geht leicht das Wichtigste von allem vollständig in die Brüche — die historische Wahrheit.
Beispiele dieser subjektiven Form der medizinischen Geschichtsschreibung sind aus früherer und jüngster Zeit den Fachleuten geläufig.
Doch man kann auch noch auf anderen Wegen zu neuen Wahrheiten von allgemeinerer Bedeutung gelangen, die vielleicht weniger Bestechendes haben, aber um so gesündere Glieder.
In besonderer Bewahrheitung des Goethewortes:
„Erst Empfindung, dann Gedanken"
wachsen sie wohl dem historischen Forscher direkt aus der Beobachtung und Einzelforschung heraus, induktiv wie echte Ergebnisse der Naturforschung.
Wer keine pure Kärrnernatur ist, die nur schürft und Stein an Stein legt, dem gehen auch bei redlicher Dauerarbeit auf größeren oder kleinen Gebieten im Dunkel des Unerforschten ständig neue Lichter auf: je ruhiger er über seiner Forscherarbeit bleibt, um so reichlicher!
„Wie Sterne rings unzählig aus der Nacht"
glimmen Erkenntnisse neben Erkenntnissen auf, und der schlichte Wahrheits- sucher wird in diesem Sternenlicht unermüdlich immer beobachtend, immer findend, immer denkend weiterarbeiten, bis das Licht der Sterne zur Dämme- rung wird, die den Weg schon weiterhin klarer erkennen laßt, bis es zur Tageshelle sich steigert, die alles mit jungem Lichte überstrahlt. Das sind die wahren Forschergänge der Wissenschaft, aber nicht alle Tage blaut solch ein Entdeckermorgen! Man muß sich oft lange mit dem Wahrheitsschimmer begnügen und kann oft nur die Arbeitszüge zu neuen Erkenntnissen darlegen und die kleinen Erträgnisse, wenn die erhofften großen, blendenden Erzgänge ausgeblieben sind. — —
Freilich gibt es zwischen diesen beiden extremen Arbeitsweisen und -wegen Mittelglieder und Seitengänge aller Art, die auch begrüßenswerte Er- gebnisse liefern können. Ab und zu muß nachdenklich und ernsthaft das
Fazit gezogen und ein Gesamtüberblick geliefert werden, und wer dann mit geschichtsphilosophischem Geiste unter heiligem Respekt vor dem redlich neu Erarbeiteten aus dem Ganzen heraus und zum Ganzen hin alles wieder neu wertet — der i. Rand der neuesten Gesamtdarstellung der Geschichte der iVIedizin von Max Neuburger ist ein hervorragendes Beispiel einer solchen zusammenfassenden Darstellung — , der tut auch ein gut und tüchtig Werk, des Lobes der Wackeren würdig. Nachher hat aber wieder die monographische Einzelforschung das Wort, deren manche Abschnitte der Geschichte der Heilkunde nur allzusehr noch entbehren.
Ich selbst bin vom Zusammenfassen noch weit entfernt — wer weiß, ob mir so lange Arbeitskraft und Lebensfaden reichen wird. Aber meiner ganzen, so vielzerstreut aussehenden historischen Arbeit liegt doch ein weitangelegter Plan zugrunde, den ich einstweilen nicht darlegen mag, dessen Richtlinien aber mir heute auch schon für andere erkennbar scheinen und mit der Zeit immer klarer zutage treten werden. Doch auch jede Einzeluntersuchung hat ihren Wert in sich und ihr Ziel für sich und ihr wissenschaftliches Einzelleben und knüpft sich sichtlich an anderes an. Wie eng aneinander her die Inkunabel- studien dieses Heftes neben den Illustrationsstudien des ersten Heftes laufen, wird dem Denkenden leicht sich enthüllen. Doch nun zurück zu den In- kunabeln!
Wie für jede ernsthafte historische Quellenarbeit, so ist auch für die Er- forschung der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Bibliographie dieses Zeitraumes die notwendigste Grundlage des Studiums, und natürlich in erster Linie die Bibliographie des in diesem Zeitraum Gedruckten, und das sind für uns Historiker der Medizin eben die „Medizinischen Inkunabeln", einige Tausend Bücher und Büchlein.
Ich sehe nun von all den zahllosen bibliographischen Eigentümlichkeiten, welche diese Druckerzeugnisse der ersten Jahrzehnte der Bücherherstellung mit beweglichen Typen aufweisen, völlig hier ab — ■ eine kleine Wissenschaft für sich ist ja diese Inkunabelkunde, aber sie berührt den Leser dieses Buches nur recht mittelbar; ihm ist es um den Inhalt dieser frühesten Druckerzeugnisse zu tun; ihn interessiert vor allem die Frage, welche ärztlichen Schriften wurden denn nun in den Inkunabeldrucken für die damalige Zeit und für die nach- kommenden Zeiten durch die Publikation fixiert?
So allgemein gestellt, ist die Frage schnell beantwortet. Die Antwort müßte etwa lauten: Alles, was vor der Erfindung des Buchdruckes in Ab- schriften verbreitet wurde, das setzte man nun allmählich in Typenschrift und gab es in die Presse.
Hoch in Ehren standen damals noch die alten Ärzte. Ein lateinischer Galen, ein lateinischer Hippokrates war von je der Wunsch eines jeden mittel- alterlichen Arztes gewesen, der sich eine Handbibliothek zu schaffen bestrebt war, und wenn es auch nur das „Pantegni", die „Mikrotechne" oder die
XVI Einleitung.
„Aphorismen" gewesen wären; was wunder, daß wir diese ehrwürdigen Autoren früh auf der Liste der Erstlingsdrucke finden, früh auch den im früheren Mittelalter kaum gekannten Aulus Cornelius Celsus und manchen anderen Autor der Antike.
Noch näher stand dem Herzen des mittelalterlichen Arztes ja die in- direkte Überlieferung antiker Weisheit, wie sie die Araber vermittelt hatten: Mesue, Avicenna, Serapion eröffnen den Reigen, natürlich in latinobarbarischer Umgewandung — fast zur Travestie gewordene Um Übersetzungen aus dem Urgriechisch einer fernen Vergangenheit.
Aber auch die abendländische medizinische Arbeit der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde nun in den Vervielfältigungsweg des Buchdruckes ge- leitet: gelehrte und popularisierte Weisheit der Schule von Salerno, scholastische Kommentare und Bearbeitungen oder Paraphrasierungen der klassischen Autoren des Altertums und der byzantinischen Zeit, die Lehrgedichte medizinischen Schlages, die Kompendien und Sammelschriften, die .,Aggregatoren", „Anti- dotaria", „Practicae", ,,Pandectae", „Synonyma", „Lexica" und Verwandtes, die „Rosen", „Lilien" und andere zum Strauß gewundene Blütenlesen. Aber auch die medizinischen und chirurgischen Autoren der Prärenaissance, eines Arnald von Villanova, eines Roger und Theoderich, eines Wilhelm von Saliceto, eines Lanfranchi und Guido von Chauliac wurden im Druck vervielfältigt und öfters auch schon, in das Gewand der V'olkssprache gekleidet, in die Presse gegeben. Kurz alles, worauf man in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts noch Wert legte, und das war eine recht bunte Musterkarte von Schriften verschiedensten Wertes.
Was unter den Wiegendrucken aus der Antike stammt, ist heute in seiner großen Masse wertlos und vergessen, kann auch mit Ruhe vergessen bleiben. Manches jedoch hat hier der frühe Buchdruck, vor allem der Inkunabel- druck, doch fe.stgehalten , was dauernden Wert besitzt, weil es eine hand- schriftliche Uberlieferungsform widerspiegelt, die handschriftlich untergegangen ist in den seitdem verflossenen fünfthalbhundert Jahren, so daß solche sorgfältig hergestellten Inkunabeln geradezu neben den wertvollsten Codices rangieren. Ja, es sind uns auch ausnahmsweise antike Reste in Frühdruck erhalten, die in der handschriftlichen Überlieferung völlig ausgelöscht erscheinen; in diesem singulären Falle steht die Inkunabel erst recht an Stelle des Codex.
Aber auch die große mittelalterliche Literatur, die in den Inkunabeln, wenn auch etwas verschüttet, erhalten ist, kann mit Recht einige Beachtung beanspruchen. Freilich ist das meiste ja auch in Handschriften überliefert, aber in recht vielen Fällen nicht besser als in den Drucken, die manchmal von keineswegs zu verachtenden Fachleuten aus einer Mehrzahl von Handschriften in gereinigtem Text ediert wurden oder, gleichviel ob durch Zufall oder nach wohl überlegter Forschung, auf sehr gute handschriftliche Quellen zurückgingen. Bei eventuellen Neuausgaben würde also die Inkunabelüberlieferung neben der Handschriftenüberlieferung zu berücksichtigen sein — eigentlich so selbst- verständlich, wenn man den ganzen Zusammenhang und Entwickelungsgang
EinleitUDg. XVII
kennt, daß man sich fast geniert es noch zu sagen, und doch scheint mir diese Anschauung keineswegs Gemeingut der medizinischen Geschichtsforscher.
Der Inkunabeldruck ist in recht vielen Fällen sogar besser als die Mehr- zahl der überlieferten Handschriften auch äherer Provenienz. Natürlich denke ich dabei nicht an die mittelaherlichen lateinischen Übersetzungen aus dem Arabischen, die mit der Zeit, und zwar hoffentlich recht bald, zu kassieren und durch moderne Editionen des arabischen Textes mit Übersetzung in eine der anderen modernen Weltsprachen des europäisch- amerikanischen Kultur- kreises zu ersetzen sind. Natürlich verlieren die mittelalterlichen Latini- sierungen (die Arabistik) damit noch nicht jeglichen Wert für den Historiker der Heilkunde; sie bleiben für die Dauer beachtenswerte Denkmäler ihrer Zeit, wenn auch von mehr nebensächlicher Bedeutung. Neben ihnen wird aber noch manches andere dauernd in den Inkunabeln stehen bleiben müssen, dessen moderne Bearbeitung und Drucklegung nicht der Muhe lohnt. Erreichbarer als Handschriften sind doch fast alle Inkunabeldrucke, selbst wenn sie von manchen Bibliotheken dauernd strenger von der Versendung ausgeschlossen bleiben sollten als Manuskripte; denn das ist doch auch schon für die Inkunabelzeit der Vorzug des Druckes, wie auch heute noch, daß eben mehrere Exemplare nicht nur hergestellt wurden, sondern auch noch existieren! Freilich steht auch so manches kostbare Unikum auf der medizinischen Inkunabelliste, das also auch in diesem äußeren Moment neben die Handschriften zu setzen wäre. — Warum? Die Ursachen solcher Seltenheit sind mannigfache. Ein Werk, das gar nicht gekauft wurde, kann darum fast untergegangen sein, ebenso das bestverkäufliche, weil es völlig verbraucht wurde, was bei der besseren In- kunabelliteratur des Preises und des vortrefflichen Materials halber, das zur V'erwendung kam, allerdings weniger leicht eintrat als heute.
Doch, von extremen Seltenheiten etwa abgesehen, bedarf der allergrößte Teil der Inkunabelliteratur seiner Wichtigkeit nach einstweilen und bis zu ge- wissem Grade auch dauernd durchaus nicht einer Auferstehung in erneuter Publikation. Und man sollte daran festhalten — ausgenommen kleine, kultur- geschichtlich wichtige Dokumente spärlichster Erhaltung — , von mittelalterlicher medizinischer Literatur zunächst wenigstens das zu edieren, was niemals im Druck erschienen ist, auch nicht im Druck der ersten 30— 40 Jahre seit Gutenbergs Ruhmestat.
Nimmt man diesen wohlbegründeten Standpunkt ein, so behält natürlich der Frühdruck einen dauernden Wert und der Satz GeUung: eine große medizinische Literatur des Mittelalters wird dauernd in Inkunabeln und zeitlich ihnen nahestehenden Frühdrucken verbleiben. Damit gewinnt aber die Kenntnis dieser medizinischen Inkunabelliteratur auch wieder eine erhöhte Bedeutung, und die Kenntnisnahme und bibliographisch -historische „Aufnahme" dieser ganzen Druckschriftenmasse wird zu einer wichtigen Auf- gabe medizinischer Historik. Schwebt doch die ganze Geschichte der Wissen- schaften des Mittelalters, namentlich seiner zweiten Hälfte, ohne gründliche Kenntnis des in den ersten 40—60 Jahren der Buchdruckerkunst Gedruckten
Studien zur Geschichte der Mediain. 11. ^
XVIII Einleitung.
großenteils in der Luft; ihre grundlegende Aufarbeitung hat streng methodisch bei den Inkunabeln zu beginnen.
Doch nun noch ein Wort über die zeitgenössische medizinische Lite- ratur aus den Tagen der Wiegendrucke 1
Mit steigendem Befremden ist der Leser mir vielleicht bis hierher gefolgt und hat sich immer wieder gesagt: Ja, das sind doch alles nur Nebendinge, von denen hier geredet wird; wo bleibt denn die Hauptsache, die Erwähnung der Autoren der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, des ausgehenden Mittel- alters, der „Renaissance"?
Gewiß, was von 1460 — I 500 von den bedeutenden Ärzten damaliger Zeit geschrieben, „verfaßt" wurde, fand seinen Weg wohl großenteils in die Drucker- presse, wurde „gedruckt" ähnlich wie heute, aber es prävaliert nicht in dem Maße über alles andere gelehrte Druckwerk wie heute, im Gegenteil, es tritt an Masse sehr zurück.
Das ist eben eine der Eigentümlichkeiten der Inkunabelperiode des Buchdruckes: je genauer man die Drucke der ersten vier Jahrzehnte des Buch- druckes studiert, je näher man den Wiegendrucken selber zu Leibe geht, um so mehr verschwindet aus denselben der Autor im heutigen Sinne. Spielte er schon bisher gegenüber der offenkundigen Festlegung der Autoren früherer Zeiten im Wiegendruck keine so sehr hervorragende Rolle in der Masse des Alterüberkommenen, so wird der Fall, daß ein „V^erfasser" aus der Zeit um 1470 — 1500 sein eigenes Geisteswerk einem „Verleger" übergab, der es dann in eigener oder fremder Druckerei im Drucke herstellen ließ, je mehr man sich in die Sache hineinarbeitet, immer seltener. Jedenfalls ist es äußerst rat- sam, sich jeden einzelnen Inkunabelautor ganz besonders genau daraufhin anzusehen, ob er tatsächlich Verfasser im heutigen Sinne ist, der sein Werk in den Druck gibt, ob seine Lebenszeit tatsächlich in die Erscheinungszeit des Werkes fallt; ja die Frage, ob er nicht nebenbei ein Plagiat an einem älteren Werke begangen hat, das handschriftlich umlief, kommt manches Mal sogar erst in zweiter Linie. So manches, was als mehr oder weniger selbständiges Werk eines Autors aus der zweiten Hälfte oder gar dem Ende des 15. Jahr- hunderts gilt, ist einer früheren Zeit zuzuweisen, das haben mich vor allem die deutschen Inkunabeln der Heilkunde gelehrt, von denen fast nur die Schriften Brunschwigs, vielleicht Metlingers, und sicher die Pesttraktate (also Gelegenheitsschriften wie die Syphilisschriften, die die Not des Augenblickes geboren!) zu den selbstedierten Schriften zeitgenössischer ärztlicher Autoren gehören. Das trifft aber auch auf eine nicht so ganz kleine Anzahl von lateinischen medizinischen „Werken" aus der Zeit der Wiegendrucke zu, wie ich am „Ketham" schon so ziemlich klargemacht zu haben glaube; und er wird wohl nicht allein bleiben. Doch ich muß in dieser generellen Frage noch etwas weiter ausholen.
Einleitung. XIX
Ich denke, meine bisherigen Ausfuhrungen werden dem Leser den Ein- druck lebendig haben werden lassen, vielleicht schon zur Überzeugung haben reifen lassen, daß die Inkunabelkunde auch für die Medizingeschichte einen größeren Wert beanspruchen kann, als jede andere bibliographisch-literarische Untersuchung fernliegender Perioden, eingeschlossen die übrige Bibliographik der zv\eiten Hälfte des 1 5. Jahrhunderts, die der später erschienenen Druck- schriften über diese Zeitperiode.
Wer sich aber die ganze Zeit der Erfindung, Einführung und Ausbreitung des Buchdruckes, d. h. der Vervielfältigung der Geisteserzeugnisse früherer Jahr- zehnte und Jahrhunderte durch den Druck mit beweglichen Lettern in ihrer Eigentümlichkeit hat klar werden lassen, der wird sich aber auch bei ein- dringenderer Betrachtung und Erwägung der ganzen damaligen Verhältnisse haben sagen müssen, daß mit der Inkunabelkunde allein bitterwenig an- zufangen ist — so sollte man meinen. Man hat sich aber sonderbarerweise diese so einfache, selbstverständliche Wahrheit nicht gesagt und ist darum gerade in der Inkunabelkunde und gerade auf medizinischem Gebiete vielfach wie ein Blinder trostlos in die Irre gegangen, in hemmendes, zähes Dornen- gestrüpp — ,,und ringsherum lag frische, grüne Weide"! —
Man hätte nicht vergessen dürfen, darauf zu achten, daß es sich bei den Inkunabeldrucken doch im wesentlichen und vorwiegend nur um eine langsam an Verbreitung gewinnende, neue Form der Vervielfältigung von Hand- schriften handelte, während man die alte Methode der Vervielfältigung neben- bei doch noch recht lange beibehielt, etwa wie heute die Federschrift neben der Schreibmaschinenschrift noch ruhig nebenherläuft — man hätte sich also bei ernsthaften bibliographisch-literarischen Studien auf dem Gebiete der medi- zinischen Inkunabelkunde ständig gegenwärtig halten müssen, daß man die Inkunabelforschung notwendig aufs engste mit der Handschriften- forschung, der zeitgenössischen und der der vorhergehenden Jahrzehnte, ver- binden und sich mit äußerster Vorsicht davor hüten müsse, unsere heutigen Verhaltnisse des wissenschaftlichen Produzierens und Publizierens ohne weiteres und unbesehen auf die damalige Zeit zu übertragen!
Ein Beispiel mag dies klarer machen! Man sehe sich einmal die, nach gewonnener Klarheit fast ergötzlich wirkenden, Schwierigkeiten an, die sich zwei so hervorragende Inkunabelkenner wie Ernst H. F. Meyer und Ludwig Choulant um den „Hortus Sanitatis" bzw. „Gart der Gesundheit" und seine Entstehungsgeschichte aufgebaut haben, unüberwindliche Schwierigkeiten, die gar nicht vorhanden waren, hätte man nur ein einzig Mal daran gedacht, daß die handschriftliche Überlieferung nicht nur vor den Frühdrucken bestand, sondern auch noch lange daneben herlief, und daß es generell gar nichts an der handschriftlichen Überlieferung änderte, wenn nun einmal eine beliebige Handschrift aus dem Flusse der Überlieferung herausgegriffen und in Druck gelegt wurde, ja, daß der zweite gar nicht einmal mit Fug und Recht als ein diebischer Nachdiucker bezeichnet werden konnte, der etwa kürzere oder längere Zeit nachher eine andere, denselben Text in knapperer oder aus
3[X Einleitung.
fiihrlicherer Gestalt bietende Handschrift an einer anderen Stelle aus dem- selben handschriftlichen Strome herausgriff und abermals in die neue V^er- vielfältigungsform des Druckes gab.
Hierzu kommt noch als weiteres verwirrendes Moment hinzu, dal.! gar nicht selten der nämliche wissenschaftliche oder populär-arzneikundliche StofI zunächst ins mittelalterliche Latein gefaßt war und in dieser Fassung hand- schriftlich weitergefülirt wurde, daß er aber nebenher auch schon in die Landes- sprache des betreffenden Schreibers, also ins Deutsche, Französische (Pro- ven^alische) oder Italienische handschriftlich übersetzt wurde, daß er nebenbei im Urtext oder in der Übersetzung verschiedentlich kombiniert, überarbeitet, gekürzt oder erweitert wurde, daß aber auch etwa der Fall vorkam, daß ein umlaufender lateinischer Text ins Französische oder Deutsche erst direkt für den Druck übersetzt oder für die Bedürfnisse der Landsleute überarbeitet wurde usw. usw. Kurz, alle Kombinationen sind hier möglich, alle kommen vor.
Darum muß eben die erste Frage bei der Prüfung, Bearbeitung und Bewertung der meisten Inkunabeldrucke die sein: ist das Buch für den Druck geschrieben und vom Autor dem Drucker (Verleger) übergeben worden? — bei weitem der seltenere Fall für ganze weite Gebiete des Inkunabeldruckes, besonders auch für das medizinische! — oder hat der Drucker, eventuell unter- stützt durch einen mehr oder weniger sachverständigen Beirat oder gar „Her- ausgeber", das in den Handel zu bringende Werk aus dem Strome der Hand- schriften herausgegriffen? — meist hat der Zufall dabei gewaltig seine Hand mit im Spiele gehabt — und wo sprudeln die Quellen der nun also dem Setzerteufel überantworteten flachen oder tiefgründigen Weisheit? — —
Mit diesen und ähnlichen Gedanken und Erwägungen muß man an die Inkunabelliteratur herangehen und auf allerhand kleine und größere Forscher- abenteuer gefaßt sein, ja, bis zu gewissem Grade gegen sie gefeit sein; dann wird man allen Eventualitäten und Zwischenfällen mit einiger Hoffnung auf Erfolg entgegentreten können.
Aus solcher Forschungs- und Gedankenrichtung heraus ist nun auch die Untersuchung der vorliegenden deutschen medizinischen Inkunabeln vor- genommen und der Text dieser Sammlung gestaltet worden.
Die Sammlung machte im wesentlichen, wie schon angedeutet, mit dem Jahre 1500 Halt. Solche Geschmacklosigkeiten, wie sie bei den lateinischen anatomischen Inkunabeln drohen würden, wollte man etwa Johann Peiligks Compendium von 1499 und Magnus Hundts Antropologium von 1501 aus- einanderreißen, sind bei den in deutscher Sprache erschienenen medi- zinischen Inkunabeln nicht zu befürchten. Natürlich machten wir uns keine übermäßig große Sorge darum, ob ein undatierter Druck aufgenommen werden dürfe, wenn wir nicht ganz sicher zu sein glaubten, daß er denn nun wirklich
Einleitung. XXI
vor 1501 aus der Presse gekommen war; wir registrierten unsere Zweifel und nahmen das Buch in unsere Sammlung herein, in der es keinerlei Schaden oder Verwirrung stiften konnte; haben wir doch auch grundsätzlich spätere Aus- gaben eines in den Zeiten der Wiegendrucke ein- oder mehrmals schon ge- druckten Buches, soweit sie uns bekannt waren, aufzuführen für richtig befunden; peinliches Einhalten der Inkunabelgrenze wäre uns hier wie ein P'ehler der Methode erschienen. Genauer haben wir im allgemeinen die Sprach- grenze eingehalten. An den in holländischer Sprache erschienenen medizinischen Inkunabeln sind wir mit ganz wenigen Ausnahmen für diesmal noch vorüber- gegangen, soweit es sich um holländische Originalien oder holländische Be- arbeitungen lateinischer Texte handelt, die nicht offensichtlich über den Umweg einer deutschen Übersetzung gegangen sind.
Da es sich um die Gewinnung der Grundlagen für ein Kulturbild der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von ärztlichen Gesichtspunkten aus handelt, sind wir nach allen Seiten über das spezifisch medizinische Gebiet ganz wesentlich hinausgegangen bei dieser Sammlung der medizinisch beachtens- werten Inkunabeln in ober- und niederdeutscher Sprache. Man mag die Sammlung daher vielleicht nicht ganz ohne Berechtigung ein etwas buntes medizinisch -kulturgeschichtliches Allerlei schelten, aber ohne eine gewisse VVillkürlichkeit geht es bei solchen kulturhistorischen Gruppierungen von einem bestimmten Gesichtspunkte aus nun einmal nicht ab. Für den Tadelsüchtigen würden bei jeder Art der Auswahl Angriffsflächen in Menge sich geboten haben. Ich trage die Angriffe mit dem Bewußtsein, daß meine Auslese mit Emsigkeit beflissen war, jedem medizinisch-kulturhistorischen Standpunkte nach Kräften zu Dank zu arbeiten, jedem nach Möglichkeit die Wege zu weisen, die ihn Erfolge pflücken lassen. Wenn wir auch vielleicht einmal die Grenze früher gezogen haben sollten, als dem Benutzer erwünscht sein mag, so braucht er doch nur auf den gewiesenen Spuren weiter zu wandeln, um sich neue Funde zu sichern, die wir ihm nicht vorweg nehmen wollten, auf die Gefahr hin, die Anknüpfung an medizinische 'Gesichtspunkte dabei völlig verloren gehen zu lassen. Weiter auf- die Grenzen und Gesichtspunkte meiner Auswahl einzugehen, scheint mir zwecklos; mag die Sammlung für sich selbst sprechen!
Im strenger Medizinischen habe ich \'ollständigkeit erstrebt, wohl wissend, daß „Vollständigkeit" nicht nur auf bibliographischem Gebiete zu den Idealen gehört, die sich nie in das Kleid der Wirklichkeit hüllen lassen. Wer hier noch glaubt, daß seinen Wünschen Erfüllung winke, dem gebricht es entweder noch an Erfahrung oder er läßt sich von glücklichen Funden die Sinne um- nebeln.
Je ferner ein Gebiet dem eigentlichen Medizinischen liegt, um so mehr ist auf Vollständigkeit verzichtet worden; stellenweise habe ich mir bei dem Aufrichten von Wegweisern genügen lassen!
Ein wesentliches Moment der Beruhigung in der Frage der Vollständigkeit des erarbeiteten Inkunbelmateriales gewann ich durch die glückliche Fügung,
XXII Einleitung.
welche es mir ermöglichte, daß ich den Zettelkatalog der deutschen Inkunabeln des Herrn Konrad Burger, Bibliothekars des Börsenvereins der deutschen Buchhändler, eines unserer ersten deutschen Inkunabelkenner, durch die große Liebenswürdigkeit dieses Herrn während dreier Tage durchmustern konnte, ehe das ganze wertvolle Material an die Berliner Inkunabelkommission überging- Es sei dem verehrten Herrn auch hier der allerverbindlichste Dank für dieses große Entgegenkommen gesagt, nicht minder Herrn Konrad Häbler, dem die Inkunabelkunde so Bahnbrechendes verdankt; er hat seine große Spezial- kenntnis auf dem Gebiete der Kalenderinkunabelkunde dem letzten Abschnitt (H. ß) meines Buches in der Weise zugewendet, daß er die Korrekturfahnen der ,, Aderlaßkalender in Einblattdrucken" einer Durchsicht unterzog und aus seinen Listen der Einblattkalender die in meinem Verzeichnis fehlenden eintrug, die Zahl der von mir gefundenen 125 deutschen Einblattkalender aus seinen Aufzeichnungen auf fast 150 erhöhend: der Leser wird mit mir erkenntlich sein für diese singulare Selbstlosigkeit in der Dargabe mühevoll erarbeiteten wissen- schaftlichen Materiales. Auch in der Bestimmung undatierter Drucke hat Herr H. mir aus dem großen Schatze seiner Erfahrung und Kenntnis mehrfach Hilfe gespendet, wie ich noch hervorheben werde.
Auch die Gliederung des Stoffes mag manchem unvollkommen dünken, und ich gebe ohne Besinnen zu, daß sie anders hätte ebensogut oder sogar besser gestaltet werden können, auch daß das eine oder das andere Werk vielleicht ebensogut in einen anderen Abschnitt hätte gesetzt werden können — und doch schien mir so, wie es nun vorliegt, alles am übersichtlichsten beisammen, was aus irgendwelchen, nicht immer gerade ganz an der Oberfläche liegenden Gründen zusammengehört. Und schließlich — der subjektive Faktor hat doch auch seine I^erechtigung. Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis macht überdies alle möglichen Fehler der .Anordnung wieder gut.
Bei der Auswahl der Illustrationen leitete mich vornehmlich der Gesichts- punkt, daß alles, was an leicht zugänglichen Stellen schon reproduziert ist, wie in Hermann Peters für jeden Bearbeiter der deutschen Medizingeschichte unentbehrlichem Buche „Der Arzt und die Heilkunst in der deutschen Ver- gangenheit", Leipzig 1900, nicht von neuem gegeben werden solle. Angeführt sind in jedem Falle alle Abbildungen jedes Druckwerkes, mit Ausnahme der Kräuterbücher, derentwegen ich auf Ludwig Choulants „Graphische Inkunabeln für Naturgeschichte und Medizin", Leipzig 1858, verweise. Bei den lateinischen Inkunabeln ist der Bildschmuck vielfach wesentlicher für die Geschichte unserer Wissenschaft, so daß auf manchen Gebieten Vollständigkeit der Reproduktion zur unabweisbaren Forderung wird, doch darüber das Notwendige zu seiner Zeit !
Die Buchbeschreibung ist in den für unsere Zwecke notwendigen Grenzen gehalten; möge sie vor den Augen der Inkunabel weisen Gnade finden. Ge- nauigkeit der .Aufnahmen ist allerorten erstrebt worden. Unermüdbarkeit des
Einleitung. XXIll
Auges und allzeit wache Aufmerksamkeit finden an der Persönlichkeit und der Gunst des Tages ihre Grenze.
Auf die Bestimmung nicht genannter Drucker und Druckorte habe ich Wert gelegt, aber nicht meine Aufgabe darin gesehen, es auf diesem Gebiet den Inkunabelfachleuten gleich zu tun. Den Herren Freys. Günther, Häbler und VouUieme schulde ich hier manchen Dank, den ich gern an dieser Stelle wiederhole. Soweit das wissenschaftliche Interesse des Medizin- Historikers in der Sammlung dieser Druckwerke geht, glaube ich auch in der Aufhellung der Druckorte und Verleger die wesentlichsten Anforderungen er- füllt zu haben.
Ein Verzeichnis der Drucker und Druckorte habe ich nicht beigegeben, die Namen beider aber in das Register aufgenommen.
Dagegen glaube ich allen Benutzern dieses Heftes dadurch einen wesentlichen Dienst erwiesen zu haben, daß ich die Bibliotheken und meist auch die Signaturen der Werke aufgeführt habe, so daß der nächste Standort eines Buches für jeden Benutzer s*ch meist wird feststellen lassen. Gern hätte ich noch weitere Bibliotheken besucht, aber einmal muß eben abgeschlossen werden. Jedes Buch, das ich nicht selbst gesehen habe, ist mit einem O ver- sehen: es sind etwa 20 in engerem Sinne medizinische Werke, die dieses Zeichen tragen und darunter gewiß eine ganze Reihe apokrypher. Doch ist freundlicher Hinweis auf Standorte solcher „genullten" VV'erke mir auch in Zukunft noch willkommen; er soll in einer der späteren Inkunabolhefte Ver- wendung finden.
Die immer wieder gebrauchten kurzen bibliographischen Hinweise finden umstehend ihre Aufklärung.
Verzeichnis der bibliographischen Abkürzungen.
Panz. D. A. I. = M. Georg Wolfgang Panzers Annalen der älteren deutschen Literatur oder Anzeige und Beschreibung derjenigen Bücher, welche vor Erfindung der Huchdruckerkunst bis MDXX in deutscher Sprache gedruckt worden sind. Nürnberg bey Ernst Christoph Grattenauer, 1788. 464 S. 4".
[Zweyter Band . . . vom Jahre MDXXI bis MDXXVI. Nürnberg, Lechncr 1805. 495 S. 4".]
Panz D. A, Z. = D. Georg Wolfgang Panzers Zusätze zu den Annalen, die bis MDXX in deutscher Sprache gedruckt worden sind. Leipzig bei Christian Adolph Hampel. 1802. 4 + 198 S. + 4 Bll. Register.
Zapf = Augsburgs Buclidruckergeschichte nebst den Jahrbüchern derselben. Erster TJieil vom Jahre 1468 bis auf das Jahr 1500. Verfaffet . . . von Georg Wilhelm Zapf . . . Augsburg, bey Conrad Heinrich Stage 1788. 4".
Zweyter Thcil vom Jahre 1501 bis auf das Jahr 1560 . . . Augsburg 1791. 4°.
Hain = Repertorium bibliographicum, in quo libri omnes ab arte typographica inventa usque ad annum MD. typis expressi ordine alphabetico vel simpliciter enuraerantur vel adcuratius recensentur. opera Ludovici Hain. Voluminis I Pars I. 1826 (594 S.). Vol. I, 2, 1827 (563 S.). Vol. n, I, 1831 (558 S.). Vol. 2, 1838 C548 S.). Stuttgart, Cotta. 16299 Nummern.
Cop. = Supplement to Hain's Repertorium Bibliographicum ... In two Parts . . . by W. A. Copinger, London. ;,Part I, 1895 (510 S.); Pait. II, Vol. I, 1898 (454 S.); Part. II, Vol. II, 1902 (670 S.). 8».
Proctor = An index to the early printed books in the British Museum: from the in- vention of printing to the year MD. with notes of those in the Bodleian Library. By Robert Proctor. London: Kegan Paul. 1898 (908 S., gr. 0°). Mit 4 Supplements.
Pellechet = Catalogue Gfen^ral des incunables des bibliotheques publiques de France par M[arie] Pellechet Paris 1897. Alph. Picard et fils. 1897 (Abano - Biblia). 602 S. 2386 Nummern.
— — — Tome deu.xieme (Biblia Pauperum — Commandements), 1905 (fortgesetzt von M. -Louis Polaire nach dem Tode des Fräulein Marie Pellechet). 563 S. Nr. 2387 — 3888.
Campbell = Annales de la Typographie Nfeerlandaise au XV siecle par M.F.-A.-G. Campbell La Haye 1874, Martinus Nijhofi'. XII + 629 S., gr. 8° (1794 Inkunabeln).
VouU. = Ernst Voullieme, Die Inkunabeln der Königlichen Bibliothek und anderer Berliner Sammlungen. XXX. Beiheft zum Zentralblatt für Bibhothekswesen. Leipzig. 1906. 8°.
A. Arztliche \'olksbücher.
Geschichte der Media
1. Das Regimen sanitatis Salernitanum.
Das bekannte salernitanische Lehrgedicht in Versen, an den englischen Königssohn gerichtet, mag den Reigen der deutschen medizinischen Wiegen- drucke eröffnen. Es ist in deutschen Reimpaaren samt vorausgesetztem lateinischem Originaltexte schon im 15. Jahrhundert des öfteren gedruckt worden, wie die folgende Zusammenstellung ersehen läßt. Der älteste datierte lateinische Druck soll 1484 zu Pisa erschienen sein; es existiert aber eine große Anzahl undatierter Drucke, die vielleicht zum Teil noch in das Ende der 70er Jahre des 15. Jahr- hunderts gesetzt werden können. Doch ist das durchaus unsicher; auch die stellenweise zu findende Behauptung, daß der erste deutsche Druck im Jahre 1474 oder gar 1473 ohne Ortsnennung erschienen sei, scheint mir bis heute des Beweises zu ermangeln. Alle weiteren Einzelheiten sehe man einstweilen bei Choulant, Handb. d. Bücherkunde für d. ältere Medicin, 2. Aufl. 1841, S. 267ff.
Wollte man nun aber annehmen, daß sich ein findiger Verleger das gangbare lateinische Büchlein mit seinen, langsam auf einige Tausend an- geschwollenen diätetischen und therapeutischen Memorierversen von einem federgewandten Versifex habe ins Deutsche übersetzen und „poetisch" einkleiden lassen, um sich so ein gutverkäufliches medizinisches Volksbuch zu verschaffen, das doch der nötigen gelehrten Autorität nicht entbehrte, namentlich wenn man auch die leoninischen Verse des Originals gleich mit beigab — wollte man diese Annahme machen, so würde man weit neben das Ziel schießen. In Wahrheit war das gereimte Diät- und Arzneibuch, das ein Arnold von Villanova der gelehrten Kommentierung würdig befunden hatte, schon lange vor der Verbreitung des Buchdruckes durch allmähliche Umgevvandung in die Volkssprache Eigentum ungelehrter Kreise in Deutschland geworden. Es finden sich schon aus der Mitte des 15. Jahrhunderts zahlreiche handschriftliche Auf- zeichnungen des Regimen Salernitanum in deutschen Versen. Ich verweise nur auf das Münchner Mscr. germ 303 vom Jahre 1457 und den noch früher anzusetzenden Cod. lat. Monac. 25072, wo Seite 129 ff. der Text anhebt:
Dy maister der schul habent gesandt . . .
Auch in niederdeutsche Reime ist das Buch schon beizeiten gekleidet worden.
Lateinisch -deutsches Regimen Salernitanura.
Die folgenden Drucke haben also im wesentlichen nur Das in erweiterten Umlauf gebracht, was handschriftlich vorher schon von Hand zu Hand ging; an selbständigen Änderungen, Zutaten und Ausmerzungen wird es gelegentlich nicht gefehlt haben, doch bin ich auf solche Einzelfragen für diesmal nicht eingegangen.
1.
Bl. i' [2t/]. (Eai-mina 6c fanitatis ve^ \\ cjimine que quö6a5 fdjola folcnnis 2liK3licorum |1 Hcai cöfcrtpfit. €115 IWa. \\ lij ,flacci ilovquati car= || mine 6e rite Ijumanc brc 1 nitate per tcmporis com-- |] parationcm annoro.
Bl. 2tij''. [] Hciliconim reo;! confcripfit fdjola folennis . . . Die fdjul 511 parif ') l?at cjefdiribcn rn6c c.c\ant . . .
Bl. 9"' ['B./]. ^'init regimen fanitatis.
Es folgt die Horazische Ode „Diffugere ntpes . . . ."
Bl. io^[3/]. 3mprcffum Ciptüidi 2tnno fub ]| incarnationif 21IilIe|inioquas örincsentcfimononoijefimolerdo.
[Gedruckt in Leipzig bei Kachelofen 14-93]. 10 Bll. 4" [2ti_6; Bi_j]. Rückseite des Titelblattes unbedruckt. Münehen, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. c. a. 991); Wolfenbiillel, Hrzgl. Bibl. Hain ' 13759; Cop. I; Proctor 2863 A.
s.
Bl. r. Kcyimon 5anitatis.
Bl. V . unbedruckt.
Bl. 2". []HgIicorum reiji confcripfil fcola folcnnis. 216 rtvsimcn rite profen;? ho: ino6icinalo
i)ie fdjul cju parii; !?ot yofchribö iifi ycfant
6ein c6clcn fÖnio,e ron cng,clant
6ai. fcycnmcvtic^e arfet biidielcyn
wxi 6 nicnfdic vccjircn fal 6a5 leben fcyn 3i ins in cohimem fi üis le rc66ere fanum iluras linguc Csvarc? irafci cor6e prophanunx
iPiltu Ijaben 6eynes Ijer^on osefunt
unitu ftcirtV fcyn pn6e iini\'rnnin6t
bit5 frolidi :.iorn la); ror 6idi yan
yfoffc forcjc faltu farcn lan . . .-'
') Frühe Verwechselung der Pariser mit der Salernitaner Lehrstelle, die auch im lateinischen Texte der Handschriften schon frühe sich bemerkbar macht.
*) In einer Wolfenbütteler Handschrift (Kovi 773, 2) aus dem 15. Jahrhundert hebt der niederdeutsche Te.xt fast gleichlautend an:
... De mestere van paris hebben ghesant Dem koninghe grod van engelant Van regeren des leuen dat bokelin Wu he schal bewaren dat leuent syn . . . Ein niederdeutscher Druck des Regimen vor 1500 ist mir noch nicht begegnet.
Lateinisch -deutsches Regimen Salernitanum.
Am Ende Bl. 2tg^ Zeile 28:
Ilas biidjeleyn rmb'gottcsifiUen
von bin niciftern 5U parif gar ftitlc
3nIob vnbc crc ijottcs frolidi borctöt ift
Ijclff Piis got 511 aller frift
aitdi öy lev 6o5 bud}S fal alle mefcfje fein be
6as öe fönics vö etiijelant ift yefä6t. | fant
^init rec(ime fanitatis. Jnipreffum j| lipcjf per Conraöum fad^eloffen. o. J. 8 Bll. 4». Berlin, Kgl. Bibl. ili 322; VouU. 12741; Erlangen, Univ.-B. (Inc. 106" Qu). Panz. D. A. I. 36, 61; Hain 13732; Proctor 2896.
3.
Bl. V. Kegimö fanitatis.
Bl. r [2lj^']. [ ] Hijlicorum rccji confcripftt fcola folennis. IIb regimcn rita prcfens f]oc nic6icinale. Die fdjul §u paryi I]at gefdjriben rnö gefant. . . .
Bl. 10' [ö^'] unter dem Schlüsse des Textes:
jmpreffum üiyp|f per ZlTeldjicrcni €ottcr. Ilnno öoniini. IM. rcir . . falen . ITIarcij. [März 1499].
10 Bl. 4" [2ti_G; Si—i]. Lateinisch u. deutsch Leipzig, Univ.-B. [L. sep. 5374); München, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. c. a. 1691). Hain * 13733; Proctor 3031.
4.
Bl. V . Hegime fanitatis.
[]Hglicorum regt cöferipfit fcola foknnis . . .
Bl. I ^. Die fdjul ^u paryg I?at gefd^riben nnö gefant |1 . . . Bl. 10" [8^"] unter dem Schlüsse des Textes:
3mpreffum Cyp^f p IHeldjiav [!] Cotter || Jtnno öonüni .IH. quingente= fimo. [1500].
10 Bll. 4° [2ti_G; Si-i]. Lateinisch und deutsch. München, Hof- u. Staatsb. (4. Inc. c. a. 696); Freiburg i. Br., Univ.-B.; Lübeck, Stadtb. Hain * 13734-
5.
Bl. !'■ [2t/ J. J^eginien Sanitatis.
[Holzschnitt: Kranker im Bett, dem ein Arzt den Trank überreicht; der Nachtstuhl steht links schon bereit. Auf einem Schriftband darunterher die Worte:
De trancf folt tdj [!] nit nemen yn (£s rocr öan beffer ^eidjen gfin].
Dis ift öas Hegimcnt 6er gefuntt^eit 6urd] all [[ monat 6cs ganlje iors wie man fid] Ijalten foll |1 mit cffen rnö triniicn pfi oud? Don loffen :c.
Bl. 21,". Die Kalenderverse.
Lateinisch -deutsches Regimen Salernitanum.
Hl. 2^ (21) rcgliconnn rcgi .-»fcripfit . . .
Am Ende: Hl. lo^ ^i'iH'i^^-'ffi"" ^Irgcntinc per iluitljiä i'rant. " im Kofcn yartcn ;c. 2hmo öm im. D". ior.
lo BU. 4". Lateinisch und deutsch. (Straßburg 1500.) Nürnberg, Germ. Mus.; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 4978); Zürich. Cop. III. 5046.
Der Titelholzschnitt findet sich, zinkographisch leicht verkleinert nach- gebildet, in Herman Peters, Der Arzt und die Heilkunst in der deutschen Vergangenheit, Leipzig, E. Diedrichs, i900(Monogr. z. dtsch. Kulturgesch., III. Bd.), S. 24, Abb. 23.
6.
Bl. I^ i\ccjimcn Sanitatis.
Bl. V . 5cqiiitur *£piflola ftimiliarif. mdricc confcripta " mo6iim fcnncii6i mcnfc
cfprimcns. Hl. 2' . 1 jH^licorum rccji confcripfit fcoia foleiniib 216 vcüitncn rite pvcfons \)oc mcöicinalc Tyc fdnil cju paryi) l^at i\cfdiribcii rü cjcfant . . . Bl.g' . jftnit roo^imcn faniUiüs. j, puMü ilirgilii lUaronis \ öc liuore jncipit. Stiuov tabificum malis rononiim. Hcc pl}cbu5 fobolofqj :Iara pljcbi. . . .
o. 0. u. J. 8 Bll. 4". Die Rückseite des letzten Blattes leer. München, Hof- und Staatsb. (4. Inc. s. a. 1624°). Panz. D. A. Z. 13,61b; Proctor 2932 A.
n.
Bl. r. HciTiimö fanilatts.
Bl. 2'. (2t)rCvjlicorfi rciji cöfcvipfit fcola folcnnis 2(ö rec^imcn rite profcns Ijoc nicöictnale Dyc fd)uol C5U pavy|5 Init acfd^ribcn rTi6 o;cfdt . . . Bl. 8'^ Zeile 4. ^finit rcctimcn fanitatis. |] Publii llircsilii iluivonis |] öc liuore jucipit. ib. Zeile 3 von unten: „Sequitur €piftula famili H aris metricc cöfcripta mo II öü fcruieöt mefe efprimas" || ,
die dann auf Bl. 8- folgt . . . f „^tnit €pla". o. O. u. J. 8 Bll. 4«. München, Hof- u. Staatsb. (4. Inc. s. a. 1624™). Hain * 13730.
8.
OBl. r. He^imen fanitatis. 151. V . Unbedruckt.
Bl. 2\ 2Jno,Iiconim cegi confcripfit fcola folennis 216 rcijimen . . . Sic fdjul Don Paris \\a.\ gefanöt . . .
Am Ende: Jinit rcgimen fanitatis. publii Piro,ilii ilun-otiis 6e liuore tncipit. o. O. u. J. 4».
Panz. D. A. Z. S. 13; Choulant S. 268; Cop. III. 5045.
Lateinisch - deutsches Regimen Salemitanum.
9.
151. I'. I)ifs bted)lin fag;t von j bem Regiment öer gc* |1 funtfjeit öurdj alle monat öcs ganzen jars. n 2Ilfo bas jCtiUfcfj gemadjt ift ponn cyncm H büedjltn Ö5 6ie mciftcr öer Ijoljö fdiulen rö || Paryf gefanM Ijabc öc fünig po (Engelät.
[Halbblattgroßer Holzschnitt ,67:51 mm: Arzt, das erhobene Harnglas in der Linken, im Freien, s. Fig. i.]
^iföbifcl)linfagtuon Dem iRf giment Dergf"
funfbacDiircb -iliemomt^eö^mncrwürs. Blfocas 5£türrcbgemdcbnllvonn c^ncm biiecblin 05 ote meilter Der bobe l'cbulen vö '(barf^öefanDf babc De knm'ö vö Angeld t.
Fig. I. Titelblatt des lateinisch -deutschen Regimen Salernitanum.
Bl. r. Unbedruckt.
Bl. 2 [ij]v (Z)j32 f<i?fil i'on Pary^ Ijat gefanöt Dem eölen fünig pö €ngcllan6t Dts gegerttnertig arfebücd^Iin ipie öer mcfd) regiere 65 leben fyn.
Bl. 7'.
Sie ifxcv ynn tpol ftnöt funöt Darumb fy gott gelobt 5U aller ftunöt. ®elobt fy gott.
Ein Regimen für Graf Rudolf von Hochenburg
Bl. 8. Unbedruckt.
8 Bll. kl. 8" (bez. ij, 3 u. iüj). Ohne Druckort, Drucker und Jahr, vielleicht schon nach 1500 gedruckt.
Berlin, Kgl. Bibl. Gedruckt (li 335). Cop. III, 5047.
Das Regimen sanitatis Salernitanum in lateinischen und gereimten deutschen Versen erschien auch nach 1500 noch manchesmal. Was mir in den Weg kam, sei hiermit genannt:
Reutlingen, Mich. Greif, 1502. S Bll. 4".
.\ugsburg, Johann Froschauer [Titelholzschnitt eines Arztes], 9 Bll.. 4"-
Leipzig, Melchior Lotter, 1503. 10 Bll. 4".
Straßburg, Matth. Brant, 1505. 10 Bll. 4'\ (Berlin, Kgl. Bibl.)
Leipzig, 1508, 4".
Nürnberg, Hieronymus Höltzel, 1 508. (Nürnberg, Stadtb.)
Augsburg, Joh. Froschauer, 1508 und 1509, 4".
Mainz, Fried. Hewman, 1509. (München, Hof- u. Staatsb.) 8 Bll. 4".
Leipzig, Melchior Lotter, 1509. 10 Bll. 4°. (Freiburg i. Br., Univ.-B.)
Brunschvvyg, 1 509.
usw. noch oft z. B. Leipzig 1552 .. . Preßburg 1901 [Vaniossy, Beiträge].
2. Ein Regimen sanitatis,
dem Grafen Rudolf von Hochenburg [Vochenburg?] und seiner
Gemahlin Margarethe geb. von Tierstein gewidmet.
10.
Bl. l^ £j)3c Ijeht fidi cm 6as Kcyiftcr du || 6ic capitcl öi§ nadj cjefdiriben In'idj Uns, cjciiant i\eC)imeti fanitatis, öas i| ift ron öcr ovönuna 6cc gcfuntl^cyt. ^ü 6etn crften öie por reo itls 3°^ fcfjrcybt ron öcn |1 mcfd^en, öie 5Ü öcm redeten ennöc ires lebens, 6as in |1 gott auff gcfecst Ijat, iiidit fömcn ....
Bl. 2'. f)te nadj Dolgt ein nüc5lid) regimct, roer ftdj öarnadj 1| Ejaltet, 6cr mag fein leben lang in gcfunt^eit beljalten || [] ©b 6er ^eylig tpetffag be= fdn-cybt rn6 ]] fprirf}t I^err öu tjaft gefec5t ein cnö öem \ leben öer nicfcben, . . . |B1. 2^.] . . . i| l?nö öaruntb Ejan id? in befunöcr liebe cnö geödd)t« jj nu0 6ent eMen grafen Hüöolff ro bodienburg meine 1| gen^Mgen Ijerren, rn fraioen ^ITargaretljen geporfi !| non tierftain feiner Ijaufifratpen, meiner genäöigenn { fratnen, tüeyt gefüd]t »n jefamen gelefcn auf 5cn be II roärtcn maiftcrn öer natur du öer arc5eney Mfe nadj || gefdjriben lere, öie man Ijaiffen mag »nö nenen Segt || men fanitatis, 5e teütfd? Das bfidjlin Dö 6er or6nüg || öer gefuntl^eyt Das ift getailt in öreirö tail 2tls man || Ijernadj gefdjriben üinöet. |1 . . .
Bl. 35^. f}ie ennöct ftdj Ö5 bi'iijlin || genant Hegimen fanitatis.
Bl. 37^ ^ie I^ebt ftd) an ein anöer budj öarinn man niöet, jj ipie man ein ge« funöe mcnfdjen erfennen fol. Pnö ob || er dÖ übrigem plüt fiedj fey . . .
Ein Regimen für Graf Rudolf von Hochenburg.
Bl. 50''. ^ic mbd ftdj bas ricrt hud}, öarinn man || vinbet wie man ein gefuöen ini6 francfcn || menfdiö erfennö fol, vn was ein iecslid^cr !| l^arn, puls vn c^claffö plüt bcöeiit :c.
Bl. 51'. (£in gütt trien mad]cn. . . . [Bl. 5o^] . . Jtifo yecj || nitt mer.
Bl. 5P'. Das nucjlid? biid) vö ovbmw} b cjcfuntljcyt, |I Ijatt gctnuft iift rollcöet. tjanns i^dmlcr \, 511 2(uyfpura. an fant ~s6rgö aipbct. 2tnno H ic im .Iffij. iar. [23. April U72.\ 51 Bll. Fol."
Das I. (Register-)Blatt fehlt vielfach; es ist angeklebt. München, Hof- u. Staatsb. 12 Inc. c. a. 142); Berlin, Kgl. Bibl. (Vdiill. 60); Dresden, Kgl. Bibl. „Diätet. 8"; Wolfenbiitlel, Hrzgl. Bibl. (151,2 Quodl. [5097] 2"); Wim, Hofb. Panz. D. A. I. 69, 20; Hain * 13736; Procter 1602.
Im Wolfenbütteler Exemplar dieses „Regimen sanitatis" findet sich am Anfang des Sammelbandes, in welchem das ,, Regimen" an fünfter Stelle steht, folgender Sammeltitel auf der Rückseite des ersten Blattes, das auf der Innenseite des vorderen Deckels aufgeklebt ist. Dieser Sammeltitel ist mit Bämlerschen Lettern zweifellos 1472 gedruckt und lautet;
f^ie nad] rolget 6as I\egiftcr, inas öifcs büd) innijaltö j] ift ^u öem crfti: bcy örey quintern gute moralia, bas ift ein |j Ijübfdje matcri, öarinne ein yegclid) menfd] lernen mag j| tüie er ftd] in erborfeyt vwb in guten fyten gegen got ufi j] öen mejdjen Ijalten fol.
3tem mer ein guter fermon, bas ift ein gute lere, luie ftdj || jtüey mefd)cn in bl facramet b [^eiligen ee Ijalten fülle.
Jtem 6arnadi ein nücjlidie geyftlidie imöerttunfung, gc || nant 6er mefdien fpiegel, öarinne 6r mcnfd} lernet fein iJ felbs erfantnuf .
Jtem 6ie Dterö materi fagt von einer tugetreidjen fran? || en ©rifel ge= nant, gar ein fd^öne Ijyftori.
3tem öarnad) uolgenö bey fünff quintern, 6ie fage non [| orönung 6er gcfuntljeyt. §ü öem erften üon 6en uier c5= 1| plefion, x>\\ pon allen .ieyten 6es iars, a>ie ftd] 6 gefunt j] rnö aud? 6cr frand" mefd^ in effen, in trincfen, mit fdjlaf ij ffen [ ! J. mad^en, paöen pn6 in aöerlaffen tjaltcn füllen, mit |[ fampt r>il anöcrn nücjlid^en materien öar bey begriffen.
Jte 6er letft quintern Igelit inne 6ie jedje gepot go^ mit || einer fdjonen rorreö un6 au^legüg, gar nücjlid] 5e lefen.
Pn6 6as Ijat getruiJt Jol^änes Sdmler 5Ü 2tug || fpnrg. Jlnno jc. im. Iffij. tace.
Dieser Sammeltitel ist offenbar von Bämler später zu allen 6 Traktaten, deren zweiten ich unter Nr. 49 noch besonders angeführt habe, benutzt worden. Die Kolumnenbreite des Sammeltitels beträgt 127 mm, die des
1. Buches, wenn man beide Kolumnen zusammenmißt, 141 mm, die des
2. Buches (2 Kolumnen) 141 mm, des 3. Buches (i Kolumne) 135 mm, des 4. Buches (2 Kolumnen) 141 mm, des 5. Buches (i Kolumne) 120 mm, des 6. Buches (i Kolumne) 120 mm, ein sicherer Beweis, daß der Sammel- titel eine spätere Zutat des Verlegers ist.
11.
Bl. F. I Das Hegifter ]] (I^ye) I^ebt fid) an 6as Kegifter, pfi 6ie <Za \ pitcl, 6yf nadjgefd]ribenn bfidjlins, \ genant 2\egimen fanitatis. Das ift uö |j 6er oröenung 6er gefuntljeyt.
Ein Regimen für Graf Rudolf von Hochenburg.
Bl. a"". I f^ie nad} polat ein nüfelicf» rcyimct, wqv ftd) öarnadj || f^altet, öcr mac\ fein leben lan^j in cjefuntl^eit beljalten.
(J) £)b 6er Ijeylig tpeiffag befdjreibt rfi IJ fpridjt, f^eri- . . .
Bl. y Vnb öaninib Ijan id) in befun6er liebe imb JiCb&<i}U \\ nu^ öeni
eölen trafen Hüöolff vö Ijodjenburg meinö aendöic(en I?erren, vn ftaaicn IlTargaretEjen geporn j| ron Cyerftaiii feiner l)au§frair>en, meiner geniöigen fraucn, iceit gefüdjt rnö äüfamnien gelefen au); 6on beipertten nieiftern öer ncitur vn 6er arcjenney öife nadi gefdjriben lere, 6ie man l;)eiffen mag, Dn6 nönon Kegi || men fanitatis, 5Ü teutfd] Bas bud^Iin rö öer orönung 6er gefuntljeit, Das ift getcilet in 6re& teyl 2tls man jl Ijernadj gefdjriben inn6ct.
Bl, 51"'. I Das nuc5lid) budj ron or6nung 6er ge» || funtljett Ijat getrucft ml roIen6et I^anns || Sdntler 511 Jlugfpurg, ann möntage nacb t| Sant ilTartins 6e5 Ijeyltgen 3ifd]offs tag jl Hadj gots gebart 6ufent inerl^unöt nn6 jnn 6em fünft i"'i> fybenc5igften jaro. :c. [18. November 1475.J 51 BU. Fol".
München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 408); München, Univ.-B. (2". Inc. D. 25); Berlin, Kunst- Akad. (Voull. 71t); Stuttgart, Landesb. Panz. D. A. I. cS4, 53; Hain * 13738; Proctor 1614.
13.
Bl. V. I Das I\egifter ji (I})ie Ijebt ftdj an 6as regifter pn 6ie eapi || tel 6ifes nad) gefdjriben budjlins, ge- |i nannt Regimen fanitatis, 6as ift pon || 6er orönung 6er gefuntljeyt. ||
Bl. 2^ I f)ie nad) polgt ey nüc5lid) rcgimet uier fid) 6arnad) |j t)altet 6er mag fein lebe lang in gefuntl)eyt bcl)altcn.
Bl. 51''. I Das niicjlid) büd) vov. or6nung 6er ge» 1, fnnttjeit Ijat getriicft rfi Polen6et. lianns n Simler 5U 2Iugfpnrg, ann montage cor ;| Sant JUaricn mag6alenen tag. ITad) cri [[ fti gebur6 Caufent pierl)un6ert vwh jm \ Siii'^ pn6 fybencjigiftem jar. [15. .Juli 147().J 51 Bll. Fol. München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 524). Panz. D. A. I. 89, 65; Hain * 13739.
13.
Vorderseite des i. Blattes unbedruckt.
Rückseite des i. Blattes: |l Das Xegifter. \ (i))3e l)ebt ftd) an öas Hegifter Dn6 6te ca^ II pitcl 6ifes nad)gefd)riben b{id)lins gencn= || nct Regimen fanitatis, 6as ift ron 6 or6- || nung 6er gefun6tl)eit. I ^ü 6em erften 6te porreö, als job fd)reibet . . .
Bl. 2\ [Der Lepraschauman, blattgroßer Holzschnitt; siehe bei Nr. 63.)
Bl. 3''. I f)ie nad) nolget ein nül5lid) regiment »er fidi 6arnadi || l)altet 6er mag fein leben lang in gefuntljeit' beijalten [Rotdruck] . . . Bl. "S^' . . . V\\ 6arumb Ijab idi in befon6er lieb rnö ge || 6ed)tnu^ 6em e6clen grafen Kii6olff ro Dodienburg mey« || ncm geneöige I)erre, pn fratpen 21Iargarete geboren Pon Cierftain ...
Ein Regimen für Graf Rudolf von Hochenburg.
Bl. 4g^. I Das nüfelid? hud} von orönung 6cr gcfunt || I^cit i}at gctruift ru rolenöet fjanns Sdjön [i fpcrger 511 2lug;fpury. am fampijtavj vov fantt llTangen» tag,c. Xiadf Cl^rifti ycpurt 1 Caufcnt rierljunöcrt vnb in oinunöadjt5i- c\tftcm jare. [1. September 1481.]
151. 49''. Unbedruckt.
49 BU. Fol." Berlin, Kgl. Bibl. li 379 ''Bibliothek Meusebach; Voull. 2011. Panz. D. A. I. 119, 131 ; Hain 13740.
14.
Bl. i"". Unbedruckt.
Bl. i^ I Das Segifter. |1 (^)3e l)ebt fidi an öas Hcvjtfter vwh Mc capitcl Mfcs nad^Jicfd^vibcn budjlins genannt Keoiimcn fant= \\ tatts. Das ift pon öcr orönung öer ycfiuit[]oyt.
Bl. 2"^. Holzschnitt. [Der Lepraschaumann mit den 2 Ärzten aus Bämlers Aus- gabe vom ,,Buch der Natur", 1475, vgl. Nr. 60. Da der Nachdrucker Schönsperger (Nr. 13) seinen Nachschnitt für das „Buch der Natur" nun auch zur Illustrierung seines abermaligen Nachdruckes verwendet, gibt der Verleger dieser Neuauflage nun auch an nämlicher Stelle den Originalschnitt aus dem anderen Werke seines Verlags.]
Bl. 3''. ( f}yenacfj polget ein nücjlidi regimcnt tt>ec ftdi öarnadj || l^alttet öcr mai5 fein leben lang in ijefunM^eyt beljaltten.
Bl. 49'. I ©cöru(ft rnnö roUcnnöct ron jo- \ Ijanne ödmicr 5U Jtugfpurg 2tn öcnx li nddjften niinlag nadi fant (Bilgen tag || Hadj Cljrifti rnnfers lieben ^erren ge- || putt. ITT. cac. nnö öarnadj. Iffyij. jar.
49 Bll. Fol." Letzte Seite unbedruckt. [2. September 1483.]
Mimchen, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 12541; Beilin, Kgl. Bibl. (Voull. 85); Stuttgart, Landesb.
Panz. D. A. I. 127, 155; Hain * 13743.
15.
Bl. 2^. Der Holzschnitt des Lepraschau-Mannes wie bei Nr. 13.
Kl- 3"^- I ^i« vo\q,i ein nüc5lidi rcgiment roer ftdj 6arnad} Ijaltet || öer mag fein leben lang in gefuntE^eyl beljalten. || (J) ob 6er Ijeiltg roeiffag befdjreibt pnö fpri II djt . . .
Am Ende: Das nucjUdj budj ron 0r6nung 6er gefuntljait fjat ge6rucft rn6 rolenöet l^anf fd^önfpcrger ju 2lugfpurg am montag nadi fant ilTangen tag nad? crifti geburt laufen! pierl?un6ert rn6 in 6em soiey rn6 adjt5igiften 3are. [9. September 1482.]
38 Bll. Fol." [Das I. und letzte Blatt fehlt dem Münchener Exemplar.]
München, Univ.-B. (2". Inc. D. 42, inkomplet). Panz. D. A. I. 127, 156-, Hain 13744.
Ein Regimen für Graf Rudolf von Hochenburg.
16.
BI. I' Bl. V
Bl.
Leer.
Das Hcyifter. (V))jc Ijcbt ftd) an 65 reoiiftcr n'i 6ie capitel öifcs nadi || cuefcriben bfidjlins OiCiicnnet Kcyimcn fanitatis 65 || ift von bcv oröuuiuj 6er ijefunt» Ijcit. II r5u öcm crftcn 6io norrcö. als iob fdiribot . . .
[Holzschnitt, der Aussatzschaumann mit den beiden Doktoren, 1 22 : 1 79 mm, neu geschnitten, s. Fig. 2.]
Fig. 2. Aussatzschau aus dem Ulmer Drucke des deutschen Regimen sanitatis von 1482.
Bl. 3''. f V}k nad) voLyct am nii^Iid) rcöiniotit . . .
Bl. 3'''. Unten: „öcin cöcin ^sc^if'''" ^uöolff von Vodjcnlniva, \\ . . ■ vnb frotr>en Illarü,arctcii . . .
Am Ende:
I Das nüllid^ büdi ron orönutiy 6er g,cfunötljait bat || yetrucft vn rolenöct Cünrat Diuifniut 511 DIm am || fanipftacj nadi fant ^rancifcus
Ein Regimen für Graf Rudolf von Hochenburg. i 5
taa Xiad} dirifti c^cpurt || Caufcnt incrljunöert vn im 5tPCYTm^ac{^t5i^.■^ftCln [!] jare. || ' [5. Oktober 1483.] 40 Bll. Fol.« Göttingen, Univ.-B. (Fol. med. diaet. 427); Haimover, Kestner-Mus.; Ulm, Stadtb. (5004). Panz, D. A. Z. 47, 156b; Hain 13742.
Offenbar hat Dr. Karl Ehrle, Distriktsarzt in Isny (Württemberg), diese Ulmer Ausgabe zu seinem Abdruck dieses „Regimen sanitatis" in Rohlfs' Deutschem Archiv für Geschichte der Medizin, 4. Jahrg., 1881, S. 120 — 12S, 208 — 224, 322 — 332 und 41Ö — 436 benutzt, das er Dr. Heinrich Stain- höwel zuschreibt.
vs.
f Hai bud? JJcyimcii fanita» i| tis genannt. 2)03 ift. IDic fid? ö |j mcnfdi ijialten fol has er in ijc ij cjefuntljctt bcicib. Bl. ajj''. I l7icnad) uolcjet ein nü(.-5lid7 [i recjiniont mer fid) öarnad) Ijal \\ tot ö wxaq,
fein leben lang in ge^ || funtljeit bel^altcn. Bl. 70' — 72''. Das Register, an dessen Ende:
Bl. \^. I ^te enöet ftd) 6as Jxeaifter pnö bfidilin ii genannt Ixegimen fanitatis, 6as ift, aiye !' fidi ein menfd? Ijalten fol öas er gefnnö be- |' Ictb. Dn ob er frand nuir rnöermeyfung ü vvh gütt ler audj Ijeylfanie erc5neY öas er|| ttiiö 311 gefuntljcyt fonune. ®etrudet pü || pollenöet in öer feyferlidje ftat ititgfpurg || rö 2tntljonio Sorg. V.a6:\ öer menfdjroer^ || öung Crifti. Zn.'(£€(EC. rnö 0'.\'A'.\". 3ar [14-90.]
70 nummerierte [„f Pas .ii. blat" bis „f Das .lyr blat"=a, — i^] und 2 nichtnummerierte Bll. 4". Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 151); München, Hof- u. Staatsb.; Stuttgart, Landesb. Panz. D. A. I. i86, 297; Hain '13745; Proctor 1718.
18.
I Das büdj Hegtmen fanitatif || genannt. Das ift. IDie fidi öer jj nienfdj Ijalten fol öas er in ge= || fnntl^eit beleib. Bl. aif. I f)ienad7 folget ein niic^lidi Regiment || nun- fid) öavnad] Ijaltet öor mag
fein leben |i lang in gefuntljeit bel^alten. Bl. 72^' [ig"^]. Am Ende des Registers:
f liie en6et fid? öas Kegifter iniö büd7lin j! genannt J\egimen fanitatis, Sas ift, niye jj fid) ein mefd] halten fol 65 er gefun6 beleib \ rfi ob er francf uxir pnöerojeyfung rn : gilt ler, audj Ijeylfame erc5ney öas er roiöer jj 311 gefuntljeyt föme. (3etrudt x<\\h r>oIlen \ öet in öer feyferlidjcn ftat 2lugfpurg ron \ f}annfen ^frofdjauer. am mitmodjcn nadj H £etare. Had? 6er menfdnperöun^^ Crifti. ' ilL ^'Z'Z'Z. iniö yci\ jar.
[1. April 1495.] 70 numerierte [„f Das .ij. blat" — „f Das .Ipf. blat" =02'' — i^'] und 2 nichtnumerierte Bll. [a — ii-s], 4"; die Rückseite des ersten und letzten Blattes unbedruckt. München, Hof- u. Staatsb. (4". Inc. c. a. 11 239 und 1239C"); Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. (Med. 50, 6 [Heimst]); Wien, Hof bibl; Loiidon, Brit Mus.; Manchester, Medical Library.
Panz. D. A. I. 219, 407; Hain * 13746, Cop. I.; Proctor 1818.
JA Ein Regimen für Graf Rudolf von Hochenburg.
Ich füge zwei Drucke verwandten Inhalts hier an, deren direkte Zugehörig- keit zu diesem frühesten gedruckten deutschen Arzneibuche allerdings zweifel- haft ist.
19.
O ^ir^neybudj.
Am Ende:
Difes büdiHn Ijat cjctfucft vnb »oUenöt (Cunraö Dünfmut 511 Plm am famftag nad} Sanci »jallcn ta«j 2h\no iTTCCCC. in öcm Sfpfii. 2<^i: Fol.» [19. Oktober 1483.]
Panz. D. A. I. 126, 151 ; Hain 13741.
Es ist durchaus unwahrscheinlich, daß dies Büchlein mit den vorher- gehenden identisch ist, da Dünkmut doch nicht 14 Tage nacheinander das nämliche Buch zweimal verlegt hat, zumal es sich wenigstens in dem früheren Fall iNr. 16) um einen Nachdruck handelte, der Markt also in diesem Artikel doch schon einigermaßen besetzt war.
O Kecjimen Sanitatis,
öas ift, wie ftd) ein ilicnfd) Italien foll, öa|s er aofunö Meiho. I^ic nad} polc(ct ein nu^Iidi Inidi 6a5 ein IjodiCsdertcr bctrcvtcr Iloctor in öer av^ney. in bcfunöcr lieb, vnb ci,e6edjtnu)5 eine nied)tiije herrü iin6 feiner fratpe voeyt o,c^nd}t vnb jufammecjelefen l?at aus 6er bemerten nieyftern öev natur vnb bcv arlincye. 2Us ^Iriftotiles 2ülnianfor Jlrerrois l'^pocras Huffns vnb ©alicnus fein yerocft. Vnb öife hud} mac, man nene vnb t^eyffcn J\ec(ime Sanitatis 311 teutfdj öas budj ron öer orönücs öer o,e' funtl^eyt.
Am Ende: Das Ijat (jeörucft ^friöridj (Ei-eipfmcr ^w IXhxmwcrq,.
o. J. 31 Bll. Quarte.
Panz. D. A. I. 36, 60; Hain 13735, Cop. I.; Procter 2172.
Panzer nimmt an ^a. a. O.), daß dies Buch mit der obengenannten in vielen Auflagen erschienenen Widmungsschrift an den Grafen Rudolf von Hochenburg identisch sei und zwar dessen ersten Druck bilde, da ihm der 4. Teil noch fehle, der später hinzugefügt sei. Es bestehe aus einer Seite Vorrede und 3 Teilen Text. i. Von Jahreszeiten, Monaten und Komplexionen; 2. vom Essen, Trinken, Schlafen, Baden, Aderlassen, Pur- gieren; 3. von der Pest.
Daß es der erste Druck sei, scheint mir ausgeschlossen; der Inhalt ist wohl sicher identisch mit dem der Nummern 10 — 18.
Was läßt sich denn nun über den Verfasser dieses Buches „von der Ordnung der gesuntheit" sagen, soweit man im ausgehenden Mittelalter über- haupt von „Verfasser" sprechen kann, zu einer Zeit als der Begriff des geistigen Eigentums fast völlig vergessen gewesen zu sein scheint.
Genannt ist ein Verfasser nirgends. Mit Karl Ehrle, der 1881 das ganze Gesundheitsregiment in Rohlfs deutschem Archiv für Geschichte der Medizin nach unserer Nr. 16 (das Nähere siehe dort) zum Abdrucke gebracht hat, still-
Ein Regimen für Graf Rudolf von Hochenburg. I e
schweigend den namhaften Ulmer Stadtarzt Dr. Heinrich Stainhöwel aus Weil, den wir noch näher kennen lernen werden, als Autor der „Ordnung der gesuntheit" anzunehmen, geht doch nicht an; der einzige ersichtliche Grund, daß dies Büchlein ungefähr gleichzeitig mit Stainhöwels Pesttraktat in Ulm gedruckt wurde, will doch den anderen früheren Augsburger Drucken gegen- über, die Ehrle vielleicht nicht gekannt hat, recht wenig besagen.
Eine Zeitlang schien mir folgende Vermutung manches für sich zu haben.
Ich hatte zuerst einige spätere Drucke kennen gelernt, in welchen der Name der gräflichen Widmungsempfänger, der (verstorbene?) Graf Rudolf, Gatte der Margarethe von Tierstain, als Graf von Vochenburg bezeichnet war, während ja die ersten Drucke von einem Grafen von Hochenburg reden. Die erstere Lesart als die ursprüngliche genommen, so war es naheliegend, auf Heinrich Tollat von Vochenberg als dedizierenden Arzt zu verfallen, zumal damals die Arzneigelehrten doch fast zu dünn gesät waren, als daß aus einem so kleinen, wenig bekannten Neste wie Vochenberg oder Vochenburg gleichzeitig zwei literarisch bekannte Ärzte hervorgegangen sein sollten. Aber mit der „Gleichzeitigkeit" ist es schon etwas windig bestellt; denn wer sagt uns denn, daß der Drucker Hans Bämler sein Verlagswerk wirklich von dem damals lebenden Verfasser erhalten hat? Spricht dagegen nicht schon mit aller Entschiedenheit, daß der Verfasser sich gar nicht mit Namen nennt? Es würde doch auch für damalige Zeit eine Absonderlichkeit gewesen sein, wenn der Autor eines wissenschaftlichen Werkes so ausdrücklich und mit aller Ausführlichkeit seinen gnädigen Herrn und dessen erlauchte Gattin im Vorwort mit Namen nennen würde und selbst im Dunkeln bliebe!
Nun schwebt ja auch, wie wir sehen werden, der Wiener Johann Tollat von Vochenberg ziemlich in der Luft. Auch hat es mir nicht gelingen wollen, einen Grafen Rudolf von Vochenburg oder Vochenberg aufzufinden, der mit einer Margarete von Thierstein verheiratet gewesen wäre. Daß überhaupt die spätere Lesart des Namens des Widmungsträgers richtig sein müsse, ist von vornherein nicht wahrscheinlich. Gestützt wird sie zwar durch eine Münchener Handschrift Cod. Monac. germ. 726, welche das Regiment, als dem „Rudolf von Vohenburg" gewidmet, überliefert und vielleicht schon um 1460 geschrieben ist, aber auch etwas später entstanden sein kann. Ein späteres Münchener Msc. (Cod. germ. 728 Bl. 1 1 ff.) bringt dagegen einen „Rudolff von HoUen- perg". Grafen Rudolf von Hochenburg, Hohenberg oder Hochberg hat es zu Anfang des 15. Jahrhunderts mehrfach gegeben in Österreich, Schlesien und Baden; das schweizerische Adelsgeschlecht der Thierstein schien in die letztere Gegend zu weisen, deren Grafenstamm mit dem heutigen regierenden Hause der Zähringer in naher Verwandtschaft steht. Doch haben mir diese genea- logischen Studien noch kein einwandfreies Ergebnis gebracht, das sich zur zeitlichen Fixierung der Abfassung unseres Regimen sanitatis verwenden ließe.
Soviel scheint mir aber zweifellos, daß der ärztliche Autor, der dies Büchlein von der Ordnung der Gesundheit ,.aus den bewährten Meistern der
l5 Ein Regimen für Graf Rudolf von Hochenburg.
Natur und Arznei zusammengelesen" und in drei (4) Teile geteilt hat, es nicht auch dem Augsburger Drucker zur Publikation übergeben hat, sondern daß es diesem entweder zufällig in die Hände fiel oder von einem Sachverständigen übergeben wurde. Abgefaßt mag es immerhin ums Jahr 1400 sein, ein Früher oder Später ist ja nicht gerade unmöglich. Einige Jahrzehnte mag es hand- schriftlich verbreitet worden sein, ehe es in die Druckerpresse wanderte.
Sehen wir uns den Inhalt des Buches etwas näher an. Es bietet wenig Eigenes oder Charakteristisches, soviel ich sehe.
Unter fleißiger Berufung auf Aristoteles, Hippokrates, Galenos und die Araber handelt es über das diätetische Verhalten in den Jahreszeiten und den Monaten und über den Einfluß der Elemente und Temperamente auf den Menschen im ersten Buche. Eingehend wird dann von dem Essen und den Qualitäten der einzelnen Speisen zu verschiedener Zeit gesprochen und ein gesundheitsgemäßer Tageslauf beschrieben, Wasser- und Weintrinken und ihre Folgen und zu beobachtenden Kautelen dargelegt; es folgt die Diätetik des Schlafes, Laxierens, Badens, Aderlassens in großer Breite mit Aufzählung aller Laßadern und ihrer Vorzüge im Einzelfalle. Auch von dem Erbrechen, das öfters vorzunehmen gesund sei, wird einige Seiten lang gehandelt und mit wenigen Worten vom Klystieren. Einige Absätze über gute und böse Luft führen zum 3. Teil über, der von der Pestilenz handelt. Bei der Ätiologie hält der Autor sich nicht lange auf und bespricht dann die Lebensweise in Pestilenzzeiten: Purgation zu Beginn, Präservative aller Art, wobei gesagt wird „ich hab das lelber verfucht vnd vil menschen damit geholflen" oder „dz hab ich felber vil bewert und hat geholffen"- Aderlaß ist gut, wenn er binnen 24 Stunden nach dem Beginn der Drüsenschwellung an den entsprechenden Venen gemacht wird. Auch hier ist nachher wieder das als Präservativ schon empfohlene Bibernell-Tormentill-Terra sigillata-Bolus armenus- Myrrhen- Aloe- Saflran-Mastix-Pulver von Nutzen, oder wenigstens Tormentill-Bibernell-Decam [Diptam?], oder eins von ihnen dreien von großem Vorteil, „das hab ich felber verl'ucht vnd beweret, dz es nit hat gefält, es hab geholffen". Nach einer all- gemeinen Anweisung wie man Haupt, Hirn und Augen gesund halten soll heißt es „Hie enndet fich das büchlein, genannt Regimen Sanitatis. Hie hebt fich an ein ander Buch darjnn man findet wie man ein ge- funden menschen erkennen foU, vnd ob er von übrigem Blut fiech fei, vnd wenn einen mefchen ein grolle Sucht beftehen wil, auch lo er den frörer [das Frieren] in einer llicht hat vnd von dem Magen wie fich Speiß vnd Tranck darinn verwandlet. Auch vindet man da bey wie einer den Harn vahen foU vnd zu welcher Zeit vnd was ein ieder Harn bedeut. des gleichen der puls vnd das gelassen Blut." Damit ist diese später angehängte mit der allgemeinen Lehre von den Elementen wieder anhebende Semiotik genügend in ihrem Wesen und Umfang gekennzeichnet. Gelegentlich sind auch kurze prophylaktische und therapeutische Ratschläge eingestreut; manches berührt sich inhaltlich mit den vorhergehenden Abschnitten. Besonders eingehend ist die Harnschau be- handelt. Den Schluß bildet die Prüfung des Pulses und des Aderlaßblutes. Darauf der abermalige Schluß: „Hie enndet fich das vierd Buch" usw.
Heinrich Louffenbergs „Versehung des Leibs".
17
Angehängt ist dann noch ein Rezept für „gutten trien", d. h. ein Abflihr- pulver mit Senna und eine Anweisung zur Vertreibung des Fiebers mit Diät und Arznei bzw. kühlenden Sachen: „das alles kült in vnd bringt ihm nit Schaden [der Verfasser schließt dann mit dem weisen Satze des vorsichtigen Therapeuten:] dann die beft ärtzney ift in dem und anderm Siechtumb fich ordentlich halten, und allzeit ein Auffmercken haben was ihm wol oder übel. Allo nit mer." So findet sich noch mancher vernünftige Gedanke, wie denn das Büchlein wohl Nützen stiften konnte, wie wenig Selbständiges es auch enthält. Mit großen Versprechungen von eigener Leistung ist ja der bescheidene Verfasser dem Benutzer auch nicht entgegengetreten.
Des Ferneren verweise ich auf meine Auseinandersetzungen am Ende der Beschreibung der Ausgaben der Arzneibücher des „Ortolf von Baierland" (Nr. 22 — 30), wo ich nochmals auf Inhalt und Herkunft dieses deutschen Regimen sanitatis zu sprechen komme.
3. Heinrich Louffenbergs „Versehung des Leibs".
Ein Gesundheitsregiment in Versen aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts, vollendet 1429.
»1.
Bl. 2tj'. Dcrfeljuniä bes leihs
Dis büdilctn ift alfo ^eniadit
wie Ö5 jar nadi bc monat roirt j,i- IXad) natur vn inflüf ö ftcrn acht
aud} tijüt 05 aioilcr lern Hon fpcif trancf vn purc^icrcn
haben laffen vnb rci^icrcn Sd^toäciicr fratpö bie frudithar finö
tpic man jiehon foll bie hnb Vov b pcftilcnq fidi ntadicn frey
öarfib ift e5 ein budj b arc5ney. 2i,^. König auf dem Thron, den Reichsapfel in der Linken.
Titelrückseite Bl Bl. 2t/.
(5)eib niieffiafait inl fünö o;epirt
al5 an niieffiyö yefeljen mirt Vnb mani^er nieiöet miffetat
öer anöerft etipas jefdiaffen hat Darumb fo unll id} Ijeben an
ob cjot mir ftnn vnb anaöen ^an Per weit 5Ü nu^ vnb and} 5U liebe
rnö midi ror ntiefficjfait ieben ^efdjreiben eüdi ain fölidi büdj
bas id} auf maniijc fd^riffte füd} Die maifter vnb pljtoloniev i^fey
öie tt>iffen mie es cmb öie l)ymel Vnb wi^te ain iegfhdi man
was guter lere öarinne ftan IViaii vnb weib würben es lefen
fain Ijaus folt on Ö5 büdilt mefen.
Geschichte der Medizin. U.
i8
Heinrich Louffenbergs „Versehung des Leibs".
Bl. 213', Zeile 7. Das crft Capitel.
jdj yffe rn6 trincf ijii öefter nie wän es mir nun tl]üt nünöer roe
Bl. <£g\ Leer, es folgt
Bl. d/. Pas an6cr Capitel.
l7ie valjd an von bcr fiben planet 1| tcn natur rnö eygcnfdjafft vn rö öen anöern Ijymmeln.
(£))er abral^ani tfas er yenant ein patriard} tpol befant.
Fig. 3. Aderlaßstellen -Männchen aus Louffenbergs „Versehung des Leibs", Augsburg 1491
Bl. l
So mag, er balöc ntol rerfton
öas idj bis lere nit [?an gcnon Den au§ öcr maifter büdjen
Don öen idj untl yerüdien Das fy alle 5eite nit ftraffent midj
wo idi tjette geirret fun6erlidj Vnb bitte hie mit audi alle
bin öis budilein geualle Das fy gebent gott 6ie ere
öer ba geit roei)5l)eit vnb lere 2lu0 feiner gütte gneöigflid»
Ijic mit fo bittenö got für micfj
Heinrich Louffenbergs „Versehung des Leibs"
19
Das n?ar6 geöidjtet funöcrbar
öo man 3alt taufcut jar llierljunöcrt .ffif. jaiv ine
gott beljiiik pns alle por tpc Vnb wMi rns geben eangflidj
rüt»e bey ime jni {jYii^i^Iridj.
(Seörucft C5Ü Jtugfpurg. jn öeni. Iffpfj. jare.
186 Bll. kl. 4", das letzte unbedruckt. 84 kleine Holzschnitte.
(2ti_8, Si_8, Ci_8, Di_s, €i_8; ai_s, • • • Vi-s, fi-u.).
Wolfenbuttel, Hrzgl. Bibl. (Poet. 167, 9. 4»); Freiburg i. Br., Stadtarchiv ( J. I. 34 J, unvollständig). Panz. D. A. I. 191, 322; Hain 16017.
Holzschnitte: i. König im Sessel; 2. Bekränzter Jüngling beim Male; 3. Wasser- mann; 4. Sich Wärmender am Kaminfeuer; 5. Fische; 6. Baumfäller; 7. Widder; 8. Baumschneider; 9. Stier; 10. Jungfrau mit Blüte; 11. Zwillinge: * 1 2. Bauer am Pfluge; 13. Krebs; 14. Heuwen- derin; 15. Lowe; 16. Schnitterin; 17. Jungfrau; 18. Weinkeltern; 19. Waage; 20. Sämann; 2i.Scor- pion; 22. Holzhacker; 23 Schütze; 24. Schlachten; 25. Steinbock; 26. Mondphasen (Männeri; 27. Gol- dene Zahl („1490", also wohl anders- woher entlehnt!); 28. Saturn; 29. Ju- piter; 30. 'Mars; 31. Sonne; 32. Ve- nus; 33. Mercurius; 34. Mond; 35.Firmament mitSternen; 36. Sphä- ren; 37. Zehnter Himmel; 38. Tier- kreiszeichenmann; 39. = 7.; 40. = 9.; 41. = 11.; 42. = 13.; 43.= i5.; 44-= 17-; 45. = IQ-; 46. = 2i.; 47. = 23.; 48. = 25., 49- = 3-; 50=5-; 51- Frau mit Blume: 52. Ältere Frau mit Blume; 53. Junge Frau mit Blume; 54. Alte Frau mit Stock und Rosenkranz am Kamin- feuer stehend; 55. Arzt mit Harn- glas fabgeb. bei Baas a. a. O. S. 237); 56. Jüngling mit Guitarre (ebenda S. 236); 57. Bauer mit Schwert (ebenda S. 237); 58. Schlafender am Tische (ebenda S. 236); 59. Gelehrter am Tisch mit Brille (ebenda S. 237;; 60. Ringer; 61. Speisender am Tische; 62. Trinker mit Glas und Kanne; 63. Schlafender im Bett; 64. Harndoktor und Frau; 65. Badendes Paar; 66. Aderlaß am Arme einer Frau; 67. Laßmännlein (siehe Abbildung Nr. 3); 68. Speisender „Lässer"; 69. Paar beim Brettspiel; 70. Schwangere mit Rosenkranz; 71. Wöchnerin mit Wickelkind; 72. Mutter ihr Kind badend; 73. Mutter ihr Kind wiegend; 74. Mutter ihr Kind fütternd; 75. Mutter mit Kind am Laufstuhl; 76. Mutter ihr grrißeres Kind fütternd (Saugflasche'i [siehe Abbildung Nr. 4]; 77. Mutter, Kind und Lehrer; 78. Viehsterben; 79. Pestilenz (Christus Pfeile schießend); 80. Haarstern und Hagel; 81. Mann am Kaminfeuer; 82. Aderlaß am Bein; 83, Arzt mit Arzneibecher am Krankenbett; 84. Desgleichen, andere Zeichnung.
Fig. 4. Ätutter, ihr Kind mit der Saugflasche fütternd.
Holzschnitt aus Loufienbergs „Versehung des Leibs",
Augsburg 149 1.
Ortolff's von Bayerland Arzneibuch.
Es ist das Gesundheitsregiment Heinrich Louffenbergs vom Jahre 1429, das Karl Baas in Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Nr. XXXI. 3 S. 363 — 389, und Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts- kunde von Freiburg „Alemannia" 21, S. I04ff., ausführlich besprochen und teilweise zum Abdrucl: gebracht hat. Auch die vorliegende Inkunabel hat Baas an letztgenannter Stelle, S. 235 — 237, näher beschrieben und einige der Abbildungen, wie wir angemerkt haben, stark verkleinert reproduzieren lassen.
4. Ortolff von Bayerland.
A. Arzneibuch („Promptuarium medicinae" im niederdeutschen Druck genannt).
BI. I. Unbedruckt.
El. 2'. f^ie {jebt fidi an öas regiftcr öes || nadjuolgenöcn arfeiioipud^s.
Bl. 5''. TiaA) (CI]rifli nnfors lieben Ijci-rfi gcvurt a\i man jalt £au- |1 fent pter==
Ijunöcrt 11116 fibcnrnöfilien^iy jur an üllontag ' nadi ilütter raftcn. 3"
öcs Ijcilicsö Komifdjö Kcidjs 3tat |] ITurcnhor^ jft ^'P Slrfencipucf} mit
funbcnn flais bwxi} •' ^Inttjoiiij folnir^cv Siirgcr öafclbs gcöriicft lüoröc
XDas II Öif5 pudj ijuttcs jnnljclt 6auon ift aeniclöct in öicfcni 2\Ci jj aifter.
an u^eldient plat man ioilidis fudjcn fol. Bl. 6^ Die rorcöc b\^ pudjs 1| Parumb unll idi [ Ortolff ron
Bayrlanöt 6octor ö cr^ney ein arbtpudj ma- 1| djö seöeutfdj aus allö
ar^tpüdjerii öie idi in latein yc rer= !| nam. Bl. ii"". Mitte: iUaiftcr jf^'i«^^ pudje. j| 3^ifl^ funiy Salomonis fun. 31.48''. Zeile II: IJ rnö mifdj Öa3u öes puhicrs lapiöis lajuli.
^ye nympt ein enb öas pudi ron 6er er^ney || 6as mayfter Ortolff aemadit
Ijat DU genome |i au§ inl gvoffer mayfter piidjer.
I; f)ie Ijebt 6er mayfter Ortolffus triöer an rfi lert pns || am erfte i»ie
ftd] öer mefdi in 6en jwelff monaöte öes tars || regiren fol. 6as er bey
feyne gefunöe beleih. Bl. 54''. Zeile 22: [[ ron 6em fdjroerttc.
f 3* "layftcr Safts rnö Jtlmanfor raffen an 6ie Ijilffe || öes Ejymeltfdje
patters rö Ijymelreidi ö alleroieitiljait ein l gcber ift ö rerleil; nns &y
fynne Ö5 tüir aieröe fleines bcgt= i; ne Ö5 es öen leutte nü^ fey öa fey
I?erre öein gnaöe bey.
Uon öer menfdilid^ni fpeis iniö || am erften non öem prot. Bl. ej'. I)y§ porgefdiribon pud) ift auf^gefeogen. iniö ift öas j] maxS genomen
aus allen ar^tpuiiern. galieni. aui= ]; cenne. ferapij. ypocratis. rn anöer
maifter. leren nne ij man alle francfljett abftellen folle. Hon einer gutton falben aloe. Bl. 67^. ... II man fol es geben mit I^erbcm roein oö mit roermut fafft. Bl. 68. Leer. Bl. 69''. Hon öen frerotern in einer gemeine. || [] H öifem pud) füllen unr fügen
Don öe fremtcrn nn Ij öes erften in einer gemein.
I (£5 ift ein frag it>y fo manigerley freatter aus öer eröen u?ad)fent.
fo öie eröe || neirer ainerley ift ... .
Ortolff's von Bayerland Arzneibuch.
[Bl. 83^... 3*^? megtenberger tüenc bas öte rour^ \\ merrcttidi ctftpo I^aift vnb anöerftüo fren raöif I^ais . . . .]
Bl. Sö"^. Oben schließt der Te.xt mit den Worten (Zeile 6): IMxt bim ijabini öie fcetotcr [| ein enöc.
86 Bll. Fol." Schluß des Druckes Nürnberg 17. März 1477. Drucker Anton Ko burger (Koberger).
Leipzig, Univ.-B. (Ed. Vett \ä,-]-]''^% Dresden, Öffentl. Bibl. l'Path. gen. 40 u. 41, unvollständig); München, Hof- u. Staatsb. (Inc. c. a. 641 und 6421; Nürnberg, Stadtb. ;Med. Fol." 199); GöUingen, Univ.-B. (2." Med. prakt. 831a); Hamburg, Stadtb. (A. C. V 21); Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. (M. 36, 4 [4401]); Berlin, Kgl Bibl. (VouU. 1646); Wien, Hofbibl. Panz. D. A. I. 98, 80 und S. 35, Nr. 59; Hain * 12111; Proctor 1977.
Bl. i'. I ^tc Ijebt ftdj a\\ öas Hegifter öes || nad}UoIgcn5cn ar^ncibudjs ....
Bl. 4". I €tn cnöc tjat öas Scgifter 6cs ar^ney büdjs in jj meldiem begriffen tnirt tras auts öif büdj in Ijelt || rn a\\ tDeId]em blat man yegflidjs rinöen föUe. '
Bl. s"-. Das erft blat.
( Sie Dorreöe öif budjs Parumb u?ill id} örtolff vo || Seyr*
lanöt öoctor öer cr^ney i'^w ar^tbüdj madjen || ^eteütfdj aus allen ar^t= biid)crn öic idj in latein ye || rernam ....
Bl. x)\\\ Mitte:
I iTtayfter Jfaacs Südj. 3Saac fiing Salontonis fun in arabia madjt || cyn bücfi ron öem fjarfi öas got nye beffcrs gefdiuff. Pas rcrnani eyn meyftcr öer I]ie§ [] Con= ftantinus ci münidi vo öö borg Caffin genant [[ rnö pradit es pon frie* diifd^er in lateiTÜfd^ junge. Ij Hun roill idi meyfter ©rtolff in öe nanie öes Ijynie || lifd^en ratters Ö5 böd) in teutfdj junge niad^en rn !| bringen öurd} meiner fei U'illen ....
Bl. £iiij\ Unten:
I i)ie nynipt eyn enö öas biidi ron öer er^nei öas \ meyfter C'rtolff gemad^t Ijat rnö genomen aus ]1 ril groffer meyfter büdjer.
li I^ie Ipebt öer meyfter Ortolffus \):>\b om rnö leret j| ms am erfte mie fid} öer mefd? in öen jux'lff mo* jj neten öes iars regiren fol öas er bei feinem gcfunö || beleib.
Bl. tim\\ Mitte:
I 3^ meyfter Hafts nnnö 2llntanfor rfiffcn an öie |1 Ijilffe, öes Ijyme= lifd^en ratters t>on Ijymelreidi öer i! aller meifjljeyt eyn geber ift öer per= leilje inis öie fyn l öas itnr ireröen fleynes begynne öas es öen teilten nu^ fey öo fey Ijerre öein genaö bey.
I Don öer menfdjiidjen fpeis iifi am erfte W ron öem brot |1 . . . Bl. Sffif. II a>er öauon nidit gefunö lüiröt. öer lüiröt ron fey= 1| ner er^ney gefunöt.
I Z)i§ Dorgefd^riben büd) ift auggejogen. pnö ift Ö5 || marc! genomen auf allen arcjtbiidjern. galieni. aui- || cenne. ferapij yppocratis. pfi anöer meyfter leren toie \ man alle francfl^eyt abftellen fölle.
[ Pon einer guten falben aloe .... oöer ntit niermüt fafft.
OrtolfF's von Bayerland Arzneibuch.
Bl. ^yyrt. | t)on öen f«t»ttern in cyncr csemayne || (Jlit öifem bud} füllen roir fagen von 6en 1| frcutcrn rn6 6cs erflon in einer gemayn || <£s ift ein frag ... .
[Bl. 97'' heißt es gegen Ende: „jdi megtenbercjcr roenc 65 6ie luur^ nierrettidj et II fmo Ijeift rü anöfnio hccn raöif Ijei0 . . .
[wodurch der .Autor ebensosehr seine literarische Quelle verrät, wie seine fränkische Heimat.]
Bl. C\ Mitte:
„Don öeni Haten fraut . . . rnn6 feer föl öcn t»einreben || mer öes frauts fanic iffet öen niadjet er truncfe rn |i rnfYnnig,. JTIit öen l^abent öie freiitter ein enöe." [Aui^sburg: 147S{]
4 nicht nummerierte + 100 nummerierte Blätter, Fol." o.O. und Jahr. Ver- mutlich in Augsburg bei Günther Zainer gedruckt, dessen Veriegertätigkeit mit diesem Jahre 1477 aufzuhören scheint. Es besteht aber kein dringender Grund, mit Hain diesen Druck vor 1477 zu setzen und zum Originaldruck zu erheben, während doch alle Wahrscheinlichkeit dafür geltend gemacht werden kann, daß der .\nton Koburgersche Druck vom 17. März 1477 der erste Druck ist. Einmal war bis zum 31. Dezember 1477, '^^'^ spätesten Datum Günther Zainerscher Drucke, noch genügend Zeit für die Herstellung des Nachdrucks, ferner begegnen uns noch Drucke mit Günther Zainerschen Typen in den ersten achtziger Jahren des 15. Jahrhunderts; er mag sie an irgend einen Nachfolger verkauft haben.
München, Hof- u. Staatsb. (Inc. c. a. 942); München, Univ.-B. [2. Inc. d. 15.); Nürnberg, Germ. Mus. (Nr. 930''); Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. (med. 43, II, Heimst); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 40): Wien, Hofb. Zapf, II., 242; Hain "12111; Proctor 1583.
34.
Bl. I'. I ^ye Ijebct fid) an öas Kegifter öes !| nadjuolijenöcn arcsneibuijs.
Bl. 5^ I Das *£rft blat.
I Die porreöe öig budjs || Darüb |i voW jd^ £>rtoIff rö Seyr-
lant . . .
Bl. 104^. f Das ar^ney bud? Ijat getrucft rnnö roUenöct Ij 2lntfjonius Sorg 5U 2tugfpurg 2In mitmodje || nad) 2lffre. 2Inno 2c 3" ^»^"i • 'ffif • j'''^<^- 4 Blätter nicht numeriert -|- 100 foliierte Blätter, Fol." [Druck beendet 11. August 1479.]
Leipzig, Univ.-B. (Ed. Vett. 2477; die letzten Blätter stark beschädigt]; München, Hof- u. Staatsb. (Inc. c. a. 870); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 114); Erlangen, Univ.-B. (Inc. 1317 Fol.). Panz. D. A. I., iio, 104: Hain * 12113.
35.
Bl. i'' — s'. Register, am Schluß:
I (Hin enöe \)aX öas Hegifter öes arc5neybudjs .... Bl. 5". I Die rorreöe öi§ budjs. |1 .... Darüb inil tdi Ortolff ron beyriant . .
Ortolff's von Bayerland Arzneibuch. 23
Bl. [Cr''] 105^ I Das crc5ney büd) fjat getru.^ct vnnb pollenöot i| 2(ntf}onius Sorg cjü Jtuafpurg 2tm montag || nad} (Srcgory. 2tnno :c In öein . Irrrij . Javc. [Druck beendet 18. März 1483.]
105 numerierte Blätter, Fol.* Im Münchener Exemplar fehlt das erste Blatt des Registers.
München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 1241).
Panz. D. A. I, 126, 150: Hain * 121 14; Proctor 1684.
(£in arc5neY budj t>on allen i| gepräf tc\i 6cr menfdjen tt>ye [| man öcn Ijelffcn fol 5Ü ircr ge= i| funtljeyt r>nö ftercfc.
Bl. C)\ Das crft Mat
Die rorrc6e öit? büdjs. H Dar || umb tnill id? Ortolff roti beyer<
lant ...
Bl. 194'' [„dfj-rin"'']. | Das erc^ney büd) l^at getrucft rfi jj rollenöet Jtntl^onius Sorg in 6er feifer ]| Itd)en ftat ^tugfpurg am tnontag nad} || €rafmi. Do man jalt fon 6er gepurt cri || fti . 211. CCC€. pn6 jtn .S.'.^.^,^D33j. W- 48 nicht numerierte + clffrri [186] numerierte Blätter, 4.° [Druck beendet in Augsburg 9. Jlllli 1488.]
München, Hof- u. Staatsb. (4. Inc. c. a. 593); Ulm, Stadtb. (15040); Nürnberg, Germ. Mus. (Nr. 934); Berli7i, Kgl. Bibl. (Voull. 145). Panz. D. A. I. 174, 261; Hain *i2ii5; Proctor 1706.
O €in Jtr^neybud} pon allen geprägten 6er menfdjen. Am Ende: (Seörucft rin6 nolenöct in 6er feyferlid^en ftat 2Iugfpurg ron l^anfcn fdjopffer als man 5alt 211. CcECC pn6 in 6em €.^.^J.^. jar.
4.''
Panz. D. A. Z. 67, 297'' ,,In der Jochischen Sammlung".
38.
Vorderseite des ersten Blattes unbedruckt.
Auf der Rückseite des ersten Blattes: Dytl? ys 6at Kegifter 6cffe5 |j bofes 6er arfteöie. llTjol 6at wy mit raftome louc befenne U 6at got 6e l^ere aller 6ingl7e
en fdu'p- II per Piiöe en regerer, pormi66eIft fyner [| grun6eIofen tpyf5» Ijeyt 6ein mynfd^e || Ijeft ptlje fticfet ene tit to leue6c, 6e of nen mynfdjc fa ouer tre6e . . .
Auf der Rückseite des 2. Blattes Zeile 5: f^yr na polget 6at regifter. |i Uan 6er porre6e 6effes bofes. fo. j. Bl. 8'-. Unten:
1 ^inis Kcgiftri promptuarij 21ie6icine.)
24
Ortolff's von Bayerland Arzneibuch.
Bl. 8^ Unbedruckt.
Bl. 9"'. Desgleichen unbedruckt.
Bl. 9\ Holzschnitt: Kosmas [mit Harnglas] und Damian [mit Arzneibüchse], siehe Fig. 5.
Fig. 5. Kosmas und Damian, Holzschnitt aus dem niederdeutschen Ortolff von 1484, -/j der Originalgröße.
Bl. lo" ^0. t. II I ^yr I^cuet fyf au en bocf öer arfteöicn ran || allen franfl?eyöen
m'i (jljebrcfen öes niynfdjc.
(I))t allcrl^Oijtjeftc l^eft fd^apc |i 6e arfteöic r3 ö eröen, vn en || tois man
tpert fe nidjt r>or ii fnuiöe .... 1' Dannnc fo tril if Ortolf rS beycrläöc
en 6octor in || ö arftc6ie, en arfteöic bof niafcn . . . Bl. 20'' [^0. pi.]"'. Zeile lO: „Uan nieylter vfaac bofe. [= Zainer, s. a. Bl. X)n'
„I! meyfter 3faacsbucij"]. Bl. 89 [Jo. Im.y. Unten:
E}yv enöigl^et ft^ 6at bocf || öcr arfteöye. gljemafet pom [[ 5eme meyftere
örtolfo. v,l)c 11 nome ptlj ^roter meyftere bo || fe öer arfte6ye.
Ortolff's von Bayerland Arzneibuch. 2?
Bl. 90 [^0. Ifpfi]''. fjyr leret öcr fulue tneyfter || Ortolf. tpo ficf en mynfcf^c || regere fdjal in 6en . fij macn !| tljcn bes iares: 6at tje fyn le* || ucnt in funttjeyt beljolöe.
Bl. 107 [^0. fcpüj]*'. 3f ineyft<?r r<-ifis almafor ro« [| pe an öc Ejulpc öes !jcmclfdjen [| raöers. en befitter öes I)oaI^' 1| I^etnols. öc öar ys cn gljeuer || aller royf» Ijeyt. Dat f^e ms ]| porlone 6e fynne to mafcöe || en flene bof öer arfteöye. Co II fynes polfes nutttdjeyt. j)av \\ tl]o porkne l?e rns fyne gna || öe. Ztmen.
Bl. 123 [^0. c|-tüj]''. Deffe porfd^reuene bofe ftnt l| rtl?o;l]etooiljen ptlj 6en bofe 1| 6er meyftere (Balteni. 2luice= || ne Scrapij ypocratis vn döe || rer meyftere. wo me ftc! cor || francfl^eyt Ijoöö fdjal.
Bl. 123^. I £jyr na polgljet eyne q,i}übc falue.
Bl. 124 [^0. cfp.p. Mitte: Sequuntur pirtutes l)crbar || fecunöu OrMneiu [das m steht auf dem Kopfj alpt^abeti.
Bl- 155 [,fo- cPfffP'-]''- Mitte: IPe 6e5 fruöes || faöe etet. öen ntafet t6 6rucfen piI pnfynnid). ||
I l)yr enöigljot fif öat bof vä öer natur ö fruöe. I intlle quaöringentis fintul octuaginta retentts I 3" quarto crifti pro lauöe öei öecus ifti. I t^oc opus arte mei impreffunt Sartf]oIoniei (Sljotan, öegentis et in prbe lubecf reftöentis.
ßl- 155% •56"' und 156' unbedruckt.
Gedruckt 1484 bei Bartholomäus Ghotan in Lübeck.
156 Bll. 4* bezeichnet: das 11. Blatt aa, das 17. b, das 19. bb, das 25. c, das 27. cc, das 33. ö, das 35. bb, das 41. e, das 43. ee usw., das 145. f, das 147. ff, das 153. t. Also: ein un- bezeichneter Vorsatzbogen. ai_R, bi_8> Ci_8, ■ • . fi-8> U-i oder ein Bogen unbezeichnet + 18Y2 bezeichnete Bogen, wohl richtiger 39 gedruckte, deren 19 gerade in 19 ungerade hineingelegt sind.
Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. 21. 3. Med. [unvollständig; es finden sich dort aber auch noch ein unvollständiges und ein vollständiges Exemplar aus der ehemaligen Helmstädter Universitätsbibliothek]; Göttitigen, Univ.-B. (4 Med. pract. 830b); Lübeck, Stadtb.; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1459); London, British Museum. Panz. D. A. I. 151, 205; Z. 35, 205; Proctor 2617.
Es ist dieses niederdeutsche Arzneibuch eine Übersetzung des ganzen Ortolf; neu hinzugekommen ist nur die Vorrede, die ich hier ganz mitteile:
tDol 6at tpy mit paftenie loue befenne || boA 90t 6e l?cre aller öinglje en fdjepper pnöe en regerer, Por)ni66elft fyner |j grunöelofen iriyf Ijeyt 6em mynfdje || Ijeft ptl;e ftid'etene tit to Ieue6e, 6e of || nen niynfdje fa ouer tre6e: ipol 6at Ije fe mol fan porforten. alfe ponni6öeIft 6en funöen. 6ar uteöe 6e ]i inynfd]e Dor= tpradjt por fyne ptlje ftid?eöen tyt tljo |j fteruenöe. Beffe franfljeyt fan Ije beteri: pfi porfo ii nen pormiööelft niarer rüipe £)f porfortet en min ]| fd)e pafe fyn leuet pormtö6elft oueruIo6igl?e leueöe || in etenöe pn6e örinfeöe pü mit quaöeme regt* mete || Dar meöe öe nature porfranfet pfi porgljcyt. Seih |j fan me Ijelpen Por- miböelft arfteöie, pu myt eneme || glju6en rogtmente. 2)cf roert öes mynfdicn leuet I| pafene porJPortet pormiööelft pormorM)inge: 5o 6at en niynfdje öoö gl^eflagljen, gljeftefen eööer ge || pallen is. 6ar is nen ra6 to, pan mynflifer Ijulpe: || IPo
26 Ortolff's von Bayerland Arzneibuch.
nuttc rnöc wo c,l}ub bav rmme öcmc mynfcfjc || to tüctcnöc is 6c fünft 6cr arftcöyc. mad} cn iflicf jj mcrfon bav mc6c l)c fyn Icucnt funöor franf[]cyt || bcumre inadj. iifi rallot iö in franffjeyt, cm wcbb \\ [151. 2'\ Ijdpc mad). bavumc [ ! ] is i6 mer ^otlif ipcn minfltf |[ tl)o tpctcnöc öc rcrbor^jene naturc 6ci" fru6c, rn bcv ftonc. vn of öc fdjii^inOiC Öc5 niynflifcn lidiamcs: || f)yu vmc is öc nx-rfincjl^c cncs arftcu fcrc Ii(.f 6er i| roei-fingljc bcv naturc llan 6eme etpigtjc rnftcrff |j lifcmo 1506c fo i}ibhc tüi 6a Icuct cntfang,c. 6at ful || uc u'i [70I6C in uicfcn6c rorini66cIft 6 ar)'tc6ic. IDat II is bod} vp 6cffcr cr6ö nudjiifcr rn annanicr, rocn ' bc fri6I)cit, 6c try vov^ ini66clft arftc6ic bcroarc. iin6o 6ar an rd in fraf[;)cit fint acrallc, rns it>c66 to 6c II crftc fta6c bringe: I^yrüme fo l^cbbe pcle foinge [! j rn ]| rorftc cre fyn gcijcuc, to [eren6e arfte6ie, ror fe rn6c || ere c3u6c rru6c. £>f l^cbbc 6c l^erc vn porfte in por II ti6cn, 6cn arften in grotcr ere rn6e n->er6idiayt gljc- || (joI6en. iin6e mit ijroten gauen bcgifftigl?et. Pnn 6effer grottjen nuttidjcyt pn6e c66cld^'yt 6er | arfte6yc. fo is 6it flene bof 6er arftcMc in 6u6efd7 || gljcfettet 6at en yflicf inynfd^c madi fycf 6ar na || regl^cren, fynen lidjant ror franfl)cyt tl^o beinare || 6e. rn6e offtc I^c in fufe riüe fycF ttic66cr ra6 tI)o || gljeucn6e, tljo 6er funtl^cyt tljo fonten6e. 6ar ynnc || mennidj gl7u6 ftucfe 6er arfte6ye gl?efettet is. 6at || raft iin6e fefcr is tl]0 brufen6e, fo nie i6 redete bru !] fct So mer ran allen franf l)cv6en 6es mcnfdjli . fcn lidiammcs. |i l7yr r>mmc fdjal cyn yflicf (an 1| |B1. 2'| merfingbe 6er arfte6ye) alle ty6 in 6at crftc 6c Ijul !] pe go6es an ropcn, pn6c 6cnnc briifcn 6er fünft, rn beinaren 6it bod 50 cnen porborgljencn fdjat. rn ]| latcn 6at in 6c l?an6c 6cr pnnieten6en nidjt fome.
Dem niederdeutschen Ortolf (über dessen Nebenbeziehung als „Promptuarium medicine" auf dem 8. Blatte am Ende des Registers ich mich unten bei Nr. 82 näher auslasse) findet sich stets die folgende Bearbeitung des sonst Dr. Michael Schrick zugeschriebenen Traktates „von den ausgebrannten Wässern" beigebunden.
39.
Bl. r. Unbedruckt.
Bl. V. I ^yr na in 6effcmc bofe trill icf Bartl^olomc' || 6e Beneuento 6octor in 6er arftc6ie leren mit l^ul || pc 6cs alutclöigl^cn go6es, etlife fraft vn 6oglje6c || 6cr bran6en niatcrc . . .
Zeile 11:
I U)cmc 6e fprafe Icgfjert, 6eme giff faluien tpater» || e66cr Iaucn6ulcn tpater, e66cr apenblat.
Bl. 2^. I f)yr na rolgliet cne nuttc matericn r>a mcnigcr jj leyc gebran6en oatcrc. wo me 6c brufe fd^al to 6cs || mynfdjc fütljcyt. Bit "bocf Ijcfft meyfter Sartljo II lomeus 6e Bcncueto (cn 6octor in 6 arftc6ie) 6orcb || leue du be6e u>iLle ctlifer crbarc perfoncn, ptb pcIc i| bofcn gl^cfamelt rn6e bc' fcfjreucn.)
I 3n 6at erfte ron 6cme i\ofcn watere.) . . .
Bl. 20^ Mitte: f €au6ctur Sancta trinitas.)
I 2iltcrius ^uis furacitcr cycubat oua.
I Pcr6ij-, profidat frau6e 6olofa nid^il.
I Pinat inop^s proprijs aliena pctcs . opus illu6.
I Paruerat (ßljotan Bartljolomee tibi.)
Ortolff's von Bayerland Arzneibucb.
27
Bl. 20''. Unbedruckt.
o. O. u. J., zweifellos bei Bartholomäus Gothan in Lübeck, höchst- wahrscheinlich 1484 gedruckt. 20 BU. 40. bezeichnet 3. Blatt aij, 9. Bl. hj. 11. BL Inj, 17. Bl. q. ♦ Also ai_8, bis, C|_4 vermutlich 5 Bogen 4", deren zweiter in
den ersten und der vierte in den dritten hineingelegt ist. Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. f„2i. 3. Med." und noch zwei andere Exemplare, zu- sammen mit dem niederdeutschen Ortolf); Göttingen, Univ.-B. und Lübeck, Stadtb., ebenso; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. . . .). Cop. n. 945; Proctor 2620.
Doch zurijck zu OrtolfF! Ich füge dessen gynäkologisches Büchlein direkt hier an.
Doctor Ortolffs von Bayerlandl
B. ^Büchlein, wie sich die Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen halten sollen.
30.
I Difs biodjiin fagt rote fid) öic |[ fdjroangcrn frarocn I^altcn fülle || por 6er gepnrt |sic!| in öer cjepurt prtö \\ wc^iii 6er o;epur6.
[Holzschnitt, darstellend, wie Ortolf, der wie ein polnischer Jude
aussieht, von einer spitzbusigen Frau mit lebhaften Handbewegungen
„gebeten" wird.]
CJSifibiecljIin fagturic fiel] tiie fct|tüangctti fcatoeu tialteu fülle t}or ixr peputt m ber gcßurt onö nacfitßvgcpurö*
Fig. 6. Titelblatt des Büchleins für Schwangere, KreilTende und Wöchnerinnen von Dr. Ortolffus,
zu Ulm ca. 1495 gedruckt.
Originalgröße; Vorlage (Lichtpause) leider nicht ganz genügend.
28 Ortolff's von Bayerland Arzneibuch.
3d? £)rtoIffus 6octor in bev erqncY von floyfft» ji gcr cjcbetc tpillcn bin jdt} gebeten tporöen von er H beren fransen, bas jdj jnen gefcfjriben wäv geben |! ein furc5e lere, als wenn 5ie fd)a>angeren frau || wen fin6 nadjnen öer gepurö, roye fy ftd) öarinn ]] Ijallten föllen vnb aud} bic l^efdtnnie 511 öer frau [[ tuen innöeft 6u l)ienad} in öifent büdjlin gefdjri || ben.
Schließt mit dem Ende der Rückseite des 7. Blattes: . . . roenn es tncsr nodj \\ gar ril öarnon [!] sefdjreiben, tpill jd? ye^o qeinal ü rnöenriegen laffen, r>nö nnll eiidi got 6em Ijerre || rn6 feiner oieröen inüter IlTarie entpfeljlen 6ye || eiidj erfreuen tt?uen mit einem frölidjen anplicf.
o. O. u. J. [Ulm, Zainer].
8 BIL, 4", unbezeichnet, das letzte ganz unbedruckt, ebenso die Rückseite des Titelblattes.
Münche7i, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 1377); Göttingen, Univ.-B. (8 Med. pract. 1175'' [unvollständig]).
Das Büchlein beginnt mit Anweisungen für die letzten 14 Tage der Schwangerschaft: Sorge für genügende Leibesoffnung mit Zäpflein, oder ge- bratenen Äpfeln, gezuckert, am Morgen und einem Trunk Wein darauf oder süßem Äpfelsaft. Will das nicht helfen, so soll man ein „cristir" von Hennen- oder Fleischbrühe geben. In dieser Zeit sind ferner starke Bewegungen wie Stiegensteigen, Bergsteigen oder Tanzen zu meiden, ebenso Fahren auf hart- gehenden Wagen oder Reiten auf harttrabendem Pferde. Schweiß- und Trocken- bäder sind zu unterlassen, dagegen Vollbäder von guter Wirkung. Eine schlechte Gewohnheit sei das Bürsten und Strählen der Kopfhaare mit eingefetteten Haarbürsten. Fallen, Schläge, Gemütserregung und Coitus sind zu meiden. „Auf dem Nabel und ganz hinab" ist ein 4 — 6 fach zusammengelegtes Tuch oder ein Lammfell zu tragen. Die Diät wird genau geregelt: Korn ohne Kleien, gesottenes nicht gebratenes Fleisch, nichts Saures, Bitteres und Scharfes, guten, starken Wein, Trauben und Äpfel, keine Birnen, kein Gewürz. Beizeiten um eine tüchtige Hebamme sich umtun, der für die Niederkunft Regeln über Kinds- lagen gegeben werden welche man unberührt lassen kann und welche die Amme wenden muß; als erstere gelten nur Schädellage und doppelte Fußlage („Figur" nennt Ortolf die Kindslagen). Will die Geburt nicht voranrücken, so werden Nießmittel und Einsalben der „heimlichen Statt" empfohlen. Der Frau wird Rückenlage mit erhöhtem Oberkörper anbefohlen, den Kopf zurückgelagert. Der Geburtsstuhl aus „wälschen Landen" wird beschrieben und gebilligt. Fette Frauen sollen sich auf den Bauch legen mit angezogenen Knieen „als die hefamme wol waißt". Die Blase ist mit den Nägeln zu sprengen oder zwischen zwei Fingern mit der Schere zu öffnen. Folgt das Kind nicht bald, so ist der Introitus mit Öl usw. feucht zu erhalten. Die zögernde Nachgeburt ist mit Nießmitteln und Zuhalten von Mund und Nase herauszubefördern, nicht mit Ziehen. In Welschland geht eine kleinhändige Hebamme mit einer, in ein in Baumöl getauchtes Tuch eingewickelten, Hand ein und löst die Nachgeburt. Im Wochenbett ist am meisten dafür zu sorgen, daß die Frau sich reinigt von alle dem Unflat, der sich während der Schwangerschaft gesammelt hat. Als Kindbettserkrankungen werden genannt: Unvermögen den Harn zu halten. Zerreißen der Mutter, innere Abszesse, innerlicher Krebs, Gebärmuttervorfall, Appetitlosigkeit, Wassersucht, Fieber (meist tödlich). Anschwellen der Füße, Durchfall usw. usw. Auch Mastdarmscheidenfistel hat Ortolf beobachtet und Darmvorfall aus der Scheide. \'or allem ist Erkältung zu meiden; Tücher auf den Leib legen, aber Schwitzen in den ersten 14 Tagen zu verhüten. Stockt der
Ortolff's von Bayerland Arzneibuch. 20
Wochenfluß, so soll man die Frau ein wenig herumführen, sie auch nicht zu sehr im Dunkeln halten, den Oberkörper etwas erhöht lagern. Gemütsbewe- gungen sind fern zu halten und für guten Wein zu sorgen. Die ersten Tage ist flüssige Kost zu geben: frische Eier, weichgesotten, Hühner- oder Lämmer- brühe, Erbsensuppe mit langem Pfeffer und Safran, später langsam mit Fleisch- gerichten zu beginnen. Solange der Wochenfluß währet, ist nicht zu baden. Fische, Bier und Meth sind durchaus zu meiden, die Haare nicht zu kämmen, die Füße warm zu halten. Gegen Stocken des Wochenflusses werden auch Lor- beerblätter, langer Pfeffer nnd Safran in Wein oder Poley- und Majoranwasser empfohlen und mit folgendem kindlich-naiven Erguß geschlossen:
„Darumb jr allerliebften frawen nach dem als ich gebeten bin worden von euch etwas züfchreiben den fchwangeren frauen, bitt jch euer liebe dz in keinem Argen auff czunemen wa jch zu grob war gewesen, wann foliches hab jch nit vmb vnd vmb verklagen künden, wenn es war noch gar vil daruon zefchreiben, will jch yeczo czemal vnderwegen laffen, vnd will euch got dem herren vnd feiner werden muter Marie empfelhen dye euch erfreuen thuen mit einem frölichen anplick."
Im ganzen war diese populäre Belehrung für Schwangere, Kreißende und Wöchnerinnen aber ein recht brauchbares Büchlein, das sicher noch weitere Auflagen erlebt hat, wie es das verdiente. An Nachfolgern verwandten Inhalts in deutscher Sprache hat es ihm bekanntlich nicht gefehlt.
Wer war denn nun dieser „O r t ol f", dem diese beiden Schriften zugeschrieben werden, deren Drucke wir hier kennen gelernt haben? Und wie verhält sich sein „Arzneibuch" zu andern Volksarzneibüchern?
Zunächst ist die vielgeäußerte Ansicht endgültig aufzugeben, daß ein Bayerischer Arzt, Ortolf mit Namen, diese beiden Bücher, das „Arzneibuch" und das Büchlein für schwangere Frauen, selbst in Druck gegeben habe oder auch nur eines derselben. Das Büchlein für Schwangere habe ich aller- dings handschriftlich noch nicht angetroffen; ich bin auch durchaus nicht sicher, daß dieser Leitfaden für Schwangere, Kreißende und Wöchnerinnen wirklich von dem nämlichen bayerischen Arzte herrührt wie das „Arzneibuch".
Ein Münchener Kodex aus der Mitte des 15. Jahrhunderts (Ms. germ. 4205) betitelt dieses letztere:
„Arzneibuch, von Meister Ortolph von Paiern, artzt zu Wirtz- purg, zu teutz gemacht aus Artztbüchern in latein."
Das ist die einzige mir bekannte Stelle, aus welcher seine Würzburger Herkunft sich dokumentieren läßt; wirkliche Urkunden, welche seinen Namen nennen, sind mir aus Franken oder Bayern nicht bekannt geworden. Die älteste Handschrift, welche das Arzneibuch enthält, aber den Autor, als „Meister Bartholomäus von Baierland", mit dem Salernitaner zu konfundieren scheint, ist der Cod. Monac. german 398 vom Jahre 1435. ^o" einem Magister Bartho- lomaeus et Ortolffus de Bavaria, als Verfasser eines deutschen Medizinbuches handelt auch Cod. Vindobonensis 12490 vom Jahre 1439. Noch eine ganze Reihe von Handschriften der Münchener Hof- und Staatsbibliothek aus der Mitte des 15. Jahrhunderts Ms. germ. 376, 430, 723 und 724 bringen das deutsche Arznei-
2Q Ortolff's von Bayerland Arzneibuch.
buch unter dem geläufigen Namen des „Meister Ortolft" von Baierland"; alle scheinen sie mir vor dem Jahre des ersten Druckes (1477) geschrieben zu sein. Die letzte nennt ausdrücklich das Jahr 1457 als Jahr der Abschrift. Der deutsche Bearbeiter dieser populären medizinischen Kompilation hat also spätestens in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts gelebt. Genaueres läßt sich heute nicht sagen. Daß er sein medizinisches Buch lateinisch ge- schrieben habe, wie Krause in der Allg. deutschen Biographie, Bd. XXIV, S. 454, angibt, scheint mir völlig unbewiesen. Mir ist noch keine lateinische Ortolfi-Handschrift begegnet.
Zweifellos ist sein Werk eine Kompilation, aber vielleicht doch keine so plumpe, wie es auf den ersten Blick scheinen möchte. Denn daß er so un- aufmerksam gearbeitet haben sollte, daß er in dem pharmakologisch-botanischen Schlußabschnitte versehentlich das „Ich megtenberger wene" (vgl. Nr. 22 Bl. 83) stehen ließ und sich damit selbst an den Pranger stellte, da er doch in der Vorrede gesagt hatte, daß er sein .Arztbuch aus allen Arztbüchern gemacht habe, die er in Latein kennen gelernt habe, während er hier also einen deutschen Autor (oder Bearbeiter) ganz offen plünderte, — diese .Annahme wird sofort hinfällig, wenn Ortolf nicht mehr der Herausgeber des Druckes ist. Nein, der Ab- schnitt „Von den Kräutern in einer Gemeine" ist einfach angehängt, ver- mutlich schon in der Handschrift, die dem Nürnberger Drucker in die Hand gekommen war. Daß man wegen dieser Stelle den „Ortolf" auch zu einem „Megenberger" hatte machen wollen neben dem bekannten „Konrad, dem Megen- berger" (vgl. Nr. 60H'.;, kann langsam vergessen werden.
Mit dieser erlangten Klarheit erwächst aber für die mittelalterliche medi- zinische Historik und für die Germanistik die gemeinsame .Aufgabe, den „Ortolff von Bayerland" aus den Handschriften textlich neu zu gestalten. Doch bei dieser textlichen Neugestaltung wird sich vielleicht noch manche Überraschung ergeben. Denn zwischen dem Texte des Bämlerschen „Regimen sanitatis", dem Andenken des „Grafen Rudolf von Hohenburg (Vochenburg)" und seiner Ge- mahlin gewidmet, und dem des Ortolffschen Arzneibuches besteht der aller- engste Zusammenhang, wie ein aufmerksamer Leser vielleicht schon vermutet haben mag.
Sehen wir uns den Inhalt des Ortolfschen ,,.\rzneibuches'' einmal etwas näher an!
„Die Vorrede diß puchs" hebt an mit dem Spruche aus dem Ecclesiasticus, „der Höchste hat geschaffen die Arznei aus dem Erdreich und der Weise wird sie nicht verschmähen." Die Arznei ist edler als andere Künste „darumb will ich Ortolff von Bayrlandt doctor der ertzney ein artztpuch machen zedeutfch aus allen artztpüchern die ich in latein ye vernam. Und des erften von den vier elementen Dar nach wie man eins yglichen menfchen natur sol erkennen vnd wie man den geluntten lere daz er nicht fiech werde, vnd wie man im helffen fol ob er fiech würde."
Der Text des Buches beginnt mit den vier Elementen und der Erkennung der Gesundheit (Bl. i^ — 21,), was derart mit dem Bämlerschen „Regimen sanitatis"
Ortolff's von Bayerland Arzneibuch. 9 1
Bl. 36b — 38b ^) übereinstimmt, daß eine gemeinsame deutsche Vorlage angenommen werden muß. Es folgt eine Seite Anatomie (über die „vier obersten Glieder des Menschen"), die sich in Augsburg 1481 nicht findet. Das weitere zur Erhaltung der Gesundheit steht wieder im Regimen sanitatis, ebenso von Siechtum (Meidung Kranker wegen der Ansteckungsgefahr), Arzneigebrauch, Stuhlgang, Krankheitsanfällen (Bl. 3a — 6b= 1481 Bl. 38b — 4ia)) es finden sich aber manche nicht hereinpassende EinSchiebungen z. B. ob ein frawe ein kind treit, von dem Kinde, von der Ammen, oder dem „Regimen" Fehlendes, wie von den Pillulen, von dem hefchen, von dem krampff, ob ein menfch nicht wol bekert fey. Dann beginnt ein Traktat über den Harn „aus Meifter Ifaacs puch" („Nun will ich maifter Ortolff in dem namen des himlifchen vaters das puch in Deutfche Zunge machen [nach der Übersetzung des Constantinus Africanus in Monte Cassino, wie er selbst angibt] durch meiner fei willen." Dies „puch von dem harn" [Bl. 6^ — lOb] findet sich wenig gekürzt ebenso im Reg. sanitatis [148 1 61.41.; — 46b]. Es schließt ein kurzer Puls- traktat sich an [BL 10., — 12»] der noch etwas mehr gekürzt ist im Reg. san. [1481 Bl. 46b — 47b]- Mit der Überschrift „Hir vindeftu vil lere des maifters yppocraf" folgt dann eine spezielle Pathologie und Therapie a capite ad anum und einige kurze chirurgische Kapitel, die ich in dieser Gestalt deutsch nicht kenne [Bl. I2a — 43a]- Am Schlüsse heißt es: ,,Hye nympt ein end das puch von der ertzney das mayfter Ortolff gemacht hat vnd genomen auß vil groffer mayfter pücher." Es geht dann auf derselben Seite weiter: „|j Hie hebt der mayfter Ortolffus wider an vnd lert vns am erften wie fich der menfch in den zwelfT monadten des iars regiren fol. das er bey feynem gefunde beleih."
Das folgende bis Bl. 53b deckt sich wieder im wesentlichen mit dem Regimen sanitatis (1481 Bl. IIb — 23»), doch scheint diesmal eine selbständige deutsche Über- setzung beider nach einer gemeinsamen lateinischen Vorlage vorzuliegen. Was Ortolf als Einleitung von den 1 2 Monaten gibt, ist wesentlich gekürzt gegen Regimen sanitatis (1481 Bl. 4b — 9b), dafür ist aber das weitere mit den Anfangsworten: „Hie hebt fich an dz puch von der gefundtheit des menfchen leibes wie man den leib mit ertzney in gefuntheit behalten fol . . .", manchmal ausführlicher. Der Abschnitt „von der mynne", d. h. vom Geschlechtsverkehr findet sich im Regimen san. gar nicht, wahrscheinlich aus Prüderie (oder aus Rücksicht auf die [Witwe?] Gräfin Margarete) weggelassen.
Die weiteren Abschnitte bis Bl. 62 „von menfchlicher Speis", von Brot, Fleisch, Fischen, Milch, Käse, Früchten, Gemüsen, mit einigen Anhängen über Stuhlzwang, Theriak, Fußbäder, Magenfüllung, Atembeklemmung, Aloesalbe sind unserem Ortolf eigentümlich, d. h. irgendwo anders hergenommen. Er schließt vor der Aloesalbe mit folgenden Worten: ,,Dyß vorgefchriben puch ift außgetzogen. vnd ift das marck genomen aus allen artztpuchern. galieni. auicenne. ferapij. ypocratis. vn ander maifter. leren wie man alle kranckheit abftellen foUe."
Es folgt ein leeres Blatt (64) und auf Blatt 65 bis Ende ist dann ein wenig gekürzter Abdruck der Kräuter aus des Megenbergers „Buch der Natur" mitsamt der Einleitung gegeben. Doch fehlen einige Kräuter ganz, was vielleicht nur Schuld des Verlegers (?) Ortolfs war.
Abgesehen von der speziellen Pathologie und Therapie und der speziellen Speisediätetik ist also der ganze Ortolf im Regimen Sanitatis von 1472 (resp. 1481J und im „Buch der Natur" wiederzufinden, wie sich schon aus diesen kurzen Nebenbemerkungen im Laufe der Inhaltsangabe ergibt; vieles ist freilich verstellt und bald gekürzt, bald erweitert. Doch wir müssen uns die Texte
') Ich wähle die Seitenzahlen der Ausgabe von 148 1, die mir gerade zur Hand ist.
32
Ortolff's von Bayerland Arzneibuch.
im einzelnen noch etwas ansehen. Ich stelle zunächst den Anfang des Ortolf- schen Arzneibuches neben den Anfang des 4. (später angefügten?) Abschnittes der „Ordnung der Gesundheit" von 1472 (148 1) ungenannten Verfassers:
„Regiment".
Got hat gel'chafFen vier element, fewr, waffer, lufft vn erdtreich. Daruß werdent alle Manischen getemperiert, zel'amen ge- fügt vnd gemachet, vnd auch all frucht, dann fölt nur ein element fein als dz fewer, fo möcht vor hitz nichtz gewachfen, war dann ein lufft oder waffer, fo müßten alle frücht von übriger feüchtig- keit verderben, war dann allein das erdt- reich fo möcht aber vor dürr vnd keltin nichtz wachfen, als man dann jm wintter wol fieht fo es zekalt oder jm fummer zehaiß ift. Vn darurab. . . .
Ortolf.
Got hat vier elemente gemachet. Das ift fewer luft waffer vnd erde. Dauon wirt alle menfchait vnd alle frücht fo aufT erttreich fint. außgemacht vnd geporen vnd auch verdewt vnd wer newer ein elemente als das fewer So möcht vor hitze nicht gewachfen. Wer aber newer daz waffer oder lufft fo verdürb von übriger feucht alle frucht. Wer aber nicht warm die erde fo möcht vor dürre vnd vor kelde nicht gewachsen als man sieht in dem winter als es zukalt ift oder in dem fumer fo es zuheyß ift vnd zudürre. Darumb . . .
So ist Ortolf bald etwas umständlicher oder ein wenig ausführlicher, bald knapper im Ausdruck, oder er hat einen weniger guten Text oder hat ihn mißverstanden, so daß er fast völlig Sinnloses gelegentlich liefert, z. B.:
regiment.
Stinkt einem menfchen der atem das nit von den zenen kompt, des bedewtt faulung in dem menfchen.
Ortolf.
Ift aber der mefch. dem der adtem ftinckt vn daz nicht von den zenden kompt dz bedeüttet etzwie dem menfchen ein walnüffe [I]
Ein andermal hat der Text des Ortolf sinnstörendsterweise ein „nicht" ausgelassen (Bl. 4'' unten), das der Te.xt der „Regimen" ordnungsmäßig bringt; aber auch das Umgekehrte kommt vor, daß bei Ortolf sich offenbar die bessere Überlieferung findet. In beiden Fällen mag das aber großenteils Fehler oder Vorzug einzig der Handschriften sein, die den Druckern oder Verlegern Bämler und Koburger zufällig zu Händen kamen.
Sehen wir uns den Anfang des Abschnittes über den Harn in beiden Kompilationen bzw. Redaktionen noch einmal nebeneinander an:
Regimen länitatis, 1481 Bl. [4if
von dem härm, wie vnd zu welcher Zeyt man den fahen föll.
Man föll den härm in zwey glaß fahen, ainen zu mitter nacht, vnd den andern gegen dem tag das der artzet fehen müg wie der härm geftalt fey, fo er von dem mefchen kommen ift, wann er geet etwen lautter vnd wirt darnach trüb vn ettwenn dünn vnd wirt dernach
Ortolf von bayerland 1477 Bl. 6^
Wenn man den harn vahen sol.
Man fol den harn vahen in zway vas in eines zu mitternacht. in das ander an dem tag. das der arzt gefehen mag wie der harn gettellet fey als er von dem menfchen get. Wann er get ettwen lautter von den menfchen vnd wirt da- nach trucken vnd ettwenn dick, darnach des morgens fol man den harn fehen
OrtolfF's von Bayerland Arzneibuch. aa
dick, Man föl den härm des morgens fehn, Wann fo erkennd man des menfchen
fo erkennet man des menfchen natur natur defterbas Wann die natur ift stercker
defterbaß, wann die natur wirt ftercker in dem fchlaff vnd als der mefch gearbeit
jm fchlaff fo d' menfche gewachet hat, hat. denn als er wacht Wann die natur
daü die natur wirt kranck von dem ge wirt krank. Man fol das glas fchön wafchen
[42''] dencken. Man föU auch das härm- vnd fol es an ein ftat fetzen der weder
glaß vor fchön wäfchen, vnd an ein ftat zuwarm noch zukalt ift. das es von der
fetzen die weder zu haiß noch zu kalt kelte oder von der hitze fein geftaltnus
fey. dz es von hitz oder von kelten die nicht verliefe, geftalt nit verzere.
Schon dies eine Beispiel würde ja genügen, zu zeigen, vi'ie nahe die beiden Texte einander stehen und wie sie doch sprachlich voneinander bis zu einem gewissen Grade unabhängig sind. Ist nun der ganze .'\bschnitt über den Harn in beiden Kompilationen, ebenso der Abschnitt über die Pulslehre auch in der Diktion vielfach so nahestehend, daß man eine gemeinsame deutsche Quelle annehmen möchte, die dann im Regiment in besserem Zustande der Überlieferung sich befände, so weisen andere, wie wir oben sahen, so weit- gehende Abweichungen auf, daß man zu der Annahme sich gedrängt fühlt, beide deutsche Herausgeber hätten nach einem gemeinsamen lateinischen Texte selbständig übersetzt wie sie es ja auch beide in ihren Vorreden an- geben. Auch in dieser Richtung entspricht dem Kunterbunt des Inhalts der ganzen diätetisch-prophylaktisch therapeutischen Kompilation — jede hat ja auch mehrfach ihr Eigenes, das sich bei dem andern Autor ganz und gar nicht oder auch nur annähernd in gleicher Ausführlichkeit nicht findet — eine \'iel- fältigkeit der Überlieferungsform, die noch der Klärung bedarf.
Nur noch zwei Worte über die ursprünglichen lateinischen Vorlagen dieser deutschen Kompilationen. Auch sie bedürfen noch gründlicher Prüfung. Nur vor einem Irrweg möchte ich heute schon warnen. Haller hat durch- blicken lassen, das Vochenburger Arzneibuch sei eine deutsche Bearbeitung des Regimen sanitatis des Magninus Mediolanensis aus dem 14. Jahrhundert; das stimmt aber nicht, ganz abgesehen davon, daß Salvatore de Renzi im Tomo II seiner Storia della medicina in Itaha Napoli 1845 S. 281 den Magnino als Pseudonym des Arnold von Villanova zu nehmen geneigt ist, mit dessen „Regimen" das Magninische so ziemlich übereinstimmt. Ich bemerke nur, daß ich das „Hcgimcn fanitatis iliaynini ilIc6ioIa U ncfis mcbici f"aniofif)nui itttrcbatonfi epxs \\ copo öircctum" in der Löwener 4" Ausgabe des Johannes von Westfalen vom Jahre 1484 in der Hand gehabt habe und daß sich naturgemäß der Inhalt vielfach mit dem Ortolff berührt, daß aber an eine Übersetzung gar nicht zu denken ist. Es sind durchaus verschiedene Werke.
Auch der andere Hinweis, der einen nahen inhaltlichen Zusammenhang mit den diätetischen Anweisungen des Prager Professors, Leibarztes König Wenzels und späteren Erzbischofs von Prag, Siegmund Albich, annimmt, führt in die Irre. Ich kenne diesen auch „Vetularius" genannten „Cractatuhis 6e rcjinüne Ijonünis coinpo || fitus per luacsiftriun et öfun önm itlbicü [| ardiie* ptscopum Pragcnfem", in 38 Quartblattern 1484 am 26. August bei Marcus
Studien zur Geschichte der Medizin. II. 3
o j Johann ToUat von Vochenberg.
Brandis („branö"') in Leipzig gedruckt, gleichfalls und werde, namentlich des vielen eingestreuten Deutsches wegen, das bis zu halber Seitenlange zusammen- hängend sich ausbreitet, auf dieses Büchlein und die anderen Albicus-Schriften demnächst zurückkommen. Mit dem Ortolff und der „Ordnung der Gesundheit" hat aber auch der „Vetularius" nichts gemein als die vielfache naturgemäße Übereinstimmung des Stoffes. Alle diese allgemeinen und speziellen deutschen und lateinischen Gesundheitsbücher müssen einmal, ich betone es nochmals, im Zusammenhang behandelt werden. Ein irgendwie endgültiges klares Er- gebnis wird aber erst dann zu erreichen sein, wenn Jas handschriftliche Material peinlichst durchgearbeitet ist. Heute ist es aber noch nicht im ent- ferntesten derart aufgearbeitet, daß auch nur ein bescheidener Überblick mög- lich wäre. Was in Inkunabelzeiten und später mit unverkennbarer Zufälligkeit zum Druck gelangt ist, sind nur leidlich umfangreiche Stichproben, deren Be- urteilung auch dann noch recht viel Schwierigkeiten macht, wenn man sie annähernd vollständig kennt — eine Bedingung, die gleichfalls bisher kaum noch irgendwo erfüllt gewesen ist. Ich selbst bin noch weit davon entfernt.
5. Johann Tollat von Vochenberg in Wien.
Ein meisterliches Büchlein der Arznei für mancherlei Krankheit und Siechtagen des Menschen, auch „Margarita medicinae" und „Büchlein der Kräuter" genannt.
In den von Karl Schrauf herausgegebenen Wiener Fakultätsakten habe ich diesen Schüler Michael Puffs von Schrick nicht aufzufinden vermocht. Promoviert hat er in Wien jedenfalls nicht. Sein Arzneibuch ist in folgenden Drucken in die Welt gegangen.
31.
Bl. a/ [„II"]. I Jtin metftcvlidis In'idilin öcr i| artjncy für maniycrlcy francT- |! I?oit vn fiedita^cn ö mcufdKMi.
|j^P~ Zsn .joitos namcn amen. 2Xh 6cr fürft jj aller natürlid?en nicifter 2h-iftotele^ fpri 1| dit ye ^eniainer ein *5Ütt binc, ift ye aöt- ü lid]er pii heffer e.- ift ... '
Bl. 40'' [„fj", „xxxx"]. 1 i)ye en6et fid] bj nieifferlid) büdilin y 6er frütter .sefanilet butd) Jtoljanne (Eol || lat von vod)cnbc\\} in öer ir>eit berünite jj rniuerfitet jü Wien by öe^ aller erfarnifte jj ntafi öer arhney öoctor Siiricf.
Bl 4i'|f3''j. [ ^ye fadiet an öas re^ifter Mfs jj bül^lin? fsic!| gemad^t nad) ovb^ nung jj 6et [siclj ^al . . .
Bl. 44^' \f/\. I I)ye enöet fid) 6ai. regifter jj Hnno öomini. H'j«'.
o. O. [Gedruckt bei Albrecht Kunne in Memmingen, 1497.] 40 numerierte [das erste unbedruckte Blatt ist mit gezählt] -f- 4 nicht numerierte Blätter 4" [aj^u, bi_s, <^i-s, i>i-8/ Ci_s, fi-cj- Mihidien, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 14431; Wien, Hofb. Panz. D. A. I. 228, 434; Procter 2S00.
Johann ToUat von Vochenberg. ae
33.
Bl. i^ Unbedruckt.
Bl. i\ I 2lin tnatfterlidjs t»;!:!?!!!! ö früttcr || gcfamlct öuvdj joljanciu tallat non t! rodjonbcrg in öor i»cit bcrümtcn oni || ucrfitct 511 lüicii bey öem allcrerfdnit j| ften man bct arfency boctov Srfjncf. Bl. 38' \f/\. Am Ende des Registers:
I f)ic enöet ftdj Ö5 regiftcr. IlT.ccccIrfjfPÜj.
o. O. [Gleichfalls in Memmingen bei Albert Kunne gedruckt,
U98.] 34 numerierte + 4 nicht numerierte Blätter. 4". Letzte Seite un- bedruckt. [ai_6; bi-c; Ci^&; öi_u; tis; fi-e]- München, Hof- u. Staatsb. (4. Inc. c. a. 1552™); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1606). Panz. D. A. Z. I. 87, 453b; Hain * 15539.
33.
Bl. a,"". i£in mciftorltd^s aufforlcfenös || b&djlin öcr ^trfency für man- |] gerley francl]cit rn6 ficd^tdyö |j öcr ntcnfdjcn vjcnant jü laicin 1| ilTar^jarita incöicinc. Bl. dj''. €tn nunftcrlid]5 Inidjlin 6cr arlsncy \ für nidycrlcy fmn:f[jcit rn6 fiodita i5cn öeni nienfd^on jü fallend. || jn yottcs namon Linien. 2lb 6or fürft aller H natürlichen maifter 2lriftotelei. fpridjt, . . . Bl. f/ |„rliij"]. l)ye enöet fidj öa? ineifterlid) Inidilein ö freut \\ ter c^efanielt öiirdi joljannej CoIIat X'ow roiie 1 bera in 6er ipeit beriUe [!] rniuerfitet 511 xoxiw bey 6e || aller erfarniften nun 6er arfeney 6octor Sdiricf. Bl. f3^ I^ye fad]et m\ 6as Hegifter h\% \ budjitns . . .
Bl. f.^ [„rlDtj"]. . . . ros luft niad)t seeffe r>n »5 cjüt fy 6e nia^jf rliij. \ X^ye enöet fidj öas regtftcr. ji 2tnno öfü . ilT. r. Ijunöert.
o. O. [bei Johann Knoblouch in Straßburg gedruckt, 1500.] 48 Bll. 4". Das letzte unbedruckt (fehlt in Dresden) (Bogen ai_8 .... fi-s). Dresden, Kgl. „Pharm, gen. 172"; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 2554).
34.
illaryarita meöicine [[ €in meyfterlid^s aufkrlefens H\i:[-' |j lein 6er €rbncy, für nmnd]erley frandljeyt Dn6 fted]= |1 tagen 6er nienfd^en. (5entad)t önrdj joljanne [1 Collat pon Dodjenberg, in öer tceyt be= || rünibten Dniuerfttct 511 IPienn, bey 1| 6eni aller erfarniften man öer |! er^ney Poctor Sdiricf.
[Titelholzschnitt, der Arzt reicht dem im Bette liegenden Kranken einen Trank; 74:87 mm.j
Rückseite des Titelblattes unbedruckt.
Bl. 28^ t r)te enöet ftdj öas meyfterlid] bfid^lein öer Kreutter, \ gefamlet öurdj jol^anne Collat rö Dodienberg, ]| in öer a>eyt berumbten rniuerfitet 511 IPien ;| bey öent aller erfarniften man öer H €rfeney Doctor 5dirid.
o. O.U.Jahr [vermutlich um 1500 bei . . . Kunne in Memmingen
gedruckt.] 40, 28 foliierte Blätter i^j— (5j. Budapest, Nationalmuseum (Incunabulum Nr. 874). Cop. Iir. 5833.
3*
,g Johann ToUat von Vochenberg.
Johann Tollats „Büchlein der Arznei" bietet nach einer kurzen fröm- melnden Vorrede, die also schließt:
„Mag aber der gemein menfch durch armut oder ferrin des wegs nit allvveg bey jm haben meifter der artzney, Hierumb füll ein follicher menfch zu flucht haben zu difem büchlin mit dem dz die gemein gutheit defter weitter aufsgebreit werd darinn er dan vindet bewärt künft wider vil fiechtagen vnd gebrechen fo dann der menfch an feinem leyb hat dem alfo geholfen wirt [IIb] Vnd das dann folliche kunft vnnd artzney defter beider gefunden werd, fo merck Ordnung des a. b. c.
in alphabetischer Ordnung der empfohlenen, meist pflanzlichen Mittel, kurze Anweisungen zur Bereitung und Anwendung von Rezepten gegen bestimmte Leiden, also beginnend:
( Alfo foltu den magen erwermen.
Abrotanum [ Item ftabwurtz mit win vnd zucker gefotten vnd getruncken macht ein warmen magen der erkalt ift von dem fchleim. Auch feübert es den frawen jr fucht genant meftruum. | Item Stabwurtz gepuluert vnd mit win ge- truncken bringt den frawen jr zeyt menftruum genant. ( Itez d' rauch von ftab- wurtz vertreibt die fchlangen in dem hauß fpricht Dyafcorides. | Item ab ftab- wurtz getruncken ift gutt dem der gebyffen ift von vergiften tyeren Nym war Auicenna fpricht wa man ftabwurtz hynftröwet, da beleih kein vergyftes tyer vnd welches da beleybt dz fürbt [ Item öl von ftabwurtz gemacht vnnd damit vnder dez nabel gefchmirbt macht harnen.
I Dem das har vfs fölt.
f Item Wermut gefotten in lauge mit ftabwurtz damit das Haubt gewäfchen ift gut . . .
Es folgen dann die nachgenannten Arzneimittel, meist aus dem Pflanzen- reiche, kurz besprochen, im ganzen 425 Arzneistohe:
Abfmthium, Aliura, Agrimonia, Apium, Ariftologia rotunda, Altea, Acetofa, Anetum, Anifum, Aarona, Attriplex, Alleluia, Afarum, Affodilus, Agaticon, Acorus, Ambroüa, Anthos vel Rofnmarinus, Accatia, Anthera, Aftrens, Albrebranga, auricula muris five Anagallus, Auena, Aftronum vel porrum cafti, Appollonaria, Alchimilla, Arbor glandis, Anacardus, Amigdalus, ' Aloe, Aurum, Argentum vivum [Lausmittel], Afa fetida, Amidum vel anulum, Antimonium [Augenmittel], Armoniacum, Alumen, Ambra, Alcamia, Arefenicum [zum Nagel entfernen], Accetum, Aqua, Agaricum, Agnus caftus.
Betonice, Bugloffa, Borberis, Borrago, Blacte bizantia, Barba iouif, Brufcus, Brance vrfina, Barba filuana, Bantia, Bleta, Bleta alba, Bahlica, Baifamita, Burfa paftoris, Bironia, Boratus, Buxus, Behem, Brunella, Baluftia, Bedugar, Balfamus, Bolus armenus, Bdellium, Bombax, Beruica, Bytumen iudaicum, Bos, Butirum.
Centaurea, Camomilla, Celidonia, Carifolium, Cicuta, Capillus veneris, Colu- brina, Cufcuta, Cicorea, Citrullus, Confolida maior, . . regalis, Cardo benedictus, Cinogloffa, Cidonia, Cardo, Cardamomum, Cepe, Cucurbita, Caput monachi, corian- drum, Cheiri, Cordiace, Coftus, Ceruibolitus, Crifpula, Candela, Cipreffus, Cyperus, Cinamomum, Cynimum, Carui, Citrum, Cubebe, Camepitheos, Camphora, Cerafus, Crocus, Caftaneus, Caftorium, Caffia fiftula, caffia linqua, Calamus aromaticus, Can- tarides, Coronidion, Corallus, Cretanus, Cerufa, Cartanus, Colofonia, Capperus, Calx, Gera, Camederos, Caprifolium, Cauda porcina, Cataputia, Capra, Cancer, Co- lumba, Cafeus.
Dyptamus, Daurus, Diapenfia, Diagridion, Dragantum, Dactilus, Dens leonis.
Johann ToUat von Vochenberg. 37
Enula, Eruca, Eppatice, Eupatorium, Efufa, Eufrafia, Ebulus, Epiloxa, Edera arborea, . . . terreftris, Elleborus albus, . . . niger, Endiuia, . . . filveftris, Epitmum, Euforbium, Ebultum, Ebur, Ematites, Edus.
Feniculus, Fenu grecum, Fraxinus. Filla, Faba, Faba inuerfa, Filipendula, Filix, Flamula, Fagefinon, Febrifuga, Ferula, Filago, Floramor, Frage, Ficus, Flores frumen- torum, Flores fancti Johannis, Fiftula paftoris.
Gladiolus, Gemefta, Gamandria, Galgana, Gentiana, Gariofilus, Gumi arabicum, Galbanum, Galla, Gagabes, Gariofilate, Granatum, Gallitricum, Gallitricum agreftum, Gegures, Gramen, Gallus.
Hermodactilus, herba rubea, Humulus, Herba vrinalis.
lufquiamus, Juniperus, Incenfaria, luiube, Iparis
Karabe.
Lactuce, Liquiritia, Leuifticum, Lappatium, Lappa minor, Laurus, Lilium album, . . . convallium, Labrum veneris, Lenticula, Lupinus, Lauendula, Linaria, Linum, Lens, Laurea, Laudanum, Lapiflazuli, Litargirum, Lapis magnus, Lapis margaritä, Ligua anis, Lapacium rotundum, Litiura, Lacca, Lepus.
Melilotum, Melliffa, Menta, Mentaltrum, Malua, Millefolium, Maiorana, Maru- beum, Mandragora, Moracelfa, Mercurialis, Morfus diaboli, Morfus galline, Morabacci, Mirica, MLrtus, Mala maticena, Manna, Maftix, Munimia, Mirra, Maris, Muftus, Mira- bolam, Mel, Macedonia, Meloe.
Nigella, Naufturcium, Nonufera, Nux auilana, Nux magna, Nefpilis, Nux mufcata, Nux indica.
Origanum, Oleander, Olus, Orobus, Ordeum, Oliva, Olibanum, Os de corde cervi, Opoponacum, Osmundi, Orant, Offepia.
Peonia, Pionia, Papaver, Polagium, Portulace, Perferpinata, Porrum, Petrofilinum, Paritaria, Pentafilon, Polipodium, Plantago major, . . . minor, Palma chrifti, Pefcolum- binus, Populus, Pulmonaria, Pinpinella, Pirola, Feniculus porcinus, Pefcorvi, Patentilla, Pifa, Pruna, Paffule, Pinee, Piftatie, Pira, Poma, Pfillium, Poma citrina, Paftinace domeftica, Piper, Piritrum, Perficaria, Petroleum, Prenula, Palatium leporis, Pes leporis.
Quortiola, Quadracula, Quititana, Quadrona.
Ruta, Rofa, Raffanus, Rapa, ribes, Reubarbarum, Reuponticum, Rapaiftrum, Rubra tinctura.
Sambucus, Saluia, Serpillum, Solatrum, Scabiofa, Scolopen, Sinapis, Seuiana, Saxifragadria , Satirion, Sebeften, Salix, Stordeon, Stafifagria, Spatule fedida, Saligo, Spelta, Spinachia, Semen lumbricorum, Sicados arabicum, fticados citrinum, Sifeleos, Squinantum, Stamonea, Spodium, Sarapinum, Squilla, Sandalum, Sene, fpica nardi, fpica celtica, Storax, Sulphur, Salarmoniacum , Sanguis draconis, Sarcocolla, Stinci, Satureia, Sorbebe, ftroffularia, Sanguinaria, Silanium, Speragus, Sodamella, Sumach, Sal commune. Sal gema, Sapo.
Titimallus, Tormentilla, Trifolium, Trifolium acutum, Tanacetum. Terra figillata, Tapfia, Tamarindi, Toreniabin, Turbit, Terpentina, Tartarus, Tamarifce, Tribuli marini, Tutia.
Urtice, Vrtice mortua, Uerbena, Viola, Uirga Pastoris, Vitis, Vermicularis, vul- fago, Uua verfa, Ungula tabellina, Vilex, Ufnea, Uictriolum, Uolubilis media, Viticella, Vulpis.
Ylbpus, Ydropiper, Yringus, Yperica, Yngurialis, Ycea.
Zeduaria, Zinziber, Zucerum.
Das Tollatsche Büchlein ist noch sehr häufig im 16 Jahrhundert gedruckt worden; der Autor wird in diesen Drucken häufig auch Tallat genannt:
Augsburg, Hans Froschauer, 1502, 4"; Augsburg, 1507, 4"; Straßburg, 1508, 4"; Augsburg, Hans Froschauer, 1509, 4"; Straßburg, 1512, 4"; Augs-
ig Dr. med. Bartholomäus Metlinger zu Augsburg.
bürg, Hans Froschauer, 15 14, 4*'; Straßburg, Hiipfuff, 15 15, 4"; Nürnberg, Friedrich Peypus, 15 16 (mit Titelholzschnitt, Arzt mit Arzneitrank am Lager eines Kranken = Nr. 34) 36 BII.4''; Nürnberg, 1517,4"; Straßbiirg, 1518, 4"; Augsburg, 1529, 4"; Augsburg, 1530, 4"; Augsburg, 1532, 4"; Leipzig, M.Blum, 1532, 46 BIl. 4»; Erfurt, Melchor Sachs o. J. ca. 1521, 36 Bll. 4« u. 1530 8".
Offenbar hat dieses überaus kurzgefaßte Arzneibuch mit seinen knappen Artikeln samt zweckangebenden Überschriften, die als Register am Schluß nochmals übersichtlich untereinander gestellt sind und dadurch erst recht die Vielverwendbarkeit des Büchleins illustrieren, eifrige Nachfrage gefunden. Daß sein Verfasser, ToUat oder Tallat, Arzt gewesen sei, scheint mir sehr frag- lich; als Schüler Schricks (eig. Puffs aus Schrick, vgl. vor Nr. 148) müßte er doch irgendwo in der Matrikel der Wiener medizinischen Fakultät zu finden sein, was mir nicht gelungen ist. Obendrein war Professor Michael Puff von Schrick schon 1473, also 24 Jahre vor dem ersten Erscheinen dieses Büchleins, gestorben. Freihch machten die unter seinem Namen laufenden „ausgeprannten Waller" (s. Nr. 148 — 167) noch immer viel von sich reden und ständig neue Auflagen; Grunds genug für einen scharfsichtigen Autor oder einen betriebsamen Verleger, ein neues Arzneibüchlein mit dem Namen des Verfassers eines so gangbaren Büchleins in möglichst nahe Beziehung zu bringen. Ob ein Büchlein derart handschriftlich schon umlief (wie ich vermute), oder ob es in den letzten Jahren des 16. Jahrhunderts von einem leidlich Sachverstän- digen rasch zusammengeschrieben wurde, kann ich heute nicht entscheiden. Anlehnungen und wirkliche Anleihen sind allenthalben zu beobachten, wie denn auch die absonderliche Art, daß die kleinen Artikel nach Pflanzen ge- ordnet sind und Überschriften tragen, welche den krankhaften Zustand nennen, der mit der betreffenden Pflanze, meist in einem komplizierten Rezepte allein oder wenigstens an erster Stelle behandelt werden soll, handschriftliche Vor- läufer hat (vgl. z. B. Ms. IV, 339, der Kgl. öffentlichen Bibliothek zu Hannover, Bl. 224 ff-, ein deutsches Arzneibuch ohne Nennung eines Verfassers).
Der Autor Tollat oder Tallat von Vochenberg bedarf sehr irgend- welcher urkundenmäßigen oder wenigstens handschriftlichen Bestätigung; einst- weilen scheint er mir ziemlich in der Luft zu schweben. Schricks Name wird freilich auch an anderer Stelle in dem Büchlein genannt, doch das kann ja auch spätere Zutat des Herausgebers sein, unbeschadet seiner Anlehnung an eine handschriftliche Vorlage.
6. Dr. med. Bartholomäus Metlinger zu Augsburg. Regiment der jungen Kinder.
Der Verfasser dieses nützlichen Büchleins ist nach Grienwaldts „Album Bavariae latricae, Monachij 1783", 8", S. 90, der ihn fälschlich Merlinger nennt (nach dem Drucke von 151 1 oder 1531), in Augsburg geboren und in Ingol-
Dr. med. Bartholomäus Mctlinger zu Augsburg. og
Stadt promoviert: „Augustae natus, circa initium academiae Boicae [1472] in Album Universitatis relatus fuit." Es ist wenig wahrscheinlicli, daß ein junger Doktor im Jahre nach seiner Promotion ein solches Büchlein, aus dem Leben und der Praxis heraus geschrieben haben sohle. War er wirklich 1473 noch ein ganz junger Arzt, so dürfte die an sich schon recht nahe liegende Annahme, Metlinger habe nicht ohne handschriftliche Vorlage sein Büchlein verfaßt, noch mehr Wahrscheinlichkeit gewinnen. Mehr Klarheit in dieser Frage wäre gewiß sehr erwünscht, aber die beiden Autoren, die sich näher mit dem Buche beschäftigt haben (Ludwig Unger, Das Kinderbuch des Bartholomäus Met- linger, Leipzig und Wien, P'ranz Deutike 1904, 45 S., 8", und Richard Landau, Zur Geschichte der Kinderheilkunde, Wiener Medizinische Presse 1904, Nr. 28), bringen keinerlei Angaben über den Verfasser. Es wird Zeit, daß man in Augsburg selbst den Spuren des Lebensganges dieses verdienten Mannes nach- geht; am lautesten freilich wird immer seine kleine Schrift für ihn sprechen, die mir in folgenden Ausgaben vor Augen gekommen ist.
35.
Bl. r. (IP) 2lnn nad] anfcl^uiiy g,6tltdjcr || vnb mcnfcfjlid^cr oröciiunci; vnnb \\ q,C' fdCjt ein yoctlidi imttcr vnb tniV !| 1er öehredjelid^eit fo iren fiii6eii bc- funöev I! bk nod] in fintlidK'ni alter mi6er fihen xa \\ ren \dnb, bind) iren iniflei); vnb perfcuini^ j! nu); 511 fteen 5Ü ixn-antmurten vnb je huffe Ij (dnilöto; feinö, vnb aber follid? rerfauius [| nu|5 511 jeyten auf; rnttitffenljett he= fdieljen j| mao, alfo 6a5 ratter nodi niüter nit rerfte= j| on nod] erfenne lüie öie finb in c^efuntljeit |1 vnb in francfl^eiten geljalten tceröen folle i; vnb bod} buvd) foUidie rnunffenl^eit iva i' 6ie buvd} rnflei); öar föniet mit entfd]ulöi |j get feinö, hin id) i3artbolonie'' metlinger || in er^ney boctov ron 2tugfpurg mer male || lietr>eo;t. . . .
Bl. 27'. ... ba "' mit fid) 6as vxcvb capitel en6et, vn bav bnv || di 6ifes hudilin Dar von got 6ent almediti ]| gen i£r wuvb vn lob gefagt fey, rn6 feiner || tperöe niüter öer iungfraume inarie (5efd)e ]] I]en als nia ,^alt nod} fpi gehurt taufet nier^ || l^unöert rn6 in 6e Iffiij . iar, an ban ad)ten [| öcn tag fant €n6ris öes s^ölff boten.
[7. Dezember 1473.]
o. O. 27. Bll. Fol." Bei Günther Zainer in Augsburg gedruckt.
Leipzig, Univ.-B. (Editt. Vett. 1473, 12); Wien, Hofb.; Prof. Gustav Klein, München. Panz. D. A. I. 73, 29; Hain 11 127; Proctor 1537.
36.
Bl. i''. (Ein Regiment öer jungen finöer . .
(2P)2tnn nadi anfeljung götlidier vn inenfdilidie || orönung vn gefaqt, ein yegflidi rattcr vnb || muter gehredielidieit fo jren fün6e befunöer || 6ie nod) jn finthdiem alter vnbcv fihen jaren \\ fein6, buvd} jren pnfleyf; vn vcr- fauninu§ 5Ü || fteen . 5Ü uerantnuirten vnb 5Ü bfiffen fdiulöig feinö.
[Bl. i^|. Sin }d) SartI?oIo= |] mens IHetlinger jn ercjney 6octor vö. 2tugfpurg tner male 11 . . .
^O Dr. med. Bartholomäus Metlinger zu Augsburg.
Bl. 25^ (Scörucft iin rolönöct von joI?i Bdmlcr. 5u i ^higfpury. 2ln fant 2luöuftctns taa als man ]| :^alt na* rpi üiclnirt taufcnt ricrljunöort riiö jn Sem IrrHij.
[28. August 1474.] 26 Bll., Fol.", das letzte unbedruckt. Mihiclitit, Hof- u. Staatsb. ilnc. c. a. 302); Wolfeiibütlcl , Hrzgl. Bibl. iQuodl. 149, 8 [3850]); Oxford, Bodl. Library. Panz. D. A. 1. 81, 45: Hain *iii28; Proctor 1607.
Bämler hat dies Buch mit der Schrift „ein fdiöuo nuüori x>o öcii 3tl\'U toö- II fünöcn", Albrecht von Eybs „9b oinciii inaü foy üononicn ein oolidi tücib oö nit" isiehe Nr. 44) und „I)cn botn öcr i^ofiptcn fi-iin6fdHift" zu einem Band von 125 Blättern nachträglich kombiniert und einen neuen Sammeltitel drucken lassen:
Vorderseite unbedruckt, Rückseite:
f Pas I\ci5iftcr. \ f t^u 6oin orftcn ein Keyiiuent nne man junose finöer l)alte 11 fol rö miiter leyb bi); .^u fiben jaren, mit effen, trincFen, pa6en rn in allen fvancfbeytten öie in iu ften muaen, rfi 6as b{idi= || Iin ift einem V'-'i^iliA«-'" bau^tnivt 6ev 6a finöer bat yav niic.^- |1 lidien ju l^alten.ji I (gu 6e anöern ift in 6ifem budi beeiviffen öie fyben toöfünö |! rn 5a» roiöer ötc fyben tuaent . . .
Weiteres siehe oben bei Nr. 10.
3V.
I i£in i\\niment 6er junaen finöer.
(IPl^lnn nadj anfeljunc( aötlidier rn mefdilidi \ er or6nuü; rn i^efac^t, ein yee(flidi rat' rn |1 mnter Osepredielidieit fo jren fin6e \ ! | befun6 | 6ie nodi in fintlidie altev rn6er fyben jare fein6 . . .
Fol. 25 b. I Oletrucft rn i\ilenn6et ron joljanne i^dmlev |[ 511 ^luafpura 2lm möntay ror fant Caurenqen tao; H 3lnno 2c jn 6em Irrrj jare.
fS. August 1476.1
25 Blätter (3 Lagen zu je 8 Blättern Fol."); das erste Blatt angeklebt.
Das Register auf der Rückseite des ersten Blattes ist wie in dem Druck von 1474 rot gedruckt. In einem der beiden Münchener Exemplare („2. Inc. c. a. 505") (versehentlich;-') die erste Seite gleichfalls rot gedruckt.
München, Hof- u. Staatsb. [Inc. c. a. 505 u. 5061; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 74). Panz. D. A. I. 90, 66; Hain *iii29.
38.
Bl. w i£in recsiment 6er jnnyen finöer |1 IPie man fy Ijalten imö erjiedien fol ron 1 irer yepurt bif fy 5Ü jren tagen fömen.
[Holzschnitt, fast das ganze Blatt einnehmend: Familienzimmer, der Vater sitzt am Tisch und rechnet, Frau und Dienstmagd spinnen,
Dr. med. Bartholomäus Metlinger zu Augsburg.
41
erstere setzt mit dem rechten Fuß die rohe Wiege in Bewegung; vor dem Tische hockt ein Kind und buchstabiert in seinem Lesebuch; s. Fig. 7.]
£in rf gimnit öfr iun0m Mntjtt
Wie man (y i)alttn mb er,{sdjen fol von (rer gfpurtbij3 fy iujren tagm fömcn.
Fig. 7. Deutsche Bürgerstube im 15. Jahrhundert. Titelbild des Metliiigerschen Kinderbuchs, Augsburg 1497; Originalgröße.
Am Ende, BI. D/, Zeile 4: I (i5ctru.f t 5Ü ^Uujfpurcj in bcv K | ! | ciferüAcn ftat roii 170115 || Scftauren. t)n6 fdliaflich rolcnöct am frcttacj cor ntartint. jj Züs man jjlt nad} bcv ^epurt Crifti rufcrs liohon fjcrvcn Cau || fcnt incrbunöcrt rn6 in bcm fibrnönünfeicjiftcn Jar. [10. November 1497.]
4". 24 Blätter (2li_6 . . . Di-c), die letzten 3 Seiten unbedruckt. Stuttgart, Landesb.; Nürnberg, Stadtb.
Panz. D. A. I. 227, 433; Hain 11 130.
^2 Dr. med. Bartholomäus Metlinger zu Augsburg.
39.
(£in ivatmont 6cr juuäcti finöor |j Wie man fy IjalUn int6 orjiedicn fol von II trcv acpurt bif; fy 5Ü jvcn tac(cn foincn. l|
I Holzschnitt vom selben Holzstock wie der auf dem Titel der vorher- gehenden Nr.]
Am Ende S. D,"' oben: I ©cörurft vnb volcnbct von i)auns rdxuircn. j] jn 6cr fciforlidicn f-tat Jtuyfpur^j am bovnitaa || iiadi faiit ^Ipolonia tag. ~Sm iubcl iav ab man 50 II let nadi (£l]rifti rnfcvs horrcii csclnivt. Uli. ccccc. iav. [13. Februar 1500.J
24 Bll. 4". (2li_(; . . . Di-ü)- Die Rückseite des 23. und das ganze 24. Blatt (das in München fehlt) unbedruckt. München, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 1792'').
Von Drucken des 16. Jahrhunderts sind mir von Metlingers Büchlein nur die folgenden vom Jahre 151 1 und 1531 bekannt geworden:
3»a.
„2lin Da)'t nutjlidj rociimcnt || 6cr iunacu fin6cr, \vi<: nuiit fy Ijaltö rn cv- I! pichen fol rö ivcr q.i\>\\xi hy); 5Ü ircn \ tayon foiiuncn, 511 faninion bradit II aul5 ptl 6ov bcu\U-tefton drbtc || non öc Ijodibcrünipton |1 öoctor Sartljolo II mco nicv- || linaor.
Am Ende: 2lnno 6omini. Jll.ccc::. XL rollcnöot öurdi || f)afifen fdiensperger 6on Junacn || 5Ü 2JiKT,5piu\v 1\w\ nion- || tat3 nadi fant || Jtgatl^a || taa. \\Q. ^dn"uar|.
24 Bll. 4".
39 b.
Die Heymlicheytenn || Alberti Magni |; allen Heb- J' ammen vnd kindtbaren
Frawen dienlich Kindtspflegung, von || Rath vnd sorg, so mail bei
Seuglingen || vii gar iungen Kindlin biß sie erwachsen, haben sol, Mitt vnder- wei- \ sung die vilfaltigen züfall, so den selbigen offt züstendig, züuersorgen || vnd Rath zethün. Durch D. Bartholomeum Merlinger . . .
Bl. Vr.— XX\a^ Das Buch hat XX\'I11 Folioblätter. Am Ende die Jahres- zahl m. D . im. Wolfenbiiltel, Hrzgl. Bibl. (Quodl. 240, 5).
Auch 1539 soll noch ein Neudruck erschienen sein.
Als Programm seiner Arbeit stellt der Verfasser an die Spitze seines Büchleins, er wollte darlegen, „Wie erftgeborne kind vncz [bis] zu den fyben jaren jn gefuntheit auch jn kranckeiten gehalten werden löllen Zu lob got dem allmächtigen vnd feiner werden muter Marie der junckfrawen einem Gemeinen nucz zu gut vnd mich lelbs jn erhebung eigner finnlichkeit zu üben." Als Quellen nennt er die Aphorismen des Hippokrates, Galenos erstes Buch de reginime sanitatis, Avicennas Kanon, Averroes' Colliget, das Pantegni des Constantinus und den Continens des Rases. Daneben findet sich auch Zoar
Gynäkologisches.
43
(Avenzoar) gelegentlich angeführt. Das i. Kapitel gibt allgemeine Lebens- regeln für die Neugeborenen, bi.s sie Gehen und Sprechen lernen. Mund- reinigung, Salzen, Baden der Neugeborenen, Bestreuen des Nabels mit aus- trocknendem Pulver (Bolus armenus, Drachenblut und Myrrhe) wird geschildert, ebenso die weitere Nabelpflege, das tägliche Bad bis zu einem halben Jahr mit seinen Kautelen, die Lagerung des Schlafenden mit erhöhtem Kopfe, 6 Wochen im Dunkeln. Auch wie man ein so kleines Kind aufheben und mit Streichen manche Fehler der Glieder beseitigen soll, wie man es wickeln soll, was man aus dem Weinen der Kinder entnehmen könne, wird gelehrt, meist mit Nennung des Gewährsmannes. Das 2. Kapitel handelt vom Säugen der Kinder, von der Wahl einer Schenkamme und der Entwöhnung der Kinder von der Mutter- brust in eingehender Weise. Die Probe der Ammenmilch wird genau gelehrt und über die Ammenernährung usw. umständliche Vorschrift gegeben, je nach ihrer Körperkonstitution und dem Zustande des Kindes. Auch für die Zeit des Entwöhnens sind diätetische Vorschriften bis ins einzelne mitgeteilt. Im 3. Kapitel werden nach der allgemeinen Notiz, daß bei einem kranken .Säugling die Amme in die Kur genommen werden müsse, flie einzelnen Krankheiten durchgesprochen; Neryß = Kopfausschläge der Kinder; Wcchselkinder, Wechsel- bälge = Hydrocephalus; Durstig = Meningitis (r); Wachen = Schlaflosigkeit; Ver- gicht = Krämpfe; Lähmungen, Ohrenfluß, .\ugenentzündungen. Schielen, Zahnen, Halsgeschwulst, Aflektionen der Mundschleimheit, Brustkatarrhe, Verdauungs- beschwerden, Gelbsucht, Durchfall (rur), Verstopfung, Mastdarmvorfall, Würmer und Leibschmerz, Nabel- und Gemächtebrüche, Harnsteine, Hauti;eschwüre, Fieber, Erysipelas („Gesegnet"), Durchschlechten und Platern, d. h. Masern und Blattern. Die Therapie ist in allen Fällen ausgiebig gelehrt, gelegentlich heißt es wohl „vnd ich hab es bewärt". Bei der Behandlung des Kopfausschlages findet sich auch schon eine Quecksilbersalbe empfohlen. Das 4. Kapitel gibt Anweisung, wie man die Kinder halten soll beim Laufenlernen und weiter- hin bis zu sieben Jahren in körperlicher und moralischer Erziehung, mit Essen und Trinken, Baden und Bewegung; daß man mit 6 Jahren mit dem Lernen be- ginnen solle. Muß ( = Breil und Milch muß in den ersten Jahren die Hauptnahrung sein, später soll man langsam mit gröberer Nahrung beginnen, wenn die Kinder im Wachsen sind. Wein soll man gesunden Kindern unter 7 Jahren überhaupt nicht geben, Mädchen dürfen mit 12 Jahren, Knaben mit 14 Jahren damit be- ginnen. Die Motivierungen sind hier wie überall rein humorale.
Im Anschluß an diese tüchtige Schrift des Augsburger Doktors gebe ich, was zur Frauen- und Kinderheilkunde am Ende des 15. Jahrhunderts mir be- gegnet ist.
Gynäkologisches
außer Ortolffs Büchlein (Nr. 30) existiert in deutscher Sprache vor 1500 kaum; ich führe nur einige kulturhistorisch immerhin interessante Drucke an. Zunächst eine Reihe von Ausgaben des zu Ende des 15. Jahrhunderts vielgelesenen Ehebüchleins Albrechts von Eybe.
Albrecht von Eybe, Ob einem man sey zunemen ein eelich weib oder nit.
40.
Bl. I''. Cytcl öifcs püdilcins öcs crftcit Icyb: .
£)b einem mane fey ,^uticnie ein eelid^s lueyh oöer nidit || fon lieh m\b feüfd^eit 6er eeleüte. iin6 von iMior^en ! lidier liehe vnb rnfeüfdj: . . .
44 Gynäkologisches.
. . . [Zeile 25J I ]ic natürlidicn meiftcr l^abcn in ivcr fdiulc vnb übutics fiuvjcnömcn vnb Cscöifputiovot ein I)üp^^ || fdie cscmcino fi-a^s. £)b einem mäno fcy .iuncmö ein cclidi wcyb oöcr nidit. Tnö tüieoiol öifc frciy mit [ fiuijeii mortcn von bcn felbcn moiftcvn irirt Ijin.jeloyt \\ \\bod) ijab \d) illbrcdit von (£ybc in bey^cn vediten || bodov livdjibiacon 511 lüir^= buvy. iin6 (Et^ümljon- ^n ] [Hl. rj Öambevy vnb ifyftet. öev löblidien fdfevlidien ftat ! rcüvmbery . . . fiir^ 1| ycuomon auff 6io fuvoioloaton fi\u3 .iufdn-oibcn . . .
Kl. 2'. Ob einem manne fey juncmon ein eelidi uvyb o6er nit || p)£)crate5 pl?ylo= fopb«? €tn natiirlidi || meifter yU iltbena;. . . .
Bl. 58''. ... erempel II öeins öieneri. Jllbani lüiröiy iper6en vnb erlanncsen ab=^|| irafdnuiy rnfer funöen vnb tpevöen ejetreift über 6en ]| fdinee in ijegcn- mirticjfeit 6einer gottljcit 2lmen: .
0.0. und Jahr; zweifellos bei Anton Koburger in Nürnberg gedruckt.
60 Folioblätter, die beiden letzten unbedruckt.
München, Hof- u. Stadtb. '2. Inc. s. a. 430); Nürnberg, Stadtb. (Inc. 167 ; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1788). Hain *6826; Pr. 196S.
Enthält doch mancherlei Medizinisches. Zwar in dem Kapitel „So ein eefraw fruchtbar oder vnfruchtbar ist" steht nichts derart, aber in „wie die weit vn die mensche vfi warüb sy erschaffe sind" wird eine ausführliche Beschrei- bung der äußeren Gestalt des Menschen gegeben und auch von den ,, inwen- digen Gliedern" Bericht erstattet (meist nach Lactantius). Auch in dem vor- letzten Kapitel „von eilende kranckheyt, vnnd wider wertikeyt der menschlichen natur" wird auf die Wahl eines Arztes, Entvvickelung der Heilkunde und manches andere näher eingegangen; das meiste freilich liegt auf kulturgeschicht- lichem Gebiete, besonders die eingestreuten Historien, und nicht auf dem ärztlichem.
41.
O Ob einem manne fey ^u nenien ein elidi~ nieib o6er lüt.
(5ot fey gelobet ÜU. cceclrrij. ,frie.s iTvent^ner ^u rcüvndvra. |l-l-72.| 4". 119BII.
Hain 6820.
43.
Bl. r'. I I Je natürlidien niey)ter babent in irer fdiul [| rn ubuny fiircjenonie vnb yebifputievt ein i bupfdie aemeyne fvacie, ob ainem mane fey || ^ü nemen ein eelidi uvyb o6er ntdit . . . bab idi albredit vo eyb in bey6e |i rediten Hoetor . . . '
Bl. I \ (Eytel b\% büdilins öe^ erjten tcyls i| . . .
Bl. 2^ £)b einem man fey 511 nemen ein eelidi i»eib ob nit. || fS)£>crate5 pljilo- fopbns ein nateurlidi 1 mcyfter ju atE^enas 1 . . .
Bl. 6r. ... nnfer fiinö rn |i roeröenö geoieifet über bin Sdinee in yeyenuierttij- |j feit 6einer aotI]eyt.
o. O. und Jahr, dritte Type Zainers ; zweifellos bei Günther Zainer in Augsburg gedruckt.
61 Bll. Fol.»
München, Hof- u. Staatsb. ,2. Inc. s. a. 431b): Dresden, Kgl. Bibl. lus. canon. 277, misc. i); Wolfenbüttel, Quodl. 131, 2 (unvollständig): Leipzig, Univ.-Bibl. (Ed. Vett. s. a. m. 87/2". Hain *6827; Proctor 1562.
Gynäkologisches. ac
43.
O Ob einem Jlianne fey t3U nemcn ein eelid) wcyb oöer nit.
(Setnuft von Csüntl?ero jeiner, ijeborn aus reutlinosen, an öcn adjten ^ac, fant Jacobs 6es merern, als man '\ .^alt nadi öer cjcburt (Crifti ili^KCiCCSrrij. lar.
[Augsburg 1472.]
Fol.«
Hain 6830.
44.
Bl. !'■. iD je natürlidien meyl'ter babenö in ivev febiil vü iib^ ] nncs füiyenömen
vnb cieöifputiert . . . Bl. i\ (Tylel öif budjiius öes erften teyls.
Bl. 2''. £>b einem nia fey 5enemen ein eelidi roeib oö nit. ij (5)£)crate5 pljilofopl^us . . . Bl. 62''. Unten: (Seörucft 5Ü 2tucsfpura von jobanne | Sdmler jn 6em Irriiij jare. fU74.] 62 BlI. Fol." München, Hof- u. Staatsb. ,2. Inc. c. a. 285); Wolfen hültel. Hrzgl. Bibl. Hain '6831; Proctor 1612.
45.
Bl. I^ [|je natiirlicbe maifter habe ü in yrer fdjul vn ubuuy für aenume vn yeöifputirt ein i; Ijübfdie »jemeinc fra^. £)b i| eim ma fey 5Ü neme ein elidi roib o6er ] nit. Bl. 122^ Unten:
ij tnü0 finer fünöc 6ie mutev nadi irer re i] ijierücj jamy rn örvffivj iare töte lief. II ilTcccclpfr. || iTonraöus illancj 5U blaubüren. [Blaubeuren 1475.] 122 Bll. 4". Berlin, Kgl. Bibl. Voull. 628). Hain 6832.
4«.
Bl. [''. pje naiürlidie meiftev Ijabe in irer fdiül v\\ ubücs | füvyenöme vn ^e= 6ifputiert ein Ijübfcbe e(emeine ,[ fi-ay, ob einent man 5Ü neme fej ein eelidi meib jj oöer nit, rii6 i»ieu)ol öife frag, mit furfeen iporten ron || öen= felben meiftern u->yrt Ijinyele^jt, ye6odi bab idi 2tlbr || edit ron ^£ybe in bayöen rediten öoctor ardiiöiacon 5Ü || tuire^burg rn tljumljerr 511 i'am bere^ rnö ^yftet 6 16b || lidien 5tat Hüreinberg, [!j, rn einem erbern uieifen fürfid) |; ticjen rate vnh 6er gane^en gemein öofelbft . . . für genömen auff 6ie fürgelegten frag jü fdnvyben . . . ^ii einem . . . neuen
jare Per jarcjal erifti gepurt (Taufent rierbun^ert ru6 in 6e ■ jwei
unöfibenc5igften jare, . . . Bl. V. Cytel [Inhaltsübersicht] 6if budilins 6e5 erften teils n . . . Bl. 2'. £)b einem man fey jiinemen ein eelidi weib oöer nit || Q))n 6er .Seiten
Jlffuieri 6es fünigs . . . Bl. 51'. \ (Seörueft 5U 2lngfpurg pö bannfen Sdiönfperger am i( Samftag vo\ cBeorj. 2tnno 6ominj :c jm Irrrij jare. [20. April 1483.] 51 Bll. Fol." München, Univ.-B. (2. Inc. D. 40); WolfenbiUtel, Quodl. 2 (l22o\ Hain 6833; Proctor 1758.
Aß Gynäkologisches.
Bl. V UV]. 11 £jie fragt ein jüuglintj eine I)cy6 nifAen niey II fter 9b einem manne fey 5Ü tiemen ein eclidj || weih oöer nit. X)icnadi in 6ifctn Inidilin mir ii ftu 6ie anttrurt öes meylters Igoren.
[Fast blattgroßer Schnitt: Der Schüler steht links vor dem auf einem Himmelsessel rechts sitzenden Meister, links über dem Schüler Aussicht ins Freie.] Bl. i^' [a^']. I Die rovreöe in öifes In'idjlin. |i (D)je natürlidxMi mey ]; fter liabent
in jrer fdi ji ul vnb iilnino; . . . Bl. 2'' [a/]. [ ■Db einem mane fey jü neme ein eelidi wcib i| oöer nidit. (5)£)crate5.
pl?iIofopfiis I ! ]. . . Bl. l7[„''. Unten; | (Seörud't non lianfen fdiobffcr jm IrmT. [Augsburg 1195.] 66 Bll. 4" (ai-8 • • • l?i-io). München, Hof- u. Staatsb. (4." Inc. c. a. iiQy^); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 280). Hain *6S34; Pr. 1869.
48.
])1. 2l,''. >£in nu^parlidi:? p"dili-'i'i <h^' ;! nuidit non öem Ijodiijelerten |j Ijevrn
illbredit ron (Eybe bey6er redit öoctor. £?b ] einem mane fey 5unemen
ein eelidis meyb o6er nit. meldie fraü, er erelert au]? ril Ijfibfdien Ijyftoricn
öer II alten nu'yfen natürlidien meiftern rnö poeten.
Bl. ~iX^. [Jjt-' natürlidjen meifter Ijaben in ircr fdjulc rnö || pbunc; furgenömen . . .
Bl. 2t.,''. Pas . i. blat. \ |i Ob einem manne fey ^^nnemen i ein eelid) roeyb o6er
nit. II []£)crate5 pljylofoplnii. . . . Bl. ~s,.,'. . . . Das fein funöer rerjnjeyfeln fülle, ylinij.
[Darunter der Doppelschild Landbergs am Aste.] o. O. und Jahr; Leipzig bei Martin Landsberg. I Bl. + 52 [lij] foliierte Blätter + i Bl. 4''. München, Hof- u. Staatsb. (4". Poet. lat. 405 ''^): Berlin. Kgl. Bibl. (Voull. 1331); Leipzig, Univ.-B. (Philos. 243*). H. *682S.
Der Vollständigkeit halber angeführt sei noch ein weiteres geistliches „Ehezuchtbüchlein" und ein anderes Schriftchen, enthaltend versifizierte Eheregeln.
49.
Bl. 1''. r^ie nadj rolg,et ain nücjli || dje lere ml preöig,, tt>ie ftdi ]| ^may mefdien
in öem facra |; met ö Ijeilicje (£e l?alte fülle. Bl. S"', Sp. 2. ... rn erlefdit alle tngent |j lüer oren Ijab 5U Ijören, öer || t?6re. Gedruckt zweifellos von Johannes Bämler in Augsburg 1473. 8 Bll. Fol." In 2 Kol. gedruckt; die letzte Seite leer. Enthält nichts Medizinisches! Dresden, Kgl. Diätet. 8". Mise. 2; Wolfenbüttel, Hrzgl. Quodl. 151, 2. (5097) 2".
Das Wolfenbütteler Exemplar hat einen Sammeltitel für 6 Drucke Bämlers vom selben Jahre 1472, der auch dies kleine Werkchen mitnennt an dritter Stelle; dieser Titel ist bei Nr. 10 mitgeteilt, dem „Regimen sanitatis", das auch zu diesem Sextett Q-ehört.
Gynäkologisches. aj
50.
I fjic nacft roIo,ct ein nücjitdic kx rü pro |j öiö, uno ftdi ^wcy inffdicn in öö facramöt || 6ov Ijcyltgcn co Ijalton füllen. 15 Bll. 40. o. O. und Jahr. Stuttgart, Landesb.
51.') Der fratücn Spiegel in ir>els i| lidjeni fpiegel ficfj öas I| ipeYblidi bylö, jung oöer altt be= |[ fdjautpft oöer lernen, 5Ü ge || braud^en, öie tüoltat II gegen irein eelicb= 1| en gematjel.
[Den Rest des Blattes nimmt ein rot und schwarz gedruckter Holz- schnitt ein: eine Braut mit Kranz und eine Ehefrau mit Haube halten zwischen sich einen runden Spiegel, unter dem auf einem Staubwedelstiel eine Rüstung steht; darunter zwei gekreuzte Schwerter.] 10 Bll. 4'^'. Die Rückseite des ersten und das ganze letzte Blatt [SJ unbedruckt [2tt_6; Bi-J. München, Hof- u. Staatsb. (4 ". P. ü. germ. 64). Hain * 14932.
Es ist zweifelhaft, ob dieser und der folgende Druck wirklich vor 1501 die Presse verließen.
53.
Per framen Spiegel in inel- \ lidieni fpiegel fidi 6as \ uvyhlidi bylö, jung o6er altt be^ 1| fdiauunt o6er lernen, 511 ge 11 braudien, 6ie aioltl?at li gegen ireni eelidi? || en gemaljel.
[Holzschnitt in Schwarz- und Rotdruck wie im vorhergehenden Titel.] 4". 10 Bll. Bogen 2ti_6 und Si_4; Neudruck aus der gleichen Druckerei mit geringen Abweichungen, wie im Titel.
München, Hof- u. Staatsb. 4°. Poet. Lat. ^— ■
Diese beiden Drucke eines deutschen Gedichtes, welches eine ausführliche Eheregel für die Frauen enthält, sind, wie gesagt, nur der Vollständigkeit halber angeführt, eigentlich Medizinisches bringen sie nicht. Auch den Geschlechtsverkehr tun sie nur kurz ab:
Du soltt }'n mit dem leib bestan
So offt vnnd dick yn der lust übertrait
Das er nitt such ain annder maigt,
Über Kleidung und Hautpflege und Sexualität handeln folgende Strophen:
[21^"".] Nit scherr vor gailhait als ain hengst . . . Zu vil fleiß an dich selb nitt schlag Geschmück, vnnd klaider zymlich trag Nitt tracht auft" neüw fünd vnnd schnit Dein angesicht das mal auch nitt Es nympt auch ain heßlich alter Du wurdest dester vngestalter Die hautt fyndt doch ir alter wol Sy waiß wol wann sy sich runtzlen soll Es breyßt sich etlich ein so hartt
' Das in den Titeln gesperrt Gedruckte ist in den Originalen rot gedruckt.
^g Pädiatrisclies.
Die waich, geleicht ainer bürd liaber garb
Vnnd maynt mengklich, näm ir war
Der nye gesach, ainen blick dar
Nitt heb auch zu hoch dein klaider auti' [21^*'.] Es ist dir ain vnzucht vnnd ain iuft'
So schleüff auch nitt den wadel noch
Als die, die den pflüg zu Fastnacht zoch
Gewinst du zway kyndlein in der Ee
Darnach so trag dein geschmück nit mee
Haltt der Nurnbergerpolicey
Da bleibt auch ain erber frauw wol bey . . ,
Vnnd kumpst du zu den leüten
So solt du niemantzs mit fingern deuten
Nach wincken mit der hand herzu
Als nach dem farren qirst die ku
Nitt such das dunckel, vnnd nit fleich den tac
Des winckel zuckens dich auch entschlag ...
Sitz kainem auff sein schos ni icli bayn
Nitt kab vor andern hyn allain
Zu külen nach der leck
Winckel steen in der eck . . . [21-''.] Druck niemandt bey der handt als hart
Das er vermerck die widerfartt ...
Es ist auch vnderm tisch auft' die füß tretten
Nach der alten sag, wol halbs gebetten . . . usw.
Ein Irrtum ist es schließlich, daß mehrfach als Wiegendruck auf- geführt wird:
53 a.
Der Swangern frawcn vnd hebammc roßgarte, o. O. u. J. 4».
Panzer, D. A. 1. 3;, 64 not.; Hain 139S7.
Die erste Ausgabe dieses Eucharius Rüssl in sehen Buches ist zweifellos 15 13 in Straßburg bei Martin Flach erschienen; eine Inkunabel gleichen Titels existiert bestimmt nicht. Röslins Widmung ist von „Wurms 20 Hornung 1513"
datiert.
Pädiatrisches
ist in der Inkunabelzeit neben Metlingers Buche kaum zu verzeichnen. Doch wurde auch für dies Gebiet die stets bereite Kunst des Versemachens damals verwendet, wie es scheint: wenigstens wird von einer Kinderwartung in Versen berichtet.
Poii uutrtuiK'; öor iunuuychonioii "Kinöor. ^iit iiii6oru\nfuiK-s, wie fidi 6ic fdmiauyorn ^frauircii Ijaltoii foUon.
o. O. u. J. 4" mit Titelholzschnitt. Gedicht.
Dies von Weller, Reg. typogr. 1863, S. 11, Nr. 126, angeführte Büchlein in Versen ist mir noch nicht begegnet; als Inkunabel hat es vielleicht nicht zu gelten.
B. Hieronymus Brunschwigs Schriften für Wundärzte.
Stildien zur Geschichte der Medizin. U.
1. Die Chirurgie Brunschwigs.
54.
Dis ift öas bud] 6oi- iTi || rurcjid. iiantipird^ il unq, bcv iininö arbUY Don II f^ycröiiiio brüfdjmiy
[Holzschnitt: stehender Wunden- und Eingeweidesitus-Mann, Monogr. E.G. im Spruchband hnks; i6i : 70 mm; s. Fig. 8 S. 52.]
6 Bll. unpag. + 120 Fol.-BU. bezeichnet: „ix" — „cxxViii".
Stimmt mit dem folgenden Druck völlig überein, auf den ich im übrigen verweise. Nur die äußere Lage des letzten Bogens, Bl. Pj und P,. sind ein anderer Druck, dessen Schluß Bl. Pg'', Spalte 2, hier folgendermaßen lautet (Bl. cxxVm^):
Pitrioliun Ijoif; üii6 önicfcii im 1, 6ritton mit (topfinuj. P5ifur ift jinobcr Ijoi); vn önicfoii.
IlTit csuabc vnb Ijiljff 6o5 almcdjti || gS 90^ mir rerluljen Ijaft Ö5r»oUcn|( 6et ift öifi bud) 6c5 id} laiujjit be- || gert ijcib rf brüöcrlicd^er tvw bütd}\\ bcgierlid)cr Hob. bod) bk jit vn ftüö |1 myncv gofdicfft Ijalb gefurzt, bav jj Dmb bit idi oudi gclcrtö vnb crfarne || mit l)ol?ö flic|; foldiu rff ju ncnte im || beften von mir, wan id} bcgcrc byu bk leer von \id) aiittcrev 5Ü erfaron |j vnb Dorncnten, vnb b\^ wcvd Ijan || id} nit geoffenbart mir 5U gemin ob j; iiutj, funöer öeti menfdienn 511 luitj \\ vn Ijilff öie fie nötturfft iperöe oud} \\ miner feie 5Ü troft ml 5Ü erlofeti vov \\ bc bav rn)) got alipeg vn cwid) vov \\ beljüt. Vnb bnrd) ioljannes grü || iiiger geörucf vnb voknbl 5Ü ftraf- jj burgf pff .iiftac; nadj faiit peter vn \\ paulf bac,. 2lnno bni. Zn.cccfcini. [14. Juli 1397!] Bl. CxxViu^ unbedruckt. Bamberg, Stadtb.
Panz. D. A. I. 22):, 431; Hain *40i8; Proctor 4S1; Pellechet 3041.
Abgesehen also davon, daß um den Druckfehler 1397 zu bessern, die äußere Lage des letzten Bogens (P) neugedruckt ist, stimmt mit dieser Nummer die folgende, die ich als eine Neuauflage kaum bezeichnen kann, völlig überein:
55.
Bl. \\ Dis ift öas \>nd\ öec Ci- || rurgia. i^antipird} |1 ung öer vownb arfeny von II f^Y^-Töimo brfifdjtüig.
[Holzschnitt: Wundenmann, stehend, mit Eingeweidesitus; 161 : 70mm; Monogramm E. G. in Spruchband links; s. Fig. 8 S. 52.]
4*
löiftt^aobucljöeirCi/ mpgia.feantepird;
ung öer :vunöamnp von ll^rcröimo brnfcbrng
12
Fig. 8. Titelblau der Straßburger Drucke Uer Chirurgie Brunscliwigs vom Jahie „1397" und 1497.
Die Chirurgie Brunschwigs.
53
Bl. r. Unbedruckt.
Bl. ij''. l)xc valjct an öi^ budi in (ri]inu\sta 6a5 6a yc ; nant ift 6ic Ijantipiatun^ öor vonb Ihkcncy von jljcroninio BnuifdjtDia irfiö j| ar^ct 6oc feyfcrs lid)cn fryon ftat fti-a|;bui-ii alg er von pit I;)cvfarnöcn arljtc öder !| net oudi öuvd) fyn practica ijebrüdjt l)at.
[Holzschnitt: Vier Scliüler vor dem Lehrmeister auf dem mit reich
verziertem schnitzereihimmelgel<rönten Katheder.] Am Ende Fol. CxxVin>' am Schluß der 2. Kolumne: Ditriolum l]ci0 rn6 trucfenn im || 6riltcn mit ftopfunac. 21Iit gna6cn vnb f^ilff 6c5 alniod) 1; ticjcn ci,ofe mir Midien f^aft bas vol\\ Iciiöct ift 6i|; büdi öas idi lange jyt il bcgert Ijab p|; briiöcrlidicr trüroe, || öurdj begirlidje lieb, bodh 6ie 5it vn \\ ftiinö niiner aefcbefft l]alb gc^ fürjt II Bar r>ni bitt ich i'ich gelerten vn \\ erfarnöen mit I^ol^em flif fölches II pff 511 nemen im boftenn von mir, |l mann idi bogerenn bin 6ic lere von || iidj iritter 511 erfarn vnb finemen ,1 vnnb Mf> a\'rcP Ijon idi nit gcoffen || barct mir 511 geunn o6er mit?, imv \\ bcv bcn menfdien ^ü nu^ vnb l]ilff II 6ie fin noturfft uier6i5, oudi miner || feien 511 troft vnnb 511 er= löfen vox II öem 6a iinfj gott altpeg r>nn6 cung || vov beln'it. Vnb büvd} Jolfancm ©rüninger || getruif t vii noUenöet 5U ftra^burg |1 nff 6inftag nad] fant petcr »nnö jj pauls tag. 2tnno öiti in.ccccfcrij. [14. Juli 1497.] M
6 BU. nicht numeriert (bezeichnet ij, iij und iiii) + 120 unnume- rierte Bll. (ix bis CxxViii 2ti_6 — Pi-6) Fol." mit Holzschnitten.
') Um das Verhältnis dieser beiden Schlußschriften zueinander noch deutlicher werden zu lassen, setze ich sie in der Anmerkung hier nochmals nebeneinander:
fud?t nad) fym alfet[!] rn madjet 3it-
tifl DU fcftiget.
Diola ftgelate blome falt du fud;t
Dfua quercina tpiß eid)emo§ Ijeig DU brucfeii gctepericrt vn ftercft. Dttriolum l^eiß Dtib brudcii im bcittcn mit ftopfuiig. D3ifur ift jinober beiß du btucfeii.
irtit gnabc vnt) Ijilff bes almedjti ae got? mit Derlul^en I^aft bj ooUeit bet ift bi§ bud) bes idj langiit be- hext Ijab Dg brübcrliccljer |]] triD burd; begierlidjer lieb, bodj bie jit pft ftüb myiier gefdjefft l;alb gcfurt3t, bar Dmb bit id; eitd; gelcrtc Diib crfaruc mit bobe flieg foldis rff 5Ü nemo im heften Doii mir, luaii idi begeve byii bie leer doii udj tüitterer 3U erfaren Dnb Donicmett, otib biß toercf tfaii id; nit geoffenbart mit 311 gemin ob' nu^ I funbcr ben manfdjenii 51X nüt. Du bilff bie fic nötturfft tretbe, oud; miiiet feie 311 troft oft ju erlofen cor be iar Dng got aliDcg Ott eicid; DOt bebüt. Dnb burdj iobannes gtü nigcr gebturf Dnb Doleubt 3U ftraf- burg yff 3iftag nadj fant petet DÜ paulf bag. 3iuno bni. llT.ccf.rcDÜ.
fiidit nad; fiiiem alter, Diib mad;t
3ittg Dnb feftigct
biola Dialot blümcn, falt Dnnb
füdjt
Dfua quercina tüig eid;e mog, Ifcig Dn trucfen getempeticrt dFi fferif t [!] Dittiolum l]cig Dnb ttudenn im brüten mit ftopfunge
Illit gnaben Dnb bilff bes olmcdj» tigcn gog mit tjlil^eit Ijaft bas Dol leiibct ift big biidi bas idj lange syt begctt bab Dg bviibetlidier triitue, biitd) begirlidje lieb, bodj bie 3it ftunb mitiet gefdjejft Ijalb geflirrt Dar Dfn bitt id; üd; gelerten dFi erfarnben mit liolfem flig föld;es off 3Ü nemen im befteiin von mir, mann id; begereun bin bie lere Don iid; mitter jti erfarn Dnb tniemen Diiiib big tDerif bon id; nit geoffeii batet mir 3U gemiii ober nut3, |uii= iex ben meiifd;en 3Ü iiutj Dtib Ijilf bie fin notutfft merbe, ond; minet feien 511 ttoft Dnnb 3Ü eilöfen Dot bcm ha Dng gott alnieg Dtinb ciDtg Dot bebüt.
Pnb butd; Jofläws'" (Stüningcc getrncft rn roUenbet 51°! ftragbutg off biiiftag nad; fant petet Dnnb pauls tag. 2lnno bni lll.cccc.jCDij
CA Die Chirurgie Brunschwigs.
Das Ganze in zwei Kolumnen gedruckt. Rückseite des ersten und letzten Blattes und Vorderseite des 6. Blattes unbedruckt. Münclmi, Hof- u. Staatsb.; Göttingen, Univ.-B.
Panz. D. A. I. 226, 431; Hain 4017; Pellechet 3041a.
Holzschnitte: i. Titelholzschnitt, s. o.; 2. El. ij'', Lehrer mit Schülern, s. o.; 3, El. 6^, Lehrer den Famulus in der Apotheke lehrend; 4. El. IX'', geteilt: a) links Arzt, Chirurg (mit Bindfutter) und Famulus, b) rechts Jüngling, Bindfutter in der linken Hand, mit 3 älteren Bürgern: 5. Bl. X'' Arzt, Chirurg und Famulus hinter dem Lager eines Mannes mit Brustwunde links; 6. Bl. XHI^ Arzt usw. am Bette eines Verletzten mit komplizierter Unterschenkelfraktur rechts und Verletzungen an beiden Armen (gerädert?)'); 7. El. XVIIF, geteilt, a) links zwei Ärzte mit Famulus, bj rechts, Titelbild; 8. El. XIX', Instrumentenschrank, „gezügs"^); 9. Bl. XX\ geteilt, a) links Arzt, Wundarzt und Famulus, b) rechts, auf Klappstuhl sitzender Jüngling mit Wunde auf der rechten Wange; 10. El. XXIIII = 5.; 11. Bl. XXVII"", geteilt, a! links = 4a, b) rechts JüngHng mit Wunde am linken Oberschenkel auf Klappstuhl; 12. Bl. XXXVIIP istatt XXVIII'^), geteilt, a"; links = 4a, b, rechts Jüngling mit Pfeilschüssen in Stirn, Armen und linker Wade im Lehnstuhl; 13. Bl. XXXIP^ö.; 14. Bl. XXXV, Arzt, Wundarzt und Zauberer bei einem von giftigen Tieren Verletzten; 15. Bl. XXXVII'', geteilt, a) links ^ 7a, b) rechts = Titelbild; 16. BL XLI", geteilt, a) = 9a, b) rechts = 9b; 17. Bl. XLIIII'', geteilt, a) links = 4a, b) = rechts Kranker im Sessel sitzend; 18. Bl. XLVP, geteilt, a) links = 9a, b) rechts = iib; 19. Bl. XLIX'', geteilt, a) links ^ 4a, b) rechts = I7bj 20. El. LI'' u. LI", II kleine Instrumenten -Abbildungen deren 2 wiederholt, also 9 verschiedene; 2 i. Bl. LIIIP, geteilt, a)links = 9a, b)rechts = 9b; 22. El. LV^ 21 a u. 2ib; 23. Bl. LVIP, geteilt = 17., d. h. 4a und 17b; 24. El. LVIII''=2ia u. 2ib; 25. El. LXIIP geteilt, a) links = 7a, b^ rechts = i ib; 26. Bl.LXV Salben- küche: Jüngling mit fliegenden Bändern sitzt \or dem offenen Feuer und rührt in einem Tiegel mit Füßen; ein Gelehrter mit Büchse tritt zu ihm; 27. Bl. LXV = 25 (geteilt); 28. El. LXVI''' geteilt = 7a u. 7b; 29. Bl. LXXI"^ geteilt = 4a u. 4b; 30. El. LXXIF =5; 31. El. LXXVP = 30 bezw. 5; 32. El. LXXVIIP' Mann mit geöffneter Bauchhöhle sitzt im Lehnstuhl, die vorgefallenen Baucheingeweide liegen auf einer Schüssel, die auf seinen Knien steht und von einem vor ihm knieenden Jüngling gehalten wird; hinter diesen steht der Arzt in würdiger, demonstrierender Pose, während der Chirurg die Sache durch einen Zwicker beschaut; ein dritter steht in der Gruppe: 32a. Bl. LXXXP kleines Sichelmesserchen; 33. Bl. LXXXIP' a = 7a, b = Hb; 34. Bl. LXXXIIP' halbes BUd 17b; 35. Bk LXXXIIIP', geteilt, a) links = 4a, b^ rechts Mann mit Rückenwunde rechts auf einem Schemel hockend; 36. BL LXXXV\ geteilt = 11 (4a und 11 bi; 37. Bl. LXXXVP', geteiU a; links - 4a, b) rechts, Jünghng im Klappsessel mit Fußwunde links (es ist der Jüngling von 9b, nur ist statt der Wunde auf der rechten Wange ein Klötzchen ohne Wunde eingesetzt und statt des beschuhten Fußes eine Ecke mit bloßem Fuß und Wunde auf dem Fußrücken); 38. Bl. LXXXVII'', geteilt, a) links = 7a, bl rechts, im Lehn- stuhl Sitzender mit Wunden am rechten Schienenbein (eigentlich 17 b mit anderem Schienbeinklötzchen; auch der Scheitel kann ausgewechselt werden und scheint bei 17 b und 19 b auf dem Scheitel eine Wunde zu haben); 39. Bl. LXXXVII Bein- einrenkung vom Chirurgen ausgeführt an einem im Bette liegenden Kranken; der Arzt faßt übrigens mit zu; 2 Zuschauer; auf einem Schemel, Spatel Pflasterbüchse (OHR) und Binde; 40. El. LXXXVIIP, geteilt = 9a u. 9b diesmal ist Wange und Fuß in unverletztem Zustand, also an beiden Stellen die Klötzchen der Unverletzt- heit); 41. El. XCII'' = 6; 42. Bl. XCIIIP = 39; 43. El. XCVIII Wiederbrechen eines krumm geheilten Unterschenkels: vor einem leeren Bett liegt ein Jüngling auf der
'j S. Peters, Der Arzt, Abb. 33. — -) ebenda, Abb. 92.
Die Chirurgie Brunschwigs. c e
rechten Seite, den Ellenbogen auf ein Kissen gestützt. Er ist mit dem linken Unter- schenkel aus der Beinlänge der Hose geschlüpft (die Ferse und Fußspitze frei ließ) und hat diesen Unterschenkel auf zwei Klötze gelegt, zwischen welchen ein Famulus das Bein mit darauf gestemmtem Fuße zerbricht: Arzt, Wundarzt und Famulus schauen zu; 43a. El. C kleines Bildchen dreier durch Draht verbundener Zähne; 44. Bl. CP halbes Bild = gb, ohne Verletzungen; 45. Bl. CV'' geteilt a) links = 7a, b) rechts ^= 17b (ohne Verletzungen); 46. Bl. CVI'^ = 5; 47 Bl. CX^' = 4a u. 4b; 48.B1.CXVIF = 26; 49. Bl. CXXII^ geteilt, a) links = 7a, b) rechts Apotheke, ein Famulus sitzt auf einem Schemel und handhabt mit beiden Händen den Stößer eines Mörsers, den er zwischen den Beinen hält (s. Peters, Der Arzt, Abb. 30); 50. Bl. CXXV Apotheke = 3. Es wären mithin 40 größere Bilder und 13 ganz kleine Abbildungen von Instrumenten usw, deren 3 wiederholt sind, also 10 verschiedene. Von den größeren Bildern sind drei halbe Bilder (einschließlich Titelbild ; IQ ganzseitige Bilder, davon 10 verschiedene und 9 Wiederholungen; 27 geteilte Bilder, d. h. 3 Hälften Arzt und Wundarzt die sich immer wiederholen, 1 1 mal, 9 mal und 7 mal, und 8 Halb- bilder von Verletzten usw. , deren 3 nur einmal vorkommen , während die anderen sich eins 2 mal, eins 3 mal, zwei 5 mal und eins 7 mal wiederholen und zwei der- selben durch Einsetzen von Klötzchen noch allerlei Varietäten aufweisen.
56.
Genau mit der ebengenannten Ausgabe bis in alle Kleinigkeiten über- einstimmend ist das Exemplar der Stadtbibliothek Nürnberg, nur finden sich hinter Blatt 6 und vor Blatt IX (21^'') sechs Blätter eingeschoben, das erste (mit Holzschnitt) nicht bezeichnet, das zweite mit „Biiii", das dritte mit „23p", das vierte mit „Bei"; es sind drei Lagen von Folioblättern.
Auf dem ersten Blatt (Vorderseite) das Skelett mit dem schwarzen Bauch der Grüningerschen Offizin (cf. Wieger, Geschichte der Medizin und ihrer Lehr- anstalten in Straßburg, 18S5, Rückseite des Umsciilages u. S. 18 ff.) mit der Überschrift:
2lnatl}oinia offiuni corporis Ijuinani. (Siehe Fig. 9 S. 56.)
Auf der Rückseite des ersten Blattes [also S,^] beginnt der Text in zwei Kolumnen gedruckt:
llon öcr 2lnatI)onti
111)0 \d) jcronYiiuis i| ln-unfdiiD>\3 unmöarbot 6cr ftat ftrafburo; 1| ycmclt
l]ab 6j bk anatljonti va\t noturff= [| tig ift bcm u?uii6avfeot 511 ipiffcn, . . .
schließt auf der Rückseite des 6. Blattes am Ende der 2. Kolumne (Bl. 23g^):
. . . offa öigitorium, jüfa^^ || mcn ir. fiiii. ftrtt, |[ Darüb im fu(; poni fnyc|| Ijcvab fint. yrri. 2lbcv bas ganfe beiit in= || halt. prf. V^ öcn mag, 6cr mimö arfect er || fcnncn rornicfuno, ober brednuiy bcn fin |! fy iinbcv in ju bringen.
In der Leipziger Universitätsbibliothek existieren diese 6 Blätter als gesondertes Büchlein gebunden unter „Anatom, u. Physiol. 38". Ich glaube, daß dies Büchlein auch gesondert vertrieben wurde.
Wieder in anderen Exemplaren ist, vor dieser Anatomie (6 Blätter), ein Nachtrag von 4 Kapiteln zum vierten Traktate der Chirurgie, die aus Versehen unter den Tisch gefallen zu sein scheinen, eingefügt (4. Blätter), Kapitel 5, 6, 7 und 8 samt 2 Holzschnitten auf der Vorderseite des ersten und 1. Blattes.
^natbonri^ofTmm cojpone bnmmi
0ö parietale- f. ©ScoionalcY.
®0 petrohim.u ©fTa pari0.4. ©ITanari.j.
Spondilc0.To. i^sfiirailM. f^efpatiilei. «00 adlutorii.i
oecpiölotiile.i i^ecojcliö.i..
£>(Ca rarcrti.o» ig>fra ■ patini»-"*. •(Ta oigico.'UTj.i;',
©9 feie :\. 05 corc .t. fpacula £cü.U
C^inoi canM.i 0eczbdb,u
©snamcoFart.i.
I0(rararcerc4 i01Ta oiö»to;^i4«
Fig. 9. Grüningers Skelett mit dem schwarzen Bauch vom Jahre 1497
Die Chirurgie ßrunschwigs. 1:7
[i. Geteilt: links Meistergruppe = oben 4a, rechts bekleidete Leiche mit ge- falteten Händen unter einem runden Säulenbaldachin, auf dessen Deckel das Kreuz und die Buchstaben EA; 2. links schmaler Streifen mit äußerster Figur links (Famulus des Geräderten (Nr. 6 oben), rechts die Schlangenabtreibung: An einem reckartigen Gestell ist der Scblangenbehaftete über einer Winde an den Füßen aufgezogen : unter seinem Kopfe am Boden steht eine Schüssel mit warmer Ziegenmilch, in welche ein knieender Famulus noch weitere Milch nachgießt. Die Schlange kommt denn auch schon aus dem offenen Munde des Hängenden heraus und trinkt.]
Diese, zusammen lo Blätter, sind einer Reihe von Exemplaren angehängt, ja von der „Anatomie" ist sogar ein zweiter Druck vorhanden, der sicher doch zu dem Schluß berechtigt, daß dies Büchlein von 6 Blättern auch separat ver- kauft worden sein muß. Ich verweise auf meine Abhandlung im i. und 2. Hefte des „Archivs zur Geschichte der Medizin, herausgegeben von der Puschmannstiftung" S. 41 — 66 und 141 — 156, wo ich zum Schlüsse die ganze Anatomie nach unserer Nr. 56 erneut zum Abdruck gebracht habe.
Es gibt auch Exemplare, z. B. das des Städteischen Institutes in Frankfurt a. M., die nur den Nachtrag zum 4. Traktate enthalten und keine Anatomie.
Der zweite Druck der Anatomie präsentiert sich folgendermaßen:
Bl. r. 2lnatl)oinia offtuni corporis Inintaiii.
[Skelett mit dem schwarzen Bauch, der Bogen zu der linken 4. Zehe fehlt wie bei allen späteren Drucken („zweiter Zustand").] Bl. P, Sp. I. Von 6cr 2tnatl]onti |] alfo idj JcroiiYnius i| brunfdiuiYö anmarljct [!] bcY ftdt ftrafburg l] gcniclt l^ah öj öio aiiatljoini imft iiotuvff || tic; | ! | ift 6cm uninöartwt 511 u^iffcn . . . Bl. 6'', Sp. 2. ... öigitoriuni, 5ufaniÖ i| ir. riiij. fit, öariib im fü^ rom fnyo l}cvab II fitiöt. pfpt. aber bas gatife bcitt inljalt. || ffr. r); 6cm niaoi 6cr iinin6tav^t crfcus || ticn pcrntcfuncs o6cr brcdnuia 6cn fin fy 'I ifi^»-'!' i» S" bringen."
6 Bll., F'ol., davon bezeichnet das 3. Siiii, das 4. Bn, das 5. Br [!].
Es kommen sogar auch Kombinationen der Lagen des ersten und zweiten Druckes vor; das Büchlein scheint also ganz besonders begehrt gewesen zu sein.
Endlich ist auch in einer Reihe von Exemplaren die innere Lage des Bogens J\ der „Cirurgia" neu gedruckt, wofür ich keinen Grund anzugeben vermag. Beispielsweise heißt es in diesem Neudruck auf Bl. ^■/'- „Vai .riii. capittc . 6if |[ fuufftc" statt „Das .\'iii. (Tapitcl öif 1| füiifftcn."
Wie sich alle dies Vielerlei im Einzelnen bei den verschiedenen erhaltenen Exemplaren kombiniert, habe ich in dem obengenannten Archivaufsatz S. 50 und 51 dargelegt, worauf ich hier verweisen muß.
58. 2)is ift bas büdi bcx fZivutc,\a \\ liantunvrfuuo, 6cr unin6 arfe- !j ncy vö f)yeroinio braufd^tocig
[Holzschnitt (158:66,5 mm): Roherer Nachschnitt des Wundenmannes Grüningers. Monogramm EG.] Bl. cii/. rjic fadit an 6if; büd^ in (Eirunjia 6a5 6a genant || ift 6ic fjanttrircfung 6er icun6 ar^ney rö jljcronimo Braunfdjmcig || tpun6 ar^ct 6or feyfer
cg Die Chirurgie Brunschwigs.
Itd^eii frcycn ftat fti-af;fiuvc( als er non inl Ijcrfavn |] [6on ' ;J arljctcn c;c» lernet and) öuvdi fein practica cseln-audit Ijat.
Am Ende: Bl. (TriTÜi''. IVüt q,nab vn Ijilff ^e£• alhnediticien {iol? mir perliEjen Ijaft 6ai. rol len6et ift . . . |i öo vns aot alhuea vn cwux, vov bel^ftt. X)urdi I)aniifen 5d)6n- 11 fper^jer ■jfi 2tuafpmvs yetrud't. 2lno ::. rcrij. im roIeii6et im öecebev. [Dezember 14:97.]
6 nicht nummericrtc + 120 nummerierte Uli. fix bis Lxxvijj , Fol.", mit Holzschnitten. Rückseite des ersten und letzten Blattes unbedruckt. Die Holzschnitte sind rohere Nachschnitte des Griiningerschen, stehen aber genau auf denselben Seiten und sind recht genau nach- gebildet. Der Text zeigt kleine Änderungen. Das ganze ist ein sorgfältiger aber unbefugter Nachdruck. München, Hof- u. Staatsb.; München, Univ.-B. (2. Inc. d. 80); Leipzig, Univ.-B. ; Wolfenhültel , Hrzgl. Bibl. (53. med.); Götlingen, Univ.-B. (2 Med. pract. 1060'^; 3 u. Anfang defekte; Berlin, Kgl. Bibl. u. Kupf.-Kab. (Voull. 238). Panz. D. A. I. 22;, 432 Hain *40iy; Froctor 1790.
Ihrer Wichtigkeit halber führe ich auch die zweite Auflage hier genauer an, die Grüninger 1513 veranstaltete:
5Sa.
Pas hiid) 6er uniu6 ;| 2lrljeiiy. Iian6u'ird'una 6er ^Ciruvaia " non jyero^ iiimo bniufd^nncF. Tdxxo cjctnicft mit oröenlid^er ^iifatjuncv
[Doppelholzschnitt (der obere Rand läuft durch i, links der Meister mit den beiden Famuli (= 1497 Bl. IX'), rechts der Wundenmann „E. G." ( ^ 1497 Titel).J Titelrückseite 21,''. Die riorre6 || 03otöeii alnieditiyeii [| .^u lob feiner uiüröi^v'ii miiter ilTaria . . . [! em Wat öii 6as fin6en mirft.
Sie hat nur unwesentliche kleine Änderungen, meist Auslassungen und Umstellungen, keinen nennenswerten Zusatz, verglichen mit der Originalausgabe 1497. Bl. 21^''. Keciifter || ^ü 6em erften fo fein6 1 fjie hefdiribeii 6ie teiluiiy 6is biidjs
öas [I 6a \\a\. fibcn teil . . . Bl. 2t/ (=„1111") unten 2. Spalte: 2Ufo en6et fidi 6a5 2\eyifter." Bl. 2t/. Ijie itadi fallet an 6as erfte eapitel 6a5 6a p|5 [i uvifet 6ie or6nfi^ 6er (Tiruraia, intö leret 6ic aefdiid'Iifeit 6es Cirurcjicus, nne ftd] [ ein ieclid)er halten fol mit 6er f^antiinrcFunej nnö gefdjicflifeit 6er muni» 2trljnei. [Blattgroßer Holzschnitt des Lehrers auf dem Katheder mit den 4 Schülern = 1497 Bl. ij^]. Bl. B,'- ( = IX!) . . . S/, Sp. 2. Don 6em lL')un6arät \\ n^eldier 6er ift || 6er 6a Kvjert pn6 fol einer 6em an6ren r>oIg;e, iin6 feiner norm an6ern nit 6herge \\ 6a im 06er 6em ftedie fdian6 06 fd7a6 || rff enftou6 möy. [Hier beginnt das Neue gegen 1497:] iianimb naft nüfe !| lidi nn6 aiit ift junnffen 6idi
') „den" fehlt im Wulfenbüttel; olfeubar anderwärts hereinkoirigiert während des Druckes.
Die Chirurgie Brunschwigs. cq
5u Icvoit || vnb vubcnvcx^cn bk 2Xnathomia wd || dies ba ift öic oicfclncf; lidicit 6os mcii ! fdion, vnb feiner o,l\bcv funöerlidien fei > lies cjebeiiis, lücldies bu Ine feigen bift |1 büvd) erfdieimuiy öifev ficsuren, e ban '\ id} an faPje einid) anöer leve. Hl. J3ii'', Das Skelettbild mit dem schwarzen ßauch im „zweiten Zustand" ohne
den Bogen zur linken 4. Zehe, ohne Überschrift. Bl. 2?:/. Hon 6er 2Iiiat(jontt |! (2l)€s idi jeroni |[ imis i^ninfdnrici, wunb ü arlset 6 ftat StratJlniro; '! yemelt I^ab 6a5 bw ana^ \\ ti}om\ va)t iioturfftiy ift 6em uiü6ar,it iii iinffen, ab (<5alie. fpridit in aiifiios Öe5 hiidis ii 6er arfeeuey . . . Bl. C3'' „XVll", 2. Sp. unten. . . . ug 6en macs 6er untn6 artset er |[ fennen r>er= rucfuiicj 06er bredniUij, 6eii fyri fy un6er in 511 In-itiOsen. Der Text weist mehrfach kleine Kürzungen auf 151. iT.j'. Dus. II. Capitel leret erfettuen 6ie äeidjcn 6e5 'j to6e5 von einer ietlidien
tüun6en . . . [LXVIII'!, XIX, XX . . .] Bl. Cxxvi' unten Sp. 2 x/ . V}k ift r>oIIen6et 6if; hüdi rnii6 6a " mit fo hitte idi all yelert vnb erfaren6c |1 mit l^oljeni flei)} folidi^ rff.^emen [!] im be |j ften, man 6is luercF I;ab idi nit aeoffen :| bart mir ^ii aeipiti 06er nut>, fun6er 6e II menfdien 511 nuh r>n6 ifilff 6ie fein not jj turfft fein nier6en. Pnn6 yetrudt !i 6urdi jobannem 03rünin^er rff 6en ;! Palmabent in 6em ~Uii' 211 6 Dft fiii.
122 BU. Fol." Rückseite des letzten Blattes leer. Irgend ein sicheres Zeichen, daß der Autor diesem Neudruck seine pflegsame Hand hat angedeihen lassen, habe ich, abgesehen von den Einsetzungen der Anatomie und der 4 Kapitel und des 4. Traktates, nicht entdecken können. .Auch die paar kleinen Textkürzungen kann der Verleger oder sein Korrektor haben \'ornehmen lassen. Brunschvvig scheint diesen 2. Originaldruck nicht mehr erlebt zu haben. Göttingell, Univ.-B. (Med. pract. 1249) "f"^ öfter.
Von den Bildern der Ausgabe von 1497 fehlen nach der Anatomie das Bild von Bl. 8v, Q"', 18'', 27'', 46'', 55'', 65'', 83''', 85^ 90' loi"', 122^ ^-^'''^
Anders: 20^' [XXVIP', linke Hälfte neu geschnitten und anders gezeichnet, rechts = 49"^ aber oben abgeschnitten], 24'^ [XXXII"', beide Seiten neu, rechts ~ eben], 28'' XXXIIP, links die neue Meistergruppe, rechts = 97 aber oben ab- geschnitten], 37^ [XLIP, links die neue Meistergruppe, rechts neu, Vorderarmfraktur], 41''' [XLVI'', links die neue Meistergruppe, rechts oben abgeschnitten], 44'' [XL VHP', links die alte Meistergruppe, oben abgeschnitten, rechts der alte Wundenmann, der sich dort 1497 nicht findet], 49^ [LII^, rechts die neue Vorderarmbruchgruppe, links die Meistergruppe wie LIIII'' und LVIII'" 1497, aber oben abgeschnitten], 54'" [LVF, rechts = 1493, aber oben abgeschnitten, links die alte Meistergruppe, oben abgeschnitten, die vorher stehen sollte], 57"" [LIX'', rechts dieselbe oben ab- geschnitten, links die neue Meistergruppe], 58'' (LX beide Gruppen oben abgeschnitten und rechts im Gesicht einen Streifen ohne Wangenverletzung in den Holzstock geschoben], 63'' [LXV, andere Meister- und andere Krankengruppe, beide alten Stöcken oben abgeschnitten], ös'^ [LXVIP^ beide neue Gruppen: neue Meister- und neue Aderlaßgruppe], 71'' [LXXH'', beide alte andere Gruppen], 76''' [LXXVHf anderes altes Bild], 82''' [LXXXH^, andere alte Meistergruppe links], 86^ [LXXXV, links die neue Meistergruppe, rechts = 1497], 87'' [LXXXVP', links andere alte Meistergruppen], 89 '' [falsch bezeichnet LXXXVH] [LXXXVIIP, links alte Meister- gruppe (statt des einseitigen Unterschenkelbildes\ rechts alter Wundenmann], 92^ [anderes Gruppenbild XC^], lOj'' [CVP, die beiden neuen Gruppen der Meister
5o Die Chirurgie Brunschwigs.
und des Aderlasses], loö' [CVII"", Bettgruppe ohne Brustwunde, die übrigens immer fehlt auf Bl. XC, LXXIIP', XVIP, also wohl auf einem eingesetzten Holz- stückchen saß] und iio^'[CI'' andere Gesamtgruppe (Brechen des Unterschenkels), statt der beiden Doppelgruppen in 1497].
Neu eingesetzt: S. LXII, die beiden neuen Gruppen der Meister und des Vorderarmbruchs, die zu dem Hasenschartenkapitel gar nicht passen: Bl. XCU, in dem Neuen Kapitel vom Einbalsamieren, links alte Meistergruppe, rechts ein Toter im Sarg; Bl. XCHII, zu dem neuen Kapitel von der Schlange im Leib.
Fernere Ausgaben sind:
58b.
(rijivui\T,ia, bas ift, Ijanb
tpürifiiuy bcv ivunbaxkucY ill. joro=
iiymi Sraunfdiipcici;, ircilcn6 bcv Ixaiferlidicn 5tatt StratHnuvs IPunöarfect,
wie er 6ic von ril cvfarnoii 2lvfectcii ci,clcvnct, imnb iiin fcinor Prafticd
löblidi II acbraudit 1}M. illit fönöcvni flcy); von noireni ipiöcr aujVsanoicn.
H. B.
Links: Meistergru|)pe
(3)
M. D. XXX IUI.
4», 4 BIl. unfol. + CXXIX (129, eigentlich 119 Bll., da J5latt XXVII auf XVI folgt) fol. Bll. + I leeres Blatt (gj.
Rückseite des vorletzten Blattes CXXIX'') ^t,./ oben:
©ctrud't in 6cr Kayfcrlidion ftat ^luijfpurg, buxd) 2tlcran- 6cr ircYffenljorn.
M. D. XXXIIII.
Von Abbildungen finden sich in dieser Quartausgabe iq ganzseitige und 26 aus zwei Teilen zusammengesetzte ;und 12 kleine Holzschnitte, Instrumente, Zahn- befestigung).
Von den ganzseitigen sind 8 verschiedene, alles andere sind Wiederholungen (i i ;. Halbseitige sind es nur 9 verschiedene, die immer wieder kombiniert werden.
Es sind freie Nachschnitte nach 1497 von einem Künstler H. B., der nur eine öfters wiederkehrende Gruppe von 3 Gelehrten, deren Mittlerer ein offenes Buch in der Hand hält, neu komponiert hat. Wie sklavisch und kurzsichtig sich dieser Druck an den Augsburger Nachdruck (Nr. 58) anlehnt, zeigt sich darin, daß auf Blatt XCHIP' am Ende des 4. Traktats der Text ebenso mitten im Satz aufhört, wie bei dem ersten Druck; alle Änderungen und Zusätze sind seitens des gedankenlosen Neudruckers unbeachtet seblieben.
58 c.
(EE^irurgta, bas ift, f?anös
rourctung bet wunb ar^ncy 211. I)ieronynii
Bvaiinfd^uHi,^, uicilcn6 öcv Kaifcrlid^cn Statt Stva^luiv.j
Die Destillierbücher Brunschwigs. 6l
IPunöar^ct, iinc er öio von v\l oi-fanicn 2lrfeetcn cjcicrnot, rnö in feiner Pra ctica löbliii} cjcbraud^t tjat. ilüt fonöortn flcyjl von nciiicm iriöcv auf- aangc.
Holzschnitt: Titelbild aus zwei Teilstöcken Zusammengesetzt wie 1534.
M. D. XXXIX.
4", 4 Bll. unfol. + CXIX, fol. Bll. + i Bl. Auf der Rückseite des vor- letzten Blattes CXIX" (93^) oben:
(Bctrucft in 6er Kayferlidjen ftatt Jtugfpur*}, Dutd) Tlk^an- 6er ireyffenborn.
Genauer Nachdruck der Ausgabe von 1534, meist sogar Seiten- und Zeileu- abteilung genau übereinstimmend, namentlicli auch die Holzschnitte die gleichen, genau alle am gleichen Platze. Nur sind die Abdrucke roher wegen des rauheren Papiers.
2. Die Destillierbücher Brunschwigs.
59.
Bl. !'■ [2t/j. £iber bc arte 6iftiIIan6i. 6o rimplicibus. i; Vai bud} 6er recbteu fünft 11 5Ü 6iftilieren 6ie einfeic],:- 6111^ ' H pon i^ieronymo brunfd^myaf, bürtiy vn wunb arfeot 6er feiferlidje fi-ye ftatt ftrafbur»}.
I Holzschnitt: In großem, vorn mit Flechtwerk und Tor verschlossenem, freiem Garten rechts unten und links oben Destillierofen; links unten Pflanzen sammelnder Jüngling und zwei Frauen; rechts oben junger Wanderer mit Feldflasche am Brunnen, darunter ein Bauer, der eine Pflanze 1 Wegerich) mit der Hacke aushebt; Hirsche am Teich in der Mitte und an einem Baume äsend.]
Bl. 2lij'. Vjk anfallen ift 6as Bud} yenät £iber 6e arte 6iftil- U lan6i von 6er fünft 6er 6iftillierunci, 5efammen colliaiert nnn6 yefefet von I}ierony i; mo Brunfd^tpy^f, fo 6an von inleii erfaren6en meyftern 6er erßny er erfaren, vn oud} 11 buvd} ftn te^jltd^ IjantinürchuKj erfun6et 1M16 yeleret Ijatt.
[Holzschnitt: Vier Schüler vor dem reich geschnitzten Katheder mit Thronhimmel wie in der Chirurgie und dem Liber pestilentialis.]
Bl. £>£>/, Sp. I, Zeile 12. 0 6u ^elerter tote mit || deiner rernunfft 6yn cjeniiit becjabt rn ^e H jiert ift, fo 6u nit in c5e6eJen byft, 6te tnort H iiti6 1er 6er alten, 6a5 offt rn6 6irf 6urd) il Überfluß 6e5 vjyfe 6a5 ryl 6urdi 65 wenic, \\ vnb bas ^3>-'ifyg buvd) 6as nn^ernyi; rerlo 1| ren roürt. 2tl5 eini ijcfdjad? 6er 6a Ijet ein |, ^anf 6ie im allen tag ein eiiül6in ey was i, leyen 6ie er tö6ten lief, ali- 6ie tag uergä 1| gen waten als ryl er 6er eyer fun6e l?et fyn 1, geiuüt 6urd) furts fr6i6 in lei6 rin6 trure betert ir>ar6, als 6en 6ie mir nadi getrurft 1 l^abent 6as büd} 6er Ctrurgia mir 6ar PO II nit fo ril tt'or6en ift 6as \d) an6er myn ge- H fdjefft rn6er ir>egenn
') „Simplicia".
52 Die Destillierbücher Brunschwigs.
Iic(;, in alle xav ein || büclj inad}t ba von fte nu^ imb xd} er I]a= H bcn m6d)t, pn6 nit in g,cöoniicn fynö 6cn || ftoct 6cr oycr id? nodj l^ab, ob mir öa5 mit || öy^''" üi»-'fd}el]e, roavlidj id^ 6iv fa^ Ö5 niyg || von 6cm cy 6u Ijabcn byft, bcn bxücv mir 1| [Sp. 2] folbcr bcljaltcn idj in oudi scigen byn. 0b || Su aber in «3e6eniicn byft, xd} bas tljü uni |[ (jctüyn); »illen i[t 511 fdje^en von bc ipyfen |i funöer mir felbs fdjaöt, 5ie pernünfftigcn ij bas wol erfenncn 2c. So gcfd]id]t 6ir rnö |i mir ab öem Ijunb, öer in fynem munö tra 1| «^ö was ein flyd" \ld\di butd} bc bad), als |j er öen wybcv fdjyn crfatje, bas mul yff tljet || bas 5Ü faffen, bas gctpyf 5U öem mujemyf j| fen rerloren utarö. £>b aber bas nit öefdj- 1| idjt, \o i»il xd} mit Ijifft [! j 6c5 almed)tig,e got || tes furbas alle iar ob mir öie cuefunöt Ijeit I! rcr lyljcn unirt, myn übcriyc 5yt pcrtryben || 511 troft vnb Ijilff bcn Francfcn 5Ü niitj vn \\ er 6en mcnfd^cn, nit bas xd} beijern byn Ö5 1| es nyemans nadi tnufen fol, ia man fol [j bas nad} trucfen 511 jymlidjen 5yttcn als ji bn felber inol betradjten byft. Hit mc 6ann |[ Sas id^ müg öas fürbas polbriycn [!], fo ge» |i bürt mir jutljün als öe aMer, al 6ie u)yl li er fpy)) Ijaben ift allen an6ern rogeln er || mit teilt, fo er aber nit Ijaben mag, fo müf \\ fen fic al enbern, vn öer nedjft ift fyn fpy^ || ITit on m-fadj als öan gefeilt ift in öe0 j| l)od? gelertenn öoctors Scbaftian brantj \, büdjer i^ie mit rolenM öas biidi genant lyber 6e arte öyftillanM öe fimplicibus rö 1| 3'-'i'<-^iii"i'-^ bninfdMpyg irninöt arliot öer |j feiferlii-ben fryen ftatt Strasburg, rü ge* [ tnictt öurdi öen rool geadjte 3*^'?^^""^'"' grüeninger 511 ftra|;burg in öem adite tag |i öes meyen. 2tls man 5alt ron öer gebnrt i; Cl^rifti fiinfffeeljenljunöcrt. £ob fy got.
[S. Mai ir,00.] 18 nicht numerierte + 209 (CCIX) numerierte ßll. + 3 ]>11. unnume-
riertj Fol." Mit zahlreichen Holzschnitten. i2li -s, 3i_s . . . ^Ei- 1,,
^i_o . . . (£)i_G, 2l2ti_6 . . . ööi-G.;
Miiiuhtii, Hof- u. Staatsb. (2 Exemplare); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 23091; Leipzig,\jm\.'^. (mat. med.86); Hannover, Öffentl. Bibl.; Erlangen, \im\.-'&. Paiiz. D. A. I. 246, 495; Hain '4021; Cop. I; Proclor 493.
Wie fast alle Publikationen Grüninger ist auch dies erste, „kleine" Destillier- buch Brunschwigs mit zahlreichen Holzschnitt-Illustrationen ausgestattet, teil- weise anderwärts hergenommen, wie der Gelehrte im Efeukranz, der Lehrer mit Schülern und zwei fast blattgroße Krankenbilder mit Ärzten am Bette aus der Chirurgie, oder die 226 Pflanzen- und 19 Tier- und 7 Bilder anderen Inhaltes im zweiten Buche des VVerkchens, die dem „Hortus sanitatis" entstammen, teil- weise neu geschnitten, wie die 23 Destillationsgeräte des ersten Buches.
Das Schlußwort des Autors habe ich in extenso zum Abdrucke gebracht, da es bibliographisch von Bedeutung ist, wenn auch von anderer Seite zu weitgehende und verkehrte Schlüsse daraus gezogen worden sind, wie ich im Archiv für Geschichte der Medizin Bd. I, S. 46fir., auseinandergesetzt habe. Brunschwig findet den Nachdruck für die Weiterverbreitung seiner nützlichen Darlegungen erwünscht, ja begrüßenswert, nur solle man doch so lange warten, bis der Verleger seine Kosten gedeckt habe, da er sich sonst nicht bereit finden lassen werde, weitere wichtige Werke zu publizieren, die der Autor zum allgemeinen Nutzen und sich zur Ehre gern noch in größerer Zahl herausgeben möchte. Anspiechend wirkt der kernige Humor des wackeren Straßburger
Die Destillierbüclier Bninschwigs. ß-i
Scherermeisters, der durch die Ungelenkigkeit seiner Sprache und ihren Parabel- reichtum hindurchblitzt. Auch im Vorwort des Buches läßt er seinen Humor spielen, indem er die Beschäftigung mit der Destillation als Heilmittel der Melancholie empfiehlt, die ja aus Kälte und Trockenheit der Komplexion ent- stehe, also geheilt werden könne: „die druckene zu temperieren mit der füchte diß werckes, vnd die kelte zu erwermen durch die hitz des feürs und die drurig- keit . . . zebenemen durch den fchyn des flammenden feürs, mit dem dili werck volbracht wird." Er betont auch hier seine Straßburger Geburt und lange Erfahrung ,,wol vff xxx. iar" und will viel Bücher groß und klein ge- lesen haben „mit worheit ich wol fprechen mag ob dry tufent" (3000).
Das Buch selbst ist in drei Abschnitte geteilt, deren erster die allgemeine Anweisung zur Destillation, ihre Werkzeuge, Vorrichtungen und verschiedenen Methoden kennen lehrt, der zweite die einzelnen Pflanzen beschreibt, ihre wirk- samsten Teile und Zeiten zur Herstellung des betreffenden Wassers und dessen Wirkung angibt, während der dritte .Abschnitt die einzelnen Krankheiten von Kopf bis zu den Füßen durchgeht und zu deren Kur mit destillierten Wassern .Anweisung gibt. Der Wundarzt wird also zum pfuschenden Kurierer inner- licher Krankheiten. Freilich war ja nicht ohne Schuld der allzu konservativen Internisten die Beschäftigung mit chemisch bereiteten Arzneien, wozu doch auch die destillierten Wässer gehörten, schon seit Jahrhunderten in die Hände der Chirurgen übergegangen, denen ja die Medizin überhaupt so wesentlich ihre Prärenaissance verdankte.
Mancherlei wichtige Herzensergießungen hat der .Autor in der Einleitung zu einer P'ehlerverbesserung niedergelegt die auf Bl. £)£>/ in der Mitte der 2. Spalte anhebt, nachdem er mit den Worten „l^ie mit geenöigct öyf Inidj mit großer |i müe vnb arbeit \o \d) bat mit ciicljaht ijab ob .rjr. iarcn . . ." den Text des dritten Buches geschlossen hatte. Er klagt zunächst darüber, daß ihm in seiner Chirurgie die Synonymenliste am Ende nicht nach seiner Angabe und seinem Wunsche gedruckt worden sei, namentlich in den Arzneinamen, so daß der gewünschte Nutzen für den Leser nicht erreicht werde, und kommt dann auf das vorliegende Destillierbuch der Simplizien zu sprechen, das auch der Druckmängel eine schwere Menge aufweise, — er sagt damit für den Kenner des Betriebs der Grüningerschen Druckerei nichts Unerwartetes; doch lassen wir ihm selbst das Wort! Er hebt an: „[N]ach den vnd ich in vergangen iaren hab lallen trucken ein buch in der wundartzeny genant Cirurgia daran ich ge- lehen hab etlich fynn vnnd lynonima die nanien der ertzeny nit getruckt iVnd worden nach mynem gefallen oder angebung als ich gelchriben hab, darum ich offt befchwert vnd gemüet byn worden fo ich doch das buch gemacht hab zu nutz dem menfchen vnd mir nit zu gewyn noch durch gyz des geUz . . .'• Auch im vorliegendem Buch sei vieles versehen trotz fleißigen Aufpassens seinerseits, „ob etwan der corrector dyß buchs geyrt hab in abwesenheit myn, so ich nit alzyt gegenwärtig ander myner gefchefft halb gewefen byn vnd wol bedacht ein ding einem menlchen zu Ichwer ilt, das er nie me vor geleret oder gehört, gefehen vnd darzu in Übung nit gewel'en ilt, wann vyl der getruckten
54 Die Destillierbücher Brunschwigs.
bücher, nit allain die getruckten l'under ouch die gelchribnen in der ertzeny myß Ichriben vmb vnverftendigkeit des fchribers vnnd truckers . . . zymlich darzu billich, das ich dyß durchlelen hab, ob etwas myß letzt oder geirret worden ift durch den corrigierer oder trucker in abwefen myn, das lie doch mit flyß gemacht haben, ob es dem menfchen zymlich ze thün gewefen wer, dem der des nit berycht gewefen ilt. Desglychen ouch in ethchenn figuren doch wenig als burtzeln, brunellen, vnnd duben kropff 2C, das ander figuren an ir ftat gefetzt fynd von den, die fie nit erkant habent. Je doch fo fteet von ein yeden krut fyn geftalt vnd gefchlecht, wie das gel'chaffen vnd was es ilt, dz etwan mit figuren nit zu zeigen ift, dem der fie vor nit kennen ift, darum ift nit zu achten allein vff die figuren, funder vff die gefchrifft vnd dz erkennen durch die geficht, vnd nit durch die figuren, wan die figuren nit anders fynd dann ein ougenweid vnd ein anzeigung geben ift, [denen] die weder fchriben noch lefen kündent; vmb dyfer vrfachen bezwingent mich dir zu zeigen die geyrrten wort, deren wenig vnd ouch wenig nützt funder gar by kein. Doch vff das ich dyß buch defter gantzer gemacht hab, das ouch nit in allen fteet, lunder ib bald ich es gefehen hab in im darzu kummen, hab ich es recht geheiffen machen, dz es etwan kam vmb ein buchftaben gewefen ift. O wie vyl Ibllich irrung in gelchribnen bücher ich erfunden hab, vff das ich mich möcht entlchuldigen gegen got mynem fchöpffer, der die menlcheit mit hohem vernuntüt begabt hat, dz ich den menfchen verfüren oder betriegen folt, Ib wer ich nit danckber . . . fo ich doch dyß buch von vyl gelerten vnd \ngelerten durch ir experiment vnd erfarung erfaren hab, vnd mir das gietlich mitgeteilt, lo ich das nit vßgeben wolt als ich es empfangen hab . . ." Darum also gibt er über eine Folioseite Verbesserungen der Irrungen und schließt ein kleines Verzeichnis deutscher synonymer Pflanzenwässer-Bezeichnungen an, z. B. „Blutwurz waller ift Gamanderwalier," wie ihn denn diese Synonymen -Frage bis an sein Lebensende interessiert hat (vgl. Nr. 59b i.
Beachtenswert sind vor allem in dieser Einleitung die Auseinandersetzungen über die Fehler der Handschriften, die den Druckfehlern als Entschuldigung dienen sollen, sowie die Erklärung daß er viele Handschriften benutzt habe, die natürlich als geschriebene Bücher auch bei den obengenannten „drei- tausend gelesenen Büchern" mit einzurechnen sind, endlich die geringe Ein- schätzung der Pflanzenillustrationen, die nur für den einen Wert hätten, der die Pflanzen aus eigener Anschauung schon kenne. Für die Pflanzenbilder damaliger Zeit trifft das ja auch in der Regel zu, wenn auch die Beschreibung, aut welche so viel Wert gelegt wird, uns nicht weniger unvollkommen vor- kommt. Als Schau und Augenweide für die Ungelehrten gilt und dient ja die Illustration auch heute noch.
50 a.
£ibei' 6c arte öiftulanöi Simplicia et iTonipoftta. || Das nui> büd^ ö redeten fünft li 511 öiftilltere. £)ud} vö ilTarfilio ,f icino pfi anbete Ijodjherönipte (Er^tc iiatürlidjc rn ^ütc fünft, 5Ü beinahe 6en gefimöcn leib rn 5Ü rer= treibe öie francfljeite mit erlengerüg öes lebes. [Zwei Holzschnitte über- einander.]
Die Destillierbücher Brunschwigs. 55
Am Ende Bl. 130^: „<£nb 6er c(cöcftiIIiortcn tpaffcr, von bcn |j fimplicibus vnnb cinfclticjcn ftucf 11 cn. cßctrucft jü Strasburg ro || 3oijan (ßrünincscr. J'" ^<^^ II Cüfcnt fünffl;urt6crt \\ vnb neun. [1509.]
Stuttgart, Landesb., und öfters.
Der Verleger Grüninger hat hier eine seiner beliebten Kombinationen ge- macht und aus einzelnen Abschnitten anderer Verlagsartikel etwas Neues zu- sammengeschweißt. Brunschwigs Name wird erst auf Blatt 21^' oben genannt und ist da nur nachträglich hineingeflickt. Vom Druck Nr. 59 ist das erste und zweite Buch mit herübergenommen, das erstere ziemlich gekürzt, das zweite mit einem neuen Register ■ versehen und einige Abbildungen weggelassen. In der Inhaltsübersicht des Sammelwerkes auf der Rückseite des Titelblattes sagt der Verleger über seine Neuerungen beim Destillierbuch Brunschwigs fol- gendes: „vnd als das diftillierbuch so nahe zusamen ift bracht das ift also, das vor gedruckt deftillier buch hat gehabt ein hinder register, gar nahe so weit begriffen als dz buch, vnd das zwei mal vßgelegt on not. Vnd hat dan wider gewifen in das recht buch. Das felbig ift hie erfpart vnd ein nüw regifter gemacht leichtlicher zu verfton vnd behender zu finden on abrüchlich keine stück vnd ift getheilt in zwei buchen" Es ist ja wahr: Grüninger hat tat- sächlich das Buch in der neuen Anordnung übersichtlicher gestaltet, jedenfalls wesentlich gekürzt, ohne Nennenswertes wegzulassen, trotzdem das ganze „Dritte Buch" der Nr. 59 eigentlich unter den Tisch gefallen ist, das recht umständlich und unter vielen Wiederholungen zu allen Einzelerkrankungen die zu empfehlen- den Wässer nochmals anfühlte. Wichtigere Exkurse dieses dritten Buches kasuistischer Art z. B. über die Krebsheilung des Bischofs von Augsburg, das Verfahren des Wundarztes zu Würzburg Hans Pfarrer und des Leibarztes der Engelländischen Königin Hans Heirich, die eigene Wunderkur an dem Straß- burger Kindchen und die Kur des Empirikus in Koblenz von 1471, sind ge- wissenhaft bei Cardobenediktenwasser, Lawendelwasser und Ochsenzungenwasser nachgetragen.
Die weiteren Beigaben interessieren uns hier nicht; der 6. Abschnitt der „Composita" (von Quintessenz, Aqua vitae und Aurum potabile) faßt nur 5 Blätter und hat mit unserer Nr. 59b nichts zu tun; als Verfasser nennt sich gegen Ende: „ich meifter Konrat der ftadt Straßbürg artzet." Grüningers leichtsinniges Arbeiten zeigt sich wieder darin, daß auf dem 130. Blatt das Jahr 1509, auf dem 168. der „abent des Ertzengels Michaelis'', auf dem 18;. „sant Hylarius tag" des Jahres 1 508 als Druckjahr angeführt ist.
Ein völlig neues Werk ist das sogenannte „Große Destillierbuch", das Brunschwig selbst noch für den Druck fertigstellte und 15 12 herausgab:
59 b.
£iber öe arfte Diftil |, lanöi öc Compofitts. |]
Das bud} öer waxiw fünft 511 öiftillioren 6ie !| Compofita rfi fttnplicia,
DUO 65 3udj tl^efaiu-us paupcvfi, i£in fdja^ ö arme ye^ n nät Ilücariü,
Studien zur Geschichte der Mc-diziii. II. 5
56 Die Destillierbücher BruDSchwigs.
öic bröfamlin gefallen pö 6e büdjern ö'^tf^ny, rnö öurdj €fpcrimet || ü6 mir 3l]eronimo brüfdjiricf üff geclubt rn gcoffcnbart 5Ü troft öcne öie es begerc.
[Fast blattgroßer Holzschnitt des „Distillatorium ad Aqua vite'- mit doppelter Retorte („Cucurbita") und „Receptaculum."]
Bl. CCCCLIIIP, Sp. I. mit tjilff öes ^tlmediti i| gen id? jberoninuis nit mit clainer, Su^ || öer mit groffer mün? vnb arbeit, 6is gege 1| ipürtig büdj So genant ift Urs öiftilan || 6i öe (Eompofitis, mit etlidiö a^^ren 5o menfdjUd)em gcfdiledit 5Ü troft vnb i^ff || entljalt, erlengerung feines lebenf, nu^= II barlid? rnö i>ienftlidi feint, ipa gar uvig |j menfdien bind} pnoröi= nung [!] bas 5il öcs |i leben^ erlangen möge fo im ron ®ot pff || georönet ift, l^on nit angefetje eigene tiu^ |1 So bod) etlid) Ipd} vn tpol geporne myn || gneöigen Ijerren mir ein reölidi bejalung || ipolten l^abe getljo, inen folidi büd) 5& ire j] gnaöen [)an6e 5Ü pber antu^orten, 1)5 id] || nit roellen an ncmen, pn beöadit mie öer j; pijilofopl^ns Crates Cl^ebanus, mit || goI6 pn reidjtljum belaöen ipas, vn 65 fei || big in öas mer perfencft, ba mit er nit an || 6ugen6e vn a>ei|;l]eit perlest wiivb, IPie || ipol idi midi gegen öem oöer andern I^odi || beriempten roeifen menern ganj nit adjt |] 06er fd?e^ Vod} Ijab id^ beöad^t, 65 mir |i nit mer in Mffer jergenglidien weit wcvbc II mag bä fpeif; pn geipdt, oud) erfant, per^ || Idolen fünft pn *ers borgener fdjafe, niemdij j! 511 troft nodi ^ii nu^, oudj niemd0 5Ü gut || tem erreidjen ob 6iene müge, pfi 6aruff [[ allen frumen mefdien ^ü nuls pn gilt ipie II obgemelt ift, laffen p); gö, pfi er gib midi || l^ie mit inftraff ö gelerten, meine liebe Ijer || ren uia fie feljen midi geirt Ijab, befunö in || 5em latin, Soldis 5U beffern pnö nit b6 || fern, ipie mol idi befen 6a5 feite Ijoljc vnb II ipeife mener ire büdier by irem leben p{; || laffen gon, fo Ijab id} bod) bis gegemertig || büdi geoffenbart 511 troft reidie pn arme || 511 pffentl^aitung ires leib); pn leben^, in i, gütter meinüg. pn fo b almed)tig got mir || mein lebe ein fürt; 5eit erftrecft, ob got ipil || etuias meres pf laffen gon, Sunö in öe 1| büdj genant iTirurci ipeldjes idi ein teil || por l}on fel^e laffen, oud^ Ms bi'id), ob es || midi beöuncft not fein, ipeiter pfi mererf; [[ fcljen laffen, mil bcs gleidjen 6as hndj b \\ Synonima meldte raft noturfft feint in || 6er ertseney pil irrunge 511 (Pmeiöen c:. [!j Vnb bie 6is büd) feliglid) getrucft pfi |} genöigt in ö feifferlidjen frye ftat Stra^ II bürg pff fant ilTatl^is abent in öem Jar || l\X. v\ vnb yii.
[23. Februar 1513.]
Bl. CCCXLIlll^ Leer. Es folgen noch 6 BU. „Kegifter öer jrnmg", die Rück- seite des 6. Blattes unbedruckt.
Leipzig, Univ.-B., Mal. med. 86b und anderwärts.
Außer zahlreichen größeren und kleineren Abbildungen von Destillations-, Mazerations- usw. Apparaten und Öfen, allein im ersten Abschnitte 79, also gegen 1500 in sehr vermehrter Zahl hier gegeben, und in späteren Abschnitten in einigen 60 Abbildungen ergänzt und wiederholt, enthält dies „Große Destil- lierbuch", da die ,,Simplizien" hier nicht wieder besprochen und beschrieben sind, allerdings keine der Pflanzen-, Tier- und Genrebilder des 2. Buches der Nr. 59; dagegen findet sich eine größere Reihe von Bildern aus der Chirurgie, dazwischen einige Apothekenbilder und Kolleg-, Schul- und Studier- stubenbilder, ferner Zutaten von Astrologen-Szenen, kleinen Harnglasdoktoren- bildern verschiedener Art, kleinen Bildern von Ärzten am Krankenbette verschie-
Die Destillierbücher Brunschwigs. 6?
dener Kombination, Aderlaßszenen und endlich anatomische Bilder aus der Margarita-Philosophica: der Kopf mit den Hirnhöhlen und Geistesqualitäten, Augenbilder, ein Mann mit geöffnetem Brustkorb, rechts [!] das Herz zeigend („Amicitia-j und das größere Situsbild („CORPVS PHISICVM";, also 5 Anatomie- bilder, eine Inhalationsglocke, einige 20 große und gegen 40 kleine Gruppen- bilder, sicher ein großer Bilderreichtum, ganz im Stile der anderen Grüninger- schen Publikationen. Auf einen hervorragenden Künstler seines Xylographen- stabes, habe ich in meiner „Laßtafelkunst" im I.Band des „Archivs", Seite 261, hingewiesen.
Dies große Destillierbuch „Diltillandi de Compofitis" ist, wie schon be- tont, ein völlig neues Werk, das nach einer allgemeinen ausführlicheren, öfters auf die früheren verweisenden Schilderung des Praktischen der Destillierkunst, die Herstellung der damals gebräuchlichen zusammengesetzten destillierten Arzneimittel (Aqua vitae, aurum potabile usw.), ihre Verwendung in den ver- schieden aufgezählten Krankheiten, ebenso die Komposita für den Wundarzt, meist äußerlicher Natur, ausführlich zur Darstellung bringt, endlich als 5. Ab- schnitt ein „Micarium", ein Büchlein derBrösamlein, eine Art Tesaurus Pauperum anfügt, zwar im Stile der Zeit, im Anhang an das große Werk aber doch etwas deplaziert sich ausnehmend.
Man sieht, Brunschwig ist alt geworden unterdessen; er steht wohl an- fangs der 60 (wenn er 1 500 schon 30 Jahre Praxis hatte, also wohl schon etwa 50 Jahre zählte). Es klingt fast wie Todesahnen durch den Epilog, des zweiten größeren Destillierbuches, wenn der Autor sich auch mit weiteren Plänen noch trug. Und dies Schlußwort ist wirklich sein Schwanengesang gewesen. Die von ihm schon früher ins Auge gefaßten und nun wohl in größerer Form ge- planten ,,Synonima", eine Arbeit, die damals in der Luft: lag und vielseitig in Angriff genommen wurde, z B. von Lorenz Fries (1519) und Otho Brunfels, sind ungeschrieben geblieben; vielleicht hat der Verleger Grüninger den viel in seinem Dienste tätigen Fries später deshalb dazu angeregt? — Auch an der Chirurgie, mit deren Erweiterung sich der fleißige Schriftsteller trug, wie er hier erzählt, hat er nichts mehr gebessert; wenigstens bin ich dessen nirgends inne geworden in dem Neudrucke, der im kommenden Jahre 1 5 1 3 die Presse verließ (vgl. Nr. 58a^; Ende 15 12 oder Anfang 15 13 ist Hieronymus Brunschwig vermutlich (als beginnender Sechziger verschieden; daß es mit der Legende eines mehr als 100jährigen Alters nichts auf sich hat, glaube ich im Archiv für Geschichte der Medizin, Bd. I S. 58, nachgewiesen zu haben.^)
') Zur Vervollständigung des Beweises diene nachfolgende Notiz auf der Rückseite des Titelblattes unserer Nr. 59a. Es heißt dort über Marsilio Ficino und sein Buch Vom langen Leben: „ . . . das er dan an im falber noch zu tag [also 1509!] bewert in der ftat Florentz, da er vff difen tag noch in gefun- dem leib vnd leben ift. In wol mögendem alter ob hundert vnd zehen iaren in differ || zeit. Darumb diß buch im .M.ccccc.v. iar dan erft newlich von dem latein zu teütfch ift gemacht von Jo. Adelpho zu Straßburg." Freilich soll auch Ficino nur von 1433 — 1499 gelebt haben, also nur 66 Jahre alt geworden sein, obgleich Briefe, die in seinem Buche ,,De triplici vita", die sich in späteren Ausgaben beigefügt finden, ihn selbst noch im Jahre 1506
5'
6g Die Destillierbücher Brunschwigs.
Auf seine Unsicherheit im Latein, auf die er in diesem Nachwort mit der Bitte um Nachsicht hingewiesen hat, ist auch schon am Schlüsse des Vorwortes (Bl. IIP, Sp. i) angespielt: „ . . . 5Ü reditfcrtiijcn, vnb bc- \\ foiiöcrlicfj in 6cm Satein, 0b idj ba etwa nit cögrue, oö yrümaticc 2ll5 ycis tcciihdi in vbuna, vnb gctnonl^eit ift, Durd] öic || fünft öer Poetcry erfunden, vnb paft ijcmein ift . . .'' Er merkt die neue Humanistenzeit und ist verschüchtert.
Alle Publikationen Brunschwigs stehen ja insofern mit wenigen anderen Werken, z. B. einigen Pestschriften und vielleicht dem Kinderbuche Mettlingers, abseits von der großen Masse der Inkunabeldrucke, als sie, durchaus wie es weiterhin im 16. Jahrhundert und heute die Regel bildet, durch die gemein- same Arbeit des Autors und des Verlegers ans Licht kamen. Brunschwig hat sie geschrieben und bei Grüninger selbst herausgegeben. Bei der Frage nach seinen Quellen muß man sich gegenwärtig halten, daß er ja wohl bestimmt lateinische mit benutzt haben wird, aber auch daß er selbst am Schlüsse des großen Destillierbuchs, also am Ende seines Lebens, ausdrücklich, wie wir eben gesehen haben, seine relative Ungeübtheit im Lateinischen betont. Nicht beachtet scheint mir bisher, daß schon eine ganze Reihe von lateinisch ge- schriebenen Werken der großen Chirurgen der Prärenaissance, namentlich Italiens und Frankreichs, nicht nur längst in die Volkssprache ihrer Ursprungs- länder übersetzt waren, also in das Italienische und Französische, — sie sind ja teilweise sogar schon im 1 5. Jahrhundert in den V'olkssprachen gedruckt — sondern auch in die deutsche Sprache schon übertragen waren und in Hand- schriften ihren Weg gemacht hatten.
So ist mir der Petrus de Argillata in deutscher Übersetzung Scherren- mühls in einer- Handschrift aus dem Jahre 1480 begegnet (Cod. Monac. germ. 144) und Guy von Chauliacs Chirurgie verdeutscht handschriftlich aus dem Jahre 1470 (Cod. Monac. germ. 591). Aus derselben Zeit mag eine „Deutsche Chirurgie" stammen, welche Peter von Ulm als ihren Verfasser nennt (Cod. Monac. germ. 273 Bl. 188 — 211). Eine Baseler Handschrift bringt eine pro- venzalische Bearbeitung der Chirurgie Rogers von Parma sogar schon aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts (D. II. 11), ein Beweis wie frühzeitig das Bedürfnis sich seitens der des Latein unkundigen Scherermeister herausstellte, von der reformatorischen Arbeit der großen italienischen Wundärzte der Vorrenaissance Kenntnis zu erhalten. Auch in Deutschland werden wir sicher noch ältere Bearbeitungen dieser „welschen" Wundarzneibücher annehmen dürfen: me- thodische Forschung wird deren wohl noch mehr ans Licht bringen.
In vielfacher Weise haben diese Destillierbücher und ihre einzelnen Teile selbständig und mit anderen kombiniert buchhändlerisch Verwendung gefunden, bald auch unter ganz anderen Namen, wie etwa „Medicinarius", „Das Buch der
lebend einzuführen scheinen. Doch das ist hier nicht zu untersuchen. Das sagenhafte Alter wird auch hier dem Ficino angedichtet von Grüningers Korrektor Johannes Adelphus (Mülich); von Brunschwig ist auf dem ganzen Blatte nicht die Rede.
Brunschwigs Pestbüchlein.
Gesundheit" oder „Hausapotheke", bis über die Mitte des i6. Jahrhunderts hinaus. Ich führe nur ein GHed dieser langen Kette von Spekulationsdrucken an, die Kombinierung mit den beiden ersten Teilen des berühmten Buches des Marsilio Ficino „De triplici vita".
59c.
Das öiftilier bud} \\ [halbblattgroßer Schnitt: Garten, rechts Jüngling am Destillierofen, links Jüngling mit Schlange und zwei Frauen]. || Das buod} 6cr redeten fünft 5U Diftilieren pnnö öic || roäffcr 5Ü brennen, mit figuren an3C56c(t, eine jeöen leidjtltch 5Ü lerne, Ö5 6a nü^ |! lieh ift. bcv menfd]en leib in C5efuntl)eit 511 befjalten mit erlengenmg, 6es te |{ bens. Ici'ittilich ntil ftucf giebrucht rn6 beirert feinö von etlidien |i bürgern, la^ bid) nit rerörieffen, fudj öu ipurft geniert || vn fin6en, 65 6ir nu^ vnb gut ift. (Erftnxales von meifter jeronymo Brunfcbtoi:? 5efame coIi= |i giert. vn and} bahci vö illarfiho ,ftcino || öes Ijodjberümpten, öes lange r>nn6 [| gefunöe lebcns, als er an im felb l| betoert, t>n6 tjunöert pnö |] 5cljcn tar rfitoigtlicfj \\ cn gelebet |[ Ijat.
CXXX Bll., Titel mitgezählt, in zwei Kolumnen gedruckt, am Ende in der 2. Kolumne von El. CXXX^ { = J?8^):
„€n6e öer geöiftilierten »affern, rn öen || ftmplidbus vnnb einfeltigen ftüc I! en. (SetrudP 5Ü Straf burg || rö 3ol?a. ®rüniger. Jm \\ iav Cufeot ;!] fünff i}un || öcrt t>n. jd.
Bl. ^tj"" — (Bj^^. Die zwei Bücher des Ficino, unfoliiert.
Bl. 62""— ^e''- ^i*-' f'i^*^' 'i" ^'^'^ fünffte teil 6ifes büchs öar in 6u ler || neft 6ifti= lieren öie foftlidien iraffer (Compofita genant, als ba ift aqua pite, Jturum potabile . . .
Bl. f)g'' bis 36'', unten. £)ie fallet an bas letfte tfjeil ... für 6ie fo nit bal6 er= reidjen mögen öie apotecf . . .
Bl. j)/, Sp. 2. ®e6rucft vnb rollenöet ift 6i{; loblid? || mercf 5Ö Strafburg burd) joi)ä II nem (Brüninger pff fat 2löolffs || tag. jm iar. 211. D. fr>. [1515].
Letzte Seite unbedruckt. Leipzig, Univ.-B., Mat. med. 3 1 , und anderwärts.
3. Brunschwigs Pestbüchlein
ist am Schluß der Pestschriften im 5. Abschnitte dieses Buches unter Xr. 305 besprochen.
C. Naturwissenschaftliche Volksbücher,
zur Heilkunde in näherer Beziehung.
Lexika.
1. Konrad von Megenbergs „Buch der Natur".
60.
Bl. i''. I Das Segifter. || {§]u öem crftctt haltet 65 pud) jnn von f bc niöfdie in einer gemein. Vavnad} |j . . .
Bl. 3'' Holzschnitt [Lepraschau, nackter Mann mit Lendenschurz zwischen 2 Ärzten; vgl. die verkleinerte Nachbildung in Peters, Der Arzt, Abb. 20.].
Bl. 4'' [rot gedruckt]. | £}ye nadj nolgct 6as pudj öer natur, bas jnnljaU |] tct I ^u öem erften von eygenftljafft [sic!1 vnb natur 5es || menftfjen [sie!], Sarnad) Don bcv natur rn eygen)'tl)afft bis || I^imels, öcr tter öes gefügeis, öer freüter, öer fteyn vnb || vo v\l anö natürlidjö öingen Vnb an öifem pixd) i}at ein |! f^odjgelerter ma bey funff5el?ö iare (EoUigiert vn gear || beyt, vn i}at für fidj genfintö öie I^er nad} benanten g6t= || lidi rn natürlidi lerer Poete vn anbcv beaun-t öoctores |! öer ercjney .... 2tu§ 6en vn anöcrn ijat er i| öic5 nadj geftf^ribö pud} allentbalbe 5iifame gelefen ml ^ auijgccjogc, ITeld^os püd) meyfter (Tunral von illegen ^ berg von latein in teütftlj transferiert vn gefdjribe l^at || vnb ift gar eyn nüfelidje für^* ipeylige materi, öarjnne || eyn yegfliier menftl) inl felcfamer fadien pnter= ridjtet i[ mag werbe f 5" ^^ ^^fte r>o b natur öes menftljen.
Am Ende: I ^te enöet ftd) 6äs büdj öer natur. Das Ejat \\ getruc!t rfi polpradjt Ijanns Simler 5Ü ^ug= || fpurg Hn möntag vor aller l^eyligen tag 2ln= il no IC jn öem .Irfp. jar. Peo gracias. [30. Okt. 1475.1
292 Bll., Fol.", mit 12 Holzschnitten (die vielfach herausgeschnitten sind); bei der folgenden Nummer, die im gleichen Verlag er- schienen ist, sind die Holzschnitte genau verzeichnet; sie stimmen mit denen dieses ersten Druckes völlig überein. München, Hof- u. Staatsb. (2 Inc. c. a. 347); Müfichen, Univ.-B. (2 Inc. d. 24); Berlin, Kgl. Bibl. fVoull. 70); Stuttgart, Landesb.; Erlangen, Univ.-B. ; Wien, Hofb. Panz., D. A. I. 83, 52; Hain, *404I; Proctor 1613; Pellechet 3048.
61.
Bl. I u. 2. Leer.
Bl. 3''. I Das Hegifter. || (^^ü öem erften l^altet Ö5 pudi jnn vo öe |! menfdje in einer gemein Darnacb do |i öer Ijirnfdjal, r>on öe l^irfi . . .
Bl. 5"" unbedruckt. Bl. i," blattgroßer Holzschnitt: In der Mitte ein bärtiger nackter Mann mit Lendenschurz, rechts Arzt mit Buch, links Arzt mit Harnglas.
74 Konrad von Megenbergs „Buch der Natur".
BL 6'. ^ye nadj polget bas büd} öcr natur, . . . [die ersten 17 Zeilen (Vor- wort) rot gedruckt.] ...
Bl. 29I''. I f)je enöct ftdj bas bud? 6cr natur. Vas ijat \\ c^ctrucft vn polpradjt 3ol}annes Sdmicr 5Ü || 2(ugfpurt}. 2in mitiüodj vor 3atti}omei [sie!] j| 2tnno IC, jn öcn. I.rfPÜj. jare. Deo gracias. [19. Aus. 1478.]
292 BU., Fol.", mit 12 blattgroßen Holzschnitten, deren Gegenseite meist nur wenig oder gar nicht bedruckt ist. i. S. oben Bl. c,'' 2. Bl. 36'' streifiges Bild der Himmel: 3. Bl. 72'' vierfüßige Tiere 4. Bl. loi'' Vögel; 5. Bl. 136' Meerwunder; 6. Bl. 143* Fische 7. Bl. 153' Schlangen und andere giftige Tiere; 8. Bl. 169' Würmer, Schnecken, Insekten; 9. Bl. 183' Bäume; 10. Kräuter; 11. Steine (Bischof mit reichbesteintem Ornat); 12. Menschliche Monstra (Mißgeburten, „wunderliche Menschen").
Die auf Bl. 4'^ in dieser und der vorigen Ausgabe von 1475 ge- nannten Autoren heißen: „Als Augustinum, AmbrosiO, Aristotilem, Basilium, Ysidorü, Plinium, Galienu, Auicennä etc. vli vil ander meyster vn lerer . . ."
München, Hof- u. Staatsb. (2 Inc. c. a. 710""); Dresden, Kgl. Bibl. (Philos. B. 35» misc. 2, unvollständig); Wol/enhültel, Hrzgl. Bibl. (Phys. 45 (2) Heimst.); Erlangen, Univ.-B.; Wien, Hofb.
Panz. D. A. I. 105, 93; Hain *4042.
63.
Das I. Blatt unbedruckt.
Bl. 2^. I Das J^egtfter || {^)X> öc crftcn I^allet bas hui) jnn ron öen mcnfd?cn || in einer gemeyn. Dai-nad? vb b Ijyrnfcfjal. Don Sc || I?yrn . . .
Bl. y. Der Holzschnitt der Lepraschau, wie bei Nr. 60 und 61.
Bl. 4''. (f})12c wai) rolgct bas büdj öcr natur . . . bas jnnl^altct | ^\x bi erftc[| Don cygcnfd^afft vn natur bas incnfdje. Darnad; ron öcr natur || . . . . IDcId^cs biid] mcyfter (Tünraö ron 2.1Tc || gcnhcrg pon latcyn in teütfd? tran)5fcricrct vnb gcfdjribcn I?at . . . .
[Die ersten 13 Zeilen rot gedruckt]
Bl. I9I^ I ^te enöet ficf? 6as büd? öer natur Das Ijat || getrüdt vnb nolbradjt ^anns SdmIcr jü || ^tugfpurg Jim möntag cor Sant BartI]o= || lotncus tag. 2tnno :c jn öcm .Irj-yj jar. || Deo gracias.
[20. August 1481.]
Bl. 191'. Unbedruckt.
192 Bll., Fol.", mit den 12 Holzschnitten von 1475 und 1478, deren Gegenseite immer unbedruckt ist. Das i. und letzte Blatt un- bedruckt.
München, Hof- u. Staatsb. (2 Inc. c. a. 1039); Berlin, Kgl. Bibl. (VouU. 81); Weimar, Kgl. Bibl. (Inc. 65).
Panz., D. A. 1. 119, 130; Hain, *4043; Proctor, 1626.
Konrad von Megenbergs „Buch der Natur".
75
63.
Das I. Blatt unbedruckt. Bt. 2^ I Das J\cc5iftcr. || (5 ü 5em crften tjaltct bas pudj jnn von ö? || mctifcften in einer gemain Vaxnad) vo j 6er Ijyrenfdial. r>on öe l^irn won 6e i)ax \\ ... Bl. 3'' unbedruckt; Bl. 3'' der beschaute Mann in neuem Holzschnitt,
s. Fi?. lo.
Fig. 10. Der Aussatzschaumann aus dem „Buch der Natur", gedruckt von Hans Schönsperger 1482.
('/, des Originals.) ')
Bl. 4"'. (^)!2enacf} polget bas büd) 6er natur . . . [Die 17 Anfangszeilen rot gedruckt.]
') Man vgl. den Ulmer Nachschnitt vom selben Jahre, den ich in Fig. 2 (S. 12) habe repro- duzieren lassen. Ich gebe nur dies eine Beispiel, um zu zeigen, wie die Zeichner der Nachschnitte sich in ihren Wiedergaben ihrer holzschnittlichen Vorlagen doch oft eine gewisse Freiheit und Selbständigkeit gewahrt haben.
76
Konrad von Megenbergs „Buch der Natur"
Bl. 230''. [ £)te cn6et fxd} bas büd) 6cr natur Das I^at |1 gctnic!t pnö rolbradit £)ans fdjönfpcivscr |[ burger C5Ü Stugfpuaj 2Ini frcytac? ror öcm i; pfincjft tag,, iinno 2c. jn 6etn .tafij. jarc. [24. Mai 1482.]
230 BIL, Fol.", 12 blattgroße Holzschnitte, Gegenseite frei oder wenig bedruckt, alle durch die Neuzeichnung umgedrehte Nachschnitte
Fig. II. Mißgeburten und wunderliche Menschen, Holzschnitt in Schönspergers ,,Buch der Natur", Augsburg 1482. (^^/j des Originals.)
der Bämlerschen. Ich gebe den 12. hier in zinkographischer Nachbildung, da sich die in den von mir benutzten Exemplaren stark bemalten Schnitte der Bämlerschen Drucke zur Reproduk- tion schlecht eignen (s. Fig. 11).
München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. ca. I181).
Panz., D. A. I. 126, 153; Hain, *4044; Pellechet 3049.
Konrad von Megenbergs „Buch der Natur". nn
64.
Das I. Blatt unbedruckt. Bl. 2\ I)as Kcciifkr 6c5 büdjs 6cr natur. j| (^'lö öe crftcit Ijaltct has h\xii jnn II pon 6? mcnfcb? in einer gemcy || Darnad? Don öer Ijirnfcftal. pÖ || . . . [Bl. 3" blattgroßer Holzschnitt: Der Schaumann, wiederum neu ge- schnitten.] Bl. 4"". I ^icnad? Dolget has budj öer natur . . .
Bl. 239''. I f)ie enöet ftd? hai buch öer natur || Ö5 ^etruiJt pu polenöet £?at 2lntljo 1; niu5 ror^. in öer feyferliijen ftatt |i 2luyfpury. 1\\\ mittiroAe ndcfjft 1; por fant Jacobs tac;. öo man 5alt nacf? \ erifti cjepurt. 271. acca. Iprfij. jar. ■ [24. Juli 1483.] 240 BIL, Fol.", das i. und letzte Blatt unbedruckt, mit 12 Holz- schnitten, die an derselben Stelle stehen wie in den drei Bämlerschen Drucken von 1475, 1478 und 148 1 und genaue Nachschnitte, in rechts nach links verdrehter Stellung, darstellen mit Ausnahme von Nr. 1 1 , wo Sorg die Werkstatt eines Edelstein- schleifers abbildet statt des edelbesteinten Abtes iSt. Ulrich. München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. iiSoj; Berlin, Kgl. Bibl. (VouU. 128); Göttingen, Univ.-B. (2. Hist. Nat. 310). Hain '4045.
65.
^ie v.(\.6:\ polat öas buch öer i' natur. innljaltenöe 5um erften po ei^en» fd^afft pnö ■ natur öeg nienfdien. Parnac^ pon öer natur pü eiyenfd^afft öe§ l^yniels. ö || tier. öes ^efüijels. öer freüter. öftein. pfi Pon pif anöern natürlidien öincjen.
[Holzschnitt: Lehrer auf dem Katheder, vor ihm stehend 4 Schüler.] Bl. 2'. Das Kegifter. |i [^^ öem erften Ijelt has h\x&) inn pon öein menfdj- || en in einer gemein. Darnadj pon öer f^irnfc^al. pö [ . . .
Bl. 3'' Holzschnitt [Apotheke], Bl. 3'' Holzschnitt [nackter Schaumann]. II f)ie enöet ftcb öas hviä:\ öer Icatur. öas Ijat getru^f t jj f)anns Sdjönfpergcr in ö faiferlidjen ftat Jtugfpurg |j ills man jalte nadi öer geburr [sie!] (Erifti. 2Tt.a-cc.rctf iar. 1499.]
171 Bl., Fol.", mit 12 Holzschnitten, welche dieselben sind wie in dem Drucke Schönspergers von 1482 (Nr. 63). München, Hof- u. Staatsb. (2 Inc. c. a. 3740); Berlin, Kupferstichkab. und Kunst- gewerbemuseum (Voull. 247 t); Stuttgart, Landesb.; Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. iPhys. 45, i [4406]); Wien, Hofb. Panz. D. A. I. 240, 474; Z. 88, 474; Hain *4046; Procter 1804.
66.
O Buch der Natur.
o. O. u. J. 4".
Panz. D. A. I. 35, 58; Hain 4040.
Auch im 16. Jahrhunderte sind noch vereinzelte Drucke erschienen z. B. 1536 und 1540 bei EgenoliT in Frankfurt a. M.
78 Konrad von Megenbergs „Buch der Natur".
Was wir bei „Ortolf von Bayerland" noch als Zukunftspostulat auf- gestellt haben, ist bei Konrad von Megenberg längst erfüllt. Schon 1861 hat Franz Pfeiffer in einer vortrefflichen kritischen Ausgabe mit kritischem Apparat und ausführlichem Wörterbuche das „Buch der Natur" aus den Hand- schriften herausgegeben (Stuttgart, Karl Aue, LXII + 807 SS. gr. 8"), namentlich auf zwei Münchener Handschriften (die Pergamenthandschrift Nr. 38 und cod. germ. 589 vom Jahre 1377) seine Textgestaltung gründend. Diese Ausgabe Pfeiffers muß auch heute noch die Grundlage für jedes medizinisch-historische Studium des Werkes Konrads bilden. Wer sich ohne gründliche Kenntnis und Ge- läufigkeit im Mittelhochdeutschen und Mittelniederdeutschen mit der deutschen Medizin des Mittelalters beschäftigen will, wird immer auf Klippen geraten, die ihn auch die gutgemeinte neuhochdeutsche Umgewandung von Hugo Schulz (Greifswald 1898) nicht ganz wird vermeiden lassen. Bekanntlich ist das „Püch der Natur" von einem Kleriker Konrad verfaßt, der ca. 1309 in Megenberg bei Schweinfurt geboren ist und am 14. April 1374 zu Regensburg verstarb. Es ist eine deutsche Bearbeitung des „Liber de naturis rerum" des Thomas von Cantimpre, die allerdings nicht direkt nach dem lateinischen Text des Thomas verfaßt zu sein scheint, sondern nach einer Überarbeitung und Um- ordnung des Stoffes durch den Bischof Albert von Regensburg, wie Josef Haupt in seiner vortrefflichen Abhandlung „Über das Mitteldeutsche Arznei- buch des Meisters Bartholomäus" im Jahrgang 1872 der Sitzungsberichte der philosophisch -historischen Klasse der Wiener Akademie der Wissenschaften (LXXI. Band S. 451 — 566) in der Anmerkung auf S. 559 darlegte. Die ver- sprochene ausführliche Auseinandersetzung des Sachverhaltes ist er uns freilich schuldig geblieben. Doch für uns ist diese Zukunftsfrage nicht von grund- legender Bedeutung; man muß nur immer festhalten, daß weder Bischof Albert von Regensburg, noch der Franke Konrad in naturwissenschaftlichen Dingen als sachverständig zu gelten haben, ja daß sie auch von eigener Laienbeob- achtung in deutschen Landen nichts in das Buch verarbeitet haben, daß also das Buch der Natur wohl als Paradigma naturwissenschaftlicher Allgemein- kenntnis im 13. Jahrhundert (Thomas, gebürtig aus der Nähe von Brüssel, eine Zeitlang Klosterbruder bei Cambray in Flandern, war 1204 geboren und starb 1280) nicht aber als Quelle für die Fauna und Flora Deutschlands im Mittelalter gelten kann. Von seinem großen Lehrmeister in Cöln, Albertus Magnus, hat Thomas vielleicht Liebe zur Mönchs-Naturwissenschaft, nicht aber den freien Geist eigener Naturbeobachtung überkommen, der den großen Grafen Albert von Bollstädt auszeichnete und unsterbhch ge- macht hat.
Immerhin hat Konrads deutsche Bearbeitung seiner lateinischen Vorlage großen Anklang gefunden, ist im 14. und 15. Jahrhundert unzählige Mal ab- geschrieben worden (in München allein zählte Franz Pfeiffer bereits 17 Hand- schriften des Buches der Natur!) und kam schon frühzeitig unter die Druck- erzeugnisse, auch in gedruckter Gestalt großer Beliebtheit sich erfreuend. Ein fast neckischer Schicksalsscherz! Denn das Originalwerk des gelehrten Augustiners und späteren Dominikaners Thomas, des Belgiers, wartet bis zum heutigen
Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. ,,GaTt der Gefuntheit." 70
Tage der Drucklegung, die es trotz aller Mängel und Schwächen immerhin verdient hätte, als wichtiges Dokument mittelalterlicher Naturwissenschaft, mehr gewiß als manches andere Werk.
Eine der vielen umlaufenden Handschriften der deutschen Bearbeitung des „Liber de naturis rerum" durch Konrad aus Megenberg kam 1475 dem be- triebsamen Verleger Hans Baemler in Augsburg in die Hand und wurde von ihm illustriert und in Druck gelegt. Das Ergebnis haben wir in obenstehend genannten Drucken kennen gelernt.
2. Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Eaub. „Gart der Gefuntheit."
Bl. i\ Blattgroßer Holzschnitt: Aristoteles, die anderen großen Ärzte lehrend.
Bl. 2''. [ ] fft vnb v'xl l]ahe xd; by mir felbft betradjt 6ie irüöerfam \\ tücrcf 6cs fdjepfcrs öcr natiicr tüte er am aithocjinöe bc Ijy || mel Ijait bcfdiaffen . . . Bl. 2^ ... Vnb nennö öi^ bud} 511 latin £)rtii5 fanitatis. rff tcutf± |j ein gart bct gefuutljcit. Jn it)eld]cm garten man fin6ct: cccc. vnb \{ [Bl. y] rfrp. freuter . . .
Btf buch ujurt gcteylt in fun|ff teil, bas erft ift 6ie fiir reöe y^üt \\ i)ic berüret. Das aitöer teyl ift ro öö nadifolgenöc freüttern vn an \\ öer creature frafft ml öogent in orönug öes alpljabets. Das öritt ü teyll rotrt feyn cyn regifter ron frcütern . . . Das ptcrö teil vö allen färben öes i}avnes vn was || ey ygflidj färbe beöutct. 6a5 funfft teil rn 6as le^t tourt feyn ein regifter . . .
Bl. 336^ „Difj ift öas öritteyl 6if budis vnb ift ein regifter 5U finöen fruter 6ie ba lafieren öas ift ftülgenge brengen . . .
Bl. 338^ Fast blattgroßer Holzschnitt [Arzt mit Harnglas und Frau mit Harn- glas-Deckelkorb, vgl. die kleine Nachbildung bei Peters, Der Arzt, S. 16, Abb. 12], darunter: „Dijj ift öas rieröc öeyl öi^ buchs r>nö fa II get vns pon allen färben öe§ fjarns.
Bl. 341''. f^tc nad} Dolget öas fünffte öcyl rnö öas || left öi|5 büd)s. vnb ift ein regifter bel^enöe ju finöen von allen frang || Ijeyten öer menfdien . . .
Bl. 356^ [rot]. Differ fierbarius ift 0511 || mcnc5 geöruiJt nnö geen^ |i öet iiff öem j-fDÜ] öage öes || merq. 2tnno. IlLcccclrffü. [Signet: rotes Doppel- schild Schöffers.]
[Mainz, Peter Schöffer, 2M. März 1485.]
356 BIL, Fol.", mit Holzschnitten, viel besser als im „Herbarius" von 1484 gleichen Verlags und im lateinischen ,,Originaldruck" des „Ortus sanitatis".
München, Hof- u. Staatsb. (2" Inc. c. a. 1600, 1601 und i6oia); München, Univ.-B. (2." Inc. d. 58); Leipzig, Univ.-B. (L. sep. 670); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1542); Erlangen, Univ.-B. (unvollst.). Panz. D. A. I. 156, 218; Hain *8948; Procter 123.
3o Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Geluntheit".
68.
Bl. I''. Blattgroßer Holzschnitt [Nachschnitt des Aristoteleslehrbildes; in das bei Schöfifer leer herabhängende Wappenschild ist der Augsburger Zirbelzapfen eingezeichnet]. Bl. 2' [af]. (£))fft vnb ril i}ab xd} bcy mir felbs bctvad}i byc von \\ öcrfame t»ercf 6es fd^cpffcrs öcr natur . . . [Bl. a/] . . . vnb nennen b\^ bxii) 5Ü latetn £)rtu5 fa II nitatis. auff teutfdj ein gart 6 gefuntl^eyt. Jn tocldjcnt garten mä II rinöt. cccc. vnb yffo. freüter .... Bl. V^'. i Di)'; ift bas örit teyl 6i)5 büdjs vnb ift ein ivgiftcr jcuinöen freu || ter öie öo layierent bas ift ftulgeng bringent. Jteni b\ bo frefftig || ent vnb bomxt bic tDoIriedjenöen. 3iem von 6en giuni. Jteni Von \\ öen früdjten. Von bcn fanien. Von bcn ujurc^eln. Pon ban geftein |! Don öen linieren ini6 6omit inas von in entspringt i| . Bl. 369'' [X.^']. f ?)ye l^at ein cn6 öer l^erbarius |i in öer feyferlid^en ftatt Jlngfp Ij nrg 03e6rucft vnb rollenöet an || niontag nedjj't Dor JSartfjoIo- || niei nadi lErifti gepurt ilT.cccc i| Ifffr. [22. August 1485.]
369 Bll., Fol.", mit Holzschnitten. Augsburg bei Johannes Schön- sperger. [i Bl; a — 5; 2t — X..] München, Hof- u. Staatsb. (2° Inc. c. a. 1601); Dresden, Kgi. Bibl. (Botan. 197""); Erlangen, Univ.-B.; Wien, Hofb. Panz. D. A. I. 157, 219; Hain *8949; Procter 1763.
Dieser mit erstaunlicher Schnelligkeit hergestellte Neudruck (in 5 Monaten samt allen Holzschnitten!!) beschränkt sich auf den Herbarius; der 4. Traktat vom Harn ist ganz weggelassen.
69.
Bl. f \<xC\ [Blattgroßer Holzschnitt, 5 Gelehrte in einer Apotheke, s. Peters,
Der Arzt, Abb. 28.] Bl. 2'- [ai/] [] ,fftt [!] vnb ril l]ab |1 idi bey mir felbs || betrad?t öie w\\ \\ 6er
famen uiercf \ 5e5 fdjöpfers b \ naturen [Bl. a.^, Sp. i]
f Vn nenne || öifes büd) 511 latein Drtus fani || tatis. auff teütfdj. €in garten b || gefunötljeit jn n->6Idjem garte || man finöet azz. vnb ixiv. treu II ter. Bl. 257". 11 (Be6rucft r>n6 Dolen6et öifer || fjcrbarius öurdi l7annfen fdi= || önfpcrgcr in öer Kefei^lidien [!] || ftatt 511 2tugfpurg qm fant So \ nifacius tag 2lnno .jn.cccc.Dfi H in öem .Ipffpj. jare. [5. Juni i486.]
257 Bll., Fol.*' (Bogen a — 5, 2t — J, das letzte Blatt j, und die Vorderseite des ersten und die Rückseite des 3. Blattes un- bedruckt) in zwei Kolumnen gedruckt, mit Holzschnitten. München, Hof- u. Staatsb. (2 Inc. c. a. 1771''); Nürnberg, Germ. Mus. (Nr. 197 i); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 212). Panz. D. A. I. i6o, 227; Hain *895I.
. . Ortiis fanitatis. auff teutfdi. i£in ©arten öer (Sefunötl^eit. (ßeörucFt rnö polenöet öifer || t^jerbarius öurdj i)annfen fd]^ || önfperger in öer Keyferltd^en ftatt 5Ü 2tugfpurg an öer mitt« || »odjen nad] öem ujeyffcn fmt= II tag. 2tnno. lll.cccc. vnb in öem Iffr^ij. jare. [15. Februar 1487].
Fol.", mit Holzschnitten. Erlangen, Univ.-B. (Titelblatt fehlt).
Panz. D. A. I. i66, 241 (unter dem Jahre 1487); Hain 8950.
Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Gefuntheit." 8 1
71.
Bl. I. Unbedruckt.
Bl. 2'' [üif]. [] j^ft vn ril Ijab i; id} bcy mir fc 1} Ibs bctvadjtct \\ öte rouuöer= fainmen |[ tpcrcf öcs. fiiöpffcrs 6cr iiaturcn ....
Bl. [a^^ Col. i]. . . . f llnö nennen [ 6ifes büd} jü latein. £)rtus fanitd ]j tis. auff teiitfd?. 2tin Charten öer ge || funtl^ait. jn tüelidje garten man || finöet xccc. vnb .frrr>. freütcr ....
Bl. 247'". (gcöruiJt nnö roüenöet feligflidjen 6ifer ßerbarius. Duvd} Conraöen Dtncfmut 5U \\ Ulm. 2Im fainftag vov juöica. JIIs man 5alt l! nadi Ct^rifti nnnfcrs Ijerren geburt Caufent \[ rierf^unöert vnb ftbenunöacbt^ig 3are. |] (Sott fey lob. [31. März 1487.]
247 Bll., Fol., mit Holzschnitten, in zwei Kolumnen gedruckt.
Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 2651); München, Hof- u. Staatsb. 12° Inc. ca. 19 13); München, Univ.-B. (2. Inc. d. 62); St. Gallen, 772; Wien, Hofb.; Stutt- gart, Landesb.; Nürnberg, Germ. Mus. (nw 197 1); Ulm, Stadtb. (150 10); Leipzig, Geh.-R. Wach; Erlangen, Univ.-B. Panz. D. A. I. 167, 240; Hain *8952.
Bl. r. f^erbarius 5Ü teilt \ fdj pnö ron aller \ [janM freütern [!]
Bl. V. Leer.
Bl. 2''. 2Iron a\\ öem .rrj. capitcl || . . . .
Bl. 4^ II i£yn enöe l]at öifes regifter.
Bl. 5^ Unbedruckt.
Bl. 5^ Holzschnitt [Aristoteles lehrend, umgeben von vier anderen Gelehrten in einer Apotheke; an dem Rezeptiertisch hinten ein Famulus einen Mörser handhabt, rechts Blick ins Freie.]
Bl. Q' [ay^. OCl? bicb oft || cnö ril bey || mir felbs b^ \ tradjtet öic |i rounö=
fanie, tcercfe öes || fdjöpfers ö |j nature Bl. a^, Sp. i
. . . ( Pn6 nennen öifes b\x<i:\ 1; 5U latein. £)rtu5 fanitatis. auff [| teiitfd). €in garten 6er gefun6t= j| Ijeit. jn tpoldie garten man fin [| öet pier= Ijunöert imö .rrrp. freü= 1| ter.
Bl. 261^. I (Seörucft rnö polcnöet öyfer || £)erbariu5 öurd^ i7annfen febon !, fperger in öer Ixeyferlidjcn ftatt || 5U 2tugfpurg am montag por i, fant (Tljomas tag. 2tTmo. ilT.cccc || pn6 in öem . Irrrpüj. jare.
261 Bll., Fol.« (a-5, :i-Di_s, €i_g, ^i_8, C5, fji_ö, 3i_s), in zwei Kolumnen gedruckt mit Holzschnitten; zwischen ai und an drei unbezeichnete Blätter Index eingeschoben. [15. Dezember 14SS.]
München, Univ.-B. (2 Inc. d. 66); Erlangefi, Univ.-B. Hain *8953; Cop. I; Procter 1770.
I^crbarius 5U teüt H fdje Dnö Don aller || Ijanöt freüteren. Bl. 2"'. 2tron an 6em . rpj. capitel |1 2intcra öas gcel fdmicin in 6cn |1 , rofen . . . Bl. 4". I €in mbi l?at öifcs regifter.
Studien zur Geschichte der Medizin. II. 6
g2 Johann („Wonnecke'', „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Gefuntheit."
Bl. 5. Unbedruckt.
Bl. 6'- [ay']. (UOl i'"^ '^ffj ii ¥^^'^ '^^ ^'^y l> ""1" f'-'ll'* ^''^ ! ti"J*t'-'' ^i'-' II n'"&«r- famö i, uun-cfc öcs fcböpfcri. ö 1, naturcn . . . [a./, erste Col.] . . . f Vnb nennen öifes hud) \\ 511 latein Ortus .... man 1| fin6et rierljunöert vn fünft »"ö !: öreiffia freutet- . . . Bl. 26 r. f (Bcörucft vnb fdligflid) boI= || lenöet by^cv i7erbariu^ öurd) 1; l^annfen Sc^önfperaer in öer || Keyferlidjen ftat JInyfpury an |I 6cni afftermontacj nad) Cyt'ur \\ cij. Hadj (Trifti ^eburt taufent [ inerl^unöcrt . nnnö in 6em 6reü- II unö neünc5iäiften jare. [13. Aug. 1493.]
262 Bll., Fol. in 2 Kol. gedruckt, mit Holzschnitten, 14 Bll. un- bezeichnet, Bogen a — 5, 21 — 3; das 5. und das letzte Blatt un- bedruckt [beide fehlen im Münchener Exemplar]. München, Hof- u. Staatsb. ^2 Inc. c. a. 2877). Panz. D. A. Z. 75, 358 b; Hain *89S4.
^erbarius 5U tcütfdj || x>\mb »on allerljanöt || frcüteren.
Unter der Nr. *8954 führt Hain am Ende noch einen anderen Druck auf, dessen Blatt i — 4 und 13 — 20 von dem Drucke von 1496 ge- nommen sind, während Bl. 5 — 11 einen neuen Druck darstellt, in folgender Weise: Unbedruckt. Holzschnitt.
\a.xf\. (01^'ft rnö ril || Ijabe x&i bey l mir felbs be |i tvaditet 6ie \ unui6er^ fame II meerrfe [sie!] 6e5 || . . . Unbedruckt.
■. Letzte Zeile: tidi tpaffer . madiet u->oI Ijarmen.
In der vorhergehenden Nummer lautete dies: Unbedruckt.
iU)jI pnö offt II l?abe id) bey || mir felbs be || tradjtet öie || i»ii6erfame || tpercfe öes || . . . Holzschnitt. '. Letzte Zeile: tidj tpaffer madiet uiol Ijarmen.
Ein genauer Vergleich ergab mir Folgendes: Bl. i — 4 stimmen mit Hain *8955 (iNIünchen, Hof- u. Staatsb. „2 Inc. c. a. 3339"); Bogen a ist neu gedruckt, Bogen b aus *8955 [1496], c ist neu gedruckt, b ist aus *8954 [1493] entnommen, Bogen e, f, 9 ist neu gedruckt aus 1496, \ ist aus *8954 [1493] entnommen, Bogen i ist neu gedruckt, Bogen fj, fg, fg, fg, f,, fg aus 1496, Bogen f^ und f^ ist aus 1493, Bogen I und m aus 1496, Bogen 0 ist neu gedruckt, p bis Ende aus 1493- München, Hof- u. Staatsb. 12 Inc. c. a. 2876).
Hain *8954 am Ende.
^crbariuf ju teütfdj y mwxb ron allerijanöt |i freüteren. Bl. ö"- [aij--]. (P^I pn6 offt |: Ijabe id? bey 1| mir felbs be || tradjtet . . . [ag«-] . . . rn II nene öyfes büdi 5Ü latein. Ortus || fanttatis . . . pierljuu6ert [sie!] pnö li fünffunööreiffi^ treüter.
Bl. |
S'- |
Bl. |
5'- |
Bl. |
& |
Bl. |
7". |
Bl. |
12^ |
Bl. |
5- |
Bl. |
&. |
Bl. |
T- |
Bl. |
12' |
Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Gefuntheit." 3 ■}
Bl. 26 r [3/-, 2. Col.]:
I ©c6rucft rnö fdlicjflicf} rolen |i bct öyfcr f)ci-bartus öurd? £)ann |i fett Sd)6nfpci\3cr in 6ci- Kcyfa- i| Itdjcn ftatt 2liic5fpurc( ant afftor i| montag^) Dor mifcrs Ijcrrc auffart || Had) Crifti ijoburt taufcnt Dior- Ii Ijunöcrt. vnb in öc fcd?);Dn6ncüu |I ßi^iftcn jarc. [10. Mai 1496.]
262 Bll., das 5. und das let/.te unbedruckt [4 Bll. unbezeichnet, Bogen a — 5 und H — J' ^''^ in Ouarternionen außer Bl. £. ® und V). welche nur 3 Bogen haben (Ternionen). Alles in zwei Kolumnen; Holzschnitte. München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 3339); Stullgait, Landesb.; Weiiuar (hier gehen dem Blatte aij fünf gänzlich unbedruckte Blätter voraus; Titel fehlt); Berlin, Kupferstich- Kab. (Voull. 231t); St. Gallen, 773; Wien, Hof b. ; Erlangen, Univ.-B. (unvollst.). Panz. D. A. I. 222, 415; Hain '8955.
O f^cvbarius 5U tcutfdi.
(Scörucft vwh foliafüd) doIchM 6ifcr ftcrbarius öurd) f^anfcn 5diönfpcro,cr in 6cr foiforlid^cn ftat JUunfpuro, an niontaj; nad) inifors l;orrri £)ynioIfart, nad? Cljrifti cjcpurt tdufciitpiorljutiöort mxh in öcni neun vwh ncunji^jften 3are. [13. Mai 1499.]
Fol." mit Holzschnitten.
Panz. D. A. I. 240, 473; Hain 8956.
(J)€l? I?ab oft II rnö uil bcy || mir fclbs bc || tradjtet 6ic || ipunöfamc || ipercfc öcs || fdjöpfers ö || naturö. umo |j er an öe anbcgyne ö Ijynieln tjat / befd^affcn t)n6 9 . . . .
[Bl. a.^\ Kol. i]: I Dnö nennen öife? büd? || 5Ü latein. Ortus fanitatis. auff ü teütfd?. lEin garten öer gefun6t= || Ijett. jn inöldie garton maw fin [| öet rtorijunöort pn6 .fffD. freu- || tor. . . .
Bl. a^ — b„'', die 435 Kapitel der Krauter.
Bl. 230'- [^j--]. Difos ift öas öritteyl || öiefos büd^s . rnö ift ein regifter || ;iu finden hvüter 6to öo layieren || Ö5 ift ftulgdng bringen . . .
Bl. 23 r [^Z]. Difes ift öas nieröe 1| teyl 6ife5 büdjs. \>\\h faget pns |^ ron allen färben 6es Ijarnts.
Bl. 234^' [^5"]. f^yenad? rolget 6as n fünfft teyl r>nnö 6as loejte öyfes || büdis. pn ift ein regifter bet^enö || 511 finden non allen fran:fl?eite
i^l- 253'' [3iiij'']- Dy|5 finö 6ye capitel || öer freütter nad) orönunge öes |i alpljabets.
Bl. 257^' [3^^-]. I €yn en6e f?at öifes regifter.
o. O. u. J. [Augsburg, Hans Schönsperger.] 257 Bll. Fol, in zwei Kolumnen gedruckt. Mit Holzschnitten. München, Hof- u. Staatsb. 12." Inc. c. a. 599 u. 600). Hain *8g45,
') Ai'termontag ist gleicli Dienstag.
34 Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Gefuntheit."
Bl. F unbedruckt; auf Bl. r Holzschnitt [Aristoteles lehrt].
Bl. 2'- [aij'-]. [ 1 j^ft vnb !1 ril l?abc |, ich hcy inivfcl l bcft hotvacht \\ byc wimbcv^ \\ fam
ivcvdc II 6c5 fchöpfcrf j] cS natue [!] royo 1| er [a/, Col. 2] vn
nciiiu' i»if5 hüdj jü latin 9rtu5 fa Ü nitatis. nff tcutfd? ein a,art ö ctcfunt^ Ijcit. in ir>clct)c c,axtc mä finöct .cccc. || nn- .rfr. frcutcv . . .
Bl. 22 1'' [j^j"']. Dis fint 6tc capitcl 6cr fru || tcr nacfj or^enunc3 öcs alphahcts. o. O. u. J. [Mainz].
323 Bll., Fol.", in 2 Kolumnen gedruckt mit Holzschnitten. Mi'mcheii, Hof- u. Staatsb. (2." Inc. s. a. 598). Hain '8946 (fälschlich gedruckt 3946).
Bl. i'' blattgroßer Hol/.schnitt; Nachschnitt des Gelehrtenbildes.
Bl. 2' [aij'"]. [ ]^f t rncS ril |! Ijabc ich bcy mir fcl- \ bft bctradjl 6ic mun- || bcrfam irorcfo ÖC5 |j fdiöpfcrs 6cr nalnev l! . . . . [Bl. aj] .... Un6 ne || ncn hx^ biidi 511 latin £^rtu5 fonitatif [!] || auff toutfdi ein Csart 6or ycfunt^cit. || Jn tpelchcn Charten man finöet xzzq. \ rnö .riTi\ frcütcr ....
Bl. 22r [25'']. Bis fint öic capitcl |1 ö früter nadj oröcnüa cSof alpljabctf. . . . o. O. u. J. [Basel bei Michael Furter].
224 Bll., Fol. (Bogen a — 5, 2t — C, i und 2), das letzte unbedruckt, mit Holzschnitten, in zwei Kolumnen bedruckt. München, Hof- u. Staatsb. (2." Inc. s. a. 597); Wol/enbütlel. Hrzgl. Bibl. (Med. 50, 2 (Heimst.); Berlin, Kupferstich-Kab. (Voull. 582 t). Panz. D. A. Zus. 13, 60b; Hain *S947.
80.
Bl. a^ [ob recto oder verso lal.it sich nicht sagen, da das Blatt später aufgeklebt ist im Münchener Exemplar] ein Wiederabdruck des Bildes der 12 Gelehrten von Nr. 79.
Bl. a/. (o)^ft x>x\b li ril \:^ahi \\ id) by mir folbft 1| bctradit öy un'i |! öcrfam iiiercf II 5c5 fdjöpfcrs 6 || natucr .... Bl. a^\ Sp. 2, unten: . . . X)nb nennen öi); bücl^ |! 5Ü latin övtus fanitatif. auf teutfd? || ein ^avt 6er ge^ funtl^eyt ...
o. O. u. J. [Straßburg, Prüß].
224 Bll., Fol.*, mit Holzschnitten. Das Münchener Exemplar (2. Inc. s. a. 600,1 hat 216 Bll.. offenbar fehlt ein Bogen; das Dresdener Exemplar hat denn auch 8 Bll. mehr. München, Hof- u. Staatsb.; Dresden, Kgl. Bibl. (Bot. 314, Fol.":; St. Gallen, Stiftsb. '97O1; London, Brit. Mus. (546, i, 6 [i]\ Cop. n. 3178; [Proctor 1449?] vgl. Choulant, Graph. Incunabeln, S. 56, Nr. 3.
81.
Bl. a/. 6ür Ijeuet an 6e luftiijljc rnöe |i nodilicjljc cjaerbe öer funtl?eit. Bl. a^^'. . . . yn nomc 6yt bof to latinc Ortus fanitatis. to bubc. eyn yaröe öcr II funtl^cit.
Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Gefuntheit." ^c
Bl. fr^''. f)cr i}cmt ficf an bat bod van ben cbbekn ftenen pnöe || ran ciuöorcn Dclen ftenen. vnbe van öen metallen pnöe er^en effte meyneren
[„Adamas" bis Sigintis, Kap. 543—688, ohne Abbildung und Titelbild.]
Bl. Cj^ I^irna polgtjct öat recröe öccl öiffes bofecs [!) vn fcdjt pns pon allen pertpen öes lüaters öer mynfdic.
Bl. (£/. Bild des Harndoktors [s. Peters, Der Arzt, .\bb. 1 8].
Bl- <Cj [338^- %r en6ic3l?ct ficf 6at bod öer fru6o. öer cbbdm ftciic [j pnöc 6 roatcro öer mynfdjc cjljcnomct (De g,[?enocf}lifc c,l}avbi b funtljcit) 6e l| bettjccrto b mcynljeit bccsrauc vnbc porboro;t;cn gEjoircft is. pn6c nu 6cn myn^ H fd]en Üjo nuttc yljcapcnbarct vnbc m bat Mjt ct,l]cbroi}t {vnbc glje6rucfct ts \\ bovdi bat bcncd Stcffani Jtrnöos iniPanor S fcifovlifon [tat €ubed} Ua bcr jj bortl? rnfos Ijcvcn. Ilu-ccqvij. Da yot (mit allomo IjÖmolfdjcn l)cvvc) •^ijdaud li rn6o ciljecrct fy nu pnöc to ctriig,ljcn tiöon.)
Auf das Kolophon folgen noch 16 Blätter Register (ai_6 , bi_6, Ci_4i.
Bl. c^', 2. Spalte gegen Ende; ^f 3n öat leftc pinftu pan allen parnx'it |i öcs ipatcvi. öcv mynfdicn. Unbc fjtjr li I^efft öyt boef oyncn ciiöo. öes yot mit |; allcme l^emolfd^-n l^crrc gljclauet fy nu || pnöe ea>idjlifen 2tmon. [1492.]
Bl. c/. Unbedruckt.
354 Bll., Fol", mit Holzschnitten; der Holzschnitt zur Harnschau ist bei Peters, Der Arzt, S. 19, Abb. 18, verkleinert wiedergegeben.
Berlin, Kgl. Bib!. (Voull. 1483); Nürnberg, Germ. Mus. (Nr. I972<^); Göttingen, Univ.-B. (Mat. med. 540''); Hannover, Kgl. Öffentl. Bibl.; Hannover, Stadtb.; Hamburg, Stadtb. (A. c. IV. 117); Lübeck, Stadtb. (Naturw. Fol." 91); Cambridge, Univ.-B. Panz. D. A. I. 195, 337; Hain 8957.
Dieser niederdeutsche Garten der Gesundheit führt direkt zu den „größeren Hortus" über: er ist ein wesentlich umfangreicheres Werk als die vorhergehend beschriebenen hochdeutschen; nicht nur, daß das Buch von den edlen Steinen mit 142 Kapiteln völlig neu hinzugekommen ist, auch der erste Abschnitt hat eine ganze Reihe von neuen Artikeln: er ist von 382 auf 542 Pflanzen- Artikel angewachsen, die also noch um einige sogar den ersten lateinischen Druck des „größeren Hortus" vom Jahre 1491 (mit 530 Pflanzenkapiteln) übertreffen, und weicht von diesem in den Pflanzen und den Steinen nicht selten auch in der Reihenfolge etwas ab; die 379 großen Bilder des kleinen deutschen Hortus von 1485 sind (außer den Tierbildern) alle in gleicher Größe nachgeschnitten, und eine ganze Reihe (fast 150) der kleinen Bilder aus dem größeren lateinischen Hortus mit beigegeben; aber auch einige eigene Bilder hat dieser plattdeutsche Druck, der aus diesen und anderen Gründen bei der Suche nach den Quellen des „Ortus" ganz entschieden Beachtung verdient.
Der sogenannte „Größere Hortus" ist deutsch erst nach dem Jahre 1500 erschienen, soweit ich finden konnte. Einige der Ausgaben aus dem 16. Jahr- hundert, die ich selbst gesehen habe, führe ich kurz hier an.
85 Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Gefuntheit."
81a.
~sn Mfcm Budj ift [diese erste Zeile in Holzschnitt] 1[ öcr ^crbary: o5er Frcutorbudi: genant öcr gart |1 6cr gcfuntljcit: mit nicrcrn figurcn t>nö rcyiftern. [Arzt und Apotheker, ersterer demonstrierend, letzterer am Tisch im Buche blätternd: Grüningerscher Holzschnitt, unten und links durch Leisten mit Ornamenten verbreitert.]
Titelrückseite die 3 Gelehrten hinter dem Kranken am Himmelbett,
desgleichen Grüningerscher Holzschnitt; es folgen 5 Bll. unfol.
Register (a^—a^).
Bl. h/. „Das erfte Wat"
„£)ft un6 nil i}ab \\ idj bcy mir felb bctradjt || 6ic ir>ü6crbarc ircrcf
605 II . . ."
Bl. (£5''. „fjomo natus 6c niulicrc: brcui riucns tempore", darunter das Grü- ninger'sche Skelett in der zweiten Form. Bl. tEj'. Pflasterkochen, Beginn des dritten Teils; €7^ Arzt und Frau, ein Harnglas und Kind, Beginn des 4. Teils.
Bl. 3b/. . . . feunffte im6 Icljtc tcyl . . . Holzschnitt wie auf der Titelrückseite.
Bl., CCg^ Schluß, f ©etrucft rn6 flytJliAcn bcfcljcn, mit mccr figurcn, || arllidicr gcfcfet, bnrd) Kenatum Serf, büditrus ü cfcr jum Ct^iergarten, Burger 5U Strasburg |! C5ccii6et rff mitfaftcn. Jn 6em jar || 6a mcn ^alt nad) 6er geburt || Ctjrifti, (Tufent, fünfif» || ljun6ert nn6 .fP. || Wildmannsignet darunter Wappen mit Monogramm RB.
Leipzig, Univ.-B. (Mat. med. 311.
81b.
I Sit is 6e genodjiife ©ar6e 6er funtljeyt. to lati || ne Ortulus fanitatts . . .
Am Ende zwischen Textschluß und Register:
I £)ir en6igljet fi^ 6at bocf 6er fru6e. 6cr \\ e66eleu ftcne, r>n6c 6er rpatere . . . gc6ru(fet in 6er l^cyfer || lifen fta6 «üubecf in faligen Steffen 2Irn6e5 nadigelaten 6ruJerye. l\a 6er bortl? || rnfes ijeren. ZTc.CCdCC iin6c .fy. am fonauen6e nä rincula Petri . . . Hannover, Kgl. Bibl.; Lübeck, Stadtb.; Göttingett, Univ.-B. (Mat. med. 540'').
Vgl. auch die französische Übersetzung:
81c.
„£)rtus Sanitatis || tranflate 6e latin |! en francois". [Holzschnitttitel!] am Ende: „. . . nouuellemont impri= || me a paris pour antfjoine rerar6, mardjant libraire ..."
Doch nun ein Wort im allgemeinen über diesen „Garten der Gesundheit"! Er besteht aus einer Vorrede, dem eigentlichen Texte von 435 alphabetisch geordneten kleinen Kapiteln und einer kurzen Harndiagnostik, nach Zeitgebrauch vornehmlich auf den Harn färben beruhend; alles Weitere sind Register ver- schiedener Art, teilweise mit Benützung des sonst völlig te.Ktlich und in den Abbildungen vom Garten der Gesundheit differierenden „Herbarius Moguntiae
Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Gefuntheit." 87
impressus" hergestellt, der im Jahre vorher (1484) bei dem nämlichen Verleger erschienen war.') Das eigentliche Werk besteht aus lauter kleinen Artikeln, welche je einen meist pflanzlichen Naturkörper zunächst in deutscher, lateinischer, griechischer und arabischer Bezeichnung nennen und kurz beschreiben und sodann seine arzneiliche Nutzanwendung schildern, beides unter Berufung aut antike und mittelalterliche Autoren, deren Meinungen fast völlig unbearbeitet einfach aneinandergereiht werden. So werden 382 Pflanzen und Produkte aus dem Pflanzenreiche, 25 Tiere oder tierische Produkte und 28 Mineralien und verwandte Stoffe in einer alphabetischen Reihe abgehandelt; 368 Pflanzen und 1 1 Tiere sind in Holzschnitten zur Darstellung gebracht, die alle für das Werk neu geschnitten sind.
Neben diesem deutschen „Hortus" ist auch ein lateinischer im Drucke erschienen, den man auch als den „größeren" bezeichnet hat. Trotzdem Meyer in seiner vorzüglichen Geschichte der Botanik Bd. IV S. 189 ff. nach- zuweisen versucht, daß der lateinische Hortus sanitatis notwendigerweise früher erschienen sein müsse als der deutsche, ist dem nicht so. Es besteht keinerlei Möglichkeit, t)pographisch an der Tatsache zu rütteln, daß der deutsche Hortus zum ersten Male im März 1485 bei Justus Schöffer, der lateinische Hortus zum ersten Male am 23. Juni 1491 bei Jacob Megdenbach erschienen ist.^) Sein eigentlicher Text hat in 5 Abteilungen nicht weniger als 1066 Kapitel, mithin weit mehr als das doppelte des kleineren deutschen Hortus, und auch der Tractatus de Urinis ist weit ausführlicher als der Harntraktat des „Garten der Gesundheit". Darf man nun aber umgekehrt annehmen, daß der „größere lateinische Hortus" eine erweiterte lateinische Bearbeitung des kürzeren deutschen Werkes wäre? Wer die Zeit kennt, wird das für völlig unglaublich halten, und es wäre auch völliger Widersinn. Glänzend hat überdies Ernst H. F. Meyer den Beweis erbracht, daß diese Annahme das Wunder verlangt, daß bei einer Rückübersetzung ins Lateinische der Mainzer Translator den Wortlaut des Thomas von Cantimpre, Vinzenz von Beauvais, Bartholo- mäus von Glanvilla und Matthäus Sylvativus wieder getroffen hätte, aus denen das lateinische Werk offensichtig zusammengestoppelt ist. Also ist der lateinische „Hortus" doch der älterer Und doch ist er 6 Jahre später erschienen? Wie soll diese Schwierigkeit überwunden werden?? — — Man muß nur mit den Verhältnissen der Inkunabelzeit rechnen und nicht mit den jetzigen ! !
Choulant, trotz seiner unübertrefflich gründlichen und wahrheitsgemäßen Darstellung, die alle äußeren Momente völlig erschöpft und durch die prächtige Quellenforschung Ernst H. F. Meyers in bezug auf die Textzusammenhänge trefflich ergänzt wird, gibt nirgends ein Schlußresultat und Häser hat völlig recht, wenn er die Verwirrung durch Choulant „nicht ganz gelöst" erklärt. Und doch liegt die Lösung so unendlich nahe! Das kompilatorische Werk ist lateinisch entstanden, handscliriftlich verbreitet worden, Mitte der achtziger
') Ich komme auf diesen gleich noch kurz zu sprechen S. 96. *) Alle Drucke ohne Jahreszahl sind nach 1491 zu setzen!
38 Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Gefuntheit."
Jahre in die Hände eines Mainzer oder Frankfurter Arztes gekommen und von ihm einer deutschen Bearbeitung unterzogen worden, die den Umfang wesentlich reduzierte. Die lateinische „Original"-Kompilation ist dann später als „gelehrtes" Konkurrenzunternehmen von einem anderen Verleger gedruckt worden. Entstanden ist die lateinische Kompilation des „Hortus" sicher nicht in Mainz oder Frankfurt, sondern in einer durchaus anderen Region von Europa: ein Stückchen Eierschale klebt ihr ja noch an! Wie sollte denn ein mittelrheinischer Autor dazu kommen, nachdem er einmal den über- raschend klugen Gedanken bekommen hatte, ein medizinisches Kräuterbuch „Garten der Gesundheit" zu nennen,^) wie sollte er dazu kommen, ihn „Ortus" zu heißen, wo er selbst doch „Hortus" sprach und ständig die Zwiespältigkeit fühlte, daß ein deutscher gelehrter Leser dabei an „Ortus", „Ursprung" denken mußte (wie Helmont fast 200 Jahre später sein Werk „Ortus Medicinae", „Auf- gang der Arzneikunst" nannte)! Nein der Name „Ortus" ist dem Buche aus seiner romanischen Heimat gebheben, wo man nicht mehr aspirierte.
Ich habe bisher noch nicht nach „Ortus"-Handschriften gefahndet, die älter sind wie 1485: finden werden sie sich bestimmt. Auch die Untersuchung des plattdeutschen „Garde der llmtheyt" (Nr. 81) weist dringend auf hand- schriftliche Vorlagen! Aus diesem Gedanken heraus werden auch die fran- zösischen und italienischen Bearbeitungen und Drucke, die hierzu in Beziehung stehen, die „Arbolaires" usw. noch unerwartete Klärung finden. Die Linie geht vielleicht gar nicht über Deutschland.
Und nun noch einige Worte über den „Verfasser" oder richtiger Herausgeber dieser „großen" und „kleinen" Hortus! Im Vorwort nennt er sich nicht, aber dies Vorwort der lateinischen und das der deutschen Ausgabe sind doch ein eigen Ding! Sie stehen sich inhaltlich sehr nahe. Ist denn nun vielleicht bei ihnen das Verhältnis umgekehrt wie bei dem Texte des Werkes? Ist das deutsche Vorwort älter als das lateinische, wie Choulant annimmt? Teilweise wird es sich wohl so verhalten haben, aber nur teilweise. Der „Ortus" ^) hatte eine Vorrede, die mit einer allgemeinen Betrachtung anhub, die beiden Versionen gemeinsam ist, und dann ihren Weg zum Titel und der Charakteri- sierung des Buches fand und dessen Disposition darlegte. Der Abschnitt über die Reise nach Jerusalem, dem Sinai und Ägypten zur Gewinnung der wahren Bilder der Arzneistoffe, soweit sie aus der Levante stammen, den hat der deutsche Bearbeiter selbständig hinzugetan und den hat der Herausgeber des lateinischen Textes seiner Farben entkleidet und seiner Frische beraubt, aber
') Auch das war ja vielleicht nicht so ganz ohne Vorgänger; wenigstens scheinen mir die ,, Areolae" des Johann von St. Amand aus dem 13. Jahrhunderte auf Beete eines Kräuter- gartens anzuspielen.
^) Man beachte die ,,armonia" statt harmonia im lateinischen Texte der Vorrede!
Johann („Wonnecke", „Dronnecke") von Kaub. „Gart der Gefuntheit." 8Q
doch in seinem Hauptinhalt mit herübergenommen. ^) Trotzdem ist er eitel Flunkerei und vermutlich in Mainz selber vom Verleger veranlaßt worden, der ja an dem im Jahre vorher von ihm publizierten „Herbarius" die Gangbarkeit, ja Zugkräftigkeit solcher illustrierter Kräuterbücher erkannt hatte und nun aus dem Mainzer Tagesgespräch über die beiden Reisen des Mainzer erzbischöf- lichen Kämmerers Bernhard von Breydenbach 1483 und 1484 nach dem heiligen Lande und dem Sinai unter Begleitung eines Malers (Erhard Red wich), der die heiligen Stellen aufnehmen sollte und auch wirklich aufnahm, wie die trefflichen Schnitte in den beiden Publikationen vom Jahre i486 dartun, sich eine praktische und verheißungsvolle Lehre zog und ihr direkt die gewinn- bringende Nutzanwendung folgen ließ. Man wußte in Mainz natürlich schon vor dem Erscheinen der Reisebeschreibungen von der Sache und erst recht in Verlegerkreisen. Es lag also für einen geriebenen Verleger nahe, für ein Pflanzenbuch, das auch griechische und asiatische Pflanzen bringen sollte, die frohe Botschaft auszuposaunen, man habe endlich auch für diesen Zweck das nämliche Verfahren beobachtet, sich an Ort und Stelle authentische Auskunft, naturgetreue Bilder zu holen. Daß dies aber beim deutschen .,Ortus" eitel Humbug ist, beweisen die Abbildungen selbst. Wahrend die paar Tiere, die sich in Breydenbachs Reisewerk von Redwichs Künstlerhand finden, Leben und Frische atmen und eigene Anschauung erkennen lassen, sind die weit roheren Holzschnitte des .,Ortus" von 1485, soweit sie nicht einheimische Pflanzen und Tiere behandeln, von Naturtreue soweit entfernt, wie nur möglich. Aber, daß diese Vorspiegelung von einer Reise ins Morgenland unter Mitnahme
') Ich gebe die wichtigsten Stellen der deutschen Vorrede wenigstens in der Anmerkung: „Ließ mich beduncken daz ich nit erlichers nit nutzers oder heiligers werck oder arbeyt begen mochte, dan ein buch zu samen brengen dar yn vieler kreuter vnd ander creaturen krafFt vnd natur mit yren rechten färben vnd geftalt wurden begrifTen. zu aller weit troift vnd gemeynern nutz. Dem nach habe ich Iblchs löblichs werck lalTen anfahen durch einen meyfter in der artzney geleret. der nach meiner begirde vß den bewerten meilter in der artzny . . . ein buch zufamen halb bracht. Vnd do ich vff entweriTunge vnd kunterfeyung der kreuter gangen byn in mittlerer arbeyt, ver- merckt ich. das vil edeler kreuter fyn die in diflen teutfchen landen nit wachten Darvmb ich die falben in irer rechten färbe vnd gel'talt anders entwerifen nicht mocht dan von hören fagen. Deß- halben ich folichs angefangen werck vnfolkomen vnd in der fedder hangen ließ fo lange biß ich zu erwerben gnade vnd ablaß mich fertiget zu ziehen zu dem heiligen grabe, auch zu den berg fynay da der lieben iungfrauwen fant katherinen korper raftet vnd ruwet [gerade dies ist offenbar Breytten- bachs 2. Reife entlehnt!]. Doch das folich edel angefangen vnd vnfolkomen werck nit hynder- ftellig bliebe, auch daz myn fart nicht allein zu myner feien heyl. funder aller weldt zu ftadt mocht komen. Nam ich mit mir ein maier von vernunfft vnd hant fubtiel vnd behende. Vnd fo mir von teutfch landen gereifet haben durch weifch land Hiftriam vnd darnach durch die Schlauoney oder Wyndefche landt Croacien Albaney dalmacien. auch durch die kriefchen lande Corfon Moream Candiam Rodhiß vnd Ciprien biß in das gelopt lant vnd in die heiligen ftat Jherufalem. vnd von dan durch cleyn arabien gegen den berg fynay. von dem berg fynai gegen dem roten mere gegen alcair Babilonien [!!] vnd auch allexandrien in Egipten vnd von dan widder in Candien. in durch- wanderung folcher konigrich vnd landen. Ich mit fliß mich erfaren hab der kreuter da felbeft vnd die in iren rechten färben vnd geftalt laißen kunterfeyen vnd entwerffen. Vnd nach dem mit gottes hulff Widder in teutfch lant vnd heym kommen byn. die groß liebe die ich zu diffem werck han gehabt halt mich beweget das zu volenden als nu mit der gottes hülff volbracht ift . . . ."
gO Kräuter, Steine, Chiromantie.
eines „Malers von Vernunft und Hand subtil und behende" zum Zeichnen der Arzneipflanzen überhaupt entstehen konnte, dafür war kein Ort in Deutscliland in den Jahren 1484 und 1485 mehr geeignet, als eben die Stadt Mainz, wo gerade die Reisegenossen glücklich heimgekehrt waren und das große Reise- werk vorbereitet wurde. (Immerhin war das richtige Prinzip zum ersten Male für Pflanzenabbildungen ausgesprochen worden!)
Und wer hat dem betriebsamen Verleger Peter Schöffer die ärztliche Gelehrtenfeder geliehen zur Ausführung seines erfolgreichen Planes: Ich sehe gar keinen Grund, weshalb man sich immer noch halb und halb wehrt, den Frankfurter Arzt Meister Johann von Cube als Bearbeiter des deutschen Hortus anzuerkennen, der sich aus den Jahren 1484, 1487 und 1489 urkund- lich im Stadtarztamte nachweisen laßt als ,. Johann Wonnecke (Dronnecke) von Caub", oder als „Doktor Cube der Arzt" oder als „Doktor Johann Cube", von dessen Verfasserschaft noch 1550 Eucharies Rösslin, der Jüngere weiß („Herr doctor Johann Cuba") und über den der Verleger Christian Egenolph 1533 als „Doctor Johannes Cuba" in einem Nachdrucksprozeß als Verfasser aussagt: Er nennt sich ja selbst im deutschen „Ortus' an unscheinbarer Stelle und damit um so echter als Bearbeiter des Ganzen, der wenigstens einmal etwas aus seinem Eigenen hinzuzutun weiß, bei der Besprechung des „Bolus armenus" nämlich, der nur einem Mittel an Wirksamkeit nachstehe, das von ihm selbst so oft versucht worden sei, dem „Golde des Lebens". Die Stelle findet sich in 76 Kapitel des deutschen Hortus und meldet von eigener Erfahrung des Frankfurter Stadtarztes folgendes:
Item Serapio fpricht das bolus armenus gut ly diflintericis das ift die den vßgang haben mit dem blude. des glichen fpleneticis colericis ftomaticis. Item er fpricht auch fy eß lache daz dem nit geholffen werde von diflen obgefchrieben krangheyten der den bolum alfo nutzet als obgefchrieben fteet. de hilffet feiten eynander artzney oder nümer keyn ander vß genömen eyn golt des lebens genant aurü vite mit fyne züfatz genutzet ift funder zwyfell eyn gewilfe artzney dicke mail ver- fuecht an vil enden von mir Meilter Johan von Cube."
Der Meister von Caub tut sich auf diese Arznei aus Gold offenbar nicht wenig zu gute: er ist von der fortschrittlichen Richtung, die schon Goldarz- neien gebraucht, geheimnisvoll hergestellte kostbare Essenzen!
3. Kräuter, Steine, Chiromantie.
83.
Bl. r. Cyn fd^onc 2trftci)yo,c bocd' |] ran allcrlcyc ü,ljclirccf ininöc || frandl^eyöcn öcr mynfdicn.
[Fast blattgroßer Schnitt: Zwei Ärzte am Bette des Kranken; der eine hält demonstrierend ein Harnglas in die Höhe, der andere fühlt den Puls des Kranken; etwas verkleinert nachgebildet bei Peters Der Arzt, S. 22, Abb. 21.]
Kräuter, Steine, Chiromantie. gi
Bl. 2^ I f)ijr freuet ftcf an bat rcijifter || öcffcs bofcs fcfjonc vnbc fuucriicf || (S)ynt 5 työ 6c crftc min || fd?c ptbc [! statt pttje] öcme c6öele U ftatc 6er rnfcl^ult por- 1[ uel an 6e y-^'n^^i^Iif»-'" li funöe. ys rcdituerötgö cjljcpinicjet j, in omc pn6c allen fyncn fyn6crcn |{ 6o rorg,yfftic5c natur. 6c6c na 6cntc || rorlopc 6ec natur tücr6cn cntfan l! cjon rn6o csljctcict an 6cffcmc öalc || 6cr yamcrs lidjeyt . . . 3^ gl^cmafct 6yt bofolin 6at 6ar |j madj byl6c[ic!cn I^cten promptua \\ rium ntc6icinc. 6at ys oyn bcrc6i- [[ cfjcyt 6cr arfec6iac J" roclforcntc || fynt rtf] ci,I]c6riu-fct niänigcrljaöc porborgl7cn »n ljomclii.fe proprio^ || toten yffte eycjenfdiop öcr crcatu^ || ron pil befun6erliiiÖ 6er rrud)te 1| 6er er6cn na 6er lere 6er arften rn |1 6er nteyftere 6e in 6en naturlifen |I fünften poruaren fynt ran mannt || gcrleygen tunoien 6e (jyr na gt^cfet |i tet pn6c cnl^enomet fyn 6ar men 6e || ne 6at in 6eme latino fjo rtn6en Ij ipert alfe.
Es folgt ein Autoren-Register von 42 Namen und Werktiteln, darauf heißt es Bl. 2', Sp. 2, Mitte:
I Deffo porbenome6en meyftere || alle in 6en fünften 6er arfeeöitje [[ Peruaren
^ed^en in 6effente bofe || ouer 6e öoge6e 6er fru6e cjefcreue.
I Hu öat i6 por6er pppc 6at licfj- || lyfefte 6eme lefer tt'cr6e Ü]0 pyn || 6en
wat l?e foyfet. ff50 I^ebben 6e || myftere öeffe« bocfe? 6at bocf i| na 6er
fd?irfinge 6er bocfeftaucn || an 6eme alpfjabete i^ljemactet pfi 1| []cuet fii^ in
6at erfte an pan 6en ]| crcaturen 6er ore name pom öeme || erftcn bod^
ftaue alfe 2f angban ]| alfe 6emc nu byr na poLjet.
„2ippel fap latl} tpol . . . l^O'cnbom ys tamariftus" darunter.
Bl. 5^, Sp. 2, unten: „£jyr polgen nu na 6e 6ogie6e manni= jj gerlcyge roatere || roater pon yfopen ys gut.
Bl. 6^. Sp. I, unten: [ ^ijr polget nu na 6ogc6e pn6e || nuttidieyt mannigerleyge olye pan rofen ys foI6er.
Bl. 6^ Sp. 2, Zeile 9: ^ijr polget nu na pan 6en gf^emi |i cbtcn 6e in 6e arfee6ige Ijoren. || 3tem 2lurcus 6enarius. I £)ijr polgct nu na pan 6en iljo- \\ l^ope fette6cn materen pan erften.
Bl. 6\ Sp. I : I f)yr polget nu na pan pelen fu- || fen 6er mynfdjen |i Jlmborftiebeyt 6e eynem . . .
Bl. j^, Sp. 2, Zeile 21 : ^ijr na merrfe pan manniger |] Ijan6c cruaringc pn6c roarlpaffti || gEjc probeer6e ftucfen tiegen 6at || tpater y6 fy melfcrleyge y6 fy. || [ IPater 6at 6or blancf ys || .
[ ^ijr Polget nu na 6at regifter || 6er porgljefcreuene fru6erc myt || 6er or6eninge 6er bocfftaue 6ar || by man pinSen macb pan 6en fu- || fen 6ar 6c meyftere öer 6oge6c 6er || fru6ere crparen äff feggen. to 6e- || mc erften pan 6em bocfftaue 2t || an totjeucn6e 2ilfe pan 6cr fufc || 2lm* borftid^eyt . . .
Bl. S^ Sp. 2, Mitte: I ^yr polget nu na 6at regifter || 6cr arftc6yge pan wrutpelifer 1| francf=^ fjeyt 6c mannidiualt ys. || IPyucs ty6 e66er blome ofen . . . rnyff mat frut fe pormy6cn.
q2 Kräuter, Steine, Chiromantie.
Bl. 9 [Fo. F], Sp. I : [ ]ppel fag lat tool gljc^ || rcn in CYnemc IjoItJ || i\ato in öcnic nmnc || octobrt. bab ys öe ap || pciuiyn 5o ys guö in pclcn artjcöigen ....
Bl. 128 [„^0 cp^"]^ Schluß der 2. Kolumne: ^initus oft iftc libcllus l)crbarius \[ Unno öni ;rulloinnoqua6rinj,ctc [( fimo octiuigcfimo tertio. in rigilia || fancti pctri ab rincula.
Bl. I2S^ Unbedruckt.
o. O. [Lübeck, Stephan Arndt] 31. Juli 1483.
8 Bll. [bezeichnet a, b, c] nicht numeriert + 120 numerierte BIL, in zwei Kolumnen gedruckt. Das Titelblatt mit dem Holzschnitt fehlt den meisten Exemplaren; die Hamburger Bibliothek besitzt es, desgleichen Lübeck.
Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. 51, 3. Med. [auf dem Vorsetzblatte steht Promptu- arium Medicinae handschriftlich]; Hamburg, Stadtb. A. C. II. 4; Lübeck, Stadtb. (83"); London, Brit. Mus. 17320h!. Panz. D. A. Z. 40, 185c; Hain 9797; Proctor 2616.
In der Beverinschen Bibliothek zu Hildesheim [Inc. 59] lautet die Schlußnotiz:
^intus [!] oft iftc Uheüus Ijcrhaviums [!] || 2tnno 6ni IlTillcftmo qua= örincjötc \ finio oduayclnnotortio. in ingilia |1 fancti pcrri <xb pincula. Ij Jiniui libru fcripfi finc maib' ipih.
Das ist wohl nur ein früher, unkorrigierter Zustand.
83.
Bl. r, Sp. l: l7ijr [jcuct ficf av. öort. Kcgiftcr öcf || fc? bofos fdionc nn6c fcuerlif. || ynt ö tijt 6c cvftc myn |! fdic pfl? 6cmo c6öclc j| ftact bix rnfdnilt rcr [ ucl an öc yamcrlifcn || funöc is rcd]tucr6igcn ybcpinigct 1 in ontc rn alle fyncn finöcvö öc por |i giftige natnr. . . .
Bl. f, Sp. 2: vX&fi. fy tljo öc cuftc gcfljapcu. 6c || f}cntincl 5unnc. Allane. pn6c ftcr. || .... promptuarium mcMcinc !| 6at is cyn bcrcöidicyt ö arljcöige |j . . . .
Bl. 8^ Sp. I 1^0 i]: []ppcl fap lattDoI II gt^cren in einem || l^olten rate yn || 6cinc manc octo || bri.
V>\. ^0. Cfii.^, Sp. 2 gegen Ende: I royff it>at bat vorhub inyöcn |i fdial ouer to ganöcn i»a fc vvud}t \\ bat is €rtappcln ff gljartfonclc l] \\ IWarii p q PuÜcgiuiu I? || [ ^inis.
o. O. u. Jahr. Offenbar fehlt vorn ein leeres Blatt als 8 unfol. + 112 Fol.-Bll.
Göttingen, Univ.-B. (Mat. Med. 540 b).
Ein anderer Druck wie der vorhergehende.
Kräuter, Steine, Chiromantie.
93
Dies niederdeutsche Kräiiterbuch hätte ich ebensogut unter die Volks- arzneibücher setzen können, wo ja auch der „Gart der Gefundheit" hätte Platz finden dürfen. Doch man hat früher vermutet, daß dies „Promptuarium Medi- cinae" den „Herbarius Moguntinus" in plattdeutscher Übersetzung darstelle. Dem widersprach schon Choulant (S. 19), allerdings nur des Nebentitels „Promptuarium Medicinae" halber; denn er hat unsere Nr. 82 nie gesehen. Mit dem Mainzer Kräuterbuch von 1484 hat dies Kräuterarzneibuch aber tat- sächlich nichts zu tun.
Es hebt an mit einem erbaulichen Vorwort, das sich auf Meister Hugo beruft (meyfter hugo in eyneme bocke ghenamet, de arra anime" ^) und mit den oben in extenso gegebenen Worten schließt. Es folgt dann das Verzeichnis der Autoren, die im Buche benutzt sind, und das umfangreiche Inhaltsverzeichnis des Buches, das zum Schlüsse umständlicherweise sogar ein Register des Schluß- registers bringt, das den letzten Abschnitt des Textes bildet, wie wir gleich sehen werden.
Den überwiegenden Hauptteil des Textes bildet ein Kräuterbuch, d. h. ein alphabetisch geordnetes Verzeichnis von Pflanzen und Früchten, das neben spärlichen kurzen beschreibenden Charakterisierungen einzig deren arzneiliche oder diätetische Anwendung lehrt und oft auch ihre Einfügung in kompli- ziertere Anweisungen anfügt, ja gelegentlich auch andere Heilvorschläge für eine gerade besprochene Krankheit anführt, die das in Rede stehende Mittel ganz verlassen. Dies ,, Kräuterbuch" füllt Blatt i bis Blatt 90.
Die besprochenen Pflanzen, Mineralien und noch spärlicheren Produkte aus dem Tierreich sind die folgenden:
Appele, Aheyle [morsus gallinae], Atrament, Aghetenfteyn [Bernftein], Aloe, Alandt, Alrune, Alfnick, Allun, Adick [ebulus], Akleygen, Amedunck [Amidum], Anis, Aroma, Andorn, Aurine [Centaurea], Aloe holt.
Bibot [Artemisia], Borgele [Portulara], Borword [Agrimonis], Beenwelle, Benedicta, Beflotene krud [Daucus agrestis], Balfaminte, Bimynte, Bertram, Batonie, Basilie, Brambere, Bockefbart, Bernekrut, Berenkla, Beuenelle [Pimpinelle], Borchardes blomen [Polium], Bete, Borrago, Bilfe, Blodword, Beza, Bonen, Berenbom, Bere, Bolderian, Boyeke [Fagus], Bolus armenus, Brod, Botter, Bloutfteyn.
Carpentas, Camillen blomen, Canel, Capellen [Capilli veneris], Cardemomen, Carue, Caftanie, CipoUe, Cytolozen, Cle, Coriander, Cruzenwort, Crutzebom, Coft, Ceduar, Cubebe, Cruffliata, [gariofilata] , Caffia fiftula, Cyprefllen holt, Corallus, Criftallen.
Dadele, Dach ende nacht [Parietaria] , Defem [Mufcus], Des hylligen kerftes word [Helleborus niger], Dyll, Dyckdam, Diftel, Donre hone, Doft, Duuelfzbete, Duuenkeruele, Duuenvot [Asparagus], Draghant, Dannen fwamp.
Ekmyfpelen, Edeberenbrot, Eke, Ekappele [Galla], Eekkerne, Eeckvam, Enciane, Engeuer [Zinziber], Endiuia, Erwete [Pifum], Ert appele, Ertberen, Efchenbom, Etick, Eueritte [Abrotanum], Everwort, Eyghere [Ova], Ebta [gebrannter Wein des Magifter Johannes de Rubiciffa].
Fiole, Filippendula, Fenugrecum, Fimelfterne [Fumus terrae].
Garden kerfe, Gart ryngele [Helii>trop], Galigan, Gartkonele [Satureja], Gers- gerfe [Peterfilie], Ghele cleuer [Welilotum], Goltword, Gherfte, Golt, Gundram, Grot laddeke, Ghefegelt erde, Grekefch peck, Galiffien fteyn.
') Geraeint ist wohl der Augustiner Hugo von Sankt Viktor (1096 — 1140), der in Paris zum Magister ernannnt worden war und Schriften wie ,,De claustro animae" und ,,De medicina aniniae" verfaßt hat; ein Buch ,,De ara animae" habe ich allerdings von ihm nicht zitiert gefunden.
QA Kräuter, Steine, Chiromantie.
Hafelword, Haffelnote, Hauer, Hannep, Hertes tunge, Huflock, Hundefblomen, Hundes tongen, Hartekele, Hamerflach, Hulfz, Hyntlope [Cichorea], Harrtranck, Hoppe, Heydeffchen kol, Herteffwam, Holunder, Hederick, Holword, HayrI'chword [Helleborus niger].
Jafpis, Juncfrowen har, Ifernhard [Verbena], Ifope.
Knouelock, Koriander, Keruele, Kefe, Kol, Kome und Water Korne [Kümmel], Kretelmoren [Pafternack], Kellerfzhals, Kalm, Karde, Kerfzeberen, Koword, Koninkghes wuUeue [Tapsus barbatus], Konnele [ferpillum], Korn.
Lacknffen, Leuerftock, Lilien, Lanck pepper, Loye [Gamandrea], Lock [Porrum], Lyze [Lens], Lyn, Lorberen, Luchte [Eufrafia], Ledelichte, Lufekrud, Leuerword.
Man, Melde, Merck [Apium], Merredyck, Mynte, Megedeblomen , Magnes, Melliffa, Meiorann, Mifpe, Morberen, Meyfterwordt, Mandelen, Mufchaten, Mufchaten blomen, Mirra, Maftix, Margeriten [Perlen].
Nachfcheden krud, Noertman, Nardus, Naderwort, Negelken, Nettele.
Offentungen.
Prafius, Pyonia, Peppeo, Puppele [Populus], Pullegium, Pennyngkrut, Polas hauere [Siler montanum], Padelkerfze, Perdemynte, Pippauwe, Paradißes blat, Per- feke, Plumen.
Quiryn, Queckfuluer, Queyken, Queden [Cydonia].
Rade, Rofa [und viele Präparate], Rüde, Releke [Millefolium], Rode [rubea], Redick, Romefche roue [viticella], Rudick [Persicaria], Rogge, Rone, Roer, Ryffz, Rofyn, Royfzes ghele [Auripigment], Romefch weyte, Raden, Reubarbarum, Repdnticum.
Syluer, Stur [blitus], Schorfi'word [Scabiofa], Stickdorne, Stockwort, Schamponie, Sure, Salueyge, Sauenbom, Swerdele, Spycanardus, Spyca teltica, Sanekel, Sepe, Solt, Sockeren, Squillen, Sene, Steynvarne, Seeblat, Scherlieck, Sper [Nitrum], Sleen, Seygen, Schafryifch, Swempe [Fungi], Standelwort [Satirion], Sweuel, Safferan, Salteryane, Sucker, Sennep, Steynbrecke, Sunte marien [alumen fciffum].
Terebintina, Turbit, Tutya, Then [Stannum].
Valeriana, Wegebrede, Venekol [FeniculusJ, velt konele [Serpillun], Vy ff blat, Wegetrede Vuyckbonen, Wyt fennep, Wide, Wyrock, Wolrät [ambra], Wed, Wer- mede, Wantluß, Wlaß fide [Cufcuta], Wylt falueyge, Wytfteyn, Wedewynde, Wul- mech holt. Was [Gera], Wycken, Wethe [Triticum], Wilt hoppe, Water lyfe, Wachandelen bom, Wynfteyn, Wilde karde, Witfteyn [Heraclion], Waddecke [Serum], Wycken bom, Walnot.
Yfope, Ywembom.
Ein weiterer Abschnitt „De doghede der watere" beginnt auf der Rück- seite des Blattes 90 in der unteren Hälfte der zweiten Spalte und reicht bis zur Rückseite des 92. Blattes, zur oberen Hälfte der i. Spalte. Ein Abschnitt von „vele olye nutticheyt" schHeßt sich an, bis Blatt 94'', Sp. i, reichend, dem sich einige kurze Artikel über Gummi arabicum, Rettich und Meerrettich, über Arzneigewichte („van den wichten de tho artzedige hören vnde von andern dingen de man macken mot dar to") und eine kurze An- weisung zur Darstellung einiger gebräuchlicher allgemeiner Arzneimittel wie Ptisana, Bolenta, Mulsa, Hydrolium, Hydromel, Ox\mel, Tierfetten, von den Sammelzeiten und dem Trocknen der Arzneipflanzen und ihrer Teile anfügen.
Es folgt endlich von Bl. 97', Spalte 2, ab (unteres Drittel) ein kurzes thera- peutisches Handbüchlein, bis Bl. loi"^, Sp. i, Ende, in alphabetischer Anordnung, das der niederdeutschen Practica des Meister Bartholoineus in manchen Abschnitten sehr nahe steht, ja gelegentlich wörtlich mit ihr übereinstimmt, soviel sich aus von Oefeles Privatdruck nach der Gothaer Handschrift Nr. 920 beurteilen läßt. Ich gebe im folgenden eine Übersicht der Hauptabschnitte.
Kräuter, Steine, Chiromantie. qc
Amborftycheyt (Aftna), Aderlathen, Amechticheyt, Antrax, Antlat, Ar.«, Blad- deren [Blasenausschlag], Uan den fuken des bukes, Ghebrocken, Bladdere [und andere Gesichts- usw. Ausschläge, Serpigo, Morphea, Impetigo usw.J, Heyn gefwuUen, Ghebrant, Bloud zucht, Buckfucke, Werne da houet wey deyt, Har, Oghen, Oren, Neße [Nase], Munt, Thene, Hofte, Antlath, Droße [Drüsen], Gicht, vallen fucht, Sweren, Fiftola, Cancer, Carbunculus, Schorflf sericheit, Stein, Mylte [Milz], Werne da lyff wey deyt, we waterfuchtich ys. Hoff ganck [Diarrhö], Salue [mehrere Salben], Bladeren an deme lyue. Sacke der leueren Wedder dat krancke herte, Spyghet de mynfche, blodt fpyghet, Stempen [Stimme, Heiserkeit], Blaßen fucke [Blähsucht], Swuls, Brant, Cancer, Lofinge [Purganzen], Stein, Ruhr, Water.
Den Schluß des Buches Bl. cfti'' — (Crr'' bildet ein Register der gelegent- lich in dem Kräuterbuche besprochenen Krankheitserscheinungen mit genauer Stellenangabe bei den einzelnen Kräutern, deren Abschnitte am Rande mit Buchstaben markiert sind, ganz dem rein praktischen Zwecke des schnellen Findens in einem hausarzneilichen Kräuterbuches, einem „Promptuarium" ent- sprechend.
Es wird jedem Aufmerksamen auffallen, daß uns der Name „Promptuarium medicinae" bei einem niederdeutschen Arzneibuche hiermit zum zweiten Male begegnet: auch der niederdeutsche Ortolf führt diesen Nebentitel (Nr. 28). Es dürfte aber kaum ein Zweifel darüber bestehen können, daß Bartholomäus Ghotan 1484 sein „bok der arftedie" nur deshalb so nannte, um des Kon- kurrenten Stefan Arndt „fchon arftedyge boecke" das Wasser abzugraben. Wer weiß ob nicht überhaupt der niederdeutsche Ortolf nur eben deshalb hergestellt worden ist, um dem anderen Verleger keinen so großen Vorsprung zu lassen; offenbar hatte Ghotan an Arndts Buch von 1483 gesehen, wie groß die Nachfrage nach einem Volksarzneibuch war! — Doch zurück zu unserem ursprünglichen „Promptuarium"!
Über das interessante Kräuterbuch, welches den Kern dieses nieder- deutschen ,, Promptuarium medicinae-' bildet, vermag ich nichts Bestimmtes zu sagen. Als spätmittelalterliches Werk erweist es sich schon durch die zitierten Autoren, als deren späteste genannt seien: Albertus Magnus, Gordonius, „Francko libro de herbis", Bartholomäus Anglicus, Vincenz von Beauvais, Lec- tura luper antidotarium Nicolai, Mundini Synonyma, Platearius, Chirurgia Rogerii, Wilhelm von Saliceto — von Johannes de Rupefciffa aus der zw^ten Hälfte des 14. Jahrhunderts ganz abgesehen, der ja immerhin spätere Zutat sein kann.
Daß auch dies Kräuterbuch seine lateinische Vorlage hatte, ist wohl selbstverständlich, bedatf aber noch des Nachweises im einzelnen. Aber es wird auch Zeit, daß die hoch- und niederdeutschen Arzneibücher im Zusammen- hang untersucht und publiziert werden. Mit Ungeduld warten wir seit Jahren auf die Pubhkationen Borchlings, der im „Janus" (Harlem, 7. Jahrg. 1902, S. 131 ff.) und den „Mitteilungen zur Geschichte der Medizin" (I. Jahrg. 1902, S. 66 ff.) die vorläufigen Ergebnisse seiner Durchforschung der Niederdeutschen Medizin des Mittelalters in so viel versprechender Weise uns mitgeteilt hat.
Wie unser Kräuterbuch stellenweise, wenn auch selten wörtliche, Überein- stimmung mit dem sogenannten „Utrechter Arzneibuch" aufweist, das J. H. Gallee
96
Kräuter , Steine, Chiromantie.
im Jahrgang 1889 (XV) des „Jahrbuchs des Vereins für niederdeutsche Sprach- forschung", S. 105 — 149, herausgegeben hat, sei wenigstens angedeutet, des- gleichen, daß dieses „Utrechter" wieder mit dem „Gothaer" Arzneibuch sehr vielfach völlig übereinstimmt und eine ziemlich bunte Anordnung besitzt, auch dem deutschen Mac er manches entlehnt zu haben scheint. Mit der „dudefchen Arftedie" scheinen die Beziehungen unseres Druckes doch keine so nahen zu sein, wie man von vornherein vermuten könnte; doch reichen Reg eis („Das mittelniederdeutsche Arzneibuch und seine Pflanzennamen", Programm des Gymnasium Ernestium zu Gotha 1872 und 1873, 4") und Helfreichs (Versammlung der Ges. deutscher Naturforscher und Ärzte, 70. Versamml. zu Düsseldorf, Leipzig 1899, S. 447 ff., und Sitzungsbericht der Physikalisch-medi- zinischen Gesellschaft zu Würzburg, II. Sitzung vom 12. Januar 1899) Mit- teilungen trotz ihrer großen Verdienstlichkeit nicht aus, um ein irgendwie maß- gebendes Urteil zu ermöglichen. Bei der Scheidung und Textgestaltung der niederdeutschen Arzneibücher wird auch unser Inkunabeldruck vom Jahr 1483 immerhin einige Beachtung verdienen.
Auf den oben, S. 86 — 87, schon genannten
83 a.
^erbarius. l]la> || guntic iniprcffus. || 2lnno ic .Iryfiiij.
[Schöffersches Doppel -Wappenschild am Aste, rot gedruckt]
auf 174 Quartblättern mit 150 Pflanzenabbildungen nur deshalb einzugehen, weil alle 150 Pflanzen in der Überschrift auch mit deutschen Namen genannt sind, schien mir zuweit zu gehen; ich weise aber doch auf dies Verhalten des Buches hier schon hin. Wie der Mainzer Druck von 1484 und die Passauer Drucke von 1485 und i486 in diesen deutschen Benennungen nicht selten abweichen, hat Choulant, Graphische Inkunabeln 1858, S. 8 und 9, zusammengestellt.
84.
[^]2IfHculus nürrc öilc |j ctu5 mcus midji 2c. Ij 2tIfo fpridjet öic an= || 5cd]tiijc niitliöcnöc || licM^abcrin vo bcv bitterfeit jrs || l^erfeen von liöcrts ine^jenu jres || gcfponfcn. 2tdj fpridjet )"ie min (jenüntcr jl?'s ift mir ain büfdieli II mit mirren vnb ht 5tt>üfdjen mi II nen brüftcn .... 154 Bll. 8.» Nichts Medizinisches. Stuttgart, Landesb.
85.
((£)3n mal]rl)affti(3 büdilein q^ax nüc5= || lid) 5U l)örcn: ^\x> mandjcn fad^en || Dar in 311 lernen Pö öer e5el tugent rn6 1| frafft roege 6y an 6en eöeln fteinen fynt: || Das niandje mefdjen 5U l^ilff niaij fume || öer ir
Kräuter, Steine, Chiromantie. 97
tiicjct lernt 5U rerftö au); öicfjö büd) \\ lein Vä got I^at in ir frafft *Itdv uidilidi II lÜs wol als anöern öiuijc oöcr fivaturc:
[Kleiner Holzschnitt: Ein junger Mann sitzt vor einem geöffneten
flachen Pulttisch und besichtigt Edelsteine.] Auf der Rückseite des Titelblattes (S. 2l/j beginnt sofort das Ge- dicht in 2 Kolumnen gedruckt: Po ö frafft vn cige || fd?afftc 6cs €6el cjcftcines. |i meiftcriidj in KciTnö gefe^et.
£) reidier got gib mir 6ie frafft Dcrnunfft füft mcifterfdjafft öas id) beöidite rein Ijte fag DO €öelcm geftein.
Bl. Jtj^'' am Ende der ersten Spalte: I ©eörucft i)W €rffort || Jn fant Pauls pfar. ^w \\ öc ireiffen liUigen berge. 1| 2lnno öni: \rf.()8.
Zweite Spalte und Rückseite des 10. Blattes unbedruckt.
10 Ell. 4.» [Erfurt (bei Joh. Spörer) 1498.]
Den Versen über Almendein, Topasius, Smaragdus usw. (44) folgt noch ein kurzer Prosa- Abschnitt: „[ €i bewerte fünft tpy || man (5"iof^'-'r fol mad]e. Wernigerode, Fürstl. Stolbergsche Bibl. (^„Mo. 146. 4").
Panz. D. A. I. 234, 453; Z. 87, 453; Hain 4065.
Die Namen der Steine sind: Almendein, Topasius, Smaragdus, Karfunckel, Jochant, Cristall, Achat, Amantist, Crisoleite, Onichilus, Jaspis, Dyemant, Kappenstein, Camiol, Corall, Antite, Schwalwenstein, Zinen, Aldropi, Kröttenstein , Merayte, Cal- cosan, Perlein, Mucros, Oytalias, Türckis, Elyte, Calcedon, Sardius, Flammat, • Gamachw, Rubein, Balas, Crisoforas, Granat und Jachänt, Diacoda, Barill, Sarderein, Crisopras, Augstein, Ademast, Crisolitus, Topasius, Gagatometus, Domedus.
Man sieht, es kommen auch Wiederholungen vor und zwar mit abweichen- dem Texte.
Es ist das altdeutsche Gedicht von Volmar, das Hans Lambel 1877 in Heilbronn bei Gebr. Henninger herausgegeben hat. Einen Abdruck unseres alten Druckes hat Büsching (Museum II, 54) seinerzeit veröffentlicht. Auf Einzelheiten gehe ich nicht ein.
86.
[Die kunst Chiromantia. Der Titel lautet nach Copinger:] Bl. 2". Bats nadi gefdiriben h\\6:) ron öer Ijann6 l^at 5[e] teutfd) gemad]t Toctor l?artlieb 6urdi bett pnö [l^eif]fung öer . . . furften ^fro[a)] 2tnna . . . gemaljcl öeni . . . l]erfeog JUbreÄt Ijerfeog 5Ü bat[ren] . . . öas ift ge= fdieljen am ,fritag \i(x&i :ceptionis maria nirginis gloriofis.
[Augsburg, Jörg Schapff, 1475.]
Cop. II. 2895; Proctor 8.
Ich kenne nur das unvollständige Exemplar in Wölfenbüttel und das gleichfalls nicht ganz vollständige der Fürstlichen Bibliothek zu Wernigerode, das handschriftlich-faksimilierend folgendermaßen ergänzt ist;
Studien zur Geschichte der Medizin, II. 7
Kräuter, Steine, Chiromantie.
Bl. i'. Die fünft (Tiröinantia. [Darunter ein imitierter Buchdeckel.] Bl. / u. Bl. / unbedruckt, Bl. 2"': (D)2is nai} gicfd^ribcn budi von inx l^annö l)dtt jü teutfdi g,ctnad?t Poctor Ijavtlicb öurdi UW. vnh E?ai l fung öer öurd7leid]tic;tcti l^odii^cborcncn furftcn ^rair» "iiwwa q.cboxm von praun- fdjmcigg gcntaljcl öeni tucjet || reidjen Ijodigcboptcii furftcn Ijcrfeocs 2Ubrcd)t l^crfeog 5U bairö || vnb graff jü roburg, : bas ift tU'fdjefjcn am ^fritag naä) II Qteptionis [!] maria pirginis gloriofts ^JjLJj^.8.
(3)tcm So a>i0 öas i>u mirft finöen vnb pnöerridjt tpcröen |[ ^tpaicrlay {]ini> von mannen vnb von tpeiben r>on crft fo | l)ab fleif; auff 6ie gc= rcditcn \)anb ha innöeftu öic aige* || fd^aft öer mannen' 6er nai) [)ab ad)t auff öie gelincfen || Ijanö so fidjftu 6cr ^framcn gemiet nadj aller or6= nfig II aud) fol 6ir 6as lefen nidj^ trann öu nid?t adit Ijauft auff 6ic lini öer felben Ijanö
[Darunter blattbreiter Holzschnitt: Die Überreichung des Buches an Frau Anna, darüber „hartlieb" „anna"].
(ID)Kn ötdj öie Itni öes Icbens smifdjen öcm 05 |1 nnö öem jaiger grof ift öas beteüt fünfttge ntd= || fdiladit an mannen vnb anfronnl rinftu öar rn^ II öer am crüfe oöer ftern öas beteüt armut rnö l^at^ [[ leben, in öem alter ift öie felb lini oben an öem 05 || ganfe öas be^aidinet erl^angen
tperöen 3f' i^^>^ ^'^ f^^^ 'i"'* II "nöen gan^ on all ftrebung
II Ijanö DUO an öen finger fey genant.
[Blattbreiter Holzschnitt: Zeichen vom Himmel und von allerwärts auf Erden.]
Folgen 42 blattgroße Holzschnitte von Händen mit Bezeichnungen der chiromantischen Zeichen und ihre Erklärung.
Die letzte Seite unbedruckt.
22 Bll., Fol., in Holztafeldruck. Auf dem 22. unten auf der V^order- seite „iorg schappf zu augspurg" in der Wernigeroder Ergänzung. Die beiden ersten Blätter fehlen; ein vollständiges in VVolfen- büttel weggenommenes Exemplar dieser Hartliebschen Chiro- mantie soll sich in der Pariser Nationalbibliothek befinden.
Signaturen des Wernigeroder Exemplares: ay, Oüj [oiii) ergänzt] (8 Blätter); bj, bij (4 Blätter); Cj, Cji, Cjji, Ciiii (10 Blätter).
Wolfenbüttel, Hrzgl. Xyl. 10 (35. 9. Phys. 2."); Wernigerode, Fürstl. Stolbergsche Bibl. (Tf. 36"»); London, Brit. Mus. (C. 48''), auch inkomplett (nur das erste Blatt!)
Mit dem Inhalt des Werkchens uns näher zu beschäftigen, besteht keine Veranlassung. Der Autor Dr. Johann Hartlieb von München erscheint urkundlich 1465 als Leibarzt Herzog Siegismunds von Bayern; hat aber schon seinem Vorgänger Albrecht III. von Bayern-München als Leibarzt und viel- seitig beschäftigter Rat und dessen Gattin Anna, Tochter des Herzog Erich von Braunschweig eifrig gedient, der das Buch von der Hand gewidmet ist; auch der Witwe hat er noch geschäftlich nahe gestanden. Beiden hat er 1457 das Buch von allerhand verbotenen Künsten,- Unglauben und Zauberei zu- sammengestellt. Daß er in Wien Medizin studiert habe, ist aus den Fakultäts- akten nicht mehr zu ersehen. Nur ein Leonhardus Hartlieb de Monaco ist zwischen 1458 und 1460 als Scolaris facultatis medicae dort eingetragen.
Landwirtschaft. (Anhang: Roßarznei.) gg
vielleicht ein Sohn unseres Johannes, der aus der herzoglichen Dienerschaft in Nauberg an der Donau stammte und von Albrecht III. zum Studium geführt und darin unterstützt worden sein soll. Neben deutscher Bearbeitung von allerhand erbaulichen Schriften und Legenden und Ritterromanen, hat er sich auch mit der Übersetzung der secreta mulierum des Pseudo(r)- Albertus Magnus und der „Heimlichen Gloß des Buchs Trottula" (auch aus Macrobius, Gilbertus und Moschion) befaßt (vgl. Cod. Monac. germ. 261), viel- leicht um sie der nämlichen hohen Frau oder einer anderen fürstlichen Dame zu widmen, wie das ja noch Eucharius Rösslin fast ein halbes Jahrhundert später mit einem gynäkologischen Werke getan hat (heute hohen Damen kaum willkommen!).
Auch eine Abhandlung „Von warmen Bädern", welche von dem Probst zu Solothurn, Felix Hämmerlin, Komthur zu Zürich, lateinisch abgefaßt worden war, hat er ins Deutsche übersetzt; der Cod. Monac. germ. 732 hat diese Übersetzung in einer Niederschrift des Jahres 1474 überliefert.^) Verstorben ist Dr. Joh. Hartlieb ums Jahr 1473 (vgl. Allg. Deutsche Biographie Bd. X, S. 670 f ).
4. Landwirtschaft. (Anhang: Roßarznei.)
Petrus de Crescentiis Buch über die Landwirtschaft
(Liber ruralium commodorum)
in deutscher Übersetzung.
Petrus öc Crefcentijs 5U 1| tcutfdj mit fi^urcn.
Bl. 2'- [an''] [„das erst blat"]:
Das erftc budj von er- || wdcn. wonun^. ftcto. t?nö pon Ijeüfern |] ütiö Ijöfen vnb was nü^ fey 5U adcv- \\ monuiiij. vnb juuoran erfemtcn güti- II Mt öcr »onung ftctc in gcmeY".
Auf der Rückseite des letzten Blattes:
„211s idi Petrus Don (Trefcctiis nadj t>il arbeijt || vnb mcytem usanöeln . . . vnb Ijelöt in ymc jUJÖlff budjer. Das erftc hudi facjet von evtpclen . . . [wie oben] . . . 6as anöcre fa^ct von natur öcr pflanfecn |; r>nö cscmcyncn öing,cn 5Ü arbeyt öer ecfer. Das 6rittc budi faget Pon arbeyt bct || felM ecfcr. Das ricröe Pon »ctntjarten pn6 wein. Das funffte pou batPtnen. Das fedjfte pon garten. Das fybcnöe pon tpyfen vnnb wdbm. Das adjtc II bud? faget pon luftbarliiion garteTi pnö baipinon vnb freutern pnö iren früd^ten j| 5Ü fdiicfen pp meifterlidier fünft. Das neun6e biidi faget pon mand^erley üft pogel puö || ipilöt §ü fangen. Das eylffte bud} faget Pon 6en regeln bey tptrcfunge öer edcv. Das jmölffte budi leret
' Ein Traktat „Über vielerlei Bäder in Deutschland" von einem Ungenannten findet sich handschriftlich in München (Cod. Germ. 339), schon etwa ein Jahrzehnt früher zur Abschrift gebracht.
7*
Landwirtschaft. (Anhang: Roßarznei.)
was ftd) CYncm Ijau^ vattcv gcburt in i^Iidjeni inon6o 5Ü tlnm bcy feynen ndivn."
0. O. u. Jahr [in Speier bei Peter Brach um 1490 gedruckt].
I Bl. nicht numeriert + 203 [fälschlich 205, weil Cxiii und Cxxv über- schlagen sind] numerierte + 5 nicht numerierte Bll. Fol." Alles in zwei Kolumnen gedruckt mit Ausnahme der auf dem letzten (209.) Blatte als Nachwort gedruckten Vorrede.
München, Hof- u. Staatsb. (Fe. Oec. 19 u. Fo. cam. P. 98°); Berlin, Kgl. Bibl. iVoull. 20451; Wien, Hofb.; London, Br. Mus. Panz. D. A. Z. 14, 66c; Hain *5833; Cop. I.; Proctor 2395.
Beachtenswert sind für vorliegenden Zweck namentlich die Kapitel über die Kräuter und die Kräuterabbildungen im 6. Buche und die Kapitel 10—57 über Pferdekrankheiten im 9. Buche.
88.
1. Blatt unbedruckt.
Bl. i'. Petrus öe crcfccntiis ju 1| teiitfdi mit figuvcn. Auf dem 3. Blatte a^"": Das erfte Bud? d5 || ermelen mono ftctc rnnö von fjüfcrn 1| rnnö l^öfcn . . .
£)YC cnöct fid) Petrus öe cref= |! cenciis jü öutfdje. ©eörücft rfi || Dolenöet nodi [sie!] öor geburt (Crifti. jj ^TTccccfcüi. Des öinftags nodi || fant illidjels taij.
o. O. [Speier, Drach] 1493 [i. Okt.].
Fol." 230 Bll. [das erste Blatt völlig leer, die Titelrückseite des- gleichen] signiert a — 5; 21 — (B; + 6 Bll. Register [und Vorwort, nicht in Kolumnen gespalten] ohne Signaturen [das letzte Blatt leer]. Das Register ist in den 3 Münchener Exemplaren bald vor- bald nachgebunden. München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 2845, 2845°, 2846); Berlin, Kupferstich- kabinett (Voull. 202 2 t); Wien, Hofb. ; London, Br. Mus. ; Erlangen, Univ.-B.
Panz. D. A. I. 203, 358 u. Z 75, 358; Hain "5834; Cop. I.; Proctor 2391.
89.
O petrus 6e (Erof:cntiis ju tcutfii mit fiyuren.
öeöruiit Dn6 rolenöct nadi 6er (Seburt Cbrifti llT.CCCcE.itdriiii. o. O. [Straßburg] 1494.
234 Bll., Fol." (a — 5; 2t — (S), in zwei Kolumnen gedruckt. War in der Bibliothek Trew.
Panz. D. A. I. 213, 388; Hain 5835; Cop. I.
Weitere Drucke aus dem 16. Jahrhundert:
*[Straßburg] 15 12. [München, Univ.-B.]
* [Straßburg] 15 18. [München, Staatsb.; London, Brit. Mus.].
Straßburg 1531. [Erlangen, Univ.-B.]
Landwirtschaft. (Anhang: Roßarznei.)
Meister Albrecht's „Arznei der Bosse".
(Kaiser Friedrichs Schmied und Marstaller.)
90.
Bl. i''. I <£in ijüt orc3ncy büd^Iin || 6er vofj lind) wie man ein || yecjlidj pferö erfenncu fol.
Bl. r. Unbedruckt.
Bl. 2\ I Das ij. Hat
I Difes I^ernadi gefdiriben budiUn von \\ erc^ney öer ro^ o6er pferö lind} wie mä !! ein yccjlidi pfcrö erfennen fol bey feinen |I 5aid?e l^at geniadit meifter 2llln-ed]t fei |1 fer ^riöerid)5 fdinii6 vnb marftaller rö || iTon^ flantinopel alles u?ol bea^irt rnnö || perfüdjet.
Bl. 25'— 28'. I ^ienadj polgct öas ixecjifter 6ig bhd] \\ leins . . .
I £)ie ennöct || fidj öt^ Hegifter von er^ney ö rof.
25 fol. + 3 unfol. BU.j 4.", o. O. u. J. (anscheinend Augsburger Druck um 1490).
Nürnberg, Germ. Mus. Nr. 208.
Das Büchlein ist mir handschriftlich schon viele Jahrzehnte früher be- kannt, als dieser Druck veranstaltet wurde.
91.
O Pferöarsneybüdilein.
Jtugfpurij 6urd? joljann ^frofd^auor 1494.
4-"'
Panz. D. A. I. 213, 391; Hain 12868.
93.
Bll. 2 [flij--]. Das i£rft blat
(D)3fc5 tjernadj gefdjriben biidilein. Don !| er^ney öer ro0 oöer pferöe.
ünni> audi rote man ain yettlidi pferö erfennen foU Ij bey feinen jaidie.
6as Ijat gemadjt may || fter Jllbred^t fayfer ^fryöerid^s fd^miö. iinnö mar- \ ftaller ron (Eonftantinopel 2lls beindtt nnnö rer- j| fudit.
Bl. Cii/ [Das rr>i blat] unten:
. . . 6as jl feü6 tr>oI rn6 ftell es 6ann in ain faltes tt>affer r>n6 || rürf byf es gefteet. ic.
Bl. Ciij''. (l?)!£rnad) rolgt öas regifter 5ig büdjHns.
Das Register schließt Bl. c^ unten mit „2tin gute Ijornfalb ypt".
Landwirtschaft. (Anhang: Roßarznei.)
Bl. c^\ &ebr:udi 5U PIm von ßannfen [ Rainer [!] Jin . rcriij. 3ar. [Darunter ein Holzschnitt: ein vor der Schmiede angebundenes Pferd, dem der Schmied das Kreuz aus einem hohen Salbentopf einreibt, s. Fig. 12.] [U9S.]
(Se^lU(ft?^» \?Im vor» ^örtnltn
SaiiicrJmVcPUiO'^'"»
Fig. 12. Pferde -Einreibung aus der „Arznei der Rosse", Ulm i<(
20 Bll., kl. 4" [eigentlich 8°], das erste und letzte [unbedruckt?] fehlen dem Wolfenbütteler Exemplar, 11, 2. Oec. [ai_8/ bi-e»
Cl_5-)
93.
El. r. Dicf; pudilcyn fagct || rote man pfcröt crfencycn. vnb ein \\ yegflid? pferöt crfciiiicn \ol. [Fast blattgroßer Titelholzschnitt: Ein Pferdeknecht be- sichtigt die Zähne eines gesattelten Reitpferdes; hinter ihm steht der Roßarzt. Stadtbild im Hintergrund.] Bl. i^. Dits Ijcrnad} gcfdiriben bücftlcin von \\ cr^ncy 6er Hof o6ev pferöe, 2ludj WC man ein ye^fUdis pferöt H erf ernten fol bey feinem jeydien, Rat ge= miadit maifter 211= il bredit, luiyfer ^ri6rid)S fdimiöt vn ITJarftaller vÖ donftantinopel, etiles beiperM vnb rerfudit.
0.0. u. J. Wohl zirka 149)S bei Zainer in Ulm gedruckt (r). 12 rechts unten mit ij bis fij foliierten Blättern [Titel mitgezählt] + 2 Bll. unbezeichnet, 4". Letzte Seite unbedruckt. Stuttgart, Landesb.; Erlangen, Univ.-B.; Budapest, Mus. Nat. Hung., Inc. Nr. 600. Panz. D. A. 1. 38, 66; Hain 12867; Cop. IH S. 281.
Landwirtschaft. (Anhang; Roßarznei.) lO?
94.
Bl. r. t»ie man pfer6 ar^ || nicn vnb crfenncn fol.
Bl. I'. Unbedruckt.
Bl. 2'. Das II. Mal
I Tifcs Ijcrnad? ijeenb büdjliii ronn crc5ney öcc t| pfcrö. 2tudi wie man ein ycoilidi pfc^^ crfcnnc fol ,; Ix'y feine 5ctdien tft öurdi furften nü I^ern marftal |[ ler jüfamen »jefe^t vn 5Üin mecein teyl betücrt.
Bl. 20''(„?as XX. blat") Schluß des Textes:
... ein l]a\bcn vicrbunq, n^agcnfdjmiere || bas feuö wol vnb ftöllcs ban in ein falt it)affer vnb |] rür es bis es geftat.
Bl. 20''. Unbedruckt.
Bl. 21''. I Die tafel tpyfet alle ftucf vn ar^ny j| yeclid^s an fynetn plat nodj 6er jale.
Bl. 2y unter dem Ende des Registers:
I I}ic enöct fidj 6if bud?Iin ron 6er ar|ney 6er ro^." Bl. 24. Unbedruckt.
o. O. und Jahr.
24 Bll., 4", davon 20 gezählt und 4 nicht gezählt. Die gezählten tragen auch die Bogensignaturen 21 (auf dem 2. Blatte), S, C, D, €. Es ist das Schriftchen Meister Albrechts. Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. Quod. 80, 5 (6 191).
95.
O Das büdjiein faget von beiperter ^Erljeney 6er pfer6c.
Am Ende:
®e6rucft ju <£rffort in S. Pauls Pfarr 5U 6em weifen Cylienberg genannt. 1500. [Gedruckt bei Sporer.]
4".
Panz. D. A. I. 247, 496; Cop. III. 4729.
Nach dem Jahre 1500 erschien Albrechts Schrift noch öfters z.B.:
95 a.
15 10. €in g,u6 arfteöye boecf 6 per6e
od woK men eyn yclicf per6t by bofenne fdjal öfft y6 gu6t j; e66er quaet fy. nan ntennigerleye franefl^eyt rn6e arftes i| 6ye öar entegen 6e6e 6eii peröcn an fanten. [Blattgroßer Holzschnitt]
Titelrückseite unbedruckt.
Bl. ij. ... II Ijefft gentafet illefter Gilbert fniyt. feyfer Jre6ericfs ftaU || nteifter. to Conftantinopolen. nn . . .
Bl. \']\ „(5e6rücfet rn6e rulen6et yn, 6er feiferlyfe fta6t £ü \ becf 6ord} 6e fünft Stopbani arnöes ynt yaer .llI.iTfCCitC.j-." [Holzschnitt-Signet,
Schild, von Löwe und Greif gehalten, auf zähnefletschendem
Hunde reitend. i8 Bll., das letzte leer.
jQ^ Lebens-, Welt- und Weisheits - Spiegel ; Problemata.
95 b.
1513. Ko^crfencYbicdilcin. il Hud? uno man am |1 yctU dies pf er ö || crfonncn rfi tf prolnorcn j! foU. [Holzschnitt eines festgebundenen Pferdes, rot überdruckt, halbblattgroß.]
17 BIL, 4", Zweifarbendruck; alles gesperrte rot gedruckt.
15 unten [!] numerierte Blätter + 2 Bll. Register, an dessen Ende
Bll. 17^: linno 6oiniui. ITT.ccccc. vni> .riij. || roIcii6et öurdi l)anns 5d)ön= |1 fpcrgcr bcn juuycn j" auyfrura \\ am adjtcn tao, fant Caurcnfeon.
Fernere Ausgaben: Erfurt 1529; Augsburg 1535; Frankfurt a. M. 1550 und 1560; Erfurt 163O; Hamburg 1638; Schmalkalden 1666 (vgl. Repert. der Thierheilkunde Bd. XVIIl. Stuttgart, 1850, S. 279K).
Kaspar Eeuchlins von Hagenau „Hippiatrica von Eigenschaften der „Pferden", Straßburg 1493, ist mir noch nicht zu Gesicht gekommen. Nur „Hippiatria. Gründtlicher vnnd eigentlicher Bericht von Art vnd E)-gen- fchaftten der Pferde, allerhand Zeumung vnd Abrichtung derfelben . . durch Caspar Reufchlein von Hagenaw", 1597, in Straßburg bei Bernhard Jobin ge- druckt, habe ich aufzufinden vermocht. Die Inkunabel existiert also wohl nicht.
5. Lebens-, Welt- und Weisheits -Spiegel; Problemata.
Bodericns [Episcopas] Zamorensis Spiegel des menschlichen Lebens (Speculum vitae humanae).
Übersetzt von Dr. Heinrich Steinhöwel, Stadtarzt in Ulm (vgl. oben S. 15), über den wir bei seiner Pestschrift Nr. 205 noch einiges Nähere be- richten werden.
Der älteste datierte Druck des lateinischen Originals ist von Rom 1468 datiert (Leipzig, Universitätsbibliothek, Edit. vett. 1468, i).
96.
(I))3fcs bfidilin genannt ö fpiegcl bis \\ monfdiltdien lebcns ron 6cm i)od}- \\ voitbiOfin Hoöorico ron Ijyfpania |[ byfd7offen (^amoronfi acmadiet. 5e !| lob cor vnb glori 6cm tjoyliiäiftc rn6 || fäliyiftcn Ijcrrcn. Ijcrrcn Paulo 6em II anön ijröftcn byfd^off . . .
Bis Bl. 5" Register.
El. 6^. (d)<£m l^odjgcborncn r>n6 6urd}Iüd}= || tigcn fürftcn pnnö l)crrcn. Ijcrn
Sig II mun6cn Ijcr^ogcn 3c oflcrrcvd). 5c || ftcir mcyncm || gnd6igtften
Ijerren. €nbut ich Ijainrid) ftcyn^oaiel |j 6octor in 6cn er^ncycn. incyn pn6crtdnig gcEjorfamy |1 inilliö 6icnft allzeit 5cuor.
Bl. 8^ Blattgroßer Holzschnitt. 8^ — lO'' tab. genealogica . . .
Lebens-, Welt- und Weisheits- Spiegel; Problemata. I05
Bl. ii''[„Das erftc blat."]. | Das büdh c,enanbt 6er fpieael mcnfdilidis kbens] tüte rttö in wbüichev ntaf ö tnenfcb fein leben polfi'i |j ren fol. €r feye von öen ttteyften 06er mynften wbh j] lid^erlcy ftanös tt>i6ria,fett vnb ere. er fey. öarinn er |1 erlernet, aiye er ftdj Ijalten fol. roran C5& g,ot in= q,il)Ov II fitnier pnöertnerffuncn. Ilarnadi q,m feinem nddifte 1| €r fey fein oberer. iin6ert[)an. oöer initaeno|?. in redi ter geljorfaiite. erbannunöe. oöer georöneter liebe, va- \\ l?et l?ye an fdliyflidien.
I Das erfte capitcl .... [Die ersten 12 Zeilen dieser Seite rot ge- druckt.]
Bl. Clriiij'' unter dem Schlüsse des Textes: I Deo gracias.
o. O. u. Jahr [Augsburg, Günther Zainer].
10 nicht numerierte + 164 numerierte BU.", Fol., mit Holzschnitten.
München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. s. a. 1264, 1265 u. 1267); München, Univ.-B. (2"Inc. d. 11); Stuttgart, Landesb.; Wolfenbüttel [ß.\}i\\z. %, 9); Berlin, Kgl. Bibl. (VouU. 46). Zapf. I. S. 35; Panz. D. A. I. 27, 41; Hain *I3948; Proctor 1584.
Eine Enzyklopädie, welche von den verschiedenen weltlichen und geist- lichen Ständen handelt. Uns interessiert hier nur der Arzte -Stand von dem Steinhöwel, den Rahmen einer Übersetzung hier völlig sprengend, folgender- maßen schreibt:
Bl. 68^-7 r[lfptij]^-[ljrfj]-
I Das 5tüeyun6öreiffig, capitel. Don 6eiit fiibenöcn 1| ljanöaier(J. Das ift. dr^nei. Von irem lob. notturf 1 te pnn6 nufe. 2Uidi ron iereni nii^braui. arbeyt |1 onni» forgnältigfeyt."
Über dem Beginne des Textes auf Bl. 69'' ein Holzschnitt, quer II '/j zu 8 cm: Arzt mit hochgehobenem Harnglas und Chirurg vor einem sitzenden alten Mann stehend, dessen rechten Unter- schenkel mit großem Ulcus cruris er mit beiden Händen hält. (Abgebildet bei Hermann Peters, Der Arzt, Leipzig 1900, S. 17, Abb. 14.) [ ]Cl? befenn 6as öic fünft öer ar^nei \ nnöer 6en Ijanömercfen. 6ie eöelft ift II tt)dn fy ift 6etn nienfdie Don 6er na || tur gegeben. I?n6 t'ibernot* tiirftig 5Ü ntenfd^lidient leben. Sy ift aud^ ron 1| 6em rntö6tlidien got gelobet . . ."
Sie sei nützlich und füglich auch fürs Gemüt. Erlernt müsse sie werden „6urdi natürlidj prfad] an% 6er grun6feftein 6ie nit laid?e mag." Freilich geht es oft anders zu ; wie manchmal wird der Mensch durch einen unfähigen Arzt in Krankheit geworfen! „3'^? ^'^^ fetber ril ge* feljen 6ie geftern be^en, framer 06er fd)neiöer geroefen fein6 rnö Ijeüt arqet. (Seftern bartfd^erer. fjetit brunnenfel^er. f^eoit appotecfer. morgen 6ie hefte arqet in öer fürften Ijöff . . . alleyn 6er fünft yi artjneien int6erttnn6t ftd? ye6er nadi feinem tuillen . . ." was dabei herauskommt wird drastisch geschildert, auch auf andere Mißbräuche hingewiesen, wie den Gebrauch teurer Arzneien, die über Meer herkommen und den Kranken oft ver- dorben eingegossen werden usw. usw. Trotzdem bleibe es eine edle Kunst!
Io6 Lebens-, Welt- und Weisheits - Spiegel ; Problemata.
Bl. I. Unbedruckt.
Bl. 2^ (D)3fes büdjkin genant 6cr Spiegel || öcs menfdjlidje lebens von bem\\ i}od}wxxb\q,cn Hoöorico r>on tjy* |1 fpanta bifdjoffen |)amorenfi ge= || madfd ■§e lob ercn vnb glort 6e |i IjeYÜgftcn vnb fäligiften l)crrn || . . .
Bl. 6. Unbedruckt.
Bl. 7'' [„Das erft blat"]. | £)te nal?ct an fäliclidicn öas büd} genanöt öcr fpic* || gel menfdjUdjs lebens! IDie b menfdi fein leben nol- \\ füren fol. vot an c^h c,ot bcm alltnid^tigen. Darnad) |1 gen feine nddifte .... [die 8 ersten Zeilen sind rot gedruckt].
Rückseite des vorletzten Blattes [CCüj']:
( Das büd) bcs menfd?Iidjen lebens ijat geörudt i| vn iiolenöet f^anns Bdmler 5Ü 2tugfpurg, 2tna || frcytag, nadj iltagöalene. Jni .Irrriiij jar. jl I Deo gracias. [2S. Juli 1479.]
6 nicht numerierte + 203 numerierte Bll. , Fol.'^, + 1 leeres Blatt mit Holzschnittabbildungen und Holzschnittinitialen.
Auf Bl. 86^—89'-: „6as fffij. Capitel. Ton 6e fybenöen l]antu>ercf || Das ift öie arfenei. Von irent lob, notturfte vnb nu^ || 2lud] fon jrem niifibraudi, arbeyt vnb forgfätig- [!] 1| feyt.
Mit dem Holzschnitt wie bei Zainers Druck. München, Hof- u. Staatsb. (2 Inc. c. a 879, 880); WolfenbiUtd , Hrzgl. Bibl. (Ethic 17, 4 [879]); Berlin, Kupferstichkabinett (VouU. 80t); Wien, Hofb. Panz. D. A. I. 109, 102; Hain *I394Q; Proctor 1623.
98.
Speculü Ijumane üite. || Der menfdjen Spiegel.
Bl. 2^. I (Ein regifter in bas nad)geenö bud) || (D)jfes bftd^Un genant öer fpiegcl ntenfd)lid?s |1 es lebens von öent l^odjrouröigen Koöorico. || ron Ijyfpania bifd)offen ^antorenfi gemad? |i et . . .
Bl. 155^ [clj]. I l7ye en6et fid) öer fpiegel menfd?lid]es lebens (Be^ || örucft in öer feyferlidien ftat Jtugfpurg von Peter 1| öergcr. rnö roUenöt an fant Bartl?o= lonieus abent || öo n\an sali nadj Crifti ©eputt [sie!]. JlT.cccc.Irrriniij. [23, Au§ust 1488.]
4 nicht numerierte + 1 5 1 numerierte Bll. ■\- i leeres Blatt, Fol.", mit Holzschnitten.
Bl. 64=^—66^:
I Das yyfij. capitel Ton öem fibenöen Ijanöroercf öas ift || arcsnei. ron jrem lob notturfft r>nnö nu^ . and\ von jrem || mi)ibrudj arbeyt pnö forgfeltigfeyt" [mit dem Holzschnitt über dem Beginn des Textes wie bei No. 96. München, Hof- u. Staatsb. (2 Inc. c. a. 1102 u. 2103; Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. (Eth. 17, 8); Wien, Hofb.; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 319). Panz. D. A. I. 170, 253; Hain * 13950; Proctor 1917.
Lebens , Welt- und Weisheits - Spiegel ; Problemata. 107
99.
Ein anderer „Spiegel" sei hier kurz angeführt:
I bas Hegifter || | ^u 6cm erfte jnntjaltet Ö5 pud) || tote ftd? ein junger ntenfdi in guten fite mit || »orten vn mercfen gegen got vn be \\ menfcfjen tjaltöe' fol.
I 3*5 öarnadj rolgct ö gciftlid} men- || fdjcn fpiegcl öarjn ein mefdi lernet fey || felbs erfantnuf gar {jeylfam 3U f^öre.
60 Bll., 4", am Ende Bl. 60'';
„I ®eöru(Jt 5U 2(ugfpurg. nad) Setare. 2tnno ic \n Irrr>j." [1476.]
Nichts Medizinisches.
Bartholomens anglicns [de Olanvllla] de proprietatibns remm, niederdeatsch bzw. niederländisch..
100.
Bl. i'"[aa,'']. ^icr bcgEjinnen 6e titelen 65 fijn 6e ]| namen öer boefcn 5aer men af fprefe || fal en oec 6ic capittelen 6er certt)aer6ij H gf^en mans hartolomc*' engelfman en || een gI^coer6ent broe6er ran finte fran \\ cifcus oer6e >£n6e Ijeeft pij-. boefö 6ie || fprefen6e fijn paii6c eygonfcappcn 6er || 6ingen 6at5 te feggEjen rant redete in i| uu'fen aI6er gl]cfcapen 6ingijcn fo t»el || fienlic als onfienlic lidiamclic efi onlid) || amolic niet u)tgljefon6ert
^et eerfte boecf Dat go6 gJjefeyt n^ort een cwxd} onme |] telic efi onn)an6e[haer . . . Bl. bb/. Schließt das Register: „Pa6e giers eyeren cft ca."
Bl. bb^". Unbedruckt, desgleichen Bl. a/, Bl. a/: Blattgroßer Holzschnitt eines Königs mit Szepter und Reichsapfel auf dem Thron im Strahlenkranz.
Bl. a^''. [ ] 2tnt 6ye eygfjent ]| fcappen 6er 6in= || gljen rolge tnoe || ten 6er fub= ftanci= II na6er onöfcey || 6inglje efi regu- || len of or6enancie || 6er fub= ftancie fo || fei tpefen . . .
Bl. a/. 2. Spalte unbedruckt; Bl. a^'' ganz unbedruckt; Bl. a^" blattgroßer Holzschnitt, oben Gott in der Glorie mit Engeln, unten stürzender Teufel.
Bl. b/. f)ier begtnt 6at an6er6e boec Dan6e ey || g^enfcappen 6er engelen . . .
Bl. c^'. Unbedruckt. Bl. c^^ blattgroßer Schnitt, oben die Erschaffung der Eva im Mauer umgebenen Paradiesgarten, unten jenseits des Befestigungs- grabens stehend der nackte Mensch mit geöffnetem Leibe, siehe Fig. 13 S. 108.
Bl. m/. Unbedruckt. Bl. m,% Holzschnitt: oben irdische Vergnügungen, unten links Arzt mit Harnglas am Bette des Kranken, rechts Chirurg an der Schulter eines Kranken operierend, siehe Fig. 14 S. 109.
Bl. m,^''. ^ier begt^int 6at fefte boec . . .
Bl. fj^ Blattgroßer Schnitt: Erdscheibe von den Himmeln umgeben.
Bl. fg"'. ^ier begint Ijet adjfte boe^ . . .
Flg. 13. ErschafiuDg der Eva und Bau des Menschen; aus dem niederländischen Bartholomäus Anglicus,
Haarlem 1485.
I
Fig. 14. Freuden und Leiden der Welt; aus dem niederländischen Bartholomäus Anglicus, Haarlem 14S5.
Lebens-, Welt- und Weisheits - Spiegel ; Problemata.
Bl. Ug''- Unbedruckt. Bl. U2' blattgroßer Schnitt: die 12 Monatsbeschäftigungen. Bl. U3''. i^ier bcgJjint bat tf. bocd . . . Bl. Y,'. Unbedruckt. Bl. Y,^- Blattgroßes Geflügelbild. Bl. Ys''- ^^■'^^ hecjtjint i)d fij. bocd . . . Bl. 5/. Blattgroßes Fischbild. Bl. Sg''. £)tcr be^Ijint Ijct füj. boecf . . . Bl. e/ u. Cj^ u. Bl. Cg'. Unbedruckt (also 3 Seiten). Bl. eg\ Blattgroßes Landschaftsbild. Bl. 2j[^^ f^ier bcgfjint Ijct {-ittj bouc . . . Bl. ^^2^- Blattgroßes Bild einer Blumenwiese mit Bäumen. Bl. ^/. Jjicr be^ljint Ijct yinftc boccf . . . Bl. ^2'^- Blattgroßes Bild vierfüßiger Tiere. Bl. Q3'. £)icc begljint öat yDÜj. boecf . . . Bl. (£i£/, Sp. I, Zeile 3: fjier CYnöct 6at boecf inclcf ^Ijc^ ü Ijictcn is bartl^olomcus panöcn pro= prictcYtcn 6cr öinc^ljen inöcn iaer ons || fjorcn ill, (TCiCcC. cn Iffft). optc t^cYÜ II gljcn fcrfaucnt. €nöc is gi^cprint cii || 5e ocd mcbc voUyubt te I^acrlcm in [| IjoUant ter crcn goöos cnöe om Icrtn j! <\i}c bcv nicnfdicn ran nü 21Iecftcr j2l || €£>(> S€£52t€KC gljeborö pan 5c. || rij-jce. [24. De- zember 1485.] Bl. (£i£,''. Signetj Wappen-Greif; der Schild zur Bezeichnung frei, von feinen
Holzschnittleisten umgeben. Bl. €€/. Unbedruckt.
464 BIL, Fol." Offenbar ging dem als aa bezeichneten ersten Blatte noch ein leeres [?] voraus und folgte dem letzten noch ein leeres Blatt. Hamburg, Stadtb., A. C. VI. p. 167; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1485); Hannover, Stadtb. Hain 2522; Campbell 258; Proctor 9173.
Eine hochdeutsche Übersetzung dieser Schrift des Bartholomäus Anglicus ist mir als Inkunabeldruck nicht bekannt geworden, ebensowenig der verschie- dentlich angeführte Foliodruck der niederdeutschen (niederländischen?) Be- arbeitung vom Jahre 1479.
Aristoteles, Problemata.
101.
Bl. I^ Proplemata 2lrcftotilt5 (Teütfd).
Bl. i". [Holzschnitt, der Philosoph im langen Talar, eine Mütze auf, ein Spruch- band (ohne Spruch) in der Linken, das über seinem Kopfe weht.]
Bl. i'. (£in tractat manidierIcY frag nicnfd)Iid)cr xiwb tl?i- || crlid)cr uatur vwb gcfdii^Iidifcit 511 latdn genant || propicüniata jtrcftotiics pn6 anöcr rcatücritd) ][ tnciflcr als jr Ijcrnad) finöcn moröct.
[ ]u 6em (£rflm mal iptrt gefragt marunib öüs jj feY als (Salienus fpridjt Sas rnte' allen ticrlen jj allein öer menfdj öas antltc5 gen Ijimmel gc* fd?icft . . .
Lebens-, Welt- und Weisheits - Spiegel ; Problemata,
Am Ende Bl. 29": . . . 06er foUen fd]u>effcl || payfcn jn <£fftij vn foUcn öio fdjimpein bamit nybc II fo anrt jn gcljolffcn ic. \\ ®eörücft Dil DoIIcnt am tag
Seruatij 2tnno öomj ic IrnTU h''-^^- ["3- Mai 1493.]. o. O. 29 BIL, 8" [Augsburg, Johannes Bämler]. Göttingen, Univ.-B. (Auct. gr. IV. 291 1); Berlin, Kgl. (Voull. 89).
Das büdj öer Hatür || lidien tpctf5ljeit.
Rückseite des Titel blattgroßer Holzschnitt, links 4 Tugenden, rechts 4 Laster in Gestalt von Männern mit Schriftbändern. Bl. ay"-. [„I Das anöer blat"] (D)(£i: l}0 || d?fiü= || tUwh || in na || türli= || d)c f- I! ünftc il may» || ftcr 2t || riftoti |1 Ics fpridit in probicumatibus \ Dj ift in feinen fünftlid^en pn6 || fdjmdren frage. IDietpol fidi al || le menfdien freünx>n öas fy ge= || Icrt mcröon in ebcnpilöuge pfi || geleidinuffen, yeöodj gefeit jn || 6as ril ba(| »0 öas gcpei» öer l fittcn nüt ftditigen i£bcn= piI6en |j rn6 geleid)nuffen cldrlid^ er 5ei i' get tnirt. Dauon feyt auf; 6e fit |] ten iter natiirlidien tier mi6 ay || genfdnifft befdiaffner 6ing als |1 au^ Icbentigen pilöern nienfdjli || dies lebens natürüd] aygenfdi || äfft entiDorffen rnn6 gepilöet || nnrt, . . .
Bl. Cfyfiii", Kolumne 2, Mitte: I fjie cnöet fidi öas || büd? öer Hetürlidien mei);l?cyt [| Darjnn nia tnnöet aygcnfd)a= t| ftc nnö gut fittcn öurdi I?üpfd) || gcleidinu)?, ebenpil6ung rnnö || figuren, genonuuen Dnn6 ge^o || gen au); 6en ejemplen 6er lerer. cSetrucfet rnö nollenöet in 6er || Keyferlidjen ftatt 2(ugfpurg i| ron 2lnt[)onio Sorg. 2ln fantt ü Drbans tage. Hadi 6er nienfd]^ || tt>er6unge (trifti jl?efu 3n 6em || ilLCCCC rn6 £jt.\X\". jar. [25. Mai 1490.]
137 Bll. Fol.« Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl., 153, 4. Quodl.; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 154).
Hain *4047; Proctor 17 15.
Tierfabeln und andere Gleichnisse; nichts Naturwissenschaftliches trotz der zahlreichen, sich wohl auch wiederholenden Abbildungen von Tieren usw.
Werner £olevinck's „Fascicnlas tempomm".
103.
€tn Cronica von anfang 6or vodi. byf; || nff 6ie jar Cljrifti. jn.cccc.Ifffftj. ©c« II nant ^fafciculus teinporuni. €in bur6 |; lin 6er 5eyt. fagt ron allen bepften. rn || feyfern ©udj non ril marl^afftigen ge || fdiiditen. Iln6 trie tuan 6as perfteen || fol fudj am evften plat nadj öe regifter. [Kölner Druck.] Im Dresdener Exemplar (Hist. univ. A. 65) unvollständig; 12 Bll. -f
cffPtj Bl. Hain *6g40.
Abgebildet finden sich in kleinen Holzschnitten (die sonst fast völlig fehlen) Bl. Ifjrif^ Fischmißgeburt usw. und Bl. yctp Mißgeburt mit Hundskopf.
112 Lexika usw.
Eine andere deutsche Ausgabe ist 1481 in Basel bei Bernhart Richel erschienen (Hain 6939 [falschlich 6959]). Das lateinische Original dieses Buches, das der Karthäuser Werner Rolevinck verfaßt hat, wurde seit der Mitte der 70er Jahre des 15. Jahrhunderts vielfach gedruckt (Hain 6914 — 6938), doch liegt das Ganze von meinen Zwecken zuweit ab, um mich hier eingehender damit zu befassen. Der Hinweis mag genügen.
6. Lexika usw.
Von den Vokabularien und andere deutschlateinischen Wörter- büchern führe ich nur einige der ältesten Drucke hier an, ohne auf Voll- ständigkeit nach irgendeiner Richtung hin Anspruch zu machen. Ich wollte nur den verwendbaren Hinweis geben, daß auch diese Lexika als Quellen der anatomischen und sonstigen fach- bzw. kulturgeschichtlichen Nomenklatur immerhin Beachtung verdienen, zunächst der
Vocabularius rerum des Wenzeslaus Brack in einer Reihe von Ausgaben.
104.
Bl. r. Kog,iftrü rocalnilarij fcqucntis || De tjonünc et bc öiuovfi^ mcmln-is in co
ofiftoiitihj ] Do [^online et bc öiuerfis cö6itiotüb.-> | . . . Bl. 2^ [c£]2tput, Ijaupt, iE|'t niembruni ani> |, nuüis in quo ontnium fenfuumij tain erterionun qni iiileriorum or |] g,aiia potiuntuv et per qö fümiturli aünientiun . . . Bl. 138^ Zrile 27. ... .luafi ftniilis napo £t qriq5 finapis ponit' ; pro femine nioöicatiuo ipius l^erbe €t quaöoqj \\ p confectiöe cibalt er l^uiuf mobi feniie opofita | et confecta. ! I Saus öeo paj- Dtuis requies eterna fepultis.
o. O. u. Jahr. [14ö9 bei Günther Zainer in Augsburg ge- druckt.] 138 BU. Fol. Leipzig, Univ.-B. (Edit. vet s. a. m. 103'').
Siehe die Besprechung der nächsten Nummer, der Verfasser (Wenzeslaus Brack) ist hier und in den nächstfolgenden nicht genannt.
105.
Bl. V. Unbedruckt.
Bl. r. I Hcgiftruni üocdlnilarij fequentis
I De l^onüne et öe öiuerfis mebris in eo eyiftetibus folio .j
I öe l^oniine et öe ötuerifis conöittonibus .yüij. Bl. 2'. I öe noniinibus graminum et Ijerbarunt fecunöunt oröineni > alpl^abeti.
Drittes Blatt leer (vermutlich 4. und ein leeres Vorsatzblatt ist in Verlust geraten).
i-exika usw. j j 2
Bl. 4'(resp. 5) = „I foltum j."
(E2tput l}aubt. i£ft membruj anitiialis in quo_i| oiin fcnfuurn tarn ef= tcriorum qm tnteriocum || orijana ponunt' et per qS fümitur alimcntü || . . .
„[ ^olium Crriiij . . . Sinapiinn fcnff . . . €t alio nomine 6icitur ftnapisquali finiilis napo€t qü, H ftnapis ponif p jemine mobkaüüo ipius {jerbe €t qüj || p confectiöe cibali ef fjuiufmoöi femie opofita et ofeda jinit rocabularius rerum || <£f officina Jot?'is feiler in 2lucsufta. 2tnno öüi IR.CCCCj-rPtij. [1478.]
Leipzig, Univ.-B., Edit. vet. 1478, 22™; 7l/««c/z«;z, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 797).
Ein in vielen Abschnitten durch seine deutsche Wiedergabe lateinischer (und griechischer) Termini für die Geschichte der Medizin wichtiges Werk. Ich führe nur einige Abschnitte an und verweise die Historiker eindringlich darauf.
In diesen ersten Ausgaben beginnt das Buch mit dem Abschnitt: „de homine et diversis membris"; ich nenne nur einige Artikelanfänge: Caluicies glacz, Crinis har, Vertex is. scheytel, Capillus lock, Cesaries rothar, Coma schopfF, trica zopff . . . occiput nack vel nell, Craneum hirnschaal . . . dura mater ausserhirnschal . . . Vultus antlitz Wandlung. Albugo augeweissin . . . Hircus augenwinkel . . . Interfinium nasencruspel . . . Uvula Autemplat . . . Catarrus schnuder . . . Dyafragma prust vel schidfel . . . Intestinum rectum Schlechterdarm . . . Uridices blaterlochlin . . . Titillicus kützelflaisch . . . Mamma dut . . . Papilla dütlins spitz . . . Menstruum weiber ber blüt usw. (33 Folio- seiten). Weitere beachtenswerte Abschnitte sind: De nominibus balneatorum et eorum quae pertinent ad eos; De medicis et eorum quae pertinent ad medicinae artes; De nominibus quorumdam aegritudinum; De nominibus arborum; De nominibus graminum et herbarum.
Manches ist auch für den Kulturhistoriker interessant, z. B. die Übersetzung von Syringa (Spritze) mit „Zumpffen [penis] eysen", Strigilis „Badlach", Saba- tium „Badhemet" usw.
In den meisten späteren Ausgaben, deren ich nur anführe was ich selbst gesehen habe, ist der anatomische Teil (aus Prüderie:) sehr beschnitten, auch sonst viel geändert und zugesetzt.
106.
Bl. I. Pocabularius rerum. |1 Sreuia 6e ino epiftoläöi || Diöafcolo ßu. 6e fan. ni.
Bl. 2. Cabula [uper ooca. || 3"<^^Pit tabula || Pocabulartj.
Bl. 4. „^oliunt III.", a-,^, [et^. a.,!], (to'ifnceflaus !] Sra^ arcis[!] pfeffor. 2 cpa || nünator \ Conftan. fuis fco |[ liperis falutem plurimä hx- || ctt. . . .
Der Vocabularis rerum reicht bis Bl. 31'', e^'^, Bl. 32'' „Folium. XXXI." „Qut üelit lapiöum : 3eniniaru5 fcire natu || ram. colorem. quantitatem. 2 locunx natiuita Ij tis. poffe : rirtutem. kvjat 2Uücennam in It jj bro proprio. : in nunierabilibus. x in feeü i| öo libro canonis legat *£uacent ^£t illber || tum €1 plinium rltimis öuobus Itbrts na= || turalis Ijiftorie puta libro. pprni. >£t. rrfuij. || Ijec ipawca. in manifeftiorib' pueris fufficiet
[ai_8, bi_6, Ci_6, . . . fi-s, $1-6 . . . i"i-s/ i"s f'^^^1'^ '" Dresden, Oj ist ergänzt.]
Studien zur Geschichte der Medizin. IL 8
114 Lexika usw.
„Folium LXXVII" schließt der Text, der von dem Augsburger Druck von 147S zwar viel abweicht, aber doch noch recht wertvolles anatomie- geschichtliches Material bringt.
78 Ell, Fol. [a», b . . . e«, f , g . . .i», m«'] bei Grüninger in Straß- burg ca. 1486 gedruckt [Häbler]. Abschnitte des Vocabularius rerum: De celo i eius partibus, de no- minibus dei, de filio dei, de sancto spiritu, de angelis et chais. De tempore, De die et eius pan, De nocte-. De ebdomade, De mensibus. De anni partibus, De impressionibus, De homine et eius origine atque sexu, De proprietatibus hominis interioris et de aftectibus. De integralibus et corporalibus partibus hominis, Sanguis, Complexio . . .
Folium XXXI. Die Ethimologie des Isidorus; folgt Brack de modo- epistolandi („40") Didascolion Hugonis (56 ff.), 6 Bücher. Dresde7i, Kgl. Bibl. „Lingu. lat. 75"; Erlange?!, Univ.-B. (2 Exempl.).
Auch allerlei Heterogenes oder nahe Verwandtes ist angehängt z. B. aus der Etymologia Isidori, dem Didascolon Hugonis, dem Modus epistolandi usw., worauf ich nicht eingehen kann. Weitere Ausgaben sind beispielsweise:
S. 1. „Jtnno .Zn.cccc.Iffftij. in üigilta Simöis et tuöc". Fol." (nennt den Ver- fasser Wenceslaus Brack).
S. a. et. 1. Fol.»
S. 1. „2(nno 6omt || illcccclfffrij tu öte fä |1 cte (Crucis." 4". 4 + 162 fol. Bll.
S. 1. „linno. Zn.ccccIfffDtj." 4" (unfolüert).
juiprcffum streun, per 3o^anncn Prüg || 2tnno öiii. ^^89. 3" ftgilia (Epipljauie öni. 4".
S. 1. „2tnno. 21T.cccc.Iyj-riy." 4".
„3iiif""-'ffui" Jtrgentine 2lnno öfü. IH.ccccycj. in 6ie || fancte Brigiöe.". 4". [LHH + I Bl.].
„jnpftuin Jtucsufte per 3o£janne fdjonfpenger |] 2tnno. 2n.cccc.fci\ 3" riijilia ingilie ftnit |I feliciter." LHH + i Bl. 4» [Titel -Holzschnitt].
„ ~Snxpvcffuin Jlrgentine 2h\no 6nt. ilT.cccc.rcp. || alterar öte poft feftfi fanctt Cl?onie apfi." LHII + i Bl. 4°-
„2tnno bm .illCdCC.rcri. Saus Deo." 2 -|- XLIX Bll. 4". usw.
Eigentlich nur die erste Augsburger Ausgabe und die vielleicht demselben Jahr entstammende s. 1. et a. [Grüninger, Straßburg] ist von größerem medizinisch- historischen Werte.
Andere Lexika.
107.
Pocahularius incipiens ]| teutoiiicuni ante latinü. s. 1. et. a. Oj — 5^, 2lj — €g.
Enthält auch medizinisch Interessantes, z. B.: Artzpflaster emplastrü . cataplasma ide qz d'2 esse remediü contra
vulnus; Ars. culus. podex vel podix; Arßdarm. Lien. lagio idem est qd' fisc' 2 per quod exit stercus;
Lexika usw. j j C
Arßkrin. clunis, pige. idem .i. nates natiü die backen;
Arßloch. anus ani. i. culus. Anus .i. mulier antiqua;
Fieberkraut, cetauria est qdä herba. tausent guldin genant;
Fud. vulua. cauea ide significat vno mö . . . Bermuter.
colica est quedä infirmitas proprie darmgegicht. || sed n5 est pro- prium nome bermuter. nä viri no habet matrice || 2 tamen habent talem infirmitatem. ^;
108.
Jncipit rocabulart* q tntitulatur [| Ceutljonifta. rulgarit' 6tccnöo öer|| öuytfdjicnö ca reo qj t'mini t capi [| k riga^. a tl?eutI)onico ffit in= ccpti. [1 (E6icioq5 Ijmöi opi5 oplda c [Rasur] an || no öomini. illxccclffp. bc menfc ;i mavcij. [1475.]
Fol., in zwei Kolumnen gedruckt.
Hat natürlich auch medizinisch Interessantes, z. B.:
Beermoed'. hachtmoed'. buyckoe || vel Colica passio. dyorria;^)
die Moed' in der vrouwe lichä. Ma || trix matricula. hymen nis.;
wyse Moed' heuelmoed'. obstetrix || der wyse Moeder ampt to doin Obstetrico as are.
Der „Lucidarins".
Einige Beachtung mag man auch dem Büchlein in Gesprächsform schenken, das der „Lucidarius" heißt und angeblich von Honorius Augustodunensis verfaßt sein soll.
(Vgl. K. Schorbach, Studien über das deutsche Volksbuch Lucidarius, Straßburg 1894 [Quellen u. Forschungen, Heft 74]).
109.
I)er ZlTaiftcr I)er junger.
[Der bekannte fast halbgroße Holzschnitt: Meister stehend, vor ihm sitzend der Schiller ein unbeschriebenes Blatt Papier auf den Knien.]
(I) Jg hüd) tjcyffct Cuciöariui.. 65 fpridit || 5Ü tcütfd] alfo du als ein er* Icüdit'. 2ln II öifeni hud) fin6ct ma nianiäc cjroffc kr öic anderen büdieren rcrborycn fcin6 . . .
Bl. 30''. f ®etru(ft Dnö roUenöct 5Ü 2lucjfpury von || jo^ä"'^ Sdmlcr. 2(n mit« wocbc nach Drbani j| 2lnno ic Jn 6em Irrir. jare. 30 Bll. ' Fol." Müncheyi, Hof- u. Staatsb.
Außer von religiösen Fragen samt Belehrung handelt das Buch von Welt- schöpfung und Weltordnung, Erdbeschreibung und seltsamen Völkerschaften Erdteilen, Meteorologie, Astronomie usw.
') Vgl. Konrad von Megenberg, Buch der Natur ed. Franz Pfeiffer 1861, S. 147, 21; „ . . . für den grimmen in dem leib, den man haizt die permuoter und baizt ze latein colica . . .■' und den Kolik-Segen (aus dem 14. Jahrhundert) in K. Bartschs Garmania, XVIII, S. 52: „Ich beschwer dihc, bemmuoter . . ."
1 1 6 Lexika usw.
Bl. bj"^ — bg^ „In wie manichern tag wirdt das Idndt geschaffen im muter leibe/' eine kurze Physiologie der Schwangerschaft; „wie ist des menschen hirn geschaffen . . .", „wo von wechsett daf har . . .", „wo von wachlTent die nagel . . .", „wo von grawen die leiit . . .", also eine recht fragmentarische Physiologie!
HO.
Bl. I. Leer.
Bl. r. I Der maiftcr. [ Der iuncjer.
[Bild wie oben beschrieben.]
(D)3s hüd} Ijeiffet Suciöarius, 6af |t fpridit 511 teütfd) alfo ril al^ ein 11 erieüditer. 2tn öifeiu hnd) ftnöet || man manig,e groffe ler öte anöern || budiere rerhorcjen feinö bafy vn jj öeripeyfot ms öt|; bud}.
Bl. 23'' unten: I Der maifter fpradj b)ab für cjütt. !| gott fy mx öir eipi^flidien 2tmen. o. O. u. J. [Straßburg 1481?]
I leeres und 23 bedruckte Blätter, die letzte Seite leer; 5 halb- blattgroße, zum Teil astronomische Holzschnitte. München, Hof- u. Staatsb. (Rar. 97). Hain »8803.
111.
Bl. I. Unbedruckt.
Bl. 2 [ay--]. I Der ineiftcr. [ Der iunger.
[Holzschnitt wie in Nr. 109.] [D]3s bud) f^eyffet S'uciöerius. öas fprid)t 511 |j tcütfdj alfo ril als ein crleüditer. 2Xn öifem '\ bnd) fin6et man maniije <jroffe ler 6ie unöe || ren bi'idieren rerbor^-sen feint» . . . Bl. 24^ II yroffen öemutifeit 6ie 6u mir ericicset Ijaft. | Der meifter fpradj || i)ab
für gut cjot fy mit öir emiaFIiii 2lmen. Bl. 24^ Unbedruckt. Außer dem Titelholzschnitt noch vier meist astronomische Schnitte. o. O. u. J. 24 Bll., Fol", [ai_8, bi_8, Ci-s] [Straßburg, Heinrich Knoblochzer, ca. 1484]. Stuttgart, Landesb.; Halle, Univ.-B. Praetor 374.
Weitere Ausgaben des ,,Lucidarius" sind:
113.
Bl. i'. Der JlTeyfter. | Der junger.
[Schnitt.] (D)3t b^xäci fjeyffet Cuciöarius |[ Bl. 2(f. I (Sctruift rnö pollenöet 5U 2(ug= || fpurg oon 2tntljoni Sorgen 2tn || öem 2tfftermötag nadi fant ma= j| {b(\as tag 6es 5a5öIffbote 2tnno :c. || 3n öen .Iryif. jare." [2. März 1479.]
29 Bll. Fol.» [4 Schnitte.]
Lexika usw.
113.
"7
Bl. V. Der mcYfter. Der 3uni5>-'>^'
[Schnitt.] (D)3f büd} I)CYffct Cuciöarius, Ö5 || Bl- 33'- H ®c6ru(.it vnb voücnbct in öcr faifcrli^c || ftat 2tugfpurg von 2lnt[joni Sorgen 2tnt || fainb0tag nad) öes t^eyligen ctcwq erfin- || 6ung. 3" ^^m- Iffrij. 3are. [4. Mai 14-83.]
53 BU. Fol.« [5 Schnitte.]
114.
Bl. I'. I Der llTaifter. | Der 3unger.
[Schnitt.] (D)3tl f'fi'i? f?i^YfM Cuciöarius, öas fprid^t 5Ü öe || Bl. 26^ I ©eörucft ünö polettuöet in öer faiferlid^en ftat 2tugs || fpurg von fjannfen Sdjobffcr 2tn niitttrodi vov Vt \\ bani öes Ejevligcn babft 2tnno öni IC. ilT.cccc.lfffriij. [21. Mai 1488.]
20 BU. Fol." [5 Schnitte.]
115.
Bl. I'. ZHaifter €Iuciöarius || von 6en ipunöerhern |1 fad?en 6er loelt.
Bl. c/, Kol. 2. I (Seörucfet vnb fäligflidi voU || lenöet in feyfcrlidjen ftat 2lug-||
fpurg 5urd? f)anfen Sd]6nfper || ger an 6er nnta)odjen uor fand iTTartin.
itnno 6onnni. 21T.cccc. || rin6 in 6ent .fcj. jare. [9. Nov. 1491.]
22 Bll. Fol.» [ai_8, bi_8, Ci_6]. [5 Schnitte.]
Und noch eine Reihe anderer Ausgaben; eine niederdeutsche sei noch angeführt.
116.
[Holzschnitt fast halbblattgroß: Der Meister, stehend und mit den Händen
gestikulierend, diktiert seinem Schüler.] (D)3t bof Ijet Cuciöarius. Dat || fprift lo 6u6e fo nele alfe ein || vot- ludjter . . .
Bl. 39'' unten: I De mcftcr fpraf. f^cbbe öat r>or gu6 || ©ot fy mit 6y eu)id?Iifen. 2tmen. i (Sl?e6ruffet in 6er feiferlife ftat Cubcf, vä \\ illatl^^us bran6is. 2lnno 6in. 2tT.cccc.lrffP. [1485.]
Bl. 39'. Unbedruckt. Offenbar folgte noch ein unbedrucktes Blatt (das dem Lübecker Exemplar fehlt). 40 Bll., 4°, 5 unbezeichnete Bogen von 8 Blättern. Lübeck, Stadtb. (EncycL, 4", 10).
D. Zur Diätetik und Körperpflege.
1. Allgemeines und Aderlaß -Diätetik.
117.
£)ie roljet an ein biicbc \\ lin ron alle oöcrn 5UI0 || ffen Vnb ift yetctit in II örcy capitcl Das erftc |i ron öor orönuge 5 gc || funtf?cit Das anöcr DÖ II alle oöcvö 5uIoffcn Das \\ 6rito trtic man bas Mut || erfcnnen fol. [ ](£r leicftcnam öcs ![ incnfdien bcöarff || 5U öcr gcfuntljcit 65 er || gereiniget tt>er5e nö b \\ rberflufftfeit 6ef plut? || . . .
Bl. 8^ Schluß: jft bas plut rot rnöe [| ein aieinig »affers öar || oben vnb cnöe an 6e5 II boöen fdiinarfe 65 be^ j: teutet ein frölicb antlit || vnb einen gefunöen me II fd^en ift 6ie rotte oben 6icfe öas ift ein 5eidie || eil gutes plu^ Dn5 ift II bas, befte plut uielidies || ficb lot febniöen mit ei [[ nem l^alme alfo öas es II nit roiöer ftrebet du ne || beut auf; bridit öas ift || gut.
o. O. u. J. 8 Bll., 4", in zwei Kolumnen gedruckt. [Löwen, Jo- hann von Westfalen ca. 14S5.] München, Hof- u. Staatsb. :4'' Inc. s. a. 15 ; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 4918).
Hain *86.
Das I. Kapitel handelt von den Aderlaßzeiten, „auserwählten" und „be- zwungenen", und von dem allgemeinen Verhalten vor und nach dem „Lassen"; das 2. Kapitel [Bl. 3', Kol. 2] handelt vom .Sitz der einzelnen Adern, welche zu „lassen" sind und wozu dies an jeder Aderlaßstelle nützlich ist; das 3. Kapitel [Bl. ö"", Kol. 2] bespricht die Besichtigung und Beurteilung des Aderlaßblutes.
118.
OBl. I'. (D)(Er redjter er^ney mel pflegen
Pn6 leib rn fei mel trafdie r>fi fege rn rö im treibe aller feuAte quel öie fd)ei6liii fint an leib vnb an fei 6er fol int v\ crfet auffermeln als idj im eygentlidi unl erfeeln örcy 5Ü öer fei vnb örey jum leib 6ie crljneyen man vnb u?eib. o. O. u. J. 8 Bll., 4", vermutlich in Straßburg gedruckt. Das ge- reimte Büchlein mit der Anweisung Leib und Seele gesund zu
Allgemeines und Aderlaß -Diätetik.
erhalten, reicht nur bis Bl. 5''. Die drei Ärzte für den Leib sind die folgenden:
Der crft Icib arcjt ift ein fodi
öer fol in feiner funcn iod)
tDcif lidj betraditen was er fodi
öo von 6er nienfdj nit franf vnb fodi . . .
Der anbcr: leib arc5t ein loein fdjenf
öer felbiij alljett beöenf
wan bas b'xc wein auffften vnb fidien . . .
Der 6rit leib are^et ift ein pa6er
öer pat bcn leib vnb fdilidit 6ie aöer
vnb fdiirt öas Ijaupt iifi fedit Me yliöer . . .
Die Seelenärzte sind Pfarrer auf der Kanzel, Beichtiger und Jesus
Christus. Bl. 5'' bis Ende ein Gespräch eines Bischofs mit seinem Hofnarren.
Panz. D. A. Zus. 14, 61J; Cop. II. ;i3.
119.
O 2tin «jut arljney 6ie Ijie nad} fteet:
Das frdtt>en rnö mann anc^eet: finöeftu nil fad^en mit roonio; ujorten ersalt. 2(ud) roxi ein finö in miitterlyb fey geftalt.
o. O. u. Jahr.
6 Bll., Fol.«
Cop. II. -II (Butsch. Cat. XXXIII. 1857. S. 4.)
Ob dies etwa identisch ist mit dem folgenden Drucke, vermag ich nicht bestimmt zu sagen.
130.
2ttn csut arljney öie l^ie nad) ftet 6as || fi-aroen vnb ma an q,cet j^inöeft 5u ril fadien mit weniy iDor^ || ten anl>al. 2tudi wie ain finö in muter leyb fey cjeftalt. 2tudi jj mie öu folt probiere an öir £)b öie fdiulö öer pnfruditbarfait fey öein oöer ir. Pil gütter fünft nnö ar^ney fur^ be* griffen. || ZU\d) wie bu magft an ainer feljcn rnö tniffen. £>b aine fey ain II fraip oöer ain juneffrau) Und) anöre bemerte ftüdlin. Pnö auenteür t>nö fünft, öie man fol brauAen 5Ü pferöen. £yft öu öas büdjiin, es iDÜrt öir lieb toeröeu [ ! ]. 2lud} von öen groffen tu=^ 1 genöen rn frefften öer freüter. Was fie mürden an öen mannen || r>nö toeybern.
[Halbblattgroßer Holzschnitt, Arzt mit erhobenem Harnglas mit doppelter runder Linienumrahmung, deren äußere rechts und links ein Stück abgeschnitten ist, wegen Verwendung für einen schmaleren Raum als auf vorliegendem Titelblatt; die nämhche Zeichnung aber anderen Schnitt auf den Titelblättern der Tollat- schen Margarita Medicinae 1509 und 15 14 vgl. die Nachbildung in Peters, der Arzt S. 16 Abb. 13.]
Titelrückseite unbedruckt.
Allgemeines und Aderlaß -Diätetik.
123
Bl. 2''. Aderlaßmann (bekanntes Klischee).
Bl. 2^—6'', Text. „(Es foinö otlidi saidion öcr acburt 5cr frarocn, || 605 orft, traft ain fi-atü tl^üt 6io wcvd mit cim i| mafi cntpfinöt fy banadi feit rtiö fditnci-l;cn [[ in öcii nycron . . . \\ als wcivm ab fy es ovlcyöcii iitay, öas ift aiiii üiiit öai-5Ü, wann || öa» tiidi falt irirt fo fol fio os unöcrfib ux'rmen r>fi öarübcr tbün || 2tllc öitty ftotiö in vjottcs hcnb, in feinem ||
namen Ijat öifes budilin ain enö:
o. O. u. J. Wahrscheinlich erst nach löOO gedruckt. 6 Ell. 4".
Bl. 6^ Unbedruckt.
Göttingen, Univ.-B., Med. pract. 1150''.
läOa.
Zweifellos schon beträchtlich in das 16. Jahrhundert fällt folgender Druck.
€yn yut arfeney || öte nadi ftect: Ö5 fraiDen rfi i| man an yeet, ^finöeft öu rill fadien mitt vanka, j| motten erlsalt. 2Iudi »ie ein finöt \n miittcc || lyb fey aeftalt. 2ludi it>ie 6u folt probieren !| an öir. Ob öte fdiiil6 ö vn- fruditbarfeit fey ] 6ein 0^ ir. Til c;iiter fünft rfi art^ney ". furlj becsriffenn 2ludi iriie 6u maaft || an einer fehen rn iriffen. Ob eine l] fey ein fraütD oöer ein metlin. 2(udi an6re beirerte ftüd'let !| rn auentür rn füft, 6ie II mä fol brud»e 5Ü pf'-n'öe || £iftu 65 budilin, es [| anrt 6tr lieb uieröe || 2tudi rö 6e yrof- || fen tucjenöe x>n \ freffte ö früt || ter xx>ai fie roürcfe an || 6e man= || ne rnö || ipeyt !| ter.
24 Bll., 4" (Bogen 2J — ^). Auf der Rückseite des Titelblattes ein weiblicher sitzender Situs, den ich im i. Hefte der Studien zur Geschichte der Medizin auf S. 85 Fig. 25 habe nachbilden lassen, auf der Vorderseite des 2. Blattes QX.^] stehender Wundenmann. Am Schluß der nämliche Spruch wie oben.
131.
Bl. i'', Sp. I. fjie nadi rolget öas JJeaifter über 6as hn& öas genannt || ift Summa jol^annis nad) orönung öeg 2t-3.-<r. :c.
Bl. clfffp'. fjie enöet fidi fumma jol^annis 6ie ye^ogen ift auf; öcm || I],eiligen Decretbudi. rn ron latein in teülfdi gemadit öurdi \ ein bodigelerten man prüöer Serditbolö preöiger oröens. X)n öie bat getrucft rn polenöet Cünra6 Sincfntüt 5Ü Dlnt am freitag nadi fant Jltartin^taes. 2(nno. ilT.ceec. pn im .Irrniij.
€rpli:it Summa Joljannis tranflala öe latino in miliare ;| illfiltü rtilis pro reyentibus eura animarü. (Tlericis fimpUei» || bus. nee non latcis. qui fe infornmre poffunt er ea6e in öiuerfis || cafibus oeeurentibus. :c. I)eo 03racia5. [12. November 14-S4.] 13 Bll. + 185 Fol.-Bll. Fol.o Dresden, Kgl. Bibl. ..Theo!. Cath. 771".
Auf Blatt rj'' die Abschnitte: „Wie artzet || sollen ertznei gebe das sie nit schuldig werde an den krancken."
und „Wer artznei müg gebe krancken \n sieche leüten," der bis Bl. rij'' unten
reicht. [Es existieren auch Augsburger Drucke dieser „Summa Johannis" vom Jahre 1480 und 1487 (Anton Sorg).]
J24. Speisen und Speisen - Zubereitung
Bl. ai^
2. Speisen und Speisen- Zubereitung.
I Hin tüitjlidis büdilin von bcv fpois 1| öcs monfdifi, lüöldjc fpcis ycfunö fy II oö nit jcnicffcn Zt. Pü für rnö nad) 1 ril yi'iter ftucfladi rö ann rn anö :c.
Bl. a '". Auf der Rückseite des Titelblattes allerhand medizinische Anweisungen: l 3ft 6as aiitlüt rorbrcnnct von b funncn, fo mifdj cjaifon || cjallen mit ipaffcr rü ftridi 65 pnöa- 6a5 antlfit es Ijilfft.
I ^*ür Mc rffcfeifcit . . . f ?cr nit wol cjcborot . . . bc l}anb vnb ,f{if » ycfditrollö iinb . . . 5o b fraire öo brüft aefdni>oIIcn& . . . öcnt bic bain acfdmiollcn iinb ... ob 6u ain l^aifcr ftini l^abeft . . . öcr 65 ftcbcr aller crftc ycunnt . . . Wem b munb ftinc!t . . . ^ür öen lauften . . . ^nx bic traffjfudit . . . Dem in 6cr buff mc fy . . .
Bl. aJ^ I 1)10 fabct an ain nuhlidi budilin ron ö || fpcis 6cs mcnfdicn . . .
Bl. b/. I ibiltu l}trtn irin wibcv bringe fo füll jn mit ^^ciottc unn"
Bl. bj. Unbedruckt.
o. O. u. Jahr. 10 Ell., 4" (ai_6, bi_4); vermutlich nach 1500 gedruckt. Miinchen, Hof- u. Staatsb. ('4" Path. 430, 6); Wolfenbüttel, Hrzgl.Bibl. (11, 2. Oec). Rein medizinisch-diätetisch.
133.
Interpretamentum leue in Pfellum philosophü : & medicum de natura ! ciborum communium.
o. O. u. J.' [Erfurt, 1499].
12 BIL, 4" [ai_4 . . . Ci_4].
Auf der Rückseite des Titelblattes die Widmung: „N M ingenuo puero Petro Eberbach. || S. D. P. || (P) Sello llimmo illi philofopho: & iatro ins || ter grecos nemini facile fecundo . . . ego nuper feriatus sub nouo nee || inerti chalcographo . . . quoddam || veluti auctarium . . . addidi emptu || rientibus gloffemata videlicet & teutonam preter= |1 quam in exotericis linguam: neqd defyderet'. Vale || bellule Petre. Valete candiduli lectores: & in opere lefqdiano gloliematarij nö pompatici boni cöfulite. S. ai/. Axungia : adeps fuillus inueteratus : feu cum fale : fme |] fyncerus : Ichmalcz
Seuum . . . vns || Hat. Adeps : bifulcorum . . . fchmer
S. c '■. ... leu poti' Arifsoteles fili' || ait -/(.ouvov laof/yu tv/BTO i%E(v gruis Ij
Collum fibi dari optabat : ad Triulcij cenam adipajj liHlmä itent. || reXoii.
Als Beispiele dieses Wörterbüchleins der Speisekunst mögen die folgenden
stehen: „Polypus : multipes : piscis e mollium genere : schnoddelfisch . . .■• „Panis : brot. Cibarius : alias furfuraceus : et secundarius : gemein speyfz brot. Nauticus • schifbrot. Hordeaceus gerstenbrot. Triticeus : Weizenbrot Similago et simmilia : delicie farine triticee : semein. Siligineus : trocken- brot. Fermentatus : graece «i'ro,Ti'oo,':geseurt brot. Azymus : vngesuert brot. Artoptesius : gebacken krepheln. Artopte : siue artoptesie : die do gebackenuß machen. Subcinericius : aschenn kuchenn. Militaris : hernnfart brot. Artolaganus : fladen. Speustitius a celeritate : sicut kuchen in kacheln gebacken. Sitonius vonn neuem Kornn . . . Pastil- lus : kleinbrot.
Speisen und Speisen - Zubereitung. I2i:
Nach Hain 13535 bildet dieses Speisewörterbüchlein nur den zweiten Teil zu folgender Psellusausgabe:
Opufculum ad augcndä conferuädäque fanitatem et prolö- gandam Vitam Val de quam non Vtile modo : fed etiam necefiarium.
12 Bll., 4" [Ai_u, Bi_6]. Bl. Sg"'. „Pfellus de Victus ratioiie foeliciter explicit. Impreffus Erffor- die per rDolgan||gum Schencf cn Anno natalischri ftiano. 1499. [Signet: 3 Wappenschilder mit WS.]
Über die typographische Zusammengehörigkeit der beiden kleinen In- kunabeln läßt sich streiten; jedenfalls ist auch unser „Interpretamentum" in Erfurt bei Wolfgang Schenck 1499 oder 1500 gedruckt. Der Herausgeber N. M. ist Erfurts hervorragendster Frühhumanist Nicolaus Marschalk (vgl. Gustav Bauch, Die Universität Erfurt im Zeitalter des Frühhumanismus, Bres- lau 1904, S. 134 ff. u. S. 189 — 220), der dies Spezialwörterbüchlein in 1^3 Tagen für Lehrzwecke verfaßt hatte, da das Werkchen des Psellus so manche wenig bekannte Vokabel aus der Küche enthielt. Peter Eberbach war 1497 immatri- kuliert worden, ein Sohn des Erfurter Medizinprofessors Georg Eberbach (s. ebenda S. 142).
Leipzig, Univ.-B., ,,Med. gr. 221" [zwei Exemplare]; Hamhirg, Stadtb. Das Büchlein von der „Kiichenmeisterei''.
134.
Bl. I''. Kud^cmcYfterey.
o. O. u. J. 32 Bll., 4" [ai_s . . . öi_s]- Rückseite des i. und letzten Blattes unbedruckt. [Nürnberg, Konrad Zeeniger vor 10. No- vember 1483.] Leipzig, Univ.-B. (Lib. sep. 4025); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1877). Hain 2234; Proctor 2234.
Namentlich im 5. Teil ist viel Diätetisch-Medizinisches enthalten; er wird im Vorwort S. a.^ derart gekennzeichnet:
In dem funfften teyl lernet eß wv man guten elTig dorczu
„bereite auch von mancherley kreutere wein mache sol. vnd wy man „einem krancken verderbten magen czu hylff kumen fol lt. Mit lampt „einer kurczen naturlichen vnd nuczpern vnterweyf funge wy fich ein „yetlich menfch yn feine regiment mit elTen vnd trincken. auch andern „fachen wefelich vnd gepurlich halten sol. Wenn folchs ordenlichs „meffigß leben mit einem regiment vor erclert. dem menfchen vil „nuczer vnd fruchperlicher gefuntheit feins leibeß domit czu behalten „den alle czeytliche erczey [sie!] :c.
S. 6/ft. wird dann also zunächst gelehrt:
„Czu machen ein wein czu kreftigüg des leibs vnd widerbringüg „naturlicher hycz" . . .
J26 Speisen und Speisen- Zubereitung.
„Item Ein mensch der lang kranck gelegen hat vnd auffküpt ydoch ym das haubt fchwach ift v5 kräckheyt des gehirns dem hilf alfo. . . . [Ein Lot Muskatblüte und eine Muskatnuß auf i Maaß Wein.]
. . . vn thu das alfo lang pyß ym paß wirt in dem haupt. weil lange fichtagen wollen lang ercyney haben Dyfen wein mag mä auch geben den . dy ftete kranckheit ym haubt haben.
Es folgen dann weiter „Olantwein-', der auch als Beispiel für andere Kräuterweine gilt, wie „von Saluen", ferner „Merrich wein" („wert dem wuUen vnd ftillet das kurren in dem poden magen"), „wein von Bramber" („tranck der der naturlichen hycz wol hilft vnd ly in yrer naturlicher moße behelt"), „czwifel wein" („der ist gut für dy gebrechen", was dadurch bewiesen wird, daß jedes giftige Tier, Spinne, Eidechse oder Schlange einen mit Zwiebel oder Knoblauch gezogenen Kreis nicht überschreiten kann usw.), „Wermut wein" („gut für Un- lust" besonders in sumpfigen Gegenden, z. B. Ungarn, und zu Epidemiezeiten, wie wir Alant- Wein brauchen:, „Nesselwein" (auch gut für Würmer und anderes Ungeziefer). Es werden dann die Zeichen des „poßen kalten magen", des „verfchlewmten poßen magen", des „verkalten magen", des „hiczigen magens" und deren diätetische Behandlung dargelegt, weiter die Behandlung mit Pflastern, Kräutern, Sirupen, Abführmitteln, Aderlassen, Schröpfen. Endlich werden die allgemeinsten Regeln einer vernünftigen Lebensweise auseinandergesetzt; wer sie befolge, „beleibt pey gesundtheit vnd pey langem leben". Den Schluß bilden Vorschriften für menstruierende Frauen:
„ein weiblich bild yn irem plumenschein czu irer czeit. fol fich „allb meli'iglichen halten mit getranck vnd mit kost vii allen andern „fachen das iren weiblichen rechten nit widerwertig fey. wen ir geprech „meret sich de ly nahent der fwintlucht. vnd den pitteren grymme ym „leib vnd mag fein iterben ftirbt Tn' aher nit fy mußlang haubt weben „haben. Auch wullen fpurczen vn huften ift ir kurczweil. des wurd fy „vil lieber vberhabe. Dorumb lo werde dy groben ee man mache „folch leiden, dy ir weiber nit fchone czu yilliger czeit vnd yr nicht „glaubig fein mit aller edelen guttet dy man mag gehabe von koft „vnd getranck mit edelen würczen vnd fenfftigungen der ruhe aller „gutten pfleg. Es fchribt albertus magnus . . ." Mit dem Lob der Mäßigkeit in Essen und Trinken schließt das ganze Buch. „Amen".
125.
O luidicmcyftorcy.
Am Ende: Polcntct am abct iliarttni von crift gepurl ili.CtT.CCSrrfr. 3ar. [lo. November 1485.] o. O. 32 Ell., 40. London^ Brit. Mus., C. 31. g. 2. Cop. II. 3458; Praetor 2235.
Bl. I'. KudicnicyfloroY. Bl. i\ Unbedruckt.
Speisen und Speisen - Zubereitung. I27
Bl. 2^[ = a/] []3I mcnfdicn ftn6 funöorüdi vnb nit rnlnlHl üAcn geneigt c^u nalurltd^cr ru6 lufttgcv || fpei)). fidi öer fclbö nach gcfuntljctt yv^ ku \\ bes oröculidi C5U gcbmud^cn vnb CjU au \\ pfaljc . . .
Bl. a^\ Das crft tcyl ift v6 j^aften fpcijj || rnö es I^ebt an. an ütfd? fyöcn || . . .
Bl. ^„^ Uolcnöct am fainftag ror Sctarc ron (Trift [!] |] aeburt .IlTC^TCCSrffDJ. 3ar. ■ [i486.]
Vermutlich in Nürnberg bei Konr. Zeeniger gedruckt. Hambtirg, Stadtb., AC. IL p. 20; Miinc/ien, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 464°).
Bl. r. Kudienmcifterey.
Bl. V. T)\c uorrc6 6is budis.
(p)jl nicnfdu'n fin6 fun6cr= || lidj nnö nit rnbillidjen geneigt ju natur* lidier ]1 rn luftiger fpei0e. fid? öer felbe nadi gefuntl^eit |i ircs leibes oröen= lidi 5u gebraucben vnb ^ü en- || pfal^eu.
Auf anderthalb Seiten Vorrede folgt das Register bis Bl. 4"" unten. Bl. 5' [a/]. f aftenfpeif.
(5)2ls erft teyl ift uon ^a- !! ften fpeip "Dnb es I^ebt an an rifd? fyeöcnll §. j. 3tf'n ifcr bo m\d) tti61 fye6en . . .
Bl- 32'' [„g/"] unten:
. . .ba bvLxdq vo'xx lang nu'igen leben 1^16 1| in 6iffen leben gen got öem al* meditigen mugen ertperben !| 6as ea>ig leben 2(nten. Polenöet am .rfiiij. lag i>es merken 2tls man || 5alt ron öer gebart djrifti .IH.cccdrrymj. '^ax." [24. März 14S7.]
Bl. 32^ [g/]. Unbedruckt.
32 Bll., 4", der erste Bogen unbezeichnet, folgen Bogen a — gi_4 [bei Peter Schoeffer in Mainz gedruckt (?)].
Wolfenbiittel , Hrzgl. Bibl. („179. 2. Quodl.";; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1551). Panz. D. A. Z. 61, 244t; Hain 9799.
138.
Bl. i^ Kodienmcifterey.
Bl. i''. Die rorreöe b\% budis.
Bl. 5^ = a/. Das erft teyl ift X)Qn fafte fpeif.
Bl. g^''. . . . yn || öiffcni leben gen got 6ent almedjtigen mügen ericerben || öas caiig leben 2tmen.
32 Bll., 40, o. O. u. J. [1490?]
München, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. s. a. 11 40 u. 1140*).
Hain 9798.
In einem der Münchener Exemplare steht auf dem Titel rot geschrieben:
„Das puedi ift I^anns rellenl?ans || bts golöfdjmit. H90." Und am Ende unter den Schluß des Textes „1490".
128
Speisen und Speisen -Zubereitung.
Bl. 2t,
139.
Kuchematftrcy.
[Fast blattgroßer Holzschnitt: eine sehr beschäftigte Küche mit drei Köchen und einer Küchenmagd ; völlig schwarze Töpfe und Pfannen]. Titelrückseite der nämliche Holzschnitt und dieselbe Überschrift, siehe Ficr. i :.
^tä[tmifttf,.
Titelblatt der ,,Küchenmeisterei" vom Jahre 1494.
pillidi gcnciyt 511 natür*
Bl. 2tij^ Die iiorrc6 öif; büdilcins.
iUjjI nionfdicn fcin6 funöcrlidi vnb iiit vn
lidicr rfi lu)'tiyor || f}.vn)c . . . Bl. 213'. I)2t5 2\caiftcr l?at 5i»ciorloy sal ... Bl. 2t/. €in €n6c bcs Kcyiftcvi.. Bl. 2t6^ Das (Erft Ccil. Bl. JJ^ . . . vnb in öifcni 'I leben yen gott 6eni ahnedilig,en mügen crtcerben
bas eipiy leben. 2tinen. |1 £au5 Deo. ' o3etrucft ju 2luyfpiUy in 6er feifer=
lidicn II 5tat. i-^on Rann» Sdiaureii. Vnb fäliy |] flidi rolenöet am frei« . tay nadi Katberiue || öor beilig,cii junyfframen tay. 211» man [ ^alt nad)
öer cjepurt Crifti cnfers l)cv^ \\ reit (Tauleiit. rierbun6ert r>n6 vm unö* j|
neunzig ^av. [28. November 1494-.]
44 Bll., kl. 4", die letzten 3 Seiten unbedruckt 2ti_s, Si_6, Ci_6,
Dl-S/ ^i-s, ^i_7[S]).
Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. (11. 2. Oec.l
Speisen und Speisen -Zubereitung. I2Q
130.
OBl. f. I{ud7cmaiftrcy.
[Holzschnitt, vermutlich identisch mit dem bei Nr. 139 beschriebenen.]
Bl. i\ [Derselbe Holzschnitt.]
Bl. 2''. Die vo'xxcb 6i|; büdilcinf'. ]| (l^)jl mcnfdKn fcin6 funöcriidi iift nit Dn= pillid? ijc II . . .
Bl. 33''. Saus Dco || (Setrurft 511 ^tucsspuivj in bcv Kcifcrlidien || Stat. von V)anns Sd^aurcn. Dnnö fälic; [[ flidi rolcnöct 2im initaiodiö vov fanct mid^ |1 eis tac^. 2lls man (galt nad) 6or c(opui-t Crifti || pnfcrs I)cn-cu üaufent Dier= Ijunöert vnb \\ im fibunönunfeiOiftcii 3'^'-'- [^7- September 1497.]
Bl. 34'. [Der Titelholzschnitt abermals wiederholt.] 34 BIL, 4".
Cop. II. 3459.
131.
Bl. i'. liudiemeyfterey. [Holzschnittbuchstaben.]
Bl. 2'. [ ] 31 menfd)cn fin6 funöerlidi vnb nit iinbil- || lidicn ycnci.^t . . .
Bl. 32'', Zeile 17. ... leben. Jlmcn.
o. O. u. J. 32 BIL, 4«.
Cop. m. s. 313, 3457a.
133.
Bl. a^'. Kudjematftrey.
[Fast blattgroßer Holzschnitt, dem der Nr. 129 nachgeschnitten (Ge- schirr nur schwarz konturiert), der auf Bl. a^" samt der Über- schrift wiederholt wird.] Bl. a./. [ Die noreö öt^ bfid^Ieins.
4". o. O. u. Jahr [?]; das Münchener E.Kemplar ist unvollständig, es reicht nur bis Blatt e^. (ay^e, bi_6, Ci_r,, öi_,;, Oi^s)- Es fehlt ein bedrucktes Blatt, also vermutlich 34 Blätter, deren letztes un- bedruckt ist [bei Schönsperger in Augsburg gedruckt? Nach 1500?]. Miinche7i, Hof- und Staatsb. (4'' Oecon. 209"").
133.
OBl. i''. Kudjen mcifteri
Bl. "iX^. Die Dorreö [[ ril inenfdieii feinö fun i| öevlid) vnb nit mibillidjen i3eneygt|| o. O. u. J. 4«.
Cop. II. 3457.
134.
Kudjematftrey.
[Fast blattgroßer Holzschnitt wie bei Nr. 129, 130 und 132, eine sehr beschäftigte Küche darstellend.]
Bl. I Rückseite [hübsches Holzschnitt-Initial]: (U)~sU menfdjen fein funö || lid) vnb nit rnbillid)? ]| genetzt.
Bl. Xi^ [5''] hübsches Holzschnitt-Initial: (D)2t5 evft teyl ift ron ^a= || ften fpeys vn es fjebt an || an üifdj [yeöen, \- I 3^'^' i '^^'^ ^'^ i"'^fA ^^^^ ii'^^ f''-' 11 ^^' • • •
Studien zur Geschichte der Medizin. II. 9
I^O Speisen und Speisen - Zubereitung
Bl. r/: vnb in öiffem leben o,en cjot 6ein ahneditt '• yen nuujen ertnerben bas cmig leben. 2tnaen.
Bl. Dg^ unbedruckt. 4". o. O. u. J. 4 Bll. unbezeichnet + 28 Bll. (mit den Signaturen 2ti_8; Bi-s; Ci-e; Di-e-)
StuttgaH, Landesb.; Wolfenbüttd, Hrzgl. Bibl.
Den speziell medizinisch interessantesten Teil dieses oft aufgelegten und offenbar stark begehrten, vermutlich in noch mehr Ausgaben als den von mir aufgeführten im Druck erschienenen. Kochbüchleins habe ich oben bei Nr. 124 in genügender Ausführlichkeit angedeutet. Im übrigen besteht es aus 5 Ab- schnitten, deren erster von Fastenspeisen handelt, von Fischen, Krebsen, Obst, Mus, Brühen und Mehlspeisen, der zweite von Fleischspeisen, der dritte von Eierspeisen, der vierte von Salßen (= Saucen), Senfen und Latwergen, der fünfte, wie oben angedeutet, von Essigbereitung und Würzweinen. In allen diesen Abschnitten spielt nicht nur die Konservierung der Speisen (auch des Obstes), sondern auch die Rücksicht auf die Bekömmlichkeit nach der medi- zinischen Schablone der Komplexionen eine große Rolle.
So wird gleich im ersten Teil eingehend über die hygienische Bedeutung des Fischgenusses gehandelt, z. B. Blatt a^: „ . . . einem kalten menfchen der do ift kalter natur den verberbt alles das do kalt vnd Ichleimig ift als viefch ye feyfter ye fchedlicher. er mach ly oder bereit fy wy er wol. Iflet er dann viefche vnd trincket auch darczu waller fo befeit ynn der kalt fichtag. Alfo auch dy verdorben vnd czehen weyn. Und dy gemachten wein bringen den todt Hyerumb gedenckt wy dein eflen vnd getrank bereit fol werden vngefchickt vnd waß deiner natur zügehoret. Der rechts leben haben wol ver- nufft vnd langkleben der nem fein felbs war Ider man nach feinen ftaten Als dy vier complexion geordinieret fein von got in den gelchopf Heyß kalt trucken vnd naß. Das kand ich all mein tag genczlich ny erfarn doch hilft't man der natur yn maffen mit erczney vnd mit laßen Vnd der frauen heymlichkeit grolTet ir vnmefiigkeit in vnordenlichen wercken. Darumb mußen yr vil fterben Vnd vil der Junckfrawen dy weder ere noch gefunt nimmer befchawen noch nit alt werden alfo muffen ir vil verderben dy nit vnderfcheidung volgen vnd l'cham haben." Kürzere diätetische Bemerkungen finden sich überall zer- streut zwischen den Speisebereitungsrezepten.
Zu dem „Buch von guter Speise" eines Würzburger Miszellankodex, der heute in der Münchener Universitätsbibliothek verwahrt wird — Wilhelm Wackernagel hat im 5. Bande von Haupts Zeitschrift für deutsches Altertum S. 14 — 16 („altdeutsches Kochbuch") von dieser „stattlichen Küchenmeisterei eines fränkischen Stiftes um die Mitte des 14. Jahrhunderts" ausführlichen Be- richt erstattet und dabei auch auf unsere eben behandelte „Küchenmeisterei" hingewiesen, die er aus eigener Einsicht nicht kannte — besteht keinerlei Be- ziehung in unserem Schriftchen, wie schon ein flüchtiger Blick auf das gleich- zeitig (1844) auf Kosten des literarischen Vereins (VI + 29 S. 8") von einem ungenannten Münchener Gelehrten edierte Büchlein mit seinen 96 Küchenrezepten lehren kann, die aus einer Sammlung von ursprünglich einigen fünfzig Rezepten
Getränke, I 2 1
allmählich auf diesen Umfang nicht ohne Wiederholungen angewachsen waren. Auch mit dem Buche eines Lateiners aus der Kaiserzeit, das an den Namen des berühmten Gourmet und Speisenkenners und -künstlers M. Gabius Apicius aus der Zeit des Tiberius anknüpft und „De opsoniis et condimentis" oder „De arte coquinaria" sich betitelt,^) steht unser Büchlein nicht in ersichtlichem näheren Zusammenhang, jedenfalls ist es keine Übersetzung dieses Buches, wie verschiedentlich behauptet worden ist.
Der medizinische Kulturhistoriker aber darf an Speisen und Speiseberei- tung eines Zeitalters gleichfalls nicht achtlos vorübergehen, deshalb sind alle die genannten Bücher und noch eine ganze Reihe verwandter Schriften seiner Beachtung würdig.
Fischfangs und Vogelstellen.
135.
Bl. I''. (P)3^ hüdilet faijt wie ma fifdi '! vn ro^cl fahcn foll. ilTit öcn || I^cnöe rn6 audi füft mit vi\ bcivcv \\ tc rccoptö vn pficftö. vn ift ycteilt x \\ rfDij. Capitcl Py l^cr nadi ^ol^ct \\ vü [!] fayt audi 5um locjte in »cldicr || C5cit rn monat im ganc5cn iar. ein || ic9,lidier rifdi am bcftcn ift ::::::
[Darunter zwei kleine rohe Holzschnitte, rechts ein Krebs, links zwei Fische.] Bl. r. Wie mä ftfdi iifi voo,d faljö fol öa? || nx-ifct 6i|; büdilci vn ift yctcilt in rrpij. CapitclI. |i . . .
Bl. 6"" unten: i£in nifol^ ein 6iep. i£in Coucf ein uiafdicr ic || I (Setrucft 5U (£rffort. 2tnno bni. ilLccccrcriij.
[Erfurt, U98.]
6 Bll., 4", die letzte Seite unbedruckt. Dresden, Kgl. Bibl., Oecon. C. 113.
Allerhand vernünftige und abergläubige Mittel.
Das Medizinische wird berührt von dem letzten Abschnitt Bl. 5'' unten: „Hye merck in was zeit im iar ein ]] Jeglicher visch am besten ist."
Das Diätetische dieser Frage wird ganz verständig auf ^2 Seite kurz erledigt.
3. Getränke.
a) Wein.
130.
Bl. r. llOn 2tUen ycbredien 6er j: uxnn : IVie man in belffe || fol ntit beroertter mcyfterlidier IJ t?n6 Hatürlidier fiinft: On. [[ alle böfe Sdimir: '^xo bi- waren |[ öie cjefuntljeit öer ntenfdien:.-
[Holzschnitt: Hinter einem Tische mit Geldschlitz, auf dem 2 mal 3 Geldstücke liegen, steht ein Bauer mit Mütze und kurzem
') Häufig gedruckt, zuletzt meines Wissens 186" zu Heidelberg, her.iusgegeben von Chr. Theophil. Schuch, ,,Apici Caeli de re coquinaria libri decem'".
9*
132
Schwert, der in der Linken einen Becher hält. Hinter der rechten Schulter kommt ein „Rädli" heraus, das VVirtshauszeichen; siehe Fig. i6.]
ULmeinriKie lUiin ju lielffe fol mit beiiintter mepfleairiiec :^uö jBatürljtherfeunfcfDit. alle bofc &tlHmr:§mbcuiötEn öiegefimtlmt Der mmfcljtn:/
Fig. i6. Titelblatt des Büchleins „von allen Gebrechen der Wein" Erfurt 1497.
Bl. I'
Bl. 2'
Bl. 6'
3n 6tfe. Hegiflcr vinbct man || Die gcprcdilidifcit öcr meyn Pnt öie jal ö II picter bav an man vinbd wie man in bclffcn || fol mit betocrtcr pnö Icatürlidier fünft 2c.
[„Das .ij. plat."] Xücn vnb IVk man bcv Wcyn \\ IParttcn pnö pflegen foU:
2lldttt>ein 511 madicn: . . . jt'-'i" "^'•'i? f>-i"t 3ol?annes tag öes Cauff- |[ crs So grab man alat unirfe öie roeil fy allfo || grün fynö . . . Bl. 7^: Wev' mut tpein 511 madien: || ITlan bredi öie IPermut cor. Sun. || benöen öie tpeill fy fafft l?abcn Pnö || ir pefte frafft l^abc man fol fy in öe. || lufft I?oI]en als ror gefagt ift ron öon alaiite || . . . I Dyfer ipctn 3ft gefunt fumer seit 511 tnd \\ on in öen nüditercn magen. IDan öer oein || lefdjt rnö pertreibt alle fdieölidic öincf. öye || fydi in öem magen gefamlet traben vn fref- || tiget öen ntagen. Dnö ftercft öas i^er^ :c.
Getränke.
133
Bl. S"". I (Scöruift qu Crffort ^n fant. || Pauls pfac ^u 6ctu tpciffc lilgcn. || Serge 2tnno Olli. Cauffcnt Dir- || i)unöcrt. ru Sybc rnö ncüiifeig. [1497.] Bei Hans Sporer gedruckt. [Häbler.] 8 Bll., 4", letzte Seite unbedruckt. Dresden, Kgl. Bibl. (Msc. Dresd. g 145'').
[Ordnung Kaiser Maximilians, der Wein halben, auf den Reichstag zu Freiburg i. B. aufgericht 24 Aug. 1498.]
(ID)ir Üllaj-inülian von <.}ottcs anaöcii, Üxoinifcfjer funig, 5ÜalIont5eiten mercr 6c5 Kcidif., 511 i^untitjcrn, ?allmatten, Croaticn 2c funig (£r^= || l^cr^og 5Ü Oftcrrcid], . . . €inlnctcn .n. allen vnb ycgflidjcn . . . 2tudj
öcn lÖcYnficfern, Difiercrn, (Ey^J^^rn • hefigclt mit rnnfcrm funig=
clidien aufgcörudPtcn 3"liiü'-'l (Beben 511 ^reyburg im Sryijgoui ant ff iiit tag 6e5 21Tonats 2tugufti. IXad) Criftigeburöe r'ier5eljiil;un6ert, iniö im Tldjt- unönetDu^igiften, Dnfrer Keid) öes ^\6mifdjen im öreyl^eljenöen, r>n6 bcs i^ungre^ || fdjen in Heumtcn 3'ii-'*^"-
Einblattdruck in Großfolio, 330:260 mm bedruckte Fläche, in Frei- burg bei Riederer gedruckt im August 1498. Straßburg, Univ.-B. (K. 2751). Cop. II. 3933.
Ich veröffentliche den Wortlaut dieses interessanten Blattes gleichzeitig im „Archiv für Geschichte der Medizin".
Arnald von Villanova.
Von Bewahrung, Bereitung und Brauchung der Weine (Oe Vinis),
ins Deutsche übersetzt von Wilhelm von Hirnkofen.
Der kleine Traktat des großen Vorläufers der Renaissance der Natur- wissenschaften kam in mehrfacher Hinsicht den Zeitbedürfnissen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entgegen und erfreute sich darum einer großen Verbreitung durch vielfache Drucklegungen.
In jener weinfrohen Zeit heiteren Lebensgenusses war die Frage des Weinkelterns, Gärenlassens, Klärens und Klarerhaltens und eventuell des wieder Gebrauchfähigmachens trübe oder sauer gewordener Weine von vornherein des Interesses weiter Kreise sicher, nicht minder ärztliche Betrachtungen über Nutzen und Schaden des Weingenusses und über möglichst hygienisches Ver- halten beim Trünke. Auch die Anweisungen zur bekömmlichen Gestaltung des Weingenusses durch allerhand Zusätze, zur Herstellung von Würzweinen und richtigen arzneilichen Getränken aller Art waren recht willkommen, und über dies alles bringt die kleine Abhandlung des Katalanen Arnaldus in der Übersetzung V/ilhelms von Hirnkofen genannt Renwart, die dem Bürger- meister und dem Rate der Stadt Nürnberg gewidmet ist, autoritative Auskunft. Die dünnen Heftchen wurden fleißig benutzt und verbraucht, kein Wunder, daß
134
Getränke.
fast jeder dieser Drucke eine Seltenheit geworden ist. Vielleicht tauchen auch noch Drucke auf, die mir entgangen sind, obgleich auch die Klosterbibliotheken dem „praktischen" Büchlein gern eine Stelle gegönnt haben mögen, also die Aussichten nicht gerade ungünstig waren, daß diese Heftchen in die gelehrten Büchersammlungen von heute gerettet wurden.
138.
Bl. I. Unbedruckt.
Bl. 2^. Widmung:
(D)'Sn fürditicscii lErfanton vnb uicifcn \\ 3uraovniaiftcrn im ^atc 6cr Iob= lidicn 1! Statte laironibercs meinen befunöerii lie |] ben Ijerren pnö gepte= tigern €nbeut Jdi H IVilljelni rou I^irnfofen Csenatint Ken= ]| mart IlTcin iinllig öienft jn fdiulöiger i[ pfli»^t »-ill.^'Yt ""' gätjeni fley|? juor || an berait . . ., [Bl. 2''] . . . ©eben auff ,freitag, na* || 5ant IHidiels tag itnno öfii. in'*.cccc''.lffriij.
Bl. 3^ Per tractat 2trnol6i öe Houa rilla, 2Iin für || püntlidier arlj 5e5 füng no frauifreidi von \\ beuiarüg rfi berattfig öev uieiii Zln öen innel |i ten füng gagen polget Ijeniädi . . .
Bl. i6''. Pnö adit haben öa« 6ie eher nit Ijerau); geen. £>nd) ba< \\ ain bier nit an5icfen oöer cffidi Ijen meröe, foU man eljer öarryn || tljün. €ttlidi ftoffenö jit ntän rn6 Ijend'eö es jn öas ua)5. bc^- || gleydi tljun6 fy von Ior= bern :c.
o. O. u. Jahr. [Eßlingen, Konrad Fyner; kurz nach dem 2. Ok- tober 1478.]
i6 BIl. klein Fol."
Leipzig, Univ.-B. (Edit. vett. s. a. m. I2™); München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. s. a. 99'1; Berlin, Kgl. Bibl. (Voull 1141); Erlangen, Univ.-B.; Paris, B. nat. Tc. 25, 2.
Hain 1810: Cop. II. 653; Pellechet 1317; Proctor 2465a.
139.
(fjO'^ "«-idi rolget ein lobüdi tractat || eins fürnemen öoctors öer er^neyl mitt namen ilvnol6i öe noua inlla 1| 6er ein arejt öes f ünigs vo francf || ridi geuiefen ifl. I)ifer tractat Iial= I| tet inn von bcreitung rn brud)ung || öer tpein jü gefuntbeit 6er ntenfdi I| en uieüidies büdilin 6er fubtil rn jj finnridi. IDilljam vo Ijinifofen ge |1 nant Kenniart 5U lieb rn geuallen I| 6en für^ fiditigen erfanien vn mifen |] burgermeiftern r>n6 rat 6er loblid) || en ftat llürenberg von latin 5Ü tcütfdj tranfferiert vnnh befdjriben || Ijat alfo an= fal^ent.
Bl. 11'. (X))€n fu|; öes er6trid)5. ror 6er füffen 6er beyligen . . . . . . glid) tl^uon6 fy von lorberr tzl.
o. O. u. J. [Bei Martin Schott in Straßburg gedruckt.]
II Bll. Fol., die Rückseite des letzten Blattes unbedruckt. Titel- blatt mit Holzschnittleisten und Holzschnittinitial.
St. Gallen, Stiftsbibl., 976.
Cop. II. 655; Proct 392 A.
Getränke. isc
140.
O (£))3'-' "'1'^ volc,d ein loMid? Cractat eins fü 1| nemen Doctors 6er arcjnev
mit namen [| Jlrnolöi 5e noua inlla bcv ein avc^t ba tu ü ni^js von ^andrcid) oieroefen ift Vifjcv tractal l]dltet '| jn ron berayttuiiy iniö Cse- pradiutty 6er uu-in 511 ^efuntljeyt I| 6er menfdien. IPeldjes Inidilein öer fubtii iin6 fynnreidi |1 IPilljelin von l)irnnfofen g,enannt Kennnxirt 5U lieb r'n6 gefallen 6en fürl'iditiijen €rfatnen rnö rceifen Sur i| yernuiiftern ini6 rate 6er loblidien ftatt Hürembere? || ro latein 511 Ceütfdi tranfjferirt rii6 bcfdiriben l]at || 2llfo anfaljent. Bl. ^js""- i^it" ennöet fidi öas loblidi büdilein || von bereyttuncs 6er mein, 6a5 Ijatt II ge6rucft i^anns i?ciniler 311 ^Incj^ [[ fpurg rn6 rolenn6et am Jrey- tag II nad} Bartl^olomei. Jlnno :c. j'" !i Lxxviüj. jar. [27. August 1479.]
23 Ell. 8". Trotz Hains * weder auf der Hofbibliothek in München, noch auf der dortigen Universitätsbibliothek.
Panz. D. A. I. iio, 105; Hain *l8i2; Cop. I.
141.
(^)3cnadi rolgt ein loblidi trae i| tat eins fürnemen 6octors 6er || erc^ney mit name 2lrnol6i 6e [[ noua rilla 6er arcjt 6es füngs i| rö fratufreid) gemefen ift. Difer tractut haltet jnn von berei ;i tung rn6 praudning 6 n?ein || 5Ü gefuntlieyt 6 menfdien. mel |] lidjes büdjlin 6er fubtil rnn6|i fynnredj lüiü^Um von l^iritfofen. genannt 2\enaiart || 5Ü lieb . . . ftatt nfircn= II berg . . . Bl. 16". I f}ie en6et fidi 6as loblidi budilin von bereytung 6 || »ein. ©eörucft Dn6 polenöet in 6er feiferlidie ftatt '| 2tugfpurg ron 2tntI]ont Sorg an fant Saurencje || abent 2lnno 6ni .Ilteeee.lrrrj. jare. [13. August 1481.] 16 BU. Fol.o Ber/ni, Kgl. Bibl. (Ip. 11675, Voull. 124); Paris, Bibl. nat. (Tc. 25, 3). Cop. II. 656; Pellechet 13 19.
141 B.
f^ienadi rolget ein loblidi tractat eines fürne^ |[ men öoctors 6er erc5ney mit nanten 2irnol6i || 6e noua rilla 6'ein arcjt öes fünigs ro francf= reid} geroefen ift. Difer tractat halten jnn ron bereyt= |i tung r>n braudiung 6er »ein 5U gefun6l]eyt 6' menfd^e || roölidis büdjltn 6er fubtil rn6 finn- vdd} IPill^alm rö || Ijirnfofen genannt Kennmart 5U lieb Dn6 geuallen öen II ^'urfiditige €rfamen rn »eyfen Burgermeiftern vn \\ J\ate 6' loblidie ftat Hüreniberg ron latein ju teutfdi || transferiert t^nö befdjriben hat alfo anfaljen6 . . .
Am Ende: ©etrucft rn6 r>olIen6et ron joljanni || Sdmler 5U 2tugfpurg. 2ln llläntag nddjft II nadi fant peter rn Paulus 6er ^meyer ^mölff || boten tag. 2tnno 6tü Zn.cecc.irmj. jaren [i. Juli 1483.]
Erlangen, Univ.-B.
143.
Das erste Blatt unbedruckt. Bl. 2^ I f^yenadi nolget ein löblicher tractate eiites fürnc || men 6octors 6er erc5nei mitt nanten arnol6i 6e noua || rilla 6er ein arc5et 6es fünigs pon francfreicfj gerne || fen ift Tifer tractat Ijaltet jnn cor bereytung pnn6 '
1 5Ö Getränke.
braudiung 6or tpein 511 gofuntf^cyt bcv mcnfcb?. tröl |1 djcs bfidilin bct fuMil imnb fYiiiu-cidi IDilbalm rö || birnfofon yonant ivcnuiart jü liebe vnii ci,cfdlIon öon 1 füvfidiliü,eii crfamcn rn6 iiicifeii buvo;cnney)'tcr. rü || rat 6or loblidic ftat Hürcnbcra, von \atc\u 5Ü tcütfdi || trauffcriert [!] vnb befdiribcn bat alfo anfaljent. Bl. i6\ f ®eörucft vnb voücnbct von ^nÜ]onio l Sor^j jü 2tuyfpura am öornftacj nddift jl uadi rnfcr fratren cmpfal)una 2U\no || öfü IH.c::c.lrrriij. [ii.Dec] 1483.
Eig. 18 BIL, Fol.", das erste und letzte ganz unbedruckt, der erste Bogen hat 5 Lagen, der 2. Bogen 4 Lagen. Das letzte un- bedruckte Blatt fehlt dem Münchener Exemplar. München, Hof- u. Staatsb. („2. Inc. c. a. 1535") Panz D. A. I. 141, 184: Hain *i8i3.
143.
Bl. I. Unbedruckt.
Bl. 2^ (fjjje nadi rolo^ct ein loblidi tractat || eins fürnemen öoctors öer crfeney || mitt nainen 2trnol6i 6e iioua iiilla H . . . Difer tractat bal» jj tet ine von be- reituna rn brudiunci, 1| 6cr irein 511 aefuntbeit 6er nienfdi [| en. [Zierliches Holzschnitt- Initial und Holzschnittumrahniung.] Bl. I2^ ... II d]ix öarin tbün etlidi ftoffcn ^itiixin vn beticfcnt e5 in öas ra0. öes II ylidi tliiin6 fy von lovbern :c.
12 BIL, Fol., die letzte Seite unbedruckt. o. O. u. J. [Straßburg, Martin Schott, ca. 1483.] Stuttgart, Landesb. (fehlt das leere Bl. vorn}; Erlangen, Univ.-B.; Paris, Bibl. nat. (Tc. 25, i). Panz. D. A. Z. 13, 61 c; Hain 1809; Pellechet 13 18.
144.
Bl. I. Unbedruckt.
Bl. aj/. (ß Je nadi rolaet ein loblidi tractat eins fürne- || men Soctovs 6er cr^ncy mit nanien 2lrnol [ 6i 6e noiia pilla 6er ein arqet 6es fiinigs von \ ^xanä- reydi aetrefen ift. Pifer tractat haltet |[ inn von bereitung rn6 brud^ung 6er ircin 511 |j gefuntl^eit 6er menfdien. IPellidies büdilin 1| 6er fubtit pn6 finnricb irill^am t^on l^irnfofen [[ genant ^entrart, 511 lieb rn6 gcuallcn 6er fiir |J fiditigen erfamen rn6 roeifen burgernteiftern Dn6 rat 6cr lob= lidien ' ftat ilureniberg von latein 511 teiitfdi transferiert rinn6 befdjriben || Ijat alfo anfabent.
0.0. u.J. [Straßburg, J.Heinrich Knoblochtzer, ca. 1483— 1484.] 12 BU. Fol." [das 12. fehlt dem Nürnberger Exemplar], bez. a^, a\^, bj, bij, biij. Nürnberg, Germ. Mus. (27687); London, Brit. Mus. (546. i. 6. [2.]) (Schorbach- Spirgatis S. 43, Nr. 2 2'. Cop. n. 654; Proctor 377.
145.
Bl. 2^ (ß je nad) rolget cyn loblidi tractat eines || fürnenie 6octor5 6er ercjney mit name || 2Irnol6i 6c noua uilla 6er ein arcjt 6e5 || fünigs r>Ö francf* reich geroefen ift. Di || fer tractat Ijaltet inn ron bereytug vn braucbung || 6er mein jü gefuntljeyt 8 menfdien tpöllidis bü || dilein 6er fubtyl vnb fynreidi It^ilbehn pon birn || fofen genant J\entr>art 5Ü lieb pn6 geuallen 6en fürfiditigen (Erfamen pn6 ipcyfen Surgermey= || ftern pfi 2\ate 6er loblidien ftat Hüremberg ron l| latein C5Ü teütfdi transferiert pfi befdiriben bat al '] fo anfalien6e.
Getränke. j ^-r
Bl. 22\ <5c6nicft rn roUonöct vo ^obcin^ !1 m 5ii6nfbcrc;cr 511 au^,fpuro» 2tn [| IXlxU tpodi tuUift ror rnfcr fi-au= ii ircn ta.; rcrf^^^^uIK-^. Zlnno. bnx. 11 :n.c.\\-.lfrriüi. ^arc. [24. März 14S4.] '
22 BIl., 4". (Eigentlich wohl 24 BlI.; das letzte und erste, un- bedruckt, fehlen offenbar dem iVIünchener Exemplar. München, Hof- u. Staatsb. (4." Inc. c. a. 384I. Panz D. A. I. 450, 102 1; Hain *l8i4.
14«.
2tin loblidior vLra:tat rott i| boravluiu-; ^ll^ braiidnuK; 6or irciii jü Cjc* funt I! bavt 6cr nionfdiou.
[l'itelholzschnitt, fast blattgroß, der auf der Rückseite des Titelblattes und der Vorderseite des letzten Blattes (j^' wiederholt ist: vor einem Weinberg (Reben voll Trauben um tlinf niedere Rebenstöcke sich win- dend) schreitet ein Mann mit Mütze und traubengetiilltem Legel auf zwei Fässer zu, deren eines einen Fülltrichter in dem Spundloch trägt] Bl. C5^[i7]. (5o^rucft 511 Tim ron iMntifcu j, >?>ainor. ^luno ^ü^. ;n.ccccjci|'. [Darunter ein fast blattgroßer Holzschnitt: Zu der in einem Bette
fol man 543 VA^itJi't gutem rrtt"rtciiibürtri'6cffijlft'/i.\?»r
«djtl>abcnö.t&&iccberintbcr4u|;gccrtönu4?5''J^<«'» bicr rtit art5icf cn vnt><fndKii a^cr&.(ol man cba-ö.twti t^i5ri.£tUd) (]ofr«ft jtm'ait vri& bcrKFcntcd in {)4ö vöß» fc»i? Iclbrnglcic^cn t^unö fv v^r» lojbcrcm
(Jjetrucf f ju Vlm von ^tannff rt 5ainet,2trmo öni.tri.cccc.vai .
Fig. i;. Königin im Bette; Holzschnitt .nus -Vrnalds von VilK-mova Trakt.it vom Wein, Ulm 1499.
1^8 Getränke.
mit karriertem Kopfkissen liegenden Königin mit Krone auf dem Haupte, den Oberkörper mit einem Hemd bekleidet, tritt der König mit Krone auf dem Haupte und Gefolge. Die kleine Ge- stalt am Fuße des l^ettes, die etwas [VVürzwein?] in der linken Hand trägt, soll vielleicht der Arzt sein (r), s. Fig. 17.] [1499.]
18 BIL, 4" (di_G, bi_i;, Ci_ßl Rückseite des letzten Blattes un- bedruckt.
München, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. c. a. 1725); Wo/fenbüttel, (Oecon 11, 2). Hain * 18 15.
140a.
2tin loblidicr Cractat ron boraituny |] rnö braudnmcj 6cr mein 511 ge^ || funtl^ayt 6cr mcnfdicn
Blattgroßer Holzschnitt: In einer Weinlaube links schneidet ein Jüngling Trauben in seinen Legel auf dem Rücken, rechts um einen runden Tisch eine Gruppe stehender Trinkender (Landsknechte), links vorn auf einem Fasse die Buchstaben
H W S
„^etrucft in öer faifcriidien ftatt ^tucjfvurg 6urdi 3*'^'i" Stttidj."
14 Ell. (2ti_6, Bi_4, Ci_4;. Kl. 4". Rückseite des i. und letzten Bl. unbedruckt.
München, Hof- u. Staatsb. (Mat. med. 18").
P. D. A. I. 345, 731 (ca. 1512); Hain *i8il; Proctor 10748.
Neben diesem Drucke des 16. Jahrhunderts ohne Nennung des Druckjahres sind noch weiter kurz anzuführen folgende Ausgaben:
Ulm, Zainer, 1503, 4" (München, Hof- u. Staatsb.j;
Straßhurg, 1506, 4";
Straßburg, 15 12, 4";
Augsburg, 1512, 4";
Ulm, 15 14, 4" (München, Hof- u. Staatsb.);
Straßburg, 15 19, 4° (München, Hof- u. Staatsb.);
Straßburg, 1522, 4" (München, Hof- u. Staatsb., 2 Ex.);
Augsburg, 1529, 4" (München, Hof- u. Staatsb.);
Augsburg, 1530,4" (München, Hof- u. Staatsb.; Erlangen, Univ.-B.).
o. O. u. J. ca. 1550.
147.
2Iin fd^öncf fprud) pon lob |1 utig mein mct rnJ» hyor. Bl. 2^ij^ QXiDn gnif) 6idi got öu c5els gctrarf frifd} mir mein k-born fy ift francf ilÜt öc gefunöcii Ijoilfami? tropfn öu faiift mir als tvaurö rorftopfon
ijeiranKe. i ^q
Ende Bl. 2tg'', Zeile 22 und 23:
So Ijilff mir meinen öurft pertretben
fo tpill id) bidj für ain cscfimö arfiney fiireiben.
o. O. u. J. 8 BIL, 4° (2ti_8. München. Hof- u. Staatsb. (4". Inc. s. a. 1693).
Hain * 14965.
Das humoristische Gedicht ist natürhch auch von medizinischen An- spielungen nicht frei, z. B. 21-':
2ftun griic^ bid^ got t>u gefunbe ar^nev
trann öu mein h<>x% »il ha>o fanft laben
IDann all [\-ropc[ rnb recept
barniit man &ie francfen flieft unli ftept
Du baöft bie jen üub irefdit bie jungen
öu fegft Me Icber onb frtft [erfrischst] &ie hingen
2)u füelft bas berg rnb fülleft bie plafen
usw.
147 a.
€in Sd)6n5 bud) || lein, ron hereitunei, 6er »ein r>n6 hier, ju» || gefuntljeit imö nu^harfeit öer menfd)en. || Dnö tcie man cjuten efficf ntadien fol. [Titelholzschnitt: Küfer im Keller, den Wein im Glase besichtigend.]
S- ^i- „®eörucft Y" ^»^r 11 Cljurfurftlidien || ftaö ^ö'icf'JtP II ^urd? iüolffyang jj ^Heyerpecf."
44 S. 8« (2ti_8 . . . fi_4:. München, Hof- u. Staatsb. (S ". Mat. med. 172).
Stammt aus dem 16. Jahrhundert.
b) Gebrannte Wässer und Branntwein. Meister Michael Schrick, Von den ausgebrannten Wässern.
Michael Puff von Schrick, einem Dorfe in Niederösterreich , geb. ca. 1400, 1433 Dr. med., gest. im Anfang des Jahres 1473 als Professor der Univ. Wien, ist namentlich durch sein Buch von den destillierten („ausgebrannten") Wässern zu Ende des 15. Jahrhunderts allbekannt gewesen, das handschriftlich auf das Jahr 1455 datiert wird und nach Senfelders Annahme, im Jahre 1466 vom Verfasser einer Neubearbeitung unterzogen wurde. Doch scheint mir diese Frage unter Vergleichung der betreffenden Handschriften mit den frühesten Drucken einer erneuten Bearbeitung zu bedürfen, zumal ein Lübecker nieder- deutscher Druck vom Jahre 14S4 das Büchlein von den ausgebrannten Wässern einem Dr. Bartholomäus von Benevent zuweist und spitzige Disticha über literarischen Diebstahl beifügt (vgl. Nr. 29 . Man hatte ja damals in der An- eignung fremden literarischen Gutes ein weites Gewissen und stellte Kompilieren,
I40
Getränke.
als ein Zeichen gelehrter Belesenheit, höher als Selbstschaffen. Meister Schrick betont denn auch, daß er sein Büchlein „vß den büchern" zusammen kolligiert und beschrieben habe. Der Bartholomäus von Benevent, den der Ver- leger Ghotan oder sein Fachmann als Verfasser nennt, dürfte mit dem Saler- nitaner „Meister Bartholomäus" identisch sein, von dem ja Traktate über ge- brannte Weine und Wässer mitteldeutsch handschriftlich umliefen (cf. Joseph Haupt, über das mitteldeutsche Arzneibuch des Meister Bartholomäus, Wiener Sitzungsbericht 1872, phil.-hist. Klasse LXXI. Bd., S. 542 ff., und über Michael Puff die Arbeit von Leopold Senfelder, Janus, Bd. IL, 1897/98, S. 341 — 354 und Wiener Klin. Rundschau 1S98, IV., 21 — 31).
148.
£)ie nadi ftcn6 iicrjcidinct öic au§;jcprannton ipaffor jn nu'Iicficr majj man öic 5U 6cn ycliöcrn nuc5on vn praudicn fol
Am Ende: 2tuaf;.nu-y, ~\ol}anuo5 Sünilor am montaij vov aller bcylic^cn ta^, {'^77.
[27. Oktober Ü77.] 15 Bll. Fol.« Erlangeri, Univ.-B.
149.
[Dem Berliner Exemplar ist das erste Blatt weggerissen.] Bl. 2'. \ ftio nadi rolcjct ein nuc5ltdie [sie!] malen t>on manigerley || auf* yepranten waffcr, iric man 6tc nucjcn »nö pruljen |1 fol 5Ü a,efuntl]CYt i>er tnenfdien v>n 6as püdilin hat mey- || ftcr illidiel Sdiriif . . .
Bl. i5\ f Difes hfidilin \)o\ g,eh-ucfet nnnö polcnnöet joljan» \\ nes Bdmlcr 5Ü 2lugfpur^ ^m frcytacj nadi fant Peitts ]! tag. 2lnno h\\x -1. jii t>em .liTPtij. jare. [14. Juni 147S.] 15 Bl. Fol." Berlin, Kgl. Bibl. (li. 379; Voull. 76].
Cop. III. 531
150.
Bl. r. I iMenadi rolget eyn nücilidie materi ron manigcrley |i augyeprafite ipaffcrn :rie ntan 6ic nüc5en rn prandien [!] !| fol 5Ü gefuntljeyt öer menfdicn Pfi öas hüdilin bat mey- \\ fter lliidiel Sdirirf 6octor öor ercjney öurdi liebe nnnö |i gepet unllen erhören perfonen au|; 6en hüdiern ju« fajuen |j coüigiert rn befdirihen. (gü 6eni erften vow 6e Kofentxiaffer.
Bl. 14^, Zeile 20 : | Difes hudilin hat getrucft vwh Dolenöet jol^annes |1 Biimler 5Ü 2tugfpurg 2lm freytag ror fant. Drbastag || 2lnno öfü :c. jn öem Irrir jare.
. [21. Mai 1479.] 14 Bll. Folio. Berlin, Kgl. Bibl. (Im. 3927; Voull. 79). Panz. D. A. I. 1 10, 106.
faetranke. 1 4 1
151.
Erstes Blatt unbedruckt.
Bl. 2^ I f^icnacf? ftcnö D'cjaidjnet 5ic au^gcprante maffcr || 3" tüeldjer mag man ötc ^ü 5en geliöcrn nüfecn vn || praudjen fol. als ban iTtciftcr iTTidjcI Sdirid' bodov || in öcr €rfenci befdiribcn Ijat. vnnb ift gar gut vnb || nü^= lidj juiüiffcn.
Bl- 3''- I fjicnad? rolget ein nüfelidj materi von manigcricj auf;gcprantcn tüaffcr... au| 6en büd^ern 5Üfame coUigiert vnb bcfdjribcn. I ^u öen crften von öem Höfen tpaffer.
Bl. 13''. ®eörucft 511 2(ugfpurg Don lol^annes || Slaubiror2tnnoöontini .IlT.cccc.Srrrj. [1481.]
14 Bll. Fol.", das erste und letzte Blatt unbedruckt. München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 11 10).
Panz. D. A. I. Iig, 132; Hain *I4529; Proctor 1742.
153.
Bl. I'. [ f)ic nacfj ftanö Pjaidjnct 6ie aujjgcprante roaffer || Jn rocldier \n<x% man öie 5Ü 6cn geliöern nüfeen rn || praudien fol. als öan iHeifter llticf^el Sdiricf 6octor || in 6cr (Erfenci befdjribcn Ijat. pnnö ift gar gut vnb || nü^- lid? jütoiffen.
I 'yiixn fo einem mcnfdien öie re6 geligt 6e geb man ]| ralua vnb aufen^ plat tpaffer.
Bl. 2^. I l^ienadj polget ein mifeUdi materi ron manigericj || auggepranten maffer, a>ie man 6ie nü^en vn brandje 1| fol 51: gefuntbeit ö menfdien, rn 6a5 bfidilin Ijat mei- || ftcr IITid]eI Sdiricf . . .
Bl. 12' unten: I IDar audj ortt>iirme o5er anöer in öen oren I?at öye || fterbenöt r>on öem roeyn. 2lnno .m.cccc.Cffri. [1481.]
o. O. 12 Bll. Fol." Wie das vorhergehende gedruckt bei Johann Blaubierer in Augsburg, überhaupt mit dem vorhergehenden Druck vollkommen identisch, nur die Drucknotiz weicht ab, wie denn auch Proctor angibt, daß seinem Exemplar Druckort und Name des Druckers fehle.
Göttingen, Univ.-B. (Med. pract. 816"). Proctor 1742.
153.
I i)ie nad} polget ein nublidi materi vo manger || ley d0 gebraute roaffern roie man öie nucjen rnö [1 brudien fol 5Ü gefuntbeit öer menfdien. cnö öas [1 bfidilin \\c\ nieifter Illidiel Sdjricf öoctor x öer || arc3eneY öurdi liebe rn bette nnllen erbern perfo || nen v% öen bfidjern 3Üfamcn coUigiert vn befd^ri 1| ben.
^u öem erften ron öem rofeniraffer. || [ ]9fenmaffer ift ein nunüg falt rnö faft II trucfen.
142
Getränke.
Bl. 12^ unten. ^ IVcv audi oruninit o6cr anbcv in bcn ovcn Ijat || öic ftcrbcn von öcin wein.
12 Bll. unbez., 4". o. O. u. Jahr. [Straßburg, Martin Schott ca. 1481.]
Ber/in, Kgl. Bibl. (Incunab. 14688'"; VouU. 2247). Cop. 5316.
154.
I l7icnad? ftccn rcrcscychnct by'^ aufgepranton iraffer. || 3" tr>cldicr ma0 man öy'-' <^5" ^>-'" ö'^'Y^*^''" "»«^.i'-'H vnnb || praudicn fol. Jlls 6ann ineyftcr mxd-}cl Sd]rycf Voctov \\ in ö crc;^ncj bcfdjvihen Ijat. rn ift cjut rn nücslid} 5c nnffcn Bl. 12^ unten, f (gcörucft 5Ü iliujfpiuvj. r>on Ijafifcn Sd^önf; H pcroscr. 2lnno öonüni .Ili.cccc, im. Crryij. jarc. [14S3.]
12 Bll. Fol." in einer Lage von 6 Doppelblättern, unbezeichnet Bl. i' ein Initial R, 35 mm im Quadrat. Berlin, Büchersamml. d. Kaiser- Wilhelms -Akademie für d. militär-ärztl. Bil- dungswesen („163, I"). Panz. D. A. Z. 47, 157b; Hain 14531; Cop. I.
155.
IMcnad] ftccnö rcrsaidinct öic au);oiopranten ipaffcr ]| Jn iiioldior ma|5 man bk 5Ü bcn acliöcrn nü^cn vnb \\ praudicn fol. als 6ann Jllciftcr Jlüdjcl 3dn-i(J bohov \\ in öcr (Er^nci bcfdiribcn bat rn6 ift aar aiit vnb nu^ H lid? schiffen. Bl. 12''. (Sc5ru(^t 5Ü2luafpur9 von loEjanncs |1 Blaubirer 2lnno 6nt. ilLccccCppj-ij. [14S2.]
12 Bll. Fol.«
Panz. D. A. I. 12;, 157; Hain * 14530; Cop I.
156.
Bl. I. Unbedruckt.
Bl. 2'". fiic nadi ftonö rcrsaidint Mo rf; gcprantccn [!] maffcr! || Jn utcld]cr ma)j man 6ic 6cn yliöcrn niife vnb praudicn foi [!] 1| 21I|; bcn maiftcr iTtidjcI Spridit [!] boctov in bcr erljny öir bo=^ || fdiribcn Ijat Vnb ift gar gfit vnb nü^lid} 5c anffcn.
Bl. 2'. I £jienad} polget ain nutjlidio matcri rö manigcrlay ii|; go= || prantcn ipaffcrn . . .
Bl. 12'', Zeile 18. | Difes büdilin I^at gctrudt vnb polcnM (Cünrat 6iincfmut || jü DIm 2lm Samftag nadi fant ©allen tag 2lnno öni :c. [j Jn bcm Srffij! 3ar. [1483,]
12 Bll. Fol.»
D7m, Stadtb. (15005; es fehlt ein Blatt am Ende); Berlin, Kgl. Bibl. (Inc. 3940; VouU. 2644); Brit. Mus. 7320g. Cop. II. 5319; Proctor 2560.
uecranKe. Id'i
157.
Bl. r. {f}'Oc nad) ftccnö rcr5cidinct ötc aufgiebranntcn || tcaffer in lüöldjcr mag mä öic 5Ü 6cn cjcliöorn jj nücjcn rn braudiö fol itls öafi mciftcr ZlTidjcI |! Sdjricf öoctor ö crcäncy öic bcfdjrtbcn I?at. pfi ift q,av \\ gut rnö iuic5lidj 5e roiffcn. I jtcm fo einem nienfdjen öie reo gcitgt . . .
Bl. 2^ i'fi)3e nad) uolget ein nüc5licfte tnatery von man \\ gerley aufgebranten tüaffcrn. n^ie ma öic nü || c5cn Dfi brandic fol 5Ü gefuntl?cit ö mcfdje vn II öaj büdilin I^at mciftcr.. ITIidjcl fdiricf . . .
Bl. i4\ I ®cörucft rnnö DoUenöet pon ^0- \\ tjanni Bdnilcr 5U 2iugfpia-g. Hn fant II inargarctljen abcnt .2inno öomini . in.cccc.Irf rij. jar. ic. [1483.] 14 Ell. Fol." Stuttgart, Landesb.; (Auktion Weigel 1865, Nr. 22). Cop. II. 5318.
158.
Bl. I'. I ^tenadj fteenö rer5aid?nct öyc aufgebrannten || roaffer. in u^öllidier mag man öic 5U öen geliöern jj nüc^en rnö braudjcn fol 2tls öann maifter 21adi ;i el Sdiri^-f öoctor öcr crcjncy öie befd^ribe I?at. vn j| ift gar gütt rnnö nücjlidi cjcipiffcn.
I Jtem fo einem menfdien öie reo gcligt öem geb ma || falua iniö auffen» blat »affer.
Bl. 2^ \ f)ie nadi Dolget ein nücjlidic matcrij von manigcr { ley aufgebrannten tDaffcrn. mie man öie mieten rnö braudien fol 5U gefunöl^eyt öcr menfdien. r>n II öas büdilin l^at maifter lltidiel fdiricf öoctor öer || ere^ncy öurdi lieb rnö gebet ir>illen erbern perfo nen auf öen büdiern jüfamen coüigiert pnö befdi II riben. \ ^\x öem erften ron öem ^ofeniraffer.
Bl. 12'', unten. \ (Beörucft rnö rolenöet in öcr fciferlidicn ' ftat 2tugfpurg pon 2tntbonio Sorg an öem niidiftcn öornftag nadi Hicolay öo || man 5alt nad? Crifti aeburt .ZH.CCCC 1 rnö in öem. £.^.^.^~rrs. J^re. [i i. Dez. 1483.]
12 Bll. Fol.", die letzte Seite unbedruckt. Stuttgart, Landesb.; Dresden, Kgl. Bibl. (Pharm, gen. 35). Panz. D. A. I. 141, 185; Hain 14532.
159.
Bl. I^ Rye nadi ftcnöt pcrc^cydinct öie pf gebraute || maffcr in mclidier maf man öie 5Ü öen geliöern || nufeen pnö brudicn fol 2lls öann mciftcr ilüdiel i, Sdiricf öoctor in öer ertsney befdjriben Ejat. pn || ift gar gut pnö nu|lidi 5& miffen. ii |' Jt'-''" S'^ einem menfdie öie reo gcliget öe
geb II man 5alua rnnö pffenblat traffer . . .
Bl. 2'. I f)ie nadi polgct ein nu^Iidi materi po manger jj ley pfgebranten uiaffern ipie ntan öie nucjcn vn 1| brudicn fol 5Ü gefuntbeit öer menfcben. pnö öas büdilin Ijat mciftcr ilüdicl Sdiricf öoctor i öer ,1 arfencv öurcb liebe rfi beöe roillen erberen pcrfo || nen pf öen büdicrn jüfamcn coüigiert pfi befdiri j! bcn. e)u öem erften ron öem rofentpaffer . . .
144
Getränke.
Bl. 12^ . . . II I Wcv oudi ov uninn oöor anbcv in öcii orcn Ijat \\ öie fterbcn von bc wein. 2tnno 5ni .ZITcccclrj-füj. [14S3.]
o. O.j aber Straßburg bei M. Schott gedruckt [Häbler].
12 BIL, 4«.
Dresden, Kgl. Bibl. öff. (Botan. 489, misc. 2).
160.
O Von bcn aeprannten iraffern in rocidicr maf man öie 5U bcn cjclyöern
ntc5cn vnb pvaudjcn foU öurdi IHidiaoI Sdiricf :c.
(Scbvudt 511 2tug,fpui-9 von ftannfcn fdionfpcrcsor 2tnno öomini ilLCiTCC. vnb im Stm'iiij jarc [14.S4.] Fol."
Panz. D. A. I. 151, 206; Hain 14533.
160a.
O i7ie nadi ftccn rcrjcidnict öie aui5a,opvantcn tpaffer. J" II tt^>-'Idicr maf man
bk 5U bcn gclijöcrn nüescn vnb praudjö || foL als 6an mciftcr ZTtidjel Sdiritf boctov in bcv civjcnoj || bcfdn-ibcn i}at, vnb ift a,ut vnb nücilid} 5ct»iffcn.
(Soörucft cjü 2Uigifpury von Ijannfcn Sdjönfperger. 2lnno Domini 2Ti.cccc. vnb im .Ixxxiiij jarc. [14N4.]
Folio.
Cop. III. 5320; Cohn (Berlin) 189] Cat. 200, Xr. 1056.
OfTenbar sind Nr. 160 und Nr. i6oa identisch!
161.
Ulm, Joh. Zainer. 1488. 4."
Cop. III. 5321. Soll sich nach Copinger in der Kgl. Bibl. in Dresden befinden; das ist aber ein Irrtum.
162.
€in ü,uts nu:5lidi5 budi || lin von bcn auffgcpivn- || ten icaffcrn.
Bl. a/, Zeile 3. ... als öafi mciftcr IlTi || diel Sdjricf, boctov bcv crßnci öie be* fd^ribc Ijat . . .
Bl. b/, in der Mitte. [ (Sctrucft vnb roUcnnöct Don jo'?''"'" II ^rofdjaioer in öcr Kaifcriidicn ftat ^ug- || fpur^. 2tnno öomini ilLccccj-crj.
[1496.]
16 BIL, 4", das letzte unbedruckt [ai_8, bi_s].
München, Hof- u. Staatsb. (8° Inc. c. a. 253). Panz. D. A. Z. 83, 414''; Hain 14534.
betränke. I^r
163.
2lin C)Ut6 Tuitjlidis büdi j, lin von bcn au)5ycprcnton nuiffeni.
[Holzschnitt: alte Frau mit Blasebalg vor dem Destillierofen, auf der Rückseite wiederholt; ähnlich bei Peters, Der Arzt, Abb. 97.] Bl. a,"", Zeile 3. ... als ban inayftcr IlTidicI Sdjricf öoctor 6er erfeney . . . Bl. bg'. I (getructt jü PIm von l)ann^m || Rainer ^m Ifpffnitj. 3'-ifc.
[1498.] 14 Bll., 4" [ai_s, t^i-e], die letzte Seite unbedruckt. Mihichen . Hof- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 1546'',; Slul/gmt. Landesb. ; Berlin, Kgl. Bibl. [Titel fehlt ;Voull. 2605)].
Hain 14535.
164.
Bl. i'". [Titel ganz in Holzschnitt:] rott allen ge* || prantc tpaffern
[Zu Seiten eines Destillierofens, neben dem ein Mädchen mit offenen Haaren hockt, steht rechts ein Mann, die linke Hand in der Umhängtasche, mit der Rechten ein Geldstück (?) einer Frau hinreichend die ihm, mit belehrender Gebärde der linken Hand, in der rechten Hand eine langhalsige Flasche übergibt. Zu Häupten beider ein Wandbrett mit Flaschen und Bechern und Tassen, s. Fig. 18.]
Fi};. 18. Darstellung und Verlcauf „gebmnnter" Wässer (149SI.
Bl. v. I i^ernadi rollen öie aufyopi-atitö voa\- \\ fer tüie man öie nü^e vnb praud?ö fol 511 yc fiuitljoit öcr incitfdicn vn 511 ipcldiö yliöcf || yöes nfi^ ift. iXnd] au ipolche plat ein y^cs || toaffev 5U pinöcn i)'t ...
Studien zur Geschichte der Medizin. U. 'O
1 46 Getränke.
Bl. 2\ „Das €vft plat. 1| | .gü cvftcn ro rofcii U'affcr. || . . .
Das Dresdener Exemplar (Pharmacol. spec. 87) hat nur 14 BU., 4", doch bricht es mitten im Text ab . . . „tncf fein aiitlil^ bamit wc\d}t 6er graet" ||
Das Buch ist nach Häbler ca. 1498 bei Hans Sporer in Erfurt gedruckt.
165.
O (Ein c3ut nü^Iidj Inidilin ron 6en ausgehramtten IPaffevn.
(Setrurft 5U Phii roii Vjans Rainer im fiiitf^eljiil^utiöertftcn ^av. 4".
Panz. D. A. Z. 91, 495 b; Hain 14536.
100.
Bl. I^ f^ye nad} fteenM rerjoyd^net 5ie auf;o,cbrd || ten ipaffer 3" itielid^er ma^ man bxc c^u bcn ycli || 6eni luicjcn vnb bnid^cii fol. Uli ban meifter 21Ii II d)oI Sdjvid' boclov in 6cr crc^ncy befdirtben l^at. \\ vnb \\t cjar c^ut rn6 nucjUdj C5uanf)'cn
jteni So einent inenfdjen öie re6 c,du}<:{ 6em || G,ib man Salua vnb auffenblat ipaffer.
Bl. 2^ i)YC nad] voUyd ein nucjlidj matcri von manl \\ gcrley cni|jijebraten aiaffeni.
Bl. 12', Ende. IDer aud} onininn oöer anöcr y» 6en oven I^at || öie fterben Don 5em wein.
12 Bll., 4". o. O. U.Jahr. Stuttgart, Landesb.
Journal von und für Deutschland 1791, S. 958.
loy.
O "iXm nuc5lid2 boidjliii ron allen gebranten wagern.
12 Ell., 4".
Journal von und fiir Deutschland 1791, S. 958.
Auch im Jahre 1502 ist schon wieder ein Neudruck bei Hannsen Zainer erschienen und noch eine ganze Reihe weiterhin im 16. Jahrhundert z. B. 151 1 bei Hans Schensperger dem Jungen zu Augsburg 12 Bl. 4", 15 15 in Ulm, 15 16, 1518, 1 5 1 9 bei Johannes Knoblauch in Straßburg (14 Bl. 4"), 1523, 1524 bei Jobst Gutknecht in Nürnberg und 1529, in Nürnberg 1530 bei Joh. Klug in Wittenberg, und als „Apotheke für den gemeinen Mann" mit Hierunymus Brunschwigs Destillierbuch 1529 bei Hans Stüchsen in Nürnberg und 1533. Ja selbst noch zu Anfang des 1 7. Jahrhunderts wurde das Büchlein neu aufgelegt.
In diesem Büchlein, das keineswegs die Art der Destillation der Pflanzen- wässer lehrt, sondern einzig von der Verwendung der destillierten Wässer in der Heilkunde handelt, findet sich der Gebrauch der Wasser folgender Pflanzen verzeichnet:
Bäder, Gymnastik, Temperamente. iaj
Rofen, Rofen auf Hagendorn, Schnellblum, Weißlilien, Plavv lilien, Spöcklilien, Mayenplumen, Veyel, Gelbe Veyel, Seeblum, Ritterfporn, Ochfenzunge, Lindenplu, Wegerich, Sauerampher, Nachtschatt. Hirszunge, Hauswurz, Wegraß, Brunelie, Erd- rauch oder Centaur, Steinbrech, Abfchlag, Pappeln, Sparich, Tillen, Ewfrafia, Valtrian, Felberjjlü, Himmelprand, Freifam, Erdper, Meußor, Stabwurz, Tefchenkraut, Spindelbom oder Pfefferhörel , Walwurz, Rettich, Mörrättich, wild Salua, Gamille, Peterfilien, Baldrian, Betonien, Kättenplu, Gertelen [Alraut], Venchel, Holerplu, Plawkornblumen, Maferon, Pfifferling, Bnmnkreß, Meyendiftel, Yfpen, Manchen, Neffel, Lüftikel, Pole\', Ringel, Schelwurz, Eifenkraut, Salua, Wermut, Grenfich, Seyde, Rinlinkraut, Aichen- laub, Ephey, Schwamm, Müntzen, Rofenöl, krützwurz, Pfefferkraut, Lauendel, Zickel, Bilfe, Genüdiftel, Biefauger, Bonenplü, Kranwitper.
Eine angenehme Abwechselung bildet unter all den Blumen der „Küdreck"; den Beschluß macht , .gebrannter Wein".
4. Bäder, Gymnastik. Temperamente. Das Bäderbüchlein von Meister Clemens von Graz.
168.
O Pyf^ pud^leiit Ijai q,cmad}t rtni6 crfani Zllayftcr cncmciit ran &vac^ pon
allen pa6cn öyc pon iiatur Ijayf? finö
[Holzschnitt, Badende.] ©etrucft 5u Sriinn illiTCCC^rrj-rp. [1495.]
14 BlI. 4». Lo7idon, Brit. Mus. ( 1 1 5 1 1 '').
Panz. D. A. Z. 80, 406c; Hain 5470; Cop. III. 255.
Vgl. Lersch, Geschichte der Balneologie S. 171 („18 BlI.", 710 deutsche Verse") und G. Zappert „Über das Badewesen mittelalterlicher und späterer Zeit" im Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen, Bd. XXI, S. 143. Es scheint mir zweifellos, daß zwischen diesem Büchlein und der Bäderschrift Hans Folzens, die wir sogleich besprechen werden, ein naher Zusammen- hang besteht und daß das Originalgedicht von Hans Folz stammt.
Vom König im Bade.
Gedicht von Hans von Rosenplüt.
169.
O Pont, finig. \. ^o.h. 6ö fct aotralt. o;Öuntc. i»a. [Titelholzschnitt.]
©ctrucft 511 i^ambcvcs l)intcv. fant JTTorty. Pon f^anfcn piiodi örucfcr. Jni .iij. pnö fc. "^axz a.\\ fant Corcnljcn. Slbct. [9. Aug. 1493; Hans Spörer.] 8 Bll., 4", mit Holzschnitten.
In Versen von H. von Rosenplüt genannt der „Schnepperer'. London, Brit. Mus. (ii5ii<').
Panz. D. A. I. 208, 369; Hain 9790; Proctor 796.
148
Bäder, Gymnastik, Temperamente.
Eine erbauliche Erzählung von einem übermütigen König, der dann zur Strafe einen Engel an seiner Stelle in seinem Bade trifft und vom Bader als falscher König weggejagt wird. Auch ärztlich -kulturgeschichtlich nicht ganz ohne Interesse. A'on Ludwig Bechstein in sein Märchenbuch aufgenommen.)
OBl. r. [Holzschnitt] Don 6ö liunig J" ^? P'"*, toy er ©ofdicnöct wart Bl. 8. ®cti-udt 511 €rffovt pcy fant pauI? pfarc 511 bc meiffc lilgö berge. Jni pcpij 3'ic- [1497.]
8 Bll. 4".
Copinger II 3454.
Büchlein vom Ringen.
171.
Bl. 21/. Ily*-' •" biicm büdihn |i ti^I^I "kui 6ie redit fünft rn6 avt öes. |j Kingens, mit ril Ijüpfdieu ■ ftücfen vnb figuren, Ilaröiirdi |t )'tdi ein ytlidior n^ol yd-en [üben] mag, vnb follidies ringen lernen.
[Großer Holzschnitt, den Rest des Blattes füllend: vor einer um- mauerten Stadt zwei ringende Paare und zwei Stabträger und ein Hündchen; auf dem linken W'amsschoß des rechtsstehenden Stab- trägers VGI, s. Fig. 19.]
Fig. 19. Ringer.
12 Bll., 4" (Bogen 2i, B, (C*;, die letzte Seite unbedruckt, 22 fast blattgroße Holzschnitte im Text, die verschiedenen Positionen und Griffe des Ringens zeigend, mit je 3 Zeilen Text darüber; nur
Hans Folz, Diätetische usw. Schriften.
149
das I. Bild (Bl. 2tj^) hat auch eine zweizeilige Unterschrift, außer- dem auf der gestreiften Badehose des einen Ringers des 3. Text- bildes VgAf/". Dresden, Kgl. Bibl. (Gymnast. 153). Hain *98o2.
Einblattdruck der 4 Temperamente.
Nebeneinander die vier Temperamente in vier symbolischen Männer- Gestalten, vereinigt mit einer Darstellung der 4 Elemente. Unter jedem Bilde l gereimte Verszeilen:
Haturlicli \]d% üitö 6a Inj i| fucht. h\w idj fan^uinc' na öer luft . . . || blööc "söo onadito crcn nocti '! fi-orocn l)ul6e Saturnus rnö l| Ijcrhft Ijabent 6ie fdjolöc.
Querfolio; auch die Sprüchlein in Holz geschnitten, also Holztafeldruck. Zürich, Städtb.
(Publiziert von Heitz, Straßburg 1906: Max Lahrs, Über einige Holz- schnitte des 15. Jahrhunderts in der Stadtbibliothek zu Zürich.)
5. Hans Folz, des Barbierers in Nürnberg, Diätetische, humoristische und satirische Schriften zur Heilkunde.
über Folz vgl. Goedecke, Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung, 2. Aufl., I. Bd., Dresden 1884, S. 329—333; Keller, Fastnachts- spiele, Bibliothek des literarischen Vereins, Bd. 30, Stuttgart 1S53 und die Nachlese hierzu 1858 in der Ztschr. für deutsches Altertum VIII, 507 ff u. 537 ff, Bartsch in der Allg. D. Biogr. VII S. 15 1 — 153.
Bl. r. Unbedruckt.
Bl. i". [Holzschnitt, fehlt in München.]
Jtö DÖ cinö tvtdiifdv avcjat 6er fidi aus aah all \ fraftjdt atn prücn ,^11
crf cnö rii fidi 6od) neun- || ficrcrlcy initcr ftfit 5U tnetc 5U ci jctdie 6a5 nit
all il frafbcit 5U hotin ftnt als er »ort mit 6c cnö •ipi\ii\. \
(ßeörucft rö l^afifö folcje barmirer 5U nurmbcrij || 2tno Dnj ilTcc:: iin6
jni Irji^jijj 3^^rt' Bl. 2^ ( )J\ l^crrii idi 5011dl Ijor über taut
rn6 pin 6 frichifdi ar:^ yoiiant,
rnö ban geljört irio nadi bio pov
a,av cjroij ijcprudi an ercjtoii )'oy
ror aus nne matt 6cu prun fol fdiauon Bl. ()'. caraoter pn6 an6or bofinor
fprid)t l^ans folc^ }^\\ niinnbovc^ bavroivov. [1479.]
6 Bll. 4". Mütirhen, Hof- u. Staatsb. (4. Inc. c. a. 136). Hain *72I2.
I50
Hans Folz, Diätetische usw. Schriften.
Nach diesem Münchener Exemplar abgedruckt von Keller in den „P'ast- nachtspielen aus dem fünfzehnten Jahrhundert", 3. Teil, Stuttgart 1853 [Nr. 30 der Bibliothek des literarischen Vereins in Stuttgart], S. 1 197 — 1202.
174.
[ ]adi öcm vnb man lalt öaufent eyer iin6 cccc priitun'ivft vnb Iryj- pfaff«^" fciMcin öcs aller pcfto fnic inoftos || frü 511 anbis ift 6ifc jotol cjcvratijicrt iifi nad) bc ah Ijcür fdiakfs iar ift fo fiii6 6a- futcujs pubc juv et äff II rnS ein efel t>ie von ei fpil 5fran6ern ti->aln 6ie C\ül6en ^al ift Ijeür
übel e^eraten | Pie ab bcs niüd]? fo yn 6ie pre Ij faun rntaipt
vii unrt q,a\- bcbcdt iiit iner l^eiligcr taq, \\ yn ötfer modjc | Byf«
^ctel iixn-t euny. [1480.]
o. O. Einblattdruck, gedruckt von Hans Folz in Nürnberg, vom Rubrikator mit „Las Zetel allweg gerecht" überschrieben.
München, Hof- u. Staatsb.
Von Burger, Monuin. typogr. Bl. 165, und von Heitz-Häbler, Hun- dert Kalender-Inkunabeln Nr. 34 reproduziert.
Ein übermütiges Blatt zur Verspottung der Aderlaßkalender, zweifellos auch von dem Barbierer und Satiriker und Dichter Hans Folz verfaßt.
175.
Bl. I^ Unbedruckt.
Bl. i^'. [Holzschnitt: Ein nur mit schmalem Lendenschurz bekleideter Mann sitzt auf einer Bank; ein Arzt steht hinter ihm und öffnet ihm eine nach rückwärts kugelig vorstehende vereiterte Achseldrüse, s. Peters, Der Arzt, Abb. 66.]
Bl. 2\ Jtent ein faft föftlidier fpnidi ron 6eu || peftileiic.^ rfi anfenc],lidi von 6en jeidje || öic ein fünfftiye peftilencj beteuten. [Darunter 22 Zeilen Inhalts- übersicht.]
Bl. 2'-. ( )lc lob öer I^eilkjen trinitat
511 er got iljefu bin vm \\a\. (jepoi't öie fiiuyin aller trön ro ö nia fdjrcypt fte fey o^ac-^ fdiön öer fey befunöer öas ein eer vnb allem Ijimclifdjen tjeer
Bl. II'. I)ie {?at I^ans fotcj [!] barunrcr
au5 6er capitel fanienunoi o,efudit mit en6 iin6 rrfpruHij ron 6ifer plaa ^6 ir ercjuey Lnt6 bat 6a5 6uvdi fein faiitafey 9e6td)t gar in ein furcjes mercf 5U cren 6er ftat m'irnibercF 6as er 90t aud) pit für feyn fei gof frey cns all »or Ijelle quel 2t m (E tc
Hans Folz, Diätetische usw. Schriften. 151
Bl. 12^ €s wcvbc fil tue loüt pfcrt
DO Dln-iycr füll ba bntd} bas fdmiort jpocras
[Darunter ein Holzschnitt: Bärtiger Mann mit Baret, eine Schriftrolle
in den Händen, in einer Rundbogennische stehend.] Neben dem Spruch des Hippokrates steht oben an der rechten Seite folgender:
5\d} [jiitcn ror ö fiilerei ift öic aller l?6d)ft crc5neY <5aItonu5 JlTccccIi-fj-ij
[Darunter Holzschnitt (neben Hippokrates): Eine bartlose Gestalt mit Schriftrolle in den Händen in einer Rundbogennische.i
[1482.] o. O., 12 BIL, 4", sicher in Nürnberg gedruckt. München, Hof- u. Staatsb. (4. Inc. c. a. 227); Nürnberg, Germ. Mus. (NW. 436"); Erlangen, Univ.-B. (Trew T. 364. Qu).
Vgl. Keller, Fastnachtsspiele, Lit. Ver, Stuttg. 1853, Bd. 111, S. 1272, und den Neudruck in Martins Straßburger Studien, Straßb., Karl J. Trübner 1879, 23 S., 8 0.
176.
Bl. i.-- Unbedruckt.
BI. V. [Vier kleine Holzschnitte: Der gekreuzigte Christus im Schöße Gott- vaters, Madonna mit Kind, 20 Männer mit Heiligenscheinen, Sebastian am Baum, beschossen.] Bl. 2^ 1 f^ie \\<xi\ rolyct raft ein foftitdiev X>\mb || tjruntlidier fpnidi no 6er peftilcnc5. tüie man j| fidi mit allen \a.&ii\\ \\\ öer felben 5eyt haben l] folk m\ öifer tractat ift mit hodient rlei0 jn 1 reymen nunf o,efe5t, rfi auff öj aller für^eft || Iwjviffen ba fein öefter leidster ejeöadit pfi || aufmeiiöio, ü,elernet niüeje treröen.
(I)n lob 6er Ijeylyen trinttat 5Ü er yot jbfu 6eii rus Ijat (geporfi 6ie füngtn aller tljrön rö 6 mä fd^rey^t fy fey Csd^ fdjön
Bl. I2^ Das er %q\. audj pit für fein fei
got frey rns all ron öer Ijelle quel
I 3pocras (Es mer6en Dil nier leüöt Derfert vow übriger füll 6an 6urd} 6as fdinxn-t
( ®alienu5. 5id] I]üten Dor 6er füllerey Des ift 6ie aller I (Se6nu-!t 5U ^tuyfpurcs |1 2lnno. 2c .Im-iij. jar [1483.]
Bl. 12^ Unbedruckt.
12 Bll. 4°. Der Schluß von Galenos und Hippokrates ist ohne Bilder hier fast unverständlich.
Berlin, Kgl. Bibl. (Yg 5241). Cop. II. 2547.
11-2 Hans Folr, Diätetische usw. Schriften.
1V6A.
Bl. I'. jtc von 6 pofttlcnc, ein I]übfd> !' nüc^lidi vn fuxc^ Ixvsnffcs trac 1 tctiin i!,ctnift im mcccc rü in [| öcm Irrni iarc Ijans folc5
Bl. i". (Holzschnitt: Der heilige Sebastian an den Baum gebunden; ein spitz- mütziger Mann schießt vom Bogen eben einen Pfeil auf ihn ab, während ein anderer, im Vordergrund knieend, die Armbrust spannt; in Hampes gleich zu nennender Arbeit S. 6 in Original- größe reproduziert.]
[]aii} bcm vn xd) ycpctö v'i'i 11 i'^oii antboni Ijallcr meine \\ hefunöern .jiiteu frcunt eines re || aiment? beijütunc; nu^ befdiir jj ntuny Ijalben rov öev ^u ftorüö il öes v''-'1t'f'-'"'-'5'f*'-Mi luffts bod} |i nidit als öas Dori^ ,iu reinte ae II fecjt von etlidier uieo,e öen öas j] [Bl. 2'":] pngereimt pas geifö l?eb id] II an in öen nanion yt^efe cvifti ^u fdnvyben . . .
Bl. i6''. . . . pfiDibfig ö apofte || unfetia,ev öuvft, iitevn öo.^ p"!^ II fuHxrc.^er pi'""- 6ä ijnaö int c,oi \\ 21 211 € il
Da dieses Prosatraktätchen ausdrücklich auf das gereimte desselben Jahres (Nr. 175) Bezug nimmt, ist es wohl kurz nachher verfaßt, wofür der Druck gleichfalls spricht.
Nüniherg, Germ. Mus. (Nw 436™).
Folz hebt polemisch an. Daß man bei der Pest nicht hoffnungslos die Hände in den Schoß legen müsse, beweise schon die Pestreinigung Athens durch Hippokrates, auch könne es nicht verboten sein, einen verpesteten Ort zu fliehen, und einen Arzt habe selbst der h. Augustinus gerufen. Vorsicht in der Lebensführung sei sonderlich in Pestzeiten nötig, darum solle man die Pillen Rasis ein bis zweimal in der Woche nehmen doch vorher „der doctor rot" einholen); es sind die bekannten Pestpillen (Aloe -Myrrhe -Safran), über die ziemlich weitläufig gehandelt wird. Vorsichtige Nahrungsaufnahme, die meisten Fleischarten und Gewürze zu meiden, frühzeitiger Aderlaß bis zur Ohnmacht („pis auf das gefwinten"), das Trinkwasser zu kochen, keinen Wein zu trinken, große Volksansammlungen nicht zu besuchen, sind gute Vorschriften; übelriechende Orte, Südwind, heftige Purgationen (namentlich von Kurpfuschern] sind gefahrlich; besonders über die Quacksalber spricht F. sich weidlich aus, auch gegen die jüdischen Arzte. Als Präservative dienen Bolus armen us, Theriak usw., die bekannten Mittel. Bei der Diagnostik wird Husten oder Niesen empfohlen, um zu sehen, ob man dann Stiche empfinde vgl. Nr. 205), worauf Aderlaß angezeigt ist. Die Pestbeulen sind bald zu öffnen und ein- Schröpf- kopf darüber zu setzen, um das Gift herauszuziehen, dann ein Pflaster darauf zu legen, dessen Herstellung gelehrt wird, dazu einen Trank desgleichen, außer- dem sei das Herz zu stärken, doch dies am besten einem Arzte zu empfehlen, denn was so an deutschen Rezepten umlaufe, sei vielfach verdreht und miß- verstanden, wie denn solche X'ervvechselungen auch im „deutfchen getruckten puch genant Ortolffus" vorkämen. Den Schluß machen die kurz skizzierten Zeichen eines nahen Todes.
Abgesehen von einigen kleinen Eigentümlichkeiten der Darstellung und der Bekämpfung des Kurpfuschertums und der Empfehlung, einen tüchtigen
Hans Folz, Diätetische usw. Schriften. j c 7
Arzt hinzuzuziehen, ist das Büchlein ganz im landläufigen Stil der Pesttraktate gehalten, die wir im kommenden Abschnitt kennen lernen werden.
(Vgl. Th. Hampe, Über ein Prosatraktätlein Hans Folzens von der Pesti- lenz, in den Mitteilungen des Gernian. Nationalmuseums 1896.)
Das erste Pergamentblatt unbedruckt.
€iher collationunt l}pocrat. 2Ibftinötia c|'t funima ntcMcta. (5ula oft multavuni infirnütatum caufati i na. l)cc (Salicnu?.
(Z)r hmöcn 6ifes pudjs ttttol
So ift aiifano; cnb vn bas nüttol.
,7)U ^}tnbcu auff by phcrfd^rifft
?as allein alt lout antrifft.
wie wol bo ftot 6ov roter loben
ipan Mfer nam ift 6animli g,eo,ebo)i.
Das aus öer alten weifjon art.
Dyfos pud) von erfton g,otidjtet unu-t.
mie i£ne5. fumol. vnb Corianöev
Vnb anbcv fpecorey mitteinanöor.
So lieplid] anir6en confictrt.
ipoo fd^erpff. feifiren vnb pittoren irt.
inie man mit fuef; 6ei5 rntterfem
Vnb es 6cr monfd^oit uu-»! aefeem.
,?5u foften. fd}mecFon. ridien vnb nyffen
Dar ob man fuft modit Ijan iier6riffen.
Dan es nun Ijoift öev roter leben
ITlaq, \d] buvdj fodjs b'mq, tjeuoiinufs v^obö.
li\. 5". Beginnt der Text über Enes, kumel, Coriander, Negellein, Zynient- rinden, Cubeben, Mandel, Ingwer, Pfefler, Pfirfing vnd weichlel- kern, Fenchel, Mufchkatplue. [Rote Überschriften.]
BI. 8'. fJY»^'"'' pi' i* >■'"* I?'-it''t i^«ÖUt.
Vnb ein ncws folid^s iav bav tyi ilüt unlliaon 6ionften fpat vnb fi'u. Hiebt uieitor idi 6te Pino,e erfler Sprid)t l]ani folls t,^u nurnbora barbirer.
.{^85. [1485.]
4". 8 Bll. Auf Pergament gedruckt, Fol.", 1485 (in Nürnberg?.
Die Jahreszahl am Schluß des Textes erscheint gedruckt. Am Schluß der Vorrede erscheint dieselbe genau ebenso geschrieben. Bedruckte Fläche i 1 ^2 • '^'/a cm, 13 bedruckte Seiten.
Der Wolfenbütteler Band ist in braunes Leder gebunden mit Gold- autdruck, auf dem Vorderdeckel:
Conuect Buch
[Frau mil BUimen| [Aiann mit Becher|
•555
154
Hans Folz, Diätetische usw. Schriften.
Ein dicker Band (trotzdem er nur 7 Pergamentblätter enthält), dessen hinterer Teil ein Kästchen mit 12 Fächern, für die 12 Gewürze, bildet, offenbar ein Geschenkexemplar. Wolfmbiittel, Msc. 82, 5. Wieder gedruckt in Fischers t3'pograph. Seltenheiten, 2. Lieferung, S. 52 ff.
Panz. D. A. Z. 55, 220 •>.
1^8.
llitas patn'i pcl über colacionü
Holzschnitt eines Gewürz- kästchens in Buchform mit 12 Fächern.
(5u tcütfdj Confoct Piicf}.
8 RH., kl. 8", unbezeichnet. Jedenfalls noch in den 8ocr Jahren des 15. Jahrhunderts (zu Nürnberg?) gedruckt.
Der Text zeigt nicht unerhebliche Abweichung vom Perganientdruck, der ja von „vitas patrum" im Titel nichts sagt, so daß die Ein- leitung stellenweise unverständlich bleibt. Schon der Anfang ist anders:
[]oI idi füiiöoit 6os ^.nidici- titd fo inu5 idi iinfaiKT; ou6 rfi niitol alls ü,riin6ö auff 6io iihorfdjrifft Öa5 nit allein alltlcüt an 6rifft iric niol 6o ftct ritas patvuni tron ^c'r nani i)'t c^chon ^av rni
pcy juiölferlcY fpec5rcY alfanöcr. Erweitert ist: Koriander um 8 Zeilen, Negelin um 3 1! , Zymmtrind um 4, der letzte Abschnitt „Mullvat plü" um lo Zeilen. Es sind hier eingefügt die folgenden:
I I)in für idi ireitcr mein 511 graben mas rctii} fron rn fonff frafft liabö i^ififol fnoMadi afdilddi falat
öic man pcy anö fpcis Oicrn l^at rn niandicrlcy ohs in öcr fum
II ITio idj an 6i5 confcct pudj fum ift öruin es »art mir trac(on ab tpcvs aber r>or gctriicfct I?ab
u)ci|; nit 6an faft falfdi es tpas jU fur^ 5U lano; pft über hai av. gar »il reyme Diyeredjt aud) 6as es nimat irrung, predjt übt es midi öas 5U trücfen fer alfo fpridjt t^ans folcj barmirer.
Damit wird also wohl der erste Druck von 1485 desavouiert? Wolfenbüttel, Eth. 117, 7. Hain 7223.
Hans Folz, Diätetische usw. Schriften.
155
Beide Texte unserer Nr. 177 u. 178 hat Ludwig Choulant 1832 im Anschluß an den Macer Floridus nebeneinander erneut zum Abdruck bringen lassen.
179.
Die crft aug fart || eines 2(r^te5.
[F"ast blattgroßer Holzschnitt (830:630 mm); Ein Mann mit Kappe und knielangem Rock, ein Schwert geschultert, schreitet daher, hinter ihm ein halbwüchsiger Junge, ein Bündel am Stecken auf der linken Schulter, in der rechten Hand einen Stab tragend; im Hintergrunde ein Städtlein, s. Fig. 20.]
Fig. 20. Der Arzt mit seinem Knappen auf der ., Fahrt" Nürnberg bei Hans Stuchs.
Titelrückseite:
(f}'9vt öo \d} eyiis noii er|'t auf jocfj Vnb niOYitev crfeney ipaöert nodh €tn piidis xd} i-'orn an miJi bcndt Vax mit xd} 511 cyxxx bovff tnidi Icnrft Dar yn cyn rcidic pcürin fag Der ban eyn finMoin aar francf iraf Pil ipeyber rnib öie un^jen ftunöen jd) xvcivbt bovufft bo fte mxdj fiin6on Dem finö ju Ijelffcn als idj iljet.
[ i-g Hans Folz, Diätetische usw. Schriften.
\M. ,S^ Syc ladjton meiner fruincii finit
3n mbd}t bcv avf} feiti auff aefinii
2115 mir öic meyöt Ijcrnadi ixn-jad)
Do fie mich auff cym jarmarrf fad)
Don 6er id) ban erfi-aaen tljet
iCic fid] all fadj perioffen Ijet
Pon öyfer er^ncy ye^ nit mer
Sprid]t fidj iians ^*oI^ Baririerer.
^j cBeöruit -iu rcürnbera,
öurd) fjanffen Sti'idif. 8 Bll., 16", das zweite bezeichnet jij, das dritte jiij. Bi. S\ Unbedruckt.
Ber/i)i, Kgl. Bibl. (Yg 5221).
IHO.
Dtfes pud)lcin fao,et 1| rns ron allen yabcn \\ öie v6 natur tjeif; fein [Holzschnitt; Männer- und Frauenbad in zwei getrennten Bassins hintereinander im Freien; im Hintergründe ein Wirtshaus, am ausgesteckten ,, Radle'- kenntlich. Öfters in Originalgröße repro- duziert, z. B. in \V. Th. v. Renz, Literatur-Geschichte von Wild- bad, Stuttgart 1881, S. 3, und noch jüngst bei Alfred Martin, Deutsches Badewesen, 1906, S. 266.] i^ye ift ,^u merd'en 6a5 rea,ifter öyfes || pfidilins in eyner aemein no): 6enen ,1 fo in öie irilöpfl^ .1''?'-"" nx'Uen. Bl. r. myd} Ijat lancs ^eit yefoditen an
feit öas aemeicflid} yöerman nodi 6en trilpa6ö forfdiö tljö etum^ ^ufa^en 6odi 6ar ron fo mellet alle mercfen mie vub ma? idi u\'l r'funöeu bie [1] . . . . Bl. S^ . . .
nn'ifdjt yn Ireulidi I]äs folfe barbirer Bl. S'' [Auf den Kopf stehend, damit man es lesen kann, wenn einem das Buch verkehrt vor .Augen kommt:] (£in autte lere ron || allen miltbaöen. o. O. u. J. S Bll. Schmalfolio. München, Hof- u. Staatsb. (Fol." Inc. s. a. 458). Hain ^7205.
Man vergleiche den faksimilierten Neudruck von Paul Heitz, Straß- burg, 1896 und den Renzschen Neudruck in Rohlfs Archiv Bd. II, 1898 S. I95ff.
Dies erste deutsche Bäderbüchlein in kurzen Reimpaaren besteht aus 739 Zeilen, welche deutsche und außerdeutsche Bäder beschreiben und den Text der Baderegeln des Pietro da Tussignano vom Jahre 1336 dazwischen schieben, der im Mittelalter so vielfach V^erwendung fand und deutsch vielfach handschriftlich verbreitet war. Ein wenig gekürzter Nachdruck der Folz sehen Schrift (703 Zeilen Text) erschien wieder im Jahre 1504 in Kleinquarto bei Krysteller am Grüneck; er ist 1853 in den „Fastnachtspielen" von Keller im 30. Bande der Bibliothek des literarischen Vereins in Stuttgart S. 1 249 ff wieder abgedruckt worden. Vgl. auch oben S. 147 Nr. 168.
Hans Folz, Diätetische usw. Schriften.
157
vnb wk er geredet ober
181.
wem öor gcpröt wem idjab ober micj fei felfdjiidj geniadjt fei.
[Holzschnitt: Branntvveinvcrkaufcr hinter dem Schenktisch, zu welchem
3 Männer verschiedenen Standes hinzutreten; der eine würfelt.
Auf einem Schriftbande obenher die Worte .,Her. Her. Der. Wein
II t. Gutt", s. Fig. 21.1
Ficj. 21. Weinschank.
[]ad) öcm vn nü fdjir YÖmä gemciciidjc ftd? nimet an 5U Irincfe öen Cscprate wein bas bod) ntädien wxü wib fein
Dar vm was er an yöni fdjafft mexd einer fel[\T ift mein 1er allfo fpridjt l}aus follcj barhirec n. O. u. Jahr (Nürnberger P^inblattdruck). Ein Blatt Folio mit 5 Ko- lumnen; über den beiden vorderen Kolumnen der Holzschnitt. Die Überschrift läuft in vier Abschnitten über die Kolumnen her. München, Hof- u. Staatsb. (Einbl. I. 46'"). Hain *7207.
183.
Bl. I (a,'). VOewx öer geprant luein || nu^ fey. oöer fd]aö. pfi || luie er geredet oöer fal- II fdjiidj geinadjt fey.
[Titelholzschnitt fauch der darüber stehende Text ist in Holz geschnit- ten): Hinter einem langen Tisch über dem ein Tuch liegt, das etwa das mittlere Drittel einnimmt, steht ein Mann mit Hut und Mantel, der ein mit einem spitzen Kegel mützenartig gedecktes Gefäß in der Hand hält, links neben dem Tische steht ein Jüngling ohne Kopfbedeckung, der mit der linken Hand etwas an die Nase hält. Auf dem Tische selbst stehen mehrere solche verdeckte Tassen und sind rechenbrettartige Zeichen (zum Würfeln?) gemacht.]
leg Heiligen -Medizinisches.
Bl. a.^'. (iTlacfj 6cm vn nun frfjir y^crinan
vjenu'indlidjc fidi ninict an. 5u tvinfcn bcn aopratcn ipoin. öas bodi manche unll tinö fct Der fidi bann bunch etwas trcis noch wk man in fdicnt o6cr preis.
Bl. a„'. IlTerd einer felber an im öas
pn6 lern in trincfen befter pas.
I (Seörucft 5U Bcimber^f || Hon marj-en Styrer. Unnö || ftannfen perneefer in öem || jincfeniperö jm .Cj-fj-füj. || Jar. [1493.]
6 1511.J 4" (a !_(;). Rückseite des i. und letzten Blattes uiibedruckt.
Dresden, Kgl. Bibl. (Mscr. Dresd. g. 145'').
Panz. D. A. Z. 75, 373!'; Hain 7208.
6. Heiligen-Medizinisches. Leben des heil. Rochus.
183.
O S. Hoc^us Scben.
Bl. I. Holzschnitt (mit Signatur „.B." auf der Säule; vgl. Mayer S. 13 Abb. „Nr. 9"). Wien, 1482 (Joh. Casses?).
Nach Mayer, AViens Buchdruckergeschichle 1883 S. 18 Nr. 5j zwei Wiener Druclse vom Jahre 1482.
184.
O £egcnöc cnt>e 6at leuen, 6e5 confeffoers 5. i\od)us
Bl. i' (Oj). fjier beo,ljint öie legenöe enöc öat leuen || öcs gloriofen confeffoer» Sintc ivodjus (£n II 6e eerfttpcrf uont fijn iantfcappen cnöe fijn- || re gcbocrten ||
Bl. 14% Zeile 16. 6ie paöer öie 5oen enöe öie fjeiliglje gljeeft || 2Imen || £act ons öan eeren in 6efe tyt || Sinte Hod)um goöes prient || Dat Iji ons naöer Ijeter fiecten quijt || UJant Ijie fjeeftet fo peröient |i Deo gracias ||
[Hasseid, Peregrinus Barmentlo ca. 1488]. 14 Bll., 40. liriissel, Kgl. Bibl.; Cambridge, Univ. Libr.; Hartem, Öff. Bibl. C.impbell Nr. 1103; Cop. II 3536.
185.
Hl. !'■. [Blattgroßer Holzschnitt: Neben dem Bette der 3 Pestkranken, die zu- sammen unter einer Decke liegen (Vater, Sohn und Mutter?), steht der Heilige mit erhobener Schwurhand, einen langen Stab in der Linken, den linken Oberschenkel entblößt, unter einem Säulen-
Heiligen - Medizinisches.
159
bogen. Zur andern Seite, der die Mitte einnehmenden Stütz- säule, die das Monogramm ^O trägt, steht mehr im Hinter- grund, auf die Kopfwand des Bettes gelehnt, S. „Vincenciiis", s. Fig. 22; ein Nachschnitt des bei Nr. 183 genannten.]
Fig. 22. Der Heil. Rochus am Krankenbette.
Bl. r. Das leben öes I?eiIto,en Ejerrn fant Kocfjus.
£> lobfame jücffraro Ijodjfte funigin .... Zs<il öit öi'i? • • • ■ öas idi nuKn auffpredjen bas leben öes Ijey || lidjen geredeten maus fant Kodius.
Bl. 8^ ... 2ln 6ein fclben tag ift er geftorben. Jtls || man tjalt iiadj fpi gepiirt. .jn.CCiT. DU im .jTPij. jar.
Die l?y)'tory ift von irolifdi auf teutfdj prad)t. jn ö loblicf? H en ftat 5U iricnn in oflorvcidi. Had; rpi geburt .Di.cccc. || S'rrriiij. iar. Jft ge:= bnidt 5U llurmberg 6oru l)eiliö,cn fant || Kodjus ju eren. Des Ijeiligcn leben vn reröienen bey got |i nod? mcnig bis auf Siefe 5eit in öen lanöen befant icas. [1484.]
8 Bll., 40, das dritte Blatt trägt die Signatur ist unbedruckt.
München, Hof- u. Staatsb. (4. Inc. c. a. 366).
.UJ.
die letzte Seite
1 6o Heiligen - Medizinisches.
Heilwiinder des Salve Regina.
ISO.
O Die funo,cn bas faluc 6as vov auf cvöcit nie gcljort was vnb rnfcr fraro
Ijcraul? auf aiu fcytcii. bk anbcv unöcr ein. wci}ct öic francfcn mit öcm eml' öic ttioöcn cjcfunM, . . .
lienljart . . . cp. re9cn5pui\-f, [1465.]
Fol., 8 Bll. Tafeldruck, nur die innere -Seite jedes Blattes bedruckt, das in der Mitte gefaltet wurde. Das erste Blatt fehlt dem Exemplar des British Museum. London, Brit. Museum, B. M. (C. 48, i). Cop. III, 5255; Proctor i.
Mirakel durch das „Salve Regina".
Balsam Mariae Magdalenae.
Nur um seines Namens willen sei angefugt das folgende fliegende Blatt, wohl Reklamezwecken dienend.
187.
I 3tcm l]Ycnadj Dolgcnt Mc ey^cufdiafft 6es cölcn Salfain öics genannt
Balfam maric illagöalene. anöerft \ £)louni öe fpica ob olcfiöe niarftlia.
6as gar pil o51er tugcnö iin frafft bat. als 6ann uö ftud' seftucF Ijernadi
ge= II fdjviben ftat . . .
. . . er genial gar balö rnö fdjier :c.
I Jte öicj ift öie falb oö halfani 61 6a maiia niagöalena ypin mit
falbet. DU Ijei^t oleü öc maiftlia oö öe fpica.
o. O. u. Jahr, aber zweifellos von Anton Sorg in Augsburg vor i 500
hergestellt. Einblattdruck von 58 Zeilen. Folio. München, Hof- u. Staatsb. (Einbl. VIII. 16).
Ich veröffentliche diesen Text gleichzeitig im Archiv für Geschichte der Medizin.
E. Pest- und Syphilis -Schriften.
Studien zur Geschichte der Meduin.
1. Pestschriften.
Die Hauptpestjahre im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts 1473 — 1474, 1483 und 1483, 1494 — 1497 spiegeln sich auch in der Pestflugschriften- literatur der Inkunabelzeit wieder.
Heinrich Steinhöwel (Steinheil), geboren um 1420 in Weil der Stadt, an der Wirm, seit 1450 Stadtarzt in Ulm, t ebenda im Jahre 1482. Eine Reihe urkundlicher Dokumente über ihn hat Ehrle 1880 in Rohlfs Archiv S. 357 ff. veröffentlicht. Als Übersetzer des Aesop und des Dekameron ') aus dem Lateinischen bzw. Italienischen hat St. in der schönen Literatur Deutschlands im 1 2. Jahrhundert sich einen Xamen ge- macht. Auch als Arzt verdient er Beachtung.
188.
Bl. i"". (Eyn rcgimcnt o5cv oröetiuncs öcr fi'u'- II fcf^ung; ini6 bcfdiicrnuing öes erfdjrocf jj cnlidiett gebred) 6er peftilcnfee cjcniadjt ]1 von öem Ijodigckrten nieyfter Rcinrid) || Sleynl^ötrel boctor heyöer erfeney vnb \\ gefdjtcorner arljet je PIni.
[Dies erste Blatt des ersten Bogens habe ich nicht selbst gesehen, ich entnehme seinen Wortlaut der Monographie über „Die Zainer in Ulm'' von Johannes Wegener, Straßburg, J. H. Ed. Heitz, 1904, S. 26- 27, der diesen Wortlaut dem (seitdem verkauften) E.\emplare des Herrn E. Frensdorff in Berlin entnommen hat; dort fehlt das angeklebte Schlußblatt ^^.]
Bl. 2'. [VßÄbandbcdcjt (als öie !| alten tneifen fd^reiben) || ift für anöere lafter
5C= ]| fdjelten. So ab' id) fjain || ricus Steynljöniel von Ij »eil öoctor in 6en
er^s II neye,^ fo ril gütljcyt er [1 gutift rnö nutj. ye^ jtrey vnb jiüeynfeig || iar,
Dou öeti fin'fi*tig>-'n eifanien vn meifen || burgernteyftern rat vnb ganzer
gemeynö || öer ftatt chu, meine liehen Ijcrren eiipfange |i hab ....
Bl. 33'', unten. . . . \\ Ijeylfani. Dar biivd) vn anöer üorgefd)nbc j| fad), ob fy
oröenltd) gebrandet tperöen, on || jaunfel bc fied^en geljolffen roirt. öes
Ijclffer II feye 6er, mit öes Ijilffe idj volbvad}t l}ab 5i)i || regimen 2tmen.
o. O. u. Jahr. Zweifellos um 1472 bei J. Zainer in Ulm gedruckt.
33 Bll., 4", ohne Bezeichnung; die letzte Seite unbedruckt; es scheint
dem Nürnberger Exemplar vorn ein Blatt zu fehlen und das
') Herausgegeben 186I von A. v. Keller, Stuttgart, Bibl. des literarischen Vereins; daß Steinhöwel in Wien studiert hätte, wie Ehrle vermutet, h.ibe ich in den Wiener FaUultätsakten von Schrauf nicht bestätigt gefunden.
i64
Festschriften.
letzte Blatt angeklebt zu sein, so daß ursprünglich 4 Bogen zu 4 Blätterlagen und eine Blattlage das Büchlein zusammensetzten, am Ende also noch 3 leere Seiten wären (mithin wohl 34 Bll.). Wegeners Angaben bestätigen diese \"ermutung. Nürnberg, Stadtb., Med. 86. Dort ist eine Nachbildung des Titelblattes und Holzschnittes (nach einem Exemplar des i\Iünchener Antiquars Jacques Rosenthal) vorgeklebt, der zum folgenden Drucke (Nr. 189) gehört.
HöchstwahrscheinHch ist Hains Nr. 1 5056 mit unserem Drucke identisch, den Hain Panzers Annalen I, 37, 62, entnommen hat, die Ulm als Druckort vermuten. Hain gibt nach Panzer folgenden Titel und Beschreibung:
188a.
£)r6enung, von ftdj öcr menfdj ju 6en jcitcn öifcr greufenlidjcn francfJjcyt öer Peftilcti^ Ijalten foU. o. O. u. J. 32 Bll. 4«.
Mir scheint, dieser Titel ist aus dem Kontext entnommen, der auf dem I. Blatte, Zeile 19 ff. dermaßen lautet:
in gcmeyn tpeitrc x>\\i> an)]« || fomcn laffc bas hfidilin öer
oröonüg aug öcn || beir(Srtcftcn dltcn nicyftevn pö mir (^cfamclt || vnb auff öas fürtjcft öcfcfeet (tnan lanOiC H niatcvi bvc^dit 6cni Icfcr rcröricffcn) irttc fidi 6or inöfch l^altcn fol 5Ü 5en jciton öifcr arcü || fcnlid^en francfljcYt ror, m\b wan er ö.uvin |i gefallen ift. Dax 6urdi fid) ögetnei mä paft 11 »Ol bcl)clffen mag. du 6ie iiuiyeiu nnlligö || nieyl'tcr ö fdicrer öte nodi nit saufe in tt>üö || [Bl. i':] ertjiicy ycübct fin6 nadi icrem begeren tüol li befferett müge, in fünberljeyt auf; 6em letfte \\ teyl. öodi mit bb' trag öer aiiön rier l?odige=: || lerten öoctor öifer ftatt. du erbeut midi öar || bber, ob yemaiiöt meines fdireibeus Dimere || ftdntlidj rodre, im öas nerftiinöig Dil lauter || semadicn, öar öurdi idi l^offen nun Dtmö in |1 fiinfftig 5ctt nulj eutfpringen folle. Pnnö || begere dou mdniglidiem öife mein arbeyt nur in gut jefdjeiben [!]. iwail öie meynfig gut |; ift . . .
Jedenfalls stimmt die Blätterzahl überein und der wahre Sachverhalt ist durch Wegener und Frensdorffs Exemplar ans Licht gekommen.
Die Überschriften der Abschnitte des Traktates lauten:
Bl. y „Pon fünfftiger peflilen^"; Bl. 3'' „Port öen seydjen öer peftilen|"; Bl. s'' „IPie fidi öer menfd} Italien fol in || öen Dorgemelten fedjs fturfe, Dö II erft mit öem lufft"; Bl. 5'' „luiu unl idi fagen üon [[ effen duö Don trin.-fen"; Bl. 7'' „ITun tDÜ id] fagen gemeyn || regeln Don öem ficifdi"; Bl. S'' „£)b aber beffer fey gebraten |1 fleif* oöer gefotten"; Bl. S^' „Pon fpeis n)iirl5 Dnö fdlfen"; Bl. g'' „Pon mild]": Bl. lo'' „Pon Difdjen"; Bl. lo^' „Pon früdjten"; Bl. 12'" „Pon öem trancf"; Bl. i4'' „Pon fdjiaffcn Dnö u?ad]en"; Bl. 16" „Pon a>egen oöer arbeiten Dil ruaien"; Bl. lö'^ „Pon jufellen öes || gemütes 2Il5 fröö trauren jorn nniten"; Bl. iS' „So man aber geiDonlidi bei öifem || capitel Don Dufüfd? fdireibet fo iDtl || idj audi etmas öar Don fagen"; Bl. 19'' „Pon füllen Dnö leren"; Bl. 19'' „Das letft cap. Don öen er^nyen öie öer |1 gift tDiöerftcnö Don natur Dnö fünft"; Bl. 24' „Pon öem apoftem öer peftilencs"; Bl. 25"' „2Pte man öen francfen I^elffen foll"; Bl. 25"' „Pon effen unö trincfen"; Bl. 26' „Pon erc3ney öem francfen || aller erft 5U geben"; Bl. 27'' „Pon laffen".
Pestschriften. jge
Den ersten Teil dieser Stainhö welschen Pestordnung hat Distriktarzt Karl Ehrle in Isny in Rohlfs' „Deutschem Archiv für Geschichte der Medizin", 3. Band, 1880, S. 357 — 360 und 394 — 409 nach einem späteren Drucke von 1482 veröffentlicht*) und den zweiten Teil zurückgehalten, da er gar zu sehr mit dem Traktat des Memminger Stadtarztes Dr. Ulrich Ellenbog von Feld- kirch übereinstimme, dessen Publikation sich Ehrle für später vorbehielt. Doch ist diese Arbeit von und über Ellenbog meines Wissens nie erschienen. Über diese angeblich weitgehende Übereinstimmung will ich mich bei Nr. 195 äußern; hier nur ein paar Worte über den Inhalt der Steinhöwel sehen Pestschrift.
Nach einer frommen Ermahnung, wobei er sich auf das Verhalten der Römer nach Livius [Lib. III, Kap. 7 u. 8] beruft, kommt Stainhöwel auf die himmlische Influenz als Pestursache, auf Jahreszeiten, Meteore, Kometen, Witterungscinflüsse und irdische Luftverpestung und schildert dann die Sym- ptomatologie der Pesterkrankung in ihren Hauptzügen. Er geht darauf zu den Verhaltungsmaßregeln in Pestzeiten über; Flucht vom Pestort sei vor allem zu empfehlen. In der eigenen Wohnung ist Sonnen und Lüften, besonders bei Nordwind, und Räuchern zu empfehlen. Bei der Nahrung wird stark in die allgemeine Diätetik hinübergegrift'en, die in Pestzeiten besonders wichtig ist und hier nicht übel und recht eingehend vorgetragen wird. Dasselbe gilt vom Getränk, wo es an allgemeinen Regeln nicht fehlt, aber auch bei Wein und Wasser recht eingehend ins Detail gegangen wird, selbst bis zu den Mineral- quellen („Brunnen vß yfen ertz stercken alle ynwendige glider", „Brunnen von alun ertz oder gebirg stellen die überigen Fluß der P"rowen vnd sind gut denen die Blut zu dem mund vß werffen" usw.). Auch die anderen Lebens- gewohnheiten bis zum Koitus und der Gemütsverfassung sind ausführlich be- sprochen, wie das ja aus den Überschriften der einzelnen Abschnitte zu er- sehen ist.
Stainhöwel geht dann zu den Arzneien über, „die der mensch in ge- wonheit fol haben zu peftilencz zyten, ee dz in die peftilencz an rtöflet", zu- nächst zur Reinigung der Luft, wozu man am besten Drogen verwendet, die gleichzeitig das Herz stärken, also wohlriechende Dinge aller Art, Ladanum, Styrax usw. Besonders werden die Bisamäpfel empfohlen, aus hitzenden Dingen vor der Infektion und im Winter, aus kühlenden Dingen im Sommer nnd wenn man schon erkrankt ist, wofür genaue Rezepte gegeben werden, meist lateinisch mit der Entschuldigung: ,,So aber der merteil Ibllicher l'tuck, darzü dienend, nit in tütich gebracht werden mügen, vnd gewonlich allein in den apotecken gefunden, fo hab ich fie latin gelaflen in fölcher gel'chrifft, als fie, die doctores gewonlich darin Ichriben, dz ein ieder fölch recept der des bedarft" müge ab- fchriben, \n in die apoteck fenden." Auch anderes aller Art wird als kühlendes Präservativ empfohlen, z. B. „das breit krut das vfif den wassern flüft, vnd be- funder fin blumen, das man nennet kentlin ze tütfch vnd ze latin nenufar" (also Teichrosen, Nymphaea alba und Nuphar luteum), oder der Harn eines Bockes, starker alter Wein, mit dem man sich im Gesicht und anderwärts einreiben soll und ein wenig trinken. An innerlichen Vorbeugungsmitteln werden weit- läufig die gebräuchlichen Pcstpillen aus Aloe, Myrrhe, Mastix, Safran empfohlen und auf besonders gute Aloe Wert gelegt, des Bauchgrimmens wegen, das auf minderwertige Sorten erfolgt; für Schwächliche ist Theriak zu empfehlen; Bolus armenicus wird weiter gepriesen und Sauerampfer, das langjährige Hausmittel
') Leider ist dieser Neudruck in reclit schlechter Verfassung, so daß er nur mit Vorsicht benutzt werden kann.
igg Pestschriften.
eines „burger zu pafy" [Pavia] für sich und sein Gesinde, deren nie eins er- krankte, auch Zwiebel und Knoblauch, denen nützlich, die daran gewöhnt seien, während er andere zu sehr erhitze. Noch besser sei es, sich nicht auf eines dieser Simplicia zu verlassen, sondern sie zu einer zusammengesetzten Arznei zu kombinieren, wie es die weisen Ärzte seit langem in Brauch hatten, z. B. ein kostbares Pulver, dessen man alle Morgen nehmen solle, eventuell mit gleichen Teilen Zucker, um es „lustiger" zu haben, oder als Latwerge bereitet, auch ein Pulver, wie es „die Heiden würzen", oder Theriak, alles „minder oder ein wenig mehr darnach der menfch geltalt ift, wann [denn] kinder vnd wyßlich fröwen sollen minder nemen dann die man, vnd menlich fröwen".
Hat die Pest einen Menschen ergriffen, so sind sicher tödliche und minder gefährliche, wenn auch sehr bedenkliche Zeichen zu beachten, auch die Pest- beulen von anderen, ähnlichen Affektionen zu unterscheiden und selbst je nach Sitz und Aussehen zu beurteilen. Schnelles Eingreifen ist bei jedem Pestkranken nötig, da sich in 24 Stunden das Gift im Herzen festgesetzt zu haben pflegt. Zunächst ist die Luft im Krankenzimmer 3 — 5 mal am Tag zu reinigen, bei Nordwind die Fenster zu öffnen und das Haus zu verlassen, wenn ein Todes- fall vorgekommen ist. Mit leichter Nahrung oft und in kleinen Portionen, ist der Kranke zu versehen, namentlich mit Gerstenbrei, Mandelmilch, Brühen von Hühnern und wildem Geflügel, mit Ampfer und anderen Kräutern gekocht und Dukaten (40 — 50!) in der Brühe und dem Gerstentrank mitgesotten. Auch für fröhliche Stimmung des Kranken ist zu sorgen, eventuell mit Singen und Lautenschlagen(! ;, während man ihn die ersten 24 Stunden nicht soll schlafen lassen, auch nicht, wenn sich die Pestbeulen entwickeln, damit das Gift nicht von ihnen wieder zum Herz gezogen werde. Sofort sei auch eines der oben- genannten Pulver zu geben, mit Scabiosa oder Ampferwasser; werde dies er- brochen, was immer ein schlimmes Zeichen sei, so solle man doch nicht nach- lassen, es immer erneut zu geben, und vier Tage damit fortfahren, wenn's vertragen wird. Darauf ist mit Stuhlzäpflein oder Kljsma Entleerung zu be- wirken, ehe man zu dem Aderlaß schreitet, der auch möglichst zeitig und in der Wahl der Laßstelle nach dem Sitz der Hauptbeschwerden vorzunehmen ist und nach Aufschießen einer Pestbeule je nach deren Sitz, stets auf der erkrankten Seite, zu wiederholen ist; stets soll ein großes Quantum Blutes ab- gelassen werden, fast bis zur Ohnmacht, wenn nicht besondere Gründe vor- liegen, welche eventuell zur Teilung des einen großen Aderlasses in mehrere zwingen können; Kindern unter 11 — 12 Jahren soll man Schröpfköpfe setzen und diese stärker bluten lassen als sonst bei Schröpfköpfen bräuchlich. Kühlende, säuerliche Getränke, die ausführlich beschrieben werden, sind da- nach zu empfehlen und LTmschläge mit einem roten, seidenen Tüchlein, in Rosen- usw. -wasser getaucht und ein wenig, um es ,, überschlagen" zu machen, in der Hand gehalten, dann aufs Herz gelegt, und an wohlriechenden Wässern auf einem Schwämmlein oder rotseidenen Tüchlein fleißig riechen lassen und, wenn der Kranke nicht zu schwach ist, einen leichten Abführtrank geben oder eine Latwerge oder Pillen.
Bei beginnendem Apostem ist alles „Kältende" zu vermeiden, weil es das Gift zurückhält. Auf das Apostem sind giftausziehende Dinge zu bringen, wie Theriak in ausgehöhlter Zwiebel gebraten und nachher das Ganze zerstoßen und aufgelegt oder der Saft getrunken und der Rest übergelegt, oder andere komplizierte Pflaster; vorher ist es gut, die Pestbeule mit der Lanzette an- zustechen und einen großen Schröpfkopf zwei Stunden darauf zu setzen, ehe man die Pflaster legt, die dann 24 Stunden und länger liegen bleiben können, ehe man sie erneuert. Dann brechen die Beulen meist bald auf, oder man eröfthet sie, wenn sie erweicht sind, mit Schneiden, Ätzen oder Brennen
Pestschriften. l67
oder legt Mist mit Ol auf; doch schneidet man besser, und zwar an der tiefsten Stelle, damit es sich leicht entleert. ,, Reinigen" des entleerten Abszesses und Zuheilen, beides mit angegebenen Salben, bilden den Schluß.
Als Grundlage für die meisten folgenden Darstellungen und noch weit ins i6. Jahrhundert hinein, hat das Büchlein des sprachgeübten Arztes eine gewisse Bedeutung; ich habe von seinem Inhalt deswegen eine ausgiebigere Probe zu geben für nötig erachtet.
189.
(P'jHöancfbarfeit (al^ 6ic |j alten royfcn fdiribc) ift jj fi'ir anöcrc lafter 5cfd5oI II ten. So aber idb f)ain= || ricus Stainlptrel rott || wyl öoclor in 5en ercjs || nycn, foril güttjcit er giuift vnb nucy j; yecj jtix'y ru ^tretnc^ioi iar, ron öcn für^ || . . . . rfi rernieine öanrfber i| feit je ben^yfen, aiann id} ynen je er rnö "' iiuq, in aeniein, niytre, t>u pfjfonie Kiffe, |, öas biidv lin öer orönuna, rfj öen beuvr i| teften alte meiftern von m\v aefanielt rfi !i rff 6a5 ffircjeft ö>-"f>-''^5'-'' (uhiü lan^je ma^ l\ leri bredit öe lefer t>er= öricffen) ane ftd] jj öer ntenfi} Ijalten fol, 5Ü öen jyten öifer j; cjrufenhdien fraiicff^eit ror, vnb wann \\ er öar yn gefallen ift ... . (i^etrud^t tjü t)hu ron joljatine || Rainer vo Hfitlinacn, ant montacj || nadj •frljaröi. llad) iCrifti geburt |1 Zn''cccc'*Irriii». Saus öeo. [11. Jan. 1473.]
40 Bll., 4". Titel mit llolzschnittbordürenecke links oben; die An- fangsinitiale U zeigt den heil. Sebastian, auf den mit einer Arm- brust geschossen wird. München, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. c. a. 45); Berliri, Kgl. Bibl. (VouU. 2581).
Panz. D. A. I. 73, 28, 36; Hain * 15058 CI3737); Proctor 2492.
190.
O Steinhövvel, v. d. krankheit der Peftilenz.
llhn. Conr. Sunfniut \\9,2 Fol.»
Hain 15059.
191.
Das I. Blatt unbedruckt. Bl. 2^ (I)IT ünöaiJberfait al0 öie alten uiyfen fdiri^ |[ ben ift für au6ere lafter je fd^elten So a* ][ ber id^ i^ainricuf Staintjoipel v'o n^yl ho \ etor in öen erljuyen! fo ril g,utl]ait er gunft [| vnb nnls yefe jroay rnö jtrainfeig 3^"^ v'o \ öcn furfid)tiaen .... yn öifen fdniie ren löffen öifer erfdjrotfen lidjer francfl^ait öer peftilenljl
Am Ende Bl. 15'' unten: ( (5eörucft %\x PIm von Cünrat öüncfmüt o. J., Fol.", 20 Bll., das erste unbedruckt. Stuttgart, Landesb.; Ulm, Stadtb. 15003.
Panz. D. A. I. 37, 63; Hain 15057; Proctor 2560A.
In Ulm 15 Ell., in Stuttgart 20, wo auch das erste unbedruckte Blatt erhalten ist.
jgg Pestschriften.
193.
'Syn vMimcnt oöcr oröcmina 6cr für 1' fcljuiiy rnö bof*icnmnies öos
erfd)rocP'|| cnlid]cn cjobrccft 6cr pcftilcnbc tjcinad^t n von öcm l?od]yolortcii
mcyftor I^nnrid} j StcYut^oircI öoctov bcyöcr cr^ncY vnb \\ gcfdimonicr
avljct .ic rim.
Pic rorrcö,
Don fünfftigcr pcfttkn^
r>on 6eii jeydjcn öer peftilcn^
pon laffcu
Auf der Rückseite des i. Blattes ein Holzschnitt: „S. Sebastian" [am ]5aum] und „S. Rochius". Vor letzterem kniet ein Engel, der seine Pestbeule am rechten Oberschenkel pflegt. Bl. [ai'] 2'. [ ]rc6and'borfcyt (als bk al || ten ircyfcn fdircibcn) ift für |i atiöovc laftcv ücfd^eltcn. So \\ aber idi lioitiricus ftailjowol |i von loyl 6octor in bcn crl5 || nyon. fo ril yutljoyt cv ciunft j: vn nii^. yc^ ,iircy pfi 5ux'in || fiia iar. von .... 6 ftat || Plni inoynon lieben Ijcrren. enpfanü,en Ijabe . . . Bl. 29'' [öj']. . . . „ob fie ovöenlidi .u'brcuidit ineröe un |[ ^ireifcl bcm fted^en ye liolffen unirt öes bclffer fei |1 öev mitt 6es bilff idi rolbradit Ijab Sif) recdnie 2(inc Bl. 29> [ö^^]. Unbedruckt, o. O. u. J.
Zweifellos ca. 1485 zu Nürnberg gedruckt; S. Rochus Leben von 1484 weist genau die gleichen auffallenden eckigen Tvpen auf. 29 Bll., 4".
Das erstgenannte Münchener Exemplar ist liomplelt; die Kustoden setzen sich folgendermaßen zusammen (jeder Strich ist ein Blatt!):
hihiJlllll'bilbijlllllalnjIIIIIMII
Das erste Blatt ist vorgeklebt.
München. Hof- u. Staatsb. (Cod. gerni. 407; 4 Inc. s. a. 1701): WolfenbiilleL llrzgl. Bibl. (Art. 27, i,l. Hain '15055.
Anonymer „Traktat von der dotlichen fucht der peftelentz".
19».
O £yn tractat i^on 6ei- 6otlid]cn fudit 6er pefte |j lenli mit esrofein fli^ v%
tnlen biidieren öer nä= |! Ijciftigcften lerern in 6er erfenij gebogen vnb in|| 6as 6utfd}e brad}t. Bl. lo'. . . . einer tnelfdje nus oöer mit ij fo tüirt öir nit one junfcl. lO Bll., 4" (ai_io). Gedruckt in Köln ca. 1477. Cambridge, Univ. Library.
Cop. III. 5849; VouUieme, Buchdruck Kölns Nr. 1194.
194.
i£yn traetat uon 6er 6otlidien fudit 6er pefte |l len^ mit grofem flif v% fielen bud]eren 6er nd= || Ijaftigeften lerern in 6er erbny gebogen pn6 || in 6as 6utfce brodjt ||
Pestschriften. I 6q
Bl. 10''. €yn guot getrand" 6a§ bcr mcnfd) ficficr ift " bas er an öcr blatcrn nit ftcrbc '
IXym fahiid rn6 fdio]? tiiokfcii rnö l^olöcr i \Ac\kv vnb wy-f^m ciujbov 6y fto);e alle redjt wol j| 511 famen vnb bvind ba non ir tage obcnts vnb 11 morgens fo murret öir nit one ^unuel 2tnno iTI cccc Ijyyij
10 Bl., 4". o. O. [Gedruckt in Köln am Rhein.] München, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. c. a. 263); Wolfen li/itlel. Hrzgl. Bibl. (Astr. 27, i). Hain * 12746; Voullieme, Buchdruck Kölns, Nr. 1195.
Das recht lodderig gesetzte und gedruckte Büchlein ist auch textlich ziemlich durcheinander geraten. So bricht der Abschnitt vom Essen am Schluß der Rückseite des 5. l^lattes unmotiviert ab und es folgen die Abschnitte vom „Baden" und vom „Wachen und Schlafen", der dann wieder am Ende der Rückseite des 6. Blattes mitten im Satz abbricht und überhaupt nicht wieder aufgenommen wird, während auf der Vorderseite des 7. Blattes aufs neue von Speisen gehandelt wird, von Essig, Wein, Eiern, Käse und Milch. Der Traktat geht sodann zur Schilderung des Pestfalles selbst über, zum Aderlaß und seinen Stellen, zur heilenden Arznei, zum Verhalten nach der Genesung. Recht lose ist darauf noch ein Abschnitt über die drei Hauptglieder des iVIenschen und über den Aderlaß beim Aufschießen der Pestbeulen an den verschiedenen Stellen angefügt und endlich noch der oben gegebene Schlußabschnitt über den unfehlbaren Heiltrank angeklebt.
Die erste Hälfte des Pesttraktätchens nach der halb erbaulichen und doch wieder zur Vernunft in ärztlichen Dingen mahnenden Vorrede ist besser in Ordnung. Das ganze Büchlein ist in g Abschnitte disponiert: i. die Zeichen der Pestilenz, 2. die Zeit der Pestilenz (prädisponierende Jahreszeiten), 3. die „ende vnd ftette, do fie gern inne regnieret", 4. „waz dye peftelentz bringt", die Ätiologie, 5. die ersten Anzeichen der stattgehabten Infektion, 6. „wellich menfchen mere dar zu geneyt fint dan die andern" (individuelle Prädispositionj, 7. diätetisches V^erhalten in Pestzeiten und Präservation, 8. Kurplan für Er- krankte, für Reiche und Arme, 9. Verhalten während der Rekonvaleszenz, um Rückfälle zu vermeiden. Es sind aber in jedem Abschnitt nur wenige Zeilen außer dem 7. und 8. Beachtung verdient vielleicht das Rezept für einen Bisamapfel auf Bl. 5'' und die Behandlung der Drüsenvereiterungen mit Auf- legen von lebendigen Fröschen, wofür sonst wohl getrocknete Kröten empfohlen werden. Dieser Abschnitt über die Froschkur lautet (Bl. 9'): „Feret dan dem menfchen eyn dinck herfure [fährt ihm eine Pestbeule auf] fo laß fachen frofchs die noch lebendig fein der lege ym eynen mit dem buch [Bauch] vff folich dinck vnd bind yn dar vff da von ftirbet der frofch zu haft vnd zeuhet den vnflat gantz her füre vnd fo der doit ift eynen frifchen widder dar vff das thuo iij oder iüj male Dar noch las die scherrer da mit vmghen die wonde zu offen vnd hevlen."
Ulrich Eilenbog (von Feldkirch), Arzt in Memmingen.
Nach Ehrle in Rohlfs' Archiv III, S. 357 und j6o soll Ellenbog, dem E. eine gesonderte Arbeit widmen wollte, sein Pestschriftchen schon 1464 ge- schrieben haben, wofür mir gar nichts zu sprechen scheint; aus den mir be- kannten gedruckten Quellen geht nur hervor, daß er sein Regiment („Ordnung") 1482 zuerst hat ausgehen lassen, obgleich auch ein solcher Druck mir bis heute nicht begegnet ist, auch nirgends zitiert wird.
170
Pestschriften.
195.
Hl. i"' [a,']. öröiumg 6ic bocto: Vlvid] pon |1 ellenboy ,^fi ^riomiiiyö w\bcv b\c
giffttijcn atinu- 5 pcftilcnijlidifi || p'.edjm acmadit haut. Bl. r. Uiibedruckt.
Kl. a.,'. I Orönüci; 6ic boctov Dlvidi von cllcnbog 2tnno .^82. || 5U ilicmingc ö acmain6 Csofcfet l]at. vn öit> jn öcr ye- |1 ^igfi anrür. H9'^- bcftdtt baut, 6t|; rcgtiucnt rfi ovb- jj nuny pff öas fürfeeft ift gctailt jn 5uiai capittcl."
131. a.'. Zeile 6 ] rill fturf lüdrÖ || byc .^u fctjcii, es wiivb ju lang, öi); ift
alfo £>§ gci^ogtni 1| pff öaf aller füljeft. (Sott fy mit rn); iiUcn.
t (5e6uicft jü metningeu jj 6urd? 2tlb'.ci)t fiinnen. [UM.]
8 HIL, 4", das letzte unbedruckt. Berlin, Kgi. Bibl. (VouU. 1602; 1482 ist auf dem Titel übergeschrieben); London, Brit. Mus. (1561, bbb, i.s). Paiiz. D. A. I 213, 387; Hain 6580; Cop. I; I'joctor. 2796.
Die Abschnitte dieses Büchleins, das vermutlich schon 14Ö- einmal erschienen war und bei einerneuen Pestepideraie 1494 im Auftrage des Verfassers wiederholt aufgelegt wurde, lauten:
Das erft capitel lert wie der gefund menfch fich in allen finem leben halten foll vnd bewaren vor der gifftigen anrür der peftilentzlichen prechen, mit fpis tranck, vnd etlichen ftucken aigenlich da zu dienenden.
Stuck die aigentlich widerftand der vergiftigung. Ordnung differ obgefchribner ftuck.
Das ander capitel lert wie die vergifften fich halten fond mit laußen fchwitzen effen trincken, auch wie man den bülen vnnd blautren tun foll.
Zu dem fchwaiß
Merung der bülen [Peft Beulen].
Merung der plauteren [Blattern]
Der fiechen pfleg in effen trincken vnd andren ftucken.
In recht knapper Form gibt der Memminger Arzt an der Hand dieser Stoffeinteilung das Notwendigste zur Vermeidung der Erkrankung; er scheint sein Buch im August (14S2) verfaßt zu haben, wenigstens findet sich einmal die Bemerkung „yetz jm auglten fo es noch warm ift" Bl. a.^. Die Anweisungen sind natürlich die gangbaren, aber eine irgend nähere Anlehnung an Stain- höwel ist im diätetischen Teil in keiner Weise zu beobachten. Von eigent- lichen pestwidrigen Mitteln empfiehlt er eine ziemliche Reihe, weil man oft wechsele, damit die Natur sich nicht an das Mittel gewöhne; jeden Tag also ein anderes Mittel und einmal in der Woche ganz mit dem Einnehmen der Proph\laktika zu pausieren. Wer als Geistlicher oder Pfleger viel bei Pest- kranken sein müsse, dem werden besonders eingehende Verhaltungsmaßregeln gegeben: so soll der Kranke recht hoch gelagert werden, daß sein .Atem über Geistlichen und Pfleger hinweggeht, und obendrein zwischen Gesundem und Krankem eine Kerzenflamme brennen und der Pfleger durch die Nase atmen, deren Löcher mit prophylaktischen Mitteln bestrichen sein müssen; außerdem dürfe es im Krankenzimmer nicht warm sein. Der baldige Aderlaß der Er- krankten wird detailliert, aber kurz vorgeschrieben; danach ist für Schweiß zu sorgen mit Theriak usw. Großer Wert wird auf die Vergrößerung und Reifung der Pestbeulen gelegt mit Pflastern. Menschenkotumschlägen, Schröfköpfen auf die Beulen und unterhalb, und bei Erweichung aufschneiden derselben oder
restschnften. 1 7 I
aufbrennen. Zur „Mehrung der Blattern" wird das Aufsetzen eines am Steiß berupften und aufgesclinittenen Halmes bis zum Verenden des Tieres, eventuell eines zweiten und dritten usw., ferner das Blasenziehen mit Mailänder Käfern und das Umstreichen der Blattern mit einem Saphir und anderes empfohlen. Der Kranke soll alle drei Stunden ein wenig Brühe genießen und frisches Brunnenwasser trinken; doch sind auch andere wässerige, besonders säuerliche Getränke empfohlen, nebenbei fleißige Lüftung des Krankenzimmers.
Der Leser wird selbst bemerken, daß eine irgendwie auffällige Anlehnung Ellenbogs an Stainhöwel oder umgekehrt nicht zu bemerken ist; es lassen sich unter allen den mir bekannt gewordenen Pesttraktätlein aus der Inkunabel- zeit kaum zwei Traktate finden, die weniger miteinander gemein haben als diese beiden, die eigentlich nur in den allgemeinen Grundsätzen und einigen gangbaren Rezepten übereinstimmen. Was Ehrle aus Ulmer Quelle vor- gelegen hat, muß also, so weit es EUenbog angeht, etwas anderes gewesen sein, als der gedruckte Traktat. Beide Werkchen der wohl gleichalterigen und (nicht nur örtlich) nicht allzuweit voneinander entfernten schwäbischen Ärzte sind von ihren Nachfolgern fleißig benutzt worden und oft beide nebeneinander im selben Büchlein geplündert worden.
Einen anderen Traktat, vielleicht etwas späterer Provenienz, hat derselbe Memminger Drucker gleichzeitig nochmals aufgelegt; ich füge ihn hier gleich an
fNr. 1971:
196.
l)xc nad] volcyd ein ijiit recjiinct vnb ovbnnc, vnb \\ bcwcvt pfcruatiua nu6 Icr. tnic man fidj wibcv öc || gcprcdjon 6cr pcftilcnlj aufl^altcn vnb bo- UHiron II fol. 2tudj gute Cuvatiua vn hetrert erfeney. Wie \\ man 6en nienfdjen öie mit foldien gepredien be '| griffen meröeu. helfen fol. Die burd} Ijodigelert [j öoctoves vnb mcy^k' bct ertjucy. cuif öus furfeift || auf gejogen. vnb Ijtc mit bm-d} 6iefen trueF ju ge= jj meyiiem nuß. für reidi vnb arm geoffenbart fein. 151. 28\ Dmb öifi. üorgeniTt ler unö erlineyen alle mellet || öem aüniedjtige Owtt öer 6te aus feinen gnaöcn \\ vnb nülltifeitten nnns ^u null befdiaffen i}at II öancfper aud] für 6te perfone fo audj öas alles 1| aus rediter lieb butd} öifen geörud' ntittcilet in |j (Eoirni gebet ^^u bitten ernuint fein.
o. O. u. J. [„Typis Reiserianis" Hain.]
28 BU., 4". Miinclien, Hof- u. Staatsb. (Inc. s. a. 1551 und 4. Path. J50 ; W'olfenhiitkl, Ilr/yl. Bibl. (Qu 80.5(6191).
Hain *I3765.
Den nämlichen Text bringt das folgende Memminger Druckwerk von 1494.
107.
Bl. r [a/]. I 2Iiu unui6erbäre jnftrnction vnb \ onöeruiyfung u'iöer 6te pefti» len^ II I^erflieffenö noii fayferhdiem Ijoff || vnb aller berocirteften öoctori^ bus II jn ctiftenlid^er [sie!] vn Ijayöefdier na- || cion fun6en n)dr6en mügen.
Bl. a^ - a^. I Das Kegifter jn öas budjkin.
1/2
Pestschriften.
1?1. 3'' ia./ . f ^tc nad} vo[q,d ein gilt rcgimcnt vnb ovbnung, vnb || betrert pre fcniatiua vnb kr, rote man fidi wibcr öen || gobredien öer peftilcnfe auff- baltti vnb betrafen fol, I, aiidi gitte ctifatitia vnnb beniert erljnoy, Wk man j| öen menfdien 6ic mit foldjcm gepredien begriffen j, uier6en, belfen fol, Pie öurdi Ijocbgelert öoctores || vnb maifter öer erlsney, atiff 6as ifurtjtft attfge.iOyi'i || f>n6 l?ie mit 6urdj öifen trud 511 gematnem nutj, für,, reidj vnb arm geoffenbart fein. BI. 29" [b.'']. I (Beörtidt 5Ü Hiemingen buvd) \\ 2tlbredit ffinen r>on öuöerftat ic. liad} crifti gepürt |! Jli.CCCC.LXXXXIIII. [1494.]
29 fol. BU., 4" + I leeres Blatt am Ende. (ai_s . . . öi_s)- Ber/iii. Kgl. Bibl. (Voull. 1601); München, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. ca. 11 10), München, Univ.-B. (4" Inc. d. 11); Nürnberg. Germ.-Mus. N.W. 437: Wien, Hofb. Pan/^. D. A. I. 213, 389; Z. 77. 389; Hain ""6581 ; Praetor 2795.
Nach dem beliebten, religiös ermahnenden Eingang gellt der Autor zttr Regelung der Lebenshaltung in Pestzeiten über in Schlafen ;iin Sommer aul Ledermatratze, nicht im Federbett), Aufstehen, Ausgehen, Nahrung (keine Über- ladung und kein Vielerlei, besondere Zurichtung und Auswahl), Getränk (ein Sechstel Wasser in den Wein oder mehr), Vermeidung oder Einschränkung des Geschlechtsverkehrs, ebenso trauriger und zorniger Stimmung: die ]5adestuben während der Infektionszeiten nicht besuchen, auch im Hausbad das übliche Ge- tränk \'öllig meiden. Die Winde von Norden sind die besten; die Luft ist mit Feuer und Räucherungen zu reinigen und mit Gewürzwässern die Zimmer zu sprengen, auch Bisamäpfel mitzuführen, für welche mehrere Rezepte angegeben werden. Als Präservative in Pestzeiten werden Tränke und Pulver usw. in großer Fülle in deutschen und lateinischen Rezepten mitgeteilt, namentlich 7 „köftliche l'tück'', ebenso stark als der große Theriak, deren man alle Morgen eins nehmen solle, namentlich von dem siebenten, einem Trank, der früh ge- nommen, für den ganzen Tag bestimmt vor Infektion bewahrt, daneben Gold- und Perlenwasser, alchemistisch umständlich bereitet und, als höchste Arznei- tugend, drei Teile dieses Wassers mit einem Teile Aurum potabile gemischt. ') Aber auch der große Theriak findet die warme Empfehlung des Autors; doch müssen die zahlreichen Präservativa nicht alle genommen werden, sondern so viel inan deren haben mag, womöglich im Wechsel, jeden Morgen ein anderes sechs oder sieben Tage lang oder länger, je nachdem man viel von den Arzneien habe^!). Zum Aderlaß übergehend gibt der Autor die bräuchlichen allgemeinen Anweisungen; nach dem präventiven Aderlaß solle man wieder eines der köstlichen Präservative in Pulvern oder Tränken nehmen. Wenn die Pestilenz ausbricht, ist es die wichtigste Frage, ob die Arznei das Herz zuerst erreicht oder das Krankheitsgift; wer diesen Platz zuerst einnimmt, der be- hauptet ihn und wirft den anderen hinaus, was sich bei dem Zuspätkommen der -Arznei mit Erbrechen zeigt, nach dessen Eintritt man aber die Arzneigabe dennoch mehrmals versuchsweise wiederholen sollte. Die Zeichen der Pestilenz werden nun kurz gelehrt; sobald man eine Spur davon' merkt, soll man sofort „fchicken nach einem Läfler" und Arznei nehmen, die dann nochmals als „curativa" gelehrt wird, wobei wieder auf den „gemeldeten köstlichen Trank" verwiesen wird, aber auch noch Neues geboten wird. Bei der Behan.dlung der Pestbeulen ist der Autor, wie Stainhöwel, zu zeitigem Offnen mit kleinen Schnitten oder Brennstellen und nachherigem Aufsetzen von Schröpfköpfen
1) ,,Aurum enim per doctos alchimistas fit potabile absque etiam salis aromaniaci seu alterlus corrosivi sive venenosi admixtione sed cum quinta essentia aquae vitae ipsum sicut ceram fluere faciunt" Bl. i8v.
restschnften. j 7 1
geneigt. Der Aderlaß nach ausgebrochener Krankheit findet dann noch eine besondere Darstellung; er soll bis zur Entfärbung des schwarzen Blutes, selbst bis zu beginnender Ohnmacht fortgesetzt werden , obgleich wohl eine Wieder- holung (Sekundationj sich eventuell noch mehr empfehle. Ein Trank, der in Eichstätt viele gerettet habe, dessen wichtigster Bestandteil Schöllkraut ist, wird dann noch besonders gepriesen und seine Bereitung umständlich ge- schildert. Schwitzen und nicht zu frühes Schlafenlassen sind dann noch be- sonders dringende Verordnungen, endlich gegen die Pestbeulen umfahren mit einem Saphir und Aufbinden eines lebenden Hahnes, dem man den Schwanz ganz ausgerissen hat, und mit dem blutenden Bürzel nun über die Beule bindet und dort verenden läßt, was unter Umständen zu wiederholen ist (wie bei Eilenbog) usw. Auch für wohlgelüftetes Krankenzimmer nach Norden oder Osten ist zu sorgen und die Nahrung sorgfältig zu regeln — alles ist am besten durch einen bewährten Arzt zu überwachen und zu leiten.
Der Druck von 1494 ist recht sorgfaltig hergestellt; für alle lateinischen eingestreuten Abschnitte ist eine andere schmalere gotische Schrift (Type) ver- wendet. Das „herflieflend vom kayferlichen hoff" auf dem Titel weist auf eine Wiener Herkunft des Pesttraktates. Zu beachten ist nebenbei der Hinweis auf Eichstätt Bl. 24'' und den „hochgelärten bewärten Doctor'' zu Eichstätt Bl. 25^; doch habe ich mich mit den lateinischen Pesttraktaten des 15. Jahrhunderts noch nicht eingehend befaßt. Vorliegender deutscher hat wohl seine lateinische Vorlage; ich komme bei den lateinischen Inkunabeln hierauf zurück. Eine gewisse Selb- ständigkeit seinen deutschen Vorgängern gegenüber, trotz mancher Entlehnungen, ist doch unverkennbar.
Conrad Swestermullner in Köln an der Spree
(Berlin). 1484.
198.
[]n 6cm nanien öcr l^ciltgcn Prtualti || feit; vnb bcv aufcnreltcn tjcbcrevin c^otes öcr l]oiüii,cn iund'fraiücn || llTarien. Unb auf funöerlicfi orfudjon vnb bete pil meiner cjneöige !) gunftigcii r>n5 liehen l^errcn. yiiteti frunöe vnb cainner. 6en id} tnidi !] in nianid^uu-ac aus rerpflid^t Denpanötnus vnb guter fruntfdiaft || c^u unllfareii fdiulöig erfcne ^ab idi tConraöus Sujefterniullner || öoctor öes Ji-"'"'^''-'" Ijodigcbonie furften vnb fjertn 30= II I^attfenn inarggrauen cju Sranöenlnirg ic mein? gnebigiften l}er || ren leibartjt. öits Ijirnad^gefdiribeu Hegtnient vnb lere unöer 6ie [| fiparen francfijeit bcv pcftilentj So fid] nu C5ur5eit bnvd} perljeg- [| nus vnb wiücn öcs allntcdjtigen vnnb funöerlid) aus cju neigungc [j öer planeten öie öcr an^cigung tljun ereigent. Zins 6en hcmertften || fdiriften öer alten öoctorcs vnb lere meyner incifter auff» furtjifte fo my-v geburt begunft cjufe^enn Bitte rnnb beger von nienigltdi [| vnb eyneni yöernianii in funöerfjcit nadi geburiius f>yfc nieyiie ar= || beite. Doiin mir nad} gcfdiee nleis 3"' heften als idis gutlidi meine j| cjuuerncmen J^ iPiH >-i"* 6its Kegemet alleyn fe^en anöer öyfe |t fasere frandieit So ftdi öie pcrfaehet ron natur> lidien in^iffen vnb fadien. ba mit id) l)yn öan fc^e öie rutten rnö ftraffe gotes. »iöer 1| öie nidit beffer artjnei ift öann redete bxdft. wavc retüc pnnö follige || bus. Vnb fet?e fold] Kegiment auff örey teil. Jm erfteu une fidi || cyner foll halten miö beroaren ror öiffer frantfl^eit myt effen vnb li trincFen :c. ~)m anöern wcinn eyne öie franctfjcit anftoffet. loic man öem felben helfen foll. 3'" örittcu wie man es mit öen bulen || oöcr apoftemen Ijalten foll
jy> i'estsciiruien.
Der crfte teil wie man fidi Iialtcii foll |1 in eyner peftiknfe mit effcn rnb trtn= II fcn vnb mit anöcrn fadien. ||
[] 2Xn aber bk rnreinifcit vnb reraifftung öcf. lufftcs . . . Bl. 6', Zeile 31. (ScmaAt vnb cjcoiuSct 511 (Colon an bcv Sprcro 2tnno ic. Irrrüij. 2ttrf mantag nadi Crucis cyaltationis (21. Sept. 1484).
6 BlI., 4", ohne Bezeichnung. (Gedruckt von Albert Kunne in Memmingen). Leipzig, Stadtb., Med. Pract. 58», 4".
Panz. D. A. 754, aos""; Hain 15189.
Die Überschriften der einzelnen Abschnitte dieses Pestbüchleins lauten weiter;
Bl. r. Die recept des apfels . . . [Pomum aiiibre]
Bl. 2'. Nun was artznei e3ner nemen foll, fich czu bewaren vor der kranc-
heit II difer peftilentz. Bl. 2'. Die recept Puluis bezoartici. das ift ein puluer dz 1 den menfchen von dem
tod erlefende ift. Bl. f. Von den aqua vite oder waffer des lebens Allein zu || difer kranckheit. wie
man das machen foll.
Von der latwerin vnd wie man die machen fol Ü. Bl. 3^. Für Swanger frawen iunge kynder jj under .x .iaren Für gute ruters gefel
len vnd arme leute die dy apoteck nit || alle zeit mit inen können füren. Bl 4''. Der ander teil difes Regiments wan || die peftilentz den menfchen hette
an= II geftofen. wie fich der halten vnd was man dem geben foll Bl. 4'. Nu volget hir nach Von dem ader= || lafen. wie man fich da halden foll. Bl. 5''. Wan fich das apoftem ertzeigt hatt.
Welchem menfchen zu der ader zu laffen (ei.
Ein gut lieplich confect zu kreftigung des hertze. für den || dürft vir für
vberig hitze Schreibt also in dy apoteck. Bl. 6^. Der dritteil difes regiments ift. was || man vber das airoftem legen vnd wy
man das halten fol.
Die Pestschrift des Valescus de Taranta
(Balescon de Tarente) ins Niederdeutsche übersetzt.
Das lateinische Original (geschrieben 1401) war zuerst 1473 gedruckt, dann wieder 1487 in Padua; ich habe aber bisher nur den Sonderdruck von 1497 „Hagennaw per Henricum Gran . . . feria quinta ante feftum sancte Ka- therine" in der Hand gehabt, der mit dem folgenden niederdentschen Werk- chen übnreinstimmt; wir finden hier schon z. B. die Behandlung der Pestbeulen mit dem gerupften Hahnensterz, auf den die meisten deutschen Pesttraktate Wert legen.
199.
Bl. I'. Unbedruckt.
Bl r. €n gljuö bciüert rcgimete || öar mc6e ein ierocIiJ mynfdje H madi fcfor
fyn b peftilencie
(TiO laue vnbc to crroeröidu'Yt öcr Ijil || lig,t?cn örvualöidjeyt .... Bl. 2', Zeile 7. t)yr na polijljcn 6e :ap- || pittel 6cffes bofes .... [es sind \2] . . .
Pestschriften.
17s
K'- 3"" ('^ij'';- I Sit erftc cappittel ran trat fafcn, vnbe in || trat tiöen 6c pcfti=
lende fumpt.). Bl. 2^ [c,']. ^yr I^cft cncn cnbc i>M ficne bod van 6cr pefti ii Icncicii, yl?cinafet ran 6eme rorIud)tcöen manne 1| vnbc böctot, yljcljctcn llalaftus. ran tarenta. bes \\ fonin^jl^cs nan ^ranfnfc en arftc. vnbc was cyn || ror= namen arftc bev arftcn.) || | Dco (Bracias.) Bl. 23^' [c_']. Sequitur Oratio öc fancto || febaftiano contra pcftilcncia || feu pcftem €piöinieam [!].
I £) fanctc fcbaftiane, fempcr rcfpcrc et mane. Bl. 24'- [Cg'] Mitte. Sartljolonieus (Sljotan ji inipreffit in £ubid.
24 Bll., 4", das dritte bezeichnet ay, das 9. bj , das ii.by, das 17. Cj, das 19. Cjj, also ai_8, bi_8, Ci_8. Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. 21. 3. Med. (und noch 2 andere Exemplare, alle 3 zu- sammen gebunden mit dem niederdeutschen Ortulf); Lübeck, Stadtb. Hain 4035 (2); Cop. III. 5707; Proctor 2619.
Ein anonymes Leipziger Festregiment.
300.
i£in JJcgintcn tpiöer öic || Pcftilcncj intnö bcma» || runcj öcr felbioicnn ab no&i etroann [[ fic ijcfuft I^ett
IW'if piibillidi öcr flyfjc fidi rojcjeu^et öcnt boxm. mit || nonneffefi im ttiaffcr gnugfamlidi 5ciig,eben. alfo nnbil- % UA fdjreib \dc\ dwas offent* lid) fiir öic Peftilencj. (50 H id] bas av!^ cigiener öorfticteit rnö rormeffen« l^eit por- 11 neme S50 idi aber nonn c^uten freunöen 6ar mub yc- \ betten pin ... Bl. 4^ (Mitte). Daf o^zbi idi ^cu befferu vnb ftroffen allen 6ie e:^ c^ut- ,^ lidi auff= nenten vn Doiftct^en mit groffer ftarcfer l^off- i| nung 5:11 (Sot nnnö fancto Sebaftiano. er fall alle öic || öiffcs regiment pflegen benmre üo: öer pflage 2(men.
[Gedruckt in Leipzig bei Kunz Kachelofen ca. 1490].
4 Bll., 4». Leipzig, Univ.-Bibl., „Spez. Pathol. 590."
Der anonyme Autor hebt es im Vorwort als Zeichen seiner „rechtlichen Gutwilligkeit" hervor, daß er „nichteß von mir felblt, lunder was andere ge- faczt haben Ichreib"; Neues und Eigenes zu bringen, galt eben als Zeichen eines schlechten Charakters, wie Häresie in religiösen Dingen, unser Autor hält sich denn auch fein ordentlich an die Tradition und behandelt zuerst die Ätiologie als Schickung Gottes, Wirkung des Firmaments, Kometen, Erdbeben, verdorbene Luft und die prädisponierenden Elemente der Komplexion. Sechs Abschnitte handeln von der Präservation in Luft (auch Räuchern), Diät der Nahrung, Aderlaß und Purgation, Schlaf, Bewegung und ruhiger Gemüts- verfassung; darauf folgen arzneiliche Präservativa, wie Essig, Knoblauch, Bolus armenus und Pestilenzpillen aus den .\potheken, deren Rezept aber nicht gegeben wird. Mit wenigen Worten wird die Krankheit selbst geschildert und angegeben, wie man sich mit Pillen und Essigschwamm vor Ansteckung schützen könne, wenn man Kranke besuchen müsse. Schießt eine Beule auf, so ist zu purgieren und auf ein Schweißmittel gehörig zu schwitzen und end- lich entfernt von der Stelle der Pestbeule ein Zugpflaster „me\enwurm x. one haubt vnd flogel") aufzulegen, durch die Blase ein Faden zu ziehen und ein Krautblatt, damit sie often bleibt, darüberzulegen mit Schweinefett, endlich mit Aloe und Weihrauch die Wunde zu heilen. Nebenbei ist Herzstärkung die
I yö Pestschriften.
Hauptsache, mit inneren herzstärlcenden Arzneien, Zusatz von herzstärkenden Gewürzen zu den häufigen kleinen I\lahlzeiten, zu denen man sich zwingen müssej und nassen Umschlägen auf die Herzgegend mit herzstärkenden Wässern, die man von den Ärzten erfahren könne.
Magister Philipp Culmacher von Eger.
SOI.
Kegimen 5U 6eutfdj inagifiri || pljilippi Cuhnad^ers rö (Eger H w'ibet 5ie graufamen crfd^redlidienn Cotlidjen j| peftelenfe. pon v\l groffen mciftern gefamclt auf)- ji gcfeogen : 60 6urd) fid) ein menfd) feu peftelen^ || ^eit : nid)t allein entljalöen. Sunöec aud) oiol ]| gefreycn fan : gegeben allen menfdjen 3U funöerm |j nu^ vnb groffec tüoltat.
[Holzschnitt: Oben Christus in Wolkenglorie, darunter links die Madonna mit dem Leichnam Christi, rechts neben dem Schwert- engel Sebastian und St. Rochus, im untersten Abschnitt der Tod auf der Bahre sitzend mit der Sense zwei Kindlein niedermähend, rechts betender Bischof und Bauer, links Sterbender im Bette, zu dem ein Mönch die Monstranz bringt, 124:94 mm, s. Fig. 23].
Fig.
l'estbiki, Titelbild zum Pestregimen Magister Philipp Culmachers, in Leipzig gedruckt.
irestscnnrten. j^y
Bl. i^. Ein lateinischer Segenspruch gegen die Pest, der sich auf das Wort
„Ananizapta" gründet, das auch in schauerHchen hebräischen
Schriftzeichen mit 4 Kreuzen und einem Anagramm vorgeführt wird.
Bl. 26' [Dg"]- . . . fein Ijodiunröicse mutcr öic iun.ffraro marie vii 6tc \\ Ijciligen
merterer fant Sebaftian vnb fant Hod^ius aljeit ; bofjutten vnb vovwavn
2imen.
Darunter noch 30 Zeilen Inhaltsübersicht: „I Die gan^ oröenüg öcs rccjinicts . ."
o. O. u. J. [Leipzig, Martin Landsberg]. 26 EH., 4» (2t-D; 2li_,r, Si_6; Ci_6; Di-s-
Nürnberg, Germ. Mus. Nr. 438; München, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. s. a. 593); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1329); Lojidon, Brit. Mus. Hain *5848; Proctor 2963 A.
In acht Kapiteln bringt dies Pestbüchlein Philipp Culmachers in etwas steifer Popularisierungsmanier das gangbare gelehrte Allerlei damaliger Zeit zur Pestfrage ohne Originalität zur Darstellung. Äußerst lehrhaft trägt schon das I. Kapitel die göttliche Schickung vor, die niemand werde anders bekämpfen wollen als mit Gebet zur Jungfrau und zu St. Stephan und St. Rochius usw., ^) neben dem aber gerade auch bei der Pestilenz die ärztliche Kunst zu ihrem Rechte komme, da ihr Tod zu der 3. Todesart zu rechnen sei, zu der zu- fälligen Lebensverkürzung, die gerade diejenigen besonders ereile, die der Arznei keinen Glauben schenken. Manchmal über zehn, manchmal über zwanzig Jahr und langer komme sie durch Himmelseinflüsse, wie denn jeder Planet seine besonderen Krankheiten beeinflußt.-) Aber auch Irdisches wirke mit, was bei der Pestilenz gewöhnlich etwas Gemisdites aus innerer und äußerer Ur- sache sei. Im 3. Kapitel werden die Vorbeugungsmittel beschrieben, auch das Pomum Ambrae (das hier konsequent Tysemapfel heißt) und seine Herstellung. Im 4. Kapitel werden die Schädlichkeiten geschildert, die in Pestzeiten be- sonders zu meiden sind, vor allem Menschenansammlungen, z. B. in Kauf- häusern, Schenken und Badestuben, aber auch alle schädlichen Lebensgewohn- heiten in Arbeit, Schlaf, Essen, Trinken usw. Im 5. Kapitel wird behandelt, was man in Essen, Trinken eben in Pestzeiten ohne Schaden gebrauchen, könne und wie, natürlich im wesentlichen allgemeine Gesundheitsregeln, z. B. daß man im Bierland am besten abgelagertes Bier trinke („in dem pirland ift gut alt erlegen lawter pir. dz nicht zu trübe vnd kalt ift. am erften ein meffigen trunck getruncken") und ähnliches. Das 6. Kapitel handelt von innerlichen Mitteln, die man brauchen solle, um sich vor Pest zu bewahren, „einlitzige ding" (einfache Arzneimittel) und Komposita, deren Pulver, Pillen und Tränke in Fülle angeführt werden, mit der Schlußempfehlung, daß man in deren An- wendung taglich abwechseln solle, ganz wie bei Nr. 196 und 197, auf deren Text Culmacher auch im folgenden noch mehrfach direkt anzuspielen scheint
') Hierbei passiert ihm bei naher Anlehnung an Stainhöwel das Malheur, daß er nicht nur das Liviuszitat verkehrt abschreibt, sondern auch die Tiere zu Gott beten läßt: ,, allein do fie fich mit vleifigen dinften, fteten, andechtigen inigen gebethen beyde menfchen vnd das gemeine viech, zu den gotternn ketten, do durch l'ie erhört wurden vnd genade befunden", während Stain- höwel von den Römern nur berichtet, daß sie „in iren übergrolTen fterben nit allein der menl'ch. funder gemeines vihes . . . nach vil zyten ander Hilf nit finden mochten, dann das fie fich mit andächtigen gebeten vnd ftäten dienften zu den götten körten dar durch fie gefund wurden vnd die plag vffüret". So gehts, wenn man ändern will, damit das Abschreiben nicht zu offen- kundig werde.
'j Von Mars z B. kämen Febres pestitentiales, Blutspeien, Erstickungsanfälle ums Herz „beulen alß die fchlier groß vnd bofe blatern an dem halß. beyden oren. vnder den kinbacken bey den heydrußen an der fcheme [InguinaldriifenJ vnder den vchffen vnd anderßwo an dem leichnam"'. Studien lur Geschichte der Medizin. II. 12
lyg Pestschriften.
ohne eigentlich daraus zu entlehnen. Das 7. Kapitel handelt vom Aderlaß im allgemeinen und bei Pestzeiten und in den verschiedenen Kranl<heitsabschnitten und -Zwischenfällen. Bei der Kur im letzten Kapitel wird vor allem wieder vor Verschleppung der Heilmaßnahmen gewarnt, deren Mißerfolg bei verspäteter Anwendung man nicht den Heilmitteln aufbürden dürfe. Mit den höchsten Tönen preist C. dann die geheimnisvolle Quintessenz des Aquae Vitae oder Elixir Vitae, wovon die Meister in ihren Heimlichkeiten schrieben; er offenbart selbst aber nichts derart, sondern geht zu den gangbaren Mitteln über und empfiehlt, sich durch das erste Erbrechen einer wirksamen Arznei nicht ab- halten zu lassen, sie wieder und wieder zu geben. Bei den äußerlichen Mitteln erwähnt er auch das Pflaster aus Zwiebeln, die, mit Theriak gefüllt, gebraten werden, nach Stainhöwel, und die Methode der kleinen Schnitte oder der Brenn- eiseneröfihung der Pestbeule und des nachherigen Aufsetzens großer Schröpf- köpfe ebendaher. Im wesentlichen enthalten ja alle deutschen und lateinischen Pesttraktate das nämliche gelehrte Material. Den steißgerupften Hahn als Ab- leitungsmittel für das Pestgift finden wir hier allerdings nicht; so hat jeder Traktat daneben auch sein Besonderes; die Anlehnung an Stainhöwel ist aber doch vielfach bei Culmacher recht wörtlich.
Anonymer Erfurter Pesttraktat.
202.
£in ir>ai-{jaftij3c aicsoncy. Vnb \\ fdiafe öes lohcns. Wibci by \djmev || vnb fdincüc fud]t öer peftikn^. bc || ipc2t vö nil öoctorc bei ar^cncy.
[Fast blattgroßer Holzschnitt (120:85, ungerändert), Sebastian am
Baum mit Pfeilen bespickt, mit Krone auf dem Haupte, zwischen
zwei Bogenschützen, s. Fig. 24, S. 179.]
Rückseite des Titelblattes [aj^]. Die rorrcö. || iDJPrdi öcs 6urdjleudj- ticjon vnb ipolgchor [[ ticn l)cxvn. [jcrrn poii Ciniaen 6er tjeilicsö [[ tird^eti ju cEölö fdia^ betjalters meines |[ cjeneöicje vn ijrofjoifuiftiye Ijerrn funöer= Ixdji gunft \\ vnb liebe l^abe id} .Ti. au0 v\l vnb mädier öoctorfi pü lerer in öer avt>tey erfaren fdjrifften. öi|i büdjlci |j aufoiejoge Dil 5U famen ge* trage, vn clfo feiner irir ;' Mgfeit als golt über golt r>n eöelgeftein ge- fdjäcft II (Sar Mnfflidj üernuienöe fold^s feftigflidien bc ge |1 öcdjtnns [!] 511 befelljen. ican nidit anöers in by^em \\ biidilein befd)ribe ift Van alle! lüas idj öiird] läge || erfarung unöer Mfe fracfl^eit öyenenöe ror anöerfi erfant Ijab Vn fo ir öife lere geöedittglidien meri-f || et vnb bel^alt cßneöiger i)en i»ert ir fetns anöern || ar^tes in öyfer fracFljeit beöurffenö. Sunöer mit II I^ilf gottes öes almed^tige eür eygner arfeet. betpar || er. regirer vnb entljalter fein. [| ,5ii'n frften 511 auflofung etlidjer || frag vn 5U5eiffeü?afftigev befüntmernus ....
Bl. a*''. Pon beuiarung por öer peftilcnfe || Su bcm i£rften ....
Bl. a/. Die peftileb 511 I^eile ob ir eudi nit || öes regimets öurdi rfeümügfeyt || redjt
gebraudjet l]et. wy ir öer Ia§ uu'röt- H . . . . Bl. a^' unten, f (Seörfu^t 5U ^Erffiirt. ilö f^annjjen |l fporer pey .s. reits pfarr im .^(Eiiij .iar
4 Bli., 4", das X. der Jahrzahl ist nur zu erraten, da es bis auf kleinste Reste weggeschabt ist. Be>/iri, Kgl. Bibl. (1 u. 2200; Voull. 11 20). Cop. II. 712.
Pestschriften. I ^p
Ist es auch nur ein ärmlich klein Traktätchen (auch im Druck!), so hat der Verfasser doch sein eigenes Urteil in manchen Dingen. So eitert er heftig dagegen, daß man das präservierende Aloe-Myrrha-Safranpulver in Pillenform gebe, wie viele Ärzte seines bitteren Geschmackes halber sich gewöhnt hätten, während das Pulver viel besser wirke. Mit seiner eigenen Erfahrung tut er
Fig. 24. Der Heilige Sebastian. Titelbild eines Erfurter Pesttraktates von 1494.
sehr wichtig und spricht von hundertmaliger, ja tausendmaliger Beobachtung. Zum Schlüsse warnt er vor /.u knappen Aderlässen, die sehr schädlich seien, statt zu nützen; man müsse viel Blut auf einmal lassen (was ja schon Stain- höwel empfohlen hatte), etwa ein Pfund, damit alle Vergiftung des Blutes mit entleert werde; noch niemals habe er vernommen, daß einer an der Pest ge- storben sei, der sich derart mit Aderlaß und der von ihin vorgeschriebenen Arznei und Lebensweise gehalten habe.
Dr. Ambrosius Jung in Augsburg.
(£in auf5ci-a>clt loblid} tractat || vn roginiont in öem fd)n\Uen ^dt bct pcftileu^. auf; || ^cjo^cn. au0 6en beiüdrtln vn lüeyfiftcn alten vjfcfj || rifften
I go Pestschnften.
[sie!] 6er arfency. Vind} Jtnibrofiiun jung 6cr ftbe || freycn fünft rn öcr artsncy öoctor. ö 5cit öor iinröiäö || l]crrn vom tljüin 5U ^luyfpuvg gcfdjtporncr öoctor.
[Holzschnitt: der lorbeerkranzgeschmiickte knixende Autor über- reicht den 3 Domherren sein Buch; zwei der Domherren haben Wappen vor den Füßen].
Bl. r [Vorrede]. | <£tn loblid? traf tat
„. . Dolgct i)Yena(i) ein nu^Iid^ lere, in 6ifem fdi- ]| tüdren vnb geineynen i)urd}gang öor peftilentj. öer bodf vn- \\ gcnicffen graufcn bxadjt Ijat in öen gemeynen nienfdicn. öcn || felbcn graufen 511 niaffcn. aud) gut fürfidjt mit got »n 6er na |1 tur 6ar uii6er 311 tljun. 2tud) 6ie befd^mirt mit folidiem pre- || ften genört uiüv6en. l)an id) obgemelter Jlmbrofius jung IC II tWt' tinfert rn6 6i^ nadiuolgenö tractat rn6 oröuung mitt ]] fleyt jüfamen bradit. Pnn6 ob 6u lefcr 6ii; bud^linf mangel || Ijetteft magft 6u füdjen in 6em lateiuifd^en .ögleidjen biidf- || lin fin6eft 6u mcr pn6 grüntlidier Und] öttlid] 6ing iin6 re- \\ cept 511 latein la)? 6id) nit irren 6an ril 6ing ift nit nuiglid) 511 || teiitfdiou. So idj öanu ganfe nydjtjs tjan iDÖIIeu rerbergen jj tjan idi alfo gefdjribcn. Bl. 2"^ (^ij^. I Die au§teyhing 6yf; tractats || . . .
Bl. 18"^ [B,/J. I^ic en6et fidi 6ifcr tractat 6e5 regiments || 6er pcftilenl}. (5e6rucft vnb uolen6et 511 || 2hig[purg Vuvd} i)ann|'en Sdjönfper- jj ger am freytag nadf JlTartini. uad] Isic'.J Crifti || geburt. ilT.cccc. nnö jm .yciiij. iar.
[14. Not. 1494.] 18 Bll., 4", die letzte Seite unbedruckt. München, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 11 12); Berlin, Kunstgewerbe-Museum (Voull. 225 t). Panz. D. A. I 213, 390; Hain *9473.
Das „lateinische Buch", von dem die Vorrede Jungs spricht, erschien im selben Jahre in gleichem Verlag mit dem nämlichen Titelholzschnitt:
„Tractatulus perutilis de pe || stilentia ex diuersis auctoribus aggregatus . . ."
Auch der vorliegende deutsche Traktat kleidet sich aber in ein recht ge- lehrtes Gewand, dem gelehrten Domkapitel entsprechend. Er teilt sich in drei Teile, deren erster wieder in vier Kapitel, in welchen zuerst Wesen und Name (!) der Krankheit erklärt, sodann bei der Abhandlung der Ursache der Pest gar erst scholastisch-spitzfindig untersucht wird, wie dreierlei zu einer „Würckung" notwendig sei; auch bei der Pest sei die Empfänglichkeit für Ansteckung ein wichtiger Faktor. Im übrigen werden die göttliche Schickung, Sterneneinfluß und die irdischen Witterungs- und lokal wirksame Schädlichkeiten in schola- stischen Redewendungen dargelegt. Im vierten Kapitel des ersten Teiles, das fast die Hälfte des ganzen Büchleins einnimmt, wird die Lebensführung in Pestzeiten und die Vorbeugungsmaßregeln abgehandelt, zuerst besonders ein- gehend die Versorgung der Seele um der Sünde willen (mit geistlicher Hilfe und Anrufung Maria, St Sebastiani und St. Eurochi [!], deren Gebetverslein man früher den Kindern um den Hals hängte), dann die Regelung der sechs natürlichen Dinge: Luft (Luftloch oben über den Fenstern), Speiseordnung, Schlaf, Übung, Leibesentleerung und Gemütsverfassung. Bei den Vorbauungs- maßregeln schickt Jung eine scharfe Abweisung gegen betrügerische Emp- fehlungen unwirksamer Dinge voraus [vermutlich sind die alchemistischen An- weisungen wie in Nr. 197 und besonders Nr. 200 und ähnliches gemeint]: „darum fo ker ich mich gantz an nyeman in diefem Traktat vnd büchlein
Pestschriften. I g I
märlin zu fchreiben, Rinder . Als Senica der weyß gefprochen hat . man fol den fufltapfen der alten weylen nach gan . zeyg ich dir allein der alten reet an . vnd neütz von dem meynen'-; er läßt aber doch durchblicken, daß er auch seine eigenen Erfahrungen und Spezialitäten habe. Ein Trank wird empfohlen, Aderlaßanweisungen gegeben, nach dem Aderlaß eine Konfortation angeraten, alter Theriak oder IVIithridat, Pillen des Rhases und Avicenna oder die Latwerge „Liberans a morte", erfunden 1348 von Clemens \^. Leibarzt Guido, ^) und eine ganze Reihe einfacherer Mittel. Im zweiten Teil wird die Er- kennung des Befallenseins besprochen und dabei auf den Mißbrauch und Be- trug der Harnschau eindringlich hingewiesen, die Auswahl der Aderlaßstellen, die Kontraindikation des Aderlasses und seine Surrogate klargelegt und die Notwendigkeit einer Stärkung mit Theriak oder ähnlichen Arzneimitteln nach der Venäsektion, wobei ,,kronauglin" allgemein gebrauchlich seien, obgleich er sie in keiner gelehrten Schrift empfohlen finden könne und Avicenna sie zu den bösesten Giften rechne. Kräftige Brühen, Wein, kräftigende Umschläge auf die Herzgegend „mit eim Icharlachem fleck oder feydin oder fünft rottem" (aus Stainhöwel schon bekannt), Sorge für leichte Entlerungen sind geboten; auch die Höhe des Fiebers ist mit kühlenden Dingen zu bekämpfen; die Pest- beulen sind nach außen zu ziehen und eventuell mit Glüheisen zu öffnen oder ein großer Schröpfkopf darauf zu setzen oder junge Hahnen, denen der Schwanz ausgerissen ist, mit dem „VVeydloch" auf die Pestbeule zu binden und darauf sterben zu lassen, so lange bis einer leben bleibt (was von Ellenbog stammt), oder allerlei Pflaster zu machen, das Aufgebrannte mit Schmalz und Kohl- blättern zu verbinden oder Blasen zu ziehen fern von dem Schaden (vgl. Nr. 200) und so weiter, so ziemlich alles, was in Nr. 197 und Nr. 200 empfohlen wird, die ja freilich auch wieder das meiste entlehnt haben. Der dritte Teil wirft zwölf Fragen auf, z. B, warum die Pest mehr Menschen als Tiere ergreift, warum die Pest so ansteckend ist, warum die Pest meist im Herbst ausbricht, warum sie meist so schnell tötet, warum mehr die jüngeren Leute, warum sie mehr bei trübem Wetter erscheint, warum der Kranke so oft aus schein- barem Wohlbefinden stirbt, warum oft Leute lange in verpesteten Gegenden wohl bleiben und, wenn sie in gesunde Gegenden ziehen, schnell erkranken und sterben, warum auf Krieg und Teuerung meist ein Sterben folgt, warum auf ein Erdbeben, warum die Vögel, die auf den Höhen des Gebirges wohnen, bei Herannahen der Pest in die Ebene ziehen, warum das Pestgitt, das doch in der Luft wohne, die überall hindringt, nicht auch in jedem Haus und Ge- mach seine Wirkung äußere — was alles seine gelehrte Beantwortung findet.
Hat Jung auch Kenntnis von den Schriften seiner Vorgänger und Zeit- genossen, so bringt er doch eine selbständige Darstellung, wie vielfach er auch auf die anderen Beziehung nimmt.
303a.
Spätere deutsche Drucke der Jungschen Pestschrift sind:
„M.D.XXI. [in der Holzschnittbordüre des Titelblattes]. 2lin nufeüd^e troftlid^t vnb furljc pn6crridjtunj,, inic man fidi ji in 6ifen fdnudren Icüffcn 6cr pcftilcnti Ijaltcn fol, öurdi bodov 2(mbro= ] fiitni jungen, ftatartjt 511 2iug |1 fpurg, öcni gcnunncn man 5Ü [! tjilff vnb g,üttcm, 5or nit li anöern bey^ftanö I^at, \\ vcvovbnet."
10 Bll., 4", Rückseite des ersten und letzten unbedruckt. [München, 4", „Path. 181"; Leipzig, Univ.-B. „spec. path. 584"]; Erlangen, Univ.-B. („Trew. P. 556 Qu." abweichend).]
') von Chauliac, der große Chirurg.
l82
S03b.
„2lin uuljlitijc troftlidic \\ vnb furije rnn6i'n-id}tiuiy, \vk man i'xdj in öi- II fcii fd]it)crcn Iciiffen öov Peflilenlj Italien foüc, buvd} 2Imln-ofium 3utnKU'n, öer Jlrfeney || Poctor 511 Jlugfpuroi, öcm gcntaincn jj nuiun ,^ü Ijilff pn6 ci,ütem, öcr nit [| annöcn licyftanö hat " rcrorönct. || M.Ü.LXIII."
Am Ende Bl. S/: „(Soh-iicft 5Ü JliKjfpurg öurd? ([ rakntin Ottniav."
14 Bll., 4". fMünchen, 4", „Path 1S2."]
Diese 2 haben aber mit dem ursprünglichen Traktat niclit viel gemein, sind auch untereinander vielfach abweichend, namentlich in der Einleitung, welche protestantisch umgearbeitet ist.
Anonymer gereimter Traktat contra pestem praeservative.
304.
151. 1'. 'Sin tractat contra pcftcm |l Prcforuafiuo vnb rcc(iinent. IVic bu b\d) lallten folt in 6or ^cyi fo 6ic peftilcnfe rognie || rot ba^ gar nü^licfj ift bc nicnfdiö ,^ii tinffcn ||
[Holzschnitt: Die beiden Pestheiligen, Rochus links, neben dem ein Engel kniet, der ihm das entblößte rechte Bein pflegt, in der Linken der Stab des Wanderers, Sebastian rechts, bekleidet, trägt seine Pfeile in der Hand, s. Fig. 25.]
l-i.;. 25. Diu Peslhciligen .^. Rochus und S. hcbasuan. Titelbild eines gereimten Pestbüchleins , Sttaßburg 1500.
Bl. l\
Bl. 23^
£> Seliger fürft Scbafttan. IDir raffen bxd} in nöten an .
f^ie mit fo bitten got für niidj.
Öaf roart gctrucfl fonierbar.
Po man 5alt fiinfjcljcnljiinöert jar
Pestschriflen. jgj
^ü ftra^burg i}ab 6ir für fein mer.
Pff (Sriiiic-f rö Bartljolome ffftl^r.
©ot ipöll rn» geben euettgflic^.
Küg by jm jn Ijimektdj. [1500.]
Bl. 24'' ein Holzschnitt (Gelehrter am Schreibpult).
24 Bll., 4" [Bogen 2(i_8, Si_4, Ci-i, Z)i_4, €1-4], mit meist zacki- gen aber auch anders gestalteten Seitenleisten und 13 Holz- schnitten: Blatt itiij'' Holzschnitt des Mars und Jupiter mit Tierkreis- zeichen „Mir feit es wo von der ge jj breft.kumpt". Bl. Jl^"" Ge- flügelte Monltra, die böfe Düfte aus offenen Rachen hauchen, daß die Menschen sterben. Bl. 21^^' Ein Haufen Todter, über welchen Gott aus Wolken seine Pestpfeile hält. Bl. 21^'' Aus Wolken regnet es in schweren Tropfen auf eine Stadt. Bl. 2X/ Ein Mann sitzt am offenen Feuer daheim und wärmt sich die Hände. Bl. 3/ In einer Badestube, auch der l^adewärter fast unbekleidet. Bl. (£./ Aderlaßszene. Bl. Dj* Einem Kranken im Bette wird vom Arzte ein Trank kredenzt. Bl. V./ Mahl zu Dreien. Bl. i£,'' Gebet Dreier an einer bekleideten Leiche, der die Hände zusammen- gebunden sind. Bl. <£^' Ein Gelehrter am Schreibpult. München, Huf- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 1813; stellenweise mit Te.xtverlust beschädigt; München, Univ.-B. (4 Inc. d. 32); Berlin, Kgl. Bibl. (lu. 2220; Voull. 2550); Wo/fenbüttel, Hrzgl. Bibl. (li. 2. Oec. Bogen € fehlt); Freiburg i. Br., Univ.-B.
Cop. III. 5848 = 4704; Holtrop. II. Nr. 728.
Nicht ungeschickt gereimtes Ttraktätlein, zu dem sich der Verfasser im ersten Abschnitt also äußert:
^[ (Sinei- fad^en Ijab jdi midi beöadit.
Pnö audi betraditet by tac; v\\b nadit
IPtc es mir yeb jn öifen jeyt
So bert intö audj fo fdiuxn-e lit
Pon fterbetts miö gebreftens not.
J)er in 6er csanhen lüelt rmb aat.
!\tj Mfe jeyt rnö ror niaincj jar.
2115 man enpfünöen Ijat für irar
Pas 6urd] Me weit jn luandiem lan6
Ton einem yebreften ift aenant.
(Epiöiniia rif menfd^en ift.
(Beftorben aar jm für^er frift.
Ob idj öo fünöt oiefüdjen
Pf iiieyfer meyfter buchen.
Da öurd) 6en menfdien unirö yeben.
Kat iine es 6an folte leben.
cöu öcn 5eytcn fo öen 60 i»er.
Der felb gebreft pn6 öas gefdjtper . . .
So gibt er denn schlecht und recht die geläufigen Lehren über die Pest und das Verhalten in Pestzeiten in folgenden Abschnitten wieder: Die ler ron 6iefer tnatert, ^ie feit es voo ron 6er gepreft fiimpt, tno ron öer fterbent föpt, öif anöcr ftu(f lert tüie man befennnen fol fünfftigen fterbet öer peftilenfe oöer öes felben gleidien, Von 6em luft mie man ftdi Sar jn halten foU, Pon 6em baöen in öer peftilen^ Pon öer üining fdilaffen laffe)i rnö anöer öing, Pon öer
fpyfc 6ic man öcn brudien o6cr myöcn jn 6cr 5Yt, Doii öer arcjtiy öic ntan öett nicffcn fol, Dtp fayt was man tlion fol fo oiiif 6cr yotn-cft bcijriffct, Ton 6or fpyfc vnb tvatu-f öcs ficdicn, lUanunli ctlid? ftorbont aiut ctlicfi Cscncfcn.
Wie schon der Titel besagt, ist auf das „Präservative" besonderer Wert gelegt; das eigentlich Kurative ist denn auch entschieden kürzer behandelt, w\e auch Blatt Dj'' ausdrücklich erklärt wird:
Der )kd} vnb bk acfunöcn.
3n 6icfcv 5cyt vnb ftunöcn
2Ilö"öic arfeet unffcnt iroU.
IXad) bei- rate nuin öcnn fol.
Sidi l)altcn vnb recjicven
iTiomant fan öiftieren.
Vnb Oicfatjcn alles yar.
Des man Ijie mü|"> niemen uviv.
Tils uill mand)er meyftev Ijat.
IDer bas woüc miffen
Ba|- 6er fey o.'-'PyfK"
Daf er fart .^ür feliüle Ijyn.
Pevrer öen jdj bin isefyn.
£^öer fray öcr meyftev lyft.
IPor mit jm 5Ü Ijelffen ift.
IDte er ftc^ regiere
Vnb and} confortieren maq,.
96er arfenyen 6iffe ta^
'itai; beniKjen 6idi ron mier
Das idi ban 6a5 g,\b \d} bxcv
Auch zum Schlüsse weist der Autor nochmals ausdrücklich darauf hin, daß man sich in allen ernsten Fällen an einen Arzt wenden müsse, deren es freilich auch unwissende gäbe. Über die Herkunft seiner eigenen Wissenschaft läi3t er sich endlich noch so vernehmen:
£)b nun yeniaiit Ijir befdimert. Dag jdi Sie meyfter fon6er ban. ^ie vov nit all genant ban. V^ 6en idi 6ai5 büdilin i)ab infamen bradit fyt jd) nit byn. Von holjev fünft grieret. Daf ttier fyn ore l^at feret. X?n6 ntercf xvas jdb I^an gefeyt. 9b er Ijet fünft rn6 n5y§l)eyt. 5o mag er öodi bal6 rerfton. Da|5 jdi 6i0 ler nit Ijon getl^on. Den rp 6ev meyfter büdien. Vov bcn \d) will geriidien. Da§ fy all Ijie nit ftraffetit midi IPo jdi l?et aeirret fon6a-lid-). rn6 bit bie "mit üdi alle. Dem 6iffer tractat geualle. Des fye gebent got 6ie ere Der 6odi gyt my|;l)cyt 1^16 lerve. Pf; fincr gute gne6igflidi IMe mit fo bitten got für midi usw.
i8s
Hieronymus Brunschwig (1500).
ÄO.I.
Bl. !'■ 21,'). tibcr pcftikiitialis 6c rcncnis opiöimk. |j Das büdj öcr lUTCsifl öcr |j pcfti= I015 6as 6a ijcnät ift 6ci- ycincin ftcrbent || öcr Crüfcn BUitrcn. con jero- nimo brüfnng.
I Holzschnitt: 4 Schüler vor dem Lehrer auf dem Katheder mit Thron- himmel, derselbe wie in der „Chirurgia", vgl. S. 53.] Bl. 2i|j''. <Su\ vorrcb ii ^ic anfallen ift bas büd? gouat libcr peftilen \\ lialis öe pctienis epiöimic, von bct fünft bcv uorijifft öes gcmcyncu ftcrbcns || gc= nant, von ^evonyuw ^vun\d}wxg, , fo ban er von bcn aller betperteften 2lr= II tjten öer fryeii fünft erfaren vnb colleyiert Fjatt, Vnb oud) öurcdi ftn practi II ca fclbcr cjciibt vnb c,e\cl}en Ijatt.
[Holzschnitt: Kranker im Bett, aus der „Chirurgia".]
Am Ende: fiird} 6ie E^tlff 6c5 alnicditig,en || 0iot5 öy(; büd^Iin idi jcrominui. bnin fd^ipi^ i»ini6 arljet 6cr feifcrlid)e frye Ü ftatt ftrafUnircs ejeenöet l^ab mit arof II fer iiiie pn6 arbeit, als. es 6an yet> an j; fadit in etlidjen lanöen .^ü fterbcn, rn || 6yfe mie mxd} fo fürt; an funtnie ift || ban id} ye^t Ijin ipea ryten müft, bod) || rnöcrtpcijen lie|; imö bas nadj öe be= || ften flyf o,cniad)t l}on, rff öas 6ic nit |i rcrf^inöert nniröen 6ie mxd} enebete i}a \\ ben [vxxb ob xdj ij'xc in etroas ,iu furlj || o6cr jü lane; Ijet aefetst bit xd} mit Ijo-- II l^e flyfi 65 in öas beft 5Ü tüenöe.) Vnb \\ bas yctntd't vxxb polcnöt 6urd^ xxxcu || fter f}anfen grüninger pff mitir>od) || nadi nnfer lieben frotwen [jymelfart in !1 6em iar als man 5alt .\.500. iar. [18. August 1500.]
4 nicht numeriert + 36 numerierte Ell., Folio (XXXVI. Rückseite des ersten und letzten Blattes unbedruckt), mit folgenden Holzschnitten:
I. u. 2. siehe oben: 3. Sj' (I) (groß) der Schüler auf das linke Knie nieder- gelassen vor dem Taubengekrönten Meister auf dem Thronsessel [natürlich Avicenna ,,der Fürst"], neu. 4. S,'' (I) kleiner Schnitt: Christus mit der Rute in der Hand in Wolken reicht einem Engel mit Merkurshut neben ihm das Schwert; auf dem Erdboden betende und jammernde und hinsinkende Kranke — eine Palme im Hintergrund rechts, sieht auch wie eine Rute aus [nicht in der Chirurgia]; 5. Sj^ (II) geteilt, links Gruppe der 3 Meister No. i, rechts Gruppe der Handverletzung (Chi- rurgie); 6. 13./ (III) 3 kleine Holzschnitte zusammen gruppiert, links Wandernder Mönch, rechts Frau in der Attitüde des Erstaunens oder Entsetzens, in der Mitte Bärtiger Mann im Bette, hinter dem Bette junger Arzt im offenen Lockenhaar; 7. B^''" (IUI (groß) Studierender Gelehrter im Efeukranz; 8. 23.'' (V) Zwei kleine Schnitte: rechts St. Rochus, vor dem ein Engel kniet, um seine Wunde dicht über dem linken Knie zu pflegen (Spatel und Salbentopf), links St. Sebastian am Baume und Armbrustschütze; 9. 13." (V) geteilter großer Schnitt: links Meistergruppe Nr. 2, rechts Handverletzung = Nr. 5 (Chir.); 10. 13/ (VI) 3 kleine Gruppen nebeneinander von links nach rechts : Arzt mit Harnglas, Mönch mit Rosenkranz, Kranker im Bett mit Stab, ein Heiligenbild zum Einschieben, von welchem Segen (ider sonst etwas niedertaut, scheint zu fehlen; 11. (^/(VII) wie oben: leere Säulenhalle, eifrig de- monstrierender Bader, deutender Arzt mit Stab in der Linken; 12. iC^^ (VIL zwei kleine Holzstöcke zusammengesetzt, links Jüngling auf dem Schemel am offenen Feuer, rechts gedeckter Tisch; 13. Cg' (VIII) ebenso etwas größer: links Mönch und Hausherr vor dem gedeckten Tisch, im Beginn, die Hände zu falten, rechts junger Mann mit Hut im Freien bringt Reiseflasche, Brot und verdeckte Schüssel;
1 86 Festschriften.
14. Dj' (XIII) zwei Schnitte zusammengesetzt wie oben: links vor der Stadtpforte meditierender Gelehrter, rechts diskurierende Wanderer, der eine schwertgegürtet trägt „O GOT . BIS" auf der Borte des Wamsschoßes; 15. Dj (XVI) mit dem Stabe weisender Arzt in der Apotheke (cf. Chirurgie); 16. Dg'' (XVIII) zusammen- gesetzter großer Schnitt, links INIeistergruppe Nr. 3, rechts Famulus in der Apotheke vor dem Meister sitzend; 17. >£./ {XX) großes Bild des Famulus mit der Pfanne am Herde fliegende Hauptbänder, hinter ihm der Meister (Chirurgie); 18. 'S./ (XXI) Destillierofen, mittelgroßer Schnitt; IQ. 'S/ (XXII; kleine Nachbildung von Nr. 7, mit einigen kleinen Änderungen; 20. kleiner Schnitt, Kranker im Bette, dem der Arzt einen [Abführjtrank präsentiert, der einen Nachtstuhl mit hoher Lehne deter- miniert „Den tranck folt ich mitnemen yn || Es war dan beffer zeichen gfin" (s. Peters, Der Arzt, Abb. 23); 21. ^Jj'' (XXV) kleiner Schnitt, Aderlaßszene „Des sanguineus blut || So man das weelen dut || Uö.ff . iare im man || Das felbbig [!J fol man hon" (s. Peters, Der Arzt, Abb 41); 22. u. 2;^. ^/ fXXVIII) und &/ (XXXV) = Nr. 19).
München, Hof- u. Staatsb. (3 Exempl.); Berlin, Kgl. Bibl. [VouU. 2309); Bei /in,
Kaiser Wilh.-Ak.; Hamburg, Stadtb. ; Hannover, Kgl. Bibl.; Göttingen,
Univ.-B.; Erlangen, Univ.-B. (zwei Exemplare); Wolfenhütlel, Hrzgl. Bibl.;
Wien, Hofb.; London, Brit. Mus.; Erlangen, Univ.-B. (Inc. 1047 u.
Trew F. 399. Fol). Panz. D. A. Z. 91, 496 •>; Hain »4020; Cop. I; Proctor 495; Ret. 3040.
In der ausführlichen Vorrede, die sich zu Beginn ganz offen im Tadel der Undankbarkeit an die Stainhöwelsche Pestschrift anlehnt,') gesteht der Wundarzt Brunschwig unumwunden zu, daß in dieser Krankheit die ,,Doctores in den fryen kiinften der artzeny" zuständig seien, „deren diener vnd vnder- thenig ich all zit bin, deren rath man billich pflegen loll, ob man die haben mag"; er gibt aber den .Ärzten eine bittere Pille berechtigtermaßen zu schlucken, indem er ihnen vorhält, wie oft sie vor der Pest geflohen sind und die Kranken im Stich ließen, wie das auch ,,GentilIa" und „Rolandus'' im Briefe an seinen Freund „Peter gwalandrum von parma" ausdrücklich empföhlen. Ja er selbst habe es auch gesehen 1473 „Als man zahlt ÜL cc:c. Irriii. iar. wz ich in einer ftatt dar in ein erfchröcklich peftilentz regierefi beim Ausbruch der Pest in einer Stadt, die er nicht nennt, wo sogar „die pfarrer vnd die brüder der bettel orden die fiechen weder bicht hören noch bewaren mit dem heiligen facrament wollen" und alle Bande der Sitte gelöst waren, und öfter, daß ,,die aller berümften ertzte dieler Itatt in Ihllichem fall wichen vnd geflohen sind". Jetzt freilich nürdcn hier in Straßburg die Arzte auch ihre Schuldigkeit tun und bleiben, lugt er beschwichtigend bei. Überdies gehöre die Pest „nicht allein dem phifico zu, londer ouch dem cyrurgico, der die hantwürckung darzu triben Ibll. wie wol billicher die gelerten das detten, die der kunft wol beriecht fint, den man billich folgen vnd irer 1er ftatt geben ibll, ob fie willen oder ne^-gung darzu haben wölten". Auf Bitten guter Freunde, wie es ja damals fast immer heißt, habe er das Büchlein geschrieben und „ouch zu lieb den jungen angonden meiftern vnd wundertzt vnd Icherern, wo vnd wie fie dar für lallt vnd fie heilen follent die apoftemen, bubones, carbunculus vnd antracem vnd dergleichen"; er habe es getan in bester Absicht, ohne den Gelehrten damit zunahetreten zu wollen, die ja Wichtigeres zu tun hätten; natürlich bleibe dem inneren Arzt die Entscheidung, wann der Wundarzt zuzuziehen sei. In folgendem Register betont er aber ausdrücklich, daß die Heilung der Pestbeulen ,, allein dem
•) Brunschwig beginnt: „Als die alten wilen fchriben dz vndankbarkeit ein lafter il't, dz alle andere lafter vertriben vnd vertilgen ift. So dan ich ingedenck bin vil guter entpfangener frünt- Ichafft, fo mir gel'chehen vnd noch teglichs gefchieht von mynen genedigen lieben herren der keifer- lichen Itatt Straliburg ..."
Pestschriften. l87
cyrurgico zugehöret". Nacli Brunschwigs Art ist auf ausführliche Register besonderer Wert gelegt. Das Büchlein selbst ist in vier Traktate geteilt, deren jeder 3 — 6 Kapitel hat. Im ersten wird im üblichen Stil vom Ursprung und Herkommen, Zeichen kommender Pest, Ansteckungsfähigkeit und Eintritts- stellen gehandelt, wobei Brunschwig energisch sich für die Ubertragbarkeit der Pest von Mensch zu Mensch ausspricht und im 3. Kapitel sich über die Syphilis also äußert (Bl. 111''): „zum fybenden wan der wint vil vnd vait weget von mittag der fonnen, vnd llmderlichen alsyetzvvol fehen bift dz vil der menfchen by r>i oder r>ii iaren mit der krankheyt der blättern beladen lint, von dem yetzigen doctors genant malefrancole oder malum mortum. Aber billich farmica vlceracio, des glthlechtz dryer hand ist vu ander Ibhwere zufall von dem athem der lufft vergifft würt. vnd ift zu difer zit gekeret in ein fulung des geblüetz do vö vil menfchen febricieren vnd krymmen vnd wetagen in dem lyb haben colica paffio, oder ein druckung zum ftülgang thenafma genant, ouch etliche mit fo fcharpffem dunft, als die colerici dz fie vil me wetagen der glider habent dan die blättern, von foUichem fulem vnreynem fcharpffem geblüet nit vnbillich erkant werden mag". Der 2. Traktat bringt Verhaltungs- maßregeln in Pestzeiten, mit den religiösen Pflichten beginnend, wobei wieder das Beispiel der Römer nach Livius Buch 3 auftritt nach Stainhöwel, auf den sich Brunschwig Bl. VIII"" übrigens ausdrücklich beruft,^) mit dem er, wie andere, gelegentlich aber auch wörtlich übereinstimmt, z. B. bei den Zeichen, bei welchen das folgende diagnostische Hilfsmittel Brunschwig eigentümlich zu sein scheint: wenn ein Kranker allerhand verdächtige Zeichen hat, ,,lb heiß in fich vaft rülpern, wült er dann gewar dz in an dem selben End ftichet, fo vvifl'e der es die peltilentz ift" (vgl. aber Nr. 176A). Als schädliche Orter scheinen ihm die Nähe von Schuhinacherhäusern, wo man viel Leder schwärzt, eigen- tümlich zu sein; er kommt mehrmals darauf zu sprechen. Weitläufig wird auch \^on Speise und Trank in Pestzeiten gehandelt, wie bräuchlich, desgleichen von Schlafen und Wachen, Ruhe und Arbeit und Geinütsverfassung und Ge- schlechtsverkehr; der gute Brunschwig hat dies alles aber mit einer mehr als bräuchlichen Ungeniertheit so ziemlich Wort für Wort aus Steinhöwels Traktat zum Abdruck gebracht ohne nennenswerten eigenen Zusatz.
Im nun folgendem praktisch-medizinischen Teile des Pestbüchleins ist Brunschwig in seinem Element; keiner seiner Vorganger ist hier so ausführlich wie er; das muß ihm wohl selbst aufgefallen sein, wenigstens sucht er sich am Schlüsse gegen diesen Vorwurf zu verteidigen. Sehr ausführlich ist er schon in der Anweisung zur Herstellung für Riechäpfel und ihrer Surrogate für Arme, und bei den Präservativen gibt er eine kleine .Arzneimittellehre für sich von einfachen und zusammengesetzten Stoffen und greift dabei tief in den Schatz eigener Erfahrung in drei Pestepidemien „zu Straßburg vnnd anderfchwa", da man einen großen Vorrat von Mitteln haben müsse; auch die Mittel der ,,nu\vcn doctores" werden vorgeführt und die destillierten Wässer, die auch von den empfindlichsten Patienten gern genommen werden, unter Hinweis auf das schon erschienene (Nr. 59) und das künftig erscheinende Destillierbuch (Nr. 591)) dringend empfohlen. Recht umständlich wird auch die rechte Zeit und Art des Aderlasses abgehandelt. Ein Pestpulver und ein Elektuarium, das „doctor Gordanus" (Bernharnd von Gordoni empfohlen habe, die beide sofort beim Auftreten der Pest zu nehmen seien, stellt er unbemittelten Bürgern von Straßburg und deren Bediensteten um Gottes willen zur Verfügung, wenn sie es durch einen Gesunden bei ihm holen lassen. Vor dem Schröpfen in Badestuben warnt auch er in Pestzeiten. Der erfahrene Chirurg unterscheidet
') „In dem ouch gehellen ift der würdig doctor Heinriciis ftein houwer [\] artzet der erwürdigen ftatt Vlm in dem büechlein von der peftilentz im capitel von dem lufft . . ."
endlich eine ganze Reihe von äußerlichen Pestschäden und gibt Behandlungs- anweisungen in ziemlich detaillierter Form, bei welchen der berupfte Hahnen- steiß, die Frösche und gebratenen Zwiebeln mit Theriak, und die ganze Reihe der Mittel und Mittelchen, die ich so gelegentlich aus den einzelnen Pest- traktaten erwähnte, nicht fehlen; natürlich redet er auch der echt chirurgischen Therapie des Öffnens zur rechten Zeit das Wort, neigt aber mehr dem Aufbrennen ajs der schneidenden Eröffnung zu, da die aufgebrannten Öffnungen nicht so leicht durch Verklebung sich zu frühzeitig schlössen; zu etwaigen Atzungen empfiehlt er den gelben Arsenik > Auripigment) mehr als den weißen. Schließlich zieht er überaus scharf gegen den verhängnisvollen Schlendrian vieler Scherer zu Felde, die Pestbeulen einfach mit milden Maturativpfiastern gemächlich behandeln, statt energisch giftausziehend vorzugehen, und wohl den Arzt noch kurz anlassen, der über die bisher geübte Lokalbehandlung Auskunft verlange; mit einem Pflästerlein behandle auch em altes' Weib alles, was sich nicht wehre; wie immer, so seien vor allem bei der Pest Arzt und Chirurgus auf- einander angewiesen; nur vereint können sie hier mit Ehren bestehen.
Übrigens ist auch dieser ganze therapeutische Teil in seinen wesentlichsten J5estandteilen größtenteils wörtlich aus Stainhöwel hcrübergenoinmen, zwischen dessen Text Brunschwig dann sein Eigenes erweiternd zwischengefügt hat;^) auch in diesem Abschnitt hat den Traktat des Ulmer Stadtarztes keiner so ungeniert ausgeräubert wie Brunschwig, meist nur anders angeordnet, selbst wo man es gar nicht vermuten sollte. Doch man darf dabei nicht übersehen, daß kaum einer der anderen Pesttraktanten auch nur eine kleine Spur Eigenes bietet, kaum einer so viel neues bringt, wie nebenbei der Straßburger Wundarzt, auch Stainhöwel vielleicht nicht. Alle haben sie ja eigentlich ihr Ganzes inhaltlich den Autoren vergangener Jahrhunderte entlehnt und aus ihrem Eigenen nur Anordnung und Form der Darstellung hinzugetan; inhaltlich sind sie alle nur in der .Auswahl des überlieferten Stoffes in bescheidenem Maße originell. Doch habe ich ja für diesmal den Nachweis der Herkunft der Lehren und Anweisungen dieser kleinen deutschen Gelegenheitsschriften über die schlimmste Krankheitsgeißel des Mittelalters nicht zu erbringen unternommen, nur ihr Ver- hältnis zueinander klarzulegen versucht.
Ein geistlich Festbüchlein. 306.
Bl. I. Unbedruckt.
Bl. 2''. Uan bev pcftilcdcn !{
I ] € ^rotc boctov vn nie „ iftor Iconarb' öc iittno. 6c fprift in 6cnio cnöc 11 öes fernionis va fütc mcrtö. De [j öe teil bc bocb rnimc csl^acn. in li bev vcflilccien. 6c6c c,ob vovl}c j al?ct ouer ms. rmmc rnfcr fun jj 6o ipillc. De fdial loucn bat Ifc fiintc mcrtcs auct nnl naften to jj wakv vnbc tl)o bvobc. rü cjljoö 1 wyl cm yncMdj flu. ran roröe || enftc vn bebe uicgljc. 6c5 ijiüy \, gljcn vabevB funtc mcrtcns ....
') Nicht immer glücklich, so z. B., wenn er ilie Anweisung Stainhöwels über die Dosierung; des Pestmittels dahin erweitert, daß „menliche frowen l'olten mer nemen dan die man", also eine stärkere Dosis als die der Männer für Viragines vorschreibt.
Pestschriften. j gg
Bl. 3"^, Zeile 5. | (gyn beb [Gebet] van funte !| märten. Pit lys alle ba \\ gl}i . . ,
Bl. 4\ Zeile 9. f lEy" beb van funte || 2(nt[?onio.
Bl. 8% letzte Zeile. | (Eyn beb van niarien
Bl. 32*. . . JPen Iciö rcle niinfdjc unllon i! nu nidit Ijoren Dil rorftan. bav || rme moten fc I)ijr na ftnarlifö || poIcu men fe in 6e Ereile c;l)an. y 2lb omni malo : Itbera nos öne.
32 BIl., kl. 8", 4 Bogen mit je 4 Lagen = 8 BU. unbezeichnet.
Vermutlich vor 1485 bei Math. Brandis in Lübeck gedruckt, rein erbaulich und religiös ermahnend; hier sind noch der hei- lige Martin und der heilige Antonius Pestschirmer!
LiUec/^. Stadtb., „Theol. pract., 8", 8965".
Pestblätter.
[Der Heil. Sebastian am Baume, mit Kurhut]. £) l}ax[\q,c\: Ijcrrc vnb martercr fant Sebaftian. luic ift || fo (jro)? öiii Der öicnen .... cio \tf.ö~ JlTccccfffpij
Holzschnitt, gedruckt 1460 bis 1470. Wün, Hofbibl.
Heitz, Pestblätter (Straßburg 1901) Nr. 17.
SOS.
[Gott Vater mit Schwert in Wolken, St. Sebastian und St. Rochus]. £) 6u dlincd^ticjou cunacr got mir hitteti bxd} bas \\ öu uns arm funöer iroUcft bcljictcii vov öotii vcv || gifftcn gcfd^ux'r öer peftcleuli bm-dj bcis vixbxincn \\ jnxicr l)aiügö Sant febaftion vnb fant Kodiiom
Holzschnitt um 1470. Beiiw, Kupferstich-Kabinet.
Heitz, Pestblntter Nr. 30.
309.
[Holzschnitt, St. Sebastian am Pfahl]. 0 öu falicjcv Sebaffian iinc gvo)} ift öein glaub i?it fi'ir niidj || öeinen 6icncr . . . uor aller be l trubnufs mxb eiigften ieibs rnö öer feie erlernt iperöeii 2ltnen.
Holzschnitt um 1472. München, Kupferstich-Kabinet.
Heit/, Pestblätter Nr. 18.
30» A.
[wie oben]. £) bxx fähgev Sebaftian tine gro); ift öein glaub Bit für mid) || öcinen
6ienern engften leybs mxb \ öer feie erleöigt ireröen Jlnien.
Holzschnitt um 1475, Kopie des vorigen Blattes. Nüniherg, Gew.-iNIuseum.
Heitz, PestbläUer Nr. 19.
191
310.
[Fast blattbreiter niederer Holzschnitt, Martyrium des Heil. Sebastian: Der Heilige ist mit dem rechten Unterschenkel an einen Baum, mit dem linken Knöchel an einen Pfahl davor gefesselt; ein Armbrust- und zwei Bogenschützen schießen auf ihn unter Auf- sicht eines Bärtigen mit hoher Mütze und Szepter.]
Vü menfd]en wenn ö pcftclenij frey IPeften fy bat für ein rerfte crfeney Daninib fo Ijör was xd} bh fagen wili .... Wan alfo fterben ift gav ein furfe jil
Dj tjat meyftcr Ijans iTormanita ijelert Des felbcn fünft ril nienfdjcn Ijat entert Vnb aud) anbev l^übfdjcr 2Uoyfter r>il Der xd) yefe 5Ü mal nidit nennen it>il
o. O. u. Jahr. [Augsburg, Zainer 1474 — 1480.]
Einblattdruck, Folio, in 2 Spalten von je 42 Zeilen. München, Hofbibl. (Einbl. i. 48). Cop. III 533.
Der Inhalt dieses Gedichtes {cf Heitz, Pestblätter Nr. 20) ist rein populär- medizinisch, behandelt die Regelung der Lebensweise in Pestzeiten und gibt reichlich pharmakologische Präservativa an.
310A.
[Holzschniit-Kopfleiste, 168:94 mm, aus zwei gleichgroßen I'^eldern bestehend, die aber zusammen einen Holzstock bilden: links der Heil. Sebastian, mit den Handgelenken an einen Baum gebunden, von 3 Männern unter Aufsicht eines vierten (mit Szepter) mit Pfeilen von Bogen und Armbrust beschossen; rechts zehn nackte Heilige mit Lendenschurz in wildem Gewirr auf Dornen gespießt.]
l?il mcnfd)en teeren • öer peftelencj froy tt>eften fy bar für ein rodete erljney Darumb fo Ijöre xvas xd) bxv fa^on ipil ivan (.lifo ftovben ift ijav ein fnr^es t5yl
Vas Ijat nieifter Ijans (Eornaniira ijelert Des felben fünft inl nienfd^en l}at ernert Vxxb aud) annöer Ijübfd^er meyfter ril öer xd) yec5 jiiinal nidit nennen xvxl
Einseitig bedrucktes Folioblatt, bedruckte Fläche 348 mm lang :der Holzschnitt mitgemessen) und 198 mm breit; 42 Zeilen Text in 2 Kolumnen. Bei Günther Zainer in Augsburg ca. 1472 — 1474 vermutlich vor Nr. 210 gedruckt; ich publiziere das Blatt dem- nächst im Archiv für Geschichte der Medizin. Leipzig, Univ.-B. (Ed. Vet. s. a. m. öS').
192
311.
lüie man fidi Ijaltcn foll i; fo 6ic pcftilcnc5 rognierct.
[Holzschnitt: Engel mit Corpus Christi].
jr lieben || fiiin6 rü || gute ge !| feilen. || Die bas \\ gern ija ]\ bö tpölle
Vnb feyn liebe ntüter maria 5art || 2Xn öer fein Ijilff nie warb
gefpart
Einblattdruck, um 1483. Gedicht in 2 Kolumnen gedruckt. München, Hof- u. Staatsb. Heitz, Pestblätter Nr. 40.
313.
I IDic fid) 6er nienfdj Ijaltcn fol iniöer öie peftilen^. Pn6 audj tpie er II fidj regiren fol wenn fy ift. Vnb ben rat foU man 6icf überlefen .!C.
I 3tcm bas leben öef menfdjen ligt an öreien cn6en. 6e§ || erften . .
jituHin im mim6 gcljalten ift audj gut. || (Sott Ijelff ms allen.
®eörucft 511 Jtugfpurg. Don Jjatin? rcftauren.
Einblattdruck in Groli-Folio, in zwei Kolumnen gedruckt. München, Hof- u. Staatsb. (Einblatt. VIII. iß').
Heitz, Pestblätter Nr. 41; Peters, Der Arzt S. 60 Abb. 65.
313.
[Leipziger Pestblatt von 1494].
[(£]yn 2lnöed?tiges geböte c^xa öcv Ijciligö fratpeii Saut binnen r>or öy feudj bix peftilcc[ . . .
{(S)(£gru);et biftu maria rol gnaöen . . . öcin || Ijeiliger imnö gutiger leidjnam ittpf UH'Id^em geborn ift iljefus criftus 2tm[
[Darüber großer Holzschnitt: die H. Anna selbdritt und eine kniende Betende; ein kleines Wappen].
Einblattdruck von Gregor Bottiche r.
Upsala, Univ.-Bibl.^ Reproduziert von Isak Collyn in Ettblads tryck fr&n fenitonde Arhundradet. Stockhulm [1905]. Plansch 10.
314.
[Großer Schnitt der H. Anna selbdritt].
€in anöeditiges gepet 5U 5or Ijeyligen ^frairen fant 2fnna pnfer lieben |i
^rauien muter für öie peftilenfe
. . jn 6cm jar als man jalt Hadj Crifti gepurt inifers lieben Ijcrrcnll in."CCC(i: Pn6 3m fciiii Cafpcr Holzschnitt von 1494. Stockholm, Nationalmuseum. Heitz, Pestblätter Nr. 9.
193
315.
i£in llufeltdis rcgtmcnt fuv 6ic francflicyt 6ei- pcftileiift. (3)*Cl? i}ab mxdj 511 6ifer jCtt ücrineffen Zsd} tüöll mciticr cjofcllon nit rergcffen ^d) roill fy von öcn erbten eta^as laffen Ijören Wk fy fid^ von öeti bredjon follen ernoren
Der bas angeben Ijat für geredjt vnb beiuert Von etper yeöein ein 2(uc maria beijert [Darunter zwei kleine Gebete zu St. Sebastian und St. Roclius, dem
Notlrelfer, jedes mit einem Holzschnitt]. Einzelblattdruck, Folio. Mü7ichen, Hof- u. Staatsb. Heitz, Pestblätter Nr. 31.
'>16.
[Ein großes verziertes T mit Crucifixus; unten der Nagel Christi]. (2I)c6yos . otljoos ....
iDjs ift has jeid^ö T Vc\c\\ öas 90t öer berr JTIoyfi in 6er iinieftin jjab öas II öas üolcf nyt fturb an öor peftilen^ . . .
Holzschnitt um 1500. Berlin, Kupferstich-Kabinet.
Heitz, Pestblätter Nr. i.
317.
<£in gebett Siyti öes rieröfi für peftilen^. öauon rl. tag ablas
[Mit Überschrift vier Zeilen in Holzschnitt, darüber Gottvater in Wolken Pfeile schießend, Madonna, St. Sebastian, zwei Sterbende unter Wappen (Schwert und 2 gekreuzte Schlüssel); oben links: S. MARIA • ZV • YSTEIN • , rechts: S. SEBASTIAN t BRVDER- SCHAFT. Unten in der Ecke rechts ein .M. des Holzschneiders]. Einblattdruck in Basel kurz vor 1500 für eine St. Sebastianus- Bruderschaft zur Wallfahrt (Tagfahrt) nach Istein hergestellt. Tübingen, Univ.-Bibl.
SIYA.
[Kupferstich: Der heilige Quirinus steht in der Mitte in ritterlicher
Rüstung, eine Wappenfahne mit 8 Kugeln in der rechten Hand,
rechts neben seinem Haupt hält ein Engel einen Wappenschild
mit 9 Kugeln, links neben ihm sind Panzerhemd, Schwert, zwei
Unterschenkel (Panzer-Strümpfe?) und Krücken aufgehängt, ihm zu
Füßen rechts und links knieend, zum Teil leprös verkrüppelt,
Männer und Frauen, vor ihm Lamm und Fackel; vgl. die fast
originalgroße Reproduktion bei Peters, Der Arzt S. 57 Abb. 62.]
£) niarfcalc. fancte. quiry. inartelaer groot || Sefternit. ons. Docr öcn.
l^aeftiglje gä öoot || poer peftelenci en va. ir. plaglje feferlicf || 2tls I?oeff=
niarfcalc. uä goös ircge. ra. Ijcnielric.
Klein 4"; stammt wohl auch aus dem 15. Jahrhundert und vom Meister W. (135 :9S mm). München, Kgl. Graphische Sammlung 419.
iien iur Geschichte der Medizin. U. '3
2. Syphilisschriften. Meister Josef Grunpeck von Burckhausen.
318.
I <£m {jübfdjcr ^vactat pou öem r>rfprung || öes Söfcn ^fransos. bas man nennet öie ji IPylöen trdrfeen. 2tudj ein Hccjinient wie \\ man ftdj regiren foll in öifcr jcyt.
[Holzschnitt: Die Madonna, das Christkind auf dem Schooß in Wolken sitzend, setzt einem links knienden Ritter mit Kreuzfahne und
Fig. 26. Die Madonna und das Christkind als Retter bei der Franzosenkrankheit, Titelbild des Griinpeckschen Traktates über die „wilden Warzen", 1496.
Syphilisschriften. igr
einem Adler-Wappenschild die Krone auf, von der leicht aus- gestreckten linken Hand des Kindes gehen Segensstrahlen aus auf zwei rechts kniende 1^'rauen mit gefleckten Gesichtern. Zu Füßen der Madonna ein nackter [toter?] Jüngling, über den ganzen Körper mit Flecken bedeckt, s. Fig. 26]. Bl. Uj^ Wiederholung des nämlichen Schnittes.
Bi. Oj/. Den ^f i:irfiditig,cn . . . Cohlidjcr Stat Jlugfpurij i| . . . Illeiftor Jofopf? (Bn'mpecf r>on Surcfljatpfcti . . . |BI. a./] . . . Der geh? ift am ^Evlfftcn tag 6cs nio || tiets Houembris jni. 1. '^. 9. 6. Bl. bj'. Gottvater mit zwei Engeln über einer Himmelscheibe. Bl. 2 1 '' [Cj' |. I ^yc enitöct fidi ba-^ budileiti c6cinad?ct I| 6urd) IHciftor Jöfopljen (<5runpc:f von \\ Burd'I^atpfcn . . . roanunb bas \\ bcfdjcljon fcy. f f (5e= öru:ft in bcv lieY^cviidjcn Stat Uno, \\ fpurg : buvd) i'^ann^en Sd}awvcn. imnb \\ volknbet aujf 5am);tag iiddif^t vor Sant \\ Cljomas bcs l^cyligeii ^wölffbotoin tag. || IXad} 6er goburt iTI^rifti. 1. '^■. 9. 6. ~)av.
[17. bez. 149«.] 22 BU., 4» [ai_R; bi_8; Ci_g]. Das letzte Blatt leer [fehlt dem Münchener Exemplar] 4". Inc. c. a. 1299™. München, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 1299'").
Vgl. den .Abdruck bei C. H. Fuchs, Die alt. Schrittst, über die Lusts., Göttingen 1843, S. 25 — 48.
310.
t <£in l}ubfd?cr Cractat ron öcni rrfpnmg 6es bofcn fran || 505. bas man nennet Sie tpilöen tDarfeen. 2lud) ein regime* j] m\b lyare ertjenney mit falben ünö getrancF. t»ie man fidj || regtren foU in 6ifer 5eyt.
[Holzschnitt; guter Nachschnitt des Titelbildes des Augsburger Druckes (Nr. 218), darunter ein M, wohl Monogramm des Holz- ^ Schneiders.]
.Auf der Rückseite des I. Blattes der andere Holzschnitt: Gott- vater mit zwei Engeln über einer Himmelsscheibe aus Nr. 2 1 8 Bl. b/. Bl. (\.\f. t Den furfidjtigen (Erfamen pn6 trieyfen Surgermeiftern |1 rn Kate fob= lidjer ftat Jlugfpurg ilTetnen gunftigen Ijer- j| ren k tüunfd) id] JTTaifter 3ofepIj (Snmpeif non i^urcf || Raufen. €in gel^orfame einljeilige (Semeyn. gut Regiment. j[ cn gelucffaligfett. mit fambt Ijantljabug gemeines nucses if. .... la^'l ... Der gebe ift || am €ylfften tag öes monets Houcmbris. jm. \. \. 96. Bl. 12' [b/]. (Sot Sey €obe.
I ^yc cnöet fid^ bas bud^Iein gemadjet b\\x&\ maifter "^o^ || fepEjen (Srun^ pecf ron bnrcfl?aa>fen. 5U lob rn6 ere eine (£r || famen ineyfen rate. 6er loblid^en ftat 2lugfpurg. rber etlid} || rer);e 6es Ipodjgelertetin Sebaftiani brann6t bey6er red^tenn IJ 6octovs. non 6en myI6en marken. Iln6 ob 6ie fclbige latei || nifdjen rer^e nit alfo non mort 5U irort geteutfd^et. 2lud} et= II \\&i Derman6elt moröen ftnö. mag ein yegflidjer ermeffenn || bey im felbs tparumb bas befdieljcn fey.
o. O. u. J. [Ende Dezember 1496 oder Anfang Januar 1-I-97, ver- mutlich bei Kaspar Hochfeder in Nürnberg gedruckt.] 12 Bll., 40 [a,_6; bi_6]. München, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. c. a. 1299); Nürnberg, Germ. Mus. 17, 925. Panz. A. Z. 82, 4i4l>; H.iin *8n94.
Ein offenbar schleunigst hergestellter Nachdruck.
13*
I g6 Syphilisblätter.
Syphilisblätter.
©cbct 5um £)eilicicn ilunus.
^llmcdjti^cr barml^cr^i^er got fidj nns an mit öen || augcn öetncr baniu Ijer^isfett
Der Ijcilig beidjtiacr Sanctus IlTimis mirt in tpclifdjö Ian6e || augcnifft ptiö gcbelteti für Mc araufanüidj francfl^cit öi'r |1 blättern in lüdifd) yc nant mala fran^osa |j tpolfgangf Isomer
Über den 9 Schriftzeilen in Holzschnitt, ein (Holzsclinitt-)Bildnis des Heiligen, der, seinen Stab in der Rechten, in der Mitte steht, während rechts 3 Gesunde, links vier Kranke knien, Antlitz und entblößten rechten Arm und Brust mit großen Flecken bedeckt. (Vgl. die Reproduktion in Peters „Der Arzt", S. 12, Abb. 8 und bei Schreiber Nr. 16321. Einblattdruck in 4" (245 : 148 mm). München, Graphische Sammlung.
Der Holzschneider Wolfgang Hamer blühte um 1470 — 1490, das Blatt dürfte aber etwas später entstanden sein.
331.
Holzschnitt des sitzenden Hieb (nackt mit Pusteln bedeckt), hinter ihm der Teufel mit der Geißel, vor ihm Flötenbläser. ,für Mc platern ilTalafran^ofa.
(2)'! f)err i^Yi"'-''^ '^'" II ^'•"i" ^'^'^^^ ö^r öu || öcn gcöultign tob || 6urdj per= Ijcng* !' nu^ licfcft flaljcn \ Durd] 6cn tietnt || 6c5 mcnfdicn mit 6cn tjaf^
tign II platcrn [Zeile 30 ;] Pitj o,cv\'t ift yiict vwh bciücrt für
öio platcrn üiala ,f rau^ofa || genant )Xx\h ift ncmUdi gefunöcn iroröen jn einem ^uerftor || ten Klofter in ^'rancfrcidi ITcaliers genannt 3n einer fteinein H feyll Pes 6atri gcftanöen ift. .ciiij. iar. Do man nannt öife plag II 6ie platern Job. IPer öife 03epet bey ym tr'-'^i '■ o^"' P'-'t»^' ^»-'c II if' fidjer ror öen platern.
Einblattdruck um 1500 vermutlich in Wien bei Johann Winterburg
gedruckt. Um 1900 aus einem Buche gelöst !aus 2° Pat. lat. 507™), zu dessen Einband er 15 10 verwendet wurde, wie die Notiz eines Tegernseer Bibliothekars am Fuße ergibt. Heute Einbl. VII 9^ der Kgl. Hof- und Staatsbibliothek in München. Bedruckte Fläche 240 : 150 mm.
(Vgl. Tafel VII im I. Band des „Archivs für Geschichte der Medizin" 1908.)
333.
Links die Madonna mit dem Christkind (das in der Linken einen Apfel hält) auf dem rechten Arm und dem Szepter in der linken Hand, rechts der Heil. Dionysius. sein Haupt (mit Bischofsmütze) auf dem Buche, das dieser vor sich hält; in der rechten Hand außerdem
Syphilisblätter. jq?
den Bischofsstab; links neben der Madonna kniet als Donatrix, rechts, ganz im Vordergrund neben dem Bischof Dionysius als Donator ein Weib und ein Mann mit fleckigem Exanthem auf Antlitz und Händen. Hintergrund ein Stadtbild.
ö 2(IIer Ijeyligfter ratcr vn grofniochtigcr notljelfcr Dyonift : ein erc5l Hfdjoff rfi lobltdicr ntartrcr . . . IPotjüet mid? ror öer |i crfdirccflidjon francljcit mala franjos vjonant : ron rocld^cr öu ein aroffe fdjar öes d^riftelid^en polfs in ,fraiu-freidi erleleöigt [!J Ijaft ....
Der Holzschnitt ist wahrscheinlich Nürnberger Ursprunges, da die Typen nach Proctor, dort von Stuchs, Höltzel und Hochfeder verwandt wurden.
Die Madonna nach Schongauer B 28.
Einblatt VII. 9. (vgl. die Reproduktion des Holzschnittes bei Peters „Der Arzt", S. 10, Abb. 6.) 210:330 mm.
München, Hof- u. Staatsb.
F. Monstra, Gespenster und Hexen.
Sebastian Brant,
Über die Geburt einer weiblichen Loppelmißbildung zu Worms am 10. September 1495.
2lii öcn aller öurdilciditigiften gro|5 |[ tncrf)tic(iftcn Ijerren 21TafitniIanü Xoinifdicn fünig,. Don öcr trunöcr |] baren geburö bcs finbs bey IDurtn^ II öes jars. ilT. cccc^cv. auff 5en .f. tag || Septcntbris gcfdjcl^cn. if in autjle« |i gung Sebaftiani Brant.
[Titelholzschnitt: Zwei kleine mit der Stirn zusammengewachsene nackte Mädchen^ auf Kopf kissen und Leintuch liegend^ s. F'ig. 27.]
Fig. 27. Weibliche Zwillingsmißgeburt nach Sebastian Brant, 1495.
Auf der Rückseite des Titelblattes beginnt der Text in Versen: (5ot oröcnlid) gcfeljet l]at 2111 öing in trcfen. jil pnnö ftatt r'n6 öer natur ein lauff rerlan Parjnn fy fol on mittels gan ....
202 Sebastian Brant.
Bl. 4'". Schluß des Textes:
... So tpirt 6er leib aller gliöer 66 3* f?off xd} wetb fur^liclj erleben Das got glücf. i)a\l. ftg merö geben Dem nültem fünig eren ineröt ®ot geb im was bei Pidjtcr begeröt 2lmen. o. O. u. J. [Augsburg, Froschauer, 1495]. 4 BU., 4"; die Rückseite des 4. Bl. unbedruckt. 163 Verse. Ber/m, Kgl. Bibl. (Yg 5882; Voull. 268); London, Brit. Mus.
Panz. D. A. I. 221, 411; Hain 3759; Cop. 11. 1241; Proctor 1819.
Eine gute Vorbedeutung und Botschaft Gottes an das Deutsche Reich findet Brand in dieser stirnverwachsenen Zwillingsgeburt:
. . Den ganfeen leib getailt alfo Das er fidj ninöert 5efamen beEjafft Dann oben in 6es l^aubites frafft Stecft ein flirn in öer anöern ftirn 3cJ? gcöencf es Ijab allain ein l)irn Vnb eyn iierftentniif in feint ijaubt Darauf! idj irarlidi Ijab gelaubt Das got 6ie jcit geben iröll Das f\d} bas reidj reraincn föll Das es eynFjellig rerbunöen luert Das geiftlicb rnö öas weltUd} fdjwert 2lud} vnbcv a\m [jaubt fanilen fi* Das Kömifdi vnb bas l\ried]ifd} xnd)
Vermutlich e.Kistiert außer diesem Drucke noch ein anderer deutscher Druck, der als Titelbild den nämlichen Holzschnitt trägt wie der lateinische (Hain 3750), den ich bei den lateinischen medizinischen Inkunabeln näher be- schreiben werde: Zwei stehende nackte Mädchen, die mit den Stirnen zu- sammengewachsen sind (Cephalopagus), rechts Stadtmauertor mit Adler- und Schlüsselwappen, darüber „wormacia".
334.
Un bcn aller öurdjleidjtigifte grofj medjtigifte Ijerrn IHaj-intilianü Köniifdjen fünig. II t>on öcr ninnö'baren geburt öes ftnös bey tpurmf Deg jares . ZTICflCCXCr» I; auff öen .36. tag feptembris gefcf?el?en. €tn auf legung. Sebaftiani . branb.
(Bot oröcnflidi gefe^et I?att
2ill öing jn mefen. jy^ i''""^ ft'-^tt
I By^ ye^ jni nüntjig funfftcii jar
^u n^urumf [!] am rein. l]6rid? für toar
Sei ein folidi freftig nxeinfig gefdjelje
jft yefe jm Ijerbftmonet wk ich fag IParlidb auff öen jeljenöen tag €yn hnb mit jumyen leib geboren
Sebastian Brant.
203
Das ptcr füf fjat. vict l)cnb. nicr orcn (3tt)en mün6. iner aui^cn. nafcn 51x50 Den ganzen leib getatlt alfo Das er ftd? nicn6crt jefamc bcl^afft Dann oben in öes Ijanbttes frafft Stecft ein ftirn in öer anöercn ftirn
3cf? Ijoff xd) voexb für^Itcb erleben Das got glicf. Ijail. fig merö geben Dem muten fiinig cren mer6t (Bot geb jnt tpas 6cr öicfjter begcrM 2tmen.
o. O. u. J. Gedruckt in Augsburg bei Joliann Schönsperger.
Fo." Einblattdruck in drei Spalten (163 V^erse), zu Anfang der mittleren Spalte ein Holzschnitt der auf einem Kissen und Lein- tuch liegenden nackten, mit der Stirn zusammengewachsenen Mädchen; das Bild ist auch eingeklebt in Nr. j i ", Bl. 413* der Hamburger Stadtbibliothek. (Genauer Nachschnitt des vorher- gehenden Titelholzschnittes der Nr. 223, aber doch ein neuer Schnitt.) Ber/m, Kgl. Bibl. (Yf. 6600 2. Blatt; Voull. 253).
Copinger II, 1242.
22a.
[Holzschnitt: Links die zwei Zwillingsmädchen, daneben der Reihe nach sechsfüßiges Schwein, doppelte Gans usw.] 2ln öen Ijodiniüröigen 6nrd)Ienditigften furften vnb Ijerrn Ijern JJlbrediten ron gottes gna6en, B[Defekt] !| Hyn £)er^ogen in Bayern, pn6 'ianbt grauen 5Ü (£faf, Don bcv jo^ifaltigen (Ban|, £>üd} V[. . . .] || (5ügenf?eitn rff mittniod] öftren jm jt'CDj ~sar befnnöen. €yn y^legung Sebaftiani Bra[. . .] _ '
liunb id) byc Kunft 2lru)picum itriclorum 2lugnrum
nun [)at idi funöer freii6 nit floin Hodi öent 6as finöt 511 Ifurms erfdu-in ilut cyneni l)oubt rff juieyen üben Durdi öas fcbe^t \d} jn ineyuö fdinbcn £s wer uereynfig gro^ rorl^anöen jn Hömifd]cn rid), vnb allen lanöen
Einseitig bedrucktes Eolioblatt, Text in drei Kolumnen, o. O. u. J. In Basel bei Johann Bergmann von Olpe gedruckt.
Ber/,„. Kgl. Bibl. (Yf. n6oo [']; V.iull. 619).
Copinger II, 1243; Schrader 942.
204 Jakob de Clusa, „De animabus exutis a corporibus seu de apparitionibus animarum.''
Jakob de Clusa, „De animabus exutis a corporibus seu de apparitionibus animarum",
Deutsch.
Bd. !'■. Zun fubtil im fdiön bfid^lin von öcn ahG,c || fchyönen fclcn oöcr (jaYftcn rff bcn üben. |! ^cmadit von öciit crunröiijcii boctor vnb \\ mayftcv iacob. öor hoi)cn fdiül orötfuri) [[ farlüfer oröcns. ]| Die fonvöo.
B'- 39'- J^i'» bcgov aiuf» lun-jioljuny roii rilin bcv ma- \\ tori Vnb lona in öic ircil midi liobin öavju g,c6riui Ij Cson Ijatt. Ilauon Csott yininor gelobt fy :f. i| a m £ n o. O. u. J. [Eßliiigen, Konrad F}ner|. 39 Bll., 4«- S/iittgart. Kgl. Bibl. (Inc. 9348''). Cop. III. S. 312, Nr. 333 1^
über den Inhalt heißt es auf Bl. 2:
,^u 6ein evften ift 5einei\fen von 6eni rfaan. ;i vnb abfdtyö 6er feien rff 6en üben. 5urdi rrtail |1 6es toöe?. Ij ,lSü öem an6ern ron 6en einpfdne; nuffen vnb ftet jj ten. fo fy ciefürt iper6et nadi b abtrennüy ro üben ., Vnb von bcn cuelegenljciiten 6er felbiosen ftette)i H . . . ron 6en erfdiinueten 130= fdieljet II ron öen felbiyen feien by 6en IebenMei,e mcnfdien . . . ron öen erfarugen tiwr öie feie jj fien. vn uiarunib fy fomenl 5Ü öcn ntenfdicn vnb 1 tr>ie 6ie aefdiicft föllen ftn Me 6ife b'xnq, erfaren, vn \\ innen weröen iröllent. || . . . ron öen funöerlidien ^ebetten || vnb opferen öie i-ior gan föllent öifen erfaningen . . ron öen fraginigen fo man tun |1 foll ron öen feien . . . nne nuin erfencn niüg ob öie fe || len inarlid) oöer geftiftlidi erfdiinent . . . \vk man roibringen foII öos vnö fy begerent ron öen menfdjen.
Ulrich Molitor.
OBl. V. Von öen rnbolöe oöer Ijeyen.
Bl. V. Holzschnitt [ExorcismusJ.
Bl. 2\ (Eractatu? ron öemi bofen unber öie man nennet öie Ijeren ;c öurdi öocter rlridien molitoris 511 lattn rnö oni) c^u tutfdi gemadit. rnö öeni öurdihiditigfte (Hrfeberbog 5igmunö iion ofterridi als öem löblidien eren furften ju corrigiren cjugefant . . .
Am Ende: Datum ju coften^ anno öfü m.cccc.Crfi-ir. 29 Bll. mit Holzschnitten.
Panz. D. A. I. iSo, 278; Hain 11 539.
Ich hab nur folgenden lateinischen Druck selbst gesehen: De laniis et pljito || nicis mulieribus 1| Ccutonice rnljolöen rel I^eyen
Ulrich Molitor.
205
Bi. 2r = 65^:
Udlc iijtt' fc- !! liy ctcrnu patrtc 6ccus. öooq^ ab omni pj.4'0 amalnlis colcii- II 6if)imo p'ccp^ ^r conftafi. anno 6fü. ni.cccc.lyfyif. öic öcci |J nua ianuarij.
(Tue cclfituöinis. bumilis cöfiliari*' ot foniulus |i Illvicus molitoris. öc coiiftätta öocretot?, öoctor Jl
28 Bll., 4'^ und 7 Holzschnitte, das letzte Blatt unbedruckt; ai_8, bi_G, Ci_8, öi_6. Nürnberg, Stadtb. (Inc. 4", 41; Hain 11538.
338. Hl. !'■ [a/']. Pon öon nnbol || 5en ober licfou. Hl. I' [aj'J. Ein Holzschnitt: Lehrer im Lehnstuhl [Richter?], den Stock in der
Linken; vor ihm Schüler mit Buch und Delinquent (?). Bl. aij''. iEractatiis ron 6cn ho \ fen u'Yher 6io inait nennet öie Ijeyen :c. öurdi öo=^ II clor flridien moUtoris jü Kitin. rn6 oudi 5U tiitfdi |; cjeniadit. rnö 6em öurdileuditi^iften i£v6l)ei-feoi5 j 5to,inun6 pon oftevrydi a\i öeni loh = lidjcn ercn für || ften 511 corrigieren 511 aefant
Am Ende Bl. e/: Datum 5U coftenfe anno öt'ü. m.cccc. Iffrir. öectnta || 6ie januartj || Xlincr erijodjfte fürftlidien c^naöen. öemuttvjer raut || rnö Piener rlricus molitoris ron coftanj in hiw re || djten 6octor il. ®eh-ucft 511 rfitüngen. Bl. i^. Unbedruckt.
o. J., Gedruckt bei Michel Greyff 1481).
l"] Bll. mit 6 weiteren blattgroßen Holzschnitten, 4°. Berliii, Kgl. Bibl. (Voull. iqöj).
Panz. D. A. 7, 65. 278''; Hain 11540; Proctor 2733.
Das Büchlein erschien auch noch nach 1 500, z. H. im Jahre 1 508.
339.
Ton öen nnljol || öen oöer leeren 36 Bll., 4". Bl. i^. ®e6rucft 5Ü itucjfpury burdi maifter l| i)an^-ett £?tmar in 6em .\.a.().8. jar. 2tl5 II balö nad) Sartl^olomi 6e? l]ailliü,en ■ jmelffpotten.
Der Schluß des Textes lautet:
„Datum 5Ü coftanfe anno öomini .1. 4. 8. 9. öcrima || öie ianuarij.
Deiner erl^ödiften fiirftlidien ana6n. öemütigcr || raöt r>nö öiener Plricus
moütorif. vom (Caftanfe ] in 6en rediten öoctor :c."
7 blattgroße Holzschnitte.
Bl. Cg^. Unbedruckt.
/ 6,i6\
München, Hof- u. Staatsb. I4" P. lat. -'
G. Sterben, Tod, „Versehen"; Totentänze.
„Versehung Leib, Seel, Ehr und Gut."
Perfctjun^ leib fcl || er vnni> yiitt. Bl. c^^^ Blattgroßer Holzschnitt: Bild eines Kranken, den Rosenkranz mit Kruzi- fix um den nackten Hals; hinter dem Haupt des Bettes eine Frau mit einem Teller Speise, neben dem Bette oben der Geistliche mit Buch, in der Mitte der Arzt mit erhobenem Harnglas, unten der Meßner mit der verdeckten Monstranz, links vorn neben dem Fuße des Bettes hockt eine in ihr Gebetbuch vertiefte Alte, siehe Fig. 28.
Fig. 28. Geistlicher und Ai^t am Krankenbette.
Aus der „Versehung Leibj Seel, Ehr und Gut", Nürnberg 1^189.
Ucschichte der Medizin. U. '4
„Versehung Leib, Seel, Ehr und Gut."
Bl. a./ [j]. jn öifcm pudj ift ijcfd)i-ibc ein |! notturftigc nufelicfcc troftlidjc || pfi öer mafs vor vncvljoYtc vn \\ tcrmcifiiny juucrfedifmy eines || menfdien leib feil er vnb gut. [Eine verzierte Holzschnittleiste ist dieser ganze Kopf des 2. Blattes, wie das Titelblatt]
Bl. i8r [5g']. I (5e6ruc!t in öer erentreidien |i ftat nurenberi} in 6em .Ifffif. iare.
Bl. iSr [jg'']. Ein (Ex libri-)Schild, v. Schriftband umgeben, zum Eintragen des Namens u. Wappens des Besitzers; auf dem Schriftband oben: „Vai pud} rn6 öer fd^ilt ift . . ." Gedruckt bei Conr. Zeninger. [14S9.]
I unnum. + 171 [clffj] num + 9 nicht num. Bll. + i leeres, 4".
Müncheti, Hof- und Staatsb. (4". Inc. c. a. 701); Berlin, Kgl. (VouU. 1873);
Wien, Hofb.; Göttingen, Univ. (med. part. 831" zwei Exemplare);
Wolfenbiittel, hrzgl. (med. 26. 5); London, Brit. Mus. (776 i. I); Wer- nigerode, Fürstl. Stolbergsche Bibl. (Rlf. 176); Erlangen, Univ.-B. (Trew. S. 180 Qu.).
Panz. D. A. I 177. 276; Z. 65. 276; Hain *i6oi9; Cop. I; Proctor 2244.
Auch am Schluß des Textes Bl. ein]'' unten heißt es: „ . . . fo ifl er ettra geörucft als man 5alt na || A) crifti rnfers lieben Ijeren giepurt rierjehfi H Ijunöert v>\\ in öeni neun cnö ad)t5igftc iar."
Das Büchlein beginnt mit tröstenden Worten, die man zu dem Kranken sprechen soll und gibt dann ganz allgemein eine kurze Anweisung wie man sein warten und pflegen soll, ferner wie man ein Testament machen soll, mit Muster eines solchen Aktenstückes, und geht dann zu dem medizinischen Teil über, der von Blatt 11 — 148 reicht. Den Schluß bildet die geistliche Arznei, Ermahnungen, Beichte, Gebete usw.
Der ärztliche Teil, der fast '/g "^^^ Ganzen beträgt, enthält eine voll- ständige Semiotik, spezielle Pathologie-, Therapie- und Arzneimittellehre. Er rät, einen Arzt hinzuzuziehen, und wo das nicht angeht, lehrt er Pulsfühlen und -beurteilen, die Harnschau und eingehende Beurteilung der verschiedenen Farben und des sonstigen physikalischen Verhaltens des Harns und behandelt dann ebenso eingehend die Indikationen und die Ausführung des Aderlasses an den verschiedenen Laßstellen, die im einzelnen aufgeführt werden, und die siderale Bedingtheit der Aderlaßzeiten und das Verhalten in Pestzeiten usw., ferner das Schröpfen und die Beurteilung des Aderlaßblutes mit ihren dia- gnostischen und prognostischen Anhaltspunkten. Ebenso ausführlich wird die Verdauung und die Abführmittel aller Art in Tränken, Zäpfchen und Klistieren dar- gelegt und die guten und schlechten Zeiten des Abführens in den verschiedenen Tierkreiszeichen. Eingehend wird dann auf die einzelnen häufigeren lokalen und allgemeinen Erkrankungen eingegangen (einschließlich der Gynäkologie) und endlich einige 40 Kräuter und deren Wirkungen besprochen und über 90 „ge- prante Waffer" (nach „Schrick"). Den Schluß bildet eine Besprechung der Zeichen des Todes.
Eine durchaus beachtenswerte populäre Arbeit, deren Quellen im einzelnen nachzuweisen hier zu weit führen würde.
„Versehung Leib, Seel, Ehr und Gut."
331.
Pcrfcdnincs Icib || fclc cro iniö gut. Jil. Cj' [Holzschnitt von dem selben Holzstocke abgedruckt wie der im fol- genden Schönspergerschen Druck von 1493.] Bi. a/. ( Das 2lnöcr Mat 1| ( Jti tSifcm büdi ift gefdiribcu ein noöt || turfftigc niic5lid)c tro)'tIid)c vnb öor || nia^ vov vncvifbxk mi6crtrcyfiuu3C || 51t per= feijuny eines nieiifd^en leib, fei. || ere rnnö cjüt. Bl. 175' [>',>■]. I (Beönicft vnb nolenöet in ö' |i feYffevlidjen ftat aiKjfpiiry rö |1 t)a]u feil fd)opffer als man jalt || IlLcccc. vnb in öein .Irj-rr. jar. [14-90.] 166 (clrrj) numerierte + 10 nicht numerierte EU. 4", das letzte Bl. unbedruckt (at_s . . . i-s^- Berlin , Kgl. Bibl (Voull. 279); München, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. c. a. 796); Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl. (Med. 46, ö. [3606]); Erlangen, Univ.-B. (Inc. 491 Qu.); London. Brit. Mus. (1175. K. 37). Panz. D. A. I 186, 298; Z. 67. 298; Hain 16020; Cop. I; Proctor i86b.
333.
Bl. a/. €in nuc3lid)e maleri |1 ron 6er rerfel^uncse. |1 leyb. fei. ere. vnb gut. Bl. aj'. Holzschnitt, blattgroß: Ein unbekleideter jugendlicher Sterbender im Bette, die ihm entfahrene Seele nimmt ein Engel auf; ein Mönch hält die lange brennende Wachskerze vor ihm, hinter dem Bette kniet eine Weinende, vor dem Bette eine Betende. Bl. a/. [„Pas Jtnöer blat"] | jn iNyfeni budi ift gefdiriben ein noöt || türfftige. nüeslidie. troftlidie rnö 6er || niaf; vox rnerl^orte rnöermeyfunge y 511 rer^ feigen eines nienfdien leyb. fei. || eve vnb gut. Bl. 159' [r/]. I (Seörucft vnb fdtigflidi roUenöet in öer || feyfevlidjen ftat 2lugfpurg von tjannfen || 5di6nfperger. Jlls man ^elt nad) Criftt || geburt .taufent .inevljunöert .rnnö in öem || 6reüun6neünc5tgiften jare. ^1493.]
152 (clijl nummerierte + 8 nicht nummerierte Bll. (a — Pg) 4", (das letzte unbedruckte Blatt fehlt den 2 Münchener Exemplaren und dem Dresdener). Miintlien, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. c. a. 1018 u. 1044); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 223); Dresden, Kgl. Bibl. (Diaetet. 717); Göttingen, Univ.-B. (831»); Erlangen, Univ.-B. (Inc. 333 Qu.; Titel etwas abweichend); London, Brit. Mus. Panz. D. A. I 204, 359; Hain *i6o2i (u. *i6o9i); Proctor 1777.
333 a.
Bl. V. r»ei-fel?ung leib: || feil eer rnö gutt.
[Titel in Holzschnitt mit Schnörkeln verziert.] Bl. V. [Holzschnitt wie eben.]
Bl. ii[= 0,^. 3n öiefem pudi ift gefdjrieben ein notturti^ || ge nu^Iidje troftitdje... Bl. Iriif [= I]/] unten: ^; geörftcft imnö roüenö in 6er Kayferlidien || ftat Tintn- berg, Purdi lUolffgang l)uber || Jtls ntan 3alt nadi (Cl^rifti nnfers liebe [ tjerren gepur6t .ilaufent funff- || l)un6ert pn6 ITei'm jar. jj ^1 (Sot l]ab lob. Bl. Ija'— l?ii'. *£yn rnterriditung öie^ pudjs || mit fampt feynem regifter. Bl. l^,,\ Unbedruckt, vielleicht mit dem folgenden Münchener Exemplar identisch, dem nur Bl. Ifiij fehlen würde [?]. Niirnbeig. Germ. Mus. 6450.
Büchlein von der Liebe Gottes.
Pcrfcl^uiiij Icib: |1 feil cor Dtiö gutt.
Bl. r. [Holzschnitt wie 1489, vom selben Holzstock mit dem Text im Schrift- band rechts oben = 1489] „Pcrfeljung eines nienfd^en leib fei ere ruö gut.
Bl. a^'. jn öicfeni pudj ift gefi^rtebeu ein notturffti* || gc nu^ltd^e . . .
Bl. Gy—öo"- [l?/— Ijio']- '£>'"'■' nntei-ridjtung öief) pudjs || mit fantpt fernem re= giftcr.
Am Schlüsse des Registers:
t ®ot i)ab lob.
o. O. u. ]., vermutlich um 1510— 1520 in Nürnberg gedruckt
wie der erste Druck von 1489. 62 numerierte + 4 unnumerierte Bll., 4°. Hamburg, Stadtb. (A. C. II. 4"); München, Hof- u. Staatsb. (4. M. med. 255"). Panz. D. A. Z. 13, 57b; Hain •16018.
Das Buch wurde auch noch im 1 6. Jahrhundert gedruckt, z. B. 151S bei Joh. Knoblauch in Straßburg.
Büchlein von der Liebe Gottes.
S33.
Bl. V. I I)ife l^ernad] gefdu'iben niate 1| teri [!] ift geinad]t Don einem far. || tljaufcr. rn6 f.igt ron 6er gvoffe |! uu:5 berfeyt 6er geredeten liebe |] gote?. rnö 6er geredite nuüriüg 1| in allen unfern uxn-cfeu. [£] jeher brii6''i£on || rat . . .
li i£in budiliii ron 6er liebe got= || tes mit famt 6em fpiegel 6'frä- i[ d'en ini6 fterbenöen meiifdien eri || 6et fidi l)ie fdligflidje. (6e6ructt || pn6 rollen6t in 6ev fevferlidKU |j ftatt itugfpurg. vqw 2lntl?onio || forg. an aftcr- moutag ') nedift ror 6em palmtaae. 60 man yxM r\aä:\ || crifti gepurt
:iia:trä:ccj-rjiü." ' ' [is. März ii.ss.]
III Bl., 4«. Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 133); Hamburg, Stadtb.; München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 287" und zwei weitere Exemplare); München, Univ.-B. (4" Inc. d. 19). Panz. s. A. I 439, 175; Hain »4062; Proctor 1688.
Nur beispielsweise wird S. 30' im 8. Kapitel auf Diät hingewiesen: „IDann j| tt>ir m&ffen Ijaben ein or6eulid)e mafe || in fdilaffen in roadjen. in effen in trincf || en. in beten. rnn6. in raftenn. in firdi || en geen. in almüfen geben . . . [30'] fo ein groffer ar 1| qet treülid^en befidjt eine fraiufen me |! fdien. fo ift 6a5 fein mainung fein ber:5 fein en6e 65 er 6en francPen ipolt gefun 1| 6e mad^en. Dnnö 6arumb uuis er öo || vovcdi iin6 60 arbeyt l?at oöer tl^üt 6ie || orönet er alle in gefunöl^eyt 6effelben. meiifdicn. t)n6 er ge6end't nidjt wie er || öen francfen fouil 06er fouit mödite ge || funö madien rn6 nitt mer. "^a als nyl || es a\\ ym ift fo molte er 6as öer francfe nad) 6ein lj6d)ften pn6 gar »olfömen || lidj gcfunö unir6. u^an 6er arc^et mag || fidi nit nerfdnüöen in 6em 6as er 6e fie H d;)i\\ jeuil gefun6 madien. 06er 6as er i[ 6ie gefun6tl)eyt cjegrof; madie. Ja ye II gröffer 6ye felb gefunötljcyt n>irt ye bef || fer fy ift. Dnö alfo fecjt er
') Dienstag.
Johann Gerson. 2 1 3
6cjn a,cfunöc || foin jil. pmi6 fein ma^ 2tbcr allen an || öcren ötngen bye 6er arqet tpircft bey jj öein francPen. Vwb and) allen 6inaen |] 6ie er orö^ net in b'xc ^efunMK'yt öes me || fdien 6er fec^t er ein ina); pnnö ein Cjil. Wan er yibt 6eni tranken 6ye arc^nei j| mit rechter iray vni> nia); rn6 ein jil || nit jeuiel nodi ^eirenics *£r fecjt \m ein [[ orSenlidie tna0. in trincFen in fd)Iaffen H in le^jen in aiadien. in )"ie5en ic. vnb in H anöern öincsen. IPann in föllidien 6in j| gen niödite fidi 6er are^et fdiier rer= fd) II ulöen 6as er 6en frannefen rerfauniet. || rn6 fein gefunlbeyt nit erianejet. 2tu^ || 6cm ebenbiI6e fo müyen tnir erfennen. tt>ie lüir rnf föUe Ijalten in rnfern tx^er !; den. . . .
334.
BI. r. [ Die liebe c^ottes || 21tit fampt 6em fpie || gel 6er frande rfi jj fterben6en
mefdje. Bl. V. Leer.
Bl. 2 [ajj]''. I Difc i]crnad) gefdiriben matc || ri ift o;emad)t vÖ einem fartl?au jj fer, rn6 fagt ron 6er groffe nuc5 || bcrfcvt 6er ycrcite liebe gotcs || pn6 6er gerediten mainung, in al || len rnfern uterden. [Sijjeber brü6er Con || ra6 . . . B1. f,'. f iEin budilein von 6er liebe got || te5 mitfamt 6e fpiegel 6er frä || den rn6 fterben6en menfdjen en || 6et fidi Ine fäligflidie. ®e6rndt Ij pn6 PolI:= en6t in 6er feyferlidien ftatt 2lugfpurg. von l)ann^cn jj ,frofdiatper. am fambftag ror || €ieditmeffen. 60 man jalt nadi |i criifti [!] gepurt .Ili.cecc.rdiij. 140 BL, 8" [Bogen ai_8 . . . ri_8 fi-J. [1. Februar 1494.]
Mimchen, Hof- u. Staatsb. (8". Inc. a. 190); München, Univ.-B. (4'^. Inc. d. 38.) Hain '4063.
335.
Bl. !'■ \yXf\. Die liebe gotes illit \ fampt 6e fpiegel 6er ii franden vnb fterbe || 6en
mendifcn [!]. Bl. 2lij'. f Dife Ejernadi gefdiribe mute- Ij ri ift gemadit vo einem fartt^au jl fer.
iin6 Kigt ron 6er groffe nu^ || berferfeyt 6er gerediten liebe gotes |1 . . . Bl. r^v I' i£in biidjltn rö 6er liebe got |[ tes mitfamt 6em fpiegel ö fran || den rn6 fterben6en nxenfdicn en jj 6et fidi l?ie faligfltdien. (8e6rudt || rnn6 polIen6t in 6er feyferlidien || ftatt 2tugfpurg. von l^annfen || Sdiönfperger. am 6ornftag na- i; di fant Jacobstag JlT.cccc. minö || Irrfrriii. jar
[26.' Juli 1498.1 154 BIL, kl. 8«. Berlin, Kgl. Bibl. (Da 202; Voull. 246, 2 EU. handschriftlich ergänzt). Panz. D. A. I. 232, 446; Hain 4064; Proctor 1796.
Johann Gerson.
336.
lüic man fid? Ijalten fol bei einem || fterben6en menfdicn :• n (lEjn ge= truiper trarer fru i| n6 eyns fidie mefdie pfligt ;i groffen fli§ anjüfcre »ie
er ii in by liplidien .iergengli. > dien leben bebalten möge. |] Pfi'
gebogen auf 6ent euiangilifdien, entfdiloffen j| ron 6em ^odjberumpten
214
Hans Hunzinger.
rnn6 tröftlüten Icrcr, 3 o Ij a in rii [!] g,cvfon cfiran can^Icr 5U parif ö vov Ö5 II cjoincitt vold 6i(; in francfridifeni [!| wd^d} madbt \\ barnad) ift ;^ü latin 'brad]t ijabc id} bas in tutfdi || cjcfe^t. i>n6 öod] nit o,anl> öic oröenüg ober roort gel^atten . . .
Bl. 5'. le II ften nötcn. 21 IVi. <£. 11. || 2Xnno Ijfnj- [U83]
o. O., 6 Bll., 4", das letzte leer.
Enthält nichts Medizinisches; Bl. 5' heißt es oben:
„Hit foll man geben 6es francfen 5Ü uil || I^offenung; 63 er n>iö' uff Fi'ime 5Ü liblidier gefunt || I^eit fun6er 5Üm öicfcrcn fol man im crfursil)? || vnb ernutt)crn . . .
Reproduziert von L. Dacheux „Dr. J. Geiler de Kaisersberg". IDie man ftdj . . . menfd^en. 1482 Faksim. J. Baer (220 Exem- plare!) 18 Seiten + 5 S. Paris-Frankfurt 1878.
München {4" Inc. c a. 230''); Freiburg i. Br. (38,059''). Hain * 15082.
337.
O ITie man fidi Ijalten fol by || eym fterbenöcn mcnfdjen.
[Straßburg, Martin Schott, ca. 1482.] 6 Bll., 4». Cop. II 3438.
33S.
IPie man fidi Ijalton fol by i; einem fterbenöe mönfdjen.
9 Bll., kl. 8", bez. ^^, €3, €.j, €5, Sg. Auf dem letzten Blatte unter dem Schlüsse des Textes auf der Vorderseite, Zeile 20: ZITCcCCCi'CPjj [1497.]
Auf der Rückseite des nämlichen neunten Blattes (lE^) noch 7 Zeilen erbaulicher Text. Offenbar fehlt ein leeres Blatt am Ende.
St. Gallen, Stiftsbibliothek 84h (DD. L. VIT. 3).
Cop. II 3439.
Hans Münzinger.
Nur angeführt seien im folgenden die mir bekannt gewordenen Drucke eines noch ausschließlicher erbaulichen Büchleins, als dessen Verfasser sich Meister Hans Münzinger nennt, dessen Spuren ich nicht weiter nachgegangen bin.
339.
O Das Büdilein vow 6em fterbenöcn menfdjen.
I^ye enöet fidi öas pfclein non 6em fterbenöen lUenfdien.
4". Als Autor nennt sich am Ende Meister Hans Münczinger.
Panz. D. A. I. 29, 45; Hain II 626.
Hans Münzinger. 2 I S
340.
O Das büdilcin von bcm ftcrbonöon incnfdien, bas einem Jctiidien IHenfdicn
aar nü^e vnb feiner Sei l^eilfani ift an feinem lefeten ennöe. O. o. u. J. 4°. mit Holzschn.
Panz. D. A. Z. lo, 45b; Hain 11627.
341.
Bl. I'-. Unbedruckt.
Bl. P. [Holzschnitt wie bei der folgenden Nummer.]
Bl. 2^ f Das ift 6ie rorreö in öes büdjiin öes || Sterben6en menfcben || .
Bl. g5'. I Ejye enöet fidj öas piidjlin von || bc fterbenöe menfcben.
o. O. u. J. 4." 96 Bll. mit noch drei Holzschnitten [Augsburg, Sorg].
München, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. s. a. 412); Berlin. Kupferst. -Kab. (Voull.
165t). Hain *il629; Proctor 1677.
343.
Bl. \\ Unbedruckt.
Bl. r. [Holzschnitt = Versehung leibs und der feien.]
Bl. 2'. Das ift öie Dorreö in 6as h\x6:\'- ]| lin öes fterbcnöen menfdjen || . . .
Bl. gö''. I fJY^ znbiX fidj öas bfidjlin von || öem fterbenöen menfd^en.
o. O. u. J. 4". 96 Bll. mit noch 4 weiteren Holzschnitten.
[Augsburg, Sorg.] München, Hof- u. Staatsb. {4 Inc. s.a. 411).
Hain "11628; Proctor 1694.
Ein Holzschnitt von „Galienus" ist in diesem Drucke neu hinzugekommen; auch der Text ist erweitert. Der betreffende Holzschnitt zeigt einen fast skelct- tierten Leichnam auf dem Schrägen, hinter welchem Galienus mit Harnglas und die 4 anderen in folgendem V'erslein genannten Männer und Könige stehen:
[ XTäreft als fd^ön als Jlbfolon
I Dnnö als \\<xxä als Samfon
1 X)nb Ijetteft allcranöers ^eroalt
I "iXw&i Salomös tpeifljeit manigfalt
[ V\\ fünöeft (Saltcnus fuft ö arc5nei.
I Pnnö öarc5Ü öie aldianiei
[ So lüürft öu bod:\ öent toö geleid? .
I Das föUen mercfen arm pnö reidj.
Nicht gesehen habe ich das folgende Büchlein:
343.
O 2tin tractetlin ronn öem fterbenöen menfdien t)on öer anfed)tung im
fterben. Vnb ettlidie fragftücf ror öem ennö öes fterbenöen menfdien. 3Tnvreffum iHemingcn.
4". 28 Bll.
Auf Blatt 2 ist das Jahr 1497 genannt.
Hain 11083.
2l6
Die Deutsche Ars moriendi.
Von der Deutschen Ars moriendi
führe ich nur die älteste Ausgabe an, die mir in die Hand gekommen ist, die 1494 bei Gregorius Rötticher in Leipzig gedruckt ist. Vorher gehen zwei Holztafeldrucke, welche in Ulm 1470 und in Nürnberg 1475 iProctor 20 und 24) hergestellt waren. Medizingeschichtlich interessant sind eigentlich nur die Holzschnitte, die am vollkommensten in den ersten lateinischen Ausgaben sich finden (z. R. München. Univ.-Ribl., Xyl. g) und nach diesen auch von Schreiber reproduziert sind.
344.
(Ein loMidi vnb nu^bar || Ixd} bud^clcin ron öej fterbcn trtc ein i^Iic^ criften mcnfdt. red)l yn t»arcm criftcn oilau \\ ben fterbcn fal vnb 6cr aiifcdiUuiy 6cs bo |1 fcn geyftc5 roiöftel^c Dur* niandje nu^* || barlidic krc bcr lerer 6er beyliijen firifft
Fij;. 29. Sterbelager aus der Ars moriendi (Xyl. i " der Münchener Hof- u. Staalsb.)
Der Ackermann von Böhmen.
217-
Bl. (Zg^. „V}\c enbd ftdi bas bucf^elcyn genant bas \\ Inidieleyn bes fterbens 0,6= örucFt ^u Icyp^ || ^iijf Xlad) diriftt tjelnirtlj J'" fciiii. j>av.
Auf Bl. Cj"^ großer Holzschnitt des Engel Michaels als Seelenrichter, unten die Hölle.
Bl. C/. „(£in fdion gehet an fant JUidiael. [1494 bei Gregorius Bottichen]
16 BIL, 4", die Rückseite des letzten Blattes unbedruckt. (2ti_G,
Insgesamt 1 3 blattgroße Holzschnitte phantastischer Natur, meist am Sterbelager eines Menschen.
Bl. 2i^''. Letzte Kommunion eines Sterbenden.
Bl. 2I3'. Allerhand Anfechtungen eines Kranken, an dessen Bette noch drei Arzte ratschlagen, s. Fig. 30; Bl. 2J^' Die Himmlischen am Sterbelager, die Teufel ziehen ab; Bl. 21^^ Die Sünden stehen ums Sterbelager; Bl. Bj Tröstliche Verheißungen des Christentums nahe dem Lager; Bl. Bj' Versuchung durch Ungeduld; Bl. 3/ Die „Nothelfer" rücken an; Bl. 2^^" Anfechtung durch geistlichen Hochmut; Bl. B./ Der Engel redet auf den .Sterbenden ein, die Hoffarten entfliehen, die Dreieinigkeit, Maria und St. Antonius erscheinen; Bl. B-/ Weltl. Besitz als Anfechtung; Bl. CE,'' Die himmlischen Reich- tümer erscheinen wieder; Bl. Cj'' Der Engel nimmt die Seele auf; Bl. C3' Der Engel Michael (s. oben). [Fast alles recht schlechte Nachbildungen der lat. ,,.'\rs moriendi" (Neudruck ohne die Bilder, Augsburg 1878J, die namentlich in der ersten ganz in Holzschnitt gedruckten der Münchener Univ.- Bibl. (Folio) f„Xyl., 9") recht schön sind. Reproduziert bei Schreiber, s. Fig. 29.] Minirhni, Hof- u. Staatsb. (4", Inc. c. a. 1082); Dnsdai. Kgl. Bibl. :Msc. Dres. g, 147); Wien, Hofb.
Panz, D. A. I. 211, 379; Hain *l836; Cop. ]; Proctor 301;.
Aiil.ier diesem Drucke von 1494 sind Ausgaben der deutschen „Ars moriendi" noch erschienen;
1493 zu Leipzig, Cop. II. 672 [Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 12271];
1496 zu Leipzig bei Gregor Bötticher, Panz. D. A. 1. 221, 412;
Hain 1837; Proctor 301 8; Pellechet 1358 [Leipzig, Univ.- Bibl.].
Der Ackermann von Böhmen,
(Rechtsstreit des Menschen mit dem Tode.)
Ein Zwiegespräch eines böhmischen Bauern, dem seine Frau gestorben war, mit dem Tode ist auch für den Historiker der Medizin von Interesse. Ich gebe kurz die von mir aufgefundenen Ausgaben; eine Monographie eines böhmischen Gelehrten in Leitmeritz, über das Büchlein, das mit zu den frühesten Druckerzeugnissen gehört, soll demnächst erscheinen.
1 1 g Der Ackermann von Böhmen.
345.
Um öem budilciii ift befd^ribcn ein Hvk} wann einer || 6eni fein libe^ ircib cjeftorben ift fdiilMet 6en tobt \\ So rerantt»o't fid} öer to6t alfo fe^t 6er flauer ein capitel r>n6 öer tobt bas anbcv bi)] an öas enöe 6er capttel fin6 XXXIIII. 6oriiie man I^übfdies fines aetid^tes bel]en6icifeil ivol vinbd 6er clager I^ebt an rber 6en tobt 5U cla^en 6a5 erft capitel (©)Himi9er abtiLjen aller leut fdjeölid^er edjter pn6 perfolaer all' weit . . .
o. O. u. J. [Bamberg, Pfister, ca. 1462].
22 Bll. Kleinfolio mit 5 Holzschnitten. Berlin, Kgl. Bibl. (nur das vorletzte Blatt; Voull. 330); Wolfaibüttel . Hrzgl. Bibl. (19.':!. Eth; Defektl
Il.iin 74.
34«.
Jtcfermann ron Söljnien o6cr Keditsftreit 6es ilienfdieu mit 6em ^ob<. o. O. u. J. [Bamberg, Pfister]. 24 Bll. Folio und 5 Holzschnitte. Berlin. Kupferstich- Kabinet (unvollständig; Voull. 331 t); Wolfenhütlei, Hrzgl. Bibl. (nur ganz flüchtig gesehen). Panz. D. A. Z. 20. 87 b; Hain 73.
34V.
O (f^)jenadi rolyenö ettlidje 5umolc |i Fluoyer rn6 fubtiler re6e nnffen6 |i lüie
einer nvts aenant 6er acfer || man non böigem 6cm gar ein fdi6 \ ne liebe fi-ome fin oieniabel aeftor= || ben tüas Befdiilttet 6en 6ot rn6 roie 6er 6ot II in nn6er antunirt vwb fefeet alfo in ein capit* || tcl pmb 6as an6er 6er eapittel fin6 .rrrij. iin6 !| pabet 6er acfcrman an 2Ilfo 5U clagen. [Holzschnitt.] Bl. 24". Hinter dem Schlüsse des Textes: Iniiij-
o. O. [Eßlingen, C. Fyner] 1474. [1474.]
24 Bll., 4", mit Holzschnitten.
Jaeck u. Heller, Beiträge zur Kunst- u. Litl.-Geschichte, Heft i — 2, 1822, S. CXXI.; Hain 75.
348.
Bl. W (l7)je nadi rolgeö ettlidi ^enta || le flüger rn6 fubtiler re6e n^i || fe6, IDie
einer trj genät 6 im \ fermä ron böljem. [Holzschnitt.] Bl. 36'', Zeile 4: ... fpredien6 2tmen.
o. O. u. Jahr [ca. 1475 bei Martin Flach in Basel]. Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 414).
Cop. n. 21.
349.
Bl. r. (£))3c nod) rolgen6 ettUdi jemale || flüger iin6 fubtiler re6e myffent || xs^i einer rxxxi genant 6er acfer» || man ron böljem, öem gar ein fcijöne liebe II frome fin genta Ijel geftorbe mas, befdjiU || tet öen toö rnö try« öer
Der Ackermann von Böhmen.
219
toö jm w^bcY !1 antn?urt, vn fc^cnt alfo ein :dppittcl vm || bas anb' || 6cr cappittcl fint. {-ffij vn valjd || öer avfcnuan an alfo 5Ü clatjen.
[Holzschnitt: Die Frau liegt tot auf dem Bett, der Mann steht da- hinter mit dem Dreschflegel, der Tot mit dem Bogen steht am Fuße des Bettes im Grabe.] Bl. 32^ jint Irymj. jor. [1477.J
o. O., 32 Bll., 4". Nürnberg, Germ. Mus. (90508).
f I^ie ti adj r>oIc!,ent etltdi 5emal || flüg,er rnö fubtilcr rc6o t»if)en6e j| IDie einer öev tpas genant 6 ad || ermafi rö be£?em. öem g,ar ein fd)6= i| ne liebe frau fein genuiljel g,eftor= || bcn xocxs befdjiltet öen toöe. Dnö i| irie öer toö im roiöer antunirt. rn 1, fe:5et alfo ve ein capitel rmb b% [1 anö. ö capitel feto, fyrii. rn raljet 1, öer acfermaii alfo an jü flagen. [ÖJKimmer tilijer al 1| ler öer leüte fdjeö |1 lid^er achter aller || tüelte. frey= fanier !| aller nienfdien. jr || toöe erödi fey ije- || flüdjet .... f i^ie enöet fidj öer Jl^erman. !| o3etrucft nn rollenöt öurcb Jln* |! tljoni Sorgen jüJtuafpurg 2tm || ^f reytage nadj ilTartini ~sn öein [[ £,^.\'itj~'i~s~s. 3ar. " ^ [12. Nov. 14S4.]
32 Bll., 4". München, Hof- u. Staatsb. (4 Inc. c. a. 338).
Hain *76.
351.
Bl. 2t,'. Dii. biid}= II lin ift genat || öer acferman
Bl. 2Jj\ [Ein blattgroßer Holzschnitt: Der Tot als magerer Mann mit der Sense lehnt sich auf eine Mauerbrüstung, während der Ackers- mann mit dem Dreschflegel in der Gebärde des Vorbeischreitens auf ihn einredet; im Hintergrund zwischen Hügeln eine Stadt; s. Fig. 30, S. 220.] Bl. "iS.^. [] je nadj rolgenö etltd? 311 mal fluger rn ;| fubtiler reo iriffenö. IDie eyner öer roas || genant öer a.fernian ro beljem, öeni gar l ein fdiöne liebe fraip fein gemal^el geftorben roas ii befd^iltet öen toöe, rnö lüie öer toö im roiöer ant |1 ipurt, iniö fe^et alfo y»^ »^in capitel rmb öas anö Ij öer capitel feinö. ffrij- i^"ö naljet öer acferntan || an alfo 311 clagen Bl. Cg''. (Seörücft pnö uolenöet öurd) £)ein || ridj fnoblocjer 511 fieyöelberg am öunerftag ror fant llTargaretljetaa || in öem Srrrr iar. [8. Juli 1490.1 20 Bll., 4».
(2li_6; 3i_g; Ci_s). Rückseite des letzten Blattes unbedruckt. Miinchen, Hof- u. Staatsb. 14" Inc. c. a. 714); München, Univ.-B. finc. D. 2~ . 4"]. Hain »77.
35S.
Bl. r. Der acfermann au§ be^me be || claget öen toö feyner fratnen [Holzschnitt]
Bl. r. Unbedruckt.
Bl. i8'', Zeile 19: . . rnö öenuitiglidjenn fpredjenn. 2tMEN.
o. O. u. J. [Leipzig, Konrad Kachelofen, ca. 1495]. iS Bll., ä,'\
Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1241). Cop. II. 22.
Der Ackermann von Böhmen.
353.
O Bl. 1". Sdjönc reo vnb wibcwci' eines ad'er= \< maus vnb 6es toöes mit fdjarpffer |i cntfdjeiöung jus frie^s .... [Holzschnitt.] Bl. I'. Unbedruckt.
Bl. ao'. (<5eörucft imi> rolIen6et öurdi |j joljanneiii Sdiott rott 5tra^ \\ bürg llnno M.CCCCC. ' " [Schotts Signet]
[1500 bei Schott in Straßburg.] 20 BU., 4". London, Brit. Museum.
Cop. 11. 23; Proctor 764 A.
Fig. 30. Der Ackermann von Böhmen und der Tod, 1490.
Gesehen habe ich auch noch folgenden Druck des beginnenden 16. Jahr- hunderts:
354.
Vi% büdjlin l^eiffet 6cr ilrf» i ernian einem >\'öen, 6en 6er gryih rnn6 i^waU Ij tig fo5 eines lieben gemadiels, friin6es \. obcv gynners beraubt i}ai. ^umal \\ nü^Iidi, tröftlidj vnb ergöfe» [ lieb jül^ören vnb 511 lefen. [Den Rest des Blattes nimmt ein Holzschnitt ein: In Freien be- gegnet der l^auer mit dem Dreschflegel dem Tode, einem nackten Manne mit gekröntem Totenschadel und der Sense in der Linken auf einem Esel reitend.]
Hl. c^"". gc6rucft 5Ü Stragburg.
o. J., 20 BIL, 4° [ai_4 .... ei_4]. Rückseite des letzten Blattes unbedruckt [ca. 1520 bei J. Knobloch erschienen]; cf. Wellers Repertorium typographicum 1864 Nr. 11 und S. 454.
München, Hof- u. Staatsb. (4. L. eleg. m. 250 (55)); Bamberg, Kgl. Bibl.
Totentänze.
Auch an diesen eigentümlichen Zeugnissen tiefsinnigen Spielens der Künstler- und Volksseele zur Zeit der Renaissance mit dem Grauen vor der Vernichtung und der immanenten Gerechtigkeit des Todes kann der medi- zinische Kulturhistoriker nicht achtlos vorbeigehen. Es sei nur kurz zusammen- gestellt, was mir Gedrucktes vor 1500 in die Hand kam.
355.
Der älteste Totentanz, Holzschnitt ohne Text [München, Hof- und Staatsbibliothek „Xyl. 39" mit handschriftlichem Te.xte] enthält 2 Folioblätter (das erste und letzte) und 24 Darstellungen in quarto, alle im Münchener Exemplar zart koloriert. Der Tod ist kein eigentliches Gerippe, sondern ein grinsender Schädel auf einem abgemagerten Leib, um und durch welchen sich meist zwei Schlangen winden. Der Arzt trägt natürlich sein Harnglas in der Hand.
Vermutlich war aber diesen ersten überaus seltenen Holzschnitten doch ein gedruckter Text ursprünglich beigegeben.
356.
Der öoteii öan^ mit figuren || clage vwh anttport fchon ij non allen ftatcn öer tt)crlt.
22 Ell. Fol." Am Ende des Textes, Bl. 22'', steht im Münchener Exemplar („Im. mort. i.") handschriftlich die Jahreszahl 1470, die wohl der Wahrheit ungefähr entsprechen wird:
J X AO
3 blattgroße Folio-Holzschnitte und 38 halbblattgroße Quartschnitte. Die Totenbilder kommen hier dem Skelett ein wenig näher, oft ist der Leib geöffnet und der herausgeschnittene zugespitzte Lappen hängt schürzenförmig herunter; oft hockt eine der Schlangen im offenen Leib oder schlängelt sich daraus hervor.
357.
Der Dotcti öan^ mit figurcn. iZlciQi rnö || 2(ntiiiort fdion Don allen ftatcn 6cr tDcIt. [Blattgroßer Holzschnitt.]
22 Bl. Fol. 42 Holzschnitte [Mainz, Jacob Medenbach, ca. 1492]. München, Hof- u. Staatsb. ilm. mort. 2I; Berlin, Kupferstich-Kab. iVoull. 1570t).
Panz. D. A. Z. 9. 41'': Cop. II. 3733: Proctor 165.
Die Holzschnitte sind die nämlichen wie in der Ausgabe mit Text („1470"); als Titelholzschnitt ist der 2. Holzschnitt von „1470" wiederholt: Ein fast skelettierter Leichnam liegt hinten auf dem Schrägen, auf seinem Thorax ein Maulwurf, hinter dem Kopfe eine Schlange; um ihn tanzen, an den Händen gefaßt, 3 Halbskelettierte mit Schlangen, desgleichen im Vordergrund 3 tanzende Halbskelette, eines mit Trommel; links vorn ein Schädelhäuschen in Kapellenform.
358.
Der toöten öan^ mit figurcn mxh fd^rifftcn || i£lag rnö antiüort p5 allen l'tänöen 6ei- weit.
(lD)0Ian tüolan jr Ijcrren rn6 fncdjt fpringt tjerbcy ron allem g,efd)led[it IDie jung tüte allt a)ie fdiön o6er fraufs jr mftcffenöt alle jn öifs 6anlj l^aufs. [Fast blattgroßer Schnitt, der zweite der vorhergehenden Nummer, der erste von „1470", aber neu geschnitten, wie alle folgenden.] 22 BU. Fol.'* 3 große und 36 kleine Holzschnitte, doch ist Holz- schnitt 2 (anatomieähnlich) am Ende wiederholt statt des Bildes, auf welchem die Gerippe aus den Grabern steigen, das hier ganz fehlt. (Bogen :ii_6; Si-e; Ci_4; Di-«). München, Hof- u. Staatsb. (Im. mort. 3).
359.
Der toöten öan^ mit figuren imö fdjrifften || flag pn6 anttrort PÖ allen fttinöen öer roelt.
H)ol an u)ol aw jr Ijerren m\h fncdit . . . [Holzschnitt]. 22 Bll. Fol.» München, Hof- u, Staatsb. fim. mort. 4).
359 A.
(ID)£) 'toM vo'iX an ir Ijerren imö fnedjt Springet Ijer by Don allem gcfdjledjt 22 BU., kl ein Fol.», mit 41 Holzschnitten. [Ulm, Job. Zaine r, ca. 1490.] Berlin. Kgl. Bibl. i^Voull. 2034): vgl. das Faksimile in Jacques Rosenthals Katalog 36, Nr. 556.
223
[Krone]
Poöcnöan^.
I Schädel]
[Schädel]
Bi. 34'. 21 m € n
2inno öni JlTccccfCPi SubecF Hl. 34''. in der Mitte der Schädel, in den 4 Ecken Wappen.
34 BIL, 4» (ai_o, bi_6, Ci_o, Ö1-6, Ci-6, fi-4). Hl. c^"'. „6c arfte" mit Harnglas, s. Fig. 31.
Wolfejibüttel, Hrzgl. Bibl. (Sehr. VI. Nr. 19).
[1496.]
Fig. 31. Der Arzt aus dem Lübecker ,,Dodendantz'' von 149C.
H. Kalender, Aderlaßkalender und Verwandtes.
Studien zur Geschichte der Medizin. 11.
Kalender.
u) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag.
Magister Johann von Küngsperg, Begiomontan.
361.
Erste Seite unbedruckt, auf der Rückseite des ersten Blattes be- ginnt sofort der Mondkalender für 1475, 1494 und 15 13 usw.
Am Ende des 28. Blattes: . . . 2iIfo ift be- II griffen frrcjlid? öiff falenöers nuc5 rn6 tpglidjait nadq nicinö II fledjten terotfdie rnö cljlaineni pcniirgcn. || VTi. 3ot?in 'oon fpnfperg.
30 Bll. 4». [1475.]
Dieser Druck enthält kein Wort Medizinisches außer in dem Ab- schnitt „rem ipareu lauff öcs inonöes" Bl. 24"': „Der öienunö ift ju öcii aöcrlaffen nadj aufmcifung bcs 3atd]ens 6arinii er funöcn unrt. Darbmb ftigt || fid^ voo\ l)k fiu'Cjlid? äeniclöcii öer .fti: Ijinicüfd^oii jaidjon aigö ]i fdiafft öamit gcöffct [!] roirt treldjc nbcj t>n6 iDclrf)o putrglidj finö || 511 fölljö fin-iicnien. Per lüiöer als öic leren *er* fpnöen ift l^ais || vnb triid'ö üiiö fciprig. Jm tnirt jugeaiget öes inofdjen
Ijatpbt II rnö ift bequeme öer aöorlaffe öie Jifd^e finö falt
ferodit rnö irafferig. |[ Sic betraren öie fbffc. vnb fin6 nütter 5um aöer* iaffen. Das fal jl tu aber beöencfen trtcaiol öer ZlTonöe ettcan in einem erirelte 1| ^aid^en ift ieöod) fal nid]t berbrt roeröen öas gliö oöer tail öes II mefd}lidje cörpers öas öefelbe jaidje ^ugeatget ift. 2lud) pl^Iegt jj man öer iugent juertpelcn öen inadjfuriöcn Jlionöe. iniö öcm al || ter öen ab= nemunöen." München, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 1551''); Hannover, Kgl. offentl. Bibl. (Bl. 29 u. 30 fehlt); Berlin, Kgl. Bibl. (Voull. 1857?); Erlangen, Univ.-B. (Inc. 528'''^ Qu.). Panz. D. A. I. 77, 39 (mit Jahr 1473I und I. 85, 54 (mit Jahr 1475); Hain 13754; Proctor 2216.
36:3.
Als besondere Kostbarkeit besitzt die Münchener Hof- und Staatsbibliothek unter „Xyl. 45" und „Xyl. 46" zwei Exemplare des künigfpergerschen Kalenders von [1475], welche ganz mit Holzschnittplatten gedruckt sind, aus der Offizin des Astronomen selber hervorgegangen, wie er denn selbst am Ende seines
228 <•) ^^'' gelegentlichem medizinischen Einschlag.
Index librorum {2" Inc. c. a. 2715/2] sagt, er wolle Drucke „monimentis stabi- libus mandare", was zweifellos auf diese Hoktafeldrucke zu verstehen ist. Mit dem Drucke von [1475] stimmen diese Holzschnittkalender fast seitengetreu überein. Eines der beiden Mijnchener Exemplare weist auf einem 31. Blatte ein Laßmann auf, den ich in Nachbildung im i. Heft dieser Studien, Tafel X wiedergegeben habe. Auch die Dresdener Königliche Bibliothek besitzt unter „Mscr. Dresd. g. 152™" ein Exemplar dieses Holztafeldruckes, welchem das erste Blatt fehlt; die vorhandenen 29 Bll. sind mit den beiden Münchener Exemplaren völlig identisch, soviel ich sagen kann, ohne sie nebeneinander liegen gehabt zu haben. Das 31. Bl. mit den Laßmann findet sich in Dresden nicht, wohl aber im Erlanger Exemplar (^Inc. 528'"* Qu.).
363.
O Der öcutfdje Kaknöer ron jo^J^"" i'*^" liöngifpcrg von 3<i'?r H76.
Pan2. D. A. I. 93, 70; Hain 13785.
DAS büchlin behende, du billich lernen folt
Und es achte für edel gejtain, Jilber, vnd golt ....
Kalendarius gehaifjen zu latetn
Das hat gemacht tnai/ter hans von kbnigfperg genant
In teutfchen vnd welfchen landen wol erkant
Czu Venedig gedrückt mit hübfcher vertiuft vnd Jimdeii
Als die nach gemelteji maijter wol künden
1478
Bernhart maier ,-,
„ , ^ . / /^ von aug/purg Erhart ratdolt ^■'^ *
Zierlicher Holzschnittrahmen. Bl. 28^. Alfa iß begriffen kürczlich diff kalcnders muz vnd tügli- \ chait nach meinem flechten tewtfche vnd chlainetn vermügen. || M. Johan von küngfperg
30 Bll. Groß Fol." (ai_8, bi_io, Ci_i2)- Gedruckt in Venedig. München, Hof- u. Staatsb. (2 Inc. c. a. 777); Berlin, Kunstgew.-Mus. (VouU. 3772t); Nürnberg, Germ. Mus. (51 11); London, Brit Mus. (8562 fif., 18). Panz. D. A. I. 108, 99; Cop. I.; Hain *3786; Proctor 4375.
Ein splendider Neudruck der i. Ausgabe von [1475], der Medizinisch nichts Neues bringt.
365.
Bl. V. l{alcnöar maiftcr 30^1""«^ || fünifpevijcr.
Bl. i\ Die Verse „Pas büd7ltn bef?cnöe:6u billid? lernen folt . .. Das I?at ge^
niadit maiftcr l?anns Don fünigfperg genannt || 3n teutfdjen pnö tDelfdjen
lanöen ujol ertant"
n) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag. 22Q
Bl. 28''. fiie cnbct fiA öifcr falcn6cr fdligfliJi. Der yoövurft ift ivovbc von maiftcri ^Erl^art vatöolt 511 Jhujfpura. 2IIs man ^ah nadi «Trifti g,cburt. IlTcccc. vnb in 1[ bcm .Irrrir iar Bl. 29 LI. 30. 3"ffi^u"i<^"t bcv planoten ftiinö usw.
[Figuren.] [14IS9.]
30 Bll. 4". [ai_io, bi_s, <-'i_io + 2 BlI. unsigniert] Wolfenbüttd, Hrzgl. Bibl. {108, 8, Quddl. 4"); Miinclieii, Hof- u. Staatsb. (4". Inc. c. a. 686").
Panz. D. A. I. 182, 284; Hain * 13787; Cop. I.
Im Kalender, Finsternisse usw. ist natürlich alles vor 1489 weggelassen. Der Abschnitt „ron öen roaren lauff öes moncs" schließt mit den Worten: „2lIfo crfcnct man öes mons irarc || lauff öcr öicncnö ift 5Ü öcm a6erlaffcn nadj auf? Rieifung öes jaicficr.s öartü || er gefunden mirt." Die zweite Hälfte über die Tierkreis/.eichen ist weggelassen wegen des Anfangs, der das nämliche bringt. Neu eingeschoben ist dann ein .Abschnitt „von 6cn ttiarcn lauff 6c5 Ivacfcnljaubt" ; es folgt der .Abschnitt über die Tages- und Nachtlänge und der Rest der früheren .Ausgabe über Sonnenuhr usw. Der alte Kalender schließt Bl. c,"" unten; es folgten dann noch die kurzen .Abschnitte „6ie nicr dement" und „ron bin neuen fperen" und „ron eigenfd]afft 6er .fij. jcidjen" [mit .Abbildungen]. „2ltgenfd)afft öer ftbcn planeten", „(Trarfenl^aupt" und „Die rier quatember oi>er froufaften" — alle diese Abschnitte sind mit dem entsprechenden des gleich zu besprechenden medizinisch zugeschnittenen Kalenders identisch, also wohl dorther entnommener Zusatz des Druckers.
Bl. r. I\alcu6cr maifter 3ö- ji Ijannes fünigfpergev. Bl. aj^ Das budjlin beI;encSe: 6u biUidj lernen [!j foÜ .... Bl. 26''. fite en6et firf} öifer falenöev fdligflid?. Der getrucft ift u->ov6eii ron maifter itrljart ratöolt 511 ilugfpurg. 2lls man jalt nadi iTrtfti geburt. IlLcccc. rn6 inn || 6em .Irrrfpj jare. [149G.J
Bl. 27 u. 28. 3"f*i^""i«^"t öfJ^ Planeten ftun6 . . .
28 Bll. 4". (ai_io; bi_8; Ci_8 + 2 Bll. astronomische Figuren. Stimmt mit dem Drucke von 1489 überein, nur der 3 Zeilen lange .Abschnitt über die „rier quatember" ist am Ende fortgelassen. Mihic/ien, Hof- u. Staatsb. (4° Inc. c. a. 1331'" u. Diss. 1673); Göttingen, Univ.-B. (8 Astr. I. 2925, die beiden letzten Bll. fehlen); London, Brit. Mus. Panz. D. A. Z. 83, 419b; Hain 13788; Cop. I.; Proctor 1909.
367.
O (Temporal, 6es nieitberl?ümten JH. joljann "Kunigfperger, natürlidier
Kunft 6er Jlftronomey futjcr begreiff, ron natürüd^em etnflu)? 6er (Beftirn, Planeten, rn6 ,?>eid)cn ic. ic. ron 6on rier (Compleyionen, itatur rn6 eygenfcijaft 6er menfd]en, Hegiment 6urd?s jar über, mit €ffcn, 5d]laffen, Sa6en, Purgiren, 2(6erlaffen ;c. :c. 2lnff? or6entlidift ^ugerid^t. [Holzschnitt.]
2 oQ n) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag.
Am Ende: ,Öu €vffurt Crikfts IPolfgana ?t(jiinncr, ju 6om Bunten €aircn bcy St. Paul, o. J. 8«.
(Vielleicht erst nach 1500 gedruckt.) München, Hof- u. Staatsb. (M. med. 190"). Panz. D. A. Z. 29, 122; Hain 13804.
Im 16. Jahrhundert wächst sich der Künigfpergersche Kalender immer mehr nach der ärztlichen Seite aus, vgl. z. B. „(Ein ncnjcr 'Kalcnöcr . . . ge* trurft 5Ü Strasburg bcint J. Hammcrlanöci-." o. J. 4", 8 Bll. + 71 fol. Ell. und meine „latromathematiker", Breslau 1902, S. 40 f1".
Jakob Pflaum, Kalender auf 75 Jahre.
El. r. Das rcgiftcr öife falcnöcrs rolgct Ijio nad?.
El. 26''. . . . I)cr folb mcnfd) ift gcfuunö, r>n6 1| I^at got uil joianfcn, || (J5eenöet fcliglid) ron jof?*!""»^ jaincr 511 PIni. [1476. |
26 Bll. Fol." München, Hof- u. Staatsb. (2. Inc. c. a. 762»). Panz. D. A. I. 92, 69; Hain * 12869.
Eingehendste typographische Vergleichung hat mich keinerlei Ab- weichu-ng von dem folgenden Drucke finden lassen als die Druckernotiz am Ende. Der Kalender gilt auf die Jahre 1477 bis 15 12 und in der Vorrede nennt sich als Verfasser Jacob Pflaum.
El. r. Das rcgiftcr Mlj falciiöcrs rolgct bic nadi.
Der falcnöcr mit öcn beihgcn tagen, 6ar by iion. y6us. nfi || falenö.
Vov. natur 6cr rier dement.
Pon öen nun fperen (= Sphären,:.
Die eigcnfdjafft 6er stpclff seidien.
Pon eygenfdiafft öer fiben planetcn, ini6 6es trade Ijöpt [j rnö fdjmanlj.
Pon öen ricv conplejion.
Pon öen rier syten öes iars.
Pon ö orönung 6er joielff monet ipie man )idi 6arin ljal= ]| ten fol.
Pon a6cr laffen mcldier nicnfd^ 6as bc6arff, rnn6 mar für || ein ye6e a6er gut s" fd)lad]cn ift.
IPie man 6as gelaffen plut befennen fol. Bl. r. (Bot almcditig in götlid^er fürfiditifeit, l?ie^ 511 Ijcylc 6eni || menfdjen
UK-röe, l]inui, er6e, l)clle, roegfür, geftirn, gefdiopff ]| un6 alle crcatur, £0
6ar inn pff rn6 an, igrfdjynen in 3Ü lo jj ben .... Bl. 24^ . . . i'om ä6er läffcn.
Bl. 25'' . . . IDas fdia6ens 6ar x>o\\ fumpt fo \\ man 6as ä6er laffen übcrgct, . . . V\. 2 5\ IPas für ein yc6c ä6er ^.Ix läffcn fV, nn6 \vm || es gut ift nadi 6em
monet Dn6 ^aidicn.
r«) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag. 2 i I
Bl. 26\ (Erfennc öic fteditum öer menfdic an öem geläffen blüt ... So bas blüt fd?6n tft, nit jetrucfö nodi 5Ü füd?t, rnö öer jaidjen nit i}at \\ von 6cn Dor gcfcfinben ift, Der fclb nienfdi tft gefuunö [[], vnb \\ Ijat 90t ril 5e6anfen,
o. O. u. J. 26 Bll. Fol." unbezeichnet. [Bei Zainer in Ulm gedruckt
wie der vorhergehende Kalender.] Der ganze Kalender ist medizinisch zugeschnitten. München, Hof- u. Staatsb. (2" Inc. c. a. 761* und 762); Götliiigen, Univ.-B. (Astron. I. 2936).
Panz. D. A. Z. 29, 123; Hain '9730.
!870.
Bl. i"'. Unbedruckt. Bl. i\ Cafel 6er lanö t>n6 ftctt.
Bl. 2^. I f^ie poicsct nad? öer canon : 6as |I ift ain erdärüg pber öen 2llmanad) Bl. ir, Sp. 2, oben. ( Damit ift genünfamltdi öte erdd ]| runij vnb aufleoiung öes 2tlmanad) || begriffen intö cntlidi befdjioffen.
Bl 2'', Sp. 2: I XDie man öen lauf öes mons auff || öen gemainen mittag redjnö muge. Bl. 2^, Sp. i : [ Das öer mittag nit in allen gegen !| öen gleydi tft. Bl. 2>, Sp. 2: | Den niaren lauf öer planeten auf || anöer ftunö öes tags 5efinöen. Ebenda: | IDas öte jroen biidjftaben beöey ll ten öte ob öen pl'i'i«^!»^" auff öer lini || ftonö. Bl. 3'', Sp. i : f Von öem rediten tavl öes plats. Bl. 3^: Die Cafel öes monös . . . öie 5atdien rnö namen öor .fij. Ijtmlifdien jaid^en. Bl. 4'': f Die freft oöer öignitet öer planeten in öeti sayd^en öe§ Ijititels fenö ;;ü !| mercfen for unö in öen Juöic5. Bl. 4% Sp. I: prenoftication : öas ift ain erfent |! uu§ oöer furfeljung fünf tiger ötng || in öie almanadi : auff öas furcjeft. Bl. 4^, Sp. 2: Von ayct^cn- fd]afft pnö natur öer || planeten. Bl. 5 ■■, Sp. i : Von öen afpect rnö ir aygefd^aft. Bl. 5^', Sp. i: | Pon öer natur rnö ay- i| genfdiaft öer vn-- bemcgli- || d^eu ftern. Bl. 6% Sp. 2 [Jahreszeiten usw.]. Bl. 7'', Sp. i: I Die aufermelte ^ettansefaljen || allerley Ijanötierung. Bl. gf, Sp. 2: | Pon öer crwelte [!] 5eit i| 511 aöerlaffen. Bl. lo'', Sp. i: Pon öer erroelten erqnei 5u nennen. Bl. W, Sp. 2: [ Pon öer ertüelte 5eit jüfden. || t>nö pflancsen. Bl. ir. 2lin gemeine figur öes || Ijimels nad^ öer aftro- i| nomei [die 12 Häuser]. [Augsburg oder Venedig bei Erhard Ratdolt.] o. O. u. J. 12 Bll. [das letzte unbedruckt (ist in Wolfenbüttel vor- handen)]. 4". In zwei Kolumnen gedruckt. Mimchen, Hof- u. Staatsb. (4". Inc. c. a. 741); Wolfenbüttel, Hrzgl. Bibl.; Wün, Hofb. Hain *6666.
Ein deutscher „Cysianus".
Xcotaöu (ji in ifto libello Ijabcnt' öuo faleöarij jl Pnus öo:et fefta p (Cy= ftanu. 2Utus fefta cu fl' 165 i nonis !| jlle cfi Cyfiano öocet meöiunt niotum qnqi5 planetaj;L j Peneris ilTercurij Sturnt [!] "^owks, 21Tartis ct'i eo9, argutnet || et ea?, tranfitus in Ijoris SXnno öfii .H77 || nfq.
2 ■32 n) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag.
ab annum 1537 || 2tltus fallcöarius mlgarifatus p fcfia ii>i
nonas i fall' 60C5 wtf. || motu fol' 2 lune . . .
7 1 Bll., 4". o. O. u. Jahr, letzte Seite unbedruckt. Mii7iche}i, Hof- u. Staatsb. (4". Inc. c. a. 427).
Hain *9728; Proctor iiio; Voull. Buchdr. Kölns 225, Nr. 225.
Von Bl. I 5 ab stets deutscher Text. Das eigentHch Kalendarische ist aus Regiomontan entnommen.
Bl. 54"". Ijie faljet an ey büd} vo 6cr aftrononüc. rfi rö öer fperc lof. oudi öcv pij 5cidjcn. rfi oudj ü6 öer rij plancten i^iidj ro 6cr adjtc fperc. m'i 6c geljefftc ftern tpic öc [!] Ijabcn treu mir || fung oudj inie ftc gebe iren „in flu^ . . ." folgt ein ausführlicher Traktat über die 12 Tierkreis- zeichen, die Planeten und des Drachenschwanzes ^) Wirkung, z. B. beim „Aries": „gut ift aöer laffö rnö ba || öcn rnö roas man fcfjier enöcrn tril öas ift gut, is ift aber nit |] guö .^c baöen öas Ijaupt, 06er fdjere o&ev erc5eneYljen [!] oöcr laf || fen aw 6cm Ijaupt nodj an 6cm Ijals in fcynerlcY ipciffe CS II ift gut Ijcrate o6cr Ijiled^e iin6 Ijufer bugcn . . . oder bei der Luna ... ift 6a5 fie tjot geroalt || in öem pcir6e Ijus pfi bcc5eid)et in 6em gloubcn 6ic geiftlidj || feit rn6 rs 6en franrftjeit 6as barlis 06er tropfen rn6 bc^ || iregung 6cr gli6cr .... Stel^ot ir eins [eines der Ehe- leute] cau6a in 6e fünfte Ejus || rn 6as an6er nit öic fin6er 6ie fie mad^e 6ie felbc nit lebe yber || iij. oö iiij iar uv eauöca [!] madjt 6ic mo6er fo frand 6as fein || 6urfftig frudjt 6a ron fume mag es fi 6en fadi 6as 6ie leut || bei6c fam erccncy neme 6as fi 6ie mater medjtig madjte 1 ift cau6a in 6e rir6e Ijus fo ma frudit I?at 6as forn fol r'ficj^cn oö || luc.^el frudjt bringe alfo öut er in alle roadjfenöen öinge. k. [Schluß!]
Herausgeber Lazarus Beham 1476; in Köln bei Nicolaus Goetz gedruckt.
Der „teutsche Kalender".
„Meister Almansor spricht."
Bl. I. Unbedruckt.
Bl. 2^. i£s fpridit öer JTTeYfter 211manfor y Ö5 man fölle in öem (?5enner guten tüein nfiditer trinde. m'i öein latmer- || ge fol fein öyalatenus, Ö5 foltu nuditer || effen. ob öu trilt, öyagramatum folt öu || in einem fdmiai^baö niid^ter trindcn || Keyn trand folt öu 511 ertjnei nit neme i| Bein trand fol fein yngber rfi rapati- |j cum Pfeffer Tcegelin rn femlidi fpefe- || ery foltu nud^ter effen. Pu folt aud? in |] öifent monat nit lauffen [zur Ader lassen]. 6 aber fein nit enberen mag. öer fol jü öer leber aö laffen an öem linden arm, fo 6 mon ir>ad]§t.
ilit falb öeyn gebayn io ö mon treit icaffer Ijayn Söm jtpigen rn Ijemfer bäumen Hat idj öir mit trumen lüer gan oöer reiten fol Dem lingt öes nvgs nit gar mol (Benner byn id)S genant (Trindcn rn effen ift mir irol befant "^w öifem monat ift nit gilt Ton öem menfdjen laffen blut
') Vgl. Archiv f. Gesch. der Medizin Bd. I S. 244 Anm. i.
n) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag.
151. 79^, Zeile 19: . . || bnift. Vnb alfo trenn 6ic wxnb fonict i| bcv niac( fidi 6air= na* Ijaltcn.
(6c6rucsft 5Ü 2tuafpui\-s von V jotjannc? Slaubiror 2tnno ;i öontini. 21T.cccc.€rfrj. ' ' [1481.]
80 BIL, 4°, das erste und letzte unbedrtickt. Mit zahlreichen kleineren und größeren Holzschnitten. Berlhi, Kgl. Bibl. (Oz 32900; Voull. 191); Leipzig, Buchgewerbe- Museum.
Unter den Holzschnitten sind medizingeschichtlich von Interesse: Ein blatt- großer Tierkreiszeichenmann am Schlüsse des Tageskalendariums 'vor den „bösen verworfenen tag"; das Bade-Maibild (junge Frau in der Bütte, junger Mann Gitarre spielend, s. Fig. 3J', Paar in der.'gemeinsamen Bütte (bei den Badern., das 4 mal wieder-
ots^ |
J |
1 |
^ -^ |
f^!^ |
^^^ |
\{y' y^ |
^^ |
^ |
essesa""^^ |
d |
Fig. 32. Mai -Badebild aus dem „Teutschen Kalender'' von 1481.
holte Bild des Aderlasses an einer Frau, der Arzt mit Harnglas, nackte Frau, die vom Bader im Rücken geschröpft wird, Arzt mit Haruglas am Bette des Kranken das Schrupf- und das Aderlaßbild sind bei Martin, Deutsches Badewesen, S. 77 u. 79, nachgebildet;.
Die Überschriften der ärztlich besonders wichtigen Abschnitte lauten von Bl. 53^ an:
von beni falten niagen ^n^ »on ^er lebern fcud)tc ünt> von andern fied^tagcn
DUO in upcldien tagen öo5 iar |ev oerbottcn 5U laujfcn ober nidit. Bl. 54^ Ejie nad^ ftat gefdirif^en in roeld^en saidjen es befunber gut lanffen i)'t nnb
.iU roeld^em gelib man nid]t lauffcn fol. Bl. 55". Von ben rier \äiin in bem tare ali bie natürlidvn 2Tiet|'ter befdnevhent,
an ien befonber gut lauffen ift Bl. 56^ JPie ober wa man lauffen fol für cvn Ycgüd^en gebreften, fo oYnoni mcn=
fd;cn xvee ift in bem leybe Bl. 56". Don allen abent ber menfd^en wie man fy lauffen fol »nb t»ar für es
gut ift nnb nü^ bes uinbeftu an yeber aber funberli*en ab bie gefd^rifft
atgcn- i| lid] au§legt onb roeyfet. Hl. 57''. Pon bem lauffen nnb ben anbern [36 Aderlaßstellen] Bl. 61"". IDie man mit fröb r>nb guten mut laffen fol. Bl. öa'. rüie man bas blüt fol befeben.
Bl. 62^ Von lauffen n?eld]er menfd] b, tbün fülle r>nb nrieldiem bai rerbotten fey Bl. 63''. Don ben gefnnöen meufd^en wenn fy laffen füllen ober nit onb con
ficcbtagen Bl. 64'. Don ben liynbifdten tagen trenn fy an onb au|g genb Bl. 65^ Don eim ycglidjen fied^tagcn tras man ben tnenfdien bar für geben foU.
'■34
(i) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag.
Bl. 65*'. üon fd^rraifbabcn vni) tcaffcr baben.
Bl. 67". Don Iau[|'cn mit fopffcn im bab
Bl. 68''. I^ic nad\ gat cyn Capitcl von <£riftieren, ^5 titercf eben
Man sieht, es ist eine vollständige medizinische Diätetik im Zeichen der Zeit.
((Es)S fpridjt öer illeyflev 2llmanafor. i| öas man fülle in öem (Senner guten || a>cyn nüditern triiu-fen. rnnö 6ein |; Iatu->ero,e fol fein 6ilatenus, bas foitu nuditer || effen .... Bl. 68'' unten: j; rn madiet eng rmb Mo briift. Pnö alfo wen \\ bk winb fömen bcv mag, fidi öarnadi Ijalten.
[ (Scöru(ft 5u 2luyfpui\3 vo joIjäneBämler 2tnno 6omint. in.cccc.Sfj-fiij." Bl. 68\ Unbedruckt.
Zahlreiche größere und kleine Holzschnitte. Hannover, Kestner-Mus., Samml. Culemann Nr. 18; Berlin. Kgl. Bib!.
374.
I . Blatt [fehlt in I lannover]. Bl. aij"'. ( IPie man gefuntf^eit pflegen i| fol in 6em (Senner. |1
(CEiS fpridjt öer meyfter |i Sllmanafar 65 man fol || in ^eln (Senner glitten |] iryn m'idjter trind'enn \ x>nb öyn lativerg foll || fyn 6yalatenuj. 65 folt II ^u nüditercn effen ob \\ bn irilt: . . . Bl. 85^ (D). . . It Ute pn6 madit eng innb öye brüft. iifi alfo wen jj öie xoxwb
fomnient mag fydi öer menfdi öar- || nadi Ijalten vnb regieren. Bl. 86. Unbedruckt.
86 BU., 4", ohne O. u. Jahr [Augsburg, Blaubier, 1483?]. Zahlreiche große und kleine Holzschnitte, s. Fig. 33. Hannover, Kästner -Museum, Culemannsche Inkunabel- Sammlung Nr. 363; Berlin. Kupferstich-Kab. (unvollständig; Voull. I92t.^).
Fig. 33. Arzt am Krankenbette. „Teutscher Kalender" ohne Jahr.
«) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag. 2 ^ ij
375.
(T))€v meyffer alman jl for fpridit Ö5 iiuin j| in öö o3cnncr Jiiitou i| nioy lu'idjtcv tricfä || cn föllc. Vn öcy lat j, iroivs fol fein öiala |i tonus Öj; foltu nüdi [| tcr offen ob 6u unlt > Pialatcnn? foltu nud)tcr trinken in oy [i em fditroi^baö. Kein ivand foltu 5Ü er- || §ney nenie .... 1^1. 70V I (*5e6rurft vnb rolen6et ^ü Sluafpura || ron f)dnnfen fdiönfpevyer am affter |i montdij nor fant ©allen taa. Hadi :ri^ || fti aeburt. in.ceec. vnb in 6eiii. Irrrrij. |j jare.
70 Bll. mit Holzschnitten. [9. Okt. 1487].
Münche7i, Hof- u. Staatsb. (4° Inc. c. a. 494"); Berlin, Kupferstich-Kab. (Voull. 2i4ti: Nürnberg, Germ. Mus. Nr. 374''. Panz. D. A. I. 451. 1025; 7. 61. 247<:; Hain '9738= 11546.
Zunächst Medizinisches und anderes über die zwölf Monate; dann [Uhr-] Tafel über den Sonntagsbuchstaben, goldne Zahl, von den zwölf Zeichen des Ge.stirns und ihrer Kraft, von den Planeten, von den übrigen Chören des Himmels, von den Komple.xionen, vom Lassen, von den Laßadern, vom Baden, vom Schröpfen; Meteorologisches (Winde) macht den Schluß, wie oben bemerkt.
Das Buch enthält zwei blattgroße Holzschnitte (Tierkreiszeichenmann und Aderlaßmann), 30 halbgroße runde Holzschnitte, Monatsbilder, Planetenbilder, Temperamente, Laß- und Badebilder usw. und 36 Tierkreisbilder in kleinerem und kleinsten Format, die letzteren zweimal gegeben.
a76.
Bl. aij ''. (I))v£r nieifter Kliman |l for fpridjt. Ö5 man i| in 6em ®enner q,\xi !| ten t»etn nüd)teren || trinken föll rfi &ei || jattpcrg, [I steht auf dem Kopf!| fol fein öia i| latenus . . . Bl. '\..\ I ©c6rucft 5Ü 2lug,fpur(3 ron £}anfe || Sdiönfperaer. pn6 Dollenöet an So- \ nerfta^ oöer pfinc5tacs niSdjft nadi 6er ]| f)eyliyen 6rey fünia ta« Xiadci (Ettfti j] geburt. Zn.cccc. nnnö öarnadj in 6em || lyrrj-. jare.
[10. Januar 1490.] 72 Bll., 4". Dem Dresdener Exemplar fehlt das erste und letzte
Blatt (a, . . . ig). Die Holzschnitte sind die Schönspergerschen an den bekannten Stellen [z. B. \^ der Laßmann; bei der Aderlaßfrau S. l^g' fehlt der Blutstrahl über die Brust, wie fast immer], s. Fig. 34, S. 236. Dresden, Kgl. Bibl. „Chronol. 681." Panz. D. A. I. I<S8. 306
377.
Jn 6ifem tcütfdjen falenöer || üinöet man oiar Ijübfdi nadi \ einan6er 6ie jttielff .icydien ii rnnö 6ie jmelf planeten une Ij yegflidier regieren fol öar nadi innöet man 6ie aulöin i| jal ini6 une man öen funtaa [] lidien büdi^ ftaben füd)en fol j] vwb 5Ü molidier aöern man || fol laffen Bl. ajj '■. (I1)i£r nieifter 2tlnian n for fpridit. öas ntan || in öem ©ennev gut ][ ten mein nudjtecen n trincfen föU. nn öei |1 latmerg fol fein öia || latenus ....
236
Bl. l
n) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag.
. I (??eörucft 511 Jlu^fpuriJi ron ^annfen || Sdiönfpci-öcr. vnb r>oIIen5ct am mon 11 I1U3 ror' fatit luitljcritia tag, Hadi Criftt || gcburt. Jll.cccc uu^ in 6em .fc. jar.
72 Bll., 4", das letzte leer (ai_s .... ii-g), mit Holzschnitten, von den nämlichen Stöcken abgedruckt wie schon im ersten Druck von 1487. [22. Nov. 1490.]
München, Hof- u. Staatsb. (4° Inc. c. a. 759). Panz. D. A. I 188, 305; Hain ''9743.
Fig. 34. Badebild aus den Hans Schönspergerschen Augsburger Drucken des „Teutschen Kalenders" aus den Jahren 1487—1495.
378.
[AUg. deutscher Kalender]. [Leipzig] Cunradt Kacheloven [1490] 4". 8 Bll. (80?) Mit Holzschnitten. Brit. Mus.
Cop. II 2252.
379.
€tii Initifdja- fdiociior l\alen6er mit i:ttlidjcr ^Uwctjörung, mit »amen .^u fin6on tras funtäglidicr Sudiftah foy. Dn6 was Sie gulöc «gal fy . . . mu^ ron 6cii iicnnorffcn tagen öurd? öes gan^ jar inen fie ftn6 rn6 ron öeu piev iinnöen rnö irer Hatuv.
(Setnicft 5u Keutlingen pon UTidiel o3veyffen am fieytag ror iTriftag in öem Cxxxx "^ax
36 Bll., 4". [24. Dez. 1490.]
Panz. D. A. Z. b',. 3051); Hain 9744.
o) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag. 2 ■? 7
aso.
O jn öifoiii kutfdioii falon6er finöct man ^ar Ijübfdi nadi etnanöcv öio juiclff
5cyd)cn vnb bxc fibcn planctcn wie ycijlidier rcijicron fol. Darnadi vinbct man ötr ijulöcn jal. iln6 loie man bcn fiuitaylidion Inidiftabcn fudion fol. Iln6 5U ipelidjcr a6crn man fol laffcn.
(ßc6rucft 5U Jtucifpurcj ron £)annfcn Sdi6nfpcvc(or. Iln6 poUon6et am montuy nadi fant iHartins tag,, llad) (Trifti csoburt IH.CiTCCC vnb in 6cm .xCij ^ati. [12. Nov. 1493.]
72 BU., 4", mit Holzschnitten.
Panz. D. A. Z. 72, 3421»; Hain 9745; Prottor 1776.
381.
(I))€r meyftor JUmanfor |1 fpridit. bas man in öö || ®cnncr ijüttcn iDcin ji nüditcrn trincfen foU || vnb öcin lataicrg foü || fein öialatcnns 63 folt || 6u nüditcr effen ob 6u || teilt. Dialaiciuis folt bu nudjtcr trincfen in || einem fdii»ey^ba5 .... Bl. i|. ■■. [Rückseite unbedruckt.]
[ ©eörucft 5Ü Jlugfpurg ron £)annfen jj Sdiönfpergec. pfi roUenöet an öer mit || modien nadi Petri vnb Pauli. Uli man || 5alt nad) iTljrifti geburt .ITl.cccc. vnnb \\ in 6em .rct>. jare. [i. Juli 1495.J
4". [Das von mir bisher allein gesehene Mi.tnchener Exemplar „4". Inc. D. 39" ist inkomplett, es fehlt Bl. r, 8, 9, 16, 25 — 40]; es waren aber bestimmt 68 Bll., wie sich kombinieren läßt. [Einen Neudruck hat 18.S3 Rentel in Potsdam veranstaltet.]
2H2.
Bl. ai--. Das ift Der Ccutfdi fa || lenöari ^nit [!] Diu [!] figucen [!] Bl. 2""[aij'']. (D)(£r meifter 2l[man= \\ for fpridit. Das man || in öen (6enner gütte II mein nüditer trincfe [ fol. vnb bcin latmeig || fol fein 6yalatenus . . . Bl. öS' [ig''], f (Beörucft 511 JUigfpurg ron l^anfon |i Sdiatpren. mntö roUennöet an 6em Donerftag oöer Pfinfetag nddift tu: || d) Sant Peyts öes Ijey« ligcn mar- !| trers tag. Jlls man jalt nadi Cri= P fti rnfers lieben Ijerren geburt .ZTt. || xccc. vnb in öem .jcrj. jare. [16. Juni 1496.'
68 Bll., 4", mit Holzschnitten wie oben (,ai_, . . . gi_s; 5i_g, it— e)- München, Hof- u. Staatsb. (4 " Inc. c. a. 1 3 1 1 ). Pan/. D. A. I. 223, 419; Hain *9747.
383.
Das ift öer teutfdi fa || lenöcr mit öen figure. Bl. aif . (D)€r maifter Jtlmanfor fp- i ridit bas man in öem Jen || ncr gute loein nüditer trin- [ cfen foU vnb 6ein latmeig || fol fein öyalernus 6as folt [| öu nüditer epe ob öu tnilt. |i Dialatenus folt öu nn&\- || ter trincfen in ainem fdjm II ai|baö fain trancf foltu || 5Ü ainer cr^ncy nemmen. '| Dein trancf foll fein yngmer rnö Kapaticum. pfeffer |1 rnö nägelein nnö follicfic fpc* cerey folt öu nüditer effen \ Du folt in öifem monat nit laffen Der aber fein nit en || bereu mag öer foll 5Ü öer leber aöerlaffen an öem lin || fen arm fo öer mon medift.
2 58 u) Mit gelegentlichem medizinischen Einschlag.
I Xixd)t falbe 6ein gcbein I So öcr mon troyt tüaffcr ein [ Säm stüeygen vnb Ijcüfcr batren I Das rat id} öir mit cjan^em tratücn I JDer geen ober reiten fol f Dem gelingt 6ei. ircgs gar t»oI. 1^1- (Jt' [55']- I! ©ctrucft vnb fäliflid7 rolenöet in öer lob- || lidjen [tat Phne Don ^annfen Sdjiffler. \\
2inno 6omini .llT.cccc. vnb fCüiii ^axc. [1498.]
56 BU., 4", das Letzte leer (ai_8 • . . Qi-s), mit Holzschnitten genau nach 1496 geschnitten. München, Hof- u. Staatsb. (4". Inc. c. a. 1505); Wien, Hofb. Panz. D. A. Z. 88, 463I); Hain »9748.
384.
Bl. I ^ fie gefdiicflidiait b\% \oxi Heuinnion. pohnon. picr || tail öcs nionts
PornianMung öcs metters. gut aöer- |1 laffen vnb purga| nenien. Bl. \\ IWs man ^elt ilTccccIfffif iar || ift i>er funteglidi budiftab. D. öie gukSe ;ial .iiiii.,yinfd)en uiynad^te || vnb Ijerrc faftnadjt .if.modje vnb .iij. tag. . . . Bl. 2 ■■. Kvacl^ait öif; iars faturn' vn ö mö uier6e madje vn cor || au^ 6er faturnus mit IlTercurio ein t?err öcs fed? || fteu Ijuf. aber nit groffcr [terb lüirt fein öau iupiter in öer funne fdjein || mit bl mon mag fterben madjen an etlidien enöen. [1489,]
4 BU. 4'^. Vermutlich in Reutlingen bei Joh. Otmar gedruckt. Bei jedem Monat Angabe über Aderlaßzeiten, z. B. Januar: „216er- laffe. Sapftag fütag gut on 6ie 6iedi ipafferme || ^reitag nadi 6e neunten, gut on 6es Ijaubt . . . Stuttgart, Landesb.
Ein (.\derlaß-)Kalender verbunden mit Praktik macht den Übergang zu dem Folgenden; diese Nummer hätte auch ebenso gut zwischen „Laßzetteln" und Praktiken auf S. 265 ihren Platz finden können.
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
Ich habe mich über medizingeschichtliche Bedeutung dieser „Laßtafeln" im Archiv für Geschichte der Medizin Bd. I S. 219 — 288 so eingehend aus- gesprochen, daß ich hier nur das Verzeichnis der Drucke gebe und auf ge- nannten Aufsatz verweise.
1462. ^^•^*
iD)yc gulöcn cjal [19] Suntaa puodiftab [c] CjOiifdjon öem diriftag vnb
crftcn funtaj; in öcr |[ raftcn finö [10] tpodiou Jtcni iimgon
Icutcn ift güct Cjü kiffoTi in aiiff nemcnöcn nuin vnb alten in ab ncmcn bcn man || . . . . an 6ie ^.Myn j| an f. ftophan tag vn ncdift. 6. u. an bas tjaypt [Mainz? 1462.]
Das in [] Klammern Gesetzte ist vom Rubrikator mit der Feder eingetragen. [S. Fig. 35, S. 240.] Doriaueschingen, Fürstl. Bibl. Häbler 2.
1470. ^^^•
[ . . .]l 6cr ncrocn rnö rollen mono nadj ipi gcburt ^Laufen! incr= [. ...]ert. Stbenfeig iaro. Per fnnne cifel irirt . . . Dif t}at geörucft, Sintljerus (Rainer || Don. Jxeutlingen. Cjü augfpurg. München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2167; Häbler 3.
1473. ^^^•
Hadi fpi geburt als man ^alt taufent rierijunöert fibefeig rnö jroey i^i»^
ift aiu fd]alt iav senx'i» || Ijennadjtten gut 6cn altten aw b'\i
oxs pellen. [Augsburg, Joh. Schüssler.]
München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2 1 7 1 ; Häbler 7.
388.
(Ein • gütfelig 3ar || (D)3e tafel 6er neutoen onö doI mon in roarem lauff TX<xi\ criftt gcburt Caufent rierljunöert || rnö in öem sroey unö fibencjigiften
iarc Dif \\<xi getruch ©intljerus Rainer || Don Reutlingen ^u
Ztugfpurg.
München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2172; Häbler 5.
240
Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
SQ peOuWJtnnql 15 öuBtagputrDftalj r ffüuititjriiOanttirittanunUcrfttwIuntaomHjap
^^^ /""P^ oartrii fiiiij 10 iDoctjniuna j ubnataa
^nuraaii miD uolmaii Dco maiio uattj tuarii laulf auff (^f%^ luictin üarin Dir ur im rartni IitiD iiaitj mirtan Qco tclüi ( iL^ "' cm tano aar au Ir acf tönbtu IiiiD oöcr ucroaiiflcr rait ufl ■ ®'
'^rw!^
lßatn(taanoTbtafr
jftlontao natlj matüie Jlllitittjnartj ucrüüotmn-m.i pljinntdn ndrtj oforav ^ !&ambttaanart)urbam "1 ^uiitaauorpetri-cpault : imtjiiragnattitatobi 11 rUiijrtjuartitjartüolotuci * SDl!ini,taoiiaüimatöct -c Sambttaauorlrraoinuat 1 ^bmitdauorüatljcriiic ■5111 lanotöoraaii tag
. 4 natö roif ao ßarnftan uor atttour ", c^ oaitj raitnaiftf c6'"nart)mitnart)t ^iiranaualiftintaa • 'i^naiömitag '^x narljmitiiarijt JÜloiitao''iatt)an'OorP i^» *1nart)mitao
" natt) tnitan 'jiartimifiiaröt nMiaiü niitao 5: «atömitaa ct Bad) mitnatbt n natOmitaa ^LMdartimmiatfjt itniattj initaa -t lattjmitiiartit
?Tntiburnrfaa DtjmrnaouoitootjiE < ^auibltdDuoruiti \ feuutao uor iiiäfrrrtt ^ ^M(uiiD(arfrinctaa v, 51n uiifrr ffaiun pMrö 9 ifFTCitaauorläoltgönr i- Sxintaa nart) martim J. fintötao naclj niiolar 1
^ Bart) mir tiattrt ?-S-nart)mitafl -^ naib mitiiattjt 'i^nattjtnitao «. nact) mitiia[t)t isnatb niitao c^ nart) niitag -\^ natt) mitnat|)t »1 1 aarb mitiiattrt
Httiit iuitotii itutcii iU oütt n>i laKct) iii aufE ticmcttani mait uttb alten in ab ucmnitmi maii
gtMKf life«9ft
ü^amltaa nartj Qciu nnueu tar an öic parn pbint'tao frcitaa täbftaa not ultui aaüic Uut
wontaa uor miQ Der flrcr üunio abtut au Die hirto mütao mititti uor utiD hidan tan an Diebin^ an Der öro' tiunio tan uub bar nart) an bao baupt frotao uoi iambi an bic lunflrt aötrn an lanb (cba(tian mib aauc(nt tan an Dir init
an (anU paul pcbcnina abcnt an bic [rt)am
SWftms Jim littbtmritaa au bitf ucl? au blatr uub pbmntan bar naib an bao baunt
UHtub uor lano ptttrs Ituti ■iV.'biElfur lüirtao UOI unb aii lanb pcttre taa an Die öirtb ptiutitaa naib matb« au Die par«
fflQtft!
5Tln-IliiiniaÜ3tpbint;tanbarnaibauüaobau- untitb uor arrftori an Bic luun aarr lambltaa luutan natö trcbruDie an öit mcrt) an unt; traiun ucrliü- uü nctblt bar iiatb att Dicp
jflfprtl ^lu-t-ambrofr tag unb bar naib an Die lug aber lanibrtag luntag uor tibunr an öie Icnt lambttag iiatb tiburcr an bic bictb tnititb pönitnag uor gcorgv an Die para an gtorgcn tag uü nc;blt bar uatb an bie liiugcl
ffnap pöilippi latcbi n"b nertjtt nart) an jic luug aao lauipttag Imi tag f ar pangratr an Die icnt £n;t)tag mititt) nart) topbic au Dicparn pbinntag naib toptiic au bie mit Ircitag (ampftag uor urbanr an baa baiup t
5nnbtfniar 9)imt90 montag nart) bomfacr an D« leiit pbinntag iiait) bainfatr an Dir bicib an-I-unrit tag m iic:i)[t bar naib an Die paru lauipUflfl luutaa uor lobanrao pi!t-t-a-ö-b»o?t
frtitag uatl) mtobi au bic Init
fnontaguoruü rtrpöaniualttini an Dr öitib tribtag iiaiQ lanb ftcffau tag an atrirtjam fiinfflfi iiRrh o[ujälbr airiiic nanu
rricöfagtwrb aiiguüiiu anüiVöÄiP
Sttrbft fiuntag montan naib egibv au Die parn mitiibpbniRtaguatb-fir-crbc-anbirlungaaer montag cnibtaouöuümiibaclan Die DiecD
filHDErbtrbft jfeambrtag Iiintag nart) miibaclie an Die pai^w an(anDfraiin[iciifagauDicfue(! _ *J au tanö lioimano abft uü tan an Die lügabfi^. montag cnrbtan natb nalU an Die Itnt "t. j lamWtaatuiitaanaibfrömowDeanpa»' : ;. i,
lutitttr ■- ^
5fln aller tcleu tag uü neeblt-D-n-an Das t) W** ^ rntbtag uor martini an Die lungtl afler t; 1 an fanb ottonar unb ncibtt natb an DicUitf -f j frtitag f ampftag nart) üatbtnntan Die parir t| montag cnrbttm uor aiiDrcr an bie fiiel? j; ^
■flltotriamtcr i f
ifTii-I-aiiDrcrdguiiD iie(t)[tiiari)a.a-barapt ^ an [aiiD luirru r a^ uua bar nart) a 1 Die Ittie -1, freitegtampIisguotrbomeauDic (tbatu trabtagbarnart) aubitparu an-Mttptian tag mi nait)ftDu-an bao bann
Fig. 35-
Mainzer Aderlaßkalender auf das Jahr 1462 in Donaueschingen (nach Häbler, Nr. 2).
389.
Einen weiteren deutschen Kalender auf das Jahr 1472. gedruckt von G. Zainer in Augsburgs verzeichnet Proctor unter Nr. 1529.
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel). 241
1473. «»«-
. . . 2lm (Eiiftabont vnb am taa,. mittel öott iügen . . . am iac, . . bc öy fraucn a6or . . . [Nürnberg, Koberger.]
München, Hof- u. Staatsb., Fragment, die obere Hälfte fehlt. Cop. II. 2176.
391.
Auch Heinrich Eggestein in Straßburg hat aufs Jahr 1473 einen Aderlaßl<alender erscheinen lassen (ein Fragment im Besitz des Herrn Karl Heitz.)
1474.
393.
(2l)I'tno, 6ni .llLccccIfjüii. '^m, So ift 65. S. ö. Sunütäglid? büdjftab. . . . 1\\\ li fallt filuefter tacj du öÖ ii(iftc öar v.aä^ gut öc alte 2c.
[Augsburg, Joh. Bämler.] Alünchen, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2179; Häbler 9.
393.
. . . 2ln l'ant ioEjans tag gitt 6:- iuitgen nit Ö5 fjauöt loiöer.
[Augsburg, Günther Zainer 1474.] Cop. II. 21 So.
394.
(2t)£s man jelt nacft 6er geburt crifti «Tufent riert?un6ert ml in 6em
rier rn6 fibciicjigifton iar \ öas anöer iar waö^ ht\\\ fcfjalt iar
gutt 6en alten ow 6ie lenöaöev, rnö ercjney || nemert in allen öingen (Sehen -0% Phn : 6urdi jobannem jainer Don Hiitlingen. || 3^? fiiiiö i'id) für UHU-, ain gut feiig iar:- [Ulm, Johann Zainer.j
München, Kupferstich- Kab.
Hain 9727; Häbler lO; verkleinerte Nachbildung in Peters, Der Arzt, Beil. z. S. 40.
1476. **^-^-
II €in gut fälig jar. || (2l)Huo h\m .llT.cccc.lffDJ. 3ar So ift Jtnnus bifeftilis . . . |i ^\\ miffeii öas örey tag cor r>n6 nadj öem net»en pn6 prucf? ift nit gut aöerlaffen (Es fey in (S [defekt . . .]
[Bämler, Augsburg.] Copinger gibt als Schluß: DaruiTi feinö 6ie felbe 5ei[c]^e Ijije nit \)tf fd)(!)Yben. Ist das ein anderer Druck? München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2184; Häbler 12.
1477. «»6-
[3]n 6em jare 6a man jalt itadj (£l)rifti geburöt. Caufent riecljunöert
rnö fibenintöfibeii^ig iare. Das iar Ijat öreys || öeljen fdjeyn
II 2tu fant lucieiitag r>n6 5iyeu nddjften 6ar< || nadj gut öeii iungen on öie Ijauptaöer. [S. Fig. 36, S. 242.] [Augsburg, G. Zainer.]
München, Hof- u. Staatsb.; Maihingen, Fürstl. Bibl.
Cop. 2102. Studien zur Geschichte der JVIedizio. II. l6
2A2 ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
a twii i>ir 03 nimi ,Mlt nach Cbnlli stburst-Taufcnt vitthuncttt vnB fibn vn» fibmt;ig larc. Daaiat b« -ew- t;etenrclxnn.Die guloihjal iftfi-.&üntSsUtb bütbllnb ift-t-Sa^rtten tt'tchmacl'trii \'uii6 i» otninBafn.-tAt .IV nim :i'Kta ■cno via tag Dit btinnig ö<T tebmcanan rnftc fauK-tn qü bcchtnicf.OEt fontag rni man roiBt m. Irnrn vaf nacht ift an fanr uibana ttc hibgcn lunchfbuir'En mff.Ort oftccag ift am fonog nach fant Clmbio Tiua tagdruc^tt-ab an fonag nach trr h citn gcocianif ne cpimacl)i mg.pfiiigHag an fant «bans tag. Aoutnc an fant tnicses ca^aes bcf^Ugim jn^ciff tx>cni.
DicntwtnBif lacB. Oenntr. on ciciBuIlCOli mitttJabnach n^minifirocünja'rnäcb
CQjnmwnagnacbraiitluoctagnacbmiiiagvillunO fK oatnacbgütcmalttnonSiEiriccb. ([^pnU'.
mtbtsinminiit.flDttbucbainniDnagnacbonnajep ([AniroMDgmMiaJ'nöomnacliIhnBamacbmitKlmi bEnacbtmgnacbvnB'sangBCcfunnaifqllun&):|ci>)mi lungmonOictTOlUCtn fant amKor. .sog xin an nach . CTSoinung. tonoaturegut »nalttnoneiceitcbCX^nmonagalrtto
CJt^n fant fcbciBpiifUccQg nach mittag- vjnüBrli'ii) möcagnacbortnngütBtn altron O'-cfchihan- CÖ'aij- mi.JDccbucbanmitmttbrnnatb fantpaulakhcrung (TAmfonngrampftag vre fant lorgn-.ogmittrlBniö nacbmittag ilbino-cmmut. • Cffliret;. gtn oncicbuft.r.An mitirab voerancmarjogmittfl
(rAma>tnflagvio!!nlrtnfjpnacbt»o:inittagvnftÜB ani lügtn du em bauch vnBingiu^ciBt. "in fant flKiana yttomiCDcchiucbamfaiiagnacbrantCathciscis ngvnCTOcnnacl&iiBacnacbsütncnalttn on Bicfcbin »Kauffgaiigairuri jrtunB.iinjmi. C^pJiH. htnnC Am mitaicrbvccsocBiani mittel rtnaictnonoie
CÖmfirniagvoilcatcnacb mittagviijlhinB-fO|..iii. hiiDacii- (TßiacbmonP'
(fOct feutb am Tampftag vtc ocm palmtag Näcbminag (lOm Cimpiag v(c*canff»rtag mittel an lungtn an öie {t9ÜltunBj:ic^t'i;)-minut. CJHaH' b:uIl.CAm afftecmontaiiniiiii'CcbnacbarccfiDniBmic
CAm achten ecs oltectaga voc mittag-ir-ftun© nichts in tcl an lungrn on an bauch t»nö ingc«>eEB.(rJv^m achti» minut.fröec teutb an moniag nacbfant 16: gm tag vcn ßcn aa auÄFctiaga gut tni lungrn on Bie Iciöacec.C,^*! mittag-ipHunB^cq minut. Cl^wcbmonB- fant nicDmfBiatagfrijrsennätbftcneacnach^güttialtE
(TAm moniag in ccc hrmc;tt'crhm nach mittagitlhiiiB an Bic hnicaat T^^m mitaJtrh nach ccafmi gut an alten fliin-minut.CTÖecbuch.imaffccmiDnaginpFtngftlrgi' DnBiehnoan.tC^nfantlonilacijVü tftinäcbrteBatnacl) icnnacbmittagiin ItuiiB v)mi. (TIOen^monB. giican alten on Bieh. upcaar. (; r:^eirmonB'
CCinmittt-ah VK fant wita lag vmmitag-jftüBtei'iii' (f.'Xm äff cetmonag mit a?ab nach vitimttiel anrngcii mi. COft b?u cb an fant lobane vü p jula og voc mittag on an bauch vfi ingtir epb- (fCtm famprtag vre iohänis ili)-IlunB'I-minut. (. QugftmoiiB- ees tauffeca t>n (tren nächllcn Batuo: gut cc lügtn on Bit
(TCtm CDtnIlag nach fant hilians lag vDcminag^i-lbjB IcnraB'.C^n vnfecftaiycntag vifitacDiuvn;rf enäcbrte |ct)-minut.(r^eebnicbanfätiacobBtagnach mitiag-v Datnachgiit an alten onBicbauptaB** C^ng^^iäB- HnnB-ctctiii-minuc. CS^amono- CAnaT;n>elFhstcnfchiBuiigngmitrcla-n liigtn on cc
COnrantlauicnc;enafacntx>o:iu7<;angcccfuii'):|lhinB bauch \'fiing«»EiBCAnmitU4Ötba>:nltj3fitiQgn«cl) It] minut.COtr touch an fant b.ietboioiiie? ag vo: mit Biuifionis gut acn jungen on Bic IcnBati'CCim fampIVag lag-v) IhniBtVMii^.minut. ClOctbftmono. Darnach mitclcciugenon BicfchamCAm fontagvo:!«
(Tun vMfet Fcauiren ah:nt trr grbueBt n ich auFgang Dcc cobi gut ae lügtn on Bic oicchaBC.An mitn'ah ajtnftaj runn.f qllunB )rl| mi.rOic hiutb am moncag nach m«> nach latohi gut an alte on Bic bauptaS- (TSJamonö. thri nach mittag »ijftüB iijmi. (1 T^narthctbftmonB. COn vnftc fta»cn fcbiBung abint gut Ben lunc^n on Die CAmafftcrm6iagnacbftanafcinacbmiiag jlbJB tt». lenBaat- (TAn ocnrecEnäcbftennachvnfrcftautyeniag minut.C Occ butb an mitmahc nacbo' titiufcnt mc^B afTumpcöis git sen iungcn on Bit Biccb Ci^erbftmö». iagvo!mittagvi)(lunB tlrnmi (;>K'.'ntecmÖB- CAmtirntagnacbnatiuiatia mane mittel »n iungcn
CAn fant btnkictn tag vo: mittag rirtunBvi - minot. on Bic fcbaml: .T^n trs bcnUgsn cirüt; cchcbung ng ttn d^ee kuch am lijcbltcn nai.b fant elf brtctirg nach mit n.^cbftcn VR vnB Baenacb gut an iungrn on Bic Biccliaö"- tag-viij (hinB vci:|minut -«jrCtnacwintetmÖB. (TOn fantictDnimuBtagvnBannicbften Batnacbmitel
CAmf«i!tagvn:fantniclauatignachmiiiact;Ilun>, om alten or. Bie buH CRriathcbftmonB.
Iiii-mniurt Dcc b:uch an fant tbomas alrnt oa (»elHF. ([Am fontag vo: g.ilU gut an iungrn on Bie oicch CCtn toten vo: mittags IhinB-reminut. fant gallm ögan näcbfttnBatuo: vnB Bariiatbgüt tm
>unstnonBicrcbinb|!n CÄnfantfpmoniavnBluBaa (llOßcnacb volgcnt Bie asttlülTin Bip lats. . ahrnt wü an n.'iclirctn Batnaeh m ittel xi alten on Bic fcull
_« lUennet. (T^n allectepligcn ahrnt vnB am tag mittel an alten on
lUmsvephcnitbtabnitvnnBiaiennätblbnBanMfgiK an bauch vnBingi:a>cpo- (TWmtetmonB
ttn iungrn on Bic baupiaatffQn at heiligen ccep künig ff An fant mart.ina tag vnB;KTn nächFten Batnacb oütt altntmittc aiialtenonanbaucbvnBingrr.wB.ron anifigrnonBicfcbinVnnCAm lamprtagnachraat(in< BEjircBnacbllcagcnacbB heilig KeEKumgi^gguta: mittel tnnungenonBicKnoaiiCanlanthatlrtma tag alten Oll Bie lcnBa»X Amnacbihn agnach cthatoi mit mittel an alten on Bie buft- CAn fant anawas al»nt 4. Klan alten 011 cie fcbamj TlOocnung, ocn näcbften Batom gut Ben alten on an bauch vi,B ingc=
S.> l?»^.",?-',"?' A °S*" •«•r »■™« 5"' ^'T^ "" »«EO-C An fant anaeaa tag gut an alten on oirjeniiii MC hauptac rC An fant blafiua tag »n an nädjilm Bai (T AnartrintoJTioS-.
IIf,',lli^!,'^/""«"'r'L'"'°?^*'r-^"'^"''"'^'''"°? «rÄmmita.aHa)rnftagna5hnicolaigüt«nmngt7i» ,^-^l^kV . °" '^l'W'^ni.Cqnrant ».-othca og '.n Diefcbmbm ITCbn Ftrpog va-luac mittel an lun^*« j^nacbften Bamacpgfitan alte on B.fttecb Cp?««?. B« hnoant :^n fant ucren ag vna^sjen näAftä B« tAnfantmatlxiaahrntBBjwellftottnmittriixiunsi nacbgöt ttn iungcn on Bit bau|ta£tt. """'"^ '"
Fig. 36. Aderlaßkalender des Druckers Günther Zainer in Augsburg auf das Jahr 1477 (auf ' , verkleinert).
Noch rot vnd befchluß der lu elfter des geftirues vnd ouch der artzenig Ib fine dife nuwe mit iren leffen gefeczet Doch dem geworeu louf . . . des iores von criltus geburt .xiiii. hundert .Ixxvii. ior den tag dar noch ift der mon I Krebs
ift mittellelTio-. rcj. nu tu i\/r * i -i
° [btraßburg, Johann Mentelin.J
Miiiiihen, Hof- u. Staatsb.; London, Brit. Mus. Cop. II. 2193; Häbler 16.
ß] Aderlaßkalender in Einhlattdrucken (Laßzettel). 243
398.
€tu . cjüt .fdlig .iav. I! f Vk wadj aofdivibo tafeln bat maiftcr jof> l^orö 5Ü 2lua,|'piuvs nadi bc waixn laff ijcmadit vn practicicrt. ü | Und) unröct in öoin iar öie Citcjcluioydi 511 2(ug,fpiu\3 511 ^£1111160111 vnb 5Ü 6em l^cy-
ligcn pcrcj. || (2l)nno bom\ lllcccclffinj jar I lö" tviffon Ö5
örcy tau, vor vn nadi 6ö norocn vn prndi ift iiit gut a6cf[affcn Darnnib finn6 6ic fclben C5eid)en l}k nit bofdn-iben. [Augsburg, Job. Haemler.] Miiiichen, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2ic)i; Häbler 13.
1478. ^''^•
.... 2tn fant Silucftors tag gut 6cn j| iuntjcu on öas l^aubl. c5cörudt 5U V\\\\ [J. Zainer] Nur die untere Hälfte in München, Hof- u. Staatsb. Hain 9129; Cop. II. 219;.
300.
(2l)ltito b\\\ llTccccIpfDÜi feinö riij fdiciii. V. fnntiglidi bud^ftab
2ln II fallt Siluoftors taa (6iit 6cn iuiigeu oii bas Ijaupt
[Blaubeuren, Konrad Mancx.] London, Brit. Mus.
Cop. li. 2198; Häbler 24.
301.
3* bin gabricl genant nn tun iidj befant, toor ron a6cl nit geboren ift . . [Gabriel-Pfauen-KopfleisteJ (Pjon 6eiu HT.cccc. Irfcüj- J^ir 5in6 l^icnad) gefdjriben .... Das 6ry^ed)en6 Xbxxa unrt am l)eiligen abent je nnenediten fru nadi minen. |j i£in 03utt Selig "^ax
[Basel, Johann Amerbach.] Wernigerode, Fürstl. Bibl. Hähler 23.
(I))je gulöin jal ift rri Jn 6e fo man jelt nadi öer geburt crifti.
Illcccclrrriii iaur |! Suiinen jal ii Die fnnn unirt finfter. an öer
mitiiniodie nadi fant j'ii^obs tag nadjmittag. waäci aim liiii minut. [^in gütlj Sälig nüui 3'-i*''-'''] [Reutlingen, Michel Greyff.]
Tübingen, Univ.-Bibi. Häbler 22.
303.
jljefum Pilo mariam. fin miitcr dar. IDünfdit rdi l^ans jainer jum guten 3''^. [Schriftband]. 3" ^^"^ 'i's man jalt nadj Crifti gepurt. ZU.cccc.lrfir. iar .... 2ln fant tbomas tag mittel b ndd^ft tag öar || v.<x6:\ gut öen iungcn on öas Ijaupt. ixnöer. [Ulm], Hans Zainer].
München, Hof- u. Staatsb.; Nürnberg, Germ. Mus.; Bamberg, Kgl. Bibl. Cop. II. 220I ; Häbler 2b.
304.
Noch ein weiterer deutscher Kalender auf das Jahr 1479 von Hans Zainer gedruckt, befindet sich in mehreren Fragmenten auf der Münchener Hof- u. Staatsb. („1479b, ba, bc").
1479
244 ^) Aderlaflkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
30.5.
So man ^alt von crifti yolnirt tufcnt ricrljunöcrt fYbencjtö, vnb nun
jor l?f fant crbart tao; pii am ari6crn tag ift bcv inoit im
fdjvc5cn ift gut loffcii. \\ ^£in o3ut Selig jor.
[Straßburg, Drucker des Henricus Arimiensis.] Göttingen, Univ.-Bibl. Häbler 29.
306.
(I))3e tafcl 5efinöen lüarlidj ncÄmoti Dn6 rolmon öer funne dhö öes
mons. Had? Crifti gepurö . . .H cccclpfif jar [ 2(n öer
mitmodjc noi&i Cljomc jl^m vo\\^. . .] || gut 6en jungen on bas Ijaupt. || 2Iin gut fdlig iar. [Augsburg, Anton Sorg.]
München, Hof- u. Staatsb.
Cop. 2204 (= 2202); Häbler 26.
<£in gut fälig iar. |] (2t)I(no öiii. IlT.cccc.Irrir. "^ax So ift bas C . . . . fl Drey tag] nor im nadj bc ncwcn vn Qxüd} ift nit gut aöcriaffen Öarumb l^at Illeyftcr Jo^ Ijoxb 511 Jtugfpurg öic nit bcfdiribc. (S. Fig. 37, S. 245.) [Augsburg, Johann Bämler.]
Mielchen, Hof- u. Staatsb.
1480. 308.
[Doppelholzschnittleiste, Geburt und Anbetung Christi]. (JljHno öni. ilT.cccc ".Ifff *. jar. So u)irt annus bifertilis öas ift ein fdjalt jar ... . . . . [ Prucf}. I 2In fant Steffans x>nb jot^ans tag jm Scor= |j pen mittel 6en alten. Stcinfcf^neiöen pcrpotten. ]] fillaifter Jo|> I)orö 5Ü ^tugf» purg. II €in. gut. fälig .iar. [.Augsburg, Johann Bamler.]
Neuburg an der Donau.
Cop. II. 2205; Häbler 30.
309.
jfjefus. 3^'-'f"'" '■'"ö mariam . . [Schriftband wie oben] j" öem als
man jalt nacb Crifti gepurt. IlLccccIffp. ift ein fd]alt iar 6ie
Ijunöstagen Ijeben an am ad)tcn nad} fant peters tag. 2lm adjten nadj fant Iorenc5en enöen fidj öie Ijunös tag [Ulm, Hans Zainer.]
Nürnberg, Genn. Mus.
Cop. II. 2207; Häbler 31.
310.
X)i^ jors als man 5alt von Crifti rnfcrs lieben l^erren geburt tufent. cccc.Ij-fj-. jor bo fin [] || gulöin jal . . . . mittclleffig |i beförung obent vnb am. tag ift öer mon in fdjütjen ift gut loffen.
[Straßburg, Heinrich Eggestein.] London, Brit. JNIus.
Cop. II. 2208; Häbler 32.
310a.
^ta.^ (getel allaieg gcredjt] (n)adj öem rnö man 5alt öaufent eyer rnö Iffr pfaffen feiölein öes aller pefte fein moftes || frü 3Ü anbis . . . . | Sic
ß) Aderlalikalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
245
Nrn(rn(?n[lbi^Jw(>tmi>»afnaJ)f.»if).o»i)aiwin6-il-Msf70ü-ln'fa5»aIitr(aii]linSW«3nai<)
|LJD«s(3nur8ptii<I)anlSoin(7<l3na^Scmobto|«-jyj-(fuii»
llA^ mirt(ig.(ii^.miTttif»
Ct>)!mlg witr Mi j(m fr«^tag»o! fOTK^PauUfxftrungimdb
mJ; fönt |l0atfmifiigrl'i(1}mi-tiig>V)ii* (Ton 6-l*mmilf* f^^i)at^toiTtiye^ «Tl C)uitf ogvo» fant 0£)dthd9Mgna(lj mi'r- t'<3^f■flm'i■^y),^■mmM■li^iJap^aijam £)Uiifag«)ol(Si«go
riaa;ru[fag.a).|?uTTÖ\»n6'V)-mmiit'(J75DRprudjamaffttjmä- tng nad) Onibto(y.|ij.(nmJn»Tf) mittag vnö. !)• mmut- j;«)«)' Wrt «„am m,rS^i,«-«,i fant "Jöjgj tag naijraä. rag.»»J.(5oni>. ts».mnine- 1 ^'^ f"^'') an ä« mit>Bod)«it«J) »«•l)«5)1igoicTMl5»«J.jioi.(Jm*„aii)miltag.j|.|.rtiimit. CPMiWnaimiiroOimfkytagOTt •Orbani-ij. (luflSna^ m»Mg-K>^-mmi*<[J3Jept,^anSft«tagnad, (Erafmfii-
tjljm&l)üqw<B*t?«ialtoi.<^tIm»omf?aJw«/imtfB«n 6icroi tag j m "tüaffaman gut Soi aüm .
fartitli»S«irnu9tag»ii6»oin<(tl)f?!ii6ama-))jnt WafToma- gat »Ol alten -O« fatnftagnaii, 2I,ji(xitryjri '»Jijaxnmi't«' ö«naIttnon6i»fü^
O''" "Wwj wt «fflCT miitagnat^ 3toti jm fertjM tiiiel ?<n junge g^( ciqncy nimt (U flm fampf (ag nad) !)« Ij.iligf «tu _ tagjmO.JjutjcngSrftmnltwjif^IafantSbcruaryabmtOTani »^5™ tOjflTcjniigutSaltelL'^mfamf'agnad) £>ciuac»j., •Üilfttn mittel a(n ., Itoi (T Tim min'^jnatl; £>ctuat))ini KOi . Set gut Ö01 alt«i Oll Vas l)anpf.
(fptaitjmiMi. 0'"fa«'Öt!ian3almtjmRi<p5mittt!Bi jung; onbjtinq gut «)iiac>iimi« (7 ■3m mäntag ti.lil) ■ijibam jn»« ITOag gut laf
Är,C''Ä''r2^"?r**''^-'^"'^'"''- ^^"i""!^cä-^C>».(Er«fm.jm&cc,p;m,t •^W^^ZZai-^'T^'"''^^'^ '^'''"'*'''*' >vl^n u;|^J:^«^mantagv,.nt,m«Jd,n'«l)Ctafm
inri^iiTJaiti rml
,_t iDact(tt)«tt(Jirontr.nn;OTa!iS(rm trtwi)tnraci,»»lrt9 ligtndnigoWjCg-l-jJimbnailjm tt-g.jlj.mniut(rDe)Mi4 am ?OM(iag tl*J) iX)id;adi3.TO-((üö nod, imitag-liij. mmiif . CC«'»'*:tl>ob(?mOT'>»«'«'«>am^o!nrcagOT.raiitlaca« tag. >?•(«» t.«J)mi«ag.>li).mmuH^ Dt, prudj am famftag na.-(,6)mBm3^11iJ«.»ij-rtSi>na(),mittag.)tjriiij.mmi«, (r?D!tWnittomoni»rtiic,i)amfam()tagtM(i)C<)atiim'.wit'l" jlun» na<(, mittagn». mm« C C« pnH, am ßmitag nod, Ua- tnt:rn<'yt"|-|7iubiuil] iniB.ig.j5jt>). tt.n'ut. jflDa ISoriti mitt nt« am 6imtag na.-)) ) !jtoIa> •rtiVj • (Jan* tiaJ)mi'lta5-5.miim-J71MliC»aMtetTiipf»(öliS!>)Si/ öCn «<n Ityl «Ä#t OTct <i .([JX)««p«i»l) an awl Rm^Inw'ag-^' (K>ii«%n«tag.l.iniTO{7Jli^f»Cfirt!)Bittec«ll}Jfi3bm. CVlwaolgtiitiuJüttiajrm.
güS«t(J«n jm ))o«l)»«9lB(miM
O'nfantjjacofe.ititjii So-nj ömgüt itv*)« ;cM||>.-u-. ..1 itit gtrattimagif^m ftt^itaguol fam )l(fta tag Im tuiS dm gut itii/i y laffoi BKT fem mt gtrat« mag/ ^od) nit ja S baupl
^ytrt tö ni twod)« tiad) fBartlioIomti jm ficl)ut}C gut :S junge ([7«m frojtag nad) (Egiby jm miact ©it S alten on das baupl ([_■ 0(m freiitag nad) »rfcr franx gtputt jm Ihps mittel S all«'
% ([7dctcr|tt)«biimon.
CS™ ra«ftagw)t (V)atVi jm &eo:pc mittel S jügc fitjnciS ipotc([7i'"fa"'l?0atbcuäat5t»ti an feiii; tag jmSll;gue gilt S<n jungm ^ CXm famftag wt OOi^lacliS jm «Mffejmnn gut A (ongff flm tioJn(tagn^ftarK.(l'ijmR^omitttlS alten
t_.LM an>et t>ä!b(tnon <[7Hnfanttucaitag jm Exijäiji gütS lOgf Ofm^iag wi
CCMft»»,a«a3«d,t.mÄo(?«''>"i;Hffra^«4td S^tSf^Trl^j^-'m «,'L"?-!^ ^^fe"
l«r.al,,nCa«N<m;(<»«^OTam?«,,|!JM>'5ntl»n,>-In« »lw,dT^v i^'^lT ^^''^'''3""*''^^^: t'"
».g3ä.^aItlOwS«?nth,,JZtTmlC^ Äm:l^^Är»a?^^'X""''*^;-^r'°'
e.li<aak»eiTta(5wV<««ipot«(rDe„l^fi^„^ ^/l^Ml^^r^^ ^""'^^^ fi'^
5JntWima.^<3;;tB«aL. "^1*""^°«' m,,.d*akeO»f«ntM»™;=«t>«|n«B.«Jgut8.al.,
jnsroaggütienalt» Omfamftag»«Uiloiimimee-at pm m ititl Nn alten fdjmiat wtpotttn (_ Olm mJm agnail) 'Jja Imn 11 )«fjH)c^g&S,„ alten. ([ CVJtai . {_ 'it" fa^t iV)arte<5 abmt w tag jm tuÄiej gut Soi jungen on Ji) banpl (LiJm afftejnxliitagOT mitli».^n<id,OOat(iit jmRt}« miltd 6«ii )ungtn gut putgi-g ntmc C ?" f»"' '"»3 "^ ^"3^
IWmiatag !mRcp3mittJa,n alttn CpmafftetdUntag nad, fönt Uiclfluä tag jn ^ Bog gSt S alten {fiStmiet
O™ *0Mt(Jat v5 (i»5tag M. ■Jbomt im molTcrmä^t S inn , cn(n'nirom^ag»«'aom,j„»,fd,;m,„tIt,j5gJo„S^f„(l
Cjln SmittDjd^ no^ ISiWKtrnwiS gat si jüge 011 »j l, aupt
.-^Bto«OTi^■5-=i.■..iy»'~^8:^^J4^c?,Jtn■.,r3t>o^
Fig. 37. Adcrlaßkalender;(Lalitarel)
uf das Jahr I47g,'gednickt bei Job. Baemler in Augsbu auf '/* verkleinert.
ab öes iiiüd)S fo yn 6ic prc || faun uingipt vn roiü gar be6ecft nit mcr Ijciliger tag ]] y" ^ifci-' lüodjc f Xlyfc 5etel mcrt ctnig
[Nürnberg, Hans Folz.] München, Hof- u. Staatsb.
Häbler 34; reproduziert bei Burger, Mon. Germ, et Ital. typograph. Blatt 165.
Vgl. vorn Nr. 174, wo dieser Schelmenkalender schon beschrieben ist.
2^6 ß) Adcrlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
311.
. . . matljeis tag. Vnb bas jar öas 21 uol Ijinaut? | I| |i Vnb
tüirt roll öö (Erftcig Inf; auff öcr l^crrn f>oi;iiadit .uij. ipod^en rfi ein
tag Stein vii prudifd^neiöe iicibotcn ( ^Entbolifmalis [[ Vvcy tag
ror pfi ncid) bc neiüc vn prud] ift nit gut aöerlaffen, bavnb fjat mcYftcr JOS Ijort ju 2lugfpurg öie nit bcfdjribcn. [Augsljurg, Anton Sorg.] Münche7i, Hof- u. Staatsb.
Cop. 11. 2206.
Weicht von dem bei Bämler gedruckten .\derlaßkalender int Wortlaut durcligehends etwas ab und ist manchmal etwas ausführlicher.
313.
3" ^CI" al5c me teilet na crifti gl^ebort. IH.cccc.lj-rr. 3^ «Y" ^rit^^l '^ox rü b is fonöages |I borfftaf ... jn 1| öcr mage. ane öe Icnöcn. 3'" Sdnittö ane öe roaöen Ji'ii mat'nian ane 6 beyne. '^w\ Utfcfe[n an] bt fnoöen [Magdeburg, Barth. Ghotan und Lukas Brandes.]
[S. Flg. 38, S. 247-] Göttingen, Univ.-B.
1481. ^***-
VKAi] crifti gepurt. iTaufent riertjfiöert rn in 6ö einunöadjjigften iar ift
fiitag budiftab g. gulöe jal .rir. yrifdv nun ' nadjte f Pie
finftevniis 6or funnen mirt .... ein öritteil beöecft
[Nürnberg, Friedrich Creußner.] Mihichen, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2213; Häbler 36.
314.
3t?cfiis bin xd) genant (Ein gut iar fy üd) ©efdjancft [Spruchband]. (D)€s J'ii'S <^'s man fdiribct nadi (Crifti geburt ilLccccIj-ffi .... München, Hof- u. .Staatsb.
315.
. . . öer loblidin ftaM Sabenborg 2(uff öas Irifj. iar 6er nünöern .^ale . . . öie erbelton tag 5er aöev laffen nadj redjtcr füre rn6 gebitrUfeit . . . Schwarz und rot gedruckt ; unvollständig.
[Bamberg, Johann Sensenschmidt.] München, Hof- u. Staat5.b.; Bamberg, Kgl. Bibl.
316.
ries jars als man i^\\\. nad] iTrifti geburt .JTl.CiTcJKr.C.V.^'A'j W . . . lllaiftcr 3^^ i)or6. [Augsburg, Anton Sorg. |
London, Brit. Mus. Cop. II. 2215.
1483. •**^^-
jljcfum . . . [Spruchband]. . . . iTonraii' finer jum guten "^(xx. || |{ Icadj (Trifti geburt, «Taufent riertjunöert rnö in 6en jroeyunöadjtjigiften 3'^'^ ift Suntäglidier büdjftab .^. || . . . . |I lüirt öer IITon beöecf bey .j-. puniiten.
Randleiste und Finsternisscheibchen. [Uracli, Konrad Fyner.]
München, Hof- u. Staatsb.
Cop. n. 2216; Häbler 37.
Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
247
*Jn oeir ahe rac teilet na ctiftf gJicfaozt-m-cccc-lftf-'üa crii Cctfcfecl fatön b ts^wtiaifd.
bochUnf kcc vpb funte nutbies !>ath>.Dar mis.'S.vu i»r g.mr? vtb. Dt giilocnc tal .tvii). D. rcßlon
foiincn lav.De roitw fcbt t»l->:itj. C Ta3n Oea bilgbcn crifteo Oagbe b«b vp oer bcren faftnacRt ftfl«p|^
TOthcrtvr^.i.Docb- C Dcltc-oacb 3ljC;Tie Dat-alleluiä.lecbt "^aan ocmronBagbeiv-^rniitepaur^
bckcriigtt C De bcren vaftr. acht is an ocm fonDagbe »02 valcntini ([ De oftcroarb ta am fonDagfi«'^»
«mbiofq.ffi; De crutjwche-am fonoagbt na Ota bilgbcn cruccB finoingbe. C XtJnfcs bercn bCTncl{ji<^m
Oonröagbe na füte jSpiiflacbus Oagbe C oe pingert oacb sm fötJagbc »02 vrbam.C Des bitgbfn licbälj
Dach am oonrfDagbc voz /Erafmi.fi Soncnt am fonoagbc vo: Tlicolal.
C Dat tilge vmx afnemigbc na roarem lopc Sonne vnoe manfs van mtodagbc Des fulttcn oagca ^ocer vin vojgäntr mioocrnacbt an tbo rckenocStulS »n» minBte
Dat lüge .Stüac-OTmut 31fncttiigbe Qtärx>V>i
'ÜJolgbebareanOermiDiEwcfcenaßrbaroifru. iitj jM ^'"^''"'^^ägbenabtherrgcpaulio xi
Iboini'gli am oonrfoagc »Ol valcntini na mtooage j Ivi
IDertieamattenDcgregOJinamiDOagbcinDcr inj Itj
appJilammanDagbenaambiofivojmiDDagc. it m
TDeV am jnanaagc na truci» na miODagc jci rirjri«
Äzahmajian» oonrfoage na crafmi voj miooage- ;ci %\.
löof maiy 4m vjyMge na voalrid na miODagc in ö ij: l
Debiinoemanamfonoagcna oftvalDi voimio. vi U
Ibcrucitirin am manOage vo; magni pfcr.na iq ccviq
ü)c fatbisan am auenoe f rancifci na mitnacbt. >:q jcd
'Winterman an alter fclcnoagcvoimibsagbc j: vi)
Criftman am viiDagbevo: barbare na mioDagbe ir jcr
21m vzioagbenamatbiena mit. i): U am fonDage na vnfcf frut»c Oag.vi j:ic)cv 21m msnDag. na itojgq na |) Iviij am mancag-voj vibani na tt )clq am oonrfoage voi Robinie ijc (tcicviij amaucnDcmariemag&alenc it jcicis amronoagcvozbartbelomei. ri j:liij animanD(igcv02niafbci fru iii) |cvi an fiitc Incas Dagc na miODage j: icfi) am V2iOagbc voz elijabctb na liq tli m am fonDage na lucicvojmiDCiaeif: ly
C Dl vtbiiO!ro:lort sage oea aDcrlatenoeo na iväicm lopc oer Toucn planctc mit fampttje: rq tekcne
'Januatfus ' Dc trhcnc
am Oiqc öcf bilgbcn Drihonigbc Sco:pio am fohnaucDe na S bilgbc oziho. aatntan amfonbagbevozantboiij üifitc
amanoereoagcantboni) aieOöcr
am oage ö behcringe (cti pauli fercuct am aucnDc bzigitte wagbc •
jFeb2uariu8 "Dt tchcoc
am vjiöäjvnö fonnaueoe naparifi.0;buttc a 111 oagS valendni wco oer
amoagepctfi ' 'krcuct.
amfonoa. vnjJmanOs-namatbie wagbc.
matriue IDcrchctte
am miOOEWche na matbie Scbo:>
am viioagc na matbic Scb;irtc
am oiijfirbeoage VOJ gregoiij twaf.nan a'm V2it)agc na gertraoia fercuct.
am Dingfoagbe na marie vojhüff 'Scbo: •
^Ijjzflta Öc tcbcnc
2lm manoa.DingntJage i e5 öfteren, waf man am Dowfoage na "olleren 'CJifcbe
am fonvagcmanoagc na tiburcq Itrcuct am Bag-Scozgij vS sc oag-tbo vozc twage ®m oage marneuägelifte Scboz»
am oage ma rtini Scbutte
mafus ÜDe tchcne
am oage rvalpurgiB \»,itman
am fonnaneoe.ronoagc na crucis weDOcr am fonna.fonoa.na arccfionio Oüi-lireuet am'piiOag-fonna.vo: pingcllcn. wage. amtninOagcinoc pingeUcn Scboi-
am onOa.maDagcnavzbani tvaiman
^unfU9 IDc tchcne
am V2ig0a-v.i fonnawoz bonifacq.tvcDOcr am Dagc viti wage,
am fonoage na vtri Scboz.
am oinfcbeoage na viti Scbnttc
am Dagc lobjnnia baptirtc watmnn
am DingfDagc na iobanni« tüJiftkc
luiius De tcvhfn
am Dagc margarcte virginis reagbc am oage manc magöa -vÄ im and.\»afman am Dagc iacobi aportoli tHifchc
am oonrfoagc vn vjioa.na iacobi tecODcr
augußus IDetcybcn
am oage laurcnctj roage
tJm anocrc Dagc linrcncij Scboz.
amfonDagcv02 alTnmptöis maricScbuttc a"i'v"!ioagcvÄfonna'naafTiimp' mimin i,m auenoe vüoagbcb rtbolomcincODcr am Donrfoa.vü miDDCxrc-* cgiOq 'krcuct
§eptcmbct IDc tcvhcn
•am Dagc Der gbcbcjt n'anc Scbo!-
am fonoage na ö gtebOJt maric <3cbut . am Oage oeo bilgbcn crncis vpbc. roatman Jm fonoage na cruaa Qlfche
3m auenOr itiatbci apoftoli tveOOcr
iDctobci: jTcybcne
"Jm fonaucDc na franofci »cbotte
gm oonrfoavn nuBdwcna Oioni.twfman gmronaucDcvnfonpa.vozgalU Uifche fm Oagbe galli _ ««ooer
3m miboetvchf voz fimonio vB lud It reuet
iPJouembcc ITcrhcnc
3m auenoe vn Dagbc martira tDilche 3m oingfoage na martini 3m miOOeackc na clip;abct
jBttcmbcr
3maueoevndoagenicolai . 3m oage Der cntfingmge maiic tOifcfc« 3m manoagcnad cntf lügC mcrie twooet 3m inanDage V02 tborne apoHoli Itrcutt 3mDagcicbanniBcpangclirt« ' 0'b/2- 3mD3geDervMrcbulDcgcnhiiiri5 ipibflt
WCODCT
■fercnW
Icybenc
nafman
3t«n wen De man ib im wfODcr.So 10 gut taten. aiic De bouct aDer.gm kreuetc anc ce Wg^'^f • 3" jcc»vaije.aneDeleno«n.3rojStt>uftean?{)ewaorn3ai«>anj»3n3neöb€TM'3"''<-''ft''t' ö« Mo°«"
FiR. 38. Niederdeutscher Aderlaßkalender aufs Jahr 1480, gedruckt bei Barth. Gothan un.l Lukas Brandes in Magdeburg (später in Lübeck), auf V« verkleinert.
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßrettel).
318.
[Anfang fehlt].
. . . f f)ic nach rolacnt öio cniioltcn tag öcs a6crlaffcus ji 2lm 6orti)tay nad) ö bcfdinciöung, crifti .avps mittel || bc iügen on ötc hinge . . .
[Augsburg, Blaubirer.] München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2217.
31».
[Oben Hälfte fehlt.]
Cljnftnton: . . 2lm tag fant barbare nn öarnaij one öiö J)en6t 1 2lni tag nadi hicie gut one öie ifi\\\. \ Suntag rn inontag nadi hicic one öie fue^. II 2Im mit voa&\ rov fant tljome one öas Ijaiipt . . . [Bamberg.] München. Hof- u. Staatsb. Co[). II. 2218.
330.
[Jesus-Spruchband] (2l)€s man 5alt nadi iTcifti gepurt .in.ccc.lrrrii jar ... Fragment. Gehört vielleicht mit Nr. 316 zu einem Kalenderblatt. München. Hof- u. Staatsb.
1483. '*'^*-
[Schöne Liebesgarten-Kopfleiste.]
Jllmanadi 2(nno Pomini öufent .ccccSrrrtij V.ixi:) öe iraren laiiff
Sönen rfi ilion . . . . || öem miöer ift gut loffen.
[Speier, Peter Drach.] Braunschiveig, Stadtbibl.
Cop. II. 2219; Häbler 41; Nentwig iio.
332.
rcadj Crifti gepurt illcccclrrnii jar jft funtag pudiftab € . . .
[Der untere Teil stark beschädigt: in der Mitte ein nacktes Männchen im Lendenschur/, ohne jede IJezeichnung.]
[Reutlingen, Michel Greyfif.] Braunschiveig, Stadtbibl.
Cop. II. 2220; Häbler 40; Nentwi«; 114.
333.
''I1)uffc almanad) is gemafet ut 6en redjten lopen 6cr fonnen rnö plancte in öcr Ijoljen feolc öer ftat lüeii^ \\ op öas "^ax als man telct cnö fdjriuet na 6er geburt crifti .ZTi.cccc.Irrriij. nnö halt jnnc iran eyn "^yxxoi || lief ledit nyge o5cr poI a>ir6et. Dax to öe ertrelten öage 6ie oberen to laten
rü avtjeöye 'y^v.z to neinenöe || 2tllc anöere teyfcn || fyn rn*
bequeme. 3" '^^ nemcn. [Zwei Finsternisscheiben.] Wernigerode, Fürsll. Bibl. [Mainz, Peter Schoeffer.]
Häbler 39.
334.
Ein deutscher Aderlaßkalender auf das Jahr 1483 gedruckt bei Zainer in Ulm befindet sich in Nürnberg im German. Mus. (H. B. 14912).
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (LalJzettel). 249
1484.
335.
Ein deutscher Aderlaßkalender auf das Jahr 1483, gedruckt bei Ham- 1er in Augsburg, befindet sich in der Königl. Bibl. in Herlin (N. ÜJ ;.
330.
[Leipzig, Markus Brandis.] Rot und schwarz gedruckt. Anfang fehlt dem Leipziger Exemplar. Schlul.i; !|I)em ineröen vnb ktqtcn inrtel öic alöcn Ictptc miöo Colcrtci. bas fint öie Iriicten Jjitcjigcn leirtc-: Leipzig, Univ.-B.
337.
(2ljrtno fo man 5clt iliccccCrfriiii i^ii"- 3f' ^ fiintac( Inidiftab . . . . . . pnö ö: alles fol gcfdiedjcu nad) auf>uioif)inig 6er aftvologorü innerljalb If tare nnb etli ü d)s nod) in furcjer jeit | Das nÖ eine ntaifter 511 "Sngolftat [Bamberg, Johann Sensenschniidt.]
Der „Meister" von Ingolstadt ist Johannes Engel (Angelus), später Professor der Astronomie in Wien. Mihifhen. Hof- u. Staatsb.; Niimherg, Germ. Mus. Cop. II. 2222; Häbler 43.
338.
gljebortlj .jn.Ctrild.lmiiii. De gulöcn tal is .üj lefte fernöcl öe
olöen Iu6e rnöe colcrici. Sat fint öe örogljen Ejittigljen luöe. [Magdeburg.] Brauiiscinveig, Stadtb.
Cop. II. 2223; Nentwig 115.
339.
[Spruchband] 2lnno öni Jl(.ccc:.[ff}'i"i • • • • [Augsburg, Blaubirer.]
München, Hof- u. Staatsb. Cop. n. 2224.
330.
Nur ein Fragment; Schwarz- und Rotdruck. — — — — — — [Augsburger Druck (Sorg oder Schobserj; nur
das untere Stück erhalten.] Müncheti, Hof- u. Staatsb.
Cop. 2225.
331.
Die untere Hälfte eines Erfurter deutschen Kalenders auf das Jahr 1484, gedruckt in Leipzig bei Kachelofen, besitzt die Herzogl. Bibl. zu Gotha.
333.
Einen deuischen Aderlaßkalender auf das Jahr 1484, gedruckt bei Zainer in Ulm, besitzt das German. Museum in Nürnberg (H. B. 14912).
1485
333.
(2l)Hno 6omini .in.cccc.lyrrr. jar. . . . || llTeiftev Jolj dioxh ^\\ ^ualVurg.
[Augsburg, Johann Bämler.]
München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2228; Häbler 44.
2 CO f?) Aderlaßkalender in Einblatldrucken (Laßzettel).
334.
Von crifti ijcburt lUcccc Irfrr. . . . Der anfariyf in ö iij. ii\\b ruf nii. [Verrtnsterungsbild.] [L-eipzig, Marcus lirandis.]
(ii///ui, Hrzogl. Bibl. Hiibler 4(1.
335.
V\f} almanad} i}cH nom r>ii6 DolmonM . . . pf 6ic hodiboiumpti'ii 5lat irurblnirg gorcdinct. luidi crifti 9cpur6t jiu OWitr*. Jorc.
[Würzburg, G. Rex'ser.]
Cop. II. 2226.
330.
ni aiitor folig. jar. amen. iJlnno 6ni ilT^E'ii'irClrffr. jaro So irirö öas. 3. funtäüilidicr bud^ftab [.\ugsburg, .Anton Sorg.]
Cop. II. 2230 u. 2227..
337.
^Eyii t^uyli "Kallcö' acmadit na bc <ri)ioiami~ . . . Oicövud't 50 iCollou, yn 5or iimper ö^jff*^"- [Köln, Ludw. de Renchen.]
Cn|) II. 2234; Pioctor 1272; Voull. Buchdruck Kölns 07°**; Häblcr 45.
1486. •*^*-
(Hla :rtfti .ybovü}^ .ilc.CCCCSXXXVI. iacr . . . m 60 ml^kvvriyo in 6yffon nafolijcnöö ,ficiiurc. [Randleiste und \'erfinstcrungsbilder.] Bm/fi/sf/nt'£i^, Stadtb. [Magdeburg, Simon Kocli.^
Cop. II 2233; Nenlwig iili; Häbler 50.
330.
ircj2ldi iTi-ijti ^opiirt ;!ll5 man :,^clt .ill.(£^£jrir. imu^ .lyn'iri
Vnb b\\ w^ k\T,una 'i yn 6yfcn nadiualcicnöon fioiurcn:
[Große Verfinsterungsbilder.] [Leipzig, Martin Landsberg.]
Zjvükan, Ratschulb. Häbler 41.
340.
(J'ii'i i^om als man ,^alt nadi Crifti aoburt .211.::::. vn .Ifrn'j- i^'i" • ■ • . . . öic örcir \ toyl öcr fonnon rom mon boöocft.
[Finsternisscheiben.] [Reutlingen, Michel Gre\'fl'.]
Paris, Bibl. nat.
Häbler 48.
341.
[Ein .\ugsburger Kalenderdruck auf dies Jahr von Josef llord lindt.'t sich in München, die obere Hälfte fehlt aber.]
[Augsburg, Anton Sorg.]
Cop. 2231.
343.
Pic c^naö 6c5 ainigenn ftgbcrcn gofe fei geeret . . . [Unten die Figur der Himmelshäuser.]
[Augsburg, Erhart Ratdolt.] Mihtcken, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2232; Häbler 4;.
Reproduziert in G. Hellmanns Wetterprognosen.
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laß^ettel). 2 5 1
liringt nur die Praktik des Jahres, ausführlich über Krankheiten- „ZHanoiors lex hand || Ejoit fomcn in öic mcnfdicn pon fdiarpffcu ftcditagcn pu6 poftilcn^ vnb icrcti atil^ottcson rfi biv taihtcnuuiy JlTercury fo er pcrprcnt . . . Vic iu6on 6i|5 iar fov crand' ircröcn . . ." Ein Lalkettel findet sich hier nicht.
343.
(2t)l? man cjdt nad^ iTrifti gepurt .2n.Cir>r^r. riu^ in 6cni Iryfj- ^'^^ 3ft 6yfc ncidniolycnöc tauci . . . gcniadit in 6cr loblidicn ftat Babcn-
bcty li^ iA ir fecjunji pnöov rocge.
Schwarz und rot gedruckt von Sensen schmidt in Bamberg. Bamberg, Kgl. Bibl.
344.
I)i|; alnuntadi I)cÜ llcn? rnö Polnionöt ....
Aderhtßkalender auf das Jahr i486, gedruckt bei G. Reyser in Würzburg. Würzhurg, Univ. -Bibl.
Serapeum I. S. 204.
US7.
345.
Dif; ahnanadi holt iloir pnö Dohnonöt nnl hin aufjcriiichcn tagen öer aöevla§ rn arfeney gebung ITaii öcn nxu"[cn] lauf auff 6ie lobliiie [tat Ilurnberg nüt fampt 6er planete anfeben geredinet ITadi t£l]rifti gepurt
jni lyrfpij. jore 6er |i niin6er jal rnö rff j ntinut rergangen fein
[Finsternisscheiben.] [Eichstätt, Michael Reyser.]
Cop. II 2258 (2240); Hübler 56.
346.
€in gut feiig iar. 1| iil)£s man qelt nadi Crifti gepurt .ülCCC^. rn6
in 6eiu Ifrrinj iar |] nad) eine rn6 fiebenöen ror 6reien.
Schwarz und rot mit schöner Rand- und Kopfleiste, zwei Finsternis- scheiben und Hausmarke, gedruckt in Bamberg bei Sensenschmidt. Bamberg, Kgl. Bibl. Hain 9730.
347.
— — — — — — [Augsburg, E. Ratdoltr]
[N'erfasser, Marcus Schynnagel.] München, Hof- u. Staatsb., 14870. Cop. II. 2231).
348.
Ein deutscher Aderlaßkalender auf das Jahr 1487 erschien auch bei Joh. Bämler in Augsburg. Aliinchen, Kupferstichkabinet.
349.
Ein deutscher Aderlaßkalender auf das Jahr 1487 erschien in Fasel.
Froctor 7788 B (p. 731).
21-2 [ij Aderlaßkalender in Eiiiblattdrucken (Laßzeltel).
350.
Kill kleines Fragment eines deutschen Aderlal.lkalenders auf das Jalir 1487, hergestellt vom Bollanus- Drucker in Erkirt, besitzt die König!. Bibliothek zu Berlin.
»51.
Einen deutschen Kalender auf I4<S7, gedruckt in Würzburg bei G. Reyser, verzeichnet Proctor unter Nr. 2671.
UNS,
Py)5 iilnuiiuidi holt rccir vnb rohuoiiM mit 6cn auficrtücltoii tayon 6or 2l6crlat; vnb lu-tjucy cictnitia Uad) UHUvni lauf |i rff 6ic loblidicn 5tat irirhlnuy acvcd^not luid] rpi C(otnirM jni Inrriij. \avc bcx niin6ovn Salo •: €in. (5ut. Selig, Jor:-
Schwarz und rot gedruckt bei G. Reyser, VVür/,burg, 148S. Bamberg. Kgl. Bibl.
Hain 0741.
»53.
— — — [Augsburg, E. Ratdolt |
München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2242.
354.
Ein deutscher Kalender auf das Jahr 14S8, gedruckt zu Basel, befindet sich auf der Universitätsbibliothek zu Basel.
US9
355.
(2l)£i. man \f\{ nadi crtfti niifcri. l^crvö cjopiirt Caufcnt .iTCC^C. iniö inöö Hcununöaditjiijften || iar ... bis halbe ftunö nadj || in. fo ipirt er g,anc5 ipiöev lauter. [Finsternisscheibe.] [Fassau, Johann Fetri.]
München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2245; Häbler 63.
356.
IWi niä nadi iCrifti aeburt c.^elt IlTCcTCtrirriij- a6erlac5 tafel
maijiflre uieceflai von bu6»yf5 . . . ^as anöer yn 6e figinr [!]| crfdioynt. [Breite astrologische Fußleiste.] [Leipzig, Martin Landsberg.]
Darmstadt, Großhrzgl. Bibl. Häbler 60.
357.
Difj almanadi jf* o,eniadit ;iu Iyp5ii!if öiirdi Pauls ecf ron 5iilc5badi . . . aeSrud't 3U llurenbergi [Georg Stuchs.]
Berlin, Kgl. Bibl.
Cop. 2246; Häbler 59.
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel). 2^'^
358.
(21 £5 man jclt .JlT.cccc.Irrfir. iar . . . auct aöcricffon vn puvcjacjcn iicincn . . . lUaiftcr Joljanncs 'Snc^d 6if> Jllmanad] yomadit Vnb frljart Hatöolt 5U JtUijfpuiij ijeörucft l)at. • [Augsburg, E. Ratdolt.]
München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2247.
»59.
Der Kalender des Passauers Johann Petri (Nr. 355) ist von Johann Schauer in zwei Kolumnen nachgedruckt oder umgekehrt; die untere Hälfte findet sich in München (,, 1489b''").
[Finsternisscheibe am Ende, links in der 2. Kolunme:] „ ... II ftunö nacf) m fo u?irt er gan^ iPtöcr lauter" Cop. n. 2248.
360.
Ein anderer deutscher Kalenderdruck auf dasselbe Jahr, ebenfalls in zwei Kolumnen gedruckt, ist in einem Mtjnchener Exemplar vollständig erhalten bis auf die ersten 2 — 3 Zeilen und einen schmalen Streifen vorn herunter, die weggeschnitten sind.
[Finsternisscheibe am Ende rechts:] ... II öas cnöc fibcn ftunö pn6 xx\>'\. nünut"
[Augsburg, Schobser oder Sorg.] Mündien, Hcjf- u. Staatsb. (i489'"'l Cop. II. 2249.
361.
Deutscher .Aderlaßkalender auf das Jahr 1489, gedruckt bei Misch in Heidelberg.
363.
Deutscher Kalender, gedruckt von Hans Zainer in Ulm, auf das Jahr 1489.
Panz. D. A. Z. 65, 276b; Hain 87.
1490.
363.
[PLinblattpraktik für 1490 mit schöner Holzschnittleiste u. Mittelstück.] . . . T>if5 l?an pvacticicrt id^ \\mi fdirotband' || moler pnö burger 311 ftrogburf: [Straßburg, Grüninger.]
Berlin, Kgl. Bibl.
Häbler 64.
364.
Deutscher Kalenderdruck auf das Jahr 1490 von Hans Zainer in Ulm.
2K4 ß^ Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
1491
365.
— — — — — — [Augsburg, Hans Schönsperger
München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2250.
30«.
[Zwei Mondfinsternis-Holzschnitte.] Iliaiftor Joljannci. ^no,d
b\f> 2llniaiidd} öcmacfit: llnb (Erf^art JJat^olt 5Ü Hu^fpurij c^oörurft l?at. Schwarz und rot gedruckt. München, Hof- u. Staatsb. (zwei Fragmente; die zwei oder drei Anfangszeilen sind bei dem oberen Fragment weggeschnitten). Cop. 2251.
367.
. . . Jtö tljo for ftd6e 6uf)'ö ahnaiiadi fdial cyn ionx-lf Icfcr tljo fynne ncmcn on6e ttjo trctcn6c öatb öaor fyiif rij. tefcn an öcmo Ijcnitnclc alfc 5c uic65or 5tcor (Troclicf freuet .... [Lübeck, Steffen .Arndes]
London, Brit. .Mus. Cop. 2253.
368.
2llg mau cjclet von crifti aeburt ITT.cürj.lfrryi. jft 6te a,uI6cit c^ai
y Ptt6c öie q,anc'^i tPcrutiOie ij.ftunöen mtöe y. minuten.
[Breite astrologische Fußleiste.] [Leipzig, Konrad Kachelofen.] Zivuiau, Ratsschulb.
Häbler 68.
360.
2115 nutii iult von vTbrifli niferr. Ijcrren JicpurM 21Law. rii6 in 6cm
tai'JJ- J^^i' iDcvutiy ein ftüuöt ir mimitt.
[Rand- und Fußleiste.] [Reutlingen, Michael Greiff.]
München, Hof- u. Staatsb. Häbler 67.
370.
(j)i'i 5cin ab man jalt nadi Crifti acburi taufcnt t>icrljun6crt r>ii in 6cni .rci. iar . . . "Onh irivt Ijabcii .ir. puuten imi6 .rrrii. minuten
Kopfschriftband, Randleiste, Geburt Christi als Initial und Finsternis- scheibe.] [Ulm, Johann Zainer.j München, Hof- u. Staatsb.
Cop. 11. 2257: Häbler 65.
371.
I 21T.cccc.rci. (Bulöen tal X Bartljolomeus (Sl)otEjan impreffit.
•Eyn nyc falidi m-oltcf iaer. cSbcue on» ^06 alle <^\}ax. Rot- und Schwarzdruck. Lübeck, Stadtb.
373.
Salöafcr 21Ian5 uelöt ftat £eibat5t [in München] . . .
[Fragment; nur die linke obere Hälfte.] München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2256.
(?) Aderlalikalender in Einblattdrucken (LaßzettelV 2 S S
373.
taa nadi pljtlippi vnb Jt'-'^C'^^^^ '■■ i5ut i>c \\ alten tiit öas f^aul-'t . . .
... II Sradiinotut, JlTittpodi vnb pfin^ta^ ror Sonifaci [| gut bcn iuiiaon
on Ö5 l}aubt
Nur ein Stück der rechten Seite. Göttingen, Univ.-B.
1492. ^'^^•
0:C)l\ ^o^obii bort .:i(.cccc.rcij. «5ulöcn tal. XL . . . Savtljolomeus (5l?o= tan ^f edt. [Lübeck, Bartholomeus Ghotan ]
Rot- und Schwarzdruck. Auf der Rückseite ein Gedicht: „lEync oiotlifc guöo lere allen minfdjen . . ." Vpsala, Kgl. Univ.-B. Collijn Nr. 92.
375.
(2t)£S HIan ^iXi Tici) jpi gepurt .in.cccc.lj-fffii. "^(vc. ift ain fdialt Jar genant hifertilis m\ || i»er6cn ... ( Doctor Balöafav Jlianfuelöt "ftat Seihar^t 511 21Iund?e. [München, Benedikt Buchbinder.]
München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2261; Häbler 76.
370.
"3,^6:1 JJat ler vwb aufn?eifung öer 2Uten »eifen rnö l^od^lxnüerten 21Taifter öcr aftrology • • • Jenner |I Sontag IlTantag rorni Cl?riftag Jifdi gut ba6en crqney jn pilleu laffen ou 6ie fie)5 [Reutlingen, Michael Greiff.]
[Kopf-, Rand- und Fußleiste, j München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2259; Häbler 74.
377.
I)ie jal iiadi rpi rnnfers tjevoiin gepurt ift Ijeuer .ITT.CCCCrcij. i>n6 lüirt ge ii nennt ein fdjalct '^^■i . . . Jtni tag Stcpl^ani ift gut laffen öer pferöen unööer. [Kopfleiste und Saturnbild.]
Nümherg, Germ. Mus, [Nürnberg, Peter Wagner.]
Häbler 73.
378.
(llj€ij- man jelt 21i.cccc,lrf}-ij iar ift ain fdjalötiar (Setrucft 3U
Jlugfpurg: [Erhart Ratdolt.J
München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2260; Häbler 71.
379.
[Ein deutscher Kalender auf dies Jahr gedruckt in Mainz bei Peter Friedberg (?) (Häbler), steht in Jacques Rosentals Katalog Nr. 36, N. 589, er beginnt:] Ziffer 2llmanadi ift geniadjt in öer l^ofjenfdmle 5ev gro|roir6igiftcn ftat Illen^ . . .
380.
— — — — — — [Regensburg, Marcus Ayrer.J
München, Hof- u. Staatsb. (1492 f).
Cop. 11. iibi.
2 c6 ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
381.
— — — — — — ^Gedruckt in Nürnberg ]
H'mi, Stift Schotten.
383.
Ein deutscher Kalender auf das Jahr 1492, verfaßt von Joh. Vir düng von Haßfurt. [Leipzig, Kochelofen.]
Frankfurt, J. Baer & Co.
U93. ^*^-
[Martin Landsberg in Leipzig.] Das Hnke Viertel des Blattes ist von oben nach unten senkrecht weggeschnitten, ebenso fast die ganzen Holzschnitte am Fuße des Blattes mit der Finsternis- darstellung. Anfang: . . . (C]I}nfti ^cburt cselt .inCiTCCykiü. Die cjulöen C5al yij. . . .
Schluß: ... in öcr an^tüeyfuna in öcr bcy gc5cicfjitcn fiaurcn fcinö acnuafam= lidi rcrfl art].
Genannt ist in Rotdruck als Verfasser „wencellat von budwylt". Leipzig, Univ.-B.
384.
[Holztafeldruck von Glockendon mit Aderlaßmännlein]. Nürnberg, Germ. Mus. Häbler 80.
385.
(S}£) man 5alt in.cccc.jviij . . . €yn aufjug aus öer practif ron iloln jnayffer Sygmunö ron pniftat iniö cjcörucf || 5U 3ngoIftat
[Eckleiste und F"insternisscheibe.] [Hans Kachelofen.]
München, Hof- u. Staatsb.; London.
Cop. II. 2263 = 2266; Häbler 79.
386.
Ica* rat pn6 befdjlug 6er nieiftcr 6es geftirncs rnnö ouch i>or arfecnyg. So fynt 6iefe Hume .... Jrrytaoi pn6 fantftag ror öer l?eiligen öry fünia tag ift öcv inon yiu fdjä^en ift gut. [Straßburg, J. Grüninger.]
[Sebastians-Kopfleiste und am Fuße Aderlaßmännlein mit 4 Gruppen.] München, Hof- u. Staatsb. (Doppelfolioblatt.)
Cop. II. 2265; Häbler ;;.
387.
[Nürnberg, Peter Wagner.]
Nur ein Fragment. München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 226;.
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel). 257
388.
(3)nt yar Dtifec i}cvc ZlTccccyciii (Sulöö tal fti 2(in fonöagljc
Dil öitifteöage na ö finöcr öe^tje g. la. p. tia. £ibra.
I Lübeck, Steflen Arndes.| Upsala, Univ.-B. CoUijn 922.
389.
[ Hün ^u. ZHercfeii 65 tiöcr laiffen tpirt crniclct nad) ö .ipl^'l'io"
ün6 alter öer mefdj. ,f kgmat . . . || tptfeb' Pitö fdjü^ mdancolici in ö' ttiagc nn ö tcaffcrer Colcrici in öein frebs fcorpion rnö fifd) . . . . I| gen in öeni ^ü nenicn unö öie alten in öem abneniö 6es mouMs fyd^er lafen niogöt I Hyni in na . . . i| §et Sfatrrocgcn [!]. J'" frebs. (Beöroncf in öcm fcorpton pillulen in 6cin fifd). ^Iber in 6cr mage . . . || nad^ nottrofft alle öry.
Fragment (mit reichem Bildschmuck und Aderlaßmännlein) im Besitz des Herrn Antiquars Jacques Rosenthal in München. OfTenbar bei Grüninger in Straßburg gedruckt und anscheinend aufs Jahr 1493 wie Nr. 370.
390.
Ein deutscher Aderlaßkalender aul' das Jahr 1493 ist auch in Basel bei Bergmann von Olpe gedruckt. Basel, Univ.-B.
1494. 3»1-
2llnianadi in öor Ijodigobrcyftcn l]ool?cn fdnilc 5U lErffovt öuvd) J. l^jon* ntger ron O3niffoii auff öas ^ILCCiTCrcüü iav gccalculyrct.
(Vielleicht identisch mit Nr. 394.1 | Erfurt, Schenck?]
London, Brit. Mus.
Cop. 22-3.
392.
(2l)ls man nad? (Tfjrifti gcburt c^dt. JlTCcECCfciiii 2t6orlat;tafol
magiftri uicnceflai ron buött'oy); . . .
[Fußleiste: Mercurius, Jupiter, Saturnus und Venus halten zu zweien je eine Tierkreiskugel mit den Finsternissen |. Schwarz und rot gedruckt in Leipzig bei Martin Landsberg. Bamberg, Kgl. Bibl.
393.
riorunönenn^igiftcn iar. J 2(nc5cigon nun-6t ir dcrlid)
finöü in öor practica. X)ie öas iar öar ron fd^rciben.
Schwarz und rot gedruckt mit kleinem, fast zerstörten Holzschnitt- bilde zwischen den Mondtafelreihen und breiter Finsternistafel mit Merkur und Saturn am Schlüsse. [Nürnberg, Peter Wagner.] Bamberg, Kgl. Bibl.
Studien zur Geschichte der Medizin. U. '7
äs8
Aderlaßkalender in Einblattdnicken (Laßzettel).
394.
(2t)£s man 5elt nadj ypi »nfcrs f]crrn geburt. inccccfciiij. || || Uifdjcn
ift lErfency o,utt jn pillcii [Nürnberg, Kaspar Hochfeder. |
München, Hof- u. Staatsb.; Leipzig, Univ.-B. (Fragment). Cop. II. 2271; Häbler 83.
395.
(X))(£s jarcs Crifli ill.cccc. int6 fcinj fynt öifc nucu |i . . . - ö^u- itod? ift 6oi- mon jiu fdiüfecn ift gut laffcn. [Straßburg, Job. Fruß.)
[AderlaBmann und vier Gruppen, ohne Verse; 737:260 mm]. Stuttgart, Landesb.
Hiibler 82.
39«.
(JIH 6em jar als ma jdt iiadi ^Trifti «dnirt .Jli.cca-.Iyi-fyiiij .... rlip. ininut ü,unl5C boöccfunoi [Augsburg, Johan Schauer.]
[Kopf-Schriftband und 3 Finsternisscheibchen.] München, Hof- u. Staatsb.
Hain 4746; Cop. II. 2270; Habler 81.
39V.
Ein deutscher Aderlaßkalender auf das Jahr I494, gedruckt in Basel bei L. Ysenhut. Basel, Univ.-B.
398.
Ein deutscher Kalender auf das Jahr 1494, unbekannten Druckers. München, Jacques Rosenthal, Kat. XL. Nr. i960.
1495. ^^^•
I jn 6ciu ab man jalt nacf? i£t?rifti cschurt Zn.cccc.ycp. jar . ;_ . . ii (SctvucFt 511 Koiitliiiaon öurdj nüdjol (ßivYffon. jn 6ein .21 i.cccc.lrfff r. Jar.
[Biblische Rand- und Kopfleiste.] [Reutlingen, Michel Greyff.] München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2274; Häbler 87.
400.
Deutscher Kalender von Dr. J. G. Wonecker in Basel auf das Jahr 1495, gedruckt in Basel.
401.
(2()Uff 6as .IrrfiT. jarc öcr niynöcr salc ift öyl'-' '^^f'-'^ ^'" Crift»
übcnt gut an öas Ijauht tüiöcv. [Bamberg, Joh. Sensenschmidt.] Nürnberg, Germ. ]\Ius. Häbler 86.
403.
— — — — — — [Fragment von Juli und Oktober] . . .
Zweifelhaft! London, Brit. Mus. Cop. II. 2275.
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel). 25g
403.
(TCjad) Crifti ijepurt auff bcm polo riri cBraö . . . [Erfurt, I495-] Zweifelhaft! London, Brit. Mus. Cop. II. 2277.
U96. *«*•
(2)215 iar pon 6cm in-fpruiuU' otifoi- fcli^feit. Jii lucldjcin 6or ljod)fte got üfi cicpcrcr allov Mno; h^w \ Icrcr öcr gcredjtifcit feinem cincicbornc fon, oiobont lUii) ilTaria 6cr iuntfraiDcn, >3efant l^it, 211^5 mau ^elt kaufen! picrtjunöort pii6 .Im'ffj II 2)ie c^ulöeii jal .rr. . . .
[Leipzig, Gregor liötticher.] Untere Hälfte fehlt. Leipzig, Univ.-B.
405.
Der nämliche Verleger veranstaltete aber auf das nämliche Jahr einen Neudruck des vorigen Kalenders: (2)115 iar ron öem rrfprung öor [ergänzt: hieß doch wohl „riifer"!] fcelitjfcit. 3u tpcldjcm 6cr l^od^fte q,o\ iniö a,cperer aller öing, || 6cti lerer öer geredjtifcit feinen cinsitjen 5ot?n [ergänzt statt wie oben!] cjcborn aut) lllaria öer iuncffrainen, gefant ijat, 2U|; man feelt Caufent nierljunöevt
pn6 II lfrf?rj
. . . 2ie laftabehi Ualenttni ein bruöers oröens fant auguftin öer einfiöel cjcnät.') auf öas iar. ITc.cccc.j-ciij.
Holzschnitt in 4"- Größe: Frau Venus mit Bogen und Pfeilen zwischen zwei wilden Männern. Titelholzschnitt einer Praktik auf dasselbc Jahr gleichen Verlags, wie Häbicr wohl mit Recht vermutet.
[Leipzig, Hutticher.] Straßburg, Paul Heitz. Häbler 88.
4O0.
Zwei Fragmente eines bei Ratdolt in Augsburg gedruckten Kalenders. München, Hof- u. Staatsb.
40V.
l)anns Sdjaur 511 ^luc^fpurcj.
München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2279.
408.
_ — — — _ — [Erfurt 1496.]
London, Brit. Mus. Cop. 2281.
') Auf einer Praktika für 1 502 nennt er sich „magister Valentinus, canonicus Vaciensis" und zu Ende „Valentinus de Viridi Monte" (Grünberj; in Schlesien); er praktizierte in Buda (Mitteilung K. Haeblers).
17*
260
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettcl).
409.
cc vnb ycüi So cjulöö tal jt be fon .... na 5cr SrcfloiuiHH-
myööege red^tucrötc . . . Vc rtcn-ipclöö öagc na öcino irarafticscn lopo öef mants ....
[Venus-Holzschnitt.]
Sehr defekt; Schwarz- und Rotdruck. Upsala, Univ.-B.
Collijn 923. 4.10
Kalenderfragment auf das Jahr 1496 (s. Fig. 39). Maihingen, Fürst). F.ibl. [Nürnberg, Kaspar llochfeder?]
"'"•'"• ricphciiitu'üt-
: ;l!n)C>n0
1KI flu« Ofm nldiiiitoinp 0«
)^vo:Äu(lcguaoctiiiOlfn(oonpiefucf Ihomj« MBßua Krn celaico on Pic p:uB
el■!floltt]^53Utl.^^Cll Dca
- Il.!7.l8
li/ijii ij.»» .\s i9i9.'>< 14./!» 17/1).»
iirnv.ltoijsu lim w>pjijat.
mub fffmllL
^iijj,
i'"i<;. 311. Kalendoifr.itjment auf's Jahr I4m() aus der Kiirsllich Ottingen -^\'all^■lst^inscllen Bibliothek in Maihingen, gedruckt in Nürnberg bei Hochfciler.
ß) AderlaßUalender in Einblattdrucken (Laßzettel). 201
411
(Jljilno öüi .^n.dTCCC.SjCit'.^Jt'Dij miiuit werben .iij punft roröcft
[Augsburg, Job. Schönsperger. | |Kopf- und Randleiste; am Fuße Schriftband und Finsternisscheibe.] München, Hof- u. Staatsb. Häbler 8o.
413.
(2l)£s ntaii liW iiadi (Tl^vifti uiifcrs lieben Ijevvn o,epui-5. (Taiifcuö iner= Ijunöert rn6 fibemmönefuibicj iav. || . • .
Nürnberg, Friedrich Creuliner. ] Upsnla, Univ.-B. CoUijn 924.
413.
. . . Ife nien na Cl^rifti aehort teilet .lüdCCC.^'CiMJ
[Magdeburg, Moritz Brandis.J Upsala, Univ.-B. CoUijn 925.
414.
In ©ottes Flamen. Polcjet iiad] 6ie iTafel 6e5 jais iXljrifti rin.(EC(!;C.jcPJt . . . Lojidon, Brit. Mus. Cop. II. 2282.
415.
Ein deutscher Kalender auf das Jahr 1497 erschien in Wien bei Hans Winterberg (Mayer, Wiener Buchdruckergeschichte 1883).
416.
Kalenderfragment auf das Jahr 1497, gedruckt in Leipzig von Martin Landsberg.
Lübeck, Stadtb.
41V.
149N. **'•
Die untere Hälfte eines deutschen Kalenders auf das Jahr 1498, ge- druckt von Lienhard Ysenhut in Basel. Basel, Univ.-B.
418.
(5)9 man jalt nai) (£I?rifti cjcburt .m.CCCC.Lxxxxvni. jar . . .
Di^ 2(lnianad) ift calculiert 511 Bafel 5urdj || Doctor f^anfen Honian
XPouecfer Statarfeet. [Basel, Michel Furter.]
[Doppelfolioblatt mit Monatsbildern.] Basel, Univ.-B. u. Mus.
Häbler 93.
419.
{3)nt iaer ilTccccrcpttj €yn nye rrolid) falidi iaer 1| (Sl^euc rns
goö allen gaer. [Lübeck, Stephan Arndes]
[Christkind-Fui31eiste.]
Bmunschiveig, Stadtb.; Wolfenbüttcl, Hrzgl. Bibl. Cop. II. 2284; Häbler 91; Nentwig 17.
202 f') Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
1499
430.
(2l)£s man feelt »on 6er gcpurt inifcrs Ijcvrn 3ef» Criftt .in.CCCCCpffrDiij
3ar . . . Die cnncltcn kuj feu pflanljcn
[Wetterhahn-Christkind-Fußleiste.] [Ni.irnberg, Peter Wagner.]
München, Hof- u. Staatsb. Cop. 11. 2283.
431.
cBIoria. juncyclcis. Dco. [Schriftband in der Kopfleiste.] 11 (Bcbrud't 511 Hfirnibcrtj ro Slmbrofi' Ijiihcr pcy 6cm tl?iro;anicr tljor. || (il)Cs man 5alt iiad] Crifti cjcpurt .lll.cccc.lrrrj-püij. . . . iträcf, fcorpto, 2tmc. [Christnacht = Fußleiste.]
Schwarz und rot (mit Engel-Randleiste links) gedruckt bei Ambrosius Huber in Nürnberg. Bamberg, Kgl. Bibl.
433.
(5)9 man ^alt narfj (Crifti adnirt .Jll.cccc.rcinij. | Pn6 ift
6iefcr lafcjctcl mit ncurcn rfi rolmontcn iin6 er |1 iroltcn tagen 5Ü a6er5 laffcn ml ar^eny jnjunemen. (jcmad^t 6urd? 6en Ijodiheriimplcn meifter Ijanfcn || rir6unc5 ron lja|;furt 6e5 6urd)Ieüditicsen ^f ürften rn6 fjerrfi Ijcrn pijihppen pfal^cjrauen hy rljcin ]| ;c. matljcmaticü rn6 Jlftronomum . . .
[Straßburg.] [Mit breiter Kopfleiste (Venus, bekleidet auf einen F"isch reitend) und schmalen Randleisten.] Bamberg, Kgl. Bibl.
433.
(D)£) man jalt nodj crifti geburt .2n.cccc.I|'|-pfif || ift. ^f . fontag büdj= ftab . . . mer ar^ny fidj gcbrudje 6ar rn6 nit 6er äeyd^cn nymbt mar || Z)&\ fin fadj nit rid^t 6arnodj Der Iy6 ob er fd}a6 empfod)
[Basel, Lienhard Ysenhut.] [Doppelfolioblatt mit Kopf- und Randleisten und am Fuße Laßmann mit 4 Gruppen, siehe Fig. 40, S. 263.] Basel, Univ.-B. Häbler 98.
434.
2tls man jelt \\a<i:\ (Crifti gepurt .JlT.CCCC^cif . . . 6ic ertrelten tag.
fin6er cntircn 6as gan^ iar [Nürnberg, Peter Wagner]
München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2287; Häbler 96.
43.5.
So man 5alt nadi Crifti geburt .ITLccccIyffiTÜii io || fjannc5
Dn6 6er pnfdjul6ige finöle tag. cr^ney im trdcf, im fcorpiö.
[Nürnberg, Friedr. Creußner.] Breslau, Stadtb. Häbler 95.
ß) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
263
436.
OjlT öer jcyt nadj (Trifli cjopiut .^.(rcrcüC-.XdlX . . . Sie ertüelten tacj fiiiöcr ctrocn [!] bxivd) bas gan^ iar . . .
[Ulm, Johann Zainer.]
Nürnberg, Germ. Mus. Häbler 94.
264 f^) Aderlaßkalender in Einblattdrucken (Laßzettel).
1500. ^3^-
(ZDii man jdit iiadi Crifti riifor licbö l^cnvit ^olnivt. iTaufciit. Junff=
I}un6cvt II in 6cr g,onaöcn rcidicn .^cyt ift ein fdialtl; iar (Bcörucft
511 Hurmborg || roii Jtnibrofius Ijubcr. [Nürnberg, Huber.]
[Kopf- und Randleiste und Finsternisscheibe.] München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2288; Häbler 100.
438.
1\\i matt y\\\ pö öor a,olntrt Crifti .Illii' . fo ift ein fdialt iar
(Bctriicft jü II StratHnirg,. (Srüini^cr [Laßmann und Ciiristophorus.J
[Straßburg, Grüninger.] [Doppelfolioblatt. Breite Kopfleiste mit Anbetung Christi.] München, Hof- u. Staatsb.
Cop. II. 2289; Häbler 99.
43».
2llmaiiadj ^Erljaröi vE^kuih, 2lftronimi niö loybartjct, öcr loblidicii l;ol?on Sdjitl lErfort. '. . . München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2290.
430.
. . . ); tafol boctoris IPcnjCsIai mi öu6uiois . . . [Ingolstadt 1500.J London, Brit. Mus. Cop. II. 2295.
431.
2löucnt am fontacj iiadi anörcn rii6 tpcrtlj iii uiodjcn. 1. ta^ . . .
. . . i'bcr öic mittccjlidien linicn öcr Ijodjhorumptl^cn ftaM Ccibftg . . .
[Leipzig, 1 500.J London, Brit. Mus.
433.
Ein deutscher Aderlaßkalender auf das Jahr 1500, bei Johann Schauer in Augsburg gedruckt. München, Hof- u. Staatsb.
433 a.
..... I ®cörucft 511 2Jno,fpur(5 öurdj (£rljart Z)oX\i || Jtiiff 6cm (Trci'ilj. München, Hof- u. Staatsb. Cop. II. 2291.
Nur die untere Hälfte; ist aber erst nach 1500 gedruckt!
;) Praktiken und Prognostikationen.
Gab ein Autor oder Verleger einen solchen deutschen oder lateinischen Einblattkalender heraus, der neben dem sonstigen Kalenderbedarf namentlich dem hygienischen Hausbedarf diente, also die für Aderlaß, Schröpfen, Purgieren, Baden, Kinder Entwöhnen geeigneten Tage bezeichnete, so wurde ja manchmal auf diesem nämlichen Blatte auch die allgemein politische oder soziale Natur des kommenden Jahres von den gelehrten Herren streng nach der Regel ver- kündet, auch vorausgesagt, welcher allgemeine Gesundheitszustand in den einzelnen Jahresabschnitten herrschen werde usw. usw. Es wurde dann auch wohl statt der sonst gelegentlich zu sehenden Schröpf- oder Aderlaß- oder Badebilder ein speziell astrologischer Holzschnitt (namentlich den Leipziger Drucken] beigegeben. Die meisten Verleger und Autoren zogen es aber vor, diese sozial-politische Jahrespraktik gesondert erscheinen zu lassen; man gab also neben dem Wand- oder Plakat-Kalender, der meist aufgezogen wurde oder in anderer Weise an die Wand befestigt wurde, in handlichem Quart- format so ein kleines Büchlein von meist vier Blättern heraus, auf dessen Vorderseite dann wohl ein blattgroßer lockender Holzschnitt prangte. Auch diese Dinge wurden im Laufe des Jahres fleißig gebraucht, abgegriffen, kon- sumiert: d. h. sie gingen trotz oft großer Auflage meist unter. Trotzdem hat sich natürlich einiges erhalten und ich gebe im folgenden, was mir so vor- gekommen ist.
Naturgemäß erhalten diese Ergänzungen zum Wandkalender, auf welche gar nicht selten der Einblattkalender ausdrücklich verweist, nun nicht zum zweiten Male den Aderlaßzettel, Schröpfzettel, Badezettel, und damit geht das medizinische Interesse an diesen ephemeren Produkten fast völlig verloren. Nur für epidemiologische Fragen haben die Praktiken einigen Wert'); ich habe sie aber daraufhin noch nicht konsequent durchgearbeitet. Für diesmal also nur die folgende Zusammenstellung, die auf „Vollständigkeit" völlig verzichtet.
Ein Mittelding zwischen Aderlaß -Plakatkalender und Jahrespraktik, der Aderlaßpraxis in gleichem Maße dienend wie der politisch- wirtschaftlich- meteorologisch-epidemieologischen Jahresvorhersage, haben wir unter Nr. 284 schon kennen gelernt.
') Vgl. Archiv für Geschichte der Medizin, herausgegeben von der Puschmaniistillung, Bd. I, S. 276.
266 y) Praktiken oder Prognostikationen.
Praktik des Meisters Theobertus von Engeland.
Eine Praktik für cS Jahre in Plakatform hat Günther Zainer in Augsburg ca. 1470 drucken lassen, sie soll währen auf die Jahre 1470 — 1478:
JlTcifter tEfjcobertus ron cna,olan6 g,vo^ crfarcn in öcs fjynicls lauff, I)at ^u Baöatn öi;^ Ijcruacf] gcfdjribcn practicicrt || IXad} crifti ^cburt Caufeiit
rierljunöcrt vnb in 6cni fibcncjiaiftcn iar Caufcnt nicrljunöert
Dt'i in 6eni adji vn fibenc5i9ifte iar, fo lüirt || fterben öer erlidj funig frtöcridj üon engelanö.
Oehringen, Stiftsb.
Lichtenberger.
434.
Pyfc Practica rnn5 || pronoftication, tft gc^ |t 6rucfl troröcn 51'! Illeti^ im 211 : CCCC : XCII. jai'i i'n6 trcröt bi^ j| man jdt JIT.D.LXVII : jar : 6arinn ain Y<^^<^f mcnfdi abncmen jj t>nö crfcnnen mag ipic öic rergangcn jeyt audj yc§ öic gcgcn^ || tfortig in öifcr Practica jutrifft, r>n6 6atrncbcn 511 befor= II gen mie Ijyrit'i fiinfftigs 5Üfommcn mag, hodci got || tft alle öing müglicfj.
Bl. 45' [©a'']. *i (Begeben im jar .ilLccccIfffDiij. 2tm erflcn tage öcs 2tprt || lis öurci} öcm Sylgerin Kutl? öcr in IPiUöen verborgen lygt, || Pes augcn feyn öiincfel tüoröcn, öcr gryffcl ^yttcrt pon altter || (Sott irölle rool 6cn gftttcn, nnnö öen fditnefeern als fie pcr= || öyenen .2c. 45 Bll. Folio. München, Hof- u. Staatsb. (2" Inc. c. a. 2728); Dresdeyi, Kgl. Bibl.; Wien, Hofb. Panz. D. A. I. 198, 342; Hain 10087.
435.
Bl. I^ pronofticatio 5U tl^eutfcfj. || €yn fd^önc feltjcn vnb vox nyt mcr gc= I?orte Pronofticatio || öic t)t;6ru(ft tras glüiJs pnö nngelucfs öie gröfc (Eontun- || ction x>nb öic €ciipfis gcn^cft fynt J" öycfen gegöuiiröigc || pnö Suftinfftigen ^»'^rm bcöuten onö an^cygen pnö tpirt || tpcrcn etroan pyl iare.
15'- 45''. 3;_Zeile. (Begeben j" ö(^i' fcnftcrn ga^en puöerm gcfpencten cydibaiim Jm iar .IlT.ccc: || Iffppiij. am crftcn tage öcs 2tpprilis öurdj öcm pylgrin Kütlj öer in irclöen || rcrborgen lyt. öcs augcn fyn öiincfcI iporöe. öer griffe! Ijiööert ponn alter. (5ot || tpolle ipol öen guöen pnö öcn fn^c^ern als ftc pcröycncn. || £)ie nadi fal ften eyn cyd?enbaum . . .
Auch auf Bl. 45 findet sich noch Text. München, Hof- u. Staatsb. (Inc. s. a. 2790). Hain ♦ 10086.
Y) Praktiken und Prognostikationen. 26?
436.
PronofHcatio .^u tcutfdi || öic öo iifeöni^t cjlücfs vnb iMt^Iücfs || öie sjro^e Coniunction rnö öie (£clipft5 . . . vnb faa,t ron feltjfamcn tt)imöerbar= lidjcn bynOiCn vnb wcvd ^wcy i^" 5iü<^n^y3 Jiv Bl 64. (Beben in öer fenftern rnöeren gefperrten cYdibaum || 3m iar IM (£(£(£(£ £>ixxvüi
Bl. 65. ®e6rucft cff grünecf yin iar nad} crift csclnirt in.dCCC || xcvii. am legten tag 6cs Octobers.
[Straßburg bei Bartholomäus Kistler, 1497, 3'- Oct.] 65 Bl., 4", mit 44 Holzschnitten. Berlin, Kgl. Bibl. (defekt) und Kupferstich-Kabinet (Voull. 2546).
Panz. D. A. I. 229, 438; Hain 10088; Cop. II. S. 271 und 4881; Proctor 756.
Die Praktika von Paris.
437.
Bl. f. Practica Don paris
Bl. r. Unbedruckt.
Bl. 2''. [Holzschnitt: Astrologe.]
Seyt 6as 90t öer almcSd^tig alle 6i 1| (jeii ir roefen geit || . . . [Bl. 2''] . . ,So \\<xb idj II Ijie nad) gefecjt 6cs iaros lauff vnb feine [| cinflus. 2lls man jelt .ITl.ccccIffj-Dij. iar . . . Bl. 7''. Das fibett capitel fagt ron francfait öi^ || jares öer nton bctüegt pil francfait . . .
o. O. u. Jahr, vermutlich 14N7 bei Blaubirer in Augsburg gedruckt. 8 Bll. 4". Bei G. Hellmann, Wetterprognosen und Wetterberichte 1899 reproduziert.
Maister Hans Engel. (Magister Johannes Angelus.)
Über diesen Bayerischen Astrologen, der bis zum Professor der Astro- nomie in Wien aufstieg, vgl. weiter vorn Nr. 358 und Nr. 366 und Archiv für Geschichte der Medizin, Band I (1908), S. 253, 260 und 287.
438.
Bl. r. Die öerotfdj practif maifte' || i)annf (Engel auff bas Jar || Ifffriij. mit 5em getüite' tpr || me i foId)er gcftalt gepcticiert. [Holzschnitt: Christkind, mit Neujahrswunsch. | Bl. 4 [aüij]'. f)ernacb rolgt po fracftjeit vn toölidjfeit . . . öaöurd] f innen mocijt
ein peftilen^ . . . Bl. 8 {0.^ (Seönicft i 6er o^eröe ftat Hünnberg dö mavf ayrer. Bl. Og^ Unbedruckt. [Nürnberg, 1488.]
8 Bl. 4'' gleichfalls in Hellmanns eben genannten „Neudrucken'' Nr. \2, Berlin 1899 reproduziert.
253 t) Praktiken und Prognostikationen.
439.
Das Fragment von 4 Quartseiten, den Schluß einer Praktik auf die Jahre 1492 bis 1500 darstellend, besitzt in niederdeutscher Sprache die Ham- burger Stadtbibliothek (A. C. III, 123"), der letzte Absatz lautet:
|! jni 3'"' ^y^^'^^^ ^^vm vn cfif vn ccccc wcvt famc bat (Zcp \\ Uv bcv bofljcit In Ilortngc . . . || l?cIhÖ 5c acFcrniai. iroröc anoicfoditö vä bcn h-i(jcfluöcn vnbc \\ van orcn oucrftc. (5o6c fi loff vn cvc 'SwydjWtcn.
Medizinisches ist nichts in dem Fragment, crriit und crcf sind Druck- fehler für fcpiij usw. wie es auch sonst immer heißt.
Johann Wirdung von Haßfurt
über den ich schon in meiner ersten Arbeit über die „Jatromathematiker im 15. und 16. Jahrhundert" in den „Abhandlungen zur Geschichte der Medizin" (Heft 2, S. 49 ff., vgl. auch im „Archiv für Geschichte der Medizin" Bd. I, S. 287) eingehender gehandelt habe, begann seine praktische astrologische Tätigkeit schon im 1 5. Jahrhundert, doch kenne ich nur die Titel der folgenden deutschen Praktik aus der Inkunabelzeit:
440.
Aufs Jahr U95:
Dcutfcl? Practica Cracouicnfis || ZTIagiftri 3öl?Öin5 Divöuiu; von t^affiirtl} rff bas II IlT.cccc.fCP. 2'-'^vc gemadjt ^u crö bc öurd^leud^tioiö || ,f urftcn vnnb Ijcrvcii Ijovrcn pljilippcu Pfal^grauc || ^cy ixljcyn furfurftcn :c.
[Im Schriftband des fast blattgroßen Titelholzschnittes : Mars auf dem Skorpion stehen!, heißt es: „(£iii planet gcnat ^ITars ift ein rctjircr bi$ iar». H95"] [Leipzig, Konrad Kachelofen.]
Zwickau, Ratsschulbibliothek.
Vielleicht ist folgende deutsche Praktik noch ins 1 5. Jahrhundert zu setzen und dann aufs Jahr 1492, von welcher die Zwickauer Ratsschulbibliothek das Titelblatt besitzt. Der Verfasser ist doch wohl unser Wirdung, der damals noch Baccalaureus war, was auch für diese frühe Zeit spräche:
441.
Dcucj practica Saccalarij jo* || Ijäiiis cTracouiöfts i)affurt || Baturiuis [Titelholzschnitt, fast blattgroß: Saturn mit der Sense hält die Tier- kreisscheibe]. [Leipzig, Konrad Kachelofen.]
Lateinische Praktiken Wirdungs kenne ich den Titel nach für das Jahr 1493: „3uöi<^iui" 3of?is Diröüg öe Ijaffurt |i itvtifi liberaüuni macsifter fupcr Jlnno .Jn.cccc.rcüj." die älteste bisher bekanntgewordene, und aufs Jahr 1498: „Practica ma^iftri 3ol?anis Piröücsi || öc IjaffurtI]. pro illuftriffinio principe || pi}i= lippo Conütc Palatino Hinein |! ;c. 2löantuni 6ni. {-criü]. Calculata. [[ Denus 60 1|
if) Praktiken und Prognostikationen. 269
mina annt || mars aöiu || tor ctus:-:" Nach 1500 habe ich gesehen eine „Practifa teutfdj" auf 15 II. Alle drei befinden sich in der Zwickauer Ratsschulbibliothek, doch nur die Titelblätter; in Erlangen (Trew. S. 89 Qu.) ein Practica deutsch auf 15 18.
443.
[Practica auf das Jahr 1494, gedruckt zu Leipzig bei Gregorius Bötticher]. Bl. 2tj. Fehlt.
Bl. 2tjj''. Das erft capittcl. || If Hon öcni l^orre öifc» iarg. XOaw ein gciitCYiie t»ei§ aller aflro |1 Ioo;t aöer fternfcljer ift auff cyii ifelidj iar in funöertjeyt öen ti6er [| öye Ijerren Cju fiidjen öes iar); vnb Inifinöen. VOaw :^u cjeiteii, mcfjer planete ban einer l^errn öes iars C5efiin6en u^n-öe. Durdb i| weldie eyn yantj iar nad) öer fdjiijUFeyt öer elenicnt v^\b elemö |I tat i\Vsirt uievöen. I^yrunib itjiint auff öas iar Caufent tnerl^un Ü öert iniö pierünöneunfii^sf auf öy ftiinM in au'Idier öv Sonne i; anl?ebct einc5iic5el)e in öas [)a\\i a6er ^eidje öes IPiöers . . '. ' Hl. 2lj' unten [im 7. Kapitel]; . . . ileniUd) öie fclipfis aöer fin* || fternige in öcn rorgange tare erfdieyne. vwb 6y 6rey finfterniffe öie 5cs ^ufuinpftitje iar i^un6 [. . . Wurmstich . . .] erfdieynen u^cröen. J51. 21,. Fehlt.
Fragment, abgelöst aus dem Einband einer Inkunabel (X'enetianer Druck), die 1509 seitens der philosophischen Fakultät Leipzig ge- kauft wurde. Der 4. Bogen enthält 7 Kapitel. Außer Einleitendem enthalten die 6 ersten Kapitel nur Wetterprognosen. Erst das 7. Kapitel betritt Medizinisch-Epidemiologisches; der Anfang lautet: 1[ Hon öer aeiuoine franrfl^eiten öifes iars iTad} öen llenus || yenät ein gotyn 6es ghu-fes. Dy öan ein regirerin öifes iars fein ]] loirt. Dy ban bas Ijaus öes lebens heyleufftig ynn Ijat. Wy wo\ ]| öer nionöe etlidje tottifeit treyt. 5o lüirt öod? öas tjrofte teyl öi= || fes iares frud^tbave rnö gefunöe liift hrenge öeni menfdie 2ludi anöern tl^ire bequem. Tiai) öeni öer erfare meifter öifer lobüdje [| fünft l^ali genät fpridit. So i^enus ein l^crrfdjeryn in öer aufftci |1 gung öer reuolucion gefunöe mirt. fo ux-röe öy menfdje gefunt [| Ijeit yrer corper mit alle anöern tl^iren entpfinöen. f^irumb öifes || iar ril Ijorfjbeit rnö unrtfd^afft erfdjeine ireröe Zlber frütfdjaft II ^u erfrigen fn^erlid) öifes iar a>irt hey groffen Ijern in funöer- Ijeit II ctlicfje geftirn norl?inöern uun-öe. ITemlidj öie fclipfis aöer fin^H
fternif e
Leipzig, Univ.-B. fLibri sep. 52021.
Als Verfasser ist Wenceslaus von Budweis zu vermuten (vgl. Archi\- für Geschichte der Medizin, Bd. I, S. 255, 258 usw.).
An Praktiken des Meisters Wenceslaus von Budweis seien genannt, die lolgenden, von denen ich nur die Titel kenne:
443.
Auf 1493:
Practica Deutcj 21Iagiftrt j| tpenceflai ron Suönjeif.
[Im Schriftband des fast blattgroßen Unheils-Holzschnittes: „Saturnus ein Ijerr öyfes yarg. H92."| Zivickau, Ratsschulbibliothek (nur das Titelblatt).
270 f) Praktiken und Prognostikationen.
444.
Auf 1494:
Practica Deutfcij ZHagiftri || lüenccflai doii Su6a)cif
[Im Schriftband des fast blattgroßen Titelholzschnittes: „l\iius 60? mina anni ITtercuri'' particeps"]. Zwickau, Ratsschulbibliothek (nur das Titelblatt).
Beide in Leipzig bei Martin Landsberg gedruckt, ebenso die folgende deutsche Praktik:
445.
Auf 1496:
practica Poutfdj ZlTaijiftri \ tt>cnccflai non Bu6ir>ci0. || Dentis önia anni JTtars p^ifticeps [großer Titelholzschnitt].
Mit dem nämlichen Titelbild erschien auf dasselbe Jahr, wie wohl in allen Fällen, die nämliche Praktik, auch lateinisch als „3u6icifi lipfenfc Iltagiftri || ipenccflai De Buöincig". Zivkkau, Ratsschulbibliothek (von beiden nur das Titelblatt).
Das lateinische Judicium scheint von einem anderen Drucker mit anderem Titelholzschnitt nachgedruckt zu sein (Zwickau, Ratsschulbibliothek).
Magister Valentin von Grünberg in Schlesien. 446.
4 Seiten Quarto einer Astrologischen Praktik in Plattdeutsch auf das Jahr 1496, darin es auf der ersten Seite heißt:
. . . „3cf broöcr Ualen || tinus öcs oröes faule: 2tuciuftint öer eynsiöel genant. ~n'^iti"m ^f* i<^i"S- in.cccc.SOTfin. na crifti gebort" . . .
Der medizinische Einschlag ist minimal. Es ist die Praktik zu dem Aderlaß-Einblattkalender, den Häbler unter Nr. 88 faksimiliert hat. Siehe oben Nr. 405.
Hamburg, Stadtb. (in duplo A C. III. 164).
Die Zwickauer Ratsschulbibliothek besitzt das auf der Rückseite bedruckte mit rohem Titelholzschnitt des Mercurius und des Sol als Jahresherrscher ge- schmückte Titelblatt einer deutschen Praktik desselben Verfassers auf das Jahr 1495:
44V.
(P)ractica öeutfdj |1 geniadjt 6urdj öen miröige Ijerrn, Ualcn || tinü hi% oröens fancti Jiuguftini Ijeremita || rfi bruöer, y" ^'^'■' funfd^t 6es laufs öcr l^Y il ittfU^n gann^ mol erfaren.
[Im Schriftband: niercuri' regirer Söne mit Ijerrfdj'"].
[Leipzig, Gregor Böttiger.]
y) Praktiken und Piognostikationen. 27 1
Georg Leimbach aus Krakau.
448.
practica öcufefdi (Scorcji] Iciiu» i| bacf)S 6i)Tcs iarcj iiocti crifti ru= || fers ijitvc ^epurt. IlLccccfcir.
[Holzschnitt des stelzfüßigen Saturn mit Sense und Mütze vor dem Stier („Saturn'' 6fis anni"), dem ein junger Mann mit Kranz in den Locken („Jupiter pticeps") aus einem Henkelkübel Wasser mit der rechten Hand über den Kopf schüttet, während er mit der Linken einen zweiten Henkel- (richtiger Ohr-jkübel einem kleinen Knaben abnimmt {„2tquarius"). Titelrückseite unbedruckt. Bl. 21:/. alToberpintlidier vnbc auf 1| erroclter fonnuy rnenötlidjer cjutifeit. Hun aber id} || öid] bechere 5U loben . . . Bl. 2t,'-, Zeile 14: „6cr erlidv ftat i^all in Sad]fen c^clecie. 6er einiponer idi nu bin. bab id? (Seor^f letin=^ badj mein pnofti'cacion aö practica ju öeufdi ^e- !| o^eben 5U örucfe auff bas eyncsel^ntöe iar rnfers Ijeylö. Zn.cccc.rciy. || . . . Bl. 23/. . . . öovumb fey cjcbencöeict 90t als 5an bc \\ quem ift feyner gro^uieditifeit. igyn gut feüijes neuics iare (5eb rns got allen .^uniolo. 12 BU., 4°, ohne Ort, 1499 (2li_6, Bi-e).
[Leipzig, Martin Landsberg.J L/ibeci, Stadtb. (Mathem. 4". 5800). Panz. D. A. I. 244, 485.
Das nämliche Schriftchen ist mit dem gleichen Titelholzschnitt auch lateinisch erschienen als „Judicium Georgij Leymbach ]5accalarij Cracouiensis." (Titelblatt in Zwickau, Rathschulbibliothek.)
449.
SoIIjart (Bruder) Prognofticatio.
o. O. u. J., Fol.", mit Holzschnitten.
Panz. D. A. Z. 29, 124; Hain 10223.
Jakob Pflaum von Ulm.
(s. oben S. 230 Nr. 268 ff.)
430.
[„Practica || Das funff tigift vnb c\c \\ fdief?en foU, 6as Ijat gepracticiert |i vn geinadjt ~sacob pflaumi p5 j| Tlni. jni iar. 1500. Vnb \\ 6er an» fang 6iefer p"i-actic || fol anheben 2lnno ^Tbrifti. 1520. || 1^
* *
6 Bll., 4», ti-4 und +:i_2.
()) „Planetenbüchlein" und Verwandtes.
Den Praktiken füge ich eine Reihe kleiner Traktate an, die sich mit den Planeten und ihrer Natur, Planetenstellungen und Ähnlichem beschäftigen, ohne daß ich gerade in jedem einzelnen Falle sagen könnte, daß das Büchlein nennenswertes medi/.inisches Interesse besäße. Die Grenzen verschwimmen wie zwischen Laßzettel und Bauernkalcnder, von denen ich nur ein paar Speci- mina gebe.
451.
i^yginius von 6cn .j-ij saidif vnb \\ rriTJ. ptlöorn 6c5 Ijynicls mit >\'ö'-'? fterii II lind) 6ie natur vü cyc^ciifciiajfft bcv incnfdjcn || fo öic 6anm6tor Oiohorcti incröen || Vnb was in eine yc6cii .rij. 5aid]oii jctljün o6or || 5c liiffoii ift fo öcr monb bav'mn ift. |[ 2Uid} pon 6or cyoicnfd]afft 6ov fihcit pkiiictcn. Bl. P. 2l"'i6nuui(3 €rl}. Katöolts an Illridi von frimtfporcs.
®cbcu jü II an^fpur^. [sie!] am adjtcn ta^ öes 2ltcrc5en jm .Irrrrj jor. Bl. 42^. (Scörucft 5Ü Jlugfpur^ burd} iEvIjart ratöolt || jn bcm .IriTri W'^-
44 BU., 4", die beiden letzten unbedruckt [Bogen ai_8 . • • fi-i]; mit 52 größeren und 12 kleineren Holzschnitten [12 Tierkreis- zeichen (große und kleine), 32 andere Sternbilder, 7 Planeten- bilder und Himmelsschema]. München, Hof- u. Staatsb. (4" Inc. c. a. 837); Nürnberg, Germ. Mus. (Nr. 2131^'-); Wien, Hofb. Panz. D. A. I. 191, 320; Proctor 1890; Hain *9o67.
Ein Kompendium der Astrologie mit reichlichem auch medizinischem Einschlag.
45!*.
O Bl. i^'. Satnrnns ain ftcrn bin id? cjcnant: Der l?öd})'t planet gar xvo\ befant: HaturUdi bin id? trafen vnb falt: lliit minem uiürfcn manigualt
6 Bll., 4", Vorderseite der ersten und Rückseite des letzten Blattes unbedruckt. Holztafeldruck.
['470.J Auf jeder Seite unten ein Holzschnitt. London, Brit. Mus. (C. 17 b). Cop. III. 4761; Proctor 27.
S) „Planetenbüchlein" und Verwandtes. 273
4o3.
[€in 2tftroloc5ifd? Büdilcin.)
Am Ende: (Beörucft 511 ^(ugfpurü, ron iiatnifcn Sdjönfpcrijcr, poUciiöot am I)onnci-)"tiU3 ncicfjft nad} 6er I^eylicsen 6ivy Ixüiiicjtag ^'^yo. [7. Januar 1490.]
Panz. D. A. I. i8S, 306; Hain 1S99.
454.
Ceutfdj 2tftrouomci 0.0. u. Jahr.
F"olio, mit Holzschnitten. Verfasser nach Panzer: Hans Orth von Bacharach; so nennt er sich in der Vorrede.
Panz. D. A. Z. 29, 120; Hain 1900.
Planetenbücher aus der Zeit um 1500 und später. Die Signaturen sind die der Münchner Hof- und Staatsbibliothek.
454 a.
„Astr. P. 108": Planeten Bfidjlein. || ITic man eines || jeöen lUenfdjen avt, Hatui-jl Vnb Olomplerion, nad} 6em er rnöer || eine Planeten rnö (5'-'i<i?^" 9^- bo- II ren ift, ernennen || foll [Planetenkreis, Holzschnitt.] ^u Strasburg.
8". Bogen 2t — (S mit kleinen schlechten Holzschnitten. Titel mit Strich-Rahmen.
454 b.
„Astr. P. 109": i£in fdiönes l| pianeten^Si'icfjlein. || IDie man eines jeöen Illenfcften || 2trt, Hatnr unö Complerion, nadi 6em ]| er unter einen Planeten rn6 (gt-'i*^^'" yebolj- II ren ift, ernennen foU, 110m Einfang feines || Stehens bi^ ans £n6. 11 J)u ^En6 audj nu^Iidie Hecheln ron || 2töerlaffcn vnb 2tr^neyen. | [Holzschnitt: Planetenbild der Sonne mit Schwert, Szepter und Löwen.] (Beörucft 5U Jluafpuro;, bey Jacob l\oppmayer.
Titel mit Typenbordüre. Bogen 2i — 'S. 8".
454 c.
„Astr. P. HO": bas (Sroffe || pIaneten = Budj || IDeldjes || 2tu5 6em Piatone, Ptolo- meo, Hali, Albumafar, Barlaam unö || Joljanne Ixonigfperijer, i| aufs für^efle unö fleifftgfte 5ufammen || gejogen. || Benebenft öer Geomancia, Phyfio- II unö Chiromantia, roie and} öer || alten XPeiber Philofophia unö fleiner || Cofmographia. ; Darinnen .... unö ein ZlTenfd^ öurd] alle iTTonat öes Jaljrs [| fid) perljalten foll . . . fieipsig, i| ^u finöen bey Joljann ^erboröt Klofeit.
[Jahreszahl weggeschnitten ! ? Neben dem Titel ein symbolischer Stich.] 8 Bll. + 460 S. 8«. Schluß fehlt. Vorrede von M. Sebastianus Brenner. Zahlreiche Schnitte und Striche.
dien zur Geschichte der Mediiin. U. 1 S
274 ^ „Planetenbüchlein" und Verwandtes.
454 d.
„rteu=DcrmcI}i-tcs unb vct^ \\ beffertcs || pianetcn-SüdjIetn, \\ Wie man \\ (Eins jeöi-n 2nenfdicn 2trt, ITatur || unö Conipleyion, nad}i bcm er unter einem ]] Planeten rnö (öcidjcn cjoboljren ift, erfennen |1 unö erfaf^rcn foU. |1 Jtent, öer ftben Planeten ilatur unö€i= |1 «jenfdjafften, unö was man in eine? jeöen Planeten jj Stunöe tljun oöer meiöen foU, feljr II nu^licf} 5U unffen. [Schnitt: Mars mit Zwillingen und Jungfrau.] 135 S. 8».
454 e.
Astr. P. HO, Beiband:
Bauren = Practica || £)öer || IPetter. 23&d)lein, || Wie man \\ Die IPitterun^ eines jeöen Jal^rs || eiaentliij erlernen unö erfaljren mac,, büvd} II 2lufmercfuny öer i5'-'it'-'"' von Jaljr 5U || 'U^'?'^ n->äljrenöe. |1 ^e^t niieöerum aufs neu mit ctlicfjen nü^ || lieben ftücfen nermel^ret, unö nüt fdiönen || ^io,urn gejieret, || Samt einem Bau ren^dompa);, || 2illen 2lcferleuten, Boten unö Sdiiffleuten, 1; "Kauffleuten, fo ju IPaffer unö Canö reifen, nü^lidj 5U unffen. [| Durdj l^enricum uon Uri.
[Zwei Bauern nach Mond und Sternen schauend, rot und schwarz gedruckt.]
Gedruckt in diesem Jahr.
96 S. 8*. (6)
Nicht vor 1600 gedruckt.
S. 79 — 82 „ßier auf folijct j| ein flarer Unterridjt || uom || Baöen, Sdjrepffen, j^u);baöen || unö »^ttni^jen" mit Laßmännlein.
454 f.
Pauren practica. || |l jn öifcm budilin roirt cjefunöen öer Pauren practica, £ief II fen oöer ivecjel, öarauf ([ fy öas csanß jar auff j| mercfen Ijaben || rnö Ijallten.
I)ife Practica oöer || Cieffuni^ öer taa, n>eret alle '\ jar, öann fy raljet all» weci II Dornen tt>iöerumb an. 12 Bll. Durch 2ti_8, Bi_4.
Bl. B/. . . . geörudt 2tnno tc. jm fiij. jarc na^ || d) Bartljolomei öes fjeytiije 5a'elf II poten. [151 3-]
Enthält nichts Medizinisches.
Register.
Ackermann von Böhmen 21" — 221.
Adelphus, Johannes (MüHch) 67, 68.
Albertus, Magnus 78, 99.
Albert von Regensburg 78.
Albich, Siegmund 33, 34.
Albicus, siehe Albich.
Albrecht, Herzog, in Bayern 97, 98.
Albrecht von Eybe 40, 43 — 46.
Albrecht, Meister, der Marstaller loi — 104.
Almansor 232 ff.
Amerbach, Johann (Basel) 243.
Anna von Braunschweig, Herzogin von Bayern
Apicius 131.
Argillata, Petrus von 68.
Aristoteles iio.
Arndes, Stephan (Lübeck) 85, 86, 92, 95, 103,
254. 257, 261.
Arnold von Villanova 3, 133 — 138.
Augsburg 8, 9, 10, n, 13, 22, 23, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 44, 45, 46, 47, 58, 60, 61, 73, "4' 75, 7'J' 77. 79> 80, 81, 82, 83, 86, loi, 105, 106, 107, III, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 123, '29, 135, 138, 140, 141, 142, 143, 151, 160, 180, igi, 192, 195,202 203,205, 211, 212, 213, 215, 219, 229, 231, 233, 234, 235, 236, 237, 239, 240, 241, 242, 243, 244, 245, 246, 248, 249, 250, 251, 252, 253, 254,
255, 258, 259, 261, 264, 266, 272, 273. Ayrer, Marcus (Max) in Regensburg 158, 255, 267.
Baas, Karl 19, 20.
Bämler, Johann (Augsburg) 9, 10, 11, 15, 40, 45. 47, 73, 74, 79, 106, m, "5, '35, 140, ■43, 234, 241, 243, 244, 245, 349, 251.
Bamberg 147, 158, 218, 246, 248, 249, 251, 258.
Barmentlo, Peregrinus 158.
I Bartholomäus Anglicus (de Glanvilla) 87, 107-110. Bartholomäus von Baierland 29. Bartholomäus de Benevento 26, 27, 140. Bartholomäus von Salerno 29, 78, 94.
Bartsch, Karl 115, 149.
Basel 84, 112, 203, 218, 243, 251, 252, 257, 258, 261, 262.
Bauch, Gustav 125.
Beck, Renatus 86.
Beham, Lazarus 232. I Ballaert von Zierikzee, Jakob 1 1 o.
Berger, Peter (in Augsburg) 106.
Bergmann von Olpe, Johann (Basel) 203, 257. [ Bernhard von Gordon 187.
Berthold von Regensburg 123.
Blaubeuren 45, »43.
Blaubirer, Johannes (Augsburg) 141, 142, 233, 234, 248, 249, 267.
Bötticher, Gregor, 192, 216, 217, 259, 269.
Borchhng 95.
Brack, Wenzeslaus 113, 114, 115.
Brandis, Lukas (Magdeburg) 246, 247.
Brandis, Marcus (Leipzig) 249, 250.
Brandis, Matthäus (Lübeck) 117, 189.
Brandis, Moritz (Magdeburg) 261.
Brant, Matthias (Straßburg) 6, 8.
Brant, Sebastian 201, 202, 203.
Breslau 260.
Breydenbach, Bernhard von 89.
Brunn 147.
Brunschwig, Hieronymus 8, 49 — 69, 149, 185-188.
Buchbinder, Benedikt (München) 255.
Büsching 97.
Casses, Joh. (Wien) 15S. Choulant 3, 87, 88, 93, 96, 135. Clemens, V (VL?) 181.
18*
276
Register.
Clemens von Graz 147.
Collyn 192.
Constantinus Africanus 21, 31.
Constanz 204, 205.
Creussner, Friedrich (Nürnberg) 20, 44, 246,
261, 262. Culmacher, Philipp, von Eger 176 — 178.
Dinkmut, Konrad (Ulm) 12, 13, 14,81, 123, 167.
Dach, Peter 100, 248.
Dronnecke, siehe Johann von Caub.
Drucker des BoUanus (Erfurt) 252.
Drucker des Henricus Ariminensis(Straßburg) 244.
Dünkmut, siehe Dinkmut.
Eberbach, Georg 125.
Eberbach, Peter 124, 125.
Eck von Sulzbach, Paul 252.
Ugenolph, Christian 77, 90.
Eggestein, Heinrich (Straßburg) 241, 244.
Ehrle, Karl 13, 14, 165, 169, 171.
Eichstätt 251.
EUenbog, Ulrich 165, 169 — 171, 173.
Engel, Hans 249, 253, 254, 267.
Erfurt 97, 103, 125, 131, 132, 133, 146, 14S,
178, 230, 252, 257, 259, 264. Erich, Herzog von Braunschweig 98. Esslingen 134, 204, 218.
Ficino, Marsilio 64, 67, 68, 69.
Flach, Martin (Basel) 218.
Folz, Hans 14g — 158, 245.
Frankfurt a. M. 77.
Freiburg i. B. 133.
FrensdortT 163, 164.
Priedrich, Kaiser loi. 102. 103.
Froschauer, Johann (Augsburg) 8, 13, 37, 10t,
144, 202. Fruntsperg, Ulrich von 272. Furter, Michael (Basel) 84, 261. Fyner, Konrad 134, 204, 218, 246.
Gallee, J. H. 95.
Gart der Gelundheit 79—90.
Geiler von Kaisersberg 214.
Gentilis da Foligno 186.
Gerson, Johann 213.
Ghotan, Bartholomäus (Lübeck) 2^. 95, 175
246, 247, 254, 255. Goetz, Nicolaus 232. Gordonius, Bernhardus 1S7. Gran, Heinrich (Hagenau) 174. Grelflf, Michael (Reutlingen) 8, 205, 236, 243,
250, 254, 255, 258
Grienwaldt 38.
Grünbeck, siehe Grunpeck.
Grüninger, Johann 51, 53, 55, 56, 57, f;o. 62,
63, 65, 69, 85, 114, 253, 256, 257, 264. Grunpeck, Josef, von Burkhausen 194, 195. Guido von Chauliac 68, 181.
Häser 87.
Hagenau i 74.
Haller, A. von 33.
Hampe, Th., 152 — 153.
Hasselt 158.
Haupt, Josef 78, 140.
Harlem 1 1 o.
Hartlieb, Johann 97 — 99.
Hartlieb, Leonhard 98.
Hämmerlin, Feli.x 99.
Heidelberg 253.
Heinrich Louffenberg I 7 — 20.
Heirich, Hans, von England 65.
Helfreich, 96.
Hellmann, G. 250, 266.
Hewman, Friedrich (Mainz) 8.
Hirnkofen, "Wilhelm von 133 — 138.
Hochenburg, Rudolf Graf von 8—17, 30, 32.
Hochfeder, Kaspar (Nürnberg) 195, 197, 258,
260. Höltzel, Hieronymus (Nürnberg) 8. Hohenburg, Rudolf von 8, 17. HoUenperg, Rudolf von 15. Honiger, Joh. von Creußen 257. Honorius, Augustodunensis 115. Hord, Joß 243, 244, 246, 249, 250. Hortus sanitatis 79 — 90. Huber, Anibrosius (Nürnberg) 262. Huber, Wolfgang (Nürnberg) 211, 264. Hugo 114. Hugo von St. Viktor 93.
Ingoltstadt 256, 264. Isidor 114.
Jakob Bellaert von Zerixzee I IG.
Jakob von Clusa 204.
Jobin, Bernhard 104.
Johann von St. Amand 88.
Johann von Caub 79 — 90.
Johann von Westfalen (Löwen) 33, 122.
Jung, Ambrosius, Dr., in Augsburg 179 — 182.
Kachelofen, Hans (Ingoltstadtj 256. Kachelofen, Konrad (Leipzig) 4, 5, 175, 219,
236, 249, 254, 255, 268. Keller, A. von 149, 150, 163.
Register.
277
Keller, Johannes (Augsburg) 113.
Knobloch, J. (Straßburg) 221.
Knobloclizer, Heinrich (Straßburg) 116, 136.
Knoblochzer, Heinrich (Heidelberg) 219.
Knoblouch, Johann (Straßburg) 35.
Koburger, Anton (Nürnberg) 20, 21, 22, 44, 241.
Koberger, siehe Koburger.
Koch, Simon 250.
Köln 168, 169, 232, 250.
Konrad von Megenberg 21, 22, 30, 31, 73 — 79,
115. Knnrad, Meister der Stadt Straßburg 65. Koppniayer, Jakob 273. Krause 30. Kunne, Albrecht in Memmingen 34, 35, 170,
172, 174. Kystler, Bartholomäus (Straßburg) 1X3, 267.
Lambel, Hans 97.
Landau, Richard 39.
Landsberg, Martin (Leipzig) 46, 177, 230, 252,
25^ 257, 261, 271. Lauffenberg, siehe Louffenberg. Leimbach, Georg 27. Leipzig 4, 5, 8, 38, 46, 175, 177, 192, 216,
= 19, 236. 249, 250, 252, 254, 256, 257, 259,
261, 264, 268, 269, 271, 273. Lehrs, Max 140. Leonardus de Utino 188. Lichtenberger, Johann 266, 267. l^ienhart zu Regensburg 160. Löwen 33, 1 1 7. Lotter, Melchior 4, 8. Louffenberg, Heinrich 17 — 20. Ludwig de Renchen (Köln) 250. Lübeck 25, 26, 27, 85, 86, 92, 117, 175, 189,
223, 254. 255, 257, 261.
Macer, Floridus 96, 135.
Magdeburg 246, 249, 250, 261.
Magnino 33.
Mainz 8, 79, 84, 96, 127, 266, 23S, 248.
Maler, Bernhard 228.
Mancx, Konrad (Blaubeurcn) 45, 243.
Mansfeld, Dr. Balthasar 254, 255.
Marschalk, Nicolaus 125.
Martin, Alfred 151, 153, 156.
Megdenbach, Jakob (Mainz) 87.
Megenberg, siehe Konrad.
Memminger 34, 35, 170, 172, 174, 215.
Mentelin, Johann 242.
Merlinger, siehe Metlinger.
Metlinger, Bartholomäus (Augsburg) 38 — 43, 48.
Meydenbach 87. Meyer, Ernst H. F. 87. Meyerpeck, Wolfgang 139. Misch (Heidelberg) 253. Molitor, Ulrich 204, 205. Mülich, Joh. Adelphus 68. München 255. Münzinger, Hans 214, 215.
Nürnberg 8, 14, 20, 21, 38, 44, 125, 127, 149,
150, 151, 153, 156, 157, 159, 168, 195, 197,
210, 211, 212, 241, 245, 246,252,255,256,
257, 258, 260, 261, 262, 264, 267.
Oefele, Felix von 94.
Oegli, Erhart (Augsburg) 264.
Orth von Bacharach, Hans 273.
Ortolff von Baj'erland 17, 20 — 34, 78, 95, 152.
Otmar, Hans 205, 238.
Ottmar, Valentin 182.
Passau 252.
Peter von Ulm 68.
Peters, Hermann 6, 73, 79, 105, 122, 193, 196,
107. Petri, Johann 252. Petrus de Argillata 68. Petrus de Crescentiis 99, 100. Pfarrer, Hans, Wundarzt in Würzburg 65. Pfeiffer, Franz 78. Pfister (Bamberg) 2 i S. Pflaum, Jakob von Ulm 230, 271. Philipp, Pfalzgraf bei Rhein 268. Pietro da Tussignano 156. Prüss, Johann (Straßburg) 84, 258. Psellus 124, 125. Puff, Michael von Schrick 26, 34, 38, 131)— 147,
210.
Ratdolt, Erhard 228, 22g, 231, 250, 251, 252,
253. 254. 255. 259, 272. Regensburg 160, 255. Regiomontanus, Johann 227 — 230, 232. Renz, W. Th. 156. Renzi, Salvatore 33. Redwich, Erhard 89. Reuschlein, Kaspar, von Hagcnau 104. Reutlingen, 8, 205, 238, 243, 250, 254, 255,
258. Reyser, Michael (Eichstätl) 251. Reyser, Georg (Würzburg) 171, 250, 251, 252. Riederer, Freiburg i. B. 133. Rodericus Zamorensis 104 — 106. Rolando di Parma 186.
278
Register.
Rolevinck, Werner in.
Rösslin, Eucharius 48, 90.
Rosenplüt, Hans von 147.
Rudolf von Hochenburg (Vochenburgl 8 — 17.
Schaff 1er, Hans 238.
Schapff, Jörg (Augsburg) 97.
Schauer (Schauren), Hans (Augsburg) 41, 42,
129, 192, 195, 237, 253, 258, 25g, 264. Schenck, Wolfgang (Erfurt) 125, 257. Scherrenmühl 68, Schobser, Hans (Augsburg) 23, 46, 117, 121,
249, 253- Schöffer, Peter (Mainz) 79, 90, 96, 127, 248. Schönsperger, Johann (Augsburg) 11, 42, 46, 58,
75, 76- 77, 80, 81, 82, 83, 104 („Der Junge"),
114, 117, 129, 137, 142, 144, 146, 180, 203,
211, 213, 235, 236, 254, 261. Schorbach, K. 115. Schott, Johann (Straßburgl 220. Schott, Martin (Straßburg) 116, 134, I3(), 142,
144, 214. Schrauf, Karl 34. Schreiber 216, 217. Schrick, Michael, siehe Puff. Schrotbank, Hans 253. Schüssler, Johann 230. Schuch, Chr. Theophil 131. Schulz, Hugo 78. .Schynnagel, Marcus 251. Senfelder 139, 140. Sensenschmidt, Johann (^Bamberg) 24h, 248, 240,
251, 258. Sigismund, Herzog von Bayern 98. Sigismund, Herzog von Österreich 104, 205. Sigismund von Prustadt (Prussat) in Köln 256. Sittich, Johann 138. . Sorg, Anton (Augsburg) 13, 22, 23, 77, iii,
116, 117, 123, 135, 136, 143, 160, 212, 215,
219, 244, 246, 249, 250, 253. Speier 100, 248.
Sporer, Johann(Errurt)97, 103, 133, 146, 147, 178. Stainhöwel, Heinrich 13, 15, 105, 106, 163 — 168,
171, 177, 178, 186, 188. Steinhöwel, siehe Stainhöwel. Straßburg 6, 8, 35, 37, 38, 51, 53, 55, 59, 62,
69, 84, 86, 100, 104, 115, 122, 135, 142,
144, 183, 214, 220, 221, 241, 242, 244, 253,
256, 257, 258, 262, 264, 267.
Stuchs, Hans (Nürnberg) 156, 197, 252. Stürmer, Wolfgang (Erfurt) 230. Swestermulner, Konrad 173, 174. Sylvativus, Matthaeus 87.
Tallat, siehe ToUat.
Theobertus von Engeland 266.
Thomas von Cantimpr^ 78, 87.
Tierstein, Marg.arethe von 8 — 17.
Tollat von Vochenberg, Heinrich 15, 34 — 3^-
Trotula 99.
Ulm 12, 27, 28, 81, 102, 123, 137, 143, 145, 146, 163, 167, 222, 230, 231,238,241,243, 244, 249, 253, 254, 263.
Unger, Ludwig 39.
Urach 246.
I Valentin von Grünberg (Magister, Bruder) 251),
i 270.
i Valescus de Taranta 1 74.
i Venedig 228, 231.
Vinzenz von Beauvais 87. j Vochenburg, Rudolf von 8 — 17.
Wackernagel, Wilhelm 130.
Wagner, Peter (Nürnberg) 255, 256, 257, 262.
Wegener, Johannes 163. I Weyssenhorn, Ale.sander (Augsburg) 60, 61.
Wenceslaus von Budweis 252, 256, 257, 264, , 269, 270.
Wieger 55.
Wien 158, 196, 261.
Wilhelm von Hirnkofen 133 — 13S.
Winterberg, Johann (Wien) 196, 263.
Wirdung von Haßfurt, Johann 262, 268.
Wonecker, D. Joh. Romanus 258, 261, 263.
Wonnecke, siehe Johann von Caub.
Würzburg 171, 250, 251, 252.
Vsenhut, Lienhard (Basel) 258, 261, 262.
I Zainer, Günther (Augsburg) 22, 39, 44, 45, 105, 112, 191, 239, 240, 241, 242, 266. Zainer, Johann (Ulm) 28, 102, 137, 145, 146, 163, I 167, 222, 230, 231, 241, 243, 244, 249, 253, 254, 263. Zeeniger, Konrad 1 Nürnberg) 125, 127, 210. Zwickau 139.
PLEASE DO NOT REMOVE CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET
UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY
/