ve /500. B; Bu 4 Deutfches Archiv für die * PHYSIOLOGIE. In Verbindung mit einer Gelellf[chaft von Gelehrten ‘ herausgegeben \4 E23 z D; Te er NR b Siebenter Band. Mit [Lieben Kupfertafeln. —— NIS I SE SSS SS SALE Halle, in der Buchhandlung des Wailenhaufes. 1822 Bere. Deutfches Archiv für die SHYSTOL 0O°GTE. Siebenter Band. Erftes Heft. I. Befchreibung einer merkwürdigen Milsge- burt. Von J. F. Meckeı, (Hierzu Tafel ı, Fig. ı. und 2.) Angeborne Abweichungen von der gewöhnlichen Form find fchon infofern höchft anziehend,, als fie fehr häufig, namentlich wenn fe Hemmungsbildungen find, den re- gelmälsigen Bildungsgang auffallend erläutern, und, auch wenn ihr Welen kein Stehenbleiben auf einer frü- heren Bildungsftufe ift, auf mehr als eine Weile die Ge- fetze der thierifchen Form begründen und feltftellen. Deshalb habe ich fchon feit geraumer Zeit fie zu einem der Lieblingsgegenftände meiner Unterfuchungen ge- macht und mich namentlich in meiner pathologifchen Anatomie ") hierüber erklärt. Noch jetzt habe ich keinen Grund, irgend eine Aeufserung über ihr Verhältnils zu den fpäter im Leben entftehenden Formabweichungen und den Veränderungen des Gewebes in Hinfcht auf wif- TenfchaftlichesInterefle zurück zu nehmen, und am aller- weniglten können mich dazu wohl unbelcheidene Zu- 1) Bd. ı. 1812. Vorrede S, XII Ef, MM. Ad. Archiv, VII. ı. A Ne ® DR rechiweifungen veranlaffen, welche den Sion meiner Werte: 'verdrehen '). Natürlich gewinnt aber eine Bildungsabweichung, fo wie eine jede Abweichung, ein noch höheres Inter- elle, wenn fie zugleich zur Erläuterung des Wefens. einer Function beiträgt: eine Bemerkung, welche man kaum zu machen brauchte, wenn nicht kürzlich eine fehr incompetente Behörde der gegenwärtigen deut- fchen Anatomie den Vorwurf gemacht hätte, dafs fie fich nicht genug mit Ausmittlung des Zularmmenhangs zwifchen der vorgefundenen Abweichung des Baues ind der Störung der Function befchäftige, Die Ungerech- tigkeit eines folchen Vorwurfes leuchtet ein. - Kein Anatom wird fich gern mit dem blofsen Befunde be- gnügen, fondern fich gewils, wo nur die Möglichkeit vorhanden ift, über die im Leben Statt gefundenen, damit zufammenhängenden Erfcheinungen zu unterrich- ten fuchen; allein, wie oft nöthigte übler Wille, oder 'Nachläffigkeit, oder Unwilfenheit der Perfonen, welche Auffchlüffe geben konnten, oder gar der sänzliche Mangel folcher Individuen, bei denen er fich Ratlıs er- holen Könnte, auch den eifrigften Forfcher, fich mit dem, was er im Leichname fand, zu begnügen, und die Abweichung zwar nicht blofs als Seltenheit und Gegenftand der Neugierde, aber doch nur nach ihren finnlich wahrnehmbaren Merkmalen zu betrachten und zu befchreiben, über ihre Veranlaffungen und Wir- kungen aber höchftens Muthmalsungen zu wagen! Sehr leicht wäre es hier, fich des Reh der Retorßon zu bedienen und die unberufnen Richter zu erfuchen, ihre Leichenöffnungen mit Sachkenntnils und Genauigkeit anltellen zulernen, undnicht fowohl die unter ihren Au- -4) Fowe Differt. animady, ia anat.’pathologicam continens. Berol. 1815, P- 23. gen gemachten, als die von andern verzeichneten mit Er- fcheinungen im Leben zulammenzudichten, welche nie exiltirten, und fo ein Gewebe von Irrthümern zufammen- zufetzen, das nicht einmal den denkenden Schüler za täufchen vermag. Eben fo könnte man auch den Wunfch äufsern, dafs nicht auch die vergleichende Anatomie zu demfelben Zwecke von fo ungeweihten: Händen be- taftet würde, wenn nicht die unglücklichen Verfuche diefer Art denen, welche fie anftellten, in den Augen _ der Verftändigen fchon längft den verdienten Icher ge- bracht hätten. Ein fiebenmonatlicher männlicher Fötus, wel- chen ich kürzlich erhielt, ift in mehrern der oben er- wälnten Hinfichten intereffant. Ar Die Abweichungen, durch welche er entftellt ift, find: ı) Hafenfcharte und Wolfsrachen; 2) aufseror- dentliche Verengerung, faft Verfchliefsung der Vorhaut- ° öffnung; 3) Verwachfung der Nieren; 4) ungeheure Ausdehnung der Harshlfe und der Harnleiter. Die verfchiedenen Abweichungen verdienen eine etwas nähere. Betrachtung. ı) Die Hafenfcharte und der Wolfsrachen find ein- fach, befinden fich aber, wie gewöhnlich, nicht in der Mitte, fondern auf einer Seite und dies ift, wieder wie - in den meiften Fällen, die /inke. Deutlich ift das linke Zwifchenkieferbein vom übrigen Oberkiefer getrennt und, nach links vom Lippenbande liegend, mit dem, rechten zwar nicht verwachlen, aber doch, wie ge- wöhnlich, verbunden. Es fteht vom übrigen linken Oberkieferbein um zweiLinien ab und enthält die Keime der beiden linken Schneidezähne, Der Gaumentheil des Oberkiefers ift in feiner gan- zen Länge von- dem rechten getrennt. Eben fo ift der weiche Gaumen ganz gelpalten. Der Gaumentheil des A2 . A LEN DENE DR rechten Oberkiefers und Gaumenbeins ftölst an den: - Pflugfchaar. Der Zapfen ift in zwei Hälften a die deut- lich von dem übrigen weichen Gaumen verfchieden find, aber nicht herabfteigen, fondern horizontal liegend mit ihren Spitzen einander entgegen gewandt find. 2) Die Vorhaut bildet einen acht Linien langen, fünf Linien weiten Cylinder, deffen Wände faft eine Linie Dicke haben. Er ift ftumpf zugefpitzt und et- was hinter feinem vordern Ende befindet fich oben und in der Mitte eine rundliche, kaum eine Sechstellinie weite Oeffnung. Dieler Cylinder ift völlig hohl und leer, durchaus nicht mit der Eichel angefüllt. An feinem Grunde befindet fich eine durchaus nicht vor- {pringende, vielmehr vertiefte, runde, zwei Linien im Durchmelffer haltende Oeffnung, durch welche man in die gleich weite und kurze Harnröhre gelangt. Der, von der Vorfteherdrüfe umfchloffene hintere Theil der Harnröhre ilt fehr ftark, auf feben Linien in der Richtung der Länge und Breite, ausgedehnt und diefe Drüfe in ein unmerkliches, dünnes Blatt ver- wandelt. Ä Die Harnblafe hat eine von der gewöhnlichen fehr abweichende Geftalt, indem fie oben weit breiter als unten ift. Zugleich ift fie fehr viel gröfser als ge- wöhnlich, indem fie einen Zoll acht Linien lang, oben einen Zoll vier Linien, von vorn nach hinten einen Zoll, unten acht Linien breit ift. Ihre Wände find beträcht- lich, über eine Linie, dick. Die Harnleiter öffnen fich an den gewöhnlichen Stellen, ungefähr fieben Linien weit von einander ent- fernt, in die Blafe. Sie felbft find ungeheuer ausgedehnt, verlängert, und deshalb dreimal gewunden, Ihr Dickendurch- nn DE 5 melfer beträgt im Durchfchnitt drei bis fünf Linien, ihre Länge vier Zoll. Alle genannten Theile ftrotzten von Harn. Das Gewebe der Nieren und Nebenniereä ift regel- mäfsig; die erften aber weichen durch ihre äufsere Ge- ftalt infofern vom Normal ab, als fe an ihrem untern Ende durch eine, zwei Linien hohe, eine Linie dicke Brücke von normaler Nierenfubftanz verbunden find, 3) Aufserdem liegen die Hoden ungewöhnlich hoch über dem Bauchringe, fo dafs fie faft an die untern Enden der Nieren ftofsen. Die Samengänge find durch die ausgedehnte Blafe beträchtlich in die Länge gezogen, fo dafs der rechte einen Zoll vier Linien, der linke einen Zoll lang ift. © 4) Ferner findet fich an der Leber eine Abwei- chung von der gewöhnlichen Form, fofern der vier- eckige Lappen durch eine, ‘acht Linien lange, zwei Linien tiefe Querfpalte in feiner ganzen Breite in eine vordere kleinere und eine. hintere grölsere Hälfte ge theilt ift, 5) Endlich liegt der Blinddarm noch weit höher als in diefer-Periode gewöhnlich ift, nämlich am obern Ende der rechten Niere, unftreitig weil die ftrotzende und ungeheuer ausgedehnte Harnblafe ihn, wie die Ho- den, am Herabfteigen hinderte, Die'hier befchriebenen Thatfachen geben vorzüg- lich zu folgenden Betrachtungen Anlafs. 1) Alle zugleich in demfelben Körper vorkommen- den Abweichungen find Hemmungsbildungen. : 2) Da diefe Vereinigung mehrerer Bildungsabwei- chungen überhaupt, insbefondere aber mehrerer Bil- dungsabweichungen derfelben Art an weit entfernten Stellen und in verfchiedenen Syftemen Statt findet, fo wird dadurch die Richtigkeit der Apfıcht von der dyna- mifchen Entftehungsweile der Milsbildungen beltätigt. 6 — 3) Die von dem berühmten Ofander *) gemachte “ Bemerkung, dafs Spaltungen gewöhnlicher, in der obern, Verwachfungen in der untern Körperhälfte vor- * kommen, findet gleichfalls durch diefe Mifsgeburt eine auffallende Beltätigung, indem die Abweichungen in. der obern Körperhälfte deffelben Körpers Spaltungen, diein der untern, fowohl an den Nieren als der Vors haut, Verwachfungen find. 4) Man könnte vielleicht, da der Fötus nlaie war, diefen Fall auch als eine Beftätigung, der. Auren«; rieth’(chen AnScht anfehen, dafs die Natur durch zw frühes Austreiben von regelwidrig gebildeten‘ Fötus die Reinheit der Art zu erhalten ftrebe ?), indelfen glaube ich an diefe fchon deshalb kaum, weil: die verbältnils- mälsige Menge der zu früh gebornen mifsgebildeten Fö- tus kaum gröfser als die der reifen il. Wenn unter. den unreifen Fötus verhältnifsmäfsig etwas mehr mils-, gebildete find, fo rührt dies wahrfcheinlich vielmehr daher, dafs diefelbe Urfache, welche eine Regelwidrig- keit in der Bildung des neuen Organismus- hervor- brachte, es auch auf mehr als.eine Weife unmöglich machte, dals die Schwangerfchaft regelmäfsig_ verlief, und er die Reife erlangte. So konnte z. B, Schwäche “ des mütterlichen Organismus zugleich die Urfache der regelwidrigen Bildung des Fötus und der Unmöglich- keit, die Schwangerfchaft zu vollenden, feyn.. Auf andere Weile konnte der Abortus dadurch veranlafst werden, dafs der unregelmäfsig gebildete Fötus aus | derfelben Urfache früher abftarb, welche die Regel- widrigkeit feiner Bildung begründete, Manche Bil- dungsabweichungen, namentlich Waflerkopf, bedeuten» 1) Denkwürdigkeiten, Bd. II, St. II. 5. 4714 2) Suppl. ad hift, embr. p. 38. Ä . _—_— 7 des. Mehrfachwerden n. f. w. bewirken überdies auf andere Weile, blofs mechanilch, die zu frühe Nieder- kunft. 5) Wenn gleich (nach 2.) die vorgefundenen Ab- weichungen unftreitig dynamifchen Urfprungs find, fo entftand doch gewils die Vernichtung der Eichel, die Ausdehnung der Vorhaut, der Harnblafe und der Harnleiter, fo wie die Verdickung und Verhärtung der Wände der er[ten mechanifch, in Folge des durch die Enge der Vorhautöffnung gehinderten Harnabflufles, “ Wenigftens fcheint es;mir, als verfchlöffe man abficht- lich die Augen gegen urfächliche Verbindung, wenn man diefe Erfcheinungen nur -als nebeneinander befte- hend anfähe. Dies ift wohl theils an und für fich ein- Jeuchtend, theils ergiebt es fich aus der Vereinigung derfelben Erfcheinungen bei fpäter im Leben entftehen- den Hinderniffen des Harnabfluffes, Noch. deutlicher erhellt dies aus einer Verglei- chung der Gröfse der verfchiedenen, hier entltellten Theile mit denfelben im normalen Zuftande bei einem rn von Bleirlien Alter. . Hier. Im Normalenftande, der orkanı ae a rl Weite der Vorhaut PER AEERR u a Gröfse ihrer Oefnung . . .„ . 4 zu Länge der Fichel . .....00 2a Weite ihrer Oeffnung : x. .„ 242) 7 zu Weite der Harnröhrenenge „ .„ 2 1“ Länge der Blale . . zu ga 1 Gröfster Querdurchmeller u ug! 3-4 Gelalt. . . . . . Sehr rund, . [ehr länglich. Länge der Farleiter a he Dura Durchmeffer der Harnleiter . . Eu FL Geftalt . . .» . dreimal gewunden, falt gerade. Y) Die Oeffnung ift die vordere der Harnröhre, 8 DD Die angeführte Entftehungsweife jener Abweichun- gen im Harnfyftem nun zugegeben, fo erfcheint diefer Fall infofern fehr interelfant, als aus ibm unmittel- bar hervorzugehen fcheint: dafs der Fötus, wenig- tens der menjchliche, wirklich harnt, und alfo ein Theil des Fruchtwa/jers wirklich Exerement und na- zmentlich Harn ift- Schon früher *) habe ich mich um fo eher dahin geäulsert, dafs das Fruchtwafler in den letzten Perioden zum Theilim Allgemeinen Auswurfsitoff feyn könne, als auch der viel zu früh verftorbene Zmmert diefe Anficht vorgetragen hatte, und ich brauche kaum zu fagen, wie auffallend diefe Annahme durch diefen Fall beftätigt wird. Offenbar zwingt die mit der falfchen Atrefie ge- fundene Hamanhäufung und die Ausdehnung aller hin- ter der falt verfchlolfenen Stelle liegenden Theile zu der Annahme, dals im gewöhnlichen Zuftande, wo jene nicht ‘vorbanden ilt, ir. Harn durch die Harnröhre ausfiefst. ich brauche nach dem,‘ was’ ich früher ?) an- führte, nicht zu erwähnen, dafs ich hieraus auf keine Weife die alleinige Bildung des Fruchtwaflers in den Nie« ren oder irgend einem andern Organ des Fötus, fon- dern nur folgern will, dafs fich der Harn deffelben ihm, zu einem vermuthlich kleinen Theile, heimifcht. Gegen diefe Annahme kann man natürlich. nicht die Gründe anführen, welche gegen die von ihr ganz verichiedene, ‘dafs das Fruchiwaffer nur Product der Harnabfonderung des Fötus fey, mit Recht gelten, Die Unwahrfcheinlichkeit, dafs der Fötus in ei- ner, auch nur zum Theil aus feinem Harne beftehenden ı) Handbuch.der menfchlichen Anatomie. Theil 4, 5. 70% 2) Ebend, \ ELLE DEAD 9 -Flüffgkeit eine beträchtlich lange Zeit lebe, wird übri- gens durch mehrere Bedingungen rer Diefe find vorzüglich: ‘ı) Die, höchft wahrfcheinlich geringe "Menge def- felben im Verhältnifs zu dem, von den Eihäuten 'abge- fonderten Antheile des Kruchehällrs. Dafs diefe ge- zing fey, ergiebt fich fchon aus der Beobachtung von de la Motte, der mit einem durch Verfchliefsung der Harnröhre entftellten Fötus viel Fruchtwaffer fand *), aufserdem aus der verhältnifsmäfsig ungeheuren Menge deflelben in den früheften Embryoperioden. 2) Die unftreitig beftändig vor fich gehende Er- neuerung und Einfaugung des Fruchtwaflers durch die Eihäute. 3) Die Befchaffenheit des Fötusharns. Diefe ift, wie alle Ausfonderungen, weit wälferiger, alfo weniger nachtheilig, als in fpätern Lebensperioden. Zwar könnte man die Verfchiedenheit zwifchen der Mifchung deffelben, fo wie des Harns überhaupt, und der Allantoisflülfigkeit auf der einen, des Fruchtwaffers auf der andern Seite ?), als Gegengrund anführen, al- lein diefe erkiärt fich theils aus der Vermifchung we- nigfiens zwei. verfchiedener Flüfßgkeiten im Frucht- walfer, theils aus der verhältnifsmäfsig geringen Menge. des Harns, theils aus wahrlcheinlich beftändig vor fich gehenden, und durch den, in den Eihüllen abgefonderten 1) Trait& complet des accouchemens, neue Ausg, 1765. T, I. p- 203., eitirt bei Haller Elem. phyf. T. VIII, Pars I, p. 97. 2) Dülong und Labillardiere in diefem Archiv Bd. 5. S. 441. 442. Eafjaigne Nouvelles recherches fur la compolition des eaux de l’Allantois et de l’Amnios dela Vache. Annales de Chimie er’de Phyfique 1921. T, XVII, p. 295, Daraus in dielem Archiv. Bd. 7. H. ı, 10 { nn Theil des Fruchtwaffers bewirkten Mifchungsverände- . Tungen. virs Wirklich wird dies durch die vergleichende. Un- terfuchung der Feuchtigkeiten nicht unwahrfcheinlich. Lafjaigne fand im Fruchtwalfer der Kuh Eiweils, Schleim, Gallenftoff, falzfaures Natronund Kali, koh- lenfaures Natron und phosphorfauren Kalk; im Harn des Kubfötus dagegen vielen Schleim, unkryftalliir- . bare Subftanz, falzlaures Natron und Kali, fchwefel- faures Kali und Milchläure, Höchft .wabr/cheinlich ftammte hier wohl u Eiweifs von den Eihäuten, der Schleim fand fich in beiden Flüffgkeiten, 'eben fo zwei der vorhandenen Salze "). Der Gallenftoff, den fowohl Laffaigne als Dü- long *) fanden, rübrte wohl unftreitig am wahrlchein- lichften von etwas abgegangenem Kindspech her ‘und fpräche daher, da dieles Auswurfsftoff ift, für meine Anficht, wenn man feine Erfcheinung, wie es doch, wegen mehrfacher Wiederholung des Verfuches wahr- fcheinlich ift, für regelmälsig und beftändig halten darf. Hätte fich eine Spur davon in dem Harn gefunden, fo würde dies ihr natürlich noch weit mehr das Wort reden, vorzüglich wenn man fiıch an das Verfchwinden des Harnftoffs im Harn bei Leberentzündung 3), die bei. Acephalen nicht ganz ungewöhnliche Verfchmelzung, von Leber und Niere zu einem Organ 4%) und an die analoge Vereinigung beider in den Gallengefäfsen bei den. Inlekten erinnert, 1) a a0, 2) Ara. 0.5. 441. 448 3) Rofe und Henry in diefem Archiv, Bd. 2. S, 642, 643 4) Meckel's pathol. Anat, Bd, 1, S. 183. [= 11. ‚4) Der Schutz, welehen fowohl-der Käfehrnifs, als die fehr früh ‚eintretende enge Verfchlielsung der Klappen gewährt, welche Sch.vor zarten Schleimhäu- ıen,. befonders der Sinnorgane, befinden, Das Ein- dringen des Fruchtwallers in den Mund und: Darmka- nal ift nach der erften und zweiten Bemerkung kein Einwurf, °Ueberdies befindet Ach offenbar der grölste Theil des Darmkanals in beftändiger Berührung und Wechfelwirkung mit viel widrigern und nachtheiligerin Subftanzen. 2 5) Giebt'es bekanntlich ‚nieht nur eine beträcht- liche Menge von Thieren‘, welche beftändig in viel ’ ekelhafteren Umgebungen leben, fondern die Larve von Cercopis:\/pumaria bewohnt beftändig ein aus ihrem eignen Unrathe gebildetes Neft '). Zu wünfchen wäre es nun, dafs ähnliche, von glaubwürdigen Gewährsmännern gemachte Beobachtun® gen mitgetheilt würden. Fälle von angeborener Harn- röhrenverfchliefsung oder Verengung fcheinen mir, wenn gleich mehrere, Schriftfteller deren, anführen, überhaupt nicht fo häufig ‚zu feyn, als man wegen der Kleinheit der Abnormität vermuthen könnte. Zwar führen mehrere Schriftfteller über patholo- gilche Anatomie Fälle davon an, indeffen mufs man üch fchon gegen manches Citat infofern verwahren, als z. B. Camper und Ohme, welche Voigtel?) als Ge- währsmänner verf[chiedener eigner Fälle anführt, durch- aus nur des regelwidrigen Zuftandes im Allgemeinen gedenken. _ Dann gehören mehrere Fälle gar nicht hier- her, fofern die Harnröhre ‘in ihnen nur in ihrem vor- dern Theile gefpalten und am Mittelfleifch geöffnet y) Röfels Infekten, Th, 2., Heufchrecken und Grillen, $. 139. 2) Pathol. Anat. Bd. 3. $, 350. 12 un "war. Ferner wurde die Abweichung fehr allgemein bei reifen Fötus beobachtet und entweder durch die Operation geheilt, ‘oder das Kind ftarb und wurde dann , wie leider nur zu gewöhnlich, nicht geöffnet. Einen ganz hierher gehörigen Fall fahe ich'indef- fen vor einigen Jahren in dem vortrefflichen Mufeum von Heavifide zu London, in deffen Catalog *) er sleichfalls befchrieben ift. Die nähere Angabe findet Sich auch in Bradley’s medicinifch- PETE Jour- nal?) von Merriman und Howfhip, } Das Kind, ein Knabe, ‘wurde mit demachten Mo- nat lebend geboren, ftarb aber zwei Stunden nach der Geburt: Die Ruthe war platt und, wie der After; undurchbohrt, Die Hoden fehlten äufserlich. ‘ Der Unterleib war durch eine in ihm befindliche Gefchwullt.. bisüber den Nabel’ ungeheuer ausgedehnt. Bei der Unterfuchung fand fich, dafs die Gefchwulft aus der ungeheuer ausgedehnten und mit Harn angefüllten Harn- blafe und den Harnleitern beftand; Die Harnleiter waren ftark gewunden und enthielten Ausdehnungen vom Umfange der. Harnblafe des reifen Fötus. Die Menge des in diefen Theilen enthaltenen‘ Harns betrug über ein halbes Nöfsel, allo ungefähr zehnmal fo viel als ge- wöhnlich. Zugleich war die Muskelhaut der Harnblafe fehr dick. Die Nieren enthielten eine Menge feröler Bälge. ; -. 1" Der obige Fall, den: de ?a Motte, und nach ihm Haller anführt, ‘wo bei Harnröhrenverfchlielsung der in’ der Harnblafe befindliche Harn übel roch, würde auffallend für meine’Anficht fprechen, wenn die Ope- 1) Catalogue of the Mufeum of J. Heavifide, London 1318; P- 108. h 2) Vol. 25. I8II. p. 279% ration augenblicklich nach der Geburt gemächt wor- den wäre, indem diestunter‘ den gewöhnlichen Bedin- gungen durchaus nicht der Fall ift, unftreitig wohl alfo’ der üble Geruch des Harns hier davon herrührte, dafs er regelwidrig nicht aus der Harnblafe fortgefchafft worden war, gerade ‚wie der durch fpäter entftan- dene Hindernifle zurückgehaltene Harn gleichfalls'bald 'einen übeln Geruch annimmt, Allein der Fall ift nicht völlig erweilend, da die Operation erft am dritten Tage angeftellt wurde, Die Gegner der von mir getheiltem Anficht würden daher, wenn gleich mit keiner befon- dern Wahrfcheinlichkeit, immer anführen können, dafs ‚der Harn bis zur Geburt eingelogen und erfetzt würde, “und der übelriechende Harn der kurz vor, und befon- ders der nach der Geburt abgefonderte gewelen fey. Schliefst doch de la Motte und mit ihm Haller aus. der gleichzeitigen Anwelenheit von Harn in der verfchloffenen Blafe und vielem Fruchtwaffer in diefem Falle, dafs das letztere gar nicht vom Harn des Fötus herrühre, während doch offenbar, wiefchon oben *) bemerkt wurde, fich daraus nur ein geringes Verhält- nils des Fötusharns zu den übrigen Beltandtheilen def- felben ergiebt. i Auch in einer von Hartmann?) unterfuchten Blafe eines Kalbes, deffen Harnröhre verfchloffen war, fand fich eine übelriechende Flüfjigkeit, indeflen ergiebt fich aus der Erzählung nicht, dafs das Kalb newgebo- ren' war, und überdies war zugleich der eine Harnlei- ter verwachfen. Dagegen giebt es einige andere Fälle, ‘wo, ohne vorhandene Verfchlie/sung der Harnröhre, ein vorhan- denes Hindernijs der Ausfonderung des Harns ähnliche Formfehler im Harn[yftem verurfachte, 1) 8.9. 2) Eph. n. c. Dec. II, a, 7. Obf. 39, 4 4 I MDB BED So fand Sandifort") bei einem unter andern durch Zufammendrückung des Kopfes, fehr grofsen Nabelbruch, Riückenfpalte, Mangel einer Nabelpulsader verunftal- teten männlichen Fötus, der im hebenten Monate ge- boren wurde, die Harnblafe fehr ‘voll Harn, weit über das Becken. emporragend, "hinten mit drei, ‘mit ihrer Höhle zulammenhängenden Anhängen verfehen ?), ihre Muskelhaut fehr dick 3), den Anfang des Urachus zu einer weiten, frei mit ihr zufammenhängenden Blafe ausgedehnt #); den rechten Harnleiter in geringer Ent- fernung von der Niere falt einen Zoll weit, hierauf bis zur Weite des Harnleiters eines Erwachlenen zu- Jammengezogen, dann bis zur Einfenkung in die Blafe wieder, wenn gleich nicht fo fehr als oben, ausge- dehnt. Auch der linke war abwechlelnd zufammenge- zogen und ausgedehnt, doch dies weniger als der rechte 5). Eben fo waren die Nieren auf diefelbe Weife regelwidrig , die rechte anderthalb Zoll lang, falt eben fo breit, die linke zwei Zoll lang und. breit. Beide bildeten Säcke, beltanden aus vielen, mit einer Flüf- tigkeit angefüllten Blafen, und waren in der That'nur die Aufserordentlich erweiterten Kelche des Nieren- beckens, von ihrer Subftanz felbft dagegen war falt nichts vorhanden. Aufserdem waren fie an ihrem un- tern. Ende verwachfen °). Hi “j) Obfervat, anat, pathol, L. II. €. 1. De hernia umbilicali, plurima abdominis vifcera continente, inteltinorum , renum vehcab, cordis praefertim, fabrica praeternaturali u.[. w. 2) 8. 14. 3) S. 29. 30. 4) 5» 45: 5) S. 14. 6) S. 13. 14. 28. 29. Kaum läfst’es fich wohl bezweifeln, dafs ein der /Ausltofsung des Harns fich widerfetzendes Hindernifs das ganze Harnfyltem auf die/e Weije verunftaltet hatte. Zwar war dies, da Sandifore ausdräcklich die Ruthe regelmäfsig gebildet nennt '), nicht das Ende der Harn- röhre, allein theils ergiebt fich aus der ganzen Unter- fuchung nicht, dafs die Harnröhre in ihrem Verlauf unterfucht wurde, theils konnte der lehr grofse Nabel- ' bruch, wie dies die Abbildung ?) in der That äufserft wahrfcheinlich macht, wohl durch feinen Druck auf die Ruthe den Ausfluls des Harns wenigftens eben fo bedeutend erfchweren als eine Phimoßs. Auch .ein kürzlich von Wird/or 3) beobachteter,- und theils wegen feiner Merkwürdigkeit überhaupt, theils feiner nahen Beziehung zu dem meinigen in die- fem Hefte mitgetheilter Fall gehört hierher. Er fand nämlich bei einem reifen Fötus, der perforirt werden "mufste, weil er wegen einer 7 Kannen haltenden Anbäu- fung von Waffer im UnterJeibe nicht: geboren werden konnte, die Harnblafe in der Lünge von fechs Zollen an die Unterleibsivand geheftet, neben der £infenkung jedes Harnleiters einen Anhang, welcher den: kleinen Finger bis an das erfte Glied aufnahm, hinten zwi- ‚fehen ihrer Muskel- und Schleimhaut zwei bis drei Zoll weit eine Schicht von erdigter Subfianz, die Muskelhaut hier ungewöhnlich dünn, an einer Stelle ganz fehlend. Höchlt wahrfcheinlich war hier die ungeheure Waffermenge das Hindernifs, welches fich dem Aus- tritte des Harns widerfetzte, und alle Veränderungen entftanden durch die Zurückhaltung des Harnes. _ 1) 8.9. 2) Tafel I. 3) ddinb, med. Journal. 1321. Vol. ı7. Pp- 563. 2 416 i nn € Einen andern Fall, der fich gleichfalls in diefem Hefte findet, erzählt Murdoch *). Die Blafe fehlte, wie der Beobachter vermuthete, allein höchft wahr- fchemlich war fie durch mehrere, fehr grofse, mit einer dünnen, gelblichen Flüffgkeit angefüllte Säcke dargeftellt. Diefem Falle habe ich übrigens felbft nä- her die Gründe beigefügt, welche mir ihn für den abge- handelten Gegenftand merkwürdig zu machen fcheinen, Der von mir erzählte Fall nimmt übrigens der Dun can’[chen Hypothefe über die Entftehung der Harnblafen- fpalte in Folge einer Harnröhrenyerfchliefsung, gegen welche ich mich früher ?) vorzüglich deshalb erklärte, weil keine Thatfache die Ausfonderung des Harns beim Fötus beweife, einen grofsen Theil ihrer Unwahrfchein- lichkeit, zumal wenn man, wie billig, auf die unter beiden Bedingungen Statt findende Erweiterung der Harnleiter Rückficht nimmt. } Endlich ift diefe Beobachtung in gerichtlich- medi- einifcher Hinficht, namentlich in Bezug auf die Harn- blafenprobe, nicht ohne Interelfe. Da fich aus ihr er- giebt, dafs der Fötus beftändig, wenn auch nur in nicht bedeutender Menge, harnt, fo folgt natürlich, dafs bisweilen fchon vor der Geburt diele Ausfonde- rung in einem zu Bewirkung einer völligen Entleerung der Blafe hinreichenden Grade, noch leichter, Statt finden könne, als es überhaupt fchon durch die Offen- heit des Weges möglich ift, wodurch der Schlu/s von. Leerheit derfelben auf Lebendiggeborenjeyn des Kin- des noch mehr als durch andre Gründe an Bündigkeit verliert: 1) Edinb. Journ. Vol. 17. $. 315. 2) Pathol. Anat, Bd. 1. S. 731. _— ee — 11, hör, I: "Dr. Murpacnh’s, Mitgliedes des Königl. Col- legiums der Aerzte und Lehrers der Ent- bindungskunde zu Edinburg, Befchreibung einer menfchlichen Milsgeburt. (Aus dem Edinb. medical and furg. Journal, 1821. p- 315.) Bei einem Kinde, welches im’ achten Monate der ‚Schwangerfchaft und zwar. mit den Fülsen voran, aber, mit Ausnahme des durch eine Flülßgkeit ftark ausgedehn- ten Unterleibes, leicht geboren worden, und eine Stunde mach der Geburt geltorben war, nachdem die Glied- maalsen ich dunkelroth gefärbt, und das, Athmen in einzelnen beichwerlichen Zügen Statt: gefunden hatte, fanden lich folgende Erfcheinungen. Ä Der Kopf, die Bruft und die 'obern Gliedmaafsen waren regelmälsig, die untern hatten die gewöhnliche _ Grölse, aber Klumpfüfse. } j Der Unterleib war fehr grofs, weich und: enthielt . offenbar eine beträchtliche Menge Flüffigkeit, fo dafs das Kind auf dem Rücken liegend etwas platter: wurde. Sie fchien in zwei oder mehrern Säcken enthalten, deren einer, der grölsere, die Oberbauch -, Nabel - und: Len- dengegend, der kleinere vorzüglich die Unterbauch- gegend einnahm, wodurch, feiner Plattheit wegen, die Schamfuge und die obere Hälfte der Oberfchenkel be- deckt wurde. £ Vom After und äufsern Gelchlechtstheilen fand fich keine Spur. - ” Der Nabelftrang beftand nur aus einer Puls-und Blutader und fenkte fich höher als gewöhnlich in die Bauchwände, fo dafs die Gefäfse fchief, erft nach un- ten, dann nach oben eintraten, wo die Blutader fich, wie gewöhnlich, in der Leber verzweigte. “Mi. d. Archiv. VIl. ı. B Wegen diefer eigenthümlichen Einfenkung nahm die Wurzel (des Nabelftranges einen grölsern ‚Raum als gewöhnlich ein, und unmittelbar unter ihr befand fich “eine kleine, durch den Mangel ‘der Bauchdecken ver- anlafste Oeffnung. h Bei Oeffnung des untern Sackes fofs etwa ein Nöfsel eines gelben Serums aus, Die vordere Wand war dünn und gleichfalls gelblich, die hintere {ehr „dick und hart, knorpelartig, Beide hingen durch zwei dünne, aber. ftarke Bänder, die ungefähr die Dicke eines gewöhnlichen Seidenfadens PRPRBEEN zufammen. i Im obern, gröfsern Sacke fanden fich etwa drei Nöfsel einer ähnlichen Flülßgkeit. Jetzt entdeckte man an der hintern Wand des untern Sackes ein leich- tes Schwappen und, nachdem diefe Wand durchfchnit-’ ten war, einen dritten Sack, der, dielelbe Flülfigkeit, aber in geringer Menge enthielt, und fieh von dem untern Rande. der Einfenktng des Nabelltranges gegen die Unterbauchgegend, dann etwas nach oben und aufsen, gegen den obern Theil der Hüftgegend erftreckte. Am Ende diefes Sackes fand Sch ein vierter, der weit kleiner als die übrigen, aber mit derfelben Flüf- hgkeit angefällt war, und mit ihm durch eine Oeff- nung ‘von der Weite einer gewöhnlichen Sonde zu- fammenhing, ‘‘Der Magen hatte die gewöhnliche Gröfse, war’ . aber in der Nähe des Pförtnerendes ftark eingefchnürt. An dem Kardiaende war er völlig normal, am Pförtner- ende gänzlich verlfchloflen. Die Gedärme hatten überall diefelbe Weite, unge- fähr einer Gänfefeder, und boten keinen Unterfchied zwifchen dünnen und dicken dar. ‚, Das obere Ende hing blofs durch Zellgewebe an der hintern Fläche des Kleinen Sackes, war aber völlig . ‚verfchloffen und ohne die geringfte Verbindung mit die- dem Organ. | Unten endigte fich der Darmkanal in dem untern und linken Theile der Unterbauchgegend blind. Er hatte die normale Länge, und enthielt durch- aus eine hellgraue Subftanz von der Confiftenz geronne- ner Lymphe, | ‘ Die Leber war fehr klein, indem fe nur Z der ‚gewöhnlichen Gröfse hatte, übrigens normal, hing aber zum Theil am Magen. Eingefchnitten ergöfs fie eine geringe Menge ganz gefchmacklofer Flüffigkeit. Eben fo war auch die Gallenblafe (ehr klein, und hing, nach der gerauelten Unterfuchung, durch Keinen Gang weder mit der Leber, noch dem Darmkanal zu- dammen. Milz, Bauchfpeicheldrüfe und Nieren waren normal. Dagegen fehlten Jdie Harnblafe und die innern Ge- fchlechtstheile durchaus. / Den vorftehenden Fall habe ich dem von mir beobh- achteten beigefügt, weil es nicht unwahrfcheinlich feyn dürfte, dals die Säcke die ftark erweiterte und init Harn angefüllte Harnblafe, vielleicht in Verbindung mit den Harnleitern waren. Dafür fpricht: 1) der Man- gel der Harnblale; 2) die Lage jener Säcke; 3) die in ihnen enthaltene Flüffgkeit und 4) die ähnliche An- ‚ordnung des Darmkanals und der Gallenblafe. Bei diefer Vorausfetzung hatten fich, vermuthlich in Folge ‚des Druckes, die übrigen Theile des Harnfyftems ent- zündet, waren verwachfen und dadurch von den Nie- ren getrennt worden. Unter diefer Bedingung ift dann offenbar dieler Fall ein merkwürdiger Beitrag zum vori- gen, und eine Betätigung der bei feiner Erzählung vorgetragenen Anlichten. Ba 11. J. Wınosor's Beobachtung einer Bildungs- abweichung mit Bauchwallerfucht bei ei- nem Fötus. (Edinb. med. and furg. Journal, 13921. Vol. 17. p. 561.) + Am fechsten September 1816 wurde ich um halb zwei Uhr Nachmittag zu einer vier und zwanzigjährigen Frau wegen [chwieriger Niederkunft gerufen. Die Wehen f hatten am Abend vorher ängefangen und früh ara Mor-# gen, noch ehe die Hebamme gerufen worden, waren die Wäller gelprungen. Diefe fand den Muttermund wenig erweitert und bemerkte, dals er tich. langfam erweiterte. Das Geficht und der Nabelitrang lagen # vor. Um Mittag trat der Kopf nach vieler Arbeit aus der Scheide, worauf die Wehen nachliefsen, und jeder Verfuch der Hebamme, die Geburt zu beendigen, mifslang. Bei meiner Ankunft fand ich. den Puls natürlich, die Kranke nicht bedeutend erfchöpft. Auch während der Söhwangerlchaft war fie ziemlich wohl gewelen, nur hatte fie, befonders gegen das Ende, ein bedeuten- des Gefühl von Schwere im Unterleibe und ödematöfe‘ Anfchwellung der untern Gliedmaafsen gehabt. Beides rührte unftreitig von dem Drucke des krankhaft grolsen Unterleibes des,Fötus her, | Die lange Dauer der Geburt, nach gebornem Kopfe, trotz der Bemühungen der Hebamme, war nur aus ei- zer Mifsbildung oder Krankheit der interefürten Theile erklärlich: auch fand ich bei Unterfuchung des fchwan® gern Leibes denfelben fehr dick, Ich verfuchte nun fanft aber/andauernd am Kopfe zu ziehen, allein die fchon durch die Verluche der Hebamme gefchwächten Verbindungen der Halswirbel gaben jetzt völlig nach. Ich brachte nun den Haken zwifchen die Rippen ein, und, da auch dies nichts half, wandte ich das Perforätorium an. . Sobald Jie- des das Zwerchfell durchbohrte, drang eine ungeheure Menge Flüffgkeit ‚hervor, welche das Bett über- Ichwemmte, durch den Boden in die darunter befindli- che Stube’ flofs, und deren Menge fich wohl auf zehn bis zwölf. Nölsel belief. Hierauf traten fogleich wieder "Wehen ein, und das Kind, ein Mädchen, wurde mit ‘der Nachgeburt ausgetrieben. Die Bauchwände erf[chie- nen als ein grufser, fchlaffer, faft leerer Beutel, der, aber doch noch zwei Nöfsel Flüffigkeit hielt. Am folgenden Morgen unterfuchte ich das rin genau und fand Folgendes, Die Harnblafe war in ihrer ganzen Länge, fechs Zoll weit, bis zum Nabel an die Bauchwände geheftet. "Der Nabel war, vermuthlich wegen der frühern Aus- dehnung der Bauchdecken weiter als gewöhnlich von den Schambeinen entfernt. Neben der Oeffüung der Harnleiter fchickte die Blafe zwei Anhänge, welche den kleinen Finger bis zum erlten Gliede aufnahmen, ab, -— Zwifchen der Muskel» und Schleimhaut der Blafe fand fich zwei bis drei Zoll weit ein erdiger Abfatz. Die Muskelhaut war hier fehr dünn, und fehlte an ei- ner umfchriebenen Stelle ganz, Die Schleimhaut der Blafe war ftellenweife dunkel- zoth und zinnoberroth. .. Der Darmkanal war verwachlen, fo dafs-die ein- zelnen Theile deffelben fehwer getrennt wurden. Der Krummdarm endigte fich wie gewöhnlich mit einer Klappe in den, mit dem Wurmfortfatz verlehe- nen Dickdarm. Diefer machte keine Windungen, fon- dern ging faft gerade längs dem Rückgrathe herab, An- fangs [chien er verfchloffen, doch fand ich bei genauerer Unterfuchung ein Gang von der Weite eines Löthrohrs, 23 m der ungefähr ı% Zoll lang war, und in einen Beute], eine Art von Maftdarm, überging, der, doppelt fo weit als der Dünndarm, ungefähr ein Hühnerei aufnehmen konnte und fich an er Stellen etwas zufammenzog, fo dafs er in drei Abtheilungen zerhiel. Der Dickdarm war 94 Zoll lang, nicht weiter als der Dünndarm, das Ende ausgenommen, wo er ver- muthlich durch die, von dem engen Gange aufgehal- tenen Excremente ausgedehnt war: Dünndarm, Dickdarm und Maftdarm enthielten ‚eine weilsliche hellgrünliche Subltanz von der Conültenz eines dicken Honigs. ' Am Nabel fehlten die Bauchdecken mit Ausnahme des Bauchfells. Nahe an dem Eintritte des engen Er io den ‘Maftdarm fchickte diefer einen andern von der Länge eines Zolles und der Weite einer Krähenfeder ab, der fich in die Blafe, nahe an ihrem untern Ende öffnete. Der After und die innern Zeugungstheile fehlten durchaus, und der Maftdarm lag dicht an der Blafe, Die äufsern Zeugungstheile fchienen normal. Die Leber war auffallend weich und breiig, die Milz und Bauchfpeicheldrüfe viel härter. Die Brufteingeweide waren regelmäfsig, Der Fötus war reif und fchien nicht lange geftor- ben zu feyn, da die Oberlıaut ganz war. Gefäls- und Nerv enfyftem wurden aus Mangel an Zeit nicht näher unterfucht. a Die Mutter genas und hat feitdem zwei wohlge- bildete Kinder geboren, je} [231 NEED IV. LAssaıcne’s neue Unterfuchungen über die Zufammenfetzung der Allantoisflüf- figkeit und des Fruchtwalflers. (Annales de Chimie et de Phyfique. T. XV. p- 295 ff.) i Das Amnion und die Allantois enthalten Flüffgkeiten, K deren Befchaffenheit und Menge in den verfchiedenen r Schwangerfchaftsperioden varürt. s Vauguelir und Buniva hatten fchon das Frucht-' walfer des Weibes und der Kulı unterfucht, und bei der letztern einekryftallifrbare Subftanz, ihre amni/che Säure, zu finden geglaubt, * Da fie der, in gröfserer _ Menge vorhandenen, Allantoisflüfügkeit nicht erwähnen, fo haben Ge vermuthlich ein Gemifch von ihr und dem Fruchtwaffer unterfucht. Da mir Herr Girard, Director der Vieharznei- fchule zu Alfort beide abgefondert verfchaifte, konnte ich nicht nur die Verfchiedenheit in ihrer Zuammen- fetzung, fondern auch die Abwelfenheit der amnıichen Säure im Fruchtwafler ausmitteln. Die nachftehenden Verfuche wurden zu verfchiede- nen Zeiten dreimal wiederholt, Allantoisflüffigkeit der Kuh. , Sie ift durchfichtig, gelblich, bitterlich uni fal- - zig. Ihre fpeeififche Schwere ift bei 15° = 1,0072. Sie röihet das Lackmuspapier, Beim Verdunften bildet ich ein bräunliehes Häut- chen, das fich nachher als Flocken niederfenkt, welche nicht durch Waffer, Alkohol, verdünnte Mineralläuren, wohl aber leicht durch Alkalien aufgelöft wurden. Auf glühende Kohle geworfen fchwärzten fie fich, und fchwollen unter Verbreitung eines Geruchs von verbranntem Horne auf. Bei der Einäfcherung blieb ein gräuliches Gemilch von Ehosphoriaunaek Kalk und Mag neha zurück. Hiernach war die während des Verdunftens geron- nene Subftanz Eiweils. Hierauf wurde die Flüffßgkeit bis auf ein Zehn- th>il verdunftet, und in diefem Zuftande zwölf Stun- den lang an einem kühlen Orte gelaflen, oline dals ich Kryli alle niederichlugen. Das Extract wurde mit köchendern Alkohol be- handelt, ‘der es in einen bräunlichen, klebrigen, nicht aufgelöften, und in einen gelbbräunlichen, in dielem Vehikel aufgelöften Theil-fchied. ; Die Alkoholauflöfung lels Jeim Verdunften eine gelbbräunliche faure Flülbgkeit zurück, die den Ge- ruch und Gefchmack «er Fleifchbrühe hatte. _ Sich “ felbft überlaffen, bi)deten fich in ihr in vier und zwanzig Stunden unregelmäfsige perlfarbne, durch Wafchen mit kaltem Waff M. d. Archiv. VI]. ı. c Der Kopf hatte 21“ 5” im Umfange, Die Entfer- nung von der Bew zum äufsern Hinterhaupts- höcker betrug 7“, der Wurzeln beider Jochfortfätze 4“'3'4, zwilchen beiden Scheitelbeinhöckern 7“, vom Hinterhauptloche zum Scheitel 7”. Die Verknöcherung war vollkommen, nur die grofse Fontanelle in der Breite von 2” 6, undin der ' Länge von ı“ 3“ offen, In den Näthen finden fich viele Worm’fche Kno- chen. Der Winkel des Hinterhauptbeins ift aus drei Knochen, einem fehr grofsen rechten und zwei lin- ken, gebildet, welche die obern Hinterhauptsbeine, Zwifchenfcheitelbeine oder Schaltbeine darftellen. Auch zwifchen dem vordern untern Winkel des Scheitelbeins "und dem grofsen Keilbeinflügel findet fich auf jeder Seite ein Knochen. Die Antlitzknochen find weit weniger entwickelt ale die Schädelknochen, die obere Augenhöhlenwand ift ftark nach Hinten geneigt, die Höhlen unausgebildet, die Milchzähne alle cariös oder gefchwunden. Am Ober- kiefer fand man die beiden mittlern Schneidezähne aus- gebrochen ‚ vom Zwifchenkieferbein keine Spur. Die Höhe des ganzen Skeletes beträgt 35”. Die Knochen des Stammes und der Gliedmaafsen ‘find weniger vollkommen verknöchert als gewöhnlich, die Wirbelfäule hat keine Krümmungen. 1% Die harte und Spinnwebenhaut find regelmäfsig, das Gehirn berührte den Sehädel und erfchien mit Flüf- figkeit angefüllt. Die Längenfpalte zwifchen beiden Hemifphären war einen Zoll tief, der Balken deutlich emporgehoben. Die Windungen waren, vorzüglich oben und an den Seiten, faft verfchwunden, kaum einen halben Zoll tief. Neben der Gefäfsfurche war die Veränderung unmerklicher. nn 35 \ \ ‚Die vordern Lappen waren, vorzüglich der"Läuge nach, - von der Sehnervenvereinigung bis zum vordern Ende ‚des Balkens, fehr ausgedehnt. „, P Die äufsere graue Subftanz war im 0 normal feft, weicher an der Grundfläche neben der Mittellinie, und vorzüglich in der Gegend des grofsen mmonhorns, bei ie Sehnerven, an den Hirnfchen- _keln und den Markkügelchen. Die Spionwebenbaut an der untern Fläche \des Gehirns war verdickt und: weifslich. Die Hirnnerven fchienen gefund. In den Seitenhöhlen und der dritten Höhle befan- - den fich drei Pfund zwölf Unzen Waller. s Graue und weilse Subltanz waren in den Wänden fehr deutlich, ftellenweife indeffen nur zwei Linien (lick. Die weilse Subftanz war nicht weicher, ftellen- weife felbft fefter als gewöhnlich. 4 Die Wände der ausgedehnten Höhle waren frei, ' mit auseinander ferählendeh Blutgefälsen von den ge- ftreiften Körpern bis zum vordern Ende der Hewilphä- ren verlehen, Die vordere Umbiegung des Balkens bildete, we- gen der grolsen Ausdehnung der vordern Lappen, ein zweites Gewölbe, und war für die vordern Hörner das, was das eigentliche mit [einer hintern Seite für die Sei- tenhörner und den vordern Theil der hintern Hörner ift. Die Scheidewand war zerrilfen, die Ränder der Oeffnung gefranzt, ohne dals man beftimmen konnte, ob der Rifs vor dem Tode oder bei der Unterfuchung gelchahe, ungeachtet das Letztere wahrfcheinlicher ift, weil fe erft nach mit dem Gehirn verfchiedentlich vor- "genommenen Bewegungen und der Entleerung des mei- ften Wallers vorgenommen wurde, Geftreifte Körper und Sehhügel waren regelmäfsig, das Monro’Iche Loch feb# deutlich, die dritte Höhle ı“ Ca 6. _— weit, die drei Commilfuren in demfelben Verhältnifs verlängert, | : ; In Bezug auf eine neue Vermuthung, die Verlän-. gerung der grauen Malle vor den Markkügelchen zwi- {chen die vordern Schenkel des Bogens und die vordere. Commiffur, fo wie die Verbindung mit der grauen Subftanz vor der Verbindung der Sehnerven, wurden diefe drei Commiffuren lorgfältig unterfucht. Deutlich ergab fich, gegen Tiedemann *), dafs fich die vordere Commiffur nicht mit den Längenbün- deln mifchte, fondern durch die geltreiften Körper gegen die vordere Windung der mittlern Lappen ging, Die mittlere oder weiche bildete ein rundliches Bündel. Die hintere lag drei Linien weit von den Vier- hügeln. EIS Die vordere Oeffnung der Sylvi’fchen Walferlei- tung war. etwas erweitert, fie felbft und ihre hintere Oeffnung, die Klappe, der Hirnknoten, das ganze kleine Gehirn waren ganz normal. Ein Hauptpunkt im Bau des Gehirns, der aller Anatomen Aufmerkfamkeit verdient und beftimmt Tiede- znann’s irrige Meinung über den Balken widerlegt, ift, dafs dieFalern der aus den beiden gröfsern Hirnganglien- Paaren tretenden Bündel fich entfalteten, und durch die Windungen gingen, ehe fie fich in der Mittellinie ver- einigten, oder den Apparat der Commilluren bildeten, und dafs fie ich nicht unmittelbar in den Balken ver- längerten. Zu bemerken ift auch, dafs die Hirnfubftanz nicht aufgelogen war, felbft nicht die weichen Commiffuren und die Scheidewand. 7) Anatomie des Fötusgehirns, S. 138. Die ganze Hirnmalfe wog drei Pfund. vier Unzen, die eines andern hebenjährigen Kindes zwei Pfund drei- zehn Unzen zwei Drachmen. Zugegeben .allo auch, dafs die Malfe des Gehirns in diefem Alter varjirt, fo - fand fich doch hier eine mittlere Menge und Einfau- gung hatte nicht Statt gefunden. Gewils war der Bau , weder zer[tört noch verändert, -und hieraus erklärt fich die Möglichkeit, des Beftehens der Hirnvernichtun- - gen bei dieler Krankheit. - © Herr Barruel, Vorfteher der chemifchen Arbeiten bei der Facultät, fand die Flüffgkeit ziemlich durch- fichtig, etwas rofenfarben (von bei der Section beige- mifchtem Blute), fade und übelriechend, ohne Fäulnifs, In einem halbvollen Glafe gefchüttelt, bildete fie wenig Schaum, der auch fchnell durch Ruhe verfchwand. Den Veilchenfyrup färbte fie merklich grün, die durch Säuren geröthete Lackmustinetur blau. Galläpfelauflöfung bildete kaum eine Spur eines | Niederfchlages. Concentrirte Schwefelfäure erzeugte keine merk- liehe Veränderung; Concentrirte-Salzfäure bewirkte eine leichte Opal- farbe, Oxygenirtfalzfaures Queckfilber ‚erzeugte einen fehr fchwachen,, 'weilsen, flockigen Niederfchlag. Eifigfaures Blei erzeugte einen beträchtlichen kry- ftallißrten Niederfchlag, der fich gröfstentheils durch Zulatz von vielem Waller auflöfte, ; Hiervach enthielt hie: +) Sehr wenig thierifche Subftanz. 2) Etwas Alkali. 3) Ziemlich viel falzfaure Salze. Die Verhältniffe diefer Subftanzen auszumitteln, wurden hundert Grammen in einem Platintiegel funf- zehn Minuten lang gekocht, nach deren Verlauf lich 38 _ weder Gerinnung noch Niederfchlag fand, fondern nur die rofenrothe Farbe fich in die grünliche nmgewandelt hatte. Die Verdunftung wurde erft im Sandbade fort- . gelfetzt, zuletzt, als fich nur noch ein Löffel voll Flüf- figkeit fand, im Dampfbade beendigt. Der ganz trockne Rückftand wog ‚zehn Grammen, war hornartig.und mit vieler,, grölstentheils in Würfeln a kryftallifirter Salzmalfe bedeckt. Der Rückftand wurde in mehrere Theile zerfällt, ‘und fehr fein gepülvert in Alkohol aufgelöft. Der erftg Alkohol wurde grünlich, der letzte blieb farblos. Alle Auflöfung wurde zugleich -im Walferbade verdunftet. Der trockne Rückftand wog eine Decigramme, roch nach Fleifch, war dunkel- gelb und zog begierig die Feuchtigkeit aus der Luft ein. Der Gerbftoff bewirkte in feiner Auflöfung einen Niederichlag und er verbrannte ohne deutlichen Rück- ftand. Diefe in Alkohol auflösliche Subftanz war Osmazom. Nach ihrer Entziehung wurde Waffer angewandt, welches alle Salze auflöfte. _Diefe Auflölung war farblos. Die nicht durch Waller aufgelöfte Subftanz war opalfarben und wog, gut getrocknet, eine Gramme und-neun Decigrammen.. In einem Platintiegel in Kohlenfeuer erhitzt, zerfetzte fe fich und verbreitete gefehüttelt den Geruch von verbranntem Eiweils. In ler eingeäfcherten Kohle fanden fich -phosphorfaurer Kalk und Eifenoxyd. ‚Bei der Verdunftung der Salz- auflöfung bildeten fich erft an der Oberfläche kleine Würfel, die zu Boden fanken, und bald durch andere erfetzt wurden. Der bei völliger Abdampfung blei- bende, ganz trockne Rückftand war weils und wog acht Grammen, beftand aus. fechs Grammen,.. fünf Deci-" grammen falzfaurem und fünf Decigrammen phosphor- faurem ‘Natron, : x — > 59 Hiernach beftehen 1000 Theile aus: EN Beuel ee Gomazom Salzfaurem Natron . . . Phosphorfaurem Natron . . Kohlenfaurem Natron EIERN Bemerkenswerth ift hier: * = 210...0,00,6 IDOL TE 0,00,5 a Kg 080,5 el SOR .... ...00850 1000, # 1) Die geringe Eiweilsmenge, und j 2) die Anwefenheit des Osmazoms. Die neuern Unterfuchungen mehrerer Chemiker, befonders Marcet’s "), kommen falt ganz mit der von - Herrn Barruel überein, indem der eritere in der hydro- cephalifchen Flüffigkeit fand: Waller ns “ % 2 “ * 990,80 Schleimigen Extractiyftoff mit Eiweilsfpuren _ 1,12 Salzfaures Natron . .,.. en y: Kohlenfaures Natron mit Spuren von fchwefel- _Sfaurem Alkali DER . Aka 1,24 Phosphorfauren Kalk mit Sy uren von phos- _ phorfaurer Magnefia und Eifen BAUR, N 0,20 1000. In beiden Analylen fand fich wenig Eiweils, und der Schleim-Extractivitoff lälst fieh vielleicht mit den - Osmazom vergleichen. ) Wenn alle feröfe Flüffigkeiten fo wenig Eiweils enthalten, palst Marcevs Benennung „ Eiweißsflüfßgkeiten“ (Med, chir. Transact. Vol. 4. p.43-) nicht, er Ta vir. Beobachtung eines chronifchen Wafferkopfes, wobei der Einftich angewandt wurde. Von Lızars. (Edinb. med. and furg. Journal, 1821. Vol. 17. p. 243 und 471.) Nach Monro II. ift der Einftich beim chronifchen Waf- ferkopf nur dann zu wagen, wenn fich die Flüffigkeit zwifchen der harten Haut und der Subftanz des Ge- birns findet. Er führt Fälle von Fabriz, Panaroli, Wepfer, Muralto, le Catan, wo die Hirnfubltanz felbft verletzt wurde, bemerkt, dafs immer die Kranken in wenig Stunden ftarben, und erklärt fich deshalb und wegen der Gefahren, womit der Einftich in die Hirnfubltanz "begleitet ift, des ungleichen Druckes, der leichten Zerreifsung der Theile, welche beim Zu- fammen!allen des Gehirns Statt finden mülle, des Zu- trittes der Luft, der Unmöglichkeit, den Schädel Be- hufs der Unterftützung des Gehirns durch irgend eine Binde genau dielem Organ anzupallen, durchaus gegen diele Operation, Indeffgen fchienen mir diefe Gründe nie völlig erwiefen, und Monro felbft äufserte hch im Jahr 1805 ia feinen Vorlefungen anders als in feinem Werke 1797, indem er die in den Hirnhöhlen ent- haltene Flüfßgkeit durch das Hinterhaupt auszuleeren rieth. "Auch John Bell war (ler entgegengeletzten Mei- nung, vorzüglich, weil örtliche Verletzungen des Ge- hirns nicht nachtheilig find, Ueberdies kannten die von Monro eitirten Schriftfteller ihre Fälle entweder nur vom Hörenfagen, oder das Waller war, wenn hie Augenzeugen waren, zu fchnell ausgeleeıt warden, Da nun überdies kürzlich Herr Vo/e !)- einen glücklichen Fall diefer Art bekannt machte, fo wandte e D) Med, ehirurg, Transact, Vol IX, Ueberf, in diefem Archiv, Bd, 5. 8. 266, 4 _— 4 Herr Campbell und ich die Operation in einem Fall an, wo der letztere die Krankheit anfangs ohne fe, - durch ftarke Queckßlbergaben , innerlich fowohl als vermittellt des Einreibens, und Blafenpflafter im Nacken und längs der Wirbelfäule heilen zu RORHFAE gehofft hatte, Das Kind, ein Mädchen, war bei jder Geburt ge- “ fund, bekam aber fechs Wochen nachher epileptifche - Anfälle, Schielen mit blödfinnigem Anlehen und Stuhl- verhaltung. Zugleich fchwoll der Kopf bald an. Am zehnten December 1820, wo die Operation \ gemacht wurde, war es vier Monate und elf Tage alt, Der Schädel war doppelt fo grols als gewöhnlich, Scheitel- und Stirnbeine, fo wie,die beiden Stirnbein- hälften ftanden zwei Finger weit auseinander. Auch die Schlafbeine und das Hinterhauptsbein waren weit entfernt, \ Ich brachte eine Nähnadel durch die grofse Fon: tanelle im Winkel, rechts von dem obern Tansenbiat? deiter, ein, wobei, wegen der Kegelform der Nadel, “nur etwa ein 'Theelöffel ausflofs. Hierauf ward ein Purgiermittel gegeben. Bis zum fiebzehnten keine Veränderung. Jetzt brachte ich an derfelben Stelle einen feinen Troisquart nebft einem Röhrchen ein, und leerte vier bis fünf Unzen einer hellen Flüffigkeit fo aus, dafs ich um " die Mitte der Zeit einige Secunden einhielt, ’ Diefe enthielt nach Herrn Fyfe’s Unterfuchungen Eiweils, Schleim, falzfaure, fchwefelfaure und phos- phorlaure Salze, A) Durch Zufatz von falpeterfaurem Silber ent- ftand ein reichlicher weilser Niederfchlag, der am Lichte fchwarz wurde, B) Salpeterfaurer Baryt erzeugte einen weilsen, in ren unauflöslichen Niederfchlag, E ” AB en C) Kleefaures Ammonium trübte die Flülfgkeit, Ammonium felbft aber erzeugte keinen Niederfchlag. D) Kalkwalfer erzeugte einen weilsen Nieder[chlag. E) Salpeterfaures Queckülber bewirkte gleichfalls. einen reichlichen Niederfchlag, ’-F) Zu der fitrirten Flüffgkeit von E. wurde Galläpfeltinetur gefetzt, ohne dafs ein Niederfchlag entitand. G) Blhglaures Blei erzeugte einen ftarken Nieder- fehlag. . H) Durch. Wärme bildete fich gleichfalls ein Nie- derfchlag. Von diefen Verfuchen zeigt: } A) Die Anwelenheit von Salzfäure; B) Schwefel- fäure; C) Kalk und die Abwelenheit von Maägneha; D) die Verbindung von Kalk mit Phosphorfäure; E und H) Eiweifs; F) die Abwefenheit von Gallert; G) Schleim an, Während des Ausfluffes wurden die Wände des Kopfes durch einen Gehülfen unterftützt, dann der Kopf gebunden. Sogleich zogen fich die vorher fehr weiten Pupillen zufammen, und das Schielen hörte auf. Das Kind fog fogleich begierig und fchlief, am Abend ruhig. Vom fiebzehnten bis achtzehnten, vom achtzehn- ten bis neunzehnten fchlief es befler als je. Am neunzehnten fchien der Kopf fo grols als vorher, auch war die Pupille erweitert und das Schielen zurück- gekehrt. \ Am ein und zwanzigften ftarkes Fieber und Erbre- chen, vermuthlich in Folge der-Wiederanhäufung des Waffers. Zwei Blutigel an jede Schläfe, ein Purgier- mittel und ein Fufsbad wurden angewandt, die Ope- ration vergeblich vorgelchlagen, | "Am fünf und zwanzigften wurde, nachdem'fich das "Kind zwei Tage belfer befunden hatte, der Troisquart linkerfeits durch die Fontanelle, aber nicht tief genug "eingebracht, fo dafs nicht fo viel als beim erften Mal ausflofs. Sogleich nach der Operation brach das Kind. Bis zum acht und zwanzigften fammelte fich kein ! Walfer an. Es wurden fünf bis fechs Unzen entleert, worauf die Haut und Knochen ftark zufammenfielen gend Erbrechen Statt fand. Von jetzt an fand auffallende Beflerung Statt, in- ‘ on das Kind gut fog,‘ der Stuhlgang und Schlaf regel- _ mälsiger, das Sehen deutlich, das Geficht natürlicher und die Stimme kräftiger wurde, Am ein und dreifsigften wurden vier Unzen aus- geleert. - Am vierten Januar 1821 kehrten die epilepti- fchen Anfälle zurück, und wurden durch ein Fufsbad. | Dal ein Purgiermittel befeitigt. - Am fünften wurden auf der rechten Seite vier Bon ausgeleert, ohne dafs Erbrechen erfolgte. Am fiebenten brachen die untern innern Schneide- zähne aus. Am achten fanden drei kleine epileptifche Anfälle Statt. - Br Am neunten fand ich den Kopf und die vordere Fontanelle viel kleiner, den vordern Theil der Scheitel- " nath verknöchert, an der Stelle des erften Einftiches jetzt Knochen, theils weil fich neue Knochenfubltanz en hatte, theils, weil Stirn- und Scheitelbein ndergerückt waren. Durch einen Einftich auf der rechten Seite wurden fieben Unzen Wafler ausge- leert. Es erfolgte’ kein Erbrechen, Am elften zwei kleine epileptifche Aufälle, woge- gen $ Gran Kalomel angewandt wurde. a Am vierzehnten wurden durch einen Einftich auf der rechten Seite‘ 74 Unzen einer weit dunklern uni diekern Flüfßgkeit ausgeleert: Weil die Knochen jetzt feft verbunden waren, konnte kein Druck angewandt werden, und es drang Lauft durch das Röhrchen ein, Arı Aeipekhien; einige fchwache epileptifche Anfälle. Am neunzehbnten wurden fieben Unzen dunkler Flülfgkeit weggenommen. Beim Einfte&hen fuhr Luft heraus, ‘Ich wandte Druck auf die Fontanelle an. Am ein und zwanzigften epileptifche Anfälle. * Am drei und zwanzigften konnten nur fechs Unzen abgezapit werden, während deren Ausflufs Luft ein- draug. ‘ Amacht und zwanzigften wurden zehn Unzen weg- genommen, , Am dreilsigfien undein und dreifsigften epileptifche Anfälle, wogegen ein warmes Bad und Purgiermittel angewandt wurden, 3 Am vierten Februar wurde rechts BnBEDochan, R und 3% Unzen Flülßgkeit ausgeleert., Am achten wurde in. derfelben Richtung ER auf diefelbe Art als gewöhnlich linkerfeits eingeltochen, ohne dafs Flüffgkeit erfolgt wäre. Ich bewegte die Röhre nach allen Seiten und brachte eine Sonde ein, die einen leifen Widerftand fand, und an deren Spitze fich etwas Serum zeigte. In der Röhre fand fich nach- her weder Hirnfubftanz, noch irgend etwas, Es trat, kein übles Symptom ein, Am achtzehnten wurde, da das Gefühl von Schwap- pen auf Wiederanhäufung deutete, ein anderer frucht- lofer Verfuch gemacht, und jetzt ein ftärkerer Wider- ftand gefunden. Die Wunde und das Röhrchen ent- hielten etwis Hirnfubltanz. — wi - 45 "Amdrei und zwanzigften und vier und zwanzigften weinte das Kind beftändig, Amfünfundzwanziglten war dasSchwappen deut- ‚licher als am achtzehnten, auf den Einftich aber, dem | ich rechterfeits machte, floffen nur vier Unzen aus, worauf fich das Kind fogleich befler befand. Am aclıt und Arnzieften wurden "wieder fünf "Unzen weggenommen, R Am dritten März wurde vergeblich auf der linken E: eingeltochen: auf einen Stich auf der rechten olsten drei Unzen. Wahrfcheinlich war hiernach die linke Hälfte der Höhle verwachlen. Am fechsten wurden rechts vier Unzen EREN Am zehnten frih hatte das Kind mehrere Anfälle, - Die aufgetriebenen Fontanellen deuteten auf \Vjederan- häufung. Das Zähnfleifch über den obern Schneide- zähnen wurde wegen Entzündung fcarihcirt, darauf | rechts vier Unzen Flülfgkeit weggenommen. Der Reizung durch das Zahnen wegen, waren in den nächften Tagen keine befondern Fortichritte be- merklich; doch ergab fich aus den bisher Statt gefun- denen Erlehäinüingen die Möglichkeit, den chronilchen Wallerkopf zu operiren, die Unempfindlichkeit des Gehirns, die Reizung im Anfange des Abfatzes von Flüfögkeiten, die Richtigkeit der Anficht, dals, wenn auch viel Flüffgkeit, aber nur nach und nach abgefon- dert wird, keine drohenden Symptome, fondern nur folche, die jeden Druck begleiten, wie z, B. allmähliche Lähmung, eintreten. Am vierzehnten wurden, wegen deutlichen Schwap- pens, durch einen, auf der rechten Seite gemachten ftich 32 Unze dunkles Serum weggenommen. Dies verfchaffte für einige Stunden Linderung; dann aber rten die Anfälle zurück. Am Abend wurde das nlleifch feariheirt und ein warmes Bad gegeben. E k he Die Nacht war fehr, unruhig. Am; Tage darauf vermehrten fich die Anfälle. Das Zahnfleifch "war we- niger entzündet, aber eben lo gelchwollen, der Stubl- gang binlänglich. Um drei Uhr Nachmittags ftarb das Kind. . Bei der Leichenöffnung fand ich die Knochen lofe, Scheitel- und Stirnbein, fo wie des letztern Hälften, von einander getrennt; die vordere Fontanelle fehr grofs, die hintere falt gar nicht vorhanden. i We . Die harte Hirnhaut war von den Knochen unzer- trennlich, röther und viel gefäfsreicher als gewöhn- lich. Linkerfeits fand füich vorn keine Hirnfubltanz, fondern die Spinnwebehaut bildete' einen dünnen Beu- tel, der gewils an zwei Unzen Serum ergols. Rechts | fand fich Hirnfubltanz,, allein die Windungen waren {ehr flach. In beiden Hirnhöblen, die frei zulammen- hingen, fanden fich gegen drei Pfund Serum. Vom Gehirn fand fieh nur die äufsere Wand der Höhle mit der Scheidewand und einer Querwand in’ der linken Hemifpbäre. Das Hirnzelt war ganz, das kleine Gehirn völlig normal. Die Monro’fche Oeffnung liefs den kleinen Finger zu. Auch die vordere und hintere gemeinfchaftliche Oeffnung waren weit.. Die weiche Commilfur fand fich. R f Die Wände der grofsen Höhle variirten von einer bis vier Linien. An den dicklten Stellen beftand fe’ aus drei parallelen ‘Schichten, einer äulsern, grauen, einer mittlern, markigen, einer innern, hellgelben, halbdurchfichtigen, fehr zäher, geronnener Lymphe ähnlich. _Von der Gefäfshaut und dem Adergeflecht keine Spur. Am Boden diefer Höhle fanden fich viele rothe Bluttheile. Die Wände waren links neben der Kranznath und am Hinterhauptsbein am dünnften. Dief Scheidewand war fehr ftark, dick’und felt, weil fichf “ auf jeder Seite gerinnbare Lymphe abgefetzt hatte, Di fünfte Höhle fehlte. Die linke, anfehnliche Quer- fcheidewand lag hinter der Kranznatli, ihr parallel, und war gleichfalls mit geronnener Lymphe bekleidet. In “ ihr befand fich’ein Eindruck, und unftreitig waren hier die vergeblichen Einftiche gemacht worden. Die Stelle, wo mit Erfolg eingeftochen worden war, hatte ungefähr 3“ Dicke, Hieraus fcheint fich zu ergeben, dafs nur bei fehr - früher Anwendung der Operation auf Erfolg. zu rech- nen ift, weil Abfatz von gerinnbarer Lymphe die Zu- “ nahme der Markfubltanz durchaus verhindern mufs. VII. Beobachtung eines Wallerkopfes. Von "R. Hooo». (Edinb, aa Vol. 17, p- 5 10 ff.) Im September 1820 wurde ich zu einem dreiwüchent- lichen Kinde gerufen, das heftig fchrie, fieberte und fchielte, Nach acht bis zehn Tagen war der Kopf grö- - Iser als gewöhnlich. Fieber eh Schielen verfchwand, - aber der Kopf vergröfserte ich. Harntreibende Mit- tel halfen. Ein Verfuch, den Kopf zu binden, brachte - Zuckungen hervor, die nach Aufhebung des Drucks verfchwanden. Das Kind nahm zu. lm März 1821 reichte die grofse Fontanelle auf - der Seite bis zu den Schlafbeinen, unten bis zu den Oberaugenhöhlenrändern. - Am neunten April wurden durch einen Einftich in die linke Seite der Fontanelle fechs Unzen einer hellen Flüfßgkeit ausgeleert. Das Kind fchrie währen: der Operation, hatte aber keine Krämpfe. Der Kopf - wurde hierauf gebunden und der Mutter gerathen, das Kind bisweilen horizontal zu legen. Die Flüffigkeit 48 .————— entbielt wenig fchwefel- und phosphorfaure, mehr falzfaure Salze, wenig Kalk und Magneba, viel Schleim und Gallert. j 0 Am zwölften ftarb das Kind, nachdem es fich an- fangs wohl befunden, vom elften Abends an aber hef- "tige und fat beftändige Krämpfe gehabt hatte, Bei der Leichenöffnung fanden fich die Kopfkno- chen fo weich, dafs fie durchfchnitten werden konnten, Dex Stich war blofs durch die harte Haut gegangen, die fo wenig als die Gefälshaut entzündet war. Die Oberfläche des Gehirns glich weicher, in Walfer fchwimmender Gallert und fiel, nach Durchfchreidung {einer Häute über die Hand weg: ‘ Nach Wegnahme eines Theils der linken Höhle fanden fich an der Stelle derfelben zwei durchfichtige Säcke, deren einer das vor- dere und hintere, der andere das untere Horn enthielt. Die rechte Seitenhöhle enthielt einen andern, der mit heller Flüfigkeit angefüllt war, Diefe Seitenhöhle hing durch weite Oeffnungen mit der dritten und vierten zulammen. Die Scheidewand, die fefter als die übri- gen innern Theile war; enthielt keine Höhle. Die Vierhügel bildeten einen harten, einen Theelöffel voll Eiter enthaltenden Knoten. Der Eiter fchien in Folge einer frifchen Entzündung entitanden, die vermuthlich den Tod des Kindes bewirkt hatte. Der untere Theil des grofsen und das kleine Gehirn waren falt ganz gelund. Die Flüffgkeit belief fich auf ein und ein halbes Pfund. Die fe enthaltenden Säcke waren glatt, zähe, feft, und hingen an ihrer untern, nicht aber an ihrer . obern Fläche an der Hirnfubltanz. j Durch die Operation wurde nur das zwifchen dem Gehirn und der harten Haut enthaltene Waller wegge- nommen, und der Mehrzahl der Säcke wegen wäre es äufserft fchwer gewelen, alle anzuftechen, zumal: da man vor dem Tode weder ihre Gröfse, noch Lage, } noch noch felbft ihre Anwefenheit beftimmt vermuthen konnte, Es ift möglich, dafs Waller genug an der Oberfläche des Gehirus vorhanden’ilt, um deutliches Schwappen zu veranlaflen, oline dals.es kaum hinreicht, dafs der ‚Troisquart aus dem Röhrchen hineingelangt, wovon dann die Folge Verletzung des Gehirns oder feiner Häute ift, was gewils immer a8 viel als möglich vermieden ‘werden muls. Am beiten bedient man Sich, glaube ich, des Skalpells und durchbohrt «die harte Haut mit einer "Länzette. In.allen neuern Fällen wurden weder Ohn- macht , noch Zuckungen beobachtet, die auch, bei \nwendung eines gehörigen Druckes, nicht zu be- fhrchten find. Nach Lizars’s Beobachtung ilt auch der Luftzurritt, wie es fcheint, nicht zu fürchten. Bei Anwefenheit einer einigermalsen. beträchtlichen Waf- fermenge im Gehirn if fchwerlich Hoffnung vorhan- den, indem, wenn gleich die obere Fläche des Ge- irns obne Nachtheil verwundet werden kann, «och "Verletzung der centralen Theile, nach den Erfcheinun- 1a entzündlicher Anfälle zu Ichlielsen, furchibare irkungen hat. Das unvermeidliche Zufanmenfallen die Ausilehnung vorhandener Säcke muls höchft Be Entzündung hervorbringen, lelbit wenn ftrument keine Lebeosnothwendigen Theile verletzt; . Im vorilegenden Falle war falt der ganze obere Theil des Gehirns desorganifirt und viel Walier in ihm > angehäuft, dies aber, hatte fich nach und nach angelam- jelt, und der obere Theil lutte allmählich niehBese ben; lo dafs die Umftände ungefähr diefelben blieben, Kaum waren (ie Vierhügel angegriffen , als der Tod er- Körperliche und geiltige Erfcheinungen waren bei 15 Pfund Waller normal, weil die Centraltheile ge- fund waren: der Tod erfolgte, lobald diele Bökrankkted, L 7 Mi. d. Ärchiv, VIL is D 50 DT DE IX. Beobachtung einer zweigelappten Wirbel- fäulenwalferfucht. Von Tu. Le Gay BrEwERrTon.. (Edinb. med. and lurg, Journ. Vol. 17. p. 378.) Am fechzehnten April 1820 kam eine Frau mit einem reifen Knaben nieder. Es war eine Steifslage, und bei der Unterfuchung während der Geburt fohienen zwei Hodenläcke vorhanden. Einer davon war = eine Gelchwulft in der Lendengegend, ‘Sie beltand aus zwei an dem Körper gehefteten "Lappen, deren oberer faft bis zu feinem antern Ende mit "Haut bekleidet war, das obere Ende ausgenommen. Der untere hing herab und war durchfichtig. Beide ‘waren dunkelroth, und etwas röthliches Serum trö- pfelte aus dem untern, Zwilchen beiden Lappen war die Oberfläche unregelmäfsig und ungleich. Weder 'Gefälse noch Nerven verbreiteten ich an der Oberfläche, ‘oder gingen durch das Waller, Druck bewirkte merkliche Verkleinerung und hef- tiges Schreien und Bewegungen des Kindes. Die Mutter gab als Urfache diefer Krankheit eine Quetichung an, die fie durch einen Fall auf die Len-- dengegend in ihrer Schwangerfchaft erlitt. Am fieben und zwanzigften ftarb dasKird, fehr ab: gemagert, unter Krämpfen. Der untere Lappen war brandig, die untern Glied- maalsen gelähmt, die Kniegelenke zufarmmengezogen und blieben es auch im Tode. Der linke Fufs ift im Gelenke fchwach gebogen, fo dafs der äufsere Rand nach unten gerichtet ift. Bei der Unterfuchung fand fich die Gefchwulft aus zwei Säcken gebildet, die mit’einer dichten, afch- grauen Haut bekleidet waren, Die Säcke waren leer, doch. war immer Serum ausgefchwitzt worden. Sie hingen nicht untereinander, beide aber mit dem Wir- belkanal durch einen engen Hals zufammen. . ‘Die liuke Hälfte der untern Lendenwirbel war - normal, die rechte dage;e.ı bog Geh nach rechts und bildete dadurch auf,diefer Seite eine Oeffnung, durch welche die Wirbelhöhle und die Gefchwulft zufammen- hingen. NE Das Rückenmark fprang etwas hervor, indem es , bein Durchfchneiden der Wurzel der Gefchwullt zer- Ichnitten wurde, füllte diefe aber nicht an. Die innere Bekleidung der Gefchwullt : ‘hing mit - der harten Haut zufammen, war aber alchfarben, un- ‚durchfichtig und dicker, dies aber erft feit der Geburt, indem anfangs der untere Lappen durchfichtig war, Vielleicht kann die Kenntnils der Verbindung von Klumpfufs *) und Wirbelfpalte in praktifcher.Hinficht - nützlich feyn, : ® - Falleiner Rückgrathswafferfucht, die durch ‚ den Einftich behandelt wurde. . Von A, Vacca zu Pifa, mitgetheilt' von Lo- cock. (Edinb. med, Journal, Vol. 17. p- 251. ) Ar zwanziglten November 1818 wurde Anna Bar- zelti, fechs Jahr alt, febwächlich, _fchlecht genährt, an. den untern Gliedmaafsen belähunt, in das Klinikum Da . 1) $. M. Mackeever über Klumpfüfse, Aus dem Edinb. Journal in diefem Archiv, Bd, 6. 5. 329, 53 nn zu Pifa aufgenommen. Sie hatte von der‘ bir an zwifchen dem letzten Lendenwirbel und dem erften Heiligbeinwirbel eine Gefchwulft gehabt, die oval, weich, umfchrieben war, eine Flüffgkeit enthielt, un- ‚ gefähr die Gröfse einer Orat.se hatte, und über. welcher die Haut ihre gewöhnliche Farbe befafs, Auf einen Druck ftieg die Flülligkeit nach oben in den Wirbelkanal, veranlafste erft allgemeines Un- wohlfeyn, dann vorübergeheude Anfälle von Schlag, fo lange der Druck dauerte, wobei Koth und Harn unwillkührlich abgingen. Der rechte Unterfchenkel war gebogen, und der Fufs lag fo, dafs die Sohle’ nach oben, und der obere Theil des Fufses nach: aufsen und unten gerichtet war. Deshalb, fo wieder Lähmungund allgemeinen Schwäche wegen, mufste das Kind auf den Armen und dem Gefäfse hinkriechen, Am achtund zwanzigften November wurde die Ge- fchwulft mit einer Staarnadel eingeftochen, und da- durch vier toskanifche Unzen einer dicklichen Flüffig- keit entleert, darauf und während der ganzen Behand- lung Streifen von Klebpflafter über die Gefchwullt ge- legt, um einen beftändigen Druck zu bewirken. Am fünften wurde die Operation wegen Anhäu- ‘fung der Flüffigkeit wiederholt, und diefelbe Menge ‚einerähnlichen Flüffigkeit weggenommen. Ein leichter Fieberanfall 'verfchwand am folgenden Morgen. Es wurde eine nährende Koft verordnet. Am zwölften ein dritter Einftich mit demfelben Erfolg. Am achtzehnten ein vierter, Das Fieber war et- was ftärker, in der Nacht trat etwas Irrereden, am folgenden Tage aber völlige Belferung ein. - Am vier und zwanziglten wurden durch den fünften Einftich nur 2 Unzen mehr trüber Flülfgkeit ausgeleert. [4 Am fechsten Januar 1819 wurden ‚jedesmal 2 Unzen blutiger Flüligkeit weggenommen. Am zwei und ehranzielten abe man drei Unzen einer blutigen Flüffigkeit weg, ungeachtet der Ein- ftich am hintern Theile der Gefchwullt gemacht wurde, wo lich keine Gefäfse verbreiteten. Diesmal wurde nicht die Staarnadel, fondern eine andere, die an der dicklten Stelle eine Linie hielt, genommen, und am zwölften Februar die gewöhnliche Menge ohne üble Zufälle ausgeleert. Daffelbe gefchahe am fünf und zwanzigften Februar, dem dreizehnten, neunzehnten, dreifsig glten März und fechzehoten April. Um diefe Zeit wurde die Kranke ftärker und bef- i fer genährt, und die gelähmten Glieder bewegungsfähig, Der verdrehte Fufs wurde nur. durch ein kleines, von Scarpa empfohlnes Werkzeug zu Strecken verlucht, und in Kurzem konnte das Kind frei gehen, Am neunzehnten und fechs und zwanzigften April, dem funfzehnten und fünf und zwanziglten Mai „ dem fechzehnten Juni, dem vier und zwanzig/ten Auguft und zwei und zwanzigften September mulste die etwas dickere F lüfüigkeit wieder ausgeleert werden. ' Um diefe Zeit war, ungeachtet der beftändigen Wie- deranhäufung, die befte Hoffnung, da das Kind ge ‚fund und ftark war. e Am neun und zwanzigften. November wurde die gewöbnliche Flüfßgkeit weggenommen. _ Am zweiten December ftellte fich Fieber ein, das man, der weilsen Zuyge wegen, für gaftrifch. hielt, ‚und mit vier Gran Kalomel und Limonade behandelte, Bis zum folgenden Morgen erfolgte kein, Stuhlgang, Die Gefchwulft wurde fchinerzhaft und rolenartig, Längs der Wirbelfäule fand fich ungewöhnliche Empfindlichkeit, doch’ olıne Lähmung oder Störung der Hirnthätigkeit, ein. 54 PERESEAZIREN: I Sechs Gran Kalomel und ein Klyftier bewirkten viel übelriechenden Abgang und einige Erleichterung, Jetzt wurde ein antiphlogiftilches Regime, zwei Bintegel, und, da die Zufälle nicht nachliefsen, am fechsten dieles Monats vier andere an die Gefchwaullft geletzt, Am fiebenten ein Blalenpflafter im Nacken, ohne Linderung, Der Unterleib wuride ‚gebähet. . Am achten ünd neunten erfolgte keine bedeutende ‚ Veränderung, Am neunten wurde ein zweites Blafen- pflafter angewandt, \ Am zehnten Betäubung, Erweiterung der Pupille, vällige Angelfchlagenheit, Ein Blafenpülafter wurde auf die Wirbelfäule gelegt und zugleich Reizmittel gegeben. Am elften nahmen jene Zufälle zu, uud der Tod erfolgte am Nachmittage, ohne dals Zuckungen einge- treten waren, Bei der Oeffnung fand fieh die Haut gefund, aber dunkelroth, Die Hirn- und Rücken- markshäute waren weler roth, noch voll Blut, einige Stellen der letztern ausgenommen, Die Hirnlubftanz war völlig gefund, Die linke Hirnhöhle fand ieh erweitert und vol- ler Flüfügkeit, die rechte eben fo weit, enthielt aber weniger Flülfgkeit, weil das Kind in den letzten Ta- gen immer auf der ‘linken Seite gelegen hatte, Die ‚Seitenhöhle hing durch die. dritte und vierte Höhle mit einem Raume zwilchen der harten Rückenmarks- und Spinnwebenhaut zufammen, wohin die Flülligkeit unftreitig durch Zerreilsung der die vierte Höhle ver- fehliefsenden Gefäfshaut gedrungen war, ‘ Auf einen Druck auf die Gefchwulft, nachdem die harte Rücken- markshaut geöffnet war, fchwoll die Spinnwebenhaut an, und die Flülfgkeit drang in die Hirnhöhlen, Nach Oeffnung der Spinnwebenhaut fand fieh ihre innere und die äulsere Fläche des Rückenmarks mit dickem En R n Eiter bedeckt, welcher auch’ in der, in jener enthalte- “nen Fläffg keit [chwamm. the Geichwiilt beftand aus der erweiterten har- ten und Spinnwebenhaut. Zellgewebe und Haut waren - falt drei Linien dick, enthielten eine dicke, zum Theil eiterige Flüffgkeit,- und traten durch eine Lücke zwi- fchen dem Bogen des letzten Lenden-und erften Heilig- beinwirbels hervor. _ Das Rückenmark fchien kleiner als gewöhnlich. Die Eingeweide waren gefund. Diefer Fall {cheint A, Cooper’s ae fehr zu beftätigen, denn fchwerlich rührte der Tod von - den Eiuftichen her, da die ihn veranlaffende Entzün- dung fchwerlich erft nach zwanzig Operationen einge- treten feyn, nicht aber die Kranke ein JabE lang lich bedeutend gebellert haben würde. In Bezug auf dieMifehung der Flüffgkeit bemerke ich, nach Herrn Branchi, Profeffor der Chemie, Fol- Ener: Sie war röthlich, wurde beim Stehen durchfichtig und war deutlich falzig. Durch. Wärme, concentrirte Schwefelfäure und Alkohol gerann fie nicht, letzterer ug nur einige weilse Flocken nieder. Salpeterfau- res Silber bewirkte eine ftarke weilse Gerinnung. Klee- faures Ammonium trübte fe, Sie war alkalifch. Being Verdunften bis zur Trocknils blieb eine dünne, weils- liche Schicht zurück; wurde die Verdunftung früher beendigt, fo bildeten fich von felbft viele Salzkryftalle, aus denen fich durch Zufatz von etwas concentrirter Schwefelläure Salzfäure entwickelte. Bu XI. Angeborne regelwidrige Lage der Eingeweide, Von Dr. W. Camepserr zu Edinburgh. (Edinb. ıned. and furg. Journ. 1821, Vol, 18 pP 523,)"8 IE folgende Fall ift nicht blofs der uageeieh Bildung, föndern auch der Länge der Zeit wegen merk- würdig} welche das Kind lebte, Die Mutter des Kindes heirathete erft im ein und ' . vierziglten Jahre einen Mann, /der' zwei Jahre jünger als be Selbit ift, wurde ball guter Hoffnung, aborbirte aber zwilchen dem dritten und vierten Monate, un- ftreitig wohl wegen ihres befchwerlichen Gelchäftes, Waller in die Häuler zu tragen. Daifelbe ereignete ‘ieh in der bald erfolgten zweiten Schwangerichaft. Die dritte, die bald nachher Statt fand, gelangte bis zum regelmäfsigen Termin, das Kind aber war, böchft wahrlcheinlich, weil die Niederkunft zu lange dauerte, ‘todt. Bei diefer Niederkunft war fie, dem Aulchein "nach, funfzig, ihrer eignen Ausfage nach nur eiwa zwei und vierzig Jahre alt. Sieben Monate nachher wurde fie zum vierten Mal fchwanger, und befchäftigte $ich auch in diefer Schwangerichaft auf die gewöhnliche Weife, ohne einen Schaden zu erleiden, der zur Ent- ‚ Stehung der bei dem Kinde, welches fie gebar, gefun- denen Abweichungen hätte Veranlalfung geben können, Während der Nijederkunft, die vom frühen Mor- gen bis Nachmittags um drei Uhr dauerte, ging vie} Kindspech ab, Das Kind, ein ftarker Knabe, war et- was betäubt, erholte fich aber bald. Er war wohl ge- bildet, hatte aber ein ftumpfes, unbelebtes Anfehen, fchrie fehr-leicht auf, und wurde beim Schreien ganz blauroth, doch fog, trank und fchluckte er gut. Nie eibrach er fich, doch hatte er mehrmals Stuhl- und Harnabgang,, indeffen nur nach häufigen Laxirmitteln, Der. Stuhlgang war. bisweilen grünlich, im Ganzen natürlich. Der Schlaf war gefund, das Athmen im- mer {ehr fchwer. Das Kind nahm wenig zu und ftarb, nachdem es vom neun und zwanzigften Mai bis zweiten - Joh gelebt und in den letzten zwölf Stunden örtliche Krämpfe gehabt hatte. | bei der Leichenöffnung , die ich, um defto ges _ nauer zu verfahren, mit dem erfahrnen Anatomen, - Herrn Lizars, machte, fand fich äulserlich keine Ab. E normisst, nur der Unterleib etwas fchlaff. Nach . Blofslegung der Bauchhöhle aber fanden wir zu unlerm - Erfiaunen in ihr blofs die Leber, einen kleinen Theil der Siförmigen Biegung desDickdarms, und den linken Theil des Magens, welcher durch eine regelwidrige Osffnung im Zwerchfell mit den, in der linken Bruft- bällte enthaltenen, zu ihm gehörigen Theilen zufam- menling. Aufserdem fanden fich. nur die vom Bauch- fell bedeckten Nieren in der Bauchhöhle. Dagegen lag der übrige Theil des Magens und Dickdarms, der ganze Diünndarın, Milz, Bauchfpeicheldrüfe, und das grofse Netz in der linken Brufthälfte. Der Gallengang ftieg längs dem Magen zum Zwölffingerdarm. © Das Mittelfell war fo nach der rechten Seite ge» drängt, dafs es einen Bogen bildete, , Auch Herz und Lungen waren nach diefer Seite gefchoben, die linke Lunge auf einen kleinen Raum zufammengelrückt, hatte mit Ausnahme eines Klei- nen, oberflächlichen Abfchnittes, nie geathmet, und glich der Thymus, während die rechte zwar auch etwas ‚zulammengedrückt, aber gelund und völlig von Luft ausgedehnt war, Xu. - Bauchfell- und Darmentzündung’'bei einem " Fotus. Von CHaussıer. (Bullet. de ‚Ja Fac. de Medec. 1821. T. 7. p. 366.) Ungeachtet der Fötus vor den Veränderungen der At- _ mofphäre gelchützt ift, ilt er doch vielen acuten und chronifchen Krankheiten ausgeletzt, die ihn oft bei der Geburt oder bald nachher umbringen, ‚oder bleibende Veränderungen oder Belchwerden zurücklaffen, welche der Pöbel gewöhnlich Gelüften und dem Verfehen zu- fchreibt. Ich habe: fchon viele, für diefen Satz fpre- chende Tliatlachen gefammelt "), und liefere hier eine neue, Eine Frau von zwei und zwanzig Jahren, die zum erftenmal- [chwanger, immer gefund sewelh war, an keinem Zufall gelitten, und fich beftändig fehr jn Acht genommen hatte, kam im fiebenten Monate natürlich, fchnell und leicht mit einem‘ gefunden und »ftarken Knaben nieder, Er athmete und fchrie fogleich, doch war das Athmen befchwerlich, fein Gelchrei klagend. Da der Unterleib etwas gelchwollen und hart war, glaubte man, dafs diefe Zufälle von zurückgehaltenem ) Kindspech herrührten, indellen ging auf ein Klyfter wenig. ab, und das Kind ftarb anderthalb Stunden nach der Geburt. . Die Haut des Kindes war, wie sewohalich im - fiebenten Monate roth, der Unterleib gefpannt, und unter der Haut befand fich, hauptfächlich an den -un- tern Gliedmaafsen, eine Walferanfammlung. Kopf und Bruft wären gelund, allein aus dem Un- terleibe Aolfen etwa zehn Drachmen gelblicher, kKlebri- ger, mit einigen Flocken vermifchter Flüffgkeit, 1) BEhScnurs a la feance publ. de la Maternit£. 1812, Br nn 59 Das Netz war etwas verdickt, lie dünnen Ge- därme fo eng durch eine felte, zahe Mafle ‚verbunden, dafs fie nur ein von dena x Diekelayın umgebenes Bündel bildeten, Die Schleimhaut war blafs, dick, brüchig, von ‚einer weifslichen, halbflülfgen Subftanz durchdrungen, die fie auch von (der Peritonalhaut trennte. Die Höhle es dünnen Darms enthielt einen grauen Schleim, die innere Haut war verclickt und zeigte mehrere, mit Blut ee Gelälsanbäufungen, ' - Der dicke Darm war voll Kindspech, Nirgends Fand fich Verfchwärung, \ Hier fanden fich alfo alle, eine acute Peritonitis und Enteritis bezeichnenden Veränderungen, uugeach- tet die Schwangerfchaft völlig regelmälsig gewelen war und die Mutter noch jetzt völlig gelund ift, XI, Unerichung der L,mphe des Gehirns, Von Haıvar, Bericht von Deyeux, ar (Bullet, de la foc, de Medec, T, IV, ? P- 120.) j ] | ie Feuchtigkeit der Hirnhöhlen, dieder Verf, aus dem Gehirn eines, an einern comatölen Fieber geftorbe- on Kindes nahm, gerinnt weder durch die Wärme ich Säuren, noch Alkohol, Schon hierdurch unterfcheidet fie fich von den Feuchtigkeiten in der Bruft- und Bauchhöhle, die durch diefe Mittel leicht gerinnen; noch auffallender aber er- fcheint die Verfchiedenheit bei fernerer Vergleichung, Diefe Flüfßgkeit ift, ganz durchfiehtig, farb- und geruchlos, fchmeckt deutlich falzig, ift wenig Ichwe- rer als das reine, Waffen, nicht klebrig und fchäumt, gelchüttelt, fehr fchwach. Eine Unze und anderthalb Drachmen diefer Flüfßgkeit bis zur Trocknifs verdun- ftet lielsen ungefähr einen Rückftand von g# Gran zu« rück. Diefer Rückftand, der eine braune Farbe hatte,, trocknete fehr {chwer. Diefe Flülßgkeit färbt den Veilchen - a Malven- faft nicht, "und wird eben [o wenig durch nicht con-, centrirte Schwefel -, Salpeter- und ,Salzfäure verändert. Sublimat Iröbt fe und bewirkt einen [chmutzig- weilsen Niederfchlag. } Mit falpeterfauremm Silber bildet fie ein fehr fchwe- res, weilses Gerinnfel, das an der Luft fehr bald braun wird. Galläpfelaufgufs fchlägt fahle Flocken hieder. KRlecfäure färbt fe bläulich und bewirkt dann einen fehr fehwachen Niederfchlag. Kalkwaller trübt fie und entwickelt einen fehr. merklichen Ammoniakgeruch, x Die Refultate diefer und anderer Verfuche, welche mit denen der vorzüglichften Chemiker üibereinkommen, find, dafs hundert Theile des Hirnhöhlenwaffers beftehn Waller a 2a nin tun) a aaa ARE 965 Salzfaurem Natron, a. en an Eiweils AN RERRRRR TODE ESTATE TO Schleim BU N TR RT a Ra Gallert . « . = . £) “ EV! « 90,9 Phosphorfaurem Natron, ; Phosphorfaurem Kalk (vermuthlich). aus v Nach dem Ammoniumgeruch bei Anwendung von Kalkwaller erwartete ich freilich auch die Angabe der er en nen 61 Anwefenheit eines Ammoniakfalzes, und bekenne, dafs ‚durch den Mangel deffelben das Vertrauen in diele Analyfe etwas SAlAN ach wird. Doch kommt Haldar’s Analyle mit Bofiocks Ana- Iyfe der Flüfßgkeit aus einer Riickenmarkswallerfucht, "überein, und, da beide fich durch reichlichern Gallert- gehalt von der übrigen thierifchen Lymphe unterfchei- len, fo kann man, mit ihnen, jene gallert- Ichleimige ymphe, diefe dagegen fchlechthin Lymphe nennen. Er fchlägt die Feltfetzung von drei verfchiedenen rten von Flüffigkeiten vor, welche die Oberflächen erer Organe gegen die Reibung fchützen : ur) Die eiweilshaltige Lymphe der leröfen Häute, ‚des Bauch - und Bruftfells, des Herzbeutels, der Scheiden- haut, des Zellgewebes, in welcher Eiweifs und Natron " vorherr/chen. 2) Der Ueberzug der Schleimhäute, worin das Talzlaure Natron vorberrfche. 3) Die Flülßgkeit der Hirn und Rückenmarks- hüllen, worin das falzfaure Natron und die Gallerte Br m " Diefe AnSchten verdienen wohl Berückfichtigung, len vor ihrer beftimmten Annahme, mülste, man fich überzeugen, ob die Flülßgkeit des Gehirns und ‚einige re überali Jiefelben find und nicht das Alter, Ge- ehlecht, Conftitution u.f.w. ihre Zulsmaeiietsling zu edeutend abändern, alsdals man die Refultate einer ein- gen Analyfe zu dem Schlulle brauchen könnte, dafs e Flülßgkeiten, die derfelben Art anzugehören [chei- En, diefelbe Mifchung haben. -XIV. Baron Beobachtung eines ehrontfchen Walferkopfes. (Bullet, de la ni de Med. Tom..IV..p: 432 fl.) . . Ein Knabe, der Sohn einer gefunden Mutter, die vor- her fchon ein ganz gefundes Kind geboren hatte, verlor, rach den erften Monaten, während deren er fich voll- Kommen, wohl befunden, bewegt und fchon etwas zu "lallen angefangen hatte, die Sprache und das Gefcht, wenn gleich dem Anfchein nach nicht das Gehör. Von jetzt an wuchser, ohne eine der vom Gehirn abhängigen Functionen vollftändig vollziehen zu können. Im Alter von drei Jahren und zwei Monaten wurde er nach Paris gebracht. Er fchien ftark und der Kopf nicht gröfser als “ gewöhnlich. - Dennoch konnte er ihn nicht aufrecht erhalten. Das Geficht war roth ohne befondern Ausdruck. Das Sehen fand nicht Statt, die Bleudung erfchien durchaus unbeweglich; das Gehör war fchwach, eben fo das Gefühl, das Stehen war unmöglich. Hob man ein Glied auf, fo liels er es fogleich nachher Gn- ken. Hunger zeigte er durch Gefchrei an, Er öffuete den Münd und verlchluckte mit Befchwerde, Der Nichtvergröfserung des Kopfes ungeachtet, fchlofs man vorzüglich der Unfähigkeit wegen, den Kopf aufrecht zu erhalten, auf Waflerkopf und wändte kein Mittel an. Während des Aufenthalts im Hofpital blieb alles beim Alten, ‘das Kind gab die Excremente ohne Bewulstfeyn von fich, hatte Anfälle von Krämpfen, und ftarb endlich nach drei Wochen an Malern, die# fchwer ausbrachen, und’Steckflufs. R Bei der ‚Leichenöffnung fanden fich die Schädel- kuochen verknöchert, die Näthe ganz felt verfchloflen, der Kopf nicht zu grols. Die harte Hirnhaut war nor- Es - mal, die Blutleiter voll Blut. Auf einen Einfchnitt in die harte Haut Nlofs etwa ein Nöfsel heller Flülfgkeit " aus. In diefer fchwammen die innern Häute und bil- deten in einer Strecke ihrer Länge getrennte Lappen. - Nach völligem Abflufs der Flüfßgkeit ergab fich, dafs "die Seitenhöhlen' ganz offen waren, fo dafs man die an ihrer Grundfläche liegenden Theile frei fahe. Diele Fläche’bildete für beide Höhlen eine, durch den Hin- tern Theil des Gewölbes vereinigte Ebene, der vordere "von diefem war zerftört, fo dals beide feitliche, und die mittlere Höhle frei zufammenhinugen. Vom Balken ‚und der Scheidewand fand fich keine Spur. Die Hälfte A ‚des grolsen Gehirns lag auf der ‚Seite ‘in der innern Y* Schlafgrube, war klein und dicht. Die rechte,‘ et- was längere, überragte nach hinten die Schlafgrube "etwas. Etwas Hirnfubftanz von linfenförmiger Geftalt _ und etwa 6 Durchinefler war von der linken ganz ‚getrennt, hing nur durch eine Verlängerung der Ge- fälshaut damit zulammen, und fchien für fich gelebt Habel.. ‚Das Zeit lag frei. Das kleine Gehirn und das verlängerte Mark. wa- "ren normal. . „+? > 40 u DEN Riechneryen fanden fich fehr klein und wie ° f gelchwunden. } Die übrigen Eingeweide waren ganz gelund, % Die Walferfucht war die arfprüngliche Krankheit ‚und bewirkte den Zuftand des Gehirns. _Bemerkens- " werth ift die, dem Leben nicht unmittelbar nachtheilige Zerftörung fo bedeutender Theile als 2, B, des-Balkens. ‚ - Nach der Dichtheit der Hemifphären zu fchliefsen, wa- zen diefe Theile wenig durch die Flüffigkeit ausgedehnt | gewelen, und die Zerltörung des Balkens und der \ Seheilewand hatte ziemlich früh Statt gefunden, | | i I \ I 64 -—n Nach der vollendeten Ausbildung ‚der Knochen, . und Näthe, fo wie dem nicht. bei der, Geburt Statt gefundenen Eintritt der Symptome zu fchlielsen, hatte der Wallerkopf erft nach der Geburt feinen Anfang ge» nommen. ! XV, Ueber die Bildung des Eies im Eierftocke vor der Befruchtung. Von M. W. Prace E, Med. Dr, und Brunnenarzt zu Bentheim i in Weltphalen. Ungeachtet die fchönen Unter tn von Everard Home und Bauer über die Bildung des Eichens im Eierftocke vor der Befruchtung und über die fogenann- ten gelben Körper in demfelben grofse Auflchlüffe ge- geben haben, fo können wir doch wohl keinesweges „ dielen fchwierigen Punkt als völlig klar und keiner weiteren Unterfuchungen benöthigt änfeben, Seit meh- zeren Jahren mit der Unterfuchung delfelben Gegenftan- des befchäftigt, glaube ich einige Mitthejlungen ma- chen zu können, welche die Bildungsgefchichte des, Eies ir Eierftocke in ein noch helleres Licht fetzen, und die DEUUNOHEERBER Home’s zu berichtigen 1 im Stande find, Ich bemerke zuvörderft, dafs auch ich, wie Home und Bauer bereits vor der Befruchtung in dem Eier- ftocke der Säugthiere wirkliche Eier sefünden zu ha- ben überzeugt bin. Nur über den Sitz und die Ge- burtsftätte diefer Eier im Eierftocke weichen meine Beobachtungen von denen Home’s und Bauer's ab, in- dem diefe die fogenannten gelben Körper als die Ge- burts= burtsftätte der Eier anfehen, dahingegen ich beobach- tet habe, da/s fich das Ei in den Jogenannten Graaf”- - fehen Eier/tockbläschen bilde, und zwar ilt es wir ge- glückt, bei Kühen den Bildungsprocels des Eichens von feinem Beginne an bis zu feiner Reife auf das deut- "lichfte zu beobachten. Das Relultat meiner Forfchun- gen über diele Bildung ift Kürzlich Folgendes. Auf der hellen, durchfichtigen aus der Subftanz des Eierftocks hervorragenden Wand des Graaf’Ichen Eies zeigen fich zuerlt feine zarte gabelförmig getheilte anaftomofirende Blutgefäßse, die aus der Subftanz des - Eierftocks zu kommen fcheinen und fich auf der Wand des Graaf’fchen Eichens ausbreiten. Sie kommen von drei Seiten her, von oben, unten und von’einer Seite "des Graaf”Ichen Eierftockbläschens, und laufen auf ein- ander zu, um durch Anaftomofe ihrer Gabeläfte die Area für die Bildung des künftigen Eichens zu bilden. Der obere Jängite Alt fenkt fich nämlich herunter und ‚beugt lich dann zum Seitenalte hin; der- untere fteigt Dsfenglich etwas herauf und läuft dann faft horizontal " dem Seitenalte entgegen; der Seitenaft ilt etwas dicker aber ganz kurz, und theilt fich fogleich, wie er aus ‚der Subftanz des Eierltocks auf der durchlichtigen Wand des Graaffchen Eichens zum Vorlchein kommt, gabel- förmig; diefe Gabel, verbunden mit den Gabeläften der beiden andern Aefte bildet dann an der untern Hälfte ‚der einen Seite des Graaf’Ichen Eierftockbläschens dicht | am Rande deflelben eine kleine mehr oder weniger runde "Area. Innerhalb dieler Area zeigt fich der Keimpunkt des künftigen Eies als ein N Punkt, bei der Kuh von der Grölse eines dicken Stecknadelknopf3, Er gleicht falt ganz dem fogenannten Hahnentritte im Eie der Vögel. Diefer Keimpunkt nimmt nun allmäh- ‚ lich an Gröfse zu, ‘und wenn derfelbe ungefähr drei M. d. FOREN vl. ı. E - Linien im Durchmelfer hat, unterfcheidet man in. ihm drei weißsliche Kreife, welche- die drei ‚nachherigen Häute, das Chorion, die Allantois und das Konion. Zu. 00 feyn fcheinen. Gleichzeitig mit der Freichrehrenden Entwieldun des Eichens entwickelt fich nun auch das fogenannte corpus luteum in dem Zwilchenraume zwifchen dem neugebildeten Eichen und dem nächftliegenden Graaj- fchen Eierftockbläschen, oder mit südeme Worten an dem’Stielende des Eichens. Das obere und untere Blut- gefäls nämlich, welches anfänglich zur Bildung der Area auf der Oberfläche des Gruaf’fchen Eierltockbläs- chens erfchienen war, verfchwindet wieder, dahinge- gen entwickelt fich mit einer grofsen Energie das dritte von der Seite kommende Blutgefäfs und der ganze Zwilchenräun zwifehen dem Eichen und dem Graaf’Ichen Eierltockbläschen, welches in derfelben Reihe dielem am nächften liegt, wird ftrotzend von Blutgefälsen, die zur Entwicklung des Eichens be- ftimmt find. Zugleich lockert fich das Zellgewebe zwifchen den Blutgefälsen auf, und der ganze Raum wird dadurch gleichfam hohl. Faft in der Mitte die- fes Zwilchenraumes heben fich zuletzt die Blutgefäfse kegelförmig in die Höhe, und: dehnen dadurch die . Umkleidungshäute des Eierftocks allmählich fo fehr aus, dafs es nur eines kleinen Drucks bedarf, um zu zerreilsen. Diele kegel- oder 'ziizenförmige Er-, habenheit Seht wegen der durch die verdünnte Haut durchfchimmernden Blutgefäfse zinnoberroth aus, und bildet nachher das fogenannte corpus luteum, Wenn nun bei der Empfängnifs die Fimbrien der Fallopifchen Röhren die Eierftöcke umfaffen, und dureirihren aufgeregten Turgor comprimiren, fo fprin- gen an der ebenerwähnten Stelle die ‚Bekleidungs- häute ‘des Eierftacks auf, und das reife Ei fchlüpft aus diefer Oeifnung heraus und verfolgt feine weitere Beftimmung. Dadurch, dafs Hame bei feinen Unterfuchun- gen die Eierftockbläschen ganz über[ah, und‘das Ei nur in feiner Reife beobachtete, it er verleitet ge- worden, anzunehmen, ‘dafs fieh das Ei im gelben Körper bilde, da wir dieles meinen Beobachtungen zu Folge doch eben fo wenig annehmen dürfen, als ‚dafs fih der Embryo in der Placenta bilde; denn der gelbe Körper ilt ganz gleich mit dem Mutterkuchen des Eies in der Gebärmutter, und das Graaf’fche Eierftocksbläschen entlpricht völlis dem Ei, in wel- chem fich innerhalb der Gäbanauiter der. Embryo bildet. Somit wäre. die Bildung‘ des Eies im Eier- ftocke vor der Befruchtung. in‘ Einklang gelerzt mit der Fortbildung. deflelben innerhalb der Gebärmutter, und diefer dunkle Hergang der Natur zu einer Klar- heit erlioben, die wenig mehr zu wünfchen übrig lälst. Zwar wird es nicht jedem gelingen, fogleich alles das wieder zu finden, was ich durch jahrelan- ‚ges genaues und wiederholtes Beobachten gefunden, - allein die Zeit wird ohne Zweifel die Sache, die jetzt © Manchem noch zweifelhaft fcheinen mag, über allen Zweifel erheben. a 68 Eu di u 00 ni xvi. ne Ueber die Bewegung des Öberkiefers der eidechlenartigen Amphibien *), Von Curıstian Lupwıc NırtzschH, Pro. ‘felfor der Naturgefchichte zu Halle. (Hierzu TafelI., Fig. 3—7.) » Die Bewegung des Oberkiefers, welche bei den Säug- "thieren niemals, bei den Vögeln immer, bei den Anı- phibien zum Theil, und bei den Filchen falt durchgängig Statt findet, bietet nach Verfchiedenheit der Familien und felbft wohl‘ der Gattungen der Rückgraththiere, bei denen fie angeordnet ift, fo mannichfaltige befon- ‚dere Verhältnilie dar, dafs fernere Unterfuchungen der- felben (bei der geringen Aufmerkfamkeit, welche die Beobachter diefem Gegenftande bisher gewidmet zu ha- ben [cheinen) wahrfcheinlich noch auf manche neue und intereffante Thatfache führen werden. Ich habe: vor einiger Zeit durch Bekanntmachung einiger Wahr- nehmungen, welche die Oberkieferbewegung der Vö- gel'?) betrafen, einen Beitrag zur Kenntnifs diefer be- fondern Anordnungen gegeben; einen neuen werden die folgenden Bemerkungen enthalten, indem ich hier ‚den Mechanismus der Oberkieferbewegung in einer Am- phibienreihe ‚darzuftellen verfuchen werde, wo nicht ‚einmal das Dafeyn einer Beweglichkeit des Oberkiefers 1) Ueber diefen Gegenftand habe ich bereits am funfzehnten November des Jahres 1817 in der hieligen naturlorfehenden Gelellfchaft einen Vortrag gehalten. (S. Allg, Anzeiger der Deutfchen 1818, April. No, 109. $. 1154.) N. 2) $. die Abhandlung im zweiten Bande diefes Archivs. S. 361. nebft Nachtrögen ebend. S.470, und im dritten Bande, $. 384. N. — 69 . = bekannt war. " Wiewohl nämlich Cwwier und andere Sehriftfteller den Saurien oder eidechfenartigen Am- phibien ausdrücklich die Beweglichkeit des Oberkiefers abfprechen, und meines Wilfens kein anatomifcher oder zoologilcher Schriftfteller das Gegentheil fagt, To fand ieh dennoch in der genannten Familie eine folche Bewe- ‚gung, und zwar diefe von fehr ausgezeichneter und hiamer Art. — Das Kopfgerüft eines Geckos (Asca- lebotes mauritanieus?) gab'mir vor vielen Jahren die erfte Gelegenheit zu diefer Beobachtung. Sodann fand _ iehudie da wahrgenommene Einrichtung nicht nur an ; den freilich wenigen Saurienfchädein, welche aufser ‘ dem des Geckos in meinen Händen find, und welche ich der folgenden Schilderung unmittelbar zum Grunde legen kann, alsnamentlich an denen von Lacerta agilis, Seincus ofkeinalis , Gordylus verus, Agama orbicula- ris, Iguana tuberculata und Anguis fragilis, fondern auch an allen Schädeln anderer Sauriengattungen, die ich in fremden Sammlungen fah, vollkommen beltätigt. Ich glaube daher kein Bedenken tragen zu dürfen, die- fen in vielen Fällen wahrgenommenen und in keinem, " wo er von mir vermuthet ward, vermilsten Mechanis- - mus als ein Familienverhältnifs anzufehen, und denfel- - ben auf die Amphibia Sauria überhaupt zu beziehen; in fofern ich nämlich die Krokodile, bei welchen jener Mechanismus allerdings nicht Statt findet und die Cha- - mäleonen , welche fich vermuthlich in demfelben Falle befinden, von diefer Gruppe (wie auch bereits Merrem gethan) ausfchliefse. Die nähere Beftimmung des Vor- kommens diefer Einrichtung, fo wie die genauere Be- zeichnung des natürlichen Umfangs der Eidechfenfamilie wird weiter unten gegeben werden, ' Bei den mehreften Rückgraththieren, welche der Bewegung des Oberkiefers fähig find, wird diefelbe - ‚durch einen in der Hauptfache ähnlichen oder gleichen Mechanismus bewirkt. * Bei Vögeln, Schlangen und! Ficchen fondern. fich Knochenparthieen die in den Säugthieren als felte Theile des Schläfbeins und Keil- beins erfcheinen, zum Dienft der Oberkieferbewegung los, gelenken firh, werden zu fogenannten Gelenkbei- nen ((Juadratknochen) und Verbindungsbeinen (Flügel- beinen) wnd bilden mit Hülfe der Gaumenbeine und zum Theil einiger anderer Knochenftücke, unten am Schädel, von der Ohrgegend an, einen Hebelapparat, durch deflen von den Gelenkbeinen aus dirigirte Schie- bung der Oberkiefer ganz oder zum Theil, in einem oder mehreren Punkten bewegt, und durehden zu- sleich auf eine merkwürdige Weife die Harmonie und Gleichzeitigkeit der Bewegung beider Kiefer möglich gemacht wird. — Eben diefe Einrichtung ftellt fich bei den Saurien dar, als welche nämlich ebenfalls zur Be- wegung des Oberkiefers einen Hebelapparat haben,: def=‘ fen vorzüglichfte Theile die Gelenkbeine und Verbin- . dungsbeine find; und zwar zeigen diefe Amphibien in den befondern Verhältniffen diefes Apparats mehr Aehn- lichkeit mit den Vögeln als mit den Schlangen: und! | Filchen; indem die grofse Eigenthümlichkeit der Ober« kielerbewegung der Saurien weniger in der Einrich- tung des Hebelapparals, als vielmehr in. der Summe der Theile und lem Umfang der Daft befteht, welche ' durch dielen Apparat in BöRweeRnE geletzt wird. Jener‘ näheren Aehnlichkeit wegen SEN weil der Mechanis- mus (ler Kielerbewr gung der Vöge) klarer, insgemeim bekannter und leichter zu beobachten ift, als der..der Schlangen und Fifche, werde ich bier, wo es mir kei- neswegs um eine allgemeine vergleichende Darftellung zu ihun feyn kann, vorzüglich auf die bei Vögeln Statt findende Bildung Rückficht nehmen, und durch Ver- gleichung derfelben den Mechanismus der Oberkiefer- bewegung der eidechlenartigen Amphibien zu erläutern | s - un 741 - füchen, indem ich mit Befchreibung ‘der Theile des Hebelapparats den Anfang mache. f Was zuvärderlt die. Gelenikbeine 1), betrifft, fo | find diefe.bei den Eidechfen wie bei den Vögeln oben an der Hirnfchale, insbelondere auch am Schuppen- Beine eingelenkt; auch berühren hie den hintern Theil B Jochbogens, wenn dieler vorhanden ift. Ihr unte-, Rn Pi res Ende articulirt, wie dort, durch einen queeren, faft ‚verdoppelten Geleukkopf mit dem Unterkiefer und von erinnern Seite mit dem Verbindungsbeine. ‘ Ihre Bi von oben etwas fchief vorwärts, nach unten ' ift diefelbe wie beiden Vögeln. Wie dort liegen hie dicht ‚am Gekörorgan und tragen zur Bildung der Pauke bei. ‚Allein fievweichen von den Gelenkbeinen der Vögel darin ab, dafs fie meift einen gröfsern Theil des Pau- kenringes: bilden, und dazu gewöhnlich mehr gerandet und von'hinten gehöhlt find; dafs ihr oberes Ende mit einem abftehenden, fo zu fagen luftigen Fortfalz des . Seheitelbeins und einem eben folehen des Hinterhaupt- beins articulirt; welche Fortfätzelin oder ‚bei der Ge- n ‚lenkpfanne ubchlnenkommbisal und diefe mit Hülfe des & 'Schuppenbeins und Jochbogens bilden, indem das eben-. falls fchmale, nichts zur'Bildung der Hirnfchale bei- tragende Schuppenbein ?) nur der Richtung des, er- gihien Fortfatzes des Scheitelbeins folgt. : Ferner ‚weichen fieab: durch die Stelle ihrer- Verbindung, mit - dem, hintern- Theile des Jochbögens, welcher, wie, ‚eben angedeutet ift, nicht, wie bei den Vögeln, mit N Ihrem Be fondern mit ihrem 'obern Ende in. Be- 7) Von Spi2 (Cephalogenefis) in den Figuren der Eidechfen- fchädel auf Tab. IX. mit 8; aufunferer Tafel mit i Buraei 0. .Beb N, 3) Fig 34 & 4 73 —— me rührung kömmt. Uebrigens mangelt dem Gelenkbeia der eidechlenartigen Amphibien der freie Orbitalfort- fatz, der aber auch bei einigen Vögeln (bei Caprimul- gus und Cyp/elus) fehlt oder fchwidddt. — Alle diefe) Abweichungen vom Typus der Vögel haben jedoch. keinen welentlichen Eiufuls auf die Bewegung. und) Wirkung der ‘Gelenkbeine der Saurien und hindern, nicht, dafs he in dieler Hinlicht mit denen jener Klafle übereinftimmen. f Die Verbindungsbeine *) der Saurier find wenig- ftens hinterwärts eben lo länglich ünd ‚dünn ‚als, die; der Vögel; fie find eben fo von hinten nach- vorn ‚ge- richtet und wenigftens zum 'T'heil einwärts geneigt; ihr hinteres Ende gelenkt wie dort mit der innern Seite. des untern Endes der Gelenkbeine (nicht wie bei den ächten Schlangen mit dem Unterkiefer) und ihr vorde- res verbindet fich wie dort: mit den Gaumenbeinen. Aufser-lem kommen fie noch an einem. ‚Punkte mit dem Keilbeine in Berührung; indem ‘fe an demfelben eine gelenkartige Reibung) machen und zwar, wie doch auch bei manchen Vögelgattungen (Eulen, Schnepfen- vögeln, Enten) nicht neben ‘ihrem Vorderende, in der Nähe ihrer Verbindung nit den Gaumenbeinen, fon« dern, "wenigltens beim Gecko, ungefähr in-der Mitte ihrer Länge, oder doch vor ihrem vordern Ende, Andere 'Verhältniffe aber als bei den Vögeln find da- durch gefetzti 1) dafs die Verbindungsbeine der Saz. rien fich mit ihrem ‚vordern Ende einander nicht fo nähern -wie dort; fie.neigen fich zwar anfangs, um die Reibung. am Keilbeine zu machen, gegen einander, hier- auf aber weichen fie wieder nach aulsen, und ihre vo- - 1) Von Spix Tab. IX. in den Figuren I— VI, und 1x mit 2; in unleru Abbildungen mit k bezeichnet. y rige Neigung nach innen wird noch dadurch; vermin- dert, dals ihnen vom Keilftück aus, , Behufs der er- wähnten Gelenkreibung ein, meilt fehr bedeutend, vor- ‚ Ipringender Fortfatz entgegeukommt. 2). Verwandelt ! } k ’ fich ihre hinterwärts fchmale Form gleich vor jener Reibung in eine fehr platte, horizontale, welche in die der Gaumenbeine unmerklich übergeht; daher denn auch ‚ihre Verbindung mit den letziern durch eine Art be- . weglicher Harmonie, nicht durch fo vollkommene Ar- ticulation wie'bei den Vögeln, ‚bewirkt wird, 3) Gehen fie noch mit zweierlei Knochen bewegliche Verbin- dungen ein, nämlich a) vorn nach aulsen mit seinem Fortfatz ‘des Oberkieferbeins, der aber zu einem be- Sondern Knochen *) geworden ift. Wenn diefe bei den Vögeln nicht vorkommende Verbindung, ziemlich un- welentlich ift und fehlen könnte , ohne dafs in. der Be- wegung des Oberkiefers und ‚der Function der Ver- bindungsbeine etwas: welentliches geändert würde, fo Scheint ‚die zweite |Verbindung ‚derfelben, defto_welent- licher und wichtiger zu feyn, nämlich .b) die mit dem Knochenpaare, welches von Spix mit Recht für das "Anslogon der 'grolsen ‚Keilbeinflügel angefehen wird, und welches eine nähere Betrachtung verdient, .., ” Diefer Knochen ?). Stellt, jederleits eine dünne, . durchaus‘ gerade, Stabförmige,Gräte dar, Er ift von —— t f 1) Es ife daffelbe/ Jängliche ‚Knöchenftück, wrelches, bei den 5 echten! Schlarigen „2. B. bei Coluber beweglich geworden, P und, ar beiden Enden artienlirend von dem Yerbindühgspeihe änßserlich zum Oberkieferbein geht, um auf dieles ‘die Wir- kung‘ der bewegten Verbindungsbeine fortzupflanzen. (Cuvier| nennt es Ös pterygoidien externe; mir [cheint der Name “ Mlinterkigferbein, Os pofimazxilläare palfender; es ilt bei k Apiz lab, IX. mit 14, auf,unferer Tafel mit o bezeichnet. alt N. ‚.#) Bei Spiz auf Tab. IX. in.den Fig. I— VII, und IX. mit IIb, auf unlerex Ialel ın Fig. 3. und 6. mit * bezeichnet, — ‘det. Diefes Freiwerden!der. grolsen Keilbeinflügel:oder oben nach unten und zwar" zugleich mehr: oder“Weni-- ger [chief nach vorn gerichtet. - Sein oberes Ende hängt an der Hirn[chale im- vordern Theile der Schläfgrube, gleich unter dem Seitenrande des Parietalbeins feiner | Seite, und ift da, wenn es nämlich an diefer bisweilen. nur Knorpeligen Stelle Knochenfubftanz findet, ı. wie bei Lacerta, Cordylus und Ajcalabotes wirklich einge- lenkt. ° Sein unteres Ende "hingegen articulirt .immer . mit dem Verbindungsbeine feiner Seite, vermöge eines, vollkommenen runtllichen Gelenkkopfs, welcher in eine‘ Grube des Verbindungsbeins aufgenommen wirdy,..die‘ fich auf der obern Seite deffelben in der ‚Gegend, wo die Gelenkreibung mit dem Keilbeine gefchieht ‚: behn-: ihre Ausbildung zu eigenen articulirenden Knochen ilt’ den ächten Saurien' ganz eigenithümlichz' denn weder- bei Vögeln noch bei den übrigen Amphibien ‚Inoch:beir den Fifchen Andet eine gleiche Vorrichtung‘Statt.; Wohl. aber erinnert diefelbe an ein bei vielen Vögeln, 1, B. Siernen, Mösen und Schnepfenvögelm vorkommendes Verhältnifs, wo nämlich der jederleits vom: der. Stirm. res, welches ich der Kürze wegen Aufhängebeine(O/fa Jufpenjoria) "nennen will,'"eine Vorrichtung, =die bei den ‚Vögeln vor den Augen angebracht ift, und da eine Art.beweglichen Hypomoechlions für den Hebelapparat sı9las ie r he he 2; 75 bildet, viel weiter rückwärts hinter den Augen fo voll- kommen nachgeahmt wird, begründet die Merkwür- digkeit jener Anordnung und deutet auf. eine Eigen“ heit in der Oberkieferbewegung diefer Amphibien hin, welche die übrigen bisher erörterten Verhältniffe der Verbindangs- und Gelenkbeine nicht vermuthen Jiefsen, nämlich auf eine ganz ungewöhnliche Abkürzung der den Öberkiefer hebenden Mulchine. — Diele Abkür+ zung des Hebelapparats findet bei den Saurien wirklich Statt, indem derlelbe mit dem vordern Ende der Ver- bindungsbeine,: gerade unter den Augen aufhört, und die Gaumenbeine nicht wie bei den Vögeln vorn wie- { der einen Biesungspunkt haben und den Hebelapparat fortletzen, fondern unbewegelich miteinander und mit in den übrigen von ‚ihnen berührten Theilen des Oberkie- fers verbunden find, alfo nicht zu den bewegenden Stücken, fondern zu der Laft, welche der Hebelappa- ratıbewegen foll, gehören. Dafs durch das Zygoma, welches bei lien Vögeln ‚den Hebelapparat merklich unterftützt und die Wir- kung der bewegten Gelenkbeine ebenfo an der Aufsen-. Seite des Kopfs fortpflanzt, als es die Verbindungs- " beine und Gaumenbeine von innen thun, beiden Sau 7 tien keihe Verlängerung der Hebelmafchine bewirkt | werden kann, und dals es fogar nicht einmal zu felbi- ger gehört, ergiebt fich theils fchon aus dem Vorigen, rheils geht es aus «ler ganzen Einrichtung diefer Kno- . ehenparthie hervor. ' Das Zygoma ‘der Saurien belteht, wenn es vollitändig ift, aus drei Stücken, nämlich 1) aus einem vordern, welches dem Jochfortlatz (les Ober- . Rieferbeins der Säugthiere und Vögel entlpricht, hier “aber-einen diftincten Knochen Warltellt, 2) aus einem, hintern Stück, welches dem Jochlortfatz des Schlaf- " "beins der Säugihiere und noch mehr dem G'leykjoch-. ‚beine der Vögel (da es auch hier ein belunderer Kno- chen ift) analog ift; und dann 3) aus einem oBern Stück, welches ich für das eigentliche Os zygomaticum halte. Das vordere Stück ") bildet zum Theil den untern Fand. der Orbita, ftöfst vorn an das, z.B, beim Leguan in zwei Stücke zerfallene T'hränenbein, und verbindet fich feft und unbeweglich, fowohl mit diefem als mit dem Oberkieferknochen. Das hintere Stück ?) verei- nigt, fieh gewöhnlich durch fchiefe Anlage von unten, mit dem vortlern , fetzt daffelbe fo zu fagen nach hin- ‚ten fort und verbindet fich an feinem hintern Ende mit der Spitze des oben erwähnten luftigen Fortlatzes des Parietalbeins, um da die Gelenkgrube für den obern Gelenkkopf des Os artieulare f: era bilden zu helfen. Das obere Stück 3) des Jochbogens endlich fetzt fich, von oben an das vordere, oder wie beim Leguan auch an das ‚hintere Stück, erhebt fich zu- gleich bis’zu dem feitlich hinter dem Auge hervorftes henden gemeinfchaftlichen Vorfprung des Parietal- und | Stirnbeins feiner Seite, indem fich bei diefer Verbin- dung ein befonderes kleines-Knöchelchen (Orbitaleck- beinchen, Os orbitale N. Os frontal polterieur Cuvier, bei Spix mit 17 bezeichnet) anlegt, und vervollftän- digt fo den Rand der Orbita von hinten. . Selten und vielleicht hur beim Gecko fehlt der Jochbogen. Der Mangel des hintern Stücks ift oft nur fcheinbar, da ; es bei manchen fehr hoch nach oben, neben dem Parietal- knochen verläuft, und zuweilen mit demfelben. wie bei ‚Ophiojaurus *) verwachfen feyn mag. Beim Gecko ift - z 1) Bei Spix mit 15// auf unferer Tafel mit p bezeiehnet. 2) Bei Spix mit 9°, auf unferer Tafel Fig. 3. 6. 7. mitq .be- zeichnet, 3) Mit 154 bei Spix; mit r in der Fig. 6, 7. auf unferer Tafel bezeichnet. 5) Näch der Abbildung bei Spix und in Curier Regne animal, , nn ° 77: _ wirklich nur das vordere Stück vorhanden, welches hier fehr fchwach und klein ift, und nicht weiter nach hinten reicht als das Oberkieferbein. Der beim Gecko oben an der Orbitalecke hängende, und diefe winkelig ' umfafiende Knochen *) verbindet fch gar nicht mit dem erwähnten vordern Jochftück, . und fcheint blofs _ ein vergrölsertes und ausgedehnteres Orbitaleckenbein (oder hinteres Stirnbein Cuviers) zu feyn. E; Da der Jochbogen, wie wir gelehen haben, nicht mit dem untern Theile des Gelenkbeins articulirt, im - Gegentheil hinten, feft mit einem Theil des Schädels vereinigt ift, und folglich gar nicht durch die Bewe- gung des Gelenkbeins gefchoben werden kann, fo ift klar, dafs derlelbe, weit entfernt die Wirkung des Hebelapparats des Oberkiefers zu unterftützen, viel- "mehr dielelbe erfchweren oder fie durchaus unmöglich machen würde, wenn nicht entweder der obere Bie- . gungspunkt des Oberkiefers aufser dem Bereich ‘des Zygomas läge, oder, im entgegengeletzten Falle, wenn nicht in dem Punkte, wo die Stücke des Jochbogens zulammenkominen, einige Biegung oder Verfchiebung und Bewegung der Stücke gegeneinander Statt fände. " Dieles letztere ift wirklich der Fall, da es das erftere nicht, oder nur in einer Hinficht jft. Bei Scincus, Gordylus, Lucerta und Anguis findet eine’ deutliche Sehiebung oder Biegung im Vereinigungspunkte des "hintern und vordern Jochftückes Statt; allein immer feheint durch den Jochbogen die Beweglichkeit des Ober- kiefers in der einen der beiden, gleich zu erwähnenden Biegungsftellen einigermalsen gelehwächt zu werden, und fie ift wohl immer bei denen Saurien, welche wie die Gecko’s keinen wirklichen Jochbogen haben, am ftärkften, 1) Fig. 3—$: 7 8 I DUDEN Wir kommen nun zu dem merkwürdigften Ge- “ genftand unferer Betrachtung nämlich zur Siellung der obern. Biegungspunkte ueh Kopfgerüjtes, wodurch die Summe der Knochenftücke oler der Umfang der “Lalt, welche der ‚Hebelapparat bewegt, beftimmt wird, Wir haben bei den Vögeln in diefer Hinfichtmerkwür- dige Verfchiedenheiten kennen gelernt; die 'Betrach- tung der Filche bietet ähnliche, und fo wie die der Schlangen, noch andere, zum Theil fehr verwickelte dar. “ Alle diefe Rückgraththiere aber kommen darin mit ein- ander überein, dals bei der Bewegung des Oberkie- fers nur Facial-, nicht Hirnfchalenknochen‘bewegt wer- den. In diefer Hinficht find die Saurien allen übrigen Rückgraththieren entgegengefetzt. Wie nämlich die Ausbildung der O/Ja Ju/penforia und die Abkürzung des Hebelapparates fchon vermuthen liefs, fo. ift bei der Eidechlenfamilie nur hinter den Augen die Mög-. lichkeit zur Bewegung 'des Oberkiefers gegehik „und zwar kömmt hier eine sweimalige Gelenkung und Bie- gung des Kopfgerüftes vor. Die erfie und vorder/te Biegungslinie ilt da, ‘wo fich die Stirnbeine mit den Scheitelbeinen vereinigen; fie fällt allo mit der Surura coronaria zulammen, welche Sch wenigltens bei Alcalabates, Lacerta, Cordylus. und Änguis zu einer wirklichen Gelenkung ausgebildet bat. - Eine z:seite, bei allen vor mir liegenden Eidechfen- {chädeln fehr deutliche Biegungslinie aber wird durch die gelenkartige Verbindung der-Scheitelbeine und des: Hinterhauptbeines, allo in der Lambdanath gebildet, Zum Behuf dieler Gelenkung mulste .nothwendig die Verbindung des luftigen Fortlatzes des Scheitelbeins mit dem des Hinterhauptbeins einige Verfchiebung und Bewegung zulaffen, während das dünne Os fquamofum eben fo wenig als das hintere Jochftück, wenn es vor- handen ilt, feine Anlage an dem befagten Fortfatz des v % BER ‚79 Scheitelbeins bei ee Bewegung deffelben, zu ändern braucht, und nur mit ihm.bewegt wird, ; Beide Gelenkungen aber, fowohl die vordere in der Kranznath als die hintere in der Lambdanath be- findliche, zumal die letzte, würden durchaus ohne Wir- - kung feyn, wenn nicht der untere vordere Theil der Hirnfchale im hintern Grunde der Augenhöhlenund vor- dern Theile der ‘Schläfgruben meift blofs häurig oder | knorpelig und der Biegung fähig wäre, Durch diefen i Umftand fowohl als dadurch, dafs das Stirnbein falt nichts zur Bildung, der fehr kleinen Hirnfchale beiträgt, und dafs. überdem das Gehirn noch beträchtlich klei- ner als das Hirnichalengewölbe ilt, alfo auch bei eini- ger Biegung der Hirnichalenwände keinen Druck er- ' fährt, wird die fcheinbare Unbegreiflichkeit jener Schä- delgelenkungen gehoben. ! ' ‚Dals durch diefe Gelenkungen in der Hirnfchale die bereits anerkannte, hier ohnehin durch die ganz wirbeläbnliche Form des Hinterhauptbeins fo’ fichtlich ausgefprochene Analogie der Schädel- und Wirbelbil- ‚dung auf eine interelfante Weife noch vermehrt werde, bedarf‘ keines Beweifes. Indeflen würde diefe Analogie ‚no h.vollkommener feyn, wenn nicht: das Keilbein mit! "dem Hinterhauptbeine als erftem Kopfwirbel zu einem - Stück 'verfchmolzen wäre, da es vielmehr als Theil des zweiten Kopfwirbels zu. den Scheitelbeinen gehört, welche hier aber nur eine einfache, lofe, obere beweg- liche Platte, gleichfam einen Deckel für das eigentliche Hitnfchalengewölbe bilden. = Was nun die Bewegungen in den angegebenen Bie- gungslinien betrifft, fo wird die Bewegung in der vor- dern augenfcheinlich, und höchft wahrfcheinlich auch die in der hintern durch Vermittelung der Articular.- und Verbindungsbeine bewerkftelligt. Der bewegte ° Hebelapparat der Saurien, Salt nur durch feine Abkür- + ‚zung vor dem der Vögel verfchieden, wirkt ganz auf diefelbe Weile‘ wie letzterer, indem feine Bewegung in einer’Schiebung nach vorn oder hinten, nicht zugleich wie bei Schlangen und Fifchen in einer Drehung von innen nach aufsen, order‘ umgekehrt, befteht,“ Auch ift-das Gelenkbein eben fo am Unterkiefer eingelenkt, und bewegt fich eben fo in Folge der Bewegung des Unterkiefers, fo dals beim Abziehen des Unterkiefers zugleich das untere Ende der Gelenkbeine vorwärts ge- ‘drückt, “die Verbindungsbeine folglich vorgelchoben, beim Hinaufziehen des Unterkiefers aber diefelben Theile . wieder nach hinten gezogen werden. ‚Da nun die vor- derfte obere Biegungslinie des Kopfgerüftes hinter den Augen in der Kranznath jft, und alle vor derfelben Jiegenden Knochen unbeweglich miteinander verbunden find, fo müllen bei der Bewegung in der Kranznath auch alle Theile, welche vor’ derfelben liegen, näm- lich.der ganze Oberkiefer nebft Stirn und Augen, zu- fammen in Folge der Bewegung der Hebelmafchine be- wegt, ‚bei ihrer Schiebung nach vorn aufwärts, beim Zurückgleiten derfelben aber nietlerwärts gezogen wer- den. : Bei der Bewegung in der hintern Linie oder der Lambdanath treten nun noch die, meift in eins verwach- fenen, Scheitelbeine und das ganze Zygoma zur Summe der ‚bewegten Theile hinzu. Wahrfcheinlich wird die Bewegung bald nur in der vordern, bali nur in der hintern Linie vollzogen, allo mit dem Oberkiefer bald nur das Stirnbein, bald zugleich das Scheitelbein be- wegt, erhoben oder gelenkt, indem im letzten Falle das Scheitelbein zugleich von den Muskeln, die vom Halfe zu der Kante gehen , welche durch die abftehen- den Forifätze dieler Knochen gebildet werden, ange- zogen werden mag. Es find aber diefe Verhältniffe zu IERREENCeIt, als dafs ich ohne genaue Unterfuchung der man 3 der'Muskelni, die ich nicht anftellen Konnte, etwas hicheres ‚darüber zu'beftimmen verniöchte. Uebrigens find nicht bei allen Saurirr beille: ee Biegungslinien in gleichem Gra.e ausgebildet, vielmehr jft bei einigen, welche wie vorzüglich Ajealabores die‘ Stirn fehr platt haben, die vordere beweglicher als! „die hintere; bei andern aber findet das Gegemhieil Stat | und zwar, wie es fcheint, um fo mehr, je gewölbter "und abfchüfßger die Stirn ift. Vielleicht fehlt die Be- | wegung in der Kranznath bei einigen, (was mir z. B. | beim Leguan der Fall zu feyn fcheint) völlig, wäh- rend wohl keine wahre Eidechfe der en der _ Eambdanath ermängelt. Dafs diefe fondetburen Bewegungen, ob fie oleiäh \ gewilfermalsen in Wirbelbewegungen übergehen, oler als Wiederholung der Wirbelbewegüng im Schädel an- gefehen werden können, doch auch zugleich Bewegun- des Kiefers find, und als folche Beichhe wer- den dürfen, habe ich nicht nöthig zu beweifen , item? dadurch, dafs mit dem Oberkiefer zugleich noch Theile der Hirnfchale bewegt werden, die Oberkie eferbewegung felbft nicht aufgehoben wird, auch lolche hier noch mit der Bewegung des ganzen Kopfs zufamnıen- ‚ wie dies von den Krokodilen gilt. Diefen letz- tern kann freilich nur in gewilfer Hinficht eine Be- weglichkeit des Oberkiefers zugefchrieben werden, nämlich infofern hier die Oeffnung des Rachens mehr durch Erhebung des Oberkiefers mittellt Rückbiegung ganzen Oberfchädels als durch Abziehen des viel- ehr, fixirten Unterkiefers bewirkt wird; eine Bewe- ‚ zu welcher die befchriebene, bei den ächten Saurien vorkommende, vorzüglich die durch alleinige Geleikung der Lambdanath geletzte, wobei fchon falt ‚die gänze Hirnfchale mit dem Oberkiefer bewegt wird, ‚allerdings eine merkwürdige Annäherung darltellt. M. d. Archiv. VI. ı. F us. ‚Wir finden alfo ‚bei den Saurien ‘hinter, den’ Au gen eine ähnliche Verfchiedenheit in. der Stellung der obern, zum Behuf der Kieferbewegung angeordneten Biegungslinien, als bei Vögeln und Filchen vor ‚den Augen Statt findet: Bei den Vögeln und--Fifchen kommt: das Extrem der Stellung der Biegungslinien: nach vorn, bei den Saurien das Extrem ihrer‘ Verle-, gung nach hinten vor; und wenn man alle jene Rück- graththiere mit beweglichem Oberkiefer vergleicht, fo fieht man, da/s es auf der obern Fläche des. Kopfs keine transverfale Vereinigungslinie der Hauptknor; chenftücke giebt, in welcher nicht bei irgend. einem. Rückgraththiere eine Gelenkung oder regelmäßige Bie- gung zum Behuf der Bewegung, des Oberkiefers an- geordnet wäre. vhin Unftreitig ift durch den befchriebenen Mechmnis- mus eine mehrfeitig fo ausgezeichnete Bildung geletzt, dafs derfelben der Werth eines Familienmerkmals zu- gefprochen werden mufs. Meines Erachtens müllen alle Amphibia [quamata, welche jene Anordnung ha-, ben, und nur folche, zu den Saurien gerechnet 'wer#, den. Höchlt wahrfcheinlich aber findet fich jener: ‘ Hebelapparat mit den Aufhängebeinen und wenigftens ‚die Gelenkung in der Lambdanath, die wefentlicher und allgemeiner als die in der Kranznath ift; bei allen Sat= rien Cuviers, mit Ausnahme der Krokadile, der, Chia- mäleonen, und vermuthlich auch der Gattung C/irozes. Zu diefer Annahme glaube‘ ich dadurch berechtigt zu feyn, dafsich bei allen Gruppen, in welche die Ei-, dechfenfamilie (im obigem Sinne genommen) fubdividirt; ‚werden kann, jene Vorrichtung im Beifpiele einer oder. einiger Gattungen theils direct beobachtet, :heils aus, Abbildungen erfehen habe, in welchen, wie in denen) von Spix und Cuvier gelieferten, die Verhältaifie.des, Hebelapparats deutlich ausgedrückt find.. Es findet fch, 4 r Ei diefelbe Einrichtung auch bei Anguis Op- pels und Ophiofaurus; Gattungen, die fehon von Oppel zur Eidechienfamilie gezogen wurden, un welche nicht von felbiger getrennt werden dürfen. Bei Anguis \fra- gilis habe ich jene Einrichtung des Hebelapparats und ‚die Bewegung in der Kranz- und Lambdanath deutlich gelehen; vom Ophiojaurus aber ftellen Cuvier’s Ab- bildungen *) wenigftens alle wefentlichen Verhältniffe . des Kopfs- und Kiefergerüftes dar, welche die ächten Saurien charakterißren. "Die übrigen fchuppigen Amphibien find den.Sau- rien, nach meiner Beftiimmung , auf verfchiedene Weife von Seiten der Kopfbildung und Kieferbewegung ent- ‚gegengefetzt, was ich hier nur einigermafsen andeu- j ten will. ' Die Krokodile haben, wie bekannt, kein beweg- Jiches Gelenk. oder Quadratbein, überhaupt keinen Hebelapparat und keine Bewegung des Oberkiefers gegen Schädeltheile, } - Die Chamüleonen kenne ich in Hinficht ihres Kopfgerültes nur aus Spix’s Abbildung; allein nach diefer fcheinen fie keine O/ja fufpenforia und ein Ge- lenkbein zu haben, was vielleicht nur der Unter- kieferbewegung dienftbar feyn dürfte. Die wnächten Schlangen (man könnte fie Schlei» “chen, Serpentia, nennen), z. B. Amphisbaena, Tortrix, Typhlops ’) haben den Hebelapparat wenig beweg- ‚lich, keine‘ 'O/fa fifpen/oria und keine Bewegungs- fnion ‚in der Hirofchale; fie fcheinen nur die ÖOber- kön EN 3077 2) Rögne animal. T, VI. Fig, 7—9. | r 3) Ich erwähne der Caecilia nicht, deren Oberkiefer ganz felc ie, da fie gar nicht zu den Squamaren, fondern zu deu Nackshäutigen gehört, - N. 3% en kiaferlärothen ein wenig” nach aufsen "zu bewegen, und find durch die ganze Schädelform eben fo fehr won Anguis und Ophiofaurus als‘ von'*den ächten Schlangen verfchieden, Chirores-Cuvier’s dürfte unge- achtet der Füfse hieher (zu den Schleichen) gehören, ' Bei den ächten Schlangen, . die ich Schlangen fchlechthin (Ophidia in neuerem, engerem Sinne) nen- nen möchte, finden wir ein Gelerikbein, welches oben blofs an einem ebenfalls beweßlichen Schuppenbeine 1) hängt; ‘Die Verbindungsbeihe find ‘ohne OJja Yujpen- Joria';'' he: Verbinden fich’hinten, ‚ftatt mit dem Gelenk- - beine, mit dem Unterkiefer, reiben fich nicht mit dem, "Keilbeine, und fchieben durch den Hinterkieferknochen, (ös pterygoidien externe, Cuvier), ‘der hier bewe ich. i und an beiden: Enden eingelenkt ift, das Oberkiefer- bein; es werden nur Facialknochen, und ‚namentlich; die Oberkieferbeine faft mehr nach aüfsen „und | innen; als nach oben und unten bewegt. Durch Krokodile, Chamäleonen, ‚Saurien,, Schlei- chen und Schlangen habe ich hier einftweilen die ‚fünf Abtheilungen gleiches Ranges bezeichnen wollen, im; welche nach meinem Dafürhalten die Schuppigen, Ams! phibien fubdividirt "werden müfsten,, wenn man, nicht, ‚ wie ‚Merrem gethan , ‚die Krokodile gänzlich. von den Squamaten abfondern will, wolür aelee ‚zu, fprechenin Icheint, _.- ill Es werden freilich a anche Unterfuchungen nöthig, feyn,, um (die natürliche Stelle ‚einigen, befomsi! ders fufslofen, Schuppenamphibien mit,völliger Sicher- heit beftimmen zu können; aber es ift augenfcheinlich, dafs eine fimple Dichotomie der Amphibia Fate 1e3ig490% fi (@& > uk 1) Cuwier nennt es wech nicht Bine Ormarioidien, vet... in. mie Füßsen ver/ehene und fu/slofe oder ia/Sauria und "Pphidia nach ‚der „gewöhnlichen Bron eimiartifshen ‚Be; -firmmpng ‚den Prineipien der natürlichen Gruppirung gänzlich entgegen ift, und nur als ein Iabechfep Bat ; bebelß gehen kann. BERN euch Aa © bh tüch ui sl - LREION. SEM SESTT id u; ae EHE TET Es: une sirlan: XVIl, | Weber das Harman! des Fötns, Nachtrag zu Berg No, 1. diefes Heftes. Von J.F. Meere, R en, ‚(Hierzu Tafel I.) i | Ed a ne des. erften Auflatzes, worin, ich «es; wahrfcheinlich ‚zu machen fuchte, dafs der: Fötus hagne,. wurde meine ‚Aufmerkfamkeit zufällig ak einige Präparate. meiner Sammlung gerichtet, wel- zent Meinung zu beftätigen fcheinen. \ Das erfte ift eine (ehr grofse getrocknete Harnblafe _ eines achtmonatlichen Fötus, der, mit,. durch Ge, fehr ‚hark ausgedehntem Unterlejbe geboren wurde, ER ‚Sie belteht aus zwei Abfchnitten, von denen der : ‚breiter, ‚aber etwas niedriger als der. vordere $ ‚Ihre gröfste Breite beträgt hinten fünf, vorn drei in ‚Zoll, die Höhe dort drei, bier vier und einen alben, ihre, ganze Länge von vornnach hinten fechs x drei Linien, wovon .drei Zoll auf den ‚hintern, zen drei Linjen auf den’ vordern Abfchnitt kom- 0, ihr gröfster; Umfang um ihre Mitte 17 Zoll. .. 17 ‚Der vordere Dheil erfcheint,nicht blols äußerlich „auf den hintern ‚aufgefetzt, fondern zwilchen beiden findet fich an jeder Seite ein ‚fenkrechter, vier Linien | 12 ni A der, oben in.einen.queren, hie verbin- n, übergeht, „fo dals alle,'an; diefer Stelle der vordere von dem hintern Theile etwas abgelchnürt ft, 85 — wenn: gleich die Osffnung zwifchen beiden vier’ Zol breit und beinahe 'drei'Zoll hoch ift" Unten fehlt in der 'Breite von "drei Zollen Kg Spur eines „sole Vörfprungs,Ü TE BETONTE Hogan Ungeachtet die: Blafe' getrocknet 'ift, Pe doch deutlich, dafs die Wände bedeutend verdickt waren. °° Am’beiden' Abfchnitten finden fich, vorzüglich im bern Theile ihres Umfangs, deutliche Muskelfafern. ‚© Links, oben“und' vorn 'bemerkt man amhintern Abfehnitte ein) einen’Zoll breites, 'nebä Linien langes, drei Linien hohes Divertikel, an dem die Muskelfafern fehlen. 9, av #1ado > Eine, durch die Ruthe von ch Bläfel and. ge brächte Sonde zeigt, dafs diefe völlig offen ia zu ‚Links und’oben befindet fich am hinter Abfchnitte ein drei Zoll langer, aufgeblafener \ oben \ägebundner, vier Linien weiter, dünner Gang, unftreitig ‚der linke Harnleiter, ‚der fich in die Blafe öffnet; "anderthalb "Zoll weit von ihm'ein zweiter, eben fo langery‘gleich- Yills aber überall ’an ihrer Eim- „and. "Alsteittsftelle durch„Membranen, mit ihaen; felt «werbundens,i&i Durch den Druck der Luft wirdxdaher sdie innere ‚Fläche: der Biufihöhle mit der ‚äufserm.der „Lunge (in .uwmittelbare Berührung.:gebracht;,..da.aber - die Bruftwände felt, und niolit aufammendrückbar ,..die Lungen ‚dagegen. nachgiebig and.-ausdehnbar find, „werden fe nothwendig,nach den Dimenfionen.der Byu „höhle ‚ausgedehnt, welche 'ungefähr .diefelben bleiben. Da fie ‚aber auch fehr elaftifch ind, fo Strecken he fich’f: „unter diefen ‚Umftänden ‚bedeutend ‚über den, Umfang, ‚welchen fies, fich felbit überlallen ; ihaben,\- Sobald.nun. „die Luft. frei inndie Brufthöble, zur äußern»Oberfläche $ vders.Lungen tritt». und ihre, äufsere ‚und innere, Ober- „Aäehe: ‚einen gleichen Druck erleidet,’ oinken fie auf „diefen.Umfang zurück. wire 2 Deere a0 m. Der Gebenftand der Inaoliehenden, Verfuche. it anun..die Ausmittlung »des.Umfanges..der-Kraft,_ welche erfördert 'wird,; um .die,Lungeh in dem-Grade ,,als.es „im ‚Leben Ider Fall: ilt; auszudehnen , ‚oder, mit! andern «Worten, ıder Kraft, wodurch die! Wände.der .Bruft- „höbile in, Kolge-des elaftifchen Zurückfpringens der Lun- .gen:nach innengedrückt worden. RER Un Zu dielen Behuf.wurde ein länglich rundes, Glas,f} ‚das ungefähr, zwei MaafsInhaltund an. beiden Enden@in » zöhrenförmige Qeffnung.a-undb hatte, angewanılt. Ein otetwa. drei Fuls lange, an einem ‚Ende gebogene ıGlas- röhre b,c wunde-anseine diefer‚Qeffnungen gelöthet,.mit isder entgegengeletzteu eine. kürzere ‚sd verbunden... Beide waren an beiden Enden offen, und von dem Ende,.der ‚einen zwielem,der. ir NaeR ein’ freier Wer. © "Ark sisih blado ya .|.da8' fülsere Ende der Kürzen wurde'eif Stüelk getrock- {| neten Darms eihes kleinen Thieres vön'einigen Zollen | Länge gebunden, "das andere Ende diefes Därtns an’ einem, gleichfalls einige Zoll langen, Cylinder von har- | tet Subftanz befeftigt, deffen Durchmeffer dem"der Luft- ‘| rölire des zum Verfüche dienen.ien Thieres entfprach, Hierauf die Liftröhte' einesffifchgetödteten Thieres in ‚der Nähe des. Kehlkopfes ‘quer dürchfehnitten, und Bis‘Zufm’ bbern Ende des Bfuftkaftens von deih übrigen’ Theile ts Halfes getremit. uns ol Pi “Der erfte Verfuch wurde an einer, den Tag vor- 'erhängten Kätze angeftellt. + > au > Ein-hohler Krochencylinder wurde in die Luft- | röhre \gebracht und luftdicht befeftigt, hierauf durch ‚| das: obere ‚Ende der langen Röhre bei C Waller einge- gölfenj bis es ungefähr elf Zoll über dem‘ Wafferfpie- gel in der'Glaskagel ftand, Hierauf liefs ich die Luft " durch eine Oeffrung in jeder Seite der Bruftwände in’ | ihre Höhle treten. Sögleich fank das Wäffer in der re etwä um’ 2, und die Lungen drangen etwas |düreh ‘die Oeffaungen hervor. Hieraus ergab fich, der, der Luft durch eine 9““Kohe Walferfäule ge- jene Stofs die Elafticität der, übereinftirmmend mit den Brultwänden ausgedehnten. Lunge übertraf." ' Zu mei- | nem Erftaunen fank das Walfer bis’auf 1“ über dem Spiegel in der Glaskugel, zugleich aber helen die Lun- u allmählich zufammen. Hierauf wurde neues Waf. er Zugegolfen, bis es einige Augenblicke 9" über dem Spiegel in der Kugel Itand: die Lungen Füllten’ aber- mals die Brufthühle an. Die Urfache des Zufammen- fallens der Lungen war Verletzung derfelben bei’ Ver- Iwundung der Brufthöhlenwände. Dies ergab’fich dar- us, dafs, als das Ohr an Aliefe' Oeffhungen gelegt wurde, Heutlich eim Geräufch von’ heräustretender Luft gehört „. Bei einem zweiten, Verfuche; „mit-einem, eben. ge-, fghlachteten ‚Ochfen ,., ‚wurde ‚nun eine weite Röhre in die Luftröhre gebracht, und das Waller. bis einen, F ufs über dem Spiegelvin,'der Kugel eingefällt.. Als ‚hier- auf Oeffnungen.in die Brufthöhlenwände gemacht wur- den, ftieg das Waller fogleich um 2“ und blieb ‚auf diefem Punkte, ‚Dem Anfchein nach waren die Lun- gen ungefähr, wie "gewöhnlich zulammmengefallen, und. 3 offenbar ‚wog, der Stols, welchen die, durch eine ı" hohe Walflerfäule zufanimengedrückte „Luft. er- die ‚Elafticität der yöllig ausgedehnten Lungen hieres nicht auf. ‚Hierauf wurde fo viel Waf- hielt EIN. Mr diefes fer eingegoflen,; „bis; die fehzehn Zoll hohe Röhre 'voll- | war; dennoch blieben die TngRa, bedeutend zulammen- gefallen, Da die, Röhre een nicht hoch genug, „war, wurde bei einem ‚dritten Verfuche mit einem Ochfen eine längere gerade ‚Röhre genonmen, und ‚diele bis zwölf Zoll über dem Wafferfpiegel in ‚der Kugel ange- | füllt. . Bei Oeffnung. der Bruft ftieg es um u und blieb fo... Hierauf wurde. noch, Waffer zugegolfen, nun aber war die Kugel voll,, ‚Eine neue Abänderung war daher nothwendig, da auch fo die Lungen bedeutend zulammengefallen blieben. An demjelben Tage wurde ‚ein anderer Ochfe mit etwas kleinerer Bruft zum Gegenftande des Verfuches ‚ mit demfelben Apparat ‚gemacht, „Die Röhre wurde » bis 16” hoclı über dem Walleripiegel angefüllt, ‚dann eine Oeffnung in die Bauchwände gemacht, auf jeder Seite das Zwerchfell, ohne. die Lan ‚zu verletzen, . 'zeöffnet, , „Sogleich hörte man Luft jn- die Brufthöhle treten, und fahe das \aflfer fich um zwei Zoll erhe- ben, . Das vor der Verletzung 'gefpannte, und ‚gegen | die Bauchhöhle etwas ausgehöhlte Zwerchfell wurde nachher fchlaff, runzlich und platt. Ich gofs noch _ nn Nu Fe Den Bat TEN = : 58 ‘wegen Kleinheit der Glaskugel, die, Kraft ‚nicht aus- mitteln, welche erfordert wird, um die Lungen zu | Br Leben Statt indenden Umfange auszudehnen,. - ‚Bei, allen diefen Verfuchen. lagen „die Ochfen. auf dem Rücken , die, Schultern etwas höher als, der übrige , und das Zufammenfallen _ könnte daher von, ihrem "Gewicht ‚herrühren; .indeffen glaube ich dies kaum, theils ihrer geringen fpecihfchen Sc Iwere we- gen, theils, weil be nicht mehr von der Brul zur Wir- belfäule, als vom Zwerchfell gegen den. Hals fanken, ils weil durch ‚keine Veränderung ihrer Lage ihre Jimenfionen vergröfsert, ‚oder. ihre Geltalt. verändert wurden. . Bei einem fünften Verfuche, mit einem Kalbe, fchie- nen die Lungen bei einem Stande von 14” den voll- " kommnen Inhalt der. Brufthöhle erreicht zu haben. Bei Aufhebung der Verbindung zwilchen dem Apparate und dem Thiere fiel das Waffer fogleich bis zum Spie- ‚gel des in der Kugel enthaltnen, und die ‚Lungen fan- ın beträchtlich zufammen. Das. Thier Stand hier mit n Bruftkaften fenkrecht, und dennoch fank die Lunge ‚dem Zwerchfelle gegen den Hals ‚eben , fo Stark als len übrigen Richtungen zulammen, % ER -Faft immer fand, man die Lungen verletzt, "wenn ‚Brufthöhle ‚mit einern {charfen Inftrumente geöffnet u de, und dadurch ward der Zweck zum Theil ver- fehlt. Beim folgenden Verfuche wurde dies möglichft ieden. In die Luftröhre eines, am vorigen Tage erhäng- ten Hundes wurde durch den Apparat fo lange Waller, gegollen, . bis es in der, geraden Röhre 6” über ‚dem. Spiegel in der Kugel ftand, durch eine ‚Otnung in der Bauchhöhle das Zmerchfell auf beiden Seiten herab- \ und verwundet. _ Sogleich , füeg, das Waller = zu , konnte, aber, wie im. vorigen Falle, etwa um’Y%" und‘ die‘ Lungen wichen von den Oeff> nungen zurück. “ Hierauf wurde noch Wäffer, bis auf’ . 10” über dem ‘Spiegel'in der Kugel, in die Röhre ge-' gollen, die Öeflnung im Zwerchfell erweitert und die’ Lungen dargelegt. Sie waren offenbar fo weit als die Brufchöhle ausgedehnt. Das Wafler blieb auf demfelben Bukel ‚und die Lungen erhielten’ fich völlig ausgedehnt. I n 'erfuche, wo das Waffer fank und die Lun- gen. it !inenfielen,, mulsten hie offenbar Era und daher etwas Luft ausgetreten feyn, „ Unitreitig hatten die Lungen hier daffelbe „Atehan als im lebenden Körper. Fre Oberfläche war glatt, die Ränder rund, ohne Runzeln und Winkel, die- Farbe roth, die Subftanz feft. Das Herz wurile fafe ganz bedeckt, a Das Zwerchfell war vor feiner Verletzung etwas,’ doch weniger, concay als fonft, indem man leicht eine! Falte bilden konnte, Sogleich nachher runzelte es’ich. ". Ungeachtet der Mangelhaftigkeit diefer Verfuche wurde doch“ihr Hauptzweck erreicht. Ich behauptete in meiner ‚vorerwähnten Abhand-, lung, dafs die eläftifche Subltänz der Lungen in Folge: ihrer Ausdehnung im Leben dauernd eine bedeutender. Kraft erzeugte, welche die Blutbewegung und das Ath-'_ men bewirkte. Die Exiftenz dieler-Kraft wurde aus der Elafticität der Lungenlubftanz, dem Raume, welchen) fie im lebenden Körper einnehmen mülfen, den Er- fcheinungen, welche fich beim Oeffnen «er Brufthöhle! und dem Zutritte der äufsern Luft ereignen, wndr der Entwicklung von Luft an der Oberfläche von Wal- fer hergeleitet, in welches man die Luftröhre, eines’ Thieres fenkte; fobald die Lungen. zufammenfanken.) Man hat diefe Kraft, und mir die Entdeckung und An "wendung derfelben zugeftanden, aber behauptet, Jafs in manchen Fällen ihr Umfang unbedeutend, mithia die ihr- su 97 Ahr zugefchriebenen Wirkungen zu hoch angefchlagen ' feyen. "Durch diefe Verfuche nun erfcheint fe felbft grölser, als ich annahm und völlig hinreichend, die ihr - zugelchriebenen Wirkungen bervorzubringen. Eines Mangels der Vorrichtung halber konnte zwar ihre Gröfse nicht bei Ochfen DH ähnlichen Tbieren ausge- | elt werden, es ergab fich aber, dafs fie bedeutend _ änfelslicher als die z:ıim Tysge einer Waflerfäule von. 12‘ erforderliche war. Bei Kälbern, Schafen und E drofsen Hunden hielt ihr eine Wallerfäule von 1—ı#+ P, N. Fuls, bei'Kaninchen “und Katzen eine von fechs bis zehn Zollen (dds Gleichgewicht. Die'Art) wie die Natur diefe kraftvolle Mafchine in Herz und:'Zwerchfell anbrachte, habe ich in der erwähnten Abhandlung erklärt. u %° »Wähtend des Lebens und auch im Tode, fo lange die Brufthöhle unverletzt ift, erfcheint das Zwärehfäll kegelförmig, nachher nicht mehr. Die Gründe find folgende. So lange die Brufthöhle gefund ift, drückt die atmofphärifche Luft gegen ihre Wände, oder diefe werden mehr nach innen als durch ein gegebenes Ge- "wicht nach aufsen gedrückt. Die Wände find hinläng- ı feft, um dadurch wenig oder gar nicht in ihrer alt oder ihrem Umfange verändert zu werden, die re, eben das Zwerchfell, ausgenommen, das fowohl feiner Weichheit, weil es gröfser als ein Quer- fehnitt des Bruftkaftens ift, und in Folge des gröflsera wichtes, welches an feiner äufsern oder untern Fläche h , nothwendig in Geftalt eines Kegels nach oben En wird, Nothwendig wird ferner die .Aus- dehnung diefes Kegels durch den Umfang der Fläche des Zwerchfells, verglichen mit der Fläche des Ouer- durchfchnittes des Bruftkaftens, beftimmt. . . Indelfen vermindert die Zufammenziehung der Muskelfaforn des Zwerchfells feine Fläche und dadurch die Giölse des "MM. d. Archiv, VII, 1, G | | Kegels, vergröfsert aber in demfelben Verhältnils die Gränzen des Bruftkaftens. __ Dagegen dehnt, fich das Zwerchfell bei der. darauf folgenden Erfchlaffung auf 2 feinen frühern Umfang aus, wird dadurch fähig, einen - Brufthöhle wieder. N 5, Zwei Kräfte ordnen daher die Bea und ändern den Umfang und die Geftalt des Zwerchfelles ab, die Elafticität der Lungen und, die Contraetilität der Muskelfafern des Zwerchfelles. Jene ift dauernd und gleichmälsig,, .diefe variirt und tritt periodifch‘ in Thätigkeit. ' Die Contractilität des Zwerchfelles, it, wenn fie völlig thätig ilt, offenbar weit ftärker als die ihr antagonifrende Elafticität der, Lunge;, da aber. diefe keiner Erfchöpfung, unterworfen ilt, ‚fo kommen j ihr die nothwendigen Erfchöpfungen der ‚erlten zu Gute, und die Lunge dehnt fich, vermöge ihrer, Aeufse- _ rung, während der Erichlaffung. des Zwerchielles, ‚wien } der aus. Das Athemholen ift fo gräfstentheile‘ die Folge diefes nicht zu endenden Kampfes zwilchen, der Elatti,, eität der Lunge und der Irritabilität des Zwerchfelles,. . Die Urfache wenigltens der. nicht willkührlichen: ‘ Zufammenziehungen des Zwerchfelles fcheint folgende., Seine untere Fläche trägt beftändig eine bleibende Laft,, Durch diefe werden [eine erfchlafften Muskellaferni in eie, nem folchen Grade geltreckt, dafs Schmerz und Reiz ent- {teht. Sich hiervon zu befreien, ziehen fie fich zulammen;, da aber die Irritabilität durch die Zufammenziehung | bald; erfchöpft wird, fo verfallen die Falern wieder in einem Ruheftand, in dem die [chmerzhafte und reizende Aus dehnung von Neuem eintritt, wovon fie fich wieder, durch eine Zufammenziehung befreien. Durch ‚das, wechlelnde Uebergewicht zweier, Kräfte, - von deren, Kampf das Leben {elbit an wird, auf, diefe ‚Weite, » die'Braft: äbwöchfelnberweitert und verengt; Th ein- | gezogen und ausgeftofsen. rn Auf ähnliche und gleich wirkfame' eig "die Lungenelaftieität auf die zufammengeletzte''Bewe: gung des Herzens und es Blutes; "über die’ ich’ Ichon ' anderwärts ee a aa a Inchi SA eilı AKTIEN: sd Aleısb un „HAI CHR ERTAT vr ; ERITUR j fie) { edel ia Sn af DE132..nvot WoNy D a: 34 j BESC } bes ir! imkoy mail XIX. tab BAY!’ " Rh way K ER zweier, durch fehr.ähnliche Bil: v . .dungsabweichungen ven dee Dh ae Fr a Hab but Abdinet dor e’ in. unterfti tzen. au rzt sgeburten,, welche theils, durch” ihre Ra "an und für fich , ‚theils durch, den’ "Umftand, d dafs fchwifter find, Intereffe Re Are und apa he echten wetden. "Sie wurder ı, gerade ein Jahr, auseinander > von - Mutter‘ ‘geboren, die, wie der Vater, Behund und, ; bildet war, und fchon zwei yölli wohlgebjldete der zur Welt ebracht hatte, von denen das ‚eine, in Knabe, noch‘ lebt, "Während, der "Schwangerfch: aft, it diefen, beiden Kindern hatte Sich, fo, viel die Mutter ste, nichts ereignet, was als Velanlktinn zu ‚den att fi fndenden uber de ana ARARaeR. warden , r "h F-, PR rt: I weh Y L ns N ablid "Beide Kinder find reif und äufserft wohlgenähre: | Die äufsern Abweichungen beider na fich am ‚Kopfe und den Gliedmaafsen. : Ga 100 Das erfte Kind, ‚ein Mädchen , Ich betrachte zuerft den, auch feiner äufsern Ge- A Kalt’ nach zuerft: befchriebenen, weiblichen Fötus in derfelben EuunE als ich. die äufsere Form deffelben angab,, | 3 Zsrgehurckuunnie: Bus Sr Pf: Ei: Unterfucht man am Kopf zuerft die Bildung der Knochen, fo ergiebt fich fogleich, dafs befonders der A Schädel im Verhältnils zum Antlitz viel zu klein und - Sehr platt ift. Das Stirn- und Scheitelbein find falt gar. micht gewölbt, und die ‚Schuppe des Hinterhaupibeins dteigt falt fenkrecht empor. “4 Zugleich find die Knochen viel zu klein und ander- weitig regelwidrig gebildet, ' Das Hinterhauptsftück ‚des Gruncdbeins befteht zwar aus den gewöhnlichen vier Stücken; allein alle Bäche von der Regel ab. , Befonders gilt dies für die uppe. Diefe befteht aus zwei dreieckigen Seiten- en, die von aulsen nach innen an Höhe zuneh- £ n, und in der Mitte, zwilchen dem Hinterhaupts- E und der kleinen Fontanelle durch eine drei, ‚inien hohe und breite Brücke verbunden werden, Jede itenhälfte ift io ihrem innern Ende, wo fie am böch- £ en ift, nur ı Zoll 2 Linien bach. Die obere Hälfte ift "vön der untern durch den gewöhnlichen, hier aber mehr Br r verlaufenden Einfchnitt äufserlich getrennt, Bis u diefem fteigt die Schuppe von unten fenkrecht em- por, von hier an big gegen ihre obere Spitze biegt fie ‚hech fehwach nach vorn. Der gewöhnlich vorhandene obere, mittlere, fehr ‚fchmale Einfchnitt, der vom Lambdawinkel nach unten fenkröcht läuft, ift'bier in eine rundliche Oeffnung von neun Linien Breite und Höhe mit glatten Rändern ver- wandelt, durch welche der vorliegende Theil trat, "und die in ihrem obern Theile der kleinen Fontanelle entfpricht. Die Gelenktheile find etwas breiter und Han als gewöhnlich, und liegen nicht mit dem untern Theile, der Hinterhauptsfchuppe in einer Fläche, fondern ver- binden fich unter einem rechten Winkel mit ihr. Die Gelenkfortfätze liegen falt quer von aufsen nach innen , convergiren nur fehr wenig nach vorn. Der rechte Gelenktheil ift grölstentheils mit der Schuppe verwachfen,, der linke nur durch einen zu dünnen Knorpel von ihr getrennt. ‚ f Der Zapfentheil ift zu grofs, vorzüglich bei wei- tem, namentlich in feinem hintern Theile, zu breit. Er fteigt weit fteiler als gewöhnlich von hinten und unten nach vorn und oben empor, und bildet daher mit dem vorilım liegenden "Theile der untern Schädelfläche keinen Bogen, tonkera einen ftumpfen Winkel. Das Hinter- hauptsloch ift, wie dieobere mittlere Spalte derSchuppe bedeutend zu grols, 11 larg, am hintern Ende der Gelenkfortlfätze, wo es ambreiteften ift, 10 breit, Start dafs es fonft nur acht Linien lang, höchftens fechs Linien breit ift. | Seine Verlängerung rührt davon her, dafs es fich 3'% weit nach oben über den hintern Rand der Gelenk- theile hinauf in die Schuppe erftreckt. Diefe Verlän- gerung des Hinterhauptsloches ift daher in dem Mangel eines Stückes der untern Hälfte der Schuppe begrün- det, fo dafs diefes Knochenftäck nicht durch einen kur- zen queren Rand, fondern eine lange, hufeifenförmige Vertiefung an der Bildung des Hinterhauptloches An- theil' hat „-und diefes'’von. der obern;.'mittlern Lücke aux ‚durch die obenerwähnte fchmale Knochenbrücke - ‚getrennt ilt. Diefer obere Theil des Hinterbauptloches it weit fchmaler als der untere, welcher das eigentliche - Hinterhauptsloch darftellt.. Der letztere ift fo lang, aber um ein Drittheil breiter als ein regelmäflsig_gebilde- ‚tes, Hinterhauptsloch. Er hat die gewöhnliche hori- zontale Lage des Hinterhauptloches, der obere dagegen fteigt fenkrecht i in die Höhe. . Beide vereinigen fich da- 4 her unter einem rechten Winkel, und die Längendurch- ; meller von beiden zufammen betragen über drei Linien 3 melır als der oben angegebene, der die Sehne des Bogens „bildet; den beide Hälften zulammen befchreiben, Die Schuppe ift übrigens um einige Linien breiter > als unter gewöhnlichen Bedingungen. Am Keilbeinftück ift der Körper zu hoch, fchmal und fteil auffteigend, der Türkeniattel zu tief. Die grolsen und kleinen Flügel find zu klein, die erften zu dehmal von aufsen nach innen, flach und niedrig, die leiztern zu fehr nach vorn gewandt, Die Flügelfort- fätze find bedeutend zu grols, der linke reicht etwas weiter nach vorn als der rechte. Rh Die Scheitelbeine find faft gerade, und ftofsen zu | einem Dache zufammen, fo dafs fich von einem Scheitel- höcker fo gut als keine Spur findet. Sie find nur ız | Zoll hoch und lang, während die Sehne des Bogens, welchen fie von oben nach unten, und von hinten nach - vorn bilden, 24 ZollLänge zu haben pflegt. Ihre gröfste Entfernung in ihrem untern Rande beträgt zwei, die der am weitelten entfernten Scheitelhöcker im normalen Zuftande drei Zoll. : Das rechte unterfcheidet fich vom linken dadurch, dafs fein oberer hinterer Winkel aus "zwei änfehnlichen,, übereinander liegenden Zwickelbei- nen belteht, ämilchen denen und. dem übrigen Knochen “ m 0. ' fich "eine beträchtliche Lücke“befindet.. Eben fo iltes "weiter nach vorm gegen den innern za, dürch meh- rere Lücken ‘unterbrochen. " gan öifer Auch (die Stirnbeine find fehr platt, 1” aim. hack zwei Zoll breit, da fie im normalen Zuftande zwei Zoll Höhe und zwei Zoll vier Lihien Breite haben. ..V Die grofse Fontanelle ilt käum fünf Linien lang und höchftens eine Linie breit, da fie gewöhnlich unge- fähr einen Zoll Länge und gröfste Breite hat. Am Schlafbein ift die Schuppe zu kurz und nie- drig, oben mit einem geraden Rande geendigt und bil- det: hier nicht mit dem Scheitelbein ‚einen Bogen, fon- dern einen ftumpfen Winkel, indem das Scheitelbein fich fogleich nach innen wendet, -Der Zitzentheil fpringt ftärker als’ gewöhnlich nach aufsen und oben, der Fel- fentheil zu ftark nach unten hervor. Wegen der Anordnung der Zitzentheile‘ fe den ‚Schädel zwilchen beiden drei Zoll breit, während feine Breite bei normaler Bildung hier wenig, über zwei zu betragen pflegt. Dagegen find die ‚obern Ränder der Schuppentheile etwas weniger weit als gewöhnlich von einander entfernt. ': AmiAntlitzäft das Oberkieferbein zu ftark vorge- fchoben, der Körper und der Zahnhöhlenrand! ftehem- nicht fenkrecht, fondern liegen faft: wagerecht.‘... Es überragt daher ‚die Nafenbeine’bedeutend, ' Zugleich ilt es fchief, fpringt auf der linken Seite ftärker .als auf der rechten hervor, Auch iftes überall zu niedrig und zu fchmal, die Augsahöklen BEN daher zu nahe an- einander. Die Spalte im Gaumen entfteht durch die von vor@ nach hinten zunehmende Trennung der hintern Hälf- ten der Gaumenfortfätze des Oberkieferbeins und der wagerechten Fortfätze der Gatmenbeine in ihrer gan- zen Länge.; So weit die Spalte reicht, berühren Ober- Kiefer und Gaumenbeine auf ‘beiden Seiten den Pfug- fchaar nicht, doch find fie rechts nur eine halbe, links allmählich von einer bis drei Linien von ihm entfernt, Die Nafenbeine find gleichfalls zu Ichmal, und ihre Richtung ift der horizontalen näher als gewöhnlich. Befonders bemerkenswerth find,zwei längliche, ungefähr zwei Linien lange, eine Linie breite Knochen, - welche fich zwifchen beiden Nafenbeinen fo finden, dafs Ge eine Lücke, welche fich in dem dritten und vierten - Fünftel der Länge diefer Knochen zwifcher ihnen befin- “ det, ausfüllen, und hier einander in der Mittellinie “berühren. Ober - und unterhalb diefer Supplement- - knochen ftofsen die Nafenbeine, wie gewöhnlich, in der Mittellinie zufammen. Die Jochbeine liegen zu weit nach vorn und aufsen, Die Augenhöhlen find zu flach, der untere Rand fpringt weit über den obern hervor, weil das Stir nbein zu klein ift. - Der-Unterkiefer hat zu viel Maffe, ilt zu breit,‘ hoch und dick. Er ift gleichfalls unfymmetrifch , der zechte Alt länger und {chiefer als der linke. "Auch bier finden fieh, was wegen der Ueberein- Riramung mit den im Oberkiefertheile des Antlitzes be= "findlichen überfchüffigen Nafenknochen merkwürdig jft, Nebenknochen. - In der rechten Unterkijeferhälfte näm- lich liegt, dicht neben der Mittellinie, im untern Rande ‚ und am untern Ende der vordern Fläche, ein länglich | äreieckiger, ungefähr drei Linien langer, 1— 14 Linien breiter Knochen, und links finden fich Spuren eimbr ähn- | lichen, aber mit dem übrigen Unterkiefer verwachsnen, die allo untereinander, wie die Nebennafenbeine, zu- Mi geinmebltoisen, \ 408 un © Aus'demVorigen ergiebt fich fchon; dafs der Schä- delg"und fonit der ganze Kopf zu klein und’ niedrig ift, Eine Vergleichung, feiner ‚Durchmefler mit denen eines’ regelmälsigen‘ Fötuskopfes liefert ein noch beftimmte- res Bild feiner Geltalt. Milsgeburt. Regel, Fasern der Oberkieferfuge vom Hin- Kopf. ' terhauptsftachel oder grölste Länge 2” 10% zu gun Entfernung des Scheitels von der Schä- j delgrundfläche oder gröfste Höhe 1% 1% 3%... - der obern Schlaffchuppenwände 2 arg - - derZitzenthle . » 2... 2 6a za - des vordern Randes des Hinterhaupt- RN loches von der Oberkieferfuge » 1” 9/1” z/# - der Jochbeine von einander 2 1 1% - der Gelenkköpfe des Unterkiefers 17 gut gu gen Länge des Gaumens . : . 2% gu u Breite des Gaumens . . . 0... 6 zu Länge des Unterkiefers . „. . . 1% 2% 1“ Höhe ‘des Unterkiefers a) fenkrechter, gu gm b) wagerechter Alt EN ONE 6“ gu Der Kopf ift alfo hiernach nicht blofs bedeutend zw klein und niedrig, fondern auch in der Mitte zu fchınal, "hinten dagegen zu breit, und der vor dem Hinterhaupts- loche befindliche Theil zu lang, was befonders noch auffallender wird, wenn man fich an das fteile Aufftei- gen des zu langen Hinter hauptkörpers erinnert. An der Wirbelfäule find der erfte und zweite Halswirbel gefpalten, die Bogenhälften des erften fie- ‚ben, die des letzten drei Linien von einander entfernt, Die Befchaffenbeit des Gehirns liefs fich leider nicht genau ausmitteln, da es, weil nicht hinlänglich ftarker Weingeift angewandt’ wor den'war,; und auch der angewandte nicht hinlänglich freien Zutritt gehabt ; hatte, fich falt ganz. verdorben fand. n ch ergab fich Y)dars'd die ganze Schädelhöhle genau d urch. das vor- Käbidine Gehirn angefüllt; 2) das grofse. und‘ kleine, N, ' Gehirn gebildet; 3) jenes, der unvollkommnen Entwicklung des Schädels entlprechend,, viel zu Klein, diefes‘ dagegen von’ der normalen Gröfse, ' mithin im Verhälttifs‘ zum erften bedeutend zu grols war. Die Windungen des grofsen ‘Gehirns waren zu niedrig, ei- nen" deutlich blättrigen Bau ; im kleinen Gehirn Konnte - ich nicht entdeckeh. % Dh: Das hintere ‚Ende des grofsen Gehirns. entfprach, der obern Öeffnung; ; die Mitte des kleinen Gehirns. lag, im, dem obern, Theile,des Hinterhauptloches, das überall rch die Hirnhaut, welche hier einen ‚logkorn, Bad bildete, verfchloffen war, ”2h Ans! Die vorliegende | Gelchwullt. Ink mit den allge- m meinen Bedeckungen und der harten Hirnhaut, ‚nicht | “ aber mit dem Gehirn zufammen. Die Oeffnung, wel- che fich in ihr befand, führte zwar die Höhle des ädels, aber es war aus dem’ vba angeführten ' Grliidte nicht ' möglich ‚ auszumitteln, ob und wie Me: Züfammenhang Pr ‘dem ' ehe Statt. ‚BRfURden, e. v Ber, "Die Gefchwulft felbft 'beftand aus einem felten, Bein eine Menge rundlicher ‚Bälge von dem urchmeller einer bis vier Linien enthaltenden Gewebe, 1 3 ame % Per RR ee H - Die Anordnung der, die Gliedmaalsen zulammen- E van Theile ift folgende. } ‚, A ‚Obere erg 2 Ye awsher Y a Knochen Sn Lak In der Handwurzel findet fich die gewöhnliche Zahl und Bildung. der Knochen. In der Mittelhand finden fich | fechs Mittelhandknochen ; ‚allein. ‚merk- würdig ift, da s der fünfte nur feiner vordern; ‚Hälfte nach vorhanden ift und fich nach. hinten fpitzig\endigt, Hiernach | fcheint der überzählige Finger zwifchen. ea fünften und vierten eingefchoben. “Der fechste Finger befteht aus drei, der ae nur aus zwei Gliedern, deren hinteres bei weitem am kür- zeiten ift, ‘Die des fechsten hängen’ untereinander und hit den Mittelhandknochen durch Gelenkkapfein“ zu- fammen. ! © Der fiebente'ift nur durch Zellgewebe an das vor- dere Ende des erften, und das hintere des zweiten ‚Glie, des des fechsten geheftet. Seine reg ec aur OeBR In Subftanz zulammen, ' f 5 4, Muskeln. an ' An den beiden obern Gliedmaafsen. hatte der zweie öytee Vorderarmbeuger einen ‚dritten. fchwächerns, wie gewöhnlich in diefem Falle vom Oberarmbein, na-, ‚mentlich dem Anfange des obern Drittheils, kommen- den Kopf, der fich an die gemeinfchaftliche untere Sehne heftete. R : Am Vorderarm fehlte der lange Hohlhandmuskel) auf beiden’ Seiten. Der oberflächliche gemeinfchaftliche Fingerbeuger war auf der rechten Seite ganz normal; am tiefen dage- gen fpaltete fich die vierte, äufserfte Sehne in zwei Hälf- ten, wovon die innere, gröfsere an den fünften, die, äufsere an den fechsten Finger, wie gewöhnlich an das Nagelglied giug, ohne den fiebenten zu verlelen. zn 411 ‚ Auf der linken Seite war auch deritoberflächliche Beuger; zulammengeletzter., : Die vierte Sehne fchickte eine zweite, viel dünnere-äb z welche Ach an Glied des fechsten Fingers heftete. 0 Hierbei ilt es merkwürdig, dafs die’ Sehne N fänften Fingers nicht durchbohrt war, und für die über- ‚zählige daflelbe galt. Diele accefforifche Sehne entftand- ‚allo durch Abtrennung des’ äufsern Schenkels der Spalte ee derfelben nach’unten, "Am tiefen Beuger ar die Anordriang wie auf der ara Seite. 9 Der gewöhnliche eigentliche Zeigefingerfresker en Kr ng ed nicht vom Vorderarm, fondern vor { itte ‚der Handwurzel, was theils als Nachah- Müng der normal n Bildung am Füfse, theils infofern fehr en ift, als hiernach diefer Muskel in den fich zu vergröfsern ftrebenden Theil der Glied- maafse, die Hand, herabgezögen etfcheint. Auf ‘der lin- ken Seite fehlte er gahz. » Die vierte Schne des Yängen gemeinfchaftlichen ‚Streckers, lo wie die Sehne des eignen Streckers des fünften Fingers fpalteten fich rechts jede in zwei Hälften, deren kleinerean den lechsten Finger ging, olıne ‚den hebenten zu verfehen. | Auf\der linken Seite verhielt ich der gemeinfchaft- liche Strecker eben fo, allein der eigne Strecker des ‚fünften Fingers fchickte keine Sehne an diefen, fondern 'blofs an den fechsten, ohne hier etwa den fiebenten zu \ verlehen, - Inder Händ erhielt der fechste Finger allein den t gewöhnlichen Abzieher und Anzieher des fünften Fin- gers. Der kurze Beuger ging dagezen blofs an den fünf- ten Finger, 112 — Der fünfte Finger bekam feinen gewöhnlichen drit- ten innern: Zwifchenknochenmuskel, -der "T) eine!un! gewöhnliche kleine hintere Sehne an das vordere Ende feines unvollKommenen. Mittelhandknochens,, die‘ of fenbar eine Spur des Anziehers: war, und: 12) einen‘ äufsern ı, Muskelbauch an ‚den, en > Zeiteer fchiekte. >10. 3 ©: Aufserdem ans er einem eignen ala von der ’ Rückenfläche des Hakenbeins, der fich. an das bittere Ende [eines Mittelhandknochens fetzte. _Höchjt ‚wahr- fcheinlich war dies aber der äufsere, an der gewöhnli-, chen Stelle fehlende ‚Kopf des vierten äufseru "ko handmuskels. Diefe Anordnung der Muskeln, beftätigt offedher die obige Annahme,, “dafs nicht der fechste, fondern,, der fünfte Finger eigentlich uberzählig und, ‚zwilchen, den fünften und vierten eingefchoben fey. _ Der hebente erhielt gar. keine Muskeln, a ” e. Gefäfse und Nerven: BE F Die Gefäfse und Nerven boten keine bedeutenden Abweichungen dar. ‚Die Theilung ;der Armpulsader En an der ge. wöhnlichen Stelle Statt. Die Ellenbogenpulsader fchickte in dem Mitte dei Mittelhand einen eignen Alt für, die Ellenbogenfeite des. fechsten Fingers ab, der kleine Zweige an den fieben- ten gab. Der Speichenaft entiprang aus der Rlleußpgen-, pulsader des fünften Fingers. Der oberflächliche Hohlhandaft des Ellenbogenner- ven fchickte [chon an der Handwurzel einen eignen, ftar- ken Aftab, derfich in der Mittelhand in drei Zweige, | einen für den Ellenbogenrand .des fechsten , zwei für den fiebenten Finger [paltete. Der m. 4 13 6 ken Speichdohlhlkanddee ‚des fechsten,entftand durch Spaltung des Ellenbogen oblhandpengen, des fünt- en viert DRITEr A ae CR 1% ı Ein: eigner. Zei vom Rückenafi te des een nerven verfurgte den Rücken des fechsten und hebenten Wipreii ro sd lad PN Bi 2 Rare Gliedimaafsen. Bi k nm Kuachen h ; 39° An Beiden Füfsen finden fieh nur fünf’ "Mittelfufs Abibeheng 'deren"äulsere aber, vorzüglich vorn, bedeu« } feud breiter als gewöhnlich find, und-fich an ihrem vor- I ‚ ern Ende in einen äulsern und einen innern Kopf Iten, welche die fünfte und feclıste Zehe tragen, % u "Diefe a an drei durch Gelenke verbundene‘ Ä Bl { Y\ k f b M us R eln. 773 “Unterfchenkel wich der lange gensipiebähr he Zehenftrecker mit dem dritte‘ Wadenbeinmuskel ' dermalsen ab, - Die vörletzte, für die vierte Zehe beftimmte Seline: iekte einen Starken Zipfel an das hintere Ende des ;n Mittelfufoknochens ab, wodurch fie den Waden- uskel nachahmte, fo dafs allo Akten hier Mehrfach. werden angedeutet war. a Die vierte Seline ging viel hoher als die übrigen ab, und [paltete fich auf dem Mittelfuls in zwei Schen- kel für die fünfte und fechste Zehe, - 4 Der dritte Wadenbeinmuskel fchickte am: PR el einen ftarken Muskelftreif an die gemeinichaft- liche Seline, die Geh für die zweite bis vierte Zehe fpal- tete, ab, und feizte lich durch zwei weit getrennte Zipfel nd „das hintere Ende des fünften Mittelfulsknochens. " Zwifchen dem kurzen und langen Wadenbeinmus: FR eineigner, ftarker Muskel, deffen Seline am | M. 4. Archiv. VIL. ı. u } 114 u ‚Fufsrande mit’ der des langen Wadenbeiomusköls ZU-« Jammenflofs.‘ shit: an yaadiege . Die Sehuien Ba fire fich Pe eiden: aa Zipfel nach Art des'kurzen'Wadenbeinmuskels an BR Höcker des fünften Mittelfufsknochens, 2.» Der Kurze Wadenbeinmuskel war ne: feat fich aber blofs an das Würfelbein. : Am linken Unterfchenkel war die Bildung Hakan Muskeln diefelbe,: noch zufammengefetzter aber ward -fie. durch die Anwelfenheit eines viercen, ehr unge- I, wöhnlichen Wadenbeinmuskels, .der: ieh am meilten nach vorn vom obern Viertheil des Wadenbeins wegbe- ‘gab, und an die Mitte der äufsern-Fläche des Kerien. beins heftet. ’ Am Fufse verlahe der kleine) Kohlen nur feine gewöhnlichen Zehen, der äufsere Bauch war aber weiter als gewöhnlich getrennt. Der lange und kurze Benger gaben keine aa an die überzählige Zehe. Der Abzieher fetzte fich, wenn.er. gleich. Zweigen +, {palten war,. nur an diefe, fo dafs der innere Kopf den | . Beuger darftellte.. “ Der kurze Beuger begab Gich blofs a an 1. die fü, c. Gefäfse und Nerven, Die Gefäfse und Nerven kamen auch an den. un. „ tern Gliedmaafsen überein. Ungefähr in der Mitte des Mittelfufses entfprang von dem äufsern Sohlennerven und der äufsern Schlag- pulsader ein Aft, der fich bald in einen äufsern und einen innern Zweig für die äufserfte Zehe fpaltete. ee j 3. ÜUebrige Organe. Aufser den eben befchriebenen Abweichungen der Theile, welche auch ohne nähere innere Unterfuchung ESSEN in: ift,befonders uses. - widrige Anorinung des Harn/yjiemes, Mrrartich, der ‚Nieren, merkwürdig, welchejsn Gröfse die wöhn] iche. ‚bedeutend. ‚übertreffen, ‚und,deren Bau, Mi zugleich, von ‚der Norm ‚entfernt. ur... "12... Die Nieren find 34 Zoll. lang, über zwei Zoll Brei, Bee einen balben Zoll dick. - „Ihr Gewicht beträgteine Unze und fechs Braeuntege" ’ a „1. .Die Oberfläche ift fehr ungleich, und fie ericheinen } falt gänzlich aus einer (ehr ‚grofsen Menge dicht, anein- ‚ander hängender, rundlicher , dünnhäutiger Blafen ge, bildet, , ‚welche eine helle Flülßgkeit enthalten „ und, mit. ehr. aufgelockerter Nierepfubltanz feft ‚verwebt hi nd. „ Ihre Gröfse varüirt vom Durchmeller einer. Beben, Linie zu dem von vier Linien, . Wil, Die Nierengefälse find Birne nicht weiter. als gewöhnlich, aber mehr. als doppelt fo lang, „verzweigen ‘fich lange vorher, ehe fie die Nieren erreichen, un treten in kein Nierenbecken , fondern verbreiten fich |. vordern Fläche der. Nieren. . Die Harnleiter find über drei Zoll lang, allo Taft ppelt fo lang als gewöhnlich, aber ‚enger als im nor- len Zuftande, indem fie, äufserlich im zulamnenge- en Zultande gemellen , dreiviertel Linie, die nor- en dagegen da, wo fie am breiteften find, über an- . derthalb Linien mefien. _Uebrigens ind be in ihrem . Be, Verlauf völlig offen. - Die Länge des ‚beim, normalen Fötus drei Yr vier langen Nierenbeckens beträgt hier 14 Zoll. „Es liegt, wie die Gefäfse, frei an “er vordern ‚und Spaltet hch fchon hier in zwei Aefte, wi Die Harnblafe ift 1” 2° lang und, möglichit aufge- Bla, unten, wo fie am weiteften ift, nicht drei Linien breit, allo (ehr länglich, viel enger und kleiner “ls „beim en reilen Fötus, Ha " 116 nn “Die Yebennieren find ungefähr um’ die’ Hälfte zu Klei isn en £ Er aa rt zei) Susan na “ Berierkenswerth find 'aulserdem noch einige drei- {sig ründliche, mit einer üngleichen Oberfläche ver fehene, harte, felte, gelbe, eine halbe bis ı2 Linien im Durchmelfer haltend@ Körperchen, welche ziemlich feft, ‚aber frei, im Zellgewebe an mehreren Stellen.der auchhöhle fitzen. Die meiften befinden fich in der Fettbaut beider Nieren, hauptfächlich an ihrer vordern Flkc) e. 2 Ziemlich viel liegen zwilchen den Platten des ‚Gekröfe , eine in dem Magen-Milzbande, zwei ändere in dem Aufhängebande der Leber, genau an einer Stelle, wo das. grofse Netz reBelWidhig mit ihn verwachfen’ift. - Diefe Concretionen beitehen, nach der von Herrn Dr. Stoltze, ‚dem ich hierdurch ‚öffentlich für feine efällige Unterftützung meiner Arbeiten danke, ange- ftellten Unterfuchung, deren Refultate ich hier wört- r lich Jiefere, faft gänzlich aus dem Wolla/ton’fchen Blafen- oxyde, denn die unbedeutenden Reactiönen, "welch& die wälferige. Abkochung derfelben auf die Löfurgen des falzfauren Queckfilberoxyds und des neuträlen eifig- fauren Bleies äufserte, rühren gewils von einigen Fa- fern her, die den Concretionen feft anhingen. "Diefe letzteren find unlöslich in Waller, Weingeift, ätheri- fchen Oelen,. Eiigläure und Weinfteinfäure, hingegen + in Salzfäure, Schwefelläure, Salpeterfäure und Phos- . phorfäure, fo wie in,den reinen und den köhlenftoff- fauren Kalien leicht löslich. Ihre Verbindung mit Säu- ren wird durch kohlenfaures Ammonium, die mit Kalien durch Eifigläure zerfetzt; zur völligen Abfcheidung ilt aber durchaus erforderlich, den Neutralilätionspunk genau wahrzunehmen, weil fonft ein grofser Theil der Materie ‚gelöft bleibt. Die Verbindung wit Säu Me kryftallißrt weniger leicht, wie die mit Kalien, "In der Hitze fchmelzen die Concretionen, verkohlen Geh’ däth . EB Fr VER EZ nn ri ‚Ente ie yo on Area brenzlichem le; und ven Afche. _ Die Men) Ref Bl er Bde überein, ‚welche "Wolle, ion m ER erhielt, und kr zweifle da he durch aug.ı ‚nicht an der Gleichheit beider M atefien. ai Dr an E ‚übrigen Organen lt der Er, ä kurz, ü "ditnne ‚Darm mifst' nur vier Parift i t zehn Zoll lang. ; *; de Fan, liegt. am ober "Ende der 2 en "Niere nd der u rimmdarın EEE er I u ie sis SASHA ed We egunge n: Sin hg ‚dbnner alas la ander Aal ‚Ungerhalb ‚der Mi Mitte a onen, a | Kin Ki e fchen ihm; und ‚dem, Areas Klee { oPP epWwachinng, Indem, s obere Stü 1a mel das untere ae ‘r N Flä he. deffelbe ‚beiden rachfene tellen d es Darnıs en von BR entfer AN die ‚Verwach ing jft a AR atch, ein, onoremment veranla niet, welch andern, e@ nen halbe, Zoll ent- fe n ten, a iR Bald Yoändet und es nach beiden Seiten | BE j Durch das, zwifchen bi iden Verwachfungspunkten ndliche Darmftück und. * befeftigenden Theil.des Gekrä fes, die, untere. Leberfläche ‚und: die „Nabelblut- ader ‚wird eine Oefnung. vor,eipes.Zolles, Duzchwmelier gebildet „die zu Entfiehung eipes. inpera,Bruches: ver- Er (len konnte. Das, Gekzöfe ift (chr-lang , igdem die, durch die, Osffnung eingetretenen Theile daffelhe vor er drän, ten, und fo hät ee ein, dem von Neu- Ir eier fehr äl ach deren Perito- ‚ haei bild en, kö Be: N Die Leber A GAR zu ein, auffallend bart, won einer Seite zur andern drei und einen halben Zoll RE \ en ie breit, "one oben nach. unten, eun Linien dick, Y der Brufthöhle fin d'das Herz und al rolsen n Gelälse, f o,wie © die e Thymus, die fehr, änfehnlh 6 Ent- wiekelt il a ty ‚rege Imäfcig, “el Lun ee die gewähiche Graf 5 nur il äft, der mittlere Lappen Apan weni, Er] | ii sp oh N; ee im Ag Se Aue jene; erk- I A, ; ‚3 SH a ar Pe Kin ls ar das ds in N die I 4 ee be pi Ba N Kindes i Kae Fe i ws äu ft ähnlich ich ,, , fo, lals I eh m al. gende erichiedenheiten finden, ; Rn ERE N Halsfaurganant Kyave VB: ) € mh? nk x asb,died ki neh rd n< 9 en IS ar, { ed anälAin’ der Beige ‚die Raw Biücke ’etwas breiter'und!höher; und Häuft unten in der Mittein ‚einen ftachelähnlichen Fortfatz aus, by ‚uch Die ‚obere Spalte in’ ihr jft BrOBER: im ml A; ji a: nnd „Die Gelenktonfätze. liegen ganz "quer. NE aa Das, Hinterh; apt loch ft größer, Yorzaglih 1 % N untern Theile ae Nr: ‚ Es findet keine Ver wachfung zwifchen der er Schuppe ) und den Gelenkfortfätzen Statt, ; Tania ox — 119 Ei Die:Schöftel-und: ‚Stirnbeine findy etwas : grölser k und'gewölbter, die-Augenhöhlen weniger fach .und niehr - von dem Augenhöhlentheileides Stirnbeins bedeckt, Wo Die Schädelgrundääche und das. Antlitz find fehr " Tehief "und fo\verfehoben;;: ‚dafs. die linke Hälfte zum; Theil bedeutend weiter nach vorn:liegt als die rechte, - Der linke Flügelfortfatz’des Keilbeinsift daher breit "und vöa vorn nach hinten platt, die Flügelgrube flach, $ ‚der linke fobmaler und die Flügelgrübe fehr tief... £ Der linke ‚Oberkiefer 'und das linke Gaumenbein, > die linke Unterkieferhälfte reichen weiter: ar als \ „die rechten. belt, .; Zugleich.ift a linke Untorkieferhälfte weit, Rär- ker gebogen als.die rechte. ‘Die Sehne des Bogens der ‚erftern vom Gelenkkopfe bis zur Fuge beträgt 2“ 1% ‘die des letztern’ 3“ 6“. | Der Unterkiefer: ift-im.Ver- hältoils zu-feiner Länge viel zu breit," indem die Ent- fernung der Gelenkköpfe 2“, die’ Entfernung der Fuge ‚von der’Mitteeiner, zwifchen beiden Gelenkköpfen gezo- en Linie 1” 2“ beträgt. Beim ‚normalen Rötus ift e erlte-Entfernung 1.8, die-zweite 1“ 44. Der nere Kinnftächel ilt ungeheuer ‚entwickelt. - Beide en des Unterkiefers‘ find i inikrer. geölsern. untern Sr en feft verwachfen, Dagegen fteben die hintern Drittheile dä‘ "wage- jr Gaumenfortfätze zwei Linien weit auseinander. =. ' » Zwifchen dem Gelenkkopf des Unterkiefers, ‘dem afbein' und der Spitze des ‘grofsen 'Keilbeinflügels gi auf beiden Seiten ein Knochenftäck, deren linkes bei weiten das gröfste it, MOIHSBNE, BERRR vegrape ‚des ;grofsen Keilbeinflügels. " © Die Verfchiedenheiten: diefes' Schädels von dem | Peg ergeben fich noch'genauer aus folgenden Mel- 31 u a 120, —_—_. Ensfernung der‘ ‚Oberkiefer e vom Wilke: »Iiäuptsftachel oder gröfste Länge ‘. 12... all, Zul, Entfernung des Scheitels 'von/der Schädelgrund- rg fläche % t Ri By hau adosu.he ERTER a ou Entfernung der cberk Schlarlehuppeuränder Be deuten" “rider Zitzentheile MV ara ww has oa ng . -" "des vordern' Ratidesides Hinterhauptlöches- Li "von ‚der ‚Oberkieferfuge ; nl oa ya Mh, Enlin:,, Entfernung der Jöchbeine yon’einander . I all a4, ‚-der'Gelenkköpfe des’Unterkiefers Pure Bände des’ Gaumiens ar: 9 Se: 5hI1isL a ai er" a in Breite des Gaumens EEE... 9“ Längeiides Unterkiefers * ı U... Nudel) ar sa . ae! Unterkiefers. .a) Senkrechter;' «-. IBM, a ER N Wagerechter, Ali 64 i Heoflakiki an der. Stelle der kleinen‘ ‚Fapkandlle NE, behndliehen Oefnungı. u uiseien. ra i Bieite‘dörfelben ‚Oeffnung, . wma ms. BL 54 Täitge’desrlintekhäuptlaches 1% ‚astra Aa All, all Breite'föines oberu:, tim der enge an ig. :Befindffichen "Theiles:!); REM. ae A a... Größte, Breite feines untern. Theile "oder«des uwiın, "eigentlichen ‚Hinterhauptlaches 330 3b el ‚s- „Die;, Bogenhälf en der; Er erften. Halswiekt 4 dehemusph dielelbe V Yeile, ab Kei Schr AAN TARN ie ibrich va ak ‚Gehirn köhpten, hier noeh. 2 Be unterlucht werden, ‚da, Jeider,, ‚nur ‚die Häuter‘ des;-Gehirns, und ‚die ganz in ‚einen, Aulianp Brei verwandelte Hirnfubltanz übrig. waren. elaıpgs ' Der vörliegende, Theil: verhielt Sich. ‚indelfen wie REN Fötus, uni enthielt gackfaly: eine nach in: nen führende Oeffnung. STERBEN, A E » u EUR E kant. — rerE ‚21: Gliedma afsiem E A. Obere Gliedmaafsem Abs no Khochen: sro A Bi i"deh Fechten» Oben Gliedmaahen fand AehaR 0% x hrzel TABLeH feinem" VorderhEälte ‚gefpalt4 . | fünfter Teer A der‘ den in nger und ‚die Aufserften,, überzä hligen trug. Ha Finger Tal, "Wie Eewönsiich, Auf-feinerk. vordern Ende, An Baia überzähligen Udalgenidienk ‚ nebeneinander auf N ' von,der Mitte feines äufsern De "ab ehenden, einen Vorf, tfpfunge, Diele. befan- "zwei Phälähgen, Wu laiame. - jochen Ber Une rind ehleh vb “} 1. hebent: Er ie “ in ‚Sch keine "Spuk ei iR nob ag not 5 elglied lächtas RE rt | ven Mi hal m in ar Kir 2 ar iz a rm; un dem ‚die fich ale, wie, gewb ‚d ig nliel, ‚an eh ärhAn ir ma Yayiodl | A nl. jall.a „1599 Br: alad Da TR c Gefäfse und Ra ae RR ie‘ Gerätsb und Nerven der 'fechten. Hahd ver- en hich“ wie "Beim 'erften Fötus, ° “Auf. der linken d’fich ein ei er Alt’ ‚der oberflächlichen: Hohl- "heh’in zwei Zweige’ fpaheten in" ou ja Bl ne ” las dus weder eigne Muskeln noch Be R er und des Nerven Far/den fechs- . „B. "Untere: Gliedmäafsen, er ee, a0 + A der rechten. unter Oliedgaafse ändet ich ein . sigmer, fechstei hstep, Mittelfufsknochen >, der, wie, ‚der fi fte, a, Bine: hat. Die fechste Zehe, enthäl t.drei ei et v Ei e! Mirtelfußs. "bat, gleichfalls” "fechs, voll a ben.,,, „Der, fünfte, ‚trägt die fünfte, “e eh Ns UL die ‚fbente Gehe... nuabrg res lus ash) mov „maria Nirs Asian R. i ERBEN PRRT e Wi P 35 5 A Bar ER SEBN P Yrk Der ‚gemeinfchaftliche , Jange Zehenliyecker rilk h A ner Häl ften zerfallen. _ ie ‚Ännere Ben « re an. ‚die zweite. bis vierte Zehe, aufs m hjn ten an den dritten und en RR fofskhocken; „die sere,, mit .d dritten ‚Wadenbej inmuskel voran Ki Ponte,” Meiste und 'iebente Zehe,”aufserdem "binten an den fünften „und, fechsten , Mittelfufsknochen das \ felbein, durch weit getrennte hnen. ‚a Mn Bist fchickte c der ‚lange an Kreise Ku Der kurze Wädenbeinmuske fetzte fich‘ 'yabiaa za Seite, durch drei Sehnenzipfel an das hintere des: vierten, fünften "hd lechstei) Mittelfuls- Bien ana nlekesM sozie aha. Aukdlaruh u. Dil Aribrdnünk tes Jängeh wär 'wie beim erften Fötus. Aufserdem fand fich der vierte, an das Ferfen. bein geheftet, der Bei og nur auf der linken Seit® vorkam, ni DL EICHE I 07 \Anif. der. Beken: ei, fich: diefe, Muskel «gleichfalls ‚j.. dagegen, ‚fehlte, ‚der ‚erfte‘ überzählige ‚an „beiden; antern Gliedmaafsem ganz... ,.n.1 1450 .. atlost Rieehts erhielten der, fechste, links auch.der fiebent: eigne Sehnen; vomdem langen, gemeinfchaftlichen Beuger. tue Gefüfse und Nerven. | N ” Am rechten Fulse erhielt die tiberzählige Zehe dis Shen kleinen Muskeln der fünften, ohne Eu. diefe öpfe davon bekömmen hätte, 9 Auf'der linken Seite fetzte ich der Allee an Sie febente, der Beuger an die fechste und fünfte, Au- "fanden fich oberähisen Zwifchenknochenmus- In’für beide. ©. a Hetada Seh: } An beiden Füfsen ging 'ein eigner; ' "chähleinem ufsern und innernZ weig theilender Alt von'den Zufsern hg und Nervemab,i;der hieh. rechts (anmit- in zwei Zweige für ‚die.fechste, ‚linksserft. gleich- in: zwei, einen für jede Zehe: fpaltete,'; die dann ‚wie- fürjede in zwei a zen ae al An N wu 9X k {3 nie diefes Förus if uf ganz Ahnliche 15 dei Ups ten, Baie, ‚Nieren find eic je Tinke' le etwas über, te dagegen ‚hat. nur zwei ka dee aa Breite, 2 el | i ige ne Zwilchen 5. # E bglei Mae fe tiefer | gelä Ar AD Lv r Niereneinfchnitt fe auch re und die ei freten in’der Mitte der vordern Fläche frei aus und ein, 9 Die Härnleiter find etwas über vier "Zoll Yang, et- als im vorigen Fälle. RT as E "Die Nierengefäfse verhalten Ach" in! Hinfcht 'auf "Länge wie 'beim erften Fötus; ?ünterfchei- De fieh aber inlofern, 'als fich auf der "Küken Seite | drei, auf der rechten zwei Pulsadern finden, neh 1% —— en BIT: EN nee ankieerhhee Stel. nur etwas, tiefer ‚als: die. oberite rechte 4 dicht unter,,ihs eine, kleine: zweite, unter. ARIRRESUR Be kröspulsader eine dritte, ‚anfehnliche, , NEN 1» Anfıdersgechten Seite Anden, fich, zweiy. Aauf- „der Jken, nurseine, Nierenblutader, ._... a nen, «MBDieHarnblafe ift einen Zoll: AR Linien.lang,'dxei "Linien weit, überall ungefähr von derfelben waren ol en \oDie,Harowege: ak ‚überall durohaus) offen. «10V onislen Nebennierei.fehlt, jede Spur. 4 140% on "Die Zeugungstheile biereniaulser der,’ 'fchon: oben (&ro2i)benisrkten;bestächtlichen Kürze:der Ruthe'die Abweichung‘ ‚der fehr hohen Bageı der Hodenvdan.' Diefe befinden fich dieht am "untern Endeider Nie- ‚ren „einen, Zoll, über, dem Eingange des lan Aus dem ‚obern ‚Endedes H Hoden trit de rofse Nöcıtioi, e wendet hi fich erft n BR ‚dann r ui .n« ‚ten und aufsen, „dei bis "gegen. den ı Anfang ı A SRG S "Ran Is q mit < den Höden duri hr eine, über 32 rei 3 Ei verbunden, ST, in vo n ge ef ar DE Zoe, geht er in A 0 zung über, Tchlägt ich ul Ren ‘oben unk Ei u bier, anf ee Kal KETE) & een ihöhle, herat eb ‚Die zur Aufnahme des ] Bader, "Beftimmte,V. gerung: des Bauch ee ‚au Eder rechten. Seite Ta „and „zwei, weit, Sehr { ‚kteil.b bis zum, des 3.7 Pose a ieh) SikaEt ar alt nu an A al aeanlnike ke N, Das Leitband bildet;in; der Länge ‘von ‚neun,Lipien Bien ‚äsfelmlichen. Vorlprung,an, der hintern Wand des Bauchfelles zwilgben dem unlern: ‚Ende des Hoden und deni.Anfange desihailenkansls Es: hefiala ‚aus Zell [0 9] ; ar hrs „a gewebe;: Fafern des. güeren, Bauehmuskels ‚und ne. f fieh‘ über. fie‘ werfenden Bauchfelle, I RE ‚Der Darmkanal ilt gleichfalls zu kurz; AR Her: kai Darın nur‘ 47 Zollimitst. £ RR Der dicke 'ift dagegen 17° Zoll’ lang, nn. Der Magen ift etwas zu lähgfich. i" Eh - Diel Leber und Milz find hier regelmälsig, "Die reg MORIRSP: ganz mit denen des ‚vorigen Fötus ObeReÄB: 1404 BT RU RE eg Da “ j65 j Es "Bemerkungen. , I) ion Fr "B vorliegenden Fälle find in mehrern Hinfich- , fowohl für die Lehre von den Bildüngsabweichun. gen ie Allgemeinen , als die‘ von den hier erg ‚nen insbefondere mehr oder weniger wichtig. u In Bezug auf die allgemeinen Bedingungen ift zu erft die aufserordentliche Aehnlichkeit zweier, in kur- zer Zeit auf einander folgender Gefchwilter merkwürdig, in.der That für weit grölser als die gröfste Aehnlich- ‚zweier. ‚Geichwilter, felbft Zwillinge angefehen wer: n.kann, da völlig. diefelben Theile auf diefelbe Art ichend gefunden wurden, und da offenbar ein Stres ‚en Statt fand, felbft den fexuellen Unterfchied mög: Me aufzuheben, indem ‘die hohe Lage der Hoden d die Kürze der Ruthe [ehr deutlich eine Annähe- ‚die weibliche Bildung darbietet. y ehr. ne Beobachtung fchliefst fich alfo in diefer Hin- ficht. an.die früher bekannten, und zuın Theil Ichon von mir zufammengeltellten 1) an. = Ahnen kann man noch mehrere andere zufetzen. be Handbuch der pathologifchen Anatomie, Bd, 1. 8,15 6 126 m So"z. B, fand. Saunie'®) bei zwei ‚Kindern.derfel- ben Mutter, von welcher das eine ein Jalır' nach dem ändern geboren 'wurde, Hypofpadie, .u..3 * Datfelbe fahen Gmelin, Weitbrecht und ‚Boerhaine an vier Perlonen, wovon zwei Brüder waren Ar ” Lepechin befchreibt drei auf diefe weile mils; Ter- dete Brüder ?). r Nach Le Car gebar eine Frau beinahe Btold Kna- { ben, die auf diefe Weile mifsgeftaltet waren #). Eben fo führt Heuermann eine Familie an, ia‘ ‚der alle männlichen Individuen an diefem Fehler litten, und. wo namentlich zwei Brüder damit-behaftet waren 5). \. ‚Nüigele. liefert die, merkwürdige Beobachtung auf diefelbe Art verunftalteter Zwillinge °), wenn fich gleich aus dem Vorigen ergiebt,. dafs felıon früher Fälle bes kannt waren, wo Gefchwifter gerade durch diefe ip bildung einander fehr ähnlich waren. Otto 7) fah zweimal in derfelben Familie bei-sanf einander folgenden Schweftern Nabelbruch. “1. | ' Ich felbft habe einen kürzlich erhaltenen, fehr merk- "würdigen Fall von mir, wo diefelbe Mutter in drei’nach einander ‚folgenden Schwangerfchaften jedesmäl‘ ‚ein, ‚durch Gröfse des Kopfes und regelwidrige Kürze aller Gliedmaalsen entitelltes Kind gbar.. en uch 3) Bullet. de la loc. de M£dec, de Paris 1810. pP 62. das. eis Kind., Bullet, de la foc. de Medec. 1812. p, pi das Haren Kind. gi a) Nov. comm. Petrop, T. I. p, 315. “ ya er ° 3) Ibid..T. XVI. pı 525. Buben Präie) yap 4) Bei Arnaud fur les bernd Pr 312: » % &) Med. Beobacht;-Bd. 2. Sr 234. 6) Dieles Archiv. Bd. 5. 5. 136. 7) Seltne Beob, 8, 55. ink FE WE 427 e Die nähern (Bedingungen diefestin» vieler: Hinficht " ehr merkwürdigen.Falles, werde.ich nebft 'noch.zwei 1 anderen. fehr ähnlichen, >'die ich gleichfalls. befitze, : . „nächitens in. einem. eignen Auffatze angeben. |... | ‚Zeh vermuthete, dafs vielleicht diefe Ani auch ein Beifpiel der -Erblichkeit oder: .Eigenthümlich- ‚keit, von Mifsbildungen in Familien abgäbe; erfuhr‘ aber bei eingezogener Erkundigung, dafs fowohl ‘von väter- „licher als. ‚mütterlicher Seite kein Beifpiel ähnlicher „Abweichungen in ‚der. Familie bekannt fey.. u 1 Berner. it, die ‚Anwelenheit mehrerer, Bildungsab» "weichüngen. in. demfelben Körper bemerkenswerth, 2%. Auch auf diefe Bedingung habeich gleichfallsfchon früher, doch ohne, die Zulammenfetzung entgegengeletz- ? - ter Abweichungen, folcher namentlich, wo, während ‚fich der ganze Körper mehr oder weniger verdoppelte, einzelne Organe unvollkommen entwickelt waren, aus- genommen '), ‘Fälle: zufammenzuttellen, aufmerkfam acht 2), und mich derfelben als eines Argumentes „die. Beapeliehei: der Bildungsabweichungen Krabbe; Ars m " Von,.Verarmung . an einer und Wucherung an ‚andern Stelle dellelben Sy/ierns fand ich kürzlich Melt ein nicht uninterellantes Beifpiel. In einer weiblichen Leiche hatte der kleine Folie ' uskel nur zwei, 'fich an die dritte und vierte ;heftende Köpfe, der rechte.die, gewöhnlichen i. Am Rücken fehlten die fonft faft immer. vorhan- - denen gröfsert Dornmuskeln völlig, die untern: Rau- 'tenmuskeln waren an ihrem äufsern Ende halb fo breit als gewöhnlich, fo dafs fich hier zwifchen ihnen und ı) 2.4 0. 8, zı. 2) A. a,0, 8, a5. ’ dem oberm! Nhesitat falt dreicZoll: lange Luckiöfand,| Da- en: fand Gch'auf beiden Seitenials einerfeltieg \kn Rofenmüller *) ‚beobachtete Abweichung! ein anfelin- licher , . länglichrundlicher ,. einen halben» Zoll. breirär, acht’Zoll langer Muskel; der fich vom oberh hin- ern Sägemuskel, über ‘dem: Halsbaufehmuskel; nach aufsen vom Kopfbaufchmuskel, nach innen #om»Schul- terbeber liegend, zur Spitze des Querfortfatzesides’erften wirbel® erftreckte. Er:entitand aus! den beiden untern Bündeln ‘des Sigemuskels und die Fafern feiner. ' Sehne und feines Bauches'kreuzten fich. mitdem übri- gen ‚Theile deffelben. Die. Baufchmuskeln‘ verbielten fich regelmäfsig. An den untern,Gliedmaatsen’fehilte auf beiden Seiten ‘der kleine runde'bendenmuskel; dagegen fand fich oben ein accefforifcher grofser vun Muskel, _ der kleiner “als der AO war, ) ER welchem: er entiprang, m ARTEN TGR “An beiden: Fülsen: erhielt»die Be Zehe keine Sehne vom kurzen gemeinfchaftlichen ‚Beugerj “und merkwürdig war es, dafs hier’ nach demfelben Typus der vierte Spulmuskel fich wenigltens auf der linken: Seite nicht an ihn fetzte, wenn 'er'gleich nicht fehlte, fondern fich an die vierte‘ Zehe. heftete.. ‘Dagegen erhielt die fünfte Zehe an der Streckfläche auf beiden: Seiten eine fehr ftärke Sehne vom ‚kurzen Wadehbein- | muskel, fo dafs alfo dieler,: bei unvollkommner Ent+ - wicklung den Beuger, zu einem ‚Strecker ig alsıgei wöhnlich uussebildet war... Ba ER u CR "Alle übrigen: Muskeln des Körpers waren en mäldkg. 5 \ .. Da die verfchiedenen, PUR Welen. dad PRENIR ER Abweichungen meiltens fehr in der, Nähe, | vorkamen, fo fcheint wohl die Anficht, gu ein ur- * ‚Fäch- RZ N ER TER % 7 1) De Muke. var. p. 5; ee 129 fächliches Verbältnifs zwifchen ihnen’ Statt. gefunden habe, noch richtiger. „=. Befonders beftätigt dieler Fall wieder den Satz, dafs die, Ueberzahl der Finger und Zehen fich gern.mit FHem- mungen ‘anderer , »befonders früher ER und edlerer Organe vereinigt "). } - » Den früber von mir, zum Beleg diefer Mika am den unten angeführten Orten- zulammengeltellten FAheR kann man.noch andere: beifügen; . 80-2: B. fand Tiedemann, Nabelbruch,, Schädel. fpalee; Wolfsrachen, Darmanhang, alfo Hier Hem- müngsbildungen mit Anwefenheit von fechs arg an ‚beiden Händen verbunden ?),, ....1n zwei von Otio befchriebenen Fällen war gleichi falls Mehrzahl der Finger un Zehen, mit unvollkomm- ner Entwicklung: wichtigerer Organe verbunden, . - In demierften %) fand.fich ungeheure Watferanhäu: fung zwilchen dem’Schädel und den allgemeinen Be- deckungen, Erweichung des Gehirns und Rückenmar- kes, aufserordentliche Kleinheit'des Bruftkaftens;! und der darin enthaltenen Organey fo wie:der Unterleibsein- 'eide , namentlich auch-des Harnfyftems, "Au der n Hand fanden fich‘ fieben ,' an der Yinkenr und-an en Fülsen fechs Finger. ‘Dort waren die drei, hier zwei letzten verwachfen, en Im ‚zweiten 4) wars der Kopf, namentlich‘ der ädel, bei weitem zu grofs, der Hals zu kurz, auch x MA. 2.0, Bd. 2,'Abth. 1. 8.38. Mehrere Fille davön zulam- mengeftellt in meinem Comment, de BREIEEREN monftrofa, 2.2815, f. 20. 2) Anat. der kopf. Milsgeburten, $. 66. Tafel UFER 3) Monftror, fex humanorum disquihitio, Franc. 1811, Do ' 4) Seltene Beobalhrungen u, L, w, 1816. T. 1, M. 4. Archiv, VIl. ı. I die Brufthöhle viel zu klein, ‘dagegen die Unterleibs* höhle zu grofs, und mit einem. Nabelbruche ı verleÄ ken, :das Gehirn falt' glatt, zu grofs, die Höhle aus- ‚ gedehnt und voll’ Waller ‚die Kopfknochen »zw'dielo und zum:-Theil verwachlen, der weiche‘ Gaumen ‚ges fpalten, die rechte Lunge 'nur in zwei'Lappen‘ ges theilty die/linke gar nicht“gelappt; das Herz’ zul kurz und. breit, die Thymus-und Schilddrüfe: zu''grofs, das Bruftbein zu breit, und enthielt, wie in einemfrüher von'mir befchriebenen und abgebildeten „Sehr feltnen Falle *): in der Handhabe zwei gleich ‘grofse, neben‘ : einander liegende Knochenkerne. . Befonders war die Leber zp grofs, der Magen viel zu“eng, der Darm- kanalozu ‘kurz, .die‘Milz:fehr gelappt; und aufser- dein in ein und: zwanzig 'Nebenmilzen' zerfallen, die Nebennieren' zu 'grofs, die Nieren »zu ftark'\gelappt.: Die! Hoden 'lagen»hoch: oben neben "den Nieren. -"\ (Die Gliedmaalsen‘ waren bei weitem zu kurz und! breit,“enthielten zwar die gewöhnlichen Abtheilungew tnd Knochen, dieferaber/alle zu kurz. ‘Auch hier fanden fich 'an der rechten obern fieben, an den übri- gen Gliedmaafsen fechs Finger und: Zehen, die alle'zw Kurz:und unter einander verwachfen waren. u... > Hierher gehört auch offenbar :wohl“die Bemer- kung von Carlisle, dafs zwei Mädchem'vor ganz 'ver- fchiedenen Familien; deren er einen überzähligen Dau- men ausrottete, völlig.blödfinnig. waren), Merkwürdig genug ilt es, dals in diefen fieben Fällen, den beiden von Carlisle, beiden vom Oro, dem von Tiedemaun; in den beiden ’meinigen ‚ ‚gerade Kinn? 1) Beiträge a vergleichenden Anatomie, Bd, 2. 3) Ueber‘ Bildungsabweichungen, Aus den phil, ° Transact, in diefem Archiv. Bd. IV: $322. 7 mm wen Mehrzahl der Finger und Zehen mit geftörter Aus- bildung des Gehirns zulammenßel, Eine nahe Verbindung, zwilchen den En weichungen gerade diefer Organe fcheint um [o ‚mehr Statt zu.finden, als aufser; den hier angeführten heben Fällen, unter andern, welche ich anderswo *) zufam- menftellte, oft die Mehrzahl der Finger und Zehen mit unvollkommner Ausbildung des Gehirns zulammenfiel, Dafs auf entgegengeletzte Weife bei unvollkommner Ausbildung der Gliedmaalsen nicht felten der Stamm regelwidrig ftark entwickelt ift, habe ich fchon trü- ‚ vorzüglich in Beziehung, auf die Sirenenbildung angemerkt ?), fofern ‚hier, gewöhnlich die Zahl. der Wirbel und Rippen vermehrt ift, _ Auch diefe That- - fache fand ich in diefem Sommer in der Sammlung des Jardin.'des plantes zu Paris an einem folchen Fötus auffallend, beftätigt, _ Eben fo, finden fich. bei. ‚einem, Fötus mit fünf und zwanzig Wirbel und dreizehn Rip- ', penpaaren rechts an der Stelle des, Oberarmbeins ein unförmlicher Knochen, nur. der Mittelhandknochen und zwei Finger, und an der linken Hand kein Dau- men 3). Ich bin alfo zu der Annahme geneigt, , „dafs Be beiden Abweichungen gewöhnlich vereinigt mmen, und in einem urlächlichen Zulammenhange ftehen, oder in derfelben Urfache begründet. find.. Zu bedauern ilt es’ nur, dafs bei Unterfuchungen von ngsabweichungen, fie mögen eines. oder mehrere _ Sylteme betreffen, falt immer nur auf einige, befon- ‚ders in die ron fallende, wenig oder gar nicht aber RER Fuer TN) 2) De dupl. monftxolßa, S. 12. 2) Ebend. $, 13, 3) Seidel index mufei Kilienfis, 1818. p, 2. 1a » 432 2. auf andre und das’gänze Syftem oder" den ganzen Kör- per gefehen wird, da doch gerade die Berücklichtigung .der Anordnung des übrigen Ganzen, da wo an einer Stelle eine Abweichung Statt findet, wenigftens z zu eben fo intereffanten Refultaten führt als die Unterfuchung der einzelnen, wenn gleich bedeutend/ten Regelwidrig- keiten. Die Richtigkeit dieler Anlicht er giebt fich be- fonders daraus, dals diefelbe Vereinigung der Bildung ‚verfchiedner Organe, die bei einem T'hiere regelwidrig ift, bei andern regelmäfsig er[cheint, ein fpecieller Theil der Lehre von der Uebereinkunft regelwidriger Bildung des einen Organismus mit regelmäfsiger des andern, welche ich fchon anı'erswo angedeutet habe), Die von mir hier befchriebeuen beiden Fi älle fincl'befonders Fifchähnliche Bildungen, fofern, wie bei diefen Thie- ren, der Schädel klein, unter den-Antlitzknochen be- fonders der Unterkiefer fehr grofs, der Gaumen gelpal- ten, die Nieren ungeheuer geöfs) der Darmkanal kurz, und die letzten Abtheilungen der Gliedmaafsen verhält- nilsmäfsig fehr grofs, breit und aus einer die gewöhn- liche Menge übertreffenden neben einander liegender Strahlen gebildet waren. Eben fo war in einem andern Falle Hafenfcharte mit Anwefenheit eines fechsten, am fünften aufitzen- den Fingers verbunden ?). Gewils würde fich die Mühe, auch diefen Tpeciel- len Gegenftand näher zu verfolgen, durch reiche Aus- beute verlohnen und fehr leicht würde bei fo vielen ‚aufgehäuften Schätzen von Milsgeburten "eine Unter- fuchung diefer Art anzuftellen feyn, ‘wenn nicht leider gerade die vorzüglichfte Gelegenheit zu Beobachtungen und Unterfuchungen häufiger unbenutzt bliebe, als es 1) Syltem der vergleichenden Anatomie. Bd. ı. 5. 439. |. 1364 | 2) Seidel index mufei Kilienfis, Kiliae 1818. pı 53, ci h ? —en » 1a befonders zum Heil der Wiffenfchaften zu wünfchen wärs. - ) er ‚Auch der Satz, dafs ein und derfelbe Theil, wenn er entweder an Grölse oder Zahl zunimmt, in. feiner übrigen Ausbildung zurückbleibt, wird durch diefen Fötus beftätiet, indem die mit zu vielen Zehen verfe- keasn Fülse Klumpfülse waren. ! So erfchienen hier auch die Finger und Zehen Be Gliedmaalsen durch Verwachfung in der Ent- wicklung gehemmt, ein Zuftand, den ich längft, auf ‚Beobachtung des Embryo geftützt, als eine Hemmungs- bildung der Gliedmaafsen anfahe "), und den nachher „ auch Herr Otto in diefe Klaffe der Bildungsabweichun- ‚gen letzte ?). Oben bemerkte ich, dafs die Anwefenheit meh- rerer Bildungsabweichungen in demfelben Körper einen Beweisgrund für die Urfprünglichkeit deffelben abgebe/ - Hierbei wird mir der Verfuch erlaubt feyn, eini- wen Einwürfen, die man mehrern meiner Gründe für „die, Anficht, dafs Bildungsabweichungen in den bei wei- tem meiften Fällen diefe Entliehungsweife FEDER; ge- macht hat, zu begegnen. Als einen folchen Grund fahe ich den Umftand dafs in Mifsgeburten, welche dem Anfchein nach ‚aus zwei Körpern zufammengelloffen find, „immer nur die Organe, welche bei normalgebildeten Individuen En Syfteme angehören, zulammenhängen, und ehrte z.B. an, dafs fich nie die Arterie des einen - . Körpers mit der Vene des andern, die Luftröhre des ‚einen mit der Speiferöhre des andern verband, Be- ıgungen, die doch nothwendig bisweilen eintreten 'müßsten 3).% I 1) Pathol. Anat. Bd, 1. $. 733. 2) Seltene Beobachtungen. 1816. $,.60, 3) Pathol, Anat, Bd. 1. $. 26, 27. 134 _— Hiergegen "haben Beh’ Herr Otto und Herr Forwe Er erklärt. Der erfte Führt Pen jenen Satz einen Fall an, wo fich ‚bei ‚einer menfchlichen , zweikörperigen und’ einköpigen ‚Mifsgeburt von zwei vorhandnen Lungen- paaren das eine in den einfachen Magen öffnete und bemerkt, dafs diefe an feh nicht ganz richtige Be- hauptung keinesweges als ein Beweis gegen die An- nabme. der Eutftehung der Doppelmilsgeburten durch Verwachfung zweier Fr uchtkeime gelte ke EEE - *Diefer , Fall aber ftölst offenbar meinen ‚Satz auf keine Weile um,,denn, ı) würde diefe Thatfache' mit einigen Schein nur dann gegen ihn angeführt werden können, wenu fich zwei. Mägen gefunden hätten und das eine Lungenpaar fich in den Magen des Kindes, dem.es felbft nicht angehörte, geöffnet hätte, ‘da ich ausdrücklich von der Vereinigung der Organe beider Körper redete: es war-aber hier nur ein Magen vor- handen, und das normale Lungenpaar verband fich durch einen Kehlkopf auf die gewöhnliche Weile mit der ar i fachen Mundhöhle. 2)’ Gehört auch deshalb diefer Fall nicht zu. aldi welche gegen meinen Satz angeführt werden können, weil fich hier gar nicht verfchiedenartige Syfteme mit einander verbanden. Jedermann kennt den Zufam- menhang. der Schleimhäute, weils, dafs die’ Refpi- rationsorgane eine Entwicklung des äufsern oder des innern Hautfyftems find und Verdauungs- und Ath- mungswerkzeuge bei den höhern Thieren an ihrem‘ ‚obern Ende zufammenflielsen. Der von Otto ange- führte Fall liefert allo nur einen Beitrag zur Gefchichte ı) Seltne Beobachtungen, S,22. 3) Animadv. in Anat, patholog, Berol, z$15. S. #2. r — 135 «ler. ansungewöhnlichen Stellen ‚Statt findenden .Ver- -bindungen oder Urfprünge eines Syftems, namentlich ‚des Schleimhautfsftems , :unterfcheidet fich' welentlich ‚gar nicht: von der regelwidrig Statt findenden: Vereini- - gung \des-Maftdarms mit den Zeugungs - oder Harn- en ee” re werkzeugen , dem Uriprunge der Lungenpulsader aus ‚der Aorte u. f.w: und beweilt vielmehr. für meinen Satz, indem auch bei fo bedeutender Abweichung.des ganzen Körpers und der Infertionsftelle des Refpira- "tionsorgans: in den Speifekanal dennoch das’Wefen der “Verbindung nicht abgeändert wurde, und die Lungen ich in keinen Kanal fenkten, mit dem fie nicht auchi im normalen Zuftande verbunden wären, “sr Die Ausnahme von der Regel ift daher nike - micht fo bedeutend, dafs man ‚‚mit diefer Anordnung nur etwa die Bildung der Infekten vergleichen könnte, bei ‚denen fich. die Trachäen meiftens auf dem Darmkanal "verbreiten; denn I) findet fich zwifchen beiden, fo -viel ich einfehen kann, nicht die entferntefte Aehnlich- keit, da die Prachäen fich auf dem Darmkanal 'ver- -zweigen, hier ein Kanal aus dem andern entfprang; \bweichung von der gewöhnlichen Anordnung, eine "Thatlache, welche die vergleichende Anatomie vorzüg- lieh durch den Bau der Fifche und niedrigen Amphi- ‚bien bekräftigt, wo die Comunication wegen Mangel Aare die Bildung nur eine nicht fehr beträchtliche oder unvollkommener Bildung des Kehlkopfs und der Luftröhre viel freier, und Magen und Schlund viel ‚Oweniger voneinander verfchieden find als bei höhern + Dhieren, bei einigen, wie den C/upeen, fich die Schwimm- "blafe fogar in den Grund des Magens öffnet. Der von mir angeführte Grund fcheint mir auch "nicht durch» die Bemerkung ’an Gewicht zu verlieren, „dafs es fich von felbft verftehe, dafs ein überzähti- ger Theil fich nicht mit einem früher als er ‘vorhand- 436 — ‚nen, völlig gebildeten und felbftftändigen, > oder, in‘ ei- „ner andern, durch’Membranen gefchiedenen Höhle lie- genden,‘ oder wegen ftarker Bewegung jede Annähe- rung zurückftofseuden, die ‘Venen des: überzähligen Theiles ‚Geh. nieht ‘mit der: in einer. entgegengeletzten Richtung ‚ich entwickelnden und thätigen Arterie, ein weiches nicht mit einem feften Gebilde "verbinden könne !),* En Ich ee offenherzig, . dafs ich. keinesweges _ einfehe, warum ich alles dies von ‚felbft verjieht, da - man täglich hieht, ‚wie in dem einfachen Körper alle die. hier angeführten Erfcheinungen unter, ver[chiedenen Bedingungen eintreten. : Die herzlich leichten‘ und nur dem.Pöbel!blendenden Einpfropfungsverfuche bewei- Ten , .dals ‚heterogene "Theile felbft verfchiedener Thiere Sich mit einander ohne Schwierigkeit vereinigen; drin- gen Theile deflelben Körpers regelwidrigin eine Höhle, fo verwachlen fe, ungeachtet Statt iindender Bewegung unter einander; beim Varix aneurysmaticus find die Ka- näle der Arterien und Venen ohne nothwendigen Nach- theil zufammengelloflen ;.. bei Entzündungen. verfchmel- zen leicht alle benachbarten Organe: in,.einem höhern oder geringern Grade oft unauflöslich. zu einer Malle, völlig abgelehen von, dem Grade ihrer, Confftenz, und .man Geht alfo nicht ein, warum. der. Doppelkörper nicht häufig ähnliche Erfcheinungen ‚darbieten follte, wenn er wirklich durch Verwachfung zweier urfprüng- lich getrennter einfacher entftände, - Auch ‘der Umftand, „dafs die: BB Organe einander in Hinficht auf Zeit der ‘Entftehung, ‚ Vitalität und Befchaffenheit natürlich gleich find,“ feheint ‚mir nieht benutzt. werden zu können, :um darauf die Annahme, zu: gründen, dafs fie deshalb verwachlen und DiOKo 42/0. S.\22.,.' ae ar TUE NIE fo die Gültigkeit meines Beweisgrundes zu‘ fchwächen, da‘ daraus theils nicht ‘die /Vöchwendigkeie einer im- mer, wenn gleich verfchiedentlich, Statt findenden Verfchmelzung der entfprechexen Organe. beider Kör- . per folgt, tleils ich noch weitweniger der Mangel von _ Vereinigung heterogener erklärt, Ich brauche übrigens ‘nicht zu bemerken, dafs Telbft einzelne Fälle von Vereinigung heterogener Theile der ' entgegengefetzten Hälften eines , Doppelkörpers } nicht geradezu eine Zufammenletzung aus zwei anfangs getrennten Hälften beweifen würden, da diefe Erfchei- ; "nung fich auch auf andere Art erklären liefse und auf j ni An, Hl diefelbe Weile als zwifchen verfchiedenen Organen del< felben: Körpers, entweder als urfprünglicher Bildungs- fehler, oder’in Folge von Krankheiten des Fötus ent- " Standen feyn konnte. ‚> 'Auch ie Nähe erklärt durchaus nicht die Verei- nigung der gleichartigen: Theile Ü) im Doppelkörper; indem der Beweis für die unwahrfcheinlichfte aller An- nahmen, dafs urlprünglich getrennte Körper bei ihrer Vereiniguns gerade fo aneinander rückten, ' dafs die gleichartigen Organe, oder auch nur die Stellen, an welchen ich diefe gebildet hätten, zunächft zu liegen kämen, fchwer zu führen feyn dürfte. # Was ich gegen den, von der Verbindung des einen Lungenpaares mit dem Magen gegen: meinen Satz ent- Jehnten Einwurf anführte, gilt auch für Herrn Forwe’s - Bemerkung, .dals in einer Berliner Mifsgeburt der Rü- a cken des einen Körpers an dem Unterleibe des andern -* auflitze ?), Hätte der Verf. den Sinn der von ihm "in der Note angeführten Stelle gefafst, fo würde er leicht >) Otto a,a..0,$. 23. 2) Animady. in Anat, pathol, ‚ Berol. 1815. .p. 20, bemerkt haben ‚’ dafs‘ diefer Umftänd gar'nicht8 gegen meinen Satz beweile, da in’ der angefüliten Mifsge» Burt, des erwähnten Umftandes ungeachtet, zziehtrl heile ver/chiedener S'yfieme zulammenflollen, es aber fürmeine Behauptung völlig gleichgültig ilt, ‘ob eine oder beide: Hälften des Doppelkörpers fo oder anclers gedreht find ' Herr‘ Poioe bemerkt'auch., dals mein, von der ' Einfachheit des’Nabelitranges’ Kuichnteri Gründ:für'.die Urfprünglichkeit der Doppelmifsgeburten nicht: ganz gültig, fey; "indem fich bisweilen zwei’fänden ?). Auf diefes Argument lese ich jetzt felbft keinen (befondern Werth mehr, aber nicht‘aus dem’angeführten' Grunde, fondern 'weil mir’aus der Anordnung des Nabelftran- ges ‘überhaupt wenig zu folgenfehieint, da auch‘beim einfachen Fötus die Gefäfse delfelben fich regelwidrig vermehren, vermindern und gegen die Nachgeburtioder denKörperhin zu früh fpalten. Nur die Zahl.der Nabel- blafen kann einigermafsen entfcheiden, ob die beiden Hälften eines Doppelkörpers urfprünglich eins oder getrennt waren. ° Fänden fich zwei, fo’ könnte man mit Wahrfcheinlichkeit '- das ‘ letztere, annehmen), wenn gleich auch fo der Einwurf übrig blieber, dafs die. eine‘ Nabelblafe einen "nicht entftandnen,‘ "oder gleich abgeltorbenen Embryo angehöre, und! der vor! handene Doppelkörper ‘aus einer entftanden fey. An- wefenheit einer Nabelblafe‘ dagegen würde‘ zudem Schluffe berechtigen, ' dafs die Vereinigung urlprüng- lich fey. ' Hiergegen kann nmian nicht etwa die Wo/ff- Jehe Beobächtung "anführen, der‘ mit einem Dotter zwei getrennte Hühnchen 'in einem fechs Tage’ lang bebrüteten Eie fahe?), da wirklich. Verwachfung; Statt 1) a. a. ©. ! (r 2) Nov, Comm, Petrop. T.. XIV. Bi Fee 456, fand; fofern die Darmkanäle fich in den gemein- fchaftlichen Dotter öffneten, alfo eine ee liche _ Vereinigung vorhanden war. e Auch die Betrachtung der verfchiedenen Bildungs» abweichungen der oben belchriebenen Fötus an und SüR ne zu mehrern Bemerkungen Anlafs. + In Hinficht auf den Hirnbruch fcheinen fie mir zu« | vörderft die Anficht zu beftätigen, dafs er wefentlich eins: mitder Schädellofigkeit ‘oder falfchen' Kopflofig- - keit, und nur dem Grade nach davon verfchieden ift: In der That ift: die Geftalt des Kopfes unter beiden Pin znancs fehr ähnlich. Vorzüglich gilt dies für - die Schädelgrundfläche und die Anordnung der Hinter- - hauptsfchuppe: nur das Stirnbein und die Scheitel- beine find gröfser als dort, allein auch viel kleiner als im regelmälsigen Zuftande, und der Schädel: ift,. wie dort, verhältnilsmälsig zum Antlitz zu klein und platt. Ehen fo ift das Gehirn verhältnilsmälsig zu klein und, wie dort, wegen geringerer Knochenentwicklung, die ganze änwefende Gehirnmalle frei liegt, fo lag bier ein ‚Theil delfelben, oder wenigfiens eine mit ihm zulam- Ber Subftanz, vor, Zugleich fcheint fich‘auch durch die Mifsgeburten » Annahme zu beftätigen, dafs beide Zultände in ei- nem vorher Statt gefundenen regelwidrigen Beharren der im Schädel enthaltenen Theile auf dem Embryotypus, . namentlich einer zureichlichen Anhänfung von Waller im Umfange deffelben und in feinen Höhlenbegründet feyen. Einen Grund für diele Anflicht-bietet befonders die ‚Stelle dar, wo der Hirnbruch Statt fand. Am Hinterhaupt «bildet der Schädel mit dem Stamme bei dem frühen Em- 'bryo einen bedeutenden Bogen, indem er fich hier von ihm plötzlich unter einem rechten Winkel nach unten biegt. Hier ragen in diefer Periode der hintere Theil der ‚ Hemifphären, des grolsen Gehirns und die Vierhügel fehr ftark hervor, und an.diefer Stelle wird‘daher, wenn !fich im Umfange oderden Höhlen des Gehirns Waffer zu ftark anhäuft, unftreitig wegen der Statt findenden Spannung am leichtelten ein Einrifs erfolgen. v Das gvofse Easenbauptloch oder die hiatere, Fon- tanelle find daher auch gewöhnlich die Stellen, : wo beim Hirnbruch Theile vorliegen, und: die Knochenbil- dung am unvollkommenlteu ift. 7 Dies beweilen fchon die von mir früher RBB geftellten Fälle 1) von Penada, Siebold; “Corvinus, van der Laar, Gardner, Teghil, Thiebault und Lechel, zu welchen daher die beiden eben Ei ‚einen wichtigen Beitrag liefern.‘ - Aufser ihnen beftätigen auch noch andan) fpäter als mein Handbuch bekannt gewordene, die Biehiigieit dieles Satzes. 4% Ein ganz ähnlicher, befonders äufkerilcie in Hin- ficht auf die lange Lebensdauer wichtiger ‚Fall wurde von Lallement beobachtet ?). Di RN ERREN, Er fand’ bei.einem Mädchen von zwei ui zwan- zig Jahren über dem äufsern Hinterhauptsftachel eine Gelchwullt von der Gröfse 'eines‘Hühnereies mit fchma- lem Stiele, ‘die von der normalen Haut bedeckt 'war, Sie .beftand gröfstentheils aus dichtem Zellgewebe, ent- hielt aber im Innern ein Stück des kleinen Gehirns von der Gröfse einer Hafelnufs, das, : von feinen Hül- len eingef[chloffen,, durch'eine'runde Oeffnung. von der Gröfse des Hinterhauptloches, die fich zwei Querfinger hoch über 'demfelben in der Hinterhauptsfchuppe be- fand, hervortrat. Eben fo fahe O:to in einer, durch ehrkre ähn- liche Abweichungen verunftalteten Mifsgeburt, die am 2) Pathol, Anat. Bd. ı. Vom Hirnbruch, S. 301 ff. 8) Bullet. de la loc. de Med. de Päris, Tom, Ill, p. 351. “ Hinterhaupte einen grolsen, rechts: durch die allgemei- nen Bedeckungen, links von einer eignen, dünnen ‘Mem- bran gebildeten, das Gehirn zum "Theil enthaltenden ‚ Sack hatten, auf ähnliche Weife die Hinterhauptslehuppe gröfstentheils fehlen, das Hinterhauptsloch daher oben nicht gefckloffen,, fondern in eine, die Gefchwulft darchlaffende Oeffnung von der Gröfse eines Thalers fortgefetzt. Oben war cdiele Oeffnung durch eine, einen ' halben Zoll breite Koochenbrücke, welche fich an die - Gelenktheile heftete, verichloflen. Zugleich waren Stirn. und Scheitelbeine zu klein, zu fchwach ge- ‚ wölbt und die vordere Fontanelle verfchloffen "). k . In zwei Fällen, welche Stein ?) anführt, war War nicht, die Hinterhauptsichuppe, aber doch der bintere Theil der Scheitelbeine, da wo diefe an den erften Knochen ftofsen,, fo unvollkommen verknöchert, dals in dem einen Falle auf der rechten, im ‘andern auf der linken Seite durch diefe Knochen ‚ein Hirnbruch Seat fand. Eben fo fand Walter bei einem weiblichen Fötus nit fehr grofsem Kopfe das Hinterhaupt in einen gro- ek ausgedehnt 3), in’einem andern Falle einen en, am Nacken hängenden Sack mit dem Innern ‚$ Schädels durch das übelgebildete Hinterhauptsbein aufanmenhängend 4), ° In der anatomifchen Sammlung zu Kiel findet fich gleichfals ein, in der Gegend der kleinen Fontanelle vorgedrungner Hirnbruch 5), 3) In Küfiners Entbindungsgefchichte, und Befchreibung einer merkwürdigen Mifsgeburt. Bereicherungen für die Geburts- hülfe. Leipzig Bd. 1, 8. 35 ff. 2) Geburtsh. Wahrn, Bd. 1. 1807. 8. 346 ££, 3) Muf. anat, p. 123. 4) Ebend, $. 274. s) Seidel Müf. Kilienf, 1818. p. 5g, Diaffelbe fahe auch Earle in drei Fällen "), Ein von Screta und Fabriz von Milden befchrie bener und abgebilleter Fall beweilt gleichfalls daflelbe *). Einen, ‚den meinigen {ehr ähnlicher Fall von Des- landes ?), wo fich bei einem neugebornen, Kinde ( er Stiel einer grofsen Gelchwulft in der Gegend der klei- nen Fontanelle befand und das Hinterhauptsbein hier eine anfehnliche, vom Hinterhauptsloche ‚nur durch . ein fchmales Band getrennte Oeffnung hatte, habe. ich fchon früher bei einer andern Gelegenheit. angeführt 4). Auch Palletta befchreibt und bildet einen, merk- würdigen, hierber gehörigen Fall ah 5). Im Nacken eines Knaben, der zwei Monat‘nach der Geburt ftarb, befand fich eine, durch eine Querfcheidewand, abgetheilte Gefchwultt, die einem Theil des Hinterhauptsbeins und den.obern Halswirbeln entfprach. Der hintere, Theil des ‚Trägers fehlte, die Gelenktheile des Hinterhauptsbeins waren weit von einander entfernt und zwifchen, ihnen befand fich ein ftarkes Querband, über und unter wel- chem die wällerige, die Ge[chwulft bildende Feuchtig- keit nach, aulsen drang, indem über dem Bande eine zweite, dem Hinterhauptsloche ähnliche, ‚Oeffaung lag. Die übrigen Schädelknochea waren gleichfalls zu dünn und enthielten mehrere,. durch eine eigne membranöle Subftanz angefüllte Löcher. _ i Einen Fall, wo fich eine Walleranhäufung am Hin- terhauptsbein befand, führt auch Stark an ae 1) Cafe of hernia of the dura mater etc, $. weiter unten 5. 149. die Fälle felbft verzeichnet, 2) Fabrieii Hildanı Oblerv, Cent. VI, O. 17. 18. 3) Roux Journ, de Mödec, T, 26. pP: 74 FE. 4) Path, Anat. Bd. ı. S, 263. N 5) Exerc, pathol. Mediolan. 1820. p. 127. 128. Tab. IL, 6) Neues Archiv für die Geburtshülfe., Bd, 1. 5. 425.. y u i 143 “3 Hierher gehören auch die Beobachtungen von Mee- kren * 5 Salleneuwe ?)» „Ireu 3), und: Jacobi 4), ‚yon ‚denen .die des Letztern belonders merkwürdig ft, ‚weil Ge an einem: Erwachfenen- „gemacht wurde,‘ bei dem fich' ein Theil des..grofsen.. Sichelblurleiters in einer länglichen Oeffnung im 1 obern Theile der Hinterhaupts- 2 ppenfand. ) >, . »Ichfelbft befitze re einen Fall, dem gleichfalls ei- _ nen Beleg zu dem Gefagten liefert. Es ift.der Kopf eines völlig reifen weiblichen , übrigens, durchaus regelmäfsig gebildeten. ‚Kindes, ‚yon. dem, hinten ein, mit den allge; - meinen Bedeckungen bekleideter, an einem kurzen Stiele - von ungefähr fechs Linien Durchmefler aufftzender Beu- ‚tel von fechs;Zollen Länge, und drei Zollen Breite und ae über den:Rücken herabhing. ..,:., “ In diefen Beutel fetzte fch als innere Bekleidung iR Verlängerung der 'harten Hirrhaut fort, welche eine wällerige, Flüfügkeityenthielt. . ‚In der Schädel- höhlevfelbft befand fich, aufser dieler Flüfßgkeit nur die Gefälshanty> die mit 'den Fagelmäfsigen Ner yeaunlpeAny gen zufammenhing. 9 Deriganze Kopf kommt durch Taneliche Geftalt, Niedrigkeit, » anfehnliche ‚Breite des Schädels in fei- nem hintern Theile, »ftarke- ‚Ausbildung, der Antlitz- kochen mit den beiden,von mir beichriebenen überein, it aber nicht, wie he‘, unfymmetrifch gebildet, j nsAlle, das. Schädeldach, bildende Knochen oder ile anderer Knochen find fehr dünn und biegfam, 5 Der: Zahnfortfatz des Hinterhauptsbeing. fteigt zu Seil in die Höhe und ft, ‚wie die Gelenktheile, zu lang und breit. Die, Schuppe heigt falt gerade a ssze— - W) Obfervar, med. chix. Cap, 7. 2) Mimoires de Y’acad. .de, Chirurgie. T..V. P- 64, 3) Comm, Nor. 1738. p: 412; j ar Beyckert de nervis durae matris Argentor, rn pP 33. 144 ER \enpors und ilE purin‘ oh oberfien Fünftel fehr fchivach gewölbt und’ etwas 'nach vorn zebogen: ° Hhr - ‘oberer Rand bildet keine Spitze, fondern äft itı deinem: mittlern Drittel | gerade in'der Mitte felbft' Bach’ vertieft. Die ’untere”Hälfte' derfeiben ift 'belonders * dünn und: zum Theil durchlöcherr, re al ‘Der Zitzentheil des Schlafbeins‘ fteht! fenkrecht, if" zu ’grols, die Schuppe'zu niedrig, oben" Fe gefchnitten, der Felfenthejl za [chmal undiquer.nmd- Die Scheitelbeine find zu klein, nichwigensih bilden zufammen ein ftumpfes Dach’und find,: vorzüglich das rechte, faft in der Hälfte ihres Inhalts nicht. ver- knöchert. Am rechten findet’fich an..der| ‚Stelle; ıdes hintern 'obern Winkels ein ftarker Ausfehmitts,, ' Der Stirntheil des Stirnbeins bietet eine;ganz.ähn- liche Anordnung dar, geht daher unter'einemfehr fpit- zen Winkel vom Augenhöhlentheile ab! ‚Dieler-tiltizis kurz, und bedeckt dal die Augenhöhle‘nur zur. Hälfte, Die fehr grofsen Nafenbeine-liegen»faft hoxizontal.! Der Oberkiefer, .noch melır der UnterkieferAind Xehr ftark nach vorn gelchoben. FSB Diefer ‘überragt den Obiörkieter; ler ganz befon- ders fehr grofs; jans und Jänglich.; Seine ‚beiden, ‚Sei- tenhälften fiad, mit Ausnahme des obern Viertheils, ganz verwachfen. Der .vordere Kinnftachel ift hier, fehr. ftark entwickelt, und es findet fich auch hier, ein eignes Knochenftück, Es liegt etwas über ‚dem untern Rande, ift Jänglich dreieckig, ungefähr 2 Linien hoch, unten 1! Linien breit, oben zugelpitat einfach, "entlpricht, aber Be Kieferhälften, und det nur an der. vonder! Flä- che der Fuge, Falt alle Näthe. ind ganz PER -daher- ‚die grolse und vordere Föntanele,t 6 wie die vordetn Sei- tenfontanellen Banz verlchwunden. Dagegen ind: die drei hintern {ehr aufehnlich. Die beiden feitlichen find, | ' 5 Ey nn 445 gewöhnlich „durch ..die ‚harte Hirnhaut und ‘der gm“ ausgefüllt, dagegen die-'mittlern © offen. it die, Oeffnung;.. durch sglahei die harte Hirnhaut te derinnern Bekleidung des Hinterhauptfackes heraustriit, Auinpldreieckig in Yen a breit und fünf. Linien.» »hach.. ss, sta „du Zur Vergleichung mit dei Schädeln der beiden "Kinder, welche die Veranlaflung ‘zu. dielem Auflatze E= ‚folgen. «lie wichtigften‘ IMaaßse; ; ng der Oberkieferfügie vom Hinter- 7 » rn hptsitachel oder gröfste Länge . . Be Br ‚Udes'"Seheitels von der’ ‚Schädelgrund- TER, läche’oder gröfste Höhe " . ee IE "tdem'öbern Schlafiehuppen Wähle Bl pl er - "der Zitzentheile .. .’ ng gi = des vordern Randes des Hinterhaupt- ei ie voh"derÖberkieferfuge pm - 1, vu To = der’ Jochbeine von einander ' ee an ce en. — Dmekiäbee® “ Länge :des Gaumens 5 AIEENT Breite dies Gaumens er als ı w - ER Rh ‚ Breite ? fi . Länge des UinRerkiefah AD I en ae a ;he des sa Pad a) enkrecheg, x 4; & FRRCHL E06} nn win al 0 Se en 7 1 otweder. "ehlte.umter, a Be ksäiine die A haupts aueh une ganz, oder.das' Hintethauptslöch war bedeutend grölser, oder die inittlere hintere Föhtanelle wär Tr: durch, unyollkommne Verknöcherung de rHj nterhauptsfchuppe,. oder der Scheitelbeine;, oder . beider Knochen zugleich,. bedeutend vergröfsere; oder befand fich in der Hinterhauptsfchuppe eine'eighe von iden getrennte Oeffnung: sb kinacnt ne le Gewöhnlich weicht nur eine Stelle anf ifo Art von der Regel ab; fo wie indekea Wirbelipaltesan'zwei M. d. Archiv. VIL. 1. K ‚von einander entfernten Stellen, eben fo Spaltungim ‘untern Theile der Wirbelfäule mit Schädelfpalte, Hirn- bruch oder Wafferkopf vorkommty fo fand in beiden- von mir befchriebenen Fällen Vergröfserung des ‘Hin- terhauptloches, ' Spaltung der obern Halswirbel “ind beträchtliche’Erweiterung der hintern Foritanelle Statt. Nach’ Lobjteins Aeulserung möchte 'man "anneh- ‚men; : dafs Schädeldachmangel immer mit Wirbeljpalte verbunden feyn müffe, und dann daffelbe auch wenigftens für den, durch das Hinterhauptsloch Statt findenden Hirnbruch gelte *); indelfen habe ich in mehrern Fäl- len’diefer Art, von denen ich mehrere fchön befchrie- ‚ben habe, andere neuere in einem eignen Werken: ftens darftellen werde, die ganze Wirbelfäule: ‚autor erften Bedingung durchaus ze geld angeordnet ge- - funden. KENN Unter den mir bekannten Fällen finde ich’aüfßser dem Palleeta’fchen, der faft ganz damit übereinkommt, keinen,der eine Verbindung mehrerer Hirnbrüche darböt. Nureinvon Thiebault?) undein anderer, von Trez 3 )be- fchriebener haben einige Achnlichkeit, und find auch au- noY Fi in [Bi AB: D) Compte FR für Y &tat ‚actuel du Muf. anat. de Strasbourg 1820. p. 61. Les acephales, ou plutör les acraniens ‚font pour, ainfi dire, tous organiles fur-un meme ty types) Tiffa fpongieux.ou,drectile fous le ‚cuir chevelu, dan © ja diffeques jusqu’aujourd’hui; ablence des. ee meme configuration de ceux qui ‚compolene la ur a Min eräne; meme &tat ‘de la portion fubhltante du dehveau: dans tous un commencement de /pina bifida, ‘Ce relultar de mes recherches s’accorde entierement avec velles de, Monroe’ £ er de Prochaska. j ) 3) Default Journal de Chirurgie, T. üLp P ar. Sur un a hyaro: ‚ancöphalocile, Dahn 3) Comm, nor. 173$. p. 412, \ _ ‚Iserdem: merkwürdig. Inder erften fanden fich bei einem ‚neugebornen Kinde zwei grofse Gefchwülfteiam. Hinter- „haupte; ‚Die-gröfsere batte 34 Zoll im Durchmeffer, war ‚voll. einer.durch6chtigen-Flüfügkeit, und. hing ‘oben; an „der Mitte des Hinterhauptbeines, unten frei auf. Hals sung Schulter. Die, zweite lag höher und rechterfeits, ‚war. ‚nur durch.eine Hautfalte von ihr getrennt, hatte, ‚dienGröfse eines .Hühnereies, und fchien eine Iteatoma- „röfe. Malle zu enthalten. T sbnslZWifchen ‚beiden und dem Innern des Schädels fehien,kein. Zufammenhang Statt zu finden , indeffen er- gab .‚es fich,.‚dals,die zweite ein Stück Gehirn enthielt, ‚das,aus,einer Sechs Linien haltenden, runden, glatten Mebiannz.im Hinterhauptsbeine hervordrang. % Su; Digles ‚Stück ‚Gehirn, ‚eine Unze an Gewicht, ven masgeichnitten., und das Kind ftarb am folgen- ‚den Tagen. 0% «„Bei,der, enchuen Fanl Gchs ‚dafs der Beutel, aelakenıdie gsölsere. Gefchwullt bildete, io zwei gleich ‚grolse Behälter getheilt,war, die nicht communicirten, «durch eine, fenkrechte, aus mehrern Schichten von. HZallgenıche ‚gebildete Wand getrennt waren, dage- ‚gen hing der rechte von beiden Behältern mit einem lee- me im Ionern.des, öa kleinei Geichwulit: bilden- en ‚zuläarmmen.inias " Eine zweite, für die diBetfetrie "Anficht fprechende ? äche, welche die befchriebenen Mifsgeburten ‚dar- Jieen,, ift,der Umftand, dafs in beiden Fällen.der vor- $- e; den Bruch bildende Theil eine anfehnliche Oefinung hatte, welche in das Innere der Schädelhöhle Führte." Dies,‘ in Verbindung mit, der Befchaffenheit der Knochen, deutet wohl offenbar auf Statt Brrandbne Zerreilsungen. Dahin gehört, Be die Bildung des enden Theiles aus mehrern, durch ichwammiges lockeres Ge- Ka - ‚webe!vereinigten feröfen Bälgen, welche zum: Theik rät - der Höhle des-Schädels zufammenhingen. io=Die Gaymenfpalte; die Schiefheit des Kopfes, it leicht felbft- diefchon ‘weit vorgerückte Verwaßhlung desiUnterkiefers in ‚dem zweiten Falle, läfst gleich- falls auf einen, vom Schädel aus ink aut Druck als -Urfächliches’fchliefsen, BER 00 Die Befchaffenheit'des Gehirns sabi in de ‚beiden befehriebenen Fällen ‚keinen Grund für. die vorgetragne : Anfıcht ab, indem die Piattheit und geringe Zahl der -Windungen in dem verften Falle, wo es. allein, und auch”hier, "wegen «fchlechter Erhaltung, nur unvoll- ‚kommen unterfucht: werden: konnte, nicht geradezu für'fie fprechen ‘würde; dagegen finden fich mehrere andere Beobachtungen, welche fehr beftimmt dafür find. © WAnlser einem eignen, von mir früher angeführten Falle 1) ,.finden ich z. B. zwei von Beclard beichrie- bene'diefer Art ?). bel ' In dem einen befand: ich an. dem Skienhn eine: Ge- ‚{chwalftvon ‘der Gröfse des Kopfes, welche durch ‘die :wördern Lappen des Gehirns, deffen Höhlen überhaupt wäfferfüchtig‘ waren, gebildet wurde. _ Beide waren durch die 'Hirnfichel "getrennt und die Gelchwulft"in zwei Lappen abgetheilt.. - Zwifchen beiden: Stirnbein- hälften befand: ich eine weite Oeffnung, und unten ‚zwifchen ilmen und dem Nafenbeine lagen zwei Der wöhnliche Knochen. Sr ‘bnsvIn.dem’andernFalle fand fich auf der Benin des Schädels ein grofser Hirnwaflerbruch, . der die Scheitel-und Stirnbeine weit aus u oh — ar X 1). Pathol, Anat. Bd. 1. S. 311, PETE 2 * 9) Deux niotiees deferiptives de foetus difformes ete:'‘ Bulletin de la facultt de medecine, T, II, An, 97 p. 292.86, hatte, (aufserdem beträchtliche Erweichung,des Gehirns, ein anfehnliches Loch im Keilbeinkörper, Ungleichheit der beiden Kiefern, fehr grofser , faft alle, Unterleibsein- geweide und das Herz enthaltender 'Nabelbruch; ‚Ver. wachfung des Nabelltranges mit dem Kopfe, ‚Mangel der.Jinken Nabelpulsader und-Klumpfüfse. In einem von Kelch befchriebenen Falle war' gleich» -falls Hirnbruch in’ der Gegend der: Nafenwurzel mit, j F ienwasterucht‘, befonders dien werhieih Hirnhöhle: ver« eg 4) Bad Dallelbe fand euch in einem von Earle 2) hafkhria pen Falle Statt, dem ich theils in Beziehung auf die gegenwärtige Unterfuchung, 'theils wegen des Zufam-. ' menhangs mit'andern, ‚oben abgehandelten Fällen 2 ‚ herfetze,: » serıEin Mädchen wurde'am elften Februar 1818 Be eineridurchfichtigen, rundlichen Gefchwulft am Hinter- „haupt geboren, die fich vergrölserte und am achten Tageıidie Gröfse einer kleinen Eillardkugel hatte. Sie lag etwaswüber ‘und rechts von der obern Querleifte . desHinterhauptbeins, und fehien in einer Ausdehnung - der-barten Hirohaut von Blutwaffer, in Folge des Man- . gels yon Knochen oder andern feften Theilen an diefer Sielle'zu beftehen. Der Kopf war nicht zu grofs oder _ übel'gebildet. Die Pupillen waren beweglich, es fand weder Schielen, noch Lähmung, noch irgend ein Zei- chen von Deich, auf das Gehirn Statt, Verftopfung aus- ‘ genommen, wogegen täglich PUEEIEReL ARaP WARE - werden mulfsten. hen. = 2) 2) Beiträge zur patholog. Anat.\1813. $, 95. 2) Cafe of hernia of.tlie dura mater connected with Hydro- cophalus internus, «Med. chir, Transact, Vol, 7. p. 427. '3) 8. No, 5,7. 8, 10. diefes Heftes. 150 nn “In Uebereinftinmung mit A. Cooper wurde die Heilung durch den Einftich verfucht. ' Diefer wurde mit einer gewöhnlichen Nadel gemacht, und mufste: mehrmals wiederholt ‘werden, um are ‚Drächmen: heller Flüfßgkeit' auszulaflen. Am dritten Tage fanden fich die Wunden nicht vernarbt. ES war beftändig Serum ausgefloffen, allein die G fchwulft hatte dennoch’ ihre anfängliche Grölse wieder erlangt und war fehr gelpannt. Auf ftarken Druck m wurde ie halb entleert und es are drei Un- zen, aus RR IIRORES ii "Durch 'gräduirte Oomprefen did ein Netz wurde ein eg Drück’ bewirkt. Zwei Tage'nachher war der Sack wieder vol; die (Olkkäußgen verfchlolfen. . Jetzt wurde durch eine feine, Troisquartähnliche Nadel etwa eine Unze Serum weggenommen und da- durch der Sack äusgeleert, wo man dann eine rauten- förmige Oeffnung im Hioterhauptsbein deutlich fühlte, Diefer gegenüber wurde eine graduirte Comprelfe an- gebracht und nach Art des Halenfchartenverbandes be- . feftigt. Des Druckes ungeachtet war der, Sack zwei Tage nachher wieder fo voll als anfangs. Am neunzehnten, ein und zwanziglten, ‚drei und zwänziglten, wurde diefelbe Operation: mit demfelben Erfolge, ohne dal das Kind durch fie.oder den nach- fol enden Druck zu leiden fchien. Am drei und zwan- ziäle n war die Flüffgkeit dieker, gelblich, und der Sack weniger durchlichtig und'verdickt, : . „Am fünf und zwanzigften wurde der Sack aber- mals entleert. ‘Er war jetzt noch dicker und undurch- schtiger , und um die Lücke im: Hinterhauptsbein be- Kand fich eine Wulft von Lymphe..: Jetzt blieb.der Sack. bis zum vierzehnten März faft zuflammengefallen, das Kind hatte von nun an von felbft Stuhlgang und nahm zu. Um diefe Zeit entzündete fich der Sack, die Ober- haut ging ab, und es wurde viel dünne Feuchtigkeit abgelondert, Wälähe die benachbarte Haut reizte, Da- her lockerte man den Verband auf und legte Umichläge von Waller und effigfaurem Ammonium auf. ‚Dadurch milderte üch die Entzündung, ‚allein der Sack [chwoll bis zum fiebzehnten zu feinem erften Umfang an, war . ganz undurchfchtig und gefälsreich, f u... Jetzt wurde er durch eine Lanzette ganz entleert, wobei" nur vier Drachmen. ausfoffen, _ ‚zum. Beweile, wie fehr fich feine Wände verdickt hatten. Die Wunde tete ftark, beilte aber fchnell.,... Nach befeitigter ntzändung wurde wieder Druck. Angesrandt, ı Um den Anfang des ‚Aprils, füllte fich der. Sack wieder, wurde am: fünften ausgeleert ı und heilte nach- her wieder zu. Des Drucks ungeachtet fammelte_ fich wieder Feuchtigkeit an, -die am: funfzelnten weggenommen werden mufste. Am drei und zwanzigften ftarb_ das. Kind, uch ‚dem vom funfzehnten an Durchfall, und Verfchwärung ‚der Haut ander Stelle desSackes, nie. aber Krämpfe oder Bi: von Entzündung oder ‚Ergielsung, im Gehirn tt gefunden hatten. Zwifchen der Haut und dem Knochen war etwas blutig es Waller im Umfange der ‚regelwidrigen Oeft- nung Person, die Spinnwebenhaut verdickt und durch die, im Zellgewebe der Gefälshaut enthaltene Flüfig- keit in die Höhe gehoben. _ Ganz dicht um die Oeff- hung fand fich eine geringe Menge eiterähnlicher Sub- ftanz, Die Haut und Subftanz des Gehirns war blut- leer,. diefe fo weich, dafs man das Gehirn nicht ge- nau unterfuchen konnte, Die ausgedehnte Hirnhöhle enthielt vier Unzen Waffer, das durch Einblafen in den Sack nicht bewegt wurde, wenn gleich eine Sonde \ von ihm aus Jeichiim; die;Wäfferleituug gelänpte) Steres , rührte wohl yon: der. Weichheit«des Gehirns en Die Gefäfshaut,endigte Geh -an den.Oefinung, in wel- ehe‘ ein.Kleines: Stück Hirnfubltanz getreten,war. 1,,:11\Dex Sack veakgsitsSchichten gerinnbarer Lymphe bekleidet, und’an feinen. Wänden'hingen iron ag . inyfeineifaft.ganz| verlchlofiene Höhle herabr) - DieCömmunicationsöffüung mit den ee lielsi! ‚geradeseine‘ Sonde zu und war von "geronnener Eyihphe umgeben; wodurch he vermuthlich Dale“ ver fchlöflen wordenswäre. u ' EEE . 9b "Die® übrigen” Organe konnten nicht a vrarHanı Eis SIUH - Ykapl a ai der Sack edthalten Kanaiee 5 er fich fo 'fehnell 'nach"der Operation wieder" antüllte, und.- 3) ein Zufammenhang' zwifchen ihm und den Hirnhöh- len Statt, Fand. FAN Des unglücklichen Ausgangs Ungeachtet er teihr Sch doch 'nicht nur die Art des Heilungsprocelfes, Ton- ‚dern auch die Statthaftigkeit des Verfuchs einer "radi- kKälen. Heilting aus diefem Falle. Er zeigt; dafs, ‚das in’den Höblen enthältene Waller ohne Ohnmacht ‚oder f ändere Störung der Hirnverrichtungen weg ggenommen werden kann, was hier vermuthlich von der Nachgiebig- keit der Schädelwände und der Ver hütung des Luftzu- „trittes 'herrührte, “Die Operation felbft hatte Da keine, nsch- theiligen Folgen. sy einem ähnlichen FaHe ne die Krankheit für ‚eine Balggelchwulft gehalten, der vorliegende Theil Plötzlich weggenommen, „ und fo augenblicklich. dee Tod bewirkt. warrınad ? a 153 41, Sehon. oh würde 'der«,Fall, „der air deshalb interellant ift, weil er fich an Cooper’s wichtige Fhatfächen anfchlielst „ bekaunt gemacht ‚worden [eyn, wenn .der;Verf. nicht) gedacht -hätte, "deu Verfuch zu wiederholen, ‘was aber.der Salteokgit der‘ Krankheit wegen nicht gefchahe.... _ total + ‚Seitdem machte er eine‘ ähnliche: merkwürdige ‚ Beobachtung am einem. ‚Mädchen von zwölf: Jahren. ee ‚Sie wurde mit.einer,duxchfiehtigen:Gefchwullt: an elben Stelle als im.vorigen. Falles. geboren... Dex pf felbft war fehr ‚grols und«offenbar wallerfüchtig: Beide, nahmen bis rum fechsten Jahre. zu;..wo.fich die Näthe fchlollen.. :- : Im.zwölften Jahre ‚betrug der, Um; fang’ zwei und. ‚zwanzig: (Zoll; ‚die; Eoligsgungieines Ohres. vom andern über den Schıeite]. 14% Zoll,,, vom ‚Anfang der Gefchwaullt zur.Oberaugenhöhlenwand fanf- zehn Zell. ‘An ihrer Grundiläche hatte ‚die,Gelchwulft fechs, in einer Richtung,dreizehn ,‚in.der.andern vier- zehn Zoll im Umfange.. Das,Stirnbein (ragte weniger Stark alsgewöhnlich unter .diefen Umftänden hervor, die Augen waren nach der Nafe gewandt ,, die Pupille fehr ‚ausgedelint, die, rechte.Seite des ‚Gelichts, etwas ver- ‘zerrt, vorzüglichibei häufig, wiederkehrenden Kopf+ ‚Ichmerzen. - ' Sie befafs ‚den Gebrauch ‚der .obern ‚Glied- ee ‚und konnte die, untern, bewegen, aber. ‚nicht ' en, 'Sie-war im Allgemeinen. gefund,., durchaus nicht ohne Verftand, konnte,.aber'nicht. fprechen;, weil man fi fich keine Mühe mit ihrer Erziehung gegeben hatte, ‘hörte und verftand ‚deutlich, ı hefals Gedächtnils in Perfonen und Sachen und plain bes. Br: noch lebende Schweltern waren mit Walfer- je geboren. Pe Clarke fah einen ähnlichen Fall an einem früh- zeitigen Kinde, Etwas über dem Hinterhauptsloche ig fich ein Beutel von der Gröfse eines reifen Kin- a N deskopfes, :der' ‚aus! ‚der Hour Mani harten. teen bafsisl.dsitnitk as Naduken Na lege i ‘54 Bei.demierften:(der von. mir bfolijehanpg Kinder fanden fich ‚zwifchen ‚den Nafenbeinen, aWiehugshälhailee mäfsig; anfebnliche: Schaltknochen. Hr bear re Diefe bieten eine Tebriungentähnliohn; ‚Erfcheinung, dar. Beelärd ‘erwähnt, ähnlicher Knochen in:dem vor- her:%) angeführten Falle, 'fe-lagen aber(\hier;zwilchen. der Stirn -'und-Nafenheinen; ;. Er. bemerkt zugleich, dafs die’ Anatomens/diefe ischenh noch nicht angege- ben-haben; ''in'.der- That 'ift auch. diefe’ Bildung fehr felten;-indeffdn habe ich‘ felbft einen ähnlichen‘ Fall von'einernErwachlfenen vor mir. Die Nafenbeine find in’|der-obern ‘Hälfte ihrer Länge verwachfen, wenn fich' gleich an ihrer: vordern Fläche in einer F urche die deutliche Spür der ehemaligen "Trennung findet, ; Oben fitzt auf ihnenlein, an der innern Fläche: gleichfalls mit. ihnen verwachfenes, 'an der äufsern,durch eine),in que- _ reröRichtung verlaufende Furche‘von.ihnen. ‚getrennies. Knochenftück von fechs Linien Bein und wei bis Al Binieh> ‚Höhe lauf. 1..." 14% a ui ’©' Diefe Bildung)! 'efiinert einerfeits, an de nicht; ya felten getrehnt' bleibenden Nafenftachel des Stirnbeins, _ andrerfeitsan’einen kleinen dreieckigen,. vor. den wah-. ren Nafenbeinen liegenden eignen Knochen, welchen ich als: beftändige Bildung beim Unan BER babeen der ‘ abernden'di's gänzlich fehlt. “ih © Bei’ diefer Gelegenheit erwähne ich eines Tilinen: Zwifchengaumenbeins, das ich vor Kurzem am hydro- cephalifchen Schädel eines Neugebornen fand, Er ift dreieckig, mit der Grundfläche nach hinten, ‚der Spitze nach vorn gerichtet und vervollftändigt den 1) Oben S, 148. Ss Lau: wagerechten Are des''rechten Sautaitläihe in feinem: innern Drittheil, ‘fo dafs dadurch auf ähnliche !Weile' als durch (die Verlängerung 'des’Gaumenfortlatzes des Oberkiefetbeins nach Hinten, wovon ich‘ Beifpielesans" geführt babe *), die Lücke anne aka er gen Knochen ausgefüllt-wird.': 3 '» In den drei von mir befckeläbeheis Fällen von) Hirobruch fand Seh zugleich in höhermioder gerin-' germ Grade Spaltung des Gaumens;“ undiich ‘habe au: fserdem mehrere Fälle von Zufammenfetzung der Gaus: menlpalte mit Waflerkopf und’ Hemicephalie vor: mie, dieich, fo wie mehrere fremde, zum Theil fchon früs her befchrieben und: zufammengeftellt habe'?), indem ich zugleich bemerkte, -dafs nächft der Wirbekpalte fich am häußgften Gaumen- und Lippenfpalte mit der Schädelfpalte verbinden. Diefen kann man leicht andere: beifügen. Mehrere z. B. hat Ocro angeführt 3), | - % Diefe Thatfachen geben allerdings ‘der von Ofian- der #) vorgerragenen Anficht Schein, dafs die Gaumen- Spalte in einer Zerftörung der Verbindung »der ‚Ober: 'kiefer- und Gaumenbeine durch Austritt des beim Wal- ferkopfe im Schädel angehäuften Waffers begründet fey: indellen glaube ich doch nicht, dafs diefe Abweichung: genau auf die angegebene Weife entlteht, fondern nehme: nur an," dafs ‘die Hirnhöhlenwafferfucht ‚höchftens' alsı ein mechanifches Hindernifs der regelmäfsigen Vereini- "gung der anfänglich bekanntlich getrennten Gaumen- ‚hälften angefehen mern ern indem ‘hie theils Pr Sant. RT y, Handbuch der menfchlichen Anat. Bd. 2. Ri "3) Pathol, Anat. Bd. 1. $. 249. 361. 263. ini 3) A. a. 0, $; 47. 4) Grundrifs der Entbindungskunft. Bd, 2. Gött. 1802, S. 388. nachher a, m. andern Orten. - nöütere SchädeMäche und daimit die‘ ‚Gauimenflächernach. ; allanWtichtungen it vorzüglich 'aber'in. die'‘Breite, aus dehnt ,« ließ "auch. vielleicht, befonders in „den frü= "hern Perjoden, ‚von vorn nach hinten den Körpertheik , des Grundbeins gegen’ den Gaumen dran: Oro hat die'Ofianderiche Anficht" gleichfalls «da- Hin abgeändert,” dafs das an verfchiedenien"Stellen der SchädelgfundBäche vord'ingende"Walfer' die Verfchlie-t fsung’des. Gaümens 'hindere'"), indeffen fehe' ich auch. keinen zu dieler Annahme’ hinreichenden/Grunda)Die- Oeffnungen, welche fich am Keilbein und. dem» Sieb». bein 'behnden," können eben 'fowohl blofs Zeichen ins vollkomriner "Bildung des Schädels’feyn, undder ges wöhnlichen”Lage' des Kindes’ nach,’ auf welche wan® hier fehr wohl "Rück fieht "nehmen /mufsy'''da: Wolfs-! rachien und Hafenfcharte fo häufig vorkommeny fcheintN , mir die Annahme richtig, dals, "wenn das ausfliefsender - Walfer Einrilfe veranlafst; \ dies’ nicht an \dem/) bei! die- fer'gewöhnlichen Lage höchften ‚ "fondern: an‘ den'miex; drigften Punkten‘ des ’Sehädels Statt’finden werde. ww “Hierzu’kommt, »dals die nichts weniger‘als feltene‘ Vereinigung‘ von Gaumenfpalte‘ mit gaız andern‘; ‚weit‘ entfernten'Mifsbikdungen, wovon ich gleichfails’früher Tchon Beifpiele angeführt“ habe, Sehr vorhehtigsän'der : Annahme eines Gaufalnexus "zwilchen zweit zugleich vorhandenen Erfcheinungen, wie Waflerkopf und Wolfs«: rachen, machen muls, die man! wenigftens''mit. dem= . felben "Rechte und dein 'eben Gelagten' zit’ Folge‘, ‘mit noch gröfsern Rechte nur als Wirkung einer nie ne Urfache anfehen kann. u ‚Vjel zu’ gewagt fcheint mir auf jedem Fa, ‘wenn „man. auch zugeben wollte, dafs bisweilen ein. Dr "Caufalnexus Statt finde, die Annahme, „dafs Wolfs- „ta L £ ı) A. Yo. 7. ——— nz ' 157 chen! und. Hafenfcharte. ‚auf (die san: Otto ‚augenom- mene’Weile immer;Folge von, ftühzeitig.mehr oder we- " niger" entwickelter). ‚Kürzere,oder längere‘.Zeit. befte- hender. ‚Kopfwalferluchtäft A). 29 00 nen Men \ 40» Wenn :die; Spaltung .des;Gaumens nicht de Eröhan; Deals Bst wäre; fo:hätte-eine folehe Annah- m taitderss.Sinne) weniger gegen;fieh, (allein, dan nglich, die Gaumenhälften, immer getrennt find, " s .2)) beihleiner ‚Menge, von: Thieren abwärts: | "den Süugthieren das, ganze, Leben, hindurch, ‚blei- j ‚ben, ohne dafsvhier bei normaler Befchaffenheit.des: Ense Behims: ein Druck:von innen nach‘ ‚aulsen. Statt>fände). fo) {ehe sch+nicht ein, warum .man, ‚Erpie willig‘ die-Möglichkeit,N.dafs ‚eine Hemmung auf mehr als eine Weile bewirkt werden könne,- aufzugeben, und ’Gh.auf eine eiırzige, ‚überdies ‚mechanifche, a ds zu beichränken habe. 1.211 + Die Belchränkung, der. Spalte auf, dam lahm "whll.die Oberlippe rührt-wohlsieben fo,wenig. von. der _ _ Beweglichkeit und dem ‚Ausweichen des. Unterkieferg ‚als es.beweift,..dalsOberkiefer. und. Gaumenifpalte ‚eines innern,’ Lippenipalte. die., eines» äulserm ‚hnd?). ‚Gegen das ‚Letztere {prichtidie,häufge igung‘ von Gaumen «und Lippenlpalte,, undudie eit»der. Stelle, vaw-welcher sdie ‚Lippenipalte,. „gegen däsierltere die Fixation des ‚Unters. . hr beitißrühensEmbr yaaııı 00% 2. 1051108) Auch.bier zeicht\man,smit..keiner..mechanifchem auss Sondern ilt um fo.mehr ‚genöthigt,' den, nd'in der Naturıder Theile felbft; zu, fugben; als den, Unterkiefer fchon im fechsten: Monate nach der Geburt,; ne he 2), rd NOT RRSSRIENT DET", 1) Otte a. 0. 8. 47. 2) Ofiander Handbuch der Entbindingslunfe, 1819, BLa. $ Zr ) j | a8 a \ Gaumen-und Oberkieferbeine:nöch um die Zeitder- vol« -Jendeten Reife: niecht«inider Mittellinie verwachfen. «=; sol) >! An den Abweichungen: der'Gliedmaajsen ilv es:zu= örderft merk wärdig;s:dafs in beiden: Fötussan ‚allen, wenn gleich'snicht‘'ganz..auf: diefelbe -Weile,--die Zahl der Eidtheile vermehrtöwar.s Ans a 0w erisgaie - an» »:Dakm) verdienthes' Beachtung ‚dafs: ‚die. Vermeh- ung. der Zählianıden: Händen. bedeutenden ‚als.an, den ‚Füßen ’warj>‘indem| unter'.den vierHänden beider Fö- ‚Aüs’an dreien feben'Finger;' unter denvwvier Fülsen nur Ahbeinemo heben "Zehen vorhanden:warenzhi'ninsw ‚© Dies hängt: vermuthlieh theils- mit dem frübern "Hervorbrechen’ der ;obern‘ als der untern Gliedmäafsen, *heils imit'der|vollkommnern)Ausbildung»derfelben;ün "Bezug auf gröfsere Beweglichkeit, ‚die.-fchsfeht allge» “kin durch eine gröfsere Zahl:von Knochen-und Mus ‚kein, ünd weniger enge nndifefte Verbindung, demer- Stern untereinander aus[pricht; theilsiendlich auch: mit der gröfsern Neigung der obera. Gliedmaafsen zu. Ab- weichungen im Allgemeinen zulammen. ; eikeo well =. In der That fcheint esimir ausgemacht,.dafs diefe letztere Bedingung Statt findet, Weit häufiger, wenn ‚gleich auch ‘selten ;; variirt die Zahl der, Handwurzel- kochen als dievder''Fulswurzel ‚die, Muskeln \.der obern"Gliedmaalsen weichen viel:häußger!von-der Regel ab9äls die der'untern. seo) glaubt; zwar, für-dieiGe- Fälse ’das Gegentheil *), allein«auchhier fpricht.die Er- fahrung für meine Anficht. "Falt’nie gpaltetifichisdie ‚ . Kiiekehlpilsäter’höher als gewöhnlich, und! wie-bäufig und ‘mit wie mannichfachen Abänderungen' gilt dies’ für die Armpulsader. Die kleinen Abweichungen, welche: Or2o ‚anführt,. Urfprung der, tiefen, Schenkel- don sela - Sy Sultene-Beobachtungen u. f, w. Breslau 1816, S. Io, | ; ER „nahe; am; Fallopifchen‘ Bande, ‘Umwandlung derfelben in den Hauptftämm, Mangel einer Gelenkpuls- aderdes Knies,'find zwar nieht:‘s-ten, ‚aber, da:fie fich auf Verfetzungen-fehr nahe liegender Pulsaderäfte:grün- - den,'sitheils fehr sunbedeutendystheils an den obern | Gliedmaafsen wenigltens ebendo;häußg»w >|, Jun Diefe Htärkere. Entilokiängsdasl\iehrfachwerdeng an den Händen: fällt-hier- auf: dine merkwürdige Weile mit der ‚gröfsern \Häußgkeit:deg: Mehrfachwerdens an ; "den Händen» als an den: Fülsen‘ überhaupt.; zulammen, E die wenigftens-inveiner, Familiefehr : HH Statt f fandi®), guah Fin 2lischh u id — ape\skmeimer von.Carlisie ) hacbanlsteien, Familie fand 3. ‚dies auf) eine weniger: beftimmte ‚und. allgemeine ‚Weile i State, Unterden. verfchiedenen, dort angeführten ‚Glie- dern kommt‘ zwar eines 'vor,:.wo. an. beiden. Händen ' andsbunanneinem Fulse ‚ein ‚Ueberfchufs, Statt ‚fand, dapebeu ein)'andres; », wo,an, beiden ‚Fülsen, und, nur. der einen ‚Hand die» rmöbnlbs Zahl , überlchrit, ten war. u Biep: Selımit/onseryuntrisien, Dean. die ftliche ‚die grölste ifby waren, auch. in. dem, erften, Falleidie gleichnamigen Gliedmaalsen ‚einander am ähn-, lichten, sIndeflen, fandı dies im ‚zweiten. nicht. Statt; foferh ‚die rechte: Hand. und.»der- linke F uls einerfeits, . andrerfeitsidie linke Hand: und ‚der rechte, Fufs ‚mehr mit einander übereinkamen. Ungeachtet,aber hier von, zwei\Fällensin «denu einen die erfte,,; in dem andern. ee Bedingung: re ware ift a jene PRO 7 1 1924 I9c0 rei 0a! YA sub Ya in Baer Sur Yhiftoire en Bapayı T.w. P- 372 £f. be Fr #) ee, übe Bävigebmechuugen. Diäfen: Archiv Peaserlag, Aung die Hädkgerbr" Vebrigeis” fcheint' mirdiele,.der . Divgnale näch Start fidende- Symmetrie die felterifte, und rei feltner äls die der'Länge nach vorkommende, wo-Hand und Fufs’derfelben Seite auf idiefelbesWeile verändert find, und der zweite Fall ilt dahervauch als Beilpiel der feltnen Abweichung merkwürdig. Früher fchon habe ieh indeflen einen ähnlichen. angeführt S)% ‚Ob’ es’ Regel ift, "dafs bei einer folchen‘ Kreuzung: die _ rechte Handunt der linke Fufs präponderirenz müls fen fpätere Beobaehtungen lehren. eis . Ferner Beltätigen auch diefe Fälle diey'vaus an» ‘ dern {chon abgezogene Regel, dals überzählige Finger und Zehen vorzugsweile am innern oder äufsernRande sder Hände und Füfse,, und'namentlich'wieder häufiger äm Ellenbogen: und Wadenbeinrande als anı Se Ünd Schienbeinrande vorkommen. * "wm u 10! rule © Inder That finde ich unter einer" 'grofsem Menge: von Fällen diefer “Art, welche‘ich vor‘mir:habe, ‚die Vervielfachung immer "hier, wid !die' nieiften ‚Beobs achtungen beweifen däffelbe. PEN > Dennoch iRtäuf der andern Seite die kürzlichäufge- ftellte Behäuptung, „die bisher gefammelten‘Beobach-' füngen hätten 'V&rmuthen laflen "dafs "Veberzahl "der! Finger und' Zehen nur am äufsern geiruen vorkom-! men «#*), ünrichlig und einfeitig,n) ser ab win! Es Könfiterän der That re fcheinen‘; “als \ wäre die von‘ Bidaulı de Villiers: hier" angeführte Beob« - achtung eines fechsjährigen Knaben mit zweis Daumen an’ jeder iind le erlte:diefer Art; allein das ‚Gegen-) theil a RER! ma) ‘2) De dupl, morli.p. 37. Lam IN U SO ı 2) Bidault de Villiers in den Annales önärales des fe, phyh- neues; TAI, 1820. ,p.3308 5 „Aus; ‚dern. Journal somplömenz. des [ciences mödicales. fer se ne 461 heil "beweift'eiieMenge‘ von‘ Fällen Jonamentlich‘von 1% "Sadiard ‚> Morandy’ Menou ," Oberteuffer ‚> Brenter , E die ich fchön anderswo") zufamitiengeftellt'habe, "In P> "einer von Menoü belchriebenenFarmilie'traf eis erbliche Vervielfältigung vrur den Daumen, olunvor 4 0 Aufserdem FführtsCansIeziei'von ihm felbft‘ ‚ge- 4 fehene' Fälle eines' lüberzähligenDautnens an 2). 90%! © ShUnter zwei’ Rällemy welche, Szein! anführtz’ wÄAr MR ent nehunesn a nereäne Bir uch an jeder Hand Dein Daumen 3), ©. -ny1nel noyamidsssosdisststägt ns u ?Eben’fo Befchreibt Sanaifoe einen doppelten Ss 1 men derrechtert Hand’ +)!" nor r er NAtmch nicht‘ gän? richtig, > wenn "gieiehieikniger . Taltehs tagt: Carlisle;»dals der überzählige Finger | oter Zehe fich finnier nur'an der’ äußern ode innierh\Seite de 5), indem anderey gleichfalls früher fchöon ange. führte: %) Beobachtungen: beweifen;, dafs er ‚bisweilen auch-ätt ändern Stellen vorkommt. & sh wild nos weellyebtigenistergiebt' lich'aus der Befchreibuing mel - ner Milsgeburten, dals, ungeachtet'ßch‘die Finger und e , "Zehen gegen den 'äußsern Rand'hin vervielfachten, den- Adch die echste "eigentlich die normale fiinfte, "'unil «die überzählige zwifchen ihr" und der vierten "einge: ‘ Jehioben war, "wenn gleich die Dee wirklich als "eine überzählige erfchien. L 8.23, rar r: Eis „usnisilol i B f enge Fri Brınkima! . 1 3:5 816% : " M)Commmentar, de rar monltrofa, | Halge ‚1815: p4189 ’ mund: 60. 7 Hrsbargı 2). Bemerkungen über Elan nabteelsteuken u. 1. w. Aus den phil, Transact. in diefem Archiv. Bd. 4. 5. 322. 3) Nachgelaffene geburtsh. Wahrnehmungen. Anz 18er. Bd, ı, S. 360. act 4) Obl. anad) path. L. IV; p. 139. n \unbi VRR IH © £-g ar er 6) De duplie. p. 60. ö = _M. d, Archiv. VIl. ı. L Dafs die Anordnung der Abweichungen in meinen Fällen nicht überall ganz dielelbe war, ergiebt fich hin- länglich aus den Befchreibungen. Falt jede kommt mehr oder weniger mit bekannten überein; nur die Anwefen- heit blofs der vordern Hälfte des fünften Mittelhandkno- chens beim erften. Fötus ift eine feltne, fo viel ich mich erinnere, nicht bekannte Erfcheinung, welche viel- leicht in der geringern Breite des hintern Theiles der Mittelband und ihrer Ausdehnung von hinten nach vorn begründet ift. Der vierte Finger an Morand’s acht- zehigem Fulse erinnert indeflen‘ Ken 2); Die Schriftfteller befchreiben den Bau der durch überzählige Theile entitellten Gliedmaafsen mit Ausnahme der Knochen fo wenig, dafs ich nicht fagen kann, wiefern die von.mir gefundene Bildungen mit andern übereinkommen. Der Allgemeinheit wegen läfst es iich indeffen vermuthen. Merkwürdig ift, dafs, un- geachtet nur an der vordern Abtheilung der Hand und - des Fulses Vermehrung der Knochen und der Glieder jener Abtheilung Statt fand, fich doch die Muskeln nicht fowohl hier, als vielmehr am Vorder- und Ober- arm und dem Unterfchenkel vermehrt hatten. Nicht uninterelfant ift das Schwinden von Mus- keln an der, der Vervielfachung entgegengeletzten in- nern Seite, fo wie, das Fehlen der langen Hohlhand- und Sohlenmuskeln. N Sollte nicht die Anwefenheit des von oben und hinten an das Ferfenbein gehenden accefforifchen fünf- ten Wadenbeinmuskels für die Entftehung des Klump- fufses um fo wichtiger feyn, daan den Händen, der vermehrten Zahl der Finger ungeachtet, lich nichts dem ‚Aehnliches vorfand ? 1) M&m. de Paris 1770. Tab. ı2, E 6958 Die Vergröfserung der IVieren Kommt beim Fötus “nicht häufig vor. Doch führt Chaujjier einen Fall an, - wo er bei einem reifen Fötus beide Nieren beträchtlich, und das Becken und den Harnleiter der linken ftark - erweitert fand '). In einem andern Falle war mit \ Mangel der innern ‚Gefchlechistkeile und Kloakbil- dung die linke Niere fehr grofs ?). % Unter diefer Bedingung ilt wahrfcheinlich, wo picht immer, doch oft, auch die Textur der Nieren E prehtait verändert und namentlich hat fich ihre Sub- - ftanz mehr oder weniger deutlich vollltändig in grö- K fsere oder kleinere feröle Bälge umgewandelt. 2 So verhielt es fich wenigftens in den. beiden hier "befchriebenen Fällen und in einem noch höhern Grade in einem andern den ich vor mir habe, und der fchon früher von Heer befchrieben und abgebildet wurde 3), . In dem letztern Faile ift der Harnleiter verfchiof- " fen, während in den beiden von mir hier befehriebenen - nirgends die Continuität der Harnwege unterbrochen ift, s Bei Erwachfenen , vorzüglich. alten Perfonen ift die Anwelenheit feröfer Bälge in den Nieren keine feltne Erfcheinung, und fie find nächft den Eierftöcken diefer Umwandlung gewils-am häuägften unterworfen. > Sie kann entweder in Ausdehnung im normalen Zuftande vorhandener Räumeben, Zellchen, oder Ent- ftehung neuer Bälge begründet feyn. Ich möchte ‚wenigltens für den Fötus die erftere Entftehungsweife annehmen, und die Häufgkeit der Unordnungen in x x) Bullet. de la foc. de müdec, Ann. fixiem. 1810. p, 34. 35. 2) Aus den med, facts and obfervations. Vol. 5. in Stark’s neuem Archiv. Bd. ı. $. 349. 3) De renum morbis. Halae 1790. Tab. 1. L2 16 4 en \ der Ab- und Ausfonderung des Harns gerade im Alter macht mich im Allgemeinen zu diefer Annahme geneigt. Der Mangel an Harn und die Kleinheit der Blafe, ungeachtet die Harnleiter durchaus offen waren, be- weift, dafs in beiden befchriebenen Fällen die bildende Thätigkeit vorzugsweife auf Vermehrung der Maffe der Nieren gerichtet, dagegen die Harnablonderung in demfelben Verhältniffe vermindert war. In wiefern in beiden Fällen der Harn in der Subftanz der Nieren zurückgehalten wurde, läfst fich nicht wohl beftimmen; fehr merkwürdig ilt aber die Anwefenheit der nicht unbedeutenden Menge von, Aus Blafenoxyd gebildeten Steinchen beim erften im Bauchfelle, vorzüglich in der Gegend der Nieren. . Höchft wahrfcheinlich entftanden fie nicht in diefen, fondern waren das Product einer vicariiren- den Thätigkeit des Bauchfelles, fofern hie nirgends in den Harnorganen felbft vorkamen. ! Bekanntlich entdeckte fchon Nyften *) die, we- fentlichen Beftandtheile des Harns in den Wallerfucht- Hüfßgkeiten, namentlich der Bauchwafferfucht; allein Fälle, wo fich in Folge vicariirender Thätigkeit fefte - Subftanzen gebildet hätten, find mir, aufser den‘Gicht- knoten, nicht bekannt, wenn man gleich, fobald ein- mal die vicariirende Abfonderungsthätigkeit überhaupt dargethan ift, auch die Production folcher Subitan- zen, die das erfetzte Organ im normalen Zultande nicht erzeugt, durch das erfetzende, fehr leicht be- greift. _Nyfien hat daher auch aus feinen Verfu- chen gefchloffen, dafs, wenn bei Verminderung der Harnabfonderung und Eintritt der vicarürenden 'Thä- ı) Ueber die Harnverferzungen. Aus deflen recherches etc, im deutfchen Archiv für die Phyhologie. 'Bd. 2. S. 678 £b _ \ - 165 ügkeit anderer Organe Neigung zur Steinbildung vor- handen ift, fich in Folge beider Bedingungen in den vicariirenden Organen Steine erzeugen Können *). Bauchwallerfucht und Entzündung des Bauch- felles find zwar beim Fötus nicht ganz felten, und in diefem Hefte felbft habe ich, theils ihres Intereffe’s im - Allgemeinen, tbeils ihrer Beziehung zu den von mir befchrieberen Bildungsabweichungen wegen, einen Fall dieler Art aufgenommen ?); allein Fälle von Steinbildung in der Höhle des Bauchfelles beim Fö- tus.find mir nicht bekannt. Vielleicht reiht fich indeffen die hier verzeichnete Beobachtung an Thatfachen , welche_J. Cloquet in ei- nem Auflatze befchreibt #), den ich, der Merkwür- digkeit des Falles wegen, vollftändig liefre. Der Gegenftand der Beobachtung ift ein hebenmo- natlicher männlicher Fötus, deffen Mutter gelund ‚war, und auch während der Schwangerfchaft nichts Unge- wöhnliches erfahren hatte. Der Kopf war walferfüch- tig, und alle Gliedmaafsen dem erften Anblicke nach gebrochen. Der Kopf war von dem Scheitel zum Kinn fieben Zoll lang, die Entfernung vom Kinne zu den Füfsen betrug vierzehn. Der Umfang des Kopfes oberhalb der Augenhöhle maafs dreizehn Zoll. Diefer bildete einen grofsen häutigen, mit dünnen, einzelnen Haaren befetzten Sack, in welchem man mehrere, in der enthaltenen Flülfgkeit Ichwimmende Schädelkno- chen fühlte. Durch eine kleine, in feinem obern 1) A, a, 0. 5. 683. 2) 8. 58, 3) Defcriptiön d’un cas Fpiifehsen @’hydropiie du p£riofte aveo dtcollement des &piphylfes chez ün foetus hydrocöphale, Bulletin de la fac, de mödecine, T, V. p. 476 ff. 166 u Theile enthaltene Oeffnung liefs er fich aufblafen, bald aber drang die Luft mit einer weilsen, brejigen, ge- xuchlofen Flüfigkeit aus den Nafenlöchern "hervor. ‚Er beftand blofs aus der Haut und der Schädelhaut, enthielt eine fchwachröthliche Flüfßgkeit, die beiden Stirnbeinhälften, .die Scheitelbeine, clie Hinterhaupts- Ichuppe und en Schuppentheil des linken Sehlep, .beins, ' Die, Ken ausgedehnte, harte Hirnhaut bildete einen kleinen, in der Mitte des grölsern enthaltenen, ‚sleichfalls fchlaffen Sack, der zur Hälfte mit weicher, zerflielsender Hirnfubftanz angefüllt war. An der Stelle ‚des zerftörten Rıiechbeins befand fıch -eine Oeffnung. Dals die Kopfwafferfucht eine äufsere war, und das Waffer fich im Umfange der Knochen ergoffen hatte, ergab fich: 1) aus der fiarken Ausdelinung der Kopfbe- deckungen mit normalem Umfange der harten Haut, weshalb die Schädelknochen in einer weiten Höhle zwilchen beiden, lagen; 2) der völlig normalen Befchaffenheit der Schädel- Knochen, während fie beim innern Waflerkopfe ihre Geftalt verändern, fich ausdehnen und dünn werden, Die Antlitzknochen waren vorzüglich in der Mit- tellinie fehr locker verbunden, die Beinhaut in die Höhe gehoben und zwilchen ihr und den Knochen ‘Jand fich viel Waller. Eben fo war an allen langen Knochen die Bein- haut getrennt, und ihre Anlätze fanden fich völlig, bis a’ 34 weit, abgelondert. Die fehr verdickte Bein- haut bildete faft für jeden Knochen. einen falerigen, fehr weiten Sack, defien Ende durch die Anlätze verfchlollen war und‘ den Körper enthielt, welcher in einer röthlichen, durchfichtigen, Klebrigen, geruch- und gelchmacklofen, den Sack ausdehnenden Flälfig- ’ keit [chwamm. Der Knochen hing nur durch die Gefälse am Sacke, war roth, [chwammig, und fchien bis zum Tode des Fütus gelebt zu haben, Die fonft rauhen Enden der Knochenftücke waren glatt, mit einer weichen, rothen, feften, fchwer zu trennenden Haut bedeckt, welche die gröfste Aehnlichkeit mit der, aufneu- gebrochenen Knochen erzeugten fallchen Membran hatte. Am Öberlehenkel-, Schien-, Waden- und Oberarm- bein war die Beinhaut völlig, an den übrigen langen Knochen nicht allgemein’ getrennt. Die Muskeln waren blafs, zum Theil faft weifs, und hingen feft an der Beiohaut. Die anfcheinenden Konochenbrüche oder Verrenkungen rührten von der Trennung der Anfätze her. In der Wirbelfäule war nur der Halstheil fehr aus- gedehnt, und. das Rückenmark, aber blofs hier, zerftört. Die Brufthöhle war vorn viereckig, weil fich die Rippen vonihren Knorpeln getrennt und unter falt rech- ten Winkeln mit ihnen verbunden fanden. Pr Am Becken fchien die Höhle der Hüft- und Heilig- beinverbindung, die fehr locker war, mit der Höhle zwifchen den Hüftbeinen und ihrer Beinbaut zulammen zu hängen. Auch die Schamfuge war locker, jedoch weit weniger. ' > An den Mittelfufs- und Mittelhand-, ten Fufs- und Handwurzeiknochen war die Beinhaut nicht ge- trennt. ' - Die Gelenke waren blols durch die Anfätze ge- bildet: ihre Kapfelbänder durch zu reichliche Gelenk- “ fchiniere ausgedehnt. Aufserdem fand fich Folgendes. #) Die Augenlider waren durch die ftark vor- Ipringende Hornhaut geöffnet. Diefe war fchwärzlich, weich, breiig,.und bildete einen, 3% Linien langen Vor- fprung. Sie war fehr dick, aber hohl und mit der ‚wällerigen Feuchtigkeit angefüllt. | Die harte Haut war dick und weils. Die Entfer- nung vom Eintritte des Sehnerven bis zu ihrem vordern Rande betrug fünf, bis zur Mitte der Hornhaut sr Linien, der fenkrechte und quere Durchmeffer hatte _ nur gun, Die Gefälshaut war fchwarz und fehr dick. 2) In der Bruft- und Bauchhöhle war alles nor- ‚mal, nur das Bauchfell auf eine eigenthümliche Weife umgewandelt. ‘ Falt in feiner ganzen Ausdehnung nämlich war es weils, undurehlichtig, leichtgelblich, _ Auf den eriten Anblick fchien es mit einer (taubigen Schicht, wie Bleiweils, dafs man grob geltofsen und mit Waller verdünnt hätte, beltrichen. Dies rührte von der An- ‚bäufeng kleiner, ichwach vorfpringender Pünktchen her, die hier getrennt, dort vereinigt waren, und ftellenweile eine, wenn gleich mit einiger Schwierig- "keit treahbare, häutige Schicht bildeten, (die mehrere Verwachlungen bewirkte Mehrere Lappen, des, mit diefer weilsen Auslchwitzung bedeekten Bauchfelles wurden getrocknet und hatten das:Anfehen einer feröfen, mit der halblüälfigen Subftanz, die üch bisweilen in den Tuberkeln findet, beftrichnen Membran. Diele Umwandlung, des Bauchfells fcheint dem Fötus eigenthümlich und felbft nicht felten bei ihm vorzu- kommen. '-Michault fand mehrmals fie bei Fötus, deren Unterleib mit röthlichem Waller angefüllt war. Bei ei- ! nem bildete die weilse Subltanz keine breite Platte, wie ' in diefem Falle, fondern runde getrennte Punkte, fo dafs das Bauchfell ganz gelleckt erfchien. - _. Nie fand Cloquet diefe eigne Umwandlung bei Er- ‚ ‘wachlenen und glaubt daher, dafs fie hier wenigliens ehr a vorkommt. - Ob die Aehnlichkeit zwifchen der hier befchriebe- nen Umwandlung und den von mir beobachteten Con- cretionen blofs äufserlich und fcheinbar war, oder beide durch ihre Mifchung übereinkamen, läfst fich, . da diefe von Cloguet nicht angegeben wird, nicht wohl beitimmen. Für blofse Folge von Entzündung des Bauchfelles möchte ich fie aber kaum halten, ‘da fie theils derfel- - ben nicht ganz ähnlich ift, theils Cloguer ausdrücklich bemerkt, dafs er fie nie bei Erwachfenen gelehen habe, bei denen doch Ueberbleibfel von Peritonitis häufig ge- nug find. Zwar findet fich einige Aehnlichkeit zwi- - chem diefer Umwandlung und der, die 'chronifche Bauchfellentzündung begleitenden, friefelartigen, allein auch diefe kommt bei alten Perfonen, vorzüglich zu Paris in der Salpetriere, zu häufig vor, als dafs Cloquet nicht die vorhandene Uebereinkunft fogleich erkannt und angegeben: hätte. — Interellant ift es übrigens, zu fehen, wie bei Steinbildung im Fötus fich, übereinftimmend mit allen Erf[cheinungen feines Lebens und Bildens, nicht Harn- ‚Säure, fondern das weniger geläuerte Blafenoxyd als Beitandtheil der Steine zeigte. Zum Schlufs der Betrachtung diefes Punktes er- Jaube ich mir die Vermuthung, dals die Mehrzahl der “ Finger und Zehen, wenn fie fich gleich nach dem Vori- gen auch auf das Zurückfinken des Gehirns beziehen konnte, auf eine nicht unwahrfchejnliche Weife mit dem Zuftande des Harnfyftems in Verbindung, gebracht werden kann, Offenbar 'waren die Nieren nicht auf Bildung von Harn thätig. Dies beweilt ihr Zuftand, die Enge der Harnleiter und der Harnblafe, die Leerheit der letz- tern. Dürfte alflo hier nicht eine Uebertragung auf die Gliedmaafsen, ähnlich dem Wechfel zwilchen Stein- PZ und Gichtanfall Statt gefunden haben, der fich nur hier durch Production. neuer Organe äulsert. Merkwürdig, ift es in diefer Hinficht vielleicht, dafs im zweiten Falle, wo keine Steine im Bauchfelle gebildet wurden, das Mehrfachwerden vollkommner als im erften war. Sollte auch diefe Vermuthung zu Sewäßt erfchei- nen, fo bleibt doch wenigftens das Zufammentreffen der bei Stein und Gicht Iympathifirenden Organe. Die Nebennieren fehlten in dem einen, Falle und waren in dem andern zu klein: Bedingungen, welche “ an die, zuerft von Morgagni") und Hewfon?) ge- - machte, und von den berühmteften Autoritäten beltä- tigte 3) Bemerkung des Zufammentreffens delfelben mit unvollkommner Entwicklung des Gehirns und Schädels erinnern. Allerdings ift diefes Zufammentreffen nicht _ beftändig, wie ich von dem Mangel deffelben felbft - Fälle anführte 4), denen fich noch andere, z.B. von. Bu/ch $) und Otto 6) nachtragen laffen, findet aber doch bei weitem in den meilten Fällen Statt, und diefehr weni- gen davon vorkomimenden Ausnahmen heben die Regel und den Schlufs davon auf einen Zufammenhang zwifchen . diefen Theilen und dem Gehirn keinesweges, wie Qfiander glaubt 7), auf. Mit demfelben Rechte könnte man jeden ‚nähern Zufammenhang verichiedener Organe und Erfchei- 1) Ep. Anat. XX, Art. 56. 58. 2) Phil. Transact. Vol. 65. p. 315. 4 3) S. diefelben gefammelt in meiner pathol. Anat. Bd, r. S. 643, 4) Ebend. S. 644. 5) Befchreibung zweier merkwürdiger Mifsgeburten. Marburg " 1803. S. ‚17. 6) Monftrorum humanorum. [ex, disquihtio. ıgIr. No. ı. p: I. 7) Handbuch der Entbindungskunft. Bd, 1. S, 733. 734 & nungen läugnen, weil er nicht immer beobachtet wird. In den Fällen, welche man als gegen diefe Anlıcht fpre- chend anführt, ift nicht einmal angegeben, ob nicht vielleicht ein anderes Organ mit diem Gehirn vorzugs- weile unvollkommen entwickelt war. Offenbar fpricht für ein gegenfeitiges Bedingen der Affection beider Or- gane fehr ı) der Umftand, dafs fie auf gleiche Weile x ‚gehemmt erfcheinen, ungeachtet fie fo weit von einan- der entfernt find, daher keine mechanifche Wirkung des einen auf das andere anzunehmen jft, und die zwifchen ihnen liegenden Theile normal find; 2) die I. ne ftärkfte Entwicklung derfelben in den frü- ern Embryoperioden. Ofianders Aeulserung ift der Ausdruck von Lob- ftein: „L' aflertion de Meckel, concernant l’abfence des glandes furrenales dans le foetus acranien, na pas &t© confirmee par mes obfervations *)‘“ ähnlich; indeffen hat, wenn ich gleich zwei eigne Fälle von gänzlichem Mangel diefer Organe unter diefer Bedin- gung anführte ?) und mein Vater bei fechs hirnlofen ' Fötus ihre Kleinheit angab 3), fo viel ich weils, Nie- mand meines Namens behauptet, dafs der Mangel der- ‚gelben dem [chädellofen Fötus überhaupt zukomme, Dafs die Nebennjeren unter diefer Bedingung bis- “ weilen fehlen, wird übrigens, wenn dies nothwendig wäre, auch durch zwei Beobachtungen von Oro, die ich gleichfalls früher fchon anführte, beftätigt #). 0) Compte rendu ä la faculi@ de mödec, de Strasbourg ec, ı 1820, pP 61, 2) Pathol, Anat, Bd. ı. $. 644 3) Hallers Grundrifs, Bd, 2, $. 688, 4) A. a. 0. 8, 644. Hiermit fchliefse ich die Betrachtungen, zu wel- chen mir die im Anfange dieles Auffatzes befchriebe- nen Bildungsabweichungen Veranlaffung gaben. Ur-: - ‘fprünglich war es mein Vorfatz, im nächlten Hefte I) die Befchreibung drei, auf‘ fehr interefllante, höchft äbnliche Weile durch aufserordentliche Kürze der Glied- . maafsen verunftalteter Fötus, 2) zweier Hemicephalen “zu liefern, von denen befonders der eine durch Anwe- Tenheit mehrerer anderer, {ehr merkwürdiger Bildängs- abweichungen wichtig ift, und an diefe allgemeinen Un- terfuchungen zu knüpfen; allein da ich einerfeits eine fehr grofse Menge eigner Materialien gefammelt, andrer- feits eine bedeutende Anzahl fremder fchätzbarer Bei- - träge ‚erhalten habe, fo werde ich jene Auffätze näch- ftens, in Verbindung mit mehrern andern, in einer be- fondern Sammlung herausgeben. XX. Ueber die Anwefenheit der Nieren in den Mollusken. BR Im dritten Hefte des fechsten Bandes des detitfchen je chivs befindet fich die Behauptung des Herrn Jacob/en, dafs die Kalkdrüfe der Galteropoden die Nierefey; und Herr Blainville bebauptet, fchon vor mehreren Jahren diefe Drüle für die Niere gehalten zu haben: esfey er- laubt zu bemerken, dafs wir vor neun Jahren auch in Deutfchland fchon fo klug gewelen find: in Wohnlich’s Diff! de helice pomatia, Wirceburgi 1813 ftehet p. 23. „liceat vilcus, a Swamerdamo facculum calcareum dir ctum renem appellare.“ i 173 / Erklärung der Rupfertafeln, 4 Erfte Tafel.‘ Fig. ı und 2. Zu Meckel’s Auflatz, $. ı ff. Fig. ı. Harn- und Zeugungsl[yltem des [echsmonat- lichen regelwidrig gebildeten, in den Auffatze be- fchriebenen Fötus. Fig. 2. Diefelben aus einem regelmälsig gebildeten ’ von gleichem Alter. } a. a. Nebennieren, b. b. Nieren. e. ce. Harnleiter. d. Harnblafe. e. Von der Vorfteherdrüfe umgebner Anfang der Harnröhre, f. Ruthe. g. Geöffnete Vorhaut. h.. Oeffnung derfelben. ji, Stelle, wo bei dem milsgebildeten Fötus fich die Harnröhre nach aulsen ohne vorfpringende Eichel öffnet. k. Eichel des regelmäfsigen Fötus mit ihrer Oeffnung. 1. Hodenleerer Hodenlack mit einem Theile der benachbarten Haut des Unterleibes. m. Hoden mit ihren Saamenabführenden Gängen im milsgebildeten Fötus. 174 : --_——- R Fig. 3— 7; Zw Nitzfeh’s Auflatz. S. 68. Fig. 3. Kopfgerüft eines Geckos (Afcalabotes mauri- tanicus) von der Seite, in natürlicher Gröfse, - Fig. 4. Dalfelbe von oben, ohne Unterkiefer. Fig. 5. Daffelbe von unten, ‘ohne Unterkiefer). >s ‚Fig. 6. Kopfgerült des Scincus offcinalis, von der Seite, etwas vergrölsert. . Fig. 7. Kopfgerüft der Agama orbicularis von der Seite, etwas vergrölsert (der Intermaxillarknochen hat nur einen einzigen unpaaren Zahn). Die Theile ind in allen Figuren bezeichnet, wie folgt: a. Intermaxillarknochen, b. Oberkieferknochen. c. Nafenbeine, { d. Stirnbeine olıne Stirnnath. / e. Scheitelbeine in eins verwachlen, nur im Gecko noch mit Spur von Trennung. £. Hinterhauptsbein. g. ‚Schuppenbein (os /quamofum, pars-offis NE " © fquamoja) nur in Fig. 3. fichtbar. h. Keilbein. i. Gelenkbeine (o/ja articularia Wieder. o/ja qua- drata alior.) k. Verbindungsbeine (ofja communicantia MWiedem.: O. omoidea Herijjant. O. pterygoidea ae pala- tina tertia Spix.) * Aufhängebein von der linken Seite (os fufpenforium N.) | 1, Hintere Gaumenbeine (o/ja palatina poftica N. fecunda Spix.) m. Vordere Gaumenbeine (o//a palatina aklıika N, prima Spix.) n. Thränenbeine. o. Hinterkieferbein (ds poftmaxillare N. os ptery- goideum externum Cuv.) p- Vorderes Jochftück. g. Hinteres Jochftück nur in Fig. 6 und 7. r. Oberes Jochltück, eigentliches os zygomaticum N. in Fig. 6 und 7. s. Orbitaleckbeinchen (os orbitale N.) - % Unverknöcherter unterer vorderer Theil der: "Hirnfchale nur in Fig. 5. ‚bezeichnet. u. ‘In Fig. 3 und 6. Andeutung der Erhebung des Oberkiefers in Folge der Bewegung in der Kranz- nath. ‘vw. ImFig. 7. Andeutung der Erhebung des Oberkie- fers durch Bewegung in der Lambdanath, Fig. 8. Zu-Carfon’s Auflatz, S. gl. Zweite Tafel ’ (Zu 8.85.) a. Geöffnete [ehr [tark ausgedehnte Harnblafe, b. Sehr Ttark verdickte Muskelhaut derfelben. e. Harnröhrenöffnung, d. Quere Erhabenheit. e. Oeffnung des einzigen Harnleiters. f. Oeffnung des Mafıdarms. g. Ruthe. b. Sehr ftark ausgedehnter Harnftrang. y Linke, aus Bälgen beltehende, allein vorhandene Niere. 176 BESUN k. Linke und 1. rechte Nebenniere. m. AÄorte, ? $ n. Rechte Saamenpulsader. o. Nabelgekrösgefälse, p- Dickdarm. g. Zulammengezogenes, fich in die Harnblafe bei f. öffnendes unteres Ende deffelben. 4 r. Wurmfortlatz. x = 08 Krummdarım. t. Bis zum Nabel verlaufender Anhang deffelben, -in [einer grölsten Länge geöffnet, - . Halle, gedruckt in der Buchdruckerei des Waifenhaufes. g, , ) PER FE Meckl et Nibzrch del. N ee SFchhröter se, Lie, Horkela Arch Zt Peyst EDIT. au | FE Madl dal , ww IF /hrslor wo, | Hua Arch hPa ZB LH. 4 > J Deut[ches Archiv A “a user dieses ae Hy ” hnov manitsl RA r PHYSIOLOGIE. t dr FB usnSiebenter Bandiv Zweites Hefe yarl.. ; 29% Ko mal ii Daikf” 5 nt di ee TEN _Zootomilche Analekten, Von C. Er Hin U sr. SINGER. nich iCBmleog ch No, VI. ‚Bd. VI, Heft [7 8. 552. ii N ; En "©. (Hierzu Tafel 3, iR, ER sByundl "dr Ueber einige FIRE des üld ns ah Eulenflugels. dan se A. Knochen or einiger Zeit: erhielt ich eine Schleier- Eule Strix mea), bei.deren Zergliederung mir vorzüglich zweier- jiaufhiel, was ich noch an keinem Vogel bemerkt liatte, nämlich 1) ein runder Anfatz (eine, Durchbohrung) ‘der ‚Speiche, und 2) ein längliches Knöchelchen am Ende deffelben Knochen. Unter allen Zootomen, deren Wiprke ich MeRehiggs fand ich nur bei re 5 93.1 Ki ı) Comment. ad reliqua libror. Friederici II. et Tom. Ip. 213, „In £eleto ftrigis bubonis duo mihi memorabilia occurre- b » zunt, Radius ubi jungitur carpo et metacarpd in latere Anteriore appohrum haber ofhiculum fatis forte, introrfum et retrorfum reflexum, veluti uncum, Praeterea rädius in + Anferiore [ui parte tertia finditur in feneftrdm angaftam, 1 wei folet metacarfus ayium, in lätere Iuteriore, virgula ol- Mm. d. Archiv. VII. 2. M 7 “ ‚EB ee 2 ‘ Fe DRaKL 2a en e 178 und bei Tiedemann !) "einige Andeutung von dem Vor- Bapdegie pP diefer Eigepthümlichkeiten des Eulenäü >. ‚aber nirgends fall ich.etwas über die Entitehuny oder den Zweck derfelben. .: . Ich war fo'glücklich in kurzer Zeit acht Exem- ‘plare von Strix faınmea, Strix [cops und Strix palle- rina züfarinen. zw bringen und mit einandet verglei- chen zu können. \ was zuerlt den Anfätz der Speiche betrifft, "Io ift dies in der Schleiereule ein,dünnes, fchmales Koochen- blättchen, welches zwei Decimeter unterhalb des Ellen- "boßengelenkes von der Speiche abgeht und gegen zwei Decimeter weiter unten fich wieder an dielelbe anfetzt. und f6 eine runde Oeffnung zwifchen fich und jenem Knochen übrig läfst. _ Bei, ,näherer Unterfuchung fand ich, dafs fch an die untere Fläche diefes Knochen- 'blättchens der zweite Vorwärtswender‘ (Tiedemanns) inferirre und von der obern Fläche deffelben der äu- fsere Streckmuskel des Mittelingers entfpringe. Dafs ‘die Kraft diefer beiden Muskeln durch diefe Infertionen . fehr verftärkt werden müfle, leuchtete bald einy aber ‘die Art der Entftehung diefes runden Anfatzes würde ‚mir in diefer Eule vielleicht dunkel geblieben feyn; die ‚Vergleichung anderer gab genügenden Auflchlafs, In 0 \ > fea tenui eircumlcriptam. _ Domum reverfas eandem rad feneftram in [trigis aluconis feelero agnovi, non item un- cum offeum, “ 2) Zoologie Bd.1l. p. 238. „Bei der grolsen Ohreule“ (das wäre: Strix Otus? aber Tiedemann nennt an andern Stellen den ‚> .Schuhu, Strix bubo, fo). „erblickte ich nach vorn am un- tern Ende der Speiche noch einen kleinen, dünnen „‚längli-/ chen Knochen ‚der noch zu den Handwurzelknochen muls iu... „gezählt werden; mit ‚andern Knochen war :@2. nicht ver- bunden, De ye r # an j E “479 "Strix ‚pafferina fand: ich hämentlich ftatt diefes runden \nfatzes nur einen geraden, der einen nach dem Elleh- engelenk zu offenen, Spitzen Winkel bildete, und \ ‚der der Infertion des’ Vorwärtswenders angehörte, wäh- "rend der äufsere Streckmuskef des Fingers 'hier, ‘wie “in andern Vögeln, nur muskulös v von der Speiche felbft - "entfprang. Zwifchen den beiden’ vorigen in der Mitte “ftehend fand ich die Befchaffenheit diefes Anfatzes in . 'Strix fcops, er war hier zwar dem in Strix Hammea “ähnlich, aber in der Mitte getheilt, To dafs derfelbe “gleichfam aus zwei fich entgegen kommenden faft! ge *raden Anfätzen beftand, von denen der eine nach dem Eilenbogengelenke hinfah und dem Vorwärtswender Yangehörte, der andere aber, nach (def Hand hinfehend, “Biete dem äufsern Fingerftrecker zum Urfprung, ind “beide bildeten durch das Zufammenftofsen ihrer Spitzen ’einen runden Anfatz. “ " Merkwürdiger ift das Knöchelchen am tern‘ ’Ende der "Speiche, welches ich das Flügelhautknöchel- gi Zu: nenden will. Schneider fand es, wie oben er- ° at, im Schuhu, vermifste es aber im Skelete "Waldeule. Darauf ift'nun freilich nicht 'viel zeben, denn bei der gewöhnlichen Art zu [kele- Fi. geht es gewils gewöhnlich den Weg alles’ Flei- 'fches; Tiedemann fand es in der grolsen Ohreule‘, ich "fand es im kleinen Uhu (Strix fcops) und gröfser in ‘der Schleiereule (Strix fammea), vermilste es aber nicht allein in einem Skelet der Strix paflerina, wel- ches ich befals, fondern auch in zwei Exemplaren die- Mes Vogels, die ich frifch fehr behutfam unterfuchte. i ‚Verhalten war übrigens in allen Exemplaren, die unterfuchte, gleich... In der Schleiereule ift es elf Centimeter lang, in der Mitte drei Centimeter breit “und gegen einen Centieter dick, von länglichovaler Geltalt, au beiden Enden fpitz zulaufend, glatt, auf Ma 480 ein der obern-Fläche wenig gewölbt, auf der ‚untern: aus- gehöhlt., Das, nach der Hand hin gerichtete Ende ift in. „eine etwas längere ‚Spitze‘ vorgezogen und gelinde nach ‚oben, um, feine Achle ‚gedreht, wodurch feine untere ‚Fläche an ‚diefem Ende zur äulsern wird; hier befindet „dich sie, oyale, ‚gegen zwei Centimeter. lange, glatte “ »..we che auf eine ‘ähnliche 'Gelenkfäche a Fläche des untern Endes der Speiche ‚pafst, ‚Die Verbindung gelehieht durch ein dünnes, fehr freies. iplelband, worin das Knöchelchen nach allen Seiten ‚Tehr, frei ‚auf, der Speiche, beweglich if. An der vor- ‚gezogenen (nach. ‘der Hand gerichteten)" Spitze diefes \\Knöchelchens . aeg: ein Ichmales, kurzes, aber ‚Starkes Band, welches fich an einen kleineh Vorfprung ‚der vordern Fläche des ‚Speichen - - Handwürzelknochens \ ‚Setzt. . „, Daflelbe Band . entipringt in ‚andern . Vögeln ..von einem Vorfprunge der Speiche felbft und fetzt ‚fich ‚an ‚diefelbe Stelle des Speichen“ Handwurzellino- \chens,: . Nach innen liegt unler Knöchelchen: 'ganz>in „der . vordern Flügelhaut. Diefe F lügelhaut befteht aber „aus ‚einer ‚Verdoppelung der allgemeinen Bedeckunßen. 3» Zwilchen ‚diefer Verdoppelung liegt ein fehr dünnes ‚Äbröfes | Blatt ,„ welches mir eine Fortfetzung ( der Binde „des: Ober - und Vorderarms zu feyn fcheint‘,, "und, ‚wel- ‚ches durch. ‚Kurzfadiges Zellgewebe an die‘ allgemeinen ‚Bedeckungen angeheftet . wird; diefe mittlere Haut fcheint eine Art. Schlinge um diefes Knöchelchen zu bilden, und von der freien Spitze deffelben geht’ ein Strang ftraffer Fafern in die Flügelhaut hinein, - - Die ‚Sehne des Muskels, welcher die Flügelhaut fpannıt (von diefem im Folgenden mehr) die im äufserften vor- dern Rande: derfelben läuft, geht geratle über den Rü- cken diefes Knöchelchens weg, um fich zum, ‚Theil in ‘die Haut des Afterflügels zu verlieren, . zum Theil an den Daumenknochen felbft zu fetzen. Nun erinnere Pr nn 451 “man fich nur noch an’ die? Lage und die Verbindungen ‚des Speichen - - Handwurzelknochens, und die. Verrich- '*ung unfres Knöchelchens wird vollkommen‘ klar. feyn, Der. Speichen- - Handwürzelkaochen wird 'durch' fehr Ttarke Bänder mit dem Ellenbogen- Handwurzelknochen Kind mit, dem. Ellenbogenbeine felblt verbunden, «durch bei weitem fchwächere mit der Speiche und durch das ‚oben befchriebene Band mit unfermKnöchelchen. Wird die Hand gebogen, fo wird der. ‚Speichen - - Handwurzel- »knochen ganz nach vorn und oben an.:die Spitze. der 'Speiche,' und alfo auch an das Flügelhautknöchelchen "gelchoben,; das Band, zwifchen dem Flügelhautknöchel- ‚chen und dem Speichen --Handwurzelknochen wird er- _ -fchlafft; und das Knöchelchen, felbft liegt ganz fchlaff "längs der innern,Seite) der Speiche; wird dagegen |die . Hand ausgeltreckt, fo folgt der Speichen- Handwurzel- knochen dem. Ellenbogen + Handwurzelknochen, und ‚wird ganznach unten nach dem Ellenbogenbeine hin- R gefchaben, das Band zwifchen ‚ibm und dem‘ Flügel. us hen ‚wird Stark angefpannt, das Knöchel- chen. wird dadurch aufgerichtet,. fo..dals es einen rech- eh Winkel’mit der Speiche macht, es [pannt die Flü- ut-an und) wacht fie nach unten ‚hohl, die Sehne 5 Flögelhautfpanners ‚aber, «die über daffelbe weg- . y wirkt. wie über eine Rolle ‘und richtet kraftvoll nen und Daumen’ auf.) ‘Von’allen diefem kann "imän lieh am unverletzten Flügel leicht BEE: ‚gs Ü Dis: ein recht,merkwürdiger, Mechanismus !). ” \ ; 9) 2 2 ira . f 99) Mankann Koh leicht denken, dals ich Aiefelben Theite tin "9% landem Vögeln aufzufinden fachte; ich fand auch mehrere Ana rd AubHEBEm- ee er Ann ey BO = nn ntifringilla); in em rirt eat Ale de Filigelhautfpann s au diefes. Knöchel- ‚oh une "Hiervon und von mahchem Andern hierher “ gehörigen ein andermal, 183 u | vu Make me. ser dann "Die eben Wa der Knochen des Eulenogele fahften "nich natürlicher‘ Weile auf die Muskeln 'derfelbeni' ‘Den Verficheringen ‘der Zooto- men trauend mafstd‘jch hier alles im Reinen gläubon} bald 'aber"nbötzeugte ich'imich vom: 'Gegentheil;, "jeh fand! nicht'alleih Infertiönen "und Verlif anders,” ich "u Iogar ganze" Muskeln, (die ich wekler bei ädg) d’Azyr) noch bei'Merreni, Wiedemann, Civier, Tiedes menü. w. aufgezählt Band, "Merrem ‘und Wiedertann beziehen‘jhre‘ Belchreibuhgen hür’ auf Kine beftimmte' Art von Vögeln. | Beim'erltern hilft der Zeichner aug;t wo die Behr, ineingelhaft ift,» die®Bellchreibun« gen'des'Zweiten fr gen"gänz das’ Gephberkr "Freue und Genauigkeit, wünderin mufs/man’ fich'aber,‘ wenn‘ man Viey a’ Asyr behaupten“ shört, " er>habe aus "jeder Vögelfamilie mehrere Arteh (ünd‘ KR Eülen), dieler namentlich’ 'anfährt,’ 'unterfücht, di: ölins'auch Hur-, einer einzigen Verleitedehheit'än®derh "Verhalten iheer, Müskeln zu erwähnen, ’Wäs foll' män’abe di. döriken jH'wenn ein Zodtäth,; '' der vörtiehert Hen "eröls ten! Theil’ ‘der Vögel Deutfehlands »zerpliederei Zu Mia ben)heh' die'Muskeln in Kriöchen‘ inferiren läfst, "die gar nicht‘ exiftiren, ‘ "Die vollftändigfren‘ und 'eeutlich“: Tten Befchreibungen der ‚Muskeln bat'immer’aber Tiede- ntarın gegeben; feine Befchreibüngen fcheinen’aber nür auß das Huhn und die Gans beziehbar' zu’ feyn, «und er fcheint.die Verfchiedenheiten, die in‘den'verfchiede- nen Familien Statt finden, und die in enger-Beziehung zu der.Art: des Fluges zu. Stehen, {cheinea, “nicht ge- abnt zu haben. ‘Um nicht in einen ähnlichen-Pehler zu verfallen, erkläre ich, dafg'meine: "Befchreibtingen nach vier genau verglichenen ‚Exemplären ‘von "Strix fcops ‚entworfen, ‚ünd, „Die beigeligien Abbildupern are ee e en 185 En. offentlich..hinlänglich erläutern ; -ich, habe defehen ei Benennungen auch da, wo ich Ebe tig, finden muls, ‚beibehalten, ‚und überlaffe es. ‚einem. h Meiiter unfrer Willenfchaft, fie durch ‚pallendere.zu erfetzen; wo ich ‚keine Erklärung, beifüge, palst, Tiede- wanns Befchreibung,,. ‚die, mit,* BeheRIen, ‚yert . ich bei Tiedemann,, ‚und ‚allo, auch, ei, feinen mit! siel Kritik von, ihm benutzten Vorgängern... Ich, un r. ‚gehe faft ganz die Muskeln ‚des Oberarıns, ‚auf welche "die, von mehrern Autoren „gegebenen, Belchreibungen % aelhkarsmen,zalon, uni nibärÄanArie ieh Hi au ermüden. OR TetC 1, 2Ub unzag DiEi wigels er aba): Der große ‚Brafipushl, Resiosals Mao R’ zauan:2), Der, „kleine . ‚Bruftmuskel „(Pectoral is;miner „| f medius). ..\; aehirnepaanmernduniiilususk: Bih 25 03) .Der.kleinfre Brujimuskel (Pegtoralis minus) Sinn) Deribreite Rückenmuskel, (Latilimus dor), .,, ji. Su. Der, igröfsere Deltaförmige Muskel. (Deltpigeg ".Von.der ‚äulsern, Fläche,des ordern, Endes terblaites und mit. vielen. Starken Falernyom Sehulterkapfelbeinchen. Infertion.am Oberarmbein, wig lwitrenan ansieht reine rerrrrge ‚ Diefer, Uriprung, ‚des. ‚Deltoides, „vom ‚Schulter, elbeinchen: ilt; wie. En ‚meinem frühera, Auf > anführte,.. ganz. gew. nm lich, ‚wie. z. B,.im; Sperr Er im Dowpfaffen, im He er. u, [,w., im Kolkraben. | ee dieles Seren. dieht,am Schul-, Gelenklsopf des | DIESER an Veimen ein «der Deltoides,, währen Fläche, FAR aufsen, fichtbar Alta, Si Kran in de n. Säugth ‚6).Der eg Detafunge M Muskel os POERE Der 'Hebemaisköl des Übermrmbeii ‚Gero: humeri), “ nn 184 wesen 3 8) Der Ober/ehiserblueimuckel (NM. tupkafeape: yo Dr ch RB REIT ARE -Y 5 Der. Keine Schulteranmmuskel (M. ‚hliinerot feapularis parvas). a a 3 2 11 iöy er blArmikeihNE "biceps Bra® chin): iR ‚Der dr op! ‚entfpringt vom obernSchlüffels inende (gar nicht!von,der Gabel), der uiitere)ktis ere Kopf-vom, üntern. Haken Haken re 5p fe Farälalüch: bald zu-einem 'Muskelbauche ei Streifen’auf der\;äufsern . Fläche 'verrälhaber ai Zr "fanimenfetzung 'aus“zwei, Köpfen längs’ des ganzen Muse kels, und. gegen das Ende des Oberarmbeins’gehewaiis \awei' ganz’&e rannte, äber (dicht viehen‘ einander „liegende Seh ah hervor, von denen’ höbr.die Aufserean dem, Ellenbogen.«zugewandte\ Fläche. \.des »kintern Bee dietderiSpeicherzu- gewändte Fläche des obern ‘Endes 'des’"ENe nbei- LEE YT RR, RE RAR ORG ETATTÄLE Em Raben: verräth ich: uf: ‚der Wordsiih.Flädlteidße Müskels keine‘ Theilung und 'erft weni ‚ke, zwifchen die, Bäuche‘ der, Miskahı chen) Misrdar. al ‚gelangt it, ‚‚theilt er:fich. in dei NarkeiSehmen, denen die kleinfte an den: Höckerüder Speiche,.die a BI apache “An die innere Seite“feftfetzt ie" äufser® Seite ea Ellenbögeubeins‘‘ge- \ Bene IT UNE REIDERREBEN SEN FTIBRTLE RE Tepe 1 | ee "Nach Vieh 2.42) toll Geh der‘ "Maker nur 'äh dis Ellenbogenbein a wäs ich“no&H' Inkeinäih gel fand und was nicht Teen ii ur er Wish [ER en Merrem't bemerkte im Falken eben alle Te ite : no) des: Mu els‘ in‘ zwei, . £ nom a 2 Fan m Der Seal: NEN eh a hakbeaie ER 12) Der. erfte.oder kürzere Vorwärtswender ( ro- mätor Primus. feu brevis). Crane u ‚485 , ‚ode 1ä)Der zidetze® ‚eaer "tangere>Vonbarisnbender j r fecundus 'Krlongus). ’ Has ieaizeri dir Se Rückwärtsiwender ara Sopinz: 1R brevis); lafi dalpr ons Kasicnwcaaksdtang ihhuh‘ f al) "25)' Der’ kurze Beuger @ös Elfeibo eins (Fle . xor brevis ulnae). -Infertiorien, "wie en ‚aigiebtir Es war kein ikleinery"dander, fohlldrn'ein Starker"breiter' Mügkel. "Er befeftigt deh 'Vorderand an den Oberarm," wenn der erftere’bereits’gebögen it, aber die Bengung bedingen kannerunicht/ weh © ; wi46) Deri large»Ellenbögerrkriorrenimuskel' (Anıco- F ilislängas) in roland seine f wesor7).Der kürzere‘ Eilenbogenkhörrehmuskel‘ (Arı- erregen re a 18)-\Dor (kleinfeesB! nörrenihuskel | CArt- nes squartas) in Nur veihigeweriaöPafern' fahd'ich "abe \delien'Btällesnshaü 24 wird we nlornemid oinmag ON 19)' Der 'SpAnner'der-vordern. Flügelhune (Teit- Ir mesnbrandei anterieris: ’alae): ıBefteht’taus Eng PETER AR PEHRN TERN IE ER EIER SEE ER Ähly))Eih ftarkes Bürkde} Müskrelfafern‘ Yöft’fich’obieh n Bruftmuskeliab‘,: von! him gehtieitie dünne, be längs ‚des ‘ober Ranides in der‘Verdoppä- er vordern Rlügelhaut "weg; fie wird in'dek ter,foddhn!wieder (öhinaler ; läuft über den re serliert ich init seinem Theile ihrer Fafern in die Haut‘, 'das Ende geht uber Han Daumenfortfatz'des MittelbandkAochen weg, h - Ba inferirt fich zum Theilan dasDaumenband zum l an den Anfang des Daumenknochens.felbft.___ 1b) Eine zweite ftarke Sehne gebt weiter nach = grolsen Bruftmuskel.ab, ai Wi ‚eine. dünne S oe die vorige ‚eine ftärkere an’ die folgende. in. wein. fehimal Miskel‘ eingt vom . bern Pen ung am Ba ler Rn: Bern. Kluhe & des Ge- 186. Ä m lenkıheilsıdes«Schulterhlattesg'“ verwan eltifich; ober- halb ‚des Infertiohspunktes.dasigrolsen: Be nn 0 I ek aeg es Q@berägınbeins a een und: fich anjdiegUÜr+ ae;.des;Muskelssönferiren,.. welchen üch mit rpmgusvergleiche: ©)... 0 Birne ki: es ia von 'grofsen’Rolls. hügel.desrOberarmbeins felbft: and verbindetsfich mit deniworigendhipue. lu mBläh, Iulawilnt nad rs . sdoihmden ee Sesinnendongs nieht alsieinzelner Muskel snerbangpei il Gehndie Sehne ermit: der \des-Exten or mefaga; K listlonghs; si Dielßehne:d.foll:nach. einigen! Zootömen vom: Biceps(entipringen; in den;Eulen;\ Rabe Sperlingem ili-dies\ wenigftenswnichäider Falliwe: Pen 47 :)an Baberit ind, asund: bwallkommen vor R " getrennte‘ Muskeln prüberkaupt: findenzhehri che diefe$ Muskelsini den verfchiedenem Gattungen )der Vö- gelsihanchetlei Verfchiedenheiten; =7 en Fe bat. Im Adler foll Gch die. Ba Fre eraerii Pe ein zen wir in’ Folgenden-auch-mock: eidige Kennenidernen R |. 7711) PEZESNERESTEZE ee are se, 39" 20)0Spänner.\der intern) Elügelhaut »(Tenfor ‚mmermbtanae polierioris. dläcpeit. Se Are ls] aus eos re ach ae Be Hiaddy Be FERNEN ahgitur ; ikioa un- 1 un Prien Ping Rear polkichrii ea ee laxal/his,et, partibogcallige ee BmeBrip Üpermepsy el Bi „mei evis cis. "in efert 6 a r CH ment a . Fre Tal! wir. Nee. 2 EIER - 487 ee; ar).Ein Muse, welcher feiner Lage; ‚wenn auc a ofertion und .feiner Ir to mean “ nige Aehnlichkeit mit) ‚dem; ‚Supingror longus im] Men: \fchen bat;,, ‚Er. entfpringt.ı mit ‚einer langen ‚dünnen | vom. äufsern; Gelenisknorren; des-untern, Endes: | d $ Oberarmbeins, nimmtdieyeben. exwähnte Sehne des'; Er un auf, (bildet einen dünnen, Muskel; = hoben und;aufserhalbi des folgenden; . geht aber 3 on weit oberhalb. der ‚Hälfte der. Speiche. in ‚einel Sams ‚über, welche nach aufsen, und, obendicht . . des. folgenden ' Muskels. liegt, (aber, nur« N mit ihr, verbunden und deicht ‚trenn« De dicht, an..ihrem gemeinfchafilichen. Inler- Bee ‚am ‚Daumenfortfatze des ‚Mittelhandknor Serbindt in behpnehr mit; ihr. ; ae fr se age .ieizt. ‚habe ich aur. in.den Eulen. k„geirenn ut gefunden uwo te nieht var- 15 un ‚Hriprupesfchne ke Fol; er RR ba a? RAS re er lange Sppiche en» Miseltandlireeher. (Ban u ‚radialis: longus),; ‚+Entlpringt » i runden ‚Sehug.oherhalb.sles, äufsern- 6 ag pr, de, yon ice de EROBERN le us Id b; A 5 z S ei u. 1% p, ei re eben Ye wa Be 2 ke ee" #744:7 kn oh Aal ce 23), Denkurze et Mich E mgtacarpi, radialis, breyis en [ehnig % ze kai eb ei en Mr. ir sen. vom obern. Viertel, der > en bald in, eine ‚Sehne über, und. liegt, ‚nach m 188 [ dient "Fnter 'dem Velig, jarrtkgeee ich‘ Änkflare hieh nit‘ him“ 'än die Ahleele” "Fläche ‚des, au menfort- fülzes des Mittelhandkaöxhen. zu Krk Ara hen Yer'dr EEE: Muskeln iegen in'einer Ihrieh"“ einfehäftlichen Rinne des Händwur: zelendeg"uer Späiche nd ter dulsern Fläche (des 5,Spet chen: Fk WärzellkHockens"“ ei oe NER Kurze Speichen ae "ger Vegeln,"z.B. den Raben’ vu Aw u I08- eg “ tehfor "metacarpi ulnaris) SKommit: "Fläche des Ellenbögenbeins' vom Anfänge’ bis) Mitte: herab;“ Kt“ mit einer" Henlich” dhöiken el Aller ate'vortife Fläche des’Hatitwurzelendes des'Ellen- "Bogenbeins, über eine Rinnduer vördern Fläche des Ellenbogen‘. Hand würzelknöthens "unter Per en 2 eiclön « "Mitteihäniieöekehbähde "X gem eihfchaftlich ' den” ihnern” Strecke” des’ Daumens untl’ '#weiten Tnrhenzneii, Seiner den’Schtien der Arei'Vorigen Mus- ih weg und fetzt fich an die äufsere Fläche" des’Mit- Ra ch wo der Daumentortfätz #ön ihm Aa bil DER 31577071 ailsıhh EOS TOR 33’ Der'Speichen: Miwerinani PR EIG Pe Hadtanefe Koötmmt Amit“einer Fate ea Sufsern 'Gelenklindrren des” Oberätinbei nz nach ’aufsen," “und "miPeiher reiten diinne ER oder ach Fläche” U es Ellehböpenbeihs.“ ’Seirtlaht Miskelbalich geht in” har ‚Gegend des ultet ur dhei1s?des ENEHbO genden "Eine Schrie’üßeh, über eine Rinne der obern Fläche des’Händ wi alle ‘des. enbogenbeitis läufbündin derfelben durch ein ftärk s'Band Vefeftigt‘ ohrd,‘ ind fetzt ch An 'eineh r Rule ockörides Aut Speich&naftes des Mit- Kein (weichen. ee Le ET Frer he „tea ler ne 189° Fe letztgenannten. Muskeln, feheinen,, in ‘Verhalten in den: verfchiedenen ‚Vögelarten Kern allerwenigften Wechfel ‚unterworfen. , pirHYiebües ; © Der Speichen - Mittelbandbeuger fcheint, mir in. den Hühnern!befonders Atarkis, \wahrfsheinlich ‚weil he, we- nig Niegen „\und daher: die, Flügel immer durch SAiaER Muskel zulfammengelegt gehalten ‚werden ,,, ausı de ben Grunde ift-denn vielleicht der Foprtfatz „an. welchen er fich befeltigt, fo ausgebildetsi, was; aber,.mit/ einer früher ‚angegebenen ‚hühern. Bedeutung -deflelben auf keine Weife im Widerfpruche Steht... idee Kalbe 08 a6)rEllenbogen- Handwurzelbeuger (Flexor, karpi ulnaris).' Liegt dicht-unter der Binde.des Vorderarms (an\ welcher befonders ‚ein ftarkes ‚Band, ‚welches .ge- - dderinber diefem Muskel, liegt. und.: bandartige, ‚Fort fetzungenzu den: Armfedernifchickty. beinerkenswerth äft)isl-Erientfpringt: als'ein-dehr. (tarker, ‚Muskel, von innern‘Gelenkknorren des Oberarmbeins,; und.inferirt - BE eier rise: des a Bam murgele + küöchens;:'o.'‘ Ft tu Bladtihetin: ‚ick f R von. diefem Muskel Be ziemlich hoch oben ein ftarkes Muskelbündel, welches fieh mit «vielen. Sebnenfafern 'an die Armfedern feltfetzt, ‘daher »von Merrem.. nicht ‚anfehicklich unter. ‚dem Namen:des .Regierers. der :Armfedern:\ als ‚ein, eigener. Müskel: beichrieben worden .ilt., At “2 Das Band'.oder! die ‘Sehne, .über ; Iaiefam Muskel, ‚welche:als.eine Fortletzung. der Sehnenbinde des Arıns ‘zu betrachten feyn'tlürfte , änferirt Gch nicht blols, wie. Tiedemann augiebt, an..den Ellenbogen- Handwurzel- ‚knochen, fondern ein ftarkes, breites Stück derfelben ‚geht tief zwifchen’ die Muskelo, ‚um fich an dem Bllen- "bögenbeine felbit feft'zu fe'zen, ‚ein anderer Theil fetzt Sich. Jäm:Vorfprung des Ellenbogen - Handwurzellsno- chens lofe an, fpannt ieh dann. .herüber. zum Hand- ’ 199 wesu i #urzelende der 'Speiche, ‚ind bilder To as ” nein- Jehaftliche vordere TE unfür welehem alle "Muskeln ‚weggehen,, "und von’ dern“ auch "ri "rot ac Mk in die Tiefe hinabgehen, üm' a ein . ze skeln“ "von einander “zu fcheiden.” "Prei- ch wäretiber"diefe faseia noch viel zu fagen; 'noch meh ubek’ aid°Bänder deren Anzahl viel gröfser'ft, als he’ Megemdhn angiebt, nawmehtlich’ find von ihm ie Muskelbähder ' gröfstentheils übergangen "worden, AN aber Par die Erklärung der Verrichtung er Mus. keln fehr wiehtig find. a 2 "Der kurze Beuger des Mincetmhahochäns (Flexor "brevis, mietacarpi). 'Komint mit einer ftafken Sehne von'undneben der Rinne des Speichen - - Mittel- handbeügers am Haändwurzelende der äufsern Fläche des Ellenbogenbeins, geht in einen runden Muskel- bänch über , deffen Fafern lich zum Theil an den Ellen- bogenaft des Mittelhandknochens fetzen, fich : zum Theil mit 'den‘Falern des Beugers des kleinen Fingers vermilchen, zum Theil aber in Schnenfafern überge- ben, welche fich an die Handfelern anheften, daher ift diefer Muskel auch nicht unpalfend von Merrem Regierer der Handfedern genannt worden, 99) Der lange oder innere Daumenftrecker (Ex= tenfor pollieis), "Entfpringt mit eitiem ftarken Muskel- bauche von der gemeinfchaftlichen Sehne des langen RuckwWärtswähllers. des langen und des kurzen Mittel- handftreckers, dicht am Infertiöndpunkte derfelben, (eigentlich nur von der noch leicht trennbaren Sehne des langen "Rück wärtswenders) und geht mit feiner Sehne unter der Sehne des innern Daumen- und zwei- ten Fingerglieditreckers weg, um fich in der eier des’ einfachen Daumenknochens zu inferiren. '29) Der Rurze oder üu/sere Daumenjirecker Kae’ ıenfor pollieis brevis). ° Entfpringt mit einen runden SS2=>2= 191 1 Müskölbauche vonder äufsern Fläche 'de& Daumenforti fatzes’ des Mittelhandknöchens, und fetzr Geh mit feis ner kurzen Sehne'an die"äufsere Fläche, 'des Anfangs des "Daumenknochens 'ühd’an das Kapfelband,) „1 wi N “ 30)‘ ‘Der Däumenbeuger “(Plexor‘ ‚pollieis).. 3 ‚Ent: ri In mit einem runden Müskelbauche'' Yori: der vor+ fern Fläche des Speichenäftes des/Mittelhandknochensy of gerade in die Höhe und fetzt Geh mit einer kur- zen Sehne an das Ende des Mi 'an die f EL; inger zugewandte Fläche deffelben. Er. Ey ı) Der Anzieher des Daumens (Adductor on u Entfpringt mit eineri dünnen Muskelßauche ‘von - der vordern oder untern Fläche des Mittelhandknochens, da wo der Daumenfortiatz vom Speichenaft ‚Abgehtz geht unter der Sehne des gemeinfchaftlichen Daumen- und zweiten Fingergliedftreckers weg: und inferirt lich mit einer fehr dünnen’Sehne’an den Me BEE au ig Fläche des Daumen. "in eu y 39) Der vordere’Strecker des een zweiten Gliedes des zweiten Fingers. ‘“ Entfpringt mit einer rken Sehne vom ianern Gelenkknöorren‘ des Ober- ins, bildet einen ftatken Muskelbauch und geht in ‚lange Sehne über. Diefe läuft über eine Rinne an üntern oder vordern Fläche des Ellenbogen Hand« zelknöchens , liegt hier unter dern gemeinfchaftli- 'vordern Handwurzelbände, auf dem Urfprunge‘ r vordern Bänder vom Ellenbogen - Handwurzeikno«' ehien zum Ellenbogenbeine, wird durch ein befonde- res Band; gefchieden von den übrigen unter dem ge- mieinfchaftlichen Handwurzelbände durchgehenden Seh- ven, läuft fodann nach dem Speichenafte des Mittel- knochea hin, wird durch ein fchmales, dünnes Band, welches von dem Anfange des Daumenkno- chens entfpringt und fich an die vordere oder untere. Fläche des Speichenaftes ‘des Mittelhandknochens be. , 4 feftigty mit! dem Strecker..des;erften Gliedes, h ten Fingers und) dem vordera Strecker, ‚des, Dane en und, zweiten, Gliedes des, zweiten Fingers zulam nge- halten, läuft ‚fodiann an, der; innern Seite, ‚der, Amponer diefer- beiden, uskela £ fort, .Auf,dem ‚Gelenke; des er- Sten, Fingergliedes,mit dem Mittelhandknochen, wird. durch, ein breites; Band an. das „Gelenk ‚befel bildet durch; . ‚diefes Band ‚eine Schlinge, durch elch üeh die Sehne. des folgenden Muskels: hindurghfe ‚bie fie läuft fodann ‚an ‚der Speichenfeite des erften ı Gliede Ss fort und {paltetich in zwei Sehnen, von denen, fich die ftärkere ‚an das. Ende des, eriten,, die. fchwächere. an den. Anfang; des, zweiten ‚Gliedes ‚(an die Speichenfeite geßelben); ‚anletzt. th en .33)1 Der vordere Ser Bi: Mes Hainens. und Apei- ten: Gliedes; des,,zweiten..Eingers, _ Er. ‚entfpringt mit einem ‚langen, ftarken Muskelbauche neben dem Exten- for carpi ulnaris von der innern Fläche ‚des. Elleabo- genbeins „. „geht: ‚ohngefähr . in oder ‚Mitte diefeg. Kno- chens in. eine.lange Sehne, über, welche zwilchen, dem: Speichen-, und '‚Ellenbogen-- ‚Handwurzelknachen unter. dem, gemeinfebaftlichen ‚vordern. bande und, unter ‚dem innern Speichen- Mittelhand, knochenbande ‚durch, fodann, durch ein ‚Bändchen, geht, ‚welches.von. dem Daumenforilatz enifpring,. fich an eine Erhabenheit des ‚Speichenaltes des. Mittelltand- knochens ‚feftfetzt, und diefe Sehne mit:dem Muskel- bauche‘ des Streckers des erften Gliedes zufammen- hält. . Die Sehne liegt fodann auf diefem | obengenann- ten ‚Muskel, ‚giebt ‚eine breite, Sehne ‚gquerszum_ Anfange des Daumenknochens. ab, wo fe. üch an die äufsere Fläche .deffelben befeftigt; fodann ‚läuft fe durch das _obenerwähnte Bändchen ,+ welches. ihr gemeinfchaftlich mit‘ dem vorigen und dem fol- genden Muskel ilt, ‚hindurch, Iahiebn. fich. dureh, die. \ „ oben- . ’% ’ " t . i sbenerwähnten Schlinge auf dem ‚Gelenke"des .erften Gliedes mit; dem.-Mittelhandknochen, und. fetzt fich anden Anfang der Speichenleite des, zweiten Gliedes. ob 4 "Der Strecker 'des erften Gliedes des Eipeiten Fingers entfpringt an der vordern Fläche „des; Dau- fenfortlätzes und der kleinen Erhabenheit in‘ der Mitte der vordern Fläche’des Mittelhandkaochens,, bildet ei. fien langen Ttarken Muskelbauch 'unter den Sehnen der beiden vörigen Muskeln und geht in eine ftarke Sehne über; weiche‘ fich’an den Anfang der here ges ‚erften Gliedes inferirt. er © 35), Der äufsere oder hintere Strecker des erben Und zweiten Gliedes des zweiten Fingers. Er entlpringt von dem oben befchriebenen Anfatze der Speiche, bil- einen langen Muskelbauch, der am untern. Drit- theil der "Speiche i in eine Sehne übergeht, «diefe läuft über e eine Rinne der obern Fläche des Handwarzelendes Ellenbogenbeins und unter der Sehne des, ge- ofchaftlichen Beugers des Daumen und des zweiten Be weg, indem fie fich mit diefer krenzt, über die e Fläche des Speichenaltes des Mittelhandkno- 1, begiebt fich dann an die Speichenfeite des zwei- Fingers, ift feft auf das Gelenk des erlten Gliedes dem Mittelhandknochen angeheftet, und fetzt fich am das Ende des erften und den Anfang des zweiten ‚Gliedes an die Speichenfeite. Auf dem Gelenke des erften Fingergliedes mit dem Mittelhandknochen bildet die eine runde knorplige Verdickung, die einem Seh- nenbeinchen nicht unähnlich if, Auf dem Gelenke erften Gliedes mit dem zweiten liegt zwilchen ihr und der Sehne des Interotfeus externus ein frnplches Sehnenbeinchen,. Folgendermafsen verhalten fich die, festentördir ‚des zweiten Fingers im Kolkrahen : M. d, Archiv, VI. 2. N 194 — \ u 0a) Der vorliere Serecher des erfien Gnedes (gleich “dem unter No. 32, 'befohriebenen’ vorderh Streckerdes erften und zweiten Gliedes in’ der ‘Eule)sentiprinab äle ein febr dünner Muskel: an. innern. Gelenkignorzen des Oberarmbeins, liegt dann ‚zwilchen a des folgenden Muskels! und des ‚Flexor. ulnariss.gelit fehr früh jn eine fehr dünne! Sehwe-überz welche über und dicht am: Flexor, ulnaris ‚liegt,.\epft ‚beindeflen Infertion am Ellenbogen - Handwurzelknochen vopikhm abgeht und fich an, den. Anfang der,Speichenfeite.des eriten Gliedes des zweiten Fingers detzt. ner: » .b) Der vordere Strecker, des zweiten: Er Zipeilen Fingers (gleich dem. unter No.33, b hihi nen Muskel der Eule) ift viel ftärker ıls. der vorige. . säivatrheig se 1565 Er entpringt mit einem ftarken. Mus ETIp SL vordern Fläche des Ellenbogenbeins, ae in, ehne über, läuft über. en Sp eich IE wu wel 5 chen, und den Speichenalt” des. aka kn ch, wird durch ein ftarkes Band über, der Ich @ des vorigen an das Gelenk ‚des 'erften Gliedes m mib m Mittelhandknochen befeftigt, geht über, die Spe ei feite des erften Gliedes und fetzt, fich. mit feiniernkt ken Sehne an den Anfang des. Zweiten ‚Gliedes, ast 54 c) Der eigenthümliche Strecker des etfien Glibdes (gleich No, 34). Diefer in der Eule fo ftarke Mus se il it bier nur ein ganz dünnes 'Sehnenfädchen, was, man überfehen würde, wenn man es nicht. als. "Analo, eines in andern Vögeln, hier ‚bemerkten ken; Mus; kels zu fuchen veranlafst wäre I, d)Der äufsere oder hintere“ Serliker ?eleih N 35; " \ fetzt fich an den Anfang des zweiten ‚Gliedes. Er ns - noch durch eine am Mittelhandknochen PEERRGE Sehne: verftärkt, U Vieg d’ Azyr zähle Pla Seredkimuskein da Fingers auf; a Be a Kr —— 495 Pe Eee te interne; der won: dem'beäiden-Vor- derarmkndchdn unter. dem zweiten Vorwärtswender Entfpringe Dieferdurftedar ebenatisdem-Raben belchr s- beneibyr und alte. No. 33% "der! Eule‘ fayn.'“ Erbfagt, .die- fer!Muskelsfey\.den beiden" ‚Beugern in der iH: d des . Menfchien anälogı Ich’ Halteriebenfalls ie beiden'adls‘ ‚der Eule befchriebenen Muskehn’32. und33; dem obeg- WABHBE ba Ei BL RERERLSNICHVERRESR REN anle ip E jalögialarav bu deze ml dev Neun a i "by Exrenfeur'g ab oe 'von eineht :Ge- Ienk ‚des Humerus'ugd verbindet Reh zübf Theil f mie dem Ulnaris äntermus| T)Dislarikürfihder aus . ‚dem er a) und'al5' No. 3 2. dirnBüle feyalı Nil > Exienfeur'externe. Bütkpringt Yon uer-S eiclre en an das lerätelGlied. doiage Iah Hatlaliws ee ‚befehreibt-falgendb, Extenfröns Iacıl erg Jeoandanältdenbbudes Ra r DIN Tv dep Emle-änalog. sb Yılsy ‚21: b)% för: : phalang. primae Noy “30 «der sEule ch: prBrr Bow, 819358 u iu ei anal ib ! Birbifchrötbrnlöineni! IN6.%8 der Bukiciusliander ähnlichen! Muskely und’ befondews- sabhökeindu rarrapli der doch ish ’ichwerhielnjebfchie el Ce Hin IM neliawıs aux ‚olle dad: Ixus A); br ‚Hiedbimarin befchreibirg® 2ob sunisE nsyagl 19uia Sug) "Shrayken Hes bo: dalunits kick: GNeddocdok. ice Fihgers s Wire rei Ivorliirek, Berleoicer 1ales. umen und ‚des zweiten , ıGliedes (No.733.),, ausgder, rn und.allo böuksRsben: IR {alt dag: 5yr Der Stneoken® des 1a Oel Adsiuneite. fs.!) Der gleiche‘ Musk&l> vor Wiodehlännsranl ERBE Noiyj. und‘, al, vesslunsiloiaggzab: Sdabt'k =. %) Der Strecker: des! afıen, und ‚weilemsGheiles 1 Fin ers. "Hr mein‘ äufserer, Strecker ;- 0, eh der *Bules/und -w., u ‚Raben, md aller. 2 196 mr Vicg d Asyr’s' Extenfeur externe, -niehts \wie/ (Tiede- mann angiebt, der Extenleur grele. ‚Tiedemann'b& _ fchreibt keinen Muskel, ‘der dem letztern und meinem No, 32. der Eule, ajdes;Raben zu vergleichen: wäre: x 5%, 36). Der Hülfsmuskel,.des,, äufsern‘ Streckerss Entfpringt mit einem dünnen’Muskelbauche unterdem gemeinfchaftlichen Beuger desDaumen und desFingers, _ an der äufsern Fläche des.Mittelhandknochens;i.daiwa der Daumenfortfatz von ihm abgeht, und‘vereinigtlich _ mit feiner dünnen Sehne mit der des äufserm Streckers, 37): Der gemeinfchafiliche, Beuger‘.des‘‚Daurheni und .des-zweiten Fingers (Flexor communis pollieisiet digiti fecundi). Er entfpringt ‚fehnig. von .dem-äußserfi ‘ oder obern .Gelenkknorfen. des, Oberanmbeinsy, länft zwilchen der Speiche und: dem ;Ellenbogenbeine,hetab, liegt mit feiner Sehne,zwilchen.denen des äufsefti Stre- ; ckers und.des. Speichen + Mittelhandftreckefs in der Mitte, geht durch eine. Rinneider. äufsernvoden,oband Seite des untern Endes des Ellenbogenbeies, dann über die Sehne des äufsern Streckers weg, giebt arsllde Speichienfeite ‚des ‚Mittelhantiknechen: eine Sehne zum Anfarig. der untern oder. hintern Seite, les: Daumerd, Kiuft dann; unter, der ‚Sehne: des äulsermStreckersi weg; (kreuzt fich alflo zum zweiten Mal mit ihr), liegtsiw einer langen Rinne des ‚Speichenaftes des-Miktelhand- knochensz)und inferirthohran..den-Anfang-der untern oder-vordern Fläche, desieritaniGliedes..des zweiten. Fingers. (.u0%.07.) «u sid, aiows zuhibas-nseiyg 38) Der Beuger.des kleinen Fingers (Hexor di giti-tertii)‘- Entlpfingt mit zwei: Köpfen.,a\ von der innern.Rläche’des;Ellenbogepaltes, ;b) voii der innernt Fläche des Speichenaftes. Die zweite Bertion fchlägu ich über-densEllenbogenaft, heraus,..um, feh' mit der ‚erften 'zı vereinigen, ‚.die ‘Sehne inferirt Ach, an den, Anfang der unter Beugeleite: des! kleinen Fingers .Ui et Deiezweite- Kopf ®) fehlt im Raben, im Huhn Eee ns Fr a . 39). Den“ en ieikendreihheh ae, e _ exlernus). Entfpringt'von. der äufsern Fläche des Mit- telhandknoehen; ' da. wo«Speichen- und Ellenbogenaft Sn ander gen, ‚mit-einem-dünnen Muskelbauche, geht in eine dünnesSehne über,:welche an dem Speichen- ) Beeren aid Anarchie ‚des. eriten Gliedes weg- Hi um hech dann ‚an ‚das: Kapfelband und an das- ‚ „welches ich. bei -Befchreibung des künsndehrähne: feft zu fetzon,.. .._ "> akrde Der innere Mictelhandmuskel. (Interoffeus in- . Kenmun).i.. „Entfpriogt: an der, innern: Fläche. des. Mittel-, | "ander Theilung feiner beiden Aelte, "Bein Sehen Kuftzwilchen:beidon Aelten durch, gelangt aufdie-äufsere Fläche, läuft an der Beugefeite des er- Aien ‚Gliedes, fort, um fich am Gelenke des erften Glie- desi;mit dem zweiten und 'an Em Walen Selbft zu verlieren, _ PN «Auf. der ‚äufsern a ne ER innern Fläche der ‚Eingenglieder liegen aufserdem noch einige Bündel Mus- „welche' zur Anfpannung der Haut und der Belern;zwdienen fcheinen. Nare Ant HP Son era aa AT 2, 0A UR EIER Be u] En; ir A Bin. ürdige :pathologifche Erfcheieung. in | + einem Hahne. . Iikgetheik von C,F,Hauv- MRINGER, I it a. Blersu Tafeız Fig. 6) n-Kurzer ‚Zeit erhielt ich ein durch Zufall plötzlich "verltorbenes (vergiftetes) Huhn, welches übrigens fehr 158° iur do u ee wär) zur Uhterfüchung: ‚ Näch.der!Oeff- & des Unterleibes fiel ‘mir fogleich ein ‚länglicher ! Bale- (deffeh Gröfsedie beigefüßte Zeichnung zeigt) in 5 die’ Augen, welcher links neben ‘und oberhalb des-Ma» gets zwilcheh den'Blättern ‚der Bauthfelifalte 'zwilchen Leber sind Mägen lag, 'wo,er»durchiein ‚rimdliches Band an "den detztehnfeftgebeftet“war..!;Der: Balgsliels. beim Anfahlen deutlich wahrnehmen yrdafs er eine,bröckliche Saubftänz’enthielt. Bei.dem. Auffchneiden defjelben fand ‚elf feine &igenthülmliche Haut «(unter ‚demiBauchfelle) verhältnilsmäßsig ' ziemlich- dicky) vunds die iwähm»ent- haltene'Matle'war kanz fchwarz.Sie hatte.däs/Anfehen eines (die) gekochienKirfchmules ,; ». Lühltenhich fetiig an, Heckte auch Papier: etwas, cu Sabre. zwar ,erdig . aus; "war aber ‘von\ eiderdthierifchen. ‚Shbltanz „ganz durehdrungen,; Nach er Heraushalitne ‚der 'Subltanz (die‘ ein paar Gran wiägen mochte), zeigte Ach die .in- nere Wand:des Bälges'ganz Blatt wie eine feröfe-Haut,, Ich richtete nun meine Aufmerkfamkeit auf das-oben " erwähnte Band, welches eine deutliche Fortletzung der ., Haut BdsitBilgen; ‚v aber: ganz: ‚dicht avari,sahndl sfieh,,i a die’ Muskelfübltanz 'des Mageris fortlerzte,n den ‘Magen dicht neben demielben') aufzen,senthielt, wie Sewöhnlich » Fruchtkörner und Kleine Kiefelfteine, nach deren Herausnahme ich, ‚gerade jenem Bande ..ge- genüber, eine Delle ia der innerlten (Hornhaut). des ‘Magens bemerkte, in welche man eine srofse Erbfe legen konnte; „von, dieler Delle „(deren, Boden „übrigens n ganz: ‘Eat d' der fbhiken- innern‘/ Haug! 'vollkolmen gleich wäh) Bisrzur dlim lenwählren Bande zeigte ‘ich i in der Muskelfubitanz eiue Narbz, welche mit einem ‚hbrö- fen Wefen ausgefüllt; war. , 4. us. Ich konnte Sr nichts Währfcheinlicheres denken, - 3 als dals das Hühn irgend einen. Ipitzigen' Bönper „. wie | 2. B.’einen Nagel verlchluckt haben anüffe, -der\den ie ol -n a ar - Fangen; Aurkhahithhiheissnadi karten die Bist, „terl.des Bauchfellstigelangte, wo; er mit.einem Balge anhhme ‚wordentdey. - «'lch fehickte daher die aus dem e Aelge: ‚genommene ‚fchwarze,' Malle ‚meinem Nachbar; . dern Heeraı Apotheker und Privatdocenten. D. Göbel, ud; exfüchte. ibn); ‚ums Jleine ‚schemifche Unterfu- ebungoderlelben... Ausjiden./Verluchen, welche.der HernD. Göbel damit anzultellen, und mir mitzuthei- en haties vergab, hiehi,«dafs die Subltanz ‚aus weinersfettigen Subfianz und etwas Ei- > ads wodurch meine; ‚oben Bränlberte Ver- ‚muthung-faft, zur Gewilsheit erhoben wird, Segchhabe‘wohl nicht nöthi&; die Arilöreffsenäin Re-‘ Fitiite, welche" fch'aus diefer a en ziehen laf- Ten, wehlsurng anzufahten. wi in ‚2).Sch Sera}, Sch aus .der „Aehnlichkeit der Ver- ‚narbung und der vollkommnen Regeneration die Iden- yität der innerften. Haut ze der Oberhaut zu er- (geben. © #2) Man hat die Muskejbaut des Vogelmagens wohl hinsund wieder ‘nicht ganz den eigentlichen Muskeln ‚hfetzen“wollen j. hier War, ‚we either ‚die Art der age gleich. un on) EN 4 Dafs-fremile unauflösliche Pe im Org Has, mit Kapfeln,' und zwar von fibröfer Belchaffenheit - ; umgeben werden, ft"bekannt genug, und ich felbft abfondernden Organ we ‚den kann, 'war mir un- E kim ‚das häufig genug, gelehen, aber. dals der Balg zu annt; noch: viel ‚merkwürdi iger! ilt-es, dals die äh: gelonderten Subftanzen (Fett und Eiweils) eben die find, deren.merkwür diges gleichzeitiges Vorkommen wir oft chwülften' beobächten, wie fchon Meckel in feiner | n°Antomie bemerkt, und woraus ARD YUg r Ben a, Ar 00 \ .— fich fehr wichtige Refultäte'zielieu laflenıyweie ich dem \ nächft in einer Schrift’zu zeigen hoffe lo" mn = we 4) War offenbar 'nur 'ein grofsek Theil‘ der fremden Subftanz (des. Nagels) verfehwunden, - "und das 'Anfehen des Reftes war ‘von ‘der Art, | dafs man wöhl nicht‘ zweifeln kann’, io kurzer Zeit wäre derfelbe ganz in ‘den Organismus aufgenommen’ wor- den *), Meines Wiffens ift diefe Einfäugung \einesime- tallifchen Körpers ganz :oline Beifpiel. ' Diefe Beobach+ tung, foll mich indeflen zur Anftellung einiger Verfuche über das ARE NEE ERENVENKRABER im BIRAgeR: der. Vögel Saraslallenz vrniigreng ‚Der Balg war alfo: zu gleicher. ‚Zeit ar ar uni einfaugend. Wie lebhaft wird man’ hierdurch an. Erfcheinungen im NR Apoplektifcher u; de ws er. innert, Ich bewahre übehheni das Präparat auf, I ————— 1. FAR PORN RO Bemerkungen über den Zufammenhang Me Nahrungs- und Gefchlechtstriebes, mit ei- „nigen körperlichen ‚und ‚pfychifchen Er- ‘fcheinungen bei, Thieren, ‚und ‘dem Dane ‚fchen. Von Dr, JarsEr, naht ; Der Magen eines in der Gefangenfchaft gehe weiblichen Storchs , ‚den ich i in der. Mitte Januar 1818 ui at ns 1) Die Fertige Subktänz fchien "ch in einer fehr. innigen ven bindung mit dem Eifenoxydul’zu befinden, und) wahrfchein» ‘ lich wurde nur durch. .diele‘, ‚die, Aufnahmee, ıRaflelben, in ‚den, Organismus möglich gemacht, -_—- 20 ühterfchte, “enthielt: blofs. vegetäbilifches Futter, und mehrere Kiefelfteinchen.,; die innere.Haut deffelben war ‚Sehr hart‘, 'fchwielig, ‚beinahe wie die des.Muskelma- sithnerartigen Vögel, und in harte, auf beiden Säiten' fytmmetrifche Falten und;Runzeln erhoben. ‘ Der en 2 pi Magen eines ebenfalls in Gefangenfchaft gehaltenen, .den erften' December ‚1817. getödteten ‚männlichen Storchs enthielt ‘zwar auch zum Theil vegetabilifches Futter; ‚Keine Steinchen, die innere Haüt-deffelben war, gleich härter als'gewöhnlich, .‚doch.noch merk- lich weicher ‘als die des erften Storchs,. fie ging Jeich- Yerab,' und die Falten’ der unter, ihr.gelegenen Haut Wären entzündet," «Dies: mochte, nun .allerdiogs zum . AEheil eine Folge den ‚langfameren Wirkung einer, Gabe von fünf'Gran Arfenikfäure, »die dieferStorch, mit funt- zehn Granen Opium-im: Waller verbunden, bekommen, und) die ihn serft nach acht Stunden getödtet hatte, ger iwelen feyn, indem diefe Entzündung, und das leichtere Abgehn der innern Haut des Magens bei dem erften Storche' nicht bemerkt wurde, der! von einer: Auflö- fung von funfzehn Gran weilsen Arfeniks in Verbin- ‚dung mit’ acht Gran Die fchon nach einer: halben Stunde geftorben war. Auf jedem Fall erfcheint die, Veränderung der innern ‚Haut des Magens, die bei dem. erften Storche in höherem Grade beobachtet wurde, als Folge des länger fortgefetzten und mehr ausfchliefs-: lichen Genuffes vegetabilifcher Nahrung und vielleicht des Druckes der Steinchen auf die. Wandung des Ma- ns, durch die diefer Storch, vom Inftincte geleitet, Ben "Verdauung des .blofs vegetabilifchen Futters zu Hülfe kam. Das: ‚Vorhandenfeyn diefes Inftincts bei einem Thiere, das im freien Naturzuftande, yorzugs- weife von Fleifch lebt, fo wie die durch die verän- derte Nahrung felblt zum Theil bedingte organifche Veränderung des Magens fcheint mir in mehreren Be- 202 werldeg!! nie ent von. raliranusäm fechstert’ Bande feiner: Binlogieiiangeführtifangh. sunusı 02.1 Unten: idenöih.len Gattung Arden.biskeksbageiie | bezkichtiet Seinen /äufsern;Forin'nackreine, Stufen ztwifaheribeideny under fcheint fowöhl-blelsithier frfchet‘äle bloß Vegetabilifcher Nahrung, .fich ‚beguemen auvıkännen „iur lchemt:inidetzterem Falles wieabei vielen!andetm4ufiblofs vegetabilifches.Fintter. ‚hefchränk _ ten‘ Vögelh das Bedürfnils einzutreten, >durch.dasifteie _ .. willige' VeHfehhicken von Steinchen (die, Vierdauung zu. > erleichtern.) Wem gleich aus Spallanzaris.Merluchen . hervorgeht jIndafs djefö: Steinchen 'auchiiden hühnerarti- eis Vogenn beit bIof“vegetabilifcher ‚Nahrung: mioht are noth wendig. 'zur: Verdauung ind; fa.erweilt Woch’idieröbige" Erfahrungs 10 wie: die: Beobachtung Hinmers®yy\däts "Vögehaiit Muskelmagen wenn: fie as Fieifch'gewöhnit'werllen, keine-Steinchemmehr'yep _ Alaska ine naeh hie fich ‘an diefe> oder jene Nahrung 'auslchliefslich ohne nrerklichen Nachtheil zu gewöhnen, abhängig ift- von. - der Orgapifation‘ ‚derfelben und demihr'zu Hülfe:kom- -tienden Iuftinete.. in «Rückficht‘auf jene;ilt,bekannt, dafs die Länge"des-Darmkanals-bei-wielen.. Pflanzenfref- > fenden Thieren"verhältnifsmäfsig bedeütenden ält,. und eh die vertraue Weite des Es rariuc Bi ne Jt zyi „'d N KERLE R, RR I» \ eher Ar "hy: "Leber ‚die ehierifche, ae übert, von Ye 2.38. Note. , EEE 205 ‚des Magens, die PAPA RENIEN Drüs-. ’ nern *) und des. Darmkanalsy-.die Befchaf- fenheit: der auf die Verdauung einwirkendenAbfonde- . ungen als weitere Bedirgungen der Ernährung anzu- Sehen feyn, die.durch Abänderung der gewöhnlichen Nahrung mannichfaltige, zum Theil noch wenig!unter- - j duchte U ranenundn ‚erleiden mögen: -; Viele Tbiere » gehen in ihren verfchiedenen Entwieklungsftufen von _ ee ‚zu gemifchter/oder zu ausiehlielslicher j zennabrung,, keines, {o,viel-mir bewufst ift, frei- " willig. von blofs vegetabilifcher Nahrung, fpäter zu blo- ser; Rleichnahrung über, « Esiift dies namentlich aufser 4lenjenigen Säugthieren,. die Später blols ‘von Pflanzen eben, „bei vielen ‚Anfekten. der Fall, die. als Larven mehrsoder\ weniger veränderte tbierifche Nahrung zu eny die ihnen\als vollkommenen Infekten'gänz- diehfremd.zü feyn' febeint, ‚und viele derfelben leben als-Larven von roheren vegetabilifchen Stof- ” ‚fen.als. iun,volllkomimenen Zuftande. Diefer Verände- . tung insderLebensweile der Ihleltten in. ihren verfchie- ' nen bnitwicklungszultänden. entfpricht eine Verände- an Entwicklung des Nervenlyftems, indem rven ein weit einfacheres Gehirn haben 'alsı die ‚Ipfekten; eben fo.iftdas Verhältnifs des | tens bei-Affen und Nagethieren am ‚be- en ‚den Singvögeln grölser als bei mehre- ° wen «Kaub- und N vr es Scheint: allo ihm, ı ee | } ana HURRERFFEOARIENER z.B. fcheinen nach PS (Lectnres on soßijiärarive anatomy Tab. LVI.)' mit Ausnallme der Tähı- ‚ oben;keimehreren von vegetabilifchem Futter Jebenden;Vegeln . aa FIREBE Er zu Seyn, “ls bei den ‚von thierifcher a Kae milchter Nabrung lebenden, unter welche letztere a Ze an Wenipftens auch gellört, den Home (l. c. Vol. 1, or VpraRy.)üher, den 2 yon he pegeig Farter lebenden rer yerenahaas auch!in' diefeh»Klaffen? die. gröfsers Entwicklung des Gekirhs: vörzigsweife beiden: von Körnerg wnd’Früch ten kebendei Gattungen State zu finden.«#@b) in 'gleit chem Vertiäkzlife bei ‚denfelben- die Entwieklung des GanglienfyftemsimUnterleibe vorzugsweile beichwänkıt und diefes? dagegem ber) den Hleifchfrefferiden!Fhäereh miehrientwickeltsfey ssift vielleicht 'nocksunichtsmib Be _ dtimintheitsausgemachtiin.ian.) As ni Re saniwRindetfehhit'itn Allgemeinen skin Zufammenhang ‚den: «ArtoderNahrungömit der Entwieklungndbs Ner- wetif yitems Statt;; forkiälserhich auch erwartan;«dalsidieles ‚oder:die,dynamifcherr Aeufserungen deffelben, Monsikidie Ipfychifchen!Erfcheinuingen bei Menfchen and) sEhipeen ‚durehdierAntKörher, aus "denen es 'bereitef/if)'kebracht werden Ronden.. Bei Himiden iedie bIOfR anlinichk fhiekftoffhältigen : Nährttiäsmittelm gefüttere "Wär: Bemerkue Henger er die‘ Entzündung "unth Vers ein 'M2'p. 93. Note), ‘dafs Mil2iund'Galle Ma ich'wurdets, tnd'es’Indten fomit die‘ HundB* derchtvegetabilifehe) Nattung''meht 6 det übrigen‘ Haustiere ;#"deisen "ße ich "dadurch nähern,” dafs'fik ehe falls in’ Heerden leben. * »Antlere"Baubthierdyh zuißl Katzen; manche Raubvögel, täscler Mewfchiekrarsi - HiehentGräde'gerähnity“ aber ntn-dune ihres natürlichen Triedes finüdie Tagd'braiichbile itacht,, fie'werdemhöchfteiis Hazi gebracht 7 unsEigend them ihres Hetrn'zu Jenionen,“ "aber hidhdaris,asırade itzenbun ee weise}: weg; WA 'Dürch'den Anbau von"Saarrüchten‘ indie di Bihaltung, einer‘ gröfseren Matte vonMehfehenatifiend nem Klenieren Ratime nid 'der' Verkeheigwiläienneit fernfen"Völkern möglich, "der fiirtieDäuer or düreht veßetabilifche" Pröducte "unterhalten "werdemkanny Der‘ Europäer" hat "die" Bezwingung töher"Volkers ftäthme in’ Fremden" Wehtheilen ,"ürdmdhie Ngieehen® läng feiner Kufturnur Auf die Einfuhiruht son: rehd zueht und Ackerbau gründen können.‘ Nur dadurch” kann feine eigene Exiftenz in einem fremden. Klima, und!fomit die Erhaltüng’und ‘Erhöhung»feiner mitge- brachten Kultur ficher’geftellt werden, er de? Mehfch genötkigeifesin ; den Saamensleinar eigenen Kultur.,alijährlich «telbl' wieder: ‚aiiszulmenen, lokera " die: Saatfrüchte,. Weimgleichvdeit Jaltstaufenden | inge- baut doch Inirgenäs hchsfelbit auf] gunze Stngaken hin. wuishreiten-und -delbft-Ainitihren.MaterJaude, Anbauszum-eigenslichen Nahtungsawaige werden; ne her schau Fiimaäs.ugahinnkier nankehlahe wien Krb "heiteid -Sicilienso/Hanhavem.1%19:)ıden, wilden Roggen 14 nüxgıseinzeln\cauf seinem sms tlErde bedesktenr"plärren. hie zusQaläro Giovanni zusiembaltenEnna;iuncdie Mäuren waehlende Ger terChlordemmt. mmu- 44 a naean ve eitifv. Au ,eihier, Saatı, gu 26, „orwweniche: nicht ickdieh,ter s$tamm- ‚iteroder gewöhnlicheanGerlte il Mit» zumelimender Bevölkerung, wird felbfti.dieErhaltug« denükdeerden. b£ den’ Künftlichen Anbad For Saarfiatksten und Be ey Siniid, ir a erde. Anbau derielben möthig, thigsummd ta'dler-GetellfchaftH masben ? ;, dr dadurch Sant & er cher Fr es, ‚Wilfens ,. und ‚für ‚ein reg Fr ber. „wird.£redichseftdurch, dem Werluft j U eek Reeer e der eg Art von Selbftfütterumgtherabge- ' kr "Diefen E efährungent zu wölge "Wäreses Feen. „wenn die, Art.der, Nahruok auf die phyfifche untbsplychifche. Eütwieklung ‚ deneinzelnen ‚Menichen von Bedeutung wäre vundimden‘verlöhiede- nen Stadien der Entwidldüng abgeänidett 'werdekiitnüfste. Ich habe in eihem ‚früheren Auflatze . Arch, a. Fr Bd, Ak 9546) auf die,dynamilche eklumg des ‚Darmkanals -aufınerkfam. gemachaz.. ie ein a eine+hichtbare Entwicklung feiner Forin bedingt " ah Teyfcheintz und Lab diefemgchte base Mehr imsbelondere der ‘Genufs thierilcher «Nahrung; und’ gar Milch: ee Me rern inch u “Ohne'Zweifek hängen diein fpäterea Feris la Entwicklurgy: namentlich bei.Mädchen \insı des Yeber en ennich(anbemern Di dh ybeaiee Pe him aab ren een > RB lan her ‚aaa, tee Hui oma N File vielleicht Naeh „wiederhn ilisfich Me = - . ran a een ner Br me ea ie ei RE ae "en, To wird dägtich ! "ZwWeicbis‘ 'Eleifeh- uiid ähfuppe, und zum Getränk ‘reine: öder mit! Rleifchbrühe 29h \rgemilchte, Kuhmilch gegeben‘, inmad jerfe ) ee zu äAn- \..dera Nabrupgsmittela. der Men ER FOR R a ‚in. denen es, mir..ge lang, Eiernye ar e Diät zu überreden, Eds diefe a0 De AhTen Kinde befolgt, da$ vielleicht um ER n He wontorgu Frühe) vonneider kleinen, etwas dehrfchwächlichen ah beriiieneinigie wars, Das ‚Miüdehen, »wög nu 3& Plund, and. war ‚ag Dec. Maafs lang;\-nach' fechs:Monasen-betrug © das Gewiche. 9% Pfund, die Länge: 184; "nach acht: Monaten bin me ©. dreizehn Pfund und 19/4, nach zehn Monaten 14% Pfund, ‚und "> Z244; jerze im Alter von’ zwölf Monatenir6# Pfund und 234, "ı Das Kind heht, fehr gur aus, füngt an zu, ma und au: j \bereits Schaeidazähne ohne Befchwverden | valen nen, a Unterleibs+ ühdıi.der,'innern \Gefehlächtsorgane: Lo ‘men, und die Befriedigung diefer Gelülte” kann, daher, Aa 'wie der von feibfe entftändene'öder Könftlich(bervor- chte:rmagnetifche Zultand in vielen Fällen'nothwen- idig und fördernd für-die Vollendung der Entwicklung -feyn:») Vielleicht;ändet aber in diefer Periode’auch,wirk- ich: oft eine ungewöhnliche, materielle‘ 'Entwicklung‘des ana StattifsHielüber' dieldes' Cerebralf: yliems \ il Üebergewicht bekommt, und: durch die: vielleicht . Mein seinzelhen; Fällen falt- unglaubliche Gefräfsigkeit | Krasken‘®)yander: ererfeits.dieiwerichtedenen; Grade Näbrheit \erklärbarı wiönden; "welche die Niclibe- digäng dieler Gelüfte bisweilen ZUR Folge hät. Viel- zei ans.demielben ‚Grunde en re wein‘ gleich heivdem gezähmten, - ‚Gefängehlchaft gehaltenen Tiiieretder“Infüinet renmälse Nahrung Ne aucko mer mag, Dals wenigitens, die Act dev. Fan ihiah Auf Erregung. .des;nGelchlechts- «tkisbes ,: fondern.\iauf: die winkliche «Bildupgiüder! Ge- sanie von Einflulsirley sierttellg,'- ‚abgefehen- e B aitningen "an, Pflahzen, , "als ker; ‚bei ‚gemachten Erfahrung, ‚die durgh ausgewähl- ‚ AeneiiNabrırag die: he, einzelnen Larven,von Achaltsbie- er ee 1 ’ N Ba EN SELRT 75 AR Ler EVER DEN VTORB| ine Sole vön.meinem Bruder.behandelte Kränke verfchlang ach 1 zwei bis drei Pfund Fleifch und ‚ zehrte, doeh bei ” 7 we: ! AR ug nam lei sah lchfah: RR kım halbjühriges-Hubn eine PN osur-im dem Hofe erhafchen, lie todt, picken, und nachdem hie or die-Knochen mit dem Schnabel zerbrochin harte," ganz'hin- v "terfchlingen ; doch ift zu Hömerken, dafs den- Hühnernauch im Natorzuftande thierifehe ap era fo. ‚gang, frgmid ik Fheinn dB 2 277157 7er TTer er a 1 a 71 BR» 2 „% a ‚einreichen je die Urs ei „wirken. ® en 6 ) \uib a a Ab -mitgetheilte l Beobachı in katr 2 ER Kerem-Bith u giebt engine eine "materielle Urfache: ‚der "beii.diefen, ge- wöhnlich en. Gefräfsigkeit‘; zwnenkennen ;sds an, Walt ankam ane ‚fchaffenheit I Ehen e- PN) „tigkeit auf iaue rd su “fchlechtstrieh ‚Tolch&r Ui "Klärbir, feya,. N kamen ie er itcheie a) BayıL Um Da ss Wie, ee sei a: »dtimmung ‚der Nahringsiveils des.‚Menlehen‘-in feinen ‚Nerfehiedeneh ‘En icklungszuftänden "und! beileinzel- Ys Siutem, EURER PERTRESK IR er ee ko shellosh alas, e 1a, Ken! Obfervätiofii'fär Ahes- bg EEE Faim ebids LS eprone (Rtes .apres\leinaufrage) de|la Fregärtedufiun da Madüfeier Y un B16, ‚par Sayigay- Ba: Ucd nepgnaN,. dszp "Ar a 211 nen Kenktenee namentlich ‚auch manthem‘ Gemüths- re ER het von RE Bu es BT mit‘ den pls hen .. Abpf en Benin The. a Are da ee a kten! Keine Ausnahme zu, machen, foferh he" ihre orze.für die Eier wid. ‚Larven gleichförmig allenwid- ir; un A diefe, gerade-beiiden Bienen "2! B. ufolit’den ngenden, fondern den: Arbeitsbienen’zukomme:‘ ‘Die n kaltblnuigen Tbieresfehen:nicht einmal ihre’Bfut u ilüren Iikonimenen Zuftande, fofern- ‚Hierdiel Bebtü- 3 der Ferrder; Natur! überlaffen. » Erft ‘der’ "Vogel -Dimintouliefes Gelchäft felbft' für eigene oder’ freinde Fr, a feine Sorge, und Zuneigung'für die aus’die- bi anpenen Jungen Scheint mehr durchdie'Be- RR Einige die ‚Erzeugüng "veranlfst zu‘ fe. n. Erft, bei ‚den Säugethieren. wird ses. möglich, "dafs die 7 ‚* Mu en ‘das von ihr | erzeugte Zuige, erkennt ind ihre und Zuneigung ift daher in?def Rep gel Bus diefe Befehränkt, "dach 'erlifcht ie, "16 we 1 ie für ‚die Erhaltung der Jungen nicht mehr. ‚nötbig-ilt, eifes, Zulammenleben ‚kommt, nur-im: diefen vor; ‚doch ilt es hiufg'aur-für eine einzelne Zeugung befchränkt, "und dis (Männchen ; O2 212 oo nimmt an der Sorge, für wo "hend, Antheil. ‚Bei, in thieren ‚ift jedoch, auch Dun der fellfe af t fe}bft. zum Be aa: ann Eis ‚blech- ter, gegründet, fof ei 0 ie miunjiche hen: re} ei ; die Aafıhrer üder Be ützer. ‚der ‚Heer: n, find, ‚End- Jich, N ine fähigkeit, in, des Geta RR in ar, Nolae des. G Get ie e a Betracl „welcher , ‚die ‚Zäh UNS OFE: 1 a ee hältnifs des Mannes Er eibe una Jelhlt Zu den. ! dern zeigt mit em bei, yerfehinlenen SAngsihlerng. hear achteten manche ‚Aehnlich] ie IV , je, nach dem. ( rat der Kultur der verfchiedenen \ ölke er u I er ndivi il Aitätdes einzelnen ‚Menfchen, die ie | win R ausführen will.‘ Die Gefe ce Be ‚Gefchlechtstrieb wirkt zwar beim Feine. ilhns wie Thiere oft ftörend- ‚auf feine-pfycbifche Enticklug*yz ; iozwilchen wird diefe dadurch auch oft in hohem Grade: aufgeregt, und auf jeden za ift auf ihn die Zuneigung. für die Kinder gegründet; "deren Beftändigkeit den” nur . etwas kuiltivirten ıMenfchen‘ vor allem Fhiexen ausgbt zeichnet. ‘Die näheren oder entfernteren ae fehlechtstriebes find demnach, mehr, ‚beirdlen.ei . Klaffen. von Thieren, ‚verfehieden , und der Me mag. fe "weniger für we piychifche "Behä u Tbiere zu benutzen. Jagegen geftättet die) de s Nahrungstriebes "eine ‘viel ausgebreiteier an kung | felbft- auf Bisher al; und den WM Hfebjeite al IRSTIA urrsald u menuman Ir pe et Te ar Hi) Ressies BER RR Yizan während’det, Brinfezeit hie \worige Wildheit;. ein großser, ‚Theil‘ ‘der ie g ‚+8 'Menfchen hängt mit dem Gelchlechtstrieb zulammen ; > der Entwicklung der Mannbarkeie kommt a ‚\. delten vor, EN) ah ee | 3iakl, y Ara Asisıh=2 en I 222. 213 | mehenNind Abi En der SEEN TEEN fcheinen wenigiten ens’ viele. ‚Verichiedenheiten’ pfychifcher Erfchei- nung Hahn entfp rechen), "und jene fcheinen’felbft'neben d Beta ke. det Zuneig gung für die Kinder die Be- nein inähliehe Steigerung und Verbreitung ar khur un + den Menfchen zu feyn. Mag ’es/auch 2 Sy fung herabwärdigend fcheinen, ine“geiltige he Als "eine entfernte Folge‘ kör- je ae niffe Ach: erhoben“ hat, fo ift es" doch er wahr, "aber"gerade auch ein Beweis'fär Fe heit. Fäden: Gätagt> der durch Beobachtung und Na eüen” jet blöfs den ‚Taltinct‘ der Thierelerfetzen, [6 il "feine Körperlichen Bediirfniffe "beherr- un a en Mittel’ begreifen "Kann, De ihrer 'höchften | Tr ERGABEN re nah. ı Tat. nall, miad BUNT uva dutgladg Inaiık Ye BR zaulsdoiwiud ads neo Eioiereitlä ebmd. zuscorl; wi lg ı Dis Hay sh Alarb, baivr af r auugianyS, abi nis, fi URR nahe; iss bis rarahbns Jun ash, tieffgibuitle u: Aa abaungsn Yahkisl-sib if -Beiträg.: zur ‚Lehre «vom: ‚Schens, Se wePıaeor, Med. Dr: "und: ‘Brunden: ze zu Benntheim. abe Abe 5 lache, w . arum meine nk, zu" nicht LH Scale Bi ? en all ende, Tondı lern das aus dem ei ken Bild das Object des Sehens Sy ‚o nerklamkeit unter < En 1 Phyfiologen und Phy- rn erregt hat, da fie doch mit einem Schlage allejene obleme löft, welche bis jetzt mit der gewöhnlichen Er- ‚des Sehens verbunden waren, muls wohl,darin erden, ‚dafs män! fowohl in der‘ Phylisvals in gar htm alu ds san Lian He 3 lust: — 20410 Ä 7a Wr ah. genau 1) $, diefes Archiv, 5. Bd, 1. Heft, EEDRRE / AK EINEN dex,Phyfolosie. bereits feit;;Kenpler ,:@llo «ichom. mehr als, zwei Jahrhunderte,.hindureh, allgemein gewohn, war, ohne;Widerrede, anzunehmen, dafsıdasjäns;Auge,. geworfenei, Bild.der- Gegenltand .des,Sehensi.leyn als, auch.darin dafs,ich.damals, nocht,nieht .im,Stande, war, durch phy&kalilcheExperimente, ‚die. se en aubsaln ER TA gSa en „die. Sache, aufser, jpl Zweifel zu ftelleni Duo iele [okdem gelangen i fo,ermangele.ich nicht, diele «bier, machjräglichsräiteue: x tbeilenxia "Hnoh N kabraur nyrerriononzeen. hie „u '.Aus.der.Gefchichte,der Optik. nnd Phyfologie.äft, es,bekannt,. welche Bewegung, ‚ein Verluch unter. dem, Phyfikera und Bu ySolagen machten.sien Marigtuaansı ftellte, und. wodurch jen.;beweilenswollte,'.dals, nicht: die Netzhaut, fondernm.die Aderhaut Auges.das, ganı\des Sehens fey, Es zeigte nämlie uVerfuch, dafs ein Gegenftand nicht wahrgenommen SRH BUNERR. deffen Bild auf die Stelle’ des‘ Hintergrundes /des,, apfels. fiel, wo der'Sehnerv ins Auge tritt;, asllafen Stelle die Aderhaut (fammt dem fchwarzen Pigmente fehlt« Hieraus zog Mariotte,den Schluls, ‚dafs nicht, die, az haüt, fondern die ‚Aderhaut ‚das Bild wahrnehme; | Annahme, widerftrittzwfehr der ‚allgemeinen ‚Anficht; dals alle,:Empfindüungen und Wahrnehmungen duschi die Nerven. vermittelt würden; ‚als dals Mariarse's, Anfıcht den Beifall der Ph yfologen davon tragen konnte. „Den- noch, war. das Factum erwielen y.und; ‚da es fieh, mit, "der gewöhnlichen Anfıcht des Sehens. nicht., yereinigen. liefs, fo' wurde es zwar ./als vereinzeltes Phänomen aufgenom- men ‚jedoch ohne es zu erklären, „:So lagt, Blumenbach in,feiner Phyfiologie: ,.dafs die Netzhant an diefer ‚Stelle gleichfam; blind fey, weil. die Netzhaut nicht allenthal- ben.auf gleiche Art empfindlich für das Licht ‚feyz.dals diefes keine Erklärung, fondern eine, Umfchreibung des ‚Phänomens fey , ift von felbit. klars. In-1u2 uoss400 Me 5 815 erfehtinfuinssdiefesi Experiment, Be j das zurückgewörfene Bild en „uhldtelafs. alfo Bedingung des Sicht» Br nal an Anden in +dals- antdliefer- ehes zur "Zurickftrah- in a ae lingung ült, nämlich dab Pißmientim ng. Um t können wir dann. aüs'dielem Werlüche fchlie FÜ ‚nur das zurückge | wörfene Bild wahrgenommen.;werdes...denn an-allen . meißs. ‚das Bild>zuniickgeworfe. werden, Yan aiefer'Stelle kadriz.idas-Bild michr zurückgewor: seh werden „weil'hiersdie'glatzeiundunchfichrige Fläche t öthige Bedingung iltı, u u. einthieht-düirch. diefen Verfuch allein: ang fich ei jeien Richtigkeit meiner Anfieht über- ‚olidern’auch thoch ‚dürch” einen ‚andern eben { züffellenden‘Verfuch, . Man halte: einen be- A ind richte beide Augen auf ‚denfel; 6 wird män’denfelben natürlich einfach fehen. h 'hähere'manı Janglam den Gegenftäsd immer mehr | it.der Richtung nach.der/Nafe zu, gleicher ae beiden) Augen entfernt" wenn man 'nun den fungefähr bis auf fünf Zoll.dem Augen (ge- h here Hat, f6 erfeheint der, Gegenftand doppelt, und inan’ den Gegenftand. dem Auge nähert, defto ntfernen“ ch die beiden ı ‚Bilder von einander. vegt indn’ hun den’ Gegenftand wieder.in derlelben Aa en ‚Auge abwärts, fo.vergehen. indem‘ wie- Bilder (und: es. 'erfeheint ‚wiederum: der Open einfach,» Da’diejenige Stelle,nun, wo'zu- "ere ind’ ‘einfach’ erfcheint,. genau mit der "Stelle zufammenfällts-wo nach’ optiflchen Gefetzen hch r'Zurückwerfang des Lichts und der nltandh ungefähr, ein bis. zwei'Fufsvon den 216 een “n"beiden ‚Augen: gebildeten: Bilderis; wenn.diezu- Fe ückg geworfen. ‚werden‘, ‚kreuzen und.einandev\ wechfel- ii keicihen ‚würden, "fo ‚find. wir: wohl berechtigt anzunehmen, ‚dals-nicht‘ die‘in. bei ide Augen‘ einfallen- den Bilder, R ‚fon ‚,die, aus denfelben zurückgeworkes h he Ider,,;d en der Convergeneider Augen achfen. ii ‚einer ;grölserov oder geringerät;Barfernung vom Auge en ‚und, wechfelleitig.deoken;i,wonhder 2 “wahre ommen werden ‚undalle das; eigentliche Ob; ect. ‚des Sehens; ausmachen. RER seh gruniecst * Doch ch all Iubjecte Vorfuche noch steeipige Zieifel zurück ‚zu‘ Jaflen im Stande find ‚46, wilkäel noch zwei, objective, ‚phyfikalifehe: Verfuche, ajtsheilen die wie ich hoffen darf "auch den: Ungläubigften über- zeugen werden; "dafs meine Antichr’richtigley: 07 Wenn than 'in'einer'verduhkelten‘ mer ürch eine Oeffnung im’ Fenfterladen 'Uas'Sonnenlicht atif ein Prisma fallen läftt, "deflen Brechüngswinkel ach gerichtet ifr,>unic das fih "hinter" dem Prism ler Farbenbild 'auf"einem feinen’weifsen , in einen Rahikie gefpannten Papiere fo'hähe hinter dem Prisind'Auffäpkt, dafsnfich’noch nicht’ das' ‚Grüne im‘ Pine wiekelt hat, 'f6 feht man deutlich, "wenn man‘ das: Papier tritt‘, das Farbenbild' era GRAB und oben Blautund Violett," unzen Gelbröth sund Gelb; wenn’mah aber!'vor das’ Papier tritt," und "dürch‘ däs Prisıia, ‚das zur Fenfteröffning hereinfallende Sonnen: lieht betrachtet) 16 fieht man das Farbenbild’heruneer-' wwärts gebrochen "und wonig umgekehrt, nännlich ob en ‚Gelbröth und‘Gelb’; und’unten Blau und Violett, i ER : Urfache diefer ‘Umkehrung kann nicht im. Prisma lie gen; dandiefes: jmmer"dalfelbe‘ und 'an derfelben Stelle "bleibt" Der’ Grünt tiefer Umkehrung‘ kann nur allein darin‘gefucht werden‘, 'dafs’in dem erften Falle das Son- nenlicht ner einmal durch'das Prisma durchftrahlt;"wäh- en "817 ' ehdlindem zweiten Fan nämlich Sag ekineih'' dad’ dahn Aus'deim ee 2 ‚ (durch'däs'Pfisıha 5 ebröchen" Wir ° Durch ur eiewertah nit ch 6 sthwen Sa: är- | ren, N ich die zw fe Brecht ich das Bil herunter arten, ». Da wir nun ee umpekehrte HL: near j wahrnehinen, 18! t daräds „dafs das erfte : her $ wärtsg bröchene, "hen äte”Bild nicht zur An, omme, dafs folgt ieh icht’das ie ins "Auge kin. Fe ass Aus aemiel Ngurte a&worfene Far- jenbil Er fehien Werde, RR ut- era \ folk geh a her Verfüch ar je dt ah 2 N ee Man. ‚auf ‚die "erssöhnliche- Weile:Sonnenlieht N nung in..der« Fenfterlade, eines verdun; us falleni, deffen'Brechungs- iokel«nach ‚unten. ‚gerichtet ilt, „und. fange das durch. „brech ng, ent ltandene, Farbenbild, auf. einer weilsen z Wand oder einem‘ Papier.auf, Man, ‚nehme‘ dann. ein ig;gleiches Prise, ‚den; brechendeni Winkel unter- „gekehrt, ‚halte,es vor-die- Augen,.und drete nahe Bild auf deriWand oder dem Papier. »i Map ‚dann ‚wenig veränglert fehen „«aber, je mehr man >. zuraekaritt, ‚defto mehr zieht es.ächz- nicht allein-erab- “ WÄrtsy. ‚Jondern, auch, in-&ch gelbit zulammeny derge- talt, ‚dafs der violette.Saum immer kürzer wird. «End- dich ericheint die, Mitte weils, und 'nurdie ‚Gränzen des ‚gefärbt. Steht der Beobachter ‚genau fo weit erlte Prisma, ‚wodurch das farbige Bild'entltand, fo ‚erfeheint: es ibm ‚nunmehr ‚{ubjectiv. ‘farblos. ‘Tritt ‚er weiter. zurück; fo färbt es lich auf umgekehrte Weile herabwärts.,, „It man ‚doppelt fo weit zurückgetreten, als.das. erlte, Prisma, von der. Wand fteht,. fo ‚ehe man mit freien, Augen ‚das: aufjirebende;. durch das. zweite Me Pisa Ber ae Prem HERR ZRH Eine Pan WO HÄER a VISA AN Ir Fa U Rz A kan au Pi „or Diel Urfaoh SE kehrung indem: Auge, ea: folglich aba seiner) Zutückwerfung.des ee dent. Dasis\zurüekgeworfehe‘, Bildıswi ‚aufs nene--duvelrsdas. Prisma «gebrochen. und nach, sten. Bertekt wodurch bewirkewirdss dafs "das: norfene Bild hinter ‚dem! Prismeehicht, mit, demsei fanden: Bilde!im eine Ebene fülleytoder; wie van sim y gewöhnlichen‘ Leben auszudrücken: pflegtz zulammen- Sällt. Da nwnilie Seele,.nur; Bir, und, zwar ‚dasium wekehrtes'u hehuntergebrochene‘ Bild \wahrnimen,isfo Folgt als (das. seinfallende Bild. \ kein Gegenftand; des Sehens: fey,:Tondern nur 'dası. et sritsrandenn Worten ;ıdafs/das einfallende Bild, % weges;s ‚fondernii.dası zurückgeworfene , Bild; aa wWwerde,.Beinmigewöhnlichen Sehen mit unbewaffneten Aikren ältsdiele«Unterfcheidung unmöglich, weile Fallendes,sündı'surückgeworfenes Bild, . zufammenfal- eh yiallein wenn: wir‘beide, Bilder, einfallendes;und | zurückgeworxfenes ‚durch. ein! Prisma ‚won „einander- rücken ‚\do: 'wird.'es,iuns klar;- ‚dafs wir, ‚das; zurück- geworfene ‚wahrnehmen; während.;.das anderer uns un- ‚bewufstuund ungefehen ins, Auge fällt, ı u ma 5 ‚glaub N, u schen, a Ben Wahrheit ansıLi we ie „die \bis dabin den „Pbyhiologen und „Phylikern gen war, fund’welche mit,einen Schlag al Pro- e’löft ; "welche in optifeher Binkehr'bis jetzt in/der" er Hom’Sthen’geherrfcht‘ Haben. Yoiinwsc derubieh ab. vn müls'nun’nochemerrfeheinbaten Einwirferbe- gedat 0, den mat meiher Anfcht’machen'könnte, 'uhd' > welche’ r#än derfelben auch febon in derüoberflächlichen” A th lung reiner Abhandlang in’ den Wedieinijchen: ‚ Ann ee aan een ehünn . Fläche des’ 'Robl Adeyonur die ve ei anf Y hei = sahren Grö Henri an ass aan One; alle hBrigem! ei IF öder weniger 'vergrößfert "oder erk ner and em ander Orte"gelchen! werden müfsten. “Allem: 7yäft die‘HinterNäche"tes Außes Ne teitier Trace ‘dos 'heifst'die Bbden- iche Een eo "keinesweges Wief eonkav; t$ nur'ein kleiner Abfchnitt ee änweh hen Sehien/benutzt)) imdemndie.Gröfßeider Pa- _ n Raum" beftimmt, „der zum: ‘Sehen; “4/h. zur‘ bg 'der Bilder 'beriutzt wird; 3)\ werden.die der Gegenftände' dureh Ars !Einfe noch mehr. con- irf und Auf 'einen' nöch "Kleineren Raitm! außllie Spiegellläche geworfen, als bereits die Püpillehergege- jen hat. "Dieler kleine Theil der’ Sach -eoncäven Spie-- . gelläche kann alfo einer planen'Spiegelflächefehr'nahe . gel kehren, "und fo verfchwindet dann’obige fehein- bare Controvers. Aufserdem ilt'es auch‘ allgemein \be- Annter 'öptifcher Erfahrungsfatz, " dafs wir mur“in der Achfe des Auges eigentlich ganz genauund»naclvällen n richtig fehen, wodureh), wie‘ich. glaube, das Problem’; warum wir ftets’dieAchfen beidervAu« gen auf einen Gegenftand unwillkührlich /richten; varı = wenn di Sohle > To wird Re umwil >, In der Stellung hxiren ee Gege m Kr | Mei RK ch, TA ch Aue AR A rer Be er sih., aabau wat". Sirlı mad sb, Shiny anyus zublahın 73,4 PR OERANERABERRRRER SU ui, ping Bike np iasloib eis etabr «ügsuheh, Saure, a EM, 1abei ia, anbalpr kuabioz .‚ilyig rtirmegaride) Idost,, Aula, as: mislis Mauwr sohn 18 BE een Anaetes ühgen tibör die" Ver- aglisihy tra DI A “4 Se »| Ey hass BSR ec) on M, wies. SL u es FHib. alas! Nachdem; ‚die Darmre/pir: ee ts halte 3)» lag es mir zunächft ob, Bu uchen, u - ‚.diefe, Function, auf ‚die, erdauung habe. ER us . Ich fuchte demnach zuerft;auszamitte ae er. hanpt..atmojphärifche- Lu „aux, Verdauung nothwer dige.Bedingung fey,.oder «wicht... ‚Die, älteren, Phyhio- j In ea siehe Verdauung. als. ‚einen, Fäulungsound — [s,anfaben, a en ‚slie, atmo- Gharifahe it, als.\eine_.‚nothwendige, Bedinguwg_der "Verdauung anfehen,,, weil .ohne, Luft, keine oder ,‚Gährung ‚Statt, fiaden., kann ;. fie. laffen „deshalb diefe, Luft,mit;den Speilen. und a i werden sen A esula.sow. ns Sau ee is Rallanzani. der. diefe- Theorie, der. Ve 8 wider. egte and, feltftellte ,. „dals, die ‚Verdauun ch ‚den..Magenfaft, ‚gefchehe, beftimmte, ‚dabei „mi Aus- _ drücklich,i eb: die Luft. dabei ;nätbig..feyı.oder, nicht, es. [cheint., vielmehr „..dals.er ihr\allen- Einflufs.apf, die Versauung.ablprach. «Denuoch ‚aber zeigten. ineseige- nen Verjuche, dafs die atmolphärifche ım Magen ent- RE yowuchray Sih dar RAT )SdArchv.gBa.H a 5 2 27 ai dafs: ymteiken / | “ en 9 AB ng | ea in una Tel hlö ten. Röhr in: Ve Magen der un. Ka Pier die . Speifen in denfelben nick kids. er erklärt zwar. . diefe! Verfuche dadurch, ı dals in diefen Fällen: die irungsmittel nicht a würden, ’ weil:.der Ma- nlaft Poor erneuert wurde, Be man heht. wohl sn Ig.) war, an a es a Halle! dal Eee Hin a he &t fey, weil abpefchloifen Bene 2 Agens ihiadk in he MUST EIER FILICE II-SEPL Ion rRREe N ‚al una Arosa be ln Tina Veerfüdkteigjt he er niit: durchlöcherten ‚Röhren ans ey dafs" die Verdauung der‘ ‘Nahrüngsmittelnlir Seren ha he ter ers Age he fee ‘döch “die °ganze’än den’ et “Portion auf’ gleiche‘ Weile "N age durchdrungen war; ach diefe ‘Ei fertig Srklhrteerauftielelbe Arkaıa ya air? Um (8lfo diefen Einwand‘ za entkräften;” mufsten‘ srfuche’angehtellt /werden. “lchiwählte zu\denf n zwei junge Tauben.von einem Alter; "nachdeitr" hälben Tag gefältetbatten,. Ve yet eh eine gleiche, Anzahl Erbfen eingakopfty und’ ehe ‘Portion"Walfer ‚eingegoflen; ‚der'einen rarde eher iii an feinem: oberften Thenleinit' Paden unterbunden, wobei die Nerven’ und’Biite' f örg rn Dre wurden. " Nachacht Stan! A mı Sliaedglom ’ DER ER de unkheinger hal TER 3) aa 0. 4. 65. ‚X baw .IX. 7 aan N 08 er {ra a. ea ind “Pa te Em u, ee Mare A ikea re ale ern ser der‘ andern'vk Nächizivan Ye beide Tauben et „an et md ie jeher unte -bundenen Dan noch: Faltıc Hl ir kei nd in dem‘ Muüskelmäßen‘ fanden; ich ana een Eee eigtehitnd? nb 1 erähderonge der. Pa bel zeigt Fr ‚dettlich\’er eeihen: Holen, währen". er re em shell e ein „elnfürmipgd ri nes\Geihi ’darfteilte. on ie, ler} Br V Es > che wire "det Stimihnerven, Auf i fett hat, fprechen ganz für en! Ans Daraire ration’ nothwenidigeBedingüh%’detV ara “Vorzüglich Ha tee jerlich"voh‘ ) a Philipp angeln; Kind von’ Andhen there ho Hderien Verfüche gezeigt. 2), dafs die Duröhtehh "düngrder “'hertmfchweifendei Nerven hund "Verdäuuhir ftöte, 3 wann zog de Art Dänikefpirätfon) (geftörtwerdes Demil) ee Magennerven® ai det Durehfchneidung'« "Galränismus/in fteter Ertegung'erhälten ‚st fhelie Veran mgeftbht wor ich, untl SURIERN En FF Auen Frei,» als went die Nerven g& e: en! wären.“ Wen wir nun Annehihie ten, a bdem Atlımen di Luft blols’ indie/L ae hzeitig in‘ een ‚fo ae era eat een ee, “gu a ein inen fo außfllenden Ernhuls auf "dan önne: Une! Bit DRM el: aaa rt u ne Kcriahenie © 4y Jeiiinal’of Soienee, Literasırgand.che Arcai-@ditadjüf the Royale Inftitution. No. XI. und XII, 2. te ı& | gan yitr könpen;bej;den, Ineamanda kule hen, ara ‚des En By Reiters ähneniaiee Verdauung namlich | iden, mittleren Paare der,Stigmatum, dur, ehe ‚der Mage mie DRIE Reg wird, am re Eigen FREE ER LAE hen Nasazı Is hlsr AR ir ohlblk, bei, wg nen, wir es Beobachten, das. a a -lebhafı Te,. Ipiration S takt üi Ir der Bauch chwe e ei Sr ar di Ei era TArHAeR geindegn- alien Bnmee ganlara N 7a w ee Ni a! ch di nn . Sn ha ei) Is 1 Sa Fe 2 on u genlaft,, 1 rn >, 4 d, eben lo ‚now rendige 6, acilche Laßt, u i Kl a: an, En u die Ks N en En ao i I de Ft Ki: ‚des, a INN s19hE s, duslo -h r unorganjfe ai 1" ‚wi une 1“ Pag, ıbrfo ier eines. ii hdas Er pi ig” andern ils Yen au härı u han Ines u} eieninnn en in. eig Temperatur bedingt ile,. eife 'auchrder erkanungt- procefs durch’ die -Verdatungsfäfte ‚und durch atmo- Ko Luft von, male a je: ed SR EURER SE ©; 156 us Bi ig ‚Re sih, In‘ Kyanmayıı \n DAN Sn sah a, Y Y N sl, iR dge: a RB, ul vn wor BETT Bern? Aneikarı a =llRefehreibung! mehrerer; im. n Win "ha eb. gar ibis ı1g2rH auf: ‚dem; sam ton “o Saalezu ‘Halle gefundener: täten. Von Moser, :Profector zu Halle, ” Dior ok) Dis ı den, obern, hremitäten eines “männlichen Leich- s fanden fich, aulser mehreren Abnormitäten, d Soft eh dafs, der zweikönfige Beugen r de Vorderarms,, Bic iceps. a drei” Köp fe hatte B. ; dritte überzä ihlige Kopf näm lich, RE von de dera Fläche ‚des "Oberarmbeins, ‚nach "oben mir den Hakenmuskel, 1 M. ‚coracobrachialis, verwachfen, und’ d ver, band, fich,, ‚getrennt von dem | innen ge M. brachieus. ‚nternus, als « ein ‘ziemlich fta I kelbauch, nach u unten mit der "gemeinfchaftlie hde he beiden normalen Köpfe des Vorderscnheler PR An ‚denfelben Extremitäten Krb = Kursen waren die vorhandenen Tangen De ech Ken tenl, po! l. longi um fo ftärker, entwickelt. Men fich, an jedem V orderarme ein bene yon welchen ‚der ; am, rechten Arın ki ae ke sem Ji k n, r. war, I ir Ei Be » ige kleine. "Mü ie am rechten‘ ah. entfprang on’ deräufsern Fläche der Speiche, öhnge: fähr zwei Zoll über ihrem untern Ende, und ging; “am. fangs von der ‚Sehne des;- agigen Abwärträahgen ges TER 85. aguusabre Venus Ai ol, eilt sgtunad, iyjeyagrıs Bades M. abdierpoihlongus, beigleitels um’ihr um- teresyEihde fichäibgrunilchlagenci- it vfeitiet Seline dan ‚techten Hand) "wo erfich’an das obere Ende des Mit- ‚telhandknocheus des Datmens änheftete, sAriv '»° Der At’ linken Vorderärm gefundehe ’kleine’Mus- Kel heftete heh mit‘ feinerpäMuskelfleifch an "lie. ‚Sehne langen A Teer M. extenf. poll. Tongus, Ba eben Hachrdaen ;Soarkiveirwuche mit ; rc derodes kenanären Muskels; bevor diefe men letzt&3 Asifitfe,Art-fehienen‘ die Ba BeRlBaRaN IAiryen, ae Vor eni nsyck Ken Rn Mn ri iber A Ni u eg ne ” ih e I n ke ' 7 a) ji 16 es ‚ee A MER I a Anne ri be a Res 77 To $ EN Kl H ne et r et Beine hlgndmes 3 han aim An at JEAN „EHEFS sen,” Zur ie Ss linkör Araag vohah Ar rare, ‚nel san A son ham alba > An Rn gar gm war ka Eines A digiti ind: Fils ic Ben ch Ka AR Nilk “ “ Be, zu Sl EN "Dieler ‚kleine M ntlprang yom ‚Rücke nbände SE, 5 epi,dorla rlief von, da is! e un. ae = ei mn I ins ne a Starker, emiger, Mu el Ile, vdiehe der genauinte Finger ir Be Me ap Fiir: Strecker, 'M. extenf. digitor. communis, bekommt, ind M. d. Archiv. VII. a. pP 226 -.—n fetzte fich von ‚da an fehnigt geworden an den, Rücken und die Speichenfeite des Mittelgliedes, des, Zeigefn« gers feft, fo dafs er ftreckend und abziehend: Baalneb: wirkte. “+ Ob diefe Art von Muskelvarietäten. nichs ‚Auch : di den Hemmungsbildungen "zu. rechnen, fiad ? ‚Vielleicht: lielse, es fich fo erklären, dafs, wie namentlich inidies, fem letztern Falle der Muskel heim, Fötus normal ‚ents, wickelt war, fpäter aber hörte durch irgend ‚eine Ur-' fache ‚vielleicht mangellaite ak der ‚oh zu; fernten und Be wurden, auf der Stufe der Sl: ten Grölse ftehen. In den untern Extremitäten fehlten, analog, lan Abwelenheit des langen Hohlhandmuskel an dem -lin-» ken Vorderarm, die langen Sohlenmuskeln, M. planta-, res, überdies auch der drite Wadenbeinmuskel ; Mai peronaeus tertius. Noch ift an diefem Leichnam hen daß, der vierte und fünfte Halsnerv, nachdem hie ihre Zweige zum Nacken und Halfe, und erfterer den. Zwerchfell-,, nerven abgegeben hatten, durch den vordern Rippen=; halter, M. fcalenus anticus, gingen, um zu dem Armge- flecht zu gelangen. N Eine merkwürdige Abweichung des N, M muskels, M. ftylogloffus, fand fich an einem männlichen a Kopfe; der Muskel entfprang, nämlich auf der rechten fi Seite vom innern Flügelmuskel, M. pterygoideus inter-.; nus, und zwar da, wo dieler Muskel fich an die innere; Fläche des Winkels des Unterkiefers anfetzt, und ging. voR.; hier fchief herüber und nach vorn zur Zunge, ‚wa-', durch feine eigenthimliche Fungtion, die Zunge zück-, } - nn wärts ifi die’Höhe zu ziehen verloren ging, er zog fie $iach feiner Seite. Der Griffelzungenmuskel der linken * Seite wär nörnial. An demfelben Leichnam fand fich der zweiköpfige Vorderarmbeuger, M. biceps brachii, der rechten Seite aus drei Köpfen zulammengeletzt. Der dritte über- zählige Kopf entftand dadurch, dafs der lange Kopf des Muskels von feiner Sehne, woinit fich der ganze Vorder- armbeuger ar die Speiche fetzt, an gefpalten war, To dals zwei fich deckende Muskelbäuche entftanden. Der untere verlief regelmäfsig als langer Kopf mit fei- ner obern Sehne durch das Kapfelband des Oberarmge- lenkes zur Gelenkfläche des Schulterblattes, der über ihn liegende aber heftete fich mit feiner obern Sehne an das Kapfelband des Oberarmknochens, und zwar an der Stelle, wo diefes die Sehne des langen Kopfes hin- durch läfst. Der kurze Kopf des Muskels war regel- eg vorhanden, ’ Der dritte Weadenbeinmüskel an demfelben Kör- , gab, aufser feiner gewöhnlichen Sehne, noch eine ziemlich Starke Sehne für die vierte Zehe ab, welche getrennt von den’ Sehnen des kurzen und langen Zehen- ftreckers bis an das obere Ende des erften Zehengliedes verlief. "An dem linken Oberaint eines funfzigjährigen fehr muskulöfen männlichen Leichnams beftand der zwei- köpfige Beuger des Vorderarms aus vier getrennten Abtheilungen oder Köpfen, den beiden nörmalen, ei- nem dritten, der dem oben zuerft befchriebenen dritten Köpf ähnlich war, und einem vierten, eigenthümlich gebildeten ftarken Muskelbauch. "Die'beiden erltern, der lange und kurze Kopf des Muskels, unterfchieden fich jedoch nicht in Hinficht ihrer Länge und Befefti- gungsweife, da.der, welcher der lange feyn Tollte, fich mit feiner Sehne ebenfalls an dem’ Hakenfortlatz des Pa 228 —— Schulterblattes heftete.,.. Auf diefe Weife fehlte die Be- feftiigung des Vorderarmbeugers an die,.Gelenkfläche des Schulterblattes ganz; doch ward fie.zum-Theil da durch. wieder ‚hergeltellt „ dals vom. ‚obern. Rande der genannten Gelenkfläche an ftarke Faferbündel,des Kap* felbandes des Oberarmgelenkes zufammentraten , fo eine . mit ihm verwachfene Sehne bildeten, weiche, über | das Kapfelband, jedoch mit ihm ‚verwachfen., hinwegge: hend, ‚zwifehen den vordern und hintern, ‚Winkel ‚des Oberarmbeines an denfelben herabitieg „beinahe bis zu deffen Mitte an den Knochen .ebenfalls.angewachfen; - und hier Anheftepunkt für die beiden überzähligenMus- kelbäuche wurde, befonders für den, vierten« ‘Dex dritte Kopf nämlich heftete fch mit. feinem obern|feh- nigten ‚Ende an die fo eben, ‚befchriebene, Sehne, mit {einem nach unten ftärker wertendemBauche an die vor dere Fläche des Oberarmbeines, ‚und verband fich ‚als- dann unter.den beiden längern Köpfen herabfteigend mit: der ‚gemeinfchaftlichen Sehne des Beugers. - Neben die- fen drei Köpfen nun, ‚und zur Hälfte von. den beiden längern bedeckt, lag die vierte Abtheilung des Muskels, an Dicke des Muskelfleifches den .drei..jbefchriebenen, zufammengenommen ‚gleich, ., Nach oben entlprang er, . fehnigt, von der vom Kapfelband herabkommenden, Sehne, welche ihm; ganz, anzugehören./chien;, und auf diefe Weile ward der eigentliche. Jange Kopf des Beu-; gers erletzt, nur mit dem Unterfchiede „.dals:der Mus- kelbauch um die Hälfte,,Kürzer, ‚in: Hinficht des. Mus-. kelfleifches bei weitem dicker war, und (als feine Sehne nicht frei, Sondern angeheftet an die fpina. tubereuli' majoris, des Oberarmbeines neben dem ‚Anheftpunkte. der Sehne, des grofsem Bruftmuskels nach. oben das Kapfelband erreichte, und nun nicht unter demfelben, fondern über. daffelbe fich hiawegwerfend und mit ihm | verwachfen den obern Rand.der Gelenkfläche-degSchul-; kd terblattes erreichte. * Nachdem alfo diefer ‘vierte Kopf in: der Mitte'des Oberarms fchnell in einen dicken Mus- keibauch: überking, 'heftete er fich, nicht 'verwachlen mit den benachbärten Muskeln, auf dem innern Arm- ‚muskel aufliegend, an. die gemeinfchäftliche Sehne der drei befchriebenen Abtheilungen des Vorderarmbeugers. @b,an dem rechten Arm fich dielelbe Varjetät fand, Konnte nicht: ‚ausgemittelt werden »., da eine Verunftal- tung des Ellenbogengelenkes , bei der ‚Section, welche Be anatomifchen Saale ‚gemacht wurde, eine gänz- e Zerftörung . der ‚Muskelparthien veranlafst hatte, as verunftaltete Gelenk heraus zu fägen, Die Ver- u felbft aber rührte von Gelenkmäufen her, fich in bedeutender Anzahl und Grölse inner- des ‚pfelbandes des Ellenbogengelenkes gebildet, und foe eine, erfchiebung der Gelenkenden der Knochen eranlafst hatten. “An demfelben Leichnam fand Gich an den "untern Extremitäten, ein eigenthümlich | gebildeter Muskel, 'wel- cher von nn langen gemeinjchaftlichen nee M. Nexor digitor. ped. comm, longus, da wo diefer ‘in feine ‚Sehne übergeht, entlprungen, durch Zellgewebe an die Äihfern Tibialgefäfse befeftigt mit feiner dünnen Sehne über die Hier verlaufenden Sehnen und mit den- Ku zur Füfsfohle heräbftieg,, um fich an den freien 'der card Auadrata Sylviifeft zu Tetzen. © An e DE Techs und Zwanzi igjährigen männlichen Kappen "Sch folgende Müskelvarietäten. "7 a des Kopfes, Splenius capitis, der en Seite zerhel in zwei dicht neben einander Be: gende Muskeln, indem der eine von den Dornfortfätzen des’zwliten’bis fechsten Halswirbels entfprang, tild. Gch än'die Bänze öbere halbmondförmige Linie des Hinter- hauptbeins fehtfetzte; der zweite aber von den’ Dornfort- Sätzen des fiebenten Halswirbels und des erften und’zwei- ' teniRückenwirbels.änfing; | neben dem vorigen‘ nach oben und aufsen in die Höhe ftieg, und fich.an den hin- tern Theil.des Zitzenfortfatzes vom Schlafbein anheftete, ‘ Von beiden durchflochtenen Nackenmuskeln, M. ee eervicis, gingen Sehnen herabbis pe a Soon des’achten und neunten Rückenwirbels. ' An’ den obern Extremitäten fand fich ein ro Muskel, welcher von der Mitte des runden Vorwärts dröhersy Prönatorteres, fleifchig entfprang, ' einen Muskel bauch von ungefähr drei Zoll Länge bildete, und ich mit feiner fehmalen Sehne mit dem langen Daumenbeu- ger, Sn ‘poll. longus, ungefähr in deffen WER Ehen band. yi ‚Die kurzen Beuger des Daumen und des Meinen Fingers, M. flexor. Br poll. et digit. minimi, wäre doppelt und über einanderliegend, deckten fie fich. un SPuhlmuskeln, M,lumbricales, der Hand ma. "vier. En ıgegen, doch erhielt der Mittelfinger ‚zwei, von ih hn Böa a der dem Zeigefinger angehörige fich ı ‚nit an jenen h feltigte, a „Der. "gemeinfchafzliche kurze Zehenbeuger,M.flexor. digiter, c ‚gommunjis.breyis, gab kein Bündel für die kleine‘ Zehe ab, ; Statt deffen fand fich ein kleiner Muskel, welcher ae. Gröfse und Verlauf mit, dem ‚eben- falls vorhandenen Spulilmuskel (lumbricalis), .der ‚kleir nen Zehe gemein, hatte, und deffen, Sehne fich ganz fo wie die drei, übrigen Sehnen des kurzen Zehenbeu " ‘verhielt, ‚indem er, durchbohrt. von der Sehne für. kleine, ‚Zebe des langen Zehenbeugers, fich an ‚die lie der ‚der, kleinen Zehe heftete. f Ai N ya "an ‚Der 1 fchon, befchriebene ‚dritte ‚Kopf des,;Vorder- armbeugers fand fich auch noch an beiden obern Extre- mitäten (eines einen Mache zit „rjedonls Ichwä« cher:wie ‚gewöhnlich, . ‚1 (Sr be rin] bw" An den obern Extremitäten eines weiblichen Leich- nams fehlte vom gemeinjchaftlichen 'obern ‚Fingerbeu: 8er, 'M: flexor digit. commun. fublimis, die Abtheilung, ‚Welche dem kleinen Finger angehörte, gänzlich; jedoch ‚war fie an’ der'rechten Hand erfetzt, indem von dem Ligam, 'earpi volar. proprio ein kleiner Muskel 'ent- fprang, der'bis zur Mitte der hohlen Hand kr pn war, und fich mit ‘feiner Sehne, die wie die üb Sehrlen: des oberflächlichen Fingerbeugers, ebenfa ls urchbohrt wurde, und fich in Hinficht ihrer Befefti- et den den re Finger ganz fo' KOREGEEN wie 2 die, yr a a RR a. % y h R vin. g RN > ge) Seltner Fall von Mifsbildung der männlichen Gefchlechtstheile und: der Harnörgane,, be-: i obachtet im :grofsen Hofpital zu Brescia. “ Vom:Doet. G. B. Morerrı (Mitgetheilt "aus den Annali univerfali di medicina com- pilati dalHerr Sgr. Dr. A. Omontı, No. 55, 5 ıglio, Agofto 1821. p. 112.) Di Natur, ‚fo. bewundernswerth in. ihren Erteugnifen, bietet dem Beobachter häufig fonderbare Erfcheinungen. Orxganilation der lebenden Wefen dar, indem, fie, thierifchen Formen mifsbildend fo verändert, dals,, fie uns häußg über die Art und das; Gefchlecht des Indis. viduums, in welchem fie ihr Spiel übte, in Zweifel läfst. Von diefer Art ift die Erfcheinung, welche ich jer, ‚befchreiben will, beobachtet an einem gewillen Peter ni ‚aus Baflano,,, 68 Jahr alt, der wegen chronifcher höe, am.acht und zwanzigften Mai 1819 in unfer Hu Far S : 7 232 —— Hofpital. BRRER wurde, wo-er, einem -pallenden Heil- verfahren zum Trotz,; am vierzehnten Juni ktaxb.' „or +..,1Da,derfelbe ‚durch. feine ungewöhnliehugebildeten, Gelchlechtstheile unfere Neugier erregteyi:fo: a Leiehnam in. die Todtenkammer gebracht, wo in Ge- ‚genywart| einigen jungen, Mediciner,, eines genaue anato« milche, Unterfuchung angeftellt wurde, welche hierauf auch der,gelehrte und erfahrne praktilche Arzt, Here Alberkirs fo ‚wie der. ausgezeichnete ' "Wondarzt „Here Bonizzardi beftätigten ,.. nachdem = nom präparirten Theile unterfucht hatten... -.. 4 bt ash Haag "Diefer Unglückliche, der einer Rare Gefundheit. genolfen, hatte eine mittlere Statur, die Form der Glie- der war männlich, undfeineMuskelkräfte vollkommen ‘entwickelt. Das Kinn war mit ftarkem Barte bedeckt, fo wie die Gegend des Bruftbeins mit dickem Haare. Spuren eines vorhandenen Nabels fand man nicht. Des Becken Wär eng die Schenkel gerade; ' . Die " Schamge- genil und‘der Damm waren mit dichtem, | rothen Haar hedecktii! In; beiden Iniguinalgegenden erhoben lich zwei längliche, Gefehwüllte, nach, unten |bis Ans) Perinäum zu- fanımenlaufendl, ‚dazwifchen eine Furche,, oder perpen-, digulare, Spalte, ‚etwa, zwei Zoll tief, ‚obne ‚irgend, eine Oeffnung, irei von Haaren ‚wie die, grolsen Sehamlef- zen der Weiber DR "An ‚dem obern Theile der Furche erhob! hen. epIinAHITcher "Auswuchs'‘ ‘von 'etwa einem en nach‘ Art’ der Ruthe' aber "unfähig zur 'Erection u ‚ nicht gänz von 'der Haut bedeckt, ‘fo dafs gleichfäm eine ar ‚Biehel: ‚übrig. blieb, mit : utäralichee iin ; Sat ä Der Dr. Camijani verfichert "mich. in einem. Briefe, dafs er, } © , gleich nach der Geburt , "Zweifel wegen des Gefhleche IE TRRE NEE ehe er getauft wurde. ' Er hatte zwei'Brider, 2 in wie die Eltern ohne‘die‘geringlten: Fehler an .den!Gex - burtstheilen waren, Erbe oiind Vorkabrond Bändchenvrkenfängbhchlsnääkik a denvfeliwarmmigten Körpern; ’höch won Harnröhre.läw nerinkaoinst eob.geusguhhn, ) ı Von diefem Altıswuchs;einen Z6lkober wärts schoß . fidhuein Höfyıwon der Gröfse eines Mailänder Thalers, aulikelrotkr, mit’ Hautrunzeln, als fey es der Nabel; 4 Jingeben von-einer kleinen'Fürch&j'welcheivon der'Ver« doppelung der Haut gebildet 'wurder@iIn der Mitte vom dieldm befand fichs auf jeder“ßeite‘ 'ein!! Kleinesy Loch}; Wehe eitte Feine Sonde durehliefs, und aus welchem. . unwillikührlich der Utinabflofs; Ö’Eine' ihrdiefes befagte _ Härnkanäle eingeführte Sonde drang leichtz 'vön. obei | nach unten "und von!innennach aufsen durchgehend, - indie Höhlung. der Jänglichen. Gelchwölfte ‚; ‚dig bereits . eben. befchrieben find. ‚Naelıdlaın ichseinen, diefer;Kanäle aufgefchnitten; ward.ichigewähr,. daßs,iohwin fine: Ikleing, Harnblale.. ‚gedrungen eynsdie, an, den! Bafıs ‚dexlelben, Gelchwulft lag, ‚und zwei bis drei, ‚Löffel voll Urin, ent-, bielu „ılm;den andern Kanal fpritzten wir, Rlofögkeit, die ‚lejoht\in eine zweite Blafe ‚drang , (der ‚erftern ähn-, lich, „ebenfalls an deriBaßs der andern Gelchwulft,, bes findlich) und ihre Wände ausdehnte ,. fo;dals, ihr. ‚Um- ang einem Bühperei glich. . „Nachdem fe beiden Blafen aufgefchnitten waren, ,, ‚zeigte bich” rei nere, j2 Häche, etwas runzlig. 3. Aus felten Häuten: efrel eich ı Härnblafe. “Auf dem Crundeiil el: = der Men onani. er eh "Seite ine, Me: ‚nach, i nnen, ‚an ws » (iarz igte RE wenig np: len, vorriald Gröfse + eher, fehr m will förmig, Mr 'eiher Memt bran, gleic b.der Abo ginea des Am "Die var ara Hisculae, 'obne "Aus ührungs« älfer ‚macerirt, "2 zeigte. 'fe fich' beim Aus: j a ER wie feine verwickelte Fäden.” Die ‚beiden Ausführung skapäle,, welche hier die - Function ir "Harnröhre verfahen , , vertraten im Fötus die Stelle des’ Urachuss. Das, was sobre Geichwälfte «bildete, »wanıdie ae der Veriängerung des Peritonäums, welchesdurch! dem Ganalis inguinalig'herabltieg; dader Durchgang der herausgetriebenen’Eingeweide frei war mndider Bruch# fack..ah den äufsern»Wänden ‚hängeär blieb, ‚welchefibn umpaben.ı.. ‚Das Gewebe beltand ausifeften,iidichtersund verdicktef Membran... In ihm.fand. ichsteine, gralse Schlinge «des lleums ;. an..der linken. Seite: fand „fichy aufser einengrölsen Schlinge. desdünnen.‚Darms, welche £reichereid,und: hinaus ging» «noch Jam Fundus,des Sar ekes: felbit ein Theil, des Netzes s. welches ‚wiruhei.der Oeffnung ‚des Unterleibes-fehr. erfehlafft fanden. =4:« “Die Nieren'waren an Forim"und‘ Dage'widernätär. lich, die’ Harnleiter von gewöhnlichem Dürchmelfer, nur Vohraliin! tie einer von dem äridlern'ab, indem fie zum Cänalis Änguinalis nur in Begleitung ‚der Veneh gingen, nicht aber ‚der Arterien,’ welche auf beiden | Seiten von den’Arter. und ven: renal. abgingen, fo wie die foge- nadnteh‘ Vala fpermät., welche Gich' in"die Bläfen und’ in len unförmlichen Körper van Fundus der ‚gedachten 2 Bil Verbräisten, N Lu TER TE RE 17 ER BE ET FE SEEN ashist 5 ra! ia SE rt iter durchbohrten A e hinte ve En nei he “untern "Dritiheil jede Bat, "s deren, Membranen dur hg gebend rn aa, eien, , ta A a Br Ah in beiden, en erwähnten late erfetzten, he. , Fern er. bemerkten ‚ wir, dafs das Ligam. faleitörme, oder u {peufor,, epatis,. aus ‚der, ‚Verdoppelung des Bartels und dep ! ame im Fötus gebildet, fich bis zur nee hypogalıri ‚ver längerte, ‚längs -der Linea alba ein leichte Er bildete, "und fich im ‚Mittelpunkt jenes rothen, Hofes endigte, welcher fich in der Sc ‚ham . gegend ‚erhob un und‘ die Stelle des E vertrat, vi min: HT ans‘ —r 235 die Natur,.im Allgemeinen-Ach‘unverän- ee: landen, Gefetzen bei..der, Erzeugung wand Organifation der, ‚Welen. unterwirft, do: fehen. wir - doch häufig eigene, Abweichungen entftehn, ‚welche man, wie,es fcheint,, 'von'irgend,einer. zufällig :zufam- mentreffenden Urfache ableiten mufs;; ‘und indem .der \ fcharffinnige Forfcher., hierüber, Muthmafsupgen ent- ‚wirft, gelingt es ihm nicht felten „. wahrfcheinliche:Er- gen ‚der wunderbaren ee ka: zu Höhne Ehe Sch ik darbieten. un ‚uaklonr hust +, Die ‚hier beichniebepsj.Knfcbeineng, ai in’ ‚sh . ‚die ‚Zeichen ‚von, Mifsgeburt aller drei, von den Natorkundigen angenommenen Abtheilunger „ nämlieh ‚von UeberAufs, Mangeljoder Verfetzung ‚der Theile 1, vereinten, ‚indem wir einige, Organe fehlend „. Ein- eide doppelt und Ortsverixrung anderer Theile fan- D, bietet Stoff zu angenehmen und intereflantep, Un- ıgen, um Ge zu erklären, ,‚,Die geiltreichen ypothefen eines Bu/fon, ‚Bonnez ,. Maupertius, Male- che, ‚Darwin, und vieler andern; über den. Urfprung . der - Milsgeburten, worüber ‚[chon fo yiel gelagt ilt, find nreichend bekannt. „Will man nun gar..mit noch an- ern die Präexiltenz.. milsgeftalteter Keime, annehmen, alle Unterfuchung über. die erfte Urfache. diefer fcheinungen auf. di ermnubiyib „.Wir wollen aber.diefe AR ven ‚allgemeinen hränken, nach | der beobachteten. Ordaung,, in. wel- ‚die Theile i in diefem zergliederten Subject vertheilt „die Art und Weife anzugeben, nach, welcher wamünftiger Weife die befchriebene | Verdrehung „Veränderung der Theile entftanden. glauben kann. mufs daher bemerkt; werden, dals in, diefern Unglück- lichen, als erh die Hoden im fiebenten Monat durch terfuchungen bei Seite, fetzen ‚und, uns, darauf ; be- B36 * un. dsdn,' sritrldänen he ale von BREER der Membranä ei Sun würden ‚ivöärch ihr er nor Zulänhmenbang’undähreFönction” inet gehindert wart". Ihre Auflöfunig ward daher Beichtent niigt „sinn oße" wahrfeheinlich” "zwrrteieh Gerdit man, Hagen >iwie UiesEin geweide des'Unterleibes der That \aufserhalh er or Gielinnerhä1B"2ulfeyn- Tcheineh.* Da Hundd Zi re wegufreisblieby fo bildete BE um!fö"lEichter Wer beded- tende Bruch, welcher durch" hie äufsere Gefchtwülfe, kn Aßicheigeeg Weinffehenschitehlächts'hekyörbrachte, mal fie dein kier "befckebehen‘Subjest fie" ftets rege hätte! vörgeichrieten tn er Entiwieklüng' heile fein®suRiörper $, "naeh urn Verfchiedeneh Lebens Wide ee onen use Glfehlechts'wertlichektntt/deh ergehchiimilt mehgaute/Phöfle, welche kehänäkr mehr ERek wurdedlinät Hahren bekleidet, Hu(set eihigensüfd 6 per\zeriieriten!®' "Es- foheintchiammagh BE mein e Verürde Amelie Endlg yon dert Ingeklom hen Einfaß tere ickelten Hoden auf’ den BR nor ganismus S6bänge""Unfer Pini war’ der füfsenu gen Einßfindlüngen"deraubt, dürch welche Ei Indi- ee, ie Erin daf eigenen Art'als'des. dividuums bezweckt. us a 50 srPpielGelchichte det 7Z witter ‘iind Mifgetähfen ü fert werfchiedene" Bäilpiele 'voh “Abweichung ss ir Natur!: InBalliies'päthöloßifcher Anatöinie | e verzeichnet, die" der "Gefeh leehtsentpfintläng warden ,'weil in Fölge von’ 'Krankheit , ER gamisthäplchte® wären.” ‘Marcolidi *) erzählt &iheh ‚Ball world gar’ "keine Spur des Nabels äm "Bauche Fand, und ihn in einem ı Auswüchs zwei Querlinger breit 4. 3zauo® Kor teen ei ehr ot TUR Ba) sl “ ? ® der Scham fetzt, der an’ der Seite zwei Löcher hatte, ‚denen ‚der Urin, tröpfelte, ‚Wir fin:ten bei Conradi EN me rere Beobachtungen anderer Sch rifi tfteller yon mehre- rer ı Blafen in einem f ndividuo und ihrer monttFöfen Bil- dung. Porcal”)'und viele ander& berühmte Aeräte’häben den AusAufsdesHärns aus dem Nabel bemerkt, “ünd Hal- ler) fagt! non tamen‘.rarum elt, non in’folo>itfante urinam per umbilicum erupille, ed lin: adultis:homini- ..» Duodecimo et decimo quarto ‚anno urachus h tus vilns‘ eft, et ürina per'eüum' fub: ümbilico 'pro« - dit. Etiam in animalihus adultis ufächus'per aliquot atium apertus manhıt. (208 „1.1297 .!R lo I "4° An diefe eben erwähnten Fälle, aufser vielen an- dern, die’ wir in den’ Sammlungen‘ verzeichnet finden, - habe ich geglaubt, den hier erzählten‘ anreiher zu dür- fen, wegen der'Seltenheit f6’ grofser organifcheri Ver- änderungen der zur Beftimmiung des Gefchlechts‘noth£! wendigen Eingeweide, ROT Nr. To Klara) { war aa wre 7) Anar. pathol. T.IV. pi2. ' e nen naiher . 2) Möm.’de Vacad. roy, d. Ieiene. an. 1770. p.23. N " n. Phyliol.'T, VIII. Lib, XVI/ Set. 2, p. 79 msn k dr oh again 2 PR 4 161] 4 uk. 1- I 2 f .; bb. 27 Al - with Dosen ar 9 i trick 2b I AH him i nahien 2 „sch 2358 mn eilt wert vs 1 rer 3 ankii. “ Zur ‚ehre von keit near des a: een insbelondere des Herzens," „All s Nachtrag ‚zu dem Auflatze über die Bil. \ ‚dungsfehler.. des Herzens, welche. ‚die. ‚Bil-, s.dung,des rothen Blutes binden: : In. diefemn her a I. ‚Heft 2 at va na 2 OR te i „ Dr. GREGorRY über, eine a EL ehung ‚des ‚Herzens. N -chirurg- TERM; act. Vol. XI 182T. p. 296.) . 1 urilanrfe PrfRseeh P. Dornier’ ftarb im KON Jahre feines Amar im Petershofpital>zu Brüilel am acht und ‚zwanzigften, Juni 1817, und wurde am dreifsigften Morgens geöffnet, 's Die’Lungen, hingen überall feft am. Brufifell und, Herzbeutel und. waren mit Knoten und, Eiterfäcken. durchfäet, Der Herzbeutel enthielt vier, Unzen. Waller... Das Herz war {ehr feft und von natürlicher Gröfse, Die Aorte und Lungenpulsader entfprangen aus ‘der rech-- ten Kammer, Die Kammerlcheidewand: fehlte. ‚an. der Bafıs in einer, den Durchmefler der Aorte etwas an Grölse übertreffenden Strecke.: Die Lungenpulsader war nicht viel kleiner als gewöhnlich, und an ihrem Urfprunge von einigen knorpelartigen Fäden umgeben, zwifchen denen und ihren Klappen lich ein kleiner Sack gebildet hatte. Die Scheidewandöffnung entfprach lem - Urfprunge der Aorte fo genau, dals die Zulammenzie- hungen der linken Kammer nothwendig falt alles in ihr enthaltene Blut in fie getrieben haben mufsten, wäh- rend fich das Blut der rechten Kammer gleichmälsig zwi- - fchen beiden Kammern getheilt hatte. So frei war in- deffen die Communication zwifchen beiden Kanımern, dafs bei der Erweiterung des Herzens fich höchlt wahr- fcheinlich auch das venüfe und arteriöfe Blut vermifchte. -?: Der :Verftdrbene "hatte von der 'Geburt!än eine ‘ re gebabt und war, nach dem Zeugnifs' eines wefenden Verwändten, : bisweilen‘ felbft: falt: fcehwarz geworden. « Immer wa das’ Athmen kurz: gewelen, d er, hatte nie ohne Unterftützung ‚gehen können; In.den, letzten fechs Jahren hatte er, hin. und wieder in, einem der Stadthofpitäler kraokı gelegen. ‚Eine Woche vor ee Tode, wo ich ibn zuletzt fahe,, warf er ich e Koi Anfalle von "Blutfpeien Eiter : aus, und be, ich offenbar i in, der letzten Periode der Schwind- Der Puls“ ‚war "fchnell und. regelmäfsig, doch € e Bewegung des Herzens fehr eigenthümlich, Immer ar er eben und fchwächlich gewelen, hatte inde (en iche Länge erreicht, “ich t unmerkwürdig ilt es, wohl, ue diefer j junge “ Menfch mit einer fo auffallenden ‚Anordnung des Ge- fälsfyfiems ein Alter von achtzehn Jahren erreichen konnte, und zuletzt en einer Krankheit ftarb, die dem Anfchein nach nicht damit zufammenhing. Zügleich käinn der Fall als eine Beftätigung des, wo ich nicht re, zuerit von Dr. Farre in der Pathologie aufgeftell- in Satzes angelehen werden, dafs bei’dieler Bildungs- weichung des Herzens die Gefahr nicht fowohl in der en Vermifchung des venöfen und arteriöfen Blutes’ ee Gefäfsen, als in der Enge der Lungenpuls- - dder begründet ift *). U ne! 2) Doclı habe ich diefen Satz fchon früher in meiner ‘patholog. - Anatomie (Bd. 1. S. 441.), wo ich auf das nicht unmittel- 9% bar nach der Geburt Statt findende Eintreten’ der'Krank- Sr cheitszufülle aufmerklam mache, mir‘dem Worten angedeu- zer: „Vielleicht ift anfänglich der Durchmelier der Lungen: ‚arterie verhältnilsmälsig. grols genug;“ wenn gleich Farrr. /, dielen wichtigen Umftand Pa er DR M, #1 . A Ri sh) Alou Dlisr 240 En 55 200 220 23 su@)oMaRkeHaL übersieihe Bildungsabwei- „+ chumg\ des; Hierzems bei einemy van ched "blauemiuKrankheit, vleidenden».Kinde re ‘deMedee, T.:69. p. 354) WHn BEN öffiiete: ich“ mie'Herra as ehkh, Kuren von drei Möhäten und drei und zwänfig a Bde mit allen Zäfällen der Blauen Krankheit ge ü ln den erlten Tagen konnte” er. nicht faugen und hätte e eine | Violette Farbe, ‘die zwar. etwas heller wur. & GO RO I aber, jedesmal beim Weinen zurüchkehrie, en men „war | Tehr erfchwert,, 2.4 «lie Bewesungen, des Krei laufes tumultuarifeh und, ‚ unregelmälsig, "Nüch fechs Wochen hatte er wenig ai Größe zugenorinen, und - 7 jetzt . wurden ‚die untern ‚Gliedmaalsen” und Bauch- "wände 'wafferfüchtig. Dieler Zuftand verfel waud zwar zweimal durch die ‚Digitalis, kehrte; ‚ber nachher, zu- rück und blieb bis zum Tode. I Im; Unterleibe fand. fich, ‚Keine Flatüikeit,Jaie Leber war zu "groß das, Brufifell und ‚der Herzbeu- tel enthielten vie ‚eitrongelbe Flülßgkeit. ‚Das Herz war fehr grols, und befonders, die ‚Vorhöfe , ‚durch fchwarzes Blut ausgedehnt. Die, ÄAorte. und ‚Lungen, pulsadern, chienen,, drei Linien weit von einander, aus derfelben Höhle. zu ‚entlpringen. _;, letztere } fyaltcıe ich anderthalb Zoll über abrem, in die beiden Aefte, von denen der linke den Puls- adergang abfchickte, der. eine : gewöhnliche . Sale, auf- nalım.. PEN Der. rechte Vorhof ı nahm Be Er ‚geiwöhnli- chen Gefäßen eine Vene von der Weite einer Schreib- f feder' auf, die von’ der Thymus kam. Fe 320 Die äufsere Geftalt des Herzens war “normal.. An der Grundfläche der " gemeinfchaftlichen Höhle N fand fich die Mündung der Aorte mit ihren Klappen und und drei Linien weiter rechts, die der Lungenpulsader ‚ohne Klappen. ' Die dreizipflige Klappe war in. zwei ‚Abfchnitte getheilt und bildete einen cylindrifchen Ka- nal von der Weite der Zeigefinger[pitze, der in den völlig ‘ einfachen Vorhof führte. Die beiden Ohren waren nicht erweitert. “ Unter den Lungenpulsadern fand fich eine Va fung, und in der obern Gegend .derfelben eine drei Linien weite Oeffoung, die mit. einer durch die innere "Haut des Herzens gebildete Klappe verfehen war, und in die Vorhofsabtheilung führte. Ueber diefer Oeff- nung fand fich, durch einen ftarken Vorl[prung von ihr . getrennt, die Oeffnung einer andern Höhle von der Weite eines Fingerhutes, die Eh der rechten Kammer, { .3) Orıvay’s Beobachtung, einer blauer Krankheit. (Journal gensral de med. T. 23. p- 145 ff.) Jaffrenon hatte im Alter von fechs Jahren nicht - die gehörige Gröfse erreicht. Er war fchwer zu er- ziehen gewelen. Wangen, Lippen, Finger und Arme n feit der Geburt eine’blaue Farbe, die, anfangs wenig merklich, lich verftärkt hatje und zuletzt fehr auffallend geworden war. Er war trocken und mager. Der unregelmäfsige, kleine, fchwache Puls fank fehr leicht. In der Herz- rc egend fühlte man ein unregelmäfsiges, von einem deut- n Geräufch begleitetes Klopfen, - Aufserdem litt der Kranke an Erftickungszufäl- len, die bisweilen felbft lebensgefähtlich erichieuen. Er konnte nicht liegen, befand fich beim Sitzen belfer, am beften wenn er fich nach vorn bog. M. d. Archiv. VII. 2. Q "943 -——_- 2 ‘ Alle Ausfonderungen waren regelmäfsig, ' die Wärmeerzeugung fchwach, fo dafs ein beftändiges ‚Ge- “fühl von Kältey BFHROHRD. und felbft in der a ‚die Haut eifig war. . York ra Durch heftige Gemüthsart war er allen feinen Um. gebungen fehr unangenehm. Gewöhnlich waren mehr oder weniger lange Ohnmachten die Folge feiner‘ Zorn- ‘anfälle: Aeufserlt verftändig für fein Alter, ‚leitete un feine Gefchwilter, Die Spiele der Kindheit hatten keinen Reiz für Anh: In einen Winkel feines Zimmers zurückgezogen, [chien ‚er einer. unruhigen Melancholie hingegeben. Er fchlief gern und wüthete, wenn er geweckt wurde. Dana ‘wurde feine blaugrüne Farbe dunkler und verbreitete ich über den ganzen Körper, das Athmen wurde fchnel- ler, und es entftanden fehr unordentliche Bewegungen des Herzens. Dies endigte fich mit einer Ohomacht, auf welche eine, einige Zeit dauernde rer Schwäche folgte. - ' Er ftarb binnen dreifäig Stunden an der häutigen Bräune, \ Bei der Ulerhilne fand fich die Schleimhaut ‘des Kehlkopfs, der Luftröhre und Bronchien ent- zündet, in den Bronchien ein weilslicher dicker Schleim, im Bruftfell etwas Serum, die Lungen aus- gedehnt und blauroth, Auf einen Einfchnitt in fie drang eine dicke, etwas fchleimige Flüfgkeit heraus, die ich mit Blut, das etwas weniger ER als ARE lich war, vermifcht fand, Die Gröfse des Herzens war normal, das eirunde Loch und der arteriöfe Gang völlig verfchloffen, allein an der Grundfläche der Kammerfcheidewand fand fich eine Oeffnung, welche das Blut aus beiden Kammern Y —— | 245 ‚gleich frei in. wie, Aorte und PER treten liefs., 4 Die Scheidewand hatte in ihren untern zwei Drit- theilen ihre gewöhnliche, Dicke, ‘das oberfte mangelte ganz in der Länge von acht bis zehn, und in.der Breite von vier,.bis fünf Linien. ‚Am obern Theile: dieler völlig freien Oeffaung fand fich die.Oeffaung der Aorte - und Lungenpulsader im untern Theile ihres Umfangs vereinigt, fo dafs fie einen fchneidenden, dünnen Rand - bildeten, der ihnen: alsıgemeinichaftliche Scheidewand diente. Die Lungenpulsader war zu eng, An Br Theile des Herzens normal, ' Die Folge jener Anordnung war, dafs’ein neh an zu beftimmender Theil des durch’ die Lupgen- blutadern in die linke Kammer tretenden Blutes gera- dezu zu den Lungen, ein Theil‘ des Blutes aus’ dem rechten Herzen dagegen in die Aorte zurückkehrte; woraus fich dann leicht die Kränkheitszufälle erklären. Unftreitig war die Durchbohrung der Scheide. wand in diefem Falle angeboren. In Mecke?s Auflatz über die Entwicklung des Herzens in den Säugihieren findet fich die Beobachtung, dafs noch in einem fechs- wöchentlichen Embryo die Kammerfcheidewand nicht vorhanden ift, Der 'erwälinte Fall fcheint die Meinung deffelben Verfälfers ‚dafs die vorzüglichften Abwei- chungen des Herzens und der grofsen Gefälse in einem _ Stehnbleiben auf einer niederen Bildungsftufe begründet Bi zu Himpalinen. Zink: PEN BEEREBE ERS ET ram 4.0" £ i z , r)$ u a‘ 4 244 nenne 4) Server’s Befchreibung‘ des Herzens eines dn der blauen Krankheit geftor- ‚benen Kindes !), Et RR \ Im Mufeum zu Kiel befindet fich das Herz eines, bald. nach der Geburt an der blauen Krankheit geftorbenen Kindes, Die Aorte entipriugt aus der rechten Kam: mer an’ der Stelle der Lungenpulsader , die ganz fehlt; Aus ihr entlpringen, und namentlich aus der concayen Seite, die beiden Lungenäfte. Aus der linken Kam- iner entfteht an der Stelle der Aorte eine Pülsader, die zur.Luftröhre geht, und fich hier in die rechte undlinkeKarotis und die rechte Schlüffelpulsader theilt. Die ‚linke, ‚Schlüffelpulsader ‚entfpringt ‚aus der abftei- genden ‚Aorte, Das Herz liegt.nach rechts und hat eine On inder. Kammerlcheidewand, welche Wem eirunden Lochs ähnlich ilt, Die linke ‚Niere \ift le klein, fchlaff, kalt Zus nicht vorhanden , dagegen die rechte doppelt und mit zwei Harnleitern verfehen, welche fich beide in die, ' rechte Seite der Blafe fenkken. N un ol r 5) Taısert und Fouguser über eine Y egel- widrige Vereinigung der Herzhöhlen, (Bullet. de la fac, de medec. 'T. VI. p. 355.) _ Ein vier und zwanzigjähriger , ziemlich ftarkei Mens der. falt immer gefund gewefen war, und! nur nicht. auf der linken Seite liegen konnte ohne bedeutende . Athmungsbeichwerden _zu erleiden, verfiel fechs Wochen vor feinem Tode, nach einer fchweren Arbeit, in eine gänzliche, mit Gliederfchmerzen verbun- dene Erfchöpfung. Nach einigen Tagen concentrir- 2) Seidel index Mufei anatomici Kilienfis. Kilise 1818. p- 61. zen fich‘ die Schmerzen in die Hände und Füfse, und: ‚diefe fchwöllen etwas an. Einige Tage darauf gelellte - ich hierzu ein trockner Huften mit leichten Refpira- “tionsbelchwerden,. Fieber‘ mit nächtlicher Hitze und Schweifs, ftarker Durft, ohne Schauder und Kopf- fichmerz. Am dritten Tage nach Eintritt 'deflelben kam der Kranke in das Hötel'- Die. Am vierten wurde ein Aderlals vorgenommen, worauf ‚die Hand- - Ichmerzen verf[chwanden. Nach Senfpflaftern verfchwan- den am fechsten auch die Fufsfchmerzen, das Fieber * blieb. Jeden Abend trat leichter Huften, Dyspnög, und ein ziemlich ftarker Durchfall ein. ° Am achten ı bekam er, auf den unvorlichtigen Genufs von Wein, unter und etwas innerhalb der linken Bruftwaärze Stiche, "welche dureh Linkslage, Athemholen und andere, der 'Bruft mitgetheilte Bewegungen, befonders’aber durch ‘den Huften, der fich, wie die Dyspnöe, von jetzt an iehr vermehrte, zunahmen. Um den zehnten und elften Tag der Krankheit wurde der, immer’ feltne und Ichwere, Auswurf blutig, und die verhältnifsmälsige: ‚Blutmenge nahm durch den Genuls von Wein zu. Am achtzehnten gefellte ich Ordem der Fülse und des Ge- fichts hinzu. Indefs wich der Schmerz örtlichen und allgemeinen Biutausleerungen und Blafenpflältern, ‚die auf das Bruftbein gelegt wurden, fo dafs der Kranke am "acht und zwanziglten Tage der Krankheit, wenn gleich - woch Fieber, etwas Dyspnöe, ziemlich ftarker Huften ö mit wenig fchleimigem Auswurf und mäfsigeın Durch- "fall vorhanden war, das Hofpital verliels. “Er nahm fogleich warmen Wein, worauf fich sch 'denfelben Tag alle Zufälle verfchlimmerten, Schwindel und heftiges Herzklopfen hinzukam, fo dafs der Kranke durch Erfückungszufälle genötbigt war, das Bett zu verlaffen. Deshalb Kam er am fünften Tage mäch feinem Austritte aus dem HötelDieu in die Cha- 246. u « rile,. wo er 'am zehnten Tage nach dem Eintritte Starb;; Aufser den angeführten, immer zunehmenden Zufällen. fand fich fchon am erlten Tage ein Gefühl von Schwere. in der- Gegend. des: Herzens, deflen weit ‚ausgedehnte‘ Schläge, ı beim Sitzen mitten in.der Herzgegend, bei‘ Neigung auf die rechte oder linke Seite hinter dem Bruftbein.oder, weit mehr nach links, durch eine.Flüfßg-: keit gefühlt zu werden fchienen, und der Zahl nach‘ mit dem: kleinen, häufigen, gelpannten,- nisweilen inter- mittirenden Pulfe übereinkamen. Zugleich fand fich, Oedem der Fülse, Aufgedunfenheit dee ‚Gehchts und: Halfes, und die Blälfe des Gefichts wich in. den: Wan-, gen, der Nale und den Lippen einer violetten Farbe, Nach mehrern örtlichen und allgemeinen. Ader-. Jäffen ftarb der Kranke am fünf und vierzigften Tage der Krankheit, nachdem.er am Todestage felbft ich“ völlig auf dem Wege der Belferung zu befinden geglaubt hatte. Bei. der. Oeffoung, fand man das Oedem auf Ge- ficht, «Hände und Füfse beichränkt, das Gehirn nor- mal, im Bauchfell wenig röthliches Serum, die ganze innere Darmhaut, gleichmälsig roth, etwas verdickt, mit röthlichem Schleim, befonders am Ende des Dünn- darms bedeckt... Die Lungen waren röther als gewöhn- lich, die rechte unten mit Blut angefüllt, die Schleim- Bi mit einer dünnen Lage Blut bedeckt, Im Herz- beutel fand ‚fich faft ein Nöfsel röthliches Blutwalfer. Das, um ein Viertheil vergröfserte Herz war {ehr erweitert, ‚ohne Zunahme der Dicke oder Dichtigkeit feiner Wände. : Nur der rechte Vorhof war bedeutend verdickt. , Er hing mit dem linken durch das eirunde Loch, und eine zweite, fehr unregelmälsige,; von ‚gelb- liehen häutigen Franzen umgebene Oeffnung im untern Theile der Scheidewand der Vorhöfe und dem untern und bintern Theil. der Scheitlewand .der-Kammern zu-- fammen, wodurch alle ‚vier Herzhöblen. verbunden wa- ren; und. genaue Vermifchung des arteriöfen und Herde, fen Blutes bewirkt wurde. “ Die Befchaffenheit diefer Oeffnung aiweilen die Vermuthung, dafs fienichtangeboren, fondern eine Folge ‚der Zerftörung einer, in diefem Falle blofs durch zwei an einander liegende Membranen gebildete SB wand nl il! 6) Fovgavızr über die angeborne und zu- u. 'fälligeentftehenden Verbindungsöffnun- „gen zwilchen der rechten und linken u. Herzhälfte, (Ebend. 'S. 363 ff.) Die vorftehende Beobachtung kann einige Betrachtun- gen veranlaffen. Weshalb fan hier, wo das offen ge- iebene eiruhde Loch, dann noch mehr der fpäter ent- ftandne Rils die Vermifchung des rothen und fchwarzen: Blutes immer zugelaffen hatte, keine blaue Farbe Statt? Sehr allgemein fuchten die Schriftfteller den Grund von” dieler in einer folchen angebornen oder zufällig ent“ ftandenen Vereinigung und nahmen an, dafs das Offen- Bleiben des eirunden Loches nothwendig diefe Folge liaben müffe,- Indeffen erregt der "erzählte FAU"i8len Zwäifel allen, die durch andere Thatfachen unterftützt Be! Das Fleifch, die Haut und alle Organe Hals vln neugebornen Kinde nicht die Farbe wie in der blauen Krankheit. Eben fo wenig erhält der Körper diefe im Sc intode, wo doch das Athınen ftockt und [chwarzes lut in das arterielle Syftem dringt. Die blaue Krank- heit entfteht daher niebt nothwendig durch, Eintritt des Ichwarzen Blutes in das Syltem. des sale n.. Andrer- feits beweifen. ‚beftimmte Thatfachen die Möglichkeit 248 .—. der Batfiebung derfelben ohne zopehtrickäge re munication, A Bei Erweiterung des rechten Hierzendii wind % ganze Körper blau. Ein afthmatifcher. Anfall bewirkt bisweilen daffelbe. So verhielt es;fich bei einem jun- gen Manne, der wegen einer heftigen. Dyspnöe in: die Charite kam und nach eineth Monate ftarb. Die ganze Haut war fo blau, dafs ich auf-eine folche Communi- cation fchlofs und doch war 'das Herz völlig normal, Vor zehn Jahren machte ich einen: Fall bekannt, wo eine junge Kranke in wenig Tagen an einem acuten Afthma ftarb. Der ganze Körper, vorzüglich das Ge- ficht, ‘war violett, und doch konnte ich Bei: der Section keine Veranlalfüng ausmitteln, Folgende, mir von einem meiner Schüler mit- getheilte Thatlache begünftiget meine Anficht noch mehr, ‚Ein Soldat von drei und zwanzig Jahren hatte bei feinem Eintritt in den Dienit Keinen Aufchein von einem organilchen Fehler. Er hatte die fpanifchen und Pyre- näenfeldzüge olue Nachtheil gemacht. Im Februar 1814 bekam er ein Tertianfieber, wovon er in einem Monate geheilt wurde. Kaum in den Dienft zurück» gekehrt, bekam er plötzlich an den Lippen, der Nafe, der Ruthe, den Gliedmaafsen, vorzüglich den obern, eine blaue Farbe. Diefe Theile waren zugleich kalt, die Angen thränend, halb von den Augenlidern verborgen. Dabei befand er fich übrigens wohl und zog mit in das Feld. Im Mai bekam er die Krätze, wurde mit Un- guentum citrinum behandelt, mächte fich Bewegung, und verlor allmählich erft die blaue Farbe, dann die Kälte in Kurzem gänzlich, In einem ändern Falle fand fich blaue Krankheit, obne dafs der Kranke den Dienft ausfetzte,' in einem zweiten zugleich Warferfucht, woran der Kranke-ftarb; und die: vermuthlich von einer Herzerweiterung her- ' zührte. - + Hieraus darf mar wohl fchliefsen, dafs, wenn man in manchen Fällen die blaue Krankheit leicht aus .der Vereinigung beider Herzhälften oder der Störung des Kreislaufs erklären konnte, welche durch Erweiterung des: Herzens und Anfälle von Afthma entftehn, doch die Aetiologie unvollftändig bleibt, da die blaue Krank- heit bisweilen von allen diefen Bedingungen unabhängig, oder nicht in einer beftändigen Beziehung, mit ibnen ift. En ? 7) Kwıarkowskı Beobachtung eines Fal- les von blauer Krankheit. (Aus deffen ‚ Diff, aetiologiam mworbi coerulei.amplifieags. . Vil« nae 1816.) | Ein Knabe von kaum einem Jahre, von normaler Gröfse, aber fehr langer Bruft, deffen Mutter in den letzten Tagen ihrer Schwangerfchaft durch eine Feuersbrunft in Schrecken geletzt worden war, wurde am acht und zwanziglten December 1815 in die medieinifehe Klinik gebracht. Der ganze Körper, mit Ausnahme des Ge- hiehts, war fo blauroth, dafs die normale Farbe nur bie und da in Geftalt netzförmiger Flecke durchfchim- merte. Am deutlichften war die blaue Farbean den obern, und untern Gliedmaäafsen und den Nägeln. Sie; wich dem Drucke des Fingers und kehrte wenn er nachliefs, zurück, indem ein rother Fleck voranging., Die Fin-. gergli er baıten keine abweichende Geftalt. Der ganze Körper war kalt, und felbft, mit Ausnalıme der letzten, Stunden des Lebens, ftarr. Die Stimme war, weiner- lieh, wie bei Kindern, die an Zellgewebsverhärtung leiden. Es fand fich ein trockner Huften, Schweres, ängltliches Aihnen, weshalb der Kranke kaum faugen 250 4 DT DR wid fchlingen konnte, - An Herzklöpfennlite «nicht; Der Puls war fchwach, fadenförmig, fehr häufig; fa dafs er, wenn gleich 'regelmäfsig,- nicht "gezählt wer- den konnte. ‚Blutflüffe fanden‘ nicht, Statt,“ das-Zahn: fleifch war gefund, '; Der ‚Unterleib ‚war gefpannt-und täglich dreimal fand fehr fchwarzer Stuhlgang Statt. ‚Angeblich war das Kind zwar von der Geburtian fehr fehwächlich, doch bis zum zehnten Monate ge+ fund gewefen, wo ohne SHE ASAIEE Be rn die erwähnten Zufälle eintraten, at Aın achten Januar ftarb das-Kind nach fruchtlofer Anwendung von lauen Bädern, Beibungen und Geber den Ausleerungsmitteln; Bei der Leichenöffnung fand man die rechte Lunge nurin zwei Lappen getheilti Der obere war gelund, der linke’ völlig hepatifirt, und auf einen Druck flofs Serum aus..’. Gerade fo differirten auch die beiden! linken Lungenlappen. ‚Die obern fchwammen, die untern fanken zu Boden, ‘.. Aufser einer allgemeinen’ oberflächlichen Rötlıe fand, fich kein Zeichen von Ent- zündung in ihnen, und.in der Bruft weder Serum. noch. Falerftoff, noch eine Spur einer Pleudomembran. Herz und Herzbeutel waren normal, das ‚eirunde Loch und der Pulsadergang verfchloffen, ah Hase cos alle Gefälse gelund, das Blut fchwarz. Unftreitig hatten wohl nur die obern Lüogenlapp pen geathmet, die untern waren auf der Fötusftufe fte- hen geblieben, anfangs hatten jene hingereicht, fpäter mit vermehrtem Oxygenbedürfnifs nieht genügt, und deshalb war die blaue Krankheit eingetreten. 1 | Indem ich hier einen Fall von mangelhafter Ent- wicklung der Lungen als Urfache der blauen Krank: heit liefere‘, beftätige ich zugleich die vor einiger Zeit in England gemachte Beobachtung von Verdichtung der on 851. Lungen.ohne yorangegangene Entzündung » er hebe die dagegen erhobenen Zweifel ?), Diefer Zuftand hat die grölste Aehnlichkeit mit der Zellgewebsverhärtung - und fcheint die Meinung von J. Frank, dals fie nicht die Folge einer Rofe, fondern einer Störung der Blut- oxygenation und Wärmeentwicklung fey, zu begün- ftigen 3). Wie es == aber auch fich mit der Verwandtfchaft ‚zwifchen blauer Krankheit und Zellgewebsverhärtung 'verha nicht lten mag, fo glaube ich doch eine Meinung Frank’s vorübergehen zu dürfen, wodurch die Aetiologie ? der blauen Krankheit bedeutend vervollftändigt wird: Er tr Nach ihm können nämlich aufser Herz- und Lun- renfehlern auch Leiden des: Gehirns diefelbe hervor- ringen. Er ftützt fich hier auf die Dupuyeren’fchen‘ “ und eigne Verfuche und Beobachtungen, ih 4 Nach jenen tritt bekanntlich auf Zufammendrü- ekung des herumfchweifenden Nerven Lungenlähmung' und fehwarze Farbe des durch die Lungen gehenden Blutes ein. Nach diefen wird oft bei Hirnkrankheiten die "Haut, befonders der Gliedmaafsen, blau gefärbt. Unter andern Beifpielen führte er. uns einen Fall’ eines Mädchen 'an, welche abwechfelnd an Melancholie und Lungenblutflufs litt. In dem Maafse als jene fich bildete; erftarrten die Gliedmaafsen und färbten fich ‚Schwarz, [o wiedie letztern Anfälle eintraten, kehrte die: ‚Eben jetzt auch findet fich in der Klinik ein vier- ähriges, an religiöfer Melancholie leidendes Mäd- a: Farbe zurück. rn u —— rer ) Edinb, med, and furg. Journal, Vol. 3: 1807, Ari "Bil, Vol. g. 1809. 4) Prax. med, univ, Vol, 2. Part, 2, Cap. 43. $. 165. de indurat. text, eellulofi, 95% .— N een, deren Arme und Beine wie in der blauen Krankheit kalt und blau find. Je heiterer der Geift, defto gerin- ger ilt ae Kälte und: ‚die‘ blaue Farbe und Umgekehrt: % 2 9) Fall von blauer Krankheit. VonA.K, . Hessersach. (Aus deffen Bericht von der Kö- nigl. anat. Anftalt zu Würzhurg. 1820 ), Ein Herz mit. doppeltem Urlprunge Pi: Aorte, von einem Knaben, der in feinem zehnten Lebensjahre an. der blauen Krankheit ftarb. h »...Die Eltern diefes Knaben (Mathes Ochrlein ) find gefunde Bauersleute von’ Oberdürrbach bei Würzburg, ‚ welche bis jetzt fieber Kinder mit einander zeugten. Die drei er/ten leben noch, und find. vollkommen ge- fund... Mathes wurde, als das vierte, zwei Jahre nach feinen vorhergehenden Gefchwiltern geboren. :-Von der Geburt diefes Koaben dauerte. es fünf Jahre, bis die Mutter ein fchwächliches Kind (das fünfte) gebar, wel- ches gleich nach der Geburt wieder ftarb. Das fechste,. ein munteres Mädchen, ftarb in feinem dritten Lebens- jahre am Scharlachfieber. _ Das fiebente, ein Knabe, lebt noch, und ift ganz gefund. | Alle diefe Kinder waren DRS ERISEPRL und: 'regel- mälsig geboren. Als die Mutter mit Mathes im fechsten Nöte ichwanger ging, erlitt fie einen heftigen Schrecken we- 1) Ich glaube durch die Aufnahme dieles Falles aus einem deut- fchen Werke um fo ‚weniger weder den Tadel des Herrn Verfaffers noch ‘des Publikums zu verdienen, als das Werk nicht in den Buchhandel gekommen ift, und ich es, als "tech mich. vor einiger Zeit zu Würzburg heran, nur mit Mühe ‚käuflich erhalten konnte. " M. \ gen »plötzlicher -gefährlicher Krankheit 'ilires Mannes, "befand fich aber ihre ganze Schwangerfehatt ig wohl, und. gebar leicht, wie gewöhnlich. ' "Der neugeborne Knabe war zwar fchwvächlich, hatte aber eine lebhafte rothe Farbe, und nahm gierig die dargereichte Nahrung. Seiner gierigen Elsluft un- geachtet, bemerkte die Mutter mit Kummer, dafs der Kleine nicht zunahm, und diefer Kummer wurde noch vermehrt durch das beinahe hörbare, fchnell auf einan- der folgende Anfchlagen des Herzens an die Rippen. Als er ein halbes Jahr alt war, fingen feine Lippen und Nägel an, eine blaue Farbe zu bekommen. Bald darauf "wurde er mit Schutzpocken eingeimpft, welche auch regelmälsig verliefen. .Im neunten Monate feines Le- bens bekam er in Gefellfchaft feiner ‘älteren Geichwi- fter die Malern. Seine Zähne’ bekam er ohne alle Krankhäfte Zufälle ganz unmerklich, lernte äber nie gehen, um fo weniger, da er nicht einmal frei ftehen konnte, fondern nur, wenn er fich irgendwo anhielt, und felbft dabei heftig zitterte. Gewöhnlich fafs er mit untergefchlagenen Beinen, und vorn überhängendem Kopfe. Seiner grolsen Efsluft zum Trotze, die er am liebften durch trockenes Brod und. Kaffee befriedigte, "wollte der Knabe nicht gedeihen; er nahm zwar in der Länge zu, blieb aber immer äufserft mager. Die blaue, Farbe trat allmählich ftärker hervor, und färbte Lip- pen, Nägel und Hautgefälse immer dunkler; die Augen wurden mehr hervorgetrieben, die Spitzen der Finger ‚Fufszehen fchwollen an und wurden blau, Das wi e Muskelfleifch war welk und fchlaff, fo wie die Haut, Das heftige fchnelle Herzklopfen echjelt fich ; er athmete feufzend, und fchlief wenig. Demunge- “achtet wurde diefer Knabe klüger, als er. nach iej- nem Älter‘ Hötte‘ feyn fällen; und lernte "vollkommen . gut Sprechen. Vals Im achten Jahre bekam er zum erlebe, cine epileptifchen Anfall, dem ftarker Blutauswurf mit eiter- ähnlicher Flüffgkeit vermifcht vorher ging. Jeder ‚dies fer ‚Anfälle, deren er.bis zu feinem Tode fünf hatte, dauerte zwei bis drei Stunden. Die Menge des jedes- maligen; ‚Auswurfes fchätzte die Mutter auf eine Thhee- talle. voll, Endlich in feinem zehnten Jahre, als er. zu drei und dreilsig Par. en Länge gewachfen war, ftarb, er Backen ‚Leichenöffnung.. Sämtliche Hirmhäute tief por- EA Bars mit fiüffgem dunkelm Blute überfüllt. Die Durchfchnittsfläche der gehörig feften Hirnmaffe mit dunkeln Blutstropfen überfäet. Nirgends Waller. | . » ‘Die Lungen tief purpurfarben, gelund. Das Herz, derb, und im: Verhältniffe zum übrigen Körper fehr, grols. Der rechte Venenfack grofs, fo wie.das rechte Herzohr; auf der innern Fläche ftarke Trabeculae car- neae. , Das Foramen ovale’ ganz. offen. Der linke Ve. nenfack erftaunlich Klein, fo wie auch das linke Herz- ohr; keine Trabeculae carneae fichtbar. Die Wände der rechten Herzkammer fehr dick, die Höhle kleiner, ; als fie feyn follte; die Museuli papillares ftärker als in, der linken. Die Valvula tricuspidalis gut und ftark' ‘gebaut; der‘ Limbus ‚oftii venoli mit knörpelartigen Warzen ringsum befetzt. Vor der Valv. tricusp., oben, in der aufserordentlich dicken Scheidewand der Kam- mern, ein Loch, deffen Durchmeffer vier Linien be-' trägt; und zur Aorte fowohl als zur linken Her2kam- mer führt. An diefem Loche beginnt ein Gang, von. einer Linie im Durchmelffer, der in der vordern Wand diefer Kammer eine ganz kleine Strecke vorwärts geht, und, fich Krümmend, neben der Scheidewand auflteigt, um in die Arteria pulmonalis einzumünden, Der Un- i —' 255 | fang der Mündung, der kaum. eine feine Sonde’ durch- - läfst, mit feinen Kaorpelartigen Wärzchen befetzt, de- zen Farbe röthlich, fo wie der fchon bemerkten War- zen am Limbus oftii venofi, Ober diefer Mündung ward die Pulmonalis fehnell weiter, jedoch lange nicht fo weit, als fie verhältnifsmäfsig feyn follte. Ihre Wände dünn, ihre. halbmondförmigen Klappen klein und fchwach. Der Ductus arteriofus Botalli gangbar für eine feine - Sonde, Die Wände der linken Herzkammer dünner, als die der rechten, ihre Höhle aber eben fo. grols; ibre Mufc. papillares hingegen von geringerm Aus- - drucke. Die Valyula mitralis grols uhdiftark, fo wie “die Valvulae feinilunares. : Das Lumen der Aöorte ver- hältnifsmälsig fehr grofs. Der Unlprung der Stämme aus ihrem Bogen regelmäfsig. : “ Sämmtliche Eingeweide des Unterleibes tief pur- purfarben; gefund. — Das Blut im ganzen Körper fehr dunkel und flülßg, ws IX. „ Meovıcı, Profeflor der Phyfiologie zu Bo- + logna, über den Ban der Knochen, (Opus- coli fcientificidi Bologna. T.ll. p. 93-E£.) Bekanntlich find die Anatomen, vielfacher‘ Unterfu- Ben ungeachtet, noch nicht über den Rau der Kno- einig. In der That wurden Gagliardi’s") Anga- ‚gröfstentheils widerlegt. Nach ihm beftehen ‘die Knochen aus einer äufsern, dichten, "harten, einer in- nern, fehwaınmigen, weichern, das Mark enthalten 7) Anat, off. Bomae 1689. ; 256 8 -——.n en den Maffe. Die äufsere befteht aus, in verfehiedenen Ko: chen verfchiedentlich angeordneten Schuppchen oder Blättchen, "die wieder aus, durch den Knochenfaft verbundenen Fafern gebildet, und derch ver[chiedent- lich geftaltete Nägelohen, welche durch fie gehen, ver- bunden find, welche von der innern zur äufsern: Sub- ftanz treten und felbft durch Knochenfaft reg leimt werden, Die innere Subltanz befteht Br ihm‘ iailen au drejerlei Blättern und verfchiedentlich geltalteten. Ver- bindungsnägelchen , welche ie zufammenhalten und hindern, dafs ds Mark und andere Flülßekeiten der Knschen nicht in zu grofserMerge zwilchen fie Nielsen; Nach Malpighi *) bilden fich ‘die Knochen wie das Hölz. Es legen fich neue Faferfchichten um edie zuerlt vorhandenen. Die Fafern haben, wieman dies belonders an den Schädelknochen des Fötus heht, nicht immer eine parallele Richtung, fondern fenden'hie und da Zweige aus, wodurch ein, dem Balte ähnliches Netz entlteht, delfen Lücken und Fäden fiech durch Knochen- faft ausfüllen. Durch lange Maceration laffen lich die Schichten der verwachlenen’#nochen trennen, und das entwirrte Netz. ftellt, die Schädelknochen des unreifen Fötus dar. Gagliardi hat nach ihm in 'der Anlicht, dafs die Nägelchen eigne Knochenftücke feyen, Un- recht ?).. Die Verioliedenkett zwifchen den Anlichten beider Anatomen erfcheint aulserdem;noch gröfser durchr die Annahme Malpighi’s, dafs fowohl innere als äufsere, Subftanz aus netzförmig gebildeten Schichten beftehe. Clopton Havers ?) male weder die Nägelchen vn geon noch Malpighi’s Netzfchichten, fondern. “ mei- PER tan 1), Anat. plant. L. B. 1687. p 36. 37. 2) Op. pofth. Amft. 1700, p. 65. 3) Olteologia nova, Francof. 1692. p. 35. meifteris gerade Fafern an, von denen die äulsern die langen Knochen. ununterbrochen umgeben, und zu Blättern zufammentreten, die übereinander liegen, die mittlern an den Enden fich von ihrer geraden Richtung ' entfernen und in ihre Fäden Auklöfen , die innern auf diefelbe Weife den mittlern Theil der Markhöhle bil- den. Bei den übrigen, nicht hohlen, ‘oder nur mit ei- ner Kleinen Höhle verlehenen Knochen erftreckt fich - diefe Auflockerung durch ihre ganze Dicke, Alle Knochen haben zweierlei Gänge, I) von innen nach B-: und 2) der Länge nach verlaufende, in wel- en das Mark geleitet wird, und die fich in der äu- fsern Gegend in weit geringerer Menge als der innern finden. * I Reichels Anlicht unterfcheidet fich von der vori- gen wenig '). Alle fahre und andere Schriftlteller, z. B. "Dühamel ?), Delafone 3), Haller 4), kommen übri- gens in der Annahme überein, dafs die Knochen aus Blättern beltehn, und wejthen nur in den Anfichten von der Richtung .der Fafern, ihrer Vereinigung, der Bebinding, Zahl und Gröfse der Blätter ab. "Eine ganz andere Lehre aber trugen Böhmer s, : Kemme 6), und befonders Scarpa 7) vor. 4 - 1) De offum ortu atque feruerura ec. diff, G.C. Reichel etc. = = Lipf, ex officina Breitkopf. ») ‚Hiftoire de I’ Acad. royale des fcienc. Annees 1741. 42. 43: Hifioire ete. annee 1751. Alberti Haller Op. min. T. 2, Compend, Adnot, de forma- tione oflium, "5 Inftir. Ofteolog, 6) Zweifel und Erinnerungen wider die Lehre u.[.w. 7) De penitiori olfium ftructura Commentärius auctore Antonio Scarpa etc. Lipf. 1799. M. d. Archiv. VII. 2. R " Nach diefem giebt e es weder Falern noch Blätter. Die erltern bilden, indem fie fich verfchiedentlich und vielfach verbinden, in allen Knochen ein Netz. Die durch verfchiedene Mittel darftellbaren Blätter werden erft durch diefe gebildet. Das Gewebe des Knochens ift wefentlich netz- oder zellförmig. Dies ergiebt Sch aus der Entwicklungsgelchichte il der Behandlung der ‚ausgebildeten Knochen erft mit Säuren, dann mit Wal- fer, die er dann in Terpeatinöl oder Weingeift letzte. . Die Ungewifsheit, welcher Meinung man folgen folle, erfcheint um delto gröfser, da die verfchiedenen Schriftfteller alle unterfuchten,, und die Refultate ihrer Unter[uchungen abbildeten; deshalb entichlols ich mich, den Gegenftand felblt zu erforfchen, und mich, um defto ficherer zu gehn, nicht auf die menfchlichen Kno- chen zu beichränken, fondern auch Thierknochen zu betrachten, um auszumitteln: ' I) ob und wo die Kaochen aus Blättern beftehöä; 2) wie diefe verbunden, und 3) wie fie gewebt find. Um den erften Punkt auszumitteln, wählte ich zuerft ein Stück eines menjchlichen Oberarmbeins, wel- “ches ich in zwei Hälften theilte, und in verdünnter Salz- fäure fo lange liels, bis es weich und bieglam wurde. Hierauf liels ich es einige Tage lang uoch mehr in Waller erweichen. Beim hellften Lichte unterfuchte ich es hierauf und fand, dafs der äufsere T’heil weder nach Scarpa zellig, noch, nach andern, geradezu blät- trig it. Doch nähert fich der Bau mehr der letztern , Anordnung. Zwar befteht der Knechen nicht aus brei- ten, Krolh und ganz einander bedeckenden blättern, indeffen trennte fich doch der äufsere Theil vom in- nern als eine ziemlich dicke Schicht, die ftellenweile unregelmäfsig abging, ftellenweile einige. Schüppchen von verlchiedener Geltalt abfchickte, welche alle in _ 259 ihren obern Theilen ‚fich zu fpitzen ‚Anhängen zufam- menzogen, womit, fie fich an das untere Ende der nächft obern Schuppen legen. ‚Auch im Innern findet ‚fich diefelbe Bildung, nur; liegen die Blättchen weiter ‚über- einander als im Aeufsern,.. und haben hier das Aufehn der Blätter einer Blume, die im Begriff ‚Iteht , Gch zu öffnen. Da diefe Theile überall bedeutend mehr breit : 2 als dick find, fo verdienen fie wohl unftreitig den Na- imen von Schichten oder Blättern, Platten. Weshalb nun ergab fich bei diefem Verfuche, zer a 3 nur eine Wiederholung der yon, ‚andern Beobach- rn angeltellten ife, nicht, wie bei den ihrigen, in den ocbenwänden ein zelliger Bau *). Dies konnte von dem Grade der Stärke der Säure, oder von der Länge der Zeit ihrer Einwirkung herrühren. , Es fchien mir, als könne eine zu ftarke oder eine zu lange angewandte, wenn gleich verdünnte Säure das, See zerltören und anders zeigen als es ift, während die nicht. zu lange fortgefetzie Anwendung einer ‚mälsig ftarken den wirk- lichen Bau zeigen 2a Wirklich zeigten ficn auch mir unter , den erften Umftänden Keine Blättchen,, fondern ich die Knochenfubftanz in eine Art von feiner Scheer, wolle oder Baumwolle aufgelölt, welche mich an das ımwollenärtige Gebilde einiger, Schriftfteller erinnert. "So verhielten fich auch, die Knochen von Schwei- nen. und Hunden. "Dem Lefer überlaffe ich nun BR Würdigung ol "Methoden und bemerke nur, dafs ich die‘ meinige n, nachftehenden Verfuchen befolgte. Zunächft unterluchte ich die Knochen des Hundes = der Katze, brachte die untere Hälfte des Ober- R.2 10 (4) Ich Sage, in’ den Winden, denn in‘den Euden der langen Knochen heht man auch oline Anwendung eines Hülfemiw tels den zelligen Bau. fchenkelbeins und Ein’ 'Banaes’ Schülkkrblhrr "des erfte ten in hinlänglich' verdünnte Salzfäure und theilte es, nach+ dem jenes hinlänglich erweicht' war, in zwei "Thei: le. Bei der Unterfuchung erfchien die Rinde‘ deutlich aus genau über einander. liegenden Blättern‘ gebildet. Das äulser fte‘ ift dünn, durchfichtig, leicht 'zerreifsbar und von dem darunter liegenden trennbar, ‘das fefter, dir cker, ündurchlichtiger und genauer an das innerfte be- feltigt ift. Diefes ift noch dicker, felter, undurchlich- tiger und genauer an die darunter liegende Subftanz sehefiet. Ob diele drei Blätter noch weiter 'theilbar find, weils ich nicht, "glaube es’ aber käum. Gewils Tiegt keines weiter unter dem letzten. Die unter " Aus den vorftehenden Verfuchen fcheint fich Fol- gendes zu ergeben: ı) Die Wände der Knochen beftehen ganz oder zum. Theil aus Blättern. 2) Die Rinde der ganz blättrigen Knochen läfst fich leichter als die innere Subftanz in Blätter zerlegen. Bin. 3) Die Blätter hängen durch Zellgewebe oder Fa- fern, oder blofs durch Anlage zufammen, 4) Die Blätter einiger Knochen beftehen aus Fa- fern, ändere aus zelligenı Gewebe. 5) Der nicht blättrige Theil der Knochenwände fcheint mehr aus dichtem faferigen, oder äftigen Gewebe, 264 no; als wahrer zelliger ‘oder blätteriger Subftanz zu be- ftehen. 6) Immer findet 2 in den Knochen zelliges Ge- webe, welches, fich ausdehnend,, und die Markhöhle einnehmend, die Enden ganz oder zum Theil anfüllt. RG Der Koeduros des Ariftoteles. Von Heu- SINGER. Unter dem Namen Köpdvrog erwähnt Ariffoteles eines Thieres auf folgende Art: „Die Thiere, welche Waffer einnehmen und Kie- men haben (durch Kiemen athmen), aber ihre Nahrung auf der Erde fuchen, find Landthiere. Bis jetzt kennt man nur ein einziges T'hier diefer Art, nämlich den Kordylos. Er hat keine Lungen, fondern Kiemen, und doch geht er auf das Land und nährt fich dafelbft, er hat vier Fülse, als wäre er 'beftimmt auf der Erde zu gehen.“ Hift. Anim. L. VI. C. I. „Der Kordylos bedient fch zum Schwimmen der Fülse und des Schwanzes, diefer ift dem des: Glanis äbnlich, infofern man das Kleine mit dem Grofsen ver- gleichen kann,“ Ibid. L. I. GC. 1, „Der Kordylos, ob er gleich Kiemen hat, hat doch Füfse, weil er keine Floffen hat, auch hat er ei- nen [chlaffen, breiten Schwanz.“ De part. Anim. L.1V, c. XII. \ \ Aeltere Comimentatoren fertigten den armen Ari- ‚ftoteles kurz ab, ein folches Thier exiftire nicht. Spä- tere (Schneider) glaubten darin die Larve des Waffer - Salamanders zu erkennen, und diefer Meinung pflichtet auch Cuvier (Regne animal) bei. Indeffen follte Ari- Jtoteles, der die Verwandlung der Froichlarven genau ‚genug kannte, nicht auch auf die eines.fo.nahe ver- wandten Thieres geachtet.haben, wenn ihm. diefes be= _ “kannt gewelen wäre? Sollte er die Kleinheit.des Thier- ‘ chens unerwähnt gelaffen haben? Endlich geht ja die Salamanderlarve nie an das Land. Ich mufs geftehen, dafs mir die Befchreibung des Arifioteles, wenn auch anfänglich nicht ganz, doch viel beffer auf den Pro- teus, als auf die Salamanderlarve zu pallen fcheint, Es wäre eine Aufgabe für die gegenwärtig auf unfern deutfchen Univerfitäten mit fo vielem Eifer die Natur- willenfchaften ftudirenden jungen Griechen, nachzufu- chen, ob nicht vielleicht der Proteus: noch gegenwär- tig in Griechenland vorkomme; follte diefes der Fall feyn, fo würde dies immer meine Vermuthung. über feine Idendität mit dem Kordylos einigermalsen wahr- fcheinlicher machen *), XI. Drsmourıns über den Zuftand des Vo- lums und der Maffe des Nervenfyftems. Fortfetzung des Auffatzes Bd, VI. S. 485. - (Journ. de phyf. ıg21 .) “In meinem erften ‚Auflatze fetzte ich zwei Thatfachen felt: 1) Die Integrität des Neryenlyftems in Hinficht auf Volum und Mafle leidet nicht durch vom Alter be- er Marasmus der übrigen Sylteme. - 2) Das Schwinden im Greifenalter, wodurch für das ebirn eine Verminderung des Specihfchen. Gewich- tes von 20° auf 15° bewirkt wird, 1) Um [o mehr, da er auch in Ungarn vorkommen {oll. M. 266 REN Aufserdem wies ich nach; ‘dafs fowohl.in. den. verfchiedenen Zuftänden deffelben Thieres als in der Thierreihe die grölste Nervenkraft mit der gröfsten” Nervenmaffe zufammenfällt. Jetzt lege ich eine Beobachtung mit den, meiner Meinung nach,. daraus zu ziehenden Schlüffen vor,, Die Thatfachen, welche fowohl der Leichenbefund, als die Lebenserfcheinuugen darbieten, fcheinen mir ein neues Licht über den Bau und die Functionen des Ner- ° venlyftems zu verbreiten. Der Gegenftand der Beobachtung ift_ ein Mann, der im Jahr 1811 im Alter von fünf und zwanzig Jah- ren nach Bicetre als unheilbarer Epileptifcher kam. Er war blödfinnig, feine Vorftellungen hatten keine Folge und waren äulserft befchränkt, Er war höchft reizbar. Das Wort „Morice‘“ verfetzte ihn in die Anfälle der höchften Wuth. . Diefe waren im Allgemeinen heftig und lang, dauerten eine halbe Stunde. In einem der- felben ftarb er. Er hatte kurze Arme, deren er fich indeflen frei bediente, ungeachtet er, fie mit einiger Mühe auf.den Rücken: brachte. ;. Im Tode waren die rechten Gliedmaafsen fo gebo- sen, dafs Oberarm, Vorderarm und Hand in derfelben Ebene parallel lagen. Aus einem geringen Schwinden diefer Gliedmaafsen fchlo/fen wir auf Lähmung und erwarteten, nach ıneinen früheren Verfuchen, die Ner-. ven verkleinert zu finden, was fich aber ‚ganz anders verhielt. Die Spinnweben- und Gefäfshaut waren fehr blut- reich, die Hirnfubftanz ungewöhnlich elaftifch und felt, die Adernetze beim Eintritt in die grofse Hirn- Spalte vollBlut, die Galenifche Blutader, und ihre Aefte, vorzüglich links, fehr ftark ausgedehnt; die Urfprungs- bündel. des Sehnerven, vorzüglich vom äufserften Knie- förmigen Körper, links weit ftärker als rechts, _Die drei Hirnböhlen iöfhieieen drei Unzen eines) röthlichen Blutwallers. Inallen Höhlen, zumal der linken Seitenhöhle, wa die innere Fläche mit kleinen Granulationen, Folge einer voran gegangenen Entzündung, befetzt, nur in diefer Höhle zugleich dieSpinnwebenhaut bis auf eine Viertels- linie verdickt und mit einer Pfeudomembrän bedeckt, in welcher fich kleine, mit Blutwafler angefüllte Zellen ‚befanden. An ihrer äufsern Fläche berührte die Spinnweben- haut der Höhle nur das Gehirnumark. An der innern Fläche der Sehhügel, wo fie gewöhnlich fehr dünn ift, ' liefs fie fich ohne Zerreilsung wegnehmen, Sie bog . fich,, wie gewöhnlich, längs des halbkreisförmigen Streifs und des Saumes um, war allo nicht vergrö- fsert, und die fogleich zu erwähnende Entfaltung oder beffer Trennung an der concaven Fläche der Hirnwin- dungen hing nicht davon ab, dafs die Spinnwebenhaut gegen, diele - Flächen gedrängt war, Das linke Adergeflecht und der entfprechende - Rand des Adernetzes endigte fich nicht in ihrer ganzen | Ausbreitung glatt, längs der fie berührenden Falte der Spinnwebenhaut, welche die feröfe Bekleidung der Höhle begränzt. Vom äufsern Rande diefer Gefäfs- ‚netze ging, vorzüglich vorn und hinten, ein durch fadi- zes Gewebe verbundenes Gefälsgellecht ab, welches Aasch feine Anföüllung mit Blut deutlicher als gewöhn- lich die äufsere Gefälshaut war, Es fetzte fich in Schich- oder Scheirlewände zwilchen die, dadurch entfern- Si Windungen auf dielelbe Weile als die äufsere j _ haut zwifchen die äufsern Windungen fort. Diefe rke Entwicklung der Gefäfse im Innern der linken nhälfte bewirkte eben die ftarke Entwicklung der "Galeuifchen Blutader, Indem man mit den Fingern die Blätter dieler innern Gefälshaut verfolgte und aufhob, \ entwickelte: mian "die Windungen, deren 'weilse 'Sub- ftanz deutlich aus parallelen Faiern gebildet,erichien,: N So war die ganze linke Hemilphäre zu einer Mem- bran entwickelt, die an ihren: dünnlten Stellen drei bis vier, an den dickften 6" dick war, ‚breitete fich zu einer zwölf bis dreizehn Zoll langen und acht’ bis neun Zoll breiten Oberfläche aus, und war einförmiger, fefter und elaftifcher als auf der rechten Seite. Rechterfeits fah man trotz der genaueften Unter- fuchung keine Spur von dem fchleimigen, nach Gall die Fafern. verbindenden Neurilem. 0... Sowohl die Blutmenge als die grölsere: Feftigkeit der Hirnfubftanz bezeichnete alfo eine kräftigere Ernäh>- rung der linken Hirnhälfte.. „Die Dichtigkeit Konnte ich leider erft am dritten Tage, wo das Gehirn fchon fehr weich und im Anfange der Fäulnils war, beftim- men, fand indellen folgende Verfchiedenheit im fpecih- fchen Gewicht. durch gleiche hydroftatifche Volume, die auf der rechten und. linken Seite aus beiden Hemi- {phären genommen wurden, Theil des hintern linken Lappen . . . . 108.2 Entfprechender Theil des rechten , . .' 103.5 Theil des vordern rechten Lappen hr er) Theil des vordern linken Lappen . . ’.... 71.0 Zu unferm grolsen Erftaunen (denn die genaue An- gabe der im Leben beobachteten Erfcheinungen erhielten wir erft einen Monat nach der Leichenöffnung) waren alle Antlitz- und Armneryen, vorzüglich aber der Mus- kelhaut - und Mittelarmnery rechterjeits merklich dicker, während wir, wegen der Abmagerung der Muskeln diefer Seite, die uns auf Lähmung fchliefsen liels, ge- rade das Gegentheil erwartet hatten. Am auffallend- ften waren. die Fingernerven vergröfsert, wenigltens ‘ umein Viertheil grölser als auf der linken Seite, 8 Eine nicht weniger merkwürdige, 'wahrfcheinlich BT mit diefer ftarken Entwicklung und vermuthlich erhöhten Thätigkeit des Mittelarmnerven in Beziehung ‚Ttehende Erfcheinung war die Umwandlung'der Hohl- handfläche d#® Haut Yes Nagelgliedes in ein fchwam- miges Gewebe durch Entwicklung des dichten 'Hautge- webes, in "welchem man leicht fünf bis fechs Zweige, wörin "ieh jeder Fingernerv fpaltete, verfolgen konnte, " Diefe Beobachtung liefert allo vier neue Thatfä- RE in Bezug auf den Bau des ehe se © 1)'Die" Freiheit ‘der hohlen oder fälerigen Ober- fläche einer Hemifphäre, * welche durch ein anderes Agens als eine ergoflene Flüfligkeit bewirkt ‘wurde. ebergewicht einer Hemifphäre über die andere in’ Hinfcht auf Ernährung und Maffe. 3) "Zunahme der Nerven der entgegengeletzten Seite. 4) Umwandlung der Häut in ein Schwammgewebe, welche mit den er- Nena Bedingungen des Nervenfyftems zufammenfel. " An die zweite und dritte Thatfache reihen Gch! zwei Beobachtungen von Lallemand *) In der vier- ten fand er die linke Hemifphäre entzündet, und im hintern Lappen einen Abfcels in Folge einer Entzün- dung des dritten Nerven des rechten Armgeflechtes, der mit der Schlüffelpulsader unterbunden worden war. Hier hatte fich allo die Entzündung von den Nerven der rechten Seite in die linke Hemilphäre fortgepflanzt, während in meinem Fälle wohl der entgegengeletzte Verlauf Statt fand. In der dreilsigften Beobachtung kommt ein Fall- Be Vergröfserung des, dem fechsten und ten Halswirbel entfprechenden Stückes des Rü-' ekenn ks in Folge einer acuten Entzündung vor, Diefe” war wegen der Ausdehnbarkeit der Rücken- “markshüllen möglich und würde, ohne die UM Were 7) Deuxieme lettre [ur l’enc£phale. Paris 1820. lichkeit! der Wände des‘ Mpkädelag, das. Gehim auf diefelbe Weile treffen, u JetzE feht man, falls hierüber are Zweifel hätten Statt finden können, noch leichter, wie..die, durch. den. Entzündungsreiz im Uebermaafs zugeführ- ten Elemente fich in. einem Organe, das fich. nicht, ausdehnen. kann, nothwendig ftärker drücken. _Na- türlich .mufs dann, da die Maffe, nicht aber der Um» fang zunimmt, das Gewicht, im geraden Verhältnifs zum Uebermaals der Ernährung zunehmen, Die Unterfuchung der oben feftgeftellten. Thats fachen fcheint mir fruchtbar an Folgerungen. Zuvörderit erinnere man fich, dafs überall, wo man Entitehung anderer Gewebe annimmt, in der That nur entweder übermälsige Entwicklung, oder Umwand- lung der ‚urfprünglichen Gewebe durch Entzündung Statt indet.: Im eriten Falle wird durch die Vergröfse-, rung.der Dimenlionen das fichtbar, was, vorher an der-, feiben Stelle, oder gegenwärtig an einer andern, durch die Zufammenziehung und den rudimentären: Zain: des- Gewebes ‚unfichtbar war. oder noch ift, in der. That aber findet keine Veränderung der welentlichen. Belchaffenheit Statt. Selbft bei. Umwandlungen werden nur "die ausge- ‚hauchten Producte umgeändert. _, Berückfichtigt, man dies, fo ergiebt-fich, dafs, wenn man nur eine Thier-, art betrachtet, die pathologifche Anatomie der einzige Weg zur Kenntnils der Gewebe, und der pathologifche . Zuftand der Organe wirklich ein zufälliges Maximum ift. ‚. Bemerkt man ferner, dals diefes in allen Fällen, ade allen Geweben fich durch die pathologifche Ana- tomie beltätigende, Gefetz durch die vergleichende, Ana- tomie auf diefelbe Weile dargethan wird; dafs, was in. einer ‚Art Abweichung ilt,.. in einer andern; als Regel er[cheint; date‘ 2.B. bei den W interichlilern Organe, He‘ gewöhnlich ,, "zumal zur Brunftzeit, falt unfichtbar - Äind, wie die Thymus, ‘die Netzanbänge, die Nebennie- ren, fich ungeheuer entwickeln, wenn die übermäfsige Bildungsthätigkeit die Zeugungstheile verlälst, dafs mithin zwei Syfteme von Organen wechlelsweife ihren Bau offenbaren und verftecken, fo ergiebt fich, dafs einer diefer Zuftände den andern defto ficherer erklärt, je mehr man Schritt für Schritt die Veränderungen verfolgen, und fich fo überzeugen kann, dafs es nur gradweile Verfchiedenheiten find. "Was die vergleichende Anatomie nach und nach in derfelben Art zeigt, entdeckt fie,in verfchiedenen ten als bleibend. Wo diefelben Organe, fie mögen die allgemeinen Functionen beibehalten oder aicht, neue übernehmen, bleiben die organilchen Elemente wefentlich diefelben, und unterfcheiden fich nur durch den Grad der Entwicklung. So unterfcheidet fich der “ Umfang der Nafenöffnung bei den meiften Säugthieren, vorzüglich den mit einem Rüffel verfehenen, das hwanzende der Atelen, Didelphen, Phalanger, von ‚den analogen Gebilden bei den übrigen 'Thieren, nur ‘durch die Gefälse und Nerven, die Entfaltung der Ma- fchen des Hautgewebes, und die Erweiterung der Blut- a In Bezug auf die Function des Gefühls im Um- nge der Nafenöffuung beftätigt dies z. B. unter andern befonders auffallend der Rüffel des famifchen Schweins ‚und des Koati, Beim erften hat der zweite Alt 'des ften Paares bei feinem Austritte aus dem Oberkiefer- öchen wenigftens die Grölse des menfchlichen Gefäfs. even beim Ausgange aus dem Becken. Drei Zoll er breiten fich die fechs Zweige dellelben auf einer aus, die nicht über achtzehn Quadratlinien hält. F) er diefer Vergrölserung derfelben Elemente gehn Kräfte hervor, welche die neuen Functionen bewirken, 872 nu... '" Aufserdem findet man den Abfchnitt des Rücken- ke; aus welchem die Nerven zum Wickeltheile des Schwanzes gehen, bei diefen Thieren ftärker als bei de- inen, wo der Schwanä.diefe Fähigkeit nicht hat. Die Ver- gleichung diefer Bildung mit der am rechten Arme und dem Zuftande der linken Hirnhälfte fcheint mir eine auffallende Analogie darzuthun, Dies Vornusgeletzt, fo gelangt man durch Anrei- hung der in diefem Auffatze enthaltenen Thatfachen an die bekannten und an phyfiologifche, während des Le- bens des Kranken Stait gefundenen Erfcheinungen zu zwei, durch ihre Refultaten wichtigen Reihen: von Be- trachtungen. e -» 1... Allgemeine Refultate. 1) Die Anwefenheit der innern mit dem Ader- nstze zulammenhängende Gefälshaut beweilt, dafs das von Gall beobachtete fchleimige- Neurilem, welches nach ihm die faferige oder hohle Oberfläche des Gehirns überziehen foll, nur ein Fortfatz der Adernetze, mit- hin der äufsern Gefälshaut if. Gewöhnlich ift es fo dünn, dals es falt unmerklich ift, durch die Anwelfen- heit einer chronifchen Entzündung.aber wurde feine Na- tur und fein Urfprung deutlich. Aufserdem folgt hieraus, dafs das RR wie die übrigen Nervenapparate, keine nackte Oberfläche hat, fondern die nervige Oberfläche überall mit einer zelligen‘ Haut. bekleidet ilt, ; Schon bei Erwähnung der periodifchen Entwick- lungen in'manchen Thieren führte ich das Dentlichwer- den von Gebilden an, die wenigftens eben fo zart find als diefes, fchleimige. Neurilem. ı Dahin gehören z. B. die Netzanhänge der Winterfchläfer. _ Beim Menfchen findet dies bisweilen in denfelben Theilen regelwidrig Statt. Das fo feine Zellgewebe, welches die Netz- " blätter ; ter‘ 'zufimmen heftet, ‘entwickelt fich bei acuter oder chronifcher Peritonitis. Vorzüglich füllt es fich bei . wielen. 'Wafferfuchten mit’ einer reichlichen Serofität “an, und dennoch’ find die Netze im gelunden Zuftande beim Menfchen, wie bei den Winterfchläfern zur Brunft- zeit, ungeachtet fe ads vier Blättern beltehen, fo dünn and durchfichtig wie Seifenblalen. a * a) Die Entfaltung des Gehirns beim Wafferkopf und die Anhäufung von Wafler in feinen Höhlen ‚ehe ich als Wirkung der Aushauchung durch die Spinnweben- "haut an.’ Nur ift immer diefe Haut, wenn nıan bei Arach- @itis, wie inunfern Fällen, Waller mit oder ohne Blut in „“ ‚den Höhlen findet, fefter und dicker als gewöhnlich. Da- Da ‚gegen ift dies in allen mir bekannten Fällen vom Walffer- N . kopf nicht der Fall, indem man ihrer unter 'liefer Be- ‚dingung meiftens nicht erwähnt, -oder anführt, dafs man he vergeblich ‘gefucht habe. Dennoch follte man nach jenen Anfıchten fie hier deutlich und verdickt finden. Ich glaube daher, dafs bei vielen Hirnhöhlenwallerfuch- ten die Serofität durch das, in feinem ur(prünglichen Zultand gebliebene Zellgewehbe ausgehaucht wird, del- den Ueberreizung die, Umwandlung delfelben in eine feröfe Haut verliindert hat, und dals man deshalb bein - Wallerkopf keine innere Spinnwebenhaut findet. 3) Mehrmals habeich, namentlich zweimal bei Epi- feptifchen, in Fällen, wo der epileptifche Anfall auf ' einer Seite feinen Anfang nalım, wie mehrere Anato- men auf der entgegengeletzten Heinilphäre mit Waller ahgefüllte"Bälge gefunden, die nicht mit den Tlöhlen zülammenhingen. Meiltens enthielten diefe auch keine Plofigkeit, Diefe Bälge nun fcheinen mir blols in der iheilweilen Entwicklung des, die faferige Oberfläche an einander heftenden Zellgewebes begründet zu feyn. Auch war dann die entfprechende Windung entfaltet, und ihre holıle Oberfläche auf keine Weile verändert M. d. Archiv. VII. 2. 5 214 |— .oder, erweicht. „Dies. warein: partiellermWaflerkopß ‚beifer, eine partielle, Wafferfucht ‚der. ,Gefälshaui. > 4) Die. zufällig nachgewielene ‚innere. Gefäfshaut‘ widerlegt auf das bündigfte die Einwürfe,gegen’die Dar- ftellung des Gehirns durch’ Entfaltung. ‚Die/Entfaltung der. Hemifphären sollte nur durch Zerreißung der Hirn- fubltanz 'entftehen, und beim Wallerkopfklofs; Aus- dehnung . ‚der. .Hirnhöhlen vorhanden‘ feyn; | (Wollte man nun in-unferm, Falle annehmen „.dafsdie Spinne- } webenhaut trotz ihrer Verdiekung durch ‚die‘ enthal- | . tene Flülfigkeit zerrillen: wäre, fo würde .'das Waller durch .alle innere -Windungen ‚bis zur. hohlen» Spitze derfelben gedrungen feyn und dennoch .diefe Windun- gen ‚nicht vernichtet haben, nur die, ARE ihrer, Wände würde vermehrt worden feyn... data roh 5) Die Gröfse-. der‘ Nerven ..der Ani Seite, ‚mit Mtärkerer Entwicklung .der. linken’ Hirphälfte, welche eben die Vergröfserung der Nerven der rech- _ ten- Seite bewirkte, beftätigt von Neuem die Corre- fpondenz zwifchen den Blersii der linken‘Körperhälfte ‚mit der entgegengefetzten Hirnhälfte durch-die Falern der Pyramiden. _ In. der That) gehen alle diefe-Falern | durch die Sehhügel, und hier nahm-\der ‚linke $eh- .hügel offenbar an .der ftärkern Entwicklung der linken | Hirnbälfte Theil. Dies ergab fich theils: aus der fär- | kern Entwicklung der vom äufsern Knieförmigen Kör- per kommenden Falern , theils fahe man ‘beim Abftrei- chen der Subftanz des Sehhügels fchief von! vorn und I aufsen deutlich den. allmählichen Zutritt der‘ Hülfs- U fafern- zu den urfprünglichen,. Dieler-Beweis für die Kreuzung entlpricht dem, welchen die halbfeitigen: Läh- 4 mungen fo oft. darbieten ‚. und wobeinach den for gfäls ‚tigen Oeffnungen von Lallemand. der Sehhügel: inirher, | .wenigftens den von ihm aus ade Fäfern re leidet. _- Ba % - u "A 3.16) Die müt der ftarken Vergröfserung des Mittel- jarmnerven parallel laufende Entwicklung "des erecti- ‚ den Gewebes. ‚an den Fingera der rechten.Hand zeigt, dafs, wenn in einem Organ ein Element wvorberr- ‚dchend wird, es im: Verhälenifs: zu feiner Wichtig gkeit ‚die Entwicklung «der ilım untergeordneten, ' von ihm, erregten \Gewebe. beltimmt.: ‚So wie laher intd . Siugern mit‘ Wickellchwänzen die Nerven: d Schwanzendes: weit ftärker, als bei den nichtmit Wi- ‚ckellchwänzen verfehenen Thieren. fod, fo'wie die Zwifchenwirbelknoten: und die earfptechenden Ab- ‚fehnitte des Rückenmarkes diefelbe Er[cheinung 'dar- L „bieten, fo bewirkte hier das Ueberinaafs der Entwick- 4 ‚der linken Hemifphäre und des rechten Armner- " wen ‘die Entwicklung der. Haut zu‘ erectilem Gewebe % “ vermittelft eines dadurch veranlaisten ÜPRLSRÄNEE von ann gt. „ Die Vermehrung der Nerventhätigkeiti in den Aus- breitungsflächen. ‚entwickelt daher in op dss erestile Gewebe, gerade wie bekanntlich beim. Gelchlechtstriebe ‚die Tätigkeit dieles Gewebes eine Folge der erhöhten Nerventhätigkeit ist. = Eine Vergleichung zwilchen der verhältnilsmäßsi- gen Länge des. Schwanztheiles des Rückenmarkkanals, - des Durchmelflers deffelben, und der entiprechenden Zwifchenwirbellöcher | in den Känguruh’s, wo der wanz blofs Bewegungsorgan ift, und den Atelen, wo ‚die Bewegungsfunction blols untergeordnet ift, beweift noch mehr. i ” a) Beitn Koaita, der den Typus der ten Ate: les abgiebt, und wo das Schwanzende Taltorgan ift, reicht der Wirbelkanal bis in den neunten Schwanz- wirbel. , In einem Drittheil feiner Länge ift er hier fo weit als im untern Theile der Rückengegend und’ die Zwilchenwirbellöcher des zweiten 'bis vierten Schwanz- S23 976 ) zen wirbels find fo weit, 'felbft weiter als in de# 'Lenden- gegend. Aufserdem ift'die untere Fläche der fechs und fieben letzten Wirbel‘ wie an: den‘ Nagelgliedern ab- geplattet. Ueberdies ift der Schwanz des’Koaita und Heulaffen weit kürzer als bei den Känguruh’s. we b) Bei diefen reicht diefer Kanal nur ‘bisin den jerten Schwanzwirbel, verengt fich hier fchnell, und Se überhaupt weit enger als in dem übrigen Theile.der Wirbelfäule. Die Zwifchenwirbellöcher find swreit cc ger als'in der Lendengegend. Hy Nun ift bei ihm der Schwanz‘ blofs FOREN werkzeug und hat, trotz feiner Gröfse, ‘nicht halb f6 viel Nerven als bei den Arelen, und.diefe Nerven find weit kleiner. Offenbar find alfo hier die Zahl und Gröfse der Neryen und der Rückenmarksabfchnitte, . welche ! dem Tafttheile des Schwanzes entfprechen, im Ver- hältnifszu der Taftfunction deffelben entwickelt. Wenn auch das fchwammige Gewebe diefes Theils’den Schlufs nicht beftätigt, fovollendet es wenigftens die Analogie zwifchen der normalen Bildung der Atelen und der ab: - } normen Bildung in i- drei oben angeführten Fällen. \ 2. Refultate in Beziehung auf die Liebens- erfcheinungen des Kranken. f Aus der Ccmbination der anatomilchen Thatfa- chen mit den .während des Lebens Statt gefundenen Erfcheinungen folgt: ı) Da der Kranke fchon feit wenigftens zehn Jah- ren epileptifche Anfälle hatte, in deren einen er ftarb, fo war unftreitig der Zuftand des Gehirns nicht neu....: 2) Diefer Zuftand war eine.chronifche Entzündung, und dauerte wahrfcheinlich wenigftens fo lange als die ' Epilepfie, da die-Ernährung des Nervenfyftems fo.träge . ift, mithin die Dichtigkeit des Gehirns und die Ver- ne 277. ‚gröfserung der Nerven nur langfam' entftanden feyn konnte. Vielleicht: hing felbft. der, Blödfinn damit zu- Jammen,. : Hierdurch ‚beftätigt.fch dann die ‚Anlicht,. idals die- Ernährung des ‚Nervenfyftems und. der Gang, ‚der, Entzündung, deffelben weit langfamer ift.als man . gewöhnlich denkt, ‘eine Anlicht; welche durch Lalle-, "mands Beobachtungen: nicht befchränkt wird, da: ‚diefe Tieh.auf acute.Entzündungen»beziehen, . Daher die Ver-, ‚fchiedenheit in. Hinficht ‚auf Dichtigkeit‘ und. Feftigkeit: der Gewebe, je nachdem fie durch die eine oder die gr Art der Entzündung ergriffen werden, © 3) Eine noch nicht unterfuchte Urfache der Gei- ftesftörung ift die Abänderung des Volums und der eo in einer der Hälften des Nervenlyftems und h ‚die'Anheftung oder das Freiliegen ‚der hohlen ‚Ober-: ‚äche’der Hemifphären. Die'in letzterer Hinfcht:Statt: ‚findenden Bedingungen bemerkt man beim queren Durch-; fohneiden des’Gehirns nicht. Aus diefem Mangel und Symmetrie‘ estt(teht unftreitig Mangel an Ueberein-' fimmung in dem'entfprechenden Nervenvernichtungen. #%% Im vorliegenden Falle erklärte fich die aufseror- ‚dentliche Reizbarkeit im Leben aus der übermäfsigen’ Entwicklung der Nerven und des are Gewebes der Se der rechten Seite, n. nn Be Nöch füge ich, jedoch Keen aus die) oben ihrten ‚Grunde nicht mit vollem Vertrauen hinzu, "man 'nach dem bydroftatifchen‘ Verfuche fich ‘durch Mängel an Veränderung‘ der Farbe und des Ge- 'webes nicht zu der Annahme, dals das Gehirn normal My, führen laffen darf, fondern dafs man -fich auch, on der verhältnifsmäfsigen Dichtigkeit feiner verlchie- ‚denien’Theile ‚überzeugen muls, .) ı Endlielv'fchliefse ich aus den, anfgefteilten Reful- taten, "dafs van bei: Anwendung genauerer Unterfu- eungsciitel immer.in dem‘'materiellen. Zuftande der on ir OR niervigen Organe," deren! Thätigkeit älienirt war; die - Urfache diefer Alienation "finden wird. Immery'vor züglich” aber, "wenn diefe lange dauerte bh 5 gleich währnehmbih Veränderungen" entweddein der’ Mäffe oder der Art der! Zufammenfetzung det Gewebe’ Anden, ‘ndem’es'ein Gefetz ohne "Ausnahme‘ift,' dafs‘ Sch die) Eigenfchaften der Körper nur’'nach voranges ner Abänderung ihrer Maffe oder'der' Zufammen- Tetzungihrer chemifchen Elemente Meere re sib 18m rer PETER < .3do nah) 4b ash; ı Bo ‚ e eh ni PUDUTTN sskhab S ib {E&, Bild rate Han ‚ "Smüterer Zulgatz. DERER, PO DRK P ö HAAREN? She anamilaue bu Die beiden Hauptfätze, welche ich in.meinem Aufs Jatze/ Vaufltellte;. werden durch »Herra Serre's;Unter-, Inchängien ‚über die) vergleichende Anatgmipsdps-iebirae auffalldnd beftätigt. vc ırgeihati ash uskhikt bar -Nach'ihm 2 iR a ab erh Aa bohl«.Es enthält-eineh\langen Kanal,ı den ‚man.den Kanal odev.die Höhle des-Rückenmarks. nennen! kann... Being inenlchlichen. Embryo:verwächft er(im fünften, | beim Kubembryoimfechsten EFrächtigkeitsmonate,ganz durch fchichtweilen Ablatz vont'grauer. Subftanz, . aueh Ai in ihn dringende Gefäfshaut bewirkt +43; ag vol Urfprünglich find die Vierhügel.des Meufchen a der Säugthiere: Hohl, 'wie:bei den: Vögelir, ‚Amphibien und Rifchen, ‘und jlre Höhle verfchließst fch, auf die- felbe -Weife,als.die im-Rückenmark befindliche. Alarm Die Uebereinftimmung diefer Thatfachen mit. der erften ; “welche ich in"dielem Auflatze anführte,. ft offenbar. Die! Hemifphären verhalten-fich binfichtlich des Eindringens der Gefäfshaut gerade »wiedieierwähn- . ten Theile: undsfinel „wie fie, ur[prünglich'hohl.! Die Hemifphären bilden Sich gleichfalls nicht blofs von aufsen . riaeh "inen’ durch Schichten, welche:äulserlich-an.die # un 279 ‚innere Fläche der"äufserä Gefäfshäut abgeletzt- werden, dondern..auch von aulsen nach innen ,..wie das Rücken- mark -undhdie Vierhägel, durch. Abfatz von Subftanz j an die äufsere Flächerder innern- Gefälshaut. .In:allea F, dießöu Theilen. verfchliefsen diefe inner» Schichten die - Höhlen und yernichtemendlich die zufammengefuukene > \. Fe j uahet An Zihu.d „ıcel ai MR " XDije® vorher ingefihrtin Thatfäehen finden fich‘, $ fehork ; in der, Cusiörichen‘ Darftellun& des Serr: e’fchen ' Werkes,“ hicht aber folgende, “lie mir der. letztere’ ' zum freien{Gebraudh näitgetheilt hat, und..die gleich- ‘ falls die Beziehung zwifchen ‘der. Menge der Nerven- Tübftanz und der‘ Energie, dereiNdrver@hätigkeit in den denen TeWptsperinden, beftätigen« wi Durch Augmelfung ‚beftimmter,' Eheile des ara marks und des. Gehirns in allen Zeiten vom: zwöten . Embrygmonat;bis zum hundertlten, Jahre fand en,.'dals es beftimmte Per;oden für die Zunahme, den ftehenden. Zuftand und die Abnahme; diefer Theile giebt. ; "Keiner fährt über das vierzigfte Jahr hinaus zw. ' bu fen fort. Vom dreilsigften bis ae behar- = in ‚demfelben, Zultander) 94110% 13 5 Dani und. Maxtanyın derfeben FERR Sich ‘o \ menden, ...ding. "ud ” 1snoll a ge ehem \ Meat A i BE An- Mittlerer Obere An- Verküngerk isch eh wellung. Theil. föhwellung. ‚tes Mark. ur = Cent. Mill, pi Ba Gent. Mill. ‚Cent, Mil. , 2, Ba — 4 ii —- 3-2 a a 30 - > Aka. FeE.8. 3,0 En 3 0 00} 98 Er Sr 2 100 + io 8 I 2 ey heol,. „ Mor ee Lib galt! di > © Caut} Milley cent, Mi " 2.Manat, SERPRTEEE rig Wa 2. Sabre ns a ee ee) Apr, Tabu an ABER TIEF eyEr jr Von Waren en € ons Paz) ee 2 Bi Kirch; wii Ihospiuk Ein SR Tnsßibu Ba. era Mrd ir Br are ufgk/iineh zen. ads ia a „üpb abo dan u Scehsig erbıi ob Ba shi ‚Alten A Ma ij "2 Deine FERNE EN ER Funk WIE plahr, "u een Lira icgtagon Bei TE ao ee runs Orte 4 gi ee u ie 100. 4 pa! PEST Bar rc Hilal . arg engin ERRaT 3: Pe BL AORE ; 2 Y Seftreifte Rörpen Inn ud er are Be m lern a a Coae, 5 Mil N 5 ai dat, 0 1: AN Fr a ee a ie 30. RN RR FRE nrerslar ya aa Rd NN LESEN Ge 106. are” 1 0067 BR a Be ap . 1; \ RETTEN RUN . | En SR Bene 958 3 De 5 dem Fr 42.0 u a 281 Seile radieie va ei Kosten in sa 7 über den Einfufs derNErve. pi verr N ter is au a „thieritche Wär me. (Ann, Birch deB yhique.e FR BET 91, ‚P- 5 ff) He A ‚Bhyhiologen „.welcheittie.erlten. richtigen Vorftel- lungen. über das,:Athnen ‘hatten „ fetzten die Quelle der ar Wärme indie Lunge, Herr Brodie, we nieht: än das Gehicn; ‚doch in; ‚unmittelbare -Abhängig- - keitivoni.demfelben ‚.\sandere, im den.;ganzen übrigen Körper, „«Meine Verfuche beweifen, ;dals.ie feh gröfs- . Aentheils.im /Unterleibe: ‚entwickelt und: taumaniserdem . einige/Funstiönen:von Theilen ‚dar „. über. welche man bißjetzenurtklypothelen AR. dei‘ guaban Ayingathilchen Nerven. darerati rnhiräh ‚eh. Ungeiichtet'die Erfahre gt dafs jeder "Then desthierifcher Körpers in ‘Berührung mit Oxyge Koh: de 'erzeugt, ne h endi- Belingütig‘ zur dei n ‘us‘dem "Phierkörper äft," To gläubeich Hoch, uEß die Begrün- ‚ der der neuen Athmungstheöfie dem Nervenlyliem Anl def 'Wärimeerzeug unf?zugefchrieben haben, in- dei man‘ winftreitig'"durelr Schütteln "einer" Blutmafle; mit'der’m Tbierkörper enthaltenen über“ ‚in Räme,) keinen Wätregrä hervörbringen"würde, ae eintödureh Selleyende Thibrän derfäiben:Zeit wergleichbar wäre? Dehöch'hat Heft Brodie Hay fer Bin Pur esaNErVehtyItems-bemterko und An die’ Thiebite der‘ thierilelem Wärme be: deitenar gefördert: maityinanneiz sw ARTE Hocdin 2 Hüy ie der AU REITER EN) „In feinem erh en Authlärt fetzt ver fe ft, 2 jafs 7 un-. t achtet des ie en Lı nbiafens Ms Enthaup- tung in weniger als einer Stunde die Temigah um mehrere Grade vermindert. ur IE ‚Jason „in 7 2) man ne man Luft: einbliefs, cke; ıks, fi ierbe x onen erklie Er EEE BR ie le thierifche//Wärme'siicht: erhölntyfördenb nen wird ner nd gibi-ai ern Wansrerhreuls 3\:Biefor>Sohlhifsftand fehrömit' den) atikenöulihes- nen Vorftellungen in Widerfpräch; ' "auchmächter Herd. bei Galliis wehräre-Einwürfe wereti HermisBho beit; Indeiien! kann Herden Binfufs'der Enthau nicht Idolnen) Kur nimmt! er) ange‘ anti oe } Sehwächung des! Nervenfyftems wirktyguhldjudaupiune. Streitig Crausford’s Belultate in die Os; stands. Dale und‘ jBlutadarblutes en ndıbem eckäshattes dafs. nach den en rhenung hear in den; Dt na fähr; 8,Rarbe. als in den jBlutadern „behigltzs).Lor fobloßs.er „dalaglie, Wirkungisies;Wieryenlyltems-üchgauf | diefe,Vierändeyung der! preität beichränkt,undıla;.die T Wärmegrzeugung. hesvarbrinßt-ganmudi aaa Tab | ai, Indeffon;da- mauy.‚vorzüglich. wenn man ‚die, H grifie, beruoklirhtigt,. ‚die,zu Erlangung den, That worauf.ie, beruht m. tbyventlig had, die; Ke ie ehr. zulalfem kann ,; da,überdies ' das;Aufhören, der, Biutum yandlung „wovon.Le Gallais zedetz, „wighy immer, ;beis Störung, ‚der Nerwenthätigkeit _ eintritt „srindies.xieleVerluphesyon ‚Hernn,Prauo/äund zair über demahlerl durch.diälte,danthun, fa-ergiebtüch, dafs die Art, wie das Nervenlyftem aufıdiejErzeugung, > Ang: Be Maren Ro unbekannt ift. 2) n dieie Suche ich 7 ai ze zu „prlokichen, Fir, I ERTERRR, siy.gl u KEnTe) A 1 ainomy [I N . „nahnintıar 6 Kit) o9rdanı n) Phil. Transact. 1817. p 4% a 11 OR . h A Ins Zuvörderft'babe ich Herrn‘ ‚Brodies'Unterfächun- Fern genauer Berücklichtigung aller Vnftände wie: olt und bin dadurch zu wichtigen Refultaten über die "Theorie der thierifchen wahren: und die Function _ des gröfsen (ympathifchen Nerven gelangt, 'die'defto wich- Andwals die Function’ des Tetztern fo gut als’ ganz \ anbekannt war und ihre fernere Unterfuchung nothweni- zu neuen und wichtigen, ‚Refultaten führen muß, be fo‘ bedeutend er Bildangsetfeheitülnigen 1 im einwirken. + m nm u . un Eheich zudem eigentkurilichen"@egenftände ie: N ie Auftatzes übergehe; muls ich wit: wenig’ Worten enios: ‚nämlich den‘ Tod durch'Kälte, den Gang - des Brkaältenscinach' ‚dem Tode uri®Ndeh Einfluts'der Stellung; "welchet man den Thieren \giebtz! auf die . Werisliberrachtenie u 0.00. wäh non un em Tod durch Kälte. ‘Da’tie Symptome des Todes _ düreh Kälte‘ ch häufig bei diefen Unterfüchängen dar- " bieten müflen, fo'ile'&s wichtig, "be durch Verfuche, " Welcheikeinen Zweifelowberdas Erkalten übrig laffen . feftszuiftellen) Vonvdiefe Art iftderTod’durch‘ "head > Folgendes find'\die Refultate’ einer‘ Arbeit hierüber, welche ich mit Herrn Prevafe übternommen ehe FIRE +? ES EST E MRRS 305 70221092 WE TER ARE SRA "an ‘Die Hauptphänormene be Todesdurck Kälte findt be) Die thierifthe" Wärme finkt mehr‘ öder weniger Schnell aufieinen, mit dem Leben unvertrößlichen Gräd — Diefer iitiöhr'yerfehieden, Ich fahe im Kalter Leben bei 26° Centigt. , und felbffietwrds dark N, während’ bei andern’ Verfuchen der Tod ‚bei 17°, o eintrat. Im Allgemeinen‘ feheint es, wenn man von den individuellen Verföhietlenheiten der Nervenkraft abfieht, dafs, je fchneller' das Erkalten vor heh geht, defto höher noch OR ehe WaERS Anm Augenblick des Todes ft = msn m sus 284 — \ ...'.2) Nach, dem Tode iltı das: Blut imder,Aorte und der, Lunge gewöhnlich, arteriell', bisweilen auch, venös, Diele ‚Verfchiedenheit kann nicht. auffallen ‚wenn. ‚man erwägt, dafs ‚beim Erwachfenen ein ungefähr, gleich . hoher ‚Grad. .‚von,(Kraft zur Benutzung ‚der.\letzten Athemzüge und ‚der Erhaltung, eines Reftes’des.Kreis- laufs'erfordert, wird, mithin eine. von beiden-Funetio- nen. .zuerlt ‚aufhören, kann „ohne .dafs deshalb. die Art des, Todes: abgeändert würde... Die Afphyxie ‚ft da» ‚her, wenn fie, eintritt, nur eine zufälliges Erfchei- nung, und. ‚man,;würde den. Tod: nicht,/durch' Luft- einblafen.verhüten, { ei ee =....,3).Bisweilen:. bleiben Fu Anlblse Zufammenzie- ad des Herzens, übrig, :welche zur Abänderung der arteriellen.Farbe ‚des Blutes: in: der’ Aorte, und‘ den Lungenvenen und zu Her vorbringung, ‚des «Anfeheins son, Alphyxie.hiareichen„‘4 m. u nn w nn" ux1, ‚Ieritabilität,überhaupt, und ; periftaltifche Bewegung insbefondere,üind ‚ganz oder,falt ganz erlofchen, « 2,4) Die ‚grolsen Hirnyenenisfind gewöhnlich‘, Kalt ° ieer.«, ‚„Bisweilen (Gnd die, Haargefälse des Gehirns ‚et: was; injieirt., und. feine ‚Höhlen uthalteh eine ‚geringe Menge IRST:111 171 N VONEINO A VERTRREEN BIN IE RER ©. 5) Die Kälte. tödtet Eule Erfehöpfung ‚der.Ner: venkraft, ı welche,.durch die, Zunahme ’der Erftärrung und.die Schwäche der wiehtigften Functionen angedeu- | tet. wird... ‚\Diefe Erftarrung nauls man nichtmitudem | Koma vergleichen, weil beide ‚Zuftände ganz! verfchie+ dene ‚Er/cheinungen ‚darbietew.) Zwar findeti bisweilen | während einer Periode.des Verfuches ein fchnatchendes ‚Athembolen, Statt, allein. dies ift: Ämmmer nur eine ızu- | fällige Er[gheinung. Ras u». Gang. !des!Erkaltens na erei Tode. Man mmils | den: Gangi.des-Exkaltens des Körpers; , wenn‘ ‚ich keine } Wärme mehr in demfelbenientwickelt, beftimmen, um, daraus'vergleichend auf.den Einflufs irgend einer Ver- ‚ letzung auf die Urfache der Entwicklung der thieri- chen Wärme fchlielsen zu können. Dies auszumitteln, muls man.gewifs nicht das Erkalten einer Leiche:wäh- len, ‚indem das Vorhandenfeyn des Kreislaufes in ei- nem lebenden, aber des Vermögens der Wärmeerzeu- gung beraubten Körper eine fehr grofse’Verichieden- heit hervorbringt. In der That erkaltet der’erfte nur ' durch feine Leitungskraft; ‘während im‘ zweiten’ die kreilenden Flüffigkeiten, ‚die unaufhörlich von innen nach aufsen gelangen, den Strömungen verglichen wer- n fahe. "Da indeffen nur eine Leiche i im Stande war, mich zu vergewilfern, dafs wirklich keine Wärme mehr in dem Gegenftande der Unterfuchung entftelie, ‘fo glaubte ich, ‚dafs die Refultate doch ähnlich genug wären, um für die folgende‘ Unterfuchung nützliche Thatfachen zu liefern, was ‚übrigens auch‘die von‘ Herrn Brodie an Kaninchen angeftellten ähnlichen BER ” - Ätätigten. I . Sehr wichtig ift es bei diefen Vertücktng, immer ‚den Thermometer gleich tief einzubringen, denn, da ‚der Körper delto mehr erkaltet it, je weiter man nach aufsen gelangt, fo kann die Vernachläfßgung diefer Vorlicht grofse Irrthümer veranlaffen. - Wälirend der ganzen Dauer der folgenden Ver- fuche blieb der Thermometer funfzehn bis achtzehn Cen- ‚tief im Maltdarm. Immer bediente ich mich es hundertgradigen Thermometers. Erjier Verfuch. Ein alter, vier und zwanzig Zoll langer Hund, der durch Durchfchneidung des Rücken- marks zwifchen dem zweiten und dritten Rückenwirbe! getödtet wurde. - ‚den: können, welche Rumford in Flüffgkeiten entite- - „hen und die PR ee RR begünfti- Thierifche warm ha Kunshnec IR ER an hi nf er h EWFERT ‚Tem Sinken rn mais Net des‘ 2 Ortes. Partielles, | Totales. | - ,® nn Ä) DIEITI Tos Tod ı wg Gall 40°5 A Ende der ı. Stunde. 38,7 ı°8 | .2°8 382, elle Fee 3611|: 236 44 | 19,5 2. ie Wi: KL) 22° 6,5 |20,0 ER TET 31,7 2,23 88 Ina: DR 9 Pa net 29,7 20 10,8. 120,7 bie nö ey ‚28,3 1,4 12,2- .| 20,95 EEE Bigd® 27.4 0,9 131 120,8. Ste und Hte it 0 25574 1.7 14,8 | 20,0 Iote und ıdtte. . 23,9 1,8 ; 16,6 | 198, > Diefe Tabelle bietet eine grofse Verfchiedenheit in der Schnelligkeit des Erkaltens 'zwilchen den erften und‘-den letzten Stunden des Verfuches dar, denn, - wenn. man die ganze Summe: der Temperaturverände- rung, in zwei ziemlich gleiche "Theile zerfällt, fo ee man, dafs, SER) um zu fin- 40°,0 auf 31°, 7 (=8°, 3) 3 Stunden 30’ ken von 1 31°,8auf13°,9 (=7°,8)J 7 Stunden‘ gi erfordert wurden. ü .Dividirt man die Zahi der Grade mit der Zahl nie Stunden, in welchen fie durchlaufen wurden, . fo erhält man'das, was ich künftig das mittlere Herabinken der thierifchen Wärme nennen werde, d.h, die mittlere Menge der Wärme, welche zwifchen gewillen, felbit | gewählten Gängen in einer Stunde verloren ging, Da‘ die folgenden Verfuche mich nöthigten ,„ auf der einen Seite die Gränzen von 40° —32°, auf der andern lie von 132° — 24° zu wählen, Do werde ich hier zwi- 7 sfehen.idenfelben Gränzen', den; Werthiides mittlein Sin- \ okensangelieni,. der! Geb, aus dem ‚gegenwärtigen: Ver- > Suche entnehmen Jälstı= . : 1 Aa aoısi o9leil; Nach den.obigen, Ehatfhchen Bade mann. wer, yrälıe Shen 40 13:85 Ar BER a als mittleres An a Br: 3% 4 sta s. ‚ loSinken. 167 » EN » rlchen 32° ua = =} ",ııind. St, Er 7 St: ©. Ich werde mich‘ in’ ‘der Folge häufig auf diefe Re- Yultate zu-bezieben Gelegenheit haben: „Stellung des Thieres. nm ei. allen_Operationen, and ‚während, einer beträchtlichen Menge thermometri- "dober Verluche lag das 'Thier: auf d&m Rücken. ‚„ mitden beiden gleichnamigen Fülsen unten angebunden!), Diefe "für’den Experimentator bequeme, für das. Thier un- bir Stellung mufste nattirlich Variation in der rrme ‚herbeiführen, deren Breite durch die folgen- den Verfuche beitimmt‘ wurde. Zweiter: Verfuch. Hund von 21 Zoll, BEN Alters, kräftig. Sogleichnachdem das Thier auf die ‚angegebene 'Weife gelegt worden war, ige man Sur Temperatur des Maftdarms, | Mittelzuftand Mittelzultand; des Pulles des Athmens Thierifche 5 Minuten-Jin 3 Mihuten; Wärme. At it Änfanglicher Zufand. I — — 40°0 - Erfte halbe Stunde. 500 ' 69° 38,9 a 0 Neal 496 65 38,0 ‚ u \ 520 N 64, 379 e 540 . 79 379 , A Fi v 566. 70 38,0 bie. Ende ET Verfuchs, 567 67 381 » Diefe Lage behielt das Thier während der ganzen Dauer des 2ten, 3ten, gten,' Sten, Gten, Yuteb,' ııten, =sften und aölten Verluchs., Bei den übrigen würde es'nach der Ope- ration losgebunden, 288 ke „u. Da Le Galleis, vermuthlich nachoVerfuchen mit Kaninchen, behauptet'hatte, dafs langes Pelihälten’einbs . Thieres auf dem Rücken hinreicht, ein zuletzt +ödtli- ches Erkalten herbei zu führen, fo glaubte ichy! diefen Verfuch, zu wiederholen , indeın ich ihn N an en: sigr2is Dritter Verfuch. Kräftige Hündinn von 21: ‚Zoll. ‘ Verfahren wie bei 2. ) i Ka TIGEN 4 Puls,in Athmen 22 fö[ ’ N 4 5 Minu-lin 5 Mi-| rilche hu? ten: | nuten. | Wärme;| 1...) Anfihglicher Zuftand. | — — | 40°5 Die Bin ©St. en PUT W6r5 | 53. | 39,9 Iche' Tei Tte “490 I 52 | 38,7 |peratur' ze 2 hen 640 671355 |chwankt 39, ai organ chk, sr gr 58... 1386 zwifel BEN tn ale iile nei alten Q 44. ) & PRDRO NE NN N ARRLR 1% 56 294 a en 1ate 0, 75T So ‚6 PEvaBN: göheit, ORTE Hemieie 28, IR gölcen. ce AieneteerheeNt alter as ul.» iu ST Re FOREN. 40 Rn e 1oolıe. ‚Ende d. end 79 I Any diefen beiden Verf hen läfst fich fchliefsen; 1) Bei erwachfenen ge’unden Hunden finkt die thierifche Wärme, felbft bei höchfter Verlängerung des Verfuches, durch die Rückenlage nicht um 2° — 29,5. 2) In der zweiten bis dritten Stunde erreicht die Temperatur ihr Minimum , und von da an fteigt he wieder allmählich bis zur anfänglichen Höhe. 3) Während des ganzen Verluches wird der m und das Athmen wenig ra Die wi =" Die Richtigkeit diefer Schlüffe hatte ich aufser- h pe: häufig zu ueeh; PRMBeRNDEN ad m _ —— "289; t Et, Verletzungen des Gehirns, he durch einen Schlufs aus den Enthauptungs- 3 verfuchen, nicht durch unmittelbare Beobachtungen | wurde Brodie veranlafst, die thierifche Wärme unter den unmittelbaren Einflufs des ‚Gehirns zu fetzen. Jenen Verfuchen aber laffen fich zwei Einwürfe machen: | Li 1) Die Enthauptung machte das Lufteinbläfen n hig, und dies reichte, ‚nach Le Gallois zum Tode ch Erkältung "hin. or 2) Nach demfelben Ehehaloge. Bowiekin ei Durchfchneiden des Stimmnerven, mithin auch die Ent- iptung, eine Anhäufung von Blut oder Serum it in der Lungenfubftanz, welche die chemifchen Athınungs- erfcheinungen befchränken mulsie. ° . 1.1.0 sr - % Hieraus glaubte man die Brodie’fchen Verfuche er- _ klären zu können, die deshalb, wenigftens in Frank- reich, fo wenig beachtet wurden. Diefe Einwürfe zu entfernen, fuchte ich den Ein- Aufs einer, das Athmen nicht ünterbrechenden Gehirn- werletzung, bei welcher alfo die Lunge nicht aufhörte, unter dem:Einflufs des Stimmnerven zu ftehen, auszu- mitteln. Leicht‘ war dies durch einen vollftändigen echten Durchfchnitt des Gehirns vor ‘dem De oten vermittelft einer, durch eine Trepankrone be- | © Oeffnung zu bewerkltelligen. ER Vierter Verfuch. Hund von 18 Zollen, krafüg, von mittlerem Alter. 2 | 5 ” d. Archiv, VII. 2, rider 3 " 290 RR Thierifche Wärme. Mittelzu- | Mittelzu-, Binz alt x ftand des | ftand des Verminderung. Pnifes in 5! Arlımens in | INEn " Par- eielle. Tante. Ni; EN Ki ation . » — ee 'Ifte Stunde. . 259 2°5 | 2°5 a 657 Pr ee »1| 83 gie les 626 L,4 .g, Be . 514 0,6 | 10, TUR 395 0,7 | 11,0 Be EN” 254 1,3 | 12,3 „r 204 7 | 13,0 nel Da Aalen a hlle es 9,7 | 13:7 BONS ne ie. 1m" e I41 9,9 \ 14,6 ıIte . . 148 0,7 15,3 I2te (10a), + 143 Io, 7 16,0 Unmittelbar nachdem Tode. vorgenommene Befichtigung. eh: Lungen rofenroth, knifternd,, arteriöfes Blut ent- haltend. Y; Herz fchlaff, ae etwas reizbar, die Aorte ar terielles, die Hohlvene entlchieden VERBEN ‚Blut. ent- haltend. Muskeln enthalten arteriöfes Blut, nd fd noch etwas reizbar. Die im Leben und die bei der Leichenöffnhäßg beobachteten Erfcheinungen beweifen den Tod en Kälte. In vier ähnlichen Verfuchen fank die Gais Wärme. auf ähnliche Weile, milbin der Ga erfolgte Schneller. \ a i N 291 Vergleicht n man diefe Verfuche Saiten blofsen * Erkalten nach dem Tode (Verf. 1.) fo ähneln einander die Refultate hinlänglich, um fich zu überzeugen, dafs nach dem Durchfchneiden des Gehirns keine bedeutende . "Wärmeentwicklung. Statt findet. Unterfucht man in- deffen den Gang des Erkaltens etwas genauer, fo hieht , dafs er in beiden Verfuchen nicht einförmig war. Dies ergiebt fich ganz deutlich aus der Beftinmung des, mittlern Sinkens zwilchen den für den erften Verfuch re "angenommenen Gränzen. Be In der That finde ich: 9— 31? I Age 83 2 Dr ER 2 2,93 E ‚50 Min, = 283 183 \ 1°,7—227,0 RE“ F RT - 0 9 Erz 2 a RR ke} »85- r - Vergleicht man diefe Werthe mit den durch den erften Verfuch erhaltenen ,; namlich}, ; s ra IS Io: Gdet dich, dafs gerade im erlten Dale des vier- ten Verfuches, d.h., fo lange die Blutbewegung am. kraftvollften ‘war, das Erkalten rafcher als beim erften _Verfuche war. Diefe Bemerkung ift wichtig,‘ fofern fie beweift, dafs der Kreislauf das Erkalten eher befchleunigt als a verhindert. Sie hebt mithin einen der, den Enthaup- n tungsverfuchen gemachten Einwürfe, den nämlich, ‚dafs die Statt findende Erkaltung nur in der Schwäche des Kreislaufes begründet fey *). Was den zweiten Theil‘ der beiden Verkichis be- . fo fcheint mir eine Differenz von 1°,4 am Ende ‚re Schwäche des Kreislaufes befchleunigt nicht durch lich Lelbft das allgemeine Erkalten, fondern ift nur ein Zeichen + der Schwäche des Nertenfyiren welche die wahre Urlache “© des Sinkens der Wärme ilt; eine Wahrheit," welche im Ver« folg des Auflutzes ihre ra", finden wird. 2 293 PB ‚von fieben. Stunden zu gering, um aus diefer'einzel- - nen Thatfache irgend einen Schlufs ziehen zu können.“ : »- Wenn Durchfchneidung des Gehirns einen fol- chen Einflufs auf die thierifche Wärme hatte, fo ‚liefs fch vermuthen, dafs andere tiefe Verletzungen deffel- ben auf ähnliche Weife. wirken würden. Deshalb ftellte ich ‚Verfuche über die Erfchütte- rung und die Einfchläferung durch Opium .an, da die: ; Wirkung des letztern eines der am. beften a Refultate der Pharmakologie ift, Fünfter Verfuch. Starker Hund von 18 Zollen. Durch einige Schläge auf den Scheitel und das : Hinterhaupt wurde. eine Hirnerfchütterung bewirkt. *. Es trat Bewufstloßgkeit, vollftändige Erweiterung. der Pupillen, Stockung des Athmens, erit grofse Befchleu‘ nigung, dann Verlangfamung der Herzfchläge ein, Während des ganzen Verfuchs wurde Luft einge- blafen. Pl ae "6 Kürme: aka inken. ‚ re Tota- TER feel les, Anfänglicher Zultand . » . . . fgodıl — I— Bei der Operation. . » » - » » 1397| — |. ıfte Stunde ; . u renne13ZZ 2%0 1209 2te Be, EB Te 353] 34 144° te » 133,2! 2,1: 1.6,5 ; gte De Hd . . 3L,3 1,9. 54 ste . . . ..0. 29, 5]1.1,8 10,2. j 6te I car, . 28,01 1, 5 h 1,7 Tte , ° 5) 14 270 I,0 112,77 8te . . 1259| 1,1 73,8 ge 2 2 een ee rn.» [249] 50 |I58 Iote EN GENE WESER ERS 16,2 =IIte Stunde, (Tod.) m) ” . 243 "Ua 17:4 = 293 Da das künftliche Akhınen zufällig i in der letzten # ‚Stunde unterbrochen wurde, fo war, nachdem diefer i ‚ Zuftand ungefähr dreifsig Minuten gedauert hatte, die “ Alphyxie "nicht vollftändig und das Thier lebte Hin > Diefe Thatfache beftätigt für die erwachfenen Thiere 3 ‚die von Le Gallois an jungen gemachte Erfahrung über = den, n, die Afphyxie hemmenden Einflufs der Kälte. I; © "Die Beleuchtung diefes Verfuches zeigt, dafs Hiro- erfchütterung durch die, die Hemmung der Hirnfunctio- - nen begleitende Afphyxie tödtet. Entfernt man daher k diele Todesurfache durch künftliches Athmen, fo kann } das Leben noch ziemlich lange beftehen, und hört nur ‚durch die Kälte auf, welche fich allmählich des Thie- res bemächtigt. Mittleres‘ Diefer Verfuch giebt: 3 er be #2 A M %y- De - En hassen wann nee BZ Je Wen 2105 Be SE NE en 2 rälim lea rate “03h 6:58.04. - .;. 169,0 = Aus der grolsen Uebereinkunft diefer beiden * Werthe des mittlern Sinkens mit denen beim erlten Ver- uch ergiebt fich, dafs die Wärmeentwicklung vollkom- _ men aufgehört ‘hatte. + Vergleicht man das mittlere Sinken im eribi "Theile diefes Verfuchs mit dem mittleren Sinken im erlten Theile des vierten Verfuches, fo findet fich eine A Differenz von 09,76. zu Gunften des letztern. Hier- aus folgt unwiderleglich, ‚dafs beim Hunde das künft- liche Atlımen keinen Einfuls hat, der die Refultate klich abändern könnte, wenigftens dann nicht, wenn es auf eine, von der natürlichen nicht zu fehr abwei- chende Art gefchieht. Aus dem Folgenden werden fich. neue Beweife füz die Vorlicht ergeben,, womit man Le Gallois’s ver- 094: PNERERUNNN. nshlikt.n nur an Kaninchen,erhaltene Belulate, ‚auf ftär kere Thiere anwenden muls., _ er Das Opium wird‘ das dritte ua Yatata Beifpiel des Einfluffes des Gehirns auf a ne re geben. Sechster Yarfiich, Hund von 21 ‚Zollen, etwas fchwach. Es wurde eine Abkochung von ‚3 Decigram- men Opium in fechzehn Grammen Waller in die Dröf, : felader gelpritzt. n Thi erifche W ürme. Sinken » } Par- | Tota- tielles.| les. . Anfangszultand Operation 403 Ar \ 398 ur Ilte Stunde . Ag ' 36,6 Sein at 34,3| 5°5 | 5°5 BEA ae: sn 32,6 —| — Aa SO LEE nl 1 aykın 31,2) ,118,6 ste. BAR a ib hlı a 29,8 — — 6te . 28,6| 3,6 | 11,2 zie » 29,5 P == ER ge Di 26,8| 1,8 | 13,0 Ste und I0te . Mi 26,2| 0,6 113,6 Ilteund Izte . . . | 100 24. 1:26, 5\, ml. I3teund Ike . . . 1781 20 26,4 a ae I5teund I6te . . - I ıgr | 23 1258| 94 | 14,0 gzteund ıßte . . . 1 1294 16 1245| 1,3-] 15,3 19te und 2ofte... . ‚125 | 13 }23,6| 0,9 | 16,2 21lte und 22lıe (Tod.) 651 — |22,8| 0,8 17,0 Leichenöffnung zehn Minuten nach dem Tode. W " Limge tofenroth mit halbarterielfei Blate i im Pa- f' zenchyma Maid I: . ‚Herz reizbar, venöfes Blut in den ‘Höhlen. “Gehirn: ‚Wenig Anhäufung in den grofsen' Venen, wohl aber in den Haargefälsen. Wenig Serum in den a RT \ vor "Aus dom Grade der thierifchen Wärme‘, wobei der R Tod erfolgte, fieht man, dafs das-Opium ihn wirklich’ durch Erkalten herbeiführte. Olıne mich bei den > wichtigen therapeutifchen Folgerungen aus diefem Ver- - fuche aufzuhalten, (der Indication des warmen Bades bei heftiger Opiumyergiftung) gehe ich fogleich zur Be- _ fümmung: des mittlern Sinkens. über. ur: 399,8 — 3179 7°9 ; f u Te 2925: Mittleres 3 5.436: ı 3 Sd5 Sinken. 31°,9--23°,9 30 = . a, ..0.* ) “ 0°,53« 15$r, 5° ”15%,08 ‚So fehr fich das im erften Theile des Verfuches Statt findende Sinken dem im erften Verfuche nähert, fo-weit entfernt Gch das im zweiten Theile diefes Ver- s eigetretene von dem im erften Verfuche. Dies rührt davon her, dals um 26° eine 5 Stun« Re 25’ dauernde Gegenwirkung eintrat, welche augen- - blicklich die Wärme um 0°,5 erhob?). Setzt man auch nos; "Werth des mittlern Sinkens nur von 32° und 26°, 3 ’ '» Dies ift derfelbe Zuftand, der ieh immer AR bei den an - Kälte geftorbenen 'Thieren findet, und bedeutet daher keine befondere Einwirkung des Opiums. er Y ») Die Möglichkeit einer fo lange fortgeletzten Beaction bei ei- nem folchen Sinken der thierifchen Wärme ift eine bemer« kenswerthe Erfcheinung. Vielleicht hätte daher das warme Bad durch Begünftigung dieler Reaction das Thier ins Lebe» zurückrufen können. ‚ Statt fand, fo entftand natürli 296, = — fo.äindet man 19,00, ein wenig von den vorherigen verfichiedenes Refultat, 1 Vergleicht man: die Werthe des mittlern Slkeng. in dem erften Theile des vierten,‘ fünften und fechsten, Verfuches, nämlich beim Enke b Durchfchneiden des Gehirns . . . .. Ar HA Heftiger Erfchütterung +. 2.202.002 17 Opium 2 20 ee emo nee 225 Mittelzahl 29,45. fo fetzt Bohtreitig die geringe Verfchiedenheit zwilchen _ den Refultaten fo fehr verfchiedener. Verfuche- in Er- ftaunen. Hieraus war der Schlufs, dafs eine allge-. meine, einzige,. von der Forın der Verletzung unab-' hängige Urfache in allen drei Fällen auf diefelbe Weife gewirkt habe, natürlich. Da nun unter allen drei Bedingungen ein kemein- famer Umftand, die ar der Hirnfunctionen, die Frage, ob nicht in den befonders unter dem Einfluffe des Gehirns befind- lichen Organen. die unmittelbare Urfäche der Wärme- entwicklung enthalten fey? Diefe fchlofs zwei in fich, nämlich ı) ob die Erkaltung nicht von der Vernich- tung des Einfluffes des Stimmnerven auf die Lunge abhänge; 2) ob,diefe Wirkung nicht von der ROBERUME des Rückenmarks herrühren könne ? Diefe zu beantworten , ftellte ich zwei Reihen von Verfuchen an. 1., Durchfcehneidung der Stimmnerven. . Bekanntlich fchlofs Le Gallois, nachdem erden Schleier, der die wahre Befchaffenheit der, mit dielen Verfuchen verknüpften Erfcheinung, d.h. die Ver- fchlielsung der Stimmritze, bedeckte, gelüftet hatte, dafs die wahre Toodesurfache die Infiltration des Lun- gengewebes mit) Blut oder Serum Jey. Bi ige ftellte {eins "Verfüche faft mur än jungen Thie- ren, namentlich Kaninchen und Meer[chweinchen ‚an, Allerdings habe’ich nun jene Erfcheinungen auch an jungen Kaninchen gefunden, keineswegs aber an er- " wachfenen‘ Hunden. Diefe ftarben mit arteriellem Blut in der Lunge, bisweilen in der Aorte, fo dals Pie Vorftellung von Erftickung wegfallen mufs. . Da- „gegen fand ich, dafs die thjerifiche Wärme allmählich " finkt und das Leben nur aufhört, wenn fie fo weit - herabgekommen ift, ‚dafs die Erkaltung allein noth- wendig den Tod herbeiführen mufs. Dies ergiebt fich vollkommen aus folgendem Ver- . : fuche. KBSLT Siebenter Verfuch. Hund von ı8 Zollen. Nach - Anbringung einer Alhmungsröhre, an die Luftröhre wur« ' den beide Stimmnerven durchfchnitten, Mittelzuftand des Arhmens in $ Minuten Tbierifche Wärme, des Pulfes in $ Minuten. ' Mittelzuftand a N er N On om Den DO | } nzitana . 38°9 ration . -. 361 Per. von 12 St, 1073| 29 | Mittelzu- (37,35 ze 952|.267 | Kader mar nö ze 817| 29 eh 37,007 , mein, 528| 21 29,5 ufvuder Ars St. 2881 24 0 26 v.der 3— 194| 18 | 22,7 fr Eu325 139| 2 ala El v, der 9—12(Tod.) 1171 14 20,7 Leichenöffnung. Unmittelbar nach dem T'ode, Lungen koifternd, doch weniger als im normalen Zuftande, rolfenfarben, zum Theil arterielles, zum - Theil hälbarterielles Blut ae; "weder Blitige- "noch feröfe Infilträtion, ir "© Bers noch etwas EEIEHAF, in der Aorte halbarı terielles Blat. 4 au 4 Gekirn, Die grofsen Venen falt blutleer, in den; ‚Haargofälsen 'etwäs Blut, in den Höhlen etwas Serum,| Müskeln ohne Reizbarkeit. '. Periltaltifche ah gung null, Asia Diefen Zultand findet man im Tode bei dien Verfüchen Halt immer "Die gewöhnlich ‚dabei Statt findenden Zicherasns fcheinungen find: ea "Sogleich: nach der Durchfchneidung der Ners, \ ven bedeutend beichleunigter Kreislauf, mehr oder wer niger Verlangfamung und Erfchwerung des Athmens. Jft nur ein Nerv durchfchnitten » To find die r Erfcheinungen weniger auffallend. 2) Nach einigen Stunden gewöhnlich Schauder. 3) Kt die Wärme ungefähr auf 30° gefunken, fo treten Zulammenziehungen der Hautmuskelu ein, die mit dem Sinken des Wärmegrades'zu, aber allmählich mit ‘dem Herannaben des Tocles wieder abnehmen, ‚Die Muskelkraft wird endlich fo völlig erfchöpft, dafs die Bewegungen nur äulserft langfam und von einem hefti- gen Zittern begleitet, Statt finden, 4) Im Verhältnifs zum Erkalten, ftumpft fich auch die Empfndi: ichkeit ab, Das Auge wird trübe und fchlaff, und man kann felbft'auf der Schnauze Blafen zöcie, ohne beinahe Schmerzen zu erregen. " 3) Unmerklich vermindert fich die Stärke und aan en der Herzichläge. © +6) Das Athmen wird langfamer, kürzer und ige Zeit vor dem Tode von Brauıpien des Unterkiefers und Gähnen begleitet. mn 209 3 h m Die thierifche Wärme finkt erft, fchnell wäh- „rend oder bald nach der Operation um einen bis zwei , Giade, nach einigen Stunden aber fteigt fie bisweilen wieder auf den anfänglichen Punkt. Sie fchwankt wäh- x rend zwälf bis fechs und dreifsg Stunden um 36— 37° und finkt endlich wieder vor dem Tode. Das ‚ Leben hört gewöhnlich nach fehr tief gefunkener Tem- f peratur auf, Einmal erfolgte der Tod erft bei 17% (Verf.,8.) Diele beftändigen Refultate tragen hinlänglich alle Zeichen des Todes von Erkaltung >), "Man Könnte da- her annehmen, dafs tiefe Hirnverletzungen in Folge der Verbindung, welche der Stimmnerv zwifchen dem Gehirn und den Lungen vermittelt, das Sinken der thierifchen Wärme bewirken; allein ein Hauptumftand wird nicht durch diefe Theorie erklärt, die Verfchie- ‚denheit des mittlern Sinkens. _ Zwei andere Verfuche der Durchfchneidung des Stimmnerven gaben folgende Refultate für das mittlere Sinken. Achter Verfuch. \ o9__29° ° ‚ Mittleres Sinken. es = a. =. . 0%25. S, Tod in der 25ften Stunde bei 17°;0. Neunter Verfuch. . 36°,6— 31° 31 ,3 5°,30 . ee Sinken. ———— nee ==... 0°45. =. Tod in der 2often Stunde bei 219,7. In diefen drei Verfuchen war das mittlere Sinken im eriten Theile des Verfuches, wie folgt. 3) Erftickung finder nicht Statt, da das Blut bis zu dem Grad von Schwäche arteriell bleibt, wobei die Athmungsbewe- gungen nicht mehr vollzogen werden können. Eis » u s I "Siebönter Verlüuch .. W .2 i60,0g Ar Achter? Verfruc m yeah NER 7 Kr Neunter"Verfüch "nn 09,45 RER '“Mittelzahl . .. 09,26, Vergleicht n man ‚diefe Mittelzahl mit der bei den Ve -fachen wo das Gehirn. unmittelbar verletzt ward, “ und wo die Mittelzahl ‚2°,45 war, fo fieht man, dafs, bei diefen das Sinken zehnmal ichneller ‚als bei‘ den letztern ‚Statt fand. Was auch die Urfache ‚diefer ‚be+ Be - Verlchiedenheit ilt, fo ift Klar, dafs der, - ti .. Stimmnerv nicht die Sehneihekeit‘ des Sinkens ‚bei - Hirpverietzungen erklärt, Dies beftätigt fich vollkom- men: durch. den vierten Verfuch, wo die Temperatur fchnell fank, ungeachtet das Athmen frei war. u Für den zweiten Abfchnitt der Verfuche Ändet man indeffen diele Verfchiedenheit in dem mittlern Sin-- ken nicht; - Dies ergiebt fich aus folgender Tabelle, "wo'die Unrehälutedtung des Stimmnerven mit, ‚dem ur Erkalten nach. dem Tode verglichen ift. . ae. x Mitt, Sin- 4 ken im 'fzweiten Ab» ‚fehnitt der - Verfuche., n r x Verl. I. (Erkalten nach dem 'Tode.) ; — IL ıI Verf. 7. (Durchfehneidung der Summer werk) 1°06 Verf. 9. ser: ae der Stimmnerven.)$I, 47 “ Mittelzuftand . . 1,261, 26, ‘Aus ‚den vorftehenden Thatlachen ergeben ich ‚zwei Schlüffe. ı) Nach Durchfchneidung des Stimmnerven Aut” wickelt fich noch Wärme, wenn gleich in geringerm ‚Grade, fo lange die Temperatur des Körpers noch über :32° ıft; unter dielem aber ‚erkaltet Ye ‚Borper wie eine blolse" Leiche. .0,2)Da.das mittlere Sinken zwifchen 329 und 24° ‚lich wenig von dem unterfcheidet, welches bei Hirn- _.. verletzungen und dem Erkalten nach dem Tode,Statt_ "findet, .fo folgt, dafs bei jedem, V’erfuch nur, ‚der ‚erfte - Abfchnitt des Sinkens charakterifiifch: ift. “- Deshalb ’. habe ich ‚bei meinen Verfuchen den zwei rk dreilsig«, ften Grad als Eintheilungspunkt in Bezug auf die Be mung des mittlern Siokens angenommen. F\ I Jetzt gehe ich zu einem andern Theile des Auf „fatzes über, um fpäterhin auf die Art zurück zu kom- . k men, wie die Durchfchneidung des. Suimmnerven das Sinken der Wärme bewirkt. IL; Einflufs des Rückenmarks auf die thierifche Wärme, "Da das Aufhören der Einwirkung des Stimmner- _ ven auf die Lunge das fchnelle Sınken der Tempera- ‘tur bei‘ Hirnverletzungen nicht erklärt,‘ fo bleibt die Unterfuchung übrig, ob nicht die Lähmung des Rü-, ekenmarks die wahre Urfache derfelben fey? _ ne] deffelben bringt bekanntlich die "Lähmung aller Nerven der Muskeln unter der Durch- . fehimittsftelle hervor, und auch die übrigen Organe werden zwar nicht ganz gelähmt, aber doch mehr oder weniger gelchwächt, wenn der Schnitt hialäng- lich hoch angebracht wird. Ein, bei diefem Verfuche zu berückfichtigender. enumftand ift, ‘dafs bisweilen eine Art Erftarrung 5 Nervenfy ftems hinzutritt, die eine Folge der unmütel- Einwirkung des Infırumentes auf den Hauptquell, der thierifchen Kräfte ift. Hat diele einen gewillen Grad: erreicht, fo beftimmt fie eine Ohnmacht, .die das Thier. fchneller oder langlamer nach der Opetstiön tödter*).”- — %) Unter zwei und zwanzig Parchichpeidungen de Broftmarks false ich diefe Ohumacht viermal und immer bei'alten Hunden, ‘ © Hiernach eignen fich nicht alle Verf, uchelglefäh güt, tum den, der blofsen Höhe des Schnittes. 'beizumellen-- den Erfolg zu beftimmen und ‚ich glaube, dafs nur folche hierzu völlig pallen, wobei Puls und ‚Athmen® eine hinreichende Kraft behalten *), indem diefe bei- den Eareligpeg als Kriterien des ang? der DlerweR- Syltems di lienen m _ müllen. y ” 1, -Durchfchneidung des Halsmarks, ..5%sMan kann nur an vier Stellen das Halsmark mit einiger Leichtigkeit durchfchneiden: 1) dicht unter. dem Hinterhauptsloche, 2) und 3) in den beidewerften _ Zwilchenwirbelräumen, 4) zwifchen'dem fiebenten Hals- wirbel und dem erften Rückenwirbel, Wegen Gleichheit der durch alle diefe Operationen erhaltenen Relultate führe ich nur eine kleine Zahl davon an. | Zehnter Verfuch. Durchfchneidung des Rücken- marks unter dem Hinterhauptsbeine; künftliches Eine blafen langfam bewirkt, fo dafs es üch'dem normalen Athimen. möglichft Rupie Thierifehe I ärme. DE RR Sinken. IRSe TEN Anfänglicher Zuliand , . .. 1399, — | — Operation: | "ur neun, 721 — PraiR ike Stunde '. . » . 2...1356] 2°ı | 2° BNEETTUNET RT KORAN 380 172, 007 BEN DIENTE RTTRTN 3097-72, TR — : R 2). Ein zweiter, 'äus den beiden vorigen folgender Umftand il dals das Leben lange genug befteht, damit das Tbier durch Trof fterben kann, 2 Am Ende der . Eufteinblafen auf, ‚zig Mal, war normal und mäfsig ftark, ; " Miileres Sinken 377 7320 Neger ’ bei 10. ‚ Mitrleres Sinken ES: WR n En. Eifter Verfuch. - und dritten Halswirbel. be 305 itten Stunde hörte,man mit’ dem er Puls fchlug jetzt fünf und acht- 2 St. 15‘ y Lo 59,70 ı Bu irr 281 25! 2 Anl} Schnitt zwifchen dem zweiten Künftliches Einbafen wie 40° - 10—34°,2 2 St. 30 NL EN ang m u 2® 32. Uxa hei Rs) Zieölfter‘ und dreisehnter Korfueh. Schnitt zwi» fchen dem fiebenten Hals- wa Hei: eriten, agent? wirbel, lu \ 1 F, . 3: 2) ealer ih 3 5 PET. BBPRT: Sa la3 waln.u EI 1% =< Anfänglicher Zuftand —_ Bon. 4... 7 ur Stunde N 650| 98 BE can 530| 97 je - . 440!109 Me . 3909| 80 \ste . — 186 bie. — | 80 me. N $te und gte 130] 56 erg (Tod.) —|1— 40° — 32°, 3 Mittleres Sinken. — 2 3. 45° = # Vena Winnie . kr P I es nn 41°0| — | — 112°6 40,5] — — 112,0 352 3°3 3°3 13,0 34,5|2,7 | 6,0 13,0 32,312,0 | 9,2 13,0 30,0] 252.-)10,5]i3,1 28,5] 1,5 .]130|13,5 291114 13,4|13,8 26,3/0,8 }1p21143 24,0|2,3 1% Ip7 7 170 =; 2°,80. 304 nn : Hiernach: giebt „das ganze, ‚Halsmark. ‚diefelben Werthe des mittlern Sinkens als das Gehirn, Beim . zehnten und elften Verfuche könnte ınan diefeni die _ Urfache des Sinkens beimellen, weil feine Functionen bald nach einem fo hoben Durchfchnitte des ‚Rücken-.: markes aufhören, indeffen erklären fich fo nicht der, zwölfte und« dreizehnte Verfuch, weil das Leben ‚des - Gehirns nur in Folge der Kälte gelunken war, die fich des Thieres bemächtigt hatte. Man konnte daher nicht mehr. mit Brodie die Wärme in .eine unmittelbare und - alleinige Abhängigkeit, vom Gehirn fetzen, fondern ' „wurde zw dem Schlulfe geführt, dafs die Enthauptung nur wegen des ‚Einflulfes des Gehirns auf die Integri« tät der Rückenmarksfunctionen io mächtig auf, An,“ Wärme wirkt. - : \ EDER Veh 305 Durchfehneidung des Bruftmarks. - Hier folgen die wichtigen Refultate diefer Verfuche. Verfuch 13. Durchfehneidung im ıften Wirbelzwilchen- Verfüch 14. Durchfchneidung im 2ten Wirbelzwilchen- raume,. j ..’ Mmume. .;, k m Ts I, Te Ne N = ass s185]& [s215 2158 f N a ad Bar. # N BER PET en! FeagPelenn tee Tor Anf. Zuftand. — | — lyı°5ir2°7] — | — |4r°oltz°0 "Operation ’ 70 — 141, 513, le: 49, 5|12,5 d 45 103| — | — J51Io | 101° — de len, — .[— [38, 0l13, 3 Be je 102| — | — [565 | 90 | — I — et — 136, 1]15,0| — | — 135, 315,0 31. . goes a) Zn läze] al — 33 915, 7 — 1.34 olss, ı se. 465 | 48 25 |] 129) — | — £ — | — 32.0116, a — | — 132, 6115, 3 u... 400 | 36 | — 70 | 142 it 5 Zen — | — 29, 9116, 2] — | — j310 15,5 u 3ı0| 43 55.1 133] —- = % — |— 28, 316, 2] — | —.[29, 5l15, 8 , 270| 38 ze Mid user jun 72. : pi — er, a6, 5] — FAN _ El 160 !6|— | — sam . = u NE = — [26, 6,3115, 8 = 1-1 — [= 17194 | 100 3 = lasrylıe, — bs 315,8 —|— 155 | — | u. r $ Tod —_ 25 5,2116, 613 u 24 315,0 : BC 2 nal -- Ile, . $ Fo Bei ARE ea Ze), ARE 23 Si 8 u, Pr a a De Iate. ÜL — 1 I [Tod.| — 123, olı5, 7 M, d. Archiv. VII. 2. U 308 . m Verfuch 15. ° Verfuch- 16. >. }-Durchfchneidung im | Durchfchneid “T zten Wirbelzwifchen- jten re sen ‚ng Mrd .) zaume, “. . zaume. N NN ET, Te N =| 2|.2|s7l8|_222ls? "lERlesl.eln |F3 88105 i i 3 ".1O81 = In3|33]98 5 N 35 ra = a 35 =» 2 ad rn 2 + al’s,’gleele| S]°El8E Ark, Zuland, ‚Operation. « —_ “ Ile Stunde. Br 162 | — | — 1830| 105 | — | — — 138,7] — 1 — | — |38, 920, o ; ER 767\233] — | — [7zıo| 124] — | — Si | b62 21 Boos Ba Bee Ver 1er 7d | Benin Mi NE a Sr 68 i — 1 Bp9— | = | — 35 995 5 FRE barr| Beraae | Bar zu) Fri cau Rh Mrz Dana ee | ee a a ie A = 35; 422, ä EN res Bis Ar? —1—|— | -— 1-1 135, 122,1 Frag: Won rel Werk | 17 A are ie) ur Re or a a ee |: 34, 7]22,0 340| 30 | — | — |7235| 4 | = | — ten» Ei: Be Ir ET 35, 123,0 a ker U Al Dan Gage? Ser | hr, ER TELTTER eh BEE ac bay Ba be mer oe uk) 1 — 6,4 — I — | — 134 a]21, 7 £ 154| 37 1 — | — 1580] 52 | — | — ee Er BE Ba bu Fa aa Pa Fe 1422| 35 | — | — ja90| 8 | — | — iIte — 1 — ls,2] — 1 — | — |32, 621,5 120|°41 | — | — [4801 4 | — | —. I2te. - ee 24,6 — 1-1 3I, 9j21, 3 Tod in der Izten [Tod einige Supnden Stunde. Lpäter, nn DZEMER 73 Verfüch 17: Durchfehneidung im | sten Wirbelzwilchen- raume. | | #9 | zılE 5 la mn pi: h adyzwary "war Soja L, 's3J1Q sap angeraduus, 140°5 40, 816,8 38, 717; 3) 37, 4118, 3] 36, 618, 9 d 36, 018,7 Pl . — 1 — 135,/9|19, o) 6% 8801471 — I — nr 2] — 1 135j16l19, 5 aba 1 een 27 u Ste. . 90 54 1 — I— x Be 32 — 135, 7120, ‚ste. ID EIN TEN hs nl, Ite ” . 7 o 2 y 7 3 te / I 80 54.1 a ee Fr et kam a Tod einige Stundenf fpäter, Ua 307: Werfuch 18. Durchfchneidung im sten Wirbelzwilchen- zaume. Ei >| “las =|s:|85°8 = a2 jE5 9% al &|°’8|°8 40°5| — SL 38 7 — 530 1615| — | — SE 3 900 | 555.1 [1 Sl Wer; 36,5 = 835 |106| ) | — Zi —: 136, 2jı 79 | 81.1 — 4 = 136, 5 er 785 |,84.| — | — 1 — 136,3] — z40| 130) — | — — | — 136,9] — 899 1245| — | — 3301.78, - | m — -— 35, 0) — - (1 b.7]- IV% — 1354 — 5 — 343 _ 1) Dis gröfste Sinken war 35°, 7. Verfuch 19. Verfuch 20. ang im | ‚Durchfchneidun zten Wirbelz raume ilchen- | Sten Wirbelzwi „en -zaume, | Sl el >/_,le31 8 | >I.0le? Eselä;j22| © 1ss]ö5les sIn:j35[98| S |28[85[78 5 A E 3 ae SH A x je eig g= NN DIEB STE ern Anf. Zuftand.. — | — 140°) — | — I — 40° 7 — Operation . —_ 140,81 — I — | — [ar, 0l16°5 ılte Stunde. hass — [870]123| — | — — 1771 — | — 40, 1117, 5 te... 9725 — 1850| 83 7 ‚ea 38, 3118, 3] — | — |39, 3,18, 2 ze... $700| 94 | — | — 765 | 115 yo — | — 138, 8[18, 8| — | — j39, I|I8, 8 0124| — _ — 139, 6 19 o o 738 —_ ef — | — 139: 2lı9, ji — | — 139, 2lı9, 0 ey DR base Fe ey Wr ua? Ki Da Tas Wa Wei? Ed hand Aa Hz 3. gte at) Ai Ba ie Beaag al ER ge. > = has 19,2 Bm u, L An a ER ER wi ııte Di ur = | a En a 38, 5l19, 3 s- -|- Tod ungefähr in der z3often Stunde. nn Verfuch a1: Tod in Ag 23ften Stunde 26’, 309 Werfuch 22. Durchfchneid: Durchfchneidung im 9ten Wirbelzwilchen-. | 1oten Wirbelzwilchen® raume. ä raume. Fi ED N Ve N “ Re] = 3 &|sE1g2188] &|.81 2285 slmals&|98] 8 |25|35|58 = | #]"sjtz5ir| &]°8|°8 Anf. Zufand. — | — Iyo°5| — I — | — 140°7| — Operation. . — I — lyo, 5) — I — | — 149, 5l15°0 Ihe Stunde. $ 454 161 — | — 1845| 71] 9 | — ne] — 1 77 149, 0]15°05 — | — [395 414, 7 Eite 1, 3487 110) — | — 1760| 72 | — | — x 5 — | — [49,0| — | — | — 139; 6115; 3 gte . 3495 97 | — | — 1680| 68 | — | — ® — | — 10, 0l — 1 — | — 139, 4115, 5 RR $ 530 107] — | — 1690| 64 | — [= — | — Iyo, o|18, Er ji 39, 2] 5 T a uni N Ti6880 |, 65 |. m pr: a a N 39 9115 4 — 1 1 — 1 — [6401| 66 te . R % es er er) Moe: Wr ACH 39, 0|15,8 x 2 — 1— 1— [— [700| 67 er id ber) Rmeed | Merz, em — |39, 0]16,0 Ste . 309] I TIT u iR al ie 2 are Kucy te . go 03 | mul er Ku -1—1|1-—-]j-— | — [39 2]14, 0 sie lelin)oe Ne li af 701 Lite . "Ba vo a Da DE, 2,07 a Dr a! Ka za ps N) Das Das gröfste Sinken war in 399,3. od in der z6lten Stunde 2$'. :Verfuch 23. Durchichneidung im tıten Wirbelzwilchen- f raume, »I »| „le? x BEER Blanlssle: .n gi erzrI|2co Perg es ® a Anf. Zuftand. — | 4L°I "uR «Operation. — lg, olt3 0 — Ifte Stunde. $ 500 255 | — | \ “Hl ET; 2te . 740.|236 1 — | — ’ u; Em —— 41, 1/15, 3te 870)216 — | — — | — [41,0]15, 4te . 900 | 160. — ei #2 — | — 141,016, 3] — Ste 880/150 | — | — — | — I41, 0) — 6te 3m a Gele Wet Deut. ak ae Ste, ‘ he Mn pn REDET CT Iote h Rn | | Warn IIte 3 3 — I 1 — 1 I2te x sr 168 | — | — — | — |41, 516, 0 Tod um die 2olte Stunde. | 40, 16751103 | — az erlre 49 6113 7 645 1104| —. |-— ea 40,914 5 Verfuch 2 Durchfehneidun ı12ten Wirbelzwi en raume, ‚Ss ur sjpng "5 ur Sänzuaysy Wurm aypjuasıy], "sa11Qg 89Pp | | augeaadwayL | 4171 — 41, I[11°5 1141 — — Iät, 3115: tl | EERNENGER TEE BERFZREFBRZBER KRRSABARRZERR — 206 — 142, 914, 5 Tod um die 2ıfte Stunde. ı) Das größste Sinken ' in der 40°5 ‘ RT, 311 Mittleres Sinken | Dreizehnter Verfuch. (Erfter Bruftwirbelzwifchen- » a.) i "A1,5—32°0 _ 9°,50 ei 3 St. 58. Min, 38t.97 Vierzehnter Verfuch. (Zweiter Bruftwirbelzwi- kn ) r '40°,5—32°,0 8°,50 4 ji Er a RE rn Funfzehnter Verfuch, (Dritter Bruftwirbelzwi- en Y 3 %0—34°9 59,10 zn ee nee. a ET ET ar; 1}? “ ass 28675 es", 585 Vergleicht man diefe verfchiedenen Durchfehnitte des Bruftmarkes mit dem zwölften Verfuche, fo er- ziebt fich, dafs, vom. fiebenten Halswirbel an, die Wärme defto langfamer finkt, je niedriger man fchnei- det, fo dals über‘ dem letzten Brüftwirbel der Werth des Sinkens in den erften Stunden felbft fehr unbe- deutend ift.., Dies würde noch deutlicher feyn, wenn. ich eine Tabelle der allmählichen Werthe des mittlern Siokens liefern könnte, Allein diefe Beltimmung fcheint - mir nicht mehr möglich, nicht weil’das Thier durch Erftarrung endet und: die untere Gränze 32° erreicht, I; Sondern. weil es, wenn es fie erreicht, fich nicht mehr. unter dem Einfluffe der Operation befindet. Man hat - nämlich ohne Zweifel bemerkt, dafs vom vierten Wir- Abelzwifchenraume an die Wärme nicht mehr, wie bei den vorigen Verfuchen, anhaltend abnimmt, fondern- das Sinken in zwei Abfchnitte zerfällt, die durch ‚eine. mehr oder weniger lange. dauernde Gegenwir- kung, abgefondert find. Diefe, verfchieden nach f e- "der Höhe der Verletzung und. der Stärke. des Thieres . kündigt fich fehr deutlich durch Schauder, Härte und Schnelligkeit des Pulfes und Zunahme der Wärme an. Nie habe ich fie bei der Durchfchneidung des Gehirns, des Halsmarkes und des Bruftmarkes über den dreierften Bruftwirbeln bemerkt. Einmal -fahe ich fie bei einer Durchfchneidung des dritten Wirbelzwifchenraums, Währfcheinlich kommt fie mit der bei "der Durch- fchneidung des Stimmneryen bemerkten überein. Ohne ‚die Beftändigkeit diefer Erfcheinung zu be- haupten 2) fchien mir doch die Reaction bei einem defto höhern \Värmegrade einzutreten, je tiefer das Rückenmark -durchfchnitten wurde, mithin je weniger die Wärmeerzeugende: Kraft gelchwächt war. Dies wird durch folgende Tabelle deutlich, worin der Grad der Temperatur, bei welchem die Reaction eintrat, an- gegeben ilt, Sechzehnter He "Vierter Bruftwirbelzwi- fchenraum ..,.. Bd Ba le NRZ - % Siebzehnter Verfuch. Fünfter Bruftwirbelzwi- fehfenranım ) ; 2. .0:.0lgahte ee eure Achtzehnter Verfuch. Sechster Bruftwirbelzwi- Schentanmise. id Nele eo, a um mio de BEN Neunzehnter Eee Siebenter Bruftwirbel- zwifchenraum - . . a ie NIE 5 \2r Zwanzigfter Ver, le Achter Bruftwirbelzwi- fchenraum "ei el.eue ler un 2 399g 2) Vermuthlich hat der beim Anfange des Verfuches Statt fin- N dende Wärmegrad Einflufs auf den Grad, bei welchem die Reaction eintritt. es u =. = 4 r< PN 315 r ' Zwei und er ne Zehnter Bruft- 'wirbelzwifchenraum .. ANA 39°, 3 - Vier und BES Verfuch, Zwölfter Bruft- wirbelzwifchenraum . » 2. 2.202.2.40%5 Da diefe Reaction fich fo weit verlängert, als die 'Nervenkraft noch nicht erfchöpft ift, fo kann das auf fie folgende Sinken, welches den Tod herbeiführt, nicht als unmittelbare Folge der Operation angefehen werden. Mithin würde man es mit Unrecht bei der Beltimmung des mittlern Sinkens benutzen, indem die Refultate wefentlich mit dem Grade der Kraft des In- dividuums verwickelt und vielleicht mehr mit diefer als dem Einfufs der Operation felbft im Zufammenhange wären. Das mittlere Sinken, fo wie ich es his jetzt an- gewendet habe, kann allo nicht weiter zur Vergleichung der verfchiedenen Durchfchnitte des Bruftmarks dienen, und zeigt mir an, dafs, je tiefer der Durchfchnitt ge führt wird, defto mehr fich auch die Spur einer der Wärmeerzeugenden Kräfte verliert. ‘Für diefe Verfuche habe ich eine andere Art der Vergleichung gewählt, Ich bemerke nämlich in einer Tabelle das tieffte Sinken, welches während der erften drei Stunden nach der Operation Statt fand, ohne Rück- Sicht auf die Reactionen, welche etwa eintreten und die "in einigen Fällen felbft vor der dritten Stun:le die-Tem-. _ peratur mehr oder weniger über diefen Grad ‚erhoben, 4 So wird nur das, was zur Operation gebört, berück- tigt und fo verhält fich die folgende Tabelle, | $ Lux a, g 1 i SBlEs ER Bezeichnung der Ver[uche, Balsam a sej23|78 o a ® BR Verf. 4. Durchfchnitt des Gehirns. 8°3 Verf. 12. Durchfchnitt des Rückenmarks a u.[. w. unter dem 7ten Halswirbel . 18,2|8°2!0°0 Verf. 13. Durchfchnirt des Rückentnarks 76|7,4|0,2 6,516,6 1 im Iften Bruftwirbelzwifchenraum. Verf. 14. Durehfchnitt des Rückenmarks “im 2ten Bruftwirbelzwifchenraume, Verf. 15. Durchfchnitt des Rückenmarks im z3ten Bruftwixbelzwifchenraume. 5,6|5,8|0,2 Verf. 16. Durchfehnitt des Rückenmarks im 4ten Bruftwirbelzwifchenraume. 495,001 Verf. 17. Durchfehnitt des Rückenmarks f im 5ten Brufiwirbe!zwilchenraume. 4,214,2|0,0 Verf. 18. Durchfchnitt des Rückenmarks wa im 6ten Bruliwirbelzwilchenraume. 30]3,4|9%4: Verf. 19. Durchfehnitt des Rückenmark| _ im 7ten. Bruftwirbelzwilchenraume. 2,512,6!0,1 Verf. 20. Durchfehnitt des Rückenmarks lo: im $ten Brultwirbelzwilchenraume. 19 = Verf. 21, Durchfchnitt des Rückenmarksi ‚ im gten Brultwirbelzwifchenraume. Kerr. 22. Durchlchnitt des Rückenmark iın Ioten Brufiwirbelzwilchenraume. - $1,2 Verf. 23. Durchfchnitt des Rückenmarks “im IIten Brultwirbeizwifchenraume. [0,0 Verf. 24. Durchfchnitt des Rückenmark im I2ten, Bruftwirbelzwifchenraume. 10,6. ‚0,5 0% 13 Gewifs wird man durch vervielfachte Verfucheund Mittelzahlen, die man daraus entnehmen könnte, noch ‘manche Unregelmäfsigkeit, die fich in diefer Ta- belle findet, berichtigen, und die verfchiedenen Aus- drücke derfelben von jedem individuellen Einfufs um abhängig wiachen; doch giebt fe ai föhon’To folgende wichtige Refultate 2): 1) Je tiefer der Schnitt, deftö langlamer Bakt im. Allgemeinen die Temperatur. x 2) Obige Zahlen kann man in zwei Klaffen brin- gen. In der erlten, welche alle Wirbelzwifchenräume: zwilchen dem fiebenten Halswirbel und dem neunten Bruftwirbel begreift (Verf, 12— 20.), betrug das Sin- ken im Allgemeinen 2° und drüber in den drei erlten, Stunden. Eine etwas genaue Unterfuchung der Aus- drücke diefes erften Theils der Tabelle zeigt bald, dafs zwei davon, wenn man fie in eine‘ fortlaufende‘ Reihe bringt, wenig über 0°,8 von einander abftehen, fo dals eine nach diefer Anfcht berechnete Reihe dicle Folge bis 0%,13, mittlere Entfernung darltellen‘ kann. Die dritte Columne der Tabelle enthält diefe Reihe, Ungeachtet ein folches Zulammentreffen in neun auf einander folgenden Punkten wohl nicht zufällig feyn kann, zielie ich doch keinen Schlufs daraus, weil ein daraus flielsendes Gefetz nicht auf einen jeden beliebir gen Zeitraum anwendbar wäre, . - Im zweiten Theil der Tabelle, wo das Sinken “weniger als 2° beträgt, vermindern fich die auf ein- ander folgenden Werthe ganz unregelmälsig. Der Grund davon ergiebt fich leicht. Man weils, dals die Rückenlage während der drei erlten Stunden ein Sin- . .” Ich habe überhaupt zwei und zwanzig Durchfchnitte des Bruftmarkes gemacht, wovon man vier weglaffen muls, bei denen die Operation mehr ioder* weniger ‚Schnell von einer tödtlichen Ohnmacht begleitet ward. Unter den übri- gen babe ich die zwölf ausgefucht, ‘welche mir 2m. mei- Iren die Bedingungen eines und deffelben Verfuches zur Bil- dung der vorliegenden Tabelle zu vereinigen. fchienen. ken um 2®,5 bewirken kann, Ift nun der Einflufs. des Düurchichneidens in den vier letzten Bruftwirbel- zwilchenräumen nicht einmal dem dieler Lage gleich, fo ift es wohl nicht auffallend, dafs die individuellen Ver- fchiedenheiten in der Schnelligkeit der Reaction völlig, das wahre Gefetz der Erfcheinungen verhüllen können. Dies ift defto glaublicher, da felbft im erften Theil der Tabelle die grölsere oder geringere Schnelligkeit der Reaction bisweilen verhindert, dafs die Tempera- tur auf den Grad des Zimmers finkt ?). 3) Sänke die Temperatur nach jeder Durchfchnei- dung des Rückenmarks ungefähr gleichförmig, fo könnte nıan annehmen, durch diefe Verletzung entftehe eine folche Unordnung in den Neryenkräften, dafs fe nicht mehr zur Unterhaltung des Lebens hinreichten. In der That bewirken indefs Verletzungen des untern Theils des Bruftmarkes faft Keine andere als die, wel- che die eines Nerven von ungefähr gleicher Gröfse zur Folge haben würde, und man Kann mithin fchliefsen, dafs die Rückenmarksverletzungen überhaupt nur durch Lähmung der unter der durchfchnittenen Stelle abge- henden Nerven fchädlich werden, Nun aber entfpringen vom Bruftmarke nur die Zwifchenrippenneryen und der fympathifche Nerv, ; Der letztere fcheiot ‚allein die Erfcheinungen zu er- klären, da niemand den Bruftwänden die: Fähigkeit der Wärmeerzeugung zulchreiben wird. So bündig 7) Zu dielem Verfuche mus man für die drei bis vier obern Bruftwirbelzwifchenräume ftarke Thiere von mittlerem Alter wählen, Für die übrigen Stellen And dagegen an- dere, fchwächere vorzuziehen, weil wegen des langfamern Eintrittes der Reaction die Er[cheinungen fich vollftändiger eutwickeln. aber ciefer Schlufs auch fcheint, fo mufs er noch durch beftimmte Verfuche am fympathifchen Nerven nachge- "wiefen werden. | “ In der Brufthöhle aber konnte diefer ohne grofse Zerftörung nicht angegriffen werden, und überdies konn» ten, wie ich es beobachtet zu haben glaube, feine zahlreichen Verbindungen mit dem Rückenmarke, die zwilchen den getrennten Enden eine Art von Nerven- fchlinge bilden, die Wirkungen , der Operation in den erften Augenblicken ganz oder faft ganz: aufheben. - Deshalb wählte ich das Eingeweidegeflecht. Zu diefem Behuf wurden die Bauchwände dicht unter der linken dreizehnten Rippe eingelchnitten, der Zeigefinger tief, vor der Aorte und .der Niere eingebracht, die leicht zu findende Nebenniere aufgefucht, heraus- zogen und ausgefchnitten. Hinter diefer liegt bei einem Eintritte in die Bauchhöhle der fympathifche Nerv, und da er fehr feft an ihr hängt, fo ilt man bei diefer Exftirpation faft ficher, ihn dicht über dem - Eingeweidegeflecht zu durchfchneiden. Ueberdies wird er durch die Zerrungen gequeticht, und dadurch a feine Function gelchwächt. Zu bemerken . ift übrigens, dafs dies nur linkerfeits Statt findet, mit- hin eine fo vollftändige Vernichtung der Wärmeerzeu- ‚gung als bei den er[ten.Verfuchen nicht zu erwarten ift, In beiden folgenden Verfuchen wurde die Ope- 4 ration auf die angegebene Weife gemacht, Anfangszultand Operation „, ıfte Stunde . BET, Ile te a na Are, Ih Bar aa 6te ERW RR) EBERLE SA He Sie. - gte. er WE, de ıote (Tod.). . ‘ er} Miselelee Sinken, Fünf und RE. Verfuch, 39° 3 32°;2 »2 756: ‚6 LT eg ie hin Fe Sechs und, er Ver, uch, i 89,7 3215 _ 6920... RE “ ee er ern IS EG * Das Relultat Base Verfache war: gewils Zub genügend, fofern man dabei in der Mitte des Unterleibes’ beinahe den höchliten Grad des mittlern Sirkens wieder« fand, das fich in dem Maalse als das Rückenmark tiefer Surchfchniliem worden war, vermindert hatte, Dals das Sinken nicht gleich tief war, hing offenbar davon ab, dals nur der eine Nerv durchfchnitten wurde, ; Um vollftändigere Refultate zu erhalten, wirkte ich nicht unmittelbar-auf die Nerven, fondern auf die ’ y y x I .— ' Aorte, und en diefe, im der Vermuthung, ı dafs das Thier dann. vor Kälte fterben, und in der Bauch - und Brufthöhle-die Wärme gleichförmig inken würde, wenn überhaupt die erfte diefer Höhlen allein die Wärmeent- wicklung bewirkt, Diefe Vermutkung. beltätigte fich vollftändig. Sieben und en Verfuch. . Junger Hund von achtzehn Zolien. Nach Melfung der Wärme des Maftdarms wurde . die Athmungsröhre in die Luftröhre ‘gebracht, weil in einem andern Ünterbindungsverfucke eine Afphyxie, "die tödtlich geworden wäre, wenn man nicht Ichnell .die Luftröhre durchfchnitten bätte,. entltanden war. Hierauf wurde in demfelben Augenblick die Wärme der Speiferöhre und des Maltdarms gemelfen, ‚dann die " -Aorte etwas über dem Aortenfchlitz mittelft eines Ein- ' Verfuches blieben. fchnittes in den letzten Rippenzwilchenraum dicht an ‚der Wirbelfäule unterbunden, Nun wurden die beiden Thermometer in Speiferöhre und Maftdarm gebracht, wofie, funfzehn Centimeter tief, während des ganzen: ge >E Thier. Wärme. zur ®3|53 3 a DE a j U aular arlssla®. Sa eImF re Te een ———-—-— ee ne N sıo| 88 yo°6| — | —. rei der Speife- und Luft. ee zur — 1 — 139, 5139°3| 0°2 r. der. Brufthöhle u u. PR En. | a a 3% | 0,7 $t. nach Unterbindung. [335 |263 135, 7134, 0,9 ze St,nach Unterbindung. [378] 278133, 7132, 8| 0,9 3te St, nach Unterbindung. |485 !355 31, 3/30, 8| 0, 5 4te $t. nach Unterbindung. 166 | 88 129, 2 28,51 0,7 7 481.13? (Tod)... ... | —1 — 68,7128.0| 0, 4 St. 18’ enoniete r def i im » Mafıdarm und Speileröhre. | — | — 128,3128, 31 0,0 Mittlere Entiernung . 0973 Mittleres Sinken. afıda 38°,0— 33° „Oo a 5°,00 k .n*® Muldare 028. 5° 28.08 er i ...37°3—32°,3 _ ,5°%;00 . Speiferöhre, 5 cs Sig 12940, Acht und zwanzigjter Verfuch.. Ganz wie der vorige. Tod ı St. 35‘ nach Unterbindung der Aorte, x Mittleres Sinken. 38°,6—34°7._ 359. _ ' Maftdarm. EEE 7 18t. een .. 2°,7% . a 3 °,8—34°,0 398 — - Speiferöhre. an - = re =... 29,67. Die Mittelzahl für das Uebergewicht der, Wärme im Maltdarm über die der Speiferöhre während des ganzen Verfuches war 09,83. Bei diefen beiden Verfuchen findet man daffelbe mittlere Sioken wieder, welches tiefe Verletzungen „des Gehirns darboten. Sie fcheinen defto bündiger, .da eine Vergleichung ‚derfelben mit dem früherhin feltge« fetzten identifche Refultate aus Verfuchen nachweift, die ganz verichiedene Verletzungen bewirkten, und zuletzt doch diefelbe Wirkung haben. _ i In der That ift das gemeinlame Refultat aller der Tod der Unterleibshöhle, der bei einigen durch gänz- liche Hemmung des Nerveneinfluffes, bei andern durch Hemmung des Kreislaufes bewirkt wird.‘ Die Identi- tät beider Verfuche ergiebt fich ferner aus der Identität der Erfcheinungen, z.B. der vollkommnen Lähmung der hintern, der tetanilchen Spannung dagegen der vordern Gliedmaalsen, % Die wr Br De 2 EN BAM 21 Die Unterbindung der Aorte befchliefst' natürlich an "diefe Reihe von ÜUnter[uchungen über den Einflufs des Nervenfyftems auf die Erzeugung der thierifchen Wärme; Am Ende der Kette zwifchen Gehirn und Bauchhöhle befindlich, ift fe ein Beweis, dafs wir uns auf dem Wege unfrer Verfuche nicht verirrten ‘und’ 'verbürge die Richtigkeit unfrer Schlüffe. - Zum Schluffe ER einige Bemerkungen. re Auffallend ift, dafs die Speiferähre um 07 bis 0,8 kälter als die Bauchhöhle war, ungeachtet diefe völlig todt war, da die Muskeln der hintern "Glied- maalsen nicht nur ganz unempfindlich gegen Schnitte waren, fondern auch noch 1— 2 Stunden darauf kein Blut aus ihnen flofs. Daraus folgt, dafs die Bruft- höhle keinen Antheil an der Wärmebildung hat, denn da fie auf die Verlorgung. der Hälfte des Körpers: be- fchränkt, mithin diefe Wirkung verdoppelt. wurde, fa hätte die geringfte Wärmeentwicklung bamanklich wer» den mülfen. Hier bietet fich indeffen ein re dar, Woher kommt es, dals, wenn die Lunge nichts zur Wärmeentwicklung für den übrigen Körper bei- trägt *), die Durchfehneidung des TR durch Erkalten tödtet? \ , > Meine Verluche beweilen nicht, dals die Lungen gar keine Wärme entwickeln, [ondern dur, . dals he ungefähr die Kraft haben, den jeden Augenblick Statt findenden Verluft zu erletzen, [o dals die Wärme in der obern Körperhälfte nicht Schneller verloren geht als in der untern. Die Analogie im Bau der Lungen - und Eingeweidegellechte, verbun- den mit der Ablonderung in den Lungen, beftätizt diefe Be- merkung, M. d. Archiv. VI. 2. x in nn \ * Tndeffen hebt fich diefer Einwurf durch folgende, äuf die Era her Thatfachen En} Bemer- kungen. x ‘ 1). Die Lähmung e einer. gewillen ne von Fi- den, welche zu. den Unterleibsgefiechten gehen, durch Zerfehneidung des. Rückenmarkes reicht zur Schwä- chung der Wirkung diefer Geflechte hin. . -2) Der Grad diefer Schwächung läuft der. Zahl der: gelähmten Fäden parallel, fo dafs das Siuken der‘ Wärme fortdauert oder durch eine Periode der‘ ‚Gegen- wirkung unterbrochen wird, je nachdem die, Zalıl sun fer Fäden kleiner oder gröfser ilt, Diefe beiden Thatfachen auf die. Durchfehneidung der Stimmnerven angewandt, To folgt, ‘dafs das fie begleitende Sinken nur eine Folge der vielen Anafto- mofen ift, wodurch diefe Nerven mit den Unterleibsge- flechten und dem erfteir Bruftknoten analtomofiren ’), Wendet man gegen meine Verfuche ferner ein, dafs die Wärme durch die, von den fchweren Verletzungen des Nervenfyltems veranlafste Schwächung herrühre, fo bemerke ich dagegen Ban nn, i a 1) Die mehr oder weniger a Beaaion und.das Bebieranen dar Wärme, welche diefe Operation begleiten, weilen auf eine von blofser Lähmung eines Nervenftammes ganz-verfchiedene ‘ Urfache hin, wobei die Erfcheinung andauert, nicht aber "der unbeftimmte Zuftand Statt- RR der in den erfien Stunden nach der Durchfchneidung des Stimmnerven eintritt. Diefer gegenleitige Einfluls zwilchen dem fympathifchen Nerven und dem Stimmneryen [cheint fich miz durch’die öft von mir gemachte Bemerkung zu beftäfigen, dals dieThiere "ihre Stimme gröfstentheils nach Durchfehneidung desRücken- marks in einem der obern Wirbelzwifcheräunie verlieren, eine Erfcheinung, die Ach. leicht.aus den Bi Zwi- fchen dem Synpaihifchen und Stimmnerven erklärt; N. 992 Diefe»Schwächung kann;.nur 'auf''zweierlei' Art wirken, mittelbar ‚oder unmittelbar, Im erften Falle, wo eine mittelbare Wirkung des Nervenfyftems in Folge der Schwächung der Athmungs- und Kreislaufsbewe- ungen Statt. fände, verweife ich ftatt aller Antwort auf die Tabelle meiner Verfuche, ‚woraus fich ergiebt, dals das Athen immer ganz frei, der Kreislauf in den erften Stunden. befchleunigt ilt; ‚„ ‚Gerade. da aber war das Sinken der,Wärme am fehelliten, ER » »Bei»der, Annahme einer; ‚von. dem. Zuftande: des Kreislaufs und Athmens: unabhängigen unmittelbaren "Wirkung des Nerven[yftems: ift der Einwurf null, weil "man mir. als feftftehend eine Thatfache einwirftüdie:ich eben beweifen will, nämlich die-fchnelle Abnahtne.der Wärme, der Abfonderungen und der meiften Mifchungs- . veränderungen durchtiefe Verletzung des Nervenfyftems, wenn gleich der Kreislauf und die’ freie Berührung des Blutes mit der Luft regelmäfsig bleiben, Brodie’s Beobachtung über die Störung der Abfon- derungen durch die Enthauptung hatteich oft zu bektäti- gen Gelegenheit. Das allgemeine Refultat meiner Be- merkungen hierüber ift, dafs alle, die Wärmeentwick- lung befchränkende Verletzungen des 'Nervenfyltems ähnlich auch auf die Abfonderungen wirken *). Dals « s E f - - , "Y) Der, nach dem Vorigen, auf die thierifche Wärme fo einflufs- 9° geiche Tympathifche Nerv foheint fich weit ‘weniger zum Kreis- " laufsapparat als zuden Gefülsen der Ablonderungsorgane zu ver- „u, zweigen. Ueberall, wo eine bedeutende Abfonderung Statt. Ander, . „ Stöfst man auf Knoren oder größsere Fäden von ihm!‘ Ein belonders gutes Beilpiel hiervon giebt in der Augenhöhle die Nachbarfchaft "des Blendimgsknoten mit der Thränendrüfe und den verfchiede- wen Abfonderungsorganen des Auges ab. I i xXa2 zwifchen' beiden Erfcheinungen ein ’ Caufalnexus' Statt findet, ift wahrfcheinlich ‚aber bis jetzt noch nicht'er« _ wielen. ROY IEPERS We Von den angeführten Thatfachen Köhnte ich viele ‚Anwendungen machen, überlaffe‘diefe aber dem Les fer, und bemerke nur zum Schlufle , wie die ge’ wöhnliche Athmungsthöärie Keine pathologifche Erfchei: Hung aufzuklären im Sjände gewefen ift, dagegen die, welche die Wärme unter den Einfufs des Nefvenfyftemg fetzt, alle, und befonders die Entzändungswärme be- greiflich macht, .'$ie leitet mithin den 'doppelten Ur- fprungderfelben, den ‘man feit Lavoifier der‘ tkieri- Ichen ‚Wärme immer zutheilen mulste, aus ’einem' und demfelben Principe "her, !'und vereinfacht ‘fo diefen EilsiHAm ann er Theil’ der Phyliologie, I uupanol acluA nah aami ri - Vaıa in 13804138 ray To lueimatst ab. Boiala us .r , ‚XUL, Host .ı Sthard\” * J. Swan über die Phyholögie desOhres, - (Med. chir. Transact. Vol. X1..p. 330 fl.) “ In einem frühern ‚Auffatze.?) fuchte.ich zu‘ ‚beweilen, dafs, wenn der Gehörgang, verfchloffen, ‚und, ein’ fchal« lender Körper an das Geficht u.f.w. gebracht wird, der Schall fich nicht mechanifch zum Gehörnerven fort* pflanzt, und wahrfcheinlich, zu .machen, dafs bei den Fifchen die Empfindung: des Hörens.. durch. die.an dem Uinfange des Kopfes’fich verbreitenden; und die in ihnen bewirkten Veränderungen zu‘dem Öehörnerven fort- pflauzendeni Nerven hervorgebracht wird, dafs auch der Menfch auf diefe Weife bei Unvollkommenheit des ge- wach urn 1) Diefes Archiv, B, V. 8.237, zer 325 "wöhnlichen: Meelanismus gut hören kann, mithin Taub- En ‚bei ‚normaler ‚Befchaffenheit des "Gehörnerven auf diefelbe Weife hören lernen könnten, wobei ich "mich auf einige,mir eigne Beobachtungen ftützte. In Bezug auf die Möglichkeit, Taubltumme hörend zu ‚machen, konnte ich damals nur Vermuthungen anfüh-, zen, der folgende Fall aber beweift die grolse Em- ‚pfänglichkeit des Antlitznerven für den Schall, mit- bin die Ausführbarkeit meiner Anfichten, E, Nobles, alt 36 Yalır, wurde mit auf beiden Sei- en 'verfchloffenem Gehörgange geboren. Im rechten ohre findet fich eine fchwache Spalte, das äufsere Ohr "befteht nur aus dem Läppchen und einem Theile der ifte. Im linken ift die Spalte etwas ftärker, aber "Aueh-nur ein Sechzehntel Zoll tief. Es findet fich die Geftalt des äulsern Ohres, indeffen find die Erhaben- "heiten nicht deutlich, und die Communication zwilchen der äufsern Luft und den Paukenfellen, falls diefe vor-; handen ift, ift vollkommen Vertchloifen. Erft mit ‚dem Anfang des achten Jahres fing fe an verftändlich ‚zu fprechen, und erlt als fe zwölf Jahr alt war, fprach "fie gut. Jetzt fpricht fie völlig verftändlich und hört { "vollkommen, wenn man fich ihr auf fechs bis fieben "Fufs nähert. Steht der Sprechende hinter ihr, fo ‘ hört fie lange nicht fo gut. Eine Uhr hört fie nur, wenn fie in Berührung mit einem Theile des Antlitzes - ift, nicht wenn fie fch blofs im Munde befindet. Sie. und ihre Bekannten glauben, dafs fie durch Mund und Nafe hört und auf den Sinn der Worte aus der Bewe- gung der Lippen fchliefst. Hiergegen fpricht aber fchon der eben erwähnte Umftand, dann die Bemerkung; dafs fie auch bei verfchloffenen Augen, eben fo bei verfchloffenem Munde und Nafe deutlich hört. Biswei- len wird durch ein über den Mund gelegtes Tuch, und 396 EIERN e Zuhalten der Nilde eine Kleine ‚Verfchiedenheit bewirkt, nur aber, glaube ich, fo viel, als auf diefe"Weife die Oberfläche des Antlitzes vermindert wird. ‘Ichdrückte meine Finger gegen die Stelle des Gehörgangs ja felbft ein dickes Stück Tuch darauf, fie hörte aber eben fo gut. Sie hörte mich vollkommen in der Entfernung‘ von vier - Fufs, während ihr Geficht mit einem leinenen Tuche bedeckt war, felbft wenn Flanell darüber gelegt wurde, durchaus gar nicht aber, als ein grofser wollner Rock darüber gedeckt ward, Nach Wegnalhme aller Decken verftand FR: fogleich alles. An einem andern Tage wurden diefelben Verfuche wiederholt, fie hörte alle Fragen, doch defto fchwächer, je mehr Bedeckungen de erhielt. Die 'erlten-Verfuche wurden in ihrem Haufe, ganz allein, die zweiten in dem meinigen, in Gegen- wart Mehrerer, nachdem fie fchnell gegangen war, ge- macht, und immer. wird fich hierbei einige Verfchieden- . beit finden, die auf Rechnung der Verfchiedenheit der Stärke der Stimme und der Bedeckungen gelchrieben werden kann. Deutlich hörte fie febenbis acht Fuls weit "Töne auf dem Clavier, fchwächer, als das Geficht, wie vorher, bedeckt wurde. Andrücken eines Tuchs auf die Gehörgangsftelle änderte nichts. . Sie wurde auf einem Stuhl am Clavier gefetzt, das Gelicht verhüllt, fo dafs fie fchlechter hörte, dann die Hand auf das Clavier gelegt, "worauf fie fogleich weit beffer hörte. Feltes Binden eines feidenen Tuches um den Arm verminderte das "Hören; „ das ogleich nach Wegnahme. deffelben “ deutlicher ward. Setzt fie das Geficht oder die Zähne in Berührung mit dem Clavier, fo bärt fie fehr leicht, ‚Glocken hört fie nur fehr in der Nähe, wenn gleich “ die des Doms fehr grofs ilt und mehrere (englifche) Mei- ‚len weit gehört wird. In diefem Falle wurden nur die allgemeinen 'Er- ziehungsmittel angewandt und namentlich gab man dich > EU „kei ‚Mühe, fie ‚etwas verftehn zu ER es ragt 6 fich a de west 1 Taublumme, mit denen. ‚man, fich. To viel Mühe > nicht bisweilen hören lernen? Abge- - fehn natürlich «von denen, wo der, Gehörnerv unvoll- . kammen ift, fo rührt dies wohl. davon her, .dafs.ihre Aufmerkfamkeit' ganz ‘auf Zeichen, gerichtet ift und ‚gar keine Mittel zur Vergröfserung ‚der immer zu ‚Er- gänzung der. Unvollkommenheit ‚des,, äufsern Gehör- gangs u... w. vorhandene Anftalten angewandt werden. In der That wird ja die EmpÄindlichkeit der Sinnesner- ve “ven überhaupt durch ‚Uebung erhöht, - Für das Gehör beweilt dies folgende Thatlache. Viele junge Leute haben kein .mufikalifches Gehör und würden es, ohne darauf verwandte Aufmerkfamkeit, nie bekommen, in- deffen glaube ich, dafs fat immer bei zweckmäfsi- gem Unterricht und Aufmerkfamkeit Mufik erlernt und ein fo richtiges Urtheil über jeden Theil derfelben er- worben werden kann, als viele von denen befitzen, welche von Natur das befte mußikalifche Gehör haben. Eben fo vergröfsern fich ja Nerven und Muskeln durch fortdavernde Uebung. Die Nerven.eines heftig gereizt . gewelenen Gliedes findet man weit über die Stelle der Krankheit hinaus vergröfsert und dabei gefund. Der “Antlitznerv ift bei Menfchen mit ftark ausgewirkten Zügen gröfser, und hat dem Anfchein nach zahlrei- ‚chere Aelte, bei alten, faft empfindungslofen Menfchen ift er dagegen fo klein und dünn, dafs die Fäden nur fchwer aufgefunden werden. Hiernach darf man offen- bar vermuthen, dafs Uebung der Antlitzaerven das Ge- hör verbellern mülfe, Ohne Zweifel hören Viele mit ' ‚lem Geficht auch bei vollkommenem Bau des Ohres, denn häufig habe ich die menichliche Stimme, unge- achtet ich ein Ohr völlig verichlofs, vernommen, In ei- ‚nem Falle war eine Zeit lang das Ohr mit Ohrenfchmalz fo völlig verfchlolfen, dafs alle gewöhnlichen Unannehm- 328 u , lichkeiten entftanden, und dennoch "fand durchaus keine Taubheit Statt. BR hr Hiernach darf man wohl "hoffen, dafs nich zweckmäfsige Uebung des Antlitznerven bei Taubftum- men feine Kräfte vollkommen entwickelt werden kön- , nen, Unftreitig müfsten wohl zuerft Inftrumente an- gewandt werden, um die Wirkung des Schalles zu verftärken, dann äber, wenn diefe ihren End- zweck erreicht hätten, müfste man ihre Stärke allmäh- lich vermindern, bis gewöhnliche Laute verftanden werden. 2 nen 329 "U. 2 Erklärung der Rupfertafel. u Y Dritte Tafel. Fig. 1—5. Zu Heufinger’s Auflatz, $. 177 ff. Spätere Bemerkung, Ich fetze die Abbildung: ‚ eines Flügels von $. brachyotos an die Stelle der von. dem Flügel von $. fcops, weil ich dort die Muskeln wegen der Gröfse deutlicher Ainde, übrigens, palst die. gegebene Belchreibung auch auf S. aluco und flammea, zit unbedeutenden Ausnahmen [elbft auch auf die Tag- raubvögel, die wohl grölstentheils auch das Flügelhaut- beinchen befitzen, welches, allerdings Schneider’s ollicu- lum conicum aus dem Falken ift. R H. Fig. I. Knochen des linken Flügels der Schleier- ‚eule in zulammengelegter Lage, von der äufsern Seite, ‚mach Entfernung aller Bänder. A. Schulterblatt. - B. Schulterkapfelbeinchen., €. Gabeiknochen. D. Schlüffelbeine. E. Oberarmbein. F, Speiche. '* Anfatz derfelben.. G. Flügelhautbeinchen. H. Ellenbogenbein. I. Speichen- Handwurzelknochen. K. Daumenfortfatz des Mittelhandknochen. L. Speichenaft deffelben, #* Kleines, rundes Beheben, als. Infertionspunkt des Speichen - Pe han dbeuigeni, N. ‚Daumen, Elke ieh die Spitze fo aus, Saat In, "wohl vermuthen läfst, dals Ge im frühern Alter getrennt feyn möchte. O. Erftes Glied des zweiten ‚Fingers. '_P, Zweites Glied deffelben. r Q: Renee Finger. fg rg .M. Ellenbogenaft defieiben... Fe TREE "Fig. 2. ‚Flügelhautbeinchen der kleinen Ohreude (Sırix fcops). a. Von der obern > b. von der untern (der Speiche Suse Fläche. * Gelenkfläche zur Verbindung mit der Speichk, Fig. 3: Rechter Flügel von Strix brachyotos, i in nicht vollkommen entfalteter (geltreckter) Lage, von ‚der vordern ‚oder untern Seite geleben. Die Haut ift von der vordern Seite weggenommen , eben lo ilt die Sehnenbinde (faleia) entfernt und über die Schwungfedern zurückgefchlagen, die Befeftigungsart der letzteren ilt nicht näher ausge- Führt um die Figur nicht zu überladen, So find auch Knochen und Bänder nicht ’bezeichnet worden, um durch die vielen Zahlen und Striche der Deutlichkeit nicht zu fchaden. Die Zahlen der Muskeln ent[prechen den . Nummern, unter denen fie in der Befchreibung aufge- führt wurden, und diefelben Zahlen. bezeichnen‘ auch in den beiden folgenden Figuren diefelben Muskeln. Die Muskeln find alle in ae natürlichen Lage, nur der lange Rückwärtswender und die vordern Streckmus- keln Gind etwas in die Höhe, der Regierer der‘Arm- federn etwas nach unten gezogen. z ı. Der grofse Bruftmuskel. 20. Refte der kintern Flügelhaut und des Spanners # derfelben. —- 351 | 29* Erfte Portion: des Spanners mn rec Flügel. baut. BR RER it, ı ER a! Zweite Portion. des Spanners.. der ordern Flü- ‚gelhaut. ..19*** Die beiden Sehnen - der dritten Portion an Bpnnen der vordern Flügelhaut, welche fich mit dem igen Rückwärtswender vereinigen. 7° 9 Stelle, wo die obere Sehne des Flügelbanfpane ners über das- Flügelbautbeinchen weggeht. Sie liegt hier - wor dem Daumenfortlatz, weil das fe im natürlichen Zu- - fland auf denfelben befeftigende Zellgewebe. wesgenom. men ift. 10. Der zweibäuchige Armbeuger (Biceps). "16. Der lange, Ellenbogenknorrenmuskel. - .17. Der kürzere Ellenbogenknorrenmuskel. 8% Der innere Armwuskel. . | "+21. Der lange Rückwärtswender (Supinaor honzus, “22. Der lange Speichen - Mittelhandftrecker. 22% Die gemeinfchaftliche Sehne des langen Rück- wärtswenders und des langen Speichen- Mittelhandftre- ‚ ckexs, Neben derfelben nach aulsen heht man die Sehne des kurzen Speichen - Mütrelhandftreckers ; unter derfel- . |ben ı die Sehne des Ellenbogen - Mittelhandltre-kers, ER 42.. Der erfie Vorwärtswender, shel- +23. Der zweite Vorwärtswender. = 35, Der äufsereStrecker des erften und zweiten Glie. „2 Biden des zweiten Fingers. ‚(In der Tiefe zwifchen den Brbaoehen des. Vorderarms,) 37: Der gemeinfchaftliche Beuger ups Daumens und ins, zweiten Fingers. (Ebenfalls ganz in der Tiefe.) - "NP.$Sieht man gerade zwifchen die Knochen, fokann man ganz in der Tiefe, dicht am Ellenbogenbeine auch ‚ „die Schne des Speichen - Mittelbandbeugers (chen, hier " ift he aber nicht dargeltellt. 24. Der Ellenbogenbein- Mittelhandftrecker. 33. Der vordere Strecker des Daumens und des zwei- ten (hedes des zweiten Fingers. E ol ass En 332 EL „"33* Dellert‘Sehne ‚anıdem Daumen. 14% "or 33" Delfen Infertion an: das zweite. Glied. Be "32. Der IR Stecker des 'erfien‘ ad zweiten Gliedes des zweiten ‚Eingers, 32: ‚Schlinge, durch welche N. 33. binduechgeht. 32° Des Beier MuhaM Sehne ‘an das. erlte Ann TRRIN SO SB 32". Deffen Sehne aı an 2 zweite Glied. 26. Der ‚Ellenbogen - Handwurzelbeuger. - 26* Regierer der Armfedern.. rg a « IE Unter, den nicht bezeichneten Bändern wird "man leicht das ‚kleine Bändehen von der Spitze des. Flügel- hautbeinchens zum Speichen- Handwurzelknochen, [o- dann das lange Band von der ‚Speiche zum Mittelhand- knochen dicht unter dem vorigen , ferner das: gemein- Ichaftliche Handwurzelband,, ‘unter dem alle Muskelfeh. nen liegen, das Bändchen, welches. die Seen zufammenbhält u.f.w. 'unterfcheiden, Fig, 4 Vorderes. Ende des rechten Flügels (Hand) von Strix brachyotos von derfelben Seite gefehen. Nur, wo es ohne Schaden der Deutlichkeit gelchehen konnte, find einige Bänder dargeftellt worden, namentlich auch, (bei «) das Bändchen vom Flügelhautbeinchen zum Spei- „ chenhandwurzelknochen, die übrigen ind aus demfel- ben Gründe, wie in der vorigen Figur, nicht bezeichnet. 26. Sehne des Ellenbogen - BP PELRE HEN nach unten zurückgelchlagen. i 22* Die gemeinfchaftliche Sehne des langen Rück- wärtswenders (21), des langen (22) und des kurzen (23) Speichen Mittelhandftreckers, nach oben gezogen. 19‘ Die Sehne des Spanners der Flügelhaut, wie fie hinter dem langen Strecker des Daumens weggeht, um fich an das Daumenband zu inferiren. 28. „Der lange oder innere Daumenlirecker. 31. Der Anzieher des Daumens. 30. Der Daumenbeuger.- NEFFEN NS, Sb wrndse "+ 34. Deri$trecker desierfien Gliedes, .,,..2 ..-, 39. Der äufsere Mittelhandmuskelo., u. ., 40, Der innere Mittelhandmuskel...,..ı ur) ji 38. Der Beuger ‚des kleinen Fingers. 4.7... 27. Der kurze Beuger des Mittelhandknochen,, "32. Die Sehne des innern Streckers .des 'erften und zweiten Gliedes nach aufsen zurückgefchlagen. inf 32° Sehlinge, durch welche der er Muskeb hindurchgeht, Term Pe « 32" Sehne deffelben-a ‚an da ii Glied, ri "32°" Sehne deffelben an das zweite Glied. 33- ‚Sehne, des innern Steckers, des „Daumens und des zweiten Gliedes. 33” Infertion derlelben an das zweite Gied, Fig. 5. Derfelbe Theil des Flügels Yen dee äußern Seite. Ai TER | 21. Sehne des langen Rückwärtswenders.‘ 22. Sehne des langen Speichen - Mittelhandftreckers. 23. Sehne des kurzen Speichen -"Mittelhändftreckers. 29. " Der kurze oder äulsere Strecker" ‚des Däuniens, Bil ız hirakt 204, 30. Der Daumenbeuger. el au. H 35. Der äufsere Strecker des erlten ang zweiter " Gliedes. Deutlich wird man fehen, wie er erft unter, ‚ dann über dem Beuger weggeht.. J 35° Breite Anheftung auf | Gelenk’ des Mittel. handknochen mit demerlten Glied, woin feiner Sehne ' ein kleines Sehnenbeinchen ‚liegt. h 35" Infertion'deffelben an das; zwei Glied. 36. Der Hülfsmuskel des äufsern/ Streckers, 37. Der Beuger des Daumens und des zweiten Fin- gers. piv sd 354 m 37° Sehne deflelben anıden Daumen, «,7 .os 37" Sehne deffelben an'das erfte Gliedi \ ı; 25. Sehne des Speichen. Mittelhandbeugers. ® 27. Der kurze Beüger des Mittelhandknochensir 38. Der Beuger des kleinen Fingers |, 39. Der'innere Mittelhandmuskel. «sl ‚HR 39‘ Tnfertion' feiner Sehne an ein kleines’ Sehnen» Yerielen auf'dem Gelenk des erften Gliedes des zwei« ten’ Fingers. mit dem zweiten. a Wr un = 40. Der äufsere Mittelkandmuskel, dcadan { 40° Infertion deffelben am zweiten Glied kin har Gelenkband zwifehen dem erften und zweiten Gliede. Fig. 6. Zu nee Auffatz No. I. 5 197 I a. Speileröhre, „b Drüfenmagen. ©. Muskelhaut des Fleifchmagens. - .d..Innerlte Haut deffelben, e. Delle in diefer Haut. m .- £ Narbe in der Muskelhaut. g. Aufgefchnittener Balg, welcher das Eifen enthielt, h. Dichtes Band, welches von demielben zu dem Ma- gen ging. „is Duodenum, E ei * Bar‘ Fig. 7... „Zu Mofer’s Auffatz No. VL S. ae, Re 1. Der kurze Kopf des Biceps: 2. Der lange Kopf des Biceps, der Geh yeah kei ner Sehne an den procefl, coracoid, fetzt. 3. Der dritte Kopf des Biceps. 4. Der vierte Kopf des Biceps. 5. Die gemeinfchaftliche Sehne der vier Köpfe. eng &. Die obere bandartig an den’ Knochen und an das Kapfelband befeftigte Sehne für den dritten und vierten Kopf. 7. Der Hakenarmmuskel. 8. Sehne des grolsen-Bruftmuskels, 9. Innerer Armmuskel. : 10. Langer Rückwärtswender. 11. Langer äufserer Speichenmuskel. 12. Armbinde, Fv rain (1% nF \ 02 ya j } | I a 14 - £ 1 hannaaın N unaf/.o R legal ‚br ar Ds ARTE BOB A EI TT ERNNERERE ‚Hatte; | gedruckt in der Buchdruckerei des Waifenhaufes. zu TE ee, SE — \ SC FF Schnöter Se, Hokels Ang, ss IRB UN: | - TER > Deutfches. Archiv “ » PHYSIOLOGIE. ee” für.die- on: ’ . __Siebenter Band. Drittes Heft. ihr vr 7 P, ? u i N ir Mi um: - sit img? Bio, Zu s I. X ; Br y WSERRES über die vergleichende Anatomie % des Gehirns, ‘Paris 1827. (Bericht von We G.Cuvier vor der öffentlichen Sitzung . „der Akademie der Willenfchaften zu, Paris ‚.. „am 2ten April 1821.) KR x Der von der Akademie für diefes Jahr ausgeletzte ‘Preis, die yirgleichende Unterfuchung des Gehirns der ‚Wir belthivre, ift Herrn Serres, Arzt an der. Pitie, zuge, theilt worden, , und das wichtige und ausgebreilete; mit vielen Zeichnungen begleitete Werk delfelben. hat allen Anatomen fo fehr genügt, dals ein Auszug daraus wünfchenswerth war: . . , - | Ielidr- Th MET n man feit ungefähr dreihundert- Jahren nicht cklich in der Erforfchung: des Hirnhaues war, fo at wohl der Punkt, von dem man die Unterfuchung . gann, einige Schuld daran. ea en ie Anatomen fuchten zunächft die Aehnlichkeit agthier «und, Menfchengehirns, das ihnen ıvor- fe bekannt war, nur diele fandıman bei demSäug- wosdas Gehirn, von den Verbältnilien abgele- hen, eine,Wiederholung, des menfchlichen il.) „1 Alles. fand und benannte man hier „wie bei ilım. en Vorltellungen ging,man nun. zu M. 4. Archiv. VIL 3. Y 1: . dem Vogelgehitn.über, wurde aber hier fogleich inder Be- ftimmung der Theile aufgehalten. Grofses, und. | kleines Gehirn ‚wurde wohl. erkannt, dagegen die Vierhügel, der. veränderten Lage‘ und. Geftalt ‚wegen eben fo ‘fehr als die Schhögel,. verkannt undinun eine ganz verfchie- dene Zulammenfetzung des Gehirns angenommen, , \So:war die Kette der Achnliehkeitea zerriffen und fchien eines fogleich anzuführenden ‚Umftandes, wegen bei den-Kifehen wicht-wieder-anzukpüpfen. -.“- -15.).Die Anatomen’batten Gch,an:die.Unterfuchung, "4 Gehirns bei dem Menfchen und ‚den ‚Säugthieren, vu eben und. vorn nach. unten-und- hinten, gewöhnt ,. ‘was bei diefen:fo wenig als bei den. Vögeln befondern Nach- theil hatte, indern man das. grolse und kleine Ares fchwerlich verkennen konnte, ‚Anders verhält es fich. bei den Filchen, "wo, Se Zufammenfetzung des Gehirns aus. zwei bis fechs N worn'nach'hinten auf einander folgenden Knoten die Be» Stimmung :des:grofsen Gehirns \fchwierig macht, (fo dafs; da kein: beftimmendes: Prineip. vorhanden: war, -bald die’ vordern‘, ‘bald: die mittlern,) bald» die‘hintern Knoten .diefe Benennung:erhielteni m... un ar Offenbar mufste man, ehe man .die Verhältniffe ER: verfchiedenen Theile des Gehirns ‚feftfetzte,.. diefe Ungewifsheit beendigen, und ihre Bedeutung, auf, er 1 alle Klaffen gültige, Grundfätze bauen.u nu la © Diefe Unterfuchung; ift der Gegenftand des. erften ."Theiles des Serres’Ichen Werkes, worin! ‚das, Gehirn jeder Klaffe insbefondere von feinem ıerlten Rue an bis zur vollendeten Ausbildung, befchrieben; wird, > Nachdem er die einander entfprechenden Theile 3 ‘es: Gehirns 'beftimmt hat, ' unterfucht, er, ‚im.detzten Theile feines Werkes: die Verhältniffe .deffelben in, dea yier Wirbelthierklaflen ‘und Br darüber, Fol alls gemeine Sätze wenn te ne sr Ku » Das Rückenmark bildet lich ; in allen Klaffen 'vor ; n Gehirn. ee A hl Barnainig _ naeis Bei. den jupgen Embryonen befteht IRRE NONRTREN Bd Sn En nt ee u — "> 4 20 zwei hinten nicht vereinigten); eine Rinne bilttendeh Strängen si dieifich bald hinten berühren und! verbinden, . Dann ilt das;Rückenmark hohl und enthält einen‘ laur' gen Kanal,ı den ‚man Rückenmarkskanal der‘ Höhle nennen 'kanny, ‚und''der fich bisweilen mit einer: Flülie- keit ’anfüllt, wodurch eine, beiden Embryonen der " Säugthiere fehr, gewöhnliche: IRRE die Rücken markswallerfucht, ntfteht.n. ba un PR) Im fünften: Emibryomonat. aid hen ji: fechiten beim Kalbe, am fünf und. zwanziglteh« Tage beim Kaninchenembryo; am) dreifsigften-beim! Hund“ und-Katzenembryo ‚verfchlielst fieh; diefer Kanal, "Beil Frofch und Bufo.obltetricans ‚erhältı er. ich. in zum Iuieheinen, ‚beiler Gliedmaalsen ‚offen. "UVeberall verichliefst;er,, ich durch Arkichietahetip Ablagerung won'grauer Subftanz,, ‚welche durch,die; : im ‘den Kanal dringende Gefäfshaut abgefondert: wird. .. Bei jungen Embryonen. ift das Rückenmark injal- len Rlaffen überall. \.gleich dick , ohne vordere und bini- tere Anfchwellung, wie bei den gliederlofen Aupkir IE bien und den. meilten Fifchen. Hiermit hängt der Mangel der Bi duianlae bei allen frühern Embryonen zulammen, Sobald diefe erfcheinen, bilden fich dagegen die Ahemalunges, was vorzüglich bei der Kaulquappe zur Zeit der Metamorphofe auffallend ift,. aber auch« bei den Embryonen aller Amphibien, Vögel ka Biyas sbiere Statt ‚Andet, "Die nur mit einem Gliedmaalsenpaare Vorne Thiere, haben nur eine Anfchwellung, welche immer / ‚ der Stelle der Gliedmaafsen entipricht, fo dafs fie.hch * bei Bipes hinten, bei Binanus. vorn befindet, 2 "Bei den fö häufig vorkömmendem Vogel. ünd Säug- "thiermifsbildungen finden fich oft. Bipeden! und Birmia- „nen, die’auch nürleine, den‘ vorbandenen‘Gliedmaalsen entfprechende Anfehwellung ben. ea moneni jahr » Das Rückenmark der Fifche“fchwilltähren Floffen ‚gegenüber 'etwas' an. "Die Kehlflöffer \haben'innder Nähe! des Kopfes, die Beufiflöffer ‘in der Bauchgegend des Rückenmärkeseine' folche Anfehwellüng!' naancn + Die durch die'abgelonzerten'Strählen ihrer Bruft- Aolfen "bernerkenswerthän Triglembefitzenauchdex Zahl und Geftalt nach’ mit ‘der 'Zahl’und'Geftak"der ihnen entiptechenden‘ Strahlen ee An- dehiwellungensi s;witu Ir si nn Jadluit mind Muiessl ßen Die electrifohen Fifehe haben‘ eine! Iaisal "dem Nerven, der 'fich am ee Be BE entfprechende ‚Anfchwellung. ' ie ehe rer "Bei den Vögeln Ainden*fich bedeutende’ Verfchiek denkeiten’im Verhältnifs diefer Anfchwelling. i u @iBiei den wenig oder nicht fiegend&n Vögeln ift die hintere Abtheilung gröfser als di e vordere. Befonders auffallend ift dies ‘beim Straufs;. uäkeyeh überwiegt bei. den übrigen, befönders den viel N Vögeln die vordere, } Gall’s Palliapriing, dafs an Heasıh Wirte das Rückenmark anfchwelle, findet: fich bei ing Wir- belthieren in keiner Lebensperiode beftätigt. Gall fuchte in diefen angeblichen Knoten a8 Ana- logon der doppelten Knotenreihe der Gliederthiere, alt #lein diefer entlpricht nicht das Rückenmark', ‚ fonderä die Zwifchenwirbelknotenreibe, Bir ‚Diefe ent(prechen immer in Hinficht auf- Größe den Nerven, welche durch fie treten und find’ den 'Glied- maalsennerven gegenüber bei weitem am ftärkften, Aut Das Rückenmark reicht noch beim dreimonatlis chen menfchlichen Embryo bis zum a Mind u. 34 .diefer"Zeit an fteigt es bis,zum. zweiten Ahendenwirbel, . wauies. bei der, Geburt. ftehn bleibt. Beim menfchlichen Embryo findet "ich ein, von, - allen Anatomen‘ bemerkter Ichwanzähnlicher Anhang | bis zum dritten Monate, .;., Diefer verfchwindet jetzt zu- gleich mit dem.untern, Theile des ‚Rückenmarkes und einem Theile der :Schwanzwirbel, : Wird das Verfchwinden des untern Theils Ri Rückenmarks gehemmt, fo kommt, der menfchliche Fötus mit einem’ Schwanze zur Welt,;.wo. dann das ’ Schwanzbein'aus-fieben :Wirbeln 'befteht; Hiernach findet alfo ein Zülammentreffeh zwifchen der Länge des Rückenmarkes und der Schwanzverlän- gerung des menfchlichen Fötus and der ‚Saupthiere Statt, tar Je. früher. das Rückenmark: aufhört, defto kürzer ft. ‚der Schwanz, fo beim Schweine, dem Kaninchen, dagegen ilt diefer defto länger, je tiefer das Rücken- mark herabfteigt,, wie beim Pferde, Ballen; Eich- börnchen. z Der Embryo der Fledermäufe , Kocniit in diefer ficht mit dem. menfchlichen überein: fein anfangs’ vorhandener Schwanz fchwindet ‚[chnell, worauf das. Bückenmark fchnell und, fehr beträchtlich fchwindet, ‚. Diefe Veränderung, lt vorzüglich bei den Frofch- laryen auffallend. So lange das Rückenmark bis in den Schwanzwirbelkanal reicht, bleibt der Schwanz; zur Zeit der Verwandlung dagegen [chwindet die- fer, das Rückenmark fteigt in den Wirbelkanal zu- rück und die Glieder entwickeln fich., Tritt das Rückenmark nicht zurück, fo behält der Batrachier feinen Schwanz ; wie bisweilen der Menfch. Der menfchliche und Säugtbierfötus verwandelt fich daher wie der Batrachierfötus, SE nn „ir ‚Bei "den ‚Zliederlofen! Amphibien; Vipera, ‚Cohu- % ber, ei m W. ‚SpifpzichE das PURRERIIBER dene ider . trachierlarve. ER ür,die Fi Fifche gilt daffelbes Oft a es hier an feinın Ende eine’ kleine Anfchwellung. ' "Die Cetadken Konimen mit den Fifchen, die nicht it hintern "Gliedmaafsen verfehenen menfchlichen Fö- tus mit beiden „überein, ' ar “93°!| Die Krenzung.derPy ramiden ik. beim urntihlichen Enibryo' von‘ der, achten Woche an fichtbar,. Ä Sie wird vom Menfchen an bis zu.den Nagern i im- ‚mer ‚weniger-deutlich. \ Bei: den,.Vögeln ‚Kreuzen Gch ‚nur ein bis zwei Bändel. Bei Eier Amphibien und Fifchen fehlt die Kreu-, zung ‚ganz... Die: Gröfse 2 Gehirns und des Hockenmachäs dtehen im Ganzen bei den Wirbelthieren im entgegen- ag Verhältnis. Hierin. entfpricht der menfchliche Embryo den niedern Thieren.. Je gröfser das ‚Rückenmark, defto kleiner ilt das Gehirn. Bisweilen. indeffen. findet SER Eh "beiden ein gleichmälsiges Verhältnils Statt. So ift z.B, ‚befon- ders bei den Schlangen das Gehirn und Rückenmark gleichmäfsig fchmal und dünn. Bei den 'Eidechfen und Schildkröten dagegen verkürzen 'fich beide: Theile gleichmäfsig. ’ Bei den Vögeln ift das Rückenmark und das Ge-. hirn defto fchlanker, je mehr der Hals fich verlängert. »_ Dieles gerade Verhältnifs zwifchen Rückenmark und Gehirn erfrreckt fich aber nicht auf das end Gehirn, fondern nur auf die Vierhügel, aa 9): Entwicklung diefer und des Fickelkmäkkes Ttehen in einem durckans geraden Verhältnifs, fo dafs EEE 343 Yaus-der Grölse und. der ‚Stärke. Bee, in ei- "ner Klaffe: oder, verlchiedenen - Familien « lerfelben Klaffe mit Sicherheit auf die Arale und, Stärke ‚des, ‚exitern fehliefsen kam.) : >.11. - Eben fo find.beim: enhlieh als die Vierhü- ‘gel defto gröfser, jesanfehnlicher. das Rückenmark it, Die Vierhögel bilden: fich: unter allen Hirntheilen bei allen Wirbelthieren zuerft. oe "7 Bei den Vögeln finden fich nur zwei.) Sie liegen hier an der Grundfläche des Gehirns, weshalb ı man fie "lange verkannt hat. ; „.. Zu diefem Zuftande gelangen 'fe’erft durch eine "bemerkenswerthe Umwandlung. In den erften' Tagen „der ‚Bebrütung nehmen fie, wie in den übrigen Klalien, ‘den obern Theil des Gehirns ein und bilden zwei Lap- > einen auf jeder Seite, Am zehnten Tage theilt ? eine Querfurche diele Lappen in zwei Hälften und jetzt - finden fich wirklich vier Hügel, Vom zwölften an j ‚fangen. fie fieh von oben nach unten zu wenden an, “und zugleich nähern fich das vorher durch fe getrennte - grofse und kleine Gehirn und berühren einander endlich. „Bei den Amphibien find die Vierhügel auch nur „Zweihügel, allein am funfzehnten Tage bei der Frofch- „Jarve, wie beim Hühnchen am zehnten, durch eine Quer- ‚£arche getheilt. - 00 Im diefer, Klaffe ‚bleiben Bar immer oben, uifeheh dem grolsen und kleinen Gehirn, und find immer ep: ‚Bei den. Fifchen bat man fie wegen ihrer anfehn- ‚lichen ‚Gröfse, immer für die Hemifphäre des ‚grofsen ' Gehirns gehalten, zumal da Ge eine grofse Höhle ent- halten, in Jer fich eine,; durch Geltalt und Gewebe dem "geltreiften Körper der Säugthiere ähnelnde Erbabenheit .- } “ Immer find fie -bei ‘den’ Fifchen nür Zweihügel "und bildenein, nach innen leicht abgeplattetes Sphäroid. Bei den Säugthieren und dem. Menlchen find’ fie während der eriten zwei Drittheile des'Fötuslebens.nur Zweihügel ; oval und ‘hohl wie‘ in:den vorerwähnten Klaffen. Nurim letzten Drittheil werden fie durch eine Querfurche in vier getheilt. ; Die Verfchiedenheit diefer Hügel ; in Pa an denen Säugthierfamilien hängt von der der Qyper furche. abaia. "7 Beim Menfchen. liegt fie ungefähr in der, Mitte, und die vordern und hintern find daher ungefähr, gleich. ‘Bei den Fleifchfreffern rückt die Furche nach vorn, und die hintern überwiegen; das Gegentheil findet bei den Wiederkäuern und Nagern Statt. » „. Bisweilen bleiben‘ fie bei Menfchen und Säügthie- ren ZweihügeM, was eine Achnlichkeit mit den niedern Klaffen ift. Die Vierhügel der Säugthiere find alle anf bei den Sävgthieren, wie ‚bei den übrigen Klaffen im- mer, hohl. Sie werden, wie das Rückenmark , durch Abfatz grauer Subftanz von der innern Gefäfshaut, folide. In allen Klaffen und’allen Familien derfelben Rlaffe Stehen fie in geradem Verhältnils zu den’ Sehnerven und Augen, Bei den Filchen finden fich mit den gröfsten Sch- nerven und Augen die gröfsten'Vierhügel: Hierauf folgen in beiden Hinfichten im Allgemei- nen die Amphibien. Die Vögel haben gleichfalls fehr ftark entwickelte Vierhügel, Sehnerven und Augen. Bei den‘ Säugthieren nehmen alle diefe ‚Theile gleichmäfsig von’den Nagern zu.den Wiederkäuern; von diefen zu den Fleifchfreffern, den Quadrumanen: und dem 'Menfchen ab, 'bei dem fie unter allen Tieren verhält: nifsmäfsig am kleinften find. - Da die Vierhügel die Grundlage zur Heftige aller Theile des Gehirns abgeben, mufsten alle: fih auf fie beziehenden Beweile vereinigt werden, Beer) Die Fifche haben mit den gröfsten Wehen auch die gröfsten Zwifchenfcheitelbeine, Hierauf folgen die Amphibien, dann die Vögel: . Unter den Säugthieren haben die Nager die 'grölsten Zwilcbenfcheitelbeine. Auf fie folgen die Wiederkäuer, dann die Fleifchfreffer, dann die Quadrumahen, endlich - der Menfch, bei dem man fie nur zufällig findet... ' Die dem Anfchein nach fonderbare Thatfache, dafs fich das kleine Gehirn erft nach den Vierhügeln bildet; y ehe Ausnahme. "Bei den Fifchen jft diefer Theil aus zwei deut- ch getrennten Theilen gebildet, einem mittlern, in’ der Höhle der Vierhügel wurzelnden und zwei Seitenlap- pen, die vom ftrickförmigen Körper kommen, Diefe Theile find bei allen Fifchen ganz von ein- „änder getreoht. Die grofse Verfchiedenheit des kleinen Gehirns der höhern Thiere hängt von’ der Vereinigung beider Theile ab, indem der obere den Wurm, der mittlere ‚ die Seisenlappen' bildet, welche diefelben Verbindun- en haben. Trotz ihrer Vereinigung find beide Elemente ganz von einander "unabhängig. Der obere Wurn oder mittlere Lappen und die 'Seitenlappen ftehen in allen Klallen in Hinfcht auf Größse im Gegenfatz. .. . Für die verfchiedenen Familien der Säugthiere gilt daffelbe. Die Nager, die Wiederkäuer, die Rleifch- frelfer, die Quadrumanen und der Menfch zeigen dielen Antagonismus. een u say Mit’ Austtahme der Amphibien‘ ftelib, die Entwick- dep: ‚des mittlern Lappens im ‚geraden Verhältnils nik der Entwicklung der“Vierhügel.). Srih FREE 3 In allen Klaffen Gnd-die Seitenlappen des ‚kleinen Gehirus im‘ enigegengefetzten Verhältnis mit ihnen ent- wickelt: daıuh FRE rn ejuhl as game) 1a Eh Its ‚ . Auch bei den Säugthikrfantiliepthndetullieie dop- pelte Beziehung ftreng Statt,“ ‚Bei demNagern find, mit der ftärkften Entwicklung der Vierhütgely ‚den'mittlere Yippen'am grölsten, die Seitenlappenan kleinften, der . Menfch dagegen hat die‘ Rleinitei tere Ang die grölsten Seitenlappen. " , ah »9%° Ip°allen Kläffen ker wiskete ich He bt ih Geftalt‘zweier' anfangs nicht in der‘ Mittellinie’ ver» einigter Seitenblätter. Hosddlant ach a * Das Rückenmark ift in aildn Klaffen imkhlen Verhältnifs zur ‚mittlern, im enigegpdpehekahen er; def Seitenlappen“delfelben entwickelt. Diefe ‚allgemeinen Thatfachen find: A für die Würdigung der Verhältniffe desHirnknotens wichtig. Diefer"ift im geraden Verhältnils zu den Seiten» lappen, im’entgegengefetzten zum Mittellappen des-klei- nen Gehirns, den. era und dem NR. ausgebildet. F "Die Fifche haben keine Sehhägel. Was Ira) "das für hält, ift eine den Vierhügeln eigne' Anfchwellung. Bei‘ den "Amphibien, . Vögeln‘ und: Säugthieren {teht die Gröfse des Sehhügels mit der-der Hemifphäre des grolsen Gehirns im geraden, mit der der Vierhügel * im entgegengeletziem Verhältnils, Beim menfchlichen Embryo ‘findet Gch daffelbe Verhältnifs. Die Vierhügel fchwinden in dem Maalse als der Sehhägel 'wächft. '"Diefelben' Bedingungen bie- ten die Embryonen der übrigen Säugthiere, der Vögel "und die Frolchlarve dar. ° ' \ RE »Miihin it der Sehhügel in den: damit verfehenen Klaffen im geraden Verhältnifs zu den Lappen des gro- isen Gebirns, im entgegengefetzten zu den ‚Vierhügeln ‘entwickelt, lu. Alle Wirbelthierklaffen haben. die Zirbel, ‚die tich @urch zwei Schenkel an den Sehhügel , dr zwei, au- ‚dere an die Vierhügel heftet: »°= Den Fifchen, FHDEBBER und. Vögeln fehlen die geftreiften Körper. Ss Bei den Säugtbieren entfgricht ibre Gröfse der der grofsen Hirnhälften, die im geraden Verhältnifs . 2u ihnen und den Sehhügeln entwickelt-Aind, — “ur Bei ‚den Fifchen bilden. diefe.Hemifpbären einen einfachen, rundlichen Knollen vor den Vierhügeln ‚in ‚den die Hirnfchenkel ausftrablen. “Hier, bei den Amphibien und Vögeln find he fo- ide und‘ ohne Höhle, - Die Höhle in den Hemifphären kommt nur den Sävgthieren zu. %'dn diefer Hinfieht findet zwifchen den drei untern und den ober/ten.Klaffen ein merk würdiger Gegenfatz in dem Verbältnifs der Vierhügel und Hirnhemifphären Surt. In jenen find die Vierhügel hohl, ‚die Hemifpbären Sole, hier jene folide, diefe beträchtlich ausgehöhlt. Bei den drei untern Klaffen find die Hemifphären glatt, was mit jbrer Solidität zufammenhängt, dage- ! & re bei den Säugthieren mit den Höhlen auch indungen. ‚Das Ammonshorn findet fich zur bei den Saugthie- ren, ‚hier aber immer. ‘ Von den Nagern zum Men- fchen nimmt es allmählich ab, Das kleine Ammonshorn wurde bei keinem Säug- tbiere aulser dem Menichen gefunden, und auch hier fehlt es bisweilen. 050 Die Fifche »und-Amphibien’hahen kein;.Gewölbe; bei den Vögeln‘ kommt es.nur 'hin und wieder s.2:./Bi bei'.den! Im, ie aapAän, aber ch nei» Ru- ; nn vor. Steine “ Bei den Gänskehieren ftehit ies PERF Verbält- Mehr zum Ammonskörn und nitmmt. ae PR Zu en ab. » “ PAAR SO “Die drei untern Klaffen "häheh keine on einer Hirnfchwiele. vu RN Diefe gt der: 1 RER ae Be ‚Sängthieren eipeh. w N RT BENTEUEE TEN ERDE Hirnfehwiele: entwickelt; ich. im ;.geraden. Ner- hältoifs mit den’ Hemifphären 'und'vergröfsert«fich'von ‘den Nagern zum Menfchen.nu. sr nl u uecuhinm Sie fteht im geraden Verhältnifs zum Hirnknoten. 0 Die ’Hemilphären' des grofsen «Gehirns: imıGanzen find im geraden Verhältnifs zu denen deskleinen,im.ent- 'gegengeletzten zu dem mittlern Lappen.des letzten, ‚den Aerang ‚und’dem Rückenmarke;entwiekelt,, 1” Die Nerven entftehn nicht 'vom Gehirn ;“fondern ‘von dem Organen, ‘und Be zu ‚dem Gehirn‘ . Man "Rückenmark. " ‚Galts Meinung, dafs die graue et vor. ey | weifsen entitehe, Ban ERLUE, anf pr Rückenmark nicht ‚zichtig. ß RE FR Inh. 15 Cunier zeigt zuerft, dafs bei den Herden das Ner- venfyltem nur aus weilser Subftänz. befteht. eh a “ Eben fo find, ‚die erften Rudimente Rücken- marks bein, Hühnchen weils, «Beim ‚Embryo ‚der "Säugthiere ift gleichfalls. ‚die weilte, Subftanz im Rückenmark vor der grauen, ‚da. - Das Gegentheil findet dagegen im Gehirn: Statt, » Sehhügel und geftreifte Körper find bei jungen Embryonen grau, die weilse Malfe entfteht erft {pä- ter, und vor der Geburt findet fich im geftreiften Kör- beim Menfchen keine weifse Subftanz. ‘. i Die Markitreifen in der vierten Höhle erfcheihen ü et erlt im zwölften Monate nach der. Geburt. im Rückenmarktbildet ch er(t’weifse, dann graue, inhrGehirn erft Br ‚dann weilse ı ah eG sh sı = N { Sir ı siet So a np auch einem ep la Sn lilst, fosft i man. doch gewilsiberechtigt; «len Verf, für ‚die Heraus- gabe des ganzen Werkes befonders auf folgende aufmerk- Iam/machen zu. dürfen, (aus.denen er, ohne grolse Mühe. erfehen :wird, ‘dafs.faft-alle-von: ihm angegebenen ‚wah- zen Thatfachen, Folgerungen und Vergleichungen.fehon. vor ihm bekannt, ‚dagegen mehrere ,der ihm,eignen An- gaben. nicht ganz richtig, und. fchon; im ‚Voraus durch, die naturgemälseren Angaben feiner Vorgänger wider- legt find: u ll u Biyh, enerN ©J. F. Meckel Handbuch‘ der pachöls Anat.) Bd. r. Ju. ©. Wenzel Prodromus eines Werke über das Ge kirn u.Lw. Tübingen 1806, a 7 de penitiori | ftructura cerebri ete. "Tab, 1812. nn a Reil’s Auflätze in delfen Archiv. " Vom’ Bebign, * Bande an. HR av " Arfaky de pifcium’ cerebro etmedulla töinal, Hal, 1812: >, Carus Anatomie und RB des Nenvenl lem“ 3% Leipzig, 1814. "2. Döällinger’s Beiträge. zur Erbvicklangspsfehichte des "menichlichen Gehims. Frankf. 1814. IR 29 4 Meckel Verluch einer Entwicklungsgefchichte der “ "Centraltheile des Nervenfyltems in den Säugthieren. u: " Deutfches Archiv für die Phybologie. Bd. 1. 815. - 4 R' Tiedemann Anar.'und Bildungsgefehichte des Ge- ‚hiens a. [. w. 1816. Y "Solänfein von der Hirnmetamorphofe, iR, h rt. iv Mach wo * Zr 350 in TE BIETER ICE RS An, N 0 ‚len. ‚den "Bau or Zunge; "Yan, D GC, .h: Baur, außserordenlichem Nut und: Profeetor in Tübingen. Die "Zungez” ‚die mit'ihrer Wurzel‘in’die Rachsihöhäk reicht, ‘welche man als gemeinfchaftliche Höhle der Luft- und Speifenwege anzufehen hat, erhält von hier aus mehrfache "Verrichtungen, wödirreh fie vor'ändern Sinhorganen ausgezeichnet ift. Dem Anfange des Darın« känäls dient‘ihre Oberfläche als Gefchmacksorgan und vermittelft ihrer gröfsen Beweglichkeit beforgt Gebeim Kauen das Einfchieben der Speifen zivifchen die Zähne, die Bildung" des Biffens und auch das Sehlingen, fie hilft bei dent Saugen u.f.w., undiauf: ihr befindet Ger eine Niederläge befeuchtender Organe. Den Anfange der Luftwege, ‘ mit'welchen be,’ {6 wie der Schlund zum Theil, das Zungenbein als gemeinfchaftiieheüßun hat, dient fe zur Bildung der Sprache, ‘durch! ihre Verbinduhg mit‘ dem Kehldeckel hilft fie diefelbe Jchliek fsen und öffnen bei dem Schlingen. a Bei diefer Verwicklung, der Verrichtungen, 4 läfse fich zum Voraus auch eine Complication in ihrem. ‚Baue erwarten, unm fo mehr, da die fie zulammenfetzenden Theile nicht für jede ihrer Verrichtungen begränzt find, fondern fo in einander fchmelzen, ' dafs zuletzt ein wahres Chaos daraus entfteht, bei welchem unfere IP Hülfsmittel nicht ganz hinreichen &s zu ‚entfalten, en = Unterlucht man nämlich die Zunge von unten, ‚aus, fo Andbr man im Anfange zwar regelmäfsig | gebaute Muskellagen, ‘durch Zellgewebe und: felbft Feit\ Yon einander getrennt, zwilchen denen fich die Nerven und. die Gefäfse vertheilen, bald aber treinenundtvereini- zen fich’ die Muskelbündel gegen den’ Rücken der Zunge hin, wodurch eine Verflechtung der Art ent- fteht, dafs man eine ganz fremdartige Malfe vor lich zu haben glaubt ‚und es bietet der Bau der Ziingein ihren Müskeln eine Erfcheinung ‘dar , ‘die harf’gegen’ein &e- fetz der allgemeinen Anstomie fpricht ‚" ht als Hauptprädicate der‘ unwillkübrlichen "Muskeln ans gegeben . werden Bläffe der N) alern, Durchkreuzung nach verfchiedenen Richtungen und Mangel yon Sehr, nen; in der Zunge fieht ‚man die rotben Muskelfaferı nach und 'nach blälfer,, werden, ' die, Durchkreuzung ‚und Verbindung ‚der Falern von Anfangs zwar getrenn« - ten Muskeln ilt fo ftark als ‚die Verwirrung. der Mus=' " kelbündel des Herzens und. von Bildung, einer. Sehne, it ‚nirgends eine Spur, und doch kann ‚Niemand im möndeften eine Befchränkung des Wollens der Seele auf diefes Organ nachweilen; freilich tritt aber hier, 'als eine ‚Hauptverfchiedenheit eine Fettmaffe ein, die’zwi- fchen \diefe Verfechtungen der Muskelfafern eingefcho- ben ift, welche bei unwillkührlichen Muskeln fehlt, .," Die, Zunge des Menfchen erfcheint.aın verworren- ften, ‚bei ihr ‚wenigltens ift der Bau, \.die Zartheit der Fafern und der Weichheit des Fettes wegen, am fühwer- ften zu unterfuchen, ‚daher auch hier die vergleichende ıatomie als Vermittlerin eintritt, ‚die Verwicklung zw entfalten und hie der Entfcheidung näher zu führen so ‘5, Bei allen Säugthieren verläuft ein Mufe. hyo: % gloffus und Stylogloflus ' zu jeder Seite, /am. ‚Ratide‘ “der Zunge, letzterer befonders reicht bis in die Spitze; wo fich die von beiden Seiten vereinigen, fo dafs dürch, fie der Umirifs der Zunge gebildet wird, erfterier deckt hır.den Seitenrand an ihrer Wurzel, und feine Fafern reichen ‚bis auf den Rücken. hin, zwifchen ihneh fenkt Sieh der Mufc. genioglollus wie eine Qualte, ein ». brei« tet fich fächerförmig aus und füllt den Raum: zwifchen. dem 2: beinkörperj;und der Zungenfpitze aus, wo ‚fich die Styloglofü beider Seiten'vereinigten. Bei dem 353 — gröfsern Theileg namentlich allen ‚grasfreffenden Thie- ren, liegt am der Rinne, die einevleits.von dem Mufe, ftylogloffus,und. hyogloffus und andererfeits von’ dem Muüfe, geniogloflus gebildet wird, ein: felten.von Kuo+ chen, unmittelbarauslaufender eigentlicher Zungenmus kel (Mule: lingualis).. Er findet fich felbft.bei.dem Dror insdar, wo-ihn Gründler *) überfehen zu haben feheint, fehltübrigens den fleifchfreffenden, wie dem:Wolfe, Hünde,,‘ ‚Katzen u-f, w; , In der nämlichen Rinne; findet fich. eine Lage weichen Fettes, ‚als Umhüllung ‚der Ger fälse und Nerven, namentlich des Zungenaftes des .drei- aftigen Nerven, ‚Bei dem grölseren Theile 'der Thhiere bedeckt aber, auch noch‘der Rücken.der Zunge eine oft derbe und regelmäfsig organihrte ‘Lage, «die über dein Mofe. ‚hyogloflus liegt, «fch mit: deflen) Falern darchkreuzt und in der Haut auf dem Rücken Zu ent+ fpringen fcheint; fie vereinigt fich gegen die‘ Zungen+ {pitze hin mit dem Mufe, ftylogloflus und verftärkt «ten- felben. ‚Diefer Muskel erfcheint ganz als Hautmuskel, befonders für den Seitenrand des Rückens; am! ftärk# fteni hndet'er fich bei dem Rindvieh und dem'Schweine, bei' dem Menfchen fehlt; er und der Mufc:: »ftylogloffus feheint ihn zu erfetzen, fofern diefer weit iniger mit der Zungenhaut verbunden ift und 'bei feinem. Verlaufe viele Fafera in den Bedeckungen der Zunge entiprin- gen,-die ihn verftärken. _ Dieler Muskel’ verfohmilzg mit arm Warzengewebe der Zunge‘ fo innig,'.dals eine reine Darftellung diefes: Gewebes. kaum möglich ift: Durch ihn treten die feinen Endigungen der Nerven und Gefäfse hervor, ‚um in die Wärzchen überzugehen, Von der Wurzel der Zunge wird: die Lage gegen die Spitze Mr ee ) Defien Diet, PARBR: de Camelo dromadei, ra Em si ‚ mert. Tubingae 1817. ‘Pr 8» vi: f u allmählich ftärker, die hintern Fafern Jaufen fchijef ge- ‚gen den Mufc. ftyloglolfus hin, die vordern parallel. mit demfelben, fo dafs er gegen die Zungenlpitze eine Lage mit ihm ausmacht, Zwifchen den Fafern. diefes "Muskels liegen viele Drüschen, befonders bei. dem Pferde, die durch die Wirkung des Muskels geprelst werden können. Seinem Urfprunge und Lage nach wird er die Zungenhaut, befonders das Warzengewebe, ftemmen, die Wärzchen etwas .aufrichten, und dem „Mufe. ftylogloffus die, Zungenfpitze umbeugen helfen. “Rückfichtlich diefer Anordnung giebt es nun bei den "Säugthieren aufser den angeführten noch yiele Ver- “fchiedenheiten, die aber minder wichtig find, nament« lich fo erftreckt fich der Mufe, geniogloffus bei dem Wolfe, Hunde und Schafe nicht ganz bis in die Zun- genfpitze, fondern blofs der Stylogloffus, daher’ die Spitze ganz platt und dünn ift, ein Theil vom Mufe. hyoglolfus geht bei diefen Thieren anftatt des Rücken« zungenmuskels über den Kücken weg; bei'dem-Pferde, entfpringt der Rückenzungennuskel.als getrennte Por- tion am Zungenbeine. Nicht bei allen. Thieren fitzt. ‚die Zungenwurzel, auf dem Zungenbeine auf, wie bei dem Menfchen; bei dem Schafe, Wolfe und Hunde ‚find die Muskeln in der Nähe des Zungenbeins ganz ‚von einander getrennt, und der leere Raum zwilchen ihnen und dem Zungenbeine ift mit Fett und Drüschen ‚ausgefüllt. Bei folchen Thieren findet fich daher auch, ‚da die Zunge felbft weniger wegen ihrer Entfernung ‚auf den Kelıldeckel einwirken kann, der Mufe. hyo« epyglofticus, der von dem obern Rande des Zungen- ‚beinkörpers auf «lie obere Fläche des Kehldeckels geht und dort gewöhnlich von den beiden Seiten fich ver- ‚einigt an delfen Spitze mit einer Sehne anferztz "bei fol- ehen "Tbieren ‚aber, wo .die Zungenwurzel ganz auf ‚dem Zungenbeine fitzt,. wie-es;nun auch bei dem-Men- M, d. Ardiv, VII. 3, L | | | ‘Ichen der Fall ift, geht von dem: Mufe. geniogloffas eine-Portion an die obere Fläche des Kehldeckels, im Hintern Zungenbändchen, den mar gloffoepiglotticus nennen könnte, wenigfiens kann er mit dem nämli- |) ‘chen Rechte als eigener Muskel aufgeführt werden, als man die kleine Zacke des Ringmuskels des Mundes, mit ‘dem jener feinem Wefen nach viel ähnliches hat, für. |h ‚einen belondern Muskel anführt. ' Durch diefe Muskeln der. Zunge wird nun im ‚Centro einer jeden Seitenhälfte derfelben ein merk- ‚würdiger Kern von, fich nach allen Richtungen -durch- -kreuzenden Fafern, zwifchen welche Fett eingeflochten ält, gebildet, und zwar fo, dafs fich die Faferbündel der Muskeln, wo fie fich dem ’Mittelpurkte nähern, |; nach und nach von einander trennen, und deren Räume mit Fett ausgefüllt werden. Jeder diefer Muskeln |; giebt feine Falern nach und nach in den Kern ab, da- | -her jeder, je entfernter-von dem Kerne, defto dicker ift, in der Nähe des Kerns allmählich dünner wird und fich zuletzt ganz darein verliert, wodurch alfo der Ir Kern auf Unkoften der Muskeln an Dicke gewinnt.|| Die in den Zungenkern tretenden Fafern bebalten die, “nämliche Richtung, die fie im Muskel haben, während ‚Ach diefer dem Kerne nähert; hingegen diuremkreroei P fich die Faferbündeln des einen Muskels immer mit‘ . .denen feines Nachbars im Anfange sanz regelmäfsig, I "was man .befonders deutlich auf der untern Fläche der }! Zunge dieht. Dort fchickt z. B. der Mufc. lingualis j zwifchen zwei Bündeln des Mufc. genioglolfus ein nach innen und einen nach aufsen zwifchen die Fafer- ‚bündeln ‚des Mufc. hyogloffus und ftylogloffus. Wo der ; lingualis aufhört, fchickt der geniogloffus feine Bün- del zwilchen die vom ftylogloffus. Nach der erften oberflächlichen Durchkreuzung werden die Falerbifn- del zwar bläfler und zarter, fie ziehen fich aber durch . 355 ‚den ganzen Kern und theilen fich immer mehr in-.ein« zelne Fafern, wodurch die angefangene Durchkreuzung äns Unendliche fortgeht und dadurch. im Innern,.der Zunge der verworrene Klumpen ‚entfteht, den- man ‚Zungenkern nennen kann, der fomit, von den Müs- keln der Zunge gebildet. und ‚in der‘ Form: verändert werden kann und wodurch fie ihre grofse Beuglamkeit erhält. Bil“ } is ” Diefer Zungenkern ift nirgends auf der Oberfläche ‚Eichtbar, weil er überall von regelmäfsigen 'Fafern be- deckt ift, die keine folche Verwirrung beiihrem wei- "tern Verlaufe vermuthen laffen, auch läfst.er Ach nicht fund um begränzt darftellen, weil alle die Muskeln, ‘die ihn bedecken, nach und nach in ihn übergehn. Bei dem Meofchen allein fcheint er auf der Rücken- Häche der Zunge, wenigftens einem Theil nach, nur von dem Warzengewebe bedeckt zu feyn, weil hier der eigentliche Rückenzungenmuskel fehlt und, wie eben ängeführt wurde, der Mufe. ftylogloffus diefen einem "Theil nach nur erletzt, . . Es wird in jeder Seitenhälfte der Zunge (ir: cher Kern gebildet, weil die obengenannten Muskeln paarweile in fie eintreten, hingegen vereinigen fie, Sch mit einander (chon deswegen, weil die.Mufc. genio- gloffı beider Seiten, wie hie fich dem Kerne nähern, ‚ein gleiches Ineinanderichjeben der Falern haben, "wie bei den andern Muskeln angeführt wurde, daher Zer- fällt die Zunge auch nur auf ihrer untern Seite in zwei Seitenbälften, auf der Rückenfläche ilt fie unge- A, u die Muskellage, die diefelbe bedeckt. Afe nur hinten an der Wurzel eine Strecke weit getrennt, vorwärts vereinigt fie fich fehr bald von beiden Seiten und bildet eine zulammenhängende Lage, - 0 217 Im hintern Theile der Zunge, oder in der Wur- | zel, ift der Kern dicker, als gegen die Zungenfpitze, | wo er fich allmählich zufpitzt, im hintern Theile ift | zwifchen die Faferbündel der Muskeln mehr; Fett ein- | geflochten als im vordern Theile, daher die Zungen- | fpitze auch beweglicher ift ,. infofern das Fett die Steifig- | keit der Zunge vermehrt, _ Eben daher ift auch bei den verfchiedenen Tbieren die Menge und Feftigkeit des eingewobenen Fettes äufserft verfchieden; ‚bei dem Menichen ift es am weichlten und in geringer Menge | vorhanden, daher auch die Zunge des Menichen am, beweglichften und beugfamften erfcheint, nach ihm haben die. feifchfreffenden Thiere, auch das Schwein, nur wenig.und weiches Fett; am mehreften und häufig; Sten findet es fich beim Rindvieh, und fo bei dem Ka- meel und Pferde, wo die Räume der fich durchkreuzen- den Faferbündel, befonders in der Zungenwurzel, mit einer dicken Fetilage ausgefüllt find, ‚daher auch bei | diefen Thieren der Bau des Zungenkernes -am leichte- ten fieh ausmitteln läfst, und befonders auch deswe- gen, weil er überdies bei diefen Thieren am ftärkften if. So 2. B. ift der Zungenkern in'jeder Seitenhälfte der Kuh, wenn man alle regelmäfsig. verlaufenden Muskelfafern entfernt hat, 6“ lang, gegen die Wurzel ı4”“.dick und 1“ breit, Bei dem Hunde und Wolfe findet fich der foge- " nannte Tollwurm aufserordentlich ftark, er erftreckt fich von der Zungenfpitze aus zwilchen die beiden Mufe. geniogloff. binein. Es ift ein faferknorplichter Strang, der auf feinem obern, gegen den Zungenrücken fehenden Theil mit queren Muskelfafern bedeckt ilt und hängt mit den Muskeln der Zunge nicht zulammen, nur an der, äufserften Zungenfpitze ift er mit den Fafern des | Mufe, ftylogloflus verbunden, fein hinterer Theil ver- liert fich zugefpitzt als zarter Faden im Zellgewebe ‘zwifchen den Mufc, geniogloffs beider Seiten. Er änterftützt die platte und fchwache Zungenfpitze und , vermöge feiner Verbindung mit derfelben und feiner eigenen Musculatur wird er fie umbeugen helfen, wo- durch diefen Thieren das eigenthümliche Lecken des Walfers möglich wird. Bei dem Kameel, dem Pferde, und der Ziege findet fich ein fchwaches Analogon davon, eine Verdickung der Zungenhaut an derfelben Stelle, worin aber kein Faferknorpel enthalten ift, © "Ueber die Nerven und Gefäfse der Zunge kann ‚gelegenheitlich bei diefer Unterfuchung Folgendes be- merkt werden. © Die Nerven der Zunge fcheinen bei allen Säugthie- ren faft die gleiche Vertheilung zu haben wie bei dem Menfchen, es findet fich ein Nerv. hypogloflus, ein Nerv, guftatorius vom fünften Paare und der glo[fopha- ryngeus zu jeder Seite. Der Nerv. hypogloffus verlorgt immer den bewe- genden Apparat, bei dem Schafe hingegen geht von ihm ein langer Alt mit dem Nerv. guftatorius bis in die Zungenfpitze, mit welchen er fich mehreremal ‚verbindet, und mehrere Zweige von ihm Konnten bis in die linfenförmigen Wärzchen verfolgt werden. Der Nery.‘guftatorius des fünften Paares tritt im- imer mit der Arterie in die Rinne zwifchen dem Mufe. geniogloffus und ftylogloffus, nur bei dem Känguruh geht ein ftarker Aft von ihm mit einem gleichen Afte der Arterie auch im die Rinne zwifchen den beiden Mufe. geniogloffis. Der Nerv vertheilt fich in fehr viele kleine Aefte, fo namentlich bei dem Hunde in vierzig, davon mehrere wieder bis in zehn Zweige fich theilten, die alle fchief und fehr lange in dem Kerne der Zunge hoch verlaufen, fehr oft fich mitein- ander verbinden und bis in das Warzengewebe der Zunge verfolgt werden können. / 358 EERENERN „Der. Nery. gloffopharyngeus Yäuft durch den Mufe. hyogloflus., auf dem Rücken der Zunge und vertheilt fich an die Papillae eircumvallatae; "Bei dem Camelus dromedarius, - welcher ‘fiebem Papillae circumyall. be- fitzt, wovon eine 1“ lang und 3’ ‚breit ift; konnten in diefelbe drei bedeutende Zweige verfolgt werden, die ich in ungefähr zwanzig ‚kleinere theilten, und zu einem Netze fich verbanden,, wovon die feinften Endi- „gungen durch eigene: Höhlungen oder röhrenförmige f ‚Vertiefungen, gegen .die Oberlläche der Warze dran- gen und dort fehr zarte, Hervorragungen, faft wie die ‘Zotten in den Gedärmen, zu bilden fchienen, Es gehen aber auch: mehrere Zweige in den häutigen. Wall, der diefe Papille umgiebt, fo wie überhaupt viele Zweige der Zungennerven fich in die Zungenhaut zu verlieren fcheinen 'an Stellen, wo keine Wärzchen bemerkt werden, \ Die Zungenarterie ging bei allen, mit der ange- h führten Ausnalime bei desu Känguruh, in der Düinne auf der untern Fläche der Zunge zwifchen den Mus-} keln, wo ihre! Zweige überall von den Zweigen des ‚Nery. guftator. umfchlungen werden. Sie theilt, fich "nach innen und aufsen in nssiliaie viele Zweige, de-f “ren Endigungen die-Musculatur ‚der. Zunge durch- weben, wo fie in ihr Warzengewebe fo übergehen, wie die durch 'die Selerotica des Auges getretene Ciliarar- terie in die choroidea. Sie bilden dort deutliche Netze, die man bei einer gut injicirten Zunge, ‚wenn man das Warzengevvebe vorfichtig 'abzieht und gegen das Licht, hält, {ehr deutlich fieht; in-der Nähe der Papillenf find nun diefe Gefäfsaweigh fo vermehrt, dafs Sömmer- ring’s Anficht vom Umbeugen und Zurücklaufen die höchfte Wahrfcheinlichkeit erhält, ER ET... ie 2 Ueber die lan und die Ares, |" entwicklung ‚zur Tags - und Nachtzeit, | Wäge - und Thermometerverfuche, Von ' Dr. C. Reıı, Arztin Cölln, Nachftehende Verfuche,, welche der Verf, fich erdrei- ftet .der gelehrten. Welt mitzutheilen, wurden in ‘den - letzten funfzig Jahren, fo viel bekannt, nirgends wie- derholt. Obgleich fe nun unbedeutend 'erfcheinen, "gegen die ausführlichen Werke von Jacob: Keill und John Lining, fo enthalten fie dennoch, einige wenige _ Beltimmungen über mehrere Krankheitsverhältniffe und „über die thierifche Wärme in den verfchiedenen Tages- ‚zeiten, welche bisher noch von keinem. der. frühern Verfuche angegeben waren. Die Bearbeitung dieles Gegenltandes von Seguin, (hehe Meckel’s Archiv Bd. 3. $. 599.), hatte einen ganz andern Zweck, nämlich die + Sonderung, der Lungenentleerung von der Hantentlee- „ zung, und kann’ infofern nicht, mit, den übrigen in eine Beihe geltellt werden, als fe vollkommen bmäscht und " ihr die ganze Vergleichung mit der Nacht abgeht. Es wurde zuerft auf einer feinen. zweibalkigen Waage eine Reihe von Nachtwägungen mehrere Monate ' Jang ‘vorgenommen, deren Erfolg der gewöhnliche, und durch taufendfache‘ Wiederholungen erwiefene - war, dafs nämlich in der Wacht das Leichtwerden auf der Waage falt noch einmal fo geringe ift als am Tage. Es wurde hierbei als Nachtszeit betrachtet /die Zeit. von. zehn Uhr Abends bis fechs Uhr Morgens, und es fand in djefen acht Stunden für gewöhnlich acht Unzen Verdunftung Statt, fehr häufig zehn Unzen, neun Unzen, jedoch zur fehr felten etwas weniger als acht Unzen, Einmal betrug fie binnen acht Stunden ı ‚nur fieben Unzen, Schon am Abend wurde ein Ge- ‚ fühl -von’innerer Kälte -ver[pürt beim Schlafengehen, ‚und des Morgens unter Kopfichmerz,, Uebelkeiten ar 3 grolser Ermattung, aufgeltanden. fe Wurde nur fieben Stunden gefchlafen, fo ' ln fich auch nur fieben Unzen. Gewichtsverluft; wurde jedoch am Morgen dem Schlafe eine Stunde zugeletzt, fo vergröfserte ich der Gewichtsverluft fchnell um zwei, drei Unzen. Es ift bei allen diefen Beftimmungen durch- ats nothwendig, immer die altrönomifche Zeit genau nach Stunden anzugeben, undes fcheint diefe Unacht- fankeit der Schriftiteller bisher die einzige Quelle ge- welen zu feyn, woher in diefer fo einfachen Lehre der Phyfiologie wenigitens zwei bis drei Milsverftänd- nilfe entitehen konnten, Man begnügte fich nämlich immer damit zu fagen, die Zeit des Schlafes, die Zeit des Wachens, die Zeit der Verdauung, die Zeit kurz nach dem Mittagelfen und fo fort, doc nur wenige Jagen, wann fie gefchlafen, gewacht, verdaut oder ge- ein! da es doch ein aufserordentlicher Unterfchied ift, ob fie in der eigentlichen Nacht, das heifst von zehn Uhr Abends bis fechs Uhr Morgens gefchlafen, oder ob fie erft fpät nach Mitternacht fchlafen gegan- gen und einen grofsen Theil des Vormittags willkühr- lich in die Nacht hineingezogen haben. Von diefer letzten Lebensweife muls nothwendig Sanctorius gewe- fen feyn, weil alle feine Beftimmungen die er für die Schlafenszeit angiebt, für den Vormittag palfen.', Auch ‘ Jpricht er falt nie von dem Schlafe um Mitternacht, dondern immer von einem fomnus matutinus, einer perfpiratio, quae fit a fomno, oder in aurora. Auch würde man. ihn abfichtlich mifsverftehn, wenn man -glauben wollte, dafs er noch nicht gewufst habe, dafs in den Vormittagsftunden, man bringe fie nun fchla- fend oder wachend zu, zwei bis dreimal fo viel ent- anne 361 leert werde als in den Mitternachtftunden, Er {ah den Schlaf nur als nothwendige Vorbereitung und. * Kochyng der zu entleerenden Stoffe an. Als Venetia- ner it es ‘auch nicht nur muthmalslich, fondern in "Sommernächten höchft wahrfcheinlich, dafs feine Schla- fenszeit eine ganz andere als die von zehn bis fechs‘ Uhr gewefen fey. - Keill und Gorter meinten, es könne ein klimati- fcher Unterfcbied feyn zwifchen England, Holland und Italien , doch ift damit die Ehre des Sanctorius nicht hergeftellt, feitdem Lining in Charlestown in Südcaro- lina, alflo etwa in derfelben Breite mit Tripolis und Jerufalem , feine Verfuche angeftellt hat, und fich dabei derfelbe Gegenfatz zwilchen Tag und Nacht gezeigt hat, wie bei Franz Home in. Edinburgh. Selbft in den Keill- fehen Tabellen find im Durchfchnitt die Gränzpunkte ‘ zwifchen Tag und Nacht ganz unrichtig angegeben, indem die Zeit von Mitternacht oder gar von ‚ein oder zwei Uhr bis Morgens neun oder zehn Uhr eine ganz andere ift als die Nachtszeit. Und daher kommt es auch, dafs man in dielen Tabellen fehr öfters Nächte angegeben findet, mit vierzehn, fechzehn, zwanzig Unzen Verdunftung, welches, bei dem geringen tägli- chen Nahrungsbedürfnifs von Keill, ungewöhnlich gro- fse Angaben find. Was Lining unter der Nachtszeit verltanden hat, wird nicht gelagt, und man weils da- her nicht, ob vielleicht durch unrichtige Zeitfonderung der Werth feiner Berechnungen gelitten hat. _ Sollte daher auch der Gegenlatz zwilchen Tag und Nacht nicht hinlänglich herausgeboben feyn, fo wird es den- noch nicht unzweckmälsig feyn, einige allgemeine Ueberfichten bierher zu ftellen. Jacob Keill berechnet die 'einzelne Stunde bei Tag und bei der Nacht nach Unzen und Decimalzahlen auf folgende Weife. 3623 Ka ie Verdunfcung des "ber bei ;, Nachtzeit.| Tage. Nachrei, u re 961 | 2477| Januar 1—209 1—974 850] 1—677| Februar 1362| 1— 722 892| 1—348| März 1— 589) 2 — 382 551 | 1—543| April 1666|! 2— 087 1-24! 1872) Mai E777581. 17382 Z2I15| 2 .....| Junius 2—534| 2609 1—329| 1— 3582| Julius 1—498 545 17093) 1526) Auguft 1—147| 12-439 1194| 1— 561 |. September „| I — 500 333 950) 1355! October 1—296| 1—.822 875| 7 —515|) November | 1—431| 1—835 ...934] 1348| December | 1—202| 1—3581 12 168. 18 804.| ? „92.20 1% Als tägliches are Gi Flöfigkeitsbedurf- nifs. ilt fönfe- zwar für den vollkommenften Gelund- heitszuftand nur- vier und fechzig Unzen angegeben, doch fcheint zu obiger Tabelle eine andere Beftimmung von zwei und fiebzig Unzen zu pallen, Das Körper- gewicht ilt etwa 155 Pfund, das Nahrungsbedürfnifs ift alfo: fehr gering. Man fieht hieraus, wie man daffelbe auch noch aus Sehr vielen andern Angaben erfehen wird, dafs fich in der Nacht alle Ausfonderungen befchränken; dafs hingegen der Tag allen Entladungen günftig ift; und wenn: es glücken follte, nachzuweifen, dafs in der Nacht ‘auch die Körperwärme matter fey als am Tage, - fo würde man nicht mit Unrecht die Nacht als die con- tractive Zeit benennen, den. Tag dagegen als die. ex- panfive, Der Unterfchied zwifchen Tag und Nacht fcheint in obiger Tabelle lange nicht bedeutend ‘genug ange- geben Zu feyn, 'weil der Vormittag mit in die Nacht hingezogen iilt. „Richtiger üuterfcbied wahrfcheinlich. 2 Tag von der. Nacht iliam Stark, indem er die Verdunftung in einer Tagesftunde gerade doppelt fo hoch anichlägt, . alsin einer Nachtftunde, In 355 Tagesftunden 698 Unzen. In r90 Nachtitunden #96 Unzen. In 169 Tagesftunden 324 Unzen, In 209 Nachtftunden ııı Unzen. Dies ftimmt ganz ınit dem Erfolg meiner Ver- {wehe: überein, und man wird immer daffelbe finden, wenn man unter der Nacht diefelben acht Stunden ver- -- fteht, welche oben angegeben ind. Schlafen und, Wa- chen kann keinen Sonderungsgrund zwifchen Tag und Nacht abgeben, weil Schlafen und, Wachen für. die Waage ziemlich gleichgültige Bedingniffe Gnd. Doch wos, überhaupt diefe Abtheilung in Tag und Nacht, da wir doch jede einzelne Stunde bei Tage und, bei der Nacht befonders'prüfen müffen. Es ilt zu bemerken, dals mehrere Verluche ge- macht wurden,. durch äufsere Einwirkungen die Ent- leerung der Haut in der Naeht zu befchleunigen oder zu befehränken. Jedoch glückte es nie, einen. fichtba- zeu.Erfolg hervorzubringen. Eine unangenehme fchwere „Beleckung, oder eine frofiig leichte, Pulyis Doveri, Spiritus Mindereri in kleinen Gaben, ein kaltes Fluls- bald kurz vor Schlafengehen, oder auch das Schlafen in einem feuchten, mit Wafferdämpfen erfüllten Zim- ‚mer waren ohne Erfolg. Eben fo war die Einwirkung unkenntlich, ob am Abend vorher reichlich gegellen, ob zwanzig oder dreifsig, Unzen Thee oder Wein getrunken, oder ob feit Mittag gefaltet wurde. Am Vormittag gelingen alle der- gleichen Verfuche beffer, weil die Hautausfonderung dort eine gröfsere Breite hat. Wer die Einwirkung des Hungers auf die Ausfonderungen wahrnehmen will, müfs wenigltens einen Tag lang fich aller Speife und: Wallers enthalten, wie dies Stark gethan, indem für die erlten vier und zwanzig Stunden in der Bjuttnalfe: Stoff genug vorhanden ift, als dafs die Befchränkungen bemerkbar wären. So lange die Gefundheit befteht, kann man in der Nacht keine einzige äulsere Einwir- kung nachweifen, Sobald jedoch das geringlte Katar- rhal- oder rheumatifche Fieber eintrat, fo fteigerte fich fchnell die nächtliche Verdunitung auf zwölf, Tech. zehn, auch zwanzig Unzen. Die Mehrzahl diefer Ver- fuche boten fich dar an einem fünf und zwanzigjähri- gen männlichen Körper von 125,Pfund Körpergewicht und neunzig Unzen täglichen Nahrungsbedürfnifs, doch wurde das hauptlächlichfte auch an ältern Perfonen, an Kindern bis zum hiebenten Jahre, männlichen und weib-: ' lichen Gelchlechts, wiederholt. Fieberzüuftand vder innere vermehrte Wärmeerzeugung ilt alfo nothwendi- ges Bedürfnils, wenn fich die Haut- und Lungenver- dunftung in der Nacht zu. einer bedeutenden Gröfse erheben fol, _Wahrfcheinlich war in der, Nacht des zweiten Septembers bei Keil! auch ein Fieberzuftand vorhanden, wo von Äbends elf Uhr bis Morgens neun Uhr 37% Unzen verdunfteten. Polt nocturnam ponde- Tationem elicitum eft balneo aquae tepiclae pondus unius librae et unciarum octo: poiztum eft Hydromeli ad Zvjj et FA) ünde nocturna perfpiratio fuit uncjarum 13%. Das blofse Bad ohne innere Krankheit hätte dies nicht bewirken können, Der folgende Tag lälst auch auf Krankheit fchliefsen. Man würde. jedoch fich ir- ren, wenn man glaubte, ‚dafs alle Nächte während des Verlaufs eines fieberhaften Zuftandes dergleichen über- mälsige Verdunftungen darböten; es findet dies blols in.einer‘oder ein Paar Statt, in welcher die Wärme- entwicklung wirklich gelteigert ift.: Noch ift zu be- merken, dafs mehrere Wägungen veranltaltet wurden, um zu erfahren, ob die Zeit der allergeringlten Ver- dunftung öfter in die Vormitternacht oder öfter in die Nachmitterniachtitunden bineinfalle, doch zeigte es fich, ‘ dafs die grüjfste Beichränkung und wahtfcheinlich auch die trägefte Wärmeentwicklung bald in der einen, bald . in der andeırn Stunde anzutreffen [ey. Diele Zeit fällt nämlich zwilchen zwei Punkte hinein, fie fängt 'am Abend an, fobald die letzte fieberhafte Aufregung vor- über ift, welches oft erft nach Mitternacht Statt findet, und hört am, Morgen auf, fobald die neue und plötz- lich eintreteride Tageswärme den Körper durchftrömt, welches meiltens um fieben Uhr Morgens zu gefchehen pflegt und ;sanz unabhängig ift ‘von dem Aufwachen, obgleich es eine bekannte Erfahrung ift, dafs der Mo- iment des Ei.nfchlafens, wie der des Aufwachens, oft mit einer verciampfenden Hauthitze vergefellfchaftet ift. Sobald dit:fer natürliche Scheidepunkt zwilchen Nacht und Vormittag eingetreten ift, fo kann man bis zum Mittag odier bis zwölf, ein Uhr jede einzelne Stunde als zwei Ibis dreimal fo grofs rechnen als eine Nacht- ftunde. 3%umal, fcheint die Zeit von neun bis elf Uhr vorzugsweife zu Hautcrifen gefchickt zu leyn, Zwei bis drei Unzen in der Stunde ift alfo das gewöhnliche Verhältnifs «des Leichterwerdens um diefe Tageszeit bei einem Nahrtingsbedürfoifs von neunzig Unzen. Sehr oft kommen jedoch auch im Vormittag Stunden vor, wo das Leicliterwerden nur eine Unze oder auch nur eine halbe beträgt. Mehrere Stunden hinter einander mit einer fo geringen Verdunftung ift fchon etwas fel- tenes. Einmal wurde von Morgens acht Uhr bis Mit- tag ein Uhr nur fechs’Unzen Leichterwerden wahrge- nommen, und zwar fand an diefem Vormittag ein Kopf- 366 m fchmerz Statt von nervöler Art. Dum caput dofore gravatur, ftatim corpus incipit minus per[pirare, — Quilibet corporis dolor five labor cocti perfpirabilis tranhtum impedit. Sanczor. Minus. perfpirat nimie _ exercitio defatigatus, Keill, RR Wie in der Nacht, To ift es auch am Tage not) wendiges Bedingnifs, wenn man grofse uncl plötzliche - Hautentleerungen hervorbringen will; ' zuierlt einen Heberhaften Zultand zu erregen. Am fchrielliten und ficherften erregt eine folche Fieberkitze eine anftren- gende und ganz ungewohnte Muskelthätiskeit,: Die heftigfte gewohnte Bewegung wirkt gar nichts, dage- gen die ungewohnten erregen fo plötzlich eine folche innere Hitze, dafs fechs bis neun Unzien (Leichter- werden in einer Stunde nichts aufserordı:ntliches ft. Dabei kommen ‚vielleicht fechs Unzen auf (die erfte halbe Stunde .und drei auf die zweite, und ‘wenn man die Bewegung. länger fortfetzt, fo dals fich «der Körper daran gewöhnt, fo wirkt fie gar nichts. ‘Der Puls ift. bei felchen Hautcrifen,, wie allgemeirı bekannt; voll, wenig befcheunigt und fehr weich, Je weicher und wellenförmiger der Puls, je tiefer und Sitofsweifer - das Athemholen, je wärmer und aufgelock:erter die Haut, je fchwerer, und fichtbarer die Wallerdämpfe, ‘ die aus den Lungen,und von der Haut: in die Höhe fteigen, delto gröfser die Entleerung. ‚Ueber den Ort, wo diele Walferdampfbildung vor fich gehe , ob unter oder über.der Haut; über die Abänderung'in tropf- bares Waflfer, Wallerdunft und unfichtbares ‘Ges, fchei- nen:noch Verfuche zu fehlen, zumal da die Abernerhy' fchen Verfuche über die Ausftolsung und Auflaugung von Gasarten bei einer neueren Wiederholung (Meckel's“ Archiv Bd. 3. S.608 ff.) milslangen. Desgleichen fehlen nochalle Waageverluche über den fchmelzenden Schweils - der Schwindfüchtigen, fo. wis über die höheren Grade "von brennender 'Hauthitze der Fieberkranken, calor “mordax febrilis. , Obgleich bei den Schwindfüchtigen wirklich tropfbares Waller entleert wird,.-fo -fcheint doch der Verluft nieht febr grofs ‘zu feyn, weil die Körperwärme unftät und felten bedeutend 'erhöhet ift, der Urin nicht fparfam und das Flüfügkeitsbedürfnifs nicht übermäfsig bei ihnen angetroffen wird. Beirder brennenden Hitze der Fieberkranken jft jedoch eine fehr grofse Walferverflüchtigung anzunehmen, wenn | fie fich gleich unferm Auge entzieht, weilrdie Steige- | zung der Körperwärme Tag und Nacht ftetig anhält, “der Durft wohl verdoppelt und verdreifacht: ift,: und ‚der Urin Iparfam Nielst, Ganz ungeheuer ift gewifs "die Wallerentleerung bei einem rufffchen Schwitzbade, zumal beim erften. ; "+. Wenn die Nacht als die Zeit der gröfsten Be- ‚Schränkung, der Vormittag als die Zeit der gröfsten Entladungen erwielen find, fo fragt es ich, wie die " “Stunden belchaffen find, welche den-Kreis fchliefsen, oder welche zwilchen inne liegen zwifchen ‚dem Vor= "mittag und der Nacht. Für das gefunde oder gewöhn- "liche Leben ift die Antwort {ehr kurz,’ nämlich.je nä- her eine Stunde dem Vormittag liegt, defto' mehr theilt * fie die Natur des Vormittags, defto günftiger ift fe den ° "Entladungen,, je näher fie jedoch der Nacht liegt, defto "öfter werden Befchränkungen in ihr angetroffen ‚ defto “ungünftiger ift fie dem Leichterwerden. : Da jedöch "das gelunde Leben mit dem kranken fo in einander- Nielst, dafs wir tagtäglich nur ein Gemifch diefer bej- den Zuftände antreffen, und da der Abend, wie 'be- kannt, die Zeit der meiften Krankheiten darltellt, fo ift bei Betrachtung des Abends der grolse Cyklus des gefunden Lebens wohl zu unterfcheiden von den einge- ‚chobenen .kleinern Cyklen der abendlichen Fieberbe- wegungen, Daher finder man fehr häufg zwei bis drei Stunden des Frühabends nur mit einer Verdunftung wie fie in der Nacht zu feyn pflegt, und eben fo oft zwei bis drei Stunden des Spätabends mit einem Leich- terwerden, das dem vormittägigen gleich kommt. Bald ilt die eine Hälfte unkenntlich, bald die andere. Bei den niedrigften Graden, wo die Kälte auf mehrere Stun- den vertheilt ift und die Wärme fich auch auf ınehrere Stunden ausdehnt, ift es allerdings willkührlich,, dafs ‚man fie als krankhaft bezeichnet, ‚weil ja Befchleunj- ‚gungen Verlangfamungen des Leichterwerdens. in jeder Tag: szeit vorkommen, auch der Accord von.der Kälteerzeugung zur Wärmeerzeugung im gefunden wie im kranken Leben eingewurzelt ilt. Jedoch ift es na- türlich, dafs die Waage hierbei das feinfte und. viel- fagendfte Inftrument feyn mufs, und dafs wir nicht er- warten dürfen, diefelbe' überall vom Thermometer, Pulsichlage, oder auch vom Kälte- und Wärmegefühl des Körpers unterftützt zu fehen, denn alle diefe ‚An- gaben fprechen nur immer von einer oder ein Paar Minuten, in denen he gerade "gelammelt find... Die Befchaffenheit des Pulsfchlages, die Schnelligkeit und Langlaınkeit des Thermometerfteigens ift falt in ‚jeder Minute eine audere, auch würde ein fehr gefchärftes Gemeingefühl vorausgefetzt werden, wenn jemand an- geben follte, ob die \ärme oder Kälte in feinem Kör- per vorherriche, dem es vielleicht an Händen und Fiü- {sen fröftelt, während Kopf und Bruft mit Wärme über- laufen find. Die Waage hingegen ift ausgelpannt über einen grölsern Zeitraum einer halben Stunde oder Stunde und umfafst räumlich die ganze Oberfläche des Körpers nebft den Lungen. Jemehr fich jedoch diefe Zuftände einem wirklichen Uebelbefinden ‘nähern, .defto.mehr tritt ein härtlicher,. :unterdrückter, befchleunigter Pulsfchlag, Gänfehaut ‚ fliegende Hitze, Froftfchaudern, Brennen der Handteller, Röthung der Wangen u. dgl. her- ervor, ı Da jedoch bei diefen: Fiebergattungen die ‚Kälte von der Hitze nicht zeitlich gefondert find wie bei den Wechlelheberanfällen, fondern in ganz kleinen . Paufen abwechleln, fo verfteht es fich von felbft, dafs ‚die Waage auch nur ein Gemilch von beiden angeben "kann, und fomit alfo an Brauchbarkeit zurücktritt gegen den Pulsfchlag, Thermometer und Gemeinge- „fühl... Wägungen in Wechfelheberanfällen fehlen bis- "her noch, Es ift merkwürdig, dafs von n Sanerorius an, „ dera - Erfinder eines Thermometers, bis zu feinem neuelten . Nachfglger, foviel mir bekannt, nirgends thierifche Wärmemeflungen angegeben find; dafs es nicht an Aus« dauer und Fleifs gefehlt hat, Jehrt ein Blick auf die Tabellen von Keill, Lining und Stark, wo man Jahre- lang, aufgezeichnet findet, Morgens und Abends den ‘ometer, Thermometer - und Hygrometerftand der ‘ Atmofphäre, die Zahl der Pulsfchläge in der Minute, ‚die Richtung und Stärke der Winde, das Verhalten des Mondlaufs, die Menge des Regens, die Menge der eingenommenen Nalırung,, den tägigen und nächtlichen Urin, dietägige und nächtliche Verdunftung, die En leerungen des Darmkanals, das jedesmalige kforsände "liche und abendliche' Körpergewicht, Bei dem einen ‘findet fich dies, bei dem andern jenes vollftändiger be- ärbeitet. Stark war zwar der kürzefte, aber der härt- näckigfte Verfuchänfteller. Er fchrieb fich nämlich’auf . acht, zehn, vierzehn Tage eine beftimmte Art 'vön Nährungsmittel’Vor, woran er fich ftrenge band." Den erften Monat füllt eine Brod- und Wallerdiät. "Hier- auf“ fetzte er diefer' Diät eine beftimmte Menke von Zucker, Oel, Fett, Honig u, dgl. hinzu. Auf einen unvorfichtig' fortefetiäen Zuckergebrauch entftanden Schmerzen in ‘den Gedärmen, . Durchfälle, aufge- fchwollenes blutendes: Zahnfleilch, faule Gefchwüre ‚im M. d. Archiv. VI. 3. Aa © Münde, entzündliche und fchmerzhafte Röthung eines - " Nafenloches, bedeutender Harnflufs, zumal in ‘der’ “ Nachtzeit, Delirien und der T'od. ne - Bei der Oeffnung der Leiche fanden Heisfon ärd “ Hunter die dünnen Därme entzündet,. die Gekrösdrü- “fen fehr aufgetrieben und entzündet, fo wie die ‚Peyer’- “Ichen Drüfen "entzündet, vereitert, und manche bis zur "Gröfse einer halben Erbfe aufgetrieber. Sein Beifpiel ‚feheint, alfo mit den Zuckervergiftungen übereinzuftim- men, welche man in Paris an Thieren bewirkte. Da allo jene obenbenannten drei Werke 3. durch Jahrelange Aufzählung jeder einzelnen Wägu Umfang» vollkommener Uebereinftimmung aa, 1m _ Verftändlichkeit für die gewöhnlichen Verhältniffe we- der etwas anderes noch etwas belleres zu erwarten "übrig lallen, und fomit die menfchliche Statik feit hun- dert Jahren von den Fabeln ihres Erfinders entblöfst, “ unverändert dafteht, fo fcheint es allerdings kein nach- ° ‚abmungswürdiges Beifpiel zu feyn, wenn 'Cruikshank "und Seguin ihre einzelnen Arbeiten, ftatt fie den grö- Sseren Verfuchsfammlungen einzuyerleiben, aufser aller Verbindung hinftellten, De-Gorter und Home enthalten durchaus nichts neues, fondern find blolse Beftätigungen; fie können jedoch infofern. nicht als vorzügliche Stützpunkte be- trachtet werden, indem erfterer von Gelehrfamkeit ver- ‚leitet ‚manchen Irrungen des Sanctorius durchzuhelfen .verfuchte, und letzterer viel zu wenige Wägungen vornahm. | » Dioziyfi us, Dodart, Rye Ban Bryan Robinfon, "nd mir bisher noch‘ unbekannt geblieben. “ Was die Verdauung betrifft, fo habe ich, add wohl funfzig befönders hierzu veranftalteten Wägungen, den von allen beftätigten Aphorismus: era BeEIER \ ’% 2. nu art ioriem Ante ac polt prandium nulla obfervatur diffe rentia; nec non coenatus minus, quam coenatus per- Äpiratu * richtig gefunden. Es waren daher wahrfchein- lich jene. oben ‚erwähnten abendlichen Fieberbewegun» gen, welche Seguin gleichlam als nothwendigen Her- gang einer jeden Verdauung befchrieb, Die hektifchen und die Verdauungshieber find blofse Abänderungen oder auch Steigerungen jener gewöhnlichen Fieberbe- wegungen, welche die Abendzeit zwar vorzugsweife zu lieben fcheinen, jedöch auch zu allen andern Zei- ten, bei vollem und! leerem Magen, bei Gefunden und ‚Kranken, nachzuweilen find. Dafs das Athmuugsbe- dürfnifs bei Verdauenden nach Spallanzani, Sorg, ganz ein anderes feyn mag als bei Nüchternen, _ift eine ganz andere Sache; und es würde eine fehr grolse Erweiterung feyn, wenn Seguin mittellt feiner un- durchdringlichen Hülle. das ganze Athmungsgefchäft der Lunge von der Walferäusltolsung durch die Haut ‚gelondert hätte. Vom Magen aus werden’die Lun- gen und Haut als athmende Organe vielleicht auf eine ‚deutliche und nothwendige Weile erregt, als Waffer- entleerende Organe werden Ge nur Zufällig erregt und durch plötzliche unmälsige Einnahme von Nahrung ‚durch hitzende, fchweilstreibende oder fonft arzneiliche Getränke. Die Ausfonderungen des Harns und der Haut fcheinen fo Hand in Hand nebeneinander zu ge- hen und ganz nach denfelben Geletzen zu erfolgen, Be fchwer ift, irgend einen Unterfchied zwifchen n-aufzufinden, aufser etwa dals es den mehr im Innern des Körpers gelegenen Nieren feltner an Le- benswärme zu gebrechen, dagegen "lie Haut von dem täglichen Steigen und Fallen der Lebenswärme und von äufsern .Begünftigungen, als Kleidung, Lufttemn- peratur, abhängiger zu feyn fcheint. 2 Aaa y 372 „o_- In heifsen ‚wie in kalten Klimaten 'jft der Urin gröfser als die Verdunftung, und nur bei der Hunds- tagsbitze wird er von jener übertroffen. Im Verlauf eines Jahres zu 365 Tagen gerechnet, nahm Lining- in Charlestown an Nahrung zu fich x r 430? :7= 2689 Pfund 9 Unzen. { Z 9042 . 92 als Elfen 3 33990 . 05 als Trinken, e; 2 24.78 Ellen u 3 39. ı2 Trinken | Mittlere tägliche Menge. 3 117.96 Nahrung Na Z 59 . ı0 Urin a } 3 sa : 78 Ynatueh Mittlere tägliche Menge, 3.3. 97 Stuhl a ' 373 S1H6£ \ebischn 00'12261 0:2lerzlit-Ehbzb] TmoL sere]9rg, 2 € 19r | o£ 89 0596 |or-tzıı € "orte ©6-E5SE | ‚zenageg zöt:r | 8ı 9 er ISt| ı€ €9 166221 lor-tH6ıı #9:z61Z EL'zgSE | “aenurp o£L'z | oı € 62 | cr | ız 69 Jor'zıı 899221 log-ozız |eo- ESSE "ag0aq] ghg-1 i dı € ıe 125 | zE 19 jEE:608 larkızı |ghoggı IS9- ggcE "ıq4oNl 4Szı | cı r ee 1951 SE €L Mr-Sgı |Sotzzı |6r-1&r1 18°9062 | “ıagqonQ 00:'£ | czı Pe E73 95 +8 loor#£ı IS2:zıE&z |F2-zozı 0S:9tSE | +aqıdas 10€:L | zı rt te I2L| 29 06 ’ Irailzı |6hZcız Ihecggı |#2-zı6E umiay ı go£!ıı v o&E 818 | 0% 16. foı:gıı fıt"logz |69:20£1 |2E- £zor Bun 8t9-r oı S 85 ]|62| 99 06 fE9-Erı log-ıFız |8S-£2Sı 16: SglE Tunf 219516 [7 o& I +L| 95 48 I61'zor [98-6821 +6:9891 l0$: LESE "TeRL so 1] L T tı 129 | ı5 €8 [PL66 Icızhrı looSgLı |Eg-0LzE ‚lady N ırrrıl)oı r Sz |LS | #£ 08 181201 lEE'g6z1 |99-zı1z Eh: ıcSE "ZIEL roiog [RUDI] samen ante aseto] Tas | ame, | wen [sung sg au t, "1979WoWIOUyT, sdosjoa34g sap augm syayusayeg op sun auysauad uadDL oHE nz ayof ae Pur of» “uadv] « n2 smuoy aspal afı 1a/pL aopuadjof rg 374 _— Das gröfste Gewicht feines Körpers fand Statt am neunzehnten Januar, und betrug 177 Pfund, das geringfte fand Statt am erften‘ October und betrug 159 Pfund, Ponderis augmentatio fit in principio au- tumni, diminutio in principio aeftatis, — Aelftate cor- pora,temperata funt minoris ponderis quam hieme tri- bus libris circiter. Sanctor. Auch bei-meinen Verfu- chen zeigte fich ein Schwanken vom erften März mit 130. Pfund, zum zwei und zwanzigften‘ Juli mit 119 Pfund. In den Keill’fchen Tabellen ift diefe Schwan- kung vom Winter zum Sommer ganz undeutlich, wahr-x Scheinlich wegen mehrerer Krankheiten und Purganzen. Wie Lining den Unterfchied zwilchen Ef(en und Trin- ken beftimmt hat, wird nicht gefagt. Er fcheint je- doch mit allen übrigen überein zu ftimmen, So z.B, erfahren wir aus Stark, dafs er eine fehr lange Zeit lebte von zwanzig Unzen feinem Mehle, vier Unzen Oel oder Fett und zwölf Drachmen Salz und hierzu täglich vier und fechzig-Unzen Waffer trank. Zu be- merken ilt, dafs Lining und Sanctorius als Südländer das gröfste Nahrungsbedürfnifs gehabt zu haben fchei- nen, auch entfpricht in obiger Tabelle der Juni, Juli und Auguft mit den gröfsten Summen der genomme- nen Flülfgkeiten den gröfsten mittlern Thermometer- ftänden. Es folgen hier noch zwei Tabellen von Li- ning, bei denen allerdings das Klima fehr in Betracht kömmt und aufserdem unbekannt ift, wie die Tages- zeit von der Nachtzeit gefondert ift- — —— 575 ß = Vrin. Verdunftung 24 Stunden, 24 Stunden. - Gröfster, | Kleinfter, f Gröfste. | Kleinfte. 102 33 74 28 87 | 09 | 24 88 25 94 30: 85 | 28 106 36 92, 20 ‚105 | 51 6. 31 107,38 Ba, } 78 ZI 130 | 42 Aug... | 7 | 22 63. | 30 . September . 99 39 49 | 29. October . . | 143: 4u 56 |. 27 November . . 4 ı21 | 39.6 49 | 33 aber 115° 45 46 24 iS og Shrroj geı '9:0| £vo| Z£1 Sol go| Lr'ı lol &%‘o|'2o:ı 69:0|o0'ı|S%50o’ı 06:0 wien: 2 6‘o|l ıL'ı | ır 7 88'0| 96. Sı'% Ä 23 0olo2'ı| &©9°1 j 9gr-olSzrıltseı \ ) 16'0|6L'o| /v'ı Ei 65 2 ir 'ı nz.ı am |nz ı arm | nz ı om Sumajunp Junyjunp | "2Junpaoa sIBAsIUDeN] DE -sde] ınz anz usp | ınz uap geirumng Ps -ungg 9 uoAf-unIg 9 uo. 9 Zunsjuup waanpeni vannaeL -aOaspeN 376° tl" 1[|95°2 oL"ı1| zo 8 ıE°ı1])61°8 ı3'’1|26°6 zL:’0|)88°6 9 o|dLo'ı £L"0o|80 01 £go|j&b 'zı 62 °0189 1 Hg ro !#g oI ge ı | tz 01 17 '11/06°6 nz 1 am |'uspunag gl'uapunag 9 utınsge], | Zunjunp nz uap |-1aAsIyoen] -un?g 9-uoA| zap oBuapy | ap aus uransz3gpeN], MAP s Sunyjunp -IaASDeL arajarıy "uapunıg 9|'uspung 9 SUTANJUDEN] suransäe]L sap aduoy |sop aduay AN ara . aenıgaq aenuef aaqmaoal] daqmaaon] 1210p9Q aaquıaıdas ayudny ung ung vn mady ZAeI s " Die Entdeckung, dafs der Urin bei der Nachtzeit ' geringer fey als bei der Tagszeit, verdanken wir, wie. oben zu fehen, Keil. Auch die feheinbare Abwei- chung hiervon im Mai, Juli und September ift bei Keill zu erfehen, “welche ‚bei Lizing alle fechs Som», mermonate umfafste. Es ift jetzt von einer Entdeckung des Sanctoräus. zu fprecheh übrig, welche auch infofern wichtig ift, rec fie zu den gröfsten Mifsverftändnilfen und Irruas gen Veranlalfung gegeben hat. - Jeder Menfch hat nämlich zu ein und derlelben Tageszeit ein und. daffelbe Ver- langen oder Sättigung in Nahrungsmitteln, und dem- nach auch ungefähr ein und daffelbe Körpergewicht, Ich wählte die Zeit Mittags um ein Uhr als die am weitelten entfernte von den veränderlichen Hauptein- nahmen von Nahrungsmitteln: am Mittag und Abend, um drei Monate lang die: jedesmaligen Gewichtsftände zu vergleichen. Der Erfolg war, dafs die Gewichts- ftände allerdings etwas gleichmälsiger ausßelen als bei Keill, welcher mehr als ein Jahr lang des Nachts und am“ Vormittag, jedoch an unbeltimmten Stunden, Reihen von Gewichtsftänden fammlelte. Es kamen derer fehr häufig zwei, drei Tage hintereinander vor, welche nicht um.eine Unze von einander abwichen. Selbft wenn am Morgen zwanzig oder dreifsig Unzen Flüffigkeit über die Gewolinheit getrunken wurde, veränderte fich den- noch das mittägliche Gewicht nicht um eine Unze, Sehr oftwar aber auch der Unter[chied zweier aufeinander fol- gender Tage bedeutend, bis zu fechzehn Unzen, ohne dafs es bisher möglich war, die Urfachen, Veranlaf- fungen, Merkmale begleitender Krankheitsgefühle u.f.w. ausfindig zu machen. Erfolgreieher und der Mittheilung würdiger würden daher ‘wohl folche Rei- hen von Gewichtsftänden feyn, bei’ denen die Diät nicht dern Gutdünken überlaffen, fondern nach Möglichkeit durch Gewicht und Uhr gleichmäfsig gemacht wäre, ” Der Bodenfatz im Harne fcheint mit einem veränder- lichen Gewichtsftande oft vereinigt vorzukommen. Aufserdem ift vom Sanctorius fehon fehr vielfach eine Art von Unwohlbefinden befchrieben worden, bei welcher eine Vermehrung des Körpergewichtes um 20 — 30 Unzen, ein härtlicher, gereizter, unterdrückter Pulsfchlag, Ueberfüllung des Herzens, kleiner Fieber- durft,‘ Pröfteln und Hitze, grofse Verdunftungen in- der Nacht, Trockenheit der Haut, belegte Zunge, rheu- matifches Ziehen — carnes frigidae — und grofse Em- pfindlichkeit der Haut gegen äufsere Wärme und Kälte zulammen vorkommen. Seguin fagt: Mangel an guter Verdauung vermindert ganz vorzüglich die Ausdün- ftung. So z.B. als ich eines Abends um fieben ‚Uhr nach einem ftarken Mittagelfen zur Zeit der ftärkften Verdauung ein Stück Kuchen. Am andern Morgen fand ich mich. um die gewöhnliche Verfuchsftunde elf Unzen fchwerer. - Upgeachtet ich mich unwohl fühlte, als ich fo’ viel als gewöhnlich, um den Erfolg zu beobachten. Tags darauf wog ich ein und: zwanzig Unzen mehr als gewöhnlich, fühlte mich fehr fchwer, den Kopf eingenommen, lälsig, als aber dennoch fo viel als fonft.. Am vierten Tage wog ich vier: und dreilsig Unzen mehr, bekam aber am Abend eine: ftarke Aus- leerung und erft nach zwei Tagen. kam ich. auf mein gewöhnliches Gewicht zurück. Seguin ift der einzige, der nach Sancsorius diefen Zuftand richtig befchrieb, Uebrigens ift die Erklärung beider, als entftünde. die Vermehrung des Körpergewichts von. einer Verminde- rung der Ausdünftung eben fo willkührlich. als un- -wahrfcheinlich.. Diefe Krankheit fcheint am häußgften durch Ausfchweifung in geiltigen. Getränken veranlafst zu werden, Opprelfion des Herzens und des Pulsfchlags ift nothwendiges Bedingnifs derfelben, und die Leichen- .öffnungen von Ever. Home fcheinen muthmafsen zu _ _—- 9 laffen, dafs wahrfcheinlich die Zellen der'Milz diefen verborgenen innern Waflerbehälter darftellen. Er fand: nämlich die Zellen der Milz bei Efeln egtweder von Feuchtigkeit ftrotzend, oder unfiehtbar und zufammen- gefallen, je nachdem er den Thieren vorher das Sau- fen entzogen oder in Uebermaals dargereicht hatte. Da ein kitzlender Entzündungsdurft ein nothwendiger Vor- ' Jäufer diefer Krankheiten zu feyn fcheint, fo wäre es_ viel wahrfcheinlicher zu fagen, diefe zwanzig oder drei- {sig Unzen leiteten’äch vom Fieberdurft her, als die’ ' unwahre Vorausfetzung, fie entitünden von einer ver-. minderten Ausdünftung, “ Ueberhaupt würde es die Genauigkeit aller vorhandenen Verfuche überfteigen, um in dem vielfachen, zumal krankhaft abgeänderten . Labyrinthe zwanzig Unzen mit Sicherheit verfolgen zu Können, welche nicht plötzlich, fondern in Verlauf‘ mehrerer Tage fich anzufammehn fcheinen. Die Ent- leerungen des Darmkanals erfcheinen zur Erhaltung des ftatifchen Gleichgewichts im gefunden Leben ihrer Geringigkeit wegen als unbedeutend, defto wichtiger erlcheinen fie jedoch bei der Bildung und Heilung des eingelchobenen kranken Lebens. Weder die Nierer noch die Haut haben eine folche Breite, fo dafs ein Durchfall bei ihnen unmöglich ift, während der Darm- kanal fich durch Steigerung zu einem walferentleeren- den Organe und durch öftere Wiederkehr, leicht zehn- und zwanzigfach verdoppeln kann. So viel fhieberhafte- Krankheiten, als Huften, Schnupfen, Halsbräune, Rhenmätismen, Kolik, Erkältung, mit oder ohne ver- mehrtes Körpergewicht bisher von Keill, Stark und mir beobachtet find, fo hat fich noch nie eine Ver» minderung der Haut- und Nierenausfonderung, wohl aber Unordnung derfelben als beftändige Erfcheinung dargethan. Zur weitern Beftätigung jedoch des Satzes: »Adiapneuftia non elt caufa tulfis,“ dienten folgende 380 rn Verfuche. Ein’ 29jähriger Maurer, -116-Pfund fchwer, zum zweiten Mal in feinem Leben, und'zwar feit drei- Monaten vog einem heftigen Rheumatismus: befallen, Grofse Aufgetriebenheit, Schmerzhaftigkeit und Steif- heit der Fufswurzelknochen und .des Knies nebft fteifem und zurückgeaogenem Nacken, fahlem ‚einge-. fallenen Geficht und beftändig trockener Haut, wa- ren die Haupterfcheinungen der Krankheit, fo dafs Patient nur mit vielem Schmerz auf Krücken zu ge- hen vermochte. ‘Er zeigte am fünf und zwanzigften‘ Auguft Morgens I1t— 12 Uhr bei ein und zwanzig Grad 'Reaum. Lufttemperatur binnen fechzig Minuten. drei'Unzen Leichterwerden, Am acht und zwanzig- ften Auguft Morgens 9—1o Uhr bei funfzehn Grad HReaum, binnen fechzig Minuten drei und eine halbe: Unze. Er hatte am Morgen einen Gran Goldfchwefel' eingenommen. Die Bekleidung war fehr mäfsig, der: Pulsfchlag ganz gewöhnlich, die Haut trocken, und! der Kranke fröftelnd bei geölfpeten Thüren . und: Fenftern. - Ferner wurde ein junger Menfch von vierzehn Jh ren gewogen, neunzig Pfund fchwer mit allgemeiner Hautwafferfucht und Bauchwaflerfucht feit einem Monat behaftet: Vor zwei Jahren entitand durch einen Schlag auf den Kopf Epilepfe. Die Epilepfie verfchwand, jedoch entltanden zu dreien Malen dergleichen Wal- ferfuchten. Am ein und zwanzigften Auguft 1o—ır Uhr binnen fünf und febzig Minuten eine Unze Leich- terwerden. Am zwei und zwanzigften Auguft 19— 31 Uhr binnen fünf und fiebzig Minuten 13 Unzen Yeichterwerden. Der Kranke hatte am Morgen, fo, wiedes Abends zuvor, einige Gran Goldfchwefel ge- nommen, hierauf einen Durchfall bekommen, und: eine \Abnahmelfeiner dicken Füfse bemerkt, auch ftan- den auf dem Geficht kleine Schweilstropfen. ‘Das TER ‘381 Thermometer war,.bei dem Kranken -zwanzig Minuten lang unter die Achfel gehalten, auf feinem: gewöhnli- a Stande. der thierifchen Wärme.; Wahr vr „Die ‚Rheumatilchen. und Wafferfüchtigen verdun- ji ‚allo wohl nicht weniger; als alle andere, ‘welches auch infofern fchon das wahrfcheinlichfte ift, weil noch keiner eine-Verminderung'des Triakens: oder ha zung. des Urins wahrgenommen hat. Ur ‚Noch ift eine Lehre des Sarczorius zu bertickfiei tigen. „.Corpora quogue 'virorum) fana:et moderatifimo "victu utentia fingulis menhbus fiunt folito ponderofiora, unius,feilicet duarumye librarum pondere, et redeunt ° ad! confuetum pondus eirca finem.'menfis, ad'inftar mulierumy fed facta.criß, per Lrinam paulo_copiofio- rem yel turbidiorem. — Ante dietam:crifin menftruä- lemia fomno factam vel. gravitas ‘capitis vel corporis Jaffitudo perfentitur, et deinde paullo' copiofiori urina eyacuata omnia fedantur. Keill fand.nie: etwas dem ähnliches, - auch ich fand nie ein dergleichen Schwerer- werden; welches Seher als krankhaft und ganz 'zu- fällig mit dem Kreuzfchmerz,: Zabnfchmerz;,- Herz- klopfen der menftrusrenden Weiber in eine Reihe zu ftellen ift. Siebenmal' unter zwölf, Monaten 'wurde während einiger Tage nach dem Vollmond eine aus nehmende Trink- und Efsbegier neben ‚einer entfpre- chend gelteigerten Daukraft,. aufgeblähten Präcor- dien, fchlechtem tumultuarifchen-Schlafe, tiefen feuf- zenden Atkemholen und reichlichem dunkel gefärbten Harne, wahrgenommen. Vielleicht dafs diefe bis’ jetzt - fehr werthlofe Bemerkung behülflich feyn kann zur Auffindung beftändiger Mondseinwirkungen, auch öhtie den Gebrauch der Waage. Der' Barometerftand ilt viel- leicht hierbei fehr wichtig zu berücklichtigen. Durch’ Cuvier’s und Gallini’s reichhaltige Beobachtungen ift be- kanntlich „die -Brunft bei den Thieren mit‘ der Men-: 4 1 Atruation bei den Weibern als ‚gleichbedeutend erwie- fen, und.auf die moratliche Periodiecität zurückgebracht worden. Es ift jetzt noch der Auffaugung zu erwäh- .nen, wovon lich zwei Fälle aufgezeichnet finden, wel- che ich der grofsen‘ Seltenheit diefes Zultandes wegeh örtlich aufführe. Lining fagt vom‘dritten Jnli, dafs .er bei. einem. "Fhermometerftänd' von‘ '$7 Fahrenheit zwifchen 114 und 122 Uhr 20 Unzen Punfch getrun- ‘Ken, eine Unze Urin urle 143 Unzen an Schweifs von dich‘ gegeben habe, fo dhufbliare die Kleider zu 'wechfein genöthigt gewefen. Zwifchen ein und drei'Uhr alser elf Unzen und'trank vierzig Unzen Punfch, gab’ 33 -"Unzen Urin vom'fich, und verdunftete, ‘indem: ‚er. dem “dritten Grade’ der Windesftärke ausgeletzt es ‚zwölf Unzen. — The fame'Day'again,' betwixt 2% ä "and 's& pam. my Cloathing being the fame, and ufing no Exer- , veile, ‚J.drank betwixt 3 23 and.25 more of Puüch;; ‚and the Air being cooled by the Clouds overfprea- ding the Heavens, the Quantity of Urine was greatly -inereafed, amounting in thefe 22 Hours to 3 288» but ‚the Perfpiration was fe Aiualet diminisbed, that the ” Quantity of humid-Particles attracted by my fkin’ex- ceeded the Quantity perfpired’ in thefe 22 Hours by 3:83: Two. more Inftances of this Attraction you ‚have:in the’fame table; and, no doubt, iroften oc- curs in the Summer, and geek be discovered by any who can convenienthy weigh themfelves every 'fecond ör third Hour of the Day. Here there'was no’ Wafte of the Fluids, the predisponent Caufe, according to Keill, of fuch Attraction, but Reafon to a har contrary, by drinking fo plentifully of Punch. Der andere eben fo glaubwürdige und a! Ka: ähnliche Fall findet fich bei Keil. / Den fünf und zwanzigften December. Trkabkue eft in eubiculo, in quo aer,' igne calefactus-thermo- d 2 ee ee ae es \ 85 ‚metrum ad gradum 35 Berabats Das Thermometer it ein felbftgemachtes,: wobei 35% mälsig waren, Zwi- fchen elf Uhr Abends und.neun Uhr REMORLEIDE Unzen Verdunftung, funfzehn Unzen Urin. Am fechs und zwanzigften December. Keen eft ad-fextum ab urbe lapidem. Völliges Falten, wobei das Körpergewicht bis Abends 'zeha Uhr um fünf und Gebzig Unzen fich. verminderte, indern.drei und fechzig Unzen an Verdunftung und zwölf Unzen an Urin vo loren gingen... u...» Den fieben und zwanziglten December. Hac nocte octodecim humoris uncias ex aere ad ‚fe fomnians at- traxit. ‚Zwifchen Abends zehn Uhr bis Morgens acht Uhr fechs Unzen Urin. Der'Pulsfchlag war des Morgens beim Aufftehen von achtzig Schlägen, alfo ganz ge- "wöhnlich. , Ueber den Zuftand der Haut, Feuchtig- keit des Athems u. dergl. wird nichts gefagt.., Eine Nakrungseinnahme von 134 Unzen während des fol- genden Tages erfetzte fogleich die gehabten Verlufte. ' Doch fcheint der Körper an den Tagen kurz vor, und ‘ kurz nach diefen grofsen und abfi ehrlichen Tumulten der Schauplatz bedeutender feberhafter Bewegungen gewelen zu feym. Als weitere Erläuterung di fer merkwürdigep Beobachtung dient folgende Stelle: Humidum aerig maxime trahunt ea corpora, quae ‚humidi. minus in fe habent. Atque hac quidem ratione unius noctis fpatio octodecim humoris Uncias juvenem attraxilfe ab expe- „ Fimentis conftat. Ad quam quantitatem imbibendam multum. certe .contulere et. praecedens jejunium, et corporis. labore confumtio, et coelum eo tempore hu- anidum, nec non lectus alteri communis. Bei Harn- ruhrkranken kommen dergleichen Auffaugungen wahr- fcheinlich alle Tage oder alle Nachte vor; bei Gefun- den fcheinen fie jedoch eben fo feltene als gewaltfame _ Vorgänge zu feyn, wie z. B. das Erbrechen u; ‚dergl.. Bryan Robinfon beobachtete einen ganz pe Fall von Auffaugung. Ob diefe Zunahme durch Auffaugung von Fauct ftoff oder wirklichen Wafferdämpfen, durch Zurückhal- tung des Kohlen- und Wallerftoffs vor fich gehe),: där- 'über fehlen‘ wohl noch chemifche Athmungsverfuche jan, Harnruhrkranken. - Seguin fand vermöge 33 ‘an fich gemachten ‘Wägungen, dafs‘ der Körper im Bade an Gewicht nicht zunimmt. Eben fo fand Currie, lafs weder. die Gefunden noch die Harnruhrkranken, ° nöch ein wegen der‘ Verfchliefsung der Speiferöhre lang- fam Verhungernder;, je im Bade an Gewicht zugenom- ‘men’ hätien, ‘Eben fo unfähig zeigte fiech die Haut 'bei Seguin und Rowfjeau ‘zur Aufnahme von Sublimatwaf- dar und Terpentinöldämpfen, obgleich die Lungen bei Jetzterm’deutlich auflaugten, Th. Sewall und Bradndr Sihdrt' von Albany erweilen das Gegentheil, dafs näm- lich Färberröthe, Fıhabarber, Knoblauch und Kurkume ‘dürfch die Haut aufgenommen werden können; und au ‘dann im Härne und Athem bemerkbar feyen. ı "> ‘Sehr erläuternd für die hydraulifche Medieib Gnd neuere Verfuche von Magendie, bei ‚welchen fich..die Aufnahme 'vch Nüx, vomica "und anderer Gifte auf das Bruftfell geftrichen , fehr befchleunigte, wenn'.eih Aderlals ‘dem’ Verfuche vorherging. £ en ‘Zu einer fehr grolsen Beltätigung der oh nienfchlichen Statik dient es gewils, wenn wir. faft öhne alle Ausnanme diefelben BOEDE in Hales ‚Statik der RR wiederfinden. n = Tales zeigt nämlich durch "Ausführliche ee lange "Tabellen at einem Citronenbaum, einer Mufa, einer ‚Alöe, dafs in dem Pflanzenreich' wie. bei den Thieren ‘der Tag raus wii die: Zeit der. gröfs ten" Veilinköng “fe, > 'im’der Nacht‘ dagegen :bei , wei- .—— ....885 ‚weitem weniger verdunftet wird, oder auch häufg Einfaugung Statt findet. Eine Sonnenblume, drei Pfund fchwer, welche binnen zwölf Tagesftunden im Durchfchnitt zwanzig Unzen leichter wurde, verdunftete in einer warmen trockenen Nacht nur drei Unzen. Sobald aber nur der geringfte Thau zu fpüren war, geichahe garı keine Ausdünfiung mehr, Bei häufigem Thau, oder wenn etwas Regen des Nachts gefallen, hatten Topf und Pflanze um zwei bis drei Un- zen eingelogen. Ein mittelmälsiger Kohlkopf dunftete im Durchichnitt während zwölf Tagesitunden neunzehn Unzen, eine Weinranke fünf Unzen, ein Apfelbaum neun Unzen, und ein Citronenbaum fechs Unzen aus. Da nun alfo Tag und Nacht die beiden grofsen Gegenfätze find, auf welche man bei diefer ganzen Lehre immer wieder zurückkommt, fo ift es allerdings fehr zweckdienlich zu betrachten, ob man nicht aufser der Waage, auch andere phylikalifche Inftrumente dazu » gebrauchen kann, um die Unterfchiede des. Tagesmen- fchen von dem Nachtmenfchen deutlich zu machen, Vor allem am nächlten liegt das Thermometer oder die thie- rifche Wärme, Um den höchften-Grad der thierifchen. Wärme kennen zu lernen, foll nach De Luc’s Bath eine ganze Stunde Zeit erforderlich feyn, es unter die Achfel zu halten. Da es fich jedoch beim ärztlichen Gebrauch nicht um ein Zehntel Grad handelt, fo hud wohl zehn bis zwanzig Minuten Zeit überall hinläng- lich, um ’es zur grölsten Höhe Iteigen zu machen, welche ich nach einer ziemlichen Anzahl von Verluchen . im Sommer und im Winter, bei Tage und bei.der Nacht, vor und nach der Verdauung, bei deutlicher Gänfehaut, oder auch anfehnlicher Erhitzung immer diefelbe gefun- den habe. Selbit unter einer Anzahl hitziger Fieber- kranker wurde nur einer aufgefunden, welcher das Thermometer, und zwar mit reilsender Schnelligkeit, M. d, Archiv. VII. 3, Bb 386 a zwei Grad 'Reaum. ‚höher erhob als der gewöhnliche Standpunkt; "Während eines Wechfelheberanfalles foll der Unterfchied zwifchen Froft und Hitze wohl fünf Grad Reaumur betragen. Da.nun die Therinometer- höhe nur fehr bedeutende Abweichungen von der Ge- fundheit kenntlich macht, fo ift fie ganz unbrauchbar zur Auffindung von Uuterf[chieden zwifchen der Wärme- erzeugung bei Tage und bei der Nacht. _ Es wurde daher der Verfuch gemacht, die Schnelligkeit des Thermometerlteigens hierzu zu benutzen, und etwa hundert dergleichen Thermometerzählungen waren der Meinung fehr günftig, als wenn die Wärmeerzeugung in der Nacht wirklich vielträger und geringer vor fich ginge als am Tage. Sehr oft traf es fich nämlich, dafs das Queckfilber oder der Weingeilt in der Nacht drei, vier Minuten gebrauchte, um eine gewilfe An. zahl von Graden aus der mittlern Breite der Scala zu durchlaufen, welche am Vormittag in zwei Minuten zurückgelegt waren. Dr. Herzberg in Halle beftätigte durch einige Wiederholungen Henfetben Erfolg. Bei, alle dem zeigte es fich als eine Unmöglichkeit, die Thermometerlichnelligkeit mit der Waaglchale als paral- lel laufend nachzuweifen, wovon der Grund fehr deut- lich in der zu grolsen Veränderlichkeit des Thermo+ meterfteigens zu fuchen ift. _ Man würde daher alle fünf Minuten ein neues Thermometer anletzen mülfen, um die Summe aller Schnelligkeiten während einer Stunde mit der Summe während einer andern Stunde vergleichen zu können. Aufser dem allgemeinen Ge- fühl, welches die Nacht, auch unabhängig“ von der Kälte der Atmofphäre, als die froltigfte Zeit aner- kennt, liefse fich wohl noch mancherlei hierfür als Beweis gebrauchen. Das Bedürfnifs der Betten, und deren langfanıe Erwärmung am Abend, die kugliche Geftalt des Körpers, das vermehrte Verlangen nach f m =—— f "387 erhitzender Nahrung und gefelliger Erregung am Ab: “das Froftfchaudern bei Reifenden während Aufgang der "Sonne. Won der Wärmebefchaffenheit der Nacht ift * "doch die Wärmebefchaffenheit des Schlafes zu trennen, "denn dafs die Wärmeerzeugung mit dem phyfiologi- "fchen Vorgang des Schlafes auch aufser der Nachtzeit Än befonderer Verbindung ftehe, zeigt die Lethargie ‘der winterfchlafenden Tiere, der Schlaf der. Erfrie- ‘renden, das Auffchwellen und Wirmerwerden der. “Fülse, der Schweifs welcher bei Kindern häufig und “bei folchen, welche lange nicht gelchlafen, eintrith, “und 'endlich die aufserordentlich grolse Leichtigkeit ‘der Erkältung auch nur bei der mindelten Anwandlun "zum Schlaf, Magis prohibetur perfpiratio in ‚dormien- tibus ab Auftrina aura frigidiusculä , quam in vigilan- "tibus ab ingenti frigore. Aus _diefer Quelle fchreibt ‘fich vielleicht zum Theil die Ungefundheit der. alten ‘Soldaten, Poltillone, Bedienten u. d. sl. » Befchäftigun- "gen, welche bald fchlafen bald wachen: Wie weni ‚die Erkältung mit der Wallerentleerung durch Haut und Lungen zu thun habe, zeigten mir zufällig drei Wägungen am Vormittag, wobei von Stunde zu Stunde zwei Unzen verdunftete, obgleich unmittelbar vor der erften Stunde ein kaltes Fufsbad vorhergegangen war, welches einen fchon beftehenden Rheumatismus Kicht- "bar ver[chlimmerte. Sehr merkwürdig ilt es, .dals die - Werrückten der Erkältung fo fehr widerftehen können, Bei der verheerenden Epidemie des englilchen Schwei- fses war es von grölster Wichtigkeit, den Kranken während der ganzen Dauer des Anfalles immer wachend zü erhalten. Man hat es den Thermometermeflungen allgemein vorgeworfen, dafs fie fo wenig mit dem Gemeingefihl übereinfiimmten, welches auch bei der Beftändigkeit Bb a 388 mn der T'hermometerhöhe nicht anders feyn' konnte, . De ‘ felben Vorwurf kann man nur mit Unrecht. den, Zah. lungen der T'hermometergefchwindigkeit machen, Auch ift dem zu erwiedern; dafs das Gefühl felbit fehr verän- derlich ift, dafs es fehr verfchieden an den werfchiedenen ‘“Theilen des Körpers, und endlich dafs.es zu ein und der- "Telben Zeit bei Fiebernden ganz mit fich felbft uı fchieden oder unaus/prechbar ift, fo dafs faft alle Kranke Froft und Hitze zulammen nennen, Ein Thermometer durchläuft gewöhnlich in der erften Minute zehn Grad, ‚in der zweiten nicht mehr als zwei Grad, Dafs die 'thierifche Wärme nicht durchgehends oder im nächften - ‘Gliele mit der Verdunftung verkettet ift, ergiebt. fich fchon aus der trockenen Hitze der Fieberkranken, wo “unmöglich die Verdunftung mit der Wärme gleichen Schritt halten kann, Ob die thierifche Kälteerzeugung nach De la Roche als eine anorganifche Erfcheinung nit der, Verdunftung gleichen Schritt ‚geht, wäre wohl durch Thermometermeflung in rulßfchen Dampfbädern am beiten zu wiederholen. Er fand. nänlich die Ver« dunftung und Kälteerzeugung in einer dergleichen Dampfatmofphäre als aufgehoben. Sollte man wohl die Luftpumpe zu Erzwingung der Perfpiration ge- brauchen können, wie Edwards mit den Frölchen ge- ihan? Sehr merkwürdig für die Lehre von der thieri- Ichen Wärme find die Murmelthiere, Igel und andere Winterfchlafenden Säugethiere. Ihre Blutwärme ift nämlich im Sommer Kar wachenden Zuftand 29 — 30 Grad, alfo mit ‘der menfchlichen gleich grols. Im Winterfchlaf, wo alle Refpiration und Blutlauf aufhört, beträgt ihre Blutwärme nur vier Grad, Dieler Zu- ftand tritt ein, wenn die äulsere Lufttemperatur auch zur vier Grad beträgt. Tiefere Kälte. macht diefe T'hiere wieder wachend und belebt wieder ihre Wärmeerzeu- gung. Während drei und einem halben Monat hatte ein Murmelthier, bei Mangili,. welches fortwährend gefchlafen, zwei und eine halbe Unze an Gewicht ver- loren. Thiere, welche äfters im Winter aufgewacht waren, verloren mehr. Thom/on beichreibt eine eigne Art von Wärme- meller. Er legte nämlich auf eine entzündete Leiften- drüfe baumwollene Tücher, die in Waller von 40° Fahrenh. ausgerungen waren., Wenn fie fich heifs an- fühlten, wurden fie abgenommen, wobei fie oft 90° hielten. Er berechnet hieraus, dals die Wärmeent- wicklung von diefer Leiftendrüfe aus binnen vier Tagen hingereicht hätte, acht und ein halbes Pfund Waller zum Sieden zu bringen. Weitere Unterfchiede zwifchen EI Tages- und dem Nachtmenfchen würden darbieten der befchleu- nigte härtliche Pulsfchlag am Abend, die eigenthüm- liche thierifche Electricität, welche ‚nach Pfaff gegen Abend am deutlichften ift, der grölsere Waflerreichthum des Blutferums nach Davy in der Nacht, der geringere am Vormittag, die Erweiterung und Verengerung der Pupille in der Nacht und am Tage, die Verlangfa- mung der Verdauung während der Nacht nach Walaeus Entdeckung, und endlich die Abänderungen des gefelli- gen Lebens oder des gemüthlichen Verkehrs, von dem idyllifchem Phlegma ‚des Morgens, zum künftlerifchen Cholerieus am Spätabend, und der eingezogenen Me» lancholie der Nacht. Um.die Gröfse der Lungen - und‘ Hautverdünftung abgefondert kennen zu lernen, erfand Seguin wohl die wi; fte Vorrichtung. Er, fteckte nämlich feinen gan- örper in eine undurchdringliche Hülle von. Wachs- ar, und liefs nur ein Luftloch am. Munde, um Athem zu fchöpfen, fo dafs fich der Dunft oder das ausgeltolsene Waller von der Haut innerhalb der Hülle 390 2 _—n - ‘ auffammelte,.der Betrag der Lungen jedoch fammt dem Stoffwechfel-des Athmens verflog, Ob jedoch diefe undurchdringliche Hülle, oder die Art wie fie Seguin gebrauchte, fchon alles geleiftet habe , ilt infofern eini- - gem Bedenken ausgeletzt, als er fagt, dals fich im Verlauf der Verfuche nur wenig Waller angelammelt habe, welches er der geringen Menge der Luft zu- fchrieb, welche die Verdinftung nicht hätte auflöfen. können. Doch fteht diefer Er Klee der Erfolg les Boerhaave’fchen, Cruikshanf’ichen, Aberzeihy’ichen und . Hales’fchen Verfuchs entgegen, welche einzelne lebende . Fülse, Arme, Pflanzenzweige , in enge Glaskolben . fteckten. und auf diefe Weile überfülßg klares Waller . fammelten, Ueberhaupt kommen in der Schrift diefes _ berühmten Phyfikers mehrere Stellen vor, nach wel- chen es recht fehr zu bedauern iit, dafs er die Erfolge feiner Verfuche nie mit feinen Vorgängern verglichen habe, ja felbft den gelehrten Phyfiologen nach ihm, und dem eher des Herrn Friedländer fcheinen. die grofsen Abweichungen in der Art und Weife etwas zu fuchen zwilchen Seguin und den übrigen Statikern ganz entgangen zu feyn. Der oben ausgelprochene Gegenfätz zwifchen Vor- mittag und Nacht ilt nichts weniger als gewagt oder neu, fondern nur eine geringe Bekanntfchaft mit der neuern Phyhologie gehört dazu eine unzählige Menge von Thatlfachen aufzußnden, durch die er erweislich und dargethan vorliegt. So z.B. fagt Prout: „Alle meine Verfuche ‚haben nachgewiefen, dafs bei Tage mehr Kohlenfäure gebildet wird als bei Nacht, dafs die. Menge ‚mit Anbruch des Tages zuzunehmen_ anfängt, fo bis Mittag fortfährt, und dann bis gegen Sonnen- untergang, abnimmt. Während der Nacht [cheint fie NET, auf einem fehr niedrigen Grade zu behar- ren. Die gröfste Menge, die um Mittag gebildet wird, . ed 391 _ übertrifft im Allgemeinen die kleinfte um F des Gan- zen, Doch wichen verichiedene Tage ganz hiervon ab, ohne dafs ich bisher die Urfachen im en hätte erforfchen können, Nach Herrn Brande nimmt die Menge gegen Abend zu, doch konnte ich dies nicht finden. Für die befon- dern Abänderungen läfst ich bemerken, dafs. mehrere eine Neigung zur Verminderung als zur Vermehrung der gewöhnlichen Menge haben, und dafs, wenn die Menge ungewöhnlich vermehrt oder vermindert wor- den ift, fie nachher im entgegengefetzten Verhältnifs zu oder abnimmt, fo dafs dadurch im Ganzen ein ge- wiffes Mittel in der Production erhalten wird. Leiden- fchaften fcheinen einen grolsen Einflufs zu haben, na- mentlich nieder[chlagende Verminderung, erhebende Vermehrung herbeizuführen, ‘Mälsige Bewegung fcheint fie zu ih hef tige zu vermindern, x Die gröfste Abnahme veranlafste Alkohol und gei- ftige Getränke überhaupt, zumal bei leerem Magen ge- nommen, Ueberhaupt bewirkt alles, was Verminderung der Lebensthätigkeit herbeiführt, fparfame Diät, Queck- filberreizung u. [, w. nach Fyfe’s und meinen Verfuchen ein folches Sinken. Auch im Schlafe fcheint die Menge bedeutend ab- zunehmen. Nach einigen wird einige Stunden!nach dem Elfen, wenn der Chylus in das Blut tritt, mehr ausgeftolsen, doch konnte ich dies nie bemerken. So weit Prous. Wer erkennt nicht hier deutlich die Wiederkehr aller ftatifcher.-Gefetze. Was Prout über Leidenfchaft, Al- kohol, Bewegung, Quecküilberreizung fagt, fo möchte hierbei wohl wie beider Waage als vermittelndes Glied x das Thermometer oder der Stand der thierifchen Wäre anzulehen feyn, j Die oben angegebene Weife den Thermometer zu - gebrauchen, bewährt fich auch noch in einer andern Hinßcht als brauchbar, nämlich um den verfchiedenen Wärmegrad der einzelnen Theile des thierifchen Lei- bes zu erforfchen. r Im Maftdarm durchläuft es in einer Minute ge- wöhnlich einen fo grolsen Raum als in zwei Minuten unter.der Achfel.e. Auch der Mund unter der Zunge übertrifft die Achfelgrube um ein fehr bedeutendes. ° Allen und Pepys fanden, dafs unter einer Glocke eingelperrte Meerfchweinchen zu Anfang. diefer Ein- fperrung, wo fie noch munter waren, mehr Kohlenläure ausfchieden, als nachher, wo fie fchläfrig wurden, Hieran fchliefst fich auch Ny/ien’s Beobachtung, nach welcher zwei fchlaftrunkene Nervenheberkranke aulser- ordentlich wenig kohlenfaures Gas ausathmeten. Eine ganz gleiche Tendenz als in diefer Abhand- lung, findet fich in einer ähnlichen, von R. Knox, (Gehe Meckel’s Archiv, Bd, 1I. S. 86.) Wenn Knox behauptet, dafs am Morgen der Pulsfchlag nicht nur am erregbarften, fondern auch am fchnellften fey, fo würde dies zwar auf das vollkommenite zu dem Obigen pallfen. Jedöch ift zu bedauern, dals Knox diefe Puls- zählungen blols an einer Perfon angeftellt hat.‘ "Ich habe wenigfiens die Keil’ichen Pulszählungen, für welche fich auch die allgemeine Meinung ausgefpro- chen hat, völlig richtig gefunden, dafs nämlich am ‚Abend und zumal whrend der Verdauung der Puls- fchlag am fchnelliten angetroffen wird. Bei der ver- bellerten Art, womit Krox verfuhr, den Puls von Stunde zu Stunde zu zählen, 'und jede einzelne Ein- wirkung auf denfelben anzumerken, würde es: ihm Rn ' ‚ nicht Schwer geworden feyn, fich mit diefen Wieder- fprüchen auszugleichen. Uebrigens liegt es am Tage, dafs bei den gewalt- Samen und heftigen Befchleunigungen, welche der Puls erleidet, durch den Genuls von Speifen und Getränken, durch Bewegung, durch Leidenlchaften, durch die gelin- delte Erkältung, es gar nicht zu erwarten war, die fei- nen Niüanzirungen,, welche die Tageszeiten hervorbrin- ‚gen, je aufzufinden. Die Palpitationen, welche auf den Genufs von Spirituofen erfolgen, treten oft exrft nach zehn Stunden ein, und zwar find fie alsdann bex dingt durch. eine Zerfetzung des Mageninhaltes, Alle diefe Einwirkungen müllen völligabgehalten oder gleich- rhäfsig gemacht werden, ehe aneine erfolgreiche Schlich« tung dieles Streites zu gedenken if. Nur durch eine. grolse Enthaltfamkeit war es mir möglich, den Puls. ara Abend: langlamer zu machen als er Morgens gewe- fe2. Was die gröfsere und ficherere Erregbarkeit am. - Morgen betrifft, fo ftimmen meine Zählungen hiermit belfer überein. Doch ift es leicht möglich, dafs das - Herz am Morgen zwar am beweglichften und erregbar- Sten ilt, am Abend aber die. einmal durchgedrungenen, Erregungen. am danerhafteften fich zeigen. Für den Zweck diefer Abhandlung genügt es ge- fagt zu haben, dafs die Zahl der Pulsichläge weder mit der Verdunftung noch mit dem Wärmeverhalten in en- ger Bezichung ftehe, wie Prous denfelben Satz aufge- ftellt hat, indem er die Menge der entweichenden Koh- lesläure nicht von dem Zuftande des Kreislaufs abhängig gefunden. Krox fagt: „Ueber die Stunde um welche nieht nur die Schnelligkeit, fondern auch die Erreg- barkeit des Pulfes zunimmt, bin ich durch meine Ver- fuche noch nicht völlig gewils. Bei mir tritt diefe Periode ungefähr um drei Uhr Morgens ein. Der Schlaf ift nicht die Urfache der täglichen Erneuerung des Steigens des Pulfes am Morgen, indem gänzliche Entziehung deffelben diefe Erfcheinung keineswegs ver- hindert. ‚Mit Recht macht wohl Knox auf das Un- wahrfcheinliche der Meinung aufmerkfam, welche in der Nacht eine lebendigere Vegetation oder Verdauung annimmt, indem die fieberhaften und fchlaflofen Nächte nach fpätem Abendeffen fo fehr dagegen fprechen; nicht minder falfch und durch das "Thermometer widerlegt ift die Meinung, dafs die thierilche Wärmeentwicklung der Nachtzeit angehöre, fo wie das geringere Athmen zur Nachtzeit durch Prou£ erwiefen. Im Senfitiven, Anjmalifchen, fo wie in der Vegetation und in dem _ Leben der allgemeinen Elemente herrfcht ‚zur Nachtzeit entichieden die Contraction, und nur diefe unheimli- chen Einflüffe, denen auch die Naturbeobachter unter- worfen find, fcheinen bisher die Urfache gewefen zu feyn, welche ihren Erfindungsgeift bei der Gefchichte, des Schlafes nach fo ungenügenden Erfolgen fchon er- ftarren liefsen. Nach Broren und feinen "Anhängern fammelt ficeh die Senßbilität in der Nacht an, und ift am Vormittag am erregharften, am Abend am erf[chöpf- teften. Die Naturphilofophie (hehe Kiefer’s Telluris- mus) erblickt in dem Wechfel des Schlafens und des , Wachens der .irdifchen Creaturen eine Wiederholung der Erdrotationen, indem Licht, Wärme, Expanfion und wachendes Leben auf der erleuchteten Erdhälfte, Finfternifs, Kälte, Erftarrung und Schlaf auf der ab- gewandten Erdhälfte Statt, finden. Wenn, daher die entzündlichen Krankheiten, welche. mit Froft, Schlaf, Zurückhaltung der Secreiion, Bewegungslofigkeit und thierifcher Stimmung gegen die. Nachtzeit uns befallen, als Darltellungen verfchiedener Schlafzuftände angefe- hen feyn wollen, fo kann die heilende Kunft als Die- nerin der Natur ihnen nicht anders entgegentreten, als . Re den naeh der Nacht, mit der Kälte, Dun. heit, Ruhe, Reizloßgkeit und Enthaltfamkeit oder- r Antiphlogiltik. Die Schwächekrankheiten dage- gen bedürfen zu ihrer Darftellung der T, agseinflüfle oder ‚der Phlogiltik: -Die Antiphlogiftik Tchafft aus unvoll- "kommenem Schlaf wirklichen Schlaf, .die Phlogiftik, "aus unyollkommnem Wachen, wirkliches Wachen. iv. ® Etwas zur Würdigung der „phyfiologifchen “ * Unterfuchungen von Krimer,‘ Leipzig 1820, Von Dr. Jazckeı, Privatdo- centen zu Breslau. Wenn ich Kunftrichter. wäre, fo würde meine Ton- leiter diefe feyn; Gelinde und fchmeichelnd gegen den . (Fähigkeiten verrathenden) Anfänger, mit Bewunde- ‚rung zweifelnd, mit Zweifel bewundernd gegen den | Meitter; äbfehreekennl und pofitiy gegen Stümper, höh- - nilch gegen den Prahler, und fo bitter als möglich ge- Ber den Kabalenmacher. Lefjing im $7[ten antiquarifchen Briefe. Ob die Tortur der Vivifectionen für alle Räthfel in der Naturforfchung des tbierifchen Lebens uns die befriedigende Löfung erpreffen wird — ob auf folchem Wege das Verhältnifs apocryphifcher Beobachtungen zu notorifchen Thatfachen nicht noch urgünftiger, für die “ Combination hemmender werde, ob an die Stelle einer durchgreifenden Anficht, ein Deduciren aus einzelnen, lofe nur aneinanderhängenden Erklärungsprincipien, und fomit ein Zerfallen der Wiffenfchaft in mehrere, fich « wechfelfeitig ausfchlielserde, und doch vergeblich nach Selbftf ftändigkeit ftrebende Sphären treten Könnte; das mag, die Gelchichte der Phyfiologie,, die ohnehin von al an noch gelchrieben werden fell, entfcheiden. Billig niomt die Gegenwart alles, was die herr- ! fchend gewordene Richtung der Zeit giebt, in die Ar- chive der Wiffenfchaft auf, nur für die Aechtheit und Vollftändigkeit der Beobachtung verlangt fie Gewähr. Können äufsere Umftände, wie in den meiften Fällen, diefe nicht geben, fo wird es die Sache der Kritik, ihr von innern Kennzeichen der Wahrheit entnommenes Urtheil zu fubltituiren: ein Urtheil, das um fo viel fchärfer feyn mufs, als es gefährlicher ift, das Brand- | mahl der Lüge an einer factifchen. Behauptung überfehen, als die Schwäche einer Hypothefe verkannt zu baben. " Und dennoch werden es hoffentlich wenige Zeilen darthun, wie wenig, wie wohl fon/t auch, fo befon- ders in Hinfieht desin der Ueberfchrift genannten Werks alle bis jetzt Jaut gewordenen Urtheile *) diefer Forde- rung entlprochen haben: meine Leler follen in wenig Zügen ein Werk kennen lernen, an dem die grellfte Disharmonie feines Innern auf eine unerklärliche Weife. bis- jetzt unbemerkt geblieben ilt, felbfe ohnerachtet der zum Argwohn drängenden Harmonie mit den Ar- gumentationen eines allerdings achtungswerthen, aber vielleicht doch zu thefenreichen Naturforfcehers, Der erfte unüberwindliche Zweifel gegen des in der UÜeberfchrift genannten. Verfalfers mit vieler Befchei- denheit verfülste Behauptung: „feine Verfuchefeyen mit aller möglichen Treue erzählt, und die Folgerungen nur nach mehrmaliger Prüfung feltgefetzt worden, “ ergab fich dem Referenten fogleich aus den abweichen- 7) Man Eehe 2, B. Salzburger Zeitung 1921. No, 13 und 14. Fer ner Litteraturzeitung 1821. No. 161. Be „den und ganz unglaublichen Angaben über die Ter:pe- ratur der Thiere vor den Verfuchen, Nach dem ach- ten Experiment, des dritten Auflatzes zeigte ein grolser ‚Hund eine Temperatur von 104° Fahrenh, in feinem Maftdarm; im funfzehnten Experiment derfelben Reihe ein zehntägiger Hund von ziemlicher Gröfse 97°; im fechzehnten Experiment ein vierzehntägiger 732°; im hiebzehnten Experiment fand der Verfaller g0° F ahrenh,, im,achtzehnten Experiment ‚25° Yahrenh,, im nedun- ‚ten Verfuch des erften Auffatz-s wird die Temperätut eines Hundes auf 23° Reaum. — 933° Fahrenh,ange- geben. | > „...." Keine von diefen Angaben der vor dem Begirmen - des Experiments bei Thieren einer und derfelben Spe= cies gefundenen Temperatur kann auf einem Schreib-. ‚oder Druckfehler beruben, weil an jede derfelben fich eine die angeblich beobachteten Veränderungen ausdrü& ckende Zahlenreihe fehr genau anfchliefst. , Dafs aber die Temperatur einer Säugthiereart bei aller möglichen Veränderung durch Alter, Grölse, äufsere Temperatur, ' erregte Anglt des Thieres, in einer folchen Breite ieh varüren könne, (die Differenz der Extreme beträgt bei Herra Krimer 303° F.) .dals die meiften gegebenen Beftimmungen viel zu weit unter der für. diefe Gattung fehr beftimmt gefundenen normalen. Temperatur von 1002° Fahrenh. (nach Braun) find; darüber dürfte un- ter allen, die fich Phyfiologen nennen, wohl nur Herr Krimer Belehrung, bedürfen, Ueber das zweckwidrige Häufen experimenteller Eingriffe auf das nämliche Thier, über die den Autor fehr oft bei feinen Folgerungen verlaffende logifche Schärfe begebe ich mich jeder Ausftellung: eine Trjas von Beifpielen, mit welcher unerhörten Dreiftiskeit er Refultate ganz gegen den Buchitaben, feiner eignen Verfuche ausgelprochen hat, möge jeden, der das an Beobachtungen cheinbar fo reiche Werk enutsen "wollte, _ den’ Werth .deffelben klar vor Augen legen, eine Vergleichung, die Herr Krimer durch 'ein Fafı Be- ftändiges fallches Citiren feiner Verfüche. mühlam Zu ‘machen $ewulst hat, Bd ET 7 Die fiebzehnte Folgerung in der dritten Abhahd- dung fagt: „Reizungen des Nervens (kein Druckfeh- | ler, fo wenig als Oxid, Mykrofkop und arteriäll) ver- mehren zwar die Empfindlichkeit desjenigen "Theils, welchen fie verforgen, ftören aber zugleich feine 'Be- "wegungsfähigkeit.‘“ Im dazu gehörigen fechsten Ver- fuch erfahren wir dagegen nur, dals bald nach‘ der Verletzung der Hüft- und Schenkelnerven beider Seiten durch Stiche, ‘wovon die der rechten Seite zuerlt ge- fchah, .das Thier Stiche und Quetfchungen ‚auf der / Hautoberfläche diefes Schenkels weniger, als am Iin- ‚ ken ’zu empfinden fchien: dafs zwar, nach Vorüber- gehn der unter den Stichen felbft eingetretenen Zuckun- gen, die Bewegungsfähigkeit gelitten hatte, aber doch nach vierzig Stunden, wo fchon alle Empfindlichkeit gegen jeden Reiz erlolchen war, noch fo weit beftand, dals das 'Thier die Schenkel anziehen konnte, Däswi- fchen kommt die auffallende Angabr, dals nach‘ Ver- lauf der erften vier und zwanzig Stunden „dalfelbe die angebrachten Reize weit weniger, als vorher empfand (aber wie ftark denn eigentlich?) und feine Schenkel durchaus nicht bewegen konnte. “ Selbftwiderfpruchs genug; doch lange noch nicht fo grols als in dem Fol- genden. B Diefechs und zwanzigfte Folgerung deffelben Aufl fatzes enthält wörtlich die Behauptung: „Bei Thieren, welche man nach durchfchnittenem Vaguspaar mit. den durchgelchnittenen Nerven in den Kreis einer Voltai- fchen Säule bringt und fe (?!) dann tödtet, findet man nach dem Tode weder eine Ausfchwitzung in den Lun gen, noch unveränderte Speife in dem Magen.“ Der - dabei citirte achte Verfuch kann durchaus nicht hieher ' gehören, da er die Gefchichte einer Vergiftung, und keine Operation am pneumogaltrilchen Nervenpaar ent- “ hält, dagegen fcheinen bei No. 4. und 5. diejenigen zu „ feyn, auf die der Verf. fulst. Man höre das Welent- liche beider. Vierter Verfuch. Ein Thier, das neun Stunden auf ' "die angegebene Art unter der Wirkung der galvanifchen Säule gewelen war, zeigte bei der Leichenöffnung ein „ eiterartiges und zähes Exfudat in den Bronchien, das der Verf, jedoch unter. dem Mikrofkop deutlich von Eiter unterfchied im Magen fand er falt noch unyer- änderte Speifen. . RP SENSA . Fünfter Verfüuch.‘ Ein auf ähnliche Art behandel-. tes Thier wies genau diefelbe Erfcheinung in den Lun- gen nach, der- Magen enthielt ebenfalls weniger ver- daute Speifen, die Gegend des Pförtners Ausgenommen, in der fie faft ganz verdaut erfchienen: Dafs es leicht war, diefe a)s Refte der Verdauung vor dem Verfuch, zurückgehalten durch das auf Durch- fchneidung des Vaguspaars eintretende Erlöfchen der Muskelthätigkeit des Magens, befonders an dem Zu- ftande des übrigen Mageninhalts zu erkennen, ift kaum nöthig zu’erwähnen, Wir können nur ausrufen: wenn die felig find, die glauben und nicht fehen,; wie felig ‚wird Herr Krimer feyn müllen, der da glaubt ‚und be= - hauptet, wovon er das Gegentheil fo klar gefehen hat. Zur. Vollendung des Beweiles, dafs Herr Dr, Kri- mer wirklich ein litterärifcher Falfchmünzer itt, noch ein Beilpiel aus der nämlichen Reihe von Folgerungen. Die vier und dreifsigfte derfelben, pag, 173. lautet: „Nach der Hinwegnahme einzelner Hälften des grolsen Gehirns (mit Vermeidung aller Verletzungen des klei- nen Gehirns) wird die Wärme des Thieres um einige = r4 Grade erhöhet, zwelche (2?!) aber nach.einigen Minutem wieder fiokt,“ Verwielen ilt dabei auf den’ fechzehn- ‘ten Verfuch, der aber im Gegentheil nur von einem unmittelbaren Sinken der er nach Hiaweg- nahme des ganzen grofsen Gehirns fpricht, ein begreif- licher Weife nicht zur Beglauhigung der entgegengeletz- ten Wirkung, die der Verf. nach Hinwegnahme einer Hemifphäre, beobachtet haben will, fehr förderliches Refultat: in dem fiebzehnten Verfuche hingegen. be- merkte Herr Krimer wirklich eine vorübergehende Ten perafurerhöhung nach der Exftirpation der linker Heinilphäre, wobei aber die Vermeidung aller Ver- letzungen des kleinen Gehirns, auf die die Folgerung ein han, legt, nur inlofern Statt finden konnte, als das kleine Gehirn bereits binweggenommen war. , \ Damit man jedech nicht glaube, dieler eine Auf- fatz Tey”invira Minerva gelchrieben,‘ nur noch eine Probe von: Beobachtungsforgfalt und phyBologifcher- Einficht aus des erwähnten Werks erlter' Abhandlung „über die Farnablouderung. «< In einer Reihe von Ex- perimenten follen fech da, laut den Folgerungen, Ver- änderungen der [peeihfchen Schwere des Urins , gleich- laufend mit andern, ergeben haben, aber der Verf. bietet in den meilten diefer Verfuche nup eine Zahl, entweder den Ausdruck der !pecififchen Schwere ‚vor, oder im Experiment, dem Lefer, der gerne felbft mit- rechnen möchte, zur Vergleichung dar, auch fällt es dem Verf. wohl bie. und da erft bei den Folgerungen ein, die veränderte fpecißfche Schwere beobachtet zu haben. Ihm fcheint fein jedem Phyfiker lächerliches. Raifonnement zu genügen, dafs ein vr der Spuren , des Blutferums in feiner. Mifchung zeigt, vermöge die- fes Beltandtheils fchwerer werden mülle. Da das Se- - rum des Bluts bei Hunden nach Johr Davy 1.023 fpe- cißfches Gewicht hat, der Urin aber [o leicht vom ; Verf.. Verf. in keinem Verfuche vorgefonden wurde, und auch wirklich nicht ift, fo ift der Fall ganz. der, als "wenn man das fpecihfche Gewicht des Walfers durch Zumilchung von Alkohol vergröfsern wollte. Dafs Herr Krimer endlich fich überreden konnte, eine Ligatur fey binnen drei Tagen vollkommen aufge- "löft worden, (Experim. 2: p. 8,)"dals er: im Stande ‚war, feinen Harn von vier zu vier Minuten zu unter- fuchen, was felbft mit Beihülfe des Katheters fehr un- - wahrfcheinlich ift, dafs es ihm gelang, Welpen und - Hummel zu treuen Trabanten bei feinen Verfuchen - mit der Schwimmhaut der Fröfche unter dem Mikrofkop "zu machen, das alles führe ich nur als Beweis an, wie auch das Auffallende von unferer heutigen Kritik über- fehen wird. ' Pi Ich breche ab, da ich eine wiffenfchaftliche Dis- culßon über einige von Herrn Krimer gewilshandelte Gegenftände mir für eine andere Gelegenheit vorbe- halte. Dafs keine perfönliche Animoftät mir die Spra- che der Indignation, in der mein obiges Urtheil aus-- ‚gefprochen ift, weder gab, noch auch nur fchärfte, hoffe ich felbft die nicht erft verfichern zu dürfen, die’ ‘fchon andere Meinungen über den Werth des in Rede ftehenden Werks ausgefprochen haben, Möge die Kri- tik unferer fo zahlreichen Recenfionsinftitute künftig beffer dafür forgen, dafs nicht aller Schlamm als Jautere Wahrheit durch ihr durchlöchertes Filtrum gehe! M. d, Archiv, VIL 3. Ce = 408 ARTEN NEREN V. Eine nothwendige Bemerkung ‘zu Herm Prof. Mayer’s Auflatz*): „Ueberden Unterfchied des venöfen und arteriöfen Bluts rückfichtlich feines Gehalts an Faler ftoff.“ VonDr. Jaeckeı. Herr Profeffor Mayer giebt uns in dielem Auffatz die den frühern Siegwart’ichen widerfprechenden Refultate feiner Wergleichungen, jedoch nur drei, oder eigent- lich zwei feiner Verfuche, mit ausführlicher Darle- gung aller numerifchen Verhältniffe. Der Schlufs des Herrn Verfaffers erfcheint aber nur fo lange gegründet, als man es unterläfst, auf weitere vergleichende Rech- nung aus den Angaben felbft einzugehn: eine folche weilt dann bald nach, dafs diefe Verfuche nicht auf eine zu richtigen Relultaten führende Art angeftellt feyn Können. N Herr Prof. Mayer nahm: ; 1) ı6 2 arteriöfen Blutes eines Pferdes und erhielt Falerftof . ..... ..' 134 Gr. od, 0,0174 Prit.. 2) 16 3 venüles deflelben. 78,55 — 0,0102 — 3) : 8 Z arteriöfes eines an- gern Pferdes ee ee 125 — 0,0326 — -4)8 3 venöfes deffelben . go °— 0,0208 — 5) 13 3 Zarter. delfelben 43 — . 0,0652: —. 6) ı 3 3 3 venöfes defielben 33 — 005 — Wollten wir überfehn, dafs das Blut des zweiten Thieres hier unverhältnifsmälsig reicher an Falerftoff ericheint, fo kann doch das Vorkommen nocheinmal ı) Im dritten Bande dieles Archivs, p. 534. £ fo grofser Antheile von Faferftoff in dem zweiten zum ‘Verluch genommenen Antheile von Blut des nämlichen ‚Thieres, (vergleiche No, 3. mit No, 5. und No. 4. \nit No. 6.) wohl nur auf einem bedeutenden Irrthuin in der Ausführung oder Methode‘ des Analyfirens beru- ‚hen; es ergiebt fich felbft bei Vergleichung des arteriö- A fen Bluts in No. 3. mit dem venöfen von No, 6. ganz J gegen des Verfalfers Behauptung ein grofser Falerltoff- überfchufs des letztern. Da die Procente in No. 5 _ wnd 6. gerade das Doppelte von No. 3 und 4. find, j würde ich einen Rechnungsfehler yermuthen, wenn diele Angaben unmittelbarer Fund des Abwägens feyn _ mülsten. Möge denn der Herr Verf., wenn er uns darüber noch einigen Auffehlufs geben könnte, zugleich feine hingeworfene Aeufserung über die Bildung der Crufta inflammatoria durch einen Ueberfchufs an Faferftoff gegen Heiofons und anderer bekannte Verfuche begrün- den wollen. Die aus ihnen fich ergebende Anficht giebt "wenigftens dem praktifcben Arzt, der die Crufta in- " Rainmatoria nicht blofs von den verfchiedenften Krank- ' heitszuftänden, fondern auch von vielerlei Umftinden bei und nach der Venäfection abhängig fieht, weit be- friedigendere Auffchlülfe, als die hier vorgetragene. * N VI. Ein paar Bemerkungen über Pigmentabfon- derung und Haarbildung. Von C,F, Hzuv- | SINGER, In einem fehönen Auffatze G. Jäger’s im vierten Hefte des fechsten Bandes diefes Archivs findet fich ($, 492.) die Bemerkung, dals fich das fchwarze Pigment fchon Cca in dem Auge fehr kleiner Embryonen finde, gegen: welche Aeufserung ich nichts einzuwenden habe; wenn ich aber in einem folgenden Auflatze (S. 550.) Suflere, das fchwarze Pigment fehle noch im Auge des Fötus, fo fcheint diesder Behauptung Jägers zu widerfprechen, in der That foll es heifsen: irn der Choroidea des Au- ges des jungen Embryo, welche Worte ich dort-hinzu- . zufügen bitten mufs. Indeflfen benutze.ich. die darge- botene Gelegenheit, vorläufig ein paar Worte über Pig- mentabfonderung und Haarbildung, Gegenftände, über welche ich im zweiten Theile meiner demnächft erfchei- nenden Hiftologie weitläuftiger zu-fprechen,. Veran- ‚laffung finden werde, hier mitzutheilen. Die Abfonderung des fchwarzen Pigments im Auge beginnt zuerlt in dem Strahlenkärper, um: wel- che Zeit und auf welche Art, kann: ich indeffen nach meinen bisherigen Beobachtungen nicht angeben, denn ich erinneremich kaum, das Auge im bebrüteten Hühn-. chen und-in Säugthierfötus ohne. diefen. fchwarzen Kreis gefehen zu-haben, doch werden wohl-fortgefetzte' Beobachtungen auch hierüber Auffchlufs geben. Die Aderhaut dagegen bleibt, wenigftens beftimmt in Hunde-, Schafs- und Rinds.- Embryonen lange ohne Pigment, und ıbefteht nur aus einer Schighk.. ‚von weilslichena Schleim: (Bildungsgewebe), der von vielen Gefälsen durchzogen und dadurch etwas geröthet wird, die- fen röthlichen Schein findet man in der Aderhaut, aber auch nach erfolgter Pigmentabfonderung und bis zur Ge- burthin. Dieerlie Abfonderung des Pigments in d der Ader- haut des Kuhfötus fcheint gewöhnlich im Anfange des vierten Monats zu erfolgen, zuerft wird es in der Nähe des Strahlenkörpers abgefondert, und, verbreitet fich fodann immer mehr nach hinten, doch findet fich immer im Kuh-, wie im Schafsfötus, nach‘oben und innen ein runder Fleck, der. früher und ftärker Tchwarz —— 405 "wird *); als die übrige Aderhaut“ ' Die Art, wie ‚das Pigment‘ abgefondert wird, ift übrigens folgende: Es entftehen einzelne, kleine fchwarze Kügelchen, die "anfangs fehr entfernt von einander ftehen, allmählich "ich vergröfsern, zahlreicher werden, gedrängter Ste- hen, und nun der Aderhaut eine graue Farbe erthei-- Jen ?). Näbern fie fich einander nach mehr, fo wird: “dann die Farbe endlich fchwarz, im fechsten Monate ift-aber die Aderhaut des Kuhfötus immer noch mehr grau, als fchwarz, und im ausgetragenen Schafsfötus finde ich die Farbe der Aderhaut immer noch viel hel- ‚Aler, als im erwachfenen Thiere., Bis zur Geburt find immer die einzelnen Pigmeutkügelchen viel leich- Kg 1) Diefer MASTER Fleck ent[pricht, vielleicht nicht ganz, aber doch sröfstentheils, gewils dem künftigen Tapetum, die’ Farben des. Tapetums [cheinen aber ziehe, wie Blumenbach . zu glauben [cheint, auf das fchwarze Pigment aufgetragen za [eyn, [ondern fie find. das.modikcirte Pigment felbft. Ich mache vorzüglich die Chemiker hierauf aufmerkfam. Hängen die verfchiedenen Farben von ver[chiedenen Stoffen ab, was mir nicht wahrlcheinlich ift, fo würden fie fich wohl hier am leichteften nachweifen Iallen. : © #) Die oben (Bd. VI. Heft 4. diefes Archivs) von mir angeführte‘ Mu Beobachtung, von dem. Dunklerwerden der Farbe der Ader- ; haut in Alkohol erkläre, ich mir fo: die einzeln. ftehen« den Pigmentkügelchen geben der Aderhaut eine graue Farbe, wie. nach Bajter's und Nirzfch’s Beobachtung auf ähnliche Art in Haaren und Federn, Wird das Auge nun in Alkohol 00.0 gebracht, [o gerinnen die. Flüffgkeiten, die Aderhaut nimmt‘ | einen kleinesn. Raum.ein ,, die Pigmentkügelchen werden .da- | | FI} durch einander mehr genähert und die Farbe wird dunkler, Auf eine ähnliche Art erklärt Bichat, warum die Haut des Negers [chwärzer werde, wenn man fie in kochendes Wal- fer taucht, Bichat Allg. Anat Th. II. Abthi 2. 9. 256. „Ueberfii won, Pfaff. (Nach einem Citat von. Voigt, in dev Maingaultichen Ausgabs der Anat. generale, die ich zur 4 Hand babe, kana ich die Stelle nicht finden), ter zu unterfcheiden ‚und leichter aus dem umhüllen- den Bildungsgewebe zu trennen, als im Auge des: erwachlenen Thiers, in dem fie mehr miteinander ver- kleben und eine "zufammenhängende Schicht bilden. Daher ‚geben auch fehon Duverzey ") und andere ältere Anatomen an, das Pigment im Auge des Fötus und jungen: Menfchen fey bröcklicher und »confltenter, als in dem Auge des Erwachlenen. Noch mufs ich. bemerken, dals die erften Pigmentkügelchen ‚auf der innern Fläche der Aderhaut abgefondert werden, fehr viel Ipäter erfolgt ‘diefe Ahfonderung auf der äufsern Fläche. -Ich habe meine Beobachtungen, wie erwähnt, an 'Kuhb- und Schafsfötus gemacht, an Hundefötus ®®beftätigt gefunden, Nach einigen menfchlichen Fötus, die, ich frifch zu unterfuchen Gelegenheit hatte, fcheint es faft, als wenn im menfchlichen Fötus die Pigmentab- fonderung verhältnifsmäfsig früher begönne, So hat auch Blumenbach das Pigment fchon-in (der Aderbaut des fünfmonatlichen menfchlichen Embryo beobachtet ?), im dreimonatlichen fand aber Wrisberg 3) die Aderhaut gelb. (?) i Nur des Folgenden wegen fey es mir vergönnt; an. die altbekannte Erfcheinung der Uebereinftimmung der Farbe der Haare und des Pigments der Aderhaut und Traubenhaut des Auges, fo wie an das Blafswer- - .. den des Pigments im Auge, bei dem, Ergrauen der Haare, Zu erinnern. Eben fo bekannt ift die Erfchei- nung,.. dafs. Aderhaut und Traubenhaut in gefleckten Thieren ebenfalls oft gefleckt find, und dafs die Fle- 2). Opp. pofih. I. p. 145. X 502) Comm. foc. reg. Jeient. ' Göttingenf. Vol. VII. p. 32. 3) Defer. anat, Embryon. Obf. 1. p.7. ae? eken der Iris ihre Farbe mit der der Haut ändern‘, wo- won ich noch in .diefem Winter in der Nähe von Jena ein auffallendes Beifpiel fahe. Ein junger weils- und grau gefleckter Hund hatte mehrere falt weifse Flecke auf der Iris, die weilsen Haare des ‚Hundes. wurden)‘; allmählich gelbgrau, die grauen aber fchwarz, es zeitig: wurden die Flecken der Iris dunkler und jetzt üind fe verfchwunden. Die gleichzeitige Farblofigkeit von Haaren und Augen in den Kakerlaken ift bekannt: genug '). 2». Nun ER ein paar Worte üher die ie, über deren Entftebung man nichts, über ihren Bau aber gar manches Unrichtige aufgezeichnet findet, -Hier nur ein paar Worte hauptfächlich über ihre Entftehung, was ihren Bau betrifft, fo mufs man das Nähere über, die Verfchiedenheit deffelben in verfchiedenen Thieren. in. dem zweiten Hefte des erften Theils meiner Hifto- ‚ logie, nachfehen, wo man Alles durch Zeichnungen erläutert finden wird. Die gewöhnlichen Körperhaare entftehen im Pferde- und Kuhfötus ziemlich gleich. - In diefem Winter z.B. unterfuchte ich drei Kuh- “ £ötus, B) Befönders. intereffänt ift es aber, dafs die Entfirbung der Aderhaut . parallel geht der Entfärbung der Iris, dafs bei "Elecken auf jener auch Flecken auf diefer entftehen, dals aber die Färbung des Strahlenkörpers derjenigen der [oge- nannten Trauben im Pferdeauge entfpricht, fo dafs bei ganz “ eatfärbter Aderhaut und: Iris doch Stralilenkörper und Trau- ben nocli gefärbt find, eine Beobachtung, welche durch Prä- parate. von fogenanntem Glasaugen, die. mein verehrter Col- lege, der Herr Profellor Renner, ‚aufbewahrt, vollkommen beftätigt wird, Es [cheint diefes auf die Bedeutung; jener Trauben hinzuweilen... S, Kemper di; i, de Iritide BZPPIlRe tioa, Gottingae.ıg21. P,23., " ı) Der jüngfte, der aus dem vierten Monate feyn ‚follte, aber wohl nicht über drei feyn möchte, zeigt am ganzen Körper noch keine Spur von Haaren. 2) Ein zweiter (37 Centimeter langer Kalbsfötus, der wohl aus dem vierten Monat Jeyn möchte, war mit kurzen Barthaaren (Tafthaaren ) Augenbrauen und zwei Haaren unter dem Auge verfehen, der ganze übrige Körper war noch ganz nackt, nur die Stellen an denen Gch fpäter die Hörner finden, enthalten ei- nien runden Fleck von Pigmentftreifen von der Gröfse eines Seehspfennigftücks ")., Unter den Klauenkrägzeg etwas Pigment, h 3) In einem dritten Kuhfötus, der mir fünf und zwanzig Wochen alt angegeben wurde, und von der Schnauze bis zur Schwanzlpitze fiebzig. Centi- ıneter maals, verhielt fich das Haargebilde folgender- malsen:. Barthaare, Augenbrauen und Augenwimpern waren lang und vollkommen ausgebildet; an den Spit- zen der Ohrmufcheln, ‘an, der Spitze der Schnauze, oberhalb der Klauenkränze, an der Schwanzfipitze und in der Mitte der Hörnerftellen finden fich ausgebrochene ‚kleine Haare, auch über. den Kniegelenken. fangen fie an durchzubrechen. - Oberhalb der durchgebrochenen Si In der Mitte’diefer Fläche zeigt fich die erfte Spur des Horns, h die ich bemerkt, ‘nämlich 'eine kleine Erhöhung, die aus » einer Verdickung der Obkerhaut ‚zu beftehen fcheint, in der Mitte der Erhöhung ein kleines Pünktehen, mehr konnte ich hier noch nicht unterfcheiden, das äufsere Anfehen ife aber ganz vollkommen das .einer eben ent[tehenden Warze an den Fingern, leider weils ich auch noch nicht recht, wie diefe entftehen,‘ ob’ ich gleichwohl alles zu kennen f glaube, 'was.Andere hierüber gefchrieben. Unter der Haut “+ , konnte ich noch. keine Spur des Horns bemerken, die fich "dagegen im No. 3. [chon als ein kleines Bungee Kügel- ehen zeigte, D W Haare finden fich Stellen der Haut, woman fie unter der Oberhaut liegen fieht, noch weiter nach dem Kör- per hin hat die Haut’ das Anfehen, als wäre fie von Rauch geichwärzt, am Körper und an den obern Thei- len der Extremitäten, dem Schädel, ift die Haut noch ganz glatt und ungefärbt. Unterfucht man nun die Entftehung der Haare ge- nauer, fo findet man Folgendes: * Zuerft werden unter der Oberhaut auf der Leder-, haut *), die um diefe Zeit bekanntlich ohne Mafchen- gewebe, einer Lage von, mit vielen’ Gefälsen durch= zogenem, Bildungsgewebegleicht (alfo die gröfste Aehn- lichkeit mit der frübern Befchaffenheit der Aderhaut hat). einzelve, ganz kleine, fchwarze oder braune Kü- gelchen abgelondert, die ganz dicht zu feyn fcheinen, und die ich in der That nicht von denen des Rigments der Adertaut zu unterfcheiden wulste. Dann werden diefe Kügelchen, welche ziemlich regelmälsig rund find, zahlreicher und geben fo der Haut das Anfehen, als wäre fie auf ihrer untern Flä- che 'von Kmpendampf gefchwärzt. Die einzelnen Kügelchen nehmen nun an Gröfse zu und platten Gich zugleich etwas-ab, dann erhebt "DAllo im fogenannten rete Malpighii. Auf den Hörnerfie« cken des Fütus No. 2. z. B., die ich noch aufbewahre, bleibe 0 as ganze Pigment an der, untern Fläche der Oberhaut hin- „gen, wenn ich diefe von der Lederhaut abziebe, In der "beigefügten Abbildung liegen zwar alle Pigmentkügelchen der Lederhaut, aber diefe [ind auch für die feinften noch viel zu grofs, daher wire es vielleicht möglich, dafs mir ‚dort die feinlten beim Beobachten und Zeichnen entgan- gen wären, dagegen liegen die Kügelchen, aus welchen die Haare hervorbrechen in der Lederhaut, und ziemlich allge» mein liest die Zwiebel ganz unten in der unterlten Schiche der Lederhaut, . wenn die Spitze des Haars die Oberhaun durchbroehen har, Sch auf der nach aufsen: gewandten plätien Fiäche ein’ Höckerchen,. ‘welches fich fchnell zu einem ‘hohlen E Kegel verlängert, welcher uen Schaft des Haars ‚dar-,, ftellt, während das ebenfalls jetzt hohle Kügelchen, welches jetzt vorzüglich abgeplattet erfcheint, die Zwie- bel deffelben darstellt. Um die Zeit des erften Aus- bruchs des, Haars aus dem Pigmentkügelchen (oder nun Bläschen) ift diefes (als nunmehrige Zwiebel des: , . Haars), nicht, allein im Verhältnifs zum Haar, fondern auch abfolut fehr viel gröfser, als nach, der völligen’, Ausbildung des Haars, L, Nachdem fich die Haare auf‘ diefe Art aus dem Pigmentkügelchen entwickelt haben, liegen fie nun in | der Lederhaut unter der Oberhaut, die ganz glatt über ihnen liegt, und durch welche man fie Gemehehe, erblickt. 4 Endlich treten fie dann in fehr: {chiefer Richtung über die Oberbaut hervor. 2“ Erhält nun das Haar, wenn esfich über die Ober- - haut erhebt, einen Ueberzug.von der Oberhaut, wie. Haller. und einige ältere Anatomen behaupten? In nie- dern Thieren (Ikaupen) ilt mir diefes in der That nicht anz unwalırfcheinlich, aber an meinen Fötus wird mir daffelbe durch keine Beobachtung wahrfcheinlich gemacht. Oder gelangt das Haar durch ER Poren über die Oberhaut, wie Bichat angiebt? Mir ift.die " Oberhaut immer glatt, oder doch ohne Oeffnungen er- ichienen, auch unter ftarken.Vergröfserungen. ‘ Ift es erlaubt, hier eine Vermuthung an die Stelle der mangelnden Beobachtung zu fetzen, fo glaube ich, die Obethaut wird über dem durchbrechenden Haare reforbirt und läfst fo das Haar durch. Wahre Bälge, wie fie fich än den Barthäaren und Augenbrauen der Thiere finden, habe ich auch,an dem, ausgebildeten Haaren der Ben Kühe u.{.w. nicht erkennen können. ‚Wie und wann eben el jene Bälge der Bart- haare oder Augenbrauen u. f. w.? Früher war ich aus, theoretifchen Gründen geneigt zu glauben, die Bälge. entftänden erft, und die Haare entwickelten fich inner- halb derfelben. In diefer Meinung beftärkte mich die Unterfuchung des oben unter No. 3. belchriebenen Fö- tus, in welchem ich jene Bälge verhältnifsmälsig fehr grols und entwickelt fand. In dem unter No. 2. be- Eichen Fötus dagegan, in welchem die Barthaare noch kleiner und weniger entwickelt. waren, die Ent» wicklung der Augenbrauen noch mehr zurück war, d ich die Bälge der Barthaare zwar auch lehr grofs und durch fehr weifse Farbe von dem umgebenden Bil- dungsgewebe gelchieden, aber fie waren fehr weich und hingen mit-dem Bildungsgewebe felt zufammen, äuch konnte ich die beiden Häute derfelben noch nicht -unterfcheiden, an den Augenbrauen aber fand ich noch- keine Spur eines ’Balgs, fie glichen ganz den übrigen Körperkaaren, fo dafs wenigltens die Akten über die- fen Gegenftand noch nicht als gelchloffen betrachtet werden können, Bemerkenswerth ift nich. die fehr frühe Pigment- ‚abfonderung unter dem Klauenkranze. An diefer Stelle beginnt die Pigmentabfonderung an den Extremitäten, dann erfolgt lie oberhalb des Klauenkranzes u. f..w. Oberhalb bilden fich. die Pigmentkügelchen in Haare um, indem die eigentlich färbende Sublianz (Kohle?) von einer hornartigen Rinde umfchloffen wird, wäh- rend unter dem Klauenkränze nur die färbende Sub- ftanz liegen zu bleiben fcheint, die hornartige aber zur "Ausbildung der Fafern des Klauenkranzes Eis wird ?). “Man könnte BR find denn jene ish Pig mentkügelchen auch wirklich homogen, oder beftehen fie nicht fehon, wie die künftige ‚Haarzwiebel, aus Rinde und Mark? Ich antworte darauf, ift dies der Fall, fo ift es eben fo. wabrfcheinlich, dafs &ch’ die Pigmentkügelchen der Aderhaut eben fo verhalten, Angenommen aber, die Kügelchen wären anfangs Homögen, , fo könnte man die fehr natürliche Fı rage auf- werfen: bildet fich denn die Rinde aus dem Kügelchen, oder legt’fie fich von aulsen um daffelbe herum”? Keine Beobachtung liefert mir Thatfachen zur Beantwortung dieler Frage, analoge Erfcheinungen i in der Natur fpra- ehen aber föwohl-für die eine, als für die andere Bildungsart. Fic objervandumn, zon en mi] guid naturq jaciat. Ich habe die reinen Refultate meiner Beobachtun- gen gegeben, die auch meine Zuhörer in der Hifto- Jogie beftätigen können: aber es entgeht mir nicht, dals es Erfcheinungen giebt, die denfelben zu wider-. fprechen, und es wahrfcheinlich zu machen. fchei- nen, dafs die Rinde der Haare früher gebildet werde, als das Mark. Namentlich gehören bieher drei- Er- fcheinungen: r) Die Beobachtung Bichat’s, dafs die Haupthaare im Fötys, zuerft weils find, und fich erft ' 1) Nur den Klauenkranz und Hafkranz kann‘ man dem Nagel des Menfchen paralleliiren, die Sohle gehört einem andern Gebilde an, welches. auch fehon in den Handtellern und Fufsfohlen des Menfchen angedeutet ift, welches Gautier zu einer falfchen Darftellung des eigentlichen Oberhautge- bildes verführte, und welches ich unter dem Namen des’ " Sohwielengebildes befchreiben werde, "nach und nach färben %); wo’ mar-alfo genöthigt ift anzunehmen, dafs das Pigment in dem Haare abgefon- dert werde, 2) Die Verfchiedenheit des Sommer- und' Winterhaars vieler Thiere, welche im Herbfte nach dem Hären weilse Haare bekommen, die fich erl[t im Frühjahr färben. 3) Die Erfcheinung, dafs manche ' Haare ihr Pigment beftimmt fortwährend ablondern; fo kenne ich einen fonft reinlichen Israeliten, delfen glänzend fchwarzes Wollenhaar deutlich abfärbt, und Aerzte haben gewils, befonders in füdlichen Gegenden, von Damen, die [chwarzes Haar haben, die Klage, dafs fie allen Kopfputz färben, oft genug gehört ?). Der 'erften, von Bichat beobachteten, Erfcheinung fetze ich eine eigene Beobachtung entgegen, nämlich in dem Kuhfötus No. 3. [ah ich die ausgebrochenen Haare über dem Klauenkranze ganz wenig, ihre Zwiebeln aber mit ganz fchwarzem Pigment gefüllt. Was die zweite Er- fcheinung betrifft, fo werden wohl mikrofkopifche Beobachtungen, die noch nicht angeltellt worden find, die nöthige Aufklärung geben, bleibt etwa auch wäh- rend des Winters das Pigment in der Zwiebel liegen ? Die dritte Erfcheinung fcheint aber offenbar für eine fortwährende Abfonderung zu fprechen, diefe ift mir um fo wahrfcheinlicher, da ich fehr geneigt bin, anzu- nehmen, dafs die Haare an der Spitze mit Oeffnun- gen verfehen find. Diefe find an gewillen Stacheln des Stachelfchweins längft bekannt, aber eben fo deutlich mit blolsen Augen zu erkennen ünd fie an den weilsen Y) Anat, gender. ed. Maingault. Vol. Il. p. 794- 2) Ich rathe dann mit vielem Erfolg,‘ alle Fette (Pomaden u. dergl.) zu vermeiden, weil diefe das Pigment ausziehen (daher auch das Ergrauen der Haare befördern), dagegen die Haare von Zeit zu Zeit mit Weizenkleie zu kümmen. Haaren auf dem Mofchusbeutel und unter der‘ Blume der Hirfchkuh, eben fo find die Rückenborften des Schweins ganz deutlich offen, und an gar vielen Haaı ren macht es die mikrofkopifche Beobachtung wenig- {tens höchft wahrfcheinlich. EN % Nun doch noch ein paar Blicke auf Refultate, die fich aus den beigebrachten Beobachtungen zu ergeben fcheinen, _ rk ı) Ift eserwielen , dafs das fchwarze Pigment des ‘ Auges vorzüglich aus Koblenftoff befteht, wie auch dasjenige der, Haut des Negers ?), ift es dann nicht höchft wahrfcheinlich, dafs auch die Pignentkügelchen, aus denen fich die Haare entwickeln, aus demlelben Stoffe beftehen? Ift es dann nicht wahrfcheinlich, dafs auch das Pigment der Haare, der Federn, dasjenige un- ter der Wachshaut des Schnabels und unter den Schup» en der Füfse der Vögel?) u.f.w. ebenfalls vorzüglich aus Kohlenftoff beftehen? wie auch bereits Yoigt ange. nommen hat 3),, Ob aber die Verfchiedenheit jener Farben immer befondern chemifchen Verbindungen des Kohlenftoffs zuzufchreiben fey, wie Voigt annimmt, möchte freilich fchwer zu enticheiden feyn; der Aggre- gatzuftand äufsert gewils, wie befonders auch bekannte neuere Verluche Brew/ier’s zu beweifen fcheinen, einen {ehr mächtigen Einfluls! Freilich haben uns unfere 1) L: Gmelin d. i. filtens indagat. chem, pigmenti nigri ocu- lorum taurinorum. etc, Gottingae 1812. 9. ColiinMon- dini fub nero pigmento dell’ occhio. Opufeol. feientif di Bologna fa/c, VII, 1818, e a) Denn diefes letztere verhält fich offenbar zu dem der Federn, "wie das unter dem Klauenkranze zu dem der Haare. 3) "Die Farben der "organz/chen Körper, wijfenfehaftlich bear- beitet an PS. Voigt. Jena 1916. Sr ‚Mineralogen und Chemiker neuerlichft auch bewiefen, "dafs in der anorganifchen Natur verfchiedenen Aggre- gatzuftänden auch verfchiedene chemifche Verbinduu- gen, wenigftens in der Regel, zu ent[prechen fcheinen, und dafs ähnliche Erfcheinungen wenigftens auch in der organifchen Natur Statt finden, hoffe ich im drit- ten Theile meiner Hiftologie zu zeigen. Läfst ich übri- gens in Beziehung auf die ver[chiedene Farbe der Pig- mente etwas nachweilen durch Verfuche, fo dürften die Pigmente unter den Schuppen der Füfse der Vögel ganz befonders zu empfehlen feyn, da fe in der gröfs- ‘ten Menge rein zu erhalten find, und ihre Farben fo fehr verfchieden find. So habe ich mich mehrmals über ‚die Dauerhaftigkeit diefer Pigmente gewundert. Man "macerire z.B, eine Taube; nachdem alle weichen Theile weggefault find, wird di Pigment der Füfse noch das fehönfte Roth zeigen. .2) Werden die Haare urlprünglich als Paket abgelondert, fo ift dann die Deutung der Pigmente in niedern Thieren fehr leicht, was find dann die bren- , nenden Farbenftoffe vieler Pflanzenthiere, die Farben- ‚fehuppen des Schmetterlingsflügels u.f,w. anders, als „in der Ausbildung gehemmte Haare und Federn? Be- Stehen fie aber wieder vorzüglich aus Kohlenftoff, fo, fällt hiermit auch wieder das Leuchten des Hautorgans vieler jener niedern Thiere, die Annahıme der electri- {chen Spannung der Haare und Federn u. f, w, auf eina merkwürdige Weile zulammen. 3) Die fchon von Göthe fo fchön entwickelte Idee, dafs die weifse Farbe im Menfchen die edelfte Race be- zeichne, wird auch hier beftätig. Der Menfch kau- kafifcher Race wirft das Pigment im Mutterleibe (als ‚lanugo) ab und®erzeugt kein neues, der Neger dage- ‘gen belitzt fchon mach Blumenbaah’s merkwürdiger Beobachtung %) eine‘yiel ftärkere” Janugö, und dann erzeugt er wenigftens Pigment, wenn fich auch das Haar nicht daraus’ ausbildet, es ilt eine Durchgangs- bildung, eine Ehimähnlichkei. Ich ftivime daher auch Göthe gern bei,:wenn er meint, die behaarten Helden (Helden) wären Ausgeburten einer verzogenen Dichter- phantafie, und der glatte Mann ley der [chönfte, ae, vollkommenfie ?). 4) Das wahre Welen vieler Muttermäler, io wie auch fpäterer Mifsbildungen der Haut wird aus den Er- fcheinungen der Pigment- und Haarabfonderung viel klarer, wie ich im zweiten Theile meiner Hiftologie zu Zeigen hoffe. Ift Pigmentabfonderung gehemmte Haarbildung, wie wahrfcheinlich ift es dann, dafs die Race der nack« ten türkifchen Hunde nichts anderes ilt, als eine Hem- mungsbildung? Um‘fo mehr, da in ihnen die Haare gerade auch an den Stellen wirklich vorhanden find, wo fie auch im Fötus zuerft ausbrechen, nämlich ge- rade an den Stellen, wo fie auch der oben unter No. 3, befchriebene Fötus zeigte, 5) Aber auch andere Durchgangsbildungen der Haare (aufser der blofsen Pigmentabfonderung) fchei- nen in der Thierreihe vorhanden. Man erinnere fich an 1) Poiges Magazin für den neueften Zuftand der Natar- kunde. B. 4. S. 672. 2) Cro Ss (Phyfi ognariy p. 92.) leiter das a de glatten, weichen, weilsen Hautorgans des Kaukafiers ab aus der Entwicklung delfelben zum Gefühlsorgan , und dies nieht ohne Grund; bei Thieren herrfchen Haare und Pig- mente vor, die Nervenwärzchen find nicht entwickelt, beim Neger wird auch das Gefühl,noch gefchwächt durch Pig- ment und dicke Oberhaut, ‚im Kaukafier find das "Pigment , " verdrängt, die Oberhaut verfeinert, die Päpillen entwickelter. an den‘ oben befchriebenen Zuftand , wo die fchon ge bildeten Haare noch ‘unter der Oberhaut.liegen, und vergleiche daınit die Befchreibung,, welche Steller von der Hautbildung des Borkenthiers (Rytina Cuv. Ma- natus St.) giebt *), findet fich nicht eine auffallende Aehnlichkeit? In den Amphibien und Fifchen endlich ift auch das ganze Haargebilde fammt den Pigmenten unter der Oberhaut liegen geblieben, / 6) Auf eine ähnliche Art, wie das Pigment un- ; ter dem Klauenkranze abgelondert ift; findet fich auch "in den Fifchen das Pigment aufserhalb der Hornfub- ftanz (der Schuppen) und zwar verichieden gefärbtes auf und unter denfelben.?). So wird uns durch diele " Erfcheinung die Deutung der Schuppen, und durch diefe dann die der Mollusken- Din Schneckenfchalen ' Sehr erleichtert. Und auf eine recht merkwürdige ‚Art entfpricht wieder in den Filchen das verfchieden gefärbte Pigment der innern und äufsern Fläche der Aderhaut des Auges den verfchiedenen Pigmenten der innern und äufsern Fläche der Schuppen, und die höhere Bedeutung der einzelnen Theile des Auges AUPEDAUgE wird fo um yie- ‚les klarer. 7) Die Bemerkung übrigens, dafs die krankhafte Abfonderung der Pigmente im ganzen Körper (des ' Menfchen, wie der Thiere) nirgends fo häufig als den Lungen beobachtet wird, welche ich in meiner Hiltologie mit alten und neuen und eigenen Beobachtungen zur Genüge belegen werde, ift doch 1) De befüiie marinis. In Nov, Comment, Petropolit, Tom, II. p- 296, 2) Petit. In Mm, de l’ Acad, des feiene. A, 1733, M. d, Archiv, vi. 3. Da 418 ——n auch wieder hächft intereffant- in Hinficht auf die Gleichheit der Verrichtung von Lungen und Haut. Doch wird diefe.Abfonderung auch in vielen andere Organen »gefunden, aber. immer’ auf höchft'interellante _ Weile. _ ’ ; 8) It Pirwentablanderimg gleich Kohlenftoffab- fonderung, was Wunder, dals hei geftörter „Ablonde- zung des, an Kohlenftoff fo reichen, an Stickftoff aber armen '} Menftruationsblutes die Weiber eine fo auffal- lend gelbe Farbe ‘der Haut zeigen, ja befonders jüngere Mädchen haben. faft immer ein paar Tage vor Eintritt der Menftruation einen gelben Teint, der mit dem Ein- tritt derfelben wieder verichwindet. Entfitehen aber-die Haare aus Pigment, was Wunder, dafs bei geftörter oder ceffirender Menftruation Weiber fo oft bärtig’und behaart werden? Die Haarbildung kann aber hier mei- ner Meinung nach nur als indirecte Folge der cefhiren- ‘den Menftruatton betrachtet werden, directe Folge der- felben ift gewöhnlich Fett - und Pigwentabfonderung, äls dem Menftruationsblute gleichnamige Stoffe, nur indem fich ein polarer Stoff (Eiweifsftoff) um das kolı-- lenftoffreiche Pigmentkügelchen legt, entitehen Haare "W)SJ.F. Ofiander de fluzu menftruo etc. Fe RN 1808, — Lavagna in Brugnatelli Giornale di Fijica 1817. L P. 397. Daraus in MeckeP s Archiv f. d, Phyfiol. B. IV. p. 151. — Aus demjelben Grunde erklärt fich leicht das FEN Fettwerden der Weiber bei celirender Menftruation. -Nimme “inan meine Anfıchten yon der Verrichtung’ der Milz am | - (S. meine Schrift über "den Bau und die Verrichtung der Milz. Eifenack 1817.), fo wird man fich dann lehr leicht erklären, warum bei Menfiruationsbelchwerden die Milz fo oft leide (die Fälle gefammel!t in meiner Schrift über | die Entzündung und Vergrölserung der Milz). $o wie lich ° dann auch die häufig beobachtete Umwandlung von, ‚Mile 9 und Leber in Fett leicht erklärt. L K % ee " 419 Asyenm man die Bildung der Haarrinde von aufsen an- nimmt). Eine gänz ähnliche Erfcheinung ift‘das gleich- zeitige Vorkommen von Haaren und Fettxin Bälgge- fehwülften, die auch häufig mit Menftruationsfehlern im: Zufammenhange ftebt; äufserft häufig findet man in Bälgen Fett und Eiweifsftoff als polare Stoffe abgefon- dert, wie ich durch eine Reihe älterer und neuerer ‚Beobachtungen beweifen werde (und wovon ich felbff ‚erlt ganz vor Kurzem einen fehr intereffanten Fall in - ‚diefer Zeitfchrift mittheilte),, entftehen nun gleichzeitig Haare, fo mufs man fich das in ihnen enthaltene Pig- ment als dem Fette gleichnamig, vielleicht aus ihm ent- ftanden denken, was um fo wahrfcheinlicher ift, da ja bei einigen Analyfen gerade diefes Fett ganz aufser- ordentlich kohlenftoffreich gefunden wurde *), der Ei- weifsftoff aber bildete dann als pölarer Stoff die Hülle » des Haars. k "Die Entftehung der Haare auf diefe Art ift übri- gens ganz dem gewöhnlichen Gange organifcher Bil- ‚dungen angemellen. Sie entftehen als Kugeln, Pig- 'mentkugeln, und bleiben als folche ftehen in den nie- ‘ dern Thieren, und als Hemmungsbildungen in den hö- ‚ hern u. f. w., fie wandeln fich dagegen in Blafen um, FR wenn fie zu Haaren werden, wie die Bluttropfen im bebrüteten Ei zu Bläschen werden, wenn Gefälse aus - Ahnen entftehen follen.. Noch mehr, ich werde zei- gen, dafs die niedern Haargebilde, wie z.B. die Wölle, - gegliedert zu feyn fcheinen, alfo Reihen folcher Bläs- ‚chen darftellen, eine Bildung, welche fich, ‚wie ich ebenfalls zeigen werde, in kranken menichlichen Haa- ' ren wiederholt, gerade eben fo find ja auch an ZU- Dda2 3) Boftock Analyfis of a Stearoid tumor in Edinbur % mas dicak und furgical Journal, Vol, II. p, 14. erft entftandenen,; die! niederften' Gefälse (Lymphge- fälse), gegliedert (Reihen von Bläschen, die fich in eins ander. öffnen); dagegen find ausgebildetere, höhere Haargebilde, wie das Menfchenhaar ,. die -Stacheln - u.Lw. ungegliedert, wie auch die an höchften Aue bildeten Gefäfse die Arterien "). Das Pigmentkügelchen ilt gleichfam.ein Flechten» kügelchen,. jenes wandelt fich in Bläschen, -Glieder- haare u.f.w. um, wie diefes fi7eh in Bläschen ?) (Infu- forien) verwandelt, die fieh zu Conferven bilden 3), denn was find denn Confervenfäden anders, als Rei- hen von erftarrten Infuforien *#) (Pflanzenzellen, die im Thierkörper nirgends vorkommen)? Wie-ja auch auf gleiche Art in den Pflanzenwürzelchen nach Bauer’s : Ichöner Beobachtung 5) Kügelchen in Bläschen überge- hen, die fich als Zellen an einander reihen, die Con- fervenfäden darltellen, woraus die ganze Pflanze zu be- Stehen fcheint, wie der genialeidgaröch *) neuerlich \.% ı) Noch deutlicher [pricht fich diefe Metamorphofe oft in krank+ haften Producten aus. S. einige Andeutungen in Fuhr- mann, d.i. de tumoribus cyJticis humorem fynoviae Jimi- lem et corpuscula Faralapinea” continentibus. Jenae 1822. Lo a) Eine Metamorphofe, wie hie ja [chon in den ARekeeien der‘ höhern Flechtengattungen angedeutet ilt. 3) NeesabEJ/enbeek j. de radice WUNRETUTE mycetoidea- rum, Bonn 1819 4) L. Chr. Treviranus über die Bewegung der krahl Ma» terie. In beider Treviranus werm,. Schriften. B. II, H. 1, 8.73 ff 5) In Home. Ueber die Veränderungen des Bluts beim Gerin- nen. Phil. Transact. 1913. und daraus in Meckel’s Ar chiv f. d. Phyf[. B.V. H. 3. p. 373. 6) De metamorphofi algarum. Lund. 1320. ‚zeigte; fo kann man denn mit Recht fagen, dafs der ' Körper aller Organismen nur eine Anhäufung von wer- “ “denden und vergehenden und wieder’ werdenden Infu- forien fey, wie aulser den angeführten Naturforfchern Buffon, Müller, Oken, ‚das überall treffliche Brüder- päar der Treviranus u.f, w. annehmen. "Daher werden auch die Haare mit Recht von meh- reren Naturforfchern *) als die‘vorzugsweis vegetabili-' fchen Theile des Körpers gleichfam als OrYPIPEERMIR deffelben betrachtet. . Daher kann man fich auch nicht wundern, dafs das Haar fchon in den Pflanzen fehr ausgebildet vor- kommt, wie uns vor Kurzem L, Chr. Treviranus ge- zeigt hat ?), 2) Z. B. noch neuerlich von dem, den Wilfenfchaften nur allzus _ früh entriffenen Schweigger. In der Naturgejehichte der fkeletlofen ungegliederten Thiere, S. 59. 4 ’ 2) Ueber die Oberhaut der Gewüächfe in verm. Schr. B. Iv. Möchte es doch dem genislen und gründlich forfchenden “ Treviranus gefallen, uns ein vollftiindiges Handbuch der Phytotomie und Phytonomie zu geben, da das Sprengelfche Werk doch fchon, altert. alle übrigen aber unvollftändig, oder höchft einfeitig und unzuverläfßg Iind, Mit welchem Eifer fehen wir jetzt in Deutfchland alle” j Ses gerade am lebhafteften, wenn man im Laufe der Unter“ i fuchung an die Gränzpunkte der einzelnen Zweige geführt . wird, wie jämmerlich fieht man dann das dickköpfige. Volk‘ der Gnomen mit feiner, fogenannten Naturphilofophie, fei- nem Magnetismus, feinem Tellurismus und all dem Terro«: zismus im Reiche der Wilfenfchaften verfchwinden! Zwar habe ich vor einiger Zeit auch, das Glück gehabt, von einem Recenlenten mit /dem Titel, eines Naturphilofophen begrüfst zu werden, aber der gute, Mann, hatte. währfcheinlieh , ‚als er es fchrieb, feine Gedanken, an, den’ holländifchen Siim- pfen, die er, wenn ich nicht irre, längere Zeit bewohnte, gelallen.. Zweige der Naturwilfenfchaften bearbeitet! Man fühlt die- 42% — .. .‚Sallte .es.denn .nun nach -diefen Betrachtungen in der That fo widerfinnig, feyn, ‚wie einige Naturfor- {cher glauben, die: Erzeugung | von BT Cryptoga- men (Schwämmen,Byflus, Schimmel) im lebenden thierifchen Organismus anzunehmen? Um fo mehr, da diefe Cryptogamen gerade nur auf der Haut und in den Lungen beobachtet wurden? Ich war geneigt, ‚mich für die Aunahme ‚zu enticheiden ?) und auch der treff- liche. 'Schiveigger ; £cheint derfelben ‚Meinung nicht ab-, geneigt 3 . >. Ich gebe nichts-auf oberflächliche Verglerebuneee und ‚Deuteleien,, aber zu lehr dringen Gch manche Ana- logieen auf. So heben ‚Gch die Gongyli der Flechte Kaum hervor aus dem Geltein, die hochgefärbten Kü- gelchen von Staubflechten find das erfte Zeichen des Lebens am todten Urfels des Granits, fo'ift es doch merkwürdig, däfs nicht allein mit den Pigmenten zu- gleich Metalle und Erden (Eifen und Kalk) inzreichli- cher Menge an ‘der Oberfläclfe des thierifchen Körpers au! treten, föndern dafs auch zugleich mit den Pigmen- ten und Haaren nur, der anorganifchen Natur ‚eigene, kryftallinifche Geftalten auftreten, wie (chon z.B. in der Häut des Elephanten , des Rhinoceros, noch mehr aber in den Schuppen an ‘den Fülsen der Vögel u. f, w Diefs Geftalten fäd denn freilich die regelmäfsigften, welche fich aus den $phärifchen bilden Können, vor- züglich nämlich das Sechseck; und merkwürdig, ilt es wieder, dafs jene Schuppen im neugebornen Hühnchen nit } £ en in‘ ne. F. Heufi nger. ‚Progr. de metamorphoft ah Piel et de generatione mucoris in organismo animali wivente, Jenae 1821. hai \ ” Handbuch der Naturgefhiche wi heteilafen, > ungeglicder- 'ten ThiereS.a6g: 4 7 inch ‘rund find, ‘und erft nach der ‘Geburt in eckige Formen. übergehen, Ich bin aber deswegen doch noch. "weit entfernt, einen Uebergang aus den Anorganismen in organifche Körper anzunehmen, wie aufser vielen andern, z.B. auch der geniale Cro/s *) thut, vielmehr: überwiegt noch bei mir das Gewicht der Gründe, _ mit denen mein trefflicher Lehrer Hausmann ?) die ent-'. gegengeletzte Meinung vertheidigt. a Doch ich vergelle faft, dafs ich nur ‚vorläufige Au engen bier geben wollte. vo. "Nachtrag zu der Beobachtung des Herm: Medicinalraths Dr. ULrıcH und Medici-' nal- Alfeflöors Dr. Heymann zu Koblenz‘ "betitelt: „Höchft merkwürdige ange- borne Gehirnwaflerfucht“ in Band VI. $.523. dieles Archivs. VonProf. Mayer in Bonn, Da der Herr Medicigalyath Dr. Ulrich bei der Mitthei- lung der Beobachtung einer angebornen. Gehirnwalfer-, fucht meiner ini einer Anmerkung erwähnt, fo wird es nicht unzweckmäfsig feyn, als Nachtrag 'zu diefer Miabiehuung dem Publicum dasjenige bekannt zu ma- 7) .r WM) ICrofs an attempt to eftablifh Phyfiognomy upon. feien tifie principles. Glasgow, 1817. 3. Eine zu wenig ber üt:gewordene Schrift. a: 2) In feinem neueften Meifterwerke: Unterfuchungen über die Formen der anorganifchen Natur. Gättingen 1821. 4: \ chen, wäs ich bei einer fpätern, ‘mit aller möglichen Sorgfalt und Geduld‘, welche anatomifche Gegenftände,. an denen fchon im Voraus Präparationen vorgenom- 'men wurden, erfordern, angeftellten Unterfuchung des unferer Univerfität von den Herin Mitgliedern des Medicinal- Collegiums in Koblenz gefälligft überfchick- ten Kopfes noch beobachten und bemerken konnte. Ich ‚ entfchliefse mich. zwar höchft ungern über ein anatomi- fches Object, an welchem fchon Andere vor mir nach. ihrer Weile präparirt haben, etwas pofitives auszula- gen; jedoch finde ich mich in diefem Falle hierzu be- , wogen, theils um eine wirklich fehr interellante Beob- achtung mit einigen neuen, in dem Auflatze des Herrn Mediecinalrath Dr, Ulrieh nicht erwähnten Thatlachen und Bemerkungen zu vermehren; theils um meine in der genannten Anmerkung angeführte \Auslage, dafs ich fämmtliche Nervenanfänge in der Schädelhöhle auf- efunden hätte, noch einmal zu wiederholen und zu ‚ bekräftigen. Der gefällige Lefer möge dann felbft meine Mitibeilungen mit dem in dem Auflatze des Herrn Me- dicinalrath Dr. Ulrich Ausgefagten vergleichen, das Ab- weichende bemerken, und fich die Beobachtung fo er- gönzen. E "Der uns mitgetheilte Kopf erfchien allerdings ‚äu- fserlich: gehörig entwickelt. Die Dicke und Stärke der Schädelknochen war berihrer fonftigen regelmälsi- gen Bildung auffallend, ‚Diele überwiegende Knochen- ‘entwicklung, fo wie die daraus folgende Kleinheit der Fontanellen, liefsen allerdings keinen hydrocephaliichen Zultand vermuthen. ; 3 In der Schädelhöhle, welche bekanntlich. geöffnet worden war, bemerkte man zuerft die fehr fefte und dichte dura mater, welche auf gewöhnliche Weife das Innere der Schädelknochen überkleidete. . In.der Mitte der -Schädelhöhle ftieg diefe Haut wie fonft nach ein- e a > wärts und’ bildete eine ebenfalls fehr fefte falx cerebri, die ihre gewöhnlichen Anheftungen zeigte. Auch das tentorium cerebelli und die falx cerebelli waren ftär- ker und dichter als man es in dieler Periode des Kindeg erwarten durfte. Innerhalb der dura mater befanden fich nun die, Ueberreite der fchon erwähnten Blafe, welche mit eis ner hellen Flüffgkeit gefüllt gewefen feyu foll, und dem Herrn Medicinalrath Dr. Ulrich bereits eröffnet zu» kam, Die Häute diefer Blafe beftanden, wie man noch deutlich wahrnehmen konnte, aus der arachnoidea und pia.mater, Sie enthielten die Auskreitungen der Blut- gefäfse, nämlich, fo vielnoch bemerkt werden konnte, aufser den Venen, auch die Verzweigungen der carotis cerebralis, ‚welche beträchtlich enger und dünner als. gewöhnlich fcbien, und die der arteriae vertebrales, wel-' che eine normal dicke arteria bahlaris bildeten. Webri- gens fand man noch zerftreut in der Schädelhöhle meh- rere Stücke von Gehirnfubftanz liegen, die ihre gehö- rige Confiftenz hatten, doch im Ganzen Kaum eine Unze zufammengenommen betragen mochten. Vom grolsen und kleinen Gehirn war keine Spur vorhanden, ja felbft die medulla oblangata, die mit einem ftumpfen‘ Ende aufgehört haben foll, war nicht mehr zu bemer- ken, Dagegen fand man noch deutlich erkennbar die Hypophyfis cerebri, das Infundibulum und die glandula pinealis, welche mittelft des plexus choroideus mit den Häuten der ehemaligen Blafe zuflammenhing, Es wurde Dun zur Unterfuchung der Gehirnnerven ‚gefchritten, ünd hierbei zeigte fich folgendes. Vom erlten Gehirn- nerven fah man in der Schädelhöhble nur noch die Ner- venfafern, welche aus dem fogenannten bulbus diefeg Nerven entfpringen, und durch die foramin# eribrofa des Siebbeins "hindurchtreten. Das zweite Gehirn- nervenpaar war fo dick, wie gewöhnlich, hing mit nie 426, ._. den Häuten der Hirnblafe feft zufammen, endigte fich, aber fehon vor dem Chiasma nervorum opticorum,, von welchem keine Spur vorhanden war. Sein Ende, war aber nicht ftumpf, fondern ungleich, rauh und die Markmafie deffelben aufgelöft und zerltört. . Das dritte. Paar ‚, der“Nervus oeulomotorius, war Torlähe ‘ den, aber:von den Häuten der Hirnblafe abgelöft, Daffelbe fand bei dem vierten Gehirnnerven, dem;Ner-. vus pätheticus, Statt. _Das fünfte Gehirnnersenpaag, der Nervus trigeminus, war regelmälsig entwickelt, Dies feft mit den genannten Häuten der Hirnblafe zu-, ammen und zeigte, gegen die Höhle diefer Blafe hin, . ebenfalls ein aufgelöltes zerftörtes Ende. Es bildete die- fer Nerv wie fonft das ganglion Gafleri, und fpaltete fich fofort in feine drei Aefte. Das fechste Paar, der Neryus abducens, hing felt mit der Hirnblafe zufam- men. ‚Ebenfo das fiebentg und achte Paar, der Nervus facialis und mollis, Ihr Verlauf und Austritt aus der Schädelhöhle bot nichts ungewöhnliches dar. Ihr Cerebralende war ebenfalls aufgelöft. _Aus.der nun etwas felter gewordenen Haut, der Hirnblafe fah man fofort deutlich das neunte, zehnte und elfte Paar, den Nervus glollopharyngeus, vagus und acceflorius Willißi, zum Vorfchein kommen und gemeinfchaftlich durch das foramen lacerum hindurchtreten. _Der letztere liefs: fich bis über das foramen occipitale magnum hinaus ver- folgen, ‚Die Stärke diefer fo.eben genannten drei Ner- ven war ganz normal. Endlich ragten die Wurzel ‚des zwölften Gehirnnerven, des Nervus hypogloffus aus den Häuten an der Bafıs der Hirnblafe hervor und ver- einigten fich, um durch das foramen condyloideum an- . ticum Be zu treten. Wenn daher von den fämmt- licnen Gehirnnerven an der innern Fläche der Häute det irnblafe nichts mehr als etwas halbzerftürte Mark[ub- ftanz wahrzunehmen war, fo erichienen diefelben doch an ‘der Gränze derfelben, mit Ausnahme des wahr- fcheinlich abgeriffenen Nervus olfactorius, oculo - oto- zius und ART innerhalb der Schädelhöhle in | ihrer regelmäjsigen Grö/se, Stärke und Verbreitung. Es wurde von Herrn Dr. Ulrich bereits zum: Theil bemerkt, dafs die ‚Nerven aufserhalb der Schä- delhöhle.Gch regelmäfsig verhielten, fo dals ich dar- über nichts weiter erwähne, und dieles nur ebenfalls beftätige, Eine nähere Betrachtung verdienen aber die Carotiden, und es ift deshalb, fo wie überhaupt in anderer Hinficht zu beklagen, dafs der Herr Medici-. nalrath Dr. Ulrich nicht den ganzen Leichnam des Kin- des zur Unterfuchung erbielt. Die carotis communis, finiftra war krankhaft befchaffen, ihre Häute waren. verdickt, entzündet, und ihre innere Oberfläche. er, fchien geröthet. Ihr Kanal. war verengert und mit zum Theil an, der Waudung der Arterie felt anhängen- „glerm Coagulum angefüllt. Die carotis cerebralis finiftra war, wie man diefe Erfcheinung bei Aencephalis be- merkt, zur Hälfte dünner alsgewöhnlich, jedoch dureh- gänglich. Auch die carotis cerebralis dextra, war aur, halb fo dick und weit als im normalen "Zuftande. ‚Die carotis comunis war auf, ‚diefer Seite. durch entzünd- liche, Verdiekung ihrer Häute fo verengert, dafs man ar mit einer ‚feinen Sonde,, welche die, Dicke einer, gewöhnlichen Nälinade] hatte, hind urchkommen konnte. Auch hier fanden fich Coagula in der Höhle der Artefie. 1» Die arteriae vertebrates konnten, weil der:Kopf zu nahe am Hinterhaupt abgelchnitten war, aufserhalb der Schä«, delhöhle nicht mehr aufgefunden werden. : Von der Be- fchaffenheit diefer Gefälse und der Carotiden innerhalb ‚der Schädelhöhle war oben fchon die Rede, Wie bei diefer Verengerung und Obftruction der. carotides communes, dennoch eine regelmälsige unge- hinderte Entwicklung und eine gefunde reichliche Vege- ‚428 nenn ‚ fation, derjenigen Theile des-Kopfes, in welchen fich die carotis externa verzweigt, Statt haben Konnte, ift "wir ein Räthfel und nur die vollftändige Section des Leichnams hätte vielleicht hierüber einiges Licht ver- breiten können. ‘ Das Zurückbleiben des Gehirns in feiner Entwieklung erklärt ich zum Theil daraus, zum Theil aus der bedeutenden, ee der caroti- des cerebrales. Es hingen i in dem hefchriebenen Falle alfo alle Ge- hirnneryen mit den Häuten der Hirnblafe zulammen, ‚und ihre Verbindung untereinander war durch die in der pia mater eingefchloffenen halbflüffigen Markmafle vermittelt. Wäre aber auchdiefe Markmaffe hier nicht als ein Centralorgan für die Gehirnnerven anzufehen, fo fehlte ein folches Centrälorgan höchftens für die erften’ drei Gehirnnerven, da die übrigen bekanntlich mit der‘ medulla oblongata in Verbindung ftehen, welche ja vor« handen gewelen feyn [oll. Es fcheint mir aber aller-' dings, aus dem Vorhändenfeyn der falx cerebri ; ‘des’ Trichters, der Zirbeldrüfe zu Ichliefsen, dafs die Mark- malle, wenn gleich in halbflüfßgen Zuftande, doch im ‚Allgemeinen die Form des Gehirns noch einigermafsen befeffen habe. Es läfst ich auch eine folche der Form blofs aber nicht der Maffe nach vollftändige Entfaltung des Gehirns auch bei der genannten Verkümmerung der. carotis cerebralis wohl denken. Das Gehirn entwi- ckelte fich bei den geringern Zufufs von Blut feiner Form nach, aber blieb, was feinen materiellen Gehalt betrifft, zurück, fo dafs gröfstentheils ftatt Markmaffe blofse feröfe Flülßgkeit abgefetzt wurde, Ein, völliges Zurückbleiben der Entwicklung des Gehirns feiner ein- zelnen organifchen Theile nach, wie folches bei der Hemicephalia und Acephalia Statt findet, läfst fich nicht blofs aus einer biofsen Verengerung der Gehirnfchlag- aderri erklären, fondern hierbeimuls zugleich eine Ver- — 429 ‚kürzung und Verkümmerung der Aefte und Zweige der rotis cerebralis vorhanden feyn. Da in dielen Fällen bäußg zugleich auch die Schädelknochen in ihrer Ent» wicklung zurück find, fo muls diefe Erfcheinung eben- falls in einer Verkürzung der Verzweigung der Arterien namentlich der carotis externa und der arteriae menin- geae insbefondere gefucht werden, Ich habe bei diefen Bemerkungen mich zwar immer des Ausdrucks bedient, dafs die Urfache der unvollkommnen Gehirnentwicklung in-einer Verkümmerung der.carotis cerebralis zu fuchen fey, aber nur um mich verltändlich und kurz auszudrü- _ eken, indem ich nicht der Meinung bin, (dals ein fol- ‚ches Caufalverhätnils Statt finde, fondern vielmehr über- zeugt bin, dals die Verkümmerung des Gehirns und der Gebhirnfchlagader ein gleichzeitig Stattfindendes Ereignifs fey, die eine die andere nicht bedinge, londern dals "durch eine harmonia praeliabilita bei dem erften Ent« wurfe des Organismus beide Mängel zugleich gefetzt feyen, - — ’ ————mmmm—— P VIIR Ueber die Urinfecretion der Harnblafe, Von M. W. Pıaccz, N Br 1 \ ’ Schon feit den älteften Zeiten war man darüber in _ Zweifel, ob der Urin blofs das Product der Secretions- thätigkeit der Nieren fey oder nicht. _ Diejenigen, welche dies läugneten, nahmen geheime Wege an, wo-, Jurch das Getränk unmittelbar aus dem Magen und H Darmkanal zur Harnblafe gelange und fo den Urin bilde. Man hatte eine Ahndung der Wahrheit, allein die Wahr- heit felbft blieb dem Geifte noch verhüllt. 430 . EWR -i Diefer näher zu kommen oder fie wo möglich an das Licht zu ziehen, dazu mögen diefe Andeutungen dienen, da eine wiffenfchaftliche Erörterung diefes.‘ge- wils zalchie unwichtigen phyfiologifchen Gegenftandes meine äufsern Verhältaiffe mir nicht zu geben geftatten. Wenn es gleich als völlig erwielen 'anzulehen: ift, da/s durchaus keine geheimen Wege Statt finden, auf welchen der Urin zur Biale gelange, fo ift damit, noch keinesweges bewielen, dafs der Urin, den wir in der Blafe finden, das alleinige Product der Secre- tionsthätigkeit der Nieren, und’ die Blafe blofs der Be- hälter des Urins fey, ‘wie die jetzt allgemein angenom- mene Meinung ift. _ Im Gegentheil glaube ich, aus‘ wichtigen, fogleich näher zu BESSER Beweggrün- den, annehmen zu dürfen, da/s der Urin, jo wie wir ihn in der Blafe finden, das Product forsohl ‚der. Nie- renthätigkeit, “als auch der Secretionsthätigkeit der Harnblaje fey, und da/s das. Blusgefäfsfyftem der Weg fey, auf welchem der abzufondernde Stoff beiden‘ Se=. eretionsorganen, den Nieren nümlich und der Harn- blafe, zugeführt werde. Die Gründe, welche mich zu diefer Arkinlah be- ftimmen, find nun folgende: ı) Zeigt uns die vergleichende Anatomie, dafsin den untern Thierklaffen die Harnblafe eher zum Auf; erikt kömmt als die Nieren oiler diejen ähnliche ‚Or: gane. , Wäre nun die Blafe blofser, Behälter des Urins, ‚ fo würde diefes Factum dürchaus unerklärt da ftehen. Man wird mir hier zwar einwenden, dafs diefe bei den niedern Tihieren ohne eigentliche Nieren vor- kommende Blafe keine Harnblafe fey, fondern ein den‘ Nieren analoges Organ, allein’ mıan wird dennoch nicht “ abläugnen wollen, dafs das nur eine gezwungene Er-" klärung des Factums fey, geftützt auf die Anficht, dafs ‘ glie Nieren allein das Secretionsorgan des Urins‘ feyen: \ ne RE Ss 5 -Wenn''alfo bei den niedern Thieren der Harnblafe eine „offenbare Fähigkeit, Urin ‚abzufondern, zukömmt, fo “find wir nicht berechtigt, ihr diefe Fähigkeit bei den " höhern Thieren, bei denen zuihr noch die Nieren hin- zugekommen find, -abzuftreiten.. Es ift daffelbe Ver- hältnils zwifchen der Harnblafe und den Nieren, ° in Rückficht auf die Urinfeeretion wie zwifchen der con- ‘ » junetiva und der glandala lacrymalis in Rück£cht der { ı» 4 Thränenabfonderung, . 2) Zeigt.die allmähliche Entwicklung (des Harnly= ftems in den Individuen höherer Bildung, dals die Harn blaje überall das Erftgebildete, die Nieren. das Nach- re find, welches darauf hindeutet, dafs die arnblafe nicht fo unwelentlich fey, wie man wohl zu denken pflegt. 3) Die Analogie, ale zwifchen der. Schleims aka der Blafe und der äufsern Haut, fo wie die faft völlige Identität, welche zwilchen erfterer und der Schleimhaut des Darmkanals und der Lungen Statt fin« det, fprechen auf eine unzweideutige Art für die Ans nahme, dals fo wie an der äüfsern Haut und an der Schleimhaut des Darmkanals und der Lungen, fo auch an der Schleimhaut der Harnblafe eine wälsrige Secre» tion Statt finde. Wäs nämlich bei der Haut die Aus+ dünftungsmaterie und der Schweils, wasbei der Schleim- ' haut des Darmkanals der Magen - und Darmfaft und bei - den Lungen der Athemdunft ift, daffelbe ift der Urin, feinem wäfsrigen Theile nach, bei der-Schleimhaut der - Blafe. Mannigfache, oft wiederholte Verfuche, fo wie Ppathologifche Beobachtungen haben uns gezeigt, :da/s wir auch dann noch Urin in der Harnblaje antreffen, wenn dahin aus den, Nieren keiner gelangen konnte, Ohne mich auf meine eigenen, deshalb angeltellten Ver- fuche zu beziehen, will ich. hier nur einige ältere Ver- Suche und Beobachtungen ins Gedächthifs Zurückrufen, welche dielen Satz hinlänglich beftätigen werden, näm- lich die ‚von Morgan‘), einem Ungenannten in den Phil. Transactions ?), Kratzenftein 3), Brunning +) Thilow %), Taburrani ©), Horft 7) u, a. mehr, . Da man diefes Factum nicht mit der gewöhnlichen Anficht reimen konnte, fo nahm man bei der Erklä- Yung deffelbeni zu geheimen Wegen, zu retrograder Bewegung der, Hera zu vitarjirender Krankhafter 'Thätigkeit. der, Blafe u.f.w. feine Zuflucht, da- doch diefes Factum feine «älle ungekünftelte Erklärung in der normalen Secretionsthätigkeit der Harnblafe findet, die natürlich auch nach der Unterbindung der Ureteren, oder nachdem die Organifation der Niere zerltört war, noch fortfuhr, Harn abzufondern, wenn gleich von mehr wälferiger Befchaffenheit als der aus Nieren - und Blafenharn gemifchte normale Urin. Wenn nicht bei allen Verfuchen, welche mit der IX Unterbindung der Ureteren gemacht wurden, eine be- deutende Quantität Urin in der Blafe gefunden wurde, - Jo lag das ohne Zweifel daran, dals die Blale wegen des nach Eröffnung der Bauchhöhle auf der äufsern Bla- fenwand Statt findenden Druckes der öthmofphärifchen Luft den abgefonderten Urin in kleinen Portionen aus-, getrie- —— ı) Phil, principles of medieine. London 1725. p. 194 2) For the yeur 1670. No. 65. 67. 3) Theoria fluxus diabetici. Halae 1740. P., 12. 4) Dill. de Bngultu, exp. 13, 5) Anatom, pathol. Abhandl. von den Nieren, welche keine Harnleiter hatten u.[.w. Erfurt 1793. 8. 6. y) 6) Oblery. medicae. Luce, 1763. p. 27. 7) Hufeland’s und Himly’s Journal der praktifchen Makunde ‚a812. St, 12. p. 68. „getrieben hatte, oder.dafs durch die Reizung, welche die ia die Bauchhöhle' eingetretene Luft an der Blafe ‚hervorbrachte, die innere Secretion unterdrückt wurde, Eben fo wenig widerfprechen meiner Anfıcht die von 4. H.L. Weftrumb 'angeftellten Verfuche !), nach wel- ‚chen in dem Urin der Blafe keine Spur der Rhabarber -oder der Blauläure zu finden war, wenn man vorher die Ureteren unterband; denn diefe Verfüuche bewer- ‘ den nur, wenn fie fich überhaupt oft wiederholt‘ und modificirt beftätigen, .dals jene dem’Blute fremdartige - Stoffe. allein durch ‚die Secretionsthätigkeit der Nie- ren, nicht.aber durch die Secretionsthätigkeit‘der Blafe ‚aus der Blutmaffe wiederum ausgelchieden werden kön- nen, wie andere Mittel nur durch die Hautausdiäftung ‚aus dem circulirenden Blute entiernt werden’ kökitien, und dadurch eben zu {pecififch wirkenden Diaphofetieis werden. Keinesweges aber folgt aus diefen Verfuchen, dafs überhaupt keine Urinfecretion in wi Blafb: Be finde, . e) Auch die pathologifche Bechhihhrding dafs man bei der angebornen Inverlio vehcae urinariae keine Urin- fecretion an der Oberfläche der Schleimhattt der Blafe wahrnehme;; -ftreitet nicht gegen meine aufgefteliee’ An-. ficht, indem diefer widernatürliche Zuftand der!Blare hr nicht erlaubt, ihre nörmale Funetion auszauben, " ImiGegentheil beftätigt.diefe pathologifche Bildung meine “ Anficht, indem der fichthar aus den’ Uretören hör auströpfelnde Urin einen weit ftärkern Geruch a eine weit gefättigtere Farbe hat, als der gewöhnliche Harn, da er doch, der mare umrunae Kein, —— he ri x) $. Com, ejus phyfiogicn. de nen, quae ai vias be dietas lotii claudeftinas Kon tyruihg {aaa Gor- Bngad AUSH a N AS im M. d, Archiv, VII. 3, Le 2. WE ee nach welcher felbft noch die wäfsrigen Theile des Nie- renharns in der Blafe abforbirt werden follen, eher dünner und bläfler als der gewöhnliche: Urin‘ feya mülste, : | a , Wenn ich, nun hier aufftelle, dafs nicht blofs die. „Nieren, fondern auch die Blafe den Urin abfondere, fo will ich damit keinesweges behaupten, dafs das wälfe- rige Secretum, welches die Blafe liefere, “in feinem quantitativen und qualitativen Verhältnilfe. ganz. gleich dey mit dem Secreto der Nieren, fondern ich behaupte blofs, dafs der Urin, fo wie er excernirt wird, nicht "blofs das Product der Nieren fey,..fondern auch zu- gleich der Blafe. Höchft wahrfcheinlich ift das Secre- tum der Blafe weit mehr wälleriger Art, und das Se. eretum' der Nieren weit reichlicher mit den eigenthüm- ‘- Jichen, Harnftoffen verfehen, allein darum wird man der Blafevdoch wohl nicht die Urinfecretion abftreiten wollen, da der Urin als Excretum überhaupt der Mafie „ zaach vorzugsweife aus wälferigen Theilen befteht. ‘Um nun näher zu beftimmen, welche eigenthämliche Harn- Stoffe von den Nieren, und welche von der'Blafe ab- gelondert werden, dazu gehören viele, mit-der gröfs+ zen Genauigkeit und Umlieht angeftellie Veriuche,: zw welchen ich, wegen’ des hohen Interefles für Phyfiolo+ gie und ganz ‘vorzüglich ‚für Pathologie, die -Phyholos* gen und. Chemiker im Namen der Wiffenfchaft deingend auffordere, ‘da meine Verhältnifle. mir nicht geftatten, dergleichen Verfuche anzuftellen. ... 0.0: "ju Werfen 'wir:nun.noch einen Blick auf unfere auf geftellte: Anlicht zurück ‚ fo werden wir, gewähr, dafs’ durch fie manches erhellt wird, was bis jetzt im Dun- keln lag; es fey genug, hier nur auf einiges hinzus deuten: tarbe ätn BEE . Die grofse Menge von arteriellen Blutgefäfsen, welche zur Blafe gehen, äteht in keinem Verkältnilfe % ie ‚DE L g —n 435 zwihr'als'blofsem Behälter des Urins, fe bekommen aber eine fehr wichtige Bedeutung, ‘ wenn wir bedenken, dafs Ge der 'Schleimliaut.der Blafe das-Material- gufüh- zen,' aus welchem diefe einen Theil des Urins abfondert " WEs erklärt “ferner meine Anficht das’ bekannte Factum, dafs der Urin der Vögel, ‘denen die Blafe ab- geht, ‘eine fo -dickliche Confiltenz hat, da derfelbe nicht durch das wäfferige - Seoretum der Blafe ver: . en ift. a “Auch das phyfiologifche wide: dafs der N Pr 'Frauenzimmers wäjferiger iji als der des Marines, ftimmt vollkommen mit der aufgeltellten Auficht über- ein, indem ‘beim Weibe in der Bildung des Harnfy- ‚ftems die Harnblafe relativ Ba die Nieren! als beim Männe überwiegt: ASH - Die zahlreichen Erläuterungen, ER a "Parhi- fche Lebensverhältnifs daraus zu [chöpfen vermag £ laffe ich I hier unberührt, als nicht zunächft hierber Ken + IX 7 ıt ah ara . bug ‚Luyızz' s Bericht über J. v. Änasmaaı 7 - anatomifche Unterfuchungen über den’ Tho: _ „rax' der Gliederthiere überhaupt und. der "Infekteninsbefondere, (Aus den Annal. gen; “ des feienc. phyf, Tom. VI. p. 182.) D. Herr Lacepede, Dümeril und ich haben den Auftrag Ben, der Akademie einen Bericht üher ein beträohtliches Werk von Herrn Audouin abzultat- | ten, „welches „ die vergleichende Anatomie, „der ‚harten Theile | der Infokten zum Cegenltande hat, # Eo 2 . Wer fieh’die Mühe gegeben hat, -eine gewilfe An- zahl Naturproducte in. derfelben Klafle zufammenzu: ftellen, bemerkt leicht, dafs bei den zähllofen Ver: fchiedenheiten in Hinficht auf Gröfse, Geftalt und Farbe die fie. darbieten,, gewiffe allgemeine Bedingungen in Hinficht auf Bau, Lage und Verrichtungen beftimmter Theile Statt finden, und dafs man diefe mit etwas, Auf merkfamkeit durch die fie, verhüllenden Verfehiedenhei» den erkennen kann. fur Ein tieferes Forfchen weift fogar eine‘ allgemei« nere Form nach, die man mehr oder weniger |weit verfolgen kann, und wovon man felbft da, woman die grölsten Abweichungen annehmen möghte, Spus ren findet, Man weils endlich, dafs felbft die Verfchiedenhei- ten nicht, aufs Gerädewohl, vorhanden-find, fondern dals die eines Theiles Gch mit denen anderer Theile nach beftimmten Gefetzen verbinden, und die Natur und Ber ftimmung jedes organifchen Körpers durch die Zufam- menletzung der jbn- bezeichnenden - Verfchiedenheiten beftimmt find. Diefe Aehnlichkeiten und Verfchiedenheiten, fo “wie die Geletze ihrer Verbindungen, find der Gegen- ftand der „vergleichenden Anatomie, ‘der wefentliche Gründlage jeder HPNSERIEE Naturgefchichte er ag Sehen Körper. 0. orkenh ‘ Einer der gröfsten Köpfe, Arifsoteles,'fchuf fie, weil et; fie zuer[t unter diefem allgemeinen :Gehichts- punkt be nit allein fogleich nach ibm‘ unterliefs‘ man die Interfuchungen ganz, welche zur Entwicklung feiner Anfı chten führen Konnten, ‚und feit der Herftel- lung der Wilfenfchaften befchäftigte man fich lange und, mit Recht mehr mit ‚fpeciellen Beobachtungen, „° 7 "Der philofophifche Geift unferer Tage, ‚hat, der. ke FAnakaneae a Würde‘ wiedergegeben, u 2 437 und fie aufs neue zur Ordnerin der Zoologie gemacht. ‚Auch'macht fie feit einiger Zeit bedeutende Fortfchritte.' Die köftlichften Beobachtungen wurden gemacht, die feinften Beziehungen entziffert. Alles Unvorherge-, fehene,, gewilfermafsen Wunderbare, was ınan fehon entdeckt hat, fcheint die gröfste Kühnbeit in den Vor-' ausfetzungen zu beftätigen, die felbft bis zur Verwer, genheit 'gegangen find, indem Philofophen nicht nur alle belebte Wefen durch allmähliche Analogieen ver- bioden, fondern auch a priori die allgemeine und, be- fondere Bildung. aus den Gefetzen der dunkellten Onto- logie und Metaphyfik ableiten gewollt haben, Wer die Gefchichte des menfchlichen Geiftes etwas ftudirt hät, wird hierzu, auch ohne alle Anfichten der Urheber diefer Verfuche ‚zu theilen, doch den Naturwiffenfchaf- ten nur Glück wünfchen. Viele würden eine fa müh- {ame Bahn nicht. betreten, wenn grofse Hoffnungen "nicht ihren Eifer entflammen. “Sollte auch nicht immer der vorgefetzte Zweck erreicht werden, fo ergeben fich doch immer eine Menge neuer Thatfachen und Anlichten, welche für die Wiffenfchaft ein reeller Gewinn find. ' So kann niemand mehr zweifeln, dafs der Schä- del. der Wirbelthiere nach einem gleichförmigen Typus gebildet ift und die Gefetze der Verfchiedenheiten del- felben beftimmt find. > Ueber einige Theile deg Antlitzes waltet noch ei- nige Verfchiedenheit der Meinungen ob, allein die meh- reiten und bedeutendften find ausgemittelt. Ueher die innero und äufsern Theile des Thorax ilt man gleich- falls nicht völlig einig , indellen liegt die Sache fo, dafs man bald mittelft einiger gegenleitigen Nachgiebigkeit zu allgemein befriedigenden Refultaten gelangen muls. Indeffen müflen die gröfsten Anhänger der Specula- tion eingeltehen, ‚dals, wenn die Willenfchaft in Bezug — ‚ “ fchritte gemacht hat," diefe den, Jange Zeit hindurch n . Itand fowohl für die’eigentliche Anatomie und die thie- ' . fehen Theile derfelben, welche die Hebel'oder Unter- ‚ Theile des Skeletes der Wirbelthiere zufammenfallen, 438 - ee auf die Ofteologie der Wirbelthiere {6 bedeutende Fort- von unermüdlichen ‘Sammlern ‘und trefflichen‘'Beob+ achtern' aufgefundenen hauptfächlichen Thatfachen, und den von andern 'achtüngswerthen Männern.diefen'beige- | fügten ‘zahlreichen und kat ERSMNEEN zu | verdanken find. ; A! "sv Zu diefer Art von Aheverkdar, welches blofs auf ıh Beobachtungen begründet, keinem Streite unterworfen fmd, gehört Herrn Audonin’s Werk,‘ das an fichern Thatfacken äufserft reich, und durch feinen Gegen- rifche Mechanik, als für die Naturgefchichts von hoher Wichtigkeit ift, In der "That. ift: bei den Infekten vielleicht die merkwürdigfte Mechanik entwickelt. Hier kommen alle die übrigen Klaffen von einander unterfcheidende Bewegungsarten, bisweilen felbft in demfelben Thiere vereinigt, vor, und diefes kann he mit der se Voilkommenheit und Kraft vollziehen. 5 indeffen ‚wurde fie nie mit derlelben Sorgfalt er in den Wirbeltbieren unterfucht, man kännte felbft die Organe nur oberflächlich. Da die harten’ oder elafti- ftützungspunkte darftellen, an der äufsern Oberfläche liegen, fo hatte man fie der Zöologie überlaffen , "wel- che fie nicht in ihre Beftandtheile eu zerlegen brauchte. ‘Um diefe Lücke auszufüllen, unterfuchte Herr: Audouin die Stücke, woraus das felte Gerüft“der In- fekten 'befteht, und bemühte fich, daer bald fand , dafs he in den verfchiedenen Iniekten in Bezug auf Stellung, Function, oft auf Zahl und Geltalt, Uebereinkunfts-" punkte darbieten , welche mit denen der verfchiedenen allgemeine Regeln aufzuftellen, 'Er verfolgte daher jeden | mn 439 Theildurch die verfchiedenen Metamorphofen hindurch, ‚welche :er in den verfchiedenen Ordnungen und Gat- Aungen erleidet, und gelangte dadurch zur Beftftellung- übrer Zahl und Bedeutung, fo wie zur Beftimmung ‚der Gefetze ihrer Verlchiedenheiten. "0. „Jetzt liefert er nur.den: T'heil feiner. Arbeit, der den Thorax, oder een den Staınm betrifft, den ‚Abfchnitt des Körpers, der die Füfse und Flügel trägt, - mithin der Sitz der hauptfächlichften Bewegungswerk- ‚zeuge ilt und den er zuerft in den gewähnlichen, fechs- fülsigen Infekten betrachtet ?), Der Stamm des Infekts. läfst fich immer’ in drei Ringe theilen, davon jeder ein Fufspaar trägt, x) den Prothorax, 2) den Meforhorax, 3) den Metathorax. + Aufserdem trägt der Mefothorax das erfte, der Meta- ‚thorax das zweite Tlügelpaar. 0 Jeder diefer drei Ringe befteht aus vier Teilen, “einem untern, zwei feitlichen und einem‘obern, . Die drei.erltern bilden die Bruff, der obere den Rücken. Der untere ift das Brufibein.. Der Seitentheil zerfällt in drei Hauptitücke. Das eine ftzt am Sternum, und ift das Epifternum; das hinter diefem liegende ift das Epimerion, und trägt die Hüfte, -Ein kleiner, bis- her unbekannter, ‚beweglicher Theil, der den vori- ‘gen mit der Hüfte ‘verbindet, ift der Zrochantin "oder kleine Rollhägel. : Der dritte Abfchnitt der Seite,. der in. den beiden letzten Ringen vor dem Epifteraum “und unter. dem Flügel liegt, ilt das Hypopteron. Au- Sserdem liegt bisweilen noch um das Sigma ein horn- artiger Theil, das Perisrema. Ausg N) Seitdem hat Herr Audouin nach derfelben Meıhode anch alle übrige Theile, Hinterleib, Kopf, männliche. und: weibli- ehe hotmartize Zeugungstheile unterlucht und wird die ge 7 fandenen Befultäate nach und nach bekannt machen.: Der obere Theil jedes Ringes, das Tergum, be- fteht aus vier Stücken, dem Praefcutum, Seutum, »Scu- tellum und Poft/eueellum. Der erfte_ von .dielen ift oft,: der vierte fat immer, im: Innern verborgen... Die . Naturforfcher geben nur das Scutellum des Mefothorax an, das oft durch Gröfse und Lage auffällt, allein es findet fich auch in den beiden übrigen. Demnach zerfällt der Stamm .der Infekten in drei‘. und dreilsig Haupttheile und, rechnet man noch die Hypoptera und Peritremata hinzu, felbft bis auf drei und vierzig, die äufserlich mehr oder weniger fichtbar find, nämlich drei Sterna, fechs Epifterna, fechs Epi-. mera, fechs Trochantines, drei Praefcuta, drei Scuta, drei Scutella, drei Poitfcutella, ‚fechs DFEBERBR vier Hypoptera. Ein Theil diefer Stücke fchickt Keen ae rere, der Wichtigkeit ihrer Beftimmung wegen ‚ belon- ders zu benennende Erhabenheiten nach innen; a Ein, vom hintern Theile jedes Ringes abgehentlen Fortfatz erhebt fich als fenkrechier, bisweilen Yförmi- ger Theil und ilt der Entothorax. Er giebt Befefti- gungspunkte für die Muskeln ab und umhüllt den Mark- ftrang. Ein ihm entfprechendes Stück kommt im Kopfe: und bisweilen in dem erften Hinterleibsringe vor. Andere innere Erhabenheiten werden: durch be- nachbarte äufsere, ‚unter einander ver Khuolanun Theile: gebildet. » Dies find die Apodemen. Einige davon bilden Anheftongspunkte für die Muskeln, andere für die Flügel. Andere, theils zwifchen den Muskeln, Russ an der Wurzel der Flügel befindliche bewegliche Theile find die Epidemen. Zwar findet man, wie bemerkt, tiberall a ei Spuren der Haupttheile, allein fie laffen fich. durchaus nicht immer trennen., , Mehrere‘ find fogar ih manchen Ordnungen oder Gattungen immer verbunden, und wer-' den'nur durch die Spuren,vön Näthen erkannt. +. Eben» fo giebt Herr Audouin den. verichiedenen. Lücken in jedem Ringe eigne Namen, >. Die vordere Oeffnung des Kopfs nennt. er die Mundöffnung (F.'buceale),, die hintere, Hinterhaupts- öffnung (P. occipitale), den leeren Kaum im Prothorax, Schlundkopf, den im Mefothorax, Speijeröhrenlücke, den: im Metethorax, Magenlücke, und unterfcheidet ihre vordere und hintere Oeffnung. Hierauf betrachtet er die Verfchiedenheiten der benannten Theile in den verfchiedenen Ordnungen, und zeigt, dafs man nirgends andere Beltandtheile findet und die dem-Anfchein nach fonderbarften Anomalieen nur von: Verfchiedenheit der Geftalt und Gröfse derfelben Stücke abhängen. Betrachtet man zuerft den Mefothorax und ver- “gleicht ihn in Hinficht auf Gröfse mit den beiden übri- gen, fo findet man ihn hei den Orthopteren,, wo er we- nig-für den Flug nützliche Flügeldecken trägt, wenig entwickelt, grölser bei den Neuropteren, den Hemipteren, wo die beiden Flügelpaare faft gleich wichtig ind, am grölsten bei den Hymopteren, Lepidopteren, Dipteren, wo das erfte Flügelpaar das hauptfächliche Flugwerk- zeug ift und bemerkt, dafs die Entwicklung diefes Stü- ekes die beiden übrigen befchränkt. Etwas ähnliches zeigt das Verhältnifs der verfchiedenen Stücke. jedes, Abifchnittes unter einander, indem mit Verkleinerung der einen, Vergrölserung der andero Statt findet, Die Entwicklung eines Stückes verändert bisweilen die Stellung der andern. So wird z, B. beirden Cetonien das Epimerion des Mefothorax fehr grofs, nimmt die Stelle des Epifternum ein und bildet den Schuppentheil vorn an der Wurzel der Flügeldecke, den die Ento- x mologen;' ohne’feineWelen’zu erkennen, bemerkt'haben.: Bei den Libellen dagegen entwickelt fich das Epifter-) num ftark, ragt ftark nach'oben, und verbindet»fich nit dem der ‘andern Seite in der Mitte des’ Rückens und vorn zwifchen dem’ Prothorax und dem Rücken: des’ Mefothorax. Bei den Cigalen verlängert fich das Epimeron des Metathorax unter.den erften Hinterleibs- ring und bildet. die Klappe vor der Höhle des ehe inftruments. az, Man’ kann über das gegenleitige Verhältniß det Theile jedes Ringes gewilfe Regeln feftfetzen. j Im Alleseinkn ilt das Sterkiim bei bei ner welche viel’ laufen, 'gröfser. Die einzelnen Theile jedes Stücks find im gera- den Verhältnifs’ zur’ Gröfse \des' ‚Stücks von einander» getrennt; So find auch. bei den Hymenopteren, Lepi- dopteren und‘ Dipteren die vier Stücke des Rückens. ‚dies Mefothorax am deutlich/ten und am meiften von ein- ander getrennt, bei den übrigen Ordnungen oft faft nur im Rindiment vorhanden und verfchmolzen. Die Trennung der Stücke des Metathorax fteht, wie’ die Entwicklung deflelben, im 'entgegengeletzten Verhält- nifs zu der’ des Mefothorax. So ift er bei den Cole- opteren, wo das zweite Flügelpaar am gröfsten ift, am. gröfsten und die Trennung am vollkiniledfied.? Bei den Hymehopteren verbindet fich der erfte Hin- terleibsring immer: eng mit dem! Tergum des Meta- thorax und bei geftieltem Hinterleibe ilt in diefer Ord- Aung'der zweite, nicht der.erfte Ring eingefchnürt.. In Bezug auf den Prothorax findet fich bei einigen Orthöpteren, z, B, bei der Mäulwüurfsgrille, eine merk- 'würdige Eigenthümlichkeit.. Das Epifternum und Epime- ron verbinden fich nieht, wie'gewöhnlich, mitden Rän- dern des Tergum , »fondern gehen unter ihm weg, und verbinden fich, fo dafs fie vom Tergum bedeckt und um- u 483 fafst werden, die erfte Spur von der Bildung der De- . kapoden, wo'die Seiten von einein ungeheuren Schilde umfalst find. Auch bei den Lepidopteren vereinigen fich die Sei- tentheile des Prothorax, allein das ESTER ift ein ‚kaum merklicher Anhang. ‚Das Maximum diefer Anordnung bieten die Spin- nen dar, wo das Tergum ganz fehlt, die verfchmolze- nen Seitenhälften den obern Theil des Rückens bilden. . Bei mehreren Hymenopteren verfchmilzt das Ter- zum des Prothorax. mit dem des Mefothorax, bedeckt weder fein Epimerion noch Epifternum und geftattet ihn daher die Einlenkung mit dem Kopfe. Die Kraft der Flügel fteht immer in fo genauen Verhältnifs mit der Entwicklung der Theilung der Rückenftücke der beiden ihm entfprechenden Ab- Achnitte, dafs die vier Rückenftücke immer untereinan- der verfchmelzen, wenn Infekten einer gewöhnlich ge- flügelten Ordnung Alügellas find, So verhält es fich bei den Ameifen. Aus einem ähnlichen Grunde ift auch das Tergunı ‚des erften Abfchnittes, das nie Flügel trägt, feltner als die übrigen abgetheilt und bildet bei den "Coleopteren ein einfaches Bruftfchild,. Weder diefer erfte Ab- ‚chpitt, noch irgend ein Abfchnitt, wo das Tergum nicht abgetheilt ift, können daher Flügel tragen. In der ftärkern Entwieklung und der Theilbarkeit der Ab- „Schnitte, welche Flügel zu tragen haben, ift auch der Hauptunterfchied des vollkommnen Inlekts und der Larve begründet. Diefe Betrachtung führt zur Unterfuchung des ' Stammesder flügellofen vielfüfsigen Infekten, der Araclı- miden und der Kruftentbiere, 444 .— © Die Stücke \diefer Thiere kommen in allen Sechs- ‘ füfsern vor, dagegen haben diele EMIUER, welche fehlen. } So würde den Spinnen das ganze Ten Teh- len, und ihr Stamnı aus der Vereinigung fo vieler Ab- fchnitte als fich Fufspaare finden, beltehen, die Seiten, fich in der Mittellinie vereinigen, Die Furchen am Stamm mehrerer Spinnen Leber. nen Spuren diefer Verichmelzung zu feyn. an Das Schild zwifchen den Fülsen der Krußenfliere entfteht durch die Vereinigung auf einander folgender. Bruftbeine undihrer Abfchnitte, Die unter ihrem Panzer fich erhebenden Knochenwände ftellen die Seiten diefer Abfchnitte dar, welche durch die vereinigten Terga bedeckt und umfafst fin, wie dies, dem Obigen nach, am Prothorax der Het.ichrecken Statt findet. Im Innern des Stammes bezeichnen Abtheilun- sen, «ie den Apodemen der Infekten entfprechen, die Näthe der Abfchnitte. ‚6 Bei den vielfüfsigen und flügellofen Infekten bil- g' den die Abichnitte ER ga eben fo wos Pro- ihorax. 2 1A an X. i BrescHher über einen angebornen Bil- dungsfehler der Gliedmaafsen. (Bullet, de la Fac. de Medec. T.IV. p. 325 f£.) Fin Mann von vier und dreifsig Jahren, von gefunden Eltern geboren, ‚ilt ‚der einzige aus feiner Familie, der folgende Bildungsabweichungen darbietet. "Die untern Gliedmaafsen fehlen ‚gänzlich, Der Körper ift von der Schamgegend zum'Scheitel 2° 6 " vom Schwanzbein zum Scheitel a 8" hın-a Meffungen des Kopfes und Halfes.. 5 Umfang des Be über dem Ange 677.8 a gu - vom Kinn bis zum Nacken ia“ 6” - Halfes in ‚der Gegend des, Ring- ei knorpes . . . ER Tim Yadaa 14" gun Umfang des, Stammes BE am Bruftkaften" un, ee ter ‚den Achfelo RER EEE ER BETEN un“, A Meffungen der 7 Brufeglieder. Harz "Linker " Y Rechter übelgebil, | normaler RR 47 u ’ ikt BER des Oberarıns überdemDelta] muskel, . . 8 Dicke des Oberarmsam unterm Ende, u: Ba A gu za 2 a on Vorderarms oben ; . | 9 6" Buzz 6% unten .. 150 Länge das Ehe vonder Gräten- Ba DR . ecke zum Ellenbogenknorren bei EN TEN gebogenem Vorderarm . . . [14 GW | ı’ 1" nge des ganzen Arms von der eng " Grätenecke zur ur ko Mittel- BAER D fingers N Pe) zu gu Länge des Vorderarms ' vom Elien. 3 Er bogenknorren zum untern Ende ae. Ellenbogenröhre . . gu. ! ein der Hand von ‚dem Handge- Er 5 ae; e bis zum untern Ende des a "Mitölingers . 227. 3" ib Der rechte Arın ift hiernach Kegeknilsi, der linke kürzer und dünner, ‚Die ‚Speichen -und BET Eier ern Ellen 77, nachher: 84 mal, ; Be ig Die:Jinke Hand hat nur drei Finger‘; ‚welche. de Daumen, Mittel- und Ringfinger zu feyn fcheinen. Diefe: beiden. hängen von dem Mittelhandgelenke bis zum Nagelgliede zufammen , fo dafs die Nägel getrennt und frei find. Sie beugen und Itrecken Geh willkühr- lich, "und bilden init dem Daunien eine Zange. Der ‘ ‚Lauf ‚der Vorderarmpulsadern konnte nicht, TE er relt werden, ic „Ungeachtet die Muskeln am linken Arme fchwä- cher find, ‘wird er doch ungefähr" eben fö wie der inke gebraucht. 1 GE ‚ukh RR Uakarän Tail ABK (diese, "Yon den, . die untern Gliedmaafsen erletzenden Stümpfen. ift der rechte kleiner und fpitzer als der linke und mit 'einem länglichen, ‚etwas gewundenen ‚und. einen Nagel-tragenden Anlıange verfehen, der Ge-. dehke: hat und die willkührlichen‘ Bewegungen, des. Anzie- 'hens, ;Abziehens, Streckens, Beugens "und: Rollens %ollzieht, wobei man ein Knarren hört, j Der ae ift dicker, ftunipfer , und’in der Mitte nit einem kurzen, nicht, wieim rechten, knöcherne ‘Theile enthaltenden Höcker verfehn, .der aber ‚auch willkübrlicher Bewegungen fähig ilt, wobei man_gleich- falls ein-Knarren 'hört,,. das wohl auf ein in der Tiefe befindliches, aber durchaus nicht SDANNEN FENG ‚Gelenk ichliefsen läfst. a N Pula Der ganze Körper ruht: gewöhnlich auf ih, Sitz-' höckern. In diefer Stellung Kon er fich ohne Hülfe der Arne gleich leicht vor- und rückwärts, "bewegen, indem er fich abwechfelnd rechts und links, halb um feine Achfe dreht. - Meiftens aber ftützt fch der Mann Mn vor-und rückwärts, um fich zu bewegen, auf die Hände, - “ - hebt fich auf ihnen empor, wirft nun den Körper nach vorn, und biegt dann die Arme, damit, fich, ‚der Kör- per aufitätzen kann, "worauf die Bewegung. von “vorn “anfängt. Auf diefe’Weife rückt er Fair To fchnell als ‚ein regelmälsig gebildeter Menfch ‚vor;' iind 'gewöhn- lich bedient er fich fogar nur einer Hand , "namentlich, wenn die zurückzulegende Entfernung nicht. ‚grols.ilt, der linken. Hierbei neigt er den ganzen Körper; auf diefe Seite, hebt den Stamm, beugt.ibn; dann und läfst ihn aufı dem wirkenden Arm’ ruhen, wie ‚beim Stehen ‚auf einem Fulfse‘,, wozu, eine.fehr bedeutende, Muskel- anftrengung erfordert wird, da die-Schulter ‚mit dem ‚Stanume weniger felt als das Hüftbein; verbunden jlt. . Beim zweiten Act. bewegt fich ‚der Körper , einen "Viertelskreis beichreihend nach vorn, der ‚Arm hengt ‚äich, und das Becken erreicht den Boden, _ &F A: Mit „grolser, Leichtigkeit eriteigt, der Menfch eine Leiter , indem er erft die rechte auf die dritte, ‚die linke auf die erfte Stufe legt, den Stamm von der linken zur zechten Seite halb um die Achle dreht: ‚und fo ar Stümpfe auf die zweite Stufe ferzt. Die Zeugungstheile find fchwach entwickelt, die Ruthe wird nicht fteif und ergielst keinen Saamen ; BR hat fie die normale Bildung, und die kleinen, aber be- weglichen Hoden liegen unter den Leiftenringen, Der Hodenfack fehlt, doch ilt'hier die Haut! gerünzelt, Der Haro ielst mit keinem ftärken Spränge Finde der Ge- fehlechtstrieb- fehlt. - - Dennoch find die Shienne ftark und männlich) Bean Muskeln ftark ausgebildet.» ' mol \ Eine geringe Menge Wein bewirkt Schwindel: und eit. 448 ci, alsuge art N RER; PREBKEEN eines angebornen a, .fehlers, aller, Gliedmaafsen. Von Bre- ‚SCHE T.,0.( Bullet. de la Fac, de: Medec, u.e ı Tom. MIR Pi 3) ci Bad ar ‚Bei einem achtjährigen Koaben Baden lich folgende 2 "weichungen!! i \ Er fchielt' etwas. EM v»WbDer Stamit und Hals find" KUNFERREAN abe viel- leicht etwas‘ 'gröfser als Per einem ro nen von ‚gleichen Alter. “Die Brüftglieder, Befteheh aus zwei Kegelftünnpfen, ‘von denen’ der linke etwas’ipitzer und länger ift, und ‘enthalteh ein wöhlgebildetesSchulterblatt und Schlüffel- "bein an dem obern Theil des Oberarmbeins. Das Ende des rechten Stumpfes ift weich und ohne Narbe. - 'Vorn wägt: es einen Fingerartigen kleinen Höcker. "Linkerfeits liegt an der Sn des Stumpfes. das abgeftorbene Ende des Oberarmbeins vor. An derfel- ? ben Stelle als an der rechten trägt, ‚diefer Stumpf ei einen Hauthöcker. . } Das Kind bewegt beide nach allen Richtungen und bringt fie felbft zum Munde., ...ı . Hiernach heften fich die Umergräten- bi "Schul terblattmuskeln, der breite-Rückenmuskel, ‚der grofse tınd kleine Bruftmuskel an diefen Theil. des Oberarm-+ beiness in hm a ER Von den Bauchgliedern ift das rechte Knast befteht dem Anfchein nach nur-aus einem Kegelftumpfe, delfen Spitze einen dreizehigen, mit der Sohle nach Aufsen gerichteten Fuls trägt. Die Zehen haben drei Glieder. Mit Mühe erkennt man durch die weichen Theile ein Oberfchenkelbein, Am Unterfchenkel {cheint üch nur ‚das das Schienbein zu finden, wenigftens fehlt der äulsere Knöchel, und vielleicht deshalb ift der F ui nach ad. fsen gewandt, Hot, Das linke Bauchglied hat deutlich drei Abfchnitte. Der Oberfchenkel ift fehr kurz. Auchhier Scheint nur das Schienbein im Unterfchenkel vorhanden. “Die Achillesfehhe Jiegt nach aufsen und fetzt lich an den äu- fsern Theil der Ferfe. Der Fuls’hat vier Zehen, wo. von die beiden innern normal, die dritte viel’ kleine als diefe und die vierteift. Er ift ftark nach aufsen gewandt, fo dafs die obere Fläche’zur iunern, die untere zur äu- Isern, bei gewillen Bewegungen FibN, ah zur obern ge- worden ilt: Der Unterf[chenkel biegt fich wenig auf dem Ober- fchenkel, der Fuls ift beweglich, kann aber’ nicht in ‚die normale Lage’gebracht werden. ö Auch die Zehen find fehr beweglich, befonders die. grolse it daumenartig mit einem Anzieher verfehe wodurch das Kind Gegenftände ergreifen und zum ai führen Kann. Gewöhnlich hältes fich beim Stehen auf ‚den Sitzhöckern, beim Gehen aber erhebt es fich auf {eine unvollkommenen Bauchglieder, die, nach vorn geworfen, Hebelarine darftellen und die Unterktützungs- fläche vergröfsern. Beim, ziemlich fchnellen, Gehen richtet'es fich auf ‚den Ferfen auf, wirft den Stamm nach vorn, und ftützt ‚ ihn abwechfelnd auf die Bauchglieder und entlprechen- den Beckentheile, indem es ihn immer eine Ku kiale ‚Linie ‚befchreiben lälst. Liegt es auf dem Rücken, fo kann es fich nur da- durch aufrichten, dafs es fich auf die Seite legt, und nachher nach der Gegend des Kopfs hin, das Bauch - und Bruftglied derfelben Seite aufitützt, Doch kann es fich auch auf dem Rücken vor - und rückwärts fchleppen. M. d. Archio, VIL 3, -F£ Alle Functionen find übrigens regelm; Der Puls fchlug drei Stunden nach dem Elfen, -—: 3 Die Hoden liegen über den Bauchringen, ‘ Mau/se. Vom Steifsbein zum Scheitel an. alle a8 DA Hi ralBt- DE Vom Schambein zum Scheitel . . . . 237.3. Schädelumfang . .. . S Lues 20 187 gu Von dem äufsern Hinterhanptsftachel zur Na- s i fenwurzel s BES nn. ar ml Da FREE Vom Kinn zum Scheitel‘ BE 7 R OE Umfang des Stamms unter den Schulter “plättern . .. 19% ziü Umfang des Biss in ei Höhe dei: "Nabelk, 197 gi Länge von den Scharmbeinen zum obern Brult- je beinende . . . . a ‚Länge vom Bruftbein zum Nabel , ERSTE ‚g” gas { Länge des Bruftbeins ohne den Schwerdtknorpel.“ 40 gu Länge vom Bruftbein zur Schamfuge . . g” 6 Entfernung der obern vordern Hüftbeinhöcker. 6” 6 Länge des rechten Bruftgliedes von der Schul- AR f terhöhe bis zur Spitze . . 2... al gm Umfang von der Grundläce „ . . . . 60 gi Länge des linken Bruftgliedes . . 0... 400m Umfang... « N 6 gm Umfang des ke Bauchgliedes in a Höhe’ } at des Sitzhöckers ee Bar Ye Umfang des Knies, - . - 0. 0... 0" gm Länge desGliedes vom obern oral Hüftbein- höcker zur She . .» gu gar Entfernung des Sitzhöckers vom untecn y des Ferfenbeins . Entfernung des OBERE Hüfibeinhöckers" -vom Knie . . . N, Entfernung vom Knie bis zum ER Theil | der Fera 7. ea. 0 ji m 451. " Aihiige des Rulsen«ui BE EEE ET 50 - Umfang des aachen Bahcgliodasi in der Höhe | des Sitzhöckersi-N ls ir. - salat aghe gt N Fanbe vom Sitzhöcker bis zum untern Frei. At der Ferle .....1 » Me Länge des Gliedes vom Hüftbeinhöcker bis zur 8 ln } Sohle a EN arte Aa Seiser Mall CZ Länge des Fulses . . .e . 00. + 5 che TS Eee “0. 27 Pfund. xı. 1 ie SC 8: erts über die Gefetze der RA ‚ (Kusgezogen aus der Analyfe des travaux de l!’ Acad. royale des Sc. pendant l'annce ‘1819. Von G. OuviEk,) k Herr Serres hat über die erften Anfi inge der Verknö- cherung beim Menichen und den 'Thieren ‚zahlreiche und wichtige Beobachtungen angeltellt, worauf er all- ‚gemeine Gefetze über die Anordnung der urfprüngli- ‚chen Sc m ie gründen zu kün- nen geglaubt hat. Er fetzt fünf Gefetze felt. '; Das erfte, oder das, Gefetz der Symmetrie, fagt aus, dals, wenn man das Skelet im Ganzen betrach- tet, die Verknöcherung von den beiden Seiten nach ‚der Mittellinie zu vorfchreitet. So verknöchern z.B. am Stamm die Rippen vor den Wirbeln, die Seiten- hälften der Wirbel vor dem Körper. 7 Eben fo erfcheint am Kopfe der erfte Knochenkern im Jochfortiatze der Schlafbeine untl in den grofsen Keil- beinflügeln früher als im Körper u, [, w. Daraus leitet Herr Serres die ‚auffallende Sym- metrie im Baue der Wirbeithiere ab.‘ Da’ die beiden Ffa Seitenhälften gewillermafsen- einander "entgegenrücken, ‚ um fich in der. Mittellinie zu erreichen, fo giebt es zwei Schädel-, Wirbelfäulen -, Brelenns Bruftbein-, ahnen. beinhälften.u,f. w. "): ni ‘In der. ‚mittlern Gegend ces Körpers abi befidden fich Knochen, die, A der allgemeinen Annalıme, um Tprünglich einfach find. Dahin gehören z.B, die Stücke des Bruftbeins, der. Bogen des Zungenbeins, eben [6 die Körper der Wirbel. Hierüber: liefert Herr Serres eigne Beobachtungen. — Er-erinnert, dafs die erfte Spur der Wirbelfäule des Hühnchens aus zwei feit- lichen Hälften befteht, die fich, knorplig werdend, verbinden. Nach ihm. bilden ‚fich zuerlt am elften "Tage der Bebrütung auf einigen Rückenwirbeln, ai zwölften auf den Hals- und Lendenwirbela zwei fehr 4 2) Man hieht [ehr leicht, dafs 'die [eitliche Symmetrie nicht in diefem Gange der Verknöcherung begründet zu feyn braucht, da fie eben fo gut Statt finden könnte, wenn ich die cen- tralen "Theile vor den peripherilchen und blo[s aus einem einzigen Stücke bildeten. Inder That beruhen die hier ail- geführten Erfcheinungen darauf, dafs fich der ganze Körper aus zwei anfangs. getrennten Seitenhälften bilder, /die,erft fpäterhin in der Mittellinie verfchmelzen. Daher dann wohl das frühere Entftehen. der feitlichen äulsern Knochen als der innern, in die Mittellinie fallenden, Aus diefem Grunde und weil, wie bemerkt, die [ymmetrifche Bildung _niche in dem Entftehen aus zwei anfangs getrennten Seitenftücken x begründet ift, kann'man diefes Geletz, wo ich nicht irse, richtiger mit dem Namen des Gefetzes der Duplicirär als dem der Symmetrie bezeichnen. Diefe Benennung Eneine mir um fo weniger pallend, als, der Entftehung aus zwe Seitenhälften ungeachtet, die feitliche Symmetrie "heile Haft t nie vollkommen ift, theils gar nicht felten “der! Körper und namentlich das Knochenlyftem in .der Richtung der Breite aulserordentlich alymmetrilch ilt, ‘worüber ich in ei- nem eignen Auflatze'eine berrächtliche Menge eigner [owohl, . .phyhiologifche Beobachtungen; 2822. 8. 147} m als fremder Thatfachen zufammengeftellt habe. (S Anatomifch- h \ Kleine Ruochenkerne, 'Diefe vereinigen-fich an den. Rücken- und Halswirbeln am dreizehnten oder vier- zehnten Tage, an welchen die Knochenkerne der Len- den- und Schwanzwirbel noch deutlich getrennt find, : “©. An der Wirbelfäule der Frofchlarve und des Ka. ninchens beobachtete er denfelben Gang. { Am- -Knorpel fah er fie auch beim onenfehlsclieng Embryo und glaubt daffelbe auch an den Knochenker- .nen gefunden zu haben, allein nach feiner Befchrei- bung möchte man fagen, dafs er fie bei Fötus von ge- funden Müttern eher mit der Spitze des Scalpells ge- ‘fühlt als wirklich gefehen hat, Er ftellte diefe ichwierige Unterfuchung an Fötus zwifchen . dem vierzigften und fechzigften Tage jnach der Empfängnifs an. In der That wird diefe Angabe durch die fpätere Anordnung der Knochenfafern und die Erfcheinungen an den Wirbeln von Kindern rachiti- fcher und ferofulöfer Mutter fehr wahrfcheinlich, in- dem hier.die Trenuung der Kerne deutlicher und von längerer Dauer itt. „. Hieraus erklärt er die Spalte der Wirbelkörper, woyon er mehrere merkwürdige Beifpiele erzählt *). Bei gehöriger Auswahl der Perioden fand Herr Serres gleichfalls in den mittlern Knochen der Schädel- —— ” u » Ungeachtet ich diefe Entwicklungsweife für wahrfcheinlich „halte, glaube ich doch auch noch jetzt nicht, dafs he wirk« ‚lich erwielen ift, Aufser den früher von mir befchriebe- nennund angeführten Fällen von Spaltung der Wirbelkörper ($. Anat. phyf. Beob. 1822. No. 111.) fahe ich in der vortrefflichen, ehemals Bleuland’Ichen Sammlung zu Utrecht Spaltung der * Körper der Halswirbel mit Waflerkopf in einem achtmonat- lichen Fötus vereinigt, indellen habe ich fchon früher ge- zeigt, dals diefe Erfcheinung keinesweges nothwendig die Entftehung der eg aus zwei Knochenkernen dar- thur, - M. [2 1% a) , grundfläche‘ zwei paare Koochenkemen "nämlich "nicht blofs im vordera Keilbeinkörper, wo diefe Trennung länger dauert, fondern auch im bintern und dem Hin- terhauptskörper, wo fie weit fchneller verfchwindet. Selbftder PAugfchaar und das fenkrechte Riechbein- blatt entftehn aus Yaitlichen Platten oder Körnern, N Auch für das Bruftbein gilt daffelbe. Nicht nur entfteht der Knorpel aus zwei Seitenhälften, fondern - auch die gewöhnlich für unpaar gehaltenen Knochen- kerne, Zum Beleg hiervon dienen menfchliche Bruft- beine, bei denen manin der Mitte getrennte Knochen- Stücke, andere, bei denen man fie in zwei, mit einan- der abwechfelnden Reihen angeordnet fieht, Die Vögel und Amphibien haben fehr beftimmte paare Knochenftücke, vor dielen aber einen, für unpaar gehaltenen Knochen. Diefen auf dieRegel zurückzufüh- ren, liefert Herr Serres mehrere Beifpiele von Tbieren, | wo der ihm analoge Knochen deutliche 'Trennungsfpu- ren zeigt. Eben fo üieht er die Luftröhrenhöhle im Brufibein des Schwans und des Kranichs als folche an. ‚ Diefer Titeil der Arbeit bedarf wohl noch der mei- ften Entwicklung und ift den meilten Einwürfen aus- ' gefetzt, Indeffen fcheinen viele von Herrn Serres an- geführte Beifpiele für die Anficht zu fprechen, dafs das Bruftbein urlprünglich immer der Länge nach getheiltift. Die beiden Kerne im Zungenbeinkörper verbinden fich bei Fötus von gefunden Eltern faft augenblicklich, bei denen von kranken fpäter und in dem Soßne eines | Stotternden war der eine fpäter als der andere ent- ftanden, E Hierbei führt der Verf, einige Beifpiele ‘von Zun-" genbeinen an, die fich ununterbrochen durch Knochen- | gelenke mit dem Griftelfortfatze verbanden, oder wo das Griffelzungenbeinband falt ganz verknöchert war. an F 455 Rn Das zweite Gefetz ift das Gefetz der Vereinigung. kanntlich werden die Zwifchenwirbellöcher durch ie,Vereinigung zweier Wirbeleinfchnitte, nicht durch zwei Knochen gebildet. ‚Nach Herrn Serres gilt dies für alle Löcher, und man kann, geht man auf die frühe-" “fıen Perioden zurück, fpäter zufammenflielsenden Kerne finden, zwifchen welchen fie entitehen '), Die Pulsaderlöcher der Halswirbel find anfangs nach "außen nur durch einen. Kuorpelftreif ver[chloffen, in welchen ein eigner Kern ent/teht, den man für eine Art von Halsrippen anfehen kann, die fich beim Krokodil und andern Amphibien deutlich getrennt finden. “Eben fo liegen alle Döcher an der Schädelgrund- ‚Aäche beim Fötus zwifchen zwei getrennten, wenn “gleich fpäter verfchmelzenden Knochenftücken, wie die ‚Keilbeinfpalten, die gerilfenen Löcher, das Gelenkloch. ‚Eben fo ift bei vielen Thieren das ovale Loch nur eb Ausfchnitt, “2:08olche, : die bei fpätern Embryonen Schwierig- keit machen würden, wie z,B, das runde Loch, müffen ‚noch unterfucht werden. _ Dies wird Herr Serres un- ‚dtreitig auch für die innern Augenhöhlenlöcher bei den ‚Thieren thun, wo das Riechbein fich nicht in der Augenhöhle zeigt. Die Anatomen werden unftreitig auf die erften hi ‚Anfänge ‚zurückgehen, um fich von der Allgemeinheit De — PD Geferz hat fchon Perfohe kafkeftaie, indem ex gleich im - Anfänge feiner Sehr gehaltreichen Sylloge anıtomicarum fe ın obfervationum Halae 1736., die auch in Hallers IL. dilf. anar. T, VI. abgedruckt, mithin wohl im Aus- lande bekannt ilt, ausdrücklich fagt: $. U. Nullum fora- men majus ab unico olle formatur, Sed ad illud confti- zuendum duo, immo tria olla concurrunt, uti in embryo num ofhbus cranii, ionominatis et [pinae dorli vertebris videre licen, M. — E34 diefer Regel zu überzeugen. Unter ändern‘wird nach- gewielen werden mülfen, ob’ nicht der Umfang des Sehloches/vielniehr ein nach und nach verknöchernder . Ring als das Relultat der Vereinigung zweier Stücke aa, / er Sa a Nach dem Verf. entfteht das Felfenbein wenig- ftens aus zehn Kernen, und es finden fich daher leicht Verfchmelzungspunkte für das runde und ovale Fen- fter, das innere Gehörloch u, f; w., allein auch hier bedarf es wohl einer fernern Unterfuchung, um fich zu überzeugen, dafs bei fo zahlreichen Abtheilungen nichts Zufälliges Statt findet, j Ueberzeugt find wir fchon längft, dafs bei den Vögeln und Amphibien das eirunde Loch durch die Ver- bindung des Felfenbeins mit dem feitlichen Hinterhaupts- ‚beine entfteht, dagegen das nicht bei den Amphibien, fondern erft bei den Vögeln erfcheinende runde Loch fch nur im feitlichen Hinterhauptsbeine befindet, fo dafs man in diefem, um die Regel ‘aufrecht zu erhal- ten, Unterabtheilungen annehmen mülste. ©... un: ‚ 3) Dies Beifpiel,ift unftreitig übel gewählt, um die vorgetra- gene Anhicht zu beftreiten, da es längft bekannt ilt, ‚dafs fich der vordere Flügel des Keilbeins, in delfen Wurzel fich das Sebnervenloch behndet ‚- aus zwei, Stücken, einem innern und einem äufsern, bildet, welche unter einander‘yer[chmel- zen. Ungeachtet viele Anatomen' diefe Anordnung, wie überhaupt die Bildungsgefchichte des Keilbeins gewöhnlich fehr, mangelhaft abgehandelt wird, nicht erwähnen, fo haben fie doch fchon früher Kerekring (Ofteog. foet. Cap. 6.) und Nesbitt (Erzeugung der Knochen. S, 7,) angegeben. Ich habe fie Später näher entwickelt. (Diefes Archiv, Bd,’l. S. 630 ff. Handbuch der menfchlichen Anat. B. 2. $, 102.), und kürzlich hat fie auch Beelard in [einem trefflichen Auffatze über die Knochenbildung (dieles Archiv, Bd. 6. S. 425.) wenigftens für mehrere Fälle beftätigt, und ich glaube, dals eine genaue Unterfuchung - beweilen würde, ‚dals diefe Verknöcherungsweile die einzige it, ° M. u 457 »Naeh Herrn Serresienthält im dritten Einbry omos* Pr. t der Steigbügel zwei, felbft drei Kerne. " Das dritte Gefetz, "das ‘der Durchbohrung , it Blofs ‚eine Ausdehnung des vorigen auf die Kanäle, die, wie lie Löcher, aus.der Vereinigung mehrerer Kno: - chenftücke entftehen. Diele Längenftücken liegen um die Längenknochen , "des fehr jungen Fötus, um die Halbkanäle des Gehörorgans, den Fallopifchen Gang, kurz überall, wo’ die Knochen von langen Kanälen durchböhrt find. Diele dritte Regel gilt auch für die Kanäle der Zähne, die er gleichfalls als Knochen anfieht, indem der Kern aller, felbft der Schneidezähne, anfangs aus mehreren Höckerchen belteht. Wenn auch diefe That- fache wahr ift*), fo folgt doch daraus nicht, dafs der Zahnkanal fich nicht durch Verlängerung der‘ ar gegen die Wurzel bildet. . e Das vierte und fünfte Gefetz beziehen fich auf die Erhabenheiten und die durch Vereinigung mehrerer Stücke gebildeten Gelenkhöhlen der Kuochen. ' Die erften find anfangs immer getrennte Kerne ‚und die letzten entitehn aus der Vereinigung mehrerer Erhaben eiten, alfo Kerre.. Selbit Hammer Lan Am- bos haben anfangs Anlätze, "Eine intereflfante Bemerkung betrifft die Pfanne. „Aufser den drei, nach allen Anatomen fie zulammen- fetzenden Stücken findet fich ein viertes, fehr klei- mes zwilchen ihnen, das den Beutelthieren fehlt, wo dagegen ein vierter Knochen, der Beutelknochen, Stark entwickelt ift. Jener vierte Knochen der übri- bi i | ı) Ich kann mich nach meinen Unterfuchungen auch durch diefe Angabe nicht von der Allgemeinheit diefer Entwicklungs weiße der Schneide- und Eckzälne überzeugen, M: sen Säugthiere foll nun der in-.der Pisonwpellargene Beutelknochen feyn ?), ‚ Ebenfo ift bei den mit einem deutlichen Schlüffel- bein verfehenen Thieren. die Schultergelenkhöhle: ‚aus dem Schulterblatt und dem Haken, der in.der Jugend ein getrennter Kern ilt, gebildet. Dagegen befi Gch hier bei den fehlüffelbeinlofen Thieren ein dritte Kern, ‚die letzte Spur des Schlüffelbeins ?). Diefe Menge wichtiger und verfchjadanee ak fachen wird wahrfcheinlich «neue und merkwürdige Unterfuchungen über die erfte Entwicklung und die erlten Umwandlungen des Thierkörpers veranlalfen, womit man f&ich £rüherhin nicht fo eifrig belchäftigt hatte, als es für das Fortichreiten der Phyhologie wünfchens- werth ‘ war. ı) Die Stelle diefes Knochens fcheint mir doch bei weitem zu entfernt-von“ der des Beutelknochens, als dafs mir. diele Anlicht feiner Bedeutung plaulibel wäre, BR. 20 -2) Auch hiergegen [pricht die Verfchiedenheit‘ der Stelle. Zu- + dem finden fich auch bei mit Schlüffelbein verfehenen Thie- xen an dem größsern Knochenkerne des Hakens mehrere kleine. Namentlich gilt dies für den Menfchen, wo ich fchon früher (Handbuch der menfchl. Anat, Bd. 2. S, 197.) eines eignen Knochenkerns erwähnt babe, der um die Zeit der Verwachfung des Hakens mit dem übrigen Schulterblatte h zwifchen dem Haken und der Gelenkfläche entfteht. v Später habe ich aufserdem mehrmals beobachtet, dafs der Haken durch zwei platte Knochenftücke vervollftändigt wird, welche fich, noch ehe er völlig mit dem übrigen Schul- "terblatt verwachlen ift,; getrennt: von einander in feiner obern Fläche, das eine mehr an feiner Grundfläche, das an- dere in der Nühe der Spitze bilden, =. en Re ne 5 x ee ; 7 459 RAU? . “ 5 XI. - .e ehr Monpını über den Eintritt der Galle in - den Darmkanal. (Opule. fcientif, di Bo- logna. T. V.Fafc. V. ‚p. 293 f£) Wenn man gleich jetzt darüber einig ift, dafs '1) die Galle nur in der Leber abgefondert wird, und 2) beim ‚Menfchen der Blafengang der einzige Weg ift, auf dem fie von hier aus in die Gallenblafe gelangt, fo verhält es fich ganz anders in Hinficht auf die Zeit, in wel-' 'her fie, vielmehr in dielen Behälter oder in den Zwölf- Man tritt, - Einige") nehmen in der That an, dafs zur Zeit ‘der dchnung des Darms von Chymus, oder bei ftar- ker Zufammenziehung defielben der zwilchen feinen Hänten befindliche ‘Theil des Gallenganges verengt “wird und dann die Galle, die fortwährend abgefon- "dert wird, aber weder in den Darm treten, noch zur Leber zurückfliefsen kann, durch ‚den Blafengang in die "Galienblafe tritt. "Ganz im Gegentheil nehmen andere an, dafs die Erfchlaffung des Darms vielmehr den Eintritt der Galle verhindere, und diefe daher nur während diefes Zu- ftandes in die Blale trete, Sie ftützen fich darauf, dals man fie, namentlich Sabatier ?) und Boyer 3), bei Men- fchen und Thieren, die vor dem Tode lange hunger- 7 ken, befonders voll Galle fand; ferner, nach Bel- “eombe, auf die geringere Weite, welche der Gallengang zwifchen den Darmhäuten im zufammengefallenen Zu- ' 1) Haller Elem, phyfiol. L. M, A, Caldani phyliol. Sömmer:» ring dehum, corp, fabr, u. m, a, 2) Traitö d’anat. T. I], 3) Traits d’anat. T. IV, ftande des Darmkanals haben'mufs, weil feine Häute dann. weniger gereizt. und zulammengezogen, 1 find. » auf einige Verfuche von Bichat ?) ‘oder darauf, dafs ° nach Fattori,. daffelbe der Betrachtung gemäfs bei ähn- lich gebauten Theilen Statt findet: 3). "“ "Um diefe Meinungen zu prüfen, ilt es neh tig, Einiges über den Bau des Zwölfhingerdarms und den Lauf des Gallenganges zwilchen wu Häuten vor“ auszufchicken. al Bekanntlich fehlt dem Zureiffngerkahih die äu- ftere, vom Bauchfell ftammende Haut und er ift daher vwaeiter, weicher und ausdehnbarer als der übrige dünne Darm, Jener Mängel wird zum Theil durch ar Bine Y) Diff. inaug. animadv. circa motum bilis cont. Gott. 1797. : 2) An. gin. Paris 1812. T, II. p. 1. p. 459, 3) Gnida, allo ftudio della anatomia umana. Payia zip Ts ı p- 287. Der Verf. fast, nachdem er bemerkt hat, dafs nicht Ei ftarke Ausdehnung, [ondern auch ftarke Zulammenzie- hunz des Zwölfhngerdarms den Eintritt der Galle Paper, in einer Note Folgendes: Ich bezweifle diefe am allgemeinften angenommene Lehre etwas, da [ich die Harnleiter auf diefelbe Weile einfenken, und doch der Harn bei der ftärkften Ausdehnung einflielst, Ueberdies würde die Schlaffheit deflelben wohl eher ein Hindernils. abgeben. Aufserdem kann ja auch die Muskel- haut nicht ununterbrochen, fondern nur abwechfelnd auf die Speilen einwirken, diefe trägt gerade zu der Zeit, wo die Speifen am meiften im Zwölffingerdarm bewegt werden, ‚ zur Erleichterung und Befchleunigung des Gallenlaufes bei, indem fich bei der Erfchlaffung der untere Theil des Gallen- gangs anfülle, bei der "Zulammenziehung entleert wird, und diefer Wechfel in kurzen Zwilcheusäumen eintritt. Wenn dagegen, nach Einigen, die Galle bei vollem Magen in den leeren Darm tritt, warum treibt denn der gereizte Darm felbft fie nicht weiter fort? en wa Stärke der Muskelhaut erfetzt. Dieraus'der Zell- und Schleimhaut gebildeten Querfalten vermindern Sch’ im ‚geraden Verhältnifs mit feiner Ausdehnung, '' Die‘ Län- genfalte, welche warzenförmig hervorragt und in ihrer Mitte die Oeffnung des Gallenganges eithäte! befteht, wie: jene Falten, aus den beiden innern Häuten, von denen die Zellhaut fich eng mitder Zellbaut des Gallen- ganges: ‘verbindet, die Schleimhaut durch die Oeffnung in die Schleimhaut des Gallengangs a wie Wo vr fehon ganz richtig bemerkte '), \ Dies beftätigt fieh auch noch mehr‘ he die Identität des Baues, indem die Schleimhaut des Zwölf fingerdarms und des Gallenganges eine werr% ich Zeigt, welche von Gefälsen ftrotzen.o in “Der Gallengang tritt in den Zwölffinkerdatmg; in» dem er folgendermalsen zwilchen eimen.i Häuten ver- läuft. Sobald er den untern und hintern ‘Theil’ der zweiten Krümmung erreicht hat, tritt er von der:lin+ ken zur rechten Seite unter die Muskelhant,, läuft hier ungefähr eines Zoll weit durch die darunter liegende - Zellbaut, indem er fie allmählich von ihrer äufsern bis zur innern Fläche fchief durchbohrt, bis er fich durch die erwähnte Warze öffnet. _ Hierauf kann man num unterfuchen, ob der aus- ‚gedehnte oder zulammengezogene Zuftand des Zwölf- fingerdarms den Eintritt der Galle erleichtert ? a " Wird der Zwölffingerdarm durch. den von’Zeit zu Zeit in ihn tretenden Chymus ausgedehnt, [o yermin- dern fich in demfelben Verhältnils alle feine Kalten. Daher wird dann nothwendig die Oeffnung des Gallen- ganges nach allen Seiten hin ausgedehnt und dadurch fähiger, die Galle durchzulaffen. Dies fieht man fehr _— ») Act. ac. Pet. 1779. p. 1. p: 216. deutlich, wenn man'den Darm der Länge nach öffnet und die Falten auseinander zieht, und noch deutlicher; . wenn man, wie ich mehrmals that, den ausgedehnten Darm etwas trocknen lälst und dann öffne, u ou Nicht daffelbe gilt aber unter. diefer Bedingung für. den zwifchen den Häuten' des Darnıs enthaltenen ’Theil des Gallenganges, indem diefer, wenn der Darm durch Luft oder Flüffgkeit ausgedehnt wird, in dem- Aelben Verhältnifs zufammengedrückt erfcheint. Des- halb haben auch Viele geglaubt, dafs Ausdehnung des Darms den Eintritt der Galle hindere,. Allein kann diefe Zulammendrückung, die man in der’Leiche findet, im Leben den Ergufs der Galle hindera? Müffen fich die im Leben contractilen Wände des Gallenganges nicht dem durch die ‚Ausdehnung des Zwölffinger- darms bewirkten Druck widerletzen *)? Die Unterfü- chung der Blutgefäfse des Magens und des Darmka- nals kann vielleicht hierüber aufklären, == > Diefe geben erft einige Zweige an die Bauchfell+ und Muskelhaut, und durchbohrer dann auf einem langen Wege. die Zellhaut, bis fie, fich in.den. Zotten der Schleimhaut endigen, auf diefelbe Weile als der Gallengang eben diefe Häute bis zur Warze durchbohrt. Sie mülfen daher, wie er, bei Ausdehaung der Theile gedrückt werden, dennoch nimmt man allge- mein an, dafs aus mechanifchen: und! vitalen Gründen das Blut in ihnen leichter im ausgedehnten Zuftande derfelben kreift, weil fie fich dabei ausdehnen und ftre= cken, und die Theile durch die fie ausdelinenden En itanzen zugleich gereizt werden.‘ N, eng 2) Wohl fchwerlich vermöge ihre Contraetilität,. die nur die r Wirkung des Druckes begünftigen konnte; höchftens durch, ihre Elafticität, die aber auch [ehr gering if, 0... M. ; nn 463 - “ os Ak diefelbe Weile mufs nun der Gallengang, in- dem. fich bei der Ausdehnung des Darms 'alle Falten ändern; verlängert und erweitert werden. . Zugleich wird die Darmfchleimhaut durch ‚den Chymus gereizt, diefe Reizung. pflanzt fich in die Schleimhaut des Gallenganges in allen feinen Verzwei- gungen, fo wie des Bauchfpeichelganges fort, und'eg wird daher jetzt fowohl.mehr Galle und Bauchfpeichel bereitet, als mit gröfserer ' Leichtigkeit ausgeführt. Wenn überdies die Ausdehnung des Magens und Darm- kanals den Lauf des Blutes in den Gefäfsen nicht: be- ichränkt, ungeachtet fie fortwährend durch die, Mus- 'kelhaut und die Bauchfellhaut 'von : aufsen zulimmen» gedrückt werden, fo kann noch weit weniger die Aus- ‚dehnung des Zwölffingerdarms auf den Gallengang ei- nen folchen Einfluls haben, da diefem die Bauchfell- ‚haut fehlt, und die Muskelhaut nicht fortwährend ‚wirken kann. Dies bemerkt auch Farrori!) und Bel- ‚eombe fagt mit Recht, dafs die Häute des Zwölffinger- ‚darms, wenn.er durch feine Zufammenziehung dem | Chymus fortichaffen kann, fich nicht fo aneinander degen können, dafs dadurch die Oeffnung des ‚Gallen- ganges verfchloffen würde ?). > «Die von Fattori angeführten Gründe der Analogie ‚zeigen noch mehr, dafs der erwähnte Druck den Ergufs «der Galle nicht verhindern kann.‘ Die Harnleiter fen- ken fich auf diefelb»z Weife in die Gallenblafe, und ) och ftrömt der Haru fortwährend auch bei der ftärk- ten Ausdehnung ein. Die Anwefenheit des Lieuvand’- fehlen Dreiecks in der. Harnblale, wodurch.nach ejni- gen die Harnleitermündungen in den Stand geletzt wer- ı) A.a.0, 2) A.a0, . = den, auch beim ftärkften Grade der Ausdehhufg den Harn frei einfliefsen zu lalfen, vermindert die Beweis- kraft diefer Analogie nicht, dar oft, nach Morgagni und Haller *), befonders ‘bei den«Weibern und den Säugthieren ‚wie in .der Klaffe der Vögel fehlt, Bianchi’s Beobachtungen, der bei Hunden, die nach langen Faften unterfucht“ wurden, ‘den Magen zufammengefallen, die Galleublafe immer ungeheuer ‚ von Galle, ausgedehnt fand ?), fo wie Bichas’s Ver- fache/an Hunden, woraus fieh ergiebt,-' dafs bei lee- rem‘Zwölffingerdarm ein Theil - Galle’ in. Hars eine anderer in die Blafe, bei vollem alle Blafen- und" Leber- ‚galle blofs in. den Darm Slielst 3), BE BABe meine er üicht durchaus. Noch ficherer zu. feyn, wiederhole ieh die fen Verfuch mit Herrn. Prof. Aleflandrini. ». Ein. Hund, wurde fechs Stunden nach dem.Ge- nuffe von zwei Pfünd Fleifch getödtet. . Der Ma- ‚gen enthielt etwa ein Drittheil der genoffenen Speife ‚als einen ‘weichen grauen Brei, ' Der Zwölffinger- .darm. war durch eine flüligere, weniger graue, ‘mit der Galle 'vermifchte Subftanz ausgedehnt. Die Gal- lenblafe fand fich zulammengefallen, indem fie nur ‚etwa ein ‚Viertheil der. Galle enthielt, die fie ‘dufneh- inen konnte, die Zweige. des Galleugangs waren fehr ichwach angefüllt, die Galle des ech rg ‚als die im Lebergange enthaltne. Bei zwei Kaninchen verhielt es fich eben fa Auf entgegengefetzte Weile ftrotzte bei einem Ka- ninchen und einer Katze, die nach achttägigein Faften getöd-- ») EL, phil. T. VIL p. 329. a) Hift. bepat, T. I, p. 109. 3) Aa. 0.p- 49 8. RER getötet wurden, das ganze ‚Gallenfyftem von Galle, der Zwölffngerdarm enthielt fehr wenig, die auch mehr mit Lebergalle übereinkam. Bei zwei verhungerten Sceefchildkröten, die Herr Alefjandrini unterluchte, waren gleichfalls die Blafe und das ganze Gallenfyftem fehr von Galle ausgedehnt, Diefe Beobachtungen fcheinen mir die Anficht zu beftätigen, dafs der ausgedehnte Zwölfängerdarm PAeBE Galle aufnimmt als der zufammengefallene. Aus allem folgt wohl, dafs- die Galle in ee Zuftande des Zmülffingerdarins in diefen treten kann, dals aber im ausgedehnten Zuftande mehr Galle ein- Hielst, weil die Heifonug des Gallenganges fich erwei- tert, der Gallengang, felbft Gch mehr ftreckt, und die Lebenserregung der Theile erhöht wird, und dafs auf entgegengeletzte Weile ‚bei zulammengefallenem Zu- dtande des Zwölffingerdarms , weil der Gallengang ge- faltet, feine Oeffnung verengt, und die Lebensthätig- > keit der Theile geringer ift, weniger in den Darm, ‚ein Theil in die Blafe Nielst. IV" Hopsxkın über die Verrichtungen der Milz. Aus den Edinb. med, and furg. - Journal,, Vol. XVII. p. 83 ff. Ehe ich zur Darftellung der Verrichtung, welche zneiner Meinung nach, die Milz hat, übergehe, glaube ich einen Blick auf die fchon früher Aufzeßeilien Theo- rieen werfen zu dürfen. Einige davon verdienen zwar - kaum erwähnt zu werden. Bald hjelt man fie für den Sitz der Melancholie, bald für den der Fröhlichkeit. - Andere nahmen einen Zulammenhang zwifchen ihr und der Zeugung an. Nach Arifioteles nahm fie Dünfte © MM. d. Archiv. VI. 3, Gg aus dem Magen auf, und verwandelte fie in verfchie: _ dene Flüffigkeiten. Frans Velinus glaubte, dafs fie die Magenllülfgkeit in Blut umwandle. Stukeley liefs hie als ein Schwamm wirken und Blut bald von ihr aus den Arterien in die Venen, bald zu den Genitalien gedrückt werden. Harrijon fah fie als das Secretions- organ einer fchleimigen Flülßgkeit an, ‘Nach Rivin wurden dadurch die Ünterleibseingeweide fchlüpfrig er- halten. Willis fchrieb ihr Muskelkraft zu, wodurch fe ähre Gefälse zufammendrücken könne. Nach andern. ‚verfab fie den Magen mit Wärme, oder hielt der Leber das Gleichgewicht, oder machte das Pfortaderblut mehr alkalifch und fülig, um den Stockungen und Ver- härtungen, wozu es durch feine langfame Bewegung und das in dem Netze und Gekröfe erlittene Verderb- nils geneigt fey, vorzubeugen, oder gab fe dem Blute durch fein Verweilen in ihren Zellen und den grofßsen Venen, auch wegen der Nachbarfchaft des übelriechen- den Inhaltes des Dickdarms neue Eigenfchaften, Nach Malpighi und vielen andern bereitete fie das Blut zur Gallabfonderung vor, während ihr andere allen Nutzen abfprechen, Später fahe fie Hewwfon als die Vollendungsftätte , der rothen Bluttheile durch Bildung des äufsern ; den innern derfelben umgebenden Theils an, der dagegen in der Thymus- und den Saugaderdrüfen erzeugt werde, auch diefe Theorie hat indeffen das Schickfal ihrer Vorgängerinnen getheilt. Nach Home war fie ein Behälter für die, aus dem Magen unmittelbar in fie tretenden Flülfigkeiten. Un- geachtet er im Jahr ı$11 felblt diefe Meinung aufgab, fo find doch feine Verfuche dafür fo wichtig, als hätten | hie diefelbe völlig dergethan. Vielleicht giebt es keine | bündigern Beweile für die Einfaugungsthätigkeit der Venen. Aufserdem unterftützen fie eine Anfıcht, die ich feit einiger Zeit habe und bald Verfuchen zu unterwerfen denke, nämlich die, dafs die Venen faure, oder in‘ der: Oerjied’fchen Anordnung ähnlich, geltellte Flülfgkeiten ‚ die Saugadern dagegen die der Teen geletzten Klaffe aufnehmen, "0 Am allgemeinften ift jetzt, wo ich nicht irre, die . Haigthon’iche Theorie in Aufnahme, “Er bewies gegen Herefon, dafs das Milzyenenblut fich nicht merklich von dem übrigen Venenblnte unter- fcheidet, und gegen Malpighi, sau die Galle durch - "Wegnahme der Milz durchaus nicht verändert wird, und. ftellte dann die Anlicht auf, dafs fie durch Ver- mehrung der Abfonderung der Galle und des Bauch- het: serade zur Zeit des gröfsten Bedürfniffes derfel- “ben der Verdauung diene. Mit Haller ftimmte er in er ber Erklärung der Art diefer Verrichtung infofern über- ein, als er annahm, dafs der- durch Speife ausgedehnte > "Magen die Milz zufammendrücke und das gewöhnlich ? zu ihr ‘gehende Blut zum Magen und der Bauch- - -Speicheldrüfe (und der Leber) leite. Um diefelbe Zeit Relke der leider verftorbene jüngere Cline eine älın- j liche Meinung auf. Diefe Anficht ift indeffen, wie Herr Blunden, Haigthon’s Nelfe und Nachfolger, bemerkt, nicht frei yon Einwürfen. Theils bedarf es, wie die zelligen ; Organe beweifen, keiner folchen Vorrichtung um bald mehr, bald weniger Blut zu einem Organe zu leiten; Aheils ift gerade bei den Wiederkäuern, wo die Ver- danung der meilten Unterftützung zu bedürfen fcheint, die Milg nicht mit dem Magen verbunden. Hieraus fchlofs er, dals, wenn gleich die Haigthon’fche Ver- richtung der Milz zukommen möge, fie doch noch an- dere unbekannte habe. Aufserdem fcheinen mir gegen diefe Theorie noch andere Umftände zu fprechen. Der elaftifche, mit weichen Subflänzen angefüllte, von den nachgebenden Gg2 Unterleibswänden eingefchloffene Magen fcheint mir wenig zum Ausdrücken des Blutes ays den zahllofen Milzzellen oder zum Widerftande gegen den Durch- gang dellelben durch die Milzpulsader geeignet zu feyn. Wäre dies aber auch der Fall, fo fcheint mir dadurch nicht fowohl die Gallen - und Bauchfpeichelabfonde- rung befördert, als Blutbrechen herbeigeführt werden zu Können. z Seit ungefähr einem Tate bin ich durch den Bau ‚und die Lage der Milz, die Verfchiedenheit, welche fie nach den Umftänden, unter denen der Tod er- folgte, zeigt, die Urfachen, wodurch fie erkrankt, ‚ den Einflufs ihrer Krankheiten auf die Gefundheit des Ganzen, das Refultat der Verfuche an Thieren auf die Vermuthung geleitet worden, dals ihre Beftimmung mit der der Sicherheitsröhren und Klappen an mehrern chemifchen und mechanifchen Apparaten Aehnlichkeit hat. Namentlich glaube ich, dafs fie der mittlern . Röhre des Woulfe’fchen Apparates entl[pricht. Näher: beftimmt ift ‘meine Anfcht die, dafs die Milz zur Befeitigung der Nachtheile diene, welche durch plötzliche Störungen des richtigen Ver- hältniffes zwifchen der Capacität und-dem Inhalte des Gefälsiyftems entftehen können, Störungen, denen die Thiere aus mehrern Gründen oft ausgefetzt feyn müffen, und welche nicht blofs durch die Elafticität der Ge- fälse, Einfaugung und Ausfonderung beleitigt werden können. Folgendesfcheintmir für diefe Anficht zu fprechen., z) Der Bay der Milz, Die Zellen derfelben fcheinen mir fehr gut zur langen Aufnahme des Blutes geeignet, während die- . fes Verweilen in anders gebauten Theilen nachtheilig feyn würde. Vermöge ihrer Kleinheit ift das Blut mit den feften Theilen in hinlänglich naher Berührung, um nicht zu gerionen, und auf der andern Seite ilt es nicht unwährfcheinlich , dafs die Veränderungen wenig- ftens nicht fo fchnell als in den gewöhnlichen Kleinen Gefäfsverzweigungen eintreten. Diefe Zellchen find auch dem Zerreilsen bei plötzlichem Andrange von vie- lem Blute wenig ausgefetzt. 2) Auch die Lage fcheint mir fehr für diefe Mei-' nung zu fprechen. Gegen Haighton glaube ich, dafs! die Milz gerade deshalb nahe am Magen liegt, weil! diefer unter allen Eingeweiden am wenigften auf die Veränderungen ihres Umfanges ftörend einwirkt. Hier-- zu kommt auch der Schutz, welchen die Rippen der Milz gewähren, und die Verbindung zwifchen der Milz und allen Unterleibseingeweiden vermittelft der Pfortader, die vermuthlich deshalb nicht mit Klappen - verfehen ift. 3) Die Verfchiedenheit ihres Umfangs deutet, nach meinen Beobachtungen auf daffelbe hin. ‚ Bei Er- ‚ftickten fand ich die Milz grofs und angefchwollen, klein dagegen und fchlaff bei einem Manne, der an der Zerreilsung eines, von der Eingeweidepulsader bis in das Becken reichenden Aneurysma ftarb. Sollte die- fes Zufammentreflen nicht überall bei T'odesarten aus ähnlichen Urfachen vorkommen, fo würde dadurch nicht geradezu meine Meinung widerlegt werden, denn offenbar muls man wohl annehmen, dafs bei verfchie- - denen Menfchen während des Lebens diefe Function der Milz in verfchiedenem Gradeeintritt, wodurch noth- wendig Verfchiedenheit der Gröfse der Milz bewirkt wird, die nicht immer durch die Art des Todes ganz aufgehoben werden kann. 4) Auch krunkhafte Erfcheinungen fprechen für mich, namentlich zuvörderlt die Veranlalfungen der’ Milzkrankheiten. Die häufigfte ift das Wechfelfieber. Im Stadium des Froftes mufs gerade ein folches Organ, und zu ei- ner Zeit, wo des fieberhaften Zuftandeg- wegen feine 470 — ‚Abfonderungsthätigkeit ftockt, fehr: mit’ Blut überfällt- werden, wodurch, wenn’ dies ..oft gefchieht , erit Ver- gröfserung, dann Desorganilation bewirkt werden wird.; Der Tod im Wechlelfieber folgt gewöhnlich während des Froftes, und die Milz wird dann fehr vergröfsert,: bisweilen felbft zerriffen ‚ gefunden, Häufiger aber er- .. folgt der Tod. nicht im Fjeber und dann treten ‚andere, dTogleich zu betrachtende Veränderungen ein. \ . Auf diefelbe Weife bringt Amenorrhöe fehr häufig Krankheiten diefes Theiles hervor, F Die Folgen der Veränderungen im Bau der] Milz, wodurch fie ualahie wird, ihre Function zu vollzie- hen, ‚killen fich mit wenig Worten angeben. Entwe- der entlteht Hämorrhagjie.oder feröfe Ergiefsung, weil die Kleinen Gefäfse einer plötzlichen Störung des, Ver-; hältniiles zwilchen den Gefälswänden und.der kreifen- den Flüfßskeit nicht widerftehen können, eine Störung, welche ini gelunden Zuftande der Milz durch fe Bröls; tentheils begegnet wird. y h : 5) Verf Mache an Thieren beftätigen daffelbe, r Hierher gehört zunächlt ein, ‘wenn gleich in an- derer Abficht, kürzlich von Brodie Ra Ana Verfuch, Die Pfortader eines Hundes wurde bei ihrem Eintritte in die Leber unterbunden. Nach einigen Stunden Un- wohlfeyns ftarb das Tbier, und man fand die Unter- leibseingeweide, vorzüglich aber die Milz, ftrotzend von Blut.. Hier fchien fie ihre Function im ‚höchften Grade vollzogen zu haben; allein, da die Unter- ftützung, die fie auf der Inder n Seite bedarf, durch Un-: terbindung der Pfortader verloren ging, fo konnte ihre Aaftenepng, fo kräftig | fie auch war, das Leben nicht, erhalten. : Einige Umftände. der onefcheh Verfuche fpre- chen sleichfalls bedeutend für meine Meinung, 2 Mieireren Thieren wurde Rhabarber aufgufs einge- geben, und immer war die Milz angeichwollen, und + ihr Blut mit. Rhabarber gefchwängert, anscheet der "rechte und linke Milchbruftgang unterbunden war, und der Chylus keine Spur davon enthielt, Auch fchien der ‚Theil des Darmkanals, . von welchem aus die Einfau- ‚gung Statt fand, ohne Einfufs, indem es gleichgültig ‚war, ob der Aufgufs fich im Magen ‚oder im Diekdarın befand. : Horme’s Verfuche beweifen ferner, dafs der Ueber- gang der, unftreitig wohl durch die Venen aufgenom- ‚menen, Flüffigkeiten in die Milz weder zu allen Zeiten‘ ‚nothwendig ilt, noch immer Statt findet, indem nach Teinen fpätern Verfuchen Wegnahme der Milz den Ueber- gang.des Rihabarbers nicht hindert. Befonders bemerkenswerth ift Folgendes. , Inallen vorher angeführten Fällen wurde Flüffg- keit eingefpritzt und die Milz voll und ausgedehnt ge- .$unden; bei einem Efel dagegen, der Rhabarber in Subltanz, und vier Tage.lang, nichts zu trinken erhielt, fand man die Milz halb fo grols als gewöhnlich und fo feft als die'Leber. Auch enthielt das: Milzblut wenigitens nicht mehr Rhabarber als das übrige, um- " ‚geachtet er fich im Harn vorfand. ' Home. bemerkt auch, dafs die Milz zwei ganz 'verlchiedene Zuftände, den ausgedehnten und den zu- Jammengezogenen, darbietet, und im erften doppelt fo grofs als im zweiten: ift. Im erften enthält fie deutliche, mit einer hellen Flöfßgkeit angefüllte, dem blofsen Auge fichtbare Zel- len; im zweiten wurden diefe nur durch die Linfe fichtbar. Jene ward durch ungewöhnliche Einnahme, diefe durch Entziehung yon Flüffigkeit vor dem Tode veranlalst, Nach Home wird die helle Flüffgkeit in der Milz abgelondert, und durch ihre äufserft zahlreichen Saug- adern in ‚den Milchbrultgang geführt, Diefe Thatfachen erkläre ich folgendermalsen. AT2 RN Bei der Anficht, dafs die Milz zu Aufrechthaltung des Gleichgewichtes zwilchen dem Blute und den Ge- fälsen beltimmt fey, ift es natürlich, dals fie bei er- höhter Einfaugung angefchwollen ift, vorzüglich, wenn ınan, wie billig, die venöfe Einfaugung annimmt. Eben fo wenig ift, ‚bei Verminderung der gewöhnlichen Menge von Flüffgkeiten, der entgesenpefetzia Zuftand auffallend. Das Gelangen der in der Milz bekndlicheh Flüffig- keiten zumMilchbruftgang fehe ich nur für eine gewöhn- liche Einfaugung, um die Milz von der, ihr durch die übrigen Organe aufgelegten Laft zu entladen, an. Die weifslichen Körperchen in ihr halte ich für eng mit dem Saugaderfyftem verbunden, Ich fand fie in einer Katze, deren Saugalerdrüfen überall fehr ftark entwickelt waren, fehr grofs, Einige Verkuche von BDracy Clark, die ich ah nur im Allgemeinen kenne, fcheinen meiner Anlicht gleichfalls das Wort zu reden, Sollte meine Vermuthung, dafs die Vendn und Lymphgefäfse ihrer Natur nach, erheben Flüfßgkei- ten aufnehmen, richtig feyn, fo würde lich daraus die ‘ Abwefenheit des Rhabarber in diefen, feine Anwefenheit in jenen bei den Home’ichen Verfuchen erklären, Die rothe Farbe der in den Lymphgefäfsen ent-. haltenen Flüffgkeit, welche Home bemerkte, rührte 1 wohl von einem, durch die Unterbindung bewirkten Extravafate her, Vor Kurzem durchfchnitt ich das Bichenäinile einer Katze, öffnete den Unterleib, und brachte fie fogleich in kaltes Waller, fo, dafs es indeffen nicht mit den Unterleibseingeweiden in Berührung kam. Die Milz fchwoll merklich an. IN So weit fich aus einem Verfuche fchliefsen Jafst, fcheint fich hieraus zu ergeben, dafs die Milz nicht nur den Gefälsen des Unterleibes, fondern des ganzen > Körpers auf die angegebene Weife dient, Die Folgen des Wechfelfiebers zeigen daffelbe. Ich konnte nicht ausmitteln, ob in den zwei be- kannten Fällen, wo die Milz beim Menfchen wegge- ziommen wurde, befondere Symptome eintraten, allein in einigen Verfuchen an Thieren, welehe Haller an- - führt, fcheint ein befonderer Drang auf die Peripherie des Pulsaderfyftems die Folge gewelen zu feyn, z.B. Vermehrung der Harnabfonderung, Geilheit, Plethora. In einigen Fällen wurce die Verrichtung der Leber geftört, und das Organ felb{t vergröfserte fich. Sehr wohl fehe ich ein, dafs ich. durch das Dar- ı ftehende meine Meinung nicht völlig bewiefen, fon- dern nur wahrfcheinlich gemacht habe. Vielleicht 4 hätte ich mehr Ver[uche anftellen follen,_ allein theils glaubte ich mich befonders derer, welche von den vor- - züglichften Autoritäten gemacht wurden, bedienen zu können, theils habe ich wenig Gelegenheit dazu, theils _ wurde ich durch die mit mehreren verknüpfte Grau- famkeit abgehalten, XV. Durvy über die Zerreilsung des Magens beim Pferde. Aus MAGEnDıE’s Jour- nal de Phyfiologie, T.I. p. 333 ff. Die folgenden Thatfachen und Verfuche über die Ur- fächen der häufigen Zerreifsung des Magens beim Pferde, während diefes Ereigpifs bei andern Bausthjeren von mir nie beobachtet wurde, find vielleicht nicht ohne Interefle. Zunächft wird fich aus mehreren eigenen Beob- achtungen ergeben, dafs fich der Rifs in dem grolsen Bogen und nahe am Pförtner befindet, Dann werden wir durch Verfuche den Grund die- fer Beltändigkeit- der Stelle des Rifles ausmitteln und darthun, ‚weshalb der Magen des Pferdes eher zerreifst,; alsfich, wie bei du Fleiichfreflern, durch Erbrechen entleert, A) Im Jahr 1802 wurde ein fechsjähriges Zug- pferd geöffnet, das an den Folgen einer, durch den | zu reichlichen Genufs von Hafer und von veranlafsten. Indigeftion geftorben war, und der Magen im grofsen Bogen und. nahe am Pförtner zerrifjen gefunden, , Zu-, gleich fand Sch ein Rils in der mittlern Sehne und dem linken Schenkel des Zwerchfells. Die innere,Haut des Dickdarms war erweicht, verdickt, violett und einem Blutklumpen ähnlich, die hier enthaltenen Sub- {tanzen waren roth und 'blutig... Diefe letzten Ver- letzungen kommen gewöhnlich bei der Krankheit vor, die unter dem Namen der. rothen Kolik (Tranchees rouges) bekannt ift. - . B) Im. Jahr 1806 ftarb ein fiebenjähriger, zum, Zugpferd geeigneter Hengft, nachdem er fich drei, Stunden in Folge einer mit Schwindel verbundenen, Indigeftion heftig umhergeworfen hatte. Es wurde an derjelben, Stelle ein Ri/s gefunden. Die Bauchfell- haut war acht Zoll lang zerrilfen, weniger die Mus« kelhaut, am wenigften die innere. Die Netze enthiel- - ten die feften Subftanzen und bildeten eine Malle von der Gröfse eines gewöhnlichen Magens, Die Flüf- figkeit war in die Bauchhöhle und bis in das Becken gedrungen, fo dafs Geh felbft in der Scheidehauthöhle eine ziemliche Menge fand. C) Im,Jahr 1809 wurde bei einem Zughengft v von. neun Jahren, der nach heftigen Krämpfen geltorben “war, ein Rils im rechten Sacke an dem gro/sen Bo- gen, nahe am Rförtner gefunden. Die Ränder waren ' ekemalete und blutig, der Rifs in der Bauchfell- haut weit gröfser alsin den beiden übrigen und eine _ bedeutende Menge von Nahrungsmitteln füllte Bauch-, Becken - und Scheidenhauthöhle an. Um in einem t } folchen Falle die Krankheit ich für einen/Hodenfack- | ‚bruch zu halten, muls ein Gehülfe einen Arnı in den Maltdarm, der Arzt die Hand in ‚die Vorhaut:le- gen, und die Finger ‚gegen den Hodenring führen, iwo.man lich dann,; indem‘ man den, Finger der Ge- fcbwulit nähert, überzeugt, ob’ ein as vorhanden B oder nicht. a ws ' Vermittelft .diefes Handgrifis überzeugte. man fich in an Falle, (dafs die Scheidehant Flüffgkeiten eut- "hielt, die von einem Einrils des Darmkanals herrührs- \ ten, um fo mehr,..da das Thier unaufhörlich.heftige Anftrengungen machte, um. den Arm ‘aus dem Maft- ae zu [tolsen. . Die Leber wog doppelt fo viel als gewöhnlich, ir dicht, gelblich und fcbien verdickte Galle zu ent- halten. Die Gallengänge waren ftark erweitert. = » Seitdem hatte ich oft Gelegenheit, . Beobachtun- gen, welche ganz daffelbe Refultat gaben , anzuftellen, ©: Auch in der Leber- und Zwechtallakeärsmung des Dickdarms kommen oft Einrifle: vor, die auch bis- weilen mit Zerreilsungen der mittlern Zwerchfellsfehne, befonders aber des an das Bruftbein sehefteten Theils verbunden find. Beide werden oft durch eine heftige Entzündung te, der Aorta, oder der'hintern Hohlader, fo,wie der innern Haut der Lungenpuls- und Blutadern bedingt, man findet viel röthliche. Flülßgkeit ‘im Herzbeutel, die Subftanz des Herzens erweicht und entfärbt lich, ' - Den Grund der Beftändigkeit der Stelle des Ma- genrifies erforfcht man, indem man den Magen eines abgeftorbenen Pferdes ausleert, mit Waller anfällt, an * beiden Oefinungen unterbindet, und fo ausgedehnt un- ter eine Prefie bringt. Indem ınan diefe, bis auf einen . gewilfen Grad zudreht, zerreilsen die Wände am gro- ‚fer Bogen, die Bauchfellhaut mehr als die Fleilch- haut, diefe mehr als die innere, gerade wie in den erwähnten Fällen. Anfüllung mit Luft und Anwen- dung von Druck bewirkte daffelbe, nar ift dann der Rifs in der Bauchfellhaut nicht gröfser !), . Um fich zu erklären, weshalb den Magen- des Pferdes eher zerreilst, als fch durch Erbrechen aus- leert, ilt zu bemerken, dals er ı) fehr klein ift, in- dem er nur dreizehn Maafs Waffer hält; 2) von dem Bauchmuskeln durch den ungeheuren Dickdarm ent- fernt ift, Sch bei der Ausdehnung den Lendenwirbela und der linken Seite nähert, von der untern Bauch- wand entfernt, während bei den leicht brechenden Thieren das Gegeniheil eintritt; 3) die Speiferöhre durch eineeigne Oeffnung tritt, die zwifchen zwei grofsen “ Muskelbündeln liegt, welche fich vereinigt an diefelbe Sehne heften und den rechten Zwerchfellfchenkel bilden. Diefer kaum bekannte Umftand ift fehr wichtig, - und fcheint mir gröfstentheils und beffer als die übri- gen bisher angenommenen Gründe die Schwierigkeit des Erbrechens zu erklären, indem die beiden Bündel des rechten Schenkels fehr ftark auf die Speiferöhre . drücken. Dies ergiebt fich aus folgendem, mehrmals von andern mit demfelben Erfolge wiederholten Verfuche. Man durchfchneidet die Haut und Muskeln des Un- terleibes dicht neben dem Bruftbeinknorpel, fo dals man den Arın durchbringen kann. Nun bringt man die Hand zwifchen Zwerchfell und Leber ein, fucht die erwähnte Oeffaung und enipüindet hier einen ftarken Druck, ı) Herr Dupuy fieht mit Recht als Urfache der Zerreilsung des Magens und Diekdarms: bei Pferden den Druck der Bauch- muskeln und des Zwerchfells an. Diefer ift ungeheuer und fo Stark, dals man fich beim Einbringen der Hand in den Unterleib eines fich herumwerfenden Pferdes einer Emphin- dung. von Anglt, ungefähr wie in der Nähe einer Dampf, mafchine, nieht erwehren kann, welche aus dem Gefühl unfrer Schwäche im Vergleich mit der Kraft entfpringt, die man wirken &eht, Magendie, der «nach Einfpritzung einer Drachme Brechweinftein in die Droffelader bedeutend verftärkt wird.. Die gewöhnlich für die Schwierigkeit des Erbre- chens beim Pferde als Gründe angeführten Umfrände k find übrigens febr. unbeltändig. Die Zerreifsung des ausgedehnten Magens trite übrigens im Leben und im Tode anı grofsen Bogen und nahe am Pförtner ‘deshalb ein, weil der Magen, indem er fich ausdehnt, feine Lage fo verändert, dafs die vordere Fläche zur untern wird, und auf dem Dick- darm ruht, die hintere Fläche-fich nach ‚oben: wendet und gegen die Lendenwirbel legt, wobei dann der überdies dünnere grolse Bogen der am wenigften unter- ftützte Theil ift. Hierbei befindet fich dann der Magen in re Lage als ein herausgenommener und angefüllter, den man unter+ eine Prefie bringt und der Erfolg mufs, der- . felbe feyn. | XVI Macenpıe’s Unterfuchung eines einäugi- gen und mundlofen Hundefötus. (Journal de Phyfiol, Tom. I. p. 374 ff.) Ein Hundefötus, ‚den ich kürzlich erhielt, zeigte fol- - gende äufsere Abweichungen. Es fand fich nur ein fehr grofses, aber augen- liderlofes Auge in der Mitte der Stirn, keine Spur von Nafe und Mund, indem die, mit Haaren, wie alle übrigen Theile bekleidete Haut gerade und ohne fich zu falten, von der Stirn zum Halfe ging. Es fanden fich zwei Ohren, aber der Gehörgang war nicht durch- bohrt. , Das Thier war ftark muskulös, die Haut glatt und glänzend, Das Auge’ war durch eine kleine, aus mehreren Bündelng sebildere Muskelmaffe an das Stirnhein geheftet, Ana Sehnerven fand ich nirgends eine Spur, Die Schlafmuskeln hefteten fich nicht an den Un- terkiefer, - fondern gingen von dem Kopfe weg und verfchmolzen bogenförmig. vor dem‘Keilbeine, h Unter diefem Bogen lagen zwei fenkrechte Mus« kelfchichten, die vom Keilbein zu zwei kleinen Kuo- ehenbögen gingen, welche durch ihre äufsere Enden an das Schlafbein geheftet, an ihrem innern frei waren, vermuthlich Boätmente des Unterkiefers. Von der Gegend des Zitzenfortlatzes gingen ach: beiden Seiten zwei runde Muskelbündel, die fich, 'ei- nen Bogen bildend, an das Zungenbein fetzten. . Dies war normal, ‘Der Schlundkopf hörte hinter jenen Un- terkieferrucdimenten auf, und ftatt der Nafe und des Munde- fand fich nur eine fehr kleine, an die Hölr- Jung des Zungenbeins geheftete Zunge. Auiserdem war das Muskelfyltem normal, Am Auge hatte die harte Haut überall daflelbe Anfehen , seine Spur einer Eintrittsöffnung des - nerven. Ungeachtet des Mangels des Sehnerven fand fch .eine normale Netzhaut, eben fo alle Theile, nur ent- hielt das Auge zwei. dicht neben einander liegende Kry- Italllinfen, eine dieien Milsgeburten fehr allgemeine An-. ordnung. * Das Ohr war normal, der Gehörgang aber bildete, einen, zum Zungenbein abfteigenden, und fich hier anheftenden foliden Oylinder. ‚Der Zunge fehlte der Kinn-, Griffel- und Zun- genbein- Zungenmuskel, und fieerhielt keine Nerven, ° Die Schädelhöhle war gröfstentheils mit einer dün-, nen, hellen, farblofen Flüffigkeit angefüllt, die fich? zwilchen der harten Haut und dem Getirn befand, Dies war fehr klein und bildete einen einfachen, im hintern; \ | ‘ 7 — i ! 479. Theile der Schädelhöble liegenden Höcker, ’ Seine Oberfläche war mit Blutgeläfsen befäet, aber ohne Windungen.. Beide Hälften waren zu einer blofs grauen Maffe verfchmolzen, vom Balken, den geftreiften Kör- pern, den Sehhügem, dem Gewölbe, der Zirbel, dem Anhange fand fich keine Spur, und eben fo wenig ging ein Nerv von ihr ab. Die fünf vorder/ten Hirnnerven- organe fehlten ganz. Der Hirnknoten, das kleine Ge- hirn und das Rückenmark hatten die normale Geftalt, beftanden aber auch ganz aus grauer Malfe, Die fieben hintern Nerven gingen wie gewöhnlich von ihnen ab. - Am Schädel fand fich das Hinterhauptsbein, das jochfortfatzlofe Schlafbein, die Scheitelbeine, die einen groflsen Theil der Stirn bildeten, und das Keilbein, vom Stirnbein nur ein Rudiment. Das Riechbein fehlte ganz, Statt der Antlitzknochen fanden fich nur die Unterkieferrudimente, Der übrige Körper war normal, i \ Der Magen enthielt viel Chymus, der Dünhdarra zohen Chylus, der Dickdarm normales Meconium. - Haare fanden fich nicht darin, doch faheich diefe mehr- r mals auch bei normal gebildeten Hundefötus nicht. Die bemerkenswertheften Bedingungen waren: 1) Der Mangel der fünf vordern Nervenpaare, ‚ungeachtet Auge, Netzhaut und Zunge vorhanden wären. : 2) Abwelenheit der weilsen Subftanz im Gehirn und Rückenmark. N „u 3) Anwelenheit des Kindspechs bei der gänzlichen Geennung des Magens vom Fruchtwalfer. { 4) Der Hund war übrigens ein Mops. Zugleich gebar die Mutter drei normale Fötus. Während der Trächtigkeit und der Geburt fand nichts Regelwidriges Statt. Erklärung der Kupfertafel. Vierte Tafel. ‚Fig. I und 2. zu Audouin’s Auflatz, S. 435. Fig. I. Tergum des Mefothorax des grolsen Nacht- pfauenauges (Bombyx pavonia major). , ° -1. Die dälfelbe zulammenletzende Stücke im Zu. fammenhange. 2. Diele Stücke auseinander genommen, - b. Praelcutum. c. Scutum. e. Scutellum, f. Profcutellum. Fig. 2. Brult des Meloihorax von Dytiscus Havo- fcntellauus. 2% u, 1. Stücke im Zufammenhange. 5 5 2. Stücke auseinander genommen. h, Sternum, i. Epifternum. j. Hypolternum, .k. Epimeron, k. Epimeron von innen gelehen um das Anal demal. zu zeigen, wodurch das Epimeron an [einem innern Rande 'mit dem äulsern des Epilternum ver- bunden ilt. h. Entothorax. Fig..3. Zu Heujinger's Auflatz, $. 403. über die Haarbildung. $. Seite 409. | | al Halle, gedruckt in der Buchdruckerei des Vita Apr FG. 3. 20€ ..& 02 e d RB EDER EEE ELELL TEC, LE IF Schreler So, Mehels Arch fl TH wel IBBÄ Deutlchas Archiv für die PHYSIOLOGIE Siebenter Band. Wiertes Heft. I. Befchreibung einiger Mifsbildungen .des Men- fchen- und ne von , Dr. Rartuke. | DE Am acht und zwanzigften Februsr 1820 erhielt ich - eine höchft merkwürdige, angeblich Geben Monat alte, er Mifsgeburt, welche von einem gefunden Vater En und von einer gelunden Mutter, als das erfte Kind, Nachts zuvor geboren worden war. Der Herr Dr.]J..., welcher bei der Entbindung zugegen gewe- fen, hatte den Nabelftrang äufser(t dünn, und die Pla- cenfa falt breiig gefunden, weshalb er fie nur ftück- weile der Frau-entnehmen konnte. Die Mifsgeburt felbft hatte einen fogenannten Krötenkopf, der hinten mit einer platten und fchrä- en Fläche von oben nach unten und vorn ging. An diefe Fläche des Hinterkopfes fetzte fich ein Sack an, der falt gröfser als der ganze Kopf war, und die Geltalt einer grofsen Birne zeigte. Wo er am Kopf anlals, war er am fchmalften, und dafelbft der Länge . nach mit vielen und ftarken Falten verfehen, desglei- chen mit einem fingerbreiten Kranze von Haaren. Als ich ihn öffnete, fand ich in ihm aufser einer Menge M. d. Archiv. VII, 4. 482 \ DE Se 0 3 22 von Waffer das kleine, hier höchft bedeutend ausge- dehnte Gehirn, Im Schädel.aber lag das groise Ge- birn für fich allein. Beide hingen miteinander zufaın- men, wie aber, konnte ich nicht unterfuchen, indem ich, trotz aller angewandten Bemühungen, das Mon- ftrum dem Kirchhofe anheirm fallen laffen mufste. Das linke Schulterblatt war, foviel ich durch die Bedeckungen durchfühlen Konnte, falt viereckig, und der Arm ganz an der obern und vordern Ecke dellel- ben eingelenkt. Der linke Oberarm war etwas kürzer als der normal gebaute rechte. Der Unterarm fehlte ganz, und eine Ärt von langem Carpus fetzte fich un- wnittelbar an den Oberarm, war jedoch faft gar nicht beweglich; fondern die innere Fläche der zweifingri- gen Hand .der innern Fläche des Oberarms dicht und ganz feft *) angedrückt, fo dafs die Spitzen der beiden Finger gerade in die Achfelhöhle trafen. Die Hand, _ übrigens war fehr fchmal, die Finger aber ganz normal gebaut. Der rechte Arm war - naturgemäfs, Nur hing der dicke, faft ovale, mit einem, wie es fchien, einzelnen ER han: und mit einem gewöhnlichen Nagel verfehene Daumen an einem drittehalb Linien langen und einehalle Linie dicken, faft platten Bande von der Hand herab. Die Beine waren normal, aber der rechte Fufs ein Klumpfufs. Die Bruft war platt, und, an der linken Seite « er- fchienen die untern Rippen weit weniger gewölbt, als an der rechten. ‘Daher fprangen RS vordern Enden derfelben vor, und die Knorpelftücke fetzten fich in %) In der Abbildung ift die linke Hand gezeichnet, nachdem hie, um felbige deutlicher darftellen zu können, ablichtlich aus ihrer Lage gebracht worden war, 2 i \ einem faft rechten Winkel an fie an, weshalb hier eine fcharfe Kante die Gränze zwilchen Bruft und Seite be- zeichnete. ‘ Die Unkrrleibseingewäide Jagen in einem grofsen, “die Nabelgegend einnehmenden Sacke vor. . Der Um- fang, mit dem diefer entlprang, war von der Gröfse ‚eines Zweigrolchenltückes, und den Anfäng deflelben ‚machte, wie gewöhnlich in folchen Fällen, ein Ring der Bauchdecken aus, welcher auf der rechten Seite etwas mehr vorf[prang, als auf der linken, hier aber drittehalb Linien breit war. Daran fetzte fich eine Haut, wie ınan fie am Nabelltrange zu finden pflegt, nämlich. wenig erhärtet, faft gallertartig und halb durchfichtig — das veränderte Bauchfell. — An der zechten Seite war diefe Haut über eine halbe Linie, an der linken aber im obern Theil des Sackes nicht ein- mal fo dick. Nach unten, jedoch mehr nach au- Isen befand fich eine dünne, halbflüffge Gallertmaffe an der innern Wand des Sackes, und bildete hier eine ‚Höhle von der Gröfse eines kleinen Hühnereies. Der eigentliche Nabel lief an der vordern Fläche diefes Sa- ckes, jedoch mehr an der linken Seite deffelben, all- mählich aus, und enthielt nur eine Blut- und eine Pulsader. Vom Nabel ging nach der rechten Seite hin eine kleine, kaum einen halben Zoll lange Spalte im Sacke; wahrfcheinlich ein nur zufällig entftande- ner Rifs. Die ganze rechte Seite des Sackes nahm die Leber ein, deren convexe Fläche nach aulsen lag. Der fon- ftige linke Rand fah nach oben, (die Milsgeburt in auf- rechter Stellung gedacht) der rechte nach unten, und der die Gallenblafe enthaltende Rand nach vorn. Rechts von der Leber, und die Gallenblafe berührend,, lag das Pack der dünnen Därme. Der obere Magenmund lag im Pr des Sackes, und die Speiferöhre war in Hh 2 “der zwifchen diefem Sacke und der Buchhöhle befind- " lichen Oeffnung feit eingefchnürt. Der Magen felber Itieg gerade von oben nach unten. herab, und [ein con- caver Rand berührte die linke (fonft unterdje Fläche der Leber. Vom untern Magenrande ging der Dünn- darm gerade nach unten, fchlug fich dann nach oben und hinten um, und berührte in diefen beiden Win- dungen die Leber. Am conyexen Rande des Magens lag die Milz, welche durch den Sack durch{chimmernd, ungefähr in der Mitte der obern Fläche des Sackes lag, Das fettlofe grofse Netz fetzte fich an die vordere Seite ‚les Sackes, und war hier mit ihm verwachfen. Der Wirrmanbang lag unter der Milz, und ftiefs an den ‚Pylorus ?). Von da ging nun der Dickdarm gerade nach oben und hinten bis an die Einfchnürung des Sa- ckes, bog fich dafelbit von rechtsnach links um, machte an der linken Seite eine Biegung, flieg dann herab, fchlug ich wieder nach der rechten Seite um, und trat endlich durch die Oeffnung der Bauchhöhle Hin- ter der Speiferöhre in den Leib hinein, Dieler letzte auffteigende Theil des Dickdarms berührte wiederum - die Leber. 2) Durch eine Berliner Inaugural- Differration des Herrn Dr. Romberg ?) wurde ich auf ein höchft ver- krüppeltes Kinderfkelet aufmerkfam gemacht, welches fich in dem mir zur Infpection übergebenen zoologi- ») Dafs bei vorliegenden Eingeweiden der Blinddarm und Wurm- hang auf der linken Seite liege, führt der Herx Herausge- ber als den gewöhnlichen Fall an. S. defien pathol. Ana. tomie, Bd. ı. S.131. Uebrigens fpricht diefe Mifsgeburt für Meckel’s Meinung über das Vorliegen der Arhaege weide, wie wohl wenige wieder. 8) Di/fert. inaug. de\trhachitide congenita, auet, We Berol. 2817» c. 2. tab, aen, % NER 4 * fehen Mufeum der naturforfchenden Gefellfchaft. zu , Danzig befindet. Es ift diefes Skeleit, deffen Ge- - fchichte mir abgeht *), vom Plattfulse bis zum Schei- F - tel gerechnet, nur elf Zoll acht Linien rheinländifch hoch, von welcher Höhe aber die Wirbelfäule allein fechs und einen halben Zoll einnimmt. Der Kopf ift monltrös erweitert, fo dafs fein grölster Queerdurch- »meller vier Zoll eine Linie beträgt, der Umfang deffel- ben aber fich bis auf zwölf und einen halben Zoll be- \ läuft. Die Länge der Arne überfteigt, gerechnet vom obern Gelenkkopf des Humerus bis zur Spitze des Mit- - telfingers, nicht zwei Zoll’fieben Linien. Das Bein ift vom Kopfe des Oberfchenkels bis zur Ferfe zwei Zoll fünf Linien, bis zur Spitze der grofsen Zehe aber drei, Zoll zwei Linien lang, = Die Fontanellen fand ich fehr grofs, befonders die. wordern, den Schädel überhaupt fehr aufgetrieben und ) ‚nach.allen Seiten ausgedehnt. Das linke Scheitelbein h war um ein Bedeutendes gröfser, als das rechte. Beide aber erftreckten fich viel weiter nach hinten,’ als es im Normalzultande bemerkt wird, fo dafs die untere und hintere Ecke eines jeden derlelben fehr tief zu lie- . 9) Die nihern Umftände über diefes Ikelet bin ich aulser Stande, r angeben zu können, da im Katalog des Mufeums weder über Re die Eltern des Kindes‘, noch über delfen Alte« oder de[fen äufsere Form das Mindefte verzeichnet worden ilt. Glück- Jicherweife aber [ind die Arterien ausgefpritzt worden, und zeigen fich noch erträglich erhalten, fo dafs ich daraus’ wohl abnehmen kann, dafs die Einfpritzung vom Nabel. Strange aus gemacht, und durch die neben der mit Luft an- gefüllten Harnblafe befindlichen weiten Nabelarterien getrie- | ben if. Das Kind mufste allo entweder im Mikterleibe Schon abgeftorben feyn, oder doch feine Geburtsftunde nicht lange überlebt, demnach fchon im-Mutterleibe feine krank» hafte Organilarion der Knochen erhalten haben, ' gen gekommen, und das Hinterhauptbein faft horizon- - tal geltellt war. Beide Scheitelbeine übrigens waren, (befonders nach ihrem innern, fo wie auch nach ihrem hintern Rande) fehr faferig, wie es "bei einem weit ge- "ı-dieheren Wafferkopfe gewöhnlich der Fall ift. Nicht weniger zeigte fich auch das Hinterhauptbein ftark faferig. Die Stirn fprang über die Gefichtsfläche gar fehr hervor, und das Dach der Augen, die Pars orbi= ‚talis eines jeden Stirnbeines, nieigte fich fehr ftark ge- gen die Verticalebene hin. Die Schläfenbeine waren fetır tief herabgedrückt, fo dafs der Jochfortfatz eines jeden, um an das Jochbein felbft zu gelangen, nicht fowohl horizontal, als vielmehr fchräg von hinten und unten nach vorn und oben verlief, Die Oeffnun- gen der Ohrhöhlen lagen völlig horizontal und waren ftark gegen die Wirbelfäule hingedrängt. Die Bogen der Wirbelbeine hatten fich allefammt hinten noch nicht gefchloffen, und daher fehlten felbft noch die Anfätze zu den Dornfortfätzen. Die Rippen erfchienen wenig gewölbt, fo dafs fe nur einen kleinen Kreisabfchnitt darftellten, ganz fo wie es bei dem Kinde war, welches ‚Romberg befchrie- ben hat. Auch war ihre wirkliche Länge nicht fo be- deutend, wie es bei andern Kinderfkeleten von glei- chem ‚Alter der Ball ift, Daher waren dann die Rip- penknorpel übergewöhnlich lang.. So betrug z. B. die Länge der fechsten Rippe einen Zoll drei Linien, die ihres Knorpels aber einen Zoll fünf Linien. Unver- hältnifsmälsig war dagegen die Dicke der Rippen , wel- che befonders an ihren vordern Enden ftark (kolbenför- mig) aufgetrieben erfchienen, zumal die falfchen. — Auf die Weite des Bruftkaftens hatte übrigens die'ange- gebene Mifsbildung derfelben keinen erheblich widrigen Einfluls geäufsert, denn was er an Tiefe verloren, hatte er an Breite gewonnen. a m Die Schlüffelbeine fand ich PATER geformt. Die Schulterblätter dagegen waren fehr fchmal und ' micht hoch genug, ihre innern Ränder fehr gebogen, und die hintern Flächen fehr raub und uneben. ° Die Spina erfchien kurz, dick und uneben, der ganze Kno- chen endlich im Verhältnifs zu feinem Umfange zu dick, Der ganze Arm war nur fo lang, dafs die Finger- fpitzen nicht weiter als bis zu den unterften Rippen hin- reichten; dagegen aber waren alle Röhrenknochen def- felben,, a an ihren Gelenkenden, unförmlich dick, Ueberdies waren die beiden Unterarmknochen {ehr ftark von hinten nach vorn gebogen, fo dafs diefe Biegung faft den fünften Theil eines Kreifes befchrieb. Im übri- gen [tanden fich letztere einander fo nahe, dafs das In- terftitium interofleum faft ganz verfchwunden war. Auch die Knochen der Mittelhand und die Phalangen hatten an der allgemeinen Verkürzung und Verdickung der Röhrenknochen Antheil genommen, denn ich bemerkte hie viel kürzer, aber dagegen breiter, als im gefunden - Zuftande. — Länge des Oberarms elf Linien, des Un- terarms neun Linien, Das Becken zeigte einen normalen Bau, Aber die Beine hatten eine gleiehe Verkrüppelung erlitten, als die Arme. Es waren nämlich die Ober- wie die Unter- fchenkelknochen gleichfalls fehr ftark verkürzt worden, dafür aber wiederum plump in die Dicke gewachien. Vebrigens-fand ich fie alle noch auf ihrer hintern Fläche fehr ftark gekrümmt, fo dafs der Schenkel und Un- terfchenkel beinahe einen halben Kreis befchrieben, Da- bei waren endlich beide Beine auch etwas nach innen ge- kehrt, und berührten fich gegenfeitig mit den Ferien. Länge des Oberfchenkels einen Zoll und eine. halbe Linie, des Unterfchenkeis, ebenfalls in der Krümmung gemeffen, elf Linien, Die Form der Rumpf- und Extremitätenknochen war demnach ungefähr fo, wie wir felbige beiim hohen Grade rhachitifchen Kindern zu finden pflegen; die Form der Schädelknochen aber, wie fie beim innern Waller- kopfe fich darftellen. U hE Ohne mich hier weiter in die Urfachen einzulaffen; welche bei Kindern fchon im Mutterleibe die Rachitis zu Wege bringen könnten, führe ich nur fchliefslich an: dals in allen bis jetzt über angeborne Rhachitis bekannt gewordenen, freilich nicht gar häufigen Fällen ?) zugleich auch Gehirnwalfer[fucht bemerkt worden ift. ‚Es liefse fich daher die Frage thun: ob nicht bei‘ diefer Walfer- ° {ucht auf Koften derfelben die Knochen, vorzüglich die der Extremitäten, in ihrer formellen Ausbildung ; ZU- rückgeblieben waren? Da aber, wie. bekannt, nicht gar felten walferköpfige Kinder geboren werden, ‚bei denen die Extremitäten nicht verkümmert gefunden werden, fo würde es ich wohl verlohnen, in Zukunft mehr ‚auf folche Kinder zu achten und zu unterfuchen, ob jene Knochenkrankheit abhängig fey nur von gewiffen For- men des innern Walferkopfes, oder ob beide Krankhei- ten gemeinfchaftlich zu einem und demfelben anweeig mente Bezug haben. 3) Bei, einem angeblich fünf Monat alten, KB von einer gefunden Mutter gebornen, männlichen Embryo, der im Aeufsern ein vollkommen normales Ausfehen hatte, erfchienen beide Nieren zu einer gelappten Maffe ı) Gliffon (Tract. de Rhachitide, Lond. 1650.) führt einen [ol- chen Fall an, Heifter (Dilf. de Rhach.) einen, Klein (Diff, fiftenscafum Rhachitidis congenitae oblervatae. Argent. 1765.) einen, Romberg (l.e.) 3. Auch im Loder’[chen Mufeum foll ein folches Kind aufbewahrt werden. Hierher gehört auch ein von Sömmerring beobachteter Fall, den ich aus Meckel’s pathol, Anat. citire, (Bd, I, 5,754.) Ü x ” verfchmolzen, die eine halbmondförmige Geftalt hatte, allenthalben falt gleich breit und gleich dick war, zum . ‚gröfsten Theile in der linken Seitenhälfte lag und fich nur mit ihrem untern Ende über die Wirbelfäule hinaus ‚in die rechte Seitenhälfte erftreckte. Ihr Ausfchnitt lag nach innen und ‘ober, ihre Wölbung nach aufsen and unten. Die beiden Harnleiter gingen an der un- teın Hälfte, und zwar vom concaven Rande diefer Maffe einfach, und nur in einer geringen Entfernung, von ein- ander ab, fchlugen Geh über die ‚vordere Fläche der Niere, und fenkten fich an der gehörigen Stelle in die naturgemäfs gebaute Harnblafe. An der äulsern Seite ‚der Harnleiter traten die beiden Nierenarterien in das verbildete Harnorgan. ;Wie jedoch der Verlauf der Nie- zenvenen war, kann ich nicht angeben, daich, um ‚etlichen meiner Schüler die innere Bildung eines Em- bryo’s zu zeigen, keine Verbildung ahndend den Abortus zergliederte, andere Gefchäfte aber mich unerwartet ab« - riefen, und ich nun bei der Eile und geringeren Auf- ‚merkfamkeit Einiges zerf[chnitt, Ganz in der rechten Seitenhälfte erfchienen die Nebennieren, beide aber auch zu einer einzigen Maffe verfchmolzen, welche ungefähr die halbe Gröfse der Nierenmaffe hatte. Diele einfache Nebenniere unter- fcheidet lich fchon auf den erften Anblick durch ihre Farbe von der-Niere,. ift-unregelmäfsig eiförmig geftal- et, liegt mit ihrem innern Rande dem Rückgrathe an- gedrückt, und erfcheint entgegengefetzt der Concayität der Nierenmaffe, fo dals zwifchen beiden die Hohlvene und die Aorte in der Mitte liegen. Die Gefäfsverbin- dung der Nebenniere kann ich nicht genau angeben, Die Hoden find regelmäfsig geltaltet und gelegen. 4) Da beim Menfchen Verfchmelzung mehrerer Rippen zu einem Stücke eine der feltneren Bildungsab- weichungen ift, fo theile ich bier einen folchen Fall von einem zur rechten Zeit gebornen weiblichen Kinde mit, das neben diefer Mifsbildung noch einen Mangel der Schädeldecken und eine bis zu den Steilsbeinen herab» gehende Rückenfpalte zeigte. Der Hals war fchwach entwickelt, etwas nach binten gebogen, Sehr kurz und beftand, ‘wovon man fich fehr‘\ deutlich überzeugen konnte, nur aus fechs Wirbelbeinen. ' Die Knochen- ftäcke, welche die Bogen bilden, waren am Halfe le nach aulsen gegangen, und hie und da unter einander zu dicken Knochenplatten,, die nur an ihrer Balıs für den Durchgang der Halsnerven durchbohrt erfchienen, zufammengefloffen. So namentlich an der rechten Seite die Bogenftücke des erften und zweiten Wirbels zu ei=. ner, die des dritten, vierten und fünften zu ‘einer an- dern und noch gröfsern Platte. An der linken Seite dagegen waren nur die Bogenftücke des fünften und fechsten Wirbels zu einer Maffe zulammengefchmolzen, Uebrigens fehlten faft allen Wirbeln die Löcher für den Durchgang der Wirbelpulsadern, und am fechsten fogar beinahe fchondieSpur des Körpers, obfchon bei den fünf höher gelegenen Wirbeln die Körper üich ziemlich groß ausgebildet hatten. Am Ende des Halfes bog fich die Wirbelfäule. ‚alt 1 unter einem rechten Winkel nach hinten um , und die- fes horizontalliegende Stück fafste die fieben oberften Rückenwirbel in fich, welche aber alle, indem fie au- fserordentlich verkümmert waren, ein um nichts längeres Stück als der Hals bildeten, Darauf bog fich das Rück- grath abermals un, verlief nun in fenkrechter Linie von oben nach unten herab, und zeigte, gefehen: auf die Grölse, eine naturgemäfse Bildung; weshalb dann auch die fünf letzten Rückenwirbel die fieben. obern fehr bedeutend an Gröfse übertrafen. Aufser diefer nach hinten gegangenen Kyphofe des Rückgrathes zeigte daf- felbe noch eine Ausbiegung nach der linken Seite hin, re weshalb denn alle an der linken Seite gelegenen knöcher- nen Theile fich weit freier und vollftändiger hatten ans, bilden können, als die an der rechten Seite, welche gröfstentheils in einander gefloffen waren. Die Knochenkerne, welche die Körper der fieben obern Rückenwirbel hätten bilden follen, waren fehr fehwach entwickelt, und auf eine höchft unregelmäfsige _ Weile aneinander verfchoben, Die ;Bogenhälften der linken Seite lagen neben einander in einer Reihe, die zur rechten Seite gehörigen aber ftellten fich äufserft verkümmert dar, und bildeten eine einzige, dünne, fchmale, faft dreieckige Platte, die an ihrer Grundflä- che, wo fie an den Wirbelkörpern fals, nur drei Spal- ten für den Durchgang der Intercoftalnerven zeigte, - "Was endlich die Rippen anbelangt, fo waren fie an der rechten Seite, mit Ausnahme der unterften, alle zulammengefloffen, und das bier an ihrem Anfange, dort an ihrem Ende, und an noch andern Stellen in ih- rer Mitte. So erfchien dann ftatt ibrer eine fonderbar ' geformte, aufihrer innern Fläche etwas concave Knochen- platte, die verfchiedentlich an ihrem hintern und vor- dern Rande eingefchnitten, hie und da auch in ihrer Mitte durchbohrt oder gelchlitzt war. Leider unterfuchte ich damals, als ich die Mifsge- burt erhielt, nicht die Organe der Brufthöhle, was ich jetzt um fo ehr bedaure, da ich eine beträchtliche Ver, bildung derfelben zu vermuthen hatte. Was dagegen die Baucheingeweide anbetrifft, fo ‚fand ich einen Theil des Darıns vorliegend, und die rechte Niere von einer folchen Ausdehnung, dafs fie un- geföhr noch einmal fo grofs, als die nicht vom Normal abgewichene Jinke erfchien. Gelehen auf die Form, fo ‘ war fie platt, nicht breiter als die linke, dafür aber defto mehr in die Länge gezogen, weshalb fie auch halbmond- förmig fich hatte umbiegen müllen. Ans dem inner concaven Rande entfprangen in nur geringer Entfernung, von einander zwei Harnleiter mit fehr grofsen. Becken, ‚liefen anfänglich verengert aus, dehnten ‚fich dann: aber plötzlich zu weiten Schläuchen aus, verengerten fich wieder in etwas, und Aoflen endlich in einiger Ent- fernung von der Harnblafe zu einem einzigen Gange zu- fammen, der fich nunmehr fchnell verengte und ganz dünn fich in die rechte Seite der Harnblafe einmündete. . Alle übrigen Gebilde des Unterleibes befanden fich in ihrem gewöhnlichen Zuftande. Auf eine wunderfame Weife zeigt ich, dem Mars gegebenen zu Folge, bei diefenKinde neben einer be- deutenden Hemmungsbildung im Knochenfylteme eine folche übermäfsige Productivität im Harnfyfteme, dafs es Icheint, als wäre die eine Niere aus zweien zufammen- gefloffen, deren eine jede noch ihre befondere Bepalen: Kelch und Harnleiter hätte, Schließlich bemerke ich, dafs die beichgichen Mifsgehurt in den meiften Theilen mit einer überein- ftimmt, die Herr Prof, Meckel im erften Bande der pa- thol. Anat. (S. 200.) gefchildert hat. 5) Im Danziger Mufeum fand ich eine Anzahl mifs- gebildeter Schweinklauen, die noch von dem berühm- ten Klein hier niedergelegt worden find, und alle von ausgewachfenen, oder doch faft ausgewachflenen Thie- ren her/tammen. Die eine unter ihnen erfcheint verbil- det durch übermäfsige Vegetation, ‘die übrigen aube durch Verkümmerung. Jene zeigt fich darin vom naturgemälsen Zuftande abweichend, dafs fie unten in zwei von einander völlig getrennte Klauen ausgeht, deren eine, wahrfcheinlich die äufsere,, faft um die Hälfte kleiner und kürzer, als die andere ift. Leider’ hatte man diefen Fuls (der ein Vorderfufs zu feyn fcheint) zu tief nach unten abge- hauen, fo dafs nur noch drei Fragmente von den Hand- wurzelknochen übrig geblieben waren, aus denen fich unmöglich‘ beftimmen lälst, in wie weit auch diefe an (der Verbildung Theil genommen hatten. Jedoch läfst Sich aus den Gelenkflächen an den obern Enden der Me- tacarpen erfehen, dafs nicht vier, fondern fünf -Hand- wurzelknochen in der zweiten Reihe zugegen gewefen feyn müffen. — Wenn,man nun diefen wahrfcheinlich Jinken Vorderfufs fo ftellt, dals uns feine vordere Flä- che zugekehrt ilt, fo. bemerkt man, dals die drei nach der linken Seite dicht aneinander gelegenen Metacarpen und dazu gehörigen Phalangen auch nicht im mindelten, vom Normal abweichen, anftatt der rechten kleinen Mittelhand und Fingerknochen aber zwei Knochenrei- hen entftanden find, die, was ihre Verbindung und . Gröfse betrifft, vollkommen mit den mittlern beiden Mittelhand- und Fingerknochen einer regelmäfsig ge- bildeten Schweinsklaue Aehnlichkeit haben, Beide Metacarpi jener zwei Knrochenreihen liegen nämlich dicht an einander an, und die Phalangen entfernen fich immer mehr und mehr von einander, Die Länge und Dicke derfelben aber ift, obichon nicht gleich, doch auch nicht um ein fehr Bedeutendes geringer als die der 'mittlern beiden Finger nebft ihren Mittel- handknochen. Diefe zweite Klaue nın war an ihrem obern Ende, fo weit nämlich die Metacarpen reichten, - am die andere durch das beide gemeinfchaftlich ‚um- ziehende Fell gebunden, mit. dem Anfange der erften Phalangen aber trennte fie fich von derfelben,. Uebri- gens war fie fo geftellt, wie der ihr gegenüber lie- gende kleine Finger, fo allo, dafs ihre vordere Flä- che dieeine Seite des Ganzen ausmachte, und die Sohle nicht fowohl nach hinten, als nach innen gewendet war, Merkwürdig ift noch, dafs diefe, doch nur aus dem kleinen Finger durch zu grofse Vegetation heryorgex gangene Nebenklaue lich fogar einen eignen kleinen Fin- ger fchaffen wollte, aber damit nicht gerade fehr zu Stande kam, Es befand fich nämlich an der innern Seite . derfelben noch ein langer, dreieckiger, an den Seiten ganz plattgedrückter, faft mefferförmiger Huf, der eine eben fo geftaltete Phalange bekleidete, die mit ihrer in- nern Fläche blofs durch ’ein fehnives Band an das obere Ende der erften Phalange in der Klaue befeftigt war, Was die übrigen acht Präparate anbelangt, fo be fteht ein jedes aus den beiden mit einander zu ‚einem Stücke verfchmolzenen letzten Phalangen, welches Stück nun wiederum von einem einfachen Hufe über- zogen ift: Ob übrigens aber diefe acht Klauen nur von wei oder von mehreren Individuen herliammen;' finde ' ich im Kataloge nicht angegeben, Ba ' 6) Bei der Unterfuchung eines im ı Spätherbfte ge- ' fangenen und getödteten männlichen Maulwurfes fand ich Ttatt der linken Niere nichts weiter, als einen hob« len-Sack, der nur noch die ungefähre Form einer Niere hatte, und in feinem Umfange in etwas gröfser er[chien, als die rechte gefunde Niere. Die Wände des Sackes zeigten fich ziemlich dick, hart, faft knorpelartig, zu- fammengefallen und etwas gerunzelt, Von der Nieren- fubftanz oder einem Nierenfteine, oder aber von einer beltimmten tropfbaren Flüffgkeit war auch nicht eine Spur in ihm, Der Hilus renalis war übrigens gefchwun- den, indem jener Sack plötzlich fich verengernd, aber dennoch trichterförmig in den Harnleiter auslief, wel- cher in feinem ganzen Verlaufe den Umfangeines fehr dicken Bindfadens hatte, und etwa zehnmal dicker als der rechte Harnleiter erfchien, Seine Wand war mem- branartig und halbdurchfhchtig. — Auch in die Länge zeigte fich der linke Ureter ftärker ausgedehnt, als der rechte. Denn anftatt, dafs diefer falt (chnurgerade bis zur Blafe auslief, fchlängelte jener ich etwa lo wie der Eierleiter der Vögel und Fröfche, und bereitete fich über- ‚ ‚dies noch eine breite Falte, die ihm als’Haltungsband ‚dienen mufste, a Die linke Nebenniere ftellte fich noch einmal fo grofs, als die rechte dar, blieb ihr jedoch in der Form ganz gleich. ‚An der Harnblafe konnte ich nichts krankhaftes - bemerken; Gleichfalls fchienen die Gefchlechtstheile - won natürlicher Befchaffenheit zu feyn. . Anlangend die Urfache, welche die angegebene krankhafte Bildung der Niere bewirkte, fo war fie wohl ohne Zweifel eine Vereiterung derfeloen '). 7) Ein männlicher Kanarienvogel, der nur mit ei- nem Flügel verfehen war, aber demungeachtet fich zwei Jahre hindurch ganz wohl befunden, und oft und an- genehm gefungen hatte, zeigte mir bei der anatomifchen Unterfuchung Folgendes. Die rechte Seite des Bruft- beins war ganz normal.gebaut, desgleichen die Crifta fternalis, welche letztere nur etwas nach der rechten Seite herüber gezogen fchien. Au der linken Seite da- gegen zeigte fich das Schild des Bruftbeines um den vierten Theil fchmaler, als an der rechten, und von einer bei weitem gröfsern Abdachung;; die Gelenkfläche für das Schlüffelbein, - wie auch der Proceflus lateralis anticus fehlten hier gänzlich, und der vordere Rand er- fchien fehr dünn und nicht, wie auf der andern Seite, "halbmondförmig ausgelchnitten, fondern fiel von vorn nach hinten Stark mit einer nur geringen Einbiegung ab. Die Infertionslinie für die Rippen war etwas 'wei- ter nach hinten gerückt, kürzer, und daher der Pro- celfus lateralis polticus weiter nach vorn gerückt, als +) Ein fhnlicher, bei einem Schafe wahrgenommener Fall wird, fo viel ich mich erinnern kann, in Ruyfch’s Thelaurus be- fchrieben, Die Stelle kann ich jedoch nicht angeben, da ich jenes Werk jeszt nicht zur Anficht bekommen kaun. 496 = an der normalen Seite. Uebrigens war diefer Fortfatz dünner, um mehr als die Hälfte kürzer als der. rechte, hakenförmig nach innen gekrümmt, und der Ausichnitt zwifchen ihm und dem Bruftbein ganz ungewöhnlich klein. Im Ganzen alfo war, die linke Seite des Brufi- beins um ein Beträchtliches kürzer, als die rechte, Das Schlüffelbein und SchulterblJatt fehlten an der linken Seite gänzlich; vom Gabelknochen aber war der Jinke Schenkel zugegen, jedoch äufserft verkümmert und verbildet. Anftatt nämlich, dafs derfelbe fich nach vorn hätte hin erftrecken follen, bog er fich in einem ‚geringen Bogen nach hinten um, und legte fich mit fei- nem Ende da an das Bruftbein, wo ungefähr die Ge- ‚Jenkläche fürs Schlüffelbein® hätte‘ liegen mülfen. An diefem Ende befand fich übrigens, und "zwar ; ‚an (deffen hinterm Rande, ein nach unten gekehrter kleiner und j ‚Ipitzer Fortlatz, gleich dem Widerhaken an einer F ifch- angel. Ganz oben aber ftand auf dem Ende diefes Schen- kels ein kleines ungemein zartes Knöchelchen, das ge-’ gen fein oberes Eride immer ‚breiter und platter wurde und endlich in zwei Ecken auslief, deren eine nach hin- ten, die andere nach vorn gerichtet war.. Vermuthlich 'war das Knöchelchen die Andeutung des Schulterblat- tes; jener oben genannte Widerhaken aber die des Schlüffelbein,. Von Flügelknochen fand fich auch nicht eine Spur. Die Bruftmuskeln waren an der linken Seite un- gemein klein, und verloren ich, immer dünner und ichmaler werdend, auf den Rippen und deren Muskeln. Leider war der Vogel fchon drei Tage zuvor seltorben, ehe er mir zugelchickt wurde, und bei der Sonnenhitze fchon zu re verdorben, als dafs ich hütte das Herz und die Blutgefäfse der linken Seite genau ge- aug unterluchen können. h 9) Das ! s 8) Das letzte hier zu befchreibende Präparat be- trifft eine Lerche, die lange Zeit als Sihgvogel gehal- ten worden war. Durch Caries ilt bei ihr der Ober- "kiefer fammt feinem hornigen Ueberzuge allmählich auf- gelöft und bis zu den Nafenlöchern hin, abgeftofsen, der Unterkiefer aber, jemehr der obere abnahm, ob- fchon er an der Spitze öfters befchnitten wur.e, fo weit verlängert worden, dals er jetzt noch um fünf und eine halbe Linie vor dem Oberkiefer vorfpringt, und im Ganzen eine Länge von einen Zoll vierzehn Linien be- ftzt. Was feine Breite-anbelangt, To ilt diefelbe von - der Stelle an, wo er über den Oberkiefer hinaustritt, allenthalben gleich grofs. Gleichfalls find die Fülse krankhaft verunftaltet; der Confens allo zwifchen ihnen und dem Schnabel hier - - „recht deutlich ausgefprochen. Und zwar ilt die innere, > und noch mehr die mittlere Zehe an ihrem Nagelende > durch eine Maffe kolbenartig aufgetrieben, welche weifs gefärbt und von kalkartiger Belchaffenheit ift *). Uebri- . gens verdient bemerkt zu werden, dafs während der - Krankheit, deren Dauer mir unbekannt blieb, auch - der Nagel von der mittlern Zehe des linken Fufses ganz - abgefetzt wurde. ı) Dals bei Vögeln, befonders bei Haushühnern, folche zicht- artige Topben nicht felten an den Beinen und Fülsen vor- kommen, ift eine bekannte Sache. Eine nicht geringe An- zahl folcher Stücke, deren Auftreibungen mitunter eine be- trächtliche Grölse erlangt haben, befindet lich auch im Dan- ziger Muleum, M. 4. Archiv. VIl. 4. li 1. Bemerkungen über den Bau des Cyclopte- rus Lumpus (Lumpfifches, . vertan). Von Dr. Rarukz in Danzig, Die Abtheilung der wunderfamen Knorpelfifche und deren nähere Verwandten, die Branchioftagen, bieten fo x viele und fo bedeutende Abweichungen’ von dem ge- wöhnlichen Bau der Fifche dar, dafs wohl zu erwar- ten fteht, es. werde dem Phyfiologen felbft der Kleinfte Beitrag über die Haushaltung jener Wefen, falls er nur nach forgfamer Unterfuchung treu aus einander gefetzt und dargebracht worden ift, erwünfcht feyn, Als folch einen Beitrag möge man dann nachftehende Bemerkun- gen über einige Gebilde des Seehafen anfehen, wel- cher freilich nicht fehr häufig an ‘der hiefigen Külte “vorkommt, von den Fifchern aber, da man sar keinen Gebrauch von ihm macht, niemals für den Markt auf- gehoben wird ?). "Die Epidermis diefes Fifches ift an der gartzen Lichtfeite des von Schuppen entblölsten Körpers, zu«. ‚ mal am Kopfe und am Rücken, io felt, dafs man beim Durchfchneiden derfelben einen bedeutenden Wider- ftand findet. Eine weit geringere Feftiskeit dagegen zeigt fie an der untern Körperfäche. Hier ilt fie glatt anzufühlen, indefs fie ‚an der Lichtfeite allent- halben von einer unendlichen Menge kleiner, rundli- cher, und mit einer fcharfen Spitze ausgehender Erhö- hungen verfehen ift, welche nichts weiter als vorfprin- 3) Nicht eine vollftändige Befchreibung des Seehafen wird auf diefen Blättern geliefert werden, fondern nur eine Befchrei. bung der vorzüglichften Abweichungen im Baue dellelben won dem anderer Filche, Darnach möge dann auch der Leler nachftehenden Auffatz beurtheilen, i gende Erhärtungen von ihr find, Aufser diefen Vor- ‚ Iprüngen oder Höckern bemerkt man noch eine Menge - andere, die zu einer weit bedeutendern Gröfse gelangt - find, bald mehr eine runde, bald mehr elliptifche Grund- fläche haben, und fich an den verfchiedenften "Stellen der Hautfläche, wie in Bloch’s Naturgefchichte der preu- fsifchen Fifche (Bd, 3. S. 104.) umltändlicher angege- ben ift, voränden, Auch fie find weiter nichts, als die hier ftark erhärtete Oberhaut, wovon man fich beim Durchlchneiden derfelben, oder wenn man (ie Haut et- was kocht, überzeugen kann, in welchem letztern Falle nämlich das Corium fchwindet, und blofs die Epi- dermis mit dem Malpighi’fchen Netze überblejbt. Bei einer nähern Betrachtung der durchs Kochen behandel- ten Höcker wird man übrigens gewahr werden, dafs fel- bige inwendig hohl find, mit einem fehr dünnen und fein gezähntem Rande, der fich manchmal auch ganz - loslöfet, anfangen, und fich gegen ihre Spitze allmäh- lich verdicken: ferner, dafs fich an der Binnenfläche die- ‚ fer Höcker eine Menge von Leilten erhebt, welche von der Mitte derfelben gegen den Rand verlaufen, in die- fem Verlaufe fich immer mehr verzweigen und unter einander durch Querleilten unregelimäfsig verbinden. In- zwilchen zwei dieler Leiften, in dem Winkel, den fie mit einander bilden, befindet fich eine Vertiefung, der eine ftärkere und fchärfer ausgedrückte Erhöhung auf der Aufsenfläche des Höckers entfpricht, wodurch dann dieler fich hier ganz rauh darftellt. — Das Malpighi- IcheGewebeiilt ziemlich dick, zieht fich auch in die Höcker hinein, (an deren inneren Fläche es feft anliegt) ift auf der Lichtleite des Thieres gräulich, auf der Schatten- feite dagegen entweder ungefärbt, oder blals rofenroth. Das Corium zeigt nichts weniger, als ein Zellgewebe; fondern ift ganz dicht, härtlich, fchlüpfrig anzufühlen, und befteht aus einer Colla, welche fich im kochenden li a Walfer vollkommen auflöfet. Die Dicke: deffelben it fehr verfchieden nach den verfchiedenen Körperftellen, edoch nimmt es im Allgemeinen gegen: die Bauchfläche allmählich ab, fo dafs hier die Lederhaut nur als ein ganz dünnes Blatt erfcheint. Dagegen ift diefeam Hin- terkopfe bei einem 6” 8“ langen Individuum faft 2% und an der fogenannten Fettfloffe, welche auch nur aus Colla befteht, fogar 8“ dick, _Man könnte daher wohl annehmen, es vertrete diele Malle zugleich auch’ die Fetthaut höherer Thiere, Nur möchte ich dagegen bemerken, dafs-fich zwifchen ihr und den Muskeln des Körpers als Verbindungsglied noch eine weiche, dünne, und fchwarzgrauliche Hautlage befindet, welche beim Anziehen einen gallertartigen Bau annimmt, und wohl ehr noch der Fetthaut entfprechen dürfte. Von den beiden äulsern Najenöffnungen, welche fich in nicht bedeutender Entfernung von den Augen zwi- fchen dielen befinden‘, alfo weit auseinander liegen, bil- ° det eine jede eine becherförmige, bald mehr, bald we- niger vorlpringende Hervorragung, ‚welche aus einer mittelmälsig dicken Haut befteht, die. nach oben und hinten allmählich in einen Vorlprung ausgeht, welcher fich jedoch, fovielich bemerkt habe, niemals nach vora - klappenartig umlegt und die Nalenöffnung, verfchliefst. Der Rand des ganzen Nafenftäcks, welches übrigens im- mer etwas nach oben gekehrt ilt, zeigt fich ganz glatt, Gleichfalls ilt auch das Innere deifelben immer glatt und ohne die mindelfte leiltenartige Hervorragung. _ Aber diefes Innere ift auch nicht das Vermitielnde des Ge- ruchs, die eigentliche Nervenwand.. Denn jene Her... ' vorragung bildet nur em Hülfsorgan für die Nafe,' wel- che felber viel tiefer liegt, Es führt nämlich die innere ziemlich weite Ocffnung jenes Trichters in eine linfen- förmige Höhle, deren Achfe in die des T’richters über- geht, und deren Durchifeiler etwa vier bis fechsmal gröfser fich zeigt, als der gröfste Durchmeffer von die- ' fem. Hinten legt fie fich vor eine Vertiefung der- Ge- fichtsknochen, vorn wird fie von den allgemeinen Be- deckungen umfchloffen. Schneidet man diefe durch, ‘fo’ wird man im Hintergrunde der übrigens mit einer zar-: ten’grawlichen Haut ausgekleideten Höhle eim weilses;' rundes, grofses und mäfsig convexes Hautpolfter be- ‘ inerken, welches bei einer genauen Betrachtung eine Menge ftarker Leiften zeigt, die ftrahlenförmig vom Mittelpunkte jener Stheibe (dem Hautpolfter) gegen’ den Rand derfelben ausgehen, Hinten aber tritt der Nafennerrv in diefe:Scheibe, indem er'allmählich dicker‘ wird, endlich felbige ganz umfalst; oder richtiger wohl,” indem das Neurilema, mehr und mehr verftärkt, fo in- diefelbe übergeht, ‘dafs fie als das letzte Ende von ihm 'erfcheint. Dafs alfo nur diefe Scheibe das eigentliche Geruchsorgan fey,, wird einem Jeden in die Augen fal-" "len. Angeführt darf übrigens noch werden, dals die, Nafenhöhle des Cyclopterus Lumpus immer von einer: im''Weingeift gerinnenden; alfo wohl eiweifsftoffarti-" gen, Materie fo ftark angefüllt ift, dafs, wenn man auf diefe Höhle einen nur mäfsigen Druck anwendet, jene Materie‘in grolser Quantität aus derfelben hervor- tritt. ' Der Anführung werth dürfte auch die Bemer- kung feyn, dafs ich bei einem Exemplare des Seehafen die rechte Nafe ganz vermifste, und bei näherer Unter- füchung fand, dafs felbft der rechte Nafennerv fehlte, indem zwar ara Gehirn das rechte Nafenganglion- nor= mal gebaut fchien, von ihm aber ab, ftatt des Nerven, ein kleiner Vorfprung ausging, der nur etwas ange fchwollen fich bald endigte. 0» Sonderbarer wohl noch ift,vielleicht das Geruchs- organ des von Pallas befchriebenen Cyel, Dentex- (Spi- eil. Zool, Fafe, VII. p. 8.) Bei diefem nämlich follen Geh ‚auf"jeder Seite zwei Näfenöffnungen vorfinden, deren untere der beim Lumpfifch befchriebenen ähnlich ift, deren obere aber eine konifche und durchbohrte Warze bilden foll. , Jedoch ift es möglich, und mir: wenigftens 'höchft ‘wahrfcheinlich, dafs diefe Warze nicht zu dem Geruchsorgan gehöre, fondern den gröfs- ten Ausgang der unter der Haut verbreiteten Schleim- gänge darftellt.‘ Denn auch beim Lumpfhifch erfcheint Tolch ein ftarker Ausgang unter der Nafenöffnung und: an der nämlichen Stelle, welche Mündung aber hier nicht kegelförmig, fondern nur mit einem dünnen und. nur mäfsig erhabenen Rande umgeben ift. Aehnliche, Mündungen.der Hautfchleimgänge find mit blofsen Au. gen an den Kiemendeckeln und, jedoch nicht immer: deutlich, auch am Rumpfe zu fehen. An diefem nämn-: lich. fand ich bei gröfsern Exemplaren in der Mitte zwi- {chen ‚den beiden feitlichen Höckerreihen fechs bis acht von einander in bedeutender Entfernung, und fo'ziem-' lich in einer, geraden Linie geftellte Grübchen, welche zufammen der Seitenlinie anderer Fifche entlprechen. Ob jedoch aufser diefen noch am Rumpfe andere Mün-; dungen der Schleimgänge irgendwo N ae kann ich nicht mit Gewilsheit angeben. ' Von Auge, . das keine Abweichungen von dem sewöhnlichen ‚Baue zeigte, habe ich nur diefes anzufüh- ren, .dals’die Epidermis ‚mit bedeutender Dicke als Con- junttiva über daflelbe weggeht, und nur, nachdem der; Fifch einige Zeit im Weingeifte geftanden hat, als eine dicke, .. undurchfichtig ‚gewordene weilse Haut von der Cornea auf gleiche Weile, wie beim Aal und der. Schlange, abgezogen werden kann. Die dann zum Vorfchein gekommene durchfichtige, ‘der Conjunctiva durch weiches Zellgewebe angeheftete Cornea ift auf "der Schnittfläche kaum halb fo dick; alsjene Bindehaut. Vom Skeles will ich zuvörderft die Wirbelfäule beichreiben, und hierdurch einen Beitrag geben, zu der vom Dr: Schulze im vierten Bande diefes Archivs gelie- ferten Befchreibung der Wirbelfäule, in welchem Auf- datze den Filchen insbefondere viel Aufmerkfamkeit ge- fehenkt worden ift, der Cycl. Lumpus aber wegen eines EEE Zufalles ganz übergangen werden mulste. Durch die Mifchung fowohl der Gebilde, welche ‚den Schädel, als diejenigen, welche die Wirbelfäule und deren Fortfätze ausmachen, nähert fich der See- hafe allerdings in etwas den Knorpelfifchen. Was na- mentlich die Wirbelfäule anbelangt, fo zeigen fich die einzelnen Stücke derfelben fehr ähnlich den fich entwi- ckelnden Knochen in den Embryonen höherer Thiere, infofern fie, und zwar mehr in kleinern, obfchon aus» gewachfenen, weniger aber in gröfsern: Individuen, ‚zum Theil aus einer, hier übrigens ziemlich weichen, Knorpelmafle beftehen, in deren Innerm, gleichfam als ‚hätte fich die Knochenfubftanz erft zu bilden angefan- gen, als Grundlage eine nicht fowohl zellige, als viel- mehr: faferige Knochenmaffe liest. Daher fchmilzt dann, auch, wenn man das frifich präparirte Skelet trocknet, daflelbe um ein Beträchtliches auf einem klei- nen Raum zufammen. Jetzt auch erfcheint dann die blättrige, eckige Bildung aller Theile, von welcher Dr. Schulze in der angeführten Abhandlung fpricht, und welche ich nachher noch ausführlicher be/chreiben ‚werde, ftatt dafs an dem nicht getrockneten Skelete die Theile mehr glatt und abgerundet fich darltellen "). ._ 7) Je größser die Exemplare waren, deren Skelet ich unter- fuchte, defto weniger eckig und blättrig waren die Wir- belbeine, defto felter aber das Gefüge derfelben. Die ge- lieferte Befchreibung allo von der äulsern Geftalt der Wir- belbeine palst keinesweges für das Skeler eines jeden Se» belen, wenn man nämlich bis ins kleinfie Derail gehen Als Uebergang aus einer tiefern Bildung.darf ıman'auch den Umftand anfehen,, dafs alle Dornfortlätze, fowohl die obern als untern, gleichwie auch ferner die Floffen- träger, welche zwifchen jene Fortfätze hineintreten, in einer der Länge nach in der Mittellinie des Körpers zwilchen den Muskeln verlaufenden halbdurchfchtigen Koorpelplatte, ähnlich der im vordern und obern Theile - des Rückgrathes vom Petromyzon fluviatilis, gänzlich eingefenkt find, welche Knorpelplatte im Innern ziem+ lich feft ift, gegen ihre Oberfläche aber immer. weicher wird, fo dafs man diefe oberflächlichen Lagen als eine Gallertmaffe gar leicht vom Kerne abfchaben kann. Der Wirbelbeine fand ich neun und zwanzig an der - Zahl bei drei darauf unterf[uchten Exemplaren, anftatt dals Cuvier nur fieben und zwanzig angiebt *), Ihre Körper find nur kurz, zumal die der vordern re dabei faft vollkommen cylindrifch, und nehmen an Höhe, die zwei oder drei vorderften abgerechnet, von vora nach hinten allmählich ab; obgleich zwar, wenn man das Skelet von aufsen anhieht, diefs nicht der Fall zu feyn fcheint, indem nämlich an den mittlern und hin- tern Wirbeln, ungefähr wie Herrn Schulze’s Angabe nach bei den Kofferfifchen, die Schenkel der Dornfort- - fätze fich ganz an die äufsere Seite der Körper herab- ziehen. Die beiden Gelenkgruben, welche konilch ge- ftaltet find, gehen tief in den Körper hinein, fo dafs, wenigftens im völlig ausgetrocknetem Zuftande, befon- — will, Sie diene demnach nur, um eine ungefähre Anfıcht des Knochenbaues zu erhalten. . 7) Siehe die in der Abhandlung des Herın Schulze abgedruckte Tabelle, in welcher nenn Rückenwirbel und achtzehn Schwanzwirbel angegeben find, in allem aber vier Wirbel, welche letztere Zubl nux durch ein Veslehen hinzugekommen Seyn kann. _ - 805 san den mittlern Wirbeln, derjenige Theil des Kör- pers, welcher die beiden Höhlen von einander trennt, nur fo dünn wie ein zartes Blatt ift. Gleichfalls nur fehr dünn ift der Rand diefer Höhlen, durch welchen fe, vermittellt eines faferigen und ringförmigen Ban- des, mit dem benachbarten, Wirbelbeinen fich verbin- den. Im Innern derfelben erfcheinen übrigens lauter - eoncentrilche Ringe, welche gegen die Tiefe an Um- ‘fang immer mehr und mehr abnehmen, j Die vordern Wirbel find, indem das zwifchen den Gelenkhöhlen befindliche Band nur fehr .fchmal ilt, enge an ‚einander gezogen, und daher nur, wenig an einander beweglich; in,der, Mitte ‘des Rückgrathes aber find jene Bänder fo breit, dafs fe die halbe Breite .der einzeloen Wirbel haben, und daher bier das Rückgrath fehr beweglich laffen, Nach hinten endlich werden dig Bänder wiederum aufs Neue immer fchmaler. _ x } Beim frifch präparirten Skelete fieht man.;an den acht erlten Wirbeln, auf der Oberfläche der Körper, jederfeits eine der Länge nach verlaufende Leifte, und über jeder Leite eine flache ‚Grube, jun übrigen aber ift Alles glatt. Ganz anders dagegen ‚erfcheinen .diefe Wirbel, wenn man fie hat austrocknen, laffen. .Dann nämlich erfcheint auf jeder Seite derfelben eine grolse, ziemlich tiefe, und meiltens unregelmälsig viereckige Grube,‘ welche von dünnen, blattartigen, halb’durch- fichtigen, ‚ fchräge nach aufsen verlaufenden Wänden amgeben ilt, welche Wände, je nach, den ver[chiede- nen Wirbeln, verfchiedentlich gekrümmt und gegen einander geltelltfind. (Fig.8 und 9 B.) Eigentlich fchie- nen jene Gruben nicht tief in die Subftanz, der Körper felbft zu geben, Sondern nur mehr durch ftark vor- Springende, und den fich an den Körpern herabziehen- ‚den Schenkeln der Dornfortfätze angehörige, blattar- tige Fortlätze gebildet worden zu feyn. Am eriten Wirbelbeine (Fig. 8.), das übrigens nicht kleiner als das zweite ift, Springt diefes fchräge geftellte Blatt ftärker nach hinten als nach vorn (gegen den Kopfhin)' vor; - und daher fcheint'dann auch die Grube mehr nach hin-. ten gewändt. Bei den übrigen feben Wirbelbeinen.- aber'tritt das dieGrube bildende Blatt allenthalben gleich- mälsig Itark hervof, Dicht über den Blättern, und, zwar mehr aus ihrer, als ausvdes Wirbelbeinkörpers Subftanz ‚erheben fich die Schenkel fär die obern Dorn- fortfätze. "Anden fünf erften Wirbeln werden’die Ur- Iprünge diefer Schenkel durch den obern, ftark nach oben gekehrten Rand der feitlichen Gruben verdeckt, bei allen übrigen aber liegen fie‘ ganz frei’da, indem. hier die obere Wand der Grube als eine unter rechten. Winkeln auß/den Wirbelbeinkörper aufgefetzte und mit einem glatten "Rande verfeliene blattartige Leifte 'er- fcheint. . Veberdies aber’ift’kier diefe Leifte vom fechs-- ten Wirbel‘ an immer ınehr nach unten gerückt, und dadurch dann die feitliche Graben immer fchmaler 'ge-- worden, *' \ An den erften Wirbelo find die Schenkel für den Dornfortfatz" äh ihrem Urfprunge nur fchmal,; vom weiten aber An’ werden diefe Urfprünge bis gegen die mittlern Wirbel iminer breiter, von’ welchen ab fe fich wiedertim,-je nach der allmählichen Verkleinerung der Wirbel, gegen das Ende des Schwanzes aufs Neue ver- ichmälern. - Dabei find fe falt blattartig dünn, Ja Telbft auch gegen ihre gegenfeitige Verbindung werden de, um'den Dornfortlatz zu bilden, obfchon fie fich bedeutend verfehmälern, dennoch nur wenig dicker. In jedem Schenkel befindet fich ein Loch zum Durch- sange eines 'Nervenfadens. Uebrigens erfcheint vom fechsten Wirbelbeine an über der früher angegebenen feitlichen Grube in jedem Schenkel des Dornfortfatzes "eine neue, und zwar dreieckige, mit der Spitze nach oben gekehrte, tiefe und ’grofse Grube, fo dafs alfo an den mittlern und hintern Wirbelbeinen zwei über einan- der liegende Gruben fich bemerklich machen; (Fig. 10.) Dem erften Wirbel fehlt, wie bei Cottus Scorpius, der Dornfortfatz, daher an demfelben die blattartigen Schenkel oben nicht zufammenftofsen und verfchmel-' zen, fondern nur mit ihrem freien Ende fich kaum ge- genfeitig berühren, (Fig. 8.) An den übrigen Wirbel-' beinen find ferner die Proceffus Spinof nicht rund und' dick, fondern gleichfalls platt und dünn, "wie ihre Schenkel, kehren aber ihre ‘Seiten nach vorn und hin- zen, undfind fo faferig,; da/s man ‚fie leicht in lauter Längsftreifen zertheilen kann. Vom ‘dritten Wirbel find fie bis zum achtzehnten ziemlich gleich hoch, von ® diefem aber an nehmen fie fehr bedeutend’an!Höhe ab, "An den vordern Wirbeln zeigt fich ineiniger Ent- fernung von der untern Wand der feitlichen Grube,’ die‘ dem Wirbelbeinkörper angehört, eine nach der Länge derfelben verlaufende Leifte (Fig..8 und‘g' B.) gegen die aber hin jene Wand, gefehen auf die verfchiednen! Wirbel, nach hinten 'fich inmmer'mehr herabfenkt, fo dafs fchon am achten beide ‚mit einander verfchmolzen’ find, und auch dann jedem die untern Wände‘der bei- den, dem Wirbelbeinkörper felbft angehörigen feitli- chen und [fenkrecht ftehenden Gruben (der rechten und der linken) fich ganz nach unten gekehrt haben, ‘noch eine horizontal liegende Grube hinzugekommen ift, ‘welche die untere Fläche des Wirbels einnimmt. Am neunten Wirbel fpringt die’ vordere und ‚untere Ecke der untern feitlichen Grube ftark hervor, und bildet ‘ einen nach hinten gewandten Haken, (Fig. 10.) den wir als Hinneigung zur Bildung eines untern Dornfort- fatzes annehmen müffen. Am elften Wirbel find diefe Fortfätze fchon bedeutend gröfser geworden, legen üch fchon an einander und an die des folgenden Wir- bels, find’ aber mit ihrem Ende noch nicht zufammenge-. floffen, Bei’ den folgenden Wirbeln, die nun fchon wahre untere Dornfortfätze haben, breitet fich ein je- der '.derfelben, ‘wo feine beiden nach unten: immer dünner werdenden, . übrigens wiederum blattartigen Schenkel zufammentreten,, plötzlich etwas aus, wird‘ aber gegen fein freies Ende wieder allmählich fchna- ler. '. Seine breitern Flächen find nach aufsen ' gekehrtz, feine Richtung aber fehr ftark nach hinten, '- Aufser-- dem: fpringen an diefen mit: untern Dornfortfätzen verfelienen: Wirbeln, mit Ausnabme der Jetzten, noch die hintere untere;Ecke der untern feitlichen Gruben ' etwas hervor, und:bilden auf jeder Seite BBeHE nach vorn gekehrte, Haken; (Fig. 10.) Der drittes untere Dornfortfatz' ‚(demi des ‚drei, 4 zehuten Wirbels)iift der kürzefte; der. zweite, vordere nut: wenig kürzer; >die übrigen 'hintern aber nehmen‘ bis gegen das» Ende: des "Rückgrathes bedeutend an’ Länge ah. Sie, alexfind eben fo falerig; als- die: abedor Dorsfortfätze. .Der/obere und untere) s. Dornfortiatz ihr Be Wirbelsz.welche die Schwanziloffe ‚tragen, find), wiel. bei den 'meilten‘/ Filchen , beilartig geftaltet, (Fig. 12.) dem Gewebe wach find fie halbknorplig. +." Derl:Rippen find 'dreizehn Paare, von denen das- erfte-am achten Wirbel, an dem die untern Leilten.ver- fchwunden:waren ;: eingelenkt ift. Sie alle find unge- mein zart, rundlich und nur kurz, indem Jfelbft' die, längfte Rippe, welche dem vierten Paare angehört, nur. 5“! lang ift (bei einem Exemplare.von 6 8“ Länge). die letzte aber kaum‘ 1“ Länge bat, Eingelenkt nd. fie-am vordern Rande der Wirbelkörper, da wo fich diefe an. ihre Nachbarn anfetzen, : und zwar fo weit nach (unten, als: möglich. Eine Gelenkgrube für Se konnte; ieh.nicht: bemerken, vielmehr fchienen he'nur‘ nn durch. ein faleriges Band den Wirbelbeinen anzu- hängen. Da fchon am elften Wirbel ein falt voltändi- . ger Dornfortfatz fich ausgebildet hat, fo können nur ‘ die vier erlten Rippenpaare zur Umfchliefsung der Bauch höhle’etwas beitragen, Aber theils find fe, vorzüglich ‘ die beiden vorderlten, dafür zu kurz, theils auch, wie : alle übrigen Rippen des Seehafen, gar nicht unten, ‚fon- ‚dern ganz. nach hinten, ja feibft etwas weniges uach oben gewandt, nehmen alfo an der Bauchhöhlenbildung lo gut » "wie gar keinen Antheil, fondern dienen als Anheftungs- ° punkte der feitlichen Längenmuskeln des Rumpfes und Schwanzes, reichen jedoch nicht, wie etwa bei den Baliften, fo weit, dafs fie ich an der Haut anheften könn- ten, Sie find Analoga der Nebenrippen, wie fie na- mentlich bei den Muränen oder beim Hornhechte fich finden. * Wahre Muskelgräten habe ich nirgends bemerkt. Ueber die Floffengräten, die nichts Ungewöhn- liches in ihrem Baue darbieten, will ich nur in Bezug _ auf deren Lage anführen, dals der erfte Träger der Rückenfloffe fich an die vordere Fläche des elften, der letzte aber an die des ein und zwanzigften obern Dorn- fortiatzes anlegt. Für die Fettloffe finden fich fieben Floffenftrahlen vor, die fich in den mittlern Theil derfelben begeben, von vorn nach hinten an Höhe allmählich abnehmen, alle fehr fchräg von vorn nach hinten geftellt und an fechs Floffenträgern befeftigt find; denn die zwei erften Strahlen, von denen der vordere ungemein zart ift, der bintere aber, fo wie der folgende, eine breite Bafıs be- fitzt, legen fich an den erften Flolfenträger an. Dieler erfte Floffenträger übrigens rubt zwilchen den obern Dorhfortfätzen des zweiten und dritten Wirbels. Auf- fallend ift es noch, dafs auch zwifchen den Dornfort- fätzen des achten bis zehnten Wirbels fich Floffenträger zeigen, obichon für he die Strahlen fehlen. 5 10 ‘ TI :" Vonsden zehn Strahlen der Afterfloffe fetzen fich ‚der erfte T'räger an die vordere Fläche des zweiten un- tern Dornfortfatzes (deszwölften Wirbel beins) der letzte aber an diefelbe Fläche des dem ein und zwanzigften Wir- bel zukommenden, alfo des elften Dornfortlatzes an, Alle diefe Träger find rundlich und nur kurz, , Was den Bruftgürtel des Seehafen anbelangt, fo befteht jede Hälfte deffelben (Fig. 5.) aus zwei Haupt- Stücken, x) dem Schulterblatte, (Fig. 5. d.) von dem als Kontinuität das Gabelbein (e) ausgeht, und 2) dem Schlüffelbeine (a. a.), an welches fich eine aus dem Armknochen zufammengefloffene dünne Knochenplatte (c) anfetzt. Beide Stücke, das Schlüffelbein und: Schul- terblatt, fitzen dichtan einander, und find durch ein ein ziges Band verbunden. ı Das Gabelbein, welches bei dem Branchioftegen in der Regel bedeutend von dem der übrigen Fifche ab» weicht, ift nur mäfsig lang, und reicht bei weitem noch nicht bis zur Bauchfläche, wie es bei vielen Gat- tungen der Branchioltegen der Fall ift '), herab, Worin es aber eine Ausnahme von dem gewöhnlichen Bau macht, ift der Umftand, dafs es, foviel Exem- plare ich auch unterfucht habe, nicht aus einem Stücke, fondern aus drei auf einander folgenden beiteht, welche durch fehnige Bänder an einander gehalten, und auf ein- ander beweglich find, Das erfte, gröfsere Stück bil- det einen breiten, zufammengedrückten, aber noch ziemlich dicken Kopf, und ift, wie auch das Schulter- blatt, aus dem es hervorgeht, mehr knorpel-als bein- artig. Die beiden andern fchmalen, langen und mehr rundlichen Stücke beftehen dagegen blols aus PIAlcHR Tubftanz, 1) S. Geoffroy in den Annales du Muf. d’hift, mar. Vol. IX. P- 413, und Zfis von 1818, Bd. ı. p. 1052. o) Das Schlüffelbein erfcheint als'eine'mälsig dicke Platte, deren eine und zwar ausgehöhlte Fläche in na- zürlicher Lage diefes Knochenftückes nach vorn und in- nen gekehrt ift, (Fig. 5. a. a.) die andere aber nach hin- » ten und aufsen. An letztere fetzt fich vermittellt eines fehr {chmalen Bandes unter Yaft rechten Winkeln die aus ‘ dechs einzelnen, fehr dünnen, verfchiedentlich grolsen, - in einer Ebene dicht neben einander gelegenen und durch ichmale febnige Bänder zulammengehaltenen Knochen- blättern: zufammengeletzte Armplatte an‘ (Fig. 5. c.) Was nun aber ftellt ein jedes diefer Kaochenblätter vor ? Meiner Meinung nach ilt das Streben der neuern Natur- forfcher, die Analogieen in der animalifchen Welt her- 'vorzufuchen, um fo die verfchiedenen Entwicklungs- -zuftände eines und deffelben Gebildes in den verfchiede- nen Thierklaffen, und die'Grundtypen aller diefer Ge- bilde zu erhalten, als höchft rühmlich zu erachten, und ‚ ‚als. ein Unternehmen anzufehen, das uns fchon bedeu- tend in unferer Wiflenfchaft hat vorfchreiten laffen, Nur ‚ aber dürfte hierbei zu erinnern feyn, dafs, wie fchom Ulrich anführt *), es namentlich beim Skelete gefähr- lich fey, Knochenftücke höherer Thiere auch in dem niedern aufzufuchen. Denn ais die Vorbildungen und erften Anlagen der verfchiedenen Knochenabtheilungen in den höhern Thieren zeigen diefelben bei den nieder | fo viel Schwankendes, dafs es wohl zu weit gegangen heilsen, und als ein fruchtlofes Unternehmen angele- hen werden dürfte, an jedes einzelne Knochenftück den von ten jhöhern Gefchöpfen hergenommenen Maafsftab anzulegen. , Aus diefem Gelichtspunkte die Armkno- chen des Seehafen betrachtet, möchte ich nichts weni- ger, als mich darauf einlaflen, zu unterfuchen und an- 1) Ifis vom Jahr 13919. Bä. 3, P- 1351, zugeben, welches von jenen eben angeführten fechs Knochenblättern als Oberarm, und welches als Unter- arm- oder Handwarzelftück ausgelegt werden "dürfte. Bemerken mufs ich hierbei, dafs fich an diefe fechs Blätter die Floffenftrahlen ohne Zwifchenknöc yo (Handwurzelknochen) anletzen. An den hintern Rand des Schlüffelbeins fetzt fich aulserdem unten, da wa es mit dem der "andern ‚Seite zufammenftöfst, eine dicke Knochenplatte an (Fig. 5. b.), welche faft parallel mit der Armplatte ich nach hinten wendet, Jedoch ift diefe Knochenplatte- nicht durch ein fehniges Band mit dem Schlüffelbeine‘ verbunden, fondern eigentlich nur Fortfetzung eines Theiles des hintern Randes von ihm. Der Figur nach bildet fie ein Oblong, und ihr Nutzen befteht darin, dals fe dem nachher zu befchreibenden flügelföürmigen Fortfatze des Bruftfchildes, welcher fich mit feinem vordern Ende platt an fie anlegt, und durch fehnige nk an ie befeftigt ilt, zur Stütze dient. » Die beiden Zungenbeintifie(Fig. 7.) find von.oben nach unten ftark zuläminöngedrüickt, ein jeder vorzüg- lich an feinein obern Theile, der fich mit dem Schädel verbindet. An feiner innern Fläche ift jeder Aft, und Zwar an feinem obern und untern Theile etwas ausge- höhlt, an [einer äufsern Fläche dagegen etwas convex. Der mittlere Theil ilt am dicklten und fefteften. "An ihm zeigt ich hinten und auf der innern Fläche eine Vertiefung, (Fig. 7- d.) in welche fich ein Stück des Kiemenappärates (e) einlegt. Ihr entgegengeletzt er- icheint im vordern Rande des Zungenbeinaltes, eine L:ängsfurche, in welcher zwei dicht neben einander lie- gende Kiemenftrahlen befeftigt find, (b.) Nach ‘oben geht der [chmale langgeltreckte Zungenbeinaft in eine faft quadratförmigePlätte über, an Haren äulserm Rande, jedoch nicht genau an ihm, fondern etwas nach der äulsern äufsern Fläche jener Platte‘ vier Kiemenftrahlen (Fig. 7. c.) angeheftet find "), an dem hintern Rande aber ein Janger oberer und ein kürzerer unterer Fortfatz fich be- finden. Beide Fortfätze find durchaus knorplig: ' * ‘Jedes Zungenbein befteht aus drei einzelnen Stü-, cken, welche durch fehnige Bänder enge an einander . gehalten werder. Zwifchen beiden Zungenbeinäften befindet fich, ‚enge-mit ihnen verbunden, ‚ein kleines Knochenftück- ‚chen, welches nach innen in die Kiemenhöhle etwas “ vorfpringt, und zum Anheftungspunkte. der Sterno- hyoidalmuskeln dient (Fig. 7. h. und Fig. 7 *). - . Eine’ Zunge vermifst man beim Seehafen durchaus, and mit ihr auch jede Spur von einem eigentlichen Zun- genbeinknochen, falls man nicht jenes REDEN aa chen als ein folches anfehen will. Als untere Anheftungsftücke der Kiemenbögen be- ‚merkt man auf jeder Seite und dicht hinter dem Zun- genbein drei an ihrer obern Fläche ausgehöhlte, an ih- rer untern aber convexe Knochenftückchen, (Fig. 7 .e.f.g.), welche dicht bei einander liegen, und theils durch die Mundhaut, theils durch eine dichte Gallert- ‚malfe zufarnmengehalten werden. Das vorderfte der- felben (e) legt üieh überdies noch in eine Vertiefung des Zungenbeinaftes, und ift mit ihm durch ein fehniges Band verbunden. An diefe drei Knochenftückchen fetzen fich die drei vorderften Kiemenbögen (i.k.1.) _ an. Der letzte Kiemenbogen aber (m) läuft nach in- nen und unten mit einem knorpligen Faden aus, wels _— x) Bloch giebt (1. c. p. 104,) nur vier Kiemenftrahlen auf jeder Seite an, indem er die beiden vordern überfah, da fie ganz in der Haut verborgen liegen, und nur erft bei einer ana- tomilchen "Zerlegung, welche nicht der Zweck bei Bloch’» Unternehmung war, zum Vorlchein kommen, M. d. Archiv. VL. 4, Kk cher-fich zwifchen die letzte Kiemenbogenftütze'nnd eine dicht hinter ihr befindliche, an ihrer untern Fläche. i glatte, an ihrer obern aber mit Zähnen heietate Kno- chenplatte (Fig. 7. h.) legt. Der merkwürdigfte Theil des Skeletes, m über- haupt wohl das Merkwürdigfte am Seehafen ift das hin- ter der Bruftflolfe und an der untern Körperfläche ge- legene Schild, welches ihm und den übrigen F amilien- gliedern auch den fyftematifchen Namen Cyclopterus zu- gezogen hat, Diefes Schild nun wird gebildet von den Bauchfloffen, welche hier aufeine fo wunderlame Weile gebildet find, dafs es wohl für die Morphologie lehr- reich genug feyn dürfte, den Bau dellelben aus- führlicher aus einander zu fetzen. Dabei fpreche ich die Bitte aus, dafs Anatomen, welche Gelegenheit ha- ben, andere Cyclopterusarten-zu unterfuchen, gefäl- ligft öffentlich mittheilen möchten, in wiefern das Schild derfelben von dem des Seehafen abweiche, oder ihm gleich komme. Noch lehrreicher aber dürfte wohl die Angabe feyn, wie der allmähliche Uebergang von der gewöhnlichen, jedoch fchon weit nach vorn gerückten Bauchfloffen anderer Fifche zu dem Schilde des Seeha- fen fich darftelle, eine Angabe, die freilich nur Be- fitzer oder Verwalter von recht bedeutenden Muleen zu liefern im Stande wären. Bei mehrern Fifchen find die Bauchfloffen fchon fo weit nach vorn gerückt, dafs fie den knöchernen Bruft- gürtel berühren und fich an ihm befeftigen. Aber noch 'erfcheinen fie beide, und die ihnen als Bafis dienenden Beckenkaochen, getrennt neben einander. Bei einigen andern Fifchen dagegen, z.B, bei den Sternfehern, Cotten, Bärfchen, find die innern Ränder der Becken- Knochen fchon mit einander verwachfen, die Floflen aber find noch getrennt und haben die gewöhnliche Form. Verwachlen endlich findet man felbit auch die Floffen N | | y F bei den meiften Grundeln (Gobius), fo dafs fie {chon bei einigen derfelben, z. B. bei G. Jagocephalus ?) ein vollkommnes Schild darltellen. Wie jedoch bei diefen letztern die Floflenftrahlen am Schilde anfitzen, dar- über entbehren wir eine nähere Angabe. So viel fich aber aus Befchreibungen und Abbildungen fchliefsen läfst, fitzen diefelben mit dem einem Ende am Rande, der zu einem tellerförmigen Stücke zufammengefloffe- nen Beckenknochen feft. Noch weniger willen wir, wie fich diefes Schild am Bruftgürtel einlenkt, und wie die Muskeln geformt und gebogen find, welche daffelbe und die ihm regen Floffenftrablen be- wegen. Die knöcherne ‚Gründlage des Bauchfchildes ftellt fich beim Seehafen als ein ovaler, und an der untern Fläche etwas ausgehöhlter Teller dar, deffen gröfster Durchmelfer nach des Fifches Länge gebogen ift, und den wir fortan als das Hauptftück anlehen wollen’ In der Concavität diefes Stücks verläuft von vorn nach hinten’ ein leiftenartiger Vorfprung, welcher das Ganze in zwei feitliche gleiche Hälften theilt, fo dafs alfo die untere Fläche des Hauptftückes zwei neben einander ge+ legene und gleichgeftaltete Aushöhlungen zeigt. (Fig. T.) Was den Rand des Ganzen anbelangt, fo ifter an den Seiten deffelben ziemlich breit und fpringt ftark hervor, ‚ nach hinten wird er fchmäler und flächt fch mehr und mehr ab, nach vorn dagegen wird er,immer breiter, in feiner Textur felter , fpringt endlich, indem er fich gleichlam vom Teller loslöfet, über denfelben hinaus, und bildet fo nun zwei horizontalliegende ftabförmige Fortfätze, welche etwa noch einmal fo breit, als dick find, convergirend gegen ihre freien Enden auslauien, a» Pallas Spicil, Zoo]. Falc. VII, Tab. II, Fig. 7: Kk a2 und vorn, wo fie fch berühren, durch ein ‚Faferband zulammengehalten werien, (Fig. 1.a. Fig. 2. b. Fig. 6.a.) - Ueber und dicht hinter jedem diefer Fortlätze geht von der obern Fläche des Hauptitückes, enigegengefetzt' dem feitlichen Rande, ein. zweiter und zwar flügelförmiger, bedeutend gröfserer Fortfatz ab, der gleichfalls nach vorn ausläuft und viel weiter, als der erft befchriebene vorfpringt (Fig. 2.a. a. Fig, 6.b. b.) -Er ift ganz platt, und wird von feiner Grundfläche nach vorn allmählich breiter. ‘ Beide Flügelfortfätze aber divergiren etwas, und ihre Flächen ftehen, zumal nach vorn hin, halb horizontal, halb vertikal, fo dals ihre untern Ränder einander viel näher Kein als ihre obern. Vorn find fie falt gerade abgefchnitten und etwas ausgelchweift: die vordern untern Ecken laufen etwas Ipitz aus und berühren fich in natürlicher Lage, die obern dagegen erfcheinea abgerundet. Nach vorn übrigens werden " diefe beiden Fortfätze etwas knorpelartig, ja die fpitze Ecke ift ganz reiner Knorpel, hinter einem jeden diefer zuletzt befchriebenen Fortlätze liegt endlich ‘noch ein dritter, der wieder etwas kleiner ilt, mit’einer breiten Grundfläche entfpringt, allmählich fich verfchmälert und zufpitzt, und ebenfalls nach vorn und aulsen fich wendet. (Fig. 3. d. d. Fig. 6. dd.) Die äufsere Fläche diefes Fortlatzes geht in den hinter/ten Theil des -eit- lichen Randes, lo wie diefelbe Fläche des flügelförmi- gen Fortfatzes ia den vordern Theil jenes Randes vom Mittelftück über, Zwifchen diefen vier Vorfprüngen - übrigens, nämlich den beiden flügelförmigen und den beiden fat pyramidenförmigen Fortlätzen, bildet die obere Fläche des Schildes eine nach der Länge deffelben gebende Vertiefung, in welcher das Herz gelegen ift. (Fig. 6. c.) An jeder Seite liegen horizontal auf dem Rande des tellerföürmigen Hauptftückes fechs ver[chieden ge- nn niederen — 517 Italtete Knöchelchen von bedeutend felternı Gefüge, welche durch mehrere nachher zu befchreibende ‚ Muskeln in Bewegung gefetzt: werden können, und nichts anderes bedeuten, als die höchft wunder- bar 'umgewandelten Fioflenftrablen. Das erlte der- felben (Fig. 2. t.) ift etwas platt gedrückt, ‚am äu- isern Ende zugelpitzt, nimmt aber gegen das. innere Ende an Breite etwas zu, und. fpaltet fich hier in zwei kurze, dünne und divergirende Schenkel, welche den Rand des Hauptftückes fo umfalfen, dafs der eine.oben, der andere unten liegt, Durch fehnige Fafern find fie auf dem Rande beweglich verbunden. Uebrigens ift das - Freie Ende etwas‘ nach hinten gekehrt, Das zweite Knöchelchen, (Fig. 2. 2.) ganz anders geftaltet, zeigt zwei Schenkel, die beinahe wie ein Winkelmaafs faft - unter rechten Winkeln in einander übergehen. Da nun; wo beide Schenkel zufammenftofsen, liegt die. obere Fläche diefes übrigens platten Knöchelchens an dem Rande des Mittelftücks, und ift hier durch fehnige Fafern enge an ihm befeftigt, fo dafs es nur hebelartig' nach oben und unten fich bewegen läfst. Die übrigen vier Knöchelcheg jeder Seite find ähnlich dem zuletzt be- “ fehriebenen, und eben fo. wie diefes eingelenkt und be- weglich.. Unter ihnen ift übrigens das binterfte am . breitften und dünnften, Ihre Lage und däs Längen« verhältnils derfelben zu einander giebt die zweite eb bildung an. ‚Zu bemerken dürfte noch feyn, dafs im Harle des Hauptftückes jedesmal da, wo eines der fünf hin- tern Floflenknöchelchen anliegt, fich ein kleiner Aus- fehnitt befindet, in dem das Knöchelchen ruht. (Fig. ı. No. ı bis 6.) Wie oben fchon angegeben, fo werden die feitli- chen Knochenftücke durch Muskeln hebelartig nach oben Bu unten ‚bewegt, die fünf hintern allo derma- {sen, dafs wenn der eine Schenkel nach’ oben ‚gezogen wird, der andere fich nach unten begiebt, und umge- kehrt, Die Muskeln nun, welche diefe Bewegung be- wirken, find fo angebracht, dafs der eine, der fich an der obern Fläche des innern Schenkels anfetzt, wenn er fieh zufammenzieht, den äufseren Schenkel herab- drückt, der andere aber, welcheran der obern Fläche des äufsero Schenkels angeheftet ift, bei. feiner Zulammen- ziehung und bei gleichzeitiger Erfchlaffung des Anta» gonilten, den innern Schenkel herabdrückt. Wir müß- fen allo zwei fich entgegenwirkende Muskulaturen be» rückfichtigen und näher befchreiben, um nachherüber die Verrichtung des ganzen Schildes einige Aufklärung ge- ben zu können. Betrachten wir zuvörderft diejenigen Muskeln, welche an den äulsern Schenkel der Floflenknöchelchen gehen. Ganz:vora und von dem äufsern Rande des vor- dern oder ftabförmigen Fortfatzes jenes früher befchrie- benen Schildes gehtein Muskelftreifen ab, welcher fich, nachdem er in zwei neben einander liegende Theile fich zerfpalten hat, an der vordern Wand des erfien Knö- chelchens anfetzt, (Fig. 3. No. ıı.) Er kann daffelbe, wenn'er allein fich zufammenzieht, nach vorn bewe- gen. Ein anderer Muskel, der ihm entgegenwirkt, alflo das K#öchelchen nach hinten zieht, kommt ganz von hinten her, und zwar von der obern Seite des Schil- des, nämlich von der Mittellinie deffelben, Hier ift er ziemlich breit, (Fig. 4. i.i.) von da aber verfchmälert er fich ganz allmählich, geht nun über den Ausfchnitt zwifchen dem flügelförmigen und ‚dem pyramidenarti- gen Fortfatze weg, darauf, fo wie er aus ihm heraus- getreten ift, nach unten und vorn, und fetzt fich end- lich an den hintern Rand des erften Knöchelchens feft (Fig. 3. No. 2. Fig. 4.d.) Dicefer fo eben befchriebene Muskel ift der ftärkfte von allen, die fich zu den Flof- “ fenknochen begeben, und mufs daher bei feiner Zu- ‘fammenziehung eine bedeutende Wirkung auf den erften jener Knochen äufsern, Was aber dabei für eine Ver- änderung mit der ganzen Schildfläche vorgeht, wird - nachher angegeben werden. Die Muskelftreifen für die übrigen Knöchelchen (Fig. 3. No. 3— 7.) entfpringen alle an. der Spitze des hinterften Schildfortfatzes, bilden eigentlich nur einen Muskel, der fich aber in fünf Parthieen fpältet, wel- che dann divergirend ausgehen, um fich an alle fünf ‘ hintern Knöchelchen anzufetren. Der erfte Streifen geht nach vorn, der zweite nach aufsen, jedoch fchon etwas nach hinten, die drei übrigen aber ganz nach binten. Sie alle fetzen fich gerade an die äufserften Enden der Knöchelchen an. An alle diefe Schildmus- keln gehen übrigens fehr zarte Veräftelungen von den Nerven der Bruftfloffe, Die Antagoniften für die berchkrebene Muskulatur der fünf hintern Floffenknöchelchen liegen grölsten- theils ganz in der untern Aushöhlung des Schildes, zwifchen der untern Fläche deffelben und den innern Schenkeln jener Knöchelchen. Sie bilden einen eigzi- gen Muskel, welcher an der ganzen untern Mittellinie des Schildes, theils auch an der untern Fläche delfel- ben anfıtzt, und fich fodann, indem er fich in einzelne Parthieen fpaltet, an der obern Fläche der den fünf hin- . tern Knöchelchen zugehörigen innern Schenkel befeftigt. (Fig. 4. h.) Aufser diefem Muskel kommt hier noch ein zweiter in Betracht, der platt ift und von dem in- nern Rande des fügelförmigen Fortlatzes, dem fein einer Rand angewachlen ift, herkommt, darauf nach hinten verläuft und fch unter das Hauptltück des Schildes be- giebt, wo er fich an die obere Fläche der dem erften und zweiten Flolfenknöchelchen angehörigen innern 520 Schenkel anheftet. Bei feiner Oontractioh bewegt’ er die ‚äufsern Schenkel derfelben ‘etwas nach hinten und vielleicht auch nach unten, (Fig. 4.f.f) Y In der obern Vertiefung des Schildes liegt ' das Herz mit feinem Beutel gänzlich eingefchloffen. ‚ ‘Letz- terer überzieht mit feinem untern Theile, ‘der aber äufserft zart ift, die ganze Vertiefung des Schildes und die darin liegenden Muskeln, indem er durch ‚kurzes Zellgewebe diefen eng angeheftet ift. Hier verbindet fich der Herzbeutel mit dem Bauchfell, und bringt mit diefem -ein ziemlich diekes Hautblatt zu Wege, das zwilchen den beiden pyramidenfürmigen Schild- fortfätzen, anderen obern Rande es feft angewachfen ift, wie.ein Segel ausgelpannt ift. Unter diefer Scheide- wand der Bruft- und Bauchhöhle fetzt üch an die hintere Fläche der Pyramidenfortfätze sein Theil der Bauch- a muskeln an. Ueber die ganze untere Fläche’ des Mittelftücks und die ganze Fläche der Flolfenknöchelchen und vor- dern ftabförmigen Fortlätze zieht fich die allgemeine Bedeckung hin, Ipringt überdies bedeutend über die äufsern Enden jener Knöchelchen vor, fchlägt fich um, und geht nun, ohne die zwei hintern Paare der Fort- fätze (der fügel- und pyramidenförmigen) erreichtzu haben, in die Haut des Rumpfes über. So entfteht denn durch die Knochen des Schildes und diefe Beklei- dung deflelben eine miulchelförmige, an der untern Flä- che ausgehöhlte Hervorragung von ovaler Form, (Fig. 2. c.) deren fchmalerer Theil nach vorn Geht, und deren Band, nur-allein aus einer Hautverdoppelung belte- hend, bedeutend ftark, zumal nach hinten, vorfpringt. (Fig. 2. dd.) Hier ift auch der Rand am allerdünnften und am beweglichften, vorn aber, wo er zwilchen beide Bruftfloffen tritt, läuft er nicht fo dünn aus, fondern erfcheint dick, und als wäre er gleichlam abgefchnit- zn, _ 521 ten. Wo übrigens eines der oben befchriebenen Flof- fenknöchelchen in diefen Hautrand tritt, fieht man un- ter demfelben ein durch Anfammlung von Collazu Wege gebrachtes weiches Hautpolfter, das nach innen fcharf abgefchnitten erfcheint, ‘nach aufsen "aber allmählich Sch im Hautrande verliert. (Fig. 2.) Die untere Fläche. eines jeden ilt platt und mit einer kleinen Vertiefung in der'Mitte verfehen. Indem; diefe den Knöchelchen entfprechenden Hautpolfter ».fechs auf jeder Seite, dicht zufammentreten, vorn und hinten aber die Haut des Schildes zwifchen diefen beiden Reihen gleichfalls nach unten vorfpringt, 'entfteht in der Mitte diefes Schildes eine rundliche Vertiefung,'in dernun die Haut- bedeckung der innern Schenkel der früher befchriebe- nen Knöchelchen ganz feft aufliegt: Schon aus: der nunmehr gegebenen Belchradane des Schildes, in welcher nichts von Saugwarzen vor- gekommen ift, wird man abnehmen können, dafs die merkwürdige Erfcheinung am Seehafen, ich meine das innige Fefthalten an (dem Aggregatzuftande nach) feften Gegenftänden mittelft jenes Schildes, nicht, wie man es’wohl gethan hat, als ein Saugen, das von der Will- . kühr des Fifches abhängt, betrachtet werden kann. Dagwgen fpricht auch ohnehin die Bemerkung, dafs Gieh, wie fchon Hanoıw angiebt *), diefelbe Erfcheinung in eben demfelben Grade felbft an todten Fifchen offen- bart, wenn man ihn zuvor mit der Bauchfläche an einem feften und glatten Körper angedrückt hatte. Die Verrichtung aber diefes Anheftens und fich Freimachens von dem Gegenltande, an welchem der Fifch fich an- geletzt hatte, beruht auf folgenden Umftänden. Indem der Seehafe fein Bruftfchild an eine ebne Fläche an- I») Seltenheiten der Natur, herausgegeben von Titius, Leipzig 1753. Th. pı 585. 522 mu Kubge legt fich der bewogliche Rand des Schildes feft ‚any durch die eigue Schwere des Fifches drücken fich - die Polfter jenes Gebildes zuflammen, und das Waller, welches fich noch etwa in der Vertiefung deflelben vor- fand, tritt an dem vordern und hintern Ende aus ihm heraus, Jetzt fitzt der Fifch mittelft blofser Adhäfon zwilchen der Verkleidung des Schildes und der Fläche des. Gegenftandes felt, ohne dafs er durch eigne, von der Willkühr abhängende Kräfte etwas dazu beigetra- gen hätte. Einigermafsen dürfte hier nur in Anlchlag gebracht werden, dafs durch die Muskeln in der obern Vertiefung des Hauptftückes die innern Schenkel der Flolfenknöchelchen angezogen würden, um die äufsern Schenkel derfelben etwas herabzudrücken, damit der Rand des Schildes innjger dem felten 'Gegenftande fich anfchmiegte. Wenn nun der Seehafe feltftzt, und man ihn dann loszureifsen fucht, fo heftet der breite, platte, ‘bewegliche, allenthalben fich anfchmiegende, und allo viele Berührungspunkte darbietende Schild- rand, vorzüglich aber der äufserfte Theil deffelben, durch blofse Flächenanziehung fehr ftark an dem unter- liegenden Körper.an. Das Innere des Schildes dagegen, - welches ftark höckerig ift, und in welchem die Haut feft vorliegt, allo nicht mit gleicher Stärke, als der Rand, an dem unterliegenden Körper anheften kann, "begiebt fich während deffen los, und fo entlteht dann hierfelbft ein ringsum gefchloffener luftleerer Raum, Demnach geht das Fefthalten des Fifches vor ieh, ohne dafs der Wille deffelben befonders ins Spiel kommt. Dagegen kann das Loslaffen des Seehalen, falls es nicht durch eine äufsere bedeutende Gewalt erzwun- gen wird, nicht vor fich‘gehen, obne dafs der Wille deffelben hierbei thätig ift, und zwar, ’indem er, ver- mittelft der an der obern Fläche des Schildes gele- genen Muskeln, einer oder einige der früher beichriebe- nen’ Knöchelchen nach oben bewegt. Dadurch wird dann an irgend einer Stelle der Rand etwas abgezogen, in die Höhe gehoben, und: dem Waifer ein Zugang in , dig Vertiefung des Schildes geftattet, wodurch nun der frühere luftleere Raum vom Waller gänzlich erfüllt werden muls, Am gewöhnlichften' wird wohl eines der beiden vorderften Knöchelchen, . und wenn auch vielleicht nicht ganz allein, fo döch am Itärkften in die Höhe gezggen werden, weil, wie ich früher-an- gab, zu ihm der ftärkfte abziehende Muskel geht. Am “ todten Filche Kana man fich einigermafsen von dem angeführten Vorgange der Loslöfung überzeugen, wenn man nur, nachdem man das Bruftfchild! auf eine Glas- tafel angedrückt hat, und den Fifch ‘dann 'von derfel- ben loszureilsen fucht, einen feinen Drath zwilchen Glas und Schildrand bis zur innern Vertiefung des Schildes hineinfchiebt, wo dann, indem zur Seite des Drathes Luft in jene Vertiefung hineintritt, das Thier ° gleich von der Tafel abfällt. V Wenn das erfte Floffenknöchelchen durch die Zu- fammenziehung feines hintern abziehenden Muskels aus feiner natürlichen Lage gebracht worden ift, fo zieht der vordere Muskel deffelben, wie ich glaube, es wie- der in felbige zurück, Eine andere Wirkung kann ith mir von diefem kleinen Muskel nicht denken, ‚ Hanow, ehemals Profeffor am Danziger Athe- näum, hat nach phyfifchen Gefetzen berechnet, wie viel am Gewicht dazu erforderlich feyn würde, einen Seehafen von acht Zoll Länge, deffen Schild einen Dan- ziger Zoll im Durchmelfer hätte, abzureilsen, wenn er irgendwo fich angeheftet hätte, und der Stand des Barometers 27’ 6‘ Parifer Maafses betrüge *), . In 7) Hanow’s Seltenheigen der Natur, Th, I. p, 586. dein Werke fteht 74% Pfund für jenes gefuchte Gewicht in Pfunden ausgedräckt, und dafür ift in Bloch’s klalb- Icher Schrift (Th. 3. p. 104.) 74% Pfund hineinge- ; kommen. Zur Berichtigung aber diene, dals j jene Zahl durch einen Dr uckfehler {tatt der Zahl 14# Pfund zu ftehen gekommen ift, wie es auch die Berschle von Hanoi ausweilet, Zum Schluffe der Abhandlung mögen noch ein paar Worte über die Befeftigung des Schildes hier Platz finden. _ Die äufsere Fläche des Flügelfortfatzes legt üich mit ihrer vordern Hälfte an die Platte, welche vom Schlüfielbein parallel mit diefem ausgeht, und ift von ihr theils durch fehnigte Löcher, theils auch durch ei- nen Muskel befeliigt. Diefer Muskel aber ift breit, kurz, faft'quadratförmig und mit dem einen Ende. am freien Rande jener Platte, mit dem andern dagegen an der äufsern Fläche des Flügelfortfatzes, nahe an dellen Urfprunge angeheftet. Eine zweite Befeftigung giebt ‚ein ftarker,lehnigter’Faden, der vor dem Ende der Stab- fortfätze an die Vereinigung der beiden Schlüffelbeine geht.‘ Enulich laufen von den Enden der beiden ‚Pyra- miclenfortfätze zwei lange und fchmale Muskeln aus, welche die Aortenzwiebel zwifchen fich nehmen, nach vorn conyergiren und fich endlich nahe bei einander an’ den beiden mit Zähnen befetzten Knochenplatten, wel-' che gewillermalsen die hinterften Kiemenftützen bilden, anfetzen. nn ; 525 IT, Beitrag zur Erorierunk der Frage: findet in den thierifchen Körpern ein directer Ueber- gang von Subltanzen von der A pplicatidns- fläche in das Blutlyltem Statt, oder nicht? Von Dr. A. H.L. WESTRUMB, praktifchem Arzte zu Hameln, Es ift einer allgemein bekannte, durch mannichfache Beobachtungen bewielene, und durch eigene Verfuche leicht zu beftätigende Thatlache, dafs ein mehr als reichlicher ’Genufs kalter Mineralwäffer, würzhafter Biere, geiftiger warmer und ähnlicher Getränke, felbft “des blofsen Waffers, bei fonft ganz gefunden Menfchen eine vermehrte und verfchnellerte Harnausleerung her- vorruft, und der Harn oft fchon nach wenig Minuten die Kennzeichen der eben genolfenen Getränke und der vielleicht abfichtlich Beigemifchten Subftanzen als der ‚Rhabarber u. f. w. an fich trägt. Obgleich nun Drelin- court *) bei Thieren, denen er an die durchfchnittenen Harnleiter Gläschen befeftigt hatte, den Harn zwar verfchieden Stark, aber ununterbrochen in die Gläschen fliefsen fah; obgleich die Fälle, wo bei Menfchen mit einer vorliegenden und umgeftälpten Harnblafe, eine ftete Ausfickerung des Harns aus den: zu Tage liegen- den Harnleitermündungen bemerkt wurde, die unupter- brochene, eben nicht fo fehr langlam vor fich gehende Harnabfonderung beweilen, obgleich endlich Gemüths- affecten meiltens eine quantitativ und’ qualitativ ver- änderte Harnausleerung hervorrufen, und diefe That- fachen vielleicht eine ganz natürliche Erklärung jener “ Erfcheinungen zulalfen, fo fanden dennoch hochgeach- s 1) Boerhaave Praelect. T, 1. S. 303. 178. 4 tete Phyhologen jene Erfcheinungen,, vorzüglich wegen. des f£hnellen und unausgefetzten Ueberganges, mit den gewöhnlichen Anfıchten über Affimilation nicht reim- bar. ‘Sie glaubten vielmehr fogenannte geheime Harn- wege annehmen zu können, durch welche Getränke fowohl als andere unzerfetzt im Harne erfcheinende Subftanzen ohne in den Kreislauf der Säfte und des Blutes zu gelangen in die Harnorgane übergeführt wür- den. Doch nicht blols diefe Erfcheinungen bewogen fie, geheime Harnwege anzunehmen, fondern id vielen andern Umftänden. glaubten fie ihre Annahme begrüns det zu finden, die mich indeffen, wollte ich alle jene mehr oder weniger haltbaren Gründe hier anführen, zu weit von meinem Vorwurfe entfernen würden; ich verweife deshalb den Lefer auf meine, die Gelchichte der geheimen Harnwege umfaflende Abhandlung "), in der ich, wie ich mir fchmeichle, mit ziemlicher Ge- wilsheit dargethan habe: dafs weder die angegebenen Gründe, nochandere Erfcheinungen, das Vorhandenfeyn geheimer Harnwege beweilen, fondern dafs alle Erfchei» nungen theils in dem grofsen Einfluffe des Nervenfy- ‚ fteıms auf die Harnfecretion, theils in einer von den Ve. nen des Darmkanals namentlich ausgeführten Auflau- gung, ihre Entftehung und Erklärung fanden, | ! Eine innige Freude gewährte mir die Bemerkung in der Anzeige ?) meiner Commentation, die eben an«, geführte Meinung für fehr wahrfcheinlich angegeben zu finden, und der dort ausgefprochene Wunlch, die von mir verlprochene Fortfetzung meiner Verfuche bald bekannt zu machen, ward für mich ein Sporn, die gröfste 1) Comment. de phaenom. quae ad vias fie dietas lotii clande- ftinas demonltrandas referuntur. Gottingae 1819, 4, 3) Salzburger med, chir, Zeitung 1820, No. 43. 5. 265. ort ES FE Sorgfalt und Genauigkeit bei den in diefen Zeilen mit- zutheilenden Verfuchen anzuwenden. - Sie enthalten zwar wenig Neues, fondern beltätigen meift fchon be- kannte Refultate, allein trotz dem glaubte ich Manchem mit ihrer Bekanntmachung einen kleinen Gefallen zu thun, fo wie Szol®s ") Auslpruch: eft etiiam non infi-. mum meritum aliorum praeclara obleryata confirmare fuis, denfelben gewils eine gütige Aufnahme und nach» fichtsvolle Beurtheilung ver[chaffen wird, D I. Verfuche über die Harnbildung, den Einflufs der Nerven und die Gefchwindig- "keit, mit welcher Sub/tanzen im Harna erfcheinen. $. 1. Zur Bildung und Secretion derjenigen Aus- wurfsflüfßgkeit, die'wir Harn nennen, find die dop! . pelt vorhandenen Nieren beftimmt, Zwar, glauben einige Phyfiologen, dafs nicht aller ausgeleerte Harn Product der thätigen Nierenfecretion fey, fondern auf directen Wegen durch befondere Gefäfse in die Harn- werkzeuge übergeführt würde, allein meines Bedün- kens leidet es wohl keinen Zweifel, dafs die in ihrem innern Baue offenbar das Gepräge fehr thätig abfon- _ dernder Organe tragenden Nieren bei gefunden Men- fchen einzig mit der Bildung des Harnes fich befallen, und aller durch die gewöhnlichen Wege ausgeleerte Harn Product aus dem durch die Nierenarterien zu- geführten arteriellen Blute ift. Um jedoch diefe Mei- nung durch directe Verfuche zu beftätigen, ftellte ich folgende Verfuche an. 1) Ratio medendi, Tb. 3, $. 249. 3 Erfter Verfuch. N Einem Kaninchen wurden beide Nierenarterien; gleich nach ihrem Urfprung aus der Aorte, forgfältig unterbunden , die Bauchwunde geheftet, und nachdem das Tier fich von der Öperation, während welcher es urinirte, etwas erholt hatte, demfelben zwei Loth einer fehr faturirten wälsrigen Rhabarberabkochung ia den Magen gefpritzt. _Aufser einiger Unruhe und Mat- tigkeit in den Bewegungen war kein Symptom, wel» ‘ches befonders bemerkbar gewelen wäre, aufzufinden; im Gegentheil hatte das Thier fich gegen Abend, zelın - Stunden nach’ Anftellung des Verfuches ziemlich wie- der erholt und frals etwas braunen Kohl. Darmaus- leerungen waren unter diefer Zeit mehrere eingetreten, und der Koth falt dünnflülßg. _Am folgenden Morgen ward die Einfpritzung ‚wiederholt uad drei Stunden nachher das Kaninchen getödtet. Die Section gab ‚folgende Refultate; PN Nieren waren blals, welk und blutileer, beide Arterien durch das Band vollkommen gefchloffen, und es hatte fich bereits in denfelben vor der Ligatur ein Trombus coa- gulabler Lymphe abgelagert. Die Harnblafe war leer und zulammengefallen, die übrigen Organe normal, nur fchienen die Häute der Harnblafe etwas geröthet zu feyn. Die Rhabarber fand ich durch Hülfe kaufti- Icher Kalilauge im ganzen Darmıkanal bis zum Maftdarm verbreitet, in dem Parenchyma der Milz und Leber und dem Blute der augenfcheinlich .mit Blut überfüllten Un- terleibsgefäfse. Wenigftens war das über das Paren- chyma jener Organe gegolfene Waller und das Blut bräunlich gefärbt. In der Subftanz der Nieren, deg Harns und der Lungen, fo wie in dem ausıdem Bruft- gange aufgefangenen Chylus brachte die Kalilauge keine Reaction hervor.’ Eben fo wollte die Tjapbes die ich aus 1 \ aus; den Drüfen des Mefenterii guesfehtnn keine Rha- | barber anzeigen, ; 25 Zweiter BrertaEn E Einem vierteljährigen Dachshunde wurden beide Nierenarterien an genannter Stelle unterbunden, die * Harnleiter kurz vor ihrer Infertion in die Blafe , durchfchnitten und ebenfalls unterbunden. Nachdem “ diefes ‚gelchehen, die äufsere Bauchwunde geheftet und t ‚dem Hunde etwas Ruhe gelaflen war, fpritzte ich ihm ' eine Drachme blaufaures Kali mit einer Unze Waller in den Magen’ein, Drei Stunden nach Beendigung des Verfuches ward der Hund der fich bis dahin ziemlich ruhig und leidend verhalten hatte, fehr unruhig S,.fo dafs die Hefte der Bauchwunde aufiprangen und ich mich denfelben zu tödten beeilte. Die Section zeigte ; in. den Därinen nichts widernatürliches, Keine Söue einer begiunenden Entzündung 'war weder in den Där- - men noch übrigen Organen zu fehen, fo dafs ich die heftige Unruhe des Hundes mir nicht recht zu erklären weils. Der ganze Darınkanal reagirte durch fchwefel- SJaures Eifen auf blaufaures Kali, namentlich nahm die Aunica villofa eine fehr fchöne blaue Farbe an, . Die Ligaturen hatten die Nierenarterien vollkommen ge- - fchlolfen, die Nieren felbit waren aber kaum in ihrem N Aeufsern verändert zu nennen;' ihr Inneres war blut- leer und reagirte keineswegs auf vorhandenes blanfau- res. Kali, Die unterbundenen Harnleiter waren ganz leer, die Blale dagegen enthielt einige Tropfen eines gelblichen Haros. Schwefelfäure, Eifenfolution brachte in dem mit Salpeterfäure verleiztem Blute der Pfortader, der Aorte und übrigen grolsen Unterleibsgefälse, wel- ches ich fo viel wie möglich in befondern Gläfern auf- , fing, eine grünlich blaue Färbung hervor. ‚In dem Pareochyma der Leber, Milz und Lunge, in dieler je-, M. d. Archiv. VIl. 4, Ll doch fehr fchwach, trat diefelbe Färbung ein. Der Bruftgang ftrotzte von Chylus, .der fich bogenförmig, als er angeltochen wurde, aus demfelben ergofs, allein aller angewandten Mühe ungeachtet, liefs ich Keine Spur von blaufaurem Kali in denfelben aufänden. Dritter Verfuch. An einem andern Hunde wurde diefelbe Operation ‚wiederholt, und ihm zwei Unzen faturirter Rıhabarber- abkochung in den Magen gefpritzt. Da der Hund. während der Operation urinirt hatte, fo wurde ihm fo- gleich Ruhe gelaffen, ‘Am Abend des Tages reichte ich dem Thiere eine Wallerfuppe mit Brod, die es be- gierig frals. Den folgenden Morgen aber wurde der Hund getödtet und geöffnet. Die Adern waren blafs, welk, gleichfam zuflammengefchrumpft, die Harnblafe vollkommen leer, die übrigen Organe normal, sur fchienen die Milz und die Unterleibsgefäfse mit Blut überfüllt zu feyn, Von der eingelpritzten Rhabarber ’ zeigten fich kaum noch Spuren im Innern des Darmka- nals, und mehr in dem untern dicken, als obern dün- nen Theile. Deutlich trat die Rhabarber in dem Paren- chyma der Leber und Milz hervor, das Blutwaffer der Pfortader ward dunkelbraunroth gefärbt, und die forg- fältig mit Waller ausgezogenen Häute der Blafe, gaben dem: mit ätzender Kalilauge verfetztem Walfer, eine Ichwache röthliche Farbe. Der fich bogenförmig aus dem angeltochenen Bruftgange ergielsende Chylus dage- gen, zeigte auf keine Weile eine auf Rhabarber hindeu- ' tende Reaction. Vierter Verfuch. Einem Kaninchen ward blofs die rechte Nieren- 'f arterie und der linke Harnleiter unterbunden, und eine halbe Drachme blaufaures Kali mit einer Unze > { s) 7 % x Y F en ‘ 531 Warfer 'eingefpritzt. Sechs Stunden näch Beendigung ‚der Operation ward das Kaninchen getödtet, und die ‚Section gab folgende Refultate. Die Niere der rechten ‘Seite fchien bläffer und welker, wie die linke Niere, ‘deren Parenchyma nach einem Einfchnitte ehr blutreich erfchien. Die Harnblafe und der rechte Harnleiter wa- ren. leer und collabiret, dagegen war der linke unter- bundene Harnleiter ftark vom Harne ausgedehnt. Schwe- . felfaures im Maximo oxydirtes Eifen färbte den Harn auf der Stelle fchön blau, und diefelbe Färbung nahm das Parenchyma der Niere, der Leber und Milz” Im Chylus und Lymphe blieben unverändert, auch brachte chwefelfaures Eifen keine Reaction in ihnen hervor, '$. 2. Diele Verfuche wurden noch mehrmals wie- derholt, boten mir aber ftets die angegebenen Erfchei- nungen in grölserm oder geringerm Grade ‚dar, Mit ‘ ÜUnterbindung der Nierenartericn filtirte fogleich in ( den Nieren der Secretionsprocels, gewils der deutlichfte "Beweis, dafs die Secretion des Harns auf dem Zuflufle des arteriellen Blutes beruhe, und aus dielem durch die eigenthümliche Lebensthätigkeit der fecervirenden Nierengefäfse ‚gebildet werd, Würden nämlich, wie - einige Schriftfteller behaupten, Subftanzen ohne in den Säftekreislauf aufgenommen zu werden, direct in die Harawerkzeuge übergeführt, lo hätte ich ia den drei - erften Verfuchen, wo blofs der Zuflufs des Blutes zu . den ‚Nieren gehernmt war, die eingefpritzten Subitanzen “ in der Harnblafe, wie ich glaube, auffinden müffen, Diefe war indellen mejltens leer, oxler es reagirte doch der enthaltene Harn keinesweges auf die eingefpritzten Subftanzen, und wenn im dritten Verfuche das Waller, worin die Häute der Harnblafe ausgezogen waren, auf Rhabarber reagirten, fo ift diefe Reaction keineswegs einer durch die geheimen Harnwege entltandenen Ab- lagerung der Rhabarber, fondern den unzähligen Ge- Ll2 fäfsen der Harnblale zuzufchreiben, die sleich allen übri- - gen Blutgefäfsen des Unterleibes mit der Rhabarber im- präginirt feyn mufsten. Vielmehr war die Erfcheinung der Rhabarber in den Blafenhäuten fchon der Anfang einer vicarürenden Thätigkeit diefes Organs, für Iehe aufgehobene Ausfcheidung in den Nieren!? — Vor allen Dingen aber beftätigt ich meine KEN: tung durch die Refultate des vierten Verfuches. Hier zeigte fich das eingelpritzte blaufaure Kali in demHarne, | der fich in dem unterbundenen Harnleiter der. freige- laffenen linken Niere gefammelt hatte, während dem die Niere der rechten Seite blals, welk, der Harnleiter und die Blafe leer und zufammengefallen waren, und keine Spur von blaufaurem Kali enthielten. Nach diefen Verfuchen glaubte ich mein Haupt- augenmerk auf den Einflufs des Nervenfyftems bei der Harnfecretion richten zu müffen, von dem ich Vieles bei Verrichtung diefer Function erwartete, Ich ftellte deshalb nachftehende Verfuche an, Fünfter Verluch $.3. Nach mehrmals vergeblichem Bemühen, trennte ich einem Kaninchen das verlängerte Rückenmark durch einen Schnitt zwilchen den eriten Halswirbel und dem Hinterhatptsbeine, vom Hirne, ‘Die begleitende Bln- tung war eben nicht fehr bedeutend, ward bald zum Stehen gebracht, und dem Kaninchen darauf eine Drachme blaufaures Kalimit der. gehörigen Menge Waf- fer in den Magen gefpritzt. _ Vermittelft eines in die 4 Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes eingebrachten, an einem kleinen Blafebalg feftgefchrobenen 'Tubulus, ward atmofphärifche Luft in die Lungen geblafen, und der Athmungsprocefs auf diefe Weife künftlich zu unterhal- ten gelucht. Alles ging nach Wunfch, der beim An- fange des Lufteinblalens aur noch zitternde Herzichlag ” ward wieder fühlbar, die zufammengezogene Iris zeigte wieder Reizempfänglichkeit fürs Licht, die thierifche “Wärme, welche, ehe der Verfuch begonnen, im After das Thermometer auf 34° R. trieb, und beim Beginn des Lufteinblafens auf 29° R. gefallen war, erhob fich' nach einem viertelftündigen künftlichen Athmungspro- ceffe auf 31,5° R., nahm aber nach und nach wieder ab, und war am Ende des Verfuches auf 22,5° R. ge-. fallen. Die Temperatur des Zimmers ftand zwifchen 14° und 15° R. Etwa eine Stunde ward diefer künft- Jiche Athmungsprocels fortgeletzt, und darauf zur Se- etion gefchritten. Die Nieren hatten ein etwas bläffe- res Anfehen wie im gewöhnlichen Zuftande und fchwe- felfaures im Maximo oxydirtes Eifen auf ihr Paren- chyma angewandt, zeigte durch Entftehung einer grün- lich blauen Farbe das Vorhandenfeyn des blaufauren Kalis. Die Harnblafe enthielt einige Tropfen eines hellen, fehr dünnen Harns, der aber blaufaures Kali keineswegs beigemifcht enthielt. Im ganzen Verlaufe des Darmkanals, in der Leber, der Milz, den durch das Lufteinblafen emphyfematifch aufgetriebenen Lun- gen, in den Schleimhäuten der Speife- und Luftröhre hingegen trat das blaufaure Kali deutlich hervor. Das Blutwaffer der Pfortader und der Aorte, gab mit fchwe- felfaurer Eifenfolution, nach vorausgegangener Bei- mifchung von Salpeterfäure zum Blute eine bläulich- grüne Farbe. Keine Spur des blaufauren Kalis zeigte fich im Hirne, dem Rückenmark, dem Chylus und der Lymphe, wenigftens brachte Eifenfolution in Selen Organen keine Reaction hervor, Sechster Verfuch. Einem alten, allein noch ziemlich robuften Hunde, wurde das Rückenmark an derfelben Stelle durchfchnit- ten, zwei Unzen Khabarberabkochung ia den Magen \ I gefpritzt, und mit demfelben glücklichen‘ Erfolge an- derthalb Stunden die Reipiration künftlich unterhalten.. Die thierifche Wärme fiel während des Verfuches: von’ 29,5° R. auf 17,45° R. Die Farbe der Nieren fchien, unverändert, die Blafe enthielt etwas röthlichen Harn, deffen Farbe aber, wie die chemifche Prüfung ergab, keinesweges von,der den Harn tothfärbenden Rhabar-, ber abhing, obgleich das Parenchyma der Nieren durch ' kauftifches Kali deutlich auf Rhabarber reagirte, . Au- Iserdem zeigte fich dielelbe im Darmkanal, war in das, Blut’ der Pfortader übergegangen, liels ich aber nicht indem bogenförmig aus dem Bruftgange hervorlpritzen- den Chylus ahfünden. N Siebenter. werten: „u. Ein anderer auf diefelbe Weile behandelter Hund erhielt zwei Drachmen blaufaures Kali mit drei Unzen . Wafier. Die Atımungsbewegungen wurden eine Stunde unterhalten, und die Section gab folgende Erfcheinun- gen. Die Nieren nahmen in ihrem Innern durch auf- getröpfelte Eiienfolution eine fchöne blaugrüne Farbe an. Die Harnblafe, weiche ich zuvor durch. einen Druck vom Maftdarm aus zu entleeren vergeflen hatte, „enthielt ziemlich vielen Harn, der eine röthliche Farbe hatte,'allein auf blaufaures Kali nicht reagirte, welches ch in dem Blute der Unterleibsgefäfse und verfchiede- nen Organen zeigte, keinesweges aber in ‚dem Chylus und der Lymphe hervorkrat. $..4: Die Refultate diefer {ehr wenigen, der gro- sen Schwierigkeit wegen nicht wiederholten Verfuche, fchlielsen Ach, glaube ich, genau an die {chon von Stuck *) gemachte und nachher von Dümas ?),' Ber- 7) Sialograpbia Cap. IT. =) Prineipes de Phyliol, Sec. edit, Tı 2.5.44. Y zelius ?) und Andern beftätigte Beobachtung, dafs näm- Jich Unterbindung oder Durchfchneidung der zu einer Drüfe gehenden Nerven, überhaupt Unterbrechung des Nerveneinfluffes, den Secretionsprocefs der Drüfe ftöre oder gänzlich aufhebe, wenn gleich der Blutlauf keines- wegs geftört fey, an. : Der bündigfte Beweis, dafs der _ Nerveneinfluls die Ausfcheidung der Subftanzen in,den Nieten, überhaupt die wahre Harnabfonderung vermittle, ‚liegt in dem Mangel der eingefpritzten Subftanzen in der wenigen röthlich gefärbten Flüffgkeit der Blafe, be- Tonders weil jene Subftanzen ihre Gegenwart in der Cor- tical und Medullarfubftanz der Nieren durch eine kräf- tige Reaction beurkundeten, Ich fehe wenigftens kei- nen andern Grund für das Nichterfcheinen jener Sub- ftanzen in der harnartigen Flüffgkeit der .Blafe, für ihre Nichtausfcheidung in den Nieren, die doch in an- . dern Fällen fo ungemein ftark ift, als den durch die Durchfchneidung des Rückenmarks aufgehobenen Ein- - Aufs der Nerven auf die Nieren und den dadurch her- vorgerufenen geftörten Secretionsprocels, . Wenigftens ‘ fcheintmir Krimmer’s ?) intereffante Beobachtung, dafs , man durch einen galvanifchen Procefs, den wegen auf- gehobenen Nerveneinfluffes aufgehobenen Uebergang unzerfetzter Subftanzen in den Harn wiederherftellen könne, ein beftätigender Beleg für meine Meinung zu feyn, Krimmer nämlich durchfchnitt einem Hunde beide Vagi, entleerte die Harnblafe, und brachte dem Thiere eine Rhabarberabkochung in den Magen, Nebft andern Er[cheinungen, die Folge des Verfuches waren, 1) Reil's’ Archiv, Bd, 12, $. 10% 2) Phyfiologifche Unterfuchungen, Leipzig 1920. Ich kenne diefe Unterfuchungen blols aus der in der Salzb. Zeitung 1821, No, 13. gegebene Anzeige, 536 PER, zeigte Gch der Harn kowweiei verändert, ' dafs er keine Spur ton Rhabarber enthielt. Nach’dreien Tagen; in denen das 'Thier [ehr abgemagert war, ward ‘die Infu- fon wiederholt, die Enden der durchfchnittenen Ner- ven‘ mit'den Polleitern' einer‘ fechspaarigen Voltailchen Säule verbunden ;, worauf der Harn zwar blafsgelb und durchfichtig war, "aber durch Atzkali auf Rhabarber reagirte; die indeffen fogleich wieder verfchwand, als die Polleiter weggenommen’wurden. «Was ferner das Nichter[cheinen fonft unzerfetzt in den Harn übergehender Subftanzen , und das Aufhören der Harufecretion betrifft, fo erhielten aufser Brodie ') auch Lammerer ?) und Krimmer3) den meinigen oben angeführten, fehr ähnliche‘ Refultate. ' Lammerer be- merkte.nämlich bei Kaninchen, denen er das Rücken- mark durchfchnitten, die Refpiration künftlich unter-, haltenz;. und blaufaures Kali dargereicht hatte, diefes in dievverfchiedenartigften Orgme,' nur nicht in den, in dem’erften Verfuche die Blafe füllenden Harn über- gegangen, - und in den übrigen Verfuchen die ‚Blafe vollkonmimen: leer.: Krimmer fand bei Thieren, ‘denen das Rückenmark durchfchnitten war, ein gänzliches Aufhören der Harnfecretion, und eben fo bemerkte er, ‚ dafs:der‘ Harn eines Hundes, deffen Nierennerven alle durchfehnitten waren, nach acht Stunden eine‘ rothe Farbe zeigte, aber chemifch unterfucht, weniger Harn- Stoff und Säure, und mehr Eiweifsftoff als gewöhnlich enthielt. Die Menge der phosphor- und falzfauren Salze ; 3) Reil’s Archiv, Bd. 12. S. 1x0, 2) Obflervata de nervorum in [ecretiones imperio,, eorumque vi irritamentorum imprelfiones conducendi, Tubingae 1819. S,.25, j' 3) A. 0 ‚ War verfingert, und von der nach fünf Stunden einge- fpritzten Rhabarber war keine Spur zu finden. Den rothfärbenden Beftandtheil des Harns hält Krimmer für Blutfärbeftoff, und auch ich bin geneigt, die röthliche Farbe der in der Blafe enthaltenen harnartigen Flüfßg- keit, dem durch die Nieren ausgefchwitzten Blutfarbe- ftoff zuzufchreiben. Zwar ift diele beiderfeitige An- ficht blofse Muthmalsung , indem weder Krimmer noch ich die wahre Natur diefer röthlichen Farbe durch che- milche Prüfung dargethan haben, allein die Natur der Sache [elbft, giebt uns volle Beftätigung diefer Anficht. ‚ Wenn gleich nämlich die Refultate der angegebenen Verf[uche hinreichend beweifen, die Secretion des wah- ‘ ren Harns fey ein durch die Nerven bedingter Procels, fo dürfen wir auf der andern Seite den Nieren felbft, wegen ihres eigenthümlichen ganz zur Secretion ge- fchaffenen Baues, nicht allen Antheil an der Secretion abfprechen. Der Harn verliert nur, fobald der Ner-: veneinflufs:aufgehoben ift, und wie diefes nach Dü- mas *) bei allen fecernirten Säften der Fall ift, immer mehr und mehr feinen eigenthümlichen Charakter, es treten Mifchungsveränderungen ein, und fo lange das Blut noch mit den durch die rückfaugenden Gefäfse . der Blafe reforbirten harnartigen Beftandtheilen .imprä- gnirt, werden diefe, wegen der zwilchen ihnen und den Nieren beftehenden Wahlverwandtfchaft, in diefen Or-: ' ganen abgelagert werden. Immer mehr und mehr wird ‚der Harn feinen eigenthümlichen Charakter verlieren, und fo nach und nach wahrfcheinlich blofse Fxfudation von Blutwaffer werden, da diefe Organe hauptfächlich zur Entfernung der im. Blute circulirenden wälsrigen Beltandtheile beftimmt find. Es ift diefes zwar blolse Vermuthung, und Schade, dafs die Lebensfähigkeit »)A..0, der Thiere nach durchfchnittenem Rückenmarke zu. Schnell erlöfcht, um durch directe: Verfuche ‚Aber. diefe, Ver muthung ins Reine zu Kommen, $. 3. Nach diefen Verfuchen nun, die. aaa ver- gewiffert hatten, die Subltänzen die unzerfetzt im Harne erfcheinen, würden mit der Maffe des arteriellen Blutes zu den Nieren geführt, und durch die Lebensthätig- keit diefer Organe mit den zur Harnbildung beftimm- ten Beftandtheilen des arteriellen Blutes ausgefchieden, glaubte ich zur Beantwortung der wichtigen ‚Erage:; wie viel Zeit nämlich eine Subltanz brauche, um vom: Magen aus in die Harnwerkzeuge überzugehen, fchrei- ten zu können. Ich ftellte dieferhalb folgende Ver- duche’ an. Achter Verfuch. Nüchtern nahm ich eines Morgens zwei Loth der wäfsrigen Rhabarbertinctur, und trank in kurzen Zwi-. . fchenräumen eine halbe Kruke Selterwalfer _nach,:. . Fünf Minuten nach Einnahme der Rhabarber liels ich’ den nächtlichen Harn, der fchon fchwach mit Atzkali: auf die Rhabarber: reagirte. Nach Verlauf einer Vier- ‘ telftunde ftellte fich von Neuem Trieb zum Uriniren. ein, und diefer Harn ward durch Aetzkali braunroth gefärbt. Eine Stunde nach dem Genuffe fchien der ‚Uebergang der Rhabarber in die Harnwerkzeuge den höchften Punkt erreicht zu haben, denn von nın an ‘ver[chwand fie immer mehr und mehr, und die eintre- tende Wirkung auf den Darmkanal, liefs fie vielleicht nach fechs Stunden gar nicht mehr in den Harn über- gehen, da der um diefe Zeit gelaflene Harn keineswe- ges reagirte. - j Neunter Verfuch. Einige Tage darauf.nahm ich eine Unze Terpen- tinöl und trank in kurzen Abfätzen zwei Glas Waller nach, deren jedes zwanzig Gran blaufaures Kali gelöft - enthielt, Nach zwanzig Minuten ftellte fich ein uner- träglicher Drang zum Uriniren ein, und unter Jeich- ten Brennen liels ich einen durchs ganze Zimmer. rie- chender, mit Eifenfolution eine fchöne blaue Farbe ‘ annehmenden Harn. Kurz darauf forderte die Natur eine andere Befriedigung, die mit etwas Tenesmus ver- bunden war, In der flüffgen, nach Terpentinöl ftark ‚ riechenden Darmausleerung war zugleich blaufaures. Kali mit enthalten, nach welchem ich Um/tände halber weiter nicht in dem Harne forfchen Konnte, Zehnter Verfuch. Nach mehrera vergeblich angeltellten Verfuchen, brachte ich einem grofsen und ftarken Kaninchen in die durchfchnittenen Ureteren zwei feine, filberne Röhr- chen ein, deren anderes Ende ich mit’ zwei kleinen, ' aunter dem Bauche befeftigten Gläfern verband. Nach Vollendung diefer Operation ward: dem Thiere eine Unze Rhabarberabkochung eingefpritzt, und nun forg- . Ziltig auf beide’Gläsehen geachtet. Drei Minuten nach gefchehener Einfpritzung ward die erfte Portion, des in die Gläfer gefickerten Harnes geprüft, derfelbe zeigte aber noch keine Spur von beigemifchtem Rhabarber, fon- dern dieler war erft, in der nach fünf Minuten unterfuchten zweiten Portion bemerkbar, Der Harn zeigte fich nun, von fünf zu fünf Minuten unterfucht, immer mehr und mehr mit Rhabarber imprägnirt, fo dafs ich nach ei- ner Stunde das Thier zu tödten nicht anftend, Schwa- che Spuren der Rhabarber fanden fich nach der Section in dem Darmkanal, ftärkere in dem Blute der Pfort- ader, und noch ftärkere in den Nierenarterien, keine dagegen in dem forgfältig unterfuchten Chylus, N Elfter Verfuch. Diefelbe Operation wurde an einem kleinen Dachshunde wiederholt, und ihm eine halbe Drachme blaufaures Kali mit zwei Unzen Waffer in den Magen gefpritzt. Nach zwei Minuten ward die Farbe des i in die Gläfer eintröpfelnden Harnes f[chon leicht blau, nach zehn Minuten dunkelblau und fofort faturirter, fo dafs ich den Hund bald tödtete. Die chemifche Prüfung zeigte "das blaufaure Kali in den verfchiedenartigften Organen, nur nicht in dem Chylus und der Lymphe verbreitet. $.6. Aus diefen Verfuchen glaube ich mit Recht die oben berührten Refultate ziehen zu können. Wie indeffen höre ich fragen, konnten fich die eingefpritz- ten Subftanzen im Blute, im Harne und in den übri- gen Organen zeigen, da fie in dem Chylus und der Lympbhe fehlten? Auch ich ftutzte anfangs,über diefe auffallende Erfcheinung, fchob das Nichtauffinden jener Subftanzen auf meine Ungefchicklichkeit im Experi- mentiren, bis mich die fogleich zu erzählenden Ver- fuche von der wirklichen Abwefenheit diefer Subftan- zen in dem Chylus, und zugleich von der Möglich- keit überzeugten, dals Subftanzen vom Darmkanal aus, ohne.in den Milchfaft- und Iymphatifchen Gefäfsen zu kreifen, in’ den Kreislauf des Blutes gelangen könnten. Doch diefe Verfuche felbft werden diefer Anficht am beiten das Wort reden, II. Verfuche über den directen Uebergang: verfchiedener Subftanzen in den Kreis- lauf. des Blutes. Zwölfter Verfuch. Einem halbjährigeo Dachshunde wurde nach zwölf- 1 ftündigem Falten, alle Viertelltunden das Gemenge von einer Drachme Terpentinöl, einem Scrupel Indigo und einer halben Unze Gummifchleim in den Magen ge- fpritzt. Drei Stunden nach der letzten Einfpritzung, die in allem achtmal wiederholt ward, tödtete ich den Hund durch Strangulation. Nach Oeffnung ‘des Bruft- kaftens wurden die grolsen Gefälsftänune unterbunden. Herz und Lungen dislociret, und ein Band um den " Bruftgang fo weit wie möglich nach oben gelegt, die- der wenige Minuten darauf unterhalb dem Bande ange- geitochen, und der gleich dem Blute aus ‘der geöffne- ten Vene hervorfpritzende Chylus in einer fllachen Schale aufgefangen. Derfelbe hatte eine anfargs gelb- lichweifse Farbe, die an der Luft etwas ins Röthliche dpielte, gerann, ftiefs aber weder jetzt noch fpäterhin. den Geruch des Terpentinöls aus. _ Indigo fchien, infofern fich fein Beigemifchtfeyn durch die blaue Fär- bung zu erkennen giebt, gleichfalls im Chylus nicht vorhanden zu feyn. Die aus den Drüfen des Mefen- terii ausgequetfchte Lymphe roch weder nach Terpen- tinöl, noch zeigte fie die mindelte blaue Färbung. Die innere Fläche der aufgefchnittenen Därme hinge- gen, Stiefs den lebhafteften Terpentinölgeruch aus, "und war bis zum Maftdarm blau gefärbt, _Nament- lich fah die flockige Haut der dünnen Därme fehr ichön blau aus. Das Blut der Pfortader war dunkel; Ichwarz, fchillerte etwas ins Grünliche und ftiefs da- bei den Geruch des Oeles aus, der fich ebenfalls in der Leber, den Lungen und den Nieren nicht ver- kennen liefs. Der Harn der Blafe war blasgrünlich und befals einen Veilchen ähnlichen Geruch, Dreizehnter Verf[uch. Einem Schafe, das an der Drehkrankheit litt, ward mehrere Tage mehrmals eine Milchung aus Dip- pelichen und Terpentinöl eingefpritzt, Am vierten Tage erhielt es die dfkifäche Dofis, ch Drachmen peliches Oel und fechs Drachmen Terpentinöl,- zwei | Drachmen blaufaures Kali, und ward eine halbe Stunde darauf getödtet, abgebalget und forgfälüg unterfucht. | Das Hirn enthielt im linken Ventrikel einen kleinen Bohnen grofsen: ‚Coenurus cerebralig, "der 'nur mit. ei- nem Kopfe verfehen war. Von .dem Geruche der Oele, war in den Höhlen des Hirns nichts zu bemerken. | Die Lymphgefäfse und Drüfen des Mefenterii ftrotzten a von Lymphe, ‚die indellen in reinen Gläfern auf, efangen, weder nach jenen Oelen roch, noch blaufaures Kali | enthielt. ‘Der Chylus des Bruftganges gab diefelben Refultate. Die innere Fläche des Barakanılı ftiels den penetranteften Oelgeruch aus, und fchwefelfaure Eifenfolution färbte die innere Fläche deffelben, na- - snentlich des dünnen Theiles fchön blau. Diefelbe Fär- bung und derfelbe Geruch, wenn gleich in fchwächerm Grade, trat in der Leber, Milz und Nieren ein; das Blut der Pfortader und der Nierenarterien Teck nach | jenen Oelen und reagirte aufblaulaures Kali, und beide gaben fich auch in dem Harne zu erkennen, 24 Vierzehnter Verfuch. Ein grofser tüchtiger Fleifcherhuud, erhielt nach- dem. er achtzehn Stunden gefaftet, mit einer Schale dünner Fleifchbrühe, neunzig Gran rligfaures Blei und zwei Unzen Khabarberabfud. Kaum waren indeffen ei- .nige Minuten nach dem gierig verfchlungenen Frafse verfchwunden, fo fiellte fich Würgen ein, dem bald - ein heftiges Erbrechen folgte, wodurch die ganze Menge | der genoffenen Brühe wieder ausgeleert wurde, Der | Hund erhielt daher für ‘diefen Tag Ruhe, am folgen- den Morgen aber diefelbe Portion, worauf fich aber wiederum bald Würgen einftellte, weshalb ich den Hund fogleich ftrangulirte, Faft die ganze Portion der “ nn : 543 genoffenen Brühe war noch im Magen vorhanden, der daher wie der obere Theil des dünnen Darms fehr ftark auf Blei und Rhabarber reagirte, Diefelbe Rea- ction zeigte fich in der Speiferöhre, und die Schleim- haut derfelben war gleich wie die innere Haut des Ma- gens hier und da fehr lebhaft geröthet. Die Unterfu- chung der Lymphe und des Chylus gab auf keine Weife beigemifchtes Blei und Rhabarber zu erkennen, Es entftanden nämlich in beiden weder durch Zufatz ‚gelchwefelwalferftoffger Alkalien, noch als ich durch 'diefelben, nachdem fie mit Waller diluirt waren, einen Strom des Schwefelwafferftoffgafes geleitet hatte, fchwarze Blei anzeigende Flocken, und eben [o bil- dete fich kein Schwefelblei, als ich den andern Theil des Chylus zu Kohle verbrannte, mit Salpeter ver- puffte, in Wafler aufnahm, mit Salzfäure verletzte, und nun Äiltrirte, und zur durchgelaufenen Flüffskeit Schwefelwallerftofffäure mifchte. Die Rhabarber zeigte fich in den wenigen übrig gebliebenen Tropfen nicht. Schwache Spuren von Blei fchienen im Blute der Pfortader vorhanden zu feyn, der Rhabarber trat deutlich in demfelben und in dem Harne hervor. i Funfzehnter Verfuch, \ Zwei Scrupel des nach der. Vogel’ichen Art be- reiteten fchwefelblaufauren Kalis wurden mit einer Unze Wafler einem Hunde eingefpritzt.. Nach weni- gen Minuten refpirirte der Hund ängftlich, zog fich krampfhaft zufammen, kam ins heftige Würgen, brachte aber blofsen zähen weifsen Schleim hervor, der in reichlicher Menge aus dem Maule floßs, Sie- ben Minuten nach Anfang des Verfuches hatte der Hund vollendet. Bei der Oefinung der Bruft zeigte Sich die Oberfläche der Lungen mit kleinen bräunlichen Punkten befäet, fo wie in ihrem Parenchyma den Bron- 544 en ‚chien und der Luftröhre ein weifslicher zäher Schleim enthalten war, ia dem ich fchwefelblaufaures. Kali, durch die Reaction auf Eilen und die Entftehung . einer - rothbraunen Farbe gefunden zu haben glaubte. . Das Blut des Herzens und der gröfsern Gefälse, war dick- Jich, livide, mifsfarbig, gerann fchnell, und verän- | ‚derte feine Farbe an der Luft nicht. : Die übrigen Or-.# ‚gane waren alle, dem Anfchein nach gefund. . Ein 4 «blofser Zufatz des fchwefellauren Eifens zum Blute, Er | brachte in diefem keine, fchwefelblaufaures Kali an- ‚zeijgende Reaction hervor. Diefe entftand erft, nach- dem das Blut mit Salpeterfäure gekocht und. fltrirt war, und gab lich durch eine {chöne kirfchbraun- rothe Farbe zu erkennen. Daffelbe Verfahren beim Chylus und der Lymphe angewandt, zeigte auch nicht ‚die entferntefte Spur von vorhandenen fchwefelblau- . Jaurem Kali an, welches fich noch fehr deutlich im Darmkanal zu erkennen gab. { Seehzehnter Verluch. - Einem alten, noch ziemlich robuften Hunde, wurden früb Morgens fünf Gran fchwefelblaufaures Kali mit etwas Brodfuppe gereicht,. worauf eine be- Schleunigte, ängftliche Relpiration und krampfartige Symptome folgten, die aber nicht bedeutend waren und bald nachlielsen. Dem Hunde wurde ‚daher jetzt (eine Stunde darauf) die doppelte Doüis gegeben ; fo- gleich traten jene Symptome verltärkter hervor, das Innere des herabhängenden Maules belegte fich weils, und es trat Würgen ein, dem ftatt des Erbrechens ein Nülfiger Kothabgang folgte. Am folgenden Morgen er- hielt. der Hund vierzig Gran des Kalis, worauf er fo- gleich 'umfiel, heftig wimmerte, fchnell und krampf- haft refpirirte, röchelte und weilser Schleim vor das Maul Maul trieb, Der Herzf[chlag war kaum noch fühlbar, und beltimmt vermag ich die Zeit feines Abfterbens nicht anzugeben. Zwei Stunden nach Anftellung des Ver- Juches konnte ich erit zur Section fchreiten, welche mir die Oberfläche der Lungen mit den mehr erwähn- ten braunen Flecken befetzt, ihr Parenchyma, die Bron- chien und Luftröhre mit weilsen Schleim erfüllt zeigte. Magen, Darmkanal, Nieren, Leber, Milz, Rücken- mark und Hirn waren ganz normal. Das Contentum ‚des Magens war zäher, gelber Schleim, der ftark auf fchwefelblaufaures Kali reagirte. _ Das Blut war mifs- farbig, dick, fchnell gerinnend, und enthielt [chwetel- blaufaures Kali beigemifcht, welches fich überdem auch in den Lungen, der Leber, der Milz und den Nieren | zeigie. Der Chylus und die Lymphe zeigten, auf die‘ gewöhnliche Art behandelt, zu meinem gröfsten Erftau- nen, beiremifchtes fchwefelblaufaures Kali, wenigftens nalim hinzugetröpfeltes im Maximo oxydirtes fchwefel-. faures Eifen eine braunröthliche Farbe an. $. 8. Da &ie Refultate diefer Verfuche, das letz- tere. ausgenommen, jm Wefentlichen mit den Erichei- nungen der eben angeführten Verfuche quadrirten, fo reichte ich Thieren nen noch mehrmals fchwefelblau- faures Kali, das zwar diefelbe Wirkung hervorbrachte, allein auf keine Weife in dem Chylus aufzufindem war. WVergebens habe ich mich bemüht, irgend einen fcheinbaren Grund für diefe Erfcheinung aufzufinden, und faft dringt fich mir die Ueberzeugung auf, dafs jene Farbenveränderung des Chylus nicht Folge des vor- handenen fchwefelblaufauren Kalis gewefen fey, fon- dern ihren Grund in einer andern, mir freilich unbe- kannten Urfache habe, M. d, Archiv. VII. 4. Mm I Denn, ' verbinden wir mit den Refultaten diefer Verluche diejenigen, welche Flandrin*), Magendie?), Mayer 3), Gmelin'und Tiedemann 4) aus ihren Ver- fuchen zu ziehen fich berechtigt glaubten, fo fteht als unbedingte Wahrheit, wieich glaube, der Satz da, ‚dafs in der Regel nur affmilirte, durch die Digeltion ihres eigenthümlichen Charakters beraubte, in eine homo- gene Maffe verfchmolzene Subftanzen durch die Milch- Taftsgefälse und den Bruftgang in den Kreislauf des Blu- tes eintreten, wie ohnehin Brugmanns $) fchon frü-- her mit wichtigen Gründen behauptet hat, während dem unaffmilirte, dem Blute, verfchiedenen Organen und Secretionen unverändert beigemifchte Subitanzen unmittelbar von den Venen des Darmkanals aufgenom- men und direct in den Kreislauf des Blutes übergeführt werden. | In der Regel, fage ich, fey diefes der Fall, den ganz dem Iymphatifchen Syfteme die Abforötionskraft unaffimilirter Subftanzen abzufprechen, #ritte gegen meine eigenen und Anderer Beobachtungen, doch hier- von mehreres weiier unten, Es fey air hier erlaubt, die Beobachtungen der Männer, a»f die ich mich fo eben bezog, mit wenigen Wortes anzuführen. » So konnte Flandrin. nie bei Hunden und Katzen den, in verfchiedenen Zeiten und Gaben in die Därme’ gelpritzten Indigo in den Lymphgefäfsen aufänden, 1) L’esprit des Journaux 1791, Septbr. 2) Phyhologie, über[. von Heyfinger. Bd,‘a, S. 177. ı 3) Meckels Archiv, Bd. 3. 4) Verfuche über die Wege, auf welchen Subftanzen aus dem Magen und Darmkanal ins Blut gelangen u.f,w, Heidel- berg 1820, r 5) Onıyd differt, de ablorbt, [ana et morbola, N und ftets beobachtete er den Chylus von Pferden, de- nen er mehrere Unzen Indigo gereicht, und die er nach vier, zwölf, fechzehn, vier und zwanzig Stunden ge- tödtet hatte, von derfelben Farbe, welche der Chylus anderer, des Gegenverluches halber 'getödteter Pferde zeigte. So liefs derfelbe einem Pferde zwanzig Tage jeden Morgen eine Unze Indigo mit dem Futter reichen, Am zweiten Tage waren die Excremente des Pferdes f 'blau gefärbt, am vierten hatte der Harn eine blaue ‘ Farbe, die täglich an Intenfität zunahn, allein als ' nach zwanzig Tagen das Pferd setödtet wurde, war weder in den Iymphatilchen Gefälsen noch Drüfen eine Spur des Indigo zu finden. Der Chylus des Bruftgan- ges war röthlich, zeigte indellen nach einiger Zeit oben am Rande einen bläulichen Hof, Die Galle war dunkelgrün, die Contenta des Darmkanals durchge- hends blau, und das Blut der Pfortader dünner und. fchwärzer als gewöhnlich. So fand Magendie im Harne, Hiche aber im Chy- lus der Thiere gegebenen Rhabarber und das blaufaure Kali, und im Blute den deutlichen Geruch des Alko- hols, fo bemerkten Gmelin und Tiedemann im Blute ‚und yerfchiedenen andern Organen und Gebilden den Indigo, die Färberröthe, die Rhabarber, die Cocsinelle, das Saftgrün, die Lackmus- und Alcannatinctur, das Gummigutiae, das Blei, das elfglaure und blauftoff- faure Queckfilber und den falzfauren Baryt, nie aber in der Lymphe, fo liefs fich nie in dem Chylus der Geruch des gereichten Kampfers, Weingeiltes, Ter- pentinöls u. f, w. entdecken, wenn gleich mit diefen Subftanzen das Blut und andere Organe mehr oder we- ' niger imprägnirt waren. '$. 9. Obgleich nun diefe Refultate meiner oben angegebenen Meiaung nur zu fehr das Wort reden, fo Jam fich dennoch dem Jymphatifchen Sylteme die Auf- Mna Sfaugungskraft heterogener und unzerfetztin der Lymphe und dem Chylus erlcheinender Subftanzen nicht ganz abfprechen, ja es ftritte wider meine eigene Verfuche, wollte ich das bisweilige Vorhandenfeyn unzerletzter Subftanzen in dem Iymphatifchen Syfteme gänzlich ab- läugnen. So-fand Hunter *) die in unterbundene Darm- Stücke eingelpritzte Milch, die Venen .diefer Theile mochten unterbunden oder frei feyn, blofs.in die Milchgefäfse übergegangen, und die Lymphe allein nach. dem, den Thieren gereichten Mofchus riechend und vom Indigo gefärbt. So beobachteten ferner Z ifter ?), Mus- grave 3), Haller #), Fölix $), Blumenbach 5) mas eine blaue Farbe in den Lymphgefälsen der 'Thiere, denen fie Indigo gereicht hatten; fahen Virider und Matrieu 7) den Chylus von Thieren nach dem Ge- nufle von rothen Rüben und Eigelb eine gelbrothe Farbe annehmen; fand Schreger ®) Mofchus, Terpentinöl und andere Subftanzen in die lymphatifchen Gefäfse übergegangen; wielen Gmelin und Tiedemann ?) che- milch das gereichte Eifen, fchwefelblaufaures und blau- faures Kali im Blute nach und fand Emmert *°) die _ Lymphe auf beigemilchten falfchen Angufturen-Rin- ' denaufguls reagiren. ' 1) Medical Commentar. Vol.T. S. 45, 2) Philofoph, Transaet, Vol, XIH. S. 6. 3) Philofoph, Transact, Vol. XXII. 5. 996, 4) Element, phyhol. T, VII. S. 62. 5) Differt. de motu periftaltic, in Haller. Difput. T, VII, 6) Inftit. phyfiol. S. 337. 7) Tractat. de prima coctione. $. 250. 3) De funct. placent. uterin, Diff, 9) A. a. O. S. 64. 10) Tübinger Blätter, Bd, 2. $, 92 u. &ı Diefes find die mir bekannt gewordenen Beobach- tungen, in denen unzerletzte Subltanzen im Iyaphati- fchen Syfteme kreifend gefunden wurden, und fo wie es zu weit gehen hiels, der Refultate obiger Verfuche wegen, dem lymphatifchen Syfteme gänzlich die Auffau- gungskraft heterogener und unalfmilirter Subftanzen. abzufprechen, fo würde es ebenfalls zu weit gegangen feyn, wollte man, diefer letzten Beobachtungen wegen, wie diefes einige Schriftfteller gethan haben, den mei- ftentheils directen Uebergang, der nachher im Blute, verfchiedenen Organen und fecernirten Flüffgkeiten un-' zerfetzt, gleichlam nur mechanifch beigemifcht erfchei- nenden Subftanzen, in die Venen und aus diefen in den Kreislauf des Blutes abläugnen, - Denn nicht blofs die Reflultate' obiger Verfuche ftreiten für die venöfe Ablforbtionskraft, fondern noch eine Reihe anderer Thatfachen, und namentlich nachftehende Verfuche, Siebzehnter Verfuch, Nach mehreren unglücklich ausgefallenen Verfu- chen wurde eiuem Kaninchen, welches Tages zuvor gefaltet hatte, der Bruftgang fo weit wie möglich nach oben unterbunden, nachdem diefes gefchehen, eine Drachme blaufaures Kali mit einer Unze Waffer in den Magen gefpritzt, und zwei Stunden nach gefchehener Infußon das Tbier getödtet. Der Bruftgang war voll- kommen gefchlolfen, von der Dicke einer mäfsig ftar- ken Federfpule, und der Chylus fpritzte bogenförmig in die untergehaltene Taffe, Derfelbe befafs eine weils- liche, an der Luft ins Röthliche übergehende Farbe, und geragn bald, Blaufaures Kali ‚war ihm. nicht beigemifcht. Die innere Fläche des Darmkanals, na- mentlich des dünnen Darms, und feine Contenta rea- girten ziemlich ftark auf blaufaures Kali, die aus den Melenterjaldrüfen gequetighte Lymphe zeigte hingegen keine Spur. Das Blut der Pfortader gab, mit Salpeter- fäure verletzt und darauf hltrirts durch Zufatz einer im Maximo der Oxydation befindlichen fchwefelfäuren Eifenfolution, die Beimifchung des 'blaufauren Kalis durch Entftehung einer blaugrünen Farbe zu erkennen, und das Parenchyma der Nieren und ‘der Blafenharn - nahmen ebenfalls eine blaue Farbe, nach hinzugefetzter Eifenfolution, an. Achtzehnter Verfuch. ‘Einem mälsig grofsen Hunde wurden, nachdem der Bruftgang unterbunden war, zwei Unzen eines ftarken Rhabarberabfudes in den Magen gelpritzt, und der Hund drei Stunden darauf getödtet. Bei der Un- terfuchung des Bruitganges zeigte fich derfelbe durch das Band vollkommen gefchloffen, und der fich aus ihm ergiefsende gelbliche weilse Chylus reagirte eben do wenig wie die Lymphe der Melenterialdrüfen auf Rhabarber. Der ganze Darmkanal, das Blut der Pfort- ‚ ader, der Nierenarterien, das Parenchyma der Leber ‘und Milz, undder Blafenharn hingegen, zeigten offen- bar durch einen Zufatz von Aetzkali die’ beigemifchte Rhabarber an.’ | Diefen Refultaten ganz gleiche gaben mir aufser- dem noch mehrere auf diefelbe Art an Thieren ange- ftellte Verfuche. So bemerkte auch Home *) die ein- gefpritzte Rhabarber im Harae, dem Blutwalfer und der Galle von Thieren, denen er den Bruftsang unter- bunden hatte; fand Monro ?) die Knochen eines Thie- res, trotz des unterbundenen Bruftganges, von der nach der Unterbindung gereichten Färberröthe geröthet, ;y) Reil’s Archiv, B, 12. S. 125, 2) Abhandl, für prakt, Aerzte, Bd, 6, 5, 260, und fah Mayer ") ebenfalls blaufaures Kali dem Harne "und dem Blute von Thieren beigemifcht, denen er vor- her den Bruftgang unterbunden hatte. Wie, frage ich, konnten diefe Er[cheinungen ent- ' Stehen, wäre der Bruftgang das einzige verbindende Glied zwifchen dem Kreislauf des Blutes und den Di- geltionsorganen und übrigen Applicationsflächen ? Wie hätten diefe Subftanzen dem Blute, dem Parenchyma verfchiedener Organe und dem Harne beigemifcht feyn können, fände nicht im Körper, und namentlich vom Darmkanal aus, ein directer Uebergang von Pablezen in das Blutgefälsfyftem Statt? Man wirft mir vielleicht ein, diefe PEFERCEN wä- ren durch den rechten Saugaderftamm in den Kreislauf des Blutes getreten, oder durch die fchon von Joh. Va- larus ?), Rojen, Vallerius?), Meckel 4), Lobjtein 5), Lindner °), Aftley Cooper 7) bemerkten, und neulich - erlt wieder von Ribes ®) und Fohmann 2) beobachte- - ten Verbindungen der Saugadern des Darmkanals mit den Aeften der Pfortader in das Blut diefer übergeführt, allein, wenn ich gleich gern zugebe, dafs durch den rechten Saugaderftamm oder durch die Verbindung der Saugadern des Darmkanals mit der Pfortader, die über- n x 1) Meckefs Archiv, Bd. 3, S. 496. 2) Bartholini Anatome, Bd. V. S. 789. 3) De exfiltent. valor, ablorb. in inteftinis. 4) Nova experiment. de finib, venarum, S$, 5, 5) De Liene. Argentorat. 1774. 6) De Iymphaticor. Syftemate. Halae 1787, 7) Medical Records. Lond, 1798. Vol. 1, 2) Mim. de l’Acad. d’ Emulat, T. VIII. 9) Anat. Unterfuchungen über die Verbindung ‚der Saugadern vir den Venen, Heidelberg 1321. 552 ERNNY dem bezweifelt werden, das Leben der Thiere, 'denen der Bruftgang unterbunden oder zerftört worden ift; wie diefes Dupyutrens *), Cooper’s ?) und Diver- ney’s 3) Beobachtungen beweifen, hingehalten werden kann, fo glaube ich dennoch, bei meiner Meinung, dafs der Uebergang dieler Subftanzen in den Kıgislauf des Blutes, durch die Venen vermittelt wird, verharren zu müflen. R Wären nämlich jene Subftanzen durch den rechten Iymphatifchen Stamm in die Blutmaffe eingetreten, dann, glaube ich, hätten fie fich auch in dem Chylus auffinden lafien mülfen, da der Einwurf der fchon ge- Ichehenen Abforbtion und des dadurch entftehenden Mangels in der Lymphe dadurch wegfällt, dafs der In- “halt der Därme in allen Verfuchen noch auf die einge- fpritzten Stoffe reagirte. Und ferner konnten die Ver- bindungen der Saugadern mit der Pfortader die Ueber- Sangspunkte für diefe Subltanzen nicht feyn, theils wegen der fchon bemerkten gänzlichen Abwefenheit in der Lymphe, theils,wegen der von Gmelin und Tiede- mann 4) angegebenen Gründe. Doch nicht blofs diefe gewifs triftigen Gründe be- Ttätigen die Auffaugungskraft der Venen, fondern noch mehr geht fie aus Ribes °) höchlt intereffanten Verfu- cheu hervor. Ribes brachte nämlich eine Röhre in die Pfortader, blies diefes Gefäls mit Luft auf, und fah kurz darauf wicht nur alle Verzweigungen diefes Ge- fälses, fondern auch den Magen, den ganzen Darm- 7) Meckel’s Archiv. Bd. 3. St, 2. S, 25%, 2) A. a. 0. 3) Mömoires de l’Acad&mje des Geiences de Paris 1765, WA. a, 0:8. 90, 5) Möm. de la Soc, d’ Emulation, T, VII], p. 612, kanal und die Milz von der Luft angefüllt. Die Luft drang felbft zwifchen Gedärme und das Bauchfell, das zwilchengelagerte Zellgewebe wurde emphyfematifch aufgetrieben, und das innere feröfe Blatt des Bauchfel- les erhob lich durch die Luft, und ward durchfichtig. Die Luft endlich ftrömte mit Geräufch aus einem in die Milz gemachten Loche. j Eben fo fpritzte'er die Pfortader mit fchwarz ge- färbtem Terpentinöl aus.: Sogleich wurden alle Ver- zweigungen angefüllt, und die grauweilsliche Farbe des Peritoneums in eine fchwarze verändert. Das Terpen- tinöl war in das zwifchen diefe Membran und den Därmen gelagerte Zellgewebe gedrungen, mit den Con- tentis des Darmkanals war Terpentinöl gemifcht, und die Zotten des freien Randes der valvulae conniventes des Duodenum, die Zotten der Ränder und einige in den Zwilchenräumen der Klappen im Jejuno, die Zotten der innern Haut des IJeum und felbft des Colons, waren mit der Injectionsmafle gefüllt, und hatten, im Wiälffer flottirend, das Anfehen eines fchwarzen Mnofes. Er fpritzte ferner die grofse Meferaicalyene mit Queckfilber aus, und fand in den fogleich geöffneten Därmen [ehr viel Queckfilber mit dem, Inhalte derfel- ben gemifcht, und die durch Queckfilber erfüllten Darm- zotten hatten das Anfehen von filbernem Sammet. Zeigen nämlich diefe Verfuche nicht deutlich, ‚dafs die Venen des Darmkanals fich unmittelbar in die Höhle deffelben einmünden, und den gröfsten Antheil an der Bildung der Darmzotten nehmen? Diefe Zotten, deren Venoßtät durch Emmert’s *) Beobachtung, dafs, nach Unterbindung der Gekrösblutader, Blutunterlaufun- gen in der Zottenhaut der Därme entfliehen, beitätigt wird, find aber nun die Organe, durch welehe dic 7) Reil’s Archiv, Bd, 12. 5. 255, ‚55% 2 Rss fowohl durch die Diseftion zerfetzten als unzerletzten Subftanzen aus dem Darmkanal gefchafft werden; da fie aber hauptfächlich aus venöfen Gefäfsen gebildet find, fo, follte ich glauben, liegein diefer Bildung ein Hauptbeweisgrund für die Richtigkeit der venöfen Auf Jaugungskraft, Bewiefen wird diefelbe ferner durch Mayer's ») intereffante Verfuche, Thieren Flüffgkeiten durch eine Oeffnung der Luftröhre einzufpritzen, und diefe Sub- ftanzen fchon nach zwei bis fünf Minuten, alfo viel zu fchnell als das die Abforbtion durch die abforbirenden Gefäfse gefchehen feyn könnte, dem Blute des linken Herzens beigemifcht zu finden, während dem fie in dem Blute des rechten Herzens, (dem 'fie doch früher beige* ‘ mifcht feyo mufsten, wären fie durch die abforbirenden Gefälse in den Kreislauf des Blutes übergeführt)) nicht _ vorhanden waren. Ich [elbft habe diefe Verfüuche an einem Kaninchen widerholt, und ebenfalls das einge- fpritzte blaufaure Kali früher in dem Blute des linken Herzens als des rechten gefunden ?), Beftätigt wird diefe Kraft der Venen durch Krimer’s 3) Verfuch, der, ' ‚nach unterbundenen Magenvenen, die fonft fo leicht auf zufindende Rhabarber weder im Blute noch im Harne des T'hieres auffinden Konnte. Volle Beltätigung findet endlich diefe Behauptung durch die in neuern Zeiten von Emmert *), Magendie 5), Brodie *), Emmer ?), 1) A.a. 0. 2) Comment. de phaenomenis etc. $. 31, 3) A. a. ©. 4) Differt. de acidi, boruffici effectibus. Tubingae 1905, — Tübinger Blätter, ‚Bd. 2. $. 97. Journ. complement, du Diet, des Science. medical. T, V. Novbr,-1819. S. 22. 5) Phyhiologie. Bd. 2, 6) Reil’s Archiv. Bd. 12. .7) De Veneno americano.. Tubingae 1817. De Ey DW ZW rw} 555 Schabel *), Schnell ?) und Andern angeftellten Unter: fuchungen über die Wirkfamkeit der Gifte, aus denen klar hervorgeht, dafs die verletzende oder tödtende Kraft der Gifte lediglich von einem directen Ueber- gange in das Blutlyfiem abhängt, während dem fie durch das Iymphatilche Syltem gar keine en äuls&n und die Nerven nur topilch affıciren. Sollten wir demnach wohl noch an der Abforb- tionskraft der Venen zweifeln können? Ich glaube nein. — IV. Ueber das Hären oder die Regeneration der Haare. Von Carl Fr, HeusınGer. Nachdem ich die früher mitgetheilten Beobachtungen über die erfte Entftehung der Haare in dem Fötus ge- macht hatte, richtete ich meine Aufmerkfamkeit auf die Regeneration der Haare. In der That durfte ich nicht Jange fuchen, nach Verlauf einiger Wochen lag falt . die ganze Regenerationsgelchichte der Haare vor mir. Regeneration der Tafthaare. Die Tafıhaare oder Barthaare der Thiere liegen in Bälgen, die man fogleich erblickt, wenn man- die Haut neben einem [olchen Haare einfchneidet; fie ha- ben in den verfchiedenen Thieren eine verfchiedene Geftalt, doch find fie in der Regel oyal: Man findet die Haut des Balges nach oben und befonders in der Mitte viel dicker als unten an dem Boden, welcher auf dem Unterhautzellgewebe ruht, wo die fehr 7) De effeet, etc, 2) Hiftoria veneni u, S, w, BE rn dünn wird, und wo-fich ein Strang vom Bildungsge- webe, Gefälsen und Nerven feft an fie anheftet, Die- fer Unterfchied in der Dicke der Balghaut ilt befonders deutlich in dem Hunde, fo dafs ich oft geneigt. gewe- fen bin anzunehmen, eine. urfprünglich feröfe Haut werde nur nach aufsen, in der Mitte von einer fibrö- Ten Schicht umgeben. Schueidet man nun einen folchen Balg; feiner gan- zen Länge nach auf, fo findet man die innere Fläche. der Balghaut ganz glatt, nur hin und wieder fteht fie durch Fäden mit der gleich zu befchreibenden fleifchi- sen Subftanz in Verbindung, auf dem Boden ilt fie feft mit der Zwiebel des Haars verbunden. Nach oben geht fie in die Oberhaut über, welche dem Haare kei. nen Ueberzug ‚giebt. a Ft Zwifchen diefer innern Fläche der Haut ‘und der gleich zu erwähnenden fleifchigen Subftanz findet fich eine dünne Flüffgkeit von röthlicher oder ganz hellro- ther Farbe, welche während des Lebens und nach dem Tode immer Nülfig ilt *). Auf diefe Flülßgkeit folgt weiter nach der Mitte des Bales zu eine zähe, röthliche , fleifchige Subftanz, welche "Fett mit dem Haare, mit dem Boden des 'Balgs, aber nur bin und wieder mit den Seiten deflelben ver- wachfen ift. In der Mitte diefer Subftanz fieht man’ das Has) welches mit feiner Zwiebel feft mit dem Boden des Balgs, über der Zwiebel etwas lofer mit der fleilchi- sen Subftanz verbunden ilt, dann ganz frei durch die 1) Vorzüglich fehön fieht man dies in der Hufeifennafe, bei’ der die Haut der Schnauze, fowohl als die der Bälge durch- fichtig ift, fo dafs man diefe Bälge ganz roth gefärbt heht. Durch das Mikrofkop fieht man die Bewegung diefer Fluf- Agkeit. Oeffnung des Balgs auf die Oberfläche des Körpers ge- langt; doch fchliefst fich die obere Oeffnung des Balgs eng um das Haar any ohne mit ihm verwachlen zu deyn. z Oft wird der Raum zwifchen der Oeffnung des Balgs und dem Haar durch eine befondere Subftanz verfchloflen, in der Ratte z.B. durch ein fchwarzes Pigment, in dem Rind durch gelbes Fett, von derfel- ‚ben Befchaffenheit wie die gelben Fettkügelchen, welche _ man zwifchen den Wurzeln der Körperhaare findet '), Von dem Bau der Haare [elbit ift das zum Verfte- hen des Folgenden Erforderliche hinreichend bekannt, Um zu der Kenntnifs der Entwicklungsgefchichte diefer Haare zu gelangen, nahm ich einen Hund, rupfte diefem täglich einige Tafthaare aus, und tödtete ihn nach dem Ausrupfen der letzten, Folgendes ilt das Refultat meiner Beobachtungen : Gleich nach dem Ausrupfen des Haars zeigt fich ein Bluttropfen in der obern Oeffnung des Balgs; öff- net man den Balg zehn bis zwanzig Stunden nach dem Ausrupfen, fo findet man die fleifchige Subltanz an- gelchwollen und fehr blutreich (entzündet ?), Drei Tage nach dem Ausrupfen ?) fand ich diefe Subftanz wieder ziemlich in ihrem gewöhnlichen Zuftande, In der Mitte derfelben findet fich eins Ichwärzliche, bröckliche Maflfe, die von dem Boden des Balgs bis zur Mitte der Sleifchigen Subitanz in die Höhe reicht. (S. Fig. 2.) 1) Die oberflächliche Beobachter wohl gar für Bülge erhalten haben, 2) Aber die Zeit lüfst fich nicht beftimmt angeben, es zeigen üich viele Verfchiedenheiten, die Haare enrwickeln ich bald früher, bald Später, | > Fünf Tage nach dem Ausrupfen fand ich bereits ein etwas mehr als zwei Millimeter langes Haar in dem Balge, deffen Zwiebel dicht auf dem Boden des Bal- ges liegt, (S, Fig. 3.) Es dauerte dann ziemlich lange ehe das Haar durch die Oeffuung des Balgs auf die Oberfläche‘ des Körpers gelangte, war es aber einmal ausgebrochen, fo wuchs es febr fchnell, in drei Wochen hatte es Teine natur- gemäfse Gröfse erreicht. Ich erinnerte mich jetzt, dafs‘ich fchon mehrmals zwei Haare in einem Balge gefunden hatte!), und ver- muthete nun, dafs die Thiere, in welchem ich dies gefunden, gerade im Hären begriffen gewefen feyn möchten. Meine Vermuthung wurde zur Gewifsheit, nachdem ich mehrere härende Ratten und Reutmäufe wf w. unterfucht hatte, » Wenn die Tafthaare ihre volle Ausbildung erhal- 4 ten haben, fo kann man die früher runde oder ovale Zwiebel faft gar nicht mehr unterfcheiden. Kommt die Zeit heran, wo ein Haar durch, ein anderes Haar erletzt werden foll, fo wird die Zwiebel ganz blals; «bald darauf bildet fich dicht neben ihr ein fchwarzes Kügelchen, welches kurze Zeit darauf nach oben eine kleine Hervorragung zeigt (f. Fig. 5.), die fich dann fchnell in den Haareylinder verwandelt; diefes neue Haar wächft, dicht auf dem alten liegend, Kommt ganz dicht neben dem alten nach aufsen zum Vorfchein, an dem es auch immer dicht liegen bleibt,- aber man 1) Als eine‘ nicht 'häufige' Milsbildung brechen zuweilen auch _ in’Rindern zwei Haare aus Einer Wurzel oder vielmehr - aus Einem $chaft. Diefe Bildung erinnert an die Rücken- 'borften der Schweine, die fich nur erft an der eg ‚ theilen, - unterfcheidet es leicht durch feine viel gröfsere Dünne und dunklere Farbe. (S, Fig. 6. 7. 8.) Während dem erleidet aber das alte Haar eine Ver- änderung, feine Zwiebel verfchwindet ganz, und bald darauf verfchwindet auch der untere Theil des Huars felbit immer mehr; ift es bis an die äufsere Oeffnung des Ba gs gefchwunden, fo fällt dann der äufsere Reft des Haars ab. Diefes erfolgt, wenn das neue Haar feine gehörige Länge und Stärke erhalten hat. Regeneration der Körperhaare. Die Regeneration der Körperhaare erfolgt ganz auf diefelbe Art, wie ihre erfte Bildung im Fötus, die ich bereits früher befchrieben babe; man: kann den Vor- gang im Frühjahr an jedem härenden Thiere beobachten, Sollten an einer Stelle die Haare gewechlelt wer- den *), fo werden neben den ganz blallen, falt ganz y) Aber gerade die Stellen, an denen fich die Haare im Fötus zuer[t bilden, fcheinen in der Regel auch die zu [eyn, an denen fich die Haare zu regeneriren anfangen, nämlich der Schwanz, das Kreuz, die Gegend um den Mund, und befonders die Stellen oberhalb der Nägel, Gerade diefe Stel- len aber pflegen [ehr oft auch bei Männern der kaukaßfehen Race dunkler gefärbt zu [eyn; die Beobachter, welche be- haupten, dafs die farbigen Menfchen weils geboren wer- den, laffen auch die Färbung nach der Geburt an diefen Theilen anfangen: Ph. Fermin z. B. (Belchreibung der Ko- lonie Surinam. Berlin 1775. Th. 1. $. 108.) behauptet; die Negerkinder wären bei der Geburt nur um die Gefchlechts- theile [chwarz, und erlt nach einigen Tagen zeige fich die Schwärze auch aufdem übrigen Körper. Sabye (Tagebuch gehalten in Grönland u. f. w. S. 179.) ein Milhonär, der viele Kinder bald nach der Geburt taufte, Sagt, däls di Grönländifchen Kinder bei der Geburt faft eben fo weii find, als die unfrigen, aber einen dreiviertel Zoll grofsc.ı blauen Fleck in der Haut auf dem Kıeyze mit zur Welr verfchwundenen Zwiebeln der alten Haare kleine Pig» mentlügelchen in der Leilerhaut abgefetzt (Fig, 1. 6. )s bald darauf feht man diefe aus einer äulsern und in- nern Subftanz gebildet, fie werden gröfser, und es verlängert fich die äufsere Subftanz in den Haaroylin- der, der, unter die Oberhaut gelangt, hier. eine: Zeit lang liegen bleibt; die Oberhaut endlich durehbricht, und nach aufsen erfcheint, wälırend die alten Haare nun ausfallen, n Eine merkwürdige Erfcheinung war mir folgender" Ich hatte das abgezogene, von Bildungsgewebe gerei- nigte Fell einer Reitmaus, an dem viele Stellen im Hären waren, zum Trocknen hingelegt. _ Bei dem Trockenen fchwitzten aus allen den Stellen, wo ge- xade die Haarkeime gebildet wurden, Fetttröpfchen aus, während alie andern Stellen, an denen fich nur alte abfterbende Haare befanden, “ganz vollkommen: trocken blieben. Es weilt diefe Er(cheinung wieder auf den genauen Zalappimenkang von Fettbildung und ‚Haar- — bringen, der fieh.nach und nach über den ganzen Körper ausbreitet. Am weitläußgften belchreibt aber Chauffer dieles allmähliche Schwarzwerden der Haut des Negers (Diet, des Sc. med. Vol. 8, p. 5or.), er fast: „le foetus negre nait, comme le foetus blane avec une couleur rolee, feulement un peu plus jaune, des qu’il a relpire un de- mi-cercle brun s’ £tablit ä l’origine des ongles, aux areo- les des feins, autour des yeux, aux parties genitales. Trois jours apxes la naillance, les premiöres parties, qui etoient brunes, font devenues tout &ü fait noires, et celles qui etoient blanches encore font d&ja bafantes; au feptieme jour tout le corps eft noir, excepte la paume des mains et la plante des pieds qui [ont encore brunes etc.“ Auch hat man ein paar Mal krankhaft bei Menfchen Haarftreifen auf ; dem Rückgrathe beobachtet. ft vielleicht der Icterus neona- \ torum noch ein Streben das Ichwarze Pigment des Negers zu bilden ? Haarbildung hin, ‘der fich aufser vielen andern Er- | deheinungen &), auch fchon darin zeigt,; dafs die Zwie- beln/der Körperhaare vieler, Thiere: nit Fettkügelchen amgeben find, dafs fich In deb Bälgen der Talıhaare nancher Thiere Fett «findet (f. oben), dafs BE fonderung: nur kurze Zeit vor der Haarbildung in erh Fötus beginnt u. [..w., Erfcheinungen ‚ı die michvfehon . ‚inanchmal auf die Idee gebracht haben, dafs’ die" Häar- „bildung vielleicht aus einer Dehydrogenifation ideg Fettes hervorgehe » doch habe Br keine directen nn 5 i u, "= Ich behalte‘ mir vor, demnächft in einem eigenen Altes: einige Bemerkungen über ‚dbnorine Pigment- Banr Hikrbiläiing mitzutheilen, m ertigi ty rs r ‚ıoX A u t En N ayY.nmh “ 4) Ganz vor Kurzem las ich noch eine De ee "Beokr 3 achtung,-man fand nämlich in Frankreich‘, wb’man eh r bekanntlich in‘den neueften: Zeiten viel mit der Beobache - gung'des Flaunıs der Ziegen befchäftigre, dals'eaktrixte Blicke mehr Fett, aber viel weniger Flaum Cauxer) bildeten; nicht / . ealtrirte dagegen mehr Flaum und weniger Fett. .,„Anna« I Jes 'de l’agrieultüre ir Janvier 1822. P 9 «, eih ow E- 2) Wie die ‚Bildung der Kohle aus der En lied, in. den. Gals £ afteinen. Thenard in Mm. de la loc, d’ Arc,. ; Vol Ir ?- 59. ' Orfila Ann. de Chimie, Vol. 83. p. 34 5. Jüger im 5 BN Arskir für die Tran B,VI, HL 4.‘ 2 456 vw I, W | on; r ot a EL) M. d. Archiv, V,4, - Nn v. EST TRRPRRER SEGALAS uber die Darmeinfaugung. (Aus MaAGenpıe's Journal de Phyhiologie, ‚Bd. 2. 3822,85: 117 .K.).u sun an Magendie’ {chen Verfüchen über: die Venen- ‘ einlaugung ilt unftreitig der beweifendfte'und unwider- leglichfte. der: ‚wobei ein Stück Darm: von dem‘übri- gen durch einen Querfchnitt getrennt, jeder Zufam- menhang zwifchen ihm und dem übrigen‘ Körper, mit Ausnahme einer Arterie und einer Vene, aufgehoben wird, indem man um: jeden der andern’ arteriöfen und Venölen Aelte zwei ‚Bänder, legt, zwilchen, diefen. Bän- dern einfchneidet, die erhaltene Arterie , und ‘Vene Torgfältig von dem umgebenden Zellgewebe trennt, um den Verdacht eines Saugaderzufammenhanges-zu ent f Ten; . ‚dann ein. Gift in das fo ifolirte ‚Darmftück ringt und durch Telte Unterbindung des, letztern, Gcher darin, erhält, .dann diefes in den: ‚Unterleib zurückbringt, und.fo:die Vergiftung “mit der ERONGaD En reihe keit hervorbringt. “Dielen Verfuch, dem man ‚nicht, wie ‚dem Een; wo die Vergiftung von einem amputirten, und nur durch in’ die Arterie' und Vene “gehrachte Federfpu- len’ mit’ “dem” Körper zulammenhängenrep, Gliede mit- zelft, eines in das Beilgempbe eingebrachtem‘ Giftes, die unmittelbare Ver giftung des Blütes entgegenfetzen kann, habe ich feit vier Jahren, feitaem ich Phyfiologie lefe, iz jedem Curfus vor-allen-Zuhörern immer mit demfel- ben Erfolge wiederholt. Noch mehr,, um jede Ver- muthung einer Vergiftung durch das Bauchfell vermit- telft der geringen Menge von Gift, die in den, auv fserhally der Unterbindung befindlichen Darmtheilen ge- blieben wäre, zu befeitigen, habe ich diefes Jahr das Darmftück mehrmals aufser dem Unterleibe ‚gelaflen, Ir Rn een 563 und alle Vergiftungszufälle beobachtet, "Allerdings geht es'dann etwas längfamer, allein 'vermuthlich we- gen der, durch das Ziehen und die Abw ;eichung der Gefälse von ihrer Richtung bewirkten Störung desKreis- laufes, die für: die Vene durch den Mangel des-Drür: ckes der Unterleibswände vermehrt wird, ‚wozu hoch , durch das Sinken der Temperatun.des vorliegen» den Stückes bewirkte Temperaturverminrerung kommt welche die Einfaugung in demfelben. mehr ‚beichränkt: . Diele doppelte Erklärungsweife nehme ich an, weil man ı1)' bisweilen "auch da, wo ler Darm in den Unterleib ge- bracht wird, eineähnliche Verzögerung | bemerkt,wenn ı Jie fchon ermüdeten’Gefäfse’ bei. dem’"Zurtickbringen in eine fchlechte Lage kommen, und’ »jeh zum Winter zu be- merken glaubte, dals die Vergiftulig ‘durch Halten > Darmftücks in der Hand befehleunigt wurde. ’ Wie dem'auch' 'fey, ‚ fo ilt die Verbneinjäugung an set innern'Därmfläche’erwiefen ühd es kommt nur noch darauf an,'auszumitteln, "ob' auch für die ‚Milchfaftge- fälse, «die wohl alle Anatomen für einen Theil des Saug-. aderlyltems halfen und kürzlich noch ee meilten” ‚Pby- fölogen als allein die Einfaugung bewirkenu anlahen, daffelbe gilt. i Zu diefem Behuf ftellte ich folgende Verfuche an. rer \. Erfter Verfuch. “Ich ifolirteein Darmftück durch zwei Schnitte von dem übrigen'Darmkanal, unterband, indem ich die durch den in ihnen enthaltenen Chylus deutlich gewor- denen Milchgefälse vermied, feine Blutgefälse, dann das eine Ende des Darıns, fpritzte hierauf das fpirituöfe Extract der Nux vomica ein, legte hierauf auch um das andere Ende einen Faden, brachte das Stück dann wieder in den Unterleib und bemerkte während einer gänzen Stunde keine Vergiftungszufälle, ungeachtet ‘ _ Nna2 564 ENDE - ich 4 Drachme mit Sorgfalt bereitetes. Extract ange» wendet hatte, wövon bei frühern Verfuchen fchon einige Gran zur Tödtung von Hunden hingereicht hatten. Gegen diefen Verfuch kann ıhan einwenden, dals, da der Blutlauf in der Darmfchlinge’unterbrochen war, die Einfaugung vielleicht wegen Mangels’ an Erregung durch das Blut nicht Statt fand, mithin die Nichtver- giftung hier nichts gegen den Mangel an Einfaugung durch die Milchgefälse im normalen Zuftande beweilt. Ohne mich hierauf die Unter[uchung des Einfluf- fes des Kreislaufs auf die Einfaugung einzulaffen, dem man überdies nicht genau beftimmen kann, ohne vor- Jäufig die wahren Werkzeuge der Eiplargung zu.beftim- men, begnüge. ich mich mit der'Bemerkung, dafs die Verfechter der durch die. Saugadern. bewirkten,Einfau-, BuNE mehrere ähnliche, von Hunter angeltellte Ver- _ uche anführen. : Dahin, gehören .die,, ‚wo, man bei der, Iolirung. einer_Darmfchlinge und; Unterbindung..der- Blutgefälse in den Saugadern Milch; laues: Waller, mit: Molfchus imprägnirtes Waffer, gefärbte: Stärkenauflö-. fung u. f.w, gefunden haben- will... Wollte man meinem: Verfuch wegen des fchnellen Todes des Thieres ver-, werfen, fo mufs dies aus demfelben Grunde für die " Hunter’fchen gelten. Uebrigens ilt jeder diefer Verfuche, welche der Einfaugung durch’ die ']ymphatifchen Ge- fälse am meiften das Wort reden, einem befondern Ein-- wurfe ausgeletzt. So kann man z.B. fagen, dals die weifse Flülfgkeit, welche Hunter, eine Viertelltunde, nach dem Einbringen von Milch in die Darmfchlinge, in den Saugadern gefunden haben will, Chylus war, der entweder aus der Milch oder dem Darmfchleime bereitet, oder’ vorher in den Würzelchen der Saugadern. niedergelegt war. Ferner ift es möglich, dafs, da.die Saugadern durchfichtig find, ihre Farbe Gch nach den es — 565 darunter liegenden Körpern richtet, und Hunter fich auf diefe Weile täufchen konnte. \ Zweiter Verfuch. Um dem vom Tode der Darmfchlinge entnomme- nen Einwurf auszuweichen, ifolirte ich bei einem an- dern Hunde ein Stück Darm, doch fo, dafs ich eine grolse Arterie unverletzt liefs. _ So wenig wie im vori- gen fand Vergiftung Statt. Da man aber auch hier einwenden konnte, dafs die Unterbrechung des Venenblutlaufes eine Stockung veranlaffen möchte, welche fo fchädlich als der Tod wäre und die Einfaugung hinderte, fo ftellte ich den folgenden Verfuch an. . Dritter Verfuch. s Die ‚Darmfchlinge wurde ifolirt, die der getrenn- ten Pulsader ent[prechende Vene entfernt und, nach- dem fie von dem Gekröfe vorfichtig gelöft war, durch- fchnitten. Durch fie flofs das überflüffge Blut ab, den- noch aber fand keine Vergiftung Statt. Vierter Verfuch. Um die Annahme, dafs ein zufälliges und indivi- duelles Hindernils Statt fände, zu prüfen, wurde ein Hund wie bei Verl. 3. behandelt. Nachdem ich ver- _ geblich während einer Stunde den Tod erwartet hatte, löfte ich die Fäden und in fechs Minute fand die Ver- giftung Statt. Diefe Verfuche, welche auch den von einer Anafto- mofe der Saugadern mit den Pfortaderzweigen entnom- menen Einwurf heben, beweilen offenbar, dafs die Darm- einfaugung ausfchlielslich durch die Venen, wenigltens für die angewandte Subftanz, gefchieht, EEE En. hit hier Ars Vssch ol ae R Desmourıns’s anatomifche und phyhiologi- fche Unterfuchungen über das Nerven- fyftem der Filche, (Aus MageEnpıe’s Journ. de phyhiol. T. 2. p. 127 ££.): Folgendes find die Hauptrefultate diefer, dem’ Inftitut, vorgelegten Unterfuchungen. ; ı) Die weiche breiartige Befchaffenheit ift keine welentliche‘Eigenfchaft der Riech- und Sehnerven. Beim Stör, dem Lump und dem Meeraal ift der Riechnerv ein Bündel von Strängen,‘ die in den beiden eriten parallel, in dem letzten verzweigt find. Beim Petermännchen bildet eine nervige, der Länge nach, wie ein gefchloffener Fächer gefaltete Haut den Sehnerven, der fich fo aus einem Cylinder vom Durchmeller einer Linie zu einer achtzehn bis zwanzig Linien breiten Haut entfalten läfst. Beim Lump ilt der Sehnerv, wie beim Petermänn- chen, ‘frei in einer Scheide enthalten, und ein, aus parallelen Fafern gebildetes Bündel. 2) Bei den Koorpelßifchen entfteht der vierte Hirn- nerv von der obern Fläche des Markes, hinter den-Vier- hügeln, bei den Knochenfifchen von der entgegen- geletzten. 3) Das fünfte Paar hat zwei Aefte, die den Vögeln und Säugthieren fehlen. Aufser diefen haben die Gaden einen dritten, zu den beiden Floffenpaaren und längs dem Rücken herabtretenden. Immer fteht das fünfte Paar’im geraden Verhält- nifs zum-mittlern Lappen des kleinen Gehirns. 4) Ueherall, die Kochen ausgenommen, ilt der Hör- nerv vom fünften getrennt und anaftomohrt der erfte Alt des Lungenmagennerven mit dem hintern Faden des Hörnerven. ! Searpa hatte mit Unrecht: die beiden entgegenge- izten Sätze allgemein Er " i:5) Der Antlitznerv fehlt, 6) Die Aefte des achten Paares varüiren nach den Arten... - Bei den Cyprinen, zumal dem Karpfen erhält den Beifchige Gaumen Aefte, die den übrigen Fifchen fehlen. Bei C. barbus kommt: der erfte Kiemenaft vom ee» Paare, beim Karpfen, dem Stör u. f. w. vom amm des achten Paares. Bei weitem in den meiften Arten entfpringt diefer- erfte Kiemennerv vor dem pneumogaftrifchen vom Marke. Der Nery der Seitenlinie fehlt beim Lump und Stör. Bei den andern Arten find feine "Verhältniffe nickt beftändig. Beim Hecht, dem Meeraal, den Hai- filchen u: £, w. ilt er einfach und liest zwifchen den Muskeln. Bei den Gaden ift er in zwei Hautäfte ge- theilt. Der eine von diefen ift bei Trachinus, Trigla Zwifchenmuskelnery, der andere Hautnerv. Bei Cy- prinus ift er einfach und Hautnerv. . Bei den Fifchen ift das achte Paar beftändig ver- hältnifsmäfsig zum Thiere fehr grofs. Diefe anfehnli- ' che Gröfse fällt mit der Entwicklung der vierten Hirn« köhle und der Anfchwellung der Wände des Markes hinter und unter dem kleinen Gehirn zufammen. Da bei dem Karpfen die Gaumennerven ungeheuer find, fo entwickeln fich die Wände der vierten Höhle zu zwei gefurchten Höckern, 7) Nur bei den Triglen fchickt der erfte Hals- nerv einen Alt an die Schwimmblafenmuskeln. 8) Beim Lump verhält fich der Gangliennerv zu den Zwifchenrippennerven wie bei den Säugthieren. Es finden fich nur zwei grofse Eingeweidenerven , einer für den Magen, der andere für die Eierltöcke. Diefe Knotenreihen anaftomofiren nur an den Geflechten, von denen diefe beiden Stränge abgehn, mit einander. Der grofse Gangliennerv endigt fich vorn. auf dem hintern ' Afte des fünften Paares, nachdem er fich durch einen Faden mit dem achten Paare vereinigt hat, ..! Hinten fetzen fich beide Knotinreihen über der- Aorte‘in den Unterrückgrathskanal fort. Iureh% Beim Meeraal verhält es ih faft. eben. io.; - 9) Der Antlitz-, Zungenfleifch - und) Zungen- Ichlundkopfuerv fehlen bei allen Fifchen. Die Cyprinen haben einen eigenthümlichen Alt des achten’ Paares. Der Flügelrückenaft ift Jen Gaden eigen, \ 10) Bei den: Knochen- und ‚Knorpelfifchen ent- {pringt das vierte Paar von dem entgegengefetzten Eude dellelben Durchfchnittes des Markes. Bei der Barbe kommt der erfte Kiemennery vom. fünften, beim Karpfen und Stör vom Stamm des fünf ten Paares. Bei den Cyprinen. anaftomofirt der untere Aft des achten Paares mit dem der andern Seite durch eine untere, nicht mit dem Marke zulammenhängende: Commiflur und mit dem eriten Halsnerven durch‘einen, unter. dem achten Paare weggehenden Alt, . Diefe dop- pelte Verbindung fehlt den übrigen Fifchen, ‘Bei den Rochen ift der Hörnerv ein Aft des fünf- ten Paares. Sein hinterer Faden verbindet fich mit dem erlten Kiemennerven. Diele Verbindung fehlt bei den übrigen Fifchen. Die Selınerven kreuzen fich weder bei den Knor- pelfifchen noch dem Lump. Die Anwelenheit und Vertheilung des Seitenner- ven variirt nach den Arten. Weder die Zahl noch die Anordnung der Theile des Nervenfyftems ift.daher überall.diefelbe. | ı1) Alle Nerven, nur die Riech- und Sehnerven ‚ bei einigen Fifchen ausgenommen, ermangeln der Com- euillur, 712) Die Zwifchenwirbelknoten fehlen; nur bei den Triglen finden fe fich an den Fingernerven. 13) Die Verbindung der Nerven mit dem Rücken- marks- und Hirnftrange gelchieht im Allgemeinen durch Anlage des Neurilems an die Markhäute. Beim Riechnerv und Sehnerv findet Subftanzzu- Jammenhang Statt, doch macht hiervon der Lump eine Ausnahme, wo das blofse Anliegen des Sehnerven deutlicher als bei irgend einem andern Nerven ift, Hiernach find wenigftens nicht alle Nerven Aus- Slüülfe des Rückenmarks und Gehirns, ; 14) Die Zahl der Verbindungen eines Nervenpaars anit dem Gehirn und Rückenmark fteht nicht mit der Zahl der Aefte diefes Paares im Verhältnifs, und daf- Telbe Paar hat nicht in allen Arten diefelbe Zahl von Ver- bindungen, 15) Immer fchwellen Gehirn und Rückennark an der Verbindungsitelle mit Nerven an, die vorzugsweife oder ganz Sinnesnerven find, nie an der mit Muskel- nerven. Die Grölse dieler Anfchwellung fteht immer mit der Gröfse der Nerven, nie der des Thieres im Verbhältnifs. ı usrhlg " 16) Bei allen Sinnorganen, vielleicht das des Ge- hörs ausgenommen, kommt das Blut mit der nackten Nervenfubftanz durch ein Gefäfsgewebe in Berührung, das defto reichlicher ift, jemehr Nervenfubfanz’ vor- handen ift, und jemehr diefe fich der Oberfläche nach ausbreitet. ß 17) Die zu der geringften Sinnesverrichtung erforderliche Nervenfubftanz ift immer verhältnifs- mäfsig zu der welche, Muskelverrichtungen erfor- dern, fo anfehnlich, dafs, wenn man die Verfchie- denheiten der Mengen von Nervenfubftanz durch die Verfchiedenheit der Endigungsflächen ausdrückt, eine Sionesoberlläche 7 bis 800 ‚Mal mehr Nervenfub- ftanz erhält, als die am reichlichften verfaltonen Muskel- oberfläche. IT ah Die Solidität der Nerven und ihre Frachehtäsbrei. tung fcheinen immer mit der Sinnesthätigkeit im ‚Erra! den Verhältnifs zu ftehen. 18) Aus 15. 16. 17. ergiebt Eich, dafs die mie- 2 chanifche Bedingung jeder Sinnesthätigkeit von der grö- {sern Entwicklung ı) desNerven; 2) desmit: feiner Aus- » breitung in Berührung ftehenden Ce 3) der Anfchwellung der mit ihm verbundenen Hirn- und 'Rückenmarksitelle, abhängt. ; 19) .In: den verfchiedenen Arten bewirken diefel- ben, auf diefelbe Weife gebauten Nerven ver[chiedene Functionen und andere, dem Anfchein nach verfchie- den gebaute Nerven immer diefelbe Verrichtung.: Mit- hin hängt die Verfchiederheit der Verrichtungen nicht von entiprechenden Verfchiedenheiten des Nervenbaues ab. Andrerfeits ergiebt fich aus der Erfahrung, dafs verfchiedene im höchften Grade ausgebildete Nerven denfelben Bau haben: mithin hängt die Verfchiedenheit - der Verrichtungen von dem mechanifchen Baue der. Or- gane, an ee be fich verbreiten, ab. Welches daher auch der Mechanismus der Nerven- ihätigkeit fey, ob er in einem Foriftolsen oder einer Zer- fetzung von Subftanz beftehe, fo ift die hier wirkende Kraft in allen Nerven zwifchen ihrem Urfprunge und ihrem Ende durchaus diefelbe. 20) Die allgemein vorhandene ftärkere Entwick- lung der Sinnorgane bei den Fifchen als bei den Luft- wirbelthieren fällt mit der Nothwendigkeit einer ftärkern mechanifchen und .chemifchen Thätigkeit (die- fer Apparate auf ihre Reize zufammen, welche von der gröfsern Verwandtfchaft des Walfers, dem ‚Aufenthalts- medium.der Fifche, herrührt, #1) Auf der andern Seite "hängt die beftändig weit geringere Entwicklung der Muskelnerven der Fifche mit der geringen Verfchiedenheit zwifchen ihrer fpecififchen Schwere und der ‘des, Walfers .zufammen, worin der Umftand begründet ift, dafs bei ihnen die- felbe Gröfse der Bewegung eine geringere erregende Kraft als bei den Luftthieren erfordert. bx vIL Bemerkungen über die fexuelle Verfchieden- heit der Schale der kopftragenden Mol- lusken. Von Braınvirze, (Journal - de phyfique. T. 94. p- 92.) Wenn man mit einiger Aufmerkfamkeit den zahlrei- chen Arbeiten der -neuern Geologen über die Unter- fcheidung der folßlen organifchen Körper, vorzüglich der Arten der einfachen Schalen folgt, welche kopftra- genden Mollusken angehören, fo mufs man hich als Zoolog in der That über die Leichtigkeit wundern, womit manche Näturforfcher die Zabl der Arten, noch mehr der Gattungen, vermehren zu müllen g’auben, ohne dals fie fich vielleicht jemals gefragt haben, was eine Schalengattung oder Art fey und auf welche Merk- ınale man den Unterfchied’ zwifchen ihnen gründen könne. Die meiften fcheinen Sich durch eine Art von Inftinct leiten zu laffen und ftudiren faft nur den Ha- bitus, dennoch aber find die von ihnen aus diefen,,- in der That nur vorbereitenden Arbeiten gezogenen Schlülfe oft fehr wichtig für die Geologis, indem aus der mehr oder weniger vollkommnen Identität der in zwei, oft: (ehr weit von einander entfernten Schichten ent 572 ’ Da ee ey haltenen Schalen die Identität oder Verfchiedenheit die- fer Schichten, die Ordnung ihres Uebereinanderliegens und ihr verhältnifsmälsiges Alter gefolgert wird. Ich bemerke hier nichts über das in Allgemeinen Statt indende Streben zum Mifsbrauch der Anwendung der foffilen Thiere in der Geologie, deren richtige An- wendung auf der andern Seite offenbar höchft nützlich ift, fo wie über die Nothwendigkeit, die lebenden Arten unfrer Meere und die durch das Alter und die Orts- verhältniffe bewirkten, oft fehr grofse Verfchiedenheiten vollftändiger als jetzt zu kennen, ehe man ent/cheidet, ob eine Art von Schalen untergegangen und von einer andern, in weit entfernten Gegenden. vorkommenden verfchieden ift, fondern liefere nur eine, fchon vor geraumer Zeit von mir gemachte Bemerkung über die Texuelle Verfchiedenheit der Schalen einiger Arten von Kopftragenden Mollusken. Ungeachtet man bis jetzt wenig darauf gemerkt hat, fo weils man doch, dafs diefe Abtheilung der Mollusken drei fehr verfchiedene Anordnungen der Zeugungstheile darbietet. In der erlten finden fich Zwei getrennte Gelchlechter. Nicht alle Arten diefer Abtheilung haben einen Deckel, allein der Deckel kommt nur hier vor, Bei der zweiten Anordnung äinden fich zwar doppelte Gefchlechtstheile, allein beide find in demfelben Individuum vereinigt. In der drit- ten endlich findet fich nur ein Gefchlecht. Hiernach werde ich künftig die erfte Klaffe der Mollusken in M. dioica, hermaphrodita und monoica theilen, wo- durch keine natürliche Beziehung geftört und dem all- mählichen Herabiteigen der thierifchen Organifation un- mittelbar gefolst wird, indem fich fo ein Uebergang zu der Klaffe der Acephalen bildet. Hier, wie bei der zweiten und dritten Abtheilung der kopffüfsigen Mol- Musken, ‚zeigt die Schale nur Alter- oder. zufällige Ver- fchiedenheiten, dagegen habe ich mich'durch ‘die Un- terfuchung mehrerer Gattungen, deren Tihiere ich fahe, überzeugt, dafs die Schale der weiblichen immer, vor- Züglich in der letzten Windung,, viel 'gewölbter ift, wo» durch ıdie Mündung rechterfeits weiter wird. “Ferner äft die Spindel weniger’ fchlank und ftumpfer als bei den Männchen, Dies ift vorzüglich bei Buceinum Cyclo- dtomay‘ Paludina, Ampullaria‘deutlich. ‘Die letztern ‚weichen in der That, wie:ich mich durch die Anato« mie überzeugt habe, fo wenig! von einander ab, dafs man be.kaum als eine eigne Gattung saufftellen kann. Nach dem Vorigen dürften die Conchyliologen bei der Aufitelluog von Arten auf die Be ers denheiten BRNRENG zu Ta haben, 3 2 + z re il) Er g i k m vun. ira ni über die gesgfhpirsie Ver- ‘ „breitung der Wirbelthiere. ‚(Aus dem Journ. de Phyfique. T. 94. p. 19.) Wäre die Krümmung der Erde gleichförmig und ihre Oberfläche überall von derfelben' Befchaffenheit, fo wären die Gefetze der Wärmevertheilung auf ihrer Oberfläche und in ihrem Innern ohne Zweifel fehr! ein- fach. Zonen von einer regelmäfsig 'abnehmenden Wärme würden parallel auf einander vom Aequator zu den Polen folgen, Nähme man nun an, dafs alle Thiere zugleich und an demfelben Orte, namentlich unter dem Aequator, gefchaffen wären, fo würden die verfchiedenen Arten unftreitig nach dem” Verhältnils zwifchen diefen Gefetzen und ihrem Temperament ver- theilt feyn. Man mülste daher von der Zeit ihrer Ver- breitung Aneine/gleichmiäfsige Vertheilung vom Aequa- tor aus nach/Norden. und Süden wahrnehmen, ' Vor- züglich würde kein Grund vorhanden: feyn,: "warum diefelbe Zone nicht in ihrem ganzen Umfange'von völ- lig. ähnlichen ‚Arten bewohnt wäre, gleichviel ;!' wie grofs ihre Zahl’ und die Zahl der-Gaitungen'wäre, de> nen fie angehörten, denn offenbar! hätte: kein’ 'klimati- fcher Einflüfs den urfprünglichen Typus der Arten'ab- ändern können,‘ welche durchdie' vollkommne Ueber einkunft zwifchen ihrem Temperament und dieler Zone unwandelbar an diefelbe geheftet'gewefen wären, %"r "= Ungeachtet nun aber unfre Feft]änder im höchften Gräde ungleiche ErhabenHeitemund Vorfprünge zeigen; ungeachtet fie durch’ Meere (getrennt find, /welche'fich nurin einer, von einer fehr kleinen Zahl von Arten be- wohnten Zone verengen, wendet man nichts defto we- niger auf ihre Thiere diefe Regeln für ihre Verbreitung an, welche nur auf eine vollkommen fpkärifche und homogene Oberfläche anwendbar find, Die Meere, die grofsen. Bergketten., noch ‚andere-natürliche Schranken bilden in der That‘ Abfehnitte, deren Gränzen für die von. veroyh " Diefer Balken Kran man: durch''die ‘An- nahme auszuweichen,, dafs entweder dir von einem 'ein- zigen Punkte, aus Statt gefundenen, Auswänderungswege durch hinreichende Abweichungen''in' der: Breite und’ Länge diefe Hindernilfe überwunden haben, otler ‚dafs diefe zur Zeit jener Auswanderungen'nicht Statt fanden. Jede diefer Hypothefen gründet fich wieder air: andere, und alle find gleich unzuläfßg. Zuvörderft fetzen entweder def in vertesem Richtungen die Meridiane und Parallelen des Aequators‘ durchfchneidenden Auswanderungen voraus, dafs die Klimate fich damals anders'als jetzt verhielten, wo hie A ER ann 575. färidiein Anfrage ftehenden Thiere unbewohnbar find, dieg.äber fi durch die Altronomie nichts weniger als erwielen ; oder fie gründen fich auf die Annahme, dafs fich die ausgewänderten Arten nach und nach bis zu. ihrer grölsten Neigung in der Breite ‚verändert: und nachher"das Product: diefer Veränderung wieder ver- loren haben, indem fie fich nach ihrem gegenwärtigen Ständorte hin begaben. ; Allein in diefem Falle‘ müfs- ten'zu diefer allmählichen Racendegeneration gehörige, Varietäten den Weg .diefer 'Auswanderungen 'als Stu« fen bezeichnen: dies ift aber nicht der Fall, inderh im Gegentheil die Formen plötzlich und fchneidend: unter- broeben-werden, Hierzu’kommt, dafs.die zi Hervor: Bringüng ’diefer Umwandlungen erforderliche: Zeit die gegenwärtige Lebensdauer auf der’ Erde weit: üBertref- fen’ würde.‘ "Ferner konnten die; heutiges Tages durch ihre‘ Körperbefchaffenheit" an: eine beitiminitk Zahe gei feffelten Thierarten nicht früherhin fie verlaffen,; ‘um ‚nachher unter einem andern’ Meridian 'in' fe zarückzu- kehren, indem 'die Unabänderlichkeit ihrer Körperbe- fehaffenheit durch die Identität der Geftalt der älteften Individuen mit der der jetzt lebenden ; ihnen ‚entfpre- eheriden erwielen ift *). Isa) any "> Die in unfern Klimaten gefunden fofhlen Rnocheß beweifen nichts für diefe Umwandlung. Sie können nicht auf 'Thiere zurückgeleitet werden, welche die Vorfahren der 'unfrigen' wären, diefe ftammen'allo nicht von ihnen ab, und die Verfchiedenheit der Geftal- ten hängt daher von keiner Umwandlung des’ Typus ab, vondeen ift tie: Si en), 1) 8. die Vergleichung der Skelete des antiken und. Jebenden Ibis, und die hieraus gezogenen Schlüffe, in Cuvier's OIf, foff, du Quadr. T, 1.. 2) 5. Cuvier's Discours prelim, ü la thöorie de’la terre, ‚Endlich fprechen die alten Veberlieferingen ihieht won Thieren, 'welche von denen, die gegenwärtig in denfelben Gegenden leben, verfchieden wären. . si... Der anfängliche Mangel von Hinderniflen „ fo Pe die. Exiltenz von einem Ibatde zerltörten: Zufammen- hange:der Feftländer find Hypothefen, welche ‚dowohl durch die Geologie ‚ als die Zoologie widerlegt: ‚werden, In Folge 'diefes Zufammenhanges würden .diefelben Ar: ten.in den Gegenden, für welche man. ihn., annimmt; vorkommen, ' So find unter dem Nordpole, . wo. Eus ropa,.‘ Alien und Amerika nahe an einander ‚liegend, durch Ketten von Infeln und Eisfeldern zufammenhän- gen, ‚einige der, überdies wenig; zahlreichen, - BI von Säugthieren diefen. Ländern, ‚gemeinlchaftlich ,- dafs, felbft wenn jener Zi lgamenhln {päterbiu a hoben “werden follte; diefer Umftand einen Beweis für Seine £rithere Exiftenz abgeben. würde. "Dagegen. ilt an.den. Ufern, aller übrigen Feltländer, die, einander entgegengewandt find, ‘nnd, ,‚wo. fich die angeblichen Verbiodungen. hätten Eden Sinne ‚ ‚die ‚Verlchieden« heit der Formen. am; grölsten,! und; eher findet. man im Innern ähnliehe, wenn gleich ‚nie,dielelben ‚Arten, ‚|, - Noch mehr vergröfsern fich‘ die , Schwierigkeiten. diefer, Anficht, dafs die Thiere fch von einem ‚gemein- fchaftlichen Mittelpunkte aus . verbreiteten, , durch‘ das Vorhandenfeyn, unyermilchter, eigentbümlicher Thierfammlungen in einzelnen, Gegenden. ; Finden Gch hier von jenen Sammlungen verfchiedene, mit «lenen andrer Gegenden übereinkommende,. fo kamen he faft . immer durch und mit dem Menfchen dahin, ‘ Diefe eignen und befondern Gegenden nun zeigen keine Uebergänge, fondern fie find eben fo viel Mittelpunkte, deren Umkreife fich nicht kreuzen und felten. berüh- ren. Dennoch finden fich bisweilen in grolsen Entfer- nungen ‚ähnliche Mittelpunkte, ohne. dafs ‚man, eine frühere frühere Verbindung zwifchen ihnen dureh, könnte: Oft iftüberdies die Abgränzung diefer Mittelpunkte von jeden phyfifchen Schranken unabhängig, fo dafs be: Itimmte Formen willkührlieh und wie durch eine in- ftinetsmälsige Nothwendigkeit an eine gewifle Gegend ‚eheftet erfcheinen. Man fieht aber durchaus ‚nichts weshalb diefe fefte Befchränkung auf einen beftimmters ohnort nicht immer beftanden hätte, indem die Ans nahme, dals der Inftinct dazu durch grofse klimatifche Umwälzungen. abgeändert worden wäre, unlogifch n würde, fofern die Erdumwälzungen immer plötz- lich und für die Ge[chöpfe zerftörend waren, ‘Die Erfahrung fteht allo fehr mit dem, was ‚nach diefem Syfteme feyn 'follte, im Widerfpruch.- In de That haben wir für die geographifche Verbreitung a Thiere keine Gefetze und keine Theorie und das Stu- dium ift kaum angefangen, . 'Linne, unternahm. eine Sammlung der Materialien, indem er, was freilich da- mals oft ungewils war, das Vaterland der von ihm be+ fchriebenen Thiere angab.: Buffon, Zimmermann und Lacepede machten dazu Entwürfe, fo weit es der Zuftand der Wiflenfchaft zu ihrer Zeit erlaubte, . Al- lein da das Welentliche einer folchen Arbeit das Ver- hältnifs der Menge der Thierbildungen unter einander und nach ihrem Wohnorten ift, feit Kurzem aber fich die Zahl der bekannten Arten beinahe verdoppelt: hatz fo müffen alle frühern Arbeiten nothwendig ph un- vollltändig, mithin ungenau feyn, , Die Genauigkeit des erwähnten Mengenverhältniffes erfordert in doppelter Hinficht Gewifsheit der That- Sachen. Die Arten müffen 1) genau beftimmt feyn, damit keine verfchiedenen vermengt oder künftlich ge- bildet werden, und 2)find die Wohnorte' genauer an- zugeben. Hiernach müffen die verichiedenen Gegen- den nach den in ihnen vorkommenden Thierfornien in M. 4. Archiv. VIl, 4 Oo & Bezug‘ auf die Zahl der Arten und der Individuen einer jeden verglichen werden, indem offenbar eine ‚Art der Gegend urfprünglich angehört, wo-he ii gröfster Menge findet, "In der That gelangt man durch diefe, blofs Katie fchen Unterfuchungen faft zur Löfung eines auf jedem ändern Wege kaum auszumittelnden Problems, des Ur- fprungs der Thiere, "Die Materialien diefer Arbeit find. fowohl r Zabl als Genauigkeit nach, noch unvollftändig, Doch giebt es Thierklaffen, für "die man wenigftens vorläufig Regeln feltletzen kann, die ich von den ziemlich ge nau ausgemittelten aumerifchen Verhältniffen ableiten Yaflen, x ee 1. So hat Herr Latreille gezeigt, deals; wenn man ie Erdball: in eine, gewilfe Zahl,von Zonen in der Rich- tung der Meridiane theilt, die den verfchiedenen Zonen eignen 'Infekten allmählich verfchwinden und diefe wie: der.aus den folgenden Zonen erfetzt werden, fo dals von Abfchnitt zu Abfchnitt an die Stelle der herrfchen- den Arten andere»treten und felbft die ganze Art der eineh Zone in einer'andern völlig verfchwindet. ' Diefe grolsen Abfchnitte werden durch andere in.der Rich- tung des: Aequators verlaufenden Kreife in Abtheilun- gen’ zerlegt, welche ähnliche Folgen thierifcher Formen zeigen. Herr von Humbolde hat für die Pflanzen eine ähnliche Verbreitung,der Familien nachgewiefen. Auch hier fieht man, dafs, wenn die Wohnorte der‘Arten Re- geln unterworfen find, die mit den jetzigen phyüfchen Gefetzen in Beziehung Ttehen, ihre geographifche Ver- breitung nur auf geologilche, nicht mehr beftehende Urfachen zurückgeführt werden kann. Auch für die “ Verbreitung der Thiere werden üch unltreitig Re Refultate ‚ergeben, h} LE Ssa322 579 = # Der 'einäige Einwurf gegen die Gewifsheit diefer Refultate, den man gemacht hat, ift eine blofse Hypo- thefe. Man leitet nämlich‘ die‘ Verfchiedenheit der Thierformen von einer allmählichen Umwandlung ur- fprünglicher Formen ab, welche durch das Klima oder durch 'Vermifchung verfchiedener Arten entftanden und durch die Zeit befeftigt worden wäre, fo ’dals die gegenwärtigen Arten meiltens nur Varietäten feyen, die man weils nicht wie, bleibend wurden. Dies find aber ganz willkührliche Behauptungen, Jetzt finden dergleichen Abänderungen felbft mit Hülfe, der Kunft nicht Statt, und die Unterfüchung der fofflen. Knochen der Schichten, welche einer fpätern Periode als. der letzten Erdumwälzung angehören, fo wie die, Vergleichung der’ älteften Individuen mit den jetzt lebenden beweift, dafs fich die Formen unverändert erhalten. Eben fo wenig verändert der Einfluls des‘ ‚Klima !diefelben, da man nicht nach den Klimäten Vebergangsbildungen findet, felbft ein neues Klima’ die urfprüngliche Form nicht modifichrt. Durch die" Behauptung, dafs jene Erfahrungen ‘nicht alt genug. feyen, als dafs jener Erfolg dadurch hätte hervorge- bracht werden können, , wirft man fi ich aufs Neue in grundlofe Hypothefen, die überdies mit den meiften” fichern Thatfachen im Widerfprache ftehen. In der That fagt Cuvier ganz richtig, dafs man bei einem” folchen Gegenftande auf das, was eine lange Zeit hervor- bfiogen werde, nur durch die in Gedanken vorgenom- menen Multiplication des in einer kurzen Hervorgebrach- ten fchliefsen kann: feit einer Periode, die wenig [pä- ter als der gegenwärtige Zultand der Erde ift, haben fich aber die Arten unverändert erhalten. Die Schlüffe aus dem Vorigen find vorzüglich auf die Landfäugthiere anwendbar, Auch für die Filche und Wallerläugthiere, mithin auch für die Amphibien gel- Oo 5:9 m ten fie, . nicht dagegen für die Vögel, "welche fich' in der Luft auf eine nicht zu beftimmende Weife an die entlegenften Stellen, begeben können, - ; . In der nachftehenden Unterfuchung werde ich, um vorzüglich die vorftehenden Sätze durch.die Au- torität eines grolsen Phylikers zu beftätigen,. 'zunächft, die allgemeihen Betrachtungen über die Wohnorte der Fifche berückfichtigen, welche zuerlt Herr v.. Hum-= Boldt in feinem Auffatze über die Süfswafferkfche des mittlern Amerika bekannt gemacht hat. In der Einleitung zu dem eben erwähnten Aufs fatze zeigt Herr. v. Humboldt durch :eigne und von, Herrn Ramond beobachtete Thatfachen,, dafs die, Aufe enthaltsorte der Fifche keinen, von den: jetzigen ‚phyb=, Ichen Gefetzen abhängigen. Regeln unterworfen. finds; dafs die Auswanderungsgränzen weit zahlreicher find! als man annahm, dafs in einem durch Einmündungen zu«, Jammenhängenden Syfteme von Flüffen der Wärmegrad, die Tiefe und die Schnelle des Waflers, der Grad der, . Helle deffelben, die chemifche Befchaffenheit, die Be- fchaffenheit des Flufsbettes, fofern es fumpfig oder fellig ft, fo bedeutend auf die thierifche Organifation ein- flielst, dafs diefe Umftände einzeln oder zulammen nicht nurfür die Fifche, fondern felbit für die nur vorüberge= hend darin vorkommenden Amphibien und. felbft die, auf der Oberfläche fich aufhaltenden Infekten unüberfteig= - liche Hinderniffe werden. Die Geftalt des Bodens, der noch oberhalb der Schneegegend der temperirten Zo- nen bewohnt ift, hat einen noch gröfsern Einfluls auf, die Verfchiedenheit der amerikanifchen Fifche, Hinge nun auch bei den Thieren der Standort von der Temperatur der Befchaffenheit des Bodens oder N des Walfers ab, fo müfste man auf den Bergen des Ae- “quators bei gleich hohem Wärmegrade diefelben Fifche , inden als in der gemälsigten Zone. Dies ilt aber durch- Aare 584 aus nicht der Fall. Nach Herrn Ramond -findet man in den Pyrenäen Fifche nicht über 1170 Toifen, Höher oben bleiben die Seen fünf bis fechs Monate gefroren, und natürlich können die Fifche nicht im Waffer leben, wo fie fo lange den Einfluls der Atmofphäre entbeh- ren würden. In diefer Höhe beträgt die mittlere jähr- liche Temperatur + 1° bis + 19,3 ‚ und die Seen find vier Monate lang gefroren. In den Anden von Quito hat die Luft bei einer um 1300 Toifen beträchtlicheren Höhe diefelbe Tempera- tur. Gölte alfo für die Fifche daffelbe Standesgefetz als für die Pflanzen, fo würden die Gewäffer bis zu 2470 Toifen Fifche und Amphibien enthalten. Im Gegentheil aber findet man fie hier nicht über 14— 2600 Toifen. Diefelbe Urfache fcheint alfo die Exiltenz der Fifche in den Pyrenäen und.den Anden nicht zu befchrän- „Ken. Hier ift die mittlere Temperatur alle Monate im ganzen Jahre über 9°, während fie bei 1200 Toifen in den Pyrenäen nicht -+ 2° erreicht und im Winter die ‚Seen fechs Monate lang zugefroren find, mithin in manchen Monaten die Temperatur unter — ıo oder 12° finkt. . Auf dem Antifana aber ift in der Höhe von 2100 Toifen die Lagune von Mika in allen Jah- reszeiten frei vom Eife, In den Pyrenäen hört ‚das thierifche Leben da auf, wo es phyüfch nicht länger beftehen könnte, in den Anden weit früher. Dem- nach würden wohl gewifs die Fifche, die man auf 800 Toifen über die Seeen brächte, die von ihnen bevölkert find, leben, weil in diefer Höhe Land und Wälder nicht verlafsner find als die gleich warmen Bergfchich- ten der gemälsigten Zone, Das thierifche Leben erlifcht alfo in dem! Waller der holien Gegenden nicht, weil die jetzigen phyfifchen Kräfte es nicht geftatten, upd die Geletze, nach denen r 58% ————n es befchränkt‘ wird! vorfehiähen mit den Entwick Jungsgefetzen der organifchen Körper. “Auch: fchliefst Herr Ramond, dafs beim jetzigen Stande unferer Kennt- niffe die Annahme, dafs zur Zeit des Erwachens ‚der fchaffenden Kraft fich überall als Ausflüffe derfelben Organismen verbreitet haben, deren Bau der’ phyli- fchen Befchaffenheit jeder Oertlichkeit angemeffen ift. Wenn die in den Anden Statt findende Entvöl- kerung der höhern Gewäffer, ungeachtet fie phyhfch für die Thiere bewohnbar find, den fyftematifchen Ideen der Zoologen entgegen ift, fo werden diefe durch ‚die Lage der bewohnten Gewäller felbft vielleicht noch bün- diger widerlegt, Eine Poecilie, die Guapucha, und eine neue Art von Apoden, der Eremophilus, ‘find die einziger Bewohner des Bogotafluffes, der fich mehr als 500 Meter tief in das "Thal von Magdalena ftürzt. Ift es wahrfcheinlich, dafs beide gegen die Schnellig- keit und Schwere einer folchen Wäfferfäule, ‘bis zur Fläche von Bogota 1347 Toifen über die Meeresfläche gelangt wären. Dann aber müfste man fie in dem Magdalenafluffe finden, wohin fich’jener Flufs ergielst, und dennoch fehlen fie hier durchaus. Bei Popayan, in dem kleinen Fluffe Palace und dem Fluffe Cauca, über der Vereinigung des ‚Fluffes Vinagre, der fein Schwefelhaltiges Waller am Fufse des Puraceberges aufnimmt, lebt ein anderer] einfamer Fifch, der von der fenkrechten Stellung feiner Augen ı den.Namen Aftroblepus führt. Vier Stunden tiefer ift der Caucaflufs ohne Bewohner und diefer Filch er- fcheint nie wieder, A Auf den Walferebenen von Quito findet fich in den, dem Fufse der Vulkane entftrömenden Bächen nur ein Fifch, Humbolde’s Pimelodes Cyclopum. Er iftfelten, und zeigtäch nur des Nachts, aber bei den Ausbrüchen des Kotopogi und des Tungaragua ‚werden oft fo viele ° ausgeworfen,, dafs Epidemieen entftehen. Zugleich werden Ströme von’T'hon aus feitlichen, mehr als 1300 Toifen ‚über ‚der Wafferebene liegenden Spalten gewor- * fen, wobei ihre Geftalt nicht verändert wird, was we- gen der Weichheit ihres Fleifches und des Rauches der Yulkane doppelt merkwürdig ift. Offenbar kann nach, allen diefem ihr Vaterland nicht in jenen Bächen feyn, Eben, fo :wenig ftammen fie aus tiefer liegenden Ge- wälfern, und man mufs daher annehmen, dafs Ge in der Tiefe der Vulkane wohnen, wo man unftreitig un- terirdifche Seen annehmen muls, die fie, wie ‚der ein- fame Proteus die Kärntnerfeen, bewohnen. An derStelle, wo-fie jetzt leben, und wohin ihre Verwandte nicht dringen können, entftanden fe’und leben hier mehr in Folge der Schranken ihres Inftincts und ihrer Kör- perbeichaffenheit, als phyfifcher Hinderniffe. - Die An- nahme eines früheren Meeres, deffen Klippen diele Höhen, deffen Bewohner diefe Thiere gewefen wären, - löft das Problem ihrer gegenwärtigen Einfamkeit nicht, dern erfchwert es, indem fie f&ch theils in den Ge- wällern aller Berge finden, ‚theils nicht einfan vor- kommen müfsten. = Aus diefen Unterfuchungen ergiebt fich: 1) Die Verbreitung der Thiere auf der Erde rich- : fich nicht nach dem Verhältniffe zwifchen ihrer örperbefchaffenheit und den Gefetzen der Wärmever- theilung auf der Erdoberfläche. 2) Die Thierarten derfelben gleich warmen Zone bewohnen nie den ganzen Umfang, fondern nur einen gröfsern oder kleinern Bogen derfelben, der bisweilen felblt an mehrern Punkten unterbrochen ift. 3) Die zoologifchen Zonen derfelben Gattung, z. B. der..Antilopen, haben oft nicht denlelben Wär- megrad. 584 Dr 4) Die Abfchnitte derfelben Zone enthalten’ an . einander entgegengefetzten Ufern zweier Küftenlän- der Sammlungen‘ von Thierformen, die entweder durchaus, oder wenigftens immer ae en den find. 5) Derfelbe Gegenfatz findet von einem ‚Pole zum andern Statt. 5 ir 6) Folglich fand zwifchen den jetzt durch das Meer getrennten Feltländern nach der Entftehüng ihrer Thiere kein Zufammenhang Statt, indem fonlt die’ Ein- förmigkeit des Klima’s derfelben Zone die Fortpflanzung derfelben Arten auf dem Zwilchenlande bewirkt, haben würde _ 4) .Der letzte Satz wird-durch die Vebereinkünft zwifchen den Arten, welche die Polargegenden von Afrika, Aflen und Europa, die durch Infeln und Eisfel- der verbunden find, bewiefen, 8) Die thierifchen Formen find nach einzelnen Gegenden zulammengeftellt, deren Begränzungen fich nur felten durchfchneiden, und deren Ränder fich nicht immer berühren, mithin fcheint jede Thierform einen . eignen Punkt, wo fe exiltirt, mithin , wo fie gefchaf- fen wurde, zu haben. 9) Dennoch finden fich analoge Mittelpunkte für‘ die Gattungen und Ordnungen, nie aber für die Arten in grofsen Fernen, zwilchen denen man keineh:frühern Zulammenhang annehmen kann. 10) Die Hinderniffe der Thierwanderungen find zahlreicher als, man gewöhnlich annimmt. 11) Mitbin kann man nicht annelımen,, dafs alle Thiere nur an einer Stelle gelchaffgn wurden, von der he fich ausgebreitet hätten, fendern offenbar entftanden De an wichrerfh deren Zahl ınan indelfen , weil die Zahl der Arten bei weitem nicht genau beftimmt a 9 —_— beftimmt angeben Kann, Mn Br 555 a. fa Darfiellung der Gewebe oder. Syfteme’ und der Subftanzen, welche in die. Zufam- menletzung des thierilchen Körpers’'ein- - gehen. Von Brarnvirte, (Journ, de phyfique. T. 94. Bunt? ff.) Seitdem Bichat, geleitet von einer Idee, welcher.die Wiffenichaft viel verdankt, und für welche allein fe ihm eine beftändige Erkenntlichkeit fchuldig ift, die vorzüglichlten Subftanzen, die in die Zulammenfetzung des menfchlichen Körpers eingehen, in’ Gewebe oder Syfteme zulammenzuftellen verfuchte, denen er Namen und eigenthümliche Merkmäle anwies, haben fieh,meh- rere fremde Anatomen bemüht, die Unterf[cheidung. und. Eintheilung der von ihm angenommenen, ‚Gewebe zu berichtigen oder zu verbeflern. Namentlich ift dies anfangs durch Meckel, dann ‘durch Mayer gelchehen, Ohne: in eine kritifche Unterfuchung ihrer Anfichten einzugehen, welche mir mehreres Treffliche zu enthalten Icheiuen, fetze ich hier'nur die Tabelle her, welche ich im letzten Jahre in meinen Vorlefungen üher Ana- _ tomie und Phyhiologie für die, in die Zufammenfetzung der Thierkörper eingehenden Gewebe vorgelchlagen babe. Es findet Sch 1) ein hervorbringendes oder zeu- gendes Element, das Zellgewebe oder einlangends Gewebe; 2) Secundäre Bi Diefe find: A. Die contratile oder Muskalfafer, B. Das Nervenmark und die Nervenfafer rg die erregende Fafer. Indem lich das hervorbringende Element etwas mo- difieirt, ohne feine Haupteigenlchaften befonders abzuän- ‘ verborgenen oder Kryptifchen Apparat enthält... dern, entftehen mehrere Gewebe oder Syfteme, die man in vier Gattungen und neun. Arten theilen kann, +... -« Die erfie‘Gattung begreift Gewebe; welche immer- wirklich äufserlich oder mit den fremden Körpern in Berührung find. u. ‚Die hierin enthaltenen Aus ind: Hofe a) das Hautfyjtern, welches vorzugsweile den frei« liegenden oder phanerifchen ") Apparat begreift, b) das Schleimhautfyftem, ‚das vorzugsweile dem) ihr Di, » Die zi8eite Gattung: liegt unmittelbar unter der Raen ‚und 'gehört welentlich der Ortsbewegung an. Sie enthält: W c) das faferige Gewebe, das elaftifch ift oder nichtz, d) das faferigknorplige und knorplige TRRIRR, e) das Knochengeiwebe. ö Die dritte Gattung hat diefelbe Lage als die zweite, und ift in der That nur ein Theil davon. Sie ift der Be- rührungsapparat‘der Organe und enthält zwei ARtängs, f) das /erö/fe und 8) das Synovialgewebe. 3 Die vierte Gattung liegt am tiefften, in dem, wi chen beiden Theilen der Hülle des Thieres befindlichen Zellgewebe.‘ Dies ift das Gefä jsgeiwebe, WERE ans zwei Gattungen, h)-dem: centrifugalen oder ie ae ei sarteriöfen; und i)- dem centripetalen. und zurücktretenden, ‚oder dem'einfaugenden und venöfer belteht. Pl a) Fhanerifchen Apparat nenne ich, im Gegenfatz von kryptilchem R den, welcher alle Organe begreift, die ich an der Ober- fläche des Thierkörpers entwickeln, und hier mehr oder weniger 'hichtbar find, wie die Haare, Zähne; die Organe des.Schens,, Hörens u, Lkw. ö r ; a ee a, — le ? A. Das erfte der fecundären Gewebe, das Con» gractile, giebt zwei Gattungen. "Von diefen liegt die erfte immer dicht unter der thierifchen Hülle, wovon es mehr oder weniger abhängig ‚ält, Sie begreift zwei Arten: a) das Unterhautmuskelgewsebe; b) das Unter/ehleimhautmuskelgewebe, ı Die zweite Gattung liegt tiefer im Zellgewebe zwi fchen beiden Abtheilungen der Hüllen und begreift nur eine Gattung: c) das tiefe Muskelgewebe oder das Herz. B. Auch aus dem zweiten Element laffen ich zwei Gattungen bilden. Die erfie ift das BER fyftem. Dies giebt zwei Arten: *,. ..a) das markige, Rn „+ b) das nichtmarkige Konıksari ‚tem. Die zweite oder das eigentliche Eh zerfällt a) in das Nervenfyftem (des thierifchen, und b) das Nervenfyftem des vegetativen Lebens. _ Indeffen find diefe Arten felbft beim Menfchen und den Säugtbieren durch Uebergänge verbunden, und über den erften Typus der Thierreihe hinaus nicht mehr von einander getrennt. = Aufser diefen Syftemen, deren Vereinigung 'die Organe bildet, gehen andere, von ihnen verfchiedene Elemente in die Zulammenfetzung der thierifchen Kör- ‚per ein, die Producte der Organe. Sie find doppelter Art. Die erfte enthält die Flülfgkeiten, welche ich innere nenne, und die mehr oder weniger lebend, krei- fend find od nie ausgeworfen werden. Dies find Chylus, Lymphe, Blut und felbft das Fett,. das aber “doch fchon etwas von denen der andern Art hat. Diefe befteht aus den niedergelegten, feften oder. flüfügen Subftanzen, die, im Gegenfatz ale den vorigen, im- ner an der Oberfläche liegen. Sie find durchaus todt und verlaffen die Oberfläche entweder fogleich, -oder . verweilen längere oder kürzere Zeit auf ihr. ' Fefte Körper diefer Art find die Färbefubftanz der Haut, die Kryftalllinfe, die Obhrknochen der Fifche, die vorlie- genden Theile der Zähne, Haare, Federn, Schuppen, Nägel, Hörner. Zu den Flüffigkeiten diefer Art gehö- ren alle ab- oder ausgefonderten Säfte, gleichviel wel- che Beltimmung fie haben. : u Rs Chasrıer über den Flug der "Infekten, (Journ, de phyfique. T. 91. p. 199 f£,). Der Stamm oder Thorax der Infekten lenkt fich vorn | mit dem Kopfe, hinten mit dem Hinterleibe ein und ., Befteht‘ aus drei Abfchnitten, Zazreille's Prothorax, Me/othorax ind Metathorax. Den erften nennen Giwier und Dümeril-den erften Abfchnitt des Stammes, ‘den zweiten Bruft. ' Geoffroy fieht fe und alle Abfchnitte als Wirbel’an, worin das Thier wohnt. Blainville fchlug vor, die ganze Abtheilung Thorax zu nennen, und die drei Abfchnitte nach Zahlen zu beftimmen, er bediente fich Larreilles Benennungen. Man unterfcheidet den obern oder Rückentheil und den untern, die Fülse tragenden Brufttheil. Diefer heifst in den drei‘hintern Abfchnitten auch Brufimufchel (Concha pectoralis.) Bei den Koleopteren , Orthopteren, Hemipteren, den meilten Hymenopteren nimmt der Prothorax in feine hintere» Oeffaung den vordern Theil des mittlern Ab- fehnittes;, diefer, wohl aber nur bei den Koleopteren, den obern und vordern Theil des Metathorax auf. Zu diefem, Behuf ziehen fich der Mefothorax, oben auch der Metathorax vorn zufammen. Lockere Bänder halten diefe Theile zufammen. „Die Bedeckungen des Thorax find überall SER ein inneres Gerüft verbunden, an dem fie hängen, und anwelches fich die Muskeln fetzen, Die felteften Stücke deffelben fiützen die Flügel, - Bei vielen Infekten beftehen die Bedeckungen aus Klihtein fehr elaftilchen Stücken, die durch lockere, Bänder verbunden find, bei andern find diefe verfchmol- zen, dann,aber find die Bedeckungen gewöhnlich bieg- ‘famer und werden da, wo Bewegüng Statt finden foll, noch dünner. Bei den Koleopteren, Orthopteren und Hemipteren ift der Prothorax anfehnlich, und befteht bei den meiften Koleopteren aus einem oder höchftens zwei,. unter fich verbundenen Stücken. Auch bei einigen’ Hemipteren ift,er fehr feft, Bei. diefen drei Ordnungen fcheint, er ı zum Theil zur Erhaltung des Gleichgewichts. mit dem Hinterleibe und dem hintern, oder Flügeltragenden Theile des Thorax beim Fliegen beftimmt, indem diefes am beften Statt findet, jemehr der Körper horizontal liegt. Doch reicht er, wie z.B. bei Lucanus, felbit in Verbindung mit dem Kopfe, hiezu nicht hin und der Flug ift daher hier falt fenkrecht und fchwer. * Bei manchen Käfern fteht feine Gröfse und Feltig- keit mit der Gröfse der in ihm enthaltenen Muskeln, der ftarken Vorderfülse und der an ihn gehefteten Mus- keln, welche den Prothorax auf dem mittlern ‘Ab- fehnitte bewegen, und mehrerer Ra rege in Be» ziehung. £” F} h 590 ee “ "Bei den Libellen, wo er aus zwei’ getrennten Stücken befteht, muls er beim Fliegen, woran er we- nig Theil nimmt, frei feyn, idend Be ihre Beute im’ Fluge mit den Vorderfülsen ergreifen, fefthalten ünd' frelfen. Bei den Hymenopteren, Lepidopteren und Dipte- ren, ilt der Prothorax in zwei, faft unabhängige Theile getrennt. Der Rückentheil ift meiltens wenig deutlich,‘ und bisweilen mit dem Mefothorax verbunden; u Bruftbeintheil enthält die Muskeln der vordern "Fuls- paare und ift meiltens in einen vordern und einen hin-' tern Theil zerfällt. EL. Bei den Hummeln, We/pen, Bakhant- Bildbt der obere Theil oder das Halsband‘ (Collare) einen voll“ kommnen, beweglichen, einfachen Ring, def für den’ Flug fehr wichtig ift.: Bei Tenchredo, Chryfis, Sphenz usf. w. ift diefer Ring unvollkommen, hat aber ee Functionen. "Im Prothorax finden fich als Stützen uk Muskel- hefeftigungspunkte felte, an die Beldeckungen geheftete und mehrere gquere, von einem Mittelpunkte ausge- hende, an die untere Wand geheftete, bisweilen durch- löcherte Theile. Die "letzten ' nenne ich — (Rami furculares). ea Im Allgemeinen nimmt er am Fluge nur durch feine Schwingungen Theil. Die Flügel fitzen immer an den beiden hintern Ringen, die man daher Flügelftämme (Trunci aliferi) oder Flügelabfehnitte nennen kann, Immer ift dieler Theil rundlicher und höher als die übrigen. Er enthält faft nur die Flugmuskeln und einige Trachäen, indem bei den gut fliegenden Infekten das in ihm enthaltene Stück des Darmkanals fehr zart ift, mithin beim Fliegen gicht hinderlich wird. Nür bei den Libellen find die. Flügelabfchnitte, wie ihre Muskeln, ungefähr gleich, treten nicht in einan- der und find in dem Brufttheile verichmolzen. _ Die- felbe Verfchmelzung findet bei den Koleopteren, mehre- ren FOpmpptereh, Hymenopteren und Dipteren Statt. Oft, fo bei den Hemipteren, den Hymenopteren, Lepidopteren, Dipteren, ilt der mittlere Abfchnitt fehr, grofs. Erträgt die obern Flügel und die ftärkften, bei-. den Flügel gemeinfchaftlicben Muskeln, und nimmt ei- nen grolsen Theil des hintern Abfchnittes ein,, der des- halb ‚oft nur an feinen Seiten ka kleine Efsäng, muskelu enthält. - ‘ Nur bei den Koleopteren und Orthopteren ift der Smile Flügelabfchnitt, der die wahren Flügel, trägt, der anfehnlichlte. Nur bei den Koleopteren enthält er aufserdem die beiden Flügelpaaren gemeinfchaftlichen Muskeln, und das vordere, faft ganz durch das hintere eingenommene Ses- mient-nimmt nur wenig Theil am Fluge, indem es nur fehr kleine, den Vorderflügeln beltimmte Flugmuskeln enthalten kann. Da fich der Flügelftamm natürlich abwechfelnd aus- dehnt und verengt;. do. find die feinen Rücken bil- denden Stücke nur durch Bänder vereinigt, und mit dem‘ Bruftiheile und den-Flügeln fehr frei eingelenkt. Die Brufimufehel entipricht dem Bruftbein, den Rip- ‚pen und Schlüffelbeinen der Vögel und hat ihre Function, dtützt daher die Flügel. Da aber die Muskeln im In- nern liegen, fo liegen auch die Befeftigungspunkte der Muskeln, wie der Bruftbeinkamm, im Innern" Innenbrujftbein (Entofternum) nenne ich. ein ‚oft gefpaltnes, feftes, immer vorhandnes Stück'in der Mitte des Bruftbeintheiles, an das fich mehrere Muskeln heften, und das befonders bei einigen Koleopteren Ichr ee) 593 — Stark: ift ,-"wös Tein/hinteres hin Kia mr Wake) Jrück genannt worden ift, ' Immer finden fich kleine te oder vielleicht Bänder (wenigftens fahe ich keine Fafern), welche zur Annäherung der Seitenwände der Bruft dienen, "des halb find die Aefte des Gabelftücks nicht mit: den Sei- tentheilen der Bruft verwachfen. Gewöhnlich heften fich an fie die erwähnten elaftifchen Bänder,‘ die fich an die Bruftwände oder die Flügelftützen fetzen. Ueherall find die durch fefte Streifen ‘oder andere Mittel befelligten Flügelftützen oder Bruftfchlüffelbeine die ftärklten Theile des Stammes und immer biegt fich das obere Ende nach innen um. Sie lenken’ fich bald unmittelbar mit der Grundfläche des quer liegenden, und durch fie in eigen äufsern und einen innern Theil abgetheilteh" Flügels, bald mit ihm und dem Hacken durch Konöchelchen ein, Bei den Käfern nenne: ich vordere oder Schild- \ Jehlüffelbeine (Claviculae anteriores f. feutellaride) die Stützen der Flügeldecke, und Srütsplasten (Laminae ful- erales) die Schuppen, -an weiche die Eee ge ‚beftet find. Der Rücken (Dorfum)' die ebeträchtlichfte Scherfiie | des obern Thejls des Flügelftammes, ‘ift nach oben ° gewölbt, nach nnten ausgehöhlt. Er lenkt fich'mit den Flügeln ein, ‘und an''ihn- fetzen Gch die haupt- fächlichften Flugmuskeln, die’fich nur bei den Libel- len ‘unmittelbar an die Flügel heften, Für jedes Flü- gelpaar findet fich ein Rücken, deffen Gröfse mit der ‘ Wichtigkeit feiner Flügel und ihrer Muskeln im Ver- hältnils fteht... Oft ift-er ‚durch eine Mittellinie in zwei Seitenhälften getheilt, an denen fich bei den Ko- leopteren und‘Hemipteren gleichfalls fymmetrifche Län- genltreifen finden. Immer © Inmer 'krümmen fich feine Ränder nach unten. Die feitlichen tragen die Schulterfortfätze (Apophyfes humerales), ‘durch welche fie fich unmittelbar oder durch Knöchelchen mit der innern Seite der Flügel- grundfläche verbinden. Die übrigen eckigen Theile der. Ränder dienen zur Einlenkung des Buckens mie den benachbarten Theilen. } Bei den Koleoptern wird der Körper des Rücken in der Ruhe durch die Flügel und Flügeldecken bedeckt, und fein vorderer, Zufammengezogener, aber durch eine Membran bedeckter Theil unter dem mit ihm eingelenk- ten Schildchen verborgen. -Vorn endigt er fich durch eine quere, falt fenkrechte halbe Scheidewand, "das Praedorfum oder die Halsfcheidewand, an die 'fich das vordere Ende der Rückenmuskeln fetzt, indem: diefe nicht an das Gewölbe des Rückens reichen. In den meiften übrigen Ordnungen fetzen fich Bei an den vordern Theil des mittlern Drittels des Rückens, Bei den Grylien verengt er fich vorn nicht'un im den Prothorax zu treten, wohl aber bei den Cigalen. „Dagegen ift bei den Pentatömen der breitefte Theil des. Dorfum vom Prothorax "bedeckt. Bei mehrern Hyme= nopteren endigt fich der Rücken vorn durch ein, in das Halsband, den obern Theil des Prothorax, treten- des Vifier und lenkt fich damit frei ein, ' "Bei den übrigen Ordnungen dringt diefes Stück nicht in den Protliorax. " Bei den Hemipteren, Hymenopteren ; Tieisidoptek ren, Dipteren und einigen Neuropteren ift der Rücken der obern Flügel weit grölser als der der untern, der bei den Dipteren, wie die hintern Flügel, faft null ift. Dagegen ilt er bei den Koleopteren und Orthopteren am gröfsten. Bei den Libellen find beide gleich. . Falt immer wer.en die beiden Flügelpaare durch die eignen beträchtlichen Bewegungen des Rückens zu- M. d. Archiv, VIl, 4. Pp eich und gleichmäfsig a Hebt er fich,. da zieht er die innere Seite der Wurzel des eingelenkten Flü- gels nach, was.das 'Sinken der. äufsern ‚Seite, und .des Flügels bewirkt. Nähert er fich dagegen dem Bruft- beinftücke, fo erheben fich: die Flügel. Beim Sinken der.Flügel wird. der Rücken ı ‚von var nach hinten, oder fo gekrümmt, .dafs fein. vorderes Ende fich. dem hintern' ‚nähert, ‚der mittlere Theil fich hebt und die Seitentheile fich entfernen. . Beim Heben. der Flügel findet ganz das Gegentheil Statt, .. Das vor- dere Ende entfernt fich vom hintern,' die Mitte -fenkt und die Seiten nähern fich. Beugung nach einer Rich- - tung bewirkt alfo Streckung in der entgegengefetzten. Der Rücken fitzt hinten am Körper und den beiden Aelten eines halbmondförmigen elaftifchen Stückes, das einen Hebel bildet. Mit Ausnahme einiger Hymenopte- ren, den Hummeln, Bienen u.f. w. ift er unzertrennlich damit verbunden. Diefes Stück ift faft ganz frei, indem fich nur ein kleiner Muskel an das vordere und innere Ende jedes Aftes fetzt, Dies ift das Schildchen meh- rerer Schriftfteller: ich ‚nenne es Pofidor/um oder Schwengel, [chwengelförmiger Anhang, Mit Ausnahme der:Libellen fetzen fich überall die Rückenmuskeln oder Senker der Flügel hinten an die, hohle Fläche einer queren Scheidewand, die nach hin-, ten Stark gewölbt, im hintern Theile ihres obern und untern Randes frei und nur von der Seite mit der Bruft- mufchel eingelenkt, oft mit ihr, wie bei den Gryllen, Cigalen, Schmetterlingen und Dipteren, genau ver[chmol-, zen ift. Ich nenne fie die Rippen/cheidewand: oder. den Rippentheil, weil Ge den Rippen der Vögel, analog beim Fluge wirkt, indem fich die Niederzieher der, Flügel und Erweiterer des Stammes mit ihrem hintern. Ende an fie fetzen. _ Mit Ausnahme einiger Hymeno- pteren trennt fie den Thorax vom Hinterleibe, und kann — 595 daher als Zwerchfell angefehen werden. ‘Unten ift fie ‘"meiftens nach hinten gerichtet, wozu lich' bei einigen Koleopteren, namentlich Bupreltis, Capricornus; bei ei- . nigen Hemipteren dagegen nach vorn und durch Bän- . der mit Bruftbeinfortfätzen vereinigt. Bei den Hyme- nopteren mit geltieltem Hinterleibe liegt er ganz im Me- tathorax und lenkt fich nur durch feine Aefte mit dem Schwengel und dem Flügelwurzelknochen ein. Faft immer liegt bei aufftzendem Hinterleibe der “ Kintere Theil des obern Randes diefes Stiels, falls er fich findet, frei, mit dem Schwengel blofs durch eine ftarke, -fehr lange Haut verbunden, welche das Innere des Stammes fehützt und beim Fluge abwechfelnd'ge- fpannt und erfchlafft wird, Sie fehlt bei geftieltem Binterleibe, weil das Rippenftück im Innern des Mexa: thorax liegt. Offenbar mufs hiernach die Wölbung, des Alpe ftücks bei Zufammenziehung der. Rückenmuskeln ver- mindert werden, um den Stamm zu erweitern, was ohne die Freiheit des hintern Theils vom obern und un- tern Rande nicht möglich gewelen wäre. Nur die Grylien machen eine Ausnahme, indem fich das zwei- gelappte Rippenftück ganz im Stamme befindet, und feinem obern Rande nach vorn eng und unmittelbar mit dem Schwengel, hinten durch denfelben Rand mit den obern Bedeckungen des Hinterleibes verbunden ift. Bei den Libellen fetzen fich die Heber und die Niederzieher der Flügel unten an den Bruftbeintheil, nicht an innere Ouerfcheidewände, Indeffen fehlen diefe nicht, nur ift ihre Beftimmung zum 'Theil verändert, indem fie nach aufsen liegen und die obere Bedeckung des Flügeltragenden Stammes bilden helfen, wenn fie gleich auch fo zur Erweiterung deffelben beitragen. Der unten oft wenig biegfame Hinterleib wird bisweilen, wie beiden Cigalen, hier durch die hintere Ver- Pp2 596. ——> längerung der Bruftbeinfläche des Metathorax unter- ftützt, Bei den meiften Koleopteren und einigen Hemi- p!eren trägt feine untere Flächevorn in der Mitte einen {pitzen Vorfprung, wodurch er fich auf die Mitte des Bruftbeins ftützt, fo dafs er die Bewegung der hintern Bäliten nicht hindert. _Aufserdem ift er, wo. er auf fitzt, oben durch ftarke Bänder an. das Rippenftück; oder die obern Anhänge des Metathorax geheftet: fo bei den Koleopteren, mehreren Hymenopteren, den Lepi- dopteren, Dipteren u.f.w. Bei den Libellen wird er oben auch durch ftarke Muskeln angeheftet. Bei den Hu:nmeln liegt er an dem Bruftbeintheile der Bedeckun- gen, wird durch Bänder in die Höhe gehalten und durch Muskeln befeftigt, deren Sehnen durch eine befondere, - über der Einlenkung mit dem Metathorax liegende Oeff« zung austreten. ‘Der Hinterleib ift wohl das Prater ER Athmens, befonders des Einathmens, wenn gleich dies in einigen Fällen auch durch die Bruftftigmen Statt finien kann. Er ift der verfchiedenften Geftaltsverände- zungen und Bewegungen fähig und eine Art Blafebalg, wodurch der Flügelftamm mit Luft verfehen wird, def- fen Bedeckungen ifn Ruhezuftande der Flügel "unbe- weglich bleiben, indem er, zugleich mit den Flügeln, fein freies Ende emporhebt. Zieht er fich zulammen, fo treibt er Luft in den Thorax und vermindert das fpecifiiche Gewicht des Körpers. Hierauf nimmt er an der allgemeinen Ausdehnung beim Senken der Flü- gel Theil und fteigt mit dem Stamm in die Höhe, in- dem er feinen vordern fchwerften Theil zuerit darbie- ' tet. Nothwendig jft, dafs er fich zugleich mit den Flü- = geln mehr oder weniger hebe, indem er fonft das Thier durch fein Gewicht herabziehen würde, da feine An- heftungspunkte an den Thorax hiıbei zurücktreten. Me 597 ı | "Da die am beften fliegenden Infekten den Hinter- | eib bewegen können, fo fcheint die hie ge feiner Beweglichkeit in Beziehung zu ftehen.” "Sein freies Ende ift beim Fluge, zu Veraänile) rung des Widerftandes der Luft, meiftens nach'unten gerichtet, wie das leichtefte Ende der Flügel zu dem- felben Behuf gleichfalls immer diefelbe Reue hat, Flügel im Allgemeinen. Ich fchränke mich hier vorzüglich auf meine eig- nen Unterfuchungen ein, und verweife wegen atısführ- licherer Angaben äuf die Memoiren der Akademie, Cu- vier’s vergleichende Anatomie und Larreille's Auflätze, Die Flügel find entweder trockne Membranen wie bei den Koleopteren, einigen;Orthopteren oder mehr oder weniger fchuppenartig, wie bei den Hymenopte- ren und Neuropteren, Bei den meilten der letztern behalten fie immer diefelbe Form. Faft alle Adern oder Streifen der Flügel find ovale, unten bisweilen blofs häutige Röhren, die eine Flüfßg- keit,und Trachäen aufnehmen Können, " Alle Flügel find im Allgemeinen, zumal] hinten Ed an ihrem freien Enden, fehr leicht und werden daher gegen diefe Stelle ‚hin dünner, fchwächer und fchmaler. ‚Die, welche Leichtigkeit mit Stärke verbinden, find, wie die der Libellen, Hummeln, Cigalen, am meilten zum Fluge geeignet. Immer fitzen fie auf den Seiten des Flügeltragenden Stammes, nach vorn vor- züglich mit ihrem fefteften Theile, der Wurzel ihres wordern.Kandes, fo dafsihr innerer Rand und ihr hin- terer Theil faft frei find, die Käfer und. einige Dipte- ren ausgenommen, wo der aus einer dünnen, biegla- men Membran gebildete Rand am Stamme liegt. So 598 EN BRENNER bilden’ die'Flügel”hinten ‚-wennfie'fichfenken ; "Hebel- ‘arme, auf welche die Luft frei wirken kann, um den Körper in. einer horizontalen‘ Lage zu ‚erhalten, » die Flächen der Flügel’fo zu drehen, dafs die untere fchief nach hinten gerichtet wird, und fo das Alehe an vorn zu ftofsen. - Bei den am beften iegeridei Vögel! nd‘ die Ba federn [tark und grols, vorzüglich nahe am Stamme. . Bei einigen Käfern find die Flügeldecken und Flj- gel, zu weit. vor dem Schwerpunkt befeftigt, und der innere "und hintere Theil der letztern kann, weil er ‚Ichwach ift und nicht“ weit genug nach hinten reicht, dem Hinterleibe und dem hintern Theile des Stammes nicht hinlänglich das Gleichgewicht halten, fo dafs deshalb diefe, infekten falt ganz gerade fliegen. Bei den Dipteren mit Ichwach‘ entwickelten Löffeln, wie Allus, Tipula, fcheinen mir die Flügel weiter nach hinten als nach vorn zu fitzen, weshalb der vordere Theil des Flügelftammes und der Kopf dem Hinterleibe beim Flüge das Gleichgewicht halten können, y Im Allgemeinen find die Flügel mit elaftifchen Bän-- dern. oder zurückziehbaren Adern verfehen, deren Hülle quer gerunzelt und deren-Höhle mit einem ela- ftifchen, Bande, angefüllt ift, - Djefe find vorzüglich‘ zur Erleichterung. der Bewegung, des Schliefsens, wobei die, Flügelhäute, gefaltet, werden und zum ‚Anfpannen Harlelben beim Vorwärtsbe wegen .der Flügel geeignet. ‘Zwar fehlen diefe Adera, den. Käfern, fie find \ ar hier‘ durch die,..dem ganzen’ hintern Theile der Flügelzukommende Fähigkeit in.der Ruhe fich von felbft | in eine Mengeikleiner fchiefer- Falten zu legen, erfetzt. ‚Diefe Fähigkeit fcheint übrigens.die Anwelenheit elafti- fcher ‚Bänder «in-ihnen. und: die :hohle. Befchaffenheit der Knöchelchen an ibrer Grundfläche zu beweilen. “Nach Herrn Blainville's Bemerkung haben die Fe- dern der Vögelan ihrer Wurzel elaftifche Bänder, die fie einander in der Ruhe‘ nähern. . Eben fo fah er in allen Theilen der Flügel der Fledermäufe elaftifche'Seh- nen und nach ihm werden die Flügel mehrerer Infek- ten durch ähnliche Bänder gefaltet. Die Flügel find nur, wenn fie niedergefenkt Ende völlig ausgedehnt, indem-ihr Knorpelende fich immer etwas nach hinten beugt, wenn fie fich erheben und: vorwärts wenden, wozu unter beiden Bedingungen der Widerftand der Luft beiträgt. Ihre Hauptbeftiminung iftyin diefem Widerftande der Luft einen Unterftützungs- punkt zu finden, von wo aus der Stamm fich in die Höhe wirft, und fich dafelbft fchnell genug aufzurich- ten, um in Verbindung mit dem Hinterleib eine ihrer Malfe angemeffene Centrifugalkraft zu erzeugen, wo- durch der Stamm verhindert wird, wieder herabzufin- ken. Zu diefem Belıuf find fie, entfaltet, immer nach unten fchwach concav,' nach oben fchwach convex, an ihrem vordern Rande nach vorn convex, hier wie ein fchneidendes Blatt nach hinten gekrümmt, wodurch diefer Rand, in Verbindung mit feiner Feltigkeit und Dicke, wenn der Flügel aufgehoben ift, in den Stand gefetzt wird, die Luft zu durchfchneiden, ihren Widerftand leicht zu überwinden, und dadurch eine, feiner Oberfläche und der Maffe des Flügels proportio- 'nirte, fehr wichtige Centrifugalkraft hervorzubringen. Die leichten Enden der Hauptfedern der Vögel geben hiergegen kein Hindernifs ab, indem fie unter diefer Bedingung immer nach hinten gewandt find, fo dafs der fchwerfte Theil jeder Feder und des eigentlichen Flügels zuerft vorwärts geht, der leichtefte folgt. ! Da bei den Vögeln die Enden der Federn leicht und biegfam find, fo geben fie, wenn fie jhre gröfste Oberfläche darbieten, der Luft einen defto bedeutendern Spielraum und fie werden dadurch mehr als der übrige Theil: der Federn: in.die Höhe gehoben, » Da hiernach die Flügel fich weder freifenken, ‚noch in.queren Rich- tungen ausftrecken können, fo wird ihre Bewegung auf. ibre: Wurzeln übergetragen. Wegen der Dünne. ihrer äufsern Enden durchfchneiden fie. beim Vorwärts- rücken, wobei fie, . wie. bemerkt," immer ‚etwas nach hinten gefaltet, find, ‚fehr leicht die Luft. . .. Eben fo “ verhältes hch.bei den Infekten, ‚deren Flügelenden fehr dünn, hinten gefaltet und biegfam.find. >> 4 vu, Bemerkenswerth.ift, .dals bei den ‚Infekten, ws fie. in‘ der Ruhe in querer Richtung gefaltet ind, die Karpalbeugung immer, wie, bei dem Vögeln, nach inlen: gerichtet: ilt, £ ss.11,Die Vogelilügel find nikokniee izebans; ‚als. die ‚Infektenflügel, weil 1) die Luft durch die. Zellen, wel- . m Alle Arten von Flügeln haben am Ende, des, Vor- derarms einen Theil,.;der. beirden Vögeln, . Fledermäur, fen und ‚den meiften Inlekten ‚der Karpus, bei den Li- bellen das Stigma ift. Er ift ftärker als die übrigen benachbarten Theile. des; Vorderarms und deshalb, fo wie durch feine Lage, ‚gefchickt die Intenhität der Cen- irifugalkraft zu vermehren, welche durch das Auf- und Vorwärtsheben des, Flügels erzeugt wird. Im Allge- meinen fängt von: .diefem | Punkte bei allen. Flugthie-, zen.der vordere Rand des Flügels an fich nach hinaenk. zu wenden. ., Beii den Käfern werden das Gewicht diefes Anlserh Bandes ‚und. feine Widerftandsmittel durch. eine eigne, Flüfßgkeit vermehrt, die beim Fluge den Schwerpunkt zu verändern fähig ift, und die fie willkührlich in ei-. nen langen, dicht unter den. beiden Armftreifen: lie- genden Beutel treten laffen. können, 'von dem fie wenig- ‚Stens das erfte Dritte‘ innimmt, ' Diefer Beutel wird, aber von innen durch. den hornartigen Theil der Strei-, fen gebildet, unten ‚befteht er aus einer ‚zarten. bieg«, ‚famen’Haut., In der Ruhe ift er gewöhnlich: fchlaft, "eine Membran auf der Concavität des. hornartigen Theils zurückgelchlagen. Bei den Libellen fchien mir. die zweite Hälfte, des ‚äufsern Randes in ihrem Anfange dicker als die ‚erlte, und aufserdem nähern fich ih mehrere andere Längen- ftreifen, Die Spitze des Flügels, oder, das- Stigma;, das man zichtjg, feinem Gebrauch nach, Balancier-, 608 _— Stange nennen könnte, welches eine klebrige; Fläfßg. keit enthält, befindet fich ‚falt'am‘ erg diefer zweiten Hälfte, n Diefer EU Theil‘ IR ae Flögelrandes und diefe'Stigmen ‚ welche eine Flüffigkeit enthalten, vermehren das Gewicht diefer Gegend’ des‘Flügels und fprechen für die Nützlichkeit der auffteigenden Centri- fugalkraft, welche bei der Winkelbewegung:des Flügels nach oben und vorn eentfteht, und auf die ich’ zuerft im Jahr 1810 im Inftitut aufmerkfam Be zu ha- ben glaube, Auch bei Tenthredo, Cimbex; Sirex, EISEN Vespa, Spbex u.f.w. findet fieh oben am Karpus 'eiü dunkler Fleck. Bei andern Hymenopteren und meh- reren Orthopteren, Lepidopteren' und Dipteren ift diefer fehwere und feftere Theil des Flügels durch die ‚Annäherung der eriten Längenftreifen und — a Streifen gebildet, ‚Bei den Pentatomen finden 'fich der vordere Flö- gelrand und alle erforderlichen Bedingungen deffelben, die Feftigkeit und die Gewichtsvermehrung in dem am meiften: nach vorn vorfpringenden Theile, im gan- zen hornartigen Theile der Flügeldecken, der fich beim Fluge an den Flügel hakt; mithin ift der äufsere Rand des Flügels felbft verhältnifsmäfsig fehr fchwach, Des- halb. ift hier das’Ende der Flügeldecken häutig, Da ihr vorderer Rand beim Fluge den vordern Rand des wahren Flügels bildet, fo hatte der zum Durchfchnei- den der Luft 'beftimmte Theil deffelben Feltigkeit nö- thig, das Ende aber mufste leicht und biegfam feyn, um beim Niederfenken des Flügels dem blyrrrna der Luft defto mehr Oberfläche darzubieten. Die obere,’ gewölbte Fläche des Vogelflügels if der 'Luft undurchdringlich und die untere ift, " unge- achtet ihrer Concavität, grölser als jene. Ohne das ‚Gewicht bedeutend zu’ vermehren‘, wurde diefe untere Fläche und der Einflufs' der Luft auf fe dadurch ver- grölsert, dafs hier durch die Bärte ‘der Federn eine ‚Menge Zellen gebildet werden, deren Wände, die nach . hinten geneigt find, und deren unterer Rand in derfel- ben Richiung gewandt ift, beim fchnellen Senken des Flügels die Luft fo zurückhalten, dafs dadurch ihr Widerftand die möglichft ‚grofse Wirkung hervorbringt. © lchi glaube, dafs bei der'gröfsten Ausdehnung des Flügels der Daumen fich durch feine Muskeln, viel- leicht auch durch die Zerrung des elaftifchen Bandes, entfernt und dadurch die an ihn gehefteten Federn nach unten gerichtet werden, wobei fie die Luft zurück- halten ünd dadurch den Widerftand derfelben vermehren. F Die Haut der Fledermausflügel ift durch eine Menge kleiner, zwilchen ihren beiden Platten 'behnd- lichen Sehnen fähig, viele Fältchen zu bilden, welche vom vordern Rande und der Mittellinie des Stammes aus Gich von einander entfernen und fo fchief 'an dem kintern Rande des Flügels endigen. Die Anwendung diefer Fältchen begünftigt, davon abgefehen, dafs da- durch die Oberfläche vermehrt wird, das Aufhbalten der Luft beim Senken des Flügels und das Austreten derfelben bei der entgegengefetzten Bewegung. Aufser- dem faltet fich die Zwifchenarmhaut mehr ‘oder weni- ger nach unten, vorzüglich an der 'Handwurzel, ‘wo Ge anfehnlich tief herabfteigt und fich felbft mit’ den Daumen nach hinten krümmt, Hierdurch wird die Luft in’diefer Membran zurückgehalten, ‘'häuft fich im Flügel beim Senken 'deffelben an, wirkt fo mit mehr Kraft zurück und bringt einen Erfolg hervor, welcher der Ausbreitung der untern Fläche des Flü- gels, fo wie der Gröfse und Stärke feines’ vordern Randes und der Länge des Bee ei welchen fie wirkt, angemeffen ift; S u» ‚Die Gröfse: der hohlen Fläche des Flügels der In- fekten und die Mittel, ‚die Luft hier zu fixiren ,"wer- den durch die 'Nebenflügel, :Falten und andere An- hänge, vermehrt. Aus: diefem Grunde:ift der vordere Rand«des Libellenflügels' nach unten und hinten ge- krümmt. Viele Flügel, zumal die hintern, haben, weil. ihre innere: Seite fehr weit nach hinten liegt, Stark nach unten gebogen ift, und felbft bis unter den: Zlinterleib reicht, mehr Mittel, die Luft an ihrer Wur« zel zurück zu halten, und den hintern Theil des Kör- pers zu tragen. So verhält es fich ‚bei mehreren Li- bellen ‘und Lepidopteren, : Hier alfo vergröfsert fieh die Oberfläche im Verhältnifs zur Verkürzung des He- belarms, ‚worauf die Luft wirkt, ‘ Vorzüglich wird. die Oberfläche durch grofse Längenfalten' vergröfsert, die alle an ihrem Ende mehr oder weniger 'nach hin- ten gekrümmt find, wovon einige fich von der‘Wurzel des Flügelsgegen’die Spitze erftrecken, andere in grö- fserer Menge, indem fiefick immer ftärker krünmen, ich am .hintern Rande endigen, Diefe.Falten find'fo angeordnet, dafs-fie die Ruderbewegung der Flügel am ‘ meiften begünftigen , indem diefe die Luft bei ihrer Be- wegung, nach unten ‘und hinten fefthalten. " Vorzüg- lich gefchieht dies auch dadurch, dafs die Seiten’ der Längenfalten ‚oft eingekerbt und ihre Enden in kleine Querfalten abgetheilt und unterabgetheilt find, welche durch. Längen- und Querftreifen befeftigt werden. Bei den Libellen und Heufchrecken,, wo diefe Fal- ten aım deutlichften find, finden lich die ftärkften Strei= fen am Gipfel: der Längenfalten, : die‘am untern Ab- fchnitte befindlichen find dünner und fehlen oft. ganz. Nur bei den Libellen, deren Flügel beftändig ausgebrei- tetfind, erhalten kleine. Querwände beftändig die Geftalt diefer Falten. und. am ‚Gipfel der Streifen finden fich kleine, mit der Spitze nach aufsen und hinten gerich- tete 'krumme Stacheln. Diefe Anordnungen ‘aber find in’beiden Familien der allen Flügeln zukommenden Fä- higkeit untergeordnet, ‘ohne Befchwerde beim Auf- und Vorwärtsitreben die Luft zu durchfchneiden‘ und dabei nur fo wenig von ihr als möglich Erwera un = halten. i Bei andern Infekten, z.B. Xylocopa MER dem Hummeln, Tenthredo, Cimbex, haben die mehr oder weniger regelmälsigen fchiefen Falten der Flügelfpitzen oben kleine Stacheln oder fteife und gekrümmte Haare, deren Enden fchbief nach aufsen und hinten gerichtet find, und deren Grundfläche unten eine‘ kleine Vertie- fung enthält, welche die ausgehöhlte Fläche des Flü- gels vorzüglich an feinem Ende vergröfsert, wo der Widerftand der Luft befonders nothwendig ift. ; Diefe Stacheln find defto zahlreicher, ‘je feltner und unregelmälsiger die fchiefen Falten find, fo dafs hie einander vermuthlich gegenfeitig erfetzen. : So hat Xylocopa, wo diele Falten ziemlich zahlreich find, we- niger fteife Haare als die Hummeln, und zumal als‘ Tenthredo und Cimbex, wo die Falten weniger ftark find. Bei Sirex, Scolia, Sphex finden fich mit regel» mälsigen und in Ba vorhandenen fchiefen Falten keine Stacheln. Diefe fteifen Haare find mit: ihren Sateih fchief nach hinten und aufsen gerichtet, wodurch fie unfähig werden, beim Senken der Flügel die‘ Luft'zurückzu- halten, die dagegen darüber weggleitet, wenn der Flü- gel auf- und vorwärts gerichtet wird, Die fchiefen Falten: der Flügelenden finden fich auch fehr regelmäfsig, bei einigen Arten von Pentato- ınen und andern Hemipteren, und find hier überdies an den Seiten quergefurcht. - Im Allgemeinen find alle Flügelhaare; gleichviel, ob- hart oder weich, eben do.die Schuppen der Schmetter- linge; «unabhängig von ihren übrigen Beftimmungen, Mittel, die Luft beim Fluge zurück zu halt in- dem fie die Oberfläche und die Anhaltspunkte ver- mehren. Das hier über da Nutzen der durch die Flügel- bärte der Vögel gebildeten Zellen; die untern Vorlprünge des Stammes eben dieler Flügel; die Falten der Fleder- mausflügel; den umgebogenen Rand, der fich während des Fluges an der vordern Seite dieler Flügel bildet; die Falten an den Infektenflügeln, ihre nach unten vorlpringenden und - bisweilen nach hinten gewandten Ränder; die kleinen untern Vertiefungen an den Flü- gelfpitzen mehrerer Hymenopteren, die überall die Luft beim Niederfenken der Flügel zurückhalten, und dadurch den Widerftand derfelben vermehren, Gefagte wird durch die von Moroft (Biblioth. univerfelle T. ı2.) über ‚den Stofs des Walfers gemachten Verfuche: beftätigt, Man: kann aus diefen Ver[uchen fchliefsen: 1) dafs die Lufttheilchen nicht von einander unab- hängig, fondern, wie die Theilchen des Waffers, mit einer Starken gegenfeitigen Zufammenhangskraft verfehen find; 2) dafs die Luft, welche ich gegen die Flögelfläche drängt,. wenn .diefer fich fenkt, fie veranlafst fich ge- genfeitig zu unterftützen und zulammen gewilfermafsen einen feften Körper zu bilden, vorzüglich, wenn fie durch die Zellen der Federn oder die umgefchlagenen’ Ränder und Vertiefungen an den Infektenflügeln zu- rückgehalten ‘werden; 3) dafs der Widerftand der Luft gegen das Sen- ken der Flügel aus allen diefen Gründen mehr als dop- pelt fo grols'ift, als wenn fie unten ganz einfach wären. Im eriten Falle wirkt die Luft gegen die Flügel- fläche und ihre Vorf[prünge mit einer Kraft, "die man der der Schwere ungefähr gleich fetzen kann. In- dem alfo diefe Kräfte fich in diefein Falle das Gleich- DR 607 gewicht halten, und der Flügel ungefähr an’ derfelben Stelle bleibt, fteigt der Körper des Thieres vermittelft der vollen Muskelkraft empor, und. die Flügel erhal- ten dadurch das Anfehen, als ftiegen fie herab. Alle fliegende Infekten, nur die Dipteren nicht, haben vier-Flügel, und felbft diefe machen vielleicht | keine Ausnahme, indem ihre Löffelchen durch Vergrö- fserung der Grundfläche der oberu Flügel die untera Flügel erletzen. Ihre Balancierftangen find nicht für unvallkommen ausgebildete Flügel zu halten, indem man auf diefe Weife nicht die bleibenden Merkmale bezeichnet. Nach Larreille können fie zum Athmen dienen, eine defto wahrfcheinlichere Vermuthung, da_bei der Ruhe der Flügel der Flügeltragende Stamm ganz unbe- weglich zu feyn fcheint, und die Bewegungen der Balancierftangen mit denen des Hinterleibes zum Fort- treiben der Luft im Innern dienen Können, indem die Bruft,. wenn gleich nicht ftark, abwechfelnd dadurch ‚zulammengedrückt wird. Die Flügel mehrerer Koleopteren, Orthopteren und Dipteren find oft vollftändiger als jeder Flügel an- derer Ordnungen allein genommen. In der That find die obern Flügel der Hemipteren, Hymenopteren und Lepidopteren, an den vorderften Theil des: Thorax geheftet, länger als die hintern, fefter und fchmal an ihre Grundfläche, nicht fo angeordnet, dafs fie den Widerftand der Luft begünftigen können, und nur ein Complement der hintern. Diefe breiten fich weit nach hinten aus, find mit einem vordern, fchwachen und nach oben gerichteten Rande verfeben, bieten durch ihre Breite und Leichtigkeit der Luft eine bedeutende Berührung dar und erletzen fo, was den obern fehlt. Bei diefen Infekten, zumal den Hymenopteren, Ciga- len, Pentatomen, haken lich die Flügel derfelben Seite: 608 —- beim Fliegen feft zufimmen und bilden fo in der That: nur einen. Die Oberflügel einiger Hymenopteren Mbkhrnen ‚noch infofern mit denen der Hemipteren überein,‘ als fie an der Wurzel dick und in ihrem dünnern Theile oben mit fteifen Haaren befetzt find, in der‘ Ruhe die Unterflügel bedecken, fie vor der Reibung, wenn die “ Thiere in enge Löcher kriechen, fichern und fo die Stelle von Flügeldecken für fie vertreten. - Au Die Libellen haben für jedes Flügelpaar einen voll. - ftändigen Muskelapparat, die Flügel liegen in derfelben Ebne und find immer ausgedehnt, können fich ‚daher weder auf einander falten, noch in einander eingreifen, und bewegen fich einzeln für fieh. Doch ergänzen fich hier die verfchiedenen Flügel derfelben Seite einan- der. Der vordere ift gewöhnlich fefter, länger und fchmaler, dies wenigftens an der Wurzel, der hiutere an der Wurzel fehr breit, an feinem innern Rande nach unten gekrümmt und ftark nach hinten ausgebreitet, was viel zur horizontalen Haltung des Körpers beim’ Fluge beiträgt. Anders ift die Bildung bei einigen Familien der- felben Ordnung, wo die Flügel fich falten. _ Hier ver- hält fich alles wie gewöhnlich. j Im Allgemeinen fliegen die yierfügligen Infekten fehr gut. Da ilır Körper beim Fluge eine, horizontale: Stellung hat, und die untern Flügel weit nach hinten reichen, fo bedürfen fie keines fchweren Prothorax, um dem Hinterleibe das Gleichgewicht zu halten. Doch muls man hiervon einige Kolecpteren ausnehmen , de-' nen beide Flügelpaare zu weit vor dem Schwerpunkte liegen. Aufser den Koleopteren verbinden fich die Flügel derlelben Seite bei allen den Infekten, die nur einen ‚Muskelapparat für‘ beide haben, behufs ‚des Fluges mehr mehr oder weniger ftark. Vorzüglich gilt dies für die Hemipteren und Hymenopteren, Diefe Verbindung fcheint deito fefter, jemehr der Muskelapparat einfach if. So'z. B. ift fie bei den Lepidopteren fchwächer, hier aber hat jedes Flügelchen eigne Aufheber. ‘Da indels die Wurzel des erften Flügels fchmal ilt, und nur durch die des hintern vervollftändigt wird, der hintere Rand deffelben nach unten gekrümmt ift, der vordere des hintern fich nach oben wendet und weit nach vorn unter‘ den vordern fchiebt, zugleich fchwach und wenig zum Theilen und Zurütekhalten der Luft’ge- eignet ilt, fo ilt es klar, dafs fich die beiden Flüge] we- . nigftens gewöhnlich nicht abgefondert bewegen können. Vorzüglich deutlich ift dies bei den Abend und Nachtfal- tern, wo lich ein eignes Verbindungsmittel findet. Kein Flügelftreifen geht unmittelbar vom Flügeltra- genden Stamm ab, fondern alle find aufsen an Knöchel- chen eingelenkt, welche an der Wurzel des Flügels und dem Stamme ützen und von denen mehrere, bei den Ay- menopteren wenigltens, mit andern innern zpfanimen! hängen. Die meiften fieht man nur bei den Infektem; deren Flägel im Ruhezuftande der Länge nach liegen, Sie dienen nur zum Aus/trecken und Falten derfelben, denn beim Fluge bewegen fich die Flügel , als wären fie aus einem Stücke gebildet, MM "Beiden Libellen, deren Flügel immer MIN #0 ind, findet fich etwas ähnliches, und der ganze Appaf rat der kleinen Muskeln wird dadurch beträchtlich ver: mindert. ' ® 2 ri Bei den Koleopteren und felbft einigen Hymeno- pteren, fitzen alle diefe Stücke auf der innern Seite an einem fehr ftarken Bande, dem Wurzelbande (Lig, bafilare) und find, wie «die Flüselwurzel, von nachgie- igen und dicken Meinbranen (Membr. eircurpbahilares) M. d. Archiv, VII. 4. Qq 610 - oo - umgeben, welche den Härten Theilen die eigenthümli- chen Bewegungen geltatten und zugleich die weichen bedecken. \ Einige Membranen des hintern Theiles der Flügel- wurzel fcheinen' bei mehrern. Infekten deutlich retractile oder elaftiiche Sehnen zu enthalten, was man an den Querfurchen erkennt, womit fie fich bedecken, wenn der Flügel gefaltet ilt. Sie ftrecken fich aus, wenn fich der Flügel öffnet und Kehren 'auf ihren vorigen Zuftand. zurück, ‚wenn er fich fchliefst, indem-fie fich zum Theil von felbft runzeln, ich fage zum Theil, in- . dem fie oft kleine Muskeln oder elaftifche Bänder be- decken, die befonders bei den Cigalen und se Lepidopteren fehr deutlich find. Der retractile Streifen, der fich gleichfalls am hintern Theile der Flügelwurzel findet, nebei dem letzten Knochen verläuft und fich mit dem hintern Rande des Flügels verbindet, vertritt bei den Infekten ' die Stelle des elaftifchen Bandes der Zwifchenhaut der Vögel, Im Allgemeinen haben die Infektenflügel unten an den Wirdehn oft beträchtliche Höcker, die fie in der Ruhe fixiren und welche aufserdem noch andere Zwecke erfüllen. ’“ Die Wurzelklappe findet fich nur bei den Hyd nopteren, wo die Bänder, welche die Wurzel des Flü- gels mit dem Stamm verbinden, ohne fie frei liegen würden, denn in diefer Ordnung verbindet fich der Flü- gel mit dem Stamme auf eine ganz eigenthümliche un mit der Anwelenheit diefer Stücke übereinftiimmende Weile, Der Schulterdeckel der Lepidopteren hat nicht di felbe Geftalt und unterfcheidet fich auch durch einig feiner Verrichtungen, nn I - 611 Erklärung der Rupfertafeln. . Fünfte Tafel Menfchliche Mifsbildungen. "Zu $. 481 ff. Fig. 1. Menfchliche, durch mehrere Hemmungs. bildungen entftellte Mifsgeburt. S.481 ff. 484. “Fig. 2. Harnfyltem eines menfchlichen Fötus, .' $.488— 489. A Verfchmolzene Nebennieren. Untere Hohlader. Aorte. .d. Verwachlene Nieren. 4 e. Harnleiter, Maftdarm. g. Nabelpulsadern. h.hb. Hoden, 1. Harnblafe. , me mom Sechste Tafel, Ofteologie des Cyclopterus lumpus. Zu $. 498 ff. .. Fig. 1. Rechte Hälfte des Bruftfchildes, von der der Flügelfortfatz, [o wie der Pyramidenfortfatz abge- fchnitten lind, a) Stabfortfatz. b) Vorderer Ausfchnitt des Brufifchildes, 1—6. Anheftungspurikte der Floffen- kuöchelchen, Qı 2 Fig. 2. Das Bruftfchild von feiner untern Fläche angelehen. Ein Theil der Hautbedeckungen und der. Pollter fitzen noch auf der linken Seite an. Auf der rechten aber ift die Haut fortgenommen, und fo die Floffenknöchelchen blofsgelegt. aa) Flügelfortlätze, b) die Stabfortfätze, ce) die Vertiefung in der Haut des Schildes, dd) der Hautrand, 1—6. die Flollfenknöchel- chen. Fig. 3. Das Bruftfchild halb horizontal, halb ver- ‚ tikal, "damit die rechte Seite deffelben zum Vorlchein. kommen konnte, aa) die beiden ftarken Muskeln, die vom Zungenbein zu den Schlüffelbeinen gehen, b) ein. Theil des Schlüffelbeins, in deffen Vertiefung ein Stück von einem Muskel liegt, welcher in die Seite des Filches übergeht, c) ein Muskel, der von dem Schlüffelbein. an die äulsere Fläche des Flügelfortfatzes geht, dd) die beiden Pyramidenfortfätze, 1) der vordere abziehende Muskel des erften Knöchelchens, 2) der hintere abzie- hende Muskel dellelben, 3—7) die abzichenden Mus-: keln für die übrigen Knöchelchen, welche Muskeln alle von dem Pyramidenfortfatze kommen. Fig. 4. Das Schild von oben angefehen. Auf der linken Hälfte ift ein Theil der obern knöchernen Decke deffelben fortgenommen. Die Floffenknöcheichen find, mit Ausnahme des vorder/ften, an der rechten Seite nicht abgebildet worden. aa) Flügelfortlätze. bb) Pyramiden- fortfätze. c) Die vorderften Enden der Stabfortfätze, d) Das vorderfte Floflenknöchelchen. ee) Das linke Schlüffelbein. ff) Muskeln die an dem innern Rande der Flügelfortfätze, (von denen der linke hier fo ’ge- dreht ift, dafs er falt horizontal liegt) entlpringen und fich an die beiden erften Floffenknöchelchen jeder Seite anheften. g) Ein ftarker Muskel, der zum Theil am Schlüffel bein, zum Theil auch am Flügelfortlatze ‚ ent- fpringt und in die Seitenmuskeln des Fifches übergeht, b) Muskelparthie, die unter dem knöchernen Gewölbe des Schildes entfpringt und fich an die ‚Floflenknöchel- chen, und zwar an deren innere Schenkel 'anheftet. ii) Der großse abziehende hintere Muskel des eriten Flob fenknöchelchens. Fig. 5. Linke Hälfte des Bruftgürtels.. aa) Schlär. felbein. b) Eine Platte deffelben, an welche fich der Flügelfortfatz anliegt. c) Armplatte. d) Schulterblatt. 'e) Gabelbein. "0: Fig.6. Das Bruftfchild von ohen angefehen. a) Stabfortlätze. bb) Flügelfortfätze. c) Obere Decke des Schilde. dd) Pyramidenfortlätze. e) Vordere Vertie- fung des Schlüffelbeins. f) Armplatte. ; . Fig.7. Ein Theil des Kiemenapparates’ und die Zungenbeine von oben angelehen. Die Erklärung Are Be Stücke ergiebt fich aus dem Texte. ERig; 7%-%Der kleine, zur Zunge felbft gehörige Knochen vergrößert. Fig. 8. Der erfte Rückenwirbel A von hinten an- 'gefehen,, B von der Seite gelehen. Fig. 9. Das fünfte Wirbelbein A von Ban) B _ von der Seite. ' Fig. 10. Neuntes bis "RER He Wirbelbein. Fig. ı1. Die vier letzten Rückenwirbel. Siebente Tafel, Regeneration der Haare. Zu S. 555 ff. Fig. 1. Untere Seite der vom Bildungsgewebe rein präparirten Lederhaut einer Reitmaus. a) Blolse Wur- zeln der alten Haare. b) Eben entftandene Pigment kügelchen. cc) Bereits ausgebrochene, noch in der Leder- haut, unter der Oberhaut liegende Haare. d) Spiten der _ alten Haare. Fig. 2. Aufgefchnittener Haarbalg der Tafthaare eines Hundes, drei Tage nach dem Ausrupfen des Haars, im dellen Mitte die [chwarze bröckliche Malle liegt. Fig. 3. Ein fünf Tage altes Tafıhaar eines Hun- des im aufgefchnittenen Balg. 614 sun Fig. 4 Zwei Bälge der Talthaare vom Hunde, nicht geöffnet, mit den in ihnen enthaltenen Haaren, von denen das grölsere ein und zwanzig, das. Feinere vierzehn Tage alt ift. D Fig. 5. Aufgefchnittener Balg der Tafthaare einer Reitmaus, in dem fich eben ein neues Haar neben dem alten bildet. Fig..-6. Ein aufgelchnittener Balg Bi Tafthaare einer Ratte, mit einem alten Haare, delfen Wurzel be- reits [(chwindet, während das neue Haar mit einer deut- lichen Zwiebel verl[ehen ilt. ei Fig. 7. Drei Haare aus dem Barte einer Reitmaus mit ihren Bälgen, a) ilt gewechlelt, b und ce find im Wechfeln begriffen, c) ift aufgefchnitten, a und b ind noch verfchlolfen. Fig. 8. Stark. vergröfserter Balg aus dem Barte einer Ratte. a) Schwarzes Pigment, welches die Oeff- nung des Balgs ausfüll. b) Altes Haar, welches hier abgefchnitten, ift, deflen Wurzel bereits gröfstentheils | gelchwunden ilt. c) Zwiebel des neuen Haars, aber nach oben abgelchnitten ilt. D 2 226 „20 22 615 Inhalt des fiebenten Bandes. Erftes Hefe 1. Befchreibung einer merkwürdigen Mifsgeburt. Von De J. F, Meckel, Seite ı a Ü. Dr. Murdach’s, Mitgl. des Königl. Collegiums der Aerzte und Lehrers der Entbindungskunde zu Edin- burg, Belchreibung einer menfchlichen Mifsgeburt. (Aus dem Edinb, medical and furg, Journal, 1821, pP. 315.) I. „I. Windfor's Beobachtung einer Bildungsabweichung mit Bauchwafferfucht bei einem Fötus. (Edinb,. med. and furg. Journal. 1821. Vol, 17. p. 561.) "IV, Lafjaigne's neue Unterfuchungen über die Zufam- menfetzung der Allantoisflüffigkeit und des Frucht- walfers. (Annales de Chjmie et de Phyfique. T. XVII. pP: 295 ff.) V. Fall eines innern Walferkopfes, wobei der Einftich angewändt wurde, Von Freckleton, (Edinb, med. and, furg. Journ, 1821. Vol, 17, p. 240.) VI, Anatomifche und chemifche Unterfuchungen an ei- , nem chronifchen Wafferkopfe, Von Brefchet und Bar- zuel, (Bulleiin de la facultö ‘de Midecine de Paris 1821, No, 2. Tom, VIL p, 332.) VII, Beobachtung eines chronifchen Wafferkopfes, wo- bei der Einftich angewandt wurde, Von Lizars, (Edinb, med, and, fur. Journ. ı821, Vol, 17. p. 243 und 471.) VIII, Beobachtung eines Walferkopfs. Von R. Hood, (Edinb, Journal, Vol, 17. p. 510 £f,) 209 23 30 33 49 47 616 un n 1X. Beobachtung einer zweigelappten Wirbelfäulenwaffer- fucht. Von Th. Le Gay Brewerton, (Edinb. med. and furg, Journ. Vol. 17. p. 378.) - Seite 50 %. Fall einer Rückgrathswalferfucht, die durch den Ein- ftich behandelt wurde, Von A. Vacca zu Pifa, mit- getheilt von Locock, (Edinb, med. Journal. Vol, 17, P- 251.) - 5, XI, Angeborne regelwidrige Lage der Eingeweide. Von Dr. W. Campbell zu Edinburg. (Edinb. med. and furg. Journ. 1821. Vol. 17. p. 513.) ..;56 XII. Bauchfell- und Darmentzindung. bei einem Fötus. .» Von Chauffier. (Bullet. de Ja Fac. de Medec. 1821. ’ T.7. p- 366.) | 58 | XIII. Unterfuchung der Lymphe des Gehirns. Von Hal- | ' dat. Bericht von Deyeux, (Bullet, de la Soc. de Medee. T. IV. p. 120.) 9 XIV. Baron Beobachtung eines chronifchen Walferkopfes, - (Bullet. de la foc, de Med. Tom, 1V. p. 432 £f,) - 62 XV. Ueber die Bildung des Eies im Eierftocke vor der Befruchtung. Von M. W. Plagge, Med, Dr. und Brun- nenarzt zu Bentheim in Weftphälen. ' 7 XVI. Ueber die Bewegung des Oberkiefers der eidechlen- artigen Amphibien. Von Chr. Ludw, Nitzfck, Prof. der Naturgefchichte zu Halle, XVII, Ueber das Harnen des Fötus. Nachtrag zu No, 1. dieles Heftes. Von J. F, Meckel, - 35 XVII. J.Carfon über die Elaftieität der Lungen, (Phil. 4 Transact. 1820, p. 29.) - 91 XIX. Befchreibung zweier, durch fehr ähnliche Bil- dungsabweichungen entftellter Gefchwilter. Von Fr. Meckel. - 9 XRX,. Ueber die Anwefenheit der Nieren in den Mol- h X lusken. | - 172 Erklärung der Kupfertafeln, - 173 Sonn nn va 617 - Zweites Heft =“ 1 „ Zootomilche Analekten. VonC. F, Heufinger, Seite 177 II. Merkwürdige pathologifche Erfcheinung in einem Huhne, Mitgetheilt von C, F, Heufinger. -» 197 ' II. Bemerkungen über den Zufammenhang des Nahrungs- und Gefchlechtstriebes, mit einigen körperlichen und pfychifchen Erfcheinungen bei Thieren und dem Men- fchen. Von Dr, Jäger. - 200 IV. Neuer Beitrag zur Lehre vom Sehen. Von M, W, Plagge, Med. Dr, und Brunnenarzt zu Bentheim, - 215 V. Phyhologifche Andeutungen über die Verdauung, Von M. W. Plagge. ’ » 220 VI. Befchreibung mehrerer im Winterhalbjahr 1820 bis h - 1821 auf dem anatomifchen Saale zu Halle gefunde- ner Muskelvarietäten, Von Mo/er, Profector zu Halle, - 224 VII, Seltner Fall von Mifsbildung der männlichen Ge- fchlechtstheile und der Harnergane, beobachtet im grolsen Hofpital zu Brescia, Vom Dr. G, B, Morelli. (Mitgetheile aus den Annali univerfali di medieinz compilati dal Sgr. Dr. A, Omodei, No, 55, Luglio, Agolto 1821. p. 112.) - 231 VII. ‘Zur Lehre von den Bildungsfehlern des Gefäfsly- ftems, insbelondere des Herzens, Als Nachtrag zu dem Auffatze über die Bildungsfehler des Herzens, welche die Bildung des rothen Blutes hindern. In diefem Archiv, Bd, I. Heft 2. 28 1) Dr. Gregory über eine Bildungsabweichung des Her- zens, (Medico - chirurg, Transact, Vol, XI, 1321. } P- 296.) 238 2) Marechal über eine BildEgeabwweichung des Herzens bei einem, an der blauen Krankheit Jeidenden Kinde, (Journal göneral de Mödec, T, 69, p. 354.) - 240 u) Olivry's Beobachtung einer blauen Krankheit, (Jour- nal general de med. T. 73, p. 145 £f,) - 241 4) Seidel’s Defchreibung des Herzens eines an der blauen Krankheit geftorbenen Kindes, 244 » 618° e ee 5) Thibert und Fouguier über eine regelwidrige Ver- einigung der Herzhöhlen. (Bullet, de la fäc. de m&- dec. T. VI. p. 355.) ; i - Seite 24& 6) Fouguier über die angebornen und zufällig entfte- henden Ve)bindungsöffnungen zwilchen der rech- ten und linken Herzhälfte, (Ebend. S, 363 ff): = +» 247 7) Kwiatkowsky Beobachtung eines Falles von blauer Kraiikheit. (Aus deffen Diff, aetiologiam morbi coe- zulei amplificans. Vilnae 1816.) 29 $%) Fall von blauer Krankheit. Von A.K, He/felbach, (Aus deffen Bericht von der Königl. anat. Anktalt - zu Würzburg, 1820.) “253 IX, Medici, Profellör der Phyhiologie zu Bologna, über den Bau der Knochen. (Opusc. feientifici di Bologna. T.ll. p. 93 ££) ons5 X. Der Xögdvios des Ariftoteles. Von Heufinger., “264 XI. Desmoulins über den Zuftand des Volums und der Maffe des Nervenlyltems. Fortfetzung des Auffatzes Bd. VI. S. 485. (Journ. de phyf. 1821.) 5 “265 | XII. Chaufjar über den Eiofufs des Nervenlyltems auf "die thierifche Wärme, (Ann, de Phyfique ee. T.gr. p- 5. ££) - ag > 4 XII. J. Swan über die Phyfiologie des Ohres., (Med. chir, Transaet. Vol, XI. p- 330 ff) = 324 0 Erklärung der Kupfertafel. ; - 329 4 Drittes Heft x “ e S 1, Serres über die vergleichende Anatomie des Gehirns, Paris 1821. (Bericht von G. Cuxier vor der öffent- lichen Sitzung der Akademie der Wiflenfchaften zu Paris am 2ten April.ı821,) , Seite 337 1]. Ueber den Bau der Zunge, Von Dr, C. J, Baur, aufserordentlichem Profeflor und Profector in Tübin- gen. BR N & 350 : u. Ueber die Ausdünftung und die Wärmeentwicklung zur 'Tags- und Nachtzeit. Wäge- und Thermometer- | ver[uche, Von Dr, C. Reil, Arztin Cölln. ’ ..359 IV, Etwas zur Würdigung der „phyhiologifchen Unter- fuchungen von Krimer,“ Leipzig 1820... Von’ Dr, Jäckel, Privatdocenten zu Breslau. ! - 395 / V. Eine nothwendige Bemerkung zu Herin Prof, Mayer’s Auffatz: „Ueber den Unterf[chied des venöfen und ar- teriöfen Bluts rücklichtlich [eines Gehalts an Faleı= ftoff.““ Von Dr. Jückel, i - 102 VI. Ein paar Bemerkungen über Pigmentabfonderung und j Haarbildung. Von C, F, Heufinger, - 403 YIl. Nachtrag zu der Beobachtung des Herrn Medicinal- raths Dr. Ulrich und Medieinal-Affellors Dr. Hoy- mann zu Koblenz, betitelt: „Höchlt merkwürdige angeborne Gehirnwafferfucht“ in Band VI. $. 523, dieles Archivs. Vom Prof, Mayer in Bonn, 423 VIIL, Ueber die Urinfecretion der Harnblafe, Von M, W, Plagge. 49 1X, Cwvier's Bericht über J. V. Audouin’s anatomifche Unterfuchungen über den Thorax der Gliederthiere überhaupt und der Infekten inshefondere, (Aus den Annal, gen. des fcienc, phyl, Tom, VII, p, 182.) -.435 X, Brefchet über einen angebornen Bildungsfehler der Gliedmaalsen, (Bulles, de la Fac, de Med. T- IV, p: 325 Ff,) “444 # 4 XI, Befchreibung eines angebornen Bildungsfehlers aller Gliedmaalsen. Von Brefchet. (Bullet, de la Fac, de Medee. Tom. VII, p. 33 ££.) Seite 448 XII. Serres über die Geletze der Ofteogenie. (Ausgezo- gen aus der Analyle des travaux de 1’ Acad, royale des Sc, pendant l’annte 1819, Von G, Cuvier. XII, Mondini über den Eintritt der Galle in den Darm- . kanal. (Opufe, fcientif, di Bologna, T. V, Fafc, V. p: 293 FE.) Xıv. Hodgkin über die Verrichtungen der Milz. Aus den Edinb. med. and furg. Journal, Vol, XVII. Rp 33 ff. XV. Düupuy über die Zerreilsung des Magens beim Pferde, Aus Magendie’s‘ Journal’ de Phyhiol. TI. p, 333 £f, KVI. Magendie’s Unterfuchung: eines einäugigen und mundlofen Hundefötus, (Journal de Phyliol, ‚Tom 1. p- 374 ff.) ; Erklärung der Kupfertafel. VDiertes Hefe I. Befchreibung einiger Mifsbildungen des Menfchen- und Thierküörpers. Mitgetheilt von Dr. Rathke, 1J, Bemerkungen über den Bau des Cyelopterus Lumpus (Lümpfifches, Seehalen), - Von Dr. Rathke in Danzig, 1lI. Beitrag zur Erörterung der Frage: Aindet in den thie- sifchen Körpern ein directer Uebergang von Subftan- zen von der Applicationsfläche in das Blut[yItem Statt, oder nicht? Von Dr. A, H, L, We/irumb, prakti- fchem Arzte zu Hameln. IV, Ueber das Hären oder die Regeneration der Haare. Von Carl Fr. Heufinger. 49- 465 473 477 480 481 498 525 955 ————— V. 'Segalas über die Darmeinfaugung. (Aus Magendie’s 621 Journal de Phyfiol, Bd. 2, 1822, S, 117 ff.) ı Seite 562 VI. Desmoulins’s anatomilche und phyhiolozifche Unter- fachungen über das Nervenfyltem der Fifehe.. (Aus Magendie’s Journ. de phyhol. T, ll. p. 127 £f.) VII. Bemerkungen über die fexuelle Verfchiedenheir der Schale der kopftragenden.Mollusken. Von Blainzille, (Journal de phylique. T, 94. p.'92.) VIII. Desmoulins über die geographifche Verbreitung der Wirbelthiere. (Aus dem Journ de Phylique. T. 94. p 29.) IX. Darftellung der Gewebe oder Syfteme und der Sub- Stanzen, welche in die Zufammenfetzung des thieri- fchen Körpers eingehen. Von Blainville. (Journ, de phylique. T. 94. p. 151 ff, = Chabrier über den Flug der Infekten, (Journ, de phy- Äique. T. 91. p. 199 £) Erklärung der Kupfertafelo, - 566 571 573 52173 538 61 623 be Abartus. N NEISSE Adler a anna ne © 20.2214, :40% Ehr Aftermangel. » . ri \ a . 2% R ..19. 22 A EN N a. en a, 0 ja Saal ar Ks RT Aleffandrini. = # > = . A 5 > & "464 Allantoisfluffgkäu u va. ee rel 1 A Allantoisfäure. P F h 3 " ee Allen. . Pi . . . . . v . . -392 Ammonshorn. » . 5 . . . . eis “347 Amnionsflüffgkeite 2, 0 An ) EN a ee a Amphibia [quamata, ER a er NINE | Amphisbaena. oe 0 een Ampullaria, » ri . g n . 4 )s yalde - 573 Analekten, zootomilche. » 2. ee. 0. 00-177 Anatomie. . . . . . . . hs -1.2 Anguis. a . . * . . . . 77. 73. 83 Anfatz der- Speiche, . Ar: N N EEE Anfchwellung des Backenmueler N ee ee Apodemen. ” n; , “ . e M ae - 440 Aranzi, a ” . . b $, ° . ..7 837 Arifioteles.- e B . R m . R R . 264 436 Articulare 05. x . . . . . . - 76 Ascalabotes. a ab B . . = 5 N Sa -.78 " Aftley. Cooper. . . . . . 5 2 00-551 Afiroblepus, I Ne Me re SE Ne Ar KEANE Atelen. . . . » B . « . . . . 275 Athemholen. , x = R 5 H = 3 R -.98 Audouin. =» R ande . . . . 1, ern „Auge. . . . gi . ° “ . x ° 5 - 213 Augenbrauen. « ; . & » de . R > -gı1 Ausdünjiung. = » . - . + . “359 ff, Auswandrungen der Thiere, BR 5 ae. 0: Autenrieth. BETTER STR a A NETZE x u; Baillie. .- Barbe. . Baron. Barruel, Bajter. Bauchfellentzü RE ng.” Baur. Baufchräuskel. "Berzelius. Bianchi. Bichut. Biegungslinie, Bild im Auge. Bildungsabweichungen. . D . * Bildungsfehler des Geläfsfyftems. Bildungsgewebe. Blainwille. Blaue Krankheit. Bloch. . " Blumenbach. Blätter der Knochen. Blutverfchiedenheit, Böhmer. Bonn. . Bonnet. Borkenthier, Boftock. Braey Clark, Branchi. Bremer. .- Brefchet. Brewerton, Brodie. . Brown. Brugmanns, Bruning. Brufiflojfen Brujimark , Dozshichpeidung deffelben. Brufimujchel. . n . Brufimuskeln der Vögel. a. dr D 623 „ Seite 236 - 568 . .6 D "33 - - 405 5 - 350 .229 535 & - 464 505. 413. 460 ‚ 78 s - 213 . az R 238 ££L . -404 a; 3 ım. 571. 585. 588 N 238 ff. “513. 524 . - 405 e - 402 . 259 7.) .. 1.23% . -417 61. 419 . 472 » a} . - 161 33° 444. 448” . "50 .. 282. 325 . - 394 Dr} P} 546 . 433 ‚ "340 eu 0308 . . 588 D 183 Bryan Robinfon. ;. » 2 He» (en. 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SE RR A NSTREREDEE =3 ASRRRn BB 7% 17 r 236 Deldfone. ya a 7 SOgRH rshken N o e * Delphini. BE Wi San 89. ° Bestandes - ih wer dar a 142 | Desinaur 7 Desmoulins. «: »- - ee a 01er u Reue, "u .,. >» P Dillinger. \ u 2% Dühamel. ” ie . RIDIERr, » ars sehe OB Dümeril 5 . ‘ Duncan . ö ” wech Dupyy. . . Fey Dupuytren are 4 Duverngy. . . Bil Earle. . '. Ei im Eierftocke gebildet, Einäugiger Hundefötus. Eingeweide. Regelwidrige Lage dereben, Einfaugung der Venen. a 625 Seite 265. 566. 573 Einftich beim innern Wafferkopf, he: 16, 47: 148: , bei grapwallerfucht, . Eintritt der Galle in .den Dirnkanal, Elaftieität der Lungen. Embryonengehirn, s Emmer. .. . A f Emmert. dient, Entofiternum, Dh, Enthotoraz.. . - .» °. Epidemen. ». » . e Bulenflugel. -.-... 'Fattori. . Fettbildung im Verhältniks zur Harildung Finger. Mehrzahl derfelben. ... Fifche. Ihr Rückenmark. 342. Ihr Gehim, 345 it, ' ihr Nervenfyitem, . Fledermausembryo. . Fledermausflugel, Flug der Inlekten. . Flügel der Ipfekten. Flügeldecken. > M. d. Archiv. PTR 4. . D -.87 - 59 "349 -257 9. 10 - 435 37- 88 "473 2. HON552 953 47 - 56 i 562 £f, Rück- "81 459 ff. 91.fk 339 SE, , 553 - 553) - 598, - 440 "449, ‚ı77:£6:. 3 465.ff, Ueber - 560 - 100 .566 ff. - 341 - 603 588 fE 12.097 -598 626. une _ Flitgelhautknöchelehen. > = - 2° >». #. w.Seiteng Flügelmuskeln. - „ Safe ae, 9 I 132 ff. Flägelftamm. er) .. “0,0” 590 Flufjiskeit des innern Wallerkopfes, 37: er Der Rück- gratwafferfucht, 55. Drei verfchiedene Arten derfelbei, welche die Oberfläche innerer Organe fchützen. .. = 68. Förus, mifsgebildeter. ı £& 17..20. 46. 99. 165. 477. 481. Er [cheint zu harnen. $ ff. 85. -Darm- und Bauchfell- entzündung bei demfelben, -. „2... 58 Fötusharn. « » ©» . lerne Pen) --9 Fougnier I. Pa 7271 2 Fruchtwaffer. 9. N akkelschuie deifalben. 23 ff. Der Kuh. 26, Des Pferdes. . & e . ° N -„.28 Eyfe- On dc ER $ De HE a IE A ” Ren; - 391 Gabeläfte. * 5: 2U5 . pRTZ x cn 590. „Gabelbein. » » *, . ie 3 / ® . $Io Gagliardi . , e b EHE 0 € & "256 Galle. Ihr Eintritt in den Darm. . . reg - 459 Gardner. a suiktk sad far) ıcte -140 Gaumenfpalte. . Mer Gehirn eines‘ Epileptifchen, 266 3 Ueber die vergleichende "Anatomie deffelben. 337 ff. Der Fifche. 1 RT - 566 Gehirnlymphe. Pre » > - u = ..\ 59 ff» Gehörgang, verfchloffener, her a - 325 Geographi/che Verbreitung der Wirbelthiere, ERCHLRUN- - 573 "Gefetze der Olteogenie Be un RUE ER YEN NT - 451 Gejchlechestkeile; milsgebildete.. . > et ee zii - 238. Gej/chlechtstrieb und Nahrungstrieb. . . 200 ff. : Gefehwifter, zwei auf fehr ähnliche Weile mifsgehildete, 99 ff. Gewebe, Darftellung der thierifchen. ut. SUDRHAER -585._ Gliedmaafsen, Angebokiek Mangel derfelben. *. 04.444 448 Gmelin. “all . . . . ’ . . -126, 546 Gregory. . . » . .238 Grundlage des Bauchfchildes "beim Lump. BI 4 515 Grylien, BT . . - . ’ . °. - 593 H. ;e Haare über die Regeneration derlelben .« 555 Haarbildung, FE EEE N Re: u we ou zur. dan u Beitatsäh Haller. re ee ee BAR Hanov . . N ae X Harn des Fötus-im REN > Te CRLER dr eu,78 Harnbildung. werfuche darüber. * . . 1 2 527 H. „ Harnblafe,. ehr. weite. 4: 85. 87. : Angeblich fehlende 19. Ueber ihre Urinfecretion. » „ 429 FE. Marmenides. Fötusu HER 3 te 285 ER Harnleiter ; Sehr ausgedehnte, © .° + 2. 40.» SH TR Harnorgane , milsgebildete, } 1. 85. 87. 231. Harnröhre, verfchloffene: - . ammupaı, » 12 £&.:87 &- Hajfen/charte. . ee Hu7B Heer - “. H} . ar we . . . e 165 Hemipteren. Pe. EEE - 593 en kildaasm. en a, REATERT ar) Befjelbach al 0% ai ae az aufge: sel Ansgar nnt 197 BE. 403 IR.isss Ef. Hewfon. .. . ” . . . . . . - 170 Heymann. EN: a0 u Fl SR 423 Hirnbruch. =» . . Pr . . . oe A DNTZHE, Hodgkin. RER ya CE N ER 465 ff. Home. . - “ * .» z r ’ . . 47% 471. 550. den A a ee a a m -47 orft. . . . “ “ - 432 Huhn mit Darhologifcher Erlen, " N „ . - 197 ummeln. +; Br, & nr N P - 590 Hundefütus , mifsgehildeter, A ENTER RURE N % - 477 nter. _ . . . “© “ . . [} ° - 548 Hymenopteren. N a te EN wi 590 ff, Hypoglojfus nervus. » 209 en ae 337.Ä x ER MR Waokel ar ie er lern rd SIE 2 Pa Sa 7 SER er 200 ff, 403 K, Käfer. . 4-92 mL Sp8.E Kälte. Pirakäkse Egal Toden durch Ka SUEUTNG - 293 Känguruh,. , a “375 Kanaricnvögel, Monltzöfer. Be 495 Kaill, m, Ba RE Kemper. 2 ». ea ai ih TaeNSeite46r Kinderfkelet, er krüppelieh: NT ER er ER, “Klauen, ühermäfsig yegetirende. > a ls a = 492 Klauenkranz. nu: VRR ae rk ui 412 Knochen des Eulenflügels. 2 eliee » PET "178 Knochengewebe. \ il Be ne llnen man I IRB Knochenbau, RL N Basler 255 Knotenfy/tem. ee di, ehe PS 587 Knox ys.s PER . . . . CR “ ‘ xy - 392 ‚Konir@ ee Aue u" Keen tr nr "275 Küärperhaare. Ihre Regeneration. , . Juliiok .r “59 Koleopteren. TR A a ee 588 f£. Kopf, merkvetdigen 103, 119. 143: Mehrfacher.des Spei- ‚chenbengers. .. ee Nele ee ‚Kopftragende Mollusken. N N rasen - 57X Kügövios. , » . . . - - 264 Kreisläuf: Nerluche: über di RR Vebergang, ver- fchiedener Subltanzen inihın. _ . DEN “540 Krimer. , A Ally fr we 395. £E. 535 Ef, ‚Kwiarkowski. ED. Al RR el 249 L.. "Laar. .“ . -. . -" - - . - “ 140 Labillardiere. © So» aa te Ya 2 es .9 Lncerta..‘ « R . ‘ . . B s w . 77 Lallemand: . En ST A N a A RL ER -269 Lajjaigne. „ # R TREE Be s 9. 10. 23, Lätreille. x x e, 4 Pe “en. 578. 588 -Lavagna. . . . un. NEE - 418 Leerheit der Harubhife Ba Fötus, RN te h R 16 , Lehre vom Sehen. * Beitrag dazu. 213. -Von ‘den Bildungs- fehlern des Herzens. - 4 h} R x r 238 EE. ‚Lepechin „. .., a\n + Ne,‘ uarr ae 126 bepidüpteren, =. eu Nenn eellmah ll Ya ann GR SRAREE Libellen. ' . i y i 3 Ri 5 . R 590 ff, Lining =» . . . PO» SE . P . . 361 ff. Linne. . . . . » . “877 ‚ Linke Seite, Sitz des Wöllssachens und der Hafeilchaite, ENDE | Eattre.: Da = - . . . ; . s .; -. 89 Eizars. FE BEN > RA N - 40 Lobjiein. BEINAHE NN, OR en 5 HR 146. 171 # Locack. 5 dir De Luc. 5 . . Lumpfifch" 1.60 guet Zumpus. Lun ‚gen. y „ Wärmeentwicklung. ’ Ueber ihre Elafeieieät. 9. 629 . Seite gı rn . u 4! bite gidgesinglis,\S . ” . * - Magen, Zerreilsung deffelben.. Hallsn « . n Masendie. ‘ . _ Mulebranche. wi es So “ . Bar. ELE Arlruhloft. 50H .jh Marechal. , * . a a He . ae Mauieu. . » ARE TE STE Maulwurf. Abnormikte einer Niere. BEN ie Maupertius .» . . ..)» . 5 ” Mayer, . > . . . w n a Meckel. ö Be : . ° v 1.86, Medici, 4 = TA BE TORE Mekonium,“ . x 2 A F « . . Menou, \ Du Re A N Menjehliche Zunge, Da ze . . N Merrimaun. . R 5 2 “ » R 4 Mefothorax, Be 2 TREE I Methathoraz. ER ne a U Milz’. . . . . M ifsgeburten, a Mollusken, Morand. 1% 4 Morelli. _, , ig Morgagni. . . . Sexuelle Verfohiedenheit, ? 2 a Mondini, ” B Br Monro. . » el > {zw . » . .. . . aaa eo . . . . An . .- . . u Bofan ». » B al. ER RL De la Motte. 5 . Murdach. = r F Musgrave. . Muskeln der Vogeifitgel. Muskelgräten fehlen bei Muskelvarictäten, 182 ff," Des Lumpfiiches, Gyclopterus Lumpus. . Ihren Antheil an der = nase: 99, 243. 385 "498 498 "473 477» 546,547 235 - 256 - 248 “2548 -494 235 423 551 2,255 2. “159 351 -'12 "439 ”:439 465 Ik, » 99. 231. 481 ars 459 509 210, 113, 122. 224 fl. 630 en N.; 7 R i Nahrungstrieb., . Zufammenhang init dem Gefchlechts- v.. triebe, Seite 200 fi Nebennieren find zügegen oder fehlen bei‘ Hemicephalie, en 1 Nerven. “ Verfuche über ihren Einflufs auf die Ham- i bildung, .- gar Wervenfyfiem, über delfen Eindufs anf die chierifches Wärme. 2x1. Ueber das der Filche, 566 ff. Ver- 7, °% [chiedene Abtheilungen engen on: nl Neurilem.X“; 10 RT ar . ; = 569 Nieren , ungeheuer grolse bei zwei beifsseildeeh Fötns ö ." 114. 123, Bei den Mollusken, Be Pe NT 7 Nitzfch. . » BI '. NT i P „68 Dyfen een wer rd Oberkibfer "der eidechlenartigen Amphibien, 68 Een Es abhormer‘ einer Lerch&, # e \ © “497 Oberteuffer. . je = 161 Ohr. Ueber die N BEN deffelben. a Olivry. B Y 3 s a & u - 241 Ophidia, . NL UCK & er . us - 34 Ophijaurus, Me RN a ae RNECHT 76 ££, Oken. E27 . . . . ; g - 421 "Orbitale os. % ’ '. „* . 17 Orbitalecke: . a r3 an s EL , Orbitaleckbim : s '.. 0 , . "76 Orthopteren. . y . ‘ WR 538 ff, Os poltmaxillare, 73. rn N ibid. qua- dratum; 76, * ae. ibid, orbitale, ibid, ‚[uspen- foriums > . . . PR „8 Ofiander. 2 . . . » . “87 FE, Ojteogenie. . Gefetze ‚derfelben. a es 451 ff, Otto Y: Mate . . » 8 m6H i Pr Palletta. ". z u . aaa, MER Paludina, . . "573 Pathologifche Exfcheinung‘ an einem ı Hahne, 5 197 ff, Penada. & ” . . 2 S = 140 Pentatomen. » . f . “ P} 593 Pferd. Zerreilsung feines Magens, 2 P Seite" gra Phalanger, . 2 . en ae “ur 2ZR" Philipp. . IN, „222 Phyfiologifche Andenken über, die Verla a - 220 Pigment im, Auge. . er Pr » 404 ff, Pigmentabjfonderung und Hanbildung, en. s 403 ff, Blagge. », u « . ., ., 64, 213,.221. 429 Portal. . . ER »_ he .. a 237 Poftdorfum, = . . . 4 iu - 594 Politmaxillare os, .. > > . ‘ .7 Prothorax. | € er = . . » "588 “ Preut. . . . ’ . ® - 395 Pterygoideum externum OHM, j . - 73 Pyramide. Vergleichende Anatomie äerlelben, j ” - 342 Q. Quadratum os. » [y . D “ . -.76 R. Rachitifcher Fötus, . . . & v "48% Rathke. . b . . » ge "481, 498 j Regeneration der Haare,’ . . s . “555 Reil. . 3 . Ar . . 349. 359 FE. Revolat. 4 E = ei . 5 9 Pibes. _. . ” . . . .55I Ber fohmelztig, . r . . ey ” 489 Rochen, .' "566 Ruckinmark. Verfache "ber den Einflafs deffelben ah die thierifche Wärme, ‚301 ff. Vergleichende Anato- “mie defielben.“ , u R x » 339 ff, Ruckgratwajferfucht. .° x a “ ’ 50. 5I, Rytina, . . Fi 5 u "417 , Sahatier, a $ = k N "459 Sabye. . “ 3 “ J . n1559 Süugthierzunge, . 3 . R . 350 FE. Sanctorius, “ P 2 . - ; . - 360 Sandifors, £ A F 2 R 14. 15. 161 Saunid, » . E 5 R FEAR "126 632 ie iin \ 27 Saurier. » ET TR Beite 66 Schale, Sexuelle Vertehieenhei, = s . - 571 Schildfehlüfjelbein, REN e B > £ ‚592 Schlangen, » E ” ML x k 83 Schleichen, “i . 2 « . - 8 Schleiereule. ri " N wi . \ - 178 Sohönlein. ' . . .. > . “ 2,349 Schreger. . .' E . S hie - 548 Schulterfortfatz. ke 5 Sr Kr ig Schweinklaue, milıgeildee, N . 2 . - 492 Schwengel. . . . .. . s - 594 Scolia. -» . . x = 3 ur - 605 Scineus, «' or . : ‘ - iin ig Sechäfe. .' B . hl NET SHINE Segalas. .» . . N k . . - 562 Seguin, » . . - - 359 Sehen zur Lehre En deinfelben. ik u a0 sung Seidel, e PN . a . . 134. 244 Seröfe Flüfhigkeiten, : . . “else -..39 ‚Serres. " . . . " % . ..338. 451 Siebold, . T ’ H - E k -.140 Sirex R - ’ r » - 602 Spalte der Wirbelkörper, Fi N 5 ’ - 453 Sphex. » u A AN er R e& - 590 Spiz, . . . . » . . „7 Stark, A . « . . 2 Pr (0? Stein, > . . . . . “141, 168 Striz. fer “ 5 . el . a 177 ££, Stützplatten, eo . « E . - - 592 Styloglo/fus, c . . . . « - 351 Superwille. 4 s I SR . ” - 90 Su/pen/oria offa. ,_ En 3 on B 2 -.33 Swan, 3 -32 Sympathifcher Nerv, Einflufs dellelben uk die thieräfche Wärme, . + . » . . - 317 Symmetrie, -Gelet»der » a a us & - 452 Synovialgewebe. “ . . . . 586 Syfteme , thierifche,. N . s . . "585 ae 23, ee, a N FD Er Tenthredo. R . . « B . - 590 Thibert, 3 - i e en RR Seite 044 Thiebault. . . . - . . . - 140 Tiedemann, . > % . . . .« 129, 349 Tollwurm, Z R 7 | % x A - 573 Treviranus . A 3 5 2 . E r 42 U, Uebergang, directer, in das Blut[yftem fremder Subftanzen, 525 ff. Ulrich, ; R: 5 ” - 4 - 423 Unau, . . 5 . . . n -15£ Unterkieferhälfte, beim Fötus verwachien, . ».. 119. 14£ Urinfecretion. , . . » . . 44 z V, Varietäten von Muskeln, S nt - 99, 22% Vauquelin, . . . . . . "208 Venenblut. A . . . . . - 402 Veneneinfaugung. R: < a > ...540, 562 Verdauung. Andeutungen darüber, . 5 5 - 220 Verrichtung der Milz, . . a - 5 465 FE. Verfchmelzung mehrerer Rippen, . . . - 489 re über die thıerifche Wärme, 359. die Harnbil- dung. 527. die Veneneinfaugung, \ ...540. 562 Villiers. . A s . ” - 160 Vivifection, Tortur derfelben, = . ...=395 fh, W. Wärme, thierifche, über diefelbe. . B Q agı ff, Wärmeentwicklung, > R A . s 359 FE, Walter, . F . " . . 4 - 141 Weitbrecht. . - 5 2 » , - 126 Wenzel, . x Fe. « . 3 - 349 Weltrumb, ’ . . . & 525 ff. Wirbelfäule des Ladp; ; . 504 ff. Wirbelthiere. Geographifche Werhkeiktiah derfeiken, A - 875 Wohnlich. . . = d . . “172 Wolfsrachen. B si © ‘ . . “3 ! X, Xylocopa, - s ; } . . - 605 gedruckt in der Buchdruckerei des Waifenhaufes. £ zZ. N Zerreifsung des Magens, E n: 7 » Seite 473) - Zunge. Bau derfelben, > = a BETT.) "Zungenarterien, 5 B . . Hua . - 358 Zungenbein des Lump. . Q nn NE. a Zungenkern, k N . . . . "355 Ar Zungennerw, R i =» 357 . Zufammenhang zertichen et und Gefchlechtstrieb, 200 fl, ‚Zwerchfell, a s 4 v. . ‘ 96 IE "Zygdma, 2 « . Su Tercte . “2 Zeoslfüngerdarm, . “ wand KNTE 460 ft. nn \ ’ 7 v Ha'l,ieg „MHckelı Arohpde Pgpriol PEBIT HM Eh um hi > 2 N N = - mu SF hröter.se) * Kechin Arch td. Hhunol FHBINIT. a — EB, 4 N. ’ > /3 E - ACC „9 ER & 13 aan A RU DIE S NIS ff h $ £ E SF hr ses Mechels Arch .dı by IUBIR, TFT hh, rotew.se, « Kechas Archtd. Hhusol IHBINET, Pr Ken B: id b- j