i'^W&S/rKjV- ■iV'i'vV:"- '-,:•,>'•.'; - r^ SS rr m □ 5^^== m T LH '■* D □ — CD _ __ = □ m ^^S = □ DEUTSCHE SÜDPOLAR ■ EXPEDITION 1901-1903 IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN HERAUSGEGEBEN VON ERICH VON DRYGALSKI LEITER DER EXPEDITION XV. BAND ZOOLOGIE VII. BAND HEFT I L. BÜHMIG: DIE RHABDOCOELEN TURBELLARIEN UND TRICLADEN DER DEUTSCHEN SUDPOLAR-EXPED1TIOX 1901-1903. MIT TAFEL I — III UND 4 ÄBBILßUNGEN IM TEXT. E. HENTSCHEL: MONAXONE KIESELSCHWÄMME UND HÖRNSCHWÄMME DER DEUTSCHEN SÜDPOLAR-EXPEDITION 1901-1903. MIT TAFEL IV— VIII. H.. SIMROTH: PELAGISCHE GASTROPODEXLARVEX DER DEUTSCHEN SÜDPOLAR-EXPEDITION. MIT 3 ABBIL- DUNGEN IM TEXT. BERLIN DRUCK UND VERLAG VON GEORG REIMER 1914. (AUSGEGEBEN IM FEBRUAR 1914.) DEUTSCHE SÜDPOLAR-EXPEDITION. Das Werk wird aus 16 — 17 Bänden Text mit ca. 1400 Textabbildungen, 60 Karten, vielen einfarbigen und mehrfarbigen Tafeln und einem Atlas von 2 Bänden bestehen und soll bis zum Jahre 1915 vollständig vorliegen. Die Gliederung des Textes ist wie folgt vorgesehen : Band I: Technik und Geographie. „ II: Geographie und Geologie. " IV [ Meteorologie. Band V:i J yj. Erdmagnetismus. „ VII: Bakteriologie, Chemie, Hygiene, Sport. „ VIII: Botanik. IX ff.: Zoologie. Die Bände des Atlas enthalten erdmagnetische und meteorologische Registrierungen und synoptische Wetterkarten. Ausgleiche und Verschiebungen in dem obigen Rahmen können erfolgen, doch der Plan des Ganzen dürfte feststehend sein. Die Erfüllung des obigen Planes durch die Ausarbeitung der Messungen und Sammlungen, sowie durch die Veröffentlichung der Ergebnisse liegt in den Händen der Mitglieder der Expe- dition und die einheitliche Redaktion des Ganzen bei Prof. Dr. von Drygalski. Der Arbeits- teilung während der Expedition entsprechend werden die geographischen "Abschnitte von Prof. Dr. von Drygalski, die geologischen von Prof. Dr. E. Philippif, die erdmagnetischen von Prof.Dr.Fr.Bidlingmaier und Dr. K. Luyken, die bakteriologischen, hygienischen und sportlichen von Dr. H. Gazert, die zoologischen von Prof. Dr. E.Vanhöffen, die botanischen von Dr. E. Werth besorgt, während die Ausarbeitung der meteorologischen Ergebnisse an Stelle des auf Kerguelen verstorbenen Mitgliedes J. Enzensperger von "Prof. Dr. W. Meinardus übernommen worden ist. Für den technischen Teil des ersten Bandes gelang es in dem Obermaschinisten der Expedition, A. Stehr f, die geeignete Kraft zu gewinnen, welcher sich darin auch der Beschreibung und Würdigung des vortrefflich bewährten Schiffes „Gauss" unterzogen hat. Bei Subskription auf das ganze Werk tritt ermäßigter Preis ein; einzelne Teile werden, soweit es der Vorrat gestattet, zu erhöhten Preisen abgegeben. ■w./ -^ DEUTSCHE SÜDPOLAR-EXPEDITION # 1901-1903 IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN HERAUSGEGEBEN VON ERICH VON DRYGALSKI LEITER DER EXPEDITION XV. BAND ZOOLOGIE VIT. BAND BERLIN DRUCK UND VERLAG VON GEORG REIMER 1914 Inhalt des XV. Bandes. Zoologie VII. Band. Seite Vi irwi >i't von E. Vanhöffen V — VII Heft 1. (Ausgegeben im Februar 1914.) 1. L. Böhmig, Die rhabdocoelen Turbellarien und Tricladen der Deutschen Süd- polar-Expedition 1901—1903. Mit Tafel I— III und -4 Abbildungen im Text 1—34 2. E. Hentschel, Monaxone Kieselscliwännne und Hornschwämme der Deutschen Südpolar-Expedition 1901 — 1903. Mit Tafel IV— VIII 35—142 3. H. Simroth, Pelagische Gastropodenlarven der Deutschen Südpolar-Expedition L90 1 — 1903. Mit 3 Abbildungen im Text 143—160 Heft 2. (Ausgegeben im März 1 014.) 4. P. Pappenheim, Die Fische der Deutschen Südpolar-Expedition 1901 — 1903. II. Die Tiefseefische. Mit Tafel IX und X und 10 Abbildungen im Text... 161—200 5. M. Lampe, Die Fische der Deutschen Südpolar-Expedition 1901 — 1903. III. Die Hochsee- und Küstenfische. Mit Tafel XI und 7 Abbildungen im Text 201 — 256 Heft 3. (Ausgegeben im Juni 1914.) 6. II. Lenz und K. StrüNCK, Die Dekapoden der Deutschen Südpolar-Expedition 1901 — 1903. I. Brachyuren und Macruren mit Ausschluß der Sergestiden. Mit Tafel XII— XXII und 5 Abbildungen im Text 257—346 7. (i. Illig, Die Dekapoden der Deutschen Südpolar-Expedition 1901 — 1903 II. Die Sergestiden. Mit 38 Abbildungen im Text 347 — 376 Heft i. (Ausgegeben im Juli 1914.) S. C.Zimmer, Die Schizopoden der Deutschen Südpolar-Expedition 1901 — 1903. Mit Tafel XXIII— XXVI , 377—446 9. E. Vanhöffen, Die «fsopoden der Deutschen Südpolar-Expedition 1901 — 1903. Mit 132 Abbildungen im Text 447—598 Heft 5. (Ausgegeben im September 1914.) Kl. IL Kluge, Die Bryozoen der Deutschen Südpolar-Expedition I. Die Familien Aetidae, Cellularidae, Bicellaridae, Farciminaridae, Flustridae, Membraniporidae und Cribrilinidae i 599 — 678 '9 Vorwort. Der vorliegende Band XV der Deutschen Südpolar-Expedition, Zoologie Bd. VII. behandeil 585 Arten, darunter Strudelwürmer von Rerguelen und der Gauss-Station, Kiesel- und Hornschwämrae, pelagische Gastropodenlarven, Tiefsee-, Hochsee- und Küsten-Fische mit Aus- schluß der antarktischen Fische, welche von Dr. Pappen he im bereits in Band XIII, Zoologie Bd. V, besonders bearbeitet sind, von Crustaceen die Dekapoden, Schizopoden und marinen Isopoden, da die Bearbeitung der Landasseln durch den leider bereits verstorbenen Herrn G- Budde-Lund, den stets hilfsbereiten dänischen Gelehrten, schon in Band IX, Zoologie Band I, abgeschlossen war, und endlich die erste Hälfte der Bryozoen. Von diesen 585 Arten gehören 171 der eigentlichen Antarktis an, dem Sockel des Festlandes, und 202 von ihnen sind neue Formen. Die Gesamtzahl der von uns mitgebrachten Arten steigt dadurch auf 2785, die der bei der Gauss-Station gefundenen Arten auf 917 und die der neu beschriebenen auf 1043, so daß mehr als ein Drittel der vom Gauss gesammelten Arten neu für die Wissenschaft ist. Professor Dr. L. Böhm ig stellt eine neue Familie und Gattung der rhabdocoelen Turbellarien mit 3 Arten von der Gauss-Station auf und beschreibt von dort eine andere schon bekannte Gattung mit einer neuen Art. Zwei weitere neue Arten dieser Gattung wurden bei Kerguelen gefunden. Über die beiden von Kerguelen mitgebrachten Tricladenarten, die durch frühere Untersuchungen desselben Autors schon bekannt waren, werden ergänzende Mitteilungen gemacht, die besonders die Kokonbildung und Färbung der Tiere betreffen. Die monaxonen Kieselschwämme, welche Dr. E. Hentschel bearbeitete, bilden die Hauptmasse der gesammelten Schwämme und geben zusammen mit der Ausbeute anderer Expeditionen eine gute Vorstellung von dem Artenreichtum und der reichen Varietätenbildung in der Antarktis. Die Verbreitung antarktischer Arten läßt sich bis in die Subantarktis, bis zur chilenischen Küste und zur La Plata-Mündung verfolgen. Bipolare Formen wurden auch festgestellt, bedürfen aber noch der Bestätigung. 4 Gattungen und 4 Arten von Horn- schwämmen, nur eine davon aus der Antarktis, bieten wenig Neues. Professor H. Simroth untersuchte die als Macgülivraya bekannten Gastropodenlarven. die hier zum ersten Male aus dem Indischen Ozean nachgewiesen wurden, und die erst von der Valdivia entdeckte Limacosphaera, die ihr Verbreitungszentrum in der Antarktis zu haben scheint, und erörtert die Beziehungen dieser beiden abweichendsten Gastropodenlarven zuein- ander, zu anderen Larven und zu erwachsenen Formen. Die mit der Beschreibung der bei der Gauss-Station und bei Kerguelen gesammelten Arten VI Vorwort. begonnene Bearbeitung der Fische wird hier von Dr. Pappen heim fortgesetzt. Als wichtige Ergebnisse sind zu nennen : der Nachweis des nächtlichen Aufsteigens vieler der sogenannten Tiefseefische an die Oberfläche bis zu 10 und 20 m und die Ausbreitung mancher Arten über sehr weite Gebiete. Ferner zeigt die Entdeckung interessanter neuer Formen, wie lückenhaft die bisherige Kenntnis der besseren Schwimmer in den intermediären Wasserschichten noch ist und die Notwendigkeit neuer Expeditionen zur Erforschung derselben mit größeren Netzen. Endlich wurde das Vorkommen bunt zusammengesetzter Schwärme großer Leptocephaliden, der Larven aalartiger Fische, in oberflächlichen Schichten nachgewiesen. Den Abschluß der Fische bilden die Untersuchungen von Dr. M. Lampe über die an den Küsten der warmen Meere und bei Oberflächenfängen gelegentlich gefundenen Arten. Die reiche Sammlung, welche Vertreter von G5 Gattungen enthielt, ergab nur eine einzige neue Art, einen durch auffallende Flossenfärbung charakterisierten, fliegenden Fisch (Exocoetus gaussianus). Zahlreiche Jungfische von Exocoetus, die kleinsten von 7 mm Länge, ließen die Entwicklung und Ausfärbung der Flossen dieser fliegenden Fische verfolgen. Andere Jungfische, die noch nicht erkannt werden konnten, wurden beschrieben und abgebildet, um zur Fortsetzung der durch die Arbeiten Ehrenbaums besonders für die nordischen Meere schon weit durchgeführten Fest- stellung der Jugendformen anzuregen. Professor Dr H. Lenz hatte freundlichst die Bearbeitung der Dekapoden mit Aus- schluß der Sergestiden übernommen. Leider war es dem erfahrenen, liebenswürdigen Lübecker Gelehrten nicht vergönnt, die fast fertige Arbeit, der er das größte Interesse ent- gegenbrachte, und die ihn noch in den letzten Lebensstunden beunruhigte, vollenden zu können. In pietätvoller Weise brachte Herr K. Strunck, sein langjähriger Assistent, dann das Werk zum Abschluß. Abgesehen von der Beschreibung einer Anzahl bisher unbekannter Arten und von kritischen Bemerkungen zur Unterscheidung der bekannten, bringt dasselbe be- sonders eine wesentliche Erweiterung unserer Kenntnis von der Verbreitung der pelagischen Tiefenfauna. Unter den 16 Arten von Sergestiden wurde von Dr. G. Illig nur eine neue Art ge- funden. Seine Untersuchungen geben Aufschluß über manche Abänderungen der Tiere im Verlauf der postembryonalen Entwicklung, die die Bestimmung erschweren und zur Aufstellung überflüssiger Arten geführt hatten. Die nach altem Brauch unter dem Namen Schizopoden zusammengefaßten Mysidaceen und Euphausiaceen, die im Bau jedoch keine so nahe Verwandtschaft zeigen, wie sie früher ange- nommen wurde, werden von Professor C. Zimmer behandelt. Während unter den Mysideen noch 9 neue Arten gefunden wurden, erwiesen sich die Euphausiden alle als bekannt, ob- wohl 41 von den 54 im durchfahrenem Gebiet beobachteten Arten gesammelt waren. Es zeigt dieses Verhältnis, daß die Formenfülle der pelagischen Fauna nicht unerschöpflich ist, da wir bereits von Pteropoden, Sagitten, Sarpen, Doliolen und Pyrosomen Ahnliches berichten können. I nter der Mysideen wurden keine bipolaren Arten, dagegen 7 bipolare Gattungen gefunden, während von den Euphausiden eine Gattung und eine Art als bipolar verbreitet bezeichnet werden kann. Die Bearbeitung der marinen Isopoden ergab eine weit reichere Zahl antarktischer Vorwort. VII Arten, als nach den früheren Berichten zn erwarten war, und viele neue, sonst nicht im Süden beobachtete, merkwürdige Formen mit großer Individuenzahl, die auffallende Beziehungen zu nordischen Arten aufweisen. Eine mannigfaltige Schar von Isopoden bevölkert den Boden des südlichen Eismeeres, wie es Beddard bereits nach der Ausbeute des Challenger vermutete. Ergänzende Beobachtungen über die Isopodenfauna des Kaplandes lassen Beziehungen dieses Gebiets zur Subantarktis, solche von Kergnelen Zusammenhang mit der Antarktis selbst erkennen. Aus allem geht hervor, daß die Isopoden im eisigen Süden, an den Küsten sowohl wie in der Tiefsee. ähnlich wie im hohen Norden eine bedeutende Rolle spielen. Dr. H. Kluge berichtet über die erste Hälfte der Bryozoen, die Familien Aetidae, Oellu- laridae, Bicellaridae, Farciminaridae, Flustridae, Memhraniporidae und Cribrilinidae, welche allein 84 Arten und Varietäten umfaßt, von denen 47 neu sind. Die meisten stammen von der Gauss-Station, so daß sich bieraus schon der große Reichtum an Bryozoen in der Antarktis erkennen läßt, welche in Ermangelung stammbildender Pflanzen zusammen mit Hydroiden, Alcyonarien und Spongien dichte Rasen am Meeresgründe bilden und für bewegliche Tiere als Kletterbäumehen dienen, für festsitzende aber Wohngelegenheit und Schutz für Ver- schlammung bieten. Auch diese Berichte ergeben demnach wieder manche Ausblicke von allgemeinem Interesse, die dem Bearbeiter besondere Freude machen, aber ihn kaum für die große Mühe, welche die Untersuchung der einzelnen, zahlreichen Individuen und ihrer Organe erfordert, entschädigen können. Darum gebührt den Herren Mitarbeitern, deren Sorgfalt und Ausdauer das Zustande- kommen dieses Bandes ermöglichten, unsere aufrichtige Anerkennung und herzlicher Dank. Berlin, im August 1914. E. Vanhöffen. DIE RHABDOCOELEN TÜRBELLARIEN UND TRICLADEN DER DEUTSCHEN SÜDPOLAR-EXPEDITION 1901-1903 VON Prof. Dr. LUDWIG BOHMIG (GRAZ) MIT TAFEL I— III UND 4 ABBILDUNGEN IM TEXT. Deutsche SUdpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. Die vorliegende Schrift behandelt nur die von der Expedition erbeuteten rhabdocoelen und allueocoelen Turbellarien sowie die Tricladen, die Polycladen sollen von anderer Seite bearbeitet werden. Das der Individuenzahl nach spärliche Rhabdocoelidenmaterial ist verhältnismäßig sehr reich an Arten, die den Genera Hypoblepharina n. g. und Plagiostomum 0. Schm. angehören; die in viel größerer Individuenzahl vorhandenen Tricladen sind dagegen nur durch zwei, dem Genus Pro- cerodes Girard (Gunda 0. Schm.) angehörige Spezies vertreten. I. Rhabdocoelida. Ordnung RhaMocoela. Die Ordnung der Rh/dnlocoela ist nur durch das Genus Hypoblepharina n. g., Farn. Hypoble- pharinidae n. fam. repräsentiert. Die Bewimperung des Körpers ist bei den Angehörigen dieses Genus auf die Ventralseite beschränkt und nur bei H. truncata ist auch die vordere Körperspitze mit Cilien versehen. Der Mund liegt am Vorderende, terminal oder fast terminal (Fig. 1, Taf. I), der Schlundkopf, ein Pharynx doliiformis, ist von mäßiger Größe, der Darm besitzt eine sackförmige Gestalt. Die beiden kompakten Hoden sowie die beiden Ovarien gehören der hinteren Körperhälfte an; die Geschlechtsöffnung ist der hinteren Körperspitze sehr genähert. Der außerordentlich lange Ductus ejaculatorius enthält einen mehr weniger komplizierten Apparat, den ich das Kopulations- rohr nennen will, und mündet ventral von dem Ausführungsgange der Bursa copulatrix (Vagina) in das Atrium genitale commune (Fig. 9, Taf. I). Unter dem Ausspritzungskanale liegt das Atrium genitale iemininum. Augen, Wimpergrübchen sowie Statocysten fehlen. Da sich dieses Genus in keine der vorhandenen Familien einfügen läßt, erweist sich die Aufstellung der obengenannten Familie als nötig, die Familiencharaktere sind vor der Hand die des Genus. Die zwölf vorhandenen, zum Teil, wie mir scheint, nicht vollständig geschlechtsreifen, zum Teil wenig günstig erhaltenen Individuen gehören wenigstens drei Arten an: H. vanhöfjeni, H. truncata und H. difficilis. Im konservierten Zustande sind die drei Arten, deren Größe zwischen y2 mm und 1,1 mm bei einer maximalen Breite von 1/3 mm und 3/4 mm schwankt, äußerlich gar nicht (//. varihöffeni und H. difficilis) oder doch nur schwierig voneinander zu unterscheiden, die Be- stimmung erfordert ein eingehendes Studium des kompliziert gestalteten Kopulationsapparates. Der nicht pigmentierte, weißlichgraue, drehrunde, bei manchen Individuen auch etwas abge- plattete Körper ist im allgemeinen von ovaler Gestalt; die größte Breite erreicht er in der Körper - mitte und verjüngt sich etwas gegen die beiden Körperenden; abgerundet erwiesen sich beide bei H. vanhöffeni und difficilis, abgestutzt war das vordere bei H. truncata. 4 Deutsche Siidpolar-Expedition. Epithel. Wie schon oben betont wurde, ist die Bewimperung auf die Ventralseite be- schränkt. Am breitesten ist die bewimperte Zone bei H. vanhöffeni, die Breite des Körpers und der Wimperzone zeigen bei dieser Form die geringsten Differenzen, die aber an den verschiedenen Stellen des Körpers gewissen Schwankungen unterliegen, wie die Tabelle I zeigt: Breite des Körpers in der Höhe des Gehirns 292 fi, Breite der Wimperfläche . . 279 [( ,, ,, ,, direkt hinter dem Pharynx . . . 387 fi. ,, ., ,, 344 fi ,, ,, ,, in der Mitte 454 fi, ,, „ ,, 387 ,» ,, „ ,, am Beginn der Ovarien 494 fi, ,, ,, ,, 430 \i ,, ,, ,, am Ende der Ovarien 473 //. ,, ,, ,, 387 ,« ,, „ ,, am Genitalporus 266 fi, .. ,. .. 236 u Vor dem Gehirn waren genaue Messungen nicht möglich, da das Epithel teilweise fehlte, doch dürfte hier die Bewimperung, die sich bis zum Munde erstreckt, die Breite des Körpers erreichen. Eine gleichmäßige Ausdehnung in querer Richtung zeigt die wimpernde Fläche bei H. dif- ficüis, sie betrug bei den untersuchten Exemplaren ca. 160 [i, bei einem maximalen Durchmesser des Körpers von 375 u; nur gegen das Vorderende nahm sie bis auf 182 ii zu, so daß sie hier und am Hinterende in Anbetracht der Verschmälerung des Körpers der Breite desselben gleichkam. H. truncata nimmt eine Mittelstellung zwischen den beiden obengenannten Arten ein, wie aus Ta- belle II ersichtlich ist.: Breite des Körpers direkt hinter dem Pharynx . . . 273 ii. Breite der Wimperfläche . . . 250 (i ,, „ ,, in der Mitte 376 /#. ,, ., .. 250 // „ ,, ,, am Beginn der Ovarien 342 fi, ,, ,, ., 228 u ,, ,, ,, am Ende der Ovarien 265 //, .. ,, ,, 171 /' ,, am Genitalporus 175 ,// ., 134 a Im Bereiche des Pharynx dehnt sich bei dieser Art die Wimperzone auf die lateralen Partien des Körpers aus und erreicht die Rückenfläche kurz vor der Körperspitze, so daß diese im Gegen- satze zu den andern Arten vollständig bewimpert ist (Fig. 1, Taf. I). Die größte Differenz zwischen der Breite des Körpers und der Wimperzone besteht mithin bei H. difficilis, sie beträgt hier 215 //•, bei H. truncata sinkt sie auf 126 /i, auf 86 a bezw. 58 fi bei H. vanhöffeni. An den lateralen Flächen sowie auf dem Rücken begegnen wir an Stelle der ca. 6,40 /i langen Cilien einer 2,56 /u bis 7,60 u, durchschnittlich 5,1 fi dicken Cuticula, die wenigstens bei H. difficilis eine Differenzierung in zwei Schichten erkennen läßt; die äußere Schicht ist sehr dünn und färbt sich mit Hämatoxylin intensiv blau, die innere, dickere nimmt Farbstoffe in geringerem Maße an. Die Epithelzellen der ventralen Seite sind im allgemeinen sehr platt, ihre Höhe beträgt 1,28 « bis 2,56 fi, und nur am Vorderende, besonders in der Gegend der Mundöffnung, erreichen sie eine solche von 4,48 fi bis 6,40 u. Das cilienlose Epithel ist im allgemeinen höher als das cilientragende, es mißt samt Cuticula 6,4 — 12,8 u ; seine größte Höhe bei geringster Dicke der Cuticula erreicht es nahe der Berührungsstelle der beiden sich scharf voneinander abgrenzenden Epithelformen. Die im Umriß polygonalen und, wie Flächenschnitte lehren, durch Plasmabrücken verbundenen Epithelzellen ließen nur bei H. vanhöffeni und difficilis deutlich auf dem Rücken und an den lateralen Flächen, weniger gut auf der Ventralseite, jene bei den Alloeocoela holocoela weitver- Böhmig, Rhabdocoelida und Tricladida. 5 breitete Struktur erkennen, die seinerzeit von mir 1) eingehend geschildert wurde. Das Plasma macht zumeist den Eindruck, als sei es aus kleinen Säulchen zusammengesetzt, die durch eine weniger dichte und weniger färbbare Substanz voneinander getrennt werden; zuweilen erscheint es auch vakuolisiert; ein fast homogenes Aussehen zeigte es bei H. truncata, und hier ist auch stellen- weise die Grenze zwischen ihm und der Cuticula schwierig festzustellen. Im lateralen und dorsalen Epithel finden sich bei H. vanhöffeni, allerdings in geringer Zahl, homogen erscheinende, gelblich gefärbte, ovale oder eiförmige, an beiden Enden abgerundete, ca. 2,56 — 3,24 jii breite Rhabditen, die etwas höher sind als die Plasmaschichte der Zellen und in- folgedessen ein wenig in die Cuticula ragen. Anderer Art sind augenscheinlich die Einlagerungen, die bei H. difficüis oft dicht gedrängt in den Epithelzellen der seitlichen Partien des Körpers, be- sonders in der Nähe des Flimmerepithels, anzutreffen sind. Es handelt sich hier um meist ovale, seltener rundliche Körper von 6,4 — 10,24 jli D.; an ihrer distalen Fläche sind sie mit einer kleinen Spitze ausgestattet, die mehr weniger tief in die Cuticula eindringt und diese des öfteren zu durch- bohren scheint; ihre Färbbarkeit ist eine geringe, zumeist nehmen sie einen leicht roten Ton bei Tinktion mit Hämatoxylin -Eosin -Färbung an. Gewöhnlich sind diese scharf konturierten Gebilde von homogener Beschaffenheit, ab und zu umschließen sie einige kleine Vakuolen. Ob die cyano- philen feinen Körnchen, die ich hin und wieder an ihnen wahrnahm, in sie eingebettet sind oder ihnen nur anliegen, vermochte ich nicht zu entscheiden. Kerne scheinen ihnen zu fehlen, wären solche sicher nachweisbar, so läge es nahe, in diesen Gebilden Drüsen zu sehen, so bleibt ihre Natur zweifelhaft. Die Größe der Kerne entspricht im allgemeinen der Höhe des Epithels; sie sind von rundlicher oder eiförmiger Gestalt da, wo die Plasmaschicht des Epithels gut ausgebildet ist, platt und linsen- förmig an den andern Stellen. Recht auffallend sind die allerdings nicht ganz konstanten, aber doch recht häufig zu beobachtenden Verschiedenheiten in der Färbung der Kerne des cilientragen- den und des cilienlosen Epithels bei H. truncata und difficüis; die des cilientragenden tingierten sich konstant blau, die des cilienlosen zumeist tief rot; ein Kerngerüst und Kernkörperchen waren bei den ersteren, nie aber bei den letzteren erkennbar, sie machen hier den Eindruck degenerie- render Kerne. Die nur 1,28 /< dicke, infolge ihrer starken Tinktionsiähigkeit mit Hämatoxylin scharf hervor- tretende Basalmembran hängt mit dem cilientragenden Epithel viel fester zusammen als mit dem übrigen; dieses ist fast stets abgehoben, und häufig fehlte es infolge des losen Zusammenhanges ganz. Der H a u t m u s k e 1 s c h 1 a u c h besteht aus Ring- und Längsfasern, Diagonalfasern fehlen sämtlichen Arten; von den beiden Schichten sind die Längsfasern stärker ausgebildet als die zirkulären, doch zeichnen auch sie sich nicht durch besondere Mächtigkeit aus, und da die Körper- oder dorsoventralen Muskeln wenig entwickelt sind, können die Tiere im allgemeinen als muskelschwach bezeichnet werden. Das mesenchymatöse Gewebe ist nur in geringer Menge vorhanden; in etwas reicherer An- häufung findet es sich zwischen Hautmuskelschlauch und Darm (Fig. 3 mes, Taf. I), fernerhin 1) Bö hm ig, L., Untersuchungen über rhabdocoele Turbellaricn. II. Plagiostoniina und Cylindrostomina v. Graft Zeitschr. f. wissensch. Zoologie Bd. 51, 1890, S. 180, 181. g Deutscne Siidpolar-Expedition. am Vorderende, besonders bei H. difficüis und in der Umgebung des Kopulationsapparates. Es zeigt eine faserige Struktur und läßt stellenweise schärfer ausgeprägte, spindelförmige und stern- förmige Zellen, deren Ausläufer anastomosieren, erkennen; ob die in dem Gewebe vorhandenen Lückenräume als intra- oder interzelluläre zu bezeichnen sind, mag dahingestellt bleiben. Bei allen drei Arten sind überdies vereinzelte oder kleine Gruppen bildende, in den Lücken des Mesen- chyms oder zwischen diesem und den verschiedenen Organen liegende Zellen anzutreffen, die sich durch schärfere Konturierung und intensiveres Färbevermögen (Fig. 3 erz, Taf. I) von den Me- senchvmzellen unterscheiden; ich bezeichne sie als indifferente oder Ersatzzellen und glaube an- nehmen zu dürfen, daß sie an die Stelle zugrunde gehender Zellen (Drüsenzellen, Darmzellen) treten. Durch einen beträchtlichen Reichtum an cyanophilen Drüsen sind H. vanhöffeni und H. truncata ausgezeichnet, bei der erstgenannten Art gehören sie neben den Eizellen zu den größten zelligen Elementen des Körpers. Es lassen sich bei sämtlichen Arten drei Gruppen unterscheiden: die Zellen der ersten und größten Gruppe liegen vornehmlich in der Umgebung des Pharynx, sie münden an der vorderen Körperspitze aus (Fig. 1 cydr \ Taf. I); die der zweiten liegen im hin- teren Körperende (cydr 2), und zur dritten rechne ich alle zwischen den beiden genannten be- findlichen; die Drüsenkörper der letztgenannten Gruppe liegen hauptsächlich in den lateralen und ventralen Partien des Körpers, sie münden vornehmlich im Bereiche der Wimperzone, aber auch seitlich von dieser nach außen. Arm an Drüsen ist die Rückenfläche. V e r d a u u n g s a p p a r a t. Die terminal gelegene (//. vanhöffeni, H. truncata) oder ein wenig gegen die Rückenfläche (H. difficüis) verschobene Mundöffnung führt in eine becherförmige Pha- ryngealtasche von geringer Größe. Die Länge des Schlundkopfes verhält sich zur Körperlänge wie 1 : 5 bis 1 : 6; die Durchschnittsmaße des Pharynx betragen für H. vanhöffeni: Länge 165 [i, Breite 130 fi, Höhe 155 ,u. für H. truncata: Länge 160 ju, Breite 120 it, Höhe 110 ,u, und für H. difficüis: Länge 135 /i, Breite 130 /t, Höhe 130 ,«. Die Anordnung der Muskelschichten ist die eines typischen Ph. doliiformis, es folgen von außen nach innen Längsmuskeln, Ringmuskeln — Längsmuskeln, Ringmuskeln (Fig. 1 ph, Taf. I), von diesen sind die beiden inneren Schichten erheblich stärker entwickelt als die äußeren; im vorderen Teile des Schlundkopfes stehen die Radiärmuskeln dicht gedrängt, loser im hinteren, da sich hier zwischen ihnen relativ große, birnenförmige, zyanophile und, wenigstens bei H. truncata und H. difficüis, auch erythrophile Drüsenzellen vorfinden, von denen sich die ersteren am Pharynxmunde in die Pharyngealtasche (pht) öffnen, während die letzte- ren ihr Sekret in das Pharynxlumen ergießen. Die hintere Pharynxöffnung ist von einem Kranze ansehnlicher, birnenförmiger Zellen (kr), die von Wahl J) bei Dalyelliiden als „Kropf" bezeichnet werden, umgeben; eine jede von ihnen entsendet einen langen, plattenförmigen Fortsatz bis zum Pharynxmunde, und es bilden diese Zellen samt den Fortsätzen, wie ebenfalls Wahl nachwies, das Pharynxepithel. Die das Lumen auskleidenden Teile dieses Epithels enthalten bei H. difficüis und H. truncata 2,56 — 5,12 fi messende eosinophile Kügelchen, die höchst wahrscheinlich das Sekret der früher erwähnten erythrophilen Pharvnxdrüsen sind, wenigstens vermochte ich die Ausführ - gänge dieser Drüsen bis an die Epithelleisten zu verfolgen. 1) Wahl, B., Untersuchungen über den Bau der parasitischen Turbellarien aus der Familie der I lalvelliiden ( Vorticiden) I. Teil. Die Genera Anoplodium, Graffilla und Paravortex. Sitzungsberichte d. Kais. Akademie d. Wissensch. in Wien. Math.- naturw. Kl., Bd. CXV, Abt. I. 1906. Wien. Holder. Böhmig, Rhabdocoelida und Tricladida. 7 Einen sehr deutlich entwickelten sog. „Saum" (phs) l) besitzt der Pharynx von H. truncata, etwas weniger gut ausgebildet ist er bei H. difficilis, recht schwach entwickelt dagegen bei H. van- höffeni. Bei den beiden erstgenannten Formen trägt der Saum nächst der Pharynxöffnung einen Besatz ca. 6,40 f* langer, relativ dicker Cilien, bei H. vanhöffeni habe ich nur Spuren von solchen auffinden können. Bei H. difficilis liegt in der Nähe des Pharynxmundes, etwa 46 /u von ihm ent- fernt, ein wohlentwickelter Nervenring; seine Verbindung mit dem Gehirn vermochte ich jedoch nicht zu eruieren. Zwischen „Kropf" und Darm ist bei H. vanhöffeni ein kurzer, trichterförmiger Oesophagus eingeschaltet, dessen Epithel aus kolbenförmigen, wenig färbbaren, leicht vakuoli- sierten Zellen besteht; bei den beiden andern habe ich mich nicht mit Sicherheit von dem Vor- handensein eines solchen Verbindungsstückes überzeugen können. Der sackförmige Dar m erstreckt sich bei allen Arten vom Pharynx, diesen in seiner hintersten Partie sogar ein wenig umgebend, bis fast zur hinteren Körperspitze (Fig. 1 d, d \ Taf. I), seitlich reicht er bis fast direkt an den Hautmuskelschlauch resp. die Zone der Hautdrüsen; die Gonaden (Fig. 6, Taf. I) sowie der Kopulationsapparat sind stellenweise förmlich in ihn eingebettet und nur durch dünne Mesenchymschichten von ihm getrennt, oder es findet eine direkte Berührung statt. Die histologischen Bilder, die der Darm bietet, sind etwas verschiedene. Bei zwei der zu H. vanhöffeni gezogenen Individuen, die ich mit A bezeichnen will, wird die Hauptmasse des Darmes aus verschieden großen und verschieden gefärbten Körnern und Schollen gebildet, zwischen denen in mäßig reicher Zahl die Reste von Zellen, d. h. Kerne, umgeben von einer mehr weniger großen Menge Plasma, gelegen sind. Zellgrenzen lassen sich mit Sicherheit nicht feststellen, ein deut- liches Darmlumen fehlt. Ein ganz anderes, höchst auffallendes Aussehen zeigte ein drittes Exemplar (B) dieser Art. Auf die zentralen und ventralen Partien läßt sich auch bei diesem die oben gegebene Beschreibung anwenden, die dorsalen und lateralen dagegen bestehen aus rundlichen, ovalen, oft auch beutelartigen Bezirken, die vollständig oder teilweise durch scharfe, membranartige Kon- turen (meb) gegeneinander abgegrenzt werden (Fig. 2, Taf. I). Das Plasma dieser Bezirke ist von mäßig feinkörniger Beschaffenheit, ab und zu leicht vakuolisiert, und stellenweise enthält es auch kleine, eosinophile Einschlüsse; ein jeder solcher Bezirk umschließt für gewöhnlich einen Kern (n), seltener sind deren zwei vorhanden, und fernerhin einen oder zwei schmutziggelbliche, zuweilen auch schwarze, opake Körper (glk) von rundlicher, ovaler, nierenförmiger oder auch etwas unregel- mäßiger Gestalt. Die Größe der Kerne variiert zwischen 6,4 und 10,2 /u, die der opaken oder gelben Körper zwischen 8,96 und 12,8 ,u; diese sind fast stets größer als die meist in ihrer Nähe befindlichen Kerne, die gewöhnlich einen blassen, relativ großen Nucleolus (2,56 — 5,12 jli D.) umschließen. Auf den ersten Blick könnte man geneigt sein, diese Partien des Darmes für Dotterstöcke zu halten (vgl. auch Fig. 1 d1, Taf. I), daß dem aber nicht so ist, zeigen die Übergänge, die sich zwischen den zentralen und dorsolateralen Gebieten vorfinden, und dann weiterhin das vollständige Fehlen der- selben bei den beiden Individuen A. Es läßt sich auf das deutlichste erkennen, daß sie einem Zerfalle unterliegen, und daß hierbei gröbere Körner und Schollen in dem Plasma auftreten (Fig. 2**, ') Bronn, Klassen u. Ordnungen d. Tierreichs, Bd. IV. Vermes. Ab. I, e. : Turbellaria. Acoela u. Rhabdoroela. 1904-1908. Leipzig, Winter. S. 210(1. g Deutsche Südpolar-Expedition. Taf. I). Die opaken Körner (glk) verschwinden, sie werden zunächst durchscheinender und lösen sich, wie es scheint, schließlich auf; in den ventralen und zentralen Teilen des Darmes sind sie wenigstens, wenn auch nicht ganz verschwunden, so doch äußerst spärlich. Welche Bedeutung diese Gebilde besitzen, vermag ich nicht zu sagen, es können Reservestoffe aber auch Exkretions- produkte sein. Es war mir lange Zeit zweifelhaft, ob diese Bezirke als Zellen aufzufassen seien, ich glaube aber, sie als solche in Anspruch nehmen zu dürfen. In der Umgebung des Darmes fand ich, besonders dorsal sowie lateral, weniger häufig ventral, vereinzelte Zellen oder Gruppen von Zellen (Fig. 3 erz, Taf. I), die sich durch scharfe Konturierung, durch intensive Färbung ihres feinkörnigen Plasma - leibes sowie durch die bedeutende Tinktionsfähigkeit der Kerne leicht von den blassen Mesenchym- zellen unterscheiden ließen. Zuweilen keilten sich diese Zellen förmlich zwischen typische Darm- zellen, die opake Körper enthielten, ein, und hin und wieder begegnete ich auch Zellen, die als Zwischenstufen gelten konnten; ich glaube, wir haben es mit Ersatzzellen für zugrunde gehende Darmzellen zu tun oder allgemeiner, mit Rücksicht auf das früher Gesagte, mit Zellen, die ein Reservematerial darstellen. Ein weiteres Exemplar (C) der in Rede stehenden Art schloß sich im großen und ganzen an das mit B bezeichnete an, doch war die Zahl der gelben Körper eine erheblich geringere, so daß es in dieser Beziehung zwischen den Individuen A und B vermittelte. Im wesentlichen zeigen den gleichen Bau des Darmes, wie wir ihn bei B kennen lernten, auch H. truncata (Fig. 1 d, d\ Taf. I ) und H. difficilis, die Verschiedenheiten sind geringfügige, es mögen nur einige H. difficilis betreffende Besonderheiten Erwähnung finden. Hinter dem Pharynx setzte sich das Darmepithel bei H. difficilis aus langgestreckten, keulenförmigen, zum Teil schmalen und unscharf abgegrenzten, von eosinophilen Körnern erfüllten Zellen zusammen; die gelben oder auch schwarzbraunen Schollen fehlten nicht ganz, waren aber selten. Weiter rückwärts besaß der Darm ein weites Lumen, das eine sehr feinkörnige, von großen Vacuolen durchsetzte Masse, in der auch Reste von Zellen enthalten waren, umschloß. Die auf der ventralen Seite sehr reduzierte Darm- wand bot in ihren dorsalen und lateralen Partien dasselbe Bild, wie es oben für H. vanhöffeni B. geschildert wurde: scharf umrissene Bezirke mit gelben Körpern. Im Bereiche des Copulations- apparates war dann der Eindruck der gleiche wieder wie in der Pharynxregion. Ein sehr charak- teristisches Bild in bezug auf den Darm bietet der in Fig. 1, Taf. I dargestellte Längsschnitt durch H. truncata; die mit d1 bezeichneten dorsalen Partien lassen deutlich die scharf umschriebenen, opake Körner enthaltenden Zellen, die auf den ersten Blick mehr Dotterstockdurchschnitten als Teilen des Darmes ähneln, erkennen; in den zentralen und ventralen (d) fehlen dagegen Ab- grenzungen, die opaken Körper sind selten, nur ab und zu ist ein solcher zu finden. Nach den Exkretionsorganen habe ich vergeblich gefahndet. Das Gehirn liegt über dem Schlundkopfe (Fig. 1 gl, Taf. I), nahe dem sogenannten Kröpfe, und ist von etwa plattenförmiger Gestalt. Seine vordersten, durch einen ziemlich tiefen Einschnitt voneinander getrennten Partien grenzen sich, soviel ich zu erkennen vermochte, durch eine seichte, dorsale Furche von der hinteren Partie ab und bilden zwei besonders zellenreiche Lappen, aus denen ein Paar starker, nach vorn und ventralwärts gerichteter Nerven hervorgeht. Sie spalten sich in eine Anzahl von Asten, welche das Vorderende, besonders auch die Umgebung der Mundöffnung, RöiiMiii, Rhahdocoelida und Tricladida. ov te innervieren und entsprechen allem Anscheine nach den Nerven ,,vn l-'3" und vielleicht auch , ,ventrn" der Eumesostominen x). Es ist jedoch hervorzuheben, daß diese Nerven nicht nur in den vordersten Partien des Gehirns wurzeln, sondern auch Faserzüge aus den hinteren erhalten. Aus den lateralen Teilen der letzteren gehen die mächtigen ventralen Längsstämme hervor, und dicht vor diesen verläßt jederseits ein Nerv das Gehirn, der sich direkt der Körperwand zuwendet und seiner Lage nach als Lateralnerv bezeichnet werden kann; den weiteren Verlauf der Lateralnerven vermochte ich nicht zu verfolgen, obwohl es sich um recht kräftige Faserzüge handelt. Ob diese Nerven den lateralen Nerven „In" der Eumesostominen zu homologisieren sind, ist mir nicht möglich zu ent- scheiden. Aus den dorsolateralen Teilen des Gehirns entspringt ein Paar starker Nerven, die, schräg aufsteigend, zur Rückenfläche ziehen und eine Strecke weit caudalwärts verfolgt werden konnten; an der Homologie dieser und der dorsolateralen „dln" der Eumesostominen sowie der ent- sprechenden Nerven bei andern Rhabdocoelen 2) —und dies gilt auch für die früher genannten Nerven — zweifle ich nicht. Endlich habe ich noch eines Paares dünner Nerven Erwähnung zu tun, die von der ventralen Gehirn- fläche ausgehen und sich dicht dem Pharynx anlegen; ob sie wirklich in diesen eindringen, das gelang mir allerdings nicht festzustellen. Augen, statische Organe sowie Wimpergrüb- che n fehlen. Genitalapparat. Die Hoden und Ovarien liegen bei H. truncata und H. difficilis in der vorderen Hälfte des letzten Kör- perdrittels, wTeiter nach vorn erstrecken sich die Gonaden von H. vanhöffeni, doch gehört auch hier die Hauptmasse dem letzten Orittel an. Die Ovarien und Hoden einer jeden Körperhälfte be- rühren sich, nur durch eine dünne Mesenchymschicht voneinander getrennt, zuweilen beinahe in ganzer Ausdehnung, im allgemeinen beginnen die letzteren jedoch vor den Ovarien, enden aber früher als diese, so daß die Berührungsfläche wenig ausgedehnt ist; in einem Falle betrug sie auf der einen Seite bei H. difficilis nur 18 u; die Hoden (Textfig. 1, te) haben eine laterale Lage, die Ovarien (ov) dementsprechend eine mehr mediale, die einen wie die andern gehören aber der dorsalen Körperhälite an, wenn sich auch die letzteren insbesondere ziemlich tief in die ventrale einsenken können. Die kompakten, sack- oder birnenförmigen Hoden von H. vanhöffeni sind bis 250 fi lang, 90 fi breit und 160 tu hoch. Stellenweise fand ich sie von einer dünnen Membran umhüllt, die ca. 11,5 i lange, 2,56 ,it dicke Kerne enthielt; ihre platte Form läßt die Unterscheidung von Mesenchymkernen leicht zu. Die Größe der in den Hoden befindlichen Zellen variierte zwischen 7,68 und 38,4 ,a, 6,4 bis 19:2 jli maßen die Kerne, 1,9 bis 6,4 fi die Kernkörperchen. Die Zahl der Zellen war bei den vorliegenden Exemplaren eine relativ geringe (Fig. 4 spz, Tai I), wahrscheinlich standen die Tiere am Ende der Samenbildung; der größte Teil der Hoden war erfüllt von den fadenförmigen Spermien --^cjrdr Textfigur 1. Querschnitt durch H. vanhöffeni am Beginne des letzten Körperdrittels. S. Ohj. III Ok. 0. Buchstabenbezeichnung siehe Tafel- erklärung. 1) Luther, A., Die Eumesostominen. Zeitschr. f. wissensch. Zoologie Bd. 77, S. 66—78. 2) Bronn, Klassen und Ordnungen des Tierreichs. Bd. IV. Vermes. Ab. I. c: Turbellaria. Acoela u. Khabdocoela. 1904-1908. Leipzig, Winter. S. 2165-2180. Deutsche Stidpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 2 IQ Deutsche Südpolar-Expeditioii. (sp) und Spermienbündeln sowie von eigentümlichen birnenförmigen, häufig mit einem langen Stiel versehenen Gebilden (Fig. 4 cy, Taf. I), die entweder von Plasma umhüllt waren oder einen kappen- artigen Aulsatz (pl) von solchem trugen, seltener waren sie ganz frei davon. Diese Körper, von denen der in Fig. 5, Taf. I abgebildete der Plasmakappe entbehrte, haben ohne Stiel eine Länge von 13,68 bis 27,96 ju bei einer Breite von 11,4 bis 15,96 ,«, während der einem Samenfaden sehr ähnliche, von einem solchen oft kaum zu unterscheidende, leicht gewellte Stiel bei einem Quer- durchmesser von 2,28,« eine Länge von 68 fi, vielleicht auch darüber erreicht. Sie bestehen aus einer homogenen Substanz, die sich entweder mit Eosin gleichmäßig und intensiv rot färbte oder es nahm nur eine periphere Zone oder ein kappenförmiger Teil die rote Farbe an, der übrige Teil zeigte alsdann einen gelblichen Farbton. Da in der den verdickten Teil umhüllenden oder aufsitzenden, oft sehr ansehnlichen Plasmamasse (pl) — der Stiel entbehrt stets einer Plasmahülle — niemals Kerne oder Reste von Kernen enthalten waren, liegt zunächst die Annahme nahe, daß die birnenförmigen Körper auf veränderte Kerne zurückzuführen seien, und mit Rücksicht auf den Umstand, daß zuweilen im Plasma großer Zellen rot gefärbte Partien auftreten, wäre neben dem Kerne auch eine Anteilnahme des Plasmas selbst bei der Bildung nicht ausgeschlossen. Bei dieser Auffassung wären in den birnenförmigen Körpern mithin veränderte, wahrscheinlich in Degeneration befindliche Kerne resp. Zellen zu sehen, denn der Gedanke, daß es sich um eine zweite Form von Spermien handeln könnte, ist wohl ohne weiteres zurückzuweisen. Sehr wohl möglich wäre es aber, daß es sich um Cytophoren handelte, wie solche bei Turbellarien, besonders alloeocoelen Formen, häufig beobachtet und mehr weniger eingehend von v. Graff1) .Jensen2) und mir3) beschrieben wurden. Nach Jensens und meiner Auffassung gehen diese Gebilde aus dem Plasma hervor, das bei der Bildung der Spermien keine Verwendung fand, nach v. Graff würde es sich dagegen um achromatische Kernsubstanz handeln. Die Spermien sind zumeist kranzartig um die Cvtophore, wie ich z. B. für Monoophorum striatum auf Taf. XVI, Fig. 12 der zitierten Abhandlung dargestellt habe, angeordnet, und in dieser Ab- bildung erkennt man weiterhin eine Differenzierung der Substanz der Cytophore in eine periphere und zentrale Partie. Eine derartige Gruppierung der Spermien habe ich nun zuweilen auch hier um den Plasmateil der birnenförmigen Körper angetroffen, und ich halte es, wie angedeutet, für nicht ausgeschlossen, daß es sich um allerdings auffallend gestaltete Spermienträger handelt; wahr- scheinlicher ist mir allerdings die zuerst erwähnte Auffassung. Die distalen, verjüngten Enden der Hoden setzen sich in die feinen, bei H. vanhöffeni 5,12 « dicken, nur bei einem Individuum deutlich erkannten Vasa deferentia fort, die sich vor der Einmündung in die Samenblase zu einem gemeinsamen Endstücke vereinen (Fig. 7 vd, Taf. I). Ein ähnliches Aussehen wie das geschilderte bieten auch die Hoden von H. truncata und H. difftcüis; die Zahl der Bildungszellen ist jedoch eine größere und die der birnenförmigen Körper eine wesentlich geringere, was wohl darauf hindeutet, daß die Hoden noch nicht jenen weit vorgeschrittenen Grad der Entwicklung erreicht haben wie 1) Jensen, 0. S., Recherches sur la Spermatogenese. La Spermatogenese chez Plagiostomum vittatum Leuckart. Archives de Biologie. Vol. IV. Gand 1883. P. 12-37. -) Graff, L. v., Monographie der Turbellarien. I. Rhabdocoelida. Leipzig, Engelmann, 1882. S. 160. 3) B ö h m i g , L., Untersuchungen über rhabdoeoele Turbellarien. IL Plagiostomina und Cylindrostomina v. Graff. Zeitschr. für wissensch. Zoologie Bd. 51, 1890. Böhmiü, Rhabdocoelida und Tricladida. ] [ die von H. vanhöffeni. Über die Form der birnenförmigen Körper, die kleiner sind als die der letzt- erwähnten Art, kann ich keine genaueren Mitteilungen machen, ich begnüge mich zu konstatieren, daß sie vorhanden sind, und daß sie den Eindruck von in Degeneration befindlichen Zellen machen. Die Hoden beider Spezies sind wesentlich kleiner als die von H. vanhöffeni, die von H. dif- ficüis waren ca. 48 fi lang. 56 ,« breit und 160 u hoch, für H. truncata ergaben sich die Maße 54 — 84 ,«, 56 fi und 137 ,". Die distalen Enden der Hoden gehen hier wie bei H. vanhöffeni in die Vasa deierentia über; diese vereinigen sich bei H. difficüis alsbald zu einem verhältnismäßig langen, steil gegen die Dorsalseite resp. die Vesicula seminalis aufsteigenden Gange; bei H. truncata konnte ich ihren Verlauf nicht verfolgen, doch scheinen sie auch in diesem Falle durch ein gemeinsames Endstück mit der Samenblase in Verbindung zu treten. Die sackförmigen, in querer Richtung etwas abgeplatteten Ovarien, die bei H. vanhöffeni eine Länge von 200 — 250 ,«, bei H. difficüis und truncata eine solche von 60 — 80 a besitzen, zeigen in höherem Maße, als dies auch hinsichtlich der Hoden zu konstatieren ist, oft eine asymmetrische Ausbildung in bezug auf Lage und Größe; so lag z. B. bei H. difficüis das eine Ovar seiner Haupt- masse nach vor, das andere neben dem vorderen Teile des Kopulationsapparates, überdies waren sie von ungleicher Größe. Die einfacheren Bilder bieten die Ovarien von H. difficüis und H. truncata. Die kleinsten Zellen liegen in den vorderen Partien des Ovars, die größeren, geldrollenartig angeordnet, in den distalen. Die Durchmesser der ansehnlichsten Eizellen betrugen bei //. difficüis 57 : 114 fi, der runde Kern maß ca. 34 /u, das Kernkörperchen 8,96 ft ; das letztere war häufig vaeuolisiert oder aber es enthielt ein scharf umschriebenes, wenig färbbares Korn. Das feinkörnige Plasma der kleineren Zellen färbt sich viel intensiver als das weniger feinkörnige der großen; gröbere Einschlüsse in Form von Körnern und Schollen sind bei diesen Arten nicht häufig anzutreffen. Eine die Ovarien vollständig umhüllende Tunica propria fehlt, und nur in ihren distalen Par- tien werden sie von einer mehr weniger scharf ausgebildeten Hülle, die in die Oviducte übergeht, umgeben, sie sind mithin in großer Ausdehnung geradezu in den Darm eingebettet, und an mehreren Stellen schienen die Eizellen kleine, pseudopodienartige Fortsätze in das umgebende Darmgewebe zu entsenden, so daß es oft unmöglich war, eine sichere Grenze zwischen dem Plasma der Eizellen und dem der Darmzellen, die an diesen Stellen gelbe Körner enthielten, zu ziehen; die Nahrung scheint demnach geradezu direkt aus dem Darm aufgesogen zu werden. Komplizierter liegen die Dinge bei H. vanhöffeni. Die Größe der Eizellen variiert hier zwischen 15 und 125 : 161 fi; die Kerne der kleinen Zellen hatten einen Durchmesser von ca. 11,4 /u, die der großen einen solchen von 36,5 ,u, die Kernkörperchen maßen 4,6 — 15,9 ,u und zeigten ähnliche Struk- turen wie die von H. difficüis und truncata. Das Plasma der größeren Eizellen enthielt aber im Gegensatze zu dem der beiden oben erwähnten Arten grobe, eosinophile Körner und Schollen, mehr weniger gut erhaltene Kerne, die ihrer Gestalt und Größe nach zuweilen als Darm- und Mes- enchymzellenkerne zu erkennen waren, ferner gelbe Körner und Reste von Eizellen. Eine scharfe Abgrenzung gegen den Darm (Fig. 6, Taf. I) wurde stellenweise ebenso vermißt wie früher. Aus dem Gesagten erhellt, daß von den Eizellen dieser Form andere Zellen direkt aufgenommen und assimiliert werden, überdies scheint aber auch noch dieselbe Art der Aufsaugung von Nährsub- 22 Deutsche Siidpolar-Expedition. stanzen stattzuhaben, die oben erwähnt wurde. An andern Stellen bemerkte ich in den Ovarien von H. vanhöffeni eiförmige Körper, die, nach den in ihnen vorhandenen Kernen zu urteilen, teils als in Degeneration befindliche Eizellen zu deuten waren (Fig. 6 ovz 1. Tat. I), teils aus einem Zu- sammenfluß von Darmzellen und jungen Eiern (Abortiveiern) hervorgegangen zu sein schienen (ovz 2) und allem Anscheine nach einem weiteren Zerfall unterliegen und Körnermassen bilden, die ebenfalls als Nahrung Verwendung finden dürften. Zu einer eingehenderen Untersuchung dieser interessanten Verhältnisse hätte es natürlich eines reichen und sehr gut konservierten Materials bedurft, das mir leider nicht zur Verfügung stand. Das Studium der Kopulationsapparate stieß auf mancherlei Schwierigkeiten, die zum Teil in der geringen Größe, dem nicht immer günstigen Erhaltungszustande und in dem komplizierten Baue begründet waren, zum Teil aber auch darin, daß die vorliegenden Individuen von H. difficilis und H. truncala sich nicht auf der vollen Höhe der Geschlechtsreife zu befinden scheinen; dieser letztere Umstand entfällt zwar bei H. vanhöffeni, hier treten aber bei den einzelnen Individuen kleine Verschiedenheiten auf, die ich nicht vollständig in Übereinstimmung zu bringen vermochte Ubersichtsbilder der Kopulationsapparate geben die aus Quer- resp. Längsschnitten rekon- struierten Figuren 7, 8 und 9, Taf. I, von denen sich 7 auf H. vanhöffeni, 8 auf H. difficilis und 9 auf H. truncala bezieht. Am eingehendsten konnte ich den Begattungsapparat der erstgenannten Form untersuchen, ich gehe daher bei der Schilderung von diesem aus. An dem nicht sehr geräumigen Atrium genitale lassen sich zwei Abteilungen unterscheiden, ein Atr. gen. commune (Fig. 7 agc, Taf. I) und ein Atr. gen. femininum (agf). Das letztere erstreckt sich rostrad weit über das erstere hinaus, in dessen ventralen Teil es einmündet, es wird daher in seinem distalsten Abschnitte vom Atr. gen. commune überdeckt. Von der dorsalen Seite her öffnet sich in dieses der Ausführgang der Bursa copulatrix (Fig. 18, 19 va, Taf. II), und zwischen beiden, der Einmündungssteile des Atrium femininum und der des Ausführganges der Bursa copulatrix, springt die Penispapille (p) in das Atrium commune vor, dessen seitliche Partien in zwei keulenförmige Divertikel (Fig. 7 div, Taf. I) ausgezogen sind. Der auf der Penispapille (p) ausmündende Ductus ejaculatorius (dej) zieht weit nach vorn über den übrigen Teil des Kopulationsorgans hinaus, so daß er direkt in das Darmgewebe zu liegen kommt, dann biegt er wiederum nach rückwärts und verläuft, jetzt eine mehr dorsale Lage einnehmend, zur Vesicula seminalis (vs), in deren caudales, über dem Beginne des Atr. g. commune gelegenes Ende er einmündet, wobei er, um zu diesem zu gelangen, meist eine sehr scharfe Biegung gegen die Ventralfläche macht. Die Vasa deferentia (vd) treten mit dem Vorderende der Samenblase in Verbindung, sie öffnen sich in sie von der Ventralseite her. Im Ductus ejacula- torius liegt ein eigentümlicher, aus mehreren stabförmigen Stücken bestehender Apparat, der späterhin genauer geschildert werden wird, ich will ihn mit dem Namen „Kopulationsrohi" belegen; ich weiß nicht, aus was für einer Substanz er besteht, jedenfalls dürfte ihr eine gewisse Festigkeit, Elastizität und Biegsamkeit eigen sein; den beliebten Ausdruck „chitinig" vermeide ich absichtlich. An das Atrium femininum schließt sich ein kurzer, unpaarer Oviduct (ovdc) an, der aus der Vereinigung der beiden früher schon erwähnten Eileiter (ovd) hervorgeht; er steht mit einem kleinen Receptaculum seminis (rs) in Verbindung, das aber auch durch einen engen Kanal (dsp), einen soge- nannten Ductus spermaticus, mit der sehr ansehnlichen Bursa copulatrix (bc) kommuniziert. Der Ausführgang der Bursa (va) ist hier relativ kurz. Böhmic, Rhabdocoelida und Tricladida. J3 Eine etwas andere Lagerung der einzelnen Teile des Kopulationsapparates fand ich bei jenen Individuen, die gelegentlich der Besprechung des Darmes mit B und C bezeichnet wurden; bei C befand sich der Genitalporus nicht am Ende, sondern in der Mitte des letzten Körperdrittels; das entsprechend nach vorn v?rschobene Atrium genitale wurde von der Bursa copulatrix und Vesicula seminalis von der Dorsalseite bedeckt und weit nach rückwärts überragt, der Ausfuhr - gang der Bursa mündete hinter dem steilgestellten D. ejaculatorius in das Atrium. Im Bau der Teile ergaben sich dagegen keine wesentlichen Abweichungen von dem Verhalten, das bei den mit A bezeichneten Exemplaren angetroffen wurde, und es sind die angeführten Verlagerungen wohl unzweifelhaft mit einer Verletzung des Tieres am Vorderende in Zusammenhang zu bringen, die so bedeutend ist, daß der Pharynx und ansehnliche Darmpartien hervorgequollen sind. Mancherlei Verschiebungen, so eine Drehung der Samenblase um ca. 90° in der Art, daß die Einmündungs- stelle der Vasa deferentia fast senkrecht unter die Ursprungsstelle des Ductus ejaculatorius zu liegen kommt, finden sich bei B. Bei diesem Tiere war der Penis bezw. das Kopulationsrohr vorgestreckt und das Hinterende etwas gedreht, ich glaube daher an- dej nehmen zu dürfen, daß hierdurch die Lageveränderungen * \/r^"'~"v*->^ bedingt wurden. /~* *. \ Die Vesicula seminalis, deren Lage im Körper aus t vr^/NTV^ i Textfig. 2 erhellt, hat eine Länge von 138 — 182,«, bei einem de/] ^-rS^Sv J vs Quer- bezw. Höhendurchmesser von 91 — 114 (t bezw. dr- \ ®Q^ J 80 — 125 /(. Die die äußerste Schicht ihrer Wandung bil- V ^^/ ovdc dende, mäßig stark entwickelte Muscularis (Fig. 10, 11, 12 m, m , TN , , , ^ • ,.. . n . „ . ,, , . ,. TextfiL'iir -'. Querschnitt durch Hypoblepha- Taf. I) besteht aus ringförmig oder vielleicht auch spirahg rina vanhöffeni in der Gegend des unpaaten angeordneten Fasern, es war mir nicht möglich, dies mit Oviductes. Buchstabenbezeichnung siehe Tafel- Sicherheit zu entscheiden. Auf sie folgt als zweite Schicht erklarung. ein? deutlich erkennbare Basalmembran (bm), die von einem selbst an den günstigeren Präparaten nur stellenweise erhaltenen, mehr weniger feinkörnigen Plasmabelag (pl), mit da und dort einge- betteten Kernen, bedeckt wird; von einem Epithel kann nicht gesprochen werden, wenn auch die Plasmaschicht jedenfalls den Rest eines solchen darstellt; am hinteren Ende der Samenblase, an der Übergangsstelle in den Ductus ejaculatorius, ist die Plasmaschicht (Fig. 11, 12 pl J, Tai. 1) von besonderer Dicke, das Plasma selbst zeigt hier ein viel dichteres, fast faseriges Gefüge als sonst. Von der Basalmembran und Plasmaschicht gehen Lamellen aus, die im allgemeinen in der Längsrichtung der Blase verlaufen (Fig. 11, Taf. I), miteinander anastomosieren und so ein System unvollkommen voneinander geschiedener Kammern bilden (Fig. 10, Tai. 1). Erfüllt sind die Kam- mern von einer meist nur in spärlicher Menge vorhandenen, oft netzig angeordneten Substanz (Fi . 10*, Taf. I), die aus dem Zerfall des Plasmabelags hervorgegangen sein dürfte; Drüsenzellen scheinen in die Samenblase nicht einzumünden, kleine Spermaballen wurden da und dort in den Kammern angetroffen (Fig. 10 sp, Taf. I). Fig. 11, Taf. I, läßt auch die Einmündungsstelle des gemeinsamen Endstückes der Vasa deferentia (vd1) erkennen; im vorliegenden Falle war die Blasenwand an dieser Stelle etwas ein- gestülpt, der Übergang ihrer Wandung in die von vd1 ist hier nicht deutlich wahrnehmbar, konnte aber an andern Präparaten festgestellt werden. 14 Deutsche Siidpolar-Expedition. Der Verlauf des Ductus ejaculatorius, dessen Gesamtlänge 1/3 bis beinahe y, mm beträgt, wurde schon früher geschildert. An der Verbindungsstelle mit der Samenblase (Fig. 13, Taf. 1) besitzt er einen runden Querschnitt von 19,2 — 29,4 «, in einiger Entfernung von dieser erfährt er eine Abplattung in dorsoventraler Richtung (Fig. 14, Taf. I) und nimmt eine ovale Gestalt an; in den distalen Partien wird sein Querschnitt wiederum mehr rundlich, sein Durchmesser beträgt an der Spitze bei Individuum B 8,96 : 10,24 ,«. Alle die obengenannten Schichten der Samenblase gehen in die Bildung des Ausspritzungskanals ein. Die Protoplasmaschicht (Fig. 12, 13 pl. Taf. I) bildet jedoch keinen gleichmäßigen Belag im Innern des Kanals, sie springt vielmehr in Form von Leisten, die durch dünne Brücken miteinander verbunden sind, in ihn vor; anfänglich sind diese Leisten relativ hoch (Fig. 13, Taf. I), sie verflachen sich jedoch allmählich und verschwinden schließlich vollständig (Fig. 14, Taf. I), es scheint die ganze Plasmaschicht zugrunde zu gehen. Die Basalmembran ist im Ductus ejaculatorius verdickt; in den der Samenblase zunächst gelegenen Partien zeigt sie eine ziemlich regelmäßig Fältelung (Fig. 12, 13 bm, Taf. I), auf die sich, glaube ich, die ringförmig oder spiralig angeordneten Streifen zurückführen lassen, die man an Quer- schnitten, besonders aber an Tangentialschnitten (Fig. J2 bei *, Taf. I) erkennt. Eine ringförmige oder spiralige Anordnung zeigt auch die Muskelschicht (m), die sich bis in die Nähe des distalen Endes verfolgen läßt, diesem selbst aber fehlt. Die auffälligsten Teile im distalen Abschnitte des Ductus ejaculatorius sind vier stabförmige Ge- bilde, die durch ihre mehr weniger intensiv gelbliche oder gelbrote Färbung auffallen. Im proximalen Teile des Kanals, an der Grenze von Samenblase und Ductus ejaculatorius beginnend (Fig. 12, 13, Taf. 1), bemerkt man zwischen Basalmembran und Plasmabelag eine gelblich gefärbte Substanz, die besonders auf der dorsalen Seite deutlich hervortritt (Fig. 13 co, Taf. I); etwas blasser ist sie an den lateralen und ventralen Partien, zeigt aber hier leistenförmige Erhebungen co1, die entweder unter oder auch zwischen denen der Plasmaschicht gelegen sind. Diese anfänglich kontinuierliche Substanzlage zerfällt in einen ventralen (Fig. 14 cov, Taf. I) und einen dorsalen (cod) Teil; der letztere wird zu einem platten, stabförmigen Körper, der den Ausspritzungskanal in ganzei Länge durchzieht, wobei er natürlich nach der Umbiegung, im caudal verlaufenden Teile, eine ventrale Lage einnimmt und diese beibehält. Auf dieser Strecke, und zwar etwa 130 u vom distalen Ende entfernt, spaltet sich ein kleines Stückchen (nr1 ) von dem Hauptteil (a) ab. In distaler Richtung nimmt a, wie aus Fig. 15 a — g, Taf. II hervorgeht, stetig an Größe ab und ändert seine Gestalt; anfänglich ist es im Querschnitt brotleibförmig (a — c), dann wird es sichel- oder halbmondförmig, a1 nimmt im Gegensatze zu « gegen das Penisende hin etwas, wenn auch nicht gerade sehr bedeutend, an Größe zu, sein Querschnitt kann im allgemeinen dreieckig genannt werden. Der dritte in seinen vorderen Teilen im Querschnitt linsenförmige (Fig. loa — d, /?, Taf. II). in den hinteren (e — g) rechteckige Stab, dessen Auftreten als scharf ausgeprägtes, a anliegendes Stück ungefähr gleichzeitig mit cc1 erfolgt, ist vielleicht auf die ventralen Partien des in Fig. 13, Taf. I abgebildeten Ringes resp. auf das Stück cov in Fig. 14, Taf. I zurückzuführen, möglicherweise geht aber auch er aus der dorsalen Partie cod hervor, dies konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden; in der Nähe seines distalen Endes trennt sich von ihm ein kleines Stäbchen ab (Fig. 15 e, f, g, ßl, Taf. II), das mit a eine tiefe Rinne bildet, in die a1 und ß eingeschlossen sind. Die mitgeteilten Daten beziehen sich, soweit der Stabapparat in Betracht kommt, speziell auf Böhmig, Rhabdocoelida und Tricladida. [5 das Individuum B, bei den übrigen konnte die Sonderung in die einzelnen Stücke (Fig. 10, 18, 19 co, Tai'. II) allerdings auch, aber nicht mit der gleichen Deutlichkeit wahrgenommen werden. Über die Entstehung der die Stäbe resp. das ganze Kopulationsrohr bildenden Substanz vermag ich nichts auszusagen, vielleicht wird sie von der sie bedeckenden Plasmaschicht ausgeschieden, vielleicht ist sie aber das Produkt von Drüsen, die in der Umgebung des proximalsten Teiles des Ausspritzungskanals gelegen sind (Fig. 12 dr, Tal. I) und in diesen einmünden; ihr Sekret besteht aus gelblichen Körnchen, und eine körnige Struktur zeigt stellenweise wenigstens die Substanz des Rohres. Über die Festigkeit des letzteren lassen sich natürlich, wie schon erwähnt wurde, keine bestimmten Angaben machen, es darf jedoch angenommen werden, daß dieselbe keine ganz unbedeutende ist, da der bei B vorgestreckte Teil des Kopulationsorganes nur von den Stäben und einer sehr dünnen Membran, deren Herkunft ich nicht kenne, gebildet wurde; ein Einführen in das Atrium genitale resp. in den Gang der Bursa copulatrix eines andern Individuums erscheint aber nur möglich, wenn ihm eine gewisse Starrheit zukommt. Die nur ca. 40 ,« langen, relativ weiten Oviducte vereinigen sich zu einem geräumigen, unpaaren Gange (Fig. 7 ovdc, Tat. I), dessen Epithel aus hohen Zellen mit großen Kernen besteht; das der Oviducte selbst ist so schlecht erhalten, daß ich darüber nichts zu sagen vermag; die Muskulatur ist da wie dort stark entwickelt, und ein kräftiger Sphinkter schließt den unpaaren Oviduct gegen das Atrium lemininum ab. Zwischen der Körperwand und der Bursa copulatrix (bc) resp. der Vesicula seminalis (vs) liegen sehr große cyanophile Drüsenzellen, deren Ausführgänge in den un- paaren Oviduct einmünden; kleinere, in der Umgebung dieses Ganges befindliche Zellen sind viel- leicht ebenfalls als Drüsenzellen zu deuten. Die Existenz eines Receptaculum seminis ist mir für B zweifelhaft geblieben, bei den übrigen Individuen ist ein solches vorhanden, es steht durch einen wenig auffälligen, leicht zu übersehenden Ductus spermaticus mit der Bursa copulatrix in Ver- bindung. Die Wandung dieser ovalen, ca. 100 fi langen, 80 ,« breiten, 100 /t hohen Blase, die sich im allgemeinen weiter nach vorn erstreckt als die Vesicula seminalis, oder auch vollständig vor dieser gelegen ist, setzt sich aus drei Schichten zusammen: zuäußerst liegt eine aus Ring (?)-Fasern ge- bildete Muscularis, an diese schließt sich eine dünne Basalmembran und auf diese folgt, an vielen Stellen allerdings fehlend, eine 2,50 — 10,04 a hohe Plasmaschicht, die vielleicht drüsiger Natur ist; kernartige Einschlüsse wurden ab und zu in ihr angetroffen. Im Ausführgang der Bursa färbt sich die den Gang auskleidende, anscheinend kernlose Schicht sehr intensiv mit Hämatoxylin und bildet bis 0,4 tu hohe Zotten und Leisten, die Muscularis ist kräftig entwickelt ; schwierig wahrnehmbar ist dagegen die Basalmembran, da sie sich färberisch nur wenig von dem Epithel ( ? ) unterscheidet. Das Atrium femininum wird, wie sich aus einigen Befunden schließen läßt, von hohen zylindri- schen oder keulenförmigen Zellen mit großen Kernen ausgekleidet ; in seinen d istalen Teil münden die Ausführgänge sehr ansehnlicher Drüsen (Fig. 10 — 19 schdr, Taf. II), deren aus groben Körnern bestehendes Sekret sich etwas verschieden färbt; zumeist zeigten die Körner, die zum Zusammen- fließen neigen, eine dunkelviolette Farbe, zuweilen nahmen sie einen rotvioletten oder gelblichen Farbton an. Die Drüsenkörper liegen vornehmlich seitlich vom Atrium, ich traf sie jedoch auch ventral von diesem an (Fig. 18 schdr, Taf. II). Im Atrium genitale commune (Fig. 10 — 19 agc, Taf. II) ist das wenig günstig erhaltene Epithel von einer dünnen Cuticula (cu) bedeckt, besonders deutlich ist sie in Fig. 17, Taf. II erkennbar, Iß Deutsche Südpolar-Expedition. die stellenweise auf lallende Verdickungen zeigt; solche cuticulare Platten und Spangen finden sich an den seitlichen Partien der Penispapille (Fig. 16, 17 cu\ Tal. II), an der Einmündungsstelle des Ganges der Bursa copulatrix (Fig. 18, 19 cu", Tai II), an der hinteren Wand des Atrium sowie in der Umgehung des Genitalporus. Mit der Cuticula steht fernerhin ein Apparat in Verbindung (Fig. 17, 19, 15 f, stz, Taf. II), der aus mehreren stabartigen, zum Teil rinnenartig ausgehöhlten Stücken besteht und, wie mir scheint, einen Stützapparat für den vorschiebbaren Ductus ejacula- torius resp. das Kopulationsrohr darstellt, mit dem er unter Umständen leicht verwechselt werden kann. Er ist in Fig. 19 stz, Taf. II in fast ganzer Länge, die ca. 70 ,u beträgt, zu sehen, die mit co be- zeichneten Stücke gehören jedoch nicht ihm. sondern dem Kopulationsrohre des Penis an, des- gleichen auch die in Fig. 18 co, Taf. II gezeichneten. Ich muß übrigens hervorheben, daß ich nicht alle die bei den verschiedenen Individuen beobachteten Spangen und Platten mit Sicherheit auf- einander zu beziehen vermag. Von den beiden Mnskelschichten des Vorhofs ist die Längsmuskelschicht (Im) besonders stark entwickelt, die Ringmuskeln (rm) zeigen nur am Genitalporus eine kräftigere Ausbildung und formen hier einen ansehnlichen Sphinkter; die Annäherung der Penispapille sowie der Vaginalöffnung an die Geschlechtsöffnung dürfte vornehmlich durch die Kontraktion der Längsmuskeln bewirkt werden. Die Divertikel (Fig. 16, 17 div, Taf. II) enthalten ein mäßig feinkörniges Plasma mit Kernen, Zellgrenzen ließen sich in dieser Plasmamasse nicht nachweisen; vielleicht haben diese Aussackungen der Wandung des Atriums die Bedeutung von Uteri. Em Vergleich der Figuren 7 und 8 zeigt, daß der Kopulationsapparat von H. difficilis im Prinzip ebenso gestaltet ist wie der von H. vanhöffeni. Der Verlauf des Ductus ejaculatorius (dej) ist jedoch ein viel komplizierterer, und die Vesicula seminalis (vs) ist in beiden Präparaten von geringer Größe. Eine deutlich ausgeprägte Bursa copu- latrix fehlt, es ist nur ein ansehnlicher Gang, vorhanden (va), der an derselben Stelle in das Atrium genitale mündet, wie der Ausführgang der Begattungstasche bei H. vanhöffeni; an seinem proxi- malen Ende ist er etwas hakenförmig gekrümmt und leicht verdickt, diese Stelle ist in Fig. 8 mit bc bezeichnet. Zwei kleine Blasen (rs) (Fig. 8, Taf.I, 2 ors, Taf. II), die sich an die sehr kurzen, wenig deutlichen Oviducte anschließen und vor diesen gelegen sind, deute ich als Receptacula seminis; ob allerdings die in ihnen befindlichen feinen Fäden Spermien sind, wage ich nicht zu entscheiden. Der unpaare Oviduct (ovdc) ist sehr geräumig, seine Abgrenzung gegen das Atrium femininum ist weniger scharf als bei der vorigen Art, es fehlt insbesondere als Marke der dort scharf ausge- prägte Ringmuskel. Das A. femininum (agf) ist ebenfalls von ansehnlicher Weite, ca. 40 fi breit und 26 fi hoch; es wird von hohen Zellen ausgekleidet, die von jenen groben, violett oder gelb ge- färbten schon bei //. vanhöffeni erwähnten Sekretkörnern erfüllt werden; die Drüsen selbst liegen in den seitlichen Partien des Körpers und erstrecken sich bis gegen die Körperspitze. Die eiförmige Vesicula seminalis (Fig. 22 vs, Taf. II) ist von geringer Größe, etwa 35 /u lang und hoch, 46 a breit; ihre Wandung besteht aus' einer ziemlich dicken Muskelschicht, deren Fasern in Spiraltouren verlaufen, einer dünnen Basalmembran und einer Plasmaschicht mit Kernen, die besonders in der Nähe jener Stelle noch gut erkennbar ist, an der sich der Ductus ejaculatorius an die Blase anschließt; an andern Orten fehlt sie oder wird durch eine Substanz (se) vertreten, die sich mit Hämatoxylin intensiv färbt und einen schleimartigen Charakter zu haben scheint; da Böhmig, Rhabdocoelida und Tricladida. 17 Drüsen in die Blase nicht einmünden, dürfte sie aus dem ursprünglich plasmatischen Wandbelag hervorgegangen sein. An der Bildung des Ductus ejaculatorius nehmen wie bei H. vanhöffeni alle drei Schichten teil, von denen jedoch die innerste auch hier späterhin verschwindet, und zu ihnen gesellt sich als vierte die das Kopulationsrohr bildende. Dieses hier stellenweise schwierig erkenn- bare Rohr läßt aus seiner verdickten, dorsolateralen Partie, unter gleichzeitigem Schwunde der ventralen, in geringer Entfernung vom Atrium commune zunächst ein sichelförmiges Gebilde hervor- gehen, das sich dann weiter distal zu einem dickwandigen Rohre mit spaltförmigem Lumen schließt. Das ebenfalls enge Lumen des Bursaganges (Fig. 20, 21 va, Tat". II) enthält an mehreren Stellen geringe Mengen einer Substanz, die sich färberisch und in ihrem Aussehen ähnlich verhält wie die in der Samenblase befindliche, und ich glaube, daß auch sie ein Umwandlungsprodukt der den Gang auskleidenden, hier aber kernlosen Schicht ist; diese färbt sich rötlichviolett oder blau- violett, hin und wieder ist sie vacuolisiert. Sie ist von bedeutender Dicke in den proximalen Teilen des Ganges (Fig. 20, 21 pl), distal wird sie undeutlicher und verschwindet endlich, wie es scheint, vollständig (Fig. 22, Tai II). Zwischen ihr und der kräftigen Ringmuskulatur (rm) liegt eine in den vorderen Abschnitten von va dünne, glatte, rötlich sich färbende Membran (bm), die in den mittleren eine auffallende Fältelung und Dickenzunahme zeigt; besonders bemerklich macht sich die letztere (Fig. 22 bm, Taf. II) kurz vor der Ausmündungsstelle. Das eigentümliche Bild, das die Ausmündungsstelle des Ganges (va) in Fig. 23, Taf. II bietet, scheint mir durch eine Schleimanhäufung hervorgerufen zu sein, von deren Peripherie ziemlich regelmäßig angeordnete Fäden zur Basalmembran (bm) ziehen. In Fig. 21, Taf. II, sind Teile kleiner Kanälchen (x) — ihr Durchmesser beträgt ca. 2,56 fi — zu sehen, deren Bedeutung mir vollständig unbekannt geblieben ist; sie scheinen miteinander in Verbindung zu stehen, und ich halte es nicht für unmöglich, daß sie den unpaaren Oviduct oder die Receptacula seminis mit dem Bursagange resp. der Bursa, wenn man das blinde Ende so nennen will, verbinden, doch -habe ich keine sicheren Anhaltspunkte hierfür. Das Atrium gen. commune ist klein, es besitzt gleich dem von H. vanhöffeni ein Paar seitlicher Divertikel und enthält auch (Fig. 23 stz, Taf. II) Stützapparate in Form von Spangen und Leisten, wenn auch nicht in der Ausbildung wie bei der früher genannten Art. In der schematischen Figur 9, Taf. I, die den Kopulationsapparat von H. truncata darstellt, sind die einzelnen Teile der Übersichtlichkeit wegen etwas auseinandergezogen, so ist vor allem auch die Samenblase (vs) dorsal wärts verschoben, wie ein Vergleich mit Fig. 24 vs, Tat. II lehrt. Besonders in der Ausbildung des weiblichen Teiles des Begattungsapparates ergibt sich eine große Übereinstimmung mit H. difficilis, wenn wir von dem Fehlen von Receptacula seminis bei H. trun- cata absehen. Die hohen Epithelzellen des ganzen Atrium femininum (Fig. 24 agf, Taf. II) werden auch hier von dem groben Sekrete der Schalendrüsen erfüllt; der unpaare Oviduct (ovdc) ist von ansehnlicher Größe, 46 ,« lang, 57 ,u breit, 34 ,« hoch, die paarigen Eileiter sind dagegen schwierig zu erkennen. Dorsal und seitlich ist der unpaare Oviduct von wurstförmigen, eosinophilen Gebilden umstellt (Fig. 25 drg, Taf. II), die vielleicht als Drüsen oder Drüsengänge anzusprechen sind; gegen die Deutung als Drüsen spricht der Umstand, daß ich niemals Kerne in ihnen gefunden habe, anderseits habe ich auch keine Verbindung mit den erythrophilen Drüsen, die in den seitlichen Partien des Körpers gelegen sind, gesehen. Vollständig fehlen die wurstförmigen Körper an der Deutsche Südpolar-Espedition. XV. Zoologie VII. 3 I 8 Deutsche Siidpolar-Expedition. ventralen Seite des Ganges, wo das aus zylindrischen Zellen bestehende Epithel gut erkennbar ist (Fig. 24 ep, Taf. II), wie auch an seinem vorderen Ende; eine markante Einschnürung zeigt die Grenze zwischen dem unpaaren Oviduct und dem Atrium femininum an. Die Bursa copu- latrix ist klein (Fig. 9 bc, Taf. I), ihr Durchmesser beträgt nur 19 ,u; der zuerst sehr dünne, dann rasch an Dicke zunehmende Bursagang zeigt denselben Bau wie bei H. difficilis, die innerste Schicht unterliegt auch hier, wie es scheint, einer (schleimigen?) Degeneration. Die Muscularis (m) der 57 ,« langen, 45 jli breiten, 41 u hohen Samenblase (Fig. 24 vs, Tai. II) ist von außerordentlicher Dicke (ca. 14 ,«), und die spiralige Anordnung ihrer Elemente tritt sehr deutlich hervor; ausgekleidet wird die Vesicula von einer etwa 6,4 — 7,68 fi hohen Plasma schicht, in der die Kerne sehr regelmäßig angeordnet sind, Zellgrenzen waren jedoch nicht erkennbar; an einzelnen Stellen machten sich Anzeichen einer Vacuolisierung dieser Schicht bemerkbar, und jedenfalls werden auf späteren Stadien sich ähnliche Bilder ergeben wie bei H. difficilis. Sehr deutlich erkennbar ist die zwischen den genannten Schichten befindliche Basalmembran (bm), von der septenartige Fortsätze in die Muscularis eindringen; sie stehen allem Anscheine nach mit einer schärfer als sonst markierten bindegewebigen Hülle, welche die Samenblase umgibt, in Ver- bindung. An ihrem proximalen Ende, etwas seitlich von der Medianlinie, wird die Wandung der Blase von einem kleinen, trichterförmigen Kanäle durchbohrt (Fig. 9*, Taf. I), und ich vermute, daß hier die Einmündungsstelle der Vasa deferentia gelegen ist, doch habe ich diese selbst nicht auf- finden können; am entgegengesetzten Ende, ebenfalls gegen die Seite verschoben, verbindet sich mit ihr der ca. 180 /n lange Ductus ejaculatorius, dessen Verlauf komplizierter ist als der von H. van- höffeni, wenn auch nicht in dem Maße wie bei H. difficilis; in der gegebenen Seitenansicht treten die Biegungen natürlich nicht so deutlich hervor wie in einem Flächenbilde. Die Schichtenfolge ist dieselbe wie bei den besprochenen Arten; die in Fig. 25dej, Tai. II dargestellte, sehr regel- mäßige Ringelung der Basalmembran ist in derselben Weise zu erklären, wie ich für H. vanhöffeni angegeben habe, und die innerste Schicht hört auch hier in kurzer Entfernung von der Samen- blase auf; sie löst sich vom Kopulationsrohr ab und ruft — es gilt dies auch für H. difficilis — auf einem Teil der Schnitte den Eindruck hervor, als sei der Ausspritzungskanal von einem besonderen centralen Röhrchen durchzogen, das nicht mit der AVandung des Kanals zusammenzuhängen scheint. . Die für diese Art charakteristischen Veränderungen des Kopulationsrohres beginnen etwa 50 ju vor dessen distalem Ende: die Wandung des letzteren zeigt zunächst auf der dorsalen und auf der ventralen Seite eine Verdickung; aus jeder derselben geht ein im Querschnitt runder, stab- förmiger Körper hervor, von denen der ventral gelegene, kleinere und weniger auffällige diese Form beibehält, während der größere, dorsale eine Reihe von Gestaltveränderungen erfährt; er wird zuerst nieren-, dann hakenförmig, alsdann tritt lateral an ihm ein Einschnitt auf, der sich vertieft, mehr ventralwärts rückt, und schließlich geht das stabförmige Gebilde in ein Rohr über, das seinen Zusammenhang mit der Basalmembran zu verlieren scheint und frei in das Atrium genitale commune ragt. Die Basalmembran des Ductus ejaculatorius geht in die Wandung der Penispapille über, und in dieser endet auch der ventrale Stab. Das Atr. gen. commune ist von unbedeutender Größe und mit zwei Divertikeln, wie bei den beiden andern Arten, versehen; markanter ausgebildete Stütz- apparate scheinen zu fehlen. Böhmig, Rhabdocoelida und Tricladida. ig Eine Charakteristik des Genus Hypoblepharina habe ich bereits eingangs gegeben, es erübrigt noch die Aufstellung der Artdiagnosen ; in Betracht kommen hierbei als wesentliche Merk- male der Bau des Kopulationsapparates, vornehmlich die Differenzierungen des distalen Abschnittes, des Kopulationsrohres, sowie die Breite und Ausdehnung der Wimperzone. Über die Form und Farbe der Tiere läßt sich leider nichts Sicheres aussagen. H. vanliöffeni n. g. n. sp. Die Länge der Tiere variiert zwischen s/4 und 1,1 mm, die Breite zwischen 0,6 und 0,8 mm; der Körper ist im Umriß oval, gegen die beiden abgerundeten Enden verschmälert er sich; die Farbe ist weißlichgrau. Die Wimperzone ist fast so breit wie die Bauchfläche und erstreckt sich von der hinteren Körper- spitze bis zur terminal gelegenen Mundöffnung, nicht aber über diese hinaus. Der distale Teil des Kopulationsrohres spaltet sich in vier stabartige Stücke, die zusammen wiederum ein Rohr bilden; ein ebenfalls aus mehreren Teilen bestehender, stabförmiger, von der Penispapille ausgehender, im Atrium genitale commune gelegener Körper scheint für dieses Rohr als Stützapparat in Betracht zu kommen. Die Vesicula seminalis und Bursa copulatrix sind von sehr ansehnlicher Größe, ein Ductus seminalis verbindet die letztere mit dem Receptaculum seminis. Die Schalendrüsen münden nur in den Endteil des Atrium femininum. Deutsche Südpolar-Expedition, Gaussstation, Twist 385 m, 14. Juni 1902, Reuse und Netz 385 m, 3. November 1902. H. (lil'licilis n. g. n. sp. Die Länge beträgt 0,6 — 0,8 mm, die Breite 0,36 — 0,5 mm. Form und Farbe wie bei der vorigen Art. In den mittleren Partien des Körpers verhält sich die Breite der Wimperzone zu der des Körpers wie 2 : 3, gegen die Körperenden nimmt diese Differenz bedeutend ab; rostrad reicht die Bewimperung bis zum Munde, der hier etwas gegen die Rückenfläche verschoben ist. Das End- stück des Kopulationsrohres ist rohrlörmig und zeigt keine Aufspaltung wie bei H. vanliöffeni. Die Samenblase ist klein, eine scharf ausgeprägte, blasige, vom Ausführgang abgesetzte Bursa copu- latrix fehlt. Es sind zwei Receptacula seminis vorhanden; die Schalendrüsen münden in das Atrium femininum in dessen ganzer Ausdehnung. Deutsche Südpolar-Expedition, Gaussstation, Reuse 385 m, 26. März 1902. H. truncata n. g. n. sp. Die Länge beträgt 0,9 mm, die Breite 0,38 mm. Das Vorderende des gestreckt elliptischen Körpers ist mehr abgestutzt als abgerundet, das Hinterende abgerundet. Die Farbe ist die gleiche wie die der andern Arten. Die Wimperzone ist etwas schmäler als bei H. vanhöffeni, aber breiter als bei H. difficilis und erstreckt sich rostrad über die terminal gelegene Mundöffnung hinaus auf die Rückenfläche, so daß hier die vordere Körperspitze vollständig bewimpert ist. Der distale Teil des Kopulationsrohres besteht aus zwei Stücken, einem dorsalen, rohrförmigen und einem ventralen, stabartigen, das letztere endet in der Penispapille, das erstere ragt in das Atrium gen. commune und repräsentiert das eigentliche Kopulationsorgan. Die Vesicula seminalis besitzt eine sehr kräftig 20 Deutsche Südpolar-Expedition. ausgebildete Muskelschicht, die Bursa eopulatrix ist von unbedeutender Größe. Das Atrium femininum zeigt dasselbe Verhalten wie bei H. difficilis; Receptacula seminis scheinen zu fehlen. Deutsche Südpolar-Expedition, Gaussstation, Reuse, 385 m, 10. April 1902. Die nächsten Verwandten der Hypoblepharinidae finden sich, wie mir scheint, in der Familie der Graffillidae1), und zwar kommt speziell das Genus Vejdovskya (Schultzia) in Betracht. Im Bau und in der Lage des Pharynx ergeben sich Übereinstimmungen mit den Gralfilliden und Dalyelliiden, alle drei Familien besitzen einen wohlentwickelten, am vorderen Ende des Darmes gelegenen Pharynx doliiformis; im Bau des Geschlechtsapparates weichen jedoch die Dalyelliiden so bedeutend von den Hypoblephariniden ab, daß an einen Vergleich nicht zu denken ist, unter den Graffilliden ist es aber das Genus Vejdovskya, das mir Anknüpfungspunkte zu bieten scheint. Ein sehr wesentlicher Unterschied besteht allerdings zunächst hinsichtlich der weiblichen Geschlechts- drüsen zwischen den Vertretern der Genera Hypoblepharina und Vejdovskya; die ersteren besitzen zwei Ovarien, die letzteren hingegen zwei Germovitellarien ; es ist aber darauf hinzuweisen, daß bei H. vanhöffeni ein Teil der Eier allem Anscheine nach nicht zur Entwicklung kommt, sondern zu Abortiveiern wird, die von den übrigen aufgenommen werden und so die Rolle von Nährmaterial spielen; es macht sich hier der Beginn einer Arbeitsteilung geltend, und der erste Schritt zur Um- wandlung eines Ovars in ein Germovitellar ist getan und damit eine bedeutende Annäherung der Hypoblephariniden an die Graffilliden, speziell Vejdovskya, vollzogen. (Vgl. v. G r a f f , Tur- beUaria in Bronns Klassen und Ordnungen des Tierreichs Bd. IV, Abt. I, S. 2321, wo auf die Frage, welche Beziehungen zwischen Ovarien, Germovitellarien, Germarien und Vitellarien be- stehen, näher eingegangen wird.) Eine auffällige Übereinstimmung ergibt sich im Bau des männlichen „chitinigen Kopulatious- organs" von Vejdovskya und dem „Kopulationsrohre" von Hypoblepharina. Bei V. pellucida (M. Schultze2)) schließt sich an das distale, aber nach vorn gerichtete Ende der Samenblase ein chitiniges ( ?) Gebilde von fast halber Körperlänge an; „es beginnt mit trichterförmiger Erweiterung, bleibt auf 3/5 seiner Länge ein feines Röhrchen, während die restlichen 2/5 eine feine, biegsame Borste darstellen, deren Ende nahe der, ein Stück vor dem Schwanzende befindlichen Geschlechtsöffnung in verschiedener Weise geschlängelt oder in Schlingen gelegt sein kann" (v. Graf f 3)). Über den Bau dieses Gebildes bei V. pellucida wissen wir nichts Näheres, für V.adriatica(DöT\eT) gibt aber Dörler4) an, daß der (hier etwas anders geformte) „chitinige" Teil des Penis nach außen vom Epithel gelegen sei; es besitzt mithin hier der chitinige Teil des Organs genau die gleiche Lage wie das Kopula- tionsrohr bei Hypoblepharina, das im proximalen Teile des Ductus ejaculatorius zwischen der später verschwindenden, dem Epithel entsprechenden Plasmaschicht und der Basalmembran gelegen ist. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß das „chitinige Kopulationsorgan" von V. pellucida die gleichen 1) Graff, L. v., Turbellaria II. Rhabdocoelida. In: Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. Lieferung 35. 1913. Berlin. Friedländer u. Sohn. In der Familiendiagnose für die Graffillidae (S. 69) hat sich bezüglich der Lage der Geschlechtsöffnung ein Versehen eingeschlichen; es muß heißen: „Liporhynchia mit einer einzigen (selbständigen) mehr weniger weit von ihr hinleren Korperspilse abgerückten Geschlechtsöffnung und nicht „im ersten Drittel des Korpers liegenden Geschlechtsöffnung", da die Lage des Genitalporus in dieser Familie eine recht variable ist. 2) Schultze. M. S., Beiträge zur Naturgeschichte der Turbellarien. Greifswald 1851, S. 49. (Vortex pellucidus.) 3) Graff, L. v., loc. cit. S. 71. 4) Dörler, A., Neue und wenig bekannte rhabdocoele Turbellarien. Zeitschr. f. wissensch. Zoologie Bd. 68, 1900, S. 18. (Schultzia adriatica.) BrtHMKi, Rhabdocoelida und Tricladida. 21 Lagebeziehungen zum Epithel hat wie das von V. adriatica, und daß es weiterhin nicht als ein Penis im eigentlichen Sinne aufzufassen ist, sondern daß es sich um ein im Ductus ejaculatorius befindliches Gebilde handelt. Dafür spricht die Zeichnung M. Schultz es und besonders der direkte An- schluß an die Samenblase. Im übrigen ist leider der Bau des Copulationsapparates von V. pellucida nicht näher bekannt, und der von V. adriatica bietet keine weiteren Beziehungen; mir erscheint aber durch das Gesagte die Annahme, daß die Genera Vejdovsk'ya und H ij "poblepharina einander nahestehen, doch genügend gestützt. Ordnung Alloeocoela. Von den drei Plagiostomum- Arten zeigt die eine, PL drygalskii n. sp., eine nicht un- bedeutende Ähnlichkeit mit dem durch v. Graf f von Woods Hole beschriebenen PL whitmani; der ansehnliche Pharynx erreicht da wie dort fast ein Drittel der Körperlänge, und bei beiden Formen ist, wenn ich die kurzen, auf PL whitmani Bezug habenden Angaben v. Grafts richtig deute, der lange, zylindrische Penis (Ductus ejaculatorius v. Graff) im Ruhezustande in die Samen- blase eingestülpt. Ein eingehender Vergleich der Kopulationsapparate von PL whitmani und PL drygalskii ist leider nicht durchführbar, da v. Graff nur Quetschpräparate untersuchte, mir aber nur Schnitte vorliegen. Gegen eine Identifizierung der beiden Arten spricht jedoch einmal die Form der Spermien und weiterhin ist die Geschlechtsöffnung bei PL drygalskii fast % mm vnn der hinteren Körperspitze entfernt, während sie dieser bei PL whitmani sehr genähert ist. Von den beiden andern Arten entbehrt die eine, PL caecum n. sp., der Augen, es ist dies meines Wissens die einzige augenlose Form in diesem Genus; die zweite, PL lutheri n. sp., ist durch einen ungemein langgestreckten Copulationsapparat ausgezeichnet und unterscheidet sich hierdurch von allen andern. Das an der gesamten Oberfläche ca. 6,5 /u lange, Cilien tragende, bei allen drei Arten wohl in- folge des mehr weniger starken Kontraktionszustandes sehr hohe Epithel (11,3 — 38.4 u), in dem die Kerne gut zu erkennen sind, nicht aber die Grenzen der Zellen, enthält bei PL lutheri zwei Sorten von Hyaloiden : große, schlanke, wurstförmige, aus kleinen, cyanophilen Körnchen beste- hende Pseudorhabditen, die in sehr großer Menge vorhanden sind, und kleine, höchstens 6,4 ft, meist nur 3,84 ,u lange, 1,28 u dicke, spindelförmige, homogene Rhabditen, die in den distalen Teilen des Epithels gelegen sind und durch Eosinbehandlung eine blaßrote Farbe annehmen; sie fallen viel weniger in die Augen als die ersteren, auch ist ihre Zahl eine viel geringere. Über den Ort der Ent- stehung vermag ich weder für die einen noch für die andern bestimmte Angaben zu machen; die Zahl der im Mesenchvm befindlichen Zellen, die als Bildungsstätten der Pseudorhabditen in Be- tracht kommen könnten, ist eine verhältnismäßig so geringe, daß ich die letzteren als dermale Bil- dungen betrachten möchte. Unregelmäßig geformte, größere und kleinere Schleimpfröpfe enthält in mäßiger Menge das Epithel von PL drygalskii, außerdem sind noch dünne, höchstens 7,68 fi lange, eosinophile Gebilde vorhanden, die ich als Pseudorhabditen glaube bezeichnen zu dürfen, da sie zuweilen einen Aufbau aus sehr kleinen Körnchen deutlich erkennen lassen. Vollständig frei von Hyaloiden ist die Hautschicht des PL caecum, nur den Ausführgängen von Schleimdrüsen begegnet man hier überall. 22 Deutsche Südpolar-Expedition. Die im allgemeinen glatte, ca. 1,28 — 2,56 ,u messende Basalmembran war stellenweise bei PL lutheri und PL caecum, besonders aber bei dem einen Exemplare der erstgenannten Art auf- fallend verdickt (12,8 ,u D. und mehr) und mit schmalen oder breiten Zotten besetzt, die zumeist gegen das Epithel, hin und wieder aber auch gegen den Hautmuskelschlauch (PI, caecum) gerichtet waren; zwischen den verdickten Partien war sie meist sehr dünn, zuweilen schien sie sogar voll- kommen zu fehlen, und an diesen Stellen war auch die hier 38,4 u (!) hohe Epithelschicht geradezu unterbrochen. Es kann nicht zweifelhaft sein, daß diese eigentümliche Erscheinung zum Teil wenigstens auf die bedeutende Kontraktion der Tiere zurückzuführen ist, da das Individuum, bei welchem sie am markantesten ausgeprägt war, sich auch als das am stärksten kontrahierte erwies. Der Hautmuskelschlauch besteht nur aus Rins- und Längsfasern; die dorso- ventralen Körpermuskeln sind gut entwickelt, transversal verlaufende Fasern sind in geringer Zahl im vorderen Körperende anzutreffen. Abgesehen von den cyanophilen Drüsen, die bei PI. caecum an der gesamten Körperoberfläche ausmünden, bei PL drygalskii die im Epithel befindlichen Schleimpfröpfe und bei PI. lutheri vielleicht die Pseudorhabditen liefern, treffen wir besondere Komplexe von Hautdrüsen bei allen drei Arten am Vorderende und am oder in der Umgebung des Genitalporus an. Die ersteren oder Kopfdrüsen bilden bei PI. drygalskii eine unbedeutende Anhäufung vor dem Gehirn resp. dem Pharynx, sie entsenden ihre Ausführgänge in die Umgebung des Mundes; eine etwas stärkere Ausbildung lassen sie bei PI. lutheri erkennen, sie liegen bei dieser Art vornehmlich hinter dem Gehirn, in der Um- gebung der Pharynxinsertion, auch ventral vom Pharynx und münden in den kanalartigen vorderen Abschnitt der Schlundtasche (Textfig. 3*), deren Epithel frei von Hyaloiden ist. Es wäre allerdings möglich, daß dieser kanalartige Abschnitt der Pharyngealtasche nur die infolge der Konservierung eingezogene Umgebung der Mundöffnung darstellte, dann würde das Mündungsfeld der Drüsen die gleiche Lage haben wie bei PI. drygalskii. Das Sekret besteht bei beiden Arten aus kleinen Körnchen von gelbroter Farbe, die zu größeren wurstartigen Massen zusammenfließen. Weiter von der Körperspitze abgerückt und vollständig auf die Ventralseite verschoben ist die scharf umschriebene, durch eine spaltartige Epitheleinsenkung markierte Aus- mündungsstelle der Kopfdrüsen bei PL caecum,. Die teils cyanophilen, teils ervthrophilen Drüsen liegen vor und unter dem Gehirn und fallen durch ihre große Zahl und intensive Färbung sofort in die Augen. Die Drüsen der zweiten Gruppe, die von v. G r a f f nicht zu den Hautdrüsen gerechnet werden, liegen in der Umgebung des distalen Teiles des Atrium genitale commune; ihr körniges, rot, gelb oder gelbrot gefärbtes Sekret finden wir bei PL drygalskii und PL caecum in dem Epithel des Genitalporus und der angrenzenden Partien angehäuft, bei PL lutheri münden die entsprechenden Drüsen hingegen nur im Bereiche des Genitalporus nach außen (Fig. 26, Taf. III) und greifen kaum auf die anstoßenden Gebiete über. Verdauungsapparat. Die Mundöffnung liegt bei PL drygalskii und lutheri subtermi- nal, ventral und am Beginne des zweiten Siebentels des Körpers bei PL caecum. Die Pharyngealtasche von PL lutheri (Textfig. 3 pht) ist sehr geräumig, sie inseriert an der Basis des Pharynx, so daß dieser vollkommen in ihr gelegen ist; die kurze, kanalartige Eingangs- pforte in die Tasche, in welche, wie früher erwähnt wurde, die Kopfdrüsen münden, könnte als Mund- Böhmig, Rhabdocoelida und Tricladida. 23 röhr bezeichnet werden, falls es sich nicht um eine zufällige Einstülpung handelt. Weniger geräumig, aber immerhin von bedeutender Ausdehnung sind auch die Schlundtaschen der beiden andern Arten; bei beiden ist die Insertion der Tasche am Pharynx auf der ventralen Seite viel weiter nach rückwärts verschoben als auf der dorsalen. Alle drei Arten besitzen einen Pharynx variabilis; in bezug auf Größe, Form und Bau ergeben sich natürlich eine Keihe von Modifikationen. Der allem Anscheine nach sehr bewegliche, dünn- wandige Pharynx von PI. lutheri hat die Gestalt eines Kegels, dessen Spitze schräg von oben nach unten abgestutzt ist ; im Längsschnitt ist daher die Pharyngealfalte auf der ventralen Seite größer, Textfigur 3. Längsschnitt durch das Vorderende von Plagiostomum lutheri. ahn, arm äußere Längs- bezw. Ringmuskeln, Um, irm innere „ „ „ in Protractoren und Retractoren des Pharynx. Bezüglich der übrigen Bezeichnungen siehe Tafelerklärung. * Ausmündungsstelle der Kopfdrüsen. S. Obj. III. Ok. 0. und zwar erheblich größer als auf der dorsalen (Textfig. 3). Die Kerne des ihn überkleidenden, wenig gut erhaltenen Epithels besitzen zuweilen Hantelform und liegen zur Hälfte im Epithel, zur Hälfte im Mesenchym, sie machen den Eindruck, als seien sie auf der Wanderung aus der einen in die andere Schicht begriffen. Die nicht besonders stark entwickelte Muskulatur besteht von außen nach innen gerechnet, wie ohne weiteres aus Textfig. 3 erhellt, aus Längs- Ring- Ring- Längsfasern; in die sie trennende dünne Mesenchymschicht sind die Radiär muskeln sowie cyanophile und erythrophile Drüsenzellen (dr) eingebettet; die meisten der letzteren liegen im proximalen Teile des Schlundkopfes und münden am Pharynxmunde nach außen, während die in nur sehr geringer Anzahl vorhandenen cvanophilen Drüsen da und dort ihr Sekret in das Lumen ergießen; zu den 24 Deutsche Siidpolar-Expedition. Ausführgängen der erstgenannten Drüsen gesellen sich übrigens auch die von außerhalb des Pharynx befindlichen. Eine kegelförmige Gestalt drüfte auch dem Pharynx von PI. caecum zukommen. Ich verfüge nur über eine einzige Schnittserie dieser Art, und da der ca. 270 fi lange, 340 ft, breite und 250 u hohe Pharynx schräg nach vorn gerichtet ist, sind die Querschnitte zu weniger übersicht- lichen Schrägschnitten geworden. Im freien Teile des Pharynx ist die Anordnung der Muskeln die gleiche wie bei PI. lutheri; hinter der Anheftungsstelle der Pharyngealtasche zeigt sich die be- kannte Umkehr in der Schichtenfolge am Muskelseptum, und zugleich werden die Schichten dünner. Sehr stark ausgebildet sind hier die inneren Ringmuskeln, an deren Außenfläche auffallenderweise ebenfalls eine Schicht von Längsfasern gelegen ist. Die Ausführgänge der zahlreichen (eosinophilen) Drüsen münden allerorten in das Pharynxlumen, dessen Epithel der Kerne zu entbehren scheint; die Dinge liegen, soviel ich sehe, ähnlich wie bei Hypoblepharina, Anoplodium usw., d. h. die kern- führenden Partien der Zellen sind am Darmmunde zu suchen. Teile eines Nervenplexus traf ich in dem hinteren Abschnitte des Schlundkopfes an, doch vermochte ich nur die Durchschnitte zweier stärkerer Nerven und einige feinere Faserzüge festzustellen. Der große, über 800 u lange, 600 — 700 u breite und hohe, sehr muskelstarke Pharynx von PI. drygalskii ist mit einem sehr in die Augen fallenden Saume versehen, der von den kräftigen, in mehreren Lagen angeordneten Längsmuskeln gebildet wird. Die Gruppierung der Muskelschichten ist im übrigen die gleiche wie bei der vorhergehenden Art, abgesehen von dem Fehlen der dort vorhandenen akzessorischen Längsfasern. An Drüsen ist er weniger reich, die Aus- mündungsstellen liegen am Pharvnxnnmde; einen deutlichen epithelialen Überzug vermißte ich sowohl an der Außen- als Innenfläche, besonders an der letzteren schien nur ein cuticulaartiges Häutchen vorhanden zu sein. Protraktoren und Refraktoren stehen bei dieser wie bei den beiden andern Formen (cf. Text- fig. 3, in) mit dem Schlundkopfe in Verbindung, eine nähere Beschreibung derselben erscheint mir überflüssig. Bei PI. drygalskii und PI. caecum schließt sich an den Pharynx direkt der Darm an, bei PI. lutheri ist dagegen zwischen beiden ein spaltförmiger Raum vorhanden (Textfig. 3 pht'), dessen in der Textfigur verhältnismäßig viel zu dick gezeichnete und nur durch die Epithelschicht angedeutete Wandung aus einer Lage platter Zellen und einer sehr dünnen Muskelschicht gebildet wird. Beide sind Fortsetzungen der Pharynx wand; mit Rücksicht hierauf wird man diesen Spalt als einen Ab- schnitt der Pharyngealtasche (innere Pharyngealtasche) zu betrachten haben. Der sackförmige Darm erstreckt sich bei PI. drygalskii bis fast zur Körperspitze; bis ungefähr zur Mitte des Kopulationsapparates, d. i. bis zum Beginne des letzten Körperdrittels reicht er bei PI. caecum, etwas weiter nach rückwärts bei PI. lutheri. Eine wohlentwickelte, vornehmlich aus Ringfasern bestehende Darmmuscularis besitzen PI. drygalskii (Fig. 27 dm, Taf. III) und lutheri, PI. caecum fehlt eine solche. Die Grenzen der großen, keulenförmigen, assimilierenden Darmepithel- zellen, zwischen denen sich hie und da kleinere, mit Körnchen erfüllte Drüsenzellen (sogenannte Körner kolben) vorfanden, waren bei den beiden erstgenannten Arten gut erhalten (Fig. 27 dz, Taf. III), fast vollständig verwischt dagegen bei PI. caecum (Fig. 30, Taf. III); hier machte der Darm den Eindruck einer von den dorsoventralen Muskeln durchsetzten syncytialen Masse mit regellos angeordneten großen (19,2 // D. ) Kernen. Das Plasma, welches das enge Darmlumen Böhmig, Rhabdocoelida und Tricladida. 25 umgrenzte, trug hier 12,8 — 19,2 ,u lange, verhältnismäßig dicke, cilienartige Fortsätze; an manchen Stellen machten diese den Eindruck von Pseudopodien, an andern den wirklicher Cilien mit basal - körperchenartigen Bildungen an der Wurzel. Vom Exkretionsapparate habe ich nichts gesehen. Als günstigstes Objekt für die Untersuchung des Nervensystems erwies sich PL caecum. Das Gehirn liegt bei dieser Form vor dem Pharynx und der Hauptmasse nach auch vor dem Munde; es hat die Form einer ca. 140 [i langen, 230 — 295 f.i breiten und 137 fi hohen, von vorn nach hinten sich etwas verbreiternden Platte, deren Ganglienzellenbelag vorn, an den lateralen Partien und stellenweise auch auf der dorsalen Seite eine ansehnliche Dicke erreicht. Die Zahl der Gehirnnerven ist eine recht bedeutende, ich fand, abgesehen von den großen Längsnervenstämmen, nicht weniger als sieben Paare, von denen je ein Paar an der vorderen und an der dorsalen, zwei Paare an der ven- tralen und drei Paare an der lateralen Fläche des Gehirns austreten. Die vorderen Nerven teilen sich in mehrere Äste und innervieren das gesamte Vorderende mit Ausnahme der Wimperrinne, über welcher sich das starke vordere ventrale Nervenpaar ausbreitet; besondere Wimperinnen - ganglien, wie ich1) solche, für PL reticulatum (0. Schm.) und Vorticeros auriculatum (Müll.) nachgewiesen habe, sind jedoch hier nicht vorhanden. Hinter dem Munde, aber vor dem Pharynx liegt das Gehirn bei PL lutheri, über der Mitte des Pharynx das von PI. drygalshii, wobei allerdings zu beachten ist, daß der Schlundkopf hier etwas vorgestreckt ist. Die vorderen Nerven und die ventralen Längsnervenstämme verhalten sich wie bei PL caecum; im übrigen beobachtete ich bei PL lutheri zwei ventrale und zwei dorsale Nervenpaare, bei PL drygalshii je ein Paar ven- traler und dorsaler sowie zwei Paare lateraler Nerven; die lateralen Nerven habe ich bei PL lutheri sicherlich nur übersehen, der Mangel einer Querschnittserie machte sich bei dieser Form ebenso unangenehm bemerkbar wie der von Längsschnittserien bei den beiden andern. PL lutheri und PL drygalshii besitzen ein Paar Augen, die den seitlichen Gehirnpartien auf- liegen. Ein jedes Auge enthält drei Retinakolben von der Form, wie ich2) sie für PL girardi (0. Schm.) beschrieben habe; der von schwärzlichen Pigmentkörnchen gebildete Pigmentbecher zeigt auf Schnitten Andeutung einer Kammerung, der Zahl der Kolben entsprechend. Das Vorhandensein einer Wimperrinne, die in ihrer Ausdehnung auf die ventrale Fläche be- schränkt ist, vermag ich mit Sicherheit nur für PL caecum zu behaupten; vielleicht besitzt allerdings auch Pl.lutheri eine solche, wenigstens schien mir das Epithel in einiger Entfernung hinter dem Munde modifiziert zu sein. Bei PL caecum liegt die Rinne vor dem Munde, dicht hinter jener Stelle, an der die Kopfdrüsen ausmünden; das in ihrem Bereiche ca. 19,2—20,48 /i hohe Epithel trägt auffallend lange (14 u) Cilien, die kleinen (6,4—7,68 /x hohen), an ihrem distalen Ende knopfartig verdickten Stäbchen aufsitzen (Fig. 31, Tai'. III); Kerne fehlen, allem Anscheine nach ist das Epithel als ein- gesenktes zu bezeichnen. Welche Bedeutung jenem blassen, mit einem dunklen, zentralen Kern versehenen Gebilde, das in Fig. 31, Taf. III mit x bezeichnet ist, zukommt, weiß ich nicht; ich habe vergeblich nach weiteren derartigen Körpern gesucht. Genitalapparat. Die mächtigste Entfaltung zeigen die Gonaden bei PL drygalshii. 1) Untersuchungen über rhabdocoele Turbellarien. II. Plagiostomina und Cylindrostomina v. Grau. Zeitschr. f. wissensch. Zoologie Bd. 51, 1890, S. 275. 2) Ebenda S. 263, 264. 4 Deutsche Slidpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 26 Deutsche Südpolar-Expedition. Die dicht hinter der Mitte des Pharynx beginnenden, caudal ein wenig über das Atrium genitale reichenden Hoden nehmen anfänglich die ventrolateralen Partien des Körpers ein, später aber dehnen sie sich über die ganze Breite der Bauchfläche aus (Fig. 27 te, Tai III). Die zerstreut liegenden Keimzellen (kz) haben eine mehr dorsale Lage inne, doch findet man sie ab und zu auch ventral vom Darme; sie treten noch im Bereiche des Pharynx, aber hinter den Hoden auf und er- strecken sich etwas über diese hinaus. Überall, ventral, seitlich und dorsal vom Darme, diesen stellenweise geradezu umhüllend, begegnen wir den Vitellarien (vit), die, vor den Hoden begin- nend, fast bis zur hinteren Körperspitze reichen. Ähnliche Bilder bieten auch die Schnitte von PL lutheri, doch ist das Ausdehnungsgebiet sämt- licher Teile ein weniger großes, aber auch, da Querschnitte fehlen, weniger genau bestimmbares. Fast vollständig auf die lateralen Körperpartien sehen wir die Gonaden bei PL caecum beschränkt; die Hoden liegen ventral (Fig. 30 te, Taf. III), dorsal die kleinen Dotterstöcke (vit) und zwischen beiden die Germarien (kst). Diese gehören im wesentlichen der vorderen Hälfte des zweiten Körperdrittels an, jene, Hoden und Vitellarien, durchziehen das zweite Körperdrittel so ziemlich in ganzer Länge und enden erst im letzten vor dem Genitalporus. Der follikuläre Bau der Hoden ist sehr klar bei PL drygalskü und lutheri ausgesprochen, weniger deutlich bei PL caecum, und zwar infolge der spärlichen Entwicklung des die einzelnen Follikel trennenden Mesenchymgewebes. Die Spermien der beiden erstgenannten Arten dürften in ihrer Gestalt und in ihrem Baue denen von PL girardi (0. Schm.) ähneln; die von PL drygalskü (Fig. 28, Taf. III), für welche allein nähere Angaben bezüglich der Größe möglich sind, erreichen eine Breite von 7 ,u bei einer Länge von 61,4 fi, davon entfallen auf den Kopfteil 26,9 u, auf den Schwanzteil 34,56 fi. Die vordere Partie des Kopfes ist in eine ca. 7,68 u lange, dünne, wenig lärbbare Spitze ausgezogen, der übrige Teil besteht zum größten Teil aus chromatischer Kernsubstanz. Die ganz isoliert, zu zweit, seltener zu dritt liegenden, durch Mesenchym- oder durch Dotter- stockpartien voneinander getrennten Keimzellen weisen sehr starke Schrumpfungen auf; ihr in den zentralen Teilen mehr violett, in den peripheren gelbrot oder rötlich gefärbtes Plasma enthält zahl- reiche, 1,28 — 2,28 a große, eosinophile Körner, die oft in ein oder zwei Schichten am Rande sehr regelmäßig angeordnet sind. Der K o p u 1 a t i o n s a p p a r a t von PL lutheri (Fig. 26, Taf. III), dessen Gesamtlänuv fast 800 u beträgt, bietet wenig Charakteristisches; das Atrium genitale commune sowie die Vesicula seminalis (vs) bilden infolge ihrer bedeutenden Größe die augenfälligsten Teile desselben; der Ductus ejaculatorius (dej) ist kurz, aber sehr muskulös, die kleine Penispapille (p) wird von einer unansehnlichen Penisscheide (ps) umgeben. Die ungefähr birnenförmige, ca. 300 ,« lange, 230 u breite und hohe Samenblase, in deren vorderes Ende von der ventralen Seite her die vereinigten Samenleiter einmünden, wird in ihrem proximalen Teile von Sperma, in ihrem distalen von Kornsekret erfüllt; die scharf ausgesprochene Grenze zwischen Sperma und Kornsekret ist in Fig. 26, Taf. 111 durch eine punktierte Linie angedeutet. Ihr Epithel besteht im vorderen, das Sperma enthaltenden Abschnitte aus sehr platten Zellen, die hoch und keulenförmig im distalen zu sein scheinen (ep); manche Präparate sprechen dafür, daß das leicht rot gefärbte, feinkörnige Kornsekret in den Epithelzellen selbst angehäuft ist, nach andern erscheint es wahrscheinlicher, daß es zwischen diesen gelegen ist, dann müßten die Zellen selbst allerdings Böhmig, Khabdocoelida und Tricladida. 27 plattgedrückt sein; jedenfalls ist das Sekret in sehr regelmäßiger Art angeordnet. Die großen, birnenförmigen, einen ansehnlichen Kern enthaltenden Drüsen (kdr) selbst bilden eine mächtige Anhäufung in der Umgebung des distalen Teiles der Samenblase und auch des Ductus ejaculatorius. Ähnlich gestaltete, aber viel kleinere, mit sehr stark tingierbaren Kernen versehene Zellen (my), die an dieser Stelle in größerer Menge vorhanden sind, vereinzelt sich aber in der Umgebung des Atrium genitale überall vorfinden, halte ich für Myoblasten, da Kerne in den Muskelschichten der verschiedenen Teile des Kopulationsapparates konstant vermißt wurden. Die aus King- und Längsfasern bestehende Muscularis (rm, Im) ist im sekrethaltigen Teile dick, dünn im sperma- führenden mit Ausnahme jener Stelle, an der die Vasa deierentia einmünden. Der fast ebenso dicke (ca. 90 /Li) wie lange (ca. 100 ,«) Ductus ejaculatorius (dej) ist sehr muskulös; von den beiden Schichten ist die Ringfaserschicht (rm) die stärkere, die einzelnen Fasern sind allerdings ziemlich dünn, dafür ist die Zahl derselben eine ansehnliche; gleich den Ringfasern sind auch die Längs- fasern eine Fortsetzung der Muscularis der Samenblase, es unterliegt jedoch die Längsmuskel - schicht der letzteren einer Spaltung, und nur ein Teil ihrer Elemente (Im1) geht auf den Aus- spritzungskanal über, der andere (Im2) verläuft direkt zum Atrium genitale. Gegen die kegelförmige, nur etwa 45 fi lange Penispapillc nimmt die Muskulatur des Ductus ejaculatorius ziemlich plötzlich an Mächtigkeit ab; die Papille selbst ist muskelschwach. Das Epithel dieser Partien ist nicht gut erhalten, die Zellen dürften eine zylindrische Form besitzen und sind anscheinend besonders schlank an der Penisspitze. Das ca. 360 fi lange, in der Mitte 160 — 180 it hohe und breite Atrium genitale verjüngt sich rostrad etwas und bildet durch Einfaltung seiner Wandung in der Umgebung des Penis eine kleine Penisscheide (ps). Es wird von sehr hohen (45,6 — 79,8 fi), keulenförmigen gegen den Genitalporus gerichteten Zellen ausgekleidet. Seine starke, aus Ring- und Längsfasern zusammen- gesetzte Muskulatur erfährt im Bereiche der Penisscheide eine bedeutende Abschwächung, und etwas modifiziert ist dieselbe auch in der Umgebung des Genitalporus (pg), insofern die Ringmuskeln an Zahl zu-, an Dicke erheblich abnehmen, und hier, an der Übergangsstelle des Körperepithels in das des Atrium, verschwindet auch die Basalmembran; wenn eine solche im Atrium überhaupt vorhanden ist, muß sie sehr zart und schwer erkennbar sein. Eine kleine Ausstülpung der dorsalen Wand des Atrium (uvd*), die dadurch auffällig wird, daß sie von zahlreichen eosinophilen Drüsen umstellt ist, deren Ausführgänge sich in sie öffnen, halte ich für die Einmündungsstelle der Öviducte; diese selbst habe ich allerdings nicht auffinden können. Wie aus der beigegebenen Figur hervorgeht, sind zwischen der Wand des Vorhofs und der des Körpers Muskeln (dlm) ausgespannt, ihre Funktion als Diktatoren des Vorhofraumes kann nicht zweifelhaft sein. Bei dem einen der beiden Individuen der in Rede stehenden Art war das Gewebe der mittleren Körperpartien, in denen die Keimzellen vornehmlich sich vorfinden, förmlich von Spermien infil- triert; es ist wohl mit Bestimmtheit anzunehmen, daß diese von einem andern Individuum her- rühren, auf welchem Wege sie an die bezeichneten Stellen gelangt sind, war nicht festzustellen. Der Kopulationsapparat von PI. drygalskii, auf dessen Ähnlichkeit mit dem von PL whitmani schon früher hingewiesen wurde, erstreckt sich durch das ganze dritte und einen Teil des 28 Deutsche Siidpolar-Expedition. letzten Körperviertels, seine Totallänge beträgt etwas mehr als 800 (i. Den ansehnlichsten Teil bildet wie bei PI. lutheri die 450 ft lange, 500 fi breite, 390 fi hohe, eiförmige Samenblase; in ihrer vorderen Hälfte enthält sie ausschließlich Sperma, in der hinteren tritt auf der ventralen Seite das feinkörnige, eosinophile, wurstähnliche Massen bildende Kornsekret zunächst in geringer, dann in reicher Menge auf, den distalsten Teil der Blase erfüllt es vollständig. Ihre Wandung zeigt den gleichen Schichtenbau wie bei PI. lutheri, und wie bei dieser Art, so sind auch hier die einzelnen Schichten im proximalen Abschnitte sehr dünn und schwierig unterscheidbar. Die Körnerdrüsen bilden ein dickes Polster auf der ventralen Seite zwischen Körper- und Blasenwand; im Bereiche der hinteren Blasenhälfte, am Beginne des Ductus ejaculatorius tritt dann eine Verschiebung der Drüsenmassen gegen die Rückenfläche in der Art ein, das der Aus- spritzungskanal dorsal und lateral in ganzer Länge von den Drüsen umhüllt wird, sie fehlen dagegen hier auf der ventralen Seite; dieser von Drüsen freie Raum wird von kleinen, birnenförmigen Zellen mit sehr stark färbbaren Kernen eingenommen, die ich zum Teil wenigstens für Myoblasten halte. Der 107 — 130 fi dicke, mehrere Biegungen machende Ductus ejaculatorius ist wenigstens 340 /u lang; seine Wandung besteht aus einem 11,4 fi hohen Epithel (Fig. 29 ep, Taf. III) und einer un- gefähr ebenso dicken Muskularis, in der die Ringmuskelschichte (im) die Längsfaserlage (Im) an Mächtigkeit im allgemeinen etwas übertrifft, in der Nähe des Diaphragma (Fig. 29 dph, Taf.IlI) nimmt die erstere an Stärke aber plötzlich rasch ab. An der Verbindungsstelle des Ductus ejacula- torius mit dem Atrium genitale (agc) liegen die Dinge ziemlich kompliziert. Abgesehen von einem Teil der Längsmuskeln des Ductus ejaculatorius (Im'), die direkt in die Längsmuskelschicht des Atrium genitale übergehen, biegen die übrigen Schichten nach innen und bilden eine diaphragma- artige Falte (dph), die ihrerseits in ein sehr langes Rohr übergeht (p), das hier — im Ruhezustande — in den Ausspritzungskanal resp. in die Samenblase eingestülpt ist und in dieser frei endet. An dem Aufbau dieses Rohres (des Penis), das an seiner Basis einen Durchmesser von 50 [i, an seinen Spitzen einen solchen von nur 14 /Li hat, beteiligt sich aber auch die Wandung des Atrium genitale. Diese faltet sich unterhalb des Diaphragma ein und bildet einen ca. 90 ,« langen, 125 /n breiten Kegel, den wir der Penisscheide von PI. lutheri homologisieren können, und der daher in der Folge auch so genannt werden soll; die äußere und innere Wandung der Penisscheide (ps) zeigen denselben Bau wie die Wand des Vorhofs (agc), nur sind die Muskelschichten erheblich dünner, und es setzen sich das Epithel und die Längsmuskelschicht, bezüglich der Ringmuskelschicht bin ich unsicher, auf den Penis fort (cf. Fig. 29, Taf. III), überdies verlaufen aber auch direkt Längsmuskeln von der Vorhofswand zu ihm (Fig. Im*). Der Penis wird demnach auf seiner Außenfläche (im Ruhe- zustande) von einem sehr platten Epithel, einer Fortsetzung des Epithels des Ductus ejaculatorius überkleidet, dann folgt eine aus derselben Quelle stammende Lage sehr zarter Ringmuskeln, an diese schließen sich die in mehreren Schichten angeordneten Längsmuskeln an, deren verschiedene Herkunft soeben erörtert wurde, und eine Fortsetzung des Epithels der Penisscheide bildet die innerste Schicht. Die Lücken zwischen dem Diaphragma und der Penisscheide sowie zwischen den beiden Blättern der letzteren sind von Mesenehy mgewebe ausgefüllt. Dieses ist durchsetzt von Fasern, die den Eindruck von Muskelfasern machen, und von den Ausführgängen eosinophiler Drüsen (dr), die in der Umge- bung gelegen sind und sich von den Körnerdrüsen durch geringere Größe und ein etwas abweichendes Böhmig, Rhabdocoelida und Tricladida. 29 Färbe vermögen unterscheiden; die Sekretpfröpfe, die sich in oder zwischen den die Penisscheide aus- kleidenden Epithelzellen vorfinden, dürften von diesen Drüsen herrühren. Das Epithel des ca. 330 ,u langen, 300 tu breiten und 115 ,« hohen, schüsseiförmigen Atrium genitale besteht aus kolbenförmigen Zellen, die aber fast durchaus in Auflösung begriffen sind; von den zahlreichen im Vorhofe befindlichen blauen und roten Körnern rühren die ersteren sicherlich von zerfallenen Kernen her, die letzteren sind wohl zum Teil das Produkt besonderer Drüsen. Die vermutliche Einmündungsstelle der Oviducte bietet dasselbe Bild wie bei PI. lutheri, sie liegt an der dorsalen Wand des Atrium, dem Genitalporus gegenüber, der hier vom Ende des Vorhofs etwas abgerückt ist. Der verhältnismäßig kurze, nur etwa 280 ,// lange Copulationsapparat von PI. caecum ist auf die vordere Hälfte des letzten Körperdrittels beschränkt. Die, wie es scheint, nur aus Ringfasern bestehende Muskulatur der eiförmigen, etwa 200 fi langen, 215 ft. breiten und 190 fi hohen Samen- blase (Fig. 32 vs, Taf. III) ist mit Ausnahme jener Stelle an der Ventralseite, an welcher der Ductus ejaculatorius seinen Ursprung nimmt, schwach; die Epithelschicht ist nur stellenweise erhalten; es ist aber zu beachten, daß inmitten der Spermamassen häufig große Kerne anzutreffen sind, die vollständig den wandständigen Epithelkernen gleichen (Fig. 32 n, Taf. III), und daß sich in der Nähe der Ursprungsstelle des Ausspritzungskanals eine vacuolisierte Plasmaansammlung vorfand, die mit sehr zarten, zwischen den Spermien befindlichen Plasmazügen in Verbindung zu stehen schien; ich habe den Eindruck erhalten, daß die ganze Blase von einem schwammigen Gewebe durchsetzt wird, in dessen Lückenräumen die Spermien (sp) gelegen sind. Kornsekret vermißte ich vollständig, ebensowenig vermochte ich Körnerdrüsen aufzufinden. Die Vasa deferentia münden von der Dorsalseite etwas hinter der Mitte der Blase in diese; von der ventralen Seite der Vesicula geht der kurze, ca. 50 /u dicke, schräg nach hinten gerichtete Ductus ejaculatorius aus, dessen Muscularis im Gegensatze zu der der Samenblase aus Ring- und Längs- fasern besteht (Fig. 32dej, Taf. III). Das Atrium genitale wird bis auf einen kleinen, spaltförmigen Raum (agc) von einem breiten, kegelförmigen Zapfen (ps) ausgefüllt; der Ductus ejaculatorius durchbohrt den proximalen Teil des Zapfens und öffnet sich in dessen Lumen, das nicht viel weiter ist als der Ausspritzungskanal (ca. 56 jli), auf einem kleinen, papillenartigen Vorsprunge, der mithin als Penis zu bezeichnen ist, während der Zapfen selbst eine sehr ansehnliche Penisscheide darstellt. Dies ist sehr muskelschwach und besteht vornehmlich aus mesenchymatösem Gewebe, in das kleine, eosinophile Drüsen (dr) eingebettet sind, die sich in das Lumen der Scheide öffnen. Zwei ansehnliche Züge eosinophiler Drüsen, die, von den Seiten kommend, in der Medianlinie an der dorsalen Wand in den distalen Teil des Atrium einmünden, deuten vielleicht die Lage der Oviducte resp. die Verbindungsstelle derselben mit dem Vorhofe an. In den mitgeteilten anatomischen Daten sind zugleich auch die wesentlichsten, systematisch verwertbaren Angaben zur Charakteristik der Spezies enthalten; das, was ich über Form, Farbe und Größe der drei Arten noch mitteilen kann, ist eigentlich fast bedeutungslos, da sich der in dieser Hinsicht augenscheinlich große Einfluß der Konservierungsmittel kaum beurteilen läßt; zur rascheren Orientierung bei einem Vergleiche mögen die folgenden kurzen Beschreibungen dienen: 30 Deutsche Siidpolar-Expedition. Plagiostoinuni (lrygalskii n. sp. Die Länge des schmutzigweißen Tieres beträgt 3 mm, die größte Breite (Körpermitte) 1,5 mm; das Vorderende ist abgerundet, das Hinterende stumpf zugespitzt. Der Mund liegt subterminal, die Geschlechtsöffnung in der Mitte des letzten Körperdrittels. Der seiner Gestalt nach tonnen- förmige Pharynx erreicht beinahe V3 der Körperlänge; das Gehirn liegt über dem Pharynx, das Pigment der ziemlich weit voneinander entfernten Augen ist schwarz. Eine Wimperrinne fehlt. Die Länge des Kopulationsapparates beträgt fast den dritten Teil der Körperlänge, er beginnt in der Mitte des zweiten und endet in der Mitte des letzten Drittels; der Penis hat die Gestalt eines langen Rohres, das (im Ruhezustande) in den Ductus ejaculatorius und in die Samenblase einge- stülpt ist. Die Spermien dürften in Form und Bau denen von PL girardi ähneln. Deutsche Siidpolar-Expedition, Observatory-Bay, Kerguelen, Januar 1902. Plagiostonium lutheri u. sp. Die beiden, allem Anscheine nach sehr stark kontrahierten, eiförmigen Exemplare hatten eine Länge von 1,7 bezw. 1,4 mm bei einer Breite von 1,3 nun. Farbe schmutzigweiß. Mund und ( icschlechtsömiung liegen fast terminal. Das Gehirn samt den beiden schwarz pigmentierten Augen liegt vor dem kegelförmigen, mäßig großen, dünnwandigen Pharynx. Eine Wimperrinne ist viel- leicht vorhanden. Der Kopulationsapparat ist annähernd halb so lang wie der Körper; der kurze, aber muskulöse Ductus ejaculatorius endet auf einer sehr kleinen Penispapille, die von einer eben- falls wenig ansehnlichen Penisscheide umgeben wird. Vesicula seminalis und Atrium genitale zeichnen sich dagegen durch außerordentliche Größe aus. Deutsche Südpolar-Expedition, Observatorv-Bny, Kerguelen, Januar 1902. Plagiostoinuni caecuin n. sp. Länge 2 mm, Breite 1 mm; Farbe schmutzigweiß. Hinter dem Kopulationsapparate verschmä- lert sich der bis dahin fast gleichmäßig breite Körper, dessen Vorderende abgerundet ist, rasch und endet stumpf zugespitzt. Die Mundöffnung liegt an der Grenze des ersten und zweiten Siebentels des Körpers; ziemlich dicht vor ihr befindet sich die Winrperrinne, zwischen dieser und dem Pharynx ist das Gehirn gelegen. Augen fehlen. Das Mündungsfeld der Kopfdrüsen erscheint auf die Bauch- seite verschoben und ist von der Körperspitze abgerückt. Der Kopulationsapparat ist von ver- hältnismäßig geringer Größe und liegt vollständig in der vorderen Hälfte des letzten Körperdrittels ; der Penis ist klein, die Penisscheide hingegen von bedeutendem Umfange. Deutsche Südpolar-Expedition, Gaussstation, Twist 385 m, 14. Juni 1902. II. Tricladida. Von den beiden im Material vorhandenen Tricladenarten Procerodes ohlini (Bergendal) und Procerodes gerlachei (Böhmig) ist Procerodes ohlini (Bergendal) die weitaus häufigere. Ich habe den Bau dieser Form an anderer Stelle x) eingehend geschildert, es mögen hier nur einige Worte l) Böhmig, L., Tricladenstudien. I. Tricladiola maricola. Zeitsclir. f. wissensch. Zoologie Bd. 81, 1906. Böhmig, Rhabdoeoelida und Tricladida. 31 über den Ort der Kokonbildung Platz finden, da unter den zahlreichen Individuen eines einen solchen enthielt. Zur Zeit, als ich meine Tricladenstudien schrieb, war über den Ort der Kokonbildung bei den maricolen Formen fast nichts bekannt, nur bei Wheeler 1) findet sich die Angabe, daß sie bei Syn- coelidium im Atrium genitale stattfinde. Für Cercyra papulosa und Sabussowia dioica konnte ich 2) für Procerodes lobata und Cercyra hastata Wilhelmi3) den Nachweis erbringen, daß das Atrium genitale masculinum der betreffende Ort sei. B?züglich der Procerodes -Arten und speziell Pr. ohlini hatte ich die Vermutung ausgesprochen, daß sich die Eikapselbildung im sogenannten Uterus - gange, dem Ausführgange des Receptaculum seminis, vollziehe, und zwar deshalb, weil der Aus- rm sek sept drg vd Textfigur 4. Längsschnitt durch Procerodes ohlini; das Atrium genitale (masculinum) enthielt einen Cocon. Buchstabenbezeichnung siehe Tafelerklärung. S. Obj. I. Ok. 0. führgang des Rec. seminis, in den sich die Oviducte öffnen, und das Atrium genitale masculinum bei der genannten Art fast vollständig voneinander getrennt sind und eigentlich nur durch einen gemeinsamen Porus nach außen münden. Trotzdem ist auch hier das Atrium genitale masc. wie bei Pr. lobata und wohl allen Procerodes -Arten der Ort der Kokonbildung. Der sehr ansehnliche Penis wird bei diesem Vorgange gegen die vordere Wand des Atrium (Textfig. 4) gedrückt, und sein distaler Teil ist in den proximalen eingezogen. Die Kokons selbst sind kurz gestielt, ihr Durch- messer beträgt ca. 1,3 bis 1,7 mm, der des Stiels, welcher an seiner Basis verbreitert ist, 0,2 mm. Deutsche Südpolar -Expedition, Observatory Bay, Bootshafen, Kerguelen; Ebbezone, an losen Steinen. Procerodes gerlachei Böhmig, non wandelt Hallez. Die unter diesem Namen von mir 4) in dem Jahre 1907 kurz, später (1908) 5) ausführlicher geschilderte antarktische Triclade wurde von Hallez6) und mir für identisch mit Pr. wanäeli 'j Wheeler, W. M., Syncoelidium pellucidum, a new marine Triclad. Journ. of Morph. Boston, vol. 9, nr. 2, 1894 2) Böhmig, L., loc. cit. S. 464, 465. 3) Wilhelmi, I., Tricladen. Fauna u. Flora des Golfes von Neapel usw. Monographie 32. Berlin 1909. S. 256. 4) Böhmig, L., Zur Spermiogenese der Triclade Procerodes gerlachei n. sp. Archives de Biologie t. XXIII. Liege 1907. 5) 1 »erselbe, Turbellarien. Expedition Antarctique Beige. Kesultats du Voyage du S. Y. Belgiea, en 1897—1898—1899. Anvers 1908, p. 10. 6) Hallez, P., PolycladesetTricladesmaricoles. Expedition Antarctique Francaise (1903— 1905). Charcot. Parisl907, p. 14. 32 Deutsche Südpolar-Expedition. Hallez, zuerst beschrieben im Jahre 1906 1), gehalten; der Artname „gerlachei" mußte dem- nach aus Prioritätsgründen eingezogen werden. Brieflich ist mir späterhin (1911) von Hallez mitgeteilt worden, daß die beiden Formen nicht identisch, sondern nur ähnlich sind, und daß der Name „gerlachei" für die Art, welche mir vorlag, beizubehalten ist. Hier handelt es sich durchaus um Pr. gerlachei. Ich gebe in Fig. 33, Taf. III ein Habitusbild von der Rückenfläche, da bis jetzt ein solches noch nicht vorliegt. Der früher von mir gegebenen Beschreibung« habe ich allerdings wenig hinzuzufügen. Ich will nur hervorheben, daß die drei weißlichgelben oder silbergrauen Flecken am Vorderende wohl niemals vollständig fehlen, bei manchen Individuen sind sie allerdings klein, und besonders die seitlichen oder Ohrflecke, die in Fig. 33, Taf. III durch eine schmale Querbrücke verbunden sind, schmal, streifenartig. Von den übrigen ist der am Hinterende befindliche Fleck fast stets vorhanden, zuweilen ist er allerdings nur angedeutet und tritt nicht scharf hervor; die zwei oder drei außerdem in der Medianebene gelegenen können zu einem mehr weniger langen Streifen zusammenfließen, in einzelnen Fällen fehlen sie ganz; selten nahm ich die schmalen hellen Streifen wahr, die bei dem abgebildeten Tiere verhältnismäßig sehr deutlich sind und ihren Ursprung von der oben erwähnten Querbinde nehmen. Die seinerzeit von mir hervorgehobene Fältelung der Körperränder ist nicht immer, aber häufig vorhanden. Deutsche Südpolar-Expedition, Observatory Bay, Kerguelen- Station, Bootshafen. Ebbezone an losen Steinen und Mytilus edulis. Erklärung der Abbildungen und Bezeichnungen. agc, Atrium genitale commune. agf, „ „ femininum. agm, „ „ mascnlmum. bc, Bursa copulatrix. bm, Basalmembran. co, Kopulationsrohr, cod, cov, dorsaler resp. ventraler Teil desselben, cu, Cuticula. cy, birnenförmige Korper (Cytophore ?). cydr, cyanophile Drüsen, d, d', Darm. dej, Ductus ejaculatorius. div., Divertikel des Atrium gen. commune, dlm, Musculi dilatatores. dm, Darmmuskulatur, dph, diaphragmaartige, in den Peius übergehende Falte des Duct. ej. dr, Drüsen. drg, Drüsenausführgänge. dsp, Ductus spermaticus. dz, Darmzellen. , ep, Epithel, epz, Epithelzellen. erz, Ersatzzellen. gl, Gehirn. glk, opake oder gelbe Körper im Darme. kdr, Körnerdrüsen. kr, Kropf. kst, Keimstöcke. kz, Keimzellen. Im, Längsmuskeln. In, ventrale Längsnerven. m, Muskeln. mes, Mesenchym. my, Myoblasten. n, Kern. o, Mund. ov, Ovar. ovd, Oviduct. ovdc, unpaarer Oviduct. ovz, Eizellen. ') Derselbe, Note preliminaire sur les Triclades maricoles des mers antarctiques et du cap Hom, recueillis par l'expedition Charcot. Bull. Mus. H. N. Paris, t. XII, 1906. Deutsche Südpolar-Expedition 1901-3 Band xv Tafel 1 P9 r.\ Kr ct/'dr sp bc r;s OVdc de, us ,1,1! ru diu ru pH 13. bm pl- V'l cp /,■ 'V ß' PH «yf >>•' de.) oede jphs glk ■div CO 10. V bm- / G pi vd 1 u. 9 Hypoblepharina truncata n. sp. 2-7 u 10-14 Hypoblepharina vanhöffeni n. sp. 8 Hypo- blepharina difficilis n. sp. B R > DEUTSCHE SÜDPOLAR-EXPEDITION 1901-3 Band xv. Tafel ii. 0 Im ■■ n ft 24 ■"L hm o vdc auf ([> dnt r,t. Georg Reimer 15-19 Hypoblepharina vanhöffeni n. sp. 20-23 Hypoblepharina difficilis n. sp. 24-25 Hypo- biepharina truncata n. sp. DEUTSCHE SÜDPOLAR- EXPEDITION 1901-3 Bandx.v Tafel in. dr rrn/ Im / i i i i , I \ i i i i i Kdr lau > i i dlm //r I t'U Vit -H 74 Deutsche Südpolar-Expedition. Gattung Biemna Gray. (Desmacella auct.) Biemna macrorhaphis n. sp. Taf. VI, Fig. 3. Kennzeichen: Fast kugelig, bis 1 cm groß. Oberfläche conulös. Farbe gelblichgrau. Skelett netzförmig, doch unregelmäßig, mit Hauptfaser n von etwa fünf Nadelbreiten i m D u r c h m e s s e r und wenig Spongin. Spicula: Style 664 — 10 16 u lang; Sigmen 25 — 8 5 n 1 a n g ; R h a p h i d e n . in Bündeln, 360 — 424 fi lang. Fundangabe. Gauss -Station, 385 m tief, 20. Okt. 1902, ein Stück. Beschreibu n g. Dieser Schwamm ist im großen und ganzen kugelig und hat einen Durchmesser von 1 cm. Er hat an Brvozoenskeletten gesessen, von denen sich Bruchstücke in seinem Inneren finden. Er ist weich und leicht zerreißbar. Seine Oberfläche, die leider schlecht erhalten ist, läßt Conuli erkennen, in denen die Skelettfasern enden. Dazwischen ist sie glatt und glänzend. Die Farbe ist im Alkohol gelblichgrau. Das Skelett enthält ziemlich lockere, radial gerichtete Fasern, in denen die Style mit der Spitze nach außen gerichtet liegen. Spongin ist nur stellenweise und schwierig daran nachzu- weisen. Diese Züge haben einen Durchmesser von durchschnittlich fünf Nadelbreiten. Sie spalten sich zuweilen und werden durch unregelmäßige Gruppen von zwei oder drei Nadeln verbunden. An anderen Stellen bilden solche schwachen Nadelbündel allein oder einzelne Nadeln ein undeutliches Netzwerk, oder sie liegen selbst ganz zerstreut. Die Mikrosklere sind in großen Massen vorhanden. Spicula. Die S t y 1 e sind kräftig, nicht sehr schlank, im unteren Drittel gebogen, im übrigen fast gerade. Sie sind unterhalb der Biegimg zylindrisch, daiüber konisch. Die Basis ist einfach abgerundet, die Spitze gewöhnlich kurz und plump. Länge 664 — 1016 fi, Dicke 25 — 29 a. Die Sigmen sind gewöhnlich etwas gedreht, ziemlich weit offen, sehr gleichmäßig gekrümmt und haben nur schwach eingebogene Enden. Ihre Größe variiert sehr. Größter Durchmesser 25 bis 85 [t, Dicke bis 2,7 u. Die Rhaphiden liegen in Bündeln von etwa 30 ii Dicke. Sie sind fadenartig dünn, spindel- förmig, gerade. Länge 360 — 424//, Dicke etwa 1 fi. Bemerkungen. Diese Art ist vor allen bekannten Arten der Gattimg durch die be- deutende Länge ihrer Rhaphiden ausgezeichnet. Ich bin nicht ganz sicher, ob sie wirklich in diese Gattung gehört, da sie mit ihrem lockeren Skelettbau und den wenig ausgeprägten Fasern sehr zur Gattung Tylodesma hinneigt. Sie ähnelt aber im übrigen den mit Rhaphiden versehenen Biemna-Arten (vgl. Lundbeck 1902, p. 98) sehr. Gattung Cercidochela Kirkp. Cercidochela lankesteri Kirkp. Cercidochela lankesteri, Kirkpatrick 1908, p. 42, Taf. 19, Fig. 5, Taf. 23, Fig. 5. Kennzeichen: Schlank, spindelförmig oder zylindrisch, viel- leicht auch verzweigt, bis 12,5 cm lang. Oberfläche fein borstig. Hentschel, MoDaxone Spongien. 75 Farbe weiß oder braun. Oscula 1 mm weit. Skelett züge 100 ^ dick, in der Längsrichtung aufsteigend, a n a s t o m o s i e r e n d , zuletzt gegen die Oberfläche umbiegend, zum Teil durch einzelne Quernadeln verbunden, ohne S p o n g i 11. S p i c u 1 a : Amphioxe 440 — 5 2 8 (» lang; Kanon ochelen 4 5,5 — 5 6 11 lang. Verbreitung. Antarktisches Meer, 238 — 400 m tief. F u n d a n g a b e. Gauss -Station, 400 m tief, 15. Febr. 1903. Ein Stück. B e m e r k u n g. Das einzige Stück dieser so außerordentlich merkwürdigen Art stimmt in der Spiculation, abgesehen von etwas höheren Maßen, vollkommen mit dem Original überein. Dagegen ist die äußere Erscheinung eine etwas andere. Der Schwamm ist etwa 7 cm lang und bis 2 mm dick, im ganzen zylindrisch. Er sitzt mit dem unteren Ende einer Bryozoe auf. Das obere Ende scheint einen Anfang von Verzweigung zu zeigen. Auch eine Knickung in der Nähe des Unterendes scheint auf eine Fähigkeit zur Verzweigung hinzudeuten. Die Farbe des Schwammes ist im Alkohol braun. Oscula sind nicht zu sehen. Gattung Hoplakithara Kirkp. Hoplakithara deudyi Kirkp. Hoplakithara dendyi, Kirkpatrick 1908, p. 44. Taf. 19, Fig. 6, Tai 23, Fig. 6. Kennzeichen: Kissen form ig, bis 8 mm lang. Oberfläche glatt. Farbe bräunlich. Skelett aus dermalen radialen Büscheln von Exotylen und zerstreuten A m p h i s t r o n g y 1 e n bestehend. S p i c u 1 a : E x o t y 1 e mit kugeligem, zum Teil warzigem Kopf, 358 — 4 7 0 11 1 a n g , Ko p f 5 5 — 9 6 11 d i c k ; spindelförmige Amphistrongyle 467 — 6 4 0 11 \ a n g ; gefurchte Placochelen 80 — 8 8 /' 1 a n g ; S i g m e n 7 — 1 0 11 1 a n g. Verbreitung. Antarktisches Meer, 238—380 m tief. Fundangabe. Gauss -Station, 380 m tief, 8. Jan. 1903, ein Stück. B e m e r k u n g e n. Der einzige von dieser interessanten Art vorliegende Schwamm ist 8 mm lang und polsterförmig über einen Bryozoenast gewachsen. Die Farbe ist im Alkohol schmutzig- bräunlich. Die Längenmaße der Megasklere sind folgende: Exotyle 440 — 470/', Amphistrongyle 480—640 11. Gattung Guitarra Oart. Guitarra antarctica n. sp. Taf. VI, Fig. 4. Kennzeichen: Massig oder kugelig, bis 8 mm im Durchmesse r. Oberfläche ziemlich glatt. Farbe weißlich bis braun. Oscula s p a 1 1 - förmig. Skelett aus zerstreuten Nadeln, Nadelbündeln und kurzen Fasern bestehend, ziemlich regellos. S p i c u 1 a : Amphioxe 408 bis 4 9 6 /Mang; große Placochelen 95 — 110 11 lang; kleine Placochelen 4 4 — 5 5 fi 1 a n g ; S i g m e n , sehr wenig gekrümmt, 23 — 2 8 /' 1 a n g. 10* 7 g Deutsche Siidpolar-Expedition. Fund an gaben. Gauss- Station, 380— 385 m tief, 14. April 1902, 6. und 17. Dez. 1902, 31. Jan. 1903, etwa sechs Stücke. Beschreibung. Diese kleinen Schwämme pflegen gleichmäßig gerundet, massig, polster- förmig oder geradezu kugelig zu sein. Ihr Durchmesser beträgt 3 — 8 mm. Ihre Oberfläche ist ziemlich glatt, zeigt aber unter einer starken Lupe hervorragende Nadeln. Die Farbe ist im Alkohol schmutzig weißlich, bräunlich oder hellbraun. Die Oscula sind klein, schmale spaltförmige Öff- nungen mit etwas erhobenem Rande. Eine genauere Untersuchung des Kanalsystems habe ich nicht unternommen, um das geringe Material nicht zu zerstören. Nach der Beobachtung mit der Lupe scheinen geräumige Snbdermalräume vorhanden zu sein, von denen aus Kanäle in die Tiefe führen. Bei einigen Stücken sind eine Anzahl gleichmäßig über die Oberfläche verteilte, in Rinnen auslaufende Gruben vorhanden. Das Skelett ist von ziemlich regellosem Bau. Der Gesamt eindruck ist oft ein locker netz- artiger, doch ist die Ausbildung selbständiger Fasein eine beschränkte und undeutliche. Die Fasern mögen etwa die drei- bis vierfache Länge der Megasklere erreichen und enthalten bis zu zwölf, doch gewöhnlich weniger, locker zusammengelegte Nadeln im Querschnitt. Gewöhnlich kommen aber nur kürzere Bündel zur Ausprägung und häufig lösen sich auch diese ganz in mehr oder weniger zerstreut liegende Nadeln auf. Wo man von einem Netzwerk sprechen kann ist die Maschenweite etwa gleich der halben Nadellänge. Spongin ist nicht zu erkennen. An der Oberfläche werden die Faserenden zu verbreiterten Büscheln. Ein eigentliches selbständiges Dermalskelett scheint zu fehlen. S p i c u 1 a. Die Amphioxe sind leicht gekrümmt oder gerade, spindelförmig, schlank. Manchmal sind sie schwach centrotvl, doch ist die Anschwellung äußerst gering. Die Spitzen sind kurz. Länge 408— 496 ' 98 Deutsehe Siidpolar-Expedition. gentialen Nadeln. S p i c u 1 a : Style, mit glatter Basis oder mit auf- gesetzter Spitze am basalen Ende, oder basal be dornt, 520 — 7 2 8/t lang; A m p h i t y 1 e bis Amphistrongyle, an den Enden feindornig, 3 4 4 — 4 (I 0 /(lang; zuweilen ganz bedornte Acanthostyle, 200 — 2 5 6 (i lang; meist Isancorae s p a t h u 1 i f e r a e in einer oder zwei Sorten, größere 47 — 52//, kleinere 25 — 2 6 ,« 1 a n g ; Sigmen in einer oder zwei Sorten, größere 4 8 — 6 4//, kleinere 31-33 /( 1 a n g. Verbreitung. Antarktisches Meer, bis zur La-Plata-Mündung hinauf, 7 — 1098m tief. Fundangaben. Gauss -Station, 350 — 385 m tief, über 60 Bruchstücke. Beschreibung und Bemerkungen. Die hier gegebene Diagnose ist wesentlich umfassender als die ursprüngliche Artbeschreibung. Sie will diese Beschreibung nicht ersetzen, sondern nur einen weiteren Formenkreis, der sich wahrscheinlich nicht weiter auflösen läßt, und in den die von Ridley & Dendy und Kirkpatrick unter diesem Namen beschriebenen Spongien hineingehören, umgrenzen. Die Erweiterungen beziehen sich auf folgende Merkmale: Außer den basal glatten Stylen kommen solche mit „Mucro" an der Basis und solche, die am basalen Ende bedornt sind, vor. Es kommen zuweilen kleinere, vollständig bedornte Acanthostyle vor. Von Ankern lassen sich zwei Größen unterscheiden, von denen eine oder die beide fehlen können. Von Sigmen lassen sich ebenfalls zwei Größen unterscheiden. Die var. asigmata Topsents (1901, p. 18. 1908, p. 26) habe ich hier nicht mit eingeschlossen, obwohl sie wahrscheinlich auch ohne Grenzen mit diesen Schwämmen in Verbindung stehen wird. Daß die vorgenommenen Erweiterungen sich wirklich nicht über eine erkennbare Artgrenze hinaus ausdehnen, mag etwas genauer erörtert werden. Die drei oben als möglich angeführten Ausbildungsweisen der Stylbasen können alle drei zusammen in demselben Stück vorkommen, wobei allerdings eine vorzuherrschen pflegt. Es können auch je zwei vorkommen und es kommt wohl am häufigsten nur eine vor. Ferner finden sich Übergangsformen zwischen diesen drei Typen, allerdings verhältnismäßig selten. Während die basal bedornte Form meist keinen zentralen „Mucro" hat, sondern auf eine etwa zwei bis drei Nadelbreiten lange Strecke des unteren Schaftendes un- regelmäßig mit konischen Dornen besetzt ist, kommt es vor, daß nur ein Mucro und eine oder zwei seitliche Spitzen an der Basis vorhanden sind. Von den Formen mit medianer Spitze am basalen Ende kommt man ferner durch Formen mit unmerklich zunehmender Verkleinerung der Spitze zu solchen mit völlig glatter Basis. Abgesehen von diesen Verhältnissen an der Basis ähneln die Style aller Stücke in Gestalt und Größe einander sehr. Die kleineren, vollständig bedornten Acanthostyle finden sich immer nur sehr vereinzelt und fast nur in den Fällen, wo basal bedornte Style vorhanden sind. Ungefähr die Hälfte der be- treffenden Stücke hat Acanthostyle (soweit das nach kleinen Proben zu beurteilen ist). Sie liegen imChoanosom zerstreut. Deutlich abstehend habe ich sie nur an der Basis eines eine blattförmige Bryozoenkolonie überwachsenden Stückes gesehen. Es ist auch hier Spongin zu bemerken, das sie mit dem übrigen Skelett verbinden könnte. Manchmal scheint es, als ob Acanthostyle besonders an eingeschlossenen Fremdkörpern vorkämen. Da die übrige Spiculation und die äußere Erschei- nung der Schwämme mit Acanthostylen ganz denen ohne solche entspricht, kann man auch auf Grund dieses stets schwach ausgeprägten Merkmals keine systematische Einheit abtrennen. Hentschel. Monaxone Spongien. 99 Das Vorkommen der Mikrosklere zeigt ebenfalls alle aus der Diagnose sich ergebenden Fälle, die ohne erkennbare Regel mit jeder Art von Megasklerenkombination zusammen vorkommen können. Es sei noch darauf aufmerksam gemacht, daß die Spiculation dieses Formenkreises in auf- fallender Weise derjenigen der unten beschriebenen Varietät von M. mariana ähnelt, die eigent- lich nur dadurch davon unterschieden ist, daß ihre choanosomalen Style vollständig, wenn auch nur spärlich, bedornt sind. Da das Material größtenteils aus formlosen Fetzen besteht, die teils frei sind, teils an Bryozoen- skeletten sitzen, so läßt es über die äußere Erscheinung der Schwämme nicht viel erkennen. Doch kommen ziemlich viele Stücke vor, die dem von Kirkpatrick beschriebenen Schwämme ähneln, nämlich aufrecht gewachsene, stabförmige, dick blattförmige oder zylindrische Schwämmchen von bis etwa 2,5 cm Höhe, die im Innern opak und weiß erscheinen, in den Randteilen aber stark durch- scheinend sind. Das Skelett solcher Stücke besteht im Innern aus Stylen, die sich mehr oder weniger deutlich und mehr oder weniger dicht zu sehr unregelmäßig lockeren Längszügen zusammen- legen. Die Züge anastomosieren miteinander und lösen sich auch wohl in ein undeutliches Netz- werk auf. Spongin mag in geringen Spuren hier und da vorkommen. Auf diesem Innenskelett erheben sich pfeilerartige Büschel oder auch einzelne Amphityle in radialer Richtung, welche das tangentiale System regellos einander in allen Richtungen durchkreuzender Nadeln in der Dermal- membran oberhalb der weiten Wasserräume aufrechterhalten. Wennschon diese Art in bezug auf die Bestimmung unbefriedigend ist, so ist sie doch von großem Interesse für die Beurteilung der allgemeinen Prinzipien der Systematik. Myxilla spongiosa R. k I). var. asiginata (Tops.). Lissodendoryx spongiosa (R. & D.) var. asigmata, Topsent 1901, p. 18. Kennzeichen: Unregelmäßig massig, bis 5,3 cm lang. Oberfläche glatt oder k 0 n u 1 ö s. Farbe weißlich, grau oder braun. Dermal- skelett aus zerstreuten Nadeln. Hauptskelett locker netzartig, bei älteren S t ü c k e n ( ? ) mit starken Fasern. S p i c u 1 a : Style 495 bis 816/« lang; Amphityle oder A m p h i s t r o n g y 1 e 285 — 3 8 0 /< lang; Isancorae spatuliferae 40 — 7 0 /« lang. Verbreitung der Art. Antarktisches Meer bis zur Breite des Rio de la Plata, 7 — 1098 m tief. Fundangaben. Gauss -Station, 385 m tief, 1902 und 30. Jan. 1903, je ein Stück. Bemerkunge n. Die vorliegenden Schwämme stelle ich, gewisser Abweichungen wegen, nicht ganz ohne Zweifel zu dieser Varietät. Der größere ist massig, etwa 3,7 cm lang. Er hat, eben- so wie das kleinere, sehr unscheinbare Stück, zum Teil ein unregelmäßig locker netzartiges Skelett, außerdem aber starke radiale Fasern, von mehr als einem halben Millimeter Dicke. Sie tragen die Dermalmembran und heben sie zum Teil zu niedrigen Conuli empor. Topsents Angabe (auch 1908, p. 26), daß die Oberfläche konulös sein kann, läßt darauf schließen, daß auch bei seinen Stücken hier und da stärkere Fasern vorkommen. 13* 100 Deutsche Südpolar-Expedition. Die Maße der Spicula sind folgende: Style 632— 816, a lang; Amphistrongyle 328 — 368 // 1 a n g ; Acan- thostyle, an der Basis meist mit sehr starken, stumpfen Dornen, 19 2 — 2 6 4 fi lang; Amphityle mit Endspitzen (Amphitornotyle) 3 2 0 — 380 ,u lang. Verbreitung. Antarktisches Meer, 183 — 385 m tief. Fund angaben. Gauss -Station, 350—385 m tief, 17. Dez. 1902, 12. Jan. und 8. Febr. 1903, Bruchstücke. Bemerkungen. Die unscheinbaren weißlichgrauen Fetzen, welche von dieser Art vor- handen sind, gestatten nicht, von der äußeren Erscheinung der Schwämme etwas zu sagen. Das Skelett ist, wie schon Kirkpatrick angibt, einigermaßen unregelmäßig gebaut, läßt aber auch in meinem geringen Material Fasern erkennen, von denen die Acanthostyle manchmal einzeln, meistens aber in Büscheln abstehen. Die Spicula stimmen in Gestalt und Maßen sehr gut zu den Angaben der Originalbeschreibung. Die Acanthostyle variieren etwas in bezug auf die Stärke der Basaldornen, die Dermalnadeln in bezug auf die Stärke der Endanschwellungen und der End- dornen. Sie nähern sich bald mehr Amphitylen, bald mehr Tornoten. Es kommt auch Ungleich- IIkntschel, Monaxone Spongieu. 109 endigkeit vor. Die Längenmaße der Spicula sind folgende: Style 408—496/*; Acanthostyle 192 bis 264,«; Amphityle 320—380/«. Gattung Crella Gray. Crella stylifera n. sp. Tat. VII, Fig. 13. Kennzeichen: K r u s t e n f ö r m i g , 1 cm 1 a n g , et w a 1 mm dick. Ober- fläche glatt. Farbe gelblichgrau. Skelett aus basalen Acantho- style n , Z ü g en von g 1 a 1 1 e n S t y 1 e n u n d dermalen A c a n t h 0 x e n. Spi- cula: Acanthostyle 120 — 1 9 2 (i lang; St y 1 e 280 — 32 0 fi lang; A c a n - t h o x e 14 4 — 168/ulaug; Isochelae a r c u a t a e 2 7 — 3 0 fi 1 a n g. F u n d a n g a b e. Gauss- Station, 385 in tief, 19. Dez. 1902, ein Stück. Beschreibu n g. Dieser gut erhaltene aber ziemlich kleine Schwamm bildet eine Kruste, die kaum einen Millimeter an Dicke erreicht und einen Fremdkörper von fast 1 cm Durchmesser vollständig überzieht. Seine Oberfläche ist glatt. Die Oberhaut ist ziemlich zäh und läßt sich in Fetzen abziehen. Die Farbe ist im Alkohol gelblichgrau. Das Skelett besteht an der Basis aus aufrechtstehenden Acanthostylen von ziemlich ver- schiedener Länge, die jedoch nicht in zwei Sorten zu trennen sind. Aus dieser Acanthostylschicht erheben sich zahlreiche selbständige aufsteigende Züge von ausschließlich glatten Stylen, die in der Nähe der Oberfläche etwas ausstrahlen. Sie sind etwa 100 /i dick, aber nicht sehr fest und scharf umschrieben. Zwischen diesen Zügen liegen in großer Menge Acanthoxe zerstreut. Die Hauptmasse der Acanthoxe liegt aber an der Oberfläche mehrschichtig tangential und bildet eine dichte, feste, fast rindenartige Schicht. Spicula. Die Acanthostyle sind gerade, seltener schwach gekrümmt, konisch, auf ihrer ganzen Länge bedornt, jedoch in der Nähe der Spitze oft ziemlich schwach. Die Basis ist ohne oder mit einer schwachen Anschwellung. Die Dornen des Schaftes sind abwärts gerichtet. Länge 120 — 192 u, Dicke ohne Dornen 9 — 13 it. Die Style sind gerade, schlank, spindelförmig, mäßig scharf zugespitzt, oft polytyl, zumal in ihrer unteren Hälfte. Eine schwache, längliche Basalanschwellung pflegt nur bei den polytylen Nadeln in einiger Entfernung vom Ende vorzukommen, so daß man von eigentlichen Subtylostylen nicht sprechen kann. Länge 280 — 320 fi, Dicke 5 — 7 /'. Die Acanthoxe sind schlank, spindelförmig, leicht gekrümmt oder in der Mitte gebogen. Sie sind ihrer ganzen Länge nach, doch nicht sehr dicht, mit spitzen, konischen, senkrecht ab- stehenden, zum Teil ziemlich großen Dornen besetzt. Zuweilen findet sich in der Mitte der Nadel eine ringförmige Anschwellung mit besonders starken Dornen. Länge 144 — 168 fi, Dicke ohne Dornen 5 /t. Isochelae arcuatae. Der Schaft ist mäßig, zum Teil auch ziemlich stark gekrümmt, die Zähne liegen, von der Seite gesehen, auf dem zum Schaft symmetrischen Bogen oder innerhalb davon. Die Flügel messen an ihrem Ansatz weniger, die Zähne mehr als ein Viertel der Schaft- länge. Die Flügel sind von unten her mäßig tief ausgeschnitten. Die Zähne sind schmal und unten KV ♦•* iti * v. HO Deutsche Siidpolar-Expedition. abgerundet, die Tubercula kurz und breit, etwa dreieckig. Länge der Chelen 27—30 ,ar. capensis n. Taf. VIII, Fig. 8. Kennzeichen: Krusten förmig Wui m röhren überziehend, bis 4,5 cm lang und 2 mm dick. Oberfläche gefurcht und porös. Farbe grau. Skelett mit schwachen, undeutlichen Fasern. Spicula: Sty- le 2 0 8 — 2 6 4 u 1 a n g. Fund angäbe. Simonstown, Kapkolonie, 1. — 4. Juli 1903, mehrere Stücke. Beschreibung. Die Schwämme überziehen chitinige Wurmröhren von 1,5 cm Weite als Krusten, die bis 4,5 cm lang und bis 2 cm dick werden können. Die Oberfläche zeigt einige tiefere Furchen, ist aber im übrigen glatt und ziemlich deutlich porös. Die Farbe ist im Alkohol grau. Oscula sind nicht zu sehen. Das Skelett zeigt deutlicher als bei der oben beschriebenen Form von den Kerguelen eine Faserung. Die Fasern bestehen aus ganz wenigen Nadeln und ziehen der Oberfläche und der Wurm- röhre parallel. Die äußeren, der Oberfläche näheren Fasern sind dicker, aber ziemlich undeutlich. Vielfach sind die Fasern durch einzelne Quernadeln verbunden, in andern Fällen anastomosieren sie wiederholt und bilden so längliche Maschen. Spongin habe ich nicht sicher erkannt. Das Ober- flächenskelett ist schwächer als beim Typus der Art. Spicula. Die Style ähneln denen des Typus in hohem Grade, doch schwillt der Schaft gegen die Basis hin ganz schwach an, um dicht vor dem Ende seine größte Dicke zu erreichen. Länge 208 bis 264 fi, Dicke 5—6 /t. Bemerkung. Diese Schwämme stehen der H. kerguelensis morphologisch und geographisch nahe genug, um ihre Verbindung damit vorläufig zu rechtfertigen. Sie unterscheiden sich davon in der äußeren Erscheinung, dem Skelettbau und der Gestalt der Nadeln. Hentschel, Monaxone Spongien. J25 Hymeniacidon spec. ? Hymeniacidon nov. spec, Topsent 1908, p. 34, Tai 5, Fig. 11. Ein paar Bruchstücke eines Schwammes mögen zu der Art gehören, welche Topsent aus dem Material der Französischen Antarktischen Expedition beschrieben hat, ohne ihr jedoch einen be- stimmten Namen zu geben. Die Stücke stimmen im Skelettbau, sowie der Gestalt und den Maßen der Spicula gut mit den Angaben der Beschreibung überein. Besonders ist jene ganz schwache ringförmige Anschwellung dicht über der Basis der Style, die, wie Topsent sagt, in der Abbildung übertrieben worden ist, auch hier häufig sehr gut erkennbar. Die Nadeln sind 328 — 720 fi> lang. Die Gestalt des Schwammes ist jedoch eine andere als die des Originals; die Bruchstücke sind plattenförmig, das größte 4 cm breit, 3,1 cm hoch und 3 mm dick. Während das Stück der „Frangais" aus 25 m Tiefe stammt, wurde das der „Gauss" am 30. März 1903 in 3397 m mit der Quasten- dretsche erbeutet. Hymeniacidon centrotyla h. sp. Tai VIII, Fig. 9. Kennzeichen: Massig, 12 mm lang. 0 b e r f 1 ä c h e g 1 a 1 1. Farbe grau. Skelett aus aufsteigenden Nadelzügen. Spicula: Schlanke gerade Style, meist zentrotyl, auch polytyl, 512 — 6 4 8« lang. Fundangabe. Gauss- Station, 380m tief, 12. Jan. 1903. Beschreibung. Der Schwamm ist in seiner Hauptmasse fast kugelig und hat einen Durchmesser von 7 mm, dehnt sich aber an einem Brvozoenästchen entlang bis auf 12 mm aus. Er ist sehr weich, seine Oberfläche glatt, seine Farbe hell und etwas gelblichgrau. Oscula sind nicht zu bemerken. Das Skelett besteht aus langen, bis zum Grunde reichenden, nebeneinander aufsteigenden, zuweilen sich spaltenden Zügen dicht gepackter Nadeln ohne Spongin, die an der Oberfläche büsche- lig ausstrahlen. Spicula. Die Style sind gerade, schlank, zylindrisch oder kaum spindelförmig, unten einfach abgerundet, oben kurz zugespitzt. Viele sind zentrotyl, manche polytyl. Länge 512 — 648 /&, Dicke 6— 7,5 /f. Bemerkun g. Diese Art ist von allen bekannten Arten durch Maße und Gestalt ihrer Spicula unterschieden. Farn. Haploscleridae. Gattung Oceanapia Norm. Oceanapia kirkpatricki n. sp. Tai IV, Fig. 13, Tai VIII, Fig. 10. Kennzeichen: Körper mit am Ende geschlossenen Fistulae von b i s 7 mm Weite. Oberfläche (der Fistulae) etwas rauh. Farbe gelb- lich. Skelett der Fistulae aus einer festen Dermalschicht von Amphistrongylen, darunter aus meist radialen Tornoten, im Innern aus g r o ß e n t y 1 o s t y 1 a r t i g e n u nd k 1 e i n e n r a u h e n R h a p h i d e n b e - 126 Deutsche Südpolar-Expedition. stehend. S p i c u 1 a : Dermale A m p h i s t r o n g y 1 e 360 — 4 6 4 fi 1 a n g ; c h o a - n o s o m a 1 e A m p h i s t r o n g y 1 e und Tornote 376 — 4 0 8 u 1 a n g , große R h a - p h i d e n 6 4 0 — 7 6 0 ,« lang, kleine R h a p h i d e n 88 — 1 3 6 ,a 1 a n g. Fundangabe. Gauss -Station, 8. Jan. 1903, 380 m tief, drei Bruchstücke. Beschreibung. Von dieser Art sind nur Stücke der Fistulae vorhanden, die jedoch sehr charakteristische Merkmale haben. Sie sind unregelmäßig zylindrisch oder konisch, das längste 2,3 cm lang und bis 7 mm dick. Dies Bruchstück ist am oberen Ende durch eine stark schräg zur Hauptachse stehende Platte abgeschlossen. Sie ist elliptisch, 7 mm lang, 4 mm breit und scharf gegen die Seiten wand der Röhre abgesetzt. Die Oberfläche ist etwas rauh, ihre Farbe gelblichgrau. Etwas heller gefärbt ist die weiche Innenmasse, welche ziemlich locker in der vom Dermalskelett gebildeten Röhre liegt und leicht herausfällt. Das Skelett der Röhre besteht aus einer ein bis zwei Nadelschichten dicken Lage kurzer, plumper Amphistrongyle. Sie durchkreuzen einander in allen Richtungen, doch findet man auch oft zu- sammenhängende Flächen von sämtlich in einer Hauptrichtung liegenden Nadeln. Sie bilden, von der Fläche gesehen, ein fast lückenloses Pflaster. Das Skelett des in diese Röhre eingeschlossenen Weichkörpers enthält in den peripheren Regionen zahlreiche Tornote, die viel schlanker als die dermalen Amphistrongyle sind. Sie richten sich einzeln oder in lockeren Bündeln senkrecht gegen die Oberfläche. Dazwischen, besonders aber im Kern der Fistula, finden sich in großen Massen die Rhaphiden. Die großen liegen vorwiegend in der Längsrichtung der Fistula und bilden oft ein ziemlich dichtes Achsenbündel, die kleinen liegen zerstreut. S p i c u 1 a. Amphistrongyle des Dermalskeletts. Sie sind plump, gekrümmt, auch unregelmäßig gebogen, spindelförmig, oft etwas ungleichendig. Jugendformen zeigen die Un- gleichendigkeit stets deutlich; sie erinnern an abgestumpfte kurzspitzige Style. Als Abnormität kommen echte Style tatsächlich vor. Länge 360 — 464 u, Dicke 30 — 35 ,«. Tom o t e , in vielen Fällen vielleicht richtiger als Amphistrongyle und Amphityle mit an jedem Ende einer aufgesetzten Spitze (mucro) zu bezeichnen. Es sind ziemlich schlanke, gleich - endige oder ungleichendige Nadeln von schwach spindelförmiger Gestalt. Die Enden pflegen an- geschwollen zu sein und sich dann entweder einfach zuzuspitzen oder mehr abgerundet, mit auf- gesetzter Spitze abzuschließen. Länge 376 — 408 fi, Dicke 10 «. Große Rhaphide n. Diese Nadeln machen zunächst den Eindruck von sehr schlanken . Tylostylen, deren Basalanschwellung eine kleine Strecke am Schaft hinaufgerückt ist. Sie sind schwach spindelförmig, langspitzig, und haben eine nicht ganz glatte Oberfläche. Die Anschwellung ist nahezu kugelig und erreicht etwa den dreifachen Durchmesser des Nadelendes. Sie ist sehr rauh, fast körnig. Das jenseits der Kugel gelegene kurze Ende der Nadel ist ein- bis viermal so lang wie der Kugeldurchmesser und ziemlich rauh. Es endet mit einer gewöhnlich seitlich liegen- den Spitze, wie das Topsent, der dies Gebilde treffend mit einem Flötenmundstück vergleicht, bei Tedania charcoti beschrieben und (1908, Taf. 5, Fig. 60) abgebildet hat. Länge 640 — 760,«, Dicke 3 — 4 ju. Kleine Rhaphiden. Sie sind gerade, spindelförmig, ungleichendig, meist beiderseits spitz, zuweilen einerseits abgerundet, rauh. Länge 88 — 136 fi, Dicke 1 — 2 ,u. Bemerk u n g e n, Dieser merkwürdige Schwamm steht augenscheinlich der Oceanapia Hentschel, Monaxone Spongien. 127 tantula Kirkpatricks (1908, p. 50, Taf. 18, Fig. 5, Tai 24, Fig. 8) nahe. Er weicht von ihr in der Gestalt der großen Rhaphiden, sowie in anderen Merkmalen deutlich ab. Ob beide Schwämme in diese Gattung gehören ist zweifelhaft. Auch Kirkpatrick hat, wie aus seiner Hindeutung auf Rhaphisia hervorgeht, Zweifel über diesen Punkt gehegt. Die Spiculation erinnert auffallend an die einer Tedania, doch ist die Anordnung der beiden Megasklerenarten umgekehrt, wie bei dieser Gattung. Auffallend ist in diesem Zusammenhang besonders die Ähnlichkeit der Rhaphiden von T. charcoti Topsent (1908, p. 50) mit denen der hier beschriebenen Art. Man wird durch die Be- obachtung dieser Verhältnisse zu der für die ganze Systematik der Spongien außerordentlich wich- tigen Frage gedrängt, ob es vorkommen kann, daß choanosomale Spicula durch das Dermalskelett hindurch an die Oberfläche wandern. Gattung Gelliodes Ridl. Gelliodes kergnelensis n. sp. Taf. VIII, Fig. 11. Kennzeichen: Massig, aufrecht, bis 17 cm hoch. Oberfläche fein filzig. Farbe braun gelb. Oscula an erhabenen Stellen, bis 9 mm weit. Dermalskelett ein lockeres Netzwerk. Hauptskelett aus langen, 60 — 17 0 ,u dicken selbständigen Fasern. Spicula: Amphi- o x e 2 6 0 — 3 2 0 ,« 1 a n g ; Sigmen 2 2 — 4 0 ,« 1 a n g. Fundangaben. Kerguelen, Observatory Bai, Bootshafen, 1902 und 31. Jan. 1903, mehrere große Schwämme und Bruchstücke. Dr. Werth S. Beschreibung. Diese schönen, großen, massigen Schwämme haben, wie es scheint, ein Bestreben, vorwiegend aufrecht zu wachsen. Das größte und besterhaltene Stück ist etwa 17 cm hoch, 11 cm breit und bis 7 cm dick. Es hat gleichmäßig gerundete Formen und an seinem oberen Ende ist eine Zerteilung in mehrere Stücke angedeutet, indem sich zwischen erhabenen Vorwölbungen Täler und Rinnen gebildet haben. Andere sind mehr unregelmäßig massig, doch sind, da sie sehr leicht zerbröckeln, die meisten nur zum Teil erhalten. Einer sitzt an einer großen Muschel {Mytüus mageUanicus Chemn. ), andere an Tangwurzeln. Die Oberfläche erscheint sowohl bei trocknen wie bei nassen Stücken fein filzartig und ziemlich großporig. Wenn die Oberhaut abgescheuert ist, bemerkt man zahlreiche, gleichmäßig verteilte, senkrecht in die Tiefe führende Löcher von etwa 1 mm Weite oder etwas darüber. An Bruchstellen ragen sehr auffallend die ab- gerissenen Faserenden hervor. Bei den trockenen, wohl ausgewaschenen Schwämmen, wo die Reste des Weichkörpers zwischen den Fasern weggespült sind, bilden sie an den Bruchflächen eine an Kokosfasern erinnernde Masse. Die Farbe der Schwämme ist im Alkohol ein intensives Gelb, das gewöhnlich etwas bräunlichen, sonst auch orangefarbenen oder selbst rötlichen Anflug hat. Die trockenen Stücke sind hellbraun bis hell rotbraun. Die Oscula sitzen bei dem größten Stück auf den oben erwähnten erhabenen Stellen, bei den anderen zum Teil an beliebigen Stellen. Es sind einfache, meist kreisrunde Löcher, die durchschnittlich 6 mm, im Höchstfalle 9 mm Durchmesser haben. Ein Osculum des größten Stückes, das dicht an der Basis sitzt, bildet einen neben der senkrechten Seitenwand aufsteigenden Schornstein von 3 cm Höhe und bis 1,5 cm Breite. 128 Deutsche Südpolar-Expedition. Das Skelett des Choanosoms besteht in der Hauptsache aus langen, leicht zerreißbaren Fasern, deren Dicke im allgemeinen zwischen 60 und 170 ft schwankt, aber auch bis auf wenige Nadelbreiten hinabgehen kann. Sie sind wohlumschrieben, die Nadeln in ihnen sehr dicht und parallel zuein- ander gepackt. Spongin habe ich nicht daran bemerkt. Die Fasern spalten sich zuweilen unter spitzem Winkel, sind aber im übrigen ganz unabhängig voneinander. Sie können, was wohl be- sonders in den unteren Teilen der Schwämme geschieht, in größeren Mengen parallel zueinander verlaufen und erinnern dann besonders stark an Pflanzenfasern. Gewöhnlich durchkreuzen sie sich in allen Richtungen und erzeugen auf diese Weise das Bild einer Netzstruktur, ohne jedoch in unmittelbare Verbindung miteinander zu treten. Zahlreiche zerstreut liegende Nadeln füllen die Zwischenräume zwischen ihnen aus. Aus diesen zerstreuten Nadeln differenziert sich an der Oberfläche ein regelmäßiger gebautes Dermalskelett. ' Es bilden sich nämlich zahlreiche feine aber unbestimmt umschriebene Fasern oder Nadelzüge, die meist nur ganz wenige Nadeln im Quer- schnitt haben und senkrecht zur Oberfläche aufsteigen. Dort enden sie teils in Büscheln, welche die Dermalmembran überragen, teils breiten sich ihre Nadeln in tangentialer Richtung aus. — In einem der trockenen Schwämme finden sich zahlreich kugelige oder eiförmige Kapseln, von etwa 2 mm im Durchmesser, deren Wände ein dichtes Skelett aus den Nadeln des Schwammes haben. Darin liegen dicht gepackt junge Schnecken von etwa 450 ft Durchmesser. Spicula. Amphioxe, ziemlich schlank, leicht und gleichmäßig gekrümmt, zylindrisch, ziemlich kurzspitzig. Länge 260 — 320 u, Dicke 7 ft. S i g m e n. Sie sind nur wenig gedreht und gewöhnlich etwas ungleichmäßig gebogen. Ihre Enden stehen verhältnismäßig weit, oft sogar auffallend weit auseinander, wobei die Krümmung gleichzeitig sehr gering ist, als wären die Sigmen in die Länge gezogen. Größter Durchmesser 22 bis 40/t, Dicke 1,5,«. Bemerkung. Diese neue Art unterscheidet sich von allen mir bekannten Arten der Gat- tung durch die Maße der Spicula und andere Merkmale. Gattung- Gellius Gray. Außer den im folgenden einzeln aufgeführten Arten und Varietäten enthält die Sammlung noch Bruchstücke von fünf Arten, die sämtlich neu zu sein scheinen. Das Material von ihnen allen ist jedoch so dürftig, daß fast nur über die Spiculation etwas ausgesagt werden kann. Da die Spicu- lation bei allen diesen Arten wenig charakteristisch ist, so verzichte ich darauf, den Arten Namen zu geben, und stelle nur kurz die erkennbaren Merkmale zusammen. Sämtliche Stücke stammen von der Gauss -Station aus 350 — 385 m Tiefe. Gellius spec. 1. Das Skelett scheint ein regelloses Gewirr von Nadeln zu sein. Spicula: Amphioxe, schlank, leicht gekrümmt oder in der Mitte gebogen und im übrigen fast gerade, etwas spindelförmig, mit mäßig langen Spitzen. Länge 240 — 304 ft. Dicke 5 — 6 ,u ; Sigmen, schlank und zart, meist sehr wenig gedreht, mehr oder weniger stark und oft etwas unregelmäßig gebogen, sehr weit geöffnet, mit nur kurzen und wenig eingebogenen Spitzen. Größter Durchmesser 50 — 72 fi, Dicke 1 — 2 u. — Die Art ist durch die verhältnismäßig große Länge der Sigmen bei der geringen Länge der Amphioxe ziemlich gut charakterisiert. Hentschel, Monaxone Spongien. [29 G e 1 1 i u s s p e c. 2. Das Skelett besteht in der Hauptsache aus regellos durcheinander liegen- den Nadeln. Außerdem kommen Züge von Nadeln vor, die aus einzelnen, mit ihren Enden anein- ander liegenden Amphioxen bestehen, oder bis etwa fünf locker nebeneinander liegende Nadeln im Querschnitt haben. Diese Züge gehen oft parallel zueinander. Spongin wurde nicht an ihnen beobachtet. Spicula: Amphioxe, sehr schlank, leicht und oft etwas unregelmäßig gekrümmt, sehr schwach spindelförmig, kurzspitzig. Länge 368 — 512 u, Dicke 9 ,«; Sigmen, wenig gedreht, nicht sehr stark gebogen, ziemlich weit offen, mit wenig selbständigen, nur schwach eingebogenen Spitzen, Länge 20 — 33/*, Dicke 1 — 2//. Die Sigmen sind sehr zahlreich. G e 1 1 i u s s p e c. 3. Die Bruchstücke sind äußerst lockere, weiche, von Hohlräumen durch- setzte, formlose Massen. Die im ganzen völlig regellos liegenden Amphioxe lagern sich manchmal zu sehr undeutlichen Bündeln und Zügen zusammen, die einander in allen Richtungen durch- kreuzen. Spicula: Amphioxe, schlank, leicht gekrümmt, sehr schwach spindelförmig, meist kurz- spitzig. Länge 448 — 620 //, Dicke 12//; Sigmen, wenig gedreht, ziemlich kräftig, oft etwas un- regelmäßig gebogen, ziemlich weit geöffnet, mit mäßig starken, schwach eingebogenen Spitzen. Größter Durchmesser 25 — 31 //, Dicke 2 /t. Die Sigmen sind häufig. G e 1 1 i u s s p e c. 4. Das Skelett ist renierenartig, mit meist vierseitigen Maschen, deren Seiten von je einer Nadel gebildet werden. Spicula: Amphioxe zylindrisch, in der Mitte schwach gebogen, kurzspitzig. Länge 208 — 260 «, Dicke 7,5 — 15 ,n Berlin. 1. Hymedesmia gaussiana, 2. Hymeclesmia leptochela, 3. Hymedesmia dermata antarctica, 4. Dolichacantha macrodon, 5. Plocamia gaussiana, 6. Raspailia irregularis, 7. Hymeniacidon kerguelensis, 8. Hymeniacidon kerguelensis capensis, 9. Hymeniacidon centrotyla, 10. Oceanapia kirkpatricki, 11. Gelliodes kerguelensis, 12. Gellius flabelliformis, 13. Gellius tylotoxus, 14. Reniera sp., 15. Reniera kerguelensis, 16. Halichondria sp. 2, 17. Siphonochalina (?) gaussiana. Hentschel, Monaxone Spongien. jgy Das Skelett besteht in der Hauptsache aus einem regelmäßigen Renierennetz, dem sich starke Längsfasern, die mit bloßem Auge erkennbar sind, zugesellen. Die Maschen des Netzes sind meist regelmäßig drei- oder vierseitig. Jede Seite wird von einer einzigen Nadel gebildet. An den Netz- knoten sind die Nadeln durch Spongin verbunden. Manchmal kommen Maschenseiten mit zwei bis drei Nadeln, selten eine Vereinigung mehrerer Maschenseiten zu einem längeren Zuge vor. Die eigentlichen Fasern des Skeletts sind dem Netz gegenüber ziemlich selbständig. Sie haben eine Dicke bis" zu 80 /u, spalten sich zuweilen und enthalten viel Spongin, das die zahlreichen, doch nicht dichtgepackten Nadeln allseitig umhüllt. S p i c u 1 a. Die A m p h i o x e sind mäßig schlank, leicht gekrümmt, spindelförmig, wenig scharf zugespitzt. Länge 232 — 264/*. Dicke 10 — 15«. Die T o x e , welche sich, da das Gewebe meist zerstört ist, nur an wenigen Stellen finden, sind ziemlich kräftig, in der Mitte mehr oder weniger stark gebogen, dagegen an den Enden nur ganz wenig oder kaum aufwärts gekrümmt. Länge 80 — 152 fi. Bemerkung. Dem was oben über die systematische Stellung der Art gesagt wurde, sei noch hinzugefügt, daß sie, abgesehen vom Besitz der Toxe, eine auffallende Ähnlichkeit mit der arktischen S. pulcherrima Frst. (Lundbeck 1902, p. 13) hat, und daß sie mit keiner der übrigen S. -Arten in der Länge der Amphioxe übereinstimmt. Unter-Ordnung Keratoma. Gattung- Dendrilla Lot. Dendrilla antarctica Tops.? Dendrilla /ndarctica, Topsext 1908, p. 11, Tai. 3, Fig. 2. Taf. 4. Kennzeichen: Unregelmäßig verzweigt, bis 32 cm hoch. Ober- fläche mit 4 — 14 mm hohen Conulis in 7 — 15 mm Abstand vonein- ander besetzt. Farbe im Leben gelb, im Alkohol violett, rosa oder (?)grau. Oscula selten, 1 — 2 mm weit. Skelett bäum form ig. Fasern 60 — 17 0 0, u dick, ihre Marksubstanz von wechselnder Stärke. Verbreitung. Antarktisches Meer, bis 40 m tief. Fundangaben. Kerguelen, Observatory-Bai, 5. Jan. 1902, ein Stück, und „Kerguelen ?" zwei Bruchstücke. Bemerkungen. Die Bestimmung dieser Art ist wegen der Geringfügigkeit des Materials leider keine völlig sichere. Die beiden letztgenannten Bruchstücke scheinen von einem größeren Schwämme abgerissen zu sein; sie ähneln Teilen der ToPSENTschen Figur des Originals, haben aber verhältnismäßig kurze und dichtstehende Conuli und auffallenderweise gelblichgraue Farbe. Das dritte Stück ist hell violett -rot. Es sitzt krustenartig auf einer Muschelschale, scheint aber in der Tat nur ein Randstück eines höher gewachsenen Schwammes zu sein. Gattung Aplysina Ndo. Aplysina minima n. sp. Taf. IV, Fig. 18. Kennzeichen: Meist kugelig, bis 9 mm im Durchmesser. Ober- Deutsche Sudpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 18 238 Deutsche Südpolar-Expedition. fläche mit bis 1 mm hohen und ebenso weit voneinander entfernten Conuli. Farbe grau bräun lieh. Skelettnetz teils regellos, teils mit stärkeren Radial- und schwächeren Querfasern. Marksubstanz bis acht Zehntel der Faserbreite dick. Geißelkammern(?) oval, 2 5 [t lang. Fundangaben. Gauss -Station, 380—385 m tief, 27. Sept.. 8. u. 19. Dez. 1902. 8., 22., 26., 28. und 31. Jan. 1903, zusammen elf Schwämme. Beschreibung. Diese kleinen, nur bis 9 mm groß werdenden Schwämme sitzen ge- wöhnlich an Brvozoenskeletten, von denen sie mehr oder weniger durchbohrt sind, schließen auch andere größere Fremdkörper ein. Meist sind sie von ziemlich regelmäßig kugeliger Gestalt. Ihre Oberfläche ist borstig durch die hervorragenden Faserenden oder fein konulös. Zuweilen ist der Weichkörper vom Skelett zurückgewichen, so daß dies hervorragt. Die Conuli sind gewöhnlich Y2 mm, selten bis 1 mm hoch und ungefähr ebenso weit voneinander entfernt. Die Farbe der Schwämme ist ein helles Graubraun. Oscula wurden nicht bemerkt. Das Skelettnetz pflegt an der Oberfläche regelmäßiger zu sein, als tiefer im Innern. Zumal wenn der Weichkörper geschwunden ist, bemerkt man gerade, radiale Fasern, welche in sehr gleich- mäßigen Abständen voneinander stehen und durch tangential gerichtete Querfasern miteinander verbunden werden. Dadurch entstehen rechteckige Maschen, die gewöhnlich breiter als hoch sind beispielsweise 360,» breit und 160 ,» hoch. Die Querfasern sind gewöhnlich (doch nicht immer) dünner als die Radialfasern, manchmal nur halb so dick, manchmal ganz bedeutend schwächer. Die Dicke der Radialfasern beträgt gewöhnlich bis etwa 30, selten bis 40 «. Von dieser Dicke nimmt die Marksubstanz gewöhnlich mehr als die Hälfte, häufig bis zu acht Zehnteln ein, in den ver- bindenden Fasern kann sie jedoch ein Drittel vom Durchmesser oder weniger messen. Fremd- körper kommen im allgemeinen in dem Skelett nicht vor, doch werden zuweilen einzelne größere Sandkörnchen, Schmutzballen, Foraminiferenschalen oder Spongiennadeln völlig von Spongin um- schlossen. — Die sehr schlecht erhaltenen Geißelkammern scheinen oval und etwa 25 /u lang zu sein. Bemerkung. Die einzige Art der Gattung Aplysina, welche dieser nahesteht, ist A. zetlandica (Bow. ), eine der kleinsten, schwächsten und zartesten Arten der Gattung. Sie unter- scheidet sich von ihr durch die Gestalt, auch durch Merkmale des Skelettbaus u. a. Gattung Hircinia Nardo. Hircinia variabilis 0. S. Hircinia variabilis, Schulze 1879, p. 13, Taf. 1, Fig. 1-5, Tai. 3, Fig. 1, Taf. 4, Fig. 1—15. Hircinia variabilis, Lendexfeld 1889, p. 557, Taf. 36, Fig. 11—14. Kennzeichen. Gestalt sehr veränderlich. Oberfläche mit Conu- li von 1 — 2 mm Höhe und 1—3 mm Abstand voneinander. Farbe braun. Oscula 1 — 5 mm weit, oft auf Erhebungen. Hauptfasern des Skeletts meist nicht durchbrochen, bis 200 ,» dick, kleineFremdkörper ent- haltend, Nebenfasern unregelmäßig, durchschnittlich 5 0 (i dick, Hentschel, Monaxone Spongien. 139 ohne Fremdkörper. Filamente in der Mitte 6 u , an den Enden 6 — 1 0 fi dick. Geißelkammern birnförmig, 4 0 /* w e i t. Verbreitung. Atlantischer, Indischer und Pazifischer Ozean, bis 75 m tief. Fundangabe. Ascension, am Strande aufgelesen, ein trockener Schwamm. Bemerkun g e n. Der Schwamm ist schlecht erhalten und vom Meere stark abgeschliffen, läßt aber die Zugehörigkeit zu der Formengruppe H. variabilis sicher erkennen. Er ist etwa polster- förmig, 12 cm lang, die Hauptfasern etwa 100 u dick, ihr Abstand voneinander 1 — 2 mm, die End- knöpfe der Filamente 9 fi dick. Ob der Schwamm tatsächlich aus der Nähe von Ascension stammt, ist natürlich, da er am Strande aufgelesen wurde, nicht zu entscheiden. Gattung Halisarca Dujakd. Halisarca spec. Am 5. Jan. 1902 wurden in der Observatory-Bai, Kerguelen, zwei Schwämme gesammelt, die dieser Gattung angehören dürften. Sie sind im Alkohol grau, teils heller, teils dunkler, im Innern etwas gelblich. Die Oberfläche ist glatt, hier und da etwas gefurcht. Das größere Stück ist 2,2 cm lang und 5 mm dick, polsterförmig. Die Konservierung ist leider nicht gut genug, um den feineren Bau erkennen zu lassen. Sehr auffallend ist die starke Entwicklung der Skelettfasern, welche bei einem mit Boraxkarmin ge- färbten, in Kanadabalsam liegenden Präparat sehr deutlich hervortreten. Sie bilden ein netz- artiges Geflecht mit kleinen, durchschnittlich etwa 5 u weiten gerundeten Maschen. Literaturverzeichnis. Carter, H. J., 1879, Philosophical Traiisactions R. Society London, Vol. 168 (Extra Vol). Hextschel, E., 1911 a, Fauna Südwest -Australiens Bd. 3. Hentschel, E., 1911 b, Zoologischer Anzeiger Bd. 38. Hentschel, E., 1912, Abhandlung. Senckenberg. Naturf. Gesellsch. Bd. 34. KntKPATRicK, R, 1908, National Antarctic Expedition 1901—1904, Natural History Vol. 4. Lambe, L. M., 1893, Proceedings and Traiisactions R. Society Canada, Vol. 11. Lexdexfeld, B. von, 1887, Zoologische Jahrbücher, Systematik, Bd. 2. Lexdexfeld, R. von, 1889, A Monograph of the Horny Sponges. Ridley, S. O., 1881, Proceedings of the Zoological Society, London. Ridley, S. O., and A. Dexdy, 1887, Report Scientific Results Challenger, Vol. 20. Schulze, F. E., 1879, Zeitschrift für wissenschaftL Zoologie, Bd. 33. Thiele, J., 1905, Zoologische Jahrbücher, Suppl.-Bd. 6, Fauna chilensis Bd. 3. Topsext, E., 1894, Memoires Societe Zoologique Franke, Vol. 7. Tofsext, E., 1901, Voyage du S. Y. Belgica, Zoologie, Vol. 1, Spongiaires. Topsext, E., 1904, Resultats Campagnes Scientifiques Monaco, Fase. 25. Topsext, E., 1908, Expedition antaretique Franchise (1903—1905), Spongiaires. Vosmaer, G. C. J., 1885, Bijdragen tot de Dierkunde, 10—14. 18* |40 Deutsche Südpolar-Expedition. Tafelerklärung. Tafel IV. 1. Pseudosuberites hydlinus var. compact«, auf einem Seeigelstachel. Links das Osculum. Nat. Gr. 2. Stylocordyla borealis var. irregularis. Nat. Gr. 3. Asbeslopluma callithrix, Vergr. 5 fach. 4. Asbestoplwma calyx, ganzer Schwamm in nat. Gr., Kopf von oben, gepreßt, Vergr. 6 fach. 5. Artemisina plumosa. Nat. Gr. 6. Chondrocladia antaräica. Nat. Gr. 7. Homoeodictya obliquülens. Nat. Gr. 8. Inflatella fistulosa. Nat. Gr. 9. Tedania actiniiformis var. antaräica. Nat. Gr. 10. Eciyomyxilla kerguelensis. Nat. Gr. 11. Ectyodoryx frondosa var. anacanlha. Nat. Gr. 12. Crellina tulifex. Nat. Gr. 13. Oceanapia kirkpatriclci. Nat. Gr. 14. Gellius tylotoxus. Nat. Gr. 15. Reniera kerguelensis auf Mytilus magellanicus. Nat. Gr. 16. Halichondria spec. 2, Vergr. 5 fach. 17. Siphonochalina gaussiana, Skelettnetz, Vergr. 90 fach. 18. Aplysina minima, Skelettnetz, Vergr. 60 fach. Tafel V. 1. Lairunculia lendenfeldi. Styl x 200. Diskaster, Mittelscheibe eines solchen und junger Diskaster x 550. 2. Cliona rliabdophora. Tylostyl, Amphiox und Mikrorhabd X 550. 3. Polymastia isidis var. simplex. Subtylostyl, kleiner Tylostyl und kleinster Tylostyl x 90. 4. Polymastia mvaginata var. gaussi. Großer Subtylostyl und kleiner Tylostyl x 90. 5. SphaerotylxCs capitatus var. vanhöffeni. Exotyl X 200. 6. Mycale tridens. Styl X 140. Große Anisochelen von der Seite und von vorn, sowie der obere Teil eines solchen, senk- recht zur Innenfläche des Zahns gesehen; kleine Anisochelen von der Seite und von vorn, alles X 800. Große und kleine Signien X 300. 7. Mycale antaräica. Styl X 140. Große und kleine Anisochelen von vorn und von der Seite X 800. Sigme X 300. 8. Mycale rossi. Große und kleine Anisochelen von vorn und von der Seite X 800. 9. Mycale gaussiana. Große und kleine Anisochelen von vorn und von der Seite X 800. 10. Asbeslopluma callithrix. Kleiner Tylostyl und Basis eines großen Styls x 130. Anisochelen von vorn und von der Seite X 1600. 11. Asbestoplwma calyx. Tylostyl des Kopfes, kleiner Subtylostyl des Stieles und Styl des Stieles x 130. Tylostylbasis X 800. Anisochelen von der Seite, von vorn und schräg von oben und vorn x 1600. Tafel VI. 1. Arlemisina plumosa. Ein großer Styl, drei kleine Style, ein schlanker Styl x 130. Isochelen von vorn und von der Seite x 800. Toxe X 300. 2. Arlemisina strongyla. Großer und zwei kleine Style X 60. Ende eines Amphistrongyls. Tox. Isochelen und Sphaere X 800. 3. Biemna macrorlmphis. Styl. Sigmen und Rhaplu's bei gleicher Vergrößerung. 4. Guiiarra antaräica. Große Plaeoehele schräg von vom, kleine Placochele von der Seite und Sigme x 300. 5. Chondrocladia antaräica. Großer Styl x 60. Große Isancorae von der Seite und von vorn, kleine Isancora von der Seite und Sigme X 140. 6. Homoeodictya olliquidens. Drei Isochelen von vorn und zwei von der Seite X 800. Zwei Amphioxe X 60. 7. Homoeodictya kerguelensis var. simillima. Erwachsene und junge Chele von der Seite X 1600. 8. Inflatella fistulosa. Tornot X 180. Enden von Tornoten x 800. 9. Jophon pluricornis var. irullijera. Styl, Amphityl, Bipocillen von der Seite und von vorn. 10. Jophon flabello-digitalus var. gaussi. Bipocillen X 1600. 11. Jophon spalulatus var. gaussi. Bipocillen x 1600. 12. Jophon aceratus. Bipocill, Chelen von der Seite und von vorn x 1600. Amphiox und Amphistrongyl x 130. 13. Tedania vanhöffeni. Styl x 130. Amphityl und Microstyl x 300. Hentschel, Monaxone Spongien. 141 Tafel VII. 1. Tedania actiniiformis var. antardica. Styl, Tomot und Microrhabd x 200. 2. Tedania adiniiformis var. amphislrongyla. Amphistrongyl x 200. 3. Grayella erassa. Acanthostyl und Amphistrongyl X 300. Clielen von der Seite und von vorn X 800. 4. Acanthoxa werihi. Acanthox, Acanthostyl und Styl X 200. 5. Myxitta spongiosa sens. ampl. Vier Stylbasen aus einem und demselben Präparat X 800. 6. „Myxilla" mariana var. tylacanfha. Kleiner und großer Acanthostyl, Amphityl, Sigmen und Isancorae von vorn und von der Seite X 180. Amphitylende x 800. 7. Lissodendoryx slyloderma. Styl des Hauptskeletts x 200, Isochelen von der Seite und von vorn x 800, Styl des Dermal- skelettes X 300. 8. Hymenancora rhaphidophora. Acanthostyl und Amphistrongyl x 200. Isancorae von der Seite und von vorn x 550. 9. Lissodendoryx antardica. Acanthostyl und Tornot x 300. Isochelen von der Seite und von vorn und Sigmen x 800. 10. Eclyomyxilla Jcergnelensis. Großer und kleiner Acanthostyl und Tomot x 300. Sigme und Isancorae von vorn und von der Seite X 800. 11. Edijodoryx nobilis var. plumosa. Stylbasis, Acanthostyl und Amphistrongyl x 200. Isochelen von vorn und von der Seite, große und kleine Sigmen x 800. 12. Edijodoryx frondosa var. anacantha. Styl, Acanthostyl und Amphistrongyl x 180. Chelen von vorn und von der Seite, große und kleine Sigmen x 800. 13. Crella slylifera. Acanthostyl, Acanthox und Stylbasis x 550. Isochelen von vorn und von der Seite X 800. 14. Crellina tubifex. Acanthostyl, Amphistrongyl und Acanthostrongyl x 200. Tafel VIII. 1. Hymedesmia gaussiana. Großer Acanthostyl X 200. Amphistrongyl. Isochelen von der Seite und von vorn x 550. 2. Hymedesmia leptocliela. Großer und kleiner Acanthostyl und Amphistrongyl x 200. Isochelen von der Seite und von vorn x 550. 3. Hymedesmia dermata var. antardica. Große und kleine Acanthostyle und Amphistrongyl X 200. 4. Dolichacantha macrodon. Subtylostyl, Tylostrongyl, Acanthostyle und Acanthostrongyl. Isochelen von vorn und von der Seite, Sigme und Oberende eines Tylostrongyls x 800. 5. Plocamia gaussiana. Acanthostyl, Acanthostrongyl, Ende eines Amphistrongyls, Isochelen von vorn und von der Seite, alles x 800. 6. Raspailia irregularis. Acanthostyl, Dermalstyl und Basis eines großen Styls X 300. 7. Hymeniacidon kerguelensis. Style X 300. 8. Hymeniacidon kerguelensis var. capensis. Style 300. 9. Hymeniacidon centrotyla. Styl X 200. 10. Oceanapia kirkpatricki. Zwei Amphistrongyle, zwei Tornote, große und kleine Khaphiden x 180. 11. Gelliodes kerguelensis. Amphioxe und Sigmen x 300. 12. Gellius flabelliformis var. ? Amphiox, Sigmen und Toxe X 130. 13. Gellius tylotoxus. Amphiox, Microamphioxe, große und kleine Sigmen x 130. 14. Reniera spec. Amphioxe X 180. 15. Reniera kerguelensis. Amphioxe x 300. 16. Halichondria spec. 2. Amphiox x 180. Ende eines solchen x 800. 17. Siphonochalina (?) gaussiana. Amphiox. PELAGISCHE GASTROPODEN LARVEN DKI! DEUTSCHEN SÜDPOLAR-EXPEDITION 1901-1903 VON Dr. HEINRICH SIMROTH (LEIPZIG) MIT 3 TEXTFIGUREN. Von dem pelagisehen Materiale der Südpolar-Expedition habe ich die Bearbeitung derjenigen Formen übernommen, die an entsprechendes, von mir untersuchtes Material der Plankton- und Valdivia -Expedition unmittelbar anknüpfen. Dabei habe ich mich in den von Thiele in der Gastro- podenarbeit gezogenen Grenzen gehalten und mich auf das südliche extratropische Gebiet beschränkt. In dieser Fassung handelt es sich nur um zwei Formen, die eine gehört auf den ersten Blick zu den Dolium -Larven, die andere ist die von mir aus der Valdivia -Ausheilte beschriebene Lwmcosp/iaera, die jetzt aus der näheren und weiteren Umgebung der Winterstation in reichlicher Anzahl vorlag. Über eine Anzahl im Porto grande (S. Vincent, Kapverden) gefischter Larven nur ein paar Worte. Es sind lauter Echinospiren, und zwar eine E. disciformis und eine ganze Reihe E. annuli- formis, wie ich sie nach der Valdivia -Ausbeute unterschieden habe. Die erstere gehört vermutlich zu einem Heteropoden, die andern zu Lamellaria, wahrscheinlich lauter L. perspicua. Bemerkens- wert ist, daß von diesen einige Scaphoconehen leer waren, wie ja die Calcarellen vor der Deutschen Tiefsee-Expedition nur nach leeren Schwimmschalen bekannt waren. Das Vorkommnis hat wohl insofern einige Bedeutung, als es zu zeigen scheint, daß die Echinospiren reif sind zum Anlanden und daß die leeren Schalen, nachdem sie von der Larve verlassen sind, im Meere noch weiter treiben. Auch die Schwarmbildung ist auffällig, denn es waren auf einmal über 40 Exemplare gefangen. Die Dolium-Larve (?) Port Natal. 5 Stück. Die Schnecken glichen auf den ersten Blick durchaus der als Macgillivrayia bekannten Dolium- Larve, wie sie ein vermutlich langes eupelagisches Dasein führt; die nähere Untersuchung hält auch vollkommen stand, zeigt aber dazu eine höchst überraschende Eigentümlichkeit, nämlich ein Schleimsekret als Schwimmapparat. So zart das Gebilde ist und so sehr es sich einer bestimmten Deutung widersetzt, so scharf fordert es doch zur möglichst genauen Prüfung heraus, denn der Schleim findet nach bisheriger Kenntnis unter den eupelagischen Schnecken, jungen wie alten, nur bei den Janthmiden Verwendung. Zum Vergleich und als Unterlage seien zunächst die von Dolium bekannten Tatsachen heran- gezogen, wie ich sie früher zusammenstellte *)• Macgillivrayia ist wohl die größte planktonische Vorderkiemerlarve, die bisher gefischt wurde. Nur einige Tnfonmm -Larven reichen an sie heran, unterscheiden sich aber leicht durch die längliche Schale gegenüber der kugligen von Macgilli- vrayia. Dazu kommt das eigentümliche Operculum der letzteren, das durch seine Vorwölbung und die genaue Ein- und Anfügung an das Peristom der retrahierten und ins Gehäuse eingeschlossenen l) Simkotii, Die Gastropoden der Plankton-Expedition. In: Ergebn. der Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung 1895, S. 53—61 und S. 156—159. Deutsche SUilpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 19 146 Deutsehe Südpolar-Expedition. Schnecke das Aussehen einer völlig entwickelten und erwachsenen Form verleiht. Denn in der Regel hält das Wachstum von Schale und Operculum bei den Schnecken nicht gleichen Schritt. Die Schale eilt voran, und erst nach ihrer Fertigstellung erreicht der Deckel den Umfang, der genau zum definitiven Peristom paßt. Vorher kann deshalb das Tier sich meist so weit retrahieren, daß der Deckel mehr oder weniger weit in den letzten Umgang hineingezogen wird. Die Bemerkung gilt natürlich nur für solche Streptoneuren, welche den Verschlußapparat unverkürzt bewahrt haben. Gattungen mit Rudimentation des Deckels, welche auch Arten ohne jedes Operculum enthalten oder bei denen die Individuen derselben Art sich durch den Besitz oder Mangel des Organs unterscheiden können, kommen nicht in Betracht; ebenso scheiden solche aus, die, wie Strombus oder Pteroceras, die Außenlippe des Peristoms in besonderer Absicht erweitern und damit die Be- ziehung zwischen Schale und Deckel lockern. Freilich liegen auch bei denen, welche das feste Ver- hältnis aufrecht erhalten, die Beziehungen keineswegs klar; denn wir wissen nicht, am wenigsten bei den Tropenbewohnern, ob und wie sich das normale Wachstum in Perioden gliedert, ob Pausen eintreten mit ausgebildetem Peristom, ob eine neue Wachstumsperiode mit Auflösung des bereits gebildeten Mündungsrandes beginnt oder nicht, und was dergleichen Fragen mehr sind. Es würden dann während der Wachstumspausen vermutlich Schalenmündung und Deckel zeitweilig ebenso genau zusammenpassen wie beim erwachsenen Tiere. Hier mag die Feststellung genügen, daß unter den euplanktonischen Prosobranchienlarven Macgillivrayia eine solche Adaption der beiden Schalstücke in vollkommenster Weise zeigt, daher die Annahme nahe genug liegt, daß es sich hier um eine solche Ruhepause handelt; mit andern Worten: es taucht die Frage auf, ob die Larven mit einer solchen Ausbildung im Meere treiben, ohne weiter zu wachsen, bis sie irgendwo an einer durch die Strömungen geregelten Stelle anlanden und benthonisch werden. Eine vorläufige Antwort kann vielleicht auf doppeltem Wege gefunden werden, einmal aus dem Verhalten der Sinusigera, sodann aus dem Apex der fertigen Dolium- Schale. Mag Sinusigera ein Sammelbegriff sein für alle möglichen eupe lagischen Vorderkiemerlarven des warmen Wassers (vermutlich vorwiegend Rhachiglossen, speziell Purpuriden), deren Schalenperistom Ausschnitte bekommt als Pforten für die Velarzipfel, so geben doch diese Ausschnitte, durch die das Peristom mannigfach ausgebuchtet, gezähnt und gewulstet wird, den Schälchen durchaus das An- teilen einer fertigen, erwachsenen Bildung; daher ja auch die ersten Entdecker gar nicht an Larven dachten und neue Gattungen aufstellten. Man kann hinzufügen, daß sich an der Spira der Sinu- sigera nichts zeigt, was eine Peristombildung auf noch früherer Stufe andeutete; das Gefüge aus Leisten und Rippen ist normal, ohne Schwielen und dergleichen. Dazu kommt die geringe Dif- ferenz in der Größe der Individuen bei den verschiedenen Sinusigeraioimen. Mir scheint, daß sich daraus für die Entwicklung dieser Larven mit großer Wahrscheinlichkeit zwei verschiedene Stadien ableiten lassen, zunächst der gewöhnliche hemipelagische Veliger, dann beim Übergänge zur eupelagischen Lebensweise das Heranwachsen der Velarzipfel und damit die charakteristische Sinusigerasch&h. Dazu käme als drittes Stadium das benthonische nach dem Anlanden. Das mittlere Stadium wäre ledig lieh eine Wanderform, die kaum zunähme. Das Wachstum wäre mäßig im ersten, die wesentliche Zunahme fiele auf das dritte. Die drei Stadien sind vermutlich durch eine doppelte Metamorphose getrennt, die eine hegt zwischen der hemi- und der eupelagischen Periode, die zweite zwischen dieser und der benthonischen. Leider wissen wir noch zu wenig von Simroth, Gastropoden-Larven. J 47 der Ontogenie der Tropenschnecken, um beurteilen zu können, ob und inwieweit das erste hemi- pelagische Stadium in das Ei zurückverlegt und zu einem embryonalen geworden ist. Selbst der Versuch, aus der Größe und Form der Eikapsehi oder Kokons auf die Größe der Larve beim Aus- schlüpfen zu schließen, ist zunächst aussichtslos, so lange wir nicht wissen, wieviele von den Eiern in einer Kapsel sich entwickeln und adelphophag auf Kosten der Geschwister leben. Immerhin ist es nicht unwahrscheinlich, daß von allen den typischen Warmwasserformen auf jede Eikapsel nur ein Embryo kommt. Und damit wäre die Möglichkeit gegeben, daß die eupelagischen Larven in fertiger Form und Größe die Kapsel verlassen. Für die Konstanz der MacgiUivrayia spricht einmal der geringe Größenunterschied der bisher an verschiedenen Stellen des südlichen Atlantics gefischten Stücke bei gleichem morphologischen Abschluß (1. c. S. 53), wie die Übereinstimmung dieser Schale mit dem Apex erwachsener Exemplare. Das Heß sich an vielen Arten feststellen (1. c S. 157). Deren Apexdifferenzen fallen nach Form, Gefüge und Umfang durchaus mit den planktonischen Schalen zusammen. Abweichend ist nur die Färbung, die meist nicht mehr das helle Strohgelb der MacgiUivrayia zeigt, sondern in einem nach den Arten wechselnden Grade gedunkelt ist, vermutlich durch nachträgliche Veränderung des Conchins in der veränderten Umgebung, durch Berührung mit dem darunter abgelagerten Kalk oder dergleichen. Also auch bei Betrachtung von dieser Seite scheint der Schluß berechtigt, daß die MacgiUivrayia ein für langen pelagischen Transport eingerichtetes Entwicklungsstadium ist, das während der Wanderung nach Größe und Gestalt konstant bleibt. Ein Schalenmerkmal aller- dings dürfte variabel sein, nämlich der Besatz mit Schwebborsten oder Dornen, nach denen A.Adams eine M. setigera und M. spinigera aufgestellt hat, während sie bei andern vollkommen fehlen. Die Borsten, vermutlich nach den Arten wechselnd, dürften nach dem Übergänge zum Benthos ver- loren gehen, wenigstens zeigt der Apex erwachsener Schalen nichts mehr davon, daher das Merkmal leider nicht zu systematischer Determination verwendbar ist. Die bisher bekannt gewordenen Fundorte smd einmal die alten östlichen, die vor einem halben Jahrhundert festgestellt wurden — Ostküste Australiens, See von Mindoro, Chinasee — , sodann die warmen Teile des Atlantics, der Südatlantic nach Adams, Sargasso-See, nördlicher Äquatorial- strom, Florida- und Guineastrom nach der Plankton-Expedition. Weiter ist meines Wissens nichts dazu gekommen. Wir hätten also bisher ein östliches und ein westliches Gebiet, ein asiatisch- australisches und ein atlantisches in weiter Trennung unvermittelt. Es liegt nahe genug, die Lücken auszufüllen durch die Untersuchung der verschiedenen Z)oüwm-Arten auf ihren Schalenapex. Wo er in der typischen Form der MacgiUivrayia- Schale vorhanden, möchte man auf das vorausge- gangene eupelagische Entwicklungsstadium schließen. Dann würde auch für das mediterrane Dolium galea ein solches anzunehmen sein, gemäß dem Schalenapex. Und doch fehlen die Data über eine typische MacgiUivrayia im Mittelmeer. Das kann verschiedene Gründe haben, die Larven- form könnte abweichend geworden sein mit anderem Operculum, wie es derartige Schwimmlarven dort wohl gibt, oder die freie pelagische Wanderung könnte ganz unterdrückt sein, doch mit Er- haltung der Larvenschale als Embryonalschale. Jedenfalls scheint Vorsicht am Platze, und die verlangt, daß sich die Anerkennung zunächst auf die wirklich im freien Meere gefischten MacgiUi- vrayia beschränke. 19* [48 Deutsche Südpolar-Expedition. Das neue Material. Die Schnecken der Südpolar -Expedition stellen sich zunächst geographisch erfreulicherweise in die klaffende Lücke zwischen dem Ost- und Westgebiet, denn aus dem Indic war bisher nichts bekannt. Freilich ist's nur eine vereinzelte Stelle im weiten Räume, immerhin eine Verknüpfung. Dazu scheint die Stelle von allen bisher bekannten die südlichste Lage zu haben, ohne indes aus dem Gebiete warmer Strömungen herauszutreten. Höchstens könnte man schwanken, ob man bei der Landnähe von eupelagischem Aufenthalt reden darf. Über die Anpassung an solchen läßt die Organisation keinen Zweifel. Der Versuch liegt nahe, die Herkunft von einer benachbarten Landform aus der geographischen Verbreitung zu erschließen; er scheitert an dem Umstände, daß Südafrika vier Dolium-Arten beherbergt 1), von denen eine. D. costatum, über Mauritius, die Male- diven und Andamanen bis zu den Philippinen geht. Danach können die Larven ebensogut vom Litorale Südafrikas stammen als durch den Agulhas- Strom aus der Ferne gebracht sein. Hierüber scheint Sicherheit zunächst ausgeschlossen. Höchstens könnte man aus der relativ großen Zahl der zusammen erbeuteten Tiere schließen, daß sie aus eine m Laich, also nicht weit her, stammen. Die Dolium-Larven im freien Ozean kamen zumeist einzeln ins Netz. Schale, Deckel und Schwimmer. Die nahezu kugeligen Schalen (Fig. 1 A) schwanken zwischen 4,5 und 5 mm Höhe. Die Form ist die übliche und geht aus Fig. 1 hervor. Sie sind blaß stroh- oder bernsteingelb, etwa wie die einer blassen Succinea, und lassen das Innere klar durchscheinen, wobei man freilich wenig mehr als den Mantel unterscheiden kann. Borstenbesatz und Strukturen fehlen, doch treten bei Vergrößerung am Mündungsrande die Zuwachsstreifen hervor. Die Schalensubstanz ist zähes Conehin, das sich nur mühsam abschneiden und abreißen läßt. Einzelne Stücke erscheinen im Innern vollkommen hyalin und homogen (Fig. 1 C), doch mit ganz fein geriefter Oberfläche. Das Peristom zeigt keine Sonderung durch Verdickung oder dergleichen. Das Operculum (D) hat die scharfen Kennzeichen des Mctcgittivrayia -Deckels, namentlich die Wölbung nach außen und die Halbierung durch eine deutliche braune, eingedrückte Mittellinie. Die Wölbung ist etwas geringer als bei den Formen der Plankton-Expedition (1. c. ), ja sogar ist der Deckel ein wenig, wenn auch unbedeutend, in die Schale hinter das Peristom zurückgezogen (Fig. 1). Die Tiere haben sich offenbar sehr energisch retrahiert und daher auch denDeckel etwas abgeflacht. Interessant ist der Bau des Deckels namentlich im Vergleich mit dem der Planktonform (Fig. 2). Zunächst er selbst. Die unregelmäßigen Umrisse ergibt Fig. 1 D, aus der man ebenso die Halbierungslinie ersieht. Die Linie, in Wirklichkeit doppelt, ist nichts anderes als der optische Querschnitt einer aufgesetzten Apophyse, die senkrecht steht, nach Art eines Violinstegs. Ihre Höhe und Form zeigt die Figur neben D. Sie hängt mit dem symmetrischen Bau des Spindel- muskels zusammen, der, von der Schale zum Operculum ziehend, in zwei Hälften zerfällt, die sich gesondert an den Hälften des Deckels imd seiner Apophyse ansetzen. Der älteste Teil des Deckels, l) E. A. Smith, A List oi' Species of Mollusca from South Africa, forming an Appendix to G. B. Sowerby's „Marine Shells of South Africa". Proc, nialac, Soc, London V 1903, S. 354—402. Simroth. Gastropoden- Larven. 149 zugleich der vorgewölbteste, fällt mit dem Beginn der Apophyse zusammen. Um ihn ordnen sich die Zuwachsstreifen konzentrisch, doch mit sehr ungleichem Wachstum in den verschiedenen h -' ■- seh — N -.*&, ß D. ^ / r«^v j> \ i \w7is «■ * — ^g 3 8 r--ü-£ a« -' ■ ■ IM! w — % Off , l'f Ji fr—1** riLxr--' %;? 1 m -£u.w cp- \. £ F G H. Fig. 1. Die dolium-ähnliche Larve. A. Gesamtansicht mit Ballonschwimmer, vergr. B. Der im Wasser gequollene Ballon. C. Stück der Schale, stärker vergr. D. Der Deckel von außen. Danehen die Apophyse [von der Seite. E. Der rechte untere Segelfortsatz. F. Der Vorderkörper von rechts. G. Vorderansicht mit ausgebreiteten Segelfortsätzen. H. Vorder- körper von vorn, in natürlicher Lage. au. Auge. b. Ballon, c. Cilien. ep. Zusammengeschobenes Epithel, f. Fuß. /. Lippe des vorderen Fußrandes. /. o. v. Linker oberer, /. u. v. Linker unterer Segelfortsatz, m. Mund. op. Deckel, r. o. v. Rechter oberer, r. u. v. rechter unterer Velarfortsatz, s. Sipho. seh. Schale, sh. Schnittfläche, in der der Mantel durchschnitten wurde, t. Tentakel. Teilen der Peripherie, auf der einen Seite, von der Apophyse abgewandt, ganz dicht zusammen- gedrängt, auf der andern, derselben, nach welcher dieser Steg sich ausdehnt, weiter voneinander 250 Deutsche Südpolar-Expedition. entfernt. Auf der gedrängten Seite, die in der Schale der Spindelseite des Peristoms entspricht, nehmen schließlich die Zuwachsstreifen gar nicht mehr an Länge zu, daher sie gezwungen sind, aus der Fläche abzuweichen. Die Fläche biegt sich hier um wie der Rand eines Schachteldeckels, unter entsprechendem Anschmiegen an die Peristombegrenzung. Verfolgt man die Zuwachsstreifen des Deckels im einzelnen, so sieht man, daß die stärkste Zunahme nicht in der Linie der Apophyse hegt, sondern daneben, daher hier die Peripherie am weitesten vorspringt. Und wenn man nun durch die in Fig. 1 D gezogene Linie den Umfang des Operculums in zwei Teile zerlegt, einen größeren unteren, der etwa einen Halbkreis beschreibt, und einen kleineren oberen, der etwa aus zwei Sehnen besteht, dann überzeugt man sich, daß diese Sehnen weder gleich noch gerade sind; rechts die größere, gegen welche die Apophyse sich richtet, ist schwach konkav nach innen gebogen, die kürzere links daneben eher nach außen. Ich würde auf diese subtilen Verhältnisse kernen Wert legen, wenn sie nicht, ganz unabhängig nach dem Objekt gezeichnet, wunderliche mechanische Beziehungen zu dem Operculum der Planktonlarven zeigten, von dem ich die frühere, schematische Figur noch einmal vorführe (Fig. 2). Die Proportionen sind insofern etwas andere, als die Apophyse länger ist, und entsprechend der Deckel, im Anschluß an geringe Peristomdifferenzen. Das ist nebensächlich. Zu betonen sind andere Abweichungen. An dem Deckel fiel ein System femer, kommaförmiger Linien auf, die ein abgegrenztes Feld in bestimmter Anordnung erfüllten (1. c. Tai. IV, Fig. 7). Jedes, im durch- scheinenden Lichte schwarze Komma bedeutet eine Linie, die sich aus regelrecht an Größe zu- nehmenden Punkten aufbaut, es sind irgendwelche Abscheidungen, die mit der Conchinbildung in Beziehung stehen und somit die Wachstumsrichtung noch genau aufzeichnen. Wie die schemati- sche Figur 2 erkennen läßt, sind die Komma linien in dem von ihnen besetzten Felde nach einer Linie geordnet, die, durch den Pfeil bezeichnet, mit der Apophyse einen Winkel bildet von beiläufig 30°, sie stellen gewissermaßen ein System für sich dar. Die Zuwachslinien andererseits kreuzen die Apophyse senkrecht und damit hängt wohl der abweichende peripherische Umriß zusammen. Auch hier besteht der Umfang aus zwei Teilen, von denen der größere nahezu zwei Drittel eines Kreises beschreibt. Der andere verläuft viel flacher, beinahe senkrecht zur Apophyse und ist nur an dem einen Ende, in der Fig. 2 rechts oben, auf eine kurze Strecke nach innen konkav gebogen. Ich habe schon früher darauf hingewiesen, daß wir hier im Operculum der Plankton larve zwei mit- einander um das innere Gefüge imd die Zuwachslinien streitende Elemente vor uns haben, die Apophyse, welche den Deckel halbiert und symmetrisch zu erhalten sucht, der Symmetrie der Columellarishälften entsprechend, und das abweichende System der Kommalinien, das in der as~ m- metrischen Aufwindung der Schale begründet ist und das Operculum entsprechend zu beeinflussen und zu verschieben sucht. Diese miteinander streitenden Elemente haben offenbar in dem Operculum der vorliegenden Gauß-Larve ihren Ausgleich gefunden und sich zu einem einfachen Wachstumsprinzip vereinigt, zu einer gemeinsamen Resultante, die in den Zuwachsstreifen ihren einfachen Ausdruck findet, also ohne die Kommalinien. Die Zuwachsstreifen sind nicht senkrecht zur Apophyse. sondern ein wenig schräg, so daß ihre stärkste Ausbuchtung mit der Linie zusammenfällt, welche das besondere Feld der Kommata beherrscht. Entsprechend hat der äußere Umriß des Deckels hier seinen Vor- sprung. Die Richtung der Zuwachsstreifen ist also durch die Richtung des Kommafeldes beein- Simroth, Gastropoden-Lar\ en. 151 flußt und abgelenkt. Und als letzte Konsequenz ist der kurze Ausschnitt (Fig. 2 oben) durch die Zerrung gedehnt und zu der flachen Ausrandung geworden, wie wir sie vorhin bei der Gauß -Larve an dem Teile des Deckelumfangs erkannten, gegen den die Apophyse gerichtet ist (Fig. 1 D rechts oben). Es gibt wohl wenig Beispiele aus der Entwicklungsmechanik von ähnlicher Klarheit, das eine zeigt in seiner Struktur zwei getrennte, in Widerstreit stehende Wachstumstendenzen, deren Ur- sachen beide klar hegen, in dem andern haben sich beide Tendenzen zu gemeinsamer Resultante vereinigt und ihre Auflösung gefunden. Man hätte füglich das Operculum der Gauß -Larve rechne- risch von dem der Planktonlarve ableiten können. Freilich muß die Einsicht vor der intimeren Struktur bald Halt machen. Ich wage nicht zu sagen, von welchen Teilen des Epithels des Opercularlappens die Zuwachsstreifen und von welchen die Kommata geliefert werden. Der Deckel ist ein ver- wickeltes Gebilde, wenn es auch hier nur aus Conchin besteht. Mindestens kommt erschwerend noch die taschenförmige Einstülpung des Epithels hinzu, in welcher die Apophyse abgeschieden wird. Und so läßt sich wohl der Einfluß der Zerrung an einer so kom- plizierten Fläche schwerlich genau nachrechnen. Der S c h w i m m e r (Fig. 1 A und Bb). Außer Deckel und Schale zeigen nun die retrahierten Gauß- Larven noch einen Schleimschleier, der zwischen Oper- culum und Peristom eingequetscht ist, nicht alle in gleicher Vollendung, unverletzt gar kerne. Doch fehlen auch keiner zerfetzte Reste. Im höchsten Falle erreicht das Gebilde nahezu Schalengröße, doch hat man dabei sicher noch an Schrumpfung zu denken, denn im Wasser schwillt der Schleier wieder ein wenig auf (B). Zuerst dachte ich an zufällige Verunreinigung, die ja bei Planktonfängen nicht eben selten ist, z. B. durch Collozoen, in Landnähe, wie hier. Man mochte auch an Abscheidungen von irgendwelchen Körperflächen der Tiere selbst denken. Doch entsinne ich mich nicht, bei planktonischen Schneckenlarven ähnliches gesehen zu haben, so viel mir auch durch die Hand gegangen sind. Dazu kommt der Umstand, daß das erwähnte Anhängsel nirgends fehlte. So suchte ich denn in seine Struktur einzudringen, leider mit wenig Erfolg. Soviel mir schien, war es ein nahezu kugliger Ballon mit innerer Höhlung. Das Mikroskop ent- hüllthie und da etwas verdichtete Gerinnsel und Schleimzüge, wohl netzförmig-maschig verbunden, doch ohne Regel. Zellen sah ich nicht, wie ich sie auch nicht erwartete. Auffällig ist dagegen die Beimengung schwarzer Pigmentkörper in ganz verschiedener Größe und Anordnung. Wir kommen darauf zurück. Auch diese Körnchen beschränkten sich nahezu auf die Oberfläche, so daß der Eindruck des Ballons, vielleicht symmetrisch geteilt (Fig. 1 B) verstärkt und gefestigt wurde. Ausgeschlossen scheint eine Floßbildung mit eingelagerten Luftblasen, wie bei den Janthiniden (Janthina und Fig. 2. Deckel der echten Macgillivrayia, ebenso orientiert wie der in Fig. ID. Der Pfeil bedeutet die Achse, nach welcher die Kommalinien konver- tieren. Nach Simroth. 152 Deutsche Südpolar-Exp edition. Recluzia). Auch ist das Gebilde weit zarter als ein solches Floß. Da liegt es natürlich am nächsten, an das gewöhnliehe Schleimhand zu denken, mit dessen Hilfe die Gastropoden nicht nur kriechen, sondern auch in umgekehrter Lage an der Oberfläche des Wassers gleiten, wie imsere Basommato- phoren und Succineen, das aber ebenso junge Paludina und im Meere selbst so schwere Formen, wie Conus, natürlich solche nur im Jugendzustande und bei ganz stillem Wasser tragen kann. Im Grunde geht ja auch das Janthinenfloß auf diese Wurzel zurück. Nur hätte man wohl etwas anderes erwartet als die Ballonform, vielmehr eine ausgebreitete Fläche, die höchstens bei be- stimmtem Zusammenhange seitlich eingerollt sein könnte. Leider hat meine Untersuchung hier zu keinem sicheren Ziele geführt. Die erwähnte feste Zähigkeit der Schale machte es mir wenigstens unmöglich, diese zu entfernen, ohne den Schleimkörper zu zerreißen. Es mußte genügen, seinen Zusammenhang mit der Schnecke festzustellen. Die Übereinstimmung mit der Absonderung bei den verschiedenen Individuen läßt mich nur zu dem Schluß kommen, daß es sich um normale, zum Schwimmen benutzte Absonderungen handelt, deren Konsistenz etwa zwischen der eines ge- wöhnlichen, so überaus hinfälligen Schleimbandes und der des Janthinenfloßes die Mitte halten mag. Was solche Schleimbänder selbst auf dem Lande zu leisten vermögen, das zeigen ja die ,,faden- spmnenden" Schnecken der Literatur zur Genüge, Die Weichteile. Der Körper entspricht im ganzen der Schilderung, die ich von der atlantischen Larve geben konnte, jedoch mit allerlei nicht unwesentlichen Abweichungen im einzelnen. Nach Abtragung des ganzrandigen Mantels kommen die einzelnen Teile zum Vorschein, der Fuß, die Tentakel und Augen, die vier Segelfortsätze und der Sipho. Die Sohle ist wie gewöhnlich zusammengeklappt, mit allerlei seitlichen Ausbiegungen und Wülsten. Der eigentliche vordere Fuß ist viel voluminöser als bei der Planktonlarve. Während bei dieser der Collumellaris, nicht im Sinne eines frei durch die Leibeshöhle ziehenden Muskels wie bei den Stylommatophoren, sondern noch als ein Bestandteil des allgemeinen Hautmuskelschlauchs, und zwar in der Hinterwand oder dem Fußrücken, als eine Art Stiel erscheint, der die Schale mit demOperculum verbindet und an seiner Unterseite nur wenig Fußgewebe und ein kleines, schwach vorspringendes Propodium trägt (1. c. Taf. IV, Fig. 10, 11, 12, 16), hat imsere Larve den üb- lichen dickfleischigen Kriechfuß. nur durch einen relativ sehr großen Metapodial- oder Deckel- lappen gekennzeichnet (Fig. 1 F). Der Fuß der Planktonlarve, als benthonisches Organ gedacht. würde mehr dem Springfuß von Strombus, der der Gauß -Larve mehr dem echten Kriechfuß von Dolium entsprechen. Beide gehören ja systematisch in benachbarte Familien innerhalb der siphono- stomen Taenioglossen. Am Vorderrande des Fußes ist eine deutliche Lippe abgesetzt (Fig. 1 H 1), vermutlich mit einer entsprechenden vorderen Fuß-, Rand- oder Lippendrüse. Daß an diesem Rande sich die mittlere Einkerbung und die Seitenzipfel nicht in der Weise bemerklich machen wie bei der atlantischen Form, erklärt sich wohl leicht aus der weit massigeren Ausbildung. Ein weiterer Unterschied liegt in der asymmetrischen schwarzen Grenzlinie zwischen Kopf und Fuß bei den atlantischen Larven. Sie fehlt bei der von Natal. Die Asymmetrie des Vorderkörpers spricht sich aber deutlich aus in der Anheftung und Ausgestaltung der Anhänge, namentlich der beiden oberen Velarzipfel. Die beiden unteren oder vorderen sind die längsten, und zwar ungefähr gleich lang(G). Darüber folgen die Tentakel, auch diese sind von denen der atlantischen Form deutlich Simuoth, Gastropoden-Larven. J53 verschieden, etwas gebogen und bis zur Spitze von gleicher Breite, nicht so zugespitzt wie bei jener. Die großen Augen liegen außen an der Basis. Das rechte Tentakel sitzt höher am Kopfe als das linke. Noch stärker wird dieDifferenz bei den oberen oder hinteren Velarzipfeln, von denen dementsprechend der rechte bei der Retraktion sich weniger weit über den rechten vorderen Segelfortsatz legt als der linke (H). Diese anscheinend gleichgültigen Kleinigkeiten haben doch eine eigentümliche Folge gehabt, die Verteilung der Färbung nämlich. Die abgeflachten Velarzipfel tragen auf dem blaß- gelblichen, , .fleischfarbenen" Grunde eine zierliche Zeichnung von schwarzen Querlinien, welche die Mitte freilassen, sonst aber federartig nach den Seiten ausstrahlen. Sie finden sich zunächst nur auf den einander zugewandten Flächen der Zipfel, fehlen also bei den unteren auf der Unter- oder Vorderseite, bei den oberen auf der Ober- oder Hinterseite. Das deutet auf ihre Abhängigkeit vom Licht. Aus dem Schwimmer geht hervor, daß die Tiere im ausgestreckten Zustande umgekehrt an der Oberfläche des Wassers hängen. Wenn dabei die Velarfortsätze ausgebreitet werden, dann kehren sich die vorher einander zugewandten Flächen nach oben. Sie erhalten die Pigmentierung. Gleichwohl hängt deren fernere Verteilung auch noch von der Lage ab, welche die Organe bei der retrahierten Schnecke einnehmen. Bei den vorderen oder unteren Zipfehi reichen die schwarzen Querlinien auf der Außenseite weiter nach der Wurzel zu als auf der medialen, und zwar deshalb, weil die medialen Seiten mehr von den oberen Zipfeln zugedeckt werden. Die Feinheit der Aus- bildung geht wieder so weit, daß die Pigmentierung des rechten unteren Zipfels auf der Außenseite weiter gegen die Wurzel sich erstreckt als die des linken (G, H), einfach deshalb, weil der höher in- serierte rechte obere Segelzipfel mehr vom unteren freiläßt als der linke. Bei den oberen Zipfeln sitzt die Pigmentierung nicht an der Spitze, sondern an der Wurzel (G), und nicht die Außenseite ist bevorzugt, sondern sie bleibt unpigmentiert, und die Schwärzung beschränkt sich auf die mediale oder Innenseite. Es ist also alles diametral entgegengesetzt bei der Pigmentierung. Sie sitzt bei den unteren Zipfeln auf der Hinter-, bei den oberen Zipfeln auf der Vorderseite, bei jenen an der Spitze, bei diesen an der Basis, bei jenen unter Bevorzugung der Außenseite, bei diesen lediglich auf der Innenseite. Um diese Verteilung zu verstehen, müßte man die Haltung der Velarzipfel im ausgestreckten Zustande genauer kennen. Vermutlich schlagen sich die oberen nach den Seiten und über die Schale zurück, daher ihre Basalhälfte auf der medialen Seite am stärksten beleuchtet würde. Wir haben aber gesehen, daß die Pigmentverteilung nicht nur von der Beleuchtung im ausgebreiteten Zustande abhängt, sondern ebenso von der Haltung der Teile bei der Retraktion. Man wird also nach einer verwickeiteren Erklärung suchen müssen. Die scheint sich ungezwungen zu bieten. Der retrahierte Zipfel zeigt nämlich an seinen Seitenrändern ein stark gefaltetes Epithel mit langem Cilienbesatz (E). Das ist ja die erweiterte Linie des Velums. Die Epithelfaltung deutet einerseits auf reiche subepitheliale Bluträume sowie anderseits auf sehr beträchtliche Verlängerung der ausgebreiteten Zipfel. Diese sind aber, eben nach ihrem Bau, zweifellos nicht bloß Schweb-, sondern in mindestens ebenso hohem Grade Respirationsorgane. Das schwarze Pigment (Melanin) wird ja vielfach als Oxydationsprodukt gedeutet. Aber abgesehen davon, in den ausgestreckten Zipfeln findet sicherlich ein besonders reicher Stoffwechsel statt, gesteigert unter dem Einfluß des Lichtes. Diesem Stoffwechsel entstammt das Pigment, zum mindesten der Beginn der Ablagerung Sie hält aber an auch bei der retrahierten Schnecke, und dann macht sich die Exposition an das Licht geltend, so daß die stärker beleuchteten Stellen am stärksten nachdunkeln. _ Deutsche SUdpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. -^ [54 Deutsche Südpolar-Expedition. Noch ist eines dicken, blassen, fleischigen Wulstes zu gedenken, der oben links in der Kiemen- höhle am Mantel sitzt und von unten durch eine tiefe Längsfurche halbiert wird (G s). Es ist der S i p h o , der mithin keine Verlängerung des Mantelrandes darstellt, sondern ein selbständig ab- gegrenztes muskelreiches Organ. Schließlich noch einmal der S c hwimme r. Drei Schnecken habe ich geopfert, um seinen Zusammenhang mit dem Tiere klarzulegen. An einen Erfolg mittels der Schnittmethode ist schwer- lich zu denken bei dem Gegensatze zwischen dem überaus zarten Anhang und der Dicke der zähen Schale. Einmal wenigstens glaube ich mit Sicherheit das Schleimband bis in die durch das Zu- sammenklappen entstandene Höhlung der Sohle verfolgt zu haben. Dann hätten wir es mit einer Absonderung der eingesunkenen Fußfläche zu tun, wie bei Janthina. Aber woher die Ballonform ? Sollte gleichzeitig die vordere Lippenfurche eine Lamelle absondern, die sich mit der unteren ver- bände ? Über die Möglichkeit vermag ich nicht hinwegzukommen, zumal Litiope vielleicht einen andern Weg weist. Vom Sargassum, auf dem sie lebt, losgerissen, soll sie einen langen Schleim- faden mit einer Luftblase am freien Ende abscheiden, der sie schwimmend erhält, bis sie wieder mit einem Sargassumbüschel in Berührung kommt. Faden und Luftblase stammen vermutlich aus der Mantelhöhle. Es ist vielleicht nicht ausgeschlossen, daß auch bei der Macgillivrayia die Mantelhöhle sich beteiligt. Ebenso rätselhaft bleibt die schwarze Pigmentierung des Schwimmers. Keine Regel in der Verteilung der schwarzen Körnchen, aus der man auf die Herkunft von einem bestimmten Organ schließen könnte. Die nächste Annahme rechnet wohl mit der Absonderung derselben Stoffe nach außen wie in den Velarzipfeln in der Cutis; die ganze Haut atmet ja. Da der Schwimmer am meisten dem Licht exponiert bleibt, müßte jede Spur eines solchen Exkretes intensiv dunkeln. Leider wieder bloß eine Möglichkeit. Nach der Radula habe ich gesucht, doch ohne Erfolg. Sie kann, wenn vorhanden, nur erst minimal sein. Das würde für weitere Schlußfolgerungen wenig nützen. Über die systematische Stellung dieser Macgillivrayia. Wer die Dol ium -Larve kennt, wird ohne weiteres und mit aller Bestimmtheit die retrahierte Larve von Natal als solche ansprechen. Und so ist sie im vorstehenden behandelt. Schalenform und Operculum sind völlig bezeichnend, namentlich das letztere mit semer Apophyse. die nach außen durchscheint. Und doch hat der Deckel Besonderheiten gezeigt. Dazu kommt, daß seine Form in der Systematik der erwachsenen unbekannt ist. Er ist nur ein Larvenorgan, das abge- worfen wird. Seme Halbierung durch die Apophyse hängt offenbar mit der Bilateralität des Spindelmuskels zusammen; die aber kann man als altertümliches Merkmal nehmen. Warum sollte das nicht bei verschiedenen Larven auftreten ? In der Tat zeigen sich im einzelnen eine ganze Reihe Verschiedenheiten gegenüber der atlantischen Larve, in der Zeichnung, in der Anlage des Fußes, im Sipho und namentlich in der Form der Fühler. Dazu der Schwimmer. Freilich sind die Differenzen, vom Schwimmer und wohl auch von den Tentakeln abgesehen, mehr relativ als morphologisch tiefgreifend. Aber alle zusammen genügen doch wohl, um zu beweisen, daß die Tiere, denen die Larven entstammen, schwerlich in dieselbe Gattung, ja schwerlich in dieselbe Familie gehören, wenn auch die Verwandtschaft immerhin auf einen engeren Formenkreis verweist. Den Namen Macgillivrayia wird man nicht aufgeben können, da er einen nach Schale und Operculum gut um- Simboth, Gastropoden-Larven. 155 grenzten Inhalt hat und zudem eupelagische Larven mit vier Velarzipfeln umsehließt. Aber man wird nicht mehr alle Macgillivyraien als Dolium-haiven ansprechen dürfen, trotz der Übereinstim- mung des Apex der Dolium- Schale mit der von Macgillivrayia. Ausgeschlossen ist freilich auch nicht, daß die Tiere, die jetzt der Schale nach unter Dolium zusammengefaßt werden, in ihrem Weich - körper erheblich differieren. Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit größer, daß die Konvergenz von Schale und Deckel auf der Seite der Larven liegt. Jedenfalls ist das Problem durch die Macgilli- vrayia mit Schwimmer recht verwickelt geworden. Limacosphaera Srth. Die Larve, die an der Winterstation des Gauß sich reichlich fand und die ich auch vereinzelt unter dem Materiale der Valdivia antraf und wegen der Ausbildung des Mantels zusammen mit der Kugelgestalt als Limacosphaera bezeichnete, glaubt Thiele auf Marseniopsis mollis oder eme andere Art dieser Gattung beziehen zu sollen, so daß die Ausbildung der Echinospira durch die ungünstigen Verhältnisse der Antarktis unterdrückt wäre 1). Damit könnte die Sache erledigt sein, wenn nicht Thiele Zweifel in meine Schlußfolgerungen und in die Identifizierung mit der MACDONALDschen Larve imd mit der Limacosphaera aus dem Indic ausgesprochen hätte. ■ Zunächst muß ich bemerken, daß die Valdivia -Larven sich in nichts von jüngeren Exem- plaren der Gauß -Station unterscheiden, beide sind kugelrund, transparent, aufgetrieben, mit einem etwas unregelmäßigen, schlitzförmigen Eingang zum Kopf und einem Porus auf der Gegenseite. Er führt in die Schalentasche, die eine dünnhäutige, gefaltete, spiralig aufgewundene Schale enthält. Am Kopfe sitzen außer den Fühlern zwei Paare großer Segelfortsätze, die Eaclula fand ich auch hier nicht. Kurz, die Einzelheiten stimmen, soweit es sich übersehen läßt. Ich war froh, m der MACDONALDschen Larve einen Vorläufer m der Literatur aufzufinden. Daß Macdonald den Mantel für die Eischale genommen hatte, nahm mich nicht weiter wunder, da es mir anfangs ähnlich ergangen war. Der Porus am Gegenende schien und scheint mir noch maßgebend. Daß eme so feine, zusammengefaltete, im Innern verborgene Schale leicht übersehen wird, dafür fehlt es nicht an Beispielen in der Literatur. Die Segelzipfel waren dieselben, allerdings wenig beweisend, da sie bei Vorderkiemern weit verbreitet sind. Auf den Unterschied, daß die MACDONALDsche Larve eine Radula besitzt, und zwar eme taenioglosse, habe ich selbst hingewiesen. Das würde nichts ausmachen, da doch Limacosphaera später eme ebensolche bekommen soll bei der Verwandlung in die Marseniopsis. Höchstens könnte man daraus auf die Zugehörigkeit zu einer andern Art derselben Gattung oder zu einer andern Gattung derselben Familie schließen. Das kann selbstverständlich nur in der Gegend entschieden werden, der Macdonalds Larve entstammt, d. h. im südlichen Pacific. Unter dem Gauß -Materiale fanden sich ein paar Larven, die zum Anlanden und zum Über- gang zur bent honischen Lebensweise wohl reif sein mögen und die ich daher abbilde (Fig. 3). Sie sind abgeflacht, vielleicht etwas durch Druck im Glase, aber doch so, daß der Vorderkörper aus dem Mantel herausschaut. Das muß m der Disposition der Tiere selbst seinen Grund haben, denn bei jüngeren kommt es nicht vor. Sie zeigen noch die Velarfortsätze, daneben oder dahinter aber ') I. Thiele, Die antarktischen Sehnecken und Muscheln. In diesem Werk Bd. XIII S. 200. 20* 156 Deutsche Südpolar-Expedition. den Fuß, und zwar die kleineren Stücke (F und G) schon in der vollen Ausbildung, wie etwa bei einer erwachsenen Lamdlaria. Damit dürfte Thieles Schlußfolgerung bestätigt sein; und ich f^ \ A. J) :*'- ■^ m ij ■** F. G Fig. :;. Drei Limacosphaereo, die zur l>enthonisckeii Lebensweise reif erscheinen, A — D, E, F — G. A von oben. Man sieht das Mantelloch, das in die Schalentasche führt. /-' von unten. G von rechts. Die vier Velarfortsätze, von denen die der rechten und linken Seite dicht zusammenhalten, und die Fußspitze ragen heraus. J> der herauspräparierte Vorderkörper mit vier Velarfortsätzen, zwei Tentakeln und der zusammengekrümmten Sohle. E von oben, F von unten; man bemerkt drei Velarfortsätze, ein Tentakel und die ausgestreckte Sohle mit abgesetztem Propodium. G von unten; sichtbar sind zwei Velarfortsätze und die ausgestreckte Sohle. wäre vermutlich auf einen ähnlichen Gedanken gekommen, wenn ich unter den Valdivia- Schnecken dasselbe Stadium gefunden hätte. Als wenn damit die Bedeutung dieser Larve erledigt wäre! Die Verhältnisse werden nur um so verwickelter. Simkoth, Gastiopoden-Larven. ]57 Zunächst nur ein paar Bemerkungen über die abgebildeten Stücke. Das große Tier mit noch zusammengefaltetem Fuß (Fig. 3 C und D) hat den Mantel vielfach unregelmäßig gefaltet (Fig. 3 A, B, C}, bei den kleineren ist er leicht flockig (E, F. G), wie bei einer lebenden Lamellaria per- spicaa. Von einer solchen unterscheidet er sich durch schwärzliche Pigmentanhäufungen, wenig- stens bei manchen (F ). Die Larven mit fertiger Sohle (F und G ) zeigen einen Einschnitt am vorderen Umfange des Mantels, er macht sich, wenn ich die Struktur richtig deute, bis weit auf den Rücken hinauf geltend (E). Es ist wohl die Stelle, wo bei der erwachsenen der Sipho heraustritt. Ein solcher scheint also schon entwickelt und vermutlieh gebrauchsfähig. Noch ist wohl die unregel- mäßige Haltung der Anhänge, Velarzipfel und Tentakel, auffällig, die bei den verschiedenen Tieren stark differiert (D, F, G). Und damit zu einigen Betrachtungen allgemeiner Natur! Die Lamellariiden sind unter den Prosobranchien die einzigen echten Nacktschnecken neben der noch etwas rätselhaften Titiscania, die zu den Neritiden gestellt wird. Diese aber haben eine außerordentliche biologische Amplitude, die vom Meer ins Süßwasser und aufs Land führt, auf die Mangroven. Auf dem Lande entwickeln die Pulmonaten eine reiche Naektschneckenfauna , im Meere die Opisthobranchien. Von denen hat Pelseneer gezeigt, daß sie als beschalte Embryonen einen engen Eingang zur Mantelhöhle haben, nach Art der Pulmonatenlunge 1), so gut wie die Kiemenhöhle von Pleurotomarien im Hintergrunde das Gefäßnetz einer Lungenschnecke hat oder wie die Kieme der hermaphroditischen Valvata als sekundäre Bildung erst am Rande der Atem- höhle sitzt, lauter Züge, die auf Landschnecken als gemeinsame Vorfahren zurückweisen 2). Es liegt nahe genug, die Lamellarien zu dieser Gruppe zu zählen. Dazu als zweites Moment die höchst auffällige Beziehung der Lamellariiden zu den Tunikaten. Sie ernähren sich nicht nur von ihnen, sondern legen ihren Laich, soweit wir ihn kennen, in Höhlungen ab, die sie in den Mantel der Seescheiden fressen und die sie mit einem besonderen Deckel ver- schließen. Das macht die Beziehung so eng, daß man von Parasitismus reden möchte; man könnte ihn Brut- oder Laichparasitismus nennen. Nun ist aber das ganze Heer parasitierender Vorder - kiemer, soweit sie nicht zu Nacktschnecken umgebildet sind, auf die Echinodermen beschränkt; ihre Verwandtschaft läßt sich noch herleiten, sie verweist auf Capuliden und Eulimiden. Also auch im Schmarotzertum stehen die Lamellariiden völlig isoliert. Es muß doch, soweit es über alle Meere verbreitet ist, eine einheitliche Ursache haben. Die aber kann wohl nur in einer einheitlichen Entstehung der Tunikaten gesucht werden, in zeitücher und örtlicher Koinzidenz mit der der La- mellariiden. Wie ich die Ableitung für die Tunikaten nach der Pendulationstheorie von niederen Wirbeltieren aus versucht habe, gehört nicht hierher 3), wesentlich ist nur die Herkunft vom Lande aus. Der Parasitismus aber enthält noch ein anderes Argument, welches in derselben Richtung weist. Sowohl unter den Lamellariiden wie unter den Eehinodermenschmarotzern macht sich der Herm- aphroditismus besonders geltend. Daß er nicht eine Folge der Lebensweise ist, also nicht auf Kon- vergenz beruht, beweist unter den Prosobranchien die rem zwitterige. frei lebende Valvata, deren x) P. Pelseneee, Recherches sur l'embryologie des Gastropodes. Bruxelles 1911. 2) Weitere Argumente, von Hinterkiemern ausgehend, sollen an anderer Stelle erörtert werden. 3) Simeoth, Über die Entstehung der Tunikaten. Verhdlgn. d. Deutschen Zool. Ges. 1912. 158 Deutsche Südpolar-Expedition. primitive Stellung vorhin erwähnt wurde. Die Beobachtungen, wonach der Hermaphroditismus unter Vorderkiemern weit verbreitet, aber oft durch Proterandrie verdeckt ist, häufen sich immer mehr. Das weist immer schärfer auf die durchweg zwitterigen Pulmonaten zurück, da niemand an die Hinterkiemer als Vorläufer denken wird. Es scheint selbstverständlich, daß die Formen, welche die meisten Zwitter einschließen, am schärfsten in dieser Richtung weisen, darunter mithin die Lamellariiden. Endlich ist es doch die Entwicklung, die dieser Familie eine ganz exzeptionelle Stellung zuspricht. Nicht nur, daß die Echinospira mit ihrer aufgeblasenen und oft dekollierten Larvenschale ein Extrem darstellt, das völlig isoliert steht oder doch höchstens in der Calcarella eine Parallele hat, voraus- gesetzt, daß diese zu einer andern Familie gehört, was keineswegs ausgemacht ist, — die Verschieden- heit der Larven innerhalb der Gruppe ist größer als bei irgendeiner bekannten Weichtierfamilie. Man könnte recht wohl von Poecilogonie innerhalb der Familie reden. Soviel ich sehe, handelt es sich um drei verschiedene Larven: a) die arktische Larve von Oncidiopsis groenlandica, die Berch beschrieb. Sie trägt eine eng anhegende Schale, die vermutlich zur definitiven wird; das Velum ist zu zwei Lappen verbreitert, wie bei Hydrobia etwa: b) die Echinospira der Warmwassergebiete. Das Periostracum ist weit aufgeblasen und bildet die Scaphoconcha, in welcher sich, ohne daß sie weiter wüchse, die Larve während ihrer pelagischen Wanderung weiter entwickelt. Sie wird nachher abgeworfen. Die Larve trägt vier lange Velar- fortsätze. Die verschiedene Ausbildung der Scaphoconcha deutet darauf, daß die Echinospira bei mehreren Arten oder Gattungen aultritt. Dabei wird die gelegentliche Abänderung der gemeinen Echinospira, vermutlich von Lamdlaria perspicua, noch gar nicht in Rechnung gezogen, nämlich die Abrollung des Intestinalsackes in der Spira, so daß er sich zu dem Vorderkörper verhält wie ein langer, gekrümmter Kaulquappenschwanz. Diese Variante, die sich im atlantischen Materiale der Deutschen Plankton-Expedition fand, ist wohl entweder pathologisch, wofür weiter kein Anhalt vor hegt, oder muß auf die schlanke Gestalt älterer Vorfahren bezogen werden; c) die Limaeosphaera der Antarktis. Die Larve hat den Mantel der erwachsenen, aber zur Kugel erweitert, dazu die vier langen Segelfortsätze der Echinospira. Die drei Larvenformen sind untereinander so verschieden, daß schwerlich jemand, der ihre Schicksale nicht kannte, die engste systematische Zusammengehörigkeit ahnen würde. Sie ist nicht durch die Ähnlichkeit aufgedeckt worden, sondern durch ganz getrennte Beobachtungen, durch die der Verwandlung bei Echinospira durch Krohn, durch die Ähnlichkeit der Larve mit der erwachse- nen bei Limaeosphaera durch Thiele, durch Kombination des Laichs mit dem Vorkommen der de- finitiven Form bei Oncidiopsis durch Bergh. Wie sind diese so differenten Larvenformen entstanden? Am weitesten abgeändert erscheint die Echinospira. Die vereinfachten Segellappen der arktischen Form entsprechen dem allge- meinen Gesetze, wonach die verlängerten vier Velarzipfel auf die Warmwassergebiete beschränkt sind1). Man kann nur schwanken, ob das emf ackere Velum eine ursprünglichere Bildung oder durch nachträgliche Vereinfachung zustande gekommen ist. Die geringste Metamorphose macht Simroth, Die Gastropoden des nordischen Planktons. In Brandt-Apstein, Nordisches Plankton. Simroth, Gastropoden-Larven. ^59 jedenfalls die Limacosphaera durch, bei der nur das Wachstum des Mantels zeitweilig verlangsamt zu werden braucht unter gleichzeitiger Resorption der Velarfortsätze. Die einzige Möglichkeit, diese Larve als das Erzeugnis weitgehender Umbildung zu betrachten, wäre die, daß man die er- wachsene Marseniopsis innerhalb der Familie als letzte Umwandlungsstufe nähme, die erst inner- halb der Familie den Mantel erworben hätte und zur Nacktschnecke geworden wäre. Für eine solche Auffassung scheint aber nicht der geringste Grund vorzuliegen, da vielmehr die Herkunft dieser Nacktschnecken aus anderer Wurzel wahrscheinlich ist (s. o. ). Somit wäre die Limacosphaera die primitivste, am wenigsten abgeänderte Larve. Daraus aber ergibt sich ohne weiteres ein Schluß auf die geographische Herkunft. Wenn die langen Velarzipfel Produkte des Warmwassergebietes sind, dann kann die antarktische Larve nicht am gegenwärtigen Wohnort entstanden sein, sondern muß tropischen oder subtropischen Ursprung haben. Darauf deuten denn auch die Limacosphaera - Funde aus dem Indic hin, welche Thiele beanstanden zu sollen meint (s. o.). Da ist es wohl das Wahrscheinlichste, daß die zugehörige Marseniopsis in der Tiefsee lebt und von da ihre Larven an die Oberfläche entsendet. Der abyssische Aufenthalt entspricht ja am meisten dem arktischen und antarktischen. Dieser Schluß wird gestützt durch die Argumentation Pelseneers 1), der durch die Untersuchung einer antarktischen Molluskenfauna zu der Anschauung geführt wurde, die Gastropoden des antarktischen Litorales wären von den abyssikolen des Atlantics aus durch Auf- tauchen entstanden. Daß die Linie, auf der die Limacosphaeren des Indics erbeutet wurden, mit den Gesetzen der Pendulationstheorie im Einklang ist, mag nur nebenher erwähnt sein. Von den abgeänderten Larven dürfte die Echinospira (b) durch Zurückverlagerung des Aus- schlüpfens aus dem Ei zu erklären sein. Die Larve wird bereits frei, bevor sich der Mantelrand auf die Schale hinaufgeschlagen hat. Das muß im Warmwassergebiet geschehen sein, in dem wir diese Form allem antreffen. Daß das gewaltsame Abheben des Periostracums, welches die Scapho- concha erzeugte, durch einen starken osmotischen Strom, der durch die Weichteile, vielleicht per os durch den Darm eindrang, veranlaßt wurde, habe ich im Valdivia-Werk (1. c. ) plausibel zu machen gesucht. Wir wissen ja, wie die Osmose durch die Wärme beeinflußt wird. Es genügt wohl der Hinweis, daß viele Pflanzen erfrieren, m Wahrheit verwelken, bevor die Außentemperatur den Nullpunkt erreicht hat, einfach deshalb, weil die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen. Ein starker osmotischer Strom setzt aber einen großen Unterschied zwischen der inneren Körperflüssig- keit und dem Seewasser voraus, nicht aber die isotonischen Verhältnisse, die bei Seetieren vor- herrschen. Auch dieser Umstand spricht für die Auffassung, daß die Lamellariiden ursprünglich Fremdlinge im Meere sind. Freilich wird man dieser Argumentation vorwerfen können, daß der experimentelle Beweis fehlt. Wer aber die Entdeckungsgeschichte dieser Larven kennt und die Schwierigkeit, ihre wahre Verwandtschaft und Entwicklungsgeschichte auch nur in den gröbsten Umrissen aufzuklären, wird zugeben, daß es lange währen kann, bis sich die günstige Gelegenheit zu solchen Experimenten bietet. Bis dahin wird man entweder auf jede Erklärung verzichten müssen, oder man sucht alle möglichen andern Wege auf, um in das Problem einzudringen. Mir scheint aber, daß meine Schlußfolgerungen nicht zu weit hergeholt sind. Die arktische Larve (c) endlich wird man entweder von der Echinospira abzuleiten haben *) P. Pelsexeer. Result. Voy. Belgica. Mollusques. ]gQ Deutsche Südpolar-Expedition. durch Reduktion der Segelzipfel im kalten Wasser, oder man betrachtet ihr einfacheres Velum als das primitivere. Jedenfalls ist ihre nackte, vom Mantel nicht eingeschlossene und nicht erweiterte Schale geeignet, den Schluß, den ich eben bei der Echinospira zog, zu stützen, daß die Umhüllung durch den Mantelrand verzögert und das Ausschlüpfen aus dem Ei in ein früheres Stadium verlegt sei. Denn die Embr onen, die Bergh abbildete, Schemen völlig reif, um als Larven davonzu- schwimmen. Somit läßt sich wohl Ins jetzt von den Larven der Lamellariiden und ihrer Entstehung folgendes Bild entwerfen: Die ursprünglichste Larve, die im Gesamthabitus der erwachsenen Form am nächsten steht, ist Limacosphaera. Sie hat ihr Zentrum gegenwärtig in der Antarktis (Deutsche Südpolar-Expedi- tion), kommt aber auch im Indic (Yaldivia) und im Südpacific vor (MACDONALüsche Larve). Ihre großen Velarzipfel beweisen, daß sie nicht in der Antarktis entstanden, sondern dorthin verdrängt ist. Die Warmwasserlarven des Indics dürften zu abyssikolen erwachsenen gehören. Der Nord- punkt der Verbreitung liegt nach den bisherigen Kenntnissen bei Aden, die Verbreitungslinie ent- spricht der Ostpollinie im Sinne der Pendulationstheorie. Innerhalb dieser Gruppe ist wieder die am weitesten verdrängte Form, d. h. die MACDONALüsche Larve im Pacific, die ursprüng- lichste, weil sie noch die Radula bewahrt hat. Die Echinospira ist auf die Warmwassergebiete beschränkt. Die Scaphoconcha ist entstanden infolge frühen Ausschlüpf ens der Larve vor Uberwachsung der Schale durch den Mantelrand und durch Abheben des Periostracums vermittels eines kräftigen osmotischen Stroms von außen nach innen durch das Körper- oder Darmepithel. Der Nordpunkt der Verbreitung, die in den Tropen kulminiert, liegt im Mittelmeer und gelegentlich bei Helgoland. Die arktische Larve ist eine Echinospira, bei der das Abheben des Periostracums und die Ent- wicklung der großen Segelzipfel durch die Kälte unterdrückt ist. Das Gesamtbild verlegt den ursprünglichen Schöpfungsherd in unseren europäischen Nord- quadranten, etwa in die Breite des Mittelmeeres. Mag man die weiteren Folgerungen, die ich mit der Limacosphaera für das System der Gastro- poden verknüpft habe 1), vorläufig als phantastisch betrachten, so glaube ich doch, daß die abweichendsten Larven innerhalb der Klasse der Gastropoden, worauf es hier ankommt, bereits jetzt der Analyse einigermaßen zugänglich waren. *) Simroth, Über das System der Gastropoden. Verhdlgn. d. Deutschen Zool. Ges. 1911. DIE FISCHE DER DEUTSCHEN SÜDPOLAR -EXPEDITION 1901-1903 IL DIE TIEFSEEFISCHE VON P. PAPPENHEIM BERLIN MIT TAFEL IX UND X UND 10 ABBILDUNGEN IM TEXT. Deutsche Südpol ar-Expedition. XV. Zoologie VII. Die im folgenden gegebene Bearbeitung der Tiefseefische1) schließt sich an meine bereits 1912 erschienenen „Fische der Antarktis und Subantarktis" 2) an und versucht mit der nachfolgenden Bearbeitung der Hochsee- und Küstenfische von M. Lampe zunächst vom morphologisch - systematischen Standpunkte aus einen einigermaßen erschöpfenden tiberblick über das reiche Ma- terial der Expedition zu geben. Und hier stellt es sich heraus, daß wir trotz der zahlreichen, neueren Expeditionen, die sich die Erforschung der Tiefsee zur Hauptaufgabe gemacht haben, von einer auch nur grob systematischen Kenntnis der Tiefseeorganismen noch ziemlich entfernt sind, wenig- stens hinsichtlich der Fische. So mußten innerhalb der als gut durchgearbeitet erscheinenden Familie der Stomiatiden eine neue Gattung aufgestellt und mehrere neue Arten beschrieben werden. Ebenso stellte sich die Notwendigkeit heraus, innerhalb der Leptocephalus- ähnlichen Apodenlarven mehrere zum Teil recht sonderbare Formen mit neuen Namen zu belegen 3), um eine Übersicht über das aus dieser formenreichen Gruppe vorliegende Material möglich zu machen. Natürlich ist dabei der Einwurf nicht von der Hand zu weisen, daß möglicherweise, da es sich ja hier um Larven formen handelt, später einmal der eine oder andere Name in die Synonymie zu ver- weisen ist. Bei den Sternoptychiden wurde eine große Zahl bekannter Formen --so namentlich zahlreiche Cyclothone- Arten - - wiedergefunden, wodurch die Kenntnis der geographischen Ver- breitung gefördert wurde. Bei den Scopeliden hat die Expedition die von der ,,V a 1 d i v i a" zuerst gefundene und nach einem einzelnen Exemplar beschriebene Scopelopsis multipunctatus A. Br. wieder aufgefunden, neben einer ganzen Anzahl schon bekannter Myctophum- Arten, bei denen die Fundorte eine willkommene Vervollständigung des bisher Bekannten bieten dürften. Bei den Pediculaten wäre vielleicht neben dem Fange eines jungen Himantolophus reinhardti Ltkn. noch die Erbeutung einer anscheinend noch unbekannten, recht merkwürdigen Form hervorzuheben. Hinsichtlich der Art der Fänge scheint die Ausbeute ziemlich klar neben der bekannten Ergiebig- keit der Vertikalzüge die große Brauchbarkeit des Horizontalnetzes von neuem erwiesen zu haben. Gelang es doch der Expedition, von zahlreichen Fischarten, die mit dem Vertikalnetz in zum Teil recht erheblichen Tiefen gefangen wurden, und deren Erhaltungszustand dann häufig viel zu wün- schen übrig ließ, mit dem Horizontalnetz in viel geringerer Tiefe Vertreter zu erbeuten, wenn das Aussetzen des Netzes abends oder nachts erfolgte. Und es scheint somit sicher, daß der über- x) Über die einigermaßen unsicheren Grenzen dieses Begriffs siehe näheres bei A. Brauer, Die Tiefseefische, I. Systemati- scher Teil in: Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia" 1898—1899, im Auftrage des Reichsamtes des Innern herausgegeben von Karl Chuu, XV. Bd., Jena 1906, S. 5/6. 2) Dieses Werk Bd. XIII, Teil V, 1912. 3) Dies Verfahren halte ich für praktischer als das von anderer Seite eingeschlagene, neue Formen nur in der Aufzählung und Beschreibung auseinanderzuhalten. Vgl. hierüber das im Text Gesagte. 21* 164 Deutsche Siidpolar-Expedition. wiegende Teil selbst der ausgesprochensten Tiefseefische nachts regelmäßig höhere Wasserschichten aufsucht, was zu stärkerer Anwendung der flachen Horizontalzüge neben der komplizierteren Vor- nahme der Vertikalfänge veranlassen sollte und vielleicht technisch nicht ohne Bedeutung ist. Ferner will es dem Verfasser auf Grund der bearbeiteten Fänge so scheinen, als könnte bei den anscheinend recht weiten Grenzen der Verbreitungsbezirke der meisten Tiefseefische — Beispiele dafür siehe in der Arbeit -- die Zahl der für diese zu machenden Fangstationen recht erheblich ein- geschränkt werden, wofern dafür wirklich ergiebige Gebiete --es scheint sozusagen auch in der Tiefsee „Fischgründe'' zu geben — durch um so intensivere Befischung noch stärker als bisher ausgebeutet werden. Im einzelnen setzt sich die Ausbeute in folgender Weise zusammen: Zahl Art der Expl. Fundort Art des Fanges Tiefe in 1. Bathytroctes spec 3 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 500-3000 2. Astronesthes niger Ricn 2 südl. Atlant. Ozean Käscher Oberfläche 3. Astronesihes martensi Klzgr 1 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 4. Aslronesthes spec 1 3 1 nördl. Atlant. Ozean nördl. Atlant. Ozean nördl. Atlant. Ozean Vertikalnetz Horizontalnetz nachts Horizontalnetz nachts 3000 5. Chauliodus sloanei Bl. Schk 20 6. Chauliodus pawnielas Ai.ck 20 7. Chauliodus spec 2 südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 1340 8. Idiaeaulhus jusciula Ptrs 3 nördl. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts £0 9. Stomias affinis Gthr 9 trop. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts 10 10. Stomias ■ ,. [var. allinilirus, var. n ! « trop. u. südl. Atlant. Ozean | Vertikalnetz nachts 1 Horizontalnetz nachts 3000 10 11. Melanostomias lougipiiniis sp. n l nördl. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts 10 12. Gnathostomias loiiiji/ilis gen. n., sp. n. . l nördl. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts 20 13. Echiostoma barbatum Lowe l trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 14. Enstomias macrorhynckus sp. n 3 trop. u. nördl. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts 20 15. Neostomias fissibarbis sp. n 1 nördl. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts 20 16. Stylojihthahuus parailo.rus A. Br 4 trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 400-3000 17. Gonostoma spec 1 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 800 18. Ci/rlotliuur xignatn S. Grmv . 76 trop. u. südl. Atlant. Ozean trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 1500—3000 19. Ci/rhilhoiit sitpiutu alba A. Br 3 Vertikalnetz 800 20. Cyclothone livida A. Br 18 trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 500-3000 21. Cyclothone microdon Gthr 54 trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 1340-3000 22. Cyclothone pallida A. Br 140 nördl., trop. u. südl. Atl. Oz. Vertikalnetz 800-3000 23. Cyclothone acdinidens S. Grmx 70 trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 500-3000 24. Cyclothone obscura A. Br Q trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 25. Yiiteiijurrria htcetia (S. Grmx.) 40 trop. u. südl. Atlant. Ozean | Vertikalnetz l Horizontalnetz nachts 800-3000 10 26. Valenciennelhis tripunctulatus Esm. ... 2 südl. Atlant, Ozean Vertikalnetz 500 27. Argyropelecus hemigymnus Cocco .... 27 trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 1000-3000 28. Sternoptyx iiwphana Herm 25 trop. Atlant, Ozean Vertikalnetz 1200-3000 29. Nemichthys scolapaeeus Eich 6 südl. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts 10 30. Serrivomer sector S. Grmx 1 1 nördl. Atlant. Ozean trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz Vertikalnetz 3000 31. Gastrostamus bairdii Gill und Ryder 1200 32. Gonger mystax (Delar.) 1 trop. Atlant, Ozean Vertikalnetz 800 1 südl. Atlant, Ozean Horizontalnetz nachts 10 .'14. Tilurus eurvirostris (Strömmax) 24 trop. u. südl. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts 10 35. Leptocephalus mauritianus sp. n 2 Indischer Ozean Großes Aetz 20 36. Leptocephalus taeniodes sp. n 5 trop. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts 10 Pappenheim, Tiefseefische. 165 Art Zahl der Expl. Fundort Art des Fanges , Tiefe m 37. Leptocephalus oxycephalus sp. n 7 nürdl. . trop. u. südl.Atl. Öz. Horizontalnetz nachts 10 38. Leptocephalus brachycephalus sp. n. ... 3 südl. Atlant. Ozean Horizontalnetz nachts 10 5 trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 500-3000 1 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 41. Seopelopsis muUipunctatus A. Br. 1 Südl. Atlant. Ozean Horizontalnetz 10 42. Paralepis sphyraenoides Risso 1 südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 43. MyclopJium antarcticum (Gthr.) 1 | Indischer Ozean und l Antarktisches Eismeer Vertikalnetz tot auf Eisschollen 2500 44. Myctophum latematum S. Grmn 18 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 500-3000 45 Myctophum pterotum Alck 10 trop. Atlant. Ozean trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 46. Myctophum benoiti reinhardti (Ltkx.) 19 f Vertikalnetz [ Horizontalnetz nachts 1500-3000 10 47. Myclophum affine (Ltkx.) 4 trop. Atlant. Ozean Käscher, abends Oberfläche 48. Myctophum coccoi (Cocco) 1 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 49. Myclophum ramm forma integer A. Br. 1 - — — Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 50. Myctophum valdiviae A. Br 16 trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 800-3000 51. Lampadena chavesi (C'oll.) 1 — — trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 1 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 53. Diaphus vanhöffeni A. Br. sp. n. : ) . . . 2 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 54. Diaphus fulgens A. Br o O trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 1000-3000 55. Lampanyctus warmingi (Ltkn.) 5 nördl.. trop. u. südl. Atl. Oz. f Horizontalnetz nachts l Vertikalnetz 10 1200—1300 56. Lampanyctus procerum A. Br 2 südl. Atlant. Ozean [ gr. Netz, \ Vertikalnetz 10 3000 57. Lampanyctus elongatum (Costa) 6 trop. u. südl. Atlant. Ozean | Vertikalnetz { Horizontalnetz nachts 1000—3000 10 58. Lampanyctus gaussi A. Br. sp. n. l) .. 6 trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz nachts 1000-3000 59. Lampanyctus güntheri Goode & Bean 2 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 1900-3000 60. Lampanyctus oculeum (S. Grmn.) .... 2 trop. u. südl. Atlant. Ozean Vertikalnetz 1500-1900 61. Lampanyctus micropterum A. Br. 1 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 62. Lampanyctus nigrum Gthr 2 nörd. u. südl. Atlant. Ozean | Vertikalnetz \ Horizontalnetz nachts 1000 10 63. Lampanyctus tenuiforme A. Br 1 trop. Atlant. Ozean Vertikalnetz 3000 64. Lampanyctus gcmmijer Goode V (ujlLIBR ARY 276 Deutsche Südpolar-Expedition. Ästchen spaltet (vgl. Abbildung in Textfig. 5). Das keulige Leuchtorgan besitzt einen basalen Pigmentmantel etwa von der Form eines Eichelnäpfchens („cupula"). Der pigmentfreie Abschnitt trägt an seinem Ansatz und bis zur Spitze mehrere feine, gleichfalls unpigmentierte, fadenförmige Anhänge. Die 3 Ästchen des andern Zweiges tragen vor ihrem fadenförmigen Ende je ein pigment- loses Organ von der Form einer Doppelspindel, das mittelste Ästchen ein größeres mit basalem Pigmentmantel, welches in der Form an das Keulenorgan des andern Hauptastes erinnert (Text- figur 5), aber gleichfalls in mehrere spindelförmige Anhänge ausläuft. Fundort: Atlantischer Ozean unter 24° 41 ' n. Br. und 32° 21 ' w. L. am 16. Oktober 1903, nachts, an der Oberfläche mit Horizontalnetz gefangen. 20 m. Styloptlialmus. 16. St. paradox us A. Br. Von dieser merkwürdigen Form liegen 4 Exemplare vor, nämlich a) ein Exemplar von 11 mm Länge, am 14. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1900 m gefangen. Fundort: Atlantischer Ozean unter 14° 3' n. Br. und 19" 10' w. L.; b) ein Exemplar von 6 mm Länge, gefangen am 12. November 1901 mit Vertikalnetz über 3000 m. Fundort: Südlicher Atlantischer Ozean unter 35" 10' s. Br. und 2° 33' ö. L.; c) ein Exemplar von 18 mm Länge, gefangen 9. März 1903 mit Vertikalnetz über 400 m Tiefe. Fundort : Antarktisches Eismeer unter 64° 35' s. Br. und 85° 25' ö. L.; d) ein Exemplar von 4 mm Länge, gefangen am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Fundort : Nördlicher Atlantischer Ozean unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. Farn. Sternoptychidae. Ich folge hier, allerdings nur aus praktischen Gründen, dem Vorgange A. Brauers — op. cit. p. 69 — 122 — , wenn ich eine ganze Reihe höchst heterogener Gattungen unter diesem Familiennamen zusammenfasse. Es unterliegt für mich aber keinem Zweifel, daß diese „Fa- milie" in ihrer heutigen Ausdehnung über einen so mannigfach gestalteten Formenkreis ein bloßes Kunstprodukt darstellt: eine nähere Verwandtschaft von Gattungen wie Gonostoma, Cyclo- thone u. a. mit solchen Formen wie Argyropelecus, Sternoptyx und Verwandten muß jedenfalls erst näher begründet werden. Ich muß es mir indessen versagen, dieser Frage eine besondere Be- handlung zuteil werden zu lassen, die sie vom systematischen Standpunkt aus jedenfalls verdient. 17. Gonostoma spec. Zu dieser Gattung scheint ein kleines Exemplar von 25 mm Länge zu gehören, gefangen am 30. September 1903 mit Vertikalnetz über 800 m Tiefe. Fundort: Atlantischer Ozean unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. Pappenheim, Tiefseefisclie. j y j Cyclothone Goode & Beän. Von dieser Gattung liegt ein außerordentlich reiches, aber leider meist nicht gut erhaltenes Material an überdies meist jugendlichen Tieren vor. In Anordnung und Behandlung der Arten schließe ich mich ganz dem Vorgange A. Brauers — op. cit. p. 69/89 — an, dem ich auch die Be- stimmung eines ganz erheblichen Teiles des Materials verdanke. IS. C. signata S. Grmn. Es liegen im ganzen 76 Exemplare vor, die sich folgendermaßen auf die Fundorte verteilen: a) Nördlicher Atlantischer Ozean. a) 26. S e p t e m b er 1903: 8 Exemplare von 17—27 mm Länge, 25 Exemplare von 12 bis 17 mm, 4 Exemplare von 17 — 21 mm, 1 Exemplar von 13 mm, 1 Exemplar von 14 mm, 1 Exemplar von 23 mm, 2 Exemplare von 13 und 19 mm und 1 Exemplar von 27 mm Länge, gefangen unter 0" 46' n. Br. und 18° 59' w. L. mit Vertikalnetz über 3000 m. b) 30. September 1903: 9 Exemplare von 9 — 24 mm Länge, gefangen unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. mit Vertikalnetz über 1500 m. c) 9. Oktober 1903: 1 Exemplar von 11 mm Länge, gefangen unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. mit Vertikalnetz über 3000 m. b) Südlicher Atlantischer Ozean. a) 14. Oktober 1901: 12 Exemplare von 7 — 15 mm Länge, gefangen unter 14° 3' s. Br. und 19° 10' w. L. mit Vertikalnetz über 1900 m. b) 26. Oktober 1901: 8 Exemplare von 14 — 28 mm Länge, außerdem einige, deren Art- zugehörigkeit zweifelhaft bleibt, gefangen unter 26° 59' s. Br. und 17° 6' w. L. mit Vertikalnetz über 1390 m. c) 12. November 1901: 35 Exemplare von 12 — 29 mm Länge, gefangen unter 35° 10' s. Br. und 2° 33' ö. L. mit Vertikalnetz über 3000 m liefe. d) 10. September 1903: 3 Exemplare von 21 — 24 mm, 17 Exemplare von 9 — 19 mm. 4 Exemplare von 12 — 19 mm Länge, gefangen unter 8° 43' s. Br. und 11° 55' w. L. mit Vertikal- netz über 3000 m. Über die eigentümliche Art der Verteilung der jüngeren Fische auf die oberen, der älteren auf die tieferen Wasserschichten vgl. Dr. Joh. Hjort, Die Tiefsee -Expedition des „Michael Sars" nach dem Nordatlantik im Sommer 1910, in: Internationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie, 1911, Bd. IV, Heft 1—4. 19. C. signata alba A. Brauer. A. Brauer, op. cit. p. 80, Fig. 30. Nur in 3 Exemplaren von 12 — 14 mm Länge aus dem nördlichen Atlantischen Ozean vertreten. Fundort: 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L., 30. September 1903, 800 m, mit Vertikalnetz. •20. C. livida A. Br. A. Brauer, op. eit. p. 81/82. Im ganzen 18 Exemplare: Deutsche Südpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 23 178 Deutsche Südpolar-Expedition. A) Südlicher Atlantischer Ozean: a) 3 Exemplare von 27 — 37 mm Länge, gefangen am 12. November 1901 mit Vertikalnetz über 3000 m unter 35° 10' s. Br. und 2° 33' ö. L. b) 1 fast 6 cm langes Exemplar vom gleichen Datum. c) 6 kleine Exemplare, ebendaher, von denen die beiden jüngsten so hell sind, daß die Leucht- organe in der Laterallinie nicht zu erkennen sind. d) 1 Exemplar von 46 mm Länge, mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen unter 28° 54' s. Br. und 8° 5' w. L. am 14. August 1903. B) Nördlicher Atlantischer Ozean. e) 2 Exemplare von 18 und 19 mm Länge, mit Vertikalnetz über 500 m am 30. September 1903 unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. gefangen. f) 5 Exemplare, darunter 4 von 23 — 27 mm und 1 von 37 mm Länge, mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe am 9. Oktober 1903 unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w .L. gefangen, zusammen mit C. pallida und C. öbscura. 21. C. microdon Gthr. A. Brauer, op. cit. p. 82—84. Von dieser nach J. H jort 1 ) überall im nördlichen Atlantischen Ozean in Tiefen von 500 — 1500 m sehr verbreiteten Art liegen im ganzen 54 Exemplare von folgenden Fundorten vor: a) Südlicher Atlantischer Ozean. I. Aus dem Jahre 1901 : a) 1 Exemplar von 41 mm Länge, gefangen am 26. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1340 m unter 26° 59' s. Br. und 17° 6' w. L. b) 7 Exemplare von 20 — 28 mm Länge [systematische Zugehörigkeit bei 4 Exemplaren nicht ganz sicher], gefangen 12. November 1901 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe unter 35° 10' s. Br. und 2° 33' ö. L. c) 1 Exemplar von 47 mm Länge, vom gleichen Fundort und Datum. d) 4 Exemplare von 35 — 50 mm Länge, vom gleichen Fundort und Datum. e) 9 Exemplare von 14 — 30 mm Länge, vom gleichen Fundort und Datum. f) 3 Exemplare, 49, 60 und 62 mm lang, vom gleichen Fundort und Datum. IL Aus dem Jahre 1903: a) 1 Exemplar von 18 mm Länge, gefangen am 22. August 1903 mit Vertikalnetz in 1500 m Tiefe unter 24° 55' s. Br. und 1° 18' w. L. b) 2 Exemplare von 18 und 34 mm Länge, gefangen am 15. September 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe unter 7° 53' s. Br. und 14° 27' w. L. b) Nördlicher Atlantischer Ozean, a) 2 Exemplare von 51 mm Länge, gefangen zusammen mit solchen von C. livida und C. öb- scura am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. x) Jon. Hjort (op. cit.) weist nach, daß auch hier die jüngeren in viel höheren Schichten leben als die älteren Vertreter der Art. Pappenheim, Tiefseefische. 2 79 b) 24 Exemplare von 11 — 36 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe am gleichen Datum und Fimdort. 22. C. pallida A. Br. C. microäon pallida A. Brauer, op. cit. p. 84. Diese Form wird jetzt, wie bereits in einer früheren Arbeit von 1902 geschehen -- A. Brauer, Diagnosen von neuen Tiefseefischen, in: Zool. Anz. V, 25, Nr. 668 — , von dem Autor, einer münd- lichen Mitteilung zufolge, als selbständige Art angesehen. Es hegen 140 Exemplare vor. A) Südlicher Atlantischer Ozean. I. Aus dem Jahre 1901 : a) 2 Exemplare von 29 und 74 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz in 1900 m Tiefe, am 14. Oktober 1901 unter 14° 3' s. Br. und 19° 10' w. L. b) 7 Exemplare von 15 — 22 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz in 1000 m Tiefe am 17. Ok- tober 1901 imter 16° 54' s. Br. und 19° 47' w. L. c) 11 Exemplare von 18 — 22 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz in 800 m Tiefe am 19. Ok- tober 1901 unter 19° l' s. Br. und 20° 0' w. L. d) 2 Exemplare von 24 und 74 mm Länge, gefangen am 26. Oktober 1911 mit Vertikalnetz in 1340 m Tiefe unter 26° 59 ' s. Br. und 17° 6' w. L. Das große Exemplar halte ich für ein trächtiges Weibchen. e) 4 Exemplare von 15 — 34 mm Länge, gefangen am 5. November 1901 nachts mit Vertikal- netz in 1000 m Tiefe unter 32° 8' s. Br. und 8° 28' w. L. f) 6 Exemplare von 22 — 26 mm Länge, gefangen am 12. November 1901 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe unter 35° 10' s. Br. und 2° 33' ö. L. IL Aus dem Jahre 1903: a) 1 Exemplar von 36 mm Länge, gefangen am 22. August 1903 mit Vertikalnetz in 1500 m Tiefe unter 24° 55' s. Br. und 1° 18' w. L. b) 13 Exemplare von 13 — 31 mm Länge, gefangen am 10. September 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe, unter 8° 43' s. Br. und 11° 55' w. L. c) 1 Exemplar, 30 mm lang, gefangen am 13. September 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe unter 7° 53' s. Br. und 14° 27' w. L. B) Nördlicher Atlantischer Ozean. Nur aus dem Jahre 1903 : a) 2 Exemplare, 41 und 59 mm lang, gefangen am 26. September 1903 mit Vertikahietz in 3000 m Tiefe unter 0° 46' n. Br. und 18n 59' w. L. b) 3 Exemplare, 11 — 17 mm lang, vom gleichen Datum und Fundort. c) 1 Exemplar von 28 mm Länge, ebendaher. d) 5 Exemplare von 21 — 34 mm Länge, desgleichen. e) 3 Exemplare von 21 — 27 mm Länge, gefangen am 30. September 1903 mit Vertikalnetz in 1500 m Tiefe unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. f ) 40 Exemplare von 12 — 37 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz in 800 m Tiefe, zusammen mit C. acclinidens, am gleichen Fundort und Datum. 23* IgO Deutsche Südpolar-Expedition. g) 18 Exemplare von 10 — 31 mm Länge, gefangen am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. h) 1 Exemplar von 36 mm Länge, gefangen unter gleichem Datum zusammen mit C. acclinidens mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe am gleichen Fundort. i) 6 Exemplare von 20 — 35 mm Länge, vom gleichen Fundort und Datum, zusammen mit C. livida erbeutet. k) 14 Exemplare von 13 — 28 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe am 20. Ok- tober 1903 unter 28° 42' n. B.r und 34° 33' w. L. 23. C. acclinidens Grmn. Vgl. A. Brauer, op. cit. p. 85—87. Im ganzen 70 Exemplare, davon: A. aus dem Jahre 1901 liegt von dieser Art nur ein einziges Exemplar von 37 mm Länge vor, gefangen am 12. November 1901 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe. Fundort : Südatlantischer Ozean unter 35n 10' s. Br. und 2n 33' ö. L. B. a u s d e m Jahre 1903 I. Südatlantischer Ozean: a) 1 Exemplar von 30 mm Länge, gefangen am 2-J. August 1903 mit Vertikalnetz in 1500 m Tiefe, unter 24° 55' s. Br. und 1° 18' w. L. b) 1 Exemplar von 14 mm Länge, gefangen am 10. September 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe, unter 8° 43' s. Br. und 11° 55' w. L. c) 3 Exemplare von 13 — 22 mm Länge, vom gleichen Fundort und Datum. IL Nordatlantischer Ozean: a) 3 Exemplare von 17, 19 und 22 mm Länge, gefangen am 26. September 1903 mit Vertikal- netz in 3000 m Tiefe unter 0n 46' n. Br. und 18" 59' w. L. b) 4 Exemplare von 30 — 35 mm Länge, gefangen am gleichen Datum und Fundort . c) 4 Exemplare von 30 — 37 mm Länge, desgleichen. d) 1 Exemplar von 28 mm Länge, desgleichen. e) 14 Exemplare von 13 — 23 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz in 500 m Tiefe am 30. Sep- tember 1903 unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. f) 1 Exemplar von 13 mm Länge, vom gleichen Fundort und Datum, aber in 800 m Tiefe mit Vertikalnetz erbeutet. g) 1 Exemplar von 13 mm Länge, ebendaher am gleichen Datum, aber in 1500 m Tiefe, mit Vertikalnetz gefangen. h) 26 Exemplare von 18 — 36 mm Länge, ebendaher und vom gleichen Datum, in 1500 m Tiefe gefangen. i) 6 Exemplare von 25 — 34 mm Länge, vom gleichen Fundort und Datum, in 800 m Tiefe mit Vertikalnetz gefangen. k) 4 Exemplare von 33 — 35 mm Länge, gefangen am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. Paitenheim, Tiefseefische. ^ 8 1 24. C. obscura A. Rr. A. Brauer, op. cit. p. 88/89. Diese Art ist nur spärlich vertreten, im ganzen durch 3 Exemplare, nämlich: a) 1 Exemplar von 46 mm Länge, gefangen am 26. September 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. b) 1 Exemplar von 53 mm Länge, ebendaher unterm gleichen Datum. c) 1 Exemplar von 42 mm Länge, gefangen zusammen mit microdon und livida am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. Vinciguerria. 25. V. lucetia S. Gemn. Die Art ist reichlich von verschiedenen Fundorten aus dem tropischen und südlichen Atlanti- schen Ozean vertreten. a) 2 Exemplare. 14 und 17 mm lang, gefangen mit Vertikalnetz über 1330 m Tiefe am 1. Ok- tober 1901. Südatlantischer Ozean unter 0° 6' s. Br. und 18° 18' w. L. b) 1 Exemplar von 16 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe am 12. No- vember 1901. Südatlantischer Ozean, unter 35° 10' s. Br. und 2° 33' ö. L. c) 20 Exemplare von 11 — 20 mm Länge, gefangen mit Horizontalnetz in 10 m Tiefe am 23. Sep- tember 1903. Nördlicher Atlantischer Ozean, unter 0° 29' n. Br. und 18° 57' w. L. d) 13 Exemplare von 9 — 24 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe am 26. September 1903. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 0n 46' n. Br. und 18° 59' w. L. Bei dem großen Exemplar von 24 mm Länge liegen in der lateralen Beihe zwischen V. und A, 11 Leuchtorgane -- wie Garman — nicht 9 — wie Brauer angibt. Vermutlich sind die Exem- plare mit 9 noch nicht erwachsen gewesen. — Vgl. hierzu Brauer, op. cit. p. 98. e) 2 Exemplare, 14 und 27 mm lang, gefangen mit Vertikalnetz über 1500 m Tiefe am 30. Sep- tember 1903. An dem kleinen Exemplar sind in der lateralen Reihe zwischen V. und A. nur 8 Organe deutlich aber noch 3 angelegt. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. f ) 2 Exemplare von 13 und 16 mm Länge, gefangen am 31. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 800—1500 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 5° 27' n. Br. und 21" 41' w. L. Bei mehreren Exemplaren, darunter einigen jugendlichen, war keine Artbestimmung möglich. Es liegen vor: a) 1 Exemplar, 17 mm lang, gefangen mit Horizontalnetz in 10 m Tiefe am 20. September 1903 nachts. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 0° 12' n. Br. und 16° 39' w. L. b) 4 Exemplare von 12,5 — 14 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe am 26. September 1903. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. c) 5 Exemplare von 7 — 12 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz über 500 m Tiefe am 30. Sep- tember 1903. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. d) 1 jugendliches Exemplar von 7 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe am 9. Oktober 1903. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. 182 Deutsche Siidpolar-Expedition. e) 1 Exemplar von 17 mm Länge gefangen mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe am 20. Ok- tober 1903. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 28° 42' n. Br. und 34° 33' w. L. Valenciennellus. Jordan & Evermaxn, The Fishes of North and Middle America, I, Waslüngton 1896, p. 577,/578. 26. V. tripimctulatus Esmark. Esmark, in Forhandl. Vidensk. Selskab. Christiania, 1870, p. 488. Ich trage kein Bedenken, ein leidlich gut erhaltenes Exemplar von 22 mm Länge (ohne Schwanz- flosse gemessen) zu dieser Art zu stellen. Zwar ist seine Rückenflosse nicht so lang, wie sie Lütken a) abbildet. Indessen kann diese scheinbare Abweichung auf einer Ungenauigkeit der LÜTKENschen Zeichnung beruhen — die schon Brauer op. cit. p. 100/101 vermutet — um so mehr, als bei meinem Exemplar in der Gegend des Hinterendes der Rückenflosse - - nach LüTKENscher Auffassung — eine zweite [ob durch Einreißen nur scheinbar?] strahlige ., Fettflosse" sitzt, ähnlich wie sie Brauer — op. cit. Textfig. 42 — abbildet. Jedenfalls stimmen Bau und Verteilung der zahlreichen Leucht- organe bis in Einzelheiten zu der Beschreibung und Abbildung bei Lütken. Ich finde vor den Bauchflossen bis zum Schultergürtel 4 Paar 2); hinter den Brustflossen in der oberen Reihe 5 Paar, in der unteren Reihe bis zu den Bauchflossen 16 Paar; zwischen den Bauchflossen und dem Ansatz der Afterflosse jederseits ein Polster mit 5 Organen; an der Bauchkante jederseits 5 Polster, die aus folgender Anzahl von Leuchtorganen bestehen: 3, 3, 3, 3, 4, während Lütken schreibt 3, 3, 3, 2, 4, also fast genau übereinstimmend. Auf der Kiemenhaut zähle ich 6 Organe jederseits, während Lütken nur 5 zählt. Pigmentflecken sehe ich nirgends auf der überall schuppenlosen Haut. Fundort : Südlicher Atlantischer Ozean, unter 32° 8' s. Br. und 8° 28' w. L. — Gefangen am 5. November 1901 nachts mit Vertikalnetz über 500 m Tiefe. Ein zweites, schlechter erhaltenes Exemplar von 17 mm Länge wurde am gleichen Ort und Tag, aber über 1000 m Tiefe, in derselben Weise erbeutet. Argyropelecus Cocco. 26. A. heniigyimuis Cocco. Von dieser fast über den ganzen Atlantischen Ozean verbreiteten Art liegen vor: a) 7 Exemplare, 7 — 10 und 12 mm lang, gefangen am 11. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1200 m Tiefe. Tropischer Atlantischer Ozean unter 11° 19' s. Br. und 18° 34' w. L. b) 2 Stück, 24 und 23 mm lang (von der Schnauzenspitze bis zur Mitte der Wurzel der Schwanz- flosse gemessen, vgl. A. Brauer, op. cit. p. 117), gefangen am 16. November 1901 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Südatlantischer Ozean unter 35° 39' s. Br. und 8° 16' ö. L. c) Wahrscheinlich hierzu gehörig sind 2 kleine Exemplare von 11 und 14 mm Länge, gefangen am 5. November 1901 mit Vertikalnetz über 1000 m Tiefe. Südatlantischer Ozean unter 32° 8' s. Br. und 8° 28' w. L. x) Spolia Atlantica. Scopelini Musei Zoologie! Universitatis Hauniensis. Bidrag til Kunskab om det aabne Havs Laxesild eller Scopeliner p. 49/50, Taf. I, Fig. 6. Kopenhagen 1892. 2) 2 davor liegende Paare sind vom Kiemendeckel verdeckt; daher hat Lütken diese augenscheinlich übersehen. Pappenheim, Tiefseefische. 183 d) 5 jugendliche Exemplare von 5 — 8 mm Länge, gefangen am 26. September 1903 mit Vertikal - netz über 3000 m Tiefe. Tropischer Atlantischer Ozean unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. c) 3 Exemplare von 6 — 9 mm Länge, gefangen am 30. September 1903 mit Vertikalnetz über 1500 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 5° 27' n. Br. und 21" 41' w. L. f ) 8 Exemplare, 5 — 8 mm lang, gefangen am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. Vermutlich gehört zu dieser Gattung auch ein am 4. September 1903 mit dem Vertikalnetz in 2000 m Tiefe gefangener Fisch von 6 mm Länge. Südlicher Atlantischer Ozean unter 12° 11' s. Br. und 6° 16' w. L. Über die Art der Verbreitung dieser Art gibt J. Hjort - - „Michael Sars" 1911 (op. cit. ) an, daß eine „mittlere" Schicht von etwa 300 m Tiefe das Verbreitungszentrum darstellt. Unsicher ist die Zugehörigkeit zu A. hemigymnus bei folgenden Fischen, die entweder zu jugend- lich oder schlecht konserviert sind: a) 1 Exemplar von 1 Omni Länge, am 22. Oktober 1901 mit großem Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen. Südlicher Atlantischer Ozean unter 23° 33' s. Br. und 20° 51' w. L. b) 1 Exemplar von 13 mm Länge, gefangen am 12. November 1901 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 35° 10 ' s. Br. und 2° 33' ö. L. c) 3 Exemplare von 5 — 9 mm Länge, gefangen am 10. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 8° 43' s. Br. und 11° 55' w. L. d) 4 Exemplare von 7—14 mm Länge, gefangen am 26. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. e) 1 Exemplar von 9,5 mm Länge, gefangen am 20. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 28° 42' n. Br. und 34° 33' w. L. Sternoptyx. 28. St. dlaphaua Herm. Diese Art ist von folgenden Fundorten vertreten: a) 1 Exemplar, 18 mm lang, gefangen am 11. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1200 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 11" 19' s. Br. und 18° 34' w. L. b) 1 Exemplar, 29 mm lang, gefangen am 14. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1900 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 14° 3' s. Br. und 19° 10' w. L. c) 1 Exemplar, 12 mm lang, gefangen am 22. Oktober 1901, mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 23° 33' s. Br. und 20° 51' w. L. d) 2 Exemplare, beide etwa 7 mm lang, gefangen am 4. September 1903 mit großem Netz über 2000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 12° 11' s. Br. und 6° 16' w. L. e) 1 Exemplar von 9 mm Länge, gefangen am 6. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 10° 6' s. Br. und 7° 31' w. L. f) 5 Exemplare, die größten 28 und 22, die 3 kleinsten 6—9 mm lang, gefangen am 26. Sep- tember 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. 184 Deutsche Siidpolar-Expedition. g) 4 Exemplare, davon das kleinste nur 6,5 mm, die andern 10—13 mm lang, gefangen am 30. September 1903 mit Vertikalnetz über 1500 m Tiefe. Nördlicher Atlantiseber Ozean unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. Wahrscheinlich vom gleichen Fundort und Datum ist ein kleines Exemplar von 6,5 mm Länge. h) 9 Exemplare, davon 7 nur 4 — 8 mm, 2 je 14 und 18 mm lang, wurden am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 17°28'n. Br. und 29° 42' w. L. Unterordnung Apodes. Von dieser Unterordnung liegt ein größeres Material, namentlich an Larven, vor. Es empfiehlt sich, diese gesondert von den Volltieren zu behandeln, da es bei der augenblicklichen Kenntnis der Apodenlarven nicht möglich ist. sie mit einiger Sicherheit auf bestimmte Gattungen, ja selbst nur Familien zu beziehen, und es daher angebracht erscheint, sie mit besonderen, teilweise sogar neuen Namen zu belegen. Es soll ausdrücklich betont werden, daß diesen Namen nur ein provisorischer Wert zukommt und sie ohne weiteres in die Synonymie zu verweisen sind, sobald die Zugehörigkeit der Larven zu einer schon bekannten Apoden-Art nachgewiesen wird. Darüber kann aber, wie die Erfahrung, z. B. beim Aal, gezeigt hat, geraume Zeit verstreichen, so daß die einstweilige besondere Benennung der Larven aus praktischen Gründen durchaus geboten ist. Textfigur G. Kopf von Neniichthys. Bezeichnungen: 1. Nasenloch. 2. Auge. 3. lobus olfactorius. 4. corpus striatum. 5. epiphysis. G. Mittel- hirn. 7. Ilinterhim. A. Volltiere. Farn. Nemichthyidae. Nemichtliys. 29. N. scolopaceus Rich. (Tafel X, Figur 4.) Hierzu gehören 6 Exemplare, die neben der für die Art charakteristischen, schnabelförmigen Kieferverlängerung (siehe Taf. X, Fig. 4, 4 a) in fast schema- ti scher Weise den Übergang der Larven- in die Vollform erkennen lassen. Das best erhaltene Stück von 54 cm Länge, in Formalin konserviert, zeigt sehr schön die allmähliche, von vorn nach hinten vorschreitende Entwicklung der segmen- talen Seitenmuskulatur (vgl. Taf. X, Fig. 4). Da ferner die Schädelkapsel noch nicht überall verknöchert ist, sondern zum Teil noch aus durchsichtigem Knorpel besteht, so sieht man bei diesem und besser noch bei den in Alkohol konservierten älteren Exemplaren bei der Ansicht auf den Kopf von oben das Gehirn in situ durchschimmern mid kann ohne weiteres die einzelnen Hirn- regionen unterscheiden, ferner im Gebiete des Vorderhirns die Epiphyse, Corpora striata u. a. (vgl. Textfigur 6). Über die Lage des Afters möchte ich bemerken, daß auch schon bei den noch jüngeren Formen derselbe durchaus vorn, im Kopfteil, liegt, etwa in 1% Kopflängen Abstand von der Kiemenspalte, also ganz andere Verhältnisse zeigt, wie sie sich bei den Pappenheim, Tiefseefische. Ig5 weiter unten beschriebenen Tilurus- und Leptocephulus -Larven finden. Dagegen zeigt sich bereits in diesen Stadien deutlich eine rücklaufende Darmschlinge. Es handelt sich hier also keinesfalls um eine bloße Verkürzung des Darmrohres bei fortschreitender Entwicklung und eine erst dadurch bewirkte allmähliche Vorwärtsschiebung des Afters, wie es Roule 1) bei seinem fälschlich für eine Nemichthys -Larve angesprochenen Tilurus vermutet, sondern vielmehr um eine durchaus ursprüng- liche Lage der Afteröffnung am Kopfteil, ein Verhalten, an dem der größte Teil des Darmes auf keinem Stadium irgendwie teilnimmt. Sehr früh wird auch an der Larve die definitive Seitenlinie sichtbar. Fundort: Südlicher Atlantischer Ozean unter 80° 21' s. Br. und 14° 2' w. L., am 31. Ok- tober 1901 nachts in 10 m Tiefe mittels großen Netzes erbeutet. Körperlängen: 300, 428, 450, 490, 535 und 540 mm. Serrivomer. 30. S. sector S. Grmn. Vgl. A. Brauer, op. cit. 132/133. In einem 14,2 cm langen Exemplar aus dem nördlichen Atlantischen Ozean vertreten. Es wurde am 20. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe erbeutet. Der Fundort liegt unter 28° 42' n. Br. und 34° 33' w. L. Farn. Saccopharyngidae. Gastrostomus. Gill (Th.) and Kyder (J. A.), Diagnoses of new genera of Nemichtyoid cels, in Proceed. U. S. Nat. Museum VI, 1884, Washington. — Macropkarynx, A. Brauer, op. cit. p. 134/135. Ausführlicheres über die Literatur und Synonymie der Gattung bei E. Zugmayer, „Poissons provenant des campagnes du yacht Princesse Alice (1901—1910)" in „Resultats des Campagnes Scientifiques aeeomplies sur son yacht par Albert Ier, fasc. XXXV, Monaco 1911, 4°, p. 88. — Hierin auch eine Abbildung des Kopfskeletts Taf. IV, Fig. 3 d. 31. G. bairdii Gill & Ryder. (Literatur siehe bei Zugmayer, op. cit. p. 88). Von dieser Art hegt mir ein mäßig erhaltenes Exemplar von 14,3 cm Körperlänge vor, gefangen am 11. Oktober 1901 mittels Vertikalnetzes über 1200 m Tiefe im tropischen Atlantischen Ozean unter 11° 19' s. Br. und 18° 34' w. L. 2). Es gelingt mir ebensowenig, etwas von einer Brustflosse zu erkennen wie von der Schwanzflosse. Ersteres mag darauf zurückzuführen sein, daß mein Exemplar in derGegend des Ansatzes der Wirbel- säule an den Schädel Verletzungen (Risse der Membran pp.) zeigt; dagegen ist es am Schwanz anscheinend un verletzt; entweder sind also die Flossenstrahlen des C. noch nicht angelegt oder noch zu wenig entwickelt oder nicht mehr erhalten. x) L. Roule, Notice prcliminaire sur la description et l'identincation d'une larve leptocephalienne appartenant au type Oxystomus Raf. (Tilurus Köll.). Bull. Institut Oceanographique, Monaco 1910, no. 171, p. 7. Die Arbeit läßt vor allem eine Abbildung vermissen. Über die neueste Arbeit desselben siehe Autors weiter unten. 2) Über die relativ weite Verbreitung auch dieser Gattung vgl. J. Hjort, „Michael Sars" 1911 [zitiert oben bei Cyclo- tlwne microdon]. Deutsche SUdpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 24 lg 6 Deutsche Südpolar-Expedition. In der Körperform, namentlich im Ansatz des Körpers an den Kopf, ähnelt es sehr der Ab- bildung auf Tafel IV, Fig. 3a bei Zugmayer (s. o.). Das rätselhafte Organ an der Schwanzspitze (vgl. Zugmayer), p. 91 — 92 ist deutlich erkennbar. B. Leptocephalide Larven. Unter dieser allgemeinen Bezeichnung fasse ich eine größere Anzahl ziemlich verschieden gestalteter Larven zusammen, die eine mehr oder weniger große Ähnlichkeit mit der bekannten Larvenform von Anguilla und Conger zeigen, für die sich der Name „Leptocephalus" eingebürgert hat. Da aber die mir vorliegenden Larven erhebliche Unterschiede unter sich und damit auch gegen den eigentlichen Leptocephalus darbieten, so erscheint es mir ratsam, Roule (s. u. ) zu folgen und diesem Umstand auch in der Benennung der verschiedenen Formen Ausdruck zu geben. Indem ich also alle hierher gehörigen Larvenformen unter der allgemeinen Bezeichnung „Leptocephalide Larven" zusammenfasse, schränke ich anderseits den althergebrachten Gattungsnamen Lepto- cephalus auf solche Formen ein, deren Körper, wie bei der bekannten Larve von Anguilla und Conger, stets einen kurzen Schwanzteil und eine deutlich strahlige Schwanzflosse besitzt und bei denen der After in der unmittelbaren Nähe des hinteren Körperendes liegt, während die Formen mit langem, fadenförmigem Schwanz, aber stets ohne strahlige Schwanzflosse und mit einem weiter nach vorn gerückten After in Anlehnung an A. Kölliker („Weitere Bemerkun- gen über die Helmichthyiden", in: Verhandlungen d. Physika]. -Medizin. Gesellschaft in Würzburg, IV. Bd., 1854, p. 100) als Tilurus unterschieden werden sollen 1). Für einen Rückschritt dagegen halte ich die Deduktionen S. Garmans 2), der — lediglich aus nomenklatorischen Prioritätsrück- sichten — den Namen LeptocepJialus für Larven ganz streichen und durch die Benennung „Ato- pichthys" ersetzen will, ohne aber den Versuch zu machen, der darin von ihm zusammengeworfenen Formenfülle irgendwie gerecht zu werden. Zu ähnlichen systematischen Anschauungen ist bereits vor einiger Zeit L. Roule 3) gelangt. Es freut mich besonders, in der Auflösung des alten Sammelnamens ,, Leptocephalus1' mit ihm ganz übereinstimmen zu können, und ich schließe mich seiner Unterscheidung neuer Gattungen innerhalb seiner Gruppe ,,larves tiluriennes" durchaus an. Die von ihm beschriebene Bildung einer sekun- dären Schwanzflosse nach Abwerfen des ursprünglichen Schwanzteils bei seinem echten Tilurus s. str. ist aber sehr auffallend und erfährt hoffentlich bald eine noch eingehendere Darstellung, als ich sie auch in seinem letzten, sehr genaue anatomische Daten bringen- den Werke finde. Biologisch erscheint mir bemerkenswert, daß alle diese Larven trotz ihrer morphologi- schen Verschiedenheiten und ihrer systematischen NichtZusammengehörigkeit in förmlichen, bunt *) von t(Xo;, Faser, Härchen, und oipa, Schwanz. 2) Reports on a exploration off the west coasts of Mexico, Central and South America, and off the Galapagos Islands etc., in Memoirs of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College vol. XXIV, Cambridge ü. S. A. 1899, p. 325. 3) L. Roule, Sur quelques larves de Poissons apodes, in Comptes rendus hebdomaires des seances de racademie des sciences Bd. 153, Paris 1911, p. 732—735, und desselben: Etüde sur les formes larvaires Tiluriennes de Poissoxs Apodes, recueillis par le „Thor1' in: Annales de l'Institut ocöanographique (Fondation Albert Ier, Prince de Monaco) Tome VI, fasc. 2, 1913. Ich gelangte erst beim Abschluß meiner Arbeit zur Kenntnis dieser namentlich die anatomische Seile der Frage klärenden Arbeit. Pappenheim, Tiefseefische. | s 7 durcheinandergewürfelten „Schwärmen" vorkommen, wie es die Fänge Vanhöffens einwandfrei beweisen. Auffallend ist, daß die von Studer [Die Forschungsreise S. M. S. Gazelle, III. Bd., Zoo- logie, p. 296; Berlin 1889] behauptete Leuchtfähigkeit des „ganzen Körpers" von keinem späteren Beobachter wiedergesehen wurde, auch nicht von Vanhöffen. Conger. 32. Conger mystax (Delar) .' Hierzu glaube ich mit ziemlicher Sicherheit einen echten Leptocephalus von 22 mm Körper- länge beziehen zu können, der am 19. Oktober 1901 im Vertikalnetz über 800 m Tiefe gefangen wurde. Der Fundort liegt unter 19° 1' s. Br. und 20° 0' w. L. im tropischen Atlantischen Ozean. Die Larve zeigt deutlich den starken Fangzahn („grasping tooth", J. Schmidt) j) jederseits, dahinter je 3 Zähne. Die Brustflossen sind bereits deutlich entwickelt; ob eine Schwanzflosse gleich- falls schon ausgebildet ist, oder ob hier Fetzen des membranösen Flossensaumes eine solche nur vortäuschen, muß ich unentschieden lassen. Muskelsegmente zähle ich 112 — 120 vor dem After, 60 im Schwanzteil, was im ganzen etwa 160 betragen würde, ähnlich wie es Joh. Schmidt — op. cit. — angibt. Tilurella Roule. 33. T. gaussitina sp. n. Taf. X, Fig. 3 u. 3 a2). Nat. Gr. Etwa 260 präanale Myomeren. Schwanz mißt ein Drittel der Körperlänge; eine strahlige, sich bis auf den Schwanzfaden erstreckende Rücken- imd Afterflosse vorhanden. Über das Vorhandensein von Zähnen kann ich keine Angaben machen, da ich auch bei An- wendung einer Zeiss sehen Binokularlupe keine zu erkennen vermag. Jedenfalls müssen sie außer- ordentlich klein sein, oder sie sind durch die Formalinkonservierung (Ameisensäure!) aufgelöst. Ein einziges, in Formalin konserviertes Exemplar von 35,5 cm Länge am 31. Oktober 1901 nachts in 10 m Tiefe mit großem Netz gefangen. Fundort : Südlicher Atlantischer Ozean unter 30° 21' s. Br. und 14" 2' w. L. Tilurus Kölliker [nee. Kauf!]. KÖLLIKER, OJ). cit. p. 100. Da die Diagnose Kolli kers von Kaups Übersetzer mehrfach total mißverstanden worden ist — vgl. dessen Arbeit: Catalogue of Apodal Fishes, in the Collection of the British Museum, London 1856, p. 1443), 145 — lasse ich sie hier nochmals folgen: „Familie Helmiehthyiden. Körper seitlich zusammengedrückt, ganz dünn, bandförmig, hinten in einem langen, dünnen Faden aus- laufend. Brustflossen sehr klein, Bauchflossen fehlen, ebenso die Afterflosse 1) Jon. Schmidt, On the identification of Muraenoid larvae in their early („Preleptocephaline") Stage. W i t h 1 p 1 a t e. — Middelelser fra kommissionen for havundersogelser. Ser. Fisheri. Bd. IV, Kopenhagen 1913). 2) Da der Kopf der in Fig. 3 auf Taf. X dargestellten Larve sich beim Photographieren etwas aus der Horizontalebene herausgedreht hat, wurde er, diesmal in natürlicher Größe, in Fig. 3 a nochmals zur Darstellung gebracht, 3) Um nur ein krasses Beispiel zu nennen, genügt die Zitierung einer Angabe von „Professor Stummeln" über die Pectoralen von Hyoprorus (p. 144). Dieser Gelehrte dürfte seine Existenz nur verkümmerten Pectoralflossen [„Stummeln"] verdanken. 24* 188 Deutsche Südpolar-Expedition. und Schwanzflosse, wogegen die Rückenflosse durch einen häutigen Saum ohne Strahlen ersetzt ist. After weit hinten, kurz vor dem Anfang des fadenförmigen Schwanzes. Kiemen- spalten groß, bis an die Kehle reichend und fast zusammenfließend. Kopf klein, Augen eher klein, Unter- und Oberkiefer mit einer Reihe spitzer Zähne besetzt, Unter- kiefer etwas länger als der Oberkiefer. Blut farblos." 34. T. curvirostris Sxrömman. Taf. IX, Fig. 4 u. 4 a, X, Fig. 1 und Textfigur 7. Leptocephalus curvirostris Strömmax in: Leptocephalids in the TJniversity Zoological Museum at Upsala, Upsala 189G, p. 41, Taf. V, Fig. 1 u. 2. Auf diese, allerdings recht unvollständig beschriebene — Segmentzahl ? — und noch mangel- hafter abgebildete Art — vgl. Strömmans Taf. V, Fig. 1 u. 2 -- beziehe ich eine ziemliche Anzahl im Oktober der Jahre 1901 und 1903 im Atlantischen Ozean erbeuteter und zum großen Teil recht gut erhaltener Larven (Formalinkonservierung). Die Figuren auf Taf. IX und X können zur Ergänzung der STRÖMMANSchen Skizze — Taf. V, Fig. 1 u. 2 — dienen. Die Myomerenzahl kann ich auf Grund Textfigur 7. Kopf von Tilurus curvirostris. meiner Zählungen auf etwa 450 — 500 angeben. Die Lage des Afters schwankt ungefähr vom 344. bis zum 360. Segment, so daß etwa 100 — 140 Myomeren auf den fadenförmigen Schwanzteil ent- fallen. Dementsprechend kann man lang- und kurzschwänzige Formen unterscheiden (vgl. die Figuren 4 auf Taf. IX und 1 auf Taf. X), die aber sonst übereinzustimmen scheinen. Abweichend von Strömmans Abbildung zeigt die überwiegende Mehrzahl meiner Exemplare erst ein Nasenloch jederseits ausgebildet; doch sehe ich bei einem der größten, in Alkohol aufbewahrten Exemplare das zweite, hintere Nasenloch bereits durchgebrochen, ganz wie es Strömman zeichnet. Über die Ausbildung der Brustflossen konnte ich auf Grund meines Materials zu keiner Klarheit gelangen. Die Fänge verteilen sich in folgender Weise auf die Jahre 1901 und 1903: 1901: 31. Oktober, nachts, Horizontalnetz, 10 m. 6 Exemplare, teils in Alkohol, teils in Formalin konserviert, von 21,5 — 30,7 cm Länge. Südlicher Atlantischer Ozean unter 30° 21' s. Br. und 14° 2' w. L. 1903: 23. September, mit Horizontalnetz, 10 m, Atlantischer Ozean, 0° 29' n. Br. und 18° 57' w. L.: 3 Exemplare von 14,8, 19,3 und 22,1 cm Länge. Pappenheim, Tiefseefische. 189 7. Oktober, 40 m, nachts, Horizontalnetz: ein Exemplar von 31,7 cm Länge. Tropischer Atlan- tischer Ozean unter 15° 6' n. Br. und 27° 44' w. L. 16. Oktober, nachts, Horizontalnetz, Atlantischer Ozean 24° 41' n. Br. und 32° 21' w. L. : 14 Exemplare von 9,0 — 37,8 cm Länge. Diese Tilurus-Avt scheint also eine weite Verbreitung zu besitzen. Der zugehörige Apode dürfte vielleicht auch über ein großes Gebiet verbreitet sein. Leptocephalus [s. str.]. 35. L. mauritianus sp. n. Tafel X, Figur 2, und Textfigur 8. 140 — 145 Myomeren; After ungefähr auf dem 130. — 135. Myomer. Eine deutliche Schwanz- flosse vorhanden. Bezahnung deutlich sichtbar (Textfigur). a) Kopfteil. b) Kürpermitte. c) Schwanz. Testfigur 8. Leptocephalus mauritianus. 2 Exemplare von 14,5 und 11,5 cm Länge, sehr gut erhalten (Formalinkonservierung). Fundort : Indischer Ozean, 14. Mai 1903, südlich von Mauritius unter 25° 0' s. Br. und 57° 7' ö. L. Die Art scheint dem von J. Schmidt — Contribution to the biology of some North Atlantic species of eels, in Vidensk. Meddel. Naturhist. Foren. Kobenhavn Bd. 64, 15, 3, 1912, 8° — in Fig. 5 abgebildeten und als „Conger (Congromuraena) bcdearicus äff. = Leptocephalus eckmanni Ström man" bezeichneten Exemplar nahezustehen. Die Gattung Congromuraena ist bekanntlich an der indischen Küste durch Congromuraena anago (Schl.) vertreten, vgl. F. Day, The Fauna of British India etc. Fishes vol. I, p. 88/89, 8°, London und Berlin 1889, zu dem die vorliegenden Larven gehören könnten. 190 Deutsche Siidpolar-Expedition. 36. Leptocephalus taeuiodes1) sp. n. Tafel IX, Figur 2 und 2 a. Myomerenzahl etwa 160 — 165, davon ungefähr 150 vor der Afteröffnung. In der Gegend des 50. Myomers ein (nicht immer deutlicher) dunkler Pigmentfleck, der sich ungefähr über 5 Myomeren erstreckt. Beide Kiefer mit jederseits 10 — 12 kräftigen Zähnen. Es hegen 5 Exemplare vor, und zwar: a) 3 Exemplare in Formalin, 18,0, 19,7 und 21,2 cm lang, gefangen mittels Horizontalnetzes (10 m) am 20. September 1903 nachts auf 0ft 12' n. Br. und 16n 39' w. L. b) 1 Exemplar in Alkohol, 18,7 cm lang, vom gleichen Fundort. c) 1 Exemplar in Alkohol, 16,1 cm lang, vom 23. September 1903, Horizontalnetz 10 m, nachts auf 0" 29' n. Br. und 18° 57' w. L. gefangen. Bei sämtlichen Exemplaren hat sich, wahrscheinlich erst bei der Konservierung, der Darm abgelöst und hängt, nur in der Herzgegend und am After mit dem übrigen Körper verbunden, frei an der Bauchseite. Ich vermute, daß die in Formalin und Alkohol eintretende ungleiche Kon- traktion der Muskulatur das Durchreißen der ventralen Bindegewebsstränge verursacht hat. 37. L. oxycephalus sp. n. Tafel IX, Figur 3 und 5. Myomerenzahl etwa 220 — 230, davon 180 — 190 präanal. Kopf niedrig. Schwanzflosse normal. Darm am Ende seines ersten Viertels2) mit beginnender (?) Leberanlage. An gut konserviertem Material liegen im ganzen 7 erwachsene Exemplare vor, davon a) aus dem Jahre 1901: 5 Exemplare von 17,8 — 19,7 cm Länge, teils in Alkohol, teils in Formalin konserviert. Von letzteren ist ein Exemplar von 18,5 cm photographiert und hat als Type der Art zu gelten. Fundort: Südlicher Atlantischer Ozean unter 30" 21' s. Br. und 14° 2' w. L. am 31. Ok- tober nachts mittels großen Netzes in 10 m Tiefe gefangen. Schlecht konserviert liegen noch etwa ein Dutzend weiterer Exemplare von der gleichen Größe • und kleiner in Alkohol vor. b) aus dem Jahre 1903 : In Formalin konserviert und gut erhalten: 2 Exemplare, 17,7 und 19,3 cm lang, am 16. Ok- tober unter 24° 41' n. Br. und 32° 21' w. L. mit Horizontalnetz gefangen. Hierzu gehört noch ein schwanzloses Kopfstück. Hierzu gehören wahrscheinlich größtenteils noch 22 jüngere Larven von 10 — 14 cm Länge, xn Alkohol konserviert, aber sehr schlecht erhalten, vom 23. September 1903, d. h. unter 0n 29' n. Br. und 18° 57' w. L. gefangen [Horizontalnetz 10 m]. Ferner stelle ich hierzu 6 in Alkohol konservierte Exemplare von 6 — 10 und 1 von 17,3 cm Länge, gefangen am 14. Mai 1903 mit Horizontalnetz in 20 m Tiefe. Indischer Ozean unter 25° 0' s. Br. und 57° 7' ö. L. Der Fundort ist der gleiche wie bei L. mauritianus. x) Wegen seiner hohen, fast bandförmigen (ratvfa, taenia, Band) Gestalt so genannt. 2) Etwa in der Nähe des 30. Myomers. Pappenheim, Tiefseefische. \9\ 38. L. brachycephalus sq. n. Tafel IX, Figur 1 und Textfigur 9. Mvomerenzahl etwa 140 bis zum After. Kopf außerordentlich klein. Körper sehr hoch, band- förmig. Auge sehr klein, das Pigment bildet am Grunde der intermuskulären Segmentfurchen auf der ventralen Körperhälfte feingestrichelte Reihen, vgl. Textfigur 9. Textfigur 9. Leptocephalus brachycephalus. Kopf. Drei Exemplare, darunter die Type, vom 31. Oktober 1901 nachts mit großem Netz (10 m) gefischt, von 24 cm (Type), 20 und 17,3 cm Länge. Fundort : Südlicher Atlantischer Ozean unter 30° 21' s. Br. und 14° 2' w. L. (nördlich Tristan da Cunha). Wahrscheinlich gehören hierzu auch 2 Exemplare von 17,8 und 21,3 cm Länge, gefangen am 23. September 1903 mit Horizontalnetz unter 0° 29' n. Br. und 18° 57' w. L. Unterordnung: Haplomi. Farn. Scopelidae. Dissomma. A. Brauer, Diagnosen von neuen Tief Seefischen, welche von der Valdivia-Expedition gesammelt sind. Zoolog. Anz. V, 25. Nr. 668, 1902. 39. Dissomma spec. Es liegen 5 Exemplare vor: a) 1 Exemplar, 7 mm lang, gefangen am 19. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 800 m Tiefe im südlichen Atlantischen Ozean unter 19° l' s. Br. und 20° 0' w. L. b) 1 Exemplar, 17 mm lang, gefunden am 5. November 1901 mit Vertikalnetz über 500 m, nachts, im südlichen Atlantischen Ozean unter 32° 8' s. Br. und 8° 28' w. L. c) 1 Exemplar, 20 mm lang, gefangen am 12. November 1901 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe im südlichen Atlantischen Ozean unter 35° 10' s. Br. und 2° 33' ö. L. d) 1 Exemplar, 14 mm lang, gefangen am 10. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe im südlichen Atlantischen Ozean unter 8° 43' s. Br. und 11° 55' w. L. e) 1 Exemplar, 19 mm lang, gefangen am 26. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe im nördlichen Atlantischen Ozean, unter 0° 46' n. Br. und 18" 59' w. L. 192 Deutsche Siidpolar-Expedition. Omosudis. Günther, Challenger, Report on the Deep-Sea Fishes p. 201. 40. 0. lowii Gthr. Günther, op. cit. p. 201, PI. LH, Fig. C und C. Von dieser Art liegt ein 25 mm langes Exemplar vor, augenscheinlich mit prallgefülltem Magen, eine für diesen gefräßigen Fisch anscheinend normale Erscheinung. Es wurde am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen. Fundort: Nördlicher Atlantischer Ozean westlich der Kap Verden unter 17° 28 n. Br. und 29° 42' w. L., also nicht zu weit von dem zuerst durch Lowe gefangenen Exemplar — Magda- lena [do Mar] auf Madeira. Außerdem sind Exemplare von der Gegend der Philippinen bekannt. Scopelopsis. 41. Sc. niultipunctatus A. Br. Über diese neue Gattung vgl. A. Brauer, op. cit. p. 146/147 und Textfig. 71. Aus der Ausbeute der Südpolar-Expedition liegt ein Exemplar von 28 mm Körperlänge vor das am 31. Oktober 1901 nachts in 10 m Tiefe im Horizontalnetz gefangen wurde. Der Fundort liegt mitten im Südatlantischen Ozean — unter 30° 21' s. Br. und 14° 2' w. L. — , während die Type vor Kapstadt in 2000 m Tiefe gefangen wurde. Paralepis Risso. P. sphyrenoides Risso. Risso, Histoire naturelle des principales productions de l'Europe meridionale Bd. III, p. 473, Fig. 16. Paris 1826, 8°. — Günther, Catal. Fish. V, p. 418. Hierzu liegt ein leidlich erhaltenes Exemplar von 7,2 cm Länge (ohne C.) vor. Leider sind fast alle Flossenstrahlen abgestoßen. Immerhin stimmt die Lage der D. zu den V., die Körper- und Kopfform und namentlich die Strahlenzahl der langen Afterflosse so genau zur Abbildung und Be- schreibung Rissos, daß an der Zugehörigkeit nicht zu zweifeln ist. Fundort: 22. Oktober 1901, mittels Vertikalnetzes 0—3000 m tief, östlich der Insel Trinidad unter 23° 33' s. Br. und 20° 51' w. L. Der südlichste bisher bekannte Fundort war m. W. Madeira. Myctoplmm Raf. In der Anordnung der Untergattungen und Arten folge ich Brauer in seinem oben zitierten Werk (p. 150—251). Untergattung Myctoplmm Raf. 43. M. (Myctophum) antarcticum Gthr. Literatur s. bei Brauer, „Valdivia" p. 168—170. Diese Art ist nur in einem Exemplar von 45 mm Länge aus dem südlichen Indischen Ozean vertreten. Fundort : 43° 4' s. Br. und 36° 22' ö. L., am 18. Dezember 1901 mit Vertikal- Pappenheim, Tiefseefische. 193 netz in 2500 m Tiefe gefangen. 5 im Antarktischen Bismeer gefundene Exemplare sind Bd. XIII Zool. 5 in ..Fische der Antarktis und Subantarktis" bereits behandelt. 44. M. (Myctophum) laternatum S. Grm. Vgl. Brauer p. 178-180. 18 Exemplare, alle aus dem tropischen Atlantischen Ozean. F u n dorte : a) 7 Exemplare von 12 — 19 mm Länge, gefangen mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe am 26. September 1903 unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. b) 1 Exemplar von 12 mm Länge, gefangen am 30. September 1903 mit Vertikalnetz in 500 m Tiefe unter 5° 27' n. Br. und 21" 41' w. L. c) 10 Exemplare von 11 — 16 mm Länge, gefangen am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe unter 17" 28' n. Br. und 29" 42' w. L. 45. M. (Myctophum) pterotiim Alck. A. Brauer p. 182/183. Hierzu gehören höchstwahrscheinlich 10 Exemplare von 13 — 18 mm Länge, gefangen im nördlichen Atlantischen Ozean mit Vertikalnetz in 3000 m Tiefe am 9. bezw. 20. Oktober 1903 unter 17" 28' n. Br. und 29" 42' w. L. bezw. 28" 42' n. Br. und 34" 33' w. L. 46. M. (Myctophum) Benoiti Reinhardti Ltkn. A. Brauer p. 185/187. Ziemlich reich aus dem Atlantischen Ozean vertreten, nämlich: a) 2 Exemplare. 13 und 28 mm lang, gefangen am 22. Oktober 1901 mit großem Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 23" 33' s. Br. und 20° 51' w. L. b) 1 Exemplar, 32 mm lang, gefangen am 31. Oktober 1901 nachts mit Horizontalnetz in 10 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 30° 21' s. Br. und 14° 2' w. L. c) 1 Exemplar. 15 mm lang, gefangen am 12. September 1901 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 17" 18' n. Br. und 24° 58' w. L. d) 8 Exemplare, davon 6 von 11 — 12 mm Länge, 1 von 22 und 1 von 25 mm Länge, gefangen am 26. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. e) 2 Exemplare, 12 und 14 mm lang, gefangen am 30. September 1903 mit Vertikalnetz über 800 und 1500 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 5" 27' n. Br. und 21" 41' w. L. f ) 1 Exemplar, 12 mm lang, gefangen am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. g) Wahrscheinlich gehört zu dieser Art auch ein Exemplar von 29 mm Länge, gefangen am 10. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 8" 43' s. Br. und 11° 55' w. L. 47. M. (Myctophum) affine Ltkn. Brauer, op. cit. p. 190/192. Die Art liegt in 4 Exemplaren vor, sämtlich aus dem Atlantischen Ozean: Deutsche Sudpolar-Eipedition. XV. Zuologie VII. 25 194 Deutsche Südpolar-Expedition. a) 3 Exemplare von 15. 17 und 19 mm Länge, am 17. September 1901 abends im Wellenschaum gekäschert. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 15° 50' n. Br. und 25° 23' w. L. b) 1 Exemplar. 18 mm lang, am 7. Oktober 1901 abends an der Oberfläche gefangen. Süd- licher Atlantischer Ozean unter 5° 59' s. Br. und 17° 39' w. L. 48. M. (Myctophnni) coccoi Cocco. A. Brauer, op. cit. p. 199. Die Art ist nur in 3 Exemplaren vertreten, die sämtlich aus dem tropischen Atlantischen Ozean stammen, nämlich: a) 27 mm lang (ohne Schwanzflosse), vom 17. September 1901; es wurde unter 15° 50 'n. Br. und 25° 23' w. L. — bei den Kap Verden -- im Wellenschaum gekäschert. b) 46 mm lang, vom 9. Oktober 1901; es wurde unter 8° 51' s. Br. und 18" 14' w. L. — westlich von Ascension — abends an der Oberfläche gefangen. c) 20 mm lang, vom 9. Oktober 1903; es wurde im Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen. Sein Fundort liegt weiter nördlich als der von a) und b), nämlich mit er 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. — westlich der Kap Verden. 49. M. r«arnm forma integer A. Br. A. Brauer, op. cit. p. 205/206. Nur durch ein einziges Exemplar von 31 mm Länge vertreten, das am 22. Oktober 1901 mit großem Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen wurde. Atlantischer Ozean unter 23° 33 's. Br. und 20° 51' w. L. 50. M. (Myctophnni) Yaldiviae A. Bk. A. Brauer, op. cit. p. 206—208. In 16 Exemplaren, sämtlich aus dem Atlantischen Ozean, vertreten. a) 1 Exemplar. 19 mm lang, gefangen am 11. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1200 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 11° 19' s. Br. und 18° 34' w. L. b) 1 Exemplar. 18 mm lang, gefangen am 26. Oktober 1901 mit Yertikalnetz über 1340 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 26° 59' s. Br. und 17" 6' w. L. c) 2 Exemplare, 12 und 20 mm lang, gefangen am 10. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean, unter 8° 43' s. Br. und 11° 55' w. L. d) 2 Exemplare, 22 und 24 mm lang, gefangen am 30. September 1903 mit Vertikalnetz über 1500 m bezw. 800 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. e) 10 Exemplare, 9 — 22 mm lang, gefangen am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe, Nördlicher Atlantischer Ozean unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. Untergattung Lampadena. 51. JI. (Lampadena) chavesi Coll. A. Brauer, op. cit. p. 210—212. Die Art ist durch ein Exemplar von 29 mm Länge vertreten, gefangen am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean westlich der Kap Verden, imter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. Außerdem liegt ein 27 mm langes Exemplar ohne Fangdaten vor. Pappenhbim, Tief Seefische. [95 Untergattung Diaphus. 52. M. (Diaphus) lütkeni A. Rr. A. Brauer, op. cit. p. 221/222. In einem Exemplar von 35 mm Länge vertreten, das am 26. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen wurde. Atlantischer Ozean unter dem Äquator -- 0°46'n. Br. und 18° 59' w. L. 53. M. (Diaphus) vauhöffeni A. Bn. sp. n. Über diese neue Art vgl. A. Brauer, op. eit. p. 222/223, Textfig. 143. Die beiden Exemplare wurden am 26. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen. Der Fundort liegt im tropischen Atlantischen Ozean unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. 54. M. (Diaphus) fulgens. In 3 Exemplaren aus dem Atlantischen Ozean vertreten: a) 1 Exemplar von 15 mm Länge, gefangen am 5. November 1901 nachts mit Vertikalnetz über 1000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 32° 8' s. Br. und 8° 28' w. L. b) 2 Exemplare von 11 und 12 mm Länge, gefangen am 9. Oktober 1903 mit dem Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean bei den Kap Verden unter 17n 28' n. Br. und 29° 42' w. L. Untergattung Lampanyctus Bp. 55. M. (Lampanyctus) warmingi. A. Brauer, op. cit. p. 229/230. Ziemlich reich aus dem Atlantischen Ozean vertreten: a) 1 Exemplar, 27 mm lang, wurde am 11. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1200 m Tiefe gefangen. Südlicher Atlantischer Ozean südwestlich von Ascension, unter 11° 19' s. Br. und 18° 34' w. L. hl 1 Exemplar, 28 mm lang, gefangen am 31. Oktober 1901 nachts mit Horizontalnetz in 10 in Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 30° 21' s. Br. und 14" 2' w. L. c) 1 Exemplar, 31 mm lang, gefangen am 22. August 1903 mit Vertikalnetz über 1500 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 24" 55' s. Br. und 1" 18' w. L. d) 1 Exemplar, 19 mm lang, gefangen am 20. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 28° 42' n. Br. und 34° 33' w. L. e) 1 Exemplar, 36 mm lang, gefangen am 21. Oktober 1903 nachts im großen Netz bei 10 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 29° 43' n. Br. und 34° 22' w. L. 56. M. (Lampanyctus) procerum. A. Brauer, op. cit. p. 231/232. Es hegen nur 2 Exemplare vom gleichen Fundort vor, beide 21 mm lang, gefangen am 12. No- vember 1901 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 35° 10' s. Br. und 2° 33' ö. L. 1Q6 Deutsche Südpolar- Expedition. 57. M. (Lampanyctus) elongatum. A. Bkaueb, op. eit. p. 232-235. Es liegen im ganzen 6 Exemplare vor, nämlich: a) 4 Exemplare, 26 — 29 mm lang, gefangen am 31. Oktober 1901 nachts mit Horizontalnetz in 10 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 30" 21' s. Br. und 14° 2' w. L. b) 1 Exemplar von 23 mm Länge, gefangen am 5. November 1901 nachts mit Vertikalnetz über 1000 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 32° 8' s. Br. und 8° 28' w. L. c) 1 Exemplar von 22 mm Länge, gefangen am 4. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Tropischer Atlantischer Ozean unter 11° 13' n. Br. und 25° 6' w. L. 58. M. (Lampanyctus) gaussi A. Br. sp. n. Über diese neue Art siehe A. Brauer, op. eit. p. 235 236 und Textfigur 154. Da die Fund- orte, sämtlich im tropischen und südlichen Atlantischen Ozean gelegen, dort nicht aufgeführt sind, seien sie hier nachgetragen, nämlich je 1 Exemplar a) am 14. Oktober 1901; Vertikalnetz über 1900 m Tiefe unter 14" 3' s. Br. und 19" 10' w. L., und b) am 5. November 1901; Vertikalnetz über 1000 in Tiefe, nachts, unter 32" 8' s. Br. und 8n 28' w. L. c) 3 Exemplare; 26. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe unter 0"4(i'n. Br. und 18" 59' w. L. d) 1 Exemplar, gefangen am 30. September 1903 mit Vertikalnetz über 1500 m Tiefe unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. 59. M. (Lampanyctus) güntheri Goode & Bean. A. Brauer, op. eit. p, 166, In 2 Exemplaren vertreten, nämlich: a) 1 Exemplar von 17 mm Länge, gefangen am 14. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1900 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 14" 3' s. Br. und 19" 10 ' w. L. b) 1 Exemplar von 15 mm Länge, gefangen am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 17" 28' n. Br. und 29" 42' w. L. 60. M. (Lampanyctus) oculeum S. Grmn. A. Brauer, op. eit. p. 167. In sicher bestimmbaren Exemplaren ist die Art nur zweimal vertreten, nämlich: a) 1 Exemplar von 25 mm Länge, gefangen am 14. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1900 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 14" 3' s. Br. und 19" 10' w. L. b) 1 Exemplar von 27 mm Länge, gefangen am 22. August 1903 mit Vertikalnetz über 1500 m Tiefe. Südlicher Atlantischer Ozean unter 24° 55' s. Br. und 1° 18' w. L. Außerdem liegen vor: c) 1 Exemplar von 16 mm Länge, bei dem die Artzugehörigkeit zweifelhaft bleibt. Es wurde am 11. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1200 m Tiefe gefangen. Südlicher Atlantischer Ozean unter 11" 19' s. Br. und 18° 34' w. 1,. Pappenheim, Tiefseefischf. ]Q7 d) 2 Exemplare, 27 und 29 nun lang, gefangen am 30. September 1903 mit Vertikalnetz über 1500 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. Auch hier ist die Artzugehörigkeit nicht ganz sicher. 61. M. (Lampanyctus) micropterum A. Br. A. Brauer, op. cit. p. 239—241. Diese Art ist durch ein Exemplar von 16 mm Länge vertreten, welches am 13. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m gefangen wurde. Tropischer Atlantischer Ozean unter 20° 41 ' n. Br. und 31" 53' w. L. 62. M. (Lampanyctus) nigrum Gthr. A. Brauer, op. cit. p. 242/243. In 2 Exemplaren vertreten: a) 1 Exemplar von 42 mm Länge, gefangen am 5. November 1901 mit Vertikalnetz über 1000 m Tiefe, nachts. Südlicher Atlantischer Ozean unter 32" 8' s. Br. und 8° 28' w. L. b) 1 Exemplar von 30 mm Länge, gefangen am 20. Oktober 1903 nachts mit Horizontalnetz in 10 m Tiefe. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 28° 42' n. Br. und 34° 33' w. L. 63. M. (Lampanyctus) tenuiforme A. Br. A. Brauer, op. cit. p. 243/244. Die Art ist nur einmal vertreten: 1 Exemplar von 16 mm Länge wurde am 26. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen. Atlantischer Ozean unter dem Äquator, nämlich unter 0° 46' n. Br. und 18" 59' w. L. 64. M. (Lampanyctus) gemmifer G. & B. Brauer, op. cit. p. 246/247. Diese Art ist in 2 ziemlich großen — 48 und 54 mm — Exemplaren vertreten, die am 16. Oktober. 1903 nachts mit Horizontalnetz bei 20 m Tiefe gefangen wurden. Nördlicher Atlantischer Ozean unter 24" 41' n. Br. und 32" 21' w. L. 65. M. (Lampanyctus) macropterum A. Br. A. Brauer, op. cit. p. 249/250. Diese Art liegt in einem Exemplar von 63 mm Länge aus dem tropischen Atlantischen Ozean vor. Es wurde am 26. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen, unter 0" 46' n. Br. und 18" 59' w. L. Unterordnung Acanthopterygii. Abteilung Perciformes. Farn. Berycidae. Melamphaes. A. Brauer, op. cit. p. 278—285. 66. M. spec. Zu dieser Gattung gehören 4 Exemplare, bei denen es aber infolge der mangelhaften Erhaltimg [9S Deutsche Südpolar-Expedition. unmöglich ist, zur Klarheit über die Artzugehörigkeit zu gelangen. Sie verteilen sich in fol- gender Weise über die Fangstationen im tropischen und südlichen Atlantischen Ozean: a) 1 Exemplar, 17 mm laug, gefangen am 26. Oktober 1901 mit Vertikalnetz über 1340 m Tiefe unter 26° 59' s. Br. und 17" 6' w. L. b) 2 Exemplare, 19 und 36 mm lang, gefangen am 26. September 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe. Unter dem Äquator, nämlich unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. Das schlecht erhaltene kleinere Exemplar --es ist entschuppt -- zeigt D. 2 + 10 und einen Augendurchmesser, der nur V9 der Kopflänge beträgt, so daß es in die maxülaris-nigrescens -Gruppe zu gehören scheint. c) 1 Exemplar, 43 mm lang, wurde am 9. Oktober 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe gefangen. Westlich der Kap Verden — 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L. 67. Iloplostethus ? mediterraneus ('. V. A. Brauer, op. cit. p. 285/286. 1 junges Exemplar von 8 mm Länge, gefangen im Vertikalnetz 3000 m am 9. Oktober 1903 (in der Nähe der Kap-Verden-Inseln) unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L., dürfte zu dieser Art gehören. Unterordnung; Pedicnlati. Farn. Ceratiidae. Himantolophus Rhdt. 68. H. Reinhardt! Ltkn. Chr . Lütkn, Til Kunskab om to arktiske slsegtev af Dybhavs-Tudse fisks, aus „Vidensk. Selskab. Skr.". 5. Rsekke, natur- vidensk. og math. Afd. XI, No. 5, Kopenhagen 1878. Von dieser Gattung liegt ims ein kleines Exemplar von 18 mm Körperlänge (ohne Schwanz- flosse) und 7,5 nun größter Körperhöhe vor, das ich zu der von Lütkex (op. cit. p. 318) beschriebe- nen Art stellen möchte. Ich finde: D. 5, A. 4, P. 9, C. 7; die Strahlen in C. sind meist dichotom gespalten. Die Zähne entsprechen gut der Abbildung des erwachsenen Fisches bei Lütkex (op. cit. p. 314, Taf. I/II); die Farbe ist bereits ein ausgesprochen gleichförmiges Schwarz [im Gegensatze zu den Angaben von Lütkex], wie es die erwachsenen Fische zeigen. Fundort: 9. Oktober 1903, Vertikalnetz bis 3000 m im nördlichen Atlantischen Ozean unter 17° 28' n. Br. und 29° 42' w. L.. also in großer Nähe der von Lütkex angegebenen Fund- stellen seiner Exemplare. Neoceratias spiuifer g. n. sp. n. Im Anschluß an die letztbesprochenen Formen möchte ich unter dem obigen, vielleicht vorläufi- gen Namen ein kleines Fischchen von 25 mm Länge (ohne Schwanzflosse) erwähnen, über dessen systematische Stellung ich nicht zur Klarheit gelangen konnte, wenn mir auch seine Zugehörigkeit Pappenheim, Tiefseefische. [99 zur Unterordnung Pediculati kaum zweifelhaft scheint. Dafür spricht (vgl. Textfig. 10) vor allem die eigentümliche Lage und Ausbildung der Brust- und Schwanzflosse, die Form des großen Kopfes mit ebensolchem Operculum und die Schuppenlosigkeit der Haut. Die Lage der Kiemenspalte glaube ich in der Figur richtig als unter der Brustflossenbasis angegeben zu haben; leider ist der Fisch an dieser Stelle arg enthäutet und bis auf das Skelett und die Seitenmuskulatur bloßgelegt, indessen glaube ich doch die Kiemenspalte hier deutlich gesehen zu haben. Ob der in der Figur unter der Brustflosse am Bauche sichtbare Knochenstrahl den Rest einer Bauchflosse darstellt oder ein anderswoher stammendes Skelettstück, muß ich dahingestellt sein lassen. Für einen Pedikulaten auffallend ist die lange, ziemlich strahlenreiche Rücken- und Afterflosse — auf die Zahl der Strahlen kann ich mich nicht festlegen, da das Tier sich in schlechtem Erhaltungszustande befindet; immer- hin handelt es sich um eine lange Flosse. Textfigur 10. Neoceratias spinifer. Sehr auffallend ist die Bestachelung des Kopfes, namentlich die Stachelreihen, die parallel zu den Kiefern verlaufen. Jeder Stachel endet mit einem Doppelhaken und ist auf einem anschei- nend muskulösen, knopfförmigen Polster eingelenkt. Möglicherweise stellt die gesamte Bestachelung nur einen Jugendcharakter dar, und bei dem ausgewachsenen finden sich vielleicht nur Rudimente, wie solche Knochenhöcker ja für die Gruppe nichts Ungewöhnliches darstellen. Sehr auffallend sind auch die symmetrisch angebrachten Hautzapfen in der Nasengegend (keine Nasemöhren). Die meisten Beziehungen finde ich zur Familie Ceratiidae, etwa bei Caulophryne. Fundort : Südlicher Atlantischer Ozean, nördlich St. Helena, unter 12° 11' s. Br. und 6° 16' w. L. Der Fisch wurde mit größerem Vertikalnetz über 2000 m Tiefe gefangen. Tafelerkliirung-. Tafel IX. Fig. 1. Leptocephalus hrachycephalus sp. n. Fig. 2. Leptocephalus taeniodes sp. n. Fig. 2 a. Desgleichen, die Schwanzspitze. Fig. 3. Leptocephalus oxycephalus sp. 11. Fig. 4. Tilurus curvirostris (Strömman). Der Kopf erscheint perspektivisch verkürzt. Fig. 4 a. Der Kopf unverkürzt. Fig. 5. Leptocephalus oxycephalus, der Hautmuskelschlauch ist ventral aufgeschlitzt, der Darm etwas herauspräpariert, Chorda und Seitenmuskulatur deutlich sichtbar. 2UÜ Deutsche Südpolar-F.xpedition. Tafel X. Fig. 1. Tilurus curvirostris (Strömman). Kurzschwänzige Form. Fig. 2. Leplocephalus mauritianus sp. n. Fig. 3. Tilurella gaussiana sp. n. Der Kopf ist perspektivisch verkürzt. Fig. 3 a. Der Kopf etwas vergrößert, unverkürzt. Fig. 4. NemicUhys scolopaceus. Fig. 4 a. Der Kopf etwas vergrößert. Deutsche Südpolar-Expedition. 1901-3. Band XV P. Flena.j Verlag von Goorg Reimer in Berlin. 1. Leptocephalus brachycephalus sp. n. 2. Lcptocephalus taeniodes sp. n. 3. Leptocephalus oxycephalus sp. n. 4. Tilurus curvirostris Strömm. 5. Leptocephalus oxycephalus sp. n. 1. Tilurus curvirostris Strömm. 2. Leptocephalus mauritianus sp. n. 3. Tilurella gaussiana sp. n. 4. Nemichthys scolopaceus. DIE FISCHE DER DEUTSCHEN SÜDPOLAR-EXPEDITION 1901-1903 III. DIE HOCHSEE- UND KÜSTENFISCHE VON MARTIN LAMPE (BERLIN) MIT TAFEL XI UND 7 FIGUREN IM TEXT Deutsche Sildpolar-Expdition. XV. Zoologie VII. '_' ■' In den nachfolgenden Zeilen sind diejenigen Hochsee- und Küstenfische einer kurzen Be- sprechung unterzogen worden, welche auf der Hinfahrt und der Rückfahrt der Deutschen Süd- polar-Expedition, also im Atlantischen Ozean und im Indischen Ozean bis Kerguelen er- beutet wurden; die antarktischen und subantarktischen Fische sowie die sogenannten Tief Seefische sind von P. Pappenheim bearbeitet worden. Ich möchte an dieser Stelle nicht verabsäumen, dem Direktor des Kgl. Museums für Naturkunde, Herrn Professor Dr. Brauer, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen für die gütigst gewährte Erlaubnis, die Arbeit in dem genannten Institute anfertigen zu dürfen. Ferner danke ich dem Zoologen der Expedition, Herrn Professor Dr. Van- höffen, herzlichst für die zahlreichen Hinweise, die ich von ihm über Fundort, Farbe und Lebens- weise der erbeuteten Tiere erhielt. Ganz besonderen Dank schulde ich außerdem Herrn Dr. Pappen - heim für die freundliche und bereitwillige Unterstützung, die er mir bei der Bestimmung schwie- rigerer Arten hat zuteil werden lassen. Auch verdanke ich ihm die Bestimmung einiger Jungfische. Herr Kunstmaler P. Flanderky zeichnete die Figuren der beigegebenen Tafel. Die erbeuteten Fische gehören zum größten Teile gut bekannten Arten an; ein großes Verdienst ist es, daß eine große Anzahl bisher wenig bekannter Jungfische mitgebracht wurde. Wenn es auch nicht in allen Fällen gelang, diese Fischchen bestimmten Arten zuzuordnen, so wurde doch von solchen Fischen, bei denen noch auf eine spätere Identifizierung zu rechnen ist, eine kurze Charakterisierung sowie nach Möglichkeit eine Abbildung gegeben. Ich hoffe so dazu beizutragen, daß diesen Jungfischen und ihrer Verbreitung weitere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Bei den jungen Exocoetus -Arten lassen sich eine große Anzahl von Tieren auf den häufigen E. cvolans beziehen, und da gerade von dieser Art ein umfangreiches Material aus vielen Fängen vor- lag, das zahlreiche Altersstufen enthielt, so ließen sich hierbei mehrere Zwischenstufen zwischen einem eben dem Ei entschlüpften Tier mit ganz kurzen Pectoralen und abgerundeter Caudale und einem älteren Tier mit stark verlängerten Pectoralen und sehr verlängerter Spitze des unteren Caudallappens feststellen; auch die Angaben über die Fundorte dürften bei der Häufigkeit der Fänge für die geographische Verbreitung der Arten nicht ohne Bedeutung sein. Andere junge Exocoetus lassen deutlich noch zwei verschiedene Arten erkennen, doch war es aus Mangel an Zwi- schenstufen bei diesen nicht möglich, sie bekannten Arten zuzuordnen. Sehr zahlreich ist das während des Aufenthaltes in Simonstown und Kapstadt gesammelte Material. Besonders lassen die gesammelten Exemplare von Scyllium africanum die schon von an- derer Seite vermutete Zugehörigkeit von Sc. variegatum und pantherinum zu dieser als sicher erkennen, da sämtliche Farbübergänge festzustellen waren. — Zur Unterscheidung der afrikanischen Sargus - Arten, die nach keiner der vorhandenen Charakteristiken einwandfrei gelingen konnte, mag die im Text gegebene Tabelle beitragen. Abgesehen von einer Anzahl unbestimmbarer Jungfische sowie einer größeren Anzahl von 26* 204 Deutsche Siidpolar-Expedition. Fischeiern verteilen sich die erbeuteten Fische auf 65 Gattungen und 88 (+ 12) *) Arten, von denen eine neu ist. Im ganzen setzt sich das unten beschriebene Material neben einer Anzahl von Köpfen, Gebissen und Eiern sowie 640 Jungfischen aus 263 Exemplaren zusammen. Im einzelnen wurden folgende Fische auf der Fahrt erbeutet: 1 . Von der englischen Küste bis Kapverden: Syngnathus pelagicus L. Serranus spec. (juv.) Nerophis aequoreus (L.) Thyrsites atun Cuv. & Val. (juv.) Exocoetus evolans L. (juv.) Blennius(?) pholis (L.) (juv.) Scomberesox saurus Flem. (juv.) Antennarius spec. (juv.) Atherina ? presbyther Cuv. & Val. (juv.) Balistes maculatus Gm. Onos mustela (L.) (juv.) 2. Bei den Azoren: Galeichthys feliceps Cuv. & Val. Mullus surmuletus L. Mugil chelo Cuv. & Val. Scarus cretensis (L.) Epinephelus spec. (juv.) Trachurus trachurus (L. ) Box salpa (L.) Lichia glauca L. Sargus rondeletii Cuv. & Val. Platophrys mancus (Broussonet). 3. Bei K a pveiden ( S ä o Vicente): Carcharias terrae novae (Richards.) Sargus fasciatus Gthr. Engraulis brownii (Gm.) Chrysophrys heterodus Peters Clupea spec. Upeneus prayensis Cuv. & Val. Belone choram (Forskal) Orcynus thynnus (L.) Belone spec. (juv.) Thyrsites atun Cuv. & Val. Exocoetus evolans L. Brama raii Bloch (juv.) Galeoides polydactylus (Vahl) Hemirhombus ? aramaca (Cuv.) Epinephelus taeniops (Cuv. & Val.) Scorpaena scrofa L. Epinephelus goreensis Cuv. & Val. Dactylopterus volitans (L.). 4. Von Kapverden bis Ascension: Isistius brasiliensis (Quoy & Gaim.) Exocoetus spec. II (juv.) Belone spec. (juv.) Coryphaena equisetis L. Exocoetus evolans L. (juv.) Platophrys spec. (juv.) Exocoetus exsiliens P. L. S. Müller (juv.) Echeneis remora L. Exocoetus gaussianus sp. II. Monacanthus spec. (juv.). Exocoetus spec. I (juv.) 5. Bei Ascension: Belone trachura Cuv. & Val. Scomberesox saurus Flem. (juv.) Belone spec. (juv.) Exocoetus affinis Gthr. x) Bezieht sich auf die der Gattung nach bestimmten Jugendformen, welche allein beschrieben sind, aber vielleicht einer auf der Fahrt erbeuteten erwachsenen Form zugehüren können. Lampe, Hochsee- und Küstenfische. 205 Exocoetus evolans L. (juv.) Epinephelus ascensionis (Osbeck) Thyrsites ?prometheus (Cuv. & Val.) (juv. Coryphaena equisetis L. (juv.) Platophrys mancus (Broussonet) Antennarius commersouii Lacep. var. multiocellata Cuv. & Val. Balistes vetula L. Balistes piceus Poey. Monacanthus scriptus (Osbeck) Blkr. Ostracion quadricornis L. 6. Zwischen Ascension und Kapstadt Belone spec. (juv.) Scomberesox saurus Flem. (juv.) Exocoetus evolans L. Exocoetus affinis Gthr. Exocoetus spec. I (juv.) Exocoetus spec. II (juv.) Histiophorus spec. (juv.) 7. Bei Kapstadt und Scyllium africanum (Gm.) var. striata (Gthr.) var. variegata A. Smith Scyllium edwardsii Cuv. Scyllium spec. (Eier) Carcharias glaucus (L.) Mustelus laevis Risso Mustelus mustelus (Risso) Acanthias blainvillii Risso Acanthias spec. (juv.) Rhinobatus columnae Müll. & Henle Astrape capensis (Gm.) Rocheneier Gonorhynchus gonorhynchus (Gm.) Galeichthys feliceps Cuv. & Val. Syngnathus acus L. Mugil constantiae Cuv. & Val. Mugil capito L. Merluccius merluccius L. ? Seriola spec. (juv.) ? Cybium spec. (juv.) Coryphaena equisetis L. (juv.) Brama spec. (juv.) Dactylopterus ?volitans L. (juv. Blennius crinitus Cuv. & Val. Simonstown: Otolithus aequidens Cuv. & Val. (Kopf) Dentex argyrozona Cuv. & Val. Cantharus emarginatus Cuv. & Val. Cantharus blochii Cuv. & Val. Dipterodon capensis Cuv. & Val. Sargus holubi Steindachner Chrysophrys spec. (Köpfe) Trachurus trachurus (L.) Temnodon saltator (L.) Scomber pneumatophorus Delaroche Thyrsites atun Cuv. & Val. Solea capensis Gilchrist Solea bleekeri Blgr. Synaptura microlepis Blkr. Agriopus torvus L. Trigla hirunda Bloch. Clinus superciliosus (L.) Genypterus capensis (A. Smith) Tetrodon honckenii Bloch. 8. Zwischen Kapstadt und Kerguelen: Carcharias lamia Risso Sphyraena jello Cuv. & Val. (juv.) Naucrates ductor (L.) (juv.) Platophrys spec. (juv.) Antennarius ? marmoratus Day (juv. Acanthias spec. (juv.) Scomberesox saurus Flem. (juv.) Exocoetus ? brachysoma Blkr. 206 Deutsche Südpolar-Expedition. 9. Im Kratersee von St. Paul: Serranus novemcinctus Kner. Chilodactylus carmichaelis Cuv. & Val. Bovichthys psychrolutes Gthr. Systematischer Überblick. N a m e n F u n d orte Plagiostouii : Selachii: 1. Scyllium africanum (Gm. ) Simonstown 2. ,, edwardsii Cuv 3. .. spec. (Eier) „ 4. Carcharias terrae novae (Richards.) Kapverden 5. ,, glaucus (L.) Simonstown 6. ,, lamia Risso Indischer Ozean (nahe Port Natal) 7. Mustelus laevis Risso Simonstown 8. .. mustelus (Risso) 9. Aeanthias blainvillii Risso 10. „ spec. (juv.) und St. Paul 11. Isistius brasiliensis (Quoy & Gaim.) Atlantischer Ozean (nahe Äquator) Batoidei: 12. Rhinobatus columnae Müll. & Henle .... Simonstown 13. Astrape capensis (Gm. ) 14. Rocheneier Teleostei : Malacopterygii: 15. Engraulis brownii (Gm.) Kapverden 16. Clupea spec 17. Gonorhynchus gonorhynchus (Gm.) Simonstown Ostariophysi: 18. Galeichthys feliceps Cuv. & Val Simonstown und Azoren Catosteomi: 19. Syngnathus acus L Simonstown 20. .. pelagicus L nördl. Atlant. Ozean 21. Nerophis aequoreus (L.) Engl. Kanal Percesoces: 22. Belone trachura Cuv. & Val Ascension 23. choram (Forskäl) Atlant. Ozean 24- » iuv „ 25. Scomberesox saui'us Flem. (juv.) Atlant, und Indischer Ozean Lampe, lloclisee- und Küstenfische. 207 Namen Fundorte 26. Exocoetus evolans (L.) Atlant. Ozean 27. „ affinis Gthr. (juv.) südl. Atlant. Ozean 28. ,, exsiliens Gm zentral. Atlant. Ozean 29. ,, gaussianus sp. n „ ,, ,, 30. ,, ? brachysoma Blke. (juv.) Indischer Ozean 31. ,, juv., spec. I (juv.) südl. Atlant. Ozean 32. ,, juv., spec. II (juv.) ,, 33. Atherina presbyther Cuv. & Val. (juv.). . . .nördl. Atlant. Ozean 34. Mugil constantiae Cuv. & Val Simonstown 35. ,, capito L ,, 36. ,, chelo Cuv. & Val Azoren 37. Galeoides polydactylus (Vahl) Kapverden 38. Sphyraena jello Cuv. & Val. (juv.) Indischer Ozean Anacanthini: 39. Merluccius merluccius (L.) Simonstown 40. Onos mustela L. (juv.) nördl. Atlant. Ozean Acanthopterygii: Perciformes : 41. Epinephelus taeniops (Cuv. & Val.) Kapverden 42. „ ascensionis (Osbeck) Ascension 43. „ goreensis (Cuv. & Val.) Kapverden 44. ,, spec. (juv.) Azoren 45. Serranus novemcinctus Kner St. Paul (Kratersee) 46. „ spec. (juv.) nördl. Atlant. Ozean 47. Histiophorus spec. (juv.) südl. Atlant. Ozean 48. Otolithus aequidens Cuv. & Val Simonstown 49. Chilodactylus carmichaehs Cuv. & Val St. Paul (Kratersee) 50. Dentex argyrozona Cuv. & Val Simonstown 51. Cantharus emarginatus Cuv. & Val ,, 52. ,, blochii Cuv. & Val ,, 53. Box salpa (L. ) Azoren 54. Dipterodon capensis Cuv. & Val Simonstown 55. Sargus rondeletii Cuv. & Val Azoren 56. .. fasciatus Gthr Kapverden 57. ,, holubi Stdchn Simonstown 58. Chrysophrys heterodus Peters Kapverden 59. „ spec. (Köpfe) Simonstown 60. Upeneus prayensis Cuv. & Val Kapverden 61. Mullus surmuletus L Azoren 62. Scarus cretensis (L. ) ,, 208 Deutsche Siidpolar-Expedition. Namen Fundorte Scombrif ormes : 63. Tracliurus trachurus (L.) Azoren 64. Temnodon saltator (L. ) Simonstown 65. Naucrates ductor (L. ) (juv.) Indischer Ozean 66. Lichia glauca (L. ) Azoren 67. Scomber pneumatophorus Delaroche Simonstown 68. Orcynus thynnus (L.) Kapverden 69. ? Seriola spec. (juv.) südl. Atlant. Ozean 70. ? Cybimn spec. (juv.) 71. Thyrsites atun Cuv. & Val Atlant. Ozean 72. ,, prometheus Cuv. & Val. (juv.) . . .Ascension 73. Coryphaena equisetis L südl. Atlant. Ozean 74. Brama raii Bloch (juv. ) Kapverden 75. ,, spec. (juv.) südl. Atlant. Ozean Zeorhombi: 76. Platophrys mancus Broussonet Azoren und Ascension 77. „ juv südl. Atlant, und Indischer Ozean 78. Hemirhombus ? aramaca (Cuv.) Kapverden 79. Solea capensis Gilchrist Simonstown 80. ,. bleekeri Blgr „ 81. Synaptura microlepis Blkr ,, Discocephali : 82. Echeneis remora (L.) südl. Atlant. Ozean Scleroparei : 83. Agriopus torvus L Simonstown 84. Scorpaena scrofa (L.) Kapverden 85. Trigla hirundo Bloch Simonstown 86. Dactylopterus volitans (L. ) Kapverden 87. .. juv südl. Atlant. Ozean Jugulares : ' 88. Bovichthys psychrolutes Gthr St. Paul (Kratersee) 89. Clinus superciliosus (L.) Simonstown 90. Blennius crinitus Cuv. & Val südl. Atlant. Ozean 91. „ (?) pholis (L.) (juv.) nördl. Atlant. Ozean 92. Genypterus capensis (A. Smith) Simonstown Pediculati: 93. Antennarius commersonii Lacep Ascension 94. „ ? marmoratus Day (juv.) ...Indischer Ozean 95. „ spec. (juv.) nördl. Atlant. Ozean Lampe, Hochsee- und Küstenfische. ^09 Namen Fundorte Plectognathi: 96. Balistes maculatus Gm nördl. Atlant. Ozean 97. „ vetula L Ascension 98. ,, piceus Poey 99. Monacanthus scriptus Blkr 100. ., spec. (juv.) südl. Atlant. Ozean 101. Ostracion quadricornis (L.) Ascension 102. Tetrodon honekenii Bloch Simonstown Plagiostomi. Selachii. Fain. Scylliidae. Scyllium. 1. Sc. africanum (Gm.). Neun vollständige Exemplare, sowie einige Bälge, Köpfe und Gebisse aus der Simons- Bai am Kap liegen vor; vergleichsweise werden drei Exemplare (unter Nr. 6, 7 u. 19), die von Prof. L. Schultze am gleichen Fundort bei Simonstown gesammelt wurden, sowie ein im Berliner Museum vor- handenes Exemplar (Nr. 20) aus Mauritius behandelt werden, um die interessante Variabilität dieser Art hinsichtlich ihrer Körperfärbung darzustellen. Über die Größe und die Fundortsangaben gibt die am Schluß folgende Tabelle Aufschluß. Drei Varietäten von Sc. africanum, unterscheidet Günther (Cat. fish. Brit. Mus. Bd. VIII S. 405/06), indem er zwei von Smith (111. Zool. South-Afr. Fish. Taf. 25) beschriebene Arten, deren Typen ihm vorlagen, nämlich Sc. variegatum Smith und Sc. pantherinum Smith, als Varietäten betrachtet; die Stammform nennt er wegen ihrer Streifung var. striata. Die vorliegenden Exemplare geben nun einen guten Überblick über die Veränderungen, die beim Übergang von einer zur anderen Varietät vor sich gehen; sie bieten sehr viele Übergänge zwischen diesen Formen dar, und es reiht sich an diese Formen noch eine vierte, die ich wegen ihrer unregelmäßigen punktförmigen Flecken var. punctata nennen möchte. Eine eingehendere Beschreibung der Exemplare soll diese Tat- sachen erläutern. 1—7 (siehe Tabelle). Typische Exemplare, fünf von der Expedition, zwei von L. Schultze, alle sieben männlich. Sie besitzen einen medianen Rückenstreifen, der nicht ganz bis zur Schnauzenspitze reicht und bei den Rückenflossen unterbrochen ist. Seitlich sind je zwei deutlich ausgeprägte Längsstreifen, denen sich ventralwärts noch je eine undeutliche Längsstreif ung anschließt, Die oberen Seitenstreifen vereinigen sich an der Schnauzenspitze miteinander; bei einigen geht auch einer derselben in den Rückenstreifen über, während der andere frei endigt; die unteren Deutsche Sildpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 21 2 10 Deutsche Südpolar-Expedition. Streifen, die teilweise unterbrochen sind, teilen sich über den Kiemenspalten, um in zwei Asten Spritzloch und Auge zu umfließen und sich dann bisweilen wieder zu vereinigen. Die am meisten ventral gelegene Andeutung einer Längslinie ist bei einem Exemplar (Nr. 3) kaum zu bemerken, auch fehlt demselben der Ast des unteren Seitenstreifens ventral vom Auge; ebenso zeigt der Dorsal- streifen eine Auflösung in Flecken zwischen Schnauzenspitze und Spritzloch. Was die Flossen anbelangt, so sind die Brust- und Bauchflossen unterseits fleckenlos und hell, oberseits dunkler ge- färbt und in einigen Fällen mit Flecken versehen; die Rückenflossen und die Anale sind stets etwas dunkler gefärbt als der übrige Körper und fleckenlos. 8. Die Oberseite des Kopfes bis zu den Spritzlöchern ist verwaschen gefleckt; die mediane Rückenlinie ist bedeutend breiter als bei der typischen Form und durch helle Einlagerungen, die sich als gebogene und ringförmige Linien darstellen, unterbrochen, eine Andeutung zur Zweiteilung dieses Streifens, welche auf dem Schwänze bereits durch Umgehung der Rückenflossen vollzogen ist. Die Seitenstreifen sind in Flecken aufgelöst; dorsal der Kiemenspalten findet jederseits eine teilweise Verschmelzung beider Linien statt; ventral vom Auge ist keine Fleckung vorhanden. Flossenfärbung wie bei vorigen Exemplaren. Pectoralenoberseite an der Basis stark gefleckt. 9. Der Kopf ist bis zu den Spritzlöchern gefleckt, die Rückenlinie in zwei Streifen zerlegt, die auch ihrerseits in der Mitte eine schwache Aufhellung aufweisen. Die Seitenstreifen sind völlig in Flecke mit zentraler Aufhellung aufgelöst; ventral von den Augen zeigt sich eine dunklere Punkt - reihe. Die Pectoralen sind oberseits bis auf den Rand, die Ventralen nur an der Basis gefleckt. die erste Dorsale und die Anale mit ein bis zwei kleinen Flecken jederseits versehen. 10. Der Kopf ist bis zu den Spritzlöchern mit kleinen runden Flecken, weiterhin zwischen den Kiemenspalten mit breiten, unregelmäßig verlaufenden Linien versehen. Es sind zwei jeder- seits der Mediane verlaufende breite Rückenlinien vorhanden, die die Rückenflossen umschließen. An den Seiten zeigen sich nur wenige große, längliche Flecken, welche nur beim Vergleich mit den vorher beschriebenen eine Anordnung in Streifen erkennen lassen. Die Basis der Pectoralen und Ventralen ist oberseits gefleckt, die übrigen Flossen sind fleckenlos. 11. Der Kopf bis zu den Spritzlöchern ist fleckenlos, gleichmäßig grau gefärbt, von dort bis zur letzten Kiemenspalte mit länglichen Streifen und ringförmigen Flecken versehen, welche in Längsreihen angeordnet sind. Die mittleren, größeren Flecken finden ihre Fortsetzung in den beiden, stellenweise schwach unterbrochenen Rückenstreifen, die seitlichen länglichen Flecken setzen sich in jederseits zwei Reihen großer elliptischer Flecken fort. Die Färbung der Flossen ist wie bei dem vorigen Exemplar. 12 — 14. Die drei Köpfe sind bis zu den Spritzlöchern mit rundlichen und elliptischen kleinen Flecken versehen, von dort bis zur letzten Kiemenspalte sind größere, teils elliptische, teils ring- förmige Flecken vorhanden, welche in Längsreihen angeordnet sind. Die Brustflossen sind oberseits an der Basis gefleckt. 15. Die Fleckung der vorderen Kopfpartie ist bedeutend schwächer, im übrigen wie vorher. 1 6. Der Kopf ist bis zu den Spritzlöchern einfarbig grau, ohne irgendwelche Flecken, sonst wie vorher. 17. Der Kopf ist gefärbt, wie bei 12 beschrieben. Die Rückenlinien sind nach der Seite zu ziemlich gerade; es zeigen sich in der Mittellinie jedes Rückenstreifens hellere Partien, nach der Medianlinie des Körpers zu sind die Streifen unregelmäßig vorgewölbt; teilweise, besonders stark Lampe, Hochsee- und Küstenfisc 211 in der Gegend der Pectoralen, sind diese Vorwölbungen abgeschnürt und bilden große Flecken zwischen den beiden Streiten; weiter nach dem Schwänzende zu gleichen sich die Unebenheiten in der Begrenzung aus, die helleren Partien in den Streifen verschwinden, so daß diese ungefähr von der ersten Dorsalen aus als gleichmäßig begrenzte und ungefleckte Streifen sich bis auf die Caudale hinziehen. An den Seiten finden sich große elliptische Flecken mit zentraler Aufhellung in je zwei Reihen angeordnet vor; die Oberseite der Pectoralen und der Ventralen sind basal mit deutlichen Flecken versehen, die Dorsalen und die Anale verwaschen gefleckt. 18. Ähnlich wie das vorige Exemplar, doch ist eine größere Auflösung der dort noch zusammen- hängenden Flecken und Streifen in Linien vorhanden, die sich, besonders auf dem Rücken, zu ringförmigen Figuren zusammenschließen. Die Rückenlinien sind jede bis zur zweiten Dorsale getrennt. Die Fleckung der Seiten ist nur schwach, doch deutlich in jederseits zwei Reihen an- geordnet; auch Andeutungen einer dritten Reihe sind vorhanden. Die Flecken sind so angeordnet, daß fast stets zwei derselben eng hintereinander stehen, oft auch miteinander noch verbunden sind, so daß alle Zwischenstufen von einem länglichen, elliptischen Flecken zu zwei kleineren Flecken vorhanden sind. Flossen wie vorher. 19. Dies von L. Schultze gesammelte Exemplar fällt durch seine starke Fleckung auf. Der vordere Teil des Kopfes (bis zu den Spritzlöchern) ist zwischen den Augen mit dunklen Linien versehen, die verworren durcheinander laufen, sich teilweise vereinigen und auch ringähnliche Formen bilden; vereinzelt sind, besonders in der Nähe der Augen, punktförmige Flecke vorhanden, ebensolche, wie sie sich auch, in drei bis vier Längsreihen angeordnet, unterhalb der Augen vorfinden. Auf dem Rücken findet eine noch weitere Auflösung der Linien statt; zwischen den beiden, auch bei den vorigen vorhandenen Rückenstreifen, die ihrerseits durch einen hellen Längsstreifen zerlegt sind, sieht man einen weiteren, ebenso beschaffenen Streifen sich ausbilden; von der Gegend des Alters ab verschwindet dieser mediane. Doppelstreifen. Der vor dem After gelegene Teil des Rückens zeigt Verschmelzungen zwischen dem Mittelstreifen und den seitlichen Streifen, welche sich hinter der zweiten Dorsalen in Flecken auflösen. Die Seiten sind mit großen Ringen gezeichnet, welche in drei Längsreihen angeordnet sind; hinter den Bauchflossen finden sich nur kleine Flecken und Punkte in großer Zahl, ebenso zwischen den Ringen. Die Dorsalen, die Anale und die Caudale sind beiderseits gefleckt, die Pectoralen und die Ventralen auf der Oberseite mit deutlichen, auf der Unterseite mit verwaschenen Flecken versehen. 20. Die extremste Abweichung von der Stammform zeigt ein im Berliner Zoologischen Museum (Pisc. Cat. 6566) befindliches Exemplar von Mauritius, welches keinerlei Andeutung einer Längs- streifung mehr erkennen läßt. Rücken und Seiten sind völlig gleichmäßig mit Punkten und mehr oder weniger stark gebogenen Linien übersät, die häufig die Form eines C, E oder einer 3 an- nehmen; völlig geschlossene Ringe sind nicht mehr vorhanden, meist jedoch sind Punkte und ge- bogene Linien ringförmig angeordnet, so daß diese Teile als Auflösung eines Ringes gedeutet werden können. Sämtliche Flossen, auch die Unterseiten der Pectoralen und der Ventralen, sind mit Flecken versehen. Auf Grund der oben angegebenen Farbunterschiede lassen sich unter Aufrechterhaltung der vorhandenen Namen von Güxther und Smith und Hinzunahme eines neuen folgende vier Varie- täten unterscheiden. 212 Deutsche Südpolar-Expedition. a. var. striata Gthr. Typische Form. Eine mediane Rückenlinie und jederseits zwei bis drei seitliche Linien. Flossen einfarbig grau, selten mit schwachen verwaschenen Flecken. Hierzu Nr. 1 — 7. b. var. variegata Smith. Die Rückenlinie ist durch mediane helle Flecken ganz oder teilweise in zwei Bänder zerlegt. Bisweilen hat sich median ein drittes Band gebildet. Die Seitenbänder sind völlig in gleichmäßig gefärbte. Flecken zerlegt, nur vereinzelt ist eine zentrale Aufhellung als Anfang einer ringförmigen Bildung der Flecken erfolgt. Die Pectoralen und Ventralen zeigen oberseits stets zahlreiche Flecken, Dorsale und Anale selten und dann nur sehr wenige. Hierzu Nr. 8 — 18. c. var. pantherina Smith. Die Rückenlinie besteht aus vier bis sechs, teilweise miteinander in Verbindung stehenden Bändern; die seitlichen Linien setzen sich meist aus ringförmigen Flecken zusammen, dazwischen finden sich kleinere und größere kreisrunde Flecken. Auch die Unterseiten der paarigen Flossen zeigen verwaschene Flecken, die Vertikalflossen große Kreisflecken. Hierzu Nr. 19. d. var. punctata var. nov. Es lassen sich weder Rücken- noch Seitenbänder erkennen. Ringförmige Bildungen sind nur vereinzelt vorhanden, der ganze Körper ist mit gebogenen stäbchenförmigen Flecken in Form eines C, einer 3 u. ähnl. und äußerst zahlreichen großen Punkten gezeichnet, die zu mehreren meist kreisförmig angeordnet sind; Pectorale und Ventrale sind sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite mit großen Punkten besetzt. Hierzu Nr. 20. Die Längenmaße, Varietäten und Fundortsangaben gibt die folgende Tabelle. Nr. CO o O a o Kopflänge bis zur hintersten Kiemenspaltc Abstand der vorderen = Augenwinkel voneinander Abstand der hinteren Augenwinkel voneinander Varietät Material Fundort 1 * 0 59 13,5 4.1 5.4 striata ganzes Tier Ohne Angabe des Fundortes •_> 0 37 8,7 3,0 3,7 i i ^striata ganzes Tier Simonstown 3 1 1. 1. Carebarias lamia Risso. länge gefangen, welches nach der Zeichnung Vanhöffens zu obiger Art gehört. Die erste Dorsale war verkümmert, die Pectorale maß 52 cm, die Schwanzflosse hatte 64,5 cm Länge und 40 cm Höhe. (Abb. 1). Fundort: 28° 43' süd. Br. 39° 24' ö. L. Mustelus. 7. M. laevis Risso. Ein weibliches Exemplar. 66 cm lang. Fundort : Simonstown . 2L4 Deutsehe Südpolar-Expedition. 8. II. mustelus ( Hi sso). Ein Gebiß gehört nach Vanhöffens Angabe dieser Art an; die Form der Zähne spricht dafür (vgl. Pietschmann, Zool. Anz. Bd. 33 S. 159 zur Unterscheidung der beiden europäischen Mustelus- arten). Über die Priorität dieses Namens gegenüber dem .1/. vulgaris Müller & Henle vergleiche Pietschmann, Japanische Plagiostomen, Wien 1908. S. 57 (S.-B. Ak. Wiss. Wien Bd. CXVII S. 693). Fundort: Simonstown, VII. 1903. Fam. Spinacidae. Acanthias. 9. A. blainvillii Risso. Balg mit Kopf eines weiblichen Exemplars; Länge 71 cm. Fundort : Simonstown. Ein nach Vanhöffens Angabe vom Kap herrührendes, trocken präpariertes Gebiß zeigt die- selbe Form der Zähne und gehört vermutlich zu dieser Art. Ferner gehören hierzu zwei junge Exemplare von 21,5 und 22 cm Länge, ein Männchen und ein Weibchen, mit noch erhaltenem Nabel. Bei ihnen sind die Dornen der beiden Dorsalen noch mit Haut überzogen, ebenso liegen die Zähne noch in der Haut verborgen. Fundort derselben: Simonstown. 10. A. spec. Sieben Embryonen mit Nabelschnur und äußeren Kiemen. Totallänge: 38 bis 45 mm. Fundort: Simons-Bai, am 15. VII. 1903 (drei Exemplare); St. Paul, am 26. IV. 1903 (vier sehr gut konservierte Exemplare). Isistius. 11. I. brasiliensis (Quoy & Gaim.). Günther. Cat, fish. Bd. VIII, S. 429, neubeschrieben und mit Literaturangaben versehen von Garmax in Mein. Mus. Harvard 1899, Bd. XXVI, S. 34-41, Tafel I, Fig. 1; Tafel 2. 3 und 69. Drei Exemplare, nachts an der Oberfläche im großen Horizontalnetz von 5 m Durchmesser ungefähr am Äquator gefangen, die mit der guten Beschreibung Garmans übereinstimmen. Über Längenverhältnisse, Geschlecht, Fundort gibt folgende Tabelle Aufschluß. .. c •— b ö i— allänge (bis im äußerste Ende der Caudalen) ujrperlänge s Ansatz d Caudalen) änge bis zi sten Kieme spalte V2 a a» ja bn "Sa CA - c J3 SD ■- = '-< CD = ~Z 5 S ^ 'S Fundort: Atlantischer Ozean O N £■ 5 = 0 'S 3^ Datum Länge Breite in mm tsd-_g i-a - 1 281 234 56 n 6 26 23. IX. 1903 0° 29' N. 18° 57' W. 2 263 219 53 n 6 22 20. IX. 1903 0U 12' N. 16° 39' W. 3 210 177 45 9 5 22 23. IX. 1903 0U 29' N. 18° 57' W. Lampe, Iloclisee- und Kiistenfische. 215 Gar man gibt als Länge eines erwachsenen Exemplares 18 Zoll = ca. 450 mm an; ein solches besitzt 31 Zähne, während die jüngeren weniger Zähne haben, wie aus der Tabelle ersichtlich und wie Günther (25 Zähne) (Cat. fish. VIII, S. 429) und Kner (26 Zähne) (Denkschr. Ak. Wien Bd. 24, S. 10 Tat. 4, Fig. 2) als konstant angeben. Batoiclei. Farn. Rhinobatidae. Rliinobatus. 12. Rh. (Syrrhina) coluninae Müll. & Henle. Drei männliche Exemplare aus Simonstown, nämlich ein ausgebälgtes von 87 cm Länge und zwei von Ostrakoden ausgefressene von 82 cm und 45 cm Länge. Sie haben folgende Maße in Millin.etern: 1 2 3 Totallänge 870 118 28 820 110 25 450 Länge der Schnauze x) 64 Abstand der inneren Augenhöhlenränder 14 Entfernung der Schnauzenspitze von der Mundspalte 137 127 75 Breite der Mundspalte 49 49 29 Entfernung der inneren Nasenwinkel voneinander 26 28 16 Entfernung der äußeren Nasenwinkel voneinander 70 74 43 Entfernung der oberen Nasenlappen voneinander 4 3 2 Kürzeste Entfernung d. äußeren Winkel d. Nasenloch, v. Scheibenr. 29 29 21 Größte Breite der Scheibe 276 264 160 Augendurchmesser 24 22 13 Falten der Nasenschleimhaut 45 46 Farn. Torpedinidae. Astrape. 13. A. capensis (Gm.). Vier gut erhaltene und zwei mehr oder weniger von Cirolanen und Ostrakoden skelettierte Exemplare ( c o bis C.-Aus- schnitt Total a ITA h^3 messer lang breit .t^ CD o'S e Vi a H 5 D. A. Fangort 1 34,2 36,6 39,8 8,7 1,3 0.9 5,1 6,1 4.7 3 2 1 7 19 Simons-Bai, 14. VII. 1903 2 32,0 34,4 1 37,6 7,7 1.2 0.8 4.5 6,1 4,6 3,5 1/7 19 Simonstown 3 29,4 32,1 33,9 7,0 1,2 0,9 4,4 5,9 4.2 3,1 1/7 19 Simonstown, 3. VII. 1903 4 29,1 31.4 33,5 8,2 1,3 0,9 4,6 5,1 3,6 2,7 1/7 19 Ponti Delgada, XI. 1903 5 28,6 30,3 32,7 7.9 1.3 0.9 4,3 5,5 4,0 3.0 1/7 19 Simons- Bai, VII. 1903 Catosteomi. Farn. Syiignathidae. Syngnathus. 19. S. actis L. Drei Exemplare, zwei davon (Nr. 1 u. 2) gefangen im Juli 1903 bei Simonstown, das dritte im Nov. 1901 in Kapstadt. Das größte Exemplar zeigt rechts eine unterbrochene Crista lateralis media (von Günther, Cat. fish. Bd. VIII, S. 158 stets fälschlich Lin. lat. genannt), wie sie nur junge Exemplare besitzen sollen (vgl. GtÜnther, a. a. O.); lifiks findet sich eine fortlaufende Seiten- kante. Die beiden andern, jüngeren Exemplare haben beiderseits eine unterbrochene Crista. Näheres über Verlauf der Seitenkante bei Syngnathiden vgl. G. Duncker, Syngnathiden- Studien I in Mitt. Nathist, Mus. Hamburg Bd. XXV, 1908. Die drei Exemplare zeigen folgende Maße (in Millimetern): Heut sch t'Si'ulpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 28 \-t> Sl8 Deutsehe Siidpolar-Expedition. a> 2" -*^ ec CO ! ; 7i — J2 1—1 ^; W -* r- — Ö S Q - 2 5 o o o Eh T3 0) CO GJ Q3 — O C C OJ 3 3 J | 1 (J 205 213 24.0 13.0 126 66 21 43 22 11 9 41 2 14 14 •> 173 5% 4 :i' , 3% 14 14 9 O 74 6% 375 375 37s 14 13 4 4G (3 3 7a 3% »U 13 13 Außerdem rechne ich hierzu eine große Anzahl von ganz jungen Fischchen, die nördlich und südlich vom Äquator zwischen den Breitengraden 17°28'N. und 11° 19' S. gefangen wurden, und zwar am 17. IX. und 11. X. 1901 auf der Hinreise und vom 5. IX. bis zum 9. X. 1903 auf der Rück- reise, also zwischen den Breitengraden 10° 45' S. und 17° 28' N. Insgesamt ergaben sich in diesen 11 Fängen 113 Exemplare, deren Länge zwischen 7 und 25,5 nun beträgt. Sie sind von den übrigen Exocoetus- Arten deutlich durch Farbe und Größenverhältnisse unterschieden. Ihre Ober- seite ist in der Gegend der Dorsalen gleichmäßig dunkelbraun, vom Anfang der Dorsalen bis zum Hinterkopf hell mit schwarzbraunen Punkten, die Oberseite des Kopfes ist wiederum dunkel- braun. Die Unterseite der Fischchen ist silberglänzend. Außerdem befindet sich bei Exemplaren von mehr als 16 mm Länge eine Region dunkler Punkte zwischen der hinteren Hälfte der Dorsalen und der Analen; sie reichen bis auf diese hinauf. Die Anzahl der Dorsalstrahlen ist 13—14, die der Analstrahlen ebenfalls 13—14. Die Körperhöhe ist 52/3 bis 673 mal, die Kopf- länge 33/5 — 43/4 mal in der Körperlänge, der Augendurchmesser 21/2 — 3 mal, die geringste Inter- orbitalbreite ca. 3 mal in der Kopflänge enthalten. Interessant ist es, die Größenverhältnisse, besonders die der Flossen, sowie die Färbung in den verschiedenen Größen zu vergleichen. Die Pectoralen, die bei erwachsenen Exemplaren bis über den Anfang der Caudalen hinausreichen und länger als die Hälfte des Körpers sind, erfahren die größten Änderungen. Bei Exemplaren von 7 — 10 mm erreichen sie noch nicht den Anfang der Dorsalen, bei solchen von ca. 11 mm ersetzt werden mußte, der vorher als Untergattungsname verwendet wurde. Für den im ersten Bande gebrauchten Unter- gattungsnamen Exocostus wurde der Name Exonautes Jordan & Evekmann gesetzt und die Untergattung zur Gattung erhoben. 2) Es ist nicht einzusehen, warum Jordan & Evermann aus xuiLs/.o« einmal (Bd. I, S. 731) richtig Cypselurus ge- schrieben haben, und sodann (im Bd. III S. 2835, Bd. IV S. XXXIX, 3210, Tafel 119, Fig. 319) eine Umschreibung in Cyp- silurus vorgenommen haben. Nach den internationalen Regeln der zoologischen Nomenklatur, Anhang F ist s = e zu setzen, also die anfänglich gebrauchte Schreibweise Cypselurus richtig. 222 Deutsche Südpolar-Expedition. gerade den Anfang dieser Flosse; bei einem Exemplar von 17,5 mm reicht die Spitze der Pecto- ralen bis zur Mitte der Dorsalen, bei größeren Exemplaren überschreitet sie die Mitte derselben. Wie die Länge, so variiert auch die Färbung der Flossen. Diese sind zuerst vollständig hell und durchsichtig; von ca. 12 mm an zeigen sie eine schwarzbraune Punktierung am distalen Rande, die sich allmählich bis auf 7a der Flossenlänge erstreckt. Eine Färbungsänderung zeigen auch die Ventralen, jedoch tritt sie hier erst auf bei Exemplaren von ca. 17 mm an, und zwar als dunkle Punktierung in einer schmalen Partie der proximalen Hälfte (d. h. der Basispartie). Die Länge der Ventralen ändert sicli'in derselben|Weise, jedoch nicht in so starkem Maße wie die der CO. Abb. 2. Exocoetus evolans L. Drei Jugendstadien von a) 7 mm, b) 11 mm, c) 17 mm. Pectoralen; erst bei Exemplaren von über 17 mm erreicht ihre Spitze den After. Hinsichtlich der Farbe des Körpers tritt der oben beschriebene hellere Teil des Rückens (zwischen Hinterkopf und Anfang der Dorsalen) erst in einem späteren Stadium auf, ebenso wie das dunklere Querband an der Seite zwischen der hinteren Hälfte der Dorsalen und der der Analen. Des weiteren ist die all- mähliche Ausbildung der Heterocerkie der Schwanzflosse gut zu verfolgen, deren erste Spuren sich bei Exemplaren von 11 mm Länge zeigen; in späteren Stadien ist schon ohne Lupe die stärkere Ausbildung der unteren Schwanzhälfte bemerkbar. Die beigegebenen Textfiguren (Abb. 2) sollen die Verschiedenheit der Flossen in den einzelnen Altersstufen versinnhchen; Tafel XI, Fig. 1 — 3 gibt dieselben Altersstufen wie die Textfiguren in gleichmäßiger (sechsfacher) Vergrößerung. Lampe, Iloclisee- und Rüstenfische. 223 27. E. (Exonautes) affinis (Itiir. Günther, Cat. fishes Bd. VI, S. 288. Ein junges Exemplar von 23 mm Totallänge (bis Ende des mittleren Caudalstrahles), welches am 10. IX. 1903 (in der Nähe von Ascension) gefangen wurde, scheint zu obiger Art zu gehören. Die. Höhe des Körpers ist 7V.i mal in Totallänge, 67s mal in Körperlänge (ohne Caudale) enthalten, die Kopflänge 47.-, (-1) mal; das Auge ist sehr groß und nur 21/3 mal in der Kopflänge enthalten (bei den größeren, 9 — 10 Zoll langen Exemplaren Günthers ist der Augendurchmesser 372 mal in der Kopflänge enthalten). Die Pectoralen reichen etwas über den Anfang der Dorsalen hinaus, die Ventralen, welche in der Mitte zwischen dem hinteren Augenrand und dem Ansatz der äußersten Caudalstrahlen inserieren, erreichen das Ende der Dorsalen. Dorsale und Anale sind von ungefähr gleicher Länge, der Anfang der Analen liegt hinter dem der Dorsalen. Flossenstrahlen: D. 11, A. 13. Das Tier ist (in Alkohol) gleichmäßig bläulich-grau gefärbt und auf der Oberseite vom Beginn der Ventralen bis zur Caudalen mit dunkelbraunen starken Punkten versehen. Die Flossen sind hellgrau, die Pectoralen und Ventralen am Grunde gleichmäßig dunkler, am vorderen und oberen Rande schwarzbraun pigmentiert. Auf dieselbe Art beziehe ich auch ein junges Exemplar von 14,5 mm Länge, welches in Färbung und Form genau dem beschriebenen gleicht; es wurde am 11. X. 1901, mittags, mit einem Schwärm anderer junger Exocoeten an der Oberfläche gefangen (lln 19' S. Br. und 18°34'W. L.). 28. E. (Exonautes) exsiliens P. L. S. Müller. Exoeoetus exsiliens Philipp Ludwig Statius Müller, Nuremberg, Ed. Linn. Syst. Nat. 1776, S. 209; Jordan und Evermann, Fishes of North America, S. 733 & 2835. Exoeoetus exiliens Gmelin1), Linne Syst. Nat. 1, 1788, S. 1400; Turtox, Linnaeus, 1806, S. 867: Ouv.-Val., 1846, Bd. XIX, S. 114; Günther, Cat. fish. 1866, Bd. VI, S. 291; Lütkex, Vid. Medd. 1876. S. 394 u. 406; Brown-Goode, Bull. U. S. Nat. Mus. Nr. 5, S. 64-67; Jordan & Meek, Proc. ü. S. Nat. Mus. 1885, Bd. VIII. Nr. 4, S. 51 & 54; Günther, Ann. Mag. Nat. Hist. 3, 1909, S. 147. Exoeoetus exisiliens Walbaum, Artedi, Piscium, 1792, S. 50. Exoeoetus faseiatus Le Sueur, Journ. Ae. Sei. Philad. 1821, Bd. II, S. 10, pl. 4, fig. 2. Exoeoetus lameWfer Kner& Steindachner, Sitz.-Ber. Ak. Wiss. Wien 1866, Bd. L1V, S. 384, Fig. 11; Lütkex, Vidensk. Meddel. Naturh. Foren., 1876, S. 394 u. 405. Ein junges Exemplar von 64 mm Länge (bis zum Ende des mittleren C. -Strahles), gefangen am 6. X. 1901 abends (4° 35' S. Br., 16" 48' W. L.), zeigt folgende Maße: Körperhöhe 672 mal, Kopflänge 4- -mal in Körperlänge; Kopfhöhe P/5mal, Kopfbreite l3/4mal, Augenabstand 21/i mal, Augendurch- messer 27s mal in Kopflänge enthalten. Über Strahlenlänge der Pectoralen und Ventralen können keine genauen Angaben gemacht werden, da besonders die ersten Strahlen stark beschädigt sind; sicher ist, daß beide Flossen über das Ende der Dorsalen hinausreichen. Der dorsale Ansatz der Ventralen hegt in der Mitte zwischen dem Hinterrand des x\uges und der Basis der seitlichen Stütz - strahlen der Caudalen; die Basis der Analen beginnt etwas hinter dem Anfang der Dorsalen und ist etwas kürzer als die Basis derselben. Die Pectoralen sind (in Alkohol) überall äußerst fein schwarzbraun punktiert, undeutlich lassen sich breite, dunklere Querbinden unterscheiden; die Strahlen sind durchweg dunkler als die Verbindungshäute. Die Ventralen haben ungefähr dieselbe :) Der von Müller 1776 gegebene Name „E. exsiliens" ist von Gmelix 1788 in „E. exiliens" umgeändert worden, und von den meisten Autoren wurde die letztere, nach den Nomenklaturregeln ungültige Schreibweise bisher angewandt. A>VS *o 224 Deutsche Südpolar-Expedition. schwarzbraune Färbung, auch bei ihnen sind die Strahlen heller. Die Anale und Dorsale sind weiß- lich. Am Grunde der Caudalen befinden sich zwei größere bräunliche Flecke, der untere lang aus- gezogene Lappen der Flosse erscheint dunkler als der obere und läßt eine Querstrichelung erkennen. Farbe des Körpers oberseits hellgrau mit schwarzen Pünktchen, unterseits silberglänzend. D. 11, A. 11, P. 18. V. 6. Das Exemplar stimmt mit der Beschreibung des E. lamellifer Kner & Steindachner (Sitz.-Ber. Ak. Wiss., Wien 1866. Bd. LIV, S. 384, Fig. 11) gut überein; auch die basalen Verbreiterungen der Pectoralstrahlen, auf welches Merkmal diese Art hauptsächlich gestützt ist, finden sich vor; im übrigen gleicht das Exemplar auch den Beschreibungen, die von E. exiliens ()\i. E. exsüiens P. L. S. Müller gegeben sind. Jordan und Meek führen schon E . lamellifer als synonym zu E. exsüiens; ich halte beide Arten ebenfalls für synonym, und zwar betrachte ich die starke Entwicklung der pectoralen Basallamellen für einen Jugendcharakter, da auch Jugend- formen von E. evolans eine Lamellenbildung aufweisen, die den erwachsenen Exemplaren völlig fehlt. Meist sind nun auch die als E. exsüiens beschriebenen Exemplare jung; aber es ist eine Verstär- kung der genannten Flossenstrahlen niemals erwähnt; doch ist meiner Meinung nach dieser Charakter bei genannten Autoren nicht für erwähnenswert gehalten worden. Eine eingehende Beschreibung eines lebenden Exemplars von E. exsüiens gibt auch Brown-Goode (Bull. U. S. Nat. Museum Nr. 5, Washington 1876, S. 65), und diese stimmt sehr genau mit dem vorliegenden Exemplar überein; nur ist zu berücksichtigen, daß dieser Autor als Länge des Tieres die Entfernung der Schnauzenspitze von dem äußersten Ende des unteren Caudallappens an- sieht („extreme length") und hierauf seine prozentualen Maßangaben bezieht. 29. E. gaussianus sp. n. (Taf. XI, Fig. 6.) Ein Exemplar von 38 mm Totallänge (bis Ende des mittleren Caudalstrahles, 34 mm bis zum Ansatz desselben), welches am 29. IX. 1901 am Abend gekäschert wurde (2° 9' N. Br. und 17° 38' W. L.). Einer bisher beschriebenen Art konnte es nicht zugeordnet werden. Es ist auffällig besonders durch die Färbung der Flossen; die Ventralen, die Anale und die Dorsale sind fast völlig schwarz, während die Pectoralen nach der Farbenskizze Vanhöffen.s nur am Grunde ein schwarzes, in Alkohol braunes Band aufweist, dessen Breite der größten Körperhöhe gleicht; die Caudale ist völlig weiß. Der Körper ist (in Alkohol) im allgemeinen hellbraun mit dunk- leren Punkten und einem bläulichen Schimmer (nach der Farbenskizze oberseits blau, unterseits hell), doch sind der vordere Teil des Rückens bis zum Anfang der Dorsalen sowie einige Flecken auf dem Schwanzstiel dunkelbraun, die Kiemendeckel und Teile des Bauches silberglänzend. Die größte Körperhöhe ist 474 mal in der Totallänge bis C. -Ausschnitt (34/5 mal in Körperlänge ohne C.), die Kopflänge 4V5 (34/5) mal in derselben enthalten. Auffällig ist noch die sehr kurze Schnauze, deren Länge nur fast 73 des Augendurchmessers beträgt. Dieser ist 21/i mal, die geringste In- terorbitalbreite 33/5 mal in der Kopflänge enthalten. Die Ventralen reichen ein wenig über den Anfang der Anale hinaus, die Pectoralen, welche in der dorsalen Körperhälfte inserieren, erreichen fast das Ende des mittleren Caudalstrahles. P. 15, V. 6, D. 13, A. 13. Lampe, Rochsee- und Küstenfische. 225 30. E. ? braehysoma Bleeker. Ein Jungfisch von 23 mm Länge (bis C. -Ausschnitt), am 4. V. 1903 zwischen Madagaskar und St. Paul auf 29° 2' S. Br. und 71° 20'ö. L. v. Greenw. gefangen. Dieses Fischchen scheint mir ein junger E. braehysoma Bleeker zu sein, doch kann dies aus Mangel an Vergleichsmaterial nicht mit absoluter Sicherheit behauptet werden. Die Körperhöhe ist 64/5 mal, die Kopflänge 43/s mal in der Länge enthalten. Schnauze ziemlich kurz, ca. 2 mal im Augendurchmesser enthalten, welcher der halben Kopflänge gleich ist. Die Pectoralen reichen etwas über den After hinaus, doch nicht bis zur Mitte der Dorsalen. Der erste Strahl der Ventralen inseriert in der Mitte zwischen dem Augenmittelpunkt und dem Ansatz des mittleren Caudalstrahles; die Entfernung des Ansatzes des ersten Ventralstrahles von der Schnauzenspitze gleicht der Entfernung des Ansatzes des letzten Ventralstrahles vom Ende des mittleren Caudalstrahles (Schwanzausschnitt); die Ventralen er- reichen das Ende der Analen. Der Anfang der Dorsalen hegt vor dem der Analen. Körper hell- braun, unterhalb der Dorsalen bis zur Caudalen dunkler. Flossen hell, Pectoralen und Ventralen am vorderen Rande braun gefärbt, alle Flossen am Grunde wenige dunklere Punkte. An der Basis der Caudalen zwei dunklere Flecken. D. 12, A. 11. 31.-32. Exocoetus spee. (Taf. XI, Fig. 4 & 5.) Unter den Jungfischen lassen sich außer E. evolans (S. 221) noch zwei Exocoetus -Arten deutlich unterscheiden. 31. Species I: (Taf. XI, Fig. 4) 12 Exemplare von 8—17 mm Länge (bis C. -Ausschnitt) aus vier Fängen (vom 11. X. 1901, 7. IX., 18./19. IX. und 9. X. 1903). Sie unterscheiden sich von E. evolans durch stärkere Ausbildung der Ventralen in gleichem Stadium, ferner ist die Pigment - Verteilung auf den Flossen eine durchaus andere. Bei E. evolans juv. sind die Pectoralen an ihren distalen Enden mit einem schwärzlichen Punktfelde versehen, welches höchstens die Hälfte der Flosse bedeckt, die Ventralen durchsichtig und hell, während bei vorhegenden Fischchen sowohl die Pectoralen als auch die Ventralen über und über mit gleichmäßig verteilten dunkel- braunen Punkten bedeckt sind. Auch hinsichtlich der Lage und Länge der Ventralen läßt sich ein deutlicher Unterschied feststellen: der Ansatz der bedeutend größeren Ventralen liegt hier in der Mitte zwischen der Schnauzenspitze und dem Ende des mittleren Caudalstrahles (dem so- genannten Schwanzausschnitt), in unmittelbarer Nähe des Afters, ihr längster Flossenstrahl erreicht fast das Ende der Analflosse, während die in diesem Stadium den After nicht er- reichende Ventrale bei E. evolans bedeutend mehr nach vorn, ungefähr in der Mitte zwischen Schnauzenspitze und dem letzten Drittel der Dorsalen inseriert. Die Körperfarbe ist bis auf den silberglänzenden Bauch ein gleichmäßiges Hellbraun mit ziemlich regelmäßig verteilten dunkel- braunen Pigmentpunkten. Die Form des Kopfes ist bei vorliegender Art gedrungener als bei E. evolans, was durch eine bedeutend kürzere Schnauze und breiteren Interorbitalabstand bewirkt wird. D. ?, A. ? 32. Spezies II: (Taf. XI, Fig. 5) 31 andere Jungfische von 6,5— 15,5 mm Länge, welche in zwei Fängen (am 5. und am 18./19. IX. 1903) vorgefunden wurden, unterscheiden sich wesentlich von den bisher beschriebenen; von E. evolans besonders durch die kürzere Schnauze, die vollständig Deutsche Südpolar-Expedition. SV. Zoologie VII. 20 226 Deutsche Siidpolar-Expedition. pigmentierten Pectoralen und dunklen Ventralen, die den After gerade erreichen, sowie durch die Lage der Ventralen in der Mitte zwischen Schnauzenspitze und Ansatz der Caudalen; die Unter- schiede von der oben beschriebenen Spez. I bestehen in einer durch geringeren Interorbitalabstand bewirkten schlankeren Kopfform, in der Farbe des Körpers, die infolge der ungleicheren Verteilung des Pigmentes der Farbe von E. evolans sich nähert, in der kürzeren, dunkler, fast schwarz ge- färbten und mehr nach vorn zu inserierenden Ventralen, sowie schließlich in der Färbung der Pectoralen, auf welcher sich im Gegensatz zu der gleichmäßig dunkelbraunen Pigmentierung bei Spez. I die schwarzbraunen Punkte und kurzen Linien zu unterbrochenen Streifen in Richtung der Flossenstrahlen anordnen. Zur Vergleichung sind gleichgroße Exemplare von E. evolans, Spez. I und Spez. II auf Taf. XI, Fig. 3 — 5. in sechsfacher Vergrößerung dargestellt. Da genauere Beschreibungen von Exocoetus -Fischbrut in nur geringer Anzahl vorliegen, die Bestimmung dieser Fischchen aber nach den Beschreibungen erwachsener Fische und den für erwachsene Fische aufgestellten Tabellen zu keinem Resultate führen kann, lasse ich eine Zuordnung dieser Fischchen zu bestimmten Arten aus Mangel an genügendem Übergangs- und Vergleiclis- material noch dahingestellt. Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die angestellten Fänge, in welchen oben er- wähnte Scomberesocidenbrut gefangen wurde; die Längenmaße sind in mm angegeben. Anführen Nr. Angaben über Zeit und Art des Fanges Breite Länge Auz. I!' Im,. Länge Scomberesox Anz. Länse 1 30. VIII. 1901, Oberfläche 33° 55' N. 16° 9' W. 1 18 2 17. IX. 1901 abends, im Wellenschaum gekäschert L5°50' X. 25° 23' W. — .1 11. X. 1901 mittags, Oberfläche 11° 19' s. 18° 34' W. — — 4 13. X. 1901 abends. Oberfläche 13° 15' s. 18° 56' W. 1 15 5 18. X. 1901 abends. Oberfläche 18" 8' s. 19° 54' W. 1 21 6 20. X. 1901 morgens, Oberfläche 2d" 20' s. 20° 12' W. 1 17.5 7 5. XI. 1901 nachts. 1000 m Ver- tikalni tz 32° 8' s. 8° 28' W. 1 10 8 9. XI. 1901 vormittags :!4" .". 8. 3° 5' W. 1 II 9 2. V. 1903. Oberfläche 32° 57' .8. 73° 50' O. 3 10,5-17,5 10 3. V. 1903. Oberfläche 30° 38' S. 72° 58' 0. 1 15.5 11 4. V. 1003, Oberfläche 29° 2' 8. 71° 20' 0. 0 8,1-22,3 12 7. VIII. 1903 nachmittags. Oberfl. 31° 5' S. L2°57' O. 26 9,1-19,7 13 11. VIII. 1903, Oberfläche gekäsch. 28° 46' s 10° 17' 0. 177 6,4-15,8 14 5. IX. 1903, Oberfläche 10° 45' s. 6° 23' W. — 1 18,6 15 7. IX. 1903 morgens, Oberfläche 9° 38' s. 8° 56' W. — — — — 16 8. IX. 1903 morgens, Oberfläche 9° 21' s. 9° 48' W. — — — 17 10. IX. 1903, Oberfläche 8° 43' s. llü55' W. 1 13,5 2 9,5-14 18 11. IX. 1903, Oberfläche 8° 8' s. 13° 22' W. 2 13,8-15,1 3 10,5-15 19 18. 19. IX. 1903, Oberfläche (2° 32' l0°52' s. s. 16° 3' W."| 16» 0' W.j 18 5.4-10.8 — - 20 21. IX. 1903 abends. Oberfläche 0°16' X. 18° 7' W. — 21 25. IX. 1903. Vert. 400 m 0°2ö' N. 17° 28' W. — 22 9. X. 1903. Oberfläche 17° 28' N. 29° 42' W. 3 12-17,5 — Summe 24 5.4-17.5 228 6,4-22,3 Lampe, Hochsee- und Küstenfische. 227 möchte ich hier eine Notiz aus Vanhöffens Tagebuch, welche besagt, daß vom 18. bis 27. IX. 1901 (von 14° bis 4° N. Br.) trotz günstigen Wetters und guter Gelegenheit zum Fangen und Beob- achten keine fliegenden Fische bemerkt wurden. Fani. Atheriiiidae. Atherina. 33. A. ?presbyther C.-V. Zu dieser Art gehört wahrscheinlich ein kleines Fischchen von 15 mm Körperlänge, gefangen am 17. VIII. 1901 an der Oberfläche im Plankton. Fundort: Britischer Kanal. Farn. Mugilidae. Mugil. 34. M. constantiae C.-V. Ein gut konserviertes junges Exemplar von 104 mm Totallänge bis C. -Ausschnitt (90 mm Körperlänge), gefangen am 28. VII. 1903 im Vley von Lakeside bei Simonstown, in süßem oder etwas brackigem Wasser. Exocoeim cvolans E. affinis E. brachysoma E. spec. I E. spec. II Gesamt - Anz. ! Länge Anz. Länge Anz. Länge Anz. Länge Anz. Länge Anzahl — — — — — — — — 1 1 16,5 — — 1 13 7,5-18 1 14,5 10 10-15 — 24 1 1 1 — — — 1 23 — — — — 1 1 3 1 10 — — — — — — — — — — 21 i — — — — — — — 177 8 8.5-19,5 — 2 6.5- 9.5 11 4 7-23 — — — 1 11 — 5 1 19 — — — — — — — 1 12 7-17.5 1 23 — — — — 10 3 11-13 — — — — — — 8 25 7-17 — — — — 2 7-11.5 29 6,5—15,5 74 22 — 22 1 25,5 — — — — — — 1 13 7-20 - — — — 3 13,5-10 19 103 7—25,5 1 > 14,5-23 1 23 16 7-16 31 6,5—15,5 405 29« 228 Deutsehe Südpolar-Expedition. Die Körperhöhe ist 472 mal, die Kopflänge 42/3 mal in der Totallänge, der Interorbitalabstand 2V3 mal in der Kopflänge enthalten. Die Mandibularknocken stoßen unter einem rechten Winkel zusammen. Die Entfernung zwischen den beiden Mandibelenden ., Mundöffnung" ist nicht ganz doppelt so groß wie die senkrechte Entfernung ihrer Verbindungslinie von der Schnauzenspitze (Scheitelpunkt des Mandibularwinkels). Das Fettlid ist nicht so stark entwickelt wie bei M. ce- plurfus Cuv. D. 4 | 1/8, A. 3/8, L. lat, 41, transv. 15. Hierzu gehören wahrscheinlich auch fünf Fischchen aus einem Süßwassertümpel bei Fischhoek bei Simonstown. Das Fettlid ist hier schwächer als bei dem soeben beschriebenen Exemplar, die Mandibularknochen stoßen unter einem rechten Winkel zusammen. Die Maße ergibt die Tabelle (Längen in Millimetern). D. 4 | 1/8, A. 3/8, L. lat, 40—43. Totallänge Körperhöhe Kopflänge Interorbital- Nr. bis C.- Körperlänge in in raum in Ausschnitt Totallänge Totallänge Kopflänge 1 89 78 47s 4% 272 2 80 ' 69 47a 47-, 27s .i 76 66 47a 472 »Vi 4 66 57 475 4V, 27a 5 61 53 «Vi 47a 27s 35. M. capito L. Fünf Exemplare von 241 — 131mm Totallänge bis C. -Ausschnitt, 221 — 120 mm Körperlänge. Das größte Exemplar ist stark entschuppt, die kleinen gut erhalten. Der Kopf ist länger als der Körper hoch, der Mandibulanvinkel stumpf. Die Körperhöhe ist 42/3 — 5 mal, die Kopflänge 4V6 — 41/.! mal in der Totallänge, die Interorbitalbreite 3 — 37.3 mal in der Kopflänge enthalten. D. 4 | 1/8, A. 3/9, Sq. 1. 45—46. transv. 15. Fundort: Simonstown, Juli 1903. Große Schwierigkeit bietet die Unterscheidung der beiden am Kap vorkommenden Arten M. capito L. und M. richardsonn Smith. Nach Günther (Cat. Fishes Brit, Mus. Bd. III S. 439) zeigen sie folgende Unterschiede: capito richardsonii Körperhöhe in Totallänge Kopflänge in Totallänge Interorbitalbreite in Kopflänge 5-&7a 472 J) 272-27a 472 47a mehr als 3 Die Größenverhältnisse des M. capito scheinen indessen noch beträchtlicheren Schwankungen unterworfen zusein, machen doch Cuvier-Valenciennes im 11. Bande folgende verschiedenen Angaben ( die in Betracht kommenden Worte von mir gesperrt gedruckt ) : S . 38 (Ori gina lbeschreibung ) : x) Nach Smith 42/5. Lampe, Hochsee- und Küstenfische. 229 Sa tcte est plus courte (que le cephale) et ne fait que 1 e cinquieme de la longueur totale; S. 40: Sa hauteur au milieu egale 1 a longueur de 1 a t 6 t e et est q u a t r e f o i s et d e m i e dans la longueur totale; und schließlich auf S. 70 unter Mugil curtus Yarrell, . . . que la tote (1 u c a p i t o n , qui est du s i x i e m e de la longueur totale. Hiernach wäre die Kopflänge 4V2 bis 6 mal in der Totallänge enthalten, wobei unter Total- länge wohl das Maß bis zur äußersten Spitze des Schwanzlappens zu verstehen ist. Außer vorliegenden Fischen habe ich nun Mugiliden beider Arten der Sammlung Leonhard Schultze gemessen und folgende Größenverhältnisse gefunden (die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die Totallänge bis zur äußersten Spitze des Schwanzlappens, Nr. 1 — 5 die Fische der Expedition, 6 — 13 die der Sammlung L. Schultze): nijiilo riehardsonii 1 2 3 4 II 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Totallänge bis C. -Ausschnitt (mm) 239 155 149 133 131 291 194 189 180 306 286 282 272 5 4V, 47, 47« fast 5 47, 47* 47, 47, 47, 47s 474 47.3 Körperhöhe m Totallänge i (5V2) (5) (fastö) (5) (575) (57s) (überö) (fastö) (fastö) 473) (4V.) («Vi) (474) Kopflänge in Totallänge 47a 47« 47« 474 470 4 473 47s 47s 47* 47s 47s 47s (47a) (47ä) (47*) (47s) (47a (475) (47s) (*Vi) (47s) (5) (473) (47s) (47s) Interorbitalbreite in Kopflänge . . 37a 37« 3 37s 37a 3 37a 37* 37« 273 3 3 3 Beim Vergleich dieser Zahlen zeigt sich ungefähr eine Übereinstimmung mit den von oben genannten Schriftstellern gegebenen Zahlen, doch schwanken sie in ziemlich starkem Maße und gehen teilweise ineinander über. Als wesentlichster Unterschied beider Arten scheint mir nur be- stehen zu bleiben, daß bei M. capito die Körperhöhe stets kleiner als die Kopflänge, dagegen bei M . riehardsonii etwas größer oder höchstens gleich der Kopflänge ist. Andere Körpermaße geben keinen durchgehenden Unterschied zwischen beiden Arten. 36. M. chelo Cuv. Hierzu gehören zwei größere Exemplare, ein kleines, sowie wahrscheinlich 76 Jungfische, sämtlich von Ponta Delgada, Azoren, Nov. 1903. Ihre Größenverhältnisse sind aus der Tabelle ersichtlich. Totallänge bis C.- Ausschnitt Körperhöhe in Totallänee Kopflänge in Totallänee Interorbital- abstand in Kopflänge D. A. Sq. 2,3 2,5 2,7 4U/8 4|l/8 411/8 3/9 3/9 3/9 46 45 Kerne rkunge n 232 195 53 4,2 4,4 4,5 4.7 4,6 4,5 Ponta Delgada, St. Miguel, Azoren. XL 1903 Ponta Delgada, 30./31. X. 1903 Ponta Delgada, XL 1903 Von den Jungfischen, die sämtlich A. 3/9 haben, messen 6 Exemplare 40 — 34, 37 Exemplare 32—30, 27 Exemplare 29—28 und die 6 kleinsten Tiere 27—25 mm. Farn. Polyiieinidae. Galeoides. 37. G. poiydaetylus (Vaiil). Ein Kopf von Silo Vicente Kapverden am 12. IX. 1901. 230 Deutsche Südpolar-Expedition. Es finden sich keine Vomerinzähne. ein eingesägtes Präoperkulum, jederseits neun mittelmäßig lange Pectoralanhänge, welche sehr weit vor dem Ansatz der Pectoralen ihren Ursprung nehmen. Der äußerste Pectoralanhang ist mehr als zweimal so lang wie der innerste und erreicht mit seinem Ende fast die Spitze der Pectoralen. Der Vorderrand des von einer Fetthaut überzogenen Auges hegt senkrecht über der Mitte der Mundöfmung. Farn. Sphyraenidae. Sphyraena. 38. S. jello Cuv.-Val. Ein junges Exemplar, gefangen am 22. V. 1903 an der Oberfläche. Ich finde folgende Maße: Totallänge 55 mm, Körperlänge (ohne C.) 49 mm, Körperhöhe 5,8 mm, Kopflänge 15,2 mm, Augendurchmesser 3,3 mm. Hieraus ergibt sich: die Körperhöhe ist in der Totallänge 9V2 mal. die Kopflänge 33/s mal enthalten; letztere enthält den Augendurchmesser 42/3 mal. Die äußerste Spitze der Pectoralen erreicht fast den Anfang der Ventralen, über welchem auch der Anfang der ersten Dorsalen liegt. Mittels eines Binokulars ließ sich die Zahl der Schuppen auf der Seitenlinie auf ungefähr 120 ermitteln. Da der Fisch auf beiden Seiten verletzt ist, war eine genaue Feststellung unmöglich. Die gefundenen Ergebnisse widersprechen indessen den An- gaben Valenciennes' und Günthers nicht. Anacanthini. Farn. Gadidae. Merluccius. 39. M. merluccius (L). Ein Exemplar von 151 mm Totallänge, 137 mm Körperlänge ohne C. Fundort: Simonsbay, 14. VII. 1903. D. 11/38, A. 39. Onos. 40. 0. mustela (L.). Von den vorliegenden beiden Exemplaren von 26 und 27 mm Körperlänge ohne C. zeigt das größere etwa 45 sehr kräftig ausgebildete fransenförmige Strahlen in der ersten Dorsalen, die be- kanntlich beim ausgebildeten Tier stark rückgebildet werden. Umgekehrt zeigt der erste Strahl noch nicht die Verlängerung, wie sie das erwachsene Tier hat. Beide Fischchen wurden am 17. VIII. 1901 an vorbeitreibendem Tang erbeutet. Fundort: Enolischer Kanal. Lampe, Hochsee- und Küstenfische. ■>_" i A canthopteiygii. P e r c i f o r in e n. Faul. Serranidae. Epinephelus. 41. E. taeniops (Cüv.-Val.). Ein gut erhaltenes Exemplar von Säo Vicente. Länge ohne C. 190 mm, Totallänge bis Ende des mittleren C. -Strahles 232 mm (gemessen vom angezogenen Zwischenkiefer an). Die Körper- höhe ist in der Totallänge fast 4 mal enthalten, die Kopflänge 373 mal; in der Kopflänge ist der Augendurchmesser 5V4 mal, der Interorbitalabstand 7 mal enthalten. Farbe in Alkohol gleich- mäßig dunkelbraun, nach unten zu heller, die Flossen am Rande schwarzbraun. Bis auf die Flossen- ränder ist der ganze Fisch über und über mit dunklen Flecken besetzt, deren Zentrum meist einen blauen Schimmer zeigt. Unter den Augen zieht sich ein dunkler Streifen vom Anfang des Ober- kiefers bis zum Ende des Präoperkulums. D. 9/15, A. 3/9, Sq. über 110 g. 42. E. ascensionis (Osbeck). Über Synonymik vgl. Boulexger, Cat. of Percif. fish. Brit. Mus. Bd. I, 189b, S. 228. Ein gut erhaltenes Exemplar von Ascension, 11. — 14. IX. 1903, gefangen in der Reuse. Die Körperhöhe ist 3V2 mal, die Kopflänge 3 mal in der Totallänge (bis Ende des mittleren C. -Strahles), der Augendurchmesser 5Va mal in der Kopflänge enthalten. Die Totallänge des Tieres beträgt 285 mm, die Körperlänge ohne C. 245 mm. Die Kaninen sind mittelmäßig stark entwickelt, die Zähne des Unterkiefers in mindestens drei Reihen angeordnet. Der hintere Rand des Prä- operkulums ist gesägt, die Zähnchen werden gegen den unteren Winkel zu größer. Der mittlere, größte Stachel des Operkulums ist von den beiden andern ungefähr gleich weit entfernt, der untere Stachel liegt weiter nach hinten als der obere. Farbe hellbraun, mit großen, dunkelbraunen, runden bis sechseckigen Flecken dicht besät. Auf dem Rücken fünf dunkle Flecken, deren letzter auf dem Schwanzstiel sich befindet; der mittelste Fleck ist der größte. Weder Brust- noch Bauch- flosse erreichen den After, die weiche Dorsale hat in ihrer Mitte die längsten Strahlen, die Caudale ist abgerundet. I). 11/16, A. 3/8, Sq. ca. 95. 43. E. goreensis Cuv.-Val. Boulexger, Cat, Percif. fish. Brit. Mus. 1. S. 204. Ein Exemplar von 325 mm Totallänge (bis Ende des mittleren Caudalstrahles), 280 mm Körper- länge von Porto Grande (Säo Vicente), 16. IX. 1901. Die Körperhöhe ist 33/4 mal, die Kopflänge 3 mal in der Totallänge, der Augendurchmesser 5:,/j mal in der Kopflänge enthalten. Die Mandibularzähne sind in zwei Reihen angeordnet; das Ende der Maxillare reicht etwas über die Senkrechte vom hinteren Augenrand hinaus. Das Prä- operkulum ist auf seinem ganzen Hinterrande gesägt, direkt über dem unteren Winkel finden sich 232 Deutsche Südpolar-Expedition. fünf ziemlich starke Zähnchen. Von den drei Operkularstacheln tritt der mittlere, welcher dem unteren bedeutend näher liegt als dem oberen, am deutlichsten hervor; auffällig ist die stark aus- gezogene hintere Spitze des Operkulums. Die Farbe des Tieres ist in Alkohol ein mit helleren Flecken versehenes gleichmäßig dunkles schmutziges Braun, die Pectorale ist hellbraun, die Ventrale schwärzlich gefärbt; die Anale und weiche Dorsale besitzen, ebenso wie die Caudale, am äußeren Rande einen sehr schmalen hellen Saum, auf welchen ein breiterer, blauschwarzer Teil folgt. Nach einer am Fangort angefertigten Skizze Vanhöffens ergeben sich für das lebende Tier folgende Farben: Der ganze Körper des Tieres ist äußerst bunt, mit bräunlichen, gelben, grünen und dunkel- blauen Flecken marmoriert; ein größerer gelbgrüner Fleck findet sich zwischen Auge und Schnauzen - spitze. Die Pectorale ist gleichmäßig rötlichbraun gefärbt, die Ventrale dunkel gelbgrün mit schwärz- lichem Rande. Die weichstrahligen Vertikalflossen sind mit einem schmalen hellgelben Rande ver- sehen, der sich scharf gegen die folgende blauschwarze Zone absetzt. Gegen die Basis hin geht die dunkle Zone allmählich in eine rotbraune über, die sich auch über die ganze stachlige Dorsale erstreckt; die Basis der weichen Dorsalen ist wieder dunkelblau gefärbt. Der Bauch hat einen hellblauen Schimmer. D. 11/15, A. 3/8, Sq. 132. 44. Epinephelus spec. (Abb. 3). Ein junges Exemplar von 27,6 mm Totallänge (22,8 mm Körperlänge) gehört ziemlich sicher zur Gattung Epinephelus, doch läßt sich die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Art nicht fest- Abh. .". Epinephelus spec. (Vergr. etwas mehr als 3 mal). stellen. Auffällig ist der sehr stark verlängerte zweite Dorsalstachel sowie ein am unteren Rande des Präoperkulums vorhandener starker Stachel, welcher möglicherweise bei erwachsenen Tieren nicht mehr so stark hervortritt. Die Größenverhältnisse sind folgende: In der Totallänge ist die größte Körperhöhe (am Anfang der Dorsalen gemessen) 32/s mal, die Kopflänge 3V4 mal enthalten, letztere enthält den Augendurchmesser etwas über 3 mal. Die Form des Fischchens mag oben- stehende Figur veranschaulichen. Zahl der Flossenstrahlen: D. 11/16, A. 3/11. Fundort: Azoren. Lampe, Bochsee- und Küstenfische. 033 Serranus. 45. S. novemcinctus Kner. R. Kner, Fische der Novara, S. 17; Boulexger, Catalogue of the Perciform Fishes in the British Museum, 2. edition 1895, S. 284, sowie auch Steindachner, S.-B. Akad. Wiss. Wien. Bd. LVI, 1867. S. 611, Separatabdruck S. 9. Die vorliegenden vier Exemplare, welche am 26. IV. 1903 auf St. Paul vom Ufer des Kratersees aus geangelt wurden, stimmen gut mit den von Kner und Boulenger gegebenen Beschreibungen überein. Totallänge der Exemplare 150 — 126 mm. Körperlänge ohne C. 131 — 110 mm. Alle Exemplare haben neun Querbinden, welche von der Dorsalen aus bis gegen den Bauch hin ver- laufen; die vorderen Binden reichen bis zum Ansatz der Pectoralen, die letzten bis zum Grunde des Schwanzstiels. Bauch von heller Farbe, am Kopf finden sich unregelmäßige braune Binden. Vanhöffens Tagebuch entnehme ich über dieFarbe der lebenden Fischchen: „ein rot- und schwarz- gestreifter kleiner Serranus mit blauer Zeichnung am Kopf, der im blauen Wasser zebraähnlich braungrau und weiß gestreift erschien". Alle Exemplare haben D. 10/14, A. 3/7 und über 80 Schuppen in einer Längsreihe. 46. Serranus spec. (Tafel XI. Figur 8.) Hierzu stelle ich ein Fischchen von 15 mm Körperlänge, welches am 17. VIII. 1901 an vorbei- treibendem Tang gefangen wurde. Der mittlere Operkularstachel tritt deutlich hervor, der Körper ist mit kleinen Schuppen bedeckt, die am hinteren Ende eine keilförmige Spitze aufweisen; Farbe des Tierchens hellbraun mit zahlreichen dunkelbraunen punktförmigen Flecken bedeckt. Fundort: Englischer Kanal. 47. Histiophorus spec. Vier junge Fische von 19, 13, 9 und 7 mm Totallänge. Fundort: Das erste Exemplar am 7. IX. 1903 unter 9° 38' S. Br., 8° 56' W. L. morgens, Ober- fläche, die anderen südlich von Ascension am 10. IX. 1903 unter 8°43'S. Br., 11°55'W. L. Fain. Sciaenidae. Otolithus. 48. Otolithus aequidens Cuv.-Val. Kopf eines großen Exemplars von Simonstown, 1. VII. 1903. Farn. Haplodactylidae. Chilodactylus. 49. (h. carmiehaelis Cuv.-Val. ('her den Namen und Synonyme vgl. Kner, Fische der Novara, S. 90—92. Drei Exemplare, sehr gut erhalten, am 26. IV. 1903 in St. Paul vom Ufer des Kratersees aus geangelt. Die Exemplare messen total bis zum C. -Ausschnitt 195, 190 und 125 mm (ohne Caudale 183, 178 und 116 mm) und stimmen in ihren Größenverhältnissen genau mit den von Kner ge- Deutsclie Südpolar-Expedition. XV. Zoologie VII 30 ,VooS Ho( 234 Deutsehe Sfidpolar-Expedition. machten Angaben überein. Die Farbe der Exemplare war nach Vanhöffens Angaben graublau. Hinsichtlich der Nomenklatur schließe ich mich gegen Günther (Cat. Fish. Bd. II, S. 81) der An- sicht Kners an. Eine Klarheit in der Namengebung wird wohl nie eintreten, zumal da die von Cuvier, R. anim. Tafel 31, Fig. 2 gegebene, nach der Natur gezeichnete Abbildung eines Ch. car- michaelis keineswegs den Beschreibungen Valenciennes' (Cuv.-Val. Bd. V. 360, Bd. IX, 489) entspricht. Auch Ch. fasciatus Velain, La faune des iles de St. Paul..., in Arch. Zool. Exper. et Generale, Bd. 6, 1877. S. 87 scheint diese Art zu sein. Fain. Sparidae. Dentex. 50. D. argyrozona Cuv.-Val. Drei Exemplare aus Kapstadt und Simonstown, alle gut erhalten. Das eine Exemplar trägt die Bezeichnung ,, Fischmarkt Kapstadt 1901", die beiden andern haben als Fangort „Simons- bay, 2. VII. 1903". Totallänge der Exemplare bis zum C. -Ausschnitt 195 — 218 mm, Körperlänge ohne C. 170 — 193 mm. Die Kopflänge ist ungefähr gleich der Körperhöhe, nur eine Wenigkeit kürzer, und ca. 3V2 mal in der Totallänge enthalten. Auf dem Präoperkulum finden sich 8 — 9 Schuppenreihen. Der Augendurchmesser ist nur wenig kleiner als die Schnauzenlänge. Auf der Seitenlinie finden sich 63 — 67 Poren, oberhalb der Seitenlinie finden sich sechs Schuppenreihen, unterhalb derselben bis zur Ventralen 15 — 16 Reihen. D. 12/10, A. 3/9, bei einem Exemplar 3/8. Cantharus. 51. ('. eniarginatus Cuv.-Val. Zwei gut konservierte Exemplare von silbergrauer Farbe (in Alkohol) von Simonstown, 3. VII. 1903. Länge der Tiere bis C. -Ausschnitt 217 und 203 mm. In der Totallänge ist die Körper- höhe l3/5 mal, die Kopflänge fast 4 mal enthalten, der größte Augendurchmesser ist fast g 1 ei c h der Intero.rbitalbreite. Die Zähne der vorderen Zahnreihe haben fast ihren Charakter als Schneidezähne verloren, sie sind konisch zugespitzt und nicht sehr dick; che innerste Reihe der Hechelzähne ist stärker entwickelt als es die übrigen sind. Das Prä- operkulum trägt 8 — 9 Schuppenreihen. Das Ende des Oberkiefers legt sich in einen tiefen Einschnitt des Präokulars hinein, dieses ist völlig eben, bei dem einen Exemplar sogar an der Stelle des Einschnittes stark konkav. Von der folgenden Art unterscheidet sich C. eniar- ginatus hauptsächlich durch das größere Auge, die kleineren Schuppen, die Größe und Stärke der äußeren Zähne und der Form des Präokulars. 12 13 D. 11/12, A. 3/11. Sq. lat, über 80, transv. 52. C. Mochii Cuv.-Val. Zwei in Formol konservierte Exemplare von dunkelbrauner Farbe (in Alkohol) vom Fisch - markt in Kapstadt, Nov. -Dez. 1901. Länge der Tiere bis zum C. -Ausschnitt 210 und 190 mm. Die Körperhöhe ist 22/3 mal in der Totallänge enthalten, die Kopflänge 34/s — 4 mal, der größte Lampe, Hochsee- und Kiistenfische. 235 Augendurchmesser beträgt -/3 b i s 3/s d e r I n t e r o r b i t a 1 b r e i t e. Die vorderen Zähne sind ziemlich breit, dick und spitz; dahinter befinden sich viele Hechelzähne, die völlig gleich- mäßig gestaltet sind. Auf der Präoperkularplatte befinden sich 10 — 11 Reihen von Schuppen. Das Präokulare ist erhaben, ohne in der Gegend des Oberkiefer winkeis eine starke Buchtung des Randes zu zeigen. D. 11/12, A. 3/10, Sq. lat, 64—68, transv. ^. Box. 53. B. salpa (X.). Vier gut konservierte Exemplare von 110 — 114 mm Totallänge (bis C- Ausschnitt). Fangort: Ponta Delgada (Azoren), am 30. und 31. X. 1903. Die Anzahl der Schuppen an der Seitenlinie bis zur Biegestelle der Caudalen beträgt 72 — 77, oberhalb der Seitenlinie sind sie in sechs Reihen, unterhalb derselben bis zur Ventralen in 16 Reihen angeordnet. D. 11/15, A. 3/14—15. Dipterodon. 54. D. capensis Cuv.-Val. (Abb. 4). Originalbesehreibung Cüvier-Valenciennes, Bd. VII, S. 274—280. Sonstige Literatur vgl. Günther, Cat. Fish., Bd. I, S. 426, sowie Gilchrist, Cat. Fish. S.-Afr. S. 116. Ein sehr gut erhaltenes Exemplar von 33,5 cm Totallänge (30 cm Körperlänge). Die Farbe ist bei diesem wie bei anderen mir außerdem vorliegenden Exemplaren braun mit dunkleren Quer- bändern, nicht einfarbig braun, wie Cuvier-Vale^ciennes angeben. 28 l" ' 2' ' ' ' ' » 1" 41 bis Basis der Ventralen. Fundort : Simonstown. Abbildungen des Fisches finden sich in Cuvier-Valenciennes, Tafel 188 und Cuvier, Regne animal, Tafel 42, Fig. 2. Aus letzterem Werke stammt die vergrößerte Abbildung in Abhandl. des Deutschen Seefischerei-Vereins, Bd. IX, 1907, Tafel 3, zum ,, Bericht über die Fischerei an der Westküste Süd- Afrikas" vonL. Schultze. Sie zeigt, wie ihr Vorbild, vor der ersten stachligen Dorsalen noch einen nach vorn gerichteten, kleinen, aber sehr starken Dorn, der weder in der Original - beschreibung erwähnt ist, noch sich auf der dazu gehörigen Abbildung vorfindet. Letztere erweckt allerdings den Eindruck, als ob es sich um einen nach vorn gerichteten Stachelstrahl handelt, der den übrigen Stachelstrahlen in seiner Bildung homolog ist. Dieser Dorn ist indessen in Wirklichkeit eine Knochenbildung und zwar, wie eine Präparation zeigt, eine nach vorn gerichtete Verlängerung des Trägers des ersten, nur sehr kurzen Flossenstrahles (vgl. Abb. 4); meist ist nun diese Ver- längerung von der Haut bedeckt, nur bei etwas defekten Exemplaren habe ich den Dorn so deutlich wie in der Figur hervorragen sehen. Sämtliche Flossenträger der Dorsalen sind miteinander durch starkes Bindegewebe verbunden; die hinteren Träger des weichen Flossenteiles sind am schwächsten entwickelt und zeigen nur eine mäßige Verbindung durch sehniges Gewebe, während die Träger der ersten Stacheln mächtig ent- wickelte Platten sind, die in ihrem oberen Teile fest miteinander verwachsen sind; zwischen diesen 30* 'J3 6 Deutsche Südpolar-Expedition. beiden Extremen findet ein allmählicher Übergang statt. Vor dem oben erwähnten Träger des ersten Strahles hegen noch drei weder miteinander noch mit den Flossenträgern verbundene Knochen von ähnlicher Form (vgl. Abb.). welche alle eine gleiche nach vorn gerichtete Verlängerung ihrer oberen Kante tragen. Diese dornartigen Fortsätze greifen übereinander, der vorderste auf die kräftig entwickelte Crista occipitalis hinüber, so daß eine feste Fortsetzung dieser Crista bis zu den starken Flossenträgern gebildet ist. Crista occipitalis Abb. 4. Dipterodun capensis Cuv.-Val. Vordere Flossenträger, a. Verlängerung des Trägers des ersten Strahles, welche bisweilen die Haut durchbricht. Sargus. 55. S. rondeletii Cuv.-Val. Drei Exemplare aus dem Hafen von Ponta Delgada (Azoren), am 6. — 8. XI. 1903. In Formalin gut konservierte Exemplare von 108 — 125 mm Totallänge. Bei den einzelnen Exemplaren erhalte ich folgende Zahlen: 125 109 108 111 97 96 2,3 mal 2,1 mal 2,2 mal 3,7 mal 3,6 mal 3,7 mal 3.4 mal 3,3 mal 3,3 mal 12/13 12/13 12/13 3/13 3 13 3/13 Totallänge (bis C. -Ausschnitt ) in mm Körperlänge (ohne C.) in mm Körperhöhe in Totallänge enthalten Kopflänge in Totallänge enthalten Augendurchmesser in Kopflänge enthalten D A 56. S. fasciatus Gthr. Ein gut erhaltenes Exemplar vom Porto Grande (Säo Vicente), IX. 1901. Totallänge bis C. -Ausschnitt 300 mm, Körperlänge 275 mm, Körperhöhe 119 mm, Kopf- länge 89 mm, Augendurchmesser 20,5 mm, Stirnbreite 30 mm, Schnauzenlänge 41 mm. Die Pectorale reicht nicht ganz bis senkrecht über den Anfang der Analen; die sieben dunklen Querbinden, von denen sich die erste oberhalb des Auges, die letzte auf dem Schwanzstiel befindet, sind mindestens 3 mal so breit wie die Zwischenräume und reichen bis zum Bauche. Am Grunde der Pectoralen findet sich ein schwarzer Fleck. Im Oberkiefer finden sich 10, im Unterkiefer 8 äußerst lange, Lampe, Hochsee- und Küstenfische. 237 nach vorn gerichtete Schneidezähne. Die Molaren sind nur schwach entwickelt und in zwei un- deutlichen Reihen angeordnet. Die Lippen sind sehr Heischig. 9 D. 10/12, A. 3/10, Sq. 61 14 bis zur Ventralen' Der Fisch entspricht in seinen Maßen genau der Beschreibung Günthers (Cat. fish. I, S. 448). Doch ist die GüNTHERsche Art n i c h t identisch mit dem schlecht beschriebenen S. fasciatus Cuv.- Val., woran auch schon Günther selbst zweifelt. Auch von S. cervinus Lowe ist diese Art deutlich unterscheidbar (vgl. Günther, Cat. fish. I, S. 448/49). 57. S. holubi Steindachner. (Abb. 5a u. b.) Siehe Steindachner, Sitzungsberichte Ak. Wiss. Wien Bd. LXXXIII, 1881, S. 208, oder Ichthyologische Beiträge X, Febr. 1881, S. 30-32. Syn.: S. hottentottus Kner, Novara S. 78, nicht == S. hottentotus Smith, Zool. S.-Al'r. Taf. 13, Fig. 1 ; Smith schreibt hottentotus, nicht hottentothis, wie von allen späteren Autoren angegeben wird. Von dieser Art hegen zwei Exemplare von Simonstown vor, von denen ich eine genauere Be- schreibung geben werde mit Hinweis auf die dort vorkommenden anderen Arten der Gattung, nämlich S. cervinus (Lowe), S. capensis Smith und S. rondeletii Cuv.-Val. Die bei Gilchrist, Cat. fish. S.-Afr. noch angeführte Art S. durbanensis Castelnau (Mein. Poiss. Afr. Austräte, S. 18) halte ich für identisch mit S. capensis Smith, da aus der ungenauen Beschreibung Castelnaus kein durchgreifender Unterschied zwischen beiden Arten zu ersehen ist, Castelnau selbst auch gar nicht absolut sicher war, ob der ihm vorliegende Fisch einer anderen Art angehört. Über die Synonymie des S. hottentotus Smith und S. cervinus (Lowe) vgl. weiter unten. Die von mir zum Vergleich herangezogenen Exemplare der drei andern oben erwähnten Arten haben die Größe von ungefähr 270 — 320 mm; doch wurden auch kleinere Exemplare betrachtet. Untersucht wurden vom Material des hiesigen Zoologischen Museums drei Exemplare von S. cervinus, deren größtes die Länge von 320 mm hat (Nr. 5401. 1073, 1074), zwei Exemplare von S. capensis (Nr. 1052; zwei andere, als S. capensis geführte Exemplare, Nr. 1071/72, erwiesen sich als S. holubi), sowie drei große Exemplare von S. rondeletii (Nr. 1057, 1058 und 13819) und vier kleine Exemplare (Nr. 1053, 1056, 18583). Von den beiden S. holubi der Expedition ist das erste Exemplar gut erhalten und besitzt eine Totallänge von 308 mm bis zum C. -Ausschnitt; die Körperlänge beträgt 280 mm. Das zweite, ausgefressene Exemplar ist total 285 mm, ohne Caudale 260 mm lang. Derselben Art gehören auch sechs Exemplare der Sammlung Leonhard Schultze (vgl. meine Arbeit in L. Schultze, For- schungsreise im westlichen und zentralen Südafrika 1903 — 1905, Bd. 5 S. 154 in Denkschr. mediz.-naturw. Gesellsch. Jena Bd. XVII) an, die ich bei der Beschreibung berücksichtigen werde. Die Exemplare messen total 385 — 305 mm. ohne Caudale 355 — 273 mm. Schneidezähne finden sich bei S. holubi sowohl im Unterkiefer als auch im Zwischenkiefer je sechs, bei dem zweiten Exemplar tritt vor dem mittleren rechten Schneidezahn des Unterkiefers noch ein Zahn hervor, der wohl dem von Steindachner erwähnten zuweilen vorkommenden unpaaren mittleren Schneidezahn entspricht; die ScHULTZEschen Exemplare besitzen sämtlich, oben wie unten sechs Schneidezähne. Die drei anderen Arten besitzen alle mehr Schneidezähne 238 Deutsche Südpolar-Expedition. nämlich S. cervinus oben 12, unten 8 (bei ganz jungen Tieren 10 und 8), S. capensis oben 8, unten 8, S. rondeletii oben 6 — 8, unten 8; die Schneidezähne von S. cervinus sind außerdem durch ihre Schmalheit und Länge auffallend. Von den Molaren hebt sich im Zwischenkiefer die äußere Reihe von den übrigen durch ihre Höhe ab; sie schließen sich an die Schneidezähne an, säumen den Rand der Mundspalte ein und sind starke, konische Zähne; im ganzen sind auf jeder Seite 9 — 10 solcher Zähne vorhanden, von denen die vorderen zwei und die hinteren drei kleiner, die mittleren vier bis fünf am kräftigsten sind. Nach innen zu sind noch drei Reihen von Mahlzähnen vorhanden, die in ihrer Größe nach hinten zu zunehmen; dem Schlünde am nächsten findet sich bei dem ersten Exemplar jederseits ein äußerst großer Zahn, der an Oberfläche gleich 4 — 6 der übrigen Molaren ist. Dasselbe zeigt auch eins der ScHULTZEschen Exemplare. Das zweite Exemplar hat an dieser Stelle jederseits zwei nicht ganz so große Zähne, von denen der am weitesten nach hinten liegende der größte ist. Diese Verhältnisse finden wir auch bei den übrigen ScHUTLZEschen Exemplaren; bei zweien ist ein Zahn derart entwickelt, daß ein Übergang zu dem erstgenannten starken Zahn vorhanden ist. Im Unterkiefer ergibt sich dasselbe Bild, nur fällt hier die äußere Reihe der konischen Molaren hinweg, so daß sich also drei Reihen von Molaren unterscheiden lassen, die in ihren Größen- verhältnissen genau denen des Zwischenkiefers entsprechen. Auch die ScHULTZEschen Exemplare lassen die Anordnung in drei Reihen erkennen; besonders deutlich tritt die mittlere Reihe der Molaren sowohl des Unterkiefers wie des Zwischenkiefers als stärkste Zahnreihe hervor, ein Merkmal, welches auch Steindachner angibt. Vergleicht man hiermit die Molaren der übrigen Arten, so fällt S. cervinus wegen der sehr geringen Ausbildung seiner Molaren auf; es finden sich mir zwei Reihen derselben, bisweilen so undeutlich ausgeprägt, daß Lowe diese Art zur Gattung Charax mit einer Molarreihe stellte. S. capensis hat oben drei vollständige Reihen von gut entwickelten Zähnen, die innerste Reihe derselben weist die stärksten Zähne auf, die äußerste Reihe enthält keine stärker entwickelten konischen Zähne. Im Unterkiefer finden sich zwei deutliche Reihen, auf welche jederseits nach innen zu noch eine aus drei schwachen Zähnen bestehende Reihe folgt. Die Exemplare von S. rondeletii zeigen übereinstimmend im Zwischenkiefer drei, sehr selten vier Reihen von Zähnen; von diesen wird bei größeren Exemplaren die äußere Reihe von höheren, konischen Zähnen gebildet, doch ist stets die innerste Zahnreihe die am stärksten entwickelte. Hinter den Schneidezähnen folgen viele kleine Molaren ohne bestimmte Reihenanordnung (bei großen Tieren), die am weitesten nach hinten liegenden Molaren sind am größten. Im Unterkiefer liegen zwei Reihen großer Molaren ; einige Exemplare besitzen auch noch eine von wenigen schwachen Zähnen gebildete innerste dritte Reihe (vgl. auch Moreau, Poiss. de la France, III, 5). Die beigegebenen Photogramme, die nach angefertigten Plastilin-Abdrucken hergestellt wurden, sollen ein Bild dieser Unterschiede geben (Abb. 5 a, b). Von der Dorsale herab ziehen sich bei S. lwlubi ungefähr 6—7 dunkle Binden ventralwärts, deren Breite gleich der Hälfte der helleren Zwischenräume ist. Nach Angabe Steindachners verlieren sie sich ungefähr in der Mitte der Seite, kurz unter der Seitenlinie; bei einigen Exemplaren läßt sich dies noch gut verfolgen, die meisten haben im Alkohol schon diese Binden teilweise ver- Lampe, Hochsee- und Kiistenfische. 239 loren. S. cervinus hat breitere Binden, gleich dem dreifachen des Zwischenraums, S. rondeletii hat viel schmalere und S. capensis soll gar keine haben. b. Abb. 5. Abdrucke der Gebisse von Sargusarten in natürlicher Größe, a. Oberkiefer, b. Unterkiefer. 2, 8. S. hohibi Steindachnek, ß. S. rondeletii Cuv.-Val., y. S. cervinus Lowe, e. S. capensis Smith. In den Größenverhältnissen zeigen sich bei diesen vier Arten große Ähnlichkeiten; zur Unter- scheidung der Arten eignen sie sich wenig. Bei den vorliegenden Exemplaren von S. holubi finde ich folgendes: In der Totallänge bis Caudalausschnitt sind enthalten die Körperhöhe 2V2 — 25/6 mal, die Kopflänge 32/3 — 4 mal, in der 240 Deutsche Südpolar-Expedition. Körperlänge ist die Körperhöhe 21/5 — 24/7 mal und die Kopflänge 32/7 — 32 3 mal, in der Kopflänge der Augendurchmesser 32/3 — 4 Vi mal enthalten. Auf dem Präoperkulum finden sich fünf Schuppen- reihen. Die Schuppen des Körpers sind ziemlich groß; oberhalb der Seitenlinie finden sich 51 ., — 7, unterhalb derselben bis zur Ventralen 11 — 13 Reihen von Schuppen. Sq. lat. (58) — 60 — (62), außerdem finden sich auf der Caudalen noch kleine Schuppen, die sich ziemlich weit an den Strahlen hinaufziehen. D. 11/13—14, A. 3/11—12. Zu S. holubi rechne ich auch den S. hottentottus Kner (Novara S. 78), da er 1. dieselbe von S. hottentotus Smith abweichende Bebänderung besitzt; 2. dieselbe Anordnung der Zähne zeigt; 3. dieselbe Zahl der Flossenstrahlen wie der Schuppen besitzt. Der S. hottentotus Smith ist, wie es auch schon Günther (Cat. fish.) angab, synonym zu S. cervinus (Lowe) zu setzen aus folgenden Gründen: 1. Die Bebänderung ist bis zum Bauch durchgehend; 2. es sind nur zwei Reihen von schwachen Molaren vorhanden, wie nur bei erwachsenen S. cervinus (das Exemplar von Smith maß 17\'o Zoll); 3. es finden sich im Zwischenkiefer 12. im Unterkiefer 8 Schneidezähne. Im folgenden gebe ich eine kurze Übersicht über die wesentlichsten Merkmale, durch welche die am Kap vorkommenden Sargus -Arten zu unterscheiden sind. S. cervinus (Lowe) N. i npi nsis Smith S. romli letii S. holubi Stdchx. Anzahl der Schneidezähne. Reihen von Molaren Färbung des Körpers Flossenstrahlen D A Schuppen U (Kl) 2(1) sehr breite Bänder 11/12-13 3/11 9 (6) 2 (3) einfarbig, ohne Bänder 12/14—16 3 14 58-00 16 68-69 8 1 + 2 (3) 2(3) schmale Bänder, am Schwanzstiel ein dunkler Fleck (11)-12/12-15 3/13- 14 7-8 16 (',:') tili 14-16 6 6 1 + 3 3 schmale Bänder, ohne Fleck am Schwanzstiel 11/13— (14) 3/(ll)-12 .„« 5V2-7 11-13 (58)— 60- (64) Chrysophrys. 58. Ch. heterodus Peters. Peters, S.-B. Kgl. Ak. Wiss. Berlin, Math.-Phys. Hasse, 11. XII. 1876, S. 833. Zwei Exemplare, stark entschuppt, von 154 und 169 mm Totallänge bis C. -Ausschnitt (137 und 149 mm Körperlänge) aus Säo Vicente, 12. IX. 1901. Da in der sonst guten Beschreibung von Peters sich keine genauen Angaben über die Größen- verhältnisse vorfinden, gebe ich im folgenden die von Peters' Typen (Fundort: Kongo) und von den Exemplaren der Expedition genommenen Maße. Zu Ch. heterodus gehören drei von den PETERSschen Fischen, der vierte ist ein ? Pagellus. In der Körperlänge (ohne Caudale) ist die Körperhöhe 2- 3 — 2:74mal, die Kopflänge 374 — 3\2mal enthalten. Peters gibt fälschlich 3Vi0 — 31/9 an. Der Augendurchmesser ist bei den erwachsenen Exemplaren in der Kopflänge fast genau 3V2 mal, in der Schnauzenlänge nicht ganz 1 1/2 mal La mpk, EJochsee- und Küstenfische. 241 enthalten und etwas kleiner als der Interorbitalabstand. Die folgende Tabelle gibt die Maße in Millimetern an. In der Dorsale finden sich 11/12 — 13 Flossenstrahlen, nicht, wie Peters angibt, 11/13 — 14, da die Teilung des letzten Strahles sehr tief liegt, dieser deshalb leicht für zwei Strahlen gehalten werden kann. Im Habitus ist diese Art, wie schon Peters angibt, dem Sargus annvlaris (L.) sehr ähnlich, unterscheidet sich aber deutlich besonders durch die Bezahnung, das Fehlen des schwarzen Fleckens am Schwanzstiel und das größere Auge von dieser Art. Expeditionsfische PETERSsehe Typ en 1 2 0 4 5 1(39 154 199 x) 172 88 L49 137 182 153 78 58 55 7t '. 59 28 43 42 52 45 23 17 17 19 18 7 12 12 14 13 8 13 13 16 14 G 11/13 11/12 11/13 11/12 11/12 3/11 3/11 3/11 3/11 3/11 Totallänge bis C. -Ausschnitt Körperlänge ohne Caudale . Körperhöhe Kopflänge Schnauzenlänge Augendurchmesser Interorbitalabstand Flossenstrahlen der Dorsalen Flossenstrahlen der Analen .. 59. Chrysophrys spec. Zwei Köpfe, der Art nach nicht bestimmbar, aus Simonstown. Farn. 3Iulli(lae. Upeneus. 60. U. prayensis Cuv.-Val. Ein gut erhaltenes Exemplar von 204 mm Totallänge bis C. -Ausschnitt (186 mm Körperlänge), von Kapverden. 2V Dx. 8, D,. 9, A. 1/6, Sq. 32 -f. 5/2 Mullus. 61. M. surmuletus L. Ein Exemplar von 190 mm Totallänge bis C. -Ausschnitt (172 mm Körperlänge) aus Ponta Delgada (Azoren), Hafen, 6.-8. XI. 1903. Von M. barbatus L., den Hilgendorf (Fische Azoren, S. 206) allein von den Azoren auf- führt, ist diese Art unterschieden besonders durch die flachere Kopfform, 7 — 8 Strahlen am Grunde der Schuppen {M. barbatus 4 — 5) und die lebhaftere Färbung. J) Die Totallänge dieses längsten Exemplares beträgt bis Ende d e r 1 ä n g s t e n Caudalstrahlen 22,5 cm, nicht, wie Peters angibt, ohne Caudale. Deutsche Sütlpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 31 [ujIlibrar 242 Deutsche Siidpolar-Expedition. Farn. Scaridae. Scarus. 62. Sc. cretensis (L.). Vgl. Cuvier-Valexcienxes, Hist. Nat. Poiss. Ba. XIV, S. 164 ff. Ein sehr gut erhaltenes Exemplar von 355 mm Totallänge (310 mm Körperlänge) aus Ponta Delgada, Azoren, XI. 1903. Die Beschreibung Valenciennes' paßt gut auf das vorliegende Exemplar. Wenn der Autor als Anzahl der Schuppen einer mittleren Reihe 25 angibt, so werden wohl die drei Reihen Schuppen auf den Kiemendeckeln mitgezählt sein. Die durch baumartige Verzweigungen auf den einzelnen Schuppen sich abzeichnende Seitenlinie nimmt anfangs die dritte Schuppenreihe ein, doch kurz vor dem Ende der Analflosse bricht sie ab und springt auf die nächsttiefere Reihe über, in welcher sie sich noch auf sieben Schuppen erstreckt. Die letzte Schuppe ist fast doppelt so groß wie die vorhergehenden und erstreckt sich auf die Schwanzflosse herauf als einzige Schuppe, deren Winkel an der hinteren Spitze kleiner als ein rechter ist. D. 9/10, A. 2/9, Sq. 22 — . 5 /2 Scombri forme s. Fam. Carangidae. Traclmrus. 63. T. trachurus (L.). Vier Exemplare, das längste von 238 mm Totallänge bis C. -Ausschnitt, aus Simonstown (Juli 1903), zwei andere von 212 und 200 mm Länge aus Kapstadt (Dez. 1901) und das letzte von 204 mm Länge aus Ponta Delgada, Azoren (30. X. 1903). Außerdem gehören hierzu zwei junge Exemplare von 17 mm Länge (ohne C), bei denen die Seitenlinie erst in der hinteren Hälfte zur Ausbildung gelangt ist. Das eine Fischchen wurde am 15. VIII. 1901 abends an der Oberfläche, zusammen mit Cyanea, das andere am 17. VIII. 1901 an vorbeitreibendem Tang, beide im englischen Kanal gefangen. Temnodon. 64. T. saltator (L.). Vier Exemplare, drei derselben aus Simonstown (Länge bis C. -Ausschnitt 404, 395 und 225 mm), das letzte von 225 mm Länge aus Kapstadt. Naucrates 65. N. ductor (L.). Drei Exemplare. Das größte mißt 17 mm ohne C. und wurde am 18. V. 1903 gefangen (südlich, von Madagaskar unter 26°50'S. Br., 50°27'ö. L.), die kleineren sind ohne. C. 7 und 9 mm lang Lampe, Hochsee- und Kiistenfische. 943 und wurden am 17. IX. 1901 abends im Wellenschaum gekäschert (westlich von Kapverden unter 15° 50' N. Br. und 25° 23' W. L.). Lichia. 66. L. glauea (L.). Ein Exemplar von 270 mm Totallänge bis C. -Ausschnitt aus Ponta Delgada (Azoren). 30. /31. IX. 1903. Die Körperhöhe ist in der Totallänge 3 mal enthalten. Hinsichtlich des „anterior horizontal spine pointing forwards" (Gthr., Cat. fish. II, S. 476), von anderen Autoren auch „recumbent spine" genannt, weise ich auf die gleichen Verhältnisse bei Dipterodon capensis hin (vgl. S. 235). D. 6 | 1/26, A. 2 | 1/24. Fam. Scoinbridae. Scomber. 67. So. pneumatophorus Delaroche. Über die Unterschiede von Sc. scombrus vgl. Ctjviee-Valenciennes, Hist. Poiss. Bd. IX, S. 36. Zwei Exemplare von 322 und 290 mm Totallänge bis C. -Ausschnitt (296 und 275 mm Körper- länge) aus Simonstown. Die Körperhöhe ist 5— 5s/5 mal, die Kopflänge 35/e— 4 mal in der Totallänge, der Augendurch- messer in der Kopflänge 474 mal enthalten. D. 10 j 1/11 | V (der letzte Strahl der ersten Dorsalen ist äußerst klein und bisweilen im Fleisch verborgen); A. 1 | 1/11 | V. L. lat. gegen 200. Orcynus. 68. 0. thynnus (L.). Zwei Exemplare von 44 cm und 41 cm Totallänge (bis C. -Ausschnitt), beide von Kapverden. D. 14 | 1/13 | IX, A. 2/12 | VIII. Seriola, (Tafel XI, Fig. 7.) 69. ? S. spec. Zur Gattung Seriola gehören möglicherweise sieben Jungfischchen, welche am 31. X. 1901 nachts im Horizontalnetz (10m) gefangen wurden. Ich stelle diese Fischchen hierzu, weil sie von allen in Betracht kommenden Fischen mit Seriola die meiste Ähnlichkeit haben, wenn sie sich auch in folgenden Punkten unterscheiden: 1. Die Schwanzflosse ist bei den erwachsenen Exemplaren von Seriola mehr gegabelt als bei den vorhegenden Jungfischen; 2. die Pectorale ist verhältnis- mäßig länger (bei Seriola höchstens bis 72 Kopflänge, bei den vorliegenden Tieren 2/3 — 3/5 der Kopflänge); 3. mehr Strahlen in der ersten Dorsalen (Seriola meist 7, selten 8, die vorliegenden 9). Im übrigen stimmen sie mit Seriola überein. 31* 244 Deutsche Siidpolar-Expedition. Die Kopflänge ist bei den kleinsten etwas über 3 mal, bei den größten 32/3 mal in der Körper- länge enthalten, die größte Körperhöhe ist gleich der Kopflänge. Schnauze bedeutend kürzer als das Auge, ziemlich steil abfallend. Der Kopf ist breiter als der Körper, die Körperbreite ist 3 mal in der Körperhöhe enthalten. Körperlängen der Tiere 29 — 48 mm. Farbe auf der oberen Körperhälfte braun, auf der unteren silberglänzend. Dj. 9, D2. 1/28—29. Cybium. 70. ? C. spec. (Tafel XI, Fig. 9.) Zur Familie Scombridae stelle ich ein kleines, leidlich erhaltenes Fischchen von 10 mm Körperlänge, das am 19. X. 1901 im Vertikalnetz über 800 m Tiefe gefangen wurde. Auffallend ist die starke und spitze Schnauze mit den auf den Kieferrändern eingekeilten zahlreichen Zähnen, insbesondere je ein Paar sehr starker Zähne an der Schnauzenspitze. Der Schädel erinnert am meisten an einen Cybiumschädel, indessen vermisse ich die Flösselbildungen hinter der weichstrahligen Rücken- und Afterflosse und jede Spur einer hartstrahligen Rücken- flosse; auch haben die Bauchflossen -- wie die Figur auf Tafel XI deutlich zeigt -- nicht die für Cybium charakteristische kehlständige Lage. u.-. Fundort: Tropischer Atlantischer Ozean, unter 19°l'S. Br., 20°0'W. L. Farn. Trichinridae. Thyrsites. 11. T. ahm Cuv.-Val. Cuvieä-Valenciennes, Hist. Poiss. Bd. VIII. S. 196, Tai 219; Günther, Tat. fish. Bd. II, S. 350. Zwei Exemplare von 42 und 38 cm Totallänge bis C. -Ausschnitt, das größere derselben von Säo Vicente, das kleinere aus Simonstown. In der Totallänge ist die Körperhöhe 8 mal, die Kopflänge 41 ., mal enthalten. Mit der von Cuv.-Val. gegebenen Beschreibung stimmen die Tiere bis auf die Flößchen vor dem Schwanz - stiel gut überein. Sie haben D. 20 | 2/8 | VII— IX; A. 110 | VII. Mit ziemlicher Sicherheit stelle ich zu dieser Art ein junges, leidlich erhaltenes Fischchen von 15 mm Länge, welches am 16. X. 1903 nachts im Horizontalnetz gefangen wurde. Der große Kopf ließ mich erst einen jungen Xvphias oder Histiophorus darunter vermuten, indessen zeigt die bilateral zusammengedrückte und etwas krumme Schnauze schon genau die Verhältnisse, wie sie Thyrsites im ausgebildeten Zustande zeigt, während die Xiphiiden auch schon auf dem Jugendstadium die Schnauze deprimiert haben. Ebenso stimmen die kleinen schwachen Brust- und die kräftigen langstachligen Bauchflossen zu dem bekannten Bilde der Thyrsites-harxen, während die Schwanzflosse schon die definitive Form des erwachsenen Fisches zeigt. Die Stacheln der D. und V. sind noch stark verlängert. Fundort: (Nördlicher^ Atlantischer Ozean unter 24n4l'N. Br. und 32n2l'\Y. L. Lampe, Hochsee- und Küstenfische. 245 72. T. ? prometheus (Cuv.-Val.). Zu dieser Art oder zu der nahverwandteu Th. pretiosus (Cocco) gehören zwei kleine Fischchen v(in 7 und 8 nun Körperlänge, gefangen am 10. IX. 1903 mit Vertikalnetz über 3000 m Tiefe im südlichen Atlantischen Ozean bei Ascension (8" 8' S. Br. und 13° 22' W. L.). Sie stimmen recht gut mit der Abbildung bei A. Günther — in Voyage of H. M. S. Challenger, Report on the Pelagic fishes, Tafel I, Figur C — überein, so daß an ihrer Gattungszugehörigkeit kein Zweifel bestehen kann. Die GüNTHEESchen Fundorte sind allerdings von dem der vorliegenden abweichend: südlich von Jeddo und nördlich der Sandwichinseln, können aber um so w e n i g e r beweisend gegen die Artzugehörigkeit sein, als beide genannte Arten für Madeira und zum Teil auch St. Helena bereits nachgewiesen sind. Auffallend ist der außerordentlich starke Silberglanz der jungen Tiere. Zu dieser Art gehören auch mit ziemlicher Sicherheit drei Exemplare von 17, 18 und 19 mm Körperlänge ohne C. Beim kleinsten, am besten erhaltenen Exemplar wurde gezählt D. ca. 53, A. 26 — 27; hier zeigt sich auch die Beschuppung noch sehr deutlich. Charakteristisch ist auch für diese Jugendstadien das dunkle Pigment der Dorsalen und Analen, während auf der Schwanz- flosse ein eigentümlicher gelblicher Ton erkennbar ist. Die Pectorale zeigt einen noch runden Um- riß, während sie später sichelförmig wird. Fundort dieses Exemplares am 11. IX. 1903 (bei Ascension, 8°8'S. Br., 13°22'W. L.). Das zweite Exemplar wurde am 19. X. 1901 abends an der Oberfläche gefangen (19" 1' S. Br.. 20° 0' W. L. ), das größte endlich am 24. IX. 1901 an der Oberfläche (6° 50 ' N. Br. 20°17'W. L.). Brama. 74. B. raii Bl. (Abb. 6). Ein Jungfischchen wurde gefangen am 7. X. 1903 nachts, großes Horizontalnetz (15° 6'X. Br., 27n44'W. L.). Totallänge (bis Ende des mittleren C- Strahles) 44 mm. Körperlänge (bis Anfang Abb. G. Brama raii Bloch. der Caudalen) 38 mm, größte Körperhöhe 22 mm, Dicke 6 mm, Kopflänge 12 mm, Schnauzen- länge 3 mm, größter Augendurchmesser 5 mm, Interorbitalraum 3,4 mm. Im Unter- und Zwischen- kiefer finden sich mehrere Reihen von spitzen konischen Zähnen, vorne zwei spitze lange Reiß- zähne. Farbe silberglänzend, auf dem Rücken dunkler. Die Flossen sind hell, die Dorsale zu stark 246 Deutsche Südpolar-Expedition. verletzt, um ihre Form erkennen zu können. Die Seitenlinie ist auf dem Schwanzstiel deutlich ausgeprägt, nach vorn zu wird sie undeutlicher und läßt sich nicht weiter verfolgen. Die Schuppen sind klein, in Längsrichtung ca. 70, quer ca. 28; der Kopf ist mit Ausnahme des Interorbitalz wischen - raums beschuppt, die oberen Schuppenreihen sind noch nicht deutlich ausgeprägt. D. 35, A. 27. 75. B. spec. (Abb. 7). Möglicherweise zu B. ran, sicher aber zur Gattung Brama gehört auch ein anderes Jung- fischchen, welches am 31. X. 1901 nachts im großen Horizontalnetz (30°2l'N. Br., 14° 2' W. L.) gefangen wurde. Totallänge (bis Ende des mittleren C. -Strahles) 54 mm, Körperlänge (bis Anfang Abb. i. Brama spec. der Caudalen) 44 mm, größte Körperhöhe 22 mm, Dicke 7,5 mm. Kopflänge 15 mm, Schnauzen- länge 2,7 mm, größter Augendurchmesser 6 mm, Interorbitalzwischenraum 3.8 mm. Im Unter - und Zwischenkiefer finden sich mehrere Reihen spitzer, konischer Zähne. Farbe silberglänzend, auf dem Rücken etwas dunkler. Die Flossen sind hell, die Vertikalflossen an den Spitzen dunkler, im übrigen gleicht die Farbe der des soeben beschriebenen Fisches, ebenso auch die Beschuppung. Es wurden gezählt längs ca. 80, quer ca. 33 Schuppen. D. 35, A. 29. Farn. Coryphacnidae. Coryphaena. 73. C. equisetis L. Ein Exemplar von 332 nun Totallänge bis C. -Ausschnitt. Fangort: nahe Äquator, am 18. IX. 1903. Über die Unterschiede von C. hippurus L. und C. equisetis L. verweise ich auf Lütken, Spolia Atlantica, Kopenhagen 1880, Sonderdruck aus Vidensk. Selsk. Skr., 5. Raekke, naturvidensk. og matli. Aid. XII. 6. S. 483—491. Die Körperhöhe ist 3:V, mal, die Kopflänge 41,._, mal in der Totallänge enthalten. D. 52, A. 25. Lampe, Hochsee- und Ki'istenfisclie. 947 Zeorhombi. Farn. Pleuronectidae. Platophrys. 76. P. mancus (Broussonet 1782) = P. podas (Delaroche 1809). Vgl. Facciolä, Sul dimorphismo sessnale del Khoniboidichfhys mancus (Naturalista Siciliano 1885, Bd. V S. 213—220, 231—235). In dieser Arbeit wird durch Untersuchung der Geschlechtsorgane und der Jugendstadien be- wiesen, daß P. podas das Weibchen von P. mancus ist. Der Name Platophrys Swaixsön (1839) ist dem früher gebräuch- lichen Rhomboidichthys Bleeker (1857) aus Prioritätsgründen vorzuziehen. Von dieser Art wurden 19 Exemplare am 6. XI. 1903 und 25 Exemplare am 8. XI. 1903 in Ponta Delgada (Azoren) im Hafen auf Sand gefangen; die Länge dieser Exemplare beträgt 73 bis 140 mm bis Ende des mittleren C- Strahles, 61 — 119 mm ohne C. Außerdem gehören hierzu vier Exemplare, als deren Fundort sich nach den Tagebuchnotizen Vanhöffens Ascension ergeben würde. Die Totallänge dieser Tiere beträgt 188 — 217 mm, ihre Körperlänge 155 — 187 mm. Eine Zählung der Flossenstrahlen ergibt D. 90—93, meist 90 und 91, A. 69—71, meist 70. 77. P. spec. Neun neothenische Larven, früher J) als zu Plagusia, jetzt als zu Platophrys gehörend betrachtet, von verschiedenen Fundorten. Die Tabelle gibt die Maße und Fangortsangaben wieder. Nr. Länge Total2) ohne C. Größte Körper- höhe Flossenstrahlen D. A. Art und Zeit des Fanges F u n dort 1 25,5 22,5 22,0 94 66 15. V. 1903, 20 m, gr. Netz 1 Indischer Ozean, 25" 7' S. Br. und 2 27 24,6 21,6 96 68 15. V. 1903, 20 m, gr. Netz J 56" T Ö. L. 33) 4 5 32 26 27 27,8 23,6 24.5 20,3 18,9 18,5 94 93 93 68 68 67 1 18. IX. 1903. 20 m, nachts, er. Bügelnetz: horizontal | 2» 32' S. Br. 16° 3' W. L. äquatorialer (i 27 25,3 18.7 92 67 1 23. IX. 1903, 10 m, 1 0» 29' N. Br. Atlantischer 7 27 24,9 18,4 93 66 < >zean 8 25 23,0 14,5 91 68 Horizontalnetz I 18° 57' W. 1, 9 21 19,0 14,3 -') — Hemirhombus. 78. H. (?) aramaca (Cur.). Ein Exemplar, von welchem über ein Drittel von der Schwanzspitze aus weggefressen ist, gehört vermutlich dieser Art an. Soweit festzustellen ist, haben sich keine Abweichungen gegen- über Günthers Beschreibung (Cat. fish. Bd. IV, S. 422) ergeben. Fundort: Im Porto Grande von Säo Vicente. 11. IX. 1901. !) Vgl. Agassiz, On the young stages of osseous fishes II (Proc. American Acad. of Art and Sciences, vol. XIV). Cam- bridge, June 1878. 2) Die Maße der Totallängen sind abgerundet und etwas zu gering, da die Schwanzflossen meist mehr oder weniger ver- letzt sind. 3) Die Bauchseite ist stark verletzt. 4) Die Flossenstrahlen sind nicht genau festzustellen. 248 Deutsche Südpolar- Expedition. Solea. Gilchrist gibt in seiner tabellarischen Übersicht, die sich vortrefflich zur B e s t i m m u n g der südwestafrikanischen Pleuronectiden eignet (Marine Invest. S. -Africa, Bd. IV, 1908, S. 163 64 \ fünf Arten der Gattung Solea an, deren Beschreibungen sich in den ersten drei Bänden derselben Zeitschrift vorfinden. Da mir diese Bände nicht zugänglich waren, mußte eine Bestimmung der Fische lediglich nach dieser Tabelle erfolgen, die die folgenden beiden Arten ergab. Ich gebe, da mir keine Beschreibung vorhegt, in kurzen Zügen die notwendigen Angaben zur Charakterisierung der Arten. 79. S. capensis Gilchrist. Max. fnvest. S.-Afriea, Bd. IL S. L08, Taf. VIII. Zwei Exemplare von Simonstown, Juli 1903, von 324 und 311 mm Totallänge, 295 und 282 mm Körperlänge ohne C. Die Körperhöhe ist in der Körperlänge 21/2 — 23/5 mal, die Kopf- länge 44/5 — 5 mal enthalten. Der längste Augendurchmesser beträgt 1/7 der Kopflänge und das Doppelte des Interorbitalabstandes. Farbe (in Spiritus) oberseits braun mit vielen kreisrunden Flecken, unterseits hell. Die rechtsseitige Pectorale ist an der Spitze weiß, an der Basis bis ca. 7s seiner Länge mit Schuppen bedeckt, im dazwischenliegenden Teile schwarz gefärbt. Die Länge derselben gleicht der Entfernung der Schnauzenspitze vom Vorderrand des unteren Auges. Die Dorsale beginnt auf der Schnauzenspitze und erstreckt sich bis zum Grunde des Schwanzstiels. D. 81 und 82, A. 62 und 65, Sq. lat. 112 und 114. 80. S. bleekeri Boulenger. Marine Invest. S.-Afr. Bd. I. S. 2. syn. Pegusa impar Bleeker (nicht Bennet), Versl. Akad. Vet. Amsterd. XV, 1863 S. 458. Zwei gut erhaltene Exemplare von Simonstown, Juli 1903; Totallänge derselben 269 und 266 mm, Körperlänge ohne C. 236 und 234 mm; in der Körperlänge ist enthalten die Körperhöhe 272 mal, die Kopflänge 575 mal; letztere enthält fast 7 mal den Augendurchmesser, der den Inter- orbitalabstand um ein geringes übertrifft. Farbe in Alkohol oberseits bräunlich mit unregelmäßigen blauschwarzen Flecken, unterseits hell. Flossenstrahlen: D. 73, A. 57—59. Schuppen längs der Seitenlinie um 100. Die von Bleeker, a. a. O. gegebene Beschreibung paßt genau auf die vorliegenden Exemplare. Synaptura. 81. S. microlepis Bleeker. Bleeker, Versl. Akad. Vet. Amsterdam, Bd. XV, 1863, S. 456; Boulexger, Marine luvest. S.-Afr.. Bd. I. S. 3; Tabelle von Gilchrist (Marine luvest. S.-Africa, Bd. IV, 1908, S. 163/4). Die beiden auf dem Fischmarkt in Kapstadt gekauften Exemplare haben folgende Körper- maße in Millimetern: Totallänge Körperhöhe Kopflänge Länge der rechten Pectoralen D A C 269 266 74 67 48 46 37 25 95 98 80 83 18 18 Lampe, Hochsee- und Kiistenfische. 249 Bis auf die Anzahl der Flossenstrahlen, die Bleeker als D. 99, A. 75 angibt, stimmen die Maße mit den von Bleeker gemachten Angaben überein. Discocephali. Fain. Echeneidae. Echeneis. 82. E. remora L. Ein gutes Exemplar von 70 mm Totallänge bis C.-Ausschnitt (63 mm Körperlänge), erhalten vom Rücken eines Carcharias am 20. IX. 1903 unter 0° 12' N. Br., 16° 0' W. L. D. 18/22, A. 25. Scleroparei. Farn. Scorpaenidae. Agriopus. 83. A. torvus L. Zwei gut erhaltene Exemplare und ein Balg mit Kopf. Die Fundortsangabe des einen Exem- plars ist „Simonstown Juli 1903", woher die andern ebenfalls stammen. Das in der Tabelle unter 1 genannte Exemplar ist bedeutend heller gefärbt als das andere Exemplar und der Balg; auch sind bei ihm die langen Dorsalstacheln unregelmäßig gewachsen und besitzen eine wellenartige Form. Die Maße ergibt folgende Tabelle in Millimetern: 1 2 3 (Balg) Totallänge bis C.-Ausschnitt Körperlänge ohne Caudale 550 490 142 123 138 28 26 14 19/14 2/7 560 495 134 114 142 35 24 14 20/13 2/8 605 605 Körperhöhe (ohne D.), am Ansatz der Ventralen gemessen Kopflänge Länge des dritten Dorsalstachels 125 148 Länge des letzten Dorsalstachels 31 Größter Augendurchmesser Geringster Interorbitalabstand 26 14 Anzahl der Dorsalstrahlen 20/13 Anzahl der Analstrahlen 2/7 Scorpaena. 84. Sc. scrofa L. Hierzu rechne ich zwei Exemplare von Kapverden. Ihre Körperhöhe ist 33/s -34/5 mal, ihre Kopflänge 24/5— 3 mal in der Totallänge (fast 3 mal resp. 21/B— 22/5 mal in der Körperlänge ohne C.) enthalten, die Schnauzenlänge (von einer Linie zwischen den vorderen Augenrändern bis zur Schnau- zenspitze) ist ungefähr 472 mal, die geringste Interorbitalbreite über 6 mal in der Kopflänge ent- halten. Deutsche Stidpolar-Expedition. XV. Zoologie VIL 250 Deutsche Siidpolar-Expedition. Fangort: Kapverden, 13. IX. Maße in Millimetern: 1901. Totallänge Körperlänge ohne C. Körperhöhe Kopflänge Schnauzenlänge Augendurchmesser ( teringste Interorbitalbreite D A Sq. lat. 1 o 260 241 207 195 68 67 86 88 19 19 21) 21 14 13 11 | 1/10 11 | 1/9 3/5 3/5 44 43 Farn. Triglidae. Trig-la. 85. T. hirundo Bloch. Steindachxer, Sitz.-Ber. Akad. Wiss. Wien, Bd. LVI, 1867, S. 683. Anzahl: Fünf von Ostracoden ausgefressene Exemplare, ein kleines gut erhaltenes Exemplar, so- wie zwei Köpfe. Fundort: Alle Exemplare stammen aus Simonstown. Ich schließe mich der Ansicht Steindachners an, welcher T. capensis Cuv.-Val. als Varietät von T. hirundo Bloch ansieht. Die Größenverhältnisse sind bei den fünf Exemplaren, die eine Totallänge von 209—404 mm haben, die folgenden: Die Kopflänge ist in der Totallänge 3,6—3,7 mal. in der Körperlänge 3,1— 3,3 mal enthalten, ferner enthält die Kopflänge die Schnauzenlänge 2,1 bis 2,2 mal, den größten Augendurchmesser 4,1 — 4,4 mal und den geringsten Interorbitalabstand 4,4 — 5 mal. Von den Stacheln der ersten Dorsale stehen die beiden ersten sehr eng zusammen, der zweite ist der längste von allen, der letzte verschwindend klein; der letzte Analstrahl ist fast von der Basis ab gespalten, so daß man auch 16 Strahlen zählen könnte. Bei allen Exemplaren ist die Pectorale schwarz mit sehr wenigen hellen Flecken. Die Tabelle gibt die Maße in Millimetern an. Totallänge Körperlänge ohne Caudale Kopflänge ( von Schnauzenspitze bis Kiemenspaltej Schnauzenlänge Größter Augendurchmesser Geringste Interorbitalbreite D A 366 355 296 |M| 332 209 — 321 312 252 352 288 181 '.IS S>6 80 114 89 58 L38 44 46 38 51 41 27 62 24 23 18 27 20 14 32 22 21 16 24 18 '12 31 9/16 9/15 9/16 9/16 10/16 9/16 — 15 15 15 — 15 15 — 129 61 29 27 Farn. Dactylopteridae. Dactylopterus. 86. D. volitans (L). Acht Exemplare von Kapverden (IX. 1901). Die Maße der Exemplare (in Millimetern) sind aus nachfolgender Tabelle ersichtlich. Lampe, Hochsee- und Küstenfische. 25 1 Kopflänge Länge des iopfpanzers Nr. Totallänge bis C.- Ausschnitt Körperlänge (bis Ansatz d. mittleren C.-Strahles) (Schnauzen- spitze bis Kiemen- spalte) bis Ausschnitt bis Ende des Scapular- stachels Größter Augen- durch- messer Geringster [nterorbital- abstand Abstand der Scapular- stacheln1) voneinander D. A. P. 1 305 269 66 81 117 23 30 29 2|4/8 6 6/29 2 300 266 61 79 112 22 2S 30 )) 3 285 258 60 76 108 21 27 28 4 271 242 61 72 108 22 31 29 5 248 224 51 64 92 19 25 26 6 233 210 51 64 88 20 2;> 28 7 214 192 45 58 80 17 23 25 8 199 180 42 54 77 16 21 •>" 87. D. spec. Ein Jungfisch von 20 mm Totallänge (Körperlänge 16 mm). wurde am 11. X. 1901. mittags, an der Oberfläche gekäschert (11° 19' S. Br. und 18n 34' W. LA Auffällig ist der im Verhältnis übermäßig große Kopfpanzer. Die Länge des Kopfes von Schnauzenspitze bis Kiemenspalte be- trägt 5,4 mm, die des Kopf panzers bis zum Ausschnitt 6,7 mm, bis Ende des Seapularstachels ' ) 12,6 mm ; der größte Augendurchmesser mißt 3,0 mm, der geringste Interorbitalabstand 3,6 mm, die Scapular- stacheln sind 4,0 mm, die Spitzen der unteren Stacheln 9,3 mm voneinander entfernt. Unter der Lupe gezählt ergeben sich 2 + 4 Stacheln und 8 weiche Strahlen der Dorsalen, 6 Strahlen der Analen. Das Kopf schild ist auf der Vorder- und Oberseite sehr stark gefurcht. Wahrscheinlich ist dies Fischchen zu Dactylopterus volitans zu rechnen. J u g u 1 a r e s. Farn. Nototheniidae. BovicMhys. 88. B. psychrolutes Günther. A. ('. Günther, Tat. Acanthopt. fishes Brit. Mus., Bd. II, S. 250; Kner, Fische der Novara, S. 128/29. Ein erwachsenes, gut erhaltenes Exemplar vom Ufer des Kratersees auf St. Paul aus geangelt. Die Farbe des Fisches im lebenden Zustande gibt Vanhöffen als „olivgrün bis grünbraun" an. Ich finde im allgemeinen dieselben Maße und Körperverhältnisse, die Kner angibt; nur in der Zahl der Ventralenstrahlen zeigt sich eine Abweichung, da sich der angegebene Stachel nicht vorfindet. Di. 8, D.,. 19, A. 14, P. 15, V. 5. Farn. Blenniidae. Clinus. 89. (1. superciliosus (L.). Cuvier-Valenciekxes, Bd. XI, S. 360; Abbildung ebenda Tafel 331 und Bloch, Tafel 168. Ein Exemplar von 200 mm Totallänge (170 mm Körperlänge ohne C). In der Totallänge ') Scapularstacheln nennt Günther (Cat. fish. Bd. 2) die dorsalen Stacheln des Kopfpanzers. 32* 252 Deutsche Südpolar-Expedition. ist die Körperhöhe 5 mal, die Kopflänge 4 mal enthalten; die Pectoralen sind Ve» die Ventralen 77 (Cuvier-Valenciennes geben an: V9) der Totallänge. D. 34/8, A. 2/25, V. 1/2. Fundort: Simonstown. Zwei kleinere Blenniiden aus Simonstown gehören derselben Art an. Bei den gleichen Ver- hältniszahlen betragen ihre Körperlängen (ohne C.) 55 und 26 mm. Blennius. 90. B. crinitns Cuv.-Val. Cuvier-Valexcien.nes. Hist. Poiss. Bd. XI. S. 257; Günther, Cat. fish. Brit. Mus. Bd. III. S. 224. Mit größter Wahrscheinlichkeit gehören hierher ein Fisch von 23 nun Totallänge, gefangen am 11. X. 01 (11° 19' S. Br. und 18°34'W. L.), neun Fischchen von 22— 28 mm Totallänge, vom 17. X. 1901 (16°54'S. Br. und 19° 47' W. L.) und zwei Fischchen von 26 und 25 mm Totallänge vom 30. X. 1901 (29° 54' S. Br. und 15°16'W.L.). Diese Exemplare gleichen der Beschreibung Günthers undCuviER-VALEXCiEXXEs'; ihre Körperhöhe ist ungefähr 5 mal, ihre Kopflänge 6 mal in der Totallänge enthalten; die Zahl der Dorsalstrahlen beträgt 12 harte und 14 — 15 weiche, die der Analstrahlen zwei Stacheln, deren erster kaum zu erkennen ist, und meist 17, selten 16 oder 18 weiche Strahlen. Einen Unterschied gegenüber größeren Exemplaren, die mir von Kamerun (Mus. Berol. Nr. 15752) vorliegen, zeigt sich in der Zahl der Tentakel; die Kameruner Stücke, 36 — 52 mm lang, haben nur in wenigen Fällen 3, meist aber 5 Tentakel am inneren hinteren Augenrand, während unsere Exemplare durchweg 3 haben. Größer ist der Unterschied bei denjenigen Tentakeln, welche sich vor der Rückenflosse befinden; unsere Exemplare zeigen 8, in wenigen Fällen 6 oder 7 Tentakel, während die größeren Exemplare aus Kamerun meist 12, selten 10 Tentakel aufweisen. Diese Unterschiede lassen sich als Jugendcharaktere deuten, und ich bin geneigt, anzunehmen, daß es sich bei unseren Exemplaren um Jugendstadien von B. crinitus handelt. Ob eine Anzahl von 17 — 18 mm langen Fischchen, welche sich in dem Fang vom 30. X. 1901 vorfanden, noch jüngere Formen von B. crinitus darstellen, oder ob sie einer anderen Art angehören, vermag ich nicht festzustellen, da die erkennbaren Charaktere auf mehrere Arten hinweisen. Fundort: Südlicher Atlantischer Ozean. Meines Wissens sind Blennius Arten bisher nur als Küstenfische bekannt; ihr ganzer Körperbau spricht ja auch dafür. Die oben erwähnten drei Fänge vom 11.. 17. und 30. X. wurden durch Ab- kratzen des Schiffes erhalten, und neben vielen andern Tierarten, besonders Cirripedien 1), fanden sich auch diese Fischchen. Wahrscheinlich ist die Annahme, daß diese Fischchen sich während des längeren Aufenthaltes in Säo Vicente am Schiffe aufgehalten haben imd dann, da sie genügend Nahrung an den festgesetzten Tierchen fanden, das Schiff, ebenfalls sicherlich festsitzend, begleiteten. Ebenso mögen sich auch wohl viele Exemplare dieser Art an treibenden Holzstücken, Tang u. ä. festsetzen und so verbreitet werden. Die mannigfachen Fundorte lassen sich so erklären: Valen- ciennes' Exemplare stammen aus La Rochelle, andere von den Küsten Algiers, Günther beschrieb x) Vgl. hierüber Vanhöffen in VeröffenÜ. d. Inst. f. Meereskunde, Berlin, Heft I, Berlin 1002, Biologische Beobach- tungen S. tiä Lampe, Hochsee- und Küstenfische. 253 ein Exemplar von der Küste von Pernambuco und erhielt später noch eins aus Kapstadt; im hiesigen Museum befinden sich Exemplare aus Kamerun: also eine weite Verbreitung längs der ganzen Küste des Atlantischen Ozeans. 91. B. ? pholis (L.). Ein Exemplar von 18 mm Körperlänge ohne C, dessen Artbestimmung fraglich bleiben muß. Gefangen am 17. VIII. 1901 an vorbeitreibendem Tang im englischen Kanal. Fam. Ophidiidae. Genypterus. 92. 6. capensis (A. Smith). Das einzige, in Alkohol gut konservierte Exemplar stimmt in seinen Maßen mit den von C. Täte Regan in Annais of the Natal Government Museum Bd. I, Teil I, 1906 gemachten Angaben gut überein. Nur ist die Interorbitalbreite ein wenig geringer; sie ist fast 9 mal in der Kopflänge ent- halten, während sie bei Regans Exemplar nur ll/2 mal enthalten ist. Wahrscheinlich auf dem Fischmarkt in Kapstadt gekauft. Totallänge 285 mm, Kopflänge 59 mm, Augendurchmesser 9 mm, Interorbitalbreite 6,7 mm. Pediculati. Fam. Anteiinariidae. Antennarius. 93. A. commersonii Lacep. var. multiocellata Cuv.-Val. Vgl. C.Günther, Andrew Garretts Fische der Südsee; Hamburg 1876, Heft 5, S. 161 — 163. Günther faßt hier mehrere auf die außerordentlich wechselnde Färbung begründete Arten unter A. commersonii zusammen, welcher Ansicht ich mich anschheße. Ein Exemplar von 93 mm Totallänge (73 nun Körperlänge ohne C), in Kapstadt konserviert als Geschenk erhalten, stammt angeblich von Ascension. Die Färbung (in Alkohol) ist hell, mit braunen Flecken und Streifen; an der Basis der Dorsalen findet sich ein sehr großer, dunkler, von einem hellen Ringe umgebener Augenfleck, drei etwas kleinere am Rande der Dorsalen, einer am Grunde der Analen, drei in der Mitte der Caudalen und einer hinter der Pectoralen. Wahrscheinlich gehört dies Exemplar dem von Cuvier-Valenciennes beschriebenen A. multiocellatus an, obwohl die Farbenbeschreibung nicht ganz übereinstimmt. 94. A. ? niarnioratus Day. Ein kleines Exemplar von 11mm Körperlänge (ohne C, 14 mm Totallänge) ist wahrschein- lich dieser Art zuzurechnen. Es wurde am 22. V. 1903 südlich von Madagaskar unter 27° 1 ' S. Br. und 46" 16' ö. L. an Sargassum gelangen. 254 Deutsche Südpolar-Expedition. 95. A. spee. Ein Jungfischchen von 16 mm Körperlänge, das keiner bestimmten Art zugeordnet werden konnte, wurde an Sargassum tot gefunden im Okt. 1903 (nördlicher Atlantischer Ozean). Plectognathi. Fam. Balistidae. Balistes. 96. B. (Canthidermis Swainson) maculatus Gm. Günther, Cat. fish. Bd. VIII, S. 213/214. Zwei Exemplare von 30,3 und 32,0 cm Totallänge (26,0 und 27.5 cm Körperlänge ohne ('.). gefangen 20. X. 1903, Vertikalnetz (28n42'N. Br., 34° 33' W. L.). Mit den Abbildungen Bleekers (Atl. Ichth. Taf. 218) und Blochs (Taf. 151) stimmen die vorliegenden Exemplare ziemlich gut überein, nur ist bei Bleeker der Sehwanzstiel (Abstand des Ansatzes der Caudalen bis Ende der zweiten Dorsalen) entschieden zu lang gezeichnet; er ist in seiner Figur nur 51,;; mal in der Totallänge enthalten, während er bei Bloch 91 :; mal. bei vorliegenden beiden Exemplaren 8 mal enthalten ist. Auch Kxer (Fische Novara S. 402) hält diese Figur Bleekers nicht für gut. Die übrigen Merkmale stimmen überein. Die Körperhöhe am ersten Dorsalstachel ist genau 3 mal, die Kopflänge 4 mal in der Totallänge, der Augendurch- messer 5Vi mal in der Kopflänge. 3' , mal in der Schnauzenlänge (Schnauzenspitze bis vorderer Augenrand) enthalten. Sq. lat. 52 und 58; transv. 35, D. 3/23—24, A. 21. 97. B. vetula L. Lit. in Jokdan and Evekmann, Fishes of North and Middle America S. 1703. Ein Exemplar, sehr gut erhalten, von Ascension. Totallänge bis C. -Ausschnitt 32 cm. Körperlänge ohne C. 29 cm. Körperhöhe beim ersten Dorsalstachel 15,8cm. Die Zähne sind nicht, wie Bloch (Tafel 150) zeichnet, gleichmäßig meißei- förmig, sondern von ungleicher Ausbildung. Die mittleren beiden Zähne des Oberkiefers sind scharf konisch und vorstehend, diejenigen des Unterkiefers greifen hinter die des Oberkiefers, sind auch zugespitzt, doch stoßen sie in der Mitte zusammen, so daß sie einen einzigen Kegel zubildenscheincn. Die übrigen Zähne sind von unregelmäßiger, meist gerader Oberfläche und nach der Mitte zu gewendet. D. 3/30, A. 27, Sq. lat. 65, transv. 38. 98. B. (Melichthys Swainson) piceus Poey = B. ringens Gm. Lit. in Jordax and Eyermaxn, Fishes of North and Middle America S. 1711. Drei Exemplare von Ascension ( 12. IX. 1 903 ? ) . Sie fanden sich nach Angabe Vanhöffex s in großen Scharen dort vor und hielten sich dicht am Schiff, wo sie sich von den anhaftenden Tieren zu nähren schienen. Die Maße stimmen sehr gut mit den von Poey (Proc. Ac. Nat. Sc. Philadelphia 1863, Lampe. Bochsee- und Küstenfische. 255 S. 180) gegebenen überein. Unter den Namen B. buniva, ringens und niger ist dieser Fisch von anderen Autoren geführt worden (vgl. Jordax-Evermaxx). doch muß obenstehender Name für diese Art angenommen werden, da die ersten Beschreibungen von buniva (Lacepede), ringens (Gmelin) und niger (Mungo Park) auf andere Arten hinzudeuten scheinen. Die von Günther (Cat. fish. Bd. VIII S.227) unter B. buniva geführte Art ist nicht identisch mit B. buniva Lacepede (Bd. V. S. 669); viel eher stimmt Lacepedes Beschreibung von B. ringens (Bd. I, S. 370) hiermit überein. Die drei vorliegenden Exemplare zeigen folgende Maße in Millimetern: Totallänge *) 252 249 250 Körperlänge 230 227 228 Körperhöhe 111 105 109 < ieringste Höhe des Schwanzstiels 22 21 2] . Kopflänge 2) 68 65 65 Augendurchmesser 13 12 12 Interorbitalabstand 23 22 23 Schnanzenlänge 48 47 47 D:. 3 3), D2. 34—35, A. 30—31, Sq. lat. über 60. transv. 28—29. Monacanthus4). 99. M. (Anderes) scriptus (Osbeck) Bleeker. Lit. siehe Günthek, Cat. fishes Brit. Mus. vol. 8 p. 252; Jordan & Evermann, p. 1719. Ein gut zu der Beschreibung von Jordan und Evermann passendes Exemplar von 31,3 cm Totallänge (39 cm Körperlänge ohne C. ), von Ascension (11. — 14. IX. 1903). D. 1/45, A. 47. 100. M. spec. Ein Jungfischchen von 27 mm Totallänge (24 mm Körperlänge) gehört vielleicht zu M. scriptus. Fundort: 24. IX. 1901, Oberfläche, unter 0°28'N. Br. und 17°5l'W. L. Farn. Ostraciontidae. Ostracion. 101. O. quadricornis L. Ein Exemplar von 29,8 cm Totallänge bis Ende des mittleren Caudalstrahles, 24,6 cm Körper- länge ohne Caudale, 20 cm Länge des Carapax. Jordan & Evermann identifizieren diese Art mit O. tricornis L., welcher Meinung ich mich nicht anschließen kann. Fundort: Ascension. Kopflänge 45/s mal, Körperhöhe 25/s mal m Totallänge. D. 10, A. 10. J) Bis C. -Ausschnitt. 2) Schnauzenspitze bis oberer Rand der Kiemenspalte. 3) Bei einem Exemplar der dritte Stachel stark verkümmert. 4) Joedan & Evermann (Fishes of North America 1898, p. 1712) erheben die Monacanthinen zum Range einer Familie; meines Erachtens eine zu weit gehende Teilung. 256 Deutsche Südpolar-Expedition. Fani. Tetrodontidae. Tetrodon. 102. T. honckeuii Bloch. Sieben Exemplare von 170 — 195 mm Totallänge, geangelt am 9. VI. 1903 in Simonstown. Farbe der Tiere (in Alkohol) auf dem Bauche weiß, auf dem Rücken bei vier Exemplaren grün- grau, bei den übrigen braungrau, bei allen mit zahlreichen hellen im Leben gelblichen Flecken. Günther (Cat. fishes Brit. Mus. Bd. VIII, S.277)sagt:,,The upper teeth scarcely half the size of the lower". Diese Meinung wird dadurch hervorgerufen, daß sich die Unterlippe weiter herunter- schieben läßt als die Oberlippe und also bei einer Messung im Unterkiefer nicht nur die Höhe des Zahnes, sondern auch noch ein Teil des sich nur schwach vom Zahn abhebenden Kieferknochens mit- gemessen wurde. In Wirklichkeit sind die Zähne des Oberkiefers nur unwesentlich kleiner als die des Unterkiefers. Die Tiere sollen giftig sein, was vielleicht dadurch bestätigt wird, daß bei einem Hunde, der davon gefressen hatte, sofort Erbrechen erfolgte. Deutsche Südpolar-Expedition. 1901-3 Band XV M

s. var. acanthitelsonis Spence Bäte, Acanthephyra debilis A. Milne-Edwards, Acanthephyra brevirostris Smith (non Spence Bäte), Acanthephyra batet Faxon (non Stebbing). Acanthephyra purpurea A. Milne-Edwards und^ 4 canthephyradebüis A. Milne-Edwards wurden von der Gauss-Expedition wiederholt im Atlantik zwischen 39" n. Br. und 35" 39' s. Br. gefangen. Das Verbreitungsgebiet dieser beiden Arten reicht also bedeutend südlicher, als bisher beobachtet wurde, bis unmittelbar an die Grenze der Verbreitung der Eisberge. Acanthephyra purpurea, var. acanthitelsonis Sp. Bäte, A. brevirostris Smith (non Sp. Bäte) und A. batei Faxon (non Stebbing) wurden nur nördlich vom Äquator, unter 0" 39' n. Br. und 18° 57' w. L. angetroffen; für A. brevi- rostris Smith ist ein so weit südlich gelegener Fundort bis jetzt nicht bekannt gewesen. Übersicht der gesammelten A c a n i ■ h e p h y r a - A r t e n : Acanthephyra purpurea A. Milne-Edwards. a) Nördlich vom Äquator: 26. IX. 03. 0" 46' n. Br., 18" 59' w. L., 3000 m tief. 30. IX. 03, 5" 27' n. Br.. 21" 41' w. L.. 1500 m tief; 9. X. 03, 17" 28' n. Br., 29" 42' w. L., 3000 m tief; 13. X. 03. 20" 41' n. Br.. 31" 53' w. L., 3000 m tief; 20. X. 03, 28° 42' n. Br., 34" 33' w. L., 3000 m tief. b) Südlich vom Äquator: 1. X. Ol, 0° 6' s. Br., 18" 18' w. L., 800 m tief; 21. VIII. 03, 28" 15' s. Br., 0" 4' w. L., 1500 m tief; 5. XI. Ol, 32" 8' s. Br., 8" 28' w. L., 1000 m tief, nachts; 12. XI. Ol, 35° 10' s. Br., 2" 33' w. L., 3000 m tief; 16. XI. Ol, 35° 39' s. Br., 8" 16' w. L., 3000 m tief. Acanthephyra purpurea, var. acanthitelsonis Spence Bäte, nördlich vom Äquator, 26. IX. 03, 0° 46' n. Br., 18" 59' w. L.. 3000 m. Acanthephyra debilis A. Milne-Edwards, a) nördlich vom Äquator, 9. X. 03, 17" 28' n. Br., 29" 42' w. L., 3000 m; 20. X. 03, 28" 42' n. Br., 34" 33' w. L., 3000 m; b) südlich vom Äquator, 16. XI. Ol, 35° 39' n. Br., 8" 16' w. L., 3000 m. Acanthephyra brevirostris Smith (non Spence Bäte), nördlich vom Äquator, 26. IX. 03, 0° 46' n. Br., 18" 59' w. L., 3000 m. Acanthephyra batei Faxon (non Stebbing) 26. IX. 03. 0° 46' n. Br., 18" 59' w. L., 3000 m. Stanley Kemp hat in den vom Dep. of Agricult. and Technical Instr. for Ireland heraus- Lenz und Strunck, Dekapoden I. 263 gegebenen Scient. Invest. 1905—1910 die Acanthephyra- Äxten einer Revision unterzogen und manche Arten für Synonyma erklärt. Nach seinen Angaben sind die Verbreitungsgebiete für Acanthephyra purpurea A. Milne-Edwards: Westküste von Irland, Bai von Biscaya, Mittelmeer, Azoren, Kanarische Inseln, Ostküste der Vereinigten Staaten, Westindien, Südwest -Atlantik, westlich vom Kapland, Malayischer Archipel, Japan, Neuseeland, nordöstlich von Australien, Golf von Panama. Acanthephyra purpurea A. Milne-Edwards, var. acanthitelsonis Spence Bäte: Atlantik, südwestlich von Sierra Leone. Acanthephyra debilis A. Milne-Edwards: Westküste von Irland, Bai von Biscaya, Azoren, Ostküste der Vereinigten Staaten, Westindien. Acanthephyra brevirostris Smith: Ostküste der Vereinigten Staaten, Golf von Panama, Marion -Insel. Acanthephyra batei Faxon: Südwestlich von Sierra Leone. In bezug auf die Verbreitung der Gennadas -Arten im Atlantischen Ozean wurden unsere Kennt- nisse durch die Fänge der Arten: Gennadas alicei Bouvier, Gennadas Valens S. I. Smith, Gennadas elegans S. I. Smith, Gennadas talismani Bouvier. Gennadas scutatus Bouvier, Gennadas tinayrei Bouvier. bedeutend erweitert. Für alle diese Arten konnte eine viel südlichere Verbreitung festgestellt werden. Das zeigt uns am deutlichsten eine Vergleichung der neueren Fundorte der Südpolar-Expedition mit den bisher bekannten. Fundorte a) nach Smith, Bouvier, Kempu. a. b) der Südpolar-Expedition. Gennadas alicei Bouvier. Kap Spartel, Kanarische Vom Äquator bis 35" 39 ' s. Br. Inseln, Azoren, Sargasso- u. von 19° 46' w. L. bis 8° Meer, Antillen. 16' ö. L. Mittlerer und süd- licher Atlantik, südlich bis zum Breitengrade der Kap- stadt. Gennadas eleqans S. I. Smith. Ostküste der Vereinigten Staa- Vom Äquator bis 35° 39' s. Br. ten von New York bis Florida. u. von 18° 57 ' w. L. bis 8" 1 6 ' Sargasso -Meer, Kapverden. ö. L. Gennadas scutatus Bouvier. Azoren, mittlerer Atlantik. Vom Äquator bis 35° s. Br. und mittlerer Atlantik. 2G4 Deutsche Südpolar-Expeditiou. Gennadas Valens S. I. Smith. Ostküste der Vereinigten Staaten. Portugal, Azoren, Marokko. Sargasso - Meer, Kanarische Inseln. Von 17° 30 'n. Br. bis 35° 39 's. Br. u. von 20° w. L. bis 8° 16' ö. L. Mittlerer und südlicher At- lantik, von den Kapverden bis zum Breitengrade der Kap- stadt. Gennadas talismani Bouvier. Kapverden. Gennadas tinayrei Botjvier. Gibraltar, Sargasso -Meer, Kap Nur an einem Fundort, westlich Spartel, Azoren. von St. Helena. Unter dem im Atlantik gesammelten Krebsmaterial fanden sich ferner auch noch einige Fun- chalien. Die seltenen, pelagisch und wahrscheinlich bathypelagisch lebenden Funchalia -Arten waren bisher nur aus den Tiefen in der Nähe von den Azoren und von Madeira bekannt. Die vor- liegenden 8 Exemplare wurden sämtlich in südlicher gelegenen Gegenden gefangen. Ein jugend- liches Exemplar, aus 1000 m Tiefe südlich von St. Helena, ähnelt sehr der Grimaldiella richanli. welche Bouvier als Larvenform von Funchalia woodwardi beschreibt und abbildet (Bouvier, in Resultats des camp, sc, Fase. XXXIII. p. 96—101, Taf. 16. Fig. 9—21; Monaco 1908). 5 Exemplare gehören zu der typischen Funchalia woodwardi J. Y. Johnson; 2 von ihnen wurden bei den Kanarischen Inseln, 3 nördlich der Insel Tristan da Cunha, alle in nur 10 m Tiefe erbeutet. Von besonderem Interesse ist der Fang zweier Exemplare einer neuen Funchalia -Art bei Tristan da Cunha; sie wurde, dem Sammler zu Ehren, Funchalia vanhöffeni benannt. Mit ihnen zugleich wurden zur Nachtzeit mit dem Horizontalnetz auffälligerweise aus nur 10 m Tiefe eine, neue Penaeus-Art, Penaeus meridionalis, und Hoplophorus grimalAii H. Coutiere herauf- gebracht; auch die in der Nähe der Kanarischen Inseln gefangenen Funchalien stammen aus gleicher Tiefe. Erscheint es auch nicht ausgeschlossen, daß diese sonst in großer Tiefe lebenden Tiere zur Nachtzeit sich der Oberfläche nähern, so ist es doch wohl wahrscheinlicher, daß Strömlings- und Auftriebsgebiete das Vorkommen von Tief seebe wohnern in einer so hohen Region bedingen. Die oben erwähnte Art Hoplophorus grimaldii ist im Atlantik an einem so weit südlich gelegenen Fundorte bisher nicht beobachtet worden. Hervorzuheben ist vor allem der Fund einer wohl neuen Haliporus-Axt südwestlich der Liberiaküste aus 3000 m Tiefe. Da es sich um ein jugendliches Tier handelt, wurde keine neue Art aufgestellt. Große Ähnlichkeit zeigt das Exemplar mit den atlanti- schen Formen Haliporus laevis Sp. Bäte 1888 (Chall.-Exp. Macr. p. 289, Taf. 42, Fig. 2) und Hali- porus debilis S. I. Smith (Bouvier, 1908, in Res. camp. sc. Monaco, Fase. XXXIII, p. 83, Taf. 1, Fig. 6), aber auch dem Htdiporus doris (Faxon, Mus. Comp. Zool. Harv. Coli. vol. 18, p. 191, Taf. 49, Fig. 1—1 c. Cambridge U. S. A. 1895) steht es nahe. Auch die weniger seltenen Formen Nematocarcinus ensifer, var. exilis Sp. Bäte und Hymenodora glacialis (Buchholz) fehlten nicht ; Hymenodora glacialis (Buchholz) wurde weit südlich, südwestlich der Liberiaküste, 800 m tief, Nematocarcinus ensifer, var. exilis Smith, bei der Insel Ascension 2000 m tief, gefangen. Bereichert wurde die Krebssammlung noch durch den Fang der Art Benthe- ocaris stylorostris, die westlich der Kapverden in 3000 m Tiefe ins Netz ging. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 2G5 Besondere Erwähnung verdient der Fang einer bisher unbekannten Notostomus -Art, N. at- lanticus, 3000 m tief, westlich von den Kapverden, da im mittleren und südlichen Atlantik nur wenige Notostomus- Arten vorzukommen scheinen. Spence Bäte erwähnt zwei Arten aus dem südlichen Atlantik: Notostomus murrayi aus der Nähe von Tristan da Cunha und Notostomus brevi- rostris, östlich von Pernambuco. Den letzteren hält Stanley Kemp (in Trans. Linn. Soc. London 1913, vol. XVI, 1, p. 66) für identisch mit. N. perlatus Bäte. Weiter stellt er in der angeführten Schrift den von Stebbtng in dem Cat. South African Crust. von Cape Point erwähnten Notostomus westergreni Faxon p. 395 zu N. patentissimus Bäte. Nach Kemps Ansicht sind vielleicht N. patentissimus Bäte und N. longirostris Bäte miteinander identisch, wahrscheinlich auch N . gibberosus A. Milne-Edwards, N. elegans A. Milne-Edwards und N. murrayi Bäte als iden- tische Arten anzusehen. Die neue atlantische Notostomus -Art steht zwischen N. longirostris Bäte und N. elegans A. Milne- Edwards, unterscheidet sich aber von beiden durch die beiden Leisten an der Seite des Rostrums. Weiter verdient das Auffinden einer neuen Procletes -Art, P. atlanticus, aus der Nähe der Insel Ascension in 3000 in, hervorgehoben zu werden. Die Gattung Caricyphus ist durch zwei Arten vertreten, durch C. cornutus Sp. Bäte und C. gibbe- rosus Sp. Bäte; erstere wurde 1500 m tief, westlich der Sierra Leone-Küste, letztere 1000 m tief im südlichen Atlantik, 32" s. Br. und 8° w. L., erbeutet. Der Fang der Caricyphus -Arten ist von ganz besonderem Interesse, da es sich um zwei pazifische Formen handelt, die bisher nur aus der Nähe, der Philippinen (C. cornutus Sp. Bäte) und aus der Nähe der Sandwich-Inseln (C. gibberosus) bekannt waren. Das interessanteste Tier unter den heimgebrachten atlantischen Tief seeformen ist jedenfalls ein Eryonicus. Er ist mit keiner der bis jetzt bekannten Art. zu identifizieren und ohne Zweifel als Vertreter einer neuen Art anzusehen. Als atlantische Formen sind mir bisher bekannt: Eryonicus alberti Bouvier, aus dem Sargasso-Meer, Eryonicus puritani le Bianco \ aus dem östlichen Atlantik und aus dem Eryonicus faxoni Bouvier J Mittelmeer, Eryonicus spinoculalus Bouvier, aus der Nähe der Azoren, Eryonicus caecus Spence Bäte, aus der Nähe der Kanarischen Inseln. Mit Eryonicus faxoni Bouvier und E. caecus Sp. Bäte ist das vorliegende Exemplar nahe ver- wandt, am nächsten steht es der von Faxon als Eryonicus caecus ? beschriebenen Art aus dem öst- lichen Pazifik, aus dem Golf von Panama (s. Faxon, Mem. Mus. Comp. Zool. Harv. Coli., vol. XVII, p. 112, Taf. XXX, Fig. 1 y1). Die neue Art, Eryonicus atlanticus genannt, wurde südwestlich der Liberiaküste in einem Fang aus 3000 m Tiefe angetroffen. Von den angeführten atlantischen Arten sind Acanthephyra brevirostris Smith und Hymen- odora glacialis (Buchholz) wiederholt im mittleren östlichen Pazifik, westlich von Mittelamerika, beobachtet worden. . Eine größere Verbreitung haben Acanthephyra purpurea A. Milne-Edwards und Nematocarcinus ensifer, var. exilis Spence Bäte, sie kommen nicht nur im Pazifik, sondern auch im Indischen Ozean vor, sind also auch indopazifische Formen. Das Verbreitungsgebiet von Acanthephyra purpurea Deutsche Slidpolar-Expedition. XV. Z.,.»l,iKic VII. 34 2ß6 Deutsche Siidpolar-Expedition. A. Milne -Edwards erstreckt sich, durch den ganzen Atlantik, von der Westküste Irlands bis zur Ostküste der Falklands-Inseln und durch den Pazifik von Japan und von der Westküste Mittel- und Südamerikas bis Australien; im Indischen Ozean ist diese Art im Malayisehen Archipel gesammelt worden. Die horizontale Verbreitung von Xeinatocarcinus ensifer, var. exüis Spexce Bäte stellt sich wie folgt: Atlantik: Island. Ostküste der Vereinigten Staaten. Kanarische Inseln, Insel Ascension. Pazifik: A^on der Nähe Australiens bis zur Westküste Amerikas. Indischer Ozean: Arabisches Meer und Bengaliseher Meerbusen. Ostindien und Chagos -Archipel. Eine gemeinsame Art des Atlantischen und Indischen Ozeans ist nach Kemps Bestimmungen auch Gennadas scutatus Bouvier (non Sp. Bäte). In seiner Arbeit in den Trans. Linn. Soc. (Pelagic Crust. Dec. Exp. „Sealark", vol. 10. part. 1, p. 6), London 1913 führt er Gennadas scutatus Bouvier unter den Funden von Descroches Atoll auf. Berücksichtigen wir ferner das Auffinden der pazi- fischen Formen Caricyphus cornutus Sp. Bäte und Caricyphus gibberosus Sp. Bäte im Atlantik, so sehen wir. wie immer neue Funde von Tiefseeformen die Annahme bestätigen, daß die Tiefsee- krebse wohl fast über alle Weltmeere verbreitet sind. Manche Arten. Kaltwasserformen, welche in den heißen und wärmeren Gegenden in großer Meerestiefe sich aufhalten, wandern, soweit es die ozeanographischen Verhältnisse zulassen, in die nördlichen und südlichen Meere, alsdann finden wir sie in den weniger tiefen Wasserschichten oder nahe der Oberfläche. Ein passendes Beispiel bietet uns Hymenodora gladalis; während Buchholz sie in der Nähe Grönlands 10 m unter der Oberfläche an- traf, fischte Smith sie an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Nordamerika in 5393 m Tiefe. In seinem vortrefflichen Werke ,,Brachyuren der Deutschen Tiefsee -Expedition" bespricht Dofleix ausführlich das Vorkommen gleicher Tiefseeformen in den verschiedenen Meeren und weist an zahlreichen Beispielen nach, wie gewagt es ist. für die marinen Tiere, besonders für die Formen der Tiefsee, eigene Regionen und Subregionen zu unterscheiden. Nach Dofleix sind die physi- kalischen Verhältnisse der Gegenwart für die marinen Tiere maßgebend; Veränderungen der physi- kalischen Verhältnisse werden im freien Ozean Wanderungen der Tiere bedingen. Als Beispiel führt er in dieser Hinsicht den Suezkanal an, durch den allmählich eine Wanderung der Tierwelt vor sich gegangen ist, und so kann vielleicht auch der Panamakanal zur Vermischung der atlantischen und pazifischen Meeresfauna beitragen. Nachdem war durch obige Ausführungen die von der Gauss-Expedition erbeuteten, zur atlanti- schen Tiefseefauna gehörigen Dekapoden kennen gelernt haben, wenden wir unser Interesse nun- mehr den Crustaceen zu, welche die Fänge in den Küstengebieten der Azoren, der Kapverden- Inseln und der Insel Ascension sowie im Litoralgebiet der Kapstadt und der Simonsbai erbrachten. An Arten wurden gesammelt a) bei den Azoren: *Portumnus latipes (Pennant) | *Xeptunus (Amphitrite) hastatus (Lixxe) fc_ , „ Ponta Delgada. *Fachy(/i-apsus marmoratus (r ABRICITJS ) *Plagusia depressa Fabrictus Lenz und Stkonck, Dekapoden 1. 2(37 an Sargassum. j Porto Grande, Säo Vicente. Porto Grande. Säo Vicente. Neptunus (Neptunus) sayi (Gibbes) *Planes minutus (Linne) Leander tenuicornis (Say) Virbius acuminatus (Dana) Latri Utes ensiferus (Milne-Edwaeds) b) bei den K a p v e r d e n : Micropisa ovata Stimpson, *Pilu»tm(s In'rtellusvdT. inermis, M clne-Edw. u. Bouv Xanthodes melanodactylus A. M ilxe-Edwards Cyclograpsus occidentalis A. AI 1 1 xe -Edwards Pachygrapsus simplex (Herklots), auf der Höhe der Kapverdischen Inseln. *Galathea intermedia Lilljeborg *Eupagurus prideauxi Leach Petrochirus pustulatus H. AI ilxe-Edwards *Pagurus calidus Risso Athanas grimnldi (W'tiehf. *Nika edulis Risso *Typton spongicola Costa Die mit * angemerkten Arten sind typische mediterrane Arten. Typton spongicola Costa war so weit südlich bis jetzt nicht gefunden worden. Das Vorkommen zahlreicher, echt mediterraner Arten an den Küsten der genannten beiden Inselgruppen und an der westafrikani- schen Küste sowie das durch neue Funde festgestellte Auftreten einiger Mittelmeerarten an weit südlicher gelegenen Punkten zeigt uns die Beziehungen der mediterranen Krebsfauna zum At- lantik und ihr weites Vordringen nach Süden, sogar bis in die Kapregion. Nach Stebbixgs Angabe ist Processa canaliculata Leach, welche Kemp für identisch mit Nika edulis Risso hält, in der Kap- fauna vertreten. Die mediterrane Art Stenorhynchus rostratus (Linne) wurde von der Gauss- Expedition in mehreren Exemplaren in der Simonsbai gefangen. Von der Insel Ascension stammen die Arten Grapsus grapsus (Linne), über die wärmeren Meere beider Hemisphären ver- breitet. Gecarcinus lagostoma Milxe -Edwards und Panidirus guttatus (Latreille). Das sichere Vorkommen von Gecarcinus lagostoma in Westafrika ist von Dofleix festgestellt worden. Er erwähnt unter den Valdivia-Brachyuren ein 5 von Victoria, Kamerun, nach seinen Mitteilungen soll bereits Buchholz 1873 an demselben Fundort 3 typische Exemplare erhalten haben. Kapregion (Kapstadt, Simonsbai). Wegen ihrer charakteristischen Formen ist die Fauna der Kapregion ohne Zweifel als eine Lokalfauna anzusehen. Das Litoralgebiet jener Gegend erwies sich als ein ergiebiges Sammelgebiet. Alis dem Kapgebiet liegen folgende Arten vor: Stenorhynchus rostratus (Linke), Simonsbai. 34* 2(;y Deutsche Südpolar-Expcdition. Stenorhynchus falcifer Stimpson, Simonsbai. Inachus antarcticus Doflein, Simonsbai. Eurynome longimana Stimpson, Simonsbai. Dehaanius dentatus (Milne -Edwards), Simonsbai. Hymenosoma orbiculare Desmarest, Simonsbai. Pilumnus verrucosipes Stimpson, Simonsbai. Pinnother es dofleini n. sp., Simonsbai. Ostracotheres tridacnac Rüppel, Simonsbai. Cyclograpsus punctatus Milne-Edward.s. Simonsbai. Plagusia chabrus (Linne), Simonsbai. Galaihea labidolepta Stimpson, Simonsbai. PorceUana dehaani Krauss, Simonsbai. Upogebia capensis (Krauss), Simonsbai. Virbius capensis n. sp., Simonsbai. Leander affinis Sp. Bäte, Hafen von Kapstadt. Dem eigentlichen Kap fehlen echt indopazifische Arten fast völlig. Der Fang eines Mannchens von Pinnotheres dofleini verdient besonders hervorgehoben zu werden, da von dieser Art bisher nur ein Weibchen, von Doflein als Pinnotheres sp. beschrieben, aus der Algoabai vorlag. Nach Ortmann ist die Natalfauna, also auch die Fauna der Algoabai. als zur indopazifischen gehörig zu betrachten. Auffälliger ist der Fund von Ostracotheres tridaenae (Rüppel) in der Simonsbai. Diese im Roten Meer beheimatete Art war bis jetzt an der Ostküste Afrikas nur von Port Natal bekannt. Auch die 1857 von Stimpson aufgestellte, aber durch die weniger präzise Beschreibung nur sehr schwer erkennbare, seltene Galaihea labidolepta war unter dem von der Gauss-Expedition gesammelten Material vertreten. Durch den Fang eines Exemplares war die Möglichkeit gegeben, die STiMPSON'sche Art zu fixieren. Unter dem Material aus der Simonsbai begegnen wir weiter der von Doflein neu aufgestellten Art Inachus antarcticus. Doflein hatte bei der Aufstellung dieser Art nur ein Weibchen von der Agulhasbank ; erfreulicherweise befanden sich unter den in der Simonsbai gefangenen Tieren mehrere Männchen, so daß Beschreibung und Abbildung von dem Männchen gegeben werden konnte. Als neu wurde ein Virbius aus der Simonsbai erkannt Virbius capensis. Auffällig ist das Vor- kommen von Leander (Palaemon) affinis Sp. Bäte in der Kapregion, Spence Bäte nennt als Fund- ort dieser Art Port Jackson ; das Naturhistorische Museum zu Lübeck besitzt die Art in mehreren Exemplaren von Neuseeland. Der Fang der typischen mediterranen Art Stenorhynchus rostratus (Linne), als deren südlichsten Fundort Doflein die Kongomündung angibt, sei an dieser Stelle nochmals besonders hervorgehoben. Das Vorkommen zweier mediterraner Arten, von Stenorhynchus rostratus (Linne) und Nika edulis Risso = Processa canaliculatus Leach, sowie die nahe Verwandtschaft mancher Arten der Kapregion mit denen der mittelatlantischen und der mediterranen Region lassen uns aufs deutlichste erkennen, wie gewagt es ist, die einzelnen marinen Faunengebiete fest begrenzen zu wollen. Von den nahe verwandten Formen der Kapregion und der mediterranen Region seien erwähnt : Lenz und Strunck, Dekapoden I. 9(59 Stenorhynchus f alcif er Stimfson, Kapgebiet: Simonsbai, und Stenorhynchus longi- rostris (Fabr.), Nordostatlantik und Mittelmeer. Inackus antarcticus Doflein, Agulhasbank, und Inachus leptochirus Le.hh, England, Azoren, afrikanische Küste (westl. d. Sahara^. Galathea labidolepta Stimpson, Simonsbai, und Gulathea intermedia Lilljeborg, Mittelmeer, Mittelatlantik. Virbius capensis n. sp.. Simonsbai, und Virbius varians L., Mittelmeer. Im freien Ozean wurde während der Fahrt zwischen 8t. Helena und Trinidad unter 17° s. Br. und 19" \v. L. die bisher nur aus den Küstengewässern Brasiliens (Rio de Janeiro) bekannte, schein- bar seltene Pugettia scutifarmis Dana erbeutet. B. I n d i s c her 0 z e a n. Die Fänge im Freien Indischen Ozean, südlich und südöstlich von Madagaskar, brachten keine neuen Formen. Auf treibendem Macrocystis wurden an der Oberfläche die echt pazifischen Arten Neptunus sanguinolentus (Herbst) (20 m tief), Penaeus canaliculatus Bäte und Metapenaeus mono- ceros Fabrictus angetroffen, auch der Kosmopolit Planes minutiös (Linke) fehlte nicht an der Oberfläche. Sehr interessant ist der Fang mehrerer Exemplare von Virbius orientalis (Heller), südöstlich von Madagaskar unter 30" s. Br. und 70° ö. L., da diese für das Rote Meer typische Form aus dem Indischen Ozean bislang nicht bekannt war. Von großer Bedeutung für die Kenntnis der Küstenfauna Port Natals war die Feststellung einer neuen Gattung und einer neuen Art für jene Gegend. Die neue Gattung steht in der Mitte zwischen Carupa Dana und Lupocyclus Alco ck, daher wurde für sie die Bezeichnung Carupella gewählt , nach ihrem Fundort ward sie C. natalensis genannt. Die neue Art aus der Natalregion ist ein La- treutes, L. natalensis; diese Art scheint dem Latreutes unidentatus Sr. Bäte von den Philippinen am nächsten verwandt zu sein. Diese beiden neuen Arten zeigen aufs neue, wie sehr sich die Fauna von Port Natal von der eigentlichen Kapfauna unterscheidet. Von den typischen Formen der Kapfauna soll nach Ortmann die Natalfauna nur Acanthonyx dentatus besitzen, wiederum fehlen der Kapfauna indopazifische Formen, als solche sind die meisten Vertreter der Natalfauna zu be- trachten, fast völlig. Wahrscheinlich ist die kalte Benguelaströniung die Ursache der Verschieden- heit beider Regionen (s. Ortmann in Semons Forschungsreisen p. 74). Nur einige Kosmopoliten, widerstandsfähige Arten, auch Schmarotzer in andern Tieren, wie wir an der oben erwähnten Pinnotheres-Art, P. dofleini, sahen, mögen imstande sein, das Hindernis zu überwinden. Vielleicht ist der Unterschied beider Faunen in Wirklichkeit nicht so groß; durch Heranziehung von recht vielem Vergleichsmaterial kann sich vielleicht herausstellen, daß die Verwandtschaft der getrennten Li t oralgebiete viel enger ist, daß manche Arten nur als Unterarten oder gar als identische Arten zu betrachten sind. Zu erwähnen wären noch zwei Exemplare von Pulinurus lalandii von der im südlichen Teil des Indischen Ozeans unter 50° gelegenen Insel St. Paul. C. Antarktis. Von den in der Antarktis gesammelten Crustaceen nimmt eine neue Pasiphaea- Art jedenfalls unser größtes Interesse in Anspruch. 270 Deutsche Südpolar-Expedilion. Die neue Art, Pasiphaea longispina, wurde unter dem 65 " 15' s. Br. und 80 ° 12' ö. L., also in der Nähe des Eisrandes, im Magen eines Pinguins, Apteuodytes forsten, gefunden, leider war nur ein Exemplar vorhanden. Bei der großen Armut der antarktischen Gewässer an Crustaceen überhaupt ist der Fund obiger Pasiphaea als ein besonders glücklicher zu bezeichnen. Aus den angrenzenden Meeresgebieten sind an Pasiphäen bekannt: Pasiphaea acutifrons Spence Bäte (Magelhaes- Straße); Pasiphaea cristata Spence Bäte (Fidschi-Inseln). Unter den Speiseresten in den Mägen von Robben, die in der Nähe des Winterlagers 1(J02 erlegt wurden, fanden sich zahlreiche Exemplare der aus der Antarktis bereits bekannten Arten Crangon antarcticus Pfeffer und Chorismus antarcticus Pfeffer, die auch in der Tiefe gedretscht wurden. Die antarktisch zirkunipolare Art Halicarcinus planatus (Fabricius) wurde an der Kerguelen- station in der Entenbucht zahlreich angetroffen! Verzeichnis der gesammelten Arten. Brachyura. Brachyura genuina. Oxyrrhyncha. Familie Inachidae Miers. Gattung Stenorhynchus La.marck. 1. Stenorhynchus rostratus (Linne). 2. Stenorhynchus falcifer Stimpson. Gattung Inachus Fabricius. 3. Inachus antarcticus Doflein. Familie M a j i d a e Miers. Gattung Eurynome Leach. 4. Eurynome longimana Stimpson. Gattung Micropisa Stimpson. 5. Micropisa ovata Stimpson. Gattung Pugettia Dana. 6. Pugettia scutiformis (Dana). Gattung Dehaanius Mac Leay. 7. Dehaanius dentatus (Milne -Edwards) Cyclo metopa. Familie H y m e n o s o m i d a e Ortmann. Gattung Halicarcinus White. 8. Halicarcinus planatus (Fabricius). Gattung Hymenosoma Leach. 9. Hymenosoma orbiculare Des märest. Portuninea Obtmann. Familie Platyonychidae Ortmann. Gattung Portumnus Leach. 10. Portumnus latipes (Pennant). Familie P o r t u n i d a e Dana. Gattung Portunus Fabricius. 11. Portunus marmoreus Leach. 12. Portunus holsatus Fabricius. Gattung Neptunus de Haan. 13. Neptunus {Neptunus) sanguinolentus (Herbst). 14. Neptunus (Neptunus) hastatus (Link e). 15. Neptunus ( Neptunus) sayi (Gibbes). Gattung Carupella n. g. 16. Carupella natalensis n. sp. Xiiiilhiiii Ortmann. Familie Xanthidae Ortmann. Gattung Pilumnus Leach. 17. Pilumnus hirtellus (Linne). 18. Pilumnus hirtellus, var. inermis Milne- Edwards u. Bouvier. 19. Pilumnus verrucosipes Stimpson. Gattung Xanthodes Dana. 20. Xanthodes melanodactylus Milne - Edwards. v.nz und Strunck, Dekapoden I. 271 Catametopa. Familie Pinnotheridae M iers. Gattung Pinnotheres Latreille. 21. Pinnotheres dofleini n. sp. Gattung Ostracotheres Milne-Edwards. 22. Ostracotheres tridacnae (Rüppel). Familie Grapsidae Dana. Gattung Grapsus Lamarck. 23. Grapsus grapsus (Linne). Gattung Cyclograpsus Milne-Edwards. 24. Cyclograpsus occidentalis A. Milne- Edwards. 25. Cyclograpsus punctatus Milne-Ed- wards. Gattung Pachygrapsus Randall. 26. Pachygrapsus simplex (Herklots). 27. Pachygrapsus marmoratus (Fabri- cius). 28. Pachygrapsus transversus Gibbes. Gattung Planes Leach-Bell. 29. Planes minutus (Linne). Gattung Plagusia Latreille. 30. Plagusia depressa (Fabricius). 31. Plagusia chabrus (Linne). Familie Gecarcinidae Dana. Gattung Gecarcinus Latreille. 32. Gecarcinus lagostoma Milne-Edwards. Macrura. Macrura anomala. Galatheidae Henderson. Familie Porcellanidae Henderson. Gattung Porcellana Lamarck. 33. Porcellana dehaani Krauss. Familie Galatheidae Dana. Gattung Galathea Fabricius. 34. Galathea intermedia Lilljeborg. 35. Galathea labidolepta Stimpson. Paguridea Henheuson. Familie Paguridae Dana. Gattung Pagurus Fabricius. 36. Pagunis calidus RlSSO. Gattung Petrochirus Stimpson. 37. Petrochirus pustulatus H. Milne-Ed- wards. Gattung Eupagurus. 38. Eupagurus prideauxi Leach. Macrura genuina. Abteilung Thalassinidea Ortmann. Familie Callianassidae Spence Bäte. Gattung Upogebia Leach. 39. Upogebia capensis (Krauss). Abteilung Loricata Heller. Familie Palinuridae Gray. Gattung Panulirus White. 40. Panulirus guttatus (Latreille). Gattung Palinurus Fabricius. 41. Palinurus lalandii Lamarck. Abteilung Eryonidea de Haan. Familie Eryonidae Dana. Gattung Eryonicus Spence Bäte. 42. Eryonicus atlanticus n. sp. Abteilung Penaeidea. Familie Penaeidae. Gattung Penaeus Fabricius. 43. Penaeus canaliculatus Olivier. 44. Penaeus meridionalis n. sp. Gattung Metapenaeus Wood-Mason. 45. Metapenaeus monoceros Fabricius. Gattung Haliporus Spence Bäte. 46. Haliporus sp. Gattung Funchalia J. Y. Johnson. 47. Funchalia woodwardi J. Y. Johnson. 48. Funchalia vanhöffeni n. sp. 49. Funchalia sp. Gattung Gennadas Spence Bäte. 50. Gennadas alicei E. L. Bouvier. 51. Gennadas elegans S. I. Smith. 52. Gennadas scutatus Bouvier. 53. Gennadas Valens S. I. Smith. 54. Gennadas talismani Bouvier. 55. Gennadas tinayrei Bouvier. & UA .Vo°s Ho< ' wJ LlBR* ,>0 TA%5 'JV 272 Deutsche Südpolar-Expedition. Abteilung Eucyphidea (Caridea) Ortmann; Familie Pasiphaeidae Spence Bäte. Gattung Pasiphaea Savigny. 56. Pasiphaea longispina n. sp. Familie Alpheidae Spence Bäte. Gattung Athanas Leach. 57. Athanas grimaldii Coutiere. Gattung Alpheus Fabricius. 58. Alpheus dentipes Guerin. Familie Hippolytidae Spence Bäte. Gattung Hippolyte Leach. 59. Hippolyte bidentatus Spence Bäte. Gattung Ckorismus Spence Bäte. 60. Chorismus antar oticus Pfeffer. Gattung Virbius Stimpson. 61. Virbius capensis n. sp. 62. Virbius orientalis (Heller). 63. Virbius acuminatus Dana. Gattung Latreutes Stimpson. 64. Latreutes natalensis n. sp. 65. Latreutes ensiferus Milne-Edwards. Familie Pontoniidae Spence Bäte. Gattung Typton Costa. 66. Typton spongicola Costa. Familie Palaemonidae Spence Bäte. Gattung Leander Des märest. 67. Leander affinis Spence Bäte. 68. Leander tenuicornis Say. Familie N i k i d a e Spence Bäte. Gattung Nika Risso. 69. Nika edulis Risso. Familie Crangonidae Spence Bäte. Gattung Crangon Fabricius. 70. Crangon antarcticus Pfeffer. Familie Acanthephyridae Spence Bäte. Gattung Bentheocaris Spence Bäte. 71. Bentheocaris stylorostris Spence Bäte. Gattung Acanthephyra A. Milne-Edwards. 72. Acanthephyra purpurea A. Milne- Edwards. 73. Acanthephyra purpurea, var. acanthi- telsonis Spence Bäte. 74. Acanthephyra debilis A. Milne- Edwards. 75. Acanthephyra brevirostris Smith (non Spence Bäte). 76. Acanthephyra batei Faxon (non Steb- bing). Familie Hoplophoridae Faxon. Gattung Hoplophorus H. Milne-Edwards. 77. Hoplophorus grimaldii H. CoUTlERE. Familie Nematocarcinidae Spence Bäte. Gattung Nematocarcinus A. M ilne -Ed- wards . 78. Xeniafocarcinus ensifer, var. exilis Spence Bäte. Familie Tropiocaridae Spence Bäte. Gattung Notostomus A. Milne-Edwards. 79. Notostormis atlanticus n. sp. Gattung Hymenodora G. 0. Sars. 80. Hymenodora glacialis (Bucrtiolz). Familie Caricyphidae Spence Bäte. Gattung Caricyphus Spence Bäte. 81. Caricyphus gibberosus Spence Bäte. 82. Caricyphus cornutus Spence Bäte. Familie Hectarthropidae Spence Bäte. Gattung Proeletes Spence Bäte. 83. Proeletes atlanticus n. sp. Familie Inachidae Miers. 1. Stenorhjnchus rostratus Linne. 1881. Stenorhynchus rostratus (Linne), Miers, in Ann. and Mag-., Nat. Hist. ser. V. vol. VIII. p. 206. 1894. Stenorhynchus rostratus Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst. Bd. VII, p. :!2. 1900. Stenorhynchus phalangium Linne, Milxe-Edwards und Bouvier, Talisman, p. 154. 1904. Stenorhynchus rostratus (Linne), Dofleix, Valdivia. Brach., p. 69. Es liegt, mir eine größere Zahl von Exemplaren beider Geschlechter vor, welche im Laufe des Monats Juli 1903 mit dem Stellnetz in der Simonsbai gefangen wurden. Lenz und Struncic, Dekapoden I. 273 Alle Exemplare sind typische St. rostratus und unterscheiden sich in keiner Weise durchgreifend von den südeuropäischen oder mir vorliegenden westafrikanischen. Bedornung, Beborstung, alles wie bei den Stücken nördlicher gelegener Fundorte. Das Rostrum reicht nie über das vordere Glied der Antennen hinaus, sondern höchstens bis zu dessen Mitte, oft noch nicht ganz so weit; die beiden Äste liegen auch nicht fest übereinander, sondern lassen stets einen schmalen Spalt zwischen sich. Mary Rathbun hebt in Smithsonian Mise. Coli., vol. 49 (1907), p. 23 die Ähnlichkeit von Stenorhynchus falcifer mit Stenorhynchus rostratus hervor und weist auf die zwei großen Rücken - dornen hin. Mir aus dem Berliner Museum vorliegende Exemplare (6456) von Goree, leg. von Maltzan, haben genau dieselben großen Rückendornen und das gleiche Rostrum, stimmen auch in betreff der Scheren mit den Kapexemplaren überein. Miers, der die von MALTZAN'sche Ausbeute bearbeitete und der vermutlich auch die soeben erwähnten Crustaceen bestimmte, hebt ebenfalls 1. c. hervor: ,,the long vertical spines on the gastric and cardiac regions of the carapace are in most of these speeimens more developed than in the numerous European speeimens of St. rostratus in the coli, of the Brit. Mus." Es scheint mir demnach die stärkere Ausbildung der Rückendornen eine Eigentümlichkeit der südlichen Formen zu sein. Was endlich die sichelförmigen Endglieder der vierten und fünften Beinpaare betrifft, so finden sich diese auch bei St. rostratus aus dem Mittelmeer und von der Westküste Afrikas, wenn auch nicht bei allen Stücken. Warum Mary Rathbun St. falcifer mit St. rostratus = phalangium zusammenbringt und nicht mit St. longirostris, wie es von andern Autoren, auch von Doflein (1. c, p. 70) geschieht, ist mir nicht recht verständlich; auch mir will die Ähnlichkeit mit der zuletzt genannten Art größer er- scheinen. Von besonderem Interesse ist es aber, daß durch diese Fänge der Verbreitungsbezirk von St. rostratus um ein Wesentliches erweitert worden ist: von Senegambien (Miers) und den Kap- verden (Studer) zum Kap. Hinzu kommen die bekannten Fundorte im Mittelmeer, in der Adria und an den westeuropäischen Küsten bis Norwegen. Fundort: Simonsbai 1903. 2. Stenorhynchus falcifer Stimpson. 1857. Stenorhynchus falcifer Stimpson, Proc. Ac. Nat. Sc. Philadelphia, p. 219. 1886. Stenorhynchus falcifer Miers, ('hall. Exp. Brach., p. 6. 1904. Stenorhynchus falcifer Doflein, Deutsche Tiefsee-Exp. „Valdivia", Brach., p. 70, Textfig. 6. 1907. Stenorhynchus falcifer Rathbun, Smiths. Mise. Coli. Washington, vol. XLIX, p. 22, Taf. 3, Fig. 8. 1910. Macropodia falcifer (Stimpson), Stebbing, Gen. Cat. South Mr. Crust., p. 284. Ein Exemplar aus der Simonsbai 4. VII. 1903. Das von Doflein 1. c. angegebene Vorhandensein eines einzigen Domes auf dem ersten Stielgliede der äußeren Antennen trifft auch bei dem vorliegenden Exemplar zu. 3. Inachus antareticus Doflein. (Taf. XII, Fig. 1-4). 1904. Inachus antareticus Doflein, Valdivia, Brach., p. 74, Taf. XXVIII, Fig. 2 u. 3. 1910. Inachus antareticus Stebbing, Gen. Cat. South Afr. Crust., p. 284. Das größte Weibchen ist, Rostrum mitgemessen, 19 mm lang, bei einer größten Breite des Cephalothorax von 17,5 mm. Die übrigen kleineren Weibchen von 14 mm und 12 mm Länge Deutsche SUdpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 35 274 Deutsche Siklpolar-Expedition. stimmen genau zu der von Doflein gegebenen Abbildung; außerdem liegen mir zwei gut erhaltene Männchen von 12 mm Länge und 11 mm Breite vom gleichen Fundort vor. Die Form des Cephalo- thorax erscheint ein wenig schlanker, stimmt aber im übrigen, insbesondere was die Stacheln und Höcker auf demselben anbetrifft, genau mit Dofleins Beschreibung überein (Taf. XII, Fig. 1 u. 2). Der Gastricalstachel ist von gleicher Größe und Form wie bei den Weibchen; von ihm geht eine feine Körnerreihe zu dem Ausschnitt zwischen den Rostralspitzen, außerdem je eine ähnliche Körnerreihe zu den äußeren Rostralrändern. Die Spitze des unverletzten Rostrums reicht über das Basalglied der äußeren Antennen hinaus bis zur Mitte des zweiten Gliedes. Dieses ist nach außen mit einigen Stacheln und längeren Borsten besetzt; eine sehr lange Borste gewahrt man am distalen Ende des Innenrandes, daneben eine zweite, etwas kürzere. An dem von Doflein (1. c. p. 74 beschriebenen und mir von Herrn Dir. BRAUER-Berlin zur Verfügung gestellten Original- exemplar sind die Rostrumspitzen beschädigt. Es kann aber nur sehr wenig sein, was an den Spitzen fehlt. Streckt man an dem Originalexemplar die äußeren Antennen nach vorn, so erreicht die etwas beschädigte Spitze fast das Ende des zweiten Gliedes. Die Scherenfüße sind bei beiden Geschlechtern fast gleich; Doflein hat sie gut beschrieben. Der einzige Unterschied ist der, daß bei den Männchen der Handteil der Schere nicht seitlich zusammengedrückt erscheint, wie bei dem DoFLEiN'schen Exemplar und bei den mir vorliegenden Weibchen, sondern ein wenig aufgebläht, abgerundet, mit kurzen Härchen und einer unter der Lupe erkennbaren feinen Körnelung bedeckt. Die in ihrer ganzen Länge schließenden Finger sind bei dem Weibchen, namentlich nach den Enden hin, fein gezähnelt. Die Lauffüße sind schlank, das zweite Paar ist das längste. Bei dem DoFLEiN'schen Weibchen ist der Cephalothorax 18 mm lang, 16,5 mm breit, das zweite Fußpaar mißt 56 mm, das dritte 46 mm. Bei dem mir vorliegenden Männchen von 12 mm Länge und 11 mm Breite mißt das zweite Fußpaar 30 mm, das dritte 25 mm, das vierte 20 mm und das fünfte 16 mm. Die Länge des ersten Fußpaares beträgt 14 mm, davon kommen auf die Schere 6,5 mm. Das Abdomen besteht bei dem Männchen (Taf. XII, Fig. 3) ebenfalls aus sechs Gliedern, wie bei dem Weibchen sind das sechste und siebente miteinander verwachsen. Das dritte und vierte Glied sind doppelt so breit wie das sechste Glied; das fünfte ist ein wenig schmäler als das sechste. Das erste ist an seiner Ansatzstelle etwa so breit wie das dritte und vierte, das zweite ist bedeutend schmäler und nur halb so lang wie die nächsten. Das erste, dritte und vierte Glied sind ziemlich von gleicher Länge, das sechste, seitwärts lappenförmig ausgebogen, ist etwas länger als das fünfte. Die Höcker der Mittellinie nehmen nach dem Endgliede an Größe zu. Die Verschmelzung des sechsten (Endgliedes) aus zwei Gliedern wird durch zwei Höcker gekennzeichnet (Taf. XII, Fig. 3). Da die DoFLEiN'schen Abbildungen das Abdomen des Weibchens nur sehr unvollkommen wieder- geben, hielt ich es für geboten, auch hiervon eine Abbildung zu geben (Tai. XII, Fig. 4). Der Umriß ist eiförmig, am Ende ein wenig vorgezogen. Die ersten fünf Glieder nehmen all- mählich an Länge zu, tragen auf der Mittellinie je einen stumpfen Höcker (bereits -von Doflein angegeben), in der Nähe des Seitenrandes eine schwache, höckerartige Erhebung. Das Endglied von abgerundet dreieckiger Form zeigt auf der Mittellinie die Verlängerung des Wulstes, welcher in einem Höcker endigt. Fundort: Simonsbai 24. VII. 1903. Stellnetz. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 275 Familie Majidae Mieks. 4. Eurynoine longiniana Stimpson. 1857. Ewynome hngimana Stimpsox, in Proc. Acad. Nat. -Sc. Philad. IX, p. 220. 1907. — Rathbun, Smithsonian, Mise. Coli. vol. XL1X. p. 27, Taf. IV, Fig. 2 (1907). 1910. — Stebbixo, Gen. Cat. South Afr. Crust, p. 289. Es liegen mir zwei weibliche Exemplare von 10 mm Länge (ohne das Rostrum) vor, welche gut mit der von Mary Rathbun (1. c.) gegebenen ausführlichen Beschreibung übereinstimmen, so daß mir dieselben sicher dieser Art anzugehören scheinen. Leider sind beide Stücke trächtige Weib- chen mit Eiern. Über das Längenverhältnis der vorderen Scherenfüße äußert sich Miss Rathbun nur kurz; hier beträgt die Länge des Handgliedes 3,5 mm, die größte Breite 1,5 mm. Die Anordnung der runden Warzen des Cephalothorax erinnert sehr an diejenige bei E. aspera. Auf dem hinteren Rande der Gastricalregion in der Mitte eine aus vier Einzelerhöhungen zusammen- geflossene flache Gesamtwarze ; dahinter, durch eine Querfurche getrennt, die große Erhebung der Cardialgegend, seitlich eingefaßt von je vier flachen Warzen, deren Größe nach hinten abnimmt. Der Hinterrand des Cephalothorax mit einem Bogen von sieben flachen Warzen geziert, von denen die vorletzte jederseits als rauhe Spitze vortritt; von den Enden des Bogens verläuft jederseits eine Perlenreihe am hinteren Seitenrand entlang. Neben der oben erwähnten Gesamtwarze der Gastricalregion je eine aus zwei Höckerchen zusammengesetzte Warze auf der inneren Grenze der Branchialregion, eine ähnliche dahinter, rechts und links von dem Cardialhöcker. Fundort : Simonsbai, Juli 1903. 5. Micropisa ovata Stimpson. 1857. Micropisa ovata Stimpsox, Proc. Ac. nat. Sc. Philad. IX, p. 217 (24). 18(38. Micropisa ovata Stimpsox, A. Milxe-Edwards in Nouv. Arch. du Mus. IV, p. 51, Tafel XVI, Fig. 1 u. 2. 1882. Micropisa ovata Stimpsox, Studer, Reise der Gazelle, Crust., p. 8. 1886. Micropisa ovata Stimpson, Miers, Chall. Rep., Brach., p. 50. 1900. Micropisa ovata Stimpsox, A. Milxe-Edwards et Bouvieh, Exp. Sc. du Trav. et Talism., Brach., p. 130, Tafel XIX, Fig. 18. 1907. Micropisa ovata Stimpson, Rathbun in Smiths. Mise. Coli. vol. XLIX, p. 11, Tafel I, Fig. 3, 3 a. Zahlreiche Exemplare (33 und ??, darunter solche mit Eiern) von Porte Grande (Sao Vicente, Kapverden). Länge inkl. Rostrum bis 7 cm. Weitere Exemplare auf etwa 14° s. Br. und 19° w. L. vom Schiffe abgekratzt. Die von Mary Rathbun (1. c.) gegebene, ausführliche, aber eng an die Stimpson's (1. c. p. 217) sich anschließende Beschreibung paßt genau auf unsere Stücke. Die Ausbildung der einzelnen Regionen des Cephalothorax ist bei den vorliegenden Exemplaren sehr verschieden, teils stark voneinander abgetrennt, etwa der Fig. 1 bei A. Milne-Edwards im Nouv. Arch. ent- sprechend, teils völlig ineinanderfließend. Ebenso ist die Bezahnung des vorderen Seitenrandes verschieden. Bei allen ist der Zahn zunächst dem hinteren Orbitalzahn stark entwickelt (wie bei A. Milne-Edwards und Mary Rathbun dargestellt); dagegen fehlt der in den Beschreibungen erwähnte kleine Zahn zwischen dem soeben erwähnten und der zahnartig vortretenden Endecke des vorderen Seitenrandes bei einigen Exemplaren gänzlich, bei andern ist er vorhanden; seine Entfernung von der hinteren Seitenecke ist etwa doppelt so groß wie diejenige von dem ersten Zahn des Seitenrandes. Das würde etwa mit der Fig. 1 bei A. Milne-Edwards übereinstimmen. 35* 276 Deutsche Südpolar-Expedition. Der Rand zwischen dem soeben erwähnten kleinen Zahn und der Ecke ist stets gänzlich ohne Zähne. A. Milne-Edwards bildet auch hier zwei kleine Zähne ab; Mary Rathbun sagt „without teeth" und bildet (Fig. 3) auch keine ab. Dieser Umstand schien mir anfangs dafür zu sprechen, daß die Edward s'sche Art von derjenigen Stimpsons verschieden sei. Bei der Variabilität in derBezahnung des Seitenrandes, wie ich sie an der immerhin kleinen Zahl der mir vorliegenden Tiere beobachten konnte, will es mir nicht unwahrscheinlich erscheinen, daß es auch solche gibt, die jene von A. Milne- Edwards dargestellte weitere Bezahnung des Seitenrandes zeigen. Fundort : Porto Grande, Kapverden. (>. Pugettia scutiformis Dana. (Tafel XII, Kg. 5-7. i 1852. Peltinia scutiformis Dana. U. S. Expl. Exp., Crust. I, p. 130, Tafel V, Fig. 7a— c. 1886. Pugätia scutiformis Miers, (.'hall. Exp., Brach., p. 40. Note. 1901. Pugettia scutiformis Moreira, Crust. Brazil. in Arch. Mus. Nac. Hin de Janeiro, vol. XI. p. 65 u. 138. Auf der Ausfahrt wurden am 11. X. 1901, etwa 17° s. Br. und 20" w. L.. also etwa in der Mitte zwischen St. Helena und Trinidad, mehrere Exemplare (oo und $?) vom Schiff abgekratzt. Die Männchen sind klein und messen nur 3 mm inkl. Rostrum, die Weibchen dagegen bis G_,5 mm. Das Vorkommen dieser Art an der Schiffswand gewinnt um so mehr Interesse, als die- selbe meines Wissens bisher nur von der brasilianischen Küste (Rio de Janeiro) bekannt war. Wahr- scheinlich handelt es sich auch hier um eine Verschleppung von den Kapverden her. Der Beschreibung von Dana (1. c. p. 130) folgend, bemerke ich zunächst, daß die Färbung sowohl des Cephalothorax wie der Gliedmaßen hell bräunlichgelb ist ; von einem Fleck in der Mitte des Rückens ist nichts wahrzunehmen, dagegen sind die eigentumlichen Borstenbüschel, welche Dana beschreibt und abbildet, in genau gleicher Weise vorhanden. Die Stelle des erwähnten Fleckes wird durch vier kleine, rhombisch gestellte Borstengruppen markiert. Die zwischen den vorderen Seitenecken quer über den Cephalothorax verlaufende Markierung ist bei den mir vorliegenden Exemplaren entweder gar nicht vorhanden oder nur sehr schwach angedeutet. Die Form der äußeren Maxillarfüße weicht von der bei Dana, Fig. 7 b gegebenen ab; ich gebe in Taf. XII, Fig. 5 eine genaue Zeichnung. Die sonst bei den äußeren Maxillarfüßen der Pugettien vorkommenden wulstigen Seitenränder fehlen, die Oberseite ist gleichmäßig schwach gewölbt. Vielleicht liegt es an der Jugend der Stücke. Die Form der Schere ist die gleiche. Die Flagellen der äußeren Fühler sind leider bei allen Exemplaren abgebrochen, so daß ich in diesem Punkte die Angaben Danas nicht nachprüfen kann. Das überall vorhandene zweite Basalglied trägt außen und innen je ein kurzes Borstenbündel. Das Abdomen hat bei dem Männchen (Fig. 6) die allgemein bei Pugettia vorkommende Form, nur sind das vierte und fünfte Glied unvollkommen verwachsen, deutlich dagegen bei dem Weib- chen (Fig. 7). Dana sagt leider nichts über das Abdomen. Das Verhältnis der Breite zur Länge ist auch ein wenig größer als bei den andern mir bekannten Arten. Nach allem glaube ich aber doch, es mit der DANA'schen Pugettia scutiformis und nicht etwa mit einer neuen Art zu tun zu haben. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 277 7. Dehaanius dentatus Milne-Edwaeds. L834. Acanllwnyx dentatus Milne-Edwards, llist. Nat. Crust. I. p. 343. ISSti. Dehaanius dentatus JIieks. Chall. Exp., Brach., p. 39. L902. Dehaanius dentatus Stebblxg, in Mar. luvest, of South At'r., vol. I, p. 1'.'. 1910. Dehaanius dentatus Stebbing, (Ion. Cat. South Afr. Crust.. p. 287. Zahlreiche Exemplare aller Größen wurden mit dem Stellnetz vom 1. Juli bis 1. August 1903 gefangen. Am 30. Oktober 1901, mitten im Ozean etwa auf 30° s. Br. wurden zwei junge Exemplare vom Schiff abgekratzt. Fundort : Simonsbai. Familie Hyineiiosoinidae Ortmann. 8. Halicarcimis planatus Fabricjus. L793. Cancer planatus Fabricius, Entom. Syst. Bd. II, p. 44(5. 1886. Halicarcinus planatus Miers, Chall. Exp., Brach., p. 281. 1893. Halicarcinus planatus Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst. Bd. VII. p. 31. 1904. Halicarcinus planatus Doflein, Valdivia, Brach., p. 88. Zahlreiche Exemplare, Männchen und Weibchen verschiedenen Alters, in der Observatory Bay am 12. VI., 17. VIII. - - 18. XI. 1902 und 15. I.. 24. I. 1903 in Aalkörben und an Ma- crocystis-Tang sitzend gefangen; 15. I. 1903 auf Schlammgrund gedretscht. — 1. I. 1902 am Ein- gange zum Royal Sund gedretscht. — 13. und 14. II. 1903 auf der Kerguelenstation in der Entenbucht. Verbreitung: Antarktisch zirkumpolar bis nördlich nach Neuseeland und Australien. (Vgl. Doflein 1. c. p. 88.) 9. Hynieiiosoina orbiculare Desmarest. 1825. Hymenosoma orbiculare Desmarest, Consid. s. 1. Crust.. p. 163, Tat'. XXIV, Fig. 1. 1886. Hymenosoma orbiculare Miers, Chall. Exp., Brach., p. 280. 1904. Hymenosoma orbiculare Doflein, Valdivia, Brach., p. 88. Fundort: Kapstadt November 1901; Simonsbai Juli 1903. Verbreitung: Kapregion (Milne-Edwards, M. Leay): Simonsbai (Stimpson, Miers, „Chal- lenger"), Tafelbai (Krauss), Francisbai, Kap Agulhas, Algoabai (Doflein). Familie Platyonychirtae Ortmann. 10. Portuinmis latipes Pennant. — . Cancer latipes Pennant, Brit. Zool., IV, Taf. I, Fig. 4. 1834. Platyonychus latipes Milne-Edwards, Hist. Nat. Crust., I, p. 436. 1861. Platyonychus latipes Milne-Edwards. in Arch. Mus. H. N., t. X, p. 411. 1863. Platyonychus latipes Heller, Crust. siidl. Europa, p. 93, Taf. 2, Fig. 16. 1888. PUüyonyehus latipes Barrois, Cat. Crust. Acores, p. 13. 1894. Purin, im im latipes (Pennant), Ortmann, in Zool. Jahrb. Bd. VII, p. 65. Ein defektes Exemplar von Ponta Delgada, Azoren, November 1903. 278 Deutsche Südpolar-Expedition. Familie Portimidac Dana. 11. Portunus inarnioreus Leach. - . Portunus marmoreus Leach, Malac. Brit. Taf. VIII. 1834. Portunus marmoreus Milne-Edwards, Hist. Nat. Trust. I, p. 442. 1883. Portunus marmoreus Bell, Brit. Stalk-eyed Trust. , p. 105. Im englischen Kanal am 17. August 1901 bei der Ausfahrt ein mittelgroßes Exemplar mit vorbeitreibendem Tang aufgefischt. 12. Portunus holsatus Fabricius. 1798. Portunus holsatus Fabricius, Entomol. System. SuppL, p. 366. 1834. Portunus holsatus, H. Milne-Edwards, Hist. Nat. Crust. I, p. 443. 1853. Portunus holsatus Bell, Brit. Trust., p. 109. 1863. Portunus holsatus Heller, Crust. siidl. Europa, p. 85. 1894. Portunus holsatus Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst., Bd. VII, p. 69. 1894. Portunus holsatus Fabr, A. Milne-Edwards et Bouvier, in Res. camp, scient., Fase. VII, p. 27. 1904. Portunus holsatus Doflein, Wiss. Ergebn. Deutsche Tiefsee-Exp. Valdivia, Brachyura, p. 95. Ein junges Exemplar am 17. August 1901 im Kanal an treibendem Tang gefischt. 13. Neptunus sanguinolentus Herbst. 1783. Cancer sanguinolentus Herbst, Krabben, I. p. 161, Taf. VIII, Fig. 56—57. 1861. Neptunus sanguinolentus Milne-Edwards, Arch. Mus. Hist. Nat. Paris, X, p. 319. 1899. Neptunus sanguinolentus Alcock, Carc. Fauna of India II, p. 32. 1904. Neptunus sanguinolentus Stebbing, South Afric. Crust., t. II, p. 11. 1904. Neptunus sanguinolentus Doflein, Valdivia, Brach., p. 97. Station 99, südlich von Madagaskar, 28° 59' s. Br. und 38" 03' ö. L., an treibendem Sar- gassum ein Exemplar dieses alle wärmeren Meere bewohnenden Krebses. Stebbing (1. c.) gibt als Fundort obiger Art Cape St. Blaize, Durban, Natal an. 1+. Neptunus (Aniphitrite) hastatus Linne. 1766. Cancer, hastatus Linne, Syst. Nat. ed. 12, p. 1046. 1861. Neptunus hastatus A. Milne-Edwards, in Arch. Mus. Hist. Nat. X. p. 327. 1886. Neptunus hastatus Miers, Chall. Exp., Brach., p. 175. 1888. Lupa hastata Barrois, Cat. des Crust. mar. rec. aux Acores, p. 14. 1894. Neptunus hastatus Ortmann, Zool. Jahrb. Syst.. Bd. VII, p. 73. 1900. Portunus hastatus (Linnaeus), Rathbun, Proc. Nat. Mus. Washington, vol. XXII, p. 290. Ein junges Männchen, November 1903 von Ponta Delgada, Azoren. 15. Neptunus (Neptunus) sayi Gibbes. Zahlreiche Exemplare wurden an treibendem Sargassum, 17. — 25. Oktober 1903 südlich von den Azoren gesammelt. Gattung- Carupella n. g. Von Natal liegen mehrere kleine Portuniden vor, die zu keiner der bekannten Genera zu gehören scheinen. Nach Alcock (Carcin. Fauna of India IV, p. 9, Alliance 3) müssen sie der Gruppe Lupo- cycloidea eingereiht werden, da das Basalglied der äußeren Antennen verlängert ist und keinen seit- lichen Fortsatz trägt. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 279 äußeren Stirnzähne sind bedeutend größer und stumpfwinklig, ihr äußerer Seitenrand verläuft schräg nach außen. Mit Carupa haben die Exemplare den unbewaffneten Unterrand des Brachialgliedes der Scherenfüße sowie die schlanke Form der Dactylopoditen, insbesondere auch der des fünften Fuß- paares, gemein. Gegen eine Vereinigung mit Carupa spricht jedoch die abweichende Form des Cephalothorax, dessen Vorderseitenrand bei Carupa mit sieben Zähnen versehen ist, während hier neun vorhanden sind. Mit Lupocyclus ist die Ähnlichkeit fast noch größer; die Stirn ist gleichfalls vorgezogen, die Scheren sind aber schlank, auch die Form der Zähne des Vorderseitenrandes zeigt einen ganz andern Charakter. Für die neue Gattung ist wohl der Name Carupella am passendsten. Vielleicht handelt es sich um junge Exemplare, aber Lupocyclus rotundatus Adams and White ist auch nur 15 mm lang, die eiertragenden Weibchen von Lupocyclus strigosus Alcock haben sogar nur eine Länge von 8 mm. Leider sind die vorhandenen Exemplare von Natal nur Männchen, so daß die Größenfrage nicht entschieden werden kann; immerhin aber ist wohl anzunehmen, daß selbst bei beträchtlichem Wachstum Unterschiede, wie sie hier auftreten, nicht wesentlich verändert werden. Cephalothorax etwa so lang wie breit, flach; Stirn vorgezogen, vierzähnig. Mittelzähne der- selben klein, abgerundet, vorspringend, Seitenzähne in die Breite gezogen. Basalglied der äußeren Antennen schlank, nicht verbreitert, ohne Seitenfortsatz. Vorderseitenrand des Cephalothorax in neun gleichartige Zähne geteilt. Brachialglied der Scherenfüße am Hinterrande unbewehrt, ebenso das Merusglied des fünften Fußpaares. Type Carupella natalensis n. sp. In die Tabelle von Alcock, 1. c. p. 10, würde sich die neue Art folgendermaßen einreihen: I. A. 1. i) Cephalothorax entschieden breiter als lang, Vorderseitenrand in sieben unregelmäßige Zähne geteilt Carupa. ii. Cephalothorax kaum breiter als lang oder so lang wie breit. Vorder- seitenrand des Cephalothorax in neun Zähne geteilt: a ) Zähne abwechselnd größer und kleiner (zu- weilen die kleinen nur rudimentär). Scheren schlank, verlängert Lupocyclus. b ) Zähne mehr gleichartig, nach hinten allmählich an Größe abnehmend, letzter Zahn wieder größer, spitz, schräg nach vorn gerichtet. Scheren kräftig, nicht verlängert Carupella. 16. Carupella natalensis n. gen. n. sp. Taf. XII, Fig. 8-16. Der Cephalothorax (Taf. XII, Fig. 8), ungefähr so breit wie lang, erinnert sehr an Lupo- cyclus rotundatus Adams and White, Samarang, Taf. XII, Fig. 4, oder an Lissocarcinus poly- bioides, ib. Taf. XI, Fig. 5. Die Stirn (Taf. XII, Fig. 9) ist stark vorgezogen und vierzähnig; die mittleren, bedeutend kleineren, stumpfspitzigen Zähne stehen dicht zusammen. Der Einschnitt zwischen ihnen ist bei den verschiedenen Exemplaren von wechselnder Größe. Die zurückliegenden 28 0 Deutsche Südpolar-Expedition. Der untere Augenhöhlenrand besitzt eine halbkreisförmige Einbuchtung, in welcher die äußeren Antennen befestigt sind. Das Basalglied ist schlank und zeigt ungefähr die Form der beiden fol- genden Glieder. Es ist nicht verbreitert, etwa dreimal so lang wie breit, trägt keinen Fortsatz und steht frei beweglich in der Orbitalspalte (Taf. XII, Fig. 9). Die Orbita (Taf. XII, Fig. 8) ist sehr groß, der Orbitalrand mit zwei kleinen Einschnitten versehen. Die äußeren Orbitalzähne sind kräftig und spitz, ein wenig nach innen gebogen ; die inneren Orbitalzähne sind stumpf. Der vordere Seitenrand des Cephalothorax ist schwach gebogen, etwa von gleicher Länge wie der hintere Seitenrand. Es sind neun Anterolateralzähne vorhanden, deren Größe von vorn nach hinten allmählich abnimmt; der achte Seitenrand ist der kleinste, bei einigen Exemplaren rudi- mentär, der neunte Zahn ist dagegen wieder groß, spitz, nach vorn außen gerichtet. Bei einigen Exemplaren wechseln größere und etwas kleinere Zähne miteinander ab. Der hintere Seitenrand verläuft schwach konkav, der Hinterrand fast gerade. Der flach gestaltete Cephalothorax er- scheint dem bloßen Auge glatt, unter der Lupe erkennt man jedoch schwache Differenzierungen auf der Gastrical-, Cardial- und Brachialgegend, sowie drei quer verlaufende feine Körnerreihen, auch Stirn- und oberer Orbitalrand sind fein granuliert. Bei den äußeren Kieferfüßen ist die äußere Vorderecke des dritten Gliedes abgerundet, nicht, wie z. B. bei Achelous, in einen Fortsatz ausgezogen (Taf. XII, Fig. 10). An den Scherenfüßen ist das Brachialglied (Taf. XII, Fig. 11 ) am Hinterrande u n b e w e h r t , während es bei Lwpocyclus mit zwei Dornen versehen ist; der Vorderrand ist mit drei spitzen Dornen besetzt. Das Brachialglied ist ungefähr doppelt so lang wie breit. Das Carpalglied trägt an der inneren Vorderecke einen kräftigen, sehr spitzen Zahn. Die Außenfläche läßt drei kleine Zähne erkennen, die den Abschluß von drei Reihen kleiner Granulierungen bilden. Das Handglied besitzt einen verbreiterten, flachen Oberrand, ähnlich wie von Alph. Milne-Edwards (Arch. Mus. T. X (1861), Tai. XXXI, Fig. 6) für Lupocyclus (Achelous) whitei dargestellt, nur ist bei letzterer Art die Schere schlanker. Auch bei der vorliegenden Art endigen die beiden Körnerleisten am vorderen Ende in je e i n e m D o r n , am Hinterrande befindet sich nur ein Dorn. An der Innenseite bemerkt man Andeutungen von platten Längsleisten. Die Außenseite (Taf. XII, Fig. 12) der Hand ist mit drei sehr deutlichen, glatten Längsleisten versehen. Die Länge der Hand beträgt ungefähr das 1 y2 fache ihrer Breite und ist etwas größer als diejenige der Finger. Diese sind ver- hältnismäßig stark gekrümmt, die Spitzen, wenn die Finger geschlossen, gekreuzt. Der bewegliche Finger ist an der Basis mit einem größeren, breiten, stumpfen Zahn, dem drei weitere Zähne folgen, versehen. Der unbewegliche Finger ist unregelmäßig gezähnt. Die zweiten und vierten Beinpaare zeigen keine besonderen Eigentümlichkeiten. Das zweite Beinpaar ist das längste. Die Daktylopoditen zeichnen sich durch ihre Schlankheit aus, dasselbe ist bei den Daktylo- poditen des fünften Fußpaares (Tai. XII, Fig. 15) der Fall. Der Merus ist am Hinterrande ohne Stachel, während er bei dem bereits mehrfach erwähnten L. whitei (1. c. Taf. XXXI, Fig. 6) mit einem kräftigen Stachel bewehrt ist. Das Abdomen — es liegen nur Männchen vor — erinnert (Tai. XII, Fig. 16) stark an dasjenige von L. whitei (1. c. Taf. XXXI, Fig. 6 c und Alcock, Gare. Fauna of India IV, p. 44). Lenz und Stronck, Dekapoden I. 281 Familie Xaiithidae. 17. lMlunuius hirtellns (Linnk). 1834. Püumnus Mrlellus (Linne), H. Milne-Edwards, Hist. Nat. Crust. I. p. 417. 1853. Pilumnus hirlellus Bell, Brit. Crust, p. 68. 1863. Püumnus hirlellus Heller, Crust. südl. Europa, p. 72. Tat". II, Fig. 8. 1894. Pilumnus hirlellus Ortmaxn, in Zool. Jahrb. Syst. Bd. VII, p. 440. Am 11. Oktober 1901 wurden südwestlich von Ascension mehrere kleine Exemplare vom Schifte abgekratzt, die wohl von den Kapverden herstammen. 18. Pilumnus hirtellus, var. inermis Milne-Edw. u. Bouv. 1894. Püumnus hirtellus, var. inermis Ai.pii. Milne-Edwards et Bouvier, in ßesult. sc. Monaco, vol. VII. p. 38. 1900. Pilumnus hirtellus, var. inermis Alph. Milne-Edwards et Bouvier, in Exped. sc. Travailleur et Talisman, Crust. Dec. I, p. 73, Tab. XIV, Fig. 18. 1904. Püumnus hirtellus, var. inermis Doflein, in Deutsche Tiefsee-Exp. „Valdivia" VI, p. 100. Mehrere kleine Exemplare von 3 bis 4 mm Länge. A. Milne-Edwards und Bouvier haben sich (1. c. p. 38 — 40) über die Variabilität des P. hirtellus eingehend ausgesprochen. Die mir vor- liegenden Stücke bestätigen das, neigen aber sämtlich der Varietät inermis zu, insbesondere stimmt auch die Form der Meropoditen der äußeren Maxillarfüße genau mit der 1. c. gegebenen Fig. 18. SäoVicente (Porto Grande), Kapverden, zum Teil zwischen Kalkalgen (Lithothamnion). 19. Pilumnus verrueosipes Stimpson. 1858. Pilumnus verrueosipes Stimpsox, Proc. Ac. N. S. Philadelphia, p. 3(1. 1881. Pilumnus rerrueosipes Miers, Ann. Mag. Xat. Hist., sei'. 5, vol. VIII, p. 210, Taf. XIII, Fig. 5. 1886. Püumnus verrucos:pes Miers, Challenger Brach., p. 146. 1900. Pilumnus verrueosipes Rathbux, Proc. U. S. Xat, Mus. "Washington, vol. XXII, p. 288. 1902. Püumnus verrueosipes Stebbixg, South Afric, Crust., II p. 15. 1904. Pilumnus verrueosipes Dofleix, Wiss. Ergebn. d. Deutsch. Tiefsee-Exped. Valdivia, Brach., p. 100, Taf. XXXII, Fig. 3 u. 4. 1907. Pilumnus verrueosipes Rathbux, Smiths. Mise. Coli., vol. XLIX. p. 67, Taf. VIII, Fig. 5. 1910. Pilumnus verrueosipes Stebbing, Gen. Cat. South Mr. Crust., p. 302. Zwei kleine Exemplare (. 47. 1907. Ostracotheres tridacnae Nobili, Ann. Sei. Nat, ser. 0. vol. IV. p. 209. 1910. Ostracotheres tridacnae Stebisini;. Gen. Cat. Smith Air. Crust., p. 331. Von dieser Art fand sich ein kleines Exemplar (o) von 2,5 mm Breite unter den Fängen aus der Simonsbai am 23. Juli 1903. Familie Grapsidae Dana. 23. Grapsus grapsus (Linne). I7."iS. Cancer grapsus Li.xm:. Syst. Nat. (ed. X). p. 630. lsoi. Grapsus grapsus (L.) Ortmann, Zool. Jahrb. Syst.. Bd. VII. p. 703. 1900. Grapsus ijnii's«* Alcock, Carc. Fauna of India, Nr. (i. p. 392. Ein Männchen von Ascension. 12. September 1903. Länge 48 mm, Breite 53 mm. Verbreitung: In den wärmeren Meeren beider Hemisphären. 'H. Cyclograpsus occidentalis A. Milne-Edwards. 1878. Cyclograpsus occidcntalis Alpe. Milne-Edwards, Bull. Soc. Phil. Paris (7). II. no. 4. p. 228. 1897. Cyclograpsus parvulus de Max. in Zool. Jahrb. Syst. IX. p. 350. Tab. XXXII. Fig. 42. 1900. Cyclograpsus occidmtalis de Max, in Mm. Soc. Zool. de France. XIII, p. 57. Ein kleines Exemplar (;) von 5 mm Länge. Die Bemerkungen deMan's (1. c.) über die Ähnlich- keit von C. occidentalis und parvulus veranlaßten mich, nochmals an der Hand der hier im Lübecker Museum vorhandenen Typen die Frage zu prüfen, und ich bin meinerseits zu der Überzeugung ge- kommen, daß beide identisch sind. Die Abweichung im Verhältnis der Breite des Hinterrandes des Cephalothorax zur Stirnbreite ist für einen Artunterschied zu unbedeutend. Ob ein merk- barer Unterschied bei der Länge des letzten Gliedes des Abdomens besteht, vermag ich nicht fest- zustellen, da dieses Glied bei dem vorliegenden Exemplar fehlt. Fundort : Porto Grande, Säo Vicente bei Mindello, Kapverden, 12. September 1901. 25. Cyclograpsus punctatus Milne-Edwards. 1837. Cyclograpsus punctatus Milne-Edwards, Hist. Nat. Crust. IT, p. 78. 1*94. Cyclograpsus punctatus Ortmann, Semon, Zool. Forschungsreisen V. p. 57. 1894. Cyclograpsus punctatus Ortm.ysn, in Zool. Jahrb. Syst. VII, p. 729. (Syn.?) 1907. Cyclograpsus punctatus Rathbun, in Smithson. Mise. Coli. vol. XLIX, p, 132. 1910. Cyclograpsus punctatus Stebbing, Aon. S. Ali. Mus. VI, p. 318. Ein Männchen von 6,5 mm Länge, völlig einfarbig, gelbbräunlich; eine Körnerleiste auf der Innenseite der Hand ist nicht vorhanden. (Vgl. Ortmann 1. c, p. 729.) Ob die von Ortmann vorgenommene Vereinigung dieser Art mit C. lavauxi M.-E. und audouini M.-E. aufrecht zu halten ist, erscheint mir fraglich. Vgl. auch de Man in Zool. Jahrb. Syst. Bd. VIII, p. 352 ff. Fundort: Simonsbai, 26. Juli 1903. 20. Pachygrapsus simplex Heuklots. 1857. Grapsus simplex Herklots, Addit. ad fauna earc. Afr. occ. p. 9. Tat I. Fig. 8. 1880. Pachygrapsus simplex Kingley, Proc. Ac. N. Sc. Philad., p. 201. 1000. Grapsus simplex de Max. in Mcm. Soc. Zool. de France, vol. XIII. p. 43. Taf. II. Y\«. 6 (Pelij et 7 (simplex). 1904. Pachygrapsus simplex Dofleix. Valdivia. Brach, p. 129. Von dieser interessanten Art mit ihren öfter besprochenen nahen Beziehungen zu Arten der 30* 284 Deutsche Südpolar-Expedition. brasilianischen Küste und Westindiens {criientatus (Latr. ), gracüis (Sauss), maurus (Lucas) cf. de Man 1. c.) liegt ein kleines, leider etwas defektes Exemplar vor, das am 9. Oktober 1903 auf der Höbe der Kapverden mit dem Vertikalnetz vom Schiff abgekratzt wurde. Länge des Cepbalo- tborax 4 mm, Entfernung der Orbitalzähne 5,5 mm. Natürlich bot das Exemplar keine genügende Handhabe, den oben angedeuteten Fragen näher- zutreten. Das Festsitzen am Schiff spricht für leichte Verschleppung. Wahrscheinlich wurden die Tiere von Ascension mitgeführt, das regen Schiffsverkehr mit Brasilien gehabt hat. 27. Pachygrapsus marmoratns Fabricius. 1.793. Cancer marmoratus Fabricius, Ent. Syst. II, p. 450. 1858. Pachygrapsus marmoratus Stimpson, Proc. Acad. Nat. Sei. Philadelphia X. p. L02. 1880. Pachygrapsus marmoratus Kixgsley, Proc. Acad. Nat. Sei. Philad.. p. 201. 1888. Pachygrapsus marmoratus Barrois, Cat. des Crust. mar. rec. aux Acores, p. 15. 1893. Pachygrapsus marmoratus Benedict, Proc. I'. S. Nat. Mus. Washington, vol. XVI, p. 538. 1894. Pachygrapsus marmoratus Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst. Bd. VII, p. 710. 1907. Pachygrapsus marmoratus Rathbun, Smiths. Mise. Coli. Washington, vol. XLIX, p. 110. Azoren, im Hafen von Ponta Delgada am Wellenbrecher ein erwachsenes Männchen, 1. Ok- tober 1903. 28. Pachygrapsus transversus Gibhes. 1850. Pachygrapsus transversus Gibbes, Proc. American Ässoc. Adv. Sc. 111, p. 181. 1880. Piu'hiiijni[i>n$ Irmixnrsus Kingsley, Proc. Acad. Nat. Sc. Philadelphia, p. L99. 1880. Pachygrapsus transversus S. I. Smith, Transact. Connecticut Acad.. IV. p. 259. 1886. Pachygrapsus transversus Miers, Chall. Exp. Brach., p. 259. 1893. Pachygrapsus transversus Benedict. Proc. V. S. Nat. Mus., vol. XVI. p. 538. 1897. Pachygrapsus transversus Rathbun, Ann. Inst. Jamaica, 1. Nr. 1. p. 29. 1898. Pachygrapsus transversus Rathbun, Proc. U. S. Nat. Mus. Washington, XXI. p. 604. 1900. Pachygrapsus transversus de Man, Extr. Mein. Soc. Zool. de France, t. XI II. p. 52. — Pachygrapsus transversus Rathuun, Proc. U. S. Nat. Mus., vol. XXII, p. 278. 1901. Pachygrapsus transversus Moreiba, Arch. Mus. Xac. Rio de Janeiro, p. 40 und 102. Zahlreiche Exemplare dieser Art wurden am 11., 17. und 30. Oktober 1901 vom Schiff abgekratzt, die von den Kapverden bis südlich von St. Helena, also mehr als 40 Breitengrade mitgeführt wurden. Verbreitung: Provincetown Harbor, Bermudas, Key West, St. Thomas, Dry Tortugas, Jamaika, Kuba, Aspinwall, Bahia, iles Abrolhos, Rio Janeiro — Madeira, Kapverden-Inseln (Porto Grande, Sao Vicente), Loancla. Bai von Pichilincpie, Acajutla, Golf von Fonseca, Panama, Paita. — Port Jackson, Neuseeland, Tahiti. Gattung Planes Leach-Bell. 29. Planes miiiutus (Linne). 1758. Cancer minutus Llnne, Syst. Nat. ed. X, vol. I., p. 625. 1825. Planes clypeatus Bowdich. Exe. Madeira u. Porto Santo, p. 15, Tai. XII, Fig. 2 a. 2 b. 1880. Nautüograpsus minutus (L.) Kingsley. in Proc. Ac. Nat. Sei. Philadelphia, p. 202. 1888. Nautüograpsus minutus Barrois, Cat. Crust. Acores, p. 15. 1894. Nautüograpsus minutus Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst., Bd. VII, p. 710. 1900. Planes minutus (Linne) Rathbun, Proc. F. S. Xat. Mus., Washington, vol. XXII, p. 279. 1904. Planes minutus Doflein, Valdivia Brach., p. 130. 1910. Planes minutus Stebbing, Gen. Cat. South Afric. Crust.. p. 320. Ein Männchen am 31. August 1901 bei Madeira von an der Oberfläche schwimmendem Tang Lenz und Strdnck, Dekapoden I. 285 abgenommen; ein zweites Männchen am 30. April 1903 bei Neu-Amsterdam von Macrocystis -Äxten gesammelt; ein drittes Männchen am 18. Mai 1903 südöstlich von Madagaskar an der Oberfläche gefischt. Endlich wurde Planes »u'iiutus in großer Zahl an Sargassum südlich von den Azoren gefunden. Verbreitung: Überall in den wärmeren Meeren in Tangwiesen. 30. IMagusia depressa Fabeiciüs. 1775. Cancer depressus Fabricius, Ent. Syst. Suppl., p. 406. 1817. Plagusia depressa Say, Joiir. Acad. Nat. Sei. Philadelphia, I, p. 100. 1865. Plagusia depressa Heller, Novara-Exp., p. 51. 1886. Plagusia depressa Miers, Chall. Brach., p. 272. 1S93. Plagusia ili'iirissn Benedict, Proc. U. S. Nat. Mus. Washington, vol. XVI, p. 538. 1900. Plagusia depressa Rathbun, Proc. U. S. Nat. Mus. Washington, p. 281. 1907. Plagusia depressa Rathbun, Smiths. Mise. Coli. Washington, vol. XL1X, p. 123. Ponta Delgada (Azoren), 29. Oktober 1903. Eine Anzahl Exemplare von 13 — 17 mm Länge von einem aufgeholten Schiff abgekratzt. 31. IMagusia chabrus (Linne). 1766. Cancer chabrus Linne, Syst, Nat. ed. XII, p. 1014. 1886. Plagusia chabrus Miers, Chall. Exp. Brach., p. 273. Simonsbai (Südafrika), Juli 1903. Ein junges Männchen, defekt. 32. Gecarcinus lagostoma Milne-Edwards. 1837. Gecarcinus lagostoma Milne-Edwards, Hist. Nat. Crust., II, p. 27. 1886. Gecarcinus lagostoma Miers, Chall. Brach., p. 218, Taf. XVIII, Fig. 2. 1898. Gecarcinus lagostoma Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst., Bd. X, p. 337. 1900. Gecarcinus lagostoma Rathbun, Proc, U. S. Nat, Mus. Washington, vol. XXII, p. 277. 1904. Gecarcinus lagostoma Doflein, Wiss. Ergebn. d. Deutsch. Tiefsee-Exp. „Valdivia" Brach., p. 131. 1910. Gecarcinus lagostoma Stebbing, Gen. Cat. South Afr. Crust., p. 325. Mit Bezug auf das bereits von Ortmann (1. c. p. 337) Gesagte ist hervorzuheben, daß die von Miers, Chall. Brach., gegebene Abbildung genau mit dem vorliegenden Exemplar übereinstimmt, Fundort : Ascension, 12. November 1903; Cricket Valley, Grüner Berg. Ein Männchen, Länge 68 mm, Breite 95 mm. Verbreitung: Ortmann sagt (1. c. p. 338) G. lagostoma ist mit Sicherheit nur von Ascension bekannt (Drew, Miers, Ortmann, Benedict); vielleicht kommt er aber auch in Westafrika vor. Das sichere Vorkommen von G. lagostoma in Westafrika ist nun von Doflein festgestellt worden. Er erwähnt in seinen Valdivia -Brach, (p. 131 ) ein Männchen von Victoria, Kamerun, und fügt hinzu, daß bereits Buchholz im September 1873 an demselben Fundort drei typische Exemplare dieser Art gesammelt hat. Mary Rathbun gibt (1. c. p. 277 J folgende Orte als Verbreitung für G. lagostoma an: Australasia (Milne-Edwards, Miers), South and West Africa, Bermuda? (Miers). African localities. — West Africa (Miers), St. Thomas and Rolas (Greeff), as ruricola; Osorio, as ruricola), Benguella, Angola (Osorio), Cape of Good Hope (Miers). Ascension Island (Drew, Miers, Benedict, Ortmann). 286 Deutsche Südpolar-Expedition. Familie Porcellaiiidae. 33. Porcellana deliaanii Krauss. 1843. Krauss, Die südafr. Crust., p. 59, Tai'. IV, Fig. 2. 1858. Stimpso.x, Proc. Ac. Phil., p. 229. — Porcellana streptocheles Stimpson, il). p. 243. 1886. Porcellana streptocheles Henderson, < hall. Exji. Anomura, p. 110. 1904. Porcellana äehaanii Stebbix<;, Mar. invest. S. Afr. vol. 11. p. 28. 1907. Porcellana streptocheles Rathbun, in Smiths. Mise. Coli. vol. XL1X. p. 191. Taf. XXIII, Fig. 1. 1910. Porcellana äehaanii Stebbixo. Gen. Cat. S. Afr. Crust. p. 361. Es liegen zahlreiche Exemplare aller Größen aus der Simonsbai (Juli 1903) vor. Unter diesen finden sich ausgesprochene P. deliaanii, wie sie Krauss beschreibt und abbildet, ebenso ausge- sprochene P. streptocheles, wie sie von Stimpson-Rathbun beschrieben werden. Die Mehrzahl der Exemplare sind aber Ubergangsformen. Zu ausgesprochenen streptocheles rechnete ich zunächst alle Stücke, bei denen der Vorder - rand des Carpus mit zwei bis drei Zähnen versehen, nicht selten auch der Hinterrand gezähnt ist. Es sind meist jüngere Tiere, bei älteren wird der Zwischenraum meist mehr oder weniger ausge- füllt, und die Zähne verschwinden nicht selten völlig. Damit sind aus streptocheles typische äehaanii geworden. Ich sagte mir daher: streptocheles ist die Jugendform von deliaanii. Freilich fand ich g a n z vereinzelt auch ein großes Exemplar, dem die B e z a h n u n g de s C a r p u s n o c h erhalten geblieben und. wenn auch ebenso vereinzelt, kleine Exemplare mit ver- schmälertem aber ungezähntem Innenrande. Was die Form der Scherenfüße anbetrifft, so ist der Handteil vielfach glatt und ohne Zähnchen - oder Körnerreihen {äehaanii), andrerseits aber auch schmal, mit Leisten, Zähnchen- und Körner- reihen auf der Außen- und Innenkante {streptocheles); beide Formen sind wieder durch zahlreiche Übergänge verbunden . -Auf der Rückenfläche des Cephalothorax finden sich bei beiden Arten zerstreut stehende Haarbüschel; es konnte nach dieser Richtung hin kein Unterschied festgestellt werden, auch bei sonst typischen streptocheles waren sie vorhanden. In betreff der Stirn ließ sich ebenfalls kein konstanter Unterschied feststellen, dasselbe gilt für die Bezahnung des oberen Antennenrandes (super -antennary margin. s. Stebbinx; 1904. 1. c, p. 28); eine solche findet sich sowohl bei typischen Stücken der einen wie der andern Art und zahlreichen Zwischenformen. Es scheint mir demnach unmöglich zu sein, eine artliche Trennung von deliaanii und streptocheles aufrecht zu erhalten, und schließe ich mich nach sorgfältiger Prüfung des mir vorliegenden, ziemlich reichen Materials dem Vorgehen Stebbing's an, beide Arten als deliaanii Krauss zusammenzufassen. Fundorte : Simonsbai, 1. bis 4. Juli 1903, Stellnetz; 16. Juli 1903, Grundnetz; 22. Juli 1903, Grundnetz. Familie Oalatheidac Dana. 34. Galathea intermedia Lilljebokg. 1851. Galathea intermedia Lilljebokg, Öfv. KongL Vet. Ak. Forh., p. 21. 1882. Galathea giardi Barrois, Crust. pod. de Concarneau, p. 22. Lenz und Strunck, Dekapoden 1. 287 1887. Galathea giardi Barrois, Cat. Crust. mar. rec. aux Acores. p. 21. 1888. Galathea giardi Bon.mer, Bull. S.-ient. France et Belgique (3) XIX. p. 130. 1SH4. Galathea intermedia \. Milne-Edwards et E. L. Bouvier, Res. camp, sc. „Hirondelle", VII, p. 81, Taf. VIII, Fig. 1 ML 1sü4. Galathea intermedia \. Milne-Edwards et E. L. Bouvier, Ann. Soc. Nat. Zool. XVI. 14. p. 252. L900. Galathea intermedia A. Milne-Edwards et E. L. Bouvier, Exp. sc. Travailleur et Talisman I. p. 277 (ubi litt, et syn.). 190:1). Galathea intermedia Benedict, Proc. V. S. Nat. Mus. Washington, vol. XXVI, p. 302. Säo Vicente, Porto Grande, September 1001. Mehrere kleine Exemplare. 35. Galathea lahidolepta Stimpson. JSf)8. Galathea lahidolepta Stimpson, Proc. Acad. Nat. Sei. Philadelphia X. p. 251 (SU). 1888. Galathea lahidolepta Henoersox, ('hall. Anom. Rep., vol. XXVI 1. p. 120. 1903. Galathea lahidolepta Benedict. Proc. U. S. Nat. Mus. Washington, vol. XXVI. p. 302. liiDT. Galathea lahidolepta Rathbun, Smiths. Mise. ('oll. Washington, p. 231. Im Jahre 1858 beschrieb Stimpson (1. c. p. 251) eine am Kap der guten Hoffnung gefangene neue Galathea :-Art als G. lahidolepta. Leider fehlen in der Beschreibung nähere Angaben über Form und Bedornung der äußeren Kieferfüße, wie auch genauere Größenverhältnisse und Maße. Infolge dieser für eine sichere Bestimmung nicht ganz genügenden Beschreibimg war es bei der großen Variabilität der Galathea -Arten sehr schwer, obige Art, falls nicht typische Exemplare vorlagen, wiederzuerkennen. Diese Schwierigkeit erkannte bereits Henderson, als ihm drei in der Simonsbai erbeutete Galatheen zur Bestimmung vorlagen. In seinem Werke über die Challenger-Anomuren (vol. XXVII, p.120) stellt er drei Exemplare aus der Simonsbai zur Art Galathea dispersa Spence Bäte, hebt aber zugleich hervor, daß sie merklich durch die Größenverhältnisse der äußeren Kieferfüße von G. dispersa abweichen vmd vielleicht zu der etwas zweifelhaften Art G. lahidolepta gehören. Nun liegt ein von der Deutschen Südpolar-Expedition in der Simonsbai gefangenes, leider sehr defektes Exemplar einer Galathea-Art vor. Dieses zeigt auch die von Henderson angeführten auffallenden Abweichungen von G. dispersa, entspricht aber sonst fast vollkommen der Stimpson' - sehen Beschreibung von G. lahidolepta Stimpson. Nach Dr. de Man's Ansicht ist das vorliegende Exemplar zweifellos die typische G. lahidolepta Stimpson. Ihre charakteristischen Merkmale sind durch folgende Beschreibung und Darstellung fixiert worden. Galathea lahidolepta gehört zu den nicht zahlreichen Arten, bei denen das Merusglied der äußeren Kieferfüße merklich länger ist als das Ischiumglied (Abb. 1, 1)). Das Ischiumglied, wenig länger als breit, ist auf seiner Außenfläche mit einer schräg von der oberen Außenecke nach der Mitte des Unterrandes verlaufenden, schwach erhabenen Leiste versehen. Am distalen Ende des Innenrandes trägt das Ischiumglied zwei spitze Dornen, dicht neben ihnen liegt am Oberrande ein bedeutend kleinerer Dorn. Die Außenecke des Ischiumgliedes ist stachelartig' verlängert. Die beiden Dornen am Innen- rande des Merusgliedes sind verhältnismäßig lang und sehr spitz, am Außenrande sind unter dem Mikroskop zwei deutliche und dahinter zwei rudimentäre Dornen zu erkennen. 288 Deutsche Südpol ar- Expedition. Auf der oberen Hälfte der Außenfläche des Merusgliedes beobachtet man zwei hintereinander liegende Dornen, auf der unteren Hälfte mehrere zerstreut liegende, schuppenartige Erhöhungen. Das Rostrum ( Abb. 1, a) ist lang, dreieckig, jederseits mit vier spitzen Zähnen versehen. Während die drei ersten Zähne schlank und an Größe einander fast gleich sind, ist der vierte Zahn, der von ihnen durch einen tiefen, runden Einschnitt getrennt ist, bedeutend kleiner. Der vierte Zahn ist auch zu- gleich der innere Supraorbitalzahn. Die Länge des Rostrums, die Entfernung der Rostrumspitze von der Mitte der Verbindungs- linie der beiden letzten Rostrumseitenzähne, beträgt 2,5 mm, die Breite 2 mm. Das Rostrum ist also bedeutend länger als breit. Abb. l. Galathea labidolepta Stimpson. a. Cephalothorax, Dorsalansicht, b. dritter Maxillarfaß, links, c. erster Poreipode. Der Cephalothorax (Abb. 1, a) ist nach vorn verschmälert. Der Supraorbitalrand ist konkav gebogen, ohne Einschnitt und unbewehrt. Lateralzähne sind im ganzen acht vorhanden. Der erste Zahn ist besonders kräftig, spitz, etwas schräg nach außen gerichtet. Neben ihm steht auf dem Cephalothorax ein winziges, leicht zu übersehendes Dörnchen; in der STiMPSON'schen Beschreibung wird ein solches Dörnchen nicht erwähnt. Das Vorkommen eines akzessorischen Dörnchens wird bei mehreren Gahithea-Avten hervor- gehoben, z. B. bei G. australiensis Stimpson, G. orientalis Stimpson, var. (s. de Man in Abhandl. d. Senckenb. Naturf.-Ges. Bd. XXV, p. 718). In einiger Entfernmag von dem ersten Lateralzahn folgen drei kleinere, ungefähr gleich große, etwas schräg nach außen gerichtete Zähne. Der fünfte Zahn, der rudimentär zu sein scheint, liegt ein wenig außerhalb der Reihe, unmittelbar vor der Basis des an Größe dem ersten Zahne gleichkommenden sechsten Seitenzahnes. Der siebente und achte Lateralzahn haben dieselbe Größe wie die drei hinter dem ersten Zahne liegenden Zähne. Der Carapax ist nach vorn verschmälert, seine Oberfläche gewölbt. Lenz und Stkunck, Dekapoden 1. 280 Die Länge des Carapax beträgt (von der Rostrumbasis bis zum Hinterrand gemessen) 5 mm, seine Breite am Hinterrande 4,5 mm, seine Breite am Vorderrande, die Entfernung zwischen den letzten Rostralzähnen 4 mm, seine größte Breite 5 mm. Auf der Magenregion stehen vier kleine Dörnchen; die beiden medianen Dörnchen sind be- deutend größer als die beiden seitlichen, ein wenig zurückliegenden. Stimpson spricht in seiner Beschreibung der G. lahidolepta von nur zwei Dörnchen auf der Magenwand. Da diese Dörnchen oft nur rudimentär vorhanden sind, so ist es wohl nicht möglich, sie als ein sicheres Artmerkmal anzusehen. Die Oberfläche des Carapax trägt außer der unterbrochenen, erhabenen Querlinie, auf welcher die erwähnten Dörnchen sich befinden, 13 dicht bewimperte Querlinien, die erhabene Leiste des Hinterrandes miteingerechnet. Besonders stark ausgeprägt ist die sechste Querlinie; hinter dieser wechseln stärker und schwächer ausgeprägte Querstreifen miteinander ab. Die elfte Querlinie ist in der Mitte unterbrochen. Alle Querstreifen gehen bogenförmig in die Seitenstacheln, resp. Seitenränder über. Hervorzuheben wäre noch das Vorkommen von längeren, stärkeren Haaren zwischen den Wimperhaaren der Querstreifen; ähnliche Haare stehen einzeln oder zu mehreren auf dem Rostrum und auf den Segmenten des Abdomens, alle symmetrisch angeordnet. Die Scherenfüße sind verhältnismäßig lang (Abb. l,c). Der Merus ist in seinem vorderen Teile keulenförmig verdickt. Seine Länge beträgt 4 mm, seine Breite am Grunde 1 mm, am Vorderende 1,5 mm. Innen- und Außenseite sehr dornig, die Unterseite zeigt nur schuppenartige Erhöhungen. Die Größe der Dornen nimmt nach dem hinteren Ende des Merusgliedes ab. Besonders kräftig sind die Dornen der oberen und unteren Ecke der Innenseite. Das Carpalglied hat walzenförmige Gestalt. Es ist wie das Merusglied mit zahlreichen Dornen versehen, die mehr oder weniger deutlich in Längsreihen angeordnet stehen. Der obere Vorderrand trägt an der Innenecke einen breiten, zweispitzigen Dorn und an der Außenecke einen etwas schwächeren. In kurzer Entfernung hinter dem Dorne der Innenecke befindet sich ein großer, schlanker, spitzer, schräg nach vorn gerichteter Dorn. Ein gleich großer Dorn bildet die innere Ecke des unteren Vorderrandes. Die Unterseite des Carpus ist wie die des Merus mit Schuppen ver- sehen. Das Carpalglied ist 2 mm lang, also halb so lang wie das Merusglied; die Breite beträgt 1,25 mm. Die Schere (Abb. 1, c) ist 6 mm lang, 2 mm breit. Sie ist also länger als der Cephalothorax. Das Handglied ist 2,75 mm lang, etwas kürzer als die Finger. Auf dem Oberrande des Handgliedes erstrecken sich der ganzen Länge nach, dicht nebeneinander, zwei Dornenreihen. Die Dornen der inneren Reihe sind schlanker und länger als diejenigen der äußeren Reihe, welche mehr spitzigen, kurzen Höckern gleichen. Parallel zu der äußeren Reihe verläuft eine Längsreihe kurzer Dornen. An dem vordem Ende dieser Reihe befindet sich nahe der Insertion des beweglichen Fingers ein feiner, spitzer Dorn. Diesem gegenüber liegt ein ebenso gestalteter Dorn an der Innenseite des Handgliedes. Nahe dem Unterrande dieses Gliedes zieht sich auf der Außenseite noch eine zweite Dornenreihe bis in die Nähe der Basis des unbeweglichen Fingers entlang. Der Unterrand des Deutsche SUdpolar-Expeditton. XV. Zoologie VII, ;I7 290 Deutsche Südpolar-Expedition, Handgliedes ist mit einer Längsreihe kurzer Dornen besetzt. Ein besonders großer, spitzer Dorn befindet sich in der Längsreihe kurz vor der Basis des unbeweglichen Fingers. Die Innenseite des Hand- gliedes zeigt zwei Längsreihen schuppenartiger Erhöhungen, von denen einige ein Dörnchen tragen. Die Finger sind schlank, dicht aneinanderschließend. Die Schneiden sind in zahlreiche kleine, gleich große Zähnchen geteilt. Auf den Innenseiten der Finger sind zwei schwach angedeutete Längsleisten bemerkbar. Die Fingerspitzen sind ziemlich stark gebogen und etwas gekreuzt. Zu erwähnen ist noch ein gerade nach vorn gerichteter, unmittelbar hinter der Spitze liegender Dorn, durch welche die Fingerspitze auf den ersten Blick zweiteilig erscheint. Der bewegliche Finger ist nur an der Basis mit deutlichen spitzen Dornen besetzt, Andeutungen kleiner Dornen finden sich aber weiter auf der Oberkante, Innen- und Außenseite. Auf dem Außenrande des unbeweg- lichen Fingers erstreckt sich eine Längsreihe spitzer, gerade nach vorn gerichteter Dornen, die man als eine Fortsetzung der Dornreihe auf der Unterseite des Handgliedes ansehen kann. Auf allen Gliedern der Scherenfüße sind vereinzelt, besonders in der Nähe der Dornen borstenartige Haare vorhanden . Die amerikanische Art Galathea rostrata A. Milne -Edwards ist eine nahe verwandte Art, unterscheidet sich aber sogleich durch die äußeren Kieferfüße, deien Merusglied ebenso 1 a n g ist wie das Ischium und eine ganz andere Form und Bewaffnung zeigt. (Milne- Edwards et Bouvier, Exp. ,, Blake", Mein. Mus. Comp. Zool. Harvard Coli. 1897, vol. 19, Nr. 2, Taf. I, Fig. 4.) Auch kommen bei dieser Art auf der Magengegend 4 Dörnchen vor, die oft rudimentär zu sein scheinen. Familie Paguridae. 3G. Pagurus calidus Risso. 1826. Pagurus calidus Risso, Hist. nat. de TEurope Merid. V, p. 30. 1863. Pagurus calidus Heller, Crust. südl. Europa, p. 176. 1888. Pagurus calidus: Hexdersox, Chall. Exped. Anomur., p. 57. 1888. Pagurus calidus Barrois, Cat. Crust. Armes, p. 19. 1892. Pagurus calidus Ortmann, Zool. Jahrb. Syst. VI, p. 285. 1900. Pagurus calidus Alph. Milne -Edwards et Bouvier, Exped. sc. Travailleur et Talisman, Brach, et Anom., p. 180, Taf. XXIII, Fig. 19 u. Taf. XXVIII, Fig. 21. 1905. Pagurus calidus Alcock, Cat. Ind. Dec. II. p. 170. Mehrere Männchen, das größte hat eine Länge von 24 mm. Die linksseitigen Afterfüße des Abdomens sind bei keinem Männchen in der Weise entwickelt, wie sie Milne-Edwards et Bouvier (1. c. Taf. 23. Fig. 19) abbilden. Es sind drei lange Lappen vorhanden, der vordere ist bedeutend größer und länger, etwa dreimal so lang, als die beiden andern. Ein Unterschied im Längenver- hältnis der Augenstiele bei jüngeren und älteren Tieren, wie er von Milne-Edwards et Bouvier (1. c. p. 181) hervorgehoben wird, ist bei obigen Exemplaren nicht zu bemerken. Fundor t: Säo Vicente, Porto Grande (Kapverden-Inseln). 37. Petrochirus pustulatus II. Milne-Edwards. 1848. Pagurus pustulatus H. Milne-Edwards, Ann. Sei. Nat. (3), X, p. 60. 1858. ?Pagurus pustulatus Stimpson, Proc. Acad. Xat. Sei. Philadelphia, X, p. 76. 1892. Petrochirus pustulatus Chevreux et Bouvier, Mem. Soe. Zool. France, V, p. 112, Tal. III, Fig. 6—10. 1900. Petrochirus pustulatus K.vthbun, Proc. U. S. Nat, Mus.. Washington, vol. XXII. p. 303. Ein eiertragendes defektes Weibchen von Porto Grande. Säo Vicente, Kapverden. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 2D1 3s. Eupagurus prideauxi Leach. 1815. Pagurus prideauxii Leach, Malacost. Tod. Brit.. Taf. XXVI, Fig. 5 u. 0. 1837. Pagurus prideauxii Milne-Edwards, IL N. Crust. II, p. 210. 18511. Pagv/rus prideauxii Bell, Brit. Crust.. p. 175. 1863. Eupagurus prideauxii (Leach), Heller, Crust. südl. Europa, p. 161. 1882. Pagurus prideauxii Studer, Crust. Gazelle, p. 24. 1887. Eupagurus prideauxii Boxnier. Cat. Crust. Concarneau, p. 13. 1892. Eupagurus prideauxi Ortmanx, Zool. Jahrb. Syst. VI, p. 304. 1900. Eupagurus prideauxi A. Milne-Edward et Bouvier, Exp. sc. Trav. et Talism., Brach, ei Anom., p. 241. 1905. Eupagurus prideauxi Alcock, Cat. Ind. Dec. II, p. 182. Zwei sehr kleine Exemplare von Säo Vicente, im Porto Grande gedretseht. Familie Callianassidae Spence Bäte. 39. Upogebia capensis (Krauss). 1843. Gebia major, var. capensis Krauss, Südafr. Crust., p. 54. 1892. Gebia capensis Ortmann, Zuol. Jahrb. Syst. VI, p. 54. 1893. Gebia miinisis Ortmann, Decap. u. Schizop. Plankt.-Exp., p. 49. 1901. Upogebia capensis Stebbing, in Rop. Governm. Biol. for 1900. Capetown, p. 127. L902. Upogebia capensis Stebbing. in Mar. luvest, in S. Air. vol. 1, p. 45. 1903. Upogebia capensis Borradaile, Ann. Nat. Hist. ser. 7, vol. XII, p. 54:1. 1910. Upogebia capensis Stebbing, Gen. Cat. Crust. South AJrican Crust.. p. 370. Die Exemplare aus der Simonsbai stimmen zu den Ausführungen Stebbing's und lassen es nur gerechtfertigt erscheinen, die südafrikanische Upogebia als besondere und von der japanischen zu trennende Art aufzufassen. Der Carpus des ersten Fußpaares trägt an der oberen vorderen Ecke zwischen einem Haarbüschel nur einen einzigen spitzen Zahn, wie er von Stebbing (1. c.) ebenfalls angegeben wird. Der Merus ist auf der unteren Seite am hinteren Ende mit drei mittellangen koni- schen Dornen besetzt; vom vorderen beginnen dann die zwei divergierenden Körnerreihen mit abgeplattetem Zwischenraum. Die Ränder sind mit langen Haaren besetzt. Am zweiten Fußpaar ist der Merus gänzlich ohne Bedornung, nur an den Rändern mit langem Haarschmuck versehen. Die Form des Telsons, wie sie von Stebbing für die Kaptiere beschrieben, findet sich genau so bei den Exemplaren, welche mir vorliegen. Im oberen Teile laufen die Ränder fast bis zur Hälfte parallel, dann beginnen sie plötzlich zu konvergieren, nach dem Ende zu verschmälert sich das Telson ; während in de Haan's Fig. 7 das Telson völlig gleich breit dargestellt ist. Simonsbai, 22. Juli 1903, aus Mägen von Scyllium. Familie Paliimridae Spence Bäte. 40. Panulirus guttat us (Latreille). 1837. Palinurus guttatus Milne-Edwards Hist. Nat. Crust. II, p. 297, Taf. XXIII, Fig. 1. 1888. Palinurus guttatus Spence Bäte, Chall. Exped. Macr., p. 78, Taf. X, a. 1892. Senex guttatus Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst, Bd. VI, p. 29. 1893. Panulirus guttatus (Latr.) Benedict, Proc. U. S. Nat. Mus. Washington, vol. XVI, p. 540. 1898. Panulirus guttatus (Latr.). Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst., Bd. X, p. 268. Ein 38 cm langes Weibchen des typischen P. guttatus mit zwei langen Dornen auf dem An- tennensegment. Abdominalfurchen auf dem zweiten, dritten und vierten Segment unterbrochen. Beine längsgestreift. 37* 292 Deutsche Südpolar-Expedition. Ascension, 12. September 1903. In den Zoologischen Jahrbüchern Bd. X, p. 268 erwähnt Ortmann ein in Philadelphia vor- handenes Weibchen von den Antillen. Benedict gibt (1. c.) als Fundort dieser Art Porto Grande, Kapverden an. 41. Paliuuriis lalandii Lamarck. 1887. Palimurus lalandii La.m.. in Milne-Edwakds, Ilist. Nat. Crust. IL p. W-l. L865. l'iiliininis liiltiiitlii Hkli.kk, Novara-Exp., p. !>7. 1888. Palinostus lalandii Bäte, Chall. Macr., p. 80. Tat'. XI, Fig. I; Tai'. XI A. Tal'. XII, Fig. 1. 1892. lasus lalandii Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst.. Bd. VI, p. B>. 1910. lasus lalandii, Stebbing, Gen. Cat. Afric. Crust.. p. 375. Die beiden vorliegenden Exemplare tragen beide die charakteristischen Merkmale von /'. Inhmdii, wie sie auch von Ortmann (1. c. p. 17) zusammengefaßt werden. Die Höcker des Cephalothorax stehen dicht, werden nach den Seiten und nach hinten flacher, kleiner und weniger spitzig, einige sind sogar ohne Spitze; die zwischen den Spitzenhöckern stehende Behaarung ist sehr dicht, fast filzig. Die Abdominalfurchen sind auf allen Abschnitten reich verzweigt und umfassen zahlreiche flache, mehr oder weniger ovale Erhabenheiten, deren Größe meist von der Mitte nach den Rändern zunimmt. Bei dem gebogenen Abdomen wird am Vorderrande ein in der Mitte breiteres, glattes Stück sichtbar, welches bei dem Geradestrecken gänzlich unter dem voraufgehenden Gliede ver- schwindet. Der Hinterrand wird durch einen etwa 3 mm breiten, glatten, hell punktierten Saum gebildet. Die von Heller (I.e.) gegebene Beschreibung seines Stückes vom gleichen Fundorte wie das vorliegende stimmt auch mit diesem. Zu einer Vereinigung von P. lalandii mit P. frontalis, wie sie Ortmann will, kann ich mich auch jetzt noch nicht entschließen. (Vgl. meine Äußerung hierüber in den Zool. Jahrb. Syst, Supp.-Bd. V, 1902, p. 736.) St. Paul, 24. April 1903. Mit Haifleisch geködert. Verbreitung: Kap der guten Hoffnung und benachbarte Teile des Atlantischen und Indischen Ozeans. Familie Eryonidae Dana. 42. Eryonicus atlanticus n. sp. iTaf. XIII u. Taf. XIV, Fig. 1-19.) Das Pvostrum wird von zwei kleinen, gerade nach vorn gerichteten Dornen gebildet. Für die Anordnung der Dornen auf der Mittellinie des Cephalothorax ergibt sich die Formel: 2 (Rostrum), 1, 2, 1, 1, 2, 2, 1, 2. In der Höhe des zweiten Dornpaares steht rechts und links je ein kleiner Dorn; vor ihm liegt wiederum je ein kleiner Dorn, hinter ihm, etwas seitwärts, ungefähr in der Ver- längerung der inneren Branchialrippe, bemerkt man zwei kleine Dornen. Die innere Branchialrippe trägt vier schlanke Dornen, in einiger Entfernung, nahe dem Hinterrande, befindet sich ein spitzer, nach hinten gerichteter Dorn (Taf. XIII, Fig. 1 u. 2). Die äußere Branchialrippe ist mit sechs Dornen besetzt, sie verläuft nach vorn in den Hinter- rand des äußeren Orbitalzahnes. Der obere Orbitalrand ist ein wenig nach vorn gebogen und am Grunde des sehr großen, spitzen, äußeren Orbitalzahnes mit einem deutlichen Sinus versehen; die innere Orbitalecke wird von einem kleinen Dorn gebildet. Hinter der äußeren Orbitalecke folgen vier kleine, gleichgroße Dornen, Lenz und Stkünck, Dekapoden I. 293 zwischen diesen und dem in der Mitte des Cephalothorax liegenden kräftigen Dorn wiederum drei kleine. Unmittelbar an der Basis des großen Lateralzahnes gewahrt man einen kleinen Dorn und hinter diesem drei längere, spitze, etwas gekrümmte Dornen, denen drei kleinere folgen. Von diesen bildet der letzte die Außenecke des konkav gebogenen Hinterrandes des Cephalothorax (Fig. i u. 2). Die Abdominalglieder (Fig. 1 u. 2) sind, mit Ausnahme des sechsten Gliedes, mit fünf Dornen - reihen, einer Mittelreihe und je zwei Seitenreihen versehen; das sechste Segment besitzt da- gegen nur einen Seitendorn. Das erste Abdominalsegment trägt auf der Mittellinie einen Dorn, das zweite, dritte, vierte und fünfte Segment je zwei hintereinander liegende Dornen und das sechste Segment eine Doppellängsreihe von je vier Dornen. Die Außenecken des zweiten bis fünften Segmentes besitzen außer dem Hauptdorn noch zwei kleine Nebendornen. Die Außenecke des sechsten Segmentes wird durch einen (einzigen) Dorn gebildet; an Stelle des Domes der inneren Reihe befinden sich dagegen drei in eine Reihe gestellte Dornen, welche nach hinten an Größe abnehmen. Der Dorn auf der Mittellinie des ersten Segmentes liegt in der Nähe des Hinterrandes, der vordere Teil der Mittellinie ist dornlos und läßt an der betreffenden Stelle nur eine schwache Erhöhung erkennen. Auf dem zweiten gewahrt man auf der Mittellinie einen starken, spitzen Hauptdorn und hinter ihm einen etwas kleineren zweiten Dorn, eine wulst- artige Erhöhung ist nicht bemerkbar. Das dritte Segment zeigt eine buckelartige Erhöhung, darauf einen länglichen Wulst mit zwei ziemlich gleich großen, nach aufwärts und hinten gerichteten Dornen. Von den beiden Dornen auf der länglichen Erhöhung des vierten Segmentes ist der vordere kräftig und spitz, der hintere etwas schmäler und kleiner. Die Dornen des fünften Segmentes gleichen denen des vierten; am Hinterrande steht wie bei dem vorangehenden Gliede ein winziger, spitzer Dorn. Das sechste Segment trägt eine verhältnismäßig breite, wulstartige Erhöhung. Diese nimmt fast die ganze Länge ein und endigt kurz vor dem Hinterrande in einen starken, schräg aufge- richteten Dorn. Die wulstartige Erhöhung ist seitlich von zwei aus vier kurzen Dornen gebildeten Längsrippen begrenzt. Auf dem zweiten, dritten und vierten Segment sind außer den aufgeführten Dornen noch mehrere kleine, unregelmäßig stehende Dornen zu erkennen. T e 1 s o n (Tai. XIII, Fig. 3). Die Grundplatte, am Hinterrande in einen spitzen Dorn aus- laufend, ist halbkreisförmig. Die Seitenbögen sind ungefähr in der Mitte mit einem spitzen Dorn bewehrt. Vor dem Enddorn machen sich zwei kleine, nebeneinander stehende Dornen bemerkbar. Das Endstück des Telsongiiedes ist breit, dreieckig. Die Seitenränder sind am Grunde schwach nach außen gebogen, nachher gerade verlaufend. Die Übergangsstelle ist durch etwas längeren Dorn gekennzeichnet, die Seitenränder bis zur Telsonspitze sind mit zahlreichen Dornen und langen Härchen versehen. Die Fortsetzung der Grundplatte bildet in der Mitte des Telsongiiedes ein starker, gerade nach hinten gerichteter Dorn. Auf der Telsonfläche ziehen sich zwei fast mit den Seiten- rändern parallel laufende gerade Reihen von kleinen Dornen entlang, sie nehmen ungefähr zwei Viertel des Endgliedes ein. Die Entfernung der beiden Dornenreihen voneinander ist an der Basis ungefähr doppelt so breit wie ihre Entfernung von den Seitenrändern. Die inneren Uropoden des Telsons sind am Ende stumpf abgerundet. Der Außenrand verläuft schwach konkav und ist mit sechs ungleich großen, in unregelmäßigen Zwischenräumen stehenden 294 Deutsche Siidpolar-Expedition. Dornen besetzt. Die äußeren Uropoden zeichnen sich durch ihre mehr abgerundete Form aus; ihr Außenrand ist schwach nach außen gebogen und mit acht in gleichmäßigen Zwischenräumen stehen- den Dornen versehen. Die Seitenränder des Telsongliedes und der Uropoden sind sämtlich lang bewimpert. A u g e. Bei dem Auge des Eryonicus wurde im Leben rotes Pigment beobachtet, das beim konservierten verschwunden ist. Der große Augenbulbus ist rund, am vorderen Ende mit einem kleinen, länglichen Fortsatz, am Grunde mit einem abgerundeten Lappen versehen, wie bei Faxon für E. caecus (1. c. Taf. XXX, Fig. 1 a und ] a1) dargestellt ist. Innere Antennen. Das Basalglied ist kurz und breit; Innenanhang kräftig, das Basal- glied überragend, spitz auslaufend, aber ohne Enddorn, auf der Innenkante lang behaart. Die Außenseite des Basalgliedes erscheint geschwollen, mit einem kleinen Innen- und großen Außen- dorn. Das zweite und dritte Glied nehmen an Größe ab. An der längeren Geißel ist das Basalglied länger als die übrigen, die ziemlich gleich sind und allmählich an Länge abnehmen. Bei der kürzeren Geißel ist das erste Glied so lang wie die beiden Anfangsglieder der längeren Geißel zusammen, die übrigen Glieder sind von normaler Länge. Äußere Antennen (Taf. XIII, Fig. 4). Erstes Basalglied breit, schräg abgeschnitten, an der Innenseite mit langem, bis zum vorderen Ende des zweiten Basalgliedes reichenden, schräg zugespitzten Phymaceriten (Bäte, Chall. Macr., p. 124, Taf. XII E, Fig. 2 u. Fig. b) und Faxon, (Mem. Mus. Comp. Zool. Harv. Coli. vol. XVII, p. 112, Taf. XXX, Fig. 1, ;-'), an beiden Rändern mit lang behaartem Scaphocerit, der fast bis zum vorderen Ende des dritten Basal- gliedes reicht. Das zweite und dritte Basalglied sind schlank, etwa von gleicher Größe. Die Mandibeln (Taf. XIV, Fig. 13) zeigen in bezug auf ihre Gestalt und Anordnung der Zähne große Ähnlichkeit mit den Mandibeln von E. caecus (s. Faxon, Taf. XXIX, Fig. 2), auch die dazu gehörige Beschreibung (1. c. 112) ist fast zutreffend. Der innere Rand ist mit vierzehn ungleich großen Zähnen besetzt. Bei der auf Taf. XIV, Fig. 13 dargestellten linken Mandibel ist nicht weit von der inneren Ecke noch ein rudimentärer Zahn vorhanden, bei der rechten Man- dibel fehlt dieser Zahn. Der Palpus ist kurz, dreigliedrig. Maxillen. Die erste Maxille (Taf. XIV, Fig. 14) besteht aus zwei schlanken, ge- bogenen Lappen; der vordere ist kräftiger, länger und stärker gebogen als der hintere. Beide sind in der vorderen Hälfte an den Rändern stark und lang behaart. Am Ende des vorderen Lobus bemerkt man zwischen den Borsten drei bedeutend stärkere. Die zweite Maxille (Taf. XIV, Fig. 15). Von den beiden schlanken, nach dem distalen Ende sich verschmälernden Prognathalloben ist der vordere fast noch einmal so lang wie der hintere. Der Endognath wird durch einen kleinen, abgerundeten Lappen an der Basis des vorderen Proto- gnathen gebildet. Der Scaphognath ist sehr groß, der hintere Teil ist nach dem Ende zu verbreitert und abge- rundet, der vordere Teil etwas schmäler, ebenfalls abgerundet. Die Ränder sind lang behaart, teilweise auch auf der Oberfläche mit einzelnen zerstreut stehenden Haaren besetzt. Die von Faxon (1. c. p. 112 und 113) gegebene Beschreibung und die auf Taf. 29, Fig. 2 b dargestellte Abbildung könnten auch für das vorliegende Exemplar gelten. Die Maxillarfüße. Der erste Maxillarfuß (Tai. XIV, Fig. 16) ähnelt aller- Lenz und Stri nck, Dekapoden I. 29ö dings auch der Abbildung bei Faxon (Tai. XXIX, Fig. 2 c) doch machen sich manche Unterschiede bemerkbar. Der Prognathallobus ist nicht dreieckig, sondern mehr abgerundet, an der Außenseite mehr gebogen. Der Endopodit ist in seinem zweiten Teil nach hinten bedeutend verbreitert, der Exopodit dagegen in seinem vorderen Ende. Der Epipodit ist lang, breit und endigt nach vorn und außen in einen kleinen, abgerundeten Lappen unterhalb des Exopoditen. Der Epipodit ent- spricht also vollkommen der Abbildung des ersten Maxillarfußes von E. caecus (Faxon, Taf. XXIX, Fig. 2 c). Der zweite M a x i 1 1 a r f u ß (Taf. XIV, Fig. 17) zeichnet sich durch seine Kürze aus. Die ersten drei Segmente sind von geringer Länge, der Innenrand ist bei ihnen mit zahlreichen Borsten versehen. Für den Innenrand des zweiten Segmentes von E. caecus gibt Faxon (1. c. p. 113) „kleine Zähnchen" an und bildet solche auch auf Taf. XXIX, Fig. 2 d ab. Bei dem vorliegenden Exemplar bemerkt man an dem betreffenden Segment nur zwei runde Höckerchen, unmittelbar da- hinter einen kleinen, stumpfen Zahn. Das vierte Segment ist verhältnismäßig lang und in der Mitte stark verbreitert. Das fünfte Segment nimmt nach vorn bedeutend an Breite zu, sein Vorderrand ist mit vielen kräftigen Borsten besetzt. Das Endglied (Fig. 18) hat eine kegelförmige Gestalt und trägt an dem vorderen Ende vier borstenartige Dornen; besonders kräftig ist der Dorn an der Spitze, der ungefähr die Länge des Endgliedes besitzt. Der d r i 1 1 e M a x i 1 1 a r f u ß (Taf. XIV, Fig. 19) ist bedeutend länger als der zweite Maxillarfuß. Der von Faxon bei E. caecus erwähnte sehr kleine Epipodit am Grunde des siebenten Segmentes fehlt, wohl aber ist der abgerundete Tuberkel an der Außenseite des zweiten Segmentes vorhanden. Die übrigen Segmente sind an der Innenseite stark, an der Außenseite nur schwach, teilweise spärlich behaart. Scheren fuße. Das erste Paar (Taf. XIII. Fig. 5) entspricht fast ganz der von Faxon (1. c. p. 113) für E. caecus gegebenen Beschreibung. Die Coxa ist kurz und kräftig, das Basalglied schlank, am Grunde mit einem kleinen, dornartigen Vorsprung versehen und nach vorn etwas verdickt, das Ischium verbreitert. Das Brachialglied, doppelt so lang wie das Ischiumgiied, trägt an der Außenecke des verbreiterten vorderen Teiles einen kleinen, schräg nach vorn gerichte- ten Dorn und an dem hinteren Ende der Außenseite noch einen rudimentären Dorn. Der Innen- rand des Brachialgliedes trägt 16 kleine, ungleich große, spitze Dornen. Bedeutend kürzer als das Brachialglied ist das am vorderen Teil verdickte, beiderseits mit einem spitzen Dorn versehene Carpalglied. Das Handglied, ungefähr von derselben Länge wie das Carpalglied, ist an dem Ober- rand unbewehrt, nur an der Basis des beweglichen Fingers beobachtet man einen Dorn; der Innen- rand des Handgliedes ist mit sieben Dornen bewehrt. Die schlanken, an den Innenseiten der Länge nach fein krenelierten Finger haben gekreuzte Spitzen und tragen Blättchenhaare (Taf. XIII, Fig. 6). An der Außenseite des unbeweglichen Fingers zieht sich eine Reihe feiner Härchen entlang. Das zweite Paar Scherenfüße (Tafel XIII, Fig. 7 ). Ischium nur kurz, am vor- deren distalen Ende mit zwei etwas gebogenen, spitzen Dornen versehen. Die Länge des Brachialgliedes beträgt ungefähr ein Drittel deslschiumgliedes. An dem vorderen distalen Ende stehen ebenfalls wie bei dem Ischium zwei Dornen. Das Carpalglied, etwas länger als das Brachialglied, ist am distalen Ende mit drei Dornen bewaffnet, außerdem befindet sich nahe dem proximalen Ende der Außenseite ein kleinerer Dorn. Das Handglied ist vollkommen glatt. 296 Deutsche Südpolar-Expedition. Die an der Spitze ziemlich stark gekreuzten Finger sind schlank, ungefähr so lang wie das Handglied und ähnlich wie die Finger des ersten Scherenfußpaares, aber feiner, innen kreneliert. Auch die Finger der zweiten Scherenfüße tragen an den Außenkanten und in der Nähe derselben auf der Außenseite Reihen feiner Härchen (Tai. XIII, Fig. 8). Das dritte Paar Scherenfüße. (Taf. XIII, Fig. 2.) Brachialglied mit nur einem kurzen Dorn bewehrt; Carpalglied fast halb so lang wie das Brachialglied, unbewehrt. Das Handglied ist etwa von gleicher Länge wie die Finger; diese sind schwach gebogen, an der Spitze nicht gekreuzt. Das vierte Paar Scheren fuße (Taf. XIII, Fig. 2) ist dem dritten sehr ähnlich. Das fünfte Paar Scherenfüße (Taf. XITI, Fig. 2 und Taf. XIV, Fig. 9) ist be- deutend kürzer. Das Brachialglied trägt am distalen Ende statt eines Domes ein Büschel langer Haare. Das Handglied ist besonders schlank. Der unbewegliche Finger ist verkümmert, halb so lang wie der bewegliche. Sämtliche Glieder der vier letzten Scherenfüße sind mehr oder weniger behaart, die ersten Scherenfüße, bis auf die Außenseite des unbeweglichen Fingers, unbehaart. Vergleiche der Pleopoden des vorliegenden Männchens mit den Pleopoden von Eryonicus caecus Bäte (bei Faxon, Mus. Comp. Zool.Harv. Coli., Cambridge 1895, vol. XVIII, Tai. XXX), führten zu folgenden Ergebnissen: Pleopoden. Das erste Paar der Pleopoden (Taf. XIV, Fig. 10) ist dem bei Faxon (Taf. XXX, Fig. 1 j ) abgebildeten sehr ähnlich. Der spateiförmige Anhang zeigt jedoch nach dem Ende zu eine etwas abweichende Form. Der Rand verläuft keineswegs gleichmäßig ge- bogen, sondern biegt kurz vor dem Ende ein wenig konkav ein. Am Beginn dieser Einbiegung sind ein paar sehr feine Dörnchen zu beobachten, an derselben Seite läßt der Rand am proximalen Ende des spateiförmigen Blattes gleichfalls drei winzige Dornen erkennen. Das zweite Paar Pleopoden (Ta„f. XIV, Fig. 1 1 ) stimmt fast genau mit der von Faxon (1. c.) gegebenen Abbildung (1 k auf Taf. XXX) überein, doch bemerkt man außer den dort gezeichneten sehr zarten Querlinien (der Gliederung), diesen entsprechend, an beiden Rändern kleine Dornen, die Seitenränder sind, wie bei der Abbildung, lang behaart. Die beiden stilettförmigen Fortsätze (stylamblydes bei Faxon 1. c, p. 1 14) sind auch hier von völlig gleicher Form und gleichen Längenverhältni ssen . Die dritten (Taf. XIV. Fig. 12), vierten und fünften Pleopodenpaar e. entsprechen gleichfalls der Fig. 1 1 bei Faxon, der stilettartige Anhang ist länger als wie bei dem zweiten Pleopodenpaar. Maße: Länge des ganzen Tieres, von der Rostrum- bis zur Telsonspitze . . . 45 mm, Länge des Cephalothorax 21 „ Länge des Abdomens 25 ,, Breite des Cephalothorax 30 ,, Länge des ersten Scherenfußes 44 ,, Länge der Schere Iß ,, Länge der Finger 9 ,, Länge des Carpus 7,5 ,, Länge des Brachiuiii 12,5 „ Lenz und Stkunck, Dekapoden I. 297 Fundort: 26. September 1903 in der Nähe des Äquators unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L., vert. 3000 m. Das Tier war im Leben farblos mit leicht gelblichem Ton, nur die Leisten mit den Dornen und die festeren Partien des Panzers erschienen weiß. Weiß schimmerten auch stellenweise die inneren Organe durch mit Ausnahme des Magens, der ebenso wie die Augen leuchtend rot war, und der bräunlichen Leber. Die Basis der großen Fühler und deren distale Hälfte sowie die Schere und das letzte Gelenk der Füße waren rötlich gefärbt. Eine Vergleichung des vorliegenden Eryonicus mit den übrigen hier in Betracht kommenden Eii/nnicus-Arten ergibt folgendes: Eryonicus caecus Sp. Bäte (Chall.-Exp., p. 122—126, Tai. XII E, Fig. 1 u. 2) ist mit weit längeren Dornen besetzt, auch ist die Anordnung derselben auf dem Cephalothorax eine weit andere, die längsten Dornen stehen nämlich auf dem hinteren Teil des Cephalothorax. Daß dieser Zustand sich bei weiterem Wachstum ändern wird, erscheint sehr unwahrscheinlich. Schon Bouvier weist in den Bull. Mus. Ocean. de Monaco Nr. 28 u. 29, Mars 1905, darauf hin, daß nach seinen Beobachtun- gen und nach denjenigen Ortmann's die Mehrzahl der Palinuriden sehr früh ihre definitiven morpho- logischen Charaktere festlegt. Die Bedornung des Abdomens ist ebenfalls abweichend, ebenso die- jenige der zweiten Scherenfüße und der Finger der beiden ersten Scherenfüße (Sp. Bäte, Chall.- Exp. Taf. 12 E, Fig. k u. 1). Bedeutend näher steht das vorliegende Exemplar dem von Faxon (in den Mein. Mus. Comp. Zool. Harv. Coli. vol. XVIII, p. 110—116) als Eryonicus caecus Bäte? beschriebenen Eryonicus von der Westküste Kolumbiens. Übereinstimmend sind Zahl und Anordnung der Rückendornen des Cephalothorax und der Dornen des Abdomens, abweichend ist dagegen das sechste Segment. Die Seitendornen des Ab- domens stimmen gleichfalls mit dem Fa xon 'sehen Eryonicus überein; weniger ist es mit den Seiten- dornen und mit den Dornen der Mittelreihen der Fall. Weiter ist übereinstimmend die Form der Maxillen, der Maxillarfüße und der Pleopoden, da- gegen weichen das erste Paar Scherenfüße und noch mehr das zweite Paar in Form der Bedornung ab. Beide Tiere sind zwar nahe verwandt, aber doch so verschieden, daß man das vorliegende Exemplar als eine neue Art — Eryonicus atlanticus . — ansehen muß. Für diese Auffassung dürften auch die so verschiedenen Fundorte sprechen. Bouvier erwähnt in den Bull. Ocean. de Monaco (1. c. p. 5) einen vom ,, Talisman" im östlichen Atlantik bei Kap Cantin an der Küste von Marokko in einer Tiefe von 2200 m gefangenen Eryonicus, dem er den Namen Eryonicus faxoni beilegt. Diesem steht der vorliegende Eryonicus atlanticus ebenfalls sehr nahe. An der Hand der von Bouvier (1. c.) gegebenen Angaben, sowie nach einer in liebenswürdiger Weise von Professor Bouvier zur Verfügung gestellten Skizze, ergibt sich ebenfalls die Berechtigung zur Aufstellung obiger neuen Art. Allerdings zeigen Zahl und Anordnung der Dornen auf der Mittellinie des Cephalothorax große Übereinstimmung mit E. faxoni, weniger aber die Seitendornen der inneren und äußeren Branchial- reihen. Nach Bouvier's Skizze tragen die Abdomensegmente 2—5 je drei Dornen, während E. atlanticus nur je zwei Dornen aufzuweisen hat. E. faxoni hat auf dem sechsten Segment nur einen Dorn, E. atlanticus aber eine Doppelreihe von je vier kleinen Dornen. Ferner ist die Be- dornung des Telsons, die Form der Antennenstiele und ihrer Anhänge eine andere. Deutsehe Siidpolar-Expeilifion. XV. Zoologie VII. Oö 298 Deutsche Siidpolar-Expedition. Nach der BouviER'schen Skizze verläuft der Orbitalrand bei E. faxoni fast gerade ohne Aus- buchtung, während er bei E. atlanticus nach vorn gebogen und mit einem deutlichen Sinus ver- sehen ist. Familie Penaeidae. 43. Fenaeus canaliculatus Olivier. 1811. Penaeus canaliculatus Olivier, Encycl. method. VIII. p. 660. 1906. Pennen* canaliculatus Alcock, in Cat. Ind. Decap. Crust. III. fasc. 1. p. 14, Taf. II. Fig. 6a— c (ubi litt.). Von dieser vom Roten Meer und von der Küste Ostafrikas bis zu den Sandwich -Inseln im Indopazifik verbreiteten Art wurde an der Oberfläche ein kleines Exemplar von 33 mm Länge gefangen. 18. Mai 1903 (26n 50' s. Br. und 50° 27' ö. L.). südöstlich von Süd -Madagaskar. 44. Penaeus meridionalis n. sp. (Taf. XV, Fig. 1-15.) Gleichzeitig mit den später zu behandelnden Funchalien wurde am 31. Oktober 1901 auf 30° 21' s. Br. und 14" 2' w. L. während der Nacht in 10 m Tiefe mit dem Horizontalnetz ein P e n a e i d e gefischt, leider nur in einem einzigen, noch dazu stark beschädigten Exemplar. Nach der Beschaffenheit der Schale, welche große Ähnlichkeit mit derjenigen von Funchalia hat, handelt es sich meiner Ansicht nach um einen Tief seepenaeiden, welcher gleich den Funchalien zur Nachtzeit in die Nähe der Oberfläche gekommen war. Das Tier gehört sehr wahrscheinlich zur Gattung Penaeus, und da Tief seearten dieser Gattung aus dem südlichen Teil des Atlantischen Ozeans bisher so gut wie unbekannt sind, hielt ich es für angezeigt, in nachstehendem eine genaue Be- schreibung, soweit solche möglich, zu geben. Ich bezeichne das Tier als Penaeus meridionalis. Cephalothorax (Taf. XV, Fig. 1) dünnschalig, dicht granuliert, mit sehr kurzen Härchen be- deckt, an der Seite mit drei Längskielen. Der mittlere (Branchiocardialkiel) mit kleinem Hepatical- stachel endigt vom in der unteren Augenecke; darüber, etwa halb so weit von diesem Längskiel wie vom Rostralkiel entfernt, ein ähnlicher Kiel, welcher jedoch weder den Hinterrand noch den Augen- rand erreicht. Der dritte (Branchialkiel) ist schwächer, er verläuft vom Hinterrande des Cephalo- thorax bis zur unteren Vorderecke. Zwischen diesem unteren und dem Mittelkiel etwa in der Mitte eine Querverbindung. Das Rostrum bildet einen hohen, vom Cephalothorax an den Seiten scharf abgesetzten Kiel, der nach hinten niedriger wird und nicht ganz bis zum Hinterrande des Cephalo- thorax reicht. Der Oberrand trägt 13 nach vorn allmählich dichter stehende spitze Zähne, ohne Härchen dazwischen, der vorderste Zahn ist von der Spitze ziemlich weit entfernt; drei Zähne stehen hinter dem Orbitalrande, der letzte liegt weiter zurück. Der Unterrand trägt nahe der Spitze drei kleine, dicht nebeneinander stehende spitze Zähne. Die ersten drei Abdominalsegmente sind auf dem Rücken glatt und gerundet, auf dem vierten beginnt ein Kiel, der gleichmäßig bis zum Ende des sechsten Segments verläuft und dort in einer Spitze endigt. An den Seiten der vierten bis sechsten Segmente verläuft in der Mitte eine Längs - rippe. Die Länge des sechsten Segments ist etwas geringer als die des vierten und fünften zusammen. Lenz und Stbunck, Dekapoden I. •".)',) Der Hinterrand trägt in der Mitte einen Lappen, an der unteren Ecke einen stumpfen Zahn (Taf. XV, Fig. 2). Das Telson ist schlank dreieckig mit einem schwachen Seitenvorsprung im oberen Drittel; in der Mitte eine tiefe Furche, welche an den Seiten von je einem scharfen Kiel begrenzt wird, an dessen Außenseite je ein schwacher Längskiel. Die Spitze des Telsons ist nur an der linken Seite mit einem Seitenzahn versehen. Die Seitenanhängesind schlank, abgerundet, ohne Zahn; die äußeren sind länger als die inneren und diese noch beträchtlich länger als das Telson (Tal'. XV, Fig. 3). Die inneren Antennen haben ein kurzes erstes Glied, das zweite ist doppelt so lang, das dritte sehr kurz; dem ersten Gliede liegt an der Außenseite eine spitz auslaufende Schuppe auf. mit einem Kiel in der Mitte, der sich auf das zweite Glied fortsetzt (Taf. XV, Fig. 1 ). Geißel fehlt. Anden äußeren Antennen fehlt gleichfalls die Geißel, die Scaphoceriten überragen das vorderste Glied der inneren Antennen um dessen Länge (Fig. 1 u. 4), Innenseite und Ende sind behaart, Außenrand kurz vor dem Ende mit einem stumpfen Absatz. Die Augen sind oben von einem kurzen, behaarten Prosan- thema bedeckt, dessen vorderes Ende die Augen kaum überragt (Taf. XV, Fig. 1). Der Mandibularpalpus (Fig. 8 u. 9) hat eine charakteristische Form, insbesondere das vordere Glied; es verjüngt sich nach vorn allmählich, ist dort gleichmäßig abgerundet, der Außenrand ge- bogen, der Innenrand schwach S-förmig gebogen. Das vorletzte Glied hat abgerundete Vorder- ecken. Die Ränder beider Glieder sind mit langen, ihre Oberflächen mit kurzen Fiederhaaren besetzt. Der stilettartige Fortsatz am Grunde ist verhältnismäßig breit. Der vordere Teil des Scaphoceriten der hinteren (zweiten) Maxillen hat eine gleichmäßig- abgerundete Form, der hintere Teil ist mehr eckig abgerundet. Der hintere Lappen ist wohl kürzer, dafür aber bedeutend breiter als der vordere. Unmittelbar hinter dem Vorderlappen befindet sich ein kleiner Mittellappen, der an der Spitze schnabelartig vorgezogen ist. Sein Innenrand ist mit einer Anzahl kurzer Borsten besetzt, alle anderen Teile des Scaphoceriten sind mit langen borstenartigen Haaren versehen. An dem dreiteiligen Innenlappen fällt der vorderste, große Fortsatz durch seine ovalförmige Gestalt auf (Taf. XV, Fig. 6). Das Endglied des mittleren (zweiten) Maxillarfußes ist doppelt so lang wie breit, mit ziemlich stark gebogenem Innenrande. Der Propodit ist mehr als zweimal so lang wie das Endglied, an der Basis bedeutend verbreitert; die Breite beträgt ungefähr die Hälfte der Länge. Das Carpalglied übertrifft an Länge ein wenig das Endglied. Das Merusglied hat eine rechteckige Form; es ist zwei- mal so lang wie breit und an der Basis gleich dem Propodit verbreitert. Die Innenseite des Maxillar- fußes trägt einen Besatz von sehr kräftigen Borstenhaaren (Taf. XV, Fig. 7). Die äußeren Maxillarfüße sind leider nur in ihren unteren Teilen vorhanden, ihre Epipoditen zeichnen sich durch ihre auffällig langen Zipfel aus (Taf. XV. Fig. 5). Erstes Fußpaar kurz (Taf. XV, Fig. 10). Handglied, Carpus und Merus etwa von gleicher Länge. Finger etwas länger als der Handteil. Beweglicher Finger schlank, gerade, am Innenrande mit elf kurzen, stumpfen Zähnen. Unbeweglicher Finger ohne Zähne, nur am Innen- und Außen - rande granuliert. Beide Finger mit einzelnen Härchen besetzt. Handglied am mittleren Teil des Innenrandes mit einem breiten Bündel Sinneshaare (Taf. XV, Fig. 11). Eine schräg verlaufende Reihe ähnlicher Haare befindet sich am Carpus (Taf. XV, Fig. 12). Diese Haarbüschel und -reihen erinnern an diejenigen bei Funchalia woodwardi. Merus 4 mm, Carpus 4 mm, Handglied 3,5 mm lang. 38* 300 Deutsche Südpolar-Expedition. Zweites Fußpaar (Taf. XV, Fig. 13 u. 14) länger und schlanker. Form der Finger ähnlich derjenigen des ersten Fußes, etwa von gleicher Länge wie der Handteil, mit einzelnen zerstreuten Härchen besetzt. Carpus mit dichter Haarreihe und schwacher Längskante in der Mitte. Merus mit kräftiger Behaarung. Ischium- und Basalglied mit kräftigem Eckdorn und kleinem Nebendorn an der inneren Vorderecke. Basalglied mit kurzem, fadenförmigem Exopoditen. Länge des Merus 5,5 mm, Carpus 7 mm, Handglied 4,5 mm. DasThelycum(Taf. XV, Fig. 15) bildet — wie bei Funchalia woodwardi, eine dreieckige, nach vorn gerichtete Spitze zwischen den vierten Beinen, dahinter befinden sich zwei lappenförmige, ganzrandige, im allgemeinen ovale Anhänge mit einer kleinen Auskerbung an der vorderen in- neren Ecke. Gesamtlänge von der Spitze des Rostrums bis zum Ende des Telson 117 mm. Cephalothorax 32 mm, sechstes Abdominalsegment 23 mm, Telson 15 mm lang. Durch das Rostrum, die Kiele des Cephalothorax, die Form des Telsons und vor allem durch die Form des Thelycums halte ich diese Art für genügend charakterisiert. Ob es ein echter Penaeus, ob es eine ganz neue Gattung ist, welche an Func/xdia Anklänge hat, lasse ich dahingestellt; zur sicheren Entscheidung fehlen leider wichtige Teile an dem einzigen Exemplar. Immerhin dürfte das Tier nach den von mir gegebenen Abbildungen und Beschreibungen leicht und mit Sicherheit wiederzuerkennen sein. 45. Metapeiiiieus nionoceros Fabrichjs. 1798. Penaeas monoceros Fabricius, Ent. Syst. Suppl., p. 409. 1903. Metapenaeus nionoceros Noinu. in Bull. INI ns. Turiim. vol. XVIII, im. 452, p. '■'> u. no. 455, p. '■'<. 1906. MrlajH'iinis iwwumvis Ai.cock, in Cat. Ind. Decap. Crust. III, Fase. 1, p. 18, Tai. III, Fig. 7, 7 a— c (ubi litt.). Mehrere junge Exemplare bis 35 mm Länge. 14. Mai 1903. etwa 25" s. Br. und 58° ö. Br. ; mit dem großen Horizontalnetz gefangen, 20 m tief. Verbreitung: Indopazifisch, von Ostafrika bis Japan und Australien. Zahlreiche P e n a e i d e n - L a r v e n , meist dem Entwicklungsstadium entsprechend, wie von Spence Bäte, Chall.-Exp., Macr. Taf. 47, Fig. 2 dargestellt, wurden am 30. August 1901 in der Nähe von Madeira an der Oberfläche gefischt. 4(J. Haliporus sp. Es liegt ein junges Exemplar vor, das am 26. September 1903 im Atlantik in der Nähe des Äquators unter 0° 39' n. Br. und 18° 57' w. L. in 3000 m Tiefe gefangen wurde. Es ist mir nicht gelungen, diese Haliporus-krt mit einer der bisher bekamiten Arten zu identifizieren. Da bei dem jugendlichen Tier weder ein Petasma noch ein Thelvcum erkennbar ist, erscheint es gewagt, eine neue Art aufzustellen. Große Ähnlichkeit zeigt das Exemplar mit den im Atlantik vorkommenden Arten Haliporus debilis S. I. Smith (Bouvier, 1908, in Res. camp, scient. de Monaco, Peneides, Fase. XXXIII, p.83, Taf. 1, Fig. 6, Taf. 14, Fig. 9—18) und Haliporus laevis Sp. Bäte, 1888 (Chall.-Exp., Macr., p. 289, Taf. XXXXII, Fig. 2) sowie mit dem aus dem mittelamerikanischen Pazifik bekannten Haliporus doris (Faxon,- in Mem. Comp. Zool. Harv. Coli., vol. XVIII, p. 191, Taf. 49, Fig. 1—1 c, Cam- bridge U. S. A. 1895). Lenz und Stri nck, Dekapoden I. 30 1 Das Rostrum liegt horizontal (Abb.2,a). Auf dem Oberrande stehen sechs kleine, gleich weit von- einander entfernt liegende Zähne, die nach der Spitze des Rostrums hin allmählich an Größe abnehmen. Auf dem vorderen Teil des Cephalothorax befinden sich außerdem noch zwei etwas größere Zähne. Der erste Rostralzahn liegt genau über der inneren Augenhöhlenecke, seine Entfernung von den Rückenzähnen beträgt fast soviel wie der Abstand dieser Zähne voneinander. Der Unter- rand des Rostrums, das bis zur Hälfte des zweiten Stielgliedes der inneren Antennen reicht, ist unbewaffnet. Das vorliegende Exemplar stimmt in bezug auf Länge, Form und Bezahnung des Rostrums genau mit Haliporus doris Faxon und Haliporus laevis Sp. Bäte überein. Bei beiden Abb. •.'. Haliporus sp. a. Seitenansicht, b. Antennenschuppe, c. Telson mit Uropoden. Arten ist das Rostrum horizontal gerade, oben mit sechs Zähnen versehen, denen zwei entfernt liegende auf dem vorderen Teil des Cephalothorax folgen. Der Unterrand des Rostrums ist auch bei diesen Arten zahnlos. Bei Haliporus debilis Smith sind nach Professor Bouvier's Ausführungen Form, Länge und Bezahnung des Rostrums sehr variabel. Nach seinenAngaben (1. c. p. 85) ist das Rostrum bald horizontal, bald ein wenig aufgebogen, zuweilen so lang wie die Antennen- stiele, gewöhnlich sehr viel kürzer; es ist mit drei bis acht Zähnen bewaffnet, ohne die drei auf dem vorderen Teil des Cephalothorax, endlich ist der innere Rand einige Male unbewehrt, öfters aber mit einem, zwei oder drei Zähnchen bewaffnet. Die Exemplare von den Azoren, vom östlichen Atlantik imd von den Antillen haben aufgebogenes und an beiden Seiten bewehrtes Rostrum, aber die typischen Exemplare von Smith hatten ein horizontales Rostrum, sechs oder sieben Rückenzähne und zuweilen ein inneres Zähnchen. Der Cephalothorax ist jederseits mit fünf kleinen Stacheln versehen. Am Vorderrande bemerkt man zwei Stacheln, den Antennalstachel und an der unteren Ecke den Branchiostegalstachel. Ein ;;u2 Deutsche Südpolar-Expedition. dritter liegt hinter dem Antennalstachel auf der Hepaticalregion, ein vierter, der Pterigostomial- stachel, hinter dem Branchiostegalstachel; ein kleiner fünfter Stachel befindet sich hinter dem Pterigostomialstachel. Haliporus doris und Haliporus laevis haben genau dieselbe Zahl und An- ordnung der Stacheln. Bei Haliporus debilis Smith scheint der Branchiostegalstachel zu fehlen, sowohl bei Bouvier's Abbildungen (1. c. Taf. 1, Fig. 6 und Tai. 14, Fig. 9) wie bei Smith'* Zeich- nung (Rep.Crust. Dec, Bull. Mus. Comp. Zool., vol. X, Cambridge, tab. 15, flg. 6) ist kein Branchi- ostegalstachel vorhanden. Die drei ersten Beinpaare des vorliegenden Haliporus haben durch das Größenverhältnis der einzelnen Glieder und durch die Bildung ihrer Scheren große Ähnlichkeit mit Haliporus debilis und Haliporus laevis. Besonders auffallend ist die Länge der Scherenfinger. Wie bei Haliporus debilis sind die Scherenfinger des ersten Beinpaares mehr als' dreimal so lang wie das Handglied, diejenigen des zweiten Paares zweimal so lang, während die Finger des dritten Paares die Länge des Handgliedes haben. Bei Haliporus laevis sind die Finger des ersten Beinpaares ein wenig kürzer, indem sie nur zweimal so lang wie das Handglied sind. Die Scheren- finger aller drei Paare von Haliporus doris (Faxon, 1. c. Taf. 49, Fig. 1) sind im Verhältnis zur Hand bedeutend kürzer als die der erwähnten Arten; sie sind von der Länge des Handgliedes. Die beiden letzten Pereiopoden stimmen dagegen völlig mit denen von II. doris und H. laevis überein, indem auch sie außerordentlich lange Merusglieder besitzen. Der Merus des vierten Beinpaares ist mehr als anderthalbmal so lang wie der Carpus, der Merus des fünften Paares sogar mehr als zweimal so lang. Der Merus der beiden letzten Pereiopoden ist bei Haliporus debilis fast von gleicher Länge wie der Carpus. Der Dactylus des vierten Beinpaares beträgt bei Haliporus sp. ein Drittel des Propodus, bei dem fünften Beinpaare fast die Hälfte des Propodus. Dasselbe ist auch bei Haliporus debilis der Fall. Die Schuppen der äußeren Antennen sind an ihrer Spitze mehr verbreitert als bei H. doris, auch ist der Zahn an der vorderen Außenecke mehr vorgezogen (Abb. 2, b). Das Telson (Abb. 2, c) ist schlank, spitz auslaufend und oben schwach gefurcht. Es ist beinahe so lang wie die Seitenflossen und vor der Endspitze jederseits mit einem großen, spitzen Stachel versehen. Die inneren Anhänge sind von lanzettlicher Form, unbewehrt, die äußeren sind breiter und am Außenrande mit einem deutlichen Stachel bewehrt. Das Telson und seine Anhänge gleichen am meisten dem von Faxon (1. c. Taf. 49, Fig. 1 b) abgebildeten Telson von Haliporus doris, unter- scheiden sich aber von ihm durch die beiden langen Seitenstacheln, die bei Haliporus doris nur ganz kurz sind. H. debilis und H. laevis besitzen ebenfalls lange Seitenstacheln, doch ist bei ihnen das Telsonglied bedeutend kürzer als die Seitenflossen. Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, daß der vorliegende Haliporus dem südwestlich von Sierra Leone gefundenen H. laevis und dem im mittelamerikanischen Pazifik vorkommenden H. doris am nächsten steht; aber auch H. debilis scheint ihm nahe verwandt zu sein. Ähnlich ist ihm schließlich noch#. equalis Sp. Bäte (Chall. Macr. p. 285, Taf. XL1, Fig. 1). Diese Art hat acht Zähne auf dem Oberrande des Rostrums und zwei auf dem vorderen Teile des Cephalothorax. An jeder Seite des Cephalothorax sind vier kleine Zähne vorhanden. Das Telson - glied ist kürzer als seine Anhänge. Lenz und Sthinck, Dekapoden I. 303 Ob es sich bei dem vorliegenden Exemplar um eine Varietät oder um eine selbständige Art handelt, kann nur durch spätere Funde von ausgewachsenen Tieren entschieden werden. Maße: Ganze Länge des Tieres 23 mm, Länge des Rostrums 3 mm, Länge des Hinterleibes 10 mm. Die charakteristischen Merkmale sind: Sechs Zähne auf dem Oberrande des horizontalen Rostrums und zwei auf dem vorderen Teile des Cephalothorax. An jeder Seite desselben fünf Stacheln. Scherenfinger des ersten Bein- paares mehr als dreimal so lang wie das Handglied, die des zweiten Paares zweimal so lang, die des dritten Paares von gleicher Länge wie das Handglied. Die Meropoditen der beiden letzten Pereiopoden zeichnen sich durch ihre Länge aus. Telsonglied schlank, fast so lang wie die Anhänge, jeder- seits mit einem langen, spitzen Stachel versehen. Verbreitung der nahestehenden Arten: 1. Haliporus laevis Sp. Bäte (1888, Chall.-Exp. Macr. p. 289, Taf. XLII, Fig. 2) kommt sowohl im Atlantischen Ozean wie im Indischen Ozean vor. Im Atlantischen Ozean wurde diese Art süd- westlich von Sierra Leone in Tiefen von 1850 bis 2500 Faden (3385 bis 4575 m) und im Indischen Ozean bei den Philippinen 370 bis 1050 Faden tief gefangen. 2. Haliporus debilis Bouvier (1908 in Res. camp, scient. de Monaco, Peneides, Fase. XXXIII, p. 83, Taf. I, Fig. 6, Taf. XIV, Fig. 9—18) wurde im westlichen Atlantik von 39° 49' n. Br., östlich der Vereinigten Staaten bis südlich zu den Antillen 420 — 630 Faden tief gefunden. Bei den Azoren kommt diese Art häufig vor, ihr Vorkommen im östlichen Teile des Atlantik ist südlich bis zu den Kapverden festgestellt worden. Tiefe 454 — 1732 m. 3. Haliporus doris^A xon (1895 in Mein. Comp. Zool. Harv. Coli., vol. XVIII, p. 191, Taf. 49, Fig. 1 — 1 c), nahe verwandt mit H. nereus Faxon, ist aus dem östlichen Teil des Pazifik bekannt. Zwischen den Galapagos-Inseln und Acapulco, 1879 — 2232 Faden tief, gefunden. 4. Haliporus equalis Sp. Bäte. Chall. -Exp. Macr. p. 285, Taf. XLI, Fig. 1. Das Vorkommen dieser Art im Indischen Ozean ist durch Funde in der Nähe der Philippinen und von Borneo, 250 Faden tief, festgestellt worden. Im Bulletin du Musee oceanogr. Monaco, Nr. 81, p. 6, Monaco 190C>, führt E. L. Bouvier folgende atlantische Haliporus -Arten auf: Westlicher Atlantik: H. microps sp. Bäte. Tropischer östlicher Atlantik: //. laevis sp. Bäte. Tropischer und subtropischer Atlantik: H. modestus S. I. Smith, H. debilis S. I. Smith, H. affinis Bouvier, H. androgynus Bouvier, H. rdbustus S. I. Smith, //. tropicalis Bouvier, H. carinatus Bouvier. Von diesen Arten kommen //. microps sp. Bäte und //. laevis sp. Bäte auch im [ndischen Ozean vor. 47. I um h.ili.i woodwardi J. Y. Johnson. (Taf. XVI u. XVII, Fig. 1—19.) 1867. Fuiiehalia woodwardi J. Y. Johnson, in Proc. Zool. Soc. London, p. 89.r>— 897. lsTs. Funchalia woodwardi Miers, ib., p. 309. 304 Deutsche Südpolar-Expedition. 1905. Hemipenaeopsis villosus E. L. Bouvier, Compt. rend. Acad. des Sc. Paris, toin. CXL, p. 981. 1905. Grimaldietta richardi E. L. Bouvier, ib., p. 981. 1907. Funchalia woodwardi E. L. Bouvier, ib., tom. CXLIV, p. 981. 1908. Funchalia woodwardi E. L. Bouvier, in Result. des Camp. sc. de l'Hirondelle et de la Princesse Alice, Monaco, Fase. XXXIII, p. 93, Taf. I, Fig. 7, Tai. XV, Fig. 1-19, Taf. XVI, Fig. 1-21. Das Horizontalnetz brachte aus 10 m Tiefe während der Nacht vom 31. Oktober 1901 nördlich von Tristan da Cunha (etwa 30n 2' s. Br. und 14° 21' w. L.) fünf Exemplare herauf; auf der Rück- fahrt wurden westlich von den Kanarischen Inseln wiederum in der Nacht, IG. Oktober 1903, in gleicher Tiefe mit dem Horizontalnetz zwei Exemplare gefischt. Alle Exemplare sind Weibchen, ihre Gesamtlänge beträgt 72 — 85 mm. Zwischen den Exemplaren beider Fangorte findet sich kein b e a c h t e n s w e r t e r Un- terschied, nur zwei des südlichen Fundortes in der Nähe von Tristan da Cunha weichen ab ; auf diese werde ich weiter unten noch zurückkommen. Die Übereinstimmung scheint mir nicht unwichtig zu sein, gibt sie doch einen neuen Beweis für die große Verbreitung pelagischer Tiere. Bouvier's Exemplare stammten wahrscheinlich aus großen Tiefen. Bei Bouvier ist über die Art des Netzzuges nichts angegeben, ebensowenig über die Tages- oder Nachtzeit. Die Süd- polar-Expedition fischte beide Male, wie bereits erwähnt, während der Nacht und erbeutete die Funchalien in der geringen Tiefe von 10 m. Ich glaube nicht fehlzugehen, wenn ich annehme, daß die Tiere nur zur Nachtzeit so nahe der Oberfläche gekommen sind und für gewöhnlich in größeren Tiefen leben. Dies vorausgesetzt, würde ihre weite Verbreitung über den Äquator hinaus nach Süden leichter verständlich machen. Bouvier hat in seiner oben zuletzt genannten Arbeit eine sehr eingehende Beschreibung der Funchalia woodwardi gegeben. Bei der Seltenheit von Funchalien in unseren zoologischen Samm- lungen erschien es mir angezeigt, unsere Exemplare nachzuprüfen, zu vergleichen, um so späteren Beobachtungen Anhaltspunkte zu geben, denn ich bin überzeugt, daß die Funchalien in Wirklich- keit nicht so selten sind, wie es scheinen will, und gelegentlich in Menge gefangen werden dürften. Ich folge bei der Beschreibung Bouvier (1. c. p. 93 ff.). Cephalothorax (Taf. XVI, Fig. 1, 2,2^.2'') seitlich zusammengedrückt, kurz behaart. Das Rostrum ist breiter als bei Bouvier (1. c. Taf. XV, Fig. 3) dargestellt ist und verläuft nach hinten als Kiel bis nahe an den Hinterrand. Seitlicher Rostralkiel, Antennal- und Branchialkiel vorhanden, jedoch fehlt allen Exemplaren der Hepaticalstachel. Das Rostrum ist bei einigen etwas nach unten gebogen, bei anderen geradeaus gerichtet, oben meist mit 1+4, in zwei Fällen mit 1+5 Zähnen besetzt. Der hintere Rostralzahn steht genau über dem inneren Augenhöhlenrand oder ein wenig zurück, ihm folgt etwa in doppelter Entfernung der auf dem Cephalothorax stehende Stachel. Der Unterrand ist ohne Zähne, im hinteren Teil zu zwei Drittel seiner Länge mit langen Haaren besetzt (Fig. 1). Die Spitze des Rostrums reicht bis zum vorderen Augenrande oder ein wenig darüber hinaus. Der Fortsatz an den Augenstielen ist mit langen, seidenartigen Haaren besetzt. Bouvier gibt ihn (1. c. p. 96) für das Weibchen als „ohne" Haare an. Die Antennenstiele sind wie von Bouvier (1. c. p. 94) beschrieben, so lang wie die Scaphoceriten. Die Mandibeln (Taf. XVI, Fig. 3) weichen infofern von Bouvier's Fig. 1 auf Taf. XVI ab, als der blattförmige Palpus an der Innenseite weniger gebogen ist, auch erscheint die vordere Innenecke mehr vorgezogen. Das voraufgehende sehr kurze Glied ist dagegen an der inneren Vorderecke Lenz und Strunck, Dekapoden 1. 305 abgerundet und nicht so vorgezogen wie in der erwähnten Fig. 1 bei Bouvier. Der stilettartige Fortsatz stimmt mit der Abbildung bei Bouvier überein. Die vorderen (ersten) M a x i 1 1 e n (Taf. XVI, Fig. 4) entsprechen der von Bouvier gegebenen Fig. 3. Die hinteren Maxillen (Taf. XVI, Fig. 5) weichen dagegen im Umriß von Bou- vier's Fig. 5 auf Taf. XV nicht unerheblich ab, sind außerdem stark mit Seidenhaaren besetzt, während Bouvier (1. c. p. 94) ausdrücklich hervorhebt, ,,le palpe des mach. post. est absolument depourvu de fine soie". Der vordere Lappen ist länger und schmäler als der hintere, aber breiter als bei Bouvier dargestellt und regelmäßig gerundet, ebenso erscheint der hintere Lappen weniger eckig. Der Mittellappen ist spitz und in seiner Form wie bei Bouvier dargestellt; der Innenrand trägt dieselbe Reihe kleiner Stacheln, kurz vor der Spitze stehen zwei etwas längere Stacheln, der Außenrand, bei Bouvier kahl gezeichnet, ist mit etwas weitläufig stehenden Seidenhaaren besetzt. Der dreiteilige Innenlappen trägt einen etwas breiteren Vorderzipfel als wie bei Bouvier abgebildet. Der Vorderrand trägt einige lange Seidenhaare, das Ende stärkere Borsten wie die beiden schmalen Zipfel. Der vordere (erste) Maxillarfuß stimmt genau zu Bouvier's Fig. 6 auf Taf. XV, dagegen weicht der äußere Maxillarfuß (Taf. XVI, Fig. 6) von dem bei Bouvier (Taf. XV, Fig. 9 und Taf. XVI, Fig. 6) insofern ab, als dieser Maxillarfuß noch ein wenig über den Antennenstiel hinausragt, während er nach Bouvier's Angaben nur bis zur Mitte des Antennenstieles reichen soll. Ferner ist der Dactylus rund zylindrisch, nach vorn etwas dünner werdend, und bei allen Exem- plaren länger als der Propodus und nicht kürzer, wie Bouvier erwähnt. Hervorheben möchte ich, daß am Vorderrande des Carpus zwischen der Behaarung drei schlanke Stacheln dicht nebenein- ander stehen, dieselben werden von Bouvier weder im Text erwähnt noch in den Figuren dar- gestellt. Das erste Beinpaar (Taf. XVI, Fig. 7) reicht fast bis zur Mitte des Carpus der äußeren Kieferfüße, nicht, wie Bouvier (l.c.p.95) angibt, nur bis zur Basis. Der bewegliche Finger (Taf. XVI, Fig. 8) ist etwas länger als der Palmarteil. Beide Finger sind auf ihren Innenseiten mit einer Doppelreihe von Zähnen besetzt, wie es auch von Bouvier angegeben wird. Die eine Reihe besteht aus fünf langen, kräftigen, aber stumpfen Zähnen, die andere Reihe aus dicht nebeneinander stehenden kleinen, stumpfen Sägezähnen. Die eigentümlichen Borstenhaare, wie sie Bouvier (1. c. p. 95) erwähnt und (Taf. XV, Fig. 12) abbildet, beobachte ich an vorliegenden Stücken auch (Taf. XVI, Fig. 8); ähnliche Borstenhaare sind am Carpus (Taf. XVI, Fig. 9) vorhanden. Das zweite Beinpaar (Taf. XVII, Fig. 11) reicht bis zum vorderen Ende des Carpus der äußeren Kieferfüße. Beweglicher Finger kürzer als der Palmarteil, ähnlich wie bei dem ersten Paar gezähnelt (Taf. XVII, Fig. 12). Propodus (Fig. 13) lang, an dem Innenrande mit einer dichten Reihe von langen Haaren besetzt, dahinter im mittleren Teil eine Reihe von fünf bis sechs Stachelhaaren, am Außenrande eine Reihe kürzerer Haare. Carpus auf der Innenseite mit einer Dornenreihe (Taf. XVII, Fig. 11). Borstenhaare sind nicht vorhanden. Die dritten Beinpaare (Tai. XVII, Fig. 14) sind die längsten, sie reichen über die äußeren Kieferfüße hinaus. Die Finger sind verhältnismäßig kürzer als bei den vorhergehenden Füßen . Deutsche Südpolar-Expeditioo. XV. Zoologie VII. 39 306 Deutsche Südpolar-Expedition. Hinter den Fingerspitzen steht je ein kleiner Zahn, ihm folgen ein größerer und mehrere kleinere. Hand, Carpus und Merus mit reichlichem, gleichmäßigem Borstenbesatz. Das vierte Beinpaar (Taf. XVII, Fig. 15) ist in ähnlicher Weise behaart und mit einem schlanken, schwach gebogenen Endgliede versehen, dessen Länge etwa dreiviertel des Pro - podus ausmacht. Bereits auf dem dritten Abdonünalsegmente angedeutet, zieht sich vom vierten bis zum sechsten auf der Mittellinie des Rückens ein nach hinten allmählich stärker werdender Kiel hin, der in eine Spitze ausläuft. Neben demselben verläuft eine flache Furche, welche auf dem dritten Segment beginnt, auf dem vierten am stärksten zu sein pflegt und auf dem fünften, resp. dem sechsten ver- schwindet. Die Seiten der Abdominalsegmente sind mit eigenartig verzweigten, meist nach unten sich gabelnden, kielartigen Leisten geziert; auf dem sechsten Segment ist es nur eine einzige, mit der Rückenkante ziemlich parallel laufende Leiste, welche mit einem stumpfen Vorsprung endigt (Taf. XVII, Fig. 16 u. 17). Die untere hintere Ecke des sechsten Segmentes läuft gleichfalls in eine kleine Spitze aus. Bouvier gibt etwa die gleiche Beschreibung. Das Telson (Taf. XVII, Fig. 18) ist schlank, dreieckig, mit geraden Seiten, welche im ersten Drittel mit einem stumpfen, abgerundeten und einem weniger stumpfen Vorsprung versehen sind. Auf der Mitte entlang verläuft der ganzen Länge nach eine Rinne. Die ganze Oberfläche ist mit kurzen Dornen, der Seitenrand gegen das Ende mit an Größe zunehmenden Seitenzähnen besetzt, zwischen denen je ein langes Wimperhaar steht. Das Ende läuft in eine lange, starke Spitze aus (Taf. XVII, Fig. 19). Die inneren Seitenanhänge sind abgerundet, etwas länger als das Telson (Taf. XVII, Fig. 18). Die äußeren Seitenanhänge sind bedeutend länger, nach den Enden verschmälert, abgerimdet. Sie tragen, den Enden der inneren Seitenanhänge entsprechend, am Außenrande einen kräftigen, nach hinten gerichteten Zahn (Taf. XVII, Fig. 18); von hier an ist der Außenrand gleich dem Innenrand und der abgerundeten Endspitze lang bewimpert. Das Thelycum (Taf. XVI, Fig. 10) entspricht der von Bouvier auf Taf. XV, Fig. 19 gegebenen Darstellung, es besteht aus zwei winkelig zusammenlaufenden Leisten zwischen dem vierten Beinpaar und aus zwei gebogenen, hornartigen Gebilden zwischen dem fünften Beinpaar. Maße: Länge von der Rostrumspitze bis zur Telsonspitze 72 — 85 mm, von denen 20 — 25 mm auf den Cephalothorax kommen. 4-N. Fuuchalia vanhöffeni n. sp. (Taf. XVII, Fig. 20-21.) Ich komme jetzt auf die oben erwähnten zwei Exemplare zurück, welche nördlich von Tristan da Cunha (1901) gefangen wurden. Dieselben stimmen bis auf das Endglied der äußeren Maxillar- füße und bis auf die Form des Thelycums fast in allen Einzelheiten mit den übrigen Stücken überein. 1. Das Endglied der äußeren Maxillarfüße ist nicht von cylindrischer Form und nach vorn verjüngt (Taf. XVI, Fig. 6), sondern ist im mittleren Teil am breitesten, spatei- förmig, außerdem ein wenig gedreht (Taf. XVII, Fig. 20). 2. Das Thelycum (Taf. XVII, Fig. 21) hat eine eigentümliche Form. Zwischen dem vierten Beinpaar gewahrt man zwei winkelig zusammenlaufende Leisten mit einer schwach geboge- Lenz und Strunck, Dekapoden I. 807 nen, ebenen Fläche dahinter, zwischen dem fünften Beinpaar in der Mitte einen langen, zungen- förmigen, nach vorn an Breite zunehmenden, frei vorragenden Zipfel, daneben je einen gebogenen, nach außen glatten, nach innen mit zwei knöpf artigen Vorsprüngen versehenen Wulst; weiter zurück liegen noch zwei kleine, querliegende Wülste. Diese Form des Thelycums ist bei beiden Exemplaren dieselbe. Ich sehe in den beiden Stücken durch obige Merkmale eine ausreichend charakterisierte neue südliche Art, deren Verbreitungsbezirk sich mit dem der Funchalia woodwardi berührt und welche ver- mutlich von späteren Expeditionen zahlreicher gefunden werden dürfte. Das Rostrum trägt bei beiden Stücken 1_+-J Zähne, eine Bezahnung, wie sie allerdings auch bei der typischen Funchalia woodwardi vorkommt. Zur Erinnerung an den verdienten Zoologen der Deutschen Südpolar- expedition bezeichne ich diese Art als Funchalia vanhöffeni. 49. Funchalia sp. Eine noch sehr junge Funchalia wurde am 5. November 1901 im Atlantik südlich von St. Helena unter 32° 8' s. Br., 8° 28' w. L. in 1000 m Tiefe nachts gefangen. Sie gleicht bis auf einige Abweichungen der Larvenform von Funchalia woodwardi J. Y. Johnson, welche Bouvier unter dem Namen Grimaldiella richardi in den Resultats des campagnes scientifiques (Fase. XXXIII, p. 96—101, Taf. 16, Fig. 9—21) Monaco 1908 beschrieben und abgebildet hat. Abb. 3. Funchalia sp. a. Seitenansicht, b. Telson mit Uropoden. Die Form des Tieres ist schlank. Das Rostrum ist stark verjüngt, anfangs horizontal, an der Spitze ein wenig geneigt. Auf der Oberseite stehen sieben kleine, fast gleich weit voneinander ent- fernt liegende Zähne, die nach der Spitze hin allmählich an Größe abnehmen. Die Fortsetzung der Zahnreihe bilden auf dem vorderen Teil des Cephalothorax zwei stumpfe Zähne, so daß die ganze Zahnreihe aus neun Zähnen besteht. Der erste Zahn auf dem Cephalothorax ist von den übrigen 39* 308 Deutsche Südpolar-Expedition. Zähnen etwas abgerückt, der zweite Zahn befindet sich über der inneren Augenhöhlenecke. Nach Bouvier's Angaben trägt das Rostrum der Grimaldietta richardi am Oberrande vier oder fünf Zähne, denen noch zwei auf dem Rücken des Cephalothorax folgen. Die Rostrumspitze überragt bei dem vor- liegenden Exemplar die großen, birnförmigen Augen, reicht fast bis zum distalen Ende des ersten Gliedes der inneren Antennen. Das erste Stielglied hat an der Basis zwei Schuppen, eine innere und eine äußere. Die äußere endigt vorn in einer Spitze, die innere ist kleiner, nach oben gebogen, ohne Stachel. An der vorderen Außenecke des ersten Gliedes befindet sich ein spitzer Stachel ; das zweite Stielglied mißt etwas mehr als die Hälfte des ersten, es ist doppelt so lang wie breit, das dritte ist fast so lang wie das zweite. Bei den Tieren, welche Bouvier vorlagen, ist das dritte Glied nur halb so lang wie das zweite. Von den beiden Geißeln ist die obere kürzer, im unteren Teil bedeutend breiter als die untere. Wie Bouvier angibt, trägt das zweite Glied an der Außenseite einen spitzen Stachel; dieser fehlt bei vorliegendem Exemplar. Bei diesem stimmen die äußeren Antennen vollkommen mit denen der typischen Funchalia woodwardi, die Bouvier (1. c. auf Taf. XV, Fig. 2) darstellt, überein. Die Geißeln der äußeren Antennen sind auffallend lang. Die großen Antennenschuppen reichen bis zum Vorderrande der Stielglieder der inneren An- tennen. Die Maxillen und Maxillipeden zeigen keine Abweichungen, die äußeren Maxillarfüße ent- sprechen genau der von Bouvier gegebenen Abbildung 15 auf Taf. XVI. Der Palpus ist zweigliedrig, das zweite Glied oval, etwas länger als das erste. An jeder Seite des Cephalothorax gewahrt man drei Stacheln: den Antennalstachel, in einiger Entfernung den Hepaticalstachel und an der unteren Außenecke einen kleinen Branchiostegal- stachel. Von dem Hepaticalstachel bis zur Mitte des hinteren Cephalothorax erstreckt sich eine sanft nach oben geschwungene, deutlich markierte Leiste, von der sich nach unten eine kleine, schwach gebogene abzweigt (Abb. 3, a). i Auch ein Antennalkiel und ein Branchiostegalkiel sind vorhanden. Die drei scherentragenden Beinpaare sind unbewehrt. Das erste Beinpaar ist das kürzeste. Der Ischiopodit kommt dem Merus fast an Länge gleich, ist nur wenig kürzer. Der Carpus ist ziemlich viel länger als der Merus. Die Hand erreicht beinahe die Länge des Carpus. Die Länge der Finger beträgt zwei Drittel des Hand- gliedes. Das zweite Beinpaar übertrifft an Länge das erste bedeutend. Der Ischiopodit und Mero- podit sind wie bei dem ersten Beinpaar fast gleich lang, das Carpalglied ist dagegen bedeutend länger. Die Hand ist schlank, dem Carpus fast an Länge gleich. Die Finger haben dasselbe Größenverhältnis zur Hand wie die des ersten Paares. Die dritten Scherenfüße überragen die zweiten ganz erheblich. Die Carpalglieder zeichnen sich durch ihre Länge aus, sie sind um die Hälfte länger als die Meropoditen, denen die Ischiopoditen nicht ganz an Länge gleichkommen. Die Hand ist um ein Viertel kürzer als der Carpus, die Finger erreichen zwei Drittel der Länge des Handgliedes. Die Finger der drei scherentragenden Beinpaare sind schlank, ungezähnt, nicht klaffend und an den Spitzen mit einigen steifen Haaren besetzt. Ein kleiner Haarbüschel steht auf der Innenseite des Carpalgliedes des ersten Beinpaares ungefähr in der Mitte. Das vierte Beinpaar ist das längste. Die Länge des Endgliedes beträgt fast ein Drittel des Pro- podus, der von gleicher Länge wie der Carpus ist. Der Merus ist etwas länger, der Ischiopodit ein Lenz und Strunck, Dekapoden 1. 3QQ wenig kürzer als der Carpus. Die fünften Pereiopoden erreichen fast die Länge des vierten Fuß- paares, die Größenverhältnisse der Glieder verhalten sich wie bei dem vierten Paare. Von den Abdominalsegmenten sind das fünfte und sechste auf der Rückseite scharf gekielt, bei dem vierten ist der Kiel nur angedeutet. Einen seitlichen Längskiel beobachtet man bei dem vierten und fünften Segment. Das sechste Segment ist zweimal so lang wie die größte Breite der Seitenfläche, sein Rückenkiel endigt am Hinterrande in einem spitzen Stachel und die inneren Ecken dieses Segmentes springen zahnartig vor. Bemerkenswert ist der Seitenkiel des sechsten Abdominalsegmentes. Er ist von doppelter Breite der Kiele auf den beiden vorhergehenden Segmenten, deutlich gefurcht, so daß er das Aussehen eines Doppelkieles hat. Der Innenrand des Gliedes ist fein gezähnt. DasTelson(Abb.3,b) ist verhältnis- mäßig breit, auf dem Rücken deutlich gefurcht. Es nimmt nach hinten allmählich an Breite ab und läuft in eine Stachelspitze aus. In einiger Entfernung von ihr befindet sich jederseits ein längerer, spitzer Stachel. Zwischen der medianen Endspitze und den Seitenstacheln stehen noch einige sehr kleine Stacheln. Die Seitenränder des Telsongliedes sind mit kleinen Stacheln und mit dazwischen stehenden Haaren versehen; der obere Teil der Seitenränder ist glatt. Die Seitenflossen sind etwas länger als das Telson. Die inneren haben eine lanzettliche Form, sie sind ringsum lang behaart. Die äußeren Seitenflossen sind bedeutend breiter. Ihr Basalglied ist in eine kleine zahnartige Spitze vorgezogen. An der unteren Außenecke der Seitenflossen beobachtet man einen kräftigen Stachel. Die Ränder sind bis zur Stachelspitze lang behaart. Maße: Ganze Länge 24 mm, Länge des Rostrums 3 mm, Länge des Cephalothorax, von der Rostrumspitze bis zum Hinterrand gemessen 6 mm, Länge des Telsongliedes 3 mm. Gennadas. Sowohl auf der Ausfahrt wie auf der Rückreise wurden mit dem bis zu 3000 m hinabgelassenen Vertikalnetz eine Anzahl von Exemplaren heraufgebracht. Für die Feststellung der einzelnen Arten stützte ich mich hauptsächlich auf die vortreffliche, die einzelnen Arten so außerordentlich ein- gehend behandelnde Arbeit von Bouvier in den Resultats des campagnes scientifiques de Monaco, Fase. XXXIII (1908). Daneben kommt die kleinere Arbeit Bouviers ,,Sur les Gennadas ou Peneides bathypelagiques" in dem Bull, du Musee oceanographique de Monaco no. 80 (1906) in Betracht außer den Abhandlungen von S. I. Smith, S. Kemp, de Man u. a. 50. Gennadas alicei E. L. Bouvier. 1906. Gennadas alicei E. L. Bouvier, Observ. sur Gennadas et Peneides bath., Paris, T. CXLI1, p. 748. 190t"). Gennadas alicei E. L. Bouvier, Observ. s. Gennadas et Peneides bath., Monaco, Nr. 80, p. 80, Fig. 5 et 10. 1908. Gennadas alicei Bes. camp, sc, Fase. XXXIII, p. 30, Taf. 1, Fig. 2, Taf. 6, Fig. 19. Diese Art wurde vom Äquator südlich bis zur Breite der Kapstadt aufgefunden. Leider gibt die Art des Fanges keinen Anhalt dafür, in welcher Tiefe zwischen 1 und 3000 m die einzelnen 310 Deutsche Südpolar-Expedition. Exemplare erbeutet wurden. Bouvier gibt als Fundort Kap Spartel, Kanarische Inseln, Sar- gasso-See und Azoren an. Die B 1 a k e - Expedition fand ein Exemplar im Antillenmeer. Stanley Kemp weist (P. Z. S., London 1909, II, p. 723—724) auf die Ähnlichkeit dieser Art mit G. intermedius Sp. Bäte hin. Inwieweit dies berechtigt ist, vermag ich natürlich nicht zu ent- scheiden. Ich habe die mir vorliegenden Tiere als G. alicei Bouvier bezeichnet aus folgenden Grün- den: 1. die untere Antennalecke fehlt fast ganz, wie in Bouviers Figur (1. c. Taf. VI, Fig. 1 u. 2), bei S. Kemp (1. c. Taf. LXXIII, Fig. 4) ist sie für G. intermedius weit größer abgebildet; 2. der Palpus der zweiten Maxille stimmt genau mit der von Bouvier (1. c. auf Taf. VI, Fig. 5 u. 6) gegebenen Abbildung, auch die feinen Härchen finden sich der ganzen Länge nach auf der inneren Seite; 3. der Mandibularpalpus hat die spitze Form, wie sie Bouvier (1. c. Fig. 3) gibt; 4. in betreff des Merus der zweiten Maxillarfüße geben meine Exemplare allerdings die breitere Form, wie sie S. Kemp (I.e. Taf. LXXIII, Fig. 11) darstellt, wieder. 51. Uennadas elegaus (8. I. Smith). 1882. Amalopenaeus ehymis S. 1. Smith, in Bull. Mus. Comp. Zool. Cambr. vol. X, p. 87— 91, Taf . XIV, Fig. 8—14; Taf. XV, Fig. 1-5. 1906. Gennadas elegans Bouviek. Bull. Mus. ocean. Monaco no. 80, p. 9, Fig. 6, 11, 12. 1908. Gennadas elegans Bouvier, in Res. eamp.se. I.e. p. 35— 42, Tai'. VII, Fig. 1—24. Hier auch weitere Literatur. 1909. Gennadas elegans (S. I. Smith) Stanley Kemp, The Decapods of the Genus Gennadas, coli, by Challenger, in Prot, Zool. Soc. Lond., vol. II, p. 718-729. Die Exemplare wurden ebenfalls vom Äquator südlich bis zur Breite der Kapstadt gefangen. Danach ist diese Art sehr weit verbreitet; sie findet sich im Mittelmeer und im Atlantischen Ozean, nördlich bis Florida und New York. 52. (jennadas sentatus E. L. Bouvier. 1906. Gennadas seuiatus Bouvier, in Bull. no. 80, p. 9, Fig. 8 u. 13. 1908. Gennadas seuiatus Bouvier, in Res. camp, sc, 1. c. p. 42—44, Taf. VIII, Fig. 1—16. 1909. Gennadas seuiatus Bouvier, Stanley Kemp, in Proc. Zool. Soc. Lond. II, p. 727, Taf. LXXV, Fig. 2. 1910. Gennadas seuiatus Bouvier, Stanley Kemp, in Rec. Lid. Mus. vol. V, pl. III, p. 178, Taf. XIII, Fig. 9 u. 10. Diese Art konnte ich in mehreren Exemplaren feststellen aus den Fängen bei den Kapverden, in der Nähe von Ascension und südlich davon auf der Breite der Kapstadt. Eine Nachprüfung der BouviER'schen Beschreibung und Abbildungen im Zusammenhange mit dem von Stanley Kemp (1. c. 1910, p. 178) Beobachteten ergab, daß die Abbildung der zweiten Maxille bei Stanley Kemp (Taf. XIII, Fig. 9) genau dieselbe Form zeigt, wie sie die Maxillen der vorliegenden Exemplare haben; Bouvier's Abbildung (Taf. VIII, Fig. 4) weicht ab. Ebenso finde ich das Längenverhältnis der Glieder des dritten Scherenfußes mit den Angaben Stanley Kemp's übereinstimmend, z. B. Länge der dritten Schere 1,35 mm, des Carpus 2,25 mm, des Merus ebenfalls 2,25 mm. Hiernach ist es mir zweifellos, daß die von Stanley Kemp (I.e.) beschriebenen Exemplare aus dem Indischen Ozean von KapComorin mit den G. scutatus des Atlantischen Ozeans identisch sind. Nur nach einer, und zwar nicht unwichtigen, Seite besteht eine Abweichung. Die von Kemp gegebene Abbildung und Beschreibung des Pe- tasmas (Fig. 10) weicht von der BouviER'schen ab, dies wird auch von Kemp (1. c. p. 178) be- sonders hervorgehoben. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 311 Bei den mir vorliegenden Tieren stimmt jedoch die Form des Petasmas genau mit der von Bouvier (1906 1. c. Fig. 13) gegebenen Abbildung. Der vordere Mittellappen ist abgestutzt, die Ecken desselben sind abgerundet. 53. Gennadas Valens (S. I. Smith). 1884. Amalopenaeus mint* S. 1. Smith, in Rep. Alb.itross, Ann. fiep. Comm. Fish and Fisheries for 1882, Washington, p. 402-404, Tai. X. Fig. 2. 19015. Gennadas valens (S. 1. Smith). Bouvier, Bull. no. 80, p. 10, Fig. 7 u. 10. 1908. Gennadas valens, (S. I. Smith). Bouvier, lies. camp. sc.. I.e. p. 44—48. Taf. I, Fig. 3, Tai IX, Fig. 1—20. Diese Art wurde von den Kapverden bis hinunter zur Breite der Kapstadt an verschiedenen Stellen gefischt. Die Exemplare stimmen genau mit der von Bouvier (1. c.) gegebenen Beschreibung und dessen Abbildungen. Charakteristisch erscheint mir die Form der Mandibularanhänge (Bou- vier, 1. c. Taf. IX, Fig. 4). insbesondere auch des Endgliedes der hinteren oder dritten Ma- xillarfüße (1. c. Fig. 11). Wie Smith (l.c) erwähnt und (Taf. X, Fig. 2) auch abbildet, ist an dem Petasma oft nur der eine der eingeschnittenen Mittellappen charakteristisch ausgebildet. Bei den mir vorliegenden Exemplaren habe ich eine solche Abweichung in der Ausbildung des Petasmas nicht beobachtet, bei allen stimmt das Petasma genau oder fast völlig mit Bouvier's Ab- bildungen überein. Bekannt war die Art bisher von der atlantischen Küste der Vereinigten Staaten Nordamerikas, von den portugiesischen und marokkanischen Küsten, den Kanarischen Inseln und den Azoren. 54. Gennadas talisniani E. L. Bouvier. (Taf. XVIII, Fig. 1-14.) 1906 Gennadas ialismani Bouvier, in Bull. Mus. ocean. Monaco, no. SO, .Juillet, p. 12. 1908 Gennadas Ialismani Bouvier, Res. camp, sc, Monaco, Fase. XXXIff, p. 28. Der Cephalothorax (Taf. XVIII, Fig. 1) hat, inkl. Rostrum, eine Länge von 11 mm. Die Spitze des Rostrums ist gerade nach vorn gerichtet. Oben auf seiner größten Höhe trägt das Rostrum einen spitzen Zahn von ansehnlicher Größe, hinter dem meist noch ein sehr kleiner, rudimentärer sichtbar ist. Die Rückenleiste verläuft bis zum Hinterrande des Cephalothorax; bis zu dem erwähnten rudimentären Zahn nimmt sie rasch, später langsam an Höhe ab. Der Antennallappen ist in der Mitte ausgebuchtet, seine obere Ecke stumpfer, aber länger vorgezogen als die untere, der ein kreisrunder Ausschnitt folgt. Von der inneren Orbitalecke ver- läuft, im allgemeinen parallel mit dem Rücken, eine Leiste, welche sich in drei ungleiche Abschnitte teilt und nach oben zum Rücken zwei konvergierende Seitenleisten entsendet; die erste derselben en- det etwa in der Mitte des Rückens, die zweite um ein Drittel dahinter, so daß noch ein doppelt so langer Teil bis zum Hinterrande übrig bleibt. Von der inneren Orbitalecke läuft außerdem noch eine zweite hin und her gebogene Leiste aus, welche sich im zweiten Drittel bogenförmig nach unten wendet. Dort zweigt sich eine nach vorn bogenförmig gekrümmte Leiste nach oben ab und setzt sich bis zu der zuerst erwähnten horizontal verlaufenden Leiste fort, in deren letztes Drittel sie einmündet. Eine kurze, schwache Leiste erstreckt sich vom kreisförmigen Ausschnitt hinter dem Antennallappen bis zur zweiten Längsleiste. Der Orbitalstiel ist plattgedrückt, in seinem vorderen Teil stark verbreitert. Die Antennal- 312 Deutsche Südpolar-Expedition. schuppe ist lang und spitz und überragt sogar den Vorderrand des ersten Antennengliedes (Fig. 1). Das zweite Antennenglied ist nur wenig länger als die Hälfte des dritten Gliedes, wie es von Bouvier (1. c. p. 10) ausdrücklich hervorgehoben wird. Das Abdomen ist auf seiner Rückenlinie abgerundet, ohne Leiste, das sechste Segment etwa 2y2 mal so lang wie das fünfte, am hinteren Ende abgerundet. Telson (Taf. XVIII, Fig. 2 u. 3) in der Mitte mit einer flachen Längsfurche, am Ende mit zwei langen Enddornen; der Rand da- zwischen ist mit acht gefiederten langen Borsten besetzt (Taf. XVIII, Fig. 4). Die Seitenanhänge von bedeutender Länge, die äußeren am Außenrande im letzten Viertel oberhalb der krenulierten, mit Borsten besetzten Spitze mit einer flachen Einbiegung (Taf. XVIII, Fig. 3). Mandibularpalpus schlank (Fig. 5), das zweite Glied an G. alicei erinnernd, das Endglied noch schlanker und schmäler, ganz allmählich nach vorn an Breite abnehmend, Spitze gleichförmig abgerundet. Zweite Maxillen (Fig. 6): Der Scaphognath hat eine recht charakteristische Form. Der vordere Zipfel ist vom Anfang bis Ende ziemlich gleich breit, seine Ränder verlaufen fast parallel, seine Spitze fast gerade abgestutzt, mit abgerundeten Ecken. Der hintere Zipfel kurz, wenig über halb so lang wie der vordere, mit eigentümlich vorgezogener Innenecke. Von den vier blattförmigen Zipfeln des Basignathen ist der vordere über doppelt so breit wie die folgenden; bei allen drei ver- laufen die Ränder parallel. Der hintere Zipfel hat wiederum eine charakteristische Form, in welcher sich gleichsam der hintere Zipfel des Scaphognathen wiederholt. Die vorderen Ränder der drei oberen Zipfel verlaufen in einer schwach gebogenen Linie. Die bei Bouvier abgebildeten Formen sind sämtlich anders. Der Palpus erinnert in seiner Form sehr an denjenigen von G. Valens, wie er bei Bouvier (1. c. Taf. IX, Fig. 7) abgebildet ist. nur ist jener ohne Borsten, während bei dem vorliegenden außer der stärkeren Endborste noch vier stärkere oder schwächere stehen. Bei den zweiten Maxillarfüßen (Pattes mach, intermed.) (Fig. 7) ist der vordere Vorsprung (Saillie anter.) des Merus bedeutend kürzer als ein Drittel der Länge des Merus. Nach außen eine etwas vorspringende Ecke. Der Carpus ist etwas länger als die vordere Breite des Merus; der Pro- podus ist etwas länger als zwei Drittel des Carpus; der Dactylus wiederum etwas kürzer, von breit dreieckiger Form, Außenrand nur schwach gebogen, an der Spitze mit einem starken Dorn, Außenrand dicht mit gefiederten Borsten besetzt, Innenrand mit weitgestellten starken Borsten, die mit schwachen (Fig. 8) abwechseln. Am ersten Fußpaar (Fig. 9) ist der Merus nach hinten verdickt, der Carpus zwei Drittel so lang wie der Merus, nach vorn etwas verdickt; das Handglied ein wenig länger als der Carpus, in der Mitte etwas aufgetrieben, der bewegliche Finger nicht ganz so lang wie der Handteil. Die Innen- seiten von Merus und Carpus sind sehr stark behaart, zwischen den gefiederten Haaren stehen zer- streut einzelne lange Borsten. Die Außenseite ist nur bei dem Carpus in zusammenhängender Reihe behaart; der Merus trägt nur in der Nähe der vorderen Außenecke einige Haare. Die ganze Form des ersten Fußes erinnert stark an diejenige von G. Valens. Am zweiten Fuße Taf. XVIII, (Fig. 10) ist der Merus weit schlanker, auch der Carpus ist schlanker, das Längenverhältnis beider Glieder steht wie 4:3. Die Behaarung dieser beiden Teile ist ähnlich derjenigen des ersten Fußes. Das Handglied ist ein wenig kürzer als der Carpus, der bewegliche Finger hat auch hier dieselbe Länge wie derHandte.il. Die Behaarung ist spärlich. Am dritten Fußpaare (Taf. XVIII, Fig. 11 u. 12) sind alle Glieder schlank. Der Merus ist ein Lenz und Strunck, Dekapoden I. 313 wenig kürzer als der Carpus; die Behaarung spärlicher. Das Handglied ist halb so lang wie der Carpus, der bewegliche Finger ist nur drei Viertel so lang wie der Handteil. Die Finger stark behaart. Bouvier gibt in Bull, du Musee oceanogr. de Monaco, no. 80, Juillet 1906, p. 12, eine Abbildung des Petasmas mit seinen charakteristischen drei zahnartigen Seitenlappen und den ebenso charak- teristischen Mittellappen am Vorderrande. Da das Petasma als gutes Artmerkmal gilt, wurde ich durch dasselbe zuerst auf diese Art geführt. Leider hat Bouvier, soweit mir bekannt, noch keine ausführliche Beschreibung außer der kurzen tabellarischen Charakterisierung in dem oben erwähnten Bulletin gegeben, auch in der großen, 1908 erschienenen Arbeit in den Res. des camp. sc. de Monaco, Fase. XXXIII, ist von dieser Art keine, ausführliche Beschreibung gegeben. Fig. 13 gibt die Form des ausgebildeten Petasmas wieder, Fig. 14 diejenige eines jüngeren Tieres, aber auch hier sind die charakteristischen Formen bereits deutlich zu erkennen. In vielen Beziehungen haben die mir vorliegenden Tiere Ähnlichkeit mit G. Valens, so in dem Rostrum, den Antennallappen und den zweiten Maxillen; dagegen sind die Mandibular - palpen, die Merusglieder der zweiten Maxillarfüße, die Längenverhältnisse der einzelnen Glieder der vorderen Fußpaare und vor allem die Form des Petasmas ganz abweichend. Ich habe geglaubt, die mir vorliegenden Tiere als G. talismani Bouvier bezeichnen zu sollen; vielleicht stellt es sich später heraus, daß eine neue Art vorliegt. Länge der Exemplare von der Spitze des Rostrums bis zum Ende des Telsons 32 bzw. 30 mm, davon kommen auf den Cephalothorax 11 bzw. 10 mm. 55. Oennadas tinayrei E. L. Bouvier. 190(5. Gennadas tinayrei Bouvier, in Bull. no. 80, p. 6, Fig. 2 u. 3, p. 7, Fig. 4, p. 10 u. 12, Fig. 14. 1908. GenniuJm tinayrei Bouvier, in Res. camp. sc-.. 1. c.,p. 48—51, Tal X, Fig. 1—20. Die mir vorliegenden Exemplare stammen aus der Nähe von St. Helena. Die von Bouvier mit Recht hervorgehobene starke Crista auf dem vorderen Teile des Cephalothorax wie das lange, schmale, vordere Glied der Mandibularpalpen lassen diese Art leicht erkennen, ebenso ist das Pe- tasma außerordentlich charakteristisch. Wenngleich die bei den Netzzügen angewandte Methode keine Anhaltspunkte dafür gewährt, aus welchem Teil der Tiefe von 1 — 3000 m die betreffenden Tiere stammen, so geben die Fänge dennoch nicht uninteressante Aufschlüsse über die horizontale Verbreitung der einzelnen Arten. Zu beachten ist dabei ferner, daß derselbe Netzzug gleichzeitig mehrere Arten herauf- brachte. Ob dieselben in verschiedenen Tiefen gesondert voneinander lebten oder in gleichen Tiefen gemeinsam, muß, wie schon angedeutet, unentschieden bleiben. Mir scheint die Annahme nahe zu liegen, daß die einzelnen Arten sich getrennt halten und verschiedene Tiefen- zonen bewohnen. Die Fänge der ,,Hirondelle'' und ,,Princesse Abce" geben keine Anhaltspunkte nach dieser Richtung. Gefangen wurden mit dem Vertikalnetz 0 — 3000 m am: „ nu, ,nni im 13 ,nn T i.r 1 öl ui I GeflfiadaS ttlicet BOUVIER. 11. Oktober 1901, 11" s. Br., 19° w. L., westlich von St. Helena. I „ Valens (S. I. Smith). 17. Oktober 1901, 17° s. Br., 19° 47 ' w. L., westlich von St. Helena. „ tinayrei Bouvier. 26. Oktober 1901, 27° s. Br., 17° w. L., südwestlich von St.Helena. „ alicei Bouvier. Deutsche Slldpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 40 314 Deutsche Südpolar-Expedition. 16. November 1901, 35° 39' s. Br., 8° 16' ö. L., westlich der Kap stadt. 10. September 1903, 8° 43' s. Br.. 11° 55' w. L., Nähe von , l Gennadas alicei Bouvier. elegans (S. I. Smith). scutatus Bouvier. Valens (S. I. Smith). talismani Bouvier. elegans (S. I. Smith). talismani Bouvier. alicei Bouvier. elegans (S. I. Smith). scutatus Bouvier. Valens (S. I. Smith). talismani Bouvier. scutatus Bouvier. Valens (S. I. Smith). talismani Bouvier. Die horizontale Verbreitung der aufgeführten Gennadas- Arten stellt sich demnach wie folgt: nach Bouvier, Smith Deutsche Südpolar-Expedition. Ascension. 26. September 1903, 0° 46' n. Br., 18° 59' w. L. 9. Oktober 1903, 17° 28' n den Kapverden. Br., 29° 42' w. L., westlich von G. alicei Bouvier. G. elegans S. I. Smith. G. scutatus Bouvier. G. Valens S. I. Smith. G. talismani Bouvier. G. tinayrei Bouvier. u. a. Kap Spartel, Kanari- sche Inseln, Azoren, Sargassomeer, An- tillen. Ostküste d. Ver. St. v. Nordamerika, v. Flo- rida bis New York, Sargassomeer, Kap- verden, Mittelmeer. Azoren, Mittelmeer, Atlant. Ozean (?). Küste der Ver. St. v. Nordamerika, Küsten von Portugal, Ma- rokko, Sargassomeer, Kanarische Inseln, Azoren. Kapverden. Sargassomeer, Gibral- tar , Kap Spartel, Azoren. Vom Äquator bis 35° 39' s. Br. und 19° 46' w. L. bis 8" 16' ö. L. Mittlerer Teil des Atlantischen Ozeans, südlich vom Äquator bis zur Breite der Kapstadt. Vom Äquator bis 35° 39 ' s. Br. u. 18° 57 ' w. L. bis 8° 16' ö. L. Dieselbe Verbreitung wie G. alicei. Vom Äquator bis zur Breite der Kapstadt und mittlerer Teil des Atlantischen Ozeans. Demnach die gleiche Verbreitung wie die beiden voraufgehenden Arten. Von 17° 30' n. Br. bis 35° 39' s. Br. u. 20° w. L. bis 8° 16' ö. L. Von den Kapverden durch den ganzen Atlantik, südlich bis zur Breite der Kapstadt. Dieselbe Verbreitung wie G. Valens. Nur auf einer Station, 17° s. Br., 19° 46' w.L., westlich von St. Helena. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 3 I 5 Familie Pasiphaeidae. 55. Latreutes ensiferus (Milne-Edwards). 1837. Hippolyle ensiferus Milne-Edwards, HLt. Nat. Crust, T. II. p. 374. 1843. Hippolyte ensiferus Kraus s, Südafrik. Crust., p. 56. 1860. Latreutes ensiferus Stimpson, Proc. Ac. Nat. Sc , Philadelphia, p. 27. 1878. Latreutes ensiferus Kingsley, Bull. Essex Inst., Salem, vol. 10, Nr. 5, p. 56. 1888. Latreutes ensiferus Spence Bäte, Chall. Macr., p. 5s:;. 1910. Hippolyte ensiferus Stebbing, Cat. South Afric. Crust., p. 390. F u n d o r t : An Sargassum, südlich von den Azoren. V e r b reitung : Mittlerer Atlantik, Golfstrom, Sargassosee, Azoren. Familie Poiitoniidae Spence Bäte. G6. Typton spongicola Costa. 1844. Typton spongicola Costa, in Ann. deü'Acad. Nat. di Napoli II, Fauna del Regno di Napoli. Crust. 1856. Pontonella glabra Helier, in Verh. zool.-bot. Ver. Wien, Bd. VI, p. 629, Tai. IX. Fig. 1 15. 1863. Typton spongicola Heller, Crust. südl. Europa, p. 254, Taf. VIII, Fig. 12—17. 1868. Typton spongiosus Bäte, in Ann. Mag. N. H. (4), vol. II, p. 119. 1884. Typton spongicola, Carus Prod. faun. med. I, p. 475. 1891. Typton spongicola Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst. Bd. V, p. 508, Taf. XXXVII, Fig. 8 b— i. Von dieser im Mittelmeer vorkommenden, auch von der europäischen Westküste bekannten Art fand sich zwischen anderen kleinen Krebsen ein jugendliches Exemplar, womit die weitere Ver- breitung nach Süden festgestellt wird. Fundort: Porto Grande, Säo Vicente, Kapverden, September 1901. Familie Palaemonidae Spence Bäte. 67. Leander affinis (Spence Bäte). 1888. Palaemon affinis Spence Bäte, in Chall. Exp. Macr., p. 782, Taf. CXXVIII, Fig. 5. Die vorliegenden, mittels Reuse im Hafen der Kapstadt gefangenen Exemplare stimmen am besten mit der von Spence Bäte gegebenen Abbildung (Taf. 128, Fig. 5), sowie mit Exemplaren von Neuseeland, welche im Lübecker Naturhistorischen Museum vorliegen, überein. Das Rostrum hat genau die Form, wie sie I.e. Fig. 5 dargestellt ist; am oberen Rande befinden sich acht oder neun Zähne, von denen jedesmal der vorderste dicht vor der Spitze steht; der dritte Zahn von hinten steht über dem hinteren Augenhöhlenrande. Der untere Rand trägt vier Zähne in Anordnung und Größe wie in jener Figur; zwischen den Zähnen bemerkt man einen dichten Haarbesatz. Was Spence Bäte über Cephalothorax und Abdominalsegmente sagt, trifft genau auch für die mir vorliegenden Tiere zu. Das Telson ist auf seiner unteren Hälfte mit zwei Paar kurzen Dornen besetzt, wie sie auch in der Abbildung bei Spence Bäte zu erkennen sind. Am Ende stehen fünf Dornen. Der mittlere und die beiden Eckdornen sind kurz, die dazwischen stehenden lang; zwischen den Dornen längere Härchen. Augen und Augenstiele gleichen in ihrer Form Abb. 5 a und Beschreibung p. 783 bei Spence Bäte im Challenger Report. Die ersten Antennen entsprechen genau der Beschreibung, welche Spence Bäte gibt, auch in bezug auf die Zähne am Außenrande der Styloceriten. Spence Bäte sagt leider nicht, wie groß Lenz und Strunck, Dekapoden I. 323 die Zahl der verwachsenen Einge beider Geißeln ist; an vorliegenden Exemplaren sind es sieben bis acht; ebenso bei den Tieren von Neuseeland. Dies würde auch der von Ortmann in Zool. Jahrb. Syst. Bd. 5, p. 521 gegebenen Gruppierung sich anpassen. Die zweiten Antennen stimmen wiederum zur Beschreibung von Spence Bäte. Das erste Fußpaar reicht etwas über die Spitze der Scaphoceriten hinüber. Länge des Merus 6 mm, Carpus 7,5 mm, Handglied 3,5 mm, von denen auf die der ganzen Länge nach geschlossenen Finger die Hälfte kommt. Das zweite Fußpaar erreicht mit dem hinteren Ende des Handgliedes fast die Spitze der Sca- phoceriten. Merus von gleichmäßiger Dicke, 7,5 mm lang, Carpus am hinteren Ende bedeutend dünner als der Merus, nach vorn stark verdickt, 7 mm. Hand schlank, gleichmäßig dick, etwas länger als die schlanken, der ganzen Länge nach schließenden Finger. Hand 5,5 mm, Finger 5 mm lang. Die Abbildung bei SrENCE Bäte gibt die Finger etwas kürzer wieder, alles andere stimmt. Ob der Palaemon (Leander) affinis Spence Bäte demjenigen von H. Milne -Edwards (Hist. Nat. Crust. II, p. p. 391) angeführten gleich ist, läßt sich bei dem schlechten Erhaltungszustande des Exemplars nicht feststellen. Meiner Ansicht nach kann der Name L. affinis Spen ce Bäte daher auch ruhig bestehen bleiben. Fundort: Hafen von Kapstadt, in der Reuse gefangen. 68. Leander tenuicornis Say. 1818. Palaemon tenuicornis Say, Journ. Ac. Nat. Sc. Philadelphia, I, p. 249. 1837. Palaemon natalor Milne-Edwards, H. N. Cr., T. 2, p. 393. 1845. Palaemon natalor M.-Edw., Goodsir, Ann. Mag. Nat. Hist. II, XV, p. 74, Tai. VII, Fig. 3. 1849. Lander erraticus Desmarest, Ann. Entom. Soc. de France, VII, p. 87. 1850. Palaemon latirostris de Haan, Faun, jap., p. 170, Tal 45, Fig. 12. 1852. Palaemon natalor M.-Edw.. Dana, U. S. Expl. Exp., p. 588, Taf. 38, Fig. 11. — Palaemon tenuirostris Edw., op. cit., p. 395. 1860 Leander natalor (M.-E. ), Stimpson, Proc. Ac, Nat. Sc. Philadelphia, p. 109. 1863. Leander natalor (M.-E.), Heller, Crust. südl. Europa, p. 268, Taf. 9, Fig. 11 u. 12. 1878. Leander tenuicornis Smith, Kingsley, Bull. Essex Inst. Salem, X. Nr. 5, p. 66. 1881. Leander tenuicornis de Man, in: Not. Leyd. Mus., vol. 3, p. 143. 1882. Leander tenuicornis H\swell, Cat. Austr. Crust., p. 195. 1884. Palaemon tenuirostris Say, Carus, Procir. faun. med., T. 1, p. 474. 1887. Leander natalor (M.-Edw.), de Max. Arcli. f. Naturg., Jg. 53, Bd. 1, p. 563. 1888. Palaemon natalor M.-Edw., Sp. Bäte, Chall. Macr., p. 7S4. Taf. 128, Fig. 6 u. 7. 1891. Leander natalor (M.-Edw.), Ortmann, Zool. Jahrb. Syst., Bd. 5, p. 525. Verbreitung nach Ortmann (s. Zool. Jahrb. Syst. Bd. 5, p. 526): Lebt in schwimmenden Tangwiesen auf hoher See, findet sich gelegentlich in der Nähe der Küsten. Sargassosee im Atlantischen Ozean (Krauss, Dana, Stimpson, Bäte); selten im Mittel- meer (Heller); Indischer Ozean (M.-Edw.); Reunion (Hoffmann); Ins. Noordwachter (de Man); Waigeu (de Man); Japan (de Haan, de Man); Australien (Haswell). Fundort: Südlich von den Azoren an Sargassum. Familie Nikidae Spence Bäte. 69. Nika edulis Risso. 1815. Nika edulis Risso, Crust. de Nicc, p. 85, Taf. III, Fig. 3. 1837. Nika edulis II. Milne-Edwards, Hist. Nat. Crust. II, p. 364. All. Cuv. regn. anim. (1849), Taf. LH, Fig. 1. 11* 324 Deutsche Südpolar-Expedition. 1863. Nika edulis Heller, Crust. siidl. Europa, p. 232, Taf. VII. Fig. 17-19. 1891. Nika edulis Ortmann, in Zool. Jahrb. Syst. Bd. V. p. 528. Mehrere junge und ein eiertragendes Weibchen (Länge 18 mm) von Porto Grande. Säo Vicente, Kapverden, September 1901. Die Exemplare stimmen genau mit solchen aus dem Mittelmeer. Mit Bezug auf das von Ort- mann (1. c. p. 529) bei Nika japonica de Haan Gesagte möchte ich noch besonders darauf hin- weisen, daß Rostrum, zweite Gnathopoden und Telson keine Unterschiede von den Exemplaren des Mittelmeeres zeigen, auch die zweiten Beinpaare nicht; der einzige von mir bemerkte Unterschied ist der, daß das Rostrum nur so lang wie die Augen ist, n i c h t länger. Nach Kkmp (Fisheries Ireland, Sei. Invest., 1908, I (1910), p. 123) ist obige Art identisch mit Processa canaliculata Leach. Unter diesem Namen finden wir die Art auch in Stebbing's Gen.Cat. South. Afr. Crust., p. 387, aufgeführt. Verbreitung: In den europäischen Meeren von Süd -Norwegen bis zum Mittelmeer mit Einschluß des Schwarzen Meeres. Als weitere Fundorte sind anzuführen: Madeira (Stimpson), Südafrika (Stebbing), Ceylon (Pearson), Bermuda (Ranktn), Nordcarolina bis Trinidad (Rath- bun), von San Diego, Kalifornien bis zum Golf von Panama (Rathbtjn) und Japan (Ortmann). Familie Crangonidae Spence Bäte. 70. Crangon antareticus Pfeifer. IssT. ('rinnjoii mihirrliais Pfeffer, in Jahrb. Wiss. Anst. Hamburg, p. 5, Tal. I. Fig. 1—21. 1900. Crangon antardicus Coutiere, C. R. Acad. Sc. Paris. CXXA. p. 1640. Bull. Mus. Paris. VI. p. 240. 1907. Crangon antarticus Calman, Nat. Antarct. Exp. vol. II, Crust. Dec, p. .'!. Schon Calman hat (I.e.) auf einige Unterschiede seiner Exemplare von der PFEFFER'schen Be- schreibung der typischen Exemplare hingewiesen. Die von der Deutschen Südpolar-Expedition mitgebrachten Stücke zeigen ähnliche Abweichungen. Der Stirnstachel überragt das Auge um dessen volle Länge inkl. Stiel, so daß er das vordere Glied des Stieles der inneren Antennen erreicht und dessen hinteren Rand noch ein wenig überragt, also noch etwas länger als von Calman an- gegeben ist. Die mediane Crista beginnt mit einem spitzen Stachel, dessen Größe der der übrigen Stacheln auf den vorderen und seitlichen Teilen des Cephalothorax etwa gleich ist. Die Crista verläuft bis nahe an den hinteren Rand des Cephalothorax. Im übrigen gilt das von Pfeffer über den Cephalo- thorax Gesagte auch für die mir vorliegenden Exemplare. Das sechste Abdominalsegment hat die sowohl von Pfeffer wie Calman angegebenen zwei Seitendornen und Bückenleisten. Seine Länge (14mm) beträgt fast dreiviertel derjenigen des Cephalothorax (19 mm), ein Unterschied, auf den Calman (1. c. p. 4) ebenfalls schon aufmerksam macht. Das Telson entspricht der Abbildung und Beschreibung bei Pfeffer. Die an der äußeren Seite der inneren Antennen gelegene Schuppe reicht mit ihrer dornförmigen Spitze nicht bis zum Ende des zweiten Gliedes (wie von Pfeffer angegeben und abgebildet), sondern (wie Calman angibt) nur bis zum vorderen Drittel dieses Gliedes. Das Handglied des ersten Fußpaares ist etwas schlanker, als in Pfeffer's Fig. 17 dar- gestellt. Lenz und Sthunck, Dekapoden I. 325 Somit zeigen die Exemplare der Deutschen Südpolar-Expedition im allgemeinen dieselben kleinen Abweichungen von der PFEFFER'schen Beschreibung, welche bereits von Calman hervor- gehoben werden. Exemplare Totallänge: Länge d. Cephaloth. bis Orbitalrand: Länge d. Rostrums vom Orbitalrand gemessen : Länge d. Abdom: Länge d.Telsons: Länge d.„Hand" aus Robbenmagen 8. Dezember 1902 83 mm 19 mm 7,5 mm 14 mm 15,5 mm 10 min n n » 90 „ 21 „ 7,5 „ 15 „ 17,5 „ — n n » 90 „ 20 „ 7,5 „ 16 „ 17,0 „ — Ködernetz 385 m 2. Oktober 1902 51 ., 11,5 „ 4,5 „ U „ 11,5 „ 7 mm Bei dem letzten kleineren Exemplar ist das Rostrum im Verhältnis etwas kürzer; es nähert sich dem des CALMAN'schen Exemplares der Ausbeute der „Discovery" (Januar 27, 1902), übertrifft aber an Länge bedeutend das Rostrum der Tiere von Südgeorgien (s. Pfeffer's Angaben11. Fundort: Im Winterlager 1902 an der Eisgrenze. Zahlreiche Fragmente von Crangon nnturcticus Pf. fanden sich in dem Magen einer Weddell- robbe, Gauss-Station 8. Dez. 1902. Familie Acaiitliephyridac Spence Bäte. 71. ßentheocaris stylorostris Spence Bäte. 1888. Bentheocaris stylorostris Sp. Bäte. Chall. Rep., vol. XXIV, p. 72(3, Tai CXXIII. Fig. 4. Mehrere Exemplare wurden in 3000 m Tiefe am 9. Oktober 1903 westlich von den Kapverden gefangen. Ein Exemplar von 40 mm Länge stimmt bis auf einige unwichtige Kleinigkeiten mit Be- schreibung und Abbildung bei Spence Bäte fast völlig überein. Die Stirncrista hat hinter den drei langen, nach vorn gerichteten Stacheln nur drei kleine Dornen, ein vierter Dorn findet sich schwach angedeutet. Crista und Dorn auf dem ersten bis fünften Abdominalsegment entsprechen genau den Angaben von Spence Bäte; das sechste Abdominalsegment läuft dagegen nach hinten ebenfalls in eine deutliche Spitze aus, ist also nicht, wie bei Spence Bäte angegeben, stumpf. Die sonst in mancher Beziehung nicht ganz richtige Skizze von Willemoes-Suhm (Chall. Rep. p. 728, Fig. 72) gibt diese stumpfe Spitze richtig wieder, der mittlere Teil des Randes ist dagegen ver- zeichnet, von Spence Bäte aber richtig beschrieben worden. An der äußeren Seite des vorderen Endes trägt der Carpus des zweiten Fußpaares einen eigentümlichen kurzen, stumpfen Fortsatz, ähnlich dem von Spence Bäte (Fig. 4a) abgebildeten, auf dem Augenstiel sitzenden Vorsprung. Wahrscheinlich haben wir es auch hier mit einem besonderen Sinnesorgan zu tun. Bäte sagt (p. 729) von den ersten Pleopoden: „The anterior or outer ramus is long and tapering, and the inner is reduced to a folia- ceous oval plate." Bei dem vorliegenden Exemplar ist diese ovale Platte am vorderen Rande durch einen Einschnitt in zwei ungleiche Lappen geteilt. Ein zweites Exemplar vom gleichen Fundorte trägt auf der Rostralcarina vier Dornen hinter den Stirnstacheln. Das sechste Abdominalsegment trägt am Hinterrande genau solche Spitze wie das oben beschriebene Exemplar. 326 Deutsche Südpolar-Expedition. Bin drittes Exemplar besitzt hinter den drei Hauptstirndornen zwei sehr kleine, angedeutete und einen kleinen spitzen Dorn, ein angedeuteter siebenter fehlt. Dieses Exemplar entspricht genau der von Coutiere, Bull, de l'Inst. ocean. Monaco Nr. 104 (September 1907), p. 11, Fig. 2B gegebenen Darstellung; auch das Telson stimmt in der Bedornung mit Coutiere 's Abbildung 2 t. Acanthephyra A. Milne-Edwards. Die große Wandelbarkeit, die weite, sowohl horizontale wie vertikale Verbreitung haben zur Aufstellung zahlreicher sogenannter Arten geführt. Die gründlichen Arbeiten von Stanley Kemp in den vom Dep. of Agricult. and Technical Instr. for Ireland herausgegebenen Scient. Invest. 1905 — 1910 haben den Nachweis der Unhaltbarkeit vieler Arten gebracht. Bei der ersten Durch- sicht der Acanthephyren der Südpolar-Expedition glaubte ich auch nach Länge und Bezahnung des Rostrums, der Form der Scaphoceriten, Länge und Bedornung des Telsons und andern Merk- malen eine Anzahl von Arten vor mir zu haben, bis mich eine genauere Prüfung der Unterschiede mehr und mehr von der Unhaltbarkeit der Trennung hier überzeugte. Eine Bestätigung meiner Ansicht fand ich dann in den oben genannten Arbeiten von Kemp. Ihr habe ich mich in nachfolgen- dem meist angeschlossen. 12. Acanthephyra purpurea A. Milne-Edwards. 1881. Acanthephyra purpurea Ai.ru. Miiae-Edwards. in Comptes Rendus XCIII, p. H."'.r>. 1882. ?Miersia agnssizi Smith, in Rep. „Blake", XVII, p. 1. Bull. Mus. Comp. Zool. Cambridge V, 1882, p. 67. Taf. XI, Fig. 5-7, Tai. XII, Fig. 1-4. 1888. Acanthephyra sica Sp. Bäte, Challenger, vol. XXIV. p. 739, Tai'. CXXV, Fig. 1. 1888. Acanthephyra purpurea A. M.-Edw., Spence Batk. Challenger, vol. XMV. p. 733, Taf. CXXIV, Fig. 1. 1900. Acanthephyra recliroslris Rkkuo. in Monitore Zool. Ital. An. XI (Supp.), ]>. 20. 1905. Acanthephyra baiei Stebbinb, in S. Air. Trust. IV, p. 107, Taf. XXIV. I!. Acanthephyra haeckeli Tiiiele, in Zool. Jahrb. (Suppl. VIII, Festsehr. Möbius), p. 406. — Acanthephyra parva Coutiere, in Bull. Mus. Oceanogr. Monaco, no. 48, p. 15, Fig. 5. 1906. Acanthephyra purpurea A. M.-Edw. Kemp, Scient. Invest. ( 1905), I >ep. Alt. and Teehn. Instr. f. Ireland, p. 4, Tai'. 1. 1910. Acanthephyra purpurea A. M.-Edw. Kemp, I.e. (1908) Nr. 1. p. 56. Die Länge des Rostrums ist gleich oder meist etwas größer als diejenige des Cephalothorax (Messung wie von KEMr 1. c, p. 9 angegeben); es überragt die Scaphoceriten um ein Viertel oder ö ]n ein Fünftel derselben; Bezahnung — . Das Telson überragt stets die Seitenanhänge; die Ränder 5 — 6 sind meist mit vier bis fünf, selten mit sechs Stachelpaaren besetzt, ihre Zahl ist zuweilen auf beiden Seiten verschieden. Fundorte : 1. Oktober 1901. 0° 6' S. Br., 18" 18' W. L., 800 m. 5. November 1901, 32° 8' S. Br., 8° 28' W. L., 1000 m, nachts. 12. November 1901, 35° 10' S. Br., 2° 33' 0. L., 3000 m. 16. November 1901, 35° 39' S. Br., 8° 16' Ü. L., 3000 m. 22. August 1903. 24° 55' S. Br., 1° 14' W. L., 1500 m. 26. September 1903, 0° 46' N. Br., 18° 59' W. L., 3000 m. 30. September 1903, 5° 27' N. Br., 21° 41' W. L., 1500 in. Lenz und Stkunck, Dekapoden I. 327 9. Oktober 1903, 17° 28' N. Br., 29" 42' W. L., 3000 m. 13. Oktober 1903, 20° 41' N. Br., 31" 53' W. L., 3000 m. 20. Oktober 1903, 28° 42' N. Br., 34n 33' W. L., 3000 m. 73. Acanthephyra purpurea A. Milne-Edwards, var. acanthitelsonis Spence Bäte. 1888. Acanthephyra acanthitelsonis Spence Bäte, Challenger, vol. XXIV, p. 745, Taf. CXXV, Fig. 3. 1905. Acanthephyra purpurea var. mültispina Coutiere, Bull. Mus. Oceanogr. Monaco, p. 10. Am 26. September 1903 unter 0° 46' n. Br. und 18° 59' w. L. wurden aus einer Tiefe von 3000 m mehrere Exemplare von Acanthephyra herauigebracht, welche sich durch die Kürze des Rostrums (kürzer als die Scaphoceriten) und die große Zahl der seitlichen Telsonstacheln --17 — auszeichnen und demnach der Spence Bäte 'sehen A. acanthitelsonis entsprechen. Unter dem Material der Südpolar-Expedition fehlen die Übergänge von der typischen A. pur- purea zu dieser Form, Kemp hat sie (cf. 1. c. p. 10 — 11) nachgewiesen. Ich kann nach dem bereits oben Gesagten sie nicht als besondere Art gelten lassen, dagegen scheint es mir berechtigt, sie als Varietät von A. purpurea aufzuführen, wie es ja auch Coutiere getan hat. Fundort: 26. September 1903, 0° 46' n. Br., 18° 59' w. L. 3000 m. 74. Acanthephyra debilis A. Milne-Edwards. 1881. Acanthephyra debilis Alph. Milne-Edwards, in Ann. Sc. Nat. (6. ser.), vol. XI, p. 13. 1882. Miersia gracilis Smith, in Rep. „Blake" XVII, pt. I. Bull. Mus. Comp. Zool. Cambridge Mass., X, p. 70, Tal XI, Fig. 4. 1883. Acanthephyra debilis A. M.-Edw., Crust. nouv. ou peu connus Taf. XXXIII, Fig. 2. 1905. Systellaspis debilis Coutiere, in Bull. Mus. Oceanogr. Monaco no. 48, p. 5, Fig. 2. 1906. Acanthephyra debilis Kemp, Sc. fnv. (1905), Dep. Agr. and Inst. f. Lreland, p. 16, Taf. II, Fig. 4—7. 1910. Acanthephyra debilis Kemp, 1. c. (1908), p. 59, Taf. VI, Fig. 1—15. Fundorte : 16. November 1901, 35° 39' S. Br., 8° 16' W. L., 3000 m. 9. Oktober 1903, 17" 28' N. Br., 29° 42' W. L., 3000 m. 20. Oktober 1903, 28° 42' N. Br., 34° 33' W. L., 3000 m. 75. Acanthephyra brevirostris Smith (non Spence Bäte.) 1885. Acanthephyra brevirostris Smith, in Proc. U. S. Nat. Mus. VII, p. 504. 1886. Acanthephyra brevirostris Smith, Rep. ü. S. Fish Comm. for 1885, p. 66, Taf. XIV, Fig. 2; Taf. XV. Fig. 2-8; Taf. XVI, Fig. 1, 6. 1883. Eyrm nodora duplex Sp. Bäte, Challenger, vol. XXIV. p. 843, Taf. CXXXVI, Fig. 3. 1895. Acanthephyra brevirostris Faxox, Rep. „Albatross". Bull. Mus. Comp. Zool. Cambridge XVIII, p. 167. 1906. Acanthephyra brevirostris Kemp, Sc. luv. (1905), Dep. Agr. and Teehn. Inst. f. lreland, p. 23. Fundort: 26. September 1903, Station 139, 0° 46' N. Br., 18° 59' W. L. 3000 m. Ein einziges Exemplar von 38 mm Länge. Das Rostrum hat oben fünf Zähne, unten unmittelbar vor der Spitze einen sehr kleinen Zahn. Dem langen kräftigen Dorn am Hinterrande des dritten Ab- dominalsegmentes fehlt leider die Spitze. Die von Spence Bäte als Hymenodora duplex gegebene Figur stimmt mit dem vorliegenden Exemplar überein. Die Schale ist weich und häutig. 76. Acanthephyra batei Faxon (non Stebbing). 1888. Acanthephyra brevirostris Sp. Bäte, Challenger, vol. XXIV, p. 751, Taf. CXXVI, Fig. 5, 6. 1895. Acanthephyra batei Faxon Rep. „Albatross", in Mein. Mus. Comp. Zool. Cambr. Mass., vol. XVIII, p. 167. 1906. Acanthephyra batei Kemp, 1. c. (1908), p. 22. Fundort : 26. September 1903, Br. 0° 46', L. 18° 59'. 3000 m. 328 Deutsche Südpolar-Expedition. Ein gut erhaltenes Exemplar von 50 mm Länge, welches mit der von Spence Bäte (1. c. Fig. 6) gegebenen Abbildung übereinstimmt. Am Rostrum finden sich oben zwölf (Spence Bäte gibt neun an) gleichmäßig verteilte Zähne, die Spitze ist, etwa der Entfernung von vier Zähnen ent- sprechend, frei. Am Unterrande findet sich ein einziger gut ausgebildeter Zahn unmittelbar vor dem letzten oberen Zahn. Vom Rostrum zieht sich eine stark entwickelte Carina über den Ce- phalothorax bis zu dessen Hinterrande. Am Hinterrande des dritten Abdominalsegmentes kein Dorn, wohl aber an dem folgenden, ganz wie bei Spence Bäte (Fig. 6) dargestellt. Das Telson ist an den Seiten mit je drei Stacheln besetzt; die von Spence Bäte (Fig. 6p) gezeichneten langen Borsten fehlen vollständig. Stebbing hat 1908 in Mar. Invest. S. Afr. vol. IV, (p. 107, pl. XXIV B) wiederum eine von ihm für neu gehaltene Acanthephyra als A. batei beschrieben. Es ist ein ganz anderes Tier, das wohl mit A. purpurea zu vereinigen wäre, wie bereits von Kemp angenommen. Familie Ifoplophoridae Spence Bäte. 77. Hoplophorus grimaldii II. Coütiehe. (Tai. XXII. Fig. 1-8.) I'.»)."). Hoplophorus grimaldii, h. nudum, II. Coutiere, C. H. A.c. Sc. inori. Hoplophorus grimaldii, II. Coutiere, Bull. .Mus. ocean. Monaco, p. 1. Mit dem Horizontalnetz wurde 10 m tief am 31. Oktober 1901 nachts, auf 30° 21' S. Br. und 14° 2' W. L., eine Anzahl dieser zuerst von H. Coutiere nach den Fängen der,, Princesse Alice" be- schriebenen Art gefangen. Von besonderem Interesse dürfte es sein, daß diese Tiere zur Nachtzeit in nur 10 m Tiefe in größerer Anzahl angetroffen wurden; alle bisher bekannt gewordenen Hoplophorus- Arten wurden sämtlich in bedeutenden Tiefen (300 — 2000 m) erbeutet. Coutiere hatte für seine Beschreibung damals nur ein einziges jugendliches Exemplar von 36 mm Gesamtlänge zur Verfügung. An der Hand des mir jetzt vorliegenden Materials kann ich die an sich sehr genaue Beschreibung Coutiere's ergänzen, resp. berichtigen. Das größte der Exemplare (Taf. XXII, Fig. 1) hat 55 mm Gesamtlänge, davon kommen auf Cephalothorax und Rostrum 26 mm, auf das Rostrum, von der Spitze bis zum hinteren Augenhöhlenrand gemessen, 12,5 min. Andere Exemplare ergeben für obige Maße die Zahlen 27 und 14 mm, 23,5 und 12,5 mm, 24 und 13 mm, 26 und 15 mm, 21 und 12,5 mm, 25 und 14 mm. Die Form des Rostrums weicht insofern von der Fig. 1 bei Coutiere ab, als das Rostrum mit seiner Spitze nicht nach unten geneigt ist, sondern gerade nach vorn gerichtet. Coutiere sagt ausdrücklich: — courbe deux fois et sa pointe est dirigee en bas. Nur bei einem Stück fand sich eine Andeutung dieser Abwärtsneigung der Spitze. Was die Zahl der Zähne betrifft, so schwankt 12 15 sie zwischen — — — ; die Zähne stehen sämtlich auf dem Rostrum. Der erste Zahn befindet sich meist genau über dem inneren Orbitalrande. Die scharfe Oberkante des Rostrums setzt sich ganz bis zum Hinterrande des Cephalothorax fort. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 329 Die beiden Seitenleisten, welche auch von Coutiere erwähnt werden, reichen etwa bis zum zweiten Drittel des Cephalothorax und nähern sich dort bogenförmig der Mittelkante, der Zwischen- raum ist ein wenig konkav. Der Augenrand setzt sich nach vorn in eine ebenso scharfe Kante, nach hinten in eine schief nach unten verlaufende Kante fort. Coutiere hebt weiter als charakteristi- sches Merkmal eine nahe dem Unterrande des Cephalothorax verlaufende Leiste hervor, welche jedoch nicht, wie z. B. bei H. longirostris, in einen Dorn ausläuft. (La carapace porte encore paral- lelement ä son bord inferior une crete aboutissant ä 1' angle pterogostomial, non prolonge en epine.) Diese Angabe trifft für alle mir vorliegenden Stücke zu. Der untere Teil des Hinterrandes ist durch eine scharfe Kante verdickt. Von den Dornen des dritten, vierten und fünften Abdominalsegmentes ist derjenige des dritten am längsten, der des vierten stets verhältnismäßig kurz; es erreicht jedoch der dritte Dorn nur selten den Hinterrand des fünften Segmentes ; wie Coutiere angibt, ist er meistens nicht so lang. Er überragt auch nur selten die Spitze des vierten, meistens bleibt er hinter dieser zurück (Taf. XXII, Fig. 1). Das Telson (Taf. XXII, Fig. 2) entspricht genau der Beschreibung und Abbildung bei Coutiere, es ist gegen das Ende mit drei Paar Dornen in der Nähe des Seitenrandes besetzt. Das letzte Paar an der Basis der Telsonspitze ist am längsten. Die Telsonspitze ist am Rande mit kleinen Dörnchen besetzt. Die inneren Uropoden sind zugespitzt, die äußeren tragen einen End- zahn am äußeren glatten Seitenrand. Die Scaphoceriten (Taf. XXII, Fig. 3 u. 4) bleiben 2 — 3 mm vor der Spizte des Rostrums zurück; ihr Außenrand ist mit etwas unregelmäßig gestellten spitzen Zähnen versehen. Ich zähle meist 12 — 13, nur bei einem Exemplar habe ich, wie Coutiere, sieben gefunden; die hinteren Zähne sind sehr klein. Charakteristisch ist die ebenfalls von Coutiere erwähnte Spitze mit rückwärts- gekehrtem Seitenhaken, ähnlich der Spitze einer Häkelnadel. Von dieser Hakenspitze bis zum Grunde ist die ganze innere Seite mit langen, auf kleinen, zahnartigen Vorsprüngen sitzenden Härchen besetzt. Der von Coutiere (1. c. p. 3) gegebenen Beschreibung des ersten Fußpaares (Taf. XXII, Fig. 5) möchte ich noch hinzufügen, daß die untere Seite der Hand, welche die von kurzen, dichtstehenden Haaren gebildete Bürste trägt, gegen die rechtwinklig dagegen stoßende Seite durch eine hervor- tretende Kante begrenzt ist. (In der Fig. 5 kommt es leider weniger zum Ausdruck.) Der Carpus ist auf der Unterkante mit langen Haaren besetzt. Bei dem zweiten Fuß (Taf. XXII, Fig. 6) findet sich am Handglied keine solche breite Bürste, sondern nur eine Art Haarleiste, der Carpus ist im Verhältnis kürzer, aber auf der Unterkante in gleicher Weise mit langen Haaren besetzt. Der fünfte Fuß endigt in einem eigentümlich verkrüp- pelten Dactylopoditen (Fig. 8), dessen Spitze mit einem Haarbüschel langer, dünner Haare versehen ist, zwischen denen mehrere kurze, dickere, etwas gebogene Stacheln stehen. Der Propodus trägt am Ende zwei Haarbüschel und zwei breite, blattartige, spitze, zu- rückgebogene Anhänge (Stachel ? verkümmerte Krallen ? ). Diese Anhänge sind beide fast von gleicher Länge, liegen rückwärts gerichtet, dem Propodus ziemlich fest an und erscheinen bei schwacher Vergrößerung wie ein einziger Fortsatz. (Vgl. auch hierüber Coutiere, 1. c, p. 4.) Deutsche Stldpolar-Expedition. XV. Zoologie VIL 42 330 Deutsche Südpolar-Expedition. Familie Nematocarciuidae Spence Bäte. 78. Nematocarcinus ensifer, var. exilis Spence Bäte. 1882. Eumiersia ensifera Smith, in Bull. Mus. Comp. Zool. Harvard Coli., vol. X. p. 77, Taf. XIII, Fig. 1—9. 1888. Stochasmus exilis Spence Bäte, Chall. Exped. Macr., p. 82:;. Taf. (XXXII. Fig. 14. 1896. Nematocarcinus exilis (Spence Bäte), Calman, on Deep Sea Crust. fr. South Coast of Ireland, in Trans. Boy. Irish Acad., vol. XXXI, p. 7. 1908. Nematocarcinus exilis Hansen, Crust. Malae. Dan. Ingolf Exp. 1910. Nematocarcinus ensifer, var. exilis Spence Bäte, Stanley Kemp, in Fisheries, Ireland, Sei. Investig. (1908, 1), p. 75, Taf. IX, Fig. 1-10. Von dieser aus dem Atlantischen Ozean von Island bis zu den Kanarischen Inseln, aus dem Mittel - meer, Indischen Ozean und aus der Nachbarschaft der Hawaischen Inseln bekannten Art liegt ein einziges gut erhaltenes Exemplar vor, welches am 4. September 1903 in der Nähe von Ascension im südlichen Atlantischen Ozean auf 12° 11 ' s. Br. und 6° 16' w. L. in 2000 m Tiefe erbeutet wurde. Bisher war diese Art so weit nach Süden aus dem Atlantischen Ozean nicht bekannt geworden, wenn das Vorkommen dort auch angenommen werden durfte. Eine Vergleichung an der Hand der ausführlichen Beschreibung von Stanley Kemp und der mir in liebenswürdiger Weise von dem Department of Agriculture and Technical Instruction for Ire- land zur Verfügimg gestellten Exemplaren veranlaßt mich zu folgenden Bemerkungen: Das Rostrum ist bei dem Exemplar der Südpolar-Expedition, pfriemenförmig ganz gerade nach vorn gerichtet, trägt oben 26 Zähne, von denen 10 hinter dem Orbitalrande stehen; die vorderen acht bis zehn sind allmählich immer mehr einander genähert, nehmen an Länge ab; dasselbe gilt von den hinteren drei oder vier. Bei den irischen Exemplaren tritt dieser Umstand nicht in gleichem Maße hervor, entspricht aber der Fig. 1 auf Taf. XIII bei Smith (Bull. Mus. Comp. Zool. Harv. Coli. vol. X, 1882); das vordere Viertel oder Fünftel des Rostrums ist oben ohne Zähne. Bei den Vergleichsexemplaren ist das zahnfreie vordere Stück viel kürzer, auch in Kemp's Fig. 1 ist es viel kürzer. Dagegen erkeimt man am Unterrande dieser oben zahnfreien Spitze noch zwei voneinander entfernt stehende winzige, spitze Zähnchen, während der übrige Teil des Unterrandes von den regelmäßig stehenden längeren Sinneshärchen besetzt ist. Smith hat ebenfalls bei einigen Exemplaren ,,one or two teeth near the tip" (1. c. p. 77) beobachtet. Die Spitze des Rostrums reicht etwa bis zur Hälfte der Scaphoceriten. Das Rostrum verläuft auf dem Cephalothorax als feine Kante bis in die Nähe der Cervicalgrube. Der Supraantennaldorn ist stark entwickelt, ebenso ist die vordere Seitenecke gleich den irischen Exemplaren mit einem stärkeren Dorn ver- sehen, als (1. c.) in Kemp's Fig. 1 dargestellt. Der hintere Rand des dritten Abdominalsegmentes ist ohne Dorn oder vorgezogene Spitze. Das Telson entspricht genau der von Kemp (1. c.) gegebenen Abbildung (Taf. IX, Fig. 7 u. 8.) — Die Scheren des ersten und zweiten Fußpaares entsprechen genau den Abb. 7 und 8, Taf. XIII bei Smith, auch in betreff der Füße (soweit sie erhalten sind) wüßte ich keine in Betracht kommenden Abweichungen hervorzuheben. Die Endopoden des ersten Abdominalfußes (?) gleichen der Abb. 4, Taf. IX (1. c.) bei Kemp. 79. Notostomus atlanticus n. sp. Dieser Notostomus steht zwischen N. elegans und N. longirostris und hat am meisten Ähnlich- keit mit dem letzteren, unterscheidet sich aber dadurch, daß an der Seite des Rostrums zwei Lenz und Strünck, Dekapoden I. 331 Leisten verlaufen. Die eine, den Seitenrand bildende, läuft wie bei N. longirostris zum oberen Rande der Augenhöhle, hat hier einen Einschnitt, hinter dem sich die obere der vier Seitencarinen des Cephalothorax anschließt. Zwischen dieser Seitencarina und dem oberen bedornten Rande des Rostrums verläuft eine zweite Carina bis nahe vor den Rand der Augenhöhle. Der obere Rand des Rostrums ist wie bei N. elegans und N. longirostris mit gleichmäßig gestellten, spitzen Dornen besetzt, welche dort, wo der Rand auf den Cephalothorax übergeht, etwas kleiner werden und dichter stehen. Von den ersteren zähle ich 20, von den letzteren 18, also zusammen 38. In einiger Entfernung von diesen Zähnen beginnt die aus sehr kleinen, regelmäßig gestellten Zähnen bestehende Reihe, welche über den ganzen Cephalothorax bis zu dessen Hinterrande verläuft. Die Länge des Rostrums ist etwa doppelt so groß wie die der Scaphoceriten und ebenso lang wie der Cephalothorax. Der untere Rand des Rostrums ist mit 13 Zähnen besetzt, welche, wie auch für N. longirostris an- gegeben wird, etwas kräftiger sind als diejenigen des oberen Randes. Der letzte, 13. Zahn steht dem 20. des Oberrandes gegenüber. Der Verlauf der vier Seitenleisten des Cephalothorax ist wie bei N. longirostris (Chall. Rep. pl. CXXXV, flg. 4), auch die schräge, kurze Querleiste zwischen der ersten und zweiten Längsleiste ist vorhanden; die dritte Längsleiste läuft gleichfalls am vorderen Ende in eine Spitze aus. Die Scaphoceriten sind vorn abgerundet, außen mit einer starken Spitze versehen. Die Form und Be- dornung der dritten bis sechsten Abdominalsegmente sind ebenfalls wie bei N. longirostris. Das Telson ist etwas kürzer als die äußeren Seitenanhänge; die scharfe Kante zu beiden Seiten der mittleren Längsfurche läßt gleichfalls vier oder fünf sehr kleine, spitze, zerstreut stehende Dornen erkennen. Wir haben es hier augenscheinlich mit einer Art zu tun, welche dem N. longirostris aus der Banda- See sehr nahe steht, vielleicht sogar mit dieser Art identisch ist. Der Hauptunterschied liegt für mich in der zweiten Längsleiste des Rostrums, welche weder für N. elegans noch für N. longirostris ange- geben oder abgebildet worden ist. Auf die kleine Abweichung in der Bedornung lege ich weniger Wert. Maße: Von der Spitze des Rostrums bis zum Hinterrande des Cephalothorax 50 mm, vom hinteren Rande der Augenhöhle bis zur Spitze des Rostrums 25 mm, vom hinteren Rande der Augenhöhle bis zum Hinterrande des Cephalothorax 25 mm, Höhe des Cephalothorax 19 mm, von der oberen Seitenleiste bis zur Rückenkante 12,5 mm, Länge des Abdomens mit Telson 41 mm, Länge des Telsons 13 mm. Fundort: 13. Oktober 1903, 20 " 41 ' N. Br., 31" 53' W. L., 3000 m. Westlich von den Kapverden und Kanarischen Inseln. Ein gut erhaltenes Exemplar. SO. Hymenodora glaeialis (Buchholz). 1874. I'asiphae glaeialis Buchholz, Crust., IL deutsche Nordpolfahrt 1869 u. 1870, Bd. I, p. 278. 1877. Hymenodora glaeialis (Buchholz) G. 0. Sars, Arch. f. Math, og Nat, Christiania, Bd. II, 1877, p. 340. 1884. Hymenodora glaeialis . Sars, Norske Nordh. Exp.. Bd. VI. p. 35—45 u. 275, Tai. IV. 42* 332 Deutsche Südpolar-Expedition. 1886. Hymenodora glacialis Smith, Dec Crust. Albatross, Rep. U. S. Fisli. Com., for 1885, p. 74, Tai. XV, Fig. 3 u. 10, Tat. XVI. Fig. 5. 1886. Hymenodora graalis Smith, Rep. U. S. Fish. Com., for 1885 p. 76, Taf. XII, Fig. 6. 1895. Hymenodora g;acüis Faxon, Mem. Mus. Comp. Zool. Harvard Coli., Cambridge, U. S. A., p. 169. 1900. Hymenodora glacialis (Buchholz) Dofleix, Fauna Arctica, p. 319. 1910. Hymenodora glacialis (Buchholz), Kemp, Dep. Agr. and Techn. Instr. f. Ireland, Sc luvest. 1908, no. 1, p. 72, Taf. VIII, Fig. 1-3. Hymenodora glacialis wurde von Buchholz an der Küste von Grönland an der Oberfläche, 10 m tief, gefunden. Da sie später nur aus großen Tiefen heraufgeholt worden war, hielt man sie. für einen Tiefseebewohner. Nansen hatte Reste von Hymenodora glacialis massenhaft in den Magen von Seevögeln gefunden (nach Sars); das ließe gelegentlich auf ein planktonisches Oberflächen - leben schließen (s. Doflein, Fauna arctica, p. 356). b. c. (1. h. g. Abb. ö. Hymenodora glacialis (Buchholz). a. Cephalotborax, Seitenansicht, b. zweite Maxille. c. erster Maxillarfuß, d. zweiter Maxillarftiß. e. erster Pereiopode, f. zweiter Pereiopode, g. vierter Pereiopode, h. Telson mit Uropoden, Seitenansicht. Das unter der Sammlung der Deutschen Südpolar-Expedition befindliche Exemplar wurde unter 5° 27' n. Br. und 21° 41' w. L. am 30. September 1903 südwestlich der Liberiaküste ca. 800 m tief gefangen. Dieses Tier hat die größte Ähnlichkeit mit der von Smith beschriebenen H. gracilis (1. c, Taf. XII Fig. 6). Das Rostrum (Abb. 5, a) ist schlank, wagerecht, vorn ein wenig nach oben gebogen. Auf der Basis des Rostrums stehen zwei Zähnchen, in einiger Entfernung von ihnen befindet sich auf dem vorderen Teil des Cephalothorax noch ein drittes Zähnchen. Lenz und Strunck, Dekapoden I. ;;;;;; Bei dem von Smith abgebildeten Exemplar sind auf dem Rostrum und dem vorderen Teil des Cephalotohrax vier gleich weit voneinander entfernt liegende Zähne vorhanden. Die Maxillen und Maxillipeden sind im allgemeinen denjenigen von Hymenodora glacialis sehr ähnlich. Die wichtigsten Unterschiede sind folgende. Der obere Teil des Scaphognathen der zweiten Maxillen (Abb. 5. b) hat fast parallele Seitenränder; sein Vorderrand ist schräg abgestutzt. Der untere Teil des Scaphognathen ist an der inneren Ecke mehr vorgezogen. Der Palpus der zweiten Maxillen ist an der Basis stark verbreitert. Die beiden oberen blattförmigen Anhänge des Basignathen entsprechen in bezug auf Gestalt denen von Hymenodora glacialis (siehe Smith 1. c. Taf. XV, Fig. 10); der untere Zipfel ist dagegen etwas schlanker, an der Spitze ein wenig abgerundet. Die ersten Maxillipeden (Abb. 5, c) unterscheiden sich von denjenigen der Hymenodora glacialis etwas durch den weniger stark gebogenen Außenrand des Exopoditen und durch die schlanke Form des Endopoditen. Die zweiten Maxillipeden (Abb. 5, d) tragen an der Basis der Epipoditen nur eine schmale, blattartige Podobranchie. Das Ischiumglied ist ungefähr so lang wie breit; das Merusglied, von gleicher Breite wie das Ischiumglied, ist fast zweimal so lang wie breit. DasCarpal- glied ist etwas schmäler als das Merusglied und ebenso lang wie breit. Das vorletzte Glied, der Propodus, kommt dem Merusglied an Länge gleich; der Vorderrand ist abgeschrägt. Das Dactylus- glied ist so lang wie breit. Sämtliche Glieder der Maxillen und Maxillipeden sind mehr oder weniger behaart. Die äußeren Kieferfüße reichen fast bis zur Spitze der Antennenschuppen. Das schwach gebogene Endglied ist dreimal so lang wie das vorletzte Glied und etwas länger als das dritte Glied. Bei dem vorliegenden Exemplar fehlen von den Pereipoden das dritte und fünfte Paar. Die beiden ersten Beinpaare sind scherentragend, völlig unbewehrt. Die einzelnen Glieder sind an der Innenseite ziemlich gleichmäßig behaart, an der Außenseite mit vereinzelt stehenden Haaren versehen. Das erste Beinpaar (Abb. 5, e) ist kürzer und kräftiger als das zweite Beinpaar. Der Merus ist Spinal so lang wie breit. Der Carpus nimmt nach dem Vorderrande allmählich an Dicke zu. Seine Breite ist am vorderen Ende gleich der halben Länge, welche ungefähr ein Drittel des Merus beträgt. Das Handglied erscheint ein wenig geschwollen; es ist fast fünfmal so lang wie breit. Die beinahe aneinanderschließenden, ungezähnten, sich regelmäßig verschmälernden Finger sind un- gefähr halb so lang wie die Palmarportion, an der Spitze ein wenig gekreuzt. Das zweite Beinpaar (Abb. 5, f ) ist verhältnismäßig schlank. Der Merus ist fünfmal so lang wie breit. Der Carpus ist mehr als doppelt so lang wie breit. Auch das Handglied erscheint schlanker als bei dem ersten Beinpaar; es ist sechsmal so lang wie breit. Die Finger gleichen in bezug auf Größen - Verhältnis, Form und Beschaffenheit ihrer Schneiden und Spitzen denen des ersten Beinpaares. Das vierte Beinpaar (Abb. 5, g) übertrifft anLänge bedeutend die andern Beinpaare. Die Breite des Ischiopoditen beträgt ein Fünftel seiner Länge. Am Innenrand stehen fünf spitze, etwas ge- krümmte Stacheln und zwischen ihnen lange, borstenartige Haare. Die Außenseite ist ohne Stacheln, mit einigen Haaren versehen. Der Meropodit übertrifft an Länge den Ischiopoditen um die Hälfte. Auch bei ihm ist der Innenrand bewehrt; es sind acht Stacheln vorhanden, die völlig denjenigen des Ischiopoditen gleichen. Die unbewehrte Außenseite ist spärlich behaart. Auf dem hinteren Teil des Meropoditen befindet sich eine schmale, nach vorn spitz zulaufende, transparente Fläche. 334 Deutsche Südpolar-Expedition. Der an Länge weniger als die Hälfte des Merus betragende Carpus ist stachellos; die borstenartige Behaarung ist nur spärlich. Kräftig und dichter ist die Behaarung des an der Innen- und Außenseite dreimal so langen, schlanken Propodus. Längere und kürzere straffe Haare wechseln unregelmäßig miteinander ab. Der Dactylus, welcher ein wenig den Carpus an Länge übertrifft, trägt an der Innenseite nur einige wenige steife Borsten. Das Telsonglied (Abb. 5, h) ist äußerst schlank, länger als die Seitenflossen. Es ist spitz ausgezogen. Auf der Oberfläche erstreckt sich bis zur zweiten Hälfte eine ziemlich breite Furche. Die Seitenränder des Telsons sind mit zahlreichen, nur unter der Lupe wahrnehmbaren, kleinen Stacheln versehen. Von den Seitenflossen haben die inneren, welche ein wenig kürzer als die äußeren sind, eine lanzett- liche Form; die Seitenränder sind fein gezähnt. Die äußeren Seitenflossen zeigen nur an dem Innenrande eine gleichmäßige feine Zähnelung. Maße: Länge des ausgestreckten Tieres 31 mm, Länge des Cephalothorax. von der Rostrumspitze bis zum Hinterrand . . 12 mm, Länge des Telsongliedes 7 mm. Verbreitung: Ostküste von Grönland (Sars). Nordatlantik, zwischen Grönland und Spitzbergen (Norwegische Nordatlantik-Expedition und Schwedische Arktik-Expedition). Jan Mayen und Island (Dänische Ingolf -Expedition). Färoe Channel (Norman). Bai von Biscaya (Kemp). Westküste von Irland (Kemp). Westatlantik zwischen 35° 45' u. 40° 26' n. Br. und 67° u. 74° 36 w. L. (Smith). Mittlerer Atlantik, südwestlich der Liberiaküste (Südpolar-Ex- pedition ,, Gauss"). Im Pazifik. Beringssee und Alaska (Rathbux). Golf von Kalifornien, Golf von Panama und an der Ecuadorküste (Faxon). 81. Caricyphus gibberosus Spence Hate. 1888. Caricyphus gibberosus Sp. Bäte, ('hall. Exp. Maer., p. 71(3. Tal. CXXI, Fig. 4. Mit dem Vertikalnetz (5. November 1901) 32" 5' s. Br., 8° 30' w. L., nachts, 1000 m. - - Ein zweites Exemplar der gleichen Form wurde in der Nähe der Kanarischen Inseln Mitte Oktober 1903 aus 3000 m erbeutet. 82. Caricyplnis cornutus Spenck Bäte. 1888. Caricyphus cornutus Sp. Bäte, ChaJ.. Exp. Macr., p. 712, Taf. CXXI, Fig. 2. Mit dem Vertikalnetz aus 1500 m am 30. September 1903 unter 5" 27' n. Br. und 21° 41 ' w. L. gefischt. Das vorliegende Exemplar entspricht fast völlig obiger Art. Weder diese noch die oben zu C. gibberosus gestellte Form gehört zu Hoplocaricyphus similis Coutiere aus jener Gegend. Familie Hectaiitropid.ie Spence Bäte. s3. Procletes (?) atlanticus n. sp. (Taf. XXII, Kg. 9-14.) In der Nähe der Insel Ascension wurde aus einer Tiefe von 3000 m ein Procletes heraufgeholt, der mit den bekannten Formen nicht übereinstimmt. Coutiere hält Procletes (Bull. Monaco Lenz und Stuunck, Dekapoden I. 33b Nr. 104 (1907), p. 20 u.21) ebenso wie Ortmann's Atlantocaris für Larvenformen von Thalassocaris, und vielleicht mit Recht. Daß es aber ausschließlich Thalassocaris ist, möchte ich nicht so positiv behaupten, vielleicht kommen auch noch andere Genera, wie z. B. Acanthephyra, in Betracht. Ortmann hat auf diese Beziehungen schon früher, anknüpfend an seine Atlantocaris, hingewiesen (s. Decapod. u. Schizopod. d. Plankton-Exped. 1893, p. 73, 79 u. 80). Zur Vergleichung erbat ich mir vom Zoologischen Museum in Berlin die dort vorhandenen Procletes aus. Es waren Exemplare von der Malakka -Straße (Nr. 12 473), gesammelt von Hein- roth und Mencke. Drei derselben (Nr. 12473) erwiesen sich als typische Procletes biunguiculatus Spence Bäte, Chall.-Exp. p. 884, Taf. 127, Fig. 4, ein viertes Stück (12 473 a) vom gleichen Fundort und von gleicher Größe paßte dagegen fast vollkommen zu dem mir vorliegenden Exemplar von der Südpolar-Expedition. Hervorheben möchte ich noch, daß bei a 1 1 e n vorliegenden, auch bei den Berliner Exemplaren, das fünfte Pereiopodenpaar ohne Exopoditen (Taf. XXII, Fig. 14) ist, während solche bei den übrigen Füßen stark entwickelt sind (Taf. XXII, Fig. 11—13). Das Rostrum des Exemplars von Ascension (Taf. XXII, Fig. 9) ist fast doppelt so lang wie der Cephalothorax, anfangs nach unten, im vorderen Teil gerade nach vorn gerichtet. Der vordere, obere Teil des Cephalothorax und der Oberrand des Rostrums sind mit 6 + 17 spitzen, nach vorn gerichteten und ziemlich gleichmäßig voneinander entfernten Zähnchen besetzt; das vorderste Ende ist unbewehrt. Der untere Rand des Rostrums ist in ähnlicher Weise mit 11 Zähnchen versehen, deren vorderstes dem zweiten des Oberrandes gegenübersteht. Auf dem Rücken des Cephalo- thorax steht kurz vor dem Hinterrand ein einzelner kräftiger Zahn, wie solchen Spence Bäte für seinen Procletes biunguiculatus (1. c. Taf. CXXVII, Fig. 4) abbildet. Die Atlantocaris -Arten Ortmann's haben keinen solchen Zahn (1. c. Taf. V, Fig. 2 u. 3). Die Seiten des Cephalothorax sind mit kielartig erhabenen Leisten versehen, deren obere in einen großen, spitzen, schräg nach oben gerichteten Supraorbitalstachel ausläuft. Die Leiste selbst hört nach hinten etwa in der Mitte des Cephalothorax auf; kurz hinter ihrem Ende steht ein einzelner spitzer Stachel, welcher nach hinten wiederum in eine kurze Leiste sich fortsetzt. Unterhalb dieser beiden Leisten verläuft eine weitere, welche in einem kleineren, spitzen Infraorbitalstachel am Vorderrande des Cephalothorax endet. Eine dritte Längsleiste verläuft in der Nähe des Unter - randes und endigt in einem größeren spitzen Dorn, welcher die untere vordere Ecke des Cephalo- thorax bildet. Diese Beschreibung würde sich ungefähr mit derjenigen von Atlantocaris gigas Ortmann (1. c. p. 80) decken. Die Scaphoceriten der äußeren Antennen sind am Außenrande in den ersten zwei Dritteln ihrer Länge stark gezähnt, auch geht der Innenrand allmählich in die Spitze des Außenrandes über, während er sowohl bei den aus der Malakka- Straße vorliegenden Exemplaren (12 473) wie auch bei der Abbildung (Spence Bäte, Taf. CXXVII, Fig. 4c) abgerundet gebogen erscheint und mit der Außenspitze einen Winkel bildet. Das bereits oben erwähnte ab- weichende Exemplar (12473a) des Berliner Museums aus der Malakka -Straße stimmt auch hierin genau mit dem Exemplar der Südpolar-Expedition überein. 336 Deutsche Südpolar-Expedition. 5 + 11 Die Bezahnung des Rostrums ist j eckten abweichend, nur - — , während die Form, auch die lange 8 vordere Spitze, mit dem vorliegenden Exemplar von Ascension übereinstimmt. Die unteren acht Zähne korrespondieren mit den entsprechenden des Oberrandes, nur steht der erste Zahn des Unter- randes nicht h i n t e r demjenigen des Oberrandes, sondern ein wenig vor demselben. Die ORTMANN'sche Abbildung (1. c. Taf. V, Fig. 2c) von den Scaphoceriten seines Atlantocaris gigas stimmt genau mit dem Exemplar aus der Malakka -Straße und mit dem der Südpolar-Expedition. Die Geißeln der äußeren Antennen fehlen bei dem Exemplar der Südpolar-Expedition. Von den Segmenten des Hinterleibes sind die ersten zwei glatt ; bei Procletes biunguiculatus ist der zweite Abschnitt in der Mitte mit einem kurzen, stumpfen, nach vorn gerichteten Höcker versehen, bei den Exemplaren aus der Malakka -Straße erscheint dieser Höcker als kurzes, schwach gebogenes, nach vorn gerichtetes Hörn. Der dritte Abschnitt des vorliegenden Prccletes ist mit einer Crista versehen, die am vorderen Ende abgerundet, nicht in eine Spitze ausgezogen ist; am Hinterrande läuft die Crista in eine lange Spitze aus, die bis zum Beginn der Spitze des nächsten Abschnittes reicht. Die Spitze des vierten Abschnittes ist fast von gleicher Länge, der fünfte Abschnitt ohne solche Spitze. Der sechste Abschnitt ist etwa so lang wie der vierte und fünfte zusam- mengenommen, während er bei Procletes biunguiculatus und ebenso auch bei Atlantocaris gigas Ortmann von gleicher Länge wie der fünfte sein soll. Das Telson (Taf. XXII, Fig. 10) ist länger als dieüropoden, nach hinten stark verjüngt und am Ende wieder etwas verbreitert und gerade abgestutzt, hier mit einer Reihe kurzer Härchen versehen. Weder auf der Fläche noch an den Rändern stehen Dörnchen, wie sie für Procletes biunguiculatus angegeben werden. Die inneren Uropoden sind breit, zugespitzt, beiderseits bewimpert, die äußeren breit abge- rundet, der Außenrand gerade, in eine kleine Spitze auslaufend. Die Pereiopoden (Taf. XXII, Fig. 11 — 13) sind alle fast von gleicher Form, nehmen nach hinten etwas an Länge zu. Das fünfte Paar (Taf. XXII, Fig. 14) ist fast doppelt so lang wie die übrigen, besitzt aber keine Exopoditen. Alle andern Pereiopoden tragen stark entwickelte. Exopocliten. Von einer Scherenbildung oder einer Andeutung derselben am zweiten Fußpaar kann keine Rede sein. (Vgl. Spence Bäte und Ortmann.) Gesamtlänge 18 mm. Fundort : In der Nähe der Insel Ascension unter 8° 43' s. Br., 11° 55' w. L. 3000 m tief. 10. September 1903. Ist das vorliegende Tier auch wohl eine Larvenform, wie oben bereits hervorgehoben wurde, so erschien es doch geboten, das Tier in so ausführlicher Weise zu beschreiben und vorläufig dem Genus Procletes einzureihen. Eine Klärung der Frage kann nur an der Hand von größerem Material erfolgen. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 337 Tabelle I. Systematisches Verzeichnis «1er in geringer Tiefe und an der Oberfläche gefangenen Crnstaceen. Art Fang Fundort Verbreitung Literatur SU norhynchus rosiratus Mit dem Stellnetz ge- Simonsbai. Nordatlantischer Ozean (Norwegen Milne-Edwards u. Bouvier (Linne). fangen. und Shetlandinseln) bis in den süd- lichen Atlantik (Simonsbai). (Talisman 154); Doflein (Valdivia 69). Stenorhyneh ns falcifer Stellnetz. Simonsbai. Kapgebiet (Simonsbai). Doflein (Valdivia TU): Stimpson. Miers (Challenger 6). Inaehus aniarcticus Stellnetz. Simonsbai. Kapgebiet I Simonsbai, Agulhasbank). Doflein (Valdivia 74). Doflein. Eurynome longimana ?! Simonsbai. Kapgebiet, (Simonsbai, False Bay). Rathbun (Smiths. Mise. Coli. Stimpson. 27). Mieropisa ovata Stimp- Vom Schiffe abge- Kapverden, PortoGran- Kapverden (Porto Praya, Süo Vi- Studer (Gazelle 8); son. kratzt. de (Säo Vicente). cente). Miers (Challenger 50); A. Milne-Edw. u. Bouvier (Trav. et Talisman 130). Pugettia (PeMnia) scu- Vom Schiffe abge- Zwischen St. Helena Östlich der brasilianischen Küste, Bai Dana (U.S. Expl. Exp. 130). tiformis (Dana ). kratzt. und Trinidad. von Rio de Janeiro. Dehaanius dentatus Stellnetz, vom Schilfe Simonsbai. Kapgebiet. Miers (Challenger 39); (Milne-Edwards). abgekratzt (westlich der Kapstadt). Stebbing (Mar. luvest. S. Afr. I, 19). Halicarcinus planaius Schlammgrund, ge- Kerguelen (Enten- Antarktisch-zirkumpolar bis nördlich Miers (Challenger 280); (Fabricius). dretscht, in Aalkör- bucht): Royal Sund. nach Australien. Neuseeland und Doflein (Valdivia 88). ben, an Macrocystis Observatory Bai. Südamerika, Falkland-Inseln. gefangen. Ihjmi iidsiiiiiii oi-hiriihifi Stellnetz. Kapstadt. Simonsbai. Kapregion. (Simonsbai, Tafelbai. Kap Miers (Challenger 280); Desmarest. Agulhas. Algoabai). Doflein (Valdivia 88). Portumnus latipes — Ponta Delgada. Ostfriesische Inseln, Belgien, England, Milne-Edw. (Arch. Mus. 1861, (Pennant). Azoren. Kanal, Frankreich, Mittelmeer. Adria, Azoren. 411); Heller (Crust. südl. Europa 93); Ortmann (Zool. Jahrb. 7,65). Portunus marmoreus Mit Tang aufgefischt. Im Englischen Kanal. Nordsee, Kanal. Küsten von Frankreich Bell (Brit. Crust. 105); Leach. und England. Mittelmeer. A. M.-Edw. (Arch. Mus. 1861, 394). Portunus holsatus Fa- Mit Tang aufgefischt. Im Englischen Kanal. Nordsee, Kanal, Mittelmeer. Schwarzes Heller (Crust. südl. Eur. 85) ; bricius. . Meer. A. M.-Edw. u. Bouvier (HirondeUe 27); Doflein (Valdivia 95). Neptunus sanguinolen- An treibendem Sar- Südlich von Mada- Indopazifisch. Durch den ganzen Indi- Milne-Edwards (Arch. Mus. tus (Herbst). gassum gefangen. gaskar. schen Ozean, durch den Pazifik bis Sandwich-Inseln und Japan. — Kap der guten Hoffnung. St. Blaize. Durban. Natal. 1861, 327); Miers (Challenger 174) Doflein (Valdivia 97). Neptunus (Amphitrüe) — Azoren. Ponta Del- Westküste von Spanien. Mittelmeer. Rathbun (Proc. Nat. Mus. hastatus (Linne). gada. Adria, Azoren. Kanarische Inseln. St. Thome. Washington 1900, 290); A. M.-Edw. (Arch. Mus. 1861, 327); Barrois (Crust. Acores 14). Neptunus (Neplimus) An Sargassum. Azoren. Pelagiseh im Atlantik und an der Ost- Dana iL. S. Expl. Exp. 273); sayi A. Milne-Edw. küste von Nord- und Mittelamerika, südlich bis Veracruz. A.M.-Edw. (Arch. Mus. 1861 317); Miers (Challenger 173). Deutsche Siiduolar-Expeditiou. XV. Zoologie VII. ■13 338 Deutsche Südpolar-Expedition. Art Fang Fundort Verbreitung Literatur Carupella nalalensis n. sp. Pilumnus liirlellus (Linne). Pilumnus liiriellus, var, inermis M. -Edwards u. Bouvier. Pilumnus verrucosvpes Stimpsox. Xanthodes melanodac- tylus A. Milne-Ed- WAEDS. Pinnolhercs doßeini n. sp. Ostracotheres tridacnae Kuppel. Grapsus grapsus (L.). Cyclograpsus occidenia- lis A. M. -Edwards. C. pundatus Milne- Edwards. Pacliygrapsus svmplex (Herklots). Pacliygrapsus marmo- raius (Fabricius). Pacliygrapsus iransver- sus Gibbes. Au der Oberfläche. Vom Schiffe abge- kratzt. Gedretscht. Im Stelluetz gefangen. Gedretscht. In Pliallusia canalü » lata Hell, gefangen. Im Stellnetz gefangen. \m Ufer. Gedretscht. Stellnetz. Vom Schiffe abge- kratzt. Im Hafen von Ponta Deleada. Vom Schiff abgekratzt. Natal. Engl. Kanal. Kapverden (Porto Grande. Säo Vicente) Simonsbai. Kapverden (Porto Grande. Säo Vicente) Algoabai. Simonsbai. Insel Ascension. Kapverden (Mindello Säo Vicente). Simonsbai. Bei den Kapverden Azoren. Planes minutus (Linke). Plagusia depressa (Fa- bricius). Auf Tang gefangen. Vom Schiffe abge- kratzt. Bei St. Helena. Bei Madeira, Sargasso see. Azoren, Kapverden. Natal. Nordsee, Schweden, ostfriesische In sein, Helgoland, England, Mittel- meer, Adria, Schwarzes Meer. Azoren. Kapverden, Kap Bojador Westafrika: Goree Inseln, Senegam bien. Kapregion: Simonsbai. Madeira. Azoren, Kapverden, Sene gambien, St. Thoine, Insel Ascension Kapregion (Algoabai, Simonsbai). Rotes Meer, Natal. Simonsbai. In den wärmeren Meeren beider Hemi spliären. Kapverden, Säo Vicente, Lobito. Simonsbai, Natal, Indischer Ozean Pazifik (Australien, Neuseeland). Westafrika: Bontry, Kapverden. Mittelmeer, Adria, Schwarzes Meer, Madeira, Azoren. Westindien, Florida bis Rio de Ja neiro, indopazifisch, Westküste von Amerika. Golf von Kalifornien bis Peru, Galapagos-Inseln, Westafrika Madeira, Kapverden, Loanda, St. Helena. Zirkiuntropisch, ziemlich weit nach Norden und Süden über die Wen- dekreise hinaus. Atlantik (von Charleston bis Brasilien), Mittelmeer, St. Helena und Süd- afrika. Lenz (Gauss-Exp. 279). Heller (Crust. südl. Europa 72); Ortmann (Zool. Jahrb.7, 440). M. -Edwards u. Bouvier (Trav. et Talisman 73); Dofleix (Vahlivia 100). Mif.ks (Challenger L46); Doflein (Valdivia 100); Rathbun (Mise. Coli. G7). Studer (Gazelle 10); Miers (Challenger 128); Rathbun (Proc. Nat. Mus. Washington 1900, 287). Doflein (Valdivia 121). Rüppel (Krust. rot. Meer 22); Krauss (Südafr. Crust. 47); Stebbing (Cat. S. Air. Crust. 331). Ortmann 7, 703. Alcock (Cat. ind. Crust., VI, 392). A.M.-Ed\v. (Bull. 1878, 228); de Man (Mein. Soc. zool.1900, 57). Ortmann- (Semon, Forsch.- R. 57); Ortmann (Zool. Jahrb.7, 729) ; de Man (Zool. Jahrb. 8, 352). de Man (Mein. Soc. zool.1900, 13) ; Dofleix (Valdivia 129). Barrois (Crust. Acores 15); Ortmann (Zool. Jahrb. 7, 710); Rathbun (Smiths. Mise. Coli. 116). Miers (Challenger 259); Rathbun (Proc. Mus. Washington 1898, 604). Barrois (Crust. Acores 15); Ortmann (Zool. Jahrb. 7, 710); Dofleix (Valdivia 130). Heller (Novara 51); Miers (Challenger 272); Rathbun (Proc. Washington 1900, 281). Lenz und Stbünck, Dekapoden I. 339 Art: Fang: Fundort : Verbreitung: Literatur : Plagusia chabrus Stellnetz. Simonsbai. Kapregion (Simonsbai). Mieks (Challenger 273). (Linne). Gecarcinus lagostoma (Landkrabbe.) Ascension. Westafrika: Kamerun; Insel Ascen- Miers (Challenger 218); M. -Edwards. sion. Nach Rathbun auch Austra- lien und Bermuda. Ortmann (Zool. Jahrb. 10, 337); Doflein (Valdivia 131). Porccllana dehaanii Stellnetz. Simonsbai. Kapregion (Simonsbai). Kkauss (Südafr. Grast. 59); Kkauss. Henderson (Challenger 110) ; Stebbing (Mar. invest. S. Afr. II, 28); Rathbun (Mise. Coli. 191). Galathea intermedia Gedretscht. Kapverden (Porto Gran- ilittelmcer, Kapverden. Westafrika A. M.-Edw. et BouviER(Trav. LlLLJEBORG. de. Säo Vicente). et Talisman 277) ; Benedict (Proc. Mus. Was- hington 26, 302). Galathea labidolepta Stellnetz. Simonsbai. Kapregion (Kap der guten Hoffnung Henderson (Challenger 120) ; Stimpson. Simonsbai). Rathbun (Smiths. Mise. Coli. 231). Pagurus calidus Risso. Gedretscht. Kapverden) Porto Gran- Mittelmeer, Adria, Madeira. Kanari- Henderson (Challenger 57); de. Säo Vicente). sche Inseln, Kapverden, Säo Vi- cente. A. Milne-Edw. et Bouvier (Trav. et Talisman 180); Alcock (Cat. ind. Crust, II, 170). Petroehrus pustulabus Gedrescht. Kapverden(Porto Gran- Westafrika: Goree, Dakar, Kapverden. Rathbun (Proc. Mus. Was- (H M. -Edwards). de. Säo Vicente). hington 22, 303) ; Chevreux et Bouvier (Mein. Soc. zool. 112). Eupagurus prideauxi Gedretscht. Kapverden! Porto Gran- Shetland-Inseln, England, Irland, Studer (Gazelle 24); Leach. de. Säo Vicente). Kanal, Norwegen, Mittelmeer, Adria, Kapverden. Ortmann (Zool. Jahrb. 6, 304); 1 fpogebia eapensis Stellnetz. Simonsbai. Natal, Algoabai, False Bai. Simons- Alcock (Cat. ind. Crust. II, (Kkauss). bai. ■ 182). Ortmax x (Zool. Jahrb. 0, 54); Stebbing (Mar. Invest. S. Afr. 1, 45). Panulirus gutlatus Stellnetz. Ascension. Kapverden(Porto Grande). Autillen( ?), Spexce Bäte (Challenger (Latreille). Ascension. Macr. 78); Ortmann (Zool. Jahrb. 10, 268). Palinurus lalandii La- Am Ufer im Krater. St. Paul. Kap der guten Hoffnung und benach- Spexce Bäte (Chall. Macr. marck. barte Teile des Atlantisehen und Indischen Ozeans. 86); Heller (Novara 97); Ortmann (Zool. Jahrb. 6, 16). Penaeus caiwlicvhdit* An der Oberfläche ge- Östlich von Madagas- Indopazifisch. Vom Boten Meer und Alcock (Cat. ind. Crust. 1906 Olivier. fangen. kar. der Ostküste Afrikas bis zu den Sandwich-Inseln. 1, P- 14.); Ortmaxn (Zool. Jahrb. 5, 448). Pi um ns meridionalis 10 m, mit dein Horizon- Nordöstlich bei Tristan Südlicher Atlantik (Tristan da Cunha). Gauss-Exp. 298. n. sp. tahietz gefangen. da Cunha. Melapenaeus monoa ros 20m, rmt dem Horizon- Östlich von Madagas- Indopazifisch, von Ostafrika bis Japan Alcock (Cat. ind. Crust. 1906, Fabricius. talnetz gefangen. kar. und Australien. I, P- 18)- 43* 340 Deutsche Siidpolar-Expedition. Alt : Fang : Fundort : Verbreitung : Literatur : Funchalia woodwardi 10 m, mit dem Horizon- Nordöstlich von Tristan Atlantik. Von Madeira und den Azoren Bouvier (Hirondelle et Prin- I. Y. Johnson. talnetz gefangen da Cunha und bei den Kanarischen Inseln. bis Tristan da Cunha. cesse Alice 33, 93). Funchalia vanhöffeni 10 m. mit dem Horizon- Nordöstlich von Tristan Südlicher Atlantik. Tristan da Cunha. Gauss-Exp. 306. n. sp. talnetz gefangen. da Cunha. Athanas grimaUii COU- — Kapverden. ( Säo Vi- Kapverden. Coutiere ( Bull. Monaco 1911 TIERE. cente, Porto Grande). L97). Alpheus dentipes Gue- Aus Lithothammien. Kapverden. (Säo Vi- Mittelmeer, Azoren, Kapverden. Heller (Crust. südl. Europa KIN. cente, Porto Grande). 278); Barrois (Crust. Acores 28). Hippolytc lidentaius An der Oberfläche ge- Atlantik. Südwestlich Mittlerer Atlantik, vom Äquator bis Sri \i i: B\te (Challenger Spence Bäte. fischt. der Liberiaküste. 35° n. Br. u. 50° w. L. 591). \'iiiiiiisiirinniiiiil)(s(DA- An Sargassum. Südlich von den Azo- Mittlerer Atlantik, Golfstrom, Sar- Dana (U. S. Expl Exp.562); na). ren. gassosee, Azoren. Stimpson (Proc. Phil. 1860, 105). Virbius capensis n. sp. Mit dem Stellnetz gef. Simonsbaä. Kapregion (Simonsbai). Gauss-Exp. 319. I'wfrws orientalis Auf treibendem Tang. 30° s. Br., 70° ö. L., Rotes Meer. Indischer Ozean. Heller! Sitz.- Her. Wien 277); (Heller). südöstlich von Mada- gaskar. Nobili (Carc. mer. roug. 33). Typion spongieola Gedretseht. Kapverden(PortoGran- Südl. England. Mittelmeer. Adria. Heller (Crust. südl. Europa Costa. de, Säo Vicente). Kapverden. 254); Ortmann (Zool. Jahrb. 5, 508); Kemp (Sc. luvest. 1908, 1). Latreides ensiferus(MiL- An Sargassum. Südlich von den Azo- Mittlerer Atlantik, Golfstrom, Sargasso- Krauss (Südafr. Crust. 5b); ne-Edwards). ren. see, Azoren. Spence Bäte (Challenger 583). Latreutes natälensis An der Oberfläche. Port Natal. Port Natal. Gauss-Exp. 320. 11. sp. Leander affinis Spence In der Reuse. Hafen der Kapstadt. Kapregion (Kapstadt) Südsee. Port Spence Bäte (Challenger Bäte. Jackson, Sydney. 782). Leandertenuicornis Say. An Sargassum. Südlich von den Azo- Auf hoher See. selten an oen Küsten. Kingsley (Bull. Essex Sa- ren. Atlantik: Sargassosee. Mittelmeer, Indischer Ozean, Bei Japan und Australien. lem 1878, p. 66); Hasswell (Austr. Crust. 195). ATiÄ"«pfZ«iisRisso. — Kapverden(Porto Gran- In den europäischen Meeren von Süd- Heller (Crust. südl. Europa (Processa canalicidala de, Säo Vicente). Norwegen bis zum Mittelmeer mit 232): Leacti) Einschluß des Schwarzen Meeres. Atlantik: Madeira bis Südafrika. Amerikanische Westküste: San Die- go, Kalifornien bis zum Golf von Panama. Ostküste: Nord-Carolina bis Trinidad. Asien: Japan. Oftmann (Zool. Jahrb. 5, 528). Kemp (Sc. luvest. 1908, 123). Crangon aniarcticus Aus dem Magen einer Winterlager 1902, an Antarktis. ( Süd-Georgien. ) Pfeffer (Jahrb. Wiss. Ham- Pfeffer. Weddelrobbe. der Eisgrenze. burg 1887. IV. 5); Hoplophorus grimaldii 10 m, Horizontalnetz. Nordwestlich der Kap- Bei Madeiia und nordwestlich der (ai.man (Antarct. Exp. 3). H. COUTIERE. stadt, unter 30° s. B., 14° w. L. Kapstadt. Coutiere (Bull. Mus. Monaco 1905, 1). Lenz und Strunck, Dekapoden I. 341 Tabelle II. Systematisches Verzeichnis der in großen Tiefen gefangenen Crustaceen. Art: Fang : Fundort: Verbreitung: Literatur: Eryonicus atlanticus 3000 in. Vertikalnetz In der Nähe des Äqua- Atlantik, südwestlich der Liberiaküste. ( iauss-Expedition 292. n. sp. tors. HaMporus sp. 3000 in In der Nähe des Äqua- tors. Atlantik, südwestlich der Liberia- küste. Gauss-Expedition 300. Funchalia sp., Larven- 1000 in. Südwestlich von den Mittlerer Atlantik, südwestlich von den ( lauss-Expedition 307. fonn. Kapverden. Kapverden. Gennadas alicei Bou- 3000 in. Vom Äquator bis 35° Kap Spartel. Kanarische Inseln. Bouvier (Hirondelle et VIER. 39' s. Br. u. 19° 46' w. L. bis 8° 16' ö. L. Mittlerer Atlantik, südlich vom Äquator bis zur Breite der Kapstadt. Azoren. Sargassosee. Antillen. Süd- lich vom Äquator bis zur Breite der Kapsladt. Princesse Alice 30). Gennadas i legans (S. I. 3000 m. Vom Äquator bis 35° Ostküste der Vereinigten Staaten von Bouvier (Hirondelle et Smith). 39' s. Br. u. 18° 57' Nordamerika, New York bis Florida. Alice 35-42). w. L. bis 8° 10' ö. L. Sargassosee. Kapverden. Mittelmeer. Südl. Atlantik bis zur Breite der Kemp (Genus Gennadas 2, 718-29). Kapstadt. Gennmlas zculatus 3000 in. Vom Äquator bis zum Mittel-Atlantik, Azoren. Indischer Bouvier (Hirondelle et BOUVIER. 35. ° s. Br. Bei den Kapverden. Ozean ( ? i Princesse Alice 42—44); KEMP(GenusGennadas2,727) ; Kemp (Rec. Ind. Mus. 5, 178). Gennadas Valens (S. I. 3000 in. Von den Kapverden Küste der Vereinigten Staaten von Bouvier (Hirondelle et Smith). durch d. ganzen mitt- Nordamerika. Küsten von Portugal. Princesse Alice 44—48); leren Atlantik bis zum Marokko. Sargassosee. Azoren. Smith (Albatross 402-404). Breitengrade der Südl. Atlantik bis zur Breite der Kapstadt. Kapstadt. Gennadas talismani 3000 in. Von den Kapverden Atlantik: Kapverden bis zum Breiteu- Bouvier (Hirondelle et BOUVIER. durch d. ganzen mitt- leren Atlantik bis zum Breitengrade der Kapstadt. grade der Kapstadt. Princesse Alice 28). Gennadas tinayrei 3000 in. 17° s. Br.,19°46' w. L. Sargassosee, Gibraltar. Kap Spartel. Bouvier (Hirondelle et BOUVIER. Westlich von St. Helena. Azoren. Westlich von St. Helena. Princesse Alice 48—51). Pasiphaea longispina Aus dem Magen eines 65° 15' s. Br. u. 80° 12' Nördlich vom Kaiser-Wilhelm II.- Gauss-Expedition 315. n. sp. Pinguins. ö. L. in der Nähe des Eisrandes. Land. Ghorisnvus antaräieus Inder Reu se gef . , 385 m Winterstation, in der Antarktis (Süd-Georgien, Kaiser Wilh- Pfeffer (Jahrb. Hain. Wiss. Pfeffer. tief; aus dem Magen Nähe des südlichen helm II. -Land). IV, 51). der Weddelrobbe. Polarkreises. Calmax (Antarct. Exp. 2, 1) Crangon antareticus Reuse, 385 m tief. Winterlager an der Eis- Antarktis (Süd-Georgien, Kaiser-Wil- Pfeffer ( Jahrb. Harn. Wiss Pfeffer. grenze. helm II. -Land). 1887, 5); Calman (Antarct. Exp. 3). Bentheoearis stylorostris 3000 in. Vertikalnetz. Westlich von den Kap- Mittlerer Nordatlantik u. b. den Kap- Spence Bäte (Challenger Sp. Bäte. verden. verden. 726). Acanthephyra purpurea 800-3000 in. ., Atlantik. Zwischen ca. Atlantik. Westlich der Kanarischen Spence Bäte (Challenger A. Milne-Edwards 29° n. Br. u.35° s. B., Inseln durch den südlichen Atlantik 733). 2° ö. L. bis 36° w. L. bis zu den Falkland-Inseln. Indischer Ozean (Ostindien). Pazifik (S. u. O.- Australien), Neu-Seeland), Japan. Kemp (Sc. luvest. 1905, I, 4) 342 Deutsche Südpolar-Expedition. Art: Fang: Fundort: Verbreitung: Literatur: Acanthephyra purpurea, 3000 m. Vertikabietz Atlantik, südwestlich d. Atlantik, südwestlich der Liberiaküste. Spence Bäte (Challenger var. acanthitelsonis Liberiaküste. 745). Sp. Bäte. AcantJiepliyra debilis 3000 m. Atlantik. Zwischen 30° Westküste von Irland. Bai von Bis- Kemp (Sc. luv. 1910, 59); A. Milne-Edwards. n. Br. u. 35° s. Br., 8° ö. L. bi- 30° w. L. caya. Azoren. Ostküste der Ver- einigt. Staaten Nordamerikas. West- indien. Durch den ganzen Atlantik bis zur Höhe der Kapstadt. Pazi- fik (Hawai- Inseln). Smith (Blake 70). Acanfhephyra brevi- 3000 m. Südwestlich der Li- OstküBte der Vereinigten Staaten Nord- Faxon (Albatross 167); rostris Smith. beriaküste. amerikas. Mittlerer Atlantik, süd- westlich von Sierra Leone. Pazifik. Golf von Panama. Marion-Insel. Kemp (Sc. Liv. 1905, I, 23). Acanfhephyra hatei 3000 m. Südwestlich der Li- Südwestlich von Sierra Leone. Kemp (Sc. Livcst. 1905, 1,22). Faxon. beriaküste. Nemalocarcinus ensifer, — Im südlichen Atlantik Atlantik. Island. Ostküste der Ver- Spence Bäte (ChaUenger) ; var. exilis Sp. Bäte. in der Nähe von einigten Staaten Nordamerikas, Ka- Calmax (Deep-sea Crust. S. Ascension. narische Inseln bis südlich Ascen- sion. Lidischer Ozean und Südsee, bis zur Westküste Amerikas. Coast Ireland 1896, 7). Kemp (Sc. Livest. 1908, 1, 75). Noloslomus atlanticus 3000 in. Westlich von den Kap- Atlantik, westbch der Kapverden. Gauss-Expedition 330. n. sp. verden. Eymenodora glacialis 800 in. Südwestlich der Li- Ostküste Grönlands. Nordatlantik. Smith (Albatross 74); (Büchholz). beriaküste. Ostküste der Vereinigten Staaten Nordamerikas. Mittlerer Atlantik, hu Pazifik, in der Beringsee (Alas- ka), Golf von Kalifornien. Golf von Panama und in der Nähe der Küste von Ecuador. Faxon (Albatross 168); Kemp (Sc, luvest. 1908, 1, p. 72). Caricyphus gibbcrosus 3000 m, Vertikabietz. Bei den Kanarischen Atlantik (Kanarische Inseln), Pazifik Spence Bäte (Challenger Spence Bäte. Liseln. ( Sandwich-Inseln). 716). Caricyphus cornutus 1500 in, Vertikabietz. Südwestlich der Li- Philippinen. Im Atlantik südwest- Spence Bäte (Challenger Spence Bäte. beriaküste. lich der Liberiaküste. 712). Procletes atlanticus 3000 m. Bei Ascension. Südlicher Atlantik, bei Ascension. Gauss-Expedition 334. n. sp. Alphabetisches Register. Acanthephyra batet Faxon (non Stebbing) 327. Acanthephyra brevirostris Smith (non Spence Bäte) 327. Acanthephyra debilis A. M. -Edwards 327. Acanthephyra purpurea A. M. -Edwards 326. Acanthephyra purpurea, var. acanthitelsonis Sp. Bäte 327. Alpheus dentipes Guerin 318. Atlianas grvmaldii Coutiere 316. Bentheocaris slyloroslris Sp. Bäte 325. Caricyphus cornutus Sp. Bäte 334. Caricyphus gibbcrosus Sp. Bäte 334. Carupella natalensis n. sp. 279. Chorismus antarclicus Pfeffer 318. Crangon antarclicus Pfeffer 324. Cyclograpsus occidentalis A. M. -Edwards 283. Cyclograpsus punetatus M. -Edwards 283. Dehaanius dentatus (Milne-Edwards) 277. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 343 Eryonicus atlanticus n. sp. 292. Eupagurus prkleauxii (Leach) p. 291. Eurynome longimana Stimpson 275. Funchalia sp. 307. Funchalia varihöffeni n. sp. 306. Funchalia woodwardi I. Y. Johnson 303. Galathea intermedia Lilljeborg 286. Galathea labidolepta Stimpson 287. Geearcinus lagostoma Milne-Edwards 285.. Gennadas alieei Bouvier 309. Gennadas elegans S. I. Smith 310. Gennadas scutalus Bouvier 310. (Ii-ii mitlas lali.-ntani Bouvier 311.. Gennadas tinayrei Bouvier 313. Gennadas Valens (S. I. Smith) 311. Grapsus grapsus (Linne) 283. Halicareinus planatus (Fabricius) 277. Haliporus sp. 300. Hippolyte lidentatus Spence Bäte 318. Hoplophorus grimaldii H. Coutiere 328. Eymenodora glacialis (Buchholz) 331. Hymenosoma orbiculare Desmarest 277. Inaehus antarcticus Doflein 273. Latreutes ensiferus Milne-Edwards 322. Lalreutes natalensis n. sp. 320 Leander affinis Spence Bäte 322. Leander tenuicornis Say 323. Metapenaeus monoceros Fabricius 300. Micropisa ovata Stimpson 275. Nematocarcinns ensifer, var. exilis Sp. Bäte. Ne2)tunus (Amphürüe) hastatus (Linne) 278. Neptunus sanguinolentus (Herbst) p. 278. Neptunus sayi Milne-Edwards 278. Nika edulis Risso 323. Notostomus atlanticus n. sp. 330. Osiracotheres tridacnae Rüppel 283. Pachy grapsus marmoratus (Fabricius) 284. Pachygrapsus simplex (Herklots) 283. /'mhygrapsus transversus Gibbes 284. Pagurus calidus Risso 290. Panulirus guttatus (Latreille) 291. Palinurus lalandii Lamarck 292. Pasiphaea longispina n. sp. 315. Penaeus canaliculatus Olivier 298. Penaeus meridionalis n. sp. 298. PelrocMrus puslulatus H. M. -Edwards 290. Pinnotheres dofleini n. sp. 281. Pilumnus liirtellus (Linne) 281. Pilumnus liirtellus, var. inermis M.-Edwards u. Bouvier 281. Pilumnus verrucosipes Stimpson 281. Planes minutus (Linne) 284. Plagusia depressa (Fabricius) 285. Plagusia chabrus (Linne) 285. Porcellana dehaanii Krauss 286. Portunus holsatus Fabricius 278. Portunus marmoreus Leach 278. Portumnus latipes (Pennant) 277. Procletes atlanticus n. sp. 334. Pugetlia seuiiformis Dana 276. Blenorhynchus falcifer Stimpson 273. Stenorhynchus rostratus (Linne) 272. Typton spongicola Costa 322. Upogelia capensis (Krauss) 291. Virlius acuminatus (Dana) 320. Virbius capensis ri. sp. 319. Virbius orientalis (Heller) 319. Xanthodes melanodaclylus A. Milne-Edwards 281. Erkläruiii» der Tafeln XII— XXII. Fi-. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. Fig. 8. Tafel XII. Inaehus antarcticus Doflein, p. 273. Männchen, Dorsalansicht. Cephalothoras desselben, Seitenansicht. Abdomen des Männchens. Abdomen eines Weibchens. Pugetlia scutijormis Dana, p. 276. Äußerer Kieferfufi. Abdomen des Männchens. Abdomen des Weibchens. Carupella natalensis n. g., n. sp., p. 279. Cephalo- thorax des größten Männchens. Dorsalausicht. Fig. 9. Orbita und angrenzende Teile. Fig. 10. Äußerer Kieferfuß. Fig. 11. Rechter Scherenfuß (Ober- und Innenseite der Hand). Fig. 12. Außenseite der Hand. Fig. 13. Zweiter Pereiopode. Fig. 14. Vierter Pereiopode. Fig. 15. Fünfter Pereiopode (Schwimmfuß). Fig. 16. Abdomen. Fig. 17. Pinnotheres dofleini n. sp., p. 281. Männchen, Dorsalansicht. Fig. 18. Abdomen. Fig. 19. Vorderer Teil der Hand. 344 Deutsche Südpolar-Expedition. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fi?. Fig. 19. Tafel XIII. Fig. 1. Eryonieus aüanticus n. sp., p. 292. Dorsalan- sieht des Cephalothorax mit Abdomen. 2. Seitenansicht. 3. Telson mit Seitenanhängen, von oben gesehen. 4. Äußere Antenne. 5. Erster Scherenfuß. 6. Blättchenhaare der Fingerscnneiden des ersten Scherenfußes. 7. Zweiter Scherenfuß. 8. Scherenfinger desselben. Tafel XIV. Fig. 9. Eryonieus aüanticus, p. 292. Fünfter Scherenfuß. Fig. 10. Erster Abdominalanhang (Pleopode). Fig. 11. Zweiter Abdominalanhang „ Fig. 12. Dritter Abdominalanhang „ Fig. 13. Mandibel. Fig. 14. Erste Maxille. Fig. 15. Zweite Maxille. Fig. IG. Erster Maxillarfuß. Fig. 17. Zweiter Maxillarfuß. Fig. 18. Spitze desselben. Dritter Maxillarfuß. Tafel XV. Fig. 1. Penaeus meridionalis n. sp., p. 298. Weibchen. Cephalothorax mit den vorderen Teilen, Seiten- ansicht. Fig. 2. Fünftes und sechstes Abdominalsegment; Telson mit Seitenanhängen, Seitenansicht. Telson mit Seitenanhängen, von oben gesellen. Vorderer Teil des Cephalothorax mit Rostrum, Antennen und Augen, Dorsalansicht. Epipodit des äußeren (dritten) Maxillarfußes. Zweite Maxille. Zweiter Maxillarfuß. Mandibel mit Palpus. Netzgewebe mit Haarbesatz des Mandibular - palpus. Erster Scherenfuß. Vorderer Scherenteil desselben. Borstenhaare auf dem Carpus des zweiten Scherenfußes. Hand des zweiten Scherenfußes. Basal-, Ischium-, Merus- und Carpalglied des zweiten Scherenfußes. Fig. 15. Thelycum. Tafel XVI. Fig. 1. Funchalia woodwardii I. Y. Johnson, p. 303. Weibchen. Cephalothorax mit Antennen und Augen; Seitenansicht. Fig. 2. Cephalothorax, Seitenansicht. Fig. 2 a u. b Rostrumformen. Fig. 3 Fig. 4 Fig. Fig. 5 6 Fig. Fig. Fig. 7 8 9 Fig. 10 Fig. 11 Fig. 12 Fig. 13 Fig. 14 Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig. 15. Fig. 16. Fig. 17. Fig. 18. Fig. 19. Fig. 20. Fig. 21. Fig. 1. Fig. 2. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 8 Fig. 9. Fig. 10 Fig. 11 Fig. 12. Fig. 13. Fig. 14. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6. Mandibel mit Palpus. Erste oder vordere Maxille. Zweite oder hintere Maxille. Äußerer Maxillarfuß. Erster Scherenfuß (Hand, Carpus, Merus). Borstenhaare an der Hand desselben. Borstenhaare am Carpus desselben. Thelycum. Tafel XVII. Funchalia woodwardi I. Y. Johnson, p. 303. Zweiter Scherenfuß (Hand. Carpus, Merus). Scherenfinger desselben. Carpus desselben mit Bestachelung und Be- haarung. Dritter Scherenfuß (Hand, Carpus, Merus). Vierter Pereiopode (Dactylus, Propodus, Carpus, .Merus). Abdominalglieder mit Kielleisten. Fünftes, sechstes Abdominalsegment und Telson: Seitenansicht. Telson mit Seitenanhängen, von oben gesehen. Telsonspitze mit Wimperhaaren. Funchalia uanhöffeni n. sp.. p. 306. Äußerer Maxillarfuß. Thelycum. Tafel XVIII. Gennadas talismani Bouvier, p. 311. Männchen. Seitenansicht. Hinterrand des sechsten Abdominalsegmentes, Seitenansicht. Telson 1 1 1 i t Seitenanhängen, von oben gesehen. Hinterrand des Telsons. Mandibularpalpus. Zweite Maxille. Zweiter Maxillarfuß. Endglied des zweiten Maxillarfußes. Erster Scherenfuß. Zweiter Scherenfuß. Dritter Scherenfuß. Hand des dritten Scherenfußes. Erster Pleopode mit Petasma. Petasma. Tafel XIX. Pasiphaea longispina n. sp., p. 315. Cephalo- thorax mit Augen, Antennen, Pereiopoden und vier Abdominalsegmenten. Antennenschuppe. Hand und Carpus des ersten Scherenfußes. Zweiter Scherenfuß (Hand, Carpus, Merus). Blättchenhaare der Fingerschneiden des zweiten Scherenfußes. Dritter Pereiopode. Deutsche Südpolar -Expedition 1901-3 Band XV. Tafel XII. 1-4 Jnachus antarcticus Doflein. 5-7 Pugettia srutifonnis Dana.8-16 CarnpeUa natalensis n.gen.n. sp. 17-19 Pinnotheres dofleini n. Deutsche Südpolar-Expedition 1901-3 Band XV. TafelXIII. r Deutsche Südpolar-Expedition 1901-3 // Band XV Tafel XIV. epip. lob. Deutsche Südpolar-Expedition 1901-3 Band XV. Tafel XV .-Mick ,1,1 Penens meridionalis n.sp. Deutsche Südpolar-Expedition 1901-3 Band XV. Tafel XVI. Z ' ' TZ \ \ 1-6 K.Sb-anck Jrl . Poaer ,M . Funchalia woodwardi J.Y.Johnson. Deutsche Südpolar -Expedition 1901-3 Band XV. Tafel XVII. tr^JL ■ ir ilrl . '() K SlnwriM. 11-19 Funchalia woodwardi J.Y. Johnson . 20u.21Funchalia vanhöfjeni n.sp. ÜLIBI Deutsche Südpolar -Expedition 1901-3 BAND XV. Tafel XVIII. Deutsche Südpolar -Expedition iqoi-3 Band XV. Tafel XIX. /'(IS Dfutsche Südpolar -Expedition iqoi-3 Band XV Tafel XX. '■'.-iitiffr dd l-'t Virhins capcnsis ri.sp. 5 u.6 Athanas grimaldü Coufiere. Deutsche Südpolar -Expedition 1901-3 Band XV. Tafel XXI. Latreutes natafe/isis n.s/i. Deutsche Südpolar -Expedition 1901-3 Band XV. Tafel XXII 7-8 Hojplopharus grimaldii Coutiere 9-14 Procleles atlanticus n.sp. Lenz und Strunck, Dekapoden I. 345 Fig. 7. Vierter Pereiopode. Fig. 8. Fünfter Pereiopode. Fig. 9. Dactylus des fünften Pereiopoden. Fig. 10. Exopodit des fünften Pereiopoden. Fig. 11. Äußerer Maxillarfuß. Tafel XX. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 1. Virbius eapensis, n. sp., p. 319. Cephalothorax mit Antennen, Antennenschuppen, Auge und den drei ersten Pereiopoden. Erster Scherenfuß. Zweiter Scherenfuß. Dactylusglied des dritten Fußes. Altenas grimaldii Coutiere, p. 316. Dactylus, Propodus und Carpus des dritten Pereiopoden. Fig. 6. Dactylus, Propodus und Carpus des vierten Pereiopoden: Dactylus mit Nebenstachel. Tafel XXI. Latreutes natalensis n. sp., p. 320. Seitenansicht. Rostrum und Vorderrand des Cephalothorax. Auge. Innere Antenne. Äußere Antenne mit Antennenschuppe. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. Fig. 5. Fig. 0. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. Fig. 10. Fig. 11. Fig. 1. Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4 Fig. 5 Fig. 6 Fig. 7 Fig. 8 Fig. 9 Fig. 10 Fig. 11 Fig. 12 Fig. 13 Fig. 14 Äußerer Maxillarfuß. Erster Scherenfuß (Hand, Carpus, Merus). Zweiter Scherenfuß. Fünfter Pereiopode. Telsonspitze. Telson mit Seitenanhängen, von oben gesehen. Tafel XXII. Hoplophorus grimaldii Coutiere, p. 328. Seiten- ansicht. Telson mit Seitenanhängen, von oben gesehen. Antennensehuppe. Antennenschuppe nebst Basalglieder der An- tennen. Erster Scherenfuß. Zweiter Scherenfuß. Dritter Pereiopode. Dactylus des fünften Pereiopoden. Procletes allanticus n. sp., p. 334. Seitenansicht. Telson mit Seitenanhängen, von oben gesehen. Zweiter Pereiopode. Dritter Pereiopode. Vierter Pereiopode. Fünfter Pereiopode. Deutsche Sildpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 44 DIE DEKAPODEN DER DEUTSCHEN SÜDPOL AR- EXPEDITION 1901-1903 IL DIE SERGESTIDEN VON Dr. G. ILLIG, ZWICKAU in Sachsen MIT 38 ABBILDUNGEN IM TEXT 44* Die Ausbeute der „Deutschen Südpolar-Expedition" an S e r g e s t i d e n beschränkt sich auf die Unterfamilien der Sergestinae Bäte und der Luciferinae Bäte. Die Unterfamilie der Ser- gestinae ist vertreten durch die Gattungen Sergestes Milne -Edwards und Petalidium Bäte. Es wurden erbeutet: I. Sergestinae: A. Sergestes: S. tenuiremis, Kröyer. S. corniculum, Kröyer. S. atlanticus, M.-Edw. S. henseni, Ortmann. S. cornutus, Kröyer. S. edwardsii, Kröyer. S. robustus, Smith. S. nudus, n. spec. S. kröyeri, Bäte. S. vigilax, Stimpson. S. inermis, Hansen. S. diapontius. Bäte. S. arcticus, Kröyer. S. armatus, Kröyer. (Hierzu eine unbestimmbare Elaphocaris-L&Tve.) B. Petalidium: P. foliaceum, Bäte. IL Luciferinae: Lucifer reynaudii, Milne -Edw. Familie Sergestidae Dana. I. Unterfamilie Sergestinae Bäte. A. Genus Sergestes Milne-Edwards. Sergestes tenuiremis Kröyer. Sergestes longicollus Bäte. Sergestes junceus Bäte. Das einzige auf der Deutschen Südpolar-Expedition gefangene Exemplar hat eine Länge von 17 mm. Es befindet sich noch im Mastigopus- Stadium; worauf ohne weiteres die gelblichen, den Stielen schief angefügten Augen hinweisen. 350 Deutsche Siidpolar-Expedition. Das zweite Stielglied der inneren Antennen ist etwas kürzer als das dritte; beide zusammen sind ungefähr gleich dem ersten. Der gestreckte Kopf teil des Cephalothorax ist etwa so lang wie das erste und zweite Antennenstielglied zusammen. Das Rostrum (Fig. 1) trägt einen kleinen, vorwärts gerichteten Dorn und auf seinem Rückenkiel ein winziges Zähnchen. Das fünfte Brustfußpaar ist nur wenig entwickelt. Die Abdomenglieder tragen keine Rückendornen; die Pleopoden sind sehr lang und schlank. Das Telson ist ungefähr 2/3 so lang als das sechste Hinterleibsglied. Die äußeren Uropoden haben die 1 % fache Länge des Telsons. Ihr Außenrand ist distal zu knapp V3 be- wimpert; der unbewimperte Teil schließt mit einem gut entwickelten Dorn ab. Das Tier wurde am 24. VIII. 1903 bei einem Vertikalnetzfange von 400 m Tiefe im südlichen Atlantischen Ozean (24° südl. Br., 4° westl. L. v. Greenwich, Wasser- tiefe 5258 m) erbeutet1). Sergestes atlanticus Milne-Edwards. Sergestes frisii Kröyer. Sergestes paeificus Stimpson. Sergestes ancylops Kröyer. Sergestes ovatoculus Bäte. Die beste Diagnose über diese Art gibt Kröyer (7) 2) (S. frisii); H. J. Hansen bringt 1896 (32) wertvolle Ergänzungen hierzu. Unter den 22 auf der Deutschen Südpolar-Expedition erbeuteten Exemplaren sind besonders die jüngeren Formen interessant, von Bäte als S. ovatoculus (24) beschrieben. Das kleinste der Fig. 1. Sergestes tenuiremis Ku. Rostrum. Fig. 2. Sergestes atlanticus M. Edw. (S. ovatoculus Bäte.) Acantbosonia-(Mysis)- Stadiuui von 3,5 mm Länge. 40 : 1. vorliegenden Tiere ist noch im Acanthosoma-(Mysis-)Stadium und mißt knapp 3,5 mm (Fig. 2). Es ist sehr kräftig bedornt; zum größten Teile sind die Dornen nochmals gezähnelt. Das Rostrum ist länger als der Cephalothorax und trägt ebenfalls Seitenzähnchen. Im ersten Drittel der Rücken- J) Eine Karte mit Angabe der Fundorte findet sich in Bd. XIV, Taf. XXVII. 2) Die eingeklammerten Ziffern geben die Kummer des einschlägigen Werkes in dem angefügten Literaturverzeichnisse an. Illig, Dekapoden II: Sergestiden. 352 linie trägt der Rückenschild ein stumpfes Zähnchen und am Ende einen langen, aufrecht stehenden Dorn. Die Supraorbitaldornen überragen noch die Augen. Außerdem sind noch ein kräftiger Hepa- ticaldorn und zwei ebensolche Randdornen am Cephalothorax vorhanden. Alle die letztgenannten Dornen sind gezähnelt. Jedes Abdomensegment weist einen Rückendorn auf; der des vierten ist der längste. Die Rückendornen des dritten, vierten, fünften und sechsten Segments sind gezähnelt. Das erste bis vierte Hinterleibsglied tragen seitlich j e zwei Dornen, das fünfte trägt einen. Die Uropoden sind außerordentlich lang und schmal; der Außenrand der äußeren ist ziemlich bis zur Mitte be- wimpert. Das Telson trägt an jeder Seite zwei Dörnchen und endet gabelig mit zwei scharfen, eben- falls gezähnelten Dornen. Sämtliche Tiere wurden in wärmeren Gebieten des Atlantischen Ozeans gefangen (zwischen 17° nördl. und 32° südl. Breite). Über Zeit und Tiefe der Fänge möge folgende Tabelle Aufschluß geben: 10. X. 1901 (Atlant. Ozean, 10° südl. Br., 18° westl. L. — Oberfläche, abends. Wassertiefe 4743 m). 1 c? Serg. atlanticus, 33 mm lang. 11. X. 1901 (Atlant. Ozean, 11° südl. Br., 18° westl. L. — Vertikal 1200 m). 1 Serg. ovatoculus, 10,5 mm lang (4. und 5. Abdomensegment nur mit Spuren von Rücken- dornen). 1 Serg. ovatoculus, 9 mm lang (4., 5. und 6. Abdomensegment mit Rückendornen). 26. X. 1901 (Atlant. Ozean, 27° südl. Br., 17° westl. L. — Vertikal 1340 m. Wassertiefe 3595 m). 1 Serg. ovatoculus, 7 mm lang. (Sehr maceriert. ) 5. XI. 1901 (Atlant. Ozean, 32° südl. Br., 8° westl. L. — Vertikal 1000 m, nachts. Wassertiefe 4191 m). 1 ' Sergestes imdus nov. spec. Das einzige vorliegende Exemplar wurde am 5. XL 1901 im Atlantischen Ozean erbeutet (32° südl. Br., 8° westl. L., Vert. 1000 m, Wassertiefe 4191 m). Es ist ein Männchen von 10 mm Länge; die Haftorgane an den ersten Pleopoden (Petasma) sind als kleine Knospen gerade sichtbar ge- worden. Illig, Dekapoden II: Sergestiden. 367 Die drei Stielglieder der inneren Antennen sind schlank; sie verhalten sich ihrer Länge nach wie 6:3:4. Die Schuppe der äußeren Antennen ist leider abgebrochen (Fig. 26). Die Augen sind ziemlich kurz ; die Cornea ist wenig breiter als der Augenstiel und hell gefärbt (Fig. 26). Der Cephalothorax zeichnet sich durch sehr geringe Bedornung aus, eine auf dieser Entwick- lungsstufe auffällige Erscheinung. Das Rostrum ist ein sehr kurzes, vorwärts gerichtetes Zähnchen. Supraorbitaldornen fehlen; die Hepaticaldornen sind klein (Fig. 26). Fig. 26. Sergestes nudus nov. spec. Kopfstück eines 10 mm langen, jungen \\\ (I) Dadylamblyops hodgsoni H. u. T. (5) 65° 18' S 80° 27' O „ 2000 m (27. 3. 03) Dadylamblyops hodgsoni II. u. T. (3) 65° 15' S 80° 0' O Brutnetz 3425 m (3.4.03) Pseudomma antarcticum n. sp. (17) II. Besprechung der Arten. (In der Einteilung der Ordnung folge ich H. J. Hansen.) Familie Lophogastridae. Gattung Lophogaster M. Sars. 1. Lophogaster spiuosus Ortmann. 1906 Lophogasler spinosus A. Ortmann, Pr. U. S. Nat. Mus. vol. 3i, p. 26, 27 tb. 1 fig. 1 a, b. Fundorte : 16° 54' S 19° 47' W Vert, 1000m (17. 10.01) 1 Exempl. 19° 1' S 20° 0' W Vert, 800 m (19. 10.01) 2 23° 33' S 20° 51' W Vert, 3000 m (22. 10. Ol) 1 30° 21' S 14" 2' W nachts 10 m (31. 10.01) 1 Das größte Exemplar ist 24 mm lang, die andereu sind noch beträchtlich kleiner (10 — 15 mm). Da das typische Exemplar eine Länge von 39 mm erreichte, sind die vorliegenden Stücke alle erst halbwüchsig. Die Länge des Rostrum ist bei den kleineren Exemplaren verhältnismäßig geringer als bei Zimmer, Schizopoden. 383 dem großen, aber überall überragt es deutlich die Antennenschuppe. Das große Exemplar hatte zwischen den beiden Enddornen des Telsons eine Reihe von 10 Zähnchen; bei einem Exemplar von 15 mm Länge betrug die Zahl dieser Zähnchen 6. Bei den anderen war das Ende des Telsons defekt. Verbreitung : Die Art war bisher nur nach dem typischen Exemplar bekannt, das aus dem Meere zwischen Bahamas und Nordkarolina stammt (30° 47' 30" N 79° 49' W, 270 Faden). Wie aus dem Fange vom 31. 10. 01 hervorgeht, kommt die Art zum mindesten gelegentlich in Wasserschichten nahe der Oberfläche vor. Gattung Chalaraspis Willemoes-Suhm. 2. Chalaraspis sp. (Taf. XXIII, Fig. 1 u. 2.) Fundort : In Ponta Delgada, Azoren. Am 9. 11. 03 von Herrn Major Chaves erhalten. Es soll aus dem Magen einer Coryphaena stammen. Es ist sehr zu bedauern, daß das einzige vorhandene Exemplar dieser so interessanten Gattung stark defekt ist. Es ließ sich jedoch so viel an ihm erkennen, daß es nicht zur typischen Art (Ch.alata Will.-Suhm) gehört: Die Antennenschuppe (Tafel 1, Fig. 1) ist schlanker und trägt am Außenrande außer dem Endzahn nur 3 Zähne. Ferner sind T e 1 s o n und Uropoden (Tafel 6, Fig. 2) anders gebaut. Das Telson ist länger und hinten breiter abgestutzt. An den Seiten trägt es in der Endhälfte jeclerseits 8 Dornen, von denen die ersten 7 zart, dünn und fast borstenförmig sind, der letzte subapikal gelegene aber kräftiger entwickelt ist. Das Telsonende trägt 4 Dornen und zwischen ihnen 3 kleine Zähnchen. Von den 4 Enddornen waren die beiden rechten viel kräftiger und größer als die linken. Diese waren offenbar einmal abgebrochen gewesen und in der Regeneration begriffen. Auf der Oberfläche des Telsons Verlauf en parallel den Seiten und uahe diesen 2 Längsleisten, deren jede etwa 7 Dornen trägt. Die beiden Uropodenäste reichen nicht annähernd bis zum Telsonende und der innere überragt den äußeren eine Kleinigkeit. Der Außenast ist schlanker als bei Ch. (data. Am Außen- rande trägt er 4 Zähne und einen Endzahn. Die typische Art ist — in nur wenigen Exemplaren — aus dem tropischen und südlichen pazi- fischen Ozean bekannt. Familie Eucopiidae. Gattung Eucopia Dana. Alle vier bisher bekannten Arten der Gattung sind im Material vertreten. Außerdem waren zwei Exemplare vorhanden, die zu keiner der Arten ganz paßten. 3. Eucopia australis Dana. 1852 Eucopia australis Dana, U. S. Expl. Exp. Crustac, pt. 1, p. 609 tb. 11 fig. 10 a— m. 1910 „ „ H. J. Hansen, Siboga-Exped. Nr. 37 p. 20. 1913 „ „ H. J. Hansen, Rep. Sohizop. Swed. antarct. Exp. p. 8 tb. 1 fig. 1 a— b. 1913 „ „ W. M. Tattersall, Tr. R. Soc. Edinburgh vol. 49, p. 868. Fundort: 64° 29' S. 85° 27' O. Vert. 3000 m (10. 3. 03) 1 Exemplar. 384 Deutsche Südpolar-Expedition. Ich rechne das Exemplar hierher, obwohl das Auge (Stiel + facettierter Augenteil) höch- stens doppelt so lang wie breit ist. Es dürfte dies vielleicht darauf beruhen, daß das Tier noch recht jugendlich ist. Es mißt nur etwa 16 mm. Verbreitung: Antarctis und kältere südl. Atlantis. Die Angaben ihres Vorkommens in wärmeren Meeren beruhen auf Verwechselungen mit den anderen Arten (vgl. hierzu Hansen 1910). 4. Eucopia unguiculata Willemoes-Suhm. 1875 Eucopia unguiculala Willemoes-Suiim, Tr. Lima. Soc. London, ser. 2 vol. 1, p. 37—40 tb. 8 (partim). 1910 .. „ H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 20, 21 tb. 1 fig. 3 a. 1912 ., H. J. Hansen, Mein. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 187, 188. Fundorte : 5° 27' N 21° 41' W Vert. 1500m (30. 9.03) 1 Exempl. 17° 28' N 29° 42' W Vert. 3000 m ( 9. 10. 03) 2 20° 41' N 31° 53' W Vert. 3000 m (13. 10. 03) 1 Verbreitung: Die Art ist außerordentlich weit verbreitet: Sie ist bekannt aus dem Indischen Ozean, dem tropischen und südlichen gemäßigten Pazifischen Ozean und dringt im Atlan- tischen Ozean weit nach Norden vor. Hier wurde sie nicht allein in den nördlichen gemäßigten Teilen und im Mittelmeer erbeutet, sondern auch in der Davisstraße und westlich von Island gefunden. 5. Eucopia sculpticnuila 1'axon. 1893 Eucopia sculpticauda Faxon, Bull. Mus. Comp. Zool. vol. 24, p. 218. 1893 „ „ „ Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 17, p. 219 tb. K, fig. 2, 2 d, tb. 53 fig. 1-1 d. 1905 Eucopia sculpticauda H. J. Hansen, Bull. Mus. Oceanogr. Nr. 30, p. 6—7 fig. 4. 1905 Eucopia intermedia H. J. Hansen, Bull. Mus. Oceanogr. Nr. 30, p. 5 fig. 2, 3. Fundorte: 0° 46' N 18° 59' W Vert. 3000 m (26. 9. 03) 3 Exempl. 17° 28' N 29° 42' W Vert. 3000 m (9. 10. 03) 1 Verbreitung: Sie hat ziemlich die gleiche weite Verbreitung wie die vorige Art. Sie ist bekannt aus dem tropischen Pazifischen, dem Indischen Ozean und den gemäßigten Teilen des Atlantischen Ozeans, bis Island nördlich. 6. Eucopia major EL J. Hansen. 1910 Eucopia major H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 21 tb. 1 fig. 4 a, b. 1912 „ ., H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 188, 189. Fundort: 35° 10' S 2° 33' O Vert. 3000 m (12. 11. 01) 3 Exempl. Verbreitung: Die Art ist bisher bekannt aus dem tropischen Pazifischen, dem Indischen und dem nördlich gemäßigten Atlantischen Ozean. 7. Eucopia sp. Von 35° 39' S 8° 16' O, Vert, 3000 m (16. 11. 01) stammen zwei sehr defekte Exemplare einer Eucopia, die mit keiner der 4 bekannten Arten genau übereinstimmen. Das Endglied des äußeren Uropoden ist deutlich länger als breit. Der Augenstiel erreicht nicht annähernd die doppelte Länge seiner Breite. Zimmer, Schizopoden. 385 Familie Petalophthalmidae. Gattung Hansenomysis Stebbing. S. Hansenomysis antarctica Holt ifc Tattersall. 190G Hansenomysis antarctica Holt u. Tattersall, Ann. Mag. Nat. bist. ser. 7 vol. 17, p. G7. 1908 „ „ W. M. Tattersall, Nat. Antarct. Exp. Nat. bist. vol. 4 Schizopoda, p. 23 tab. 5, fig. 1-19. L913 Hansenomysis antarctica II. J. Hansen, Rep. Schizop. Swed. antarct. Exp. p. 8, 9 tb. 1 fig. 2 a. Fundort : Winterstation: 66° 2' S 89° 38' 0 385m (7.2.03) 1 Exempl. Hinter dem Rostrum steht in der Medianen ein kleiner Zahn, der sich nach hinten zu etwas kielförmig verlängert. Sonst stimmt das Exemplar durchaus mit den Beschreibungen und Ab- bildungen von Tattersall und Hansen überein. Verbreitung: Bisher waren nur 3 Exemplare bekannt; 2 aus der Nähe der Coulman- insel aus 100 Faden Tiefe und 1 aus der Grahamregion, 400 m Tiefe. Die Art scheint somit zirkum- polar vorzukommen. Familie Mysidae. Unterfamilie Boreomysinae. Gattung Boreomysis G. O. Saks. 9. Boreomysis vanhoeffeni n. sp. (Taf. XXIII, Fig. 3-6.) Fundort: 0° 46' N 18° 59' W Vertikalfang 3000 m (26. 9. 03) 1 Exempl. Erwachsenes Weibchen: Das Vorderende des C a r a p a x ist, von oben gesehen (Taf. XXIII, Fig. 3), mäßig weit vorgezogen. Der Vorderrand ist gleichmäßig kreisförmig gekrümmt, doch ist ein kleines plötzlich abgesetztes Rostrum vorhanden. Von der Seite gesehen (Taf. XXIII, Fig. 4) ist dieses etwas schräg nach oben gerichtet. Die Augen sind kürzer als die von Boreomysis microps G. 0. Sars, doch verjüngt sich der Augenstiel ziemlich beträchtlich nach der Basis hin. Sie sind schwach dorsoventral abgeflacht. Der facettierte Teil schaut etwas nach unten. Er ist zwar nicht besonders ausgedehnt in der Senkrechten und in der Richtung des Augen - Stieles, wohl aber in der Breite von oben gesehen. So umzieht er in der Form eines schmalen Bandes das vordere Ende des Augenstieles in seiner ganzen Breite. Die Augenpapille ist zwar deutlich, aber nicht besonders lang und abgestumpft. Die Antennenschuppe war abgebrochen. Wie aus dem noch vorhandenen Stumpf hervorgeht, überragte sie den Stamm der ersten Antenne beträchtlich, und ihre Lauge betrug mehr als das 32/3 fache ihrer größten Breite. Das Telson (Taf. XXIII, Fig. 6) ist etwa 3 mal so lang wie breit. Die schmälste Stelle liegt am Hinterende, so daß sich also das Telson nach hinten zu nicht noch einmal in seinem ein- gekerbten Teil verbreitert. Die Breite des Hinterendes beträgt knapp die Hälfte der größten Breite. Die Seitenränder des Telsons sind in ihren distalen zwei Dritteln mit Dornen bewehrt, 34 — 40 an der Zahl. Ihre Größe ist etwas verschieden, wie meist bei der Gattung. Es wechselt immer ein größerer mit ein, zwei oder drei kleineren ab. Im distalen Teile wird die Größe der Dornen gleich- mäßiger. Der hintere Einschnitt erreicht nicht ganz den vierten Teil der Telsonlänge. Die Seiten- Deutsche Südijolar-Expedition. XV. Zoologie VII 49 386 Deutsche Siidpolar-Expedition. läppen tragen einen größeren und einwärts von ihm zwei kleinere Enddornen. Die Ränder des Ein- schnittes sind dicht mit Zähnen besetzt, die in der Tiefe rasch an Größe abnehmen, so daß die im innersten Winkel stehenden winzig klein sind. Der Innenast der Uropoden überragt das Telsonende. Der Außenast war abgebrochen. Die Länge des Weibchens mit leerer Bruttasche beträgt etwa 30 mm. Bemerk u n g : Die Art steht der B. semicoecu H. J. Hansen am nächsten. Von ihr unter- scheidet sie sich durch die größere Ausdehnung des facettierten Augenteiles, das schlankere Telson und die schlankere Antennenschuppe. Von B. microps G. 0. Sars ist sie unterschieden durch das kürzere Auge, den Mangel der lochartigen Erweiterung am Grunde des Telsoneinsehnittes und die andere Form des zweiten Cormopoden: es rindet sich hier (Taf. XXIII, Fig. 5) nicht die scherenartige Ausbildung, wie sie Tattersall von microps beschreibt. Boreomysis californica Ortmann, sibogae Hansen, media Hansen haben ein am Ende nochmals etwas verbreitertes Telson; B. fragilis Hansen, plebeia Hansen und rostrata Illig einen anderen Carapax vorder - rand. Den anderen Spezies der Gattung steht die Art ferner. 10. Boreomysis sp. Ein Exemplar der Gattung gehört keiner der bekannten Arten an. Der Augenstiel wird weit von der dorsalen Papille überragt, in die er sich gleichmäßig zuspitzt. Auf der Unterseite des Stieles liegt eine nur recht kleine Partie des facettierten Teiles, offenbar auch rudimentär in ihrer Funktion. Die Antennenschuppe überragt den ersten Antennenstamm mit fast der Hälfte ihrer Länge. Das Telson ist nach hinten zu verjüngt, erweitert sich aber vor dem Ende nochmals etwas. Da das Exemplar stark defekt ist (die mittleren Partien fehlen vollkommen), so will ich es nicht als Typus einer neuen Art nehmen. Das Exemplar stammt von folgendem Fundort: 0° 46' N 18° 59' W Vertikalfang 3000 m (26. 9. 03). 11. Boreomysis sp. Von 35° 10' S 2° 33' 0 Vertikalfang 3000 m (12. 11.01) stammen 4 sehr junge Exemplare einer Boreomysisart, die sich nicht mit Sicherheit bestimmen läßt. Die Augen sind etwas ver- kleinert, die Papille deutlich. Das Telson ist nach dem Ende zu etwas verbreitert. Unterfamilie Siriellina. Gattung Siriella Dana. 12. Siriella thompsoni (H. Milne-Edwarhs). 1837 Oynihia thompsoni H. Milne Edwards, Hist. nat. Crustac. vol. 2, p. 462 tb. 10 fig. 5. 1885 Siriella thompsoni (1. 0. Sars, Kep. Voy. Challenger pt. 37, p. 205-209 tb. 36 fig. 1-24. (Über die Synonymik vgl. H. J. Hansen 1910, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 31.) Fundorte: 31° 51 ' N 17° 49' W Oberfläche (1. 9. Ol ) 6 Exempl. 30° Ol ' N 18° 47 ' W „ (3.9.01) 3 22° 58' N 22° 29' W „ abends (8. 9. Ol) 1 Zimmer. Schizopoden. 387 F u ndor te : 15° 50' N 25" 23' W Oberfläche abends (17. 9. 01) 1 Exempl. 12° 52' N 25° 2' W 8° 43' N 22° 45' W 3° 18' N 17" 46' W 0° 6' S 18° 18' W 3° 36' 8 16° 45' W 5° 59' S 17° 39' W „ (19.9.01) 1 (22. 9.01) 3 abends (28. 9. 01) 60 „ (1. 10.01) 1 (5. 10. 01) 3 abends (7. 10. 01) 4 11" 19' 8 18n 34' W Vertikalfang 1200 m (11.10.01).... 1 19° 01' S 20" 0' W „ 500 m (19.10.01) 3 32° 8' S 8° 28' W „ 1000 m (5. 11. 01 ) 1 34" 3' S 3° 5' W Oberfläche abends (9. 11. 01) 7 31" 5' S 12° 57' O „ nachmittags (7. 8. 03) 1 25° 45' S 1" 23' O Vertikalfang 400 m (20. 8. 03) 2 25° 15' S 0° 4' O „ 1500 m (21.8. 03) 2 8° 43' S lln55'W „ 3000 m (10. 9. 03) 1 0° 16' N 18° 7' W Oberfläche abends (21. 9. 03) 61 0° 25' 8 18° 47' W „ „ (22.9.03) 47 0° 46' N 18° 59' W Vertikalfang 3000 m (26. 9. 03) 2 5° 27' N 21° 41' W „ 1500 m (30. 9. 03) 6 800 m (30. 9. 03) 3 14° 2' N 26n 49' W Oberfläche abends (6. 10. 03) 1 Verbreitung : Diese gemeine Art kommt in allen gemäßigten und heißen Gegenden der drei Ozeane vor. Unter familie Gastro sac c ina e. Gattung Anchialina Norman. 13. Anchialina sp. (Taf. XXIII, Fig. 7.) Von 20" 41' N 31° 53' W, Vertikalfang 3000 m (13. 10. 03) stammen drei Exemplare einer Art Anchialina, die zu stark verdrückt waren, als daß sich ihre Gestalt, vor allem die Ausbildung des Carapaxvorderrandes, hätte sicher feststellen lassen. Darum muß ich darauf verzichten, sie genauer zu beschreiben. Es waren ein junges und ein fast erwachsenes Männchen sowie ein Weibchen im Beginn der Marsupiumbildung. Der zweite Cormopod (Taf. XXIII, Fig. 7) des Männchens erinnert sehr an den von A. typica (Kröyer). Der Dactylopodit ist sehr klein und trägt drei winzige Endborsten. Der Propodit jedoch ist anders, vor allem in seiner Bewehrung, als bei der KRÖYERschen Art: Nachdem er etwas vor der Mitte seine größte Breite erreicht hat, verjüngt er sich nach dem Ende zu wieder. An seinem Ende, um den Dactylopoditen herum, stehen vier kräftige Borsten. Jede von ihnen ist im proximalen Teile verhältnismäßig stark und verjüngt sich wenig, dann im distalen Teile verjüngt sie sich gleichmäßig nach dem Ende hin. Der proximale Teil zeigt an einer Seite einen 49* 388 Deutsche Südpolar-Expedition Streifen von feinen dichtgestellten Querleistchen, so daß er hier den Charakter einer Feile annimmt. Der distale Teil trägt äußerst feine Fiederchen. Zwei ebenso gebaute Borsten stehen am Innen- rande des Propoditen in etwa zwei Drittel seiner Länge. Bei A. tyfica Kröyer sind auch sechs eigentümlich (aber anders als hier) gebaute Borsten vorhanden, doch sitzen sie alle am Ende des Propoditen, der nach dem Ende zu nicht verjüngt ist (vgl. H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37 tb. 7 Fig. 2 d). Unterfamilie Mysinae. Tribus Erythropini. Gattung- Meterythrops S. J. Smith. 14. Metherjtlirops affin, picta Holt u. Tattersall. 1905 Melerythwps picta Holt u. Tattersall, Fish. bei. Sei. luvest. 1902/03 IV, p. 116, 117 tb. 19 fig. 5-7. Fundort : 35° 10' S 2° 33' 0 Vertikalfang 3000m (12. 11.01) 2 Exempl. Beide Exemplare, je ein erwachsenes Männchen und Weibchen, sind stark defekt. Soweit sich erkennen läßt, sind keine wesentlichen Unterschiede gegen picta vorhanden, nur daß die Antermenschuppe am Außenrande außer dem Endzahn eine geringere Zahl von Zähnen trägt: Beim 8 ££ o I S 5,1 CM © o "3 © o •* © co in 3 ^_^ O 5 i- co = - a a 09 o O -t-> - «5 CO < CO o -'- o —. — ■M i9 -M co H " CO «3 © 3 00 33 ;_, ~-t- ^^ 1-H — CO 'S O «3 = " — ' ■O 0 -, 0 CM CO 5 03 — CM 3 s s- a> T-. c*a 0 H CO _• T3 -f 3 3 CO -r 03 'S <=> CS CO 3 t-H 0 © cf 1 ■q 0 co 0 .2 t- 1— 1 > © CO CO O - O .. g © ■1 CO CO 0 0 0 0 CM •* 1O co s 0 CO - 3 CM 5 cS i— 1 ^H s CO CG 3 O tH iO O 0 o © CD CO CO © © © I I I 3 3 s © *> CD o .3 Cfl _2 © © © MM T3 3 CS £ '« © o p- £ 1 I CS £3 3 T3 3 cS iO OD CO 3 cS o © © © CO CO 'S I C/2 cd cq cc o -2 ■§ 03 • -* 1 © CO OT CS 03 2 CO £ 3 CD Stsc o ' H P §^ 3 cS o 2 33 3 CD to 3 -— ,3 m c« W o — •_ |l 'S gl H ^ P* -o ft oj » W += W CG -rs 1 03 1 o -P cd •- 03 s_, cd cd X! 03 &D bc CO 03 «3 3 H § H fm co CO es co cS O 3 lO o cS co I — CD <ö o rp ^5 .1 ^ s Pf a § ^ 9 1 — 1 03 1^ 03 «3 I «3 I 3 -3 © 'S © Sc i> ^ .5 © gr M 55 W o 3 © bß S 3 ° 03 c O -O © C-J © 03 © 03 xn fs T3 03 Es © © s CS H o © © iO C-] © © CO PC . . © CM Ol Es S I I 3 CO es „ ä co I I 2 o o T-" 1 Cü 03 © © © C-l ^ PS 5D UD CO CD CD - iH -r 3 1 CM r/3 i—l "B '1 cd 3 03 bn es TS fe O CO © ca cS g 1 I T3 3 cS 1 I ^2 CD CD »1 r? e :; —- -r | iO — 1- '.-1 0 TS V q bß PH CS O s bll 'S X X s - ^ CO T-H iO I JZ :3 ^ 1 - ( - cS PH co O bC TS :3 CO * «< 8 <; Q CD g 3 CO 03 s (Z5 CS CS 'CS s W H H "= Kl g CS 5H?, 05 3 CM Z w CO eq ^ B5 R, cfl * W Ph < * cS •^ r/j a CO Oh ~H 03 O 0 3 CD CO er- 15 * O '<*> 0 — 'rr ~ Q 5 CO K "cS er CO 5S er CS CO es s CS CS C>3 ^3 ^ er-. er. S s § CO r^: * H=b s 0 S ST3 O er. 5r H 3 'S w (73 W •4J CO cu CO 55 CO Rh S ft CS ^ "^ C| =' = w CO * z p, co I— I Ph '1 9 CS s o f "S C3 C3 C3 C3 CO CO CO Co »3 Ä ^^ o Eh ^K 3 (O t" 00 O! 7—1 CM CM CM 408 Deutsche Siidpolar-Expedition. Wir würden dann also keine wirklich bipolare Art unter den Mysidaceen finden. Nun braucht es ja keine bipolaren Arten , um die Bipolarität einer Tiergruppe zu beweisen. Sie kann viel- mehr auch begründet sein auf einer positiven oder negativen Bipolarität der Gattungen oder höheren systematischen Kategorien. In der Bearbeitung der Schizopoden für die „Fauna arctica" habe ich diese Frage besprochen und eine tabellarische Übersicht der Gattungsverbreitung gegeben. Unsere Kenntnisse sind seitdem wesentlich erweitert und jene Grundlagen stimmen in mehr als einer Beziehung nicht mehr. Ich teilte dort die Mysidaceen ein in pelagische und benthonische Gattungen. Abgesehen davon, daß eine Anzahl der dort als benthonisch aufgeführten Gattungen sicher pelagisch im strengsten Sinne des Wortes sind, läßt sich auch sonst die Teilung in der angegebenen Weise kaum noch so durch- führen: Die meisten der Mysiden des flachen Wassers leben nicht benthonisch im strengsten Sinne des Wortes, d. h. indem sie auf dem Grunde herumlaufen oder im Schlamme graben. Sie schwimmen vielmehr fast ständig hin und her, wenn auch in der nächsten Nähe des Grundes. Die Tiefseeformen mögen wohl zum Teil ganz die gleiche Lebensweise führen, zum Teil aber auch sich mehr vom Grunde entfernen. Die Zahl der wirklich benthonisch lebenden Mysidaceen ist wohl nur gering. Ich kenne eigentlich nur eine, die mit Sicherheit hierher zu rechnen wäre, nämlich Heteromysis for- mosa S. I. Smith, die in Muschelschalen und Schneckenhäusern lebt. Die Zahl der jener Besprechung zugrunde gelegten Gattungen und Arten hat sich inzwischen ganz beträchlich vermehrt. Freilich hat die Zunahme der Kenntnis von der südlichen Mycidaceen- fauna nicht Schritt gehalten mit der von der nördlichen oder tropischen: Die obige Liste der antark- tischen Mysidaceen enthält nur 23 Arten. Nicht größer ist die Artenzahl der aus dem notialen Gebiete bekannten Mysidaceen, es sind ebenfalls 23. Das sind natürlich viel zu geringe Fundamente, um auch nur mit einem geringen Grad von Wahrscheinlichkeit tiergeographische Folgerungen aufzu- bauen. Wenn wir überhaupt auf diesem Gebiete Spekulationen anstellen wollen, so müssen wir von den G a 1 1 u n g e n ausgehen, da hier wenigstens unsere Kenntnisse über nördliche und süd- liche Formen nicht so hochgradig verschieden sind. Aus den verschiedenen Zonen stellen sich die Zahlen der Genera nach unseren augenblick- lichen Kenntnissen folgendermaßen: arktisch: 19, boreal: 52, tropisch: 39, notial: 18, antarktisch: 11. Kosmopolitisch sind 5 Genera. Als solche habe ich die gerechnet, die in den tropischen und gemäßigten Meeren vorkommen, dabei aber auch in den kalten Gewässern der nördlichen und südlichen Halbkugel oder wenigstens einer von beiden gefunden wurden. Jene 4 Genera, die bisher aus den arktischen Meeren bis in die Tropen bekannt sind, aber für die gemäßigten südlichen und kalten Meere noch nicht nachgewiesen wurden, dürften wohl auch hierhergehören. Groß ist die Zahl der negativ bipolaren Gattungen, d. h. jener, die in den Tropen allein oder in den Tropen und in den gemäßigten Gürteln vorkommen. Es sind 30. 26 Gattungen sind nur aus den nördlichen Meeren, nicht aber aus den Tropen und den südlichen Meeren bekannt. Zum Teil beruht dies wohl auf der Lückenhaftigkeit unserer Kenntnisse, aber sicher nicht ganz. Sie gehören zum größten Teil zur Tribus Mysini. Für diese ist die Verbreitung der Gattungen folgender- maßen: arktisch: 6, boreal: 17, tropisch: 3, notial 1, antarktisch 2. Zimmer, Schizopoden. 409 Hier finden wir also ein ganz gewaltiges Überwiegen im borealen Gebiete. Nun ist es ja richtig, daß die hierhergehörende alte Gattung Mysis in eine ganze Anzahl von Genera aufgeteilt worden ist, die sich nur wenig unterscheiden und deren Wert den von Untergattungen vielfach nicht wesent- lich übersteigt. Aber wir können ja hier die Zahl der Arten zugrunde legen: arktisch: 15, boreal: 58, tropisch: 4, notial: 2, antarktisch: 2. (Einen Anspruch auf völlige Genauigkeit machen diese Zahlen nicht; denn der Versuch, die zahlreichen Arten aus CzERNiAWSKisMonographiaMysidarum imprimis ImperiiRossici [1881 — 1887] kritisch zu prüfen, ist eine Sisyphusarbeit. Jedenfalls würden sich durch eine andere Bewertung seiner Arten die Zahlen nur für das boreale und das arktische Gebiet etwas verändern). Es zeigt sich auch durch diese Zahlen das Überwiegen der Mysini im borealen Gebiete. Nun gehören gerade sie dort, wo sie vorkommen, zu den leicht zu erbeutenden und in großer Individuen- menge auftretenden Arten, so daß, wenn in den Tropen und den südlichen Meeren die Species- zahl auch nur annähernd an die der nordischen Meere heranreichte, sie sicher schon in größerer An- zahl nachgewiesen worden sein müßten. Wir müssen hier vielmehr in der Tat annehmen, daß die Mysini eine durchaus ,, unipolare" Verbreitung haben. Bekanntlich enthalten die Mysini vor allem typische Flach wasser formen. Ihr Zurücktreten in den notialen und antarktischen Meeren habe ich s. Z. (Fauna aretica vol. 3 p. 488) durch die geringe Küstenentwicklung in jenen Gegenden zu erklären versucht. Diese Erklärung würde aber nicht zureichen für ihr Zurücktreten in den tropischen Meeren, wo ja teilweise eine Küstenentwick- lung besteht, die der in den nördlichen Gegenden nichts nachgiebt. Drei der Mysidaceengattungen kommen nur in den südlichen Meeren vor: Antarclomysis, mit zwei antarkischen Arten, Pammysidopsis, mit drei notialen Arten, und Theganomysis, mit einer notialen Art. Positiv bipolar nach unseren gegenwärtigen Kenntnissen sind folgende Gattungen: Hanseno- mysis, Amblyops, Mysidopis, Leptomysis, Mysidetes, Macropsis und Neomysis, die alle in den Tropen fehlen. Bei Amblyops, Mysidopsis, Leptomysis, Macropsis und Neomysis ist ein Vorkommen auch in den Tropen höchst wahrscheinlich. Ob auch bei Hansenomysis imd Mysidetes die positive Bipolarität nur auf der Mangelhaftigkeit unserer Kenntnisse beruht, muß vor der Hand dahin- gestellt bleiben. Fassen wir also nochmals zusammen: Bei den Mysidaceen überwiegen die negativ bipolaren Gattungen. Ob positiv bipolare Gattungen vorkommen, läßt sich noch nicht entscheiden; wenn ja, sicher nicht in größerer Zahl. Einige Gattungen sind kosmopolitisch. Eine ..unipolare" Ver- breitung zeigen die Gattungen der Tribus Mysini. Euphausiacea. I. Znsammenstellung der Fundorte und der an ihnen erbeuteten Arten. Boreales Gebiet (Hinfahrt). 44° 4' N 11° 27' W Oberfläche (23.8.01) Meganyäiphanes norvegica (M. Sars) (G) 43° 18' N 11° 5b' W „ (24.8.01) '.. „ (8) 40" 34' N 12° 46' W „ (26. 8. 01) „ „ (5) Deutsche Sndpolar-Erpedition. XV. Zoologie VII. 52 410 Deutsche Südpolar-Expedition. Boreales Gebiet (Rückfahrt ). 28° 42' N 34° 33' W Vertikalfang 3000 m (20. 10. 03) Thysanopoda aequalis Hansen (3) Euphausia brems Hansen (8) „ hemigibba Hansen (3) Nematoscelis tenella G. 0. Sars (2) Stylocheiron carinatum G. 0. Saks (7) „ sulmi G. 0. Sars (7) ,, longicorne G. 0. Sars (2) „ elonyatum G. 0. Sars (7) Tropisches Gebiet (Hinfahrt ). Porto Grande, Kapverdische Inseln, Oberfläche (13. 9. 01) Thysanopoda tricuspidata M. Edw. (16) Nyctiphanes couchi Bell? (15) Euphausia americana Hansen (1) N 25° 23' W (Kapverdische Inseln) Oberfläche abends (17.9.01) Euphausia americana Hansen (2) 15° 20' 0° 50' 3° 18' 0° 55' 0° 6' N 20° 17' W Oberfläche, abends (24. 9. 01) N 17° 46' W Oberfläche, Brutnetz (28. 9. 01) S 17° 47' W Oberfläche, abends (30. 9. 01) S 18° 18' W Vertikalfang 1330 m (1. 10. 01) 800 m (1. 10. 01) Oberfläche (1. 10.01) 3° 36' S 16ü 45' W Oberfläche, abends (5. 10. 01) 5° 59' S 17° 39' W Oberfläche, abends (7. 10. 01) 11° 19' S 18° 34' W Vertikalfang 1200 m (11. 10. 01) 14° 3' S 19° 10' W Vertikalfang 1900 m (14. 10. Ol) 16u 54' S 19° 47' W Vertikalfang 1000 m (17. 10. 01) Thysanopoda tricuspidata M. Edw. (92) Euphausia tenera Hansen (1) Thysanopoda tricuspidata M. Edw. (98) Euphausia tenera Hansen (1) Euphausia americana Hansen (31) Nematoscelis allantica Hansen (2) Stylocheiron carinatum G. O. Sars (1) Euphausia americana Hansen (12) (2) Euphausia americana Hansen (17) „ tenera „ (20) Euphausia americana Hansen (6) ,, liuera „ (5) Thysanopoda. tricuspidata M. Edw. (1) „ aequalis Hansen (4) „ obtusifrons G. O. Sars (1) Euphausia brevis Hansen (55) „ americana Hansen (2) „ tenera Hansen (2) Nemcdoscelis microps G. O. Sars (1) „ allantica Hansen (2) „ tenella G. 0. Sars (4) Nematobrachion boopis (Cai.man) (3) „ jh.ripcs (Ortmann) (4) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (12) ,, sukmi G. O. Sars (1) „ longicorne G. 0. Sars (6) Thysanopoda tricuspidata M. Edw. (7) „ aequalis Hansen (1) Euphausia brevis Hansen (6) Nematoscelis tenella G. O. Sars (1) Nematobrachion boopis (Calman) (2) „ jlexipes (Ortmann) (6) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (29) „ longicorne G. O. Sars (4) „ abbreviatum G. 0. Sars (2) Euphausia brevis Hansen (22) Nematobrachion boopis (Calman) (2) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (2) „ suhmi G. 0. Sars (1) „ longicorne G. 0. Sars (1) Zimmek, Schizopoden. 411 19" 1' S 20° 0' W Vertikalfang 800 m (19. 10. 01) 19° 1' S 20° 0' W Vertikalfang 500 m (19.10.01) Thysanopoda cristata G. <>. Saks (1) „ aequalis Haxsex (2) Euphausia brevis Hansen (9) Xemalnscdis Inii'lln (1. (). Saks (2) Xniiiiliihriirliioit himpis (CalMAN) (4) ., flexipes (Ortmann) (1) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (5) „ longicorne G. 0. Sars (1) „ abbreviatum G. 0. Sars (4) „ maximum Haxsex (1) Thysanopoda tricuspiaata M. Edw. (1) „ aequalis Bansen (1) Euphausia brevis Hansen (21) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (4) „ suhmi G. 0. Sars (3) „ longicorne G. 0. Sars (17) „ abbreviatum G. 0. Sars (1) „ maximum Hansen (1) Tropisches Gebiet (Rückfahrt). 12° 11' S 6° 16' W Vertikalfang 2000 m (4. 9. 03) 10° 45' S 6° 23' W Vertikalfang 400 m (5. 9. 03) 9° 21' S 9° 48' W Vertikalfang 400 m (8.9.03) 8° 43' S 11° 55' W Vertikalfang 3000 m (10. 9. 03) 6° 47' S 15° 56' W Vertikalfang 400 m (16.9.03) Thysanopoda aequalis Hansen (5) Euphausia tenera Hansen (27) ,, hemigibba Hansen (13) Nemaloscelis microps G. 0. Sars (3) „ atlamtica Hansen (19) tenella G. 0. Sars (3) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (2) „ suhmi G. 0. Sars (5) „ affine Hansen (2) „ longicorne G. 0. Sars (5) ,, dbbreviaium G. 0. Sars (1) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (3) „ suhmi G. 0. Sars (1) Euphausia americana Hansen (2) Thysanopoda monacanlha Ortmann (1) „ aequalis Hansen (3) „ obtusifrons G. 0. Sars (3) Euphausia americana Hansen (6) „ tenera Hansen (54) „ hemigibba Hansen (5) ,, pseudogibba Ortmann (1) Nematoscdis microps G. 0. Sars (1) „ atlantica Hansen (4) tenella G. 0. Sars (3) Nematobrachion flexipes (Ortmann) (1) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (68) „ suhmi G. 0. Sars (21) ,, longicorne G. 0. Sars (37) ,, elongatum G. 0. Sars (9) „ abbreviatum G. 0. Sars (11) ,, maximum Hansen (1) Nemaloscelis microps G. 0. Sars (1) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (1) „ suhmi G. 0. Sars (1) „ longicorne G. 0. Sars (1) 52* 412 Deutsche Siidpolar-Expedition. 0° 52' N 16° 0' W Vertikalfang 400 m (19. 9. 03) Euphausia americana Hansen (2) Stylocheiron carinatum G. 0. Saks (3) „ suhmi G. 0. Sars (4) 0° 29' N 18° 57' W Horizontalfang Oberfläche (23. 9. 03) Euphausia gibboides Ortmaxn (3) ()" 46' N 18° 59' W Vertikalfang 3000 m (26.9.03 5° 27' N 21« 41' W Vertikalfang 1500 m (30. 9. 03 5° 27' N 21° 41' W Vertikalfang 800 m (30.9.03) Bmthmphwu&ia amblyops (G. O. Sars) (4) Thysanopoda tricusdipafa M. Edw. (4) „ crislata (G. O. Sars) (4) monacantha Ortmann (4) ,. (mentalis Hansen (5) Euphausia americana Hansen (186) l< nera Hansen (133) ., pseudogibba Ortmann (17) gibboides Ortmaxn (33) Nimotoscelis microps G. O. Sars (3) atlantica H\nsen (62) tenella G. 0. Sars (1) Nematöbrachion flexipes (Ortmann) (1) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (11) svJimi G. 0. Sars (6) longicorne G. 0. Sars (18) ,, elongatwm G. 0. Sars (2) abbreviatum G. 0. Sars (4) iii'i.iiniiiiii Hansen (1) Bentheuphausia amblyops (G. 0. Sars) (2) Thysanopoda tricuspidata M. Edw. (33) monacantha Ortmann (3) orientalis Hansen (1) americana Hansen (55) tenera [Jansen (240) „ pseudogibba Ortmann (4) gibboidcs Ortmann (1) Nematoscelis microps G. 0. Sars (3) atlantica Hansen (62) „ tenella G. 0. Sars (1) Nematöbrachion flexipes (Ortmann) (1) Stylocheiron carinatum G. O. Sars 11) „ suhmi G. O. Sars (6) „ longicorne G. 0. Sars (18) elongatum G. 0. Sars (2) „ abbrennt«»! (1. 0. Sars (4) „ maximum Hansen (1) Thysanopoda tricuspidata M. Edw. (8) „ monacantha Ortmann (2) ,, orientalis Hansen (1) Euphausia americana Hansen (14) „ tenera Hansen (58) pseudogibba Ortmann (3) Nematoscelis microps G. 0. Sars (1) atlantica Hansen (15). „ tenella Hansen (3) Nematöbrachion boopis (Calman) (11) flexipes (Ortmann) (1) Stylocheiron carinatum G. 0. Sars (26) „ suhmi G. 0. Sars (5) „ longicorne G. 0. Sars (1) „ alibreviatum G. 0. Sars (5) Zimmer, Schizopoden. 413 17° 28' N 29° 42' W Vertikalfang 3000 m (9. 10. 03) Bentheuphausia amblynps (G. 0. Sabs) (4) Thijsanopoda tricuspidala M. PJdw. (42) „ monacantha Ortmann (3) „ aequalis Hansen (15) „ orientalis Hansen (2) Euphausia americana Hansen (32) „ tenera Hansen (13) ,, hemigibba Hansen (8) „ pseudogibba Ortmann (16) „ gibboides Ortmann (12) Nematoscelis microps G. 0. Sars (30) „ atlantica Hansen (320) ienella G. 0. Sars (30) Nemalobrachion boopis (Calman"* (13) flexipes (Ortmann) (1) Stylocheiron carinatwm G. 0. Sars (14) „ suhmi G. 0. Sars (11) „ longicorne G. 0. Sars (47) „ elongalum G. 0. Sars (9) „ abbreviatum G. 0. Sars (5) „ maximum G. 0. Sars (3) 20° 41' N 31" 53' W Vertikalfang 3000 m (13. 10. 03) Bentheuphausia amblyops (G. 0. Sars) (2) Thijsanopoda aequalis Hansen (3) „ obtusifrons G. 0. Sars (1) ,, orientalis Hansen (1) Euphausia brevis Hansen (8) „ hemigibba Hansen (7) Nematoscelis microps G. 0. Sars (2) atlantica Hansen (2) „ ienella G. 0. Sars (2) Nemalobrachion boopis (Calman) (1) Stylocheiron carinatwm G. 0. Sars (3) „ suhmi G. 0. Sars (6) „ longicorne G. 0. Sars (7) „ elongalum G. 0. Sars (6) Notiales Gebiet (Hinfahrt ). 26° 59' S 17° 6' W Vertikalfang 1390 m (26. 10. Ol) Thijsanopoda tricuspidala M. Edw. (1) „ aequalis Hansen (6) „ obtusifrons G. 0. Sars (1) Euphausia brevis Hansen (3) „ similis Hansen (1) Nematoscelis atlantica Hansen (2) „ Ienella G. 0. Sars (2) Nemalobrachion jlexipes (Ortmann) (1) Stylocheiron abbreviatum G. 0. Sars (3) 31° 20' S 8° 23' W Oberfläche, abends (4. 11. Ol) Euphausia recurva Hansen (6) „ brevis Hansen (2) 32° 8' S 8° 28' W Vertikalfang 1000 in, nachts (5. 11. Ol) Bentheuphausia amblyops (G. 0. Sars) (2) Thijsanopoda aequalis Hansen (12) ,, obtusifrons G. 0. Sars (7) Euphausia recurva Hansen (7) „ brems Hansen (10) „ similis Hansen (1) „ hemigibba Hansen (12) 414 Deutsche Siidpolar-Expedition. 32° 8' S 8' 28° W Vertikalfang 500, nachts (5. 11. Ol) 32° 8' S 8" 28' W Vertikalfang 1000 m, nachts (5. 11. Ol) Euphausia gibboides Hansen (3) „ spinifera Hansen (1) Thysanoessa gregaria G. 0. Sars (30) Nematoscelis microps G. 0. Sars (2) „ atlantica Hansen (3) „ tenella G. 0. Sars (11) Nematdbrachion flexipes (Ortmann) (6) Styloeheiron carinaium G. 0. Sars (3) „ suhmi G. 0. Sars (2) „ longicome G. 0. Sars (10) „ abbreviatum G. 0. Sars (5) Thysauopoda aequalis Hansen (11) „ oblusifrons G. 0. Sars (6) Euphausia recurva Haxsex (2) „ brevis Haxsen (3) „ similis G. 0. Sars (4) „ hemigibba Hansen (14) „ gibboides Ortmann (3) „ spinifera G. 0. Sars (7) Thysanoessa gregaria G. 0. Sars (32) Scmaloseeli* micrups (>. 0. Sars (2) „ atlantica Hansen (3) leneUa G. 0. Sars (20) Nematdbrachion flexipes (Ortmann) (0) SlijUicheiron carinaium G. 0. Sars (1) „ suhmi G. 0. Sars (2) ,, longicome G. 0. Sars (10) „ elongatum G. 0. Sars (3) ,, abbreviatum G. 0. Sars (1) Euphausia recurva Hansen (67) „ brevis Hansen (1) „ muiica Hansen (1) similis G. 0. Sars (10) „ lenera Hansen (2) „ hemigibba II \nshn ( I I „ spinifera G. 0. Sars (1) Nematoscelis megalops G. 0. Sars? (1) „ atlantica Hansen (1) „ tenella G. 0. Sars (4) Xrmitlohraehion boopis (Calman) (15) „ flexipes (Ortmann) (4) Styloeheiron carinaium G. 0. Sars (1) „ longicome G. 0. Sars (5) „ elongatum G. 0. Sars (8) „ abbreviatum. G. 0. Sars (2) Ileniheuphausia amblyops (G. 0. Sars) (1) Euphausia recurva Hansen (11) „ muiica Hansen (1) „ similis G. 0. Sars (4) „ spinifera G. 0. Sars (1) Nemalobrachion boopis (Calman) (3) „ flexipes (Ortmann) (2) Styloeheiron 'elongatum G. 0. Sars (4) „ maximum Hansen (1) Thysanopoda orienlalis Hansen (1) Euphausia similis G. 0. Sars (5) 35° 10' S 2° 33' O Vertikalfans 3000 m (12.11.01) 35° 39' S 8° 16' 0 Vertikalfang 3000 m (16. 11. Ol) 43° 4' S 36° 22' 0 Vertikalfang 2500 m (18. 12. Ol) Zimmer, Schizopoden. 415 43» 4' S 36° 22' 0 Vertikalfang 2500 m (18. 12. 01) Notiales Gebiet Vertikalfang 400 m (8. 5. 03) 27° 4' S 04° 40' 0 25» 7' S 56° 7' 0 26° 30' S 48° 33' 0 30° 48' S 12° 4' 0 28° 46' S 10» 17' 0 29° 8' S 8° 50' 0 28° 22' S 4° 9' 0 27° 18' S 2° 51' 0 Vertikalfang 400 m (15. 5. 03) Vertikalfang 400 m (20. 5. 03) Vertikalfang 400 m (8. 8. 03) Vertikalfang 400 m (11. 8. 03) Vertikalfang 400 m (13. 8. 03) Überfläche, abends (18.8.03) Quantitativer Fang 300 m (18. 8. 03) Vertikalfang 400 m (19. 8. 03) 24° 55' S 1° 18' 0 Vertikalfang 1500 m (22. 8. 03) 23° 33' S 4° 10' 0 Vertikalfang 400 m (24. 8. 03) Etiphaitsiu rallatliiii Stekiung (1) „ longwostris Hansen (1) Thysanoessa vicina Hansen (3) Siylocheiron maximum Hansen (3) (Rückfahrt). Siylocheiron carinatum G. 0. Sars (1) longicorne G. 0. Sars (1) abbrevialum G. 0. Sars (1) carinatum G. 0. Sars (1) suhmi G. 0. Sars (1) tihbreviatum G. 0. Sars (1) Euphausia ienera Hansen (7) Thysanoessa gregaria G. 0. Saks (1) Nematoscelis allantica Hansen (1) Thysanoessa gregaria G. 0. Sars (1) Euphausia recurva Hansen (15) Nematobrachion flexipes Ortmann (1) Euphausia recurva Hansen (1) Nematobrachion flexipes (Ortmann) (1) Siylocheiron carinatum G. 0. Sars (1) „ abbrevialum G. 0. Sars (1) Thysanopoda aequalis Hansen (1) Euphausia recurva Hansen (7) Nematoscelis allantica Hansen (2) „ tenella G. 0. Sars (3) Nematobrachion flexipes (Ortmann) (35) Siylocheiron carinatum G. 0. Sars (1) ,, suhmi G. 0. Sars (1) „ elongatum G. 0. Sars (1) „ abbrevialum G. 0. Sars (2) ,, suhmi G. 0. Sars (3) „ abbreviatum G. 0. Sars (1) Antarktisches Gebiet. 58° 29' S 89° 58' 0 Vertikalfang 2700 m (10. 2. 02) 01° 58' S 95° 1' 0 Vertikalfang 3000 m (13. 2. 02) 03° 31' S 96° 15' 0 10 m, nachts (14. 2. 02) 64° 5' S 91° 47' 0 Oberfläche, abends (17. 2. 02) 60° 2' S 89° 38' 0 (Winterstation) versch. Daten u. Tiefen 65° 27' S 87° 22' 0 Brutnetz (20. 2. 03) 65° 30' S 85° 39' 0 Vertikalfang 400 m (23. 2. 03) 65° 3' S 85° 4' 0 Vertikalfang 1200 m (6. 3. 03) 04° 35' S 85° 25' 0 Vertikalfang 400 m (9. 3. 03) 64° 29' S 85° 27' 0 Vertikalfang 3000 m (10. 3. 03) 64° 5' S 84° 11' 0 Oberfläche im Eisbrei (15. 3. 03) 65° 18' S 80° 27' 0 Vertikalfang 2000 m (27. 3. 03) Euphausia frigida Hansen (14) „ vallentini Stebbing (1) „ triacantha H. u. T. (5) Thysanoessa macrura G. 0. Sars (7) Thysanoessa macrura G. 0. Sars (10) Euphausia superba G. 0. Sars (rund 1000) Euphausia superba G. 0. Sars (2) Euphausia superba G. 0. Sars (10) „ crystallorophias H. u. T. (85) Thysanoessa macrura G. 0. Sars (7) Euphausia crystallorophias H. u. T. (1) (1) „ superba G. 0. Sars (1) Thysanoessa macrura G. 0. Sars (1) „ (1) Euphausia superba G. 0. Sars (3) Thysanoessa macrura G. 0. Sars (6) Euphausia superba G. 0. Sars (1) V !! » (5) Thysanoessa macrura G, 0. Sars (2) 416 Deutsche Siidpolar-Expedition. II. Besprechung der Arten. Gattung Bentheuphausia Gr. 0. Saes. 1. Bentheuphausia amblyops (fl. 0. Sars). 1883 Thysanopoda (?) amblyops G. 0. Sars, Forh. Selsk. Christian. 1883, Nr. 7 p. 83. 1885 Bentheuphausia amblyops G. 0. Sars, Rep. Voy. Challenger pt. 37, p. 109—114 tb. 19, Textfig. 4. Fundorte: 32° 8' S 8° 28' W Vert. 1000 m nachts (5. 11. Ol ) 2 Exempl. 35° 39' S 8° 16' O „ 3000 in nachts (16. 11.01) 7 0° 46' N 18° 59' W Vert, 3000 m (26.9.03) 4 5° 27' N 21° 41' W ,, 1500 m (30. 9. 03) 2 17° 28' N 29° 42' W „ 3000 m (9. 10. 03) 4 20° 41' N 31° 53' W .. 3000 m (13. 10.03) 2 Verbreitung : Boreale, tropische und notiale Atlantis, tropischer Indischer und Pazi- fischer Ozean, Meer südlich Australien. Größere Tiefe. Gattung Thysanopoda M.-Emv. 2. Thysanopoda tricuspidata ET. Milne-Edwards. 1830 Thysaiaijuiila tricuspidata H. Milne-Edwards, Ann. Sei. Nat. vol. 19, p. 451, tb. 19. 1885 .. .. (,.(>. Sars, Rep. Voy. Challenger pt. 37, p. 98-102, 165-169, tb. 17. tb. 21 flg. 1-22. 1910 .. .. H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37. p. 82-84, tb. 12 fig. 3 a, b." 1912 .. H. J. Hansen, Mein. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 208, 209 tb. 4 fig. 2 a. 1913 „ .. H. J. Hansen, Rep. Schizopod. Swed. Antarct. Exp. p. 23, 24. Fundorte : Porto Grande, Kapverd. Inseln, Oberfläche Brutnetz (13.9.01) 16 Expl. (alles Larven) 6° 50' N 20° 17' W Oberfl. abends (24. 9. Ol) 92 Ex. (alles Larven) 3° 18' N 17° 46' W „ „ B 11° 19' S 18° 34' W Vert. 1200 m 14° 3' S 19° 10' W .. 1900 m 19° 1' S 20° 0' W „ 500 m 26° 59' S 17° 6' W „ 1390 m 0° 46' N 18° 59' W Vert. 3000 m 5° 27' N 21° 41' W „ 1500 m 800 m 15° 6' N 27° 44' W Gr. Netz horiz. 40 m (7. 10. 03) 2 Exempl. 17° 28' N 29° 42' W Vertik. 3000 m (9. 10. 03) 42 Ex. (meist Larv.) Verbreitung : Tropische und wärmere Partien der gemäßigten Atlantis; tropischer Indi- scher und tropischer sowie notialer Pazifischer Ozean. 3. Thysanopoda cristata G. 0. Sars. 1883 Thysanopoda cristata G. 0. Sars, Forh. Selsk. Christian. 1883 Nr. 7, p. 22. 1885 „ „ G. 0. Sars, Rep. Challenger, pt. 37 p. 104-106 tb. 18 fig. 15-20. 1912 „ „ H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, Nr. 4 p. 209-212 tb. 3 fig. 4 a-c, tb. 4 fig. la-h 1893 „ liprodueta Ortmann, Erg. Plankton-Exp. vol. II G. b. p. 8 tb. 1 fig. 1. Fundorte: 19° l' S 20° 0' W Vert. 800m (19.10.01) 1 Exempl. 0° 46' N 18° 59' W Vert. 3000m (26.9.03) 4 Exempl. utnetz(28.9. Ol) 48 „ (alles Larven) (11. 10.01) 1 Exempl. (14. 10. Ol) 7 .. (19. 10.01) 13 ,, (meist Larv.) (26. 10. Ol) 1 „ (26.9. 03) 4 Exempl. (30.9.03) 33 ,, (meist Larv.) (30. 9.03) 8 1912 j) 1912 »• 1894 )i 1910 )1 1905 ji 1908 )) Fun d orte 3000 m (10.9. 3) 1 Exempl. 3000 m (26. 9. 03 ) 1 1500 in (30.9.03) 3 800 m (30.9.03) 2 3000 m (9. 10.03) 3 Zimmer, Schizopoden. 417 Verbreitung: Die nicht sehr häufige Art war bisher bekannt aus der borealen Atlantis und dem tropischen Pazifischen Ozean. Jetzt kommen noch obige Funde aus dem tropischen Atlanti- schen Meere hinzu. Tiefenform. 4. Thysanopoda iiionacantha A. Ortmann. (Taf. XXVI, Fig. 50-52.) 1893 Thysanopoda monacantha A. Ortmaxn, Erg. Plankton-Exp. vol. II G. b. p. 9 tb. 1 fig. 2. W. M. Tattersall, Tr. Linn. Soc. London ser. 2 Zool. vol. 15, p. 128, 129 tb. 7 fig. 8. H. J. Hansen, Mein. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 212-213 tb. 4 ßg. 3a— c. agassizi A. Ortmaxn, Bull. Mus. Comp. Zool. vol. 25, p. 99, 100 fig. 1, 2. „ H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 87-89 tb. 13 fig. 3 a-g. lateralis H. J. Haxsex, Bull. Mus. Ocean. Monaco Nr. 30, p. 18, 19 fig. 14—19. cienophora G. Ii.i.ig. Zool. Anz. vol. 33, p. 112, 113 fig. 1. 8° 43' S 11° 55' W Verl, 0° 46' N 18° 59' W 5° 27' N 21° 41' W 17° 28' N 29° 42' W Zwei Männchen von etwa 25 mm Länge zeigen einen Bau des Kopulationsorganes, der dem gleicht, wie ihn Tattersall a. a. O. abbildet. Hansen ist zur Annahme geneigt, daß der Apparat der eines jugendlichen Tieres ist, also noch nicht seine endgültige Gestalt angenommen hat. Immer- hin steht er in einem fortgeschritteneren Stadium, als wie es Hansen 1912 a. a. O. abbildet. Eine genauere Beschreibung dürfte darum vielleicht angebracht sein (vgl. Taf. XXVI, Fig. 50 — 52): Der Processus spiniformis ist lang, stark, ziemlich gleichmäßig gebogen und nahe dem Ende des Lobus eingefügt. Der Processus proximalis beginnt mit einer kräftigen Basalpartie und verjüngt sich gleichmäßig nach dem spitzen Ende hin. In etwa zwei Fünftel seiner Länge ist er scharf recht- winkelig nach außen gebogen. Eine Ferse ist nicht entwickelt. Der Processus t e r m i n a 1 i s ist kräftig gebaut und schwach nach innen gebogen. Er verjüngt sich wenig. Das Ende ist kuppenförmig ausgebildet. Die Kuppe trägt auf der Höhe eine kleine zähnchenförmige Spitze (Taf. XXVI, Fig. 52). Der Processus lateralis ist gleichmäßig und schwach gebogen. Nach dem zu- gespitzten Ende hin verjüngt er sich gleichmäßig. Er ist wenig jenseits der Mitte des Lobus medius eingefügt. Der Processus additionalis ist in halber Länge rechtwinklig abgebogen. Der proximale Teil ist sehr kräftig, der distale schwächer und gleichmäßig zugespitzt. Der ziemlich schlanke Lobus internus überragt seine beiden Processus weit. Verbreitung : Wärmere boreale und tropische Atlantis; tropischer Indischer und Stiller Ozean. Tiefenform. 5. Thysanopoda aequalis II. J. Hansen. (Taf. XXVI, Fig. 53 u. 54.) 1905 Thysanopoda aequalis H. J. Hansex, Bull. Mus. Ocean. Monaco Nr. 42, p. 18—20. 1910 „ „ H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 84 tb. 12 fig. 4 a— c, tb. 13 fig. 1 a. 1912 „ „ H. J. Hansex, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 214, 215 tb. 4 fig. 4 a. Deutsche Südpolar-Expediüon. XV. Zoologie Vit. 53 418 Deutsche Siidpolar-Expedition. 1901 Thysanopoäa oltusifrons Lo Bianco, Mitteil. Zool. Stat. Neapel vol. 15, (fide Tattersall). 1903 „ microphtlialma Lo Bianco, Le pesche abissali etc. ,, Fundorte 11° 19' S 18° 34' W Vert . 1200 m (11. 10.01) 4 Exempl 14° 3' S 19° 10' W 5) 1900 m (14. 10.01) 1 •» 19° 1' s 20° 0' W )> 800 m 1500 m (19. 10.01) (19. 10.01) 2 1 55 26° 59' s 17° 6' W 35 1390 m (26. 10.01) 6 • ) 32° 8' s 8° 28' W 5) nachts 1000 m (5. 11.01) nachts 500 m (5. 11.01) 12 11 5 5 5' 24° 55' s 1° 18' W Vert . 1500 m (22.8.03) 1 55 12° 11' s 6° 16' W 5 ? 2000 m (4.9.03) 5 55 8° 43' s 11° 55' W S3 3000 m (10.9. 03) 3 55 17° 28' N 29° 42' W )) 3000 m (9. 10.03) 15 5 ) 20° 41' N 31° 53' W )) 3000 m (13. 10.03) 3 55 28° 42' N 34° 33' W J) 3000 m (20. 10.03) 3 55 Die Art hat einen bemerkenswerten Sexualdimorphismus des dritten Cormopoden: Beim Weibchen ist die Ausbildung der distalen Glieder und ihre Bewehrung normal, während sie beim Männchen Abweichungen zeigt. Beim Weibchen (Taf. XXVI, Fig. 53) ist der Propodit annähernd so lang wie der Carpopodit und der Dactylopodit mehr als halb so lang wie der Propodit. Der Dactylopodit ist zwar etwas schmaler als der Propodit und dieser als der Carpopodit, doch ist dieser Breitenunterschied nur ganz unbedeutend. Am Innen- und Außenrande der drei Glieder stehen Borsten, dazwischen am Außenrande des Carpopoditen und am Innenrande des Propoditen und Dactylopoditen Dornen. Beim Männchen (Taf. XXVI, Fig. 54) ist der Propodit beträchtlich kürzer als der Carpopodit, und der Dactylopodit erreicht nur etwa den dritten Teil der Länge des Propoditen. Der Carpo- podit ist verhältnismäßig breiter als beim Weibchen. Der Propodit ist in seinem proximalen Teile wenig schmaler als der Carpopodit, verjüngt sich aber dem Ende zu beträchtlich. Der Dactylopodit ist viel schmaler als die beiden vorangehenden Glieder. Die Bewehrung des Carpopoditen ist nur unbeträchtlich von der beim Weibchen verschieden. Am Propoditen fehlen die Dornen zwischen den hier etwas kürzeren und schwächeren Borsten. Sehr gering ist die Bewehrung der Dactylo- poditen: Am Außenrande steht eine längere und eine kürzere Borste und dann ist eine einzelne Endborste vorhanden, die an der Basis nur wenig schwächer ist als das Ende des Dactylopoditen und an Länge fast die von Dactylopodit und Propodit zusammen erreicht. Bei den anderen Arten der Gattung, die ich daraufhin untersuchen konnte (obtusifrons, orien- talis, monacantha, tricuspidata) fand ich diesen Geschlechtsunterschied nicht. Verbreitung: Boreale, tropische und notiale Atlantis, Mittelmeer, tropischer und no- tialer Indischer Ozean, tropischer Pazifischer Ozean. Zimmer, Schizopoden. 4J9 6. Thysanopoda obtusifrons G. 0. Saks. 1883 Thysanopoda obtusifrons G. 0. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christian. 1883 Nr. 7 p. 21. 1885 „ „ G. 0. Sars, Kep. Voy. ChaJlenger pt, 37, p. 102-104 tb. 18 flg. 1-14. 1912 „ „ H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 215—217 tb. 4 fig. 4 a— f. 1905 „ vulgaris H. J. Hansen, Bull. Mus. Occan. Monaco Nr. 30, p. 15, 16. Fundorte: 11° 19' S 18° 34' W Vert, 1200m (11.10.01)' 1 Exempl. 26° 59' S 17° 6' W „ 1390 m (26.10.01) 1 32° 8' S 8° 28' W „ 1000 m nachts (5. 11.01) 7 500 m nachts (5. 11. Ol) 6 8° 43' S 11° 55' W Vert, 3000 m (10.9.03) 3 20" 41' N 31° 53' W „ 3000m (13.10.03) 1 Verbreitung : Boreale, tropische und notiale Atlantis, notialer Indischer und tropi- scher sowie notialer Pazifischer Ozean. 7. Thysanopoda orientalis H. J. Hansen. 1910 Thysanopoda orientalis H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 85—87, Textfig., tb. 17 fig. 2 a— i. 1912 „ „ H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 222, 223 tb. 5 fig. 2 a— i. Fundorte: 43° 4' S 36° 22' 0 Vert, 2500m (18.12.01) 1 Exempl. 0° 46' N 18° 59' W Vert. 3000 m (26.9.03) 5 5° 27' N 21° 41' W „ 1500 m (30.9.03) 1 800 m (30.9.03) 1 17° 28' N 29° 42' W „ 3000 m (9.10.03) 2 20° 41' N 31° 53' W „ 3000 m (13.10.03) 1 Verbreitung: Boreale, tropische und notiale Atlantis; Meer zwischen Kapstadt und Kergueleninseln; tropischer Pazifischer Ozean. 8. Thysanopoda sp. Larve. (Taf. XXVI, Fig. 55-58.) Von einer merkwürdigen Thysanopoda -Larve waren drei Exemplare in verschiedenen Ent- wicklungsstadien im Material vorhanden. Die Stücke stammen von folgenden Stationen: 11° 19' S 18° 34' W Vert. 1200 m (11. 10.01) 1 Exempl. von ca. 10 mm Länge, 32° 8' S 8° 28' W ,, 1000 m nachts (5.11.01) 1 Exempl. von ca. 5,5 mm Länge, 24° 55' S 1° 18' W .. 1500m (22.8.05) 1 Exempl. von ca. 6,5 mm Länge. Da bei zwei Exemplaren das Telson nicht mehr intakt ist, ist die Länge bei allen drei Exemplaren bis zur Basis des Telsons gemessen. Das größte Exemplar steht unmittelbar vor einer Häutung. Die Chitindecke hat sich vom Körper abgehoben. Da dies das Studium der Verhältnisse etwas erschwert, so habe ich der Zeich- nung des Gesamthabitus (Taf. XXVI, Fig. 55) das mittlere Exemplar zugrunde gelegt. Der Körper ist auffallend gedrungen und plump gebaut. Der Carapax ist vorn in eine an- nähernd rechtwinklig abgestutzte breite Stirnplatte (Taf. XXVI, Fig. 56) ausgezogen, die etwa bis zum Vorderrand der Augen reicht. Bei dem größten Exemplar (Taf. XXVI, Fig. 57) ist sie verhältnismäßig breiter imd bedeckt hier den Augenstiel ganz, während sie bei den kleineren Exemplaren einen Teil von ihm frei läßt. Beim größten Exemplar ist sie vorn in der Mitte in eine 53* 420 Deutsche Südpolar-Expedition. kurze Spitze ausgezogen und rechts und links von dieser etwas ausgeschnitten. Bei dem kleinsten Exemplar ist die Spitze etwas kürzer und die Ausschnitte sind etwas breiter. Bei dem mittleren Exemplar aber ist keine deutliche Spitze vorhanden (Taf. XXVI, Fig. 56). Eine Mittelcrista ist auf dem vorderen Teil des Carapax bei allen drei Exemplaren vorhanden und bei den beiden kleineren in ihrer hinteren Partie noch einmal besonders kielförmig erhoben. Beim größten Exemplar ist sie hinten durch eine deutliche Cervikalfurche begrenzt. Eine solche ist bei den kleineren Exemplaren gar nicht vorhanden oder höchstens schwach angedeutet. Der Untergrund des Carapax ist in seinem letzten Drittel in einen kräftigen nach vorn ge- richteten Zahn ausgezogen. Auf der hinteren Seitenpartie des Carapax finden sich etwa ein Dutzend Rippen, die unter sich annähernd parallel sind, und dem Hinterrande des Carapax, dem runden Übergang zum Unter- rande und dem Unterrande des Carapax roh parallel laufen. Die äußeren sind die längsten und bogenförmig gekrümmt. Nach innen zu nehmen sie an Länge ab, es fällt der nach der Medianen zu gelegene Teil des Bogens mehr und mehr weg, so daß die inneren, die auch undeutlicher in ihrer Ausbildung werden, gerade verlaufen. Hier und da laufen zwei zusammen, doch ist diese Anord- nung bei den einzelnen Exemplaren etwas verschieden. Die Abdominalsegmente sind stark skulpturiert. Beim eisten Segment hebt sich die dorsale Mittelpartie, noch etwas auf die Seiten übergreifend, in annähernd der halben Länge des Segmentes ab und legt sich als annähernd rechtwinkelige Lamelle über die vordere Partie. Über die Epimeren des Segmentes verläuft hinten eine dem Hinterrand, vorn eine dem Vorderrand annähernd parallele Furche. Eine ganz ähnliche Skulpturierung der Epimeren wiederholt sich auf dem zweiten bis fünften Segment, nur daß hier die Hinterfurche nicht mehr dem Hinterrande parallel läuft. Auf dem zweiten bis fünften Segment ist die dorsale Mittelpartie in annähernd ein Drittel der Länge etwas dachziegelartig über den hinteren Teil des Segmentes erhoben. Bei dem größten Exemplare ist diese Skulpturierung des Abdomens noch vorhanden, aber undeutlicher. Es kann dies aber daran liegen, daß das Tier vor der Häutung steht. Die unteren Kanten der Epimeren stoßen an- nähernd rechtwinklig aufeinander, die Spitzen der Winkel aber sind nicht scharf, sondern etwas abgestumpft. Bei dem kleineren Exemplare ist die Spitze der Epimeren des fünften Segmentes nach hinten zu in der Form eines kleinen Zipfelchens ausgezogen. Beim größten Exemplar ist dies beim zweiten bis vierten, viel undeutlicher beim fünften Segment der Fall. Das letzte Abdominalsegment ist kürzer als das fünfte. Über den Außenecken des Telsongrundes trägt es jederseits einen starken, nach hinten gerichteten Dorn. Der Präanaldorn ist sehr deutlich entwickelt, lang und fast gerade. Die erste Antenne (Taf. XXVI, Fig. 56, 57) ragt mit den beiden Endgliedern und einem Teil des Grundgliedes über die vordere Grenze der Stirnplatte hinaus. Das erste Glied ist bei den beiden kleineren Exemplaren ganz beträchtlich länger als die Summe der beiden Endglieder. Beim größten Exemplar ist es zwar auch länger, doch ist die Differenz nicht mehr so groß. Der larvale Dorn an der Außenecke des Grundgliedes reicht bei allen drei Exemplaren bis zum Ende des Stammes. Die Geißeln sind bei den beiden kleineren Exemplaren in der Form von fingerförmigen Gebilden vorhanden. Beim größten Exemplar haben sie an Länge zugenommen. Sie sind hier nur wenig kürzer als der Stamm und zeigen den Beginn einer Segmentierung in der Form einer dichten Ringelung. Zimmer, Schizopoden. j.9 i Die zweite Antenne ist bei den kleineren Exemplaren schwach entwickelt. Das Ende der als fingerförmiges Gebilde angelegten Geißel erstreckt sich beim kleinsten Exemplar etwa bis zur halben Länge des Auges, beim mittleren Exemplar etwas weiter. Viel besser schon ist diese Extremität beim größten Exemplar ausgebildet. Der Stamm reicht hier bis annähernd zum Vorderrande des Auges. Die Geißel ragt weit über die Geißeln der ersten Antenne hinaus und ist ähnlich wie diese dicht geringelt. Die Schuppe ist vollständig als solche ausgebildet. Sie reicht etwa bis zum Ende des ersten Stammgliedes der oberen Antenne und trägt am Ende des Außenrandes ein Zähnchen. Beim kleinsten Exemplare sind die beiden ersten Cormopoden, wenn auch noch nicht in der völligen Gliederzahl, vorhanden. Der dritte Cormopod hat die Form eines fingerförmigen unge- gliederten Gebildes, bei dem der Exopodit als warzenförmiger Auswuchs angedeutet ist. Der vierte Cormopod ist als fingerförmiger Fortsatz, der fünfte als kleine Protuberanz angelegt, von den nächsten noch nichts vorhanden. Beim mittleren Exemplar hat die Entwicklung der Cormopoden Fortschritte gemacht. Das dritte Paar ist bereits gegliedert, die nächsten drei haben die Form von fingerförmigen Gebilden mit Andeutungen des Exopoditen, und der siebente ist als Warze angelegt. Beim größten Exemplar haben die ersten sechs Cormopoden ihre Siebengliedrigkeit erreicht, wenn sie auch noch schwach beborstet sind. Der siebente ist bereits gegliedert imd der achte als kleine Protuberanz angelegt; der Exopodit sitzt daran in der Form eines fingerförmigen Gebildes, das durch eine Einschnürung den Beginn einer Zweiteilung zeigt. Die Pleopoden sind bereits beim jüngsten Exemplar wohl entwickelt und gut beborstet (Taf. XXVI, Fig. 58). Beim kleinsten Exemplar ist das Telson (Taf. XXVI, Fig. 58) etwa so lang wie die Summe der letzten drei Abdominalsegmente. An den Seiten trägt es in etwas über der halben Länge einen Dorn; an den Hinterecken stehen jederseits zwei lange Dornen, von denen der distale etwas länger als der proximale, und an der Innenseite fein gefiedert ist. Am Hinterrande des Telsons stehen acht Dornen. Der dritte von rechts ist etwas kürzer. Hier liegen offenbar etwas abnorme Ver- hältnisse vor, und bei normalen Exemplaren mag der kleine Dorn der mediane sein und ihm zur Seite werden jederseits drei stärkere Dornen stehen, wie wir es auch so sonst bei Euphausiaceen- larven finden. Die Uropoden sind etwas länger als das halbe Telson, der Innenast wenig länger als der Außenast. Beim mittleren Exemplare war das Telson abgebrochen. Auch beim größten Exemplare war es an der Spitze defekt, doch scheint es hier bereits seine endgültige Form und Bedornung er- reicht zu haben. Die Uropoden sind verhältnismäßig etwas länger, der Außenast deutlich kürzer als der Innenast. Die Leuchtorgane am Abdomen und am zweiten Cormopoden sind bei allen drei Exem- plaren wohl entwickelt. Beim größten Exemplar ist auch das Leuchtorgan am vorletzten Cormopoden gut ausgebildet, etwas weniger gut entwickelt war es beim mittleren Exemplar, und beim kleinsten Exemplar war noch nichts von ihm zu sehen. Eine geringe Anlage mag vielleicht auch hier vorhanden sein, doch mußte ich eine zu eingehende Prüfung, um die zarten Kiemen nicht zu verletzen, vermeiden. Daß die Larven zur Gattung Thysanopocla gehören, zeigt sich an der Entwicklung der Corrno- 422 Deutsche Siidpolar-Expedition. poden des größten Exemplares. Ein Zweifel, ob sie etwa zu einer Bentheuphausia, wohin sie nach der Ausbildung der Füße auch gehören könnte, zu stellen sei, ist durch den Besitz von Leucht- organen ausgeschlossen. Aus der Kürze des letzten Abdorninalsegmentes sowie dem Vorhandensein einer Cervikal- l'urche beim größten Exemplar geht hervor, daß es zur Gruppe b der Gattung (nach Hansen) gehört. Aus der Gruppe b kennen wir bisher zwei Arten, cornula Illig und egregia Hansen, die beide in der Atlantis vorkommen. Ob die Larve einer von beiden Formen zugehört und welcher, das läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Unwahrscheinlich ist es nicht, daß die markante Rippen- skulptur des Carapax auch noch beim erwachsenen Tiere vorhanden und daß dieses eine bisher un- bekannte Art ist. Gattung Meganyctiphanes Holt u. Tattersall. 9. Meganyctiphanes norvegica M. Sars. 185(5 Thijsanopoda norvegica M. Sars, Forh. Skand. Naturf. 1856. 1863 „ „ M. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christian. 1863, p. 2, 79. 1883 Nyctiphanes norvegica G. 0. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christian. 1883 Nr. 15, p. 12. 1905 Meganycliphanes norvegica Holt n. Tattersall, Fish. Ireland Sei. Invest. 1902—1903, t. 4 p. 105—107 tb. 16. 1908 „ .. H. J. Hansen, Ingolf-Exp. vol. 3, Nr. 2 p. 85, sc. 1911 „ .. M. W. Tattersall, Fish. Ireland Sei. Invest. 1910, t, 2 p. 11, 12. 1856 Thijsanopoda nana M. Sars, Forh. Skand. Naturf. 1856, p. 15. 1905 Euphausia intermedia G. Riggio, Natural. Sicil. vol. 17 (fide Hansen). 1905 „ Und Holt u. Tattersall, Fish. Ireland Sei. Invest. 1902/03, t. 4 p. 102 tb. 24 fig. 6-9. Fundorte: 44° 4' N 11° 27' W Oberfläche (23.8.01) 6 Exempl. 43° 18' N 11" 55' W „ (24.8.01) 8 40° 34' N 12° 46' W ,, (26. 8. Ol) 5 Verbreitung : Nördliches Eismeer und boreale Atlantis; Mittelmeer. Findet sich nicht in den mittleren Teilen des Atlantischen Ozeans, sondern stets nur in der Nähe oder wenigstens nicht in zu großer Entfernung von den Küsten, in Tiefen bis zu 1000 m. Gattung Nyctiphanes G. O. Sars. 10. Nyctiphanes conchi (Bell)? 1853 Thysanopoda couchi Bell, Britsh stalk-eyed Crustacea p. 346—348. 1892 Nyctiphanes couchi A. M. Norman. Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 6 vol. 9, p. 460—461. 1908 Nyctiphanes latifrons G. Illig, Zool. Anz. vol. 33, p. 252, 253. Von Porto Grande, Kapverdische Inseln (13. 9. Ol) stammen 15 Exemplare einer Nyctiphanes- Art, mit Brutnetz an der Oberfläche gefischt, die sich wegen ihres noch jugendlichen Zustandes nicht mit Sicherheit bestimmen lassen, höchst wahrscheinlich aber zu Nyctiphanes couchi Bell gehören dürften. Verbreitung : Nyctiphanes couchi ist bekannt aus der borealen Atlantis, nahe ihren östlichen Küsten aus Tiefen von 0 — 600 m. (4. 11.01) 6 Exenipl (5. 11.01) 7 5 1 (5. 11.01) 3 ) ' (12. 11. 01) 67 i) (16. 11.01) 11 ' i (18. 8.03) 15 i j (19.8.03) 1 5 1 (22.8.03) 7 ; ? Zimmer, Schizopoden. 423 Gattung Euphausia Dana. Gruppe a (nach Hansen). 11. Euphausia recurva IL J. Hansen. 1905 Euphausia recurva H. J. Hansen, Bull. Mus. ücean. Monaco Nr. 42, p. 13, 14. 1912 „ „ H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 233—235 tb. 7 fig. 3 a— n. Fundorte: 31° 20' S 8° 23' W Obern, abends 32° 8' S 8° 28' W Vert. nachts 1000 m 500 in 35° 10' S 2° 33' 0 „ 3000 m 35° 39' S 8° 16' 0 „ 3000 m 28° 22' S 4° 9' 0 Obern1, abends 27° 18' S 2° 51' 0 Vert. 400 m 24° 55' S 1° 18' W „ 1500 m Verbreitung : Südliche tropische und notiale Atlantis, notialer Indischer Ozean, borealer Pazifischer Ozean. 12. Euphausia brevis H. J. Hansen. 1905 Euphausia brevis H. J. Hansen, Bull. Mus. Ücean. Monaco Nr. 42, p. 15, 16. 1912 „ „ H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 239-241 tb. 8 fig. 1 a-g. 1901 „ pellucida (partim) Lo Bianco, Mitteil. Zool. Stat. Neapel vol. 15 (fitle Tattersall). Fundorte: 11° 19' S 18° 34' W Vert, 1200m (11.10.01) 14° 3' S 19° 10' W „ 1900 m (14.10.01) 16° 54' S 19° 47' W ,, 1000 m (17.10.01) 19° 1' S 20° 0' W „ 800m (19.10.01) 500 m (19.10.01) 26° 59' S 17° 6' W „ 1390 m (26.10.01) 31° 20' S 8° 23' W Oberfläche (4. 11.01) 32° 8' S 8° 28' W Vert. nachts 1000 m (5.11.01) 500 m (5. 11.01) 35° 10' S 2° 33' 0 „ 3000 m (12.11.01) 20° 41' N 31° 53' W Vert. 3000 m (13. 10. 03) 28° 42' N 34° 33' W „ 3000 m (20. 10. 03) Verbreitung : Boreale, tropische imd notiale Atlantis, Mittelmeer, tropischer Indischer Ozean, tropischer und notialer Stiller Ozean. 13. Euphausia mutica H. J. Hansen. 1905 Euphausia mutica (partim) H. J. Hansen, Bull. Mus. ücean. Monaco Nr. 42, p. 14, 15. 1910 .. .. H. J. Hansen, Siboga-Exp. p. 93, 94 tb. 14 fig. 1 a-d. 1912 „ „ H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 237, 238. Fundorte : 35° 10' S 2° 33' 0 Vertik. 3000m (12. 11.01) 1 Exempl. 35° 39' S 8° 16' 0 „ 3000 m (16. 11. Ol) 1 Verbreitung : Boreale, tropische und notiale Atlantis und Pazifik; tropischer und no- tialer Indischer Ozean. 55 Exempl. 6 j? 22 j ) 9 )> 21 • i 3 *) 2 5 5 10 5) 3 ? 1 1 J> 8 5» 1 )5 424 Deutsche Südpolar-Expedition. 14. Euphausia americana H. J. Hansen. 1911 Euphausia americana H. J. Hansex, Bull. Inst. Ocean. Nr. 210 p. 23, 24 fig. 6. 1913 ,, ,, H. J. Hansen, Kep. Schizop. Swed. Antarct. Exp. p. 25, 26. Fundorte: Porto G-rande, Kapverdische Inseln, Oberfläche (13.9.01) 15° 50' N 25° 23' W Oberfläche abends (17. 9. 01) 0° 6' S 18° 18' W Vertik. 1330 m (1. 10.01) 800 m Oberfläche (1. 10. 01) 1 2 31 12 2 3° 36' S 16° 45' W Oberfläche abends (5. 10. 01) Leuchten von zahl- 14 5° 59' S 17° 39' W 11° 19' S 18° 34' W Vertik. 9° 21' S 9° 48' W Vertik. 8° 43' S 11° 55' W „ 0° 52' S 16u 0' W „ 0° 46' N 18° 59' W „ 5° 27' N 21" 41' W „ 17" 28' N 29° 42' W ,. „ (7.10.01) reichen Schizopod. 6 1200 m (11. 10.01) 2 400 m (8.9.03) 2 3000 m (10. 9. 03) 6 400 m (19. 9.03) 2 3000 m (26.9.03) 186 1500 m (30. 9.03) 55 800 m (30.9.03) 14 3000 m (9. 10. 03) 32 Exempl. Verbreitung: Boreale, tropische und notiale Atlantis. Gruppe b (nach Hansen) 15. Euphausia superba Dana. 1852 Euphausia superba Dana, U. S. Expl. Exp. vol. 13, p. 1554—647 tb. 43 fig. 1 a— o. H. Coutiere, Exp. antarct. Franc. Schizop. et Decap. p. 8, 9 tb. 2 fig. 21, 22. W. M. Tattersall, Nat Antarct. Exp. vol. 4, Schizop. p. 4—9 tb. 1 fig. 1—12. H. J. Hansen, Res. Belgica, Schizop. & Cumacea p. 3, 4, 7—9 tb. 1 fig. 4 a— m. C. Zimmer, Zoologica 67, p. 65—127 tb. 8—14 Textfig. 1—5. H. J. Haxsex, Rep. Schizop. Swed. Antarct. Exp. p. 27—29 tb. 4 fig. 2 a-g. murrayi 1908 » 1908 » 1912 » 1913 )i 1885 >i 1885 , 1902 ' 19U2 ,, F u n W de int( r t e jrstat 63° 31' S 96° 15' 0 10 m nachts (14.2.02) 64° 5' S 91° 47' 0 Oberfläche abends (17.2.02) 66° 2' S 89» 38' 0 Brntnetz 385 in (20.3.02) 1 Reuse 385 m (17.4.02) 2 Brutnetz 360 m (4. 6.02) 2 Brutnetz 325 m (14. 6. 02) 1 Brutnetz mit Köder 385 m (13. 7. 02) 4 65° 3' S 85° 4' 0 Vertik. 1200 m (6.3.03) 1 64° 29' S 85° 27' 0 „ 3000 m (10.3.03) 3 64° 5' S 84° 11' 0 Oberfläche im Eisbrei (15.3.03) 1 65° 18' S 80° 27' 0 Vertik. 2000 m (27.3.03) 5 ca. 1000 Exempl. 2 Zimmer, Schizopoden. 425 Ich schloß (1912) aus den morphologischen Verhältnissen und dem Mageninhalt, daß die dicht beborsteten Cormopoden dem Tier als Seihapparat dienten, um die pelagischen kleinen Organismen des Wassers als Nahrung zu erbeuten. Es war mir entgangen, daß bereits der Zoologe der „Belgica". Prof. Dr. E. G. Racovitza, diesen Nahrungservverb auf Grund der Beobachtung des lebenden Tieres festgestellt hatte. Er berichtet (vgl. Hansen 1908, p. 4): ,,Les cormopodes, avec leurs longues soies herissees de poils, agissent comme un filet pour capturer les petits animaux et surtout des diatomees. De nombreux corps cylindriques cle 164 // de diametre et jusqu'ä 5 mm de longueur, de couleur blanche, flottent dans l'eau qui contient des Euphausia ; ce sont leurs feces, formees surtout de debris de frustules de diatomees. — Les Euphau- sia se tiennent de preference a quelques centimetres en dessous de la surface, dans les anfractuosites des plaques de la banquise, la ou les diatomees sont abondantes." Zirkumpolar antarktisch. Vgl. Tabelle p. 440. Verbreitung 1 SS", ?? 1910 it 1911 5) 1913 » Fun d o r t e 1390 m (26. 10. 01) 1 Exempl nachts 1000 m 5. 11.01) 1 )) 520 m (5. 11.01) 4 3000 m (12.11.01) 10 3000 m (16.11.01) 4 2500 m (18.12.01) 5 16. Euphausia similis G. 0. Sars. (Taf. XXVI, Fig. 59.) 1883 Euphmisia similis G. 0. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christian. 1883 Nr. 7, p. 13. G. O. Sars, Rep. Voy. Challenger, Pt. 37 p. 79, 80 tb. 13 fig. 1—6. H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37 p. 94, 95 tb. 14 fig. 2 a— c (var. erassieornis). H. J. Haxsex, Bull. Inst. (Man. Nr. 210 p. 24-26 fig. 7 (var. ' armata). H .1. HaxsEx, Rep. Schizop. Swed. Antarct. Exp. p. 29, 30 tb. 4 fig. 3 a— c. 26° 59' S 17° 6' W Vertu 32° 8' S 8° 28' W „ 35° 10' S 2° 33' O 35° 39' S 8° 16' O 43° 4' S 36° 22' O Bei zwei Exemplaren von ca. 11 min Länge war das dritte Abdominalsegment hinten oben in der Mitte ausgezogen, nicht jedoch, wie bei der var. armata H. J. Hansen in einen zugespitzten Fortsatz, sondern in einen zipfelförmigen Lappen, der in seinem distalen Teile kammartig kom- primiert ist. (Taf. XXVI, Fig. 59.) Für diese Varietät schlage ich den Namen var. lobata vor. Verbreitung : Borealer Pazifischer Ozean, tropischer Atlantischer, Indischer Ozean, notialer Atlantischer, Indischer und Stiller Ozean. Im Atlantischen Ozean dringt die Art bis in das subantarktische Meer vor. Vgl. Tabelle p. 440. 17. Euphausia tenera H. J. Hansen. 1905 Euphausia lenera H. .1. Haxsex, Bull. Mus. Occan. Monaco Nr. 429 (nomennovum für E. gracilisG. O. Sars 1883). ''•'I" „ „ H J. Haxsex, Siboga-Exp. Nr. 37 p. 95-97 tb. 14 fig. 3 a-c. 1913 „ „ H J. Haxsex, Mein. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 242-244. I883 >, graeüis (nee gracilis Dana!) G. 0. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christian. 1883 Nr. 7. 188& ., „ G. O. Sars, Rep. Voy. Challenger Pt. 37, p. 89-91 tb. 15 fig. 12-23. Fundorte 6° 50' N 20" 17' W Oberfläche abends (24.9.01) 0° 55' S 17° 47' W „ „ (30.9.01) 3° 36' S 16° 45' W „ „ (5. 10.01) 5° 59' S 17° 39' W „ „ (7. 10.01) Deutsche Siidpolar-Expeditinn. XV. Zooluyie VII. 1 Exempl. 20 20 5 54 y o°s *o, ^'^"j- L18RARX 426 Deutsche Südpolar- Expedition. Fundorte 11° 19' S 18° 34' W Vert. 1200 m (11. 10.01) 22 Exempl 35n 10' S 2° 33' 0 J3 3000 m (12. 11.01) 2 >) 30° 48' S 12° 4' W Yert. 400 m (8.8. 03) 7 > 12° 11' S 6° 16' W 55 2000 m (4.9. 03) 27 ? 8° 43' S 11° 55' W 55 3000 m (10.9.03) 54 j 0° 46' N 18° 59' W )J 3000 ni (26.9. 03) 133 5 5° 27' N 21° 41' W 55 1500 m 800 in (30.9.03) (30.9. 03) 240 58 17° 28' N 29° 42' W 55 3000 m (9. 10. 03) 13 ,, Verbreitung : Tropischer Atlantischer, Indischer und Pazifischer Ozean, vereinzelt im notialen Atlantischen und Stillen Ozean. IS. Enphausia crystallorophias Holt u. Tattersall. (Tal. XXVI. Fig. 60-64.) 1905 Euphausia crystallorophias Holt u. Tattersall, Ann. Mag. Nat. hist. ser. 7 vol. 17. p. 3—4. 1908 „ „ Nat. Antaret. Exp. vol. 4. Sehizop. p. 9-12 tb. 2 fig. 1-10, tb. 4 fig. 10. 1908 „ „ H. J. Haxsex, R^s. Belgica, Sehizop. & Cuiiiac. p. 6, 7 tb. 1 fig. 3 a— e. Fundorte : Winterstation Brutnetz 360 m (4. 4. 02) 360 ni (23.5.02) 360 m (20.6.02) Twist 385 m (26. 6. 02) Brutnetz 385 m (30. 6. 02) Brutnetz auf Grund 385 m (14.7.02) Brutnetz 300 m (22.7.02) Brutnetz auf Grund 385 m (25. /26. 7. 02) Brutnetz mit Köder 385 m (28. 7. 12) Brutnetz 285 m (13.8.02) Kl. Netz 350 m (29.8.02) 350 m (1.12.02) Kl. Netz 350 m 350 m (16.12.02) Vert. 40 m (19.12.02) 350 m (22. 12. 02) 350 m (5.1.03) 350 m (2.2.03) 65° 27' S 87° 22' 0 Brutnetz (20.2.03) 65° 30' S 85° 39' O Vert. 400 m (23.2.03) 64° 35' S 85° 25' O Vert, 400 m (9.3.03) 65° 18' S 80° 27' O Vert. 2000 m (27.3.03) Es sei hier das Kopulationsorgan des Männchens beschrieben und abgebildet: Am Processus terminalis (Taf. XXVI, Fig. 60) ist die Ferse bis auf eine kleine knöpf förmige Protuberanz ver- schwunden. Das Ende des Processus ist abgeplattet und etwas stumpfwinkelig gegen den übrigen Teil umgebogen. Dieser abgeflachte Teil ist tief gespalten, so daß zwei lanzettliche Plättchen ent- 8 Exempl 3 >> 4 >> 1 >) 1 )? 11 5? 17 J5 7 )> 4 ;» 6 ) ? 2 )> 2 ?? 1 ?? 1 )) 12 >5 1 )? 2 )? l ?? 1 )* 1 )) 1 ;) Zimmer, Schizopoden. 427 stehen. Diese decken sich teilweise und liegen fest übereinander, so daß bei gewöhnlicher Lage der Eindruck erweckt wird, als sei nur ein kleiner Einschnitt am Ende des abgeflachten Teiles vor- handen. Erst wenn man das Organ so orientiert, daß man einen Blick in der Längsrichtung des Prozessus bekommt, nimmt man die tiefe Spaltung war (Tal. XXVI, Fig. 61). Das abgeflachte Ende des Processus proximalis (Tai. XXVI, Fig. 60, 62, 63) ist in zwei Lappen gespalten, die wie die Flügel einer Aeroplanschraube zueinander gedreht sind. Der eine Lappen ist viel kleiner als der andere. Beide sind an ihrem distalen Rande in der Einbuchtung zwischen beiden fein gezähnelt. Der bei Euphausia friqida H. J. Hansen auf der Hinterseite, unterhalb der zweilappigen Verbreiterung stehende „sekundäre Zahn" (nachHANSEN) ist hier nur in der Form eines kleinen Zähnchens ausgebildet (Tai'. XXA'I, Fig. 62). Die Spitze des Processus lateralis (Taf. XXVI, Fig. 64) ist stark und gleichmäßig gekrümmt. Etwas unterhalb von ihr ist ein breiter zahnförmiger Vorsprung vorhanden. Der Rand zwischen dem Vorsprung und dem Spitzenende zeigt eine fast regelmäßig kreisförmige Krümmung. Verbreitung : Diese offenbar rein antarktische Form war bisher bekannt in zahlreichen Exemplaren von der Winterstation der britischen Südpolar-Expedition und aus den Fängen der „Belgica" in drei jugendlichen Exemplaren von rund 70° S 82 y2° W. 19. Euphausia frigida II. J. Hansen. 1911 Euphausia frigida H. J. Hansen, Bull. Inst. Ocean. Nr. 210 p. 27, 28 fig. 9. 1913 „ ,, H. .1. Hansex, Rep. Schizop. Swcd. Äntarct. Exp. p. 30—32 tb. 3 fig. 4 a, b. tb. 4 fig. 1 a— d. 1908 Euphausia sp. W. M. Tattersall, Nat. Antarct. Exp. Nat. bist. vol. 4 Schizopoda p. 14—16. Fundort: 58° 29' S 89° 58' O Verl, 2700 m (10. 2. 02) 14 Exempl. Verbreitung: Bisher bekannt aus dem Meer bei Südgeorgien und vor 57° 26' S 151° 43' O. Vgl. Tabelle p. 440. Gruppe c (nach Hansen) 20. Euphausia vallentini Tu. R. Stebbing. 1900 Euphausia vallentini Th. R. Stebbing, Pr. Zool. Soc. London, vol. 26, p, 545, 546, tb. 37. 1908 Euphausia vallentini W. M. Tattersall, Nat. Antarct. Exp. Nat. hist. vol. 4 Schizop., p. 13—14, tb. 4, fig. 4—6. 1911 Euphausia vallentini H 1. Hansen, Bull. Inst. Ocean. Nr. 210, p. 30. 1913 Enpluvis'a vallentini H. I. Hansen, Rep. Schizop. Swed. Antarct. Exp. p. 32, 33, ib. 5, fig. la — f. Fundorte : 43" 4' S 36° 22' 0 Verl. 2500m (18. 12.01) 1 Exempl. 58n 29' S 89n 58' O Vert. 2700 m (10.2.02) 1 Verbreitung: Bisher bekannt aus der Gegend der Falklandsinseln, von 56° 54' S, 170° 28' O und dem notialen Atlantischen, Indischen und Stillen Ozean. Vgl. Tabelle p. 440. 21. Euphausia hemigibba II. J. Hansen. 1910 Euphausia hemigMa H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37. p. 100 tb. 14 fig. 5 a— f. 1909 Euphausia gibba W. M. Tattersall, Mitt. Zool. Stat. Neapel vol. 19, p. 122, 123 (nee E. gibba G. O. Sars). F u n d o r t e : 32° 8' S 8° 28' W Vert. 1000 m nachts (5. 11. 01) 12 Exempl. 500 m nachts (5. 11. 01) 14 35" 10' S 2° 33' 0 Vert. 3000 m (12.11.01) 1 12" 11' S 6° 16' W „ 2000 m (4.9.03) 13 8" 43' S 11" 55' W „ 3000 m (10.9.03) 5 54* 428 Deutsche Südpolar-Expedition. Fundorte: 17n 28' N 29° 42' W Vert. 3000 m (9. 10. 03)' 8 Exempl. 20° 41' N 31° 53' W „ 3000 m (13.10.03) 7 28° 42' N 34" 33' W „ 3000 m (20. 10.03) 3 Verbreitung : Boreale, tropische und notiale Atlantis, tropischer Indischer und Stiller Ozean. 22. Euphausia pseudogibba A. Ortmann. 1893 Euphausia pseudogibba A. Ortmann, Erg. Planktonexp. vol. II, G. 1). p. 12, 13 tb. 1 fig. 6. 1910 „ „ H. J. Hansen. Siboga-Exp. Nr. 37, p. 97-99 tb. 14 fig. 4 a-e. 1912 „ „ H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 247, 248. Fundorte: 8" 43' S 11° 55' W Vert, 3000 m 0° 46' N 18° 59' W „ 3000 m 5° 27' N 21° 41' W „ 1500 m 800 m 14° 2' N 26" 49' W Oberfläche abends 17° 28' N 29° 42' W Vert, 3000 m Verbreitung: Tropischer Atlantischer. Indischer und Pazifischer Ozean. (10.9. 03) 1 Exempl (26.9. 03) 17 (30. 9.03) 4 (30.9.03) 3 (6. 10. 03) 6 (it. 10. 03) 16 Die beiden Arten hemigibha Hansen und pseudogibha Ortmann stehen einander sehr nahe und jüngere oder etwas defekte Exemplare sind nicht immer mit Sicherheit zu unterscheiden. So blieben mir aus dem Material eine Anzahl von Exemplaren übrig, die sich wohl als Angehörige einer der beiden Arten ergaben, aber nicht mit Sicherheit bestimmbar waren. Ihre Fundorte sind: 0° 46' N 18° 59' W Vert. 3000 m (26.9.03) 24 Exempl. 5° 27' N 21° 41' W „ 1500 m (30.9.03) 4 17° 28' W 29° 42' W „ 3000 m (9.10.03) 22 23. Euphausia gibboides A. Ortmann. 1893 Euphausia gibboides A. Ortmann, Erg. Planktonexp. vol. II, O. b., p. 12 tb. 1 fig. 5. 1911 „ „ H. J. Hansen, Bull. Inst. Oceanogr. Nr. 210, p. 33. 1912 „ ,. H. J. Hansen. Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 252-255 tb. 9 fig. 2a— h. Fundorte : 32" 8' S 8° 28' W Vert, 1000m nachts (5. 11.01) 3 Exempl. 500 m nachts (5. 11. 01) 3 0" 29' N 18" 57' W Horiz. Oberfläche (23. 9. 03) 3 0° 46' N 18" 59' W Vert, 3000 m (26. 9. 03) 33 5" 27' N 21" 41' W „ 1500 m (30. 9. 03) 1 17° 28' N 29° 42' W „ 3000 m (9. 10. 01) 12 Verbreitung : Wärmere boreale und tropische Atlantis; tropischer Pazifischer Ozean, ver- einzelt auch im notialen Pazifischen Ozean gefunden. Gruppe d (nach Hansen). 24. Euphausia triacaiitha Holt u. Tattersall. 1906 Euphausia triacantha Holt u. Tattersall, Ann. Mag. Nat. hist. ser. 7 vol. 17, p. 4, 5. 1908 „ „ W. M. Tattersall. Nat. Antarct. Exp. Nat. hist. vol. 4, Schizop. p. 12, 13 tb. 4 fig. 1—3. 1913 „ „ H. J. Hansen. Kep. Schizop. Swed. Antarct. Exp. p. 34, 35 tb. 5 fig. 2 a— g. Fundort : 58° 29' S 89" 58' 0 Vert, 2700 m (10.2.02) 5 Exempl. Zimmer, Schizopoden. 429 Verbreitung : Bisher bekannt aus dem Meere bei Südgeorgien und von 66° 52' S, 178° 8' 0. Vgl. Tabelle p. 440. 25. Kuphausin spinifera G. <». Saks. 1883 Euphausia spinifera G. 0. Sars, Forh. Viel. Selsk. Clirislian. 1883. 1885 „ „ G. 0. Sars, Kep. Challenger pt. 37, p. 93-95 tb. 16 fig. 9—16. 1911 „ „ H. J. Hansen, Bull. Inst. Oceanogr. Nr. 210, p. 35, 36. L893 „ schoüi A. Ortmann, Erg. Planktonexp. vol. 11 Gb. p. 13, 14 tb. 7 fig. 8 (Larve!). ?1885 Euphausia sp. (?) G. 0. Sars, Rep. Challenger pt. 37, p. 170, 171 tb. 31 fig. 30, 31. ? 1871 Peneus(?) — Zoea A. Dohrn, Zeitschr. wissenseh. Zool. vol. 21, p. 375—377 tb. 29, 30 fig. 54-01. Fundorte : 32" 8' S 8° 28' W Verl,. 1000m nachts (5. 11. Ol) 1 Exempl. 500m nachts (5. 11. Ol) 7 35n 10' S 2" 33' 0 „ 3000m (12.11.01) 12 35° 39' S 8° 16' 0 „ 3000 m (16.11.01) 1 Kein einziges Exemplar war voll erwachsen. Unter den Larven fanden sich Stadien, die ganz der Euphausia schoüi Ortmann glichen. Diese Form erweist sich somit als Larvenstadium der vorliegenden Art. Ein geringer Unterschied gegen Ortmanns Beschreibung und Abbildung liegt darin, daß der Hinterrand des ersten und zweiten sowohl wie des vierten und fünften Abdominal- segmentes oben in der Mitte in ein nach hinten gerichtetes Zähnchen ausgezogen ist. Bei Larven, die etwas jünger sind als das schotti- Stadium, ist das Rostrum kürzer und die Zähnchen am Hinter- rande der beiden ersten Abdominalsegmente deutlicher. In einem älteren Stadium werden die Zähnchen an den beiden ersten Abdominalsegmenten undeutlicher, am vierten und fünften aber deutlicher, das Rostrum länger und die Stirnplatte kürzer. Der lange Dorn am Hinterrande des Carapax verschwindet, und zwar offenbar plötzlich, ohne Ubergangsstadium. Larven von etwa 1 cm Länge sind bereits deutlich als Angehörige von spinifera zu erkennen. Das Rostrum ist noch sehr lang. Es reicht manchmal bis zum Ende des zweiten Antennengliedes. Die Zähnelung des Carapaxrandes vor dem Supraorbitaldorn ist noch vorhanden. Der Dorn am Hinterrande des dritten Abdominalsegmentes ist noch verhältnismäßig länger und kräftiger als beim erwachsenen Tiere. Er reicht bis zur Grenze des nächsten Segmentes. Die fingerförmigen Fortsätze des Antennenlappens sind geringer an Größe und an Zahl. Die bei Sars 1885 abgebildete Larve dürfte wohl mit ziemlicher Sicherheit zur vorliegenden Art gerechnet werden können, wenn auch die Möglichkeit besteht, daß sie zu der nahestehenden nächsten Art gehört. Die bei Dohrn beschriebene Larve erwähnt bereits Sars als nahe mit seiner Larve verwandt, wenn nicht artidentisch. Verbreitung : Notiale Gebiete der Ozeane. 26. Euphausia lonj?irostris II. J. Hansen. (Tai. XXVI, Fig. 65 u. 66.) 1908 Euplumsia longirostris H. J. Hansen, Res. Belgica, Schizop. & Cumacea p. 4, 5 tb. 1 fig. 1 a— c. 1913 „ „ H. J. Hansex, Rep. Schizop. Swed. Antarct. Exp. p. 35, 36 tb. 5 fig. 3 a— d. 1913 „ „ W. M. Tattersall, Tr. R. Soc. Edinburgh vol. 49, pt. 4 p. 877, 878. Fundort : 43" 4' S 36n 22' 0 Vert. 2500 (18. 12.01) 1 Exempl. Neben einigen kleinen Differenzen im Bau des männlichen Kopulationsorganes unterscheiden sich die beiden Arten E. spinifera und longirostris nach Hansen in folgenden Punkten: Bei spinifera 430 Deutsche Südpolar-Expedition. ist der Antennenlappen unregelmäßig gezackt und fingerförmig eingeschnitten, bei longiroslris zweigespalten; bei erster Art ist er in seinem distalen Teile viel schmaler als der proximale Teil des zweiten Stammgliedes der ersten Antenne, bei der zweiten nicht schmaler. Bei E. spinifera sind die Epimeren des fünften Abdominalsegmentes hinten stärker ausgezogen als bei E. longiroslris. Das Rostrum ist länger bei E. longirostris als bei spinifera. Bei dem vorliegenden Exemplar ist, wie Taf. XXVI, Fig. 65 zeigt, das fünfte Abdominalsegment deutlich nach hinten ausgezogen, sogar noch etwas länger als die SARSsche Abbildung von E. spinifera zeigt. Der Antennenlappen (Tai. XXVI Fig. 66), der am Ende schmaler ist als das zweite Stammglied, ist dreizackig, indem der Außen- zahn am Außenrande noch ein kleines Zähnchen trägt. Auch in der ÜANSENschen Abbildung (1908) ist ein kleines Zähnchen neben den beiden Hauptzähnen gezeichnet, hier jedoch am Innen- rande desLappens, nicht am Außenrande. Das Rostrum war abgebrochen, so daß sich seine Länge nicht mehr feststellen Heß. Alles in allem zeigt also das vorliegende Exemplar einige Anklänge an die nahe verwandte vorige Art. Verbreitung: Das Exemplar der ,,Belgica" stammt von 56° 49' S 64° 30' W (3850 m), die schwedische Expedition erbeutete die Art von 48° 27' S 42° 36' W (400—0 m) und 49° 56' S 49° 56' W (2500—0 m). Noch weiter nördlich fing die „Discovery" ein Exemplar der Art (37° 47' S 3° 59' O). Gattung1 Thysanoessa Brandt. 27. Thysanoessa gregaria G. 0. Saks. L883 Thysanoessa gregaria G. < l. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christiania 1883, Nr. 7 p. 26. G. 0. Sars, Rep. Challenger pt. 37, p. L20-124 ib. 21 fig. 8-11, tb. 22. II. J. Hansen, Bull. Inst. Oceanogr. Xr. 210 p. 4:;. 44 fig. 15. „ H. J. Hansen, Rep. Schizop. Swed. Antaret. Exp. p. 37, 38 1b. li fig. la— h. 32° 8' S 8° 28' W Vert. 1000 m nachts (5. 11. 01) 30 Exempl. 500 m nachts (5. 11. 01) 32 30" 48' S 12° 4' O Vert, 400 m (8.8.03) 1 29n 8' S 8° 50' O „ 400 m (13.8.03) 1 Verbreitung: Die Art ist bipolar: Sie ist bekannt aus den borealen Teilen des At- lantischen und Stillen Ozeans, den notialen Teilen der drei Ozeane, sowie aus der Gegend der Falklandsinseln. Vgl. Tabelle p. 440. 28. Thysanoessa maernra 6. <>. Sars. 1883 Thysanoessa macrura G. O. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christian. 1883 Nr. 7. p. 26. G. O. Sars, Rep. Voy. Challenger pt. 37. p. 125, 126 tb. 23 p. 1-4. M. W. Tattersall, Nat. Antaret. Exp. Nat. hist. vol. 4 Schizop., p. 17—21 tb. 3 fig. 1—12. „ H. J. Haxsex, Res. Belgica, Schizop. & Cumac. p. 5, 6 tb. 1 fig. 2 a— h. H. J. Hansen, Rep. Schizop. Swed. Antaret. Exp. p. 40-42 tb. 6 fig. 3 a— h. 58° 29' S 89° 58' 0 Vert, 2700 m 61° 58' S 95° 1' 0 „ 3000 m Winterstation Brutnetz 400 m Vert. 400 m Brutnetz 385 m 1 SSÖ ii 1911 ii 1913 ii F u n d o r t e 1885 ii 1908 ii 1908 ii 1913 51 F u n d o r t e (10.2. 02) 7 Exempl (13.2.02) 10 (26.2. 02) 3 (4. 6. 02) 2 (14. 10.02) 1 Zimmer, Schizopoden. 43 j Fundorte: Winterstation Brutnetz 385 m (18.10.02) 1 Exempl. 65° 3' S 85° 4' 0 Vert, 1200 m (6.3.03) 2 64° 52' S 85" 12' 0 aus Adeliaepinguinmagen (7.3.03) 1 64° 35' S 85° 25' 0 Verl, 400 m (9.3.03) 1 64° 29' S 85° 27' 0 „ 3000 m (10.3.03). 6 65° 18' S 80" 27' 0 „ 2000 m (27.3.03) 2 Nach Hansen 1913 ist die Länge der obern Geißeln der ersten Antennen des Männchens bisher unbekannt. Bei erwachsenen Männchen der Ausbeute fand ich, daß diese obere Geißel annähernd so lang ist, wie die beiden letzten Stammglieder, und aus 14 Gliedern, deren Trennung aber nicht überall deutlich ist, besteht. Verbreitung : Zirkumpolar antarktisch. Vgl. Tabelle p. 440. 29. Thysanoessa vicina H. J. Hansen. 1911 Thysanoessa vicina H. J. Hansen, Bull. List. Ocean. Nr. 210 p. 40, 45 fig. 16. 1913 „ „ H. J. Hansen, Rep. Schizop. Swed. Antarct. Exp. p. 38, 39 tb. 6 fig. 2 a— h. Fundort: 43° 4' S 36° 22' O Vert, 2500 m (18. 12. 01) 3 Exempl. Verbreitung : Bisher bekannt aus der Gegend von Südgeorgien und von 61° 14' S, 173° 33' O. Vgl. Tabelle p. 440. Gattung" Nematoscelis G. O. Sars. 30. Nematoscelis megalops G. 0. Sars. ? 1883 Nematoscelis megalops G. 0. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christian. 1883. 1885 „ „ G. 0. Sars, Rep. Voy. Challenger pt. 37, p. 127-131 tb. 23 fig. 5-10, tb. 24. 1911 „ „ H. J. Hansen, Bull. Inst. Oceanogr. Nr. 210, p. 48 fig. 18 A. Aus einem Vertikalfang, 3000 m, von 35° 10' S 2° 33' 0 (12. 11. Ol) stammt ein Exemplar der Gattung Nematoscelis, das zu defekt ist, um genau bestimmt werden zu können. Ein hinterer Cormopod, der noch vorhanden war, zeigte drei Glieder distal vom Knie, Die Art gehört somit sicher zur megalops -Gruppe, höchstwahrscheinlich zu N. megalops, da die zweite Art der Gruppe, N. difficilis Hansen, eine pazifische Form ist. Verbreitung : Nematoscelis megalops G. 0. Sars ist bekannt aus der borealen Atlantis (bis 60° N. Br.) nördlich, dem Mittelmeer, der notialen Atlantis (nicht aber der tropischen ) und dem notialen Indischen Ozean. 31. Nematoscoelis tenella G. 0. Saks. 1883 Nematoscelis tenella G. 0. Sars, Forh. Viel. Selsk. Christian. 1883, Nr. 7 p. 28. 1885 „ „ G. 0. Sars, Rep. Voy. Challenger pt. 37, p. 133, 134 tb. 25 fig. 5-7. 1910 „ „ H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 110— 112 tb. 15 fig. 4 a— m. 1912 „ „ H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 263, 264 tb. 10 fig. 3 a-c. 1896 Nematoscelis rnantis C. Chux, Zoologica Heft 19, p. 165 tb. 12. Fundorte : 11" 19' S 18° 34' W Vert, 14" 3' S 19" 10' W „ 19" 1' S 20° 0' W „ 26° 59' S 17° 6' W ., 1200 m (11. 10. Ol) 4 Exempl 1900 m (14. 10. Ol) 1 800 m (19. 10. 00) 2 1390 m (26. 10.01) 2 „ 1000 m (5. 11. 01) 500 m (5. 11.01) 3000 m (12. 11. 01) ] 500 m (22.8.03) 2000 m (4. 9. 03) 3000 m (10. 9. 03) 3000 m (26. 6.03) 1500 m (30.9.03) 800 m (30.9. 03) 3000 m (9. 10. 03) 3000 m (13. 10. 03) 3000 m (20. 10. 03) 11 Exempl. 20 55 4 55 3 55 3 55 3 55 4 55 1 55 3 55 30 55 2 55 2 5 5 432 Deutsche Siidpolar- Expedition Fundorte: 32° 8' S 8° 28' W Vert. 35° 10' S 2" 33' 0 24° 55' S 1° 18' W „ 12° 11' S 6° 16' W .. 8° 43' S 11° 55' W „ 0° 46' N 18° 59' W „ 5° 27' N 21° 41' W ., 17° 28' N 29° 42' W „ 20° 41' N 31° 53' W „ 28° 42' N 34° 33' W „ Verbreitung : Boreale, tropische und notiale Atlantis, tropischer Indischer, tropischer und wärmerer notialer Pazifischer Ozean. 32. Nematoscelis microps G. 0. Sars. 1883 Nematoscelis microps G. 0. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christian. 1883, Nr. 7 p. 28. 1885 „ „ G. O. Sars, Rep. Voy. ChaUenger pt. 37, p. 131-133 tb. 25 fig. 1-4. 1910 „ „ H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 107— 109 tb. 15 fig. 2 a—k. 1912 „ „ H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 259-261, 291, 292, tb. 9 fig. 4a— d, tb. 10 fig. la-b, tb. 12 fig. 5a-c. 1885 Nemcdoscelis rostrata G. 0. Sars, Rep. Voy. Challenger pt. 37, p. 135, 130, 109, 170 tb. 25 fig. 8-10, tb. 31 fig. 29, 30. Fundorte: 11" 19' S 18" 34' W Vert, 32° 8' S 8° 28' W „ 12» 11' S 6° 16' W Vert. 8" 43' S 11° 55' W „ 6" 47' S 15" 56' W „ 0° 46' N 18" 59' W „ 5» 27' N 21" 41' W „ 17" 28' N 29° 42' W „ 20° 41' N 31" 53' W „ Verbreitung: Wegen des häufigen Zusammenwerfens dieser und der folgenden Art nicht ganz sicher festgestellt, Sicher nachgewiesen in folgenden Gegenden: Wärmere boreale Atlantis, tropischer Indischer und Pazifischer Ozean, wärmerer notialer Pazifischer Ozean. 33. Nematoscelis atlantica H. J. Hansen. 1910 Nematoscelis atlantica H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 107, 109. Fundorte: 0° 6' S 18° 18' W Vert. 1330m (1.10.01) 2 Exempl. 11" 19' S 18° 34' W „ 1200 m (11.10.01) 2 1200 m (11. 10. Ol) 1 Exempl. 1000 m nachts (5. 11. Ol) 2 55 500 m nachts (5. 11. Ol) 2 55 2000 m (4.9. 03) 3 55 3000 m (10. 9. 03) 1 55 400 m (16. 9. 03) 1 55 3000 m (26. 9. 03) 8 55 1500 m (30.9. 03) 3 55 800 m (30. 9. 03) 1 55 3000 m (9. 10. 03) 30 55 3000 m (13. 10. 03) 2 55 Zimmer, Sclrizopoden. 433 Fundorte 26° 59' S 17° 6' W Vert. 32° 8' S 8° 28' W „ 35° 10' S 24° 55' S 12° 11' S 2° 33' 0 1° 18' W 6" 16' W 1390 m (26. 10.01) 2 Exempl 1000 m nachts (5. 11. 01) 3 5? 500 m nachts (5. 11. 01) 3 55 3000 m (12. 11.01) 1 55 1500 m (22. 8. 03) 2 55 2000 m (4. 9. 03) 19 55 3000 m (10.9. 03) 4 55 3000 m (26.9. 03) 78 55 1500 m (30. 9. 03) 62 55 800 m (30.9.03) 15 55 3000 m (9. 10. 03) 320 ',-i 3000 m (13. 10.03) 2 55 8° 43' S 11° 55' W „ 0" 46' N 18° 59' W „ 5° 27' N 21" 41' W ., 17° 28' N 29° 42' W „ 20° 41' N 31° 53' W „ Die beiden atlantischen Arten N. microps und N. atlantica stehen einander sehr nahe. Die jungen noch nicht ganz reifen Männchen von N. microps haben in ihrem Kopulationsapparat eine gewisse Ähnlichkeit mit den erwachsenen und jungen Männchen von N. atlantica. Es gelang mir zunächst nicht, die beiden Arten auseinanderzuhalten. Ich wandte mich an Herrn Dr. Hansen, der die große Liebenswürdigkeit hatte, zahlreiche übersandte Exemplare der Art nach zu trennen. Dies Vergleichsmaterial setzte mich dann instand auch die größte Mehrzahl der übrigen Stücke zu bestimmen. Eine Anzahl jüngerer und defekter Tiere blieb freilich noch übrig, von denen sich zwar feststellen ließ, daß sie zu einer der beiden Arten gehörten, nicht aber zu welcher. Verbreitung : Die Art war bisher nur aus den wärmeren Gebieten der nördlichen Atlantis nachgewiesen. Gattung Nematobrachion W. T. Calman. Über die Leuchtorgane der Gattung vgl. die Bemerkung bei Nematobrachion flexipes( Ortmann). 34. Nematobrachion boopis (W. T. Calman). 1896 Nematodaclylus boopis W. T. Calman, Tr. Irish. Acad. vol. 31, p. 17—20 tb. 2 fig. 19—28. 1905 Nematobrachion boopis W. T. Calman, Rep. Fish. Ireland 1902/03 pt. 2 App. 4 p. 153, 154 tb. 26. 1912 Fundorte H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 267-269 tb. 10 fig. 4 a-d. 11° 19' S 18° 34' W Vert. 14° 3' S 19° 10' W „ 16° 54' S 19° 47' W „ 19° 1' S 20° 0' W „ 35° 10' S 2° 33' O 35° 39' S 8° 16' O 24° 55' S 1° 18' W „ 0° 46' N 18° 59' W „ 5° 27' N 21° 41' W „ 17° 28' N 29° 42' W „ 20° 41' N 31° 53' W „ Deutsche SUdpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 1200 m (11. 10.01) 3 Exempl 1900 m (14. 10.01) 2 55 1000 m (17. 10. 01) 2 5 800 m (19. 10.01) 4 5 3000 m (12. 11.01) 15 5 3000 m (16. 11. 01) 3 5 1500 m (22. 8. 03) 1 5 3000 m (26. 9. 03) 8 5 800 m (30. 9. 03) 1 5 3000 m (9. 10. 03) 13 5 3000 m (13. 10. 03) 1 5 65 434 Deutsche Südpolar-Expedition. Bei mehreren Weibchen war der Subanalzahn zweispitzig. Verbreitung : Nördliche Atlantis bis 65 ° N., tropische und notiale Atlantis, tropischer Indischer, tropischer und wärmerer notialer Pazifischer Ozean. Tiefenform. Aus der tropischen Atlantis war die Art bisher überhaupt nicht bekannt und aus der südlichen nur nach einem Exemplar der schwedischen Südpolar-Expedition (48° 27' S 42° 36' W 2500— Om). 35. Neinatobrachion flexioes (A. Ortmann). 1893 Stylocheiron flexipes A. Oktmann, Erg. Planktonexp. vol. II, Gb. p. 18, 19 tb. 1 fig. 7. 1905 Nematobrachion flexipes H. J. Hansen, Bull. Mus. Ocean. Monaco Nr. 42, p. 32. 1912 )S H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35. p. 269-272 tb. 10 fig. 5 a— m. Fundorte : : 11° 19' S 18° 34' W Vert. 1200 m (11. 10. 01) 4 Exempl 14" 3' S 19° io' W >> 1900 m (14. 10. 01) 6 *> 19» 1' S 20» o' W )) 800 m (19. 10. 01) 1 • 5 26° 59' S 17» 6' W )3 1390 m (26. 10. 01) 1 >' 32° 8' S 8» 28' W ' J 1000 m 500 m nachts (5. 11. 01) nachts (5. 11. 01) 6 6 »5 35° 10' S 2° 33' O * i 3000 m (12. 11. Ol) 4 )) 35° 39' S 8" 16' O M 3000 m (16. 11. Ol) 2 >) 28° 22' S 4» 9' O quantit. 200 m (18. 8.03) 1 )5 27» 18' S 2» 51' O Vert, 400 m (19. 8. 03) 1 5) 24° 55' S l» 18' W ) » 1500 m (22. 8. 03) 35 J) 8° 43' S 11» 55' W )) 3000 m (10. 9.03) l >> 0» 46' N 18° 59' W )> 3000 m (26. 9. 03) 1 >> 5» 27' N 21» 41' W >? 1500 m 800 m (30. 9. 03) (30.9.03) 1 1 >> 17° 28' N 29° 42' W ,, 3000 m (9. 10.03) 1 ? > Während die Weibchen Leuchtorgane in normaler Anzahl zeigen, fehlt den Männchen das Leuchtorgan des dritten Abdominalsegmentes. Die Gattungsdiagnose muß dementsprechend geändert werden. (Bei N. bonpis waren in beiden Geschlechtern die Leuchtorgane in normaler Zahl vorhanden.) Bekanntlich findet sich eine Reduktion der Leuchtorgane durchweg bei den Arten der Gattung Stylocheiron, die, wie Nematobrachion, eine weitgehende Anpassung an eine räuberische Lebensweise besitzt. Verbreitung: Die Art war bekannt aus der borealen und tropischen Atlantis und den östlichen Gegenden des borealen und wärmeren notialen Pazifischen Ozeans. Dazu kommen obige Fundort aus der notialen Atlantis. Gattung- Stylocheiron G. O. Sars. Gruppe a (nach Hansen). 36. Stylocheiron carinatnm G. 0. Sars. 1883 Stylocheiron carinatum G. O. Sars, Forli. Md. Selsk. Christian. 1883, Nr. 7 p. 31. 1885 „ .. G. O. Sars, Rep. Voy. ChaUenger pt. 37, p. 137-142 tb. 26. 1910 „ .. H. J. Hansen, Siboga-Exped. Nr. 37, p. 113-115 tb. 16 fig. 1 a-h. 1912 „ .. H. J. Hansen, Mein. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 274-276, 293, 294 tb. 11 fig. 2 a, b, tb. 12 fig. 6 a-d. Zimmer, Schizopoden. 435 Fundorte 0" 6 S 18" 18' W Vert. 1330 m (1. 10. 01) 1 Bxempl. 11" 19' S 18° 34' W >) 1200 m (11. 10. 01) 12 51 14" 3' S 19" 10' W J) 1900 m (14. 10. 01) 29 ' ) 16" 54' S 19" 47' W ,, 1000 m (17. 10. 01) 2 5> 19" 1' S 20° 0' W >3 800 m 500 m (19. 10. 01) (19. 10. 01) 5 4 5) 32" 8' S 8" 28' W )3 1000 m (5. 11. 01) 3 )> 500 m (5. 11. 01) 1 >) 35" 10' 8 2" 33' 0 )) 3000 m (12. 11. Ol) 1 '5 27" 4' S 64° 40' 0 >) 400 m (8. 5. 03) 1 ) 1 25" 7' S 56° 7' 0 >) 400 m (15. 5. 03) 1 5 > 27" 18' S 2" 51' 0 )» 400 m (19.8.03) 1 )) 24" 55' S 1" 18' W * * 1500 m (22. 8. 03) 1 ) < 12" 11' S 6" 16' W J) 2000 m (4. 9. 03) 2 5? 10" 45' S 6" 23' W 5 5 400 m (5. 9.03) 3 >J 8" 43' S 11" 55' W j, 3000 m (10. 9.03) 68 51 6" 47' S 15" 56' W 55 400 m (16.9. 03) 1 )? 0" 52' S 16" 0' W 55 400 m (19. 9. 03) 3 M 0" 46' N 18" 59' W 5? 3000 m (26. 9. 03) 6 • • 5" 27' N 21" 41' W 5 5 1500 m (30.9. 03) 11 5) 800 m (30. 9. 03) 26 )? 17" 28' N 29° 42' W 55 3000 m (9. 10. 03) 14 )T 20° 41' N 31° 53' W 55 3000 m (13. 10. 03) 3 ?5 28" 42' N 34" 33' W ,. 3000 m (20. 10.03) 7 ,, Diese Art ist auch bei verstümmelten Exemplaren noch leicht an dem Subanaldorn zu er- kennen, dpr den anderen Arten der Gattung fehlt. Verbreitung : Boreale, tropische und notiale Atlantis, tropischer Indischer sowie borealer und tropischer Pazifischer Ozean. Kommt gelegentlich an die Oberfläche. Gruppe b (nach Hansen). 37. Stylocheiron suhmi G. 0. Sars. 1883 Stylocheiron suhmi G. (). Sars. Forh. Vid. Selsk. Christian. 1883, Nr. 7 p. 31. 1885 1912 G. O. Sars, Rep. Voy. Chaüenger pt. 37, p. 142-144 tb. 27 flg. 1-4. H. J. Hansen, Mein. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 277, 278 tb. 11 fig. 3 a, b. Fundorte 11" 19' S 18° 34' W Vert. 1200 m (11. 10. Ol) 5 Exempl 16" 54' s 19" 47' W ., 1000 m (17. 10. 11) 1 19" 1 ' s 20 ° 0 ' W ,, 500 m (19. 10. Ol) 3 32" 8' s 8 " 28 ' W •• 1000 m 500 m (5. 11.01) (5. 11. Ol) 2 2 25 ° 7 ' s 56° 7" 0 J) 400 m (15. 5. 03) 2 24° 55' s 1 « 18 ' W 5J 400 m (22.8.03) 1 55* 436 Deutsche Südpolar-Expedition. 400 m (24. 8. 03) 3 Exempl. 2000 m (4.9.03) 15 400 m (5.9.03) 1 3000 m (10.9.03) 21 400 m (16. 9. 03) 1 400 m (19.9.03) 4 3000 m (26. 9. 03) 8 1500 m (30. 9. 03) 6 800 m (30.9.03) 5 3000 m (9. 10. 03) 11 3000 m (13. 10.03) 6 3000 m (20. 10. 03) 7 Fundorte : 23° 33' S 4° 16' 0 Vert. 12° 11' S 6° 16' W „ 10° 45' S 6° 23' W „ 8° 43' S 11° 55' W „ 6° 47' S 15° 56' W „ 0° 52' S 16° 0' W „ 0° 46' N 18° 59' W „ 5° 27' N 21" 41' W „ 17° 28' N 29° 42' W „ 20° 41' N 31° 53' W „ 28° 42' N 34° 33' W „ Verbreitung : Boreale, tropische und südliche Atlantis, tropischer und wärmerer notialer Pazifischer Ozean. 38. Stylocheiron affine H. J. Hansen. 1910 Stylocheiron affine H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 118-121 tb. 16 fig. 4 a-d. Fundort: 12" 11 'S 6° 16' W Vert. 2000 m (4.9.03) 2 Exempl. Dr. H. J. Hansen war so freundlich, meine Bestimmung der beiden jugendlichen Exemplare nachzuprüfen und zu bestätigen. Verbreitung : Die Art war bisher nicht aus dem Atlantischen Ozean, sondern nur aus dem tropischen Indischen und Stillen Ozean bekannt. 39. Stylocheiron longicorne G. 0. Sars. 1883 Stylocheiron longiconw (1. 0. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christiania 1883, Nr. 7 p. 32. a, b. Exempl. 1885 1910 1912 G. 0. Sars, Kep. Voy. Challenger pt. 37, p. 144 tb. 27 fig. 5. H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37, p. 120, 121 tb. 16 fig. 5 a, H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 279, 280 tb. b. 11 fig. 4 Fundorte 11° 19' S 18° 34' W Vert. 1200 m (11. 10. 01) 6 14° 3' S 19° 10' W 1900 m (14. 10.01) 4 16° 54' S 19° 47' W ) > 1000 m (17. 10. 01) 1 19° 1' S 20° 0' W •• 800 m 500 m (19. 10. 01) (19. 10. Ol) 4 17 32° 8' S 8° 28' W >3 1000 m 500 m (5. 11.01) (5. 11. 01) 10 10 35° 10' S 2° 33' O JJ 3000 m (12. 11. 01) 5 27° 4' S 64° 40' O .. 400 m (8. 5.03) 1 12° 11' S 6° 16' W ?) 2000 m (4.9.03) 5 8° 43' S 11° 55' W 7 J 3000 m (10.9.03) 37 6° 47' S 15" 56' W J 3 400 m (16.9.03) 1 0° 46' N 18" 59' W )) 3000 m (26. 9. 03) 18 5° 27' N 21° 41' W ?? 1500 m 800 m (30.9.03) (30. 9. 03) 18 1 Zimmer, Schizopoden. 437 F u n d o r t e : 17° 28' N 29" 42' W Vert. 3000 in (9. 10. 03) 47 Exempl. 20° 41' N 31° 53' W ., 3000 m (13.10.03) 7 28° 42' N 34° 33' W .. 3000 m (20.10.03) 2 V e r b r e i t u n g : Boreale Atlantis (bis 63" nördl.), Mittelmeer, tropische und südliche Atlantis, tropischer Indischer sowie tropischer und wärmerer notialer Pazifischer Ozean. 40. Stylocheiron elongatum G. 0. Sars. 1883 Stylocheiron elongatum G. O. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christiania 1883, Nr. 7 p. 32. G. 0. Sars, Rep. Voy. Challenger pt. 37, p. 146, 147 tb. 27 fig. 6-10. H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35 p. 280. 8° 28' W Vert. 500 m 2° 33' 0 ,, 3000 m 1885 )1 1912 ■- Fun d o r t e 32° 8' S 35° 10' S 35° 39' S 8° 16' 0 24° 55' S 1° 18' W 8° 43' S 11° 55' W 0° 46' N 18n 59' W 5° 27' N 21" 41' W 17" 28' N 29° 42' W 20" 41' N 31" 53' \V 28" 42' N 34° 33' W 3000 m 1500 m 3000 m 3000 m 1500 m 3000 m 3000 m 3000 m (5. 11.01) 3 Exempl (12. 11.01) 8 »5 (16. 11.01) 4 55 (22.8.03) 1 5 5 (10. 9. 03) 4 55 (26.9.03) 3 55 (30.9.03) 2 55 (9. 10.03) 9 55 (13. 10. 03) 6 5 5 (20. 10. 03) 7 55 Verbreitung : Boreale, tropische und notiale Atlantis, Aus dem Pazifischen Ozean bisher nur in einem Exemplar von 24° 5' S 100° 20' W bekannt. 41. Stylocheiron abbreviatum G. 0. Sars. 1883 Stylocheiron abbrevialum G. O. Sars, Forh. Vid. Selsk. Christiania 1883, Nr. 7 p. 33. 1885 „ „ G. O. Sars, Rep. Voy. Challenger pt. 37, p. 147-149 tb. 27 fig. 11-13. 1910 „ „ H. J. Hansen, Siboga-Exp. Nr. 37 p. 122, 123. 1912 .. ., H. J. Hansen, Mem. Mus. Comp. Zool. vol. 35, p. 280—283 tb. 11 fig. 5 a— f. 1896 „ chelifer C. Chun, Zoologica Heft 19, p. 162 tb. 1 fig. 1-8. u n d o r t e 14° 3' S 19° 10' W Vert. 1900 m (14. 10.01) 2 Exempl 19" 1' S 20° 0' W ?> 800 m 500 m (19. 10.01) (19. 10.01) 4 1 55 55 26° 59' S 17° 6' W T> 1390 m (26. 10.01) 3 55 32° 8' S 8" 28' W >> 1000 m 500 m (5. 11.01) (5. 11.01) 5 1 55 55 35° 10' S 2" 33' 0 )) 3000 m (12. 11.01) 2 55 27" 4' S 64° 40' 0 5) 400 m (8.5.03) 1 55 26° 30' S 48° 33' 0 )) 400 m (20.5.03) 1 55 28° 46' S 10° 17' 0 >> 400 m (11. 8. 03) 1 55 27° 18' S 2° 51' 0 M 400 m (19.8.03) 2 55 24° 55' S 1° 18' W )) 1500 m (22. 8. 03) 2 55 23° 33' S 4° 16' W >5 400 m (24.8.03) 1 55 12° 11' S 6° 16' W 5) 2000 m (4.9.03) 1 5' 438 Deutsche Südpolar-Expedition. Fundorte: 8" 43' S 11" 55' W Vert. 0" 46' N 18° 59' W „ 5° 27' N 21" 41' W „ 17° 28' N 29" 42' \V „ Verbreitung : Boreale, tropische und notiale Atlantis, tropischer Indischer Ozean, borealer, tropischer und wärmerer notialer Pazifischer Ozean. 42. Styloclieiron maxiiuuiii H. J. Hansen. 1908 Styloclieiron maximum H. J. Hansen, Ingolf-Exped. vol. 3, 2. p. 92. 3000 m (10. 9. 03) 11 Exempl 3000 m (26. 9. 03) 6 1500 m (30.9.03) 4 800 in (30.9.03) 5 3000 m (9. 10. 03) 5 1910 ii H. J. Hansen, Sibop a-Exp Nr. 37, p. 121, 122 tb. 10 fig 0 a— d. 1912 n H. J. Hansen, Mein Mus. Comp. Zool vol. 35, p. 283. 1913 *i H. J. Hansen, Kep. Schizopod. Swed. Antarct. Exped. p. 44. Fundorte : 19" 1' S 20" 0' W Vert. 800 in (19. 10. 01) 1 Exempl 500 m (19. 10. Ol) 1 55 35° 39' S 8" 16' W ., 3000 m (16. 11. 01) 1 ,. 43° 4' S 36" 22' W • j 2500 m (18. 12.01) 3 J5 8n 43' S 11" 55' W » 3000 m (10.9.03) 1 )» 0" 46' N 18" 59' W >j 3000 m (26.9.03) 1 ' ) 5" 27' N 21" 41' W 1500 m (30. 9. 03) 1 >J 17° 28' N 29° 42' W .. 3000 m (9. 10.03) 3 3? Verbreitung: Boreale Atlantis bis 62° nördlich, tropische und notiale Atlantis, tropischer und notialer Indischer Ozean, tropischer Pazifischer Ozean. III. Faunistisclies. Die Ordnung der Euphausiaceen ist eine Tiergruppe, über deren Systematik wir so gut in- formiert sind, wie es wohl kaum im Tierreich zum zweiten Male vorkommt. Mit ganz wenig Aus- nahmen sind die Arten häufig, ja gemein, kommen teilweise sogar in gewaltigen Schwärmen vor. So ist es begreiflich, daß sie fast alle schon dem Forscher unter die Augen gekommen sind und daß H. J. Hansen behaupten konnte (wie schon oben erwähnt), es seien kaum ein Dutzend Arten, die noch unserer Kenntnis entgangen. Dabei sind die Arten alle sicher gegeneinander abgetrennt und es ist nicht schwer, sie mit jeder nur wünschenswerten Genauigkeit zu bestimmen, wenn man nur erwachsene Männchen zur Hand hat. Es ist das große Verdienst H. J. Hansens, diese gute Ordnung im System der Euphausiaceen geschaffen zu haben, indem er den Bau des männlichen Kopulationsorganes seinen Untersuchungen zugrunde legte. Nicht so gut ist unsere Kenntnis von der Verbreitung der Euphausiaceen. Im Grunde ge- nommen sind es bisher doch nur Stichproben, die wir der marinen Fauna entnommen und geprüft haben. Dazu kommt, daß vor dem Erscheinen der HANSENschen grundlegenden Arbeiten die Euphau- siaceen eine systematisch recht schwierige Gruppe waren. Die Arten sehen sich meist im allgemeinen Habitus sehr ähnlich. Merkmale, die frühere Forscher ihren systematischen Einteilungen zugrunde gelegt haben, wie die Ausbildung der Frontalplatte, der Seitenzähnchen am Carapax usw., er- Zimmer, ScMzopoden. 4.3g wiesen sich als recht variabel oder doch wenigstens als nicht konstant. So ist sicher zu vermuten, daß in den systematischen Arbeiten vor Hansen manche Arten falsch bestimmt, manche zusammen- geworfen sind. Diese Resultate sind somit faunistisch nur mit Vorsicht zu verwenden. Alles in allem ist unsere Kenntnis von der Verbreitung der Euphausiaceen aber immerhin nicht schlecht, vor allem verglichen mit der Kenntnis auf dem Gebiete der meisten anderen marinen Tierordnungen, und wir wandeln hier auf viel sicheren Wegen bei unseren faunistischen Schlüssen, als auf vielen anderen Gebieten. Die Euphausiaceen haben ihr Hauptverbreitungsgebiet in den wärmeren Meeren. Hier kommt die größte Gattungszahl vor und hier haben die meisten Gattungen ihre größte Artenzahl. Die Gruppe der Euphausiaceen insgesamt, ebenso wie die große Mehrzahl ihrer Gattungen ist also „negativ bipolar", was sich gut in der folgenden tabellarischen Übersicht der Artenzahlen in den verschiedenen Zonen ausdrückt: arkt. boreal trop. notial antarkt. Bentheuphausia . . 0 1 1 1 0 Thjsanopoäa 1 11 9 6 0 Meganydvphanes . 1 1 0 ü U NyetipMnes Ü 2 2 3 0 Euphausia 1 10 17 15 7 Pseudeuphausia .01110 Thysanoessa ti Ü 0 2 3 Tessarabrachiun . 0 1 ü 0 0 Nematoseelis .... 1 5 4 3 Ü Nematobrachion . . 1 3 3 2 0 Siylocheiron 2 5 8 5 0 13 46 45 38 10 Bei Bewertung der Zahlen muß man berücksichtigen, daß das boreale Gebiet vor allem gut bekannt ist und daß, wenn die Artenzahl hier die der Tropen übersteigt, dam't noch nicht gesagt ist, daß die Gattung wirklich hier artenreicher auftrete. Wenn man unter dieser Berücksichtigung die Tabelle prüft, so findet man, daß alle Gattungen, mit Ausnahme von Thysanoessa und Mega- nyctiphanes negativ bipolar sind. Die Gattung Euphausia weist zwar die größte Mehrzahl in den Tropen auf, doch nimmt ihre Artenzahl nach Norden hin stärker ab als nach Süden. Meganyctiphanes ist eine nur in den nordischen gemäßigten und kalten Meeren gefundene Gattung, während Thysanoessa durchaus positiv bipolar ist. Ja diese Gattung enthält auch eine bipolare Art, Thysanoessa gregaria G. O. Sars. Aus antarktischem (und subantarktischem) Gebiete sind 10 Arten bekannt, über deren Ver- breitung die folgende Tabelle Überblick gibt. Alle 10 Arten wurden auch von der Deutschen Süd- polar-Expedition erbeutet, wenn auch nicht alle gerade im antarktischen Gebiete. Von den 10 Arten sind Euphausia longirostris Hansen, Thysanoessa gregaria G. O. Sars, viel- leicht auch Thysanoessa vicina Hansen notiale Formen, die aber bis in das antarktische Gebiet vor- dringen. Euphausia similis G. O. Sars scheint in den gemäßigten und warmen Meeren eine kosmo- politische Verbreitung zu haben. Die übrigen Arten können wir wohl als echt antarktische Formen ansehen. Allgemein neigen die Euphausiaceen zu einer zirkunipolaren Verbreitung, wenn man dies Wort auch auf Tiere der wärmeren Meere anwenden will. Ein hoher Prozentsatz aller bekannten 440 Deutsche Südpolar-Expedition. H*** O CD 00 -a C3 Ol je» CJ3 CO 1—1 P | Q § f I1 I w 1 g | •"«S '-^ •2, > p CO o co SS gj a CD CO E* CD CD co pl CD CD 0 CD CO pl aq CD CD CO p CD CD 1-1 4 *4 g, E CD aq cd s p. < 4 CD CO O CD aq CD EL &. CD CD O 3' CS) 3. CO 0 cd jq CD O B IS 2. CO 0 — CD oq CD B P- a. cd aq CD 0 ,-; CD B CS CD — CD 0 CO CD 0 5 3. CO CD — CD CD CO — p & CO CD o er»- ■"* — O CD >-. CD B B CD B i-I CD B B ~ CO 13 CO B* & aq CD O 93 c+ 9= & 3-. CO DE CD ET CD — Pi B & er E s p" & p EL r CD K5 a E- < 0 - Pj O E S' g 0 CD aq CD P- 00 IC 0 W CD CO r+- 93 — - - B & CO* 93 - --r CO* CO Öl erq 0 ff 93 < fr 93 B e-t- aq T 3' B' B 5' b" EX B ^_ CD 5' r CO CD O h 1 CO CD cp CO CD CO CD CO - — CO a — 0 B 0 es ET ^_ V. n" Ö". — X erq E- cd' >» 7 c B p. F = r B B K g g z- —. gl g W CO CD CD CD CD CD CD CD ~ CD CD P- W •-1 B — B B 3_ H »-1 8! w 9= + r1 s Oi Oi O: — O: O: CO O: CO 3 B 1 Q - co CO 1 CO ^+ P < w fg. D3 CD CO «8 4- O 1 1 tr1 ES" CD ►1 p OB CO* CD p EL CO* CD p P CO CO 1 -< = rr 1 3" B w CD CD •-* = CD CO if1 3. CO CD CD äsquadran Wilhelm -97° 0 O B = — Er CO 9 CD CP CS CO CD p CD » CD s C ' --■ ►ef r §" pr 1 4 B p B CBt p" p. CO CO CO CO 7- p. CD £. - 0 CO CO Oi -] =§ CO -0 00 0 Ol Oi P5 = r-» co Ol — 3 0 tss u CO Oi CD CD -i 1 OS t/3 p" B P, O q; co 0 S o§. 00 S Oi «8 "3 Ol 1-" 0 CO P OS 1 - O CD CO CO CD 1— ' -<1 OD Oi 00 to ** — _ w P* 0 OD CO CO ^j O' B CO < O o O 0 0 0 O TT O e»' s ^ w fei - & DG 2 !2i c ^r - CD B & DD 0 0 0 0 N CO* - — es •-1 CD CD cd" 8=, CD g- CO* CD CD P — CD CD ^_ CD CD _- CO *--* 0 r CD -I CS 5 CA CD 3. o CD O co o CD > CD — CO ~ CS i-3 CD_ CD CO > E. CO CK CD O - H CD- & CD CO > <-*-*- CO* 0 — O ESI CD ES H 2. CD- O, CD OQ t> 93" 3 cT B B 3 &. CO rt I g cT- CD CO > — - ß H_ CO ^■_ '*T~ — . B — _ > -* > 5" B ^2 CO* CD B" CD •-i ►Ö P N BS CO CD — CD •-* O 1 5- r+ O — B ■-1 "-1 pr b C". CD CO £- CD M &* a; cd *: C CD CD B^ 5" fi- el- 53* o §" g §f CO r+- p" B 0 co" CD M ES CD N CD 9: B X 30 O CD e CO «-*}- CO* p CD cf t= 0 CSJ CD 9» B CO cÖ" CD r B N CD P B — CD — • & CO CD — O o i3 '3 3 .^. 3 S o ~ ( 'irolana meridionalis Hodgson + „ albinota n. sp + „ oeulutii n. sp + „ intermedia n. sp + Rocinela signata Sohiödte & Meinert + Ceratothoa impressa Richardson .... + Cymodocella tubieauda Pfeffer + + + Cymodocea australis Hodgson + I'hil.iiilkrium punctatissimum Pfeffer -j- + Limnoria antarctica Pfeffer + Berolis trilobitoides Eights + + ,, potüa Pfeffer 1 „ louvieri Richardson -)- + Antarcturus polaris Hodgson + + „ e o b O CT Ol O Antarclurus meridionalis Hodgson . . + + Dolichiscus pfefferi Richardson .... + Glyptonotus acutus Richardson + + + + Notaxellus australis Hodgson + + + + Eäias lurqueli Richardson + + Antias charcoti Richardson + + + Haploniseus antarcticus n. sp + Auslroniscus ovalis n. g., n. sp + ,, roiv/ndatus n. sp + Nannoniscus australis n. sp + „ bidens u. sp Austrofilius jurcatus Hodgsox + „ octodentatus n. sp + „ serralus n. sp + Austronanus serralus Richardson . . . + „ glacialis Hodgson + Stenetrium acutum n. sp + ,, rotundatum n. sp + Acanthaspidia drygalsMi n. sp + Janihopsis nasicornis n. sp + ,, ruseri n. sp -f „ multispinosa n. sp 1 Coulmannia australis Hodgson + „ jrigida Hodgson + Notoxenus spinifer Hodgson + Aslrurus omatus n. sp 1 Pleurosignum magnum n. g. n. sj). . . + „ elongatum n. sp + c 1s m J3 O Ol O Vi "ES O a es — Li > o CO 3 'o CT" Cfl Austrosignum gründe Hodgson + „ glaeiale Hodgson + + „ incisum Richardson . + Milium aniarctica Pfeffer + + + + glöbicauda n. sp + „ psyehrophila n. sp + „ cryophila n. sp + Echinomuuna horrido, n. g., n. sj). . . + Mormomunna spinipes n. g., n. sp. . + Paramwnna aniarctica Richardson.. + + „ gaussi n. sp + „ subtriangtdata Rich. . . . + „ rostrata Hodgson + + „ gaini Richardson . . . + „ serrula Richardson . . . + Eurycope vicarius n. sp + ,, crassa n. sp + ,, curla ii. sp + „ antaretica n. sp + ,, jrigida n. sp + Echinozone spinosa Hodgson + „ magnifiea u. sp + Pseudaraehne spicala Hodgson + + Aspidarachne aries n. sp + Cijjjroniseus cypridinae Sars + „ crossophori Stebbing. . . + Cryptuniscus sp + Die bessere Übereinstimmung zwischen der Isopodenfauna der Gauss -Station und jener der Winterstation der Discovery ist nach meiner Ansicht nicht zufällig, sondern durch die mehr isolierte antarktische Lage beider bedingt. Am weitesten vorgerückt in die Antarktis erscheint ja die Discovery -Station, und dennoch sind 6 Arten sowohl in dem Mac Murdo-Sund wie im Gebiet der französischen Expeditionen und 2 bei Kap Adare und der englischen Winterstation gefunden, die bei der Gauss- Station fehlen. Die Lage der englischen Winterstation erscheint daher weniger isoliert als die der Gauss- Station. Das ergibt sich aus dem Fehlen aller Tange bei der letzteren und dem Vorkommen solcher im Mac Murdosund. Aus den Berichten von H. Richardson über die Ausbeute von F r a n 9 a i s und Pourquoi pas ? geht hervor, daß die bei den Süd- Shetland -Inseln und im Palmer- Archipel erbeuteten Isopoden vielfach Tangbewohner waren. Einige dieser Arten sind es, die auch von Hodgson an der Küste des Viktorialandes gesammelt wurden. Andererseits fanden sich in der Ausbeute der Deutschen Südpolar-Expedition von Kerguelen nicht weniger als 5 Isopodenarten, welche in den Sammlungen der Southern Cross, Fran- cais und Pourquoi pas ? als antarktische auftreten, aber bei der Gauss- Station ver- mißt werden. So erklärt sich die eigenartige Zusammensetzung der Isopodenfauna der Posadowsky- Bai zum Teil dadurch, daß ihr die Vorposten der Subantarktis fehlen; weiter kommt, noch in Be- tracht, daß von uns nur wenige Arten ganz nahe an der Küste am Fuß des Gaussbergs erbeutet Vanhöffen, Isopoden. 45 J werden konnten; aber zum größten Teil beruht die verschiedene Ausbeute auf den verschiedenen Sammelmethoden. Bei genauerer Durchforschung der von den englischen und französischen Ex- peditionen besuchten Gebiete wird sich genauere Übereinstimmung ergeben. Es ist daher nötig, auch die angewandte Methode zu erwähnen, die sich für die Ausbeute an Isopoden so erfolgreich erwies. Das 5 m dicke Eis bei der Gauss-Station und die große Tiefe des Meeres von 385 m ge- statteten selbst an gelegentlich vorhandenen Spalten oder Wacken nicht, ergiebige Dretschzüge zu machen. Es wurden daher nach den ersten erfolglosen Versuchen zu dretschen nur Reusen mit Köder und eine Quastendretsche von 1 m Breite und 1,5 m Länge aus 5 Büscheln von auf- gedrehtem Tauwerk ausgelegt oder Brutnetzfänge dicht über dem Grunde unmittelbar am Schiff gemacht, immer also wurde an derselben Stelle gefischt, bis sich zu Anfang Januar eine Spalte in 250 m Entfernung so weit öffnete, daß sie auch für Fischerei benutzt werden konnte. Isopoden wurden bei der Station nur am Grunde erbeutet, nie pelagisch gefangen, abgesehen von einigen Bopyridenlarven. Besonders ergiebig waren die Fänge, wenn die Quastendretsche mit dem dahinter befestigten Brutnetz zusammen ausgelegt war, damit im Brutnetz von den Quasten abfallende Tiere aufgefangen werden konnten. Nach Aufholen des Fanges wurden die Quasten, da selbst im Sommer die Kälte das Absuchen im Freien verhinderte, in einer Emailschüssel zusammen- gelegt und dann über dieser im Laboratorium aufgehängt, so daß sich alles, was noch abfiel, darin sammeln konnte. Nachdem dann die größeren Stücke abgelesen und ausgesucht waren, wurde der Rückstand durch ein feines Handsieb sortiert, und der feinste Rest endlich mit dem Hensen- schen Zählmikroskop durchmustert. Das Verfahren erforderte ja manchmal viel Zeit, gab aber auch sichere Gewähr dafür, daß nichts Brauchbares übersehen wurde. So ließen sich Isopoden von kaum 0,5 mm Länge finden, und die Zahl der gesammelten Exemplare gestattet eine Beur- teilung der relativen Häufigkeit der vorhandenen Arten. Am häufigsten wurden die 4 Cirolana- Arten gefunden, die sich ködern ließen und von denen zusammen mehr als 1400 Exemplare mitgebracht werden konnten. Von kleinen Arten war Austrosignum glaciale Hodgson am häufigsten, das etwa in 300 Exem- plaren vorlag; ihm schließt sich Pleurosignum elongatum n. sp. mit etwa 140, Astrurus ornatus n. sp. mit 130 Exemplaren an, und von Tema iden- Arten wurden zusammen mehr als 300 Individuen allein bei der Gauss-Station erbeutet. Die große Zahl der Tiere erschwerte natürlich in mancher Hinsicht die Untersuchung, da ja die kleinen alle einzeln unter dem Mikroskop genau geprüft werden mußten, gestattete aber anderer- seits meist, die zu sicherer Bestimmung nötige Zergliederung der Objekte, vorzunehmen. Doch nicht nur an Individuen, sondern auch an Arten erwies sich unsere Ausbeute besonders reich, und da die vorhandene Zahl der Arten auf etwa das Doppelte vermehrt werden konnte, muß die Isopoden - fauna der Antarktis nun gegenüber der anderer Faunengebiete als gut bekannt bezeichnet werden, so daß sie sich mit den nordischen Isopoden vergleichen läßt, die, dank den sorgfältigen Arbeiten von G. 0. Sars und H. J. Hansen besonders, genügend erforscht zu sein scheinen. Ein solcher Vergleich der arktischen und antarktischen Isopodenfauna läßt merkwürdige Parallelen erkennen. Vielleicht würden diese weniger auffallen, wenn die dazwischen gelegenen Gebiete, besonders die Tiefsee, besser bekannt wären. So müssen vom Festlandsockel die Gattungen Haploniscus, Nannoniscus, Echinozone, Pseudarachne, Eurycope und einige Tanaiden, ferner von 57* 452 Deutsche Südpolar-Expedition. Tiefseeformen Eurycope-Arten, Rhabdomesus, Eugerda und Ilyarachna als bipolar angesehen werden, da gelegentlich die nordischen und südlichen Arten kaum oder nur auf geringfügige Merkmale hin getrennt werden können. Die erwähnten Tiefseeformen sind auch meist erst durch die Deutsche Südpolar-Expedition entdeckt worden. Von früher lagen nur die Beobachtungen des Challenger vor, da die Be- arbeitung des Materials der V a 1 d i v i a noch aussteht. Außerdem ist nur eine Art, Serolis meri- dionalis, die auch vom Gauss gefunden wurde, im allgemeinen Bericht über die Ergebnisse der Scottish National Antarctic Expedition von Hodgson abgebildet und benannt worden, deren Namen ich annehme. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die während der Fahrt im Scholleneise etwa unter 65° s. Br. beobachteten Arten mit Angabe der Tiefen, denen ich die vom Challenger bei seinem Vorstoß nach der Antarktis zwischen 46° und 65" s. Br. erbeuteten Tiefseeisopoden gegen- überstelle. Isopoden der antarktischen Tiefsee. Challengei Gauss ni in Apseudes sp 2725 Serolis antarciica Beddard 2515-2926 3630 „ bromleyana Suhm „ meridionalis Hodgsox l) 2725 Antarctwus glacialis Beddard 3063 „ furcatus Beddard 3063 „ spinosus Beddard 2515 ., bnnnii iis Beddard 2926 ,, gaussianus n. sp 2450 Eaploniscvs curvirostris a. sp 3423 Sh netrium acutum n. sp 3398 3398 Microprotus ardardicus n. sp Janihopsk nodosa a. sp 3423 Jolanthe acanthonotus Beddard 3063 3398 • 'hallenger Gauss m in Ischnosoma bacillus Beddard 3292 Rhabdomesus inermis n. sp 24r.ii F.niit rda lonaimana n. sp "725 Munnopsis australis Beddard 2'. 126 Eiiniriipp tinilis n. si> 3423 ,, vicarius a. sp :i42:i „ gigardea Suis f. auslralis n. f. 3423 „ sarsi Beddard 25 15 2305 Storfkyngura2) fragilis Beddakd .... atlantica Beddard 2926 spinosa Beddard 3566 3423 Ilyarachna antariica n. sp 3398-3423 AcindhiuopL x/iiuieauda Beddard ... 3292 Die ziemlich große Zahl von Tiefseeisopoden, welche mit Ausnahme von 2 Arten alle unbekannt waren, wurde bei nur 4 Fängen erbeutet. Diese bestätigen die von Beddaed auf Grund der Samm- lungen des Challenger bereits ausgesprochene Behauptung daß die antarktische Tiefsee sehr reich an Isopoden sein muß. sowohl was die Zahl der Arten als auch die der Individuen betrifft, und zeigen, daß man auch mit einfachen Mitteln die Tiefsee erforschen kann. Während nämlich das Schiff von Schollen besetzt mit dem Eise trieb, war es bedenklich, das schwere Drahtkabel von 12 mm Durchmesser zum Dretschen zu benutzen. Ich machte daher einen Versuch. Brutnetz und Quastendretsche mit der Drahtlitze von 4,5 mm Durchmesser herabzulassen. Bei der lang- samen Trift während der Nacht genügte es bei 3423 m Tiefe, wie z. B. am 3. IV. 1903 3440 m Draht, den Vorläufer mit eingerechnet, auszugeben und, wie am 8. IV. 1903, bei 3486 m Tiefe 3500 m Drahtseil. Bei früheren Gelegenheiten hatte ich 100—150 in Draht mehr ausgegeben, als die Lotung J) Benannt nach einer Photographie ohne Beschreibung im Bericht über die Scottish National Antarctic Expedition vol. IV Zoology Part I, Zoological Log. Tat'. XI. Abb. 33. 2) n. g. statt Eurycope {part.). Die Begründung der neuen Gattung folgt spater bei den Munnopsiden. Vanhöffen, Isopodeu. 453 anzeigte, und dabei das Ende des Seils stark verkalkt heraufbekommen. Immer aber gelangen die Fänge und besonders die, bei denen das Brutnetz mit oder ohne Quastendretsche ausgesetzt war, ergaben reiche Ausbeute, hauptsächlich an Munnopsiden, von denen einige auch tadellos erhalten waren. Man kann daraus schließen, daß diese Tiere dicht über dem Bodenschlamm schwebend vom Brutnetz erfaßl winden. Einen wertvollen Beitrag zur Fauna der Subantarktis und damit zur Beurteilung der Be- ziehungen zwischen Antarktis und Subantarktis lieferte die Kerguelenstatio n. Im Januar 1902, während der Gauss in der Observatorybai ankerte, und vorher im Dreiinselhafen und bei Prince of Wales Vorland konnte ich selbst einige Isopoden sammeln. Dann vervollständigte Dr. E. Werth die Sammlungen, bis im März 1903 die Station aufgegeben wurde. Dadurch ver- mehrte sich die Isopodenfauna von Kerguelen, welche schon seit 1874 durch die englische Expedition zur Beobachtung des Venusdurchgangs1), durch die Gazelle'-) und den Challenger3) gut bekannt war, noch um 19 Arten, so daß sie jetzt aus folgenden 50 Arten besteht. Isopoden von Kerguelen. Ga- zelle Chal- lenger ( iauss Ga- zelle Chal- lenger Gauss Ivseudes speclabilis Studer + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + _i_ + + + Ardurus furcalus Studer . + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + ,, antarcticus Beddard ,, sluderi Beddard Tonais wilh nmrsi Studer „ stebbingi Beddard . . . „ lüorälis n. sp Aslacüla marionensis Beddard „ kerguelensis n. sp ,, gracilis Heller Notolanais dimorphus Beddard Leptognalhia ausiralis Beddard „ oculata n. sp Ardurides cornuius Studer Notasellus sarsi Pfeffer Antias marmoralus n. sp Jaeropsis »talionis Beddard luifkeni n. sp Austrofilius fureatus Hodgsox .Im tu antardica, Pfeffer . . . Typhlotanais kerguelensis . Euneognathia gigas Beddard Jais inibcscens Dana Qnathia tuberculala Beddard Janlhopsis bovallii Studer .... „ antardica Studer Austroniscus ediformis n. sp Paranthura negleda Beddard Milium antardica Pfeffer ,, sluderi Hilgexdorf . Serolis cornultt Studer — trilohitoides ., deiitula n. sp ElGTHS . . „ maculata Beddard ,, septemcarinata Miers ., sehauinslandi Sars „ latifrons White ., pallida Beddard Exosphaeroma gigas Leach Pleurogonium aJbidum Beddard „ si rratwm Beddard Paramunna rostrata Hodgsox „ dilatata n. sp Cassidinopsis emarginata Guer-Men . . . Dynamenella eatoni Miers Dynamcne darurini Cunningham Limnoria antardica Pfeffer „ kerguelensis n. sp Cryptoniseus sp J) E. Miers, Description of new species of Crustacea collected at Kerguelens Island by the Kev. A. E. Eaton S. 73 und Descriptions of three additional species from Kerguelen's Land and Crozer Island with Remarks lipon the Genus Paranioera S. 115. Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 4 vol. XVI. 2) Studer, Beiträge zur Kenntnis niederer Tiere von Kerguelensland, Arch. f. Naturgeschichte 1879, und Isopoden, gesammelt während der Reise S. M. S. „Gazelle" um die Erde 1874—76, Abhandl. der Kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 1884. 3) Beddard, Report on the Isopoda collected by H. M. S. „Challenger" during the years 1873—1876, Part I vol. XI 1884, Part II vol. XVII 1886. 454 Deutsche Südpolar-Expedition. Sechs von diesen Arten sind von der Discovery, 3 vom Francais, 5 vom P o u r - 1 1 u o i p a s ? und nur eine nicht völlig identische vom G a u s s in der Antarktis gefunden, was die isolierte Lage der Gauss- Station, auf die vorher hingewiesen wurde, deutlich erkennen läßt. Der Unterschied, der sich in der verschiedenen Ausbeute von Kerguelen geltend macht, beruht wesentlich darauf, daß von der Deutschen Südpolar-Expedition nur im flachen Fjord bis zu 10 m Tiefe, vom Challenger aber und der Gazelle auch in größeren Tiefen, ferner von der Küste gesammelt wurde. An die Kerguelenfauna schließt sich die Fauna der Inseln St. Paul und Neu Amsterda m an. Von Isopoden waren von St. Paul nur 5 Arten durch die N o v a r a 1857 bekannt geworden. Ich achtete bei unserem Aufenthalt mehr auf die Landfauna, fand aber dort auch einige noch nicht bekannte marine Isopoden, so daß sich jetzt das folgende Verzeichnis der marinen Isopodenarten dieser Inseln aufstellen läßt. St. Paul. Neu Amsterdam. Tanais gracilis Heller Cirolana rugicavda Heller . Idotea nitida Heller Gleantis granulosa Heller . . Cycloidura perforata Heller Dynamenella, hrunnea n. sp. Anitas marmoratus n. sp. . . Jaeropsis paulensis n. sp. . . . Nov. + + Gauss + + Tanais gracilis Heller Janira sp Cycloidura perforata Heller Gauss + + + Außerhalb der Antarktis und Subantarktis, zu welcher St. Paul und Neu Amsterdam noch gerade gerechnet werden können, wurden dann noch einige Isopoden am Kap bei Simonstown, bei St. Helena, bei den Kapverden und auf hoher See gesammelt. Die Crustaceenfauna des Kapgebiets enthält nach Stebbing und Barnard1) 55 marine Iso- podenarten. Tattersall erwähnte bereits vor Barnard nach dem Material der S c o t i a aus der Saldanhabai, welches 9 Arten umfaßt2), zwei neue Arten, Exosphaeroma kraussi und Antarcturus ornatus. Von der Deutschen Südpolar-Expedition wurden in der Simonsbai, einer Ausbuchtung der Falsebai, und bei Port Natal, die folgenden 17 Arten erbeutet, unter denen sich 5 neue und 4 früher von dort nicht bekannte finden: Tanais gracilis Heller Heterotanais capensis n. sp. Leptochelia dubia Kröyer Leptanthura laevigata Stimpson Aega webbi Guerin Cirolana hirtipes Milne -Edwards Cirolana sulcata Hansen Eurydice latistylis Dana Eurydice natalensis n. sp. Anilocra capensis Leach Meinertia imbricata Fabricius Cycloidura stimpsoni Heller Par idotea ungulata Pallas Astacilla setosa n. sp. Antias uncinatus n. sp. Austrofilius furcalus Hodgson Paramunna capensis n. sp. J) Annais of the S. African Museum Vol. VI Part IV, London 1910 und Vol. X Part VII, London 1914. 2) Transactions of the Royal Society of Edinburgh vol. XLIX Part IV (Nr. 16), Edinburgh 1913. Südlicher Atlantischer Ozean Vanhöfpen, Isopoden. 455 Bei St. Helena wurden am Schiff sitzend Cycloidura perforata Heller und Cymodoce sp. gefunden, daher ist es nicht sicher, ob sie nur verschleppt wurden, oder zur Fauna der Insel ge- hörten. Von den Kapverden erhielten wir als Abfall vom Dretschmaterial und Lithothamnien einige Apseudiden, Tanaiden, Anthuriden und eine Janira: Apseudes intermedius Hansen Leptochelia affinis Hansen Parapseudes similis n. sp. Eisothistos atlanticus n. sp. Pagurapseudes heterocheles n. sp. Leptantliura melanumma n. sp. Heterotanais grönlandicus Hansen Janira minuta Richardson. Endlich kommen zu der Sammlung noch 7 pelagische Isopoden des Atlanti- schen Ozeans hinzu, von denen eine weit verbreitete Art auch im Indischen Ozean gefunden wurde. Von ihnen ist hervorzuheben eine neue Munnopsis-kit und ein neuer Bewohner des treiben- den Krauts aus der Sargassosee, die erst einmal an den Küsten der Bermudainseln beobachtet war. Es sind die folgenden Arten: Munnopsis spinifer n. sp. Munnopsis oceanica Tattersall Munnopsis murrayi Walker Asconiscus simplex G. 0. Sars Microniscus ornatus n. sp. Janira minuta Richardson an Sargassum 1 r> 1 7 • 7 ^ • • 1 t -t Sargassosee rrobopyrus latreuticola Gl ssler, parasitisch an Latreutes ensifer | Idotea metallica Pallas an treibenden Tieren und Pflanzen im Atlantischen und Indischen Ozean Idotea baltica Pallas an Blasentang im Kanal Ceratothoa impressa Say an mit Hydroiden besetztem Pteropoden. Im ganzen besteht demnach die Ausbeute an Isopoden aus 140 Arten, von denen 79 neu sind, und für welche 5 neue Gattungen aufgestellt werden mußten, während die Zahl der untersuchten Individuen sich auf etwa 4800 beläuft. Die eigenartigste Form unter ihnen stellt die neue Gattung Mormomunna dar, die bei der Gauss- Station gefunden wurde. Als Parasiten kommen an der Gauss- Station Cuulmannia, die an einem Pycnogonidenbein Formveränderung hervorgerufen hatte, und Cyproniscus, ein Einwohner der Ostracoden, in Betracht. Das systematisch Wichtige wird bei der Erwähnung der einzelnen Arten hervorgehoben, die nun systematisch gruppiert und in der Reihenfolge, wie sie behandelt sind, numeriert werden sollen, um das Auffinden derselben im Text zu erleichtern. Zum leichteren Erkennen der oft schwer zu trennenden Arten sind möglichst viele Abbildungen beigegeben, von denen die Ubersichtsbilder meist von Fräulein Erica v. Bruchhausen, die einzelnen Organe meist von mir selbst mit dem Prisma gezeichnet sind. So, hoffe ich, wird die Arbeit eine brauchbare Grundlage für die weitere Erforschung der antarktischen und subantarktischen Isopoden- fauna bilden. 456 Deutsche Südpolar-Expedition. Systematische Übersicht über die von der Deutschen Südpolar-Expedition ge- sammelten Isopodenarten. Apseudidae. 1. Apseudes spectabilis Studer Kerguelen 2. 3. 4. ,, intermedius Hansen 5. Parapseudes similis n. sp. 6. Pagur apseudes heterocheles n. sp. antarcticus Beddard sp. Antarktische Tiefsee Kapverden T auaida e. 7. Tanais litoralis n. sp. 8. ,, gracilis Heller 9. Nototanais dimorphus Beddard 10. ,, werthi n. sp. 11. Typhlotanais armata n. sp. 12. „ macrocephala Hansen 13. Leptognathia antarctica n. sp. 14. ,, luykeni n. sp. 15. ,, breviremis Lilljeborg 16. „ oculata n. sp. 17. „ sp. 18. Paranarthrura abbreviata n. sp. 19. ,, monacanthus n. sp. 20. Strongylura antarctica n. sp. 21. Strongylurella australis n. sp. 22. Cryptocope antarctica n. sp. 23. Pseudotanais dbyssi Hansen 24. ,, gaussi n. sp. 25. Leptochelia dubia Kröyer 26. „ affinis Hansen 27. Heterotanais grönlandica Hansen 28. ,, capensis n. sp. Kerguelen St. Paul, Neu Amsterdam, Kerguelen, Kap Kerguelen Gauss- Station Kerguelen Gauss -Station Kerguelen Gauss- Station Kap, Simonsbai Kapverden Simonsbai 29. Gnathia antarctica Studer 30. ,, hodgsoni n. sp. 31. „ calva n. sp. Gnathiidae. Kerguelen Gaussberg Gauss- Station Vanhoffen, Isopoden. 457 Anthuridae. 32. Leptanthura laevigata Stimpson Simonsbai 33. ,, melanomma sp. n. 34. Eisothistos atlanticus n. sp. 35. ,, antarcticus n. sp. Kapverden Gauss- Station C i r o 1 a n i d a e. 36. Cirolana obtusata n. sp. Gauss -Station 37. albinota n. sp. 3) 38. oculata n. sp. ?) 39. intermedia n. sp. T> 40. hirtipes Milne-Edwards Simonsbai 41. sulcata H. J. Hansen )> 42. rugicauda Heller St. Paul 43. Eurydice latistylis Dana Simonsbai 44. n natalensis n. sp. Port Natal A e g i d a e. 45. Aega webbi Guerin Simonsbai Cymothoidae. 46. Anilocra capensis Leach Simonsbai 47. Meinertia imbricata Fabricius ,, 48. Ceratothoa impresso, Say Atlantischer Ozean Limnoriidae. 49. Limnoria antarctica Pfeffer Kerguelen Sphaeromidae. 50. Exosphaeroma gigas Leach Kerguelen 51. Cycloidura perforata Milne-Edwards 52. Cycloidura stimpsoni Heller 53. Cassidinopsis emarginata Guerin 54. Dynamenella eatoni Miers 55. Dynamenella brunnea n. sp. 56. Cymodoce sp. St. Paul, Neu Amsterdam, St. Helena Simonsbai Kerguelen Kerguelen St. Paul St. Helena 57. Serolis meridionalis Hodgson 58. „ latifrons White Deutsche Südpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. Serolidae Antarktische Tiefsee Kerguelen 58 458 Deutsche Südpolar-Expedition. Arcturidae. 59. Antarcturus furcatus Studer Kerguelen 60. ,, meridionalis Hodgson Antarktische Tiefsee 61. „ gaussianus n. sp. Antarktische Tiefsee 62. ,, drygalsJcii n. sp. Gauss -Station 63. Astacilla kerguelensis n. sp. Kerguelen 64. ,, setosa n. sp. Simonsbai Idot e i d a e. 65. Idotea baltica Pallas Kanal 66. ,, metallica Bosc Atlantischer und Indischer Ozean 67. Paridotea ungulata Pallas Simonsbai 68. Glyptonotus acutus Richardso:n ' Gauss- Station Jani r i d a e. 69. Janira minuta Richardson Atlantischer Ozean, Sargassosee 70. sp. Neu Amsterdam 71. Jaera antarctica Pfeffer Kerguelen 72. Jais pubescens Dana )? 73. Jaeropsis marionis Beddard Kerguelen 74. ,, paulensis n. sp. St. Paul 75. Notasellus sarsi Pfeffer Kerguelen 76. Antias hispidus n. sp. St, Paul 77. ,, marmoratus n. sp. Kerguelen, St. Paul 78. ,, uncinatus n. sp. Simonsbai J o 1 e 1 1 i d a e. 79. Acanthaspidia drygalskii n. sp. Gauss- Station 80. Jolanthe acanthonotus Beddari » Antarktische Tiefsee 81. Janthopsis nasicomis n. sp. Gauss -Station 82. ,, multispinosa n. sp. j> 83. „ nodosa n. sp. Antarktische Tiefsee 84. ,, ruseri n. sp. ?? ?i 85. Janthopsis sp. Gauss- Station 86. Microprotus antarcticus n. sp. Antarktische Tiefsee i 3 t e n e : t r i i d a e. 87. Stenetrium acutum n. sp. Gauss -Station und Antarktische ' 88. ,, rotundatwm n. sp. Gauss- Station D e s m o s o m i d a e. 89. Nannoniscus australis n. sp. Gauss -Station 90. bidens n. st>. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 111. 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 121. 122. 123. 124. Austroniscus ovalis n. g. n. sp „ • rotundatus n. sp. ,, eetiformis n. sp. Austrofüius furcatus Hodgson „ serratus n. sp. ,, octodentatus n. sp. Haploniscus antarcticus n. sp. ,, curvirostris n. sp. Eugerda longimana n. sp. Rhdbdomesus inermis n. sp. Vanhöpfen, Isopoden. Gauss- Station 459 Kerguelen 3) Gauss -Station und Gaussberg Antarktische Tiefsee M u n n i d a e. Kerguelen Manna antarctica Pfeffer ,, schauinslandi Sars ,, maculata Beddard ,, dentata n. sp. ,, globicauda n. sp. ,, psych rophila n. sp. ,, cryophila n. sp. Echinomunna horrido, n. g. n. sp. Dendrotionidae. Mormomunna spinipes n. g. n. sp. Gauss- Station P a r a m u n n i d a e. Gauss- Station Gaussberg Gauss- Station Kerguelen Gauss -Station Kerguelen Simonsbai Gauss- Station Paramunna rostrata Hodgson ,, dilatata n. sp. ,, gaussi n. sp. ,, kerguelensis n. sp. ,, capensis n. sp. Pleurosignum elongatum n. g. n. sp. ,, magnwm n. sp. ,, Austrusignum glaciale Hodgson „ Astrurus o malus n. sp. ,, Coulmannia frigida Hodgson ,, M u n n o p s i d a e. Munnopsis murrayi Walker Atlantischer Ozean ,, oceanica Tattersall „ ,, ,, spinifer n. sp. ,, ,, Storthyngura elegans n. g. n. sp. Eurycope gigantea Sars Antarktische Tiefsee 58* 4(30 Deutsche Sücipolar-Expedition. 125. Eurycope vicarius n. sp. Antarktische Tiefsee und Gauss-Station 126. ,, ovalis n. sp. ,, ,, 127. „ curla n. sp. ,, ,, 128. „ crassa n. sp. Gauss-Station 129. ,, antarctica n. sp. „ 130. ,, frigida n. sp. ,, 131. Ilyarachne antarctica n. sp. Antarktische Tiefsee 132. Echinozone magnifica n. sp. Gauss-Station 133. Pseudarachne spicata Hodgson ,, 134. Aspidarachna aries n. sp. ,, Bopyridae. 135. Probopyrus latreuticola Gissler Sargassosee 136. Notophryxus longicaudatus n. sp. Atlantischer Ozean 137. Microniscus ornatus n. sp. ,, ,, ,, sp. Westwinddrift und Indischer Ozean Bopyr in -Larven im ersten Stadium Kerguelen Cryptoniscidae. 138. Asconiscus simplex G. 0. Sars Atlantischer Ozean 139. Cyproniscus cypridinae G. 0. Saks Gauss-Station 140. Cryptoniscus sp. Gauss-Station Cryptoniscus -Larven im ersten Stadium Südlicher Atlantischer Ozean. Apseudidae. Lsopoden, deren erstes Fußpaar Scheren trägt und deren zweites Fußpaar, zu Grabbeinen umgewandelt, von den übrigen Beinen verschieden ist, deren erste Antenne ein doppeltes, un- gleiches Flagellum besitzt, deren Kopf mit dem ersten Segment einem Cephalothorax ähnlich ver- schmolzen ist, und deren Uropoden zwei fadenartige, lange, vielgliedrige Äste tragen. Gattung Apseudes Leach. Mit fünf Paar Pleopoden. 1 Apseudes spectabilis Studer. Zwei Exemplare dieser von der Gazelle entdeckten Art wurden am 2. I. 1902 schon im Dreiinselhafen des Royalsunds, Kerguelen, vor unserer Ankunft bei der Kerguelenstation gefunden. Obwohl sie noch jugendlich sind, nur 6 mm und 4 mm messen, während erwachsene Tiere 14 mm lang werden, stimmen sie gut mit der Beschreibung und Abbildung Studer's sowie mit den Original- exemplaren überein. Letztere zeigen auch, was bei den jüngeren Tieren nur mehr auffällt, daß die hintere Körperhälfte auch oben ziemlich lang behaart ist. Studer erwähnt weder im Text Vanhöffen, Isopoden. 461 noch in der Abbildung x) etwas davon, wahrscheinlich, weil er sich an die größten Exemplare hielt, bei denen die Behaarung abgerieben zu sein scheint. 2. Apseudes antarcticus Beddard. (Abb. 1.) In der geringen Tiefe von 8 — 10 m fanden sich am 5. und 24. I. 1902 in der Observatorybai an der Kerguelenstation zehn Exemplare von Ap- seudes antarcticus, welcher vom Challenger in der Cumberlandbai, Kerguelen in 232 m Tiefe entdeckt worden war. Die größten Tiere, darunter drei reife Weibchen, mit mindestens 16 Eiern im Brutsack, sind 4 mm lang, also so lang wie die von Beddard im Challenger Report beschriebenen. I /KS3&X/^~, /~>h Der Dorn jederseits am ersten Rumpf segment ist vorhanden und selbst die Länge des Innenastes der Uropoden mit etwa 20 Gliedern wurde über- einstimmend gefunden. Die Schere, im Challen- ger Report bei der ganzen Figur augenscheinlich nicht ganz richtig wiedergegeben, wurde daher dort noch einmal besonders abgebildet, und dieser letzteren Abbildung entsprechen die Scheren meiner Exemplare besser. Immerhin läßtauch diese die eigenartige Bezahnung der Scherenfinger nicht richtig erkennen, die daher hier in Abb. 1 bei stärkerer Vergrößerung dargestellt wurde. 3. Apseudes sp. (Abb. 2.) Am 24. IL 1903 wurde im Scholleneise, dicht vor dem Sockel des antarktischen Festlandes, aus der Tiefe von 2725 m der hintere Teil eines Isopoden ge- sammelt, der doch wegen des Fund- ortes Erwähnung verdient, wenn Abb. 1. Apseudes antarcticus Beddard. Vorderer Teil der Schere (x 105). Abb. 2. Apseudes sp. Hintere Rumpfsegmente Abdomen (x 20). und auch auf eine Benennung der Art verzichtet werden muß. J) Abhandlungen der Kgl. Akademie der "Wissenschaften, Berlin 1883. Isopoden, gesammelt während der Reise S. M. S. „Gazelle" um die Erde 1874-1870, S. 23, Taf. 2, Fig. 9. 462 Deutsche Siidpolar-Expedition. Das vorhandene Stück, dem der Kopf und die beiden ersten Rumpfsegmente fehlen (Abb. 2), ist 7,5 mm lang, wovon 4 mm auf die fünf Rumpfsegmente und 3,5 mm auf das Abdomen kommen. Der innere Uropodenast, etwa 30 gliedrig, mißt 3,5 mm, der äußere, 7 gliedrig, 1 mm. Die Länge, des vollständigen Tieres ist demnach auf 10 mm zu schätzen. Diese der antarktischen Tiefsee angehörge Art scheint durch ihre schlanke Form dem nordischen A. gracilis Norman & Stebbing nahezustehen. Wie bei ihr sind an allen Segmenten Seitendornen und Ventraldornen vorhanden. Die ersten fünf Abdominalglieder sind lang, wie bei jener und das sechste derselben ist so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen. Als eigentümlich für diese Art könnte vielleicht der lange Innenast der Uropoden angeführt werden. Die Gattung war bisher noch nicht aus dem südlichen Eismeer bekannt, daher ist es nötig, auch dieses unvollständige Stück zu beschreiben. 4. Apseudes intermedius Hansen. Im Porto grande, dem Hafen von Mindello auf St. Vincent, Kapverden, wurden neun Exemplare dieser Art mit Lithothammion-Knollen gedretscht. Die kleinsten Tiere sind 1,5 mm, die größten 2,6 mm lang. Zwei Weibchen von 1,8 und 2 mm Länge tragen vier Eier, ein drittes hat sieben Eier im Brutsack. Stebbing *) macht bereits darauf aufmerksam, daß Hansens Abbildung2) den Außenast der Uropoden 5 -gliedrig darstellt, während im Text nur vier Uropodenglieder angegeben werden. Bei meinen Exemplaren hat der Außenast fünf Glieder, deren erstes und zweites kürzer als die übrigen sind, der Innenast 15 Glieder, wie es mit der Abbildung bei Hansen übereinstimmt. Auch im übrigen, so im Bau der Schere, der Grabfüße und Fühler, ist völlige Übereinstimmung mit den Originalexemplaren vorhanden, was ja bei dem gemeinsamen Fundort zu erwarten war. Parapseudes G. 0. Sars. Mit vier Pleopodenpaaren. 5. Parapseudes similis n. sp. (Abb. 3 a—e.) Zusammen mit Apseudes intermedius Haxsex wurden im Porto grande bei Mindello 15 Exem- plare eines Parapseudes gefunden, von 1 — 2,5 mm Länge, der sich als verschieden von den bekannten Arten erwies. Drei Äxten dieser Gattung sind bisher beschrieben worden: Parapseudes latijrons Grube aus dem Mittelmeer, P. goodei Richardsox von Bermudas und P. hirsutus Stebbing aus dem Indischen Ozean. P. hirsutus kommt hier wegen des pikenartig gestalteten Rostrums und der Bedornung des Stiels der ersten Antennen nicht in Betracht. Ahnlicher sind unserer Art P. latijrons und P. goodei. Die letztere Art 3) hat ähnlich abgesetztes stumpfes Rostrum, unter- scheidet sich aber durch einen Ausschnitt und einen Zahn am festen Scherenfinger, ferner durch geringere Zahl der Flagellumglieder beider Antennen. Darauf möchte ich aber weniger Wert legen, 1) Isopoda froni the Indian Ocean and British East Africa, Percy Sladen Trust Expedition, Transact. Linn. Soc. London 1905, ser. 2 Zool. vol. 14 part I. S. 86. 2) Ergebnisse der Plankton-Expedition der Humboldt-Stiftung, herausgegeben von V. Hexsen, Isopoden, Cumaceen und Stomatopoden, S. 49 u. 50. 3) H. Richardsox, Monograph onthe Isopodsof North America. Bull. U. S. Nat. Museum N. 54 S. 47. Washington 1905. Vanhökfen, Isopoden. 463 weil diese Zahl mit dem Alter wechseln kann und es auch gelegentlich schwer nachzuweisen ist, ob alle Glieder vollständig erhalten sind. Näher steht unsere Art P. latifrons, mit dem sie in der Scherenform (Abb. 3 b) übereinstimmt, ob- wohl das Rostrum schärfer als bei diesem abgesetzt zu sein scheint. Alle meine Tiere sind Weibchen, von denen eins, von 2,2 mm Länge, große Em- bryonen im Brutsack hat. Unterscheidend ist, daß das zweite Fußpaar andere Bedornung wie bei P. latifrons zeigt. Während bei dieser Art nach der Abbildung bei Sars 1) an der Innenseite der drei letzten Glieder des zweiten Fußpaares, des ersten hinter der Schere, 1, 5, 6 Dornen außer dem Enddorn und zwei Außen- dornen am letzten Glied auftreten, finden sich bei P. similis (Abb. 3 c) in entsprechender Lage 2, 4, 6 Innendornen. Bei P. hirsutus sind die betreffenden Zahlen 1, 4, 6-), von P.goodei sind sie nicht bekannt. Variabilität ist bei meinen Exemplaren nicht nachzuweisen, und daher scheint die Bedornung der Grabfüße, wie Sars, oder der zweiten Gnathopoden, wie Stebbing diese Organe nennt, für die Arten der Gattung charakteristisch. Weiter besteht der Innenast der Uropoden bei unserer neuen Art aus 21, der Außenast aus 5 Gliedern, denen bei P. latifrons 32 und 5, bei P. goodei 25 und 6, bei P. hirsutus 9 und 4 Glieder entsprechen. Abb. 3. Parapseudes similis n. sp. a Seitenansicht (x 30), b vorderer Teil der Schere, c zweites Beinpaar stcärker vergrößert. Pagurapseudes Whitelegge. Mit kurzer doppelter Antennengeißel und kurzem weniggliedrigem Innenast der Uropoden. G. Pagurapseudes heterocheles n. sp. (Abb. 4.) Unter den zahlreichen Exemplaren von Apseudes intermedius und Parapseudes similis, welche ich im Porto grande, Kapverden, gesammelt hatte, fand sich ein 1,2 mm langes merkwürdiges Tier, das sich am nächsten an Pagurapseudes spinipes anschließt, den Whitelegge 1901 von Australien ') G. 0. Sars, Nye Bidrag til Kundskaben om Middelhavets Invertebratfauna III, Middelhavets Saxisopoder, Archiv for Math, og Naturvidenskab Kristiania 1886, S. 304. 2) Stebbing, Isopoda from the Indian Oceau and British East Africa, Percy Sladen Trust Exp. Transact. Linn. Soc. London 1905. 464 Deutsche Südpolar-Expedition. beschrieb 1). Trotz mancher Abweichungen, die vielleicht später eine Abtrennung notwendig machen, kann es vorläufig zur Gattung Pagurapseudes gerechnet werden, da nur eine einzige Art derselben bekannt war. Die Beziehungen zu den Apseudiden sind durch die doppelte Geißel der oberen Antennen gegeben, die kurz sind und weniggliedrig, mit gezähntem ersten Stielglied, ähnlich wie es bei Pagurapseudes spi- nipes der Fall ist. Die unteren Antennen sind kurz, dreigliedrig, nur halb so lang wie das erste Glied der oberen, haben aber lange Endborste. Augen sind vorhanden. Charakteristisch sind die Scheren gebildet, die an Paguriden dadurch erinnern, daß sie ungleich sind. Die linke Schere ist dick und plump gebaut, die rechte schlank und klein, aber nicht kürzer. Daher habe ich der Art den Namen P. heterocheles beigelegt. Die große Schere hat drei große Zähne am beweglichen und einige kleinere am festen Finger, abgesehen von der hornig gelben Spitze. Die schlanke Schere, die keine kräftige Bezahnung erkennen läßt, er- innert an die Schere weiblicher Apseudiden und Tanaiden. Das zweite, dritte und vierte Fußpaar sind gleich gebildet, und weniger dem zweiten als dem dritten bei Pagurapseudes ähnlich. Das letzte Güed macht den Eindruck einer langen Endkralle mit zwei kleinen inneren Zähnchen, und dahinter steht noch ein kleiner Dorn und eine Borste. Das vorletzte Glied trägt vier, das drittletzte zwei Zähne auf der Innenseite, und auf der Vorderseite der Schenkel finden sich drei kurze aber kräftige Dornen. Diese ebenso wie die Zähne an Carpus und Meros fehlen den hinteren Beinen, die sonst den vorderen gleichen, aber diesen entgegengestellt sind mit nach vorn gekrümmtem Daktylus. Das Abdomen ist klein im Verhältnis zum Rumpf. Pleopoden sind nicht entwickelt, und die Abdominalglieder, die sie tragen sollen, scheinen auch reduziert. Ihre Zahl ist nicht mit Sicherheit anzugeben. Das Endsegment ist so lang wie die vorderen Abdominalsegmente zusammen und trägt Uropoden mit eingliedrigem Außenast und dreigliedrigem Innenast wie Pagurapseudes spinipes. Über die Lebensweise kann ich nichts Genaueres mitteilen, wahrscheinlich wurde P. heterocheles, den ich erst für einen jungen Apseudes hielt und daher nicht genauer beachtete, beim Zerklopfen von Lithothammien-Knollen gefunden. Abb. 4. Pagurajiseudes heterocheles n. sp. (x 54). Tanaidae. Isopoden, deren erstes Fußpaar Scheren trägt, deren zweites ebenso wie die fünf folgenden zum Gehen ausgebildet ist, deren erste Antenne einfach und deren Kopf mit dem ersten Rumpf - *) Scientific Results of the Trawling Expedition of H. M. C. S. „Thetis" off the coast of New South Wales in February and March 1898, Australian Museum Sydney Memoir IV Isupodn. Sydney 1901, S. 21U Vanhöffen, Isopoden. 465 segment einem Cephalothorax ähnlich verwachsen ist, mit mehr oder weniger gut entwickelten oder fehlenden Pleopoden und einästigen oder kurzen zweiästigen Uropoden. Von Tanaiden war bisher nur die Gattung Nototanais mit zwei Arten aus der Antarktis bekannt. Jetzt zeigt es sich, daß nicht nur fast alle arktischen Gattungen dort auch vertreten sind, sondern daß sich sogar im Norden und »Süden identische Arten finden und andere, die sich nur durch gering- fügige Merkmale unterscheiden. Tanais Audouin und Milne-Edwards. Mit drei Pleopodenpaaren und einästigen, mehrgliedrigen Uropoden. Die Arten der Gattung Tanais lassen sich in zwei Gruppen trennen, nämlich in eine, die fünf, und eine zweite, die sechs Abdominalglieder hat. Innerhalb dieser Gruppen wird bei der Unter- scheidung der Arten auf die Anzahl der Uropodenglieder Wert gelegt. Die Arten mit fünfgliedrigem Abdomen sind: Tanais cavolini Milne-Edwards ,, grimaldi Dollfus ,, chevreuxi Dollfus ,, alascensis Richarsdon ,, philaeterus Stebbing. Die mit sechsgliedrigem Abdomen, welche allein hier in Betracht kommen, sollen haben: 3 gliedrige Uropoden: Tanais stanfordi Richardson 4 ,, ,, ,, robustus Moore ( = testudinicola Dollfus) 4 ,, ,, ,, macrocheles Nicolet p. p. 5 ,, ,, ,, gracilis Heller 5 ,, ,, ,, novae-zealandiae Thomsen 6 ,, ,, ,, brasiliensis Dana 6 ,, ,, ,, normani Richardson 6 ,, ,, ,, macrocheles Nicolet p. p. 6 ,, ,, „ seurati Nobili 9 ,, ,, ,. willemoesi Studer 12 ,, ,, ,, hirsutus Beddard. 7. Tanais litoralis n. sp. (Abb. 5 a-d.) Unter Steinen und Tang wurden in der Ebbezone bei der Kerguelenstation zahlreiche Tanaiden gesammelt, die durch dunkle, blaugraue Farbe des Rückens auffallen. Sie tritt jedoch nicht ein- heitlich auf, sondern zeigt sich bei genauerer Betrachtung als durch zahlreiche rundliche, helle Flecke, besonders hinten, an den Seiten, auch auf dem Kopfschild und an den Scheren unter- brochen, so daß die Tiere marmoriert erscheinen. Da nur drei Paar Pleopoden, einästige Uropoden und sechs Abdominalsegmente vorhanden sind, gehören sie. zur zweiten Gruppe der Gattung Tanais. Sie stehen dem T. robustus Moore von der Ostküste Nordamerikas nahe, nicht bloß in der Färbung Deutsche SUdpolar-Erpedition. XV. Zoologie VII. 59 466 Deutsche Südpolar-Expedition. des Körpers, die Moore ganz ärmlich beschreibt x), sondern auch in der Form und Größe der Scheren und in der Zahl derUropodenglieder. Was mich hindert, sie als T. robustus zu bestimmen, ist, daß sich im Bau der männlichen Schere doch deutliche Unterschiede zeigen, imd ferner die eigentüm- liche, halbparasitische Lebensweise von T. robustus. Die Schere des Männchens von T. litoralis (Abb. 5 c), wie ich die Art nach ihrem Vorkommen am flachen Strande Kerguelens nenne, hat weniger gekrümmten, beweglichen und tiefer ausge- a b d Abb. 5. Tanais litoralis n. sp. ae im Norden, zu wel- cher auch alle antarktischen Arten gehören. Die langen Fühler erreichen den Hinterrand des dritten Körperseg- ments, und ihr Flagellum setzt sich Die Augen sind lang und ziemlich schmal (Abb. 34 a), haben Abb. 34. Cirolana dblumta n. sp. a Kopf von der Seite, b Seiten- spitzen des letzten Rumpfsegments und Abdomens ( < 4,5), c u. d die Griffel zweier verschiedener Exemplare (x 18), e zweiter Pleopod des (J (x 10), / Spitze der Sehwanzplatte, s "<#* /•O O «-o- 'f' t l. . l\ >- _ / ■ 498 Deutsche Südpolar-Expedition. sogar noch die bisher größte bekannte Art, die voiiHodgson imMcMurdo-Sund entdeckte, blinde C. meridionalis um 10 mm. Die Augen liegen an der vorderen Ecke des Kopfschilds, dort wo sich die Spitze des ersten Rumpf segments anlegt und wölben sich zwischen dem von einer Randleiste begrenzten Kopf- rand und einer diesem ungefähr parallelen, in der Mitte unterbrochenen Furche linsenartig hervor (Abb. 35 a). Der Augenrand ist also auch auf der Innenseite konvex, ein Merkmal, das zur Unter- scheidung von anderen Arten dienen kann. Das Kopfschild tritt mit kurzer Spitze zwischen die ersten Antennen ein, welche, wie auch bei den verwandten Arten, eine gedrungene, 16 gliedrige, dicht beborstete Geißel tragen. Von den Körpersegmenten ist das erste, welches das Kopfschild einschließt, am längsten, das siebente am kürzesten. Das erste Segment ist hinten fast gerundet und mit einem von einer Furche abgeteilten Seitenrand versehen, der vorn am breitesten ist. Dieser Randfurche entsprechen weiter hinten die Epimeralfurchen auf dem zweiten bis siebenten Segment. Beim zweiten Segment, das noch keine deutliche Spitze hat, zieht sich die Furche ungefähr parallel dem Seitenrande hin. Die übrigen Epimeralfurchen verlaufen dann in der Diagonale der rhombischen Epimeren, etwas bogig nach außen gewölbt, zu der spitz ausgezogenen Hinterecke (Abb. 35 b). Von den fünf Abdominalsegmenten ist das erste bis über die Hälfte vom letzten Körper- segment verdeckt, so daß es sehr kurz erscheint und seitlich nur mit feiner Spitze hervorschaut. Das zweite, dritte und vierte Segment sind etwa gleich lang; das fünfte, dessen Seiten von den nach hinten zurückgebogenen, scharfen Spitzen des vierten völlig verdeckt sind, ist etwas breiter. Die Seiten des zweiten und dritten Segments sind oben abgeschrägt, so daß die Hinterecken als scharfe Spitzen seitlich hervortreten, von denen die des dritten Segments die längere ist (Abb. 35 b). Die Schwanzplatte ist glatt, etwas länger als breit, oben parallel zum letzten Abdominalsegment etwas niedergedrückt, schildförmig mit geschwungenen Seiten und endigt mit scharfer Spitze. Jederseits von dieser treten am Rande etwa sieben Zähne auf (Abb. 35 c), mit kurzen Zwischen- räumen, die je sechs bis zwölf Fiederborsten tragen. Der äußere Uropodenast ist etwa zwei Drittel so breit wie der innere und ein wenig kürzer als dieser. Betrachtet man den Kopf von unten (Abb. 35 d) so fallen zunächst die zweiten Antennen auf, welche zurückgelegt etwa bis zur Mitte des dritten Körpersegments reichen. Sie tragen bei er- wachsenen Tieren von 24 — 37 mm eine 25 — 27 gliedrige Geißel, während diese bei jungen Exemplaren von 8 — 13 mm nur 18 — 22 Glieder hat (Abb. 35 e). Die lange und schmale Stirnplatte, welche eine deutliche Randfurche zeigt, so daß die Mitte als erhabene Längsleiste erscheint, berührt mit ihrer Basis die Spitze des dreieckigen Clypeus, der ebenfalls gerandet und im oberen Teile glatt ist, im unteren aber 6 — 10 Einstichpunkte zeigt. Die Mundteile sind wie bei C. meridionalis ge- bildet und wie bei dieser ist auch am Lobus des Maxillarfußes nur ein Haken vorhanden. Die Füße sind wie bei den übrigen Arten der Hirtipes -Gixxpipe mit Dornen und Schwimmborsten versehen (Abb. 35/, g, h). Charakteristisch ist das männliche Geschlechtsorgan gebildet (Abb. 35 i), welches in Gestalt von zwei kurzen gerundeten Lappen unter dem letzten Beinpaar hervortritt, also eine Form hat, wie sie bei keiner anderen Art bekannt ist. Ebenso eigenartig sind die Anhänge des zweiten Pleo- podenpaares beim Männchen. Sie übertreffen die Pleopoden selbst erheblich an Länge (Abb. 35 k), Vaniioffen, Isopoden. 499 treten zwischen ihnen hervor, so daß die Enden schon ohne jede Präparation sichtbar sind und bis zur Spitze des Schwanzschildes reichen. In der Abbildung erscheinen sie nicht in natürlicher Lage, da sie durch den Druck des Deckglases abgesperrt sind. Fassen wir die unterschiedenen Merkmale zusammen, so ergibt sich als für G. albmota charak- teristisch die bedeutende Größe, die Reduktion, Form und Farbe der Augen, die seitliche Zu- spitzung der Abdominalsegmente und die Form der sekundären Geschlechtsorgane des Männchens. C. albmota war in 385 m bei der Gauss -Station mit den anderen Arten ganz regelmäßig beim Köder anzutreffen; sie wurde in 474 Exemplaren mitgebracht, von denen 184 3, 244 $ und 46 junge Tiere waren. Der eigenartige Bau der männlichen Geschlechtsorgane trägt vielleicht dazu bei, daß keine Bastarde zwischen dieser und den verwandten Arten vorkommen. 38. Cirolana oculata n. sp. (Abb. 36a— h.) Eine dritte Cirolaxa-Ait von der Gauss-Station aus 385 m Tiefe steht der vorigen nahe, unter- scheidet sich aber von ihr durch größere und dunkel pigmentierte Augen (Abb. 36 «), worauf der Name C. oculata hindeuten soll, durch geringere Größe, weniger ausgebildetes männliches Ge- Abb. 36. droht im oculata n. sp. a Kopf von der Seite (x 4,5), 6 zweiter Pleopod des 0' (X 15), c Griffel des )) ±0 >> ?> Jl 'y >> >> *■** >5 55 )) **-* >5 J> 55 ^ 5) J) * * J> 3) )> " )) )> ?» 0,0 ,, ,, 11 4 9 9 9 f Die kleinsten Tiere wurden von Dr. Werth im Juli 1903 gesammelt, eben ausgeschlüpfte Junge sollen nach Guerin-Meneville 1 mm lang sein. Die größten Exemplare erwiesen sich als Männchen. Weibchen winden von uns wie von Studer auf Kerguelen nicht größer als 18 mm lang gefunden. Von Studer bei Feuerland gesammelte Exemplare von E. lanceolata aus dem Berliner Museum haben entschieden spitzere Schwanzplatte und sind daher gut zu unterscheiden. Ihnen gleichen in der Form zwei Isopoden, welche die Gazelle bei Punta Arenas gesammelt hat, die Studer Vanhöffen, Isopoden. 511 aber nicht besonders beschreibt, obwohl sie sich durch reiche Oberflächenskulptur auszeichnen. Sie repräsentieren wohl eine neue Art, die ich Exosphaeroma studeri n. sp. nenne und hier beiläufig beschreiben will (Abb. 44). Die Tiere sind 10 und 11 mm lang und auf den ersten drei Segmenten gleichmäßig granuliert, ähnlich wie es auch bei E. qiqas angedeutet ist; vom vierten Segment an aber heben sich aus der Granulation in der Mitte jedes Segments zwei runde Höcker heraus, die nach hinten an Größe zunehmen, auf den verwachsenen Abdominalsegmenten ebenfalls auftreten und auf der Schwanzplatte als zwei Längsleisten von unregel- mäßigem Umriß erscheinen. Auf den hinteren Segmenten schließt sich die Granulation zu gekörnten Querleisten zusammen. Das Schwanzschild ist oben kräftiger, nach den Seiten und nach der Spitze weniger grob granuliert. Auch die Uropoden sind fein ge- körnt. Ich habe mich davon überzeugt, daß Innen- und Außenast der vierten und fünften Pleopoden verschieden gebildet und daß der Außenast des dritten Paares zweighedrig ist, die Tiere also zu den hemibranchiaten Sphaeromiden gehören. Das Abdominal- schild des ? ist ganzrandig und einfach gewölbt, die Loben der vier bis sechs Glieder der Maxillipeden sind in Lappen verlängert und daher muß die Art zu Exosphaeroma gerechnet werden. Sie erinnert etwas an E. scabriculum Heller vom Kap, doch sind die Unterschiede zu bedeutend, als daß sie auf Ungenauigkeiten der Zeichnung und Beschreibung Hellers beruhen könnten, dessen Darstellungen sonst ja recht sorgfältig sind. Ebensowenig läßt sie sich mit Sphaeroma quoiana M.-Edw. identifizieren, die in der Granulation Ähnlichkeit zeigt, da Milne-Edwards ausdrücklich betont, daß die Uropoden klein und spitz sein sollen (während sie bei E. scabriculum schmal lanzettlich und so lang wie das Schwanzschild sind) und Zähnelung am Außenrand des Außenasts der Uropoden zeigen sollen. Bei meinen Exemplaren kann ich nur bei starker Vergrößerung eine Andeutung an Zähnelung erkennen, die durch die Körnelung der Uropo- den bedingt ist. Auch stimmt mit Sph. quoiana nicht, daß auf dem Schwanzschild eine Längs- reihe größerer Körner zu beiden Seiten der Mittellinie auftreten soll, obwohl es immerhin möglich wäre, daß diese gelegentlich zu Leisten zusammenfließen könnten. Abb. 44. Exosphaeroma studeri n. sp. (X7). Cycloidura Stebbing. Wie Exosphaeroma, aber die Geschlechter erheblich verschieden. Männchen mit sehr großer Schwanzplatte und großen Uropoden; die Schwanzplatte ist hinten ausgerandet und mit einem Schlitz versehen, der mit einem runden Loch endet. 51. Cycloidura perforata Milne-Edwards. (Abb. 45 u 40.) Diese von Quoi und Gaimard bei St. Paul entdeckte Art wurde 1840 von Milne-Edwards unter dem Namen Sphaeroma perforata nach einem Männchen der Pariser Sammlung kurz be- schrieben. Dann erwähnt Krauss sie 1843 unter den südafrikanischen Crustaceen als in den Algen 512 Deutsche Südpolar-Expedition. der Tafelbai vorkommend, und von der ursprünglichen Fundstelle brachte auch die N o v a r a - Expedition typische Exemplare mit, welche Heller 1865 beschrieb. Er bildet das Abdomen eines 'l. Antarcturus drygalskii n. sp. (Abb. 53 a-c.) Ein zweiter neuer Antarcturus wurde am 14. VI. 1902 in 385 m Tiefe bei der Gauss-Station erbeutet. Das Tier hat die stattliche Größe von 38 mm und kräftige Fühler von gleicher Länge. Deutsche Sildpolar-Expeditiou. XV. Zoologie VII. 6b 522 Deutsche Südpolar-Expedition. Der Kopf und die vier ersten Rumpfsegmente fallen durch pilzförmige, große Höcker oder Knöpfe an Rücken und Seiten auf, zwischen denen geknöpfte Dornen in größerer Anzahl, zum Teil in Querreihen geordnet, erscheinen (Abb. 53« und b). Von den pilzförmigen Höckern treten am Kopf zwei kleine dicht hinter der Basis der inneren Fühler und im Nacken ein einzelner größerer auf. Dann sind auf den vier ersten Körpersegmenten je fünf in Querreihen symmetrisch verteilt, so daß sie in Längsreihen hintereinander stehen. Das Abb. 53. Anlarcturus drygalskii n. sp. a von oben, b von der Seite (x 2,2), c juv. (x 18). vierte Segment schließt ein breiter mittlerer Höcker hinten ab, während seitlich davor ein kleinerer Knopf der inneren und ein größerer jederseits der äußeren Längsreihe angehört. Vorn auf jedem Segment tritt vor der Reihe der pilzförmigen Höcker, deren Hut, wie Furchen andeuten, aus mehreren kleinen runden Höckern zusammengesetzt zu sein scheint, ein Kamm kleiner, geknöpfter Dornen und am Hinterrand der Segmente, weitläufiger gestellt, eine zweite Reihe solcher Dornen auf. Die drei hinteren Körpersegmente sind durch Spangen verziert, welche dichtstehende Warzen Vanhöffen, Isopoden. 523 tragen, auf dem Rücken schmal sind und sich an den Seiten verbreitern. Ebenso sind die Epimeren mit dichten Warzen besetzt, aber durch deutliche Furche von der Mittelspange geschieden, so daß sie als Fortsetzung der äußeren seitlichen Knopfreihe des Vorderkörpers erscheinen. Abdomen und Schwanzplatte sind in ähnlicher Weise, mit dichtstehenden Warzen besetzt, ebenso wie die beiden Abdominalklappen der Unterseite. Die Warzen der Oberseite der Schwanz- platte sind etwas, aber nur wenig, kräftiger als die des übrigen Abdomens und lassen nur den äußersten Hinterrand in der Mitte etwas frei. Stärker hervortretende. Stacheln sind hier nicht vorhanden. Durch den knotigen Rücken erinnert A. stebbingi Beddard und durch das dicht mit Warzen besetzte Abdomen A. americanus Beddard entfernt an unsere Art, sonst lassen sich keine Be- ziehungen zu schon bekannten Arten finden. Ein jugendlicher Antarcturus (Abb. 53 c) von nur 3 mm Länge, dem das siebente Beinpaar noch fehlt, am 3. XII. 1902 bei der Gauss-Station aus 385 m Tiefe heraufgeholt, könnte zu dieser Art gehören. Zwar erscheinen die Fühler viel kürzer und plumper im Verhältnis, aber die großen Höcker sind schon in der Anlage zu erkennen, und die ganze Oberfläche des Panzers ist wie bei der erwachsenen Form mit kleinen Kalkkörnchen, die zuweilen als kurze dicke Dörnchen spitz her- vortreten, gepflastert. Wenn es auch bei der großen Ähnlichkeit vieler A ntarcturus- Arten unter- einander nicht möglich ist, bestimmtes zu behaupten, so ist doch die Zugehörigkeit dieser Jugend- forin zu A. drygaishii recht wahrscheinlich. Astacilla Cordiner." Das vierte Thorakalsegment ist erheblich länger als die übrigen Rumpfsegmente und trägt beim Weibchen ein aus zwei Platten gebildetes Marsupium. Ein unpaares Organ am 3. oder 5. Rumpf segment des cJ fehlt. 63. Astacilla kergueleusis n. sp. (Abb. 54.) Beddard erwähnt Exemplare einer Astacilla aus flachem Wasser von Betsy Cove, Kerguelen, die sich nur durch dunklere Färbung von A. marionensis unterscheiden sollen, und die er daher zu dieser aus 183 m Tiefe bekannten Art rechnet. Das einzige Exemplar, welches ich am 2. I. 1902 im Dreiinselhafen bei Kerguelen fand, ein ? mit Eiern in der aus zwei Lamellen gebildeten Bruttasche, kann ich mit dieser nicht identifizieren. Es unterscheidet sich auf den ersten Blick durch kürzere erste und längere zweite Antennen und durch fast glatten, nicht mit vielen Tuberkeln besetzten Rücken. Die starke Pigmentierung, welche die Astacilla Beddards von Kerguelen auszeichnen sollte, ist bei meinem Stück nicht vorhanden. Nur an den Fühlern, den Beinen und am Kopf ist Pigmentierung in Gestalt feiner Pünktchen wahrnehmbar. Auch mit Astacilla falclandica und A. magellanica, welche Ohlin in „Isopoda from Tierra del fuego", Svenska Expeditionen tillMagellansländerna Bd. II Nr. 11 beschreibt, stimmt A . kerguelensis nicht überein. Ohlin äußert Zweifel darüber, ob diese nicht auch zu A. marionensis gehören, doch sind beide Formen glatt ohne Andeutung von Rückenhöckern. A. magellanicus hat kurze Fühler wie A. marionensis, aber bei meiner Art sind sie lang wie bei A. falclandica. Diese allein 66* 524 Deutsche Siidpolar-Expedition. kommt daher zum Vergleich in Betracht. Die von Ohl in beschriebene A. falclandica war nur 5 mm groß, während mein Exemplar von Kerguelen 16,5 mm Körperlänge hat. Die große Antenne mißt etwa 12 mm und das Endsegment 4.5 mm, so daß diese Verhältnisse mit denen bei jener Art übereinstimmen, bei der die Antennen bis zum Ende des Rumpfes reichen. Verschieden bei beiden Arten ist die Länge des zweiten und dritten Antennengliedes, welche bei A. falclandica ungefähr gleich lang sein sollen, während bei der mir vorliegenden Art das dritte Glied mit 2 mm doppelt so lang wie das erste gefunden wurde. Das vierte Glied ist 4,5 mm, Abb. 54. Astacilla kerguelmsis n. sp. (x 8). das fünfte so lang wie das zweite und dritte zusammen, was wieder mit A. falclandica stimmen würde. Die kleinen Antennen aber reichen bei A. falclandica bis zum Ende des zweiten Gliedes, während sie bei der Kerguelenform erheblich kürzer sind, etwa die halbe Länge des zweiten Gliedes bei vollständiger Erhaltung erreichen. Die Körpermaße sind folgende: Kopf und erstes Segment 2,5 mm, zweites und drittes Segment gleich lang, zusammen 1,5 mm; viertes Segment 5 mm, die fünften bis siebenten Segmente unter- einander etwa gleich, zusammen 3 mm lang und das Abdomen 4,5 mm, wovon 0,5 mni auf die die Schwanzklappe überragende lang ausgezogene Spitze kommen. Das erste Segment ist durch eine Ringfurche deutlicher afe bei A. falclandica am Kopf ab- gesetzt. Die schwarzen Augen sind groß und deutlich von gerundet dreieckiger Form. Vanhöffen, Isopoden. 525 Das fünfte bis siebente Segment sind hier im Verhältnis kürzer als bei A. falclandica, denn sie sind um 1 mm kürzer als der Kopf mit den drei ersten Segmenten. Als weiterer Unterschied muß ein gerundeter Höcker auf dem Rücken des vierten, langen Segments gelten, und das Abdomen erscheint noch durch Einschnürungen gegliedert, so daß ein basaler Teil, ein halb so langer mittlerer Teil, der jederseits einen Höcker trägt und ein Endteil, ebenfalls mit Seitenzähnen vor der lang ausgezogenen Spitze zu unterscheiden ist. Das Abdomen stimmt daher besser mit A. marionensis als mit A. falclandica überein. Da Ohltn von dem Rückenhöcker, ferner von den Seitenzähnen des Abdomens nichts erwähnt, außerdem die Maße der Antennen und Körpersegmente nicht ge- nügend übereinstimmen, muß ich für die vorliegenden Tiere eine besondere Art aufstellen, die ich A. kerguelensis nenne. M. Astacilla setosa n. sp. (Abb. 55.) Sieben kleinere und zwei größere Exemplare einer Astacilla wurden mit Stellnetzen bei Simons - town erbeutet, welche durch eigentümliche Borstenhöcker auf dem Rücken auffällt und daher A. setosa heißen soll. Das größte Exemplar, 8 mm lang, ist ein anscheinend erwachsenes Weibchen mit nur einem Paar Brutplatten, das zweite von 5 mm ein junges Weibchen, die übrigen, z. T. nicht voll- ständig erhalten, 3,5 — 1,5 mm lang, sind wohl noch unentwickelte Tiere. Die größeren Exemplare sind borstiger als die kleinen, doch geht die Zusammen- gehörigkeit aus der gleichen Anordnung und Form der Rückenhöcker hervor. Die Fühler sind beim größten Exemplar nicht vollständig erhalten, bei dem zweiten 3,5 mm lang. Kenntlich ist die Art an der Verteilung der Rücken- höcker. Je ein großer stumpfer Borstenhöcker sitzt auf dem Kopf und dem ersten Segment, dann fol- gen auf dem zweiten und dritten Segment kleinere spitze Höcker; das vierte, verlängerte Segment, beim großen ? 2,25 mm lang, während der Kopf mit den drei ersten Segmenten nur 2 mm mißt, trägt vorn einen sehr großen Höcker, der sich aus zwei nebeneinanderliegenden zusammensetzt, dann einen kleineren in der Mitte und einen vor dem Hinterrande. Die Höcker der drei letzten Rumpf- segmente treten nicht so stark wie die bereits erwähnten hervor, tragen aber wie diese spitze und starre Borsten, welche jedoch erst bei Lupenvergrößerung auffallen. Endlich findet sich noch ein Mittelhöcker auf dem letzten Abdominalsegment, welches jederseits zwei stumpfe Seitenzähne hat. Bei den kleinen Tieren tritt der Doppelhöcker des vierten Segments nicht stärker als die beiden hinteren Höcker bervor. Abb. 55. Astacilla setosa n. sp. (x 16). 526 Deutsche Südpolar-Expedition. Charakteristisch ist auch die Zeichnung der Tiere, deren Grundfarbe gelblich ist. Bei dem großen Exemplar finden sich schwarze bzw. dunkelviolette Seitenflecke am ersten Rumpf segment, vorn am vierten Segment, wo ein besonders großer Fleck erscheint, ferner an den drei letzten Rumpf- segmenten und an den Vorderecken des Abdomens. Dazu kommt noch ein Fleck in der Mitte des großen Höckers zwischen seinen beiden Komponenten. Dieselbe Verteilung der Flecke hat auch eins der kleineren Tiere; bei den übrigen ist die Zeichnung weniger deutlich, aber doch teilweise vorhanden, und bei einem Exemplar ist die hintere Hälfte des Abdomens, abgesehen von der äußersten Spitze, dunkel gefärbt. Die Beine sind kurz und zeigen nichts Auffälliges. Der Borstenbesatz des Rückens gibt dem Tier einige Ähnlichkeit mit Antarcturus ornatus, welchen Tattersall kürzlich aus dem Material der S c o t i a von der Saldanhabai beschrieb, der auch ungefähr gleiche Größe hat. Gegen die Identität, die man wegen des benachbarten Fund- orts mit unserer Art annehmen könnte, spricht, daß das Flagellum der großen Fühler bei meinen Tieren erheblich länger ist, daß bei Tattersalls Art die Höcker fehlen, die auch bei den jüngsten Exemplaren von A. setosa deutlich auftreten und daß das zweite und dritte Segment bei A. setosa sehr schmal ist im Verhältnis zum ersten Segment, während bei A. ornatus die Segmente vom ersten bis zum vierten allmählich an Größe zunehmen. Die Ähnlichkeit beider Arten beruht dem- nach nur auf den allgemeinen Merkmalen der Familie und der Beborstung1). Idoteidae. Langgestreckte Isopoden, deren Abdominalsegmente alle oder größtenteils zu länglichem Schwanzschild verschmolzen sind, und deren letztes Pleopodenpaar die vorderen Pleopoden klappenartig bedeckt. Idotea Fabricius. Körper länglich, Palpus der Maxillipeden viergliedrig, Beine nahezu alle gleich, siebentes Glied als Greiforgan gebildet, sechstes nicht verbreitert; am Schwanzschild sind vorn zwei Glieder vollständig, ein drittes unvollkommen, nur seitlich, durch Furchen abgeteilt. 65. Idotea baltica Pallas. Am 17. VIII. 1901. noch im Kanal, wurden an treibendem Tang 30 typische Exemplare gekäschert. Von diesen sind alle größeren Tiere und auch einige kleinere bis zu 15 mm einfarbig, im ganzen 22 Exemplare. Die übrigen acht, von weniger als 17 mm Länge, haben bunte Zeich- nung oder sind dunkler gefärbte Tiere. Die größten und einfarbigen Exemplare sind männlich; acht reife Weibchen von 13 — 17 mm und zwei junge Tiere von 11 mm sind meist bunt gezeichnet. <>(!. Idotea metallica Pallas liegt in 26 Exemplaren von 2 — 15 mm Länge vor, von denen acht im Atlantischen Ozean mit Jan- l) Eine ähnliche Form hat dann mich Stebblng (Annais of the South african Museum vol. X part VII S. 207) vom Cap als Arc/uropsis hirsutus beschrieben, die vielleicht mit Antarcturus ornatus identisch ist, da Tattersall auch bereits auf Beziehungen zur Gattung Arcturopsis Köhler hinweist (Transact. Royal Society of Edinburgh vol XLIX part IV, N. 16 S. 890.) Vanhöffen, Isopoden. 597 thina, Vellella, Porpita und Physalia, Glaucus und Trichodesmium in der Zeit vom 23. VIII. 1901 bis 28. X. 1901 gesammelt wurden, während 20 Exemplare sich im Indischen Ozean an Sargassum, Macrocystis und Trichodesmium, Physalia, Porpita, Vellella und Glaucus fanden. Idotea metallica ist weit verbreitet über alle Meere, da sie an lebenden oder toten Tieren, treibendem Tang oder Holz aus einem Stromgebiet ins andere verschleppt werden kann. Allerdings scheint sie sich au Schiffen nicht halten zu können, denn sonst hätte ich sie bei dem wiederholten Abkratzen des „Gauss'1 auch finden müssen. Besonders trifft man sie an Stromgrenzen, wo Ansammlungen der vorher erwähnten Organismen sich finden. Unser nördlichster Fundort lag am Kap Finisterre, wo /. metallica an toter Periphylla und an Janthina auftrat, der südlichste im Indischen Ozean, im Norden von Neu Amsterdam, wo sie mit Macrocystis erbeutet wurde. Paridotea Strbbing. Abdomen mit einem kurzen Basalsegment, das durch eine ununterbrochene Furche abgegrenzt ist, während ein zweites und drittes durch kurze Seitenfurchen nur angedeutet sind. 67. Paridotea ungulata Pallas. Zwei Männchen von 73 und 62 mm Länge winden im Juli 1903 bei Simonstown im Kap- land gefunden, anscheinend die größten bekannten Exemplare. Genaue Beschreibung mit Angabe der Synonymie findet sich bei Stebbing, South African Crustacea I, Marine Investigations in South Africa Capetown 1900, S. 53—55. Glyptonotus Eights. Erste drei Beine mit verbreitertem sechsten Glied halb scherenförmig, Abdomen mit vier abgeteilten Basalsegmenten. 68. Glyptonotus acutus Richardson. Diese von G. antarcticus Eights durch die lang zugespitzte Schwanzplatte gut unterschiedene Art war nicht selten an den flachen Küsten der Inseln Booth -Wandel in 4 — 40 m Tiefe. Von der Discovery wurde sie in 37 — 210 m Tiefe gefunden. Von der Gauss-Station liegt ein Exemplar von 33 m Länge vor aus 385 m Tiefe. Nach einer Farbenskizze kann ich mitteilen, daß dasselbe gelblich sandfarben erschien, mit zahlreichen zerstreuten, dunkelbraunen Punkten und unregel- mäßigen kleinen Flecken, daß die Fühler, jederseits ein Fleck an den Augen, die Epimeren des dritten, vierten, sechsten und siebenten Rumpf segments, eine Binde am letzten Drittel des Schwanz - Schildes, der Endstachel desselben und die Enden der Extremitätenglieder dunkler, nußbraun gefärbt waren. Sonst habe ich den Beschreibungen des charakteristischen Tieres in den Berichten vom „Fran- cais" und von der „Discovery" nichts hinzuzufügen. Janiridae. An Keller- oder Wasserasseln erinnernde Isopoden, deren Rumpfsegmente an den Seiten einfach gerundet, nicht geschlitzt oder in lange Lappen ausgezogen sind, mit freiem Kopf, schlanken 528 Deutsche Südpolai -Expedition. Greif- und Gangbeinen, mit breitem Schwanzschild und darunter hervortretenden meist kräftigen zweiästigen Uropoden. Janira Leach. Schwanzschild gerundet ohne dreieckige Fortsätze; erste Antenne gut entwickelt; erstes Bein- paar meist als Greiffuß gebildet, die übrigen Beine mit zwei Krallen, Uropoden ziemlich groß. 69. Janira niinuta Richardson. (Abb. 56 a, l, c.) Mit der von H. Richardson beschriebenen Janini minuta, welche von Verrill bei den Ber- mudas gesammelt war, möchte ich einen an Sargassum südlich von den Azoren am 17. X. 1903 gefundenen Isopoden identifizieren. Es sind 17 Männchen und Weibchen von 0,5 — 1,5 mm Länge vorhanden. Die Tiere von Bermudas, deren Länge Richardson nicht angibt, scheinen, nach dem abgebildeten Abdomen zu urteilen, 2 mm lang ge- wesen zu sein, also etwas größer als meine Exemplare. Diesem Umstand schreibe ich es zu, daß bei meinen männlichen Tieren noch nicht die definitive Gestalt der Greifklaue entwickelt war. Die kleinen Antennen haben bei jungen Weibchen ein fünf- gliedriges, sonst, wie auch Richardson angibt, zehn- bis elf- glicdriges Flagellum. Im Flagellum der großen Antennen wurden 36 Glieder gezählt. Die Augen sind groß, aus fünf Reihen von 12 — 14 Facetten zusammengesetzt und liegen am seitlichen Kopfrand. Die Hand der Greifklaue des $ ist nicht ganz so breit, wie Richardson sie abbildet und die beiden kleinen Zähne des oberen Randes derselben fehlen, nur ein Zahn an der Innenecke des Gliedes ist vorhanden. Daß die Art zur Gattung Janira gehört, geht aus der ähnlichen Form des ersten Pleopodenpaares vom Männchen wie bei Janira ma- culosa hervor, immerhin deuten einige Abweichungen der ersten und zweiten Pleopoden an, die ich zur Ergänzung der Dar- stellung Richardsons abbilde (Abb. 56 a), daß es sich um eine von dieser verschiedene Art handelt. Die Maxillipeden und die Endklauen des letzten Beinpaares sind wie bei J. ma- culosa gebildet, während die Abdominalplatte (Abb. 56c) durch ungezähnten Seitenrand von ihr abweicht. Diese erinnert in der Form und Beborstung an Janira nana Stebbing von Ceylon. Die Uropoden sind lang, zeigen nichts Besonderes. Da die Bermudainseln auch in den Bereich der Sargassosee fallen, ist es möglich, daß von diesen abgetriebener Tang die Tiere bis in die Gegend südlich von den Azoren entführte, wahr- scheinlicher aber ist, daß sich Janira minuta auch an festsitzendem Sargassum des westindischen Gebiets finden wird, wo sie wohl nur wegen ihrer geringen Größe bisher nicht beobachtet ist. Zwei Abb. 56. Janira minuta Richardson, a erste und zweite Pleopoden des o von Sargassum, b distales Ende der ersten Pleopoden eines ular-Exi>fn. XV. Zoologie VII. 67 530 Deutsche Siidpolar-Espeditioti. Abb. 58. Jaera antardica Pfeffer. erstes Segment (X 47). Kopf und von K. von den Steinen gesammelte Originalexemplar bekannt. Charakteristisch sind die lange Gestalt, die kleinen weit hinten im Kopf sitzenden schwarzen Augen, das nur als Andeutung zwischen den breiten Grundgliedern der ersten An- tenne erkennbare Rostrum und das große an den Seiten gezähnte Schwanzschild mit den kurzen Uro- poden. In allen diesen Punkten zeigten meine Tiere mit der Beschreibung und Abbildung Pfeffers j) Übereinstimmung. Doch erwähnt Pfeffer nichts von Zähnen am Kopf, und auch in der Abbildung sind die Seiten desselben ganzrandig dargestellt, wäh- rend meine Exemplare dort sechs große Zähne mit dazwischen sitzenden Härchen aufweisen (Abb. 58). Um mich davon zu überzeugen, ob vielleicht eine Lokalform der Kerguelen vorläge, wandte ich mich an das Hamburger Museum, und Dr. Steinhaus war so freundlich, mir das Original zuzusenden. Auch an diesem waren die gezähnten Kopfseiten festzustellen, und auch an den Seiten der Segmente, besonders am eisten Segment fand sich Zähnelung wie bei meinen Tieren. Da dem Originalexemplar die großen Antennen fehlten, ist der ausführlichen Beschreibung Pfeffers hinzuzufügen, daß das Flagellum jener Organe aus 21 Gliedern besteht. Also ist das Verbreitungsgebiet der Jaera antardica von Siidgeorgien wenigstens bis Kerguelen ausgedehnt, was wohl auf Transport mit treibendem Macrocystis zurückzuführen sein dürfte. Jais Bovallids. Körper länglich oval, Kopf ziemlich viereckig, breiter als lang, mit kurzem Rostrum, Augen klein mit zwei Linsen, Flagellum der ersten Antennen zweigliedrig; Beine mit drei Endkrallen, Uropoden größer als bei Jaera. VI. Jais pubesceiis Dana. Zahlreiche Exemplare wurden zusammen mit Exosphaeroma gigas in der Observatorybai, Kerguelen, gesammelt. Sie unterscheiden sich nach Stebbings Beschreibung2) nicht von den bei den Falklandinseln beobachteten Tieren, und so scheint es wohl berechtigt, ihre Verbreitung über das ganze subantarktische Gebiet anzunehmen. Die mir vorliegenden Stücke sind bis 2,5 mm lang, von weißlicher Farbe und lassen nicht jene Merkmale erkennen, auf welche Stebbing nach der Abbildung bei Beddard hinweist, und welche ich auch nur als Fehler des Zeichners betrachten kann. Die in dieser Zeichnung angedeutete Zähnelung des Kopfes ist auf die Vorderecken des Kopfes und die Gliederung des Fühlerschafts zurückzuführen, und die Uropoden werden distal schmäler, nicht breiter. Chilton erwähnt, daß die Art an den Auckland- und Campbellinseln frei sowohl wie mit Sphaeroma gigas zusammen vorkommt, und hebt noch die Beobachtung Stebbings 1) Mitteilungen aus dem Naturhist. Museum in Hamburg 1887, S. 134-136, Tai. VII. 2) Proceed. Zool. Soc. London 1900, S. 548-551. Vanhöffen, Isopoden. 531 vom Lake Negoinbo, Ceylon, hervor, wo sie mit Sphaeroma terebrans statt mit Sph. gigas assoziiert sein soll ' ). Jaeropsis Köhler. Zweite Antennen kurz mit verbreiterten Stielgliedern, Flagellum rudimentär. Schneide der Mandibeln mit fünf Zähnen. 73. Jaeropsis marionis Beddard. Diese vom C h a 1 1 e n g e r bei den Marioninseln entdeckte und von Beddard 1886 beschrie- bene Art wurde von mir am 5. 11. L902, dann von Dr. Werts am 15. II. 1903 in mehreren Exem- plaren in der Observatorvbai an der Kerguelenstation wiedergefunden. Das größte Stück ist nicht vollständig, das nächstgrößte 4 mm lang. Sie stimmen mit der Originalbeschreibung überein bis auf zwei Punkte. Bei meinen Exemplaren ist die Schwanzplatte an den Seiten nicht nur gezähnt, sondern auch bewimpert, und der Mittellappen ist breiter, bedeckt daher zum Teil die Uropoden. Ich nehme an. daß dem Zeichner der die Uropoden bedeckende Teil des mittleren Telsonlappens entgangen ist, da er besonders die Form der Uropoden zur Ansicht bringen wollte, und daß die feinen Wimpern der Schwanzplatte, die auch bei meinen Exemplaren nicht überall gleich gut sichtbar sind, verdeckt waren. So glaube ich nicht, daß es nötig ist, eine besondere Varietät dieser Art zu unterscheiden. 74. Jaeropsis pauleusis n. sp. (Abb. 59a-Z.) Sechs Exemplare einer anderen Jaeropsis -Kit wurden am 26. IV. 1903 im Kraterbecken von St. Paul in der Ebbezone gefunden. Das größte derselben ist 4 mm, das kleinste 1,25 mm lang. Abb. 59. Jaeropsis paulensis n. sp. a erste, b zweite Antenne, c erste, d zweite Maxille, e Mandibel, / Mäxillarfuß . Autias hispidus n. sp. (Abb. 60.) Zwei kleine, borstige Isopoden wurden am 26. IV. 1903 in. der Ebbezone des Kraters von St. Paul gefangen, welche mir zur Gattung Antias zu gehören scheinen. Sie sind aber von der einzigen bekannten Art A. charcoti Richardson verschieden, welche vom ,, Francais" an Laminarien bei den Inseln Wiencke und Wandel in Tiefen bis zu 20 m entdeckt und von Hodcsox zwischen Spongientrümmern innerhalb der 46 m-Linie bei der Winterstation der „Discovery" im Mac Murdo-Sund wiedergefunden wurde. Bei der Gauss- Station fehlt diese Gattung wohl wegen der größeren Tiefe. Während Richardson und Hodgson sie zu den Munniden rechnen, möchte ich für besser halten, sie an Notasellus anzuschließen, wegen der Form der Schwanzplatte und wegen der langen Uropoden, da die Tiere dadurch einen völlig asselartigen Charakter erhalten. x) Expedition antaretique rranijaise 1903—1905, Isopodes, S. 13. 534 Deutsche Siidpolar- Expedition. Gestielte Augen, die wohl bei der Zuteilung zu den Munniden bestimmend waren, hat ja Notasdlus auch. Beziehungen zu A. charcoti zeigen sich in der ovalen Form des Körpers und im Stachelbesatz, der an den Seiten und den Uropoden besonders auffällt, sich aber auch auf Rücken und Telson zeigt. Von A. charcoti unterscheidet sich A. hispidus aber auffällig durch die ganzrandige Stirn, da der Kopfrand bei jener durch tiefe Ausbuchtung zweilappig ist. Ferner sind die Augenstiele bei A. hispidus weniger schlank und daher weniger deutlich. Da nur zwei der kleinen, nicht über 1 mm langen Tiere vorhegen, habe ich auf Präparation der Mundteile und Pleopoden verzichtet. Beide Tiere scheinen Weibchen zu sein, aber Eier sind nicht vorhanden. Abb. 60. Anitas hispidus n. sp. (x 64). Abb. 01. Antias marmoralus a. sp. a ? (x 55), b Maxillar- fuß (X 210), c u. d Pleopod 1 u. 2 vom 3 (X 70). 77. Autias marmoratns n. sp. (Abb. 61 a-d.) zeichnet sich vor den verwandten Arten durch geringe Bestachelung aus. Die wenigen Stacheln, welche zerstreut an Rücken und Seiten auftreten, sind weniger kräftig als bei A. hispidus und wie bei dieser Art einfach, nicht mit Widerhaken versehen wie bei der folgenden. Aus der Observatorybai liegen 14 Exemplare vor, am 5. I. 1902 von mir, am 15. IL 1903 von Dr. Wkrth gesammelt (Abb. 61«). Die größten derselben sind ein Weibchen von 2,5 mm mit etwa 24 Eiern im Brutsack, ein ? mit acht Jungen, und ein anderes mit wenig entwickelten Eiern von 2 mm Länge, ein drittes mit etwa 15 Eiern von 1,75 mm und zwei Weibchen von 1,6 und Vanhöffen, Isopoden. 535 1,5 mm Länge mit je acht Embryonen. Die größten Männchen sind nur 1,5 mm lang mit gut aus- gebildeten Pleopoden (Abb. 61 c, d). Die übrigen Exemplare sind 0,5mm bis 1,5 mm lang. Den Namen A. »larmoratus verdanken die Tiere ihrer Färbung, die sie als Flachwasserbewohner kennzeichnet. Von dem allgemein braungrau gefärbten Rücken heben sich das erste Körper- segment, die Grenzlinie zwischen viertem und fünftem Segment und gelegentlich auch eine Rand- linie an der Stirn durch dunkle Färbung besonders ab. Einmal war ein dunkler T -strich auf dem ersten Rumpfsegment deutlich, im anderen Falle war das ganze Segment dunkler gefärbt. Die Stirn ist vorn ausgerandet und die dunklen Augen, nicht besonders pigmentiert, treten seitlich hervor. Das erste Fußpaar ist bei 3 und ? mit Greifklauen versehen. Während die vordere Körper- hälfte gleich breit erscheint, spitzt sich die hintere lang dreieckig zu. Die Schwanzplatte trägt an den Seiten einige einfache Stachelborsten, etwa drei an jeder Seite und am Ende des Mittel- lappens sechs bis acht längere borstenartige Stacheln. Junge noch nicht ausgefärbte Tiere vom 15. II. 1003, 0,5 — 1 mm lang, zeigten deutlich drei Stacheln an jeder Seite der Schwanzplatte, einen am Mittellappen derselben und je einen an der Seite der Rumpfsegmente. Bei den erwach- senen Tieren war die Bestachelung weniger deutlich und regelmäßig. Die Uropoden sind zwar kurz aber doch kräftiger und länger als sie bei den Munniden auf- treten. In einigen Fällen waren sie doppelt so lang, in anderen dreimal so lang als der Mittellappen der Schwanzplatte. Der Außenast ist kürzer als der Innenast. Diese Art wurde auch bei St. Paul im Kratersee am 26. IV. 1903 gefunden. Es liegen zwei Stücke von dort vor, die die charakteristische Färbung und auch sonst gute Übereinstimmung mit den Tieren von Kerguelen erkennen lassen. 78. Antias niiciiiatiis n. sp. (Abb. 62.) Im Hafen von Simonstown fanden sich unter Rückständen vom Dretschmaterial zwei kleine Isopoden von 1,5 mm und 1 mm Länge, die zur Gattung Antias gehören und sich besonders durch fünf kräftige Hakendornen jederseits am Abdomen von den an- deren Arten unterscheiden, worauf der Name Bezug nimmt. Die Fühler sind kurz, etwa halb so lang als der Körper. Die großen, weniger stark als bei A. charcoti hervortretenden Augen sind nicht pigmentiert. Dicht hinter den Augen finden sich auf dem ersten Rumpfsegment des kleinen Exemplars zwei schwarze Seitenflecke, die den Eindruck verschobener und verbreiterter Augenflecke machen. Die Seiten des Körpers sind auch hier mit Stacheln be- setzt, welche eine deutlich abgesetzte Borste an der Spitze tragen. Die Uropoden sind so lang wie das Telson, und ihr Außenast nur ein Drittel so lang wie der Innenast. Abb. 62. Anitas uncinatus n sp. (x 36). 536 Deutsche Südpolar-Expedition. Jolellidae. (Abb. 63.) Janira ähnliche Formen mit mehr oder weniger deutlich ausgebildetem Rostrum, in geschlitzte Lappen ausgezogenen Seiten der Segmente und mit zwei oder mehr Seitenspitzen des Abdomens. Der Name Jolella wurde 1905 von H. Richardson für jene Isopoden geschaffen, welche die Merkmale von Janira zeigen, aber sich von dieser Gattung durch vorspringendes Rostrum, spitze Kopflappen, geschlitzte Seitenlappen der Rumpfsegmente und dreieckige Spitze jederseits hinter der Schwanzplatte unterscheiden. Indessen lassen manche der von H. Richardson angeführten Arten die angegebenen Charaktere nur undeutlich erkennen, nähern sich daher der Gattung Janira. Bovallius hatte 1881 die Gattung unter dem Namen Jantlte von Janira abgetrennt. Ortmann erkannte, daß dieser Name für Käfer und Hemipteren bereits vergeben war, und wollte ihn durch Jole ersetzen. Für Jole wurde in der Publikation versehentlich Tale gedruckt, worauf Ortmann selbst Miss H. Richardson hinwies, indem er sie bat, den Irrtum in der Monographie der Isopoden von Nordamerika zu berichtigen. Dabei stellte es sich heraus, daß auch Jole bereits doppelt an Käfer und Mollusken vergeben war, und so blieb H. Richardson nichts übrig, als in Jolella einen neuen Namen für die mit geteilten Seitenlappen ausgestatteten Aselliden zu schaffen. Sie teilt dann die nordamerikanischen Arten in zwei Gruppen, je nachdem auf dem Rücken der Tiere Dornen bzw. Höcker auftreten oder nicht. Das erscheint zwar auf den ersten Blick praktisch und ist auch für die Bestimmungstabelle geeignet, doch beruht die Scheidung auf einem recht unwesentlichen Merkmal, welches noch dazu erst bei älteren Tieren deutlich wird, so daß es keine Übersicht über die Verwandtschaft innerhalb der Gattung gibt. Meiner Ansicht nach lassen sich bessere Gruppen nach der Form des Abdomens aufstellen, worauf auch H. Richardson bei einigen neuen Gattungen bereits Wert gelegt hat. Ob man diese nun als Gattungen oder Untergattungen betrachten will, ist gleich, sie machen jedenfalls die vielen zu Jolella gerechneten Formen etwas übersichtlich. Ob diese alle als Arten berechtigt sind oder noch einige Synonyma enthalten, kann ich jetzt nicht untersuchen. Den Namen Jolella s. str. mögen jene Formen behalten, deren Abdomen in zwei lange und spitze, seitliche Zipfel ausgezogen ist und keinen deutlichen Mittellappen hat. Dazu gehören demnach: Jolella speciosa Bovallius, ,, spinosa Harger, ,, laciniata Sars, ,, glabra Richardson, ,, wilhelminae Stephensen. Eine zweite große Gruppe, bei welcher die seitlichen Lappen des Abdomens gegen den Mittel - läppen mehr oder weniger stark zurücktreten, jedenfalls nicht wesentlich größer als dieser sind, rechne ich zu Janthopsis Beddard. Dazu gehören: Janthopsis bovailii Studer, Janthopsis erostrata Richardson, ,, libbeyi Ortmann, ,, holmesi Richardson, ,, alascensis Benedict, ,, sarsi Richardson, ,, triangulata Richardson, „ chuni Thielemann Vanhöffen, Isopoden. £37 und vier neue Arten, die hier beschrieben werden sollen. Vielleicht läßt sich diese Gattung noch weiter gliedern. Ich verzichte darauf, um nicht die Gattungsnamen überflüssigerweise zu ver- mehren. Zu der Gattung Acanthaspidia Stebbing (1893 für Acanthonisons Sars 1879) rechne ich solche Jolelliden, die sich durch besonders großes Abdominalschild im Verhältnis zum übrigen Körper auszeichnen, an dem sich außer dem Mittellappen und den Seitenlappen noch zahlreiche gleich- wertige spitze Seitenlappen finden. Sie umfaßt außer dem Typus, Acanthaspidia typhlops Sars, noch Acanthaspidia (Jolanthe) decorata Hansen und eine dritte neue Art: Acanthaspidia drygalshii n. sp. (Abb. 64). Abb. 63. Abdominalplatten a von Jaerella, b von Khacura, c von Jolanthe. Weiter schließen sich als besondere Gattungen mit je einer Art an: Jolanthe mit J. acanthonotus Beddard 1886 (Abb. 63c), Rhacura mit R. pulchra Richardson 1909 (Abb. 63b), Microprotus mit M. caecus Richardson 1910 (Abb. 71a), Jaerella mit J. armata Richardson 1911 (Abb. 63a), die alle, abgesehen von sonstigen Eigentümlichkeiten, durch besondere Form der Schwanzplatte ausgezeichnet sind. Vou der Deutschen Südpolar -Expedition wurden acht hierhergehörige Arten, von denen sieben neu sind, erbeutet. Acanthaspidia Stebbing. Jolelliden mit großem Abdominalschild, das zahlreiche spitze Seitenlappen hat. 79. Acanthaspidia drygiilskii n. sp. (Abb. Mu— b). Zwei Arten der Gattung Acanthaspidia waren bekannt, die bei der Norske Nordhavs Exp. in 836 m Tiefe westlich von den Lofoten in einem Exemplar entdeckte und von Sars als Acan- thoniscus typhlops beschriebene Type der Gattung und die von H. J. Hansen nach einem einzigen Stück der Plankton -Expedition beschriebene und unter 7,5° n. Br. und 21,3° w. L. bei einem Netz- zug aus 4000 m Tiefe erbeutete Jolanthe decorata, die auch zu Acanthaspidia gehört. Dazu kommt nun eine dritte Art A. drygalshii, welche bei der Gauss-Station in drei Exemplaren aus 350 — 385 m Tiefe gesammelt wurde. Das größte Exemplar von 6,5 mm Länge fand sich am 9. XI. 1902, das zweite 5 mm lang, am 3. XII. 1902, und das kleinste von 4,5 mm am 26. I. 1903. Deutsche SUdpolar-Expedition. XV. Zuulogie VII. 68 538 Deutsche Südpolar-Expedition. Das Gemeinsame der Arten dieser Gattung liegt in der großen und breiten Abdominalplatte, deren Seiten durch viele, acht oder etwas mehr, große Seitenzacken verziert sind, und die den Tieren ein ganz eigenartiges Aussehen gibt. Die neue antarktische Art unterscheidet sich von den beiden bekannten Arten wesentlich durch die Bildung des Kopfes. Während bei A. typhlops ein zweispitziges Rostrum vorhanden ist und bei A. typhlops wie bei A. decorata die Seiten des Kopfes in zwei lange Spitzen, ähnlich den Seitenzipfeln des zweiten bis vierten Rumpfsegments, auslaufen, findet sich hier ein einfacher, sehr langer Rostralfortsatz und die Seiten des Kopfes erscheinen als flügelartige Ver- breiterungen, welche ähnlich wie dieSchwanz- platte mehrere große Seitenzähne tragen. Diese sind bei den drei Exemplaren nicht ganz gleich ausgebildet. In der Regel sind jederseits wohl vier zu erkennen, doch können einzelne in mehrere kleine Zähne zerfallen sein, so daß der Rand dann, wie bei dem in Abb. 64 a dargestellten Exem- plar, unregelmäßig gesägt erscheint. Augen fehlen hier wie bei den anderen Arten. Weiter unterscheidet sich unsere Art durch die Form der Seitenlappen der Rumpfseg- mente. Bei A. decorata sind diese schmäler und spitzer, erscheinen mehr stachelartig, bei den beiden anderen Arten mehr lappig, und zwar sind die Ränder dieser Lappen bei A. drygalskii noch gezähnt. Bei A. typhlops sind die Seiten der drei letzten Rumpfsegmente dreispitzig, während sie bei A. decorata und A. drygalskii einfach er- scheinen. Endlich findet sich auf dem Rücken der Rumpfsegmente bei A. drygalskii eine doppelte Reihe kurzer Stacheln, statt einer einfachen bei den beiden anderen Arten. Die Uropoden fehlten bei A. decorata. Bei A. typhlops sind die Basalstücke lang und die Äste kurz, der Außenast etwa halb so lang als der Innenast, während bei A. drygalskii der Innenast länger als der unter der Schwanzplatte hervorragende Basalteil, der Außenast aber kaum ein Fünftel so lang als der Innenast ist. Die Beine von A. drygalskii endigen mit zwei Krallen und sind mit kräftigen Stachelborsten bewehrt (Abb. 64/>). Jolanthe Bedpard. Jolelliden mit je drei langen und spitzen zahnartigen Seitenlappen am Abdominalschild ohne deutliche Endlappen (Abb. 63 c). Abb. 04. Acanthaspidia drygalskii n. sp. a von oben (x 12), b Bein. Vanhöfken, Isopoden. 539 so. Jolantbe acanthonotus Beddaed. (Abb. 65 a— g.) Diese Art wurde 1874 vom Challenger unter 65° 42' s. Br. und 79° 49' ö. L. in 3063 m Tiefe entdeckt und war seitdem nicht wiedergefunden worden. Nicht weit von derselben Stelle unter 65° 27' s. Br. und 80" 33' ö. L. erhielt ich bei einem Dretschfange aus 3398 m Tiefe am 30. III. 1903 bei einer Tiefentemperatur von — 1,80" C Reste einer Jolanthe, die wohl zu J. acanthonotus Beddard gehören. Es sind nur der Kopf und die vier vorderen Rumpfsegmente erhalten. Der Krebs hatte sich wohl erst vor kurzem gehäutet, denn das Präparat ist recht weich, und daraus erklärt sich auch z. T. die man- gelhafte Erhaltung. Ganz sicher kann die Bestimmung nicht sein wegen des fehlenden Hinterkörpers mit der charakteristischen Schwanzplatte. Was aber erhalten ist, zeigt gute Übereinstimmung mit der Beschreibung und Abbildung Beddards. Die Rücken- stacheln sind bei meinem Exemplar etwas länger, ebenso lang und kräftig wie die Seiten- stacheln. Doch möchte ich darauf, ebenso wie auf andere kleine Abweichungen keinen großen Wert legen, besonders da mein Exem- plar, nach dem vorhandenen Stück von 7 mm Länge zu urteilen, etwa 12 mm lang gewesen sein muß, also nur halb so groß als das Originalexemplar des Challenger war. Außerdem können ja noch Geschlechtsunter- schiede in Betracht kommen. Mit Hilfe der in Abb. 65 6 — e dargestellten Mundteile und der Endglieder des zweiten (65/) und vierten (65 erste, r zweite Pleopoden des (J. 92. Austroniscus rotnndatus n. sp. (Abb. 79a d). Die zweite Art der Gattung habe ich außer in einem erwachsenen, 2 mm langen Männchen vom 22. XII. 1902 nur in jungen Exemplaren von etwa 1 mm Länge bei der Gauss-Station im November und Dezember 1002 und Januar und Februar 1903 in 385 m Tiefe, beim Gaussberg im Oktober 1902 in 70 m Tiefe gefunden. Die Schwanzplatte ist etwa halbkreisförmig, doch etwas länger im Verhältnis zur Breite. Der ganze Körper ist mehr in die Länge gestreckt als bei A. ovalis. Vor allem unterscheidet sich die neue Art, die ich A. rotundatus nenne, dadurch, daß die lang aus- gezogenen Vorderecken der beiden ersten Segmente fehlen, die A. ovalis ein so eigentümliches Aus- sehen geben. Die zweiten Antennen sind ziemlich lang und ließen 13 Glieder des Flagellums bei einigen Exemplaren deutlich erkennen. Bei anderen schienen weniger Glieder, etwa 10, aufzutreten, doch kommt der Unterschied wohl nur daher, daß die Grenze der proximalen Glieder zuweilen undeutlich ist, da in diesen Fällen das erste Glied erheblich länger als bei Tieren mit 13 ghedrigem V aniioi fen, Isopoden. 553 Flagelluni war. Auch bei 13 gliedrigem Flagellum ist das erste Glied noch recht lang und läßt Ein- schnürungen, undeutliche Gliederung erkennen. Wegen der geringen Größe und Zartheit der nicht erwachsenen Tiere war die Präparation der Organe erschwert, doch ließen sich Abbildungen geben von den Maxillipeden (Abb. 79 6), die mit denen von A.ovalis übereinstimmen, und vom ersten und zweiten Pleopodenpaar des Männ- chens (Abb. 79 c und d). Das Operculum des Weibchens besteht nur aus einer rundlichen, bewim- perten Platte. Die Uropoden sind kurz, so daß nur die Äste über das Abdomen hinausragen. Ä. rotundatus ist erheblich schwächer und seltener als die vorige Art, da ich von ihr nur zwölf Exemplare erhielt. Abb. 79. Austroniscus rotundatus n. sp. a 7 Fig. 9. Bugula bicornis v. elatior. a Zooecien des Nebenastes von der Seite, b. bj kleines langköpfiges Avi- cularhim, d, ilt großes langköpfiges Avicularium, e. c1 kurzköpfiges Avi- eularium, d. dj großes langköpfiges Avicularium von der Seite und von vorn, a x 13, b, c, d X 30. 22. Bugula bicornis B., var. magna Kl., forma i elongata n. f. (Textfigur 10.) 1904. Bugula bicornü {'pari.) Waters, Bryozoa, in: Exp. Antarct. Belg. p. 21. Die Zooecien sowohl der Neben- wie besonders der Hauptäste sind bedeutend größer als bei den vorhergehenden Formen. Die Form der Zooecien ist derjenigen der Bugula bicornis, var. compacta, ähnlich, aber infolge ihrer Größe stehen sie weiter voneinander ab. Die kurzköpfigen Avicularien kommen, wie es scheint, seltener vor, sind bedeutend größer, fast rund, und ihre Mandibel besitzt am freien, abgerundeten Ende neben dem mittleren, spitzen Zahn zu jeder Seite ganz niedrige, abgerundete Zähnchen, von denen er durch Furchen getrennt ist. Die kleinen, langköpfigen Avicularien variieren in Länge, wobei die kürzesten die Länge derjenigen vonB. bicornis, var. elatior haben, die längsten etwa doppelt so lang sind. Die langköpfigen Avicularien sind gewöhnlich groß, fast doppelt so groß wTie diejenigen von B. bicornis, var. elatior. mitunter aber gibt es auch bedeutend kleinere, da sie ziemlich stark in Größe und Form variieren. Um nun ihre Variation zu zeigen, führe ich eine ganze Reihe von Abbildungen der Avicularien vor. Ihre Ober- kopfwinkel schwanken zwischen 133 bis 160°, ihre Hinterkopfwinkel zwischen 41 bis 63° und die Differenzen zwischen beiden von 69 bis 118°. Die mittleren Durchschnittswerte sind also für O ca. 146°, für H ca. 52°, und die Differenz zwischen beiden ca. 94". Ihre Form ist im allgemeinen lang ausgezogen, die Länge verhält sich zur Breite wie ca. 33 : 11, also wie 3:1. Das distale gebogene Ende ist gewöhnlich kurz, und der mittlere Teil ist schlank. In der Seitenwand der Zooecien der Hauptäste befinden sich 2, in derjenigen der Zooecien der Nebenäste 4 einfache Rosettenplatten, in der Distalwand von 2 bis 4 Poren. Zu dieser Form gehört auch die dritte Komponentenform der Bugula bicornis von Waters. Obwohl bei ihr die großen langköpfigen Avicularien keine der soeben geschilderten ähnliche Variation in Größe aufweisen und in dieser Beziehung also konstant sind, indem sie etwa 1 y2 mal so groß sind wie diejenigen von Bugula bicornis, var. elatior, sind dennoch bei ihr die Ober- wie auch Hinterkopf- winkel dieselben wie bei der gegenwärtigen Form. Dazu kommt noch die Übereinstimmung in der Zahl der Rosettenplatten, nämlich 2 in der Seitenwand der Zooecien der Hauptäste und 4 in der- jenigen der Nebenäste. Deutsche Siidpolar-Expedition. XV. Zoologie VIL Ml 024 Deutsche Südpolar-Expedition. Fundnotiz. Gaussberg: 3. V. 1902, 46 in. Verbreitung. West -Antarktis: Lat. 70° S — Long. 80° 45' W, 500 m ? (Exp. „Belgica") Ost-Antarktis: Kaiser Wilhelm II. -Land (Gaussberg), 46 m (Exp. ..Gauss"). rr *?* !( K ■ I V Fig. 10. Bugula bicornis var. magna, f. elongata. Große langköpfige Avicularien von einem Bryarium x 30. 23. Bugula bicornis B.. var. magna KI., forma [i ventricosa n. f. (Textfigur 11.) Bryarium ähnlich demjenigen der Forma a. Die kurzköpfigen und die kleinen langköpfigen Avieularien sind ebenfalls ähnlich denjenigen der Forma a, dagegen unterscheiden sich die großen langköpfigen Avicularien dadurch, daß ihr distales, gebogenes Ende lang und der mittlere Teil bauchig ist, wodurch der dem Oberkiefer des Vogelschnabels entsprechende Rand stark gebogen erscheint. Ihre Oberkopfwinkel schwanken zwischen 120° bis 139°, ihre Hinterkopfwinkel zwischen 52 bis 72° und die Differenzen zwischen beiden von 48 bis 87°. Die mittleren Durchschnittswerte würden für O ca. 129°, für H ca. 65° und die Differenz zwischen beiden ca. 64° sein. Ihre Form ist im all- gemeinen eine bauchige, die Länge verhält sich zur Breite wie ca. 37 : 15, also wie 2,5 : 1. In der Kluge, Bryozoen I. G25 Seitenwand der Zooecien der Hauptäste befinden sich 2 und in derjenigen der Nebenäste 4 ein- fache Rosettenplatten. Wie scharf überhaupt die Formen et und ß sich voneinander unterscheiden, ist gegenwärtig schwierig zu sagen, da das zur Verfügung stehende Material nicht groß genug ist. um diese Frage sicher zu lösen, jedenfalls ist es wichtig und interessant, den Unterschied zwischen ihnen zu notieren, da die beiden Formen aus etwas verschiedenen Tiefen stammen. Fundnotiz. Gaussberg: 28. IX.— 8. X. 1902. 70 m. Fig. 11. Bugula bicornis var. magna f. ventricosa. Große langköpfige Avicularien von einem Bryarium x 30. 24. ßugula tricornis Waters. (Taf. XXIX, Fig. 5-6; Textfig. 12.) 1904. Bugul« tricornis Waters, Bryozoa, in: Exp. Antaret. Belg. p. 23. pl. I, figs. 9a— d. PI. VIII. fig. 3. Bryarium aus mehr oder minder breiten, unregelmäßig verzweigten Ästen bestehend. Die Aste, mit zwei Reihen von Zooecien beginnend, verbreitern sich allmählich, werden dabei 8- bis 10- reihig und teilen sich in 2, 3 oder sogar mehrere neue, schmälere Zweige. Die einzelnen Zweige werden durch zahlreiche quere Wurzelröhren, ähnlich wie bei Bugula bicornis, untereinander ver- bunden. Jeder Ast besteht aus alternierenden, halb aufrechten Zooecien, indem die obere oder distale Hälfte derselben frei emporsteht und die untere Hälfte, sich mit gleichen Teilen benachbarter Zooecien vereinigend, eine zusammenhängende Fläche bildet. Die Apertur nimmt etwa die obere Hälfte der Vorderseite des Zooeciums ein. An beiden oberen Ecken des Zooeciums findet sich je ein starker Dorn, der nach vorn und oben gerichtet ist. Außerdem ist in der Mitte des distalen Zooecienrandes zwischen den Eckdornen noch ein dritter, bedeutend stärkerer, manchmal mächtig entwickelter gerader, nach oben gerichteter Dorn vorhanden. Die Gestalt dieses Domes ist 80* 626 Deutsche Siidpolar-Expedition. verschieden: zuweilen ist er gleich breit seiner ganzen Länge nach oder in anderen Fällen gegen das obere Ende enger, gewöhnlich aber verbreitert er sich am oberen Ende, indem das letztere gelegent- lich sogar eine beginnende Gabelung zeigt. Alle drei Dornen, besonders aber der mittlere, sind mit ziemlich stark verkalkten Wänden versehen. Unmittelbar unter der Apertur sitzen auf einem dünnen, mehr oder minder langen, kon- traktilen, röhrenförmigen Stiele gewöhnlich ein oder manchmal, aber dicht nebeneinander, 2 kleinere Avicularien mit dem dem Oberkiefer des Vogelschnabels entsprechenden geraden Rande. Obwohl diese Avicularien bei einer und derselben Kolonie ziemlich in Größe vari- ieren, gehören sie dennoch alle zu einer Form, welche sich noch dadurch unterscheidet, daß sie unmittelbar hinter derMandibel zwei dicke, quergestellte Vorsprünge, die nicht zusammen- treffen, besitzt. Etwas weiter von dem proxi- malen Rande der Apertur sitzt auf einem ebensolchen, nur dickeren und längeren Stiele ein großes Avicularium, dessen dem Oberkiefer des Vogelschnabels entsprechender Rand stark gebogen ist. Dasselbe unterscheidet sich noch dadurch, daß es hinten an beiden Seiten der Anheftungsstelle des Stieles je einen spitzen Ausläufer und unmittelbar hinter der Mandibel eine quere Leiste, die aus zwei zusammengestoßenen Vorsprüngen entstanden ist, besitzt. Die Ovicellen sind rundlich und stark nach hinten geneigt, ihre innere Kalkschicht ist radial gefaltet, die äußere Schicht nur in der unteren Hälfte verkalkt. Bei den Ovicellen tragenden Zooecien ist das Oper- culum groß, die vordere Öffnung der Ovicelle bedeckend. In den Seitenwänden der Zooecien, und zwar in ihren unteren, liegenden Teilen, befinden sich 4 einfache Rosettenplatten und in der Distal- wand gewöhnlich 7 bis 8 einfache Poren, die in 2 vertikalen Reihen angeordnet sind. Außerdem finden sich noch an den Seitenwänden der oberen, freistehenden Hälften 5 bis 10 einfache Poren, die in einer Reihe längs des Seitenrandes der Apertur liegen. Die erwähnten dicken Wurzelröhren gehen von den Seitenwänden der Zooecien an ihren Biegungsstellen ab. Fundnotiz. Gauss- Station: 17. IV. 1902, 385 m; 14. VI. 1902. 385 m; 9. VII. 1902, 385 m; 31. VIII. 1902, 385 m; 12. VII. 1902. 385 m; 29. VIII. 1902, 385 m; 27. IX. 1902, 385 m; 22. XI. 1902, 385 m; 3. XII. 1902, 385 m; 19. XII. 1902. 385 in; 21. I. 1903. 385 m; 24. I. 1903. 380 m; 7. II. 1903, 350 m. Verbreitung. West -Antarktis: Lat. 70° S — Long. 80° 48' W, 500 m ? (Exp. ..Belgica"). — Ost -Antarktis: Kaiser Wilhelm II.-Land (Gauss-Station), 350 — 385 m (Exp. ..Gauss"). Fig. 12. Bugula tricornis. a Zooecien des Nebenastes von der Seite, b großes Avicularium von der Seite, b1 seine Man- dibel von oben, c kleines Avicularium, a x 18, b X 30, bj, c x 60. Kluge, Bryozoen I. G27 25. Bugula sp. (areolata n. sp.). (Taf. XXVIII. Fig. 3; Textfig. 13.) ? 1884. Bugula reticulata (pari.) Busk, G., Polyozoa, in: Zool. Chall. Exp. pt. XXX. p. 40, pl. VIII. f. 3. ? 1904. Bugula reticulata Waters, Bryozoa, in: Exp. Antarct. Belg. p. 22. ? 1909. Bugula reticulata Calvet, Bryozoaires, in: Exp. Antarct. Franchise p. 7. pl. I, f. 3. Bryarium aus langen, dichotomisch verzweigten Ästen, welche von zwei Reihen alternierender Zooecien gebildet werden, bestehend. Einzelne Äste werden mit den benachbarten durch quere Wurzelröhren verbunden. Gewöhnlich entspringen diese letzteren von der Dorsalseite an der oberen äußeren Ecke der Zooecien, und mit ihrem anderen, anfangs freien Ende wachsen sie entweder direkt an die Seitenwand, oder aber, ähnlich wie bei Bugida bicornis var. compacta Kl., an die Dorsalseite eines Zooeciums des benach- barten Astes an, wo sie sich gewöhnlich verzweigen. Die obere Hälfte der Zooecien ist etwas breiter als die untere. Die Apertur nimmt etwas mehr als die Hälfte der Zooecienlänge ein und ver- schmälert sich unten. Der Rand der Apertur unterscheidet sich dadurch, daß er in seiner proximalen Hälfte sich nach unten und einwärts biegt, indem sich so ein unter der membranösen Vorder - wand halbmondförmiges Feld bildet. Andererseits, beinahe gegen- über dem proximalen Rande der Apertur, nur etwas niedriger, erhebt sich von der Dorsalwand der Zooecien schräg nach innen und vorn eine niedrige, halbmondförmige, kalkige Querscheide. Die Tochterzooecien entstehen an der Distalwand. wobei diese letztere tief in die Zooecialhöhle des Muttertieres hineinragt, in- dem ihre größere, obere Hälfte parallel der Frontalfläche und die kleinere (niedrigere), untere Hälfte senkrecht zu derselben ver- läuft. Gewöhnlich kommt an jeder oberen Ecke des Zooeciums je ein kurzer Dorn vor, streckenweise aber findet sich nur an der inneren oberen Ecke ein Dorn, der ziemlich lang sein kann; manchmal aber kommen an der äußeren Ecke auch zwei kurze Dornen vor. Unmittelbar am proximalen Rande der Apertur befestigen sich vermittelst beweglicher, röhrenförmiger Stiele ein oder zwei ver- schiedene Arten von Avicularien: kleinere kurzköpfige und größere langköpfige. indem die letzteren mit einem dem Oberkiefer des Yogelschnabels entsprechenden stark gebogenen Rande versehen sind. Die Ovicellen sind rund und gewölbt; die innere Kalkschicht ist mit unregelmäßig netzförmig gerunzelter Oberfläche versehen. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich gewöhnlich vier einfache Rosettenplatten und in der Distalwand 5 bis 6 Poren. Außer den schon erwähnten, queren Wurzelröhren, welche die Nachbaräste untereinander verbinden, gibt es noch solche, die im Gabe- lungswinkel des Astes entstehen und senkrecht zu der Vorderseitenfläche des Bryariums verlaufen. Mit Hilfe dieser starken Wurzelröhren heftet sich das Bryarium an verschiedene Gegenstände an. Weder Busk noch Waters und nach ihnen Calvet erwähnen bei der Beschreibung der Bugula c d. Fig. 13. Bugula sp. (areolata). a Zooecien von der Seite, b von vorn. c, d zweierlei Arten von Avicularien x 30. G28 Deutsche Südpolar-Expedition. reticularia weder das im proximalen Teile der Apertur sieh befindende kalkige Feld noch die von der Dorsalwand nach innen entspringende Querseheide. Bei dem mir vom British Museum zugeschickten Präparat, das das Original für die von Busk gegebene Abbildung auf PI. 8, Fig. 3 darstellt und von der Station 147 (46° 10' S — 48° 27' E, 2600 m) stammt, fehlt das erwähnte Feld tatsächlich, und obwohl diese Art die beiden ähnlichen Arten von Avicularien besitzt, wovon Busk allerdings nichts erwähnt, so unterscheidet sie sich doch spezifisch von der von mir als Bugula sp. beschriebenen Art. Was nun die von Waters unter Bugula reticulata erwähnte Form darstellt, läßt sich einst- weilen nicht entscheiden. Erstens habe ich dieselbe nicht selbst gesehen, und zweitens ist es kaum anzunehmen, daß der erwähnte Unterschied Waters' Beobachtung entgehen konnte. Sollte sich aus allen diesen Gründen die von mir beschriebene Art als eine neue erweisen, so schlage ich vor, dieselbe als Bugula areolata zu benennen. Fundnotiz. Gauss- Station: 9. XI. 1902, 385 m; 31. XII. 1902, 380 m; 10. I. 1903, 380 m; 24. I. 1903, 380 m; 8. II. 1903, 350 m. 26. Bugula sp., var. variospinosa n. var. (Taf. XXVIII, Fig. 4.) ?1904. Bugula reticulata B, var. spinosa Waters, Bryozoa in: Exp. Antarct Be!g.. p. 22, pl. I. fig. 3a— d. Unter dem vom ,, Gauss" mitgebrachten Material befinden sich 2 kleine Kolonien und ein Bruchstück, die zwar im Bau der Zooecien der vorhergehenden Art sehr nahe stehen, dennoch aber einige Eigentümlichkeiten besitzen, welche zwingen, sie als besondere Varietät derselben aufzufassen. Sie unterscheiden sich erstens durch die Form der Zooecien, welche im distalen Teile bedeutend breiter sind als im proximalen, und zweitens durch die verschiedene Zahl der Dornen. In einer Kolonie, die ein beginnendes Brvarium darstellt, befindet sich das erste Zooecium (Ancestrula) in becherförmiger Gestalt, bei der man am distalen Rande mit Sicherheit 9 Dornen zählen konnte, und es ist sehr möglich, daß eigentlich 10 vorhanden sein müßten; außerdem findet sich noch in der Mitte des proximalen Randes der Apertur ein Dorn. Bei den nächstfolgenden Zooecien variiert die Zahl der Dornen, indem sie anfangs zwischen 6, 5 und 4 schwankt, bis sie endlich in oberen Partien auf 3 bis 2 herabsinkt, wobei gewöhnlich an der oberen, äußeren Ecke des Zooeciums ein ziemlich starker Dorn nicht nach vorn, wie bei der vorhergehenden Art, sondern nach oben und etwas außen gerichtet ist. Bei dieser Form habe ich nur eine Art von Avicularien, nämlich die kurzköpfigen, nachweisen können. Ob bei ihr auch die langköpfigen Avicularien vorkommen, muß vorläufig offen bleiben. Ovicellen unbekannt. Fundnotiz. Gauss-Station: 24. IV. 1902, 385 m. 27. Bugula multispinosa n. sp. (Taf. XXX, Fig. 2.) Unter dem vom „Gauss" gesammelten Material befindet sich eine kleine Kolonie, die, ob- wohl sie ein beginnendes Brvarium darstellt, doch in ihren Zooecien so stark von den beiden vorher- gehenden Formen abweicht, daß ich sie als zu einer besonderen Art gehörig betrachte. Kluge, Brvozoen I. 629 Das Brvarium besteht aus dichotomisch verzweigten Asten, welche von 2 Reihen alternierender Zooecien gebildet werden. Die Zooecien sind verhältnismäßig klein und mit ihrer oberen Hälfte mehr zur Außenseite geneigt. Die Apertur nimmt anfangs den größten Teil der Vorderseite der Zooecien ein, weiter aber wird sie kleiner, bis sie endlich, wie es scheint, in den oberen Partien des Stockes etwa die Hälfte der Vorderseite des Zooeciums einnimmt. Der Rand der Apertur ist einfach, ohne jede Spur von einem Felde in seinem proximalen Teile. Bei dem Primärzooecium finden sich an seinem distalen Rande 10 kurze Dornen und in der Mitte des proximalen Randes der Apertur noch ein Dorn. Bei dem nächsten Zooecium ist die Zahl der Dornen am distalen Rande 8, und bei den folgenden schwankt sie anfangs zwischen 7 und 6, und endlich zwischen 6 und 5, wobei gewöhnlich die äußersten 2 Dornen nach vorn, die übrigen nach oben gerückt sind. Dicht am proximalen Rande der Apertur befestigt sich ein kleines, gestieltes Avicularium. vom Typus der kurzköpfigen. Ob noch andere Arten von Avicularien vorkommen, ist einstweilen unbekannt. Ovicellen ebenfalls unbekannt. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich gewöhnlich 4 einfache Rosettenplatten und in der Distalwand 2 Poren. An den Gabelungswinkeln entspringen senkrecht zur Dorsalfläche lange, gerade Wurzelröhren, die mit ihrem entgegengesetzten Ende sich an das Substrat vermittelst einer netzartigen Verzweigung anheften und so die Stütze der Kolonie bilden. Fundnotiz. Gauss- Station: 14. VI. 1902, 385 m. 2s. Bugula retiformis n. sp. (Taf. XXVIII, Fig. 5; Textfig. 14.) Brvarium aus breiten, dichotomisch verzweigten Ästen, welche von mehreren Reihen (2 bis 6) alternierender Zooecien gebildet werden, bestehend. Die benachbarten Äste werden durch häufige Querwurzelröhren untereinander verbunden, und da häufig mehrere solcher Äste zusammenkommen, so hat das Bryarium ein netzförmiges Aussehen. Die Zooecien sind lang, ihre obere Hälfte ist breit, die untere schmal. Die Apertur nimmt ziemlich die obere Hälfte der Vorderseite ein, und ihr Rand ist einfach, ohne jedes Feld am proximalen Rande. An den oberen Ecken der Zooecien finden sich je ein, selten zwei, bald kurze gerade, bald lange gebogene, nach vorn gerichtete Dornen. Dicht am proximalen Rande der Apertur befestigen sich ein oder zwei in verschiedener Art gestielte Avicularien: kleinere kurzköpfige und größere lang - köpfige mit ziemlich stark gebogenem unteren Rande. Ovicellen rund, gewölbt, mit maschenartiger Skulptur auf der Oberfläche der inneren, kalkigen Schicht. In der Seitenwand der Zooecien finden sich gewöhnlich 6 einfache Ro- settenplatten und in der Distalwand 2 bis 3 Poren. FiP 14, wBnSula retifor" mis. a Zooecien von der Außer den erwähnten Querwurzelröhren entspringen an den Gabelungs- Seite, b, \ großes Avicu- winkeln senkrecht zur Dorsalfläche längere, festere Wurzelröhren, mit Hilfe larium von der Seite u'"1 j ■ i. j- T7- i ^ t ,-, , von vorn, c kleines Avicu- deren sich die Kolonie an das unterliegende Substrat anheftet. larium. ax 18, M .ex 30. S> et 630 Deutsche Südpolar-Expedition. Fundnotiz. Gauss -Station: 20. III. 1902. 385 m; 24. III. 1902, 385 m; 14. VI. 1902, 385 m; 31. XII. 1902, 385 m; 12. I. 1903. 380 m; 8. IL 1903, 350 m; 15. II. 1903, 400 m. 29. Bugula lewaldi sp. n. (Taf. XXX. Fig. 3: Textfig. 15.) Bryarium aus mehr oder minder breiten, dichotomisch verzweigten Asten bestehend. Aste gewöhnlich von 3 bis 6 Reihen alternierender Zooecien gebildet. Die obere oder distale Hälfte der Zooeeien steht frei empor, und die untere Hälfte, mit gleichen Teilen der benachbarten Zooecien sich vereinigend, bildet die zusammenhängende Fläche des Astes. Die Apertur nimmt etwa die obere Hälfte der Vorderseite der Zooecien ein. Die Zooecien erweitern sich ganz allmählich von oben bis zur Mitte, wo sie die Biegung machen; später gehen sie in den unteren schmäleren, beinahe röhrenförmigen Teil über. Auf den beiden oberen Ecken befindet sich je ein bald kürzerer, bald länge- rer Dorn. Es sind drei Arten von Avicularien vorhanden : die dicken kurzköpfigen, die kleinen langköpfigen mit dem Oberkiefer des Schnabels entsprechendem geradem Rande und die großen lang- köpfigen mit dem Oberkiefer des Schnabels entsprechendem gebogenem Rande. Alle drei Arten von Avicularien sind ge- stielt, wobei die großen langköpfigen einen längeren Stiel be- sitzen und dicht am unteren Rande der Apertur oder in einer kleinen Entfernung davon entspringen. Die großen langköpfi - gen Avicularien haben einen stumpfen Oberkopfwinkel und scharfen Unterkopf winkel. Ovicellen unbekannt. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich gewöhnlich 4 einfache Rosettenplatten und in der Distalwand 3 bis 5 Poren. Aus den Gabelungswinkeln entspringen gewöhnlich senkrecht zur Dorsalfläche mehr oder minder lange Wurzelröhren, mit Hilfe deren die Kolonie sich an das unterliegende Substrat an- heftet. Ich benenne die neue Art zu Ehren von Herrn Ministerialdirektor Lewald im Reichsamt des Innern, der sich um die Deutsche Südpolar-Expedition verdient gemacht hat. Fundnotiz. Gauss- Station: 14. AI. 1902, 385 m. d ö Fig. 15. Bugula lewaldi. a Zooecien von der Seite, b, bx großes langköpfiges, c Cj kurzköpfiges, d, d2 kleines langköpfiges Avicularium von der Seite und von vorn, a x 18, b. c, d x 30. 30. Bugula gigantea n. sp. (Taf. XXX, Fig. 4; Textfig. 16.) Bryarium aus dichotomisch verzweigten Ästen, welche von 2 bis 4 Reihen alternierender Zo- oecien gebildet werden, bestehend. Die Zooecien sind groß und breit, ihre halb aufrecht stehenden oberen Hälften weichen ziemlich stark auseinander, wodurch der Ast ein lockeres Aussehen hat. Die beinahe röhrenförmigen unteren Hälften, mit gleichen Teilen der benachbarten Zooecien sich Kluge, Bryozoen I. 631 v / a vereinigend, bilden die zusammenhängende Fläche des Astes. Die Apertur nimmt beinahe zwei Drittel der Vorderseite der Zooecien ein. Die oberen Ecken der Zooecien gehen in kurze spitze Auswüchse über. Die Tochterzooecien entstehen nicht etwa von der Mitte der Dorsalseite, wie das der Fall bei den vorhergehenden Arten, B. tricornis und B. lewaldi, war, sondern mehr distalwärts, wodurch die Zooecien mehr in der Fläche ausgebreitet sind und halb aufrecht erscheinen. Ähnlich wie bei B. lewaldi kommen auch hier alle 3 Arten von ebenso gestielten Avicularien vor: die dicken kurzköpfigen mit ziemlich langem, senkrecht zur Obermandibel an ihrem freien Ende stehenden, spitzen Auswuchs, die kleinen langköpfigen mit geradem unteren Rande und die mit langen Stielen versehenen großen langköpfigen mit scharfem Oberkopfwinkel und beinahe geradem Hinterkopfwinkel. Die Ovicellen sind ihrem Bau nach ähnlich denjenigen von B. tricornis, aber ziemlich zurückgebildet. Sie sind mehr abge- flacht, und es scheint, daß die Larven sich in der Zooecialhöhle entwickeln. Ihre innere Kalkschicht ist schwach längsgefaltet, und die äußere Schicht ist nur in der unteren Hälfte verkalkt. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich gewöhnlich 4 einfache Rosettenplatten und in der Distalwand 4 bis 5 Poren. Am proximalen Ende einiger Zooecien entspringen von der Seiten- wand kurze Röhren, die zur Verbindung benachbarter Äste dienen und aus den Gabelungswinkeln längere Wurzelröhren, die senk- recht zur Dorsalfläche verlaufen und die Kolonie an das unter- liegende Substrat anheften. Fundnotiz. Gauss -Station: 21. I. 1903, 385 m. Fig. Hj. Bugula gigantea. a Zooe- cien von der Seite, b, t>! großes Avi- cularium, c, c, kleines langköpfiges Avicularium von der Seite und von vorn, a x 18, b, c x 30. 31. Bugula angusta n. sp. (Taf. XXX, Fig. 5; Textfig. 17.) Bryarium aus unregelmäßig verzweigten, mehr oder minder breiten Hauptästen und schmalen Nebenästen bestehend. Die Hauptäste werden von 3 bis 8 und die Nebenäste von 2 bis 3 Reihen alternierender Zooecien gebildet. Die Zooecien sind lang und schmal, die oberen Hälften aufrecht stehend und die unteren, mit gleichen Teilen der benachbarten Zooecien sich vereinigend, bilden die zusammenhängende Fläche des Astes. Die Apertur nimmt etwa die obere Hälfte der Vorderseite ein. An den oberen Ecken gewöhnlich je ein bald kurzer, bald langer Dorn, in den Nebenästen aber kommen öfters 3 Dornen vor, 2 an der äußeren Ecke und 1 an der inneren. In der Nähe des proximalen Randes der Apertur befestigt sich das gestielte Avicularium, das Fig. 17. Bugula angusta. Avi culariiim von vorn und von derSeite x (in. Deutsche Sudpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 81 632 Deutsche Südpolar-Expedition. bei verschiedenen Zooecien zwar in verschiedener Größe vorkommen kann, immer aber eine und dieselbe Form besitzt. Ovicellen unbekannt. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich gewöhnlich 4 einfache Rosettenplatten und in der Distalwand 3 bis 4 Poren. öfters werden die benachbarten Äste durch quere Wurzelröhren verbunden, und aus den Gabe- lungswinkeln entspringen kräftige Wurzelröhren, die längs der Rückenseite, mit ähnlichen Gebilden sich zu einer Schicht vereinigend, verlaufen oder direkt einzeln, unter verschiedenen Winkeln zur Dorsalfläche abgehend, sich an das unterliegende Substrat anheften. Die Zooecien und somit das Bryarium hat im Spiritus eine ausgesprochene gelbbraune Farbe, wodurch die Art leicht von den vorhergehenden Formen unterschieden werden kann. Fundnotiz. Gauss- Station: 17. IV. 1902, 385 m; 14. VI. 1902, 385 m; 12. X. 1902, 385 m; 22. XL 1902, 385 m; 31. XII. 1902, 385 m; 21. I. 1903, 385 m. 32. Bugula abyssicola sp. n. (Taf. XXX, Fig. 6; Textfig. 18.) Bryarium aus langen, dichotomisch verzweigten Ästen, welche von 2 Reihen alternierender Zooecien gebildet werden, bestehend. Zooecien schlank, der aufrecht stehende Teil oben breit, bis zur Mitte sich allmählich verengend, wo er schließlich in den unteren schmalen, röhrenförmigen Teil übergeht. Die Apertur nimmt etwa die obere Hälfte der Vorderseite ein. Am distalen Rande, mehr an seinen beiden Ecken, befinden sich je 2 kurze, spitze Auswüchse. In der Nähe des proximalen Randes erhebt sich das mit einem ziem- lich langen, beweglichen Stiele versehene Avicularium von langköpfiger Gestalt mit schwach gebogenem Rande des Oberkiefers und zugespitzter Mandibel. Ovicellen gut entwickelt, von ähnlichem Bau wie bei B. tricornis Wat., stark nach hinten geneigt, die innere kalkige Schicht ist radial gefaltet, die äußere Schicht nur in der unteren Hälfte verkalkt. In der Seiten - wand der Zooecien finden sich gewöhnlich 4 einfache Rosettenplatten und in der Distalwand 3 bis 4 Poren. In den Gabelungswinkeln entstehen senkrecht zur Dorsalseite ge- richtete Wurzelröhren, mit Hilfe deren das Bryarium sich an das unter- liegende Substrat anheftet. Fundnotiz:. Antarktische Tiefsee 1. III. 1903, 2450 m. In beinahe sämtlichen Ovicellen befinden sich Larven. Fig 18. Bugula abyssicola. a Zooecium von der Seite, b, b, Avicularium von der Seite und von vorn, a x 18, b. b, x 30. 33. ßugula sinuosa Busk, var. variabilis var. n. (Tai XXVIII, Fig. G; Textfig. 19.) Bryarium aus mehr oder minder breiten, dichotomisch verzweigten Ästen, die von 2 bis 6 Kluge. Bryozoen I. 633 ^-..^^i^f ^ Reihen alternierender Zooeeien gebildet werden, bestehend. Die Zooecien sind bald schmal und von beinahe gleichmäßiger Breite, bald mehr ausgedehnt, an den Enden abgerundet und in der Mitte erweitert. Die Dornen treten einzeln auf, bald nur an den äußeren oberen Ecken der Rand- zooecien und fehlen gänzlich bei den mittleren Zooecien, bald an beiden Ecken sowohl der Rand- zooecien wie der mittleren. Zwischen diesen Extremen gibt es Übergänge, da bei den Randzooecien nur ein Dorn an der äußeren Ecke und bei den mittleren je einer an jeder Ecke vorkommt. Avicularien sessil, bald kommen sie nur bei den Randzooecien. bald nur bei den mittleren Zooecien vor, manchmal aber sowohl bei den Randzooecien wie bei den mittleren. Ovicellen rückgebildet; sie haben die Form einer schwach gebogenen, zwei- schichtigen Lamelle, die dem oberen Teil der Distalwand des Zooeciums aufsitzt. In der Seitenwand der Zooecien fin- den sich 4 einfache Rosettenplatten, in der Distalwand mehrere Poren, die im allgemeinen in 2 Reihen gelegen sind und sich in die seitlichen Fortsätze der Distal- wand verbreiten. Von dem proximalen Ende der Zooe- cien seitwärts gehen einzelne Wurzelröhren aus. die sich mit ähnlichen Gebilden der unterliegenden Zooecien vereinigen; sie bilden starke Bündel, die am Ende dank der mehrmaligen Verzweigung der ein- zelnen Röhren in ein ziemlich ausge- dehntes Wurzelgeflecht übergehen und so die Kolonie sicher im Schlamm verankern. Da diese Form sowohl im Bau der Zooecien wie der Avicularien der Bugula sinuosa Busk sehr nahe steht und Abweichungen von dieser sowohl in der Bedornung wie in der Verteilung der Avicu- larien aufweist, so ziehe ich vor, sie nur als Varietät der von Busk beschriebenen Art zu betrachten. Ich nenne sie einstweilen var. variabilis, da mir infolge des Mangels an genügendem Vergleichs- material gegenwärtig nicht ganz klar ist, ob sämtliche an derselben Station gefundene Kolonien und Bruchstücke derselben zu einer oder zu zwei Formen gehören, von denen die eine sich durch fast völliges Fehlen der Dornen und breitere Gestalt der Zooecien sowie durch die Randständigkeit der Avicularien, die andere dagegen durch ihre starke Bedornung und Mittelständigkeit der Avicu- 81* Fig. 19. Formen, a Bugula sinuosa var. variabilis. c, c, Avicularium von hinten a, b x 18, c Ci x 60. .£> a, b beide extreme und von der Seite. 634 Deutsche Südpolar-Expedition. larien auszeichnen würde. Kleine Unterschiede bemerkte ich auch im Bau der Distalwand bei beiden Formen. Bei der ersten ist der mittlere Teil niedriger und die Poren gehen in ihrem größten Teile in die seitlichen Auswüchse über, wogegen bei der zweiten Form der mittlere Teil der Distalwand bedeutend höher ist und nur wenige Poren in die seitlichen Auswüchse eintreten. Da es aber einige Übergänge zwischen diesen beiden extremen Formen gibt und ich gegenwärtig keinen genügenden Grund für eine scharfe Trennung derselben kenne, so halte ich es für berechtigt, sämtliche Stücke als zu einer Form var. variabilis gehörig zu betrachten. Fundnotiz. Antarktische Tiefsee: 30. III. 1903, 3397 m. 34. Bugula lata n. sp. (Textfigur 20.) Bryarium aus breiten, dichotomisch verzweigten Ästen, die von 3 bis 8 Reihen alternierender Zooecien gebildet werden, bestehend. Der distale Teil der Zooecien hebt sich wenig über die zu- Fig. 20. Bugula lata x 34. sammenhängende Fläche des Astes empor. Der distale Rand der Zooecien ist gerade, ihre obere Hälfte gleichmäßig breit, nur in der Mitte verschmälern sie sich, indem sie in die untere schmälere, Kluge, Bryozoen I. 635 röhrenförmige Hälfte übergehen. Die Apertur nimmt etwa die obere Hälfte bis zwei Drittel der Vorderseite ein. Nahe dem distalen Rande der Apertur liegt die breite Mündung. An jeder oberen Ecke des Zooeciums befindet sich je ein gewöhnlich nach oben gerichteter Dorn. Es sind 2 Arten von Avicularien vorhanden, welche sich am proximalen Rande der Apertur befestigen: kleinere Avicularien, die mit einem längeren beweglichen Stiel (ca. bis zur Mitte der Apertur) versehen sind, und größere, die ganz kurzen Stiel haben, wenigstens bei beiden Exemplaren, die auf dem kleinen vorhandenen Bruchstück der Kolonie erhalten sind. Ovicellen rundlich, gewölbt; die innere Kalkschicht mit radial gefalteter Oberfläche. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich 4 einfache Rosettenplatten, in der Distalwand 2 bis 3 Poren, die oft verschmelzen und dadurch eine größere quere Öffnung bilden. Die benach- barten Äste werden durch quere Wurzelröhren untereinander verbunden. Fundnotiz. Gauss -Station: 31. XII. 1902, 385 m. 35. Bugula neritina L (Textfigur 21.) 175s. Sertularia neritina Linnaeus, Syst. nat., ed. X, p. 815. 1839 et 1846. Acamarckis neritina d'Or- bigny, A.. in: Vov. l'Amer. merid. t. V, pt. 4, 1». 10. pl. 111, f. 1-4. h f JS52. Bugula neritina Bitsk, G., Catal. Mar. Pol. of Brit. Mus. pt. 1, p. 44, pl. XLIIT. lsi;7. Bugula neritina Heller, C, Bryoz. d. Adriat. Meer. p. 14. 1884. Bugula neritina Busk, G., in: Zool. ('hall. Rep. pt. XXX. p. 42. 1885. Bugula neritina McGillivray, in: McCoy, Prodrom. Zool. Vict, v. I, dec. VI, p. 41. pl. 59, f. 7. 1887. Bugula neritina McGillivray, in: Trans. R. Soc. Vict. v. XXIII, p. 203. 1879. Bugula neritina Whitelegge, T., in: Journ. Proc. R. Soc. of New South Wales v. XXIII, pt, II, p. 284. 1890. Bugula neritina Ortmann, A., in: Arch. Naturg. L, 1. Bd., p. 24. 189G. Bugula neritina Waters, A.. in: Journ. Linn. Soc, Zool. v. XXVI, p. 5. 1900. Bugula neritina Calvet, L., in: Trav. Inst. Zool. Montp. et Stat. zool. Cette, 2 ser., m. VIII, p. 22. i 1902. Bugida neritina Calvet, L., in Trav. rinst. Zool. Montpellier, 2 ser., n. 11, p. 21. 1904. Bugula neritina Neriani, A., in: Boll. Soc. Zool. Ital., 2 s., v. V, p. 3. 1905. Bwjula neritina Rohertsox, A., in: Univ. Calif. Publ., Zool. v. 2, n. 5, p. 2G0, pl. IX, f. 47, pl. XVI, f. 97. 1907. Bugula neritina Calvet, L.. in: Exp. Sc. „Travailleur" et „Talisman", t. VIII, p. 379. Fig. -21. Bugula neritina. a Zooecien von vorn, b von der Rücken- wand, c innere Seitenwand des Zooeciums x 33. :S\cÄT 3> < K<>> -y r. M l--.'- 1-'* 636 Deutsche Südpolar-Expedition. 1909. Bugula neritina Waters, A., in: Journ. Linn. Soc., Zool., v. XXXI, p. 135, pl. XI, f. 1—3. (Non Guerin- Gamvet, G., 1911! in: Bull. l'Inst. Ocean. no. 207, p. 6.) Zu den Beschreibungen dieser weit verbreiteten und gut bekannten Art habe ich noch folgendes hinzuzufügen. Die typische Form hat keine Avicularien. Dicht an der Basis der Ovicellen findet sich eine kleine ( >ffnung, die scheinbar eine Spur der Einstülpung der inneren Seitenwand darstellt, welche allmählich zur definitiven Ovicelle auswächst. In der Seitenwand befinden sich 4 bis 5 einfache Rosettenplatten von unregelmäßiger Gestalt und verschiedener Größe, und in der Distalwand 3 Reihen von mehreren Poren, indem eine Reihe dicht am unteren Rande, die andere am oberen und die dritte am inneren Seitenrande liegt. Obwohl man häufig von dieser Art liest, daß ihre Verbreitung eine kosmopolitische sei, so trifft das tatsächlich nicht zu. Wenn sie auch ziemlich weit verbreitet ist, muß sie eigentlich als eine tropische Form bezeichnet werden, denn bis jetzt ist sie weder in dem borealen und arktischen noch im subantarktischen und antarktischen Gebiete gefunden worden. Fundnotiz. Kapverden, Porto Grande, 1. — 4. VII. 1903, Kap der guten Hoffnung; 3. VII. 1903. Simonsbay, mit Ovicellen; 23. VII. 1903. Simonsbay; 1. IX. 1903. St, Helena, vom Schiff abgekratzt. Verbreitimg: Mittelmeer (d'Orb., Neviani, Waters, Calvet), Adriatisches Meer (Heller), Rotes Meer (d'Orb., AVaters), Azoreninseln (Calvet), Japan (Ortmann), Kalifornien (Robert- son), Rio de Janeiro (d'Orb., Busk), Chile (d'Orb.), Neu Süd-Wales (d'Orb., Whitelegge), Victoria -Australien (McGillivray), Tasmanien (Busk), Neu Seeland (Busk), Aucklandinseln (Busk). 36. Bugulii cälathus Norman. (Textfi>ur 22.) 18G8. Bugula cälathus Norman, in: Quartl. Journ. Mier. Sc. n. ser.. v. VIII, p. 21S. pl. VI, f. 3—8. 1879. Bugida avicularia, forma flabellata, Waters, A., in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 5, v. 3, p. 117. 1880. Bugula calaihus Hincks, Th., Brit. Mar. Pol. p. 82, pl. XI, f. 4-6. 1886. Bugula cälathus Vigelius, in: Mitt. Zool. Stat. Neapel Bd. 6, p. 503. 1886. Bugula calaihus Hincks, in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 5, v. XVII, p. 260. 1896. Bugula calaihus Waters, A., in: Journ. Linn. Soc., Zool. v. XXVI, p. 13, pl. 2, flg. 4 et 10. 1902. Bugula calaihus Calvet, L., in: Trav. l'Inst. Zool. Montpellier ser. 2. no. 11, p. 23. 1908. Bugula calaihus Kluge, H., in: l'Annuaire Mus. Zool. l'Aead. Imp. Sc, de St. Petersb. t. XII, p. 518. Bryarium aus dichotomisch verzweigten Ästen bestehend. Jeder Ast wird von 2 bis 5 Reihen alternierender Zooecien gebildet. Zooecien lang, schmal, mit großer, beinahe die ganze Vorder- seite einnehmender Apertur. An den beiden oberen Ecken je 2 nach vorn gerichtete Dornen. Dicht an einem der Seitenränder, ungefähr zwischen 1 '3 bis \ ■> der Länge des Zooeciums von oben, sitzt auf einem kurzen Stiel ein längliches Avicularium mit kürzerer, dreieckiger, zugespitzter Mandibel. Die am Rande des Astes sitzenden Avicularien sind größer als diejenigen, die in der Mitte sitzen. In der Seitenwand finden sich 4 Rosettenplatten mit je ca. 3 bis 5 Poren, und in der sattel- förmigen Distalwand treten viele in 2 Reihen geordnete Poren auf. Diese Reihen verlaufen zunächst längs den seitlichen Ausläufern und dann, in dem mittleren Teile der Distalwand sich einander nähernd, bis zu deren oberem Rande. Bei Entstehung einer neuen Zwischenreihe von Zooecien, also wenn von einem Zooecium außer der distalen noch eine Seitenknospe entsteht, so ist die Scheidewand dieser letzteren mit einer Reihe von vielen Poren versehen. Kluge, Bryozoen I. 637 Fundnotiz: 4. II. 1903. Si- monsbay. Verbreitung: Britische Inseln (Norman, Hincks); Mittelmeer (VlGELIUS,CALVET,WATERS);Adria- tiscb.es Meer (Hincks); Weißes Meer (Kluge). Das Vorkommen dieser Art im Weißen Meere ist insofern interes- sant, als sie bis jetzt weder an der skandinavischen noch an der Mur- manküste gefunden ist. Gen. Bicellaria Blainville. 37. Bicellaria peetogemma Goldstein. 1881. Bicellaria peetogemma Goldstein, in: Proc. E. Soc. Vict., June, p. 4, pl. 1. f. 2-2 a. 1881. Bicellaria peetogemma Busk, G., in: Zool. Chall. Kep. pt. XXX, p. 33, pl. VII, f. 1. Bryarium aufrecht, aus langen, verzweigten Ästen, welche von 2 Reihen alternierender Zooecien ge- bildet werden, bestehend. Zooecien lang, indem der obere, zur Außen- seite der Längsachse des Zweiges gebogene breite Teil sich nach unten zu allmählich verschmälert und in den unteren, die Längsachse des Zweiges bildenden Teil in Form einer Röhre übergeht. Die mehr oder weniger nach vorn und auf- wärts gerichtete, unregelmäßig ovale Apertur erweitert sich manchmal beträchtlich an der oberen äußeren Ecke, wodurch sie die Gestalt eines abgerundeten Dreiecks an- nimmt. In ihrem distalen Teil befindet sich die halbrunde Mündung, die von einem Operculum von entsprechender Form und mit schwach chitinisiertem Rande bedeckt ist. An der oberen, äußeren Ecke des Zooeciums finden sich 2 dicht nebeneinander sitzende, bald kurze und gerade, bald lange und gebogene Dornen. In derselben Höhe auf der Rückenseite sind noch 2 bis 3 ebenso gestaltete Dornen vorhanden. Endlich sitzt ebenfalls auf der Rückenseite in der Höhe, wo der breite gebogene Teil in den röhrenförmigen übergeht, auch ein Dorn, der meistens gerade und Fig. -'-'. Bugula calathus. a von vorn, b von der Rüekenwand, c Seiten- wand, d Avicularium vom Rande des Astes, d[ dasselbe von oben, e ein anderes Avicularium vom Rande des Astes, f ein Avicularium von der Mitte des Astes, a, b, c X 33, d d,, e, f x 60. (338 Deutsche Siidpolar-Expedition. kurz, manchmal aber auch, lang und gebogen ist. Ein langes gerades, anfangs röhrenförmiges und am distalen Ende sich mehr erweiterndes, trompetenförmiges Avicularium ist ebenfalls an der Rückenseite neben und beinahe in derselben Höhe der Dornen befestigt, wobei kurz vor seiner Be- festigung die Röhre etwas erweitert ist. Die Avicularien sind manchmal sehr lang, ihre Länge über- steigt diejenige der Zooecien in einigen Fällen 2- bis 3 mal. Die etwas abgeflachten, mitraähnlichen Ovicellen sitzen den oberen Enden der Zooecien auf, wobei sie etwas nach rückwärts geneigt sind. Ihre innere kalkige Schicht zeigt auf der Oberfläche eine Skulptur von gebogenen Radialfalten, und die weiche äußere Schicht geht unten auf der Rückenseite in einen röhrenförmigen Fortsatz über, der längs des Innenrandes des Zooeciums zur Mittellinie des Zweiges verläuft. An derjenigen Stelle, wo der gebogene Teil des Zooeciums in den längs der Achse verlaufenden übergeht, entspringt an der Rückenseite ganz nahe der Medianlinie des Zweiges das nächste obenstehende Zooecium, wobei der untere röhrenförmige Teil sich unweit von seinem Ursprung einschnürt, so daß es den Eindruck macht, als ob sich an dieser Stelle aus der inneren Seite des Zooeciums ein kurzer Auswuchs längs der Achse des Zweiges erhebt, von dem das obenstehende Zooecium hervorkommt. Dort, wo sich ein neuer Ast bildet, stammen gewöhnlich von 2 aufeinanderfolgenden Zooecien nicht je 1, sondern je 2 Tochterzooecien ab, von denen jedes Paar einen neuen Ast bildet. Manchmal gehen 2 Tochterzooecien nur von einem Zooecium des Zweiges hervor, und der neue Ast beginnt dann nur mit einem Zooecium, das 2 neue Tochterzooecien hervorbringt. In der Nähe der Ursprungs - stelle des Tochterzooeciums, ebenfalls von der Rückenseite, gewöhnlich in unteren Zweigen der Kolonie, gehen dünne lange Wurzelröhren aus, welche längs der Mittellinie verlaufen und, sich mit ähnlichen Bildungen darunter stehender Zooecien vereinigend, immer stärkere Bündel zur Stütze der Kolonie bilden. Fundnotiz. Gauss -Station: 25. IL 1902, 370 m; 22. III. 1902, 385 m; 24. III. 1902, 385 m; 3. IV. 1902, 385 m; 17. IV. 1902, 385 m; 14. VI. 1902, 385 m; 30. VIII. 1902, 385 m; 22. XL 1902, 385 m; 3. XII. 1902, 385 m; 31. XII. 1902, 385 m; 8. I. 1903, 385 m; 12. I. 1903, 385 m; 26. I. 1903, 380 m; 28. I. 1903, 380 m; 8. IL 1903, 350 m. Verbreitung. Marion Eiland (Goldstein); Heard Eiland; lat. 46° 48 '—52° 4' S, long. 37° 49'— 71° 22' E, 135—550 m (Busk). 38. Bicellaria polymorpha sp. nov. (Taf. XXX. Fig. 1.) Bryarium aufrecht, aus verzweigten Ästen, welche von 2 Reihen alternierender Zooecien ge- bildet werden, bestehend. Zooecien groß, schlank, wobei der obere, erweiterte Teil allmählich in den unteren, röhrenförmigen übergeht. Die mehr nach aufwärts gerichtete Apertur ist regelmäßig oval, mit halbrunder Mündung in ihrem distalen Teil. Viele Zooecien sind ganz ohne Dornen, einige aber sind mit 1 bis 3, manchmal sogar bis 5, bald kurzen, bald langen, gebogenen Dornen am distalen Ende der Rückenseite und einem ebenso gestalteten, mehr zur Mittellinie der Rücken - seite gelegenen Dorne versehen. Ein langes, gerades, ebenso wie bei der vorhergehenden Art ge- staltetes und an derselben Stelle gelegenes trompetenförmiges Avicularium ist vorhanden. Viel seltener kommt noch ein kleines Avicularium vor. Dasselbe ist verhältnismäßig kurz, ganz schwach zur Seite der Apertur gebogen und an der Vorderseite des Zooeciums, mehr nach außen zu, dicht Kluge, Bryozoen I. 639 am proximalen Teile des Randes der Apertur gelegen. Seine Mandibel, ähnlich derjenigen der großen Avicularien, ist schwach zugespitzt. An einzelnen Zooecien des Astes entspringt dicht neben dem ersten Tochterzooecium an seiner Außenseite ein zweites Tochterzooecium, aber von ganz verschiedener Gestalt. Dasselbe ist kurz, anfangs röhrenförmig, indem die Röhre sich zur Mitte all- mählich erweitert, wo sie plötzlich in einen unter beinahe rechtem Winkel gebogenen, oberen, becher- förmigen Teil mit mehr rundlicher Apertur übergeht. Im distalen Teile der Apertur befindet sich die halbrunde Mündung. Das ganze Zooecium hat eine tabakpfeifenähnliche Form und stellt das ovicellentragende Zooecium dar. Die Ovicelle ist stark rückgebildet und hat die Form einer flachen, doppelwandigen, schwach gebogenen Platte, die mit einem schmalen Fortsatz nach unten versehen ist. Die Larven entwickeln sich innerhalb der Zooecialhöhle. Dicht neben dem Entstehungspia tze des Tochterzooeciums, gewöhnlich in den unteren Partien der Kolonie, gehen lange, dünne Wurzel - röhren aus, die längs der Mittellinie der Rückenseite des Astes verlaufen und, sich mit ähnlichen Bildungen weiter unten stehender Zooecien vereinigend, immer stärkere Bündel zur Stütze der Kolonie bilden. Diese Art hat in verschiedenen Zweigen ein so verschiedenes Aussehen, daß man zuerst geneigt wäre, dieselben zu verschiedenen Formen zu stellen. Zunächst gibt es Zweige, wo die Zooecien weder Dornen noch Avicularien besitzen, und dann haben sie eine mehr schlanke, gerade, becherförmige Gestalt mit mehr nach aufwärts gerichteter regelmäßiger ovaler Apertur; die Tochterzooecien treten bei ihnen zwar in derselben Weise wie bei der vorhergehenden Art auf, dennoch aber, da die Ein- schnürung des röhrenförmigen Teiles des Tochterzooeciums viel näher an seinem Entstehungsplatze auftritt und die Zooecien von den Dornen und Avicularien unbelastet, ungehindert frei nach oben gerichtet sind, sieht man hier keine scheinbaren Auswüchse der Zooecien an ihrer Innenseite längs der Achse des Zweiges. Andererseits gibt es Zweige, wo die Zooecien mit 2 bis 3 und sogar mehreren Dornen versehen sind, und bei diesen kommen am häufigsten auch die großen Avicularien vor. Hier haben die Zooecien einen ganz anderen Habitus, nämlich die Apertur ist nicht so stark nach oben wie nach vorn gerichtet, ihr Umriß ist nicht so regelmäßig oval, und an der Innenseite der Zooecien treten stark die scheinbaren Auswüchse hervor, so daß die Zooecien ihrer Form nach derjenigen der vorherstehenden Art ähnlich sind, was alles meiner Meinung nach der belastenden Einwirkung sowohl der Dornen wie der großen Avicularien zuzuschreiben ist. Zwischen diesen beiden extremen Formen gibt es viele Übergänge. Die beigegebene Abbildung ist insofern schematisiert, als auf einem Zweige sowohl die beiden Arten von Avicularien wie die ovicellentragenden Zooecien sitzend abgebildet sind, was ich auf den wenigen Ästen tatsächlich nicht getroffen habe. Jedenfalls traf ich aber sowohl Äste, die mit großen Avicularien und ovicellentragenden Zooecien, wie auch solche, die mit Avicularien beider Art versehen sind. Fundnotiz. Gauss- Station: 14. IV. 1902, 385 m; 17. IV. 1902, 385 m; 25. VI. 1902, 385 m; 22. XL 1902, 385 m; 8. IL 1903 (mit Larven in ovicellentragenden Zooecien). Alles kleine Zweige gefunden. 39. Bicellaria lata sp. n. (Taf. XXXIII, Fig. 1.) Bryarium aufrecht, aus langen, verzweigten Ästen, welche von 2 Reihen alternierender Zo- Deutsche Slidpolar-ExpeditiOD. XV. Zoologie. VII. 82 (340 Deutsche Südpolar-Expedition. oecien gebildet werden, bestehend. Zooecien groß, indem der untere, röhrenf örmige Teil fast doppelt so lang ist als der obere, zur Außenseite der Längsachse des Zweiges gebogene, breite Teil. Die gewöhnlich weit von der Mittellinie des Zweiges abstehende Apertur hat eine rundlich -ovale Form, welche in Gegenwart mehrerer, stark entwickelter Dornen auf der Rückenseite des Zooeciums in ein abgerundetes Dreieck übergeht. Entsprechend der verhältnismäßig großen halbrunden Mündung bildet der obere Rand der Apertur eine leichte Ausbuchtung nach außen. An der oberen, äußeren Ecke der Rückenwarid des Zooeciums finden sich gewöhnlich zwei bis drei dicht nebeneinander sitzende, starke, bald kurze gerade, bald lange gebogene Dornen; schräg nach unten zu der Innen- seite des Zooeciums verlaufend, sitzen gewöhnlich 1 bis 2, seltener mehr (4 bis 5) ebenso gestaltete Dornen, und endlich ganz unten, an der Biegungsstelle des Innenrandes des Zooeciums, gewöhnlich noch ein solcher Dorn. In der Nähe des letzteren ist das bewegliche Avicularium befestigt. Das- selbe ist kurz, von den Seiten zusammengedrückt und besitzt die Form eines schwach gekrümmten Keiles. Die schwach abgeflachten, mitraähnlichen Ovicellen sitzen den oberen Enden der Zooecien auf, wobei sie etwas nach rückwärts geneigt sind. Ihre innere kalkige Schicht zeigt auf der Ober- fläche eine Skulptur von gebogenen Radialfalten, und die weiche, äußere geht unten auf der Rücken- seite in einen röhrenförmigen Fortsatz über, der längs des Innenrandes des Zooeciums bis zur Mittel- linie des Zweiges verläuft. Die so gestaltete Ovicelle gleicht vollkommen derjenigen von Bicellaria pectogemma, nur ist sie im Verhältnis zur Größe des Zooeciums kleiner, wogegen sie bei der letzteren Art mindestens dieselbe Größe besitzt. Nach ihrem ganzen Habitus und nach dem Bau der Ovicellen steht diese Art am nächsten der Bicellaria pectogemma, unterscheidet sich jedoch von dieser durch die Größe ihrer Zooecien, besondere Form und Lage der Avicularien und verschiedene Disposition der Dornen. Fundnotiz. Gauss -Station: 25. IL 1902, 370 m; 18. III. 1902, 385 m; 1. IV. 1902, 385 m; 14. IV. 1902, 385 m; 17. IV. 1902, 385 m; 17. XII. 1902, 385 m; 31. XII. 1902, 385 m. 40. Bicellaria rotnndata sp. n. (Taf. XXXIII, Fig. 2.) Bryarium frei wachsend, aus langen, verzweigten Ästen bestehend. Jeder Ast wird von 2 Reihen großer, alternierender Zooecien gebildet. Zooecien schlank, mit nach vorn und aufwärts gerichteter ovaler Apertur und einem langen, schwach gebogenen Fortsatz, der beinahe von der Mittellinie des distalen Teiles der Rückenseite ausgeht. Der proximale Rand der Apertur steht in einer gewissen Entfernung von dem Stamme des Astes ab. Der distale Fortsatz trägt auf seinem oberen Rande 4 bis 5 gewöhnlich lange, gebogene Dornen, dann sitzen noch 1, selten 2 Dornen auf der Rücken- seite des Zooeciums in der Nähe der Basis des Fortsatzes und 1 Dorn im Winkel zwischen dem Innen- rande des Zooeciums und dem Stamme des Astes. In der Nähe des proximalen Teiles des Innenrandes der Apertur ist bei einzelnen Zooecien ein großes, bewegliches Avicularium befestigt. Dasselbe besteht aus einer dünnen, röhrenförmigen, unteren Hälfte, die sich bis zur Hälfte allmählich er- weitert, wo sie plötzlich in einen unter einem scharfen Winkel (ca. 70°) gebogenen oberen breiten, becherförmigen Teil übergeht, so daß es im ganzen an ein tabakpfeifenähnliches Gebilde erinnert. Seine Mandibel ist zugespitzt. Außer den großen Avicularien kommen an einzelnen Zooecien noch kleine Avicularien vor. Dieselben sitzen an der Außenseite des Zooeciums, kurz oberhalb seiner Ki, ige, Bryozoen I. 114 1 Mitte und unter dem Außenrande seiner Apertur. Sie sind kurz, schwach nach innen gekrümmt und. von der Seite gesehen, in der Mitte etwas weiter als am oberen freien Ende, wo sich die eben- falls zugespitzte Mandibel befindet. Ovicellen unbekannt. In der Nähe des Entstehungsplatzes der Tochterzooecien gehen in den unteren Partien der Kolonie dünne Wurzelröhren aus, welche, sich mit ähnlichen Gebilden darunter stehender Zooecien vereinigend, immer stärkere Bündel zur Stütze der Kolonie bilden. Fundnotiz. Antarktische Tiefsee: 30. III. 1903. 3397 m; 3. IV. 1903, 3423 m. 11. Bicellaria angulata sp. u. (Textfigur 23.) Brvarium frei wachsend, aus langen, verzweigten Asten, die von 2 Reihen alternierender Zooecien gebildet werden, bestehend. Zooecien groß, eckig, mit stark nach vorn gerichteter, un- Fig. 23. Bicellaria angulata x 34. regelmäßig viereckiger Area. Die Ecken der letzten sind ziemlich abgerundet, und die innere untere Ecke verläuft bis in den scheinbaren Auswuchs, von dem das Tochterzooecium ausgeht. Der distale Rand der Area bildet eine ziemlich große Ausbuchtung nach außen, unter der sich die verhältnis- mäßig große, halbrunde Mündung befindet. Das untere Drittel der Area ist durch eine schräge, dünne, kalkige Leiste von dem oberen, größeren Teile, der eigentlichen Apertur, geteilt. Von der oberen, äußeren Ecke des Zooeciums verläuft ein langer, schwach gebogener Fortsatz, der gegen das Ende sich allmählich verschmälert und auf seinem oberen Rande 5 bis 6 lange, gebogene Dornen trägt. Außer diesen Dornen findet sich gewöhnlich noch einer, der auf der Rückenseite in der Nähe der Basis des Fortsatzes, etwas näher aber zur Innenseite, befestigt ist. Nur sehr selten erscheint noch ein kleiner, gerader Dorn, der an der Rückenseite in der Nähe der Ursprungsstelle des Tochterzooeciums befestigt ist. An einzelnen Zooecien kommt ein bald kleineres, bald größeres, 82* 642 Deutsche Südpolar-Expedition. von der Seite aus gesehen, lang ausgestrecktes, dreieckiges Avicularium mit zugespitzter Man- dibel vor. Ovicellen unbekannt. Obwohl diese Art der vorhergehenden, Bicellaria rotunda, sehr ähnlich ist, unterscheidet sie sich dennoch von ihr stark durch die Randlage des zooecialen Fortsatzes, die abweichende Form und den Bau der Area, die Abwesenheit des Domes an der Mittellinie des Astes in den meisten Fällen und die besondere Gestalt und Lage des Aviculariums. Fundnotiz. Antarktische Tiefsee: 1. III. 1903, 2450 m. +2. Brettia longa Wat. 1904. Brettia longa Waters, Bryozoa, in: Exp. Antarct. ßelg. (1897-99), p. 20, pl. I, f. 2 a, b. Zwei kleine Bruchstücke des Bryariums, aus wenigen Zooecien bestehend, stimmen im wesent- lichen vollkommen mit der von Waters für diese Art gegebenen Beschreibung. Zur Ergänzung der letzteren habe ich noch hinzuzufügen, daß bei den von mir untersuchten Exemplaren nicht nur die obere Ecke einer Seite, sondern beide oberen Ecken je einen kleinen, dünnen Dorn tragen und daß, wie Waters richtig als Vermutimg ausgesprochen hat, die neuen Zooecien nicht nur von dem oberen Teile der Rückenseite des älteren Zooeciums entstehen, sondern auch von der Seiten- wand des letzteren, wobei das so entstehende seitliche Tochterzooecium beinahe senkrecht zur Längsachse des Mutterzooeciums steht, was für die Gattung Brettia, Dyster, 1858, wie sie ge- wöhnlich aufgefaßt wird, wenig passend erscheint. Auf eine Tatsache möchte ich noch aufmerksam machen, nämlich auf die Randverkalkung der membranösen Vorderwand, daß sich um diese ein dünner, kalkiger, nach innen sich senkender Saum bildet. Daß die gegenwärtige Art in dieser Be- ziehung sich ziemlich stark von den anderen Arten der Gattung unterscheidet, ist auch schon Waters' Aufmerksamkeit nicht entgangen, wenn er schreibt: „The walls are more calcareous than in other species of Brettia." Soviel bekannt, ist bei keiner anderen Art der Gattung Brettia die Apertur von einem kalkigen, nach innen sich senkenden Rande umgeben, leider aber ist mein Material nicht ausreichend, um irgendwelche weitere Untersuchungen in dieser Hinsicht vorzunehmen. Fundnotiz. Gauss- Station: 10* I. 1903, 380 m. Verbreitung. West Antarktis: Lat. 70° S, Long. 80° 48' W, 500 m ? (Exp. „Belgica"). - Ost Antarktis: Kaiser Wilhelm II.-Land (Gauss -Station), 380 m (Exp. „Gauss"). 43. Brettia sp. (Textfigur 24.) ? 1904. Brettia longa (pari.) Waters, Bryozoa, in: Exp. Antarct. Belg. (1897-99), p. 20, pl. fig. 2a. Unter dem von mir untersuchten Material der Gauss -Ausbeute fand ich ein kleines Bruch- stück, das einer echten Brettia angehören muß. Da das Material zu gering ist, um irgendeine genaue Beschreibung zu geben, so werde ich mich auf den Vergleich mit der vorhergehenden Art, Brettia longa Wat., beschränken. Wie man aus der Abbildung sieht, ist der untere röhrenförmige Teil der Zooecien im Verhältnis zu der Area bedeutend kürzer als bei der Brettia longa Wat., verhält sich nämlich bei Brettia sp. wie l1-. — 2 : 1, bei Brettia longa Wat. dagegen wie 3 — 4 : 1. Der obere breite Teil geht bei der Brettia sp. mehr allmählich in den röhrenförmigen über, aber ziemlich scharf Kluge, Bryozoen I. 643 bei der anderen Art. In dieser Beziehung erinnert der Habitus dieser Art mehr an das von Waters in Fig. 2 a von Station N 621 abgebildete Stück. Auch in bezug auf die Verzweigung des Bryariums scheint es eine gewisse Ähnlichkeit zu haben, dennoch aber unterscheiden sich die Zooecien beider Formen in einer wesentlichen Eigenschaft, nämlich die Wände sind bei Brettia sp. gering verkalkt und die Apertur ist scheinbar von keinem Rande umgeben. Auch konnte ich bei ihr die von Waters erwähnten 2 Paare von Poren auf der Rückenwand nicht nachweisen. Die Zooecien be- sitzen auf jeder oberen Ecke je 1 kurzen Dorn; bei einem Zooecium habe ich auf einer Ecke sogar 2 Dornen gesehen. Merkwürdig ist hier die Entstehung der Seitenzweige, welche, wie man aus der Abbildung sieht, in beiden Fällen durch ein Zooecium entstehen, das zugleich scheinbar von 2 Zooecien stammt, nämlich, als Seitensproß von dem nebenliegenden Zooecium, wobei keine Trennungsscheide vorhanden ist, und als terminaler Sproß von dem unterliegenden Zooecium, von dem scheinbar gleichzeitig 2 Zooecien entspringen. Leider ist das zur Verfügung stehende Material zu gering, um weitere Untersuchungen diesbezüglich vorzunehmen. Endlich erscheint es wegen der erwähnten Ähnlichkeit dieser Form mit der von Waters unter Fig. 2 a abgebildeten nicht ausgeschlossen, daß diese wenig verkalkte Form ihren Kalk resp. den kalkigen Rand der Apertur durch irgendeinen Zufall in der Konservierungsflüssigkeit verloren hat, obwohl ich persönlich wenig geneigt bin, diese Möglichkeit anzunehmen. Da das zur Untersuchung nötige Material nur gering ist, so muß diese Frage zurzeit offen bleiben. Fundnotiz. Gauss- Station: 4. XII. 1902, 385 m, ein kleines Bruchstück vom Bryarium. Fig. 24. Brettia sp. x 34. 1840. Beania mirabüis 1847. Beania mirabüis 1848. Beania mirabüis 1852. Beania mirabüis 1852. Beania mirabüis 1853. Beania mirabüis 1855. Beania mirabüis 1856. Beania mirabüis 1862. Beania mirabüis 1867. Beania mirabüis 1867. Beania mirabüis 1877. Beania mirabüis 1879. Beania mirabüis 1880. Beania mirabüis 1880. Beania mirabüis 1884. Beania mirabüis 1886. Beania mirabüis 1887. Beania mirabüis 44. Beania rniialulis Joiinston. Johnston, G., in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 1, v. 5, p. 272, f. 1—2. Johnston, G., Hist, Brit. Zooph. v. 1, p. 372, f. 69—70. Gray, J., List Brit, Anim. in ("oll. Brit. Mus. pt. I, p. 96. Busk, G., Catal. Mar. Pol. pt. I, p. 32, pl. XXIV, figs. 4-5. Landshorough, D., Pop. Hist. Brit. Zooph. p. 369, pl. XIX, f. 25. Gosse, P., A Naturalits's Rambles on the Devonshire Coast p. 225. Hincks. Tu., in: Ann. Mag. nat, Hist. s. 2, v. 15, p. 129. Gosse, P., Manual Mar. Zool. f. Brit, Isl. pt. II, p. 14, f. 17. Hincks, Tu., in: Ann. nat, Hist, s. 3, v. IX, p. 25. Heller, C, Bryoz. Adriat. Meer p. 13. SmiTT, F., in: Öfr. Vet. Ak. Förh. v. XXIV, n. 5, p. 292 et 356. Joliet, L., in: Arch. Zool. Exp. et gen. v. VI, p. 96. Waters, A., in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 5, v. 3, p. 117. Richiardi, in: Cat. Sez. Ital. Esposiz. Bcrl. p. 153. Hincks, Th., Brit. Mar. Pol. p. 96, pl. IV, f. 8-10. Hincks, Th., in: Ann. Mag. nat, Hist. s. 5, v. XIII, p. 357. McGillivray, in: McCoy, Prodr. Zool. Vict., dec. 12, p. 63, pl. 116, f. 1. McGillivray, in: Tians. R. Soc. Vict. v. XXIII, p. 203. 644 Deutsche Südpolar-Expedition. 1887. Beania miräbilis Hincks, Th., in: Ann. Mas. nat. Hist. s. 5, v. XIX. p. 315. 1887. Beania miräbilis Hincks, Th., in: Journ. Linn. Soc, Zool. v. XXI, no. 129, p. 129. 1889—93. Beania miräbilis Carus, J., Prodrom, faunae Mcditer. p. 8. 1896. Beania miräbilis Wateäs, A.. in: Journ. Linn. Soc, Zool. v. XXVI, p. 17, pl. 2, f. 1. 1902. Beania. miräbilis Calvet, L.. in: Trav. l'Inst. Zool. l'Univ. Montpellier s. 2. no. 11, p. 24. 1903. Beania miräbilis Julliex, J., Bryoz. proven. eampagn. sc. rHirondelle a 1887—88, p. 38. 1905. Beania miräbilis Robertson, A., in: Univ. Calif. Publ., Zool. v. 2, no. 5, p. 276, pl. XII. f. 63—64. 1905. Beania miräbilis Thorxely, L., in: Herdmanos", W., Rep. Pearl Oyst. Fisher. of Gulf Manaar, Suppl. Rep. XXVI p. 109. Diese weit verbreitete Art unterscheidet sich durch ihre weit voneinander abstehenden Zo- oecien, welche aus einem mehr oder minder langen, schmalen, röhrenförmigen, proximalen Teile und einem breiten, kahnförmigen, halb aufrechtstehenden distalen Teile bestehen. Die Apertur nimmt die ganze Vorderseite des letzteren ein und ist mit einer Membran bedeckt. Am distalen Rande sitzen 2 kurze Dornen und an beiden Seitenrändern der Apertur je 5 bis 6 nach innen gekrümmte Dornen. Die Tochterzooecien entstehen von der Dorsalseite des aufrechtstehenden distalen Teiles des Zooeciums unmittelbar an der Biegungsstelle oder von den Seiten desselben Teiles. Ich gebe hier die wiederholte Beschreibung dieser Art aus dem Grunde, weil dieselbe gegenüber der allgemein üblichen eine andere Auffassung des Baues sowohl des Bryariums wie der einzelnen Zooecien darstellt, denn gewöhnlich wird von ihr gesagt, daß das Bryarium aus zahlreichen dünnen, verzweigten Röhren und einzelnen halb aufrechtstehenden Zooecien besteht. Fundnotiz. Kapverden, Porto Grande, 13. IX. 1901, auf Kalkalgen. Verbreitung: Englische Küste (s. Hincks, Brit. Mar. Pol.); Gullmaren (Smitt); Roseoff (Joliet); Mittelmeer (Waters, Carus, Calvet); Adriatisches Meer (Heller, Hincks); Azoren- inseln (Jullien); Golf von Manaar (Thorneley); Merguiarchipel (Hincks); Port Phillip Heads, Australien (McGillivray); Kalifornienküste (A. Robertson). 45. Beania intermedia Hincks. (Textfigur 25.) 1881. Diaehoris intermedia Hincks, Tu., in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 5, v. 8, p. 133. pl. V, f. 8. 1887. BeiDiin inUrmcdia McGillivray, 1\, in: Trans. R. Soc. Yict. XXIII, p. 203. 1889. Beania intermedia McGillivray, P., in: McCoy, Prodr. Zool. Vict., dec. XX, p. 346, pl. 195, f. 3. 1906. BeiiHiu iiilermrilin Waters, A., in: Ann. .Mag. nat. Hist. s. 7, v. XVII, p. 15, pl. 1, f. 16—18. 1907. Diaehoris intermedia Thornf.lv, in: Reo. Lndian Mus. v. 1. pt. 3, p. 184. 1909. Beania intermedia Waters, A., in: Journ. Linn. Soe., Zool. v. XXXI, p. 137. Das Bryarium dieser Art besteht aus mehrfach verzweigten, einreihigen Zooecien, deren distaler Teil sich etwas erhebt. Zooecien länglich, gegen das proximale Ende sich verschmälernd und dort in einen röhrenförmigen Teil übergehend. Die Apertur nimmt den ganzen breiteren Teil ein. Unter dem distalen Rande liegt das halbrunde Operculum mit chitinisiertem Rande. Am distalen Rande befinden sich 4 kurze, spitze Ecken ohne eigentliche Dornen. Hie und da sitzt an Stelle einer der proximalen, spitzen Ecken ein kleines Avicularium, mit einer dreieckigen Mandibel versehen. Die Tochterzooecien entstehen sowohl von der Rückenwand in der distalen Hälfte als von den Seiten in der proximalen Hälfte. Die Seitenzooecien entstehen bald näher am proximalen Ende, bald weiter von ihm, manchmal etwa in der Mitte der Zooecieulänge, und dies erklärt schein- Kluge, Brvozoen I. 645 bar die verschiedenen Angaben der Autoren über die Entstehungsstelle der Seitenzooecien. Die Anheftungsröhre entsteht von der Rückenseite in der proximalen Hälfte, ungefähr zwischen den Ursprungsstellen der Seitenzooecien. Nicht selten findet man anstatt eines Seitenzooeciums eine lange, dünne Röhre, die der Anheftungsröhre sehr ähnlich ist und scheinbar ihre Funktion über- nimmt. Fig. 25. Beania intermedia, a von vorn x 33, b Zooecium von der Seite x GO. Sowohl Hincks als McGtllivray und Waters, die diese Art von unweit voneinander ent, fernten Orten vor sich gehabt haben, erwähnen — und geben entsprechende Abbildungen — , daß an jeder Seite des distalen Randes sich ein Avicularium befindet. Dagegen muß ich betonen, daß an den von mir untersuchten Exemplaren (im ganzen 14 Zooecien) nur an einem Zooecium sich ein Avicularium befand. Ob dies allgemein für die in der nördlichen Hemisphäre vorkommende Form gegenüber der erwähnten Eigenschaft der scheinbar in der südlichen Hemisphäre heimischen Art der Fall ist, wird sich erst nach Prüfung eines umfangreicheren Materials entscheiden lassen. Nach Art ihrer Knospung und Verzweigung stellt diese Art ein Vorbild der eben erwähnten Beania mirabilis Johnston dar. Man muß sich nur vorstellen, daß der proximale, röhrenförmige Teil dieser Art sich bedeutend verlängert, die Entstehung der Endknospen sich mehr proximal- 646 Deutsche Siidpolar-Expedition. wärts verschiebt und die frei gewordene distale Hälfte halb aufrecht wird, so bekommen wir den Typus von Beania mirabilis Johnston. Fundnotiz: Kapverden, Porto Grande, 13. IX. 1901. Auf Kalkalgen. Zum ersten Mal im Atlantischen Ozean gefunden. Verbreitung: Tasmanien (Hincks); Victoria, Australien (McGillivray); Chatham -Inseln (Waters); Suezkanal (Waters); Lat. 6° 6' 30" N -- Long. 81° 23' E und Ganjamküste, 58—63 m (Thornely). 46. Beania hirtissinia Heller. (Textfigur 26.) 1867. Diachoris hirtissima Heller, C, Bryozoen des Adriat. Meer. p. 18, Taf. I, f. 6—7. 1880. Diachoris hirtissima Richardi, in: Catal. Sez. Ital. Esposiz. Berlino p. 154. 1884. Diachoris hirtissima Busk, G., in: Zool. Chall. Rep. pt. XXX, p. 61. 1889—93. Diachoris hirtissima Carus, J., Prodrom. Faunae Mediter. p. 10. 1896. Beania hirtissima Waters, A., in: Journ. Linn. Soc., Zool. v. XXVI, p. 17. 1899. Beania hirtissima Waters, A., in: Journ. Roy. MJcr. Soc. p. 15. 1902. Beania hirtissima Calvet, L., in: Trav. l'Inst. Zool. l'Univ. Montpellier, 2"le ser., men. 11, p. 24. 1906. Beania hirtissima Calvet. L., in: Bull. Mus. d'Hist. natur., annee 1906, no. 3, p. 155. 1906. Beania hirtissima Calvet. L., in: Exp. scient. du „Travailleur" et du „Talisman" p. 392. 1909. Beania hirtissima Norman, A., in: Journ. Linn Soe., Zool. v. XXX, p. 286. Die halb aufrechten Zooecien dieser Art unterscheiden sich durch ihre starke Bedornung. Am dista- len Ende finden sich 3 Paar stär- kere nach oben gerichtete Dornen, dann folgen jeder seits 5 bis 8 an den Seitenrändern sitzende und zur Apertur geneigte kürzere Dornen. Weiter treten 9 bis 10 etwas hinter der Vorderseite um die distale Hälfte herum sitzende, strahlenförmig und ein wenig nach vorn gerichtete Dornen avif. Auf der Rückenseite sind zerstreute Dornen in 2 bis 3 Reihen von je 2 bis 3 vorhanden, und endlich kommen am Rande der Basal - fläche in 3 oder 4 distalenZwischen- räumen zwischen den Konnektiv- röhren bald einfache, bald gega- belte Dornen hinzu. Fig. 26. Beania hirtissima. a Zooecium von vorn, b Zooecien von der Basal- fläche x 33. Die dünnen Anheftungsröhren gehen von der Basis der proximalen Konnektivröhre ab. Fundnotiz: Kapverden, Porto Grande, 13. IX. 1901, auf Kalkalgen. Kluge, Bryozoen I. 647 Verbreitung: Adriatisch.es Meer (Heller); Mittelmeer (Richiardi, Carus, Waters, Calvet), Madeira (Waters, Normann); Kapverden (Busk). 47. Beania costata Busk. (Textfigur 27.) 187G. Diachoris costata Busk, G., in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 4, v. 17, p. 116. 1879. Diachoris costata Busk, G., in: Philos. Trans, v. 168, p. 195, pl. X, fig. 4—6. 1884. Diachoris costata Busk. G., in: Zool. Cliall. Rep. pt. XXX, p. 60. 1885. Diachoris costata Hixcks, Tu., in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 5, v. 15, p. 246, pl. IX, f. 4. ? 1886. Beania costata McGillivray, in: McCoy, Prodr. Zool. Yic-t., dec. XII, p. 68, pl. 117, f. 3. ? 1887. Beania costata McGillivray, in: Trans. R. Soc. Viet. v. XXIII, p. 203. 1888. Diachoris costata Jullien, J., Bryozoaires, in: Miss. Cap Hörn v. VI, p. 73, pl. 10, f. 2—8. 1904. Beania costata Calvet, L., Bryozoen, in: Hamb. Magalh. Sanimclr. p. 8. Das Bryariurn dieser Art unterscheidet sich durch die ziemlich dicht aneinandergereihten länglichen Zooecien. Die letzteren besitzen an dem distalen Ende 2 Paar stärkere, gerade, aufrecht - stehende Dornen und an den beiden Seitenrändern ihrer ganzen Länge nach je 9 bis 10 zur Mitte gebogene und die membranöse Vorderwand bedeckende, dünnere Dornen. Unmittelbar hinter den proximalen, aufrechtstehenden Dornen sind bald an einer, bald an beiden Seiten kurze, zusammengezogene Avicularien, mit kurzer, dreieckiger Mandibel versehen, befestigt. Dieselben kommen bald kleiner, bald größer vor. Mir scheint es sehr fraglich, ob die von McGillivray unter Beania costata (B.) erwähnte und von Port Phillip Heads stammende Form mit der gegen- wärtigen Art identisch ist, da sie sich von dieser meiner Meinung nach ziemlich stark unterscheidet, erstens durch die weiter voneinander abstehenden Zooecien, zweitens durch die stärkere Bedornung, indem jederseits 2 Reihen von Dornen anwesend sind, eine, die der Vorderwand zugeneigt ist, und die andere, bei der die Dornen nach außen gerichtet sind, und drittens durch ihre kleineren, schmalen, langgestreckten Avicularien. Fundnotiz: Kergueleninseln, Observatory Bay, 7. VII. 1902. Ebbezone, auf Laminarien. Verbreitung: Kergueleninseln (Busk); lat, 51° 40' S — long. 57° 50' W, 9—36 m (Busk); Falklandinseln (Busk, Hincks); Feuerland (Jullien, Calvet). 48. Beania vanhöffeni sp. n. (Textfigur 28.) Bryariurn flächenartig sich ausbreitend, aus wenig voneinander entfernten und teilweise sich deckenden, niederliegenden Zooecien bestehend. Zooecien alternierend, in regelmäßige Reihen geordnet. Die elliptische Apertur nimmt die ganze Vorderseite ein. Unter dem distalen Rande be- findet sich die halbrunde Mündung, deren Operculum entsprechende Form hat und mit verdicktem chitinisierten Rande versehen ist. Am distalen Ende des Zooeciums finden sich 2 Paar starker, nach oben gerichteter Dornen. Das proximale Paar ist bedeutend stärker als das distale Paar. Nicht selten schiebt sich zwischen den beiden Dornen auf einer der beiden Seiten ein kleiner 5. Dorn ein. An beiden Seitenrändern finden sich gewöhnlich je 4 bis 5 lange, dünne, gerade, nach innen geneigte Dornen. Deutsche Südpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 83 Fig. 27. stata. Beania co- Avicularium x G0. 648 Deutsche Siidpolar-Expedition. Keine Avicularien vorhanden. Die Anheftungsröhre tritt gewöhnlich in der vorderen Hälfte der Rückenfläche zwischen den vorderen Seitenkonnektivröhren auf. Fundnotiz: Simonsbai. 1.— 4. VII. 1903. ' V Fig. 28. Beania vanhöffeni. a von olien. b von unten, c zwei Zooecien von der Seite x 33. 49. Beania magellanica Busk. (Textfigur 29 a.) 1852. Diachoris magellanica Busk, G., Catal. Mar. Pol. pt. 1, p. 54, pl. LXVII. 1867. Diachoris buski Heller, C, Bryoz. Adriat. Meer. p. 17. 1868—1869. Diachoris magellanica McGillivray, in: Trans. Proc. R. Soc. Vict. v. IX, p. 145. 1879. Diachoris buski Marion, in: Ann. Sc. natur. s. 6, t. VIII, art. 7, p. 5. 1879. Diachoris magellanica Busk, G., in: Philos. Trans, v. 168, p. 194. 1879. Diachoris magellanica, Waters, A.. in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 5, v. 3, p. 120, pl. XII, f. 1. 1880. Diachoris magellanica McGillivray, in: McCoy, Prodr. Zool. Vict., dee. 5, p. 32, pl. 46, f. 2. 1884. Diachoris magellanica Busk, G., in: Zool. ('hall. Rep., pt. XXX, p. 59. 1885. Diachoris magellanica Hixcks, Tic. in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 5, v. 15, p. 246, pl. VIII, f. 2 a— d. 1887. Beania magellanica McGillivray, in: Trans. R. Soc Vict. v. XXIII, p. 203. 1888. Diachoris magellanica Jullien, Bryozoaires, in: Miss. Cap Hörn v. VI, p. 72, pl. 11, f. 1—3, pl. 12, f. 1. 1889. Beania magellanica Whitelegge, Th., in: Journ. f. Proc. R. Soc. New South Wales v. XXIII, pt. II, p. 284. 1889—93. Diachoris magellanica Carus, J., Prodr. Faunae Mediter. p. 9. 1896. Beania magellanica Waters, A., in: Journ. Linn. Soc. Zool. v. XXVI, p. 16, pl. 2. f. 11—14. 1909. Beania magellanica Calvet, L., in: Trav. l'Inst. Zool. l'Univ. Montpellier. 2"'e ser., no. 11. p. 25. 1902. Beania magellanica Calvet, L., in: ibid. s. 2, no. 12, p. 9. 1904. Beania magellanica Waters, A., in: Voy. Antarct. Belg. p. 28. 1904. Beania magellanica Calvet, L., Bryozoen, in: Hainb. Magalh. Sammelr. p. 8. 1906. Beania magellanica Waters, A., in: Ann. Mag. nat. Hist. s. 7, v. XVII, p. 14, pl. I, f. 22. 1906. Beania magellanica Calvet, L., in: Bull. Mus. d'Hist. natur. annee 1906, no. 3, p. 155. 1906. Beania magellanica Calvet, L., in: Exp. sc. „Travailleur" et „Talisman" p. 392. Kluge, Bryozoen I. (J49 Das halbrunde Operculura dieser Art, mit chitinisiertem, freiem Rande versehen, unterscheidet sich in keiner Beziehung von demjenigen anderer JSeam'o-Arten. Die von Ortmann unter Beania iiiiKjcllaincü (B.) erwähnte und von Japan stammende Form scheint mir keine typische B. magel- lanica B. zu sein, denn wie die weiter unten stehende Abbildung 29 a zeigt, und was auch Waters für alle von ihm untersuchten Exemplare angibt, besitzen die Avicularien der typischen Form einen glatten, ungezähnten Rand. Außer den Avicularien mit gezähntem Rande scheint mir die japanische Form sich noch durch ihre weiter voneinander abstehenden, kürzeren und ovalen Zooecien von den längeren, elliptischen und näher aneinander stehenden Zooecien der typischen Form zu unterscheiden. Aus diesen Gründen schließe ich die japanische Form aus der Synonymie der gegenwärtigen Art aus und betrachte sie als eine Varietät der letzteren. Fundnotiz: Kergueleninseln, Observatory Bay, 5. 1. 1902 und 24. I. 1903, mit Macrocystis. Verbreitung: Mittelmeer (Marion, Waters, Jullien, Carus, Calvet); Adriatisches Meer (Heller); Kapverden (Jullien, Calvet); Südafrika (Jullien); Mauritiusinseln (Jullien); Kerguelen (Busk); 51" 40' S — 57° 50' W, 9 bis 20 m (Busk); Magellanstraße (Busk, Waters, Cal- Fig. 29. a Beania magellanica. Avicularium vet); Victoria, Australien (McGillivray); Neusüdwales * 60- b Beania erecta- Avicularium x 60. (Busk. Whitelegge); Neuseeland (Busk, Waters). 50. Beania erecta Waters. (Textfigur 29 b.) 1904. Beania erecta Waters, Bryozoa, in: Exp. Antarct. Belg. p. 30, pl. I, fig. 8 a— e. 1909. Beania erecta Calvet, Bryozoaires, in: Exp. Antartc. Francais p. 13. Diese von Waters gut beschriebene antarktische Art scheint mir der vorhergehenden, weit verbreiteten Beania magellanica (B.) am nächsten verwandt zu sein, indem sie sich von dieser letzteren im wesentlichen unterscheidet durch ihre aufrechte Gestalt und die damit verbundene Verschiebung der die Nachbarzooecien verbindenden 6 Konnektivröhren zum proximalen Ende, und ferner, im Zusammenhang damit stehend, der entsprechenden Neigung der Avicularien nach rückwärts. Die bedeutendere Größe, der Beania erecta ist eine gewöhnliche Eigenschaft vieler polaren Arten im Vergleich zu denjenigen anderer Zonen. Fundnotiz. Gauss -Station: 17. II. 1902, 385 m; 16. VI. 1902, 385 m; 25. VI. 1902, 385 m; 31. VII. 1902, 385 m; Gaussberg: 28. IX.— 8. X. 1902, 70 m; Gauss- Station: 9. XI. 1902, 385 m; 26. XII. 1902, 385 m; 12. I. 1903, 385 m; 24. I. 1903, 380 m; 27. I. 1930, 380 m; 31. I. 1903, 380 m; 7. II. 1903, 350 m; 8. II. 1903, 350; 14. IL 1903, 400 in. Verbreitung. West -Antarktis: Lat. 70" 23'— 71° 18' S. — Lo.ng. 82° 47' — 88° 02' W, 435—480 m (Exp. „Belgica"). Insel Booth-Wandel, 30 m; Port Charcot, 20—30 m; Schollaert- Bai, 30 m (Exp. „Francais"). — Ost-Antarktis: Kaiser Wilhelm II. -Land (Gaussberg und Gauss- Station), 70—400 m (Exp. „Gauss"). 83* 650 Deutsche Siidpolar-Expedition. Farn. Farciminariidae Busk. 51. Farciminaria simplex n. sp. (Taf. XXVIII, Fig. 7.) Bryariuni aus dicliotomiscli verzweigten Ästen bestehend, die von verschiedener Zahl (bis 10) von Reihen alternierender Zooecien gebildet werden. Die Zooecien liegen um den Ast herum, wobei derselbe, sobald er mehrreihig wird, nicht mehr rund im Querschnitt ist, sondern von 2 Seiten zusammengedrückt erscheint. Zooecien länglich, ihre obere Hälfte mit abgerundeten, oberen Ecken ist breiter als die untere. Die Apertur nimmt die ganze Vorderseite der Zooecien ein. Der Rand jedes Zooeciums erhebt sich über die Fläche der Nachbarzooecien. Weder Dornen noch Avicularien vorhanden. Ovicellen unbekannt. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich 2 einfache Rosettenplatten, in der Distalwand eine größere Pore, welche in dem unteren Winkel der gewöhnlich dreieckigen Wand liegt. Fundnotiz. Gauss -Station: 26. I. 1903, 380 m. Bis jetzt ist das die geringste Tiefe, aus welcher eine Farciminaria -Ast angeführt wird. 52. Farciminaria magna Busk J (Taf. XXVI II, Fig. 8.) 1884. Farciminaria magna Busk., Polyzoa, in: Zool. CliaU. Exp. pt. XXX, p. 49, pl. V, fig. 1. Bryarium aus langen, dichotomisch verzweigten Asten bestehend, welche von 4 Reihen um die Achse des Astes herum gelegenen, alternierenden Zooecien gebildet werden. Zooecien lang (bis 1% mm), viereckig, mit erhabenem Rande; die etwas vertiefte Membran der Apertur nimmt die ganze Vorderseite ein. Gleich unter dem distalen Rande befindet sich die breite Öffnung, deren Operculum mit stark chitinisiertem Rande versehen ist. Unter der Membran, an den beiden langen Seiten der Zooecien, also unter den erhabenen Rändern des Astes, lagert sich Kalk ab, der infolge der Aufeinanderfolge der Zooecien 4 anfangs ununterbrochen kalkige Leisten bildet. Dieselben zer- fallen allerdings in den ganz unteren Partien der Kolonie infolge der stärkeren Verkalkung und der hierdurch bedingten Sprödigkeit in kleinere Teilstücke, die von einer Distalwand bis zur nächsten alternierenden reichen. Selten kommt ein Avicularium vor. Dasselbe ist klein, länglich, mit einer Mandibel versehen und sitzt gerade, parallel der Längsachse des Astes und in der Mitte der proximalen, queren Kante des Zooeciums. Da es vertieft in der Membran hegt und kaum sich über den Rand hervorhebt, so ist es ziemlich schwer zu bemerken. Ovicellen unbekannt. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich 6 bis 8 einfache Rosettenplatten und in der Distalwand 6 bis 10 Poren, die entweder in 1 oder in 2 Reihen in der Mitte und längs derselben liegen. Die ganz untersten Zooecien bilden durch zahlreiche, sich mehrfach verästelnde Ausläufer ein dichtes Wurzelgeflecht, mit Hilfe dessen das Bryarium sich im Grunde befestigt. Obwohl der Form, Disposition und Größe der Zooecien nach die von mir untersuchten Exem- plare der von Busk unter F. magna beschriebenen Art ziemlich ähnlich sind, halte ich dennoch wegen der Abwesenheit der Ovicellen bei meinen Exemplaren, andererseits wegen der mangelhaften Kluge, Bryozoen I. ß51 Beschreibung der Avicularien von Busk („witk or withont avicularia") die Bestimmung dieser Art für keinesfalls sicher. Fundnotiz. Antarktische Tiefsee: 30. III. 1903, 3397 m. Farn. Flustridae Smitt. 53. Flustra flagellata Wat. (Tai. XXXI, Fig. 1.) L904. Flustra flagellata Waters, Bryozna. in: Kxp. Antarct. Beige p. 27, pl. ]1, figs. 1 a, l>. 1909. Flustra flagellata Calvet, Bryozoaires, in: Exp. Antarct. Francaise p. 9. Bryarium einschichtig, uns mehr oder minder breiten, dichotomisch verzweigten Bändern bestehend. Zooecien alternierend, länglich, gegen das proximale Ende sich allmählich verschmälernd. Am proximalen Ende findet sich das sich ein wenig über die Oberfläche des Zweiges erhebende, ein abgerundetes Viereck darstellende Vibracularium mit einer glatten, langen, borstenartigen Mandibel. Ihre Länge erreicht diejenige des darunter liegenden Zooeciums, und ihr freies spitzes Ende ist nach innen gekrümmt. Aus der Lage der Vibracula im konservierten Zustande muß man schließen, daß ihre Bewegungen auf einer ganzen Strecke des Zweiges gleichzeitig und in einer Richtung vor sich gehen. Ovicellen sind nicht vorhanden, und die Larven entwickeln sich in der Höhle des Zooeciums selbst. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich gewöhnlich 5 einporige Rosettenplatten und in der Distalwand 2 Poren, die nahe dem unteren Rande liegen. Das Avicularium verbindet sich mit dem zugehörigen Zooecium vermittelst 2 Poren. Vom proximalen Ende der Rückenwand der Zooecien gehen hie und da dicke Wurzelröhren aus 1), die sich zu starken Bündeln vereinigen und sowohl zur Stütze der Kolonie als zur Anheftung derselben an das unterliegende Substrat dienen. Fundnotiz. Gauss- Station: 16. VI. 1902, 385 m; 31. VII. 1902, 385 m; 22. XL 1902, 385 m; 19. XII. 1902, 385 m; 31. XII. 1902, 385 m; 8. I. 1903, 385 m; 28. I. 1903, 380 m; 31. I. 1903, 385 m. Verbreitung. West- Antarktis: Lat. 70n S — Long. 80° 48' W., 500 m ? (Exp. „Belgica"). — Insel Wandel, 40 m; Insel Anvers (Schollaert-Bai), 30 m; Biscoe-Bai, 110 m (Exp. „Francais"). — Ost-Antarktis: Kaiser Wilhelm II. -Land (Gauss -Station), 380 — 385 m (Exp. „Gauss"). 54. Flustra antarctica Calvet. (Textfigur 30.) 1909. Flustra aniarclica Calvet, Bryozoaires. in: Exp. Antarct. Francaise p. 11, pl. I, fig. 4—6. Der von Calvet gegebenen genauen Beschreibung dieser Art habe ich nur weniges hinzu- zufügen. 1) Mit Unrecht behauptet Calvet, sie sollen von der Rückenwand der Vibracularien ausgehen. Das kann schon deshalb nicht der Fall sein, weil die Vibracularien ziemlich oberflächlich und nicht tief in der Höhle der Zooecien liegen, die Hinterwand der Zooecien also nicht erreichen. 652 Deutsche Siidpolar-Expedition. •V \ f /^ .- In der Seitenwand der Zooecien, abgesehen von der Außenwand der Randzooecien, finden sieh 4 einporige Rosettenplatten, in der Distalwand ca. 10 bis 16 Poren, die in 2 Reihen parallel den Seiten- wänden der Distalwand liegen. In der Außenwand der Rand- zooecien ist eine Reihe von mehreren (bis 10) Poren vorhanden, die längs in der Mitte der Wand liegen. Calvet bemerkt und stellt auch in Fig. 6 dar, daß bei den Randzooecien im Gegenteil zu den übrigen Zooecien auf der Rückenseite eine Art von Röhr- chen auftreten und den distalen Teil eines Zooeciums mit dem proximalen Teile des darüber stehenden vereinigen soll. In Wirklichkeit existieren keine solche Röhrchen, denn diese ver- mutlichen Röhrchen stellen einfach eine starke Verkalkung der Rückenwand dar, die an den inneren Rändern der seitlichen Ausläufer des proximalen Endes der Zooecien beginnt und beim Zusammentreffen dann eine Strecke in dem proximalen Teile des darüber stehenden Zooeciums verläuft. Diese Verkalkungen kommen nicht nur bei den Randzooecien vor, sondern in unteren Teilen der Kolonie auch bei den übrigen Zooecien, ebenso wie sie in den oberen Teilen der Kolonie häufig auch bei den Rand- zooecien fehlen. Somit ist kein wesentlicher Unterschied zwischen den Rand- und übrigen Zooecien vorhanden. Fundnotiz. Gaussberg: 3. V. 1902, 46 m; 24. IX.— 8. X. 1902, 70 in; Gauss -Station: 31. VII. 1902, 385 m; 9. XI. 1902, 385 m; 31. XII. 1902, 385 m; 31. 1. 1903. 380 m; 8. II. 1903, 350 m; 15. II. 1903, 400 m. Verbreitung. West -Antarktis: Flandres-Bai; Port Charcot, 40 m; Insel Anvers (Schollaert-Bai) (Exp. ..Francais"). — Ost- Antarktis: Kaiser Wilhelm II. -Land (Gauss- Station und Gaussberg), 46 — 400 m (Exp. „Gauss"). 55. Flustra tennis sp. n. (Tat. XXXII. Fig. 5; Textfiv 31.) Bryarium einschichtig, dünn, aus schmalen, ungegliederten, dichotomisch verzweigten Bändern bestehend. Zooecien alternierend, länglich, viereckig, in der Mitte etwas breiter als an den Enden. Unter dem distalen Rande, aber in einiger Entfernung von ihm, liegt das breite, stark abgerundete Operculum. Gewöhnlich an den Rändern der Zweige, nur selten in deren Mitte, sitzen hie und da längliche Avi- cularien. Die Randavicularien stellen immer terminale Bildungen einer Randreihe von Zooecien dar und gehen an ihrem distalen Ende in einen mehr oder minder zugespitzten Winkel über. Die vordere Hälfte des Aviculariums, in der die Mandibel liegt, ist mit kalkiger Oberfläche ver- sehen, dagegen besitzt die hintere Hälfte eine vollständig membranöse Oberfläche. Die hintere Hälfte ist gewöhnlich größer als die vordere. Die Mandibel ist zungenförmig und gewöhnlich unsymmetrisch nach Fig. 30. Flustra antarctica. a Zooe- cien von der Seite, b von der Rücken- wand x 30. Fig. 31. a Mandibel von oben, a Flustra tenuis. vom Avicularium von unten x 60. Kluge, Bryozoen I. 653 einer Seite geneigt; ihre Oberseite ist schwach gewölbt, und die Unterseite vertieft sich zuerst vom Kande aus, hebt sich dann wieder, um mit einer ovalen Öffnung zu endigen, durch welche die Schließmuskeln verlaufen. Ovicellen >) rund, gewölbt, mit radial gefalteter Skulptur auf der Oberfläche. Zu beiden Seiten der Ovicelle erheben sich die Seitenwände des obenstehenden Zooeciums, so bis zu einem gewissen Grade die Ovicelle umgebend. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich 2 einfache Rosettenplatten und in der schräg gebogenen Distalwand eine einfache Pore. An gewissen Stellen gehen von dem proximalen Teile der Zooecien dicke Wurzelröhren aus, welche längs der Rückenseite der Zweige verlaufen und sicher zur Stütze des Bryariums dienen, obwohl mir zur direkten Beobachtung das nötige Material fehlt. Fundnotiz. Gaussberg: 29. IV. 1902, 76 in; 1.— 4. V. 1902, 46 m; 28. IX.— 8. X. 1902, 70 m. Wenige Stücke. 56. Flustra angusta sp. n. (Taf. XXXI, Fig. 2; Textfig. 32.) Bryarium zweischichtig, aus schmalen, dichotomisch verzweigten, geraden Bändern bestehend. Zooecien alternierend, länglich, viereckig, in der Mitte breiter als an den Enden. Ganz im untersten oder proximalen Teile der Zooecien befinden sich hie und da stark ver- kalkte, bald quadratische, bald länglich-viereckige Avicularien, deren obere, mit Mandibel versehene Hälfte sich über die Oberfläche des Zweiges erhebt, so daß der freie, distale Rand der Mandibel nach oben gerichtet liegt. DieMandibel ist bald gerade, bald schräggegen die Längs- achse gerichtet. Sie hat die Form eines beinahe rechtwinkligen, gleich- schenkligen Dreiecks und besitzt in der Mitte ihres freien Randes einen spitzen, senkrecht nach innen gerichteten Zahn. Obwohl die Avicularien über beide Seiten der Zweige ziemlich häufig verstreut sind, kommen sie dennoch an den Rändern der Zweige noch viel häufiger vor, wo sich leere, unbewohnte Zooecien mit stärker verkalkten Wänden befinden. Ovicellen l) rund, schwach gewölbt, mit fein radial gefalteter Skulp- tur auf der Oberfläche. Zu beiden Seiten der Ovicelle erheben sich be- deutend die Seitenwände des darüberstehenden Zooeciums, indem sie lappenartige Auswüchse bilden, welche die Ovicelle von hinten aus um- greifen. In der Seitenwand der Zooecien finden sich 4 bis 6 Rosettenplatten mit je 3 bis 6 Poren und in der Distalwand 10 bis 12 einfache Poren, die in der unteren Hälfte und mehr an den Seiten liegen. In den Querwänden der Avicularien kommen gewöhnlich 6 bis 7 Poren vor. Fundnotiz. Gauss- Station: 8. II. 1903, 350 m. Viele Kolonien. In den Ovicellen sind Larven vorhanden. Fig. 32. Flustra angusta. a Mandibel des Aviculariums von oben, a! von unten x '275. *) endozooecial. 654 Deutsche Siidpolar-Expedition. 57. Flustra vulgaris sp. d. (Taf. XXXI, Fig. 3; Textfig. 33.) Bryarium zweischichtig, aus bald schmäleren, bald breiteren, dichotomisch verzweigten Bändern bestehend. Zooecien alternierend, länglich, etwa rhomboidal, mit abgerundetem distalen Rande und 2 spitzen Ecken am proximalen Ende. Zooecien dünnwandig. Die randständigen Zooecien leer und imbewohnt. Im proximalen Teile des Zooeciums, in einiger Entfer- nung' von dem distalen Bande des darunter stehenden Zooe- ciums, an der Stelle, wo das Zooecium sich am stärksten verschmälert, um bald darauf sich wieder zu erweitern, a q7 befindet sich öfters ein kleines Avicularium mit gewöhnlich schräg zur Längsachse gerichteter, halbrunder Mandibel. Fig. 33. Flustra vulgaris, a Mandibel des Aviculariums von oben, a, von unten x 275. Der freie Rand dieser letzteren ist von einem senkrecht nach innen vorstehenden Saum umgeben. Die Avicularien nehmen nicht die ganze Dicke der Zooecien ein, sondern nur ca. ein Drittel derselben von der Ober- fläche ab. Ovicellen unbekannt. In der Seitenwand der Zooecien finden sich 4 bis 5 einfache Rosettenplatten und in der Distalwand 2 einfache Poren, nahe dem unteren Rande gelegen. Im lebenden Zustande müssen die Tiere eine sepiabraune Färbung besitzen. Fundnotiz. Gauss -Station: 20. III. 1902, 385 m; 24. III. 1902, 385 m; 17. IV. 1902, 385 m; 21. VII. 1902, 385 m; 22.-24. XI. 1902, 385 m; 3. XII. 1902, 385 m; 26. XII. 1902, 385 m; 31. XII. 1902, 385 m; 28. I. 1903, 380 m; 7. II. 1903, 350 m. Häufig vorkommende Art. ös. Flustra curva sp. n. (Taf. XXX II, Fig. 4; Textfig. 34.) Bryarium einschichtig, dick, aus mehr oder minder schmalen, dichotomisch verzweigten Bändern bestehend. Zooecien alternierend in Reihen übereinander und diagonal nebeneinander, lang, sechseckig mit abgerundetem distalen Rande, abgerundeten seitlichen Ecken und spitzen Ecken am proximalen Ende. Im proximalen Teile des Zooeciums befindet sich unter der Membran ein mehr oder minder breiter, kalkiger Saum (Cryptocyste). Unter dem distalen Rande befindet sich das mit einem stark chitinisierten Rande versehene, weite, halbrunde Operculum. Da die Vorderseite der Zooecien breiter ist als die Rückenseite, so erfolgt, wenn mehrere Reihen von Zooecien nebeneinander liegen, stets eine Krümmung der Fläche des Zweiges. Avicularien fehlen. Ovicellen sind unbekannt, und es ist sehr wahrscheinlich, daß besondere Ovicellen überhaupt fehlen und die Larven sich direkt in der Zooecialhöhle entwickeln. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich 2 bis 3, gewöhnlich 2 Rosettenplatten mit je 4 bis 12 Poren. Öfters kommt neben den 2 mehrporigen Rosettenplatten noch eine einfache vor, welche sicher durch Abtrennung von der nebenstehenden, mehrporigen entstanden ist. In der Außenseite der randständigen Zooecien finden sich mehrere (bis und über 10) Poren, die alle in einer Längsreihe etwas unterhalb der Mitte K 1 1 ck, Bryozoen I. 655 liegen. In der Distalwand sind auch mehrere (gegen 20) Poren vorhanden, die in der unteren Hälfte derselben liegen. Nach Professor Vanhöffens Angabe sind die Tiere im lebendigen Zustande von braunroter Farbe. Fundnotiz. Gauss- Station: 17. IV. 1902, 385 m; 27. IX. 1902, 385 m; 3. XII. 1902, 385 m: 17. XII. 1902, 385 m; 26. XII. 1902, 385 m; 32. XII. 1902, 385 m; 8. I. 1903, 385 m; 8. II. 1903, 350 m. Von diesem Tage stammt der größte Teil des Materials. i«*»Ä ^1 o Fig. .".4. Flustra curva. a Seitenwand der Zooeeien, b Distalwand 18. Fig. 35. Flustra vanhöffeni. a Mandibel des Avicula- riums von oben, ai von der Seite x 60. 59. Flustra vanhöffeni sp. n. (Taf. XXXI, Fig. 4; Textftg. 35.) Bryarium zweischichtig, aus mehr oder minder breiten, dichotomisch verzweigten Bändern bestehend. Zooeeien alternierend, länglich, die obere Hälfte breit, mit abgerundetem distalen Rande, die untere Hälfte schmal, mit spitzen Ecken am proximalen Rande. An beiden oberen Ecken erhebt sich die distale Wand ein wenig über die Oberfläche des Zweiges, wovon das distale Ende etwas höher erscheint als der übrige Teil des Zooeciums. Unter dem distalen Rande befindet sich das breite, abgerundete Operculum. Bald an einer, bald an beiden Seiten des oberen Teiles der Zooeeien liegen längliche, etwas gekrümmte Avicularien an. Dieselben bestehen aus einer vorderen Hälfte, welche die unsymmetri- sche, zungenförmige Mandibel trägt und verkalkte Oberfläche hat, und einer hinteren Hälfte, deren Oberfläche membranös ist. Die ganze vordere Hälfte erhebt sich vom Rande aus zuerst dachförmig und dann senkrecht kragenförmig über die Oberfläche des Zweiges, wobei der kragenförmige Teil Deutsche Siidpolar-Expedition. XV. Zoologie VII. 84 656 Deutsche Siidpolar-Expedition. die Mandibel umgibt. Besonders zahlreich sind die Avicularien an den Bändern der Zweige vor- handen, wo sie oft streckenweise übereinander an einem oder beiden Bändern zu einer oder beiden Seiten des Zweiges verlaufen. Solche Avicularien unterscheiden sich beträchtlich durch die Länge ihrer hinteren Hälfte, welche 3- bis 4 mal die Länge der vorderen übertrifft, während sie bei den übrigen Avicularien etwa gleich lang oder nur ein wenig länger ist. Ovicellen1) länglich, gewölbt, in der Form einer Bischofsmütze, aus 2 Hälften entstanden, mit sagittal erhaltener Naht an der Oberfläche. Wie die Abbildimg ^—^ zeigt, sind die Ovicellen aus 2 seitlichen, faltenförmigen Aus- wüchsen der Vorderwand im proximalen Teile des Zooeciums entstanden. Diese Auswüchse rückten mit ihren freien Bän- dern immer näher aneinander, bis sie endlich zusammenflössen und so eine geräumige, gewölbte Höhlung bildeten, die am proximalen Ende offen blieb. Die Scheidewand der zusammen- geflossenen Falten ist auch im erwachsenen Zustande erhalten geblieben. Somit erscheint die Wand der Ovicelle zweischichtig. Beide Schichten sind verkalkt, die innere ganz, die äußere nur teilweise. Die unverkalkten Stellen erscheinen durchsichtig und machen den Eindruck von unregelmäßigen, schlitzförmigen Öffnungen in der äußeren Kalkschicht. Die innere Kalkschicht zeigt eine radial gefaltete Skulptur auf der Oberfläche. In der Seitenwand der Zooecien finden sich 4 bis 6 Bosettenplatten mit je 4 bis 8 Poren. Zuweilen löst sich die Bosettenplatte in einzelne Poren auf, wodurch sie ihre scharfe Begrenzung ver- liert und an Umfang zunimmt. In der unteren Hälfte der Distalwand liegen ca. 15 bis 16 Poren, die merkwürdigerweise zu 2 bis 3 zusammen gruppiert erscheinen und in der unteren Hälfte der Distalwand der Avicularien finden sich 10 bis 12 Poren. Die Tiere haben im lebenden Zustande eine braune Färbung. Fundnotiz. Gauss- Station: 24. III. 1902, 385 m; 10. IV. 1902, 385 m; 14. IV. 1902, 385 m; 17. IV. 1902, 385 m; 31. VII. 1902, 385 m; 12. VIII. 1902, 385 m; 31. XII. 1902, 385 m. 60. Flustra drygalskii sp. n. (Tai. XXXI, Fig. 5; Textfig. 36.) Bryarium zweischichtig, aus mehr oder minder breiten, dichotomisch verzweigten Bändern bestehend. Zooecien alter- nierend, länglich, die obere Hälfte etwas breiter als die untere. Der distale Band ist abgerundet, und am proximalen befinden sich 2 spitze Ecken. Der ganze distale Band erhebt sich ein wenig über die Oberfläche des Zweiges, wodurch das distale d CL Fig. 3C. Flustra drygalskii. a Zooecien von der Seite gesehen, b Zooeciura mit Ovicelle vom Rücken, c Distalwand x 18, d, d,, d, Mandibel des Avicularhims von oben, unten und von der Seite x GO. ]J epistomial. Kluge, Biyozoen I. (557 Ende etwas höher erscheint als der übrige Teil des Zooeciuins. Unter dem distalen Rande befindet sich das breite, abgerundete Operculum. Bald auf einer, bald auf beiden Seiten des oberen Teiles der Zooecien liegen längliche, schwach gekrümmte Avicularien, die beinahe ebenso breit wie die Zooecien selbst sind. Dieselben bestehen aus einer breiteren, viereckigen vorderen (distalen) Hälfte, die mit gewölbter, kalkiger Oberfläche und breiter, halbrunder, beinahe senkrecht stehender Mandibel versehen ist, und einer schmäleren, hinteren Hälfte, deren Oberfläche membranös ist. Bei dem kleinen Material, über das ich verfüge, sind die Avicularien nur auf der Oberfläche der Zweige zerstreut und kommen nicht am Rande der- selben vor. Ob das nun allgemein der Fall ist und einen Unterschied in der Verteilung der Avicu- larien von derjenigen der vorhergehenden Art bildet, mag in der Zukunft entschieden werden. Ovicellen epistomial, länglich, gewölbt, in der Form einer Bischofsmütze, aus zwei Hälften entstanden, mit sagittal erhaltener Naht an der Oberfläche. Die Entstehungsweise genau dieselbe wie bei der vorhergehenden Art. Die innere Kalkschicht hat fein radial gefaltete Skulptur auf der Oberfläche, die äußere große, unregelmäßige, scheinbare Offnungen auf jeder Hälfte, so daß beinahe die ganze innere Kalkschicht zu sehen ist. Die ovicellentragenden Zooecien besitzen an ihren oberen Ecken je einen nach oben gerichteten und zur Mitte gebogenen Dorn. Die Rosettenplatten scheinen nicht so konstant in der Zahl vor- zukommen wie bei den anderen Flustra-Avten. In der Seitenwand finden sich 3 bis 6 Rosetten - platten mit je 2 bis 9 Poren. In der Distale and sind mehrere (ca. 9 bis 13) Poren vorhanden, die in der unteren Hälfte beinahe einreihig liegen. Im lebenden Zustande sind die Tiere braun gefärbt. In der Beschaffenheit der Zooecien und im Bau der Ovicellen steht diese Art so nahe der vorher- gehenden, Fl. vanhöffeni Kl., daß beide mit der Zeit wohl zu einer engeren systematischen Gruppe vereint werden werden. Fundnotiz. Gauss- Station: 17. IV. 1902, 385 m; 24. 1. 1903, 380 m. Wenige Stücke vorhanden. Gl. Flnstra linearis sp. n. (Taf. XXXII, Fig. 1-3; Textfig. 37.) Bryarium zweischichtig, dünn, durchsichtig, in Form eines geraden, unverzweigten, schmalen Bandes von ca. 10 cm Länge und 2,5 bis 3,5 mm Breite. Die Schichten des Bryariums sind einander unähnlich, sie sind aus verschiedenen Zooecien gebaut, und man hat in ihm eine Vorderseite und eine Hinterseite zu unterscheiden. Die Vorderseite wird von 5 bis 8 Längsreihen alternierender Zooecien gebildet. Die Zooecien sind länglich (bis 2 mm) und gerade viereckig. Die Zooecien der 2 Mittel - reihen unterscheiden sich von denjenigen der übrigen Reihen et fr durch ihre beträchtlichere Breite (bis 0,8 mm). In der Mitte ,,. „, , ' Fig. 37. Flustra linearis, a Aviculanura sind sie breiter als an den Enden. mit Distalwand des Zooeciums x 18, b Man- Unter dem distalen Rande befindet sich das breite, ab- dibel vom Avicularium x 105. gerundete Operculum. Die Hinterseite wird von 6 bis 10 Längsreihen alternierender Zooecien gebildet, die länglich, 84* ß58 Deutsche Südpolar-Expedition. viereckig und gleich breit sind. Nur die Randzooecien sind bewohnt und mit Polypiden versehen, wogegen die übrigen Zooecien der Hinterseite weder Polypiden noch Mündungen besitzen und zur Stütze des Bryariums dienen. In der oberen Hälfte des Bryariums sind diese unbewohnten Zooecien dünnwandig, dagegen nach unten zu werden ihre Wände immer stärker verkalkt. Die Piandzooecien der Hinterseite unterscheiden sich noch dadurch, daß sie an ihrem proximalen Ende rundliche Avicularien mit halbrunder Mandibel tragen. Ovicellen unbekannt. In der Seitenwand der Zooecien befinden sich 6 bis 7 einfache Rosettenplatten und in der Distal - wand von 10 bis 16 in nach oben gebogenem Halbkreis gelagerte Poren. Das Avicularium verbindet sich mit dem Zooecium durch eine einfache Pore. Diese merkwürdige zarte Art scheint eine typische Tiefseeart unter den Flustren darzustellen. Fundnotiz. Antarktische Tiefsee: 4. III. 1903, 2910 m. 62. Flustra echinata sp. n. (Tai. -XXXU. Fig. lru echinala n. sp. Tafel XXXlil Fig. 1. Bicellaria lata n. sp. Fig. 2. Bicellaria rotundata n. sp. Fig. 3 u. 4. Anderssniiiu antarctica n. sp Fig. 5. Chuperia quadrispinosa n. sp. Fig. 6. Cliaperia dicholoma n. sp. Fig. 7. Membraniporella antarctica n. sp. Tafel XXXIV. Fig. 1. Menihrauipora perlucida n. sp. Fit:. ^. Meiuhrmiijiura inconstanlia n. sp. Fig. 3. Membranipora constantia n. sp. Fig. 4. Membranipora lata n. sp. Fig. 5. Membranipora gigantea n. sp. Fig. G. Membranipora inermis n. sp. Fig. 7. Chuperia simplicissima n. sp. Fig. 8. Cliaperia gaussi n. sp. Deutsche SCiopolar-Expedition. 001-3. Band XV Tafel XXVII. Verlag von Georg Reimer in Berlin. 1 Scrupocellaria Simplex, 2 Scrupocellaria tenuis, 3 — 4 Scrupocellaria gaussi, 5 Scrupocellaria drygalskii, 6 Scrupocellaria vanhöffeni, 7—8 Scrupocellaria solida, 9 — 10 Scrupocellaria cabereoides. Deutsche S üdpolar-Expel Band XV Tafel XXVIII. 1 Scrupocellaria antarctica, 2 Scrupocellaria watersi, 3 Bugula sp. (areolata), 4 Bugula sp. var. variospinosa, 5 Bugula retiformis, 6 Bugula sinuosa var. variabilis, 7 Farciminaria Simplex, 8 Farciminaria magna? Deutsche Südpolar-Expedition. *90i-3, Band XV Tafel XXIX. VarJag von Georg Reimer in Berlin. 1 — 2 Bugula bicornis compacta, 3—4 Bugula bicornis elatior, 5—6 Bugula tricornis. Deutsche Suopolar-Expedition. 1901-3. Band XV Tafel XXX. iorg Re'mir in 1 Bicellaria polymorpha, 2 Bugula multispinosa, 3 Bugula lewaldi, 4 Bugula gigantea, 5 Bugula angusta; 6 Bugula abyssicola. Deutsche Södpolar-Expedition. 1901-3. Band XV Tafel XXXI. VfHsg von Georg Re 1 Flustra flagellata, 2 Flustra angusta, 3 Flustra vulgaris, 4 Flustra vanhöffeni, 5 Flustra drygalskii. Deutsche Süopolar-Expeditic^ Band XV Tafel XXXII. •3 Flustra linearis, 4 Flustra curva, 5 Flustra tenuis, 6 Flustra echinata. Deutsche Süopolar-Expedition. 1901-3, Band XV Tafel XXXIII. 1 Bicellaria lata, 2 Bicellaria rotundata, 3 — 4 Anderssonia antarctica, 5 Chaperia quadrispinosa, 6 Chaperia dichotoma, 7 Membraniporella antarctica. Deutsche Suopolar-Expedition, 1901-3. AV IAFEL AAA1 1 Membranipora perlucida, 2 Membranipora inconstantia, 3 Membranipora constantia, 4 Membranipora lata, 5 Membranipora gigantea, 6 Membranipora inermis, 7 Chaperia simplicissima, 8 Chaperia gaussi. ■ ■ n äxt!