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Deutſche Volkslieder

SteiermarkK.

» Bugleich Beiträge zur Kenntniß der Mundart und der Vollkspoefie auf

Bairifch:öflerreihifdem Sprachgebiefe , mit Einleitung, Anmerfungen.und ausgewählten Melodien

herausgegeben von

Dr. Anton Schloſſar,

Sefiger der k. ?. öfterr. goldenen Medaille für Wiffenfchaft und Kunf.

Ä Bunsbruk,

| Berlag der Wagnerichen Univerfitätz-Buchhandlung. | 1881.

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Deutfche Dolfslieder

Steiermark.

Zugleich Beiträge zur Kenntniß der Mundart und der Volkspoeſie auf

Bairifch:öfterreichifchen Sprachgebiete mit Einleitung, Anmerfungen und ausgewählten Melodien

herausgegeben von

Dr. Anton Schloſſar,

Befiger der ?. k. öfterr. goldenen Medaille für Wiffenfchaft und Kunit.

Bnnsbruk. Berlag ber Wagnerfchen Univerfität3-Buchhandlung. 1881.

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Drud der Wagnerfchen Univerfitäts-VBuchdruderei.

Seiner Ercellenz

dem Herrn

Dr. Carl von Stremayr

Seiner faiferl. und Fönigl. Apoftolifchen Majeftät wirflickem geheimen Rathe, 2. Präfldenten des

k. k. oberften Berichts: und Eaffationshofes, Großfreuz des k. k. öſterr. Ceopold⸗Ordens, Ritter des

k. k. öfterr. Ordens der Eifernen Krone I. Elafje und des Faif. ruffifchen St. Annen⸗Ordens I. Claſſe ꝛc. ⁊c. ꝛc.

dem hochverdienten Förderer der Wiſſenſchaft und Kunſt in Oeſterreich

als Zeichen hochachtungsvollſter Verehrung und Dankbarkeit gewidmet

vom

Herausgeber

Dr. Anton Schloſſar.

Vorrede.

Eine Sammlung der volksthümlichen Lieder jenes ſchon ſo viele Jahrhunderte hindurch zum größten Theile von dem alten bajuvariſchen Volksſtamme bewohnten Gebietes, das unter den Namen des Herzog- thumes Steiermark befannt ift, zu veranftalten, bat bisher Niemand unternommen, theils von den verjchiedenartigften Bedenken über das Geltungsgebiet jolcher Lieder und deſſen Eingrenzung, theils von den . überhaupt bei der Sammlung fich darbietenden äußeren Schwierigkeiten bievon abgehalten. Trotzdem hatte ſchon feit vielen Jahrzehnten das Steirerlied weit über die Grenzen feiner engeren Heimath hinaus einen guten Klang und erregte befondere Aufmerkſamkeit als Erz. berzog Johann, der durchlauchtige Gönner der Steiermarf und der

öfterreichifchen Alpenländer überhaupt fein reges Smtereffe an dem deutſchen Volksliede der Mark durch Aufzeichnungen von Texten und Melodien, durch eifriges Nachforfchen darum in den entlegenften Ge⸗ birgawinfeln ſowie durch Veranftaltung von Vorträgen folcher Lieder bewies.

Eine Zahl ſolcher Aufzeichnungen von Liedern aus jener Zeit, da der volksthümliche Fürſt noch ſelbſt das ganze Land durchzog und ſich perſönlich mit dem Volke und deſſen Sitten und Gebräuchen genau bekannt machte, kam mir bei meinem culturhiſtoriſchen Arbeiten in dem gütigſt geöffneten Archive des Herrn Grafen Franz von Meran zur Hand und da dieſe Aufzeichnungen überaus genau, deutlich und jedenfalls authentiſch waren, ja manche derſelben von der eigenen Hand des Erzherzogs herrührten, fo wurde in mir ein Gedanke immer mehr angeregt, mit dem ich mich fchon längere Beit vorher befchäftigt Hatte, der Gedanke nämlich, das Werk, welches der vielgeliebte Prinz begonnen Hatte, weiter fortzuführen und auf Grundlage perfönlicher Unterfuchung und Durchforſchung eine Sammlung der deutichen Volks⸗

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lieder in Steiermark zu veranſtalten. Ich begann auch wirklich dieſen Gedanken durchzuführen und ſah mich bei meinen Unterſuchungen durch immer erfreulichere Reſultate belohnt. Allerdings giebt es nur wenige Lieber, welche mit dem Titel: ſteiriſche Volkslieder bes zeichnet werden können, falls unter dem Ausdrucke eine territoriale Abgrenzung verftanden wird, abgeſehen natürlich davon, daß ja nicht alle Volkslieder des Landes. in deutfcher Sprache vorkommen, viel mehr find viele der deutſchen volfsthümlichen Gefänge im Lande nur bis auf eine geringere Zahl in Steiermark allein üblich, viele finden fi auf dem ganzen. Gebiete, welches die bairijch-öfterreichiiche Mund- art umfaßt, eine große Zahl ift in den unmittelbar angrenzenden Provinzen: Kärnten, Salzburg, Defterreich verbreitet. Immerhin bleiben aber noch Lieder des Volkes übrig, die dem Lande Steier⸗ mark eigenthümlich find: und ‚die neben ihrem fprachlichen Werthe aufs treffendfte nicht nur den Heiteren Sinn, fondern auch bie Sitten und Anfchauungen des Volkes im Lande, feine ganze Denkart, fein Leben und Treiben characterifiren.. Diefe Lieder find nicht nur durd) ihre Texte fondern auch durch ihre Melodie von denen der Nachbar⸗ länder unterfchieden. Aber auch jene Geſänge, die fich nicht aus ſchließlich in Steiermark vorfinden, Hat fi) das Volk bier in Laut und Sprade, in Ausdrud und Melodie zurechtgelegt, auch dieſe Lieder” find daher charakteriftifch geworden und dies gilt jelbft von jenen Stüden, welche fi) im allgemeinen großen deutichen Volksliederſchatze finden .und die in diefem Lande wie auf allen deutjchen Gebieten Eingang gefunden haben.

Allle diefe Momente mußte ich bei der Beranftaltung dieſer Samm- lung ſcharf ins Auge faffen um nicht ganz Ueberflüſſiges und Ber deutungsloſes aufzunehmen, andererfeit um nichts Wichtigeres aus⸗ zulaſſen von demjenigen natürlich, was mir überhaupt vorgelommen, denn wie alle Volksliederſammlungen Tann ja auch die vorliegende nur auf eine relative Vollſtändigkeit Unfpruch machen. Vollſtändig⸗ feit zu erreichen habe ich mir alle Mühe gegeben, mich mit den beiten Kennern des Landvolfes in ununterbrochene Verbindung gejebt, das Land in feinen dentichen Theile öfter bereift und nicht felten viel Mühe daran gewendet um nur eines oder das andere der Lieder echt und urfprünglich zu erhalten, jo manches auch aus dem Volksmunde jelbft niedergefchrieben.

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Es ſchien nicht leicht den einmal gefammelten Stoff in ein Syſtem zu bringen, welches diefe Lieder für denjenigen, der ſich Für deutiches Volksthum überhaupt intereffirt, für den Forſcher anf eulturellem Gebiete und auf dem Gebiete der Mundart, felbft für den Gejchichts- freund brauchbar macht. Die Form, welche ich gewählt, dürfte den meiften Zwecken entiprechen. Es wurde das ganze Material in bie nachftehenden Gruppen vertheilt, denen ich noch einige Bemerkungen vorausſchicken möchte.

IL Seiftlide Lieder überhaupt. Dieje bier nur 26 Seiten umfaflende Gruppe hätte füglich nach der Fülle des mir vorliegenden Materiales einen Band allein füllen können. Die Einrichtung ber Sammlung ließ es aber nicht zweckmäßig erfcheinen, der Gruppe einen allzugroßen Umfang zu geben. Es wurden daher nur befonders be- zeichnende geiftliche Lieder Hier einverleibt, die einen wirklichen poeti- ſchen Werth Haben oder in anderer Hinſicht ein ganz befonderes Intereffe darbieten. Manche diefer geiftlichen Vollögefänge find im Dialect und erinneın an die Lieder der nachfolgenden Abthıtlung, die meiften find hochdeutſch, da gebildete Geiftliche dieſes Gebiet doch wohl immer beherricht Haben.

DI. Dreikönigs- und Weihnachtslieder. Auch von dieſer Gruppe erübrigten noch Stüde, die nicht aufgenommen werden konnten, dennoch wurde fie nicht allzuſehr eingeſchränkt. Laffen Doch dieje naiven volfsthümlichen Lieder den friichen Sinn des Volles auf das deut- lichfte erfennen, fie gehören zu dem Urjpränglichiten, was die Volks⸗ poefie überhaupt gefchaffen bat, fie enthalen eine Fülle von Aus⸗ drüden und - Wendungen, die in fprachlicher Hinficht von größter Bedeutung find und zeichnen Sitten, Anſchauungen und Gebräuche des Volkes, in dem fie entjtanden find, in bezeichnender Weiſe. Auch Hier finden fi) aus demjelben Grunde wie oben Stüde, welche ganz oder zum Theil hochdeutich vorkommen, gerade dieſe find aber nicht ſo bezeichnend und originell. Die Weihnachtslieder der Steier- mark wurden fchon in Weinholdg hier öfter eitirten Werke eingehender Würdigung unterzogen. Sie ftehen im Bufammenhang mit den ähn⸗ lichen Liedern in den übrigen deutichen Alpenländern Defterreichs, fie laſſen die Gleichheit und Einheit des Volls⸗- und Sprachſtammes, bei dem fle verbreitet find, anferordentlich deutlich erkennen. Sogar der melodidfe Theil weift bei der Vergleichung jehr merkwürdige

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Aehnlichkeiten auf. Das ebenfalls noch öfter angeführte. Werk von Auguſt Hartmann über Vollsichaufpiele des bairifch - öfterreichifchen Sprachgebietes, welches vor Kurzem erjchienen ift uud erfreulicher Weile jo viele Originalmelodien einverleibt enthält, geftattet die Brobe und führt, wenn man die Melodien der in den Weihnachtzfpielen, die im Königreiche Baiern felbft vorkommen, eingefügten Lieder mit denen der ſteiermärkiſchen Geſänge vergleicht, zu den uberraſchendſten Reſultaten.

IWU. Almlieder. Unter dieſem Collectivtitel find alle jene

Geſänge, welche ſich auf das Almleben überhaupt beziehen, zuſammen⸗ gefaßt, inſofern ſie nicht in die darauffolgende Gruppe IV. paſſen, alſo insbeſondere auch die ſchönen Liebeslieder „von der Alm“, welche ja dem „Steirerland* einem jo weitreichenden Auf verfchafft Haben. In diefer Abtheilung finden ſich die meiften nur im Lande vor- kommenden Gejänge, welche durch die Zartheit des Ausdrucks wie durch die Gemüthlichkeit der Sangweiſe ausgezeichnet find. - Vb. Wildſchützen- und Fägerlieder. Obgleich die Lieder diefer Gruppe eigentlich) auch denen der vorhergehenden Abtheilung beizuzählen wären, wie eben angedeutet wurde, jo fchien e8 doc) der Meberfichtlichleit wegen befjer, fie unter eigenem Geſammttitel einzu- reihen.. Das Jägerleben des Hochgebirges Tann nicht beſſer gefchildert werden als durch dieſe Gefänge, welche im Kreiſe des Jägers jelbft entftanden find und fo lange erklingen werden, als das fröhliche Waidwerk gepflegt wird, er erjchien fchon aus dieſem Grunde paffend fie unter einem Titel zufammenftellen. Es muß nur bemerkt werden, daB Geſänge aus dem Sagdleben, die mehr in die Abtheilung der balladenartigen Lieder zu gehören fcheinen, ebendort eingereiht wurden.

V. Bauern-und anderer Stände-Lieder. Dieſe Gruppe umfaßt zumeiſt Geſänge vom flacheren Lande, die mit der Hoch- gebirgswelt wenig mehr zu thun Haben. Sie werden auf die Ent- wicklung des Bauernthums in Steiermart jo manches bedeutiame Streiflicht werfen. Außerdem ift auch der für das Land fo wichtige Stand des Bergmannes hier durch eine Zahl von Liedern vertreten, die den Schaß von Geſängen zeigen, der fich troß des traurigen Ge- Ihäftes in den Tiefen der Erde auch bei diefem Stande findet. Nur dialectifche Anklänge Herrjchen in diejen Liedern vor, von denen manche

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dem deutſchen Bergmannsſtand überhaupt gemein find, ber ges bildetere Bergarbeiter Hat die mundartliche Ausdrucksweiſe über- haupt jchon zumeist abgejchliffen und aus diefem Grunde find die meiſten diejer Geſänge faft ganz in hochdeutſcher Sprache.

VI. Hiftorifhe und patriotifhe, Soldatenlieder. Die wenigen alten hiſtoriſchen Lieder diefer Gruppe find fehr jel- tenen Driginaldruden entnommen, fie find natürlich gegenwärtig nicht mehr in Geltung, waren es aber in früheren Zeiten in Steier- mark allgemein. Es erichien daher am Plate fie mit genauer Wie- dergabe der Orthgraphie der Driginalquelle einzureifen. Bon den Soldatenliedern werden viele in den fteirifchen Negimentern und Bataillonen gefungen, diefe und die übrigen patriotifchen Geſänge an die eigentlichen Hiftorifchen anzufchließen, erichien daher am zweck⸗ mäßigjten, da ja das Soldatenlied meift ach eine geichichtliche Be⸗ deutung bat.

VD. Balladenartige Lieder Es find die erzäblenden Lieder, welche zumeift den Ton unferer deutjchen Ballade anjchlagen, die unter diefem Titel zufammengefaßt wurden, der für das eine oder das andere derfelben vielleicht gar nicht recht pafjend erjcheinen mag, doch dürfte der Ausdruck immerhin wenigftens den Haupt: charakter der Gefänge bezeichnen und es wäre jchwer gemwejen Stücke, die bier eingereiht worden: find, unter einen anderen Gollectivtitel zu bringen. Selbitverftändlich muß man hier an den Ausdruck Bal- lade in des Wortes weitefter Bedeutung denen.

VIIL Bermifchte und ſcherzhafte Lieder. Dieje lebte Gruppe wäre wieber leicht zu größerem Umfange zu vermehren ge- weien. Das Gebiet des Scherzes im leichteren Liede ift in Steier- mark ein fehr großes, aber nicht alle dieſer Geſänge kann man den Volksliedern beizählen und einige mundartliche Liederdichter des Landes haben in biefer Richtung eine Zahl vortrefflidh gelungener Lieder verfaßt, welche den Volkston fo genau treffen und auch deßhalb fo verbreitet find, daß man fie mit den alten eigenthümlichen Volks— liedern Leicht verwechſeln Tann.

Ueberhaupt Habe ich in der vorliegenden Sammlung darauf Rückſicht genommen, daB nur wirkliche Volkslieder in der engiten Bedeutung des Ausdrucks Aufnahme finden und nur bei einigen der älteren hiſtoriſchen Lieder davon eine Ausnahme gemacht. Unter

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anberen Kriterien für die Echtheit galt mir, da ic) denn doch eine Grenze einhalten mußte, ingbejondere auch der unbekannte Verfafler. Das wirkliche Volkslied it im Moment entftanden, ein jchlichter Mann des Volles bat es verfaßt, e8 wurde weiter getragen wie von felbft und im Gemüthe des Volles ift e8 haften geblieben; Halb unbewußt ift es gedichtet worden und Niemanden fällt ein nach einem Autor zu fragen. Diefer bleibt deßhalb auch fait immer unbelannt, Forſchen nach demfelben führt felten zum Siele.

Es dürfte auffallen, daß von den fogerannten Schnada⸗ hüpfeln, BVierzeiligen oder wie diefe Furzen Liedchen ſonſt genannt fein mögen, feine aufgenommen wurden. E3 lag aber nicht im Plane diefer Sammlung eine Gattung von poetifchen Erzeugniſſen vorzu⸗ führen, welche der eigentlichen Volkspoeſie doh nur zum Theile bei⸗ zuzählen ift. Ich verweife auf das in der Einleitung Seite XXIX hierüber insbeſondere Geſagte, wo auch die Begründung dieſes meines vielleicht von mancher Seite beftrittenen Ausſpruches zu fin den ift.

Kinderlieder erfcheinen auch nicht aufgenommen, fie ftehen mit den eigentlichen WVolfsgebräuchen in zu engem Zuſammenhange, vielleicht bietet fich mir noch Gelegenheit, über die in den deutſchen Theilen der Steiermark herrfchenden Gebräuche die Rejultate meiner in diefer Richtung gepflogenen Unterjuchungen mitzutbeilen.

Was die Titelüberfchriften der Lieder anbelangt, jo mußten die- jelben natürlich von mir felbft abgefaßt werden, einige wurden durch die Anfangsworte des Liedes, andere durch kurze Bezeichnungen ge- geben, bier und da, beſonders bei den Weihnachtöliedern ließ ich Die Bezeichnung, unter der das Lied in der Gegend, wo es vorlommt, üblich ift, z. B. das GSteffl-Lied, der Plunder, der Simondl, das Adam⸗Lied. Geſänge, deren Texte von fliegenden Blattbruden ftammen, erhielten die Zitelbezeichnung wie fie fich dort findet und ſelbſtver⸗ jtändlich wurde auch die Orthographie des Drudes beibehalten.

Einer bejonderen Bemerkung bedarf der mundartliche Theil der Sammlung und die Wiedergabe diefer Mundart im Texte. Ich habe mich bier vollfommen an die Duelle gehalten, der das betreffende Lied entſtammt, rührt dasſelbe von einer fchriftlichen Aufzeichnung ber, jo behielt ih mit Ausnahme offenbarer Fehler und grober Berftöße die Orthographie diefer Aufzeichnung bei, ich glaube damit

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dem Forſcher auf mundartlichem Gebiete am beſten gedient zu haben, wenn auch die verſchiedenen Lieder dadurch in ihrer Schreibweiſe von einander abweichen. Nur die ſelbſt aufgezeicheten dialectiſchen Ge⸗ ſänge habe ich nach einem gewiſſen Syſtem fixirt, wobei ich mich an den Grundſatz hielt, mich durch ungeheuerliche Buchſtabenzuſammen⸗ ſetzungen u. dgl. nicht von. unſerer Schriftſprache zu entfernen, das

Weſen des Dialectes aber doch nicht zu zerftören-

Die Melodien, welche zu einen Theile der Lieder, im Anhange beigefügt erjcheinen, dürften eine befonders beachtenswerthe Bugabe fein. Sie find alle direet an Ort und Stelle, wo das Lied vor- fommt, von muſikkundigen Leuten aufgezeichnet, die einheitliche ſorg⸗ fältige Bearbeitung hat Herr Kapellmeifter Franz Rumpel durch geführt, der nicht nur eine tüchtige mufikalifche Kraft, fondern auch ein genauer Kenner des Volkslebens in Steiermart genannt werden muß, welches Land er als Touriſt oft durchzogen und Dabei reiche Erfahrungen gefammelt, auch diejelben als touriftilcher Schriftiteller mehrfach in Monographien und Aufſätzen niedergelegt Hat.

Und damit biete ich denn diefe Sammlung deutſcher Volkslieder aus der fchönen Steiermark Allen, die fi) daran Herz und Seele erfrifchen, oder die fie zu erniteren wiffenfchaftlichen Zwecken benügen wollen. Es ift nicht zu umgehen gewefen, bier und da auch eine Derbbeit, die im Liede vorlommt, mit unterlaufen zu laſſen, auch Solche Derbheiten charakterifiren ja das Volk, welches gar wenig von feinen Stadifitten kennt und dieſe derben Ausdrücke oft unfchuldig genug berborbringt. Nirgends wurde aber eine jenen Boten aufge: nommen, wie fie wohl auch unter dem Namen des Volksliedes Die Runde machen, jedoch in gar keiner Beziehung irgend einen Werth haben und daher wohl wegbleiten können umjomehr als dadurch ber Anstand des Buches in feinem ernften und fcherzhaften Theile ge- wahrt bleibt.

Als ich vor zwei Jahren in meinem Bude: „Cultur⸗ und Riteraturbilder aus Oeſterreich mit bejonderer Berückſichtigung der Steiermarf” auch einen Aufſatz über die deutjchen Volkslieder der Steiermark veröffentlichte, der gleichjam eine Vorarbeit zu der bier dargebotenen Sammlung bildete, wurde dieſe Arbeit von der ge- ſammten Kritit mit fo viel freundlichem Wohlwollen aufgenommen, daß ich nicht genug dafür danken kann, und daß ich hoffen darf, es

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werde auch dieſe eigentliche Vollsliederſammlung, die größte Sammlung, welche auf dem Gebiete Oeſterreichs bisher geboten wurde, wohl- wollend und nachjichtig aufgenommen werden, der Mängel und Fehler bin ich mir ſehr wohl bewußt.

In den Anmerkungen find die Nachweife geliefert, woher jedes Lied ftammt und weitere Bemerkungen zur äußeren Geſchichte des Liedes beigefügt, ingbefondere find die Vergleiche mit der übrigen deutjchen Volls⸗ liederliteratur in diefe Anmerkungen verlegt und da die fich oft wieder⸗ holenden Citate dafelbft nur kurz fein konnten, auch eine Meberficht der bejonders benügten Volfsliederfammlungen in bibliographifcher Hinficht nicht unwilllommen fein dürfte, jo verzeichne ich noch bier die am bäufigiten benüßten und dafelbft citirten Sammlungen und Wrbeiten.

Das bairisch-öfterreichifchen Dialectgebiet, obenan dasjenige der Steiermart behandeln:

Karl Weinhold, Weihnachtöfpiele und Lieder aus Süddeutſch⸗ land und Schlefien. Mit Einleitung und Erläuterungen. Mit einer Mufikbeilage. Graz, 1853. (Neue Ausg. Wien, 1875.) |

Karl Weinhold, über das deutiche Volkslied in Steiermark in den Mittheilungen des Hiftor. Vereines für Steiermark. Heft X. Graz, 1858. u

Almer, Inneröfterreichiiche- Vollsweifen von Johann Ga— briel Seidl. 3 Hefte. Wien, 1850.

Adalbert FJeitteles, Zur Charakteriftil des deutſchen Vollks⸗ liedes in Steiermark in Schnorr? Archiv für Literaturgefchichte. IX. Leipz. 1880. Heft 3.

P. 8. Roſegger und Rihard Heuberger, Vollelieder aus Steiermark mit Melodien, Peſt. 1872.

Weihnachtslieder geſammelt von C.(arl) Sch(ellnegger). Graz. 1870.

Jac. Ed. Schmölzer, Volkslieder aus Steiermarf, gefammelt und eingerichtet für Männerftimmen. Graz. 1880. (Enthalten aud) einige Producte der Kunftpoefie in der. Mundart und hochdeutich.)

3 Tſchiſchka md J. M. Schottky, Defterreihiiche Volks⸗ lieder mit ihren Singweiſen. Peſt. 1819. 2. Aufl. Peſt. 1844.

Ant. Ritt. v. Spaun, die (ober) öſterreichiſchen Volksweiſen, dargeſtellt in einer Auswahl von Liedern, Tänzen und Alpenmelodien. Wien. 1845.

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Maria Binzenz Süß, Salzburger Volkslieder mit ihren Singweilen. Salzburg 1865.

B. Pogatihnigg nd Em. Hermann, beutjche Volks⸗ lieder aus Kärnten. 2 Bände. Graz 1869. Der 1. Band in 2. Auf⸗ lage, Graz 1879.

Tiroler Alpenlieder. Sammlung der beliebteſten und ſchönften Nationalgeſänge, Jodler und Schnaderhüpfin. 2. Aufl. Lienz (1880). Eine bunte Bufammenftellung aller möglichen Lieder. Die in Tirol: gejungen werden, darunter aber fehr viel funftpoetifcher. Leider exiftirt bisher Feine gedruckte Sammlung der tiroler Volkslieder. Der tüchtige Ethnograph und Kenner des Landes Dr. Ludwig von: Hör- mann, bat aber eine reihe Sammlung der Volkslieder Tirols be= reit3 vollendet und wird Diefelbe in Kürze herausgeben, dieſe Samm- ung ſoll nach feiner mündlichen Mittheilung zwei Bände umfaſſen und wird Daher jehr umfangreich und gewiß ſehr werthvoll werden.

Dberbaierifche Volkslieder mit ihren Singweifen. Ge⸗ fammelt und herausgegeben von Hlerzog) Mlax in Baiern). 2. Aufl. München. 1858.

Dberbaierifche Lieder mit ihren Singweilen. Im uf trage und mit Unterftügnung St. Majeftät des Königs " . . geſam⸗ melt und herausgegeben von Fr. v. Kobell. 2. Aufl. München 1871.

Auguft Hartmann, Weihnachtslied und Weihnachtzipiel in DOberbaiern. München. 1875.

Auguſt Hartmann, Vollsichanfpiele In Baiern und Defter- reich- Ungarn gefammelt. Mit vielen Melodien nach dem Volksmund aufgezeichnet von Hyacinth Abele. Leipz. 1880.

Karl Freiherr v. Leoprechting. Aus dem Lechrain. Zur deutfchen Sitten- und Sagenkunde. (Mit einem Anhang von Volks⸗ liedern) München. 1855.

Bon den übrigen Sammlungen erjcheinen vorzugsweiſe angeführt:

Des Knaben Wunderhorn. Ulte deutiche Lieder ge). v. L. 4. v. Arnim md Cl. Brentano. Neu bearbeitet von A. Bir- linger und W. Crecelius. 2 Bde. Wiesbaden. 1874—1876.

2. Uhland, Alte Hoch- und niederdeutſche Volkslieder. Stuttg. und Tübingen. 2 Bände. 184445.

K. Simrod, die deutichen Volkslieder. Franff. a. M. o. 2.

3. 2. Mittler, deutiche Volkslieder Frankf. am M. 1865.

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U Kregihmer u. A Wild. v. Buccalmaglio, Deutfche Volkslieder mit ihren Original Weilen .. . nad bandichriftlichen Quellen berausg. Berlin. 1840.

Ludwig Erf, deutſcher Liederhort. Auswahl ber vorzügl. deutſchen Volkslieder ... mit ihren eigenthüml. Melodien. Berlin 1866.

Franz Wilh Freiherr v. Ditfurth, Fränkiſche Volks⸗ lieder mit ihren zweiſtimmigen Weiſen. 2. Thle. Leipzig 1855.

U Wolf, Volkslieder aus dem Egerlande. Eger 1869.

Hoffmann v. Fallersleben, Schleſiſche Volkslieder mit Melodien, Leipzig. 1842.

3. ©. Meinert. Der Fylgie. Alte deutfche Volkslieder in der Mundart des Kuhländchens. Wien und Hamb. 1817.

Ant. Beter, Volksthümliches aus Defterreich-Schlefien I. (Vol. fieder) Troppau. 1865.

Ernit Meier, Schwäbiſche Volkslieder mit ausgewählten Me lodien. Berl. 1855.

Die weiteren Sammlungen von Körner, Soltau, Ditfurth und Andern und die übrigen benüßten Werke find an Ort und Stelle aus⸗ führlicher citirt, bezüglich der Gloffare und Idiotica wurden ſelbſt⸗ verftändlich neben Schmellers epochemachendem bairischen Wörterbuche, das Kärntiiche Wörterbuch von Lexer, das Tiroler Idiotikon von Schöpf und die Glofjare zu den einzelnen ſchon eitirten Sammlungen welche ſich mitunter daran gefügt finden, benüßt, außerdem mache ich hier auf Roſeggers „Steiriſche Dialectwörter" in deſſen Zeitſchrift „Heimgarten“ IV. 1879—1880 und auf Anton Schönbachs genau und wiſſenſchaftlich gearbeitetes Gloſſar zu den „Steirijchen und Kärntiichen Taidingen ... . hgg. v. F. Biſchoff und U Schönbach“ (Wien 1881), aufmerljam. Ein eigenes fteiermärkifches Idioticon befigen wir noch immer nit. Die Erklärung der mundartlichen Ausdrücke, welche ich. in den Anmerkungen beigefügt, ſtützt fich außer auf die genannten Werke auf meine Kenntniß des Dialectes und auf die Auskünfte tüchtiger Kenner des Volles. Leider mußte troß Alle dem manches unerklärt bleiben, vielleicht find Srrthümer der Hand» fchriften, vielleicht falfche Auffallungen des gejprochenen Lautes an Wortformen Schuld, die mir Far zu machen nicht gelungen ift. Dies find übrigens nur wenige Worte. Bei der ganzen Erläuterung der mundartliden Ausdrüde hatte ich einen weiteren Lejerkreis im Auge

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und es wurde deßhalb auch Manches insbeſondere dem Oeſterreicher und Oberbaiern vielleicht ſelbſtwerſtändlich Erſcheinende interpretirt. Andererſeits blieben Worte, die auch dem mit dem Dialecte nicht Vertrauten leicht erkennbar find, unerörtert.

Es bleibt mir nun nur noch übrig, allen jenen Anftalten und Berjönlichkeiten, ohne deren gütige Mithilfe ich meine Arbeit niemals hätte durchführen können, den verbindlichiten Dank für ihre Unters ftügung auszufprechen. Bu den lebhafteften Danke verpflichtet fühle ih mich vor Allem Seiner Ercellenz dem Herrn Dr. Carl von Stremayr, IL Präfidenten des oberjten Gerichts⸗ und Caſſa⸗ tionshofes, welcher rühmlichft befannte ausgezeichnete Förderer jo vieler wiflenschaftlicher und künftlerifcher Beftrebungen auch dieſem Werte feine bejondere Unterftügung zu Xheil werden ließ. Mein verbind- lichſter Dank gebührt ferner dem hohen k.k. Statthalterei» präjidium in Graz, durch welches mir auf dem Lande Die Wege zum Verkehr mit den DBürgermeiftern und Gemeindevorjtänden ge- ebnet wurden, dann den gelehrten und willenfchaftlichen Anftalten: dem ft. ft. Landesarchiv in Graz, deilen handjchriftliche Samm- fung mir vielfach Gelegenheit zu Vergleichen, Verbeiferungen und Ver⸗ vollftändigungen meiner Texte bot, den 8. k. Universitäten von Innsbruck und Wien, der ft. ft. Soanneumsbibliothet in Graz und den E. k. Studienbiblivthefen von Klagenfurt und Salzburg. Weitere Dankensworte muß ich noch ausſprechen einer Baht von Perjönlichkeiten, die mir werkthätig durch Mittheilungen, Auskünfte, Zufendungen von Liedern und Melodien zur Hand gingen. Bor allem dem Herrn F. 4. Kienaft, Schriftfteller in Ad mont der mir reichlich aus der Gegend von Admont und Eifenerz Lieder- texte zulommen ließ und Auskünfte in jeder Beziehung auf dag freund- lichfte und Tiebengwürdigfte ertheilte. Weiters fühle ich mich zu Dank verpflichtet den Herren: Wilhelm Ritter von Braumüller, Ef. Hof» und Univerfitätsbuchhändler in Wien, welcher mir gütigft J. ©. Seidls Handiriftlihen Nachlaß feiner „Almer“ zur Ver⸗ fügung ftellte, den Herren Profefforen Franz Ferk und U. Frank m Graz, Herren Notar Ch. Köllner in Liezen, Herr Lehrer J. Krainz in Eifenerz, Herrn Regierungsrat) Dr. Richard Peinlich in Graz, Herrn Bezlederer in Kindberg, Herrn Pfarrer Plaim⸗ ihauer in Wartberg, Herrn kaiſerl. Rath J. Rempfl in Graz,

unferen rühmlichſt befannten heimischen "Dichter P. K. Rofegger in Graz, Herrn k. k. Lieutenant und Bataillong-Adjutanten Anton Rothſchedl in Graz, Herrn F. Rumpel in Graz, Herrn Güter- director 3. Schmölzer in Kindberg, Herrn Dechant J. Sim- bürger in Schöder, Herrn k. k. Oberlieutenant Franz Vogl in Graz und Herrn J. Walcher in Auffee. Allen bier Genannten und auch den nicht beſonders angeführten Berfonen meine innigen Dan- fesworte.

Darf ih noch eine Bitte Hier beifügen, jo wäre es die: Alle jene, welche hiezu in der Lage find, wollten mich gütigft durch Zu⸗ fendungen von VBolfgliederu und Melodien erfreuen und die Fortjehung meiner Arbeiten auf diefem Gebiete auch weiterhin unterftügen.

Es ift meine Abficht diefer Sammlung von Liedern auch eine Sammlung der „Volksichaufpiele" aus Steiermark folgen zu lafſſen, zu der ich bereits vorgearbeitet habe. Für Zuſendungen derartiger volfsthümlicher dramatischer Producte würde ich mich zu nicht minder lebhaften Danke verpflichtet fühlen.

Graz im Frühlinge des Jahres 1881.

Dr. Anton Schlofſſar.

Druckfehlerverzeichniß.

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Hauptſächlich in Folge des ſchwerfälligen Poſtenlaufes zwiſchen dem Druckorte und dem Wohmorte des Verfaſſers beziehungsweiſe Herausgebers iſt trotz mehrfacher Reviſion eine Zahl von Fehlern ſtehen geblieben, welche nachfolgend insbeſondere mit Rückſicht auf den geftörten Sinn im eigentlichen Texte ber Lieber corrigirt erjcheinen, ohne baß übrigens der falfche Text neuerlich zum Abdruck gebradt wird. Die erfte fettgebrudte Zahl bezeichnet die Seit>, die zweite Zahl die Nummer des Liebes, bie dritte und vierte Zahl zeigen bie Strophe unb bie Verszeile in biefer Strophe an. Gebrochene Berszeilen find ald ganze Zeilen gezählt. °

45 23, 2,4 Hiazt hab'ns. 65 8, 8, 1. von wegen. 65 4, 1, 8. unfere liebe. 73; 5,8, 2. wenig follen in. 145 11, 1, 5 und 6 gehören in eine Zeile 155 11, 4, 8. wohl Alt und Krumpe 195 18, 9, 1. Lügner dann. 19; 18, 10, 8. wir vor dir. 8435 21, 1, 2. gfeha han. 85 35 21, 6, 5. ja oft gfahn. 855 21, 8,4 Tang ſaim. 8635 21, 11, 5. ſchon auf ihre. 865 21, 11, 6. Kindel den Schwarzen. 865 22, 8,1. Ithat mi. 875 28, 10,7.Befreie und, 895 24, 4, 4, Dort von ber. 4035 26, 1, 8. Iſt aufgegans gen. 445 Nr. 28 in ber Ueberichrift: Hirtenfprucd I. 465 80, 5, 4 Kinblein ſchlaf! 473 81, 4, 8. Alls Luftig zu. 485 83, 1,10. ein Fr ied geil. 485 32,2, 9. Ju he ſa laufts, 4935 82, 4, 12. Wir Yönnen.— 505 34, 8,1. Mtbini.—5035 84 4 7 8Sozelt Haft 5835 87, 8, 8. wad muß bad. 545 88, 1, 1. liebe Buama. 575 40, 4, 2. So müafind. 625 44, 9, 2. Mir müffen a no. 663 46, 5,7. es it ba a. 873 46, 11, 1. weita nit gram. 713 49, 15, 4. und eini nehmen. 725 50, 6, & Unb ve rzeihe. 765 Nr. 58 in ber Ueberichrift: I flatt ? 77; 58, 7,8. U BfanbL 79; 55, 5, 4 ind Paradeis. 79; 55, 10, 4. Wegen uns fich a fo. 84; 60, 4, 7. Thuft ma. 84; 60, &, 8, blofien Heu. 87; 64, 8, 1. druntn geht. 88; Nr. 65 in ber Ueberſchrift: Potzunder. 88; 65, 2, 7. 18 ſchier a Spott. 92; 67, 15, 6. nehmen bas Bieberl. 98; 68, 10, 4. Ihr wollet für ung bitten. 97; 71, 7, 8, bazu femmen folt. 101; 74, 1, 5. ghört finga. 102; 74, 10, 8, Krieg ma. 108; 76, 4, & Ya Hiaſſ. 104; 77, 1,2. Reißts Maul. 106; 78, 1, 7. Das Si ach twerk laßt. 108; 79, 5, 7. Daß d aber n Finga. 11; 81,6, 1. Gott alls zufamma 111; 81, 8, 6. Mein Iiebes Kind. 111; 81, 8, 7. Wirft bi meiner, 118; 88, 5, 8. EiR nimmis, 115; 84, 4, 8. aus unfern Herzen. 118; 87, 7, 8. lemma heunt. 119; 88, 8, 4, reit than. 119; 89, 1, 1. wohlauf NRahbarn. 120; 89, 12 2. elltaud fehe, 121; 90, 2, 4 Wirft di no verwundern. 122; Ar, 91 in ber Ueberichrift: Stehts. 188; 91,7, 6. mi recht gfreun. 125594, 1. 1. thua vom Schlaf. 145; 110, 6, 2 Stegft Hier in. 155; 115, 8, 8, nit ehn da kema. 158; 118, 8, 2. dab’ Sunn auf, 166; 137, 8, 8. i benta kann. —168; 129, 2, 2. Sunft follft ma. 171; 184, 8, 5. weg 18 gwebn. 174; 139, 2, 2. dahaimt eiu Diendl. 176; Nr. 141 in ber Ueberſchrift irrig mit Nr. 146 bezeichnet. 176; 141, 1,7. Sieh ich's. 177; 148, 1,4 Sft ein wenig 179; 148, 1, 1. e8 war a fo. 182; 146, 1, 8. Juche! Juchel Hopfafal 188; 147, 6, © Und du Spitzbua. 185; 150, 5, 1. Ka Bögerl is treun. 185; 150, 6, 8. vor Alln d ich. 185; Nr. 151 in ber Ueberichrift Terig mit Nr. 157 bezeichnet. 189; 157, 6, 8. fagt fie 190; 189, 3, 8. fie fia. 196; 169, 2, 5. Haft mi druckt. 207; 180, 1, 5. mid ver«

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gangen. 216; 187, 13, 4. vor eam nit. 218; 191, 1, 6, Ueberd Bergerl, 228; 199, 2, 2. von ben Leuten. 224: 208, 1, 5. a With. 226; 204, 8, 8. hoch oben. 297; 205, 1, 4. jo werben’. 286; 310, 11, 8. Fangt ber Bauer. 2887; 210,18, 1. Wann des. 287; 210, 18,8. Indi an i ſch. 237; 810, 16, 8. faffe. 287; 311, 1, 2.a Jeder. 288; 211, 8, 7. Ge h i gern. 248; 215, 9, 2. a Weil. 250; 228, 8, 5. hats um und um brunna. 262; 287, 6,'2. ein Schreiber. 809; 275, 6, 3. belommf ein 816; 2385. 6, 9. a ſchwarz. 816; 286, 1, 1. grau und grün. 888; 298, 11, 8. kratzt und. 881; 801, 5, & hater. 856; 818, 1, 8. laß an alten. 864; 838, 1, 1. mit n Weib. 866; 880, 7, 1.um und um 870; 888, 4 5. Oder ber. 380; 848, 1, 5. Hlei gen Ber. 884; 846, 4, 1. hats mi. 885; 847,8, 4 anieda. 885; 347, 4, 8. an ieba. 887; 349, 6. 2. beraubt. Auf ©. 480 if in der Uns merlung zu Nr. 294 „Steirer® Heimweh” bie betreffende Zeile, weldje bie Quellenangabe enthält ausgeblieben. Diejelbe fol lauten: Rah: Schmölzer, Vollslieder aus Steierm. Nr. XIX,

Einleitung.

Das Herzogthum Steiermart nimmt neben dem Herzogthume Kärnten unter den Öfterreichiichen Kronländern infofern eine in ſprach⸗ licher Hinficht bejondere Stellung ein, als es innerhalb feiner Grenzen die Bevölkerung des deutfchen und des ſlaviſchen Stammes theilt. Diefe Theilung ift durch eine ziemlich genaue Linie begränzt und während im Norden der Mark ausſchließlich rein deutſches Element vertreten er- Icheint, herrſcht beinahe ausſchließlich ſſaviſches (wendifches, windisches) in jenem Theile des Südens, der öſtlich von einem Landftriche Ungarns und von Sroatien, ſüdlich von Krain und weſtlich noch von einem Heinen Stüde Kärntens begränzt wird, nur eingeiprengte deutjche Spradinfeln, die Territorien der größeren Ortfchaften, der Städte und Märkte, finden ſich in diefem Theile des Landes.

Wie die Bodenbeichaffenheit und der ganze Charakter der fteiri- ſchen Mark in ihrem größen nördlichen Theile weit verfchieden find von dem Gebiete ſüdlich vom Gebirgszuge der Windifchen Büheln, fo ift auch die Bevölkerung jenes Gebietes in keinem einzigen Punkte mit den Einwohnern des fteiriichen Südens vergleihbar. Nor d⸗ ſteiermarks Bevölkerung gehört vielmehr dem alten bajuvari- ſchen Stamme an, wie die Bewohner der fein Gebiet umgrenzenden Provinzen Oefterreichd ob und unter der Enns, Salzburgs und des nördlichen Kärnten, wie die Einwohner Tirols, mit Ausnahme der weftlichen alemannifchen Striche, wie die Bevölkerung im eigentlichen Königreiche Baiern in den Provinzen Oberbaiern, Niederbaiern, Ober- pfalz und Regensburg, wie ein Theil der Einwohner in Oberfranfen und Mittelfranten, ja auch in Schwaben, abgejehen von noch einigen anderen Gebieten, die in weniger auffallender aber doch nicht verfennbarer Weiſe fich die Charaktereigenthümlichkeiten dieſes feiner Zeit fo rafch geltend gewordenen Volksſtammes bewahrt haben. Natürlich ift Steiermarf

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auch in ſprachlicher Hinſicht in dem erwähnten nördlichen Theile neben den übrigen genannten öſterreichiſchen Alpenländern zum bairi—⸗ ſchen Sprachſtamme gehörig. Wie diefer Stamm vor kaum taufend Fahren raſch mächtig geworden ift, weift die Geſchichte des Landes nach, welche uns, wenn auch nur in dürftigen Nachrichten und auf Grundlage wenig urfundlicher Andeutungen davon Kunde giebt, daß noch im achten und neunten Jahrhundert Gebirgsthäler- und Gebiete, jo das Murthal, das Mürzthal, das Raabthal, das Lafnibgebiet, ein Theil des Hochſchwabgebietes, ja jogar die Gegend um Auſſee von ſlaviſcher (flovenifcher) Bevölkerung bewohnt erfchienen und daß dieſe nach) dem Bordringen der Baiern immer weiter gegen Süden ges drängt wurde, gerade jo wie 3. B. in umgekehrter Richtung das italienische Element Hiftorifch nachweisbar in Tirol von Jahrhundert zu Sahrhundert nach Norden zu die baierifch-alemnnaifchen Stammes einwohner verdrängt Hat. Daß die Ausbreitung der Baiern dem Lande zum Segen gereichte, weiſt die reiche Cultur nach, welche ihren Ein« Huß in späterer Zeit immer mehr geltend machte, Ausrodungen und Entfumpfungen fanden ftatt und vielfach traten veiche Fruchtfelder an, die Stelle früher öder Landftriche, in denen der flavilche Ber wohner nur etwa niedere Viehzucht betrieben Hatte.

Es gehört alfo Steiermark bis zu einer gewillen Grenze mit zu dem baierifch-öfterreichijchen Sprachgebiet, auf dem vor wenigen Jahren Defterreih- Ungarn allein über ſechs Millionen Bewohner aus» wies, die dem baierifchen oder vorwiegend baieriſchen Stamme zu- gehörig erjchienen und fich in gefchloffener Zahl zumeift in den Alpen» ländern der Monarchie befanden. Selbftverftändlich tft diefe Ziffer auch heute nicht wejentlich verändert. Der innige Zufammenhang mit dem allgemeinen bajuvarifchen Wefen der Deutichen wird in Steiermark auch durch die Charaktereigenthümlichkeiten, durch die Sitten und Gewohnheiten feiner Bewohner dargetdan, er wird dargethon durch uralte erhaltene Gebräuche, durch viele der heimiſchen Sagen endlich auch Durch die im Lande gebräuchlichen Volkslieder. Diefe leßteren ftehen, wenigftens was die eigentliche Alpenvolkspoeſie an⸗ belangt im unmittelbaren Zufammenhang mit den Gefängen des Volkes in den heutigen baierijchen Alpen und felbjt zum Theile mit den Liedern der übrigen Zerritorien, die dag jebige Königreich Baiern umfchließt und die mehr oder weniger vom bajuvarifchen

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Stamme bewohnt find. Es ift daher das Gebiet diefer Volks⸗ poefie Dasselbe wie das des ganzen Volksſtammes überhaupt, wir müffen aljo auch Defterreic) ob und unter der Enns, Salzburg und einen großen Theil Tirols und Kärntens als die Länder bezeichnen, in denen viele der in Steiermark gebräuchlichen oder gebräuchlich geweſenen Volkslieder ebenfalls vorkommen. Damit find allerdings zumeift nur jene Lieder gemeint, welche eben dieſen baierijch- Öfterreichifchen Ländern ftreng eigenthümlich find und die fich daher außerhalb des bajuvarifchen Gebietes nicht finden. Zumeiſt werden diefe Geſänge Schon durch den Dialect charakterifirt, der ja in dem Öfterreichifchen Wlpenlande und im baieriſchen Hochlande felbft bis auf Geringfügigkeiten den gleichen Charakter aufweift und die geiftige Bufammengehörigkeit diefer Gebiete auf dag Treffendite darthut.

In Steiermark trifft die Grenze des Dialecteg mit derjenigen des Deutschen Sprachgebietes überhaupt zujammen und da in diejem Lande damit zugleich die Grenze des herrſchenden deutichen Volks⸗ gefanges angedeutet ift, mögen einige pofitive Daten darüber hier ihren Platz finden.

Im Dften zieht fi) an der Landesgrenze der Mark ſchon auf ungarifchen Gebiete ein ziemlich breiter Strich gegen Süden herab, der noch mit deuticher Bevölkerung beſetzt ift, diefer Strich endet etwa bei St. Gotthart an der Raab. Noch weiter gegen Süden beginnt ſchon ſlaviſches Element. Die jlavifche Sprachgrenze zieht fih nun von der fteirifchen Stadt Radkersburg, die Steiermark quer durchichneidend gegen Weiten über Mured, Spielfeld und Chren- haufen ziemlich genau längs des Laufes der Mur Hin, Arnfels, Leutſchach, Eibigwald find die weiteren charakteriftiichen Grenzpunkte. Damit erjcheint die Grenzlinie in der Steiermark beiläufig beftimmt die fi) beim Uebergange nad) Kärnten im Weiten fortjeßt. Im Allgemeinen kann man den Gebirgszug der Windifchen Bühel und denjenigen des Poßruck als die durch Gebirge markirte deutſche Sprachgrenze innerhalb Steiermarks bezeichnen, wobei freilich zu be- merken ift, daß die erftgenannten Windifchen Bühel, wie ja auch ihr Name andeutet, fehon ganz im flavifchen Gebiete fich befinden *).

*) Ein näheres Eingehen hierauf erjcheint hier nicht am Plage, detaillirte Darftellungen über das Sprachgrenzgebiet finden ſich bei Czoernig, „Die Ver⸗ theilung der Völkerſtämme und deren Gruppen in der öfterreichifchen Monarchie”

So weit der deutliche Boden, fo weit reicht aud) das Geltungs- gebiet des deutichen Volksliedes in Steiermark, welches Gebiet fomit gerade in diefem Lande felbft feinen Abſchluß findet.

Man könnte die in dem Lande vorkommenden deutichen Volls⸗ lieder in zwei große Gruppen jcheiden. Die eine diejer Gruppen umfaßt etwa jene eigenthümliche durch Vers und Melodie charal» terifirte Volkspoeſie, die ſich jpeciell in den Alpenländern findet, auf denen der bajuvariiche Stamm fich ausgebreitet hat und die mit Dem Leben auf den Alpen jelbft, mit. ven Beichäftigungen des Hirten, des Sennen, der Sennerin, des Alpenjägers, des Wildſchützen und anderer eben nur dem Hochgebirgsgebiete eigenthümlichen Geftalten zufammenhängt, ohne dieſe daS Wlpengebiet belebenden Elemente über- banpt nicht denkbar if. Man könnte diefe Gruppe daher kurzweg Ulpenlieder oder um den ohnedies ſchon vielfach in die Schriftiprache eingedrungenen Dialect Ausdrud zu gebrauchen Almlieder nennen, Die zweite große Gruppe von Volksliedern fchließt fich an das deutſche Volkslied überhaupt an, Balladen und Romanzen die in ganz Deutichland gefungen werden, ſelbſt Liebeslieder, Lieder ge wiſſer Stände, Soldatenlieder, jelbjtverftändlich auch hiſtoriſche Lieder, die ſich auf gewifje für dag ganze deutiche Gebiet wichtige Ereigniffe beziehen und die überall auf deutichem Boden vorkommen, finden ſich auch auf ſteiermärkiſchem Gebiete, wir können dabei die intereſſante Bemerkung und Beobachtung machen, wie fi) das Voll im Lande diefe alten Lieder zurecht gelegt und mundgerecht gemacht hat, wie e3 fie theilweife in feinen Dialect übertragen, theilweife im Einzelnen umgeformt, ja mitunter.fo verändert hat, daß man faum den Kern des eigentlichen Liedes, um das es fich offenbar hier Handelt, herausfindet.

Uber im deutichen Gebiete der Mark ſelbſt muß man, was bie herrichenden Lieder anbelangt, auch eine gewiſſe territoriale Untere ſcheidung einhalten. Beſonders eigenthümlich erfcheinen die der oberen

Wien. 1861, in deffelben Verfaſſers „Ethnographiicher Karte von Defterreich“ Bernhardt’ Sprachkarte von Deutjchland 2. Aufl. v. Strider. Kaflel. 1849. fowie in dem befonders inftructiven Urtifel „die deutſche Sprachgrenze im Süd⸗ often der Steiermarf” in der Allgemeinen Beitung,v. 26. Sept. 1844, eine Arbeit, welche die eingehenfte über diefen Gegenſtand genannt werden muß und die viel⸗ leicht den als Dichter und Gelehrten befannten 3. G. Seidl zum Perfaffer hat. Auch bietet der Aufſatz: „Die deutfche Sprachgrenze” in der „deutſchen Viertel⸗ jahrs⸗Schrift“ 1844. Heit 3 (vun E. D.) Hiehergehöriges.

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Steiermark angehörigen Lieder, welche falt ausnahmslos auch in den angrenzenden Theilen von Defterreich ob und unter der Euns, von Salzburg und von Kärnten vorlommen. Dean kann unter diejen die eigentlichen „Steirerlieder" verftehen, es find Gefänge, die dem Bolfe recht aus dem Herzen heraus Klingen, wie ein „Subezer“ der über die Wim Hinklingt, Lieder, welche oft in wenigen Strophen Ge—⸗ mütblichleit und Innigkeit zeigen, wie fie eben dieſem Zweige des bairischen Volksſtammes im Gebirge eigen ift, dazu fommt auch die eigenthümlich frifche Melodie, die nicht minder zu Herzen Tpricht. Häufig hängt ja das Lied hier mit der Tanzweije zufammten und fchon der Name des „Steirifchen” der weithin befannt und berühmt ift, erinnert an eine gemütbliche wenn auch einfache Volksweiſe, aus der man das Sodeln von der Alm und das Jauchzen auf den Bergen bold Hier bald dort heraushört Oft bildet in diefen Geſängen der Jodler den wiederkehrenden Refrain, die Strophen find dabei ge- wöhnlich möglichit kurz, die Gedanken in wenigen Strophen zuſammen⸗ gedrängt und doch klar ausgeprägt. Auch was das Mufilaliiche in diefen Geſängen anbelangt, ſo liegt friiche Innigkeit felbft in der ein- fachften Melodie, häufig werden fie von den Schwaigerinnen oder von fröhlichen Jägern im Alpenhauſe oder auf der Alm felbft auch mehr- ftimmig gejungen und machen auf jeden Hörer einen mächtig Hin- reißenden Eindrud. Solche Lieder kommen insbejondre vor im mittleren Ennsthale, in dem Johnsbacher Ulpengebiete, um Auſſee und Eifenerz, im oberen Murthal und in defjen Heineren Seitenthälern (um Murau Dberwölz, Zeyring, Schöder, Krafaudorf, Ranten, Pufterwald, Juden⸗ burg) öftlich von der. Enns in den Territorien um den Hochſchwab und in deſſen prächtigen Thälern und Nevieren, wo fich die typiſchen Geftalten des fteirifchen Gemsjägers finden, in der Gegend von Maria- zell, Mürzfteg und Neuberg, alfo im Thalgebiete der Salza und der oberen Mürz, ferner um die hohe Veitſch, in der Gegend von Aflenz und im ganzen unteren Mürzthale von Mürzzufchlag bis Brud an der Mur, weiter in öftlicher Richtung in den Filchbacher Alpen und in deren Gebirgsthälern.

Die andere Gattung diefer Lieder Hat mit dem eigentlichen Alpenleben weniger mehr gemein. Es find Die ländlichen Ge⸗ fünge des Bauers auf feinen Stand, auf die Leiden und Freuden, welche derjelbe bietet, auf das Landleben überhaupt, die Lieder, welche

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die ſchöne Heimath, deren Reichtum und deren Fruchtbarkeit preifen, die Scherzlieber, welche übermüthige Fröhlichkeit erfonnen und die fo viel des derbſten urwüchſigſten Humors enthalten, Die Liebeslieder, welche die Burschen vor den Fenſtern ihrer „Dirndln* fingen und Underes mehr. Als das Geltungsgebiet diefer Gattung von Gejängen fann, freilih auch Hier nur ganz allgemein, die ſüdlich vom Yilch- bacher Alpenzuge und öſtlich jo wie ſüdlich vom Glein Alpenzuge gelegene Gegend der Steiermark big zu der oben angedeuteten Sprach" grenze herab betrachtet werden, aljo ingbejondere dag Murthal von Brud bis zu den erjten Ausläufern der Windifchen Bühel, das Raab» thal und das Thal der Feiſtritz fowie der Strich des Landes an der Lafnitz, das Gebiet der Flüſſe Kainah und Sulm und die da- zwifchen liegenden Zerritorien. Natürlid kann man von einer ge nauen Scheidung der Landjtreden, in denen die eine oder die andere Gattung von Liedern vorherriht, jo. wenig ſprechen, wie von ber Begrenzung des ſteiermärkiſchen Volksliedes überhaupt durch die Landeg« grenze. Schon im oberen Ennsthale bei Gröbming und Schladming findet man zahlreiche dem Salzburger Lande eigenthümliche Klänge die fich weniger durch die Terte als durch die Melodie von den fteirifchen Liedern unterfcheiden. Daffelbe gilt von den Gegenden ſüdlich von Obdach, Neumarkt und Murau, wojelbft die vierzeiligen Kärntner „Pleppaliedin” ſchon vorherrſchen. Weniger auffallend zeigt fi) die Grenze des Liedes, das fteierifchen Charakter bat, gegen Defterreih ob und unter der Enns zu, ingbejondere im oberen Mürze thal, im Salzathal von Mariazell big Reifling und von leßterem Orte in nördlicher Richtung bis Altenmarkt und St. Gallen, von welchen beiden Märkten der erjtere ſchon hart am oberöfterreichiichen Grenz⸗ gebiete fich befindet.

Die meiften der vorlommenden Geſänge find im Dialect; ge wöhnlich ift Die dialectifche Form zugleich das befte Kriterium für das Erkennen des Volksliedes als eigenthümlich ſteiriſches; freilich läßt diefe Regel auch Ausnahmen zu, und das Bolt macht fi, wie erwähnt, das eine oder das andere deutfche Volkslied mundgerecht, indem e3 nicht nur den Text feinen Verhältniffen anpaßt, fondern auch die hochdeutiche Form in die Dialectifche umfehrt, Außerdem lönnen wir noch Lieder unterscheiden die halbdialectiſch vor— fommen, das heißt folche, die nur in einzelnen Wendungen und Aug-

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drüden die mundartlichen Eigenthümlichkeiten aufweilen und ſolche, in hochdeutſcher Form. Lebtere find bei Ständen gebräuchlich, welche mit dem Städter häufiger in Berührung kommen, welche über« haupt fich einen gewillen Grad von Bildung angeeignet haben, fo bei Soldaten, Bergleuten, Handwerkern, ferner in einigen Kirchen» gefängen, denen durch geiftlichen Einfluß eine feinere Form verliehen wurde. Selbftverjtändlich gehören auch diefe Geſänge zu den volks⸗ thümlichen Liedern des Landes, zumal fie bei den betreffenden Ständen allüberall verbreitet erjcheinen. In hochdeutſcher Sprache find auch oft abgefaßt die Lieder der unter dem Namen der „fliegenden Blätter * befannten Eingeldrude, die oft als die einzige Duelle für die Mit- theilung erjcheinen, denn die vorfchreitende Cultur und Civiliſation übt leider den traurigen Einfluß, daß fie alles Volksthümliche ab- ftreift und immer mehr ins Gebirge zurüddrängt.. Wie heutzutage fo gefchah es auch Schon vor Jahrzehnten und felbft vor Jahrhun⸗ derten, Daß die Drudereien im Lande oder in Orten, die fich der Landesgrenze zunächit befanden, (Graz, Steyr, Wiener-Neuftadt) die beliebteften volfsthümlichen Lieder vervielfältigten und dieſe Texte wurden in großer Menge in allen niederen Schichten der Bevölkerung

insbeſondere bei den Bauern verbreitet, welche einen Stolz darein

ſetzen die ihnen fo befannten und von dem Großvater überlommenen Geſänge gedrudt zu beiten. Solche erfaufte Blätter wurden und werden gar jorgjam gehütet und bewacht, gerade deßhalb aber find fie ſehr ſchwer zugänglich, ja zumeift werden fie dem Sammler gar nicht befannt, da der Bauer mißtrauiſch nnd wenig mittheilfam: ift. Sonft find diefe Drude volljtändig verſchwunden, keine Bibliothek, fein Archiv Hat diejelben aufbewahrt und wie jehr fie des Aufhebeng werth find, beweilen manche Stücde, die ala ein werthvoller literariſcher Fund betrachtet werden müſſen und die bedentendften Streiflichter auf die Geſchichte des deutſchen Volksliedes in Steiermark werfen. Als ein Beiſpiel Hiefür weife ich nur auf dag einem folchen Drude entftammende „Lied von Doctor Fauſt“ (Nr. 315 diefer Sammlnng) bin, das fich in weitaus kürzerer Faſſung in „das Knaben Wun- derhorn“ findet und deſſen früheres Vorkommen in Steiermark nicht nur eonftatirt erjcheint, fondern das auch dadurch werthvoll fein dürfte, weil offenbar dieſes Lied infeiner vollen unverfürzten urfprünglichen Form bier vorliegt.

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Eine befondere Bemerkung erſcheint bezüglich der geiftlichen Ge⸗ fänge nothwendig. Diefe find zumeift in allen Gegenden des Landes gebräuchlich, mit Ausnahme der Wallfahrtälieder. Insbeſondere beruht eine Eigenthümlichkeit dieſer Gattung des Wollsgefanges in den Weihnachtzliedern, die im fteirifchen Oberlande heute noch übfich find wie vor 200 ja 300 Jahren. Hauptſächlich find es die mundart⸗ lichen diefer Weihnachtsgeſänge und die meiften erfcheinen ja in der Mundart abgefaßt welche uns einen tiefen Blid in das Leben und Treiben des Landvolkes thun laffen. Alle Verhältniſſe find darin berührt, des Volles Anfchauungen, feine Lebensweije, feine Sitte, fein Charakter und fein Zemparament machen fih in dieſen jcheinbar einfürmigen Liedern in ebenfo bunter Mannigfaltigleit geltend, wie in den übrigen Volksgeſängen, die oben ala beſonders charafterijtifche hervorgehoben wurden. Bor einem Sahrhunderte, auch vor kürzerer Beit war es häufiger Gebraud), daß diefe Weihnachts⸗ und Hirten- lieder zur Weihnachtszeit in den Kirchen gefungen wurden, vor wenigen Zahren noch war dies in einzelnen abgelegeneren Gotteshäujern der Fall. Heutzutage werden fie von den Burfchen des Dorfes, die von Haus zu Haus gehen, in der Beit zwifchen Weihnachten und Neu⸗ jahr noch immer gefungen. Auch diefe Lieder find mitunter in Jahr⸗ hunderte alten gedrudten fliegenden Blättern oder Aufzeichnungen er⸗ halten, die meiften auch noch im Munde des Volles, dem fie, wie man leider mit Beftimmtheit behaupten kann, immer fremder werden dürften. Solche Weihnachtslieder finden fich ebenfalls im Gebiete Der deutſchen Alpen überall verbreitet, wieder fo weit als die baierifche Stammbevölferung reicht, einzelne -diefer Gefänge find in beinahe gleichem Wortlaut durch Steiermark, Kärnten, Tirol, Salzburg, Oeſier⸗ reih ob und unter der Enns und durch das ganze baierifche Hoch⸗ land bekannt. Daß die geiftlihen Geſänge im Tatholifchen Sinne gehalten find, ift bei der faft ausſchließlich katholiſchen Bevölkerung der Mark natürlih. Die proteftantifche Bevölkerung in dem weft- lichen Xheile des Landes im oberen Ennsthale um Schladming, Sröbming und in der Ramſau fowie in Wald und in den übrigen proteftantifchen Gemeinden im Baltenthale befigt eigenthämlichermeife feine eigentlichen Volkslieder der geiftlichen Gattung, der daſelbſt berrichende Kirchengefang umfaßt nur Stüde der Kunftpoefie und auch aus der eigenthümlichen Religionggefchichte jener Gebiete Hat

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fih, wenigfteng jo weit meine Unterfuchungen reichen, an volksthüm⸗ lichen Geſängen nichts erhalten ').

Leider gilt Aehnliches auch von Hiftoriichen Liedern. Die ver- gangenen Jahrhunderte weiſen nichte beſonders Erhebliches auf. Erſt dag achtzehnte Jahrhundert bietet Gefänge, die man den gejchichtlichen Liedern beizählen kann und die fich bis in unjere Tage herüber verr einzelt erhalten Haben. Das lebte Drittel des vorigen Sahrhundertes insbefondere aber die großen Kriegsjahre zu Unfang unferes Säculums hindurch finden ſich auf fteirifchem Boden mehr Gefänge, welche zu den gewaltigen Beitereignifien in Beziehung ftehen, allerdings find es, mit wenigen Ausnahmen, Lieder, die auch in übrigen Deutjchland gebräuchlich und die fich hier, weil fie dem Volke aus dem Herzen Hangen, bald einbürgerten. Ihre Geltung reichte aber über das ganze Land bis in die entfernteften und entlegenften Gebirgswinkel und lange nad) jener Epoche, die dem ganzen deutfchen Volke fo viel Blut und Thränen gekoftet, erklang noch im fteiermärfiichen Gebirgs⸗ dorfe das Spottlied auf Napoleon: „It e denn ſchon wirklich wahr“, (S. 300) dag man beinahe in allen Volksliederſamulungen deutjcher Territorien finden Tann.

Es wurde ſchon oben darauf Hingewiefen, daß die meiſten Der in Steiermark vorlommenden dem Volke eigenthümlichen Lieder natur: gemäß im Dialecte vorkommen. Die Mundart ift die baierijch-öfter- reichifche, welche fich wieder gerade fo weit erjtredt als das Geltungs⸗ gebiet der meiften diefer Lieder. Weinhold 2) bemerkt hierüber: „Die Mundarten von Baiern, Tirol, Salzburg, Defterreih, Kärnten und Steiermark bilden einen in ſich eigenen Dialect. Sie tragen Dies

1) Selbftverftändlich unterließ ich eingehendere Nachforſchungen nicht. Sie führten aber zu keinem Nefultate In den Proteftantenfreifen in und um Schlad- ming und Gröbming werden in und außer der Kirche Lieder aus der nachitehend genannten zwei Sammlungen gejungen: „Das geiftliche Volkslied von A. Riſche. Bielef. u. Leipz. 1867" und „Pilgerharfe von S. Hofer. Bafel. 1869. Erbetene Nachrichten aus jener Gegend, auf die ich noch nachträglich gerechnet Hatte, Tamen mir leider nicht zu. In einem Bauernhaufe in der Ramſau fand ich K. Geroks „Balmblätter,” aus welchem Buche Lieder unter der fteirifchen Broteftantenbevöllerung ebenfall3 verbreitet find.

2), Baieriihe Grammatik von R. Weinhold. Berl. 1867. ©. 13. Eine jehr gute hiehergehörige Arbeit ift Paul Bipers Abhandlung lüber „die Verbreitung ber deutſchen Dialecte bis um das Jahr 1300” in Kettlers Zeitſchrift für wiſſen⸗ ſchaftliche Geographie. Bo. J. 9. 4. mit einer Ueberfichtäfarte.

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jelben Züge und unterjcheiden fich mehr durch Einzelheiten der Laute,

- durch den verichiedenen Gebrauch der Sprachwerkzeuge, durch gewiſſe Worteigenbeiten, als durch abweichende grammatiiche Erſcheinungen.“ Diefer baieriſche Dialect Hat ſeit Anfang unfere® Jahrhundertes den Forſchern Anlaß zu Unterfuchungen gegeben, welche dargethan haben, wie fich in diefer Mundart Wortformen und Wusdrüde et- halten, die auf die Abſtammung aus der älteften Zeit hinweiſen. So hat Ihon Mathias Höfer ?) die Mundart mit anderen Sprachen verglichen und die Bewahrung von Worten und Formen in der- felben nachgewiejen, die längft im Laufe der Jahrhunderte im Hoch- beutfchen verwilcht wurden oder ganz verfchwanden. Nach ihm folgten als man fich wieder dialectiſchen Unterfuchungen zumandte, andere, ‚unter denen Weinhold mit feinen trefflichen grammatikaliſchen Werfen obenanfteht. Eine eigene Grammatik der in Steiermark felbft gel- tenden Mundart, die wieder in verschiedene Gattungen zerfällt, wurde allerdings bisher nicht verfucht, doch laſſen fich Worte und Aus- drüde aus den allgemeineren Wrbeiten jo wie aus denen über die Sprache der umliegenden Gebiete leicht erklären 2).

Was die Gefchichte des Volksliedes in Steiermart anbelangt, fo bat fich erft in den letzten Jahrzehnten die Aufmerfamkeit diejen Ihönen Stüden deutjcher Volkspoeſie zugewendet. Vereinzelt erfcheinen in den älteren ethnographiſchen Arbeiten von Sartori, Kohl und An- deren fteierifche Lieder; auch hier Hat erft Weinhold eine gefchloffenere Arbeit über dag ganze Gebiet und fein Werk über die Weihnachts- lieder geboten und in jüngfter Zeit Rofegger ein Heft Volkslieder aus Steiermarf mit den Melodien herausgegeben. Beſonderes Intereſſe wie für alles Volksthümliche im Lande fo auch für dag Lied des Volkes dafelbft bewies der erlauchte Gönner ber Steiermarf Erzherzog Johann, der Schon zu Anfang diefes Sahrhundertes eine Preisaus- jchreibung für derartige Liederfammler und im Jahre 1840 jenes

) Die Volksſprache in Defterreich vorzüglich ob der Enns... v. Mathias Höfer. Wien 1800.

2) Für Niederöfterreich bietet „Srammatische Andeutungen” J. F. Caftelli in feinen „Gedichten in niederöfterreihiicher Mundart, Wien. 1828,” für Ober- öſterreich Anton Ritt. v. Spaun in der Einleitung zu feiner Hübichen Sammlung „die öÖftereichifchen Volksweiſen“, vor Allem ſei hier auf die werthvolle Arbeit „die baierifch-öfterreichifche Mundart‘ von Richard v. Muth. (Wien 1875) hin⸗ gewiefen, welche den neueften Stand der deutjchen Dialectforſchung berüdfichtigt.

XXX

merkwürdige Wettfingen zu Graz veranftaltete, das die Aelpler von den Bergen und die Landleute aus den entlegenen Dörfern zufammen- führte, um ihre beiten Lieder dem eritaunnten. Stadtbewohner vor- zutragen. Auch war der hohe Protector dieſes Volksgeſanges felbft thätig Texte und Melodien zu jammeln und fie jo dem Untergange zu entreißen.

Ein eigenthümliches Bewandtniß bat es mit jenen vierzeiligen Heinen Liedehen, welche in den Alpenländern verbreitet und weithin unter dem Namen der „Schnaderhüpfln" („PleppaliedIn" in Kärnthen), „Vierzeiligen“ ſchlechtweg oder unter anderen ähnlichen Bezeichnungen vorfommen. Allerdings müſſen diefe in Steiermark zahlreich vor« bandenen kleinen Lieder. der Volkspoeſie beigezählt werdeu, da fich viele jeit alter Zeit erhalten Haben, in alle Schichten des Volkes ein- gedrungen find und auf den Bergen wie in den Thälern allüberall erklingen, insbejondere aber bei den Feſtlichkeiten des fteiriichen Land⸗ bewohners in unendlicher Menge gehört werden. Dieje PVierzeiligen find jedoch, wenn man fie als echte Volkslieder betrachten will, jehr vorfichtig zn behandeln. Häufig entjtehen fie im Moment, Fröhlich- feit und übermüthige Laune im Vereine mit gefundem Wit bringen fie hervor und nicht felten gejchieht e&, daß am nächiten Tage von den neuentftandenen Viele auch ſchon wieder vergeſſen find. Manche allerdings erhalten fi) und find bald in der ganzen Gegend ver« breitet. Es erjcheint jedoch unmöglich bier eine Scheidung vor⸗ zunehmen und das Neue von den Alten zu fondern, zumal auch von diejen Liedchen faft alle über das deutſche Alpengebiet ja ſelbſt darüber hinaus ganz gleichmäßig vertheilt vorkommen, es erjcheint weiter8 beinahe ebenfo fchwierig ein bejtimmtes Zerritorium zu bes zeichnen, wo fich dieſe Vierzeiligen häufiger finden, nicht minder Laffen die unzähligen Varianten ein Beurtheilen des Grundtertes kaum zu und wenn dies bei Einzelnen auch der Fall fein fünnte, ift es fehr die Trage, ob diefer Text der Steiermark angehört. Uebrigens Hat eine hübſche Zahl jolcher vierzeiliger Lieder J. G. Seidl, der tüchtige Kenner des inneröflerreichiichen Volksgeſanges in feinen „Almern“ vor Jahren geſammelt vorgelegt.

Sehr beachtenzwerth erfcheint eine Gattung von Produkten der Kunftpoefie, die fich längſt als volksthümlich bei den Bewohnern der deutſchen Steiermark insbeſondere der oberen Steiermark eingebürgert

XXX haben. Ich nenne fie Produkte der Kunftpoefte, obwohl von einigen der Verfaſſer nicht befannt ift, weil aber dieſe Lieder troßdem unver- fennbar durch einzelne Wendungen, durch ihre Sprache und Aus⸗ drucksweiſe auf Funftpoetifchem Wege entftanden erfcheinen, gerade fo, wie umgefehrt die gelungenen Lieder einzelner weithin befannter Dinlectdichter fo dem Charakter des Volles angepaßt find, daß ih jelbft fie lange für echte und rechte Volkslieder gehalten habe. Was die erftere Gattung von Geſängen betrifft, jo folge bier als Beifpiel ein in ganz Steiermark übliches Lied, das mir von vielen Seiten zugelommen, das ich aber dem Texte einzureihen mich nicht getrane.

Die Morgenräthe.

Wenn man in der Fruh vor Tags auf d’ Alma gebt Und man ſieht die fchöne goldne Morgenröth,

Wie die Sonn aufafunkelt

Und die SterndIn verduntelt,

D da fingen im Gebitich die Wöglein all

Ihr Morgengebet.

Immer höher fteigt die Sunn ins Aſchengrau Und die frifche Luft wird ſchon fchön filberblau, Und mit fröhlicher Miene

Bieht die Sennerin ing Grüne

D da laden alle Blümlein freudenvoll

Im Berg und im Thal.

Schau i von der Felswand z’höchft ing tiefe Thal Wie der Waldbach fchimmert und der Wafferfall, Und die Ausficht ind Weite

Macht der Sennrin viel Freude

Wenn das Vieh fchön luſtig umafpringt,

Und das Kuhhorn Schön Klingt.

Drunten in der Stadt, da herrſcht wohl a große Pracht Über auf der Alm, da hats der Schöpfer g’macht

Und fo leben die Stüdter

Wie die irdiichen Götter

D da lebn ma anf der Alm wie die Engel fchön. Drum Städter, gute Nacht.

Xu

Was die angebeuteten Dialeetbichter, deren Namen belannt find und von denen in Steiermard Dichtungen im Wolle überall ver- breitet erjcheinen, betrifft, jo gehören zu dieſen Die Steiermärfer: Jakob Dirnböd, Joh. Kain und P. K. Roſegger, der Nieberöfterreicher 3. F. Gaftelli und insbefondere ber Öberöfterreicher Anton Schoffer. Bon Dirnböck verfaßt ift auch daB hochdeutiche im Norden und Süden Steiermarks allbefannte Heimatzlied: „Hoch vom Dachſtein“. Von Gaftelli rühren ‚die in der ‚oberen Mark verbreiteten Lieder Aloan“ (I Han eng a Haiſl an Roan) und „8° Buſſſl“ (U Buſſl is a g'ſchbaſig's Ding) ber, von Schoffer viele feiner trefflichen fangbaren Gedichte aus den Naturbildern* 2 So find mir al3 weit verbreitet vorgefommen die Stüde: 's Schwoag'ngeh'n“ („Wann ber Schnee weggeht und der Schildhahn pfalzt“), „Mein Seufzer“ („Da fteh i aufm Kogl, ums Herz ik mir. bang!*) „s Gamsjagern“ („Luftige Sager im Gründuthal*), „3 G'heimniß“ („Beim Bergerl dort ftengen zwen Tannerbam“) „D' Almwirthſchaft“ („Kann a luſtigers Leb’n*) ingbejondere aber erjcheint bekannt und (nach verfchiedenen Melodien) gejungen dag Lied vom Heimweh, welches längft in allen Schichten der Bevöllerung eingebürgert ift. Dieſes Lied, deifen Verfaſſer wohl wenige von denen, welche e3 fingen, kennen, in eine Volksliederſamm⸗ fung wie die vorliegende, nicht aufzunehmen, fällt fchwer. Es möge Daher wenigjtens bier außerhalb des Textes der eigentlichen Volks⸗ lieder feinen Platz finden und zugleich den Abſchluß dieſer im bie Sammlung einführenden Worte bilden:

’& Hoamweh.

Vo i geh und Steh, thuat mir 's Herz jo meh, Um mein Steiermarf, das glaubt’3 mir g’wiß; Dort, wo's Stutzerl knallt, und der Gamsbock fallt, Wo mein guater Herzog Johann iß!

Wer die Gegend Fennt, wo man ’3 Eifen z’rennt, !) Wo die Enns daher raufcht durch das Thal,

1) Naturbilder aus dem Leben der Gebirgsbewohner in den Grenzalpen zwiſchen Steiermark und dem Zraunkreife von Anton Schoffer. Steyr. 1850. Die Drthographie der citirten Anfangszeilen ift nach der gedrucktem Originalausgabe wiedergegeben, felbftverftändlich ändert auch hier das Voll Manches am Original.

1) B’rennen, zerrennen, machen, daß ein Metall zerrinne, fchmelzen.

XI

D, vor lauter Luft fchlagt am da die Bruft, Wie Alles Iebt fo luſti überall!

O, ich fieh mich noch recht vergnügt und froh In mein Gamsberg auf die Ulmer gehn, Mit an friſchen Muath in mein Steyrerhuat Aft ſchön ſtolz iu Kogl obn ſteh'n!

’3 iſt a wahre Freud', glaubts mir's liebe Leut, Wann der Bua ſchön dudelt auf der Woad,

Wann der Hirſch umſpringt, und die Schwoagrin fingt, Daß 's in Mäuern hällert weit und broat.

Auf der Felſenwand in ein Stehrerg'wand Bann i da mein 'n Herzog Johann fing, a wahre Freud’, glaubts mir's, Tiebe Leut', Und kein Wunder, warn ich's Hoamweh griag!

Geiftliche Lieder überhaupt.

Säloffar, Steierm. Volkslieder, 1

I. Geiftlicher Hochzeitägefang. 1. Zur Hochzeit, zur Hochzeit! kommt alle frommen Gäft, Ach eilet, nicht weilet, nur keiner fei der letzt', Weil Jeſus ſich ſelbſt ladet ein, der wahre Gaſt, Maria auch, die Jungfrau rein Ladet ſie auch zur Hochzeit ein, Zur Hochzeit, zur Hochzeit kommt alle frommen Gaͤſt. 2. Wann Jeſus, Maria bei einer Hochzeit ſein, So wird ja kein Trauren bei euch nicht kehren ein, Denn dieſe zwei die beſten Gäſt vor Allen ſein, Sie werden euch ſtehen bei, Wann ihr Gott liebet allzeit treu, In Tugend euch übet und lebt von Sünden frei. 8. In Kanaa that Jeſus fein’ erſte Wunderthat, Indem er das Waſſer in Wein verwandelt hat, So ſäubert eure Herzen auch vor dieſem Gaſt, So wird er euch auch ſchenken ein Einſtens den allerbeſten Wein Und wird euch und wird euch allzeit gnädig ſein. 4. So liebet und ehret das Band der heil'gen Ehe, Laßt euch nicht ſchrecken ein kleines Ach und Wehe, Und liebt einander getreu bis in den Tod, So werd' ihr einſt zu ſeiner Zeit Genießen die ewige Himmelsfreud, Sp immer da währet in alle Ewigkeit.

2. Tied am Tage ber unſchuldigen Itinber.

1. Was muß es bedeuten, ei, ei, was muß fein, Hörft nit wie die Kinder thain jaufen und fchrei’n, Was gilt's, es ift g’jcheha ums Herzige Kind, Lauft’3 Buama dem Stall zu, mwehrt’3, daß feina nimmt. 2. Das han i ghert fagen, Herodes der Knopf, Wurd all Heine Kinda flugs nehma beim Kopf, Die Weiber thain haufen, es geht ihnen 8’Maul, Hinzt hab'ns wohl Kuraſchi, ſonſt fein fie ſtinkfaul. 3.

Geh’ Thomerl, frag d' Sandel, dort rennt fie daher, Was gilt es, fie hat a ihr Hanferl nit mehr, Die Lena Hiet a fchon ihr Kindl verlor'n, Sie Hat auf den König Herobes ein Horn. 4. Thut's ent nit lang famen, ös brauchts nöt viel red'n, Schautz, daß ma noch mögen das Kindlein dafegn, Der alt Vater Joſef ift matt und ſchon ſchwach, Und fein Muatta wurd nöt viel thuen bei der Sad. B. Paul, nimm flugs dein Büren, du Urberl a Scheit, Der rothbartet Lipp nimmt fein Sabel auf d’ Seit, Hiazt fol uns des König fein Schörgen gfind kemm. Der Toifel mußt drin fein, fie möchtn ung nir nehm. 6. Du lieber mein Sofef und Maria rein, Derfts deßwegen nit fliehen ing Egypten ein, Hat mein wohl der Engel a fchlechte Poſt bracht, Dat ös ja wurd's haben a grauslene Nacht. 7. O Sungfrau und Mutter nir gfchieht ent am Lebn, Ch taufendmal wollten wir unfres bergebn, Wir Inieen jet nieder und beten Gott an, O Sefu thu ung nur dort ewig verſchon.

8. Bann einftens ung auch follt das Leben vergehn, O Joſef, Maria, bitt, thuets ung beiftehn, Bum ewigen danken das Herz ent fteht frei, Jeſu, Maria, Joſef das letzte Wort fei.

3. Neujahrslied.

1. dich Gott, mein Floridan, bitt hör mi a weni an, muß Dir glei etwas jagen, was fich in der Stadt hat zugetragn, it wie ich in aller früh han gefuttert meine Küh, ig i glei in d’ Stabt hinein, "> wollt bei der Beichneidung fein.

ım, daß ich in bie Kirche kam, fe Wunder ih vernahm, md an Tiſch grad in der Mitt! Han fein fchönern g’fehen mit, r obn herab a goldnes Dachl, das war a recht fehönes Sad, g a Fürhang hinten ab, wie i bei mein Bett ein hab. 3. Mauern warn fehön ausfpalirt und mit fchönen Fleden ziert, Saulna waren, wie i halt mein, von papiernen Marmelitein, m gabs grad Übrige gnua, Hat a jeder a groußes Buch, 3 dem habns fo gichrieen und Bu daß recht in den Ohren bat gjanft.

d macht ana auf die Thür, Gradi an ſchönen Stuhl herfür,

ı jetzt er zum Tiſch in d’ Mitt, han nie Tan fchönern g’fehen nit,

fam einer a gfpreizter Herr, bracht a gfchliffenes Meſſer ber,

) die zween haben d’ Ampel anzlindt, war verfilbert vorn und Bint. B. j

im, daß das vorbei dann war, ging herfür a ganze Schaar,

ra recht mächti fchön angfchirrt, wies fich halt hat gebührt,

d’legt ging an alter Greig, fein Bart war ent blühweiß,

a Schöne Hauben auf, hat gar a liechts Fleckl drauf. 6.

i nad) feiner giengen zween, thäten zum Altar Hinftehn,

an großen Leuchter in der Hand, mir war feiner nit befannt,

Da febt fich der Alte allein, derfs ihm feiner nachi thain, Losts nur, was aft is no gichegn, Ib das Ding mein Tag nit gfeh'n.

No ans is hinzukemma auch,

fürs " ennbr reden 18 ftehn Der brauch,

Voraus unten ein liaber Bua, der kanns recht ziemli guat, J weiß wohl, wie das herfimmt, daß das herzliebfte Jeſukind Warums fo viel Yeiden thut wegen unfrer Sünden Muth.

Schon das Heine unfchuldig Kind Hat non wegen unſrer Sünd, Schon in feinem jungen Leben, fein Blut wolln für uns geben, Seht müfjen wir dankbar fein, daß das Liebe Jeſulein Uns fein rofenfarbes Blut kommen Iaffen thut zu gut.

No wie es bei und der Brauch, fo müßt a das Kindlein auch

Nach dem Gſetz beichnitten fein und genennet Jeſulein.

Das neue Jahr Hebt fich Heut an, i wünſch ent an jeden al3 dann

U gfundes Jahr, a langes Leben, du willft ung dafiir den Simmel geben.

4 Der Bericht.

1. Dort drunt auf grüner Auen, Geht der Morgenftern auf, Sitzt unfern liebe Frauen Ohne Chriftkindlein drauf.

| 2.

Da geht fie ein wenig auffa, Und umi ums Haug, Schaut der heilige Johannes Beim Fenſterl heraus.

3. D Heiliger Sohannes, Mein Tiebefter Yreund, Haft du nicht gejehen Mein Lieb Sefulein ?

4. J Hab ihn wohl gefehen, Um d’ Nacht oben fpat, Spitz Kron habens ihm auſdrückt. S' ſchwere Kreuz hat er tragn.

6. Drei Nägel habens ihn gſchlagen, Durch feine Händ und feine Fuß, O Jeſus, mein Jeſus, Deine Wunden fein füß.

6. Wer dies Liedlein kann fingen, Sings mit größten Fleiß, Der wird fchon eingehen In das himmlische Paradeis.

5. Im Himmel, 1. Im Himmel muß es ſchön ſein und luſtig genug, J habs danächſt g'leſen im Leben Chriſti Buch, Weil die Heilige Gottes habn ein ſo größe Freud, Weil dieſes tut dauren in alle Ewigkeit,

Es wär’ ma ja nichts lieberd, wenn ich käm Hinein, Denn weil in dem Himmel jo gar fchön wird fein. 2.

Die himmlische Stadt Serufalem, die muß fo ſchön fein, Denn weil fie ift aufbaut von Gold und Edelgftein, Die Häufer than glangen, feind von Iduted Gblb, Gluckſeligz einer ſein muß, der eini keind ſollt,

S himmiliſcher Vater verleſh uns dein Gnab,

Daß wir zu dir konnen hy die nimiiſche Stade.

Aber Kind Hat! Ari daſchesdtt, bin recht dakena,

Doaß fb wekig folle in Bet Himmel terid;

Denn weil man nichts achtet kein Sünb hd Mil Schuud Drum keina VL tauſend nit in dieſes Lunb

O liebſter Gott im Himtnel, was wär das für din Leib, Warn wir warten Beten in’ älle Ewigkeit.

Ewig in der Höll zu fein, ns wär ein großes Leib, Beim Teufel dorl wohnen ilr alle Ewigkeit Darzu äh aAulsſtehen viel Marter und Pein, O Gott jet uns gnadit; laͤß uns kommen nit hineim, Ja alles was tim Himitel iſt, dag wär ein große Freud, In der Anſchaumng Goließ in alle Ewigkeit

8

Über in dem Simmel, wie ichs geleſen Hab,

Da hat man Yauter Freüden, man weiß von keiner Plah, Wann die Engel Gottes thain ſtimmen ein Geſang, Heilig, Heilig fingen in Gottes Nam,

Sa alles was im Himmel ift, das war em große Freud, In der Anſchaumg Gottes in alle Ewigkeit.

6

8

So folget meinem Rath, ihr jung und alte Leut,

Thuts fein oft betrachten, die lange Ewigkeit,

Ewig in der Höll zu fein, dag wär ein großes Leib,

Ewig in dem Himmel bleibn, das wär ein große Freud, So folget’3 meinem Rath, feids fromm in euren Leben, Sp wird euch der liebe Gott den Himmel auch ſchon geben.

6. Der rechte Weg in ben Himmel,

l.

Willkommen, lieber Lepold! Gott dank dir, mein Hans! Hab dich ſchon lang nicht gſehen Jetzt gehn wir halt mitſamm'. Du mußt mir etwas ſagen Ich bitt dich gar ſchön: Wo denn der rechte Weg In Himmel thut geh'n. Ich wär' ſo gern droben, Du kannſt mirs nicht glaub'n, Weils mir auf dieſer Welt halt Gar nit mehr thut taug'n,

2. Was fragſt mich um den Himmel, Wie ſoll ich das verſteh'n, Meinſt leicht, es iſt ein Wirthshaus, Daß ma grad kann eini gehn? Wer den Himmelsweg will ſuchen, Allhier auf dieſer Welt, Der muß die Sünd verfluchen Und thun, was Gott gefällt, Und Gott von Herzen lieben: Und halten fein Gebot, Ein chriſtlichs Leben führen Und das bis in den Zob,

8. Pot taufend, Tieber Lepold, Sch merk fchon an dir, Du biſt auch g’wiß einer, Der Gott von Herzen liebt,

JSo thu mir’3 nur fagen

Und Hilf mir aus der Noth

Und wie id Gott fol dienen,

Und balten fein Gebot.

Und was die beiten Werk fein

Fürs Himmelreich alsdann:

Vielleicht hab'n wir dag Glüd,

Daß wir dort kommen zʒ'ſamm. 4.

Das will ich Dir fchon fagen,

Merk auf nur mit Fleiß;

Und was die beiten Werk fein

Zur ew'gen . Seligfeit.

Das Beten und das Faften,

Und aud) das Almos geb’n,

Dabei mußt du auch führen

Ja recht ein reines Leben,

Deine Nächten mußt much Lieben,

Wies in der Schrift thut fteh'n,

Das ift der rechte Weg,

Der in Himmel thut geh'n.

b. 6. will dir noch was rathen Ich thue dir Dank fagen, ieber Bruder mein, Mein Bruder Leopold: bt viel Seelenräuber, Die Lehr ift mir weit lieber, ift der böfe Feind, Als Silber und ald Gold Tag und Nacht thut lauern |Das will ih uns auch wünſchen, deine arme Geel, All'n zweien miteinand, nußt du wohl auffchauen, Daß wir im Himmel dorten, du nicht geheft fehl. Bufammentommen than. Taufend find fchon g'weſen |Da wollen wir Gott Ioben, rechten Himmelsweg, Und preifen allezeit, wieder irrgegangen Die liebe Mutter Gottes fommen in die Höl. In alle Ewigkeit.

7. Das Beiligfte bon Gott,

1. Lieber Freund, ich frage dich, dur ein weifer Meifterfänger und | Guter Freund, was fragſt du mich? Lehrersmann, 4. du ſo weiſ' und hochgelehrt und Sag' mir, was iſt Zwei? hochgeboren, Die zwei Tafeln von Moſes! zu einem weiſen Meiſterſänger Eins und Eins iſt Gott allein, auserkoren, Der da lebt und der da ſchwebt mir oder ſag' mir das Heiligſte Im Himmel und auf Erden. von Goit. B. 2. Sag’ mir, was ift Drei?

Heiligfte will ich Dir wohl fagen, | Die drei Patriarchen. mußt du um zehn Dinge mich| Die zwei Tafeln Moſes.

fragen. Eins und Eins ift Gott allein, r Freund, ich frage dich, Der da lebt und der da ſchwebt r Freund, was jcagft du mih?| Sm Himmel und auf Exden.

3. 6. mir, was ift Eins? Sag’ mir, was ift Vier?

und Eins ift Gott allein, Die vier Evangeliften. da lebt und der da ſchwebt Die drei Batriarchen, Himmel und auf Erden. Die zwei Tafeln Moſes.

—i

Eins und Eins iſt Gott allein, Der da lebt und der da ſchwebt Im Himmel und auf Erden.

7. Sag’ mir, was iſt Fünf? Die Hrnf Wunden Chrifti. Die vier Evangeliften, Die drei Patriarchen, Die zwei Tafeln Mofes. Eins und Eins ift Gott allein, Der da Iebt und der da ſchwebt Im Himmel und auf Erden.

8. Sag’ mir, was ift Sechs? Die ſechs Krüg mit rothem "Wein. Schenkt der Herr zur Hochzeit ein Bu Kanaa in Galiläa. Die fünf Wunden Chriftt Die vier Eangeliſten, Die drei Patriarchen, Die zwei Tafeln Mofes. Eins und Eins ift Gott allein, Der da lebt und der da ſchwebt Sm: Himmel und auf Exden.

9. Sag’ mir, was ift Sieben? Die fieben Sakramente. Die ſechs Krüg mit rotem Wem Schenkt der Herr zur Hochzeit ein Zu Ranea in Galiläa. Die fünf Wunden Chrifti, Die vier Evangeliften, Die drei Patriarchen, Die zwei Tafeln Mofes, Eins und Eins ift Gott allein, Der da lebt und der da fchmebt Im Himmel: und auf Erden.

10

10.

Sag mir was ift Acht?

Die acht Seligkeiten.

Die fieben Saframente,

Die ſechs Krüg mit rothem Wein Schenkt ber Herr zur Hochzeit ein Zu Ranaa in Galilen,

Die Fünf Wunden Chrifti,

Die vier Evangeliften,

Die drei Patriarchen,

Die zwei Tafeln Moſes,

Eins und Eins ift Gott allein, Der da lebt und der da ſchwebt Im Himmel und auf Erben.

11.

Sag mir, was ift Neun?

Die neun Chöre der Engel.

Die acht Seligkeiten,

Die fieben Saktaimente,

Die ſechs Krug mit rorhent Wein Schenkt der Herr zur Hochzeit ein Zu Kanaa in Galilen.

Die fünf Wunden Chrifti,

Die vier Evangeliften,

Die drei Patriarchen,

Die zwei Tafeln Mojes.

Eins und Eins ift Gott allein, Der da lebt und der da ſchwebt Im Himmel und auf Erden.

12.

Sag mir, was ijt Zehn? Die zehn Gebote Gottes. Die neun Chöre der Enge, Die acht Seligleilen,

Die ſieben Sakramente,

1

hs Krüg mit rothem Wein |Die drei Patriarchen, kt der Herr zur Suchzeit ein | Die zwei Tafeln Mofes.

anaa in Galilen. inf Wunden Chrifti, ter Evangeliſten,

Eins und Eins ift Gott allein, Der da lebt und der da ſchwebt Am Himmel und auf Erden.

8. Dag Kranfifein.

1. | ja wohl krank und ß nit wie lang, B a wohl fterben, ’3 macht mir nit bang. 2. B ja wohl fahren weiß nit wohin Menſch Tann mir glauben, rank daß i bin. 8. Krankfein, das iS wohl ce harte Buß’ iebe Gott weiß, wann terben wohl muß. 4. irb i Halt heut und in i halt tod Seel fteht jebt grad in zeößeften Notb. 5. er größeſten Noth, in zrößeſten Pein: mög'n wir denn Alle immel hinein? 6. Jimmel, ja Himmel, yär’n wir halt gern, . müfjen wir Alle : ung befehr'n.

7. So jtirb ich Halt Heut in Mein’ Bater fein Haus Und morgen, ja morgen Da tragend mich naus.

8. Sie tragen hinaus mich Ja wohl ihrer Vier Und fegen mich ab vor Der Friedhofthür.

9

Wo ift denn der Priefter? Er kommt ſchon herfür; Jetzt ſteh'n meine Freunde Schon alle bei mir. 10. Sie graben ein Grab mir Sie grabens wohl tief Mein Leib legens nein, Daß er ruhig drin ſchlief. 11. Sie legen ihn nein und Sie Hüllen ihn zu, Und dann wänfchen fie mir AM die ewige Ruh’. 12. Die ewige Ruh und Das ewige Licht Da fol mein Leib fchlafen Bis kommt ’3 jüngfte Gricht.

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31. 15. Wo ift denn der Meßner ? Und wäre wohl g'wachſ'n Da Hör’ ich ihn ſchon. Ein Fräutlein fürn Tod est geh'n meine Freunde So bleiben wir allmweil Schon alle davon. Wies Röslein ſchön rot. 14. 16. Heut iſt es an mir, aber Wies Rögslein ſchön roth, wenn Morgen an dir: Das Sterben nit wär: Kein Rräutlein ift g'wachſ'n, Heut ſeh' ich noch d' Welt Ja g’wachl'n dafür. Und oft nimmermehr.

9, Sterben ig a Harti Buafz.

1. Sterbn iS a harti Buaß Gott woas e3 ſchon wann i fterben muaß. 2. Wan i ftirb fo bin i todt, Aft kimm i fchean inta die Nöfelein roth. 3. Röſelein roth im greanen Klee, Dös fechts mi glei heunt und aft neamamehr. 4. Heut bin i noh in mein Voatahaus, Moarg aba trag's mi ſchon hinous. 5. Trogn mi hin voar die Freithofthür, O Tiebfta Herr Priefta kimm bald herfür. 6. Wie kam hat aufghört der Gloden ihr Klang, Aft kemmen ſchon olli Freund zufoanım. 7. kronkn und zonkn ums zeitliche Guat, Und ſchaun nit mehr um was die varmi Seel thut.

10. Die Sonn geht auf.

1: Ein mwachbares Herz ift Gottes Haus; Sonn geht auf und wieder zu, | Das glühende Töchtlein löſcht er nicht Nenſch der fchlaft in "guter Ruh, aus. ‚gt ſich nieder zu der Erd, 8. thut ein Schlaf der ewig währt. | Ein fleißiger Knecht fpricht ſelbſt der

2. Herr, Sonn geht zu und wieder auf, | Der machen thut, bis kommt fein Herr, wie des Menfchen Lebenzlauf, | Er wird bekommen großen Lohn, sonn lauft durch das Firmament, | Für das was er hat Gutes gethan. Menfchenleben geht zum End. 9.

3. ı Der Sündenfchlaf bringt Todesqual, auf o Menſch, das fag ich dir, | Ah Sammer für meine traurige Seel, Sonn die fcheint ſchon vor der | Ein Dieb, der fommt zur Mitternacht,

Thür. Der fpringet ein weil Niemand wacht. auf mein Seel es ift ſchon Beit, ‚10. jlaf doch nicht die Seligfeit. | Werd Menfchenleben vergleichen kann, 4. Sit gleich ein Luft wie Feuersflamm,

nächtiger Herr in feiner That, Gleichwie der Nebel von Sonnenschein, er die Sonn erfchaffen Hat, | Durch Regen bringet Röſelein.

und hoch und Lauft fo Schnell, 11. vie ein auserwählet Seel. Des Menschen Leben auf diefer Welt, 5. Iſt gleich ein Blatt fo vom Baume fällt,

Menſch ift ein Erdenkloß, Gleichwie der Müher das Gras abmäht Mutterleib nadend und bloß, Vor Gottes Augen fein Härlein fteht

t nicht? mit fich fährt wiederum 12. in, Des Menfchen Leben eine furze Freud! fterben ift ein Gewinn. Welcher Baum wann kommt fein Zeit, 6. Der nicht wird bringen gute Frucht, d der Menſch geboren war, |Denfelben hat Gott Längft verflucht. fein eigen die Todtenbahr, 13.

taub und Erd wird er bedeckt, | Bet fleißig und wach alle Stund,

ft bis ihn Gott wieder aufweckt. Du weißt nicht wann dein Herr an⸗ 7. fommt,

f nicht fo lang in deiner Sünd, Er tragt mit fich die Himmelskron,

dir Gott das Leben nimmt, Ach Jeſus Chriſtus Gottes Sohn.

14

14. Da macht fein Sohn ein Hochzeitsfeft, Die Augen aus dem Himmelstbron, | Und ladet ein viel fremde Gäſt. Sehen auf das Gute fchon, 18. Die Ohren hören das Gebet, Der König ging in ben Palaſt, Das Himmelsthärlein offen ſteht. gFand darin einen fremben Saft, 16. Spricht zu ihm freundlicher Man,

Bet fleihig und wach für und für, aft fein Hochzeitsffeib nicht an. Es möcht fonft einmal reuen dir, def ® guen 9 Wart auf Gott den Herren bein, rl Wie die fünf Mugen Jungfräulein. Der König feinen Dienern hieß,

16. Sie follen ihm binden Händ und Füß, Die Ampel muß dein Herze fein, nd werfen ihn in den Kerker hinein; Zund am das Licht im Kerze bein, Da wird Heulen und Weinen fein. Mit Lieb und Glauben zier dein Leib, 20. Das ift das fchönfte Hochzeitlleid. O! wie war das eime ſchreckliche That, 17. Wehe dem, der dieß verdienet bat,

Der Heiland ſprach das Himmelreich, | Gott behüt uns Ehriftenleut, Iſt einem mächtigen König gleich! Und ſchenke ung die Seligfeit.

11. Codtentanz.

1. Haft foviel Tag mit großer Plag Ich geh herum in weiter Welt, Dein Lebenszeit gefunden, Sud meinen Raub zufammen, Für deinen Schweiß im PBarabeis Und nimm hinweg was mir gefällt, | Wird dir ein Kranz gebunden.

Sei hoch und niedern Stammen, 3. Auch jung und alt, Was ſtehſt mein Jungfrau pflanzeft Bon ſchöner G'ſtalt, dich!

Laß mich niemand erweichen, Ich will dich gleich erhaſchen, Der reichſta Mann der Bettler dann, Du biſt geputzet bald für mich,

Iſt jeder meines gleichen. Ich brauch kein rothe Maſchen; 2. Komm mit ins Grab, alldort ich Mein Bauersmann, laß von dem Pflug, hab

Komm mit, wir wollen wandern, Verborgen Kroten, Schlangen, Ich will die eilends ſchaffen Ruh, | Die werden dich, glaub ſicherlich, Die Urbeit laß ein Undern; Bezieren nach Verlangen.

4.

15

8

Ach weich yon mir ergrimmter Mann, | Komm her Soldat, mein Kamerad

Es ift fein Zeit zu fterben,

Du trifft wohl alt und Krumpe an, Die ſchier vor Angft verderben, Sieh doch von eh, wie ich jebt fteh In blühend jungen Jahren,

Roth wie mein Mund und foll jegund, Dich ftrengen Tod erfahren.

b.

Was weineſt Hier, mein Meines Kind, Du kannſt mit Ruh wicht ſchlafen, Komm nur mit mix, ih will bir ja Ein fihern Frieden fchaffen, Obſchon da fchreit vor Herzenleid, Dein Mutter voller Schmerzen, Bu keiner Zeit Barmherzigkeit, Sieb ich betrübten Herzen.

6. Was machſt du Richter, zähleit Geld, Sch brauche Feine Dufaten, Das Ort dns Hab ich dir beftellt, Iſt voller Worm und Maden, Leg ab die Sorg, fein Stund ich borg, Dein Wohnung ftehet offen, Die Beit ift aus, mußt aus dem Haus, Das Loos hat dich getroffen.

7. Ach weh, a Gott! graufamer Top, Was wilft mit mir anheben, Was zwingeft mich in folcher Noth, Laß mich eine Beit noch Leben, Muß ich dann noch in befter Blüh, Gleich jet mein Leben Yaffen, Urplöglich bald durch deinen G’walt Reifen is fremde Stoffen.

Der Feldzug ift vorüber!

Bei mir iſt Kein Pardon, noch Gnad,

Ich ſchieß mit Peſt und Fieber,

Dein Tapferkeit macht mir kein Freud,

Die ſtärkſten Rieſenglieder,

Reiß ich voll Gram auf einmal z'ſam,

Meine G'walt ſchlagt alle nieder. 9.

Scher dich heraus Tod aus dem Haus,

Du ſollſt mich nicht vexiren,

Dein Pfeil macht mir gar kein Graus,

Will gleich mit dir ſchanſchiren,

Ich bin viel Jahr in Lebensg'fahr

Vor meinen Feind geſtanden,

Vor meiner Fauſt hat vielen grauſt,

Du machſt mich nit zu Schanden. 10.

O mein Soldat, kein Diſputat Wird dich da nit aufhalten, Zu fechten iſt es ja zu ſpat, Den Sieg thu ich erhalten, Du mußt mit mir, hilft nichts dafür, Die Uhr iſt ausgeloffen, Ein andere Beut, ein größere Freud Hat ewiglich zu hoffen.

11, Mas machſt bu dann mein Edelsmann Allhier in deinen Garten, Ergötzeſt dich ganz fanftiglich Bei Blümlein aller Arten, Komm auch mit mir, ieh warte Dir, Kein Stand thu ich verfehonen, Sieh gar nicht an die Königs⸗-Kron, Noch großer Kaiſers-Kronen.

16

12. Dann wann ich komm, ſo reiß ich um Ich bin der alles Leben erndt, Den Mann von beſten Jahren, Drum fürcht euch allzuſammen, Und thu als bald mit großer G'walt Mein Urtheil iſt ſchnell und behend, | Mit ihm in d' Erden fahren. Wo ich nicht heut ihn kommen, 14 So komm ich morgen gar gewiß, j Du Tannft dich drauf verlaffen, Wann dann herkommt die letzte Beit, Thu Buß noch heut, es möchts die Beit | Daß gleich die Seel foll fcheiden, Nicht mehr dann gut zulaffen. Jeſus, Maria alle beid

13. Wird Hoch mit großen Freuden, Darum o Menſch fei ftet3 bereit, Begleiten in das Paradeis, Thu dich zu Gott erheben, Den Höllenhund verjagen, Du bift Fein Stund von mir befreit, | Der dir fonft twurde machen heiß, Ich nimm allen das Leben, Und bringen ins Verzagen. 12. Der Jüngling und der Cab. 1. 3. Der Jünglino. Jüngling. Ach weh was Graus, ſchließt zu das ID Todeslarv, nicht alſo ſcharf Haus, Thu du mit mir verfahren, Der Tod kommt hergeſchlichen, Erbarm dich mein, ich bin noch Mein G'ſtalt und Zier iſt faſt an mir klein

Schon hin und ganz verblichen! Wart bis ich komm zu Jahren

Ah ac ſchließt zu, laßt mir ein Ruh, | Nimm vor hinweg die Bettelſäck Für Angst möcht ich verderben, Die ſchier vor Noth verderben,

Da ich fang kaum zu Leben an, Hab Mittel, Fug und Geld genug,

Soll ich fchon wieder fterben. Warum ſollt ich fchon fterben.

2. 4, '

Der Tod. Tod,

Kein Ries, kein Held auf dieſer Welt| Der große Alerander hat, Sit mir bisher entgangen, Faſt fchier die Welt bezivungen, Und meinft ih werd fo unerhört | Biel Land und Leute, manche Stadt Mit dir allein viel prangen, Sit mir doch nicht entrunnen, Was jung und zart von edler Art, | Hier Liegt er tobt, ift Staub und Koth Stolzieret hier auf Erden, Sein Schönheit ift vergangen,

Durch mich als bald wird ihre G'ſtalt Sein Leib beſchwert ift abgezehrt Auch meines gleichen werben. Von Ratten und von Schlangen.

B. Süngling.

hab mich erft vecht eingericht, mich dabei erwarmen, anderftwo, viel find gar froh, nm gar bald ein Armen, yab erſt tracht mit aller Macht, allerhand Gewerben, wär der Zeit fein Nichtigkeit, r ich Schon follte fterben.

6.

Tod.

König, Kaiſer ſchont man nicht, alles über d’ Klingen, ı fehweige till, es Hilft fein Bitt dir kein anders fingen, Abſolon ein Königsfohn t auch fein Gnad erwerben, mp der weife Salomon ) mich fort und auch fterben.

7.

Süngling.

ach ich bitt, abfchlag mirs nicht, mir.mein Leben friften,

furze Beit laß mir noch Freud, ach will ich mich rüften,

: &ut und Geld in dieſer Welt mi in Ruh genießen,

t ich werd weiß, ein alter reis ih mein Leben fchließen.

8

Tod. mehr eine Stund wird Dir vergumt, fagst von vielen Zahren, mußt mit mir, Hilft nichts dafür, unr dein Seel bewahren, Schloſſar, Steierm. Vollslieder.

17

Mein Pfeil iſt Gift, wenn es dich trifft, Darum thu dich aufmachen, Die Sünd bewein ſtell dich bald ein, Schau wohl zu deinen Sachen. 9.

Süngling, Ach weh! wie heiß, der Todtenſchweiß Dringt mir ſchon zu dem Herzen, Ach weh, ac) Leid! ach Bitterkeit, Ach was leid ich vor Schmerzen, Weild doch muß fein, gib ich mich

drein, Ganz willig will ich ſterben, O Jeſu mein! Maria rein, O laß mich doch nicht verderben. 10.

Der Teufel. Es iſt zu ſpat was rufſt um Gnad, Jetzt in den letzten Zügen, Hätſt dich bereit in Lebenszeit, Jetzt und nur ſtill geſchwiegen, Meinſt das dein Gott in letzter Noth, Dich jetzund ſollt anhören, Verzweifle bald, ſonſt wird mit Ge⸗

walt, Dein Angſt noch heftig währen. 11. Süngling.

Ah laß mich fein Maria dein, O Mutter voller Gnaden, Ach fteh mir bei o Jungfrau treu, Zhu meine Seel ob ſchaden, Der böje Geift macht mir fo heiß, Für Angft ich möcht vergehen, O Sefu mein, Maria rein, Ach thu mir doch beiftehen. 2

18

12. Komm her mein Braut ganz anver- Teufel. traut, Weil Gott ein gerechter Richter ift, | Nun ift vollend dein Leiden; So kannſt mir nicht entgehen 14.

Wegen deiner Sünd, glaubichfürg’wiß, | Romm fomm mit mir, o fchönfte Bier |

Kannſt vor Gott nicht beftehen, In die bimmlifche Yreuden. | Wie Haft geführt böfe Begierd, Komm ber mein Seel ins Himmel :

Was Unheil Haft getrieben, zelt, Nach Böfen g’ftrebt, im Luder g’lebt, | Glänzend gleich wie die Sonne, Iſt alles Hier befchrieben. Nach Heinem Leid kommt große grand | 13. Ewig in Freud zu wohnen, | Der Engel. O Menſch nicht ſcherz, führ es zu Bahr fort einmal, laß nach die Dual, Herz,

Die Seel ift mein, ftürz dich allein | Heut i'ſts an mir, morgen an dir, Nur bald in d' Höll hinunter, Du mußt auch über d’ Klingen!

Du Höllenhund jehunder, Dieß Liedlein wirft auch fingen, Bon dem jüngften Gericht.

|

|

1. | Kein ZThierlein auch zu dieſer Friſt, Ihr lieben Chriften insgemein, | Die Welt vom Feuer verzehret ift Ihr Reich” und Arme groß und Klein, 5, Halt euch zum jüngften Zag bereit, gernachkommt Gott mitfein Engelnall Ah höret zu mit Traurigkeit. Die blafen den Poſaunen⸗Schall,

2. Steht auf ihr Todten in der Welt, Unfelben erjchredlichen Tag, Und euch alsbald zum Richter ftellt

Fallen die Stern vom Himmel herab, 6 Die Morgenröth verkehret fich, j

Die Allmacht Gottes fchredet mid. | Sucht eure Beine, Yaut und Haar, g, Und ftellt euch zum Richter dar,

Anftatt der Sonn, o lieber Gott, | Gebt Rechenſchaft von euvem Leben Die Welt voll Feur, o große Noth, Was ihr für Muthwill'n Habt getrieben.

AN Städte, Dörfer allzumahl, 1. Zu Aſchen wird verbrennet als. Bon einem jeden unnügen Wort, 4 Wert und Gedanken immer fort, |

Kein Menjch auf diefer weiten Welt. | Gebt Nechenfchaft den Augenblich, | Kann davon kommen wie ich meld, | Der Richter gegenwärtig. ift.

8. Da wird e3 alles offenbar, Was zuvor lang verborgen var, Denn alle Sünder der ganzen Welt, Werben ein Seden vor d' Augen g’ftellt. 9. Ihr Ehrabfchneider und Lügner dar, Wie Habt ihr mander Frau und Mann,

Ihr Ehr genommen auf der Welt, Seht wirds euch vor d' Augen g’ftellt. 10.

Ach Gott wie wirds uns Sünder gehn,

Wie werden wir von dir beitehn, Wann wir von einem jeden Wort, Rechenichaft müßen geben dort. 11. Die Engeln und Heiligen im Him⸗ melsthron, Müffen erjcheinen auf diefer Plan, Die Verdammten aus ihrer ‘Bein, Müflen auch gegenwärtig fein. .12. Und müfjen anhören das Urtheil dort, Was der Richter und höchſte Gott, Ahnen wird geben für einen Lohn, Was auf der Welt verdienet Haben. 13. Zum Frommen ſpricht Gott ins⸗ gemein,

19

Kommt All' in meines Vaters Reich, Da ſollt ihr ewig haben Freud.

14. Zu den Verdammten ſpricht Gott behend, Geht hin in das Feuer das ewig brennt,

Da iſt ein Anfang aber kein End, Das Urtheil hab ich euch geſendt. 15.

Da fangt ſich an ein groß Geſchrei,

Unter'n Verdammten mancherlei, Erbarm dich Gott! erbarm dich Gott, Mach nur ein End o gerechter Gott. 16. Wann die ganze Welt voll wär mit Bein, UN taufend Zahr ein Wögelein, Ein Körnlein bis auf das Lebt, Wir hätten ein Troft, würden noch erlöft. 17. D Ewigkeit ein feftes Haus, Man kommt hinein und nimmer heraus,

O Menfch ich bitt dich lebe fromm, Daß du entgehft der Höllenflamm. 18.

Ihr lieben Leut ich bitte euch, Halt euch zum jüngften Tag bereit, Bei Gott da find wir alle gleich,

Ihr feib die lieben Kinder mein, Wir mögen fein arm oder reid).

20

14. Xied bon der Heiligen Maria im Chal zu MWildalpen.

1. Willſt Leib und Seel begrafen frei, Catholiſch Schäfelein? So laufe nur auf meine Treu In die Wild Ulm hinein, Dort mätterlich Ich dir verſprich, Maria weidet dich. 2. Dann weil ihr Sohn ein guter Hirt Will ſie auch Hirtin ſein, Die frei zu Tags die Schäflein führt Zu Nachts ſie ſchläfert ein. Und iſt ſehr wahr, Leibs Seelen G'fahr Verjagt fie immerdar. 3. Sie richtet auf den Schäflein Stall Nicht ohne Urſach dort: So man nennt das Wild⸗Albmer Thal Ein ſonſt einſames Orth; Dann Einſamkeit Iſt ihre Freud Und unſre Sicherheit. 4. Ihr Wohnung war zu erſten zwar Sehr eng noch eingeſchränkt, So groß doch wachſt ſie immerdar, Daß man es nie gedenkt, Ein ſchönes Orth, Ein ſicher Port, Vor die ſo ruhen dort. 5. Sie traget zwar auf ihrer Schooß Ihr gantz erblaſtes Kind,

So doch getödt die Liebe bloß Bu zahlen unfre Sund. Doch ſtatt dei Hirt Die Sorg fie führt, Daß fich Fein Schaf verirrt.

6. Die Thränen häuffig fie vergüft, Doch nur zu unfern Troſt, Daß fie dadurch den Schmerb verfüft, Wann Durft der Seel zuftoft. Auch fie darmit Bei Gott erbitt, Was er fonft thäte nit.

7. Wilfft du o Schäflein glauben nick, Was ich dir hier vorfag, So bin ich mwohlgemuth gericht, Die Gnaden dir vortrag, So gibt ohn Zahl Den Schäflein all Sie in dem Gnadenthnl.

8. Das Winterlifde Stammen-Hanf (Wo dieſes Gnadenbild Bu erſt gewohnt und ſich darauf Ließ überfeßen mild), Empfangen Hat Die erite nad, Wie zeigen wird die That.

9. In Nonnenberg ein Clofterfrau, Ein Winterlin gebohrn, Seufzte nach der Wildalbmer An, Als fie den G'ſund verlohrn,

Und durch ſechs Jahr

1

immerdar deib gequälet war.

10. Erd Hat Fein Kraut nimmermehr, Wurzel, Salbn gehabt, ihr die G’fundheit ftellte Her, ihren Schmerb gelabt. Saltzburg fit Doctor nicht, G'ſundheit ihr verſpricht.

11. ſie die Menſchen und die Erd a völlig ſchon verlaßt, Herz ſie gleich hiehero kehrt ſteiffe Hoffnung faßt. Gnaden Bild ſein mein Schild, mir die Krankheit ſtillt.

12. under! da dann fie erlangt ia Bildnuß bat, felbe fie faft kaum umfangt, fie ſchon g’fund und g’rad. t ohne Ruh Schweſtern zu, im Chor fangen fruh.

13.

diß in der Saltburger Stadt alfogleich bekannt, Medicus ein Wunder Hat mündlich, ſchriftlich g’nannt, Iefen kann Jedermann, hab Maria than.

14. nahend bei der Höllen Glut jener arme Mann,

So in der Palfau ihme thut Die Gurgel ſchneiden an, Daß ſchon ſein Geiſt Der Höll zureiſt, Doch Gnad Maria weiſt. 15. Dann weilen er ein Schäflein war So zu Maria fi In die Wildalbm wand in der G'fahr, Half fie ihm gnädiglich; Daß er erleucht Aufrichtig beicht Und noch fein Heil erreicht. 16. Im Alten Markt ein eines Kind Die Wellen reiffen fort. Doch weil die Mutter ruft gefchwind Bu diefen Gnaden Orth, Maria ſpringt Und Hülf zubringt, Daß ihr Kind nicht ertrinkt. 17. Bon der Hifflan ift auch bewußt, Wie das mehrmal ein Kind Nach Kindes Art und ihrem Luft Ein Eifen-Broden g'ſchwind, Erwiſcht und fchlüdt, Doc nicht erſtickt, Maria hats erqiidt. 18. Sanct Gallen zeiget dir ein Mann, So g’falln ins Wafler-Rabd, Doch er Mariam rufte an, Drum hats ihm nicht gejchad, Er wurd ergebt Und umverlebt Auß Lebens G'fahr gefebt.

19. Bon Weyer kommt ein Weib bie ber, Die unverhollen jagt, Sie hab vom Zahn⸗Bruch blüt fo ſehr, Daß fie ſchon gantz verzagt, Auf Bitten thut Maria gut Gleich ſtellen ihr das Blut. 20. In Dambach war ein Manns⸗Perſon Mit der hinfallend⸗Seucht, Doch da er flieht zum Gnaden⸗Thron Er Gnad und Hülf erreicht, Daß alſobald Er nicht mehr fallt, Geneſung ganz erhallt. 21. Vierfacher Zuſtand hat geplagt Zu Wienn ein Weibs⸗-Perſon, Maria da ſie dieſes klagt Und wurd befreit davon, Daß ſie geſund In zwaintzig Stund Schon ihren Leib befund. 22. In Weiſſenbach ein kleines Kind Ein Groſchen hat geſchlückt, Die Mutter es verlobet g'ſchwind, Iſt alſo nicht erſtickt, Und bracht das Geld Von dem gemelt, Ohne Schaden auf die Welt. 23. Ein anderer verſchluckt auch hat Mit größter G'fahr deß Leben

22

Ein langen Holz Spähl, große Gnad Thät ihm Maria gebn, Dann auf fein Bitt Erftidt er nit Und lebt wohl auf in Frieh. 24. Zwei Geiftlichen in die Palfau, Bon Admont fo gereift, Wahrhaftig unfre liebe Fran Sehr große Gnad eriweift, Weil fonft bereit Die Todes Leit Schon warn vor all beib. 25. Ein Wagen ſchröckte ihre Pferd Auf Hohen Felfen drobn, Daß beide Roß fih unerhört Zum ftürgen ſchon erhobn, Der erſte zwar Entkommt der G'fahr So doch Schon nahend war. 26. Daß andere Pferb fich ftürken tut Faſt Thuren hoch hinab, Maria fteht auf guter Hut, Das geht noch glüdlich ab, Das Pferd bleibt todt Und er in Noth | Bitt durch) Mariam oft. 27. Seht Wunder! in der Felfen Kluft Fahlt er vom Pferd hinein, Wo doch vor ihn die Todten Kruft Der Fahl ihm richte ein; Doch ohne ſchad D große Gnad! Man ihm außg’holfen Hat.

28. a ihr Schäflein ſehet ihr diefe Mutter liebt ſuchet auch Hinfür und für, euch nur nichts betrübt; uffe dann, jedes Tann r Mariam an.

29. waſchet euch in jenem Bad, ı ihr befleckt euch find, a aus Jeſu höchiter Gnad iſchet alle Sünd, beichten hier der Gebühr t euch zu beſſern für.

23

30. Alsdann thut nehmen auch zu euch Demüthigft mit Vertrauen Das wahre Blut und Fleiſch zugleich, Der Sohn diefer Jungfrauen, Wann diß geichicht, Entgeht auch nicht Maria Gnaden G''ſicht.

31. Schmerzhafte Mutter laß dir dann Uns all befohlen ſein, Die wir bei dir hier langen an, Nihm uns vor Schäffelein, Bewahr uns bier Und dorten führ Uns ein zur Himmelsthür.

15. Tied tor dem Gnabenaltar in Maria Zell.

1. jungen Roſen ausgeſchmückt, Freude ganz geweiht,

en der Tag, der uns beglückt,

und voll Seeligkeit!

nah't fih unſ're Pilgerſchaft,

Ehrfurcht deinem Thron,

ſingt dir Lob mit neuer Kraft,

ollem Jubelthon. 2

gegrüßt! du Frau der Welt,

Salems ſchönſte Pracht,

‚roft, der jedes Herz befeelt,

Bunderwerf der Macht.

rommer Sehnjucht fommen wir,

: dor dein’ Altar,

Und bringen unf’re Herzen dir, Bum Liebesopfer dar.

3. Einst fang erftaunt der Engelchor, Als Gott dich ihnen zeigt, Wer ift die die fich ſchwingt empor, Und glänzend herauf fteigt ? Sie fah’n im Bild der Morgenröth, Der Auserwählten Sonn, Di über Mond und Stern erhöht, Als Gottes Gnadenthron.

4. Da did Gott Vater Tochter heißt, Gott Sohn di Mutter nennt, Und dich) auch Gott der Heil’ge Geift, Als feine Braut erkennt.

24

Preißt dich ein neuer Lobgeſang, Der ganze Sternenbau Ertönt von deinem hohen Rang, Bon deinem Lob o Frau! 5. | So darf denn auch der Erdenkreis, Dir Ehrenlieder weih'n, Lobfingen deinen Ruhm und Preis, Und friihe Blumen ſtreu'n, Doch den, der dich fo Hoch geacht, Der alles Guten Duell, D den, der dich fo groß gemacht, Erhebe unf’re Seel. 6. Kaum mar dein Bild hieher ge- bracht Erfhol Mariä Nam, Und was erftaunt mein Wug be= tradht, Bor dir nicht bergen Tann, Nun über ſechs Jahrhunderte Nameſt das Flehen auf, Laß Mutter durch Jahrhunderte, Dein’ Gnadenftrom den Lauf. 7. Wie oft hat nicht in Flut und Brand, Dein Vorwort ung genützt, Wie oft wurd unfer Vaterland, Durch deine Hand beichüßt, Wie vielmal Hielt’3 du Krieg und Peſt, Und Hunger von uns ab,

Wie vielmal haſt du uns getröſt, Wenn nichts mehr Troſt uns gab. 8.

Wie viele Sünder ſchmolzen hier, Voll Reu bey dein' Altar,

Wie manches Herze, welches ſchier, Aus Stein gebildet war,

Legte voll Schmerz die Bürde ab, Die lang ſein Herz bedrückt,

Sieh gnädiglich auf uns herab Und mache uns beglückt.

9.

Wend' ferners von uns jede Noth,

Woran die Sünde Schuld,

Verſöhn' uns den erzörnten Gott,

Erbitt' uns Gnad und Huld,

Und ſieh' mit holden Augen an,

Die Andacht dieſer Schaar,

Sie giebt vor deinem Gnaden⸗ thron,

Das Herz zum Opfer dar.

10.

Verſchmähe unſer Opfer nicht, Erhöre unſer Fleh'n,

Die wir mit voller Buverficht, Auf deinen Beiftand ſeh'n,

O Gnadenfrau! vor deinem Bild, Fall'n wir auf unſ're Knie, Noch eine Bitt, die du jo mild, Erhöre ung allhier:

11.

Das große Haus von Defterreich, Das edle Kaiſerpaar,

Mit deinem Segen ftet3 bereich, Bor Unheil auch bewah'r.

Der Kranken, Armen, Dual und

Laß dir empfohlen fein, O! fchließ und alle in bein Her, Und Jeſu Wunden ein.

12. Wann dann zur Iehten Pilgerreis, Das Lebensend uns bringt,

25

Nimm unfre Seel vom Leib ge- trennt, Nach diefem Lebenzlauf,

Wann ſchon der kalte Todenſchweis, Nimm unf’re Seel mit Gott verföhnt,

Durch alle Glieder dringt

Bu em’gen Freuden auf.

16. Maria Zell, a Gnabenfrau.

1. Maria⸗Zell, o Gnadenfrau! Wir rufen dich heut an, Vom Himmelsthron herunter ſchau, Bitt Jeſum deinen Sohn, Daß er uns woll beſchützen Bor großer Yeindsgefahr, MariasBell, mit deiner Macht Den Feind von ung verjag.

2. Wir rufen dich demütig an, Erhalt bei Gott uns nad, Bitt Jeſum deinen Sohn, Daß uns der Feind nicht jchad, Uns nicht möcht überwinden D Mutter fteh uns bei. Maria⸗Zell mit ꝛc.

3. Beſchütz das Haus von Oeſterreich, Und unſer Kaiſerpaar, Gib ihm eine ſtarke Hand zugleich, Wider den Feind fürwahr, Daß es die möcht vertreiben, Die wider fie feind auf, Maria⸗Zell mit x.

4. Wir hab'ns erfahren in der That, Daß du o Mutter treu!

Dein Gnad bei Gott bewirfet hat, Den Sieg ihm ftet3 verleiht, Und feine gerechten Waffen, Verbleib'n in Gottesſchutz, Maria⸗Zell mit ꝛc.

5. Wir waren in großer Gefahr, Vom Feind gefochten an, Die Zuflucht wir gleich genommen dar, Zu dir und deinen Sohn, Bei deinem ſchönen Gnadenthron Rufen wir all um Gnad, Maria Zell mit ꝛec.

6. Wie viel nicht ſchöne Land und Drt, Der Feind vernichtet hat, Biel hundert habens erfahren dort, Mit Trauern und mit Schad, Du bift ung gleich beig’Tprungen, Mit deiner Fürbitt groß, Maria⸗Zell mit ıc.

T. Unmöglih wärs Maria⸗Zell, Wann du nicht mit dein Sohn, Uns wärſt beig'ſprungen in der Noth, Wie der Feind uns grif an, Auf vielen Ort und Seiten, Er uns ſtark ſetzte zu, Mariasgell mit x.

26

8. 9. Wir bitten dich o Gnadenfrau! So lang wir hab'n das Leben all, Verlaß uns nimmermehr, Wollen wir dankbar ſein, Bertreib den Feind mit ſeiner Macht, Und dich in deinen Gnadenfall, Beſchütz unſer Kriegsheer, Suchen auch jährlich heim, Und unſer liebes Vaterland, Dein Lob ſoll ſtets erklingen, Vor Krieg und theurer Zeit, Durch Berg und tiefe Thal, Maria⸗Zell mit ꝛc. Wir wollen ewig ſingen:

Maria hilf uns all!

LI.

Dreifönigs: und Weihnachtslieder.

17. Dreikönigelieh 1. \

1

4

Is nit denn das was Ungefährs: Da Alte, der z'erſcht zuwi geht

Drei Reiter auf an Gaul? Es is a Roß und iS a koans, Hat gar a gitubtes Maul. Langharat und an langan Krag'n Bei uns i8’3 unbelannt: 3 moan jchier a Kamelthier is's Dda gar a Elephant.

2

Do Erfte i8 a alta Mann, Eisgrau vor Kältn blab Für an Niglo fchier ſchau i'n an, Ama er hat koan Biſchofſtab. Da Andre is a junge Mann Hat an a gar ſchön's Gwand Ma kennt eam's an, daß er muaß ſein Gar von an fremd'n Land. 3.

Da Dritte ſchaut recht grausla aus U Flor vadekt fein Haut, Kohlteuflſchwarz, 's i3 grad a Graus, Wien a durch und durch vanfchaut. An Triel vecht pritſchat, dit und

broat, Schneeblüahl weiße Zähnt Wann der mir Nachts begegna that, J rennat was i könnt.

Hat in an Schachterl d'rin Drei goldne Zäpf'n, wie mans ſiecht, Wo wüll a mit Hin? Da Bweit Hat ſeins mit Weihraud) voll, Wia'n d' Amaſ'n trag'n zſamm', Mächt wiſſ'n was 's bedeut'n ſoll Is gar a rare Kram. 5. Da Dritt' hat gar a hantigs G'fraß, Sächs für an Aſang an, Wann vana nur a Wengerl fraß, Kam ona glei 's Würing an. S zog van 8’ Maul bis zruf aufs G'nak Wanns wer auf d' Zunga nahm Koi lieawa a Roll'n Rauchtawak Oda gar an Holzbirnbam. 6. Mir ſcheint i ſiech an Herrn dort ſteh'n Voll Glanz und voller Schein Dort auf da recht'n Seite grad Das muaß a Engl fein, Schau fagt a bift a grober Schroll Was kragaz'ſt an die Leut;

50 Siechſt nit den Stern da obern Stall, Er bet't die Mortification

Woaft nit was das bedeut? Die man gar felten find't.

7. Die Myrrh’n bedeut’t die Sterblichkeit Da Erſt' bringt mit aus weiter ern’ | Der nur a Ehrift will fein. Das reinſt' und feinste Gold, Muaß fleißi bet'n, Tag und Nacht, S bedent't, daß ma fein Gott und Will er in Himmel nein.

Herr’n 9. Recht Tieab’n und ehren follt. Drauf legt a ma dös Ding alls aus Gleich win da Rauch ind Höh thuat | Schau fagt a, diefes Kind | fteig'n Is Gottes Sohn vom Himmelshaus

So fol’n man bet’n an Geborn für eng’re Sünd; Bis daß da Ath'n feuri wird D' drei König fan kumma von Mor- Und d’ Flammen flieag'n davan. genland

8. Weil: Kinder! in da Roth: Da zweite hat in Weihrauch bracht | Sie ehrens und fie beten? an Fürs Hane Jeſukind, Als ihren Herrn und Gott.

18, Dreiſtönigslied IL.

1.

Sörgl, he, was mueß das fein?

Kemmen Bigeuner i's Dorf herein?

Oder ſanſ' Krabaten? Ih kenat's halt nit recht;

Is a ganz'r Schüppel, daß's Taner zöhlen möcht.

Hab'n a g’ichnappig’3 Weſen, a G'hetz und mächtig's Schrein

Was gilt's, wann unſer Amtmann kimmt, fo führt er Alle ein. 2.

Habens' nöt a Padwerch! es i8’g’rad’ a Graus; Ma’ glaube’, ſo habn ſchon a Dorf plündert aus. dhab'n d’r rare Mörchen, fein bucklete Roß', Mach'n lange Kragen a3 wie a Franzos. Es hab'n ſüſt die Samer nöt fülchtene Thier’, hab'n n'r g’rad Pferſchtla a drei ober vier.

3

Aner i8’ a kohlſchwarzer Mann dabei, . As wie der ſchwarz Toni in unferm Kalm⸗Gai.

91

Der Schaut ah recht grausli und rabiatiſch drein, Er muß za'n Hans Garfchti der nächfte Vetter fein. Ih fang d’r mit iehm meiner Sör noch Handl an; Gelt Brucder, du kennſt ja den Wallifch fchon? 4. Schau n’r! a Stern, ber geht über fd; Er funkelt und leuchtet, zaagt iehna den Wi’. geh’n d’r, mein Oeachl, grad Bethlehem zue; Da liegt in an’ Stall d’rin a herziger Bue. Es haaßt gar, er war n’ Gott Vater fein Kind, Der ung follt’ derlöfen von unferer Sünd! b. Bruder, hiez than’ ihner Bünfelmerch aus; Was zoihen]’ für arjchtlene Sachen heraus! Es Hat Aaner dofchten a ganz's Trüch'l God Ei, wann er fi b’finnet und mir’3 Schenken wollt’! 'N Weinrauch brauch’ ih nöt, Han erſt geftern g'racht; Und d' Mirr'n if Hanti’, daß's Maul v'rderb'n möcht! 6. Kimm, Sörg’l, geh gehnm'r zu ihnen ah Hin, Und grüeßen m'r's Kindl in Kripp'l da drin! Und weil m’r fchon füften nix z'geb'n jan in Stand, So geb'n m’r den Bueben a Buſſerl af d’ Hand! Doch müeß'm'r fein Höfla und g’fchmeidt dabei fein, Süſt möcht m'r's Kind ſchröcka, aft fanget’3 an z'ſchrein. T. O Sefu, mein Jeſu! Holdfeliges Kind! Du göttliches Lamm, was hinwegnimmt die Sind’! Wir bitten, ach ſchaue mit Gnaden uns an! Es reut uns von Herz was m’r Böſes gethan. Gib una deinen Segen, und mache zugleich, Daß mir dich einft preifen in bimmlifchen Reich!

323

19. Dreittüniggliet IL

1. Was muß e3 bedeuten, Wie kommts ma rar für, Drei Reiter thun reiten Auf feltfame Thier, A jeds Hat ein Kragen Zwei Klafter fchier Tang,

Sonft ſchauts aus wie Schragen

Mit an bugglaten Gang. 2. Das Ding ijt recht artla Und allen recht fremd, J mein glei e3 werden Die Sammer herfem, Gehnt aber viell gichtwinder, Seind nit gar fo faul, Ham a feine foirigen Pfeifla im Maul. 3. Dös, liebe meine Nachbarn, Erfchredt ma nur nit, Der eine von Reitern Hat a kohlſchwarzes Gficht, Sa warla, mein Wichel Deu Lotter nit trau, Cr ſchaut aus fo graugla Wie der wilde Wauwau.

4. Der Eini von Reitern Schaut Lieblicher -aus, Doch möcht ich gern wiſſen Wo fie jeind zu Haus, Bei ung Tennt fie Niemand, Sie feind gwiß von fern. Es Hat fie gwiß berg'führt U Hellichter Stern.

6. Gelt Urberl, gelt Urberl, Hiazt fallt mir ſchon ein, Die Reiter, die müfjen Drei König gwiß fein, Weil fie ſchön Heid fein Und Alles verbrant, Und hamt auf die Thier So viel Sachen aufgiant.

6. Gehts ihi, gehts ihi. Dös König, all drei, Gehts ihi zum Kindlein In Biehitall aufs Heu, Legts ab entre Gaben, Wie mir’3 haben gmacht, Uft gebm mir allfanımen AU ruhfame Nacht.

——

20. Dreiktönigslied IV.

Buema, Buema, loſt's was i ſagen enk will, Seids nur a weni all ſtockmäuſerſtill,

Thuts nur keina lacha, betrachts wohl die Sacha, So heut mir is gſchehn, i ſelber hans gſehn.

2. J wollt auf Betlehem Tirfaften reifen, Seind Herrn zu mir kemma, unlaitige Schnaifen, ©’ theil große, 8’ theil Heine, 8’ theil fürnehm, 8’ theil g'meine, ©’ theil gritten, 8’ theil grennt und kein’ hab i kennt. 3

Schauts nur glei was i bin gweft für a Lapp, 3 thät3 ja mein Eid bald für Bigeunerleut ghab, Ja wahrla zum Plunda, es war ja fein Wunda Weil alli ausgfchaut, kohlſchwarz in der Haut.

4. Röffa hams ghabt mit an fchiehlangen Kragen, waren ja all buflat, fo ſchwar müſſens tragen, J thats Halt nit kenna, fo thains ma in nenna A Mellamathier, mir deucht a Ai ſchier.

Na liebe Buama ſchauts, Kate en? nur fagen thaten nır um den Meſſias nachfragen, Der 3’ Betlehem inten im Stall is zu finden, Den wollten fie ehren als Gott ihren Herren. 6. Drei wurden König aus Mohrenland gnennt, Sie brachten dem Kindl a feltjames Präfent, Rein Buder, ta Hönig, das war allzu kleinig Gold, Weihrauch und Mirn fo thatens fpendirn, 7

J Han mir a denkt das war mir ang’nehm, Fürs Gold Tunnt allerlei z'kaufa bekem, Da Weihrauch war z'braucha für Kopfweh, zum Raucha, Und endla die Mirn thut, mein i, purgirn. 8. So wolln wir dem Rind a fein was geben, Damit wir erhalten dag ewige Leben, Fürs Golb ihn Stets ehren als Gott umjern Herrn Statt Weihrauh und Mirn a frommes Leben führn.

Schloſſar, Steierm. Bollslieder . 5

84

21. Dreikünigslieb V

1. Potztauſend, lieba Veitl, hör mi a bifferl an, Was i für ſchiachi Männer hiazt gfehn han, J Ban dös nur von Weitn g’fehn, han gmeint i bin fchon bin, J Tann da’3 gar nit fagen wia i heim kemma bin, J han mi fchir dafallen vor Schreden übern Baun, Was gilts, mein Wang is gſchwolln, geh thu a bifferl ſchaun. 2 Die mehreiten habn Röck an weit tallata als wir, Und Hintn nad) habens Sau triebn und walliiche Thier, Die Sau habn wildi Rüaßel ghabt weit länger ald an Elln, Und was habn für Binkel tragn, i kunt das nöt dazähln, Und was mi hat zum Aergſten gjchredt: an Zoifel iS dabei, Wann du’3 nur a follit fehen, du liefſt davon a glei. 3. Du talgata Zörgl, i bild mirs fchon ein, Entweder werns Bigeuner oder Mebga fein, Na Zuri, du irrſt di, Bigeunerleut feing nit, Sie bringen Teini Sau, feine Maulthier mit. So is halt no a Mebga i laß mas nöt dafagn, Geh gehma zum Rumdel Wirth, da kimmas gwiß Dafragen. 4. Mein du, i weiß no was, was i no gfjeha han, E3 ging da a groißmächtiga Stern a voran, Mein wahrla, i muß jeha, geh, geh na rund mit mir, wern di ja nit frefja, i fteh da guat dafür. Mi däucht als wan das Gfindel auf Betlahem ritt zue, Vielleicht gehns gar zum ariprel wo liegt der Hergottsbue.

J han da ja z'weng Kraſchi, i ; wei, daß mir nöt kleckt,

Us hat mi da jchwarze Wauwau z’viel daſchröckt,

Und warn aft a budelts und langkragats Vieh,

Gah anfangt zum gumpen, fo laß i di in Stich,

Und laf grad zum Rumdel Wirth und fauf a Maß Brantiwein, Das wird mein falten Magen hübſch wärmen wieder ein.

35

6.

Ha nöt, mein Jörgl fürcht di nöt und renna nur gſchwind miit,

Geh Hol nur dein Ranza, i laß da fiit kein Fried,

Mir kinnans nöt dalenga, ſö reitn als zu gfchwind,

Und i weiß den Weg nöt, wen habma, der’n find,

O jorg di nit, mein Waftl, i bin dan ja oft gfahu,

Und wann dus nöt willft glauben, fo wirft das fchon dafadn. 7.

Zerſt gehma ins Pinzgaland und aft ins Tirol, Dort ſauf ma nix als rothen Wein, he Bruda, das is toll, Bon dorten iS der grati Weg ind Baiern Land hinein, Dort fieht man nir nur anderſt als zedfeifte Schwein, 8' Wien fahr ma Iuftig übers Meer aft gehn ma nur brav dran, Damit ma auf Knittelfeld auf d’ Nacht juft kemma an. 8.

Uft reis ma auf Klagenfurt, Paris gemma zue, Und von Paris ins Unterfteier, dort imma raften gnue. Bon Unterfteier ind Schweizgaland, von Schweizgaland ins Krain, Bon Krain ing Krabaten, mir thain ung nöt laug ſaim, Bon Krabaten ins Oberfteier, dorjt gehma nur brav rund Bon DOberfteier auf Betlahem ift nur a halbe Stund.

9. Ha Jörgl, was redſt denn du, bift a rechta Narr, J men du willft mi foppen, was d redſt is Alls nöt währ, Der Zoirl möcht fo weit umgehn, wir thaten Alls verzehrn, Und aften wenn ma Heim Temma, thaten d' Weiba rehrn, Daß ma unfa Gelb muf da Reis Alls Ham vathan, Aft wurds allweil heißen: du bift a faubra Mann.

10.

So geh a biſſerl gſchwinda und ftell di amal gjcheidt, Mir dam ja zum Krippl a fo nimma weit, Schau, fchau, wen fieh i reiten, i mein Dort inten gehns, O Jöckas, o Jöckas, ſö feinds wohl, i kenns, Geh do na nöt in d' Nahen, es iſt ihm nit ‚recht z'traun, Und ſeins dann aba guti Leut, gehma do zuchi ſchaun. 3*

36

11. Schau Zörgl, dag müaßen wohl fein großi Herrn, U ganze Truchen Geld thains dem Kindla vachrn, Schau wia's Kind! lachlen thuet as thuet fi wohl recht gfreun, Weil halt diefe Herren zu ihm gar freundla fein. fallen fhän auf ihre Knie und beten ihn jchön an, Mi wundert? nur, das Kindel des Schwarzen anfchaun Tann. 12. Hiazt habma ſchon Als gieha, Hiazt gehma rund nad) Haus Und warn da Wolf a Schaf Hat gholt, mach i ma mit viel draus, Die Thier, die habn mir wohl gfalln und a die groißen Seren, Wann mi nur eina reiten ließ, für Freudn that i fterbn, Hiazt Jörgl wirf di nieda und bitt ma 3 Kind vor Alln, Daß ma einft den Toixl in feine Kreil nöt falln.

22, Oreikänigslieb VI.

1. Bua Stephel, Bua Hanfel, Bua Jakel, Bua Franzi, Bua Beitel, marſchir Kemmts her gſchwind zu mir, J muß enk das ſagen, Was ſi hat zuetragen Heut unten in Stall In Betlehems Thal.

2. J ſah heut von fern An glanzenden Stern In Stall unten ſtehn Recht helliacht und ſchön, Drauf kunt i's nit grathn, Sn Schnee ahi z'waten, Zu fragen die Leut Was das Ding bedeut.

3. J thot mi nit weilen In Stall ahi z'eilen, Wie i kimm zu Stall Seh i auf amal Zween ſchweeweiße Herrn Glei grad untern Stern, Beim Krippel dort ſtehn, Seind aufputzt recht ſchön. 4

Aft wia i recht ſchau

Sah i an Wauwau,

An kohlſchwarzen ſtehn, Der machet mi gehn,

J bin recht dakemma,

J fing gſchwind an z'renna, Grad heim zu dem Haus, Trau mi nimmer aus.

5. Wanns d3 mir nit glaubts, Gehts abi und fchauts, Biveen weiße beim Kind, Der ſchwarze fteht Hint. Thuts z’nahend nit gehe, Der ſchwarz möcht uns feha, Thuts loſen und hörn Was ſo thain begehrn.

6. Potztauſend Bua Hanſel, Bua Jagl, Bua Franzel, Schauts, ſchauts na glei all, Dort ſteht er in Stall, Recht kohlſchwarz in Händen, In Gſicht und in Lenden, Mein Eid. i fehl nit,

Wia d’ Schlofjer und Schmid.

T. Kt bild i mirs ein, Wer drei wern fein, A Prophet Hat fchon Nachſt längſt gmeldt davon, Drei König von fern Wurd leuchten a Stern, Auf Betlehem zua, Hiazt weift es, mein Bua.

37

8. thain a brav Sachen Den Kindl vermachen, Schau was noch ham Für Packwerk mitgnomm, An Weihrauch hat Eina, Der iſt gar a kleina, Der Ein hat was bracht, Das brav ſchwitzen macht. 9. Der Dritt thut erſt machen Den Joſef recht lachen, Weil er mit dem Gold Bein Stall eini wollt, Hiazt hats Kind ſchon z'leben, Weil ſö brav hergeben, Wanns Kindl wird alt, Aft wern ſö gwiß zahlt. 10. D Rind unterdefien, Thu doch nit vergefjen Auf uns arme Leut Zu jegiger Beit, Und warn wir einft fcheiden, So laß uns nit leiden, Befrein ung doch Vom foirigen Loc.

23. Dreikünigelieb VI.

1.

Grüß dich Gott du Bender mein

Wie ftehts denn heut bei dir

& glaub’ du wirft ja g’fund wohl fein, | Wien i au'm Morg'n fruah auffteh

Geh ſötz' die her zu mir J waß a neuchi Beitung bier,

Was ich dir heut erzählen wir:

Was heute Nacht iS gicheh’n, Dös hab i ſälwa gieh'n. 2.

Da krieach i aus mein Nöft, Und wien i naus in Hof geb’ San vüli Leut draußt gmwöft,

Ham große Trämel in da Hand Habs niea fo gſeg'n in unfern Land Wiea d’ Mohr'n grad hams ausg'ſchaut, Es hat ma zittat d' Haut.

3. Aft hat mi halt glei Aner g'fragt Wo i nit waß den Stall, In dem das eingeborne Kind, Das uns erlöfet All. Da lauf i glei, leg’ d’ Stiefel an, Zeig eahn den Wög und geh voran Und Hintnach geht da Stern, Der uns berleucht’t von fern.

4, Und wieas a fo jan fortmarfchiert: Hab i a Wenger! gfchaut! J ma wohl gern mit eahna gremt, Hab mi aber fchier nit traut; Da ſieach i glei an foaſt'n Mann Der Hat den ſchönſt'n Schlafrof an, War ausg'naht ja mit Gold mit Stoan Ma ſollts ja gar nit moa'n.

b. Aft gengan a paar Edlknab'n Sie gengan Paar und Paar,

38

ham ma gſchina wie die Pfan'n Mit eahnan krauſt'n Haar; Zwa Ritter ſan ja gritt'n grad, Und Aner hat zwa Köſſ'ln bracht, Mit hams aft was gmacht, Daß's Firmament hat kracht.

6. Wieas dann bein Stall ſan gwen Da bleib'n ſie a glei ſteh'n, Die Andern bleib'n heraußt, Nur drei than einigeh'n Und falln in Kind zu Fuaß Der Ani war gar FÜR, War auf und auf voll Ruaß Und Hat is Hindi g’fchröft.

7.

Und wieas in Stall fan drinna gwöft,

Das Kind anbetn's All

Aft hams den Andern pfiff'n draußt:

Kummts Alle in den Stall!

Und wias das Kind vaehrt ham

Sans fortgritt'n allſand

Wa a wohl gern mit eahn zog'n,

Zu ſeg'n das fremde Land.

24. Breiftönigtlisd VL

1

Seht die drei König find heut ankommen.

Und dem Rinde Jeſu nachtracht,

Wie fie alle drei den Kometitern bernommen, Haben fie fi) auf die Reife gemacht.

Dem Kind zu opfern Gold Weihrauch und Myrrhn, Auf daß es fie einft zum Himmel möcht führn.

39

2. Wie fie zur Krippe find Hineingegangen, Haben fie fich gleich gewworfen zu Fuß, Und das Tieb Sefulein küßt mit Verlangen, Und ſich gedehmüthigt mit Reu und Buß. Das Gold habens geben ihm als ein großen Held, Daß er ein König fei der ganzen Welt. 3. Als einen Gott habens ihm Weihrauch verehrt Daß er einst gnädiglich ihnen möcht fein, Weils ihm gebühret und rechtmäßig ghört, Us ihrem höchſten Herrn und Gott allein, Der in dem Himmel ift und Hier auf der Erd, Dem ift da3 Opfer heut worden verehrt. 4, Als fterblichen Menſchen habens ihn auch verehrt, Daß er den Tod unterworfen auch) fei, Den bitten Myrrhen obs ihm gleich nicht gehört, Dort van der Höllen zu machen uns frei, Habens geopfert und ihme gefchentt, Damit 3 Lieb Jeſukind ihrer gedenkt. 5. Liebe drei König wir bitten euch all Seid ung Patrone in Peſtzeit und Noth, Daß keine böfe Luft uns Überfall, Bittet für ung all drei dort bei Gott, Daß er abwende von uns dieſe Noth, Bittet, ach bitiet für ung dort bei Gott.

25, Dreiftönigslied I. 1. 2. Mit Freuden fo wollen wir heben an, | ALS Jeſus Christus ein Kindlein zart, Drei König vom Vriente, Bon einer Jungfrau reine Aufs Beſt, das wir gelernt hab'n, Durch Gottes Kraft geboren war, So fingen wie ihre Legende. Erſchien uns ein Sternlein, war Heine.

8. Er leuchtet alſo wunderſchön Wohl in dem Morgenlande,

Bon wegen der heiligen drei Königen, Daß einer den Andern nicht Tannte. 4.

Es gedacht fich ein jeder in feinem

Sinn, Das Kindlein zu beten ane, Sie nehmen auch alle groß Schäte zu ſich Und machten fich auf die Bahne. 5. Als ſie nun gen Jeruſalem kamen, Erfragten ſie der Mähre Bei vielen und bei wenigen Leuten Wie weit es gen Bethlehem wäre. 6. Sie ſuchen den viel auserkorn, Der Juden König, war kleine, Vor wenig Tagen iſt er geborn, Von einer Jungfrau reine. 7. König Herodes höret die Mähr, Sie bracht ihm große Schmerzen,

40

Er gedacht wie's Kindlein zu töd- ten wär In feinem faljchen Herzen. 8. Er ruft die Heiligen drei König zu ſich, Thät fi) von ihnen erkunden, Er gebot das im ftarfen Sein, Wann fie das Kindlein funden. 9. Man ſollt ihm folches zeigen an, Er wollt es auch anbeten, Gar falfchlich redet diefer Manu, Die König kein bleiben da hätten. 10. ' Sie machten fich bald auf die Fahrt, Der Stern leucht ihnen vorane, Gen Bethlehem wohl in die Stadt, Da Joſeph beim Krippelein ſaße. 11. Alſo Haben wir die Legende gar, Wie ung die Schrift thut Lehren, Wenn wir ung bemühen zum neuen Jahr, So könnt ihr noch mehres hören.

26. Dreiftönigslied X.

1. Steh auf Jeruſalem, Eile nach Betlehem,

Sieh nach Verlangen

Iſt aufgegangeng Der von den Bätern verheißene Stern,

Heb’ deine Augen zum Himmel empor, | Steh auf Serufalem,

Wo Gottes Herrlichkeit Bei diefer Gnadenzeit

Lobet den Herrn. 2.

Dir wird verfündet vom himmlifchen | Weife aus Morgenland

Chor.

Haben den Stern erkannt,

41

Welcher den König der Juden bes] Weil Gott auf Erden

deut, Denn dieſer Gnadenſchein Drang in die Herzen ein,

Menſch wollte werden, Haben die Myrhen der Menſchheit gebührt

Welcher vom Feuer der Liebe entzündt, Die nichts als Bitterkeit

Nach weiten Reiſen Fanden die Weiſen

Hier mit ſich nut

Den von den Stern angewiejenen Ort, | Ihr ziehet ass hin

Wo Fleiſch ift worden Das göttliche Wort. 3.

In keuſchen Jungfrauenfchooß Fanden's ihn arm und bloß Mit weißen Tüchern und Windeln

umhüllt, Der mit der Glorigkeit Und ſeiner Herrlichkeit Himmel und Erden unendlich erfüllt, Den zu verehren Im Thal der Zähren, Haben ihre Kronen zu Füßen gelegt Gold, Weihrauch, Myrrhen Zum Opfer geſchenkt.

4.

Durch das gedünte Gold, So ihr dem Herrn gezollt, Habt ihr die Würde des Königs

bedeut, Des Weihrauchs edles Gut War in der Weihnachts Gluth

Nicht nach Herodes Sinn, Den ihr durch himmliſche Weisheit ergründt, Welcher argliſtig ſprach, Forſchet nur fleißig nach Wo ſich der König von Israel findt, Daß ich Hintrete Und ihn anbete Ihr aber nicht wie der Heuchler begehrt Seid fremde Wege Zurückgekehrt. 6. Kaſpar und Melchior Neigt eures Vaters Ohr, Euer die Wolken durchdringende Bitt, Heiliger Balthaſar Von Seel und Leibsgefahr, Deine fo theurn Verehrer behüt Mac dab wir eben Nach diefem Leben Nach einem fanft und glückſeligen Tod Ewig anfchauen

Einzig der göttlichen Ehre geweiht, | Denn dreieinigen Gott.

27. Birtenfprud 1. 1. Erfter Hirt: Ich tritt herein wohl alfo feit Und grüße den Hausherrn fammt alle feine Gäft

12

Und ich bitt fie möchten um nichts vor Uebel haben, Heut etliche Hirtenlieber vorzutragen,

Weil ichs aber allein nicht kann machen,

Sp leg ich mich a wenig nieder Schlafen.

2.

5weier Dirt: Gelobt fei der Herr Jeſu Chriſt, J muß fchaun wo der Herr Hauswirth. ift, 3 muß ihm bitten jchön, Daß er mi laßt a weng unterftehn, Hufch, Hufch, wie ifts nit Heut fo kalt, J glaub es kommt der Winter bald, Es glanzen alle Stern AUS wanns auf einmal fchon Tag wollt wär'n, Der Stern wird dir's a nit gwern, Ja wenn du nit aufftehft, da leg i mi a weng jchlafa.

3. Dritter Birt. Gelobt fei der Herr Jeſu Ehrift, 3 muß ſchaun wo der Herr Hauswirth ift, Muß ihm bitten fchön, Daß er mi laßt a weng unterftehn, J bin a arma Hirtenbua Han a Tag und Nacht Fein Ruah. I wir aber nit a Weil herum gaffa, Wir's glei a jo nachi macha. Gloria in excelsis deo. Die Hirten ftehen auf. 4. Erfter Hirt. Als ich bin vom Schlaf erwacht, Hat mir ein Engel a Botfchaft bracht, Und Hat gfagt a Inngfrau war auserwählt. Und die Jungfrau rein Soll geboren haben a Rindlein Hein.

3

B. Sweiter Birt. Schau, ſchau, ih Han a was ghört auf meiner Herd, Und das han i mein Lebtag nie erhört, Daß a Jungfrau a Kind Hat gebärt, Und das uns wieder bringet dar, Was durch die Sünd verloren var.

6. Dritter Hirt. Mir iS a was kemmen in mein Tram, Als wenn ein Engel vom Himmel kam, Der hat gfungen fo viel ſchön, Bor Freuden mächten mir die Augen übergehn. Und weil das Kind ift fo fchön und rein, So thut's mich vom Herzen gfreun. 7. Erſter Hirt. Nachbar i hans ſchons erfahren, Das hamt a fo Jubel freud, Schon vor a neunhundert Jahren Hat das Einer profezeit, Sie Haben ihn den Elieſen gheißen, Er hats in a Wolfen gjehn, Daß a Jungfrau den Weltheiland Ohne Makel wird gebähren. 8. weiter Birt. Mir traumet wie ein Engel kam Und führet mich nach Bethlehem Im Judenland fo rar, Groß Wunder fi) da begab, Da Hör ih a neue Mahr. 9. Dritter Hirt. Nachbar wir fein fchon beim Stall, Das Kind fcheint dort als wie a Kryſtall,

4

Wir wollen das Kindlein begrüßen Und ihm fallen zu Füßen,

Und bitten wir das Kindelein

Daß es uns nicht laßt verloren ſein.

28, Hirtenanſpruch II. 1. Bans, der erfte Hirt. Gelobt fei der Herr Jeſu Chrift, J muaß grad a weng fchaun wo da Hausherr ift, J muaß ödams untabringe, Wo ma Valaub habn zu ſinga, Huſch, huſch, huſch, is nöt heut ſo kalt, J moan es kimmt da Winta bald. Koa ſo hoatra Stern hon i a no nit g'ſehn, Koa jo hoatra Nacht han i a no nit dacht, Auf mein Löbn muaß i mi grad a weng ſchlafa legn. 2. Riapl, der zweite Hirt. Gelobt ſei der Herr Jeſu Chriſt, J muaß grad a weng ſchaun, wo mein Nachbar iſt, J bin ein alter Hirta Bua Ho Tag und Nacht koa Auch, J muaß fo armfelig leben, J muaß mi grad a weng zu mein Nachbar legn. 3.

Nefl, der dritte Hirt. Gelobt fei der Herr Jeſu Chriſt, J muß grad a weng fchaun, wo mein Nachbar ift. J ſetz mi nieder aufn Stod Und flick mein zerrifinen Halter Rod, Muaß vana fo armfelig leben, 3 muaß mi grad a weng zu mein Nachbar legn. 4 .

Der Engel. Gloria in excelsis deo Ihr Hirten, auf, auf, Nach Betlehem Lauft,

4

Ein Kind ift geboren, Aus Taufend erforen D Jubel, o Freud, O glüdfelige Zeit. 5.

Bans erwachend. Gots Tauſend wie hat mi nöt der Engel daſchreckt, Hat er mi ſo gach von Schlaf aufagweckt, Hiazt will ich's mein Nachba untabringa, Daß er aufſtehet und hilfſt mir a finge.. Niapl auf, Chriftus ift zur Welt geboren.

Xiepl. Wer ift dafroren? | Bans, Riapl auf, auf, die Vögel finga auf grüner Haid! Riepl. Laß ſö nur ſinga, haben kloane Kröpferl, fingen bald aus. Bans.

Riapl, auf, auf, (Riepl ſteht auf) Bua Riapl, wie göh ma’3 denn an, Daß uns der Stephel nöt fangt zum zappeln an. Riepl. Waſcht na, waſcht na, i wiar glei dawöcka J fang a weng ös Schella an, mit mein Stöcka. Stefl auf, auf! Stefl. Gots tauſend wie hat mi nöt mei Nachbar daſchreckt, Hat er mi fo gach mit'n Stecken vom Schlaf aufgweckt, Hinzt woll ma was finga, Daft woll ma nad) Betlehem ſpringa.

29. Aufruf zur Anbetung.

1. Koan Dudlſack hambs nöt, Auf, auf, auf, Ja nit, ſonſt fpilat i a mit, dun Riapl, Stephl auf. 2,

Was thans den heut in Himmel oben, Geſchwind, geſchwind, geſchwind, da ſogar den Faſching loben. Woll'n wir nun ſehens Kind,

46

So gehma Halt nach Bethlahema, Er giebt nus ja bafür, ja dafür Wo ma's Kindal nöt bekömma. Den Himmel mir und dir.

Daft ſehma's gleich dort liegn, B. Ja liegn das Kind in Kripperl drin. | Kind, Kind, Kind, 3. Verzeih ung unfere Sünd, Hang, Hans, Hans, Denn wir müfjen einmal fterben, Haft mich verftanden ganz, Lab uns doch die Gnad erwerben

Thua an ötla Schnittn bacha Und ſei von uns nöt weit, ja nöt weit, Und fürs Kind a Schmalztoch macha, | Schenk uns bie gti Nimm aber du mein Bua, ja mein Buag,

Nimm koa ſtarks Schmalz dazu. |Und Hiakt muß ma gefchtwind hoam

4. renna Still, ſtill, ſtill, Möcht ein Wolf über d' Schäfle Ich hab a Randl Milch, kemma, Das woll ma a den Büeberl ſchenka, So pfüat eng alle Gott, ja Gott Zu an ewigen Angedenka. So bleib ma bis im Todt.

30. An das kindlein.

1. 4. Auf, auf, auf! Ihr Adamskinder auf! Still, ſtill, ſtill, wann's Kindlein Singt: Meſſias iſt geboren, ruhen will,

Sonſten wär die Welt verloren 9 Engel than Schön mufizieren,

Auf, auf, auf! " Adamskinder auf! Vor der Krippen niederknieen 2. Still, ſtill, ftil, wann's Kindlein

All, all, all, lauf' m'r hin za'n Stall ruhen will!

Fallt's den großen Gott zu Füeßen!

Er will unſer Schuld a büeßen ö.

Um, al’, al’, laufen m'r za'n Stall. | Schlaf, ſchlaf, fchlaf, o Liebftes Kind⸗

3. lein ſchlaf! Groß, groß, groß, deine Lieb’ is groß! Maria thut dich niederfingen, Haſt'n Himmelsſaal v'rlaſſen, Ihre reine Bruſt darbringen

Und biſt g'reiſt a fremde Straßen Schlaf, ſchlaf, ſchlaf, o liebſtes Kind⸗ Groß, groß, groß, deinLieb is übergroß. lein ſlachf!

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6. | 7. dir, dir, danken wir dafür, Wir, wir, wir rufen all zu bir: du bift von Himmel kommen, | Wann wir einmal fterben milehen, die Deenfchheit angenommen | Thut ung 's Himmelreich auffchließen ! dir, dir danken wir dafür. Wir, wir, wir rufen UN zu Dir.

31. Aufruf.

1. Sie jagen es war Halt unfa Gott, auf, auf, Der ins Ddalöfen füllt von Tod. bar, geh fteh gſchwind auf, Di oi!

t vechel thuts fchien fchein, 6. i, was muß das fein, Ach, ad, ad,

geh, Nachbar, geh einft mit mir | Laufts was Wunderſach, ein dabei zwei arftlene Thier | An großmächtige Schar

auf! Bon lauter Engel war, 2. Sie glanzen fchier als die Sunn, auf, auf, Verkünden alles Guts herum. 8 na flugs Alle auf, Juhe. laufts geſchwind zu den Kind, 6. lanzt ja überall Laufts, laufts, laufts,

Eid, a kleines Kind liegt im Heu, Riapel, Stefel laufts brav drauf, Vata, die Mutta ſtehen dabei. Gehts rennen ma fein gſchwind

auf! Zum neugebornen Kind, 3. Auf Betlehem zum Krippelein, hui, hui, Mein Sechs, es möcht ihn gleiwohl 3 Buabn, kemmts alle drei g’freun, ſchauts wer die Leut fein, Laufts, laufts! hambt a Kindelein 7.

meints i wir's erſt fragen gien Geh, geh, geh, n und woher fie ſeind herkem. Ei nit jo lang da ſteh,

glei! Das Kind Liegt in den Wind,

4. Bor Kälten ſchier zerjpringt, auf, auf, Geh nimm a Rödel und a Pfaid, Joftel fteh rund auf, Das Kind fchaut Her recht hübſch eht Alls Inftig zu, mit Freud.

: [ufti mein Bu, Geb, geh!

8. Fallts, fallts, fallts Nieda auf die Knie

Und dankts dem kleinen Kind, Weils abbüßt unſere Sund,

D liebſtes Kind, o liebſter Herr, Kein Sünd than mir hiazt nimmermehr.

O Gott! 9. He, he, he, Die Sünd verzeich von eh,

Und wann wir haben gnua g’litten

Und tapfer uma g’ftritten,

So fchent ins allen deine Gnad, Daß mir zu dir nit kemma 3’Ipat.

Haft gherit! 10.

Gehts, gehts, gehts,

Nehmts Kind, nit lang da ſtehts Und ob zwei wilden Thier, Des habts fchon Pla bei mir,

48 Mid, Schmalzkoch, Krapfen und

was ma haben,

Das will ih ent glei bertragen.

Gehts, gehts!

11. Loſts, Loſts, Lofts, Ich mein mir nehmens Kind, Es thut mir recht dabarm, Daheim war d' Stuben ſchien warm, Der Joſeph ſchaut mich grantig an, Die Mutter greift um die Wiegen ſchon. Nir da!

12. So Buemba, fo, Hiazt gehts na heim ind Stroh, Und nimm a jeder fein Stecken, Weils feids jo ſchwer aufz’weden, Nanzts aus auf engern faulen Neft, Daß Morgen ſeits aufs allerbeft. Juhe!

32. Nachricht von der Geburt Chriſti.

1. Auf, auf, meine Nachbarn, Was ſchlaft ihr ſo lang, Ich hör ſchon lang ſingen Ein liebliches G'ſang, Ich kanns nit vernehma, Was etwan muß ſein, Iſt doch der Himmel wohl Um und um voll Schein, Wer iſt, wer ſchreit, Der kein fried geit, Laßt uns mit Ruh ſchlafen Bei unſeren Schafen Wir müßen ſchlafen.

2. Ein Knab ift anfemma, Der iſt ja voll Schein, Wird wohl unfer Kaiferin, Ihr junger Bua fein, Er fingt ja fo fröhlich Und jagt Gloria Ei dös meine Hirten, _ Stehts nun gſchwind auf von Strob, Inheſa laufts, Reckts d' Füß hoch auf, Ich habs nun ſchon vernumma, Warum er iſt kumma, Warum er iſt kumma.

9

8 4

Engel verfünd uns Gott grüß dich, mein Jeſu, Hirten zugleich, Iſt das dein Pallaft, um er ift kumma Wir fallen dir zu Füßen : Himmlifchen Reich, Als fündlicher Gaft,

d' Menschheit ang'numma Wir wollen dir verehren und Sünder all, Ein Opfer gar Kein, iegt in einer Krippen Du weit ja daß mir Wetlehem im Stall, Urme Hirten fein,

fei ®ott Iob Nun legen wir ab

wir froh darob Die Hirten Gab,

haben dich fchon g’funden Wie müſſen von dir fcheiden Windlein eingebunden, Wir innen nicht dableiben, dir Gnad gefunden. Die Zeit dir vertreiben.

33. Der erjtaunte Dirt. 1. Schau, Bua, ſchau, dort kimmt fchon

Bua Lön’l, was i8 das? Awa gar a ent Mauna. i ti tabt was; fein acht i frag hi agt wa | Wird Halt kaum vafteh'n mein Sprach was muaß dös Ding bedeut'n Fr lt A br no niea Gebet hör'n leut'n ab ha Iren ad, was i mag.

is umadum Alls liacht, Han Bua Engl, ſei ſo guat, mane joöd'n Floch Schön ſieacht. Sag, was das bedeut’n thuat, 2. Daß ös kimmts von Himmel runta Habts a Gſchroa, daß d' Leut wern hott's Nam ſteh i hiatzt'n auf munta ſchier bald an Juchzer drauf, Und ſeids All fo volla Freud, a thu i d' Spielleut Bern, Habs a Jöda a noig's Kload. ja bald da Kirſchta wern, B. m Alls fo luſti macht | Drauf fagt er mir ftad in d, Ohr'n, is erjcht Die Mitternacht. Daß da Weltheiland gebor'n g 8’ Betlehem in Stall dort int’n j Werd ma ’3 kloane Kind’ find'n, i geh balt was i mag, Zwiſchen Or und Eifelein B Ichau’n, daß i das Ding dafrag ; | Liegt das liebe Sefulein. Schloſſar, Steierm. Vollslieder. 4

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6. Daß's in fo an kalt'n Winta, D du Vater, Mutter rein, Mitn Kind in Stall ftehts inte: Wia mögts in der Herberg fein? |Nehmts an Karrn und fahrts ind’Stadt Dort'n kriagts 88 Kas und Brat.

34. Mein, mein, was glanzet heut.

1. 4. Mein, mein, was glanzet heut U Flaſchel Roſoli, So ſehr bei Mitternacht, Den hab i dir bracht, Bin kaum ein weng gſchlafa, Da kannſt du wohl ein trinkn Bin glei wieder erwacht. U Flaſchel voll auf d' Nacht, Bin glei aufs Feld ausgang, Tunk nur Bafteten ein, Da Hör ich gar ein Gfang, Hernach kennſt Schlafen ein, J Han mi gwundert ſehr, Lözelt hat a dazua Hab gſchaut glei hin und her Das hab i dir gebracht. Hab Alles betracht. B.

2

Nur eins, das gfreuet mic, Verleih nur das,

Was und der... .. Süngling Hat prophezeit Ä Daß 's der Meſſias fei, ' Liegt auf dem bloßen Heu, ° Der uns erlöfen thut

Bon heißer Höllenglut

& Hab glaubt der Mond thät fchein Und fcheinet jo hell,

Als ob das letzte Viertel

Schon eingangen wär,

Das hab ja ich erhört,

Daß der Gott Sohn auf Erb

In Stall zu Betlehem

Iſt er erit ankem

Und gang ihm fo fchlecht. In Ewigkeit.

3. 6. Aft bi i aufgitanden Und auf der Welt geht es zue, Und hab mi ausgftredt, Bei meiner Treu, J bin in d’ Häufer gangen, Liegt zwilchen Ochs und Eifel Hab d' Nachbarn aufgweckt. S' Kind auf dem Heu.

Nachbarn fteht3 auf fein gſchwind | Hat gar a fchlechte Hüll,

Schauts euch doch an dös Find 3’ eſſen Hat er a mit viel,

J laß ent a koan Fried, 8’ effen Hat er a nit viel, Nehmts nur brav Gſchenknuß mit | Das Ding fchmerzt mich frei.

Und ſchenkts dem Kind.

31

7. Gib uns ein gute Stund Nur eines, das bitte ich, Indeſſen bleibft fein gefund, Berleih nur das, Hernach wannſt Herricher wirft,

Daß uns die faliche Schlange Nimm ung zu dir. Ja niemals verführt.

35. Ber luftige Hirt. 1. Hopfa, Hopfe, recht toll gehts heut be, J bin a fo gfprunga, recht d’ Sohln thain ma web, tra la didl dum de, Bald Hintri, bald füri, bald überzwerch a, Recht luſti bin i gweſen ban hereſci.

Und wie i ſo gſprung, hams glei nad jung Das Gloria exreelfis recht liebla hats klung, G'loſt Han i wia a Einfalt was das Ding mücßt fein, Aft Hlafcht juft an Engel Hinter meiner grad drein. 3. J han a gſchwind gfragt, er hat mir glei glagt, Es fei dort Betlahem a Kind! veracht, in Stall jetzt betracht Und liegt zwifchen Efel und Rindavieh a Und is zogleich graifa Gott, dag Ding iS rar. 4. J han mi nit g’jamt, han d’ Milch gſchwind abdrahmt, Und mad Halt an Butta recht toll und galant, drei Pfund wohl gwiß fand Den trag i Halt aufi auf Betlehem gſchwind Damit i hübſch früh Timm, eh an andra was bringt. b. Du Sodl, auf, auf, na gſchwind mit mir Lauf, J Han da an Butta und du pfeif eins auf, na flink geh brav drauf, Mein Nachba, der is a Wirth, ihm fchid ma Poſt, Auf daB er an Wein mit nimmt oda an Moft, 6. Hinzt Jodl, mein Bua, los mir a weng zua, Barum idi aufgwedt von Schlaf heunt fo fruab, gfreun wirds di gwiß gnua, 4*

52

Heut Nacht is ma fürkem als Hör i a Gſpiel, Uft Han i Halt mein Eid g’loft und fchwieg grad fill. 7.

Und wie i ſo los als wia an alts Roß, Da kam eina zuha und gab mir ein Stoß, aft han i erſt g'loſt, Und ſagt ma es war dorſcht in Bethlahems Stall A Hainwinzigs Kindel, das Ding freut ins all. 8.

Braucht nit gar viel fchrein, i bild mirs fchon ein, Es is Halt Meſſias, derjelbe wirds fein, der thuet ing erfreum, Es hat znachſt a Minich gfagt von diefa Mahr, Und fei dort geboren, gelt Bua, dos iS rar. 9. Schau was i biazt denk, gſtudirſcht bin i z'weng Ei, ei, das Ding mi ja wahrla recht kränkt, mach du deine Schwänf, Und wann halt mei Nachba der Wirth amal kam Und a zu den Wein etla Krapfla mitnahm.

36. Bejuch beim Jeſusſtindlein.

1. J kann eng’3 wohl ſag'n, Juheißa, juhe! J hab' ma nur denkt: Juheißa juhe! J fag’ weita nig, Was gibt's denn ſchon meh? Bis daß mi thats frag'n. Han Maxl, han Steffi, 4. Han Rüapl, han Söppl, Zu Bethlehem drunt’ Zum Loſ'n kimmt's bel Gott ſelbſt iſt gebor'n,

2. AU Büawerl, ganz rund, Es kommt ma ſchier für: 's liegt awa in Stall, Is ſteht ſperrweit off'n J kann's nit vaſtehn, Die himmliſche Thür; Die Leut' wundert's All'. Sie denk'n nit dran 5. Hat Nachts wer vageſſ'n So b'ſuach ma's halt a, Und hat's nit zuathan, Dös Ding muaß i ſeg'n,

3. Wann's no ſo weit wa, Han Steffl, han Bua, Gott grüaß di, mein Kind! Sag' was thuat bedeut'n Han Vata, han Muatta,

Das G'jucherz dazua? Das is ja a Sind’!

6. Was fallt eng dem ein, Daß's mit den kloan Kind In der Költ'n mögt’3 fein? Geht's trachts a weng' fort, J hab’ a kloans Häusl, Auf'm Bergl ſteht's dort.

7.

A Stüwerl ſchön warm, Geh, Vata, nimm's Kindl, Es is gar ſo arm; Du Muatta geh'ſt mit, Des ſechts, daß für eng da, Kan G'leg'nheit nit 18.

8.

Da könnt's a daneb'n Is Kind fchön betreum,

53

| Bing derft's ma fan geb’n, Das bring’ i fchon ein Wann 'r amal größa Und Richta wird fein. 9. Denkt's awa fein d’ran, Wann's Kind that vageff’n’, Was i eng han than; Des werdt's no fein froh, Daß i eng fammt'n Büaw! Hab’ wegbracht vom Stroh. 10. O Jeſu, ſchön's Kind. J bitt' di, vazeich Mir all’ meini Sünd'. Maria und Joſeph fein Soll'n bitt'n bei dir, O mein Jeſulein.

37. Die Amſel und der ſtuſtuſt.

1.

Jkenn mi weiter gar nit aus,

J was nit was thut fein,

3 Ban mi ja erft fchlafn glegt, Die Sonn thut wieder fchein’, Die Amfcheln fingen ſchön im Thal, | Mein Lebtag han, was mn das fein,

Der Rukı pfeift fo Laut,

Meine Schäflein grafen all fo fchön, | Tanzen than's a fo wunderjchön, Singna thans a fo gar vornehm. Und wanns nar nit als Wallifch war,

Auf der großmächtigen Yu. 2.

| Und mit der Weil feh id’ Engerln fliegn

U ganzes Regament. 3.

Und Dana fliegt allweil voran,

Er Hat a goldnes Gwand,

Was heut die Engel han’t.

Hiazt fteh i Halt in Gottsnahm auf Daß i ’3 that a vaſtehn.

Und leg mein Hofen an,

At fang i halt zum fpringen an Und fpring halt was i kann,

3 bin bald Hin, bald her umg’rennt, | Da kimmt a Engel ber zu mir, J han mi weiter nit ausfennt.

4.

Bor Freud maß i mir z’helfen nit,

Set mi aufi auf an Roan,

Hupft aufi auf an Stoan-

54

Er thut wir halt dos Ding glei fogn, | Vor lauter Engeln mamfelft all,

Daß der Meſſias ift geborn, Bu Betlehem in einem Stall, Der ung erlöfet all. 5. Du Nachbar, thu du a aufftehn, Was Neus muß i dir ſagn, Die Engel ſan groß ſchippelweis Vom Himmel oha gflogn. Das is ja wohl a rechti Freud, Daß der Meſſias kemm is heut, Die Propheten han's vor längſten Jahrn Schon alles profezeit. 6. Du Widach leg d’ ſchön Hoſen an, Du Stichi in rothen Rock, A Opfer muß mar a mitnehm, Da Golli kocht a Koch, Und Tofant Uepfel und an Brein, Bon Ziwebn a Kletzenbrod, Das muß ma a mit uns mittragn, Gſegns enk der liebe Gott. 7.

Die Muſik is fo ſchön, J bild mir halt das Ding glei ein, Da wird das Kind wohl brinna fein, Aft muß ma ihm glei 3’ Yüßen falln Und müfjen böfla fein.

8.

Sei taufendmal, fei du gegrüßt, Du Hein und großer Gott, Bift kemma grab vom SHimmelfaal, Leidit Kälten und leidft Froſt. Aus Lieb zu uns haft du's gethan, Haft du verlafien deinen Thron, Wegen Adam feinen Sünbdenfall, Erlöft ung wieder all.

9.

Du Vater und du Mutter mein,

Enka Fürbitt legt's auch ein,

Wenn wir einmal zum ſterben ſein,

Thuts ung behülflich fein.

Thuts ös na den hölliſchen Wolf verjagn,

Mit enter ſtarken Hand,

Und Buama ſchauts na hin ins Thal, | Und thuts ung nur hinüberführn

Wia's dorten zue thut gehn,

In das himmlische Vaterland.

38. Der feurige Schal.

1. Lois, Loft’ tiebe Buama, Ich ſag ent jet an Gſpas Als i heunt Nacht wollt Schlafen, Im Bett, wurd mir recht haß. Iſt a feuriga Schab hergflogen, Er bat mi, recht daſchreckt,

Sch Han mein HAN gſchwind auferzogeu Und ſchlüffat unta d' Ded.

2. Ws i a Wal that fchuelln, Bamachla unta d’ Hül, Was wird den der anjtellen,

Dacht i mir in der SHIL

55

er an zu graggazen, Joſef hieß fein Gvatter,

m das Maul entleind, Beim Vieh drin ſollten's ſein.

gar liebla gaggazen, 6.

in dein guter Freund! Als er nun fort wollt gehen, 3. Wollt er mi a mitnehm,

that i ihn fragen, J thut halt z' Nachts nix ſehen

döper, ſag, wer biſt, Han gſagt wurd nacha kem,

yat er mir glei ſagen, Ram war er hinaus zur Thür,

er a Kreis Both i8, Gſchwind flugs flug er davon

m Buſchn Brief herzeigt, U Engel muß wohl fein gweſt,

acht daraus a Gfang, Weil er jo fleigen Tann.

ı, mein Statt, wohl nachi g’reit, 7.

ten werdens fang. Hiazt gehts ma meine Buama, 4. Gehts nehmts na enka Gſpill,

it mit Händen gaibelt Mir gehna flugs hinunta

Hug mir bald ins Gfries Mir brauchen ja nit vil,

r ihn frei daheibelt J nehm halt mein Leier,

Rod fchier abi ris, Der Lippl nimmt den Baß,

r mirs vecht deutich erklärt, Der Schneiderl nimmt die Geigen

i ja wohl prav glacht, Vielleicht gfallt dem Kind das.

ıt mein Leid in Freud verkehrt, 8

er die Botſchaft bracht. Sei gegrüßt, Herr Jeſu Chrift, 5. Du Gott und Menſch zugleich,

gat daß geboren Du uns zum Heil geboren bift, Betlehem im Stall Bringft und das Himmelreich, Kind fchon auserkoren 3 han mein Lebtag bös gethan,

zu erlöfen all, Barmherzig bift du doc,

Gott war Bater, Ich will ja bleibn hübſch und rein, Mutter Maria rein, Verzeih mir dasmal nod).

39. Des Hirten Bericht.

1. Auf der Tühlen Haiden ı mein lieber Ramerad, Leben fie voll Freuden, die Schäflein grafen, Los mei Nachbar, los nur an,

| wie jchön fie werden fatt Was ſich neus hat begeben. ven grünen Waſen |

56

2. Dort werd'n wir ſehen, Weil i dort a guti Weil Solln nur zuhi gehen, Auf der Erd bin gweſen, Zwiſchen Eſel und dem Rind, Ham die Lampel alliweil Iſt fein ganzes Hofgefind. A gar gitadtla gfreſſen, 6. Nachher hör i finga In ein alten Krippelein Etli taufend Stimma Liegt anftatt der Wiegen, Das Ding is ja gweft a G'ſchall [mir Namen Heißt es Jeſulein, Ha mi hier valoft a Weil. Es follen ſich biegen,

3. Alle Knie auf Erden, Nacha geh i umi loſen, Die nur gefunden werben, Laß die Schäflein grafen, An den hohen Himmelsfaal That a ohne Unterlaf Auf der Welt und überall. Und ftet3 mein Hörnlein blafen, 7

4.

Aften ſich ich erſt von fern

Ein gar wundergroßen Stern Nachba, wanns a ſo ſollt ſein,

Auf der Haid und überall Wölln ma in d Stadt laffa,

Und is licht worden auf einmal. | Und dem Lieben Kinderlein

4. Jeder etwas kafa,

Aften i mi umi kehr, Nachba, lieber Bruder

Und mei Kraft thats ma nehma, Gib dem Eſel a Futter

Han ſchon angfangt a zum rern Und dem Ochſen Heu und Stroh

Und z'naha is ma kemma Und dem Kind was z'effen noh.

Sa recht ohne Mäng! 8.

AU mwunderjchöner Engl Weil i no vor etle Tägn

Schreit: Ihr Hirten, feid wohlauf |Hab a Herd bekommen,

Und lauft nad zaedem hinauf. Will ich Heut aufs Kinder! wagen, Haba fchon mitgenommen,

Der Eugel fagt, in Königsſaal Damit zu begrüßen,

Wern wir das Kind nit finden, Wolln ihm falln zu Füßen,

In an alten Ochjenftall O du liebes Sefulein,

Soll'n mir ſchaun gar Hinten, Laſſe ung dein eigen fein.

57°

40. Ber ſchlafloſe Hirt.

1. Bor lauter G’fchra han i Nit gwißt wo i bin: J waß nit fein Krawatn In Dörfl herin? Da Dan thuat ſchön tanzn Und fingt was dazua Und i hab die ganz Nacht Beim Sclafn koa Ruh, Da Andri thuat tanz'n, A dritter fpringt um, Es wird Halt koan Guat thuan

Bis i mit'n Amtmann gar kumm.

2. Bua Hansl, du Lapp, ganz Was Anders muaß's ſein! Schauts, ſchauts meine Buama, Dort unt giebts an Schein; Es wird halt nix Anders Sein, als, daß's wo brinnt: Sie ham halt zu Betlehem D Hüutt'n anzündt. Gehts Buam, machts eng förti Mir müaß'n gehn ſchaun, Da Jodl muaß vorn gehn, Sunſt möchts enk nit traun.

3. An Ochs und an Eſ'l fieach i dabei Liegt a gar a kloans Kind! Dafror'n aufn Heu. Die Mutta is ſchön, daß Is gar nit ſag'n kann Und da alt Vader is A gar gſteifta Mann

Schöne Buam fan bei ihm

Gar fo zart und fo fein,

Als wia bei der Kaiferin

D' Edlknab'n fein. 4.

Und weil d' Leut in Stall ſan

Sp müaſſns nir hab'n;

Drum muaß ma eahn z'Efſn göbn,

Daß fie fi lab'n.

Du Ruͤapl nimmſts Lampl,

Du Golli in Brein,

Du Jodl kauf a Semml,

Dazua a Flaſchl Wein.

Und Ana muaß no nehma

A Pütſcherl Milch dazua:

Gehts, thuts eng nit lang b’finna

Auf heunt hats Mind fchon gnua. 5

u Höferl voll Suppn, Ham ma a mit woll’n trag'n Ama da Sodl, der hats Aufn Wög zſammag'ſchlagn. AU Bratwurft, a Plunz'n Pit zkloa und hübſch lang Nehmts mit aft'n ſparts eng An dopp'lt'n Gang. Mitn Schmalz Buama thuats ma Nur gleiwla nit ſparn, Geh Jodl nimm liawa Glei friſchweg an Karrn.

6. Was Alls das bedeut't Hiatzt'n fallts ma erſt ein Das Kind muaß von Himmel Heruntergfalln ſein.

58

Und wann halt das Kind Eppa hungri thuat ſein

S lög i ehm von Mehl grad A Knödl gſchwind ein;

Ama da Jodl is neidi,

Dem derfts as nit ſag'n

Er mächt' ſunſt aus Gachheit In Kind d' Zähnt einſchlag'n.

7. Den Brein thuats woach Tocha Dazu habts an Wein Und a Sömmel a reiche, dunkts in Kind ein, Das macht an guatn Magn und Thut auswarma jchön, Bhüat di Gott, mein liabs Kindl, Mir muaſſ'n hiatzt gehn.

41. Buama ftehtg auf tom Schlaf.

1. Buama ſteht's auf vom Schlaf, Eilts nur fein gſchwind, Es fluſcht ein Feuer aus, J mein, es brinnt, G'rechtelt's die Leiter zſamm, Laufts gſchwind zum Teich, Tragts na brav Waſſer zſamm, Wir wolln die Feuers Flamm' Löſchen gar leicht.

2. Aber ich möcht na grad Wiſſen von wem Daß dieſe Feuers Flamm Möcht ſein auskemm, Hat gwiß a Halter Den Stall anzündt, J nam ihn her beim Schopf Und ſchlug ihn rund zum Kopf, Wann i 'n bekimm.

3. Aba potz Tauſend i Ham mi ſehr g'irrt, Weil dieſer Schein nur in Der Luft gſeha wird.

Laßt ſie grad alleweil

Nieder auf d' Erd Kimmt mir halt zu im Sinn Als wenn ſich hett d' Sonn in Monſchein verkehrt.

4. Flieglati Buama ham't Gſchimmert und g’fcheint, Hupfen und ſpringen Herum beim Schein Gloria in excelsis dann Singens brav drauf, Mit ihrem Gfchrei dazu Weckens in aller fruh D’ Lemper ſchon auf.

5. Aber potz Tauſend es Falls mir ſchon ein, J wills darathen, Es gilt a Maß Wein, Ja i will wetten wohl Gar a Stuck Geld, Wahrla bei meiner Treu, Daß der Meſſias ſei Kommen auf d' Welt.

6. t3 Buam was i gfagt ba ma wohl wahr, ung die Engel wen thun gar ten zu Betlehem Gott im Heu, ı Heinwinzigs Kind, jollen alle gſchwind ufen frei. 7. gt wolln mir alle ufen zum Stall, halt da3 Heine Kind en all, wann halt eina a aknuß mit nahm, möchts Rind werden toll, öcht ihn verdrießen wohl, 's nichts befam. 8. ums Lampl und Pfund Schmalz, | Span, der Hiefel nimmt e und Galz, Hans Michael a dabei fein, ſchier an halben zjamm werk, ein Kas und Rahm ya3 Kind ein. 9. du giebit a ilwaz dazu allzeit gweit a ebiger Bua,

en

Jodl du ſchick dann dein Fuchs auf die Mübl, Drei Laibl Klehenbrot Iſt ja für unfern Gott Einmal nit 3’ viel

10. Nun, num jebt jein Mir fchon beifamm Gehma, fo gehma halt

In Gottes Rahm,

Wenns in Stall eini geht's, Nehmts ent in Acht, Thuets den Hut ruda gſchwind, Machts a Neverenz dem Kind, Bis entla lacht.

11. Sei gegrüßt, herzigs Kind, O grofler Gott, Liegft in der Krippen Sit, mein Eid, a Spott, Wo der Wind eini geht In Talten Stall, Der einen 3’ Herz durchdringt, S' Tiegt zwiſchen Eſel und Rind, Das is a Qual.

12. Da babma dir kleins Opfer mitbradht,

Wird dir na ſchmecken wohl

Heut auf die Nacht,

Das Lampelfell kannſt du Nehma für die Hül, Wünſch dir a gute Ruh, Ded dich na fleißi zu Schlaf ma fein ftill.

0

42. Was muß dag bedeuten.

1. Was muß das bedeuten, Daß die Sonn Heut fchon fcheint, J hör nir von Leiten, Den fie munter fchon feind, J woaß nit was das is, daß heut jo früh Tag ift, J Tann a nit fchlafen, weil die Sonn fchon auf iſt. 2. Es feurest und glänzet Um die Augen bernm, Es thut als wanns glitet Im Himmel umadum, Hiatzt woas i nit was das is und daß heut kein Fried is, Es hat oana gſungen, Gott kema heut iſt. 3. Er iſt uns geboren In einem Viehſtall, Was Adam verloren, Zu geben uns all, Gehts nur hin und bets ihn an, der uns all helfen kann, Könnts Alles Guts haben von dem ewigen Sohn. 4. Weils a ſo iſt, ſo gehma Nach Betlehem in Stall, Sollten aber was haben, Das den Kind recht gfallt, Er iſt zwar reich, doch iſt er arm, hat ein Bett, daß Gott erbarm, Und i nimm ein Hüllal, das macht ihm ſchön warm. 6. Und du Bua, du Lippl, Du nimmſt a feins Mehl, Wannſt hinkimmſt zum Krippel Fein höfla Dich gitell, Jagl du nimmſt a Schmalz, Riapl du nimmſt a Salz, Und gebts 58 feiner Mutter, auf die Kniee nieder fallts.

1

6. Thuats a Mil mitnehma Zum Koch für das Kind, Rannft Möftal befemma A Lampel fein gichwind, Zrags mit Dir, arbeits d3 aus, von Fell machts ihm a Pölzel draus, Und fürs arme Kindel, weils noch hat fein Haus.

7.

Thuats ent na ſchön buka Bann 3 Hin kemmts zum Stall, Thuats die Hüntla fein rula Und fagts mit mir all: Grüß dich Gott, Liebes Kind, nimm von und all unfre Sind, Thu dich a erbarmen, bei ung Dich einfindt. 8. Nimm an Halt die Gaben Bon unferer Hand, o Nichts befferes wir haben Dir geben zum Pfand, Nimm Hin auch unfer Herz, weil wir müſſen gehn mit Schmerz, Bewahre auch o Jeſus, ein jeden fein Herz.

43. Vua laß da na fagen.

1. Du Hiasl, mein Mann, Bua, laß da na fagen, J bitt Dich recht fchön, Es thut fie ſchon tagen, Es hat ma da Bua aufn Feld an⸗ Es bat ja zu Betlehem Zwölfe ſchon fünd ſchon. gſchlagn, Es dunkelt herein, 3.

Der Stern giebt an Schein, Es muß ja im Himmel a Feſttag Er that ma gleich ſchrein

ob’n fein. Als in der Latein, 2. Das unſer Weltheiland Sie than jubeliren, Geboren follt’ fein,

Als wan's das ganz Glorreich Hiatzt woll ma halt gehn Auf einmal bertrüegen, Bei der Nacht is fo ſchön.

62

4. J ſiach ja von fern Un ziemliadhten Stern, Dorten bei der ftrohnen Hütten, Dort müch mer einfehen. I that Dir wohl gern Ein Buffer! verehen,

Aber i tron mi mit vecht, |

Weil du bift ber Känig und i der Schaftnecht,

Du ſteinalter Mann,

Ich bitt Dich recht ſchon

Gib Acht aufs klein Buaberl,

Wir gehen davon.

[4

44. Die Hirten bei ver Geburt Chrifti.

1. Loost's Buam, laßt eng fagn, Es thuat ſich ſchon tagn, Es hat ja zu Betlahem Dalfi g'ſchlagu.

Loos, Hiasl, bis ftehn, Wolln looſ'n all zween, Hörn wir nicht die Engelein, Singen jo ſchön.

3. Sie thuan jubiliren, So ſchön mufieiren, Habens Gloria in excelsis Auf einmal z'ſamgſchrien.

4. Loos, Hiasl, mein Gſpann, Was fangen ma an, Hat mir Nacht a Bua gſchrien In Feld hintan Ion

Er that mir nadifein Als in der Latein, Daß unfer Weltheiland Geboren ſollt fein.

6. So wolln ma Halt gehn, Weil die Nacht ift jo fchön, Laß deine Schaf grafen, Nah Betlahem ae.

So gehn ma PR

Wolln nehma a fonts Lamm, Das woll ma mitnehma

Dem Kindl zum aut

Bua, du ninmt a Brod Und i a Fleiſch Schrott, Damit das klein Büabal U Mittag Mahl bat. 9. Buam nichts thuts a fo, Mir müh a no Eir, Gries und Mehl nehma Dem Kind zu an Rod. 10. Dort geh ma hinein, Platzts net grob drein, Es möcht ja das nen Geborne Rind drinne fein.

8

11. 18. t es zugleich Ich trau mir nit recht, und in Hen, Ich mein, ich bin z'ſchlecht, Iten Stall, Weil er ift a Känig rippel dabei. Und ih a Schaffnedht. 12, 14. fend, mein Lebn, Mir bitten dich all 3 ich anheben, Um deinen Schafftall, ihm viel Tieba Verleih uns auf ewig l bingeben. Dein himmlischen Saal.

45. Die Soldaten.

1. zua, meine Buama, was muaß denn da fein, 3 heut’ a fo ſchieaß'n und lautmächti fchrei’n, tblehem drunten, heraußt vor da Stadt, häufti Soldat'n, 18 All's weiß und roth, ı mas fchier denken und 's kimmt ma fchier für, ern brav kriag'n ind Winterquartier. 2. 's, Buama, wia fan nit d’ Soldaten fo rar, jelma was geb’n d’rum, wann i vana war; na fan Bart nit, jan all ſchön balwirt, fein lauta Brüada von hohem Geblünt, na fan Schoiß'n, fan Sab'l a nit, ede Soldat’n, fchrein allaweil „Bried!“ 3. n Gott, ſchauts Buama, was fang ma. denn an? m balt, d' Soldatn, fie femman fchön an. dort'n van renna, er tragt a Papier, ‚ateiniich was gſchrieb'n drauf wird fein a Furier, thuats 'n gſchwind fragn, was denn alls das bedeut't, eut fan ankumma jo gar viele Leut. 4. in excelsis, der Fried' fei mit euch, röhlih, Ihr Hirten, ich Fünd’ euch fogleich:

4

Daß Gott is geboren auf da Welt als a Kind, Er wird von uns nehma in Adam ſein Sünd. Liegt z' Bethlehem d'runt in an gar altn Stall, Zwiſch'n Eſel und Dr is in König fein Saal. 6. Buam, habts as vaſtand'n, was der uns vameld't: Daß Gott is vorhand'n und kemma auf d' Welt; Jetzt wolln ma gſchwind renna und bſuach'n das Kind, J möchts ſchon gern ſecha, mein Herz das vabrinnt. Wir than uns bedanf'n jetzt fröhlich bei dir, Daß du ’3 ung vermeldt haft, du Himmelsfurier ! 6. Jetzt thuat's as g'ſchwind fag'n, Buam, was bring ma den Rind, J müßt wohl was Guats, wanns nur firti wa gichwind, In a Shüffeal a Mehl und a Milh und Schmalz Und a etlihe Dar und a Billerl a Sa; Du, Sepp, bift brav ſtark, muaßt in Toag anmacha, Wir woll’n den kloan Büawerl guate Krapfn badha. 7. Schau, Nachba, herzliabſta, hiatzt fallt ma was ein, J füll in mein Flaſchl an heurig'n Wein, Rimm an gutn Kas mit a und a Stuck Brod, Und du machſt weiſt zu die Krapfn an guatn Salat. Wir müaß'n z'ſammhaltn, wia 's orndla und recht, J bin Kellnermoaſta nnd du biſt mein Knecht. 8. Hiatzt, Buam, wolln ma gehn, grad, vageßts awa nit, Und nehmts a mein Pfeifa und 'n Dudlſack mit. Schauts, Buama, ſchauts Buama, i ſiach ſchon in Stall, Mir ſcheint 's ſchon entgegn, grad wia a Kryſtall. Buam, trabts nit z' gach eini, putzt's eng a mit da Hand, Sunſt möcht' ſich 's Kind ſchreck'n an unſan ſchön G'wand! 9. Grüaß di Gott, mein liab's Chriſtkind, Du liabreicha Gott, Was machſt denn in Stall da? Das Ding is a Spott. O mein Gott, wia möcht ſi da Herrgott ſo gmoan, Der dortn da Größt', is bei uns da ſo kloan,

6

Die Liab zu uns hat eahm koan Ruah ni Lafja. Is weg von fein Data, hat Alls verlafja! 10. Geh’, Möftal, thua g'ſchwindi dein Opfa alegn, Schau, Schab, da Häft Krapf'n, wannft that’it halt a mögn, Geh thua gſchwind van koſtn, hiatzt fans no fchön warm. Hätt a an Salat da und aft a an Schmarr'n, Mah auf, Paul, dein Sack'l, ſchenk ein gſchwind an Wein, Trink in Büawl fein Gfundheit, das Ding wird 's gar gfreun. 11. D mein Gott, fchauts, Buama, 's Kind ſchaut fchon auf mi, Und i han gar koan Opfa, weil i felwa arın bi, Du muaßt mas vazeiha, mein Tiabreicha Gott; Daß i da nir 3’ gebn han, iS freili a Spott. Dafür mach i da a Mufi mit mein Dudljad, Wil mi hüatn vor die Böck, was i Tann, was i mag. 12. Hiatzt, Buama, kniats nieda und bitt ma ig Kind, Daß's uns thuat vazeiha all unſere Sünd, Es thuat uns ſchiach kränkn Alls was ma ham than, Thua una Dein Gnad fchenku, wir flehn Dich drum an Und thoan da vaſprechn: gar fromm wolln ma fein, Bhliat di Gott, mein liabs Kind, und fchlaf a weng ei.

46. Gang zur Tirippe.

1. 2. Hant? Buama Habt Feiner nir| Geh, Michl, da Stefl hat gichrien, ghört, Steh gſchwind auf ſonſt kriegeſt a Es hat uns heut öpa begehrt, Schmirn, Was iſt dann dort obn für a Foia, Ban Nachbarn brinnt Foja auf den J han ja kein ſo groß gſehn hoja. Dach Steht's auf, thuts eng net lang Vabrinnt ihm ſein Heu und ſein Stroh b’finna, Hants mein, jo laßt van dient fchlafa, Ich fach beim Nachbar thuats brinna, | Magft dann beim Tag net gnua ſchaffa, Laßt all enka Sacherln ftehn, Na bald geh und ſtreit nit viel, Mir müßn grad abigehn. Sonft gieb ich div oas mit den Stiel.

Scäloffar, Steierm. Volkslieder. 5

8. Schau, ſchau, wie i8 das Ding fo rar Als wanna recht natürli nöt war, Vom Himmel ein mächtiger Strahl Geht abi aufs Nachbar fein Stall. Gehts ſchauts nur, daß ma hinkemma, Daß ma den Augnfchein einnehma, Warts Buama, ich Taf ent voran, Aft wir i ent Poft bringen fchon.

4. Sept los na was das für a Rand, Sch Han bei da luft eini zond Fremde Leut bon i gjeha in Stall, Na Michl, ich kenns nit amal. Hants mein, thuat mich Wunda nehma, Wins feind erterbei auffitema,

A Mutter hat gar a kleins Kind, Liegt zwifchen dem Eſel und Rind. b.

Mein Lebta um was habts denn d’

Noth Um bleibens denn nit in da Stadt, Das Ding kimmt ma ja nit recht für, Es war Noth, ich fürchtet mich fchier, Mir fein den alle jetzunda Um d’ Mitternacht jogar munta, Mein freili, es ift dv a Lebn, Thoant finga und pfeifa daneben.

6.

Seht fallt ma da Tram erjt recht ein, Wer denna bei mir muß gweſt fein, Er Hat fie vor meina bergjtellt, Und hat ma wer waß ala dazehlt; Un Engel, ziemt mi, ift gweſen, Hat ghabt a Gſchroa und a Wefen Bon Gott kimmt und a Gloria freut Und uns a recht fröhliche Zeit.

66

T. Geh dann, das Ding molln madafragıt, Da Nachba, der wird und erft jagen, Es wird ja der Heiland nit fein, Weild gar giebt don Himmel an Schein, Hants mein, was fein dag für Sacha, Möcht eins wegen enfa recht Lada, Du Hirflata Bua du Toigft net, Da Engel bat juft a fo grebt. 8. So gehma gſchwind, jetzt woas id ſchon, Geh Michl, leg gelb Hoſen an, Ich ſelber nimm mein noi Pfond, Lab Schäfla no liegen auf da Woad A Paar mögts aba mitnehma, Daß ma net lar hinkemma,

Es möcht ihnen dönt dba gfalln, Es derfend ung drum a nig zahl, 9.

Sobald ald ma kemma in Stall, So than ma uns buda fein al, Aft gehn ma zum Kindel füri, Gebts Achtung und ſchauts allweil auf mi. At thoan ma ihnen 8’ Lampel ſchenka, Es werd ihr Lebtag dran denka, Poz tauſend no was und das beit, Daß d’ Huat auf den Kopf mit vageßt. 10. Ich bin mit mein Schafla ſchon gricht, Wann ma na da Strick nit abbridi, Han gnomma das foaſtas aus alln, Es möcht ihnen döat wohl öba gfalln,

67

Ich muß ſchon nehma mein Kappen, | Wann fi na der Michl vecht ftellt, Ich kann kein anders datappen, Nit öba in d' Wand doni fällt, Ich ſags, Buam, ſtellt's eng gleiwohl | Hants mein, was habts mehr für gſcheid, Flauſen, |

&3 feind ent wohl grob hübſche Leut. | Mit mir habs alleweil zhaufen.

11. Seids ſtill, jest fein ma ſchon da, Um mich berft3 ent weita nit gran, | Des wißts fchon wia ’3 geht bei da Wenns fein muß will i a höflich fein, Nacht.

47. Die armen Hirtenleute.

1. Dös Buama ſtehts rund auf und ſchauts was öppa gar ſo rennt, Mein Barſtel geh flugs her zu mir, ſiſt wir i gar vablendt, Was denn heut Nacht gweſt muß ſein, Daß d' Leut all Ham anfang zi'ſhrein, J bin mir nöt gſcheidt gnua, J ſag dirs lieba Bua. 2. J weiß net was da für a Ghetz bei da ſtockfinſtern Nacht, Was gilts, mein Bua, im Himmel obn hams agloſt die Schildwacht, Es kann ſein, daß Kirchtag iſt, Was wars denna gweſen ſiſt, Gwiß hams dabei Spielleut, Weil Alls iſt volla Freud. 3. So geh gſchwind Lenzel, ſpring und lauf, henk deinen Ranzen um, Flugs mach di auf, troll zu mir he, wannſt ſchon auf ein Fuß krumm, Der blind Lipp fpring ſchon voran, Der bar Urberl Hinten dran, Es ift alls volla Freud, Was Iauta das bedeut. 4. Dorft inten in an alten Stall, was muaß denn drinna fein, % ber ja allwei Glo, glo, glo pax celsis glori fchrein, S' thail thain ſagn: dös Hirtenleut, Kemts her, Gott fein gſchwind zueilt,

8

Iſt kem von Himmelsthron Der wahre Gottes Sohn, b. Ei, ei, mi nimmt na Wunda, das, daß Gott in Stall drein Ieit, Er hat ja mein Aid, in der Stadt ghabt weit a größre Freud, Geh Threjel gſchwind zan Schneida fpring, Und fürs Rind a Röder! frim, Er möcht dafriefen gar, Der Heini liebi Narr. 6. Mein lieba Florl nimmt du flugs a zedfeifts Lamp! mit, J nam mein kleines Wägerl gern, wanns förfti war von Schmid, Die Miezl nimmt an Krautfalat, Mein Gredl an Laib Kletzenbrod, Die Andl a Flaſchen Wein, Das wird das Kind recht gfreun. 7. Wir grüßen dich, liebs Herrgotts Kind, von ganzen Grund des Herz, Ei wie liegſt da ja voller Noth in ſolcher Qual und Schmerz, Da bringen wir dir Opfer dar Und ſchenkens dir, es iſt ja wahr, J hett dir mitbracht Ar, Ham keins in inſra Pfarr. 8. Nimm do, o liebes Jeſu Kind, mit dieſa Gab verlieb, Maria und du Joſeph mein, dich nöt ſo ſehr betrieb, J wir ja glei wieda kem Und mit mir was Beſſers nem, An Butta und an Kas, Wannſt eſſen derfſt ſöllts Gfraß. 9. Hiazt o mein liebes Jeſu Kind, geh ma wieda davon Und wann der Tait auf uns anrückt, nimm di do unſer an, Wann der Toifl uns will habn Drah ihm nur flugs um ſein Kragn, Uns arme Hirtenleut Nimm auf in d' Himmelsfreud.

9

48. Unglaubliche PRachricht. 1. au Riapl, ſchau Hiasl, der Thomal Hat glogn, gſagt es war in Lüften zwoa Enger! umgflogen. gib dir fein Lugner nit ab wegen den Ding, ı nur auf Betlehem, aft wirjt es inn. 2. i halt gſchwind übers Bett auſſi grennt, han mi mit den Füßen in Leila verhängt, i mit der Nafen angftoßen auf den Bod’n, ; mir der Rod über Kopf is ausgflog'n. 3

bin i halt gfchliha aufji von der Stadt ſchulx umi ſchnurgrad Mann han i gſeha, den hoan i nit kennt, Bart is eahm gar aufn Bodn abighengt, 4. ſan gweſen zwoa ſchiache Thier, nt3 ja nit ſagn wia's gweſen fan ſo ſchiach. van is gweſen ganz grab und dös van ganz braun, nt gar ſchön gleim zuwi, thoant dag Kinderl anſchaun. b. hat oa das Rind jo wohl gfalln, kunnt ja a Maler koan fo ſchöns Kinder! nit mahln, Kinder! thoat mi gfreum, kunnt ja auf der ganzen Welt koan fo ſchöns Kind nit fein.

49. Frohe Votſchaft. 1. - Auf, auf, all bei Zeiten, mas giebt$ denn mehr heut, Daß doch Heut den Leuten das Schoiffen fo gfreut, Sollt den jet im Winter wer führen an Kriag, Auf, auf, Bua Lippel, das „sonen is ſchiach.

Du narriſche Demel, das * ja a Freud, Jetzt wird amal kemma die heilige Zeit,

70

Es Hat 's König David ſchon längſt geſagt, Daß Chriſtus geboren wird en um Mitternacht.

D mein Gott, Halt namla, * fand Freuden gnua,

Jetzt wölln ma gſchwind venna auf Betlahem zua,

Solln aba was haben, fonft war ’3 und a Schand,

Wann ma’3 thaten empfanga mit da laren Hand. 4.

J han da an wunderfchön Beigelftod drin,

Den thu i mitnehma und ſchenka dem Kind,

Er thut gar guat fchmeda, mein Demel, darfſt glauben, In an Reindl was z’effen, das wird ihm fchon taugen. 6.

J han a was g'funden bei mir auf der Dill, Oar, Gries, Mehl und Butta, a Kanel Gaismilch, In an Schraufglas an Branntwein ſand ſchon a drei Halb, Der wird ihm ſchon recht ſein, heut is gräula kalt. 6. Schau Demel a dorten der Urbal ſchon geht, Es iſt glei als wenn er fürs Kind ſchon was hätt, U fchneeweiße Leinwand, fein wundaſchön Fink Der allweil zir zir zir richerzu fingt.

Jetzt wolln ma ſchon Kötenm in Gottesnahm gehn, Potz taufend, fieh dorten an Stall offen ftehn, A Stern thut heil Yeuchten, a Schrift hängt dabei Das Gloria Par vobis, der Fried fei mit euch.

8. Gott grüß eng beinanda, in Stall da herin, Schau Demel und Urbal, dort Tiegt a Hans Rind, So liebla, jo freundla, fo zartla und jchön, Bor Freuden than mir gar die Augn Übergehn.

9. J muaß da was jchenfa, hab aba nit viel, Dar, Gries, Mehl und Butta, a Kanel Gaismild), J han a no dada an Zwöſchpen Branntwein, Der g’hört für dein Vater, dir möcht er z'ſtark fein,

10. Du gnadenreichd Büabal, du liebreicher Gott, Schau her da, i ſchenk da mein ſchön Veigelitod, 3 Hab da no dada a Reindl vol Schmaren, Muaßt Halt vorliab nehma, bin felba ganz arm. 11. Du gnadenreichd Bünbel, du Tiebreiches Kind, 3 hab in an Häusl an wundaſchön Fink, Er thuat di nit beißen, los ihm na grad zua, Er fingt da fo fleißi zir zir reitherzu. 12. D göttliche Mutta, i hab da was bradjt, A Halbe Stüdel Leinwand, daß d’ a eppas halt, Es is a jchneeweiße, ganz Mar und ganz fein, Kannft Nötzel und Pfoadl fürs Rind awa ſchnei'n. 13. D mein Gott, wie freundla ſchauts Büabel fchon her, Schauts Buama es giebt dös ſchön Handel fchon ber, Es ftröpelt und zappelt, es höſchzats und lacht, Es gfreut fi, daß wir ihm fo Sachn ham bracht. 14. Pop Taufend ſchauts Buama, dort Hin ins Gebirg, Dort reiten drei Herren fo fchleuni als wiar, Drum Tann fie da Fink a nit finga biegt gnua, Er fingt ja ſchon wieda zir zir reit herzu. 15. Gott g’feng eng, Gott pfünt eng, wünjch eng taufend Glüd, Bann wir müffen fterben, das is unfre Bitt, Und wenn ma valaffen wern müſſen die Welt Zhu uns cini nehmen ins himmlische Belt. 50. Auf, auf, Halla,

1. | Trompeten, Geigen, Hubern blafen, auf, Holla, Liebe Buama, Daß einer möcht thörifch wern, n beunt recht als verzagt, J Tann ja das Ding nicht faſſen, 3 dern heunt in Himmel droma | Was denn mehr ift Neues ge⸗ Spiellent all ausg'jagt, ſchehn.

2. Nachbar i Han Schon dafahrn, Des habn fo a Jubel Freud, Schon vor a neunhundert Jahrn, Hat das einer profezeit, Habn ihn den Elifen gheiken, Er hats in a Wolfa gfehn Daß a Jungfrau den Welt Heiland Ohne Makel wird gebährn.

3. Gehts, eilts Buam, klaubts eng

gſchwind zſamm,

Nehmts ein jada mit enge Gab, Gehma all drei mit einander, Daß ein jeda öpes hat, Mein Kohlmeiſen in den grün Häuſl Wil i dem Mei Kind verehrn, Kinda habn großmächti Freudn, Wanns a Vögerl fingn hörn.

4. Hörts Buam, wie iſt heunt ſo dunkel, Schauts drunt beim Betlehem Stall Glanzt was ſchöna als a Carfunkel, Gehts Buam, gehn ma abi bald, Thoa ma von fern eini gucka, Wo nit 's Kind möcht drinna ſein, Uber ös müßt fein d' Hut azucka, Müpt Schön ſtill und höfla fein.

5

12

| 6. Ih fall dir zu deinen Füßen, D du Tiebreiches Jeſus Kind, Laß ung doch dein Gnad genießen, Und verzeihn unjere Sünd, Sch will dir wohl öpas fchenta, Aba i kann da nit viel gebn, D mein Gott, wer thät ihms denla, Daß ös müſſet jo arm lebn. 7. Schau i dan a fuchzehn Eirl, Seind von meiner ſchwarzen Henn, Drei paar Semmel, a ſchneeweiß Laibl, A Sackel Mehl i a dazu ſchenk, Bon Gries derfſt a fo nix eſſen, Du biſt noch als z'klein und zart, A Butta Köcher darfft fchon efien, Bon Schmalz wärs da als zu ſtark. 8. D mein Kind, i fimm a zua, J hab dich von Herzen lieb, AU Lakl Milch, drei Vierting Butta, Hab n nächſt erjt zſamma grüßt, Laß da a guts Kocher! macha, Thu beileib Kein Hunger leidn, J bring eng jchon noch mehrers nacha, Wanns noch länga da werds bleibn. 9

Sa ſchau, Bua, du haſts darathn, | Mein liebs Kind, i han mein Opfa

Dort Liegt ſchon das Heine Kind, Auf dem Heu fo fchlecht und arm Bei dem Efel und dem Rind,

AU Gott grüß eng alle zjamma, Seids mir alle Gott willfemm Bleibt3 denn da im Stall beinanna, Hat a Kälten, daß als brennt.

Unter meiner Joppen da,

Mein Kohlmeiſen, thut brav Loda, Iſt halt gar a Schlechte Gab, Aba es thut recht ftattla finge, Flitſchel, Flitſcher Zieſenberg

J will da ſchon was beſſers bringe, ‚Mein liebs Kind, du biſt alles werth.

—_—-3

10. 11.

han nur gleich, mein lieba Nachbar, | Bhüt eng Gott, bleibts gfund bei-

ie das Büabarl ſchmunzt fo Hibfch, nanba, : thuat da fchon von Herzen lacha |Sofeph und Maria rein,

5 Kohlmeiſen ift fo friſch, Viel taufendmal wollen wir da danke,

wollt da jelba vor Freuden fpringa, O Tiebreiches Sefulein,

5 es Büaber!l gfreun thut a, Weilft ung Haft verkünden Laffen,

3, es thuat fchon wieda fing, Daß ma kemma fein zum Stall, Hmid, Schmid, Michel Bfing, Pfing |Wirft und a mal eini Lafjen d’ Scha. In ben hohen Himmels Saal.

51. Potztauſend ha, Gſpan.

Potztauſend, ha Gſpan, Das fangſt denn heut an,

Siehſt dorſcht nit a Liechtn, thue mi völli fürchtn,

Was muß denn das ſein, wies luſti ſo ſein,

Weils luſti ſo ſein, thuets mi a völli gfreun. 2.

Gott ſei Lob und Ehr, was will ma no mehr,

Thut eina vakündn, 3’ Kind nam weg die Sündn,

In Stall lags dorjcht int, gehts lafma eins gſchwind,

Sp lafma eins gſchwind, weil dorſcht int Tiegt das Kind. 3.

Gott grieß ent dös Leut, ſeids wahrla nöt gfcheibt,

In jo kaltn Luda, müßt da a fo Huda,

Sigg enks mein Eid, ums Kind is ma leid,

Ums Kind is ma leid, legten an gſchwind a Pfaid. 4.

Weil er unfa Gott iS für uns a Spott,

3 han an hörn nenna, kanns nit vecht vanehma,

Er war für ing gfinnt zu büßen die Sünd,

Wollt büßen die Sünd für ins Menfchen das Kind. 5.

Für die große Gnad i dir Dank erftatt,

WIN dir eppas ſchenka, daß thuft auf mi denfa,

J bitt di vecht ſchön, warn i dort werd ftehn,

Laß di aft a fehn, um das bitt i recht fchön.

u

32. Veſuch bei der Krippe.

1. Auf, auf he Buabma Hola, ſchauts d’ Welt habns neu g’mahln, Es muß fein vom Himmel der Bodn aufja gfalln, Schauts aufja fein fchleini vom Fenſter daweil, Wie habn nit die Engel a Jubel a Gſcheil, Than geigna und finga, der Fried fei mit euch, J 108 ſchon a Weil.

2. Potztauſend, Schau Sagl, wie haft mi dajchredt, Daß t' mi haft fo gahla von Schlaf jebt aufgweckt, Jetzt Schau i gern fchleini beim Fenfter hinaus, Bue laß mi gſchwind eini, es brinnt 3’ ganze Haug, Es geit heut a Lichtn, es is eben a Graus, Es brinnt 3’ ganze Haus.

3. Geht? auffa, gehts auffa, e8 wird ent nix gichehn, 3 ba ja, mein Wichl, an Engel fchon gfehn, Der thut mirs verfünden und fagt mir alsbald, Wir follen gſchwind renna zu Bethlehems Stall, Chriftus ift geboren, femmts alle fein bald Bu Betlehems Stall.

4. Seht eilt? ma a wengerl, wir habn große Zeit, Was than ma mitnehma, da ’3 Kind hat a Freud, . Jetzt laf i gihwind eini zum Krama Stand! Und kaf dem Hein Bücberl a Wutzl-Gwandl. I nimms in mein Kraren, daß fauber thut bleiben, Mecht regna und fchneibn.

b. A Gſpadl nimm i mit, i han fchon was drein, Und wenn ichs in Kind gib, wie wird es fich gfreuen, Bin jelm volla Freudn, habs Kind no ni gfehn, Hiebei bei den Leuten han i an Stall gehn, D Stern thut hell Leuchten, a gibt dir an Schein, Dort gehn ma hinein.

76

6. grüß eng beinanda, ſchauts Buam was iſt das, öttliche Mutta hats Kind auf da Schooß, ſchon jo brav ſitzen und 's Köpferl hübſch tragn, in Gott, wer wird denn das Kind nit lieb habn, nacket, nit gfatſchet, wie ſeins halt ſo arm, 3 Gott dabarm!

7.

g nit lang paſſen, du göttlichs Lamperl, nm aus der Kraxn mein Wutzel Gwanderl, uberl, a Nekerl, a Pfaiderl, a blabs Paarl Strümpferl, 3 bin mein liebs Kinderl. | ne dir's, ghört dein, laß mi dein fein. 8. h ma, mein Tatl, daß i gfündigt hab, ch auf mein Gſpadl und gib da mein Gab, pperipaperl Brod, is fchön neubachn, i fchent dirs zum Buzerl erzliebe3 Wuzerl, öttlicher Schab, ipperlpaper! Brod. 9.

Hennerl, fehneeweißi, Han i bei mir, gen da fo fleißi, a drei Tag, a vier, in is glattlopfat, ein hat an Schopf, u i da ſchenka, du wirft auf uns denka ebreicher Gott, n bat ein Schopf.

10.

ttliche Mutter, laß Kind leidn fein Noth,

3 ihm a guts Zuzerl vom Piperlpaperl Brod,

ihm bald anlegen ſein Wutzel Gwanderl,

ihm a lens Eierl im klein Pfanderl,

ind freud ſö, es ſchmunzt auf d' Strümpferl in d' Füß, hüberl, du liebs.

76

11. Joſef, alta Vota, ſchau um a dürrs Holz, Thu Foir anmachen, daß Kind nit dafrirt, Wir müſſen heim renna, ma habn große Zeit, Laßt uns a mal kemma, in d' himmliſche Freud, Ewig wolln ma lobn den liebreichen Gott, A bhüt eng Halt Gott.

53. Juhe Hai Buema?

1. Juhe Hoi Buena, auf, auf, allefammt, Es ift eina dada vom Himmel gejandt, Vakünd ung den Frieden und hat die Poft bracht, Wie daß a Heins Büberl geboren heut Nacht. Den ſolln ma vaehren, er is unſa Gott, Juhe, Gott ſeis gedankt, daS is a Bot.

2. Jetzt ift die Heilig Beit auf einmal da, Mein Herz ift voller Freud, i bin fo fro, Gehts richts eng gfchwind was zfam, fonft wirds ung z'ſpat, Daß dient an jeda dem Büberl was hat, Wann Teina nix hätt, wärs ung a Spott, Er iſt ja als werth, ift unfa Gott.

3. J nimm an Sad zu mir und füll in an Mit an Hein Kuchl Gfchirr, dab ich was han, Es ift mit an Hein Kind ein große Noth, Wenn ma fein rechte Einrichtung nit hat, Bringt’3 ihm was z’effen, gſchwind, thut3 a weng eiln, Daß dös Keine Jeſu Kind fein Noth darf leidn.

4. 3 han mi fchon vafehn, gehts na fein gichwind, J möcht a fo gern fehen das liebe Kind, Geh ma in Gottes Nam alle dahi, J lab die Schäft heut alle in Stich, Eins woll ma nehma gſchwind, ift ja nit z’viel, So kriegt das Hein Jeſu Kind a gute Milch.

77

6. Juhe ma ſan jetzt ſcho beim Stall, herbei Seids alle fein haimla, und habts kein lauts Gſchrei, Gott grüß eng alleſammt zu tauſendmal, Was thuts denn na beiſamm in arma Stall, O du liebs Jeſu Kind, wärſt alles werth Mußt liegn bei dem Vieh auf bloſſer Erd. 6. Iſt heut ſo graula kalt, is Kind ſo frumm, Da in elenden Stall, und habt kein Stubn, Sein a ganz ſchlecht vaſehn, ſchau lieba Bua, Kein Pfandl, kein Häferl, kein Schnillerl, kein Krug, Fürs Kind hams kein Duchat, daß mas hülln kunnt zue, Kein Bankerl zum Sitzen, das is a ſchlecht gnue. 7. Wend deine Augen zu mir, göttlicher Schatz, J han a Kuchl Gſchirr bei mir in Sack, U Pjandl, zwei Häferl, a Schnillerl, a Rein Bwei Heine Kochlöfferl die Tiegen fchon drein, J han no mitgnommen a Dejen von Schmalz, So mein liebs Jeſu Kind, i ſchenk dir alle.

8.

Sei ma Gott willkommen göttlicher Schab,

J Hab da weng was zu eflen mitbracht,

U zween Butta Krapfen, Hans zudert mit Fleiß,

An Kinds⸗Grieß, a Mund Mehl, a Semmel, fchneeweiß, A Höfer! voll Eierl, an Butta in Rein,

So mein liebs Jeſu Kind, das ghert als dein.

9.

J fall auf meine Knie nieda auf d' Erd

Und bet die an anhier, bift ’3 ja wohl mwerth, J ſchenk dir a Schafl, es gibt gar brav Mil, U Fell von an Lampl, das taugt zu a Hül, Han jelbma a nit viel, du weiſt es eh,

Dir zu Lieb, Jeſukind i gieb alls he.

BB

10. Dank enk Gott z' tauſendmal um die groß Gnad, Daß uns da Engel die Botſchaft bat öracht, Das ma habn gſeha das göttliche Kind, Schent ung den Himmel, verzeih uns die Sünd, Behüt eng Gott, bleibts fein gfund zu aller Zeit, Zube, Gott fei gelobt in Ewigkeit.

54. Gruß der Hirten. 1. 3. Grüß ent Gott, 68 Tiebe Leut, So, da Haft a Hand voll Nufien Mir fan Halt da unfere zwi, Und ein Stüderl Kletzenbrod, Mir thaten a wohl höflich bitten, |Und dazue a mager Lamperl

Mit Erlaubniß eini z’gehn, Und a Malerl Krautjoloat,

Mir thaten a wohl gern fehn Für den Ochſen und für'n Eſel

Enka neugebornes Kind. A Meins Schüberl ſauers Heu,

Bitt ent gar ſchön, Laft’3 ung eina | Gebts ihm eini in die Krippen,

U ein weng beten gſchwind. Der Eſel ſchaut a fchon frei. 2.

Grüß die Gott du herzigs Büebal, | Mir thaten a wei gern mehr geben, Grüß dich Gott zu tauſendmal, Hams Halt a net im Vermögen, Bift von Hohen Himmel kommen, Ham daheim an einziges Hendl, Zu uns Menschen in den Stall, Wil das Spottvieh a nit legn. Mein, was hat denn dich beziwungen | Mußt halt a gleich verlieb nehme Zu uns Menschen auf die Well, Mit unſre fehlechten Hirten Gaben, Und die Lieb Hat Dich bezwungen |Wann mir wieder werden kemma

Daß wir alle felig wern. Wer wohl was beſſers haben. 55. In ber ftillen Mitternacht. 1. 2.

In der Stillen Mittanacht Liebe Nachbarn mit mir geht,

Us i bei mein Schäflein g'wacht Laßt uns ſchaun, wies dann fteht, Da höret i in Luft a Gſchall, Was dann Gott bei und da macht, Bi da gftanden, ha g’loft a weil, | Was a von dem Himmel bracht. Gſchwind, gſchwind fteh auf, gegen | Laßt uns fehn wie's dann gichehn,

Bethlehem lauf, Daß vom Himmel kommen Gott, Dort geh fort in Stall hinein, Mus ja fein a’ grojfi Noth. Wirft Gott finden im Srippelein.

79

3

7

nöt Buema, platzts nöt drein, Gehts, gehts, kemmis fallts z'ſam aff

hli gehts in Stall hinein,

Knie,

uts, ſchauts wie das Kind dort Laßt anbeten Gott allhie

liegt,

Res iſt ſchon Halb daſtickt, ſeht Mutta giebt a Fuetta und Eſel müſſen wärm

3 Haſcherl Gott dabarm.

4. ſtill, Nachbarn, loſts, bleibts ſtehn,

die Engel finga ſchön, nöt hibſch all muficiren,

1, pfeiffa, geigen thien, ung denfa was ma ſchenka ma baben bei da Herd Kind is ja alles werth.

b.

it das an artli Sad, ar denks a weni nad) ung Adam wunderweis erſetzt ins Parndeis,

Heil bringa muaß Gott ſpringa ſo hochen Himmelreich uns Menſchen werden gleich.

6.

ins luſtig ſinga zſamm ya freun in Gottes Nam,

: fein bei diejer Poft,

3 an jeden fchon was koſt, ins noch mehr bringa an, man Kind mehr kochn Ian : fonft femma hart davon.

Zgleich bedanka auf das beft, Daß a kommt und uns dalöft, Urme Sünda, arme Pinda. Schau da bring i dir a Lamb, Willſt erlöfen ung allfambt. 8. So, fo, Nachbarn fingt hübſch mit, Gott fei Ehr, dem Menschen Feied, Schaut mas wärs mit und dann, gweſt, Wann uns Gott nöt hätt dalöſt Darum laft ung fein Gott dankbar fein, Gott Hat von ung net mehr mwolln Das man halt ihn Tieben fol. 9. Liebs, liebs Kind, du groffa Gott, Was haft nöt a fo Harte Noth, Wannft a Schon jeht anfangft, Was wirft nöt nur haben Angit, Bift nöt fchuldig, leidſts geduldig, Das hat gmacht gen uns die Lieb, Was jeind mir no ſchuldig Dir. 10. Laßt uns Urla nehma all, Gott verehren z’taufendmal, Danka dab a zu uns fimmt Wegen und a fo annimmt, Armes Kindlein in den Windlein, Jetzund gehn ma wieda fort, Bhüt di Gott und bleib fein gjund.

80

56. Der rauhe Winter.

3.

1. | Hiazt kommt der rauhe Winter fchon, | Bua Hanfel, mach die auf und nimm

Den fieht man umadum,

In Bergn, da raufcht der Talte Wind,

In Graben fcheint fein Sonn. Man Hört fein Vögelein pfeifen, Man fieht Fein Blatel Klee, Kein Blümerl Glocken Läuten, Kein Gamſerl “if da Höh.

Was muß denn Bas bedeuten, Daß heut um Mitternacht,

Thoan die Sturm Glocken Läuten, Der Engel bat die Botſchaft bracht,

Meſſias foll geboren fein, Ein Kind von Paradeis,

Ma gſchwind an langen Sad, Und faß'n voll mit Federn an, Daß’ Kind an Polfter Hat, Das klane Hafcherl mußt erfriern, Es Tiegt ja da auf dem Heu, Koa Wind! und kon Gwandel, Is das a Bettelei.

4. J wißet wohl was befjer war, Hans aba nit bei ung, A Kletzenbrod und Butter, Dazu a foafte Henn, Mit hettens gern mitgenomma, Hans aber nit Dalangt,

Ein’ Jungfrau fol fein Mutter fein, | Mir hätten® gern mitgenomma,

Das i8 ſchon mehr was Neu's.

Hans aber nit dalangt.

57. Gott grüaß di, mein Stefl.

1. Gott grüaß di, mein Stefl, Sei Iuftig, wohl auf, Ein’ Iuftige Beitung Bakünd ich Dir auch, Dort drunten von fern Scheint ein lichter Stern Nicht weit von der Stodt, Ganz feurig und roth.

2. J muaß nur glei wagn, Mach mich auf die Reiz, J nimm a feilt’3 Lampl, Das i8 mir a Gſpas

Aft muß i die Sach ſecha, Gehts krumm oder greche, Der Schein gfallt mir ja, J bleib immer da.

3.

Uft Han i gfeha

Was glanzet jo Lang,

Da fein mir die Augen

Bon Scheina vergang’,

Als wie ein Karfunkel

Bei der Nacht in der Duntel, Dort auf dem Stall Dad) Da fund i die Sad).

81

4. i a Kind an, t mir fi gfalln, > war kein Mahler, fchön kunnt mahl'n. atter ſchneeweiß, ıter ein Greis, ort bei den Rind, el und Rind.

5. ja von weiten ehnda betradit, n3 das Meine Büabal eil hat gebracht. 3 nit geboren, rn wir verloren, 3 uns denn ein, ejulein Klein.

6. Ha Steffl mei liaber, Hiatzt bin i fo froh, Daß i a Moans Büabal Hab antroffen do, Hiazt hat's uns ſchon grathen J thu's heut einladen, Alle drei miteinand, Will werden bekannt.

7. Geh, Riapel und Steffl, Gebts ab eure Gabn, Bei Maria und Joſeph Wir die Gnad habn, Daß fie und than aufnehma, Wo fie than hinkemma, In die himmliſche Freud In alle Ewigkeit.

58. Erfreut euch, ihre Birten all.

1. : eu, ihr Hirten all, zu diefem Stall, über Bäum, ampelt all hinein, ing euch gute Poſt, zu eurem Zroft, ein Fleines und feines iges Findlein, iegt es in dem Stroh, nit die Juden fo froh, ıB wahrhaftig der große Meſ⸗ ſias fein. 2. tindlein Liegt in der Ruh, ungfrau fingt ihm zu,

Säloffar, Steierm. Bollslieber.

| Heia popeia, ſchellamacheia ſchöns Kindlein, Joſeph, ein Zimmermann, Geboren von Davids Stamm, Naglet und hauet, Klopfet und bauet, Macht ihm ein Wiegelein, Er füllt es uns mit Heu, Macht ihn ein Linde Streu, Binds ein mit Lumpen, dab nit fann gumpen Mit Hand und Füflelein. 3. So ift uns dann befchert, Was ſchon jo lang begehrt, Abraham und Hat, Jakob und die ganze mein, 6

90

56. Der rauhe Winter,

1. | 8. Hiazt kommt der rauhe Winter fchon, | Bua Hanfel, mach die auf und nimm Den fieht man umadum, Ma gſchwind an langen Sad,

In Bergn, da raufcht der kalte Wind, | Und faß'n voll mit Federn an, In Graben fcheint Fein Sonn. Daß’ Kind an PBolfter Hat, Man hört fein Wögelein pfeifen, | Das Hane Hafcherl mußt erfriern,

Man fieht kein Blatel Klee, Es Tiegt ja da auf dem Hen, Kein Blümerl Gloden läuten, Koa Wind! und koa Gmandel, Rein Gamferl ii da Höh. Is das a Bettelei.

4. Was muß denn bis bedeuten, J wißet wohl was befjer war, Daß heut um Mitternacht, Hans aba nit bei ung,

Thoan die Sturm Gloden läuten, |U Kletzenbrod umd Butter, Der Engel Hat die Botjchaft bracht, | Dazu a fonfte Henn,

Meſſias fol geboren fein, Mit hettens gern mitgenomma, Ein Kind von Paradeis, Hans aber nit Dalangt,

Ein’ Sungfrau fol fein Mutter fein, | Mir hätten gern mitgenomma, Das iS ſchon mehr was Neu’s. Hans aber nit dalangt.

57. Gott grüaß bi, mein Stefl.

1. Aft muß i die Sach ſecha,

Gott grün di, mein Stefl, Gehts krumm oder grecha, Sei luſtig, wohl auf, Der Schein gfallt mir ja, Ein' luſtige Zeitung J bleib immer da. Vakünd ich Dir auch, g Dort drunten von fern j Scheint ein lichter Stern Uft Han i gſeha Nicht weit von der Stodt, Was glanzet fo Lang, Ganz feurig und roth. Da fein mir die Augen

| 2. Bon Scheina vergang’, J muaß nur glei wagn, Als wie ein Karfunkel Mach mich auf die Reis, Bei der Nacht in der Dunkel, J nimm a feiſt's Lampl, Dort auf dem Stall Dach

Das is mir a Gſpas Da fund i die Sach.

83

4. raf i a Rind an, bat mir fi gfalln, ına war fein Mahler, jo fchön kunnt mahl'n. Dutter ſchneeweiß, Bater ein Greis, dort bei den Kind, Ziel und Wind.

b. bs ja von weiten ı ehnda betracht, uns das Heine Bücabal Heil Hat gebradit. es nit geboren, varn wir verloren, ab uns denn ein, Jeſulein Hein.

6. Ha Steffl mei Tiaber, Hiatzt bin i jo froh, Daß i a kloans Büabal Hab antroffen do, Hiazt hat's uns ſchon grathen J thu's heut einladen, Alle drei miteinand, Will werden bekannt.

7. Geh, Riapel und Steffl, Gebts ab eure Gabn, Bei Maria und Joſeph Wir die Gnad habn, Daß fie und than aufnehma, Wo fie than hinkemma, In die himmliſche Freud In alle Ewigkeit.

s8. Erfreut euch, ihr Birten all.

1. ut euch, ihr Hirten all, t zu diefem Stall, + über Bäun, - rumpelt all hinein, being euch gute Poſt, ft zu eurem Troſt, it ein: kleines 3 und feines eliges Kindlein,

fiegt e3 in dem Stroß,

d nit die Juden fo frob,

nuß wahrhaftig der große Meſ⸗

ſias fein. 2

Kindlein Liegt in der Ruh,

Jungfrau fingt ihm zu,

Schloſſar, Steierm. Vollslieder.

Heia popeia, ſchellamacheia ſchöns Kindlein,

Joſeph, ein Zimmermann,

Geboren von Davids Stamm,

Naglet und hauet,

Klopfet und bauet,

Macht ihm ein Wiegelein,

Er füllt es uns mit Heu,

Macht ihm ein linde Streu,

Binds ein mit Lumpen, daß nit kann gumpen

Mit Händ und Füſſelein.

3

So iſt uns dann beſchert,

Was ſchon ſo lang begehrt,

Abraham und Iſak,

Jakob und die ganze Gmein, 6

82

Er heißt Emanuel, J gab ihm mein beſte Kuh Freu dich, o Iſrael, Und noch ein Kalb Dazu, Er ißt gern a wenig Wann ich ihm Hunde, auf feinem

Butta und Hönig, Munde | Geben ein Bufferlein.

59. Seureruch ber Birten zur Krippe. Gloria jei dem Herm in bem Simmel Buama ftehts acheind auf von Hirden Dieweil er thut halten fein Ghoaß Und ſchauts ma das Wunderbing an, 4.

Was geit3 denn durt für a Liechtn, Geht’ 3 Buama und ſchau ma's rechtan. Und Gott giebt der Welt ſchon Er

loſung, u fein J eu „ch Sein allerbefts Gut was er Bat, Ubem, ig gern, A fo fagt der Engel, verſtehts mi

Es wird halt bebenten an Krieg Der kein rußigs Gtoiffen nicht bat

Und wanna a fo fein follt, aft geh ma | _ . .

* 8 uns enpa noch. gfchiedt Sein Sohn wird er fhide, - er was uns epr Bua der wird uns glücka.

Dort fie i im Himmel a Suda, | hat und Fi Lang

Biel taufend fan fürtig auf d’ NRoas, |... a

Und wans auf uns thoan anruda, Sein Leben Pi * geben für und

Das a niebafein Stecken gſchwind woas

Dort is ja ſchen ana Sonft reißen und Wölfe du hob.

Und nicht gor a Hoana, b.

Und hat a wunderſchöns Kleid Geht Buama machts euch na bald

Hiazt geh mana hurtig und fragma'n firtig

Was er uns nit Neues woas. Schauts, da ma das Kindl der

| 8. frag’n Hinzt geht ma da Traum fchon ver- | Auf Betlehem müflen wir lemma, ftatten, Dort wirds ung aba wer fagen.

Dort geht ſchon ein Engel daher, |Bua Hifl geh voran, Wir derfen ja gar nit lang fragen, | kenns ja a jchon. Er ſchreit ja a fo ſchon daher: Wir fein ja ganz nahend dabei, : Seid fröhlich, ihr Hirten, Bua Liebel du haft es errathen, Ihr derft euch mit fürchten, Mir fehen 's fchon Liegen auf dem Geh fag uns nur recht ohne Gſpaß, Heu.

6.

83

8

| . t wolt ich mich harm zum Plunda, | Was schenken den Heinwinz’gen Biabal,

hama vergefien, ſchau Bun,

feiner Tein Opfa mitnomma,

t temma ganz lara dazua.

nimm was zum Eſſen,

ıb drauf vergeflen,

i nimm a Ranzl vol G'wand

eila Maß Bier in ein Pluba

dena auf Feiertag was hant.

T.

bin mit mein Sacher! beinander,

Kanzel dada bei mir,

grüß euch von Herzen beifanıma,

3, Buama, fallt nieder auf d’ Knie.

3 Ranzel aufmacha,

Biabel wird lachn,

at mir das Handl ſchon geben,

blutza voll Bier ghert ſein Vater,

Mutter was zi'eſſen daneben.

Ich weiß ja vor Freuden nicht aus,

Dieweil er ift worden unſer Briadel

So mach mar eam almarifch auf

Bua Hieft nimm d’ Pfeife,

J thua ſchon drum greifa

Und i laß mein Dudlfad drern,

Aft woll ma bein Kripal eins fingen

Aft Ham ma fchon Zeit, daß ma gehn.

9.

O Jeſu, mir falln dir zu Füßen,

Verleih uns dein göttliche Gnad,

Wann mir von der Welt jcheiden müflen,

Daß a jeda den Himmel gwiß hat. -

Mir wollen dich ſtets preifen,

Lob, Ehr dir erweiſen

Und ſchenken das Herz zun an Pfand

Was laß ma da bei den Krippal

Und mir müfjen wieder aufs Land,

—— ——

60. Das neugeborne Kindlein.

1. und Gott iſt das a Sach, ein fo ſchlechten Dach, m ſich ſo ſchöne Wunderding, da liegn das kleine Kind. chatzerl mein, mich dein ſein, t i kunnt di mit mir tragen, i di recht Lieb kunnt habn. 2. Nachba ſaum die nöt, y fürs Kind a Lamperl mit, ut Die arme Mutta da,

ı fürs Kind a Schnittl Brod, | Zu ein Müſerl gebit a

Schwing dich bequem

Nach Betlehem,

Bring den Nachbarn neue Mähr, Daß ein Kind geboren wär.

3.

Ei du lieba alta Greis,

Mir dein herzigs Schaper! weis, Bitt dich ſchön, verdenks mir nit, Daß i gleich da eina tritt,

Laß mi a wenig Lieben

Das Kind! in der Wiegen,

WIN dir öfter Schon gar fchnell Mehl.

6 *

4

4. b. Warla, geht a raucher Wind, O berzliebftes Jeſulein, Viel zu kalt fürs kleine Kind, Laß uns dir befohlen ſein, Seht da habts mein rupfene Pfoad, | Wann wir lommen vor dein Thron, Machts ihmgſchwind daraus ein Kload, | Sieh ung gnäbig an, Aft deckts ihn zua; Arme Sünder Schlaf Tieber Bun, Adams Kinder Thutft ma Halt derbarma frei, Daß wir did und all’ zugleich Wannſt mußt liegen auf bloffen Hen. |Loben und preifen. im Himmelreich.

61. Der ſchlafloſe Birt. 1.

Hör, Bruda Stephl, Heut Tann i nicht ſchlafa, Woas ja, mein Wichl net wias kemma thut, Der Tag, der ift jetzt fchon gleich in Anbrecha, D’ Welt hebt an z'brinna, es war ja nichts guts gſchecha, Bua mußt bald was, Labnus mitnehma Sein hurtig fteh auf, mir werdene wohl kenna.

Trummeln und Pfeiffa, das * ich von weiten, Luſtig muß in der Welt etwas abgebn, Als wann der Himmel wollt einfalln, vor Freuden Hambs muſizirt, als wann Alles that löben, Singa hat ma gfalln, han nix verſtanden, Gloria in excelsis deo das war vorhanden.

3. Uft kam a Schaar daher, Hauffa von Engel, Ham die neu Zeitung bracht, was gfchehe ift, Bin recht dafchroda und umgfalln vor Freuden, Daß der Weltheiland auf Exden fich findt. Was macht er, lauda da, möcht fchier gern willen, Wann ma hoamſucha thoan, vi ma a weil fiben.

Alle gſchwind machts eng auf, er ma'n antreffen, Stephl, du geh mit mir, han i an Gfpan,

85

Gehma hin nach Betlahem wird ſein am beſten, Dort wern ma's ſeha, was gſcheha iS ſchon. Las mich vergeſſen nit, etwas zum ſchenka, Mitbringa müßma was, ſonſt möchts ins kränka.

62. Aufruf der Nachbarn.

1. 4. barn wiß's was gſchehen iſt, S' Kind kunnt wohl nix z'eſſen haben, der Heiland Jeſu Chriſt Drum war's gut nebn andern Gaben, a Kind auf d' Welt is kem Daß ein jeder noch mitnahm

m Stall bei Betlehem. Schmalz; und Butter, Milh und 2. Rahm.

en leid er Froſt und Noth B.

ift unſa lieber Gott, Bionders aber war aft Lebt

der Engel bei der Nacht U reines Herz noch 8’ allerbeit, ft die Votſchaft uns gebracht. Das war gwiß für alle Zeit Den liebn Kind Me größte Freud.

n hants Radar, riegelt3 ent, 8 und bringts dem Find a|Und wanna ae zum Opfergang,

Gſchenk Gehts rund alli, zarſchts net lang, ein jeder vermag und hat Gib ein jeder, was er kann, ſo göttli Lieb und Gnad. Gott giebt aft den Himmel z' Lohn.

63. Der Plunder.

1. Die vabordn Affn ift das zum Plunder Laſſen d' Leut nit fchlafn der Nacht jetzunder War ſchon gut g’legn auf meiner a Metten und a Singerei, Streu. die Mufilanten

t Schon mehr vorhanden 2.

u Betlehem in unferm Sei J muß gehn auſſi ſpecha,

ıgen 8’ Hakabrettl Das Ding muß i feha,

en, geignen, flötl ©’ kimmt ma für ja i woaß nit wia en alſeweil den Sumſaſa, Hat erſt d' Nacht ang'fangen,

Bin ſpat fchlafen gangen

86

b.

Und zum Tag wern is ma a fhier | Nachbar mach fein Yiftig

zefruah

Was muß das bedeuten, Was i ſich von Weiten Was giebts lauter heut im Himmel Neu's,

Daß a ſo that glanzen Und die Engel tanzen Auf der Welt hier herum ſchippelweis.

3. Das Ding muß i hoͤrn, Was heut diefe Herrn Bon dem Himmel machen in dem Stall, Schau dort kimmt fchon einer, ©’ i8 recht gar a Heiner, Der verkündet ung den Frieden all, Daß zn Trutz den Schradel Unfer Himmel Tadl Herabichidet feinen Sohn einmal, Der den Tod wird Tränen Und den Teufel henken Und uns alle glüdflich machen Tann. 4, Hiazt will i gſchwind eilen Ohne zu verweilen, Wir mein Nachbarn a die Poſt erzähln, Ja er wird dakemma, Wann er ’3 wird vernehma, Ja für Freuden wird er dazu fchneln, Sa e3 iſt uns heute Eine große Freude Bon einer reinen Jungfrau auser⸗ forn

Der vom Sündenwefen Wird die Welt erlöjen Sit zu Betlehem im Etall geborn.

Sonften machſt mi giftig,

Daß wir kommen balb im Stall dort an,

Daß ma unfre Sachen

Bald zufamma machen

Wie es taugt und wie a jeder Tamm.

J nimm an Butterftrikl,

Und a foaftes Seibel,

A edle Toaffent Aepfel unb an Brein

Und an Floaden Hönig

Nehm i a a wenig

In a Pitſcherl ſuten rothen Wein.

Du nimmſt —* im Kerbal

Und a Schmalz im Scherbal Von Ziwewn a Loabl Kletzenbrod, Damit das kleine Lappal Hat a gutes Pappal Und bisweilen a an Zuzl hat, Nacha wolln ma fpehe, Daß ma's Kind bald fehn, Thuats nur alle fein manirli ſein, Than ma’3 freundlich grüßen Und ihm falln zu Füßen, Das wird ihn und Iine Reutter g’freun.

Seht das Heine Si

Völli ohne Windl,

Sei willlommen, mein Lieber großer Gott,

Biſt vom Himmel komma

Haft die G'ſtalt angnomma

Und ung all erlöfet von dem Todt

Sa nu haft bei mir

Kinna a Wiagn kriega,

989 Meine Stubn war fo bablwarm, 9.

Und das thut mi ſchmerzen Nachbar hiazt Hilf bitten,

So von rechten Herzen, Daß er uufre Hütten

Daß ihr jeid fo beuelarm. Bon der Feuersgfahr hubſch bewahrt, Daß er uns im Summer

Weilſt auf uns uf denka, Viel und ohne Kummer

Mück ma bir was ſchenka, Bon dem Schauerichlag all hübſch

Muatta fo, da Haft a wenkel was eripart,

Thua von füßen Sachen Daß er 's Troad laßt wachjen

Ihm a Buzal machen, Und an langen lachen,

Schau wia's Kindel ſchon darüber lacht. Daß die Wölf nit kemmen unter

Thuats auf ihn gut jechn, d' Heerd,

Daß ihm nur nichts gſcheha Und das er brav laßt regnen

S’ Büabal ſchaut ja recht witzig aus, | Und das Vieh thut ſegnen

Daß man fihier kann jagen, Und uns all den Lieben Frieden bes

Daß er zu fein Tagen ſchert.

kunnt a hoher Prieſter wern daraus.

64. Altes Krippenlieh, 1

Was ſoll das bedeuten, es taget fich ſchon,

Hab gmoant ja, es fangt ſich erſt d' Mitternacht an Ei ſchauts nur hin, ei ſchauts nur her,

Es foirerzt der Stery, je large— je mehr.

Bu Betlehem drunt'u geht * da Schein, Was Himmliſch's muaß dortn vaborgen ja ſein: An alta Stall, an alta Stall, Der foirerzt und glanzt als wia a Kriſtall.

3

Ei, zwiſchen zwoa Viacherln, an Oeſl und Rind Da liegt ganz dafroirn das liebreiche Kind,

O großa Gott, o großa Gott,

Irm ma 3 rit zſegn, | Thom mi des Tod.

Was wern ma denn bringe in Kindl zum Gſchenk? Stechts a a foafts Kitzl und ſchleunts eng a weng.

88

Ei, paßts nit viel um, ei paßts nit viel um,

Aft thuats eng ſchön noiga und ftöllts eng fein frumm. 6.

Und du mein liabs Fritzal muaßt a mit eahn gehn,

Und waſchts eng und kampelts eng alli recht ſchön;

Fein gmala trötts uma und grüaßts es von eh',

Aft thuats eng ſchön noiga, höbts d' Hüat all in d' Höh.

65. Potzunter, liaber Bua.

1. Er hat a Schüberl Heu, Potzunder, liaber Bua, Es gfrierſt ihm a dabei, Los mir a wengal zua, Das kleine Kind, der große Gott J will dir was erzöhlen, was Nach⸗Liegt da im Stall, is ſchier a Spott. ten in der Fruh 4. Is gichehen auf der Heid, Was Hat er für a Mood,

Wo meiner Schäflein Weid, Der Bot, der is vom Himmel g’rennt, ar —* I wenn i J han ihn ja mein Tag nit kennt. cius ſagen that.

2. . eos mg, Be Ai: re m Daß mir mein Herz hat glacht, Bobunder, Tiaber Bua ' Daß unfer Herr und Gottes Sohn, 208 mir f wennol ue Die heut'ge Nacht geborn, gar zue. Sonft warn mir all verlorn, 5. Das Heine Kind, der große Gott |Bmei Thier ſtunden auch dort, Liegt da im Stall, is fchier a Spott. | Den Ochſen kenn wohl, -

8. Und mas noch mehres is Wir ſuchen überall, Is ſchier als wia a Roß, Wir finden ihn in kein Saal, Is aba nit ſo groß, Weil umadum is keina, liegt er in Sein Vata is a Zimmermann,

an Stall, Der hat den Kind recht oſchtla than. 66. Der Zieh Beitl. 1. Ja i wurds ja gern imma, Steh nur auf mein Zweck Veit! MWeils zu Betlehem drinne, Kropf um gud du a, Die Heutige Nacht Und Schau was bedeutet Für a Lichten hat gmacht.

Und fag mir 3’ fein a,

9 2. Meſſias is komma,

lüagft du mir vor,

nur Acht auf dein Kopf,

mm Di bei die Haar

beutl di beim Schopf,

t ſoll i gſchwind aufftehn

ſoll glei mit dir gehn,

z'letzt wars nit wahr

u liagſt ma gwiß vor. 3.

i red, is wahr, liag da nit vor,

Hat d' Menſchheit ang'nomma,

Liegt im offenen Stall,

Drum glanzt das ganze Thal. 4.

Schauts er hat a noigs Haus,

Gehts na allſammt mit mir,

Und du gehſt voraus,

Und treibſt die zwei Thier,

Und i wir ſchaun gehn um a Wiagen,

Jo i wir ſchon eine kriegn,

Den Dudelſack bias i,

Über wiega laß i di.

67. Sei mir Gott willkommen.

Sei mir Gott willlommen mein Beitl! wo aus? 3 Hunt dirs nit fagn mein goldener Clauß,

3 laß grad glang glan

Ume ſchlanglan

Bis ein jeder etwas zu hüten befommt, Studirn wir mit einanda aufn Landl umabım.

Iſt mir dag nit a narrifches Land, . Dah’n uns die geftrigen Herren verwandt,

Hund und Haben Mäuß und Raben

Bettet ma da an und budt fie dazu, Gelt Veitl, das feind Narren ja Clauß, mein Bue.

3. Ra, na wir wollen die gicheidern fein, Wir betten an das Kind! in SKrippelein,

Da ift unfer Gott, Helffer in der Noth,

Da war halt a Bieberl beim taufend fchlapramoft, Bas habn wir nit vor Süßigkeit beim Krippelein verfoft.

90

4. Loſts nur grad, id ſag enk's rund, 3’ nächſt in der Nacht um die zwölfte Stund Kunten wir nit fchlaffen Bei den Gaiß und Schaffen. Gählings that fich dffnen das himmliſche Thor, Da wammelten die Englein hauffenweis hervor. b.

Das war halt a G'ſpill, vo mein Gott und Herr, Wir ſehn ja Dergleichen unfer Leben lang nit mehr, kugleten wie d’ Lagelen

Machten burzegagelen,

Bald auffi, bald abi, bald hin und bald her,

Bald umabum das wundert mi fehr.

6

Sie ſchreien untereinander und wiſpelten fo jehr,

Das ich meinaid fchier verloren hab das G'hoör,

Dieſe blaſen d' Flauten,

Jene ſchlugen d' Lauten,

Der heil. Raphael, der nahm an Dudlſack,

Set. Michael, Set. Gabriel die gaben dazu den Tact. 8.

Kaum habn wir das gumpete G'wiml dablick,

Da Hat ung Gott Vatta an Boten zug’fchidt,

Der thut ung anbeuten,

Wir folten uns bereiten,

Flug nach Bethlehem zum Kindl auf die Heiß

Berlafien g’jchwind d' Ochſen, die Kälber und Die Gaiß 8.

Aftn ſprach er weiter, Lofts, was ich euch befihl,

Du Beitl nihm an Butta, du Clauß nihm a Milch,

Niepl du Schlangl

Nihm a g’möft Lambl,

Du Jodl nihm a Henn, Du Görgl nihm an Hahn,

Du Steffl nihm a Fackl und lauffts damit davon.

91

9. Kaum hat der Engel das Plodern vollendt, Da find wir all vor Freuden wie d' Naren umagrennt, Da Rippl, da Jodl, Da Stephl, da Görgl, J und du a, er und fie a Wir Iuffen al’ Bethlehem zu juhabſaſa. 10.

Stoffen jeind wir namla, Schritt habn ma g’madit, St. Gabriel hat vor Freuden dazu g'lacht, Bis wir habn hören, Ochs und Efel plerren, Gähling und aftn fallet uns bei, Daß unweit von binnen die Ochſen⸗Krippen fei. 11.

Seid ma Gott willfommen ihr goldene Leut,

Der heil. St. Joſtl uns von weiten fchon zuichreit,

Nur eini in d’ Hütten,

Zueget in ber Mitten,

Werds ös ja fehn a Bieberl fo fchön,

Daß ent vor lauter Lieblichkeit die Augn fchier vergehn, 12.

Dorten beim Kindl da habn wir ung dabudt,

Den Schödl wie d’ Aenten bis in Boden eini tudt,

Da Lächelt das Kind!

Mit fein fühlen Mündt,

Aft da i das Bieberl ganz unverrudt anſchau,

Da ſchoſſen mir vor Freuden die Bäher in dag Aug. 13.

Aftn nahm i außi was i bei mir hab g’habt,

St. Zoftl Hat begierig ganz g'ſchwind darnach g'ſchnappt, St. Joſtl mas für Gabn

Wilſt fürs Kindl habn,

Willſt Milch oder Butta, willſt Brod oder Kaß,

Wilſt Nuß oder Köſten oder ſonſt a ſolch's G'fraß.

9

14.

Das Rind! das lag halt in ſpitzigen Heu,

Der Ochs und der Eſel die Inodten dabei

Elln dide Ohren

Brügel dide Horn

Reckten die Limmel auf und fchnauffen braf zu

Erwärmeten da3 Kind! und ſchaffn ihm a Ruh. 15.

Hat mi nit das wingige Bieberl dabarnıt

J habs ja mit Luft und Freud viel taufendmal umarmbt,

Sa dergeftalten

Han ichs erhalten,

Die goldene Jungfrau die hätt a wohl fchier

Mit Gwalt müfjen nehmen dar Bieberl zu ihr. 16.

Hernach wie wir wiederum fein heim g’majchiert,

Pot ſchlapramoſt da habn ma den Handel darührt,

Dann die Schriftgelehrten

Als ſie's Wunder hörten,

Sagten aus vor Zorn zum Tempel hinaus.

Gelt Veitl das fein Lumpen? Ja freili wol, mein &lauß.

68. Auberafafafa. 1. Juheraſaſaſa Heut nahm i mein halb Batzen wann i nit do war, Was giebts denn fchon mehr, Han, Maxl, Riapl, Stefft zum Lofen kimmts ber. 2. Es kimmt ma fchier für, J moan es fteht offen die himmliſche Thür, Sie denken kam dran, Hat’3 Nachts Dana vergeſſen und hat's nit zuethan. 3. Marl, Steffel, Bun, Geh fag, was thuat bebeuten das Juchezen dazua.

9

J wollts ent wohl fagn, 3 han nıa denkt i ſags nit, bis ös mi nit thats fragn, 4.

Zu Betlehem drunt Gott felber ift geboren, ein Büabal ganz rund, Liegt oba im Stall, J kan's nit vaftehn, die Leut die wunderts all. b. So fuchen wir halt a, Das Kindl mnß i ſeha, wanns noch fo weit war, Gott gräß dich mein Kind, Han Bata, Han Mutter, das is ja a Sünd. 6.

Was fallt ent denn ein, Daß ös mit den Hein Kind! in der Kälten da mögts fein, Gehts tragt’ a weng fort, J Han a kleins Häuferl, aufn Berger! ftehts dort. 7.

U Stüberl jchön warm, Geh Vater, nimm das Kindl, weils iS gar fo arm. Du Mutter gehft mit, Du fiehft daß fr ent da Fein Glegenheit nit ift. 8.

Da kinnts a daneben, Dem Kindl ſchön anfwarten, kein Zins derfts nit geben, Brings ſchon amal ein Wenn er amal Herricher und Richter wird fein, 9.

Dentts aba fein dran,

Wan's Kindl that vageſſen, wißt 's du Mutter, fchon,

Dort werd's ös fein froh,

Daß i ent ſammt den Büabal han weg bracht von Stroh. 10.

D Jeſu, mein Kind,

Wir bitten um Verzeihung wegen all unfre Sünd,

Maria Joſeph, fein,

Ihr wollet uns bitten beim Kleinen Sejulein.

m

94

69. Der ſtrumme Xenz.

1.

4,

| Ihr Hirten machts ent auf bie Roas, | Der Bartl nimmt ben Gries und

Wir wollen nach Betlehem,

Mehl,

Es is furwahr kein ſchlechter Spaß Die Aepfel unb guete Birn,

Was i han g'hert und g'ſehn,

Ein ſchöner Engel bei der Nacht, Der hat uns dieſe Botſchaft bracht, Er ſei geboren in dem Stall,

Der uns erlöfet all,

Bu Betlehem dort int, dort int, Dort liegt das Heine Kind.

2.

Und Buama b’finnts ent do nit lang Und loſts der Muſik zu,

Die Sterne brinnen allefammt, Schau, Toni, lieber Bue,

Die Engel muficieren all,

Der ganze Himmel brinnt

Und Buama laufen wir in Stall, Nach Betlehem zum Kind

He Irgl heraſſaſſaſa

Zum Büaberl geh i a.

3.

Und Jagel ſteh fein luſtig auf Und ſtich das Lampel o,

Und Michel weck den Seppel auf Auf daß er a ſucht a Ga

A Milich, Butter, Ei und Schmalz, A guts Bröckel Zuder und Salz An Rapauner und an Hahn,

Das hat der Lippel fchon,

Die Unten und die Gäns, die Gäns Die tragt der krumpe Lenz.

An Polfter und a Bampeffell, A Paar Windl und a Wiegn, ANodel, Haubal, Schub und Strämpf, Dos gema alls dem göttli Kind, Das taugt dem Bilabal guat, ja guat, Daß nit dafrießen thut, Es is ſo grauſam kalt, ja kalt, So eilen wir nur bald.

6. Flugs auf der Straßen ſind wir all, Wie ſchon leuchten bie Stern, 3 glandb, daß wir fchon fein: beim

Stall,

Weil i fchon ſiach von fern, An alta Tatl, a liabe Jungfran, An Engel is beim Bhabal ſchau, Hiazt richten wir all uufre Gaben Und gemma ber was wir nur haben, Daß er ung gnädig fei, ja fei Und uns die Sünd verzeib.

6. Und grünh ent Gott zu taufenbmal Wie ihr beinander feib, Bleibts mit dem Kind in kalten Stall, Das Hani nit für gfcheibt, Legts d3 dem Kind kein Pfoadl nit an, Kein Bettal habts ihm gmacht, J trag ent wohl das Kind Davon, Weils mi fo ſchön anladht, Das Büabel that mi gfreun, ja gfrenn, Kein Hunger ließ i ihm Leibe.

95

7. He Simmer!, fimm bu berfür Und GSteffel, fimm du auch berfür | Brings Haubal, Strümpf und Rod Mit deinem großen Sad, Hansl mach du gſchwind a Feuer Du Haft das ganze Kuchelgſchirr, Und mac dem Kind an Koch. Dad man vannöthen bat; Und fpriteln thues nur guet, ja guet,

A Schüßl, a Bfandel, an Kochlöffel, | Daß nit anbrern⸗ it Das alls haft du, mein lieber Stöffel

Damit ’3 Kind kriegt doch Nun alter * N) > liche Jungfrau, Beizeitn an Koch, Aufs Buabal fchauts guet auf, Denn Knodl, Kraut und Sterz Dieweil er ift der große Gott, Bringts a nit mwars Herz. So liegt ja gar viel drauf,

O lieber Herr wir bitten dich, Es liegt ja hier und halb erfrorn, In deinem Reich verftoß ung nit,

Alhier dns göttli Kind, Behüt Di Gott, mein Tiebes Kind, Und Buama ſtehts nit wie die) Wir müeſſen renna gſchwind Narren, Bu unfern Schäflein hoam, ja hoam,

Das Wingal bringts ihm gſchwind, Daß 's nit der Wolf befam.

zu. 3 woas nit faltg im Himmel. 1. J muß erjt in Kalender fchaun, J woas nit falts im Himmel Wann ift Gott ven ber fein Tag. Dder falts auf ber Welt, Die Sterngula Tann i a nit lobn, He Riepl, du Kun recht daher, Weils gar ſo weit hab'n gfehlt, J muß dich um was fragn, Schaun 5’ Narren allweil den Him⸗Woaſt nix von der Prophetenlehr,

mel an Was ſich hat zugetragen, Den ganzen Tag und Nacht, Es ſchimmat ja die ganze Welt, Und wiflen nacha denna nit, Es ziemt mich warla ſchier, Was unfer Herrgott macht. Es fchlagt der Türkifch Kaiſer drein

2. Oder fant Sigeuner hier.

J fih ja gut, i bin nit blind, 4. Ins Himmelloch hinein, He Riepl, haft denn du nir ghört, Bob Schlapperment, die ganze Welt| Zu Betlehem gebt zue,

brinnt, Der Meſſias iſt dort geborn,

Das kann der Mond nit ſein, U wunderſchöner Bue, J kanns nit ausanander Haubn, |Das Feine Kind Liegt auf den Stroh, Is niemand, ben i frag, Hot nit a mahl a Wiegn,

96

Da fiadht man d’ Engel fchippelweis | Sach Hat fi a der Himmel klobn, Wie die Beinla Be fliagn. Fliegn Buam mit Flügel her,

Im Himmel muaß a ganze Gaß Der Engel mit * goldnen Pfoad | Mit ſolchen Buamen fein, Singt alleweil, hupft und fchreit, | Gott Vater jchütt große Körb voll aus, Der Schliffel thut ihm gwiß was Fuüllts macha wieda ein.

z load 7. Mit feiner Luftbarkeit. Hiazt geh i gſchwind hiazt lauf i fchnell, Verſteht nix als wie Gloria, Nimm a etwas mit mir, Der Friede ſei mit euch, AU Lampel und a Sackel Mehl, Aſt fingt er wieder Herafa Es reut mich warla nier, Und tanzt ins Himmelreich. Und bitt das Kind von Herzen fchön, 6. Da’ im doch thut ausgahln, Do war i auf an Bergel drobn, NDaß er im doch in Himmel nahm Do kemmen allweil mehr, Und nit laft oba falln. 71. Der Simondl. 1.

Grüß dich Gott, Simondl, i will dir was fagen,

Was fich jegunder hat Neues zutragen,

Nachten weil i hab g’wacht bei meinen Schafen,

Und Hab ſchon Fröhlich angfangen zu fchlafen

Aft is a Lichtl fürkemm zu Betlehem drinna,

Als wenn die ganze Stadt völlig that brinna. 2.

Aft is a ganz Schaar Engel fürkemma,

Fliegen all gegen mir, bin recht dakemma

Himmlifche Edlknabn ja recht a Menge

Sein hinter bei nachi gflogn ja wunderſchöne. 3.

Aft hebn's glei allefammt ſchön an zu fingen,

Gloria in excelſis, ja den thans anftimmen,

Ehre fei Gott in der Höh und Fried Darneben

Dem Gefchlecht Hier auf Erd, die da noch Leben.

Aft treib i meine Schäflein zuſammrn

Und bin a wenkal noch bos füri gangen,

97

Aft bin i gar in die Stadt eini glofa, Da hab i 's warla in Stall angetroffa. b.

Schau, lieber Nachbar, da liegt das Hein Kindl, In an Hein Krippal, is eingfaticht in Windel, Es war ja kein Wunder nit wars that bafriefen, Wann fie 's na doch in a Haus eini ließen.

6. Herzigs' liebs Kindel, hätt i dich dahoama, J that dich fchön wiegen, du derfaſt nit woana, Die Stuben that i dir hoazen ein zum Wllerbeften, Sühe Milch, Semmel ein gab i dir z'eſſen.

Nimm das Heine Opfer an, das wir dir geben, Wir opfern auch zugleich Herz, Leib und Leben, Und wanns dazu kemme follt, daß wir wer'n fterben, Herzigs liebs Kindl, laß ung nicht verberben. 8. Aft kimmſt o Jeſu mit deiner lieben Mutter, Der Bater Sofeph ift a gueta Bruda, Wannz alle drei z'ſamma helfts und wir dagleichen, Aft müßen die böfen ven all von uns weichen.

Wann Dana nadha kimmt, "ing ma 'n glei nieder, Wann er Tein Ernſt nit fieht, kimmt er glei wieder, Er wird fi pada müßn und mir wern geigna, Aft wern mir alle in Himmel nein fpringa. 10. Dein große Lieb zu ung hat dich gezwuugen, Daß du wegen unfer herunter bift kommen, Du thuft ja unfre Sünd übrigs bezahlen, Großen Dank fagen wir zu taufend Malen.

Schloſſar, Steierm. Vollslieder. 7

983

72. Gott grüß enk beiſammen.

1. Gott grüß ent beifammen, Verzeihts ma mei rag, J kanns nit vernehme, Is Nacht oder Tag, Mein, daß man denn heut Keinen Hirten nit fieht Und is ja bei ent Do fo fröhlich und licht. 2.

E3 nimmt mi groß Wunder,

Daß ös, meine Leut,

Im Stall da jebnnder

Beilammen da feid,

Mein fagts ma, was fallt ent

Im Winter hiazt ein,

Daß 58 mit dem Hein Kindl

In der Kälten da mögts fein. 3.

Kannſt du 's kam daleiden,

Du ftoanalter Greis,

Haft Haar ala wie Seiben,

Hübſch wenig und ſchneeweiß,

Und du liebe Mutter,

Bit a ziemla fein,

Rannft a von kan Hirten

Oder Bauern Gichlecht fein. 4

Wo ift denn dein Hochheit, Wo ift dein Lafei?

Was hat dich bezwungen Bu und auf das Heu?

Die Vieb Hat dich gezwungen Zu uns auf die Welt, J thät dir gern was ſchenka, Han felba kein Gelb. B. Zwei Aepfel, die hätt i Im Sad da bei mir, Wanns du 's derfeft effen, Wollt i 3 ſchenka bir, J hab no a loan, Winzigs Lampel dahoam, Das will i dir ſchenka G'halts fein in der Ghoam. 6. J wollt dir wohl mehr gebn, Bin felber an armer Hirt, J wollt i kunnt dir wohl geben, Was dir recht gebührt, 3 that dich ſchön Heiden Und aufwarten dir, O Sefulein nimm doch Den Willen dafür! 7. Und wenn'ſt dazu kemma ſollſt, Herzallaliabſts Kind, Zu dir thu uns nehma, Bitt, laß uns nit hint, Thu uns nit verdammen, Und denk nur fein dran, Um was ma dich beim Krippelein Schön beten than habn.

9

73. Buama, Buama, taufendb Fratzen.

1.

Buama, Buama, tauſend Fratzen,

Giebts denn heut a ſchon mehr koan vanzign Fried

Oder raunzen eppa die Raben,

Ei mein gehts, ſchauts a weng, kenn ichs leicht nit

U ka Katz kanns do a nit fein,

Das Ding das fpricht ma z'ſchön,

Warts i wir außi gehn,

Daß i 's recht hör. 2.

Is nit das a aſchtli's Wefen,

Wos hams denn, mein Lebtag, was muß dag Ding fein,

Iſt erft neilla gwölf geweſen

Und hebt mein Aichel, die Sonn ſchon an zu ſchein,

Was na denna natürla kann ſein,

Is gwiß a Blenderei,

Es kimmt ma a dabei

S' Fürchten ſchier an.

3. Abe daß fo ſchön thant fingen, Möchten leicht dena keine Gſpenſter nit ſein, han in Lüften umaſpringna Seins eppa Engel, i bild mirs ſchier ein, U du Taufend wie a ſchöns Gang, Ging unfer Halter ber, Der hat bei meinem Ghör Kein ſolchen Klang.

Iſt's nit dena luſtig tanzen, Fliegn ja die zilichten Fetzen davon, Dana thut afcheuchla glanzen Floigt uma wohl darum alleweil voran, Schau er fimmt ber zu mir auf den Rain, Wa3 er nur haben will Warts i wir ftehen ftill Wird ma nir thain. 7 *

10

5. O du Tauſend, den machts klingen, Schad, daß alls welliſch is, mag ma nix verſtehn, Glori, Glori thut er fingen Wenn eppa lauta das Wort muß angehn, U hiazt Han i ’3 ghört Er fagt das göttlich Kind Is von wegen unfrer Sind Kommen auf d’ Exb. 6. Dank dir Gott, mein Lieber Engel, Daß ma die Sach jo fchön Haft erklärt, Bringts leicht denna wohl fein Mengl, Wenn meine Buama mit mir wollten gehn Kriegt das Kindla defto mehr Seids ja a hübfche Leut, J woas a a jederzeit U weng was ber. 7. Buama was i enk will ſagen, Eilts und ſtehts auf gſchwind es iſt große Zeit, Sollten heut a Roaß no wagen, Tummelts enk nur a weng, es is zwar nit weit, Glei dort drunten ſeht ſchon wos brinnt Wo ſo viel Liechter ſein Liegt in alten Krippelein N Herrgott fein Kind. 8. Muaß ma nit a lenga weda, Stehts auf und Iengt3 enka Sunntaggwand an, Nehmts a jeder enfri Steka, Derfts ent nit fürchten, i geh ſchon voran, Wann ma zuhi femmen zum Stall Da g’rechteln ma unſre Gab Nehmen die Rappen ab, Buden und all.

101

74. Der Birten Beſuch.

1. zua dafti, das Haft gſchlaffa dein Kopf af d' Höh amal, a wengal uma gaffa,

Das wa wohl recht unvaftandi, Steffi, da wird gar nichts draus, War i morgen 3’ allergrandi, Wann i hätt nit gfchlafen aus.

u, was is das für a G'ſchall B.

mein Lebta oft ghört finga

en, geigen munter a,

unnt3 koana zwegen bringe,

n’3 da befte Spielmann wa. 2

Halbe Nacht muß fein vergangen,

St ja umatum alla Tiecht,

Thuat die Summ zan fchein an⸗ fangen,

Daß ma überall Hinficht,

3 mei, was habts für a Seiſeln, Is ja alles liacht von weiten,

[ gib a Fried amal,

mehr alleweil ’3 Kohlmeiſel ft ma fchon a rechti Gall, es fingen, laß es geigen, e3 Stimma Pfeifa aus,

Uls wie beim helllichten Tag,

Was muß denn das Ding bedeuten,

J laf fort, daß iS dafrag. 6.

n fie gnua habn, wern’s ſchon Riapl, i lad mirs nit nehme,

ſchweigen, ir no ans ſchlaffen drauf. 3. u fauler Bärenhäuter, nit gar ſo lang im Bett,

doch auf und geh ma weiter,

Zua, ſchamſt du di denn net, di do fo oft nit hoaßen, amal von Bett heraus,

Hamt in Himmel z'viel ghagt ein, Nacha is ean Foir auskemma, Druma thoans ſo machti ſchrein, Richtig wirds a ſo ſein gſcheha, D' Engel floign ganz ſchippelweis, Schau nur auſſi, wirſt es ſeha, Was ſie haben für a G'ſäus. 7.

Du haſt wohl a narriſch Schwatzen,

nutzt di dein langs herpaßen, Steffl was da no einfallt,

auf und treib d' Schäflein aus.

4. : wir i die Schaf austreiben, it d' halbe Nacht vorbei, Ding laß i fauber bleiben, a rechte Narrethei,

Wer wird denn im Himmel Hoazen, Unfern Herr Gott is nit kalt, Tha ma uns no weiter fragen, Geh ma nur auf Betlahem,

Wann ma lemma, wern’3 ung fagen,

Daß ma d’ Zachn recht verftehn.

8. Buama ſchauts was thans denn macha, Schauts nur glei den Stalch dort zua, Das is do a arſtlichs Sacha, Kann mi grad nit wundern gnua Gehma hin und tha ma gucka, Schau ma was das Ding muß ſein, Der Stall is ja volla Lucka Kinnan ja leicht gaffa ein.

9. Steffl, ſchau dort liegt a Kindl, In a Krippen auf an Heu, Hat nir an als ſchlechte Windl, Is ja zum dafrierfen glei, Bann i nur a hätt a Dedal, Wickla i das Hafchal ein, Wurd den Wuzel ſchlafa fchmeda, Wurd ſchö ſtill und Hafchla fein.

10. Siagſt den alten Vadan Kuda, Wir ad Bünbal jo betracht,

102

Geh ma eini, tha mas grünßa,

Leut die feind ja voller Not,

Wenn ma ar glei was ſchenka müſſen,

Keieg ma do a Gelts enks Gott. 11.

Grün ent Gott, ſeids gfund beinanda Seits mir a gutwilli Tem, Bleibt’3 denn in den Stall beinanda, Hat a Kälten, daß alla bremnt, Lieba Vota, liebe Mutta, Ei wie geht3 ent halt fo fchlecht, Habts nix z’effen und war koa Wunde, Ei ja das ig gar nit red.

12.

Wannz ent halt that nit verbrieken, Hätt ma eng a weng was bradtt, Werds damit valieb nehmen müſſen, Unfern Willeg nur gedacht,

A Hans Lamberl ımd a Kitzerl Und a weng a Slegenbrod

Siagſt wie die Muatta fie thuat duda, | U Nößerl Darl und BButterftrikerl,

Wie fie zu den Wuzal lacht.

Nehmts es hin und g’feng enks Gott.

75. Das Adam Ried,

1

3

Auf, auf, Adam, tannſt den ſchlafen, Hörft denn nit, 1008 gait in Himmel,

Mein was ift das für a Lärm,

Das du gar nit aufftehn willft,

Muaß di gſchwind von Schlafaufmache | Bift ma wohl a rechta Liimmel,

Muaß da filt a Strügen gem.

2. Und a Hansweng thuats ma warten, Sit ja heut mei Namenstag, Setzts eng nieda drunt in Garten J kimm glei, das ift a Plag.

4. Adam, geh a klans weng füra, Schau was giebts dort für a Gſchrei, Drunten bei der Stadtpfarr Kircha

u di a weng gicheidta ftellft.

Müaſſen lauter Engel fein.

108

6. Der euch iſt verheißen worden, Und ja, ja, es iſt nit anders, Iſt vom Vater auserkorn. Kimmt a Engel in an Flug, 8. Der iS mit anderd als wann er

Haft es ghört mei Lieber Tomal,

Was der Engel bat g’fagt zu Dir,

Wann ma dann zum Gtall Hin- kemma,

Sind mitn Engel unſer vier.

brinnet, Kimmt ja glei a ganzer Zug. 6. Gloria in excelſis deo, Alſo laut der Engel G'ſang,

Fried auf Erden wird euch verkündet, 9.

Drum verweilet nur nit Lang. Wir wollen alle laut auffchreien, 7. D du Liebes Sefulein,

Thut nach Betlehem hingehen, Du wolleft ihnen und ung Allen

Meſſias ift ſchon geboren, Gnädig und barmherzig fein.

76. %og, lieber Bua Hiasl.

1. 208, lieber Bua Hiasl, i muß da was fagen, Bu Betlehem drunten hat fi a Wunda zutragen Als i war im Feld mit fammt meiner Herd Thans finga und pfeifa, habs nie fo ſchön ghört. 2

Aft bin i a Weil gftanden und hab mi verfchaut Uft kama a Schlafal, hami a jchier nit traut, Aft leg i mi nieder, hab mi nit zuededt, Da kam glei a Engel und bat mi aufgwedt.

3. Aft jagt glei der Engel in Hirten: Auf, auf, Thut euch nit verweilen, nad) Betlehem lauft, Chriftus ift geboren, der Heiland der Welt, Ihr Hirten bringt Se dad den Kindlein gefällt.

Ganz fcharnweis find Enger vom Simmel herab, Viel taufend fein gweſen, die Wahrheit ich ſag, Than fingen und pfeifen, vor Freuden thuts halln, Sn Hiafl, mein Aichl, dag Ding hat ma g’falln.

16

78. Die Helle Chriftnacht. 1. I weiß glei net tramt ma oda wia ma gidhicht. Iſts eppa ſchon Tag oda fiaften fo liecht, US gliezlt, a8 foirizt, es fcheint ma viel z’viel, J Tann nit gnua denka was eppa fein will, Han gmeint i wollt fchlafa, Kann aba nir gichafe, Das Lichtwerk laßt ma frei niema kein Fried Muß mein Troi a recht ſchaun giehn, geths Buama all mit. 2. Schauts, fchauts, was fieh i von weiten dorft ent, Mei Troi a klein Büaberl, zu und herend Lofts, Loft meini Buama wie ſchön da Fratz fingt, Was gilts der Klein ins noi Beiting mitbringt. Er jagt Iſaias Hätt g’fagt von Meſſias, Daß er a mal kemma wurfcht als a kleins Rind, . Uns Menfchen erlöfen von unfera Sünd. 3.

Na was da Prophet und Altvata gedacht,

Das fei Hiazt wahr mworfchden in Mitten da Nacht,

A reini Jungfrau fei Kindsmutter worn,

Und hiet ins den wahren Meſſiam geborn,

Zu Betlachem dorfchten

Blei vor da Stadt Porſchten

Da hietens ihr Einkehr in zriffenen Stall,

Der Wind, Schnee und Kältn ging durch überall. 4.

J Tann net gnue denka, fo viel i denk nad,

Han mein Tag nie gherfcht a fo feltfame Sad, Daß Eini ſollt Jungfrau und Muatta 3’gleich fein, Das Wunda bring i in mein Schedel net ein.

U Kind ſolls gebährn,

Ja jelbjt Gott den Herrn,

17

Und gleich wohl fo ermiglich gieng es daher,

Du mein Gott was wirjcht dann anheben nah mehr. 5

J han aft gherrſcht ſagn und glaub es mit Fueg,

Daß bei inſern Herrgott glei Alles ſei gnueg,

Da aba, da hör i, ſei nur Oarmethei,

Ein Ochs und an Efel und dazu fein Heu,

Nir z’eflen für d' Muetta,

Und fürs Vieh fein Yuetta,

Nir z’effen, nig z’teinfen nie nig um und an,

Daß mueß was bedeuten, fift hetts Gott nit thain. 6.

Hiazt geh Bua na Hurfchti uud fam di net lang,

Um Heu und an Haber juft z’gleich in ain Gang,

Wannſt Du net weift frag nur ums ſelbi Orſcht glei,

Wo fallen d'Franzoſen den Haber und Heu,

wern net viel hab,

Weils gebn keini Gabn,

Da Regimentsfleifchhader foll geben dazue

U frifches Brefelerl, nöt von der rain Kueh. 7.

So gehts na, fo wöll ma halt alli mitnand,

Das Wunda da gründen in jüdifchen Land,

Und wöllen den Leuten mitbringen a Gſchank,

A Krügl voll Milli fürs Kindel zum Trank,

Was zeeflen für d' Muatta

Und fürs Vieh a Fuetta

A lodani Joppn und Windl dazıa,

Zlan wirfcht ins dag Kind frei anladja mein Bun.

79. Die Borfehaft von ver Geburt Chrifti.

1. Han mi kam aichi duckts ins Stroh, Ra Kenn i mi do deutjch nit aus |U no kain Schnarda than, Hhants Buam zum Schlaframent, Lieg eppa da a Stund a zwa Was lauta no wird wern draus, 38 hellicht dennaft fchon. Die Nacht hat fie vawendt.

16

78. Die Helle Chriftnacht. 1. J meiß glei net tramt ma oda wia ma gfchicht. Iſts eppa fchon Tag oda finften fo liecht, US gliezlt, a8 foirizt, es fcheint ma viel z'viel, 3 kann nit gnua denka was eppa fein will, Han gmeint i wollt fchlafa, Kann aba nie gfchafe, Das Lichtwerk laßt ma frei niema fein Fried Muß mein Troi a recht fchaun giehn, geths Buama all mit. 2. Schauts, fchauts, was fieh i von weiten dorft ent, Mei Troi a Klein Büaberl, zu und herend Loſts, Loft? meini Buama wie fhön da Yrab fingt, Was gilts der Mlein ins noi Beiting mitbringt. Er fagt Iſaias Hätt g’fagt von Meſſias, Daß er a mal kemma wurfcht als a kleins Kind, Uns Menfchen erlöfen von unfera Sünd. 3.

Na was da Prophet und Ultvata gedacht,

Das fei hiazt wahr worſchden in Mitten da Nacht,

A reini Jungfrau fei Kindsmutter worn,

Und Hiet ins den wahren Meffiam geborn,

Zu Betlachem dorfchten

Blei vor da Stadt Porſchten

Da hietens ihr Einkehr in zriffenen Stall,

Der Wind, Schnee und Kältn ging durch überall. 4.

J kann net gnue denka, fo viel i dent nad),

Han mein Tag nie gherſcht a fo feltfame Sad, Daß Eini follt Jungfrau und Muatta z’gleich fein, Das Wunda bring i in mein Schedel net ein.

A Rind ſolls gebährn,

Ja ſelbſt Gott den Herrn,

17

Und gleich wohl fo ermiglich gieng es daher,

Du mein Gott was wirfcht dann anheben nah mehr. 5

J han aft gherrſcht ſagn und glaub es mit Fueg,

Daß bei inſern Herrgott glei Alles ſei gnueg,

Da aba, da Hör i, ſei nur Oarmethei,

Ein Ochs und an Efel und dazu fein Heu,

Nir z'eſſen für d' Muetta,

Und fürs Vieh kein Fuetta,

Nir z'eſſen, nix z'trinken nix nix um und an,

Daß mueß was bedeuten, ſiſt hetts Gott nit thain. 6.

Hiazt geh Bua na hurſchti uud ſam di net lang,

Um Heu und an Haber juſt z'gleich in ain Gang,

Wannſt Du net weift frag nur ums felbi Drfcht glei,

Wo faflen d'Franzoſen den Haber und Heu,

wern net viel habn,

Weild gebn keini Gabn,

Da Negimentzfleifchhader fol geben dazue

A frifches Brefelerl, nöt von der rain Kueh. 7.

So gehts na, fo wöll ma halt allı mitnand,

Das Wunda da gründen in jüdischen Land,

Und wöllen den Leuten mitbringen a Gfchant,

AU Krügl voll Millih fürs Kindel zum Trank,

Was z'effen für d' Muatta

Und fürs Vieh a Fuetta

A lodani Joppn und Wind dazua,

Blan wirfcht ins das Kind frei anlacha mein Bun.

79. Die Votſchaft von der Geburt Chriſti.

1. Han mi fam aichi duckts ins Stroh, Na kenn i mi do deutih nit aus |U no kain Schnarcha than, Hants Buam zum Schlaframent, Lieg eppa da a Stund a zwa Was lauta no wird mern draus, Is hellicht dennaft fchon. Die Nacht Hat fie vawendt.

2. Bruada, vi oi, ſcha los na glei, Was hiazt fchon wieda Hat, Was iS daher für Gfchallerei, That mi bald fürchten grad, Wirdſch ja Niklo nit nomahl fem, Wie nachſt mit fanımt n Weib, Mein Aid i that ma Kraſchi nem Und fprung davon valeib.

3.

Do ward ma no a Schandb a frei, Wann i net war fo trab, Und ließ mi alfo jchreda glei, Wie aimal von a Kak, Zum Plunda, Jodl, gelt ha Bue Das laß ma ins nöt fagn, Mir wagn ins denna no dazue, Damit ma's recht dafragn.

4. Po Hundert Wer denfat das, hants wie, Das mal a Engl war rauſchi worn, Wirſcht gſcheha ſein ja nie; Scho ganze Schippel floigen her, Dorſt üba Stöck und Zäun U wieni intas ſelbe Berg, Wo die zwei Wittin ſein.

5. Geh Nachba, giema umi pas Schau was die Engel wölln, Sie können uns wohl öppa was Vom Himmelreich dazähln. Ha Toni, warſt, eh ſt weita gehſt, Scha ſchnupf ma eh an Pries, Daß d abern, Finga nit übe ftedft, Wies nein Mahl gfcheha i8.

108

6.

208, 108, wie d' Engel finga fchien, Aba Hiazt gfallt3 ma wohl, Das Glori fan i nöt vaftiehn, Was dös bedeuten ſoll, Schad, dab i Schriftglehrft z'weng

no bin, Daß i d’ Latein vaftund, S’ wern öppa do wohl deutſch a Finn, Still, ftill, los, de machts rund.

Hiazt hania aingi Worſcht vernam, Gelt Jodl, du ja a,

An Opfa foll ma macha zſamm, A Kind geborn wa,

Ei, ei wie's Glück fi Hat valaft, Wie recht wars giveit das Ding, Hettnit mein Weib d' gſtutzt Kuh valaft, Wollt Rahm un Butta bring.

"Das ift nun meine e geößti Sorg,

Nix bringe war nit fchön, Wir wolln nit fein jo faul und karg, Wie d' Herrn zur Kircha z'gehn, Gelt Bruada Jodl, bift a meins Sinns, Scha dent a weni nad), Gar Engel kemma be zu ing, Das is fein kleini Sad).

9. Das Kind iſt der Meſſias gar, Gleich Gott und Menſch kurzum, Dem Himmeltatl af a Har Ganz ahnla umadum, Der wirfcht ung rettn mit alla Macht Bon Höll und ewigen Tod, Darein uns d' Everl Hat gebradit, Und gftürzt, die gſchlekat Krot.

10. Wann das ift, aljo geh i gſchwind Dorſchthin zum felben Stall, Daß i für mi Verzeihung find Bu feinen Füßlein fall. U Lamp will i nehmen mit, Bu Schenken meinem Gott, Daß i für mi Verzeihung find, Wann mi dafchoift da Tod. 11. Hinzt geh i in den Stall hinein, Und ſchau ums Kind mi um, Und wann mi einer an jollt fchrein, Keu i mi bo nig drum. D mein Gott, Herr, dorfcht leit das Rind, Und zappelt auf dem Heu, Dabei ein Eſel und a Rind, Is wohl a Armathei. 12. Gott grüaß ent all, i fimm babe Bu fehen meinen Gott, Des Leut ös müßt ja narifch fein, Is ent das nöt a Spott. Mein, ſchamts ent nit, muß denn das Kind Dafrirn da in Stall, Het3 einkehrſcht in der Stadt, dorſcht drin, Giebts Häufer nach der Wahl. 13. Dös Leut, wüßt wohl a anders Orſt, Das war für enk recht gfcheut, Bar ja fchön ftill und nöt fo harft, Gein beide hibſchi Leut; Da heit das Kind a warmes Bett, Brav z’effen namla gnua,

109

Es Heißt beim Gaberl auf den Ed, Hett d' Wiegn ſchon lang dazue. 14. J wagets aind und fragets treu, Obs Hingehn wollten all, Der alte Jodl fagat glei: Wir bleiben da im Stall. Das wurſt den Ladi in Egg a gfreun, Wann er ein Prinzen ſach, Einſt wurſt er dazu Gpatta fein, Wanns gichehat in da Gach. 15. Großer Gott, wie bift jo Hein Und kindiſch a danebn, Dein Bata foll das Ding nit thain, Bom Himmel abwats z'gebn, Und nad dazue in Falten Stall, Hiazt zu der Winteräzeit, Es fagens d’ Leut recht überall Das Ding war gar nit gicheidt. 16. Mein, du, i hätt a Lamp! da, DIS wollt i geben dir, Wanns feift gnug iS, laß ftechen a, J nimm nix an dafür, Allein das bitt i mir wohl aus, Daß du nah meinem Lebn, Zu einer Gnad mir in dein Haus U Herberg wolleit gebn. 17. Hiazt ſchau, mein Jeſu, bhüat bi Gott, Bis i di wieda find, Da Hilf ma Halt von Toifl und Tod, Bazeih ma meini Sünd;

110

Wann er mi einsmal wird kunirn, Zbrich ihm dann das granti Hirn,

Schlag zu mit deiner Macht,

Daß dem Hund die Schwarfchtn kracht.

80. Auf, auf ihr Birten allzugleid).

1. Auf, auf, ihr Hirten allzugleich, Was Neues ich verkünbe euch, Ein Engel hat zu Mitternacht Groß Freud gebradit. Juſt da der Hahn Hat kraht, Han i mich umadraht, Hör ih ein wunderſchönes G'ſang Bor Freud mein Herz in Lieb auffprang Und ward mir bang.

2. Geh, Urberl, geh und mach dich auf, Geſchwind auf Betlehem Hinlauf, Verweile dich nur gar nicht lang, Hörft nit das G'ſang. Ein Engel fingen thuts Seids nur all gutes Muths Ein Kind geboren ift anheut

3. Der Lippel macht fih a flug auf, Jetzt laufen alle drei brav drauf, Wann mir zuwikema zu dem Stall Fallts nieder all! Juckts d’ Hüt vom Kopf herab, Berehrts ihm eine Gab, | % gib ihm a Lampel fammt der Woll Urberl ein Kitzel, ift feift und voll Das ift recht toll.

4

D Meines Kind, o großer Gott, Mußt leiden hier fo große Roth, Auf Falten und fo fpißgen Hen, Auf harter Streu

Bei Ochs und Efelein

In Talten Windelein

Mußt Liegen hier im rauhen Wind

Bon einer Jungfrau zart und fein Willſt leiden fchon für unfre Sänd,

Im Frippelein.

Holdfeliges Kind.

81. Xoftg auf Buama, Kinntg denn ſchlafa?

1

2

Losts aufBuama, finnt’3 dennfchlafa ? | Als i mi that recht ausranzen,

Hörts denn nit das Jubelg'ſchall,

Da wars jchon hellichta Tag,

Sollts denn nit von Schlaf erwache, | Da ſah ich an Engel glanzen,

J los ſchon a gute Weil In den Wollen hör ich finga, Sa fo fehön die Engelein, J bin aber liegen blieba

Der hat glei die Botjchaft bracht: Nun ihr Hirten auserkoren Stehet auf allzumal,

1 Jefus Chriftus ift geboren

Han gſchaut, was das Ding wird fein. | Zu Betlehem in den Stall.

11

3. Seids ſchön ſtad 8’ Kind möcht da⸗ ſchnell Buama, thnts nit fragen, femma ı femma. wir zu fpat, Thuats ent na fchön gütla neigen. Milch, Schmalz müß ma mit- 7. tragen, Muß dem Büberl a was geben, das Kind was z’eflen hat. Gab ift Hein, i han nit viel, Butta wär fchier beſſa, Butter, Eier in an Klein Böger,

ſchön frifh und wär nit hart, In a Lagl a weng a Milch.

ı was Kräftigs kunnts nit efja, | Thnts dem Kind a Sträuberl mache,

züaberl wird fein Hein und zart.) Da habts Sadl, a Mehl ift brein, 4. Nachbars Büaberl thut ſchon lacha,

bar wart, i thu gſchwind renna, | Wird ſich halt en Köcher! gfreun.

ſpir meine Schofel ein, |

ma Tann der Wolf Tanz nehma | Grüß di Gott, Pi Ger dein Handerl,

trag mit a Lampelein, Schau, i Han dir no a Gab, leg fchnell an no a Soppen, J ſchenk dir a fchneeweiß Lamperl, ft heut jo gräuli kalt, Weil i halt nix Beßers hab. gihwind Buama, thiets enk J bin felber ſchlecht und arm,

nit foppen, Meift liebes Kind, du weißt es wohl, ma fehn das Büaberl bald. | Wiru di meiner a dabarın

B. Wann i amal Sterben foll.

s, Buaben, gfreuts ent alle, 9. uts, das wird der Stall fchon | Geht, eilt? Buama, ſtehts vecht zuwa

fein, Schaut na glei des Büberl an, 3 ſchön haimble, fchreits nit alle, | Um und um geht da Wind zuma n ma gehn da hinein. Und 3’ Kind bat fein Jankerl an.

ein Gott, wie jchlecht und arm | Wie zittert ihm fein Hang Herzerl, nit dort das Heine Kind, J kenns dem kleinen Büaberl an, dem Heu, daß Gott erbarm, Wen ſoll denn das Ding nit ſchmerzen,

dem Eſel und dem Rind. Wann ma ihm nit helfen kann. 6. 10. enk Gott allzuſamm, Buama, i thu ſchon aufdenka, 3, Maria, Joſeph mein, Han i do zwa Joppen an, fei Dank, daß ma fein ganga Kann ihm ja die an leicht ſchenka, ne in den Stall hinein, Daß ma's Kind einpaufchen Tann.

8 enk und thuts d’ Hüt abnehma | Wann das Kinder! that dafriafen, dem Kindl all Ehr erzeigen | Mir war ja fo Herzlich leid;

112

Wenn follt denn das nit verbriaßen, | Wenn ma wern zum Sterben kemma, Daß's den Kind anlegen kan Kleid. | Und ankündt die legte Stund, 1 So werdt3 ins z' Hilf kemma, | Jeſus, Maria, Zofef mein, Nun, jo wöllma Urlaub nehma, Werds die arme Seel glei nehme, Pfirt ent Gott und bleibts fein giund, | Mit ent in den Himmel ein.

82. At ihre Chriften, höret all.

1. b. All ihr Ehriften, höret all, Seht will i 's gehn wagen um Gottes Sohn ift geborn im finftern wills Halt angehn, Stall, muaß ma’ glei fagen, Darum fei Gott gebenebeit, Sift nimm is beim Kragen, Bon nun an bis in Ewigkeit. Und fagts mas nöt bald, Hat zwölfi afchlagn. So brauch i an Gwalt. 2. 6. Di, oi, meint Engel, was thiets denn | Gelts ös, meint Engel, 53 thats 03 da, mas ja fagn, Wo feids denn he gitiegn, Was denn thut bedeuten, Des habts lange Fliegn, Dorfcht fieh i von weiten, Zeh ſagts mas fein gſchwind, J mein z' Wetlehem brin Siſt i enk hernimm. Hebt d' Stadt an zan brinn. 3. 7. U 063 liebe Herrn, i will ent was Schauts ös, Liebe Bruada jetzt weiß fragen, i was Noigs, Was wollt denn da macha, Gott Sohn ſei jetzunda Gehts weg, laßts mi ſchlafa Vom Himmel herunta Dös taugt nöt daher, Geitiegen heut Nacht Die Koft iS alle rer Durch göttliche Real

D ja Tieba 8* geb, geh, fteh| &eh, geh, du mein iph mir wöllme gſchwind auf, gehn ſchaun,

Schau, ſchau wia thuts blitzen, J möcht ja gern ſeha,

Vor Furcht machts mi ſchwitzen Obs wohl ſo is gſcheha,

Dös Engel gehts wög, Wia Engel ham gſagt.

Siſt i enk vaſteck. Wia i fie han gfragt,

113.

9. 10. ts, ſchauts, meini Buabma, Ach, 58 liebe Eltern ſammt den dort is ja ſchon drein Jeſukind, herzige Kindlein Das thain wir enk bitten, riſſenen Windlein Weil ös viel glitten ann und a Wei Erlöſet ins all

a dorſcht Dabei. Bon der Höllenqual.

83. Der Birt nach dem Erwachen.

1. Möcht wer fein, der mich möcht habn h, wie iS heut mir fo hart, | Möcht gern Temma, muß gſchwind i geftern nur nit trunken feinen fragn,

Rauſch, Vielleicht ſeins die Weinfuhrleut,

r ſonſt heut recht aufgramt, Möcht doch wiſſen, wer fo ſchreit. na lang nit ſo tramt 4. der einzig Fehler kommt, Hiazt han i gfehlt, wie i mirs rath i gſoffen, ſo glumpt, Du Riapal ſteh gſchwind auf, leg ı thut mir mein Kopf jo web, Hofen an und ’3 Pfoad,

: war i vi frifch, juche. J bitt dich, geh gſchwind mit Schau das muß ein Engel fein,

3 heut a —* hellliecht, Fliegt oben her und giebt an Schein, mb, daß d' Sunn wird auf⸗ Schreit vor Freuden Glori pax mi- gehn, der Tag anbricht nibus homo, ı mi nochmal ins Bett, 3 kanns mit verftehn fo gſchwind, ein Herr greint oder net, D mein, er fagt von Heinen Kind. Kopf, der muß fchlafen aus, B. könnt i nit fehen aus, Sa, ja das Ding verfteh i fchon, et oft überall recht aum Er fagt, daß Heut geboren werd oft liegen unten Baun. Gottes Sohn 3. Geht all aus dem Stall, aus der taufend i mein 8’ thut wer Stadt bei Betlehem fchrein, Sollen wir Hirten all z'ſam kemm',

war a Gſpaß, wanns rufen | Sollen anbeten 3’ Heine Kind,

thaten, that mi gfreun. In der Krippe bei Efel und Rind, ; glei die Hofen aun, Dort würden wir Verzeihung find, Taf außi gſchwind fchaun, Er nimmt unſre Sünd auf ihn. Schloſſar, Steierm. Volkslieder. 8

14

6. | 8. Du Riepel, hiazt geh du gichwind fort, | Hans Gruber, wenn du ung mitnimm Sag Leut folln kemma ber, dazähls | U Klegenbrod und Wein und wenn mit kurzu Wort, a Schof bekimmſt, Daß Meſſias kemma an, Amtmann nimmt a Biftel Dar, Der o Gnadn, Gotted Sohn Nüepl du nimmſt zwei Pfund He Bar einkehrt im zerrißnen Stall Lendl nimmt a Kübel Schmalz,

Er thut uns erhören all, Lieſel ſchau, daß d' kriagſt a Sal

Sollt a jeder was mitbring, Kathl nimm an Zwiefelkranz,

Aft wollt ma zum Kind hinſpring. Aft rennts gſchwind als wia zu

7. Tanz.

Seids ös ſchon da, ihr Hirtenleut, 9

Loſt's was i ſagen thu, das is a Gegrüßt ſeiſt du z'tauſendmal, große Freud, | Herzliebft Jefu, nimm an uns al

Bitt ent fchön, thuts mitgehn, Danken dir vom Herzensgrund,

Das Kind anbeten gſchwind, Machen auch zugleich den Bund,

Machts a jeder Reu und Leid, Lieben werden wir allzeit Lebts fromm Hinfür alle Zeit, Did von nun in Ewigkeit, Gebn wir alle miteinand Nimm uns auf in deinem Reich, Unfre Herzen dem Kind zum Pfand. | Das bitten wir allzugleich.

84. Be Brueder, fteh gſchwind auf.

1. He, Brueder, ſteh g'ſchwind auf! leg's Feirtagwand an! Es is der Weltheiland geboren leicht jchon. Haft nit g’hört den Engel, was er bat verfünbt, Daß mir follen eilen nad) Betlehem g'ſchwind? Steh auf Huffi’, zwag' dih, mueßt wit und fortgehn; Du mueßt a foaſt's Lamberl ausfuchen voreh! U Küberl nimm’ ih mit voll Milch, und weiß's Brod; In Stall iS ja gar nix als Elend und Noth.

2

Stil, ſtill! Thuets ent buka! Mir fan fchon dabei; Da liegt ja a Kind’ ganz nadet in Heu.

O ſchöner, o feiner, o herziger Bue!

Mein, hat denn dein Muater gar Windeln nit gnue?

115

So, da Haft mein Soppen, geh, deck's damit zue! Und in unfern Ranzel find’ft z'eſſen ah g’nue. Da fein etli Gaben, dB g’hör’n alle dein;

Mir haben jüft nig, weil m'r Hirten nur fein.

O berzliebes Kindlein, was folln m’r dir geb'n?

Der Feind bat all's g'numma, habn felber kam z’Ieb’n,

Mir habn Heunt a G'ſchra g’hört, daß's friebla ſollt' wer'n; Das fein guete Beiting, hör'n m'r gern.

Der Feind thuet grob wüethen, er gibt noch koan Fried, Sei ſtill, mein lieb's Kinderl, er nahm’ dich funft mit. All's is' voller Schroden, und grimmen ſich d’ Leut

O berzliebes Kinblein, raid fröhliche Zeit!

Komm, komm, liebes Rinbtein wir bitten dich AM, Mad’ aus unjern Herzen ein Bethlehems⸗-Stall! Mach aus unferm Herzen ein ſchön's Krippelein, Und wann mir geh’n fpeifen, fo leg’ dich darein! Damit von und Allen, das Uebel abweich',

Damit wir empfangen am Ende dein Reich!

Gib her dein Patſchhanderl, gib uns deinen Seg’n, Damit mir bei Beiten die Sünden ableg’n!

85. Ytleineg Kinblein, großer Gott.

1. Kleines Kinblein, großer Gott! Wie Tiegft Ba, es is’ a Spott; Bift fonft fo a veicher Bue, Hinz Haft kam zun Leben gnue.

2. Kummft herab von’ Himmelsfanl, Liegſt in an zerrifinen Stall Wurden ja noh Häufer fein, Wosd' hä’ft kinnen kehren ein.

3

Sag, was thueft d'r denken da?

Liegſt af bloßen Heu und Stroh.

Na, das Ding that” ih wol nöt, Ih gang’ Lieber in a Bött.

4.

War’ft nur glei a Bauernbue, Aften ließ' ih’3 namla zue; War jo viel nüt haagli d’rum, Walgen überall glei um. 5. Deine Handla ſein ſo roth, Wie a Krois, wann er is g'ſott'; D’ Füeßerl fan fchon prügelftarr, Daß ’3 dal’ zu'n derfriefen war! g*

6.

116

Dder koch' ih dir an Sterz

Wird m’ in mein’n Haus oft kalt,| Sag m’r, wies dir 18 ums Herz.

Wann a wenkerl Froft einfallt;

Haaz oft Ötli Scheiter ein

Was wollt Ochs und Ejel fein? 7.

J hans namla wol ſchon ghört,

Warumsd' kema biſt af d' Erd,

Daß d’r Menſch in Him nel kumm,

Braucht's a grobe Arbeit d’rum.

Liebes Büberl, mit mir! Was ih hab, das gib ih dir,

Geh nur rund, und b’finn dih nit!

Bater, Muetter geh'n a mit.

9. Koch d’r in d'r Milch an Brein, Wirf an Broden Butter d'rein;

10.

Han a Lamperl, is nit fchlecht,

G'rad daß ma's abftechen möcht;

Das gib ih dir noh drzue,

Haft af aamal ah ſchon g'nue. 11,

s Bött ſötz' ih zan Dfen Hin,

Da kannſt ruhig fchlafen d’rin;

Gib d’r noch a guete Hält;

Alls mueß ah fein mauſerlſtill. 12.

Iſt d'r aber das noh z’fchlecht, Sp mach d'r mein Herzl z’veht! Schlaf in dieſen ruhig d'rein, Bis d’ mih nimmt in Himmel ein‘

86. Der Birten Opfer.

1.

An Eſel nebn, den waaß ih ſchon,

Stehts auf ihr Hirten! loſts m'r zue, Das Aan han ih nit kennt,

Was wieder Neugs thuet ſein! Ih ſiech daſelbn in alten Stall U kloanes Kindelein. | Ih han fchon viele Engel g'ſeg'n Ausg’schnigelt und aufg'malen ; So ſchön is aber koaner gweſt, Der mir fo wol hätt gfallen.

2. U ſchöne Jungfrau niet dabei Und beit dag Kindl an; D’r Vater i3 ſchon grab und alt, Bett a das Kinblein an.

Obs Ochs is gweſen oder Kueh, D'r Stern bat mih blendt.

3.

O herzig ſchönes Kindelein! Es kunnt nix Schöneres fein; Hätt ihs dahoam in mein'n Altar, Was kunnt m’r lieber fein? Ih ließ die Schäflein Schäflein fein Und weiden afder Heid;

Ih wieget halt dag Kindelein,

- 1Da8 war mein größte Freud.

17

4. Das Herz woll’'n wir ihm opfern auf, Nachbar, Tiebfter Nachbar mein, | Und bitten ihn zugleich, n mir in’n Stall hinein, Daß er ung fchentt das ewig’ Leb’n, ) beten an das Rinbelein! Dazue die Himmelsfreud.

mueß Meſſias fein. |

87. Der kom Schlaf aufgefchrerkte Birt. 1. Heut Naht habn die Lempa abfcheuli ſchiech plert, J bin ſchon lang Halter, fo Han is nie ghört, Kam Hat eins anfangen plert's andre dazue Gah habens all mitnander m gmeggazt dazue.

% han na glei g’loft und Bet, was denn das jei Da wirds denn gah ftille und 's Gſchrei alls vorbei, At Hört i a Geign, a Mein Bue Hat gfung,

Da bin i mit Freuden von hei auffagfprung.

Aft wie i wollt loſen aufs Beigen und Sing,

So ſah i fo all in Eil unten aufipring,

feind luſti giprungen, recht ſchnell in der Eil,

Soö wern leicht kemma in ein Stund fuchzg Meil. 4.

Aft kam mir der Vorwitz und fprung ihnen nad),

Da kam i halt z’ftolpern und fiel in ein Bad),

3 Hupfet gſchwind auffa und eilet na rund,

Da fund ichs mitnander zu Veuehem unt.

Zu Betlehem ſtundens bei an N Däfenfial, Und gugaten eichi, glei all auf amal,

J ging Halt anfhaun was drinna möcht fein, Da fah i Halt hellicht die Sunn aufja fchein.

6. Ei, ei, mich nimmts Wunder, daß Sunn in an Stall Bon Himmel iS gfallen in Betlehems Thal, Wie wern wir und warma, wann d’ Sunn nimma fcheint, Wir müſſen dafriern, o mein guter Freund.

18

7. Mein Ripl, du irrft di, d' Sunn fcheint nit in Stall, Iſt nur a Heins Kind, dies giebt fo an Stral, Es war halt im Stall da auf d’ Welt kemma heut, Und wurd uns erlöfen von hatiiſchen Feind.

Du Tauſend, was ſagſt ma, wo haſt es dafragt, Gwiß hat dirs derſelbe Prophet a wohl gſagt, Der neuli bei uns int für wahr hat vermeld. Daß hiez bald wird kemma Meſſas auf d' Welt.

Mir hat es a Bübl mit ige vermeld, Daß heut Nacht war kemma Meſſias auf d' Welt Das war zugleich Gott und Menſch, Liegt dort in Heu, Und ftund feſt an Ochs und an Efel dabei. 10. Geh, geh, na, mein Ripl, befuh ma das Kind, Geh kauf gſchwind an Zuda und eil nur fein gſchwind, J nimm zwoa Bundſchüchla und Pfaidla a gnua, Das wird den Kind gfalln, Leicht Lachts wohl dazua. 11. Gott grüß di, mein Hafcherl wie kemma da zſamm, Da haft etla Pfaidla, geh leg gſchwind ainz an, J han a zwoa Tüchla,: di fein wunderſchön, Kannſts immer anlegen zum fpazierengehn. 12. Mein Gſpan Hat an Buda, geh nimm ihn gſchwind am, Un Lebzalt und Nuffen, leicht. magft was Davon, Auf nachſt wir i bringe a Mehl und a Salz, | A Milch, Sped und Höni, an Butta und Schmalz. 13. Indeſſen, mein Kindl, bleib gjund und leb wohl, Sag mir wann i wieder zu dir kommen foll, Du biſt ja die Allmacht über uns allfamma, Behüt mi und alli von Kienrußkrama.

119

88. Vefuch bei der Krippe

1. Bua Beitl, i will dir a Zettl gſchwind fchreibn, Lauf gſchwind Hin zum Kramer, kauf Zuder und Feign, An halb Pfund braun Zucker, an Vierting Ziwebn Is lauter füß Wefen, wirds aut wohl mögn.

% that fchon gern gehe, —8* richts eng bald zſamm,

Möchts Kindl gern ſeha, die Zeit wird mir z’lang,

Bann mir thun hinkemma, fallts nieda auf d' Erb,

Thuats d’ Hüat fein abnehma, 3’ Kindl is ja wohl werth. 3.

Gott grün eng beifammen wohl zu taufend Mal,

Was thuats denn beinander in den Talten Stall,

Volt wunſchen ös wärts bei mein Häuſel daham,

Da kunnt i dem Kindl fein un recht tun.

Schau Muata, gib Achtung, ba Kind! nit dafroißt,

J Lauf ihm biezunte a Jankerl a nois,

A Moans harbers Pfoaderl, zwen Strümpf und zwen Schuah, Bua Steffel, du kaufſt eahm a Hauberl dazua.

89. Tuſti, wohlauf.

1. Los na glei wies ſchön thain ſinga, fti, wohlauf Nachbar ſchlafts nötall, | Franzl, geh, mir wolln ſpringa, heßen halden unſerer Schäflein Zahl, | Seha und erfahren wer fie fein, uats zjamtreiben in die Büfchen, Oder was bebeut der großi Schein. ft möcht eins da Wolf dawiſchen 8. tzl nimm den Stab und gib heut | Hanfel, du Tannft reden, weiſt bu

Acht, was, srgen bald der Dial auf die Nacht. Mich kannſt du nöt mitbringa, fag dir das omerl ſchau 8 was das Ding | Möcht an groiſn Schröcka nehma, bedenut, Kunt aft gar die Frais befemma, wit fieht man gar ſchöne weißi Liaba bleib i freundla gar 3’ Haus, Leut, Und leck ſauba alli Höferl aus.

4. Urberl, du mußt nöt vazagn gſchwind, Schröda thuat fi nur a Heinz Kind, Brad Kurafchi, wollen wagen, Shaun was uns thain Nois jagen, Riapl, Jodl, eilts flugs alli nach, Mitananda ſeha zu der Sach.

b. Wie ma all fan kemma nachand Hin, Ganz verkehrt waren wir in Sim, Über gſchwind zan allerbeften Thaten uns die Engel tröften,

Sagten zu und: der Fried fei mit euch, Ehr und Glori Gott im Himmelreich. 6.

Naher Wetlehem thuets geben gſchwind,

Da werds in der Krippen finden a

Kind,

So vor Alln auserkohren, Gott und Menſch für uns geboren, Thuats anbeten und verehren fein, Es wird enka all Erlöſer fein.

7.

Aft wir ohn verweilen gloffen ſein, Wer na mehr kund eilen, plaſch, plaſch drein,

Denken gar nit auf die Stöcka,

Rennen, daß wir d' Zung ausröcka,

Wia ma aft ſan hinkem in den Stall,

Thaten wir vor dem Kind ein Fußfall.

8.

Sei gegrüßt, o Kindlein, wahrer Gott,

Wia liegſt du in Kripplein voller Noth;

Uns thuſt allen recht erbarmen,

Aus Lieb laſſe dich umarmen,

120

Gelt dich haben bewogen uufre Sund, Daß auf d’ Erſt biſt zogen, wirſt a Rind.

9.

Gar a ſchöni Inngfrau d' Mutter ift, Hat ung allen ihre Hilf vergwiſt,

Un alter Tatl a darneben That in Kind viel Buſſerl geben, Bittert als vor Kälten und vor Froft, Do Hat er an Kind den größten Troft. 10. Da habts a Lampl mit'n Zell, Mit an feilten Wampel, opferts ſchnell, Liſſ thu mit Milch gſchwind ſpringa, Sandl a an Butta bringe,

Mörſchtl kimm mit Bien, Gredl Schmalz,

Und du alte Andl bring a Salz.

11.

Waberl mit zwei Hendl, d' Everl Gries,

D' Luzl, das Hein Diarndl hat was Weiß,

Bringt a Leinwand eingebunden, Da Jakl Hat an Pölzfledt gfunden, Katl in an Scherbrl an Salat, Stanz! Eier in Körberl, d' Rögerl Brod. 12. | Lenerl mit an Remdl kimmt daher, Klarl mit Kapäundl eilt euch fehr, Kundl Hat an Eingmachts in Zögl, D' Julerl mit an fehafern Schlögl, Miedl hat a Flaſchen voll mit Wein, D’ Nest mit der Supenbroden drein.

1221

13. 14. o liebes Kind, dies Opfer an, | Pfüat di Gott, liabs Kind zu tau- n Ewigkeit gnädig verfchon, fendmal,

du dann für uns thueſt leiden, Mir thain Urlaub nehma auf a mal, ı wir die Sünden meiden, Gehts wir wölln jebt flugs heim renna, n3 nad in legter Sterbens- | Daß wir zu der Saufen kemma, zeit, Nahban, Buama, Weiba, Menſcha, vir all erlangen d' ewig Freud. Sfind, Schauts was no an jeds fein Hörbi find.

90, Der Sumpra Peterl.

1. 6. die Gott, mein Sumpra Beterl, | Aft hamö Hörn redn wie gehts, mit laub zu fragen ? | Dort draußt im wilden Wald, dir Gott, mein lieber Leopoldl | Und dort Hat er müfjen bleib’n, glei gut fein, ohne fragn. In an alten Ochjenftall.

2. 7. woaß a neue Mar, Und dort draußt i8 a Hölln, dazehl mas, es war fo viel rar. | Wo die Leut ean Vieh einftellen, 1 nieda und los ma zua, Iſt das nicht ein große Schand, di verwundern gnua. Sa den Bürgern allefammt.

8. 8. erſt Nachtn um a Viere Und dort obma, ob der Hütten, m Wirth a Mann herkemma, | Thoans finga, woaß nöt wie fchön, oaß nöt von Dorf herein , Und finga ja jo bedeutla,

ar von Betlahema. Daß man jedes Wort kann vaſtehn. 4. 9.

ar von Nazareth, Geigna thöans a dabei,

h kenn an felber nicht, Juchezen möcht ana glei,

ı alter Bimmermann, Singa thoans jo viel fein,

halten um Hörbö an. Was wollt dennunfer Schulmeifter fein.

b. 10. t er mir vecht dabarınt, Geh ma auffi, geh ma fchaun. hat er ja fo viel jchön, Und i thua ma halt fchier nöt traun. na immer betten hat, Und wer wird ung denn was thoan, ce ganzen weiten Stadt. Geh mit mir, ich bitt dich ſchoan.

193

11. 18. Nimm a Nußn, a Kletzenbrod, Eilma und aft gehnma fort Und i nimm a Lamperl grad, Ei, ei, war ma einmal dort, Und fürs Vieh a Schüberl Heu, Mir habn ja nimmer weit, Eilma rund, oft genma glei. Sei nur ſtill, wir fehans glei. 12. 14.

Hab ma unfer Sad) beifamm, Nimm in Hut ab vor der Thür, Geh ma fort in Gottes Nam, Wer woaß laſſens ung öber fir, Schau na, daß ma nichts verliern, | Werdn uns ja das Gfalln wohl thoan, Bind alls ſchön in an Ranzal zſamm. Wenn ma all zwei bitten fchonn.

91. Steht auf Buam werds munter.

1. Daß Gott ift geboren, Steht auf, Buam, werds munter, | Das Hab i derfragt, J laß eng koa Ruah, Ein Engel vom Himmel, Is koa Zeit zan ſchlafen, Der hat mir's erſt gſagt. J laß eng koa Ruah, 4.

Stehts nur auf, daweils guat iſt | f Schauts, fehauts Liebe Buama, Und gehts nur fein gſchwind Der Kerl kann liegn,

ia nd. Von Himmel her fliagn. Biſt ſicher, mein Zenzl, O Zenzel, was tramt dir, Die Engel fein z' Haus,

Was führft für a Lebn, ve: .

Der’ Himmel is zugfpint, Vas hats denn aft Heut Nacht Es kommt keiner aus. Do einmahl abgebn,

Es möcht ein vadrießen b.

U Hirtenbua z' fein, Ihr könnt mird gwiß glauben,

Giebt alleweil Strapazi Wann i engs thua fagn,

Und fimmt mir nig ein. Daß Heil uns wiederfahren 3. Hiatzt in dieſen Tagn

Seids nit melancholifch, Dort drunten im Kripal

J hab ent a Poſt. Liegt Gott auf dem Heu,

Die ent keinen Kreuzer, Iſt dir auch fein Vater

Keinen Heller nit koſt, Und Muatter dabei.

123

6 8

1 Morgn beinander, Schön Dank, meine Hirten, ı grün ent Gott all, Das Rind ift euer Gott, a ſchon dafriafen Kimmt aber vom Himmel, Rälten in Stall, Hilft und ans da Noth, chs ſchon wias zittert Sonſt nix von uns ham will liebreiche Kind, Als das Herz allein, dada im Kripal Das voll iſt der Demuth, as nit a Sund. Bon Sünden ganz rein. 77. 9. ſätt a kloans Häuſerl, Biſt du noch ſo gnädig, tubel dazua, O gütigſter Gott, ſchon warm einhoazen, Kimmſt aba vom Himmel, a3 Kind a Ruah, Hilfit und aus der Noth, is that vorlieb nehma, Nimm Hin da mein Herzal, hats mi reht gfrenn, Auch die Seel ift dein, ; grad mit mir nacher, Sperr uns auf in Himmel fehrt3 bei mir ein. Und laß uns hinein. 92. Das Steffi Lied. 1. 3. wo bift nachten mehr gweſt, Ja mei Qua, i will das wohl jagen, daß ih di nit gfegn, muaft aber vajtehn, gmoant i will di finden Ganz fiaß Hab i gſchlafa, Neues zu verkünden Bei meinem Erfchaffa, sennt umadopf Aft Hat mi was gſchreckt wunna mei Kopf. Und gachla aufgweckt. 2 4. zua was haft mehr mwolln bei Und wiar i vom Schall aufwed, is der ftodfinftern Nacht, als volla Foi, thua mas gſchwind fag'n Ha gmoant es brinnt d’ Hütten mi nit lang fragn, Hab Wafler wolln fchütten, feicht bei der Herd Die Betlehem Stadt

Wolf drauſten ghört. Iſt alle fuirath.

5

124

10.

In Himmel gabs Lichter fo viel, daß | Das Kind war jo trutſchat und fonft

i nit zahln kunnt, In Lüften ham's gfunge:: Bor Freud ghupft und gfprungen Er gloria hür's Der Gſang war fo fünf. 6. Aft kemma halt d’ Nachbar all zſamm voll Schreden und Furcht, Als mir a Wal ftunden Koa Wartl fagen kunnten Flug gahla herab U himmliſcher Knab, 7. Seid fröhlich ihr Hirten ſprach er und fürchtet euch nicht, Denn euch iſt gegeben Das ewige Leben, Gehts alle fein gſchwind Zum göttlichen Kind. 8. Aft gant ma halt alle fein gſchwind auf Betlehem zu Den Weg hat uns gwieſen Ueber Felder und Wieſen A himmliſcher Bot, Zum unſterblichen Gott. 9. Und wia ma halt kemen zum Stall, flugs gehma hinein, Da hama glei g'ſeha U Krippal da ſteha U Büabal darein, Goar arg thuats ſchrein.

ja recht buttalind Hat Wangal wia a Reſal Das liebreiche Jeſal So hübſch und ſo fein Das lieb Mandalein. 11. Sei Vada a ſtoanalter Mann, ſei Muater blutjung, Der Dalt ſchneeweis Als wia a Greis, Subtil als wie Seiden a machtig ſchön Wei Steht Muatta freundla dabei. 12. Was gema dem Kind zan an Gfchent; zwölf Dar und a Mehl, A Schmalz in a Delen Ban Koch aberlefen, U Laderi Mil, 33 weita nit viel. 13. Aft nahm i halt ’3 Herz ganz allen, nie zubi zum Kind, Aft hats mr in Küffen Mein Bart bald abbifjfen Bin niet lange Beit, Hab recht gflennt vor Freud. 14, J moan a du fopaft mi mur, ma mein Treu, iS wahr, Den Baſchtl thue fragen, Der wird es fchon fagen, Is a dabei gweſt, 38 gangan auf d’ Letzt.

15

93. Stacherl fallt gſchwind aufſtehn.

1. 4. 4, ſollſt gſchwind aufſtehn. |So jchön iſt keins geboren, 8 denn thoan. Wie dag Kind, nda, dab d’ fchlafa magſt. Und Liegt da auf an Heu, Schlaf fchoan. Is recht a Sind. tt mir auf die Weib, Wir i gehn d’ Mutter fragn, was für a Mufi geit, Wo ich 's nit mit derf trag, fiat wia ban Tag, War mir a große Freud. var das. Du redft gſcheid. nF 5. tufi gwehrt ſchon Yang. Nemma a Opfa mit. hör nix. | War fchon recht. die Pfeiffa mit dir, Wannz aba Fleiſch wollt hab'n. on gricht. Wanns vand möcht. iama than finga obn, Sand glaubi voller Noth, ein Kind geborn, Und iſt der wahre Gott, da Meſſias war. Habn's da koa Wiagal net. ar rar. U Bua loig nit. 3. 6. id liegt in alten Stall. Waſchz eam na fleißig auf, ats geſagt. Dem Kind dan kloan, s von Engal ghört. Mir kemmen öfter her u'n gfragt. Und ſuachens hoam. zungfrau keuſch und rein Bitten wir das kloane Kind! ine Mutter fein. Daß er und verzeiht die Sünd; vo der Stern brinnt, Er wird ung denfa dran, ma gichwind. Er, Gottes Sohn.

94. Urberl thua vom Schlaf auffitehn,

1. Urberl, thua von Schlaf aufftehn Und 108 na grad wias zuthut gehn Steh auf fein gſchwind, Der Himmel der brinnt Und i möcht ja grad wiffen wer ihn Hat anzündt.

126

2.

War ſchon guat mein liaber Bua

Und wann i halt aufi fteiget dazua

Und Löfchet gſchwind,

Weild graufam brinnt,

Und warn na halt that aufhören der Wind. 8.

Mein, was haft du fiir a Gſcher,

Redſt als wia im Traum daher

Laß mich in Fried,

Weil i dich bitt,

J wei) von mein Schäflein, mein Wichel, kein Schritt. 4.

Urbarl, ſchau, folg meinen Rath,

Und nimm a Heferl voll Milich grad,

Probir dein Kunſt

Und löſch die Brunft,

Sonft möcht ma wohl denna baftiden im Dunft. b.

203 nur grad was mir is gſchehn,

J han ja wohl was Mebres gehn,

Is Dana berg’rennt

Und i han ihn nit kennt,

Er ift gweſt voller Funken, hätt mi bald verbrennt. 6.

Doch fo freundla red’ er daher,

Ja große Freud verkünd ich euch mehr,

Wir follen gehn

Nach Betlehen,

Dem Kindlein zum Opfer halt a was mitnehm. 7.

Schlappramoft hiazt fallts ma ſchan ein,

Es wird mein warla nit anderfter fein,

Es fol ja fein

A Jungfrau rein,

Die fol uns gebähren ein Kindlein Kein.

197

oo 8. Dies foll fein der große Gott, Der uns erlöft aus aller Roth, So laßt ung dann Ihn beten an, Dem Kindlein zum Opfer mitbringen ein Lamm. | | 0. u Hans treib die Schaf gſchwind z'ſamm, Such für das Kindel aus ein Lamm, Eil nur fein bald, Dich mit viel aufhalt, Sonſt möchts Rind dafriern, 's i3 graufam Talt. 10. Sei gegrüßt, mein liaber Bun, J han da was bracht, wann 's a nit is gnua, Schmalz, Eir und an Rahm Und a Sadel voll Schwamm, Und i hätt dir wohl mehr bracht, han felber nix dahoam. 11. Nachbar du Haft was befferes bracht, Schau wia das Kind! dich anlacht, Gibs Lampel her, Kas, Butter und Schmer, Damit fie was z’lebn ham, wanns gehn auf die Ster. 12. Steffel zieh ihm 's Fell gſchwind o, Schau das Kind! dafriert ja Decks zu fein gſchwind, Das liabe Kind Und gebts na fein Acht aufs Kind, ſonſt habts große Sünd.

95. Urberl thu dach aufſtehn.

1. Es iſt heut Nacht fein Ruah, cberl, thu doch aufſtehn, J ſchlag ſonſt zua. 3 nur wie's zu thut gehn, Was falt denn dir Heut ein um

{ rund, mei liaber Bua, Mitternacht

1238

Laß mich Tiegen do, Es ift ja kein Gedicht Auf mein harten Stroh, Ein wahre Schicht. Gib du gut Acht. J nimm ein Mehl und Schmalz u 2. ein Laib Brod, Frag nicht, leg di gſchwind an, Milh von der Gais und Kuh Du wirft erfahren fchon, Geh mein Tiaber Bun, Schau wia der Himmel brinnt, Aft leidts Fein Noth. Wer ihn nur hat anzinbt, B. Sit ja ein Sünd. Urberl, geh du voran, Müpen zum Löſchen fchaun, es thut | Bift fonft ein braver Mann, fein guat, J will Hint nachi gehn, Siehſt den Engel ftehn, Und will mich buden fchön, Wolln m’r fragen gehn Bruder laß fehn. Was er da thuat. Luftig find Engel da im fall 3. | Stall, Er fagt, nach Betlehem Dort is ’3 Heine Kind Sollen wir uns bequem, Und ein Ochs und Rind Dort wer'n wir treffen an In großer Qual Ein alt eisgrauen Mann, 6. Gehts nur gſchwind dan, D Heiner großer Gott Ein Zungfrau, weiß und zart ift| Liegt da in großer Roth auch dabei. Nimm unfre Gaben an, Und ein Heines Kind, Weil wir nichts Veſſers ham, Das wegnimmt die Sünd, In unfrem Kram. Liegt auf dem Heu. Sei ung dort gnädig, verzeih u 4. die Schuld Er ift der große Gott, Laß und gehn fein Der ung erlöſt vom Tod, In den Himmel ein, Nur verfäumet nicht, Gib deine Huf. 96, Tied dei Hirten und der Birtin, 1. AU Wunderg’schicht’ zu zeigen dir Birt: Ih nit umgehen Tann, Auf, auf, o ſchönſte Schäferin! Was fich allhier in den Revier Bon Schlaf erwachen thue! Heunt Nacht getragen zue.

Ermunter dein Gemüeth und Siumn, Verlaß dein füeße Rueh!

1239

2. U große Sad, bild ih mir ein, Birtin: Mueß diefe Nacht vorgangen fein. D Himmel, was fol dag doch fein? | Waaßt du denn nicht, mas das Was hat dich, werther Hirt, Geſicht Be ſpäter Nacht und gar allein Doch wohl bedeuten thue? du meiner Hütten g’führt? B. Eng, Liebfter, was is doch gefcheh'n, Birt:

Daß du von deiner Heerd thueft gehn? Ih waaß es, Schönfte, gar zu wol, Mir doch bericht: Hat fich ja nicht | Was diefer Muſikſchall

Dein liebes Schaf verirrt? Für Wunderding bedeuten foll: 3. Bernimm fie nur zumal: Birt: Bon einer Jungfrau rein uud zart Dein Schäf’rin, mer’ nur mas ich fag, | In diefer Nacht geboren ward 3) forg nit vor die Heerd, Der große Gott in Höchfter Noth Wie ich bei meinen Schäflein lag |Bu Bethlehem im Stall. Ganz Traftlos auf der Erd, B. Da hört ich gehn an Muſikklang, Beide: Dabei an engelliebes fang: Drum laß uns eilen, ſaum' dich nit, Daß Ehr' follt fein nur Gott allein, |Uch werthe Schäferin! Und Frieden ung auf Erd! Ach werther Hirt, verfag mir nit, 4. Und führ mich) mit dahin! Birtin: Das beite Lamm von meiner Heerd, Du fagft, was ih nit faffen kann, Soll fein dem Höchften Gott ver- Es raubt mir alle Ruh ehrt; Daß Engel, die in Himmel wohn'n, | Er ift nit weit, wo ich bereit Bei Hirten kehren zue. Mit Sinn und Herzen bin.

97. Aweiſtimmiges Birtenlied,

1. Erfter Birt. Gelt Franzl, Lieber Bua, du fagft grad Ja dazua Daß als im Dort thut ſchlafa gehn, habn wir allzween was Neues gehn, Der Himmel ift heut ganz fternvoll, die Muft, mein Bua, gfallt mir wohl. Schloſſar ‚Steierm, Vollslieder. 9

2. Sweiter Hirt. O Steffl, fiehft du nit, die Engeln felbft fpielen mit Sie neigen fich gegen der Erden all und machen Muſik übern Stall, Lauf, wir wollens unfern Nachbarn fagen, was fih heut Nacht h Neues zugetragen. 3. Erfter Birt. O Franzl ſchau nur her, jebt fieh ich noch vielmehr, Ein Sungfrau und ein alter Mann, die ſehn uns ja ganz freundli ac Es Tiegt ein Kind im Krippel dort, die Engel fingen immer fort. 4. Sweiter Birt. Allein 1 Gott in der Höh fei Ehr jetzt und wie eh’.

Nur ſchad iſts, daß das Heine Kind muß liegen beim Eſel und Nirad, Es ift ganz blaß, daß Gott erbarm, geh Hin, trags 3’ Haus auf deinen Acnı. 5.

Erfter Birt.

Unwürdig ber wie ich ſoll unterftehen fich Ins Haus zu bringen diejes Kind, ber ich fein Menjch bin rein von Sünd, In meiner Hüttn wärs ja ein Spott, daß ſoll einkehren der wahre Gott 6. weiter Hirt, Das feh ich felber ein, Gott will demüthig fein, Und in ein fchlechten Stall Bier Iebn’, daß er uns Tann ein Beifpiel gehn, Auf deine Knie fall nieder Hier, und danke ihm aus Lieb dafür. 7. Erfter Hirt. D du wahrhafter Gott, ich glaub bis an den Tod Un dich, weil du berabgegeben Meffiam, der ung bringt zum Leben. Daß auch der Patriarchen Gichrei und Altväter erfüllet fei. 8 Sweiter Hirt. Hier fehe den Altar und bring dein Opfer dar Bring her die Lampel und dein Herz, dein Seel in Lieb und Reueſchmer; Der Himmel wird ung al’ belohn, was wir ihm habn Guts gethan.

i1

9. horus,

Heiland dich loben wir Mit Palm und Liedern bier, Mit Saitenfpiel und Pfeifenfchall Mit Pauken und in Reihen al’ Ehr fei Gott in der Höhe werth Und Fried den Menfchen auf der Erd. Denn was wir Gut's gethan, Das bleibt nicht ohne Lohn, Das Heine Kind, der große Gott Wird uns all Helfen aus der Noth Und wenn er zu fein Vater kimmt, So bitten wir, daß er und mitnimmt.

98. Wach auf Mmachna ton dem Schlaff. 1. 4. Wach auf Nachba von dem Stlen Begrüßt mich mit Freuden⸗Schall, Samble dein zerſtratte Schaff, Schreit: wohlauf ihr Hirten all, Und laß graſen auf der Heerdt, |Laufft nach Bethlehem hinein, %3 auf, was ich fagen werd, Dort findt ihr ein SKindelein, Bas ich gehört und gefehen han, | Welches neu gebohren ift, Bach auf, Nachba, lieba Dann. |Sein Nahmen be Jeſu Chrift. 2. Loß nur auf, Hör was ich fag, In ein alten Odfen-SHat, Ich Han gemaint es wird fchon Tag, | Liegt das Heil unfer all, D’ Lammel Springen voller Freud, | Zwiſchen Ejel und dem Rind Dorten uma auf der Haid, Schlaft e8 als ein Meines Mind Vie die Sonn am Firmament, Auf fpigigen Stroh und Heu, Lenchtet a Stern Heut ohne End. Laufft ihr Sünder allzugleich. 6

3. . Weil ich hab den Stern betracht, |Laufft nach Bethlehem in d’ Stadt, Hör ich wider ungeadht, Schaut wo's Kind fein Wohnung hat, Eba in der Lufft a Gfchaill, Weils anftatt des Himmels-Saal, Ich han mich fchier daloft a weil, Heunt Tiegt in ein Ochſen⸗Stall, Nacha lofft a Tue daher, Wird veracht von Jedermann,

‚Der bringt mir a neue Mähr. Nimmt ſich gleichwohl unfer an. , 9*

12

9. Der Chomal geht loſen.

1 Der Thomal geht Iofen, was wird a neus hörn? Es wird gwis auf einmal die Zeitung inne wern, Zu Bethlehem drunten Wohl in der Stadt drin Habens allererft gfunden U recht a ſchönes Kind. 2. Die Hirten hama gjeha, da habn uns gleich gſagt, Da habn ma auf einmal die Beitung dafragt: Da feinds a fo g’itanden Und fchaun a fo dran, Dabei iſt dort g’ftanden U jehr alter Mann. 8. Zu Betlehem drunten giebts recht grobi Leut, Es feind lauter Narren, ift Feiner recht g'ſcheid, Iſts Kind zu ihnen kemma Und thain’3 nicht anhörn, Wie wirds einmal bergehn, Wenn er als Richter wird wern. 4, Wenns that zu mir femma, i nahms ja gleich auf, J thats fo gern halten in meinen Haus; Wanns that zu mir femma Wie hät i a rend, J fchentet ihm wahrla Mein Herzl im Leib. 5. Die Engeln ſeind kemma von Himmel auf einmal, Viel Hundert ſeinds gweſen beim Kindelein im Stall, Es thaint ſo ſchön ſinga, Thain ſchön muſiciren, Es dürfen die Hirten Kein Maul gar nit rühren.

138

6. Wie fingen die Engel im Himmel fchön zſamm: Gelobt ſei Maria, den KRindlein fein Nam, Das Kind das Heißt Jeſus, Daß zeigt uns die Schrift, Weil der Johannes Sein Taufer g'weſen ift.

100, Mehrſtimmiges Weihnachtslied. 1. Der Engel. ia in excelsis Deo et in terra pax hominibus bonae voluntatis. VNachtwächter. O liebe Leut laßt euch ſagen, Der Hammer, der hat zwölf Uhr gſchlagen, Merkt auf was ich euch jetzt verkündt, Es iſt geboren ein kleines Kind, Welches Meſſias wird genannt, Uns all erlöſt von Teufels Band, Die Altväter hat Gott erhört, Der Himmelsthau fiel heut auf die Erd, Seht Gottes Sohn vom Hinmmelreich Liegt Hier ald Gott und Menfch zugleich Betet an und fallet nieder hier Und danket Gott aus Lieb dafür, Gelobt fei Gott, Maria rein, Sammt neugebornem Sefulein Bereut die Sünd, ach thuet Buß Gelobt ſei Jeſus Chriftus. Hat zwölf Uhr gefchlagen! 2.

Erfiier Birt. Zwölfi hats gfchlagen Der Engel den Hirten Thut Freuden anfagen Es ift geboren der Heiland der Welt Liegt in der Krippe auf froftigem Feld!

14

Zaufet zu ihr Hirten, Bringt allerlei Gaben, Bringt her Lampel und Fell, Bringt dem Sefulein auch eure Seel. 4 Seht gehn ma Halt eini, | Thuts d’ Hüt in d' Höh habn, Thuts enk hübſch bucka, und gebts ma fein Acht, Daß ma dem Kindla kan Unehr nicht macht. 6. Das Kindlein weinet, Thut ſeine Noth klagen, Daß es kein Wiegn, kein Bettlein nit hat, Sondern die Kripp muß fein d’ Liegerſtatt. 6. Laufet zu ihr Sünder, Thut eure Noth Hagen, S' Kindlein is Tieblih, 3’ Kindlein is ſchön, Bittet, auf daß 's euch den Himmel verſöhn. 7. Engel. Erfreut euch, ihr Hirten und fürchtet euch nicht, Vernehmet zum Troſt eine frohe Geſchichte, Die ſich zugetragen heut Nacht in der Stadt, Wo Gott fein Verſprechen ganz erfüllet hat. 8. 5weiter Birt. Was ſeh ich, was hör ih, wo kommt die Stimm ber, Und fo fchöne Lieder, ich fürchte mich fehr, Doch will ich ablafjen, der Troſt iſts ja werth Wenn ich nur könnt faflen, was Gott uns befchert. 9. Engel. Das follt ihr bald fehen, glaubt nur mein'm Wort, Ihr dürft nur hingehen dort in jenen Drt,

Der Betlehem heißet, dort Liegt in dem Stall, Der euch all’ erlöfen wird vom Sünbdenfall. 10. äweiter Birt. Auf Hirten, auf eilet und Yaffet ung gehn, Damit wir den Heiland befommen zu fehn, Nehmet aber Geſchenke und Opfer auch mit, Er wird gewiß Iohnen all unfere Schritt. 11. | Engel. Ja, ja, diefes thut und preift Gott den Herrn So wird er auch euch feine Gnade befchern, Daß ihr friedlich lebet hier auf diefer Welt Und nad dem Tod kommt in das Himmelszelt. .12. Sweiter Hirt, Seht Hirten dort Tiegen das Hein Sefulein Geht alle mit mir jetzt in den Stall herein, Fallt nieder auf Erden und betet e8 an, Weil es der Sohn Gottes ift vom Himmelsthron. 13. Engel. O höchſter Gott, Ehre fei dir allezeit Bom Anbeginn ber big in Ewigkeit. Ich wünſch euch all Frieden den Menfchen auf Erd, Dankt Gott, euch ift allen der Himmel bejchert. 14. weiter Birt. D Gott, fei gepriefen im Himmel und Erd’, Dein Name vor Allen geheiliget werd, Auch dich, o Maria, du Mutter des Herrn, Dich wollen wir lebenslang treulich verehrn.

101. Ihr Hirten all. 1. Erwacht einmal, hr Hirten all, Was giebt3, was giebtz ? zas ift, was ift?

136

Auf Bethlem follt ihr gehen. Der is ihr Mann, a Zimmermann, Was mwernma na dort fehen? Ein Bimmermann. Ein Rindelein unmündig Hein.

Wie wird das Ding denn mögli fein. 4. In Rrippelein ein Kindelein, Des Geiftes Gnad. Ein Rindelein. Das war mein Eid. 2. Hat überfchatt. Das ift der Gott, U rarer Bfcheib. Wer hat3 ent gjagt? Maria reinen Herzens. Der und von Tod H mein dös wollts glei fcherzen. Wem habt denn gfragt? Bon Geift empfing fie jenes Kind, Der Seelen foll erlöfen, Das büßen follt die Adams SinD. Wer is bei ent da gweſen? Joſeph der Mann nicht Schuld dararr, Weil Adams Gift auch ung betrifft. | Nicht Schuld daran. 3 hans nöt than, kei Schuld daran. 5 Des Adams Sind auch ung verbind j Auch uns verbind. So gehts mit mir. 8. Ja, ja, ja, ja. Maria rein. Daß kommen wir. Es kann wohl fein. Ha, ba, Ha, ha. Sol Mutter fein, Das Kindlein anzubeten. Fürs Kindelein, Das that und wohl von nöthen Bon Ewigkeit erwählet. Andächtig fallen auf die Knie,

Wen habts zum Mann beftellet? In d’ Kircha kemma 3’ ganz Jahr nie Sofeph, geborn von Davids Stamm, | So betet nach und Feiner lach Er war a alta Zimmermann; Und feiner lad.

102, Mein wie mag dag Kleine Kind,

1. So laß uns, o liebreich Kindlein Mein, wie mag dag Heine Kind du mein In kalten Stall do Schlafen, Ewig, ewig bei dir fein. Und wie hat3 mir mein Herz entzlindt, 2. Weil mich fo thut anlachen, Mein Herz, das fei bir völlig Sein KRöpflein that es neigen, gichentt,

Ganz liebreich fich erzeugen, 3 legs zu dir ing Srippelein,

Und ih Hab mich mit Dir ver- ſohnt,

Du holdſeliges Jeſulein,

Eo laß mich nichts verüben

Und niemals dich betrüben,

En laß ung ꝛc.

137

3. Leib und Seel, All's was ich hab Sei dir übergeben, Und ich will leben bis ins Grab Dein in Todt und Leben. Ach kunnt ich bei ihm ſchlafen Allzeit mit meinen Schafen. So laß uns ꝛc.

103. Wiegenlied fir dag Chriftkint.

1.

3. So ſchlummert in der Mutter Schooß

Schlaf wohl, du Himmelsfnabe, du, Oft manches Kindlein ein,

Schlaf wohl du Himmelskind Halt immer deine Yeuglein zu,

Doch wird das arme Kindlein groß, So hat es Angft und Bein.

Denn du bebarfft der fühen Ruh. | Halt immer deine Weuglein zu, Schlafe, fchlafe, Himmelsföhnlein | Denn du bebarfft der fühen Ruh.

ſchlafe! 2.

Maria hat mit Mutterblick Dich leiſe zugedeckt,

Schlafe ꝛc. 4. Bald wirſt du groß, dann fließt dein Blut Von Golgotha herab,

Und Jofef Hält den Hauch zurück, | Sobannfchlägtdichber MenſchenWuth,

Damit er dich nicht merkt.

Dann legt man dich ins Grab.

Die Schäflein, die im Stalle find O Sefulein mit deiner Hub, Verftummen vor dir Himmelzfind. O Hilf ung tragen mit Gebulb,

Schlafe ac.

Schlafe ꝛec.

104. Auf ihr Hirten allzugleich.

1. Auf ihr Hirten allzugleich, Laßt die Schäflein ſtehen, Nehmt Schalmeien auch mit euch, Nach Betlehem wollen wir gehen, Dort werden wir finden, Ein Kind geboren ohne Sünden,

Ja der König Himmels und der Erd, Der das Lob vor Allen werth.

2. Aus Maria, der Sungfrau rein Wird das Kind geboren, Er wird unfer Exlöfer fein, Sonst wären wir verloren,

133

Weil uns Adam allzugleich In einem zerrifinen Stall, Hat verjcherzt das Paradeis, Iſt bededt mit Rinden. Und von wegen der Adams Sind | Darin thut es Liegen,

Iſt Gott worden ein eines Kind. | Bor Froſt thut es zittern,

3. Ein Ochs und ein Ejelein Nun mein Nachbar, fo geh gſchwind, Warmt das liebe Kindelein. Wir wollen jebund gehen, 6. Bu dem neugebornen Rind, Ei ja, mein lieba Nachba, fo Tas Das wir möchten fehen, fein, Geh mein lieber Franzl, Daß wir das Kind mögn fehen, Nimm dir a Bamperl, Weil es auch fo arm thut fein, Daß wirs geben thun dem Kind, |So wollen wir jebt gehen. Daß es unfer fih annimmt, Wollen das Kind anbeten,

4. Daß es mwoll ums reiten Ja, mein Nachba, los a weng, Aus aller Gefahr und großer Roth, Muß da no was fagn, Weil das Kind ift Menfch und Gott. Wann wir fommen auf Betlehem, 7. Und dem Kind nachfragen, Sei gegrüßt, o Sefulein,

Weil er ift ein König fo groß, Wir wollen dich anbeten, So wird er wohnen in ein Gſchloß, Du wollt unfer Erlöfer fein,

Weil wir arme Hirten fein, Aus aller Gfahr und retten, So werdens und nicht Laffen ein. | Thu an ung gebenfen,

6. Deine Gnad thu uns ſchenlen, In kein Gſchloß noch Königs Saal| Thu uns allen gnädig fein,

Wirft dus Mind nicht finden, Ach du Liebes Jeſulein.

105. Ihr Birten fchlafet nicht.

1. Alldorten wern wir's finden, Ihr Hirten fchlafet nicht Ein Büabel ſchön und rar Kommt her allhier zu jehen, Als wanns Gott felber war. Die Sonn thut ſchon aufgehen, 3. Es ift nunmehr a Beit, Eine Jungfrau in dem Stall Machts euch nur bald bereit. Thut mir jehr wohl gefallen

2. Man kunnts nit fchöner malen, Die Stadt zu Betlehem Bon Ausbund ein ſchöns Weib,

Ein Lichtlein thuts anzünden, Sp til und gſchlacht im Leib.

4. lieber Mann 3 Kindlein küſſen, ſogar zu Füßen, tals wann halt der indsvater wär.

6. e ſtunden auch dort ı tdu i kenna, yaß i nit z'nenna, t es fei a Roß, it fo groß.

6. 8 Buabal load Froſt und zittert,

180

Die Kälten brennts recht bitter, Mein Bruſtfleck gab ich ihm fchnell Sammt einem Kibleinfell.

7. Sein Mutter hat mir dankt Kanns Kindl nicht zudeden, Weil d' Wind nicht than klecken, Zuletzt Ban i auf denkt, Han im mein Herzal gſchenkt.

8. Bua, das bat ihm erft gfalln Aft Hat er mird Handel geben, Lacht freundlih a daneben, Uft han i gmoant i fan Vor Liab nicht mehr davon !

106, Altes Hirtenlied. 1.

Hirten, von weiten zugleich, balmayen und Pfeifen mit euch,

ı, Bethlehem in den Stall,

Kindlein alle zumal, Meſſias, Meffias. 2.

Hirten von eurem Herb, ie Engelein haben gelehrt,

n Kindlein ein Hirtengeſchank wird euch fagen Dank, der Joſeph, ber Joſeph. 3.

r Hirten feid angenehm ie Bürger zu Bethlehem,

er Mutter ind Kindlbett bracht, ıbt gfunden ghabt in eurer Macht, ihre Hirten, ihr Hirten.

Ehriften, lauft alle zu wett, Herzen ins Kinbelbett, 3 nicht umfonft begehren,

Sohn, fie wird euch ertverben den Himmel, den Himmel,

140

107. Heife ver Hirten zur Krippe.

1.

Holla, ihr Hirten, die Schäflein laßt ſtehen,

Fort fort von dem Felde, was hab ich geſehen

Ein engliſche Muſik vom Himmel, ganz ſpat,

Sie eilet, fie eilet nach Bethlehems Stadt

Saumt nicht ihr Hirten, ſags einer dem Andern,

Laßt uns fein allſammen nach Bethlehem wandern. 2.

Ein wunderſchönes Kindlein geboren ſollt ſein,

In einem klein Kripplein in Kälten und Pein,

Dort liegt er ganz nackend der herzige Schatz,

Findt denn mein Erlöſer ſonſt nirgends kein Platz?

Kommt laßt uns doch dieſem ein Opfer mitbringen,

Weil ſelbſten die Engel uns Botſchaft herbringen. 3.

Ei, Lieber, was nimmſt mit dir auf die Reis?

Ein Windelein klein, doch aber ſchneeweiß,

Sonſt bin ich ganz arm, o Brüderlein mein,

Es thut mir erbarmen das Kindlein klein:

So laſſet uns fortgehn auf daß wir nicht irren

Und möchten die engliſche Muſik verlieren. 4.

Bloß auf der Erden beim Eſel und Rind, Da werden wir finden das herzige Kind, Ach Wunder, ach Wunder, was leuchtet ſo ſchön, Ach eilt, nicht verweilet, laßt uns nur bald gehn, Auf daß wir da mögen das Kindlein anbeten, Weil es ſoll den Himmel und Erden betreten.

B. O Bethlehems Stadt, nun fommen wir ber, Nun fage uns bald die engliche Mähr, Was bei Dir gejchehen die heutige Nacht, Sit denn bei dir alfo Gott felbften veracht ? Steinerne Herzen, der euch hat erfchaffen, Muß jebt in der Kälten beim wilden Thier fchlafen.

141

6. Nun fei du gegrüßt, o tauſendſchöns Herz, Wer hat dich gebracht in Elend und Schmerz ? D Jungfrau Maria, gfchieht Dir denn nicht Hart, Im ſpiſſigen Stroh liegt dein Kindelein zart. Soll fie denn nicht ſchmerzen, die Armuth fo groß, Sie jeufzet von Herzen es. Kind in ihrn Schooß.

O untreue Welt, fieh was bie Lieb mad, Sie hat Gottes Sohn vom Himmel gebradit, Mit Kräften geriffen vom englifchen Saal, Dein Sünd ihn gezogen in ftinfenden Stall. Sit denn bier fein Wohnung für Jeſum den Herrn, Daß er muß beim Ochſen und Eſel einkehrn. 8

So lege Hinmweg deine Hoffart und Pracht, Dein’ Jeſum ganz arm und elend betracht, Val ihm zu Füßen, bewein deine Sünd, Damit er in dein Herzen eine Freude empfind? Dann werdet ’3 bald hören das Gloria fingen Und Engeld Gefang in den Ohren erflingen.

108, Das Weihnachts 3, 8, €. 1. 3. . A. C. C. C. ſeh ich jetztund da, Eil fort, mit mir bald geh fen Die Hirten Hin und her Auskundſchaften wollen wir, Fried gibt die Nacht heut mehr | Nichts wird gejchehen mir und dir.

‚U. C. C. C.

ſeh ich jetztund da. Eil fort mit mir bald geh. 2. 4.

B. D. D. D.

auf, mein Bruder ſteh Nicht acht den tiefen Schnee

hau nur zum Fenſter aus Lieblich ſingen ich was hör eibt kein Halter nit zu Haus | Gott fei in der Höh' die Ehr' B. D. D. D.

uf, mein Bruder ſteh. Nicht acht den tiefen Schnee.

142

B. E. E. €. Freud hör ich ohne Weh,

Laß das warme Bett gleich ſtehn,

Thu nur eilend mit mir gehn, E. E. E. Freud hör ich ohne Weh.

6.

F. F. F.

Mein, ranz dich nicht lang Steph,

Hui, wann der wär kommen an, Der uns Allen helfen Tann, 3. F. F.

Mein, ranz dich nicht, mein Steph.

7.

G. G. G. Willſt nicht, allein ich geh, Es wird dich reuen, glaube mir, Stephl du verſchläfrigs Thier, G. G. G. Willſt nicht, allein ich geh.

8.

H. H. H. Gehſt nicht? Sag Nein oder Ja, Die Halter gehn nach Betlehem, Laſſen ſein Jeruſalem H. H. H. Gehſt? Sag Nein oder Ja.

9. J. J. J. Sie gehn nur als Fſchihi, Grad gehts nach Serufalem, Und Zſchihi nach Betlehem,

J. J. J. Sie gehn als Zſchihi.

10. K. K. K. Willſt bleiben, ſo bleib da Es ſoll dort geboren ſein Gar ein ſchönes Kindelein, K. K. K. Willſt bleiben, ſo bleib da.

11.

L. L. 8.

Paar Lämmer ſammt dem Fell

Will ich kaufen euch geſchwind,

Nacher Betlehem dem Kind.

LER

Paar Lämmer fammt dem Fell. 12,

M. M.M.

Wie wohl thäts gſchehen dem,

Der in diefem Stall kunt fein,

Alzeit bei dem Sinbelein,

M. M. M.

Wie wohl thäts gichehen dem. 13.

N. N. N.

Das Kind iſt wunderſchön.

Es kommt von keiner Bauernart, Geſehen hab ich nichts ſo zart, N. N.N.

Das Kind ift wunderſchön. 14.

O. O. O.

Es liegt bloß auf dem Stroh, Neben Ochs und Eſelein, Mit Nam heißt es Jeſulein, O. O. O.

Es liegt bloß auf dem Stroh.

is

15.

ß.

Ber als der Schnee, 3 zarte Kindelein ſchlechten Windelein, ß.

Ber als der Schnee. 16.

D,

ichs Kindlein du,

ünden Urfach fein,

leideſt Froſt und Pein,

D,

lichs Kindlein du. 17. ſt. ein ſolcher Herr, ganze Welt regiert h ſelbſt den Himmel ziert, ſt.

ein ſolcher Herr. 18. 5. nie in ‚einer Preß enger Kripp das Kind, : wegen unfrer Sünd, 5. e in einer Preß. 19. . ſieht dem Kind ſo weh, Ochs und Eſelein ı Athen heizen ein. EL ſieht dem Kind fo weh.

20. U. U. Uu. Wanns Ochslein ſchreit Muh, Muh, Und J a das Eſelein, Machens warm dem Kindelein, U. U. Uu.

Wanns Ochslein ſchreit muh, muh. 21.

W. W. W. Der Stall iſt voller Schnee, Den einblaſen thut der Wind, Federn giebts herab dem Kind, W. W. W. Der Stall iſt voller Schnee.

22. X. X. X. Ach wenn ich wär fo fir, Kunt die Gänfe rupfen all, Die Federn bringen in den Stall, Ach wenn ich wär fo fir.

23. Ypfilon Das Kind ift Gottes Sohn, Drum fei dem Lob, Preis und Ehr, Weils uns gliebt hat mehr und mehr, Ypfilon, Das Kind ift Gottes Sohn.

24. 8. 8. 8. Weils Kind nicht Hat ein Bett, So will ih mit wahrer Neu, Machen meinen Gott ein’ Streu. 8.8.8. Weils Kind nicht hat ein Bett.

109. Schlaf, Jeſulein, fchlaf.

1. Schlaf, Jeſulein, ſchlaf, Das Bettlein iſt hart, Das Kripplein iſt kalt, Schlaf Jeſulein bald.

Ach ſchlaf, ach thue deine Aeugelein zu Gieb uns, ſchenk uns die ewige Ruh.

2. O Jeſu, mein Kind, Kalt macht dir der Wind, Es weht der Schnee Und machet dir weh,

Ach ſchlaf, ach thue deine Aeugelein zu, Gib uns, ſchenk uns die ewige Ruh.

3.

O Jeſu, mein Kind. Der Eſel und Rind

Erkennen dich bald

In menſchlicher Geſtalt.

Ach ſchlaf, ach thue deine Aeuglein zu,

Gib uns, ſchenk uns Die ewige Ruh. 4.

Ihr Lämmelein all,

Ihr Hirten zumal,

Ach, eilet geſchwind,

Erwärmet das Kind,

Ach ſchlaf, ach thue deine Aeugelein zu,

Gib uns, ſchenk uns die ewige Ruh. 6.

Ihr Waſſer und all,

Flüß alle zumal

Legt euch und fließt ſtill

Das Kind ſchlafen will,

Ach ſchlaf, ach thue deine Aeugelein zu,

Gieb uns ſchenk ung die ewige Ruh.

110. ® ſchön und zarteg Kindelein.

1. D ſchön und zartes Kindlein, Wie ſchön lachſt und nicht an Mit deinem ſüßen Mündlein, Nichts ſüßer fein ja Tann, Solln wir dann dich nicht Tieben, In deinem Srippelein, Solln wir denn dich betrüben ? Kein, nein, mein Jeſulein.

2. D was vor holde Strahlen, O was vor holde Blid Deine Xeuglein bringen Allen Großmächtigs Heil und Glüd. Solln wir dann ꝛc.

3. Die weiß und rothe Roſen Auf deinen Wängelein, Ganz liebreich ung Tieblofen, Was kann denn Süffers fein. Solln wir dann x.

4. Schlaf nur mein werthes Kindlein, Schlaf nur in füßer Ruh, In deinen zarten Winblein Drüd deine Yeuglein zu. Solln wir dann x.

b. Thu nur ganz füß fortichlafen, Mein werth und Tiebites Kind,

1415

ur wicht auf zu ſtrafen nfere ſchwere Sünd.

wir dann 2e. 6.

ir nicht ſolln verderben ier in größter Noth,

ir das Leben erwerben, eſt du den Tod.

vie dann ıc.

7.

gen es ohne Scherzen, ) wir Tieben dich, ben Dich von Herzen ar recht inniglich. wir dann ıc.

8. Ach nimmer fündigen, nimmer, Ach nimmer, nimmermehr, Nur lieben, lieben immer, Weil du fo gut o Herr, Solln wir dann x.

9. Hort, fort, ihr harten Sünder, Ihr Tieger mit ein Wort, hr graufame Adams Kinder, Die ihr dies Kind ermordt, Solln wir dann x.

10. Seht wie e8 ganz gebulbig Nimm bin das harte Koch, Vor euch leidt alls unschuldig Ihr wollts ermorden noch. Solln wir dann ꝛc.

t11. Schlummerlied für dag Chriſtktind.

1. tlein zart ripplein ift hart, ein zart ‚gft du fo Hart;

Hof, ah thu die Weuge-

lein zu,

und gib uns Die ewige

Ruh. dein zart oft dur fo Hart, ilein zart, 'ripplein ift hart.

2.

Sefulein wohl, hindern dich foll,

Schloſ ſar, Steierm, Vollslieder.

Ochs, Eſel und Schaf

Sein alle im Schlaf:

Schlaf Kind, ſchlaf, thu die Aeuge⸗ lein zu,

Schlaf und gib uns die ewige Ruh.

Ochs Eſel und Schaf

Sein alle im Schlaf,

Nichts hindern dich ſoll,

Schlaf Jeſulein wol.

8.

Der Seraphin ſingt Und Cherubin klingt, Viel Engel im Stall Die wiegen dich all; 10

146

Schlaf, Kind, fchlaf, thu deine Aeuge⸗ Der Seraphin fingt

fein zu,

Und Cherubin Mingt,

Schlaf und gieb uns die ewige| Piel Engel im Stall

Ruh.

Die wiegen dich all.

112. Am Weihnachtsabend.

1.

6.

Am Weihnachtsabend in der Still' Sein’ zarte Händ' und Füßelein

Ein ſüßer Schlaf mich überfiel, Mit Freuden ganz umgoffen,

Mein Seel’ empfing viel Süffigfeit

Für Honig und n Roſen.

Mir träumet wie ein Engel kam

Und führt mich bis gen Bethlehem,

Am jüdiſchen Land fo ſehre,

Groß Wunder Ding ſich da begab.

Hört zu, ſchön neue Mähre.

3. In einen Stall ging ich hinein, Darin ein Ochs und Eſelein, Das Heu beim Kripplein aßen, Von edler Art ein' Jungfrau zart Kläglich bei ihnen ſaßen,

4.

Ein Kindlein, ganz nackend und bloß, Saß in der edlen Jungfrau Schoß,

Es leuchtet als die Sonnen, Sein' Aeugelein fließen immer zu, Wie lebendige Bronnen.

5.

Dies Kindlein war der gewaltige Gott, Der Himmel und Erd erſchaffen hat,

Der alle Thiere bekleidet,

Erzitterten vor großer Pein, Die ſcharſe Kält' ihn bremnet, Sein Ungeficht wand er Hin und ber, Ob ihn die Welt erkennet.

7. In arme, fchlechte Windelein Band die Jungfrau da Kindlein ein, Thut es in’3 Krippelein neigen. Dies war der Thron, da Salomon Sein Weisheit wollt' erzeugen.

8. Das Oechslein und das Eſelein

Erkannte ſelbſt den Herren ſein,

Ihr Knie thäten fie biegen, Das Kripplein geben’s willig ber, Dem Kindlein für ein Wiegen.

8. Das Oechslein ließ fein’ Athem gehn Wohl auf das edle Kindlein fchön, Daß ihm fein Leib erivarmet. All' menſchlich Hilf war weit von ihn, Das Vieh fich feiner erbarmel. 10, O Lieb’, wie mächtig war dein’ G'walt Daß du Gott in des Menfchen G'ſtalt Bom Himmel haft gezogen,

Die Welt erfannt den Schöpfer nicht, | Daß er an ſich nahm Fleifch und Bein,

Kein Hilf war ihm bereitet.

Maria Bruft gefogen.

11. nf Erden Hat alle Giwalt,

41

17. Fr will nimmer fchlagen d'rein,

t ein armen Weisleins G'ſtalt, Seine Händlein feind viel zu Hein,

ler Welt verlafjen.

Das Schwert kann er nicht blößen,

Yemuth war kein Biel noch End, | Der g'waltig Löw’ ift jegt ein Lamm,

Lieb’ groß über d' Maßen. 1. Eherubin und Seraphin

Sein’ Stärf bat er vergeilen. 18. D’rumb lauft ihre Sünder allzumal,

gen fiet& mit lauter Stimm’, | Kommt eilends ber in diefen Stall,

em bie Hol’ ſich neiget,

g’waltigen Gott Bebaoth.

jetzt kein Ehr' erzeiget. 18.

Fropheten wünſchen das,

Hie könnt ihr Gnad' erlangen. (äuer Michter iſt gebunden ein, Ihr könnt ihn felber fangen.

19. Scham di, du Höfe ſchnöde Welt,

er Heiland wie Laub und Gras |Die hu ein Hoffart Haft im Geh,

aus der Erden grünen,

ı das Gärtlein war

Jeſus war die Blume. 14.

In Sammet und in Seiden.

Sieh’ an das zarte Rinbelein,

Was es für dich thut Leiden. 20.

iſt bie Heilige Schrift erfult, Hort weiter an, was id euch ſag: ins des Vaters Born ſtillt, Die Nacht ward licht als wär es Tag,

ı bie Welt geboren,

Biel Engel Hört man fingen.

inen Saal ein armen Stall |Den Hirten thätens auf bem Feſp

r ihm auserforen. 18.

Eine neue Votſchaft bringen. 21.

Krippfein kniet ein after Mann, | Drei arme Hirten in der Nacht,

jet das ſchöne Kindlein an, tüßt ihm feine Füße. Inder, komm Ru auch herhei, beine Sund hie bußen.

16.

Bei ihren Schäflein hielten Wacht, Von Bethlehem nicht fehre. Der Engel Gottes ihn' erſchien, Drop fie erſchralen ſehre.

22

gef mit Blt und Donyerirhlag| Mit großem Glanz and Sonnenſtrahl Schwefel, Pech und großer Ring | Das Feld durchleuchtet überall,

Sfinber pflegt zu Strafen, ift pin qrues Kindeſein, tet Tein Wehe noch Marten.

In Wolfen Hört man fingen, Mit Harien und mit Lautenflang Sn hoher Luft erklingen.

10*

148

23.

29.

Der Engel ſprach: ihr Hirten gut, | Sie zogen. bin mit fchneller Eil, Entſetzt euch nicht, feid wohlgemuth, | Ihr Reif’ war ſchier eine Halbe Meil,

Groß Freud .ich euch verkünbe, ‘Die fein wird in der ganzen Welt Bei allen Menfchentindern.

24. Bu Betlehem in Davids Stadt Iſt euch geboren nächten fpat, Den die Propheten weifen, D’rum macht euch auf und zieht dahin Und fuchet ihn mit Fleiße.

25. Dies foll euer Wahrzeichen fein, In Windlein ift er bunden ein, Ein’ Krippen ift fein’ Wieg'n, Dabei ein Ejel und ein Rind Sih vor dem Schöpfer biegen.

26. Alsbald die Hirten dies gehört, Entſchloſſen fie mit wenig Wort, Gen Bethlehem zu reifen. Das Kindlein wollten’3 ſchauen an, Ihm Lieb’ und Ehr’ beweifen.

27. Ein Hirt zu feinem G'ſellen ſprach: Ei, liebe Freund, feid nicht fo gach, Ich muß euch Eins noch fagen: Wir folln dem Tieben Kindelein Ein’ Schenkung mit ung tragen.

28. Der Under fagt: ich hab ein Lamm, Bor wenig Tagen ich belam, Wis ſchenken Kindleins Mutter.

Bis fie zum Kripplein Tamen. Maria dem Finblein gab ein Mus Und Joſeph hielt die Pfannen.

30. Als fie gingen zum Stall hinein, Hieß fie Joſeph willkommen fein, Bewieſen's ihm Zucht und Ehre, Die Mutter Gottes zeigens an, Das freuet die Mutter ſehre.

31. Sie fielen nieder auf die Erd' Und beten an den Heiland werth, Bor Freuden thätens weinen. Sie opferten ihr Schenkung auf, Wiewohl fie war Heine.

32, Nachdem kehrten fie wieder um Und brachten ’3 Evangelium, Erftlich im jüdifchen Lande. Niemand war, der ihn's glauben woll S In allen Ort und Stande.

33. Hiemit bin ih vom Schlaf erwach S⸗ Wollt’ Gott, der Traum kam alle

Nacht

Ich wollt bis fieben fchlafen. Daß ich das Kindlein nad) Gebüh = Bon Herzen möcht’ emtpfahen.

34.

Freu't euch, ihr Chriften allgemeis®, Und lobt dies werthe Kindelein, Mit Freuden follt ihr’3 grüßen.

Bring du den Dechglein Heu und Streu Es will bei euch felbft kehren ein,

Und der dem Efelein 's Zutter.

Thut ihm das Herz aufichliehen,

149

86. Mein’ Ungen müſſen Fußbecken fein sin berzliebftes Sefulein, Bis ich mein’ Sind abwaſche. mich allzeit Dein Eigen fein, 37. mich Dein Huld’ erwerben. Kreuz, Leiden, Trübfal, Angft und Deinem Frippelein komm’ ich Dual

nicht, Vertreibt mid nicht aus dieſem ang ich Ieb’ auf Erden. Stall,

36. Kein’ G'walt mi von dannen Jeſu Füßen will ich ftah’n, wendet,

Magdalena nicht ablah'n, Bis mich der grimmige Tod angreift [ben zu begrüßen. Und mir mein Leben endet.

113. Almleben,

1. Ei du mein liebe Schwagerin, 13 auf der Alma, Lab dih um etwas fragn, Wetta is vecht jchön, Du laßt mih ja bei dir Heut 3 brav Küh und Kalma, bleibn, ur Sendlrin gehn. Ha thueſt mas nit verfagn. | auf die Alma kim, 4. telt gleich der Stier, Ei du mein lieba Baurnbua,

wagerin, die thut melfa, |Das Tönnt ja gar nit fein, mein Ad noch zfrüeh. Möchte mein Herzliebfta inne wern, 2 J fället ſehr grob dran.

i a wengerl afi, Wie wird denn ers mohl inne mern, bis in d' Waid, Und warn ma iems nit fagn, mir die Schmwagerin, Iſt do nieamt auf der Alma a weiße Pfaid. Der ind zwai that vaklagn. ein liebi Schtwagerin, B. t du heut noch aus Der Jäger in der Stauern t ja, daß ſchon finfter wird, [Loft ieana heimla zu, nur fein zu Haus. Der denkt ieam in feinem Sinn 3. Wart falſcha Bauernbua. nein lieba Bauernbua, Der Bua ſagt zu der Schwagerin: leich wieda he, Du Schwagerin biſt ma lieb. a wengerl afi, Marſch pack dich von da Hütten ihla um an Klee. Sunſt wird dein Buggl gſchmirt.

114. Auf W’ Alm bin i ganga. 1. 2

Im bin i ganga, Er war mir nit z’meit, Im Hat3 mi gfreut, Er i8 nur z’ftoani, Im geh i nimmer, J ſchau mi herunt

is mir zweit, Auf der Ebn um Dani.

113. Almleben.

1. | Ei du mein liebe Schmwagerin, ſts auf der Alma, Laß dich um etwas fragn, Wetta is recht fchön, Du laßt mi ja bei dir heut #3 brav Küh und Kalma, bleibn, zur Sendlrin gehn. Ha thueft mas nit verfagn. i auf die Alma im, 4. melt gleich der Stier, Ei du mein lieba Baurnbua,

bivagerin, die thut melka, |Das könnt ja gar nit fein, ; mein Wid noch zfrüeh. Möchte mein Herzliebfta inne mern, 2 J fället ehr grob dran.

i a wengerl afı, Wie wird denn ers wohl inne wern, | big in d’ Waid, Und warn ma iems nit fagn, 4 mir die Schwagerin, Iſt do nienmt auf der Alma a weiße Pfaid. Der ins zwai that vaklagn. mein Tiebi Schwagerin, b. ft du heut noch aus Der Jäger in der Stauern ft ja, daß ſchon finfter wird, | Loft ieana heimla zu, m nur fein zu Haus. Der denkt ieam in feinem Sinn 8. Wart falſcha Bauernbua. mein lieba Bauernbua, Der Bua ſagt zu der Schwagerin: gleich wieda he, Du Schwagerin biſt ma lieb. rw a wengerl afi, Marſch pad dich von da Hütten duhla um an lee. Sunft wird dein Buggl gſchmirt.

114. Auf u’ Alm Bin i ganga,

2. Er war mir nit z’weit, Er is nur 3’ftoani, mi berunt Ebn um Dani.

154

8. Durt obn auf der Ulm, Is der Schildhahn veredt, Und die almerifcheu Buam Dd habn 9’ Fedan aufgftedt.

4. Habn an grupft, habn an grait Habn d’ Fedan verkaft, Daß a Gelb habn zum Prahln Und daß d’ Spielleut mögn zahl.

115. Wanns amal ſchön apa mir.

1. Wanns amal jchön apa twird Und auf dei Alma grüen, Der Gaiffa mit den Gaifen fahrt, Die Senbleritt mit ben Kuüehn.

Die Bama wernd mit Laub fchön

grüen, Die Wien mit dem Gras,

Unb wenn 3 auf mei Sendlerin veif,

So gfreut mi aumel das.

D’ Sendlerin ont im friſchn Mitih, Sie fahrt der Alma zue,

Da fingt fie: mir iſt dar ſo guet Wanns erſtmahl kimmt mei Bun.

Du woaſt d’ Hiltten, du woaſts Fenſta,

Und du woaſt a mein Bett,

Und kema mueßt ai Woch a mal,

J Sag dirs ohne Gſpbtt. 3

Da Bua der bentt in ſeinenn Sinn, Was doch das Ding bedeut,

4. D' Sendlerin fingt in alla Fruah Die Hütten aus und ein, Ban fie die Keuahla mellka thuet, Aft fällt ihr wieda ein, Wann kimmt da Bud 55 letzten Tip, Dd eriter jan vorbet, Und warn a kimmt laß i ihm em Und i bleib a dabet.

6. Die erſte und die andre Woch, Die iſt ſchon nimmermehr, Denkt ihr die Sendlerin in der Still: Der Bua kimmt ninimermehr, Sie fangt an z'fchelten a dabei, Und ſagt: vafluchta Bua, Und kemma thueſt ma gwis a mal Aft ſperr i 8 Thuͤrl zu.

6.

Die dritte Woch 18 Wette fchön, Da macht fi auf da Bla, Und wollt zu feiner Sendlerin gehn,

Daß d’ Sendlerin fügt; all Woch aimal Wollt grad da Alma zue,

Und iſt da Weg ſo weit,

Bhüt mi Gott, das thue i mit, Von dem haſt du an Fried, Und daß ich aba gar nie kim, Wohl das vared i Hi,

Sobald er zu der Hütten kimmt Und engelt att da Th, Da Stand jr Sendlerin heimlich

Und ſchob be Mel für.

155

| 7. Das Geld, das bleibt dir in beit Bun: ber ging zum Fenfta bin Sad, hat3 gar freundla gtäßt, Gangft leichte aus zum Tanz. endlerin bit Im gar nit brim, 11.

ſchlafft mehr heut ſo füh: | Mein Sendlerin fehlen, wie du magfl hört von dir kain Schnaural nit, fein, weun bu wait nit Bier, Wie biſt du heut fo ſtolz,

mich nit immer foppen MN, Geh brenn a weng a Teuer am, ber a weng Ka mir. Wan dich nit reut das Holz,

na |Da denft bie Sendlerin in der Still Senbierin fallt ihm in Me DES; | und wenn ich das nit thue,

fügt: du ſchönä Buch Er is dahin, i Ken ihn ſchon t nit eheda kema biſt Mein ſonſt fo lieba Bua.

eh nur wieder zue, 12.

auch kain Buam, i bins ſchon

gi Wies Feuer ber Bun hat krachen bleib ja grab allein, ua der 3 Jahr nur einmal kimmt, tir viel lieba kein. 9

ghört

Geht er fchön ftab davon,

Undd’ Sendlerin hat ihm nachi gfchrien: Geh, zünd a Pfeiferl an.

Geh Her zu mir und trink a Milch

luca Und fchneid a Brod dir ab,

Bua, der Hat an Lacht Han * weg in Str: Das Tanke wird a fo gleich Sender zieints dich gar ſo sn fe Hleibft a biffeel ba.

lang 13 moanft es ift a Jahr t ja: noch Fein Monat be, Der Bua fagt zu der Senblerin, i bin: gweſt bei dir, Heut han i nieama Beit, ba ma jept on heimla denkt. |Und wann i auch das nächitmal Tim, ar dir Heut noch z’fruh. Feilts mir nit an der Schneid.

10. Ä JE juhezat fort nachanand

Bua, jezunda kenn ichs ſchon, Es hallert in dem Wald, uns Tanter Gfpött, Die Sendlerin hat ihm nachigrehrt, du dafür daheim bleim thatſt, So lang daß hört an Hall. min in dan Bel, 14,

(eim dir deine Sträntpfel glatt, | Die Sendlerin dent ihr in der Still yeine Schuhla ganz, Was fang t jehimdb an,

136

Wan i nur gleich hätt da an 15. Strid, Da Bua is gweſt Tein Lunga, So henket i mich dran, Das Liedl ift jetzt aus Schuld bin i ja doch felbftn gweſt, Er Hat ſchön ftat fort gſunga, Warum Han i ftolz than, Wie er ift ganga 3’ Hans Und warn er auf das nächſtmahl | Die Sendlerin hört er nieama reden, fimmt, Er war ſchon z'weit Davon

Aft Halt ihn wieda an. Er thut ein Juhſchrei nach n anbern,

Und denkt gar nienma dran.

116. Auf ter Alma.

1. Sie muß das Schmalz hamſamma, Auf der Alma, da ift halt Sie kanns net ahaführn. U Freud und a Lebn, 5. Da thuts die [chönften Schwoagerinnen Aft da fchreit der Bauer: Bäurin, Und fchöne Kalma gebn. Die Schwoagerin hat Schmalz bracht. 2. recht, ja es tau | Da giebts a fchöne Keubl, nA a an af a ſchon,

Brav Butter und brav Schmalz,

Da kann ma recht fett mueßen, 6. ‘a Leutl, ja mir gfallts. Wann Summa wirb, ba geh i 3 Sa wieder auf die Alm,

Wie ſchön als aft die Schwoagerin Und wal ma Holt das ſchone Dich,

Das Ding fo gut ausgleicht, Die Schwoagerinnen gfalln. Und wie fie ihre Kuh melkt, T. Die Milch zufamma feicht. J wlnfchet ja an jeden

4. Die Freud und das Vergnügen, Und hat fie Rahm beinanda, U ſolcher der das Mbfterben Hat So thut fie Halt ausrührn, Der muß friſch Blut kriegn.

117. Almfreube, B 1. j

Wie Yuftig iſt's im Winter, Thue immer a wen'g ſchön dudlatzen

Wie wird's im Sommer wern? Und blaſen a darneb'n,

Wenn d’ Schwoag'rin auf die Alma | Ein traurig's Herz muß luſtig fein, treib’n Die Freud’ die Hab’ i gern. _

Und führn’ a luſtig's Leb’n. |

1597

2. | b. ftig iſtss im Sommer, Die Schwoagerin ift mein größte auf der grünen Heid; Freud’ d' Vögelein gar ſchön fingen | Die i mir denken farm, thun, Sie ift mit lauter Fröhlichkeit n der diden Streiß. Und Schönheit angethan.

ahnlein thun fchön pfalzen, Zwa Wangla hat's wie Lilien, zuckguck thut ſchön fchrein, Zwa Aeugerln wie Rriftall, ann denn auf der ganzen Welt | Und grad wie fein, daß's blaſen Tann,

uftiger ’3 mehr fein. Es ſchallt auf Berg und Thal.

8. 6. i auf die hohe Alma geh’, | Undwiemirgrabdie Schwoagrin g’fallt i auft in Oxen Bod’n, Das kann i ent nöt fag'n; Hi a ſchöne Schtwongerin Und wanns a bifferl möglich war yei der Hütten drobn. Die Schwoagrin müßt i hab’n. m ein weißen Fürfleck, Sie Hat ja fo ſchön than mit mir

laue Strümpf hat's an, Halt netter wir i moan, t enk's ja nöt wahrla fag'n |Und wanns halt grad mein Weiber! in daß ’3 reden Tann. war, 4. So kunnts nöt Schöner thuan.

i über d’ Scharten üb’ri geh’ 7. i auf die hohe Alm Daß's auf der Alma luſtig is :afen die Küh glei nach ber | Das woaß i ſchon von eh’,

Beil, Am Sommer wenns jchän Wetter is 3oad die hat mir g’fall’n. Bin i ftet3 bei der Höh'; Hoden thut ſchön fumpern, Da fang i an zu fingen,

wie die Glockkuh läut, Zum juchazen und fchrei'n, Stier der gibt fein Baß dazu | Wenn i a Schwoagerin blafen hör’

ummelt alleweil. Thuts mi von Herzen gfreun.

118. Die Freub auf ver Alm.

1. Gar ninderft gfreut mi’3 Leben fo wohl Als auf der Alm, wo i 8’ Gamferl hol, Schau wie ’3 fo ſchöni Springerl macht Daß 38’ Herz im Leib vor Freuden lacht.

158

2. Wann d’ Alma grüan, wanns Kunhla fpringt, Und d' Sendrin Mil und Butter bringt Und jagt mir freunbli, daß i bleiben foll, Da wirb ma halt bei Dr fo wohl.

und wenn { auf der Mita oben He, Win liebli fteigt da d’ Summ auf d’ Höh, Und d' Bögel fingen in der Luft fo ſchön; Schau Bua, ſollſt do zum Diarndl gehn.

119. Die Schwoagerin auf der Veitſchalm.

1. 8. Geh na Her, geh na her da Geh Her, mein liabs Herzal, Geh na her da, mei Ruh, Geh her mein lieber Yun, Und wer wird di denn futtern J hab dirs verfproche, Woann i heirathen thua. Mir jperen heut ’3 Hüttal zua. 2. d. Die Kuhla fein gmülha, Büaberl geh ber Die Milch iS ſchon gfiegn Moch ma an Spaß, Und hiazt han i mei Kuhla Mir geahn ganz Hanıla an, In Stall eini triebn. Daß koa Menſch nie davon woaf. 120, Der Schnee. 1.

Wann da Schnee von der Alma wögga geht Und in Fruahjahr wieda Alles grean dafteht Treibt die Schwoagerin hie Kuhla und bie Kalm Wieda fleißi aufi auf die Alm

© is a Freud mann ma hend die Sunn aufgehn, Bann ma bert: die Almavögl fingen schön, Und da drent in dik'n Moos da Ougu fchreit, Lieawi Leut, das is a wahri Freud.

" 8. Sieach i d’ Küah und Kalma Iufti umajpringe, Und i her dandb’n die ſchöni Schwoagrin finga

19

Aftn denk i ma: ©’ Hilft da nie dafür I geh ewi nimma wög von dir.

4. Kas und Butta Triegt ma bei da Schwoagrin gnua Und a Schmalztoch bringt fie oftmald a dazua Und warn i anfragn thua um a Nachtquartier, Sagts glei: Liawa Bua heut bleibft bei mir.

5. Und auf d' Racht, wann d' Schwoagrin ſchöni Lieada fingt, Und da Gamsbok luſti üwas Stiagal ſpringt, Und da Stier rennt nachi nach da rothn Kuah, Sagt’3: Hiatzt geh’ ma ham, mei liawa Bua!

6. Bei da Schwoagerin auf da Alm da is 's a Löb'n, Alles, was ma will, thunts Dan mit Freudn göbn, Und gar freundli fagts: Kumm nur recht oft zu mir: Schmaus und Trunk, mein Bua, dran fehlt ma nia,

121, Die ſchöne Sennerin.

1. 8, aub mir fchöne Seunerin, Sch brauch Fein Bett zum Sphlafen net, fein heut Nacht bei dir, Wenn i nur hab ein Ort,

Nacht hat überfallen mich, Früh morgen, wenn der Tag anbricht, ıft weiß ich fein Quartier. Geh i ſchon wieder fort; mich in dein Hütten ein, |Da zünd ich mir ein Feuerl an, laß mich heunt Nacht bei dir fein, | Damit ich bin vergnügt,

in mein Lebn nie gweft allhier, O Senmerin, o fürcht bir nit,

m Hab ich fa Duartier. Du Haft vor mir ein Fried.

2. 4. Jäger, was verlangeft du, Nun Jäger, wenn du bift allein, ; Taun bei mir nicht fein. So mad ich dir ſchon auf, hab ja fo ein fchlechten Ort, Und laß dich in die Hütten ein, "Alles viel zu Klein. Wied almerijch is der Brauch;

bab a fo ein eines Bett, Du mußt dich Halt ſchön ſtill erheb'n, bättit fein Ort zum Schlafen net, | Sonft thäts glei der Kuhbua g’warn, hättft fein Ort zum Schlafen net, | Sonft thäts glei der Kuhbua g’warn er, laß mir ein Fried. Er thät3 den Bauern jagen.

10

6. O Senderin o fürcht dich nit,

Ich weiß ſchon ſelbſt den Brauch,

Ich halte mich die meiſte Zeit Im grünen Walde auf, Sch bin ſchon überall befannt

Nicht grad nur hier im Steirerland, Es hat fich noch wegen meinetwegn

Kein Unfried nie ergeben.

6. Der Zäger und die Sennerin, Sie wurden gleich bekannt,

Sie ſchlafen in der Hütten drin

Und bleiben fein beiſamm.

Wenn ſie ſo habn die halbe Nacht In ſchöner Stille zugebracht, Kocht ſie a Koch mit Zucker dran, Das war dafür fein Lohn.

7

Früh Morgens als der Tag at

brach, War er in friſchen Muth, Er wünſcht der Sennerin guten Tag

Und geht dem Gamsberg zu.

Pfüat di Gott, liebe Senderin, Mit dir bin ich wohl zufrieden

Und war ich heut zu Yang bei dir,

So ſag ein Undern ar.

122. Schlusagerin ſteh auf.

1. Schmwoagerin fteh auf

Und die Sonn Scheint fchon an,

Sunft gengen deine Kuhla Mit der Mili davon.

2. Die Bäurin, die tritt ihr Die Schuh von der Sohln, Sie hat zu ihrer Schwoagerin Auf die Alm aufi wolln.

3. Schmwoagerin hiazt fag mas, J was nit wia das ig, Daß du mir Ras und Butter Gar jo weng abi bringft.

4, Bäurin wo nehma ma Mili und Schmalz, Deine allerbeite Kuahla Auf der Alma gengen galt. .

B. Bäuerin, mir hätten wohl, Mili und Schmalz, D' Schwoagerin auf der Alma Den Buben kochts All's.

6. Küahmenſch, das will i Dir glauben gar gern, Und du mußt halt aufs Jahr ſchon Mei Schwoagerin wern.

T. Der Hansl, der hot ihr Un Rirta kauft, Aft habn ihra nemi Aufn Pla uma g’rauft.

8.

Aft gengend gar

In die Schwoaghütten nein, Efien Kas und Butta, Trinken Steirmarla Wein,

11

123. Die Schwoagerin.

1. 3. der Ulm ging i dahin, Fuaßerln hats nett, liab und kloan a liabi Schtwoagerin, Wie i mir koani waß dahoam,

wagerin grünßt freundli zu Kugelrund fan ihri Arm, t ma’3 Hüttel an zur Ruh. Daß van 3’ Herz im Leib wird warm, wo ſeitdem i geh und bin Drum wo i geh und wo i bin, i an die Schwoagerin. Seh i halt mei Shwoegerin.

2. erln hats blau wia's Firmament | Und wanns wollt neh mit mic hoam, wir Perln fan ihri Zähnd, Traget ihr mei Herz glei an, gerla hats ganz rofenroth, O wie glücklich wollt ich fein,

uaft, Liaba dich zu tobt. Wann die Schtwoageriu wärdann mein. m wo i geh und wo i bin, Drum wo i geh und wo i bin,

Fi an die Schtwoagerin. Den? i an die Schwoagerin.

124. Der. Frühling. 1. 38 ſchon da die ſchöni Frühlingszeit Zreib ma unfri Kuahla aus auf d' Waid Zreib ma’3 aufi auf die Alma Unfre Stier und a die Kalma Laß ma’3 grafn in dem grüanen lee. 2.

Treib ma’3 aufi durch das Blumenthal D' Glockn geb’n an fchönen Wiederhall Kumm i aufi za da Hütt'n Nimm i d' Schwoagrin um die Mitt’n Setz'n uns dann in ben glenen Klee.

Tha ma uns nöt lang Tha ma d' Kuahla all' anhenka Tha ma melka unſre Kuahla all’ Aft koch'n ma uns a Nachtmahl Ubi geht der Tag jo ſchön.

Schloſſar Steierm. Volkslieder. 11

19%

4. In der Fruah, fobald als 's Tag thuat werdn Tha ma a ſchon glei die Vögel hörn Fangan d' Hana an zan pfalzen Und die Amſchl a zan ſchnalzen O wie luſtig is es in da Höch!

5. Die Schwoag'rin geht die Stötzl reib'n Und i thua die Kuah austreibn Alsdann ſagts ma: liaba Michl Muaßt ma tangeln guat die Sichl Daß 's guat ſchneit den grüanen Klee.

6. Aftn wenn i d' Sichl tangelt han Richts uns glei das Fruaſtuk an, Eßens Fruaſtuck auf grüanen Waſn Sech' ma die Kuahla alle ſchön graſn Uma in den grünen Klee.

7. Aftn gehn ma uns a Fuata ſchneidn Müaßn üba Gründ a aufiſteign Kümm i auſi auf die Plana Da gibts Speik und guati Kräutla Trag' ma's für die euahn auf d' Höch!

Aftn wann uns thuat da unge plag’n Gehn ma und mit Milch und Butter lab’n A Bröckl Butter, a Milch im Schüßer! Is nit dös a g'ſchmackhafts Biſſerl Auf der Alma, auf der Höch!

9. Liabi Schwagrin du biſt mein Leben Dir will i mein Herzerl geben Und du gibt mir a das deini Wolln lebn guat und eini Singan badi: dudli öl

18

125. Achwoagerin⸗Lied.

1. 4, yan ſchöners Lebn kann's ja nit] In aller Fruah, wann d' Sunn gebn aufgeht 3 almen im Gebirg, Do is ja wohl a Pradt

tausch” mit kana Gräfin nöt Do wundr' i mi a guati Weil’

n al ihre Pracht und Bierd. Was Gott fo ſchön's bat g'macht;

a 2 Me i auf in aller Fründ, Den Almen und ’n Hochgebirg ann’3 Tag wern thuat no eher| Gibt d' Sunn ihr erfte Ehr und

ſchier, Zier t dudl i oans auf almeriſch Am Land und in dem tiafen Thal gſchwind, Gibt's Nebel überall. Juche! 's in den ren Hingt: Suche! b. Wann i auf Städt und Schlöſſer ft nimm i datt mein'n Söchter her ſchau, id mölch' die Kuahla aus, Da is ja wohl o Pracht,

ziach die Strichlein hin und her Und wann i aber eini kim, d' Mil in Söchter pauſt. Da ſag' i: guati Nacht. as g'fallt der Bäurin gar fo wohl J ſiach kan Staud'n, kan Wieſen nit

jedi gibt an Söchter voll: Die Leut' gebn Tag und Nacht kan

o ſo mein Mirzl tracht nur ebn Fried

Beilrung will i A dir gebn, Juche!l In d’ Gaßnen hat's an elends Gſtank

it treib i meine hunhlæ aus, Da wurd i zeitli krank, Juche!

ie Glocken⸗KRuah voran; 6.

ne gehn fo fchön wia nach der Wil liaba bei meine Kuahla bleibn

Schaar, Hoch obma auf da Alm

ven Brauch, den wiſſens ſchon, Und will ſchön fleißi Butter rührn reib's auffi auf den Alma-Bodn, | Das thut der Bänrin gfalln,

do habn's ja viel ſchön z'grasn obn; Der Lohn ift weiter wohl nit groß Ind i geh hoam, pub’ d' Hüttn Wer fragt darnach, geh’ doh nit

z ſamm bloß Wird mir die Zeit mit z'lang Und kumt einmahl das Jahr herum, Juchhe! Krieg i a Beſſerung, Juche!

11*

14

126. Don der Sennerin.

1. Juche, wohlauf was ſoll mir aner geben, Daß i ſoll ka Sendrin bleiben; Auf der Alm da iſt mein Freud zu leben, Wann ich mein Vieh auf d' Alm kon treiben, Auf der Alm da iſt mein Glück, Ich tauſch mit kaner Gräfin nit.

2. Wann ich morgens fruh erwach, Da fingen mir die Vöglein zu, Der Hos mit fein gejpisten Oben Der Gugu gibt a fan Ruh, Die Gamsla Laufen her und bin, Das ift a Freud für d' Senderin.

3. Wann ich morgens fruh auffteh Treib ih mein Vieh wohl auf das Gras, Melt ih die Ruh, und um d' Lämmer geh, Sa wohl a fchöne Freud ift das, Hernach tha ma Butter rühren, Daß mr Finn Schmalztoch ſchmüren.

4. Auf dr Alm iS mei Freud im Sommer, Wann i mei Bieh fiech umerfteigen, Wildbrabichügen ftehn ums Hüttla ummer, Sie helfen mir die Zeit vertreiben, Sie than ums Hüttla ummer ftehn Und fragn, derf mr eimi „gen.

Die Schwagerin bat fich tl bſonna,

Und ſagt, mei Bue, heut dorfſt du jo nit traun, Es hat der Jager Franzl heut Muth umma! Er will mr ftatt3 mei Hüttla bſchaun,

Und wann er eppa uma kam

Und daß er dir dei Stutzerl nahm.

165

6. Schwagrin du derfft dich jo mit grimma, Wann glei der Jager Franzl kimmt, Mei Stuberl mag er mir ja nit nehma, Mei Stutzerl ift ihm jo viel zu gſchwind; Er laßt mir ja mei Stutzerl gehn, Es thut ja fan auf d’ Seiten ftehn. 7. Nun ade, fo ſeis denn beſchloſſen, Daß ich will a Senderin bleiben, Auf der Alm ganz unverdroſſen Da will i mei Zeit vertreiben, Ich allzeit bleib auf der Alm Weils mir thut am beſten gfalln.

127. Die ſchöne Almerin. 1.

Hei wer mei ſcheni Almerin kennt Und is nit gar in ſie verbrennt. Der hat, das ſag i ohne Scherz Wahrhaftig kein Verſtand kein Herz Sie is ſo lieb ſo wunderſchön Man darf das ganze Land durchgehn Ich ſag enk g'ſchwind, ma find nit leicht A Dirndl dos da meinins gleicht.

Denn wanns oft raſt in Gaben Steig, Und i auf’3 Gamsbirg auffi fteig, Oft i8 ald war von Himmel om

U fchena Engel aber g’flogn,

Sa Buama hei da brint ma 8’ Herz In Leib, da fliegt und rinnt

Durch alle Adern mir mein Blut, Und mir wird da fo wi zu Muth.

Da juchaz i oft von Oerenztft, Vor lauter Freud aus voller Bruft,

16

Und kaum fobald i beng’a kann So fang’ a ſchon zum Luln an, Springt3 oft dahe als wia Reh Wirft Sichel auf in aller Heh. Den wias mi ſicht und wias mi kennt Hats Grafen a ſchon a End.

4. Da fiach i auf an Hohen Spig Bon weichen Moos an fchönen Sit, Und ſötz mas Dirndl ſchön auf Knie Damit i ihr ind G'fichtl fiech; Und wann i8 nacha fo betradit, Und wans fo freundlich redt und Tacht So fteht ma da Vaſtand fo ftadt, Als war ma da ganz Kopf vodrad.

b. Sch will oft kaum mein Augen traun, Ich kann ma fie nit gnuag anfchaum, Und nit betrachten fatt und gnua Bon Köpfl an bis auf die Schuah,. Des hat ja Aug'n fo Har und ſacht Als warns von Luft und Himmel g'macht, Und die Wangerl fand wie d’ Morgenröth, Wann auf der Ulm die Sonn aufgeht.

6. Wans lacht jo lögt fd Halt da Mund De d' Wangerl eini fo fchen und rund, Das überall a Grübal fteht, Als war ma ihr ausdragsit hät. Und warn i mas fo zuwa ziech Und ihre weißen Banderin fiech, Und da zwoa Grübaln a daneben At muß i ihe a Buffal geben.

7. Des hat a Haut ala wie von Seibn An Hals fo weiß ald wie a Kreibn,

167

So rund und glatt fo friſch uod rein AS wie a weiſſa Marmorftein,

Und 3’ Herzal iS fo rund und voll Ja das ihr 3’ Miedal fpringa foll, Des is halt gar fo Lieb fo g’fchma Ja war i kunt i beißat ab.

128. Wann i auf 7’ Alma geh. 1. 3. i auf d’ Alma geh Kumm mit mir felbft nit draus, 4 meiner Schwagrin Steh, Reiß mir die Haar oft aus ſchau ihr gar fo freundli zua Ja weil is gar fo guat mit ihr hab

Mt mi nit betrüabn gmoat, i allani Tiabn, Es wird mein Herz fo voll m i frei i kenn nit reden grua | Es wird mir nimmer wohl, Diarndl jetzt Ja weils in anfort um die Schwvagrin mit mir ihr Heß, mwoant, ni tüchti aus Denn fie is fo friſch

mi am End nach Haus Luſtig wie a Fiſch, Hau i nimmer zua Und i Hab mein Noth Schon glitten gnua O du liaber Gott. wann ’3 fo fort geht Lang ſchau zc. t mir bald aus. 4

Mir wird mein Bruft fo eng, Wann i aufs Sterben dent

oft fünf bis fechg Stund A wegen was, wegn aner Schwoagerin )orf weg wiar a Hund, Es giebt ja denno gnua

s no amal wiederjehn Tann | Schöne a dazua,

die ganze Nacht oft grennt mi Liebn dann mit treuem Sinn,

2,

ven Fenſter gflennt Na, da war i a Narr t, das Hab i mehr als zwan⸗ | Wann i eppa gar

zigmal than. Hätt mein Kopf verkehrt Diarndl jebt, War der Müch nit werth. mit mir ihr Heb Na da war i gichwolln, sch d’ andern Buam Wann i dös hätt wolln, mir ganz verdurbn Mi felbft wecka fchiden

Hau x. Bon der Erb.

168

129. Vorderbach Alm Ried.

1. Bua, wilft auf d' Alma fohr'n, Muaßt di fein guat verwohrn Bundſchuah und Nager! dron Sonft bift nit on. Grüane Strümpf, grünnen Huat, S' Grüane fteht dir fo guat, Ledern Gurt 's Gamfel drauf So fteigt ma auf.

2

N Stöda nimmft in die Hond Sunft ſollſt ma von der Wond, Um an Huat 's grüane Bond Aft bift beinond.

S' Stutzerl hängft um 'n Leib, Wonn dir e Wildprat kam, Schiaß es zum Beitvertreib Und teog dir hoam.

3. Steigft in a Schiffer! nein, Nuderft zum Ladner nein, Dort, wo die Wond beim See, Dort fteigft af d' Höh; Durch'n Wold übers Gröll, Auf der Wies roft a Stell, Hörft, daß a Dierndl fchreit Aft biſt mit weit.

4. Gehft no a Wenger! für Kimmft zu a Felſenthür, Dort ſiegſt a Hütten ftehn, Bua dort is fchön. Schaut wo a Dierndl für, Bitt um a Nachtquartier, Nur fei nit lab mein Bun Sonft kehr nit zua.

130. Das Alm LTeben.

1. Bei Ichöna Sommerszeit Sud i mein größte Freud Hoch obn auf da Alm, Da thuat's ma am beften gfalln, Wie gern i auffö geh, Kunnts neamt fagn Juhe, Das ift a Freud, Wia's fiftn koane geit. 2. Juhe auf der Alm Gibts Schöne Küh und Kalm, 8’ Ubendft und in da Fruah Ziehns dem Kleebodn zum,

lei wie mas auffd kehrſcht, Dd legt als wie die erjcht

J mach aft nachd 8’ Kreuz Und fag: Hans! treibs.

3.

S' gehn die Küah daran

Jus Hohe Kar Hinan,

Ja dab gfarla ift,

Das woas i ſelba ſchon.

J leb do ſorgenfrei,

Iſt ja mein Hans dabei,

Bin gwiß aus aller Gfah, Es fallt nix a.

169

4. mein Hans beim Vieh, ; wie er blaft und fingt, m er fein Horn mitnimmt, ı wie da Widerhall, ſchön thut durchs Thal! ruaf i aft: Mein Bua! ) jodl dazua.

B. Bald die Sonn aufgeht, Keman d’ Küh fo grebt, Graſens zuha jchön, Und wolln in Stall einſtehn, Aft laß mas eini glei, ©’ wird z' warm auf da Frei, Griegens da a Kuah Und a da Hans, mein Bua!

131. Auf ver Alma ob'n.

Auf der Alma ob'n dba is a luſtigs Lebn,

Auf der Alma ob’n da is 's fo frei,

So a Sennerin, dd bat a ſchönes Lebn,

So a Sennerin möcht i wohl fein.

Wia i bin aufi Tema, is 's fo luſtig g'wen, Schlagt die Hüttenthür vor Freuden zua,

33 mir entgegen Tema, hat mir 3’ Handerl geben, Grüß die Gott, hats gfagt, mein Lieber Bua.

Grüß di Gott, mein Sennrin fag wie gehts da denn, Bift wohl allweil gfund und kreuz wohlauf?

Geh, jeß di ber zu mir und gib dein Handerl ber, Und a ſakeriſches Buffer! drauf.

Drauf habn wir uns aufn Raſen niedergfeßt,

Und anander ganz gemüthli bußt,

Da Hat der Hirtenbun vom Dachel aba gruaft,

D verflucht hätt i das früher gwußt.

Auf der Alma ob'n da is a luſtigs Lebn, Auf der Alma ob'n da is 's fo frei, So a Sennerin hat a fchönes Leben, So a Sennerin möcht i wohl fein.

10

Wia i hab Ubfchied gnumma, is 8’ fo trauri giveft, Dent an mi, fagt fie, mei Lieber Bun!

Hat mir ihr Handerl gebn, i habs ang Herzel drudt, Bhünt di Gott, hats gfagt, mein Lieber Bua!

132. Und mer bergnüglich leben will.

1. Und wer vergnüglich leben will, der gehe in den Wald, Wo fich ein fchöne Senderin alldorten aufenthalt, Früh Morgens ich fpazire auf grün geftidttem Berg, Begegnet mir ein Senderin, vor Freuden Yacht mein Herz. 2. D ja mein lieber Jagersmann, es ift ja noch zu fruh, Es ift die Stund um Mitternacht, fchlaft Alls in guter Ruh, Du mußt vorher noch fchlafen in deiner Jägershütt Und nicht zu früh erwachen, grnhet vor euch nit.

Ei du mein liebſte Senderin, iſt nicht zu fruh,

Wer jagen will, muß früh aufſtehn, darf ſparen keine Ruh, Thu i mein Hörnlein blafen, das gibt an hellen Schall, Da laufen Füchs und Hafen Yan Berg und tiefes Thal.

D ja mein lieber Ingersmann, F ift ja noch nicht Tag, Es ift die Stund um Mitternacht, wenn ich die Wahrheit fag, Ich glaub ihr feid verirrt, verblend’ in eurem Sinn, Oder ihr feid verliebet in eine Senderin. 5. D ja mein Tiebfte Senderin, ihr habt ja Recht fürwahr, Sch fuche eine Senderin ja fchon ein halbes Jahr, Lebt hab i 3 angetroffen, jet ift mein Herz vergnügt, Ach thu mi nit verftoßen aus deiner Schwaigershütt.

1 133. Die Schwoagerin auf ver Alm. Zwei brinnrothe Wangela,

enn i auf ie Alma geb, gfalln ma über ANZ. umelt fchon der Stier,

i zu meiner Schwoagrin geh, * 's ja net zu früah. Gelb fein Aepfl 2. Und braun fein die Kern, Schwoagrin heißt Lena, Gelt Buama, mei ſchwarzaugats r a hübſches Madel, Dirndl Höts gern! ıt kohlſchwarze Augelein B. ikriſch dicke Wadel. Wenn ma Eina mei ſchwarzaugats 8. Dirndl wegnimmt, ıt kohlſchwarze Augelein Dem gib i a Watjchen, ‚eidelweißen Hals, Daß er gern davo pringt. 134 S Blüamerl vom See. 1. Kann hiazt niama blüahn, yeim See da drunt, Muaß mei rend valiern, x tiaffti Grund, Thuat ma gar fo weh, Blünmer! blünht Shör nur zan See. jo zoart und liab, g ın denkt bei mir j : mein jchönfti Bier, J will forgen für di, si niederg’hodt Wannſt nur biüahft fir mi, Blüamerl brodt. WIN di tragn mit Luft, 2. Un der treuen Bruft; i8 z' Haus Hab tragn, Dba weg is gweda } glei an zan klagn, & Hat nit leben mögn, : mi trauri van, S' Hat fi gſehnt vor Weh : wos Haft davon? Ban tiafn Seel 135: Morgen: und Abendroth. 2. an Bergn Bor In da Fruah, auf die Nacht a fo roth, Frumma Menſch Toana Yacht, jo gſchami fchaut Drudt a ban Herzn drin, fo heili grant, Daß er aft wia na Kin

i gift Gott! Gott frumm batracht.

123

8. B. In da Fruah bittat er, In da Fruah, auf die Nacht, Daß iahm liab hätt der Herr, Hat er fi recht betracht, Moant aft er iS net werth, Werd eahm die Wangla voth, Daß a fo was bagehrt, Schamt fi vur fein’n Gott, Lacht aft net mehr. Hat Toanmal gladht.

4. 6. Bittet a auf die Nacht, Db’n ban Bergn dort, Bann er jein Thoan betracht, Iſts a jo roth! Daß Gott die Sünn vazeih, Daß a fo gſchami fchaut, Und eahm no nad valeih, Und a fo heili graut, Statt daß a lacht. Gilt unfarm Gott!

136. Auf ber Alm.

1. Auf da r Alm, da gibts fan Beicht⸗ Auf da r Alın, da is fo munderfchön, ſtuhl hint, Siacht man d'Röſerln blüahn, Denn das Liab'n is ob'n hoalt ka Siacht man d'Sunn aufgehn, Sind. Auf da r Ulm, da is ſo munderfchön, g Bluahn die Röſerln dorten gar fo Schön!

2. Auf da r Alm, da isma freilich Hoch, Auf da r Ulm, da waht a friſcha Kann man abifchaun

Wind, In das tiafi Loch,

Thuat am ’3 Herz jo wohl, Auf da r Alm, da habn alli Leut

Wann ma- d’Schwongrin findt. In das Himmelreich nimmer weit.

137. Almerfpitz.

1. 4. Es fteht da drobn am Almerſpitz, Wer wohnt in deren Hütten drin? U fchöner junger north. Da wohnt a liebe Sennerin. 5.

Er halt ſein Stuget in der Hand | Grüß Gott, mein Lieber Herzenzfchag, Und Schaut hinein ins Steirerland. Und gib ihr glei an feiten Schmak. 3. 6.

Was fteht da drobn am Almer Rahn? | Grüß Gott, mein lieber Wildbratſchütz,

Da Steht a Hüttel ganz allan. Bift Schon herobn am Almerſpitz.

193

7

10.

Imerfpig mein ganzes Lebn, Jetzt häng i halt mein Stutzerl um,

uns ja gar nix Schönerd gebn. | Ind ſchau daß i wieder meiter

8

ir a Brod a Stückel Kas,

i dann wieder weiter ras. 9

nnerin, du bift mein Freud,

kum. 11.

So pfiat di Gott und bleib ma

freu,

r i8 mir fan Weg net zweit. | Mein Gerz zu dir iS vogelfrei.

138, Xiaba u’ Berg ala d' Madeln.

1. ı fie fo gern ghabt tofel am Badh, hiatzt mag is nimma, fie is a Drach. vechfelt die Liabften ra r a Paar Schuah, ragt nix, is a xrnutzigſte Bua.

2

geh i auf d' Alm, i heurathen möcht, ent auf Berg auf das falſche Gſchlecht. augt ma die Schönheit, acht mi nöt fett? nutzt ma's Valiabt fein ? nur a Efrett.

3

en Bergen wohnt d' Freiheit

cei will i fein!

Jerz wird jo meit, hemüth wird jo rein. die fakrifche Roſel

i am Narrenfeil gführt,

Und macht mi rebellifch, So oft's mi anrührt. 4. Und ſchau i am Schneeberg, So dent i an Gott, Er moants ja fo guat Und Hilft gwiß meiner Noth! Über ſchau i auf d’ Roſel, So dent i an d’ Höl, Und möcht glei verfchreiben Dem Teufel mei Seel. B. Uber hiazt hörts mi an Was ma Nachten is gichegn, Als i wieder amal Auf da vr Ulm bin glegen. Der Schneeberg kimmt langſam Immer naha zu mir, Und rupft mi beim Bart, Daß i fchreien muß fchier. 6

Aft hebt er an z’jodeln

Und fchreit ma ins Wahr: Wannſt Diarndl nit magft, Biſt a dalfater Bun.

123

8. B.

In da Fruah bittat er, In da Fruah, auf die Nacht, Daß iahm liab hätt der Herr, Hat er fi recht betracht, Moant aft er iS net werth, Werd eahm die Wangla roth, Daß a fo was bagehrt, Schamt fi vur fein’n Gott, Lacht aft net mehr. Hat koanmal glacht.

' 4. 6. Bittet a auf die Nacht, Ob'n ban Bergn dort, Wann er fein Thoan betracht, Iſts a fo roth! Daß Gott die Sünn vazeih, Daß a fo gſchami fchaut, Und eahm no Gnad valeih, Und a fo Heili graut,

Statt daß a lad. Gilt unfarm Gott!

136. Auf ver Alm,

1. Auf da r Alm, da gibts Tan Beicht- Auf da r Ulm, da i8 fo wunderſchön, ſtuhl Hint, Siacht man d'Röſerln blüahn, Denn das Liab'n is ob'n hoalt ka Siacht man d'Sunn aufgehn, Sind. Auf da r Alm, da is fo wunderfchön, 3 Bluahn die Röferin dorten gar fo ſchön!

2. Auf da r Ulm, da isma freilich Hoch, Auf da r Alm, da waht a friiha| Kann man abiſchaun

Wind, In das tiafi Loch,

Thuat am 's Herz fo wohl, Auf da r Ulm, da habn alli Leut

Wann ma d'Schwoagrin findt. In das Himmelreih nimmer weit.

137. Almerſpitz.

1. 4. Es fteht da drobn am Almerſpitz, Wer wohnt in deren Hütten drin? U ſchöner junger north. Da wohnt a liebe Sennerin. 5.

Er halt ſein Stuget in der Hand | Grüß Gott, mein Lieber Herzenzfchag, Und Schaut hinein ins Steirerland. Und gib ihr glei an feiten Schmag. 3. 6.

Was fteht da drobn am Almer Rahn? | Grüß Gott, meinlieber Wildbratfchüg,

Da fteht a Hüttel ganz allan. Biſt Schon Herobn am Almerfpip.

193

7

10.

Da Almerſpitz mein ganzes Lebn. Jetzt Häng i halt mein Stußerl um, Da kanns ja gar nix Schöners gebn. Und ſchau daß i wieder weiter

8. Gib mir a Brod a Stüdel Ras, Weil i dann wieder weiter ras.

9. O GSennerin, du bift mein Freud,

tum. 11.

So pfiat di Gott und bleib ma freu,

Bu dir is mir fan Weg net z'weit. Mein Herz zu Dir is vogelfrei.

138. Tiaba d' Werg als d' Madeln.

1. J han ſie ſo gern ghabt Die Roſel am Bach, Aber hiatzt mag is nimma, Denn fie is a Drach. Sie wechſelt die Liabſten Als wia r a Paar Schuah, Und fragt nix, is a Da nirnubigfte Bua.

2

Hiazt geh i auf d’ Alm, Bann i heurathen möcht, Und dent auf Berg Statt auf das faljche Gfchlecht. Was nubt ma die Schönheit, Sie macht mi nöt fett? Was nutzt ma's Valiabt fein ? Es is nur a Efrett.

3. Auf den Bergen wohnt d’ Freiheit Und frei will i fein! Das Herz wird fo weit, Das Gemüth wird fo rein. Aber die ſakriſche Roſel Hat mi am Narrenfeil gführt,

Und macht mi vebellifch, So oft's mi anrährt. 4. Und ſchau i am Schneeberg, So dent i an Gott, Er moant3 ja fo guat Und Hilft gwiß meiner Noth! Über ſchau i auf d' Roſel, So dent i an d’ Höll, Und möcht glei verfchreiben Dem Teufel mei Seel. B. Uber Hiazt hört? mi an Was ma Nachten is gichegn, Als i wieder amal Auf da vr Ulm bin glegen. Der Schneeberg kimmt langſam Immer naha zu mir, Und rupft mi beim Bart, Daß i ſchreien muß fchier. 6

Uft hebt er an z’jodeln

Und fchreit ma ind Wahr: Wannſt dd Diarndl nit magit, Biſt a dalfater Bua.

14

139. Taßt fich ſchon der Frühling fehen. 1. Laßt ſich fchon der Frühling fehen, Buam, das bringt uns große Freud, Hört man ſchon die Gloden läuten, auf der Alm in grüner Haid, Wann all Bäum Schon grün ausfchlagen, d' Blüh wird weiß ala wie der Schnee, Wann die Rüh ſchön uma grafen, wann ich zu meiner Sendrin geh. 2. Wann alle Vögel mufiziven, jung und alt im grünen Wald, Möchte ich a dahaimt Fein Diendl, hab zum geben gar fein Gwalt, Wil viel Lieber ein Nächtl wagen, und will gehen auf die Ulm, D' Sendrin thut mir z’efjen geben, darf dafür ja gar nichts zahln. 3

Grüß dich Gott, mein liebe Senderin, heut bin ich das erſtmal da,

Möchſt mich nicht gar eini Lafjen oder b’halten über Nacht.

Den Bauern darfft ja nicht fürchten, bleibt daheim bei feinem Weib,

Der Kühbun därf ja nichts fagen, wannſt du ihm brav z'eſſen gibit. 4.

Lieba Bua Heut kanns nicht gichehe, ift ber Bauer und Bäurin da,

Laß dich nur beileib nicht ſeha, ſonſt möcht er dich Hopfen ab,

Büabel, kannſt dirs ſelbſt wohl denken, daß zu mir gehſt umafonft, Thät mich ja mein Lebtag kränken, warn i hätt beim Bauern fein Gunft. b.

Acht Paar Schuh und ſechs Paar Soden hab ich wegen ber Sendrin z riflen, Achtmal Hab ichs recht antroffen, zwölfmal bin ich leer abgloffen, Hinauf krochen, herab gloffen, bin oft gfallen übern Haufen, Voller Hunger, voller Durft, muß ich von meiner Senbrin fort. 6. Mac mir wohl ein närriſch Rechten, daß ich zu der Senderin geh, Bin oft nicht daheim bei Knechten, z'Morgens wann ich fol aufftehn, Da kann gſchwind um d’Senfen greifen, fleißig mähn bis auf Mittag, D' Schmelha möcht mic) niederreißen, weil ich bin von gehn fo matt. 7. Nachmittag da follt ich Heugen, Binkel tragen auf mein Kopf, Heißt gleichwohl fei nur fein fleißig, muß mich plagen halbet z'Tod, Darf kein Menfchen auch nichts Hagen, ausglacht wurd ich noch dazu, Wart fo Hart bis auf den Abend, wird mir Beit fo lang, mein Bun.

175

8. ußt, mein Wichel, vecht verderben, muß ein anders Leben führen, um viel Jahr eher fterben, fchau mir um ein andre Dirn, daheim ain a was z'geben, wann man nur nicht 3’haigel wär, ipfen wanna thut bachen, und wanns wajchen gar ein Käs 9. Sendrin, ich mach mit dir den Schluß, du Liebeskatz, iB mir ein anders Diendl und ein herzigs taufend Schatz, 13 das Lied bat dicht und g’funga, fchreibt ſich Seperl von der Reiß, m feinen Schab Urlaub gnomma, weil er jegt ein fchönere weiß. 10. ie Sendrin d'RKed vernommen, gabs ihr in dem Herz ein Stich, 3 bin ich Halt dafemma, o was muß jebt leiden ich, me ich fo ftolz nicht gweſen, hätt ihm geben gute Wort, t ein guten Schmalzkoch z'eſſen, hätt ihn kriegen können dort. 11. m Ende will ichs beichließen mit meinem ftolzen Uebermuth, nich zur Demuth wenden, vielleicht thuts mir befjer gut, ne ftolzen Reden meiden und will ja viel anderft fein, ch nichts mehr hab zu leiden und nicht fall in folcde Bein.

140, Tied bon ber Alm.

1. r fommen vom Gebirg, jeder a treues Herz, jeder a friſch Bluat : Federn auf dem Huat, : Federn auf dem Huat dir ſakriſch guat, n Schnurbart. dazua, sein Iuftiger Bua.

2. mmen über d'Alm, e Echo laut erfchalln,

hön juchazt über d'Alm, rer Sendrin thut gfalln,

Und voller Freuden is Die Senderin, Sa wenn der Bun kimmt,

Und ſchön juchazt und fingt,

Daß über d'Alm nüber klingt.

3.

Wie wir abikomman zu ihr Klopfen wir leiſe an die Thür, Und ſagen mein lieber Schatz, Haſt heut Nacht für mich kan Platz, Ja voller Freuden ſagt die Senderin, Geh einer meiu Bun,

J To dir a Rahmmus

Und Um Feuling gnua.

165

4. Und wann der Kukuk fchreit, So bleiben wir beifammen Bin ich gleich auf der Höh, Ja die ganze lange Nacht, Gſchwind a Buſſel oder zwoa, In ſtiller Einſankeit Und das Andre waſt eh.

Ja bis daß der Kutkuk ſchreit,

146. Die Itappler Alm. Erfter Theil.

1. Sie ſchwingt ihr Sichel Hoch, Bon der Kappler Alm Juchtzt dann froh dazıra, Hab i abi gichaut, U güß di Gott Wird mir’3 Herz jo voll, Mein liaber Jagabua. Schlagt die Bruft jo laut, 4. Dort, wo's Bacherl rinnt

Und wie i abi kimm

Beim Waſſerſau Zu mein lieben Schaf, Siechs ich's Dirndl unt I Wiefenthal Druckts mi an ihr Herz ' 0 Und gibt mie an Schmab, Wie i fo finbid halt Biſt hiazt ba amal, Du bift mein lieber Bun, Bu ihr hab abi gfchaut, Sag wie gehts denn Faßts mi ſcharf ind Aug, Huf der Alma zua U fie kennt mi grau, J wink ihr freundli zua b. Schwing mein Federhut J bin a Jagersbua Grüß di Gott mein Schaf J hab mein Dierndel gern Du kennſt mi gut. Set geht? der Hochzeit zun, 3. Wir follen glüdlich wern Ich fang zum juchzen an, Auf der Kappler Alm, Schwing mein Hut in d'Höh, Glaubt mirs Liebe Leut, Sie hebt ihr Füaßerl auf, Da is Gamſal ſchießen Verlaßt ihrn Wieſenklee, Mei größte Freud. 8weiter Theil. 1. Kumm i zruck mitn Bock Znachſt der Kappler Alm, Am Rucken, pumper an, Wo mein Hütten ſteht, Schreit mein Weib, Kral i aufi wo koa Grüak Gott, mein liaber Mann.

Weg und Steg mehr geht,

2. Thürl auf t in Gamsbock a, in Stußerl weg na walft nur da fahr bift kemma ückli ham, nt an di Tram.

3. db thuat : Herzen wohl ner ja nir

unſchen foll;

Kloan umfpringen,

en völli ſchiach: t fchon da mögebirg.

177

4. Schauts enk an, ös Städt'r Des habts mit nie a Freud, Ent wirds Lebn fo lang, Als wia die Ewigkeit; Aber uns ſchauts an, Mir habn mit Alln a Freud, Net amal zum Sterben Habn mir a Zeit.

6. Von der Kappler Alm Da hab i abi gſchaut, ©’ Dirndel was i gſegn hab, Dös hat mir vertraut, Und jetzt ſan ma glückli ©’ bricht fa Load herein, Bis der Schnee auf unſern Dach wird ſein.

142. Fenſterſtreit.

1

N mich aufmachen der Mond der fcheint fchön, ut will ich das legt Mal zu mein Dierndl gehn, eich unterwegs will ich noch Dichten ein Gſang, ; wenig zum disputien, gewährt nicht gar lang.

2

zum Senfter bin kemma, thu a Schnapperl, a zwee, { fteh a weng auf, thu zu mir zubi geh, L Steh a weng auf, denn heut weiß ich was Neus ach mir nur bald auf, eh daß ich gar erfreis.

3.

diarndl hat mich vernomma und hat mi glei kennt, m Bettel aufgftanden, zu mir zubi grennt,

ur eini mei Bua, es fchlaft fchon Alles im Haug, hon ein weiten Weg ganga, geh raſt a weng aus.

loffar, Steierm. Vollslieder.

12

18

4. Diarndl, nimm dir die Müh nit und mach mir nit auf, Und es is nit wegens dableiben, 8’ hats Monat fein Lauf, Und das Wetter iS hell und der Mond fcheint fchön, Und heut nimm i nur Urlaub, muß gleich wieder gehn.

6. Bua, weil i amal das Hör, jetzt weiß i ſchon wia, Es geht wohl oft a Schöne fpazieren mit dir, Und ich kenn mich ſchon aus und ich bin dir als z’jchlecht, Und d’ Prinzeffin von Spanien, die war Dir recht.

6. Diarndl, daß d’ mich haft gfoppt, ſchreib i auffi auf d' Wand, Und du warft d’ recht Prinzeſſin ins Schloraffenland, Und kein gleichere wüßt ich nicht für ein Schnablthier, Und wie wurden die Leut nit ein Freud Haben in bir.

7.

Bua, du redſt wie ein Doktor, warn i 's a fo kunnt Und du warſt a rechts Windſpiel zu ein Fleiſchhacker Hund, Du haſt ſchier gar kein Bauch nit und Füß wie a Hahn Und biſt ſonſt nudelſauber, das weigert mich an. 8. O du Diarndl wia biſt nit ſo ſchön bein Füßen Hat dich znächſt einer gſehn, hat ſpucken müßen, Hat ja gleich ſpucken müßen, is krank worden gar Und hat gmein biſt der Wolf im Land, wurd ein ſchlechtes Jahr. 9. Wann der Wolf im Land is, dürfts nit jagen ausgehn, Wann fürn Wolf ein Bär ſchießts, möcht ein Glachter entſtehn, Bua, daß d' ſo lang herſtehſt, is weiter nit ſchön, Und ich hätt dich ſchon gſehen, könnſt ſchon wieder gehn. 10. Und der Bua geht davo, hat ein Juchſchrei tho, Und das Diarndl fchreit nachi: Bua, i meins nit fo, Geh nur Her, trink ein Branntwein, geh eimi zu mir, Geh nur eini Durchs Haus, 8 ift fchon offen die Thür!

179

11.

Und fhön Dank für dein Branntwein, ſchön Dank für dein Ehr, Und du bit mir als z'lappat, zu.dir fomm i nit mehr. Bua wannft nimmer berfemmft, weiß ich mir fein Sim, Und ih muß mich aufhängen, ift gicheidter für mich. 12

Und der Bua that an Juchſchrei, daß ballert und Klingt ; Diarndl magft dich aufhängen, iS mir alla ein Ding, Sch geh jebt zu mein Diarndl, ſchau mich nit viel um, Und feb Hütel auf d' Seiten und fei mi nig drum.

13.

Mein Diarndl iS noch auf und fie Hat ein Licht,

Sie ſchaut abi beim Fenster, wos mi no nit ficht,

Und da fiachts mi halt kemma ganz troßig und toll, Und das Hütel auf d' Seiten, das gfallt ihr erſt wohl.

143. Das Mädchen und ber Mont. 1 B.

Denk i, es wae a fo Schainet der Mon Und i kunnet net fchlafen Was ftellet i an?

2. Ganget zun Fenster, that Shaun und that ſchaun, Und that fliden, that nahn

Und doh wullt's mir net g’fchlaun. 3

Singet ja d' Nachtigall, Uhzet die Ail, Und es kallet der Hund In den Mon ollewail.

4. Dart i, es war a fo, Kammet main Bun! Uns Fenſter war offen Glabrs machet i's zua?

Denk i, es war a fo, Wil fi net tuan; Denn i han ja kuan Biabal Und bin noch alluan!

6. Schau wull zum Fenſter Schaut ienher der Mon, Und er ſchaut in main Bettel Mi langweili an;

7. Bringt mir kuan Biabal nit, Laßt mi alluan, Und mein Herzel thuat zittern, Mein Weugel thuat wuan.

8. Sullſt di wull fchamen,

Pfui garftener Mon |

A Dirndl fo z'grämen; Was Haft denn davoo.

12*

190

144. Gaſſelſtreit. 1. Es geht ſchon gegen ben Abend fpat, der Bua, der macht ſich auf, Er nimmt fein Soppen über d’ Achfel, jein Hüaterl ſetzt er auf. 2. Aft wie er halt zum Haus hinkam, da höret er a Stimm, Denkt ihm der Bua du faljches Menſch Haft wohl an andern drin. 3. Aft geht er Halt zum Fenſterl Hin und pfirgeget hinein Du taufend fchönes Diarndl du, fteh auf, laß mich Hinein. 4. Und ich kann dir ja nit aufmacha, mein Thürl fchreit viel z'laut, Und that dich kaum eimi Yaffen, jaufet dich der Bauer aus. 5. Und der Bauer is erſt heim kemma, is kafen gweſen a Kuh, Und er hat ſcho mehr an Rauſch in Kopf, er giebt halt mehr kein Ruh. 6. Du tauſend ſchönes Diarndl du, es kunnt ja noch wohl ſein, Und geh nur glei zu d’ Hintern Thür; dieſelbe thut mit ſchrein. 7. Bei der hintern Thür is a umfiſt, dieſelbe is verſpirt, Die Bäurin hat den Schlüſſel, ſie weiß ihn ſelberſt nit. 8. Du tauſend ſchönes Diarndl du, und weils denn nit kann ſein, So geh ich mein Weg glei wieder zruck als wie ichs her thu ſein. 9. Du tauſend ſchönes Büaberl du, ich kann ja nit dafür, Kunnt ich dir halt aufmacha, kunntſt ſchlafen heute hier. 10. Der ani Bua beim Diarndl drin, bild ihm a gar viel ein. Und wia hat das Menſch fo fünße Wort, muß wohl a vechte fein. 11, Der Bua er fchleicht fie heimlich weg, jo heimlich daß konnt fein, Sing z’andern Buam zum Fenfterl bin, erzählt ihm Alles fein.

1831

12. iſend ſchönes Diarndl du, geh red nit z'lang mit mir, züabarl könnts verdrießen, fünnt a fortgehn von dir. 13. iarndl hin zum andern Buam draht ſich vom Fenſterl weg, 8 ihr Büabarl nimmer gfunden, wie grob Hat fie fich gichredt.. 14. aus und wieder in Kuchel, von der Kuchel und wieder ins Haus, yaug und wieder in Kuchel, fuchts alle Winkel aus. 15. ſpelt und pfirgebet, wanna Ioden wollt an Hund, sam vor dem Fenfterl drauf ‚onbe ihr gar wohl vergunt.

tauſend ſchönes Büaberl un, ſtolziereſt denn ſo gſchwind

b dich ja nur glei probiert, wie hold daß du mir biſt. 17.

brauchſt es ja nit z'wiſſen, er wird dirs a nit ſagn,

ı a Buüaberl eini gführt, wirft e3 wohl drinnen haben. 18.

e erfte ift ent der Liebeft, demfelben machts halt auf,

chts Halt glei a jedes Menſch, nimm weiter keini aus.

‚145. Die alte Steiermark. 1. Auf der Tarntnerifchen Alm

Steiermart is a Pradt, |Bin niedergſeſſen na’3 hört bei der Nacht, Und auf die fteierifchen Dirnln na's Fenfterl aufmacht, Kann i nit vergeffen. ne Nachtigall fchlagt, g nans hört bei der Nacht, j Nachtigall fchlagt, Schöne Küa, ſchöne Kalm, Schwoagerin ſchön fing, Wie fchön tſchwitzern die Schwalm, f der Alm jchön Klingt. Wie jchleichen die Gamſerln

2. Ueber die Alm. Küa, ſchöne Kalm, Auf der Alma gibts Kalma, Schwoagrin auf der Alm, Gibts ſcheckige Kin, Buabn find bei ihr, Da gibts fchneeweiße Ochſn

n die Alm ſchön grün. Und kohlſchwarze Stier.

182

4. Der Franz Sofef ift unfer Vater, Jeder Baum bat fein Laub, Er liebt uns fo treu, Jede Straßn Hat ihren Staub, Und lebt in fein Steiermart Jeder Berg hat fein Stoa, So offen und frei. (Sodler)

bleib nimmer alloa.

146. Der Gang auf die Ilm. 1. Bin jebt amal in ein Samſtagnacht fpazieren ganga auf ein Alm, Ein Schwaigerin Hör i Iulezen, das Ding, das thät mir wohlgfalln. Suche! Suche! Haphafa! Das Ding thät mir wohlgfalln. 2. Sie thät mir ja wohl winfa, geh her, Lieber Bua, Geh her mein Lieber Hiafel, heut fperen wir d’ Hütten zua. Juche ıc 3. So brav bin i wohl givefen und geh in d’ Schwaighätten ein, Aft reitn daher drei Pfaffa, habn nit die Narren greint. Suche ıc. 4. Aft ſchiaß i von der Hütten und han ein Schimmel gfchredt, Der Schimmel hebt zum fpringen an und hat ein Pfaffa zet. Juche 2a 5. Aft renn i halt gſchwind nadi und reiß ihn von der Erd, Er fagt du bift ein runder Narr, bift ä ein Schwaigerin werth. Suche ꝛc 6.

Bua, d’Schwaigerinnen feint alle falfch, du derfſt es ja wohl glauben Wann ien der recht nit kemma thut, thut ien ja bald einer taugen. Suche zc 7.

Ein Suppen hats mir gfotten von lauter füßen Rahm,

Sie fagt: Bua du warft ein runder Narr, wannſt mir nar öfter kamf

Suche ꝛc.

8.

Krapfla hats ma badha, konnten nit beffer fein,

Sie fagt Bua wannſt nit effen magft, das kannſt dir fchieben ein. Juche = 9.

Ein Rahmkoch Hat? ma a wohl gmacht von lauter gueten Mueß,

Sie winkt mir mit ihen Uugen und ftoßt mi mit ihrn Fuß. Jude

183

147. Abenteuer auf ber Alm. 1. Nacht Han i vafchlafa beim Diarnderl fo feft, Bis da Baua iS kemma und hat mi aufgweckt. 2

Aft hat er halt gfagt i follt aufftehn amal

Wenn die Sonn einmal fcheint is a fo niema z’Talt. 3.

Win i hinauf bin ganga ham die Hahna erſt kraht,

Wia i aba bin Tem ham ve Malha ſchon gmaht.

Aft eina hat gwetzt und bie zwei fangen an,

Ei ja, du mei Buaberl, mir Tennen di fchon. 6.

Aft nimm i mei Jankerl henks her übers Gſicht,

Und aft han i ma denkt beim Buckl kennts ös mi nicht. 6.

Wia i heima bin Tem, is da Baur in Stall:

Und di Spitzbua, du Schlank bift da mehr amal. 7.

Ja, ja, han i gſagt und fonft mweita nir mehr,

J zieh aus meine Stiefel, Bene nebens Bett ber.

Aft Han i mi wolln in mein , Bet eini legn,

Und da Baua fchreit auffi zu da Arbeit anhebn. 9.

Du narriſcha Baua, ſollſt a dakemma.

Daß i ſo kratzmüd bin von den heima renna. 10.

Du narriſches Büabel, wer hat es denn gſchafft

Und daß d' gar a ſo galſtaſt und ſpringſt bei da Nacht 11

Daß i aſo ſpringa thue, das macht da Tanz,

Und i zreiß ja nur meini Schuah, deine bleiben ganz. 12.

Du narriſcha Baua muaßt nit a fo thain,

Wannſt dein Weiberl nöt Haft, bliebſt haft a nit Daheim.

184

13. Seht geh i zum Saler und kaf ma an Strid, Und binds Diarndl aufs Krarl, nimms überall mit. 14. Aft gegnt ma da Diena bin recht dakemma, J han glaubt wollt mirs Krarl und Menfch wegnehma. 15. Aft Hat er glei gfragt was i han für a Waar, Und aft Han i glei’ gfagt han ain böhmifche Haar. | 16. | Aft Hat er Halt gfagt follt ihm a a Pfund gebn | Und aft Han i halt gfagt vonand kann i nöt wägn.

148. Der eifernde Schatz.

1. J Hab an Schab der eifern thuat, Der fest den Hut, da teureln thuat, J werd heut zum Diarndl gehn, Buam habt3 a Schneit, könnts nacher gehn, | Und Habts fa Schneid, könnts draußen , bleibn, J will mir d’ Beit allein vertreibn. 2. Diarndl, bit aus oder kennſt mi nit, Dder iS das rechte Fenſterl nit. 3 fteh nit auf, i kenn dich fchon, Du bift da dalfat Nachbarsfohn. J fteh nit auf, laß di nit ein, Du möcht heut Nacht mein Unglüd fein. 3. Und wenn i heut Nacht dein Un- glüd bin, Bin ichs im Stand und heirath dich.

Bift dus im Stand und heirathſt mid,

Bin ichs im Stand und mag di nicht,

Bift du's im Stand und magft midg nicht.

Bin ichs im Stand und pfeif auf dich

4.

Und wenn i einmal ein Jäger Wir

Drei ſchöne Bürlan lauf i mir,

Drei ſchöne Bürlan und an Hund.

Und a ſchöns Diarndl kugelrund.

Und wenn i einftmal ein Bauer wir_

Zwei fchöne want fauf ich mir.

Zwei fchöne —* und an Wagn

Daß i einftweiln in d’ Stadt kanr— fahren.

Und wenn i einftmal a Bäurin wi

Drei ſchöne Hennla kauf ich mir.

Drei fehöne Hennla und an Hahr

Und daß der Hahn fchön krahen fan

185

149. Der Gugu.

1. Ei du verbannter Gugu! Ei wia ſchön fingen kannſt bu! Mit dein Singen im Wald Berführeft mi bald, Ei du verbannter Gugu! 2. Und der Gugu im Wald Hat aſchgraue Fuaß

| Und von Diarndl die Bußerln, Die fein halt fo füR. Ei du verbannter Gugu!

3. Und die fteirifchen Menfcha Liegn allweil beim Fenſta Mitn Aufmachen ſeins gſchwind Wenn der rechte Bua kimmt. Ka, die fteirifchen Menſcha!

150, Mein Schatz.

1. Vom Wald bin i füra Wo d’ Sımn fo fchön feheint Und mein Schap is ma liaba As all meini Freund.

2. Als all meini Freund Und als all iana Geld Mein Schatz is ma liaba Als alls auf da Welt.

3. Mein Voda, mein Muada Mein Schwefta, mein Bruada Mein ganze Freundfchaft Hat ma's Diandl veradht.

4.

Und eh, als i 8 Diandl

Laß, enta lab i AUS

Enta Schuah und Strümpf

Enta 8 Tüahl von Hals. 5.

Ka Vögerl treua

Sein Neſterl am Bam

Als i dir liabs Diandl

Wann i wach bin, wann i tram. 6.

Geh glaub's nit, mein Diandl

Wenn d' Leut mi vaſchrein

J kann vor Alln doch

Am mehreſtn leidn.

157. Das Dirndl im Cannenwald.

1

3 hab fchon drei Summa mird Hergehn vorgnumma

3 hab fchon drei Summa mei Dirndl nit g’feng

Sie glaubt i fum nimma, auf mi warts no immer, Auf mi warts no immer, wia muß ihr denn g’fchehn Die Nacht is fo finfte, da fiat ma nie mer

Und hiatz wir i ’3 ham ſuacha, wanns no fo weit wär.

186

2. In Tonnawald hintn da wir is fchon findn, In Tonnawald Hintn, da is fie dahoam, Kohlfinfta is freili, in Wald hint abfcheuli, Koblfinfta iS freili, das machen die Boam, J ſiach ſchon von weiten den Mon auffa gehn Und die Sterndlein von dinmet die leuchten ſo ſchön.

Vorn Haus ſteht a Lenna woſs Dirndl thuat wohna,

Vorn Haus ſteht an Tonna, die ſuachet i gern,

Es leucht ja no immer der Mon mit ſein Schimmer

Es leucht ja no immer der Himmel voll Stern,

J fiach ſchon die Tonna, i ſiach ſchon das Haus

Und da ſchaut mei liabs Dirndl bein Fenſtal heraus. 4.

Hiatzt bin i hin g'lofa, das Fenſtal war ofa,

Hiatzt bin i hin g'lofa und ſag glei zu ihr:

Gott grüaß di mei Engel, kumm auſſa a wengal,

Gott grüaß di mei Engel, kumm aufja zu mir,

I trau mi mit auffi fo fpet bei da Nacht

Und was willft denn mei wiabeh— was haſt ma denn bracht.

Was kann i dir bringa, a hingen am Finga, Was kann i dir bringa, a roſenfarb's Band,

J will dich erlöfen, weil’ft mir bift treu g'weſen, J will dich erlöfen vom ledigen Stand,

Sept druckts mi and Herzl, verwerts fie nit mehr, O himmliſcha Vota, da ſchau amal her.

152. Der Bua im Wiglwagl.

Dort am Berg hintern Roan No freili ſie is ſchon

Steht a Dirndl und maht, J han's ſchon doguckt.

Wonn ſie's war dd i moan Juhe! fie Hat ja mein Buſcha Schleichet Hin i ſchön ftad. Ans Herzerl juſt druckt.

Do i waß halt nit gwiß Ja zu dir auf die Höh

Obs a mein Dirndl is? Flieg i gern in an Gag.

„187

:d’ Mies übern See, Und drauf han i 3 angfchaut, nein herziger Schaf, Han mi z’reden nit traut,

was Holt nit recht Sie hat ma nir gjagt,

mi gern feg'n möcht? Hat fie ghängt an mein Hals. reili fie will fchon, Juhe jetzt brauch i nix z'wiſſen yat ma’3 ſchon deut, Jetz was i ſchon all2.

ſie hat ma a Buſſerl In die Berg ſchrei i 3 nein Thal abi Feit. Soll ma’3 Echo nadifchrein, da Welt hon i nig, Du bift mein, du bift mein, wia di a fo gern, Du bift mein.

mein Blut, meiner Ser, t mein Weiber! wollft mern.

153. Nachtbeſuch.

1. 6. ift denn draußt, wer Klopfet an, | Sie brennen fo hell wie der Mor« mi fo fchnell aufweden Tann. genftern, 9, Bei meinem Dirndl war i gern. h nur auf und mach mir auf, '. frag mit lang, wer is denn Bei meinem Dirndl ift gut fein, drauft. Es bleibt a kloane Zeit verſchwiegen 9 fein. 8,

h nit auf, auf mad) i nit,

Bata und Muata ſchlafen nit. Es bleibt verfchwiegen zwei bis drei

viertel Jahr 4. Bis dab das Diarndl Mutta war. du nur ftehn im grünen Klee 9, Bater und Mutter ſchlafen nd wenn der Himmel papieren wär. gehn. Und alle Sterndla Schreiba mehr. 5. 10.

wünen Klee bleib i nit ftehn, | So fchrieben fie doch nit zu End, ch zwei Aeuglein hell aufbrenn. | Was treue Liebe mag uud mendt,

188

154. Das Grüberl.

1. Mein Schatz hat a Kinn, Wo a Gruawerl is d’rin, Und i kann eng’3 nit fag'n, Wiar i eing’fprengt drauf bin.

2. A Naſ'n Hat Jedi, Und Augn und a Mäul, Ama a Grüawerl in Kinn Findt ma nit allaweil,

3. Wannz freundli mi anfchaut, Wanns fleanſcht oder lacht, Sollt3 a3 feg'n, wias fo Tiabli Ihr Grüawerl aufmacht.

4. Schön rund is ihr Kinn, Draus iS Grüuawerl fein guckt, Als hätt ihr is Chriſtkindl ©’ Fingerl neindruckt.

5. Die Haar können falſch ſein, Die Zähn', das kann g'ſcheg'n, Awa in Kinn a falſch's Grünwerl Hawi deant no nit gfegn.

6. J hätt Tängft a Dirndl ſchon Kriagt aus der Stadt, Ama i habs Halt mit mögn, Weil koa Grüawerl nit hat.

7. Dein Gruͤawerl, liabs Dirndl, Dös is ſchon a Pracht, Und i bitt' di, liabs Dirndl, Gib nur ja fein drauf acht.

8

Und foltft as ja oanmal Un andan Buam geb’n: Dös kunnt i bei meina Treu Nit üwaleb'n.

155. Dag Geſtändniß.

1. Mein Tag hat drei Stund nur Drei Stund und mehr nit AU guati, a fchlechti Und die dritti geht mit. 2. Bei dir is mein guati Mein fchlechti daham, Und die dritti, mitgeht

Wann i z' Nachts von dir tram.

3. Aft tramt ma du warſt Mit'n Buffer! glei da

Wann i munta wir, küß i Mein PBolftazipf a.

4. J leg mi hin, leg mi ber, Leg mi kreuz, leg mi quer, Und i mag mi legn, wir i will Da Platz bleibt ma z’viel.

b.

U Trambüachl kaffn?

J wißt nit, zwegn we,

J hab nur an einzign Tram Und den kenn i eh!

139

156. I neh Hin über U’ Alm, 1 2

hin über d’ Alm, Bann i zum Hütterl kim her über d’ Schneid Da lat mas Herzal drin, nur mein Dirndl z'liab Sie Steht voll Freuden auf, ni halt gar fo gfreut Macht ma is Fenſterl auf, veild ſchön ſchwarzaugat is, | Sie hat mas Jawort göbn, is fel woaß i gwiß, Daß i bei ihr Tann Löbn, geh i gar jo weit Drum geh i gar fo weit ber d’ Schneid. Her über d' Schneid. 157. Die Samſtagnacht. 1. Heunt Nacht, i hab da 's Wort ja ı mi Schon auf d' Samftagnadit, gebn, eh i zu mein Madl, Sperr i die Hüttn zua. fteirifch tanz'n könn' ma ja, B. raht fie wiar a Radl. Sie ſetzt ma glei a Milli vor, 2. Dazua a Hoad’nmuaß,

vonn i auf die Alma kumm, | Bald winkts ma mit die Aeugerln zua, rummelt fchön da Stier, Bald ſtoßt's mi mitn Fuaß.

each i d’ Senmrin ſitz'n aft 6. hra Hüttenthür. Schatz, fag’ i, morgn is Rirta, | 3. Was megft denn? muaßt mas ſag'n; ) a wengerl füri aft, Uns, fagt fie, nur loan Mühlſtoan, üwa d’ Ochſenhoad, Den kuunt i nit datragn. ad i glei mei Schatzerl ſtehn, 7. ragt a ſchneeweiß's Kload. J wiar da ſchon was ſchenkn,

4. Was d' leichta kannſt datrag'n: her mei Herzerl, ſagts zu mir, A Wiag'n wiar i da kaufn und her, mein liawa Bua, Dazua an Kinderwagn.

158. Wie's Halt Aammt. 1.

yet kann ma nit luſti fein, Wann i mein Schatzerl in d'Aeugerln yeil is ma nit froh, hau,

yeil ſiacht ma fein Schaterl nit, | Meine Leut, das is a Pracht,

veil is's nit a fo. Moanat, ma kunntat recht deutli ſeg'n,

Win mar iS Herz in Laib ladt.

109

3. Siach ich mein Schaper! in Betftuhl D’ grüawlat'n Wangerl'n, wie Sammt drein, ſo fein, Woas i koan Wörtl davon. Und aft is Göſcherl brinnroth, 6. Wanns ma's nur allaweil geltn liaft, | Awa is Glück ig varänderli, Buſſat is meina Seel z'Tod. Meini Leut, i habs vaſuacht, 4. Mein Schatzal das is ma hiatzt Wann i ihr'n wundaſchön Wuchs untreu worn, betracht Hat ſie an andan Buam g'ſuacht. Und ihre ſchlanke Figur, 7. Kimmt ſie ma allaweil ſchöna vor Allaweil kann ma nit trauri ſein, In da Pariſer Friſur. Allaweil is ma nit trüab, 5. Wann ma ſein Schatzerl a nimma Wann i am Sunnta in d'Kirchn geh, Hat,

Predigt gar ſchön da Kaplan, Schenkt ma an andan fein Liab.

159. Bei der Radt.

1. Zu dir zum Senfterl ber,

Hent is die Nacht fo fchön, Du ſollſt aufftehn bei der Nacht,

Muß zu mein Diarndl gehn, Zu dir zum Fenfterl ber,

Muß zu mein Diarndl gehn, Du ſollſt aufftehn.

Mein, 3’ iS fo fchön bei der Nacht, 4.

Muß zu mein Diarndl gehn, Wia kann denn i aufitehn,

Mein 3’ is fo fchön. Wenn mir mein Kopf weh thut, 9, Bann mir mein Kopf meh thut,

Kann nit aufftehn bei der Nacht, Wann mir mein Kopf weh thut, Kann nit aufitehn.

5. Wann dir dein Kopf weh thut, Selm is halt a nit gut, Bleib nur glei liegn,

3. Haft ein andern Buben drin Wo wir i uma gehn, Bleib nur glei Liegen, Das follit du eh’ verftehn, Haft ein andern Buben drin.

Wia i zum Fenſterl kimm

Und ihr a Gſangerl fing,

Draht fie fi a glei um

Sragt: wo gehſt um bei der Nacht, Draht fie fi a glei nm,

ragt: wo gehit um?

191

6. an drinna hätt, balt a nit vecht, ei auſſi gehn, srein bei ber Nacht, ei aufji gehn rein.

7. U ſolchs Diarndl mag i nit, Das aſo umaſchlagt, Das alle Nacht bei ſich An andern Buben hat. Das alle Nacht bei ſich An andern Buben hat.

160. A Blüuamerl in Micha.

1. xl in Mieda, xl am Hut, r Bua gſagt gfallet ſo gut. vird er ſchaun, is grad gnua, ntelgrüng Bandl, wohl dazıra.

2

ra res,

ochn fo lang, auf mei Alm eit i8 der Gang,

Und daß der dummi Samftag Dan gar a fo ftimmt, Und nur alli Wochen Un anzigemal kimmt.

3.

Wie wär da Ralenda

So liabli und jchön, Wann alle Tag Samitag In Büchl that ftehn.

Da wars wohl a Leben Und 3’Herz hätt a Ruah, Und es war nadha bei mir Dann allimeil mein Bua.

161. Ban a ſchöns Bleamerl.

1. öns Bleamerl, ſchenk i Dir, henk mir Schatzerl erl dafür.

2. ch i dein Bleamal, a Bua, mein Garten, 3 ja gnua.

3. J han a ſchöns Herzerl Und das ſchenk i dir, Und du ſchenk mir, Schatzerl, Das deine dafür.

4. Ghalt du dein Herzerl, Meins gib i nit her, Kam geſtern der Nachbarbua Gab mir wohl mehr.

192

162. Der Spaziergang.

1. 3. J und mein Dearndl S' Geblüet fangt an z’fteign, San gonga mitfamm, Und 's Herz wird ma Haß, Und fan fam a Stund gonga Und aft fag i Halt: Tappel, Hoam ma greint a mitfamm. Berftehft denn koan Gſpoaß. 2. 4. Hab a Wort, a ziva grebt, Uft fagt ma halt's Dearndl,

Und habts gredt in an Scherz Mi 'n Gſpoaß laß mi gehn, Und dös Hot glei mein Dearmdl | Schau du dir um andri um, Gottsjammerli gfchmerzt. Denn i laß di ftehn.

163. Mei TLiab. 1 Hab nur gliabt di allan

J hab di fo g’liabt Hab di gliabt win mein Lebn Und i hab di wolln werb’n, Und hätt a gern für bi Hiazt foll i fo fchmerzli UN mein Herzbluat Hingebn.

Mit meiner Liab fterb'n.

Das Tann doch net fein, 3

Hab di gliabt treu und rein, 3 bab noch fo liab di,

Woar ja immer bei Dir, Hab noch di fo gern,

Wanns d’ a weit woarft von mir.|Und kann kani auf ber Welt net 2, So liabn und fo ehren.

Und di hab i gliabt Und hab di fo liab

Sa, i jags ohne Scheu, Und i Hab di fo gern

Und i hab di ja gliabt Und du wirſt's, wenn i gftorbn bin,

Win fan Ondra fo treu, Erft inni noh wern!

164. Zimei Cäuberln.

1. Zwei kohlſchwarze Täuberln habn Flügeln lichti Und daß mir mein Schatzerl nit treu bleibt fürcht i. 2. Zwegn we bleibſt denn aus, zwegn we kummſt net her, Es is ja als war i dein Dirndl net mehr.

193

Wo mohnt denn die rend und wer hat mirs verführt, Bor Kurzen, ba bat 's noch in mein Herzal logirt. 4.

& frag und i ſuch und i finds nimmermehr, Sie i8 ma Halt auszogn und 's Kammer! is leer. 6

Mir hat von Verliebtſan, von Treuſan was tramt, Und i wollt und i möcht i hätts woch nam verſamt.

6

Jetzt wird mir ſo entriſch, jetzt wird mir ſo bang,

J moan halt, i fürcht Halt,

i mochs nimma lang.

165. Derfſt nit a ſo predigen.

1. Derfſt nit a ſo predigen, mein Pfaff, Geht ſo kein Bua aus bei der Nacht, Dei dia dei de, di eriadum dei de, Geht fo fein Bua aus bei der Nacht. 2. Bei der Nacht is ftodfinfter und Beil, Beim Tag ba a fo kaner derweil, Dei dia ꝛc. 3. Mein Diarndl, i zahl a halb Wein Und du mußt mein Liabefte fein, Dei dia 2. 4. Mein Diarndl, i zahl a halb Meth, Aufbettn mußt du mir mein Belt. Dei din xc.

5. Mei Diarndl i zahl a Halb Bier

Und dann kum i eimi zu bir. Dei bie zc.

6älojfar, Steiernu Volkslieder,

6. Du Diarndl, i zahl a halb Moft, Und Diarndl, von mir bift ſchon log, Dei, dia ꝛc.

7. Na, Diarndl, a jo mußt nit thoan, Zwei Hund mögn nit nagn in an

Boan,

Dei dia ꝛc.

8. Und wenn a zwei nagn in an Boan, Kriegt noder Groß mehr wia der Kloan, Dei din ıc.

9. Diarndl, raus aufi dein Haar, Dein Kranzerl muß oba das Jahr, Dei dia ꝛc.

10. Mei Kranzerl iS eh nimmer obn, Is nachtn mit an Heufchred verflogn. Dei dia ıc.

13

14

166, Tiebesluſt.

1. Bann i die Sonn da drentn ftab fiach obi gehn Und dort die Hütten glanz im Sonnenfcein, Da mahnt? mi gſchwind i fol nur glei zan Diarndl gehn Denn dort bei ihr is gar fo luſti fein. Ja, ja, mein Diarndl, du bift mein Leben, Du bift mei Freud in alle Ewigkeit. 2. Und wenn i kumm zu ihr macht fie glei 's Fenſterl auf, Und ruaft ma zua: bift da mein Yiaba Bun? Da Spring i Hin zu ihr und buß's aufs Göſcherl drauf, Bis fie ma aftn jagt: Hiazt iſt ſchon guue. Sa, ja, ꝛc. 3. Znachſt kumm i Bin zu ihr, 8’ Hat fchon der Mon fchön gfcheint, S' war Alles mäuferl ſtill und 's rührt fi nix, J dent mir: Halt, paß auf, wanns dir aft untreu wer, Höllſakra da gabs aftn fchöne Wir. Ja, ja, 2. 4, Wia i fo denk bei mir und Halt vecht trauri bin Weil mir mei Diarndl hat an Ondra g’fifcht, Da hör i 's fingen denna in da Hütten drin, Daz hat ma d' Traurigfeit a weg glei g’wilcht. ‘a, ja, 2.

167. Beim Diarndl.

1. Bei mein Diarndl ihren Fenfter fcheint gar nie a Sunn Geht Ta Eifenbahn für, Gangfteig a keina drum, In ihen Stühlen da is a fo nett und fo fein, Was mi zimt, i möcht allwei drin fein.

2. Drum fchleich i mi öfters beim Mondſchein zu ihr, Sie druckt mi and Herz. und fagt freundli zu mir:

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Weil du nur da bift, recht Hart is mir wordn, 3 hab glaubt du haft Pedie Spur ganz verlorn.

J kann ihr nit feind fein, * Toifl den klan, Weil ſie alleweil want, won i ſog i geh ham, Drum bleib i, drum bleib i fo lang als mi gfreut, Bis der Gugu am Bam und 3’ Rothkröpfel ſchreit. 4. Jetzt werd der Bua hamgehn, dös könnts mir fchon glauben, Er greift mit Schmerz in ihr Bett um ſei Hauben, Er giebt ihr a Buſſerl und ſagt, ſchlof recht ſchoan Und jodelt durchs Waldl davon.

168. Das Fenſterln.

1. Bann i zan Diarndl geb, is ma wohl goar net z’weit, Wann i beim Fenſterl ſteh', laß i ma Zeit; Laß ma ſchön Zeit dazua bis ma habn g'wiſpelt run, Eh is nit halfn kann, gib i . Ruah.

Kam is da Tag dahin, ch i ſchon wieda hin, D' Liab Hat kan Bodn bei mir, kann nir dafür; Geh, mein Dirn, ſchau net weg, hiazt is dei Bua ja do, Der nimmt bein Kopf di feft, bußlt di o.

3. Was Loft denn fo, mein Dirn, was bift denn gar fo ftill? Was du da hammern hört, dös i3 fa Mühl; Was du da Mappen hörſt, Dreicha fans denna nit, Glaub ma's, mei Herzerl i8, das gibt Tan Fried.

4. Bein Tag giebt? gar fa Auch und z'nachts da weckts mi auf, Giebſt ma ka Pflaſterl nit, geh i no drauf. Roth muaß das Pflafterl fein, lang und guat, füaß und fein, Mirk das, a Buſſerl muaß aufg’strichen fein. |

13 *

196

169. Ber traurige Bua.

1. Pfüat di Gott liaba Bua Zu dir ziahts mi hin Haſt ma gnumma mein Ruah Wo i geh' wo i bin, Daß d' mein Alles biſt g'weſt Hab ka Raſt und ka Rua Sag i dir's, weils d’ fort gehſt. Bin a trauriga Bua; 4.

Wann i die Wölkerl a ſchön bitt' Nehmts mi mit, nehmts mi mit, Sie fliagn fort wie da Wind Laßn traurig mi Hint.

2. J waß no, wia heunt Hat der Mond fo ſchön g’fcheint Eh i fort bin von bier Bit no g’feßn bei mir;

Haſt's g’mant mit mir guat Thatft a Band um mein Huat Sagſt, fo lang i dös hätt, Mirs allweil gut gebt;

Hab das Band nachſt vafchentt Hab di wahrli recht Tränkt, Seitdem i8 mit mir g’fehlt Hab ka Freud auf der Welt.

Haft mi d’rudt bei da Hand b. Haft ma zagt weit ins Land J bin weit umher grennt Haft dein Köpferl auf mi glahnt In der Welt ohne End, Haft recht bitterlich g’want. Hab gſchaut Her und Hin

3. Find fa Diandl wia di Wias' d' von fortgehn Haft g’fagt | Und d'n Wald Hab is klagt Hat mi’3 Herzklopfn padt, Und 's Bachal Hab i g’fragt Hab die Aeuglein zuadrudt Wia's dir geht, wia's dir is

Und die Zacha vaſchlukt; Obs d' wohl denfft an mi g’wiß!

170. Abſchied.

| 1. Hirz geh i von dir, weilft mi gar niama mogft, Und ih wünfch dir viel Glüd, wanjt as nur a datrogft, Weil du mih nöt magjt, g’freut mi nir auf da Welt, D’rum geh ih von dir, Haft mih ehnta nur quält. 2.

Bin ih weit von dir, wirds dir beſſa leicht wern,

Und auf mich därfft nöt ſchau'n und auf mich därfft nöt hörn; Mein Load werd ih trog'n, wia ſi's ziemt, wia ſi's g’hört, Bis mih endli eingrob’n, bis i bin in da Erd.

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3. Aft kannſt dih vecht prohl’n, daß du los bift von mir, Kannſt an andern Buabn liabn, kummt a Ondra zu Dir, Oba treu hab di gliabt i allan auf da Welt, Und du haft mi vaſchmacht, Haft mih z'todt all’weil quällt.

171. J brauch nit Bold,

1. So fang i glei zum Sodeln an, brauch nit Gold und Edelftoan, | Daß ma's von Weiten hör'n Tann. r Schöners geit3 ja via r i moan, 3 3 Sennrin fein hoch auf der Alm, j 4 lauta Kuahrln, lauta Ralm. Juhe, juhe, i8 dös a Leb’n,

2. Es Tann ja gar koa jchönerd geb’n ann i am Morgen frub auffteh —* d’Sennrin hat hoch auf der Ulm id meine Kuahrla melfen geh, ‚Bei ihre Kuahrln, ihre Kalm.

172. Der Bader.

1. Ihr Buama, feids luſtig und richts ent nur zſamm, Heut gehn ma zun Menſchan glei all miteinand, Mich gfreut juft mein Diarndl, fo oft i drauf denf, Meine berzliabften Buama wia iS denn bei ent.

2. Der Bua that fein Diarndl von Herzen liab habn, Von wegen ihrer that er fein Leib und Leb wagn, Er liebt ja fein Diarndl von Herzen fo treu, Das Menih bat ihn nur für ain Gaden dabei.

3. Er wollt ihr amal in einer Samſtagnacht fchrein, Es that aber eh fchon ein Bua drinnen fein, Er grüßts glei ganz freundlich und bittets jo ſchön, Sie follt nur auf ein Paar Wort von Better aufftehn.

4. Mein liaber Bua, ich kann Heut nit aufitehn, J mag ja fein Zritt nit vom Betterl weggehn, J bin ja fo frank und du glaubft es gar nie, 3 bab Schon amal wolln fortfchiden um di.

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b. D herzigs liabs Dirndl was ift dir widerfahrn, Bann den Pfarrer willft haben, fo mußt mirs Halt jagen, Dder muß i vielleicht um n Bader renna, Sn drei Viertel Stund will ich wohl wieder kemma. 6.

Mein liaber Bua, thu du mir das Gefallen,

Bann i wieder fund wir, fo thu ich dich zahlen,

Geh nur um den Bader und thus ihm nur jagen,

Es fticht mich in der Seiten und drudt mich der Magen. 7.

Der Bun geht zum Bader wohl hin zu der Thür,

Er weckt ihn wohl auf mit der fchönften Manier,

Verzeihts mir mein Grobheit, i bitt ent recht fchön,

Daß ihr bei eitler Nacht müßt von Betterl aufftehn. 8.

Mein liaber Bader, gib du mir ein Rath,

Mir ift mein Diarndl krank wordn exit heut über Nacht.

Es ftichts in der Seiten und druckts auf den Magen,

Und das möcht ich gern willen, was Diarndl muß haben. 9.

Mein Tiaber Bua, ich Tann dir a fein Rath gebn,

Geh du nur beim, thu dich zu ihr begeben

Thu nur a Biertelftündel dort bleiben bei ihr,

In dreiviertel Jahr wirds richtig ſchon ander mit ihr. 10.

Und du liaber Bader, was koſt denn der Rath,

Bann er nit zu theuer war, zahlet i3 grad,

Er thut dich nix koſten, geh heim, thus probirn,

Sie wird in furzer Zeit glei an Linderung gfpüren. 11.

Der Bua geht zum Diarndl vor Leib und vor Leben, Er thut ihr den Rath von dem Bader erzählen:

Ich fol a Viertelſtund bleiben bei dir,

In a dreiviertel Jahr wirds ſchon anders mit dir,

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12. fagt Halt das Diarndl: du Haft die recht Waar, veiß mit bift du oder der Bader eitt Narr, ‚ih Heut noch follt Laffen ein Buben herein,

173.3 fa a frifcheg Kernüdl. 1. Denn der mein Diarndl a Load cifches Kerndl, anthuat, mein fteiriih Diarndl Dem mod i a Wetter auf der ganzen Welt nöt War er glei mei Better

mehr, Stand i ihm fürs Lebn ndt mehr guat. ihren Augn | 4. ı Salfchheit ſchaun, Zwengſt that is wohl rathen Lebn gab i für fie Her. | Wann fo an ihre Gnaden 2. | Aus der Stadt leicht mit ihr hamli war, liabe Täuberl No den wurd i leuchten, il mei Weiberl, Daß er glei müaßt beichten i mir längſt ſchon aus⸗ Und die letzte Oehlung nehmen an. dawählt, B. mi betrügen Wia i bin vermwichen Indern liaben, Bu ihren Fenſterl gſchlichen eut mi nix mehr auf da Hats ma glei ihr Kammerl aufdamacht, Welt. | Da huſch i mi ſchleuni 3. Zu ihr ind Kammerl eini, ſags an jeden, Und Habs herzt und drudt die ganze ich ſoll hüathen, Nacht. 174. Mein Schatz ig a Müller. 1. |Und fein Lieb i8 a Wind, ab is a Müller, Den i neamer derhalt. nur do, 3 Herz is a Stoan, t 's meine fein o. Das Waſſer löfcht d' Liab net, 2. Zünd's Herzel wohl an; fen is Wafler, Und- der Stoan der zermahlts

zel is kalt, Und der Wind wahts davon.

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175. Die Hochzeit auf ver Alm.

1. Da ua: Sennrin ſchau, Wanns wird grau, Kumm i zu dir. 2. Die Dirn: Sag ma nua, Saggra⸗Bua, Was willſt von mir? 3. Da Bua: J möcht fein Luſti ſein Mit dir alloan. 4. Die Dirn: Gib an Fried, Hör di nit, Könnt’st ma was thoan. 6. Da VBua: Sei nit ſo, Hör mi do, Magſt mi denn nit? 6. Die Dirn: Na, mei Schag, Mah ma Platz,

Plag mi fein nit.

7. Da Bua: Hiatzt Adje! Denn i geh: Schatz, hiatzt is gar. 8.

Die Dirn: Geh nur zua, Liawa Bua, Kumm über’3 Jahr. 9. Da Bua: Na mei Herz, Mac koan Scherz, Nimm mi zum Mann. 10. Die Dirn. Zap nur Muath, Bin da guat; Was fangft hiatzt an? 11. Da Bua. Mach koan Gſpoaß, Gib ma 's Ghoaß, Schatzerl, ſchlag ein. 12. Die Dirn. Du biſt mein, J bin dein, Hochzeit ſoll ſein!

IV.

Mildichüßen: und Jägerlieder.

176. Der Gamsberg.

1.

4.

Wann'ſt willſt am Gamsberg achn Die Sennrin ſteht herfür

Muaß ſein is Wetta ſchön, Da fiagſt aft dort und da A Schöberl Gamſerl ſteh'n; Da muaßt di zuwiſchleicha, San ja gar weit weg, Aft kannſt as awaſchießn Auf'n Fleck.

2. Via i z'nachſt jagern war, Geht grad a ganzi Schaar,

3 bat mi von Herzen gfreut

der üwa d’ Schneid; J knia mi nieda gſchwind Und laß mei Büchſerl kualln, Und wiar i aufiſchau, Is grad oans gfalln.

3.

Ja, 's Gamſerl is ſchon troffn

's hat mi nit betrogn,

J habs durchs Feua gwahrt: 's jan d' Haar aufgflogn;

Sa, s Gamſerl is ſchon mein, 3 Tann gar nit anderſt fein, 3 kan ja. neama ftehn.

Und neama gehn.

Bor ihra Hüttnthür, Sie hat an Juhſchrei than Hinauf zu mir; Und wias hat ghört mein Schuß, War ihr dös koan Vadruß, Hat denkt: 's kehrt gwis mein Bua Bei mir heunt zua. 6. Hat awa do nit traut, Hat wohl a paarmal gſchaut,

ISie fiacht mi 's Gamferl trag,

Und traut fi do nit z’fragn; J war vom Schieaßn ſchwarz, Die Händ warn voll von Bluat Sie hat mi ſchier nit kennt, Als grad an Huat.

6. Und wias in Huat hat kennt, So is's glei zuwag'rennt Und führt mi bei da Hand Glei nach da Wand; Und nimmt ma's Gamſerl weg: J Hab a guats Vaſteck, Derfſt di nit ſorgn mei Bug, Bis morgen Fruah.

7. Uft fan ma alliziwoa J und mein Schaperl a, In d’ Hütten ganga nein, Han koſt't ihrn Brein, Sie kocht a Rahmmuaß gſchwind, So gſchwind als wia da Wind, Denn daß i Hunga han, Dös kennts ma an.

8. Aft ſan ma Hand in Hand So g'ſöſſn beianand, Und wiea ma göffn ham, Dann bleib ma no beifamm, 33 uns die Zeit vaganga Gar nit langfam gnua, 33 hat da Tag fie angmeldt, In da Fruah.

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9. Und wias halt graw'lt hat, Valaß i d' Liegerſtatt Und i pack 's Gamſerl gſchwind, So gſchwind als wia da Wind, Laß dir nur Zeit mein Bua, Sagt d' Sennrin, 's is no fruah, Is Gamſerl is nit ſchwa, Kannſt laafn a.

10. J lad mei Gamſerl auf, Trags naus im ſchnellen Lauf, Die Sennrin gibt mas Gleit, Hat mir aufs Wegerl deut't: Hiatzt bfüat di Gott, mein Bua Und kehr bald wieda zua, Aft Hats an Seufza than

| Und war davon.

177. Im Gamsgebirg.

1. Bal i koan Geld nit han, Steig i in Gamsberg an, U Bier, dös trink i gern, Das wißt’3 ja, meini Herrn, Und daß i luſti bin, Dös woaß a Jeda fchon, Drum ſteh i gar ſo viel Auf d' Kreuza an.

2. Z'haus weid is Gamſerl aus, Dös iS ma gar koan Graus, J trink 's Bluat mit Freud, Aft kriag i mehra Schneid,

Bind zſamm die Läuferln ſchnell,

's wird Nacht wern auf da Stell,

J trags da Hättn zua, Und geh zur Rund.

3.

J hin koan Münichthaler, Bin koan Krumpnthaler,

Bin a Reufchlersfuhn von Leopold

ftoan, U Schöne Sennrin liabn, Statt oana Wirthshausdirn Hat da Pfarra gſagt Dös derf ma thoan.

4. loani Kugerl giaßn, i Gamſerl ſchiaßn, i Dirnderln liabn, nuaß Als probirn;

206

Daweil ma jung no ſan, Schaun mir uns um an Schatz Und machn ſpäta aft,

Für Jüngri Platz.

178. Der Wildſchütz.

1. Dichüß der bin i ſag eng$ frei, ı net nur Jagern ; ind Gai; i 3’ Gamferl ſchießn n i glei z'habn ack i mitunter Sennerin zfamm. 2. htiger Wildſchütz raucht a Kuraſch, ſunſt ſitzt er drinad, in der Blamaſch. mit ſo an Jager bts glei a Gfrett. ma ſo allani (nftand draußt ſteht. 3. ft Han i Kopfweh ghabt ar mir recht ſchlimm, igt glei der Boda rbara nimm; oͤffel zu Mittag m auf die Nacht B wannſt ma folgn thuft, daß di gjund macht. 4. ann i fchon nehma m i mir denkt,

Und Hab mei Stutzerl Und d'Jagdtaſch umghängt. Bin fruh aufi graxelt, Ja zweitaft in d'Höh, Lab d'Stutzerl feit kracha Und ſchieß ma a Reh.

5. Wias Gamſerl is gfchoffen g’wön Hör i inda Weit, Wie d’ Sennerin d’ Waberl Zu mir oma fchreit: Kimm aufa mei Seppel J brat da dein Cams, Nacha effen ma's mitfamma

Da gibts a rechts Gſtanz.

6.

Was wollt i da mache, Muß than was fie will, Und bin in ihr Hüttal Feſt kraxelt ganz ftill. Sie hat da glei tichti Zum Kocha ang’fangt, Da bat, weil ma g’fpenzelt habn Der Tag net ausg’langt. 7. D' Nacht is zuwa kema Haben gwuſt gar net wia Und wia i will furtgehn So ſagts glei zu mir:

Was willft denn draußt Bua So fpat bei der Nacht J verlangs net umfunft

Daß d'mas Bratl Haft bracht.

8. Und wie i aufgftandn bin, Beitli in der Frub, Bar das Kopfweh weggflogn Bon derer Mixtur. Drum rath iS an Jeden Der kranklat follt fein Daß er nimmt Rehbarbra Nach Wildſchütz ui ein.

Freili der Jaga Rot Der gabat ganz fein

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Am liebſten unferan A Schießpulver ein.

Mein Jaga du kimmſt zʒ'ſpat Nur nöt ſtrapizirn,

Um an Wildſchützn z'fanga Da fehlts dir im Hirn.

10.

Es is ſchon a alte Sag Wie d'Jaga, wie d'Herrn, Jagn in Gamsgebirg

Sa allefammt gern,

Und kimmt a gar fa Wild Zum Schießen uns glei

So jagt ma a fchens Dirndl Das Steht jeden frei.

179, Dag Gamsgebirg.

Seid nur Iuftig, Buama, der das Ding nit woaß,

Auf der Alm da figt der Gamsbock neben der Goaß,

J kanns fein Menfchen fagn wie mich das Ding thut gfreum. Ja auf der Welt Tann gar nichts Schöners fein.

Und bei der fteinern Kaſa wern die led ſchon aba,

Wachſt das grüne Gras da beſte Wildbrat Fraß

Daß ſchöne Gams gibt drobn, das Hab i längft ſchon gwiſt, Kein Jäger traut fi aufi, nur der Schütz.

Und i und Sennerin find aufs Bergl aufi gftiegen, Und die Sennrin hat mirs Gamfel zumi trieben,

J nimm mein Rugelftug und hab friſch angejpannt, Und ſchiaß den Gamsbock neben der Sennrin zjamm.

An Gams den hab gſſchoſſen gleich neben der Goas, Und das Luder war fo fett und fchluter foaft,

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Hat das Luder ghabt an Bentner und an halbn 3 ban ja jelbft givogen drobn auf ber Wim. 5.

Verwegen ber Schneid und verwegen der Noth hats nichts, Verwegen der Freud zu meiner Kugelbüchs. Hat einer ein ſaubers Stutzerl, muß er Acht geben drauf, Daß ihm der Schuß nit eini roft in Lauf.

Und ein gwiſſer Jäger, den man Jodl hoaft

Und das Schüben fangen macht ihm ſakriſch hoaß, Er muß oft felber laufen, dat der Steden kracht, Und ihm der Bettelfad in Buckel fchlagt.

180. Wildſchützenlied.

1. ) a junger Wildſchittz ? gar a g’fteifter Bua

b wenn i geh ins Schiaßen aus,

geh i in der Fruah. hab mich vorgangen hl mitten in den Wald, hör ih d' Saga pfeifen, 3 giltz; es kemmen bald.. 2. : a Hand weng gftanden » Hob mir bamlich denkt, fieh ich d' Jaga ſchleicha hl umi an der Wänd. habn fi daſchaut und habn fi) dagudt, . » fteh unterm Tannenbaum

) Hab fchön Demi gſchmuzt. ſetz ich mich ehe

d denk mir in mein Sinn, ı muß a weng pafjen ſchaun, wo nit was kimmt.

Ich bin nit Yang gfeffen

Da raufcht da was daher, Da dent ih ma beim Plunda, Was ift denn das fchon mehr.

4.

Bleib a Hans weng fiben Und ſchau ſchon trußig aus, Dft kommt a ſchönes Hirfchal Wohl aus ein dien Gſtrauß. Dft Spann ich mein Stubal, Schießn aufi aufn Grind, Und daß ihm da Faſch Ueber d'Rippen obirinnt.

B.

's Büchſal das that Enallen. Das hört ma ziemlich weit, Das Hirſchal das that fallen, Das war mein Herz a Freud. Ich nahm ihn bei 'n Gweiern Zog ihn zu einer Hed,

Wohl unten einen Straußal Da hab ich mirn verftedk.

6. Dft nahm ich niein Stubal Und wiſch mirs fauber ab, Und thät mir Halt fchon denka, Muß Heut fchon bleiben da; That mir heimla fürchten, Das Hirfchal wurd mir gftohln, Es möchten d'Jager kemma Und möchten mirs abholn.

7. Dft kommt Halt der Jaga Und fchaut mich trutzig an, Dft fag ich gleich: mein Jaga, Ich lauf dir nicht davon, Bin a junges Bürfchl Ich fag dirs ja ganz Fed, Es hat mich ja mein Lebtag Kein Saga nicht dafchredt.

8. Der Jaga draht fi uma Und Schaut mid) ziemlich an Und ſchlug die Augen unter Und ging Schön fill davon.

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Ich hab ihms a gſchworen, Wenn er a Wort thät fagn, Er müfjet mir das Hirfchal Zum Waſſer zuwi tragn.

9

Du verzoagte Bruthenn, Haft denn kein Gwehr bei dir, Und laßt dich gleich fo ſchröcka Allhier in dein Revier? Geh heim, leg dich nieber, Hänge Büchſal an die Wand, Und nimm mir nur dein Lebetag Gar feine mehr in d'Hand.

10. Heiter ift der Himmel, Schön kühl ifts auf der Erd, Schöns Schagerl, laß mich eini, Ich Hab mich ſchier Halb g’feört Ich laß dich nicht eina, Und mad da nimma auf Und fchau dich um ein Andre Und unfer Lieb ift aus,

181. Der prahlende Wildſchütz.

1

2

Friſch auf, friſch auf, dems Schiafn | Und woann i in Bald einigeb,

gfreut, Und der auf d’ Alma geht,

Seh i mein. grean Huat auf, % Eoad mi wiar a Jagerknecht,

Und der im Woald Schön umafchleicht, | Sted Schildhahnfedan auf.

Auf D’Hirfchlein und auf d'Reh. Dös Schiaßn is a luſtigs Lebn,

An Gamsboart hoan i a dabei, Scheuch mi vor Toaner Jagerei,

Dös Wilddret thuat brav Geld agebn, | Mein Bür henk i oam Bugel oc Dös Schiaßn iS mein größte Freud, | Und ſchleich ſchön ftad davon.

Drum grath iS nimma leicht.

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8. Hiatzt gehts nur ber, 58 Jagaknecht, itzt wiar i ent den Gſpas dazähln, J wird a ent fchon machen recht, a3 znachft mir gangn 13; Ham Nafn kriagt, als wie Töpf, n Saga kemmen üba mi, Dd oarmen Sagatröpf. irn ihre vieri gwiß. b.

d i bin g'wedn goanz alldan Und wann i hiatzt ins Wirths⸗ d woarn vier und Toane kloan, haus kumm

großn Hund Hama a mit ghabt, | Schreit mir Kellnrin zua, r bat glei auf mi gſchnappt. D grün di Gott von Herzen fchön, 4. Bift da, mein liaba Bua?

: großn Hund hams a mit ghabt Woas muaß i dir denn ſchenken ein? t wollt mi z'g'gfoanga ham, Schenk du mir ein a guats Glas Wein ftreich mei Büx glei über ihm |Du fchentft friſch, i ſauf friſch aus d fchloagn leichtla zjam. Und geh ſchön g’ftad nach Haus,

182. Af va Habftatta Alm.

1. Af da Radſtatta Alm, da geht da kalt Wind, Is a jeda Bua froh wann a fei Derndl find. 2. Beim Tiroler Franzi, do werds es bald hörn, Ba da Holzhammer Resl, da wir is einkehrn. 3. Set ei du mei Resl, bin i oamal do, Bitt gar Schön, thua mi gholten, geh fchlag mas nit o. 4. Ei du bift mei Franzl, ziach aus dein graun Rod, Leg di eini ins Bett, biz is echtnaht koch.

Was ſoll i da kochn, was wa "ir denn recht, Un Rahmſchmoarn will i * wenn er dir gut ſchmeckt.

Du derfſt ma nix kocha, es Hunger mi nig, Bin fo viel weit hergonga, von Trogn bin i mied. Schlofſar, Steierm, Vollslieder. 14

210

7.

Sie bleiben banonda die ganz lange Nadıt,

Bis d’ Sunn aufageht und das Hirfcherl Hat groft. 8.

Die Resl wollt aufftehn und Krapfn bacha,

Zwölf Jaga fan draußn, follt die Thür aufmacha. 9.

J kann nit aufmacha, das Tann ja nöt fein,

J that mi z’viel fürchten, bin muatafeel alloan. 10.

Ei du Schöne Nest, geh mach uns nit blind,

Der Tiroler Franzi, der is ba dir drin. 11.

Ei du Schöner Franzi, du herzensſchönes Kind,

Zwölf Jager fan draußen, hobn drei große Hünd. 12.

Ei du, meine Resl geh laß fie herein,

Du derfit di nöt fürchten, wann noch fo viel fein. 13.

Ei du mein Franzl, leg an dein grauen Rod,

Du mußt mit ung gehen ind Radſtatter Gſchloß. 14.

Ch i mit ent geb, eh wag i mein Leben,

Bierzig Gulden, die Hab i, will i ent geben. 15.

Die vierzig Gulden, warn ung jchon recht,

Mir werns ja wohl kriegen, wann du noch fo viel hättft. 16.

Wir i außi bin kem ſchiaßns olle af mi

Wins olli hobn gichofjen oft ſchiaß Halt erft i. 17.

Sechs hab i dafchoffen, ſechs jan davongrennt, Ei dös meint Jaga, hobts mi a nit vecht Tennt. 18. Hiazt o du mei Rest, müaß ma Urlaub nehme, Süft möchten uns die Schloßheren in d'Hütten nachlem.

211

183. Der Bua aufm Gamsgebirg.

1. 3. ua in Gamsberg fteign, S' is Lufti auf da Ulm Bt dein Schneid bewahrn, | S’ is Yufti auf da Höh, ft koana Saga fcheuchn, Es thuat da amol Holt

oa Pulver fparn, Dan gar nir weh. mjerln awa z'ſchiaßen, Und wenn mei Bürerl knallt nit vadriagn, Daß ’3 in den Bergnan ballt, nur tüchti zua, Uft jauchzt die Sennerin va Bua! In Stüberl drin.

2. 4. in Gamsberg fteig, Und bei da erſtn Hüttn mei Stußerl an, Bin i niedagfefin, HL koan Fehler hat, Bei da zweiten hab i viß ſchiaßn Tan, Milch und Butta gößen, wind und laut, mei Bua, Bei der dritten Hütten muaß außi knalln, Hab i einigſchaut, 13 die Saga hörn, Sit a Jaga drin 3 Gamſerl falln. Mit feiner Braut!

184. Wilbpratfchützlieb, 1. 4. a Iuftiger Wildpratſchütz, D' Schneehähn fangen z’fingen an, m dein Hahn nur guat, Und fingen laut: Darr, Darr, ‚Yan Schildhahn falzen ghört, | Wo iS denn heut da Jagersmann,

; nur wiar a thuat. Is gar a liawa Narr.

2. 6. ſdhahn Hört von Falzen auf, | Die Schildhähn ham ma gſchoſſen ſcho, mt in Jaga wahr, In Sad hiazt ſchiabn ma's ein, ga war a wengerl z'laut, Aft fragn ma bei da Hütten an, ildhahn war fa Narr. Ob d’ Schtwoagerin nit drein!

3 6

iaß a ſchöna Schildhan fein, | Aft Ham ma d’ Schildhähn geflen, hildhahn möcht i kenn, Gſchmeckt hams uns fcho valei, land und in Böhmen drin | Bin zeitlebens Wildfchüb gweſen ; man für a Henn. Und bleib mein Stand a treu!

14*

212

185. Das Wilbpratfchießen ift mein Teben. 1

6.

Das Wildpratſchießen iſt mein Leben | Die Jäga fan ja ſtark dakemma,

Hier auf diefer breiten Welt,

Dem thu ich mich ganz ergeben, Weil mir fonft nichts fo gefällt, Hab ich fonften nichts zu fchaffen, Nimm ich gleih mein Stußerl ber, Da Tann ich ſchon gar nicht Schlafen, Sobald ih das viralen hör.

Bei dem fchönen Gelln Morgen, _ Sobald ich erwachen thu, Steh ich auf gleich ohne Sorgen Lauf ich gleich den Anſtand zu, Da kann ih mich Iuftig machen, Das Wildprat kimmt glei heftig an, Laß mein Stußerl ſchön friſch krachen, Da fallt glei a Hirfchlein zſamm. 3. Da bin ich ganz ohne Sorgen Und mad mir gar nichts draus, Sobald ich das Hirfchlein gfchoffen, Trag ichs glei mit mir nach Haus Bann mi da Saga thut anlemma Und will von mir etwas habn, Darf fi richten glei zum renna, Wenn er koani zo will habn.

Znachſt Han i * müſſen Kemmen zehn Jager her

Than mi alli freundli grüßen,

Gib nur gſchwind dein Stutzerl her, Sag glei: Jäger, wollts es haben, Bleibts a biſſerl ſtehn bei mir, Was thäts ös mit meiner Büchſen, Gebts döo enkra ber dafür.

Sagn glei: Wildſchutz, bitt di ſchön, Das Büchfal kannſt ung willig nehma, Laß ung wieder weiter gehn, Wir begehren dich nit zfragen, Möchtn da ja a fo nix than, Wildpratichießen nad) Verlangen, Shört ja alles dein allvan. 6. Gelts 58 Säge, jebt könnts bitten, Konnts halt feiner weitergehn Aufs nächſt thäts mi niema zritten, Laß eng fonft no länge ftehn, Dösmal will ichs eng noch ſchenka, Und aufs nächft bleibts fein zu Haus, Denn das könnts eng ja leicht denka, Kein Narr geht ind Schießen aus 7

Schöner Tann ich ja nichts finden Als den edlen grünen Wald,

Laß mi an kein Geld nicht binden Wenn mein Stußerl fchön friſch knal Ja die Hafen und die Zuchfen Seind nicht ficher vor dem Blei, Löwen (!) Bären, Dachs und Luch! Alles gilt mein Stuper glei.

Nun fo lang id hoede leben, Und mein Aug noch fehen may Lab ih mir gar nichts verwe Geh ins Schießen alle Tag, Thut fi dann die Nacht einfch! Und der Sommer gehet zu, Ulle Grillen von mir weiche Und ih gib mich in die Au

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9. Thuet3 mir nie in Uebel nehmen, Benn wir werden fcheiben müflen, J legs Halt zu mir ins Grab, Ich und 3 Stuberl von der Welt, Jäga thuts uns kana nehme, Jäger laßts engs nicht verdrießen |S Stutzerl ſchoiß eng dHaren ab. In Wildprat hat mirs felten gfehlt, 186. Der Wildſchütz im Frühjahr. 1. Und wenns im Fruhjahr wieder ſchön und apa wird Und mit Laub und fo fchön geziert, Da nimm i mein Stubal und geh zu der Höh, Schiaß feine Hirſchaln Und ſchöne Reh! 2. Auch der Hirſch in Wald in ſeiner Braunenzeit Wohl auch durchs Laub und durch den Wald hin ſteigt, Und in ſeines Zeit mir auch mein Herz erfreut, Ja wenn die ſchöne junge Wachtel ſchreit. 3. Und a Freud iS ſchon, mir wird der Tag nicht z'lang, Siach i den Jagersknecht, jo wirds mir a bald recht Und auf den Alman drobn gibts ſchöne Menſcher drein Da is a luſtigs Lebn, Da is guat fein. 4. Gegen Abend fpat, da geht der Wind fo Fall, Die Menfcher waß man fchon, fie friaftn fein bald, 3 frags um d’Liegerftatt, ja obs kein Pla nit hat Und in aller Fruh geh i zum Wildprat Hin, Und lebe wohl mein liabe Senderin. 5. Und in Sägers Garten, da geht mi a nir an, Da ift fein Wild nicht drein, dos waß i felber fchon Das Wildbrat iS fo ſchön und nährt fi) auf der Weid, Lebt nicht von Jagers fei Drum iS fo frei.

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6. Hat der Hirſch im Wald ja oft felber glacht, Daß er die Kaibel für die Jäger bracht, Sollt noch dazue aufs Gaffeln gehn, Wenn ihn der Säger fah, Da ſchuß an a. 7. Ja das is a Plag, dab Wild kein Macht nit bat, Mir ftand ja oft eins recht und ghört dem Jagersknecht, Jager, fperrts eng nur das Wildprat ein, Nacha laß ma's ſchiaßen Wiedrum ſein.

187. Herrenalmer Xieb. 1. Und ein Liedlein wolln ma finga Und was Neues fürabringe, Ein Wildpretſchütz in ftoßen Muth, Der gor kan Jaga nit fcheuchen thut. 2. Is wahr, is wahr, iS nit Dalogen, Er Hat die Dölla ſchön auffazogen, Auf der Hochalm und im Yelbathal, Da gibts ja Gamfaln glei überall. 3. In alten Dollan bat ers daſchoſſen, Das Hat die Jaga fo ſehr vabrofien, As kammen d'Jaga gar ftolz zu ihm, Alloan Hat Keiner Kuraſchi bei ihm. 4. Sie waren z'ſommkemma in ra Holztnechthütten, Da bättens den Wildfchügen wohl bei der Mitten, Und vanzaln habns ön net traut, 33 eahn der Wildſchütz glei giprungen aus. b. Er hat eahn wolln a Bratel braten Dös hat ihnen aber ja gar nit gratn,

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Er ſchmeißt eahns ein in d'Aſchengruben Gehts, Freilts eng auffa, Goaßjagabubn. 6.

Bernehma derft3 eng ja a nir denla, Wanna ös mi bitts, will i enks fchenka, An an Gamfaban is mar a nir glegn, Das Schiaßn laß i ma von ent nit wehrn. 7. Die Jaga habns als wia die Herrn, Sie than gar viel Schußgeld begehen, habn Hund, ent zu than jagen Und habn dd Knecht, eahn nach than tragen. 8. Was nußat mi mein Pulvatafchen, Wann i ma 's Schiaßn dawirn wollt laſſen, J bon fan Hund, der ma's zu thut jagen Und Hon Tan Knecht, der ma's nach that tragn. | 9. Und z'Admont drenten gibts gar viel Herrn, faften Gamsböck, eſſens gern, faſten Gams kafen ſö mar a, Gehts, hoaßts mi lüagn, woanns net is wahr. IO. Und derſchten obn auf der Herrenalpen Derſcht thoan Gamſa ſchön umawalgn, Und i han erſt nachtn, gar ſpat auf d'Nacht A poar ſchöne Gamsböckerl obabracht. 11. Der Johnsbacha Jaga hat mi a daſeha, Er ſpringt gar wakla auf ſeine Zeha: Wenn i 's Kuraſchi hätt bei mir, Die Gemsla, die wollt i nehma dir. 12. Der Wildſchütz möcht das ſogar nit leidn Er zagt dem Jaga a lange Feign, Und eh daß i mei Gamsla ließ dir, Es wag i an Rauf mit dir.

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13. Und das Liedlein muaß man befchliehn, Und weils die Jaga thuat fehr vadriagn, Es gab oft Ana a paar Thola drum, Wenn man das Liedlein vor earn mit fung. 14. ’3 Lieblein muaß ma finga und finga laſſn, Man fingts in Häufern und auf der Gafln, Man fingts in Häufern, im grünen Wald, Das Liedlein fingt man glei überall.

188. Der Jäger beim Dirndl,

1. Triffit mei Herzl, ſaubrer Bua, Grüne Zenfter, blaue Gatterl, Nachher Triegft du mehr als Buffer! Schöne DirndIn liebn die Jager, gnua. Schöne Dirndln müſſen ſein, 4.

Da kehrn die Jagerburſchen öfter ein. Bin ja deinetwegen zu dir herganga, 0 Sauber Dirndl, dein Verlangen, j Sauberd Dirndl, grüß di Gott, daft a Buchſen und a Tafhen, Gib mir a Bufferl und wir babe Bift a Jager, thuaft gern nafchen, nit voth. Tragft an Gamsbart auf dein Hut, & 3a meiner ſechs, ber fteht bir gut. Blaue Aeugla volla Thränen, 8. Bin ja deswegen zu dir Temma, Blaue Veigerln wolln ma broda, J bin a Sager, i bin kein Dieb, Sager ſchieß und nimm di z'ſamm, J bin a Bua mit an Herzn voller Lieb.

189. Biazt geh i auf bie Alma,

1. 2. : Hiazt geh i auf die Alma, Sie nimmt ma glei mein Stuperl Wos vieli Gamferln geit, Und fagt gar liab dazua: J hab ja mit mein Stutzerl Kumm eina, kumm, geh' eina, A ſaggriſche Freud; Heunt Haft ſchon g’jagert gnua; Die Sennrin i8 a Madl Drauf geh i in ihre Hütt’n, Wia Milli und wia Bluat, Und mad a weng an G'ſpaß, Sie Tiabt die frifchn Jaga, Sie geit ma frifchn Butta,

Drum is's a mir fo guat. A Mili und an Kas.

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3. 5. agts, geh ſetz di nieda Da ſiach i ob'n aum Felſn gib für heunt a Ruah, An feſchn Wildſchütz ſtehn, eppa gar was gſchoſſn J heb' zum Schuß 's Bürerl aggriſcher Bua? Will eahm ans Leb'n geh'n; uf da Alm iſt's luſti, Die Sennrin awa bitt mi ſchön du mein liawa Bua? Und thuat die Händ aufheb'n:

jeht3 Halt zu da Sennrin, Schau, ’3 Gamſerl is ja eh fchon Hin, laabt ent ſchon was zua. Geh, laß in on n ’3 Lebn. 4. . ag' i, Schatz follft recht Ham, | Wie freut mi ha mei Stutzerl, zib ihr gſchwind an Kuß, Weils gar ſo knallt,

dr’ i in da Weit'n Und wenn ebas ſchießen thue, iggriſch'n Schuß. So hört man den Hall.

ind fpring i aus da Hüttn |Die Senndrin iS voller Freud, hau mi umadum: Sie jodelt in der Hütt,

da wer Gamferl fchoigat | Wenn mein Bua ebas gichoffen hat,

ia gar ſaggriſch drum. So nehm is a glei mit.

190, Holla luſtig. 1. | 4. Iuftig, guter Dingen, Nachten ift mir's übel gangen, will ich mein Freud zubringen, | Haben mich die Jäger g’fangen, m Wald mit meiner Büchs, | Bringen mich in d’ Feftung ein, y ich nichts fo Hab ich nichts, | Dort muß ich geſangen ſein. 2.

Freud', muß ſelbſt bekennen rich auf den Pelz zu brennen,

ke fahr Aber jetzt und wie ich hör Will man mich ſchmieden auf das Meer. 6. die Jäger thun mich haſſen Wie ich bin wieder auſſa kumma rſchrecklich auf mich paſſen, Hab i glei mein Büchſerl gnumma, ich unter ihre Händ Und bin auſſi auf die Pirſch ein Schießen bald ein End. Da ſchieß i an brauna Hirſch.

Hundert Thaler He ich geben, Daß mir nichts g’fchehen ift an mein Leben,

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7. Bis ich diefe Hofen z’reiß Hernach leg ich ihn auf mein Korn, | Schieß ich Hirichen dutzendweis. Bin damit mein Haus zu gfahrn, 10 Hab ihn in den Stall verftedt Und mit Stroh brav zugebedt. Dann mein Weib und a die Buben 8. Effen wenig Kraut und Ruben, Und im tiefen Keller drunten Wildpret haben fie alle Tag, Hab ich ihn erſt ausgeſchunden So viel einer eſſen mag. Drunten in der Kellergruft 1 Hab ich ihn erft vet ausbufft. Aber jet wars viel gefcheidter, Jetzt kann ich Kon wiedrum loſen, Ich ging um a Häufel weiter, D’Haut giebt mir ein brav’3 Paar |D’SIäger paffen auf mit Fleiß

Hofen, Wie die Raben auf die Mäus. 191. Das VBürfcherl. 1. | Drum glaubts liebe Leutln J bin a jungs Bürfcherl, Ei fchöneres Lebn, Bin heiter und frei, Als das von an Jager

Schieß Gamferl und Hirfcher! Kanns nit mehr gebn. Und zöga nöt fchen.

Früh morgens eh d’ Sunn 3. Uebers Bergl auffi ſtrahlt, Bei Tag thu i fchlafen, Wird gjodelt und gfunge, Bei der Nacht geh i um, Daß ringsuma hallt. Schieß Gamſerln und Hirfcherin

2. Glei oft gar a ſchön's Trum. Seht hab i das Gamfer! Drum will i ftolz bleiben Auf der Felswand erblickt, A Jager ſo frei, Da Tnallt glei mein Stutzerl, Und trifft mi a Kugel, Daß Pulver wegfpribt, Co 18 Schießen vorbei.

192. Wenn ich geh auf die Pirich.

1. | 2. Wenn ich geh auf die Pirſch, Wann's bei mir amal knallt, Hittern Reh, zittern d’ Hirſch, Is es g’wiß, daß was fallt, Denn fie fürchten mein Blei Is a Hirſch, i8 a Reh,

J ſchieß felten vorbei. Reckens d' Läufl in d' HöB.

3. i geh mit mein Hund gwiß, daB was kummt, a Fuchs, is 's Haß, imt allemal was.

4. er Finſta krachts ſchon, i ſchieß den Großhahn, i weiter will gehn, gackerzt die Henn.

5. ams nimm i wahr oben im Kahr, is er ganz g'wiß, 3 a rechter Bock is.

6. die DiarndIn recht ſchön, fie wie die Hafelhenn,

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Sie ftehn miar gern zua, Wann i hamli recht thua.

T. Wann i pfeif recht fchön fein, Und i Iuspl a weni drein, Glei blätterns herbei. Und i ſchiaß 's a glei.

8 Auf der G'wahd'n der Kleinhahn Rauſcht und rodelt fchön dran, Der gfallt miar wohl guat Kriag die Feder am Hunt.

9. Drum, mei Bua, los nur zua Schießn Tannft wohl gnua, Grad die Aasjagerei, Die veracht alleweil!

193. Der Jäger und die Sennerin.

1. on is s Gebirg, 8 is weiß und bald grün nir Brüdern fan luſti van Herz und van Sinn. 2. teig'n ing Gebirg, wo's zildprat gnua geit. Jöds an ſein'n Stutzerl criſche Freud. 3.

vann in da Fruah nit erndl mehr leucht't

da Gamsbock ſchön ſtad d’ Fölf’n her ſchleicht;

4. Aft nimm i mein Stutzerl Geh da Almhütt'n zua, Und die Sennerin ſchreit glei: Grüaß di Gott liawa Bua. 5. Sie hat mi fein grüaßt, Hat ma göb’n glei ihr Hand, Hat g’feit: mei liabs Bürſchl, Heunt bleib ma beinand. 6. Pla ham ma ja bier, Das is g’wiß, das iS wahr; Bleibft ma treu, bleib iS a. Aft wird d' Liab neama gar.

20 194 nahnfatzuer J.

Lieber Bua, wannſt amal il auf d’ Hahnfalz gehn, Mußt Schon vor Tags zeitli in der Fruh aufftehn, Daß d’ bald auffi kimmſt auf felbiges Platzel grad, Wo der Hahn fein Pfalz oben bat.

2

Lieber Bua, wannſt amal willft auf d'Hahnfalz gehn, Da mußt vor Tags zeitli in der Fruah aufftehn, Daß d’ bald auffi kimmſt, bevor den Tag man kennt, Da fitt der Hahn ſchon vo bei der Henn.

Bua, wannſt wieder amal it auf d'Hahnfalz gehn, Mußt Schon vor Tags zeitli in der Fruah aufftehn, Hoch am Schneebobn droben fiehft du 's umawalg'n, Kannſt dirs abafchießen, wie 's dir gfalln.

4

Und das Hahnaſchiaßen iS mei größte Freud’ Weils beim Hahnafchiagen fchöne Federn geit, Und die Hahnafedern, die habns überall gern In der Stadt da brin, die groben Herrn.

Und wenn i mitn Oatnafiinßen ferti bin Schleih i zu mein Dirndl ihrer Hütten Hin, Steig beim Fenſter ein, gib ihr a Buffel glei, Und a Schilöhahnfebern a dabei.

195. Hahnfalzlied IL

1. 4. Und Alles ift voller Freud, Das Hendel das grudelt fchön, Bei der ſchön' Frühlingzeit. 's Hahnl will zuwi fteh’n.

2. b. Sit Einer a frifcher Bun, Sebt geh’ ich den Gamsberg zu So geht er der Hahnfalz zu. Und laß den Reben a Ruh.

3 6.

Das Hanfalzgeh’n ift mein Freud, | Die Gams fchieß ich auf den Stand Weil’3 fchöne Federn geit. Walg'n ma ſchön her aufs Land.

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7. 15. Jamz fchieß ich nicht Für mich, Den Gams b’halt ich erſt nit felm, nich laß nicht im Stih. | Thun dem Erzherzog geb'n. 16. Er fragt mich, was ’3 Gamsl koſt, Shit mir's Geld auf der Poſt.

chwaigrin st Ei du Schelm, thu mir d'Leber geb’n.

9. er röſt fie auf das beft’ 17. agt wie ihr Heut ift g'weſt. | Er fagt, bring’ bald wieder ein, 10. D'Jager bringen fo nie kein. at mich die Kühdirn g’wart 18. nöcht a vo vom Gamsbart. Das hat mich erſt recht ſakriſch g’frent, ſamsbart Tann ich dir nicht gebn, Jebt krieg ich mod) mehr Schneid. mr mit ein’ Andern red'n. 19. 12. Sagern Tann ich, wie ich will, tt’ fie den Schildhahn gmöcht, | Ueberlaut und in der Stil. : den fchön’ Federbett, 20. 13.

Ich jager den ganzen Tag,

hitft dich bein Federbett. [rue und ab mas id mag.

ſich Reiner eini legt.

14. 21. ib ich ihr d ganzen Hahn, Jetzt muß ich doch geh'n haim, t find häufti d'ran. Lieb's Dirndl in der Gheim. 196. Jägerlieb. 1. 2 Hahnfalz fan ma ganga A Hirſcherl in Thal drunt, eg’n und in Schnee, A Gamferl am Spik: mir ham fo ſchön dudelt Das luſtige Leb’n führt :ob’n auf da Höh'. Sein Lebta da Schütz. 197. Jagap’frett. 1. J ſchiaß eng a Gamſerl, a luſtga Steira, J ſchiaß eng a Gamſerl,

min Schiaß'n a G'frett, Awer i woaß nit wo's ſteht. Awar i woaß nit, wo 's ſteht.

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2. Awa d’Sennerin thuat Lachen, ' J ſchiaß mit mein Knaller! Wia 's Büchferl thuat Trachen, Wohl aufi auf d'Höh, 's war nur a Goas obn, o weh,

's war nur a Goas obn o weh.

198. Das Gamſelſchiaßen. 1 3

Das Gamſelſchiaßen, das iſt mein Das Gamſel ſchiaß i nit für mi, Freud, Trags meinem Prinz Johann hin. Bei ſo ſchöner Sommerszeit. 4. Holli o holli o. Mein Jager ſchiaß mir öfter ans, 2, Meine Jager ſchiaßen eh mir kans. Das Gamfel ſchiaß i aba von der 6. Wand, Hiezt gehma gehma auf die Alm,

Fallt mir ſchön her aufs Land. Weil mir die Diarndln dort gefalln.

19. 3 und mein Bruder ſeind ganga ing Gebirg.

1. J und mein Bruder feind ganga ins Gebirg, Mein Bruder hams gfanga, aba mi hama nit kriagt, Und hams ihn glei gfanga und nehmen ihn mit, Aber Ham ſö nit gwift, daß no einer bei iem ift. 2. Gott? Wunder, zum Plunder, was ftell i jebt an, Und daß i mein Bruder von den Leuten bringen kann, J zieh mein Hörndl aus, ſchütt ein Pulver heraus Und färb mi damit in Händen, in Füßen und Gficht. 3. Aft nahm i mein Büchferl und ging ohne Scheu J bin gar nit weit ganga, jo begegnend mir glei, Grüß ent Gott, meine Jäger, erfchredts nit in mir, J bin a fo gut ein Säger, fo guet al3 wie ihr, 4. Und o, meine liaben Säger, verzeihts mir mein Frag, Was iS das für ein Süngling, den ös da ban en? habts.

2233

St er etwan ausgangen wohl bei eitler Nacht, Vielleicht hat er ent etwas geftohlen, oder gar Leut umbracht? 5. Aft fchreit einer drunten, das feiner wir nit reden, Uber das wiſſn wir gar wohl, daß er ein Wildſchütz iS given, Uft Ham wirn glei gfanga, und nehma ihn mit, Und einer wird in fürftellen, daß wir ham ein Fried. 6. Seht macht? na, was z’machen ift und bejinnt en! na gſchwint, Sunft zerreiß i ent zu Sehen, daß Blut davon rinnt. Und die Jäger find zſammgſunka, fie meinten wohl, Es wär das ſchwarze Mandl, das ſö holen mwoll. 7. Grüßts mir entern braven Sägermeifter, wanns heimkommts af d’Nacht, Daß ein Wildſchützn habts gfanga aber heim habts a nit bracht, Des derfts iems wohl jagen, es iſt enk fein Schand, Wanns mer amal ein befemma thuets, aft zreiß i ent allfammt.

200, Doas is ja nur a Bfpaß.

Doas i8 ja nur a Gſpaß, Anm Bugl wil i'n nehma, Woans glei da Saga waß, Soll glei da Saga kema, Da geh i um a Gamferl Bin i da kloani Bua, Bna, Bıa,

Und los, wia’3 Gamſerl fchreit, Koani Jaga ſchaicha thna! Da ſchiaß i mar an Hirſchen, Doas is mein Herzensfraid,

201. 3’ Jaga ſei Freud!

1. 2. Grad a weng a Schneid Die Gams ſan ſchwarz und braun, Hab i af d' Weiwaleut, Und gar fo liab anz’schaun, Und i8 Gamſerlſchiaßen Und mwannft as fchiaßen willft, Is mein größti Freud, So muaßt di aufitraun, Wanns nur fchon Abend wa, Aft findft a8 no nit gſchwind, Daß i a Gamſerl ah, Sie fan ja wia da Wind, Thatse Gamferl ſchiaßen aft Hebn gach zum pfeifen an

Dis wa halt ra! Und fan davon.

24 202. Bu ſagt's ma's.

1. So trifft er gwiß a Gamſerl, So ſagt's ma's, dös Leuteln, Der ſakriſche Bua. Wo kanns ſchöna ſein, g Als Hoch oben auf da Felswand, j Wo d' Gamſerln thoan gein. Er nimmts auf den Rucken, 2. Den Bergſtock in d’Hand, ° Und kommt mit dem Stuberl Und den Huat auf da Seiten Der Jaga dazua, Steigt er von da Wand.

203. Der jagende Bauer.

1. Bina...... Bauer bei 'mein beften Jahren, Wann i ausfahr, nimm ich 's Büchſl, fteds eini in Wagı, In Wald laß ich 's knallen, Iſt a Hirſchl zſamm g’fallen ; Gſchwind aufglegt a'With Friſch heimgfahren damit.

2. Und wir i heimgfahren, köman d' Jäger gegen mir, Ich habs ja nit gwißt, ſein drei oder vier, Sie ſchaun mi feſt an, Hamt nit g’wißt, was i han, Häb ma denkt ös ſchmäckts nit, Was i hab an mein With.

3. Bin a...... Bauer, jetzt gehts me erſt gut, Da ſchiaß i mr Hirſchl, da giebts ös ja gnuar, Mein Haus wollt i kleiden, Mit Hirſch⸗ und Gamshäuten, Fleiſch han i kein Ziel, Hat kein Metzger ſoviel.

4. Bin a...... Bauer, habs mi a no nit keunt, Hab ma oft meine Aug'nbraun mit'n Schiaßn verbrennt;

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Mein Büchfel iſt guat g'macht, Ind gehn thuts wie i ihms ſchaff, dein Jäger ſcheuchts nit Sein viel oder nit. 5. Sein da enk fo viel Jager, hat keiner fein Schneid, dab nächft drei verjprengt, hams Büchſel weg keit; dab gſchwind nachi taucht, dabs Büchfel zſammklaubt, Tragts heim in mein Haus, Wollts ös habn, löſt 58 aus. 6. Amal hab i gſchoſſen, hat mi ſehr verdroſſen, J hab gmeint i hab a Hirſchal, Hab a Kuh daſchoſſen, dat mein Nachbarn ghört, Dat fich Halbat 3’ Tod g’rert, Mein Nachbar fei ftill, Gibts da Hirfchel fo viel. 7. Was werdn anjetzo die Leut gedenka, Wann i thua mein Nachbarn drei Hirſchl ſchenka, Iſt ma weita ſchiah Krieg all Wocha a vier, Ein Sad voll Rebhenna, Wil i a bekömma. 8. Das Liedlein ift aus und jetzt gehts ſchon zum End, Des Habts ja den... , . . . Bauen nit Tennt, Er Hat Halt a Schneid, Und zum Schiaßen a Freud, Weils Halt um a Hirfchal Schöne Thaler a geit.

204. Ich Kin ale Jäger auf der Alm fa gern. 1. Sch bin als Jäger auf der Alm fo gern Es darf noch lang, noch lang nit Tag noch wern. Sälofjfar Steierm. Vollslieder. 15

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Gteh ih mit meinem Stutzerl droben auf der Höh, Gib Acht, wie ich die Sonme feh aufgehn, Mein Freund, wenn du's haft einmal gfehn, So vergift es nie in deinen Lebn Da fieht man weitmächtig, ja prächtig weitmächtig Da fieht man weitmächtig die herrliche Welt.

2. Im Frühjahr ift auf der Ulm mein größte rend; Der Schildhahn falzt, die fchöne Schneehenn fchreit, Die Reh und Hirichen Springen Hin und ber. Was gibts auf der Welt wohl Schöner mehr. A Schildhahnfedern auf dem Hut, So geh ich drobn herum mit Muth. Da fieht man weitmächtig, ja prächtig weitmächtig Da fieht man weitmächtig die Herrliche Welt.

3. Am Herbft, da geht die große Jagd erft an, Füchse, Hafen, Reh und Hirfchen ſchieß ich dann. Bekomm ich recht Hoch obeu einen Stand Auf einer hohen Felſenwand, Da ſuch ich meinen Schmaus heraus, Und ftürz dabei mein Flaſcherl aus, Da fieht man weitmächtig, ja prächtig weitmächtig, Da fieht man weitmächtig die herrliche Welt.

4. Wenn Schüben auf der Alm beifammen ftehn Die Gegend und die höchften Berg bejehn, Erjtaunen Alle über die Allmacht, Des Schöpfers, der 's jo ſchön hat gmacht. Die Einen beten in der Stil, Die Andern rufen mit Gefühl. Da fieht man meitmächtig, ja prächtig weitmächtig, Da fieht man mweitmächtig die herrliche Welt.

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205, Ciroler und Steirer Landaleut.

1. Tiroler nnd Steirer fein als friſche Leut, Und weils nir ſtudirt haben, ſeins a nit zu gſcheidt, Sie habn ja funft gar nir als einzig die Jagd, Und wenn fie nir fchiaßen, fo werden ausglacht. 2. In Tirol und in Steier i8 Schiaßen a Pracht, Da gibts hohe Berg und a herrliche Jagd. Da geht man af d' Alma mit an Hunderl zan Jagn, Und a Büchſerl zan Schiaßen muaß a friicher Bua habn. 3. Auf der Alm bei der Schwoagrin gehts Freuzlufti zua Sie i8 immer luſti wann af d' Nacht kummt der Bua. Grüaß Gott, liaba Saga, du herzliebiter Bua, Hinzt trink ma a Schnapferl und jodeln dazıa.

206. Bis a Freud.

1. Ei3 a Freud, wenn man fieht die Soun aufgehn, Und die Lerchen in der Höh' jo droma ftehn; Und wenn aften a der Moafta Gugu jchreit, Glaubts ma's, Leutl, ’3 iS a rechti Freud.

2. Wenn der Gamsbod aften über d’ Stiegel fpringt Und die Senderin recht fchöne Lieder fingt; Und der Jägersbua dorten übern Berg, Schreit der Senderin: komm her nach zwerg.

3. Wenn der Schnee von der Alma wegga geht, Und im Frühling wieder alles grün dafteht, Und die Kuhla Täuten, aften a die Kalm, Nacha gehma wieder auf die Alm.

4, Wann die ſchwarze Amſel drinn im Dickicht ſitzt, Und der Ramla ſeine langa Löffeln ſpitzt,

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Seht der Spießbock aften mit der ſchmalen Goas Auf die grüne Wieſeu, und treibt fein Spoas. 6. Eh die Buchen treibn grüne Kuoſpen an, Fangt der Auerhahn a zum pfalzen an; Aft der Jägerbua darf ſich laufa gnua, Ja, meinoad, koa Talk taugt nöt dazua. 6. U der Spielhahn fangt zum pfalzen an, Wenn die Birk'n treibn grüne Knoſpen an; Plaudert. tanzt und fpringt, ſchnarrt und lauft und Horcht Fliegt in Birkn auf und u fih fort.

Wenn der Spielhahn hang zum pfalzen an, Fangt der Schnepfa a ſchon zum Streicha an; Aft der Jägerbua geht den Berg gleich zu, Schießt den erſten gleich, der Sakrabua.

8. Wenn der Frühling nur a wenig eini ſchaut, Und der Bua d'Linſen auf'n Acker baut, Aft fangt D’Ringeltaubn a zum brumma an, Und der Gugu kummt, und Ai a ſchon.

Wenn der Fuchs vom Siege zu den Häufern fchleicht, Und darunter weder Licht noch Fenſter fcheucht, Aft darf d'Bäuerin d’Henna glei in d’Steign fperen, Denn der Fuchs nahm ihr's und that's dawlrgn.

10. Wenn die Morgen- und Abenddämmerung b’fteht, Und zur Herbitzeit das Sagen angeht, Uft darf der Has nöt länga mehr fein Leben borgn, Als von heut auf morgn, und da mit Sorgn.

11. Wenn zur Brumpftzeit d'Hirſch geſellt beiſammen ſtehn, Und mitſamm ſo ſchö theant auf d'Wieſen gehn, Aft is der Hirfch der Knecht und der Spieß der Herr, Wenns zum Kampf geräth mit ihrem Gwehr.

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12. Wenn der Jägersbua oft drin im Dickicht lauſcht, ob koa Hafal oder Fuchs auf d'Wieſen lauft, Kommt a Goas und fpielt mit ihren Jungen, Leut, Dos is gwiß der fchönfte Beitvertreib.

13. Wenn der Jäger pürfcht und die Amfeln jchrein, Darf er recht ſtad geh’n, und oft gar ftehn bleibn; Und bricht an Aſtl ab, wie a Fad'n fo fei, Gebn ich d'Reh fogleich ing Didicht nei.

14. Wenn der Zägerbun das Gamſerl abatragt, Und die Senderin die Kühla eini jagt; Und der Auerhahn a Liedl zubepfalzt, Und der Hieta mit der Goaſl ſchnalzt.

15. Und mit der größtn Freund auf d'Nacht, mei lieba Bun, Geht der Jägersbua aft feiner Hoamath zua; Und fein Dirndl wart jchon allemeil wann er kimmt, Daß ihms G'wild glei von der Achſel nimmt.

207. Der bairiſche Biefel. 1. Der bairische Hiefel ein Wildſchütz is gwen, Cr ift ja ganz Iufti und führt a frifch Lebn, Wenn er auſſi is ganga ins Schiaßen aufn Stand, Hat er ghabt brav Kurafchi, das is ja bekannt. 2.

Weil der bairiſche Hiafel no gwen is beim Lebn, Hats Hirichel, Rehbockl und Gamfel gnua gebn, Möcht einer wohl mein, man hätt alls mit ihm gricht, Und weil ma fogar feine Gamſel mehr ficht.

3. Zwiſchen Eck und Gethal bin i auffi ganga, Seind die Saga glei kema und habn mi gfange, Sie habn mi gfanga mit Luft und mit Freud, Weils Halt um ein Wildfchügen brav Thaler a geit.

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4. Und wie i bin kemma fürs Richters fein Haus, Is mei Stuberl da gftanden, da hätt ma bald grauft, Hab aber glei dentt aufs Lauga weil i ’3 fo gut Tann, Friſch gwagt iS halb gwunna, aft ging es halt an.

5

Aft ſagt glei der Richter: Bürfchl du mußt reden.

O gnädiger Strengherr, i bitt um Vergeb'n,

D' Saga feind felbft die größten Schelm in der Haut,

Solln den Herrn frei diena, ſchiaßen jelber brav drauf! 6.

Und 83 meine Saga habts gar ſchlechte Auge,

Wollts ös a fo a Bürſchel für ein Wildſchützen anſchaun,

3 hab ja fa Büchſl, fa Pulver und Blei, -

Mitn Löffel müßt ich ſchiaßen, es jah ihm bald glei.

2c. Ein ſchönes neues Alma⸗Tied.

Der Winter iſt don umma Gfreu mich auf den Sommer, Magſt a Sendrin wern Aft Haft die Buben recht gern, Auf der Alma da ift fein Bauer, Der ung nad) thut fpäben, Da iſt das Bubenlieben a luſtigs Leben. 2. Grad a weng a Schneid, Wegen der Weiberleut, Gamferlichießen Sit meine allergrößte Freud, Wanns bald Aba iva, Daß i a Gamſerl fah, Zamma ſchießen wollt ichs halt fo ra. 8.

Und wenn du 's fchießen willft, So mußt du di aufitraun, Aft ſeins erft no fo gſchwind. Und haben dich gleich im Wind, Bangen zum Pfeifen an, und ſchaun dich an. 4. Bue wannft aufs Gamsbirg gehft, Muß Wetter fein recht fchön, Aft fiehft dus Schon von weiten, A Schöderl Gamſerl ftehn ; Kannſt dich zuwi fchleichen, Sein thuts fo viel Leicht, Kannſt fie außa schießen wies dich gfreut. 5. Wie ichs znächſt hab gſehn, Sind vierundſechzig geweſt, Gehen auf über die Schneid,

Die Gams find ſchwarz und braun, Hat mich von Herzen gfreut,

Sie find recht Tieb anz'ſchauen,

Ich Hab mich nieder g’fniet,

231

(a& mein Stutzerl knalln, b hinunter gſchaut, iſt's her⸗ unter gfalln.

6.

nſerl iſt ſchon troffen,

nich nicht betrogen,

durch das Feuer gſehen,

in Die Haar aufgflogen,

derin fteht heraußen,

ver Kaſa Thür,

at ein Juſchrei aufithan zu mir. 7.

ıjert is ſchon mein,

nicht anders fein,

drin hört den Schuß,

ihr kein Verdruß,

agt is gwiß mein Bue,

hre bei mir zu,

fen kannſt ja hier bis Morgen fruh. 8.

endrin hat nie traut, at ſchon öfters gſchaut, ieht mi 3’ Gamſerl tragen, raut mi Doch nit z’fragıt, von Schießen ſchwarz, hände ſand voll Blut, at mi nimmer kennt als wie beim Hut. 9. vies in Hut hat Tennt, t glei dana g’rennt, t mich bei der Hand rührt mich nach der Wand, immt mirs 3’&anıferl weg, jat mirs gut verftedt, t nit forgen bis da Morgen früh dich weckt.

10. Mir fan in d'Kaſa gangen, Ham a Mil geflen, | Da fand i und d’Sendrin Gar fchön beieinander g’feffen, Sie kocht a Rammues gſchwind, So gſchwind als fein hat Fina, Und daß i Hunger hab, das kennts

mir an.

11. Und wie der Tag angrauelt hat, Hats die Sendrin gſchwind Tennt Und i han aft gſchwind, Auf mei Gamſerl denkt, Laß dir Beit mein Bua,

‚(Du kummſt ja noch früh gnue,

Trag mir 8Gamſerl, iſt nit ſchwer, kannſt laufen a. 12,

Ich pad mein Gamferl auf, Tags bei der Hütten aus. d’Sendrin gibt mirs Gleit, Und Hat mir 3’Wegerl zeigt, Pfüt di Gott mein Bue, Und ehr bald wieder zu, Sie hat an Seufzer than und fchaut mi an. 13. Wie Iufti auf der Höh. Wie Iufti auf der Alm, Wann mei Stuperl knallt, Und d'Sendrin juchzt, daß hallt, Aft kimmts mir gleih in Sinn Und geh Halt Hin, Aft kimmts mir gleich in Sinn und geh Halt Bin,

14.

Und bei der eriten Kaſa,

War mir D’Sendrin zi'ſchier,

Ich Hab ja gar nicht gfragt

Wegen einem Nachtquartier,

Bei der zweiten Kaſa.

War mir D’Sendrin recht,

Sitzt der Jager drin und jeine Knecht. 15

Wegen der Zägeröherren, Müffen wir z’gehn aufhören, Sie möchten 3’Gamjerl Schießen hörn, Und dös war nit vecht Es därfens gar nit glaub’n, Sch bin ja gwiß fein Schüg, Ich hab Fein Pulverkerndl und keine Büchs. 16. Bald ich fein Geld nit Hab, Uft fteig i s'Gamsbirg an, Bier das trink ich gern, Das wißts ja meine Herr, Daß ich Iuftig bin, Das weiß a jeder fchon,

232

17. Ich weid mein Gamferl aus, Es Hat mir gar nit grauft, Ich trink a Blut mit rend, Aft krieg im mehrer Schneid, Ich bind ihr d'Läufeln zam,

Es fangt zum Nachtwern an Trags der Hütten zu mein lieber Bue. 18.

Und Heine Kügerl gießen Kleine Gamſerl Schießen, Und Kleine Dirnderln Tieben, Man muß ja alls probiren Dieweil wir jung fein recht Schau wir und um ein Gefchäft. Bald wir alt fein gfreuts ung nim⸗ mer recht, 19. Ich bin kein Kügelftaler, Sch bin kein Maiathaler, Sch bin a Bauersfohn, Bon Bürrenftein, Und a fchöne Sendrin Tieben, Gſchwind ftatt der Wirthshausdirn,

Drum ftehn mir die Kreuzer jo gut an. | Hatda Pfarrer gfagt, das darfma thain.

V.

Bauern: und anderer Stände Lieder.

209. Das Tandleben.

1. Das Landleben Hat Gott geben So heiter und frob; Drum preijen Die Weiſen Das Landleben fo Hoch. 2. In den Wäldern Und Feldern Sn der Wiefen im Klee Da ſpringt mir Mei Herzerl Bor Freuden in d’Höh.

8. Auf den Bergen, In den Zhälern Auf den Wiefen im Grün, Da fliegen Kleine Englein Mit Aöfelein bin.

4, Sie fommen Wohl ber aus Dem himmlischen Paradeis, Sie bringen

Den Frühling Dem Landleben zum Preis !

210, Ueber den Bauernftand,

1.

Ihr Habt zwar fehr viel zu fchaffen,

Länger Tann ich nimmer fchiveigen, | Euch geht die Regierung an. Weil man mich ſchon kennt im Land, | Noch dazu thut Gott begehren, Will eins fingen recht mit Freuden, | Die Landesfürften muß man ehren,

Bon dem edlen Bauernitand; Ein uraltes nützlichs Leben Welches Gott dem Adam geben,

Zu ernähren alle Welt

Hat er diejen Stand beftellt.

2.

Raifer, König, Fürften, Grafen, Freiherr, Edler, Bürgersmann,

Dennoch diefer Hohe Stand Wird ernährt von Bauershand.

3.

Nach Gott haben wir zu preifen Den fleißigen Bauersmanu,

Daß wir fo viel gute Speifen, Brod und Wein, auch Alles habn,

Edlen Moft zu Hundert Emern,

236

Junge Hendl thains a kaffen,

Zwetſchkenbranntwein thans abrennen, | Die taugen jet z' in d'Aderlaßn,

Auch das Bier in allem Land Kommet von der Bauerd Hand.

4. Kaum thut fi der Schnee verlieren, Und fangt zum abweichen an, Sit der Bauer fchon ganz begierig Richtet feinen Pflug zufamm, Thut den Ader wohl durchichneiden, WIN darauf fein Unglüd Leiden, Gerſten, Habern baut er grad, Und die ſchönſte Irthüngſaat

Pflanzen, ſo vet Gattung Kräuter,

Hat der Bauer auch in Vorrath,

Dieje thut er auch herzügln

Als eine fchöne Frühlingsfaat,

Rettig, Ronna, Kohlerabi,

Biveierlei ſüß Rubn früh und fpati

S'Kraut wird erſt im Herbſt recht gſund,

Gehn acht Schilling auf a Pfund.

6

Der Bauer baut a in dem Frühling Noch gar ein nutzbare Frucht,

Wo der Landesfürſt und der Bürger Und der Bauer ein Nutzen ſucht. Um St. Veits Tag, bisweilen früher Bauens Lieſert faſt a jeder,

Daß im Winter z'ſpinnen habn. Das tragt Geld auf Steur und Gabn. 7.

Liabe Bäurin nimm dein Zöger, Füll ihn mit Maibutter an,

Reis in d'Stadt, er iſt gleich weger, Jetzund bringſt ihn ganz leicht an,

Sollſt halt glei zwei Steign voll habn, S'Miedl wirds ſchon nachitragen.

Eva habts in * ſchon gnomma, Nimm glei Wachs und Hönig mit, Habts in Haar nicht allen gſponnen, Nimm ihn mit, es ſchadt dir nit, Leinwand nimm a halbas Stückel, Daheim Haft ja gleich wohl gnug, Nacha tragt? a gute Halbe Und a Naigel Fifch dazu.

9. Seht wirds Heumath a bald kemma, Denn ic) merks in Dangeln wohl Da gibts wieder ſchwitzen, renna, Für das Tiebe Bauernvolk. Wann oft manicher Yaullenzer Gwiß die Somm noch gjehen nicht, Hat der Baur ſchon ganze Wiefen Abgmaht und zum Dörren g’rict.

10. Weiz und Korn thut fich zeigen, Bu der Erndt, Gott Lob und Dank, Ach wie oft ſah ich mit Freuden Manchen frommen Bauersmann Mit Vertrauen zu Gott beten, Gott wol ihm fein Körndl retten, Nicht allein für mich, mein Gott, Braut ja Arm und Reich ein

Brod.

11. Wenn danı Alles eingefechjent, Korn, Weiz, Gerften, Haber, Ling, Fangt drr Bauer bald an zu Drefchen, Daß ihm tragt a weng a Münz,

257

Fahrt aufn Wochenmarkt mit Freuden, | Und wenn man kein Holz nit fund,

Handelt dort mit Bürgerleuten, Man gibt auch dem armen Mann, Was es ihn Halt Toten Tann.

12. Wann, des Bauern Fleiß und Arbeit Chriftlich wird betracht von ung, Müffen wir ihn billig nennen, Dem fein Schweiß ift nicht umfunft, Manche große Herren Kuchel, Wurd ein kalte Herberg fein, Wann der Baur durch Müh und

Kummer

Hätt nit jo viel gejchafft herein.

13. Rinder, Lämmer, Kälber eben, Gäns, Hühner, Enten und Kapaun, Indiamiſch kann er geben, Speckſau, Spenfau, junge Tauben, Eir und Rahm, er brauch nit viel, Möcht ich nur den Prahler fehen, Der den Bauer verachten will.

14. Der Bauer thut mit Heu verjehen In den Städten fehr viel Pferd, Wie wurd e3 ums Holz hergehen

Daß man 's Bimmer beizen kunnt. 15.

Bauern Hilf Hat man vonnöthen, In der Kriege und Friedengzeit, Wenn die Völker thun marfchieren, Braucht man Vorjpann allerfeits, Habern Lieferu, Leut hergeben, Geld muß man da auch erlegen, Zug und Zeug geht oft zu Grund Der Baur joll doch fein a Hund. 16. Wenn ich deine Plag betrachte, O chriftlicher Bauersmann, Und ein wenig zu Gemüthe faffe, Kann ich mich erinnern ſchon, Der Himmel dein Lohn wird werden Für deine Müh auf dieſer Erden, Dir zu trocknen deinen Schweiß Iſt ja bereit das Paradeis. 17. Wenn du Morgens auf thuſt ſtehen, Opfre Gott dein Müh und Plag, Gott wird fleißig auf dich ſehen, Segnen dich den ganzen Tag, Thu den Armen auch mittheilen

Wenn man heizen ſoll aufn Herd; Und ihm ſeinen Hunger heilen, Wie wurd manchen Herren frieren, So wird Gott ſelbſt dein Lohn,

Wann er ſollt die Feder führen.

Für deine harte Arbeit ſchon.

211. Da Vauernbua.

1. Hiazt kummt die Frühlingszeit Wo ſich a Ider gfreut Bſonders aufn Land Sm Bauernftand;

Wo alles hupft und ſpringt

U jeder Vogel fingt Alls lebt in voller Flur In der Natur.

2. In Sonntag in der Fruah Do nimmt der Bauernbua Sein Dirmdl bei der Hand Und führte aufs Land. Er führt fie rings herum Im Grüanen um und um; Da folgt oft mancher Kuß Nach Herzenzluft.

3

Wann wo a Mufil is Glaubt mir, do bin i gwiß Und mein Dirndl a dabei, Miſchts ent nöt drein.

238

4. Hab i aft gjodelt guua So geh i hama zua Ich mach mir gar nix draus Leg mi zu Rnah, Wann i in d'Fruah auffteh Und zu meiner Arbeit geh Lebt mein Herz aufn Land Im Bauernftand,

6. So bringt der Bauernbua Jährli fein Frühling zua Er lebt in voller Fluar In der Natur.

Freili, daß Gott erbarm Wird mirs oft gar ſo warm Gehn i gern auf das Gras Und hab' mein Spaß.

Was man wohl in der Stadt Drinnen für Freuden hat

J bleib a Bauernbua

Juche, a Bauernbua!

212, Der luſtige Vauernkiinecht.

1. Juche wie luſti iſts nit auf da Bäura, J möcht kein Graf und kein Stadtherr nit ſein, In aller Fruh ſchon da eſſen ma a Säura. Kimmt da Mittag, ſo gibts Schoba und Brein. Aft um a drei uma kimmt wieda d'Jauſen, Aft ſetzn ma uns wieda zſamma zum Tiſch, Eſſen bis daß ma than keichn und pfnauſen Und a ſo ſama hibſch rebi und friſch.

2.

In da Fruh wann unſa Haushahn thut krahn, Aft wir i munta und gamatz amal,

Thu i mi ranzen hübſch gütla umdrahn

Bis i hör d'Ochſen und d'Küh ſchrein in Stall, Aft wann i aufſteh, ſo thu i mi gſegna,

Daß ma kein Hex und kein Gſpenſtl nit ſchad,

239

Und daß ma a Tan Fein Trud nit begegnen, 3 mag aft ausgeht fruh oda ſpat.

8. Bann ma ham d’NoLa und Ramfuppen geflen, Uft heißts: Buam auſſi zu der Arbeit ins Feld; Da fingan d'Vögel, ma möcht fie vageffen, Wie's da nit umadum Yingelt und heilt, Aft fing i a meine Tanzel und Lieda, Konn is glei nit wies in Notnan than ftehn,

So fing is gleichwohl bald Hoch und bald nieda, DMenſcha fogn gleichtvohl, dag Ding 18 recht fchön. 4.

Freilich kimmt d' Urbeit hübſch trabi oft uma S’Udern und S’Drefchen, da3 Mahn und Heugn, Mochan an warla die Stunden recht faura Daß an da Schwig möcht bein Augn ausfteign; Im Fruhjahr da hats Halt die lainige Nachten, Do wers nit z'kalt und nit z'ſtark und nit z'haß Aba da heißts Halt: Buam richte ent zum Beichten, Und da vergeht ma glei wieda da Gſpaß. | b. Über e3 kemman a Heilige Beiten, D'Kirta und Faſchingta bleibn a nit nus, Und aufn Dentlbas fieht man vo weitn Do gibts a Gſchmais und an fchmirigen Schmaus, D'Rauhnacht, wollens jetzund freili obbringa, Und es hats do koa Narr nit aufbracht, S'Leſſeln und 8'Kreisſtehn konn ausbleibn und 8'Singa, D'Kropfa, döõ müßn do kemma auf d'Nacht. 6. Wann uns a Luſt thut zum Tanzen ankemma, Aft gehma außi in Kirta zum Tanz, Thu i mein grantigi Schweſta mitnehma, D'Nandl nimmt da Grega und d'Lieſel da Hans, Und a fo thama narriſch uma ſpringa Und than vecht Ierma und tümmeln banand,

240

Thans Dan den Andern jo oft umabringa, Bis in da Kondl da Boden auszant.

7. Aft zahl ma d'Zöch aus und than Urlau nehma, Scheint uns da Moun nit, fo leuchten uns b’Stern, Und ift uns z’finfta und kann heim nit kemma, So leiht uns da Hofwirth jo fchon a Latern, Und a fo iſts Holt hübſch Iufti beim Banern, S'Koſtl war gſchmachi und 3’Trinft war brav, Oba das ift Halt a zu bedauern S'Menſchan gehn kimmt sinmal viel 3’ oft.

Dba i konn mirs 8 gedenka,

S'Herrnleben thut mi holt einmohl nit gfreun, Wonn i a Herr war, wie thats mi nit kränka,

J will viel liaba a Bauernknecht fein,

S'Gwiſſen, dos hat ja da Geia fchon gnomma S’Geld, das glengt an Holt olleweil nit,

% bleib beim Bauern und thu mi nit gräma, Wonn mi mein Menſch gern bat, jo Ieb i in Fried.

213. Der Iuftige Bauer.

1.

Bin ein Iuftiger Bauer, heiß Kaſpar mit Namen, Ein fröhliches Vergnügen ift ftet3 mein Verlangen Guter Mufitus, Mathematifus Freund der Luftbarkeit, mach mir fein Verdruß Darum verbleibe ich ein Iuftiger Bauer auf dem Lande Verſchaff mir die Nahrung mit eigener Hande.

2. Warum ift jet der Landmann in Städten verachtet, Dieweil man die Herkunft, das Brod nicht betrachtet, Denn durch feinen Fleiß kommen her die Speis’ Sie ernähren Junge wie auch alte Greis, Drum verbleib ich ein Iuftiger Bauer auf dem Lande, Verſchaff mir die Nahrung mit eigener Hande.

241

8. Das Lerchlein in Wieſen frohlocket und ſinget, Daß Gott unſre Felder vor Schauer verhütet. Sehet den Bauern an wie er thut ſäen an, Streuet den Samen an und füllet ein Sein Haus mit göttlichem Segen und fruchtbarer Erden, Damit Alles, was lebet, erhalten kann werden.

4. Wenn die ſchwere Arbeit ſteif macht meine Glieder So ſchmeckt mir die Ruhe, ſo ſetz ich mich nieder Und denke ſelbſt bei mir, mein Freund was fehlet dir, Duält dich der Durſt fo Haft du Wein und Bier. Das Weib und die Rinder find auch bei der Geite, Das ift ja ein Herrlichkeit für und Bauerzleute.

5. O Vater, ich dank dir für all dieſe Gaben, Kein Gſchöpf auf Erden kanns glücklicher haben, Als wie der Menſch allein, er ſoll zufrieden ſein, Sonſt lebet der nur zu ſeiner Pein Es herrſcht dann die Sanftmuth, beglücket die Erden, Der Stolze unmöglich glückſelig kann werden.

214. Die Stadtmode.

1. J bin halt a Bauer, wia muß iS denn mache, Daß i die Stadtmodi recht nachmacha kann Wann i in d'Stadt eini fomm, thuns mi nur auslacha Shaun mi d’ Stadtleut glei umadum an. Sn meiner braun Soppen da kennens ma's glei an, Daß i d'Stadtmodi nit nachmacha Tann.

2. D'Strümpf in der Stadt drin han allerlei Farben, Daß i8 beim Teuxel nit ausfprechen Tann, Den! mir halt allimeil: ös gichedeti Narren, Stehn mir mein blawi Strümpf weit befjer an. Stiefel hans a an, auf Wadeln haben d’Schnallen, A jönntlani Tracht thut und Bauern nit gfallen.

Schloſſar, Steierm. Vollslieder. 16

242

3. Schau wegen Schuach da mueß i oft lacha, Ai binds mit Bandeln, der ai der hat Schnallen, U halbati Tracht thuens Bauern nachmacha, Thuen ſo weit beſſer als Bauernleut prahlen. Schnallen habens a und zwar ensgroße Thier, Mein Schimmel ſein Spach kimmt ma juſt a ſo für.

U Herrnhoſen is Halt a uöliger Waſchel, Vorn gehts öt aufi als wie a Bauernfürt, Leibel habens a ſo, habens ſeiten a Taſchel, Mi wundert nur, daß öt den Bauch net einſchnürt; Rockerl habens a an, hintera das Fleckl U Bauer braucht mehr zue an Kinderröckl. 6. Dein ganzi Montur iſt a Kirahmas Gwandl, Wo man itz und da ſo Galla draus macht, Kein ſettlani Tracht weiß i a nit im Landl Denn in mein Zeiten da hat ma ein glei ausglacht, Hüet habens auf d'Schädeln, da Kopf ift af d'Letzt, US wann ein der Hafner a Häfn drauffegt. 6

Schau wegen da Sprach, da hats a no a Niſi,

MWenn man mit an reden will, fans allſammt gftudirt, Der Ein in der Juri, der Ein in der Bhifi,

Und i hab mein Lebtag fan Buchftab probirt.

Wenn ma mit an reden will, heißts allweil: Wölle wu! E3 jagt ja fein Bruder zum Undern mehr Du.

215. Der Bauer im wirthshaus.

1. Hiazt hama den Schimmel verkauft, Und wann ma galt glei koa Geld ham, Hiazt geh ma ind nächſti Wirthghaus | So fauf ma halt no allweil dran, Bring dird Segen Gott, Da Wirth mit da’ Freien Is nit dös a ſchöns Wort Und er kanns ſchon daleien Und ſo ſauf ma die ganze Nacht Und er wird uns auf d'Wand aufi

fort. ſchreibn.

243

3. Und warn a uns aba thut maln, Uft weiß ma erft no nir von Zahln, Die Wirth müſſen fein, Warum fchenfen? ung ein? Und a anderämal laſſen ſie's fein. 4.

J hon gmeint i han no an Siebma,

Han aba zwoa Kreuzer nimma,

Han Alles verfoffen

Beim Wein und beim Meth,

Und das thät i mei Lebtag nimma. 5

Und der a ſchöns Dirndl will haben,

Der muß a Geld im Sad habı,

Zwoa, drei Dubat Sibma

Mund Dana vatrinka,

Derf Dana koa Woartal nit fagn. 6.

Wo muß ma die Raufchen hingrabn, Daß alleweil na können habn,

Wohl unters Weinfaß,

Da habens alleweil naß

Und da faufen wir länger wie baß. 7

Wo Temmen die raufchen Leut Hin. An Himmel wohl unter der Thür, In Himmel hinein, Wo St. Petrus thut fein, Und St. Petrus brennt Enzian Branntwein. 8. St. Petrus, der alte Vada, Er fit wohl beim Eiſen Gatta, Er i8 a guter Wirth Und der alles regiert Und der ung in den Himmel einführt. 9. % Han a ſchöns Dirndl am Gei J hans a weil gliebt ſamm an Weib, Der Sommer ift fumma, Die Buam ha mas gnumma, Dort hom ſüs in Winkel dabei.

216, Der Bauernftant.

Halt’ mar, 88 Buama, das bäurifche Leb'n,

Solchi Noarr'n ſollt's niamald vagebn !

Bin i a Baua, fo bleib i3 fein gern;

Tauſch' i hoalt, glaubeft nit, mit van voun Herrn: 2.

Geht vaft von und vaner eini in d'Stoadt,

Gibt's fo viel Gaßna, vageht ma fi groad,

In unfan Dorf geht ma leichtla nit irr,

Gibt nit viel Gaſſeln, a fünf oda vier.

D’Herrnleut freſſ'n viel graufoami Speifen, Daß van glei ‚graufen möcht’, als wia von Mäufen,

16*

244

Schneden, Schilöfroten und vanderi Thier, Daba mir Bauan hoam Auapfen dafür.

Und woann Herrnleut Beat gengan zum Effen, Thoan ’3 mit dd Gläſer an Wein fi fürmeflen:

Wir trinkna 'n krüaglweis,

wen'g oder viel,

Wind holt da Durft valongt und wia ma will.

217. Vauernlieh.

1. Ihr Herren, ſchweigt ein wenig ſtill, Und Hört was ich euch fingen will! Welcher Menſch ift auf der Erd’, Und dem das erfte Lob gehört? Das Tann man fich Leicht bilden ein, Daß diefer muß ein Bauer fein. 2. Wie man Hört, fchreibt und Ieft, Der erfte Menſch ein Baur ift gweſt, Da Adam fchluf und Eva fpann, Wo war Burger und Edelmann? Gleich nach der Sünd im Parabeig, Baut Adam in die Erd ein Speis. 3. Ein Bauer ift der erfte Mann, Der und den Hunger ftillen Tann. Wenn auf der Welt fein Bauer wär, So ging es uns ziemlich fper. Vom Bauer fommt ja Alles ber, Lebt der Fürſt, der Graf, der gitrenge Herr, 4. Dem Kaiſer ſeine liebſten Freund

Drum danket Gott für dieſe Gnad,

Daß er den Baur erfchaffen hat. 6.

Ein Bauer ſieht mans ja nicht an,

Das was er ift und was er kam.

Er bauet an dag wüſte Feld,

Löft aus der Frucht das Schönste Gelb,

Und fchreibt der Kaiſer Steuern ans,

Sp kommts zuerft auf's Bauernhaus. 6.

Ein Bauer macht fich ja nichts draus, Er trinkt zwei, drei Maß Wein bald aus,

Er geht nach) Haus zu feinem Weib, Macht ihr den ſchönſten Zeitvertreib; Bei Bier, bei Brod, bei Fleiſch und

Wein, Möcht ſelber gern ein Bauer fein. 7. Ein Bauer ift ein fchlauer Mann, Kein Geier fangt mit ihm was an, Er thut ung gleich zur Antwort geben, Bom Bauern müfjen d' Stadtleut leben,

Die Soldaten und die Bauern feind. | Er gibt uns Fleiſch und Brod in

Der Soldat ftreit für das Vaterland,

d'Hand,

Der Bauer gibt ihms Brod in d'Hand. Vivat! ſoll leben der Bauernſtandl

8.

245

Gott gibt euch dafür feinen Segen,

Ihr Bauern, um was ich euch bitt! | Daß ihr könnt gut und ehrlich Leben,

Theilt den Urmen auch was mit,

Und dorten in der Ewigkeit Habt ihr zum Lohn die Seligkeit.

218, Der verzweifelte Bauer.

1.

4.

Ich kann mirs unmöglich nit denken, Jezt bon i mein Hamat ang’treten,

Was d’Herrn mit ung than anhebn, U Bauer jollt fih warla grad henken So kam er doch weg vom Leben; Stiftgeld kann er faum zjammenbrigen, So fangen ſchon Neuheiten an, Sie than alle Teuxl aufbringen, Daß d'Herrſchaft Ich nennennitfann.

Ich brich und * mr mein Schädl, Ich denk mr oft d'halbete Nacht, Ich red of von der Sach mit mein Gredl, Wie ich d'Steuer zſammbringa mag; Kan Pfleger, kan Omtmann kons wiſſen, Wies dort auf den Bürgel zugeht, Da werd wohl der Bauer zerriſſen, Weils untern lateiniſchen ſteht. 3. Eh hon mruns gleichwohl mit Spinnen, Mit Tücher und Leinwendt gezogen, A Geldl derwerben a fünnen, Sebt fein mr halt agftachelt worden; Der Stempel, der Eoft glei an Groſchn, Wanns du nur fan Stempel nit Hoft, Nie d'Schelm ſeins zriffen um die Goſchen, Man nimmt dirs, wirſt gar nit drum gfragt.

Kon mr a nit gnu G'tratl erbaun, Iſt nir als a fagrifche retten, Beim Fenfter thut d'Noth auße fchaun. An Kuh, zwo Gaßl, ſechs Anten, Das Landl is oll mei Vermögen, Kann mich und d' Rinder kam g'wanden, Sollt Steurung und Johrlohn a gebn.

5.

Eh habn uns etwelch gute Brüder A Gangl ind Barlond oft gwogt, A Kraxl Tobak trogt a jeder

Ran Fußgeher jchreit mr nit noch, Jezt bat holt der Teurel die Mäuthen, Kommt aner fam auffe vors Thor, Sp mollens an ſchon fchneiden und

häuten Sie greifen in Sad an gor.

6.

Wo mein ichs, koas an a Krift denken, A Geld, jetzt brauchet ich ang, Das Stehlen is verboten beim Henken Und felbft mochen kon ich mr fang, So will id holt a mit mein Vatter Den Schabgraberhand! nachgehn, Zuletzt ſchmeißt ung der Teufel in d’Blotter, Dft fein mr ſchon ficher ollziween.

246

219. Der ärgerliche Yauer.

1. Das Bauernleben thut mich nicht freuen, Mag keiner mehr fein auf der Welt, Man allweil muß zahlen viel Steuern, Und ein jeder Schritt ift gleich gfehlt, Will fich einer ein wenig luſtig machen, Sp heißts gleich, der Bauer hat viel Sachen Und das Ding geht mir nicht ein, Und ich mag kein Bauer mehr ſein. 2. Aber ein Sach, die thut mich freuen, Wenn ich ein Pfarrer kunt ſein; Da dürft ich zahlen keine Steuern, Und käm mir der Zehend noch ein; Vormittag 8’ Kragerl umbinden, Nachmittag nähm ich die Flinten, Schieße ein Haferl daher, Wie wenn ich der Jäger jelbft wär.

3. Über ein Sach' thut mich verdrießen, Was ich mir z’leht fchon betrautert, Wann ich allweil Topuliren thät müffen, Und hätt z'nächſt felber kein Braut. Schön Mägdelein alle hingeben, Und ich müßt alleinig fo Leben, Na das Ding ging mir nicht ein; Möcht auch Fein Pfarrer mehr fein. 4.

Über ein Sach’ thät mich noch freuen, Wann ih ein Wirthshaus kunnt

bir'ſtehn, Thät ich mich ſetzen zu'n Gäſten, Bieß die Gläſer recht herum gehn; Lebte in Luſt und in Freuden, Nähme mein doppelte Kreiden, Macht auf ein Fahrer zwei Strich, Das wär ein guter Handel für mid).

220, Ber verdrießliche Bauer.

1, Möcht ein das Leben verdrießen Jetzunder fchon in der Welt, Was wird Eina no leiden müflen, Mein Treu, es iS ſchon gfehlt. Kein gute Zeit hat man nimma 3’hoffa, Es Heißt jebt a ganze Wocha: Bauer, gib Steuer und Gaben, Auf d'Fürſpann mußt a wieder fahrn. 2. Was wird eines auf d'Läng no an⸗ hebn, Schau Jodl, das iſt da a Gſpil,

Wannſt du dein Sach mußt hergeben,

Und du haſt ſelba nit viel,

Es laß ſie jetzt nichts mehr dahauſen

Wars beft man gang in a Klaufn,

Und that a Danfiedla wern,

So derffet mi do nit lang fchern. 3. |

Schau Jodl, du mußt jegt ſelba fagn,

Was hat man jebt für a Gfcher,

D’Landa feind volla Soldaten,

Reifen bald Hin und bald her;

Auf d'Fürſpann da muß ma marſchirn,

Müfjen ihnen Alles nachführen,

Derfit no fein Wörtl nit fagen,

247

6.

Sonſt kannſt no brav Schläg da- | Schau Jodl, es war ſchon a Weſen,

vontragn.

4. Schau Jodl und laß da no ſagn, Wie's ma danachſt ganga iſt, Da that i's halt wahrla halt wagen Wie i auf d'Fürſpann bin gweſt, Da gab mir a Soldat an Flicka Da wurf i mein Hüttl gſchwind wecka, Da bin i halt gweſen fo Ted Hab ftattla zum rafen anghebt.

5. O Jodl, da ſollſt dus habn gſeha, Wies mit mir umganga ſeind, J kann dirs nit Alles dazähla, Was da das gweſt ſeind für Feind, D'Soldaten nur ganze Hauffa, Die thatn all mit mir rauffa, Da hats ma halt grathen, kanns ſagen, Hab toll in Weg einigſchlagen.

J fraget kein Plunda danach, Mir thaten Soldaten abgeben,

So hätt ma das Fürſpannen rath. Du derffeſt kein Treid mehr her⸗ geben,

Und du hättſt gleichwohl a guts

Leben, Wann nur mein Weiberl gang mit, Aba die Höppin will nit. 7

Mein Weib, i thu dirs jetzt ſagen,

Wann i muß mehr auf d' Für⸗ ſpann,

J gib da flug ab an Soldaten,

Und henk Paterontafchen an,

Dahaufen laßt fi ja nichts nimma,

Sitz beit, mir ham feine Kinda,

J gib an Soldaten, mein Treu,

Willſt nit mit, fo laß Halt bleibn.

221, Der Bauer und der Pfleger.

1,

Jetz han i’mir ſchon g’rod g'nu ghauſt, J hätt a Luſt zu wondern, Es is mein Treu ſchon völli aus, Was muaß i jetzt anfangen? Drhauſen laßt ſich a nix mehr, Es iſt ſchon Alls vergeben, Doch ſagt zu mir mein gſtrenger Herr: Mir hätten 's beſte Leben.

2. Danägft jagt mir der. Diener an, Sollt a die Steu’r hob'n geben,

Ma Hob’n anonda freundlich g’tröft,

3 ban ihm klagt mei Leben,

Ma habıı anonda recht zug'ſchneitzt, Er huaſt mi gleich an Lumpen, Auf d'Letzt bin ich ihm gworden zu

gicheidt, Er bot an mir nix gfunden.

3.

Wie i bin femma in d’Ranzlei, That mich der Pfleger fragen, Wo ich a wollt gebn d’ alte Steur? Da that i Na d’rauf fagen; Hon jebt kuan Geld, mei gitrenger Herr, Hon no nit gar ausdrojchen, Da den? ich mir gleich in der Stil; Er ſchlagt mir ſchon in d'Goſchen.

248

4. Wo ift der Diener, fchreit er gleich, Laß dich in Kotter fteden, Da zittert mir mein ganzer Leib, That mi nit wengerl fchreden. Doc denk ich mir gleich in der Still: Wird wohl 'n Hals nit gelten, Bin i nur ftab und los a weng Und that mich enda melden.

B. Zum Schlapperment, mei g’ftrenger

Herr, Es huaß nit glei in Kotter, Geht mir mein Treu nur gar fo ſchwer,

Mei Weib will mir nix kochen. J han oft a Suppn, i ſags fein rund, Möcht' Oan ſich ſchier vergeſſen, Den gſtrengen Herrn ſein Pudelhund That gwiß koan Biſſen freſſen.

6

Da jo, mei lieber gſtrenger Herr, Wo ſollt a Geldl klecken?

Wo ſollt m'r Olles nehmen her? Bald muß m’r laſſen decken, Pflüg’ und Urn muß m’r habn, Wagen und andre Sachen,

Wann i denk an d’ ganze Wirthfchaft, Vergeht mir wahrli ’3 Lachen.

7. Und is a Krieg wohl in dem Land, Muß a d’r Bau’r herhalten, Soldaten ftelln, daB waß m'r ſchon, Mr nimmt a Tan fan olten. Und Fürfpan ftelln und Lieferung gebn, Dös kann i mir a wohl denen, M’r derf dazu fa Wörtl fagen, 's thaten An glei aufhenken. 8. So fei mr ftill und hör’ bald auf, Mir gwährt fchon zlang dein Pred’gen, U Zeit lang will i noch warten aus, J will dir etwas gebert. Do Hoft vier Zwanz’ger, geh nah Haus, Thu’ zu der Wirthſchaft ſchauen, A Beit lang will ich dir noch war⸗ ten aus, Mußt aber dein Fleiß auch brauchen. 9.

U jo, mein lieber gftrenger Herr, Dofür thu ih Dank fogn,

Is mir mein Maul a gar fo ſchwer, Zweg'n Zwanz'g'r will ich wagen. Ins Wirthshaus 18 mei erfter Gang, WIN ich mein Herz erquiden, Wonn ic) das Geldl beinonder Horn, Wir i's ſchon fleißig fchiden.

222, Des Vauers Roth).

1. Mag i fa Baur nimmer bleiben, Geht e3 Halt wie eg nur will, Ka Geld kann i a nit auftreibn, Wahrli, es ift mir Oll's z’viel;

Jo Dlles von Bauern thut Leben, Niemand will ihm mehr was geben, Oft manchen Bauern fein Bua

Muß binden mit Weiden die Schuah.

2. Es ift ja mei Treu fa Wunder,

249

5. Zween Wagen ftehn unter der Hütten,

Daß's jetzt 'n Bauern fchlecht geht, Hat a koan aner a guts Rod,

A jo, mer hudelts jeb unter,

Und das i8, mein Treu, nit recht; D’ Obrigkeit Yaßt jo nir bintn, Sie that an Bauern eh fchind’n, A jo, um an Grofchen, ziveen, drei, Do laßt mirs einjperren a glei.

3.

J waß jo, wie mird z'nachſt is ganga,

Wie ih mein Hauszins han gebn, Do fein mir drei Grofchen oganga, Han alljelben nit können derlegn, Do bat der Diener glei müſſen Hie Eifen anlegen an d’ Füßen And Hat mi in's Dienerhaus gführt, DIE warn i war g’wein a Dieb.

4.

Das Hausdach is a voller Lucken, Han a noch kan Schnitt dahoam, Der Ofen thut aller zſommhucken, Han a noch Fan Biegel, fan Luam; Die Stubn, der Tiſch und bie Bänlen, Das thut ſchon Olles niederfenken, Und woann i für d' Fenſter geh für, Sein d’ Scheiben Iauter Papier.

Mit Striden da muaß i's zjamm- binden, Wann i an Ausfahren hab; Wann i thu d' Ochſen anjpannen, Do zannen d’ Scheiben vonananda, Znachſt wie ich in d' Robot bin gfahren, Han i'n Wagn auf'n Buckel müſſen hoamtragen. 6. Der Stoll hat eh ſchon ſechs Spreizen, Er braucht a noch a wohl a vier, Wann i ihm anfiech von weiten, So moan i, er fallt fchon zu mir; Wann der Wind a wenig thut gehn, Da muß i alle Augenblid jehn, Wo nit der Plunder fallt zſamm Es is mir een bang.

U Jahrl wollt * noch gedulden,

Wanns nur amal beſſer that wern, Und wann i nur kam aus'n Schulden, Aft wollt ich mich nicht lang mehr

ſcheern,

Und wann es halt alſo thut bleiben, Da mag ichs hat nit mehr derleiden, Aft nimm i mein Gredl bei der Hand Und reiſ' in das Salzburger Land.

223. Der Gaberl. 1. Schau, Gaberl, bei mir hat's a Haberl, Ich därf dirs mein Warla nit ſagen,

250

Aber weilſt du's biſt, ſo ſag' ich dirs dena, Auf dich hab' ich all' mein Vertrau'n und auf d'Lena, Weil ich wais, daß nix g'red wird von Dir, Schießt dirs auſſa, kann ich a nit dafür. 2. Schau, Gaberl, hiez han ich Halt g’heurat, Hiez mein ich Halt vecht, es ift aus, Ein Weib Hab’ ich Triegt als wie an Krabaten, Die jagt mich braf uma ums Haus, Bald jagt fie, ich bin ein Faulenza, Bald heißt's mi wieder an Trenza, Und Tag und Nacht hab ich fein’ Ruh’, Ich derf noch nicht Mau ſag'n dazu. 8. Berft hats mir jo treula veriprochen, Das Ding bat mich faggerifch gfreut. Über e3 dauert halt kaum a zwei Wocha, Da hab ich ihr d' Suppen auskeut. Wie ma ham g’heurat, hats um und bruma, Zwei hat? mir geben, bat fich gar nicht lang b'ſunna, Aft wollt ich halt auch ein Streich wagen, Hang g’feilt und han Kachel z'ſam gichlagn. 4. Schau, Gaberl, fei beten und brathen, Sei du mur fo fein und fo g'ſchmach, Thu du mich nur gleich nit verrathen, Hent gäbs fchon mehr Nippenftöß ab. Immer amal mein id, ’3 wird a weng linda, Wann ich nur hätt an großen Schod Rinde, Schau Gaberl, dir fag’3 ich recht gnau, Auf dich Hab ich all mein Vertraun.

224. Der Simmerl und fein Nachbar. I 1. Schau wia mi hiatzt mein Geg'n⸗ Da Simmerl hat zum Nachbarn gſagt: theil plagt, Mein Hans i geh no z'Grund; Ja grad als wia an Hund. e

251

geftern hats mi wieda gſchlagn, Die Dan hebt wia da Teufl dran, Icheint, fie moant, mi gfreuts; Die Andri fragt und krailt. ıhbasmann, i kann das fagn, [Sie raufn bis auf d' Gafin 'naus,

3 mit ihr a Kreuz! 2. ins, der fagt zum Simmerl drauf: zeht3 fo fchlecht wia dir, eif nur auf mein Kopf hinauf, üpp’In fan von ihr! t mein Wei zum Frefin gern, fie danach nur that, va kanns nit amderfcht wern, i bin a nit ſtad. 3. was ma thoan, hiatzt vor da Hand, m dös helfat glei: ringans kreuzweis üm’ranand, jeda Hilft ſein Wei. ingans feſt zum Raufen an, £ du friſch die mein, machs nacha a afo, au dafür die dein. 4. fagt da Hans zum Simmer!: ſchau, ing, dös wa ganz recht, hiatzt hoam und fag, Schau, ſchau, achbrin ſchimpft nit ſchlecht; zt: du haltſt's mit ihrn Mann ‚ahtjt in Ruaf ihr Haus, di, fang mit der nir an, eich’ ihr nur grad aus! b. awa Laft zur Nachbarin,

Und fchlagn wia d' Dreſcha zua;

Die Leut' ſchau'n al’ bein Fenſta raus,

Und lach'n ſi Ion g'nua.

Hiatzt kummt da Dinmert z'Wegs daher, Und packt in Hans ſein Frau, Und ſtrixt ſie mit'n Oxnzähn, Glei friſchweg grean und blau; Da miſcht ſi glei da Hans a drein: Was, Lump, mein Wei willſt ſchlagn? Hauſt du die mein, ſchlag i die dein Und packt die Oan bei Kragn. 7. Er bloit ſie in Dreiviertltakt Beinah a halwi Stund, Bis jedi von die Weiwa bitt't: Hör auf, ſunſt geh i z'Grund. Und wirkli, von der ſelwign Stund, Warns allizwoa befehrt, Koan Klag' hat ma von Simmerl und Koan Klag von von mehr ghört.

Wia glüdli do vie Männer mwärn,

Wann alli Paar und Paar

So eahnri Weima wixat'n

U vanziggmal in Jahr.

Die Weiwa wern mia d'Engerln d’rauf,

Und fagn: mein liawa Mann.

Drum folgts mein Rath: in fo an Fall,

ſimpft und flucht und heult; Da hilft, was helfn kann!

252

225. Der Bauer und fein Knerht.

1. Bauer. Kein Baua mag i nöt mehr fein Bei der vafluachten Beit; J Tann ma d'Langweil nit vatreibn, J hätt Ivan Tag koan Freuad. Knecht fand ma gar zu theur Und Koana ztriagn danöben, Da Baua muaß oft manigsmal Sogar an Buam agdbn. 2. Knedt. ' Han narriiha Baua, Was fallt da denn ein Und warn dir die Knecht ztheua fan So ftellit du koan ein. 3. Bauer, D Knecht es ift nöt ala bo den Was du mir fagft ins Gficht, Was wölteſt, ganz’ Tag herumma ftehn, Das ift ja nix ausgricht; Des müaßts ös ja bötrachten, Was eng angeht do Gſtöll; Des moants 88 finnt3 grad lachen Gehts dem Bauern wia da wöll. 4. Knedt. Baua du haft e3 Nöt guat in dein Lei? Wann ma aufji in D’Arbat gehn, Bleibft bei dein Wei,

5. Bauer. O Knecht das geht di gar nix an Bo den derfft du nir rödn, Das Wei g’hert mei, woaſt felber ſchon, Das kannſt ma nöt vowähn. Oes gehts dafür ins Gaſſeln aus Das is a Lumperei. Bleibts 53 dahoam in meinem Haus Und deants dem Bauer treu. 6. Knedt. Und warn i in’3 Gaffeln geh, Eiferft du glei Und i geh zu mein Diarndl Und nöt zu dein Wei. 7. Bauer. Des moats ös is fehon als ausgridt, Wanns wögagehts von Haus. Da Bauer derf ja gar nix ſagn, Er kennt fd nimma aus. Des zerreißt3 Schua, da Schlaf 18 hin Bei den vafluachten Löbn, Da Baua woas manigsmal Koan Rechnungſchaft nöt zgöbn. 8.

Knedt. Und wenn i ins Gaſſeln geh Dder zan Tanz; So zreiß i glei meine Schua Dd dein bleibn ganz.

9.

Bauer

253

13, Bauer,

Sads 58 na grade mit Schua in O Knecht du bift a rara Narr!

Land, J fag das in da Gſtöll, Des wöllts a habn das obre Gwand Dem Bauern wirds zu viel. Des wollts brav Röck und Hojen habn, Strümpf und Pfoadn a. Bon den wullt i no gar nix ſagn, Wanns nacha g’arbatt wa. 10. Knedt. Und daß i viel arbaten foll Hab i nöt Luft Des is ja bald g’arbat gnua Bei deiner Koft. 11. Bauer. Daß d’ überall an Urſach haft Daß thuat mi fehr gfreun, Und Halt van a fo eini fagft Sollſt du ein Bauer fein. Du würdeſt ala ſehn wias da gang Hätt i an guoten Troſt Kennt i bei dir ala Knecht einjtehn Hätt i a guati Koft. 12, Knedt. Baua bei deina Koft. Wurd i bald matt Und 58 jögt oft a Halbe Jahr Koan Krapfen nöt a.

Bon den derfit du nöt rön, Wölſt alle Tag Krapfı Hab, Vadeanſt da d' Suppen nöt. Du warſt nur glei,um d’ Koſt a Knecht Ban rödn da warjt da Böſt. Bu da Arbeit, ſchau i fog da Knecht Biſt alldö Zeit da Löſt. 14. Knedt. Bruml nua bruml nua Baur in dein Haus Und fo baldjt dd ausbrummelt Haft Aft zahlit mi aus. 15. Bauer. D Knecht da haft an guatn Muath Du roaſaſt glei nah Wean, Haft nu ſechs Kreuzer herein guat Da muaßt as erft vadean Ja, wannſt amal recht hinfüa kammſt So was mit dir nöt aus, Und wannſt as Jahr zwee Lohn einamſt Kammſt ſchon vüll leichta draus. 16. Anecht. Und daß i koan Geld nöt han, Derfſt do nöt zgein Koan Pfenigfux mechti Halt derna nöt ſein.

m

226, Die Math, ver Bauernbubn.

1.

Was fangen wir Bauernbuabn an Daß Koaner fan Handwerk nöt kann,

Wird Oaner alt und ſchlecht Hoaßts glei: du Bauernknecht. Konn Oaner glei ſagn, was Oaner will So hoaßts glei: halts Maul und

ſei ſtill. 2. Weißgarber ſan Lederſchinder Aba d'Weber ſan no viel gſchwinder Do hoaßts alleweil viel wum bum bump Der van Fuß grad, der van Fuß krump Schießen alleweil aba treffen koan Scheibn Und thurn nix als Kretzen oreibn. 3. Zimmerleut ſan Hackenſchleifer Die Maurer. fan Gmalterſchmeiſſer Sie fegen an Mauer auf Freßen brav Nndl drauf Sein d'Nudl nöt g'ſchmolzn auf's Beft, So fegen’3 die Mauern nöt feit. 4.

Die Bräuer laß ma beifeit

Das fein wohl feftbaute Leut

Sie freffen a halbete Schwein

Saufen brav Bier darein

A Brontwein muß a fein dazur

Sonft kriegetas foan Wamper wir a Ruhr.

5. Und die Wirth ſeind jetzt klan ver⸗ wegen

JEs will van Koaner kan Antwort

geben Sie gehn den Boden auf und ab dragen var nöt, wos Dana mag Sie ſchaun fo ſchelch und fo krump Wanns d’ koan Geld Haft, feher die auſſi du Lump! 6.

Die Müllner feind kloan daftuhln, Hat mir z’nagft mein Sad vana wolln fülln,

Die Müllner und die Bädenjung

habn weiße Fürta um, Sie tragn a blaui Montur Um d'Naſn fans voller Laſur. T. Die Schmid, die thurn nur glei prahln Auf d'letzt kinnens die Kellnerin nöt zahle, D’Wagner und Fuhrleut mit Habn gar an hölzern Tritt. Auf d’ Lebt gehns den Erzgrobn nad Is des nöt a fpöttliche Sad. 8. Den Schneidern muß i ano was fagn Sie müßens ma nöt für übel habn, D’Schneider feind gringe Leit, Zragt3 der Wind weit und weit, Drum müßens’3 Begleifen habn Sonſt möchts der Wind vertragn.

v68

9. A jede hätt gern an Mann! Den Schuftern gib i a was z’jchmeda | Ruft den Antoni an, Das fein die wahren Lederreda, Antoni verhilftft ma koan Mann Sie reden dag Leder aus So ruf i di a nimmer an. Daß van oft felba grauft, 11. Drum dorrn ma meine Schuadh fo ein | Wa3 fangen wir Menfcher jebt an Daß Dana Mordie möcht fchrein. Wir kriegn ja koani an Mann

10. Ei du mein Tieber Gott Auf d' Menfcher Hätt i bald ver- | Hilf uns doch aus der Noth geflen | Dan Rofenkranz will i gern zahln

Uber jetzt werd i's ihna recht zumeſſen Als ohne Mann ſterbn, wir a Kalm.

227. A luſtigs LTeben führen ma.

1. Und beim Tanz fan ma Yuftig, A luſtigs Lebn führn ma, Die Freud iS zu groß. Gein fröhlich und guat,

Denn es rinnt in unfern Adern 3. A Ternfrifches Bluat. Sie fagt, Tiaba Hansl, 2. Wia hab i die gern, Wir fpringen und fingen Und i mücht di glei frefien Recht luſti drauf los Und möcht mit dir fterbn.

228, Der Seiner.

1. Wenn i mein Stand betracht Und beffen Lauf Bann i fein Geld nit hab, bin denner wohl auf bei der Nacht, Wann i kein Gelb nit hab, bin i denner wohl auf. 2. Eheſtand fchreibt Paulus Is gar a ſchöns Ding | &r bat kein Weib nit ghabt, doch hat ers gichrieben bei der Nacht, Er Hat kein Weib nit ghabt, doc) Hat ers gfchrieben.

256

Wer a hübſch Weiber! hat, Der hat von Gott die nad. Wer aber a zwidri hat, der Hat a Plag bei der Nacht, Wer aber a zwidri hat, der hat a Plag. 4,

Haft nur a zwidri wolln,

Die fol der Teufel holn.

J han dird nit gnumen an, i war grennt davon bei der Nacht, J Hau dirs nit gnumen an, i war grennt davon.

b.

Weiberl, wannſt ſchlafen gehſt Sags nur glei mir, Sag nur: mein liaber Mann, jetzt geh mit mir bei der Nacht, Sag nur: mein liaber Mann, jetzt geh mit mir. 6.

Wer viel kaſſaten geht, Und karraſirt Der wird von Weibersgſchlecht gänzlich verführt bei der Nacht, Der wird von Weibersgſchlecht gänzlich verführt. 7.

Buabma wans heirathen wollts, Sagts es nur mir. S' Heirathen is a harte Sach, is nur a Plag bei der Nacht, S' Heirathen is a harte Sach, is nur a Plag. 8.

Wenn mein Weib in Zügn ligt

Greif i um mein Geign

Mit Freuden famma zjamma kummen, mit Freuden wolln mar fceidn bei der Nacht,

Mit Freuden jamma z'ſamma kumma, mit Freuden wolln mar feheidn.

23837

229. Die Spielleute,

1.

2

Den auf der Welt fa Muft gfreut, | Und fa Teuxel hat fa Geld nit mehr,

Der derf in Himmel eini mit,

Was wird denn das Ding fo werbn ?

In Himmel find lauter Mufilanten | Die Muſikonten Liegen ſchon alli in

Sie gebn ihm Tan Fried.

Züge, Sie wolln alli afterbn.

Sie jagen: daher da ghört er nit, Und wars nit ſchad meini Herrn,

Und wullen ihn gar leiden nit.

Wann ’3 alli thaten afterbn!

230. In Lettenegg.

1. In Rettenegg is Lufti In Rettenegg is luſti, In Rettenegg is Alles frei, Da geht Ta Polizei, Samftags, Sonntags faufen, Tanzen, fpielen und raufen, Montags da wird blau gemacht Bis auf die fpate Nacht.

2.

38 das a luſtigs Leben

Beim Karten⸗ und beim Becherflang, Wenn? Maderl an der Seitn fibt Und mit den Weuglein blitzt.

Und haben wir einen Affen, Wir gehn darum mit fchlafen, Wir trinten no darauf Und über an Iuftigen Lumpen, Da fteht amol nix auf. 3. S' Gel ſchön verjuren, Wir leben ja nur kurze Beit, Und kummt amal der Tod herbei, Iſts Lumpen ohnedem vorbei. Der Pfarrer, der fogt freili, Es wird uns no der Teufel fchürn, Und zwegn ben bifjerl Teufel Da lab ma no Ta Trauer gipürn, Und Holt er und no diefe Nacht So laß ma kani gfpürm,

231. Hiazt Kin i na Kloan,

1

2.

Hinzt bin i no kloan, kloan, kloan, Bin halt no jung, jung, jung,

Ran do ſcha Scheiter kliabn, Und a weng Diandl liabn, Bin ſchon fidel, fidel. Traurig ſein mag i nit Na, meiner Seel.

Säloffar, Steierm. Vollslieder.

Bart Hab i freili koan, Moch mir Halt ſelber van, Alleweil fidel, fidel, Traurig fein mag i nit, Na, meiner Seel. j 7

8. 6.

Bin i amal groß, groß, groß, Und wenn i amal ſtirb, ſtirb, ſtirb, Much i a Madel hobn, Schlagts auf die Truchn drauf, Dos ſchöne Waderl Bot. Aft Steh ich wieder auf, Alleweil fibel, fidel, Alleweil fibel, fidel, Traurig fein mag i nit, Traurig fein mag i nit, Na meiner Seel. Na meiner Seel.

4. 6. Und hobn wir a Geld, Geld, Geld, | Und bin i amal tob, tod, tod, Kellner trag z'ſauffn auf, Muaßn mi die Steirer tragn Buam ſpielts an Landla drauf. Und dazu Zithern fchlagn, Alleweil fiel, fidel, . Alleweil Fidel, fidel, Traurig fein mag i nit, Zraurig fein mag i mit, Na meiner Seel. Na meiner Seel.

232. Holzknechtiieh,

1. Und die Holzknechtbnama mäafjen fruh aufftehn Münken 's Haderl nehma, mücfjen in Holzfchlag gehn, Wenn die Sunn fchön fcheint und das Haderl ſchneidt, Habn die Holztnechtbuama Halt die größte Freud. 2. Selber melchn, kochn, thuat der Holzknechtbua Fette Spatzen eſſen und an Trunk dazua, Wann der Sonntag knmmt, fo thuats brav Gelb abgebn Thuat der Holzknechtbua von Wein und Bratil leben. 3. Muaß der Holzinecht wohl a Madl habn, Daß er mit ihr kann fein bifferl Gelb verfchlagen, Ja die Holzknechtbuam müaſſen fruh aufftehn, Müaßens Haderl nehmen, mücflen in Holzſchlag gehn.

259 233. Die Bolzfnecht- und die Bauernbua'n.

1. 2. Ja die Holzknechtbuam, Und die Bauernbuam, Dd fan a fo ag'lernt, Do fan a fo ag’Iernt, Sie müſſen ’3 Haderl nehma Sie müaſſen 's Senferl nehma Und in Hoßfchlag geh'n, Und i8 Wieferl fcher'n, Sie müaſſen eahna Geld Ste müaffen d'Brock'n in da

Bom Holzſchlag außa ſchlagn. Schufſ'l ummajagn.

234. Der Poſtillon. 1. J bin Halt a luſtiga Poftillion, Der was fein Lebtag nit trauri fein kann, Is Blafn, das Tann i, das is ja a Freud: Tra⸗dui⸗da! Oes derft's ma's wohl glaub'n, ös ſteiriſche Leut, Tra⸗dui⸗da, dulidia! Des derft's ma's wohl glaubn, ös Frauen und Herrn: Drum habn mi die eo Madeln fo gern!

Znachſt acht mi a Madl I wundaliab an,

Sie fragt mi glei, ob i guat blaſ'n a Tann?

Sa, ſag i, das kann i, derf'n ma's glaubn: Tra⸗dui⸗da!

J blas glei a Stückl auf, wanns as erlaubn: Tra⸗dui⸗da, dulidia!

Ja, ja, ſagt is Madl, ja, ſan's nur ſo guat,

Weil mir eahna Blaſ'n ſo a Freud mach'n thuat!

3

So oft i an küchtig'n Blaſa Hab gmacht, So hat is Madl von Herzen recht glacht; Auf oanmal vor Lachn fallts ſchier in die Froaß: Tra⸗dui⸗da! J hab mi nit auskennt, is's Ernſt oder Gſpoaß: | Tra⸗dui⸗da, dulidia ! Na, na, fagt is Madl, na, mad) da nir draus Und laß no, mir z' G'fall'n a ſchöns Stückl heraus! 17 *

2600

4

Liabs Madl, mein Blaf'n dös Hat Hiakt a End, J möcht halt jebt machn mein tiafft3 Compliment. Na, na, jagt i8 Madl, no Hab i nit gnua:.

Tra⸗dui⸗da! Na, wanns as halt glaubn, Tra⸗dui⸗da, dulidia!

fo blas i Halt zua:

Na da hab i ma denkt: ja was wird denn das wern? Dös Madl dös kann fi nit blaf'n gnua hörn!

235. Der Kapuziner.

1. Willſt glücklich leben auf der Erden So mußt ein Kapuziner werden, Ein frommer, frommer Gottesmann, Ein frommer, frommer Gottesmann.

2. Wie glücklich lebſt du in der Klauſe Von Früh bis Mittag und zur Jauſe Weil du der weiſe König biſt, Weil du der weiſe König bift.

3. Haft du kein'n Wohnort mehr im

Haufe,

So zieh Hinaus aus deiner Kaufe Bu reihen Bauern auf das Land, Bu reichen Bauern auf das Land,

4. Den Weibern wunſchſt du Glück und Segen Dann findft dein Rechnung allerwegen Dann kehrſt mit voller Hand zurüd, Dann kehrſt mit voller Hand zurüd. B. Wie glücklich lebſt du, Kapuziner, Du nennſt dich aller Menſchen Diener Und alle Menſchen dienen dir, Und alle Menſchen dienen dir. 6. Der Kapuziener kniet nieder, Er betet ſeine frommen Lieder Er wählet fich das Himmelreich Er hoffet ſich das Himmelreich.

236. Die Pfarrer Köchin.

1. Die allergröfte Dual und Bein, Die einen Pfarrer plogt Wird gmeiniglih die Köchin fein, Wann fie die Herrichaft Hat.

Der Pfarrer dorf fa Wartl fogn, Er muß grad nur Hausknecht fein.

2. Sie fpreizt ſich wia an Eſſigkrug,

Sezt beide Häad in db’ Geit,

Sie führt dag Regiment im Haus, | Gibt Heber gnu zu efjen her

Und will alleinig fein,

Dem Pfarrer ſammt fein Leut;

20 D große Noth, o große Dual, \Wonn glei der Wein geht auß'n

Bann ane an Dienst verricht, Haus Wann der Pfarrer a Glas Wein | In Häfen und in Krügen, anſchafft, Und wonn er bet und ſchloffet ein, Macht ſie a ſaures Gſicht. Traumt ihm von einer Maus, 3. Schleicht ſich hamli in d'Hoſen ein

Wann man ſie fragt das erſte Jahr, Stihlt ihm das Geld heraus. Wem dieſe Küh zughörn 5

Har weislich fie antwort und fogt: Sie ghören all meinem Herrn; O Pfarrer, lieber Pfarrer mein, Das andert Zahr ghörens unfer zu, | Dem Uebel thuns vorbauen,

Das dritte Jahr ghörens ſchon mein, | Die Köchin ſollt nur Dienftmagd fein, Der Pfarrer Hat fa agne Ruh, Und nit ein eigne Frauen.

Weil all der Köchin fein. Und wenn ja follt wie fie nur wollt 4. Alls in ihren Händen fein,

Sie zeigt die Mlugheit in dem Haus | So follt mr ja fa Spanifchrohr

Den Pfarrer zu betrügen, Ra Stecken ſtark gnu fein.

237. KHeiſelied des Handwerktsburſchen. 1.

Morgen reijen wir beim obern Thor hinaus, Der liebe Gott beivahre mich vor Meifterd fein Haus, Bor Meifters fein Haus, Herzallerliebfte mein, Morgen um bie Seit muß gewandert fein. 2. Lehrjung tragn mir mein Pinkl und mein Degn Ich will mich in die friſchen weiten Felder begebn, Ins friſche weite Feld, zu Waſſer und zu Land, Ein andre Stadt zu ſehen, „N auch feine Schand.

Wie ich in das Gaßlein eimnte geh,

Da fih ich meinen Schag vor der Hausthür ftehn,

Sie winket mit dem Weugelein, fie fcharret mit dem Fuß, Sie weiß aber nit, daß u, wandern muß.

Gehts dir allweil gut, fo geeuets mich, Gehts dir aber ſchlecht, ſo bedaur' ich dich,

Mich gfrenet fonft nix als dab mir und Die gut gebt, Obſchon unfer jung friſch een in Trauern fteht.

Ja traurig, ja traurig Bob. in das grüne Gras, Und Alles, was bier auf der Erdn da wachſt, Ich bedaure ſonſt nix als beine Yeugelein, Weil fie Waffer fließen, o Schönfte mein.

6.

Und wenn der Himmel papieren wär

Und auch jeder Stern ein Schreiben wär,

Da fchreib viel taufend, taufend, taufend Händ, Die Lieb zu befchreiben hätt noch fein End.

238. Metzgerlieh.

1. Wenn der Mebger auf die Alma | Und wenn bie Sagen ift alleine

kimmt, Iſt der Metzger ſchon ſo feine, Geht er zu der Schwagrin hin, Thut er d' Schwagerin was für⸗ Aften thut fie juſt Butter eina, macha, Fangt er an mit ihr zu fchreina, Daß oft d' Schwagerin muß lacha, Daß er gute Kalma Triega. Schwagerin gibt hi Kalma gern. 2

Wann das Kuhla kriegt a Kalma | Und wann ber Mee ger hat das Kalma Is der Metzger auf der Alma, Treibt er's wacker auf in d' Alma, Thut ers Kalma mit abkaufa, Wenn er aft thut wieder kemma, Lob ma's Kalma mit n Kuhla Laufa, | Thut der Schwagrin öfter ſchöna, Denn e3 kommen Mebger mehr. |Schivagerin gibt ihm Kalma mehr.

239. Bauer und Wergler. 1. Hirz kimmt ja der Auswärts, die Iuftige Zeit, Hirz hat Halt der Bauer Bun Bergler a Freud.

Hirz geht der Bauer außi F Bergler ſein Haus, Und grüßt ihn ganz freundli und vet ihm die Fauſt.

3. Bann i nur an etli Woazhauer kunnt kriagn, J thät die dein Mift afn Winter ausführn.

Der Woaz is ſcho zeiti, ber Samen pudlt aus, Aft gebt der Bauer auffi Bon Bergler fein Haus.

Wann i nur an etli Woanuiter kunnt kriagn, J thät dir dein Miſt afn Winter ausführn. 6.

Hirz kimmt ja das Lefen, bie luſtige gei. Hirz hat halt der Bauer zum Bergler nit Freud. 7. Hirz kimmt halt der Winter, der kalti Advent, Hirz hat aft der Bergler den Bauer nit kennt. 8. Hirz kimmt halt der Faſching, die luſtige Zeit, Hirz Hat ja der Bauer zum Bergler koan Freud. I 9. Aber das mächt i wiſſen, wers n Bauern hat gſagt, Daß i an Groͤlln han zum Abſtechen ghabt? 10. Da kinnmut er ſchnell affi zum Bergler fein Haus Und grüßt ihn ganz freunbli und vect ihm die Fauſt. 11

Das Fleiſch habn ma geffen und die Wurft a, Aft fagt er: o Bergler, haft nit an Trunk a? 12.

Ei du mei lieber Bergler, hirz pfürt di nur Gott, \ Hirz Haft du glei wieder halt felber koa Brod.

240. Bergmannglied, 1. 2. Die Bergiverksoffizier döõ tragn Und in da Taſchn trag'ns hei eahu', An ſchwarzen fammtnen Hunt: Un Schwamm, a Feuaſtoan, Is mit an goldnen Wappen b'ſchlagu, | An Schlög'l,'s Eiſen ham's am Gurt, Dd8 ſteht 'n Bergmann guat. Nur Saw'l hum's Halt koan.

3.

264

4.

Ad’ Kloada von die Knappn fan |Und ſchwarz nur folle die Bergleut

Ganz ſchwarz nach Bergmannsbraud: Schwarzes Leder, ſchwarze Kittl, Schwarze Mübn auch.

gehn, Ihr ganzes Leben Yang, Weils oftmals gfchieht, daß Ana ftirbt, B'tiaft unt in Gruabngang

241. Der Bergmanngitand,

1. Wann i Die Ständ der Welt betradht, Die Herrn und a die Gmoan, Die Bürger und die Handwerksleut, So find i weida koau, Der aus'n Berg is Erz that grabn Und all die edin Stoan, Dazua muaß halt a Bergmann fein, Da Baua kunnts nit thoan.

2. Da Baua wa gſchlagna Mann Wann er nit hätt an Pfluag, Und warn fo goar koa Bergmann

war,

Wa 's Eijen halt gar kluag; Koan Sichl, Senfn hätt da Menſch, Koan Stahl gabs auf da Welt, Und trotz Alln is der Knapp veracht Als wia is falſchi Geld.

3. Des Schmelza und 58 Handwerksleut, Was ward mit engra Kunft? Ja, warn halt gar koa Bergmann wa, Wa enge Müch umfunft; Koan Eifn- und koan Silmaftuaf, Koan God wird a nit grabn Und wann Halt gar koan Berg-

mann wa,

Kunnt Neamt an Thala habn.

4.

Die Maurer und die Bimmerleut, wurdn a wohl fchaun, Denn hättns halt loan Eiinzeug, So kunntns a nit baun. Der Knapp grabts aus da Erb

heraus, Muck wag'n gar oft fein Lebn, Und muaß um gar an g’ringan Lohn Sih in die Gfahr begebn.

FR

Die Holzknecht fan die Luftigftn, Wohl auf da ganzen Welt, Gab eahn da Knapp koan'n Beug

in d’ Hand, Sie hättn Halt koan Geld; Wo nahmatns denn d' Had’n ber Die Holzfeil und die Sag’n? Sie muaßtn Halt die Bama mit Die Stoana riebaihlagn.

Da Fleiſchknecht 1 a ſtarka Mann, Do wurds eahm nit z’gunt gehn, Schlagt der in Ox'n mit der Fauft: Woaß g’wiß, er bleibt eahm stehn: Sein Beugl is von Eifn g'macht, Is Meſſa und die Brar,

Und wann da Knapp a Fleiſch begehrt, So kriagt er do a zachs.

205

7. Ja, warn er halt loan Eifn hätt, Da Bada Bat fein Inſtrument So ftunds um eahm wohl gfehlt; Halt a von Bergmann ber, Und that da Knapp mit jeina Hand Und wann er a Mirtur vafchreibt, | Fürn Schmied koan Eifn grabn, So is 's nit weni fper; So wurd er halt bis dato a Er brancht den feinft'n Stahlzeug Koan Hamma no nit habı. Zum Bart herunter fchneidn; 11. Bon Holz a Mefia thats mit recht Is Blei, das braucht da Jägers⸗ Wa ſchier nit zum daleidn. mann,

8. Da Wildſchütz und Soldat,

Und wann i auf die Schuaſta dent; | De Glaſrer is 4 giälngne Mann,

Bin machat'n's denn d' Schuh? Wann er koan Blei mit hat,

Und wann halt gar koan Berg⸗ Erſchaffn hats da liawe Gott mann wa, Und grabn muaß's da Knapp,

Sein Arbeit gang ſchlecht una; Er fragt in Berg als wie a Krot

Sein Zengl is aon Eifen gmacht, Und geht ehm da gar Tnapp.

Da Kneip und a die Ahl'n, 12, Und wann da Knapp fi Schuah Und wenn es dann zur Rechnung kommt, anfriemt, So ſoll es halt ſo ſein

San's ſchier nit zum dazahln. Daß uns anſtatt die Kreuza 9 Lauta Gulden fchreiben ein

Wir follten tragn an broamtn Rod, Da Schneida fol a dankbar fein Als win bie Offizier,

In Kuapp'n für fein Schon, Mit Thala ſollt mad’ Säd voll ham, Koan Bögleiſ'n hätt a mit, Dös wa die recht Manier. Bann gar loan Bergmann ia. | 13. In Fingahuat, den braucht a oft, |S, fahrn wir in die Grubn hinein, Die Nadl thuat eahm noth; Und haun halt tapfer drein, J frag’ 2 wann er dös AUS mit hätt, ynd kummen ma in Himmel zieht, Wia g'winnat er fein Brod? Was kann denn Schönres fein. 10. Da reiche wia da arme Knapp,

Da Schmied, der macht die Werk- | Warn gern im Himmel drein,

zeug all, Dort wird für alle Ständ’ der Welt

Faſt für die ganze Welt, Ganz gwiß a Gleichheit fein.

242. Blück auf.

1. Glück auf und Victoria, ihr Bergleut zufammen, Wir ehren den Kaifer, Franciskus mit Namen, Daß er uns berausgebet, Seine kaiſerliche Majeftät, In Frieden zu leben in unter Bergftädt.

Ein Berg, der aus ganz Kae ausfließt,

Sp viel Hundert Jahr’ auögefloffen ſchon ift,

Den bat des Kaiſers Regierung zur Schäßung begehrt, Weil ihm Gott felber fo vo hat gewährt.

Es habens die Bergleut * neulich erfahren,

In großem Schutz Gottes in Erzberg zu fahren,

Da ein ſechs Gruben eingangen find

Und die Leut’ in der Schicht’ bei der Arbeit geweſt find. 4.

Ein Stund und breivierti hats geben fo ſtark Die Zeichen,

Bergleute mußten alle von Gruben ausweichen,

Wie Ulle find gefahren von Stollen heraus,

Bingen ſechs Gruben zufammen in ein Saus. 5.

Glück auf, ihr Bergleut, ihr ſeid glücklich bauen,

Weil ihr habt auf Gott ein ſo großes Vertrauen,

Er wird euch ſchon geben zu Allem ſein Segen,

Zum Brod und zum Erz und zum ewigen Leben.

243. Dag Vergmannsſtind.

1. Beginnet feinen Lebenslauf: Wird wo ein Kind zur Welt geborn, Glück auf, Glück auf, Glück auf! Zu einem Bergmann auserkorn, 3

So wünjchen wir ihm bei ber Tauf:

Glück auf, Glück auf, Glück auf! |Ein Kob’rerbub wird z’erft der Knapp, 2. Dann fteigt er in den Schacht Hinab,

Und ift der Knab zwölf Jahre alt, Steigt immer rüftig ab und auf,

So Iernet er die Arbeit bald, Glück auf, Glück auf, Glück auf!

4. Und tft er ſchon ganz engagirt, Nach unfrer Tracht ift er montirt, Nun tritt ganz ftolz als Bergmann auf: Glück auf, Glück auf, Glück auf! b.

Laut hört man Hopfen an ber Band,

Der Bergmann fteht in Gottes Hand,

Sein Rufen hört man z'tiefſts herauf:

Süd auf, Glück auf, Glück auf! 6.

Man hört des Pulvers Donnerfnall, Der Schlägel und der Eifen Schall, So wie der Hunde Räberlanf: Glück auf, Glück auf, Glück auf!

207

7. In Silber⸗ und in Eiſengrubn, Da gibts gar luſtge Bergmanns⸗ bub’n,

Die fahrn im Schacht hinab, Hinauf, Und Schrein: Glück auf, Glück auf! 8.

Iſt er ein Burſch in beiten Jahren Und Hat er ſchon von Lieb erfahren, Dann fucht er ſich ein Mädchen auf:

Süd auf, Glück auf, Glück auf! 9. Und ſpür't der Knapp, es kommt fein End’, Empfängt er ſchnell das Saframent Und fährt zum Himmel auf: Glück auf, Glück auf, Glück auf!

244. Des Vergmanns Toog,

1. Tief in der Erde Schoß Ward uns ein ernſtes Los,

Kein Knappe, kein Braver wird weichen, Und fplittert dag Wetter die Eichen,

Wohl brachten ung freundliche Mächte, | Den Muth erhält: Glück auf!

Daß Segen der Bergbau ung brächte, Den frommen Gruß: Glück auf!

2». Und tritt Gefahr uns nah,

3. Und ift vollbracht die Schicht, Führt ung die Fahrt zum Licht, Da grüßen wir mit freudiger Wonne, Dem Ewigen dankend, die Sonne Und rufen froh: Glück auf!

Gleich Felſen ftehn wir da,

245. Alten Bergmanngtiet.

1. Den Lieben gebt den Abſchiedskuß, Schon wieder tönt vom Thurme her, | Dann winkt noch einen lebten Gruß: Des Glöcklein leiſes Schallen, So wills des Schickſals Lauf, Laßt eilen uns, nicht zaudern mehr, Glück auf, Glüd auf, Glück auft Zum Schachte laßt uns wallen,

2.

268

3.

Leicht eilen wir mit frohem Sinn |Und follte uns in ew’ger Nacht

Die fteile Fahrt hernieder, Ein jeder geht zur Wrbeit Hin Und Alles vegt fich wieder,

Das letzte Stündlein ſchlagen, Wir ftehen ja in Gottes Macht, Er lehrt ung Alles tragen.

Man hört des Pulvers Donnerknall, | Ude, Ihr Lieben, weinet nicht: Der Schlägel und der Eifen Schall, | Den Tod nicht ſcheu'n, ift Berg⸗

Der Hunde regen Lauf,

Glück auf, Glück auf, Glück auf!

mannspflicht; Wir fahren zum Himmel auf. Gluück auf, Glück auf, Glück auf!

246. Des Bergmanng Cageglauf.

1. Friih auf vom warmen Bette, In dem fo gut ich lag, Schon dämmerts am Gebirge, Anbricht der helle Tag.

2. Es rufet mich zur Wrbeit, Ich geh und fäume nicht Und folg mit taujend Freuden, Mit Luft dem be der Pflicht.

Dank fei Dir, mdher Vater, Für meinen ruh'gen Schlaf, Du ſchützteſt meine Hütte, Daß ſie kein Unglück traf.

4. Durch Dich ſeh' ich auch heute Die Sonn am Himmel ſtehn, Und kann für Weib und Kinder, An meine Arbeit gehn.

5. Drum dank ich Dir und ziehe Den Kittel eilig an, Und gürt das ſchwarze Leber Mir um die Hüften dann.

6. Und febe meinen Schachthut Ganz te aufs linke Ohr Und ſchaue dann zufrieden Und heiter draus hervor. 7. Leb wohl mein Liebes Weibchen, Ihr Kinder, feid hübſch Fromm, Daß euch die Mutter lobet, Wenn Ubends heim ich komm. 8. Und betet, daß den Bater Der liebe Gott beivahrt, Und ihn vor Felfenftürzen Beſchütz' auf feiner Baht. 9

Dann fteig ich auf zum Berge Und bei des Grublichts Schein Gehn in dem niedern Stollen Gebüdt wir aus und ein.

10. Und fahren dann hinunter Tief in den ſchwarzen Schacht, Den ſchauerlichen Wohnfig Bon tiefer, ew'ger Nacht.

29

11. hauen wir und fchlagen t allem unfern Fleiß * Schöne Braumerzitufen t mühevollem Schweiß. 12. n Wohle unſres Kaiſers ttiren wir im Lauf > rufen voller Freuden: id auf, Glück auf, Glück auf!

13. Der Liebe Gott beſchützt mich! Wer redlich ftet3 und gut Die Pflichten Hat erfüllet, Den ftählt ein frommer Muth. 14.

Drum fühl ich freudges Leben Beim erjten Ruf der Pflicht,

Und rufſt du mich zum Tode, Mein Gott, ich fchaudre nicht.

247. Glarkentüne.

Vom Bechenhaus tönt Glockenklang,

Die Kappen ziehn das Thal entlang,

Die Töne, fie rufen zum Tagwerk hinab,

Wohl Mancher eilt in fein frühes Grab. Vertrauet, ihr Kappen, zum Himmel blidt auf, Cr jchübet des Berges Söhne: Glück auf!

Vom Bechenhaus tönt Glockenton,

Sein Mädchen freit des Berges Sohn

Und fröhlicher Jubel tönt laut durch die Nacht, Vielleicht Liegt zerfchmettert er morgen im Schacht. Vertrauet, ihr Knappen, zum Himmel blidt auf, Cr fchübet des Berges Söhne: Glück auf!

Vom Bechenhaus tönt Glockenklang,

Die Töne hallen dumpf und bang:

Ein Knapp’ hat verfahren die letzte Schicht, Auf ewig erloſch ihm fein Grubenlicht.

. Bertrauet, ihr Ruappen, zum Himmel blidt auf! Er Tiebt feines Berges Söhne: Glück auf!

270

248. Vergmannslied zum St. Varbara⸗Feſt. 1. O Jungfrau, deinen Gegen; Glück auf! Ihr Bergleut jung und alt, | Und mas das Eifen uns gewährt: Singt laut, daß es zum Himmel | DO Jungfrau, jegne Pflug und Schwert,

ſchallt, Viel iſt uns dran gelegen. Den lieben Gott zu preiſen, B. Und er und auch heuer Dies Ä . —* Feſt 24 ve Be ut in de Laßt uns ihm Dank erweiſen. Und leite ihn mit deinem VLicht

2. Durch dieſes Lebens Gänge,

Blick, Jungfrau, ber dies Feſt ges | yup ſchließt er feinen müden Lauf,

weiht, So führe ihn zum Himmel auf

Blick Hold herab, wir kommen heut gyyz feines Grabes Enge. Aus engen, dunklen Schächten 6 Und bringen dir am Dantaltar j Das fromme Herz als Opfer dar |Yelbüt ben frommen Kaiſer auch, Fur deine Gnad nach Rechten. Er ſchirmt und ja nad Recht und 3. Brauch, Biſt dieſes Berges Schügerin, Beſchutz ihn noch recht Lange; Und fhwänd auch ein Jahriauſend | pr geben gern das Beben hin, bin, Beſchutz nur ihn, befhlig nur ihn, Er gäb auch dann noch Eiſen; Dann iſt und nimmer bange. Es würde Gott mit milder Hand 7. Auch dann uns noch zur reichen Wand | Und liſcht ung unſer Licht einft aus, Die rechten Wege meifen. Dann führe ums ing Baterhaus 4. Nach langer Pilgerreiſe, Dich preiſt der fromme Bergmann Und wache, daß nicht unſre Schuld ho Und unſre Fehler, ſondern Huld Und fleht: Gewähr den Enkeln noch Dein Gnadenkompaß weiſe.

249. Oberennsthaler Hochzeitslied.

1. Drum, liebes Brautpaar, hör mir zu, Der Bergmann: Dih geht es Heute an, Erlaubt mir, werthe Hochzeitägäft, | Ich wünſch dir Glück und Seelenruh Daß ich ein Liedlein fing, Doch hört mich Schwarzen Mann,

Der Eh'ſtand ift fehr ehrenfeſt Und ein gar rare Ding.

11

Chor:

| Im Eheftand muß Eintracht fein,

Grubenbau muß man ins Loch | Sonft tft fein Glück im Haus,

bei der Eh’ ins ſchwere Joch, Ehftand gibt es faure Birn werd't e3 ſchon noch ſpürn.

2.

Der Bergmann: Ehftand iſt dem Bergbau gleich, Schichte Dauert lang, t Manchen arm und Manchen reich

lücklich, oftmals bang. findet Erz gar mancherlei, Golderz iſt wohl ſchwer, ſchwerer iſt das Ehſtands Blei, rädet Manchen ſehr.

Chor (wie oben).

8.

Det Bergmann: Brautftand ift die befte Beit, hürft man nur am ag, Keiner weiß wie tief und weit Lager ftreichen mag. ſchürft nur auf gediegen Erz, Alles fcheint fo Hold,

. Brautpaar, nimm dirs wohl zu Herz, jeder Glanz ift Gold. Ehor (mie oben). 4.

Der Bergmann: yanet man auf taub Geſtein, jeht Der Segen aus, Bergmann Haut zwar wader

brein, ringt Doc) nichts heraus,

Und fchlagt der Mann mit Prügeln drein, So bricht der Teufel aus. Chor (wie oben). 6. Der Bergmann: Der Hoffnungsbau ſchmiert man⸗ chen an, Da muß das Geldel her Und manchen lieben braven Mann Wird da der Beutel Ieer, Der Ehftand ift ein Hoffnungsbau, Man wird oft angeführt, Dann ruft der Mann dem Weiberl: Schau, Du Haft mich angefchmiert. Chor (mie oben)

6. Der Bergmann: Der Bergbau koſtet Schwi und Schweiß, Wenn er was bringen foll, Sp wird auch oft dem Eh’mann Heiß, Das wißt ihr Männer wohl. Es gibt Halt gar viel harte Stein’ Im Berg der heil'gen Eh, Und wenn bie Heinen Kinder fchrei’n, Das bringt viel Ach und Weh. Ehor (wie oben). 7. Der Bergmann: Bei ſchweren Stufen Hoffet man, Das Erz wird mächtig fein,

172

Und doch ift oftmals nichts daran, 2. Sucht man den Berg hinein. Der Bergmann: Schönheit und Reichtum dauert nicht, | Das Brautpaar lebe hoch und Tang, Es leutert fih nur Staub, Ich trink' auf euer Wohl, Und wo das reine Herz gebrict, WVerzeihet einen Berggeſang Da bleibt die Ehe taub. Und heget feinen Groll. Ihr fanget nun den Bergbau an, Ghor (wie oben). Glück auf, mein werthes Paar, 8 Vielleicht denkt ihr noch oft daran, j Der Bergmann war kein Narr. Der Bergmann: Ehor (wie oben). Zuweilen wird der Berggeift toll, 10. Er brummt und poltert fehr, Der Bergmann: Die Bergleut werben kummervoll, Allwerthe Hochzeitsgäft lebt Hoch, Sie fürchten Unglüd mehr. Ich fahre jegt in Schacht,

Ein böfer Geift richt Schaden an, Nun ſag ich euch zwei Wörtfein noch, Macht Kummer, Sorg und Müh, Dann wünſch ih gute Nacht. Drum wächſt oft manchem jungen | Der deutſche Mann ift treu und wahr,

Mann Drum merfet, was ich fag, Der Kopf vol Eifenbläh. Die Hochzeit ift bei manchen Paar Der letzte gute Tag. Ehor (wie oben). Ehor (wie oben). 250, Knappenlied.

1. Bar mandem wird zerrifien Früh muß der Knapp aufftehn, Der Urm wohl oder's Bein, Dann fpricht er fein Gebet, Weil wir mit Pulver fchießen

Und hört ers Grubenglöcklein, Und fprengen das Geftein. So ſäumt er nicht und geht;

Nimmt Abſchied von ben Kinbern 3 Und feinem lieben Weib: ‚| Drum, wenn wir Bergleut einfahrn Beihüte Euch der Himmel, Sankt Barbara fteh ung bei, Wer weiß mo ich verbleib. Daß unfer armes Leben 2. Bewahrt vor Unglüd fei, Mit Schlägl und mit Eifen Und kommt es einft zum Sterben Gewinnen wir das Brod; Kommt unsre lebte Stund, Ich Tann es Euch beweijen: So ſchütz uns vor Verderben

Biel taufend bleiben tod; Und vor der Hölle Schlund.

23

251. Verglieh

zwifchen zwei Häuern und einem Bauer.

1. Erfter Bergmann: Glück auf! mein guter Freund, Was macht ihr mit der Nuthen? Sch glaub’, ihr ſeid vermeint Ein Bergwerk bier zu muthen. Wenn ih ankommen kann, So ſchlag ich felbft mit an, Ich ſeh' ja das Gebirge Bor etwas Edles an. 2. Zweiter Bergmann: Sa, ja, mein werther Mann, Ich hab ſchon das Bertrauen, Mit euch, jo viel ich Tann, Ein Bergwerk hier zu bauen. Was Gott und da beicheert, Die Muthung ift erhört,

Ich war ja felbjt beim Berggericht

Und Hab’ das Leh'n begehrt. 8. Der Bauer: Was Henker macht ihr da Auf meinem fchönen Felde? Es kommt mir vor fo ja, Als macht ihr da ein Zelte. Auf meinem Feld ich wach', Ihr habt da gar Fein Macht; Ihr Bergleut jeid den Bauern Auf Schaden nur bedadıt. 4. Die Bergleute: Du red'ſt in Unverftand, Das ift dir zu beweiſen, Schlof ſar, Steierm. Volkslieder.

Kommt nicht durch Bergmanns Hand

Erz, Kupfer, Stahl und Eifen,

Gold, Silber, Zinn und Blei?

Und noch viel Mancherlei

Wird "ziwungen durch Häuers Fleiße,

Wird g'ſchürft und g’fucht dabei. 5.

Der Bauer: Mir aber ift nicht fo, Laßt ihr mir 's Feld in Friede, Wann ich kein Eiſen hab, So geh ich gleich zum Schmiede, Er macht alſo honnet Miſtgabel und Ringkett', Pflugſcharen und Hufeiſen, Wann ich viel nöthig hätt'. 6. Die Bergleute: Mein lieber Bauersmann, So viel wir jetzo ſpüren, Iſt uns recht wohl gethan, Mit euch zu disputiren. Dem Bergbau feind wir Hold, Geht Magen wo ihr wollt. Wir willen fchon von weiten, Was ihr ausrichten follt. 7. Der Bauer: Macht ihr mir 's Loch nur zu, Es hat ja kein Geſchicke, Bald kommt ein Kalb, ein Kuh, Ein Schaf zum Ungelücke. Die Bergleute: Was hindert uns dein Vieh, Deine Ochſen deine Küh'? 18

Die kannſt du laſſen bütten, Derowegen bift du bier. 8. Der Bauer: Ihr Leut’, ich fag’ euch nur, Laßt euch im Guten vathen, Ich ſchlag parolla zu, Ihr thut mir ja groß ſchaden. Die Bergleute: Schlag nur, wir feind dabei, Wir haben gar kein Schen, Wo Erz ift zu vermuthen, Steht und dag Schürfen frei. 9.

Der Bauer: Dies ift ein and'res Wort, Thut ihr die Freiheit haben, Weg'n meiner grabt nur fort, Ich gib mein Steuergaben Und mein Soldatengeld, Drum müßt ihr mir für's Feld Dreihundert Thaler zahlen, Sonſt ift fein Recht der Welt. 10.

Die Bergleute: Bor das was dir verwüſt' Und auch vor dein Beſchwerden Wird auch, was bräuchlich ift,

Ein Kur zum Theil dir werden.

Denfelben haft du frei, Die Erzfuhr auch dabei, Was Tannft du ferners reden, Daß es dein Schaden fei? 11.

Der Bauer: Wie groß ift denn ein Kur, Was thut denn einer gelten?

274

Ach kommt und jagt mir flugs, Damit ich end mein Schelten. Es fteht ein Frag ja frei, Sagt mir, was ein Kur fei, Iſt er von Stahl und Eifen, Dder von Stroh und Heu? 12. Die Bergleute: Ein Kur ift ein Bergtheil, So wir haun aus den Zöchen, Das, Bauer, fteht dir frei. Merk', was wir jebo fprechen: Laßt fih ein Anbruch an, So Haft du Theil daran Und kannſt in wenig Jahren Bald fein ein reicher Dann. 13. Der Bauer: Sa nun, das gebe Gott, Ihr Lieben, braven Leute, Weg'n meiner grabt nur fort, Ihr macht mich voller Freude. Wie ich mich jebt bedenk', Sp geht3 mit mir in d' Schänf, Wir wollen fröhlich Ieben, Eh’ ih mich von euch Ienl. .. 14. Die Bergleute und der Bauc Ja nun, wir danken Dir, Es hat ja nichts zu fagen, Wir trinken ein Glas Bier, Dies wollen wir vertragen. Wir bleibn die beiten Freund, Der Henker hol’ die Feind, Wir wollen fröhlich leben, Ein Schelm, derö befjer meint.

276

252. Verggeſang.

1. Gott gehört allein die Ehre, Dem Bergmann Jeſu Chrift, Mit Wunder Tann man fehen Wie das befchaffen ift, Wie 's Gold und Silber graben, Wie auch Die Schmelzerei, Mit Wunder kann man fehen Wie das beichaffen fei.

2. Wann die Bergleut aufftehn Und habn ihr Gebet verricht, Das Grubenglödlein hören, Dazu fie feind verpflicht, Gott behüt euch, Liebe Kinder, Wie auch dich, mein Liebes Weib, Mein Reis muß ich vollenden, Weiß auch nicht wo ich bleib.

8. Mit Schlögel und mit Eifen Muß ich gewinnen 's Brod, Das will ich euch beweiſen, Biele taufend bleiben tod, Dft mander wird blaffiret, Un Urm oder an Bein, Wenn wir mit Pulver fchießen, So ſpringen auch die Stein.

4. Die gemeinen Berggeſellen Sollen Alle gehen ſchwarz, Schwarz Kuttl und ſchwarzes Leder, Das iſt des Bergmanns Art, Schwarz ſollen ſie alle gehen Und trauern bei Lebenszeit, Weil mancher wird erſchlagen, Gar tod in der Gruben bleibt.

18*

276

8. Die Bergoffizier alle tragen Bon Sammt ein grünen Hut, Mit Gold feind fie befchlagen, Des Kaiſers Wappen gut, Haben Feuerzeug in der Tafchen, Bunder, Schwefel, Stachel und Stein, Damit fie können machen Ein Licht in ſchueler Eil.

Wann wir in * Gruben fahren, Sankt Barbara ſteh uns bei,

Du wollſt uns ſtets bewahren, Wann wir fahren aus und ein, Und wann es kommt zum Sterben An unſerm letzten End, | HUF, daß wir würdig empfangen Das Heilige Satrsment

Sebt wollen wir Geföfihen Das edle Berggefang,

Und fallen Gott zu Füßen, Dem oberften Bergmann.

Wir danken ihm vor bie Gaben, Die er und bat befchert,

Wir wollen auch ferneres haben Gott fei allein geehrt.

VI.

Hiſtoriſche und patriotiſche, Soldatenlieder.

Siegeslied nach ter Schlacht bei Stuhlweißenburg 1593.

1. Ihriften thuet dankſagen, auf des Himmels Thron, ins vor wenig Tagen, Beiſtand hat gethon, des Türken Machte, Beifjenburg der Statt, eiem Feldt ein Schlachte Bolt verbrachte, | und Beut erlangt hat.

2. Lags oben gemeldte, tan geftürmet het, Beifjenburg beftelbte, :orjtädt gwinnen thet, Abzug thet fich ſchicken, Vold auff dißmal, m ließ fich erbliden, jelbft zu Vnglücken, ürden groffe Zahl.

3. en ſtarck vend mechtig, aſcha zog ins Landt.

fürnem Türcken prächtig,

Wegen ſein genandt, ind Schauſen mehre, aſt viel Türcken ſtarck,

Auff vnſer Volck dahere, Gerüſtet wol vnd ſchwere Zog an den Hauffen arg.

4. Biß in die zwaintzig Tauſent, Zu Fueß vnnd auch zu Roß, Den Chriſten doch nicht grauſet Der Türden Feldtgeſchoß Zu hoch gieng, hat nicht troffen, Gar baldt vnſer Volck dar, Durch ein gſtreuß Waldt darloffen, Deß Siegs von Gott verhoffen, Den er jhn geben war.

B. In Eyl mocht nicht mehr laden Ir Geſchütz der Türken fchar, Difes bracht ihnen Schaden, Vnſer Bold hertzhafft gar, Durch jhr gewiſſes ſchieſſen, Die Feindt zu Fuß vnd Roß, Zuſammen nicht mehr lieſſen, Sie haben fliehen müſſen, Zertrendt jhre Hauffen groß.

6. Vnſer Boll vnverdroſſen, Zwo Meil lang jaget nach,

280

Erſchlagen vnd erſchoſſen Viel Türcken man da ſah, In dem Feldt an den Wegen, Auff zehen Tauſendt Mann, Der Türcken ſein erlegen, Ihr Gränitzer zu gegen, Die beſten auch voran.

7. Wenig gfangen genommen, Jedoch zu dieſer Zeit, Hat man einen bekommen, Derſelb inſonderheit, War auß den Janitſcharen, Ihr Aga der hinwegk, Geführt wirdt jhn zu ſparen, Gefengklich laſt bewahren, Der Herr Graff von Hardegk.

8. Jung Türden wenig waren, Nur lauter Mannhaft Leuth, Die beſten Janitſcharen, Ein ſchön vnd groſſe Beut, Hat man jhnen gnommen, Beladner Eſel groß, Dreyhundert auch bekommen, Die Chriſtenleut vnd frommen Zwei vnd dreißig Geſchoß.

9

Nach dieſer Schlacht beſchehen, Die Vorſtätt an der Statt, In vnſerem zuſehen,

Der Feindt ſelbſt anzündt hat, Diß geſchach von Forcht wegen, Auch iſt warhafft bewiſt,

Daß vnſer Volk zugegen, Dißmals zu Feld gelegen, Nicht mehr geweſen iſt.

10. Acht Tauſendt in dem Felde, Zu Fueß und auch zu Roß, Gegen dem Feindt geftellte, Vnnd Türden hauffen groß, Warhafftig wirdt gefchrieben Daß vns auff zehen Mann, Nicht mehr Todt ſein beliben, Die andern hertzhafft triben Die Feind flüchtig hindan. 11. Viel Roß auß vnſerm Hauffen, Erſchoſſen vnd verletzt, Auch haben im anlaufen, Einander wol entſetzt, Vnſer Güldtpferd und Reutter, Lagen den Feinden ob, Auch die Fußknecht vnd Streitter Jagten die Türcken weitter, Das bringt jhn Hohes Lob. 12.

Gott fei die Ehr gegeben, Zuvor wie ſichs gebürt, Das Weltlich Lob darneben, Bilfich auch geben wirdt, Den Obriften Feldtherten Dem Graffen Ferdinandt Bon Hardegg hoher Ehren, Gott wöll fein Gfundt ihm mehren, Bu nutz dem Vatterlandt. 13. Vnd defielden geleichen, Dem Grafen von Serin, Nadaſti thet nicht weichen, Die Türden fürchten ihn, Herr Balui aud) zugegen, Diefe vier vnd noch mehr,

2131

‚Hauptleuth alliwegen,

zottes Gnad und Segen,

ziegs Haben ein Chr. 14.

vir befennen fchuldig, tiefer Straff fo ſchwer, etzt jo ungeduldig, rürck vns zuſetzt fehr, njerm böſen Leben, erzürnet dich, t dir Vrſach geben, kraffen anzuheben, as gewaltigklich.

15.

r thu nicht anſehen, ünden mannigfalt,

n vns fein beſchehen, affen mehr jnnhalt,

wir vns bekehren,

tem vnd Bueß zu Dir,

ns dein Wort thut lehren,

Bu deinem Lob und Ehren, D Herr das bitten mir. 16. Vnſer Kriegsleuth allfanıen, Welche jhr Leib vnnd Blut, Für vns vnnd deinen Namen Dem Vatterlandt zu gut, Thua Mannlichen darwagen, Verleyh ihn Sterck vnd Krafft, Daß ſie noch weiter ſchlagen, Den Erbfeindt vnd verjagen, Vns Chriſten mad) ſieghafft. 17. Wann wir recht alſo bitten, Vnd mit der Sünden Rem, Bueßfertig für Gott tretten, Barmherzig und Getrew, Iſt Gott, ſein Hand vnd Kraffte, Die iſt verkürtzet nicht, Bittet vnd glaubt ſtandthaffte, So wirdt der Feindt geſtraffte, Daniel Holtzman ſpricht.

Klaglied auf ven Cod des Erzherzogs Carl von Steiermark.

1. ott in Himmels Throne, tt vmb deinen Geift, wiftum deinem Sohne, er fein Gnad mir leift,

Shn Tan ich nicht füren

fehnlich lag und Wort,

ih jetzund berüeren, hott wolſt vns regieren, ond ewig dort.

2. Bei Hohn vnd Nidern Ständen Hebt ſich gros trauern an, In diſen drei Erblanden, Steyer, Kärndten vnd Crain, Die Graffſchaft Görtz deßgleichen Klagn all mit groſſer not Sambt dem Haus Oſterreiche So gar erbärmigleichen Ertzhertzog Carolus Todt.

3. Chriſtlich ift Er abgefchieden In Gott entichlaffen ein, Er ruet in guten Frieden, Gott wöl Ihm genedig fein, Bu feiner zeit auch füren In das verhaiine Reich, Das Er widerumb rvegiere Seliglich Guberniere Smmer und ewwigleich. 4. Der Ed. Fürſt hat verlaffen Schwert, Bepter und auch Kron, Land vnd Leut gleichermafien, In groſſen trawern ftan, Darzu Ihr Fürftlih Gemahle, Kinder und Erben zart, In diſem Jamerthale Gott wol Sie tröſten alle Sie klagn vnd ſeuffzen hart. 5. Er iſt hin von vns allen, Der Teure Gottes Helt, Er war doch vor zu malen Ein Fürftlih Zier der Welt, Bon Gott uns aufjerkoren, Der Fürft zu Ofterreich, Durchlauchtig Hochgeboren, Den habn wir jebt verloren, Das klagn wir alle zugleich. 6. Forcht, Gottes Zucht und Ehre Füdert er allezeit, Sein Volk liebt Er auch fehre, Hielt Fried und Einigkeit, Kirch, Schuel und alle Stände, Hielff Wolfart Hail und Nutz,

282

Witwen, Waifen elende, Halff Er in nöten bhende Vnd war Ihr aller Schup.

T. Geiſtlich und Hochgelärten, Was Er geneigt fürwar, Sie warn Im lieb und werte, Er hielt auch jmmerbar, But Künft und Meifterfchafften, Der Tugentreiche Fürft, Die böfen that Er ftraffen, Den frummen Fried auch fchaffen, Nach Gerechtigkeit Ihn dürft.

8. Herrlich thet Er auch halten Sein Kriegsvolk in der Sumb, Wider des Türden gwalde, Das bat Er Lob und Rumb, UN Ritterliche Stude Haben Ym Hochgeliebt, Den Feindt mit feinen Tücken, Mit Gmalt unter zu truden Sich allezeit geübt.

9. In vnd zu allen zeiten Braucht er die rechte maß, Aus guter Fürfichtigfeite Gieng Er die mittel Straß, Der Edel Hirt und Hütter Des Landes Batter Trem, Der Armen ein behüetter Aus Ihm fein alle Güter In vns gefloffen frei.

10. Keiner fan gnueg bejchreiben,

Die Weißhait, Verftandt und Chr,

283 So Er in fein Leben thet treiben, 14.

Der frume Fürft und Herr, Land und Leuth zuerhalten. Sn fridn und Einigkeit Thets Regiment verwalten In aller Maß und geftalte Mit aller beſchaidenheit. 11. Laß dir dein Herb aufjchließen, O Teutſche Nation, Laß deine Augen flieſſen, Vmb diſen Fürſten ſchon, Fath an mit mir zu klagen, Es mus getrauert ſein In dieſen trauer tagen Thu Gott dein not fürtragen, Bitt Ihn von Hertzen dein. 12. Manicher wird noch klagen, Den Fürſten Lobeſan, Vnd offt noch von Ihm ſagen, Ders jetzt nicht wil verſtan, Sein Güet und auch fein trewe, Die Er vns hat gethan, Wird manichen noch rewen Die Klag wird Er vernewen Bedenk das Jedermann. 13. Nun mus ich zu Gmüet füren, Die Füuͤrſtin Hochgeborn, Mit Tugendt wol gezieret, Zum Ehegemahl erkorn, Gott hat Ihr geben vnd gnumen Diſen Fürſten aus Oeſterreich In Trawrigkeit iſt Sie komen, Gott tröſt Sie widerumben Zeitlich vnd ewigleich.

O ſcheiden bitter ſcheiden, Wie bringſtu mich in pein, Kan mans dan gar nit meiden, Es mues geſchieden ſein, Die zeit iſt herbey kommen, Fahr hin mein geliebter Fürſt, In ewiger Freud vnd Wonne Wirſt leuchten wie die Sonne Beim Herren Jeſu Chriſt. 15. Pitterlich thun auch klagen, Die Fürſtlich verlaſſnen Kindt, Es iſt nit gnueg zuſagen, Wie Sie in trauern ſind, Jung Fürſten vnd auch Frewlein, Die ſeindt gantz vngemuth, Aus Kindlicher Lieb vnd Trewe, Thuet Sie gar ſehr gerewen, Ihr geliebter Herr Vatter gut. 16. Qual Truebſal Angſt vnd ſchmertzen Wend Herr von Inen ab, Tröſt Ihr betrüebte Herzen, Tail mit Ihn deine Genad Dier Gott thun wir befehlen Ertzhertzoge Ferdinand, Wolſt Ihn die auſſerwehlen An ſtat ſeins Vattern ſtellen Das bitten wir alle ſambt. 17. Regier o Herr mit Gnaden Den Hoch Fürſtlichen Helt, Wolleſt ihn auch begaben Mit Tugendt mannigfalt, Mit Weißheit vnd Verſtande, Geübt in Ritterſchaft

Damit er Lent und Lande Beſchütz vor Feindtes Hande

Durch Gottes Hülff und Krafft.

18. Seit du, Herr haft genumen, Den Hirten von der Gmain, So gib uns widerumben Nach dein gefallen Ain, Der vns den Feindt abichrede, Du wolſt felbft Wachter fein, Dein Hand vber Yhn ftreden, Mit Gnaden uns zudeden, Weil wir verlaffen fein.

19. Thuet alle mit mir bitten Chriftum vom Himmelreich, Das Er uns woll behüten, Darzu fein Gnad verleih, Die Erfamen Landichafften, Steier, Kärndten und Crain,

Verleih Ihn Sterck und Kraffte,

Das Sie den Feindt fieghaffte Allzeit zu widerftan.

20. Bon Hertzen laft vns ehren Mit Forcht die Obrigfait, Künig, Fürften vnd Herren, Mit Vnterthänigkait, Geiftlich und Weltlich ftände Bon Gott geordnet fein, Daß Sie das Negimente Biß Hin zu der Welt ende Tragen vnd füren fein.

21. Weil Gott haimb füren möllen, Vnſeren Fürften gut, -

2834

So wolln wire jm haim ftellen Der alles zum beiten thuet, Der Todt und auch das Leben Steht als in feiner Handt, Er fans nemen vnd geben, Reiner Tan wiberftreben, Bebend dein leztes Endt.

22. Zunt, Guet vnd weltlich Freuden Iſt als zergenglih Ding, Wir müflen darvon fcheiden, Hilff Gott das ung geling Carolus fcheidt von dannen, Bleibt Doc durch alle Landt Sein Hocgeborner Stammen Vnd Ehrenreicher Nammen Der ganten Welt befannt.

23. Heder bhalt den Troft vefte, Der Leib entichlaffen fei, Chriſtus in fein Pallafte Lieblich die Seel erfrey, Gott wird Ihn auffermweden, Er ſchläfft vnd ift nit todt, Sein Sünd wird Gott zudeden, Den Todt fol Er nicht fchmeden Genad Ihm der ewig Gott.

24. Zum Bſchluß bitten wir alle Chriſtum von Hertzen grundt, Das Er vns auch dermalen, Verleih ein fälige ſtundt, Hiemit wil ich beſchlieſſen Diß Lied vnd klaggedicht Chriſtus laß vns genieſſen, Sein Todt und Blutvergieffen, Seit guter Zuverſicht.

285

255. Carl TI. und tier Cod.

1. B

Die Seel, Die Seel. Ört, wer vor der Thür, O Tod, o Tod, halt in, meldt ſich ohn Gebühr, Sieh an wie ich heldenmüthig bin,

will mit Gwalt eindringen, Iſt Doch nicht 56 Jahre, Guts wird er mitbringen: Daß ich geboren mare, an, du Fremdling behend, Sag an was foll ich geben,

ift dein Biel. und End. Daß du mir ſchenkſt das Leben. 2. 6. Der Cod. Der Tod, auf, weil du Haft Zeit, Kein Heldenmuth, kein Gmwinn et iſt all Freud, Bringt mich auf andern Sinn. 3 du mußt jterben, Wo ich mich thu einfinden Lebensfrift erwerben, Bon Niemand laſſe binden, ift die Botſchaft mein, Bum Sterben di nur rüft, muß geitorben fein. Hin ift dein Lebenzfrift. 3. 7 Die Seel,

Die Seel. D Tod, o harter Dann, Sieh doch mein Hoheit an, Bon Habsburgifhen Stammen In Wienn jegt zu wohnen Kannſt bſitzen Länder viel, Beichere nur mein Will.

fe dich von mir,

Willen ift allhier

zienn nicht zu Sterben, mehr Königreich erwerben, yin, Haft doch die Wahl der Menſchen Zahl.

4.

Der Tod, 8. Andern ich verlang, Der Tod. x ift jeßt der Rang, Nichts, nichts Hilft dieſe Ned Beichen deines Ende Dein Stammen Haus wird dd, Sceepter und Kron in die Jetzt bin ich dein Gebieter,

Hände Berlaffen mußt all’ Güter, war ein gwifjer Stern, Ins Grab Hinein mit dir

vird dein Todt Angſt wehrn. | Dein Ruheſtatt ift allhier.

16

9. Thu jetzt und tracht zur Sach,

Das letzt Stündlein kommt alsgemach,

Ich werde bald abſchießen

Mein Pfeil, ſo dich wird grüßen. Dein Seel von Leib nimmt ab,

Den Leib legt man ins Grab. 10. Die Seel. Es iſt nun ausgemacht,

Nur geſchind und tracht zur Sach,

Damit ich nicht verweilt,

Der Tod mich nicht übereilt, Bringts das heilig Sakrament, Vor meinem letzten End.

11. O großer wahrer Gott, Nimm auf mein Seel im Tod, Thu dieſer nur verjchonen, Sm Himmel fie belohnen, Die du mir haft gegeben, Nimm auf ind ewig Leben.

.12.

Bhüt euch Gott, ihr Unterthan, Unjegt veife ich darvon,

Thut meiner annoch gedenken, Ein Vaterunſer fchenken,

Will auh nach meinem Tod Bitten für euch bei Gott.

256. Tied auf Karl VI, Churfürft von Baiern.

1. Gott grüß dich, mein Frangel, Bon wann kommſt fchon mehr, Gott dank dir, mein Jakerl, Bon Bairland daher. Bon Lauffen, von Schnaufen Ram reden mehr Tann, Der Bayrfürft will kemma Mit viel taufend Mann.

2. So geh nur mein Frantel, Gib nieder zu mir, Leg ab nur dein Ranzel, Dein Stecka und Briaf, Thu mird nur flugs fagen Die Wahrheit allein, WIN dann noch der Bayrfürft Ins Land da herein.

3. Ha, mein Lieber Jakerl, Was Hat das bedeut, Daß d' Umbtleuth feind ganga Wohl unter d' Bauern Leuth, Hambs Gmöhr vifitirt Bei jeden Bauern Mann, Der Landfahn wird aufgridt, Ham Zeitung davon.

4. Na, mein Tieba Jakerl, Das Ding derfit nit glaubn, D' Soldaten da wurden ihm Den Böltz praf ausftaubn, D' Hufaren Dalpafchen | Seind gar jchlimi Leuth, | Zum Hauen und Schüfjen "Da ham fie ihr Freud.

b. mein lieba Jakerl, a gſcheida Bue,

Bayrfürſt und Frantzos

gömb no kein Ruh, Bayrfürſt, der wollt Land da herin habn, da Frantzos wollt ſich anderſt hinſchlagn.

6. Ungarn, mein Frantzel, richten ſich ſchon, n ihm entgegenſchicken zwölftauſend Mann, wurden den Bayrfürft fa jo beim, er nichts that flenna und ein.

7. gnädigſte Königin a nit ſchweign,

rd dir den Bayrfürſtn

la aufreimb,

287°

Sobald ſich der Bayrfürft Ins Land einalegt,

So nehma Tyrola

Das Bayern a weg.

8.

O lieba mein Safer, Wie wirft du Halt bitehn, Wannſt du mit den Landfahn Und Haufen mußt gehn, Den Balaſch henk wohl Un deine Seit, Die Birn af d’ Achſel, Obs di ſchon nit gfrent. 9.

Gott verleih der Königin Sfundheit und Ianges Leben, Auch dem jungen Prinzen, Daß er kann regirn.

Die Erbländer

Mit Scepter und ron, Biet di Gott, mein Frantzel, Seht geh ich davon.

257. Xieb auf Karl I.

1. il, ich Hab dirs gejagt,

Bayrfürft wird ausgjagt,

> in fein Land. hat ihn einhertrieben ? er eh draußen blieben, ift ihm pang.

2. (, o Bruder mein,

Bayrfürft will Raifer fein!

ihm nicht an, Adler führt er zwar

Schwerdt Scepter geht ihm ab, Und auch die Kron,

3. Franzos, du Hahnenkamp, Fangſt folhe Händel an! Schamſt dich denn nicht? Lock deine Hühner ein! Magſt fie denn nit erjchrein? Wo mwerdens fein?

4. General Palfy, mein Bue, Der ſchaut gar neta zue,

Bei der Armee.

Wann er ein Untreu findt, Laßt er aufhenken gſchwind Prav ſchießen Der

Und der Fürft Surf, Der Hat fi ſchon gericht, Tapfer zum Streit. Sranzl, das ift ein Mann, Der dir prav fechten Tann! Das ift ein vn

Sranzofen, Kauftg darvon! Es ſeind ſchon kommen an,

288

Haben kleine Pferd,

Das wern Huſaren ſein,

Die wern enk ſpringen lehrn, Haunt enk prav her.

7.

Jakerl, ſo geh mit mir!

Ich zahl dir Wein und Bier, Was ſaufen magſt,

Gſundheit aller Generaln, Und der Offizier vor alln! Zu guter Nacht.

258. Die Königin Marie Antoinette.

1.

Da die Unſchuldsblum ihr Leben

Ach Himmel, was iſt nun geſchehen, Und ihren Geiſt dem Schöpfer gab;

Hört Menſchenfreunde an, Und ihr gefühlvollen Seelen

Dann ihre Pein und große Qualen So ſie längſt vorhin erlitt

Traurt wer nur trauern kann. Keines Menſchen Hand kann malen, Wien hat dermal viel verloren, Weil viel ohne Wiſſen geſchieht.

Ach weint, wer nur iſt ein Autoinette war erkohren

Zu ſterben auf dem Blutgerüſt.

2. Die Geſchichte derer Römer Beigt große Tyrannei

Die größten Frankreichs Männer Wollten fein vom König frei, Nun hat die Freiheit ausgebreitet Sammer, Elend, große Noth,

Chriſt, 4.

Wie bitter waren ihre Schmerzen Vor ihrem letzten Lebensend,

Sie bat mit ihrem mütterlichen Herzen Die Herren von Nationalconvent: Laßt euch nur fagen meine Kinder, Erlaubt mir mütterliche Pflicht! Sie ftunden wie verftodte Sünder Und fchlugen ab ihre letzte Bitt.

Ja fo graufam Hat fie gewüthet, b.

Beſtätigt königlicher Tod. 3. Der ſechzehnte Oktober eben

War der grauſam volle Tag,

Sobald man ihr die Händ' gebunden Erhob ſie ihr Gebet zu Gott, Empfehlet ſich in Jeſu Wunden Und ſprach: Ich gehe in den Tod,

289

Ach Gott erbarm dich meiner Kinder, Die die fchönften Unfchuldsrofen

Ich gehe zu ihrem Vater bin,

Dem Haufe Defterreich entriß.

Erbarm dich auchder Dienfchen Sünder | Jede Unfchulb wird gerächet,

Und nehme meine Seele hin! 6.

Kommet einft noch an das Licht, Eure Freiheit wird geſchwächet

Weh euch, weh euch, ihr Franzoſen! | Eure Treu wird helfen nicht.

Weh dir, du Blutbahn von Paris,

259, Kalferin Maria Cherefia und der Cod.

1. Kaiferin.

Wer meldt fih bei mir an, Wer Tommt vor meinen Thron, Der will mit Gewalt eindringen; Was wird er Neues bringen, Sag an, Frembling behend, Was ift dein Biel und End? 2. Tod. Auf, anf, weil du haft Beit, Gewend tft deine Freud, D Raiferin, du mußt. fterben, Kein Gnad kannſt mehr erwerben. Das ift Die Botichaft mein, Es muß geitorben fein. 8. Kaiſerin. Ach Tod, ach Tod halt in Schau ſo alt ich nicht bin, Iſt noch nicht vierundſechzig Jahr, Daß ich zur Welt geboren war. Wann du mir ſchenkſt das Lebn Sag an, was muß ich dir gebn? 4. _ Tod. Rein Jugend und Fein Gewinn Bringt mich auf andern Sinn, Schloſſar, Gteierm. Vollalieder.

Wo ich mich thu einfinden Laß mich von Niemand binden. Kein Gſchenk nimm ich nicht an; Du mußt mit mir davon. b. Kaiferin. O Tod, pack dich von mir, Es iſt noch nicht an mir, Sollt ich dann jetzt ſchon ſterben Kann Länder viel erwerben, Geh hin, haſt ja die Wahl Unter den Menſchen all. 6. Tod. Kein andern ich verlang, Du mußt mit mir davon, Dein Neih mußt du verlaffen, Mußt reifen fremde Straßen Und zwar in Emigfeit, Mach dich nur bald bereit. 7. Maiſerin. Thereſia iſt mein Nam. Du ſiehſt des Kaiſers Thron, In Ungarn und im Böhmerland, Das Oeſterreich iſt mir wohl bekannt, Steiermark, Tirol, zugleich Das ganze römiſch Reich. 19

8. Tod. Das Alles ich nicht acht, König und Kaiſers Macht, Mit Scepter und mit Kron Thu ich Feines verſchon,

Muß werben zu einem Staub,

Den Würmern zu ein’ Raub.

9.

Kaiferin.

D Tod, du harter Dann, Sieh doch mein Hochheit an, Bon kaiſerlichem Stamme Und trag auch fchöne Kronen, Ich geb dir Güter viel, Beichere mir mein Will'n.

10.

Tod. Nichts Helfen Dich die Wort, Du mußt anjebund fort, Seht bin ich dein Gebieter, Berlaffen mußt alle Güter. Die Kron mußt legen ab, Gebrochen ift der Stab.

11,

Kaiferin.

D Tod, o Tod, ich bitt, Ach, eile alſo nit, Nur mir. die Freud verichaff, Daß ich im Todesſchlaf, Den Himmel kanıı erwerben,

So will ich auch gern fterben.

12. . Tod, Mach nur geſchwind und eil, Und dich nicht Yang verweil, Die Uhr ist ausgeloffen, Die Stund Hat dich getroffen, Berflofien find die Jahr, Du mußt auf die Todtenbahr. 13. Kaiferin. Nur geſchwind und gar behend Bringt mir das Sakrament, Daß ich mich nicht verweile, Bu meinem Gott ich elle, Er wird mir geben fchon Die fchöne Himmelskron. 14. . Tod, Weild anders nicht kann fein Thu dich nicht fang bedeuten, Die Freund will ich dir ſchenlen, Vereinige dich mit Gott, Er hilft dir aus der Noth. 15 . Kaiferin. Gute Nacht, ihr. Unterthanen, Anjetzt reif’ ich. davon, | Seid meiner- allzeit eingebent

Ein, Vater Unfer mir noch ſchenlt,

Will fchon nach meinen Tod. Bitten für euch bei Gott,

291

260% Auf ven Lab ter Kalferin Maria: Chereſia.

1. Ach betrübte Tag und Stunden, Ach, die hoͤchſt betrübte Zeit, Zeit und Stunden ſind verſchwunden Jetzt erblick ich gebes Leid.

Was ich jetzund * vernommen Erſt vor einer kurzen Zeit, Hat mir alle Freud genommen Und verkündet Traurigkeit.

8. Alles. geht zu feinem Ende, Alle Freuden gehn zu Grund, Alles kann fo fchnell ſich menden,

Wie geſchwind kommt die legte Stund.

4. Maria Therefia ift erblichen, Ein End Hat ihre Lebenszeit, Bon Ber Welt fo rafch enttwichen Und gereift in or Ewigkeit.

Hört auf ihr, * Muſiziren,

Höret auf: vom Saitenſpiel,

Werd mich in mein Grab quartiren,

Denn das iſt mein letztes Biel. 6.

Sch Hab eine Seit gelebet

Bin bei vierundſechzig Jahr,

Der- Tob Hat mir nachgeftrebet,

Ich komm bald zur Todtenbahr. 7.

Man fol fich fchon allzeit richten,

Ale Stund und Wugenblid,

Sonften kann man Alles willen,

Nur Die letzte Stunde nicht.

8. Drum o Menfch, thu wohl betrachten, Wenn ankommt die letzte Zeit, Der Tod thut ja keinen fragen Ob er iſt dazu bereit. 9. Bhüt euch Gott, meine Landeskinber, Die ihr noch am Leben ſeid Der Tod thut mit mir fchon Yingen; Treibt mir aus den Zodesjchmweiß. 10.

Muß verlaffen alle Freuden, Gib der. Welt: Tein Audienz,

Man wird mich Bald hinaus begleiten‘

Aus meiner Taiferlichen Nefidenz. 11.

Nach Schönbrunn bin ich oft gefahren,

War allzeit mein größte Freud,

Bin oftmals lang dort geweſen

Und Hab zugebracht bie Beit.

12. Jetzund ift es Alls vergangen, Und ſeind der Welt Freuden aus,

Weil: der Tod mich: hat gefangen,

Muß ich in das Totenhaus. 13. Schonbrunn, meine Freud und Wonne, Meines Herzens Aufenthalt, Bu dir war oft mein Verlangen, Weil Du mir fo wohl gefalft 14. Jetzund muß ich ſein verblichen, Weil es haben will der Herr, Der Tod iſt mir nachgeſchlichen, Schönbrunn ſieh ich nimmermehr. 19*

2392

1. 20. Ungarn und Böhmen muß ich ver-|Tebet wohl, ihr Potentaten, laſſen, Dienet meinem Joſeph treu,

Auch das Haus von Oeſterreich, Er wird euch in Allem bejchligen Und muß reifen fremde Straßen |Wenn eine Gefahr vorhanden jei.

Bon der Welt in die Emigkeit. 21.

16. Nun o Joſeph, fei gebeten, Nun, o Joſeph, jei befliſſen, Beſchütz das Haus von Defterreid, Stell dich als ein tapfver He, Daß es nie in Noth mag ſtecken Und regiere meine Pflichten So befchüg es allezeit. Was unter deine Gewalt geftellt. 99

17.

Beſchütze alle andern Stände, Wie auch die armen Unterthanen, Wann fie leiden Hungersnöthen, Stell di als ein Landsvater ar.

Ich hab in der Welt floriret Und mein Ram war hoch im Schwung, Hab eine lange Zeit regieret, Bierzig Jahr das Kaiſerthum.

18. 28. Nun fo ende ich mein Leben, Dir o Joſeph, thu. ich befehlen, Joſeph fol Regierer fein, - Alle Lieben Landsfinder mein,

Ich kann dir nicht Andres geben |Thu ihnen ganz frei beiftehen

Als Kron und Szepier nur allein, | Und ihr lieber Landsvater fein. 19. 24.

Weil du mich fo treu geliebet, Nicht ala Fremde fie erkenne,

Drei Tag und Nacht bei mir verharrt, Beſchütze fie fo gut du kannſt,

Auch von mir nicht bift gewichen Sie ald Vater dich erlennen,

Bis ich komme zur Todtenbahr. Nimm fie nur als Kinder an.

261. Kriegslich aus dem IM. Jahrhundert.

1. Stellt euch nur von vornen an, Auf, auf, ihr Soldaten, Und fchlagt den Feind auf den lebten Ihr tapfern Kameraden, Mann. Auf, auf, auf, es ift fchon Zeit 3. Ermweijet eure Tapferkeit. Brave Rüraßirer

2. Kommen auch herführer, Auf, auf Orenadirer Diemeil fie ſeynd mit Eifen bekleidt

Wie auch Fuſilirer Erweijen auch ihre Tapferkeit.

4, Auf, auf ihr Dragoner Geſchwinder als der Donner, Schwingt euch gleich auf euer Pferd, Ergreifet die Piftolen und zudet das

Schwer.

6. Auch die Huſaren Seind ſchon erfahren,

Sie reuten wohl aus recognoſeiren,

298

Der feine Armee ins Feld hat ges

| fuhrt, Und ſeinen Adler mit Blut geziert. 7.

Pfeiffen, Trommel, Flötten,

Wie auch Drommeten,

Pauken und Carthaunentnall, Seind in dem Feld wie auch Überall.

8.

Und haun alls darnieder, was fie] He fa vivat luſtig

attrapiren. 6. Joſef als zweiter Unſer römiſcher Kaiſer,

Trinkt einmal, es durſt mich,

Sauf nur aus und ſchenk wieder ein,

Das ſoll unſers Kaiſers ſein Ge⸗ ſundheit ſein.

262. Tuſtig Allegro.

1. Luſtig Allegro wohlgemut Iſt das Soldatenleben, Wär mir leid um mein junges Blut, So mir mein Vater geben, Wann ich ſollt in der Traurigkeit Als wie ein alt Weib ſitzen, Oder gleich einem Raffenſcheit Hinter dem Ofen ſchwitzen.

2

Neulich bin ich im Lager gweſt, Da hab ich Wunder gſehen, Wie die Soldaten auf das Beſt Gerüft zu Felde ſtehen Generalfeldmarſchall Lichtenftein, Beherzt mit bloſſen Schwerde, Nadaſti, Daun, Hadik insgemein, Alle ſaſſen zu Pferde.

8. Der Prinz von Zweibrücken auch, Das Volk thät fommandiren, D’Huffaren und Croaten ſchlauch Thäten voran marfchiren, Darauf Granadir und Musquetier Dragoner und die Reiter, Sch Hans da ftund, vergaß mich ſchier Als wie ein Bärenhänter.

4. Die Büchjenmeifter gefielen mir, Bulegt daher marfchirten, Ganz langſam wie die Cavalier, Mörſchl, Stüd, Canonen führten, Mit Gold verbramte Hüte auf, Hirfchfänger an der Seiten, Ein Hafelftod ein Lunten drauf, Nur Schad, daß fie nicht reuten,

294

b. ' Sowohl der Freund als wie ber Nunmehr bleib ich Fein Bauer mehr, Zeind, ' Hopfen und Maltz verlohren, Den Bauern beebe rupfen, Anstatt der Gaifel ein Gewehr Den Bippelpel; muß geben heut, Bauer wird jebt gefchoren, Morgen beißt, gib bie Juppen.

263. Stubenten Uriegs⸗Lied.

. 12 4. Wo kämpfet Mars im Feld, Die Oberſten der Schlacht Wo donnern die Carthaunen Seind unfte Profeſſores,

Wo Hört man durchs Belt

Die hellen Felbpofaunen,

Da da fo laßt uns fen,

Wo tapfre Helden fchlagen,

Ihr Leib und Leben tagen,

Beim Sonn und Mondefcein. 2.

Tra ra fa fa pom pom

Seind unfere Schulesgloden

Und das Collegium

Ein Zenghaus voller Studen,

Allwo von Blitz und Blei

Am Feld man difputiret,

Und tapfer avanciret,

Gegen bes deine Parthei.

Die Poſten und bie Wacht, Seind unſre Leetioned

Das Exercitium

Die Kriegs Oeaſiones,

Die Tinten iſt das rothe Blut,

Die Feder iſt der Degen, Womit man kann erlegen Des Feindes ſtolzen Muth.

Alms wir Tag und Nackt Stehn gleich als Auditores, Rektor Magnifikus, Der uns allzeit regieret, Den Purpurmantel führet Iſt der Generaliſſimus.

b.

Adje, o Schönfte mein, Die du mich allzeit kränkeſt,

Und nur die Wangen bein Mit heißen Thränen tränkeft, Hör auf, o ſchönſtes Kind, Betrübe dich nicht weiter, Gott felbft ift mein Begleiter, Bei kuühl und ſcharfen Wind, 6. . Adje, o Baterland Sammt end geliebten Brüber, - Jetzt geh ich fort ing Feld, Wer weiß, ob ich komm wieder, Erfordert dann die Roth Daß ich mein junges Leben, Für euch im Feld foll geben, So denfet an mein Tod.

_ m

264. Der Anvalide han 1809. 1. Hörts Buama, ſpannts bie Loſa an, J will enks hoarkloan fagn, Was fi mit mir als Landtwehrmann Im Feld Hat zugelragen, Woher i, wie ihr alli wißt Erft kummen bin feit kurzer Friſt. Dahoderobo ! - 2. Soldat fein ift a harti Buaß Da muaß ma was probiren; Da hoaßts an ganzen Tag zu Fuaß Durch Koth und Loahm marfcieren, Der Magn blaht fi goar nit Hoch, Der Beutel bat an ewigs Loch. Dahoderodo! 3. Im Anfang habn ma in uanfort Nah Waliſchland Hinzogen, Das ift a himmliſch fchöaner Ort, Mei Seel, ift nit derlogen, Da blüahts Joahr aus, da blüahts Joahr ein, Af d' Bamma macht ent Del und Wein. Dahoderodo ! 4. Weil jeder Bauer Iateinifch Tann, Drum han i nir verftanden, Nur vino ſchrei i dann und wann, Wann koa Wein is nit vorhanden, Di Koft ift ent erbärmli fchlecht, Koa Bäurin falzt die Suppen recht. Dahoderodo! b. Aft mmaßten über d' Mur wir gen, Sie hoaßeu 's Taliamenti, . Da han i z'erſt Franzoſen g’jehn, Pop blitz, da bin gremnt i, Mein Treu, da gings en? hitzi zue, Der Feind ließ uns koa umgichaut Ruah. Dahoderodo!

6.

Die Kugeln fauften ſchockweis mir

Um d’ Ohren und um d’ Wangen,

Die Pöller Trachten, daß van fchier

Us Hören und Sehn vergangen,

Aba weils Hat in van Athn Fracht

Han i das Brodlwerk wenig g'acht. Dahoderobo ! 7.

Wie aber is das grobi Gſchütz

Mit die Karbatſchen kemman,

Da wars bang, weils wie der Blitz

Un Kopf van goar wullt nehman,

Die reißen ent auf van Fleck

Glei a Dugend Kameraden weg. Dahoberodo ! 8.

Der Prinz Johannes macht uns Muath

Die Klachel todt zu fchlagen,

Und unfern lebten Tropfen Bluat

Fürs Vaterland zu wagen,

Der guati Herr war wie bekannt

Bon unfern Heer der Commendant. Dahoderodo |

9.

U Kugel hat mi a amal

Juſt gſchädert grad beim Kragen

Da habn 's mi glei ins Feldipital

Bum Repariren tragen,

Drauf kummt der Regimentskurir

Der hat nit ſchlecht hantirt mit mir. Dahoderodo. 10.

Der legt mir die Bagaſchi an

Und zwängt mi in die Fatſchen,

So daß i enk kam ſchnaufen kann,

Gern gab i ihm a Watfchen.

Nachdem i g’litten wia a Hund

Sechs Wochen bin i wieder gſund. Dahoderoda.

297

11.

D' Franzoſen habn a Sprach juft fo

As mwulltin 's van vegiren,

Doh i han a im Hirn koa Stroh,

Und that enk glei capixen.

Dös narriſch Boll wird goar nit gicheidt,

Do dent ich mir und fiecht nit weit. Dahoderoda. 12,

Und meiner Treu, gar feltfam: ift,

Wie d’Leut anander ehren,

Der Vater hoaßt an Suhn an Fift

Der Suhn an Bater an Baeren,

Die Tochter muaß a Fidl fein,

Oft trifft die That min Wort goar ein. Dahoderodo! 13.

Amal wir waren zuft Paris,

Da kummt der Bifchof gfahren,

Da ſchreins ma glei Archeveque ins Gfriss!

Das fein da grobi Narren;

Wars na der hoachi Herr nit gwen,

Da hättn ’8 gfehn wie d' Steirer redn. Dahoderodo ! 14.

J müßt ent no viel andri Schwenf,

Für die Kurzweil auszuframen

Do muaß i heunt fcho furt von ent,

Bir kummen öfters 3 jammen.

Sp gfüaht en! Gott, das Lied iS gar

J ſag balt a: Wanns a war! Dahoderodo |

265. Prinz Karl.

1. 2. ide ringsum | Bittere, wofür? dieſe Schillernde Schlange, Daß fie mit Schauder und Schreden erland ift Dir nicht bange, Dir deine Grenzen bededen ? age, warım ? Sind wir doch hier!

3. Feind nur herab!

Nicht mit dem prahlenden Maule

Schredt man uns ab. 4.

Karl voran!

Seht auf dem Noffe ihn ſitzen, .

298

- | Seht wie die Augen ihm bligen

& Führt den Plau! Nicht mit dem ſchnaubenden Gaule,

6. Weib, gute Nacht,

Palaſchen zwiſchen bie Bähne,

Fallt auch darauf manche Thräne Fort in bie Schlacht.

266. Die Schlacht hei Teipzig 1813.

1.

Mit tanfend Schmerzen und Unruh

Ach Gott, wie geht? im Kriege zu! Halt er die blutigen Wunden zu—⸗

Was wird für Blut vergofien!

Eh noch im Reiche wird Fried und

Ruh, Man noch erfahren wird müſſen Wie mancher reiche : Unterthan Wird jetzt gemacht zum armen Mann, Wie manches Land verheeret, Wie mande Stadt zerftöret. 2. Stellt euch im Geift auf? Schlacht⸗ feld Hin, Ihr lang verftodten Sünder, Bedenkt dag Elend, den Ruin, Ihr ftolzen Menjchenkinder ! Legt euern Stolz und Bosheit ab, Bedenkt, daß aucheuch Tod und Grab Bei jo viel taufend Leichen Kann unverjehens erreichen. 8, . Dort Liegt verwundt an Arm nnd Bein Ein Krieger auf der Erben, Er möchte gern verbunden fein,

Wird oft nach vielen Stunden Erft mancher noch verbunden. | 4

Ein Anderer, der in Tod verwundt,

Der Ichret: Um Gottes Willen Ach helfet mir, ich bin verwundt

Und kann das Blut nicht ftillen!

Ach töbtet mich, Dec Schmerz ift groß,

ESo werd ich meine Jammers los,

Und darf auf dieſer Erben Nicht erſt ein Rohe werben.

Ad, wie mans, Soldatenweib Möcht jetzt zu todt ſich grämen, Die viele Kinder hat am Lebn Und nicht viel einzunehmen. Mein Mann, ſchreit fie, der viele | Jehr

Mein Schützer und Verſorger war, Soll ich mich nicht betrüben Iſt in der Schlacht geblieben.

| 6. Auch jo mande junge Brant,

Und Tann es doch nicht gleich werden, | Weil man ihr hat gejchrieben,

29

Der Siebfie, dem du did) vertrant, Iſt in der Schlacht geblieben!

10. Heil ihre Wunden, großer Gott!

Ein Jüngling ſchön wie Milch und Und lindre ihre Schmerzen,

Blut, Der dir ſo hold war und ſo gut Der lieget jetzt im Sande In einem fremden Lande. 7. Ach, lieber Sohn, wie betrübſt du mich, Hört man den Bater klagen, Der jetzt ein Schuß ſoll fein für mich, In meinen alten Tagen, | Der liegt nun in dem Schlachtfeld drang, Kommt nimmermehr nach Haus, Ich werd mit grauen Haaren Ihm mäffen bald nachfahren! 8. Dort floß das Blut ganz ſtromenweis Auf mancher Gab und Graben, Dort jah man Menfchen haufenweis Im Eifterfluß begraben; Worunter manches Mutterfind Vermißet ward, das man noch findt Und mußt fein junges Leben Im Waſſer erft aufgeben. 9. Dort gab es Stiche, Hieb und Schuß, Daß viel zurückeprallten; Dem fehlt ein Arm, dem fehlt ein Fuß, Dem iſt der Kopf geſpalten. Der liegt verſtümmelt auf der Erd, Er wird zertreten durch die Pferd, Möcht von der Welt gern ſcheiden Und muß noch lange leiden.

Und tröfte alle durch den Tod Betrübte Elternherzen,

JFühr die noch leben, mit viel Glück

Als tapfre Sieger einſt zurüd,

[Auf daß fie fi vom Neuen

Mit ihren Eltern freuen. 11. Gott, groß in Gnad und Gftigteit Lab unfre armen Brüder, Die da und dorten find zerftreut Sich bald erholen wieder. Schütz unfern Kaiſer und zugleich Das Vaterland und itzige Reich; Laß allen Potentaten Zum Frieden durch dich rathen. 12. Steh gnädig allen Kriegern bei, Die in der Näh und Weiten Durch viel Gefahren mancherlei Fürs Vaterland thun ſtreiten. Schenk ihnen Muth und Tapferkeit, Und laß ſie bald mit Luſt und Freud, | Gefrönt mit Ruhm und Ehren Zurück nad) Haufe kehren. 13. Erbarm dich Aller indgemein Die voller Schmerz und Wunden, Noch jet im Lazarethe fein Und viel haben empfunden. Nimm des verzagten Unterthan Und abgebrannten, Herr did an, Und Schenke allen Leuten Bald wieder befjere Zeiten,

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14. Du Gott des Friedens fteh uns bei, Gib Fried dem Neich und Vaterland, | Mach von dem langen Krieg uns Das fchon bei dreiundzwanzig Jahren frei, Durch viel Verwüftung, Krieg und | Laß Frieden bald auf Erden Brand In allen Ländern werben. Viel Sammer hat erfahren.

267, Rapolenn Lied. 1 6. Sit e8 denn Schon wirflih wahr, | Mit Kanonen, Stud und Schwert So wie man hat vernommen, Sind fie fchon verjehen,

Daß jo viele taufend Mann Viel zu Fuß und Pferd, Sind nah Rußland kommen. Die nad) Nußlene gehen. 2. Kaiſer der Napoleon, Der Koſak und Sanbiegemann,

Der ift nad) Rußland Tommen, Stehn ſchon auf der Schanze, Cr bat fogleich die fchöne Stadt | Spielt3 nur auf, ihr Kanonier,

Moskau eingenommen. Einftmal auf sun Tanze.

3. Kaiſer fprach zu feinem Volt: Engelland und Spanien, Hier gibts feine Gaben, Die thun ſchon räfonniren, Petersburg die Reſidenz Frankreich muß zerrifien fein, Müfjen wir noch haben. Sonft gibts Leinen Frieden.

4. 9. Da gibts Brod und Fleifch genug, | Da kam ein franzöfiicher Offizier Und ein frifches Leben, Sagt Alles ift verloren, Und ein Glas Champagner Wein |Alle unfre fchönen Leut Und ein Schnaps daneben. Sind im Schnee erfroren.

b. 10, D Raifer nimm dich wohl in Acht, | Der Hochmuth wird von Gott geftraft, Wie wirds dir noch gehen, So wie e3 Steht gejchrieben,

Gieft du nicht die große Macht Napoleon der große Held, An der Grenze Stehen. Der muß unterliegen.

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268, Bapolenn ber große Held. 1. Lojt auf, meine Herren, was ich euch will erzählen Bon dem Napoleon, dem großen Helben. Er ift ja gegangen ins Rußland hinein, Weil er ein europäifcher Ruer wollt fein.

In Rußland da bat er * gar nit ausfennt, Da bat er fich ſakriſch die Nafen verbrennt, Die Nafen verbrennt und die Beben erfrört, Da bat Buonaparte glei weder umtehrt.

Er ift ja gefahren auf anr Ertrag

Auf einem Bauernſchlitten, der ihm nit viel Toft,

Er ift ja gegangen nach Dresden zurüd,

Da erzöhlte er dem König von feinem Unglüd. 4.

D Bruder, o König, du mußt mird gewähren,

Ich Hab einen Kreuzer, denn ich kunnt noch verzehren,

Geh Ieih mir ſechs Thaler und an Hemd aufn Leib,

Ih kumm ja gleich wieber und zahl dirs fein gfcheidt. 6.

Ich geh ja ins Frankreich um meine Armee,

Um vierzigtauſend Reiter, das weißt du ſchon eh.

Aft gehn wir nach Sachſen, dort wollen wir warten

Schaun wie es ſich ſpielt mit den ruſſiſchen Karten. 6.

O Herren Senatoren, ſeid nur nit bös,

Seid alle ſchön ruhig, macht nur kein Getdös,

Gebt mir nur brav Geld und Soldaten dazu,

Ich will euch verſchaffen in Kurzen a Ruh.

Da führt halt der Teufel Koſaken daher, Defterreicher und Preußen, ein fürchterliches Heer,

Da war ich im Fallen wie ein Meteor

Wer war denn dran Schuld als mein Schwiegervater.

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8. D gütiger Himmel, wo retiriren wir hin? Diesmal geht es gar nicht nach meinem Sinn, Dieß hätt ich nicht glaubt von der ruſſiſchen Nation, Daß fie mich werden ſchlagen und jagen davon. Hurafafa, Kofaten find da, Sie haben lange Bärte, wie Teufel ftehen fie da.

4.

Er fchrie, daß fich doch Gott im Himmel erbarm,

Wie bin ich jebt Doch auf einmal jo arm,

Die ganze Krieges⸗Kaſſe ift verloren,

Dazu noch dreißigtaufend Pferde erfroren.

Hurafafa, Koſaken find da,

Sie haben lange Bärte, wie Teufel ftehen fie da. b.

Als er auf einem Schlitten kam nad) Dresben,

Da frug man ihn, wo er fo Iang geweſen?

Er jagt: er wäre nach Rußland hinein,

Das wird ihm Münftig ein’ Warnung wohl fein.

Hurafafa, Kofalen find da,

Sie haben lange Bärte, wie Teufel ftehen fie da. 6.

Und als er kommen ift nah Mainz Das war des Nachts um halber eins, Die Illumination war auch nicht fo Hell, Denn man hilt ihn für den Zürften von Neufchatel, Hurafafa, Kofaten find da, Napoleon war es jelbften ja. Bi Als eiligft fein Wagen d' Stadt dahin rollt; Da fragt’ man ihn, wohin er fchnell wollt? Er wollte fahren nach Paris, Um zu kuriren feine Faß. Hurafaja, Koſaken find da, Sie haben lange Bärte, wie Teufel ftehen fie da.

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8. Und als er ankommen ift in Paris,

Beſchaut der Senat feine

erfrornen Füß,

Er ſagt, es ſei gefährlich dabei,

Er ſollte nicht mehr nach Rußland hinein. Huraſaſa! Koſaken find da!

Sie haben lange Bärte, wie Teufel ſtehen ſie da.

272. Alexander Tied.

1. foren ift ein guter Weifer ausgelebt hat Rußlands Herr, : gute Alexander Kaiſer bt Defterreichg Mauern nimmer- mehr, rin fo gerne er vermweilte, 18 noch im Tode ihm und Chr! ı nun der Tod zu früh ereilte, r Wlerander, lebt nicht mehr. 2. foren feinem Waterlande, riffen aus dem Yürftenbund, : Tod zerriß die Freundſchafts⸗ bande : uns fo gern zur Seite ftund, : fich fo gern mit Franz alliirte ) dem fein Opfer war zu ſchwer, : felbft fein Volt zur Schlach⸗ bank führt, r Alexander, lebt nicht mehr. 3. » werben feine Rinder weinen Rußlands Katharina Sohn, t ihnen woll'n wir ung vereinen, war die Stübe Defterreichd Thron, Schloſſar, Steierm. Volkslieder.

Der uns mit Franz den Frieden ſchenkte

Und Deutſchland Völker liebte ſehr

Der wie ein Vater Alles lenkte,

War Alexander, lebt nicht mehr.

4.

Das große Feſt, das Franz gegeben,

Das lange noch die Nachwelt denkt,

Auf Simmerings Haide ſchön und eben

Er zwanzigtauſend Krieger lenkt,

Da ſaß er in der Krieger Mitte

Und trank aufs Wohl vom deutſchen Heer.

Der Fürſt von ſolcher Hoheit Güte

War Alexander, lebt nicht mehr.

b.

D Vater Franz was wirft du fühlen, Dein beiter Freund ift nun dahin, Wer wird dir deine Thränen Stillen Da dies getrübt den frohen Sinn, Wie fih der Länder Väter Tiebten, Das willen wir nur allaufehr, Es Sprechen alle die Betrübten Ja Alexander lebt nicht mehr. 20

506

6. | 7. Nun ruhe fanft du guter Weifer, | Gott fegne Franz auf feinen Throne Regent und Herr von Rußlands Thron, | Und Oeſterreichs ganzes Kaiſerhaus Beglüdt o Herr, du guter Kaiſer Das bei den Unterthanen twohne Durch deiner Thaten hoher Lohn, | Treu rufen wir ein Bivat aus; Was du gethan in deinem Leben, O Vater Franz, du guter Weiler, Das danken wir dir alle fehr, Dich Lieben wir ja allzujehr! Gerechtigkeit war dein Beſtreben, O trauert nun um Rußlands Kaiſer, Doch Alerander lebt nicht mehr. Denn Ulerander lebt nicht mehr.

273. Tied auf Kaiſer Franz.

1. Es find ſchon einundvierzig Jahr, daß Kaiſer Franz regiert, Mit filbergrauen Haaren ift fchön fein Haupt geziert, In diejen vielen Sorgen, in feinem Lebenslauf Nicht immer nahm der ARongen den Greifen freundlich auf.

Ihn bat die Morgenſonne oh felten ſehr erquickt, Seitdem die Kaiſerkrone ſein hohes Haupt geſchmückt Was Kaiſer Franz erfahren als Vater und als Held, Das bleibt in tauſend Jahren ein Denkmal anf der Welt. 3. Vom Kriege ſtets umgeben beſchützet er das Land, Wie oft ftund nicht fein Leben wohl gar in Zeindes Hand, Bei Leipzig, Liebe Brüder, ſtund er mit Heldenmuth, Doch bebten feine Glieder für fo viel Menfchenbiut. 4. Als er für uns geftritten, da kam zu Kaiſer Franz Fürft Schwarzenberg geritten, bracht ihm den Siegeskranz, Cr fah Hoch gegen Himmel und danfet als Soldat, Deß er im Schlachtgetümmel den Sieg errungen hat.

Weil es der Schöpfer lenkte, F er zum wahren Lohn Ihm einen Enkel ſchenkte durch den Napoleon,

Er that aus Freuden weinen, in kurzer Zeit darauf Nahm er den lieben Kleinen an ſeiner Seite auf.

507

6. Der Todt hat es entriffen, was Gott ihn einſtens gab Und feine Thränen fließen auf feines Enkels Grab, Jetzt bliden wir num wieder auf König Ferdinand, Was glaubt ihr, liebe Brüder, was Kaifer Franz empfand 7. . Wie dort nach feinem Sprofien, nach feinem Fleiſch und Wut, Die Kugel war gefchoffen, wie war ihm da zu Muth, Doch bat des Schöpfers Güte das Unglüd abgewandt, Er lebt in unfrer Mitte, der gute Ferdinand. 8. Sn feinen Lebensftunden hat Kaifer Franz fürwahr Oft manchen Schmerz empfunden durch Unglüd und Gefahr, Als einst in Defterreiche die Ueberſchwemmung war, Wie auch die Cholera Seuche uns überfiel fogar ; 9. Da flofjen feine Thränen, fein weiches Vaterherz Empfand bei diefen Scenen für uns den größten Schmerz, So jei er hoch gepriefen, fein Her, ſei nie betrübt. Er bat uns längft beiiejen, daß er uns herzlich Liebt. 10. Denn gütig und erhaben war er zu jeder Zeit, Es fließen feine Gaben im Lande weit und breit, Wir reichen ihm hienieden dafür den Lorbeerkranz Es Iebe hoch in Frieden der gute Kaiſer Franz!

274. Vater Franz,

1. D Vater Franz, wie lang haft du beftiegen Den Kaiſerthron und jebt mußt du auch liegen In einer Gruft, in einer Gruft Bis dab uns Gott einst alle ruft.

2. Du warft als Kaiſer dreiundvierzig Jahre, Haft überwunden viele trübe Tage, Du liebſt die Ruh, du Liebft die Ruh, Das Schwert, das bracht dir Thränen zu.

20”

3508

3. Mit Thränen ſahſt du deine armen Krieger Bei Leipzig an und Doch, fie wurden Sieger, Die große Schlacht, die große Schlacht Hat dir dein Herz betrübt gemacht.

. 4.

Du warſt ein mitleid3voller guter Vater, Für Religion und Zugend ein Erhalter, Aus deinem Mund, aus deinem Mund Floß Nedlichkeit zu jeder Stund.

6. Du wollteſt ja mit jedem neuen Morgen Auch für das Wohl der Unterthanen ſorgen Und alle Zeit, und alle Zeit Liebteſt du auch die Brent

Du biſt nun jebt aus Beer Welt geichieden, Dein Geift ift jept in Gottes Ruh und Frieden, Du ſiehſt das Licht, du fiehft das Licht, Auch jetzt von Gottes Ungeficht. 7. Du haſt nun abgelegt die Kaiſerkrone, Prinz Ferdinand iſt jetzt auf deinem Throne, O ſchütz ihn Gott, o ſchütz ihn Gott, Bor Peſt und Krieg und Hungersnoth.

275. Kaiſer Ferdinand und dag Fahr 1848. 1. Guter Raifer Ferdinand, wie fehr bift du gedrückt, Deine ſchöne Kaiferkron, die hat dich nicht beglüdt; Der alte Fürft von Metternich, der ftüßte nicht den Thron Er Hat das Unglück hergeführt die Revolution. 2. Die Garde aus der Nation, die hat man lieb und werth, Sie dürfen alle Säbeln tragen, der Kaiſer hats beehrt. Sie fterben gern fürs Vaterland und find dem Kaifer treu, Es malte treu des Kaiſers Wort dann ift der Bauer frei.

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3. Radetzky, du Lieber Feldmarſchall, mit filberfarbnen Haar, Wie wenig Männer find man fo mit vierundachzig Jahr! Mit Tapferkeit und Heldenmuth ftehft du im Kaiferheer, Man reichet dir den Lorberfranz und ehrt dich immer mehr! 4. Und wie man in der Zeitung liest, fo geht es wirklich gut! Die Söhne vom Haus Defterreich, die haben Kraft und Muth; Sie drangen vor nah Mantua die Feinde retiriren, Befieget ift Italien, nach Mailand wir marjchieren. b. Du König von Sardinien, du bift ein falfcher Mann, Der gute Kaiſer Ferdinand, was hat er dir gethan? Du rüdteft an mit deiner Macht, greifft deinen Schwager an; Es Hilft dir nichts, du wirſt befiegt durch Defterreichd Siegesfahn ! 6. Dein Königreih Sardinien wird baldigft unterliegen, Und deine ftolze Refidenz, die werden wir befiegen! So warte nur noch Kurze Zeit befümmft ein fauren ren, Sie jagen dir dein Landl ab, kannſt Zwiefelhandeln gehn. 7. Es gehet jebt zwar oft ſehr fchlecht in vielen Dingen, Man wäre wirklich nicht gefcheidt, der Zeit ein Lob zu fingen, Sa, Hagen hört man hier und da bei jeder Nation, Und dieſe Wirren fprechen uns noch immer bittern Hohn! 8. Die Zeiten find jeßt wirklich fchiwer und wahrlich auch ſehr fchlecht, Doc herrichet noch Gott über ung, der macht noch alles recht! Sit wieder Fried und Einigkeit in unferm Vaterland; So danken wir den lieben Gott und gehen Hand in Hand.

276. Roſfſuth Wied,

1. 2. | ir fien fo fröhlich beifammen |Und weil Tann nicht immer fo nd haben einander jo Lieb, bleiben,

ir erhalten einander das Leben, | Hier unter dem Wechfel des Monds | wenn es nur immer jo blieb,

310

So muß der Krieg den Frieden ver- 5. treiben, O Koſſuth, du Schuftergefelle Und im Kriege wird Feiner verschont. | Du fißeft nicht feit auf deinen Thron 3. In Defterreich da warft du fo ſchnelle Und da kamen die ftolzen Ungarn |Und in Ungarn befommft du deinen Und mir Deutfchen, mir fürchten ung Lohn. ja nit, 6.

Mir ftehn fo feft ald wie die Mauern Und legen Die arten nicht Hin. Und wärjt du nach Defterreich ge- gangen Mir legen die Baffen nicht nieder | Und hätteſt den Frieden gemacht, Bis daß Deutfchland ift wiederum frei, | So wäreſt du ja Feldmarſchall worden Die Ungarn müſſen retiriren, Und bätteft den allerfchönften Lohn. Aus Deutichland ohne Strümpf und ohne Schuh.

277. Prinz Johann⸗Lied. 1. Eh’ die Sunn auf d'Alm fruah da auffa geht, Und in grüanen lad a da Wald dafteht, Geht a Jaga mit da Büchf’n in da Hand Lufti auffi auf fein hochn Stand.

Und dort ob'n hoch von her Felſ'nwand Schaut er freundli hin in fein Steirerland, Das vom Dachſtoan big zan Donatiberg Ziaf hinab is ihm fo wohl belannt! 3. 's ganzi Steirerland "Tennt den Jagersmann Und valennt'n nit und vagißt 'n nit, Ja, Prinz Johann lebt, fo lang's noch Steirer gibt Und a redlich's Steirerherz noch fchlagt.

311

278. Der Keſtrut. 1 7

ruhjahr ift die Stellung kumma | Herr Hauptmaun, ei, fo bitt i vecht ams mi zum Soldaten gnumma, ſchön, oldat der bin i gwurn Laſſens mi auf Urlaub gehn, Kaiſer hab i gſchwurn. Denn i Wean da war i gern, 2. Wollt dort geigen ferm. wie i bin ins Transporthaus 8. kumma, Na, na, na, da wird nix draus, yams mir glei mei Kluft ab- | Daß du jetzt gehft auf Urlaub z' gmumma, Haus, | ax, die habens mir obaputzt, Du muß erft Iernen ererziern da war i gſtutzt. Und dann die Welt probirn. 3. 9. Hauptmann, i bitt recht fchön, | Herr Hauptmann i Hab ein Madl 13 mi in die Cantina gehn, 3’ Haus er Cantina da war i gern, Die kennt fie vor Liab nimmer aus, er hätt i no gern. Sie ſchreibt mir, daß i kommen foll 4. Ganz gwiß auf jeden Fall. 10, na, nit unterftehn, 10.

d’thatft in die Cantina gehn, | Führ di brav auf erft nach dann

di durt nur wer erblidt, Kannſt du Dich bei mir fragen an,

auf mas mit dir gfchicht. Glaub mird, auf mein Ehrenwort, b. Ich laß dich gwiß fort.

Hauptmann, i bitt ſo ſchön, 11.

is mich in Schloßberg gehn, Na hörts, wia i das Ding hab ghört,

Schloßberg war i gar fo gern, So Hab i mi um nix mehr gſchert,

Nadeln fingen ferm. Ich falutir und mach linksum, 6. Vor Freud war ich ftumm. laß er fi nit no amol horn, 12. laß ih ihn ins Stockhaus X nimm glei Feder und Papier, ſperren, Uud ſchreib mein Diarndl Alls von mir, : a Inftiges Steirerkind Daß ich ganz gwiß auf jeden Fall

laß er mich in Fried. Auf Urlaub kimm einmal.

312

279. Die Rekrutirung.

1. Der belle Tag bricht an, Die Hare Sonn fcheint fchon, Wie weint manche Mutter Um ihren lieben Sohn.

2. Ein Jagd war angeftellt Drei Tag vor einem Jahr, Indem das Rekrutiren Schon angefangen hat.

3. Nach Graz haben's mich geführt,

Inter d'Maß haben 's mich gſtellt,

Ganz nacket ausgezogen Wie mich Gott g chaffen hat.

Mein Vater Hand dahier, Mein Mutter ſtand dahier,

Meine Schweſter und mein Bruder Und Alle weinten hier. b.

D Tiebe Eltern mein, Wegen meiner derft3 nit wein, Der Kaiſer wills fo haben, Soldaten mäfjen fein!

6. Und jebt muß ich Halt Furt, Weit furt in Kaiſers Gunt, Habt eure Händ gemwafchen Sn meinen jungen Blut,

7.

Was ftreitet auf der Welt? Die Falfchheit und das Geld, Der Reihe kann fi Helfen, Der Arme muß ins Feld.

280. Des Soldaten Abſchied.

1. Heut i denn wern muß Soldat, O Diarndl, du herziger Schab, Iſt ma fo laid um di Wollt, Tunnt die nehmen mit, D du ganz goldenes Herz,

Was laid i um di halt für Schmerz.

2.

O Diarndl, du bift ma fo Tieb, Und fo i dann furt muß in Krieg, So komm i von mein Sinn, Wann di muß lafjen Hint,

D du ſchwarzaugete Krot,

J grem mi fchier halbet zu tod.

3. O Diarndl wie. ward halt fo rat, Bann da Bayr Fürſt wieda heim reifen that, Aber fo viel als i hör, Neift er heim nit mehr, Bis er die Länder all bat, Da muß i werden Soldat. 4. Diarndl thu fleißig beten, Vielleicht kannſt mi retten, Daß i nit darf in Krieg, So kann i bleim bei Dir, Es that ma meit lieba fein Als warn i follt vorn Feind,

813

b. Wann i werd ſchießen und haun, iobl du biſt Halt fo ſchön, Werd i um dir umſchaun wi dich von weiten ſich gehnUnd i werd denka bei mir: Liab brinnt mir mein Herz. O Schaper! war i bei bir.

dirs glatt ohne Scherz, 7.

n i bon dir mweda muß, Aber mei Schaherl, fo leb wohl,

ift mir ein harte Buß. Wanns dann nit anderft fein joll, 6 Und muß ziehen in das Feld,

Vielleicht krieg i brav Gelb, adl wie wird ma halt gichehn, | Wann i mitn Leben komm davon, ri di nimma kann fehn, Schatzerl heirathen ma zjamm.

81. Abſchied des Soldaten von ven Bergen.

1. Dank dir für deine Treue, den Bergen muß ich ſcheiden, Muß fort in fremdes Land. ſagen: Lebet wohl!

eine Zeitlang meiden, 9. mir zum Glüde foll. Für des Kaiſers Ehr zu ftreiten

2. Zieh ins Feld ich hoffnungsvoll, Sennrin, Gott behüt' dich, Doch fol ich zum Tode fchreiten n reich mir deine Hand, Liebe Heimath Tebe wohl!

282. Soldatenlied.

1. Die Bruft des Gegners Scheibe ift, auf, friſch auf, frifh auf, Hoch Iebe ſtets der Infantrift. Streit im muth’gen Lauf, 4.

—— dand: Verdoppelt, Brüder, nun den Schuß 0 Und ſchickt dem Feind Kartätichen« die Belai gruß, tan, haltet an, die Belgier voran, Damit ex fehnell entfliehen muß Jäger find fchon vorne, Und wi iR freiem Fuß. kommt der tapf're Reitersmann, r marſchir'n auf freiem Fu auch ſein Schwert regieren kann. b. Wenn einer todt zu Boden fällt, et ab, —* ab, die Proße| So ſchießen wir, weil er ein Held, fchnell herab: Für feine Tapferkeit in's Grab Feind laßt fich nicht fchreden, | Drei dumpfe Schüffe ihm hinab.

812

279. Die Hekrutirung.

1. Der belle Tag bricht an, Die Hare Sonn fcheint fchon, Wie weint manche Mutter Um ihren lieben Sohn.

2. Ein Zagd war angeftellt Drei Tag vor einem Jahr, Indem das Rekrutiren Schon angefangen hat.

3. Nach Graz haben's mich geführt,

Inter d'Maß haben 's mich gſtellt,

Ganz nacket ausgezogen Wie mich Gott g chaffen hat.

Mein Vater and, dabier, Mein Mutter ftand Dabier,

Meine Schwefter und mein Bruder Und Alle weinten bier. 6.

O liebe Eltern mein, Wegen meiner derfts nit wein, Der Kaiſer wills ſo haben, Soldaten müſſen ſein!

6. Und jetzt muß ich halt furt, Weit furt in Kaiſers Guat, Habt eure Händ gewaſchen In meinen jungen Blut,

7.

Was ſtreitet auf der Welt? Die Falſchheit und das Geld, Der Reiche kann fi helfen, Der Urme muß ins Feld.

280, Dei Soldaten Abſchied.

1. Heut i denn wern muß Soldat, D Diarndl, du herziger Schatz, Iſt ma fo laid um di Wollt, kunnt Die nehmen mit, D du ganz goldenes Herz,

Was laid i um di halt für Schmerz.

2.

O Diarndl, du bift ma fo Lieb, Und fo i dann furt muß in Krieg, So komm i von mein Sinn, Wann di muß lafjen Hint,

D du ſchwarzaugete Krot,

J grem mi ſchier halbet zu tod.

3. O Diarndl wie wars halt ſo rar, Wann da Bayr Fürſt wieda heim⸗ reiſen that, Aber ſo viel als i hör, Reiſt er heim nit mehr, Bis er die Länder all hat, Da muß i werden Soldat. 4. Diarndl thu fleißig beten, Vielleicht kannſt mi retten, Daß i nit darf in Krieg, So kann i bleim bei dir, Es that ma weit lieba ſein Als wann i ſollt vorn Feind.

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5. Wann i werd ſchießen und baum, ndf du bift halt jo fchön, Werd i um dir umfchaun n i dich von weiten fich gehn Und i werd denfa bei mir: Liab brinnt mir mein Herz. O Schatzerl war i bei Dir.

dirs glatt ohne Scherz, 7. n i von dir weda muß, Aber mei Schaberl, fo leb mohl, ift mir ein harte Buß. Wannz dann nit anderft fein joll,

Und muß ziehen in das Feld, Vielleicht krieg i brav Geld,

ndl wie wird ma halt gfchehn, | Wann i mitn Leben komm davon, n i di nimma kann fehn, Schaper! heicathen ma zſamm.

6,

281. Abſchied des Soldaten kon ven Bergen.

1. Dank dir für deine Treue, den Bergen muß ich ſcheiden, Muß fort in fremdes Land. ſagen: Lebet wohl!

3.

eine Zeitlang meiden, mir zum Glücke ſoll. Für des Kaiſers Ehr zu ſtreiten

2. Zieh ins Feld ich hoffnungsvoll, Sennrin, Gott behüt' dich, Doch ſoll ich zum Tode ſchreiten m veich mir deine Hand, Liebe Heimath Tebe wohl!

282. Soldatenlied.

1. Die Bruft des Gegners Scheibe ift, h auf, friſch auf, frifch auf, Hoch Lebe ſtets der Infantrift. Streit im muth’gen Lauf, 4.

pft muthig, das Gewehr zur Hand: lt für nnfer Vaterland.

2. t an, haltet an, die Belgier voran, Säger find fchon vorne, ı fommt der tapf’re Reitergmann, auch fein Schwert regieren Tann. b.

8. Wenn einer todt zu Boden fällt, et ab, protzet ab, die Probe! So ſchießen wir, weil er ein Held,

fchnell herab: Für feine Tapferkeit in's Grab

Feind laßt ſich nicht fchreden, | Drei dumpfe Schüfje ihm Hinab.

Verdoppelt, Brüder, nun den Schuß

Und Shidt dem Feind Kartätfchen- gruß,

Damit er fehnell entfliehen muß

Und wir marſchir'n auf freiem Fuß.

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6. T. Nun zurüd, nun zuräd, zu unferm | Und wenn der Streit ein Ende bat, Schatz zurüd, Marſchiren wir durch Dorf und

Der und vom Herzen lieb hat; Stadt

Dann fällt ftatt einem Kugelihuß |Und rufen Vivat, allzugleich Ein angenehmer füßer Kuß. Gerettet ift Haus Defterreich!

283. Der Soldat in Ungarn.

1. | 4. Marichiren wir ins Ungarn hinein, | In unfrer Pfarrkirchen läuten's zu⸗ Drinnen gibts viel enge Gafjen, ſammen Wo oft a friſcher braver Solbat |Mit Trummel, Trumpeten und Sein Leben hat verlaffen. Studen,

2. Wer dieſes Geläute anhören muß,

In Ungarn ift das Waſſer theuer, Sein Herz muß u fehr druden. Das habn ma fchon erfahren,

Gott Hilf uns nur ins Defterreich, | Wenn einer ui gar ſtark pleſſirt, Dann werdn ma's gwiß nit ſparen. Eine Hand oder ein Fuß verliert,

3. So gebn fie ihm zu einer Gab Alli Krüg und Gläſer fulln fein vol | In die Hand den Bettelftab. Wein, 6. Alle Sadel und Tafchen vol Tha⸗ | Wenn einer wird geſchoſſen todt, ler fein, Kein Menfch dort jagt: Tröft ihn Gott! Alles muß verfoffen fein Sp legen fie ihn aufs gfattelte Roß

Beim Sreuzer und beim Heller. Führen ihn aus aufs roathi Gſchmoß.

284. Der Soldaten Ktampflied.

1. Schlagt an, gebt Feuer und lade Wer wollte nicht ind Felde ziehn, fchnell, Wenn Radetzky kommandirt. Weich keiner von ſeiner Stell! Da heißt es avaneiren, 2. Den Feind attakiren. Wenn die Kanone blitz und kracht, Schlagt an, gebt Feuer und ladet | Daß 's Herz im Leibe lacht, ſchnell, Da heißt es avanciren,

Weich keiner von feiner Stell, Juche' | Den Feind attaliren.

315

Schlagt an, gebt Feuer und ladet | Das hochgepriefene Corps

ſchnell,

Hat immer was bevor.

Weich keiner von feiner Stell, Juche! Schlagt an, gebt Feuer und ladet

Schlagt an, gebt Feuer und ladet

ſchnell, Weich keiner von ſeiner Stell! 3. Es lebe Kaiſer Franz Joſef, Und unſer Commandaut

ſchnell, Weich keiner von ſeiner Stell, Juche! Schlagt an gebt Feuer und ladet ſchnell, Weich keiner von ſeiner Stell!

285. Die Marketenderin.

1. Im Lager zu Traiskirchen Hab ich die Welt erblickt, Da Hat mein alter Bata An Han Rekruten Triegt Und wie er bat vernommen, Das ich bin ausmarſchirt Da bat er auf der Schildwach Bor Freud'n präfentirt, Und jest bin i halt immer Sein Martetenderin Und wo fie binmarfchiren, Bin ich g'wiß mitten drin.

2. Bei jedem Feldmanöver Wird er von mir gepflegt, Wird mit mein Branntweinfaßl Sein Rüden freigelegt. D' Soldat'n ham die Kinder Ja g’wiß für's Löb'n gern Und's Herz thuat eahna lach'n, Segn's Kinder nur von fern, Doch d'Guſto ſein vaſchied'n, Warum ſollt' ich's verhehl'n: Kinder ham's am liabſt'n,

tauſend Woch'n zähl'n.

3. D' Landmadln, than lach'n, Wann Einquartierung kummt, Da gibt's glei Hamlichkeiten, Wann glei die Muatta brummt; D' Soldat'n helfn dreſchn, Da Bäurin Butter rührn, Sie gehn in Stall mit melch'n Und graſn mit da Dirn, Und iſt der Burſch vaſchwieg'n, So kann ma ſag'n für gwiß 's gibt bald in Haus fan Platzl, Wo er nit gweſen is.

4. Die Dirndin liabn d' Soldat'n Um Land wia in da Stadt, Und fegns wo a weiß’ Röckl, So wern die Wangerln roth, U Jeder iſt faft fauber, U ausg’sucht ſchöner Mann, Und Kaner bat an Fehler, Das wiſſn d' Madln fchon, Und wollns grad aus Capricn A Bufferl Dan vamehrn, So wirds mit Sturm halt gnumma, Dös ham die MadIn gern.

b. D' Soldatn than gern fchiah'n, Wolln immer Feuer fegn, Ham meistens fcharf geladn Kann leicht a Unglüd g'ſcheg'n. Die Jäger fan die Exrften Beim Schiaß'n glei dabei, Sie treffn ja fo ficher, Als wärs a Spielerei, Und fegns a ſauwers Madl, So züln’3 glei auf an Ruß, Sie jan ſchon drin in Herzl, Is koſt't eahn nur an Schuß.

316

6. Hat jetzt a ſauwers Madl Un Dann von Mülitär,

Und muß er fort ins Schlachtfeld,

Sp gſchiacht ihr Halt gar fchwer; Doch ich ala Marketenderin Geh mit mein Faßl mit, Will Aner no a Schlüpferl, So mad i nur an Schritt, Und Hat a a ſchwars Schnangerl, Das iS mein ganzes Lebn, Dem möcht i voller Freudn Mein ganzes Faßl gebn.

286. Tied def fteirifchen Jägerbataillons Br. 9.

1. 33 Röder! grean und grün, In Knopf an Neuna drin, Am Hut thoan Federn fein, So is da Saga fein. Bin von da Steirer Halb’n,

Wo's d' fchönen Buama ghalt'n,

Bin a Jaga fein Von Nummer neun.

2. Hiatzt, Vata, pfüat di Gott, Und Muatta, tröſt di Gott, Und du, mein liaba Schatz, Gib mir an ſüaß'n Schmatz, J bin gar ſtolz auf di, Sei's du nur a auf mi: Haſt ja an Jaga fein Von Nummer neun!

3. J muaß jetzt fort von z'Haus, Ins Wälſchland weit hinaus,

Mir war is Herz ſo ſchwer, Hiatzt awa nimmamehr; Bin ja a friſcha Bua, U Jaga a dazu, A feſcha obendrein Bon Nummer neun!

4. Mir laft mein Herz hoch auf, J dent no immer drauf: Wia mir als Plänfler vorn Bei Solferino warn: Sagt Bata Benedel: Nehmts mir den Ort dort weg, Und glei woarn d' Jaga brein Bon Nummer neun!

6.

Und aft bei Kloſterbruck,

Da warn wir a nit z'ruck San grennt als wia Fuchs Da Feind war binterrud®.

517

hn in Bahnhof an, Hörts nit Schon Hurrah fchrein eind der laft davon Bon Nummero neun. Jaga Hurrah ſchrein 9. dummer neun! Und bei Fridricia, 6. Da war a nit viel Gſpaß, if die Knia im Schnee, Die Dänen haben gſpitzt yar bei Oberjee, Wie unfre Gwehr ham bligt, ata Gablenz g’jagt: Laufts nur ſchnell alle fort,

weg UNS was eng plagt ESehts nit die Jäger dort, ürmts in Wald und d’ Höh', | Die Kerln find ja fein

Saga kenn i eh, Bon Nummero neun. All'n da Teufl d’rein, 10. ımmt3 hinein. Und auf der Infel Schütt, 1. Da ham wir uns nur gfpielt, a Stund wars gfchegn, Die waren ganz verzagt, ent jan dort zwar glegn Wir hams zum Teufel gjagt, jelgier durchanand, . Und wie wir drüben warn I vom Steirerland. Ham wir gichaut wie die Narren,

ra uns d’ Gmehr vaſagn, |Da warn wir ganz allein vir min Kolbn dreingichlagn, | Bon Nummern neun.

xd8 halt imma fein 11. ummer neun. Seht jeh ichs felber ein,

8. Daß wir die Teufel fein, uch bei DVeile vorn, Zu Waffer und zu Land, ar ein großer Schwarm, Wir find ja Alles gwohnt, net die Dänen dort, Uns ift fein Berg zu Hoch, fen alle fort, Und auch zu Hein kein Loch, ‚ommandant jchreit jchon Wir kommen doch hinein nur vecht fchnell davon; Bon Nunmero neun.

287, Der Invalide. 1 2

ahre Achtundvierzig Hab Triegt Gewehr und Säbel, wir vom Feind bedroht; War nobel adjuftirt b ich Laut gefchiworen: Und hab die Pyrmonteſen

dert mach ich todt. Paſſabel Eujonirt.

318

3. 10. Bin gitanden bei Novara Und aft die grabn Hoſn In gröfter Hi und Gfahr, Und die Komaſch'n a, Wo brav an unfrer Spiße 'n Filzhuat mit da Roſn Erzherzog Albrecht war. Und d' ſchwarzn Federl a. 4. 11.

Hab donnern ghört d’ Kanonen gwar wird in umfern Beiten War ſchwarz von Pulverdampf, JIn Wirthshaus nir mehr borgt, Hab d’ Kameradn falln gfegn Do wird von guat'n Leutn

Und liegn im Todeskampf. Für d' Invaliden gforgt.

b.

12,

Da hab i dent, wanns fort jo geht, Oft kommen reiche Spenden Wirft heut no Corporal Ins Invalidenhaus, Und wann die Welt no länger fteht Oft teilt mit milden Händen ‚Wohl gar a Feldmarſchall. Sogar da Raifa aus.

6. Am Rudn den Zornifter, hab m

. A all’ J gfochten und chargirt: ai —— Br Klauen Auf vanmal kummt a Kugel gflogn, Gott fäfke unfern Reife

Dd Hat mein Plan kaſſirt. ft wern und d' Augen nah.

7. Sie ham mi glei vabunden, 14. Mit allen Fleiß kurirt, Gar ſchwach iſt meine Feda Als Invalid befunden Mir wirb is Herz gar weich; Nach Pettau tranzportirt. Es gibt, ſo ſagt a Jeda, 8. Nur van Haus Defterreih. Dort hams mi aus'n Wagl ghobn, 15. Na das vafteht fi eh. Sollt mi da Tod gach find’n Könnt weite gar koan Klag' nit Im Invalidenhaus, führ'n, Und will er, i foll mitgehn Nur oans dös thuat ma weh: Do mach’ i ma nix draus. 9. 16. Mein Sawl an da Geitn, Und kumm i aft in 'n Himmel, Der war mein größti Freud, So präfentir i ’3 Gwehr Denn kann i nit vafchmerzn, Und fag: J bin a Steirer

Des meini liabn Leut. Und fumm’ von Pettau ber!

8519 288. Der fteirifche Tandfturm.

1. Habts vaner eppa a Dirndl z'Haus, Buama, dos gehts loſen, So thuts ihr fleißi fchreiben, zibts den alles Neus, Sie ſoll ent brav Geld nachſchicken machen die Franzofen Und dös ihr treu verbleiben.

wieder jo a Gſäus. ürk und der Aegyptier,

ibn mit vanander an Streit, | Dös Buama, dös gehts wader, gehts, denn die Sranzofen, Gehts tapfer und getroft,

3.

ind gar wilde Leut. Es wird fo lang nit dauern,

2. Kommts wieder huam zum Moft, auffi auf die Graniz, Der Seppel nimmt an Krampen, leibt3 im Lager ftean, Der Rünpel nimmt an Spieß, enk eppa der Feind goar z'nah, Füllts an mit Sterz den Wampen, ihn nit weiter gean. Uft machts ent auf die Fünf.

289. Soldat Kin ich geworden.

1. 6.

t bin ich geworden, Ah Seperl jagt mein Mutter, Beit ift jetzt fchon aus, Bift du ein jchöner Mann,

eh ich voller Freuden Dein ſchöner ſchwarzer Schnurbart, einer Mutter zu Haus. Der fteht dir fo gut an.

2. 6. vie ich nad) Haus bin kommen Ach Seperl, fagt mein Bater, neiner Mutter Thür, Haft du ein fchönen Leib,

: Mutter kennt mich nimmer, Ach Seperl, jagt mein Schwefter, tell ich mir fchon für. Un dir hätt ich meine Freud.

8. 7. itt hinein ins Zimmer Ach Seperl, fagt mein Vater,

tred mich halt ſchön grad, Geh her, laß reden mit dir, : Mutter fragt halt immer: Dein Abſchied Hab ich gelefen

will der Herr Soldat. Als Unteroffizier.

4. 8. neine liebe Mutter, Du haft dich treu erhalten ihr mich nimmermehr Bei deinem Commandant, ymm jebt aus Stalien Da haft du jett die Schlüſſel,

Abſchied grad daher. Die Wirthſchaft ahört jeht dein.

820

290, Ber Fiicher Knecht.

1. Han ein grofien Tremmel gnomma Bin z'Nacht aufs Gaſſel ganga Han den Hund das Kreuz ab» Zu mein Dirndl auf die Weid, gſchlagen Wölln mi glei zwei Schergen fangn, Jetzt kommt her, ös Schergenknecht, Sein nit das ſo grobe Leut, Jetzt gib i enk das Trinkgeld recht. Hetzen glei die Hund auf mi, 7. Wölln glei wiſſen wer i bin. Der erſte Hat bie Flucht glei gnomma 2. Und rennt an der Stell davon, Hab ent do i a nia gfragt, Den ein han i beim Kragen her- Daß mi glei a jo anpadt, gnomma dest den Hund als wie auf d’ und nagl mirn in d' Planke an, ' Schwein, In d' Planka an, in d’ Plaͤnka an, Das Ding ging u nit ein. Verbind iem d'Augen, und geh ba- j von.

Bin i ein Heiner Fiſcherknecht,

Thu mein Herrn die Urbeit recht,

Früh und fpat in Regen und Wind,

At faht mi auf der Schergen Gfind. 4.

Und mit ent, laß mi nit weifen

Bin i ein Heiner Fifcherfnecht

S' ESoldatenleben thut mi nit gfreun, ſchlagen.

Kein Montur is mir nit recht. 9.

D' Schuh fein z'lang, der Rock iſt Der Bauer, der ift eim gicheidter

z'weit, Mann,

Mit dem Bajonet hab i Fein Freud, Er weiß die Sad) glei z'ſtellen am B. Er redt mit n Pfleger aufs Ullerbeft,

Bua da wird ma bi nit fragen, Na, na, mein Knecht ſeinds Feine

Der Pfleger muß Soldaten haben, giveft.

Wannſt uns aber ein Trinfgeld gibft 10.

Aft laßn wir di aus und thain dir Han i nit mehr Knecht als drei,

nichts. Wann einer ausgeht, mirk 13 glei,

6. ham ihr Bett glei in der Stuben,

Aft Han i mi glei anders bſonna, Es ſchaut iem Feiner um ein Diarndl

Han mir denkt, i muß eins wagen, um.

8. Den andern Tag jchauts übel aus, Kommt der Pfleger felber ins Haus, Bauer, wo fein eure Knecht um gfahen, Ham mir an Diener auf halbs da

31

11. S’ Geld wird iem im Beutel bleiben, Ra, jo fchlagt der Plunder drein, | Den Buam, den mag i iem nit auf- Wo muB dann der Kerl fein, treiben. Zwölf Dukaten thät i wagen, 13. Wann i kunnt den Buam dafragn.| Mua ein fchlechter Fiſcher fein, 12. Der nit trintt ein Kandl Wem,

Juhe Buam, jebt gehts zum End, | Der ein Geld im Beutel hat Der Pfleger hat iem d'Naſen angrennt, | Und kein Schergen tummeln mag.

291. Der Deferteur.

1. 3. Zu Preßburg, zu Preßburg Meine Brüder alle drei Stellt ich mein Unglück ja wohl an, | Sind auch wohl dabei, Da wollt ich deferteren Gie fchießen her auf mi, Bu einem andern Herren, | Das Blut, das fprigt auf fie, Sollt aber nit lang währn. Und das ift meine Bitt:

2. 4, Um ein Uhr bei der Nacht, Wann ich erfchoflen bin, Ham’3 mich gefangen bracht, Legts mich auf Rosmarin, Sie ftellen mich vord Haus, Das Grab von Marmorftein, Auweh, mit mir iS aus Das Kreuz von Effenbein, Was wird da werden draus. So ſchlaf ich ruhig drein.

292. Steirerlieh.

1. Für d’ Heimat geb’n ma unfa Leb’n In Gamsbart aufn Hunt, hin, In Herzn friſch'n Muath D’rum bin i ftolz, daß i a Steirer bin. Is Stuberl in der Hand 3 Fürs theure Vaterland. j

Für’n Kaiſa gab'n ma unfa Lebn Hin, | Im edlen Steirerland, D’rum bin i ftolz, daß i a Steirer bin. | Da find’t man allahand,

2. Hoch owa auf da Alm, Bu Treu, und Tapferkeit, Da geit3 viel Kuah und Kalm San d’ Steirer ftet3 bereit, Und frifche Dirndl a ganz nach mein’ Daflir iS weit bekannt Sinn, Das edle Steirerland, D’rum bin i ſtolz, daß i a Steirer bin.

Schloſſar, Steierm. Vollslieder. 21

322 293. An der Steiermark.

1. Und die Wahrheit, die hat er In der Steiermarf i8 a Freud Koan Menſchen no g'ſchenkt. Wann man's hört bei der Nacht 4. nn bie Ras —— Mein Diandl is ſauba Hat Aeugerl, daß 8’ blitzt Zwa brinrothe Wangerl Von Obn lachts blau qGM. Oba grüan is um mi her Und ’3 Göſcherl fein gſpizt. Und i moan halt, i moan halt b. Koan Steiermark gibts mehr. Und's Herzerl, und's Herzerl 3. Wer kann da no fragn! U Steirer redt, wiar er's Sie is ja aus Steiermark Inwendi denkt Mehr brauch i nöt z'ſagn! 294. Steirers Heimweh. 1. Drauß'n find't ma's Holt oft freili Wonn i denk' an dih mein Hoamath⸗ nur, lond, So long die Sunn no freundli fcheint,

Do thuat’3 ma Holt im Herz'n weh; | Uba kummt a Stürmer über va,

Denn da kummt's ma Holt in Geiſt Do wern’s holt a glei wenger Fremd! fo für, 3.

Wia's g'weſt is dort'n vor und eh'; Und ſo ſimulir i olleweil

Siech's vor meiner immer oft im Und roth' in ganz'n Tog oft d’ran, Geiſt', Und mih greift einwendi hiaz nir

Mein Hoamathlond, dos treu ich liab; mehr,

Do druckt's mi holt beim Herz'n ſtoark Ka Freud' und Ta Load mehr an:

Und d'Aug'n wern ma a glei trüab. Bift auf ewig Hin mei Tiabi Seit

2. Ka Gott bringt dih mehr z'ruck ind

Gibt wohl guati Leut da draußn a, Lond!

Dö's mit oan noh aufrichti moan, Pfürt dih Gott mein liabes Hoamat⸗

Aba doh, moan ih, es is daham lond

Biel beſſer olleweil für var; An dih denk i in Ewigkeit!

92383

295. Die Perle.

1. J woas wos a Lied is, A Liedl a fchöng, A fteirifcher Jodler J moan wohl, i kenns, A ſteiriſcher Jodler, U feuriger Klang, Ma lacht und ma woant ſi Viel leichter beim Gſang,

Drum ſag i und hab i net recht:

A_Lied is a Perl, U Perl ſchön und echt! 2

J woas 1008 a Dirn i8, A Dirn 8 a Schab, Hab ane im Herzen, Hat koane mehr Platz, Wann ane recht treu is, Zwar d’ meine is net,

Hat ana fein Süd

Und fei Freud fchon Damit. Drum fag i und hab i net recht: U Dirn i8 a Berl,

U Berl Schön und echt!

3.

J woas was die Heimath

Und 's Vaterland is,

A Landl zum Gernhaben, A wahre Paradies

A Landl voller Glüd, Wo Ta Falſchheit vegiert, Wo d' Liab mit der Treu Gar jo ſchön harmonirt. Drum fag i und hab i i nit recht: D’ Heimat i8 a Berl, U Perl Schön und echt!

296. Die Auerbenfgäigen,

Mir Steirer feind wohl Dche Leut, juhe! Drilidiei juhe, dridlidie!

Mir trog'n die Hütlein auf der Seit, juhe! Dridlidiei juhe, dridlidie!

Mir trog'n an Gamsbort a am Hüatl

Und um die Mitt'n trog'n ma broate Gürtl.

Und über d' Achſel thuan mas’ Kugelg’wehr

Aft geh'n ma mentifch proper her. Dridlidiei juhe, dridlidie!

Sonntags gehn ma in’3 Schieß'n aus, juhel Drilidiei juhe, Dridlidie !

Guate Schütz'n bleibn mit z'Haus, juhe! Dridlidie juhe, dridlidie!

514

3 Herz im Leib ſchon lacht, Wenn der Töller kracht, Wenn der Bieler ſpringt Und guate Botſchaft bringt Driblidiei juhe, dridlidie! 3. Schiaßt vaner auffi und fehlt die Scheib’n, juhe! Drilidiei juhe, dridlidie! Hoaßt doch nit: Lab das Schiaß'n bleib'n, juhe! Dridlidiei juhe, driblidie! Hoaßt's: Bruder hob Geduld; Es hat's gwiß das Bier verfchuld, Trink nur an guat'n Wein, G'wiß, dann wird's fchon beſſer fein. Dridlidiei jube, dridüdie!

Und is amol das Sinn aus, juhe! Drilidiei juhe, drilidie!

So geh’n ma noch nit z'Haus, juhel Dridlidiei juhe, drilidie !

Mir müaken noch a weng beilammen bleib'n

Und allerlei Spektalel treib'n,

Weil heut amal beinander feind

Lauter Yiabe, guate Freund. Driblidiei juhe, driblidie !

v1.

Balladenartige Kieder.

297. Die Begegnung.

1

4

olt a Baua fruah aufftehn [Und als da Baua vaß und froaß,

vollt auf feinen Dada gehn. Hoalle diriditumtum

2.

via er hoam von Dada kam, ickt n glei der Hunger an.

3.

Jäurin fag, woas kochſt ma

heint,

epfelbrein, brav Zucka drein.

Da rumpelt in da Kamma mas. 6.

Wei, was iſt das? Das is der Wind,

Der ſpielt auf unſra Zidoan drin. 6.

Da Baua ſagt: Muaß ſelba ſehn, Muaß ſelber in die Kammer gehn. 7.

Und wiar a in dd Kamma kam, Da Steht der Knecht und fchaut’n van.

298. Das alte und dag junge Weib.

1. it ein Bauer heirathn, irath an alt3 Weib, 3 drei Tage anſtand, ar es glei vorbei.

2. r zu der Kirche Tam, ttet er den lieben Gott, schte fie nehmen an x zum wahren Tob.

3. ce von Haus weggang, ar die Alte no nit frank, r nach Haufe kam, g fie auf der Bank.

4. Da nahın der Bauer die Radltruchn Und radelt die Alte aus, Wie er nach der Gaſſen fahrt, Lachn ihn die Leut brav aus.

5. Wie er gen den Friedhof draht, Das Graberl war ſchon gmacht, Statt daß er gweint hat, Da hat er brav gelacht.

6. Und wie er auf den Friedhof kam, Das Graberl war ſchon gemacht, Da gabs ein Seufzen nur, Daß ſie nimmer erwacht.

7. Wie er zu den Wirthshaus kam Da laßt er glei den Diener jagen Er möcht ihm glei a Madl bringen Sogar mit vierzehn Jahrn.

8

Die Ulte hat ihm geben

Ale Tag an bratnen Fiſch,

Die Junge laßt ihm fiten

Sogar beim leeren Tiſch. 9.

Die Alte Hat ihm geben

Alle Tag a Glaſerl Wein,

328

Die Zunge kocht a Suppen Und fchneidt fa Brod darein. 10. Die Alte Hat ihn tragn Alle Tag in das Bett Die Inge ftoßt ihn af d' Seiten Wohl gar aufs lare Brett. 11. Die Ulte Hat ihm a Buffer! geben Ulle Tag fiebenmal. Die Zunge bat ihm kratz und gſchlagen Beim Gſicht und überall.

299. Der Schloſſergeſell.

Es war amal ein Schloſſergſell, der hatt ein altes Weib, Und wanns ihm nur bald ſterben that, das war ſein größte Freud.

In d' Früh, wie ich aufgſtanden bin, da war die Alt nit krank, Auf d' Nacht, wie ich heimkemma bin, Tiegts todter auf der Bank. 3

Jetzt geh ich zu mein Nachba Hin und frag ihn um ein Rath, Sag ihm, daß d’ Alt nie Trank is gweſt und jegt is ja manstodt.

4

Seht nimm i halt mein Schublarrn ber und leg die Alte auf, Und wie ich Halt durchs Gafferl fahr, da lachen d' Leut brav drauf. b

Und wie ich zu den Freithof kam, da war das Grab ſchon gmadht, Hätt wohl a bifferl weinen folln, hab aber lieber glacht,

6

Da Tam der Pfaff mitn Flederwiſch, tunft ihn ins Supperl ein, Und fpricht a paar drei Wort dazu und fegnet mein Ulte ein.

7

Da fieh ich gleich ein großen Stein und wälz ihn auf das Grab, Daß ja mein Alt nit auffi kann, was hätt i für a Ping.

329

8.

Jetzt heirath ich ein Junge, a hübſche und a fein, Und was die Alt erfparet hat, vertrinkts mir UNS in Wein.

300. Der Einfiedler.,

1. Dort oben auf der Höh Steht a Einfiebelei Wachſt nichts als Gebüfch und a Gfteinfel dabei, Iſt a Einfiedler drinne, der gottsfürchtig lebt, Er wird allweil frommer, weil er Tag und Nacht bet. 2. Sein Liegerftatt war nichts als Latſchen und Lab Und an Stein untern Kopf, weil er fonjt zu leicht lag, Hat ein einziges Pfandel ift das voller Ruß, Und Wurzel und Kräuter, das war halt fein Koft. 3. Und das Hat Halt den Teufel fo ſakriſch Zorn bradit, Und daB halt der Einfiedler bet Tag und Nacht, Er dent ihm, er Hofft ihm, i wir dich fchon kriegen Und wenns einmal nicht Dit wir i's öfter probirn.

Jetzt Schaut ma Halt an Das der Zeufel Alls Tann, Seht nimmt er die Gſtalt al3 an Waldbruder an, Hat an fchneeweißen Bart und an Strid um die Mitt Und fo Hat er beim Klausner um Nachtherberg bitt.

b. Und der Klausner fteht auf, macht ihm auf glei die Thür, Mein Lieber Waldbruder, ein fchlerhtes Duartier, % Hab jelber nichts als Wurzel und Kräuter gejlen Und aufs Wafjer ham tragen han i a vergeffen.

6. Mein lieber Waldbruder, gib dir nie feine Müh, 3 trink ja fein Waffer, i trint Wein und Bier, Die Klauſen verfperr ich, Geld hab i wie 8’ Lab, Wannſt willſt, kannſt mit mir gehn, haft gwiß gute Tag.

3880

7. Aft wird halt dem Einſiedler ſakriſch bang, Es dünkt ihm es kem ihm das Beten hart an, Vom Wein und vom Bier wirft ein unkeuſcher G'ſell, Und wannſt ftirbft und verdirbſt, kommſt gwiß in die Höll. 8. Mein Yieber Walbbruder, ein Heiner Verftand, Wegen einer fo Kleinigkeit wirft nicht verdammt, Viel Taufend find gweſt, mußt ja felbft befenna, Ham viel gſündigt, nichts bet, fein in Himmel kemma. 9. Uft bringt ihm der Teufel a Sader! voll Gelb, Kannſt amal Yuftig fein auf biefer Welt, Kannst tanzen und fpringen, ön Menſchan was zahln, A bisl bei ihnen fein kannſt a meinethalbn. 10.

Aft wird halt der Einfiedler a voller Freud, Daß er vor lauter Luft jubazt und fchreit, Seht Ieg ich die Füß in Marſch, jebt hab ich brav Geld, Und die laufen verfperr ich, halts a mit der Welt

11. Aft nimmt halt der Einfiebler die Betfchnur in d' Händ, Und hats Halt in Winkel auf die Wand aufi ghängt, Und daß i auf diefer Welt glüdli bin, So bet i a Vaterumfer, oft fein wir dahin.

12.

Und wie halt der Einfiedler das Kreuzmachen anhebt, Aft Hat Halt der Teufel fchon gjammert und gbebt, Er ijt wie ein Blitz bei der Thür hinaus gfahrn. Und das Geld im Sadt ift zu Knopfhölzl worn.

13.

Und aft fallts halt den Teufel zum zweitenmal ein, Er möcht Halt noch einmal ein Waldbruder fein,

Cr denkt ihm, er Hofft ihm, du bift mir ſchon gwiß, Weil du ſchon das erſtemal mit mir eins worden bift.

331.

14. Und wie halt der Einſiebler die Teuſelglift Zemst, Aft ift er Halt gſchwind um das Weihwaſſer g'rennt, Hat vifitirt fein Hütten und fein Bett Hat die laufen verfperrt, und bat den Pialter anghebt.

301. Einfiedlerlied.

1. Da Danfiedler dort in der laufen, Hat oft mit'n Teufel a Gfcher, Er macht ihm viel Poſſen und Flaufen Kimmt oft als a Weibsbild daher, Der Danfiedler nimmt glei ſei Beten Und giebt ihm eins eini ind Loch, 3 wir da dein Maul fchon tödten Auf grechts machſt ma’3 nimma a fo.

2. Das Ding hat den Teufel verdroſſen, Er denkt ihm, i krieg di Schon dran Er war in a kurzen Beit bichloffen, Legt fi als a Kellnerin an. Und that den Waldbruba was bringen Und zwar von den köſtlichen Wein Der Danfiedler fangt an zum fingen, Man Hört ihn weit ſchlabln und

ſchrein.

8.

Der Danfiedler is g’hupft und giprungen

Daß Kutten in d’ Höh auf is gflogn, Und grad wia a Bua, recht a junge, Hat Kellnerin beim Hals uma zogn, Er hats ja fo nota herg'rifien Ws wenn er a Mahdasknecht war Dazu bat a fungen und pfiffen, Ws wenn ſchon fei Hochzeitstag war.

4. Die Kellnerin ſtellt fi vecht luſti, Als wär ihr recht gut und wohlen, Der Einfledler war flugs und hurti Und gibt ihre zwa Laubthaler dran. Er jagt ihr den Tag und d' Dlinuten, Wann die Hochzeit ſoll gehn vorbei Aft z’reiß i mei ſaurauhe Kuttn Und pfeif auf mein Danfiedelei.

D. Der Danfiedler war ohne Kumma, Das Wei hat ihms Hirn ſchon verrüdt, Er tanzt mit der Kellnerin uma Und flugs hut er gar d' Füß da⸗

guckt, Potz tauſend wie is a daſchrockn, Er fangt glei zum Hreuzmachen an Sein Her; thuat eam fchlegeln und Hola

Er woas sit wo aus und wo an.

6. Du biſt ma a ſchöna Waldbruda, Der d’ Menſcha mit Laubthaler ſpickt, Die Eitelkeit fteigt als wir Fluader, J fag dird ja grad unters Gficht, Du bift nur a laufiga Prahler, Mit dir is ja a ſchon a Efrett, Bald gibt du dem Teufel an Thala, Bald wieder an Budel voll Schläg.

302. Das Tieb vom Gregori.

1. Han oftn hörn ſagn beim Tag, bei der Nacht, Bon einem Wildſchutzn hörn ſinga und ſagn. Kei mi nix um das Münfti, drum wag i's fo g'ring, Bon einem Wildſchütz'n ein at i fing‘.

Er Hat Halt a Büchsl, nit F und nit z'klein,

Kan Menfch kunnt' es glaub, daß mögli möcht fein,

Er Bat fi gar oft a Hans Vögerl darwöhlt,

Er Hat denna viel Hirfch'n und Gamsla dafchnellt. 3.

Das Pula, das bringt eam a grauſame Müuh',

Und wenn er follt fchießen, fo ſchnalzet ihms nie,

Weil Gregori hat gichofien, hat eam 's Pulva nit kracht,

Und das hat ihn fo lang in Verſchwiegenheit bracht. 4.

Und amal da Hat fi Gregori verbrennt,

Weil er d'rauß im Wald is an Hirſchen nachg'rennt,

Er Hat n friſch g'ſchoſſ'n und er wadnet 'n aus,

Und er ftoßt 'n auf'n Due und tragt 'n nach Haus.

Und wie er das Hirſchl aufn Buckel hat g'faßt,

Aft hat'n a ſcharfer Forſtjaga datappt:

O mei liaba Gregori, und was tragſt a ſo ſchwar,

Und mir kams halt glei für, wenns a Hirſch'nbock war. 6

Und wenns halt a glei ſollt a Hirſch'nbock ſein, Und wenn i'n han g'ſchoſſen, fo ghört er a mein, Was i ſelba daſchiaß, geht fan Andern nir an, Und Hat a gar fan Jaga a Schußgeld dathan. 7.

Die Schandredn, thatn den Saga verdrießn, Er dent fih, Gregori, das wirſt ma ſchon büß’n, Er geht zu der Herrichaft und zagt Wort an, Er wollt ihn verfolgen, jo gut als er Tann.

5833

8. Der Pflega, der ftellat a Scheib'nſchieß'n an, Er laßt den Gregori einlad’n daran, Was, denkt ſich Gregori, was bild’t er fich ein, Und e3 wird wohl was andres im Hinterhalt fein. 9. Was hab'ns denn zum erſt'n Gregori darwöhlt ? An Iaufenden Hirfch'n, den hab'ns ihm fürg’ftellt, Der Hirſch, der is gloff'n fo fchnell und fo b’hend Und Gregori Hat gleimohl ins Centrum 'nein brennt. 10. Aft Sprach Halt der Pflega aus Argliſt geleit, Gregori, wie haft mit 'n Schiaß'n a Freud, Und weils du haft gſchoſſn fo gut und jo gewiß, So bift ohne Zweif'l a guata Wildſchütz. 11. Der liabe Gregori verantiwort fi bald, Zu einem Wildſchütz bin i a fchon gar zalt, Mag nemma ftark laufen, mag nemma ſtark gehn, Und Ihr G'ſtreng wiſſen, d'Gamsln am hoh'n Berg ftehn. 12.

Mein liaber Gregori, biſt heunt ſchon zu alt,

Haſt nacht'n ſpat gſchoſſen an Hirſchn in Wald,

O mein lieber Gregori, wie haſt di verbrennt,

Weils nachtn biſt im Wald d'rauß an Hirſchn nachg'rennt. 13.

Ich bitt um Verzeign, ihr Edl und ihr G'ſtreng,

Sie werdn ja nit gar viel machn aus dem,

Seids mir aber d'rum neidi, was i hab genofin,

Was habts denn das Schandthier nit ſelber geſchoſſen.

303. Der Wildſchütz und der Jäger.

1. Er iſt einſt geboren 3 wollen wir fingen, Und chriſtlich auferzogen 3 fangen wir an, Drom im Baierland.

n ein Wilbpratichügen, ift ung belannt,

_ 334

2. Sunntags in aller Fruah Das Büchfel über d' Achfel In Gamsbergel zua, Wo die ſchön Stäuderl ſtehn, Wo die ſchön Gamſerl gehn, Auf der Alma drom Den Wildſchütz wir ſteigen ſehn. 3

U Gamſel hat er gſſchoſſen,

Da legt er fi dazua,

Da Schaut halt der Jagar

Den Wildſchützen zua,

Er Hat ihm lang zuagfchaut

Er bat fi nit zubi traut,

Bis der Wildſchütz nit fchlaft. 4.

Wie der Wildſchütz gichlafen bat,

Hat er fich erft traut,

Er z0g fein Waidmeffer aus

Und hat ihm drein ghaut.

Der Wildſchütz ſprang auf in Schlaf

Und erwacht ſehr erſchreckt, Fiel Hinter den Baun.

b. Dem Jäger druckts Gwiſſen, Er eilet ihm zua, Er möcht halt gern willen Was der Wildſchütz dann thuat.

Ach liebſter Jäger mein, Bind mir mein Wunden ein, Still mir das Blut.

6. Der Jäger bind ihm d’ Wunden

ein,

Stil ihm das Bluet, Da wurden die zwei Schützen Bald wiederum guet: Jetzt mußt du mit mir gehn, Und vor dem Pfleger ftehn, Schaun was er thut.

7. Sie gingen miteinander Durch den Rüdftraucher Graben Uft unterwegs hobn fie fich Wiederum zertrogen; Ch daß ich mit Dir geh, Wag ich mein Leib und Seel Drom auf der Höh.

8. Auf der Hohen Alma drom Kummens halt zjamm, Da greift halt der Wildſchutz Den Sager friih an. Was frifche Buama fein Laſſen fich nicht fangen ein,

Ei fei nur fein.

304. Der Himmel.

1

2

A Diarndl geht um Holz, in Wald | Und wia's in Wald fein, ſagt ber Bun:

Recht zeitli in der Fruah

He Dirn, was thueft du da?

Und Hinter ihr, da fchleicht ihr nad | Sie antwort drauf: „Mein Büchel

U faubera Jagabua.

Dürri Afterl brich Tal“

33

3. Wo i die Vögerl aberſchiaß itt di, fagt der Bua, lab gefn Is a der Himmel blau. Aſterl z'ſamma legn, 6.

iöcht fo gern mit dir diſchkrirn

die in d” Aeugerl ſegn. Drum laßt mi du in d'Aeugerl fegn

So muß i glüdli wern

8 Da hätt in Himmel auf der Welt laß mi aus, ſagts Deanderl Mit ſeine ſchönſten Stern.

drauf, ab ja blaue Aug'n, . d’ Jaga dürfn, wiar i waß So ſchau z'wegen mein ins Him⸗ nur ins Grüani ſchaugn. mels Nahm’

b. Sagts Dianderl:gar fo liab,

wahr is, ſagt der Jagabua Nur mach, daß i nit: woana mueß t berzigd Diandl, ſchau Sonft wird der Himmel trüab.

305. Die Brombeerbrockerin.

1. In Garten von mein Bota fans rarndl geht in alla Fruah Holt leida all ſcho gar. Wald und thunt was broden, b. möcht a wengal Braumbeer ham, | Aft brodens was 's Halt broden thuat fi niedahoden. mögn,

Zlöſt wirds in Diarndl z'toll, wia ſie ve in Broden i8, |Schön Dank fagts und fpringt Yufti

mt grad da Jagaknecht: fort, fcherft di aus’n Wald, fagt der, | Mein Kerbal i3 fchon voll. ı Heren, den iS 's nit recht. 6. 3. Es fan dreiviertel Jahr nit um, lang, da kimmt da Sagafohn, | Da geht durch fein Revier fagt ganz ohne Groll: Da Saga grad und fiacht die Dirn, ı Diarndl, wannſt willft Braum- | hat an Buam am nie. beer ham, 7. oe da 's Kerbal voll. Da ſchmunzt da Jagaſohn und fagt: 4. Dös kummt vom Nieberhoden,

auch ja nit iS Kerbal voll, So was pafjirt an Diarndl nur z’friedn mit a Baar, Am Wald beim Braumbeerbrodn.

338

8. 9. Und 's Diarndl ſchaut in Jaga an, Drum, wer a ſo a Diarndl hat, Und ſchluchzen thuats ſo laut: Solls ſchicken nia in Wald, J wollt, ich hätt mein Gwiſſen gfolgt, | In Wald geits ſchlimmi Jaga und Und hätt da niemaln traut. Baführt jan d' DiarndIn bald.

306. Der alte Balter und dag Kind.

1. 9.

—— Fra dod⸗ und Und wenn i ſull dein Mutter ſein, 8 So fumm der Teuxel und Hul mi

Bu glei O Rinn, wer hat denn di behüet, 10. Daß di die Würm nit hobn verziehrt? | Raum Hat fie noch das Wort voll- 3. bracht, Der liebe Gott Hat mi behüet, So mar ber böllifche Hund ſchua da. Daß mi die Würm nit hobn verziehrt. 11. 4.

Er ſetzt ihr auf an Ehrenkranz Und macht mit ihr den Ehrentanz. 12.

J ſteh ſchua auf mb geh ſchua mit| Er feht fie auf den Kobelwagen Ober meini Muetter grün i nit. |Und wullt mit ihr zu der Höll hin⸗

O Rinn, fteh auf und geh mit mir Heut ift deiner medien Hochzeit ihr.

6. fahren.

Grüeß Gott, grüeß Gott, liebi Ahnl 13. mein,

Oba meine Muetter grüß i nit. Machts auf, machts auf alle Thur

N und Thör Bin full i denn bein Ahnl fein? | foahren be Sungfean Brant Meini Tochter trogt das Kranzilein!

8. 14. Sie hat das Kranzil ſchua rat tragn| Wir machen fſchua auf und laffens Sie hat ſchua zwoa, drei inner hinein,

eingrabn. Sie hat verdient die hölliſche Bein.

337

307. Des Müllers Corhter.

1. 3. Dort unt im Graben jteht ein Haus, | Mit euren Sad iſts recht ein Gfrett, Da ift ein alter Müller 3’ Haus; | Stellt ihn zu meiner Tochter Bett. Nicht weit entfernt zwei Adelsherrn, Es war kaum um die halbe Nacht, Die fahn des en Tochter gern.! Hat fi) der Sad von ſelbſt auf. g'macht. Der Eine Hatte ei einen Knecht 4. Und was der thun follt, that er Die Müllerin, die fchreit Haha | recht; Was macht der verdammte Kerl da? Er trägt fein Herrn in einem Sad Drauf jagt fie mit einem Bejenftiel Zur Mühl ftatt einem Haberjad. |; Den Adelsmann hinaus zur Mühl.

308, Küfelein Tied.

1. Eine Jungfrau ging in Garten Früh Morgens, wann es Tag, Sie thät ihr Röfelein ſpritzen, Daß ihm die Sunn nit ſchad. 2. Wie fie ihr Röſelein ſpritzet Und meint fie ift allein, Da is einer zu ihr kommen, Bu ihr in Garten ein. 8. Wo bift du herein gefummen, Bu mir in Garten rein, Ueber d’ Mauer bin i gfprungen, Kein Mauer is mir z'hoch.

4. O Nöferl magft nit fragen, Ich hätt Dich fo viel gern Bon wegen deinen Garten, Weilſt ihn Haltft jo in Ehrn.

Schloßſar Steierm. Vollslieder.

5. O Kavalier, liebſter Kavalier, Ja das do nit ſein kann, J hab mi ſchon verſchworen, Daß i will keinen Mann.

6. Wo is dein Vater und Mutter? Sie liegn aufn Saal, Sie thun noch beide ſchlafen, Aufſtehn werdn ſie bald.

7. Der Kavalier geht auf den Saal, Bei der Thür da klopft er an, Die Mutter, die iS kumma Und Hat ihm aufgethan.

8. Und wie der Kavalier eintritt, Die Frau jo jehr derfam, Das iſt derfelbe Kavalier, Bon dem mir heut Nacht tramt.

22

338

9. 12. Der Kavalier geht zu dem Herrn, Der Herr fangt an zu ſchreien, O beſter Herre mein, O Röſerl kumm herein, Gib mir doch dein treu Röſerl, Biſt allzeit gehorſam gweſen, J ſollt ſchon Bräutigam ſein. Wirſt noch gehorſam ſein.

10. 13. Sag mir nun deinen Namen, Thu dir deinen Kranz binden, Deinen Namen ſag mir an, Jetzt is noch in der Fruh,

Du wirſt ihn heut noch brauchen Gegen Mittag zu.

11. 14. Ich hab ja keinen Namen, Ich bitt euch, mein Vater und Mutter Ich heiß der Hin und Her, Thut ihr nur gleich mit wein, Ich bin bald da, bald dorten, Ich geh mit tauſend Freuden An keinen Ort lang mehr. In ſchönen Himmel ein. 309. Der Kitter und die Maid. 1

Es ritte ein Nitter wohl über dag Ried Er finget ein fchöneg, ein neues Lied, Er thäte jo wunderſchön fingen Ein Liedlein mit zweierlei Stimmen. i 2. Eine Jungfrau, die vom Dorf herausfprang, Sie höret an den ſchönen Gefang Kunnt ich fo fchön fingen wie der Herr Ich gebet meine Treu und meine Ehr. 3. Gibſt du mir deine Treu und Ehre, Schön fingen will ich dir wohl lehren. Er nahm die Jungfrau bei ihrem Rod Und ſchwingt fie auf fein hohes Roß. 4. Sie ritten für eine Hafelitauden, Dort ſitzen zwei ſchöne Zurteltaubn, Die Täublein thäten fie fo ſchön birgen O Sungfräulein laßt euch nicht verführen.

39

6. Der Ritter breit ſeinen Mantel auf, Und ſetzt die Jungfrau oben drauf, Sie ſollt ihm a kleini Weil lauſen Seine goldfarben Harlein aufkrauſen. 6. Und wie ſie den zweiten Theil von einander theilt, Fällt ihr eine Zähre herunter bald, Der Ritter ſchaut ihr unter die Augen, Jungfräulein was thut ihr denn betrauern. 7. Betrauerſt du dein Vaters Gut Oder betrauerſt du dein ſtolzen Muth, Oder betrauerſt du dein Ehrenkranz, Der iſt zerbrochen, wird nicht mehr ganz. 8. Ich betraure nicht meines Vaters Gut, Ich betraure nicht meinen ſtolzen Muth, Ich betraure die ſchön grünen Tanna, Woran die eilf Jungfrauen drübn hangen. 9. | O Sungfrau, laß das dir nicht feltfam fein, Du wirft jegund die zwölfte fein, Und als fo fchnell und fo balde Wirſt du allbier fterben in Walde.

10. O Nitter, Lieber Ritter mein, Erlaub mir nur drei Schrei zu fchrein. Drei Schrei erlaub ich dir gerne, Es ift niemand im Wald, der dich höre, 11. Den eriten Schrei und den fie thut, Den ruft fie dem himmlischen Vater zu, D Bater vom Himmel, fomm balbe, Ih muß bier fterben im Walbe. 22”

38

Um ein Hein Stüdlein Brod, Für mich und für meine drei Kindelein do. 3. D' Schwoagerin beim Fenſter ausschaut, Dein Bruder iſt heut nicht zu Haus, Er iſt früh aufgefahren, Du haſt mich gebeten um ein klein Stücklein Brod, Das kann ich dir auch wohl verſagen. 4. Wenn du mir das kleinſte Stückerl verſagſt, So thu ich mir ſelber den bitteren Tod. Das kleinſte Knaberl ſtand neben ihr, Mutter ihr dürft mir kein Stückerl Brod nicht mehr geben, Große Hungersnoth will ich leiden, Bis der liebe Gott vom Himmel herkommt Und wird mirs Leben abſchneiden. b. Als der Bruder vom Acker heimfährt, Der Tiich, der war ihn fchön geziert, Die erite Schnitte Brod, die er berabfchnitt, Das Blut thät gegen ihn fprigen. 6. D Mann, du gräm dich nicht jo fehr, Das kommt von wegen deiner Schweiter ber. Wann ein armer Menſch um ein Almoſen bitt, Mit Freuden fol man ihms reichen. 7 Er nahm den Laib Brod wohl unter die Händ Und ging feiner Schweiter wohl unter die Wänd, Schweiter, bift daheim, ich hätt Dir gebracht ein Heinz Laiberl Brı Für dich und für beine drei Kinderlein bo. 8. Das Heinfte Knaberl beim Fenfter ausjchaut, Meine Mutter ift heute nicht zu Haus, Sie ift früh ausgegangen Sie und mein ältefter Bruder, alle zwei Dort drenten henkens auf der Stangen.

343

312. Karlgitein.

1. Ein Liedlein ift worden erdicht”, In einer Turzen Zeit,

Da fah er ein Paar Gamsböck Hoch auf der Spit oben jteh'n. 5

Was entders Tauern g'ſchehen iſt, Der Bua war voller Luſt und Freud,

Hörts zu ihr lieb'n Leut, Was fich alldort begeben hat, In der Pfarr Rottenthurm genannt, Liegt zwiſchen Hundsmarft und Ju⸗ denburg Wird euch fein gewiß bekannt. 2

Aldorten war ein Jägersmann, Beiläufi zwanzig Jahr, Mit Namen heißt er Franziskus, Ein Bua mit ſchwarzem Haar; Er war ein witzig's Bürjchlein, War voller Luft und Freud, Hat müfjen fein Leben hergeben "In einer kurzen Zeit. 3. Iſt gwöſt im Achtundneunziger Jahr, Wie man die Jahrzahl ſchreibt, Als der Bua am Montag Fruh Auf das Hochgebirg aufſteigt. Es war ein ſehr hochs Gebirg Und heißt der Karlſtein; Seine Gedanken waren immer Auf die Hirſch und Gamseböcklein. 4. Er war den ganzen langen Tag Auf dem hohen Gamögebirg, Er dentt, mas denn heut mus jein, Das i nichts zu ſchießen Trieg. Und wie es gegen den Wbend ging, Und er nad) Haus wollt geh'n,

Schleicht ſich aufi auf's Gebirg,

Es muß ja grad a G'ſpenſt g'weſt ſein

Das ihn hat ſo verführt.

Und wie er nahand Hinzua kommt

Daß er mollt fehiaßen fchon,

Vorkommen ihm die Gams all zwei,

Hat nichts mehr gfehen davon.

6.

Daß ihm die Gams fein grad ver» kämm,

Das wird dem Buam ſchier zu gſcheit Er denkt, ich muß gehn nach Haus, Ich hab ſchon große Zeit. Und wie er wieder zurück wollt gehn Fand er den Weg nicht mehr, Es war überall die gleiche Wand, Er ſteigt bald hin und her.

7. Er ſteigts Gebirg bald auf und ab Kein Weg er finden kann, Der Tag ging ſchnell zu Ende ſchon, Der Nebel fallet an. Er muß die ganze Nacht dort bleibn, Er kann nicht gehn nach Haus, Er denkt ſich, morgen in der Fruh Werd ich ſchon finden z' Haus.

8

Den andern Tag in aller Fruh, So balds Tag worden war,

344

Da fangt da Bua zum fteigen an, Der Bua, der weint herzinniglich,

Es ging ihm wie zuvor. Er fteigtö Gebirg bald auf bald an War doch das Wetter fchön; Den Weg er doch nicht finden Tann, Er muß zlebt bleiben ftehn. 9. Es war die helle Mauer da, Hat ihn grad fo verführt, Der Bua weiß ſich zu Helfen nicht, Er war recht jehr betrübt Und jebt fängt er zum fchreien an Mit Hell mächtiger Stimm, Es kann ihn aber Niemand hörn, Es war zu weit zu ihm. 10. Der Bua, der laßt Halt gar nit nad) Bis daß er wem Dafchreit, Es kunnt ihn aber Niemand Hörn, Er war ja weg als z'weit. Er muß ein Tag, zwei ganze Nacht Auf dem Gebirg da bleiben, Er hat kein Waſſer und fein Brod, Muß Durft und Hunger leid'n. 11. Den andern Tag wurd er erlöft, Hats Gott fo geichidt, Hat müſſen fein jungs Lebn hergebn, War aber doch fein Glück. Es fuhr ein Bauer um Holz; hinein Wohl an den Karlitein, Da hört er den Buam ſchrecklich fchrein, Hoch oben im Rarlitein. 12. Der Bauer fett ſich ſehr daran, Kommt ihm ſchiach für das Ding,

Mit Helliweinender Stimm. Der Bauer Hat fih nicht auskennt gſchwind

Wo denn das Ding möcht ſein. Und mittlerweil ſieht er den Buam Stehn oben im Karlſtein.

13. Und weil er hat den Buam erkennt, So fahrt er gſchwind nach Haus, Er zeigt die Sach ſein Vatern an, Sein Franzl kann nicht aus, Er iſt hoch oben im Karlſtein, Er hat ſich ganz verſtiegn, Wir ſollten ihm doch kommen zHülf Er bitt um Gottes Willn.

14. Sein Vater, welcher Joſef heißt, Er war ein ehrlicher Mann, Er weiß ſich ſchier zu helfen nicht, Entſetzt ſich ſehr daran. Er denkt wie wohl zu helfen iſt, Ruft ſeine Nachbarn zſamm, Sie ſchlagen mit einander Rath, Was fie ſolln fangen an.

15. Bon Unten auf ward allzuhod), Kein Leiter hätt nicht glangt, Es war a drei vier Kirchthurm hoch, Und war a gleiche Wand. Sie gingen auf den obern Spik, Und mollten oben ber, Mit einem langen Seil probiren, Es war nicht gar zu fern.

16. Es fieht ihm aber doch nichts gleich, Sie haben lang probirt;

Die Mauer bat ein Ueberwand, Hat Seil zu weit wegg’führt; Sie müſſen ihn grad laſſen ftehn, Der Bua war friich und gfund, Sein Vater der gab Hab und Gut, Wenn ihm wer helfen kunnt.

17.

Sie waren alle fehr betrübt, Der Bua der bitt't um nad, Bann fonft fein anders Mittel ift, So ſchießet mich herab, Damit ich nicht vor Hungersnoth Auf dem Gebirg muß sterben; Ich möcht funft in Verzweiflung fumma Und eiwiglich verberbn. 18. Kein anders Mittel ift nicht mehr, As wie ihn fchießen herab, Und weils der Bua hat felbit ver- langt, So folgen wir fein Rath. Sie bringen ihm den Geiftlichen her Mit dem heiligen Sakrament, Daß er ihm noch den Segen gibt Bor feinem lebten End. 19. Der Geiftlich fchreit von meiten zu: Mein allerliebftes Kind, Thua Dich nicht fo entfeßen dran, Thun beichten deine Sünd. Und thua nur im Gedanken haben, Thua machen Reu und Leid, Du wirft ja gwiß dann heut noch) fein Ein Kind der Seligkeit.

345

20. Er Hat ihm auch den Segen gebn Mit dem hochwürdign Gut, Der Bua fallt nieder auf feine Knie, Es ihm jehr freuen thut. Und wie das Alles ift vorbei, Uft laden fie die Büchs, Sie fchießen ihm gleich auf die Bruft, Sein Vater war der Schüb. 21. Kaum mar die Kngel aus dem Rohr, Dos Büchslein hot kaum knallt, Da fangt der Bua zum ſinken an, Vom Hochgebirg abfallt. Er fiel ja wohl auf einen Fall Bei hundert Ellen hoch, O großer Gott im Himmelreich, Erbarm dich ſeiner doch. 22. Sie haben ihn dann begraben, Wie eine andre Leich, Er war voll Wunden und voll Blut, Sieht gar kein Menſchen gleich. Hängt ihm das Eingeweid, das Fleiſch Das Mark vom Kopf heraus, Es iſt auch ſchon zu glauben wohl, Das iſt ein wahrer Graus. 23. Er fiel ja gar ſo ſchrecklich hoch, Ueber grob und ſpitzge Stein, Von einem Stein zum andern ab, Es kann nicht anders ſein. Das Liedlein wollen wir beſchließen, Gott gib ihm die ewige Ruh, Die ſchöne ewige Himmelsfreud, Das ewige Licht dazu.

346

24. | Das Hat ein Arreſtant erdicht Das Liedlein, das Hat jebt ein End, | Im Irlinger Landgericht, Was drinn fteht, das ift wahr, Weil er fonft feine Arbeit hat ghabt, Und wer das Liedlein Hat erdicht So hat er das Lied erdadt. Sit gweit in großer Gfahr.

313 Dat Pfeifferlie,

1. Sie denkt in ihrem Herzerl drin Es war amal a Pfeiffe, | Was Hab i dir Leid gethoan. Der pfeiffet frua und fpoat, 6. Er pfeiffet um das Haus herum, Da Bfeiffa, der wollt woandern Bis man ihn eini Ioat. Wohl rein ins fremdi Loand,

2. Drunt kummt er zu an Woafla, Sie waren wohl beifoammen Das eam ganz unbeloannt. ganzi loangi Nacht, 7. Glei bis den vandan Morgen Er ziacht 'n Ring von fein Finga, Da helli Tag vanbroad). Un Ring von rothn Gold,

3. Den wirft er in das Woafja hinein, Er ziacht a Mefja aus feina Tafchn, | Daß a vaſinka ſollt! A Meſſa zu fo gfpigt, 8.

Er ftoßt ihrs in das Herz hinein |Ningelein, ſchwimm Bin, ſchwimm ber, Daß Bluat geg earm Hinfprigt. Schwimm du nur bald zan Grum,

4. Auf da Welt fol mi neamt lachn Er ziacht a Tüachl aus feina Taſcha, fegn, A Tüdachl fchneeberfweiß, Mit mein rofenfarbnen Mund. Damit wollt er da3 Bluat vawoaſchn, y. Schean Schazerl wurd fchon weiß. | Und der das Liedl gſungen bat,

5. Der bat es ſelbſt gemacht, Schean Schazerldreht fie hin geg earm, | Es hats amoal a Pfeiffa gjung, Schaut earm ganz trauri van, Der fein Herzliabfti hat. umbradt.

314 Das Schloß in Oefterreid).

2.

Es war ein St in Oefterreich | Drin faß ein junger frifcher Knab, Gar herrlich aufgebaut Der Knab und der war gfangen Mit weißem Silber, rothbem Gold | Sein Vater ift übern Roſenberg Aus Marmelfteinen ghauet Wohl für den Thurm gegangen

ja ghauet. ja gangen.

3. D Vater, liebfter Vater mein, Wie hart bin ich gefangen, Drei Klafter unter der Erden bin Bei Nattern ich und Schlangen ja Schlangen. 4. Sein Bater wohl zu dem Herren gieng: Laßt dem Gefangnen das Leben Dreihundert Gulden, die will ich gern Für Eure Gnad euch geben ja geben. 6. Dreihundert Gulden die helfen nicht Der Knab und der muß ſterben. Die goldene Kett an ſeinem Hals Bringt ihm den Tod den herben

ja herben 6. Und trägt er 'ne goldne Kett am | Hals

Er Hat fie Doch nicht geftohlen; Bon feiner Herzallerliebften ifts: Hats ihrihalb tragen follen ja jollen. 7. Bring ber, bring her das Mägpdelein, Die bringet dich zu Ehren, Das Mägdelein verrath ich nicht Die Unſchuld will ich ehren ja ehren. 8

347

9. Sie führn den Knaben vom Kerker rang, Sie reichen ihms Sakramente: Varmherziger Gott, o fchau herab, Nun gehts mit mir zu Ende ja Ende! 10. Sie führen zum Gerüfte ihn, Die Sproff’ befteigt er in Eile: O Meifter, Liebfter Meifter mein, Lab mir ein’ Meine Weile ja Weile. 11. Wir laffen dir fein Heine Weil, Du könntſt dich und entwinden, Gebt ber das feidne Tuch, daß wir Die Augen ihm verbinden ja binden. 12. Die Augen laß ich verbinden nid, Sch muß die Welt befchauen, Seh' fienurbeut und dann nimmermehr Mit meinen Augen den blauen ja blauen. 13. Wohl unterm Gerüfte fein Vater ftand Das Herze wollt ihm brechen: D Knabe, liebfter Knabe mein, Den Tod, den will ich rächen ja rächen. 14.

Mir ift nichts um mein Leben jung, O Pater, Liebfter Water mein,

Mir ift nichts um die Ehre, Mir ift um meine Frau Mutter nur, Die weint um mich gar fehre

ja ſehre.

Den Tod dürft Ihr nicht rächen, S brächt meiner Seele ſchwere Bein Mein Herze laßt es brechen

ja brechen.

15.

348

Im Schloße wurden an einem Tag

Es ſtund wohl an den dritten Tag, | Dreihundert Herren erftochen

Da fah einen Engel man winten: Gie follten den Knaben vom Grüfte thun,

Sonft würde die Stadt verfinten

ja ſinken. 16. Es ftund wohl an ein halbes Jahr, Da bat ihn fein Water gerochen:

315. Tied bon

1. Hört ihr Chriſten mit Verlangen Etwas neues ohne Graus, Wie die eitle Welt thut prangen Mit den Johann Doctor Fauſt, Von Anhalt war er gebohren, Studieret mit großen Fleiß, In der Hoffart auferzogen Richt er ſich auf alle Weis.

2. Vierzig tauſend Geiſter er citiret Mit G'walt aus der Höllenpein, Unter dieſen war gar keiner, Der ihm recht kunt tauglich ſein, Als Meveſtophilus der G'ſchwinde, Wie der Menſchen Gedanke iſt, Auch der Auerhan wie der Winde Der ſein Favoritel iſt.

3. Dieſe waren geſchwind wie Pfeilen, Führen ihn in ſchneller Eil Vielmal etlich tauſend Meilen, Daß kein Land zu denken ſei, Wo er ſich nicht hat luſtiret, Wie ein Fürſt ſich aufgeführt,

ja erſtochen. 17.

Und fragt ihr wer das Lied gemacht Und wer das Lied erſunnen: Es ſangens drei zarte Jungfräulein An einem kühlen Brunnen

ja Brunnen.

Doctor Fauſt. Die Geiſter grauſam exerciret, Wie man hier vernehmen wird.

4. Was für Früchten in den Sommer In fremden Land gewachſen ſein, Muſſens bringen, müfjen im Winter, Alles muß natürlich fein. Auch was in den Winter gemachjen Müßens bringen eilends ber, Wein ans Spanien Dermaffen, Alles, was fein von begehrt.

Wann er auf ber Bol thät reiten, Hat er die Geifter alfo gſchworn, Born und hinten beider Seiten Den Weg zu pflaftern auserkohren, Kögel fcheiben auf der Donau War z3’Regenfpurg fein größte Freud, Fiichen, Sagen nach Verlangen War jeine Erabbuichreit

Luſtige Gomdbie-Gaden

Müßen die Geifter bei der Nacht, Ja die ſchönſte Muſik machen, Daß kein Ohr nie ghöret hat,

In der Luft die Vögel fangen, Das war auch fein größte Freud Er ließ keinen Geift von dannen Bis das Werk fich endt allzeit.

7. Geld viel tauſend müſſens ſchaffen, Gold und Silber, was er wollt, Fauſtus that zu dieſen lachen, Das gefiel ihm herzlich wohl,

349

Müffen ihn nach Jeruſalem führen, Diefe waren wie der Wind, Er wollt das heilige Land auch fehen, Weil fein Land mehr übrig war, Wo ih die Geifter nicht Hinführten Diefes iſt ganz fonnenklar.

11. Um heiligen Charfreitag übermaßen Kam Zauftus angelangt

Schießſcheiben zu Straßburg ließ | Bu Jeruſalem der heiligen Straßen,

aufrichten,

Daß er haben kunt fein Freud, That oft auf den Teufel fchießen Daß er vielmal laut auffchreit.

8. Bitten thaten ihm oft die Geifter, Er jollts einmal Laffen 108, Er fagt: nein ich hab die Freuden Euch zu jcheeren allein bloß, Ihr müßt mir allzeit parirn, Eilends wann ichs Haben will, Ich werd euch noch recht crhftiren, Dann ich treib das Widerfpiel.

9. Go, Silber, köſtlich Modi Kleider, Es fei in was vor einen Land Mußen ihn bringen gleich die Geifter, Daß er fi aufführen Tann, Geſchmuck von Diamant d’ ſchönſte

Sachen,

Müflens bringen aus Türkei, In allen Landen die Sprachen Kunt ex, daß er ficher fei.

10. Bor fein End that er eitiren

Wo Ehriftus am Kreuzes Stamm Für uns Sünder ift geftorben, Diefes zeigt ihm an der Geift, Hat vor dich das Heil erworben Und du ihm Fein Dank erzeigft. 12. Fauſtus that den Geift befragen, Wie Gott ausgefehen hat, Darauf that der Geift ihn fragen, Kein Mahler ift auf der Welt, Der das Eontrafee kann treffen Wie Gott am Kreuz ausgefehen hat, Fauſte dur ſollſt das nicht begehren, Deine Reu die ift zu fpat. 13. Wann du follit gefehen haben, Wie Chriftus bat gejehen aus, Voller Blut und voller Wunden, War zu ſchauen an ein Graus, Wurd dein Seel in Leib erzittern Und ein Schreden kommen an, Bleiben laß du dieſes lieber, Bei Gott Haft du Fein Pardon.

14. Fauſtus that Stark difputiren

Deren zweitaufend Geifter gichwind, | Mit den Geiftern in der Luft,

ww

Seht Verſtand that er verlieren, That dem Fanuſium ſcharf befragen, Daß er ihm micht zu helfen mußt, Ob er fein: Punkten noch b’ftän- Seht die Barmherzigkeit Gottes dig iſt,

Beigt ihm am himmlischen Firmament | In thut er drauf gleich jagen, Das Contrafee, wie ers begehrt, Mahl du mir nun Diefes aus, Vermeint es fei fein Iebtes End. Nach Gott thu ich nichts fragen,

15. Weder um fein himmliſch Haus. Seufze mit, hör auf zu klagen 19. Meber dieſes Contrafee, Wie des Paſſion vollendet,

Oder wir laſſen Dich ins Meer fallen | gyar pas Kunftftüc fertig ſchon, Haſt Buß und Reu gethan von eh, Fauſtus that darob erſchrecken, Bweitauſend after hoch fie ihn Ihm kam Furcht und Schrecken an,

führten Er thut dieſes wohl betrachten, In ber Duft nad Mailand fort, Sagt nicht, daß ihm was mangirt, Sie ihn alldort niederlieffen, Der böfe Feind that zu ihm jagen, Er ging an fein beftimmtes Ort. Eines tan ich mahlen nicht. 16. 20.

Uleffus der Auerhahn wie der Wind,| Muß zweihundert Meilen fort Den Zitul und heil, Namen Undihm drei Ellen Leinwand bringen Kunt der Teufel mahlen nit Aus Portugal der großen Stadt, Ober dem Haupt desſereuzes⸗Stammen, Dieſen thut er recht bezwingen, Dieſes betracht mein lieber Chriſt, Daß er ihm nicht dienen wollt, Thu den heiligen Namen Jeſu ehren Was er gedenkt muß er ihm bringen Sprich dieſen anbächtig aus, Auch die Farb von gleichen Ort. Wird dich Gott allzeit anhören 17. Bis du kommſt ins himmlifch Hans. Um neun Uhr that er ankommen 21. War jo geſchwind ald wie der Wind, | Als Fauſtus Iehter Tag anlommen, Meveftophilus reibt die Farben, Da kam der Teufel mit ein Brief, Daß diefe gleich fertig find, Daß er fein verfchriebene Seel wird Fauftus fagt, jegt mußt du mahlen abholen, Chriftum vecht am heiligen Kreuz, Fauſtus laut vor Schreden ruft. Wie er geftorben ift, dazumalen Bu viel hundert Stüden wurd fein Gib acht, daß du mir nicht fehlſt. Leib zerrifien 18. Sein Seel fuhr in die Hölifch Bein, Der böfe Geiſt fing an zu: mahlen | Allwo Fanftus muß ewig fiben An dem Heiligen Crucifix, Und eivig gequälet fein.

351

316. Bon dem reumüthigen Sünder Cannhäuſer.

1. Einft war in unfern Landen Ein Mann, der wie befannt, Umftrilt von Sündenbanden Zannhäufer ward genannt.

2. Dem fiel aus Himmelshöhen Ein Lichtfteahl in fein Herz, Der wies ihm fein Vergehen Und weckt der Reue Schmerz.

8. Da ift er hingezogen Nah Rom der heiligen Stadt, Die Reu hat ihn bewogen, Daß er nun Buße that.

4. Er durfte feine Sünden Dem BPapite felbft vertraun, Und Hofft bei ihm zu finden Die Gnad, den Herrn zu ſchaun.

b. Es beichtete der Arme Drei Sünden groß und fchiver, Die Eonnt der heilge Vater Berzeihen nimmermehr.

6. Derfelbe nahm zum Zeichen Der Schuld, die ihn befchwert Ein dürres morfches Stäbchen, Das pflanzt er in die Erd.

7. Und fprah: Wenn friiches Leben Erwacht in diefen Stab, Dann kann ich Dir erjt geben, Was ich vermweigert Hab.

8. Tannhäuſer zog voll Schmerzen Hinweg aus jener Stadt Und nahm ſich wohl zu Herzen Die Strafe ſeiner That.

9. Er wanderte vertrauend Auf Gott durch manches Land Durch Beten ſich erbauend Und fliehend jeden Tand.

10. An einem ſchönen Abend Schlief müd er einſtens ein Und ſah im Traum ein Bildnuß Vor ſeinem Blick erſtehn.

1i. Es ſchloſſen fich die Pforten Des Himmelreiches auf, Und Tiebreih mit den Worten: O Büſſer, mach dih auf.

12. Empfange die Belohnung, Biſt nun von Sünden rein! Rief Jeſus ihn zur Wohnung Der Seligen hinein.

13. In feiner heilgen Rechten Trug er die Siegesfahn Und freute fich der Seele, Die twieder er gewann.

14. Da wacht am andern Morgen Tannhäuſer nicht mehr auf, E3 waren gar die Sorgen, Bu End fein Lebenslauf.

352

15. Doch fieh, da grünte mächtig In Rom der heilgen Stadt Das bürre Reislein prächtig,

Geſchmüct mit Blüth und Blatt.

16. Des Bapftes Boten gingen Bon Land zu Land gefchwind, Dem Tannhäufer zu bringen Berzeihung feiner Sünd.

17. Doc fuchten fie vergebens, Zannhäufer war nicht mehr, Er war längſt müd des Lebens Drum rief ihn Gott der Her.

18. Er war zur felben Stunde Entſchlummert als die Schuld Getilgt war —- diefe Kunde Bewies des Himmels Huld.

19. Der Herr von Tod und Leben Nahm den verlornen Sohn Bu fih, um ihm zu geben Der wahren Reue Lohn.

20. Das foll auch uns belehren, Daß felbft die größte Schul, Wenn wir uns recht befebren Verzeihet Gottes Huld.

VIII.

Vermiſchte und ſcherzhafte Lieder.

Schloſſar, Steierm. Vollalieder. 23

317. Waffer und Wein, 1, Es waren zwei Brüder fo hübfch und fo fein, Der eine war das Wafler, der andere der Wein, Sie fangen an zu jtreiten ja ftreiten, Der Wein will das Waſſer nicht Teiden. 2. Der Wein, der fprach, ich bin ja fo fein, Mich tragens ja gar in die Kirchen hinein, Mich brauchens ja gar bei der heiligen Meſſe ja Meſſe Den Menfchen zum feligen Ende. 3. Das Waſſer Sprach, ich bin ja fo fein, Mich tragens ja auch in die Kirchen hinein, Mich brauchens zur heiligen Taufe ja Taufe, Den Menſchen zum feligen Laufe. 4. Der Wein, der ſprach, ich bin ja fo fein, Mich tragens ja gar in ſchöne Zimmer hinein, Mich ſetzens vor Fürjten und Herren, ja Herren, Mich Haltens gar freundlich in Ehren. | b. Das Wafjer Sprach, ich bin ja fo fein, Mich tragend ja auch in die Kucheln hinein, Mich brauchens ja alle Wochen ja Wochen, Zum Wafchen, zum Baden, Kai Kochen.

Der Wein, der ſprach, ich kin ja jo fein, Mich pflanzens als wie ein Rebelein, 23*

356

Mich thuns ja fo zartlich aufbauen ja bauen, Zum Vergleich einer ſchönen Jungfrauen.

7. Das Waſſer ſprach, ich bin ja jo fein, Sch regne in alle Länder Hinein, Und wär ich auf dich nicht geronnen ja ronnen, So hätt dich verbrennet die Sonnen.

8. Der Wein, der ſprach, ja du haft Necht, Du bift mein Meifter und ich bin dein Knecht, Und wärft du auf mich nicht geronnen ja ronnen, Sp wär ich verdorrt und verbrumnen.

318, Das Weinl.

1. J laß die alten flicken, O Weinl, du biſt guat, Aft halten's wieder guat. J kaf mir noch kan Huat, 3 J laß a alten putzen, Is no a Jahrl guat. O Weinl, du biſt ſüaß, 2. Du machſt mir gringi Füaß, O Weinl, du ſchmeckſt guat Hat glei der Rock a Lucken,

J kaf mir noch kein Schuah, J laß ihn halt ausſtucken.

319. Crinkilied.

1. 2. Geh i ins Wirthshaus ein, Geh i ins Baiern naus, Da fag i allemal, Dort iS das Bier zu Haus, Gebts mir was z'trinten ber, Und mit den bittern Gſchmack J weiß vor Durſt nicht mehr. Trinkt man es alle Tag. In weißen Glafer! In weißen Glaſerl ꝛc. Thuts mir ſchön perln, 3. Aber nur ka Waſſer nit, Geh ich an Rhein hinaus, Meine Herrn, das mag i nit, Dort is der Wein zu Haus, Mein ſchwacher Magen So auch in Frankenreich, Kanns nit vertragen. Hispanien auch zugleich.

In weißen Glaſerl ꝛc.

357

4. Jetzt ift das Waſſer gut, ich ins Krainland aus, Waſſer macht an friſchen Muth, iſt der Schnaps zu Haus, In weißen Glaſerl wer will luſtig ſein, Thuts nichts mehr perln, trinkt den Brantewein, Jetzt iſt das Waſſer gut, veißen Glaſerl ꝛc. Waſſer macht an friſchen Muth, 5. Mein ſchwacher Magen ſind die Taſchen leer, Mags ſchon vertragen.

kan Kredit nit mehr,

320. Der Saufbruder.

1. Und weil ich ihn ſo gern trink, auert nit immer und ewi, So kumm i heunt fchoa wieder. Alles hat an End, 4.

mueß verfoffen fein,

. mueß in Schnappfad nein. 2.

Wein, den ich fo gern trinf,

hat der Wirth im Keller,

Herr Wirth, was fan ma fchuldi, Bon Bahln da fagn ma nir, Sein Kreidn, die iS geduldi, Schreibt auf, fift Friegt er Wir.

at a hölzerne Manterl an b. oaßt der Muslateller. An Tazer gebn mas Gläger, 3. Un Bauern gebn ma's Faß,

at mir Halt fo wuhl gefchmedt | Und wann ma wern geitorben fein, hat mich gſchmiſſen nieder, Herr Wirth, verzeih ung das.

321. Klagen über die jetzige Welt.

1. Bom Mutterleib ſchon faugen, fieh, wie es beftellt, Daß er der Welt will taugen, biefer loſen Welt Muß fein bald Mann bald Kind,

man den Mantel wenden, Bald fehend und bald blind,

fih der Wind thut lenken, z

ſein bald link bald recht

Herr ſein und bald Knecht Wer Fuchsſchweif ſtreichen kann, 2. Der wird groß gſehen an,

der Welt gefallen will, Auf beiden Achſeln tragen,

muß Naturen viel Was man da hört, dort ſagen

Bringt manchen in der Welt

Zum Reichthum, Gut und Geld. 4.

Kein, nein, ich fage nein,

Alſo konnt ich nit fein,

Mit Kürfchnerarbeit z'handeln,

Mit Fuchsichweifen zu wandeln,

Das ftund mir gar nicht an,

Ich Hab den Brief davon.

358

6. Drum Welt, ich acht dich nicht, Ich ſag dirs unters Gſicht Will lieber redlich ſterben Als Geld und Gut erwerben, Allwo die Seligkeit Sehr großen Schiffbruch leidt.

322. Wiegenlied.

1. Heidl pupei mei Kin, Heidl in Betterl drin, Schlafn thua rund, Schlafn iS gſund.

2. Haft no an leihtn Schlaf Scheuchſt die vur kaner Straf, Thuaſt no nix Schlechte Uno nix Rechts.

3. Schlechtn Brauch haſt no koan, Biſt no ſo wia is moan, Blibaſt a ſo, Wia war is froh!

4. Heidl pupei mei Kin, Heidl in Betterl drin, Schlafn muaßt rund, Schlafn is gſund.

5. Woan nöt, mac d' Aeugla zua, Woana wirſt ſo no gnua, Macht da no d’ Liab D’ Aeugla gnua triab.

6. Liab kimmt zue niadn Haus, Bleibt ba dir a nöt aus, Klokt fleißi an, Klokt was fie kann. 7. Heidl pupei mei Kin, Heidl in Betterl drin, Schlaf kloane Grill, Thua na hübſch ſtill. 8

Woan nit daß d'mi ſo plagſt, Und no koan Dank Gott ſagſt; Kannſt nöt dafür, Bleib do ba dir!

9. Wann i ſtirb, nimma kumm, Schau di um d' Leut nöt um, Schau nöt viel um, Wir na hübſch frumm!

10. Bift wuhl a fleißis Kin, Schlafſt fhdan im Betterl drin, Sclafft fo rund ein, Du bit wuhl mein!

859

3233. Das geſtorbene Dirndl. 1. Im Fruhjahr da baut jeder Vogel fein Neft; u Ih bin jegt fchon lang bei mein Dirndl nit gweitl, _ Im Fruhjahr die Luft, wann fih d' Vögerln thun paarn, Da möcht ich gern was von mein Dirndl erfahm. 2. Wie grüen find die Wälder, die Wiefen, die Yun, Jetzt mueß ich einmal nach mein Dirndl nachjichaun, Es hebt mich, es treibt mich, es laßt mir kein Rueh, Bis dab ich mein Dirndl einmal heimfuchen thue. 3. So oft ich bin femmen, ward Tag oder Nacht, Da bat mir mein Dirndl ihr Fenfterl aufgmacht. So oft ich bin kemmen, wars allmal a fo, Heint i8 einmal anders, heint fehlts einmal wo. 4, Das ewige Klopfen, das Hab ich in Magen, Set muß ich mein Dirndl ihr Fenſterl zſamm fchlagen. Sie hat a treues Herzerl, fie wirds ſchon verſchweign, Seht much ich ganz heinlic beim Fenſterl einſteign.

Jetzt bin ich ganz heimlich em Fenſterl einftign, Da fih ich mein Dirnderl in größten Schlaf lign, Ich nimms bei ihren Handel, o mein Gott und Herr! Sie redt nix, fie deut nix, fie rührt ſich nit mehr. 6. Schlaf wohl, mein liebs Dirndl, in füchefter Aueh, Halt zſamm deine Handerin, Halt d'Aeugerln guet zue, Stred aus deine Füeßerln und fchlaf dich gut aus, Sch geh jebt und bring bir ein Trücherl ing Haus. 7. Gehts her, Kameraden, ftehts zſamm Paar und Paar, Tragts fort jet mein Dirndl, mit ihr is fchon gar, Mein Herzerl i8 traurig, daS kann man verjtehn, Ich muß jebt alleinig ſchon Hinter drein gehn.

8. Halts aus, Kameraden, bleibts ftehn und fezt ab! Wir fein jebt fchon da bei mein Dirndl ihr Grab, Bleibts ftehn und ſtellts nieder, aus ifts und gefchehn, Sept Hab ich mein Dirndl su legten Mal gſehn.

Dieweil daß die Glocken fo ea thun fchalln,

Da Iafjens mein Dirndl ins Grab eini falln,

Ins Grab eini falln? in die bimmlifche Freud!

Hörts auf jetzt von Läuten, gehts heim, Nachbarsleut! 10.

Seht will ich drei Hände voll Erden aufhebn,

Das will ich mein Dirndl zum Denkmal mitgebn,

Drei Hände voll Erden, ein Kreuzel aufs Grab,

Sit gnueg für mein Dirdl, fonft geht ihr nix ab. 11.

Ein Feld ohne Blüemlein, ein Baum ohne Blatt,

Iſt juſt wie ein Bue, der kein Dirndl nit hat,

Ein Feld ohne Blüemlein ſteht immer gar ſchön,

Ein Bue ohne Dirndl mueß traurig heim gehn.

324. Die Wachtel, 1.

Man hört die Wachtl In Traid thut fie Schlagen Walte Gott, malte Gott Es kommt ja Fein Schauer thut fagen. 2. Sie hüth fih von Schnittern Und rufet ganz köck, Tritt mi nit, tritt mi nit, Weil i ganz bei der Erden ba ftöf. 3. Sie faget, fie find auch Kein Speiß mehr drin Taugt ma nöt, taugt ma nöt, Sie fliegt wieder ins Habernfeld Hin.

861

4. Am Habern da fangt fie Ja glei wieder an Pimpaling, pimpaling Und wenn mich nur der Jäger nit fangt. b. Die Jager fie fuchen und paſſen mit Fleiß Sie feind mir fo neidig, um mei kloane Speig, Seids ma neid, ſeids ma neid Auch der Mada, der jaget auf mi. 6. Sie faget, der Schnitt geht Schon aller vorbei, Harte Zeit, harte Beit, Und es kommt ja da Winta ſchon glei. 7. Sie danket den Landlern Für all ihre Gabn Dankta Gott, dankta Gott, Sie fchlaget und flieget davon.

325. Tied ber Dienftbaten.

1. Montags fangt Wochen an Hipoti Hipoti di luja Da foll man in alla Fruah af Arbeit daran Und fangt erft Montags Wochen an.

Irtag fol man Fleiſch hat Hipoti ꝛc. Es is a nir dabei als wie der Kopf und der Kragn Und warn wir follten a si hab.

Mitta ſollt ma Dalken kabm. Hipoti ze. Is a nir dabei als Spiaß und Speil Und bei der Arbeit heißts nur: Eil, eil, eil.

562

4. Pfingſta ſollt ma Knödl habn. Hipoti xc. Dd Knödl fein a recht feſt

Und da Baua zoagt Schüßl und it af d'Letzt.

b. Hreita gehts Halt zu. Hipoti ze. Wie wenn die Beindla thäten ſchwarm, Wann die Bäuerin thuat NudIn afwarm.

6. Samfta follt man an Feierabend habn, Hipoti ar. Da wär ja fein Tag af der Gaflen zu derfragn, Wann ma follten an Feierabend habn.

7. Sunnta ſollt man fruah afftehn, Hipoti ꝛc. Da ſollt ma zu Amt und Predigt gehn

Hipoti, Hipoti di Inja.

326. Schänftee Grazer Mahl.

Schönftes Graher Mod In den Frauften Hartl, Thut mir überaus gefallen, Bann i fie fich gehn, Bleib ich allzeit ftehn, Betracht3 vor andern allen, Shre Schwarze Hauben Stiht mich in die Augen Mit ihrer guldnen Porten, Bin ich zu Haus allein Fallts mir widerum ein,

Diarnderl wär i bei dir dorten.

2. Ullen Sternen Glantz Uebertrifft fie ganz, Es ift feine ihres gleichen, Ihre rothe Wang Stehn ihr fo gut an, Aller Anftrih muß ihr weichen,

Ya was noch darzu .

Un dir betrachten thue,

Diarndel da werd ich dich ftraffen, Deine Wangerl lind,

Diarndel, du fchönes Kind,

That um di mit jedn raffn.

3.

Wann i fragen derf,

Mein, wer ift der Herr,

Denn es ift nit allezeit z'traun, Mein Herr ift gar bös,

Gibt der Frau oft Stöß

Daß fie nit auf mich thut fchauent- Weilſt du mich thuft Fragen,

WIN ich dirs wohl Tagen,

Ich bin einer aus den Liebesgöttern, Alle Schäfersleut

Auf der grünen Haid

Heißen mich auch ein Vettern.

863:

4. Seht kannſt du's erfennen ;t kannſt dirs bilden ein, Wie man mich thut nennen, r ich möchte fein, . | Umor, merke diefen Namen, 13, diefe ift mein Mutter, Alſo bhüt dich Gott, > das Heine Kind, Scafterl, liebe Krot, die Augn verbindt, Bis mir wiederum fommen zjamma.

jer Spitbua ift mein Bruder. 327. Weber bag ſchöne Gefchlecht.

. 1 D is meine Menjcher, ich will ent eins fingen, Weil i8 allmei meints und 18 feids nit zu befämma, Ich wills fchon erwarten, bleibt nur ſchön alloan, Bis daß ent thoan fragen und alloan könnts nir thoan. Ei ja 8’ i8 wahr, 3’ gibt viel folche a.

2. Und wenn fie die Buam auf der Gaſſen hörn jchrein, So ftehn fie von Bett auf, das Fenſterl aufreibn, Die ganze Nacht fchaun fie wohl aufs Fenſterl zu, Wenn ein Kabel vorbeifpringt, glaubens ſchon 18 ein Bu.

3. Und kommt aft ein Feiertag, da muß ich Lachen, Da riepelns und waſchens, die Tohlichwarzen Affen, Ein jede ein Seifenſack nehmens in d’ Hand, Und riepeln fo lang, bis das Blut auffizahnt.

4. Wie enger wie fchöner thans d' Röckel aufrimen,

Sie müſſen beim Unlegen wie d’ Fahrl drein dringen,

Daß alles ſchön pafjen und fauber ftehn thut, Und d’ Adern anlaufen mit blisblauen Blut.

b. Die Vorleibl than fie mit Bandel einbramen,

Dder a wohl mit Borten, wenns beiten Die Kramer, Born aufi gefüttert und Hint auft gſchnürt, Daß halt der ganze Körper fchön eingfpanelt wird.

6. Und Spiten habır fie breite, daß därft ich nit lügn, 3 hab mir oft einbildt, fie fangen an 3’ fliegen,

364

Habn fchneeweiße Pfaidten, ein Tohlichwarzen Hals, Da fteigens daher wia der Schildhahn in Pfalz.

7. Und bald fie nichts bkemma, fo fangens an 3’ beten, Da wollens die Heiligen faſt um ein Mann nöthen, Hab znächſt eine bitten hörn: Erbarm dich mein, Ein Adern aufgfchlagn oder gheirath muß fein.

8. D is meine Menſcha, warum thuts denn bitten, Laßts nur bie Heiligen im Himmel mit Frieden, Und wenn is wollts wiffen werd Lied! hat dicht, Ein fteinalter Kühbua, der fonft auch nir richt.

328, As tag nit a Kreuz.

1, Denn mit drei Dofen, dös bat, Is das nit a Kreuz mit a Weib, Macht fie ihr Nafen nit jatt. Die hat ja den Teufel im Leib, 6. Jetzt glaub i fchon auf die Höll, Jetzt kommt halt der Markt, fie braudit Wann i die Ehplagen zähl. Big,

2. Bänder und englifche Spik

Jetzt bin ich nur drei Jahr ihr Herr | Führt an drei Stod Hohen Schopf Und ragen bringt? a allweil her, | Auf ihren brennrothen Kopf.

Über was wahr is, iS tar, 7. Schulden machts mehr alle Jahr. | Schmint braucht fie a alle Tag, 3 Was ich noch leichter ertrag,

Vormittag fagt fie mein Schatz Denn da bemerk ich doch nicht Geh gib mir a Geld auf ben Plat | P’ grauslichen Fleck in Gficht. Da kauft fie ein was fie will, 8. Nur auf den Tisch kommt nit viel. | Hendel, Salat und Spinat,

4. Zuderten Wein und Tfchoffad, Will ich zu Mittag a Glas Wein, | Aber das Meifte, aueh, So fagt3 gleich : was fallt dir dennein? | Koft Halt der Teufelskaffee.

Geh fchau, i kenn dein Natur, 9. ’3 Weintrinken ſchadet dir nur. Mager iſt's a wie's Papier, 5 Groß übern Landſchaftsportier,

Ein Nafen hats a wie a Belt, So ift die ganze Figur, Was koſt nit das Schnupftabat Geld, | IH wirf's noch Heilig in d' Mur.

865

329. Bruder Tenz.

1. Die Zähnt ſein von Bodhaut, be Hafa, Bruder Lenz J hab amal ertra drum gfchaut. hab ja ein ſchöns Menfch, 4.. bu wirſt dic) wundern dran, Sie bat a ein blechene Knie

am ich bie ſag davon, Der Hals, der is ganz nui ı rar, daß fie iS bitellt, ou was dir nit dennoch a gfällt Der Hals is vom Kupferfchmieb, 9 gſaut. Gelt Bua, das glaubſt du mit, Sein bei elf Pfund Kupfer dabei

Haar, die in Kopfl dran ftehn, |... glanzen wia d’ Sonn fo fchön, Und auch elf Pfund Nürnberger

Aeuglein fein bimmelblau, Dei

Wangerln fein roth anz'ſchaun b.

Hirn is von Korduan Jetzt hab i enk Alles vertraut,

ſilberne Franzen fein dran. Wie mein Tauſentſchatzerl ausſchaut, 3. Ich lach oft recht toll dazu,

Ohren ſein gar von ein Flor, Wann is anſchauen thu,

Wangerl fein von Grandidor Is ſo ſchön ſchelch voran,

its von was iſt denn die Naf’,| Beim Gehn lahnts die Knie in- Hlaub von Kannevas, einand ar.

330, Dan her Tiebe.

1. Erlaubt3 mir, ich fing gern an fang, A weng von der Liab und nit 3’lang, Ich fing ja nix grausliche, ich bin nit jo blind, Mein Gſangel dürft anhörn ein unſchuldigs Kind. Erlaubt mir, ich fing gern an fang, U mweng von der Liab und nit z'lang.

2, Sch fing von der Liab wia iS weiß, Kein z’lieb und Fein z'trutz a mein Weis, Sch fing nur grad wie d’ Liab bichaffen foll fein, Daß ein d' Leut können nichts Mebels nachichrein; Sch .fing von der Liab fo wia iS weiß, Kein z'liab und fein z'trutz a mein Weis,

366

3. Wenn db’ Liab amal is wie a Maus, So fpürens ſchon die Leut al’ im Haug, Do macht ſie's gleich denken und macht fimulien, Und fagn fchon von eh: du wirft d’ Unfchuld verliern, Wenn d' Liab amal iS wia a Maus, So fpürens ſchon d' Leut all im Haus.

4.

Wenn d’ Liab amal is wie a Haus, Uft is ja recht ganz und gar aus, Da fieht mans von Weiten und is fonnenflar, Daß zlett bift oft netter a haushoher Narr. Wenn d’ Liab amal is wia a Haug, Aft is ja recht ganz und gar aus.

5.

Wenn d' Liab amal Wurzel hat gfaßt,

So laßts dir kein Ruh und kein Raſt;

Du denkſt auf kein Beten, kein Beichten, kein Buß, Es ſchmeckt dir kein Knödel, kein Krapfen, kein Muß, Wenn d' Liab amal Wurzel hat gfaßt,

So laßts dir kein Ruh und kein Raſt,

6.

Gibſt du der Liab nur a weng nach,

So ſpringſt du aus Liab in ein Bach;

Aft is mit dir aus, keine is ſo betrüabt, Die ſich in ein gwaſſerten Stockfiſch verliebt. Gibſt du der Lieb nur a weng nach,

So ſpringſt du aus Liab in ein Bach.

7.

Du gehſt auf der Welt um und nun

Juſt halt wie ein Eſel ſo dumm,

Du hoffſt dir und wünſchſt dir, was ewig nit gſchicht, Und z'letzt is dein Leben a verzweifelts Gſchicht,

Du gehſt auf der Welt um und um

Juſt halt wie ein Eſel ſo dumm.

389.

8. Dein Kopf wird dir fo vil z’chtt, Hörft reden und verftehft die Leut nit, Bald redft du von Henken, bald willft a Piſtolen, Und zitterft als wenn dich der Teufel wollt holen. Dein Kopf wird dir fo viel z'rütt, Hörft reden und verftehft die Leut nit. 9. Mein Sfangerl is allemal wahr, Und wer fich verliebt i8 a Narr, Gehts Hin, fragt? ein Doctor, ders befjer verjteht, Ob nit ein Verliabter am Narrenfal geht. Mein Gfangerl iS allemal wahr, Und wer fi} verliabt is a Narr.

331, Verſtehſt!

1. Mein Lieber, wannſt mich ſo gern häſt, verſtehſt, So kummeſt viel öfter zu mir, Wennſt allweil mit anderen gehſt, verſtehſt, So is mir nie g'holfen mit bir. Mit dein fchön Benehma Da derfft mir nit kemma, Du machſt mirs hiatz fchon an weng did, Bon Gelb bift a allweil entblößt, verftehit, Da machet i weiter fein Glück.

2. Bift eppa fo ftolz auf dein Größ, verftehft, Da id mir nir g’holfen damit, Wennſt nur keine Schulden nit Hättft, verftehft, So Hättft do von Lenten an Fried. Gelt du Rabenbratl J war dir a Mabl 3 that dir ja alld was d’ gern Hättft, 3 hätt dir dein Röckerl ausg’löft, verftehft Und zohlet in Schneider fein Reſt.

368

3. Wennft allewal zum Wirth umi gebft, verftehft Und” halteft mit'n Wirth feiner Fran, Da wird dir dein Leber! noch g’röft, verftehft Und ſchlag dir den Buckl no blau. Mit deine ſchön Stichla Und allerhand Sprüchla Da laſt du den Leuten fa Ruah Du kommſt no herein in Urreft, verſtehſt Da lad) i von Herzen Dazua. 4. Auf d' Nacht kommſt und da holft dir dein Reſt, verftehft, 3 ſiach ſchon, es muß a fo gſchegn, Du thuaft als mwennft no fo viel hättft, verftehit, Das Hab i mein Lebtag nit g’fegn Und deine Baar Kletzln, Und deine Paar Fetzeln, Die fein fchon in Bünker! z'ſamm g’richt Und allo marſch und hiazten gehft, verftehft Und kommſt mir nit mehr unters G'ſicht,

332. Der Beirathäluftige,

1.

Ihr Tiabe meine Brüder, gebt? mir ein Bericht,

J that fchier gern heirathen und trau mi fchier nicht,

Nimm ich mir a unge, triff ichs gar ſchlecht,

Koa Suppen kanns Kochen, 's Einbrennen nit recht. 2.

Und Heirath ih a Stubenmenjch jegunder allein

Das Pflinzeln und Pflanzeln konnt aber nit fein,

reift an ja das Kochen, es is ja a Schmerz,

Wanns d’ Knödel follt machen, fo wird draus a Sterz. 3.

Und heirath i a Wittfrau, es fallt mir fchon ein,

Sp müſſet der alt Mann auf der Schüfjel glei fein,

Heißt er iS geweſen a jo und a fo

Und wanna ein befemmen, ſeins gleichwohl ganz froh.

369 4. Es thain ſich 's Theil Weiber lieb und freundli ſtellen, Wenn nur mein lieber Alter noch dreißig Jahr that lebn; Seind falſch in Gedanken, die Lieb is ganz kalt, Wenn der alte Kerl nur ſterben that bald. b. Es ftelln ſich's Theil Weiber jo gſchami beim Tiſch, Sie trinken fein Wein nit und eſſen fein Zilch, Gebt3 nur a weng Achtung, das ift der recht Rund, Wos nit mit ein Zweilingſemmel fünf Maß Wein austunft. 6. Heirath aber a Junger a fteinalte Frau, So dürft er fast nimmer a Weibsbild anfchaun, Sie eifert wia da Zeufel und brummt da herum, Man meint a fünf Zanzbärn fein drin in der Stubn. 7. Es ſind die Weibsbilder ſo falſch und betrogn, Verſprechen Ein die Treuheit, doch iſt Alles derlogen Kareſſiren halt eben uma, daß Zeit thain vertreiben, Auf d' Lebt wird ihn aber a Pfifferling bleiben. 8

Und die mich nit Haben mag, die foll mich nit kriegn, Und eine, der i z’jchlecht bin, die wir i nit liebn,

Es ift mir a viel lieber a guts Glafel Wein

Als Hundert fchöne Menfcher, wenn ſie's falſch vermein.

333. Potztaufend, mein Rarhbarg Xena, 1.

Pottaufend, mein Nachbers Lena,

Was müfjen wir Menfcher anitelln,

Sie thoan alleweil Buama wegnehma

Und müfjen Soldaten agebn.

Potztauſend und wanna nahmen mein Lenzen

J müß mi halt 3’ Tod fleantjchen,

Kein Freud konnt i a nimmer hobn,

3 müßt mi lebendi eingrabn.

Schloſſar, Steierm. Vollslieder. 24

370 --

2. Han, Mierl wie ftehts mit dein Hiafel, Ob er nit wern muß a Soldat, Er bat wohl a gftrumpfats Baar Fuüaßel, Über er geht fo glei und fchnurgrad. Er is allweil fo friſch und munter, Das Tanzen kann gwiß einer runder, Wie der Hiafel, mein Lenzel, bie zween, Die tanzen ja denno fo fchön.

8. Han, Liefel, wie ftet3 mit dein Seppel, Den thoans ja gwiß nit nehma Was thoans mit dem ftoanalten Gepel Sie thoan Junge gnua befemma. Der Seppel, der Tropfeten Waberl ihr Jodl Der dickſchinkat Waftl, der Iangharet Florl, Die vier de fan ſchon ficher davon, De nehmens gwiß koan nimmer van.

4.

Ei du mein großmauletes Nannerl, Kannſt a Schon zum Trauern anhebn, Wie ſtehts mit dein rauhhaxeten Unnerl, Er muaß a an Soldaten abgebn. Dber der buckelkraxete Schneider Chriftill Mit ihren ſchelchhoxaten vanaugeten Stiel, Zum Schiaßen war er freili odrat, Weil er van Aug fo fchon zua Bat.

5.

Han Kathel, biſt olleweil traurig,

J kenn dirs denna wohl an,

Wie ſtehts mit dem kropfaten Mirſchtel, Den führens da gwiß nit davon.

Ober der hoffärtigen Jula ihr Nazi, Mit den habens a rechte Strapazi,

Er is a a kreuzſaubrer Bua

Wird a ſchon glei groß gnug dazua.

371

6. A etliche that i wohl kenna, Juſt daß i ent 's grad nit thun fagen, Sie thoan allweil heulen und flenna, Und habn halt fonft fein andre Klagen, Als daB ihre Buam Soldaten wern müffen, Das thuat d' Menſcha fo ziemli verdrießen, Aft oani ertränfet fie bald, Bann ihr nit war 8’ Waſſer zu kalt.

334 Alles wird gar.

1. Meine Leut' ſeids nur ftil, wanns mi wollts anhörn; Alles, was Leben hat, Alles muß gar werdn; Drei Brüder fein mir gftorbn, das waren halb Narren Und warn i a no ftirb, aftn fans gar vier wordn. 2. Hirz gehts ma Halt nimma noch mein Berlonga Weils mir vor kurzer Zeit beffer iS ganga Do Hab i viel Thola g’habte hob mas wolln zamfparın Und wir i hob a Madl kennt, aftn fang gar wordn. 8. Und Madl gibts überall auf jeden Gründen Und wo noch a Jungfrau is, wo wird mans finden Nur wonn ma big 16 zählt höchitens noch ohren Dann wanna amohl mehr fein aft fans gar wordn. 4. Und i thua Halt den Heurigen gar fo gern faufen Steigt er mir in den Kopf, thur i gern raufen Da kommen a Paar Raufer ber, thurn mi grob anfahren Und wir i bin draußen glegn, aftn iS gar wordn. 5.

J bin in an Wirthshaus gweſt vor a ſechs Wochen

Da hat halt a reicher Herr gar ſo viel gſprochen

Aber da is der reiche Herr beim Wirth ſauber angfahrn

Und wie er iſt drausten gweſt, aftn is gar wordnn. 24*

372

335. Der Iuftige Joudel.

1. Der Joudel ſchliaft ind griani Hai Finſter, finfter, tappen, Und bleibt fchian warm fein Dirndl Bei der Nacht Hat d' Sunn a Kappen; treni. Sie dedt fie über d' Augen zua, 6. Dd wit doh wul fchlafen gmua! |Sunn, Sum, fchainen!

2. 3 hör fchon n’ Vater gräunen: Schlafen, fchlafen, ftreden! Kann di der Hahn denn net der⸗ Der Mon thuat fi a verfteden; krahn?

Er bleibt ja aus gar wulti lang, JGeh, Joudl, rund die Wiſen mahn! Gwiß is er zu fein Dirndl gang.

3. Warſten, werſen oben! Wind, Wind, blafen! Es kunnet n’ Joudel fchaden. N' Joudl net ſchlafen laſſen; D’ Sunn nimmt ja z’früh die Kappen a Gar ſchwarz und Iufti iS die Nacht | Is ja glei a Huaften da. Muaß ſchaun gain, was mein Dirndl 8.

macht. Augenpiden raib'n!

4. Ab bißel im Hat noch blaibn; Webel, Wedel, rauſchen! Griaft mi Tudel alle Tag Die verliabten Bammerli plaufchen; | epper d’ Sunn net fehlafen mag? Sie wern von lauter Buſſeln grian 9.

Der Joudel muß „on Iofen gian!|Zangel, weben, mah'n,

Schiane Dirnli Fuater ftrahn, Regen, Regen, kosfent Und luſti fingen ludel Iat, Es wuret mi fchian derflopfen. Unfer Zodel is dabei!

336. Der Sennerin Veicht.

1. Es ift jcho gwiß ſechs Monat her, Ddie Sennerin. Daß i hab neamer beicht. Guten Tag wünſch i Herr Pfarrer | Zum Buß thun Timm i gar fo ſchwer Herr! Verſchiabs Halt fo viel Leicht. That gar Schön bitten gern 2. Und wenn Sö's nöt gar z'gnädig Der Pfarrer. hätten Mein liebes Kind ich fage bir

hans mir mei Beicht anhörn, Mupt öfter beichten gehn,

373

Wenn du fo lebſt auf Erden bier Wie wirft Du dort beftehen ?

3.

Die Sennerin. Reſpekt dafür Herr Pfarrer, Herr, Sie haben da wol halt Recht Wird Beichtengehn für mi a Leichts Wenn i mi halten möcht. Es kimmt ma Halt fa Neu und Leid I was nöt was denn hat. Bei mir iS wol ſchon gar an Ort Is erſt a biffel ſchad.

4.

Der Pfarrer. Mein liebes Kind ich ſage Dir Die Beicht iſt ja kein Scherz Bereue Deine Sünden hier Mit tief zerknirſchten Herz.

b.

Die Sennerin. So mad) i halt das Kreuz zuerft, Und fang zum Beichten an; Die großen Broden fag i z'erft Die kloanen Hinten dran. J gib mi ſchuldig wiar i8 waß Bereu all’ meine Sind, Studir und roat den ganzen Tag Wo Nachts Ta Bua net kimmt.

6.

Der Pfarrer, Mein liebes Kind ich fage Dir Da gehft Du weit gefehlt. Du wirft jo ſchwer beitraft dafür Dort in der andern Welt.

T. Die Sennerin. Das Diorgengebet Herr Pfarrer, Herr, Bleibt a oft unterivegen. Und wias Halt z' Ulm gebräuchli ig Da kimmt aft Aner z'wegen In Summer komment d’Hoamleut her Mitunter oft a Schü Und wenn ma den fa Nacht nöt gab So kam afs Jahr halt nir. 8. Der Pfarrer. Mein Tiebes Kind ich fage bir Laß nicht ab vom Gebet Der Zeufel lauert Tag und Nadıt Weil er dein Seel gern hätt!

9. Die Sennerin. Und was das fechste Gebot betrifft Das Übertritt i grob Die Keufchheit war zuerit mei Gift Bon dera hab is Prob. Schon mita ſiebn a acht Halb Jahrn, Hab i ma fchir z’viel traut, Bin mitn Buabn Schlitten gfahrn Hab Hinum neamer gfchaut. 10. Der Pfarrer. Ich fage Dir, mein liebes Kind Was führt denn du im Sinn? Willſt du mit dieſer ſchweren Sünd Gerad der Höll zu gehn? 11. Die Sennerin. Der Höll zue Hab ig net in Sinn Herr Pfarrer mia ward z'hoaß.

314

Mein Lebtag i a Senndrin bin 14.

Bon koaner Hib nir woaß. Der Pfarrer.

Bann d' Hoamleut fchwigen Soms- | Die Hoffahrt meid, das fag ich Dir merszeit Sonft gehft du weit gefehlt

Da wirds ean wol vergunnt Du wirft ja ſchwer beftraft dafür

Da dent i ma, d8 Teufelsleut Dort in der Emigfeit. Win is eng das jo gfund. 15

12. Die Sennerin.

Der Pfarrer. Hiatzt moan i halt is alls beinand Sit das bei dir dös Nächftenlieben Das Große als wia das Kloan,

Die Freud am fremden Leib? . J bitt um d’ Abfolution Sollſt Pflichten eines Chriften üben J Hoff Se wern mas than.

Nicht leben wie ein Heid! Und thans mi mit der Buß net plagn Dies . Net gar z'viel aufanand tie Sennerin. Will eng amal a Schmalz bertragen

U Elend is fchon deacht mit mir Koa Lehr will i anhören Wenn mit heut verſchon'n.

Mia war viel lieber a ſchöͤnes Gwand 16.

Schön: war i fo viel gern Der Pfarrer.

Der Spiegel iS mei größte Freud J will dir ſchon ein Buß’ aufgeben Mitn Gmandel hats fa Biel Die wahre Neu und Leib,

Sp machens halt mia Weiberleut, Geh hin und führ ein befjeres Leben. Es mag aft gehn wias will. Komm mit den Schmalz bei Beit.

337. Da Danfiebler,

1, Mi gift d' ganze Welt und in Lent'n ean Gſchroa Drum wollt i halt, daß i a Danfiedler ma. J brauchat koan Wald und koan Hüttn dazua, Für mi war a Haus mit an Garten groß gnua. I gang ohni Kuttn, in Sunta per Frak Und fallat in Winta da Schnee fchön ins Gnak Sp nehmat i höchſtns a Manterl um mi Und ftatt da Kaputznu a roths Paraplü! J bätt dößtwögn d' Madln no allaweil gern 3a i wollt halt fürs Löbn gern a Danfiebler wer.

375

2.

U Dutzend Baar Stiefel und Schuah a in Haus I kummat drei Jahr ohne Vorſchuachn aus, J laſſat d' Sandalna ganz demüathi ftehn, Und Hätt a koan Hoffart zum Bloßfüaßi gehn; J fteifat mi z'nachſt auf das Danzige blog, Daß's Danfiedlerbött voller Federn und Roos; A Strohfad, vafteht fi, d' Matratzn dazua, U Leintuach müaßt fein a und Kopfpölſter gnua; I glaub es kunnt Dans wöniger gar nit begehrn Ja i wollt Halt fürs Löbn gern a Danfiebler wern. Ä 3. Und weil ma die furze Friſur nit guat ſteht Und i auf a Glatzn Bazicht leiften thät, So war i voll Demuath da felnguati Narr Und brennat ma felma als Danfiedler d’ Haar, Die Wurzeln und Kräuta, die guatn die ſchön'n laſſat i alli mein’n Nachfolger ftehn, Und wünſchat ma blog an was Warmen loan Noth, A Suppen a Fleifch recht viel Wein und gnua Brot, And Fafttag da kummat die Mehlfpeis zu Ehen, Sa i wollt halt fürs Löbn gern a Danfiedfer wern.

| 4.

Koan Stod in da Hand und koan Strid um an Leib,

Zum Kochen a Köchin, zum Wachen a Weib,

Bebiente nit mehr als zum Höchſtn a brei

Mehr brauchat i nit in da Danfiedlerei.

Dd Triegatn all z' eb’na Erd ean Quartier .

J erſten Stod, üwa d’ Stieagn gangat3 zu mir,

Da war halt der Eintritt nur Madeln erlaubt;

Und warn Dani wa, mein’n Wort'n nit glaubt,

that i durch Beifpiel vom Irrthum befehen,

Ja i wollt Halt fürs Löbn gern a Danſiedler mern. 5.

Und wann um mein Hüulf ſich a Madl bewirbt;

Belehrt und befehrt in mein Beiſpiel valiabt,

376

Und Hat fie a Noagung zum Danſiedler gfaßt

Wanns juft a nit Ja fagt nur muatmaßen laßt,

So frag i als Erſt's: Mei liabs Kind Haft a Selb? Und fagt fie drauf: Sa, aftn pfeif i auf d' Welt

Und bitts fchön: bleib ba, fchlag da d’ Welt ausn Sinn, Nit Schlecht wirds da gehn als Frau Danfieblerin,

Und weil ihrer zwoa nit zum Danfiedeln ghern,

So that i Halt ihr 3’ Liab a Zwoaſiedler wern.

338. Steirifche Auswanderer.

1. B. geht kommt bie Beit, wir ſtanden ba, Und wenn das Schiff im Waſſer Wir reiſen fort nach Amerika. ſchwimmt,

So werden ſchöne Lieder angſtimmt.

° 6. Die Pferde find fchon eingefpannt, Wir fürchten keinen Waflerfall, Wie ziehen Hin ins Freiheitsland. Wir denken, Gott ift überall.

8. ?.

Wir rufen dann: Victoria, Der Wagen ftebt ſchon vor beri an, ſchen ſchon Mmerifat Thür

Mit Weib und Kindern ziehen wir. Wir ziehen in die Stadt hinein

4. Und trinken ein Bouteillen Wein. Und wenn das Schiff in Wellen 9. gebannt, Wir trinken aber Champagner Wein

So reiche mir nur deine Hand. Und laſſen Steiermark Steiermark fein.

339. Schinder⸗Hanſens Tieh.

1. Dürft Euch nicht mehr verbergen, Schinder-Bans: Greift muthig mit mir an. Auf, auf ihr Kameraden, Die Kameraden: Bei finjtrer Nachtenzzeit, So gut als jeder Tann. Hängt um die Hellebarben, 2. Es fchlafen AU bereits: Schinder-Bans:

UN Richter und all Schergen Thut Euch nicht lang bedenten, Und was uns fchreden Tann, Eilt Hin auf jenen Platz,

Wo vollgefüllte Fäſſer,

Wo ein verborgner Schatz; Erbrechet Thür und Schlöffer, Wo groß Paläfte fein, Durchbohrt gefüllte Fäſſer Uno trinkt den beſten Wein.

Die Kameraden:

Da ſchenkt man tapfer ein.

8.

Schinder-Bans: Doch Hört die Bitt der Armen, Springt ihnen bei in Noth, Mit ihnen habt Exbarmen, Mit ihnen theilt das Brot, Den Wandrer auf der Straßen Laßt ungeftöret gehn, Auf ſolche follt ihr paſſen, Die Armuth nur verfchmähn.

Die Kameraden:

Das fol von ung gefchehn.

4.

Schinder-Bans: Schafft Euch nur hübſche Kleider Wenn ihr in Städte geht, Glaubt mir, das Hilft Euch weiter, Nar feid auch hübſch Honett. Und pürt mit fcharfen Augen Öelegenheiten aus Und Tann Euch etwas taugen, So nehmts mit Euch nach Haus,

Die Kameraden:

Wir machen uns nichts draus.

377

B. Schinder-Bans: Thut hübſche Mädchen Halten Bu Eurer Herzensfreud, Und laßt den Himmel walten, Er Hilft Euch jederzeit Sollts Euch an Nahrung fehlen, So ftehlt, doch gebt mir Acht; Könnt Ihrs bei Tag nicht ftehlen, So Holt Euchs bei der Nacht. Die Kameraden. Ja, Hans, jo wirds gemacht. 6. Schinder-Hans. Sollt Euch dann endlich drüden Auch der Verhaftung Dual, So fchont nicht Euren Rüken Einmal für allemal: Bleibt Euch) nad) Ruthenftreichen Das Schloß des Munde nicht zu, So feid Ihr blos noch Leichen, Denns geht dem Galgen zu. Die Kameraden.

Dann heißts: Herab die Schuh! T.

Schinder-Hans. Räumt uns die Galgenwiejen Einft jenen Wohnplaß ein, Wo und die Raben grüßen Was Tann vergnügter fein? Dort ift die Himmelgleiter, Bei fchöner Sommerzzeit Stehn Blumen, Gras und Kräuter Bu unferm Fuß bereit. Die Kameraden.

S ift unſre letzte Zeit.

ee ——

378

340. Mein S’fpätt Über die Mabeln.

J mödt halt * wieda U Dummheit probiern, Muaß jetzt'n a Wenger! Die MadIn vexirn;

J will blos a Wort von Eahn' Lebenslauf fagn:

Wind d’ Madeln jebt treibn than,

38 nit zun datragn. 2. Bis Uni zehn Jahr alt i8, Bin i no Still: Da wird fleißi g’lernt und Da redt Rani viel, Doch nehmens fchon allerhand Büacher in d' Hand, Damit hernach Jede Die Männer g'wiß kennt. 3. Von zehn bis zu fünfzehn Jahr Gehts ſchon verkehrt, Da is ſchon oft Manche Kan Teufl mehr werth; Da ſchauns auf die Männer Es is gar nit ſchad, Daß Manche die Aug'n Sich auskög'lt hat. 4. Von Fünfzehn bis Zwanzig, Da wern's ganz varuckt, Da wird oft da Mann In a Winkerl neindruckt, Da ſans ſo valiabt ja, Daßs gradwohl a Plag.

Wanns grad oft zum Teufl

Da Rechte nit mag.

6. Nach Zwanzig hat Jede Ihr Herz ſchon vaſchenkt, Da wird auf ſonſt nix als Aufs Heirat'n denkt; Schlagts Aner dann fehl Bis ſie Fünfazwanzg hat, Dann wird ſie gar wohlfeil, Sunſt kummats ji z'ſpat.

Schaut Ani anal. in

Die Dreibig hinein

Und follt fie no immer

Vaheirat nit fein,

Da fagt fie mit Aengſt'n:

Wo nimm i An her?

Da machts ihr ſchon z'denkn,

Es nimmts Raner mehr. T.

Dd jünger von Ullen

Am ſtolzeſten war,

Doö wird g'wiß ganz narriſch

Mit fünfadreiß'g Jahr;

Da ſchweigt g'wiß a Jede

Vom Ausſuchn ſtill,

Weil Kane nit gern

In die Ruaßkammer will. 8.

Mit Vierzig da geht eahn’

Da Graufn fon an,

Da bittns und bettlns:

Sie möchten an Mann;

Da wollns mit da Safn

Die Faltn vatreibn

Und müuaßn Halt do

Alte Sungfern vableibn.

3719

9. 10. ünfzig da wern all Drum Madln, i ſag engs: ehler bereut: Seid's nit capricirt, t i do gheirat, Sunſt werds nit daheirat, : ja nit gſcheidt; Recht tüchti ang’jchmiert, 3 is für a Madl Und heirats den Erften, rößere Buaß, Der euch nehma will, anns Kaner Heirat, Sonft geht a eng weiter,

iberbleibn muaß. Denn Madln gibts z’viel!

341. Die alte Jungfer.

1. Der den i liabn thua, ir bin und ber Wa zwar a faubra Bua, h, au weh! Ghört ana Andern zua, ma nit zhelfn mehr, Yu weh, au weh!

h, au weh! 4.

rudt ma ’3 Herz no ab, ringt mi gwiß ins Grab, foan Buam nit hab,

Bringts ma a Mannsbild z'Haus, Yu weh, au iveh! Lang Halt iS nimma aus,

h, au weh Au weh, au weh!

Daß i als Jungfer z'Haus ec Sterbn follt, bös wa do aus, ft ma gar koan Fried, Dos wa für mi a Graus,

5, au meh! Yu weh, au meh! acht ma 's Gſicht voll Ruaß, b. mi wohl gar min Fuaß Wann mi nur Ana möcht, Alls leidn mung Au weh, au weh! h, au weh! Mir wa ja Jeda recht, 3. Au weh, au weh! ht ma gar viel Studirn, J nahm an Jedn her, h, au weh! Wanns nur a Mannsbild wär, ıt ma in Kopf ruinir'n, Mag mi denn Koana mehr?

h, au weh! Au weh, au weh!

380

342. Die ſchlimmen Weiber,

1. Potz taufend, das iS halt a Lebn, Daß 's jo vül fhlimme Weima thuat göbn, 3a frumme Weiwa, das kann i fagn San hiatzt gar weni zu dafragn, Ma gebt glei ge Berg oder Thal, Schlimme Weima gibts überall. 2. D’ Weiwa nehmen biakt ſtark ũwa⸗ hand Sie gältn ſchon mehr als die Männer allſamt Willſt von Mann was valei, Hoaßts: Muaß fragn erſt is Wei, Wanns in Wei recht thuat ſein, Gib mein Willn i erſt drein. 3. Bann fie da Mann trinft an Raufch Und ftolpert bei finftrer Nacht 2’ Haus Haßts glei: voller Zapfn, Geh cher di bald fchlafn, Haft? Gelb mäh vatrunkn du Hund, J jollt die brav prügeln jegund.

343. Der Bogelliebhaber.

1. Es fan halt in menſchlichn Löbn Die Freudn bei Ali nit gleich,

4. Wann da Mann um was z'öfin thuat fragn Greints Wei glei, daß's gar nit zu jagn,

Da hoaßts mäh, vaſoffana Demml Haſt gfröſſ'n brav Butta und Semml Geh nur ſchlafn du ölönda Hund,

Nit van Biſſn tricogft ma jetzund.

So machns die chinman halt leida, U frumme wa ja vül gſcheida U frumms Wei, dös that moan i ſagn: Mei Mann muaß ſi ſchindn und plagn Nahm a Pfandl und kochat eahm was, Ja wia liab und wia ſchön wa nit das. 6.

Gälts Männer, eng taugats valei, Hätt Jöda von eng a frumms Wei U Runge a Reihe a Schüni,

Awa Solche gibts Halt gar weni: S' follt Halt Köda a Frumme dafragn, Aft könnt ma die Schlimman vajagn:

2.

Mei Bruada der thuat fi z'tod lachn Grad wögn meina narrifchn Freud,

Win i bin, wirds no Mehras göbn, J fag: du Haft anderi Sachn,

Sie fünnen fein arm oder reich. Bei mir Tann fi KRoana einbettIn,

Biſt anbrennt und ſälwa nit gicheid; Du fchlagft oft an ganzn Tag Nögl;

Der was ma mit beiftimma thuat; Geh fag ma, was Haft denn davon? 3 hab Halt mein Freud an die Vogl; J Hab Halt mei Freud an die Vögl Wanns fingen, dös gfallt ma fo guat. | Dös geht gar koan Menſchen nir ar.

3. Mei Nachba thuat gar fo gern fiſchn Er muaß oft an ganzn Tag ftehn, Er glaubt halt ev muaß was dawiſchn Und mädt, i follt a mit eahm gehn. Wögn meina fangft Fiſch oder Egl, Bu fo was nimm i ma koa Zeit Denn i hab mei Freud an die Vögl, Dös is Halt mein vanzige Freud.

4.

In Fruhjahr da geh i bei Zeit'n Mit meiner ſchön'n Lint aufs Feld Da Hab i fo hoamliche Freudn Wann in Baman da Boglgfang gällt. J mächt ma oft d’ Augn auskögln Wann i ſo a Kohlmoaſn ſiach,

J hab halt mei Freud an die Vögl Is geit gar koa liablichas Vieach.

381

6.

Mei Frau ſteht in Stüwerl bein Ladn Sie brummt grad und zankt mit ihrn Mann,

Mei Gimpl der thuat fi grad badn Und ſpritzt fie ganz wafchlnaß an. Ei wails grad bein Fönfte muaß bögln Sie fennt do mein Vogl fei Gfpiel. 3 hab Halt mei Freud an die Vögl, Die Alti fol brumma wiag wüll. 6.

Da Voglfang gfreut mi halt imma,

J gib a bei Nacht no koa Ruah Vagratn ſchier thuats ma gar nimma, 3 kumm ent gar bülli dazıa.

3 hab d' ganzi Stubn voller Vögl. Dös is ent a Gſchra, meini Leut, 3 hab Halt mei Freud an die Vögl Und kenn gar koa größeri Freud!

344 Bloß Geld fehlt.

1. Sp zwoa wie mir zwoa, Solch findt ma nit bald, Dan Herz und van Sinn Und ah funft a noh nit alt. So zwoa wie wir zwoa Is a Freud auf der Welt, Und warn mas ban Liecht betradht: Is a Freud auf der Welt. 2. Wir wohn’ zwoa Jahr fchon Aufn Zins in van Haus, Wir rechten nit gern, Drum ziechma ah nit aus.

Den Zins bleib ma fchuldig, Können nit zahln auf der Welt; Und wann mas ban Liecht betracht: Es Handelt fih Allg ums Geld.

3.

Der Herrn Wirth, unfer Nachbar, Der Hat und recht gern;

Er fagt: Laßt nur ent zwoa

Ban trinken nit ftörn.

Seids nur brav Yufti,

Seids gfcheidt auf der Welt.

Und aft wanns zan Bahln kimmt Handelt ſichs ah wieder ums Geld.

832

4. Afn Grabftoan muß draufftean: U fo lebn ma furt halt Is a Freud auf der Welt! Bis wir alli zwoa fterbn; Und aft wonns zan Eingrabn kimmt

Wir möchten una auf der Welt Handelt fich8 ah wieder ums Geld. Wohl ah was derwerben.

geaeaı 8 ze GzTswausa sa 8

=

a8 8

345. Die Herzbrüderln. 1

: Du haft, Herzbrüderl, was i ber

Dir gar a Weiwerl gnumma?

: Es i8 no nit ſechs Wochen ber. : Sis mir zu Ohren kumma,

Moanft: daß 's da hieatzt ſoll böſſa gehn ?

: D ja dös kunnſt ma glaubn,

: 3a löbts denn wohl vagnüagt mitjam ?

: Ulrat al3 wia zwoa Taubn.

: & mädt nit vaheirath fein, das fag i fchon! : J mädt nit taufhn um koa Möllion!

2.

: Hab ghert, 53 kriegts ala Heiratsguat

U drei viertaufend Guldn?

: Das krieagn ma erft, wann d' Muatta ſtirbt,

Bis dahin mach ma Schuldn.

: Ja kummts ös da denn nit in d' Noth?

: Mir thoan halt drauf vagöſſn.

: Wanns awa habts koan roggers Brot?

: Aft thoan ma Sömml öſſn.

: J mächt nit vaheirat't ſein, das ſag i ſchon! : Und i mächt nit tauſchn um koa Müllion!

3

: Herzbrüaderl, ſag 1008 halt am Platz

Du mit den Häferl wolln?

: Zum Fruahſtuck für mei Weiwerl muaß

J drein a Mülli Holn.

: Ja fauft dein Wei fo vül Kaffee? : Da thuat nir üwa bleibn.

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38

: Ja thuat denn dös dein Sak nit weh?

: Lab Alls aufs Büachl ſchreibn!

: J mächt nit vaheirat't fein das ſag i ſchon! : Und i möcht nit us um foa Müllion?

: Herzbrüaderl, was kann funft dein Wei?

Guat kochn wirds wohl könna?

: Geh laß mi mit der Dummheit aus;

Zu was denn Holz vabrinna?

: Des habts do a brav Gſchirr in Haus?

: U nit a vanzge Schaln.

: Wia kummſt denn mit dein Weitwerl draus? : Sie thuat ma damiſch gfalln.

: J möcht nit vaheirat’t fein, das fag i fchon! : Und i möcht nit kaufen um koa Mülfion |

: Herzbründerl, was Kann funft dein Wei?

Kanns ftrifn, nahn, kanns fchlinga ?

: Geh her ma mit der Dummheit auf

Sie Tann dafür fchön finge.

: %a bringt ent dös a Brod ins Haus?

: U nit an vanzign Biffen.

: er flikt da denn dei Leibwäſch aus?

: Es i8 no nix zarifien.

: J mädt nit vaheirat’t fein: dös fag i fchon! : Und i mächt nit tauſchn um koa Müllion!

6.

: Treu wird das Weiwerl do wohl fein?

& ſel muaß i di no fragn!

: Bin i Dabei fo rödts mit Koan,

Dös kunn i da ſchon fagn.

: Habt a no nina an pattern braucht ?

: O noa, da müaßt i lüagn.

: Und habts no nia an Fehltritt than?

: Glaubſt das, möchſt di betrüagn!

: J mächt nit vaheirat't fein, dös ſag i ſchon! : Und i mächt nit tauſchn um koa Müllion!

3834

346. Rächtlicheg Abenteuer. 1. Jetzt hat mir mein Diarndl a Briefl zugjchriebn, Daß i halt bei der Nacht gar nimma im. 2. 3 habs Briefl aufgmacht und mei Herzl hat glacht, Aft ftund i halt auf und ging fort bei der Nacht. 8. Aft bin i Halt ganga, bin grennt wia a Hund, Bei den holpraten Weg, bei a dreiviertel Stund. 4. Wia i hinkema bin, hat mi ſakriſch gfrorn Sn d' Händ und in d’ Füß, in die Naf’ in die Ohrn. b. Aft fang i beim Fenfterl a Greifperlwer an S' Diarndl hats glei kennt, hat d' Hausthür aufthan. 6. Aft Hab i vergefjen, bald d' Schuh net auszogn, Da bin i recht fakrifch g’ruticht auf den Bodn. 7. Dös Ding hat an Lärm gmacht, der Bauer hats ghört, Da kimmt da der Lümmel, bat fürchtala grehrt. 8. Du ſakriſcher Bua, wart i wir dird gleich zeign, Gibt mir hint ans eini voll Gift und voll Harbn. 9. J hab mi recht tummelt, hab beim Fenſter naus wolln, Dös Ding is ſchier z'kloan, muß mi reka und boign. 10. Aft fagt halt der Baur, jebt magft mir nöt aus, Schlief wieder zrud eina, fonft zreißt mir mein Haus. 11. Aft Hab i ’3 Halt gwagt, bin auſſa gichloffa, Aft iS der ganz Yenfterftod nacha brocha.

12. Da fchreit der Baur nacha, wart Hiafel, ba, ba, So laß mir nur derter mein Fenſterſtock da.

I

13.

Du dallata Baur, ed war dir vergunmt,

Bann i doch einmal herausfchliefn Tunt.

" 14.

Dreiviertl Stund hab i den Fenſterſtock tragn,

Kein Stoan hab i gfundn, daß ihn aba kunt fchlagn. 15.

Wiar i heim kumma bin, nimm i a Hacken beim Gtiel, Hab a Halbe Stund gſchlagn, dab i draus kumma bin, 16.

Wans jeden a fo gung, wia 's mic is gange, So kam ja koa Bua in va Menfchalamma. 17. Das ſakriſch Gaßlgehn, dag woaß i gwiß, Wann i hundert Jahr leb, daß is noch nit vergiß.

347. Der luſtige Bua.

1. 3. m i mein Löbdag nit drauri gwöſt, Wann i meine Mönſcha beiſammen hab, Iweil a luſtiga Bua, Stöll i mas her nach da Zeil, ib i mei Löbdag gnua DiandIn| Söh t mei Hiatl nach de Seitn af,

ghabt, Danz mit an ida a Weil.

id das recht ſcheani dazua.

2. ann i den Sunnda afn Kirta geh, | Han i mei Löbdag koan Guat nöt dan, ztz i af mein greanen Huat, Hans ja no a nöt in Sin, nmadum Buſchn und Bandeln draf, Sicht mas an ida an Födern an,

Alls vecht funkeln duat. Was i fir a Veagerl halt bin.

348. In Tietzen.

1.

In Liegen, in Liegen,

Da thut man am Kirchtag ſchwitzen. 2.

Spinat, Knofel und Karfiol, Am Kirchtag gehts bunt und toll. Gäloifer, Steierm. Vollalieder. 25

586

8. Bon allen Seiten fommen d’ Gäft, Die hält mon alle zum Belt.

4, Ochſen, Rob und Leut, Viecher folder Art gibts alle Bet

Gute Koft, Wein und Bier im Ueberfluß

Die Wirth aus Lieb die Gäſt ſchuüren zum Verdruß. 6.

Trimer, Frühmann und der cher!

Die machen nicht fchlecht ihre Seqher.

Schloßer, Farber, Spielleut * Zahl, Machen die Zimmer zum Tanzen viel zu ſchmal. 8. Prügel, Watſchen und Stöß Auf Kopf, Buckel und Gſäß. 9. Da kommt der Pfleger und brummt wie ein Bär Man denkt ſich kein Freud hat mehr der alte Herr. 10. Und wanns zum Zahlen kommt weiß ihr Wirth den Beſcheid, Da kommt den Gäſten ein bitteres Herzleid. 11. Sie machen Gſichter wie getaufte Pubel Und denken fi wir haben gegefien zu viel Bratel und Nudel. 12. Mein Vater bat gfagt ich ſoll befjer Haufen, Die Kap verlaufen und felber maufen.

349. Der erfchaffene Schütz. 1. Ich werd aufs höflichft eingeladn Wo aus, wo ein, wo muß ich hin, Wohl zu ein Hochzeitsfchießen: Wo ift jet meine Strafjen Das wird wohl fein mein Todten Der Unglüdsgeift ift fchon bei mir, ſchein, Der will mich nicht verlaſſen; Weil ich werd ſterben müſſen.

8897

6.

| ich zum Wirth nach Bethen kam, | Hier lieg ich in meinem Blute,

Alles voller Freuden war fchon Alles zubereit't [ zu den Luftbarkeiten, Mufllanten, aufgepugt ı fommen zu dem Schießen, ipieln mir auf den Todtentanz, ich werd Sterben müſſen.

8. war Taum eine Stunde da ih auf d' Schießftatt gangen

Der Sinnen ganz beraubt,

Daß Gott fo ftrenge wär auf mich,

Das hätt ich nie geglaubet;

Dein Kamerad der kann noch ftehn;

Laßt fih nah Laufen führen,

Nur id muß bleiben auf den Platz,

Kein Menſch darf mich anrühren. 7.

Kaum konntens mich, o großer Gott

Hinein ins Wirthshaus tragen

dauptſcheibn war ſchon aufgeſtellt, Kein Medizin mehr helfen thut,

Ruthen fah man bangen. müfjen zwei zum Bieler bin, muß Etwas bedeuten: Schuüſſ auf einen Punkt find gſchehn, brauchts nicht viel zu ſtreiten. 4. wie ich geh vom Bieler weg, n3 meine legten Schritte Laufner Bot war auch bei mir, warn in einem liebe. fallt ein unverfehner Schuß, var Feiner zu verhoffen, Kugel fliegt auf uns herzu, uns allbeide troffen. 6. eſu mein, Maria rein, lieg ich auf der Erden obacht auf das Menſchenlebn, ahrt es vor Beſchwerden; bitte Euch Ihr lieben Leut, ‚ft mich nicht verderben, mir um einen Prieſter fchnell

t muß ich eher fterben.

Man darf nach feiner fragen: Der Tod fragt nach Fein Armen nicht Und auch nach keinen Reichen, Er nimmt hinweg was ihm gefällt, Cr läßt fich nicht erweichen.

8

Simon Moslechner ift mein Nam? Was leid ich doch für Schmerzen! Schon fechzehn Stunden Ieb ich fo, Der Brand ift an mein Herzen.

D Mutter Gottes fteh mir bei

In meiner Yebten Stunde

Und bitt für mich bei deinem Sohn, Daß ich nicht u zu Grunde.

Bu Füßen rate mein Sohn und bitt't:

Ich fol ihm Ulles vergeben. Verziehen ift dir alles fchon Führ nur ein frommes Leben. Grüß mir die Mutter noch einmal Sie foll auf mich gedenken Und mir, wenn ich im Grabe ruh Ein Baterunfer ſchenken.

25”

38

10.

11.

Ich ſage Dank nur dem Herrn Wirth | Schon fühl ich daß'szum Sterben wird,

Und ſeinem Hausgeſinde:

Mein Leben iſt beſchloſſen;

Sie Haben mid; drei Tag und Nächt | Da ich fo elend geh zu Grund

Bedient wie's eigne Finde.

Hat Jedermann verdroflen.:

Der Tobesfchweiß macht mir gar heiß | Bald fchiebens mich ins Grab hinein

Mein Stimm ift ſchon gebrochen

Das fol dann fein: mein. Himmer

Nimm Hin mein Seel o großer Gott, | Adjö, lebt wohl, nun guti Nacht

Hier laß ich meine Knochen.

Bald fehet ihr mich nimmer.

350, Grablied Hei einem Kinde.

1.

3.

Lebt wohl, ihr Eltern, gute Nacht! | Ach theurer Vater wie betrübt

Ich muß von Hinnen fcheiden; Mein kurzes Leben ift vollbracht, Ich komme zu den Freuden.

Im Himmel ift Glüdfeligfeit,

Ich darf fie fchon genießen;

Was Undre noch mit ſchweren Streit Mühfam eriverben müffen.

2.

Sch geh aus diefer Welt hinaus, Eh ich fie recht gefennet;

Und komme in das Hochzeitshaus Des Lammes unbefledet.

Ich kann noch mit dem weißen Kleid Bor allen Engeln prangen,

Das ich vor Gott vor kurzer Zeit In der heiligen Tauf empfangen.

Sind heute deine Wangen, Dein Kind, das du fo fehr geliebt‘ Iſt vor dem Tod gefangen. Doch leg den Finger an den Mund Und ſchweig in Demuths-Stille; Das was gefhah iſt ew'ger Bunt, Iſt unſers Gottes Wille.

4.

Lebt wohl, der Herr wird euern Schmerz

Und eure Seufzer ſtillen,

Er wird bald euer ſchwaches Her Mit ſüßem Troft erfüllen. Macht euch zum Sterben wohl bereit Und meibet alle Sünden,

Daß wir uns in der Ewigkeit Einft fröhlich wiederfinden.

351. Bitte um einen Mann zum Heiligen Andreag.

1.

Sieh herab auf mein Spott und Hohn

U beiliger Andreas, Schubpatron! | Sieh mein hohes Alter an;

Schenke mir doch einen Mann.

Krieg ich einen oder feinen? „Einen!“

889

2. Doch wie fteht e8 mit dem Schlafs Einen, einen! das ift för; gemah? Wird er auch beftändig fem? Sind die Betten auch von Tafft, Dder fich nach Undere em? MWo ich Drinnen ruhen werde?

Sucht er nur mir allein | „Erde!“ Und ſonſt keiner zugefallen? 6. „Allen!“ Erde, Erde, ei das klingt wunderlich! 3. Und iſt ein bedenllichs Wort;

Allen, allen! pfıri dag ift nicht gut; Doch Andreas, ich bitt dich inniglich, Doch ich bitte Dich: fage mir, © |Beige mir nur bald den Drt, Iſts ein Mann der Alle verthut⸗ Wo du ihn Haft aufgehoben ?

Und die lieben Seinen, füge mir, „Oben!“ Sind fie wohl alle meines Gleichen? 7. „Seien! Oben, oben Bat er feinen Platz! 4. Ach nun merk ich meine große Noth,

Leichen, Leichen ! ja die Gebt man viel! | Der von dir mir .auserforne Schatz Doch ift er auch wie ich es haben Iſt num endlich gar wohl der Tod!

will? Und was ift mir geblieben? Hat er auch ein eigen Haus? ' „Lieben!“ Wie fieht es dariımen aus? 8.

Wie ift feine Breit und Länge? Lieben, lieben bis ins Grab! „Enge* O welch bitteres Herzensleid;

Be Iſt doch Reiner der mich haben mag Enge, enge! o das feh cch auch noch Noch vor jener GEwigleitꝰ nad), Keiner von den Krummen, Zahmen ?

Wenn er nur ein anders ſchafft; „Amen!“

352. Nachtwächter⸗Lied. 1.

Hört ihr Herrn, und laßt's euch fagn, Der Hammer, der hat neune gjchlagn, Kein braver Mann bleibt länger aus, Denn Frau und Kinder warten 3’ Haus. Ein Meines Nachtmahl, dann ins Weit; Fruh bei der Arbeit, ift das Belt, Hat neune gichlagn.

90

2. Hörts ihr Here, und Inft’3 euch fagn, Der Hammer der hat zehne gichlagn ; Mit gute Freund und gjcheidte Herrn Verplaudert man ſich gar zu gem; Nur manchmal ſchweigt das Weib dazu. Seht marſch nach Hans und gebts ein Ruh. Hat zehne gichlagn.

8

Hörts ihr Herrn und laßt's euch fagn, Der Hammer ber hat eilfe gichlagn. Seht fteigt der Wein ſchon ins Gehirn; Man Hört nur fchrein und Disputim; Nun gleih nah Haus im Hundetrab, Dort jebt’3 ein Brummelfuppen ab. Hat eilfe gichlagn.

4. Hörts ihr Herrn und laßt's euch fagn, Der Hammer der bat zwölfe gichlagn; Iſt das zum z' Haus gehn wohl eine Stund? Wo bift du gweſt, du Lumpenhund? Berfaufft dag Geld, als hätt’ft du's gftohln? Ich laß dich mit der Wacht noch abholn. Hat zwolfe gſchlagn.

Hörts ihr Herrn und laßt's euch ſagn, Der Hammer der hat ein Uhr gſchlagn; Der Eine ſingt, der Andre ſchlaft,

Die Anderu trinken Bruderſchaft.

Ihr Lumpen geht und macht zu Haus Aus ein Paar Watſchen euch nichts draus. Hat ein Uhr gſchlagn.

6. Hörts ihr Herrn und laßt's euch ſagn, | Der Hammer, der hat zwei Uhr gfchlagn. Die Rechten figen igt beinand; Sie halten 's Lumpen für keine Schanb:

391

Ein Lump bin ich, biſt du, iſt er, Drum brings noch mehr zum Trinken her.

von zei De ara

Hörts ihr Herrn und lag euch ſagn, Der Hammer, der bat drei Uhr gichlagn. Die Frau, die fchließt das Zimmer zu, Der Mann, der pflegt im Stall der Ruh. Schlaf zul Wer fchwelgt in fpäter Stund, Der kommt noch fiher auf den Hund.

Hat drei Uhr gichlagn.

353. Ktirchtoglied.

1. n Nochborsleuten ich onzudeuten om Sonntag Kirchtog bei ung ift, t's eng jchön benehma na zjoma küma net olleweil wia fonften ift; könnts a darneben hön Iuftig lebn ma a Freud hobn kon, 8 nur zſoma richten re Kirchtogsgſchichten hts nur gſchwind die Kirchtogs⸗ nudeln on. 2. Gott wollen wir bitten er unſere Hütten ehüttet vor der Feuersgfohr, er ung den Summa thut monchen Kumma on Hogelwetter a bewohrt; ers Groß loſt wochſen in Gorten Pflonzen

Und die Fiſch holt a in unſern Teich,

Und vor ondern olln,

Dos ka Vieh thut folln,

Nochens ſan ma aus der Roſchlerey. 3.

Trollts eng nur fein lüfti,

Denn ſonſt wir i gifti

Putz eng olle netter Dirnln auf

Thuts fein nix vergeſſen.

Und ſchauts auf; aufs Eſſen

Setzts on Thurm dos Kirchtogfandl auf;

Bringts die Amirindl

Und die Evakadl

Und den Anderedl zu uns a,

Und der Hane Hartl

Mit fein Ratzenbardl

Der fol a nur fleibi treten auf. 4.

Und die Mufllanten

Müflen fein vorhanden

Dos mad net vergeflen, denn die

Leut, Denn wo Ta Geiga thut rautin

Fangt ma on zu Yauteln Und a Butternalli und an Kas,

Denn do hot ma jo nirmols a Freud, Thut 8 zſomma modem

Nemts die Kane eigen Dem won ſolchen Sachen

Und die Pratſchengeign Krigt ma gmainglich a herrlichs Gfras. 6

Und den großen Sau⸗Sau, Nemts dos Hokabriedl Nemts a halbs Pfund Mondl Und a Zuckagondl

Und die Pfeiferſchnidl Und den Dudelſok bringts mir a. AUnd a ſicßi Mili und am Brei,

b.

Und die Weiber folln

Sih a fein lüfti trolln

Dos ma net long worten derf auf fie, Denn die Soch einkaufen

Darfens a ſchon laufen,

Denn fie komma jo nieneohls zu fruh; Nemts a Ar ins Korbl

Und a Schmolz ms Scherbl

Mochts a Inf deine Pozerei; Mochts nur heut fan Schmorn, Thuts nur heut nix fporn,

Spielleut ſeids fen mutter, Streichts a Tanzl venter Vivat allen heut bein JIubelſcholl

554, Oer Streit zwiſchen Sommer und Winter. 1. Sommer. Heunt iS euch a Fiebex, a fröhlicher Tag, Weil Landl mich ‚wieder getwinnen mag. Der Winter iS hart, Der Fruhling is zart. 2. Winter. Wohl bin i der Winter, und gib dir nit Recht, Du fchmachtiger Sommer, bift fchon mei Knecht. Der Sommer i3 ſchwach Und kummt mir nit nach. 8. Sommer. Und han i, der Sommer, a braverer Bue Rit:aufın greans Hütl, a Büſchel darzue,

8383

Un mwärmerer Zeit Han alle mehr Freud. 4. Winter. Und ſetz i, der Wirter, a frifcherer Bue Nit af a rauchs Kappel, a Pelzal barzue, Mein Ruh is nit ſchlecht Der Dirn und dem Knecht. 6. Sommer. Vie is in den Frühling nit alles fo grün, Wie duftig die Felder und Bäume da biihn, Wie fpringt da vor Freub Das Vieh auf der Weib, 6. Winter. Und bin i der Winter mit Necht nit fo ftolz ? Ich bau doch a Bruden, und brauche kein Dolz, Es ſchimmern vom Schnee Das Thal und die Höh. 7. Sommer. Wie lachen dem Bauer die Schöber ins Herz, Es treiben die Schnitter den fröhlichften Scherz, Ich juchez beim Heun Und labe mit Wein. 8. Winter. Wie ſchnurren die Radeln im Winter; es ſpinnt Die Bäuerin ſammt dem Dirnengeſind, Dann webt auch die Hand Des Webers Gewand. 9. Sommer, Geh nur, du Winter, bein Haar ift ſchneeweiß, Du fröftelft uns an und ftarreft von Eis.

394

Du machſt alle krank Dem Freithof zum Dante. 10. Winter. Du rufft an die Alpen die Wölfe bi, hi, Die machen uns fchichtig und freffen das Vieh, Die gehen auf Roß Und Rinder wild los. 11. Sommer. Ihr Sichel und Senfen feib fertig zur Beit, Beigt, wie man die Wiefen und Felder abjchneidt, Ihr Minget fo fein . Am fonnigen Rain. (Die Vertheidiger des Sommers fchärfen Sichel und Senjen und mäher 12. Winter. D, wann ihr da macet fo Hurtig ling, Ming, So will ich wohl a mei Drifchele ſchwing, Macht trick, trid, trid, trad Dem Sommer Schabernaf. (Die Vertheidiger des Winters ſchwingen die Drefchflegel und dreſchen.) "13.

Sommer D Winter, dein Lob han i nindert gehört, Wohl mehr als du is der Auswart geehrt, Drum gib mir die Hand u Und pad di vom Land.

14.

Winter. D, lieblicher Sommer, ich gib dir ja Recht, Sei du mein Herr und i bin dein Knecht. Der Streit ift vollbracht Zur gütlihen Nacht.

Anmerkungen.

Anmerkungen.

L Geiſtliche Tieder überhaupt.

I. Geiſtlicher Mochzeitägefang. einer Sammlung des Erzherzogs Johann. Das Lied ſtammt aus bem ms * Derartige ange gurben ee Lin en Meſſe, welche rauun Dee ungen. —* dem —— Eine oberfteitifche —— und das mmende ähnliche Lied. 2. Tieb am Cage ber wafehuibigen Hinder.

Eiſenerz, woſelbſt das Lied noch 1820 in der Kirche gejungen zu wer⸗

jagen, vennen. iazt, iebt.

ſchelten, ſchimpfen. emm, kommen.

ſäunmen. Enk, euch. Im ganzen bair.⸗vᷣſterr.

erſehen, ſchauen Gebiete vorkommend. 3. Wenjahrflieh,

der vom--Bfasrer in Wartberg (Mürzthal) geführten Piar einigen Jahrzehnten ala „Canto Sole noch in der Kirche r enannten Pfarrer anfgezeichnet. BEE

se. In der ganzen öftere.-| _ drud ift vom Geſchirr der Pferde - hergeleitet.

Ipengegenb vorkommen.

, en. Lost, Hört. Das Wort loſen⸗hören

er, vornehmer. Sich fpreizen | in biefem Alpengebiet ebenfalls

gentlich großthun, prahlen. _ weit verbreitet.

rrt, angezogen. Der Aus⸗ Aft, hierauf, nachher.

4 Ber Beriht, |

Ried ftamımt aus .dem Märzthal. Bgl. Meier, Schwäb. Bollal. 300.

rot wire es durch roman Dan HI, ©. 513 nachgewiejen. 5, Im Bimmtel,

einem alten fiegenden Blatte ohne Titel: Auch münblich im Ennsthale.

t, unlängft, vor Kurzem. | in die Höhe kommen, erfchroden

erſchrocken. Ein bezeichnen- | auffahren.

Sdrud des ganzen Alpen⸗Thein, then.

. Dalemmen beißt eigentlich

398

6. Ber rechte Weg in ben Bimmel. Nach dem VBollsmund aus Hieflan. Auch in fliegendenden Blättern bier und da vorlommend. Taugn, paflen, es taugt mic nicht | Than, thun. In diefer Form, wie e3 paßt mir nicht. " jo Häufig auf biefem Sprach⸗ Aum, auf dem, gewöhnlich ald am| gebiete, zur Umfchreibung ange vorkommend. wendet.

7. DBas Belligfte bon Gott.

Nach dem Vollemunde im Mürztal. Bemerlkenswerth iſt bei dieſem Siebe vor Allem, daß es auf ſlaviſchen Boden als uralte Bollslied vorlommt. Haupt-Schmaler: Vollslieder der Wenden in der Ober: und Rieder-Laufik ve CXCIX, woſelbſt die bier —— erſten zwei Strophen fehlen. Das

it im Mürzthal als „uralt“ vor in Rieberöfterreid: a ER: und hottln: ©. 58. Bgl. ins *. Er ae Kr. 198 mit

der Bf vi eten Literatur. Auch bei Simrod: Vollsl. Nr. 335 „O lector bie einfige Glabe ei dad Sb am fänge deutfchen Lebens in —A 1879. ©. 158. 8 Daß Mrankfein.

Aus der Gegend von im Ennsthale. jebenfalls wit dem folgenden Liede verwandt. en ns J Steierm. Nr. 7. *

die Strophen 2, 3 11, 15 der vorl an len vorlommen. Das Lieb wird bei den ü lichen Leichenwa chenwachen Syerwart öfter vor⸗ kommend. a ie Crec.) I, , Kretichmer J.

9 Sterben id a harti Vuaß. Aus dem le, handſchr. Aufzeichnung von zeilige Strophe, auch De te ala als 3 De Becken

Schean, fchön. Moarg, morgen, Inta, unter. Kimm, komm, ebenfo kem men für Sechts, feht ihr. fommen.

en Die Sonn geht auf. von Bh. —— I Ta Sn —eS Frepien. vr

.egger, Volksl. II. Csobtentanz.

Im Ennöthale häufig. einem fliegenden Blatte „Bwei fchöne geiftliche Lieder. Das rk: Drum in weiter Belt, eh meinen —* zuſammen ꝛe. Das : Discurs zwiſchen dem Tod uud nem —— Jüngling wird im * Geſang⸗ annehmlich zu vernehmen ſein. Im To Ich lieg jetzt da und ſtirb dahin u. ſ. f. Steyr, gedruckt bei Joſef Greis.“ O.

12. Ber Aüngling und ber Cab.

Sm Ennsthale oft, aber auch in ganz Steiermark vorlonımend. Nach dem

fliegenden Blatte wie das vorige. 13. Don dem jüngften Gericht. Nach dem Vollsmunde aus Eifenerz. Defter auch in flieg. Blättern vorlommend.

59

14. Tied von ber Heiligen Maria im Chal zu Wilbalpen.

Wildalpen, nordweitlich dem Hochſchwab nahe gelegenes Dorf im Salzathale, befigt ein Tleines Walfahrtskicchlein, zu dem Pilger häufig ziehen. Der vor: liegende Aert nad) einem fliegenden Blatte „Ein fchönes neues Lied von Urſprung und erhaltenen Gutthaten den wunderthätigen Gnadenbild der ſchmerzvollen Mutter Maria im Thal auf der Wild Alben in Ober⸗Steiermark. Steyr. Gebr. bei Joh. Zac. Zahn 1739. Im Thon: O fanct Joh. von Nepomud u. f. mw.“

15. Xieb tor bem GSnabenaltar in Marla Zell.

Aus aringell Aehnliche Lieder auf fliegenden Blättern kamen früher in dem berühmten Wallfahrtsorte Häufig vor. Heute find fie bafelbft ſchwer auf- zutreiben. Das Vorliegende ift ebenfalld nach einem fliegenden Blatte: „Lied vor dem Önadenaltar in Mariazell zu fingen. Im Ton. Maria Hilf mit deiner nad x. D.D. und J. Um Ende: Erlaubniß der k. k. Bücherzenſurs⸗ Hoflommiſſion. 1797.

16. Maria Zell, a Snabenfran.

Ans Maria Zell. Wallfahrtslied wie das vorige. Nach einer Aufzeichnung des Herrn Direltor Vernalelen. - |

N. Dreikönige- und Weihnachtslieder.

17. Breikönigglieb 1.

Diefe Gattung von Liedern pflegt zwiſchen dem Weihnachtsfefte und dem Dreitö migälage (6. Jänner) von herumziehenden Burjchen elungen zu werden. Gewöhnlich befinden fich unter den Burkchen in fehr einfadem oftüm die drei Könige, denen ein buntbeflitterter Junge auf einer Stange einen goldenen Stern vorträgt und denen dann Kleinere Kinder in weißen Hemden, mit Engelsflügeln folgen. Ein Baar Hirten mit langen Stäben und Bärten find auch -dabei. Diefe fingen dann gewöh ich das Lied. Vgl. Roſe 8351 „Das Volksleben in Steier⸗ mark“. Graz. 1875. II. Heiligdreifönig., Vorliegendes Lied aus dem Enns⸗ thale, kommt aber häufig auch in andern Thälern vor. Bol. Seidl. Ulmer. ©. 78.

Langhaxet, langbeinig. Aſang, Asa foetida.

Blab, blau. Würing, Würgen, das Erwürgen. Niglo, Nikolo, Nikolaus. ıBoig, es zöge.

Triel, Lefze, Lippe. Koi, kaue.

Pritſchat, breitgefchlagen. Grober Schroll, Volksausdruck Amaſ'n, Ameiſen. um einen Grobian zu bezeichnen.

Gfraß, Freſſen, Ausdruck für eine Kragazi'ſt, krächzeſt, gackerſt. Speiſe überhaupt. 18. Vreiſtönigsliebd II.

Aus dem Mürzthale Bgl. dafjelbe Lied bei Seidl. Almer. ©. 95. Rof eat er. Volkslieder. Nr. 26. Auch in Salzburg mit nicht ſehr bedeu- tenden Abänberungen vorlommend. Val. Süß Salzburger Volksl. Schüppel, Büfchel; Haufen, auch Mörchen, Mähren (Pferde). auf Berfonen, wie hier, angewendet. | Süſt, fonit. Gſchnappig, ſchnippiſch, kurz ans | Samer, die Leute, welche die Saum- gebunden. (Pad)pferde zu lenken haben.

400

Pferſchtla, Vjerde, eigentlich Pferd⸗ mel; eigentlich: hei neinem Sechs chen, Roßlein. Einſchiebung von (Sachs, Pflugmeffer)Exk. vonSeidl. ich vor d oder t häufig. Walliſch, der Wälſche.

Kalm⸗Gai, Kälbergau, der Lan⸗Mein DOachl, Betheuerungsformel, desbezirk oder die Gegend, wo die] mein Eid etwa.

Fleifcher Kälber einzulaufenpflegen. | Zochens, ziehen fie. (Seidl). Arſchtlene, artige, feine. Hans Garſchti, Hund garſtig. Daſchten, dort. Bezeichnung für einen ſehr häß⸗ Hanti, bitter, herbe. lichen Menſchen. Gſchmeidt, geichmeidig, ſchmiegſam. Meiner Sör, Betheuerungsfor⸗ 19, Vreikönigäiich II, Nach einer Aufzeichnung von 1802 aus Eiſenerz, wurde auch lange nad her noch gejungen.

Schragen, ein Geitell mit fchrägen | Lotter, Spitbube, Böſewicht.

Beinen. Wauwau, ein Gefpenft, mit dem Urtla, artig, fein man Rinder zu fchreden pflegt. Foirig, fewrig, brennend. Ihi, Kin.

Dös, Ahr

ao. Vreiköniggiteb IV. Aus der Pfarrchronik von Wartberg im Mürzthal.

Kirfaften, kirchjahrten, walfahrten. Röſſſa, Röſſer, Pferde. Unfaitige Schnaifen, unruhig Schiehlang, häßlich Lang.

und in großer Bahl. Schneife, | Meltamathier, Kameelthiere, Um⸗

eine Anzahl Dinge in gerader Linie. ftellung, durch welche die Unbe⸗

Lerer. kanntſchaft des Hirten mit dem Aus⸗ Lapp, eine dumme Perſon, dummer | drucke bezeichnet wixb,

Kerl. Bu kleinig, zu Meinlich, zu wenig. Wahrla, wahrlich.

21. Breikönigglieb V. Anz Eifenerz und Johnẽbach.

Schiachi, fehieche, häßliche. tikel, der eingeſchoben wird um Dafallen, ſich erfallen. Durch fal-| eine Bekräftigung oder beſondere len umkommen. Betonung anzudenten. Raſch.

Talkata, dümmer, bier von ein⸗Kraſchi, Courage, Muth. fältigerer Form. Kledt, gelingt.

Dazähln, erzählen. Gumpen, büpfen, fpringen,

Zoifel, Teufel. Sfahn, gefahren. Dafadn, erfahren.

Dafagen, ausreden, Dafragen, | Binzgaland, Pinzgau im Her erfragen. zogth. Salzburg.

Mein, Anterjection. Bedfeift, feift, fett di mie eine

Rund, Häufig angewendeter Par-| angeſogene Bede.

401 Schweizgaland, Schweizerland, Vathan, verthan, verbraucht. Schweiz. Inten, unten. Krabaten, Kroatien. D Jörkas, o Jeſus. Saim, ſäumen. Zuchi, Hinzu, Toixl, Teufel. Krail, Krallen.

Rehrn, röhren, weinen, jammern. 22. Vreikönigätieb VI. Aus Eiſenerz. Mündlih und nad) alter Aufzeichnung. Nit grathen, nicht unterlaffen. Bild i mirs ein, denleich es mir.

Abi, Hin. Foiriges Loc, feuriges Loch, die Abi, hinab. Hölle nämlich.

23. Vreikönigsiieb VII. Alte Handichrift aus dem Ennsthale.

Neuchi, neue. Stoan, Stein.

Wir, werde. Moan, meinen, glauben. Trämmel, Knüttel. Gengan, gehen. Ausg'naht, ausgenäht. Gwen, gewefen.

24. Breihönigätieb VIII.

Aus der Pfarrchronik von Wartberg im Mürzthal. Wird noch heute im Mürzthale gefungen. Nach jeder Strophe folgte, wie bie Chronik andentet: " Baoorella mit Bivlinfolo und Pofthorn“.

5. Dreiſtönigslied IX.

Aufzeichttung von eifenen von 1875. Auch mündlich. Mit geringen Ab⸗ weichungen in ganz Steiermarf verbreitet.

26. Dreiköniggiieb X. Aus dem Murthale, Mürzthale und Ennsthale. 27. Birtenfpruch 1.

Sprücde, wie die zwei vorliegenden, (Nr. 27 und 28) eröffnen gewöhnlich ben Gefang der Burjchen, welche die Weihnachts (Hirten)lieder vorzutragen pflegen. Dieſer Sirtenipr pruch ſtammt aus einer Aufzeichnung von Eifenerz und ift in der ganzen Umgebung daſelbſt üblich.

Gwern, verwehren. |Tram, Traum.

28. Birtenfpruch 2. Mündlih aus Admont.

Untabringa, vorbringen, Wie göh ma's denn an, wie Valaub, Berlaub, Erlaubniß. ftellen wirs denn an.

Hoatre, heiter, glänzende. Waſcht na, wart nur.

Halter, der Hirt. Damwoita, erweden.

ad, jäh.

29. Aufruf zur Anbetung.

Aus Admont. Nach einer Aufzeichnung vom Jahre 1840. Schlofſar, Steierm, Vollslieder. 26

402

Spil at, fpielte. Pfüat eng Gott, Behlle euch Bacha, backen. Gott. | Schnittn und Schmalzkoch, in Ma, wir. Oberſteiermarkbeliebte Mehlſpeiſen. 30. In bag Hindlein. Aus dem nnteren Murthale.

31. Aufruf. | Bon Mitterndorf im Mürzthale herrührend. Wurde von „Basso solo“ gejungen. Dorſt, dort. Pfaid, Hemd, Dechel, jenfeits, drüben, Uma gftritten, berumgeftritten, Schien, ſchön. Grantig, grämlich.

Arſtlene, artige. 32. Machricht von ber Geburt Chriſti.

Nach einer Aufzeichnung aus Klein-Heifling vom Jahre 1802. Auch in Eifenerz üblich. Vgl. Lerer. Kärnt. Wörtb. Weihnachtälieder V.

Geit, giebt, Dös, bier in ber Bedeutung von Ankemma, angelominen. Ihr. 33. Der erſtaunte Wirt. Aus der Gegend von Eifenerz.

Han, Ausruf der Verwunderung, Höfer, die Volksſprache in Defter- zufammengezogen aus Ha mein,| reich. Wien. 1810. ©. 104. dient als Fragepartitel. Vgl. M. loch, Floh.

Kirſchta, Kirchtag, Kirchweihtag. 34. Mein, mein, was glanzet heut. Aus Eiſenerz. Im Ennsthale verbreitet. Lözelt, Lebzelten. | 35. Ber Iuftige Birt, Aus dem Ennsthale. In ganz Steiermark häufig vorlommend.

Hintri, nad rückwärts. Fürkem, vorgelommert.

Füri, nad vorn. Mini, Mönd.

Uebazwerch, querüber. Krapfla, Krapfen. Beliebte Mehl- G'lhoſt, gehorcht, gehört. ipeife des Oberſteierers.

J han mi nit g’famt, ich habe nicht gefäumt. 36. Beſuch Heim STefukindlein. Aus dem unteren Ennsthale. Gijucherz, das Jauchzen. Vaſtehn, begreifen. 37. Die Amſel und ber Kukuk. Aus einem handſchr. Liederbuche von Eiſenerz. Aufzeichnung v. 1871.

4035

Walliſch, mwälich, Lateinisch, Klegenbrod, Gebörrtes Obft mit Roan, Rain, Wegrain. Brodteig vermengt, gebaden bilbet Schippelweis, fcharenweis, unter diefen Namen eine zu Weih-

Tofant Uepfel, Tafft Wepfel, nacpten übliche Speife in Steier- eine feine Apfeljorte.

Brein, Brei. wimmelt. 38. Ber ſeurige Schab. Handſchriftliche Aufzeichnung aus Eiſenerz von 1802.

Schab, Schabe, Motte; Entla, endlich.

Schläüfat, ſchlüpfte. Gaibelt, gedeutet.

Ba machla, langſam, von ſlaviſchem Gfries, Vulgärer Ausdruck für | Stamme bergeleitetes Wort. Geſicht.

Entleind, geöffnet. | Gſpill, hier find Inſtrumente ges

meint, mitdenendieHirtenmufiziven, 39. Des Birten Bericht.

Mündlid aus St. Gallen am Ennöthale. ud in Miegenben Blattdrud aus Oberſteier: „fünf jchöne Weihnachtslieder . . Gebr. t. dief. 3.” Lampal, Lämmer. fern, einen. Bftadtla, langſam. Zuhi, Hinzu. Hami valoſt, habe mich vergafft, Laffa, laufen.

war in Anſchauen verloren.

40. Der ſchlafloſe Hirt. Neuere Aufzeichnung aus der Gegend von Johnsbach.

Krawatn, Kroaten, gefäß für Waſſer, Wein und andre Gſteifte, ſteif ſtehender, ernſter, Getränke. würdiger. Höferl, Töpfchen.

Bütfchert, Holz oder Metall-|PBlunzn, Blutwurſt. Gachheit, Jähheit, Jähzorn. 41. Buama ſtehts auf vom Schlaf.

Aus Kalwang im Paltenthale. Weit verbreitet. Fluſcht aus, flammt auf. Span, Geſpan, Gefährte. Flieglati, geflügelte. Kalwaz, Kälbchen. Lemper, Lämmer. Entla, endlich.

42. Was muß das bedeuten.

Aufzeichnung jüngſter Zeit aus Eiſenerz. Feurezt, funkelt. Buka, büden, niederbeugen. Höfla, höflich. |

43. Bua laß ba na fagen. Mündlich aus Admont. In ganz Oberfteiermart verbreitet. In der Latein, nämlich in latei- | Biemliacht, Hellicht, fehr Licht. nifcher Sprache. Strohnan, ſtrohenen. 26*

404

44. Bie Birten bei der Geburt Chrifti. Aus der Umgegend von Admont. Mit Unllängen an das vorige Lied.

Dalfi, eilf. Platzts, platzen, eigentlich plötzlich FleiſchSchrott, ein Stück Fleiſch. heftig weinen, hier hineinreden, eien.

45. Die Kolbaten. Aus dem Mürzthale. Weit verbreitet.

Häufti, viele. Firti, fertig. Balwirt, barbirt, rafirt, mit glat- | Dar, Eier.

tem Seficht. Orndla, orbentlih, in Ordnung. Shoißn, Gewehr. Gmoan, gemein.

Babrinnt, verbrennt.

46. Gang zur Hrippe. Aus dem obern Murthale.

Hoja, heuer. | Bond, gezogen.

A Shmirn, Schläge. ‚Erterbei, nebenbei. Dient, doc). Derfend, dürfen,

Boft bringa, Nachricht bringen. Foaſtas, das feitefte, fettfte. Rand, loſer Streich. G ran, grämen, kümmern. Kluft, Gewand. Donl, Hinein.

47. Bie armen Birtenleute. Nach einer älteren Aufzeichnung aus Eifenerz. Bablendt, verblendet, verwirrt. |Xeit, Liegt.

Unfang, angefangen, Krim, beftelle. Ghatz, Gehege, Herumlaufen. Dafriefen, erfrieren. Agloft, abgelöft. Förſti, fertig.

S' Thail, ein Theil. Tait, Tod.

48. Mnglaubliche Pachricht. Aus der Umgebung von Admont. Leila, Leilach, Leintuch. Grab, grau. Schulx umi, Spähe umher. 49. Frohe Botſchaft. Nach einer älteren Aufzeichnung von St. Gallen. Namla, nämlid, bier ad Be⸗Schraufgras, Stengelglas.

thenerungsaußbrud. Gräula, gräulich. Beigelftod, Veilchenſtock. Zwöſchpen, Zwetſchken, Pflaumen. Reindl, Napf, Nötzal, Nekerl.

Dill, Dachboden. Ama, ab.

406°

50. Auf, auf holla. Aus Admont. Droma, droben. Thoa ma, thun wir. Azuda, berabrüden, abziehen.

51. Potztaufend Ya Gſpan. Aus Eiſenerz. Mündlich. Dorſch, dort. met Lüde, Loch. Lafma, laufen wir. 52. Befuch bei ber Hrippe, Nach einer Aufzeichnung von Admont. Gſchal, Geſchall, Schallen. G'fatſchet, in Windeln eingewickelt. Geigna, geigen. Tatl, Vater, Väterchen. Krama Ständ!, Krämer Stand. Neubachn, frifchgebaden. Kraren, Geftel zum Tragen von Glattkopfat, mit glatten Kopf. GSegenftänden auf dem Rüden. Zuzerl, Saugbeutelchen für Kinder. Schneiben, ſchneien. Soid's, fiedet, Imper. Selm, ſelber. Lens Ei, weiches Ei. 53. Auhe Hoi Buama. Aufzeichnung aus Admont. Wie 52. Dient, doc. Defen, Dofe, Schmalztopf. Kuchl Gſchirr, Küchengeſchirr. 8ökerl, Traglörbchen, aus Binfen Duchat, Tuchend, Federben als/ oder Stroh geflochten. Decke zu verwenden.

54. Gruß der Hirten. Aufzeichnung aus Admont.

55. An der ſtillen Mitternacht. Aufzeichnung aus Admont.

Wärm, wärmen. Urla nehmen, Urlaub nehmen, Dalöſt, erlöſt. ſich verabſchieden. 56. Ber rauhe Winter,

Mundlich aus Eiſenerz. Im Ennsthale und Murthale verbreitet

Haſcherl, ein bedauernswürdiges Dalengt, erlangt, bekommen. Weſen.

Fuchzehn, fünfzehn. Locka, locken, pfeifen.

57. Gott grüß bi, mein Stefl.

Mündlih von Johnsbach. Auch in Admont, Eifenerz und Umgebung vor⸗ kommend. |

Grecha, recht, grad. Ehnda, früher.

406 58. Erfreuet euch, für Wirten all.

Aufzeichnung aus Admont von 1840. Bal. in anderer Lesart das Lied bei Seidl, Ulmer Nr. 6. Es ift in ganz "Oberfteiermart verbreitet,

59. Aufbruch ber Birten zur Urippe.

Nach einer Aufzeihnung aus Kalmang im Paltenthale. Das Lied theilt ähnlich aber etwas, insbeſondere durch die dramatische Yorm abweichend. Wein-

pold, BVeihnadt-Spiele S. 87, von Aufſee mit. Vorliegende Verſion ift auch edeutend länger.

Bon Hirden, vom Herd. Harm, bärmen, ärgern,

Luda, Lüde, Deffnung. Plutza, Steinkrug, Steinflafche. Ninda, jeder. Almeriſch, nach Art der Alm⸗ Ghoaß, Geheiß, Verſprechen. hirten.

60. Daß neugeborne Kinblein.

—— aus Admont von Jahre 1840. Vgl. auch Weinhold Weihnacht⸗Spiele S. 406, woſelbſt das Lied nach einem fliegenden Blatte aus Graz mitgetheilt iſt. Warla, wahrlich. |Rupfen, von grober Leinwand.

61. Der ſchlafloſe Wirt. Nach einer Aufzeichnung von Admont. Woas, weiß. | Labnus, Labung. Brinna, brennen. Lauda, Interjection. 623. Aufruf ber Machbarn. Aufzeichnung aus der Samml. bes Erzherzog Johaun, aus ber Gegend

von Leoben. Riegel'ts ent, richtet euch zu-|Barfchts, eigentl. zaſcht's, zaſchen, ſammen. träg folgen, langſam nachkommen.

63. Ber Plunder.

Mündlih aus Eifenerz. Uebrigens in gan Oberſteiermark verbreitetes Lied. Eine Aufzeichnung auch bei Weinhold, eihnacht ˖ Spiele. ©. 423. Liegt auch in einem fliegenden Blattdruck: „Ein ſchönesWeihnachtslied, Steier, gedrudt bei Joſef Greis“ vor, der ziemlich neu ift.

Sei, San. |Liftig, raſch, hurtig. Sumſaſa, Baßgeige. Giftig, zornig. Specha, ſpähen, ausſehen. Floaden Hönig, Fladen Honig.

Schrandel, nah Weinhold „ein Badlwarm, angenehm warm, wie Kobold, in Steier ohne weiters ein warmes Bad. aufden Teufel übertrugen *. Eigent« | Troad, Getreide. Lich Heißt der Teufel Schratl.

64. Altes Urippenlied. Aus der Umgebung von Graz. Mündlih. In ganz Steiermark weit ver- breitete Lied. Sein Geltungagebiet reicht nördlich weit über Steiermart hinaus. Snöbejondere findet ig mit Abweichungen dieſes Lied auf dem Gebiete des ſchleſiſchen Dialectes. Bol. Hoffmann, Schleſ. Volksl. in der Mundart bes

472:

Kuhländchens ©. 269. Fulnecker Weihnachtslied. Darnach auch bei Mittler, Bolkslieder. Vgl. auch: Geiſtliche Volkslieder Paderborn 1850. Nr. 56. Außer⸗ dem liegt mir ein fliegendes Blatt aus Oberſteier vor, Fünf ſchöne Weihnachts⸗ lieder... Gebr. in dieſem Jahr”, worin ſich das Lied mit 7 Strophen findet.

Es taget ſich, es wird Tag. Noiga, neigen. M

Foirerzt, funtelt. Kampelts eng, kämmt euch. Da froirn, erfroren. Gmala, eigentlich gemächlich, lang: Schleunts, macht ſchleunig. ſam, beſcheiden. |

65. Potzunber liaber Bua.

Mändlih aus Eiſenerz. Auch fonjt in Steiermark viel verbreitet. Bgl. auh Weinhold, Weihnadit - Spiele S. 401, woſelbſt eine ausführlichere Berfion des Liedes nad einem fliegenden Blatte aus Graz; die vorliegende un⸗ mittelbar aus dem Bollsmunde, wurde noch im Jahre 1871 nachgewwiefen ge⸗ jungen. Das Lied ift Überhaupt auf dem Gebiete des bairifchen Dialectes lange und weit verbreitet. A. Hartmann, Weihnachtlied in Oberbayern weiſt es als daſelbſt allgemein übliches Lied nad. Leider bietet Hartmann nicht den ganzen Text, fondern nur die Anfangszeilen des aus Holzfirchen mitgetheilten Liebes.

Nachten, geitern, die vergengene Dſchtle— artig, freundlich. Nacht.

66. Ber Zweck Beiti. Aufzeichnung von Eifenerz. 67. Sei mir Gott Willkommen.

Nach einem fliegenden Blatte aud dem Ennsthale: „Drey ganz neue Weyh⸗ nacht-Lieder . . . Gedruckt im Jahre 1756". Vorliegendes Lied ift „Das Erfte* davon.

Glanglan, ohne Zweck und Ziel Wammleten, mwimmelten. herumgehen. Laggelen, Laggel oder Lackel, ein Umaſchlanglen, herumſchlendern. ungeſchickter großer Menſch. Schlapramoſt, etwa ſapperment. Köſten, Kaſtanien. 68. Auheraſaſaſa. Aus der Gegend um Eiſenerz. 69. Der lſirumme Lenz. benbaher. Auch im Mürzthale vorfommend. Spt, unten. Stich o, ſtich ab. 70. J woas nit faltg im Bimmel. Ebendaher. Falts, fehlt es d. h. iſt etwas nicht Beinla, Bienlein, Bienen. recht in der Ordnung. 71. Der Simondli. Ebendaher. Fürkemm, hervorgekommen. G'lofa, gelaufen.

408

72. Gott grüß enk beifammen.

Ebendaher. Das Lied ift im ganzen batrifch-öfterreich. Gebiete ſehr ver- breitet. Bgl. Lerer, Kärnt. Wörterb. Weihnachtlider XIV.; Tſchiſchka⸗ Schottfy, Defterr. Volksl. Weihnachtl. 2.,; U. Hartmann, Weihnachtl. in Oberbair. Mitgetheilt aus Holzkirchen, auch in Niederbatern Schon 1750 vor⸗ kommend. enbar eines der älteften Lieder.

Ghoam, geheim; in der Ghoam, im Geheimen.

73. Buama, Buama, taufenb Fratzen, Aus Johnsbach, in defien näherer und fernerer Umgebung das Lied vorkommt.

Raunzen, raunen, weinerlichheulen.| G'rechteln, zurecht richten. Neilla, neulich, vor Kurzem.

74. Ber Birten Beſuch.

Aus St. Gallen. Nach einer Aufzeichnung vom Jahre 1836. Das Lied [inbet fih aud in Eifenerz und im Ennsthale weiterhin. Vgl. au: Seidl. Imer. ©. 83., wojelbft es als Doppelgejang zwilchen Rüapl und Stephl, die je eine Strophe fingen, vorfommt. Kürzer hat das Lied auch: Lexer, Kärnt- Wörterb. Weihnachtölieder XXIII. Dafti, Still. G'hatzt, geheizt. Knotzen, faul herumliegen.

75. Bag Abdam ieh, Ebendaher. Strügsn, Roß. |

76. of, lieber Bua Biagl. Ebendaher.

77. Ber Hirten Erwachen. Aufzeichnung aus Mitterndorf im Murzthale vom Jahre 1840. Das Lie war in jener Gegend vor Kurzem noch üblich. Inſa, unſre. Aepfelmandl, eine Mehlſpeiſe. Dorſcht, dort. Rantig, gut, brav, lobenswerth. Verwirſcht, verwirrt.

78. Die helle Chriſtnacht. Mündlich von Eiſenerz.

G'ſchafa, thun, erreichen. Jcarbonaden. Vgl. Breſille bei Wurſcht, wurd, würde. Schmeller.

Worſchden, worden. Lodani, aus Loden, dem bekannten Darmethei, Armuth. grauen Schafwollſtoff in Steier⸗

Breſölerl, eine Art von Kalbs⸗,/ mark, den ſich der Bauer im Ober⸗ ande ſelbſt anfertigt.

409

79. Bie Botfchaft von ber Geburt Chrifti.

Aus Kindberg im Mürzthale. Bawendt,verivandelt,umgewandelt. | Dajchoift, erſchießt. Valeib, beileibe, wahrhaftig. Kunirn, cujoniren. Gſchleckat Krot, etwa geleckte Schwarſchte, Schwarte, Haut.

Kröte, derber Ausdruck. 80. Auf, auf, ihr Hirten allzugleich.

Nach der Aufzeichnung in der Chronik des Pfarres zu Wartberg im Mürzthale.

Zuwikema, hinzukommen. Juckts, reißt.

81. Loſt's auf Buama, Kinntg denn ſchlafa.

Ebendaher. Aufzeichnung nach dem Originale von 1791. VBgl. auch Hartmann, Weihnadtlied, worin das Lied als vierſtrophiges aus Partenkirchen angeführt wird.

Ausranzen, ausruhen und die Sträuberl, eine Mehlſpeiſe. Glieder ftreden. Jankerl, Jäckchen. Spir, ſperre. 82. AU ihr Chriſten, höret all. Mündlich aus Eiſenerz. 8’ ſper, zu bitter, rauh.

83. Der Hirt nach dem Erwachen.

Wartberger Pfarrchroril, Aria de nativitate pastoralis, Basse solo. Con organo 1804.

Hart, Flachs.

84, Be Bruber, fteh gſchwind auf. Aus dem Mürzthale.

85. Uleines Kindlein, großer Bott.

Ebendaher. Das Lied ift in den Alpengegenden fehr verbreitet. Es findet ſich auch bei Seidl, Ulmer ©. 76. Bgl. ferner tie Verfion bei Lexer, Kärnt. Wörterbuch. Weihnachtölieder XXV. Nehnlich ein Lied bei Meinert, —— d Rundart d. Kuhländch., woraus abgedruckt bei Mittler, Deutſche

oltsl. Nr. 421.

Haagli, heiklich. Sterz, in ganz Steiermark ſehr Krois, Krebs. beliebte Mehlſpeiſe. 86. Ber Hirten Opfer. Ebendaher. 87. Ber vom Schlaf aufgeſchreckte Hirt. Aus Eiſenerz. Halter, Hirt. Gſung, geſungen.

4109:

Bundſchüchla, Bundſchuhe, Die übliche Fußbekleidung des Ober⸗ ſteirers.

Qienrußkrama, Kienrußkrämer, mit welchem Ausdruck der Teufel gemeint iſt.

88. Beſuch bei ber briyppe. Nach einer Aufzeichnung aus Wörſchach im Ennöthale Das Lieb wurde

im Sahre 1875 dafeldft noch zu Weihnachten in der Kirche gejungen--

89. Luſti, wohlauf. Aufzeichnung aus Eiſenerz vom Jahre 1820. Halden, Vieh hüten, hüten, Eingmachts, eingemachtes Fleiſch d. h. Fleiſch mit dicker Brühe. 90. Ber Sumpra Peterl. Aufzeichnung aus Admont von 1840. Sumpra, mürriſch, brummig.

91. Stehts auf, Buam, werdß munter. Mündlich aus St. Gallen.

92. Bag Steffi Lieb, Ebendaher. Auch in und um Eifenerz häufig.

Brunna, brannte. Fuirath, feuerroth. Bei meinem Erſchaffa, bei mei» Frutſchet, nett, zierlich. nem Crfchaffer, Betheuerung. Ä

93. Stacherl, ſollſt gſchwind aufftehn.

Aufzeichnung aus Admont von 1840. Das Lied iſt weiter verhreitet. Val, dagielbe aus Kärnten in dialogiſcher Form bei Weinhold, Wethnachtſpiele ©. 91. Auch findet es fih im Billerthale in Tirol, mo es in den fünfziger Jahren noch gefungen wurde. Bol. Adolf Pichler, Weber das Drama des Mittelalters in Tirol. ©. 10. (Lippal ftea auf von Schlaf Was denn. thoa ?) wehrt, währt. Wiegal, Wiegerl, dinimet.von Wiege. Nemma, Nehmen wir. Waſchz, warte, -

94 Urberl, thur von Schlaf aufftehn.

Aus Johnsbach. Auch fonft insbeſ. im Ennsthale und im Mürzthale verbreitet. Gſcher, Schererei, Kummer. gebraucht, welche ins Haus arbei- Auf die Ster gehn, eigenthüm- | tem gehn gegen‘ Koft und Tag-

licher Ausdrud, von Handwerkern | Hohn. Auch in Kärnten und Tirol vortommend. Vgl. Lerer, Schöpf. 95. Urberl thu doch aufftehn.

Chronif des Pfarrers zu Wartberg im Mürzthale: „Sefang in G für Canto und Alto, 2 Biolin. und Drgano.”, in welcher Vortragsweiſe das Lied zu An: fang des Jahrhundertes dafelbft üblich war.

Hint nadi, Hinten nad.

41

96. Lieb bed Birten und ber Birtin, Aus dem oberen DMurthale. 97. Ztweiftimmigeg Birtenlieb.

Chronik des Pfarrers zu Wartberg. Die mufifaliihen Bemerkungen weifen darauf Hin, daß der erfte Hirt Canto solo, der zmeite Hirt Basso solo fingt, der Schlußchor fodann vierftimmig mit Trompeten und Buufen erfolge. Das Lied wurde alfo in der Kirche gefungen.

98. War auf, Nachba von dem Schlaff.

Nach einem fliegenden Blattorude: „Bier ſchöne neue Geistliche Schäfer- Lieder”. Am Ende: „of. Simon Lichtenuuer”.

9 Ber Chomal geht ofen.

Nah einem fliegenden Blattdrude: „Drei jchöne Weihnachtslieder, Ger

drudt in diefem Jahr“ aus Hieflau. 100. Mehrſtimmiges Weihnachtslied.

Aufzeichnung in der Chronik des Pfarrers zu Wartberg. Das ganze Lied wurde noch zu Anfang dieſes Jahrhunderts mit allen Stimmen und In— firumenten dajelbft in der Kirche gelungen. Die] Inſtrumente ver Beyleitmuſik beftanden aus 2 Biolinen, 2 Biolon, 2 Glarinetten, 2 Hörnern (Corn) 3 Trom⸗ peten und Pauken, ferner aus Schellen und 3 Glöckchen. Auf den Geſang des Engel3 „Gloria etc.“ fchlug die Uhr vier Viertel und Zwölf, worauf der Nacht—⸗ wächter (Basso solo) fein Lied fang. Nach jeder Strophe des Liedes vom Hirten folgte mit Inftrumenten „ein Kuhreigen” und der Ruf: „Hat zwölfi gichlagen“. Beim letzten Kuhreigen fpielten 8 Glöcklein G. E. C. geftimmt mit.

101, Ihe Birten all.

Mündli aus Kindberg.

Wernma, werden wir. 102. Mein, wie mag bag Kleine Mind. Aufzeihnung aus Eijenerz. 103. Wiegeniteb für dag Chriftkinb. Ebendaher. Bgl. Weihnachtslieder... . gef. v. C. Sch. (Graz 1870) Nr. 19. 104 Huf ihr Birten allzugleidh. Mindlih aus Admont. 105, Ihr Birten fchlafet nicht. Aufzeihnung aus Eifenerz. Kleden, auslangen, ausreichen.

106. Altes Hirtenlied.

Aufzeichnung des Sängers in Admont von 1840. Weit veri;reitetes Lied, indbefondere auch auf fchlefiichem, felbit auf fränfifhem Gebiete beliebt. Vgl. Meinert, alte deutiche Volksl. d. Kuhländch. ©. 279. Hoffmann, ſchleſiſche Volksl. theilt e3 aus der Graffchaft Glaz mit: Wolf, Vollkslieder aus bem Egerlande, theilt ed, wie Meinert mit fünf Strophen mit. Nah Hoff- mann und Meinert au bei Mittler, Deuticher Volksl. Vgl. auch Hart- mann, RBolfäfchaufpiele, wo das Lied in drei Strophen als Beitandtheil eines pie es ana dem bayerifchen Wald und auch die Melodie beigefügt erichein

412

107. Reife ber Birten zur Krippe. Ebendaher. 108. Das Weihnachts A BC. Ebendaher.

DDD, Ru zu leſen.

109. Schlaf, Jeſulein, fchlaf. Ebendaher. Vgl. auch Weihnachtälieder ,. . gei. v. C. Sch. Nr. 50. 110. ® fchön unb zartes Hinbelein. Ebendaher. III. Schlummerlied für bag Chriſtkind.

Nach einem fliegenden Blattdrucke, der ſich im Ennsthale häufig findet: Bier ſchöne Geiſtliche Weihnacht Geſänger. Lintz bey Johann Radlmayr 1692.“ Das Lied wird heute noch im Ennsthale gelungen.

112. Am Weihnachtsabend.

Aufzeihnung des Sängers in Admont von 1840. Vgl Simrod, deutſche Weihnachtslieder, worin das Lied „Weihnachtsabend“ überichrieben zwei Strophen weniger hat. Auch aus Kärnten (Lefachthal) tkeilt e8 Lerer, Kärnt. Wör⸗ terb. Weihnachtl. II. nah einer Abſchriſt von 1623 mit, worin es jedoch nur 12 Strophen hat. Mittler, Deutiche Volksl. Nr. 413 bringt es in 10 Strophen „vom Rhein“ als Tatholifches Kirchenlied. „Buerft im Conſtanzer Geſangbuch von 1613, fiehe Kehrein I Nr. 107. Geiftl. Volkslieder ©. 68" (Mittler) Bol. auch W. Gärtner, Te deum laudamus! (Wien 1855) 1 Bd. ©. 81, wo das Lied in 9 Strophen aus der Paderborn’ichen mitgetheilt wir. «

IM, Almlieder.

113. Almleben.

Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Weltere Aufzeichnung. Kalma, Kälber. Schwaigerin, gleihwie Sennerin, Gramelt, grameln, hörbar kauen, Sendlerin die zur Wartung und

Yeife brummen. Beauffichtigung Angeſtellte in der Afi, hinauf. Almbütte.

Nieamt, niemend.

114: Auf d'Alm bin i gange.

Nah dem Vollemunde aus Krieglah. Vgl. auh Mittler, deutiche Volksl Nr. 1133, woſelbſt dag Lied nur drei Strophen Hat und nur die erfte Strophe mit dem vorliegenden Texte gleich aufweiſt.

Stoani, fteinig. Herunt, bier unten.

115. Wanng amal frhön apa wird.

Aus der Sammlung des Erzherzogd Johann. Stammt aus der Gegend um den Hochſchwab. Bol. faft daffelbe Lied, nur kürzer aus Schlierjee mit-

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etheilt von Kobell, Oberbaieriſche Lieder Nr. 1. Sehr entitellt und ver- —8*— iſt das Lied auch bei Pröhle, Weltl. und geiſtl. Volksl Nr. 63 zu finden, wo ed beiſpielsweiſe mit dem Verſe „Und won's a mol ſchön Abend werd” beginnt. Apa, aper, fchneefrei, fchneelos, | Kuahla, Kühe eigentl. Kühlein. ein vom Schnee freier Erdfleck. Schnaural, Schnarcher. . Der Ausdruck ift auf dem ganzen] Ehnda, früher. baier.söfterr. Alpengebiete ge» Kralt, Eraut. bräuclih. Er kommt in jüngfter Feilt, fehlt. Beit ſelbſt in hochdeutſchen Dichtun⸗Nachigrehrt, nachgeweint. gen auf diefem Gebiete vor. Stat, leife. Geiſſa, Biegenhirt. 116, Auf ber Alma. Ebendaher. Keubl, Kälbchen. Mueßen, Muß, Brei eſſen. 117. Almfreude. Nach einem fliegenden Blattdruck „Alm⸗Lied“ o. O. u. J. aus dem Enns⸗ thale. Der Text offenbar im Druck verderbt und verwäſſert. Dulatzen, jodeln. Fürfleck, Schürze. Streiß, Buſchwerk, Dickicht. Scharten, Einſattlung an einem Hahnlein, Hähne, Männchen vom | Bergrücken, Alpe, Weide u. dgl. Auerhahn oder Schildhahn. Sumpern, dumpf läuten, brum- Pfalzen, balzen. men. 118. Die Freub auf ber Alm.

Mündlih aus Auſſee. Um Auſſee und in Oberbaiern fehr verbreitet. Vgl. Dberbaierifche Lieder bag. v. Kobell. Nr. 74, woſelbſt das Lied 4 Strophen at. Ebenfo Dberbnierifähe Volkslieder dag. dv. H. M. ©. 35. Mittler deutiche olfsl. Ar. 1106. 119 Die Schwoagrin auf ber vVeitſchalm.

8 ma Fandlich aus Mitterndorf im Mürzthale. (Nördlich davon die 1974m Hohe eitich.

Futtern, fütten. . Hamla, heimlich. Gſiegn, gejeiht, Durchgefeiht. 120. Der Schnee.

Mündlich von der Eifenerzer Höhe. Vgl. auch DOberbair, Lieder v. Kobell Nr. 10 und Tiroler Alpenlieder (Lienz) ©. 22.

Wöggageht, weggeht, vergeht. Drent, drüben. 121. Die ſchöne Sennrin.

Sliegender Blattdrud: „Ein weltliches Lied. Die fchöne Senderin. Steyr. Greis o. J.“ Auch bei Jeitteles, die deutich. Volksl. in Steierm. Nr. 16. a Ichärfer ausgeprägten Dialect im ganzen Ennsthale befannt und gefungen. Vgl. auch Ditfurth, fränf, Volfsliever I. Nr. 155. |

Gwarn, wahrnehmen.

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122. Schwoagrin fteh auf. Mündli aus Krieglach. Salt, kein Milch gebend. Vgl. Lerer. Kärntn. Wörtb.

123. Die Schwoagerin. Mündlih aus Auſſee. Dort und in der Umgegend jehr verbreitetes Lied. Bähnd, Bähne. Dahoam, baheim, gu Haufe. 124 Ber Früfling. Mittheilung aus Kindberg. Hana, die Hähne, Auerhähne. Wasn, Wajen, Raſen. Stötzl, Kübel, Milchkübel. Speik, die bekannte duftende Alpen⸗ Tangeln, dengeln, die Sicheloder| blume. Valeriana celtica. Senfe fchärfen. 125. Schwoagerin Lieb.

Mündlich von Auffee. Daſſelbe Lied mit einigen Abweichungen theilt Wein- hold, über das d. Volkslied in Steiermark, aus der Veitſch mit.

Almen, auf die Alm gehn. Söchter, hölzernes Gefäß zum Gaßnen, Öaflen. Melken. 126 Bon ber Sennerin. Aus der Sanımlung des Erzherzog Johann. Bon Groß Söll herrührent. Umerfteigen berumfteigen. Wildbratſchützen, Wildſchützen. 127. Die ſchöne Almerin. Mündlich von Auſſee. Gſchma, ſchmackhaft, appetittlich. 128. Wann i auf u’ Alma geh. Handfcriftlih von Ilz. Aufzeichnung etwa von 1848. 129. Vorderbach Alim Wieb.

Mittheilung aus Murau. In ganz Steiermark verbreitet, insbeſondere auch um Auſſee. Auch in Baiern vorfommend. Vgl. Leoprechting, aus dem Lechrain. ©. 277.

130. Bag Alm Leben. Mitgetheilt von Auſſee. Kar, hoher Felsberg. Auf da Frei, im Freien. Sfarla, gefährlich. 131. Auf ver Alma ob'n.

Nach einem fliegenden Blattvrud: „Auf der Alma ob'n. Lied für zwei Singftimmen. Drud von Haas Erben in Steyr, o. J.“ Im Ennsthale verbreitet.

132. Und fuer bergnüglich leben will. Aus der Sammlung de3 Erzherzog Johann. Im Mürgthale verbreitet.

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133. Die Schwodagerin auf ber Alm. Mündlih aus Eiſenerz. In ganz Oberfteiermart verbreitet. Watſchen, Obrfeige. 134. 5 Blüameri bom Ser.

Nach der Mittheiluug des Somponiften 3. Schmölzer, der dieſes Lieb von einem Jäger beim Leopoldſteiner-See fingen hörte und darnach nebft der Melodie aufzeichnete. Vgl. Volkslieder aus Steiermart .. v. J. E. Schmöfzer (Graz. 1880,) Nr. XV.

Brockt, abgepflüdt. |&wedn, gewefen. 135. Morgen: und Abendroth. Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Moan i, meine ich. 136. Auf ber Alm. Mündlich aus Eifenerz.

137. Almerſpitz.

Fliegenden Blattörud: „Almerſpitz. Steirifches Lied nach befannter Melodie. Gedr. bei Haag Erben in Steyr.“ o. F- |

138. Liaba d’ Berg als d' Madeln. Aus Jaͤgers „Touriſt“ III. Jahrg. 1871.

139. Laßt ſich fchon der Frühling ſehen. Flieg. Blattdruck aus Hieflau: „Zwei ſchöne Schäferlieder. Gedruckt in dieſem Jahr“ (jedenfalls nicht ſpäter als 1780.) Schmelha, Schwäche, Vgl. Lexer. Schmelche. 140. Lied von der Alm. Flieg. Blattdruck. „Ein neues Lied. Gedruckt bei Ph. Kraußlich in Urfahr Linz.“ Im Ennsthale verbreitet. 141. Die Rappler Alm.

Nach einer Handfchrift aus Eifenerz. Auch in flieg. Blattbruden in ganz Steiermark ſehr verbreitetes Lied, deſſen Urjprung aus Kärnten wohl anzu⸗ nehmen if. Auch in Tirol jedoch kürzer und mit bedeutenden Abweichungen. Bol Tiroler Alpenlieder ©. 24. Häufiger kommt der erſte Theil des Liedes im ganzen ſüdlichen bairiſchen Alpenlande vor. Der zweite Theil ift wahrſcheinlich ſpäter entjtanten.

142. Fenſterſtreit.

Aufzeichnung aus dem Mürzthale.

Kei, kümmere. Statt „Mond“ er-| die Form „Monat“ mit ſächl. ſcheint in der Aufzeichnung überall | Geſchlecht.

143. Dag Mäbchen unb ber Monb.

lieg. Blattdrud: o. D. u. 3. Lied aus dem Mürzthale. Auch in Nieder- "Öfterreich verbreitet.

Gſchlaun, eilig gehen.

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144. Gaffelftreit. Mündlih aus der Gegend bei Judenburg. Jauket, würde dich jagen.

145. Die alte Steiermark. Aufzeichnung aus Schöder bei Murau. Unter dem Titel: „Die alte Steier- mar!” fehr beliebtes Lied im Mur⸗ und Ennäthale. 146. Ber Bang auf bie im. Handfchriftlicde Aufzeichnung aus Neuberg vom Jahre 1808. Gſchreckt, erfchredt, j

147. Abenteuer auf ber Alm Mündlic aus dem Murthal.

Matha, Mäher. |&egat, begegnet.

148. Ber eifernbe Schatz. Mündlih aus Krieglach. Vgl. auch Rofegger, Volkslieder aus GSteier: mark Nr. 3, wo der Tert geändert erfcheint. i

Dalkat, dumm, einfältig.

149. Ber Bug. Mündlich aus Liezen.

150. Mein Schatz. Mündlich aus Kindberg. Weit verbreitetes Lied, insbeſ. auch in Nieder- öfterreich Häufig. Vgl. Kretſchmer deutiche Volksl. II. Nr. 235. Mittler, beutjche Volksl. Nr. 1138. An beiden Orten Hat ber Text nur vier Strophen.

Vaſchrein, verläumden.

151. Bag Dirndl im Cannenwald.

Mündlih aus Eifenerz Auch Handihriitlid von 1836 aus St. Gallen. Das Lied ift auch in Salzburg befannt. Bergl. J. ©. Kohl, Hundert Tage auf Meilen, Bd. V. (Steiermarf 2.) S. 198, wo dasjelbe Lied fich in der ir urger Verſion findet. Auch auf ſchleſiſchem Gebiete ein Aehnliches bekannt. eter, Volksthüml. aus Oeſterr. Schleſien S. 259 theilt es aus Jägerndorf allerdings nur in den Grundzügen erkennbar, mit.

Summa, Sommer. |Tonnawald, Tannenwald.

152. Ber Bua im Wiglwagl. Aufzeichnung aus Murau. 153. Rachtbefuch.

Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Altes Lied aus der Veitſch. Aufgezeichnet im Jahre 1818. Es ift imganzen füdlichen Deutfchland fehr verbrei- tet. Vgl. Wunderhorn (Birlinger-Erecelius) II. ©. 81. Meinert, Volksl. aus dem Kuhländch. 46. Daraus auch bei Mittler, deutiche Volksl. Nr. 166. Kretſchmer, deutihe Volksl. I. Nr. 231 und 250. Simrod, bie

47

beutfchen Volksl. Nr. 181. Hoffmann Schlef. Volksl. Nr. 76. Aus den Alpenländern theilt e3 insbeſ. auh mit Bogatihnigg und Herrmann, deutihe Volksl. aus Kärnten HD. Re. 601. Bei Jeitteles, deuiſche X Volksl. in Steiermark gemahnt Nr. 21 daran.

154. Bag Grüuberl.

Mündlih aus Eifenerz. Das Lied ift überhaupt in Oberſteiermark ver- breitet. Vgl. auch die Mitteilung desfelben in abweichender Mundart bei $, G. Kohl. Hundert Tage. V. Steiermarf. ©. 172

Eing'ſprengt, erpict. gleanfät, lächelt. Mänl, Maul, Mund. Deant, doch. 155. Das Beftänbniß. Aus Kindberg mitgetheilt. 156. 3 geh Hin über d' Alm. Mündlich aus Eiſenerz. Vgl. auch Roſegger, Volksl. aus Steierm. Nr. 13. Schneid, Gebirgsrücken, Bergkamm.

157. Dir Samſtagnacht. | | Nach einer Aufzeihnung aus Eifenerz. Auch im Mürzthale verbreitetes Lied. Stoanſteiriſch, ſteinſteiriſch, echt Kload, Kleid. ſteiriſch. Kirta, Kirchtag, Kirchweihfeſt. Ochſenhoad, Ochſenheide. 158. Wie’ Halt Kammt. Ebendaher. =

Moanat, meinte. |®rinnroth, brennend roth.

159. Bei der Nacht.

Mündlich aus Krieglach. Im Steiermark ſehr verbreitet. Vol. Roſegger, Volksl. aus Steierm Nr. 4. Auch Kretzſchmer, deutſche Volkol. II. Nr. 243 bringt eine Strophe. Frommans veutihe Mundarten. V. ©. 532, führen den in Niederöfterreich vorlommenden Text dieſes Liedes an. |

Selm, daflelbe, diefes, das. Umaſchlagt, veränberlich iſt. 160. A Blümerl in. Mieda. Mündlich aus Auſſee. Gfallet, gefallen würde. An anzigsmal, ein einzigesmal. 161. Ban a (chäng Bleameri. Aus dem Mürzthale. Bleamerl, Blümchen. G'halt, behalte. 162. Ber Spaziergang. Aus der handſchr. Sammlung von 3. &. Seidl. we Greint, gezankt. Tappel, bummer Kerl, auch be

müthig fcheltend gebraucht. Schloſſar, Steierm. Volkslieder. 27

118

. 163. Mei TLiab.

Marithal Nach der Textaufzeichnung in: „Sechs Voltsueder ans Steier⸗ mart gefansmelt und für vier Männerftimmen eingerichtet bon 3. E. Shmöl- zer.” Leipzig. C. F. W. Siegel. O. J.

164. Zwei Cäußerin. Mündlih aus Murau. Bwegn we, weßwegen. JEntriſch, unheimlich, 165. Derfft nit a fo predigen.

Aufzeihnung aus Krieglach. Bol. auch in etwas veränderter Berfion: Nofegger, Bollsliever aus Steierm. Nr. 6.

Heil, glatt, gefährlich. 166. Tiebegluft. Mürzthal. Nah „Sechs Volkslieder... . v. Schmölzer.“ 167. Beim Diarnbl.

Aus Eifenerz.

Rothkröpfel, Rothkehlchen. Hauben, Mütze. 168. Daß Fenſterlin.

Märzthal. Nah „Sechs Volkslieder... v. Schmölzer“. G'wiſpelt, geliſpelt. Mirk da's, merk dir's Halfn, umarmen.

169. Der traurige Bua.

Minid aus Kindberg. Im ganzen Mürzthal verbreitet. Vgl. Jeitte⸗ ' 3 beutjeh. BOT. in Steiernt. ©. 403 403. Auch in Tirol. Vgl. Tiroler Alpen- ieder ©.

170. Adſchiet.

Mürzthal. Aus J. E. Schmölzers Volkslieder aus Steierm. Graz. 1880. Nr. XI. s as

Datragſt, erträgſt. Ehnta, ohnedieß. Vaſch macht, verſchmäht. | 171. I brauch nit Gold. Aufzeichnung aus Eiſenerz. 172. Ber Baber,

Nach einer Aufzeihnung aus dem Mürzthal. Das Lied ift fehr verbreitet. gl. Roſegger. Bolfel. a. Steierm. Nr. 2, mit verihiedenen Abweichungen gegen die vorliegende Verſion. Auch auf Hleſiſch Gebiete vorkomm end. l. Meinert. ksl. d. Kuhländchens Nr. 87.

Gack, Narr.

173. A fa a friſches Uerndli. Aus Eiſenerz.

49

174 Mein Schatz id a Müller.

Aus Maria⸗gell. Mitgetheilt von Dr. Mader in beflen Monographie „Hiltor. topogr. Darftellung des berühmt. Wallfahrtortes Maria⸗Zell“. Wien 1832.

175. Dir Bochzeit auf ber Alm.

Mitgetheilt and Eifenerz ; auf den Gebirgen der Umgebung bafetbit häufig. Auch in Tirol vorkommend. Bgl. Tiroler Alpenlieder©. 1

W. Wildſchützen⸗ und Jägerlieder.

176. Ber Gamsberg. Müuudlich aus Eifenerz.

S chöberl, Häuflein. Brein, Brei, beliebte Mehlſpeiſe in Zu wiſchleicha, Hinzufchleihen. | den fteir. Alpen. | Awaſchießn, berabfchießen. Grawlt, gegraut. 0 Aufiſchau, binauffehe. , rn 177. Am Gamägebirg. Ebendaher. | " Bal, Weil. Steh i an, bin ih erpidt. - - °°

178. Der Wildſchütz.

Flie Blatidrud: „Der Wildſchütz, Druck und Verlag v. Kraußl in Urfahr Bing.“ O. J. Aus dem —2 le. ae er Ans ai, ins Gehege . Gſpenzelt, geſchäckert, gekoſt. Aufi graxelt, hinaufgeſtiegen. |

179. Bag Gamsgebirg. Flieg. Blattdruck „Das Gamsgebirg“ o. D. u. J. aus Eiſenerz

Goaß, weibliche. Gemſe auch Ziege. Aba, ſchneefrei. Vgl. Anmerk zu Kaſa, ine wo “ie bereitet wird.| Nr. 115 ©. 4183. GG'wiſt, gewußt. 180. wilbfehätzenlich. Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Aus der Hochſchwabgegend Dos Lied iſt auch in Niederöſterreich ſehr verbreitet. Bol. Tſchiſchka und Schottky, Defterr. Volksl. ©. 89. wo es fünf Strophen Hat. In ähnlicher

Weile aber nur ameiftronbig Führt, offenbar dasſelbe Lied Kregjchmer-Zuccal- maglio, deutſche Volksl Nr. 289 als aus der Schweiz herrührend at.

G'ſt eif t, rüſtig, muthig, brauchbar. G'ſchmuzt, geſchmunzelt, gelächelt. Daſchaut, eifrig genau Umſchau gehalten.

181. Der prahlende Wildbſchũtʒ.

Nach der Aufzeihnung J. G. Seidls aus dem Volksmunde. Längeer Verſion bei Jeitteles, deutſch. Volksl. in Steierm. Nr. 16. Vgl. die 65

27*

420)

ähnliche Berfion des Liedes bei Ditfurtb, Fränk. Bolfälieder. II. Ar. 293, welcher e3 aus der Rhöngegend mittheilt. Kretzſchmer⸗Zuccalmaglio U. Rr. 298 bringen e8 aus Tirol.

Grath is, entrathe, entbehre ichs. Gamsbo art, Gemsbart alsSchmud des Jagerhutes.

182. Af ba Rabftatta Hin.

Ye dem Ennsthale bei Schlabming gehört Die Aufzeichnung bes Liedes dem fteir. Landesarchiv entnommen. Bol Tſchiſchka und Schottky, Defter. Volksl. S. 92. Auch ——— Nr. 64 theilen das Lied aus Oeſterreich mit. Es findet fi ferner im Wunderhorn Bir. &rec. II. ©. 638 ein Aehnliches auf den batriichen Hiefel.

Groſt, grgraft. Urlaub nehme, Abfchieb nehmen. 185. Der Bua aufm Samggehirg.

Handſchriſtlich aus Eifenerz. Scheuchn, fcheuen. | i 184. Milbpratfchätziien.

Mündlih aus Trofaiach. Boarland, Baierland, Baiern.

185, Bag Wilbyratfchießen ift mein Lehen. Aufzeihnung aus St. Gallen etwa vom Jahre 1838.

186. Ber Wilbfchätz im Frühlahr, Aufzeichnung aus Hieflau vom Jahre 1858. Braunenzeit, Brunſtzeit. \driaftn, frieren. 187. Bereenaimer che. Aus ber Sammlung bes 08 Johaͤnn. Das Lied rührt aus ber Gegend von Johnsbach ber. Ereherzog Johe Dollan, den tollen d. h. Eräftigen, |Umamwalg'n, eigentlich fich her⸗ ſtarken (Bod) Vgl.tollbei Lerer.| ummälzen, herumtreiben. Danzeln, einzeln Nachtn, geftern: Dawirn, wehren, vermehren. Wakla, wacklig.

188. Der Jäger beim BVirndl.

Flieg. Blattdruck: „Sauberes Dirndl“, o. O, u. J. aus dem Eansthale, woſelbſt das Lied häufig vorkommt.

189. Biazt geh 1 auf bi Alma.

Aus dem oberen Murthale. In ganz Oberfteiermart verbreitet, aud in D:beröfterreich befannt. Ebenfo in Tirol. Vgl. Tiroler Alpenlieder ©. v. Bol. au mi ler Siopien m Volksl. I. Nr. 296, mwofelbft das Lied aus Oberöſterreich mit vier Strophen vorkommt.

421

190. Bolla Inftig. Alte Aufzeichnung eines Jägers aus St. Gallen. Vgl. au Ditfurth Fränk. Volksl. I. Nr. 296, wofeibft das Lied in ähnlicher Verfion mit zehn Strophen aus Theres mitgetheilt ift.

191. Bag Bürſcherl. Nach einer Aufzeichnung aus PBufterwald. In der Gegend von Murau häufig vorfommend. Böga, zögern, zaubern. Trum, Stüd, auch Collectivaus⸗ drud für eine Zahl.

192. Wenn i geh auf bie Pirſch.

Ahnung aus Ilz von 1867. Bol. au Her mann⸗Pogatſch⸗ nia olfst. aus Kärnt. II. Nr. 547, bafelbft nur drei Strophen des in ganz Steiermark beliebten Jaͤgerliedes.

Fich ta, Finſterniß. Buttern, herbeifliegen, herum⸗ Sroßhahn, der Auerhahn im Ge-| flatte genſatz zum Birkhahn (Schildhahn) Swahbn, Schneewehn. welcher der Heine Hahn Klein- | Rodelt, eigentlich rüttelt, Hier das bahn heißt. Gef, weiches ber Hahn ver⸗ . acht.

193. Der Jäger und die Sennerin. Mündlih aus Eifenerz.

194. Bahjnfalzlieh 1.

Mündlid aus Johnsbach, ergänzt nad, einem flieg. ‚Blattbrude: pfalz. Lied mit Sodler. Verlag von J. Neidl in Bien." Den fteiriichen babnıjägern fehr befanntes Lied.

195. Bahnfalzlieb I.

Aus der Sammlung des Erzherzog Johann aus bem Hochſchwabgebiete auch bei * einhold. Ueber das deutſche Volksl. in Steiermark mit Aenderungen vorkomme

Die ahm: .

Walg'n, wälze ihn. In der G'heim, indgeheim. 196. Jägerlieh, Aus Eifenerz. 197. Jayag’frett. Ebendaher.

Knallerl, Flinte 198. Bas Gamſelſchiaßen. Aufzeihnung aus Ilz. 199. 3 unb mein Bruder ſeind ganga ing Gebirg. Aus Neuberg. Nach einer Aufzeichnung von dajeldit aus dem Jahre 1808.

420)

ähnliche Verſion bes Liebes bei Ditfurth, Fränk. Volkslieder. IL. Nr. 293, welcher e3 aus der Rhöngegend mittheilt. Kregihmer-Buccalmaglio U. Nr. 298 bringen es aus Xirol.

Grath is, entrathe, entbehre ichs. Gamsbo art, Gemsbart alsSchmuck | des Sägerhutes.

182. If ba Kabſtatta Hin.

yr dem Ennöthale bei Schladming gehört. Die Aufzeichnung be3 Liedes dem fteir. Zandesarhiv entnommen. Bol. Tſchiſchka und Schottfy, Defter. Volksl. ©. 92. Auch Kretzſchmer-Zuccalmaglio IL Nr. 54 theilen das Lied aus Defterreih mit: &3 findet fih ferner im Wunderhorn Bil: &rec. II. ©. 638 ein Aehnliches auf den batriichen Hiejel.

Groft, ft. | |Urlaub nehme, Abfchieb nehmen. 185. Der Bua aufm Gamsgebirg. Handſchriſtlich aus Eifenerz. Scheuchn, ſcheuen. 184. Wilbpratfcjätziteb. Mündlih aus Trofaiach. Boarland, Baierland, Baier.

185. Dag wildpratſchietzen iſt mein Leben. Aufzeihnung aus St. Gallen etwa vom Jahre 1838.

186. Ber Wilbſchütz im Erũhjahr. Aufzeichnung aus Hieflau vom Jahre 1668. Braunenzeit, Brunftzeit. Friaſtn, frieren. 187. herrenalmer⸗Lied. | Aus ber Sammlung bes Erzherzog Johann. Das Lied rührt aus ber Gegend von Johnsbach ber. reherzog Joh Dollan, den tollen d. 5. Eräftigen, | Umaw al g'n, eigentlich fich her⸗ ftarken (Bod) Vgl.t ollbei Lerer.| ummälzen, herumtreiben. Danzeln, einzeln. Nachtn, geitern. Dawirn, wehren, verwehren. Wakla, wadfig.

188. Der Jaäger Beim Birnbl, Sieg. Blattdruck: „Sauberes Dirndl”, o. ©. u. 3. aus dem Ennsthale, woſelbſt das Lied häufig vorkommt. 189. Biazt geh I auf bi Alma.

Aus dem oberen Murthale. In ganz Oberſteiermark verbreitet, aud in Dberöfterreich befannt. Ebenso in Tirol. Bol. Tiroler Alpenlieder ©. 9. Bol. auh Kregihmer-Zuccalmaglio, Volksl. II. Nr. 296, mofelbft da3 Lied aus Oberöſterreich mit vier Strophen vorkommt.

423

210. Weber den Bauernftand, Aufzeiänung aus dem Murthale. Ronna, Ronnen, rothe Rüben. |Spenjau, Ferkel. Linſert, Linfen. Habern, Hafer. 211. Da Baurnbua. Mündlich aus Kindberg.

212. Der luſtige Bauerniinecht. Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Auf da Bäura, auf der Bauern-|Dentlbas, gegen den Abend zu.

wirthichaft. Grantige, grämliche. Säura, ſaure Milch. Gſchmachi, geſchmackvoll. G'ſegna, ſegnen, bekreuzen. Glengt, langt, reicht aus.

Nocka, Nockerl, eine Mehlſpeiſe.

213. Ber luſtige Bauer.

Aufzeichnung aus Eifenerz. Vgl. auh Herrmann und Pogatſchnigg, beutfche Volksl. aus Kärnten II. Nr. 543 und Leoprechting. Aus dem Led- rain ©. 263.

Die Aufzeichnung hat in Strophe 1. ®. 3. den finnlofen Ausdrud: Marter Martikus, ich rectiftzire ihn nach dem Kärntner Liede troß der in einem Bauern- liede ſeltſam Hingenden Bezeichnung.

214. Bie Stabtmobe.

Aufzeihnung des Herrn Kaplans Meirner. Das Lied ftammt angeblich aus Graz.

Blami, blaue. Ensgroße, ungeheuer große. Sönntlani, folce. Hafner, Töpfer. Häfn, Topf.

215. Ber Bauer im Wirthepaufe.

Nach einer Aufzeichnung aus Klein-Meifling. Auch in und um Eifenerz ver» breitet. Aehnlich die erite Strophe des zweiftrophigen Liedes bei Meier, Schmäbifche Bollslieder Nr. 141. Ä

216. Der Bauernftanb. Aus der Handih. Sammlung von J. &. Seidl.

217. Bauernlied.

Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Mit einigen Aenderungen nach einer Aufzeihnung aus dem Mürzthale. Das Lied tft ſehr verbreitet. Vgl. aud Hermann und Pogatſchnigg, deutihe Volksl. aus Kärnten IL Nr. 542. Leoprechting. Aus dem Lechrain S. 262.

Sper, bitter. 218. Der berziueifelte Bauer. Ebendaher.

42

200. Bag ig ja nur a Gſpaß. Handſchriftliche Aufzeihnung von J. &. Seid! nad dem Volksmunde.

201. 9’ Jaga fei Freud! Mündlich aus Eifenerz.

202. 50 ſagrs mag. Mimdfih aus Puſterwald. u Nach einem flieg. Blattorude (Menhardt. Steyr) widergegebened Lied, das im oberen Ennöthale an der Salzburger Grenze gelungen wird. Es ift auch in Salzburg häufig, deshalb können die Läden in Str. 1, 8,:4, 8 bald mit „Salz. burger“, bald mit „ſteiriſcher“ ausgefült werden, da auf beide Arten gefuns gen wird. | | With, Tragband aus Zweigen der Nachi taucht, nachgegangen. Weibe. | 204. Ach Hin al Jäger auf ber Alm fa gern. Mitgetheilt aus Puſterwald. Im ganzen oberen Murthale häufig. Bu 205. Ciroler unb Steirer Laudsleut. Aufzeihnung aus Graz von Herrn Kaplan Anton Meigner. 206. 8’ is a Freud.

lieg. Blattdruck ; „S’ is a Freud, wenn ma fieht die Sonn’ aufgeh'n, Drud v. Ph. Kraußlih in Urfahr Linz”, aus dem Ennsthale, wofelbft das Lied verbreitet ift Mit Anklängen an verjchiedene der hier mitgetheilten Lieder.

Her nah zwerg, berüber. G'liega, Lagerftätte. Ramla, brünftiger Hirſch. 207. Ber bairiſche Biefel,

lieg. Blattdruck. „Bmei fchöne neue Lieder“, „Drud dv. Ph. Kraußlich in Urfahr Linz”, aus Eifenerz, auch im Mürzthale belannt.

Laugna, Läugnen.

208. Ein ſchönes neues Alma⸗Lied.

Flieg. Blattdruck mit obigem Titel. „Drud v. Ph. Kraußlih in Urfahr Linz." Bruchitüde aus diefem Liede in ganz Steiermark vorlommend. Daſſelbe enthält Anklänge an andere auch hier ſchon mitgetheilte Lieder und wird mit ver- ſchiedenen Varianten auch in Salzburg, Kärnten, Tirol, Ober- und Niederöfter: reich gejungen.

J. Bauern- und anderer Stände-Tieder. |

209. Bag Tanbleben.

Aufzeihnung dv. St. Georgen a. b. Stiefing. Wach im Mürzthale befannt und beliebt. Bol. Roſegger, Lolfsl. aus GSteierm. Nr. 1.

423

210. Ueber ben Bauernſtand. Aufzetgnung aus dem Murthale. Ronna, Ronnen, rothe Rüben. Spenſau, Ferkel. Linſert, Linfen. Habern, Hafer. aıı. Da Baurnbua. Mündlih aus Kindberg.

212. Ber Iuftige Bauernünecht. Aus der Sammlung des Erzherzog Kohann. Auf ba. Bäura, auf der Bauern |Dentlbas, gegen den Abend zu.

wirthſchaft. Grantige, grämliche. Säura, ſaure Milch. Gſchmachi, geſchmackvoll. G'ſegna, ſegnen, bekreuzen. Glengt, langt, reicht aus.

Nocka, Nockerl, eine Mehlſpeiſe.

213. Ber luſtige Bauer.

Aufzeichnung aus Sifenerz. Vgl. auh Herrmann und Pogatſchnigg, beutjeje Bot. aus Kärnten II. Nr. 543 und Leoprechting. Aus dem Ledh- rain ©. 2

Die Aufzeichnung hat in Strophe 1.8. 3. den finnlofen Ausdruck: Marter Martikus, ich rectiftzire Ihm nad dem Kärntner Liede troß der in einen Bauern- liede ſeltſam Tlingenden Bezeichnung.

214. Die Stabtmahe.

Aufzeihnung des Herrn Kaplans Meirner. Das Lied ftammt angeblich aus Graz.

Blamwi, blaue. Ensgroße, ungeheuer große. Sönntlani, folde. Hafner, Töpfer. Häfn, Topf.

215. Ber Bauer im Wirthähaufe.

Nach einer Aufzeichnung aus Klein-Reifling. Auch in und um Eifenerz ver- breitet. Aehnlich die erfte Strophe des zweiftrophigen Liedes bei Me ter, Schwäbiſche Vollslieder Nr. 141,

216. Ber Bauernftand. Aus der handſch. Sammlung von 3. G. Seidl.

217. Bauernlich.

Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Mit einigen Uenderungen nach einer Aufzeichnung aus dem Mürzthale. Das Lied ift fehr verbreitet. Vgl. auch Hermann und Pogatſchnigg, deutihe Volksl. aus Kärnten IL Nr. 542. Leoprechting. Aus dem Lechrain ©. 262.

Sper, bitter. 218. Ber verzweifelte Bauer. Ebendaher.

424

Sretten, fi bemühen und nichts ausrichten, fich vergeblich bemühen. Als Subſtant. etwa Noth.

219. Ber ärgerliche Bauer.

Rarzthal Nach Bolkelieder aus Steiermark v. Roſegger Ar. 11.

220. Ber berbrießliche Bauer. Nah einem „Hiegenden Dlatte aus Eifenerz: „Sieben fchöne neue Ge⸗ fange..." O. O. u. J. u Dahanfen, erhauſen, zuſammen⸗ |Stattla, ſtattlich, kühn. bringen. Srathen, entbehren konnen. + Ber Bauer und ber Pfleger. Aus. ber Sammlunı des Erzherzog Johann.

222. De Bauerß Noth.

Ebendaher. Das Lied ift auch auf Schlefiihen und fräntifchen Gebiete be- fannt- Bgl. Kretzſchmer, deutihe Volkel. L A 145, woſelbſt es aus dem Kuhländchen mitgetheilt if. Darnach auch bei- Meinert, deutſche Rolls. Nr. 1488. Ditfurth, frank. Volkslieder II. Nr. 346

Hubelts unter, behandelt ſie Oganga, abgegangen. ſchlecht.

Hamet, Heumahd. G'tratl, Getreide. G'wanden, kleiden.

‚223. Ber Gaberl. Aus Judenburg. Auch im Mürzthale belanntes Lied. 224. Ber Simmeri und fein Bachber.

Aus Eifenerz.

Züpp’in, Beulen. 25. Ber Bauer und fein Unecht.

Mittheilung aus mon nad einem flieg. Blattdrude.

Ans Safjet gehn, d. 5. zum Stellbichein vor der Geliebten Fenſter auf der Gafle. 226. Die Moth ber Vauernbubn. Aus Kindberg.

- Kreten oreiben, nämlich die Häute abkratzen. 227. 3 luſtigs Tebn führn ma. Mündlih aus Auflee.

228. Ber Geiger.

Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Bas Lied ftommt aus der Veitſch. Aehnlich das Lied Nr. 208 bei Ditjurth, Fränk. Volksl. I

425

229. Bie Spielleute. Aufzeichnung von St. Georgen an der Stiefing von Herrn Kaplan Meigner, 230. An Kettenegg. Mittheilung aus Nettenegg am Stupled. 231. Biazt Bin i na Kloan.

Mündlih aus Kindberg. An nanz Steiermark, insbeſ. im Mürzthale fehr verbreitet. Bol. Roſegger, Volksl. aus Steierm. Nr. 12.

Scheiter klieben, Holzicheiter Hauben, fammeln.

232. Bolzknerhtiieb.

Mündlih aus Schöder bei Murau. el. Seitteles. Deutih. Vollsl. in Steierm. ©. 399. Auch Schmölzer, Vollslieder aus Steierm. Nr. V.

Melchn, melten. 233. Die Bolzknerht- und die Bauernbubn. Aus Eifenerz- 234. Ber Poftillen. Ebendaher. Froaß, bier Fraifen, beftiges Erſchrecken bezeichnend. 235. Ber Hayuziner. Ebendaher. 236. Die Pfarrer-Hörhin, Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Kleber, kaum, wenig. | 237. Keifelieb bed Banbiuerkturfchen. Aufzeichnung von St. Gallen vom Jahre 1836. 238. Meizgerlieb. Nach einem flieg. Blattdrude aus Graz. 239. Bauer unb Bergler. Aufzeichnung aus Rohrbach durch Herrn Kaplan A. Meirner. Auswärts, der Frühling. Woazhauer, Weizenſchneider, Schnitter. 240. Bergmannslied. Mündlich von einem Bergknappen in Eifenerz. 241. Ber Bergmanngftanb.

Aus Eifenerz. Hiemit gu vergleihen das ähnliche Lied bei Mittler, deutſche Volksl. Nr. 1557. Auch Pröhle, Weltl. u. geiftl. Volksl. Nr. 71. Bei Jeitteles, deutſche Bolksl. in Steierm. ©. 397.

Broamtn, verbrämten.

4286

242. Blück auf.

Aus der Sammlung des Graherzog Johann. Bon Vorderberg. Bol. v8 im Anfang. ähnliche Lied vom bei Mittler, deutſche vBet . 1860 öhler, Rr. X.

3. Daß Kergmanndkind. Mündliih aus Gifenen, Kobern, das Berichlngen der großen Eifenfteine mit Handhämmer. 244. Bes Bergmanngs Loos. Ebendaher. Bol. die Verſion aus Leoben im „Commesdbuch der Wiener Studenten” (Wien. 1880) Nr. 308, woſelbſt das Vied b Strophen hat. 245. Altes Bergmannglich, Ebendaher. Bol. auch bie „Berg Mabemifhen © ie (Bet und Leipzig 1879) Ferner: Commersbuch der Wiener Stud.“ 246. Dei Bergmannz

Ebendaher. Herrmann und Pogatſchnigg, deutſche Vollsl. aus Kärnten I. Nr. 561 247. Blockentöne.

Mündlih aus Vordernberg. Das Lied wird in Eifenerz und Bordernberg gerne bei feſtlichen Anläffen von den Bergknappen gejungen-

248. Bergmanngiieb zum St. Varbara⸗Feſte.

Aus Eifenerz. St. Barbara ift die Schußpatronin der Berglente. Am Tage ihres Namens, (4. December) wird bei der üblichen feier iu Eifenerz dieſes Lied

gefungen. 249. Oberennsthaler⸗Hochzeitslied.

Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Das Lied ift in Donnersbadr aufgezeichnet. Es wird bei den Hochzeiten in bergmänniichen Kreifen gefungen.

250. Mnappenlich. Häufig in und um Eiſenerz. Wus dem Volksmunde. 251. Berglieb.

Aus der Sammlung des Erzherzog Johann. Auf nung aus Eijenerz- Bol. das fehr ähnliche Lied bei Ditfurth, Fraͤnk. PN Nr. 350, aus der

Gegend von Hof. 252. Berggefang.

Ebendaher. Sate Mittler, deutſche Volksl. Nr. 1554. Köhler, Bergmannslieder Nr. IX

MI. Biftorifche und patriotifche, Soldatenlieder.

253. Siegeslied nach ver Schlacht Bei Stuhlweißenburg 1593. Einzeldrud mit nachftehendem Titel:

Warhafftige Beittung des von GOtt gegebnen Siegs, wider

417

den Turkiſchen Erbfeindt, fo von vns Chri⸗ ſten bey Stuel Weiſſenburg, des 1593. Jars, den 3. Tag Nouembris, erlangt worden.

Im Ton zu fingen. Wie man deu Grafen von Serin fingt.:

Psalm XLII.

Ich will wich nicht verlafien auff meinem Bogen, Bud mein Schwerbt wirbt mir nicht helffen. Sondern du hilffft uns von vnſern Yeinden,

Bud machſt zu ſchanden die ons hafjen. (Bignette in Holzichn ) Gerrudt zu Grätz in Steyr, bey Georg Widmanftetter.

254. Miaglieb auf den Tab bed Erzherzogd Carl bon Steiermark.

Einzelorud, Bol. Ph. Wadernagel, Geſchichte des beutichen Kicchen- des, worin diefes Lied aufgenommen erjcheint. Der volle Titel des Driginal- ıdes, deſſen Berszeilen in den einzelnen Strophen nicht abgetheilt find, lautet

Ein Sähnlich Klaglied . Vber des Durchleuch⸗ tigſten Hochgebornen Fürſten vnnd ‘Herrn, Herrn Carln Ertzhertzogen zu Ofter⸗ reich, Hertzogen zu Burgundi, Steyer, Kärndten, Crain vnnd Wurtemberg 2c. Grauen zu Thyrol vnnd Göortz 2c. Höchſeligiſter gedächtnuß, ſehr betrüeb- ten, wiewol gantz ſeligen Abſchied, aus dieſer Welt, ꝛc. (Wappen Erzherzogs Carl in Holzſchnitt.)

Im Thon Vie man das Lied von Grauen von Serin ſingt.

Der in diefem Falle befannte Verfaſſer des in fliegenden Blattdruden ähn- er Form dfter vorlommenden Liedes ift „Sigmund Banftingl aus Tyrol”, : er fih am Ende einiger dem Liede vorausgehender Verszeilen felbft nennt, ſelbe, von dem aud die beiten Bergwerkslieder aus Steiermark herrühren, he ich in meinem „Defterreichifchen Eultur- und Literaturbildern mit beſon⸗ er Berüdfichtigung der Steiermark" (Wien. 1879) mitgetheilt habe. Vgl. Mehreres T Banftingl in dem erwähnten Werke ©. 327.

255. Carl VI. unb ber Eob. Nach einer älteren Aufzeichnung aus Eifenerz, woſelbſt dieſes Lied gefungen rde. Auch in fliegenden Slattöruden vorlommend. 256. Lieb auf Cari VU., Churfürft bon Baiern. 28 senden Blattdrud: „Sechs jchöne neue Lieder” o. DO. u. 3. aus dem

257. Lied auf Carl VL.

Roh Weinhold: über das deutiche Volkslied in Steiermark, wofelbft das d in unabgejegten Berszeilen abgedrudt if. Ä -

4883

258, Die Hönigin Marie Antoniette. Nach einem flieg. Blattdrucke, der in Steiermark fräher häufig vorkam. 259. Halferin Marla Cherefia und ber Cod. Aufzeihnung aus Eifenerz vom Jahre 1858.

260, Huf ben Cab ber Hafferin Marla Cherefla. Aufzeihnung aus Hieflau. Auch in Eiſenerz und Umgebung befannt. 261. Wriegglieb aus dem XVIII. Sahrhunbert,

Flieg. Blattdruck aus Graz.

a62. Tuſtig Allegro. Ebendaher. 263. Studenten KAriegt Lied. Ebendaher. 264. Ber Antalibe bon 1809. Nach einer Aufgeihmung von Kaplan Meirner, wurde früher in Graz gern gefungen. Auch in Eibiswald befannt. 265. Prinz Harl.

Flieg. Blattdrud aus Graz. Sich anlehnend an das bekannte Lieb: „Teinde ringsum” von C. &. Cramer.

266. Bie Schlacht bei Leipzig 1813.

Nach einem flieg. Blattdrude aus Admont. Scheint früher in Steiermart fehr verbreitet geweſen zu fein. Vol. auch E. Meier, Schwäb. Volksl. Ar. 114. Ditfurth, Fränk. Volksl. IL 230, wo das Lied 21 Strophen hat und auf die Schlacht bei Regensburg bezogen ift.

67. Mapnleon Lieb.

Aufzeichnung aus Eiſenerz. Dieſes Spottlied auf Napoleon ift nicht nur auf öfterreichifch-deutfchem Gebiete, fondern in ganz Deutichland in mehr oder minder vartirten Terten außerordentlich verbreitet und alten Soldaten noch heute befannt. Vgl. Hermann und Pogatſchuigg, Volksl. aus Kärnten IL Nr. 569. golimann, Schleſ. Volksl Nr. 256. Ditfurth, fränt. Vollsl. IL Nr. 283.

. Meier, Schwäb. Volksl. Ar. 101. Ditfurth, hiſtor. Vollslieder der Sreiheitäfriege Nr. 4. |

268. Mapoleon, ber große Belb.

Aufzeihnung des Herrn Kapland Meixner aus St. Georgen an ber Stiefing. Bar E. Meier, Schwäb. Volksl. Nr. 119. BDitfurtd, Hit Volksl. der Freiheitskriege Ar. 56.

269. Aube, bie Feinde ſind gefchlagen.

lieg. Blattvrud: „Drei Schöne neue Lieder: Steyr 1814” aus dem Emm thale. Vorliegendes Lied „das Erfte” dafelbft.

270. Befang des MHofahen Werikoiu: Ber Kampf für Paterland.

Ebendaher. „Das Zweite“.

271. Hofahenilich,

Ebendaher „das Dritte. Im Tone: Aufl aufl ihr Tiroler! zieht in das Feld 2c.” Vgl. Ditfurth, Hiftor. Volksl. d. Yreiheitzkriege Nr. 5. Aehnlich auch Pröhle, Weltl. u. geiſtl. Bol Kr. 106. Bgl. ferner Soltau, Eins Hundert beutiche hiſt. Volksl. Nr. 93 b

270. Alexander Lieb. Auſgeichnung aus Eiſenerz vom Jahre 1836. 227 . Lied auf Kaifer Franz. Aeltere Aufzeichnung aus St. Gallen. 274. Bater Kranz. Aufzeichnung von St. Gallen von 1837. 275. Haiſer Ferdinand und bag Jahr 1848,

Flieg. Blattorud: „des fogenannten rojenfarbenen Hans fein Kaiferlied“ (Exfter Theil) Wels. Hand 1849, aus dem Ennöthale, in Steiermark häufig vor- tommend, liegt mir auch in einer Verfion aus Ilz vor. Bgl. auch der rrmann und Bogatiänig g, deutiche Volksl. aus Kärnten IL Nr. 572.

276. Uoſſuth Wied.

Aufzeihnung aus Ilz vom Jahre 1850. Intereſſant ift die Beziehung des Liedes aus Thüringen auf Napoleon. Vgl. Sande, Volkslieder aus Thü- ringen im Weimar. Jahrbuch III. Bd. 1855. ©. 2

277. Prinz Johann Lieb. Aus dem Mürzthale. 278. Der Mefirut.

2 aus Ilz. Ein dem öſterreichiſchen Soldaten überhaupt ſehr geläufiges

| 279. Die Kekrutirung.

Aufzeihnung des Herren Kaplan Meirner aus St. Georgen a. d. St.

280. Des Soldaten Abſchied.

lieg. Blattdrud „Sieben ſchöne neue Geſänger“ vo. D. u. 3. aus dem Ennsthale. .

281. Abſchied des Soldaten bon ben Bergen. Mündlih aus dem Mürzthale.

282. Soldatenlieh.

Mündlich aus Eifenerz. Bon den Soldaten der fteiermärfifchen Regimenter gern gejungen.

Die Belgier, die Soldaten des ſteiermärkiſchen 27. Linien⸗Infanterie⸗ Regimentes Leopold König von Belgien. 283. Ber Soldat in Ungarn. Sehr altes Lied aus St. Georgen a. d. St. von Kapl. U. Meirner.

390

284. Der Soldaten lNampflied. Aus Eifenerz. Sehr verbreitetes: Lied. 285. Die Marketenberin. Ebendaher. 286. Lied bed ſteiriſchen Tagerbäataillong Mr. 9.

Mündfich aus mehreren Orten. Zugleich nach der A nung bon. Herrn Bataillons⸗Adjutanten Roth ſchedl. Bei dem erwähnten ataillon fehr beliebt.

Neuna, Neuner. | Gehn an, greifen an. Drauf, daran. | 287. Der Anvalide. Mündlich von einem Soldaten aus Eifenerz.

288. Der ſteiriſche Landſturm. Aufzeichnung des Herrn Kaplan Meirner aus Eibiswald. S'fäus, Lärm, Getöfe, Huam, heim. Graniz, Örenze. | 289. Soldat Bin ich geworden.

Aus dem Ennsthale. est auch Herrmann und Pogatſchniga, Volksl. aus Kärnten II. Nr. 55

29%. .Ber XAiſcher inenit: Nach einer Aufzeihnung aus Neuberg vom Jahre 1808. Ä Tremmel, Holzftüd. —AMAuf'“halbs daſchiagen, halb | | eigen | 291. Der BDeferteur.

Aus dem en Bol. Rofegger, Boffätieder. aus Gteierm. Nr. 22. Aehnlich auch bei Beter, Vollsth. aus Deftr. Schleſien LS 300.

292. Steirerlieh.

Aus dem Mürzthal,. Vgl. mit der Beziehung auf Kürten, das Lied kei Herrmann und Pogatſchnigg, Volksl. aus Kärnten U. Nr. 565.

293. An ber Steiermark. Mündlich aus Kindberg.

294. Steirers Beimtueh.

295. Die Perle. Handſchriftlich aus Admont.

296. Die Schethenſchũtzen. Mündlich von Auſſee.

11

VII. Balladenartige Lieder.

297. Die Begegnung.

Nach der Anfzeihnung 3. G. Seidls aus dem Murthale.. Bgl. €. Deeier, Schwäh. Volksl Ar. 221. Ditfurt,H, fränt. Volksl. IL, Nr. 66. Mündlich aus Fritlar bei Mittler, deutfche Volksl. Ar. 233. Schade, Volksl. aus Thüring. Weim. Jahrb. II ©. 290. Ueberall ift das Lied meiter ausgeführt und die Rolle des Knechtes Spielt der „Pfaff“. Sehr interefjant it die Bergleihung mit dem Liede: „Der Piaffe im Keller" S. 138 in „Sieben- bürgiſch⸗ ſächſiſche Volkslieder. Hgg. v. F. W. Schuiter,” (Hermannitadt. 1865.)

| 298. Bag alte und bag junge Weib.

Aufzeihnung des Herrn Kaplan Meirner aus St. Georgen a. d. St. Diefes Thema wird vom Volksliede gerne variirt und finden fich auf allen deutfchen Gebieten zahlreiche ſolche Variationen. Eine der dem vorliegenden Liebe am nächſten fommenbe vgl. Kretzſchmer, deutiche Volksl. I. Nr. 129. 299. Ber Schloſſergeſell. Mündlih aus dem Mürzthal. Vgl. Hoffmann, Sclef. Volksl. Nr. 199. 300. Ber Einſtedler. Mündlih aus Eifenerz. Latſchen, Krummbolz. 301. Einſtedlerlied. Aufzeihnung aus St. Gallen. | | A Gſcher, Schererei. Nota, notig, eifrig. Beten, Nofenkranz, Paternoftr. |Wei, Weib. | 302. Bag Lich tom Bregarl. Ä

Aus der Sammlung des Erzherzog Johanu. Nah dem Volksmunde in der Nähe von Maria⸗Zell aufgezeichnet. ' |

Münfti, mindefte Wadnet, weidet. Daſchnellt, erſchoſſen. 303. Ber Wildſchütz und ber Jäger. Nach handſchr. Aufzeichnung aus Graz. 304. Der Himmel.

Mündlich aus Auſſee. Auch liegen mir ähnliche Verſionen aus Eifenerz und Kindberg vor. Das Lied erſcheint überhaupt in Oberſteiermark ſehr verbreitet.

Diſchk rir n, discurireu, plaudern.

305. Die Brombeerbrockerin.

Mündlih aus Eiſenerz. In ganz Steiermark vorkommend. Dieſes Volkslied ift wohl eines der verbreiteſten Lieder in allen deutſchen Gauen. Auf deutich- öfterreich. Boden weiſen es nah: Herrmann und Pogatſchnigg, Volksl. aus

452°

Kärnten II. Rr. 596. Tſchiſchka ala „öfterr. Volkslied“ in Büfchin ng „Wöchent⸗ lichen Nachrichten”. (Breslau 1819.) IV. ©. 85. Peter, Vo sthüm. aus Defterr.-Schleften. 1. ©. 87. Bol. ferner: Wunderhorn (Birlinger-Erecelius) II, ©. 113. €. Meier, Schwäb. Volksl. Nr. 169. Kregihmer-Buccals maglio, deutiche Volkel. II. Nr. 136. Erf. Liederhort Ar. 144. Bröhle, Weltl. und geiftl. Volldl. Nr. 52. Simrod, Volksl. Ar. 31. Mitt ler, Volksl Ar. 305. dolfmann, Schleſ. Bolfsl. Nr. 197. Ditinet fränt. Bollst. I. Nr. 58. Rof egger, Bolfslieder aus Steierm. Nr. theilt das Lied in7 Steonben mit, Jeitteles deutſch. Volksl. in Steierm. Wr. g in 8 Strophen.

306. Ber alte Balter und bag Hind.

Aufgeiimung des Herrn Kaplans Meirner von St. Georgen a. auch im Murthal fehr befannt. Vgl. das ähnliche Sieh in ſchleſiſcher bach bei Peter, Volksthüml. aus Defterr.-Schlefien 1. 210. Meinert, Volksl. aus dem Kuhläaändchen ©. 164. rue —*8 daifmann, Scle f. Volksl. Nr. 81 u. 22. Simrod, Bollel Nr. 87. Ditfurth, Fränk. Boltst. II. Nr. 18. Proͤhle, geiftl. und weltl. Volksl. Ar. 9. Erf, Lie

d t. 1. Rregfhmer-Buccalmaglio, deu Bolt. IL 197. nberborn und Crecel.) IL © —8* ide Huam, heim. Ahn!, Großmutter. Wuan, weinen. Kobelwagen, Handiwagen zum Schua, fon. Fortſchaffen des abgebrochenen Ge⸗

ſteines in Bergwerken.

307. Bed Muͤllers Cochter.

a Eiſenerz Vgl. auch Herrmann Fe Wolter. aus Kärnten II. Nr. 609 E. Meier, Damäb. Volks. 176. Schade, Thüring. Volksl. im Weimar, Jahrb. IL. ©. 289.

308. Köfelein Lieb.

Aus der Sammlung de3 Erzherzog Johann. Aufzeichnung aus der Gegend um Maria⸗Zell.

309. Ber Kitter und bie Maib.

Aus Kalwang. Uufzeihnung vom Jahre 1858. Auch im Düratönle Steiermark häufig. Bol. Ro J egger, Volksl. aus Steierm. Ar Fk rad und breit in Deutſchland befannte Lied findet fih aͤhnlich er ne on Volfslied. Kal Hoffmann, Hlländ. Volkslieder. (Breslau 1833.) Horae bel-

cae P. Nr. XXV. Ran de3 Markgrafen Born. Bgl. ferner: Krep- (Smer, beiten Volksl. I Nr. 72. Wunderhorn (Birlinger Erecel.)

35. Uhland, Volkslieder I Nr. 74. Schwäb. Boltslieder (Birlinger) 4 159. ©. Meier, Schmwäb. Volks. Nr. 167 u. 168. Erf, Liederhort. Nr. 38 u. 38b. Mittler, Volksl. Nr. 77. Reifferſcheid, Weſtfaͤl. Volksl. Nr. 18.

310. Das arme Dienftmährhen.

Mündlih aus dem Purthal. Bol. die interpolirte Form bei Roſegger, Volksl. aus Steierm. Nr. 2

311. Das Häusl im Oberland. Ebendaher. Vgl. auch Rofegger. Das Vollsleben in Steiermarf I. ©. 147.

4885

312. Hariäftein.

Fliegender Blattdrud (von Ph. Kraußlich in Urfahe Linz) aus dem Enns⸗ thale. Auch mündlich aus Eifenerz mir zugelommen. Die erzählte Begeben- heit, welche an dag Abenteuer des ritterlichen Bailers Mar auf der Martinswand erinnert, fcheint auf einer Thatfache zu beruhen. Sie iſt in verjchiedenen Ge⸗

enden der Steiermark bekaunt und auch das Lied darüber fehr verbreitet.

Gartori erzählt in feinem „Raturwundern des Oeſterreich. Kaifer- tum" (Wien 1809) II. Th. nad) den Worten feines Führers die Be⸗ gebenhett von den fogenannten „Helleten Stein“ zwiſchen Johnsbach und Hieflau (eine Berfion des Liedes ftammt in der That aus jener Gegend) mit einigen Abweichungen insbeſondere am Schluße und zwar folgendermaßen: „An diefer Felswand klimmte einft ein Bauernburſche aus Johnsbach mit feinem Gewehre verfehen einer Gemſe nach, bis er auf einen Ort fam, mo er nicht mehr weiter tonnte. Er fah nun gurüd hinab, aber auh da war jede Möglichkeit hinabzu⸗ timmen verſchwunden. Er jchrie nun aus allen Kräften, auf fein Gejchrei famen zwar Leute, die eben durch diefe Gegend gingen, herbei; aber e3 war unmöglich den Jungen zu retten. Run kam der Priefter aus Johnsbach mit dem Hoch⸗ würdigften und zeigte e8 dem ungen hinauf, dieſer ftürzte fich von der Fels⸗ wand herab und biieb gleich tobt.“

313. Pfeifer Lieb.

Rah ber Aufzelgnung J. G. Seidl. Mit anderer Orthographie von biefem in fein en aufgenommen.

314. Bag Schloß in Defterretch.

Aufzeihnung aus Eiſenerz. Im Ennäthale überhaupt verbreitetes Lied. Bol. auch Zeitteles, deutiche Volksl. in Steierm. Nr. 5. Auch da3 Lied vom Schloß in Vefterreicdh gehört zu jenen Gelängen, die auf allen deutichen Gebieten befannt find. Vgl. Uhland, Volksl. I. Nr. 125. Simrod, Volksl. Nr. 26. Ert, Liederhort Nr. 6. Mittler, deutiche Volksl. Nr. 103. Auf (01 chem Gebiete: Hoffmann, Schlef. Volksl. Nr. 8; im Dialect: Meinert, offsl. a. d. Kuhländchen, 53. Schuler von Lib loy theilt in Frommans dent: ihen Mundarten Bd. V. ©. 891 eine Türzere Verfion im ſiebenbürgiſch ſächſiſchen Dialect mit. Betreffend das Schloß, um melches es fich hier handelt und deſſen Lage noch immer fhrittig tft, macht mir Herr Profellor * Pölzl aus Wien nachfolgende danfenswerthe Mittheilung: „Die Burg Roſenburg am Kamp in Kiederöfterreich, in älterer Zeit immer Roſenberg geichrieben, fam im Jahre 1657 duch Kauf an einen Herren Johann Ignaz Spindler auf Wiltenitein. Spindler fertigte eigenhändig ein Urbar feines eben an db. d. 1659, welches mit folgen- den Worten beginnt: „Sit ein uraltes Schloß, von dem auch (wie man glaub- rn das bekannte Liedlein: Es liegt ein Schlöſſel in Oeſterreich ge⸗ ungen

315. Lieb von Br. Fauft.

Sieg. Blattdrud aus Admont. Das Lied war früher in Stetermarf häu⸗ er. Es iſt daſſelbe, welches, jeboch nur zum Theil im Wunderhorn (Bir. receliu3) I. ©. 166 abgedrudt erfcheint, da die jenen Sammlern vorgelegene Ver⸗ n fehr gekürzt war. Der Titel des Druckes, nach dem ich den Text hier an: pre, lautet: „Ausführliche Beichreibung des weit und mwohlbefannten, auch melt-

berühmten Johagn Doktor Fauſt von Anhalt gebohren, Meifter der höllifchen Geiſter, wie er ſich mit den zwei Geiftern auf 34 Jahr verfchrieben bat, wie er deren 40000 citiret, welche ihm Tag und Nacht treu gevienet haben, und alles, was ey erdenft, und haben wollt, mußten fie ihm bringen, ja feine Feder genug ſam beichreibeu kann, wie er auf diejer Welt die bölliichen Geifter geſchworen hat,

SHloffar, Steierm. Volkslieder. 28

434

erij Comðdi⸗Lied zu verneh wird. (Hol —— And Yen Di te Meere ginnend: „Faufte, jene Himmelsgaben” und fodann eine „Xärkiiche Hiftorie“.

316. Bon bem reumüthigen Sünder Cannhäufer.

Mitteilung aus Eifenerz. Das befannte Lied vom Tannhäufer ericheint hier abweichend von den übrigen zahlreih in Deutichland verbreiteten Berfion ohne den erften Theil, welcher den Verkehr mit Frau Venus fchildert. Aehnlich auch bei Herrmann und Pogatſchnigg, Bollel. aus Kärnten IL Nr. 593. Bol über den holländ. Tannhäufer „Herrn Daniel” das Lied: Ban heer Danielfen bei Hoffmann, Holländ. Volleued. X, ferner zu vergl. Ahland, Boltst. U. Nr. 297, Wunderhorn (Birl und Erecelius) L ©. Körner, hilt. Kollsl. Nr. 188. Simrod, Volksl. ac 4. Ertl, —— Nr. 27. Mittler, deutſche Vollsl. Nr. 534. 535. Bol Sräffe, J. G. T. Tie Sage vom Ritter Tannhauſer. Dresd. 1846. ee ein Tonnhäufer Lied Frag: ment theilt Obrift im „Boten jür Tirol und Vorarlberg Nr. 120 vom 29. Mai 1880 Iolgenbe intereflante Daten unter dem Titel” : „Zannhäufer in Tirol” mit.

Ungeficht3 der foeben hier hatt efundenen, von erfreulichſtem Erfolge be- gleiteten Zannhäujer:Borftellungen, welde für Tirol faft ein theatraliſches Ereig⸗ niß bedeuten, ie es wohl am Platze, —— zeitgemäß, «uf ein in unſerem an herrlichen Volksliedern überhaupt jo reichen Gebirgslande ſeit unvordenklichen Beiten gang und gäbes Lied, das fogenannte „Balthauſerlied“ hinzuweiſen. In nachfolgend gebrachter Faffung dürfte dasfelbe nur ſehr wenigen Gebildeten be» fannt geworden fein. Aus dem jündigen Zannhäufer ift unteren Bauern im Verfluſſe von Jahrhunderten und wegen einer naheliegenden Ramens⸗ Analogie ein heiliger „Balthafar‘‘ geworden. Das „habent sus fata libelli“ gilt eben auch von noch ungefchriebenen und ungedrudten @eifteserzeugnifien. Das Fragment des Tannhäuferliebes, welches und heute zur Verfügung geftellt wurde und voll: ften Anſpruch auf Echtheit eben darf, lautet, wie folgt:

„Es wollt’ ein Sünder ge So wenig wirft bu felig, Wol ein durch die Rome tobt. So wenig als das Bweiglein grünt. Saltgaufer wor fein Ram, Das ftand ein kurzes Zeitlein an: en er vom erhalten Hat. i Papſt erh h Da wurd’ das Zwei grün. Der Sünder wollt ie beichten:: Es traget fchöne Röfelein Bor fieben Jahr a Und andre Blumlein mehr.

Hat er begangen ein’ fchwere Sünde

Und verziehen wird Der Bapft, der macht ſich auf ergiehen wird fie ihm nie Und eilt dem Sünder nad:

Der Bapft, der nahm ein Bweiglein, Es wollt ihn niemand wiſſen

Das Zweiglein, dad war dürr: Und niemand gefehen han.’

Daß dieſes munderhübfche Volkslied noch gegenwärtig in verjchievenen Bauen Tirols als ſolches gerne gejungen wird, läßt fich leicht erweifen.

VIII. Bermifchte und fcherzhafte Tieder.

317. Waſſer und Wein-

Aus Eifenerz. Auch anderwärtd in Oberſteiermark Häufig. Bol. Zeit- teles, deutiche Volksl. in Steierm. Nr. 8. Herrmann und Bogatid- nige, Bollsl. aus Kärnt. II. Nr. 573. Beter, Bollöth. aus öftere. Schlefien I. ©. 340. Eine Liedergruppe in Wunderhorn (Birlinger und Grecelius) I. ©. 429 weift das Alter und die Geſchichte diefes Liedes nach, dafelbft auch eine

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ieberöferreichiiche Berfion ©. 485. Ditfurth, fränk. Volksl. I. Nr. 352. E Meier, Schwäb. Volksl ar 151. Auf bairifhen Boden weift es Le oe predting, aus dem Lechratn, ©. 265 nad

318. Das Wein. Aufzeihnung aus Graz von Hrn. Kapl. Meirner.

Gringi, ſchwache. Lucken, Lüde, Loch.

319. Erinklich. Mündlih aus Kindberg.

320, Ber Saufüruber. Aufzeichnunz aus St. Georgen a. d. St. von Hrn. Kapl. Meirner. Gläger, Kläger, der im Weinfafje nieberfintende Satz.

321. Hlagen über bie jetzige Welt. Aufzeichnung aus dem Mürzthale.

322. Wiegenlied.

Aus der Sammlung de3 Erzherzog Johann. Bliba ft, würbeft du bleiben, bliebeſt. Niada, jeden. Woan, meine. Klokt, Eopft.

323. Das geſtorbene Dirnbl,

Nah Weinhold. Ueber das beutiche Volkslied in Steiermark, mofelbft das Lied aus dem Raabthale mitgetheilt ift.

324. Bie Wachtel.

Aus der Sammlung de3 Erzherzog Johann. In ganz Steiermark ver- breitet in verjchiedenen, bald längeren, balb fürzeren Verfionen. Vgl. auch Wun⸗ derhorn (Birlingen und Erecelius) 1 S. 230. Mittler, deutſche Volksl. Nr. 605 u. 606. Simrod, Volksl. re 370. Kremer, neutiche Volksl. 1. Nr. 184. Bei Seitteles, deutſche Volksl. in Steierm. Nr. 26.

325. Lieb ber Dienftboten.

Aus dem Mürzthale. Auch im oberen Murthale verbreitet.

Irtag, Erchtag, Dienftag. Pfingſta, Donnerstag, nämlich der | fünfte Tag. 326. Schönfteg Brazer Madl.

lieg. Blattdrud aus dem Ennsthale: „Sechs ſchöne neue Lieder”. & D. u. J. (etton 1710% Bgl. Wunderhorn (Birlinger-Crecelius) Hd. ©. 13. Alſo auch Salzburger Volkslied.

327. Meder das fchöne Geſchlecht.

Mündlich aus dem oberen Murthale.

Anffizahnt, herauskommt, her⸗ Fahrl, Tabl, Ferkel. vordringt. Eingſpanelt, eingeſchnürt. 28*

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328. I8 bag nit a Ureuz

Ebendaher.

329. Bruber Lenz. Ebendaher.

330. Bon ber TLiebe. Ebendaher.

331. Verſtehſt.

Aufzeichnung von St. Gallen vom Jahre 1836. Auch als flieg. Blatt⸗ druck in Steiermark weit verbreitetes Scherzlied.

332. Wer Beiratäluftige.

Mündlih aus dem Mürzthale und oberen Murthale. Gſchami, verichämt.

333. Potztauſend, mein Bachbars Xena.

Mündlih aus Eifenerz. In Steiermarf auch fonft fehr verbreitet. Fleantſchen, weinen. ie abgedreht, fpipfindig, brauch» Gepel, etwa Kerl. bar.

334 Alleß wird yar. ſe Enzeichnung aus Kindberg. Das Lied dürjte in Niederöſterreich entſtan⸗ n.

| 335. Ber Iuftige Joudel.

lieg. Blattdruck aus der Gegend von Barin-deil 0.D. u. J. Vgl. au M. Macher, PDarftelung des Wallfahrtsortes Maria» Bell. (Wien 1832. ©. 82, woſelbſt das Lied genau in derjelden Schreibart mir mit eigenen Laut- zeichen angeführt ift, welche in dem bier vorgelegenen Drud nicht vorkommen.

336. Ber Semerin Veicht.

Müundlich aus sbach. ähnlicher V mir in einer Auf⸗ zeichnuieg ——— —5 a Einst he ——

Hoamleut, die Eigenthümer ber Seanfütte, deren Bedienſtete bie Sennerin iſt. 837. Ber Banflebler. Aufzeichnung aus Eiſenerz. Vol. I. Kain, Bieber aus Auffee. (Wien

1880.) ©. 1 338. Steieriſche Außgzwanderer Aufzeichnung des Hrn. Kapl. Meixner aus St. Georgen a. d. St.. 339. Schinder Banfeng Wieb. Aus dem Ennsthale nach einer alten Aufzeichnung. 340. Mein S’fpött Über bie Madeln. Aufzeichnung aus der Gegend von Hieflau.

Safn, Sek.

4317

341. Die alte Aungfer. Mittheilaug von Auſſee. 342. Die ſchlimmen Weiber. Aufzeichnung aus Eiſenerz. Auch als flieg. Blattdruck öfter vorfommend verbreitet.

und jehr ' 343. Ber Vogelllebhaber.

344 Bloß Geld fehlt. Mündlid) aus St. Georgen u. d. St. 345. Die Merzörkaberin- Mundlkich aus Eiſenerz. 346. Mächtiiches Abenteuer.

Flieg. Blattdruck: „Bivei Iuftige Lieber . . . Gebr. bei Joſ. Greis in Steyr“ aus dem Ennöthale. Vgl. auh Herrmann und Pogatſchnigg, Volksl. aus Kärnten I. Nr. 604.

Ebendaher.

347. Der luſtige ug, Nah Weinhold, über das geutjche Volkslied in Steiermark. Auch bei Mittler, deutſche Volksl. Nr. 1178. 348. Au Tietzen Nach einer Aufzeichnung des Erzherzog Johann aus Dicken, 349. Ber erſchoſſene Schũtz Mitthelung aus Eifen als euber Blatibrug im Enndthale 18 erz Wuc flieg |

350. Brablieb Bei einem Kinde. Unfzeihnung aus Gabersdorf und St. Belt am Vogan.

351. Bitte um einen Mann zum Heiligen Andreaß. Mündlih aus Berndorf dur Herren Kapl Meirner.

352. Bachttwärhter Wied. Aus H. Hungers fteiriichen Volksſagen mitgetheilt von Hrn. Kapl. Meig ner.

353. Mirchtaglieb. Alter flieg. Blattdruck 0. DO. u. 3. aus Admont.

354. Ber Streit zwiſchen Sommer und Winter.

Die Verſion diefes alten GStreitlieves theilt in vorliegender Yaflung bie Beitfchrift „der Aufmerkſame“ Graz. 1817. Nr. 125 nebit folgenden Einleitungd- worten mit: „Der nachftehende poetifche aBetttumpf gwijchen Sommer und Winter war noch in den eriten Jahrzehnten dieſes Jahrhundertes in Oberſteiermark jehr gebräudlih. Das Spiel, denn mit einem ſolchen hat man es eigentlich zu thun, wird gegen Dftern von einer Zahl junger Burſchen zur Aufführung gebradt. Eine Art Rechtshandel wird eingeleitet, wozu der Sommer und der Winter feinen Sadmalter erhält. Die jungen Burſchen, welche die Sache des Winter ver⸗ fechten, haben ihre Winterkleider, Pelzröde und Belzlappen angezogen und find

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nit Dfengabeln, Dreichflegeln und einer @etreidewinde verjehen. Des Sommers Auwälte erfcheinen in leichten metft leinenen Anzuge mit grünen Hüten, mit Senſen, Sicheln und Heugabeln. Der „Rechtöftreit” findet gewöhnlich auf offenem nu vor einem anſehnlichen Bauernhaufe ftatt, wozu fich die ganze Nachbar⸗ {haft verfammelt. Geſprochen wird. nur von den beiden Repräſentanten bes Sommerd und Winters". Auch Buſchings ntl. Nachrichten bringen I. S. 226 das Lied faft in ganz gleiher Yorm. Kein Zweifel, oo die vorliegende Fafſung den Dialect nicht feftgehalten ‚Hat, - der nur in einigen Punkten zum Durchbruche orlangt und oft unrichtig gegeben iſt. Trotzdem ift diefes Streitlied wegen feiner nahen Berwandtichaft mit den ähnlichen Liedern auf allen deutfchen Gebieten jehr zu beachten. Man vgl. hiezu indbefonbere die Unterfuhung Jakob Grimm in deſſen deutfcher Mythologie (4. Aufl.) IL ©. 641 und das ganze Kapitel XXIV. daſelbft über „Sommer und Winter”. Bgl. die ähnliche Faſſung aus Kärnten bei Hermann und Pogatſchnigg, Bolksl. aus Kärnten Il. Nr. 574. Bu vergl. ferner das Gtreitlied bei Ditfurth, fränt. Volksl. UI. Ar. 378. der flieg. Blattdruck bon „2580 bei Uhland, Volksl. I. Nr. 8. Mittler, dentſche Volksl. vr. 626. u.

Nachtragsbemerſtung zu Abth. IL: „„Dreikönigg- und Weihnachtslieder“.

Erft nach der Drudlegung kommt mir ein höchſt beachtenswerthes Büchlein u, das fich betitelt: „Hirtenlieder de Beit der Geburt Chriſti. 2. Uuflage. 1861. lag von Johann Habacher in Gmunden.” Daſſelbe enthält in ziemlich cor: reiten Texte eine nicht geringe Zahl der von mir bier mitgetheilten Weihnachts⸗ und Dreifönigälieder, welche jomit auch auf oberöfterreichiichem Gebiete nachgewieſen ericheinen. Wäre dieſes Büchlein früher in meine Hände gelangt, es hätte zu mancher Erflärung des obigen oft na den alten Handichriften außerordentlich fchwer leferlihen Textes beigetragen. Leider muß ich mich nun darauf befchränfen, e3 bier zu erwähnen.

Ausgewählte Melodien.

1. 3u Ar. 1: Beiftliber Bodzeitsgefang.

Moderatv.

ee

Bur Hoc >»zeit, zur Hoch⸗zeit! fommt al - le from =- men

Gäſt. Ach ei » Yet, nicht mei» let, nur fei-ner ſei der

Jet, weil Se = fus fich ſelbſt la⸗- det ein, der mwah - re

Ia = det ſie auch zur Hoc zeit ein; zur Hoch⸗zeit, zur

Hoch » zeit kommt al » le from men Gäft.

2. 5u fr. 21. Dreitönigslied V.

Moderato. ———

Potz tau-fend lie-ba Bei-tl, hör mi a bij-ferl an, was

i für ſchia . Hi Män⸗ner hiazt gſe⸗ha han, i

fann da's gar nit fa» gen wia i heim fem- ma bin, i

han mi fdier da=fal - In vor Schre⸗cken ü - bern Zaun, was

2 He

gilts, mein Wang is gihwol-Ien, geh thu a Bif » feri fchaun.

8. Su Ar. 22. Dreifönigslied VL

Allegro mi I nun = —— = Zr nu —— r —— —— Am

LE. Bua Ste - phel, Bua Han - el, Bua Ja - !el, Bua Fran⸗zel, Bua

MU-RT Pa ii 321 E TO 3 . 2 rn C N sm _ 2 2 *

Bei » tel mar » jchir, kemmts her gſchwind u mir, i

se ec— —— ——

muß ent das fa gen, was fi Hat zue - tra⸗gen hen

Deere ——

un ten in Stal in Beth - le Hemd Thal.

4. 3u fir. 31. Aufruf.

Auf, auf, auf. Rach-bar gehftehgichwind auf, dorft ö - Helthutsfchien

43

| u __— e— X

Hop-fa, hop⸗fe, recht ivl gehts Heut He, i Bin a fo

A. gfprun-ga, recht BP’ Sohl'n thain ma web; tra la did! dum de, bald

Hint» vi, bob Fi» vi, bald GA » bex⸗zwerch ca, vecht

in = ja Pfarr; daß er a⸗ſo draufplazt, ald wenn ihn wer hätt ratzt.

44

7. Su Ar. 78. Die helle Chriſtnacht.

Moderato,

0-da wie ma gesicht, ifla

ep » pa don Tag o⸗ ba fia » ften fo liecht, a3

glie » zelt, as foi » rizt, ad fcheint ma viel ziel, i

: mein Troi recht fchaun giehn, geht? Bua » ma all mit.

8. 5u Nr. 82. AU ihr Chriſten, höret all.

Becitativ. Adagio.

—— hu 0-0 —— ——— —,—

—VM—

All ihr Chriſten hö⸗ret al, Got-⸗tes Sohn iſt ge⸗-born im

fin-ftern Stall, da-rum fei Gott ge » be - ne=deit, von nun an

bis in wig + keit; bat zmöl - fi gſchlagn.

Ariu, Moderato.

Di, oi, mei» ni En - gel mas 5 denn ös da, wo

ſeids denn he oftiegn, ös habs Tan = ge jetz

> 62:4 ZN 3°’ EEE EEE v I 1 09 uf | —— | „A R " SERREEEEE > GER BEE u u

ſagts mad fein gjchwind, Sift i ent ber » nimm.

9. Su Ar. 88. Beſuch bei der Krippe.

Bun Beil i mil bir a Bettl gſchwind ſchreibn, lauf

gſchwind hin zum Kra⸗mer, kauf Bu» der und Feign, an

Halb Pfund braun Zu ⸗cker an Bier + fing Bi - wehn is

lau » ter ſüß We - jen wirds Kindl wohl mögn.

10. 3u Ar. 101. Ihr Birten all.

Andante.

7 Ihr Hirten all, er⸗wacht einmal, Auf

Was iſt, was sit? Bas giebt3, was giebts?

Beth-Iem follt ihr ge = ben. Ein

ein Sin de s lein?

1. Su fe. 118. Mimleben.

Andante,

Ani ju = be, da giebts brav Küh und Kal⸗ma, thu i zur Sendlrin

gehn. So-bald i auf die Al-ma kim, da gra = melt gleich ber

Stier, die Schwagerin,die thut mel. ta, es war mein Aid noh zfrüch.

417

12. Su Br. 115. Wanns amal Ihön apa wird.

Moderatu,

Gaiſ⸗ſa mit den Gai⸗ſen fahrt, die Send-ler-in mit den Küehn, die

wenn i dtuf meiSenbdster - in dent, fo gfreut mi all-mal da2.

18. Su fir. 116. Auf der Alma.

Allegretto. SYodler.

Auf der Al⸗ma da ift Halt a Freudund a Lebn,

F x Da thuts die ſchön⸗ſten

Jodler. öAñMñ

448

"44. Su Ar. 118. Die Sreud auf der Alm.

Allegrettov. "7% / A 53 > zer _EZNN || [| u EP maus = 113... ’m _

Gar nin=derft gfreut mi s'Lebn jo wohl als auf der Alm, wo i

3’Herz im Leib vor Freu⸗den lacht.

15. Su fr. 128. Die Schwoagerin.

Moderato.

Auf der Alm ging i da⸗hin, ſah a lia⸗ bi Schwonge

CC Freier

rin, ſah a lia⸗bi Schwoa⸗ge-rin, Schwoa⸗ge⸗-rin grüaßt freundli

mi u BZ —— = W/an RT -P Tu + _ —— un Cam —AMAV I] a * | _

zu tragt ma 3’Hüt-tel an zur Ruh. Und wo jeit-dem i geb und

bin dent i an die Schwoage - rin, dent i an die Schwoa>ge-

Mi. nn aa = —— N N _P 177 >

j s ö DT I —A— m 3 —— Ho 7 mus I; ee -Lia N

3 birg, i taufch’ mit ka⸗na Grä-fin nöt um all ihr Pradtund

& - A N N w. s N N u) IL _N —A 7 7 u} I ER. \2 7 ANSEHEN 9 BERNRSERGEHERSGEHEENGENNEENE AUGE Su. [EEE

_ *

> e = ber fchier, aft dudl i van auf alm ⸗riſchgſchwind, daß's

: a —⸗ —— —⸗ [256] RE VER" DE ES AIIAAAASOSCCCCZICCC 3} 2 Miami EN ‚EEE I —— » |

in den Mäu » ern klingt Zu = heil daß's in den Mäu⸗ern

Shoffar, Steierm. Volkslieder. 29

450

17. Zu Ar. 126. Don der Sennerin.

Allegretto.

Su = che, wohl-auf, was fol mir a «ner ge = ben, daß

i fol Ta Senderin blei-ben;auf der Alm da iftmein Freud zu

ZZ—ZES—

le- ben, kann ich mein Vieh auf die A «ma Ton trei=ben,

Auf der Alm da iſt meiGlück, ihtaufhmit Ta-ner Grä-fin nit.

18, Su fle. 184. S’Blüamerl vom See.

Moderato.

NT Dort beim See da drunt, wo da tiaf - fti Grund, hat a

—aszssss

Blüamerlblünht goar jo zoart und liab, hab-ma denkt bei mir,3’wa mein

ihön-fti Bier, Hab mi nie» derg’hodtund’3 Blün-merl brodt.

41

19. Su Ar. 141. Die Kappler Alm.

(Im Texte fälſchlich nach 140 mit 146 bezeichnet.)

Bon der Kapp-ler Um Hab i a » bigjchaut, wird mir's

Waſſ⸗ſer- fall fiech ichs Dirndhunt' im Wie » fen = thal.

20. Su fir. 142. Senſterſtreit.

Allegretto. —A CAV —;AEX DATE - ——— u —— IXATTT 6 * nn —— v

Ich will mid auf-ma- chen, der Mond der jcheintichön und heut

——

Nu N —— N ss nur

ya

will ich das letzt Mal zu mein Dirn⸗del gehn. Und gleich

un ⸗ter⸗wegs will ih noch dich⸗ten ein Gſang, iſt ein

[|] . ——

‚m: N

, Wlan —— = 4 Ben ——— |

we - nig zum DIS = pu » tirn, gwährt nit gar lang. 29*

452

21. & le. 146. Der Bang auf die Alm.

Allegretto.

Bin jet mal in ein Samdtag naht fpa = zie - ren

gan »ga auf ein Um; ein Schwaige- rin Hr i Hu - Ile

Lu Pe gest —r un:

zen, das Ding das thät mir wohl ge⸗falln. Su = be,

ju = be, hop - fa - fa, das Ding thät mir wohl ge = falln.

22. Su Ar. 151. Das Dirndl im Tannenwald.

(Im Terte irrthümlich nach 150 mit 157 bezeichnet.) Andante.

A | EEE A ' | | —— ER” IIIDMTA BEER |

hab jhon drei Sum-ma mein Dirn » del nit gieng, fie

m —iù Ä—— BEER kan u 7

7 ZEN BERN FH 7

Wan —MA I IM BER.dE ZEN ARE r ————

glaubt i kum nim-ma auf mi warts no im ⸗ꝛmer; auf

Naht is ſo fin - jta, da ſiacht ma nix mehr, hiazt

mar __ 7 7 I) IIXVI”-.æIXXXXX

® 77 AAEEEAAVCCCCCMXVPCXMXVCMV LE __ —— VXAIILL.2 ii IN 7 Au ——

wir 18 Ham - ſua⸗cha, wanns no fo weit wär,

453

28. Su Ar 160. 4 Bldamend in Mieda.

U Blün-merl in Mie- da, a Blüa-merl am Hut, aft

dat der Bua gſagt, daß ihm gfal - It fo gut. No

ee —T ai III na »" YEREEBERRE BE BEE ——— um» N 5 D I —— zum ® —— J

heut wird er ſchaun, heut hab' is grad gnua und . a

N_e —— rn u IN R A HI —E * [CT 2] _—.@ s dun » tel» gründ Bandl, das fteht wohl da - zus, ja das

Sobler.

ſteht wohl Da = zua,

7 _—_ —C Ihr Bua⸗ma, ſeids lu⸗ſtig und richts enk nur heut

-

gehn ma zun Men-fhan dei al mit- ein - and, mid

herz » lieb - fin Bua⸗ma, win is denn bei ent.

454

25. Bu fir. 180. Wildſchützenlied.

hör ih d'gFa⸗ga pfeil > fen, was gilt's; es Tem-men bald.

26. Bu fr. 182. Af da Radſtatta Alm.

Allegro.

A da Nadsftat-ta m da geht da kalt Wind, a

©“ ©

ie - da Bua froh wann a fe derndi find.

27. Su Ar. 189. Biazt geh I auf die Alma.

Allegretto.

Hiazt geh i auf die Al-ma, wo's vie lißamferln geit, i

bob ja mit mein Stu⸗ tzerl a ſag » gri-fhe Freud; Die

Senn⸗rin is a Madl wia Mil⸗li und w * Bluat, ſie

I

liabt die fri⸗ſchen Ja⸗ga, drum is's a mir fo guat, fie

liabt die fri⸗ſchen Fa⸗ ⸗ga, drum is's a mir jo guat.

+

455

28. 3u Ar. 191. Das Bürſcherl.

Andante,

Gam⸗ſerl und Hir-fherl und zög - a nöt fen. Früh

mor - gend eh d’Sunn ü » berd Ber⸗gerl au - Bi ftrahlt, wird

A

gj0 «delt und gſun⸗ga, da ring - u + ma hallt. Jodler.

29, Su Ar. 199. I und mein Bruder feind ganga 1 ins Bebirg.

Allegretto.

e hams ihn glei gfan⸗ga und neh⸗mens ihn mit, a = ber

ham ſö nit gwiſt, * no ei ⸗»ner bei iem iſt.

456

80. Su St. 09. Das Landleben.

prei »jen die Wei - fen da3 Land⸗lebn fo Ho! Das

Sand-iehn Hat Gott gebn fo

Bei - ter und froh, drum

prei⸗ſen die Wei⸗ſen das Land⸗lebn jo hoch!

kennt im Land, will eins fin »gen recht mit Freu «den,

von dem ed - len Bau = ern-ftand; ein ur - al = tes nüß-lichd Le-ben,

—— ———

Welt, Hat er die - fen Stand be⸗

al Te

457

82. Su. Ar. 212. Der Iuflige Bauernknecht.

Allegro. & —— I _ ö 1 y er 7 | ——— —— ã Pe Ai —A— —AAITIXM BD _y

Sure wie In» fi if mit anf da Bäu- ra

SE

i mödt kein Graf und fein Stadt⸗herr nit fein. In

F ———

al » ler Fruh ſchon a e-fn ma a Gäusra,

mr —— m. DEE NEE [| tft 1 7 ENT N —— EEE”

AXV— —AILCICCCC y

kimmt da Mittag fo gibts Scho - ba und Brein.. Aft

um a Drei um ⸗a kimmt wie - da d'Jau⸗ſen aft

sehn ma und wie » da zjam-ma zum ih; ef - jen

fr

>. \

A ZZ —— B\r nn

bis da ma than fei - dhn md pfi pfnau = fen

ZZ

und a ſo ſam⸗a hübſch re - BD und friſch.

88. 3u Ne. 217. Bauernlied.

Moderato,

Ihr Her = ren ſchweigt ein me » nig ftill und hörtwas ich euch

fin . gen will! Wel⸗cher Menſch in auf der Erd”, und

HT dem das er = fte Lob ge⸗ Hört? Dad Tann man fi leicht Bu den ein, daß die - fr muß ein Ban -er fein.

34. Su Hr. 221. Der Bauer und der Pfleger.

Moderato.

‘eb han i mir ſchon grod g'nu ghauſt, i han a Luſt zu

A —— | 23 I —— as ——

won=dern, ed is mein Treu fhon völ- li aus, was

F + N. u | 4 —H —— —&— CAOICCCC.M —;aAC —— Rn A

muaß i jetzt an⸗-fan⸗gen? Dr⸗ hau⸗ſen laßt ſich a nix mehr, es

et

ift Schon Al’3 ver ge = ben, doch fogt zu mir mein.

g’ftren-ger Herr, mir Hät - ten's be - fie Les ben.

85. Su Ar. 222. Des Bauers Noth.

Moderato. _ 7 5 & 9

Mag i ka Baurnim⸗mer blei-ben, gebt es halt wie es nur

——

will, ka un kann i a nit auf-treibn, wahr -Ii, es

iſt mir Oll's z'viel. Ya DI» led von Baurn thut le⸗ben,

Niemandwill ihm mehrwas ge-ben, oft monden Bausern fein

Bua, muß bin-den mit Wei-den die Schuah.

‚836. Su Ar. 227. A luſtigs Lebn fühm ma.

Allegro. U u - fligs Lebn fühen ma, fein fröh - fi und A a Du’ ur. TER zum N un Deere —— guat, denn es rinnt in un⸗ſern A⸗dern a tern = fri = fches I Jodler. 0 ——— ——— —— ——ã— —A— —— Bluat * He rd zu mu iu I yPrö3 7 pP 7 WW ee C | RE «A BEER BEE _| RC I —_——_ PO | VE 9 37. Su Ar. 228. Der Geiger. Allegretto,

Geige.

Wenn i mein Stand be⸗ tradt

Geige. =E und def = Lauf, wenn j i fein ⸗* ——⸗ Geld bin den ner wohl auf bei der Nacht,

MELLE

wenn i Fein Geld nit Hab, bin. den- ner wohl auf.

- 460

38. Su Nr. 232. Polzknechtlied.

Allegretto,

au di si, Hol-di au- di, müa-Bens’Ha-derl neh-ma, müaßn in

9:

—_ —7 Holz⸗ſchlag gehn, Hol au » i di Hol - di au. Wenndie

Hol; tnecht · Bun - ma Halt die größ - te Freud’ Hol - di

id H-d om.

89. Su le. 286. Die Pfarrer Röchin.

Allegretto,

Die al - ler- größ - te Dual und Bein, die ei - nen Pfar - rer

—— - jein, der Bar rer darf ta War - tl fogn, er muß

I

grad nur Haus-knecht fein.

41 40. Su Ar. 251. Berglied.

Slüdauf,meinguster Freund! Was macht ihr mit der Ruthen? ich

X

⸗— Eau —— N = 1-2 7 VI 3 7

glaub ihr feid ver-meint ein Berg - wert hier zu mu-then. Wenn

+ f\ N —X IV * Pi ICAR ———Tĩ B ww. —ILA ICC. XC —— —— I ACCCTI | T na I go m _ I o__ DT 4

id an = tom - men kann, jo ſchlag ich ſelbſt mit an, ich

41. Su Ar. 252, Berggeſang.

Andante,

Gott g’hört 7. lein vie Eh » re, dem Bergmann Se = fu Shift, mit mit

* P y ya IP I u

—— M_ | BEE SE EEE A |

——— = ——

Wun⸗der kann man fe: ben, mie das be⸗ſchaf⸗fen iſt, wie's

Gold und Sil⸗ber gra⸗ben, wie auch die Schmel-ze - rei, mit

Wun⸗der Tann man fe - ben, wie das be - fchaf-fen fei. 42, Su Ar. 299. Der Schlofiergefell.

* © war a⸗mal ein Schlofjer-gjell, der hatt’ ein al - tes Weib und

Allegretto.

F

wenns ihm nur bald ſier⸗ ben that, dad mar fein größ-te Freud.

462

43. Su Ir. 804. Der Dimmel.

Allegrettv.

I ———— —— —— I —— ae = #7 I 9 | 9

U Diarn-dI geht um Holz in Wald, recht zeit-Ti in der

44. Su Ar. 828. Is das nit a Rreuz.

Moderato,

% dad nit a Kreuz mit n Weib, die bat ja den

Zeu » fell im Leib, jest glaub i fon auf die

Höll', gen sähe.

463

45. Su Ar. 880. Don der Liebe.

Moderato.

z'lang, ih fing ja nixgrauslichs ich bin nit ſo blind, mei

fing gern an Gſang a weng von der Liab' und nit z’lang.

46. Su (le. 882. Der Beiratsluftige. Moderato,

Ihr liabe mei » ne Brü = der, gebtö mir ein Be = richt, i

Far: —⸗— Aa om Ey ‚GEL EEE TREE = N EN 2 „A BEE | _ MANDY ——— - ID 5

that ſchier gen hei-rathen und trau mir ſchier nicht, nimm ich

Te mir a Sun » ge, triff ich's gar fchlecht, koa

oo —— —— ——

Sup » pen kanns To = chen, 'sEin⸗-bren⸗nen nit recht.

Alphabetiſches Regiſter der Lieder.

0, ® U 0

tamerl in weieba

trübte Tag und Stunden

ott in Himmels Throne .

ott, wie gehts im Kriege zu

tliger Undreas, Schubpatron . immel, was ift nun gefchehen

irt, wer vor der Thür . .

eh was raus, fchließt zu das Sau rndl geht in alla Fruah .

nd! geht um Holz in Val . . Raditatta Ulm, da geht da kalt Wind

Menſch wünſcht auf da Welt a on Leben

il kann man nit luſti fein e Chriften, höret all . . . igs Leben führn ma 0 jeihnacht3abend in der Still

ı frifches Kerndl . uf, Adam, fannft denn Schlafen

uf, all bei Zeiten, was giebt3 denn mehr heut

uf, auf, Bua Riapl, Stephl auf uf, auf! Ihr Adamskinder auf uf, auf, Nachbar geh ſteh gſchwind auf. .

uf he Buabma Hola, ſchauts d' Welt t habns neu g ma

uf, bolla, liebe Buama .

uf, ihr Hirten allzugleich

uf, ihr Kameraden

uf, ihr Soldaten.

uf, meine Nochbarn .

uf, o ſchönſte Schäferin.

Ulm bin i ganga

r Ulm, da is fo wunderſchön

e Alma, da iſt halt . . r Alma ob’n, da is a luſtigs Lebn 5chloſſar, Steierm. Volltlicder.

30

466

Auf der Alm ging i dahin

Auf ihr Hirten allzugleich

Aufn Hahnfalz fan ma ganga

Auweh, wie i8 heut mir fo hart

A Wildſchütz, der bin i

Bal i koan Geld nit han .

Bei mein Diarndl ihren Senfter ſcheint gar nie: a ea

Bei Ihöna Sommerzzeit

Bin a... . Bauer bei meinen beften Jahren

Bin ein uuftiger Bauer, heiß Kaſpar mit Namen

Bin jetzt amal in ein Samſtagnacht ſpazieren ganga ae ein Alm Bin i mein Löbdag nit drauri guöft -

Bin 3 Nacht aufs Gafſel ganga - oo. . Bit du a luſtiger Wildpratſchütz en Bift du ein weiſer Meifterfänger und Srerdmam

Bua laß da na ſage. ..

Buama ſtehts auf vom Schlaf . . . . .

Buama ftehts gſchwiud auf von Hirden . . . . Buama, Buama, tauſend Fratzen .. Bua Stephel, Bua Hanſel . Bun Veitl, i will dir a Bettl hichwind ſchreibn

Bua, willſt auf d' Alma fohrn

Buema, Buema, loſt's, mas i ſagen euk til

Wer Danfiedler dort in der Klaujen

Das Bauernleben thut mich nicht freuen .

Das Gamſelſchiaßen, das ift mein Go -

Das Landleben

Das Wildpratfchießen tft mein Beben

Den auf der Welt fa Mufi gfreut

Dent i, es war a fo .

Der bairifche Hiejel ein Wildfhäg ia given

Derfit nit a fo prebigen, mein Pfaff

Der helle Tag bridgt an . .

Der Simmerl hat zum Nachbarn gſagt

Der Thomal geht loſen, was wird a neus horn

Der Winter iſt ſchon umma

Die allergrößte Qual und Pein

Die Bergwerksoffiziere, dd tragen - . . . »

Die Sonn geht auf und wieder zu - . Doas id ja nur a Gſpaß

Dös Buama, dös gehts loſen

Dös Buama, ſtehts rund auf und ſchauts was ma gar h rennt Dort am Barg Hintern Roan .

SESEREERSKEREESnBEREEnn EERBEBBESEHNES |

47

Dort beim See da drunt

Dort drunt auf grüner Uuen . .

Dort oben auf der Höh fteht a Einſiedelei

Dort unt im Graben ſteht ein Haus

Du haſt, Herzbrüderl, was i her .

Eh die Sunn auf d’ Alm fruah da auffa vi

Ei du verbannter Yugu - -

Ein Jungfrau ging in Garten

Ein Liedlein ift worden erdicht.

Einft war in unfern Landen

Erfreut euch, ihr Hirten all

Erlaub mir ſchöne Sennerin .

Erlaubt mir, werthe Hochzeitägäft

Erlaubt3 mir, ich fing gern an Gang

Es deuert nit immer und ewi .

Es geht fchon gegen den Abend fpat, ber Om, der mad af Es ritte ein Ritter wohl über das Nied.

Es fan Halt in menſchlichn Löbn .

Es find ſchon einundvierzig Jahr, daß Kaiſer Franz rezen Es ſteht da drob'n am Almerſpitz

Es trieb an alta Holda huam.

Es war amal a Pfeiffa Es war amal ein Schloſſergſell, der Hatte ein altes Beib Es war ein. Häusl im Oberland Es war ein Schloß in Defterreich .

Es waren zwei Brüder fo hübſch und fo fein

Es wollt a Baua fruah aufftehn

Es wollt ein Bauer heirathen .

Feinde ringgum . .

Finſter, finfter, tappen

Franzl ich hab dirs gelagt

Friſch auf, friich auf, dems Schiaßn gfreut

Friſch auf, friſch auf, friih auf -

Friſch auf ihr Koſaken! wir müſſen in das Sen

Friſch auf vom warmen Bette . .

Fruh muß der Knappe aufftehn

Gar ninderft gfreut mi’3 Leben fo wohl .

Geh i ind Wirthshaus ein Geh na her, geh na her da . . » Gelobt fei der Herr Zefu Chriſt . Gelt Franzl, lieber Bua, du ſagſt grad Ja dazu Gloria in excelsis deo et in terra

Glück auf! Ihr Bergleut jung und alt

30*

468

Glück auf, mein guter Freund

Süd auf und Victoria, ihr Bergleut afommen Gott gehört allein die Ehre

Gott grüß dich, mein Frangel .

Gott grünk di, mein Gtefl

Gott grüß ent beifammen

Grab a weng a Schneib

Grüne Yenfter, blaue Gatterl .

Grüß dich Gott, du Bruder mein

Gruß dich Gott, mein Floridan, bitt Hör mi a weni. on .

Grüß dich Gott, Simondl, ich will dir was Ingen Gruß di Bott, mein Sumpra Beter!

Gruͤß ent Sott, ös liebe eu. - . Guten Tag wünſch i Herr Pfarrer, Herr!

Outer Kaiſer Ferdinand, wie ſehr bift du gebrüdt Walt3 mar, 53 Buama, das bamrijche Leben

Han a ſchöns Bleamerl .

Han Bua Lön’l, was is da . -

Han oitn börn jagen beim Tag, bei ber Nat. Hants Buama, Habt3 keiner nir Hirt . -

He, Brueder, fteh gſchwind auf! leg's deirtagwand on He Bua bafti, das haft gichlaffa

Heidl pupei mei Kin. . .

Hei, wer mei fcheni Almerin tennt

Herr und Gott, id dad a Sad

Heunt is euch a lieber, a fröhficher Tag.

Heut i denn wern muß Soldat

Heut is die Nacht ſo ſchön Heut Nacht habn die Lempa abſcheuli ſchiech pe . Hiazt bin i no kloan, Hoan, kloan . Hiatzt geh i auf die Alma .

Hiazt hama den Schimmel verlauft .

Hiazt fommt der rauhe Winter ſchon

Hiazt fummt die Frühlingszeit

Hirz geh i von dir, meilft mi gar niama mogft Hirz kimmt ja der Auswärts, die Iuftıge Beit .

Hör, Bruda Stephl, heut kann t nit fchlafa.

Hört ihr Chriſten mit Verlangen.

Hörts Buama, ſpannts die Loſa an.

Hörts ihr Heren und laßts euch ſagen .

Hola ihr Hirten, die Schäflein laßt ſiehen

Holla, luſtig guter Dingen

Hopſa, hopſe, recht toll gehts heut be

Seite

469

Au die Holzknechtbuam

Sa ſchön is 's Gebirg, 's is

Ja wir kommen vom Gebirg

J bin a jungs Burſcherl

J bin a luſtga Steira

J bin halt a Buuer, wia muß i3 denn made . % bin halt a luftiga Boftillion

J bin ja wohl Trank und

J brauch nit Gold und Edelſtoan

Ich a junger Wildſchütz. .

Ich bin als Jäger auf der Alm (0: gern

Ich geh herum in weiter Welt

Ich Tann mir’3 unmöglich nit denen

Ich tritt herein wohl alfo feit - .

Ich will mich aufmadjen, der Mond der ſcheint —2 Jetz han i mir ſchon grod g'nu ghauſt

Jetzt bat mir mein Diarndl a Briefl sgfäien Sebt kommt die Beit, wir ftanden da

J freu mi fchon auf d’ Semflagnadt

J geh Hin über d' Alm

& Hab an Schab, der eifern thuat

J hab di jo g’liabt .

J Hab ſchon drei Summa mirs Hergehn vorgnumma Z Han fie jo gern ghabt .

Ihr Buama, ſeids luſtig und richt? ent nur if amm . Ihr Ehriften thuet dankjagen Ihr Herren, ſchweigt ein wenig ſtill

Ihr Hirten all

Ihr Hirten machts enk auf die Roas

Ihr Hirten ſchlafet nicht.

Ihr liabe meine Brüder gebts mir ein Beriät Ihr lieben Chriften insgemein .

J Tenn mi weiter gar nit aus

Im Srühjahr, da baut jeder Vogel fein Neſt Im Fruhjahr iſt die Stellung kummen Im Himmel muß es ſchön ſein und luſtis genug Im Jahr Eintauſendachthundert

Im Jahre Achtundvierzig

Im Lager zu Traiskirchen

J möcht halt ſchon wieda

In der Steiermark is a Freud

In der Steiermark is a Pracht In der ſtillen Mittanacht .

470

In Gamsbart aufn Huat . In Lietzen, in Lietzen

In Rettenegg is luſti

Sörgl, he, was mueß das fein? Er . . . 0. Is das nit a Kreuz mit n Vi ee Is nit denn da was Ungefährs . . . . . . 33 Nöderl grau und grün - . .

Is ſchon da die ſchöni Fruhlingezeit

Iſt es denn ſchon wirklich wahr . ..

J ſtudir Hin und br - . . . . . . Suche hafa, Bruder Lenz. . . . . . . Juhe wie luſti ifts nit auf da Bäura . . . Suche, wohlauf was foll mir ner geblbeen. . Juhe, die Feinde find gefhlagen . . . 2m . Juhe hoi Buema auf, auf aluelammt

Juheißa jube -

Juheraſaſaſa

J und mein Bruder ſeind von ins Weit

J und mein Dearndl . J weiß glei net tramt ma oda ia ı ma äiät J woas nit falt® im Himmel .

J woas, wos a Lied .

Mein Baua mag ti nöt mehr fein

Kleines Kindlein, großer Gott .

Koan ſchöners Lebn kanns ja nit gebn Mängeg kann ich nimmer jchweigen .

Laßt fih ſchon der Frühling fehen, Buam, das singt und ofe —*

Laufet ihr Hirten von weiten zugleich

Lebt wohl, ihr Eltern, gute Nacht!. >. Sieber Bua, wannft amal willft auf d’ behnſis gem

Looſt's Buam, laßt eng fagen -

203 Tieber Bua Hiasl, i muß da was fagen

Loft auf, meine Herren, was ich euch will erzählen .

Lofts auf, Buama, kinnt's denn jchlafa .

Loſt's, loſt's, liebe Buama

Loſt's zua, meine Buama, was muaß denn da fein .

Luftig Allegro wohlgemut . .

Quftig ift3 auf der Alma . .

Luſti, wohlauf, Nachbar, fchlafts nöt au .

Mag i fa Baur nimmer bleiben . . . Man hört die Wadtl. . FE Maria⸗Zell, o Gnadenftaun » . . ee Marſchiren wir ins Ungarn hinein .

. 314

= 41 =

Meine Leut ſeids nur ftill, wanns mi wollts anhörn Mein Lieber, wannft mich fo gern häſt, verfehf "Mein, mein, was glanzet heut. .

Mein Schab Hat a Kinn .

Mein Schat is a Müller . . . . .

Mein Tag hat drei Stund nur Mein wie mag das Heine Kind

Mi gift d' ganze Welt und in Leut'n ean Gſchroa

Mir Steirer ſeind wohl friſche Leut, juhe

Mit Freuden ſo wollen wir heben an

Mit jungen Roſen ausgeſchmückt

Möcht ein das Leben verdrießen Montags fangt Wochen an. - Morgen reiſen wir beim obern Thor hinaus Machbarn ſtehts auf, 's ſchreit einer Glo glo glo Nachbarn wißt's was gſchehen iſt Nacht han i vaſchlafa beim Diarnderl fo re Ra kenn i mi do deutich nit aus

Kun fieh wie e3 beitelt .

®on ban Bergen ort .

D Jeſulein zart

D is meine Menſcher, ich will ent eins fingen O Tiebe Leut laßt euch jagen . Ollen Nachborsleuten. . .

D ſchön und zartes Kindelein . .

O Vater Franz, wie lang haft du Stiege

D Weinl, du bift gut .. . Potztauſend, das is halt a Lebn

Potztauſend, ha Gſpan, was fangſt denn heut a an Potztauſend, lieba Veitl, hör mi a biſſerl an Potztauſend, mein Nachbars Lena

Potzunder liaber Bun . .

Schau Gaberl, bei mir hats a Haben!

Schau mein lieber Kamerad . .

Schau Riapl, {hau Hiasl, der Soma it door Schlaf Sefulein, Ihlaf - .

Schlaf wohl du Himmelsfnabe du

Schönftes Gratzer Mad! . .

Schon wieder tönt vom Thurme her Schwoangerin fteh uf .

Seht die drei König find heut antommen .

Seid3 nur luſtig, Buama, der das Ding nit wonß .

Sei mir Gott willlommen, mein Beitl! wo aus

= 419

Seite Senn ſchau u .. .200 & is a Freud, wenn man U die Sonn aus . 227 Soldat bin ich geworden . . .. . 0.89 ° So ſagts ma’3 dös Leuten - . . . . . . . . 224 So zmoa wie mir ma - 2020 nee Bl Stacherl ſollſt gihwind aufftefn . een 186 Steffl, wo biſt nachten mehr gweft, daß di nit fen ee. 1383 Steh auf Zerufalem . . . . . . 40

Steh nur auf, mein Zweck Beill - . . . . . . . 88 Steht auf, Buam, werds munter . . 0. . . . . 122

Stehts auf ihr Hirten! loſts m’r zue . . . . . . . 116 Sterbn i3 a harti Buß . . . . . . . . . 2 Etimmt Freunde an den Rundgefang ..6 303 Cief in der Erde Schoß. . . . . . . . 267 Tiroler und Steirer fein als frifche Beut . . . . . . . 29. Und Alles tft voller Fremd . W . 220 Und die Holzknechtbuama müaſſen fruh aiſehn . 258 Und ein Lieblein woll’n ma fing . . een 214 Und wenn i auf die Alma geh . . . . . 171

Und wenn’3 im Fruhjahr wieder ſchön und apa wird 0. . . 213 Und wer vergnüglich leben will, der gehe in den Wa . . . . 170

Urberl thua von Schlaf aufftehn . . . . . . 18 Urberl, thu doch aufftehn . en . 127 - Derloren iſt ein guter Weifer . 0. . .. . 805 Vom Wald bin i fürn . . . . . . . . . 185

Vom Behenhaus tönt Glodenflang . .. 8289 Von den Bergen muß ich ſcheiden . . . 813 Bon der Rapper Mm 22. . . 176 Bor lauter G'ſchra Hanni. . 2 Wah auf Nachba von dem Schlaf . ... ee 181 Bann da Schnee von da Alma wögga ae ee. 18

Bann i auf d’ Alma geh . . . 167 Wann i die Ständ der Welt betracht .. 8288384 Bann i die Sonn da drentn ſtad ſiach obi gehn . . . . . 194 Bann i zan Diarndl geh, iS ma wohl gonr net ‘get en ..195 Wanns amal ſchön apa wird . . . . . . 154

Wannſt wilft am Gamöberg geh. . .. . 203 Var ein armes Dienftmägelen . .:. . en . 340

Was fangen wir Bauernbuabn an - . . . . . . . 254 Was tft das zum Plunder 2:0 . 886 Was muß das bedeuten . . . . . . . 60 Was muß es bedeuten, ei, ei, was muß fein . . . . . . 4

Was muß e3 bedeuten, wie kommts ma rar für . . . . . 832

413

Seite Was ſoll das bedeuten, es taget ſich ſchon . . 87 Was wollen wir fingen -. . . . . . . . . 333 Wenn der Mebger auf die Alma tkimmt . 262 Wenn ich geh auf die Pirkh . . . 0. . . . . 218 Wenn i mein Stand betndt - . 00. en .. 2565 Wer ift denn draußt, wer Hopfet an rn . 187 Wer meldt fi bei mir u - . . . .. 289 Ver wollte nicht ing Felde ziehn - . . . 314 Wie Iuftig ifts im Winter . .. . 156 Billlommen, lieber epdl . . rn .. .. 8 Willſt Bua in Gamsberg ſteign. . 211 Willſt glücdlich Teben auf der Erden 0. . . . . 260 Willſt Leib und Seel begrafen fi > ten 20 Wird wo ein Kind zur Welt eben - . .- nn 0.266 Wir fiben fo fröhlich beifammen . . . .. 309 Wo aus, wo ein, wo muß ich hinininn.. 6436 Ro kämpfet Mars im Te . . . . . "0.294 Bonn i dent an dih mein Hoamathlonn. 43323 Znadft der Kappler Alm . . . . . . . 2... 1% Bu dir ziahts mi hin . . . . . . . . .. 196 Zu Preßburg, zu Preßburg . . . . . 821 Bur Hochzeit, zur Hochzeit, fommt alle frommen Saft . . . 3

Zwei kohlſchwarze Täuberln habn Flügeln licht1192

SS on ID DD mb

Inbaltsverzeichniß.

Borrede Einleitung . L Geiſtliche Bieber Aberhaupt Geiftlicher Hochzeitägefang

Lied am Tage der unſchuldigen Kinder .

Neujahrslied Der Beridt . . . . . . . . Sm Himmel . . . . Der rechte Weg in den Himmel

Das Heiligfte von Gott

Das Kranlfein .

Sterben i3 a harti Buaß

Die Sonn geht auf

Todtentanz

Der Juͤngling und der Tod.

Bon dem jüngften Geriht . .

Lied von der heiligen Maria im Thal zu Wildalpen Lied vor dem Gnadenaltar in Maria⸗Zell

Marin- Bell, o Gnadenfrau

U. Aeritöniode u und Beignagtstienen

Dreikönigslied I IL

æ 3 3 3 2 232 3 3

X. Hirtenfpruh 1. . IL

45

376

Aufruf zur Anbetung An das Kindlein . Aufruf

Nachricht von der Geburt Chriſti

Der erſtaunte Hirt

Mein, mein, was glanzet je Der Iuftige Hirt . . Beiuch beim Jeſuskindlein Die Amſel und der Kukuk Der feurige Schab

Des Hirten Bericht

Der ſchlafloſe Hirt

Buama ftet3 auf vom Schlaf Was muß das bedeuten

Bua laß da na fagen .

Die Hirten bei der Geburt chem

Die Soldaten

46 ⸗Gang zur Krippe .

Die armen Hirtenleute . Unglaublihe Nachricht Frohe Botichaft

Auf, auf, hola

Poptaufend ha, Gipan . Beſuch bei der Krippe - Juhe hoi Buema!

Gruß der Hirten . .

Sn der Stillen Mitternacht Der rauhe Winter

Gott grün di, mein Stel . Erjreut euch, ihr Hirten all . Aufbruch der Hirten zur Krippe Das neugeborne Kindlein Der fchlaflofe Hirt

Aufruf der Nachbarn

Der Plunder

Altes Krippenlied

Bohunder, liaber Bua .

Der Zweck Beill .

Sei mir Gott willkommen Juheraſaſaſa

Der krumme Lenz

J woas nit falts im Simmel Der Simondl .

e1

EEERBEEITEERERS

416

Gott grüß ent beifammen -. Buama, Buama, taufend Braten . Der Hirten Beſuch Das Adam Lid -. . >. 208, liaber Bua Hiedl .

Der Hirten Erwachen .

Die helle Chriſtnacht

Die Botichaft von der Geburt Chriſti Auf, auf ihr Hirten allzugleich

Loſts auf Buama, kinnts denn ſchlafa?

All ihr Chriſten, höret al . Der Hirt nah dem Erwachen Se, Brueder, fteh gſchwind auf Kleines Kindlein, großer Gott Der Hirten Opfer . Der vom Schlaf aufgefehredte Sit Beſuch bei der Krippe . . Luſti, wohlauf Der Sumpra Beterl . Gteht3 auf, Buam, werd! munter . Das Steffl-Lied . . Stacherl, folft gſchwind aufftehn Urberl thua vom Schlaf aufftehn Urberl, thu do aufſtehn. Lied des Hirten und der Hirtin Zweiſtimmiges Hirtenlied Wach auf Nachba von dem Schlaf Der Thomal geht Iofen . j Mehrftimmiges Weihnachtälied . Ihr Hirten al - . Mein, wie mag das fleine Kind . Wiegenlied für das Chriſtkind Auf ihr Hirten allzuglid - Ihr Hirten ſchlafet nicht Ultes Hirtenlied . . Reife der Hirten sur rim . Das Weihnachts U, BC . °. a Sefulein, flat j

O ſchön und zartes Kindelein Schlummerlied für das Chritiind . Um Weihna htsabend

147 149

151 152

-—- 41

IL Almlieder.

Almleben » -

Auf dv’ Alm bin i danga

Wanns amal ſchön a wird

Auf der Alma

Almfreude .

Die Freud auf der Alm .

Die Schwoageriu auf ber Beisein Der Schnee . .

Die ſchone Sennerin . Schwoagerin ſteh auf . .

Die Schtoagerin . . Der Frühling

Schwoagerin Lied .

Bon der Sennerin

Die fhöne Almerin

Wann auf d’ Alma geh Vorderbach Alm Lieb

Das Alm Leben .

Auf der Alma obn

Und wer vergnüglid, leben wit Die Schwoagerin auf dee Alm

S Blünmerl vom See .

Morgen- und Abendroth

Auf der Alm

Amerfpig -

Liaba d’ Berg als dv Weadeln F Laßt ſich ſchon ber Fruhling ka Lied von der Alm .

Die Kappler Al . oo. Senfterftreit . - Das Mädchen und ber Bond Gaßſelſtreit

Die alte Steiermart

Der Gang auf die Alm. Abenteuer auf der Alm

Der eifernde Schatz

Der Yugu

Mein Schaf . B Das Dirndl im Zannenwald

Der Bua im Wiglwagl Rachtteih

169 170 171

171

n

171

18

, Seite Das Gräberl er a 21 168 Das Genanniißß168 I geh Hin über d' Alm ... 1989 Die Samſtagnacht.. 18689 Wie 's Halt komumt ... 168689 Bei der Nacht ee) a Blüamerl in Miete >»: A Han a fhöns Bleamerl. > 2 Der Spaziergag.. et 1 Meikib » - . EEE SP \ > 7 gwei Ländern . ee? Derfft nit a fo prebigen B Fr 5 .1988 Liebesluft . B . 4 . . B FE . 194 Beim Diarnnnnnnn. 19 Das Tenftern . - FE \.) Der traurige Bun .. 2416866 Age - a"; I brand nit So IT Der Be ee INT A fo a friſches Kerndl . oo. Far . 419 Mein Schag is a Müller . B B B oo. 5 . 19 Die Hochzeit auf der Alm . B B 5 20

IV. Wildſchaten- und Sügertieder

Der Gamaberg - . B . . B . 23 Im Gamdgebirg - B B B 24 Der Wildſchut ee AU Das Gamögebirg - B 5 oo. . B . P .. 206 wildſchuhenliee... 20 Der prahlende Wilfhüb - ee DB Af da Radftatta Um , » - .20 Der Bua aufm Gamögebirg . B B B . . . . 2M Bildpratihüglied . en . 211 Dos Wildpratſchießen tft mein n Leben Pa . 212 Der Wilihüg im Beibjaße · .. 42218 Herrenalmer Lied . . B Pe B B B . 214 Der Jäger beim Dirndl ee ME Hiazt geh i auf bie Alma - B 5 B . . . 216 Hola Tuftig - .. . . . . oo. B . 47 Das Bürfherl - B B . . N B . Pi . 248 Wenn ion auf die Pirſch.. 2186 Der Jäger und die Sennerin er

Hahnfalzlied . . - 220

221

ENESBEBB

REEENSB

419

Hahnfalzlied II.

Fe EEE Jagag frett . .. Das Gamſelſchießen —— I und mein Bruder ſeind ganga ins win. ou

Doas is ja nur a Gy - - N’ Jaga ſei Freud! oo. B . . So ſagts mas

Der jagende Bauer

Ich bin als Jäger auf ber Am fo gern

Tiroler und Steirer Landdlent . =

& is a Freud a

Der bairiſche Hiefel

Ein fchönes neues Amo-Sied

V. Banern- und anderer Stände-Lieder.

Das Landleben

Ueber den Bauernſtand. .

Da Bauernbua

Der luſtige luernmmech

Der luſtige Bauer .

Die Stabtmode oo.

Der Bauer im Wirthshaus

Der Bauernftand . B Bauernlied ne Der verzweifelte Bauer. - oo. Der ürgerlice Bauer . 5 B Der verdriefliche Bauer

Der Bauer und der plext

Des Bauers Noth.

Der Gabel.

Der Simmerl und fein Nachbar

Der Bauer und fein Knecht.

Die Noth der Bauernbubn

A Iuftigd Leben führ ma

Der Geiger . .

Die Spiellente

In Rettenegg .

Diazt bin i no kloan

Holzknechtlied

Die Holzlnecht⸗ und bie Vauernbuam Der Poſtillon

Der Kapuziner

SENSERBENNE

SESBSSNSSBEERERERBEREBERNER

gs!

88 BB

480

Die Pfarrer Köhin - . . .

Neifelied des Santmertsbunfgen . . en . Metzgerlied - en Bauer und Bergler 0. a Bergmannslied

Der Bergmannsſtand

Glück auf

Das Bergmannslied .. ..

Des Bergmanns Loos.. en Altes Bergmannslie. 0. Des Bergmanns Tageslauf nn . Slodentöne . .

Bergmannslied zum St. Barbara Feſt De Oberennsthaler⸗Hochzeitslieee..... Knappenlied. on Berglied zwiſchen zwei biuen und einem Bauern’.

Berggefang - . .-

VL Hiftorifche und patriotifche, Soldatenlieder.

Siegeslied nach der Schlacht bei Stuhlweißenburg 1593 - Klaglied auf den Tod des Erherzoge Carl von Steiermarlk Carl VI. und der Tod .

Lied auf Earl VIL, Churfürft von Vaiern

Lied auf Carl VII.

Die Königin Marie Antoinette .

Raijerin Maria Therefia und der Tod . . Auf den Tod der Kaiſerin Maria Therfla - - Kriegslied aus dem XVII. Sadefunbert . Quftig Allegro

Studenten Kriegslied

Der Invalide von 1809

Prinz Karl . . Die Schlacht bei Leipzig 1818 Napoleon Lied .

Napoleon, der große Held

Zube, die Feinde find gefchlagen .

Gefang des Koſaken Werikow: Der Kempf fürs Vaterland Koſakenlied

Alexander Lied

Lied auf Kaiſer Franz . .

Vater Franz

Kaiſer Feidinand und das Jahr 1848

Koſſuth Lied. .

SERBESNSEESESES SSNSSERSRSERERENNS

EESSSRERBEBEN BEEBSSEBENSSEREEESSS

Bring Johann Lied

Der Rent. .

Die Relrutirung - »

Des Solbaten Abfehied

Abſchied des Soldaten von ben Bun Solbatenlied . . Fer Der Solbat in Ungarn . .. B . Der Soldaten Kampflied oo. Die Marletenderin -

Lied des fteierifchen Hgerbateillons Br. 9

Der Invalide Pa

Der ſteiriſche Landfturm . Sobat bin ih guten . . " Der diſcher ht

Die Sceibenihügen » - 0. VI. Ballabenartige Sieber.

Die Begeguung - + Er

Das alte und das junge Weib .

Der Schloffergefell B

Der Einfiedler

Einſiedlerlied

Das Lied vom Gregori.

Der Wildſchutz und ber Sir

Der Himmel . B oo.

Die Brombeerbroderin . 000.

Der alte Halter und dad End B

Des Müllers Tochter -

NRöfeleinlied

Der Ritter und bie Maid

Das arme Dienftmägblein . = = >

Das dausl im Oberland - . » Rarlfein . - Das Bieiferlied .

Das Schioß in Defterreich

Died von Doctor Fauft

Bon dem zeumätöigen Günber Tannfäufer -

Sqlof ſar, Stelern. Beltsfieber.

8

PEITTETEETTT

EEEEEEBREBE:

® F3

8 DJ

VIL Vermiſchte und Iaerahafte.Blehen,

Waſſer und Wein

Das Wein! - . . . . . . . v Trinklied Der Saufbruder . 0.

Klagen über die jebige Welt .

Wiegenlied

Das geſtorbene Dirndl . Die Wahl. . . Lied der Dienftboten .

. Schönftes Grazer Madl

Ueber das ſchöne Geſchlecht

Is dad nit a Kreuz. . a - Bruder Lenz .. Von der Liebe

- Berftehft! . 0 .. 0. - Der Heirathäluftige . . . . . . ö

Potztauſend, mein Nachbars 8 Lenaa. . Alles wird gar . Der luſtige Joudel

Der Sennerin Beicht

Der Danſiedler

Steiriſche Auswanderer.

Schinder Hanſens Lied .

Mein Gſpött über die Madeln

Die alte Sungfer . . . en . Die ſchlimmen Weiber. .. er

- Der Bogelliebhaber . Bloß Geld fehlt

Die Herzbrüaderln Nächtliches Abenteuer.

Der luſtige Bua . .. vo.

Sn Liten . Der erichoffene Schutz Grablied bei einem Kinde.

Bitte um einen Mann zum eigen Andreas

Nachtwaͤchterlied

Kirchtogliede.

Der Streit zwiſchen Sommer and Winter Unmerlungen . 0. Ausgewählte Melodien . . Alphabetiſches Regiſter der Bteder .

Don Dr. Anton Schlofjar DBefitzer der BR. KR. öſterr. golbenen ‚Medaille für Wiſſenſchaft und Kunft find außerdem folgente Werfe erfchienen: Im Verlage der Wang ne r'ſchen Univerſitäts Buchhandlung in Innsbruck.

gornelia. Eine Herzensgeſchichte in Verſen. | Min. Ausg. 1878. Preis 90 kr., elegant gebunden 1 fl. 50 fr.

Bei Wilhelm Braumüller

tt Hof und Univerfitäts-Buchhändler in Wien:

Inneröſterreichiſches Htadfleben

vor hundert Jahren. | Eine Schilderung der Verhältniſſe in der Hauptſtadt Steiermarls im 18. Jahrhundert, zugleich Beiträge zur Literatur und Culturgefchichte der Aufflärungäperiobe. Mit einer Anflıht her Stadt Graz in Tichtbruck, ge. 8. 1877. Preis 3 f1. 50 kr. \ on Erzherzog Johann von Geſterreich und ſein | Einfluß auf das Culturleben der Steiermark, Driginalbriefe des Erzherzogs and den Jahren 1810—1825. Beitrag zur Culturgefhichte Oeſterreichs mit einer Cinleitung, Er⸗ läuterungen, Anmerkungen und einem Anhange urkundlicher Beilagen zur Zeitgeſchichte. | Mit dem Bildniſſe Ans Eragersood Johann ud aigem Facſimile. gr. 8. 1878. Breis: 4 fl. Oeſterreichiſſie Cultut- und Kiteratürditder mit befosıbever Verüchſichtigung der Steiexrmerk. gr. 8. 1879. 4 fl. Inhalt: Pie Wiener Muſen⸗Almana hr 18. Fahrhundert. Biegler’3 „Aſiatiſche Baniſe“ auf der Bilhne. Zur Geſchichie des Grazer Theaters im 18. Jahrhundert. Goethe und zwei inneröfterreichtſche Theaterdirectoren im 18. Jahrhundert. Der Schwerttanz in Oberſteiermark. Die deutſchen Volks⸗ lieder in Steiermark.

Die Pluemen der Tugend des Sans Bintler

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Bas deutſche Kinderſpiel im Mittelalter.

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Druck der Wagner’fchen Univerſitäts⸗Buchdruckerei.

Drud der Wagner’fchen Univerfitäts-Buchdruderei.

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