1 HR * BIC J, a ‘ EN 1 * — 7 75 3 — 2 ra Dr 2 — 191 * ER 2 5 ed * 8 } ll 11 ik 117 * RN EN Arnold Arboretum Tibrarp THE GIFT OF FRANCIS SKINNER OF DEDHAM IN MEMORY OF FRANCIS SKINNER (H. C. 1862) Received Je 5 1 . Deutſchlands Flora Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen Sacob Sturm, Ehrenmitgliede der botaniſchen Geſellſchaft in Res gensburg, der Soeietaͤt der Forſt- und Jagdkunde zu Dreyßigacker, und korreſpondirendes Mitglied der Wetterauiſchen Geſellſchaft fuͤr die geſammte Naturkunde, der naturforſchenden Geſellſchaft zu Halle, und der Nuͤrnbergiſchen naturhiſtori— ſchen Geſellſchaft ordentliches Mitglied. — — — — J. Abtheilung. 10. Bändchen. Mit 64 Kupfertafeln. Ä Nürnberg, 1817. Gedruckt auf Koſten des Verfaſſers. | 120 2 i 2 3 £ 0 nter . * 5 in 5 . y . | 1 a u ii hin) 8 88 9 4 Be” ’ 55 a N 2 i 2 3 N ee m j . TB er A Er 3 7 * nt s 1 F 8 Be 1 | u 8 wa Sun 2 Rs au „te * 1 4 5 N — * ER 8 8 .* 2 Ine A1. nr 4 am 78 Gh 1 1 — — — — * 4 er „ ee eee 5 bn Yan inner 5 x | 5 | 1 JJV 7 5 na * : J Regiſter. Apargia al 7 1 XIX. N 1 4 * 3 * crocea. dubia. 7 Taraxaci. Arnica austriaca, XIX. 2.7 Gnaphalium Leonto- podium. luteo album. margaritaceum. montanum, 5%, supinum, 2 . Bellidiastrum, 59. Hieracium alpinum, glacialis, $9 oa SP iz. Aster alpinus. XIX. 2. Cacalia albifrons, XIX. 2. alpina. Cinerarıa longifolia. XIX. 2.62. Erigeron alpinum. XIX. 2 ur . uniflorum. 5°. Gentiana verna, v. 2. Gnaphalium alpinum. ö XIX. 2; 7, arenarium arvense. dioicum. . 8 norvegicum, SD. XIX. 1./0. angustifolium. aurantiacum aureum chondrilloides. cymosum, 74, dentatum, © &. dubium, 0. florentinum, - >. glabratum. glanduliferum. Halleri. incarnatum, 7% incisum. 6. integrifolium. intybaceum. murorum. Die roͤmiſche Zahl deutet auf die Klaſſe, und die kleine auf die Ordnung, welche oben auf dem Texte und den Kupfertafeln angemerkt ſind, und nach welchen die Kupfertafeln auf⸗ geſucht werden muͤſſen. Hieracium Pilosellae- Iris variegata. forme. Lapsana foetida, XIX. 1. porrifolium. 0 Limodorum abortivum, praemorsum, 77. XX. 1.62 pumilum. /Y Ophrys myodes, XX. 1. Ppyrenaicum. Saxifraga planifolia. X. saxatile. 2.73 villosum Schoenus albus, III. 1. Holcus borealis, III. 2,// ferrugineus. Iris graminea. III. 1. fuscus. pumila. mucronatus, 5 sibirica. nigricans. 9 spuria, / Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. IRIS pumila. Niedrige Schwertlilie. dit baͤrtigen Blumen, einem einbluͤ— thigen ſehr kurzen Schafte, ſchwert— förmigen glatten Blättern, hervor— ragender Röhre, und laͤnglichen ſtumpfen Blumenblaͤttern. Waͤchſt auf trockenen ſandigen Hügeln in Delft: reich, auf Mauern in Sachſeu, bluͤhet im April und May. a Die Wurzel iſt perennirend, dick, faftig, braun, am Grunde mit braunen Faſern verſehen. Der Stengel iſt kaum einen halben Finger lang, aufrecht, ganz einfach, rund und einbluͤthig. Die Blaͤtter ſtehen aufrecht, ſind Finger lang, glatt, ſchwertfoͤrmig und hellgruͤn. Die Scheide umgiebt den ganzen Stengel, iſt zwei⸗ blaͤttrig, ſtumpf, haͤutig, durchſichtig und zuletzt verwelkend. Die Bluͤthe ſtehet einzeln an der Spitze des Stengels, hat eine lange Roͤhre, und iſt geruchlos. Die Blume iſt ſechstheilig: die aͤußern Blaͤttchen ſind zuruͤckgeſchlagen, purpur⸗ blau, hellblau gebartet. Die innern Blaͤttchen ſtehen aufrecht, ſind faſt zuſammenneigend, 1 röthlichblau, und ungebartet, am Rande wellen— foͤrmig gekerbt. Die Narbe iſt violettblau, drey⸗ theilig: die Theile zweyſpaltig: die Spalten ſpitzig, etwas ſaͤgeartig. Der Fruchtknoten iſt ſtumpf dreiſeitig. Die Beerenkapſel if eyfoͤr— mig, ſtumpf, dreyſeitig, aſchfaͤrbig, und enthaͤlt eckige, runzliche, gelbliche Saamen. Von dieſer Art, die in unſern Gaͤrten, und ſogar in Blumentoͤpfen gezogen wird, und dann ſchon im Merz bluͤhet, giebt es mehrere Varietaͤ— ten, die in Betracht der Blumenfarbe verſchie— den ſind. Fig. &. Die ganze Pflanze. Z. Ein Theil der Blume mit 1. dem bartloſen Blumenblatte. - 2. Dem bartigen Blumenblatte. 3. Dem Barte und 4. dem Staubgefaͤße. J. Der Staubweg mit 1. dem Fruchtknoten, 2. dem Griffel, 3. der Narbe. d. der quer durch⸗ geſchnittene Fruchtknoten. e. Die Frucht. f. Der Saamen. | Dr, Hoppe. Iris pumila MR A 3 5 Fran 7 eien, — e 5 ae 1 . Vie ne Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. IRIS variegata. f Bunte Schwertlilie. Mit bartigen Blumen und ſchwertfoͤr— migen glatten Blaͤttern, die ſo lang ſind als der vielbluͤthige Schaft. Waͤchſt auf graſichten Anhoͤhen in Ungarn, Oeſterreich und Boͤhmen. Bluͤhet im May und Junius. | Die Wurzel ift perennirend, dick, fleifchig und mit Faſern begabt. Der Stengel mächft aufrecht, iſt einen Schuh hoch, glatt, etwas zu ſammen gedruͤckt, hin und her gebogen. Kaum länger als die Blätter, und vielblüchig. Die Blaͤtter ſtehen aufrecht, find Schuh hoch, ſchwert⸗ foͤrmig, ſichelartig gebogen, hellgruͤn und gerippt. Die Scheide iſt hellgruͤn, zweyblaͤttrig, bauchig, eyfoͤrmig, zugeſpitzt, hautartig. Die Bluͤ— the, deren mehrere am Stengel befindlich find, ſteckt mit der Roͤhre in der Scheide verborgen, und iſt geruchlos. Die Blume iſt gebartet, ſechstheilig: die aͤußern Blaͤttchen find abſtehend eyfoͤrmig, an der Spitze zugerundet, in der Mit— te weißlich, mit blauen Adern durchzogen, am Rande gelb, der Bart gelb: die innern Blätt 2 — chen ſtehen aufrecht, find laͤnglich, an der Spi— Be zweyſpaltig, wellenfürmig, dunkelgelb, mit am Grunde roͤthlichen Punkten befest. Die Narbe iſt dunkelgelb, an der Spike zweyſpaltig: die Theile ſpitzig, ſaͤgeartig. Der Fruchtknoten iſt faſt dreyſeitig, ſechsfurchig. Die Frucht iſt eyfoͤrmig, laͤnglich zugeſpitzt aſchfaͤrbig, und enthaͤlt viele braune und eckige Saamen. Dieſe Art wird zur Zierde in den Gärten ger zogen, wo ſie ſich durch ihre bunten Blumen ſehr gut ausnimmt. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Die Frucht. e, Der Saame. Dr. Hoppe. Aris warte gt 2 — 4 Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. IRIS sibirica. Sibiriſche Schwertlilie. Mit bartloſen Blumen, gleichbreiten Blaͤttern, faſt dreibluͤthigem run— dem Schafte und dreiſeitigem Frucht— knoten. Waͤchſt auf ſumpfichten Waldwieſen faſt durch ganz Deutſchland, bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt perennirend, dick, kurz, faf- tig braun und am Grunde mit vielen Faferır verſehen. Der Stengel waͤchſt aufrecht, iſt zwei, drei Schuh hoch, rund, glatt, einfach, zwei bis dreibluͤthig. Die Blaͤtter ſtehen aufrecht, ſind zwei Schuhe lang, linienfoͤrmig, glatt, geſtreift, zugeſpitzt und hellgruͤn. Die Scheide iſt vertrock— net, zweiblaͤttrig: die Blaͤttchen lanzettfoͤrmig, zugeſpitzt. Die Bluͤthe, deren gewöhnlich 2—3 an dem obern Theile des Stengels nach einan— der hervorkommen, hat eine ſehr kurze Roͤhre, und einen ſchwachen Geruch. Die Blume tft un— gebartet, ſechstheilig: die 3 aͤußern Blaͤttchen ſind zuruͤckgeſchlagen, eyfoͤrmig, roͤthlichblau. mit dunklern Puneten und Adern durchzogen, am Grunde dunkelgelb: die 3 innern Blaͤttchen 3 f ſtehen aufrecht, find zuſammengeneigt, einfaͤr⸗ big, blaßblau, die Narbe iſt dreitheilig: die Theile ſind glatt, einfaͤrbig, roͤthlichlichtblau, an der Spitze eingeſchnitten. Die Veerenkapfel iſt eyfoͤrmig, dreiſeitig, mit flachen Seiten, bei der Reife dunkelbraun, und enthalt viele uns gleichförntige faſt zuſammengedruͤckte Saamen. Dieſe Art zeichnet ſich durch ihre ſchoͤnen Blumen ſehr aus, und wird daher als Zierpflan— ze in Gaͤrten gezogen, wo fie, beſonders in uaſ— ſen Anlagen, ſehr gut gedeihet. Pig. a. ß. Die ganze Pflanze. c. Die reife Frucht. i Dr. Hoppe, N f 7 74 . 4 > 1. N Bc a 2 1 Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. | IRIS spuria. Baſtard⸗ Schwertlilie. Mit bartloſen Blumen, gleichbreiten Blaͤttern, runden faſt dreibluͤthi— gem Schafte und ſechsſeitigen Frucht— knoten. Waͤchſt auf feuchten Waldiviefen in Oeſter⸗ reich und Boͤhmen, und bluͤhet im Mai und Junius. £ Die Wurzel ift perensirend, lang, dick, kno—⸗ tig, braun, am Grunde mit vielen Faſern ver: ſehen. Der Stengel waͤchſt aufrecht, iſt 2— 3 Schuh hoch, faſt zuſammengedruͤckt, einfach und glatt. Die Blätter ſtehen aufrecht, find 1 Schuh hoch, gleichbreit, zugeſpitzt, und haben zwiſchen den Fingern gerieben, einen unangenehmen Ge— ruch. Die Scheide iſt lanzettfoͤrmig, ſpitzig, hellgrün, glatt, am Rande haͤutig. Die Blüs then ſtehen einzeln, oder zu 2— 3 au der Spitze des Stengels auf kurzen Stielen aufrecht oder etwas uͤberhaͤngend und find geruchlos. Die Blume ift ungebartet, und hat eine ſehr kurze Roͤhre: die aͤußern Blaͤttchen ſtehen ab, find epfoͤr⸗ mig, blaͤulich, mit dunklern But durchzogen: die innern Blaͤttchen ſtehen faſt aufrecht, find lanzettfoͤrmig ſtumpf, am Rande wellenfoͤrmig gekerbt, blaßblau. Die Narbe iſt dreitheilig; die Theile find faſt gleichbreit, an der Spitze um: gebogen, etwas ſaͤgezaͤhnig, blaßblau. Der Fruchtknoten iſt laͤnglich, nach oben zu etwas duͤnner, ſechsſeitig. Die Beerenkapſel iſt braun, laͤnglich, zugeſpitzt, ſechsſeitig: die Seiten von ungleicher Breite. Die Saamen ſind eckicht, braun. Fig. &. Der untere Theil der Pflanze. B. Der obere Theil der Pflanze. e. Die reife Frucht. d. Der Ssame. Dr. Hoppe. 7 — parte « — e 557 9 5 8 8 N 8 v ur 1 2 = im nd * 1 3 BR. + iafz e r Dr 3 3 1 1 u - L HE 8 1 — 2 5 Zi EEE, 2 — * 5 * x 3 ü r 2 En — z * 0 „ > I De - _ 7 7 “ Er 2 e r 8 4 Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. | IRIS Sraminea. f Grasblättrige Schwertlilie. Mit bartlofen Blumen, gleichbreiten Blaͤttern, faſt zweiblüthigem zwei⸗ ſchneidigem Schafte und fe ufs gem Fruchtknoten. Waͤchſt hin und wieder auf graſichten Anhoͤ— hen in Oeſterreich, Krain, Baiern und Boͤhmen, und bluͤhet im Mai und Junius. Die Wurzel iſt perennirend, lang und rund, knotig, mit braunen Faſern verſeben. Der Stengel iſt vor dem Aufbluͤhen faſt niederliegend, dann aufrecht, faſt hin und her gebogen, zwei— ſchneidig, und ganz einfach. Die Blaͤtter ſtehen aufrecht, ſind laͤnger als der Stengel, ſehr ſchmal, gleichbreit, zugeſpitzt, gefurcht. Die Scheide iſt zweiblaͤttrig: die Blaͤttchen lanzett⸗ foͤrmig zugeſpitzt, hellgruͤn, glatt, von unglei— cher Groͤße. Die Bluͤthe ſteht einzeln oder zu zwei au der Spitze des Stengels und hat einen angenehmen Gernch, und eine ſehr kurze Roͤhre. Die Blume iſt ſechstheilig: die aͤußern Blätt: chen ſind ungebartet, abſtehend, hellroth mit blauen Adern durchzogen: die innern ſtehen auf⸗ 5 recht, find lanzettfoͤrmig, ſtumpf, faſt ausge: randet, blaßblau. Die Narbenlappen ſind laͤng— lich, an der Spitze blaulich, zweiſpaltig, et— was ſaͤgezoͤhnig. Der Fruchtknoten iſt ſechsſei— tig. Die Beerenkapſel iſt rothbraun, enförs mig⸗ rundlich, ſtumpf, fechsfeitig, ſechsfurchig. Die Saamen find eyfoͤrmig-rundlich. Fig. &. Die ganze Pflauze. b. Die Frucht. Dr. Hoppe. N Wi * 5 8 gramınea u >) + er,‘ x 75 € 1 1 E55 71 Er * — — 8 — 2 — — - 4 — * 2 . e 0 / ( 1 — me 5 Zu We TE Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. SCHOENUS fuscus. Braunes Knopfgras. Mit dreieckigem Halme, borſtenarti— gen rinnenförmig-kielfoͤrmigen Blaͤt⸗ tern, die gipfelſtaͤndigen Blüthen— büfchel faſt gedreit und viel kürzer als die Doldenhuͤlle, faſt dreibluͤ— thigen Aehrchen, und längeren Nar— ben als der Griffel. Auf fumpfigen Torfwieſen, naſſen Weiden, in Salzburg, Schwaben, der Pfalz, Wetterau, Nieder ſachſen, Hannover, der Lauſtz; dann übers haupt im mittleren Europa. Bluͤht im Julius. Aus der ausdauernden kriechenden runden duͤn— nen und mit kurzen ſpitzigen braͤunlichen Schup— pen beſetzten Wurzel entſpringen aufrechte, 1—1 Fuß hobe, ſtumpf⸗ dreieckige, geſtreifte, glatte Halme. Die Blaͤtter ſind ſehr ſchmal, aufrecht⸗ ſtehend, rinnenfoͤrmig, gegen die Spitze kielfoͤr⸗ mig, geſtreift, bisweilen am Rande rauh, am Halme 2—3, etwas abſtehend den Stengel um: faſſend, viel kuͤrzer als der Halm, aus der Wurs 6 zel mehrere kurze, aufrechte, den Halm unten mit einer breitern Baſis umfaſſend, ſaͤmmtlich wie der Halm hellgruͤn. Die Bluͤthenbuͤſchel bes ſtehen ans 2—8 eirund lanzettfoͤrmigen, roſt— fatbenen, glänzenden, im Alter dunklern meiſt dreibluͤthigen Aehrchen, deren jedes ſein kleines helleres Afterblatt hat. Der oberen Bluͤthenkoͤpf— chen ſind zwei bis drei, der untern kleiner; je— der mit einer ihn weit überragenden blattaͤhnli— chen aufrechten Doldenhuͤlle. Der ſeitenſtaͤndige Bluͤthenkopf ſteht auf einem 1—2 Zoll langen Bluͤtheuſtiel, hat nur ſelten eine ganz kurze Dol; denhuͤhe. Die Kelchſpelzen ſind etwas zuſammenge— druͤckt, kieltörmig, mit einem ſtarken, in eine kurze Spitze auslaufenden Nerven, die untern wie bei den andern Arten dieſer Gattung kleiner und unfruchtbar. Der Staubbeuteltraͤger find dret, fo lang als die Spelze, mit lintenfoͤrmigen hellgelben Staubbeuteln; die beiden Narben find viel Ra als der Griffel. Die blaßgelbliche ug iſt plattrund, nach unten verdünnt, an der Spitze mit dem Ueberreſte des Griffels; die drei Borſten derſelben find hakrig, mehr als noch cıns mal ſo lang als die Nuß. * Die ganze Pflanze. b. Der obere heil des Halmes. C. Eine Rekhipelie. mit Staubbeuteln und Narben. d. D. Die Nuß mit den Narben und Borſten. | Dr, Schnizlein. 2 DIR TIUSs eseus Bi 5 Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. SCHOENUS albus. Weißes Knopfgras. Mit dreieckigem Halme, linienfoͤrmig— kielfoͤrmigen Blättern, die gipfelſtaͤn— digen, Bluͤthenbuͤſchel faſt Doldentrau— benartig, ſo lang als die Doldenhuͤlle, und kürzeren Narben als der Griffel. Auf feuchten Wieſen und Weiden, Torfgrund, in ſtehenden Gewaͤſſern in vielen Gegenden von Deutſchland. Bluͤht im Julius. Kommt dem braunen Knopfgras (Schoenus fuscus) ſehr nahe; eben fo wie bei jenem erhe— ben ſich aus einer ausdauernden kriechenden Wur⸗ zel etwas aufſteigende Halme, welche hoͤher bis 11/2 Fuß hoch wachſen; die Blätter find eben— falls laͤnger, breiter, durchaus kielfoͤrmig. Der gipfelſtaͤndigen Bluͤthenbuͤſchel ſind vier bis fuͤnf, ſo daß oft eine wahre Doldentraube entſteht; die ſeitenſtaͤndigen ſtehen abwechſelnd, und ſind ebenfalls oft 3 bis 4, meiſtens doppelt. Die all⸗ gemeine Doldenhuͤlle iſt blätterartig, fo lang als die Bluͤthenbuͤſchel. Die meiſt zweibluͤthigen 7 Aehrchen find länger, linien⸗lanzettfoͤrmig, weiß, nur im Alter hellbraͤunlich. Die Narben ſind wohl nur halb ſo lang als der Griffel. Die gelblichgruͤne, laͤnglich- runde Nuß iſt oben breiter, nach unten verduͤnnt, in der Mitte auf beiden Seiten etwas eingebogen, der hakri— gen Borſten der Nuß find 8 bis 10, welche die Nuß nur wenig uͤberragen, mithin kuͤrzer ſind als bei dem braunen Er; wo ſich deren nur drei finden. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein gipfel⸗ ſtaͤndiger Bluͤthenbuͤſchel. o. C. ein Aehr—⸗ chen. D. Ein bluͤhendes Aehrchen mit Nar— ben und Staubfaͤden. e. E. Die Nuß mit den Borſten. Dr. Schnizlein. Sl albus 8 iR, A 4 o DAR e j 7 1 171 ur 8 E. 1 U IR 65 18 * 7245 5 * Pr 2 n e nr — IR en FU in * 25 Oritte Klaſſe. Erste Ordnung. S CHOENUS mucronatus. Spitziges Knopfgras. Mit rundlichem Halme, büſchelförmi— gen Aehrchen, und 3—sblaͤttsiger Dol⸗ denhuͤlle. Dieſes ſchoͤne und feltene Gras fand Wuls fen am Ufer des adrintifchen Meeres, es waͤchſt außerdem an aͤhnlichen Stellen im ſuͤdlichen Europa uͤherhaupt und in der Barbarey. Es iſt ausdauernd und bluͤht im Junius und Julius. Aus der kriechenden runden knotigen Haupt: wurzel, von der Dicke einer maͤßigen Federſpule, die dicht mit umfaſſenden roſtbraunen halb Zoll langen Dachziegelfoͤrmig⸗ übereinanderliegenden, oben in zwei Spitzen zertheilten breit lanzettfoͤr⸗ migen haͤutigen Scheiden, davon die oberſten am Urſprung des Halms ſich haarfoͤrmig zertheilen, bedeckt iſt, ſchieben ſich zwiſchen dieſen mehrere 2—5 Zoll lange grau- braune. jährige Wurzelfa—⸗ ſern hervor, die wieder dicht mit haarfoͤrmigen halbzoͤlligen Wurzelfaſern beſetzt find. Die Halme entſpringen einzeln, ſind aufrecht, 1/21 Schuh lang, rundlich (eigentlich ſtumpf⸗ \ 8 + dreieckig), nackt geſtreift, unten mit bauchigen Scheiden umgeben, und wie die Blaͤtter gelblich: meergruͤn, unterhalb des Bluͤthenkopfs mit ei: nem pomeranzenfarbigen Flecken. Die Blaͤtter find kahnfoͤrmig⸗ dreieckig, aufrechtſtehend, oben auch zuruͤckgebogen, theils kuͤrzer, theils laͤnger als der Halm, an der Zahl 2—4, glatt, bis— weilen am Rande rauh. Die Blattſcheiden ſind unten bauchſg, verlaͤngern ſich uͤber dem nur als haͤutiger zerriffener Rand ſich zeigenden Blatt— haͤutchen * eine 1— 11/2 Zoll lange ſtumpfe Spitze, die geſtreift und von braͤunlicher Farbe iſt. Der Bluͤthenkopf beſteht aus 10 — 20 lang; lich seirunden, zuſammengedruͤckten, 4—6 bluͤthi⸗ gen Aehrchen. Die Doldenhuͤlle hat 3—6, die Aehrchen einhüllende, unten breite, ſehr ungleiche, 1—1 Zoll lange, am Rande etwas haͤutige, ſpi⸗ zige, übrigens wie die Stengelblaͤtter lintenfoͤr— mige Blaͤtter. Die Kelchſpelzen ſind ſehr breit laniettförs mig, glatt, glänzend, mit vielen Nerven, und einem dickeren, in eine kurze Spitze auslaufenden Mittelnerven; unten find fie purpurroth⸗braun, nach oben und am Rande gelbgruͤn, und gewaͤh— ren daher einen beſonders ſchoͤnen Anblick. Die Staubfaͤden ſind etwas laͤnger als die Spelzen, haͤutig ſchmal⸗linienfoͤrmig. Die Nuß iſt dreis eckig, unten ſchmaͤler, gelblichbraun, an der Spitze mit einem kleinen Stachel, ohne Borſten. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Ein Aehrchen. * er Kelchſpelze mit den Staubfäden. D. Die Nuß. Dr. Schnizlein. . Hi.” er nucrondaltus * 3 aM‘ * * For | | | | nt a RT 85 r 1 5 N Un "23 N 3 ar * N N s N 4 * { | 1 : 7 Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. SCHOENUS nigricans. Schwärzliches Knopfgras. Mit rundlichem Halme, buͤſchelfoͤrmi— geen Aehrchen und zweiblaͤttriger Do!- deuhülle, deren aͤuſſeres Blatt laͤn⸗ ger iſt als die Aehrchen. An ſumpfigen Orten, feuchten Wieſen ung Weiden, auch am Merrfirand, doch nur an ein zelnen Stellen in ganz Deutſchland; iſt Aber ernd und blüht im Mai und Junius. Aus der faſerigen Wurzel entſpringen raſen⸗ artig viele Blaͤtter und Halme. Die Halme ſind 1— 2 Fuß hoch, rundlich, ſtark geſtreift, glatt, nut unten mit Blattſcheiden umgeben, nebſt den Blaͤttern ſteif und nach oben etwas uͤbergebogen. Die Blätter find meiſt kuͤrzer als der Halm, auf; recht, geſtreift, langzugeſpitzt, unten rinnenförz mig, nach oben dreieckig, am Rande etwas rauh. Die Blattſcheiden ſind ganzrandig, rundlich, die aͤuſſern bisweilen geſchlizt, zuſammengedruͤckt, am innern Rande haͤutig, hellgruͤn, wo fie nicht vom ſumpfigen Boden roſtfarben-ſchwaͤrzlich wer⸗ den, geſtreif, glatt und glaͤnzend. Die Aehr— chen find 5 — 10, ſelten mehr, lanzettfoͤrmig, zugeſpitzt, zuſammengedruͤckt, glaͤnzend / ſchwarz⸗ 9 * 9 braun, drei- bis vierblüthig, und ſitzen auf der Spitze des Halms in einem erſt eirund-lanzett⸗ foͤrmigen, danu faft runden Blumenkoͤpfgen bei— ſammen. Die Doldenhuͤlle hat zwei ſpelzen— aͤhnliche Blaͤtter von gleicher Farbe wie die Aehr— chen; das innere und kleinere ſteht etwas uͤber dem aͤuſſeren gleichſam durch einen ganz kurzen Blattſtiel abgeſondert, iſt ausgerandet mit einem kurzen Stachel in der Mitte; das aͤußere und größere endigt ſich in eine blattaͤhnliche drei— eckige, oder auch einfoͤrmige Spitze, die wenig— ſtens noch einmal fo lang, oft aber auch viel läns ger als der Bluͤthenkopf iſt. Jedes Aehrchen hat 6—7 Spelzen, welche zugeſpitzt, zuſammen⸗ gedruͤckt, am Rande blaͤſſer, glatt und einnervig find. Die Nuß iſt dreieckig, ganz glatt und gläns zend weiß, ohne Borſten. Fig. æ. Die ganze Pflanze. B. Halm mit der Blattſcheide. e. Der Bluͤthenkopf mit der Doldenhuͤlle. D. Ein Aehrchen. e. Ein reifer Bluͤthenkopf. f. F. Die Nuß. Dr. Schnizlein. - . . S 1 5 Sch gener wmugrıcans . 0 7 „ fd Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. SCHOENUS ferrugineus. Roſtfarbenes Knopfgras. Mit rundlichem Halme, und dem aͤuſ— ſeren Blatte der Doldenhuͤlle, den gepaarten Aehrchen gleich. | Auf Torfgrund, feuchten Wieſen und Wei: den, in Kaͤrnthen, Oeſtreich, im Brandenburgt— ſchen, in Menge auf dem ſogenannten Moos bet Salzburg. Iſt ausdauernd und bluͤht im Mai und Junius. Dieſes Gras hat beſonders im habitus aͤuſ— ſerſt viele Aehnlichkeit mit dem ſchwaͤrzlichen Kuopfgras, von welchem es ſich jedoch auf das Beſtimmteſte unterſcheidet. Die Halme ſind duͤnner und wie die ganze Pflanze niedriger, aufrecht und ſteif, entſpringen übrigens in dich— ten Raſen aus einer gleichfalls faſerigen Wurzel. Die Aehrchen ſind nur zwei, ſelten drei, das äuffere etwas größer, kurz geſtielt, aus s—6 Spel en beſtehend, davon nur die beiden inner— ſten fruchtbar ſind. Die Doldenhuͤlle hat zwei Blätter, deren aͤuſſeres fo lang iſt als das aͤuſſere oder groͤßere Aehrchen, nicht aber noch einmal fo lang oder vielmal länger wie bei Schoenus 10 nigricans, Der weſentliche Unterſchied aber bes ſteht in der Nuß, welche zwar auch weiß, allein ſtumpf dreieckig, und mit 4—5 rauhen Vorſten umgeben iſt. ö Das Gras gehört mit S. nigricans eigentlich zur dritten Ordnung der dritten Claſſe des Lin— neiſchen Syſtems, da es immer 3 Staubfaͤden und 3 Naiben hat. Fig. @. Die ganze Pflanze. b. Ein Blüthen: koͤpfchen. e. Eine dergleichen mit 3 Aehr—⸗ chen. D. Das aͤuſſere Blatt der Dolden— hülle. E. Ein noch unausgebildetes Aehr— chen. F. Das innere Blatt der Dolden: huͤlle. G. Der Fruchtknoten mit Staubfaͤ— den und Borſten. h. H. Die Nuß mit ihren rauhen Vorſten. Dr. Schnizlein. I 8 ® . ‚Ferrugneus HE. ; * Dritte Dar Zweite Ordnung. HOL CU orealis, Nördliches Roßgras. aſt einſeitiger Niſpe, glatten üthenfielen, grannenloſer Zwit⸗ ter b uͤthe, kurzgegrannter mannli; cher Bluͤthe und kriechender Wurzel. Im noͤrdlichen Deutſchland bei Kiel, Roſtock, Berlin, in Pommern, Preußen, auch im Deſt⸗ reichiſchen, Schweden und Rußland, auf feuch⸗ teren Wieſen, und bluͤht. im Mai. Die Wurzel iſt mehrjaͤhrig, kriecht weit um— her, und treibt mehrere 1— 2 Fuß hohe, auf: rechte, rundliche, gefireifte, glatte Halme. Die Blatter linten-lanzettförmig, ſpitzig, flach, am Rande rauh, oben etwas dunkler, unten glaͤn⸗ zend hellgruͤn. Die Blattſcheiden rundlich, ge⸗ ſtreift, glatt; die unteren mehr oder weniger röthlich, die oberſte endigt ſich in ein kurzes Blatt, oder in ein zartes, kurzes und zugeſptitz⸗ tes Blatthäutchen. Die Kiipe aufrecht, faft ein⸗ ſeitig, nicht eben wenig: bluͤthig, in der Blüthe faſt ganz ausgebreitet, vor und nachher zuſam— mengezogen. Spindel und Aeſtchen glatt; er— ſtere gegen die obere Hälfte eckig und faſt gekniet. Die Aeſtchen haarfoͤrmig, gekniet, die unteren doppelt; unterhalb der Blüthen doch hin und wieder mit wenigen Haͤrchen beſetzt. Die eirun⸗ den, aufgetriebenen, zuſammenged ruͤckten, glaͤn⸗ zendgelben oder rothbraͤuulichen Aehrchen ent⸗ halten dret Bluͤthchen. Die mittlere iſt die Zwitterblume mit zwei, die beiden aͤuſſeren ſind die männlichen Blumen, mit drei Staubbeuteln, deren haarfoͤrmige Staubfaͤden ſo lang ſind als der Kelch. Die Kelchſpelzen find, eirund⸗lanzettfoͤrmig, zugeſpitzt, zuſammengedruͤckt, am Schnabel glatt, der Mittelnerve oft in einem kurzen Stachel aus⸗ laufend; die obern etwas größer und breiter, 5—7 nervig, die untern 3—5 nervig, etwas Eleırer und ſch maͤler; in beiden gehn die Seitennerven kaum bis tur Mitte. Die äuſſere Kronſpelze des männlichen Bluͤth— chens if laͤnglich eirund, zuſammengedruͤckt, fünfnervig, am obern Theile zottig, btswetlen geſtachelt, meiſt aber unterhalb der Spitze ſehr Kurz gegrannt, und an dem obern männlichen luͤchchen iſt die Granne ſtaͤrker und deutlicher. Die innere männliche Kronſpelze iſt etwas länger, ſchmaͤler, an der Spitze zweitheilig, an den Raͤndern gewimpert. Die Kronſpelzen des Zwitterbluͤthchens ſind beide zuſammengedruͤckt, ſpitziger, die aͤuſſere ſtets ſtumpf und umfaßt die immer etwas längere. Die Hontggefaͤße, viel: mehr Schuppen, ſind zweitheilig, mit linien⸗ foͤrmigen, zugeſpitzten ungleichen Lappen. Die Spindel i gedreht, am Grunde der Ben mit einigen wenigen Haͤrchen zuweilen eſeht Die Figur der Granne, die faſt gan; glatten Bluͤthenſtiele und die Honiagefaͤſſe unterſcheiden dieſe Art binlänalich t vom Holcus odoratus Lin. In der Linneiſchen Sammlung finden ſich nach Smith beide Arten unter dem obigen Namen. Die ganze Pflanze hat den Geruch des wohl⸗ riechenden Ruchgraſes, dient daher zwiſchen Waͤ⸗ ſche und Kleidungsſtücke zu legen, und iſt zum Anbau auf kuͤnſtlichen Wieſen ſehr zu empfehlen. Fig. &. Die ganze Pflanze. Ein Aeſtchen der Riſpe. C. Eine ganze Siehe D. ein mıännlichee Blümchen. E. Eine „Kufter Kr onſpelie mit der furien Granne. Die G eſchlechtstheile mit dem en G. D ie Honiggefaͤße oder Been Dr. Schaislein. 507 ei, e . hr al. 4 olo 22, A K a, A 8 A 5 8 Fuͤnfte Claſſe. Zweite Ordnung. -GENTIANA verna. Frühlings-Entzian. Mit einer fuͤnfſpaltigen Trichterfoͤr— migen Blume, eifoͤrmigen ſpitzigen Blaͤttern, von denen die Wurzel⸗ blaͤtter dicht ſtehen und größer find als die Stengelblaͤtter. Waͤchſt durch ganz Baiern auf Wieſen, auch auf den Alpen, bluͤhet im Mai. Die Wurzel iſt holzicht, faſericht, gelblich, und treibt einzelne oder mehrere Stengel. Die Stengel ſind Fingerlang, aufrecht, einfach, eckig, glatt; die Blaͤtter ſind eifoͤrmig, zuge— ſpitzt, glatt, am Rande ganz: die Wurzelblaͤt⸗ ter ſtehen dicht, ſind in der Runde an der Erde ausgebreitet und groͤßer als die Stengelblaͤtter: die Stengelbluͤthen ſtehen zu 3, 4 Paar, gegen- uͤber, und ſind am Grunde zuſammengewachſen. Die Bluͤthen ſtehen einzeln an der Spitze der Stengel. Der Kelch iſt eifoͤrmig, roͤhricht, blaus lich grün, fuͤnfſpaltig; die Spalten ſpitzig. Die Blume iſt groß, ſehr ſchoͤn dunkelblau, fünf ſpaltig: die Theile eifoͤrmig, ganz oder fein ſaͤgezaͤhnig, mit dazwiſchenſtehenden blauen weiß: 12 J geſtreiften zweiſpaltigen gefaltenen Zähnen. Die Staubgefaͤße find kuͤrzer als die Blume: die Faͤden ſind weiß, die Beutel laͤnglich, gelb. Der Staubweg iſt fo lang als die Blume, der Griffel laͤnglich, grün, die Narbe rundlich, faſt tellerfoͤrmig etwas ausgehoͤhlt. Die Saa— menkapſel iſt laͤnglich, kurz geftielt: die Saamen gelblich, runzlich. Die Pflanze iſt mancher Veränderung unter worfen: oft kommen viele Stengel aus der Wur— zel; oft nur einer, zuweilen ſind die Blumen— blaͤtter ganz, oft ſaͤgezaͤhnig, zuweilen iſt die Blume weiß. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine aufge— ſchnittene Blume. e. Der Kelch. d. Der Staubweg. i Dr. Hoppe. UN y * genlıa 7140 I vernia fl. LEE HR u DE * # » 817 7 e 6 a N { * ER) l 4) ® FR e „ 25 j f « 1 ver 17 * 2 . ** 7 A 1 4 ’ 2 Kr mi ET 7 2 LT Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA planifolia. | ®. tenera Sutter. Flachblättriger Steinbrech. Die Wurzelblaͤtter angehaͤuft, die Stengelblaͤtter abwechſelnd, laͤug⸗ lich ſtumpf, gleich wie der klebrige Stengel behaart, die Blumenblaͤtter weiß, im Grunde gelb. Die Pflanzen ſtehen angehaͤuft beiſammen, einen blaßgruͤnen Raſen bildend, aus der Mitte häufiger laͤnglich ſtumpfer, ſehr behaarter Blaͤt—⸗ ter ſteigen ein bis 3 Zoll lange Stengel hervor, fie find mit mehr oder weniger aͤhnlichen ab— wechſelnden Blättern verſehen, von denen ein oder das andere zuweilen mit einem Zahn be— zeichnet iſt, ſtark behaart, und beſonders in der Naͤhe der Blume ſehr klebrig. Der Kelch iſt in fuͤuf eirund ſtumpfe Abſchnitte getheilt. Die Blumenblaͤtter ſind noch einmal ſo lang als der Kelch, umgekehrt, eirund weiß, inwendig bis zu der Hoͤhe der Staubbeutel gelb. Beim Ab⸗ trocknen werden fie ganz blaßzelb, Dieſe Pflanze waͤchſt im Naßfeld bei Gaſtein an Felswaͤnden, ober dem Stohler Mundloch. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Blüthe von der untern Seite. D. Die Blume von der obern Seite. e. Ein Blatt. Gr. v. Sternberg. — 5 — —— Öarifraoa planfoha . o.fenera heiter: R c \ ; 3 Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. C Stinkender Rainkohl. Stammlos, mit einbluͤthigem Schaf⸗ te und ſchrotſaͤgefoͤrmig-gefie⸗ dert zerſchnittenen Blaͤttern mit rautenfoͤrmigen Endlappen. Waͤchſt in den Vorwaͤldern der Alpen, vor— zuͤglich häufig in den Umgebungen von Salz⸗ burg und bluͤhet im May. Die perennirende Wurzel iſt kurz, etwas dick, abgebiſſen, mit einfachen dicken Faſern ver: ſehen. Die Blatter ſtehen alle an der Wurzel, zahlreich und an der Erde in der Runde ausge— breitet, ſind ganz glatt, ſehr duͤnn, laͤnglicht, ſchrotſaͤgefoͤrmig-gefiedert zerſchnitten: die Lap⸗ pen am obern Rande ſchief abgeſchnitten, am untern Rande gezaͤhnt: der Endlappe faſt raus tenfoͤrmig. Der Schaft, deren viele aus einer Wurzel kommen, iſt hoͤchſtens ſpannelang, ganz einfach, rund, geſtreift, hellgruͤn, glatt, und einbluͤthig. Die Bluͤthe ſtehet an der Spitze des Schafts, iſt ziemlich groß und haͤngt vor 1 dem Aufbluͤhen über, Die Kelchblaͤtter ſtehen in einer Reihe etwa zu 8 — 10 an der Zahl, ſind gleichbreit lanzettfoͤrmig, gruͤn, glatt, und am Grunde noch mit kuͤrzern Schuppen um— geben. Die zungenfoͤrmigen Bluͤmchen ſind goldgelb, am Grunde etwas behaart, an der Spitze fuͤnfzaͤhnig. Die reifen Saamen laͤng— licht, braun, ohne Haarkrone. Der Frucht— boden flach, nackt. | Die Pflanze, vorzüglich die Wurzel, iſt mit milchweißem Saft begabt und riecht unange— nehm. Die Bluͤthen öffnen ſich nur im Son— nenſchein, und auch dieſes geſchiehet nur ein einzigesmal. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Die Bluͤthe. c. C. Ein einzelnes Bluͤmchen mit den Geſchlechtstheilen. d. Der Kelch. Hoppe. ER; 7 Lapsana felt. l Hill. 78, 2 — Neunzehnte Elaffe, Erſte Ordnung. HIERACIUM aureum Goldfarbiges Habichtskraut. Mit einbluͤthigem faſt nacktem Schaf te, hackrigem Kelche, und lan: zett foͤrmig⸗ſpatelartigen ſchrott— ſaͤgefoͤrmig⸗-gezaͤhnten etwas glat⸗ ten Blaͤttern. Waͤchſt überall auf Alpenwieſen, beſonders häufig auf den Wieſen unter dem Kirchhofe zu Heiligenblut, und bluͤhet im Junius. Die perennirende Wurzel iſt holzicht, duͤnn, kurz, mit einfachen weißlichten etwas dicken Faſern verſehen. Die Blaͤtter ſtehen alle an der Wurzel, find lanzettartig mit einer etwas breitern Spitze, mehr oder weniger ſchrottſaͤ— gefoͤrmig, ganz glatt, ſehr dünn, ſtiellos. Der Schaft iſt ſpannenlang, ganz einfach, glatt, rund, geſtreift, einbluͤthig; ſelten kommen 2— 3 Schaͤfte aus einer Wurzel. Die Bluͤthe ſtehet an der Spitze des Stengels, und iſt von mittlerer Groͤße. Die Kelchblaͤtter ſtehen in einer Reihe, und ſind nur an der Baſis etwas 2 — — dachziegelartig, ziemlich breit, lanzettfoͤrmig, blaßgruͤn, am Grunde und auf der Mittelrippe mit ſchwarzen ſteifen Haaren beſetzt. Die zun— genfoͤrmigen Bluͤmchen ſind orangefarben, auf der untern Seite ſafraufarbig, an der Spitze fuͤnfzaͤhnig. Die Geſchlechtstheile nach Art der Gattung. Die reifen Saamen laͤnglicht, braunroth, in der Quere gereift, mit ſtielloſer einfacher haariger Saamenkrone beſetzt: der Fruchtboden iſt faſt flach, nackt. Dieſe Art macht den Uebergang von den Hiergeien zu den Apargien. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Ein abge— ſondertes ſchrotſaͤgefoͤrmiges Blatt. e. Die Bluͤthe. d. D. Der Saame. E. Eine einzelne Saamenkrone. Hoppe. 2 e, c 4 271777177 Aae. — — L— Eat N 8 A wre Tui e ee Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HI E RACIU M alpinum. Alpen- Habichtskraut. Mit einem einbluͤthigen faſt nackten, zottigen Schafte, ſehr jottigem Kelche und lanzettfoͤrmigen ſpi⸗ zig en Ae een und zottigen Blaͤttern. Wäͤchſt auf den Alpen, beſonders haͤufig auf der Paſterze, bluͤhet im Julius. Die perennirende Wurzel gehet ſchief in die Erde, iſt ſchwaͤrzlicht, abgebiſſen, und mit langen ziemlich dicken einfachen Faſern ver— ſehen. Die Wurzelblaͤtter find rafenartig an der Erde ausgebreitet, lanzettfoͤrmig, ganzran— dig, blaßgruͤn, auf beiden Seiten zottig. Der Schaft iſt ſpannenlang, gewöhnlich blattlos, durchaus filzig, zottig, einfach und einbluͤthtg. Die Bluͤthe ſtehet an der Spitze des Schafts und iſt ziemlich groß. Die Kelchblaͤtter ſtehen faſt einreihig beiſammen, ſind lanzettfoͤrmig, zugeſpitzt ſchwaͤrzlicht, zottig. Die Blümchen 3 find blaßgelb, zungenfoͤrmig, an der Spitze fuͤn fzaͤhnig. Die Geſchlechtstheile wie bei der ganzen Gattung. Die Saamen laͤnglicht, geſtreift, braunroth, mit ſtielloſer haariger borſtenartiger Saamenkrone. Dieſe Art hat immer einen einfachen, ge— woͤhnlich nackten Schaft, zuweilen iſt er aber mit einem oder andern ſtielloſen, ganz randi— gen oder auch gezaͤhntem Blatte verſehen. Die Pflanze iſt mit H. villosum verwandt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. c. C. Ein abgeſondertes Strahlbluͤmchen. d. D. Ein Scheibenbluͤmchen. Hoppe. XIX. — er 7 4417/4 N, LA — u 2 eee * 1 een \ Ze dans Anna alpınım > en We] = # 4 Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIU M pumilum. Zwerg⸗Habichtskraut. Mit einblaͤttrigem und einbluͤthi⸗ gem Schafte, lanzettartig⸗ſrpa⸗ telförmigen ſtumpfen ganz ⸗rau⸗ digen haarigen Blattern und haa⸗ rigen Kelchen. Waͤchſt auf den Salzburgiſchen und Kaͤrnth⸗ neriſchen Alpen; vorzuͤglich häufig auf der Paſterze bei der untern Hütte, bluͤhet im Yus lius. Die perennirende Wurzel iſt etwas dick, ſchief, abgebiſſen, ſchwaͤrzlicht, und mit vielen dicken langen einfachen, gelblichtweißen Faſern verſehen. Die Blaͤtter ſtehen zahlreich an der Wurzel, und ſind von verſchiedener Geſtalt: die fruͤhern find lanzettartig, mit oval-zuge⸗ rundeter Spitze; die ſpaͤtern lanzettartig, ſpitzig, alle kaum 2 bis 3 Zoll lang, ganzrandig oder gezaͤhnt, hellgrün, zottig, in den Blattſtiel aus⸗ gehend. Der Schaft iſt hoͤchſtens eine Spanne lang, ganz einfach, mit einem einzigen ſchma⸗ 4 len Blatte beſetzt, aufrecht, durchaus zottig und filzig, oft kommen 2 oder 3 aus einer Wurzel. Die Bluͤthe ſtehet immer einzeln an der Spitze des Schafts, und iſt ziemlich groß. Die Kelchblaͤtter ſind dachziegelartig, ſehr ab— ſtehend, dunkelgruͤn, etwas filzig, ſehr zottig. Die Bluͤmchen und die Fruchttheile wie bei den uͤbrigen verwandten Arten. Dieſe nicht ſeltene Art iſt von H. alpinum gewiß verſchieden. Sie kommt vielmehr in einigen Stuͤcken mit H. Halleri uͤberein; aber ſie iſt beſtaͤndig einbluͤthig. Fig. 4. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. c. Ein Bluͤmchen. Hoppe. mu eemalbum SLoppir. 7 £% * * F} AIX..ı. ya 2 N 7 2 i 4 * 12 Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIU M glabratum, Glattes Habichtskraut. Mit fait einbluͤthigem beblaͤttertem nach oben zu haarigem Schafte, zottigem Kelche und lanzettfoͤr⸗ migen ſpitzigen ganzrandigen ſehr glatten Blaͤttern. Waͤchſt hin und wieder auf den Alpen von Salzburg und Kaͤrnthen, bluͤbet im Julius. Die perennirende Wurzel iſt lang, duͤnn, braun, mit gelblichten einfachen etwas dicken Faſern verſehen. Die Wurzelblaͤtter find ſtiel⸗, los, lanzettfoͤrmig, ganzrandig, oder hie und da, beſonders an dem unterſten, mit einigen hervorſpringenden Zaͤhnen verſehen, hellgruͤn, und ganz glatt. Der Stengel iſt fpannenlang, rund, hellg ruͤn, glatt, nach oben zu filzig und sottig, zweiblaͤttrig, zweibluͤthig. Die obere Bluͤthe von mittlerer Größe. Die Kelchblaͤt— ter ſtehen in einer einfachen Reihe, und ſind nur an der Baſis etwas dachziegelartig, gleich: 3 breit, zottig. Die zungenfoͤrmigen Bluͤmchen find blaßgelb, und an der Spitze fuͤnfzaͤhnig. Die Fruchttheile wie bei den übrigen verwand— ten Arten. Dieſe Art ſtehet in der Mitte zwiſchen H. alpinum und II. villosum. Die glatten und lanzettfoͤrmigen Blätter nebſt zweibluͤthi— gem Stengel ſind als die vorzuͤglichſten Unter— ſcheidun gszeichen anzuſehen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. c. C. Ein Bluͤmchen. Hoppe. \ Be CR 2, glıabrıdlam lggui, {8 | 3 18 2 8 9 4 75 + a NR / ss ei N U . 1 * 1 \ Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM Pilosellae forme. Mäuſeörchenartiges Habichtskraut. Mit ſehr kurzen beblätterten Ran⸗ ken, eyförmig⸗laͤnglichten glatt: randigen behaarten auf der un⸗ tern Seite weißfilzichten Wur⸗ zelblaͤttern und aufrechten einfa⸗ chen einbluͤthigen hakrigen und behaartem Schafte. Waͤchſt auf den Alpen-Wieſen von Salzburg, Kaͤrnthen und Tyrol, bluͤhet im Auguſt. Die perennirende Wurzel iſt lang, duͤnn, roͤthlicht, gliederartig mit ſchwaͤrzlichter Rinde begabt, und mit einfachen ziemlich dicken Faſern verſehen. Die Sproſſen ſind ſehr kurz, durch— aus mit langen weißen Haaren und mit ver— kehrt⸗eyfoͤrmigen Blaͤttern beſetzt. Die Wur— zelblaͤtter find eyfoͤrmig-laͤnglicht, ganzrandig, auf der obern Flaͤche hellgruͤn, glatt, mit langen weißen Haaren beſetzt; auf der untern Flaͤche weißfilzicht. Der Schaft iſt aufrecht, einfach, ſchuhlang, durchaus haͤckrigt, behaart, und ein: 6 bluͤthig. Die Bluͤthe ſtehet an der Spike des Stengels und iſt ſehr groß. Die Kelchblaͤtter ſind vollkommen dachziegelartig, lanzettfoͤrmig, und durchaus mit langen weißen, an der Bar ſis dunkelgrauen Haaren und Druͤſen beſetzt. Die Bluͤmchen ſind zungenfoͤrmig, 7 der Spitze fuͤnfzaͤhnig, an der Baſis kurz behaart, ſchwefelgelb, auf der hintern Flaͤche roͤthlicht. Der Saame iſt roͤthlicht, laͤnglicht, bauchicht, geſtreift, mit einer ſtielloſen faſt borſtenartigen Haarkrone begabt. | Diele Pflanze verhält ſich zu II. Pilosella wie Hieracium angustifolium su H. dubium, Sie wird als eine Alpen-⸗Varietaͤt von H. Pi- losella augeſehen, it aber weſentlich verſchie— den, beſonders durch die Bildung des Kelchs, wie Beſchreibung und Abbildung deutlich zeigt. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Die zuſam— mengeſetzte Bluͤthe. . Der gemeinſchaft— liche Kelch. d. Ein einzelnes Blümchen ı von der vordern Seite. e. Daſſelbe von der hintern Flaͤche. k. F. Der Saame. Hoppe. NIX. j rr — Fm, * 25 . GL; 7 2 r Silasellacforme Suche. ZT * e y . r 6 — 2 r 1 « “ m y\ Due ET | . Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. an Zweifelhaftes Habichtskraut. | Mit faſt vierbluͤthigem nacktem Schafte, laͤnglichten ſtumpfen ganz⸗ randigen Blättern, und Eriechen: den Sproſſen. Waͤchſt an etwas feuchten Stellen, vorzuͤg⸗ lich auf Torfgrund, auf Wieſen, Weiden und an Waͤldern, bluͤhet im Junius. Die perennirende Wurzel kriecht, iſt lang, dünn, glatt, roͤthlicht, faſt gegliedert und an der Hauptbaſis mit Faſern verſehen. Die Blaͤt—⸗ ter ſtehen alle in der Runde an der Wurzel, find Zoll lang, faſt verkehrt eyfoͤrmig, ſtumpf, ganzrandig, auf beiden Seiten glatt, am un: tern Rande mit einigen langen weiſſen Haaren gefranzt. Die Sproſſen kriechen, find röth: licht, und mit kleinen wechſelſeitigen Blaͤttern beſetzt. Der Schaft iſt ſpannenlang, aufrecht, ganz einfach, rund, geſtreift, roͤthlicht, rauh, zuweilen beſonders am untern Theile glatt. Die Bluͤthen ſtehen zu 3—4 am obern Theile 7 4 1 des Schafts; die obere ſchließt den Schaft, unter dieſer ſtehen zwei gegenuͤber oder auch faſt wechſelſeitig, eine vierte ſteht weiter un— ten, und ſind von mittlerer Groͤße. Die Kelchblaͤtter liegen dachziegelartig über einanz der, ſind lanzettartig, zugeſpitzt, meergruͤn mit einem dunkelgruͤnen Ruͤckenſtreifen, auf welchem ſich durchſichtige geſtielte Druͤſen zei— gen. Die Blumen ſind dunkel-ſchwefelgelb zungenfoͤrmig, an der Spitze fünfjähnig, an der Baſis mit einzelnen Haaren gefranzt. Die Saamen ſind laͤnglicht, geſtreift, mit kurzer, ſtielloſer, haariger Saamenkrone, auf einem nackten mit Gruͤbchen verſehenen Fruchtboden. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine zuſam— mengeſetzte Bluͤthe von der vordern Seite. c. Dieſelbe von der hintern Seite. d. D. Ein einzelnes Bluͤmchen. Hoppe. 222 12. Ve! 4 N 5 a „ N TE f ag. Ä Bi g 78 y 9 . 2 0 l n 1 hs 73 e Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM angufifolium, Schmalblättriges Habichtskraut. Mit einem faſt dreibluͤthigen ein: blaͤttrigen, ſteifhaarigen Schafte und gleichbreit-lanzettartigen, ſpitzigen haarigen Blattern. Waͤchſt auf den Alpen von Salzburg und Kaͤrnthen; vorzüglich haͤufig auf der Paſterze bei der untern Huͤtte, bluͤhet im Julius. Die perennirende Wurzel iſt holzicht, ſchwaͤrz— licht, abgebiſſen, und mit etwas dicken Fafern verſehen. Die Blaͤtter ſtehen in der Runde herum an der Wurzel, find 1—2 Zoll laug, lanzettfoͤrmig, ſpitzig, ganzrandig, glatt, auf der untern Seite hackrig, am untern Rande mit langen weißen Haaren gefranzt. Die Sproſſen fehlen. Der Schaft iſt über eine Spanne lang, zuweilen an der Baſis mit einem einzigen Blatte verſehen, aufrecht, einfach, rund, geſtreift, hellgruͤn, ſteifhaarig, und be: ſonders gegen die Spitze mit geſtielten Druͤſen beſetzt. Die Bluͤthen ſtehen an der Szitze des 8 Schafts, gewöhnlich ift nur eine einzige vor: handen, zuweilen zwei, ſehr ſelten drei, und ſind ziemlich groß. Die Kelchblaͤtter ſtehen in einer Reihe beiſammen, ſind gleichbreit, blaß— gruͤn, und durchaus mit langen ſteifen weißen, an der Baſis ſchwarzen Haaren beſetzt. Die Blumen find blaßgelb, zungenfoͤrmig, an der Spitze fuͤnfzaͤhnig, an der Baſis haarig. Die Saamen ſind braunroth, laͤnglicht, geſtreift, mit ſtielloſer, einfacher, weiſſer Haarkrone ver— ſehen; der Fruchtboden iſt nackt, grubig. Dieſe Pflanze wird gewoͤhnlich als eine Al— penabart von H. dubium angeſehen; ſie iſt aber durch mehrere angegebene Kennzeichen da— von verſchieden. Fig. @. Die ganze Pflanze. b. Die Bluͤthe. c. C. Ein einzelnes Blümchen. d. Der obere Theil eines zweibluͤthigen Schaftes. Hoppe. ) \ 27 SHherasum angusifehum Hagel. ei c Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM villosum. Zottiges Habichtskraut. Mit aufrechtem faſtaͤſtigem zottigem Stengel und zottigen Blaͤttern: laͤnglicht-lanzettfoͤrmigen ge: zaͤhnten Wurzelblaͤttern, ey foͤr⸗ migen herzartigen umfaſſenden faſt gezaͤhnten Stengelblaͤttern und ſehr zottigen abſtehenden Kelchen. Waͤchſt auf den Alpen von Salzburg, Kaͤrn⸗ then, Tyrol, insbeſondere auf der untern Paſterze, an dem ſogenannten Hieracien-Huͤ⸗ gel, bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht, lang, duͤnn, ſchwaͤrzlich, und mit einfachen etwas dicken ſchwaͤrzlichten Faſern verſehen. Die Blaͤtter ſind hellgruͤn, zuweilen roth gefleckt, auf beiden Seiten zottig, mit einer ſtarken Laͤngsrippe, glattrandig: die Wurzelblaͤtter lan⸗ zettfoͤrmig; die Stengelblaͤtter wechſelsweiſe, ſtiellos, eyfoͤrmig, zugeſpitzt. Die Stengel kommen einzeln aus der Wurzel, find Schub: 9 1 lang, aufrecht, rund, geſtreift, ſehr zottig, am untern Theile hellgruͤn, am obern graufil: sig‘, zuwetlen einbluͤthig, oft 2— 3 bluͤthig. Die Hauptbluͤthe an der Spitze des Stengels iſt ſehr groß, die groͤſſeſte von allen mir be— kannten Arten, ſelbſt von H. grandiflorum, indem die ausgebreitete Scheibe der vorliegen— den Exemplare 2 1/2 Zoll im Durchmeſſer hat. Die Kelchblaͤtter ſind dachziegelartig, abſtehend eyfoͤrmig-lanzettartig, ſehr zottig. Die zum: gen foͤrmigen Blümchen find pailljegelb, an der Spike fuͤnfzaͤhnig. Der reife Saame iſt roth— braun, laͤnglicht, geſtreift: die Haarkrone uf ſtiellos, einfach: der Fruchtboden etwas flach, grubig, nackt. „Die Blatter an den vorliegenden Exempla— ren ſind nur hie und da mit einem oder au— dern Zahn verſehen. Die Zottenhaare, wo: mit alle Theile der Pflanze beſetzt ſind, ent— ſpringen aus einer Druͤſe, die aber nur am abern Theil des Stengels, wo er filzicht iſt, ſchwarz ſid. 8 Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil des Stengels mit dem gemeinſchaft— lichen Kelche. e. Ein abgeſondertes Bluͤm— chen. Hoppe. .. n ue Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM florentinum. Florentiniſches Habichtskraut. Mit beblaͤttertem etwas glatten Schafte, ſtraußfoͤrmigen buͤſchel— artigen Bluͤthen, ausgebreiteten beſondern Bluͤthenſtielen, borſti— gen Kelchen und lanzettfoͤrmigen ſpitzigen ganz randigen, faſt glat⸗ ten Blaͤttern. Waͤchſt auf trockenen, etwas ſteinigten Bo⸗ den in lichten Bergwaͤldern bei Regensburg, und auf ausgetrocknetem Torfmoore bei Salz— burg, bluͤhet im Junius. Die perenmrende Wurzel iſt faſt eines klei— nen Fingers dick, abgebiſſen, ſchwaͤrzlich, mit roͤthlichen Faſern verſehen. Die Wurzelblät— ter ſtehen ſehr zahlreich beiſammen, ſind von verſchiedener Laͤnge und Breite, ſtiellos, lan— zettfoͤrmig, ganzraudig, auf beiden Seiten meergruͤn, glatt, und nur hin und wieder, vorzüglich am Rande mit einzelnen langen, ſtei— fen Haaren beſetzt; Stengelblaͤtter ſtehen eins oder zwei ſtiellos, und find den Wurzelblaͤt⸗ tern aͤhnlich. Der Haußtſtengel wird zwei 8 g Schuh hoch, iſt aufrecht rund, geſtreift, glatt, mit einzelnen ſteifen langen Haaren, die aus einem rothbraunen Grunde hervorkommen, bes ſetzt. Die Blüthen ſtehen an der Spitze des Steugels und bilden einen zuſammengeſetzten Stlauß: die allgemeinen Bluͤthenſtiele find abſtehend und glatt; die beſondern hellgruͤn, fat durchſichtig, und mit einzelnen Druͤſen— tragenden Borſten beſetzt. Die zahlreichen Bluͤthen ſind in Verhaͤltniß der Groͤße der Pflanze, ſehr klein. Der Kelch beſteht aus ſchmalen linienartigen hellgruͤnen Blaͤttchen, die vorzuͤglich an der Mittelrippe hakrig find, Die uͤbrigen Bluͤthen und Fruchttheile wie bei der Gattung. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Die Bluͤthe. c. Der Kelch. Hoppe. ID. UN 18 5 N + dieracıum Horentinmum AU. 22 7 — * Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUMcymos um. Trugdoldenartiges Habichtskraut. Mit einem hakrigen beblaͤtterten Scchafte, ſtraußfoͤrmig- rispenarz tigen Blüͤthen, geknaulten beſon— dern Blürhenfielen, hakrig en Kelchen und laͤnglich-lanzettfoͤr— migen, faſt n borſtigen Blaͤttern, Waͤchſt hin und wieder in waldigen Ger genden auf etwas ſteinigen Boden und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt, nach der Weiſe der Gat⸗ tung perenntrend, abgebiſſen, ſchief in die Erde gehend, ſchwaͤrzlich, mit roͤthlichen Fa— ſern beſetzt. Die Wurzelblaͤtter ſind lanzett— foͤrmig, ganzrandig oder mit einzelnen ſehr kurzen Zaͤhnen verſehen, auf beiden Seiten grasgruͤn, mit vielen langen, weißen, ſteifen Haaren beſetzt, und in den Blattſtiel ausge— hend. Die 2—3 Stengelblaͤtter ſtehen zer: ſtreut und ſind den Wurzelblaͤttern aͤhnlich: die obern ſchmaͤler und ganzrandig. Der Sten: gel iſt zwei Schuh hoch, einzeln, einfach, rund, 2 Gerreift, etwas filzicht und ſteifhaarig. Die Bluͤthen ſtehen zahlreich an der Spitze des Stengels in Trugdolden, oder auch in aͤſtigen Straͤußen und ſind verhaͤltnißmaͤßig klein. Die Bluͤthenſtiele ſind ſtark weißfilzicht und borſtig, und dann noch mit einzelnen ſchwar— zen Druͤſentragenden Haaren beſetzt. Die Blumen find ſattgelb und im übrigen wie bei der Gattung. Fig, &. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe. e. Der Kelch. Hoppe. 1 h 2. > i f * 5 . Cre. eymosum L. Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM praemorsum. Abgebiſſenes Habichtskraut. Mit eyfoͤrmigen, faſt gezaͤhnten Blaͤt— tern, nacktem Traubenartigen Schafte und Bluͤthen, von denen die oberſten zuerſt aufblühen. Waͤchſt hin und wieder in waldig-ber⸗ gichten Gegenden, beim Schutzfelſen zu Re⸗ gensburg, und bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht, kurz, abgebiſſen und mit roͤthlich-grauen Faſern vers ſehen. Die Blaͤtter ſtehen alle an der Wur— zel, find eyfoͤrmig, ſtumpf, ſtiellos oder in ei⸗ nen kurzen Blattſtiel ausgehend, hellgruͤn, auf beiden Seiten und vorzuͤglich an der ſtarken Mittelrippe mit kurzen, anliegenden, weißen, ſteifen Haaren beſetzt und am Rande mit ſehr kurzen, ſtumpfen, hervorſtehenden Zaͤhnen be— gabt. Der Schaft iſt einzeln, aufrecht, rund, geſtreift, hellgruͤn und hakrig. Die Bluͤthen ſtehen am obern Theile des Schaftes in einer Traube. Die Bluͤthenſtiele ſind einfach, oder zweibluͤthig, und abſtehend. Die Kelchblaͤtter 3 find gleichbreit, hellgruͤn, etwas borſtig; die äußern kleiner als die innern. Die Blumen ſind klein hellgelb. Durch die Bluͤthentraube iſt dieſe Art auf dem erſten Anblick kenntlich. Fig. a. Die ganze Pflanze. p. Eine Blüs the. c. Der Kelch. Hoppe. IE Fa 4767772 i 7, οο FSU * Neunzehnte Claſſe. Erfte Ordnung. HIERACIUM: integri folium. Uneingeſchnittenes Habichtskraut. Mit glattem beblaͤttertem Stengel, ſtraußfoͤrmigen Bluüthenſt ande, langgeſtielten laͤnglichen buch— tiggezaͤhnten glatten Wurzelblaͤt⸗ tern und umfaſſenden Stengel⸗ blaͤtter n. Waͤchſt auf naſſen Wieſen bei Salzburs und vorzuͤglich haͤufig in der Gegend von Gla— neck und auf der Pfennigerwieſe, bluͤhet im. Junius. Die Wurzel iſt perennirend, abgebiſſen, braun mit gelbroͤthlichen Faſern begabt. Die Wurzelblaͤtter ſind langgeſtielt, laͤnglich, ſtumpf, ſehr duͤnn, auf beiden Seiten hellgruͤn und glatt, am Rande buchtig, mit einzelnen ſtumpfen hervorſpringenden Zaͤhnen, und mit einer ausgezeichneten Mittelrippe verſehen: die Stengelblaͤtter ſind umfaſſend, gewoͤhnlich zwei an der Zahl. Der Stengel iſt gam ein⸗ fach, rund, glatt, etwas geſtreift und zwei bis drei Schuh hoch. Der Bluͤthenſtand iſt ein aͤſtiger Strauß: die allgemeinen Bluͤthenſtiele . find ſehr lang und glatt, die befondern find hakrig, mit eingemiſchten ſchwarzen, geſtiel⸗ ten, Drüfen verſehen und unter der Bluͤthe verdickt. Die Kelchblaͤtter ſind hellgruͤn, und mit einem ſchwarzen mit Druͤſen beſetzten Mitz telſtreifen verſehen. Die Blumen ſind klein und dunkelgelb. Dieſe Pflanze iſt vermuthlich eine ſehr glat— te Abart von H. molle Jacq, Sie iſt mit H. paludosum nahe verwandt, die aber ſchrott— ſaͤgefoͤrmige Blatter hat. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe. e. Der Kelch. d. D. Ein Saamen. Hoppe. XLY.: 2 — 5 Pr * 8 x > 5, 1 7772 beet tete Hopp. 28 ec d Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM incarnatum, Rothliches Habichtskraut. Mit nacktem am Grunde rauhen Schafte, traubenartig-ſtrauß foͤr— migen Bluͤthenſtande und längs lichen ſtumpfen gezaͤhnten bor— ſtigen Blaͤttern. Waͤchſt in bergig » waldigen Gegenden; häufig in den Vorhoͤlzern des Loibls bei Kla— genfurt und bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht, abs gebiſſen, faſericht. Die Blatter ſtehen alle an der Wurzel, ſind theils laͤnglich, meiſtens aber verkehrt eyfoͤrmig, ſtumpf, am Rande gezaͤhnt und auf beiden Flaͤchen hakrig. Der Schaft iſt einfach, aufrecht, fat 17/2 Schuh lang, glatt, rund und etwas geſtreift. Der Bluͤthenſtand iſt ein ſehr ausgebreiteter aͤſti⸗ ger Strauß: die Bluͤthenſtiele ſind glatt und mit kleinen Schuppen geſtuͤtzt. Die Kelchblaͤt⸗ ter ſind gleichbreit, glatt, grau, mit weißen haͤutigem Rande, und am Grunde mit einem kleinern Nebenkelche verſehen. Die Blumen 5 find nach Verhaͤltniß nicht ſehr groß, aber ge: gen die Weiſe der Gattung, fleiſchfaͤrbig. Dieſe Art gehört zu den ſeltenern dieſer— Gattung und iſt durch die hakrigen Blaͤtter, ſo wie durch die roͤthlichen Blumen ausgezeich— net. Fig. & Die ganze Pflanze. b. Eine Blüthe, c. Der Kelch. Hoppe. . 77 7 irn rrcılatım Huf * N 7 — Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM aurantiacum, Pomeranzenfärbiges Habichtskraut. Mit beblaͤttertem hakrigem Schafte, ſtraußfoͤrmigen Bluͤthenſtande, ge— knaulten Bluͤthenſtielen und laͤng— lichen etwas ſpitzigen haaricht— hakrigen Blättern. Waͤchſt in Waͤldern vor Alpengegenden in Tyrol, Steiermark, und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt perennirend, lang, duͤnn, mit einfachen Faſern verſehen, kriechend, und treibt kriechende Sproſſen. Die Wurtelblaͤt— ter ſind laͤnglich, ſtumpf, ganzrandig, oder mit einzelnen kleinen ſtumpfen hervorſtehen— den Zaͤhnen verſehen, und auf beiden Flaͤchen mit weißen langen, etwas ſteifen Haaren be— fest: die Stengelblaͤtter find kleiner und ftiels los. Der Stengel iſt einfach, aufrecht, faſt zwei Schuh hoch, rund, geſtreift, hellgruͤn und mit langen, Reifen, weißen, aus ſchwaͤrz— lichen Druͤſen entſpringenden Haaren beſetzt. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze der Stengel in Straͤußen. Die Bluͤthenſtiele ſind kur; 6 und wie die gleichbreiten Kelchblaͤtter filzicht und borſtig. Die Blumen find von mittlerer Groͤße und ſafranfaͤrbig. Dieſe Art wird haufig in Gärten als Zier— pflanze gezogen, erreicht hier einen anſehnli— chen Wuchs und pftanzt fich durch Ranken, fo wie durch den ausgefallenen Saamen von ſelbſt fort. Fig. & Die ganze Pflanze. b. Eine Blüthe- c. Der Kelch. Hoppe. ae — u mn nn ur FFF t — a, N ee 7 ff 1 * rd a, LIMIT TC LEI CS LLCLLLIP? ,? € Hi Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM chondrilloides. Chondrillartiges Habichtskraut. Mit aufrechtem wenig bluͤthigem Stengel, ungetheilten laͤnglich— lanzettförmigen Wurzelblaͤttern und fchrotfägefürmigen lanzett— artigen zugeſpitzten Stengelblaͤt⸗ tern. Waͤchſt auf den Alpen in Oeſterreich, vor— zuͤglich auf dem Schneeberge und bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt perennirend, kurz, abge— biſſen, ſchwarz, mit lichtern Faſern verſehen. Die Wurzelblaͤtter find kurz geſtielt, lanzett⸗ foͤrmig, glatt und ungetheilt, oder mit einem einzelnen Zahn verſehen: die Stengelblaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, find ſchrotſaͤgefoͤrmig, zus geſpitzt, glatt und kur; geſtielt: die obern ſtiel⸗ los und gefiedert zerſchnitten. Der Stengel iſt oft nur Fingerslang, hoͤchſtens Spannen— lang, einfach, aufrecht, rund und glatt. Die Bluͤthenſtiele ſind lang, einfach oder zweibluͤ— thig, glatt, mit einigen ſchmalen blattartigen — 1 Schuppen beſetzt. Die Kelchblaͤtter find ſchmal lanzettfoͤrmig, gruͤn, mit ſchwarzen Borſten begabt. Die Blumen ſind von mittlerer Groͤße und ſattgelb. Dieſe Pfanze gehört zu den kleinſten und ſeltenſten Arten dieſer Gattung, auch iſt ſie durch ihren Bau merkwuͤrdig ausgezeichnet, indem ihre Wurzelblaͤtter ganz, Stengelblaͤt— ter aber zerſchnitten ſind, nach Art der Car— damine resedaefolia, was ſonſt im Pflanzen— reiche gewoͤhnlich umgekehrt ſtatt findet. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe. e, C. Ein Saamen. Hoppe. — f Areracum chondrılloides 1 Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUMporrifolium. Lauchblättriges Habichtskraut. Mit aufrechtem aͤſtigem beblaͤttertem Stengel, und gleichbreiten sans: randigen Blättern. Waͤchſt auf den Alpen von Oeſterreich; auf dem Loibl an der Craineriſchen Seite in den Ritzen der Felſen, bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt perennirend, kurz, braun, mit lichtern Faſern beſetzt. Die Blaͤtter ſind zahlreich, flach, gleichbreit, zugeſpitzt, ganz— randig; die Wurzelblaͤtter 1/2 Schuh lang; die Steugelblaͤtter allmaͤhlig kuͤrzer, ſtiellos und zerſtreut. Der Stengel iſt aufrecht, Schuh— hoch, einfach rund, glatt, etwas geſtreift. Dre Bluͤthen ſtehen an der Spitze der Sten— gel einzeln, zu zwei, oder in einfachen we— nigbluͤthigen Straͤußen. Die Bluͤthenſtiele ſind lang, einfach, glatt, mit kurzen ſchma— len Schuppen beſetzt. Die Kelchblaͤtter ſind lanzettförmig, glatt. Die Blumen find von mittlerer Groͤße und ſattgelb. Dieſe Art gehoͤrt zu den ſeltenern, ſie ſcheint anfangs nicht genau erkannt worden zu 5 ſeyn. Linne ſpricht von einem faſt nackten Stengel, (den wir doch ſehr beblaͤttert finden) fo wie von lanzettfoͤrmigen, etwas gezaͤhnten Blaͤttern, die gleichbreit und ganzrandig ſind. Aber Linne hatte H. staticifolium vor ſich, wie denn auch das Salzburgiſche H. porrifo- lium wirklich jene Pflanze iſt, und wenn Will— denov behauptet, das H. saxatile gehöre zum H. porrifolio, ſo hatte er augenſcheinlich die Linneiſche Pflanze oder das H. staticifol, vor ſich, nicht aber porrifolium, welches er doch ſehr gut kannte. Fig. &. Der obere Theil der Pflanze. b. Ein einzelnes Bluͤmchen. e. Der Kelch. Hoppe. / FIRE porrtifolium a 4 Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM saxatile. Stein⸗Habichtskraut. Mit aufrechtem aͤſtigem Stengel, gleichbreit-lanzettfoͤrmigen, faſt ganzrandigen an beiden Enden verſchmaͤlerten am Grunde ge— franzten Blaͤttern. Waͤchſt auf ſteinigten Huͤgeln in Alpenge⸗ genden, und ſelbſt auf dem Grieſe der Ge— birgsfluͤſſe; bei Heiligenblut an der Moͤll, mit H. staticifolium und an den ſteinigten Huͤ⸗ geln des Kniebeißes mit Apargia dubia. Die Wurzel iſt holzich, lang, dünn, ſchwaͤrz⸗ lich, mit geraden Faſern verſehen. Die Wurzelblaͤtter liegen in der Runde an der Erde ausgebreitet, ſind Fingerlang, ſtiellos, lanzett— foͤrmig, gezaͤhnelt, glatt und hellgruͤn: die Stengelblaͤtter ſtehen zerſtreuet, und ſind all— maͤhlich kleiner; die obern linienfoͤrmig, ganz— randig. Der Stengel iſt 1— 2 Schuh hoch, aufrecht, einfach, rund und glatt. Die Bluͤ— then ſtehen einzeln, zu zwei oder auch in ein— fachen Straͤußen. Die Bluͤthenſtiele find ſehr lang, mit einzelnen Schuppen beſetzt, uns 9 ter der Bluͤthe filzicht und verdickt. Die Kelchblaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, dunkelgruͤn mit einzelnen weißen Filzflocken beſetzt. Die Blumen find von mittlerer Größe, und bells gelb. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe. c. Ein einzelnes Bluͤmchen. Hoppe. BE; racıum- aui. Iaeg. — „ 4 * * | 5 — 89 % 1 * — x en * * 5 5 \ 4 r eve dı i 1 . „ Bir‘ j & N * 0 — 2 0 — u ed 1 u „ U * U Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM murorum. Mauer-⸗Habichtskraut. Mit aufrechtem beblaͤttertem, behaar— tem einfachen Stengel, rispenfoͤr— migen Bluͤthenſtande und eyfoͤr⸗ migen am Grunde tief gezaͤhnten Blaͤttern. Waͤchſt überall als ſehr gemeine Pflanze au ſteinigen Orten auf Felſen-Mauern und in Wäldern, bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht, lang, duͤnn, rothbraun und mit einfachen Faſern verſehen. Die Wurzelblaͤtter ſind lang ge— ſtielt, theils oval, Rumpf, und ganzrandig, oder ſchwach gezaͤhnt, theils laͤnglich, ſpitzig, mit hervorſpringenden Zaͤhnen und am Grunde mehr oder weniger tief eingeſchnitten, auf bei— den Seiten mehr oder weniger weich haarig, zuweilen gefleckt: die Blattſtiele erweitert und ſtark behaart; die Stengelblaͤtter fehlen oͤfters ganz, oder es iſt nur eins und andre vorhan— den, welche ſehr klein, ſchmal und kaum ge⸗ zaͤhnt ſind. Der Stengel iſt ein bis zwei 10 Schuh hoch, ganz einfach, hellgruͤn, rund, geſtreift, glatt oder mehr oder weniger hakrig. Die Bluͤthen ſtehen am Ende des Stengels in einem Strauße: die Bluͤthenſtiele ſind lang, zweitheilig, filzicht und hakrig. Die Kelch— blaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, etwas filzicht und mehr oder weniger mit ſchwarzen geſtielten Druͤſen beſetzt. Die Blumen ſind ziemlich groß, ſattgelb. Die reifen Saamen braunroth, laͤnglich, geſtreift und mit rauher Haarkrone verſehen. Fig. & Die ganze Pflanze. b. Ein einzel⸗ nes Vluͤmchen. c. Der Kelch. d. D. Ein Saamen. Hoppe. Bet ULF OT LU Kar zertum Neunzehnte Claſſe. Erſte Drönung HIERAUCIUM pyrenaicum. Pyreneiſches Habichtskraut. Mit aufrechtem einfachem gefurchtem, etwas glattem Stengel, laͤngli— chen am Grunde tief gezaͤhnten Wurzelblaͤttern, lanzettfoͤrmigen fpiefartig » pfeilfürmigen umfaſ— ſenden gezaͤhnten Stengelblaͤttern und ſchlaffen haarigen Kelchen. Waͤchſt auf den meiſten Alpen; auf dem Untersberge unter der ſteinern Stiege und blühet im Auguſt. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht, lang, duͤnn mit ſchwaͤrzlichen Faſern verſehen. Die Blatter ſind gezaͤhnt, auf beiden Seiten hell grün und borſtig; die Wurzelblaͤtter langge⸗ ſtielt, laͤnglich: die Stengelblaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, find eyfoͤrmig-lanzettartig zus geſpitzt, umfaſſend mit hervorſtehenden ſpitzi— gen etwas auswaͤrts gebogenen Lappen und ſtehen zahlreich am Stengel. Der Stengel it aufrecht, aͤſtig, zwei Schuh hoch, glatt, ge: furcht, roͤthlich und mit Borſtenhaaren be: fest, Die Bluͤthenſtiele find lang, borſtig, 11 nach oben zu etwas verdickt, und einbluͤthig. Die Kelchblaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, gruͤn, mit einem ſchwaͤrzlichen Ruͤckenſtreifen und durch— aus mit langen grauen etwas ſteifen Haaren beſetzt, wovon die untern ſehr ſchlaff ſtehen. Die Blumen ſind groß und dunkelgelb. Dieſe Pflanze wird auch unter den Na— men Hieracium Blattarioides (Suter helv.) und als Crepis austriaca (Jacq, Fl. aust.) aufgeführt; ich habe bis jetzt nur die vorlie— gende Art an den bemeldeten Standorte ge— funden; in den hoͤhern Alpen iſt ſie mir nicht vorgekommen. 5 Fig. &. Der obere Theil der Pflanze. b. Der Kelch. c. Ein einzelnes Blümchen. Hoppe. * 5 7 7 m III T4172 CLC H⁰ CLI? | | f u Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM intybaceum, Cichorienartiges Habichtskraut. Mit aufrechtem aͤſtigem hakrigem Stengel, lanzettfoͤrmigen gezaͤhn⸗ ten ſtielloſen an beiden Enden verſchmaͤlerten Blättern, verdick— ten Bluͤthenſtielen und ſchlaffen. hakrigen Kelchen. Waͤchſt in niedrigen Alpengegenden auf Wieſen, z. B. bei Heiligenblut unter dem Dorfe auf graſigfelſichten Boden, und bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht, lang, Federsdick, weiß mit grauer Rinde beſetzt. Die Wurzelblaͤtter ſind zahlreich in der Runde an der Erde ausgebreitet, langgeſtielt, laͤng⸗ lich, Rumpf, buchtig gezaͤhnt, bakrig, in den erweiterten hakrigen Blattſtiel ausgehend, und mit einer ſtarken, weißlichen, geſtreiften Mit⸗ telrippe verſehen; die Stengelblaͤtter, aͤhnlich den Wurzelblaͤttern, find umfaſſend, und all: maͤhlich kleiner. Der Stengel iſt aͤſtig, hell: gruͤn und haufig mit ſteifen langen Druͤſen— 12 haaren beſetzt. Die Bluͤthenſtiele find lang, filzicht und borſtig. Die Kelchblaͤtter ſind lan⸗ zettfoͤrmig, blaßgruͤn mit ſchwaͤrzlichen ſteifen Druͤſenhaaren beſetzt. Die Blumen ſind groß, hellgelb, und werden durch ſtarkes Preſſen roͤthlichgelb. Die Pflanze ſondert aus den zahlreichen Druͤſen, womit ihre Theile beſetzt ſind, eine oͤlichte ſtinkende Feuchtigkeit ab. Fig. &: Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. e. C. Ein einzelnes Blümchen. Hoppe. Iheracur x eulogbaccem SH ulf: ZA ne * — — — Neunzehnte Elaffe. Erſte Ordnung. HIERACIUM Halleri. Halleriſches Habichtskraut. Mit aufrechtem faſt zweibluͤthigem Stengel, gezaͤhnten haarigen Blaͤt— tern, laͤnglichen Wurzelblaͤttern, lauzettförmigen ſtielloſen Sten— gelblaͤttern, und zottigen Kelchen. Waͤchſt in verſchiedenen Gegenden der AL pen Deutſchlands und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt perennirend, von der Dicke einer Feder, gehet ſchief in die Erde und treibt gerade Faſern. Die Wurzelblaͤtter ſind langgeſtielt, eyfoͤrmig laͤnglich, an der Baſis faſt ſchrotſaͤgefoͤrmig, nach oben zu ganzrandig, auf der untern Seite und vorzuͤglich am Rande zottig, und in den ſehr zottigen Blattſtiele ausgehend: die ein oder andern Stengelblaͤt— ter ſind ſehr klein und ſchmal. Der Schaft iſt ganz einfach, aufrecht, faſt Schuh hoch, et— was zottig, nach oben zu verdickt und ſtaͤrker zottig und filzig. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze des Schafts einzeln oder zu zwei. Die Kelchblaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, ſchwaͤrzlich, 13 zottig. Die Blumen find groß und dunkel⸗ gelb. Ich verdanke dieſe Art der guͤtigen Mit⸗ theilung des Herrn Grafen von Sternberg, welcher fie auf der Alpe Hirſcharl in der Ga: ſtein geſammelt hat. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. Hoppe. * a e Sl. Ile LEFITELLLITE IH — — !... . . Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM incisum, Eingeſchnittenes Habichtskraut. Mit einem faſt zweibluͤthigen, etwas beblaͤtterten Stengel, zottigen Kelche, und geſtielten lanzettfoͤr— migen buchtigen eingeſchnittenen und gezaͤhnten Wurzelblaͤttern. Waͤchſt auf ſteinigen Alpen auf der untern Paſterze gegen den Gletſcher hin und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt wie bei den verwandten Arten perennirend, abgebiſſen, ſteigt ſeitwaͤrts in die Erde und treibt ſchwarzbraune Faſern. Die Wurzelblaͤtter ſind von verſchiedener Ge— ſtalt: die erſtern ſind ſtiellos, eyfoͤrmig, und ganzrandig; die ſpaͤter hervorkommenden ſind geſtielt, lanzettfoͤrmig, mehr oder weniger tief eingeſchnitten, jede Einſchnittslappe iſt mit etz nem hervorſtehenden ſtumpfen Zahn verſehen, zuweilen gefleckt, und auf der untern Seite haarig: der Blattſtiel erweitert und behaart. Der Stengel iſt ſpannenlang, ganz einfach, aufrecht, faft glatt, nach oben zu etwas ver: dickt, filzicht und weißhaarig, mit einem oder 14 andern fiellofen ſchmalen, zuweilen gezaͤhnten Blatte verſehen, an der Spitze ein- oder auch öfters zweibluͤthig. Die Bluͤthe iſt von ge— woͤhnlicher Groͤße. Die Kelchblaͤtter find gleich⸗ breit mit einer verlaͤngerten ſchmaͤlern Spitze, kurz ſchwarzſilzicht, und mit weißen Haaren bekleidet. Die Blumen nach Art der Gattung. Auch dieſe Pflanze ſtellt ſich als eine neue Art dar, und iſt auf keine bekannte zuruͤck zu führen. Waͤhrend die Blaͤtter den Bau von H. murorum ausſprechen, kommt die Bluͤthe mit H. alpinum überein, und entfernt ſich, dadurch vollig von jener. Die zahlreich vor; kommenden Exemplare, behalten den angege— benen Character immer bei, nur find die Blaͤtter mehr oder weniger tief eingeſchnitten, zuweilen gefleckt, und die Bluͤthen oͤfters zwei— zaͤhlig. Fig. c. Die ganze Pflanze. b. Ein einzelnes Bluͤmchen. c. Der Kelch. Hoppe. 1 PA 5 . £ | . HCE . Flopp. Neunzehnte Claſfe. Erſte Ordnung. HIERACIUM gla ndiferum, Drüſentragendes Habichtskraut. Mit einem einblüthigen nacktem fil: zichtem Schafte, zottigen Kelche und lanzettfoͤrmigen ganzen, faſt wellenfoͤrmig gerandeten, etwas zottigen Wurzelblaͤttern. Waͤchſt an graſichten Huͤgeln auf der Paſt⸗ erze gegen den Gletſcher hin und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt perennirend, faſericht und mit einer ſchwaͤrzlichen Rinde bedeckt. Die Wurzelblaͤtter ſind kaum Zoll lang, ſchmal, lanzettfoͤrmig, ganzrandig oder am Rande et— was wellenfoͤrmig gebogen, auf beiden Seiten hellgrün, glatt und vorzuͤglich am Grunde weißzottig. Der Stengel iſt Fingerslang, ganz blattlos, am Grunde rothbraun und glatt, gegen die Spitze aber durchaus und dicht mit weißem Filze bekleidet, zwiſchen welchen eine große Menge ſchwarzer Borſtenhaare ſtehen, die von verſchiedener Laͤnge ſind und an ihren Spitzen ſchwarze Druͤſen tragen. Die Kelch— blaͤtter find dicht anliegend, gleichbreit, ſchwar; 15 und durchaus mit aſchgrauen Zotten beſetzt. Die uͤbrigen Bluͤthen und Fruchttheile ſind wie bei der Gattung. Diefe Art kommt dem Alpen-Habichtskrau⸗ te am naͤchſten, iſt aber auf dem erſten Blicke kenntlich und durch die Kleinheit, den blatt— loſen Stengel, den kurzen ſchmalen Blaͤttern und vorzuͤglich durch die große Menge Druͤſen— tragenden ſchwarzen Borſtenhaaren, die bei E. alpinum nur zuweilen und einzeln vorkom— men, verſchieden wie aus der Abbildung, noch mehr aber aus der Vergleichung beider Pflan- zen, ſattſam zu erſehen iſt. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein Stuͤck⸗ chen des Stengels mit den Druͤſentra— genden Haaren, ſtark vergrößert. e. Der Kelch. Hoppe. XIX.ı. 19 Slreriseiiem Handılferum : Hopp. \ Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HIERACIUM dentatum. Gezähntes Habichtskraut. Mit einem einbluͤthigen beblätterten Stengel, behaartem Kelche, ge— ſtielten lanzettfoͤrmigen behaarten gezaͤhnten und geſtachelten Wur⸗ zelblaͤttern und ſtielloſen Sten⸗ gelblaͤttern. Waͤchſt an ſteinigen Orten auf den Alpen bei Heiligenblut in Oberkaͤrnthen und blühet im Julius. Die Wurzel iſt perennirend, abgebiſſen, gehet ſchief in die Erde und treiht abwaͤrts ei— nige ſchwarzbraune Faſern. Die Wurzelblaͤt⸗ ter find geſtielt, breit lanzettfoͤrmig, auf bei; den Seiten mit weißen Haaren beſetzt, am Rande gezaͤhnt, und an der Spitze mit einem hervorſpringenden Zahn beſetzt: die Blattſtiele erweitert, behaart; die Stengelblaͤtter ſtehen zerſtreuet und ſind ſtiellos, der Stengel iſt ſpannenlang, einzeln, oft auch zwei aus einer Wurzel, ganz einfach, beſtaͤndig einbluͤthig und behaart, gegen die Spitze zu filzicht. Die 16 Blüthe am Ende des Stengels, wie bei den verwandten Arten, die Kelchblaͤtter etwas ab; ſtehend, behaart, linienfoͤrmig, am Ende in eine lange ſchmale fadenartige Spitze aus—⸗ gehend. Dieſe Art ſtehet in der Mitte zwiſchen dem Alpen und dem zottigen Habichtskraute; fie iſt aber durch einen ausgezeichneten Habitus ſo— gleich zu erkennen und durch beſtaͤndige Merk— male verſchieden, wie aus der Vergleichung ſattſam erhellen wird. Fig. 4. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. Hoppe. .. 1 egen Stop. 34. m — * U * Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. A PAR GIA alpina. Alpen-Apargie. Mit einem einblüthigen ſchuppigen, nach oben zu verdickten faſt bor— ſtigen Schafte, hakrigen Kelchen und lanzettfoͤrmig⸗laͤnglichen, et: was glatten Blättern. Waͤchſt häufig auf den Oberkaͤrnthiſchen Al— pen, beſonders auf der Paſterze, und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt braun, kurz, abgebiſſen und mit braͤunlichen Faſern verſehen. Die Blaͤtter ſtehen alle an der Wurzel ſtiellos, oder gehen in den kurzen rothen Blattſtiel aus, ſind lan— zettfoͤrmig, buchtig gezaͤhnt, glatt oder borſtig. Der Schaft iſt hoͤchſtens eine Spanne lang, ganz einfach, rund geſtreift, glatt, gruͤn, am Grunde röth, gegen die Spitze verdickt, mit einigen Schuppen und Borſten verſehen, ein— blüthig, nie kommen mehrere Schaͤfte aus einer Wurzel. Die Bluͤthe ſtehet an der Spitze des 10 Schafts, und iſt von mittlerer Größe. Die Kelchblaͤtter liegen dachziegelartig über einan— der, ſind angedruͤckt gleichbreit, weißfilzig, ſchwarzborſtig. Die zungenfoͤrmigen Blümchen ſind goldgelb, mit dunklern Rippen durchzo— gen, an der Spitze fuͤnfzaͤhnig. Der Saame iſt gelblich, laͤnglich, mit federartiger Haar— krone verſehen. Der Fruchtboden iſt flach und nackt. Auch dieſe Art hat ihre Abaͤnderungen, bei einigen ſind ganz glatte Blaͤtter, eben ſo oft ſind ſie ſehr borſtig, auch ſind ſie ganzrandig oder buchtig gezaͤhnt. Fig. &. Die ganze Yflanze. Z. Ein ganz glattes laͤngliches fait ganzrandiges Blatt. 7. Ein kurzes breites borſtiges gezaͤhntes Blatt. d. Die zuſammengeſetzte Bluͤthe. e. E. Ein einzelnes Bluͤmchen mit dem Saamen. Hoppe. I. I cherer pete alpına ASt. SU telunjehnte Claſſe. Erſte Orduung. AKA PARGIA du bi. Zweifelhafte Apargie. Mit einbluͤthigem faſt nacktem, nach obenzu borſtigem Schafte, borſti- gem Kelche und lanzettfoͤrmigen am Grunde gezaͤhnten etwas haa— rigen Blaͤttern und mit gabelar⸗ tigen Haaren. Waͤchſt an ſteinigen Orten in den Alpenge— genden bei Heiligenblut, beſonders haufig am Wege nach den Gletſchern, bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt holzicht, braun, abgebiſſen, und mit einfachen dicken braunen Faſern ver; ſehen. Die Blaͤtter ſtehen alle au der Wurzel, find lanzettfoͤrmig, gegen die Spitze breiter werdend und gegen die Baſis in den Blatt— ſtiel ausgehend, glaͤnzend, glatt, etwas dick, buchtiggezaͤhnt. Der Schaft, deren ſehr viele aus einer Wurzel kommen, iſt hoͤchſtens ſpan— nelang, ganz einfach, rund, geſtreift, glatt, grün, gegen die Spitze zu verdickt, borſtig, und einbluͤthig. Die Bluͤthe ſtehet an der 11 Spitze des Schafts, iſt ziemlich groß, und vor dem Aufblühen uͤberhaͤngend. Die Kelchblaͤt— ter ſtehen dachziegelartig in doppelter Reihe: die innern ſind lanzettfoͤrmig-gleichbreit, hell— grün, glatt, und kaum etwas borſtig; die aͤuſ— fern find nur halb fo lang, ganz dunkelgruͤn und ſehr borſtig. Die zungenfoͤrmige Blume iſt ziemlich groß, goldgelb, an der Spitze fuͤnf— zaͤhnig. Die Saamen ſind laͤnglicht, roth, braun, und mit einer ſtielloſen federartigen Haarkrone begabt. Dieſe Art hat 2 merkwuͤrdige Varietaͤten; bei der erſten find die Blätter buchtig gezaͤhnt, ſehr glatt und nur zuweilen mit einzelnen Bor— ſten beſetzt; bei der zweiten ſind die Blaͤtter völlig ſchrotſaͤgefoͤrmig und durchaus mit ga: belartigen Borſten beſetzt. Fig. 4. Die ganze Pflanze. b. C. Ein Blatt von der zweiten Varietaͤt mit den gablich— ten Borſten. d. Ein zungenfoͤrmiges Bluͤm—⸗ chen mit den Geſchlechtstheilen. e. E. Ein roͤhrenfoͤrmiges Scheibenbluͤmchen. Hoppe. 2 I VE h Ay, es; — Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. AP ARGIA Nara x à 0 1. Loöwenzahnblättrige Apargie. Mit fait zweiblüͤthigem auftechtem faſt nacktem nach oben zu verdick⸗ tem Schafte, haarigen Kelchen und lanzett förmigen ſchrotfaͤge⸗ artıg gezaͤhnten glatten Blaͤt⸗ tern \ Waͤchſt auf den hoͤchſten Algen von Kaͤrn— then und Tyrol, vorzüglich auf den Jochen des Heiligenbluter Tauerns und auf der Grube am oberſten Paſterzengletſcher, bluͤhet im Auguſt. Die perennirende Wurzel iſt kaum Finger— lang, holzicht, braun, abgebiſſen und mit eins fachen weißlichten, etwas dicken Faſern beſetzt. Die Blaͤtter ſtehen alle an der Wurzel, ſind hoͤchſtens 2 Zoll lang, lanzettfoͤrmig, mit einer mehr oder weniger ſtumpfen, zuweilen zuge— rundeten Spitze, mehr oder weniger ſchrotſage— förmig gezaͤhnt, auf beiden Seiten glatt mehr oder weniger mit weißen ſteifen Haaren befegt, ſtiellos, oder in einen kurzen breiten Blattſtiel ausgehend. Der Schaft iſt hoͤchſtens 2—3 Zoll lang, aufſteigend, oder doch etwas ſchief gebe; 12 gen, rund, geſtreift, grün, glatt, nach oben zu verdickt, mit weißen ſteifen Haaren beſetzt und einbluͤthig, oft kommen 2—3 Schaͤfte aus ei— ner Wurzel. Die Bluͤthe ſtehet an der Spitze des Schafts und iſt verhaͤltnißmaͤßig ſehr groß. Die zungenfoͤrmigen Blumen ſind goldgelb, an der Spitze fünfzähnig. Die Saamen find laͤnglicht, bei der Reife rothbraun, mit ſtiello— ſer federartiger Haarkrone beſetzt, und ſitzen auf einem nackten Fruchtboden. Die Kelch— blaͤtter liegen dachziegelartig über einander, find gleichbreit-lanzettartig, blaßgruͤn, vorzüglich an der Mittelrippe mit ſchwarzen Haaren beſetzt. Dieſe Pflauze gehoͤrt zu den ſeltenern Ar— ten. Sie waͤchſt nur auf den hoͤchſten Spitzen der hoͤchſten Gebuͤrge, und manche Jahre bleibt ſie im Schnee verhuͤllt. Nach Art der Apar— gien uͤberhaupt, wechſelt ſie ſehr in der Form der Blätter, die vom ganzrandigen oder ſchwach— gezaͤhnten ins ſchrotſaͤgefoͤrmige uͤbergehen. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Ein abge⸗ ſondertes ſeicht buchtig gezaͤhntes Blatt. c. C. Ein Blümchen. d. D. Saame mit federartiger Haarkrone. Hoppe. ALL. ı 83 3 Apargia arama Wild. FI. \ Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. APARGIA C rOce a. Safranfärbige Apargie. Mit einem einbluͤthigen ſchuppich⸗ ten nach oben zu verdickten borſti⸗ gem Schafte, hackrigen Kelchen, glatten ſchrotſaͤgefoͤrmigen Blaͤt⸗ tern, an welchen der Endlappe dreieckig iſt. Waͤchſt auf den Judenburger⸗Alpen in Steier⸗ mark, und bluͤhet im Julius. Die Wurzel gehet ſchief in die Erde, iſt duͤnn, einfach, ſchwaͤrzlich, mit braͤunlichten Faſern verſehen. Die Blaͤtter ſtehen alle an der Wurzel, ſind Fingerlang, lanzettfoͤrmig, buchtig-gezaͤhnt, ganz glatt, und gehen in den Blattſtiel aus. Der Schaft iſt ſpannenlang, nackt, oder am untern Theil mit einem kleinen Blatte begabt, rund, ſtark geſtreift, glatt, nach oben zu verdickt und borſtig. Die Bluͤthe ſtehet an der Spitze des Stengels, und iſt von mittlerer Große. 13 / Die Kelchblätter find angedruͤckt, gleichbreit, ſtumpf, blaßgruͤn, ſchwarzborſtig, am Grunde mit kuͤrzern Kelchſchuppen umgeben. Die zungenfoͤrmigen Blumen ſind orangegelb. Der Saame iſt laͤnglicht, mit ſtielloſer federartiger Haarkrone verſehen, und ſtehet auf einem nackten Fruchtboden. Dieſe Apargie yariirt vermuthlich eben fo, wie die übrigen Arten, indem die ſchrotſaͤge— foͤrmigen Blaͤtter, welche Willdenow an- giebt, bei unſern Exemplaren von der Juden— burger Alpe, nicht vorhanden ſind. Die Apar— gia aurantiaca Waldst, Ritaib, iſt vermuth— lich von unſerer Art auch nicht verfchieden. Mit A. alpina iſt fie nahe verwandt, Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Die Bluͤthe. C. Ein einzelnes Blümchen, mit dem Ganz: men und der Haarkrone. d. Der Kelch. Hoppe. Obe, 22 # IF Hl. 3 2 c 0 n Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. CAC ALIA alpin a. Alpen-Peſtwurz. Mit krautartigem Stengel, gefiel: ten herz förmigen, gezaͤhnten glat— ten Blaͤttern, nackten Blattſtie⸗ len, gleich hohen Bluͤthenſtraͤußen und faſt fünfbluͤthigen Kelchen. Waͤchſt haͤufig in den Vorwaͤldern der Al— pen von Bayern, Salzburg und Kaͤrnthen, vor— zuͤglich am Waſſerfalle am Fuße der Redſchuͤtz— alpe bei Heiligenblut, bluͤhet im Auguſt. Die perennirende Wurzel iſt holzig, ſchwaͤrz⸗ licht, faſerig. Die Blaͤtter ſind gezaͤhnt, auf beiden Seiten gruͤn und glatt: Die Wurzel— blaͤtter ſind ſehr groß, lang geſtielt, nieren— foͤrmig, netzartig⸗-geadert, zart und duͤnn: Die Stengelblaͤtter find kleiner, kurzgeſttelt, wechſelſeitig, faſt herzfoͤrmig, dick, und ſehr ſtark netzfoͤrmig geadert. Der Stengel iſt aͤſtig, a 1/2 Schuh lang, aufrecht, gebogen, geſtreift und hakrig. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze der Stengel und Aeſte in Straͤußen. Der 14 * Kelch iſt gefaͤrbt roͤhrig, drei- bis fuͤnfſpaltig, die Lappen ſtumpf, gefranzt. Die Bluͤthen ſtehen zu 3—5 im Kelch, und find Zwitter. Die Blume iſt roſenfaͤrbig, roͤhricht, fuͤnfſpal— tig: die Theile zugeſpitzt. Die verwachſenen Staubbeutel find goldgelb, die zwelſpaltigen Griffel roſeuroth. Die kleinen, braunen, et: was gekruͤmmten, geſtreiften Saamen find mit haarichter Saamenkrone begabt. Von dieſer Pflanze naͤhrt ſich die Chryso— mela Cacaliae, von welcher die Blaͤtter oft völlig ſkelettirt find. x Fig, . Die ganze Pflanze. Z. Ein Wur— zelblatt von der hintern Seite vorgeſtellt. c. C. Bluͤthen. d. D. Der Saame mit der Haarkrone, Blume und den Geſchlechts— theilen. e. E. Der Kelch. Hoppe. MIX .z Cacaları 3 eee I RE | aa Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. CAC ALIAAalbifrons. Geöhrte Peſtwurz. Mit krautartigem Stengel, geſtiel⸗ ten herzfoͤrmigen gezaͤhnten auf der untern Seite beſtaͤubten Blaͤt⸗ tern, an der Baſis geoͤhrten Blatt ſtielen, gleichhohen Bluͤthen— ſtraͤußen und faſt fuͤnfbluͤthigen Kelchen. Waͤchſt in den Vorwaͤldern der Alpen von Salzburg, an naſſen ſteinigten Orten, vor— zuͤglich auf dem Untersberge, ſelbſt in den Schneegruben, bluͤhet im Auguſt. Die perennirende Wurzel iſt holzicht, ſchwarz, faſericht. Die Wurzelblaͤtter ſind ſehr groß, nierenfoͤrmig-herzartig, lang geſtielt, doppelt ſaͤgezaͤhnig, netzartig geadert, gruͤn und glatt, auf der untern Seite aſchfarben filzicht. Die Stengelblaͤtter ſtehen einzeln, ſind von ver— ſchiedener Geſtalt, oft ey-lanzettartig, oft zwei bis dreiſpaltig, kurzgeſtielt: der Blatt: ſtiel geoͤhrt, der Stengel iſt 2—3 Schuh hoch, 15 aufrecht, aͤſtig, roth, glatt, geſtreift, die Aeſte hackrig. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze der Stengel in großen gleichhohen Straͤußen. Der Kelch iſt gefärbt roͤhrig fuͤufſpaltig: die Kaps pen etwas ſtumpf: die Bluͤthen ſtehen zu 3—5 im Kelche; die Blume iſt roſenroth, rohrig, fuͤnfſpaltig, die Theile etwas ſpitzig: die zus ſammengewachſenen Staubbeutel find gelb, die Griffel roſenfaͤrbig zweiſpaltig. Die Saamen klein, braͤunlich, gekruͤmmt, geſtreift mit haa— richter Saamenkrone begabt. Dieſe Pflanze verdient wegen ihrer Groͤße und der Schoͤnheit der Bluͤthen, als Zier— pflanze benutzt zu werden. Fig. &. Der obere Theil der Pflanze. B. Ein Wurzelblatt von der hintern Seite. c. C. Eine Bluͤthe. Hoppe. * My’ 2 2 2 . | W ER N IN EN AL: Ru N Da € 76 N; 9 > : N Vid Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. AST ERM aA IPI n Aus. Alpen-Sternblume. Mit einbluͤthigem Stengel, ganz- randigen Blattern; lanzert foͤr⸗ migen ſpatelartigen Wurzelblaͤt⸗ tern: lanzettfßörmigen Stengel⸗ blaͤttern, und lanzettfoͤrmigen etwas ſtumpfen faſt gleichgroßen Kelchblaͤttchen. Waͤchſt haͤufig und uͤberall auf den Alpen an graſichten Orten, und bluͤhet im July und Auguſt. Die Wurzel iſt holzicht, einfach, mit ein: fachen gelblichten Faſern beſetzt. Die Blaͤtter ſind ſtiellos, glatt, gerippt, ganzrandig, ſehr fein gefrauzt; die Wurzelblaͤtter lanzettfoͤrmig— ſpatelartig, ſtumpf: die Stengelblaͤtter lanzett— foͤrmig-gleichbreit, wechſelsweiſe, die oberſten allmaͤhlig kleiner. Der Stengel iſt krautartig, ganz einfach, einbluͤthig, ſpannenlang, auf— recht, rund, etwas ſteifhagrig und unter der Bluͤthe verdickt. Die Bluͤthe iſt groß, geſtrahlt; der Kelch vielblaͤttricht, ſo lang als die Scheibe; die Kelchblaͤttchen in zweifacher Ordnung, gleich 16 * lang, fait verkehrt-eyfoͤrmig, ſtumpf, ſteifhaa— rig, an der Spitze mit einem roͤthlichten Rande begabt; die Stahlbluͤmchen ſind blau, gleich— breit, an der Spitze ſtumpf und ganz, weib— lich; die Scheibenbluͤmchen roͤhricht, fuͤnfſpal— tig, gelb, Zwitter; beide fruchtbar; die Staub— beutel zöthlicht, die Narbe gelb. Der Frucht— boden iſt nackt, punktirt; die Saamen ſind lang und walzenfoͤrmig, die Haarkrone ſtiellos und haaricht, an den Scheibenbluͤmchen borftig. Die Pflanze laͤßt ſich in Gaͤrten leicht kul— tiviren, fie wird dabei viel größer, und variirt mit der Farbe der Strahlbluͤmchen, die auch im Herbario leicht die Farbe verlieren, auſſer wenn ſie bei trockenem Wetter geſammelt und beim Einlegen ſchnell getrocknet werden. Die Alpenbewohner ſchaͤtzen ſie ſehr hoch, kennen aber keinen andern Gebrauch, als ſie auf die Huͤte zu ſtecken. Tab. &. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. c. C. Ein Strahlbluͤmchen. d. D. Ein Scheibenbluͤmchen. Hoppe. Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. GNAPHALIUM arenarıum. Sand »Ruhrfraut, Iſt krautartig, mit beftäundtenfilzigen ſtumpfen Blättern, ſpatelartig lan: zettfoͤrmigen Wurzelblaͤttern, gleich» breit lanzettfoͤrmigen Stengelblaͤt— tern, und zuſammengeſetztem Bluͤ— thenſtrauße. Waͤchſt haͤufig an ſandigen Orten an Rainen und auf Feldern, und bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht, ſchwaͤrz—⸗ lich. Die Blätter ſtehen wechſelsweiſe, find halbumfaſſend, ganzrandig, auf beiden Seiten filzig; die untern lanzettfoͤrmig-ſpatelartig, ſtumpf: die obern almählig kleiner und gleich— breit. Die Stengel einzeln oder mehrere aus einer Wurzel, find krautartig, ganz einfach, aufrecht, rund, filzig, ſtark beblaͤttert und Schuhhoch. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze der Stengel in Straͤußen, und ſind rundlich. Die Kelchblaͤtter liegen dachziegelartig uͤberein— ander, ſind ſchwefelgelb, glaͤnzend, ſtrohartig, laͤnglich⸗ oval, zuweilen an der Spitze gekerbt, am Grunde behaart. Die Bluͤthen ſind alle 1 Zwitter: die Blumen roͤhricht, fuͤnfſpaltig, goldgelb. Die Saamen ſind laͤnglich, geſtreift, weichftachlig, mit ſtielloſer, kurzer, weißer, faſt federartiger Haarkrone begabt. Der Frucht— boden iſt nackt. Eine zwar gemeine aber ſehr ſchoͤne Pflanze, die ſich doch ſchwer in Gaͤrten erziehen laͤßt. Fig. @. Der obere Theil der Pflanze. b. Ein abgeſonderter Bluͤthenbuͤſchel. e. C. Ein Kelchblatt. d. D. Die Bluͤthe. Hoppe. / grap Zahtum -arenarkum Pr OR 4, E Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. GNAPHALIUM luteo- album. Gelblichweißes Ruhrkraut. Iſt krautartig, mit halbumfaſſenden gleichbreit-lanzettfoͤrmigen, faſt aus: geſchweiften, auf beiden Seiten weichhaarigen Blättern, von denen die untern ſtumpf, die obern ſpitzig find, und mit knauelfoͤrmigem Blü⸗ thenſtrauße. Waͤchſt in verſchiedenen Gegenden Deutſch— lands, auf ſandigen Feldern und in lichten Waͤldern, bei Regensburg rechts hinter Barb— ling, bluͤhet im Julius und Auguſt. Die ein⸗ jährige Wurzel iſt holzicht, dünn, fingerlang, braun, mit zahlreichen braunen Faſern begabt und ſteigt gerade abwaͤrts; die Blaͤtter ſind auf beiden Seiten weißfilzig, etwas ausge— ſchweift, ganzrandig, halbumfaſſend, wechſel— ſeitig, gleichbreit: die untern mit ſtumpfer breiter werdender Spitze: die obern ſpitzig. Die Stengel ſind ſehr beblaͤttert, an der Baſis et— was aufſteigend, daun aufrecht, ganz einfach, Schuhlang, durchaus mit weißen Filze befleis det, und kommen zahlreich aus einer Wurzel. 2 Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze der Stengel in knauelartigen Köpfen. Die Kelchblaͤtter lies gen dachziegelartig über einander, find hautars tig, glaͤnzend, gelblichweiß, laͤnglich- oval, an der Baſis etwas behaart. Die Zwitterbluͤ— then ſtehen in der Mitte ſparſam und haben eine gelbliche an der Spitze roͤthliche roͤhren— förmig trichterartige Blume; die weiblichen Bluͤthen ſtehen am Rande zahlreich, und ent— halten hervorragende zweitheilige purpurrothe Narben. Die Saamen find gelblich, länglich, weichſtachlicht, mit ſtielloſer hakriger Haar— krone begabt. Der Fruchtboden iſt glatt, et— was hoͤckricht. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Ein Stengels abſchnitt. o. Ein Bluͤthen-Knauel. d. D. Ein Kelchblatt. e. E. Eine Blume mit dem gekroͤnten Saamen. Hoppe. 79 Lileoalbum 3 i gphalıum ld G Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnunz. GNAPHALIUM margaritaceum, Perlenartiges Ruhr: Kraut. Iſt krautartig mit gleichbreit lanzett— förmigen zugeſpitzten wechſelſeiti— gen Blaͤttern, nach oben zu aͤſtigem Stengel, und gleich hohen Bluͤthen— ſtraͤußen. Waͤchſt in Gebirgsgegenden von Bayern und Salzburg, auf fruchtbaren Wieſen und bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt perennirend und kriecht. Die Blätter ſtehen wechſelsweiſe, find gleichs breit⸗lanzettfoͤrmig, ſpitzig, ganzrandig, umfaſ⸗ ſend, auf der obern Flaͤche gruͤn und dreirip— pig, auf der untern weißfilzig. Der Stengel iſt aufſteigend, beblaͤttert, ganz einfach, rund und weißfilzig. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze des Stengels in einem gedraͤngten zu— ſammengeſetzten Bluͤthenſtrauße, ſind kugelrund und Zwitter, oder am Rande mit ſehr weni— gen weiblichen Bluͤthen beſetzt. Die Kelch— blaͤtter liegen dachziegelartig uͤber einander, ſind glanzlos, trocken, ſehr zart, oval, weiß, am Grunde braun und behaart. Die Zwitter— 3 * blürhen haben eine gelbe roͤhrichte fuͤnfſpaltige Blume mit hervorragenden Staubbeuteln. Die kleinen enfürmigen Saamen find mit weißer kurzer, ſtielloſer, einfacher, etwas hakriger Saamenkrone begabt und ſtehen auf einem ver— tieften, faſt ſpreuartigen Fruchtbeoden. Dieſe Art iſt eine vortreffliche Zierde der Gaͤrten und kommt ſehr leicht im freien Bo— den fort. Fig. &. Der obere Theil der Pflanze. b. Ein Bluͤthenbuͤſchel. c. C. Ein Kelchblatt. d. D. Eine maͤnnliche Bluͤthe. Hoppe. Nm 7 2 Haiti 22 arılacenum er; N 7 5 6 . * I Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. GNAPHALIUM dioicum. Frühlings-Ruhrkraut. Mit geſtreckten Schoͤßlingen, ſehr einfachem Stengel, ſpatelartigen Wurzelblaͤttern, zuſammengezoge⸗ nen Blüthenſtrauße, getrennten Bluͤthen und verlaͤngerten ſtumpfen gefärbten innern Kelchſchuppen. Waͤchſt an duͤrren ſandigen ſonnenreichen Plaͤtzen auf Wieſen und in Nadelhoͤlzern und bluͤhet im Mai. Die Wurzel kriecht und iſt mit braunen Faſern verſehen. Die Schoͤßlinge ſind geſtreckt, wollig, beblaͤttert und wurzelſchlagend, die Wurzelblaͤtter ſtehen in der Runde ausgebrei— tet, find ſpatelfoͤrmig, ganzrandig, auf der obern Flache grün, auf der untern weißfilzig. Die Stengelblaͤtter ſind wechſelſeitig, ſtiellos, gleichbreit, und kaum 1/2 Zoll lang. Die Stengel, einzeln oder mehrere aus einer Wur— zel, find ſpannelang, und länger, ganz einfach, aufrecht, rund, weißfilzig. Die Bluͤthen ſte— hen am Ende des Stengels in einem gedraͤng— ten einfachen Strauße, ſind rundlich und 4 zweihaͤuſig. Die Kelchblaͤtter liegen dachziegel— artig uͤber einander, ſind trocken, glaͤnzend, faſt ſpatelartig, am untern Theile gefranzt roͤth— licht oder weiß, oben zuweilen geſpalten, bei den weiblichen Bluͤthen zuweilen ganz linien— foͤrmig. Die maͤnnlichen Bluͤthen haben eine roͤhricht-trichterfoͤrmige, fuͤnfſpaltige weißliche Blume, aus welcher 5 gelbe zuſammenge— wachſene Staubbeutel hervorragen; die Griffel fehlen. Die weiblichen Bluͤthen ſind blumen— los und haben zweitheilige Griffel. Der laͤng— lichte Saame iſt mit einer ſtielloſen weißen Haarkrone verſehen, die bei den maͤnnlichen Bluͤthen faſt keulenfoͤrmig und federartig, bei den weiblichen einfach und hakrig iſt. Der Fruchtboden iſt nackt und grubig. Eine ſehr niedliche Pflanze, welche mit weißen und rofenfarbenen Bluͤthen, aber ohne Ruͤckſicht des Geſchlechts varirt, und eine vor— juͤgliche Zierde der Herbarien ausmacht. Fig. &, Die ganze Pflanze. b. Eine zuſam⸗ mengeſetzte Bluͤthe. o. C. Ein Kelchblatt. d. D. Männliche Bluͤthe. e. E. Dieſelbe ohne die Geſchlechtstheile. Hoppe. A — Grophalium horn 1 . Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. GNAPHALIUM norvegicum. Norwegiſches Ruhrkraut. Mit krautartigem aufrechten ſehr ein— fachen Stengel, lanzettfoͤrmigen wolligen an beiden Enden verdünns ten Blättern, und ſtielloſen aͤhren— förmigen End- und Achſel-Bluͤthen. Waͤchſt auf den Alpen von Salzburg, Kaͤrn— then, Tyrol und bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel gehet ſchief in die Erde, iſt holzicht, knotig, ſchwaͤrzlich mit braunen fa— denfoͤrmigen Faſern verſehen. Die Blaͤtter ſind lanzettfoͤrmig, ganzrandig, wechſelſeitig finger— lang, auf der vordern Flaͤche gruͤn und wollig, auf der hintern weißfilzig; die untern gehen in den Blattſtiel aus: die obern ſind ſtiellos. Der Stengel iſt krautartig, aufſteigend, ganz ein— fach, beblaͤttert, ſehr filzig, ſpannenlang, und kommt einzeln aus der Wurzel. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze des Stengels in einer ge— draͤngten etwas beblaͤtterten zolllangen Aehre, auch einige einzeln in den Blattwinkeln, ſind cylindriſch, am Rande weiblich, in der Mitte Zwitter. Die Kelchblaͤtter liegen dachziegelar: . tig über einander, find laͤnglich-elliptiſch, am untern Theile blaßgruͤn, am obern Theil braun gefärbt und glänzend. Die Zwitterbluͤthen ha: ben eine roͤhricht trichterfoͤrmige fuͤnfſpaltige Blume, die weiblichen eine roͤthliche zweithei— lie Narbe. Der Saame iſt laͤnglich, weich— ſtachlich, geſtreift, braun mit ſtielloſer einfa— cher Haarkrone begabt und ſitzt auf einem nack— ten grubigen Fruchtboden. Dieſe Art kommt im Syſteme unter dem Naͤmen Gnaphalium sylvaticum Smith vor, ſo wie dagegen das wahre G. sylvaticum Linn, den Namen G. rectum Smith erhalten hat. Da das Ganze nicht auf einer bloßen Namens— Aenderung, ſondern auf einen Irrthum be— ruhet, wie ich an einem andern Orte zeigen werde; fo kann ich ſolches unmöglich Wat ſchreiben. Fig. 4. Die ganze Pflanze. b. B. Kelchblaͤt— ter. c. C. Zwitterbluͤthen mit Saamen und Haarkronen. Hoppe. Fu] . — * “> (e 7 2 765666762 FE , , ι,ẽe 2 ei eo. 8 4 € u Neunzehnte Elaffe. Zweite Ordnung. GNAPHALIUM alpinum. Alpen-Ruhrkraut. Mit ſehr einfachem Schoͤßlingloſem Stengel, lanzettfoͤrmigen Wurzel- blaͤttern, gehaͤuften ſtielloſen End— bluͤthen und verlaͤngerten ſpitzigen haͤutigen innern Kelchſchuppen. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpwieſen, von Salzburg und Kaͤrnten, beſonders häufig auf dem Brette der untern Paſterze, bluͤhet im Junius. * Die Wurzel iſt holzicht, knotig, ſchwaͤrz— lich, ſchief abſteigend und mit ſchwarzen far denartigen Faſern verſehen. Die Schoͤßlinge fehlen. Die Blätter find lanzettfoͤrmig, ganz: randig, beiderſeits filzig: die Wurzelblaͤtter ges hen in den Blattſtiel aus: die Stengelblaͤtter ſind ſtiellos, wechſelſeitig und 2 Zoll lang. Der Stengel iſt ganz einfach, einzeln oder 2— 3 aus einer Wurzel, aufrecht, rund, filzig und ſpannelang. Die Bluͤthen ſtehen am Ende des Stengels in einem einfachen ſehr gedraͤngten Strauße und ſind zweihaͤuſig. Die Kelchblaͤt— ter liegen dachziegelartig uͤber einander, ſind 5 trocken glanzlos, laͤnglich, zugeſpitzt, am Grun— de braun, behaart. Die maͤnnlichen Bluͤthen baben eine roͤhricht-trichterfoͤrmige fuͤufſpaltige weißgelbliche Blume, aus welcher s zuſam— mengewachſene ſchmutzig gelbe Staubbeutel her— vorragen; die Griffel fehlen. Die weiblichen Bluͤthen ſind blumenlos und haben zweitheilige dunkelrothe Griffel. Der laͤngliche gelbliche Saame iſt mit einer ſtielloſen weißen Haar; krone verſehen, die bei der maͤnnlichen Pflanze keulenfoͤrmig und bafrig, bei der weiblichen Pflanze viel länger und haarfoͤrmig iſt. Dieſe Art gehoͤrt zu den ſeltenern Gewaͤch— ſen und war bisher noch ſehr unvollkommen bekannt. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. B. Ein Kelch— blatt. c. C. Eine männliche Bluͤthe. 4. Ein weiblicher Bluͤthenbuͤſchel. e. E. Weib— liche Bluͤthen. Hoppe. 2 72 74 F eee: vd uiii Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. GNAPHALJUM supinum, Niedriges Ruhrkraut. Mit einfachen geſtreckten krautartigen gleichbreiten ſpitzigen filzigen Blaͤt— tern und kopffoͤrmigen Blüthen. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen von Salz— burg, Kärnten, Tyrol, z. B. auf dem Unters⸗ berg, auf der Paſterze am untern Paſterzen⸗ gletſcher, bluͤhet im Auguſt. Die perennirende Wurzel gehet ſchief in die Erde, iſt holzicht, ſchwaͤrzlich, und mit braunen fadenartigen Faſern begabt. Die Blaͤt⸗ ter ſind gleichbreit, lanzettfoͤrmig, ganzrandig, ſtiellos, auf beiden Seiten graufilzig, 2 Zoll lang und ſtehen ſparſam und wechſelſeitig am Stengel. Der Stengel iſt niederliegend, ein— fach, rund, weißfilzig und fingerlang, oft kom—⸗ men mehrere aus einer Wurzel. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze des Stengels kopffoͤrmig zu s bis 12 beiſammen, ſind eylindriſch, in der Mitte Zwitter, im Umkreiſe weiblich. Die Kelchblaͤtter liegen dachziegelartig über einan⸗ der, find laͤnglich⸗elliptiſch, ganzrandig, am untern Theile gruͤn und behaart, am obern 4 Theile braun. Die Blumen find trichterför mig fünfipaltig. Die Saamen find eyförmig, glänzend, etwas flach, mit ſtielloſer hakriger Saamenkrone verſehen und ſitzen auf einem nackten grubenartigen Fruchtboden. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. B. Ein Kelch— blatt. e. C. Eine Zwitterbluͤthe. Hoppe. a, \ 1655 * * « 8 £ 5 Zn = N 1 — SZ — N ,, % , I Bi \ u? \ 2 — / — 2 Pr dyrd Filer, gte. N d * Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. GNAPHALIUM Leontopodium. Geſtrahltes Ruhrkraut. dit ganz einfachem krautartigen Sten— gel, gleichbreit lanzettfoͤrmigen, auf der untern Seite filzichten Blaͤt— tern, ſtielloſen gehaͤuften Endbluͤ— then, lanzettfoͤrmigen wolligen ſtrahlenartig abſtehenden Deckblaͤt— tern und zottigen Kelchen. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen von Salz burg, Kaͤrnten, Tyrol, und bluͤhet im Auguſt. Die perennirende Wurzel iſt holzicht, ſteigt ſchief abwaͤrts und iſt mit vielen ſchwaͤrzlich⸗ ten fadenfoͤrmigen Faſern verſehen. Die Blaͤt⸗ ter find ſtiellos limtenfoͤrmig-lanzettartig, et⸗ was ſtumpf, ganzrandig, auf der obern Flaͤche gruͤn und wollig, auf der untern weißfilzig: die jährigen Wurzelblaͤtter find etwa 3 Zoll lang; die Stengelblaͤtter 1 Zoll lang und fter hen wechſelsweiſe. Der Stengel iſt ſehr blatt: reich, ganz einfach, aufrecht rund, weißsfiljig, hoͤchſtens eine Spanne hoch, zuweilen kommen mehrere aus einer Wurzel. Die Bluͤthen ſte— hen am Ende des Stengels in einen flachen Köpfchen zu 6—9 gehäuft beiſammen, find 8 ſtiellos oder ſehr kurz geſtielt, und mit 9 — 12 ſehr filzigen lanzettartig gleichbreiten ganzran— digen ungleich großen Deckblaͤttern umgeben, welche zuſammen einen Strahl bilden. Die Kelchblaͤtter ſtehen in doppelter Reihe, ſind von ungleicher Groͤße, lanzettartig grün, braun gerandet, auf der hintern Seite wollig. Die Scheibenbluͤthen find Zwitter, haben eine roͤh— richte, trichterartige fuͤufſpaltige gelbe Blume und laͤngliche roͤthliche Staubbeutel: die Randbluͤthen ſind weiblich, blumenlos. Der Saame iſt klein, laͤnglich, geſtreift, mit einer ſtielloſen haarartigen weiſſen Saamenkrone be— ſetzt. Der Fruchtboden iſt klein grubig. Dieſe Art iſt eine der ſchoͤnſten Alpenpflan— zen, und wird von den Gebirgsbewohnern un— ter dem Namen Edelweiß ſehr geſchaͤtzt, ob— wohl fie davon keinen andern Gebrauch ma— chen als ſie auf die Huͤte zu ſtecken. Sie iſt eine große Zierde des Herbariums, zumal Exem— plare mit 4—s Stengel. Sie läßt ſich auch in Gaͤrten eultiviren, verliert aber dabei ihren Filz. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Die Deck— blaͤtter. e. Der gemeinfchaftliche Kelch. d. D. Kelchblaͤtter. e. E. Eine mittlere Bluͤthe. F. Eine Randbluͤthe. Hoppe. 114 er 2 5 * 7712 PR Beopel. Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. GNAPHALIUM montanum. Berg-Ruhrkraut. Iſt krautartig, mit aufrechtem faſt zweitheiligen Stengel, gleichbreit— lanzettfoͤrmigen filzigen angepreß— ten Blättern und mit gehäuften Achſel- und End-Blüthen. Waͤchſt auf ſandigen Boden auf Huͤgeln und in Nadelwaͤldern, bluͤhet im Juli und Auguſt. Die einjaͤhrige Wurzel iſt holzicht, faſericht, gelbbraun. Die Blaͤtter ſind faſt am Stengel angedrückt, wechſelſeitig, herablaufend aufrecht, ſehr kurz und ſchmal, gleichbreit, ſpitzig, ganz⸗ randig, auf beiden Seiten filzig. Der Stengel iſt vom Grunde an ſehr aͤſtig, an der Spitze faſt zweitheilig ſtark beblaͤttert, aufrecht, weiß— filzig und ſpannenlang. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze der Stengel und Aeſte und in den Achſeln knauelfoͤrmig, ſtiellos zu 5—6 bei: ſammen und ſind kegelfoͤrmig. Die Kelchblaͤt⸗ ter ſtehen faſt in einfacher Reihe, find laͤng— lich⸗elliptiſch, grün, weißgerandet und am Grunde behaart. Die Scheibenbluͤthen ſind Zwitter, mit roͤhrichten fuͤnfſpaltigen Blumen 9 und abſtehenden Narben. Die Randbluͤthen ſind weiblich, zahlreich, mit roͤhrichten an der Baſis verdeckten fuͤnfſpaltigen Blumen. Die Saamen ſind laͤnglich, geſtreift, mit einer kur— zen, einfachen, ſtielloſen Haarkrone verſehen. Der Fruchtboden iſt nackt. Fig. @. Die ganze Pflanze. b. Ein Sten⸗ gelabſchnitt. o. C. Ein Kelchblatt. d. D. Der Saame mit der Haarkrone und der roͤhrichten Blume. Hoppe. pn. f monlanum SH. NG Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. GNAPHALIUM arvense, Acker-Ruhrkraut. Iſt krautartig, mit einem aufrechten rispenartigen Stengel, laͤnglich⸗ lanzettfoͤrmigen wollichten und ge⸗ haͤuften filzigen Seiten- und Ends Bluͤthen. Waͤchſt uͤberall auf ſandigen Brachfeldern und bluͤhet im Auguſt. Die einjaͤhrige Wurzel iſt ſehr kurz, hols zicht, braun, faſericht. Die Blaͤtter ſind dem Stengel angedruͤckt, lanzettfoͤrmig-gleichbreit, ſtiellos wechſelſeitig, ganzrandig, auf beiden Seiten filiig: die Aeſteblaͤtter find kleiner, ſpitziger. Der Stengel iſt am Grunde einfach, von der Mitte an ſehr aͤſtig, aufrecht, rund, filzig und Schuhlang. Die Aeſte ſind einfach, fingerlang und ſtehen wechſelsweiſe. Die Bluͤ— then ſtehen an den Spitzen der Stengel und Hefte in ſtielloſen Knaueln zu 5s beiſam— men, ſind kegelfoͤrmig und von verſchiedenen Geſchlechtern. Die Kelchblaͤtter ſtehen faſt ein⸗ reihig beiſammen, ſind lanzettfoͤrmig, hellgruͤn, zottig. Die Zwitterbluͤthen ſtehen ſparſam in 10 der Scheibe, die weiblichen zahlreich im Im: kreiſe, und zwiſchen den Kelchblaͤttchen, alle haben eine yöhrenförmige fuͤnfſpaltige Blume, die weiblichen eine zweitheilige roͤthliche Narbe. Der Saame iſt laͤnglich, weichſtachlig, gelb und mit einfacher ſtielloſer Haarkrone verſehen. Der Fruchtboden nackt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Stengel: abſchnitt mit dem Aſte. o. C. Kelchblaͤt⸗ ter. d. D. Weibliche Bluͤthen mit dem Saamen und der Haarkrone. e. E. Zwit— terblüthe mit demſelben. Hoppe. Hl. 7 2 A, Graaplalium ALVEN SE c Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ERIGERON alpinum. Alpen-Berufungs kraut. Mit faſt zweibluͤthigem Stengel; faſt ſteifhaarigen Kelche, und mit ſtum⸗ pfen, auf der untern Seite zotti— gen, Blaͤttern. Waͤchſt auf den Alpen häufig an graſigen oder ſteinigen Orten, und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht, fafe: richt. Die Blaͤtter ſind ganzrandig auf beiden Seiten ſteifhaarig, und haben eine verfchiedene Geſtalt: die Wurzelblaͤtter ſind kurz, eifoͤrmig, oder auch ſpatelfoͤrmig, in den Blattſtiel auss gehend: die Stengelblaͤtter ſtehen wechſels— weiſe; die untern ſind lanzettfoͤrmig, ſtumpf, und gehen in den Blattſtiel aus: die obern ſind kleiner, ſchmaler, ſpitziger und ſtiellos. Der Stengel iſt ſpannenlang einfach und ein— bluͤthig, zuweilen Schuhlang und aͤſtig, auf— recht, rund, und beſonders am untern Ende ſteifhaarig und roͤthlich. Die Bluͤthe ſtehet an der Spitze der Stengel und Aeſte, und iſt von mittlerer Groͤße. Die Kelchblaͤtter liegen dachziegelartig uͤber einander, find etwas abs 11 ſtehend, gleichbreit, ſteifhaarig grün mit röth: licher Spitze und ſo lang als die Scheibe. Die Scheibenbluͤmchen ſind goldgelb, roͤhricht, fuͤnftheilig, Zwitter; die Strahlbluͤmchen ſind lillaroth, gleichbreit, an der Spitze ungezaͤhnt, weiblich. Die Saamen ſind laͤnglich, borſtig; die Haarkrone iſt ſtiellos, haarig, roͤthlich; der Fruchtboden nackt. Dieſe Art aͤndert ſehr ab; die Exemplare welche an graſigen Stellen wachſen, haben einfache Stengel, find einbluͤthig und an Blätz tern, Stengeln und Kelchen ſteifhaarig; jene die an ſteinigen Orten wachſen, ſind groͤßer, aͤſtig, mehrbluͤthig, und an den benannten Theilen glatt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. c. C. Ein Zwitterbluͤmchen aus der Schei— be. d. D. Ein weibliches Bluͤmchen aus dem Strahle. E. Der Saame. Hoppe. — 2 | af C “ alpınıum . 2 Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ERIGERON uniflorum. Einblüthiges Berufungskraut. Mit einbluͤthigem Stengel und haa— rigen Kelche. Waͤchſt auf den hoͤchſten Stellen der Alpen, beſonders haͤufig um die Alphuͤtten am Troge vor der Paſterze, und unter Felſen am unter— ſten Paſterzengletſcher, bluͤhet im Juli und Auguſt. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht, faſe— richt. Die Blaͤtter ſind ganzrandig, glatt, oder etwas ſteifhaarig und gefranzt, und ſtehen faſt alle an der Wurzel in der Runde ausge— breitet. Dieſe find theils oval- rundlich, ein⸗ gedrückt, theils eyfoͤrmig-laͤnglich; alle in den Blattſtiel ausgehend; die Stengelblaͤtter ſind hoͤchſtens zwei an der Zahl, gleichbreit, ſtiel— los. Der Stengel iſt aufrecht, hoͤchſtens fin— gerlang, ſteifhaarig, ganz einfach und einbluͤ— thig, doch kommen zuweilen zwei auch drei Stengel aus einer Wurzel. Die Bluͤthe ſteht an der Spitze des Stengels, und iſt von mitt: lerer Groͤße. Die Kelchblaͤttchen liegen dach: ziegelartig über einander, find gleichbreit, blaß— 12 gruͤn, an der Spitze zuweilen roͤthlich, und vorzüglich am Rande mit langen weißen ſtei— fen Haaren dicht beſetzt. Die Scheibenbluͤm— chen find goldgelb, roͤhrig, fuͤnfzaͤhnig, Zwit⸗ ter; die Strahlbluͤmchen roͤthlichtweiß, linien— foͤrmig, ungezaͤhnt, weiblich. Die Saamen laͤnglich, borſtig; die Haarkrone ſtiellos, ein— fach, weiß; der Fruchtboden nackt, etwas er: haben. Dieſe Pflanze iſt wahrſcheinlich oft mit dem einbluͤthigen Erigeron alpinum verwechſelt und daher nur als Varietaͤt betrachtet worden. Sie iſt aber durch mehrere Kennzeichen weſentlich verſchieden. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Die Bluͤthe. c. C. Ein Scheibenbluͤmchen. d. D. Strahl⸗ bluͤmchen. Hoppe. . ER 47 7 crıigeren tif ſonttunt L. 0 ” k j N 8 * er 8 “ 1 4 — 1 9 \ E ber 5 r * 6 N 8 U 1 Li #7 ’ 1418 . 1 ar 0 } N 5 3 A | 3 RENTEN, 5 ren, Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ARNICA scorpioides. Scorpionartiger Wohlverley. Mit ſpitzig gezaͤhnten Blaͤttern: ovals rundlichen geſtielten Wurzelblaͤt— tern und laͤnglichen wechſelſeitigen Stengelblaͤttern. Waͤchſt in den hoͤchſten Gebirgen Oeſtreichs und Salzburgs; vorzüglich in den Schneegru—⸗ ben unter dem hohen Throne auf dem Unters— berge, und bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt ausdauernd gelblich und beſtehet aus ſpindelfoͤrmigen geringelten Knol— len, welche gewoͤhnlich zwiſchen den Steinen blosliegen und mehrere Faſern in die Erde treiben. Die Blätter find etwas rauh, ausge: ſchweift gezaͤhnt: die untern faſt herzfoͤrmig, geſtielt: die obern wechſelweiſe, laͤnglich, um— faſſend; die Blattſtiele erweitert geſtreift, der Stengel iſt ganz einfach, aufrecht, eckig, ge— ſtreift, 1 bis 2 Schuh hoch, einbluͤthig. Die Bluͤthe ſtehet an der Spitze des Stengels, iſt groß und goldgelb. Die Kelchblaͤtter ſtehen in zweifacher Reihe, find ſteifhaarig, lanzettartig, zugeſpitzt, faſt ſo lang als der Blumenſtrahl. 13 Die Scheibenbluͤmchen find roͤhricht, fuͤnfzaͤh⸗ nig, Zwitter: die Strahlbluͤmchen ſind zungen⸗ foͤrmig, an der Baſis kurzroͤhricht, an der Spitze dreizaͤhnig, weiblich: beide fruchtbar. Die Saamen ſind laͤnglich geſtreift: der Frucht— boden iſt faſt eben und etwas grubenartig: die Haarkrone ſtiellos, einfach, borſtig. Dieſe Art hat mit A. glacialis viele Aehn⸗ lichkeit, beſonders mit der groͤßern Abart; eis nige augenfällige Unterſcheidungszeichen, lie— gen in der Groͤße der ganzen Pflanze, und in der Beſchaffenheit der Wurzel, ſo wie auch die Blaͤtter weniger dick und ſteif ſind. Sie kommt in botaniſchen Gärten leicht fort. Fig. &. Die ganze Pflanze. . Der Kelch. c. Ein Scheibenbluͤmchen. d. Ein Strahl bluͤmchen. Hoppe. - ® TG RE * 22 7 iR! 1 N TR | N 10 N y; A J MN | N A \ IN N 7 [\ 204 u. 2 o, jprotdes ER —_ * n * 7 * 4 PA a, ö — * 7 * Ir f Kurz tl 2 N TER: enn Fa KT E Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ARNICA glacialis. Gletſcher⸗Wohlverley. Mit faſt gezaͤhnten, faſt ſteifhaarigen Blättern; laͤnglichen an der Baſis zugerundeten geſtielten Wurzelblaͤt⸗ tern und laͤnglich-lanzettfoͤrmigen wechſelſeitigen Stengelblaͤttern. Waͤchſt auf den kaͤrnthiſchen und ſalzburgi—⸗ ſchen hoͤchſten Alpen in der Naͤhe der Glet- ſcher; vorzüglich haufig auf dem hoͤhern Ruͤcken der Paſterze, und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die Wurzel ſteigt ſchief abwaͤrts, iſt mit einigen einfachen dicken Faſern verſehen und perennirend. Der Stengel iſt einfach, auf— recht, rund, ſteifhaarig, finger- bis fpannen: lang, und einbluͤthig. Die Blaͤtter ſind faſt buchtig⸗gezaͤhnt, faſt ſteifhaarig, dick und ſteif, deutlich und faſt netzfoͤrmig geadert: die un— tern geſtielt, eyfoͤrmig, die obern umfaſſend, laͤnglich: die Blattſtiele erweitert. Die ein⸗ zelne zuſammengeſetzte Bluͤthe ſtehet an der Spitze des Stengels, iſt groß und goldgelb: die Kelchblaͤtter ſtehen in zweifacher Reihe, find ſteifhaarig, gleichbreit, zugeſpitzt, kuͤrzer 14 als der Blumenſtrahl. Die Scheibenbluͤmchen find roͤhricht, fuͤufzaͤhnig mit haarfoͤrmigen weißen Staubfäden und laͤnglichen gelben ver: wachſenen Beuteln, hervorſtehenden Griffeln und zweitheiligen umgebogenen Narben: die Strahlbluͤmchen ſind gleichbreit, an der Spitze dreizaͤhnig, an der Baſis kurzroͤhricht, in der Roͤhre mit hervorſtehenden Griffeln und zwei— theiligen Narben ohne Spur von eaſtrirten Staubgefaͤßen. Der Fruchtboden rundlich, nackt, oder etwas behaart, die Saamen laͤng— lich, geſtreift: die Haarkrone einfach, borſtig. Die Pflanze giebt einige Abarten, indem die fingerlangen Pflanzen ungezaͤhnte Blaͤtter, die ſpannenlangen aber ſtark gezaͤhnte Blätter haben. Sie gehoͤrt zu den ſeltenen Gewaͤchſen. Fig. 4. Die ganze Pflanze. Z. Der zwei— reihige Kelch. Hoppe. 7 . . . 7 ri R AM. ZIEL ale 2 He Hilfen .eQß [4 «/ Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ARNICA Bellidiastrum. Masliebenartiger Wohlverley. Mit nacktem einbluͤthigen Schafte und geſtielten verkehrt⸗eyfoͤrmigen aus— geſchweiften Blättern. Waͤchſt in bergigen, waldigen Gegenden von Bayern und Salzburg, bei Landshut, Burghauſen, vorzuͤglich häufig in den Umge— bungen von Salzburg, bluͤhet im Mai. Die Wurzel iſt ausdauernd, holzicht und mit vielen braunen Faſern verſehen. Die Blaͤtter ſtehen alle an der Wurzel, ſind ge— ſtielt, theils verkehrt-eyfoͤrmig, theils lanzett⸗ artig, gezaͤhnt, und, beſonders im juͤngern Zuſtande und auf der untern Seite, ſteifhaa— rig; die Blattſtiele ſind erweitert und ſteif— haarig. Der Schaft iſt ſpannenlang, bis ſchuh— lang, einfach, ſteifhaarig, rund und einbluͤ— thig. Die Bluͤthe ſtehet an der Spitze des Schafts. Die Kelchblaͤtter ſtehen in zweifa— cher Reihe, find ſteifhaarig, lanzettartig-li⸗ nienfoͤrmig, blaßgruͤn und von der Laͤnge der Blumenſcheibe. Die Scheibenbluͤmchen ſind roͤhricht, fuͤnfzaͤhnig, gelb, Zwitter: die Strahl; 15 blümchen zungenfoͤrmig, mit ſtumpfer unge: zaͤhnter Spitze, weiß, weiblich, beide frucht— bar. Die Saamen ſind laͤnglich, gelblich und ſo wohl aus der Scheibe als dem Strahle mit borſtiger, faſt federartiger ſtielloſer Haare krone verſehen. Dieſe Art laͤßt ſich in botaniſchen Gaͤrten, insbeſondere wegen der faferigen Wurzel ſehr leicht verpflanzen und wuchert an ſchicklichen Stellen zu großen Exemplaren heran. Fig. & Die ganze Pflanze. b. Die zuſam⸗ mengeſetzte Bluͤthe von der hintern Seite. c. C. Ein Strahlbluͤmchen. d. D. Ein Scheibenbluͤmchen. e. E. Der mit der Haarkrone verſehene Saame. Hoppe. NG EN V . A N 2 * W 8 J J \ INN * N . 7 . — . . 2 4 * litter Belhdrastrum IF llars. u 4 8 7 1 * 2 A 3 ö a 27 1 — 1 en x 7 $ y 4 n Be x 0 2 * k 2 4 > > e er 1 S — — 999 u 8 er 2 5 > I * * n R 2 * a. * 5 In & * 8 eg —— * . - ik 3 f g 55 een: ee « * 5 * 2 1 j nr e * ot * g * N 1 ’ * Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ARNICA austriaca. Oeſtreichiſcher Wohlverley. Mit gezaͤhnten Blaͤttern, geſtielten herzfoͤrmigen Wurzelblaͤttern, ſpa⸗ telartig⸗eyfoͤrmigen untern und lan⸗ zettfoͤrmigen umfaſſenden obern Stengelblaͤttern. Waͤchſt in den ſalzburgiſchen und oͤſtreichi⸗ ſchen Alpen-Waͤldern, vorzuͤglich haufig in Bodenthale am Loibl, und bluͤhet im Juni und Julti. Die Wurzel iſt perennirend, holzicht und mit dicken braunen Faſern verſehen. Die Blaͤt⸗ ter ſind glatt, weich, ſehr zart und duͤnn, faſt netzfoͤrmig geadert, am Rande buchtig ge⸗ zaͤhnt und ſteifhaarig: die Wurzelblaͤtter find groß, herzfoͤrmig, zugeſpitzt, geſtielt; die Sten⸗ gelblaͤtter ſtehen wechſelsweiſe; die untern ſind herzfoͤrmig, kurzgeſtielt oder ſtiellos, und um: faſſen mit einer ohrfoͤrmigen Baſis den Sten⸗ gel: die obern ſind laͤnglich, umfaſſend. Der Stengel iſt 2— 3 Schuh hoch, aͤſtig, rund, ge⸗ ſtreift, glatt. Die Bluͤthen ſtehen einzeln oder paarweiſe an der Spitze der Stengel und Aeſte, ſind groß und goldgelb. Die Kelchblaͤttchen ſtehen in doppelter Reihe, ſind lanzettfoͤrmig, zugeſpitzt, etwas ſteifhaarig und kaum länger 16 als die Bluͤthenſcheibe. Die Scheibenbluͤmchen find roͤhrig, fuͤnfzaͤhnig, Zwitter, die Strahl— blümchen find zungenfoͤrmig, gleichbreit, fünf: rippig, an der Spitze dreizaͤhnig, an der Ba— ſis kurzroͤhrig, weiblich, mit fuͤnf beutelloſen Staubfaͤden. Die Saamen ſind laͤnglich, ge— ſtreift borſtig: die der Scheibe mit ſtielloſer einfacher Haarkrone verſehen, die bei den Saa— men des Strahls fehlt: der Fruchtboden iſt flach, borſtig. Dieſe Pflanze iſt in Anſehung der Gattung noch zweifelhaft. Jaequin hat ſie als Doro- nicum aufgeführt. Ich bemerkte im Taſchen— buche 1799, daß ſie eine Arnica ſeie und ſogar den eigenthuͤmlichen Geruch mit Arnica mon- tana gemein habe. Wegen den fuͤnf beutelloſen Staubfaͤden im Strahle gehört fie auch ganz gewiß zu dieſer Gattung, wozu der kurze Kelch noch ein Nebenkennzeichen abgiebt. Gleichwohl zeigen die Saamen des Strahls keine Haar— krone, wodurch ſie dem Doronicum angehoͤrt. Oer borſtenartige Fruchtboden unterſcheidet ſie von beiden. Fig. a. Ein Theil der Pflanze. Z. Ein un: teres Stengelblatt. e. Der Kelch, d. Ein Strahlbluͤmchen. e. E. Ein Scheibenblüng chen mit den Geſchlechtstheilen. f. Daſ⸗ ſelbe ohne dieſe Theile. Hoppe. Be; 77 27 a RT, - l 4 3 austrined aul. CF | Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. CINERARIA longifolia. Langblättrige Aſchenpflanze. Mit dolden traubenfoͤrmigen Blu- men, einfachem Stengel, gezaͤhnel⸗ ten Blaͤttern, fpatelförmigen Wur⸗ zel⸗ und laͤnglich - lanzettfoͤrmigen Stengelblaͤttern. Auf Hügeln und an Vorhoͤlzern, an etwas feuchten Stellen, im Deftt eichiſchen, Frankreich und Italien; bluͤht im Mai und Junius. Der Wurzelſtock iſt ausdauernd, faſt holzig, ganz kurz, mit vielen einfachen duͤnnen 2—3 Zoll langen Wurzelfaſern, die wieder mit haarfoͤrmi— gen kurzen Faͤſerchen beſetzt ſind. Aus demſelben kommen 6—s ſpatelfoͤrmige, oben dunkel, unten hellgrüne, am Rande gezaͤhnelte, flache, in der Mitte mit einem ſtarken, in feine Seitenäͤſte auslaufenden Nerven verſehene, faſt geſtielte Blaͤtter, —3 Zoll lang, auf beideu Flaͤchen mit einem feinnenivebenartioen wolligen weißen Ue— berzuge, wie die ganze Pflanze, bedeckt. An den unterſten kürzeren Wurzelblaͤttern iſt dieſer Ue⸗ berzug ganz dicht. Der rundliche, gefurchte, aufrechte 1—1 1/2 Fuß = ene trägt eine Doldentraube mit 3— 12 Bluͤthen, deren mittlere auf einem ganz kurzen, die uͤbrigen auf 1—2 Zoll langen, nackten geſtreiften einfachen Bluͤthenſtielen ſitzen. Die 2—3 unterſten Stengelblaͤtter find ebens falls ſpatelförmig, die folgenden laͤnglich-lan⸗ zettfoͤrmig, ſpitztg, am Rande umgebogen, mit einem breiten Mitteinerven; die oberſten ſind li⸗ 14 | nienlanzettfoͤrmig, und unter jedem Bluͤthenſtie⸗ le ſitzt dann ein ſolches als Deckblaͤttchen. Unter der Dolde ſitzen öfters zwei bis drei ſpaͤ— ter ſich entwickelnde kurzgeſtielte Bluͤthen, Die Blumenkoͤpſe halodkuglicht, 2—3 Linien lang, die einfachen Kelche beſtehen aus 20— 25 an der unteren Haͤlfte mit einander verwachſenen gelbgruͤnlichen, unten bräunlichen lanzettfoͤrmi⸗ gen Schuppen, geradeſtehend, wenig nach auſſen gerichtet, die Svitzen mit einem braunsötblichen Punkte gezeichvet. Die Strahlenbluͤmchen 13 —ı6, eitrongelb, 1—2 Linien länger als der Kelch, ſehr flach, nach dem Verbluͤhen herabgeſchlagen; ſie find 1/2 ft: nie breit, länglich, die ſtumpfe Spitze z — 4 mal kur; ausgejackt; und haben * dunkelgelbe pa- rallel laufende feine Nerven. Die Scheidenblüm— chen dunkelgelb, gegen o, der Teller ihrer Kro— ne aus 4 zugeſpitzten gleichgroßen Lappen. Die Saamenkrone beſteht aus mehreren blendendweiſ— ſen einfachen Haaren, ſo laus als die Blürben. Der Fruchtboden rund, flach, nackt. Die kleinen, laͤnglichen, gefurchten Saamen ſind braun. Die Angabe der Standoͤrter dieſer Pflanze und der Ciner. integrifolia in Wildenow Spee. Plant, ſollte gerade umgekehrt ſeyn. Von C. integrifolia und campestris Willd. iſt unfere Pflanze durch die ſpatelfoͤrmigen Blaͤt⸗ ter und runden Blumenkoͤpfe unten. Fig. &. Die ganze Pflanze b. Ein Blumen⸗ kopf von oben. e. Derſelbe mit dem Kelche von hinten. D. Ein Strahlenblümeben. E, Ein Scheibenbluͤmchen. E. Die Saamen⸗ krone. i F Dr. Schniilein. Cretu longifolia Taeg. REN * v. 5 * „ Zwanzigſte Claſſe. Erſte Ordnung. OPHRYS myodes. Fliegenlippige Ragwurz. Mit blättrigem Stengel, weichhagri⸗ gen dreitheiligen Lippchen, deſſen Seitenlappen linienlanzettfoͤrmig, der mittlere laͤnglich zweiſpaltig und langer iſt, abſtehenden Blumen; blaͤttern, wovon die drei aͤuſſern lenzettfoͤrmig ſtumpf, die beiden in⸗ nern linienfoͤrmig und kuͤrzer ſind. Auf Wiefen, Weiden, graſichten Plaͤtzen in Waͤldern der Kalkgebirge von Europa; bei uns in Franken, Batreuth, Salzburg ꝛc. im Junius, Julius. Die Wurzel iſt ein ſchmutzig weißer laͤnglich-runder Knollen, neben welchem meiſt nech der zweite fuͤr die Pflanze des folgenden Jahres ſteht. Der Stengel wird ı big 11/2 Fuß doch, iſt aufrecht, rundlich, ſtark geſtreift, glatt. Dicht uber dem Wurzelknollen umgiebt den Sten⸗ gel ein halbumfaſſendes, 3—4 Linien langes baͤutiges, ſtumpfes, ſcheidenartiges Blatt, dann entſpringt ein Paar breit⸗lanzttfoͤrmige, 2—3 Zoll lange, unten ſcheidenartige, ſtumpfſpitzige, grasgruͤne, faſt gegen einander ſtehende Blaͤtter, mit vielen parallelaufenden Nerven und vorzuͤg⸗ lich dicken faſt fleiſchiger Subſtanz. Auf dieſe folgen noch 2 —3 ganz aͤhnliche, abwechſelnde, immer kürzer werdende Blätter, deren oberſtes 2—3 Zoll von der unterſten Bluͤthe entfernt iſt. Dies bis s aufſitzenden Blumen bilden eine ein⸗ fache, faſt einſeitige Aehre. Die drei aͤußeren 15 Blumenblaͤtter find gruͤn, die beiden innern ſchwarzreth, fein weichhaarig, das ſchwarzrothe Lippchen iſt innen durchaus weichhaarig, drei— theilig, die beiden Seitenlappen ſchmal, lanzett⸗ foͤrmig; der mittlere noch e umal ſo lang, breit, zweitheiltg. In der Mitte hat es einen doppel⸗ ten, graulich-weißen Flecken oder Saftmahl. An der Baſis hat es noch an jeder Seite eine glaͤn⸗ zende ſchwarze Schwule. Der Fruchtknoten en⸗ digt ſich oben in eine doppelte ku ze, runde Wars be, und nach hinten tu eine kappenfoͤrmige, zwei⸗ fächrige, nach innen offene Aushoͤhlung, in wel—⸗ cher die beiden Staubbeutel liegen. Die Kapfel iſt laͤuglich-etfoͤrmig, ſechskantig, einfaͤchitg, mit ſehr kleinen, laͤnglichen, biaͤunlichen Sa— men angefüllt. Fig, æ&. Die ganze Pflanze. b. Eine ganze Blume von vornen. C. Das Lippchen mit Narben und Antheren. D. Die Narben und Staubbeutel in ihrem kappenfoͤrmigen Bes haltniß mit doppelter Scheidewand. e. Die Kapſel mit dem Deckblatt. t. Dieſelbe die Quere durchſchniiten. g. G. Saamen. Dr. Schnizlein. Ophrys myodes IR y 2 — Zwanzigſte Claſſe. Erſte Ordnung. LIMODORUM abortivum. Schmutziger Dingel. Blaͤtterlos; der Schaft ſcheidig; die Kronenblaͤtter anfgerichtet; die Un⸗ terlippe eifoͤrmig, gewellt; das Horn pfriemenfoͤrmig, fo lang wie der Fruchtknoten. | Orchis abortiva. Linn. Waͤchſt in Oeſterreich, Crain, Sachſen, im Naſſauiſchen und anderwaͤrts auf Waldwieſen, und bluͤhet im Mai und Junius. Aus einem rauhen Knollen kommen lange verkehrt und un— ordentlich liegende dicke, runde, ſtumpfe Wur: zelfaſern hervor, welche ſchmutzig gelb, die als tern aber ſchwaͤrzlich find. Der Stengel iſt ans derthalb Fuß hoch und hoͤher, aufrecht, dicht, violett, und mit langen, geſtreiften, blaßgruͤ— nen, an den Spitzen violetten Scheiden umge— ben. Die ganze Pflanze zeigt übrigens keine Spur von Blättern. Die blaßvioletten geftiels ten und angedruͤckten Blumen bilden eine lockere, wenig blumige Aehre mit Deckblaͤttern, die fo lang als der Fruchtknoten, zugeſpitzt und blaß⸗ gruͤn ſind. Das oberſte Kronenblatt iſt eirund 16 lanzettfoͤrmig; die zwei aͤußern find ſchmaͤler, gruͤn und mit violetten Linien bezeichnet; die beiden innern find kleiner, ſchmaͤler, ſchwertfoͤr— mig, in der Länge einander ungleich, zuſammen—⸗ geflochten und violettfaͤrbig. Die Unterlippe iſt eirund lanzettfoͤrmig ganz, glattrandig, am Rande gewellt, violetifarbig, und mit dunklern Adern bezeichnet. Der Sporn iſt gerade, kegel— fermig, von der Laͤnge des Fruchtknotens. Fig &. Die ganze Pflanze. b. Die fuͤufblaͤtt⸗ rige Krone, nebſt dem Fruchtknoten. «é. Die Unterlippe mit dem Sporn. 5 1 / Hz e EEE PER 2 Co 2e 5 — 3 N 7 T n = — . a. * 1 _ 1 * 4 4 — wo — — g . 8 2 0 2 3 u * * ö z a 8 a * — u * = = N 1 a er j * ’ = > 0 . 3 2 5 0 g fi . 8 + * TIER } 6 % N „ „ “ 118 t GAR fl # 1 * * * ten + 1 uhr 7. fl. ee. 118 5 15 t 0 Nobis 18. R 9 6 5 — * er „„. N 14 hir nt „ 27 1 4.5