‘ 15 ; 164.77 4; 20 7 eee ee . 8 tr A 155 A 16055 IMTEIN Arnold Arboretum Library NK FRANCIS SKINNER IN MEMORY OF FRANCIS SKINNER (H. C. 1862) 3 FAR 5 \\ Ni nee, ERBE e F . March, , 785%. „ 5 ,, en, Rayet eee. Dea 9 ! e 1 e, ,,, LESE Ms „„ PR e 3177: 2 24 „„ ee, ach. „5 sss 8 , e Aa IR . Ra , . 2 . 7 e ec, u Ds , E, FINE, En BE on Moor, eue %%% ; ENDE zum ER) Renee jur 7a: maul, Als panel, „ VV „ 125 niemel vor 5 3 75 2 8 1 N a ar Eee „Aa INN Aa x ; \ er at 4 Archive. 5 a ar . * 1 4 A 7 N nnn — * I) N 1 8 A af 8 Fu Re; Fi a >. Bd oda Vz 4 * Deutſchlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen. — — von Jacob Sturm, Ehrenmitgliede der botaniſchen Geſellſchaft in Regensburg, | I. Abtheilung. * Mit 64. Kupfertafeln. Nuͤrnberg, gedruckt auf Koſten des ien 1 798. — nr - * 3 „ * iu 11 1 31515 bann 1 | * 5 111972 228 >. ſtagkuslideE I epnudistbiı@ sim ne A — m — n 2110 *. 9 a ax 4 4106 * U 91 38992 nd ile nmz Ae Clavennae. a vulgaris. SI. Alsine media. V. re 23 Fk Anagallis phoenicea.“ . e e e tum, II. 2. Sar m Ey STE un, 6. WI J Belladonna, N Regi ſte r. Fi =; 8 * Chrysanthemum Ten- “canthemum, XIX. 2. 84 Chrysosplenium op- positifolium. X. 2. 32 + Colchicum autümnale. S Conyoivulus sepium. mE ,77 \ Coreopsis Bigens. XIX 3 3 Cöriandrum- sativum. A Blitum a! 17 1 Cynosurus eristatus,, 4 PR se media. III. 2. b dia. I. 2. 2 interme⸗ / III. 2. K. Draba verna. 7 1. Elatin® triandra. VIII.? 9. Cares arenaria. XXI. 3. C Erica vulgaris. VIII. 1. 27. humilis. 92 inflata. 63 montana. 6/. pulicaris. 50 |. leptophylla. 20 FE En Calcitrapa, XIX. 3. 53. Cyanus. 3°. Iacea. 27. b e 7227 Vor 21% Y. — Euphr A ofhcınalıs. XIV. 2. Zr. Fragari ia vesca. XII. 5. Fus eri ia Officinalis. XVII. 2. £9. Galanthus nivalis. VI. 27 Gentiana acaulis. V. 2. % Gypsophila muralıs. Pi II. Holeus odoratus XXIII 1. 5%. Die roͤmiſche Zahl deutet auf die Claſſe, und die kleine auf die Ordnung, welche oben auf dem Texte und den Kupfertafeln angemerkt ſind, und welchen die Pflanzen aufgeſucht werden muͤſſen. Hyoscyamus niger. N. 1. 70 Hyssopus officinalis. XIV. 1. 72 Potentilla Anserina. 29. caulescens. 3%, _Ribes Grossularia. V.t /$. Rubrum. 7. Isatis- tinctoria, XV. 1.76. Rubia tinetorum, IV. I. / Lysimachia ı nemorum. Vor 7 n sativum. XV. 47 oe N NIV. I Obafts Fella. X. - 5. Feplis Po ftüls. VI. I. * Philanthus coronarius eiern Pisum arvense. XVII. 45 8 len VII, 3 Saxifraga autumnalis. X. 2. 39 i Serratula tinctoria. e 5 XIX. 1. , a N Sideritis montana. XIV. 1. 7. Silene noctiflora. „ ‚ga 34: Solanum ni rum. V. T. . Statice Arm rid, = 7, Stellaria Alsine. X. 3 3. Syringa vulgaris. II. SoTussilago Farfus, . MIR, EI Valeriana olitorig. III. x. 1 raden 15. XII. 5.70 Verbena olheinalis. I.. 5. f Pr a. 0, Er. 9 A N 11 . Laie r — Ne J£ | in 29180 .. m Erſte Klaſſe. Zweyte Ordnung. ELITUMcapitatum. Koͤpffoͤrmige Schminkbeere. Mit Blumenkoͤpfchen, die ſowohl am Ende, als an der Seite des Staͤngels um den Blattſtiel fiss zen, und eine Aehre vorſtellen. Dieſe Art waͤchſt in Schleſten, Kaͤrn⸗ then, Tyrol, auch in unſern Gaͤrten wuchert ſie wild fort, wenn der Saame einmal aus⸗ geſtreuet worden. Sie iſt ein Sommerge⸗ waͤchs, und bluͤhet vom May bis in den Zus lius. Sie wird ungefaͤhr anderthalb Fuß hoch; ihre Blätter gleichen den Spinatbläts tern, ſind ſpondonfoͤrmig, und haben einen gezaͤhnten Rand. Am Ende des Staͤngels wachfen ungeſtielte, gruͤnliche Blumenkoͤpf⸗ chen, und bilden eine nackte Aehre, die dar⸗ auf folgende reife Beeren ſehen den Erdbee⸗ ren aͤhnlich, und enthalten purpurrothen Saft, mit welchem man roth, wiewohl nicht dauer⸗ haft faͤrben kann. Die etwas ſuͤßlichte, aber 1 ubrigens giemlich unſchmackhafte Beeren find eßbar, auch die Blätter kann man als Salat eſſen. Fig. ©. Die ganze, aber noch junge Pflanze⸗ | (bey zunehmenden Alter treibt fie aus dem Hauptſtaͤngel viele Nebenaͤſte her⸗ aus.) b. B. Eine Blume. C. Der Kelch. d. Eine reife in dem Winkel des Blatts ützende Beere. e. E. Der reife Kelch. 5. G. H. Saamen in zweyerley Anſicht. 1 PBlıkım ce Idi 12 > Erſte Claſſe. Zweite Ordnung. CALLITRICHE intermedia. Mittlerer Waſſerſtern. Mit ein haͤuſigen Blumen, oben ey: runden, unten lanzettfoͤrmigen, und an den Aeſten lin ienförmi⸗ gen Blaͤttern, die aber alle an den obern Enden geſpalten ſind. Dieſe Art waͤchſt uberall in Graben und ſtehenden Waſſern und blühet im Sommer und Herbſte. Die oberſten Bluͤmchen ſind maͤnnlichen, die untern weiblichen Geſchlechts. Roth nennt fie zweifelhaften Waſ— ſerſtern (C. dubia). Schkuhr und Will⸗ denow Herbſt⸗Waſſerſtern (C. autum- nalis), letzterer giebt fie für eine Abaͤnderung | des Herbſt⸗Waſſerſterns aus. Eig. a. Ein Aeſtchen des mittlern Waſſer⸗ ſterns. B. Ein oberes eyfoͤrmiges Blatt. C. Ein mittleres linienfoͤrmiges Blatt. d. D. Eine maͤnnliche Blume. e. E. Eine weibliche Blume. f. F. Eine Saamen— kapſel. G. Dieſelbige, querdurchſchnitten. h. H. Ein Saame. ꝗ—Q—U—U—ää——) ẽͥ Q—22 ä ER Lallitrıche nılermeda Ahn. 2 A 22 1 u Ar. RER 2 — Zweite Claſſe. Erſte Ordnung. VERBENA VO ffieinalis. Gemeines Eiſenkraut. Viermännig; die Aehren fadenfoͤr⸗ mig, riſpig; die Blätter viel: fach in Lappen zerſchnitten; die Stengel einfach. Dieſe Art waͤchſt an Wegen, an Haͤu— ſern, auf altem Schutt und angebauten Fel— dern wild; und blühet vom Julius bis in den September. Sie iſt ein Sommerge— waͤchs, und hat einen aufrechten, viereckigen, zwei bis drei Fuß hohen Stengel, welcher ſich armfoͤrmig in einige gerade gegen ein— ander überſtehende Zweige zertheilet; die Blatter ſitzen ohne Stiele gerade gegen ein— ander über, und ſind ungefaͤhr drei Zoll lang und anderthalb Zoll breit, runzlicht und auf beiden Flaͤchen haarig, die oberſten Blätter ſind faſt alle unzertheilt, die unter— ſten aber meiſtens in drei ſchmale lanzen— foͤrmige ſtumpfe, und am Rande eingeſchnit— tene Lappen zerſpalten, von denen der mit— telſte der laͤngſte und am Rande am tiefſten eingeſchnitten iſt. Am Ende des Stengels und der Zweige entſpringen mehrere lange, 2 aufrechte, dünne, und lockere Aehren mit blaſſen blaursthlichen Blümchen, welche un— regelmaͤßig ſind und vier Staubgefaͤße von ungleicher Laͤnge enthalten, weswegen dieſe Pflanze von einigen in die vierzehnte Claſſe verwieſen worden. Sie iſt ein Bienen- und Futtergewaͤchs für die Schafe. Wenn man die Wurzeln zwiſchen eingemachte Gurken legt, ſo bekommen ſie davon einen angeneh— men Geſchmack. Für aberglaͤubiſche Leute iſt es ein Zaubermittel, nnd ſonſt war es der Iſis als der Goͤttin der Geburt ge— weiht. Auch in der Medicin iſt fie bekannt. Sie wird in Wechſelfiebern als wirkſam ge— rühmt. Sowohl als Ueberſchlag, als auch im Fußbade gebraucht, vertreibt fie die Kopf: ſchmerzen. In den Apotheken Verbenae herba. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Aehre, mit einigen offenen Blümchen. c. C. Der Kelch. d. Ein Blümchen mit dem Kelch. e. Daſſelbige, ohne den Kelch. F. Das naͤmliche geoͤffnet, daß man die vier Staub— gefaͤße ſieht. g. G. Der Griffel. h. H. Die vier Saamen in dem Kelche einge— ſchloſſen. i. Dieſelbigen von dem Kelche befreit. K. Ein einzelner Saame. I.. oe G N K 2 4 3 4 4 2 na Pr 2 2 5 7 [9 = Zweyte Klaſſe. Erſte Ordnung SYRINGA vulgaris, Gemeiner Flieder. Mit eyrund⸗herzfoͤrmigen unzer⸗ theilten Blaͤttern. Dieſer Strauch ſtammt aus Perſien; iſt aber jetzt in Deutſchland ohne fernere Wars tung an Hecken, Zaͤunen und in Gaͤrten ſehr gemein. Er wird 10 — 20 Fuß hoch, und kann durchs Beſchneiden zu einem kleinen Baur me gezogen werden. Seine ſchoͤnen glatten Blätter find ungefähr fünf Zoll lang und ge⸗ gen der Baſis zu bey vierthalb Zoll breit, und endigen ſich vorn in eine Spitze; ſie ſtehen auf anderthalb Zoll langen Stielen kreuzweiſe gegen einander uͤber. Seine Blumen zeigen ſich in anſehnlichen, aufrecht ſtehenden, trau⸗ benfoͤrmigen Buͤſcheln an den Enden der Zweige, vom April bis Junius; und haben einen ſehr angenehmen und ſtarken Geruch. Die laͤnglichten zuſammengedruͤckten und ſpitzi⸗ gen Saamenkapſeln werden im September reif. 2 Seine Blumen ſind den Bienen angenehm; und ſeine Blaͤtter werden, ihrer Bitterkeit ungeachtet, gar gerne von der fpanifchen Flie-⸗ ge (Lytta vesicatoria F.) zerfreſſen; auch wohnt unter der Haut die Raupe der Tinea syringella gerne. Das Holz dienet zur Drechs⸗ lerarbeit, vorzüglich aber zum Einlegen und erhalt durch eine kalte Beitze mit Scheidewaſ— ſer eine ſchoͤne rothe Farbe. Aus den Blu⸗ men wird ein dem Roſenoͤle ähnliches aͤtheri— ſches Oel in den Apotheken gezogen. Bekaunt— lich wird auch ſeine Bluͤthe zu Blumenſtraͤuſ— ſen genommen. Es giebt eine Abaͤnderung mit ganz weiſſen Blumen. Fig. . Ein bluͤhender Zweig des gemeis nen Flieders. b. Eine Blume. C. Die⸗ ſelbige geöffnet, um die zwey Staub- traͤger darinnen ſehen zu koͤnnen. d. Der Kelch. e. E. Der Griffel. f. Eine noch Junge geichloffene Kapſel. g. Eine reis ſe aufgeſprungene Kapſel. h. Saamen. * * ke ‚44 — au und aa Se >> * Syrınga vulganıs 8 . wehte Claſſe Zweyte Ordnung. ANTHOXANTHUM odoratum, Wohlriechendes Ruchgras. Mit einer laͤnglichen, eyrunden Aehre, und kurzgeſtielten Bluͤm⸗ nr die länger als ihre Granen in Dieſe Grasart waͤchſt auf kleinen Anhoͤe hen, trockenen Wieſen und Weiden, und faͤngt im Frühlinge ſehr zeitig an zu bluͤhen, und bluͤhet den ganzen Sommer durch In einem trockenen magern Erdreich wird es kaum fin⸗ gershoch, da es hingegen in einem fetten Bo⸗ den von einem bis anderthalb Fuß heran⸗ waͤchſt. Die Wurzel iſt zaſericht, perrenni⸗ rend, und treibt neben den Blaͤttern und Hal⸗ men zuweilen geſtreckte oder ertechende Aus⸗ laͤufer. Die Halme find länger als die Blaͤt⸗ ter, glatt, geſtreiſt, gelblicht gruͤn, mit 3 bis 4 dicken braunen Knoten verſehen, und mit kurzen, ziemlich breiten, ſpitzigen, weichen Blaͤttern beſetzt. Die untern Blätter, die unmittelbar aus der Wurzel herausſch ießen, ſind ziemlich lang, anſehnlich breit, gruͤn, zuweilen glatt, zuweilen guch an einer oder beiden Seiten mit weißen Haͤrchen beſetzt. Die Blattſcheiden find lang, rund und ges ſtreift. Das Blatthaͤutchen iſt hautartig, abs gerundet. Auf der Spitze der aufrechtſtehen⸗ den Halme ſtehet eine oval laͤnglichte Aehre, die aus verſchiedenen Blumenbüſcheln, deren jeder einzelne aus ein paar laͤngern Stielen mit mehrern Aehrchen, und aus ein paar kuͤr⸗ zern mit einzelnen Aehrchen, ſo wie aus einis gen ungeſtielten Aehrchen zuſammengeſetzt iſt. Der reife Saame iſt oval, glatt, braͤunlicht, liegt an den Saftblaͤttchen, die mit ſelbigem verwachfen ſind, eingeſchloſſen, und haͤngt zu⸗ gen mit demfelben an den Speltzen. Alles ieh frißt dieſes Gras wegen ſeines angeneb⸗ men Geſchmacks und gewuͤrzhaften Geruchs, und weil es ſaftig, nahrhaft und geſund iſt, ſehr gern. Die Wurzel riecht widrig, beſon⸗ ders ſtark nach Biſam. Dem Heu giebt die⸗ ſes Gras ſeinen Wohlgeruch. Es varirt mit doppelter oder aͤſtiger Aehre; und mit ſanfthaarigen Kelchſpelzen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine ganze Aehre. c. Ein einzelnes Bluͤmchen. d. Der Kelch. E. Ein ofnes Bluͤmchen. F. Die Spelzen. g. Der Fruchtknoten und die Staubgefaͤße. H. Das Honigbehälts nis, von der aͤußern, I. von der innern Seite. k. R. Ein Saamenkoͤrnchen. 5 — Er Anthoxanthum Sof Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. VALERIANA olitoria. Salatbaldrian. Mit dreymaͤnnigen Blumen, zwey ⸗ theiligem Stängel, laͤnglichen ganzen Blaͤttern, und einfacher Frucht. Dieſe Pflanze waͤchſt vorzuͤglich auf lehmigen Aeckern, oft in ſo großer Menge, daß fie zum Unkraut gerechnet wird. Mau zieht ſie zum Salat in Gaͤrten, in welcher Abſicht man den Saamen im Herbſt ausſaͤet. Sie bluͤhet vom Maͤrz bis in den Sommer. Aus der faſerichten Wurzel entſpringt ein, drey bis zwoͤlf Zolle hoher Staͤngel, welcher ſich mehreremale wieder in zwey andere theis let. Die Blumen ſitzen in einer Doldentrau— be an der Spitze der Staͤngel, ſind ſehr klein, blaßblau und mit eyrunden Nebenblaͤttchen verſehen. Die Blätter find gleichbreit, lau⸗ zett foͤrmig, und ganz. Der Saame iſt rund, einfach und zugeſpitzt. Die jungen Blaͤtter 3 And im Fruͤhjahr ein angenehmer Salat und Gemüfe, und Schafe und Canarienvoͤgel fref ſen ſie gern. | Cs giebt eine Abänderung, wo die obern Blätter am Grunde etwas gezahnt find. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Blume. o. C. Der Kelch oder vorras gende Rand über dem Fruchtknoten, mit dem Griffel. D. Eine geoͤffnete Blume. e. E. Eine Saamenkapſel. F. Diefelbis ge die Quere durchſchnitten, ſo daß man ſieht, daß fie dreyfaͤcherig, und nur in eis nem Fache ein Saamen befindlich if. g. G. Das Saamenkorn IH +. * D | Vrleriana olilorıa Mu. Dritte Klaſſe. Zwepte Ordnung. i BRIZA media | Mittleres Zittergras. Mit rundlichen herzfoͤrmigen, 7—2 bluͤthigen Aehrchen und Balge blättchen, die kurzer als die Bluͤ⸗ then ſind. Dieſes niedliche Gras waͤchſt auf trock⸗ nen Wieſen, und bluͤht im May und Junius. Die Halme ſind duͤnne, und erreichen eine Hoͤhe von einem oft auch zwey Fuß. Die Blätter find ſchmal, anderthalb bis zwey Li⸗ nien breit, glatt, und am Rande ſcharf. Die Nebenaͤſte an der Riſpe kommen paarweiſe, oder mehrere zugleich aus einem Ort hervor, ſind lang, ſehr zart, und wieder in andere wenige haarfoͤrmige und gefräufelte Stielchen getheilt, an deren jedem ein kurzes aber brei⸗ tes und ziemlich ſchweres Aehrchen haͤngt, das von jedem Lüftchen bewegt wird. In jedem Balgblättchen find gemeiniglich ſieben bis acht Vluͤthen. Die Balgblaͤttchen ſowohl als die 4 größere Spelze find purpurfaͤrbig mit weißem Rande, und die Staubbeutel gelb. Es wird dieſes Gras von Pferden, Rindvieh, Ziegen, Schafen, aber nicht von Schweinen gefreſſen. Es giebt eine Abänderung mit weißen Yehrchen. Fig. ©. Die ganze Pflanze. b. Ein blüs hendes Aehrchen. C. Die Balgblaͤtt⸗ chen. D. Eine Blume. E. Die untere, F. die obere Spelze. G. Der Frucht: knoten und die Staubtraͤger. H. Der Fruchtknoten beſonders. i. I. Das Ho⸗ nigbehaͤltniß. k. R. Ein Saamenkoͤrn⸗ chen. 2. Briza + e L.’. N Dritte Elaſſe. Zweyte Ordnung. CYNOSURUS cristatus. Gemeines Kammgras. Mit Heben füsmig getheilten Decks blaͤttchen. Dieſe Grasart waͤchſt haͤufig auf Wieſen, die einen thonigen oder lehmigen und etwas feuchten Boden haben. Es blühet vom Junius bis im September, und iſt ſehr leicht von an⸗ dern Graͤſern an den federfoͤrmig getheilten Deckblaͤttchen zu unterſcheiden „die ſich an der hintern Seite der Rehre reihenweis zeigen. Sie treibt gemeiniglich wenige Blaͤtter, einen oder wenige Halme, und einige aufrechtſte⸗ hende kurze Schoͤßlinge. Der Halm iſt 1 bis 2 Fuß hoch, aufrecht, rund, glatt, hellgruͤn, mit ohngefehr 5 dickern und ganz glatten Knoten verſehen. Die Blaͤtter find eben, etwas breis ter als der Halm, hellgruͤn, geſtreift, ganz glatt, auch am Rande, und ſpitzig. Die Schei⸗⸗ den ſind rund, hellgruͤn, geſtreift, glatt. Die Aehre auf der Spitze des s Haimes iſt gegen 2 Zolle lang, auch oft noch länger, ſchmal, und einſeitig. Der Hauptſtiel iſt ſchlangen⸗ weiſe von einer Seite zur andern gewunden, rund, geftreift, glatt; an demſelben befinden ſich zwo einander entgegengeſetze Reihen kurzer N ee ſtehender Stiele, auf denen die Aehrchen in gewiſſer Ordnung ſtehen. Es ſind nemlich auf jedem Stiele und zwar auf der oberſten Seite deſſelben, 4 bis 5 Aehrchen, an ſehr kleinen Stielen beſeſtiget, wovon das umterſte 2, die uͤbrigen abet nur 1 Aehr⸗ chen tragen. Die Aehrchen find insgeſam ſchraͤg nach einer Seite zu gekehret, laͤnglicht, aus 2 bis; Bluͤmchen zuſammengeſetzt. Hinter den Aehrchen ſteht auf jedem Stielchen das oben beſagte Deckblaͤttchen. Obgleich ſich dieſes Gras, wegen ſeiner Magerkeit, und un⸗ betraͤchtlichen Hoͤhe nicht ſehr zum Anbaue empfiehlt, fo hat doch Herr Stillingfleet einen befondern Nutzen entdeckt. Es dient nemlich zu einer Maſtung fuͤr die Hammel, und giebt dem Fleiſche einen ſehr angenehmen 2 Mithin würde es nicht undienlich ſeyn, ſolche Grasflecke, welche viel Kammgras tragen, zu Weiden für Schlachtſchafe zu machen. Es giebt eine Abaͤnd rung mit lebendig gebaͤhrenden Aehrchen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine ganze Aehre, von der Nücenfeite. C. Ein Aehrchen von der Rückenſeite, mit dem Dieekblaͤttchen. D. Das naͤmliche, von der vordern Seite. E. Das Deckblaͤtt⸗ chen beſonders. F. Die Balgblaͤttchen mit drey geſchloſſenen Blümchen. 8. Ein einzelnes, offenes Bluͤmchen. h. H. Der Fruchtknoten, mit den Staubge⸗ faͤßen, und dem ec ue, a ch Das Honigbehaltnis. . R. Ein Sag⸗ menkoͤrnchen. + Cynofurus 2 * N — „Lex Ii Vierte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALCHEMILLA vulgaris, Gemeiner Sinau. Mit lappigen Blaͤttern. Dieſe Pflanze waͤchſt auf feuchten Mies ſen, Weiden, in dergleichen Gaͤrten und um die Waͤlder, oft in Menge; und bluͤhet vom April bis im Junius. Ihre Wurzel iſt pe⸗ rennirend, und hat einen unangenehmen Ge⸗ ruch, faſt wie Katzen⸗Urin. Aus der Wurzel entſpringen viele faſt runde, geſaͤgte, lappig⸗ te, gefaltene auf langen Stielen ſtehende Blätz ter. Der bis einen Fuß hohe Stängel verbrei⸗ tet ſich in Aeſte, und iſt mit kleinern aͤhnli⸗ chen Blättern beſetzt. Am Ende der Staͤngel und der Aeſte befinden ſich buͤſchelfoͤrmig die gruͤnen Bluͤmchen. Wurzel und Blaͤtter ſind auf eine uͤberfluͤßige Art officinell, und letzte⸗ re frißt das Vieh auch ſehr gern, fo wie ße zur Gerberey gebraucht werden koͤnnen. Auch die Bluͤthen werden von den Bienen beſucht. Es giebt eine Abart mit mehr einge⸗ ſchnittenen Blaͤttern. Schmidt zaͤhlet meh⸗ | 5 rere Abarten des gemeinen Sinau, die ſich vorzuͤglich auf den Standort deſſelben bezie⸗ hen, naͤmlich: r. Wieſen⸗Sinau (A. pra- tensis). 2. Wilder Sinau (A. silvestris). 3. Berg⸗Sinau (A. montana). 4. Ges buͤrgs⸗-Sinau (A. alpestris). 5. Zu ſam— mengedraͤngter Sinau (A. conclorema- ta). 6. Riſpenartiger Sinau (A. pani- culata). 7. Unaͤchter Sinau (A. hybri- da). 8. Ganz glatter Sinau (A. gla- berrima). In den Apotheken unter dem Namen Alchemillae rad, hb. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Blume. c. C. Der Kelch, welcher mit dem Saamen ausdauert. D. Derſelbige nach der Laͤnge durchſchnitten, daß man den Saamen liegen ſieht. e. E. Das Sagamkorn. Achemille wudganıs HL. 9 Vierte Claſſe. Erſte Ordnung. RUBIXA tinctorum. Faͤrber⸗Roͤthe. Mit jährigen Blättern, und ſtacheli— gem Stengel. Dieſe Pflanze, die ihrer Wurzel wegen haͤufig angebaut wird, waͤchſt an Wegen und in Gebüſchen in der Pfalz wild, und blühet den ganzen Sommer hindurch. Ihre Wur— zel iſt perennirend, federkieldick, ſehr lang, faſerig, in Zweige getheilt, und von Sache gelb-roͤthlich. Sie treibt im Fruͤhjahr 4 bis 6 Fuß lange, geſtreckte viereckige Stengel und Zweige hervor, deren Ecken mit kleinen Sta— cheln beſetzt ſind. Die eyrunden, ſteifen, zu— geſpitzten und ebenfalls ſtachelichen Blätter ſte— hen zu 3 bis 6 ſternfoͤrmig um den Stengel herum. Die Blumen ſind gelb und ſtehen ſtraußfoͤrmig am Ende des Stengels und der Aeſte. Die Beeren ſind glatt, rund, anfangs roth und zuletzt ſchwarz. Stengel und Blaͤt⸗ ter gehen jaͤhrlich zu Grunde. Sie kommt am beſten in einem lockern, etwas feuchten Boden fort. Man kann ſie aus Saamen zie— hen aber bequemer vermehrt man ſie Durch Wurzelkeime, Schoͤtzlinge, oder Ableger. Diele pflanzet man im Frühjabre oder im Som— mer weitlaͤuftig auf ein gedüngtes Land, rei— nigt ſie oft vom Unkraut, bäufelt fie, und nimmt die Wurzeln nach zweien oder dreien Jahren heraus, welche vom Kraute und 3 Schmutze gereinigt, erſt an der Luft und dann in Backofen, oder dazu eingerichteten Dar— ren vorſichtig getrocknet, und alsdann entwe— der ganz oder gemahlen verkauft werden. Die natürliche Farbe des Abſuds dieſer Wurzel iſt hochroth, kann aber nach verſchiedenen Zu— ſätzen auf mannigfaltige Art veraͤndert wer— den, und iſt jetzt in den Faͤrbereien ganz un— entbehrlich geworden. Aus Smyrna koͤmmt eine Färberröthe, die Hazala oder Lizari heißt, und dieſe ſoll denn eigentlich zum Faͤr— ben des ſogenannten Türkiſchen Garnes angewendet werden. Wie groß die Faͤrbekraft dieſes Produkts ſei, ſieht man daraus, daß es ſogar die Knochen, den Harn, die Milch, auch zuweilen den Schweiß der Thiere, die davon freſſen, roth faͤrbt. Dieſe Pflanze iſt auch officinell und ſoll vorzüglich in der eng— liſchen Krankheit ein empfehlungswuͤrdiges Mittel ſeyn. . Sie variirt mit einer 4 bis 6 theiligen Blumenkrone, und eben fo viel Staubgefäßen. Fig. a. Ein Stengel der Faͤrberroͤthe. 2. Die Wurzel. c. C. d. D. Eine Blume. E. Der Kelch. t. F. Ein Staubgefäß. g. G. Der Griffel. h. Eine reife und eine unreife Beere. Kubi Hit. F . Fünfte Glaffe. Eirſte Sröming. LYSIMACHIA nemorum, Kain: Lyſiinach te. Mit geſtrecktem Stängel, eyrun— den, ſpitzigen Blaͤttern und einzelnen Blumen. Dieſe Art waͤchſt an ſchattigten Orten, in Hainen und gebirgigten Gegenden; und bluͤhet im Junius und Julius. Ihre Wur— zel iſt ausdauernd, und treibt ziemlich ein— fache, oft uͤber neun Zoll lange Staͤngel, mit gegen einander uͤber ſtehenden, geſtiel— ten, eyrunden, ſcharf zugeſpitzten, auf der untern Flaͤche geduͤpfelten Blaͤttern, in de— ren Winkeln einzelne lange, duͤnne Blumen— ſtiele, mit kleinen gelben Blumen ne Vor⸗ ſchein kommen. | Fig. & Die ganze Pflanze. b Eine Blume. c. Der Kelch. d. Eine Saamenkapſel. %% TIL UL DR — 277 7 7 2 211T 0 rt, * ‚Fünfte Claſſe. Erſte Oroͤnung. ANAGALLIS phoenices. Rother Gauchhil. | Mit eyrundslangettförmigenBlät: tern, geſtreckten Stängel und lanzettfoͤrmigen Ausſchnitten des Kelchs. | Er waͤchſt auf gebauten und ungebauten Feldern, und bluͤhet den ganzen Sommer uͤber. Er hat einen meiſtens darniederlie— genden, viereckigten, eines Fingers langen Staͤngel, mit gegen einander uͤber ſtehenden Zweigen und Blaͤttern, und ſchoͤnen ſchar— lachrothen Bluͤmchen. Die Blaͤtter ſind auf der untern Flaͤche geduͤpfelt. Die Schafe freſſen ihn gern. Man ſagt, er ſey ein wuͤrkſames Mittel gegen den Biß toller Hunde und das Drehen der Schafe. Die Blumen oͤffnen ſich nicht eher als Morgens um s bis 9 Uhr, und ſchließen ſich wieder Nachmittags um 4 Uhr. 2 Er varirt mit blaßrothen und weißen Bluͤthen. Fig. a. Ein Zweig der Pflanze. b. Ein Blatt von der untern Flaͤche. o. Der Kelch. d. D. Ein Staubgefaͤß. e. E. Der Griffel. k. Eine geöffnete Saa— menkapſel. g. G. Saamen. Anagalles phoe rucea . Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. CONVOLVUL US sepium Zaun: Winde, Mit hinten abgeſtutzten, pfeil foͤrmigen Blättern und vier eckigen Blumenſtielen. Dieſe Art waͤchſt überall an Hecken und Zaͤunen wild, ſie iſt auch in den Gaͤrten ein ſchaͤdliches Unkraut. Bluͤhet vom Ju— nius bis Auguſt in Europa weiß, in Nord— amerika aber fleiſchfarben. Der Stängel läuft viele Fuß hoch in die Höhe; die Blaͤt— ter ſtehen wechſelsweiſe auf glatten uͤber zween Zoll langen Stielen. In den Win— keln der Blaͤtter entſpringen einzelne, ein— blumige, glatte Blumenſtiele, welche am Ende zwey große herzfoͤrmige Deckblaͤttlein haben, die die eigentliche Blumendecke ganz bedecken. Der eingekochte ſcharfe Milchſaft | von dieſer Pflanze ſoll fo ſtark als von der Purgier-Winde (C. scamonia L.) 3 Sariven. Auch die Wurzel ſoll purgiren; wiewohl ſie keine merkliche Schaͤrfe aͤuſſert, und fuͤr die Schweine, die ſie ſehr gerne freſſen, eine gute Nahrung iſt. Die Bie, nen gehen nach den Bluͤthen. Fig. &. Ein abgeriſſenes Stuͤck der Zaun: winde. b. Der Kelch mit den beeden Deckblaͤttlein. und den Befruchtungs— werkzeugen. o. Der Griffel. d. Die in die Blumendecke eingehuͤllte Kapſel. e. Dieſelbige, enthält. f. Saamen. Com: ? 2 ner Jep FT ae A 8 | | | | Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. 8 OLANUMnigru m. Schwarzer Nachtſchatten. Mit unbewehrten, krautartigen Staͤngel, eyrund und gezahnt winklichen Blaͤttern und zwey— zeiligen, überhängenden Blu⸗ mentrauben. Ein ſchaͤdl ches | Somit hetbache welches man uͤberall, ſowohl an gebauten, als unge— bauten Orten, an den Wegen, auf alten Schutt, in Gaͤrten, an Mauern im Julius und Auguſt bluͤhend antrift. Der aufrechte, aͤſtige, eckige Staͤngel wird 1 bis 2 Fuß hoch. Die Blaͤtter ſtehen auf ziemlich langen Stie— len, und haben eine ſcharfe Spitze. Die Blumen ſind weiß und die Beeren meiſtens ſchwarz, bisweilen aber auch roth, oder gelb. Man haͤlt dieſe Pflanze mehrentheils für ein giftiges Unkraut; doch baͤckt man 4 es in Dalmatien in Butter und genießt es um ſich ſanft einzuſchlafern. Einige Aerzte haben es auch in wehen Krankheiten empfohlen. | Fig. & Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. c. Eine Blume. d. D. Ein Staubgefaͤß. E. Das nehmliche von innen, und ſo, daß man die zwey Oeff— nungen an der Spitze des Staub beu— tels ſehen kann. f. F. Der Griffel. g. Eine reife Beere. h. H. Saamen. 588 Solanım moru 1 Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. HYOSCYAMUS niger. Schwarzes Bilſenkraut. Mit buchtigen, den Stengel umfaſ⸗ ſenden Blättern, und aufſitzenden Blumen. Dieſe Art waͤchſt an Wegen, Hecken und Zaͤunen, Schutt, und andern angebauten Orten; ſie iſt eine zweijaͤhrige Pflanze, und dlübet im Julius und Auguſt. Sie hat eine lange, weiße fleiſchige Wurzel, und treibt einen aufrechten, zwei bis vier Fuß hohen Stengel mit wechſelsweiſe ſtehenden Blättern und Zweigen. Ihre Blaͤtter ſind ungeſtielt, eyrund⸗laͤnglich, und am Rande in ſcharfe Zähne ausgehöhlt, und umfaſſen mit der Baſis den Stengel. Die Blumen ſind unge— ſtielt, und bilden am Ende des Stengels und der Zweige eine lockere, einſeitige, mit kleinen Blattchen unterſetzte Aehre; ihre Blu: menkrone hat eine ſchmutziggelbe, mit purpur: rothen nezfoͤrmigen Aederchen zierlich durch— mengte Farbe, und einen ganz dunkelrothen Schlund. Die ganze Pflanze iſt haarig, weich und klebrig, und verbreitet um ſich her einen ſehr ſtinkenden und betaͤubenden Geruch, wel— cher Kopfweh und Schwindel verurſacht. In kleinen Portionen genommen, oder aus Un— vorſichtigkeit mit andern Pflanzen genoſſen, hat es bei Menſchen Verruͤckung der Sinne, Raſerei, Schlafſucht, Gicht, e und x den Tod verurſacht. Ein halber Scrupel Saamen ſtuͤrzt ſchon den Menſchen in Raſerei. Allem Federvieh iſt es toͤdtlich. Die Maͤuſe fliehen vor dem bloßen Geruch. Die Schweine taumeln davon, kriegen auf dem Bauche und ſchleppen die Füße wie gelaͤhmt nach ſich. Kühe, Pferde, Hunde und Ziegen können eine ziemliche Portion davon vertragen. Es wurde ſonſt auch die berüchtigte Hexenſalbe davon gemacht, um betrügeriſche Entzuͤckungen nad: zuahmen. Doch hat man auch dieſe Pflanze mit glücklichem Erfolg in einigen hartnaͤckigen Krankheiten gebraucht. In den Apotheken find Hyoscyami radix, herba, flores, bekannt, Fig. &. Eine, wahrſcheinlich das erſtemal blühende, noch niedrige Pflanze. b. Eine Blume. c. Der Kelch. d. Ein Staubge— faͤß. e. Der Griffel. f. Eine reife, noch in den Kelch eingeſchloßne Saamenkapſel. g Dieſelbige, frei. h. Die naͤmliche, geht net. i. Dieſelbige, quer durchſchnitten. k Ein Saamen. AN Slvofeyamus ger er w/ re e Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. ATROPA Belladonna. Gemeine Wolfskirſche. Mit krautartigem Stengel und ey⸗ runden glattrandigen Blättern. Dieſe Pflanze waͤchſt in waldigen gebirgi— gen Gegenden und bluͤhet im Julius und Auguſt. Sie hat eine perennirende, krie— chende Wurzel; und treibt einen ſtarken, run— den, aufrechten, in viele ausgebreitete, zwei— theilige Zweige zertheilten Stengel, welcher 3, 4 bis 6 Fuß hoch wird. Die Blätter ſte— hen meiſtens zu zwei an den Aeſten, wovon das eine groͤßer iſt; ſind eyrund, zugeſpitzt, laufen in den kurzen Blattſtiel, und ſind auf der untern Seite etwas weißlich. In den Winkeln der Blaͤtter entſpringen meiſtens ein— zelne, bisweilen auch zwei, einfache Blu- menſtiele, mit einer glockenfoͤrmigen Blume von ſehr trauriger oder ſchmutzigpurpurrother Farbe. Der Kelch ſtehet zur Zeit, da er die Frucht trägt, offen, welche eine ſchwarze glaͤn— zende Beere iſt, die der Kirſche taͤuſchend aͤhn— lich ſieht, daher unkundige Perſonen, und be— ſonders Kinder ſchon oft ſind verleitet wor— den, fie für Kirſchen zu eſſen; fie haben ei: nen ſüßen ekelhaften Geſchmack, bringen die ſchrecklichſten Wirkungen hervor, ja tödten manche Perſonen durch ihr beiwohnendes Sift in kurzer Zeit. Dieſe Pflanze überhaupt gehört zu den ſcharfen und betaͤuben— * den Giftpflanzen, deren Merkmale darin beſtehen, daß fie durch den Geruch betaͤuben, ſchlaͤfrig, dumm, wahnwitzig, auf der Haut Brandflecken und faules Blut machen. Ge— gengifte find ſtarke Brechmittel, öslige Ge— tränke, Laxirungen und Seifenklyſtiere, Eßig in Menge, aͤußerlich Nackenblaſenpflaſter und innerlich Bibergeilextraet. Ob zwar gleich Blatter und Wurzel eine ſchaͤdliche Wirkung außern, fo find es doch hauptſächlich die Bee: ren, von welchen man dieſelbe am meiſten befürchten muß. Denn Schafe, Caninchen und Schweine freſſen die Blätter ohne eini— gen Nachtheil, ja letzteren ſind ſie ſogar in der hitzigen Seuche und andern Krankheiten eine wirkſame Arzenei. Auch hat man in neuern Zeiten dieß giftige Kraut in der Me— dizin wider den Biß toller Hunde, die fallende Sucht, Viehſeuche ꝛc. mit gutem Erfolg ge: braucht. In den Apotheken Belladonae baccae, herba, radix. Fig. c. Ein Zweig der Wolfskirſche. b. Eine Blume. c. Eine geöffnete Blumenkrone. d. Ein Staubgefäß. e. Der Griffel. k. Der Kelch. g. Eine Beere. h. Dieſelbige guerdurchſchnitten. i. I. Saame. f Atropa Belladonna L. 7% Fuͤnfte Claſſe. Erſte Ordnung. RIB ES rubrum: Rothe Krausbeere. (Johannisbeerenſtrauch.) Mit abwärts haͤngenden, glatten Trauben und flachen Blumen. Dieſer ſehr bekannte Strauch, wird faſt in allen Gerten ſeiner angenehmen Frucht wegen gezogenz wild kommt er an verſchiedenen Or⸗ ten in Hecken und Gebüfchen vor. Auch auf den gekoͤpften Weidenſtaͤmmen und auf Maus ern, wohin die Voͤgel den unverdauten Saar men tragen, findet man ihn zuweilen. Er bluͤhet im April und May. Der Stamm wird von 4 bis zu 10 Fuß hoch, waͤchſt gewoͤhnlich ſtrauchartig, kann aber, und zwar mit Vortheil, um Uebelſtand und Schatten in Grabgaͤrten zu vermeiden, auch zu kleinen Baͤumchen gezogen werden. Die Blaͤtter ſind abwechſelnd, ge⸗ ſtielt, rundlich. fuͤnflappig, glatt, geahnt; die Trauben haͤngen an den Seiten: die Blumen⸗ ſtiele ſind durch ein eyrundes Nebenblatt ge⸗ trennt. Die Blumen ſind gruͤnlich, die Kro— nenblaͤtter zweytheilig, der Griffel zweygetheilt, und die Beeren, welche zu Ende des Junius reifen, roth. Die Rinde iſt an jungen Zweigen grau, an alten braun und glatt, und das Holz iſt weißlich. — Dieſer Strauch mimmt mit allerley Boden borlieb, und er iſt durch Deulis ren und Pfropfen, wie die Obſtarten veredelt worden, ſo daß man die Beeren von betraͤcht⸗ Uher Größe und e Wohls eſchmack in Gärten findet. Diefe werden theils roh, theils mit Zucker eingemacht, als eine geſunde und gute Speife genoſſen. Man bereitet auch aus dem Saft derſelben nicht nur einen ſehr guten Eſſig, ſondern auch einen ſehr vortreff— lichen, dem Champagner aͤhnlichen Wein, der ſich in Bouteillen 6 bis 10 Jahre hält, und im⸗ mer an Guͤte zunimmt. Die Zufaͤtze find Waſ— ſer und Zucker. Auf ein Maas Saft kann man Shis 7 Loth Zucker nehmen; mehr Zucker macht ihn aber freylich beſſer. Aus einer Maas deſ— ſelben, das mit 4 Loth Zucker zur Gaͤhrung ges bracht wird, kann man 10 Loth abgezogenen ſtarken Weingeiſt erhalten. In nördlichen Laͤn⸗ dern waͤre in dieſer Abſicht der Anbau dieſes Strauchs im Großen, der durch Ableger, Steck— linge und Wurzelſproſſen ſehr leicht von ſtatten geht, von Vortheil. Man bereitet auch Julep, Gelee u. dgl. davon, und die Aerzte 4 „ fie in mancherlei Krankheiten als ein kuͤhlendes und der Faͤulniß widerſtehendes Mittel. In den Apotheken ſind die Johannisbeere unter den Namen Ribium rubrorum beccae bekannt. Es giebt Abarten davon, befouders in Gärten, mit weißlichen, fleifchfarbenen Beer ren, auch mit goldgelb gefleckten Blattern. Fig. «. Ein bluͤhendes Zweiglein. b. Eine Bluͤthentraube. c C. Ein Staubgefaͤß. d D. Der Stempel. e. Eine Frucht⸗ traube. k. Eine querdurchſchnittene Beere. g G. Ein Saamen. 2. mr. ru b rim Rıbes Fuͤnfte Claſſe. Erſte Ordnung. RIBES Groſſularia. Haarige Krausbeere. (Stachelbeerſtrauch.) Mit ſtacheligen Aeſten, bebaarten Blattſtielen, und ande neigen Beeren. Diefen. Strauch, deſſe en Fruͤchte auch Klo⸗ ſterbeere genennet werden, trift man nicht nur zahm in Gaͤrten, ſondern auch allenthalben wild in Hecken an; nur erlangen . in der Wildniß die Beere nicht die Größe, welche fie in Gaͤrten auf geduͤngten Land haben, bes ſonders wenn man dem zahmen Strauch noch durch Oculieren oder Pfropfe zu Huͤlfe koͤmmt. Er bluͤhet im April und May, und wird felten uͤber drey bis vier Fuß hoch; ſeine Knospen beſtehen aus 3 Blaͤttchen, weiche zwo Blumen einſchließen, und meiſtens einen, zuweilen zwo oder drey Stacheln unter ſich haben, welche abfallen; ſeine Blaͤtter ſind kleiner, als die rothen Johanntsbeerdlaͤtter, haarig und in drey oder fünf am Rande gezaͤhnte Lappen zertheilt, und ſtehen auf ganz haarigen Stielen. Die Blumen haͤngen bald einzeln, bald zu zwey an kleinen Stielen, die mit. einem kleinen Deck; blaͤttchen beſetzt ſind, haben einen gruͤnen, inn⸗ wendig röthlichten, zuruͤckgebogenen K Kelch, und aufrechte roͤthlichtweiße Blumenblaͤttlein, und find größer als die Blumen der rothen Johan- nisbeere. Der Fruchtknoten iſt ganz mit Haa⸗ ren beſetzt, weiche an der Spitze ein roͤthliches 4 Knoͤpfchen, oder DOtuͤſe haben. Die Beere werden im Julius reif, und find groß, laͤng⸗ lichtrund, weiß, gelb, gruͤn, oder roͤthlicht, und ganz haarig, und von einem ſehr angeneh— men Geſchmack. Man kann den Strauch zu niedrigen Hecken und die Beeren zu Wein gebrauchen. Ein Maas Saft bedarf nur 4 Loth Zucker zur Gaͤhrung. Allein die Früchte dazu muͤſſen ſo reif ſeyn, daß ſie von ſelbſt abfallen. Die nicht ganz reifen Stachelbeeren werden auch verſchiedentlich in der Küche als Gemuͤße gebraucht. Die fruͤhen Blumen geben den Bienen vielen Stoff zum Honig. Fig. a. Ein bluͤhendes Aeſtchen⸗ b. Eine Blume. C. Ein ausgebreiteter Kelch, mit den daran befeſtigten Blumenblaͤt⸗ tern, und Staubgefaͤßen. d. D. Der Griffel. e. Eine reife Beere. f. Dies ſelbige der Laͤnge nach durchſchnitten. Ein Saamen mit dem wie Eis durch— fe Safte umgeben. h. H. Der elbige, von dieſem Safte abgeloͤßt. — 4 0 Ribes Grofu 7 Pie = { 2» — "u DEREN er 1 4 nt * * A 9 5 e u ee Er TE | 1% 3 De Fuͤufte Claſſe. Zweite Ordnung. ‚GENTIANA acaulis. | Stängelofer Enzian. Mit einer fuünfſpaltigen glockenför⸗ migen Blumenkrone, welche fa ſt ſo 116. als der ee Staͤn⸗ ge . Frölich Differt, de gentiana, p- 57. n. 22. Diefe Art wächſt uf den Alpen in Oeſter⸗ reich, Bayern, Algoͤw, und auf den Ebenen um Augsburg und Oberndorf in Schwaben. Die Bluͤthe erſcheint mit Anfang des Fruͤh⸗ lings. Die Wurzel iſt ausdauernd und etwas üſtig. Der Stängel iſt aufgerichtet und bald laͤnger, bald kuͤrzer als die Bluͤthe, bald ders ſelben gleich. Die Blaͤtter ſind eyrund oder eyrundlanzettfoͤrmig und ſpitzig, faſt dreyrip⸗ pig; die Wurzelblaͤtter find rolenartig zuſam⸗ mengehaͤuft und liegen auf der Erde; die Staͤn⸗ gelblaͤtter ſtehen einander gegenüber, umgeben den Staͤngel, und ſind am Grunde zuſammen⸗ gewachſen, eyrund zugeſpitzt. Der Kelch, wel⸗ cher mit der Krone im Fruͤhjahr herverkommt, iſt glockenfoͤrmig, eckig und fuͤnfmal geſpalten; die Krone iſt nach Verhaͤltnis des Pflaͤnzchens ſehr groß, und unter ihren Gattungsverwand— ten beinahe die größte, glocken⸗ und trichter⸗ foͤrmig, ſatt himmelblau mit gelblichten Bin⸗ den und violeten Punkten beſetzt. Die Saas menkapſel laͤnglicht, bei der Reife uͤber die Bluͤthe erhaben. Dieſe Pflanze iſt ſehr bitter und zeigt ſich in einem ar oder heißen Wafferaufguß ſehr wirkſam bey Mattigkeit und langſamen Wiedergeneſung nach einer Krank— heit. Die Blumen geben eine blaue Farbe. Sie verdient auch in Garten zur Zierde ange; pflanzt zu werden. Nach Beſchaffenheit des Alters, Geburts⸗ ortes und des Himmelsſtrichs iſt ſie ſehr wan⸗ delbar, vorzuͤglich in der Laͤnge des Stäugels und der Geſtalt der Blaͤtter; daher auch unter den neuern Botanikern die Verſchiedenheit und Vervielfaͤltigung der Arten und daher auch folgende Abaͤnderungen: 1) mit einer Btumen⸗ krone, welche groͤßer als der Staͤngel iſt, und Staͤngelblaͤttern welche kuͤrzer, als der Raum zwiſchen den Knoten find; 2) mit einer längs licht glockenfoͤrmigen Krone, welche kuͤrzer als der Staͤngel iſt, und Staͤngelblaͤttern welche kuͤrzer, als der Raum zwiſchen den Knoten ſind; 3) die Pflanze ſehr niedrig, die Blaͤtter einrippig, die Krone groß; 4) mit einem zwey⸗ blüchigen Stängel; 5) mir einer welßlichten Krone; 6) mit verfchieden gefärbten Blättern: Fig. ©. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. c. Die Befruchtungswerkzeuge. d. Der Stempel. 8. Die Saamenkapſel, welche noch in die vertrockneten Blumenblaͤtter eingehuͤllt iſt. L. Die freye Saamen⸗ kapſel. 7. Die eine Hälfte der Kapſel, mit den daran befeſtigten Saamen. k. F. Saamen. | Gentiana acaulıs er 'H * N [4 W wird * * ’ ah Fünfte Claſſe. Zweite Ordnung. CAUCALIS leptophylla. Kleinblaͤtterige Haftdolde. Die allgemeine Hülle fehlt beinahe ganz; die allgemeine Dolde iſt zweitheilig, und die beſondere bat fünf Blattchen. Dieſe Art waͤchſt hin und wieder auf den Aeckern und an ungebauten Orten, iſt zwei— jaͤhrig, und bluͤhet im Junius und Julius. Ihr Stengel waͤchſt gemeiniglich aufrecht und höchſtens einen Fuß hoch, iſt aͤſtig, ausgebrei— tet, geftreift, mit kleinen Haaren beſtreut, und zweitheiiig. Die Blätter find dreifach gefiedert und überall mit kurzen Haaren be— ſetzt; die allgemeinen Dolden ſind zweitheilig, und ſtehen an den Seiten der Stengel und Aeſte auf faſt wagrechten Blumenſtielen aufſitzend einander gegenuͤber. Die beſondern Dolden haben auf etwas viereckigen, ſtarken Blumenſtielen fünf bis ſieben röthliche oder weiße meiſtens fruchtbare Bluͤmchen aufſitzen. Die Frucht iſt walzenförmig, mit dem Kelche gekrönt, überall borſtig und hat halb walzen— 6 förmige und mit dichten, baarförmigen, an ber Spitze geraden Stacheln beſetzte Saa— men. Von der möhrenartigen Haft: dolde, mit der ſie oft verwechſelt worden iſt, unterſcheidet ſie ſich 1) durch überall haarige Stengel, Blätter, Blatt: und Blu— menſtiele, 2) durch kuͤrzere faſt wagrechte Blu— menſtiele, 3) durch eine faſt immer nur zwei— theilige allgemeine Dolde; 4) durch ihre Früchte, die überall mit fahlen, gedrängten, baarigen, an der Spitze meiſtens geraden Borſten beſetzt, und 5) durch halbwalzenfoͤr— mige Saamen, die kaum laͤnger als ihre Stielchen ſind. Fig. &. Die ganze pflanze. b. B. Eine Blume, C. Die obere Hälfte des Kelches, mit dem in der Mitte bemerklichen Griffel. d. D. Ein Staubgefaͤß. e. Eine ganze Frucht. f. Die eine Hälfte von der innern oder platten Seite. g. G. Der Saame. ‘ Caucalıs loplop G e L „ ß BERNER IE MEET TEN Ka FA wur, — — * 9 * 0 n N 7 — . 2 Pi A . 5 N ” = } 9 5 8 I . + * K + * * 11 7 * 3 | Hit fte eg, in e Wenn W ww zn 3 1 F . N 5 0 1 N 2 5 7 * ji 8 des 2 Haut u. 1 * Fünfte Claſſe. Zweite Ordnung. CORIANDRUM sativum. Gemeiner Coriander. Mit einfachen kugelrunden Früch— ten. Im ſüdlichen Deutſchland waͤchſt dieſe Pflanze auf den Aeckern als Unkraut; man findet ſie aber auch in den andern Gegen— den Deutſchlands ſchon wild, nachdem ſich nämlich der Saame von den ausgeſaͤeten Pflanzen verſtreut hat. Sie iſt ein Som— mergewaͤchs, und bluͤhet im Julius. Ihre Stengel werden ungefaͤhr zwei Fuß hoch, ſind aufrecht, geſtreift, glatt, und zweitheilig; die Blätter ſind glatt; die untern Stengelblaͤtter gefiedert, und deren Fiederblaͤttchen eyrund, ſtumpf, am Grunde ſchief, lappig, eingeſchnit— tengezahnt, das ungepaarte Endblaͤttchen iſt dreilappig; die mittleren Stengelblaͤtter dop— pelt gefiedert, deren Blaͤttchen tiefer gelappt und eingeſchnitten gezahnt ſind; die obern doppelt gefiedert, ſchmaͤler und vielfacher ge— theilt, und die Theilchen linienfoͤrmig; die Dolden ſtehen am Ende, und haben meiſtens ſechs Strahlen; die beſonderen Dolden haben viele weiſe Strahlbluͤmchen. Gewöhnlich wird 7 der Coriander in Gärten wegen feines ge: würzhaften Saamens geſaͤet, der officinell ift, und auch an Speiſen, z. B. an Backwerk ge⸗ braucht und auf Brod geſtreut wird. Da er eine berauſchende Kraft hat, ſo bedienen ſich in manchen Gegenden betrügerifhe Wirthe deſſelben, das Bier berauſchend zu machen, damit die beſoffenen Gaͤſte deſto mehr trin— ken. Die Blätter haben einen ſtarken Wan— zengeruch. In den Apotheken Coriandri semen. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine beſon— dere Dolde. c. Die Stielchen oder Strah- len der allgemeinen und beſondern Dolde, wo bei 1. die einblaͤtterige allgemeine Blu— menpülle, und bei 2. die beſondere nur auf der einen Haͤlfte mit drei linienfoͤrmigen HARD verſehene Blumenhülle zu ſehen. d. D. Der Kelch eines Strahlblümchens mit dem Fruchtknoten. e. E. Zwei Strahlblüm⸗ chen. F. Das aͤußere zweitheilige Blaͤttchen eines Strablblümchens. G. Der Kelch eines Scheibenblümchens, mit dem Fruchtknoten. h. H. Ein S i. I. Die ganze Frucht. K. Die eine Haͤlfte, auf der vertieften Seite. L. Der Saamen auf der obern, und M. auf der untern Seite. 8 4 72 . 9 58 NN 892. 6, 4 RR MILES 2 MAN. „ N * e hy ans N Coriandru ML Yalwum ”n . . T re, — 8 * * Fuͤnfte Claſſe. Dritte Ordnung. ALS INE media. Gemeiner Huͤhnerdarm. Mit n a getheilten Blumen— blättern, undeyrund-Herzfoͤr— migen Blaͤttern. Dieſe Pflanze trift man haufig an He— cken, auf Beeten und Aeckern, als ein be: kanntes Unkraut an; und bluͤhet zu Anfang des Fruͤhlings und den ganzen Sommer hin— durch. Ihre Staͤngel werden ungefehr ei— nes Fingers lang, liegen auf dem Boden, und find zweytheilig; die Blätter ſtehen ge: rade gegen einander uͤber, und die unterſten auf Stielen. Am Ende des Staͤngels und der Zweige, wie auch in den Theilungswin— keln entſpringen einzelne Blumenſtielchen, mit kleinen Bluͤmchen, welche weiße geſpal— tene Blumenblaͤttchen haben. Die Saa— menkapſeln find drey-fuͤnf-bis ſechsſchaa— lig, und enthalten kleine gelbe Saamen. 5 Die ganze Pflanze iſt weich und ſaftig, und hat eine kuͤhlende, anfeuchtende und gelinde eroͤffnende Eigenſchaft; man ruͤhmt ſie friſch gebraucht, aͤuſſerlich bey Entzuͤndungen, Wunden und Geſchwuͤren, und innerlich in der Schwind ucht, dem Blutſpeyen, und ei— nigen Gattungen der Raude. Man kann auch die Krebſe damit fuͤttern; und ihre Blumen werden haͤufig von den Bienen be— ſucht. Fuͤr Zeiſige und Canarienvoͤgel ꝛc. eine angenehme Zuſpeiſe. Sie variirt mit 3, 4, 5— 1 Staub- faͤden. | Fig. a. Ein Stück der Pflanze. B. Eine Blume. C. Der Fruchtknoten mit 5 auf Druͤſen ſitzenden Staubfaͤden. D. Der Fruchtknoten mit 3 Griffeln. e. Die in den Kelch eingehuͤllte Kapſel. f. Diefelbige, frey. g. Eine reife aufz geſprungene Kapſel, h. H., Saamen. — — ER, ih nn A 1 n 9. * 51 3 2 Au #77 u: er 1 au, / u N ve HR Fünfte Claſſe. Fünfte Ordnung. STATIC E Armeria. Berg-Grasnelke. Mit einfachen, gekoͤpfteu Schaft und gleichbreiten Blättern. Dieſe Pflanze waͤchſt auf den Feldern, auf Huͤgeln, an Bergen in ſandigen etwas feuchten Boden; und bluͤhet im Junius, Julius und Auguſt. Sie hat eine perenni— rende Wurzel; und treibt aus derſelben gan— ze Raſen, grasartiger, meergruͤner ziemlich ſteifer, oft uͤber 4 Zoll langer Blaͤtter, und nackende Stängel, von Fuß Höhe, deren jeder am Ende ein beynahe kugelrundes, lieb— lichrothes Blumentoͤpfchen traͤgt, welches aus vielen ungeſtielten, mit großen eyrun— den ſteifen Deckblaͤttchen unterſetzten Bluͤm— chen beſtehet, und an der Baſis mit einer roͤhrenfoͤrmigen, vertrockneten, uͤber einen halben Zoll langen Huͤlle umgeben iſt. Man zieht ſie in Gaͤrten zur Einfaſſung der Ra— 6 batten. Sie dient auch zur Befeſtigung des Sandes. Die Bienen beſuchen ihre Blu— men ſehr gerne. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Blu⸗ menkoͤpfchen. . Ein Bluͤmchen. D. Der Kelch mit dem Deckblaͤttchen. e. Ein am Blumenblatt befeſtigtes Staub⸗ gefaͤß. F. Ein abgeſondertes Staub— gefaͤß. g. G. Der Fruchtknoten mit ſeinen fuͤnf fadenfoͤrmigen Griffeln. h. Der Kelch mit der darin verborgenen Kapſel. 1. J. Die Kapſel. K. K. Der Saamen mit der Nabelſchnur. En AB % N: 1 ER 74 8 89 * n a 88 * Pie Far Br 5 1 7 he 9 * 2 Haze 2 1 — 2 Sechste Claſſe. Erſte Ordnung. PEPLIS Portula. Europaͤiſche Peplis. M te Blumen die ſelten eine Kro, ne haben. Man findet dieſe Pflanze uͤberall in Europa an uͤberſchwemmten und waſſerrei— chen Orten, wo fie vom Junins bis Auz guſt bluͤhet. Bisweilen ſchwimmt fie auf dem Waſſer, bisweilen ſteht ſie im Boden. Sie iſt ein Sommergewaͤchs; und hat ei— ne kriechende faſerichte Wurzel, und krie— chende, meiſtens an den Gelenken wurzeln— de Staͤngel, welche beynahe einen Fuß lang werden, und roͤthlichtgruͤn und glatt ſind. Die Blaͤtter ſtehen auf langen Stiel— chen und ſind glatt und rundlich, die Blu— men ſitzen ohne Stiele in den Winkeln der N 7 Blätter und haben oft gar keine, fonft eine purpurrothe Krone. Der Kelch iſt eckig gefalten, glatt und weißlichtgruͤn mit roͤthlichen Streifen. 8 | Fig. a. Eine ganze Ranke. b. B. Eine Blume, ohne Krone. C. Ein Staub: gefäß. D. Der Griffel. e. E. Eine Saamenkapſel. F. Dieſelbige guter; durchgeſchnitten. g G. Saamen. < u Pa 3 W n * K * 2 9 e ER is Se 4% re 3 a, * 7 > * 1 4 * 4 5 N arm 14 1 W 0 r 8 1 2 e Dr I” E us + 1 18 . 27 * e MOB 1 8 58. e ee Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. GALANT HUS ni valis. — — = Gemeiner Schneetropfen. Dieſes Gewaͤchs finder man auf feuch⸗ ten Gebuͤrgswieſen, in Waͤldern, an ſonnigen Huͤgeln in Schleſien, Oeſterreich, Kaͤrnthen, Baiern, Naſſau, Heſſen, Hannover, Wittens berg, Leipzig, und bluͤhet im Maͤrz und April, zuweilen auch ſchon im Februarius. Aus ih⸗ rer Wurzel, welche eine kleine, weißliche, runde Zwiebel iſt, kommt ein einzelner ſpan⸗ nenlanger Blumenſchaft hervor, der meiſtens nur eine einzige Blume traͤgt, welche, ſobald fie aus ihrer zarten durchſichtigen Blumenſchei—⸗ de hervorgebrochen, an einem ſchwaͤchern Stie— le niederwaͤrts haͤngt. Die Scheide iſt ges furcht; die Krone iſt weiß, offen ſtehend; die drey aͤußeren Kronenblaͤtter find größer, wel— len foͤrmig; die drey innern, oder die Honigs hehaͤltniſſe, find nur halb fo groß, über der Mitte mit einem grünen herzfoͤrmigen Flecken bezeichnet, und inwendig mit gelblichgruͤnen Linien geſtreift. Die Staubbeutel ſtehen an f 6 der Spitze offen, find gegrannt, und neigen ſich zuſammen; der Griffel iſt rund und pfrie⸗ menförmig. Die Blätter, deren zwey, hoͤch— ſtens drey ſind, kommen unten aus der Zwie— bel, find glatt, dreyeckig⸗ flach, ſtumpf mit geſchwollenen Spitzen. Dieſe Bluͤmchen, wel⸗ che, ſobald der Schnee zu zergehen anfaͤngt, in den Waͤldern und auf den Wieſen hoher Gebuͤrge ſich haufentveife zu zeigen pflegen, kuͤndigen den nahen Fruͤhling an. Die Saa— menzwiebeln werden im Junius ausgehoben und im Auguſt wieder verpflanzt, und ziert als eine fruͤhe Blume die Gärten. Die Blur men geben den Bienen fruͤhzeiligen Stoff zu Honig. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein aͤuße⸗ res Kronenblatt. c. Ein inneres, oder Honigbehaͤltniß. d. Der Fruchtknoten, und die Staubtraͤger. a. Der Umriß des Fruchtknotens und Griffels. F. Ein Staubtraͤger von der aͤußern, G. von der innern Seite. h. Die Saamenkap⸗ ſel mit der verwelkten Krone. i. Eine reife aufgeſprungene Kapſel. k. Ein Saamenkoen. a» . 8 J 2 . zuvalıs danthus (. G 14 5 ur N N 1 Ups » — e NN N * Fan > ut 1 > 5 1 ren . 1 22 1 7 18 ar 7 * 2 . A. ha 2 * ** 2, ENT N ur f eh) P NEL ur 2 Ps} 1 * 4 1 ern u Niers ’ a RATE 2 Aa 4, Rr tnt a TEE PP Sechſte Claſſe. Dritte Ordnung. COLCHICUM autumnale. Herbſt⸗Zeitloſe. Mit flachen, lanzetförmigen, auf: rechtſtehenden Blaͤttern. Dieſes allgemein bekannte Gewaͤchs bluͤhet in unſern Gegenden vom Auguſt bis in den November, und iſt die letzte Zierde unſerer feuchten Wieſen und Triften. Es hat eine anderthalb Zoll lange, und einen Zoll breite, inwendig weiße, und außen mit vielen ſchwaͤrz⸗ lichen Haͤuten bedeckte Zwiebel. Die Blü: the, die in erwaͤhnter Jahrszeit zum Vorſchein kommt, iſt ſehr fchön roſenroth, und andert— halb Zoll lang, ohne die zarte Röhre. Sie liegt zu Anfang des Herbſtes in der Zwiebel verborgen, im Herbſtmonate aber erhebt ſie ſich daraus, und erſcheint nebſt ihren Be: fruchtungswerkzeugen über der Erde, der Fruchtknoten aber bleibt in der Zwiebel zu⸗ ruck, und nach demſelben gehen die drei Griffel der Blume herunter, welche ſehr fein, und faſt einen halben Fuß lang ſind, und von der zarten Roͤhre der Krone umgeben werden. Dieſe empfangen von den ſechs an den Ein— ſchnitten der Krone angehefteten Staubgefaſ— fen den befruchtenden Saamenſtaub, und füh: ren ihn zum Fruchtknoten herunter. Nach geſchehener Befruchtung faͤngt dieſe Zwiebel an hervor und in Blaͤtter auszuwachſen, wel— che im Fruͤhjahre hervorkommen, und an deren ſtatt ſich unter derſelben eine neue Zwie⸗ 8 bel erzeugt, mit welcher es eben fo gebt. Die Blätter find ſtumpf, geſtreift, nachen— förmig, glatt und meiſtens drei an der Zahl. Man ſieht dieſe Pflanze nicht gern auf den Wieſen, ob ſie gleich auf mancher ſo gemein iſt, daß ſie faſt die Halfte des Futters aus— macht. Die Wurzel iſt von jeher unter die ſcharfen Gifte gezahlt worden, auf deren Genuß ſowohl, als auf den des Saamens hefti— ges Erbrechen, ja nach Beſchaffenheit der Um— ſtaͤnde, der Tod ſelbſt erfolgt. Doch wird ſie in der Medicin gegen die Waſſerſucht, und Eng: brüftigfeit in geringer Doſis bei ſtarken und übrigens geſunden, oder mit geſunden Einge— weiden verſehenen Perſonen mit gutem Er— folge angewendet. Die Wurzel iſt jedoch im Herbſte nicht ſo ſchaͤdlich als im Frühjahr. Der Saft, der aus den gequetichten Blättern bereitet wird, vertreibt beim Vieh das Un— geziefer, und die an den Hals gehaͤngte Wur— zel war ſonſt in abergläubiſchen Zeiten ein Verwahrungsmittel gegen die peſt und andere anſteckende Krankheiten. Aus den Bulben kann man auch Starke machen. In den Apotheken Colchiei rad. Wird zu dem Lichtblumenhonig (Oxymel Colchici) angewandt. Fig. c. Die blühende Herbſtzeitloſe. 6. Die drei Griffel. e. Ein Staubgefaͤß. d. Die Saamentragende Pflanze im Frühjahre mit Blättern. e. Eine Saamenkapſel. 7. Die: ſelbige querdurchſchnitten. k. F. Ein Saa— men. — NN KH x 5 — eee 5 se Colchte wm wuıdlanmal Achte Claſſe. Erſte Ordnung. ERICA vulgaris. Gemeine Heide. Mit grannigen Staubbeuteln, glo- | ckenfoͤrmigen, faſtgleichen Blu— menkronen, doppelten Kelchen undentgegengeſetzten, pfeilfoͤr— miger Blattern. Dieſe Art waͤchſt nicht nur auf unfrucht— baren Feldern und Heiden, ſondern auch die bergigen Waldungen ſind oft ganz da— mit beſetzt. Sie bluͤhet im Auguſt und Sep⸗ tember. Ihre Stängel breiten ſich ſtark aus, und werden oft uͤber 3 Fuß hoch; die Zweige ſtehen theils wechſelsweiſe, theils ge— gen einander uͤber, und ſind, ſo wie die Staͤngel, braunroth. Ihre Blaͤttchen ſind ziemlich dick, und ſitzen nahe und dicht bey— ſammen, gegeneinander uͤber und kreuzweiſe, ſo daß allemal ein Zweig mit vier Reihen der Laͤnge nach beſetzt iſt. Die Blumen * find klein, blaßroth, und fißen zahlreich an den aͤuſſerſten Zweigen, einzeln in den Win⸗ keln der Blaͤtter; ihre Blumenkronen ſind faſt von gleicher Laͤnge mit dem Kelch. Die Blumen geben den Bienen den reichlichſten Honigſaft und Stoff zu Wachs, welches bei— des aber nicht das beſte zu ſeyn pflegt, wenn ſie keine weitere Nahrung dazu haben. Die gruͤnen Zweige werden auch von Pferden und Schafen gefreſſen. Sie dient auch ſtatt des Strohes zum Anbrennen, und macht eine ſchnelle ſtarke Hitze. M an hat anch eine Varietaͤt von ihr mit weiſſer Bluͤ— the, welche etwas niedriger, Wenke und heller gruͤn iſt. Fig. a. Ein Stuͤck eines blahenden Zwel⸗ ges. B. Eine Blume von oben, C. von unten. d. D. Ein Staubgefaͤß. e. E. Der Griffel. f. Eine von den Blumen— theilen verdeckte Kapſel. g. G. Die— ſelbige, enthüllt. h. H. Saamen. 8 , nılgarız 2 2 „ 1 wi 17 3 0 Yan 1 e * 1 8 K l Achte Claſſe. Dritte Ordnung. POLYGONUM avıculare. Vogelknoͤtrich. Mit ſtielloſen achtmannigen, dh weibigen Achſelbluͤthen, lanzwtt⸗ foͤrmigen Blättern, niederlir⸗ genden krautartigen Stängel, und dreyeckigen Saamen. Dieſe Art waͤchſt allenthalben an Straf: ſen, Fußwegen, auf Aeckern, und ſogar auf Mauern und an Haͤuſern; und bluͤhet den ganzen Sommer uͤber. Sie iſt ein Som— mergewaͤchs; und treibt viele auf dem Bo— den liegende, ſehr aͤſtige Stängel, die uns gefaͤhr einen Fuß lang, und mit ziemlich ſtumpfen, bald laͤngern bald kuͤrzern wech— ſelsweiſe ſtehenden Blaͤttern beſetzt ſind, an denen ſtumpfe weißlichte Blattſcheiden ſtehen, Die Blumen ſind klein, gruͤnlichweiß oder roͤthlich, und ſitzen in den Winkeln der Blaͤtter. Den Schafen iſt dieſe Pflanze 9 ſchaͤdlich, die Schweine aber freffen fie ſehr gerne, und werden fett davon. Ihr Saa— me iſt durch eine beſonders guͤtige Vorſorge des Schoͤpfers im Herbſt, Winter und Fruͤh— ling fuͤr eine Menge Voͤgel ein reichlicher Nahrungs⸗Vorrath. Auch ſollen ſie vieles und eben ſo gutes Mehl als der Buchweizen geben. Es hat auch Arzneikraͤfte. Fig. a. Ein Zweig der Pflanze. b. B. Eine Blume von oben C. von unten. D. Ein Staubgefaͤß. E. Der Griffel. f. F. Der in den Kelch eingeſchloſſene Saamen. g. G. Derſelbige, frey. 5 9 > O. DDD Tie > > * 7.05 Le WE A ae u * >». Ay a ö a a win * e 7 1 4 7 RN Br 725 1 A 2 N | * Achte Claſſe. Vierte Ordnung. ELATINE triandra. Dreimaͤnniger Taͤnnel. | Mit gegenüberſtehenden Blättern und Blumen. Dies kleine Pflaͤnzchen blühet im Julius und Auguſt an üͤberſchwemmten Orten bei Wittenberg, Regensburg u. ſ. w. Weil es immer ganz verſteckt am Boden hinkriecht, ſo mag dieſes wohl die Urſache ſeyn, daß es in Deutſchland bisher ſo wenig bemerkt wor— den iſt. Sie iſt in allen ihren Theilen et— was größer als der Waſſerpfeffer-Taͤn⸗ nel; die Blumen haben einen dreiblaͤttrigen Kelch, an welchem auf der Seite, wo das Stengelblatt ſtehet, eins zu fehlen ſcheint. Die Blumen haben drei rothe Kronenblätt— chen und drei Staubfaͤden; die drei Staub— 9 wege hinterlaſſen ein rundes, gedrücktes, in der Mitte vertieftes, dreifaͤcheriges und drei— fach aufſpringendes, vielſaamiges Saamen— behaͤltniß, die Saamen ſind wenig gekruͤmmt und roth; oft ſteht unter den Bluͤthen zu beiden Seiten ein kleines ſpitziges Deck— blaͤttchen. Fig. c. Ein ganzer Aſt des dreimaͤnnigen Tanneld. B. Ein einzelnes Aeſtchen. c. C. Eine Blume. d. D. Eine Saamenkapſel. e. E. Ein Saame. > | Elahne [randra Schkuhr. n * 1 A 16 n eee e y * Lean . * 9 Nen 5 r N * — rm wer k ‚ 2 > 155 N * 1 9 E * > b 1 * Bir, * = 1 8 N. A Ä er u 5 —— 2 De * 4 k f 1 8 A u . * 4 ‚ a or ir IR a . a a . n > 4 A u FR“ hi N * 1 i 5 4 vr. a 7, PT ah Zehnte Claſſe. Zweyte Ordnung. SAXIFRAGA autumnalis, x | Herbſt⸗ Steinbrech. i | | Mitlinienförmigen am ande mit weichen Stacheln gefranzten Blättern, die am Stängel wech⸗ ſelsweiſe, an der Wurzel aber gehaͤuft beyſammen ſtehen. d Dieſe Art waͤchſt auf niedrigen, bewachſe— nen Alpenbergen, und bluͤhet im Auguſt. Ihre Wurzel iſt perennirend, kriechend; und treibt viele aufrechte, und ganz einfache, nie— drige, mit ungeſtielten lanzenfoͤrmigen Blaͤt⸗ tern beſetzte Staͤngel, welche an ihrem Ende vier bis zwoͤlf geſtielte Blumen tragen, die ihren Fruchtknoten umgeben, und lanzenfoͤr— mige, ſtumpfe, hellgelbe, mit ſafrangelben 10 Punkten gedüpfelte Blumenblättchen‘, und einen um den Fruchtknoten herumgehenden balſamiſch riechenden Ring haben. Die Abbildung auf unſerer Kupfertafel, ſtellt einen Zweig dieſer Pflanze in natürlicher Groͤße vor. a € Saaufranı aufumnal+ f — Zehnte Claſſe. Zweyte Ordnung. GYPSOPHILA muralis, Mauergypskraut. Mit gleihbreiten, flachen Blaͤt— tern, zweytheiligen Staͤngel, blattloſen Kelch und gekerbten Blumenblaͤttern. Ein niedliches Pflaͤnzchen, das als ein gemeines Unkraut an den Wegen, und auf den Aeckern unter dem Korn und andern Feldfruͤchten waͤchſt, und im Julius und Auguſt bluͤhet. Es iſt nur ein Sommerge— waͤchs und treibt ungefehr fingerslange aͤſti⸗ ge Staͤngel, mit gegeneinander über ſtehen⸗ den, nelkenartigen uͤber einen halben Zoll langen Blaͤttern. Am Ende des Staͤngels und der Zweige, und in den Theilungswin— 11 keln entſpringen einzelne lange, einblumige Blumenſtielchen mit kleinen Blumen, deren Blumenblaͤttchen gekerbt, fleifchfärbig, mit purpurrothen Adern durchzogen, die Staub: faͤden und Staubwege aber weiß ſind. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Aeſt⸗ chen davon. o. C. Der Kelch. D. Der Fruchtknoten, und die 19 Staubgefaͤße. E. Der Fruchtknoten mit 2 Griffeln. f. Die in den Kelch eingehuͤllte Kapſel. g. Dieſelbige, frey. h. Eine reife auf— geſprungene Kapſel. i. I. Saamen. Mi, u A = er" Dun * f * 4 * * 4 R A N. u 4 ** * *. Me er > * 1 4 1 * 5 1“ ur 1 nn 11 * 1 +4 x 4 N * * = r en * Pr 1 . « 1 7 57 4 4 n * 4 * — * Wert» wa 2. i .’ 28 2 * * * a I; Zehnte Claſſe. Zweyte Ordnung. ’ CHRYSOSPLENIUM ;oppofitifolium, Gegenblaͤttriges Milzkraut. Mit gerade gegen einander uͤber ſtehenden Blättern. Dieſe Art wachſt mit ihrer Gattungsge— noßin, dem wechſelblaͤttrigen Milz⸗ kraut (C. alternifolium), mit der fie aufs fallende Aehnlichkeit hat, in Waͤldern und Ge⸗ buͤſchen, an Hecken und Mauren, in der Nach- barſchaft von Suͤmpfen, Quellen und andern Waſſern, an feuchten, ſchattichten, etwas ſteinigten Orten; und bläbet im März und April. Sie unterſcheidet ſich von dem wech⸗ ſelblaͤttrigen Milzkraut durch einen ſchwaͤchern, viereckigen, glatten Staͤngel, wo zwey entgegenſtehende Seiten ſchmaͤler und rinnenfoͤrmig find, durch entgegenſte⸗ hende, kleinere runde, etwas gekerbte und kürzer geſtielte Blätter, durch weniger und kleinere Blumen. Da von beiden Arten die meiſten Blumen nur acht Staubfaͤden haben, ſo wird dieſe Gattung von Roth und Schkuhr in die achte Claſſe geſetzt. Beede Pflanzen ſind ſaftig, ohne Geruch, und von einem ſehr maͤßig ſcharfen, etwas anziehenden Geſchmack, welcher letztere durchs Trocknen etwas merklicher wird; fie zeigen demungeach— tet als auflöfende und gelinde härfende Mittel in Huſten und Engbruͤſtigkeit, in Verſtopfun⸗ gen der Eingeweide des Unterleibes, und in Krankheiten der Harnwege eine nicht geringe Wirkſamkeit, und ſcheinen PR Fruͤhling, wenn fie bluͤhen, am Eräftigfien zu ſeyn. Wenn fie gekocht oder ungekocht gegeſſen werden, erre⸗ gen fie heftiges Erbrechen. Fig. æ. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Blur mie. c. C. Eine Saamenkapſel. D. Dies ſelbige aufgeplatzt. e. B. Ein Saamen. E Arufopple raum ieee, 22 . | Zehnte Claſſe. Dtitte Ordnung. STELLARIA AISI ne. Waſſermeirich. Mit weitſchweiſigen aͤſtigen Staͤn— gel, lanzettfoͤrmigen ungeſtiel— ten Blaͤttern, aus den Seiten entſpringenden Blumenſtielen, und ſchmalen Blumenblaͤttern, welche kuͤrzer als der Kelch, und bis nahe an den Grund getheilt find, Dieſe Pflanze waͤchſt in Gräben, Suͤm⸗ pfen und an waſſerreichen Orten; und bluͤ— het von May bis September. Die zahl: reichen Staͤngel dieſer Pflanze entſpringen aus einer zaſerigen Wurzel, ſind niederge— worfen, wurzeltreibend, faſt gablig aͤſtig, mit den Aeſten untereinander verworren, daß ſie einen anſehnlichen Raſen bilden. Die Blätter gegen über, laͤnglicht eyfoͤrmig, an den Staͤngeln eher eyfoͤrmig lanzettaͤhn— 12 lich, am Blattſtiele herablaufend. Die Bluͤ— then aus den Winkeln der oberſten Blaͤtter; die Bluͤthenſtiele einzeln, aber auch weiter oben zuweilen in eine zwey bis dreybluͤthi— ge Dolde getheilt, und in dieſem Falle die Dolde mit zwey ſehr kleinen lanzettfoͤrmigen weißlichten Umſchlagblaͤttern geſtuͤtzt; die Bluͤthe ſehr klein; die Kelchblaͤtter lanzett— foͤrmig, zur Bluͤthezeit ganz wegſtehend; die Blumenblaͤtter faſt um die Hälfte kürzer als der Kelch, bis an den Grund zweytheilig: die Theile ſehr ſchmal lanzettfoͤrmig. Fig. a. Ein Stuͤck der Pflanze. B. Eine Blume. C. Der Fruchtknoten mit 5 auf Druͤſen ſitzenden Staubfaden. D. Einer von den andern 5 Staubfaͤden, die an den Blumenblaͤttern befeſtiget ſind. E. Der Fruchtknoten mit 3 Grif— feln. f. Die in den Kelch eingehuͤllte Kapſel. g. Dieſelbige, frey. h. Eine reife aufgeſprungene Kapſel. 1. J. Saa, men. - — * e * 2 2 72 N * 4 * 5 7 IE * > — . v * 2 * N c 8 — x ’ ' + 1 — a * 1 “ s 1 0 4 7 ne, 4 . „ N „ * 5 . . * x ‘ . ö 5 1 { ’ . 9 a i } ö N Zehnte Claſſe. Dritte Ordnung. SILENE noctiflora. Naͤchtliche Silene. Mit zehneckigen Kelchen, deren Zähne fo lang, als die Röhre der Blumenkrone find; zweitheiligem Stengel; und zweiſpaltigen Blu: menblättern. Dieſe Art wacht auf angebauten Orten, auch unter der Saat, in Schleſien, Oeſt— reich, Bayern, Heſſen, Pfalz, Sachſen, Frank— furt, Leipzig, Tübingen, Fulda, Regensburg u. ſ. w. Sie iſt ein Sommergewaͤchs; und blühet im Junius und Julius. Der Stengel iſt aufrecht, einen bis zwei Fuß hoch, rund, feinhaarig, etwas klebrig, und oben zweithei— lig; die Blaͤtter ſind lanzettfoͤrmig zuſammen— gewachſen umfaſſend, glattgerandet und rauh; in den Theilungswinkeln des Stengels und der Zweige entſpringen einzelne, am Ende der Zweige aber gemeiniglich drei auf klebri— 10 gen Stielen ſtehende, blaßroͤtbliche große Blu— men, deren Kelche ſehr klebrig, weißlich und in der blühenden Pflanze walzenformig, in der fruchttragenden aber von der Kapſel aufgetrieben, und mit zehn grünen Adern, davon fünf aͤſtig, verſehen find, und lange Zaͤhne haben. Die Blumen ſind am Tage eingewickelt und geſchloſſen, des Nachts aber und des Morgens ſtehen ſie offen. Fig. c. Die ganze Pflanze. b. Eine Blume. c. Der Kelch. d. Ein Blumenblatt mit ei— nem Staubgefaͤß. e. Der Fruchtknoten mit 5 Staubgefaͤßen, und 3 Griffeln. f. Eine in dem Kelche eingehüllte Kapſel. g. Die: ſeldige frei. h. H. Ein Saame- ene nochflera ar Zehnte Claſſe. Fünfte Ordnung. OX ALIS corniculata. Gehoͤrnter Sauerklee. Mit ausgebreiteten und aͤſtigen Staͤngel und ſchirmtragenden Blumenſtielen. Dieſe Art findet man gemeiniglich auf Aeckern und in Gaͤrten als Unkraut unter den Fruͤchten, wo ſie vom Junius bis Au— guſt bluͤhet. Sie iſt ein Sommergewaͤchs. Ihr Staͤngel iſt bald aufrecht, bald darnie— derliegend und kriechend, und wird beynahe zwey Fuß lang. Ihre Blaͤtter ſtehen auf langen Stielen, ſind dreyfach, und beſtehen aus umgekehrt-herzfoͤrmigen Blaͤttchen; in den Winkeln der Blaͤtter ſitzen die kleinen gelben Blumen zu 2 bis 5 auf eigenen Stie— len. Die reife Saamenkapſeln ſpringen, ſo— bald man ſie beruͤhrt, durch eine elaſtiſche Kraft auf, und ſtreuen ihren Saamen weit von ſich, worauf ſich die Oeffnung, wo— 13 durch folder herausgeſprungen, gleich wieder ſchließt. Alles Vieh frißt ſie gerne, und ſie iſt ihm geſund. Man kann ſie auch als Zugemuͤß und ſaures Gewuͤrz benutzen. Auch gewinnt man Sauerkleeſalz aus ihr. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu— me. c. Der Kelch. D. Die Staub— gefaͤße. E. Der Griffel. f Eine Saa— menkapſel. g. G. Ein, in eine haͤu⸗ tige, durchſichtige Saamendecke einge— huͤllter, und H. davon entbloͤßter Saa— men. Wenn man eine kleine Oeffnung mit einer Nadel in die Saamendecke macht, fo ſpringt der Saamen mit ei— ner ungemeinen Hurtigkeit heraus. Din corrucuala Dr 2 * 8 ie 2 Bit ig 7 N AR RE N‘ 1 J 1 5 f RN Er * 1 n f Bi N 1 Ans G Bu Br . 1 meh 52 x 8 8 2 1“ 4 5 4 EEE Bi 1 . v - a > * * 1 1 r 9 . 4 * Pr ' * 3 *. * * — de nd * ” > * 2 * +. u 2 zT 9 88 en * nz 7 hr RITTER * N 5 N f * er 1 1 eee Dart 1 , ws, 4 v ’ - u. 4 “ E N | * er N ine 10 117 Ber, N 8 a 1 Fee . 9 N Fr m. * 4. — * * Eilfte Klaſſe. Erſte Ordnung. AS AR VM eu ropa eum. Europaͤiſche Haſelwurz. Mit zwey nierenfoͤrmigen, ſtum⸗ pfen Blättern. f Dieſe Pflanze waͤchſt in ganz Europa in hochliegenden Wäldern im Schatten Eleis ner Gebuͤſche; und blühet vom Maͤrz bis im April. Sie hat eine perennirende, kriechende, Wurzel; und treibt unmittelbar aus derſelben niemalen mehr als zwey, gerade gegeneinan⸗ der uͤber auf ungefaͤhr drey Zoll langen Stie— len ſtehende Blaͤtter, und zwiſchen denſelhen einen einzigen, einblumigen, ungefaͤhr einen halben Zoll hoben, nacketen Blumenſtiel. Die Blaͤtter erreichen zuweilen eine Breite von zwey Zoll, und daruͤber, ſind lederartig, glaͤn— zend, unten heller, mit netzfoͤrmigen Adern durchzogen, und glattrandig. Die von außen zottige, gruͤnlich rothe, inwendig aber ſchwarz purpurrothe Blume iſt aufrechtſtehend, drey—⸗ theilig, ſitzt auf dem Fruchtknoten, und hat ſo wie die uͤbrigen Theile dieſer Pflanze einen 7 beriubenhen Geruch. Die gemeinen Leute pur⸗ giren ſich mit den Blaͤttern und Wurzeln, ſchaden ſich aber durch den unvorſichtigen Ges brauch. Letztere iſt offteinell, und wird beſon— ders von Viehaͤrzten bey Rindvieh und Scha— fen gegen die Faͤulniß und bey Pferden gegen die Würmer gebraucht; fie enthält ein kam— yferuͤhnliches Weſen, davon das Pfund getrock— neter Wurzeln eine Drachme, 18 Gran giebt. Die Katzen lieben den Geruch dieſer Pflanze, eben ſo, wie vom Baldrian. In den Apotheken unter dem Namen Asari radix, folia. Fig. c. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu: me. C. Diefelbige, wovon der dritte Lappen weggeriſſen, daß man den Stand der Staubtraͤger um den Griffel herum, ſehen kann. d. D. Ein Staubtraͤger. e. E. Der ſechstheilige Griffel. f. Die Kapſel. g. Dieſelbe, die Quere durch— ſchnitten. h. H. Die erhabene Ruͤcken⸗ ſeite des Saamens. I. Deſſen Bauchs ſeite, mit ſeinem druͤſenartigen oder ſchwammigten Anwuchs. | i * e Uaram Eur erte ken en Zwölfte Claſſe. Erſte Ordnung. PHILADELPHUS coronarius. Wohlriechender Pfeifenſtrauch. Mit eyrunden, zugeſpitzten und über die Hälfte weitläufig ge zaͤhnten Blättern. Dieſer Strauch wird allenthalben wegen des angenehmen Geruchs ſeiner Blumen, in den Gaͤrten gezogen, und auch hin und wie— der wild wachſend angetroffen. Er faͤngt ge— meiniglich zu Ende des Mays an zu blühen, und die Blüthe währet ungefähr drei Wochen. Er treibt aus der Würzel einen oder mehrere oft armsdicke Staͤmme, die mit einer aſch— grauen Rinde bekleidet und inwendig ſehr markig find, und eine Höhe von ſieben bis acht Fuß erreichen. Diefe Staͤmme zertheilen ſich an der Seite in verſchiedene kurze Aeſte, deren Zweige mit eyrunden an beiden Enden lanzettförmig zugeſpitzten, und am Rande ein wenig gezaͤhnten Blättern beſetzt find, welche ungefähr vierthalb Zoll lang und in der Mitte zwei Zoll breit, auf der untern Flaͤche blaß— grün, auf der obern aber dunkelgrün ſind, einen etwas bittern und ſcharfen Geſchmack haben, und auf kurzen Stielen gerade gegen— 11 einander über ſtehen. Die Blumen bilden anſehnliche Straͤuße, ſind weiß, und haben ei— nen ſtarken, angenehmen Geruch. Die Kro— nenblaͤttchen ſind an der Spitze ausgerandet. Die oberſte Blume an jeglichem Strauß hat allemal fünf Kronenblaͤttchen, einen fünfthei— ligen Kelch und fünftheiligen Griffel, und binterlaͤßt eine fuͤnffächerige, fünfſchalige Saamenkapſel; die übrigen Blumen haben nur einen viertheiligen Kelch, und vier Kro— nenblättchen. Dieſer Strauch verdienet we: gen ſeiner Schoͤnheit einen vorzuͤglichen Platz in Luſtgebüſchen, und taugt auch ſehr gut in Lauben. Die Zweige konnen zu Pfeifenroöͤh— ren gebraucht werden. Die wohlriechenden Blumen geben den Bienen reichlichen Stoff zu Honig und Wachs. Man hat ihn auch mit gefüllter Blume. Fig. «©. Ein Aeſtchen des wohlriechenden Pfeifenſtrauchs. b. Eine Blume. c. Der Kelch. D. Ein Staubgefäß. E. Der Griffel. f. Eine Saamenkapſel. g. Dieſelbige quer durchſchnitten. h. H. Ein Saame. I. Der: ſelbige mit geöffneter Saamenhaut, daß man das Saamenkoͤrnchen liegen ſieht. Phuladelphus coronarıns N. 5 > * 4 7 4 * 8 D 3 u J a . „ * Ed * a2 5 1 J W 1 3 8 A In 17 1 1% 4 7 ene, > RA DRIN T „Le 88 8 Br N ih e a l ..r ra N nun 7 * * . D 3 Nee Nee 5 1 K Ä * 1 * en * x 1 1 A . 1 1 1 LE > 1 u 5 e Ä Zwolfte Claſſe. Fünfte Ordnung. POTENTILLA caulescens. | Vielblumiges Fingerkraut. Mit fuͤnffachen, an der Spitze mit anliegenden Zähnen ſaͤgezaͤhni— gen Blättern; aufrechten, viel: bluͤthigen Staͤngel; behaarten Fruchtboͤden; und laͤnglichten Blumenblaͤttern. Dieſe Art waͤchſt auf den Alpen in der Schweiz, in Oeſterreich, Crain, und Stey— ermark, an Felſen, und bluͤhet im May. Ihre Wurzel iſt ſehr groß, vielfach, holzig, knollig und ausdaurend, und macht große Raſen; ihre Wurzelblaͤtter ſind geſtielt, und aus fuͤnf eyrunden, ſtumpfen, an der Spi— tze gezaͤhnten, und am Rande weißhaarigen Blaͤttchen zuſammengeſetzt. Die Staͤngel ſind mehrentheils aufrecht, werden einer Handbreit bis einen Fuß lang und zertheilen ſich in viele Zweige, die gegen die Spitze von 14 weichen Seidenhaaren weiß, und mit vielen Blaͤttern beſetzt ſind. Die Blumen ſtehen auf kurzen Stielen, in einem gedraͤngten Strauße, und haben weiße oval llaͤnglichte Blumenblaͤttchen, und einen mit langen Haaren beſetzten Fruchtboden. | Fig. æ. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu: me von oben. g. Von unten. 2% . ACH ” he rate Zwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung. POTENTILLA Anferina. Gaͤnſe⸗Fingerktaut. Mit gefiederten, ſaͤgenartig gesähtts ten Blättern, kriechendem Gtäns Be und einblumigen Blumenſtie⸗ en. Dieſe Art waͤchſt uͤberall als ein ſehr ge⸗ meines Unkraut, an den Wegen, und auf ma: gern Feldern, Wie ſen und Trifteu, und blüs het vom Mai an den ganzen Sommer hindurch. Sie hat eine perennirende Wurzel; ihre Staͤn⸗ gel, deren mehrere aus einer Wurzel kommen, find Friechend, werden oft einen Fuß lang, und haben wechſelsweiſe ſtehende Zweige und Blaͤt— ter; die Wurzelblaͤtter liegen auf allen Seiten auf dem Boden herum; ſte beſtehen ohngefaͤhr aus 11 — 21 länglicht- eyrunden oder lanzetfoͤr⸗ migen, ſpitzig gezaͤhnten Blattchen, zwiſchen welchen eben ſo viele kleinere ſtehen. Meiſtens ſind ſie auf der Unterflaͤche weiß, und wo die Pflanze in einem thonichten Erdreich waͤchſt, haben fie einen ſilberfaͤrbigen Glanz. Die Blumen ſind gelb, und wachſen einzeln auf anderthalb Zoll laugen oder laͤngern Stielen in den Winkeln der Blaͤtter. Die Wurzel hat einen ſuͤßlichten Heſchmack, und wird im Wins ter an einigen Orten wie Paſtinack geſpeiſet. Die ganze Pflanze beſitzt adſtringirende, ſtaͤr— kende Kraͤfte; das aus ihr deſtillirte Waſſer ſoll die Sommerſproſſen, und die von der Sonne verurfachte Bräune der Haut vertreiben. Mit Eiſen⸗Vitriol gekocht, giebt fie eine ſchwarze a 7 Farbe. Die Wurzel wird von den Schweinen geſucht. und die Gänſe freſſen die Blatter. Das Vieh achtet dieſe Pflanze nicht; Herr von Haller glaubt, daß hieran vielleicht der Staub Urſache ſey, womit die Blaͤtter gewoͤhn⸗ lich verunreiniget find. Das Kraut ſoll aber den Kuͤhen die Milch vermehren, und ſie fetter machen. Auch in der Lohgerberey iſt dieſe Pflanze brauchbar. Die Dlüihen werden von den Bienen beſucht. Die Wurzel, und das Kraut ſind in der Medizin unter der Benennung Anserinae ra- dix, herba bekannt. Es giebt eine kleinere Abart; auch eine mit weißen Blumen. Auch hat Herr S Schkuhr an einigen Blumen nur 4 Blumenblaͤtter und 16 Staubfaͤden gefunden. Fig. @. Die ganze Pflanze. b. Eine Blume von der obern, &., von der untern Seite. d. Der Kelch mit den Befruchtungs⸗ werkzeugen. e. Der den Saamen ein: ſchließende Kelch. t. F. Ein Saamen. .. Fe 2. 7 7 2 ge e Zbwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung. POTENTILLA alba. Weißes Fingerkraut. Mit fuͤnffachen, mit an der Spitze ſich eden ſaͤgenar⸗ tigen Zaͤhnen beſetzten Blättern, mit faden förmigen niederliegens den Staͤngeln, und mit zottigen Fruchtboden. Diefe Art waͤchſt in hochliegenden Wäls dern in Schlejien, Oeſterreich, Crain, Bayern, am Harz, in Thüringen, Elbingen, Leipzig u. ſ. w.; und bluͤhet im April und May. Aus einer Wurzel kommen mehrere niederlie⸗ gende, nachher aufrechte, oben getheilte, weiß ſilzige, fingerslaug und halblange Stängel hervor; die Wurzelblaͤtter ſind fuͤnffach, und ſtehen kreisfoͤrmig; die Blattchen find ellip— tiſch, ſtumpf, und an der Spitze mit ſeiden⸗ artigen Haaren beſetzt; die Blattſtiele ſind filzig, und meiſtens fo lang als die Staͤngel; die untern Staͤngelblaͤtter und das erſte Aſt⸗ blatt ſind dreyfach und vierfach; die uͤbrigen Aſtblaͤtter ſind einfach und klein. Die After— blättchen find lanzettfoͤrmig, weichſtachelig, am Rande weiß, gefranzt, die Blaͤttchen der Wur— zelblaͤtter find roſtfarbig und länger als die übrigen; die Blumenſtiele find weißlich, filzig, einblumig, zur Blüthezeit aufrecht, und, wenn ſie Frucht tragen, zuruͤckgebogen. Die Blumen haben weiße herzfoͤrmige Blumen⸗ blaͤttchen, 2 Staubfäden und en Fruchtkno⸗ ten, an deren letztern auch einige Haͤaͤrchen ſitzen bleiben, wenn ſie abgeloͤßt werden. Nach Herrn Schkuhr ſoll bey dieſer Art der Blumenſtiel bisweilen vielblumig fern, und ſich dadurch nicht genug von dem viel⸗ blumigen Fingerkraut (P. Caulelcens) uns terſcheiden. Fig. &. Die ganze Piane b. Eine Blu⸗ me von oben, ce. von unten. D. Der Fruchtboden mit den Stempeln. e. Der VBiumenkelch mit reifen Saamen. k. F. Einzelne Saamen. A HE. alba . > fan? au . 9 1 Zwoͤlfte Klaſſe. Fünfte Oroͤnung. FRAGA RIA ves ca. Gemeine Erdbeere. Mit gekerbten haarigen, zu dreyen ſtehenden Blaͤttern und auf der Erde hinkriechenden Wurzel⸗ ſproſſen. Dieſe wegen ihrer angenehmen und nuͤtzlichen Fruͤchte ſehr ſchaͤtzbare Pflanze fin: det ſich vorzuͤglich in Europa in Waldungen an unfruchtbaren, ſonnigen Orten. Sie ſoll aber auch in allen vier Welttheilen in Waͤl— dern und auf Triften angetroffen werden. Sie blühet im April und May, und trägt im Ju⸗ nius und Julius reife Fruͤchte. Die Wurzel iſt perennirend, außen braunroth und inwen⸗ dig weißlicht, und treibt lange, knotige, nack⸗ te Faͤden, die uͤber der Erde fortkriechen; der Stängel iſt aufrecht, fingershoch und hoͤher, rund, haarig, unten nackt, oben zertheilt und blaͤttrig; die Blaͤtter find dreyfach und lang— geſtielt; die Blaͤttchen ſind einfoͤrmig, ſtumpf, ungeſtielt, ſaͤgeartig, auf beyden Seiten fein⸗ 8 haarig; die Wurzelſproſſen ſind lang, Fries chend, und ſchlagen Wurzel; die weißen Blu— men ſind geſtielt und ſtehen am Ende; der Kelch iſt am Grunde flach und haarig; die Kronenblaͤttchen find eyrund, gekerbt, und has ben ſehr kurze Naͤgel. Die reifen Fruͤchte ſind insgemein ſchoͤn roth, und bisweilen auch weiß, oder gelblicht, und haben einen anges nehmen, fäuerlichfüßen Geſchmack, fie geben auch einen guten Saft, Gele'e, Wein und Eſ— fig, ihr Genuß iſt überhaupt ſehr geſund. Man hat fie von der Groͤße einer kleinen Haſelnuß, bis zu der Größe einer Pflaume, und in Chili ſoll ſie die Groͤße eines Huͤhnereyes erreichen. Man kennt uͤberhaupt mehrere Abaͤnderungen dieſer Pflanze, wovon die Wild-Erdbeere (F. sylvestris), und die Wieſen-Erdbeere (F. pra- tensis), die bekannteſten ſind. Die jungen Blaͤtter geben auch einen geſunden Thee. In den Apotheken Fragariae herba; fructus. | Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Plus me. c. Dieſelbige, von unten. D. Die Umriſſe des Kelchs mit den darauf ſitzen⸗ den Staubtraͤgern und Griffel. e. E. Ein Staubtraͤger. k Eine reife Beere. g. G. Ein davon abgefonderter Saamen. — . FR I, agarıa wesca c 5 % F 8 i 7 2 7 * 5 * a u .% re re ne * N 4 Ag 7 % i Kr 1 * 8 9 * + 4 * 7 2 N EL 1 ) 3 + ‘ “ 1 * 5 * 0 1 > 7 ul ie hi „ * 1 Wer ui A N, 8 8 vie vr W * 1 8 228 BE © 9 5 * . 2 . A „58 Wer 7 . u Bw N n * 4 5 4 PEN 9 6% * ir . * — em A . \ 2 hl VAR 1 A A 5 b > Er: Li y . 1 } { i iR PEN * 7 r L * N * Vierzehnte Claſſe. Vierte Ordnung. HYSSOPUS officinalis. Gewöhnlicher Dfop. Mit einſeitigen Blumenaͤhren und lanzettfoͤrmigen Blattern. Dieſe Pflanze iſt der gemeine Yſop, und hat eben dieſen Namen auch in den andern europälſchen Sprachen, iſt aber von derjeni— gen Pflanze, welche unter dieſer Benennung bei den Hebräern, in der H. Schrift und bei den alten griechiſchen Schriftſtellern vorkommt, verſchieden. Sie wird wegen ihres haͤufigen Gebrauchs in der Haushaltung und Arznei: kunſt überall in den Gaͤrten gezogen, wo ſie am befien in einem trockenen und magern Erdreich fortkommt, und im Julius und Au— guſt blühet Wildwachſend trifft man ſie in den Alpergegenden in Oeſterreich, in Sachſen, Helmſtaͤdt, Barbi und Schwalenberg, auf Schutt und auf Mauern an. Sie hat eine perennirende Wurzel und aͤſtige, einen bis anderthalb Fuß hohe Stengel, die mit dem Alter ſtaudenartig werden; die Blätter find ungefaͤhr einen Zoll lang, und haben in ihren Winkeln Büſchelchen kleinerer Blaͤttchen. Die Zweige endigen ſich mit langen, einſeitigen, 12 mit ſchmalen Blättchen unterfegten Aehren, die aus blauen, bisweilen auch rothen oder weißen, am untern Theil ziemlich weit von einander entfernten Blumen, in ungefaͤhr fünfblumigen Wirteln beſtehen. Ihr gewürz— hafter Geruch und Geſchmack ſind ziemlich angenehm, doch nicht für Jedermann; in der Haushaltung braucht man fie als ein Gewuͤrze zu verſchiedenen Speiſen, und in der Arznei— kunſt als ein ſtaͤrkendes und aufloͤſendes Mit: tel, vornehmlich in ſchleimigen Bruſtkrankhei— ten. Die Blumen geben den Bienen vielen Honig. In den Apotheken Hysopi folia. Fig. c. Ein Zweig des gewoͤhnlichen Yſops. b. Der Kelch. c. Eine Blume. D. Die Blumenkrone, in einer ſolchen Stellang, daß man oben hinein ſehen kann. e E. Der Griffel. k. F. Ein Staubgefaͤß. g. Ein reifer Blumenkelch. H. Derfebige der Länge nach durchſchnitten. i. I. Gin Saame. ah I ame, IN i N AN — =y ER Pre wirken r RE e e, RER jr re e . “ er ® en € BEN Be Vierzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. ORIGANUM vulgare. Gemeine Doſten. Mit rundlichen, rifpenförmigen und knauelfoͤrmigen Blumenaͤh⸗— ren, und eyrunden Deckblaͤttern, die länger als die Kelche find. Dieſe Pflanze waͤchſt haufig an trocke⸗ nen, bergigen und ſteinigen Orten in Waͤl— dern, und an Hecken und Mauern, und bluͤhet im Julius und Auguſt. Ihre Wurzel iſt perennirend und holzig, und treibt viele auf— rechte, rundliche, aͤſtige, oft zwei Fuß hohe Stengel. Die Blätter ſtehen einander gegen— uber, find geſtielt, eyrund, am Ende ſpitzig, am Rande ganz und etwas zottig. Die Blu: menaͤhren kommen auf laͤngern Stielen aus den Winkeln der Blaͤtter hervor, ſind auf— recht, gedrängt, xnndlich, rifpenförmig und fnaulartig. Die eyrunden Derfblättchen, welche laͤnger, als der Blumenkelch ſind, haben bald eine hellere, bald dunklere rothe Farbe. Die Blumenkrone iſt gemeiniglich fleiſchfarben, bisweilen aber auch weiß und roſenroth. Die ganze Pflanze hat einen angenehmen Geruch— und einen ſcharfen, beißenden und gewuͤrzhaf— ten Geſchmack; ſie iſt als ein N 5 ſendes und ſtaͤrkendes Mittel bekannt, und treibt auch den Schweiß. Das deſtilirte Oel in den hohlen Zahn gebracht, ſtillet die Schmer— zen. Dieſe Pflanze befördert die Menses, löst die Catarrhe auf, und dienet auch gegen die Leucoflegmatie. Man bereitet davon ein Infuſum, auch kann man das Kraut in Fuß— und Halbbaͤdern gebrauchen. In Italien be— dienet man ſich dieſer Pflanze als Gewuͤrze zu den Speiſen. Scopoll berichtet, daß es ei— nige für ein beſonderes Verbeſſerungsmittel der ſchaͤdlichen Eigenſchaften der Champignons halten und daher beſtaͤndig mit ſolchen zu ge— nießen pflegen. Auch bewahret es das Bier gegen das Sauerwerden. Auch kann man die Wolle ſchoͤn hellrothbraun damit färben. Die Blumen geben den Bienen einen beſonders guten und vielen Honig. In den Apotheken Origani herba, Fig. c. Ein ganzer Stengel. b. Eine ganze Blumenaͤhre. e. C. Der Kelch. D. Eine Blume. E. Die Blumenfrone. f. F. Ein Staubgefaͤß. g. G. Der Griffel. h. I. Der Blumenkelch mit dem Deckblaͤttchen. 1. Derſelbige der Laͤnge nach durchſchnitten, daß man die vier Saamen liegen ſieht. k. K. Ein Saame. "in a 5 N e * A re N x Ae: 15 AR 1 N Kae) 5 Ba ls ah dv Dr Pa ne 4 x 0 1 “ * 17 r Ne * ur A * 1 ei ar f 1 1 * * N N EHE * N 4 7 sad ? FAR f * 4 N ‘ 2 “+ 2 5 2 1 * 1 k ’ * * * * BF >» R x N eG, * 0 — N 1 4 ” Pr. 4 1 r * 1 Be : 14 1 . 50 ET “ 0 hr VRR RN * e ui iv AN a t Pre bi ar 5 u Ber, DIET . 1 ‚def S “ wir 89 Vierzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. SIDERITIS montana. Berggliedkraut. Mit Krautartigem Stängel, und Blumen, welche keine Deckblaͤtt⸗ chen haben, deren Kelch ſtachlicht, und großer als das Blumenblatt ift, und eine dreyſpaltige Ober⸗ lippe hat. Dieſe Art waͤchſt in Bayern, Oeſterreich, Schleſien, und bey Halle in Sachſen auf Ge— buͤrgen; und iſt ein Sommergewaͤchs. Sie bluͤhet im Julius und Auguſt. Der Staͤngel iſt ohngefaͤhr einen Fuß hoch, aufrecht oder etwas liegend. Die Blumen ſtehen ohnge⸗ faͤhr zu 6 in Wirteln, ſind ſafrangelb, am Rande roth oder braun eingefaßt, und ſollen keine Deckblaͤttchen haben. Wahrſcheinlich ſind aber die an jedem Blumenwirtel befind⸗ lichen zwey laͤnglichte, faſt ungezahmte, haa⸗ richte, mit einer weißlichen ſtechenden Spitze ſich endigenden, wirklichen Deckblaͤttcheu, nicht dafuͤr erkannt, ſondern fuͤr Blaͤtter an⸗ geichen worden. Denn ſo veraͤnderlich ſchei⸗ 9 nen mir die Deckblaͤttchen nicht zu ſeyn, daß ſie zugegen ſeyn, oder fehlen koͤnnten. Dem⸗ nach kann es nicht heißen, mit Blumen, wel⸗ che keine Oeckblaͤttchen haben. Fig. . Der obere bluͤhende Theil der Pflanze. b. Ein unteres Blatt. c. Eine Blume mit dem Kelch. C. Eine ſolche ohne den Kelch. D. Die Blume an der Unterlippe aufgeſchnitten, mit den in der Roͤhre verborgenen Staubgefaͤßen, welche kuͤrzer als der Schlund ſind. E. Der Kelch. kf. F. Der Stempel. g. G. Ein Staubgefaͤß. h. Ein ver⸗ trockneter Kelch, mit reifen Saamen. i. Die vier Saamen. k. Ein ganzes, L. ein durchſchnittenes Saamenkorn. Jade u montlana . 7 u} 1 N Vierzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. EUPHRASIA officinalis. Officineller Augentroſt. Mit eyrunden geſtreiften und ſcharf gezaͤhnten Blättern. Dieſe niedliche Pflanze trifft man allent— halben auf trocknen Wieſen, Triften und in Waͤldern an, und blühet vom Junius bis in den September. Die Stengel, die nur eine Spanne hoch werden, kommen theils einzeln, theils in mehrerer Anzahl hervor. Die Blaͤt— ter ſind ungeſtielt, eyfoͤrmig, ſcharfgezaͤhnt, unten gerippt und gegenſtaͤndig. Die Blu— men ſtehen in den Winkeln der Blatter ährenfoͤrmig beiſammen. Die Oberlippe iſt aufwaͤrts gebogen, die Unterlippe dreitheilig, mit einem gelben Flecken und purpurfarbigen Strichen geziert. Auf ſelbige folgt eine laͤng— liche Kapſel, welche in zwei Faͤchern viele kleine weiße Saamen enthaͤlt. Man hat dieſem Kraute ſonſt beſondere Kraͤfte in Augenkrank— 14 heiten zugeſchrieben, die es aber nicht bat. Das Vieh frißt es gerne, und die Bienen ſollen davon Honig einſammeln, man ſieht ſie aber auf dieſer ganz gemeinen Pflanze, doch nur ſparſam. Die Farbe der Blumen aͤndert ſehr ab; ſie ſind blau, lillafarben, weiß, mit ganz gel— ber Unterlippe und einer purpurnen, oder auch gelben Oberlippe; allemal ſind ſie dunkler geſtreift, und im Schlunde gelb. In den Apotheken Euphrasiae herba. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blume. C. Dieſelbige, in einer andern Anſicht und ohne Kelch. D. Der Kelch, e. E. Ein Paar Staubgefaͤße. f. F. Der Griffel. G. Die Kapſel im Kelche. H. Dieſelbige aus dem Kelche genommen. 1. Die naͤmliche queer durchſchnitten. k. K. Ein Saame. M2. . L | die Euphrasia Acınalıs L. N "Sa > 4 N Sr [4 n e * u . } k i 2 e 56 B F 17 . * 8 * 1 e n 1 fr U en, ar Bus, a 1 1 1 hin * 5 n en * Fuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. ISATIS tinctoria. Gemeiner Waid. Mit gekerbten Wurzelblättern, pfeilförmigen Stengelblättern, und laͤnglichen Schötchen. Dieſe Pflanze wird der daraus zubereiten— den blauen Farbe wegen ſtark angebaut; wild wachſt ſie in Oeſtreich, Pfalz, Schleſien, bei Jena, Tübingen, Hannover, Regensburg und blühet im Mai und Junius. Die Wurzel iſt rübenartig und zweijäbrig, und blühet erſt im zweiten Jahre. Die Wurzelblaͤtter ſind oval, gegen die Baſis zu ſchmaͤler, am Rande ge— kerbt und glatt. Die Stengelblaͤtter ſind de: nen an dem Feldkohl aͤhnlich, eben, und um— faſſen den Stengel. Der Stengel wird 5 dis 4 Fuß hoch, theilt ſich in viele Aeſte und bringt in dichten Trauben kleine gelbe Blumen her— vor, welche ausgebreitete Kronenblaͤtter haben. Die Schoͤtchen ſind glatt, hängen abwärts und haben nur einen Saamen, welcher viel Oel enthalt. Der Waid verlangt einen lockern, gutgedüngten, nicht zu feuchten Boden und wird entweder im Herbſte oder doch in den erſten Tagen des Mais geſaͤet. Jener heist Winter — und dieſer Sommer-Waid. Wenn die Blätter eine Spanne lang find und die dußerſten gelb werden, fo ſtößt man ſie mit dem Waideiſen über der Wurzel ab, jedoch ohne letztere zu beſchaͤdigen. Dies Abſtoßen 15 wiederholt man jo oft, als es das Wachsthum der Pflanze erlaubt; welches bei guten Boden und guter Witterung des Sommers dreimal geſchehen kann. Die abgeſchnittenen Blätter werden hierauf, wenn es nöthig iſt, gewaſchen, an der freien Luft welk getrocknet, auf der Waidmuͤhle, deren Steine in Thüringen auf dem Felde vor den Doͤrfern liegen, gemahlen, getrocknet, und zu Ballen oder Kugeln gebil— det. Dieſe Kugeln werden alsdann auf Her— den getrocknet, und an die Waidhaͤndler ver— kauft, bei welchen ſie dann noch mehrere Zu— bereitungen erhalten, nämlich ſo lange aus— einander gezogen, angefeuchtet und aufgehaͤuft werden, bis ſich aller Dampf und Geruch ver— loren hat. Man faͤrbt alsdann damit entwe— der allein, oder mit einem Zuſatz von Indigo blau. Um Saamen von dieſem nützlichen Gewaͤchſe zu erhalten, muß man eine hinrei— chende Menge Pflanzen im zweiten Sommer nicht abſtoßen, ſondern in Saamen ſchießen laßen. Die Blüthen ſind eine gute Nahrung für die Bienen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Blume. C. Dieſelbige ohne die Kronen— nenblätter. d. D. Der Kelch, von unten. e. Ein ganzes Schoͤtchen. f. Daſſelbige, von einander getheilt. g. Ein der Quere nach durchſchnittenes Schöthen. h. Der Samen— träger. i. I. Der Saame. faber cx Jie Oe SE 8 i@ungsehnte: Claſſe. Erſte es MYAGRVM fativum. Gemeiner Leindotter mit umgekehrt enförmigen geſtiel⸗ ten vielſaamigen Schoͤttchen. — Dieſe pflanze waͤchſt auf den Aeckern unter dem Getreide, und beſonders zwiſchen dem Flachs, unter welchem ſie oft zu dem ſchaͤd⸗ lichften Unkraut wird; denn wenn unter dem Leinſgamen viel Leindotter geweſen iſt, jener entweder nicht gut geweſen oder wegen un⸗ günftiger Witterung nicht aufgegangen iſt, ſo findet man ganze Aecker, auf welchen ſtatt Flachs, Leindotter ſteht. Sie iſt ein Som⸗ mergewaͤchs, und bluͤhet vom May bis in den Julius. Sie hat einen auftechten, aͤſti⸗ gen, runden, rauhen, zuweilen aber auch ganz „glatten „bis drey Fuß hohen Stängel. Die Blätter ſtehen unordentlich abwechſelnd, find ſtiellos, lanzettfoͤrmig, ſpitzig, die untern oft zahnfoͤrmig ausgeſchweift, pfeil foͤrmig, und blaugruͤn. Die ſehr kleinen Blumen kommen theils aus den obern Blattwinkeln auf eige⸗ nen Stielen hervor, theils ſtehen fie an der Spitze des Staͤngels und der Aeſte trauben⸗ foͤrmig; ſie ſind gelb, und werden mit dem Alter weiß Das Schoͤttchen waͤchſt zu der Groͤße einer Erbſe heran, iſt aufgeſchwollen, mehr rund als platt, und enthält viele Saas men. Dieſe Pflanze ſoll, Pr Wein gekocht, bey Entzuͤndungen der Augen ſehr gut ſeyn⸗ Aus dem Saamen laͤßt ſich ein Oel preſſen, welches füß iſt, und zu Speiſen genuͤtzt wers den kann; es hat dieſes Oel auch die gute Eigenſchaft, daß es in der Kaͤlte nicht gerinnt; auch nicht ſo raucht und riechet, wie andere Oele; daher man dieſe Pflanze auch in eini— gen noͤrdlichen Gegenden Deutſchlandes im Großen baut. Ste verdient wirklich die Auf- merkſamkeit des Landwirthes, da uͤberhin der Saame auch ein angenehmes Maſtungsfutter fuͤr die Gaͤnſe abgiebt. Die Blumen endlich werden ſehr gern von den Bienen befucht. Fig. &. Die ganze, aber noch junge und eins fache Pflanze. b. Eine Blume. C. Ein Blumenblatt. d. D. Der Kelch. E. Die Staubgefaͤße mit dem Stempel. f. F. Der Stempel. g. Ein Schoͤttchen von vornen, h. von der Seite. I. Die Scheidewand, mit den daran befeſtigten RR, und ** die zwey Schalen von innen. k. R. Ein Saamen. u 7 Oe. . 2 zum. ! Ja abıın * = 1 a A y € a * 9 Funffehnte Claſſe. Erſte Ordnung. 2 DRABA verna. Grüplings: : Hungerblümchen. Mit nadten Blumenſchaͤften und ſeicht gefägten Blättern. Dieſe angenehme Verküͤndigerin des Fruͤh⸗ lings, liebt ſandigen duͤrren Boden, uͤber— zieht an manchen Orten ganze Flecken, if ein Sommergewaͤchs, und bluͤht im Maͤrz, April und May. Sie iſt uͤberhaupt eine ſehr niedrige und unanſehnliche Pflanze, in Be⸗ tracht ihrer Hoͤhe aber dennoch verſchieden, denn ſie waͤchſt an einigen Orten drey bis vier Zolle hoch, und kann, in Vergleichung vieler anderer, ſehr groß genennt werden, wo ſie kaum einen Zoll erreicht. Die Blaͤtter kommen aus der Wurzel hervor, fie find kurz, lanzettfoͤrmig, zuweilen gegen die Spitze zu etwas gezaͤhnt, etwas wollicht, und bilden auf dem Boden faſt ein Roͤschen. Die klei⸗ nen Stämme find meiſtentheils einfach, manchmal nur mit einem oder zween Neben⸗ - äften verſehen. Die kleinen weißen Bluͤm⸗ chen, deren Blaͤtter bis auf den Nagel ge⸗ 11 ſpalten find, ſitzen auf der Spitze des Stam⸗ mes auf kleinen Stielchen traubeufoͤrmig bey⸗ ſammen, ſind von kurzer Dauer, und die oberſten gemeiniglich unfruchtbag. Dieſes Pflaͤnzchen freſſen die Schafe gerne. Es chlaͤft mit überhangenden Blumen. FREE Fig. a. Das ganze pflanichen. B. Ein “IR Blatt. c. C. Ein Bluͤmchen. D. Der Kelch. E. Ein Blumenblatt. F. Die Staubgefaͤße mit dem Stempel. g. Ein Schoͤttchen. II. Ein aufgeſprungenes Schoͤttchen, daß man die Scheidewand mit den am Rande herum befeſtigten Saamen ſehen kann. I. Dieſe Scheide⸗ wand ohne die Schaalen. Wg R. Ein Saamen. ng % 25 NER & ana nu ana ned ‚mu 2. Din a, Derne Draba . * 1 en * 8 A WR Siebenzehute Klaſſe. Zweyte Ordnung. FU MARIA officinalis. Gemeiner Erdrauch. 1 Mit einſaamigen traubenartig bep⸗ ſammenſtehenden Saamengehaͤu— ſen, und weitſchweifigen Staͤn⸗ gel. Dieſe ſchoͤne Pflanze waͤchſt auf Ge treidfeldern, Brachaͤckern und im Gartenlande, und bluͤhet vom May bis in den Julius. Sie iſt ein Sommergewaͤchs. Aus der faſerichten Wurzel kommen mehrere aͤſtige, zarte, ſaftige, eine Spanne bis einen Fuß hohe Stängel her—⸗ vor, welche mit doppelt gefiederten Blaͤttern, deren Blaͤttchen dreylappicht, ſehr fein find, und wechſelsweiſe ſtehen, beſetzt find, Die Blumen erſcheinen auf der Spitze des Staͤn⸗ gels und der Aeſte in Trauben; ſie ſind klein, roſenfaͤtbig, die obere Lippe hat in der Mitte eine gruͤne Erhoͤhung, und der Schlund iſt an der Spitze dunkel purpurfarbig. Die Schoͤtt— chen ſind kugelrund, und enthalten nur einen 9 einjigen Saamen. Das Kraut, welches zum Arzneygebrauch für die Apotheke friſch geſam— melt wird, iſt ohne Geruch, und vom Ge— ſchmack unangenehm bitter. Der ausgepreßte und verdickte Saft ſchießt in achteckige Cryſtal⸗ le an, welche auf Kohlen, wie Salpeter kni— fern, und in der Aſche wahres Kochſalz zus ruͤck laſſen. Er wird daher in der Mediein in mehrern Faͤllen, mit entſprechendem Erfol—⸗ ge angewendet. Die junge Pflanze freſſen die Schaafe, Ziegen ꝛc. gerne; und die Blüthen werden von den Bienen ziemlich ſtark beſucht. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blus me. C. Der Kelch. D. Die obere Lippe. E. Die untere Lippe. F. Der Schlund. 8. Die Staubtraͤger. H. Der Griffel. 1. Ein Schoͤttchen. K. Daſſelbige ohne Stiel. L. Ein die Quere durchſchnitte⸗ nes. m. Ein Saamen von unten, N. von oben. ne — 2 u . 7; img 0 Mreinales 8 8 2774 * [4 Siebenzehnte Claſſe. Siebente Ordnung. PISVM arvenfe. Acker⸗ Erbſe. Mit vierblaͤtterichten Blattſtielen, gekerbten Blattanſaͤtzen, und ein⸗ blumichten Blumenſtielen. Diieſe Art waͤchſt in verſchiedenen Gegen⸗ den Deutſchlands auf Aeckern unter dem Getraide; und iſt ein Sommergewaͤchs, wel— ches vom Junius bis in den Auguſt bluͤhet. Die Staͤngel werden ohngefehr unter und uͤber zwey Fuß hoch. Die Farbe der Blumen iſt am gewoͤhnlichſten wie ich ſie abgebildet habe: die Fahne blaßroth, die Fluͤgel pur— purroth, das Schiffchen blaßgruͤn; doch zu— weilen iſt auch die ganze Blume weiß. Ob aber gleich dieſe Art niemals mehr, als ein— blumichte Blumenſtiele haben ſoll, ſo findet man doch zuweilen auch zwey und drey Blu: men auf einem Stiel. Die Erbſen in den Schoten ſind braͤunlich, punktirt. In Italien baut man ſie zur gruͤnen Duͤngung und zur Fuͤtterung fuͤr das Vieh an. Auch mahlen Daſelbſt die armen Landleute die Saamenkoͤr⸗ 12 ner unter das Brod. Sie erfordert zum An⸗ baue, wie die gemeine Erbſe (P. lativum) einen lockern, nicht zu feuchten, fruchtbaren Boden. Herr Bechſtein vermuthet, daß ſie die Stammmutter der gemeinen Erbſen ſeyn moͤchte. Fig. &. Ein Aeſtchen der Ackererbſe. b. Ei; ne Blume. c. Der Kelch. d. Die Fahne. e. Ein Fluͤgel. k. Das Schiff- chen. g. Der Stempel und die Staub⸗ gefaͤßte. h. Der Stempel. . Eine Schote. *. Die eine Hälfte der Scho— te mit den daran befeſtigten Saamen- 1. Ein Saamen. er 3 2 ; 2 RP 22 772 + a se 2 2 9 * . — 8 “ we # K aa nl N {u “eu * Li A 7 x 7 { * 1 7 * * nnn . n N Re 85 4 7 . . . 8 u. . v — 2 u. — N 5 u a — „ N se 5 . * wir * N ; N a 5 8 4 * e r Jh E. N u > ei By — * Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung SERRATULA tinctoria. Färber⸗Scharte. Mit leyerfoͤrmig in Querſtücke zer— theilten Blättern, von welchen das Endſtück das größte iſt, und mit gleihförmigen Blümchen. Dieſe Art wächſt auf Viehweiden, Wie— ſen, an Bergen und in Waͤldern, und blühet im Julius und Auguſt. Die Wurzel iſt pe— rennirend. Der Stengel, welcher ſich oben in mehrere Aeſte theilet, iſt ſteif, aufrecht, und wird zwei bis drei Fuß hoch. Die Wur— zelblätter find unzertheilt, eyförmig, die Sten— gelblaͤtter find in ſchmale, am Rande ſcharf— gezaͤhnte Lappen zerſchnitten, wovon der letzte beſtaͤndig der größte iſt. Die purpurblauen Blumen ſtehen faſt ſchirmfoͤrmig beiſammen. Die Saamenkronen ſpielen ins goldbraune. Sie gehoͤrt zu den gebraͤuchlichſten und beſten gelbfaͤrbenden Pflanzen, die man nicht allein in dieſer Abſicht wild ſammelt, ſondern auch künſtlich anbaut. Man nimmt in letzterer Abſicht ein feuchtes, gut gedüngtes und tief gepflügtes oder beſſer gegrabenes Stuͤck Land, 16 und faet im Herbſt oder Frühjahr den Saa— men hinein, oder beſſer, ſaͤet den Saamen auf ein Gartenbeet und ſetzt alsdann die Pflanze in jenes Land 10 bis 12 Zoll weit von einander. Im Herbſte ſchneidet man die Blätter ab, und verkauft fie; duͤngt das Feld wieder mit Aſche, damit die neuen Schoͤß— linge im folgenden Fruͤhjahre wieder deſto beſſer treiben. Dieſe Blätter geben nicht nur eine ſchoͤne dauerhafte gelbe Farbe, ſondern auch in Verbindung mit anderm Faͤrbeſtoff noch verſchiedene ſchoͤne Abaͤnderungen. Ihre ausbrechenden jungen Blaͤtter ſind den Schafen ein gutes und angenehmes Futter, werden aber von keinem Vieh mehr angeruͤhrt, ſo bald ſie hart und aͤlter werden. Uebrigens da ſie ſtark wuchert, iſt ſie den Wieſen ſchaͤd— lich und von ſelbigen billig auszurotten. Fig. g. Die ganze Pflanze. b. Eine ganze zuſammengeſetzte Blume. c. Eine einzelne, davon abgeſonderte Blume. D. Dieſelbige geöffnet, daß man die Staubgefaͤße ſehen kann. e. Der Griffel. f. Die allgemeine Blumendecke mit reifen Saamen. g. C. Ein Saame. Servalala L,; . een . 2 25 un gran ve * 3 u Le is A A 5 — 1 „„ ASIEN 8 — 2. * Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ACHILLEA Clavennae. Bitteres Achillenkraut. Mit gefiedert zerſchnittenen, fla— chen, ſtumpfen, von aufliegen— den Haaren grauen Blaͤttern, und aufgerichteten Staͤngel. Dieſe Art waͤchſt aus den Ritzen hoher Felſengebirge der oͤſterreichiſchen, ſchweizeri— ſchen und krainiſchen Alpen hervor. Ihr natuͤrlicher und eigentlicher Standort auf den oͤſterreichiſchen Alpen iſt die Saugrube, ein tiefes Alpenthal, woſelbſt es bald aus duͤrrem Felſengrunde, bald an den Ufern der vom geſchmolzenen Schnee entſtandenen Alpenbaͤche hervorkeimt. Sie bluͤhet im Auguſt und September. Ihre Staͤngel er— 15 reichen ohngefehr die Höhe einer Spanne. An ihren Blättern hat man eine ſehr hef— tige Bitterkeit bemerkt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. B. Eine fruchtbare weibliche Strahlenblume. c. C. Eine fruchtbare ann aus der Scheibe. 4 . — ‘ Pu, Clavennae — 88 Tehuillea en, * n air 7 re er * ae Fr 53 A Neunzehnte Klaſſe. Zweyte Ordnung. TUSSILLAGO Farfara, Gemeiner Huflattich. Mit einem ſchuppigen einblumigen Schafte, und faſt herz foͤrmigen eckigen gezaͤhnelten Blaͤttern. Dieſe Art waͤchſt auf thonigen Aeckern und vorzuͤglich gern und haͤufig in der Nach⸗ barſchaft von Fluͤſſen und Baͤchen, die thonis gen Boden haben; und bluͤhet im März und April. Der Schaft welcher, ehe noch die Blaͤt— ter zum Vorſchein kommen, ſich zeigt, wird nur einige Zolle, ſelten einen halben Fuß hoch, iſt weißlich, wollig, und mit kleinen Schup⸗ pen dichte beſetzt. Er traͤgt eine einzige gold⸗ gelbe Blume, welche im Umkreiſe mit zablrei⸗ chen geſchweiften weiblichen Blumen verſehen it. Die Haarkrone der Saamen iſt lang, gläns zend und ſeidenartig. Die großen auf der Ers de liegenden, nach der Bluͤthe aus den Wur— zeln hervorbrechenden Blaͤtter ſind etwas herz⸗ foͤrmig, eckig und gezaͤhnt. Sie ſtehen bald 10 ö auf kuͤrzern, bald auf laͤngern Stielen, und find mit einem wolligen Weſen dichte uͤberzo— gen. Blumen, Wurzel und Blaͤtter ſind voll eines klebrigen Saftes, der fie offieinell macht. Erſtere werden auch zu Bruſtthee benutzt, (ſte— hen aber dem Islaͤndiſchen Moos weit nach), und letztere kann man in ihrer Jugend als Zus gemuͤß eſſen. Das Pferd frißt auch die alten gerne. In Flandern bedient man ſich des lichtblauen Filzes, den man zu Anfang des Winters an den Wurzeln findet, als eines ſeuerfangenden Mittels. Den Bienen iſt ſie eine ſehr angenehme und eintraͤgliche Pflanze. | In den Apotheken Farfarae rad, herba, flores, ie, &. Eine ganze bluͤbende Pflanze. B. Die Blätter. e. C. Eine fruchtbare weibs liche Strahlenblume. d. D. Eine frucht⸗ bare Zwitterblume aus der Scheibe. e. E. Ein Saamen. Tupfilago | Farfara EN 2 1 w 5 3 Nr * BEER g TER N A Bi ha 1 A 28 k U J 8 15 77 4 zu Hs Ni 1 2 f EB WR, 4 . * 9 * 2 Neunzehnte Klaſſe. Zweyte Ordnung. - 5 CHRYSANTEMUM Leucanthemum. Große Wucherblume. Mit laͤnglichen den Stängel umfaſ⸗ ſenden Blättern, die nach oben sgefägt, nach unten aber gesähnt find. Dieſe Art waͤchſt auf Wieſen, an We⸗ gen, auf Triften, und im Getreide, und bluͤ— het im Junius und Julius. Sie hat einen aufrechtſtehenden, aͤſtigen, anderthalb bis zwey Fuß hohen, Stängel, deſſen untere Blätter geſtielt, eyfoͤrmig, abgerundet, und am Ran— de gekerbt oder gezaͤhnt find: Diejenisen, wel— che den Staͤngel umfaſſen, ſind laͤnglicht, ſchmal und ſaͤgeartig eingeſchnitten. Auf der Spitze des Staͤugels und der Aeſte, ſteht ei: ne einzelne große Blume, deren Zwitterbluͤm— chen gelb, die geſchweiften im Strahl aber weiß ſind. Die Saamen ſind ſchwarz, weiß⸗ geſtreift, und mit einem walzenfoͤrmigen gels ben Koͤpfchen verſehen. Auf Wieſen waͤchſt ſie 11 dicht und hoch, und giebt dem Vieh kein un— angenehmes Futter. Aus ihren Blumenſchei— ben ſammeln die Vienen Stoff zu Wachs. Die ganze Pflanze iſt beynahe ohne Geruch; ihre Blumen waren ſonſt offieinell, unter dem Namen Bellidis pratensis . majoris herba, Fig. &. Die ganze Pflanze. Z. Eine Blu⸗ me. c. Die allgemeine Blumendecke. d. Eine fruchtbare weibliche Strahlen- blume. e. E. Eine fruchtbare Zwitter— blume aus der Scheibe. F. Der Frucht knoten mit dem Griffel und Staubtraͤ⸗ gern. g. G. Ein Saamen. h. Der all⸗ gemeine Fruchtboden. ar E | Chrusanthemum Lewcalhemumn L. 9 5 Kr 10 . bc * . I ea E . N RR a A Neunzehnte Claſſe. Dritte Ordnung. CORE OPSIS Bi dens. Europaͤiſche Coreopſis. Mit lanzettfoͤrmigen, ſaͤgezaͤhni— gen, gegeneinander uͤber ſtehen— den, umfaſſenden Blattern. Dieſe Pflanze waͤchſt an Waſſern, feuch— ten Orten, an Graͤben und Baͤchen, und bluͤhet im Auguſt und September. Sie erreicht nach Beſchaffenheit des Bodens eine verſchiedene oft anſehnliche Hoͤhe. An dem Stamm ſtehen lanzettfoͤrmige, unge— ſtielte mit ihren Baſen ihn umfaſſende, und an ihren Raͤndern ſcharfgezaͤhnte Blaͤtter. Die Blumen haͤngen uͤber und ſtehen ein— zeln auf gefurchten Stielen. Die allgemei— ne Blumendecke beſteht aus acht zuruͤckge— ſchlagenen lanzzettfoͤrmigen Blaͤttern. Der eigentliche Kelch aus acht eyrunden gefaͤrb— ten Blaͤttchen. Doch iſt die Zahl der Blaͤt— ter, ſowohl der erſtern als des letztern, vers 16 aͤnderlich. Die Blumenkrone iſt gelb und hat fuͤnf bis acht geſchweifte, unfruchtbare Strahlbluͤmchen. Die Saamen haben vier ruͤckwaͤrts ſtachlichte Zaͤhne. Sie hat ſo viel aͤhnliches mit der Bidens cernua, mit wel— cher ſie ſo wie mit der Bidens tripartita vermiſcht waͤchſt, daß Linné ſelbſt zu zweifeln ſcheinet, ob ſie eine eigene Art ausmache, oder ob ſie nicht vielmehr als eine Spielart von derſelben angeſehen werden muͤſſe. Fig. c. Ein Stück der Pflanze. b. Eine Blume von unten. c. Eine unfrucht— bare weibliche Strahlenblume. d. D. Eine fruchtbare Zwitterblume aus der Scheibe. E. Die Befruchtungswerk— zeuge. f. F. Ein Saamen. . Neunzehnte Claſſe. Dritte Ordnung. CENTAVREA Cyanus. Blaue Slockenblume. Mit geſaͤgten Blomen de ckſchu pen, gleichbretten, glattrandigen Blaͤt⸗ N wovon die untern gesähmt in Ein bekanntes obgleich ſchoͤnes Unkraut, das jaͤhrlich unter dem Getraide nur zu haͤufig wild waͤchſt; und im Junius und Julins bluͤ⸗ het. Die blaue Flockenblume hat einen auf⸗ rechtſtehenden, harten, eckigen, etwas wolligen Staͤngel, der ſich nach oben in mehrere Aeſte zertheilt, und eine Hoͤhe von beynahe zwey Fuß erreicht. Die Wurzelblaͤtter find geſtielt, ey: foͤrmig, gezaͤhnt, oder federartig eingeſchnit⸗ ten, ſo daß der aͤußere Lappe immer der groͤßte iſt; die Staͤngelblaͤtter ſind gleichbreit, ſchmal, und treiben aus der Mitte einige federartige Lappen zu rechten Winkeln aus, die obern find vollkommen gleichbreit und unzertheilt. Am Ende eines jeden Aſtes ſitzt eine einzelne große, himmelblaue Blume, deren geſchlechtloſe Halb— bluͤmchen im Strahl ſehr groß ſind, und eine breitere obere, aus vier bis fünf Zaͤhnen, und eine ſchmaͤlere untere, aus zwey bis drey Zäh: nen beſtehende Llppe haben. Die Zwitter⸗ bluͤmchen der Scheibe ſind etwas dunkler von Farbe, und fallen mehr ins violette. Die Blumendeckſchuppen ſind fahl, dreyeckig, und am Rande fein gezaͤhnt. Ste iſt, wenn man ſie abſchneidet ehe ihre Saamen reif werden, 13 ein gutes Futter für das Rindvieh; das Schwein frißt aber nur die jungen Blätter. Die Bienen lieben ihre Bluͤthen vorzüglich, und ſcheinen von den noch ungeöfneten Knoͤ— pfen Vorwachs zu erhalten. Die Scheibens blümchen von den uͤbrigen Bluͤthentheilen ge— reinigt, dann ausgepreßt, und mit Alaun ver⸗ ſetzt, geben eine ſchoͤne, dem Ultramarin gleich— kommende blaue N kahlerfarbe; oder man nimmt dieſe Bluͤmchen, beſprengt ſie mit Thau, trocknet ſie uͤber einem Haartuche im Ofen, beſprengt fie mit Gummiwaſſer, macht nach und nach durch Kneten, Preſſen, Um- wenden, und Beſprengen mit Gummiwaſſer, Kuchen daraus, die ſehr ſchoͤn färben, Cyani Aores waren auch ehemals als harntreibend und als Augenmittel gerühmt. In Gaͤrten hat man weiße, roſenrothe, pur⸗ purrothe, vellchenblaue, einfache und gefüllte Varietaͤten von dieſer Pflanze. Fig. &. Die ganze Pflanze. Die allge⸗ meine Blumendecke. C. Eine Blumen deckſchuppe. d. Eine unfruchtbare weib— liche Strahlenblume. e. Eine fruchts bare Zwirterblume aus der Scheibe. F. Die nemliche geoͤffnet, daß man die Befruchtungswerkzeuge ſehen kann. G. ue Stempel. h. 1 Fruchtboden. i. Ein Saamen. Eine einzelne e des gefiederten . — (Pap- pus plumofus). .. 1 N in Ehe 185 m. 1 NACH . . Neunzehnte Claſſe. Dritte Ordnung. | CENTAUREA Jacea. Gemeine Flockenblume. Mit vertrockneten und zerriſſenen Blumendecken, lanzettfoͤrmigen an der Wurzel vertieft gezahnten Blaͤttern und eckigen Aeſten. Dieſe Art iſt auf Wieſen, Triften, und an Aeckern allenthalben, und bluͤhet vom May bis in den Auguſt. Sie hat einen, einen bis anderthalb Fuß hohen Staͤngel, der ſeitwaͤrts einige Aeſte treibt. Die unterſten Blaͤtter, welche geſtielt ſind, ſind mit einem oder zwey paaren, ſelten mehrern Lappen fe; derartig ausgeſchnitten, der Mittellappe an der Spitze iſt viel größer und breiter, und am Rande gezaͤhnt. Die obern Blaͤtter, welche ohne Stiele an den Staͤngeln ſitzen, ſind theils eyfoͤrmig, theils lanzett-theils auch linienfoͤr⸗ mig oder gleichbreit. Die Blumen, welche einzeln am Ende der Aeſte ſitzen, ſind groß und blaß purpurfaͤrbig. Die Blumendeck— ſchuppen weißlich, braun, ungefranzt, und gleichſam vertrocknet. Man hielt ſonſt die 14 Blätter, wegen ihrer zuſammenziehenden Kraͤfte, fuͤr ein Wundmittel; auf Wolle faͤr— ben fie gelb, aber nicht fo gut als die Scharte. Das Kraut macht ein ſchlechtes Futter fuͤr das Vieh, man ſieht es daher nicht gern auf den Wieſen. Die Blumen geben den Bienen etwas Stoff zu Wachs und Honig. Lig. x, Die ganze Pflanze. b. Die allge⸗ meine Blumendecke. C. Eine Blumen; deckſchuppe d. Eine unfruchtbare weib⸗ liche Strahlenblume. e. Eine fruchts bare Zwitterblume aus der Scheibe. F. Die nemliche geoͤfnet, daß man die Befruchtungswerkzeuge ſehen kann. G. Der Stempel. h. H. Ein Saamen. ee — 9974 „. Centaurea Jaca r N 8 BEN \ Ar * 1 45 . 0 x e. DA 5 Fl „ee . 5 77 =: Kir 29 0. ’ er * Ye Fe Wi Nn des Ar, Era .. N BU fi 7 * 1 5 . . M. A Near 0 2 ‚ 2 b 5 be} | N 0 8 4 — — * * Ba LOFT; „ t Mi * 1 2 * 91 4 18 Neunzehnte Claſſe. Dritte Ordnung, CENTAUREA Calcitrapa. Sterndiſtel⸗Flockenblume. Mit beynahe doppelt ſtachligen auf⸗ ſitzenden Blumendecken, gezaͤhn⸗ ten, in Querſtuüͤcke getheilten Blaͤt— tern, und haarigem Stängel. dan findet dieſe Art in Schlefi ien, Crain, Sachſen, in der Pfalz, bey Hannover, Goͤt⸗ tingen, Barby und Frankfurt an Wegen, auf Triften und an Bergen wild wachſend; ſie bluͤhet in Julius und Auguſt. Im Fruͤhjahre wenn ſie noch in ihrer Jugend iſt, hat ſie gar nichts diſtelartiges, und beſteht nur aus raus hen Blaͤttern, die denen an der Klapperroſen gleichen, in dem Sommer aber ſchießt ein Staͤngel in die Hoͤhe, der einen bis zwey Fuß lang wird, ſich in Aeſte zertheilet und haarig if. An' den Enden der Aeſte kommen ungeſtielte purpürroth geſtrahlte Blumenkspfe zum Vorſchein. Dieſe find von den Blumen— decken umgeben, deren unterſte Schuppen ſich mit langen weißen Stacheln endigen, welche wiederum mit einigen Paaren kleiner Stacheln umringt ſind: die oberſten endigen ſich mit einem kleinen Bart. Die Strahlbluͤmchen ſind vierſpaltig, die mittlern oder Scheiben⸗ bluͤmchen fuͤnfſpaltig. Der Blumenboden iſt haarig, der Saame aber eg Die Alten hielten den ausgepreßten Saft dieſer Pflanze für ein abfuͤhrendes Mittel, auch prießen fie 15 ihn wider kurzen Athem, und verfchiedene Nerbenzufaͤlle an. Das ganze Gewaͤchs iſt bitter, und kommt in Auſehung ſeiner Heil— kraͤfte in ſehr vielen Stuͤcken mit der Cardo— benedikte uͤberein. Die Wurzel, und beſonders die Rinde, wird auch als ein gutes Mittel wider die Nierenkolik gerühmt. Es gibt eine Abaͤnderung mit weißer Blame. Fig. c. Ein Zweig der erwahnten Abaͤn⸗ derung mit weiß Blume. B. Eine gauze Blume. Eine Blumendeck— ſchuppe. d. Eine unh ucubare weibliche Strahlenblume. e. Eine fruchtbare Zwittertlume aus der Scheibe. F. Die nemliche geoͤfnet, daß man die Befruch⸗ 2 — ſehen kann. G. Der obere Theil des Stempels. h. Der Fruchtboden. i. I, Ein Saamen. XIX. 3.*** R, . 4 aleilrapa Cena we — Sa a ch ee ec Ein und iwanzigſte Klaſſe. Dritte Orduung. _ CAREX pulicaris, Floh⸗Segge. Mit einer einfachen, oben maͤnnlich, unten weiblichen Aehre, und weit auseinander geſperrten hin und her gebogenen Kapſeln. Dieſe kleine niedrige Segge waͤchſt auf lehmigten moraſtigen Boden, beſonders gerne auf bergichten Sumpfwieſen, und blühet im May und Junius. Die biuͤhenden Halme ſind kaum ſpannelang, erreichen aber, nachdem ſie verblüht haben, nicht felten eine Höhe von eis nem Fuß: ſie ſtehen aufrecht, ſind nackend, ob⸗ ne Gelenke, eben, rund, und auf der andern Seite etwas flaͤcher: an der Baſis ſind ſie mit einigen Scheiden umgeben. Die Blaͤtter, die alle an der Wurzel ſtehen, ſind aufrecht, rin⸗ nenartig-ausgehoͤlt, ſehr ſchmal, rauh, und kurzer als der Halm. Die Aehre iſt einfach, walzenfoͤrmig, faſt dreyeckig, oberwaͤrts fal bis an die Mitte herunter maͤnnlich, unter⸗ 13 waͤrts aber von da an, weiblich. Wenn der obere männliche Theil verbluͤhet hat, waͤchſt der untere weibliche deſto vollkommener heran, und bekommt caſtanienbraun⸗roͤthliche, glaͤn⸗ zende, gerade anfangs an die dreyſeitige Spin— del feſt angedruckte, in der Folge aber von ſel—⸗ biger weit abſtehende, und ruͤckwaͤrts geſchla— gene Kapſeln. Die Narben ſind zweytheilig, die Kelchſchuppen eyfoͤrmig, gefaͤrbt, ſo lang als die Saamenkapſeln. Die Kapſeln haben eine treffende Aehnlichkeit, ſowohl der Figur als der Farbe nach, mit einem Flohe, woher dieſes Gras ſeinen Namen erhalten hat. Fig. a. Eine junge bluͤhende Pflanze. b. Ei⸗ ne Aehre mit noch jungen Kapſeln. c. Eine Aehre mit vollkommen reifen Kaps ſeln. d. D. Eine maͤnnliche Schuppe. e. Eine weibliche Kelchſchuppe mit der jungen Kapſel. k. F. Dieſelbige aus der Kelchſchuppe genommen. g. G. Eine reife Kapſel. 3 da Je pulcarts Be 5 g 3 4 * 1 } « 1 5 1 i. er . e Ein und zwanzigſte Klaffe. Dritte Ordnung. CAREX arenaria, Sandſegge. Mit zuſammengeſetzter Aehre, de— ren Aehrchen halbgetrennten Ges ſchlechts, eyrundſpitzig, die un⸗ tern weiter von einander ent⸗ fernt und mit einem langen Blaͤttchen verſehen ſind. Dieſe Art liebt ſandige Gegenden, die Ufer des Meeres, überhaupt Strandt, den Strandt kleiner ſowohl als größerer Gewaͤſſer, vorzüglich aber den Flugſand, auf dem fie ſich wegen ihrer langen weit ſich ausbreitenden unterirdiſchen Halme, oder Wurzeln auch ſehr wohl ſchickt. Sie hluͤhet im May in Meklen— burg, Bremen, Oldenburg, Weſtphalen, Preu— ßen, Holſtein, Hannover, Berlin, Barby und Tuͤbingen. Die Wurzel kriecht, iſt fadenfoͤr— mig, einfach, wagerecht, gegliedert: die Glie⸗ der ſtehen in einer ziemlichen Entfernung von einander: aus jedem dieſer einzelnen Gelenke kommt ein gegliederter Halm hervor, der un⸗ 13 ter der Erde mit braunen Scheiden umgeben, uͤber der Erde aber mit ſehr vielen Blaͤttern beſetzt, von welchen die erſten oder aͤußern ziem⸗ lich kurz, die innern aber ſo lange als die ganze Pflanze und ziemlich ſchmal ſind. Der oberhalb der Erde ſtehende Halm iſt gelenklos, nackend und drey bis ſechs Zoll hoch. Die Aehre iſt oft uͤberhaͤngend, aus vielen ſeitwaͤrts ſtehenden eys rund zugeſpitzten, roſtfaͤrbigen, ungeſtielten, in eine größere Aehre zuſammengedrungenen Aehr— chen zuſammengeſetzt, die unterſten ausgenom— men, die in mehrerer Entfernung von einans der ſtehen. Die Narben ſind zweytheilig. Die Fruͤhlingswurzeln ſollen an Heilkraͤften der Saſſaparille gleich kommen, und auch in der Noth zu Brod gebraucht werden koͤnnen. In den Apotheken unter dem Ramen Rad. Caricis I. Graminis rubri, Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine bluͤ⸗ hende Aehre. c. Eine Aehre mit reifen Saamenkapſeln. d. D. Eine maͤnnliche Schuppe. e. E. Eine weibliche Kelch⸗ ſchuppe. f. F. Eine reife Kapſel. Carex agen L. 2 7 * 4 2 1 — * x * * * ag 8 4 — . 1 | N d 3 r Ein und zwanzigſte Klaſſe. Dritte Ordnung. CAREX montana. Bergſegge. Mit weiblichen ungeſtielten, eyrun⸗ den, meiſt einzelnen, ſich der maͤnnlichen naͤhernden Aehren, einem nackenden Halm, und zart⸗ haͤaͤrigen Kapſeln. Dieſe Art liebt ſchattigte bergichte Ders ter; fie waͤchſt daher auch in Waͤldern; man findet ſie oft ſchon im April, bluͤhend. Die Wurzel iſt dick, faſericht, mit braunen Schups pen beſetzt. Die Halme werden hoͤchſtens ei⸗ nen Fuß hoch, ſind ſehr duͤnne, und eckigt. Die Blätter entſpringen aus der Wurzel buͤndelfoͤr— mig, indem fie in einer braunen gemeinfchafts lichen Scheide ſitzen; ſie ſind nur halb ſo lang, als die Halme, ſchmal, flach, hellgruͤn, ſehr ſpitzig, und ruͤckwaͤrts rauh. Die Aehren ſitzen ſtiellos und gedraͤngt an der Spitze des Halms. Die oberſte iſt maͤnnlich, walzenfoͤrmig, und etwas ſpitzig; unter dieſer ſitzen eine oder zwei weibliche Aehren, welche kuͤrzer und runder find 14 als die männlichen. Die ungeſtielten Oeckblaͤtt⸗ chen find umgekehrt herzfoͤrmig, dunkelpurpur⸗ roth, und endigen ſich auf der Spitze in ein borſtenfoͤrmiges Blaͤttchen, das kuͤrzer als das eigentliche Aehrchen if. Die Schuppen find cas ffanienbraunpurpurroth, in der Folge ſchwarz: die maͤnnlichen laͤnglicht; die weiblichen faſt eyrund, abgeſtumpft und mit einem beſondern Spitzchen noch verſehen. Die Saamenkapſeln ſind rundlicht, etwas dreyeckigt hoͤckericht, zot⸗ tig, noch einmal ſo lang als die Kelchſchuppen, und nach verſchiedenen Seiten ſtehend. Die Narben ſind dreytheilig. Dieſe Segge wird von dem Viehe gerne gefreſſen. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Eine bluͤhen⸗ de Aehre. c. Eine Aehre mit reifen Saas menkapſeln. d. D. Eine maͤnnliche Schuppe. e. E. Eine weibliche Kelch⸗ ſchuppe. f. F. Eine Kapfel. r cx Custer no,. re 5 * 8 7 1 Meg x * 73 x 4 ER je en * ER . 0 N 9 n Ein und zwanzigſte Klaſſe. Dritte Ordnung. CAREX humilis. Niedrige Segge. Mit einer laͤnglichen maͤnnlichen Aehre, und ſpaͤter erſcheinenden, entfernt ſtehenden, etwas geſtiel⸗ ten und armbluͤthigen weiblichen Aehren; und einem Halm, der kurzer als die Blätter if. | Dieſe Art liebt einen trockenen Boden, und waͤchſt daher auf Bergen und Felſen, in Sachſen, Leipzig, Salzburg, Regensburg u. ſ. w. und blühet im April. Die Wurzel iſt dick, ſchief, und mit braunen Faſern verſehen. Aus ihr kommen mehrere Halme, die kaum fingerslang, und mit weißen haͤutigen Schups pen bekleidet find. Die Blätter find oft drey⸗ mal ſo lang als die Halme, ſehr ſchmal, und kaum merklich rauh. Die maͤnnliche Aehre an der Spitze, laͤnglicht, die Kelche ſchuppenartig übereinander, laͤnglich ſtumpf, braun, am Ran⸗ de weißlicht, glaͤnzend. Die weiblichen Aehren unter der vorigen, wechſelsweiſe am Staͤngel, 15 gewöhnlich drey, mit weißlichten Scheiden um⸗ geben; zur Bluͤthezeit ſtecken dieſe Aehren ganz in ihren Scheiden, nur die Narben ragen dar— uͤber hervor; da nun dieſe Aehren laͤngs des ganzen Halmes herabſitzen, fo geben ihre häus tigen, am Ruͤcken blaßgruͤnen, und von den Haͤuten blaß rothbraunen Scheiden dem Halme dieſes artigen Graͤschens ein ſonderbares Anſe— ben. — Dieſe weiblichen Aehren ſind laͤnglicht, ſtiellos, oder im Alter ſehr kurz geſtielt, und enthalten eine, zwey, hoͤchſtens drey Bluͤthen. Die Narben find dreytheilig. Die Kapfeln ey— foͤrmig, dreyſeitig, kurz geftielt, zottig. Fig. a. Die ganze Pflanze, noch bluͤhend. b. Ein ſchon verbluͤhter Halm. c. C. Eine maͤnnliche Schuppe. d. D. Eine Kelchſchuppe mit dem Griffel. E. Der Griffel beſonders. f. Eine Saamenkaps ſel mit der Kelchſchuppe. 8. G. Eine Kapſel. (rer Hume, Less. 62. — Ein und zwanzigſte Klaſſe. Dritte Ordnung. CAREX in flata. Aufgeblaſene Segge. Mit mehrern maͤnnlichen, und dik— fen geſtielten weiblichen Aehrenz und aufgeblaſenen zweyſchnab⸗ lichten S N Dieſe Art waͤchſt auf naſſen Wieſen, und in ſumpfigten Graͤben, und bluͤhet im May. Die Wurzel kriecht, und iſt ziemlich dick. Die Staͤngel werden zwey Fuß hoch, und ſind drey— eckig, ruͤckwaͤrts ſehr rauh, an den Kanten ſchneidend. Die Blaͤtter laͤnger als der Halm, breit, kahnfoͤrmig, und ruͤckwaͤrts ſehr rauh. Die maͤnnlichen Aehren an der Spitze, gewoͤhn— lich drey, ſind lang, duͤnn, ſtiellos; die Schup⸗ pen laͤnglicht, weißgelblicht. Die weiblichen Aehren, gewoͤhnlich zwey, laͤnglicht geſtielt. Die Deckblaͤtter lang, zugeſpitzt, ruͤckwaͤrts rauh. Die Kapſeln glatt, geſtreift, eyfoͤrmig, oben verdünnt, mit einer kurzen zweyſpaltigen Spitze. Die Kelchſchuppen ſchmal, ſo lang 16 als die Kapſeln, laͤnglicht, am Grunde breiter. Die Narben dreytheilig. Fig, ©. Die ganze Pflanze. b. Eine bluͤ⸗ hende männliche Aehre. e. C. Eine das von abgeloͤßte Schuppe. d. Eine blüs hende weibliche Aehre. e. E. Eine das von abgeloͤßte Kelchſchuppe. k. F. Eine junge Saamenkapſel. g. G. Der Grif— fel. h. Eine reife Kapſel. I. Dieſel⸗ bige, der Laͤnge nach aufgeſchnitten, daß man das Saamenkorn darinnen liegen ſehen kann. k. R. Das Saamenkorn. eee — 77 Carex mflala Hop * ur A J Fe 1 £ 1. . Drey und zwanzigſte Claſſe. Erſte Ordnung. HOLCUS ‚odoratus. Wohlriechendes Pferdegras. Die Kelche dreybluͤthig: das mitt⸗ lere Bluͤthchen weiblich oder ein Zwitter; mit zwey Staubfäden, die andern beiden maͤnnlich mit drey Staubfaͤden. Savaltana hirta Schrank. Dieſe Grasart findet man in Preußen, Barbi — bey Regensburg u. ſ. w. auf Wie⸗ ſen, Wald- und Bergweiden; und bluͤhet im May. Der Kelch iſt ſehr weit, beſteht aus zwey Baͤlglein, und ſchließt drey Bluͤmchen ein, von welchen das mittlere weiblich, oder ein Zwitter iſt, die beiden andern aber maͤnn— lich find. *“) Die Wurzel kriecht. Man legt dieſe Art in Buͤſcheln zwiſchen Waͤſche und Kleidungsſtuͤcke, damit ſich ihnen der angenehme Geruch dieſes Graſes mittheilt. 7 Die mehreſten weiblichen und Zwitter⸗ bluͤmchen, hatten an der Pflanze, die ich friſch zum Abbilden vor mir hatte, drey Griffel. 16 Fig. . Die ganze Pflanze. b. B. Ein bläs hendes Aehrchen. C. ein noch ſtaͤrker vergroͤßertes, und voͤllig aufgebluͤhtes Aehrchen. D. Die drey Staubgefaͤße eines maͤnulichen Bluͤmchens, mit dem Honigbehaͤltnis *. E. Die zwey Staub⸗ gefaͤſe mit den zween Griffeln des Zwitterbluͤmchens, und dem Honigbe— haͤttnis«. k. Ein Aehrchen mit reifen Saamen. g. Das noch in den ver⸗ trockneten Spelzen eingeſchloſſene Saas menkorn. h. II. Daſſ elbige frey. IXI. Pe — A — odora UL 1 Ho 7 Cee. Be a Grin n r 8 55 9 . Be Ar ur. n 4 ä Bee Ya — van u 4 25 * r > er 2 EZ * FE ee a ni 4 ’ v er me * > N f * „ 1 . 9 N 61 N Er * f 222 2 — 4 1 5 4 Er * ‚ £ 1 4 r 14 1 1 b m... hf ch & 5 1 4 an el * — if — — 1 „ - 1 5 y 0 ir « 1 1 * j £ N 4 N 4 * * u 4 * * * 1 * * l re * * > * w 8 * > - * . — 4 ” — , # 7 * N KA + 4 . 5 1 „ © Ay . 1 1 * * x vs u Pi * ir N N A f 4 ua E \ wr > 8 * | id 13 Nn . 3 2er * ere 5 77 a FB Gr 2 % 5 A h # 2 e * 89 Id ta 8 I l 0 J e 15 0 * N Hr .+,i 2 55 na 115 41. 6 7 * 90110 hr 14 8 ir MIR Ad 57 8 — 1 — 2 1 8 * Geenen Aer „ ur wir en Fr" 12 1 99 ene 22 3 LEERE IST ee — - ni. TI mn minn m { 1 Let 740 * eee „%% 14 7 haar) ent“ N 44“ Wenn D Won 0 75 SR. Mi RN 705 A 4 A N; 4 Wr 8 ili m 0 ER 1 * Nl Fer uf In a OO N eee * „ 4 1 5 Ne . A AT r J. N NIN \ Nee 2529 . N EM N e TR . kr f 12 5 Id» N x Al) DEE ehe N N „* ee * 1 nee 2% . 74. 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