NN WET RN 5 * ir ’ 7 f 85 [2 116. e as mr AAN 58500 7 big 1 71 1 j wir N l 942% 475 kun! 75 9 AT | 1 BR. Eu Sn Library THE GIFT OF _ FRANCIS SKINNER OF DEDHAM IN MEMORY OF FRANCIS SKINNER (H. C. 1862) Received 5 . | A N r v m en en an Sn 8 — 5 N N > ur Ar 25 8 N W 4 7 1 4 N >. 7 . U Kin} 1 U er 8 1 12 * IL, * * . * ir * . Deutſchlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen von ones Stur m, Ehrenmitgliede der botaniſchen Geſellſchaft in Regens⸗ burg, der Societät der Forſt⸗ und Jagdkunde zu Dreyſ⸗ ſigacker, korreſpondirendes Mitglied der Wetterauiſchen Geſellſchaft für die geſammte Naturkunde, der natur— forſchenden Geſellſchaft zu Halle, der Geſellſchaft naturfor— ſchender Freunde zu Berlin, der pharmaceutiſchen Geſell— ſchaft zu St. Petersburg, des Maclurian-Lyceums in Phi— Indelpbia, und der Nürnbergiſchen naturhiſtoriſchen Geſellſchaft ordentliches Mitglied. J. Abtheilung. 13. Baͤndchen. Gedruckt auf Koſten des Ver faſſers. er * a Br ö “ 4 8 Bam 1 b EN 12 IR ale 93 38 69 u 11 ei In + _ u, ICH \ * N 75 9 f 2 „ “uf 7 * 4 2 — 3 ger il u * N79 E eee A DIRT: x 4 4 Br * ee — 5 4 FT 5 17 7 3 RE uch, ee BR 90 5 Reihe % —— — Adonis vernalis. XII. 5, 5 Andropogon distachyos. III. 2. — Gryllus. — halepensis. BR Ischaemum. Alchemilla alpina. IV, 1. d — ſissa. Anemone alpina. XIII. 2. — Patens. Anthericum ramos um. VI. 1. Arbutus alpina. X. 1. Armeria alpina. V. 5. Campanula alpina. V. 1. Ceratocephalus falcatus. V. 1. Cladiolus communis. III. 1. — imbricatus. Cornus mascula, IV. 1. — sanguinea. — _ suecica. Crocus variegatus, III. 1. Cyperus esculentus, III. 1. — flavescens, — fuscus,/ — glaber. — glomeratus. — longus. — "Monti, — pannonicus. Dianthus alpinus. X. 2. Gentiana aestiva. V. 2. — angustifolia. — asclepiadea. — brachyphylla. — frigida. — glacialis. ) Die roͤmiſche Zahl deutet auf die Klaſſe, und die kleine auf die Ordnung, welche oben auf dem Tex⸗ te und den Kupfertateln angemerkt find, und nach welchen die Kupfertafeln aufgeſucht werden muͤſſen. Gentiana obtusitolıa. — pannonica. — punctata. a — pyramidalis. Iris bohemica, III. 1. — Fieberi, — hungarica, Linaria alpina XIV. 2.62 Lychnis alpina, X. 5. Plantago alpina, IV. 1. Primula carniolıca, V. 1. — PFlörkeana. — venusta, zhamnus alpina V. 1. Ribes alpina, V. I. Ribes petraeum. Scorzonera alpina. XIX. 1. Stachys alpina. XIV. 1. Thalictrum alpınum, XIII. — 121 Thlaspi alpinum, XV. 1. 5 Thymus alpinus, VIX. 1. Valeriana elongata, III. 1 — tuberosa. Veroniea alpina. II. 1. — aphpylla. 4 — Buxbaumi, Ö© — fruticulosa. — häeteraefolis. yet Zweite Klaſſe. Erſte Ordnung. VERONICA fruticulosa. Wulf. Stauden: Ehrenpreis. Mit aufſteigendem Stengel; glatten, ſtielten, am obern Theil des ngels entfernter ſtehenden, els iſchen oder eilaͤnglichen, am un: rn Theil des Stengels gedräng⸗ r ſtehenden, eirundlichen, ſchwach fästen Blaͤttern, vielblumiger Joldentraube und faſt rundlichei⸗ foͤrmiger, langhaariger Kapfel. In der Alpenregion der Schweiz, in Kaͤrnthen, Steyermark, Salzburg und Bayern auf Felſen, bluͤht im Juli und Auguſt. Perennirend. Wurzelſtock holzig, ſchief, außen braun, die Wurzeln fadenfoͤrmig, mehr oder weniger ver— aͤſtelt. Der Stengel erſt niederliegend, dann aufrecht, glatt und beblaͤttert, am obern Thei⸗ le druͤſig⸗haarig. Die Blatter gegenuͤberſtehend, etwas fleiſchig, ganz glatt, in einen kurzen Blattſtiel verengt, flach oder zuweilen etwas rinnenfoͤrmig gebogen, die untern dichter ges ſtellt, eirundlich, ganzrandig, die mittlern und obern weniger dicht geſtellt, in der Mitte ent⸗ fernt geſaͤgt, elliptiſch oder eirundlaͤnglich, und faſt doppelt ſo lang als an V. saxatilis. Die Doldentraube aͤhrenfoͤrmig, vielblumig, nach der Bluͤthe ſich verlaͤngernd. Blumenſtielchen fo lang als die Deckblaͤtter, oder wenig kuͤrzer, einblumig, druͤſig⸗haarig; die Deckblaͤtter ſtumpf, eilanzettfoͤrmig, druͤſig⸗haarig. Kelchblaͤtter vier, 1 D * 2 — laͤnglich, elliptiſch, drüllabaarig, zwei davon et⸗ was kuͤrzer. Die Blumenkrone ziemlich groß, roſeuroth mit veräftelten dunkler gefärbten Adern. Die Kapſel faſt rundlich-eifoͤrmig, fein— behaart, am Rande zuſammengedruͤckt, etwas ſchneidig, druͤſig-behaart, oberhalb faſt zottig. Dieſe Art unterſcheidet ſich von V. saxatılis durch fleisch: oder roſenfarbige Blumen, druͤſig⸗ haarige Kelchblätter und Kapſeln, welche letz— tere flacher zu ſammendruͤckt und deren Rand mehr ſchneidig iſt, uͤbrigens noch durch aufſtei— Blatt Stengel, und durch obere elliptiſche laͤt ter, "Fig, a. Die pflanze in natuͤrlicher Groͤße. 5. Eine abgeſonderte Blume mit Blumen— ſtielchen und Deckblatt. e. Die Kapſel. D. Dieſelbe vergrößert. E. horizontal Durch— ſchnitten. F. Der Saame, aufrecht und durchſchnitten. g. h,. i. Dreierlei vorkom⸗ mende Blattformen, Fieber. ee f ultcullua 222 Fieber ger 5 5 { 5 ’ 2 3 ö „ Pu’) ae 1 y on. r } * 7 9 } En W 4 1 % i ich 6 er * 4 f 4 4. 18 uhr 1 Wen N. 772 u 1 3 * 84.14 N inen N rns. * = P Car z A * . 1 u: * * * 1 U — . a ä % # Bir, N — . „ Fr A g 7 EA * ien NETTE. DENVER 4 en 145% * 4 Zweite Klaſſe. Erſte Ordnung. VERONICA saxatilis. Lin. Felſen-Ehrenpreis. Dt ausgebreitetem, aufſteigenden, hin und her gebogenen Stengel, gegenuͤberſtehenden, N ver⸗ kehrt eirunden, obern laͤnglich ei⸗ runden, kaum lekerbten Bot 10 armblumiger oldentraube, und eifoͤrmig⸗ ie ſch wa'ch be⸗ haarter Kapfel. Auf den Alpen und Voralpen von Oeſtreich, Salzburg, Bayern ꝛc. bluͤht im Juni, Juli, und perennirt. Der Wurzelſtock holzig, außen braun, mit braunen fadenfoͤrmigen Wurzeln beſetzt, meh: rere Stengel treibend, die ausgebreitet, hin und her gebogen, holzig und mweichhaarig find. Die Blätter gegenuͤberſtehend, ſattgruͤn, die obern mehr laͤnglich langettförmig ſtumpf ſitzend, die untern verkehrt eirund, in der Mittte ent⸗ fernt und ſtumpf geſaͤgt, oft kaum Karte ſehr glatt, faſt glaͤnzend, und kurz geſtielt. Dol⸗ dentraube kurz, einfach, 3—5 blumig, nach der Blüthe fich wenig verlangernd. Die Blumens ſtielchen einblumig, fadenfoͤrmig, aufrecht, weich» haarig, langer als das Deckblatt, welches ellip⸗ tiſch ganzrandig und weichbehaart iſt. Kelch⸗ lappen vier, laͤnglich, ſtumpf, unten verengert faſt gleichlang, und ſo wie der obere Theil des Stengels mit ſparſamen Weichhaar bedeckt. Blumenkrone bedeutend größer als bei V. fruticulosa, geſaͤttigt blau, mit dunkleren aſti⸗ 2 gen Adern, und am Schlunde befindlichen rothen Flecken, von welchen die Adern auslaufen. Die ‚apfel fait um 1/3 langer als der Kelch, (und auch faſt um 1/3 langer als bei V. Fruticulosa,) eifoͤrmig, Rumpf, etwas plattgedruͤckt, kurzbe⸗ haart; die Klappenraͤnder nicht viel hervorra⸗ gend. | Linné, und Andere hielten dieſe Pflanze mit V. fruticulosa für einerlei, und nicht ſpe⸗ zifiſch verſchieden, doch unterſcheidet folgendes, dieſe Pflanzenſpezies von der V. fruticulosa: ihre ausgebreiteten Stengel, kleinere faſt ſitzen⸗ de Blatter, armblumige (3—5) Doldentraube, und ihre groͤßern ſattblauen Blumen. Fig. &. Die ganze Pflanze auf 2/3 verkleis nert. b. Eine abgeſonderte Blume. ce. Die reifende Kapſel mit dem Blumenſtiel⸗ chen und Deckblatt. D. Die Kapfel. E. Dieſelbe ſenkrecht. F. Horizontal durch⸗ ſchnitten vorgeſtellt. G. Der Saamen nach feiner Flaͤche, und dem Horizontal- Durchſchnitt. h. 1. k. I. Blattformen vier⸗ erlei Art, von welchen dieſe Spezies immer ein oder die andere Form beſitzt. Fieber. Ii. Aude, guet. — 1 * R 5 * > Fa Ste sarcdlds u . 1 7 8 0 77 a 1052 91 5 Zweite Klaſſe. Erſte Ordnung. VERONICA alpina. Lin. Alpen; Ehrenpreis. Mit aufſteigend einfachem Stengel, eiförmiger wenigblumiger Dolden⸗ traube, mit eirunden und elliptifch- eirunden, gefägten und ganzrandi⸗ gen Blättern; verkehrt eirunden, l gewimperten Kap⸗ eln Auf moſigen ſteinigen Orten in den Alpen Kab n in Bayern, Oeſtreich, Boͤhmen ꝛe. bluͤht im Juni und Juli. Perennixend. 5 Die Wurzel holzig, mehrere Stengel trei- hend. Der Stengel aufſteigend, einfach oder aͤſtig, beblaͤttert, unten glatt, von der Mitte bis oben mit weißen Zottenhaaren beſetzt, ſtiel⸗ rund, die Haare gegliedert. Die Blaͤtter verſchieden geſtaltet. In den untern die elliptiſche Form, in den obern die lanzettliche Form vorherrſchend. Alle find ges genuͤberſtehend, kurzgeſtielt, nur die oberſten unter der Blumentraube abwechſelnd; dieſe, ſo wie die kurzen Blattſtielchen⸗ und ein Theil des Blattrandes mit gefiederten Haaren ge— wimpert. Die Blattraͤnder mehr oder weniger dicht gezaͤhnt, oft faſt ganzrandig. Doldentraube vielblumig, (6-10) oft auch nur einblumig, jedes einzelne Blümchen mit einem, etwas längern, fait doppelt fo laugen Deckblaͤttchen verſehen, als der behaarte Blu⸗ menſtiel lang iſt. Das Deckbläͤtrchen ſchwach behaart, am Rande gewimpert. Kelchblaͤttchen 4, ungleich, 2 kleiner 2 größer, laͤnglich, zuges ſpitzt, gewimpert, ſchwach⸗behaart; mit einem deutlichen Mittels, und 2 kaum ſichtbaren Seitennerven. Die Blumenkrone kurzroͤhrig, etwas länger als die 2 großeren Kelchblaͤtter. Die 5 iſt ein eigenes Gemiſche, faſt grau— blau. Die Kapſel verkehrt eirund, oben aus⸗ gerandet, zuſammengedruͤckt, die Oberflaͤche runz⸗ lich, unter der Mitte mit Haͤrchen beſetzt, die Kapſel ſchwaͤrzlich⸗blaugruͤn gefärbt, und langer als die Kelchblaͤtter, der Griffel kurz, etwa 1/4 der Laͤnge der reifen Kapſel betragend, bleibend. Saamen eirund, unten faſt abgeſtutzt, genabelt. Nach dem Standorte aͤndert die Pflanze ſehr in der Groͤße aller ihrer Theile, eine ſolche Veraͤnderung zeigt V. pygmaea Schr. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. C. Die ab⸗ geloͤßte Blume. d. Die reifende Kapſel. E. Dieſelbe vertikal und horizontal durch⸗ ſchnitten. F. Der Saame von verfchiede; nen Seiten. g. h. Zweierlei Blattformen. Fieber. Are ber pinz. = . . 22 Teromca ana — 1 . Zweite Klaſſe. Erſte Ordnung. VERONICA aphylla. Lin, Blattloſer-Ehrenpreis. Drüſig behaart; mit kurzem, aufſtei⸗ genden, beblaͤtterten, eylindriſchen, ſehr einfachem Stengel, verkehrt eifoͤrmigen gekerbten, in einen fur; zen Blattſtiel verengerten Blaͤt⸗ tern, und verkehrt herzfoͤrmiger flach⸗zuſammenged ruͤckter Kapſel. Auf den Alpen in Heſtreich, Bayern, Sal burg, in Steyermark, und auf den Sudeten in Boͤhmen, bluͤht im Juni und Auguſt. Perennirt. Der Wurzelſtock etwas ſchief, kriechend, viel: koͤpfig, die einzelnen Aeſte auffteigend, 1/2 bis 2 Zoll lang, walzeurund, beblaͤttert, ſo wie alle uͤbrigen Pflanzentheile mit weißlichen geglie⸗ derten Druͤſenhaaren beſetzt. Blätter gegen⸗ uͤberſtehend, gruͤn, die unterſten laͤnglich elfoͤr⸗ mig, ſtumpf, in einen kurzen Blattſtiel über; gehend, bald mehr bald weniger gekerbt, die mittleru und oberen Blaͤtter groͤßer als die un⸗ tern; verkehrt eifoͤrmig, ſtumpf, gekerbt, in ei⸗ nen ſehr kurzen, mit dem gegenuͤberſtehenden verwachſenen Blattſtiel verengert. Aehrentrau— be aus einer der oberſten Blattachſeln entſprin⸗ gend, gewoͤhnlich nur an einer Seite, ſelten 925 gegenuͤberſtehende, langgeſtielt, 3 bis 6 lumig, der Blumenſtiel 1 bis 1 1/2 Zoll lang, walzenrund. Die Blumenſtielchen fadenfoͤrmig, aufrecht, noch einmal ſo lang als die elliptiſchen ſtumpfen Deckblaͤtt ter. 1 Kelch viertheilig, mit ungleichen länglichen ſtumpfen Lappen. Blumenkrone einblaͤttrig, kurzroͤtrig, maͤßig groß, blaßblau, und dunkler geadert. Der Saum vierlappig, flach, der un⸗ tere Lappen kleiner, die uͤbrigen faſt gleich. Staubgefaͤße zwei, gegen den untern Blumen⸗ kronenlappen berabgeneigt, Staubfaͤden fadens artig in der Roͤhre befeſtigt, die Staubbeutel rundlich. Der Fruchtknoten eiförmig zuſam⸗ mengedruͤckt. Griffel fadenartig, platt, herab⸗ gebogen, kurzer als die Staubgefaͤße, Narbe undlich. Kapſel mäßig groß, größer als der elch, verkehrt herzfoͤrmig, nach oben hin flach zuſammengedruͤckt, zweifaͤchrig, zweilappig, mehrſaamig. Saamen flach, braunlichgelb, eis foͤrmig, rundlich. I FIR 7 Anm. Bei V, nudicaulis Lam, iſt die Kay: fel oben ſtumpf, nicht ausgerandet. Fig. a. b. Die Pflanze in natürlicher Größe. Die Blumenkrone abgeſondert. d. Die Kapfel mit dem Blumenſtiel und Oeckblatte. E. Diefelbe vergrößert. F. Der Kapfel⸗ durchſchnitt. G. Der Saame ganz, und durchſchnitten. a Fieber. Ii. \ an apkylia 2 ebe, pinz. — 9 * ‚ * e ee e „ 5 . * N 2 7 er 1 Zweite Klaſſe. Erſte Ordnung. VERONICA Buxbaumi, Tenore, BurbaumssEhrenpreis. Behaart, mit niederliegendenm, aufs ſtrebenden, aͤſtigen Stengel, ach ſel⸗ berablaufend, bilden. rl gegenüberſtehend, jene ober der Mitte bis an die Spitze abwechſelnd, oft auch am ganzen Stengel abwechſelnd ſtehend, alle kurz geſtielt, flach, breiteifoͤrmig oder rundlichherzfoͤrmig; beis | Po de Blattflaͤchen mit kurzen gegliederten 1 55 beſetzt, der Rand fein gewimpert. Durch d Blattflaͤche läuft ein ſtarker Mittel: und 41 Seitennerven, nebſt diefen, näher. gegen den Rand 2 feinere, die fich alle wieder gabelfoͤr⸗ mig theilen. Die Zahnungen tief, einfach oder auch gedoppelt, 4—7—9 Zaͤhne auf einer Seite. Der Blattſtiel flach, rinnenfoͤrmig, gewimpert, oben in die herzfoͤrmige Baſis verlaufend. Die Blumenſtiele aus den Blattachſeln einzeln, meiſt doppelt oder 3 mal ſo lang als das Blatt; fadenfoͤrmig, mit kurzen Haͤrchen bekleidet, vor und waͤhrend dem Blühen faſt gerade, mit der Blume aufrechtabſtehend, nach der Bluͤthe und in der Fruchtreife, nahe an der Kapſel Enie: foͤrmig, abwaͤrts geneigt. Kelchblaͤtter 4, zwei davon kuͤrzer. An der bluͤhenden Pflanze linealiſch, kurzer als die Blumenkrone, nach der Bluͤthe mit der Kap⸗ ſel fortwachfend. Die Blumenkrone vierthei— lig, groß, lebhaft blau, dunkler geadert, die 3 obern Abſchnitte faſt gleich und dunkler gefaͤrbt, der mittlere vierte Abſchnitt der kleinſte. Die Kapſel rundlich, dreieckig, zweiklappig, zweifaͤchrig, unterhalb zugerundet, oben ſcharf und tief ausgeſchnitten, die Ecken abſtehend, ſtumpf, auf der Oberflaͤche netzfoͤrmig geadert, au dem geſchaͤrften Kapſelrand gewimpert, und die Oberflaͤche in dieſer Gegend behaart. Die Kapſel vielſaamig, der Saame birnfoͤrmig, muſchelartig, der Quere nach, gerunzelt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Die Blume abgelößt. c. Der Kelch. d. Die Kapſel ſammt Kelch. E. Die Kapſel ganz und horizontal durchſchnitten. F. Dieſelbe der Länge nach durchſchnitten. G. H. Der Saame ganz und durchſchnitten. AN Ein Blattumriß von V. Tournefortii. k. Von V. Buxbaumi, Und J. von V. 9 Fieber. N = 3 ) — I Bucbaumi Ienore. . I - Far IUCT Kleber fun. Fi * „ * . 2, * — * > N ö G Eee 3 ich 1 1 Zweite Klaſſe. Erſte Ordnung. VERONICA hederaefolia. Lin. Epheublättriger-Ehrenpreis. Behaart, mit niederliegendem aͤſti⸗ gen Stengel, achſelſtaͤndigen, die rn aufgedunſene Kapfel, dreimal an Länge übertref fenden, bei der Fruchtreife bogig ausgeſperrten Blumenſtielen, kurz⸗ geſtielten, herz foͤrmig⸗ rundlichen 3 bis s lappigen Blättern, herzfoͤr⸗ migsipißen, der Kapſel angedruͤck⸗ ten Kelchblaͤttern. Auf Aeckern, Schutthaufen und unbebauten Zen gemein, blüht im Mai und Juni. Ein⸗ jaͤhrig Die Pflanze ganz behaart, die Wurzel aͤſtig, braun. Stengel s bis 12 Zoll lang, niederlie⸗ gend, ausgebreitet auch aufſteigend, etwas kan⸗ tig, auf den Kanten weichhaarig; unten aͤſtig und etwas roͤthlich, die Aeſte ausgebreitet, ab— ſtehend. Blätter abſtehend, etwas fleiſchig, die unterſten etfoͤrmig ungelappt, langgeſtielt, die mittlern und obern nierenherzfoͤrmig, 3 bis 5 lappig, die Lappen ſtumpf, der mittlere größer, zugerundet, die Seitenlappen klein, beiderſeits mit einzelnen Haͤrchen bekleidet, unterſeits oft roͤthlich angelaufen. Bei der Abart V. Lappago Schmidt. ſind die Blätter dreilappig, die Behaarung viel dichter. Die Blumenſtiele einblumig, achſel⸗ ſtaͤndig, einzeln, gewöhnlich länger als die 8 Hlätter, erſt aufrechtsabftebend, bei der Frucht: reife aber bogenfoͤrmig zuruͤckgeſchlagen, etwas weichhaarig. Bei der Abart V. Lappago die Blu: menſtielchen kuͤrzer als die Blaͤtter, oft nur von der Laͤnge der Blattſtiele. Der Kelch vier laͤttrig, an die Kapſel anschließend. Die Kelchblaͤtter herzfoͤrmig, ungleich, etwas laͤnger als die Blu— menkrone, behaart, der Rand gewimpert. Bei obiger Abart find die Kelchblaͤtter ſpießig, ſtaͤr⸗ ker behaart, und die Wimperhaare laͤnger. Die Blumenkrone viertheilig, blaßlila mit roͤthli⸗ en Adern, die obern 3 Lappen faſt gleich, ei: oͤrmig, der untere lanzettfoͤrmig; bei der obigen bart größer, über den Kelch herausragend, kornblumenblau mit dunkleren Streifen. Die Kapſel umgekehrt herzfoͤrmig, vierlappig, ſo, daß ſie wie doppelt erſcheint, stverklappig, zweifaͤchrig, die Kelchlappen rundlich, die Fächer felten ein-, meiſt zweiſaamig. Saame muſchelfoͤrmig, rundlich, tiefgena— belt, ſchwach- und quergerieft. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Die abge⸗ lößte Blumenkroͤne. C. Die vergrößerte Frucht 1 5 N Kelchblaͤttern. D. Die Kap ſel. E. F. Dieſelbe nach der Laͤnge, 55 horizontal durchſchnitten. G6. H. Der Saame von beiſchiedfnen Seiten, a: durchſchnitten. i. Dreierlei Blatt: formen an einer Rn 1. Die unterſte. K. Die mittlere. J. Die obere Form. M. Ein Kelche pee von der Abart V. Lappa- go. n. Ein Blatt davon, Fieber. 2 nf fi be „ Diao, Die F 7 8 “Im 2 Q N Ex Fi r 4 . a 12 1 1 e ar * r . e rei * REEL ' N. N | art Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. GLADIOLUS communis. Lin. Gemeine Siegwurz. Mit ſchwertfoͤrmigen nervigen Blaͤt⸗ tern, einſeitigen, uͤbergebogen en faſt rachenfoͤrmigen Perigon ien, die untern Perigonialabſchnitte laͤnglich eiförmig, faft gleichlang, die obern ſeitenſtaͤndigen gegen ⸗ einander geneigt und abgeſtumpft, einer längliben keulenfoͤrmigen ſtumpf dreieckigen Kapſel. Im ſuͤdlichen und mittlern Deutſchland. Auf naſſen und trockenen Wieſen, in feuchten Laubhoͤlzern, in Preußen bei Königsberg ꝛce. bluͤht im Mai und Juni. Perennirend. Der dichte Zwiebelknollen nach dem Bluͤhen doppelt, faſt kugelfoͤrmig⸗plattgedruͤckt, mit ei⸗ ner netzfoͤrmigen Huͤlle umgeben. Der Schaft 1—2 Fuß hoch, bis über die Mitte mit ſchwert⸗ foͤrmigen Blättern beſetzt, eylindriſch, glatt, einfach, gegen die Spitze etwas gewunden. Blaͤtter am Stengel zweireihig, beſcheidet, ab⸗ wechſelnd, ſteif aufrecht, ſchwertfoͤrmig, Rumpf, vielnervig und platt. Die Blumen in einer aͤhrenfoͤrmigen einfachen Tran Die Blumen⸗ ſcheide bleibend. Das Perig ontum ſechstheilig, die Röhre gebogen, blaß⸗roſenroth, die Perigo⸗ nien⸗Abſchnitte ungleich; namlich, die drei obern gleich groß, aber groͤßer als die drei untern, der obere mittlere fait etwas großer und helmartig, die ſeitenſtaͤndigen obern eee geneigt, den obern faft deckend; die drei untern an der Baſis zuſammenhaͤngend, faſt gleichgroß, laͤnglich⸗lan⸗ zettfoͤrmig, gegen die Baſis ſich ſehr verſchmaͤ⸗ lernd, an der Spitze ſtumpf, in der Mitte auf der obern Flaͤche mit einem weißen laͤnglichen, von einer dunkelrothen zackigen Linie einge— faßten Flecke verſehen. 2 Kapſel laͤnglich, an der Baſis verſchmaͤlert, an der Spitze zugerundet eingedruͤckt, ſtumpf, dreieckig, dreiklappig, dreifaͤchrig, vielſaamig. Saamen umgekehrt eifoͤrmig, flach eingedruͤckt, gefluͤgelt, an der Außenflaͤche unter einer ſtar— ken Vergroͤßerung netzfoͤrmig geadert. Das Saamenkorn nach entfernten Epiſpermium iſt rundlich. N . Vom Folgenden unterſcheidet ſich dieſe Art durch eine ſchlaffe Blumen-Aehren-Traube, de: ren Blumen nicht ſo dicht ſtehen, wie bei dem Folgenden; durch obere laͤnglich eifoͤrmige ſtumpfe, geſchloſſene, einander faſt deckende, nicht abſtehende Perigontumabſchnitte, und eis ner laͤnglichen Kapſel. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Die abge⸗ ſonderte Blume. c. Die Genitalien. 4. Die Kapſel geſchloſſen. e. Dieſelbe aufs geſprungen. k, Der Saame. G. Derfelbe vergrößert. H. Derſelbe durchſchnitten. I. Derſelbe von der Seite. k. R. Der Saame. Fieber. Fieber pinz s Gl . . COIMEITUUNUS es * Li 1 5 5 \ 1 4 2 Ri deen 1 Br 2 155 = 5 ee Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. GLADIOLUS imbricatus, Lin. Dichtblühende Siegwurz. Mit ſchwertfoͤrmigen nervigen Blaͤt⸗ tern, einſeitigen uͤbergebogenen faſt rachenfoͤrmigen Perigonen, de; ren Abſchnitte laͤnglich, lanzettfoͤr⸗ mig, ungleich groß, und die obern ſeitenſtaͤndigen abſtehend find, Kaps ſel kurz, faſt birnfoͤrmig. Die Zwiebelknollen doppelt auf einander geſtellt, um die Hälfte kleiner als bei dem vos rigen, im wilden Zuſtande Wallnuß groß, der untere waͤhrend der Bluͤthezeit verdeckt, beide mit einer, netzfoͤrmigen braunen 2 bis 3 fachen Zwiebelhuͤlle umgeben. Der Schaft aufrecht, ſteif, beblaͤttert, ge: ſtreift, graugruͤn, am unteren Ende mit einer oder zwei braͤunlichen Scheiden bedeckt, Blaͤtter 4 bis 5, zweireihig, aufgerichtet, etwas ſteif, ſchwertfoͤrmig, vielnervig, ſchwach grauaruͤn bereift. Die Blumenaͤhre endſtaͤndig einfach, die Rhachis hin und her gebogen, Blumen ein: zeln ſitzend, dicht geſtellt, abwechſelnd, alle nach einer Seite gekehrt, fait haͤngend. Die Blu— menſcheide aus 2, faſt gleichen an der Spitze gefärbten Deckblaͤttern beſtehend, die krautar⸗ tig, lanzettfoͤrmig ſpitzig, und mit der geboge— nen blaͤßrothen Röhre faſt gleichlang find. Das Perigonium unten roͤhrig gebogen, der Saum roſenroth mit einem violetten Schiller; tief ſechs⸗ theilig, beinahe rachenfoͤrmig. Die Perigontum⸗ 8 Abſchnitte laͤnglich⸗lanzettfoͤrmig, gegen die Bas ſis ſehr verſchmaͤlert, an der Spitze ſtumpf, die drei obern größer als die drei unteren; von den obern iſt der mittlere Abſchnitt breiter als die zwei ſeitenſtaͤndigen abſtehenden; die 3 untern in der Mitte auf der obern Flaͤche mit einem länglichen weißen dunkelrothgeſaͤumten Flecke verſehen, doppelt ſo eng wie die oberen, der mittlete untere etwas weniges laͤnger als die zwei jeitenftändigen. 0 8 Unterſcheidet ſich vom Vorigen, durch klei⸗ nere Knollen, zartem nicht ſo bereiften Sten⸗ gel, und ſchmaͤlere Blaͤtter; eine dichte Blu⸗ menaͤhre, faſt halb fo lange Deckblatter (die Scheide) als die Perigoniumroͤhre, deren Klap⸗ pen faſt gleichlang ſind, durch nur halb ſo grotze bläffere Blumen und derſelben laͤnglich lanzettz foͤrmige Perigontum-Abſchnitte, wovon die 2 obern ſeitenſtaͤndigen abttehend ſind. Auf feuchten graſigen Waldwieſen, in Laub⸗ hoͤlzern bei Moosbrunn in Oeſtreich, bei Bres⸗ lau in Preußen, bei Zbiroy in Boͤhmen. Bluͤht im Juni, Juli. Perennitend. Fig, &. Die Pflanze verkleinert. b. Die netz⸗ foͤrmige äußere Hülle des Zwiebelknollen. c. Die Blume in natürlicher Groͤße mit den Deckblaͤttern (die Scheide). d. Die Staubgefaͤße mit dem Fruchtknoten und Griffel. e, die noch grüne, t. die aufge: ſprungne Kapſel. 3. Der Saame,. II. Das vergrößerte Saamenkorn und deſſel— ben Durchſchnitt. F ieb er. Fiber PURE. > . * . Oladio aus: mmbrichlus, _. C \ * 1 . 4 N nur u 8 AR. Ba RN 8 RER RER — Tre Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. VALERIANA tuberosa, L. Knolliger Baldrian. Mit knolliger Wurzel, laͤnglich-ey⸗ fürmigen ſtumpfen ungetheilten Wurzelblaͤttern, ſtielloſen gegen: uͤberſtehenden gefiederten Sten: gelblättern, gedraͤngter Dolden-⸗ traube und dreimaͤnnigen Zwitter⸗ bluͤthen. Waͤchſt bei Trieſt auf dem geſpaltenen Berge an trockenen ſteinigten Grasplaͤtzen unter Ge— ſtraͤuchen und bluͤhet im Mai. Die Wurzel iſt knollig, kuglig, erdfaͤrbig und treibt zu beiden Seiten Auslaͤufer mit laͤnglichern duͤnnern Knollen und geſtielten un— getheilten ganzrandigen eyfoͤrmig-laͤnglichen oder ſpatelfoͤrmigen ſtumpfen Wurzelblaͤttern. Die Stengelblaͤtter ſtehen zu 2 oder 3 Paaren gegenuͤber, von denen die unterſten oft noch geſtielt ungetheilt und lanzettfoͤrmig, die obern aber ſtiellos und gefiedert ſind, von denen der Endlappen groͤßer als die uͤbrigen und lanzett— foͤrmig oder linealiſch if. Der Stengel iſt ganz einfach, aufrecht, hoͤchſtens ſchuhlang, 4 und an der Spitze mit einer einzigen faſt ger ballten Doldentraube geziert, die mit einzel: nen ſchmalen Deckblaͤttern geſtuͤtzt iſt. Die Blume trichterfoͤrmig, roſenfaͤrbig, mit rund⸗ lichen Zipfeln, aus denen die 3 Staubgefaͤße hervorragen, der kurze Griffel mit dreitheiliger Narbe aber eingeſchloſſen iſt. Wahrſcheinlich giebt es aber auch, wie bei den übrigen Bal— drianarten, Individuen mit kleinern Blumen in welchen die Staubgefaͤße eingeſchloſſen ſind, die Staubwege aber hervorragen. Uebrigens hat die ganze Pflanze den gewoͤhnlichen Bal— driangeruch und hoͤchſt wahrſcheinlich iſt die Wurzel auch mit den Arzneikraͤften des offiei⸗ nellen Baldrians begabt. Fuͤr Deutſchlands Flora eine rara avis, die gluͤcklicherweiſe bei Trieſt haͤufig genug waͤchſt um alle Herbarien der deutſchen Bota— niker damit begluͤcken zu koͤnnen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine einzel⸗ ne Bluͤthe. c. Ein Stengelabſchnitt mit dem Umriß der Doldentraube und einer einzelnen Bluͤthe. Hoppe. N » 2 a 2: 8 1 4 2 F aleriana 2 Lıberosal. 2 Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. VALERIANA elongata. Jacq. Verlängerter Baldrian. Mit geſtielten eyfoͤrmigrundlichten ungetheilten Wurzelblaͤttern, herz⸗ foͤrmigen ſtielloſen gegenuͤberſte⸗ henden lappig⸗eingeſchnittenen Stengelblaͤttern, verlaͤngerter aͤſtiger Bluͤthentraube, und drei⸗ maͤnnlichen Zwitterbluͤthen. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen von Oeſter⸗ reich, Kaͤrnthen und Tyrol. Unſere ſelbſtge⸗ ſammelten Exemplare ſind von der Kirſchbau— mer Alpe bei Lienz im Puſterthale in Tyrol, woſelbſt dieſe ſeltene Art in der mittlern Al— penregion an etwas feuchten Stellen in Sei: ſenritzen eben nicht haͤufig vorkommt. Die Wurzel bildet einzelne verlaͤngerte Fa⸗ ſern, die in den engen Felſenritzen oft ſo tief verſteckt liegen, daß ſie mit dem beſten bota⸗ niſchen Meſſer kaum zu erreichen ſind. Die Wurzelblaͤtter ſind gewoͤhnlich kleiner als die Stengelblaͤtter, geſtielt, faſt enfürmig « rund: licht, glattrandig oder buchtig-gezaͤhnt. Die Stengelblaͤtter ſtehen gewöhnlich in drei Paa⸗ 2 ren gegenüber, find kur; geftielt oder ſtiellos und faſt umfaſſend, herzfoͤrmig, buchtig-ge⸗ zaͤhnt oder mehr oder wenig lappicht-einge⸗ ſchnitten. Das oberſte am kleinſten, ſpießig— dreilappig mit verlängerten Endlappen. Der Stengel iſt ganz einfach, ſtielrund, glatt, auf— recht, hoͤchſtens ſpannelang. Der Bluͤthenſtand bildet am Ende des Stengels ine aͤſtige Traube mit armbluͤthigen Zweigen. Der Kelch iſt fuͤnfzaͤhnig mit ſtumpfen Lappen. Die Blume trichterfoͤrmig, mit kurzer Roͤhre und fuͤnflap⸗, pigen ſtumpfen Saume, ſchmutzig-gelblich. Die Geſchlechtstheile kuͤrzer als die Blume, der Griffel ſehr kurz mit ſtumpfer Narbe. Auch dieſe Art beſitzt den gewoͤhnlichen Bal— driangeruch, aber nur im ſchwachen Grade. Fig. a. Die ganze Pflanze, b. der unterſte Theil derſelben mit der Wurzel. e. C. Eine offene Bluͤthe, D. eine geſchloſſe. E. Der Fruchtkelch. Hoppe. elongala Jacg. 70 $ e 1 85 f a Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. - CROCUS variegatus. Hp. et Hrnsch. - Bunter Safran. Mit zwei uͤbereinander liegenden in neßartigen 'Häuten eingeſchloſſe⸗ nen Zwiebelknollen, gleichzettiz gen ſchmalen linealiſchen vierzaͤh⸗ ligen Blättern, aufrechten lan⸗ zettlichen Bluͤthenzipfeln und eee ſtumpflappigen Nar⸗ en. Waͤchſt bei Trieſt auf dem geſpaltenen Berge um Baſſowitza und im Walde von Lippiza an grafigtfteinichten Orten, ingleichen auf dem Karſch bei Obſchina in den dortigen Gruben und bluͤhet im Februar und Maͤrz. Die rundlichten tief in der Erde ſteckenden Zwiebelknollen ſind gewoͤhnlich zu zwei vor— handen, die uͤbereinander liegen, von denen der unterſte zur Bluͤthezeit am kleinſten iſt, und die mit netzartigen vielfach uͤbereinander befindlichen grauen Haͤuten uͤberdeckt werden. Die am Grunde in eine zweilappige, haͤutige, gelbliche Scheide eingeſchloſſenen Blaͤtter, ſte— hen gewoͤhnlich zu vier beiſammen, ſind nach Verhaͤltniß ſehr ſchmal linealiſch, hellgruͤn mit weißlichen Kiele, ſpitzig, gleich lang, anfangs kuͤrzer als die Blumen, zuletzt faſt ſchuhlang. Die ſehr lange hellblaue Blumenröhre iſt ebenz falls, wie die Blätter, in eine zweilappige gelbe Scheide eingeſchloſſen, und geht an der Spitze in die ſechstheilige Blithenbüle aus, deren Zipfel enförmig sTanzettlich, ſpitzig und etwas ungleichfoͤrmig ſind, indem die drei duſſern ſchmaͤler als die drei innern ſich dar⸗ ſtellen. Die Grundfarbe derſelben iſt hellblau, aber die äufferen Zipfel find zugleich auf der aͤuſſern Seite mit drei dunklern geſtrahlten Streifen geziert, wodurch die Blume ein bun⸗ tes Anſehen erhaͤlt. Die beiderſeitigen Ge⸗ ſchlechtstheile ſind faſt von gleicher Laͤnge und etwa nur halb fo lang als die Blumenzipfel. Die Staubfaͤden etwas kuͤrzer als ihre Beutel, goldgelb; dieſe laͤnglich, ſpießlich und mit den Faͤden gleichfaͤrbig. Die Narben ſind ſafran⸗ farbig, dreitheilig, mit ungleichfoͤrmigen ſtum⸗ pfen Lappen. Die Fruchtkapſel iſt eyfoͤrmig, geſtachelt, braͤunlicht, dreifächerig, dreiklappig mit mehrern rundlichten Samen. Wegen der fruͤhen Bluͤthezeit iſt dieſe Pflanze lange uͤberſehen und erſt von mir im Jahr 1816 als neuer Buͤrger unſerer Flora aufgefunden worden. Sie iſt ſchon fruͤher von Steven in den Gebirgen des Caucaſus entdeckt und von Adams in Weber und Mohrs Bei⸗ traͤgen als Crocus reticulatus ſehr genau be⸗ ſchrieben worden. Marſchall von Bieber⸗— ſtein hat aber unter dieſem Namen eine ganz andere Pflanze mit gelben Blumen abgebildet, weswegen die unfrige den Namen Cr. varie- gatus erhalten hat. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Die zwei uns gleichfoͤrmigen Blumenzipfeln. . Der Staubweg. d. Das Staubgefaͤß. e. Die Fruchtkapſel. Hoppe. ! ˙O ad Sr De re ur a r * * = 4 g = | 5 \ | | ) — | 7 ‘ * 5 2 | v — 9 % Ze na E np Ein 0 . * r . - 3 ar 7 | z — 8 — — * w | | . f . 2 £ — | r * * 5 7 Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. IRIS bohemica, Schmidt. Böhmiſche Schwertlilie. Mit ſenſen förmigen, ſichelfoͤrmig ogenen Blättern, die graug ruͤn d kürzer find, als der 3—4blumi⸗ on ft, eifoͤrmiger, aufgeblaſe⸗ „ krautiger Blumenſcheide, ein fat bigem Perigonium, deſſen Ab: chnitte umgekehrt eiförmig, fals tig, an der Spitze zugerundet und ganz find, einem eiförmigen, faſt rundlichen, ſechsſeitigen Frucht⸗ knoten und ſolcher Kapſel. An den Ufergebirgen der Moldau, auf Kalk felſen an ſonnigen Orten, in Boͤhmen, bei Kuchelbad und St. Prokop, bluͤht im May, perennirt. Der Wurzelſtock flach⸗eylindriſch, knotig, horizontal, mehrere, meiſt 3 Knospen treibend; zwiſchen 2 unfruchtbaren Blattbuͤſcheln der aͤſtige, wenigblumige,zuſammengedruͤckte Schaft, der nur 1 Fuß oder wenig darüber hoch, und glatt iſt, nebſt den Blaͤttern und Scheiden blaͤulich bereift, und an der Baſis von weni: gen kurzen, ſcheidenartigen Blaͤttern einge— ſchloſſen iſt, hervorſproſſend. Die Blätter zweireihig, ſenſenfoͤrmig, mehr oder weniger ſichelfoͤrmig gebogen, die kuͤrzer als der Schaft, oͤfter auch mit demſelben faſt gleichlang, erhaben, vielnervig, blaͤulich⸗gruͤn bereift, nach dem Blühen bis aus Fruchtreife * mit demſelben fait gleichlang, erhaben, vielner— vig, nach dem Verbluͤhen bis zur Fruchtreife etwas fortwachſend, und uͤber den Schaft herausragend find, Das Perigonium mittel: maͤßig groß, um ; niedriger als bei I. Fieberi, einfarbig, dunkel violett, mit purpurnen Adern, die 3 aͤußern Abſchnitte zurückgebogen herab— hängend, umgekehrt elfoͤrmig, flach, an der Spitze zugerundet, in der Mitte der Baſts rin— nenförmig, gebartet, gruͤnlich, und in einen, in die Roͤhre verengenden Stiel ſich verlierend. Die Bartfaden kurz, die untern gelblich, die mittleren weiß, die obern blau- violett; die auftechten Abſchnitte umgekehrt eiförmig, an der Spitze zugerundet, ganzrandig, nach innen geneigt und durchſcheinend, ſind uͤbrigens mit purpurnen Adern durchzogen; am Rande wel— leufoͤrinig in blaßgrüͤne, glatte, rinnenfoͤrmige Nagel oder Stiele auslaufend. Die Blumen⸗ ſtiele gufrecht-abſtehend, eylindriſch, glatt, graugruͤn, bereift, einblumig; zuweilen entz ſpringt der unterſte nahe an der Baſis des Stengels, und iſt mit einem fcheidenformig umſchließenden, geraden, krautartigen Blatte umhuͤllt. Blumenſcheiden zweiklappig. Fig. &. Die ganze Pflanze. Z. Die 3 Grif⸗ fel ſammt Fruchtknoten und der innern Blattſcheide. c. Der Umriß der Spitze am aufrechten Perigontum-Abſchnitte. d. Der Fruchtknoten. e. Derſelbe durchſchnitten. f. Der Stengeldurchſchnitt. Y. Die Kapſel. K. Dieſelbe aufſpringend. i. Der Saame ganz und durchſchnitten. Fieber. a Fieber pınz. 7 Zu # u » F N 1 | mL RL. 14 RR: ee X., . Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. IRIS hungarica W. et HK. Ungariſche Schwertlilie. Mit ſenſenfoͤrmig⸗ aufgerichteten, faſt ſichelfbrmigen, dem 3—5blumi: gen Schaft an Laͤnge faſt gleich kommenden, graugruͤnen Blattern, aufgeblaſenen eiförmig ſpitzig en. Scheiden, einfaͤrbigem Perigonium, deſſen laͤnglich⸗ eiförmigen Abs ſchnitte an der Spitze ausgebiſſen gezähnelt find, und mit einem laͤnglichen,dreikantigen Fruchtkno⸗ ten und Kapſel. Auf trockenen ſonnigen Hügeln, auf Ber gen in Ungarn um Tokay, in Boͤhmen um Milleſchau, bluͤht im May; perennirt. Der Wurzelſtock wie bei allen Iriden. Der Schaft 1 Fuß und daruͤber hoch, ſo wie die zur Seite ſtehenden faſt gleich langen oder längeren Blatt⸗ buͤſchel graugrün, aͤſtig durch den unterſten, nahe der Baſis des Schaftes ſtehenden Blu: menſtiel, der ebenfalls an ſeiner Baſis von ei⸗ nem ſcheidenartigen Blatte eingeſchloſſen iſt, das innere iſt kurz, weiß, haͤutig, Blaͤtter zweireihig, ſenſenfoͤrmig⸗ aufgerichtet, faſt ſichelfoͤrmig gebogen, faſt gleichlang oder laͤn⸗ ger als der Schaft, erhaben genervt, blaͤulich⸗ gruͤn, nach dem Verbluͤhen der Pflanze fort⸗ wachſend, und bis zur Fruchtreife faſt doppelt ſo lang. Das Perigonium stheilig, mittelmäßig groß, die Abſchnitte laͤnglich⸗eifͤͤrmig. Der Grund derzurückgefchlagenen aͤußern Abſchnitte verdickt, rinnenfoͤrmig, gebartet, die Bartfaͤden kurz, die untern gelb, die mittlern weiß, die obern violett; der zuruͤckgebogene Seitenrand mit 10 rr 7 On — — * > roͤthlichen, gabelfoͤrmig zertheilten Adern ge: zeichnet; die uͤbrige Blattflaͤche mit dunkleren Adern von oben herab durchlaufen. Die drei innern Abſchnitte aufrecht, u an der Spitze gezaͤhnelt 1 am Grunde in einen Nagel verengt, rinnig, grünlichgelb, mit roͤthlichen Adern bezeichnet. Der Blumen⸗ fitel aufrecht⸗abſtehend, glatt, einblumig. Die Blumenſcheiden haͤutig, mit violettem Anſtrich und Streifchen, eifoͤrmig-ſpitzig, mit der Blumenroͤhre faſt gleichlang, aufgeblaſen, zweiklappig; Blumenroͤhre etwas laͤnger als die Blumenſcheiden, gruͤnlich. Staubfaͤden blaßblaͤulich, Staubbeutel pfeilfoͤrmig. Griffel drei, blumenblattartig, faſt keilfoͤr⸗ mig, violett, an der Spitze eingeſchnitten, kurz, ausgebiſſen gezaͤhnt. Die Kapſel laͤng⸗ lar „dreikantig, dieifaͤchrig, dreiklappig, viel— aamig. f Dieſe Art unterſcheidet ſich von den ihr verwandten durch ihre geraden, kurzſpitzigen Blätter, durch aufgeblaſene Blumenſcheiden, und durch das niedrigere dunkel-violettroth gefaͤrbte Perigonium; deſſen aufrechte Abſchnitte eifoͤrmig, gezaͤhnelt, ausgerandet, die aͤußern zutuͤckgebogenen an der Spitze gezaͤhnelt, und durch die kuͤrzere, dabei breitere, faſt etlaͤng⸗ liche dreikantige Kapſel mit ſeichten Furchen an den Kanten. | 2 ‚ Fig. &. Die ganze Pflanze. B. Die Griffel mit dem Fruchtknoten, und der inneren Scheide. &. Die Spitze des innern Peri⸗ gonium⸗-Abſchnittes. d. Der Fruchtkno⸗ ten. e. F. Die Kapiel gefchloffen und aufge: ſprungen.“ g. Der Kapſeldurchſchnitt. Fieber. A, N. D CC G Heede, pH 22. Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. RIS Fieberi Se i Fiebers Schwertlilie. Mit fenfenförmig laufgerichteten, ng zugeſpitzten, feinnervigen, lblichgrünen Blaͤttern, die kuͤr⸗ rfind, als der vielblumige Schaft, utiger Scheide, einfarbigem Pe⸗ onium, defſen Abſchnitte ſpa⸗ foͤrmig, die innern aufrechten an der Spitze ausgerandet ſind, mit einer Spitze in der Ausrandung, einem laͤnglichen dreiſeitigen, drei⸗ furchigen dkugetknoten und Kapſel. Fieberi, Seidl. in Opiz. Naturalt, 9 p. 128. n. 79 Auf ſteilen ſonnigen Felſen, im Mittelge⸗ birge Boͤhmens; bluͤht im Mat, perennirt. Der Wurzelkopf mehrere, meiſt 3 Knospen treibend. Der Blumenſchaft itwiſchen 2 uns fruchtbaren Blattbuͤſcheln entſpringend, der aͤſtig (4 — 6), vielblumig, zuſammengedruͤckt, bei 1 Fuß hoch, auch wenig laͤnger, glatt, gelblichgruͤn, nicht bereift iſt; gegen die Baſis mit einem, doch nicht immer vorhandenen, 6 Zoll langen, 1 oder 2 blumigen Aſte verſehen, die Baſis des Aſtes mit einem etwa 3“ langen Blatte beſcheidet. Die Blätter 2 reihig, ſenſen—⸗ foͤrmig, beinahe gerade, ſehr lang und fein zugeſpitzt, fein genervt, gelblichgrün, nicht be⸗ reift, ſchwach angelaufen gelblich, kuͤrzer als der bluͤhende Schaft, oder auch oft etwas dar⸗ über heraufſtehend, fo daß fie faſt die doppelte zo e des blühenden Schaftes uͤberſteigen, und ie ſich bei ihrer Laͤnge und unverhaͤltniß⸗ 2 geringen Breite nicht aufrecht hal: ten koͤnnen, uͤbergebogen. Das Perigonium anſehnlich groß, ſechstheilig tief geſpalten, purpurviolett, mit blaßroͤthlichen Adern. Die 3 aͤußern Abſchnitte zurückgebogen herab⸗ haͤngend, ſpatelfoͤrmig, gegen 3 * lang; die A e € f e ee eee Platte 41 Zoll breit, gezaͤhnelt ausgebiſſen. Der aͤußere Abſchnitt am Grunde, verdickt, rinnig, gebartet, nahe an der Baſis die Raͤnder um⸗ gebogen, daſelbſt mit blaßroͤthlich- violetten, verwiſchten Adern bezeichnet. Die 3 innern Perigonium-Abſchnitte aufrecht, gegen einan⸗ der geneigt, au den Raͤndern wellenartig ge; bogen, gegen die Spitze ſehr ſein gezaͤhnelt; die Spitze ſelbſt tief ausgerandet, und in der Ausrandung mit einem lanzettfoͤrmigen, ſpitzi⸗ gen Zahne verſehen. Der Bart langfaͤdig, die unteren Bartfaͤden gelb, die mittleren weiß. Die Blumenſcheide haͤutig, nicht auf? geblaſen, ei-lanzettfoͤrmig. Griffel drei, blu⸗ menblattartig. Staubfaͤden drei, blaß⸗-blaͤulich, die Staubbeutel pfeilfoͤrmig. Die Kapſel laͤnglich, dreiſeitig. . 0 Dieſe Art unterſcheidet ſich von der ihr verwandten J. hungarica durch gelblichgrüne, lang und fein geſpitzte Blätter, durch el⸗lan⸗ zettfoͤrmige haͤutige, nicht aufgeblaſene Schei— den, durch, um J höheres Perigonium mit ſpatelfoͤrmigen, oben ausgerandeten, in der Ausrandung mit einem lanzettfoͤrmigen, ſpitzi⸗ gen Zahne verſehenen Abſchnitten, durch las zettfoͤrmig⸗ſpitzige Lappen der übrigens. breites ren Griffel, und durch eine laͤngere, dreiſeitige, dreifurchige Kapſel. Fig. &. Die ganze Pflanze. Z. Die Griffel mit dem Fruchtknoten und der innern Scheide. e. Die Spitze des aufrechten Pe; rigontum-Abſchnittes. d. Der Fruchtkno⸗ ten ganz, und durchſchnitten. e. Der Stengeldurchſchnitt. F. Die Kapſel ge⸗ geſchloſſen, und aufgeſprungen. 8. Der Durchſchnitt der Kapſel. h. Der Saame ganz und durchſchnitten. Fieber. . ee 8 — — — | >. SL 1 — en Be a > er — — . 5 — © —— 5 e —— — 4 en . = — 5 — ͤ — = - 7 — © N N TR N TEN. n * n 2 we: N * 3 * « N 28 r er N N 7 m 33 — — Tr du — — a + 8 . Te Fi Ks A. Fı eber fuer . >| 7 * N — 1 Seren 5 * . rn 5 * 7 * 9 eo > + h 9 je Nr 55 1 5 P ER RN. . * EN Pie 1 NN . 1 * * 1 fi 7 . - rue, | — —— T — —-—¾ —ę—— Vierte Claſſe. Erſte Ordnung. CORNUS suecica, L. Schwediſcher Hornſtrauch. Krautig, mit einer geſtielten Dolde aus der Gabelſpalte der zwei end; ſt aoͤn digen Aeſte, und nervigen Blaͤt⸗ tern. Linn, Sp. pl. — Flor. Lappon. t. 5. f. 3. Auf Torfboden an beſchatteten Orten, im Oldenburgiſchen, auf dem Ammerlande, Je⸗ DE eu Helgoland. Bluͤhet im Junius und Juliu Die holzige ausdauernde kriechende Wurzel treibt mehrere Stengel, welche krautartig, ei— nen halben bis einen Fuß hoch, aufrecht oder am Grunde gebogen aufſteigend, und daſelbſt ſtatt der Wurzelblaͤtter mit rauſchenden Schup⸗ pen beſetzt find, die in einer Höhe von zwei bis drei Zoll durch die Stengelblaͤtter erſetzt werden, ſie ſind vierſeitig, gegliedert, am En⸗ de in zwei Aeſte geſpalten, mit einem zwiſchen dieſe geſtellten Blüthenſtiele, ſeltner mehrere gegenſtaͤndige Aeſte tragend. Die Blätter find etwan einen Zoll lang, ſitzend, eirund oder elliptiſch, ſpitz, ganzrandig, fuͤnf bis ſiebenner⸗ vig, unten kahl, oben ſo wie die jungen Aeſte und der Bluͤthenſtiel mit kurzen angedrückten Härchen zerſtreut beſetzt; die untern Blätter kleiner und runder. Der Bluͤthenſtiel iſt lang, 1 nackt, und trägt am Ende eine von vier Deck: blaͤttern umgebene Dolde. Die Deckblaͤtter ſind ſchneeweiß oder roͤthlich angeflogen, zuletzt grünlich, elliptifch, ſtumpf mit einem kleinen Spitzchen, nervig: adrig, wie die oberſten Blät: ter etwas gewimpert, doppelt ſo lang als die Dolde, abfallend; zwei gegenſtaͤndige etwas kleiner. Die Blumen klein, dunkelroth; die Blumenblätter laͤnglich, ſpitzig. Die Bluͤthen⸗ ſtiele von der Laͤnge der Blume. Die Frucht fugelig und roth. Fig. c. Die ganze Pflanze. b. Die vier⸗ blärterige Hülle mit der Dolde. C. D. Einzelne Bluͤthen ohne und 25 Blumen; blaͤttern. e. Die Früchte. Die Nuß. g. Eine ſolche sucrdurhnitten mit ei⸗ nem Saamen. Derſelbe herausgenom— men. A N htte Fetectea 2 a . Vierte Claſſe. Erſte Ordnung. CORNUS mascula. L. Gelber Hornſtrauch. Baumartig, mit einer Huͤlle unge⸗ fahr von der Laͤnge der Dolden. Waͤchſt auf trocknen Hügeln zwiſchen Ges buͤſch, in Kaͤrnthen, in Defterreich, um Halle, in Boͤhmen, Thüringen und hier und da ver; wildert, und bluͤhet im März und April. Sein Stamm wird bisweilen bei 20 Fuß hoch, bleibt aber oft nur ein niederer Strauch; die Hefte ſtehen gegenüber, find rund, braun und kahl. Die Blaͤtter ſind kurz geſtielt ‚9% gen einander uͤberſtehend, eirund, zugeſpitzt, ganzrandig, die Nerven gerade, und faſt in die Spitze auslaufend, oben ſind ſie geſaͤttigt, unten bleichgruͤn, glaͤnzend. Die Bluͤthen kommen ſchon vor dem Ausbruche der Blätter zum Vorſchein, und es ſitzen ihrer 15 — 30 in Dolden am Ende der Aeſte und Zweige, mit einer vierblaͤttrigen Huͤlle umgeben. Die Huͤll⸗ blaͤtter ſind eirund, inwendig ausgehöhlt, ſchmutziggelb, auswendig braungruͤnlich, abs ſtehend und etwann von der Laͤnge der Dolde. Die Bluͤthenſtiele von augedruͤckten Haaren zottig. Die Krone gelb, die Blumenblaͤtter länglich zugeſpitzt. Die Beere iſt oval⸗laͤng⸗ lich, anfangs gruͤn, bei der Reife im Sep⸗ tember aber ſchoͤn roth und glaͤnzend, und ent: halten in ihrem angenehm jauerlichen Fleiſche einen laͤnglichen, gelben Stein. 2 Das Holz iſt fehr hart, und wird daher zu mathematiſchen und mechaniſchen Geraͤthen gebraucht, woher der Strauch den Namen 2 bekommen hat, der ſonſt auch noch ornel, Kornelkirſche, Hornkirſche, Beinholz, Duͤrlitzen oder Dorlen u. ſ. w. heißt. Die Blumen geben den Bienen Honig, und da zu jener Jahrszeit noch keine andere honigfuͤhrende Bluͤthe vorhanden iſt, ſo ſuchen die Bienen ſie um fo mehr auf, und werden wegen überflüfz ſigem Genuß davon krank. Die unreifen Fruͤch— te kann man gleich den Dliven einmachen; man kocht ſie zu dieſem Ende mit Waſſer und daun mit Salzwaſſer ab, begießet fie mit gus tem Baumoͤle, oder machet fie auch mit Kor: beerblaͤttern und Feuchelſgaamen ein. Die rei— fen Früchte, welche zu Markte gebracht wer: den, ſind ſowohl roh, als mit Zucker einge— ſotten, eine angenehme Speiſe. Fig. &. Ein Blaͤtterzweig, B. ein bluͤhender ſt. c. Die Huͤlle mit zwei Bluͤthen und mehrern abgeſchnittnen Blumenſtielen. D. Eine Bluͤthe von der Seite. e. E. von vornen. E. Der Fruchtknoten mit den gelben Druͤſen, dem Griffel und der Nar— be, g. Eine reife Beere. h. Dieſelbe langs durchſchnitten, um die Lage der Nuß zu ſehen. 1. Die Nuß beſonders. mascula * v Wa wir a A 7 5 — ee . n ee r * * ir 4 4 1 ** 4 5 7 260 ar > ’ P . * * 3 — gr 1 2 * 0 * N a ar 4 8 . * f u a * 2 , 9 n, * Fun TI: N 1 N 2, N 433 *. Vierte Claſſe. Erſte Ordnung. CORNUS sanguinea. L. Rother Hornſtrauch. Mit geraden Aeſten; eyrunden gleich— farbigen Blaͤttern; flachen hüllen: loſen Trugdolden; und angedrüͤck— ten Haaren der jungen Triebe und Bluͤthenſtiele. In Waͤldern, Gehuͤſchen, auf ſterilen ſtei⸗ nigen Bergen und Huͤgeln, in lebenden Um⸗ zaͤumungen, der Ebenen und der niedern Ge— birge, und bluͤhet im Junius und Julius, bet warmen und fruchtbaren Sommern auch bis— weilen noch einmal im Herbſte. Ein Strauch der 8 — 12 Fuß hoch wird. Seine gegenuͤber ſtehenden Zweige, welche im Herbſte und Winter blutroth ſind, und ihm den Namen gegeben haben, find glaͤnzend, kahl, nur in der Jugend mit angedruͤckten Haaren beſetzt, womit die Blattſtiele, die Ver— äſtelung der Trugdolde, und die Kelche ſtets uͤberzogen ſind. Die Blaͤtter ſtehen einander gegen über, find zwei bis zwei einen halben Zoll lang, und ein und einen halben Zoll breit, elliptiſch, zugeſpitzt, ganzrandig, oben gefät: tigt, unten blaͤſſer gruͤn, gegen den Hesrbſt roth abfaͤrbend, oberſeits mit angedruͤckten kur⸗ zen weißen Harchen ſparſamer, unterſeits mit etwas laͤngern abſtehendern reichlicher beſetzt, geſtielt, die Stiele 4— 6 Linien lang; die 3 u — ee Blattnerven parallel, faſt in die Spitze aus; laufend. Die Trugdolde ſtehet am Ende, iſt lang geſtielt, ohne Hülle, flach eder flach⸗kon⸗ ver, ein bis zwei Linien breit. An der Baſis der Bluͤthenſtiele ſtehen ſchmale, kleine, hin— fällige Deckblaͤttchen. Die Blumen find weiß, die Blumenblaͤtter lanzettlich, auswendig flaum⸗ haarig. Der 75 Ring gelb. Die Fruͤchte werden im Herbſte reif, ſind kugelrund, von der Groͤße einer Wachholderbeere, ſchwarz mit weißlichen ‚Pünktchen. Diefe Beeren enthal— ten ein gruͤnes, aͤuſſerſt widriges, bitteres und zuſammenziehendes Fleiſch, und eine runde et— was geſtreifte Nuß. Obgleich das Holz feſt und zaͤhe iſt, ſo iſt es doch wegen der geringen Dicke der Staͤmme nicht ſonderlich zu gebrau— chen. Man wendet es zu Ladeſtoͤcken, Pfeif— fenröhren und andern ähnlichen Orechslerar⸗ beiten an. Zu Hecken taugt er nicht ſo gut, als der gelbe Hornſtrauch. Fig. a. Ein blühender, Zweig. b. Eine Blume. C. Der Kelch. D. Der Frucht⸗ knoten mit den Drüſen und dem Piſtill. E . tiene Die Beeren. g. 8 { 7 2 Sr, sangeunea = Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. CYPERUS flavescens. L. Gelbliches Cyperngras. Mit dreiſeitigem Halme, faſt zuſam⸗ mengeſetzter gedraͤngt ſtehender ſtielloſer Spirre, lanzettlichen Aehren, elliptiſchen ſtumpflichen Baͤlgen und zwei Narben. Waͤchſt an „ waſſerigen ſandigen Stellen auf Wieſen an Weihern, Quellen und Baͤchen, und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die einjaͤhrige Wurzel beſteht aus feinen kurzen braunlichen Faſen und treibt dichte Ra; fen von Blaͤtteru und Halmen. Die Blätter ſind ſehr ſchmal, linealiſch, gekielt, zugeſpitzt, weich, glatt, mit rauher Spitze, kaum halb ſo lang als die Halme. Die Halme faſt ſpan— nenlang, aufrecht, dreiſeitig, glatt, ſchwach, blattlos, und nur am Grunde mit haͤutigen ſchlaffen geſpitzten Blattſcheiden umgeben. Die Spirren ſitzen an den Spitzen der Halme, ſind mit 2—3 ungleich langen abſtehenden Huͤll⸗ blaͤttchen geſtuͤtzt und aus 6 — 12 faſt ſtielloſen linealiſchen flachen vielbluͤthigen gelblichen, faſt 1/2 Zod langen Aehren zuſammengeſetzt. Die Baͤlge ſtehen ziegeldachartig in 2 Reihen dicht neben einander, ſind elliptiſch, ſtumpflich, glatt, flach, gelblich mit gruͤnen verſchwin— 4 —— ñUù¹m¹— ̃ — nm denden Ruͤckennerven. Die Bluͤthen enthalten 3 Staubgefaͤße und 2 Narben. Die Frucht iſt verkehrt eyfoͤrmig de enn am Grunde ver⸗ ſchmaͤlert, am Ende ſtumpfſtachlich, ſchwarz⸗ braun mit dunklern feinen Puncten beſetzt. Fig. &. Die ganze Pflanze. B. Ein Abſchnitt des dreiſeitigen Halms. C. Der obere Theil des Halms mit der ſtielloſen fiebenz aͤhrigen eingehuͤllten Spirre. D. Ein Theil der 3 mit 2 zweireihig geſtellten Baͤlgen. Eine Zwitter-Bluͤthe mit 3 Sraubgeitien, 2 Narben und dem Baͤlg⸗ lein. k. F. Die Frucht. Hoppe. N 72 N * Pl. CNC. Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. CYPERUS fuscus. L. Braunes Cyperngras. Mit dreikantigem Halme, zuſam⸗ mengeſetzter ſchlaffer, faſt ge: ſtielter Spirre, dreiblaͤttriger Huͤlle, linealiſchen Aehren, ey foͤr— mig⸗ſpitzlichen Baͤlgen, zweyen Staubgefaͤßen und drei Narben. Waͤchſt auf naſſen ſandigen Boden, in Suͤmpfen, Graͤben und an Weihern, bluͤhet im Juli und Auguſt. Die einjaͤhrige Wurzel beſteht aus kurzen, zarten braͤunlichen Faſern und treibt dichte Raſen von Blättern und Halmen. Die Blaͤt⸗ ter ſtehen aufrecht, ſind etwas breitlicht, li— nealiſch, ſpitzig, gekielt, hellgruͤn, an den Spitzen etwas ſcharf, faſt fo lang als die Hals me. Die Halme ſpannenlang aufrecht, drei⸗ kantig, glatt, an der Baſis mit braͤunlichen Blattſcheiden umgeben. Die Spirren ſitzen an der Spitze der Halme, ſind mit 3 ungleich langen ſchaͤrflichen, faſt aufrechten Huͤllblaͤtt⸗ chen geſtuͤtzt und beſtehen aus mehrern aufangs gedrängt ſtehenden, ſtielloſen, zuletzt gefttelten linealiſchen, oben verſchmaͤlerten 1/4 Zoll lan⸗ gen, flachen, vielblüthigen, ſchwarzbraunen Aehren. Die Baͤlge ſtehen in 2 Reihen etwas ſchlaff neben einander, find eoföruig mit verz —— ſchmaͤlerter Spitze, ſchwarzbraun, glatt mit ei— nem ſtarken grünen bis zur Spitze fortlaufen⸗ den Rücennerven. Die Bluͤthen beſtehen aus 2 Stgubgefaͤßen und 3 Narben. Die Frucht iſt eyfoͤrmiglaͤnglicht, dreiſeitig, an beiden En⸗ den zugeſpitzt, glatt, weißlicht, nicht punetirt. Dieſe Art hat den ganzen Bau mit C. flaves- cens. gemein, iſt aber durch die kuͤrzern, fchmälern , ſchwarzbraunen Aehren leicht zu unterſcheiden. Sie liebt auch mehr ſumpfig⸗ ten Boden, iſt etwas ſeltner, und waͤchſt nur ſelten mit derſelben an einerlei Stelle. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein Abſchnitt des dreikantigen Halms. C. Eine Aehre. D. Eine Bluͤthe mit 2 Staubgefaͤßen, 3 Narben und dem Baͤlglein. e. E. Die Frucht. Hoppe. Jascurs 22 Er — 144 0 1 1 Pr ah 5 „ N, ia Hi j m „ N 15507 N r 1 a IR N f A 4 | 55 i REN 2 f N rns wir un PN“ N ch h | * ya, \ —— 5 W gt | et A ne. 8 * Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. CYPERUS glaber. Linn, Glattes Cyperngras. Mit dreikantigen nackten glatten Halmen, zuſammengeſetzter Knaͤu— elfoͤrmiger Spirre, von denen die aͤußerſten geſtielt find, dreyblaͤtt— riger Hülle, linealiſchen ſehr fur zen Aehren, eyfoͤrmigen ſpitzigen Baͤlgen, glatten Blattern undzwei Narben. Waͤchſt an feuchten Orten auf uͤberſchwemm⸗ ten Grasplaͤtzen in Schleſien, Friaul und dem ſuͤdlichen Tyrol, bluͤhet im Julh und Auguſt. Die einjährige War. zel beſteht aus kurzen zarten gelblichten Faſen und treibt einzelne Buͤſcheln von Blaͤttern und Halmen. Die Blaͤt⸗ ter ſtehen aufrecht, find hehgruͤn und glatt, ſchmal linealiſch, ſpitzig, gekielt, fat fo lang als die Halme. Die Halme find faſt ſchuhlana, ſchlank, ſchlaff dreikantig, glatt, untenher mit Blaͤttern beſetzt. Die Spirren ſitzen an der Spitze des Halms anfangs in dichten Knaͤueln zuſammengedraͤngt, die außern zuletzt geſtielt. ſind mit drei ungleich langen ſehr ſchmalen glatten Huͤllblaͤttchen geſtuͤtzt, von dem das obere aufrecht iſt, die andern abſtehen, und be— ſtehen aus 0 — 12 ſehr ſchmalen, ſehr kurzen 6 linealiſchen flachen braunen Aehren. Die Baͤlge ſtehen zweyreihig gedraͤngt neben einander, find eyfoͤrmig, ſpitzig, glänzend glatt, dunkel braun mit einem ſehr breiten gruͤnlicht weißen Ruͤckennerven, der bis zur Spitze fortlaufend erſcheint, die Bluͤthen beſtehen aus 3 Staubge⸗ faͤßen und 2 Narben. Die Frucht iſt eyfoͤrmig, dreiſeitig, am obern Ende mit einer ſtumpfen Stachelſpitze gekroͤnt, weißlicht, glatt, nicht punktirt. Dieſe Art, von welche Cyperus vires- cens Kyrouke r, Hoffm. Wılldenow, ein Synonymum iſt, hat mit C. fuscus ſehr viele Aehnlichkeit, iſt aber durch duͤnnere Raſen, ſchlankern Wuchs, bräunlichen Aehren und zwei Narben und ſpitzigen Baͤlgen davon verſchieden. Fig. &. Die ganze Pflanze b. Eine geſtielte Spirre C. Eine einzelne Aehre D. Eine Blüthe mit .* Bälglein und den zwei Narben. e. E. die Frucht. Hoppe. F ˙ . Coyperus er — * I > 3 * La’ 3 * — Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. CYPERUS pannonicus. L. Ungariſches Cyperngras. Mit faſt blattloſen aufſteigenden dreiſeitigen Halmen, einfachen ſtielloſen Spirren, zweyblaͤttrigen Hüllen, eyfoͤrmig⸗laͤnglichten Aeh— ren, eyfoͤrmig⸗zugeſpitzten Baͤlgen, zwei Narben und faſerigter Wurzel. Waͤchſt an feuchten etwas ſalzichten Stellen | in Ungarn, findet fich beſonders haͤufig am Neuſiedler See bei Presburg, und bluͤhet im July und Auguſt. Die Wurzel iſt einjaͤhrig, faſericht, braͤun⸗ licht und treibt dichte Raſen von zahlrei⸗ chen Halmen und wenigen Blaͤttern. Die Blaͤtter ſind ſehr kurz, ſchmal rinnenartig, glatt, und ſtehen einzeln am Grunde der Hal— me und umfaſſen denſelben mit gelblichen Scheiden; die Halme ſind aufſteigend, drey— feitig , von ungleicher Länge, ſo daß die Juͤngern kuͤrzern kaum einen Zoll lang ſind, waͤhrend die Aeltern die Länge einer Spanne erreichen. Die Spirre iſt ſtiellos einfach, und beſteht aus einer einzigen bis zu 5 Aehren, it mit einer zweyblaͤttrigen Hülle geſtuͤtzt, von denen das eine Blaͤttchen einen Zoll lang iſt und aufrecht ſteht, das andere kuͤrzere zuruͤckge⸗ ſchlagen iſt, beide aber mit einer erweiterten 7 Baſis die Spirre umgeben. Die Aehren find eyfoͤrmig⸗laͤnglicht, flach. Die Baͤlge liegen Ziegeldachartig in 2 Reiben nebeneinander, find eyfoͤrmig, zugeſpitzt, gekielt, hellgruͤn braunge— fleckt, im Alter ganz braun. Die Narbe iſt zweyzaͤhlig. Die Frucht ey foͤrmig⸗ rundlicht— drey-ſeitig, mit einem langen fadenförmigen Fortſatze gekroͤnt, ochergelb. Dieſe Art wurde noch nicht als wirkliches deutſches Gewaͤchs angegeben, wahrſcheinlicher Weiſe kommt fie aber nach Willenow in Oeſt— reich an der ungariſchen Grenze vor. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil eines Halms mit der Huͤlle und der Spirre. C. Eine Aehre. D. das Baͤlglein mit den 2 Narben. e. E. Die Frucht. Hoppe. . Umomeus =( 3 F D 8 0 7 ** er R Wi Fr EEE 55 45 1 — 0 1% }; 7 Ar RE * Mur ons GNU, 2 een 1 Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. CYPERUS esculentus, L, Eßbares Cyperngras. Mit faſerig⸗aͤſtiger mit Knollen be⸗ fester Wurzel, aufrechten glatten faſt nackten dreykantigen Halmen, drei bis ſechsblaͤttrige Huͤlle, zuſam— mengeſetzte geſtielte Spirre, li nialiſch⸗lanzettlichen fla hen Aehren ey foͤrmig⸗laͤnglichten ſtachelſpitzi⸗ gen Baͤlgen, zwey Staubgefäßen und drei Narben. Waͤchſt, nach Wulfens Angabe, an der — — & Seekuͤſte von Aquileja, und bluͤhet im July und Auguſt. Die aus dauernde Wurzel beſteht aus zahlreichen dicklichen aͤſtigen Faſern an deren Enden eyfoͤrmig⸗rundlichte braͤunliche querrunzliche Knollen haͤngen, und treibt dichte Raſen von Blaͤtterbuͤſcheln und Halmen. Die Blätter ſtehen aufrecht, find faſt ſchuh⸗ lang, ſchmal, flach, gekielt, glatt und gehen in eine ſcharfe Spitze aus. Die Halme find länger als die Blätter, aufrecht, glatt, drey⸗ kantig, am Grunde mit glatten Blattſcherden beſetzt, dann blattlos. Die Hülle it 3 —4 blartria, die Blattchen ſtehen aufrecht und find kaum fingerlang. Die Spirre iſt zuſammenge— fest und beſteht aus 4— 6 Aeſten, die kürzer oder langer geſtielt find und 6—s wechſelſeitige 8 zwoͤlfbluͤthige, linealiſche zuſammengedruͤckte Aehren die iwey Staubgefaͤße und drei Nar⸗ ben enthalten. Die Baͤlge ſind eyfoͤrmig-⸗ laͤng⸗ licht, gelblicht, weißrandig, mit gruͤnen Ruͤ— ckennerven, die in eine kurze Stachelſpitze ausgeht. Dieſe Art iſt kaum den deutſchen Ge waͤch⸗ ſen zuzuzaͤhlen, da ſie in neuern Zeiten an dem angegebenen Wohnorte nicht mehr gefunden worden iſt; am erſten duͤrfte fie in Suͤdtyrel gegen die italenifche Graͤnze entdeckt werden. Fig. &. Die ganze Pflanze. B. Ein Blattab⸗ chnitt. C. Ein Spirrenaſt. D. Eine Aehre. E. Eine Bluͤthe mit den zwei Staubgefaͤßen, drei Narben und dem ſtachelſpitzigen Baͤlg— lein. F. Die unter dem Namen Erdmandeln bekannte Wurzelknolle, ganz und Laͤngs— durchſchnitten. Hoppe. rg ur yperus eseulent G N 7 * 1 * 1 4 8. . ER Pa * 2 ’ Fi 4 “Weg E se RR AN 0 * 3 ® „ een Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. 'CYPERUS Monti. L. Montiſches Cyperngras. Mit dreifantisem Halme, zuſam⸗ mengeſetzter Spirre, drei- bis vier blaͤttriger Hülle, lanzettlichen flachen Aehren, ovalen ſtumpfen, ſchlaff ziegeldachartig, zweireihig geſtellten Baͤlgen und zwei Narben. Waͤchſt an waͤſſerichten Orten und uͤber⸗ ſchwemmten Plaͤtzen, an Graͤben und Teichen bei Monfalcone, im Friaul und ſuͤdlichen Ty⸗ rol und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die ausdauernde kriechende Wurzel iſt gelb⸗ lich, mit braunen Schuppen bedeckt, und mit dicklichen Faſern verſehen. Die Blätter ſtehen aufrecht, ſind lang, ſchmal, flach, gefielt, geſtreift, glatt, mit lang gezogener rauher Spitze, am Grunde in roͤthliche Scheiden ein⸗ gehuͤllt. Die Halme 2 Schuh hoch, aufrecht, dreikantig, meergruͤn, geſtreift, glatt. Die Spirre iſt zuſammengeſetzt, und mit einer dret- bis vierblaͤttrigen Huͤlle geſtuͤtzt, wovon das laͤngſte Blatt faſt 1 1/2 Schuh lang iſt. Die Spirrenſtiele in einer ockerfaͤrbigen Schei⸗ de eingehuͤllt. Die Aehren find lanzettlich. ſpitzig, faſt ſtielrundlicht, oder nur wenig zu⸗ fammengedrückt und beſtehen aus 15 Bluͤthen, davon die untern gewoͤhnlich un fruchtbar ſind. 9 Die Baͤlge ſtehen ziegeldachartig in 2 Reihen locker über einander, find oval, ſtumpf, bau⸗ chigt, glänzend, roͤthlichtbraun mit breitem weißen Rande, und ſchmalen gruͤnen Ruͤcken⸗ nerven. Die Bluͤthen enthalten 3 Staubges faͤße und zweitheilige Narben. Die Fruͤchte ſind verkehrteyrund, etwas flachgedruͤckt, drei⸗ ſeitig, ockergelb. Fig. &. Ein Blaͤtterbuͤſchel mit einem Theil der Wurzel. Z. Der obere Theil des Halms mit der blaͤttrigen Spirre. o. Ei⸗ ne Ki Aehre. C. Dieſelbe vergroͤſ⸗ ſert. D. Eine Blüthe mit den zwei Nar⸗ ben und dem Baͤlglein. e. E. Die Frucht. F. Der Saamen. Hoppe. Coyperus More 8 1 Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. | CYPERUS longus. L. Langes Cyperngras. Mit dreikantigem Halme, zuſam⸗ mengeſetzter langgeſtielter Spir⸗ re, vier bis ſechsblaͤttriger Hülle, linealiſch⸗ lanzettlichen flachen Aehren, eyfoͤrmig⸗laͤnglichen ſpitz⸗ lichen Baͤlgen und drei Narben. Waͤchſt an waͤſſerichten Orten in Graͤben und Suͤmpfen des ſuͤdlichen Deutſchlands bei Trieſt und Monfalcone, und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die ausdauernde Wurzel ift lang und dünn, kriecht weit unter der Erde fort, treibt dicke braune Faſern, und einzelne Buͤſchel von Hal⸗ men und Blaͤttern. Die Blaͤtter ſtehen auf⸗ recht, find linealiſch, langzugeſpitzt, gekielt, geſtreift, ſcharf, hellgruͤn, ſehr lang und mit glatten, geſtreiften roͤthlichen Scheiden einge— hüllt. Die Halme 2—3 Schuh hoch, aufs recht, ſchlank, glatt, dreikantig. Die Spir⸗ ren ſitzen an den Spitzen der Halme, ſind vielfach zuſammengeſetzt, deren Stiele ungleich lang, glatt, faſt dreiſeitig ſind, und aus li⸗ nealiſchen, ſpitzigen, flachen, glatten, glaͤn⸗ zenden Aehren beſtehen, deren Baͤlge ziegel—⸗ dachartig uber einander liegen und eyrund⸗ laͤnglich, ſpitzig, rothbraun, glaͤnzend, weiß, 10 gerandet und mit grünen Ruͤckennerven ge⸗ ziert find. Die Bluthen enthalten drei Staub: gefäße und drei Narben. Die Früchte find laͤnglicht, dreikantig, ſtumpflich, am Grunde ver ſchmaͤlert, ſchwaͤrjlich. 1 Fig. &, Ein Blätterbuͤſchel. 3. Der obere Theil des Halms mit der Spirte. e. Ein vs einzetner Spirrenaſt mit den Bluͤthenaͤh⸗ ten. D. Eine einzelne Bluͤthe mit 5 ei Staubgefaͤzen, drei Narben und em * Bllglein. eit Hoppe. Rr ! Ü -- Coperus * 1 “> a „4 * * u * W e — * N _ * * ‘ 1 d Ir #r * « ve as — 1 1 * — ” . en * 2 ‘ —— _ ’ * — * * — * * A . N * 1 75 = . _ 2 * _ . 0 U * * 1 — Dritte Claſſe. Erſte Ordnung. CYPERUS glomeratus, L. Knaulförmiges Eyperngras. Mit faferiher Wurzel, aufrechten dreikantigen Halmen, zuſammen⸗ geſetzter geſtielter und ſtielloſer Spirre, ſechsblaͤttriger Huͤlle, Ti; nealiſch⸗lanzettlichen flachen Ach: ren, laͤnglichen ſtumpflichen Baͤl⸗ gen und drei Narben. Waͤchſt an der Seekuͤſte bei Monfaleone auf uͤberſchwemmten Plaͤtzen und in Graͤben und bluͤhet im Auguſt. Die ausdauernde Wurzel beſteht aus vielen langen dicken braͤunlichen Faſern. Die Blaͤtter ſind ſehr lang, breit, flach, geſtreift, gekielt, am Rande und an der langen Spitze ſcharf, und bedecken mit ihren geſtreiften, mit netzartigen Maſchen durchweb— ten haͤutigen langen und breiten Blattſcheiden, die Halme. Die Halme ſtehen aufrecht, ſind zwei bis drei Schuh hoch, untenher fingers⸗ dick, dreikantig, glatt, geſtreift. Die Huͤlle iſt ſechsblaͤttrig und beſteht aus ungleich langen ſchmalen, am Rande ſcharfen, theils aufrech— ten, theils zurückgefchlagenen Blaͤttern. Die Spirre iſt faſt fingerlang und beſteht aus ſtiel⸗ loſen und geſtielten rundlichen Bluͤthen⸗ knaͤueln, die aus zahlreichen Aehren zuſam⸗ mengefeßt find. Die Achten ſind linealiſch⸗ lauzettlich, zuſammengedruͤckt, und beſtehen 11 aus 16 im zwei lockern Reihen geſtellten Bluͤ⸗ then mit drei Staubgefaͤßen und drei Narben. Die Baͤlge find laͤnglich, nach oben zu vers ſchmaͤlert, ſtumpflich, hohl, roͤthlich, mit weiß: lichen haͤutigen Rande und grünem Ruͤcken⸗ WISE, „Die Frucht if laͤnglich⸗ dreiseitig, gelbli Fig. .“ Die ganze Pflanze. b. B. Eine ehre in natuͤrlicher Groͤße und vergroͤßert. C. Ein Theil der Spindel mit zwei wech⸗ felfeitigen Bluͤthen. Die Bluͤthe mit den 3 Staubgefaͤßen, "bi Fruchtknoten, Griffel und den 3 Narben. | Hoppe. 1 ; - r 2, YPETUS ‚glomzer e, 1 1 * 7 — . EEE Dritte Claſſe. Zweite Ordnung. ANDROPOGON Ischaemum. L. Schuppengrasartiges Bartgras. Mit vielzaͤhlichen Aehren, zweifach⸗ zuſammengefuͤgten wechſelſtaͤndi⸗ gen Aehrchen, unteren ſtielloſen gegrannten Zeitterblüthe, oberen geſtielten, grannenloſen einſpel⸗ zigen maͤnulichen Blüthe, faſt auf rechten, aͤſtigen Halmen und be⸗ haarten Blättern. Waͤchſt faſt durch ganz Deutſchland an trok⸗ kenen graſigten Stellen, an Feldrainen, Wer gen und Huͤgeln, bluͤhet im Juli und Auguſt. Die Wurzel kriecht, iſt holzigt, aͤſtig, weiß⸗ licht, und treibt einzelne Buͤſchel von Blaͤt⸗ tern und Halmen. Die Wurzelblaͤtter ſtehen aufrecht, find linealiſch, flach, zugeſpitzt, ger ſtreift, meergruͤn, ſcharf, behaart, am Rande mit langen Haaren gefranzt. Die Blattſchei⸗ den lang gebartet. Die Halme find 1 bis 1 1/2 Schuh hoch, aufrecht, oder aufſteigend, ein⸗ fach, zuweilen am Grunde aͤſtig, ſtielrund, glatt, ſtrohfaͤrbig, mit gefaͤrbten Knoten und geſtreiften Scheiden beſetzt, nach oben zu nackt. Die Bluͤthen ſtehen am Ende der Stengel und Aeſte in fingerfoͤrmigen linealiſchen Zoll 12 langen blaßblaͤulichen Aehren, wechſelſeitig an der weichharigen Spindel beiſammen, ſind li⸗ nealiſch, glatt, geſtreift, blaßblaͤulich oder violettfaͤrbig, mit langer kniefoͤrmiger Granne, theils zwittrig, theils männlich, wie aus nach⸗ ſtehender Zergliederung zu erſehen iſt. Fig. &. * Die ganze Pflanze. b. Der obere heil des Halms mit den fingerfoͤrmig ge— ſtellten Aehren. C. Eine abgeſonderte noch geſchloſſene Zwitter- und männliche Bluͤthe. D. Dieſelben geoͤffnet mit der ftiellofen gegrannten Zwitter-Bluͤthe und der grannenloſen geſtielten maͤnnlichen. E. Eine abgeſonderte geöffnete Zwitter⸗ Bluͤthe mit den beiden Kelchklappen und dreien Blumenſpelzen, wovon die mittlere gegrannt iſt, den drei roͤthlichen Staub⸗ gefaͤßen und den beiden amethyſtfaͤrbigen Narben. F. Die maͤnnliche Bluͤthe mit den drei Staubgefaͤben und der einzelnen Blumenſpelze. Hoppe. r 0 . — 1 2 2 . * 5 € - — 1 . > 4 2 — > F 2 +. € 4 * - 7 ae _ - “ Pr r 8 = 4 4 - e - * * — * — u - ‚ 2 * — 1 u — x 32 2 . - for . * 5 * > 5 * . 8 — En — 3 2 5 = — — 3 — en * u - 1 2 — — x x 3 * £ 7 * * U Dritte Claſſe. Zweite Ordnung. ANDROPOGON distachyos. L. Zweiähriges Bartgras. Mit zweizaͤhlichen Aehren, zweifach zuſammengefuͤgten wechſelſtaͤndi⸗ gen Aehrchen, unteren ſtielloſen doppelt gegrannten Zwitterbluͤ— the, oberen geſtielten gegrannten maͤnnlichen Bluͤthe, aufrechten ein⸗ fachen Halmen und behaarten Blaͤt⸗ tern. Waͤchſt auf graſichten Stellen an der Kuͤſte des adriatiſchen Meers im Littorale, Iſtrien und Friaul, und bluͤhet im Junius. Die ausdauernde Wurzel iſt faſericht. Die Blaͤtter ſtehen aufrecht, find zuweilen bogens foͤrmig gekruͤmmt, linealiſch, flach, gekielt, ge: ſtreift, glatt, behaart, am Rande ſcharf, und von langen Haaren gefranzt. Die Halme ſind 11/2 Schuh hoch, faſt einfach, aufrecht, oder etwas niedergebogen, glatt, geſtreift, ſtrohfaͤr⸗ big, und mit geſtreiften oben gebarteten Blatt- ſcheiden umgeben. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze des Stengels in doppelten lineali⸗ ſchen 1 1/2 Zoll langen, faſt einſeitigen ges grannten blaͤulicht angelaufenen Aehrchen, wo- von das untere in jedem Gelenke ſtiellos und zwittrig, das obere geſtielt und maͤnnlich iſt. 13 — a user Fig. &, Die ganze Pflanze. B. Ein Ab⸗ chnitt des Halms mit einem Theil der Fl ie Blatt ſcheide, dem gebarteten latthaͤutchen, und einem Theil des be; haarten Blatts. c. Der obere Theil des alms mit den beiden Achren. D. Ein heil der behaarten Spindel mit der un⸗ tern ſtielloſen doppeltgegrannten Zwitter⸗ Bluͤthe und der obern geſtielten und ge⸗ grannten maͤnnlichen Bluͤthe. E. Die ab⸗ gefonderte geöffnete Zwitter⸗Bluͤthe mit der aͤuſſeren zweiſpaltigen und der innern ausgerandeten gegrannten Kelchklappe, der dußern grannenloſen und der innern zwei⸗ ſwaltigen gegrannten Blumenſpelze, den drei gelblichten Staubgefäßen, und den beis den braͤunlichten Narben. F. Diefelbe oh⸗ ne die Kelchklappen. G. Diefelbe mit der ungegrannten Blumen ſpelze. H. Eine geöffnete maͤnnliche Bluͤthe mit den heiden Kelchklappen und den drei Staubgefaͤßen. Hoppe. in & 8 e Rt, „ W 4 j 10 RR Ar REICHS ee ee NETTE NENNE * Seen a er 2 N ir at, 18 N Ya 1990 e 3 Dritte Claſſe. Zweite Ordnung. ANDRO POGON Gryllus. L. Rispenförmiges Bartgras. Mit einfacher ausgebreiteter Rispe, dreibluͤthigen Aeſten, einer mittel: ſtaͤn digen ſtielloſen am Grunde ge⸗ barteten doppeltgegrannten Zwit⸗ terbluͤthe, zweyen ſeitenſtaͤndigen geſtielten gegrannten maͤnnlichen Bluͤthen, aufrechten einfachen Hals men und behaarten Blaͤttern. Waͤchſt auf etwas ſandigen, trockenen Wie⸗ fen und Weiden bei Trieſt haͤufig, und bluͤhet im Junius. Die perennixende Wurzel iſt holzicht, in dickliche weißlichte Aeſte getheilt, und treibt dichte Raſen von Blaͤttern und Halmen. Die Wurzelblaͤtter ſtehen aufrecht, find oft bögens ile e gekruͤmmt, ſchuhlang, linealiſch, ge⸗ ielt, geſtreift, zugeſpitzt, behaart und ſehr ſcharf. Die Halme ſind 2— 3 Schuh hoch, aufrecht, einfach, ſteif, geſtreift, glatt, ſtiel⸗ rund, an den Knoten gefaͤrbt und mit ſehr langen, geſtreiften, glatten Blattſcheiden ums geben, die nur in ein ſehr ache Blatt ausgehen. Die Rispe iſt ganz einfach, ſehr ausgebrei⸗ tet, aufrecht, zuletzt abſtehend. Die Aeſte 14 ſtehen in Quirlen in 10—12 beiſammen, find ganz einfach, fadenfoͤrmig, ſcharf, 2 Zoll lang, unter der Bluͤthe gebartet, dreibluͤthig. Die Bluͤthen ſind bleifaͤrbig, roͤthlich, zuweilen gelblich: das mittlere iſt ſtiellos zwittrig, dop⸗ pelt gegrannt: die eine Granne viel laͤnger als die andre; die beiden ſeitenſtaͤndigen ſind maͤnnlich und nur kurz gegrannt. Es iſt eine ſehr zierliche Grasart, die bei Trieſt ganze Wieſen anfüllt und von weiten durch die röthlichen Rispen ins Auge fällt. Es giebt eine Abart mit gelblichen Rispen. Fig. @. Die Wurzel mit einem Blätterbüs ſchel. Z. Der obere Theil des Halms mit der Rispe. C. Ein Aſt der Rispe mit dem Barte. c. Ein ſolcher mit einer geoͤff⸗ neten ſtielloſen Zwitter⸗ und einer ge⸗ ſchloſſenen maͤnnlichen Bluͤthe. D. Die Spitze eines Aſtes mit den 3 Bluͤthen an⸗ noch geſchloſſen. E. Eine offene Zwitter⸗ bluͤthe mit den beiden Kelchklappen und den 3 Blumenſpelzen, wovon die innere gegrannt iſt. F. Der Fruchtknoten mit dem Griffel und den beiden amethiſtfarbi⸗ gen Narben. G. Eine offene maͤnnliche Bluͤthe. H. Eine ſtiellos zwittrige, und geſchloſſene maͤnnliche Bluͤthe. Hoppe. rr Dritte Claſſe. Zweite Ordnung. ANDROPOGON halepensis. Sibthp. ö 7005 Aleppiſches Bartgras. 1 Mit aͤſtiger Nis pe, vielblüthigen Aeſten, ſtielloſen gegrannten Zwit⸗ terbluͤthen, geſtielten ungegrann⸗ ten maͤnnlichen Bluͤthen, aufrech⸗ ten am Grundeaͤſtigen Halmen und unbehaarten Blaͤttern. Waͤchſt an trockenen Grasplaͤtzen, an Zaͤu⸗ nen und in Weinbergen in Iſtrien, Friaul und im Littorale, bluüͤhet im Juli und Auguſt. Die perennirende Wurzel iſt lang, dick, holzicht, kriechend mit vielen Faſern verſehen und treibt dichte Buͤſchel von Blaͤttern und Halmen. Die Blätter ſind uͤber einen Schuh lang, lanzettlich, lang zugeſpitzt, flach, gekielt, geſtreift, ſcharf. Die Halme find 3—4 Schuh hoch, aufrecht, rohrartig, einfach, ſtielrund, geſtreift, glatt, mit glatten Blattſcheiden und faſt behaarten gefaͤrbten Knoten beſetzt. Die Bluͤthenrispe iſt ſehr ausgebreitet, aͤſtig, ſchlaff, aufrecht, zuletzt abſtehend, oder an der Spitze uͤberhaͤngend. Die Aeſte ſtehen untenher in Halbquirlen, nach oben zu einzeln, ſind ſehr zart, rauh, eckigt und faſt hin und hergebo⸗ gen. Die Bluͤthen find ſeitwaͤrts geſtellt und theils zwittrig, theils maͤnnlich, wie bei der ganzen Gattung. 13 . EEE TEN EEE. SE GE Fig. &. Die ganze Pflanze. h. Ein abge⸗ Ee Bluͤthenaſt. C. Ein Theil der haarten Spindel mit den beiden noch W Bluͤthen. D. Eine geoͤffnete witterbluͤthe mit den beiden ungegrannz ten Kelchklappen, und den Blumenſpel— zen, von welchen die aͤußere mit einer ges drehten Granne beſetzt iſt, den gelblichten Staubgefaͤßen und gelblichten Narben. E. Die aͤußere etwas behaarte faſt drei⸗ zaͤhnige Kelchklappe. F. Die innere unbe— haarte. 8. Die aͤußere Bluͤthenſpilze mit der Granne. H. Die innere ungegrannte. J. Die geoͤffnete männliche Bluͤihe mit den Kelchklappen, Blumenſpelzen und Staubgefaͤßen. I. Die äußere Kelchklappe, L. die innere. M. Die außere Blumen⸗ ſpelze, N. die innere. Hoppe. * Andropogon 2 272588 Cebu. Vierte Claſſe. Erſte Oroͤnung. PLANTAGO alpina. Alpen⸗Wegerich. Mit linealiſchen an beiden Enden verſchmaͤlerten ganzrandigen fla⸗ chen glatten Blättern, ſtielrunden behaarten Bluͤthenſchafte, walzich— ter Bluͤthenaͤhre, einzelnen eyrun⸗ den haͤutig gerandeten Deckblaͤt⸗ tern und ovalen Kelchzipfeln. Waͤchſt nach Herrn Forſtrath Koch auf den voralbergiſchen Alpen und nach meinen eige— nen Erfahrungen in der mittlern Region der Brunalpe im Salzburgiſchen Brixenthale. Mehrere andere fruͤher angegebene Wohnoͤrter in Schleſien, Bayern und Salzburg, duͤrften nicht zu beachten ſeyn, da fruͤher dieſe Pflanze miskannt und Plantago montana Lam. dafuͤr genommen wurde. Bluͤhet im Juni. a Die Wurzel iſt einfach, holzicht, braun, inwendig weiß. Die Blätter ſtehen alle an der Wurzel, ſind linealiſch, doch an beiden Enden etwas verſchmaͤlert, ganzrandig, hell— gruͤn und kahl. Die Bluͤthenſchaͤfte kommen zu 4—6 aus einer Wurzel, find von unglei⸗ 1 cher Länge, hoͤchſtens einen Finger lang, aufs recht, ſtielrund, zum Theil mit angedruͤckten Haaren beſetzt. Die Bluͤthenaͤhren ſtehen an der Spitze der Schaͤfte, find walzenföͤrmig, faſt 1/2 Zoll lang, aufrecht und dicht mit Bluͤ⸗, then beſetzt, deren jede mit einem einzelnen, eyfoͤrmigen, braͤunlichtgruͤnen, haͤutiggerande⸗ ten Deckblaͤtte geſtuͤtzt iſt. Der vierfpaltige Kelch iſt kahl, hellgruͤn, mit roͤthlicht einge: faßten, eyfoͤrmig⸗ſtumpfen Zipfeln. Die Bluͤ— thenaͤhre iſt behaart; die 4 Bluͤthenzipfel ſind lanzettartig, ſpitzig, gruͤnlichtweiß, mit roͤth—⸗ lichtem Nerven durchzogen. Die weißen Staubfaͤden ſind betraͤchtlich lang, mit rund— lichten, gelblichten Beuteln gekrönt; der grünz lichte, verlaͤngerte Staubweg iſt borſtenartig, und mit den Staubfaͤden von gleicher Laͤnge. Die rundum aufſpringende Fruchtkapſel iſt zweifaͤcherig, und enthaͤlt in jedem Fache 2 rundlichte, ſchwaͤrzlichte Saamen. Fig. &. die ganze Pflanze. b. B. Eine Bluͤthe in natuͤrlicher Größe und vergrößert, C. Der Kelch. ö | Hoppe. 5 K . 1 DN Du 4 7 INN A Vierte Claſſe. Erſte Ordnung. ALCHEMILLA alpina. Alpen⸗Sinau. Mit gefingerten Blaͤttern, fuͤnf bis neunzaͤhligen keilfoͤrmig⸗lanzett⸗ lichen an der ſtumpfen Spitze mit gegen einander geneigten Zaͤhnen verſehenen, auf der untern Sei⸗ te ſeidenhaarigen Blaͤttchen und zweitheiligen Bluͤthentrauben. Waͤchſt in den niedern Regionen der Al pen an ſandigt⸗ſteiuigten Orten; beſonders haͤufig auf dem Untersberge bei Salzburg und bluͤhet im Mai und Junius. Die dunkelbraune, einfache, holzichte Wur⸗ zel iſt nach unten zu mit mehrern Faſern ver— ſehen. Die übrigen Pflanzentheile find mehr oder weniger von Seidenhagren graulichtweiß. Die Wurzelblaͤtter ſtehen anf faſt fingerlan⸗ gen, flachen Stielen und enthalten s—9 Blaͤtt⸗ chen, welche faſt verkehrt-lanzettlich, ſtumpf, nach unten zu verſchmaͤlert, an der Spitze ſaͤ— gezaͤhnig, kahl, auf der untern Seite ſtark ſeidenhaarig, glaͤnzend und kreisfoͤrmig an der Erde ausgebreitet ſind. Die Stengel ſind auf— 2 ſteigend, ſtielrund, und mit wenigen allmäb: lich kleiner werdenden, wechſelſeitigen Sten— gelblaͤttern beſetzt, deren kurze Stiele ſich auf getheilten Blattanſaͤtzen ſtuͤtzen. Von der Mit: te an ſind die Stengel in gabelfoͤrmige Aeſte getheilt, die mit kurzen Bluͤthenſtraͤußen be—⸗ ſetzt ſind. Die einzelnen Bluͤthen ſtehen auf kuͤrzern oder laͤngern Stielchen und enthalten eine achtſpaltige Huͤlle, deren innere Zipfel eyfoͤrmig und breiter ſind als die aͤußern, und die im Alter eine einzige gruͤnlichte rundlichte Frucht einſchließt. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Der Abſchnitt einer Bluͤthentraube. C. Die Bluͤthe. D. Die geoͤffnete Bluͤthenhuͤlle mit der inlie— genden Frucht. e. E. Dieſelbe abgeſondert. Hoppe. adpı 7 20 el. emullz r = e c r — Vierte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALCHEMILLA fissa. Schummel, Geſpaltener Sinau. girfchwachem niederliegenden Sten⸗ gel, glatten Blattſtielen, ſcheiben⸗ runden herzfoͤrmigen Tlappigen Blättern, deren Lappen umgekehrt er foͤrmig, keilfoͤrmig, ſcharf ge⸗ zaͤhnt und etwas wimperig find, doldentraubigen Blumen, und mit einem eifoͤrmigen, linſenfoͤrmigen Akenium. Auf hohen, gebirgigen, ſteinigen, feuchten Orten, in den Sudeten, und vermuthlich auch in den übrigen Alpen Deutſchlands; bluͤht im Mai und Juni, oft zum zweitenmale im September; perennirt. Der Wurzelſtock eylindriſch, ſchief, mit braͤunlichen vertrockneten Schuppen bedeckt, aus deren Achſeln die braͤunlichen, einfachen, hin und her gebogenen Wurzeln entſpringen. Der niederliegendaufſteigende, walzenrunde, ſpan— nen: oder fußlange Stengel glatt, beblärtert, von der Mitte an äftig. Die Wurzelblaͤtter erſcheinen buͤſchelfoͤrmig, mit 2—4 Zoll langen, rundlichen, glatten Blattſtielen. Die Blattflaͤche rund, mit heizfoͤrmiger Baſis, in 1 umgekebrt-effoͤr⸗ mig ⸗keilfoͤrmige Lappen bis auf die Haͤlfte eingeſchnitten; die Lappen ſtumpf, ſcharf und einfach geſaͤgt, und gewimpert. Die obern Stengel und Aſtblaͤtter ſind ſitzend und drei— lappig. Die Nebenblaͤtter an Eu Baſis des Blattſtieles befeſtigt, bei den unterſten Blaͤt⸗ tern lanzettfoͤrmig⸗ſpitzig, bei den obern Blaͤttern faſt eiförmig 15 Gar f rt zei ie mig, gegen die Spitze zu ſcharf HH gt. Doldentrauben endftändig zuſammengeſetzt, * ballt. Die Blumenſtiele fadenfoͤrmig glatt. Der Kelch bleibend glockenfoͤrmig, der Schlund mit einer runden roͤthlichen S Scheibe geſchloſſen; der Saum achtheilig, die innern 4 Lappen gröfer, eifoͤrmig, an der Spitze mit kleinen Haatbüſcheln verſehen, glatt und gelblichgruͤn, die 4 aͤußern kleiner, linienfoͤr— mig, und mit den innern abwechſelnd. Keine Blumenkrone. Staubfaͤden 4 auf der, den Schlund ſchlie— ßenden Seite angeheftet, fruchtbar, den auf fern Kelchlappen gegenuͤberſtehend. Der Staubbeutel klein, faſt rundlich- zwei⸗ faͤchrig. Der Fruchtknoten geſtielt, eifoͤrmig, in den Kelch eingeſchloſſen; der Stiel im Grun— de des Kelches entſpringend. Der Griffel an der Baſis des Fruchtknoten entſpringend, fa⸗ denfoͤrmig einfach. — Die Narbe kopfförmig. Das Akenium eifoͤrmig, ſtumpf, linſenfoͤr⸗ mig⸗zuſammengedruͤckt, glatt, ein ſaamig und ſchmutzig-gelb, in den Kelch faſt eingeſchloſſen. Fig. . Die ganze Pflanze. B. Eine abgefons Pit Blume. C. Diefelbe von der Seite— D. Dieſelbe darch ten E. Der Ftucht⸗ knoten mit dem Griffel. 1. a Akentum. G. Daſſelbe durchſchnitten. d. Ein Batt⸗ lappen. \ Fieber. 2 Missa Schirm. IE 1. Hebe gur. | Fuͤnfte Claſſe. Erſte Ordnung. PRIMULA carniolica, Jacꝗ. Krainiſche Primel. Mit glatten elliptiſch⸗laͤnglichten, faſt ganzrandigen in den langen Blattſtielen herablaufenden Blaͤt⸗ tern, aufrechten wenigbluͤthigen Dolden, ſehr kurzen glatten ſpitzi⸗ gen Kelchzipfeln und unbepuder⸗ ten Bluͤthen. Waͤchſt in Felſenritzen bei Idria und bluͤhet im Mai. Die Pflanze hat im Ganzen den Bau von Primula Auricula. Die dicken, mit ſtarken Faſern verſehenen, geringelten, ſchiefen, faſt holzichten, braunen, inwendig weißen Wurzeln, ſtecken tief in den Felſenritzen. Die Blätter ſtehen alle in der Runde herum an der Wur⸗— zel, find ganz glatt und zart, elliptiſch laͤng⸗ lich, ganzrandig oder ſchwach buchtig ausge: ſchweift und in einen langen flachen Blattſtiel auslaufend. Der Bluͤthenſchaft iſt fpannen: lang, aufrecht, ſtielrund und glatt. Die Blüͤ— thendolde an der Spitze des Schafts beſteht aus 2—s aufrecht ſtehenden Bluͤthen die auf | 4 kurzen ungleichlangen Stielen ſtehen, welche am Grunde mit ſehr kurzen ſchmalen lanzettli⸗ chen Huͤllblaͤttchen geſtuͤtzt ſind. Der Kelch roͤhricht, kuͤrzer als die Blumenroͤhre, fuͤnf— zaͤhnig: die Zaͤhne ſehr kurz, eyrund, ſpitzig und ganz glatt. Die Blume iſt trichterfoͤrmig, groß, roͤthlicht- violett im trockenen Zuſtande lilafaͤrbig, mit fuͤnftheiligen Saume und un— bepuderten Schlunde, verkehrt herzfoͤrmigen ausgerandeten und gekerbten Zipfeln. Die Ge— ſchlechtstheile ſind in der Blumenroͤhre ver— borgen. Die Staubfaͤden ſind ſehr kurz, weiß, die Beutel gelb. Der Griffel iſt roſenfaͤrbig mit rundlichter blaßgruͤner Narbe. Die Kap— ſel rundlicht und enthaͤlt viele eckige braune Saamen. Die Blumen haben einen angenehmen Ho— niggeruch. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blume mit dem Kelch. c. Dieſelbe von der vorz dern Seite. d. Der Kelch. Hoppe. 1 Eu “ . ER E. Del: I. qe. Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. PRIMULA venusta, Host. Schöne Primel. Mit glatten laͤnglicht⸗verkehrtey⸗ foͤrmigen geſchweift⸗gezaͤhnten in den Blattſtiel auslaufenden Blaͤt⸗ tern, uͤberhaͤngenden Blüthendols den und kurzen ſtumpflichen, faft bepuderten Kelchzipfeln, und be⸗ puderten Schlunde. Waͤchſt in Felſenritzen bei Idria und bluͤhet im Mai. Die Wurzel ift vielkoͤpſig, dick, braun mit ſtarken Faſern und am Kopfe mit dem faſe— richten Ueberbleibſel vorjaͤhriger Blaͤtter be— deckt. Die Blaͤtter ſtehen in der Runde her— um an der Wurzel, find ganz glatt, dicklich, geadert, laͤnglich-verkehrt⸗eyfoͤrmig, ſtumpf, mit wellenfoͤrmig ausgeſchweiften gezaͤhnelten Rande und verſchmaͤlern ſich allmaͤhlig in den verlaͤngerten Blattſtiel. Der Bluͤthenſchaft iſt ſpannelang, aufrecht, ſtielrund und glatt. Die Bluͤthendolde an der Spitze des Schaftes beſteht aus 2—s uͤberhaͤngenden Bluͤthen, die auf kurzen ungleich langen, glatten Stielen 1 5 ſtehen, welche am Grunde mit kurzen ovalen Huͤllblaͤttchen geſtuͤtzt ſind. Der Kelch iſt eckig, roͤhrig, kuͤrzer als die Blumenroͤhre und in fuͤnf kurze ſtumpfliche Zaͤhne getheilt, die von auf: fen glatt, inwendig beyudert find. Die Blu⸗ me iſt trichterfoͤrmig, kleiner als bei Pr. ear- niolica, dunkelviolett, in getrocknetem Zuſtan⸗ de lilafaͤrbig mit gelblichen bepuderten Schlunde, und verkehrt herzfoͤrmigen und ausgerandeten Zipfeln. Die Geſchlechtstheile ſitzen in der Blumensöhre verborgen. Die Staubgefaͤße find ſehr kurz mit weißen Faͤden und gelben Beu— teln. Der Griffel von der Laͤnge der Roͤhre, gruͤnlicht mit runder Narbe. Die Fruchtkapſel rundlicht, viel ſaamig. Diefe ſchoͤne Primel iſt ſchon vor mehrern Jah⸗ ren von Herrn Praͤfeet Hea dick und Herrn Apotheker Freyer, in den Felſen von Jellenk im Gebirge von Krain bei Idria entdeckt und von erſteren im botaniſchen Garten zu Laibach gezogen, kuͤrzlich aber von Herrn Leibarzt Ho ſt in ſeiner Flora anstriaca beſchrieben worden. Fig. &, Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe von der vordern, c. von der hintern Seite. Hoppe. 9 Cel egi Most. 1 Fuͤnfte Claſſe. Erſte Ordnung. PRIMULA Flörkeana, Schrad. Flörkens Primel. Mit verkehrt⸗eyfoͤrmigen in eine keilföͤrmige Baſis ausgehenden glatten, an der Spitze gezaͤhnten Blättern, dreibluͤthigen Schafte, laͤnglichten verkehrteyfoͤrmigen ſtumpfen Huͤllblaͤttchen und ſtum⸗ pfen Kelchzipfeln, die halb ſo lang ſind als die Blumenroͤhre. Waͤchſt in den Alpen von Steiermark, Salz⸗ burg, Kaͤrnthen und Tyrol; jedoch uͤberall nur ſelten, und bluͤhet im Auguſt. Die holzichte braunrindige, mit faſerarti⸗ gen Schuppen überzogene Wurzel, ſteckt wa⸗ gerecht in der Erde, und treibt lange, dicke, gelblichte Faſern. Die Blatter ſtehen alle ſtiellos und gedraͤngt in der Runde verbreitet an der Wurzel, ſind ganz glatt, hellgruͤn, ver⸗ kehrteyfoͤrmig, mit ſtumpfer gezaͤhnter Spitze und ganzrandiger Feilfürmiger Baſis. Der Bluͤthenſchaft iſt kaum zolllang, ſtielrund, glatt, 2 —zbluͤthig. Die Bluͤthen find ſtiellos, mit verkehrteyfoͤrmigen laͤnglichten ſtumpfen Hüll⸗ blaͤttchen geſtuͤtzt, die mit dem Kelch faſt glei⸗ che Laͤnge haben. Der Kelch iſt faſt ſo lang als die Blumenroͤhre, becherartigroͤhrig mit 5 ſtumpflichen Zaͤhnen. Die Blumen ſind blaͤu⸗ 8 lichtroͤthlicht, im trockenen Zuſtande lilafaͤrbig mit verkehrtherzfoͤrmigen zweiſpaltigen Zipfeln, ganzrandigen oder zuweilen buchtig gezaͤhnten und gekerbten Lappen, und Furshaarigent Schlunde. Die Geſchlechtstheile ſitzen in der Blumenroͤhre eingeſchloſſen; die Staubgefaͤſſe hoͤher als der Staubweg. Die Fruchtknoten rund, der Griffel ſehr kurz mit kuglicher Narbe. Dieſe Pflanze wurde zuerſt von Floͤrke im Jahr 1798 auf den Alpen im Zillerthale ent⸗ deckt, und von Schrader in Krünitzens Enei⸗ elopaͤdie beſchrieben. Nachher iſt ſie von Leh⸗ mann in den Alpen von Salzburg, von Vor: tenſchlag in Steiermark, und vor einigen Jah⸗ ren von Rudolphi auf graſichten Anhoͤhen der Kaͤrnthiſchen Alpen am Kaiſerthoͤrl in Gefells ſchaft von Primula minima und glutinosa, zwiſchen denen es eine Mittelpflanze iſt, ge⸗ funden worden. Die Blätter find denen an Pr. minima gleich; die Blumen kommen ge⸗ nau mit denen von Pr. glutinosa überein. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe von der hintern Seite. Hoppe. = ymula “7 5 ge, Aas 0 Sc rad. Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. RIBES alpinum. Alpen⸗Krausbeere. Unbewehrt, mit dreilappichten un⸗ tenglaͤnzenden Blättern, aufrech⸗ ten Bluͤthentrauben, drüfigen Traubenſtielchen und lanzettli⸗ chen Deckblaͤttern, die länger find als das Bluͤthenſtielchen. Waͤchſt zum Theil im flachen Lande, haͤu— figer aber am Fuße der Gebirge. Bei Salz burg in Hecken vor dem neuen Thore und auf dem benachbarten Ofenlochberge, bei Hei— ligenblut hin und wieder im Thale, bluͤhet im Mai. Ein anſehnlicher, dornloſer, 6 s Schuh hoher, ſehr aͤſtiger Strauch, mit rothbrauner, glatter Rinde. Die Blaͤtter ſtehen einzeln oder paarweiſe auf kurzen, flachen, mit Druͤ— ſenhaaren beſetzten Blattſtielen, find herzfoͤr— mig⸗ rundlicht, dreilappich mit ſtumpfgekerb— ten Lappen, auf der obern Seite mit einzel, nen anliegenden Haaren beſetzt, auf der un— tern Seite glaͤnzendglatt. Die Traubenſtiele entſpringen mit den Blattſtielen aus einerlei 6 Kuospe, find 1 1/2 Zoll lang und beſonders bei den maͤnnlichen dicht mit Bluͤthen beſetzt, die auf kurzen, mit einem viel laͤngern, lanz zettlichen Deckblatte geſtuͤtzten Stielen ſtehen, und bleichgruͤn, gewöhnlich zweihaͤuſtg, felten zwitterig ſind. Der Kelch iſt abſtehend, mit 6 eyfoͤrmigen, ſtumpfen, weißlichten Zipfeln, die viel länger find als die ſehr kurzen, ſtum— pfen, braunroth angelaufenen, ſpateligen Dluz menblaͤtter. In den maͤnnlichen Bluͤthen ſind die Staubgefaͤße mit vollkommenen Staubbeu— teln verſehen, wogegen der Fruchtknoten fehlt; in den weiblichen fehlen die Staubbeutel, da— gegen ſich ein vollkommenes Piſtill vorfindet. Die Beeren ſind kugelrund, zinnoberroth, ſuͤß— lichtwiederig von Geſchmack, und mit weiß— gelblichten verkehrteyfoͤrmigen Saamenkoͤrnern gefuͤllt. Fig. a. Ein bluͤhender männlicher Zweig. b Eine einzelne Bluͤthentraube. C. Die Bluͤ⸗ the mit dem Deckblaͤttchen. D. Daſſelbe von der hintern Seite. e. Ein Zweig der weiblichen Pflanze. k. Beeren. 8. Saame. Hoppe. RER 20 = an N £ x — * “= Ö * — Ar BF — EN 2 3 Er DEI TEHTT ET a ae Fe * * WS g AT BB 1 RABEN rg SP .. 7 : 8 ö N . 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Im erften Anblick verraͤth dieſer unbewehrte 3 Fuß hohe Strauch viel enn mit der rothen Krausbeere (R. rubrum). Der Strauch 3 Fuß hoch, mit abſtehenden iind. die Rinde braun, im Alter ſich ab⸗ end Blumentraube einfach, waͤhrend dem Bluͤhen aͤufrecht abſtehend, bei der Fruchtreife herab⸗ hangend. Blumenſtiel, Deckblaͤtter und die Blattſtiele zottig. Die Blumen innerhalb auf einem gruͤngelben Grunde mit vielen rothen Strichen und Punkten oft mehr und weniger bezeichnet, wodurch die Farbe von innen und außen blaßziegelroth erſcheint. “48 — Der Kelch glockenfoͤrmig, tief s lappig. Die Blumenblaͤtter fuͤnf, ſpatelfoͤrmig, doppelt ſo — 0 als der Kelch. Die Frucht iſt eine untere Beere, die faſt kugelrund dunkelroth, ſehr kurz geftielt, und mit den Ueberreſten des Kelches gekroͤnt iſt; ſie enthaͤlt meiſt einen rundlichen Saamen vor den uͤbrigen ausgebildet. Der Saft roͤthlich, angenehm ſaͤuerlich, Unterſcheidet ſich von B. rubrum durch die, waͤhrend der Bluͤthe aufgerichteten Blumen; aͤhre, die bei der Fruchtreife abſtehend herab— haͤngt; durch zottige Blumenſtiele, Stielchen und Blattſtiele; ziegelroͤthliche, glockenfoͤrmige Blumen und wimpertche Kelchlappen; fuͤnflap— pige, an den Nerven behaarte Blatter, und ſpitzige Lappen. Fig. &. Ein Zweig der Pflanze. b. C. Ei⸗ ne abgeſonderte Blume. D. Dieſelbe durchſchnitten. E. Das Blumenblatt. 9. Die Traube in ; nat. Gr. g. Der Blatt: umriß. H. Der Saame ganz, und durchs ſchnitten. Fieber. I Ce Ss” fed, acm ue ede, erſeg. Fuͤnfte Claſſe. Erſte Ordnung. CAMPANULA alpina. Alpen⸗Glockenblume. Mit einfachem hohlen dicklichen viels bluͤtigen Stengel, langen einbluͤthi⸗ gen Bluͤthenſtielen, lanzettlichen faft ganzrandigen haarigen Blaͤt⸗ tern und linealen ſpitzigen Kelch⸗ zipfeln, die gleiche Laͤnge mit den Blumen haben. | Waͤchſt auf den Alpen von Oeſterreich, Steiermark und Salzburg, auf trockenen gras— leeren Boden; beſonders auf der Spitze des Untersberg und bluͤhet im Juni und Juli. Sie gehoͤrt gewiſſermaßen zu den ſeltenen Al— penpflanzen. Die faſt fingersdicke Wurzel iſt ſpindelfoͤr— mig, gelbroͤthlich, und oft am Grunde in meh— rere duͤunere Aeſte getheilt. Die unterſten Blaͤtter ſind oft raſenartig ausgebreitet, lan— zettartig⸗laͤnglicht, gegen die Spitze etwas breiter werdend, ſtumpflich, ganzrandig oder ſeicht gekerbt und mit langen Haaren gefranzt; die obern allmaͤhlich ſchmaͤler, linealiſch. Der Stengel iſt ſpanuenlang oder Länger, einfach, | 3 eckigt, hohl, behaart, und mit Blättern und Bluͤthen dicht beſetzt. Die Bluͤthen ſtehen an allen Seiten des Stengels in den Blattwin— keln auf langen, behaarten, beblätterten Stier len, ſo daß ſie faſt eine lockere uͤberhaͤngende Traube bilden. Der Kelch iſt zottig, mit li⸗ nealen, ſpitzigen Zipfeln, die faſt die Laͤnge der Blume erreichen. Die Blume iſt bauchigt- glockenfoͤrmig, uͤberhaͤngend, dunkelblau mit kurzen ſpitzlichen inwendig mehr oder weniger behaarten Zipfeln. Die Geſchlechtstheile ſind, wie gewoͤhnlich in der Blume eingeſchloſſen. Die rundlichte Fruchtkapſel iſt mit dem ſtehen— bleibendem Kelche behaart, dreifächertg und enthalt viele kreisrunde Saamen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe. c. Die Fruchtkapſel mit dem ſtehenbleiben⸗ den Kelch. d. Saame. Hoppe. auger utile ae * N N 1 1 I N B Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. RHAMNUS alpina. Alpen-Faulbaum. f Mit ſtachelloſen aufrechten ſehr aͤſti⸗ gen Staͤmmen, ovalen laͤnglichten glatten knorplich⸗gekerbten Blaͤt⸗ tern und zweihaͤuſigen . gen Bluͤthen. Waͤchſt in den untern Regionen der Alpen und befonders haufig am jenſeitigen Kraini— ſchen Abhange des Loibels und auf dem Mon- te Nanas in Krain; bluͤhet im Juni. Ein ſehr ſchoͤner, aufrechter, aͤſtiger, 6—10 Fuß hoher Strauch, der mit ſeinen breiten, glaͤnzenden Blättern ſchon weither das Auge ergoͤtzt. Die Rinde iſt glaͤnzendglatt, roth- braun. Die Blaͤtter ſtehen wechſelſeitig oder zerſtreut auf kurzen, rinnenartigen, gefranzten Stielen, find ſchraͤg-herzfoͤrmig, oval-laͤng⸗ licht, mehr oder weniger ſtumpf-zugeſpitzt, knorpelartig und ungleich gekerbt, auf beiden Seiten hellgruͤn, glatt, und mit ſtarken pas rallelen Adern durchzogen. Die Bluͤthen ſte— hen am Grunde der heurigen Triebe und in den unterſten Blattwinkeln auf kurzen gruͤn⸗ 4 lichen Stielen büfchelig beiſammen und find ganz getrennten Geſchlechts; die männlichen beſtehen aus einem gruͤnlichen, vierſpaltigen Kelch mit eyfoͤrmig-ſpitzigen, flach ausgebrei⸗ teten, zuletzt zuruͤckgeſchlagenen Zipfeln, einer vierſpaltigen Blume mit ſehr kleinen, ſchma⸗ len, linealen ſpitzigen, braͤunlichten, ſchup— penartigen Blumenblaͤttern, 4 Staubgefaͤßen und Anſatz von einem kurzen Griffel mit uns vollkommenen Fruchtknoten. Die weiblichen Bluͤthen gleichen den maͤnnlichen und enthal— ten einen kuglichten Fruchtknoten mit dreiſpal⸗ tigem Griffel und kurzen dicken rundlichten Tarben. Die kugelrunde hellgruͤne, zuletzt ſchwarze Beere, iſt dreifaͤchrig und dreiſamig. Fig. c. Der blühende Zweig eines maͤnnlichen Strauchs. B. Der ungleichgekerbte knorp— lichte Blaͤtterrand. e. C. Maͤnnliche Bluͤ⸗ then. D. Eine dergleichen von der hintern Seite vorgeſtellt. E. Eine weibliche Bluͤthe. F. Die Frucht. Hoppe. e AIPIIULE alpı 122 A “7 . vi “ & 7 4 *. A * ** vo * 1 wi * 4 > . 1 142 1 * 1 4 f ’ — 8 1 Fünfte Klaſſe. Erſte Ordnung. . CERATOCEPHALUS falcatus, Pers. Geradhörniger Hornkopf. Wollig. Mit langgeſtielten, 2 förmig unregelmaͤßig viellappi Blaͤttern, deren Lappen linien Sr mig fpistg find Der Schaft ein: blumig, langer. als die Blatter, die Hoͤrner der Fruͤchte pfriem foͤrmig, faſt gerade. Auf Aeckern und Schutthaufen, ſonnigen Hügeln in Oeſtreich (Crantz, Jaquin), bei Prag in Boͤhmen, von mir fuͤr die boͤhmiſche Flor neu entdeckt. Bluͤht im Maͤrz und April; einjaͤhrig. Die Wurzel einjaͤhrig, ſchief, braͤunlich, äftig, die Aeſte zart, die Wurzelblaͤtter lang⸗ geſtielt, graugruͤn, handfoͤrmig in viele linien— foͤrmige, ſpitzige Lappen getheilt, und rund um den einbluͤthigen Schaft ſtehend; die Lap— pen find ungleich, ganz oder zwei⸗ bis dreimal geſpalten. Der Schaft länger als die Blätter, einblumig, blattlos, mehrere auf einer Wur⸗ zel, fadenfoͤrmig. Der Kelch aus fuͤnf bleibenden ausgehöhlten elliptiichen Blattern beſtehend, waͤhrend dem Bluͤhen aufgerichtet, in der Frucht zuruͤckgeſchlagen. . fünf umgekehrt⸗eifoͤrmig, gelb, offen, genagelt, am Nagel mit einer Honigſchuppe verſehen. Staubgefaͤße s — 15; die Staubfaͤden fa⸗ denfoͤrmig, ſo wie die laͤnglichen Staubbeutel - gelb, das Piſtill aus vielen in einem rundli⸗ 14 chen Kopf zuſammengedraͤngten Dvarien bes ſtehend; eben ſo viele dreiſeitige ſpitzige Grif⸗ fel; die Narbe einfach, izle Der Fruchtbo⸗ den wahrend dem Bluͤhen kugelkoͤrmig, in der Frucht eylindriſch 1/3 bis 1/2 Zoll lang, mit Carvellen dicht beſetzt. Die Carpellen horizontal abſtehend, an der Baſis beiderſeits bauchig, in einen 2 Linien langen pfriemenfoͤrmigen, ſehr wenig ſichelfoͤr⸗ mig aufwaͤrts gebogenen Schnabel ſich verlaͤn⸗ gernd, auf der Außenflaͤche wollig, im Innern einen laͤnglichen, vierkantigen, braͤunlichen Saamen enthaltend. Fig. a. a. Die ganze Pflanze. B. Die Blu⸗ me. C. Einzelnes Blumenblatt. D. Staub⸗ sefäße, von den 3 Seitenanſichten. E. Ein Carpelle von oben. F. Von unten. 55 Von der Seite und der Durchſchnitt avon. Fieber. delta BAR 2. 7 — e ul 2 > 4 Cer Fieber Kur. ee - wi ve 1 155 1 — Fuͤnfte Claſſe. Zweite Ordnung. GENTIANA pannonica, Scop, Oeſtreichiſcher Enzian. Mit faſt fuͤnfnervigen, in den Blatt⸗ ſtiel ausgehenden, glatten elliptis ſchen Wurzelblaͤttern, gegenuͤber⸗ ſtehenden faſt ſtielloſen dreiner vi⸗ gen Stengelblaͤttern, in Quirln ſtehenden Bluͤthen, ſechsſpaltigen punetirten glockigen Blumen, ver⸗ laͤngerten roͤhrichten bis zu ein Drittheil ſechsſpaltigen Kelchen mit ungleichen lanzettlichen ge⸗ ſpitzten zuruͤckgekruͤmmten Zipfeln. Waͤchſt ſehr haͤufig auf dem Untersberge bei Salzburg und bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt einfach, dick, walzlich, gelbbraͤunlich, und wie alle Enzianen von bit⸗ tern Geſchmack. Die Wurzelblaͤtter ſtehen re⸗ gelmaͤßig zu vier beiſammen, von denen die beiden aͤuſſern oval und fuͤnfnervig, die zwei innern lanzettlich und dreinervig, alle aber glatt und ganzrandig ſind und allmaͤhlich in den Blattſtiel ausgehen. Die Stengelblaͤtter ſtehen gegenüber, find laͤnglicht⸗elliptiſch, ſpi⸗ zig: die untern kurz geſtielt, die obern ſtiellos. Die Stengel ſtehen aufrecht, ſind ſtielrund, glatt, 1—2 Schuh hoch, und ganz einfach. Die Bluͤthen ſtehen in SAUER: die obern kopf⸗ foͤrmig beifammen und find mit blattartigen Huͤliblaͤttchen geſtuͤtzt. Der Kelch iſt glockig, faſt faltig, fo lang als die Blumenroͤhre, bis auf ein Drittheil ſechsſpaltig mit zuruͤckgeſchlagenen lan⸗ zettlichen ſpitzigen Zipfeln, von denen zwet et⸗ was breiter find als die übrigen: der Aus⸗ ſchnitt zwiſchen den Zipfeln geſtuͤtzt. Die Blume iſt glockig, dunkel purpurroth, mit ei⸗ ner ins gelbliche ziehende Roͤhre, durchaus mit geſaͤttigten Puncten geziert, gewöhnlich ſechs⸗ paltig mit zugerundeten Zipfeln, die ſo lang ind als die Rohre, Die Geſchlechtstheile find kuͤrzer als die Blume, die Staubbeutel zuſam⸗ menhaͤngend, laͤnglicht, gelb, kuͤrzer als die beiden ſpitzigen Narben. Die Kapſel laͤnglich, bauchig, an beiden Enden verſchmaͤlert. Die Saamen elliptiſch mit kreisrunden geflügelten Rande. Die Wurzel dieſer Pflanze wird im ſalz⸗ burgiſchen Gebirge vielfaͤltig gegraben und in Apotheken als Enzianwurzel verbraucht, auch zur Bereitung des Enzianbranntweins ange— wandt. Fig. @. Eine kleinere Pflanze, an welcher nur die obern kopffoͤrmigen Bluͤthen vors handen ſind. Z. Eine Blume von der vordern und c. hintern Seite mit den zu⸗ ruͤckgeſchlagenen Kelchzipfeln. d. Ein Abs ſchnitt eines Zipfels der Blume mit der erweiterten Roͤhre. e. Der Kelch. k. Kap⸗ ſel. g. G. Sgame. Hoppe. ypannonıca Jeg . Fuͤnfte Claſſe. Zweite Ordnung. GENTIANA punctata. L. Punctirter Enzian. Mit fünfnervigen, in den Blattſtiel ausgehenden, glatten, eyfoͤrmig⸗ lanzettlichen Wurzelblättern, ges geienuͤberſtehenden faſt um faſſen⸗ den fuͤnfnervigen Stengelblaͤt⸗ tern, in Quirle ſtehenden Bluͤthen, fünf: bis ſechsſpaltigen punetirten glockigen Blumen, verkuͤrzten be: cken foͤrmig en halb fuͤnfzaͤhnigen Kelche, mit gleich foͤrmigen eylan⸗ zettlichen ſtumpflichen aufrechten Zaͤhnen. Waͤchſt auf den Alpen von Salzburg, Kaͤrn⸗ then und Tyrol, und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die Wurzel iſt lang, dick, einfach, oder mit einzelnen Aeſten beſetzt, ſchiefaufſteigend, gelblicht. Die Wurzelblaͤtter ſtehen regelmaͤſ⸗ ſig zu vier beiſammen, ſind glatt, ganzrandig in den Blattſtiel ausgehend, fuͤnfnervig, ſpi⸗ zig: die aͤußern eyfoͤrmig, die innern lanzett⸗ lich. Die Stengelblaͤtter ſtehen gegenuͤber; find ey foͤrmig, ſpitzig, die untern ſtiellos, die | 8 obern umfaſſend. Die Stengel ſtehen auf: recht, find ſtielrund, glatt, 1— 2 Schuh hoch, und ganz einfach. Die Bluͤthen ſtehen in den obern Blattwinkeln paarweiſe gegenuͤber; an der Spitze des Stengels kopffoͤrmig, mit blatt: artigen Huͤllblaͤttchen geſtuͤtzt. Der Kelch iſt viel kuͤrzer als die Blume, beckenfoͤrmig-glo⸗ ckig, halbfuͤnfzaͤhnig, mit aufrechten ey-lan— zettlichen ſtumpflichen Zaͤhnen. Die Blume iſt 5 —6 ſpaltig, glockig, ſtrohgelb, mit zahl: reichen ſchwaͤrzlichen Puneten geziert: die Zi— yfeln find kaum ein Viertheil fo lang als die Roͤh⸗ re, zugerundet, mit einer kurzen Spitze und zu— weilen gekerbten Rande. Die Geſchlechtstheile ſind kuͤrzer als die Blume, mit laͤnglichen zu— ſammengeneigten Beuteln und zween rund— lichten zuruͤckgekruͤmmten Narben. Die Kap— ſel laͤnglich, einfaͤcherig, zweiklappig, mit vier len rundlichten Saamen. Dieſe Art kommt faſt ganz mit G. pannonica uͤberein, iſt aber durch die gelben Blumen und den kurzen Kelch augenblicklich zu unterſcheiden. Die Wurzel wird eben fo wie die von G. pannonica zum officinellen und oͤkonomiſchen Gebrauch vers wendet. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blume. c. Der Kelch. 5 Hoppe. Fuͤnfte Claſſe. Zweite Ordnung. GENTIANA asclepiadea, L. Schwalbenwurzartiger Enzian. Mit gegenuͤberſtehenden ſtielloſen, eylanzettlichen lang geſpitzten, glatten Ifünfnervigen ganzrandi⸗ gen Blaͤttern, entgegenſtehenden ſtielloſen glockenfoͤrmigen Blus men, roͤhrichten fünfjähnigen Kel— chen und kurzen linealen Zaͤhnen. Waͤchſt am Fuße der Alpen, beſonders haͤu⸗ fig in der untern Waldregion des Untersber— ges und bluͤhet im Auguſt und September. Die Wurzel iſt gegliedert, treibt viele gelb⸗ lichte Faſern und Stengeln. Die Stengel ſind aufrecht oder niedergebogen, ganz einfach, ſtielrund, glatt, weißgelblich, 1— 2 Schuh lang und dicht mit Blaͤttern beſetzt. Die Blaͤtter ſtehen gegenuͤber kreuzweiſe oder auch in einer Reihe, ſind ſtiellos und faſt umfaſ⸗ ſend, aus einer eyfoͤrmigen Baſis ins lanzetts liche langzugeſpitzte uͤbergehend, glatt, ganz⸗ randig, den Blaͤttern von Asclepıas Vinceto- xicum gleichend. Von der Mitte des Sten⸗ gels an bis zur Spitze iſt derſelbe mit Bluͤthen beſetzt, die ſtiellos und paarweiſe in den Blatt⸗ winkeln Heben. Der Kelch iſt roͤhricht, abge⸗ ſtutzt, fuͤnfzaͤhnig; die Zähne kurz, linealiſch. Die Blumen groß, faſt uͤber 1 a lang, hell: blau, glockig, mit bauchichter Röhre, fünf fpaltig, mit eyfoͤrmig⸗zugeſpitzten gekerbten Zipfelu, mit zwiſchenſtehenden kurzen geſpitz⸗ ten Zaͤhnen. Die Spitze des Stengels ſchließt mit einer einzigen Bluͤthe, an welcher die Kelchzaͤhne viermal ſo lang ſind als bei den uͤbrigen. Die Geſchlechtstheile ſind kuͤrzer als die Blume, und nur der Griffel ie}; mit feis nen beiden unſcheinbaren Narben bis an die Einſchnitte derſelben hervor. Die Staͤubfaͤ— den find ſehr lang, abgefondert, erweitert, weißhaͤutig. Die Staubbeutel weiß, an der Spitze der Faͤden roͤhrenartig zuſammenge. wachfen. Die Kapſel langlich, an beiden Enz den verſchmaͤlert. Die Samen eyfoͤrmig flach, mit kreisrunden haͤutigen Rand umgeben. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe. C. Der Kelch. Hoppe. Ag 51 5 5 =, ; * 2 e. , — En a 8 * 7 £ * 8 — u A 3 8 u 2 # 2 »* 2 Rn. 1 1 * En er „en Fuͤnfte Claſſe. Zweite Ordnung. GENTIANA frigida. Haenkii, Froſt⸗Enzian. Mit linealen⸗lanzettlichen, ſtumpf⸗ lichen Blattern, von denen die Wurzelblaͤtter in einen verſchmaͤ⸗ lerten Blattſtiel ausgehen, die Stengelblaͤtter aber ſtiellos und die obern umfaſſend find, aufrech⸗ ten einfachen zweiblüthigen Sten— geln, linealiſchen Kelchzipfeln und glockigen fuͤnfſpaltigen bartlofen durchſcheinenden und punetirten Blumen. Waͤchſt auf dem Sekauer Gebirge in Ober⸗ ſteiermark und bluͤhet im Julius. Die Wurzel beſteht aus verlängerten gelb⸗ lichen Faſern. Die zur Blüthezeit gewoͤhnlich ſchon verwelkten Wurzelblaͤtter ſtehen in der Runde ausgebreitet, ſind linealiſch, ſtumpf⸗ lich und laufen in einen kurzen Blattſtiel aus. Die entgegenſtehenden Stengelblaͤtter ſind li— nealiſch⸗lanzettlich, ſtumpflich und am Grunde in eine wweißlichhäutige Scheide zuſammenge— wachſen. Der Stengel iſt zwei Zoll lang, auf⸗ recht, einfach, eckigt, mit 3—4 Blaͤtterpaa⸗ ren beſetzt, von denen die obern beiden zuſam— menfließen und die Bluͤthen faſt huͤllenartig umgeben. Die Bluͤthen ſtehen paarweiſe, felz ten einzeln, oder zu 3—4 ſtiellos an der Spitze des Stengels. Der Kelch ge roͤhrig⸗glockig, eckigt, kaum halb fo lang als die Blume, halb fuͤn fſpaltig mit lincalifchen ſpitzigen gleichfoͤr— migen Zipfeln. Die Blume faſt zolllang, glok⸗ fig, bauchig, am Grunde etwas zuſammenge⸗ zogen, haͤutig, faſt durchſichtig, weißlicht, mit blaulichen Puncten und Strichen geziert, mit gefalteten fuͤnfſpaltigen bartloſen Saume und kurzen faſt dieicckigen ſtumpflichen Zipfeln, zwiſchen welchen kürzere re ri ſte⸗ hen. Die in der Blume eingeſchloſſenen Ge; ſchlechtstheile beſtehen aus pfriemlichen blaß— blauen Staubfaͤden und gelblichen linealiſchen abgeſonderten Staubbeuteln. Der Fruchtkno⸗ ten iſt laͤnglich, kurzgeſtielt, die rundlichten Narben zuruͤckgeſchlagen. Die Kapſel eyfoͤr⸗ mig⸗laͤnglich und enthalt braune eckige ges fürchte Saamen. Dieſe Art gehoͤrt zu den ſeltenern Gewaͤch⸗ ſen. Der angefuͤhrte Standort iſt der einzige, wo ſie bisher gefunden worden. Unſere Abbildung ſtellt die Pflanze in na⸗ tuͤrlicher Größe dar. Hoppe. Ae * ae, Le Frege — cz EHE, R Ger u Fuͤufte Claſſe. Zweite Ordnung. GENTIANA angustifolia. Villars. Schmalblättriger Enzian. Mit lanzettlichen ſtumpflichen ſchwach⸗dreinervigen im erweiter⸗ ten Blattſtiel auslaufenden Blat⸗ tern, aufſteigenden einbluthigen Stengeln, lanzettlich⸗pfriemli⸗ chen Kelchfaͤhnen, und glockenför⸗ miger gefalteter fünffpaltiger bartloſer einfaͤrbiger Blume, ova⸗ len ſtachelſpitzigen Zipfeln und da⸗ zwiſchen geſtellten ſpitzigen Zaͤh⸗ nen. Waͤchſt auf den Krainiſchen Kalkalpen an * felſichten Plaͤtzen und bluͤhet im Bull. Die Wurzel ift ſpindelfoͤrmig, braun mit gelblichen Faſern, weitſchweifig und vielkopfig, und treibt viele Aeſte mit Blaͤtter- und Sten— gelbuͤſcheln. Die Wurzelblaͤtter ſind in der Runde ausgebreitet, lanzettlich, ſtumpflich, glatt, ſchwach dreinervig, am Grunde in ei⸗ nen erweiterten fcheidenartigen haͤutigen Blatt—⸗ ſtiel ausgehend, und mit einem ſchimmernden weißhaͤutigen Rande begabt. Die Stengel— blaͤtter ſtehen gegenüber, von denen das unter⸗ fie Paar aus zwei ſehr ſchmalen linealen, das obere aus vier breitern lanzettlichen Blaͤttchen beſteht, die huͤllenartig den Kelch umgeben. Die Stengel welche aus den meiſten Wurzel⸗ 11 aͤſten paarweiſe entſpringen, find faſt viereckigt, zolllang, aufſteigend, einbluͤthig. Der Kelch iſt roͤhrigt⸗glockig, abgeſtutzt, fuͤnfzaͤhnig mit gleichförmigen lanzettlich pfriemlichen gekruͤmm⸗ ten Zaͤhnen. Die Blumen ſind dreimal laͤnger als der Kelch, glockenfoͤrmig, mit verſchmaͤler⸗ ter Roͤhre und erweiteter faltiger Muͤndung, dunkelblau. Die Zipfel rundlicht ſtumpflich, und wie die Falten ſtachelſpitzig. Die Ge; ſchlechtstheile find in der Blumenröhre verbor⸗ gen: die Staubfaͤden getrennt, weiß: die Beu⸗ tel dreimal kuͤrzer als die Faͤden laͤnglich, gold: gelb, in eine Rohre zuſammengewachſen. Der Fruchtknoten iſt laͤnglicht-lanzettlich, allmaͤh— lich in den Griffel ausgehend: die Narbe ausgerandet mit ruͤnzlichten warzichten Lappen. Dieſe Art wurde ſchon im Jahr 1804 von Herrn Praͤfeet Hladnick und Prof. Bern⸗ hardi in den Krainergebirgen gefunden, auch von Wulfen und Hoſt als eigene Art aner⸗ kannt; letzterer wird fie in der Flora austriaca nachtragen. Auch gab fie Jan in feinen Ga; talogen als G. Fröhlichii. Sie iſt eben fo gez wiß eine eigene Art als G. alpina Vill. die nun fchon als ſolche von Roͤmer und Schul⸗ tes, von Gaudin und Presl (G. excisa) anerkannt worden iſt, und die wir naͤchſtens nachtragen werden. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Ein Wurzel: at? e. Der Kelch. D. Die Geſchlechts⸗ ile, Hoppe. 3 vr 5 1 e Fuͤnfte Claſſe. Zweite Ordnung. | GENTIANA aestiva, R. et Schultes. Sommer- Enziar. Mit eyfoͤrmig⸗ lanzettlichen ſpitzi⸗ gen, dreinervigen Blättern, von denen die Wurzelblätter gehäuft und großer die Stengelblaͤtter f a ſt umfaffend find; einbluͤthigen Sten⸗ geln, bauchigen eckigt⸗gefaltenen, Kelchen, trichterfoͤrmigen Blumen, eyfoͤrmigen ſpitzigen faͤgezaͤhnigen Zipfeln, mit dazwiſchen geſtellten zweiſpaltigen zweifaͤrbigen Aus haͤngſeln und pinſelartig gefranz⸗ ten Becherfoͤrmigen Narben. Waͤchſt in Alpengegenden von Salzburg, Kaͤrnthen und Krain; beſonders haͤufig auf ſteinigten Wieſen des geſpaltenen Berges bei Trieſt, und bluͤhet im Mai. Die Wurzel beſteht aus vielen dicklichen elblichen Faſern, iſt vielkopfig und treibt dichte Raſen von Blaͤttern und Stengeln. Die Wurzelblaͤtter ſind in der Runde ausgebreitet, fiellos , glatt, dreinervis und gehen aus einer breiten enförmigen Baſis ins Lanzettliche mit langverſchmaͤlerter ſtumpflicher Spitze uͤber. Die Stengelblaͤtter ſtehen in einem bis zwei Paaren umfaſſend, und ſind ſpitzig. Die Stengel, de⸗ ren oft an 20 aus einer Wurzel erſcheinen, ſind hoͤchſtens fingerlang, aufrecht, glatt, kantig und einbluͤthig. Der Kelch 2 faft ſo lang als die Blumenröhre, laͤnglicht, bauchigt, fünf: eckig mit faſt geflügelten Ecken, zuweilen ges färbt, am Grunde mit den oberſten verſchmaͤ⸗ lerten Stengelblattern huͤllenartig umgeben, an der Muͤndung fuͤnfſpaltig, mit lanzettlichen fpikigen Zähnen. Die Blume ift_ größer als bei G. verna, trichterfoͤrmig, fuͤnfſpaltig, mit dunkelblauen, eyfoͤrmigen, ſpitzigen, ſaͤgezaͤh⸗ nigen Zipfeln, die am Grunde zu beiden Geis ten mit einem zweiſpaltigen weißgefleckten Anhaͤngſel geziert ſind. Die in der Blumen⸗ 5 55 angewachſenen Staubfaͤden, find lang, geſchlaͤngelt, geſondert, gelblichweiß, mit fuͤnf laͤnglichten gelben zuſammengewachſenen Staub⸗ beuteln. Der Fruchtknoten iſt laͤnglicht mit verlaͤngerten Griffel, der in eine becherartige ding der Narbe ausgeht und bis zur Muͤn— ung der Blume hervorragt. | Dieſe Pflanze wurde zuerſt von Schmidt in Roͤmers Archiv I. p. 16. Tab. IV. f. 8. unter dem Namen Hippion aestivum beſchrie⸗ ben und abgebildet; auch Scopolis G. verna gehört hieher. Fig. &. Die ganze Pflanze vom monte spa- ceato bei Trieſt. b. Ein Blumenzipfel. c. Der Kelch. d. Der Fruchtknoten mit Griffel und Narbe. Hoppe. * Fuͤnfte Claſſe. Zweite Ordnung. GENTIANA brachyphylla. Vill. Kurzblättriger Enzian. Mit ſtielloſen eyfoͤrmig-rundlichten ſtumpflichen roſettenartig ausge: breiteten gedranstfiebenden Wur⸗ zelblaͤttern, ſehr kurzen einblutis gen Stengeln, röbrichten veren⸗ gerten Kelchen, trichterförmigen Blumen mit verlängerter Rohre, ovalen ſtumpflichen faſt feingez nelten mit ſtumpflichen einf gen ungeſpaltenen Anhaͤng gezierten Zipfeln Au 8 migen ganzrandigen Narben. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen von Ober⸗ ö kaͤrnthen; auf der Paſterze und in der Fleuß, und bluͤhet im Auguſt. Die duͤnne fadenfoͤrmige gelbliche Wurzel iſt höchft einfach und nur ſelten in einige Fa⸗ ſern getheilt. Die Wurzelblaͤtter ſind in der Runde herum ausgebreitet, ſtiellos, ee dreinervig, eyfoͤrmig- rundlich, ſtumpflich. Stengel iſt ſehr kurz, oft fehlend, am 5 5 nur mit einem einzigen Blaͤtterpaare be ſetzt, und einbluͤthig. Der Kelch iſt kaum halb ſo lang als die Blumenroͤhre, ſehr verengert, roͤhrig, mit gefärbten Ecken und lanzettlichen ſpitzigen Zaͤhnen. Die Blume iſt trichterfoͤr⸗ mig, kleiner als bei G. verna, fuͤufſpaltig, mit himmelblauen ovalen kumpflchen faſt gezaͤh⸗ 32 neiten Zipfeln, die! am Grunde mit ſtumpfli⸗ chen ungeſpaltenen blauen Anſaͤtzen geziert ſind. Die in der Blumenroͤhre angewachſenen Staub— faͤden find pfriemlich, kurz, mit eyfoͤrmig gel— ben abgeſonderten Beuteln. Der bis zu den Staubbeuteln hinaufreichende laͤnglichte Grif— fel iſt mit einer ſcheibenfoͤrmigen ganzrandigen Narbe gekroͤnt. Dieſe Art wird hin und wieder in den bo⸗ taniſchen Schriften mit G. verna und imbri— cata verwechſelt. Wie ſehr fie davon ver— ſchieden ſey, wird die Vergleichung derſelben mit unſern Abbildungen im 4oſten und à41ſten Hefte bezeugen. Fig. a. Die ganze Plane, mit der Bluͤthe von vorne, b. die Bluͤthe 17 hinten. Ein Blumenzipfel. D. Der K E. Enn Wurzelblatt. F. Der n mit Griffel und Narbe. Hoppe. Gerdltarne Grachy, hylla A. 0, 1 7 7 AN vo BT een er 4 Fünfte Claſſe. Zweite Ordnung. GENTIANA obtusifolia. Willd. Stumpfblättriger Enzian. Mit lanzettlichen ſtumpflichen in kurze Blattſtiele auslaufenden Wurzelblaͤttern, eyfoͤrmig⸗lan⸗ zettlich verſchmaͤlerten verbun⸗ denen Stengelblaͤttern, faſt einz fachen Stengeln, bauchichten bis zur Mitte fuͤnfſpaltigen Kelchen, deren Zipfel lanzettlich ſind, yꝓraͤ⸗ ſentirteller förmigen Blumen, ey: fürmig ⸗ſpitzigen Blumenzipfeln und hervorragenden Staubbeuteln. Mächft auf den hoͤchſten Alpen von Salz⸗ burg und Kaͤrnthen; haͤufig auf der Paſterze bei Heiligenblut, und bluͤhet im Auguſt. Die faſt holzichte fadenförmige Wurzel iſt gelblich und treibt einzelne Faſern. Die Wur— zelblaͤtter ſind in der Runde ausgebreitet; die untern faſt verkehrteyfoͤrmig, die übrigen lan— zettlich, ſtumoflich, glatt, ganzrandig und drei— nervig. Die paarweiſe gegenüber ſtehenden Stengelblaͤtter, find halbumfaſſend, eyfoͤrmig— lanzettlich ſtumpflich. Der Stengel iſt ſpau⸗ nenlang, eckigt, glatt, faſt aͤſtig. Die Bluͤ⸗ thenſtiele eutſpringen aus den oberſten Blatt⸗ winkeln und find ein-oder hoͤchſtens zweibluͤ⸗ thig. Der Kelch iſt glockig, halb fünffpaltig, am Grunde verſchmaͤlert, dann bauchigt, eckigt, mit lanzettlich⸗linealen ae: Die Blume iſt praͤſentirtellerfoͤrmig, fuͤnfſpaltig, mit ger barteten hellblauen am Grunde gelblichen ey⸗ foͤrmigen ſpitzigen Zipfeln. Die Staubbeutel ſind geſondert, goldgelb, und ragen aus der Blumenroͤhre hervor. Unſre Abbildung kommt genau mit derſe⸗ nigen uͤberein die der erſte Entdecker Schmidt in Roͤmers Archiv I. Tab. II. Fig. 3. gegeben hat, nur daß an derſelben die Kelchzipfel blatt⸗ artig erſcheinen, die bei dieſen Pflanzen ver⸗ aͤnderlich ſind. Fig. a. Die game Pflanze. b. Ein Blu: menzipfel mit dem Barte. c. Der Kelch. Hoppe. alız Hl. a Genlana obe Fuͤnfte Claſſe. Erſte Ordnung. GENTIANA pyramidalis. Nees. Pyramidenförmiger Enzian. Mit eyfoͤrmigen gehaͤuften Wurzel blaͤttern, lanzettlichen ſtumpfli⸗ chen, fat verbundenen Stengel: blättern, vom Grunde aus aͤſtigen Stengeln, und über die Mitte ge⸗ ſpaltenen Kelche, deſſen Zipfel gleichlang, lanzettlich⸗linealiſch ſind, praͤſentirtellerfoͤrmige Blu⸗ me mit ovalen Sipfeln und zuletzt hervorragenden Staubwegen. Waͤchſt in den Thaͤlern der Alpen von Salzburg und Kaͤrnthen und bluͤhet im Juli. Die Wurzel iſt in kurze gelbliche Faſern getheilt. Die Wurzelblaͤtter ſind in der Runde ausgebreitet, eyfoͤrmig, glatt, ganzrandig. Die Stengelblaͤtter gegenuͤber ſtehend, am Grunde halb umfaſſend, lanzettlich, ſtumpflich. Die Stengel von Grunde aus aͤſtig, eckigt, glatt; die Aeſte einbluͤthig. Der Kelch iſt glockig⸗ roͤhricht, hellgruͤn mit blaulichen Ecken, halb fuͤnfſpaltig mit lanzettlich linealiſchen gleich⸗ langen Zipfeln. Die Blume praͤſentirteller⸗ 15 = foͤrmig, noch einmal ſo lang als der Kelch, fuͤnfſpaltig mit gebarteten ovalen hellblauen Zipfeln und hervorragenden Staubwegen. Die Staubgefaͤße find unverwachſen; die Faͤden weißlich, erweitert; die Beutel gelb, nach dem Verſtauben blau, halb ſo lang als der Griffel. Der Griffel laͤnglich und mit der ausgerandeten Narbe bis zur Blumenroͤhre hervorragend. Fig. @, Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe von vornen. Ein ae mit dem Barte. d. Der Kel Hoppe. a 2 8 N 958 Fr: 7 5 4 ö INN Genkana eue ene, , e., MH Fünfte Claſſe. Zweite Ordnung. GENTIANA glacialis. Villars. Gletſcher Enzian. Mit laͤnglicht⸗ovalen faſt ſpatheli⸗ gen gehaͤuften Wurzelblaͤttern, am Grunde ap: gen beblätterten vier: eckigten einbluͤthigen Stengeln, vi ſerkbeilk gen ſchlaffen Kelche mit blat 1 n eylanzettlichen un: gleichen Zipfeln und vierſpalti⸗ ger Pe praͤſentirtellerfoͤr⸗ miger Blume. Waͤchſt auf den Alven von Salzburg, Kaͤrn— then und Tyrol in den Gletſchergegenden auf graſichten, ſonnigten Plaͤtzen, und bluͤhet im Jul und Auguſt. Die Wurzel iſt ſehr zart und beſteht aus einzelnen gelblichen Faſern. Aus derſelben entſpringen öfters ganz einfache aufrechte, ae: woͤhnlich aber mehrere aufſteigende, am Grunde äftige, Denen 2 Zoll lange, viereckigte, glatte, unten beblaͤtterte Stengel. Die Blaͤtter ſind eyfoͤrmig⸗laͤnglich, ganzrandig, ſtiellos; die Wurzelblaͤtter in einen kurzen Blattſtiele er⸗ weitert und dann faſt ſpathelig. Die Bluͤthen ſtehen einzeln an der Spitze der Stengel und ihren Aeſten und ſind die erſtern gewöhnlich groͤßer als die letztern. Der Kelch iſt ſo lang als die Blumenröͤhre, vierthetlig mit blattar— tigen ſchlaffen Zipfeln, die aus einer breiten eyfoͤrmigen Baſis allmaͤhlig „rs zulaufen und von denen zwei entgegengeſetzte kaum halb fo breit find als die übrigen. Die Blume iſt roͤhrig⸗glockig oder praͤſentirtellerfoͤrmig, kaum bis zur Haͤlfte vierſpaltig, ſo daß die Ein— ſchnitte nur die Spitze des Kelchs erreichen. Die Lappen oder Zipfeln find oval, dunkel: blau mit gebarteten Schlunde und bauchiaer Röhre. Die Geſchlechtsthetle find in der Blu⸗ menroͤhre eingeſchloſſen; die Staubgefaͤße gleich lang freiſtehend. Die Narben zurückgebogen; die Fruchtkapſel laͤnglich, doppelt fo laug als der bleibende Kelch. Dieſe Pflanze gehoͤrt mit Gentiana nivalis nana, prostrata und carinthiaca zu den klein— ſten Arten der Gattung; zuweilen findet man fie an den Gletſchern der Paſterze an einerlei Stelle beiſammen. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Die Blume. Hoppe. 10 040 ’ 4 * 1 7 “ ar 2 I E 5 7} Fünfte Claſſe. Fünfte Ordnung. ARMERIA alpina. Alpen⸗Nelkengras. Mit linealiſchen oder lineal⸗lau⸗ zettlichen ſpitzigen kahlen gegen die Baſis ver ſchmaͤlerten Blaͤt⸗ tern, ſtumpfen Huüͤllblaͤttchen, von denen die dußern durch den aus⸗ laufenden Nerven geſpitzt, die ig⸗ nern unbewehrt find, mit Bluͤ⸗ thenſtielchen welche um die Haͤlfte kürzer find als die haariggeſtreifte Kelchroͤhre, und mit ausgerande⸗ ten Blumenblaͤttern. Waͤchſt auf Alpenwieſen von Salzburg, Kaͤrnthen und Tyrol; auf der Paſterze bet Heiligenblut, und auf dem Windsfelde am Raſtadtertauern, wo fie Windsfelder Roͤschen genannt werden, und bluͤhet im Julius. Die braune, ſpindelige Wurzel theilt ſich in mehrere. Koͤpfe mit Blaͤtterbuͤſcheln und Bluͤthenſchaͤften, fo daß oft ganze Raſen mit 10 — 12 Bluͤthenkoͤpſchen erſcheinen und ſich auf bebluͤmten Wieſen als wahre Zierpflanzen darſtellen, die auch in Gaͤrten verpflanzt, ſehr hu gedeihen. Die zahlreichen Wurzelblaͤtter ind 11. linegliſch, gegen den Grund oder beiden Enden verſchmaͤlert, ganz kahl, lach, faſt dreinervig, grasgruͤn, mit einem ſehr feinen knorpelartigen faſt weißlichen Ran⸗ de, und einer etwas verbreiterten, roſenfar⸗ bigen Baſis. Der Schaft iſt gewohnlich eine — Spanne oder 3/4 Fuß lang, ganz kahl und ftielrund. Die unter der Bluͤthe von den Fortſaͤtzen der Huͤllblaͤttchen ſich bildende Schei⸗ de ſchließt den obern Theil des Schaftes roͤh⸗ renförmig ein, iſt 1/2 Zoll lang, weißhaͤutig, und am untern Ende geſpalten. Die Bluͤthe ſtellt ein halbkugelfoͤrmiges Köpfchen dar, das zu unterſt mit ganz trockenen, haͤutigen, braun⸗ gelblichten, kurzen eyfoͤrmig-ſtumpfen, ziegel⸗ dachartigen Huͤllblaͤttchen, an der Spitze aber mit zahlreichen Bluͤthen beſetzt iſt, die je zu 2 beiſammen Sieden und mit haͤutigen Decks blaͤttchen geſtuͤtzt find, Der Kelch it, haͤutig, roͤhricht; die Roͤhre iſt mit 10 gruͤnlichten Nerven geſtreift und geht in einen hautigen, ſilberfarbenen, trichterfoͤrmigen, fuͤnffaltigen Saum über, der mit 5 vorſpringenden, grans nenartigen Spitzen geziert iſt. Die Samen reifen in dem ſtehenbleibenden haͤutigen Kelche, ſind klein, braͤunlicht und rundlicht. Fig. &. Die ganze n b. Ein abgeſon⸗ derter Bluͤthenkop von der hintern Seite mit dem Huͤllblaͤttchen und der Scheide. c. Die Bluͤthe. d. Der Kelch. E. Ein Blu⸗ menblatt mit dem anhaͤngenden Staubgefaͤß. f. Der Fruchtknoten mit den 5 Griffelm. G. Derfelbe vergroͤſſert. H. Der vergroͤſſerte Kelch, mit eingeſchloſfenem Saamen. Hoppe. Armeria afpına . Sechste Klaſſe. Erſte Ordnung. ANTHERICUM ramosum, Lin, Heftige Zaunblume. Mi 1 gegen die Spitze uͤberhaͤngenden linealiſchen flachen ern, die kürzer find, als der ft, fladhen Blumen, ge; ffel und einer kugelig⸗ Kapſel. In Hainen, bergigen Gegenden, ſteinigen Orten und lichten Waldern nicht ſehr gemein; bluͤht im Juli und Auguſt; perennirt. Der Wurzelſtock rundlich, aus demſelben die langen eylindriſchen, am Ende wenig ver⸗ dickten Wurzeln büfchelförmig hervorſproſſend, durch den unterſten Theil der abgeſtorbenen Blätter mit faſt netzfoͤrmigen Hüllen verſehen. Die Blaͤtter ganz glatt, flach, linealiſch zuge⸗ ſpitzt, ohne Rinne, 172 bis 1 Fuß lang, 11/2 bis 3 Linien breit, etwas uͤber der Mitte ihrer Laͤnge uͤbergebogen und ſchwach bereift. Der Schaft höher als die Blätter, 1— 3 Fuß hoch, blattlos, glatt, unten walzenfoͤrmig, oben eckig, an der Spitze in eine ausgebreitete Blus menriſpe getheilt. Deckblaͤtter an der Baſis der Aeſte der Riſpe und der Blumenſtielchen angeheftet, linienfoͤrmig, eikig, faſt haͤutig; die erſteren 1—11/ Zoll lang, die an den Blumenſtielchen ſehr kurz. Die Blumen mit⸗ telmaͤßig groß, weiß, ſechstheilig, die 3 in⸗ nern Blumenblaͤtter elliptiſch-lanzettfoͤrmig, doppelt ſo breit, als die 3 aͤußern außen gruͤn⸗ 15 j | | | lichen. Die Staubgefaͤße faſt ſo lang, als die Blumenkrone, 3 kurzer als die andern. Der Fruchtknoten dreieckig⸗ rundlich; der Griffel gerade, am Ende wenig gekruͤmmt, aber nicht zur Seite niedergelegt, etwas laͤnger als die Staubgefaͤße. Die Narbe dreieckig, mit kur⸗ zen druͤſigen Haͤrchen beſetzt. Die Kapſel ku⸗ gelig, dreteckig, dreifaͤchrig, dreiklappig, viel⸗ ſaamig; die Klappen zugeſpitzt, in der Mitte riunenartig eingedruͤckt, Saamen ſchwarz, dreieckig. 25 Von dem verwandten A. Liliago unter; ſcheidet es ſich durch ganz flache, nicht rinnen⸗ artige Blaͤtter, kleinere Blumen, hoͤheren, oben rispenfoͤrmig⸗aͤſtigen Schaft, und von der Spielart des A. Liliago mit aſtigem Schaft, durch alles ubrıge vorher angegebene. Die vor— kommende einfache Spielart, das A. ramosum s. simplex, iſt das A. ramosum nur in kleine— rem Maße. Fig. &. Die ganze Pflunze. b. Eine abge⸗ onderte Blume. c. D. Die Kapfel. Fieber. C ˙•˙¹dU I. . Rz. Zehnte Claſſe. Erſte Ordnung. Alpen⸗Bärentraube. Mit niederliegenden Stengeln, ver: kehrtey foͤrmigen ſtumpfen runz⸗ lichten feinſaͤgezaͤhnigen Blättern und endſtaͤndigen Bluͤthentrauben. Waͤchſt auf den Alpen von Oeſtreich, Kaͤrn⸗ then und Salzburg; auf der Paſterze bei Hei⸗ ligenblut, auf der Kuͤhewegeralpe im Gail— thale uud auf dem Untersberge bei Salzburg; bluͤhet im Juni. Ein unanſehnlicher, niederliegender, aͤſti⸗ ger, weitſchweifiger Strauch, deſſen Rinde ſich ſehr leicht abſchaͤlt und deſſen Blaͤtter bei geringer Kaͤlte gelb werden. Die holzichten mit braunrother, glatter Rinde uͤberzogenen Stengel ſind von der Dicke eines Federkiels und nur wenig mit Blaͤttern und Bluͤthen beſetzt. Die Blaͤtter ſind dunkelgruͤn, glatt, runzlicht, netzfoͤrmiggeadert, verkehrteyfoͤrmig, ſtumpf, feinſaͤgezaͤhnig, gefranzt, in dem Blattz ſtiel auslaufend und ſtehen am Ende der jaͤh— rigen Triebe mit den Bluͤthen buͤſchelartig bei— ſammen. Die Bluͤthen ſtehen auf kurzen, fla⸗ 8 a en ee chen, mit laͤnglichten, hohlen, gelblichten, roͤthlicht gerandeten und filzicht gefranzten Deckblaͤttern, geſtuͤtzten Stielen zu 4—6, trau⸗ benartig beiſammen. Der Kelch iſt ſehr klein, fuͤnftheilig, mit ſpitzigen, gruͤnlichten, haͤuti— gen Zipfeln. Die Blume iſt roͤhricht-eyfoͤr⸗ mig, weiß, mit ſehr kleinen zuruͤckgeſchlage— nen feinhaarig-gefranzten Saum. Die 10 Staubgefaͤße ſind nur halb ſo lang als die Blume und beſtehen aus am Grunde erweiter— ten Fäden und laͤnglichten, braͤunlichten, gez doppelten und gegrannten Staubbeuteln. Die Beere iſt kugelrund, gruͤn, dann roth, und bei der gaͤnzlichen Reife im folgenden Fruͤh⸗ jahre ſchwarz, fünffächrig, einſamig: Die Sa⸗ men laͤnglicht, roͤthlicht, ſteinhart. Fig. &. Ein Theil der Pflanze. b. Ein bluͤ⸗ hender Aſt iu natürlicher Größe. e. C. Bluͤ—⸗ then. D. Die Blume aufgeſchlizt und aus⸗ gebreitet. E. Ein Staubgefaͤß. F. Der Stempel. 6. Der Kelch von der hintern Seite. h. Ein Aeſtchen mit reifen Beeren. i. Ein Saame. Hoppe. 2 8 2 FIR f Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. DIANTHUS alpinus. Alpen-Nelke. Mit einbluͤthigen ſehr kurzen Sten: geln, gefaͤrbten Kelchen, von de— nen die unterſten Schuppen mit der Roͤhre faſt gleich lang find, ver: kehrteyfoͤrmig rundlichten gezaͤhn— ten Blumenblaͤttern, und faſrig⸗ ten Wurzeln. | Waͤchſt an grafichten Orten in den Alpen und Voralpen von Oeſtreich und bluͤhet im Junius und Julius. 5 Die Wurzel beſteht aus kurzen aͤſtigen hols zichten braunen Faſern, aus welcher mehrere Stengel mit Blaͤtterbuͤſcheln und Bluͤthen hervortreiben. Die Blaͤtter ſind hellgruͤn, flach-rinnenartig, gleichbreit, glatt, ganzran— dig, ſtumpflich; die Stengelblaͤtter ſtehen ge— genuͤber und umfaſſen mit einer erweiterten Baſis den Stengel, der kaum fingerlang, auf- recht und glatt it. Die Kelche find gefärbt, und die unterſten Schuppen ſo lang als die Rohre deſſelben. Die Bluͤthen ſtehen einzeln an der Spitze der Stengel; die Blumenblaͤtter 9 find verkehrt⸗eyfoͤrmig-rundlicht, mit ger zaͤhntem Rande, dunkelroſenroth, und an der Baſis mit dunklern Flecken ringfoͤrmig geziert. Dieß iſt nun die aͤchte Alpen-Nelke, die faſt ausſchließlich nur im Herzogthum VDeſt-⸗ reich auf niedern Alpen waͤchſt, dahingegen Dianthus glacialis Haenke in Jacq. Coll. II. p. 84, den wir irrigerweiſe nach Willdenow im 2sſten Hefte unter obigem damen geliefert haben, nur in den Schnee— regionen vom noͤrdlichen Tyrol und Ober— Kaͤrnthen vorkommt, und weſentlich von der— ſelben verſchieden iſt, wie die Vergleichung zeigen wird. f Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe von der vordern-, co. von der hintern Sei— te, in natuͤrlicher Groͤße. Hoppe. FAR, P 8 72 4 ene, afoınus 8 8 Zehnte Claſſe. Fünfte Ordnung. LYCHNIS alpina. Alpen⸗Lichtnelke. Mit einfachen, aufrechten, glatten, fingerlangen Stengeln, linealen: lanzettlichen Blättern, kopffoͤr—⸗ migen Bluͤthenſtraͤußen und zwei⸗ ſpaltigen Blumenblaͤttern. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen an der Grenze von Ober-Kaͤrnthen und Tyrol auf trockenen, ſandigten Boden; auf dem Kolſer— thal und der Solmshoͤhe, und bluͤhet im Au⸗ guſt. Die fingerlange, einfache, mit wenig Fa— fern beſetzte, erdfarbene Wurzel, geht ſenk— recht in die Erde. Die Wurzelblaͤtter ſtehen gedraͤngt beiſammen, bilden eine dichte Blaͤt⸗ terroſe und find linealiſch, oder lanzettfoͤrmig, ganzrandig, ſpitzig, blaßgruͤn, glatt. Die Stengel ſtehen einzeln oder auch zu 3—5 bei— ſammen, find aufrecht, fingerlang, ganz einz fach, ſtielrund, geſtreift, glatt, und mit ei⸗ 10 nem oder zwei paaren Blättern beſetzt. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze der Stengel in einem kopffoͤrmigen Strauße, der mit laͤng— lichten, gefaͤrbten Deckblaͤttchen geſtuͤtzt iſt. Oer Kelch iſt roͤthlicht, roͤhricht, länglicht, aufgeblaſen, ſtumpf-fuͤnfzaͤhnig. Die Blume iſt roͤthlichtblau, mit gekroͤntem Schlunde und s laͤnglichten, zweiſpaltigen Blumenblaͤttern, uͤber welche die Geſchlechtstheile kaum hervor— ragen. Fig. a. Die blühende Pflanze. b. Eine abge⸗ ſonderte Bluͤthe. C. Blumenblatt. D. Ges ſchlechtstheile. E. Kelch. F. Deckblaͤtt⸗ chen. Hoppe. 222 SEE got € N 7 2 2 8 2 Zwoͤlfte Klaſſ Fuͤnfte Ordnung. ADONIS vernalis. Lin. Frühlings- Adonis. Vieljaͤhrig mit 12 und mehreren lan⸗ zettfoͤrmigen, an der Spitze ausge⸗ biſſenen, gezaͤhnten Blumenkro⸗ nenblättern; Kelch behaart, Blumenkronez de z mal kurzer als die Bl. mit ſchief⸗hakenfoͤrmigen Carpel⸗ len, und — 7 0 lloſen, vielfach ges attern. ſchlitzten Bl Auf ſonnigen und graſigen Huͤgeln, auf Bergen an Feld- und Wegraͤndern. Bluͤht im April und Mai; perennirt. Waurzelſtock rundlich, außen ſchwarzbraun, innen ſchmutzig⸗gelblich, die Wurzeln in Mehr⸗ zahl, fadenfoͤrmig, braun. Aus dem Wurzel⸗ ſtock kommen mehrere Stengel hervor, die 1/2 bis 1 Fuß hoch, aufrecht, walzenrund, glatt, ganz einfach, oder mit 1 bis 3 aufrecht ab⸗ ſtehenden Aeſten verſehen; am Grunde mit 2— 3 braunen, haͤutigen, an der Spitze mit verkuͤmmerten Blattern verſehenen Scheiden beſetzt ſind, von der Mitte bis zur Blume be⸗ blaͤttert. Die Aeſte entweder ſchon waͤhrend dem Bluͤhen vorhanden, oder nach dem Bluͤ⸗ hen hervorſproſſend; die waͤhrend dem Bluͤhen ſchon vorhandenen Aeſte entweder Blumenlos, oder auch Blumentragend, und wahrend der Fruchtreife uͤber den Hauptſtengel erhaben. Die Blatter abwechſelnd ſitzend, Linienformig flach, mit einer kurzen Weichſpitze verſeben. 16 Die Blumen gipfelſtaͤndig einzeln, kurt ger ſtielt, ziemlich groß. Der Kelch beſteht aus s ausgehoͤhlten, etfoͤrmigen, ſtumpfen, be: haarten, violett-braunlich oder purpurn ges. färbten hinfaͤlligen Blaͤttern. Die Blumen⸗ krone beſteht aus 10 — 18s Blättern, die in zwei Reihen geſtellt, lanzettfoͤrmig, an der 5 e ie Ye grünlich genervt, oberwaͤrts hellgelb, außen grünlich, und 2—z mal ſo lang ſind, als der Kelch. | Staubgefaße in großer Anzahl in mehreren Reihen geſtellt, gelb. Der Fruchtboden waͤh⸗ rend dem Bluͤhen eiförntigz kugelig, bei der Fruchtreife laͤnglich-ehlindriſch. N Die Bvarien in einem kugeligen Kopf dicht zuſammengeſtellt, der Griffel ſchief, einfach, gekrümmt. 10 4 Die Carpellen um den vergroͤßerten Frucht⸗ boden in einer eifoͤrmig-kugelfoͤrmigen Aehre dicht an einander gedrängt, wollig, unregel— mäßig grubig und erhaben netzartig genervt, ſchief und hackenfoͤrmig gefchnabelt, fan a er Saame, die Höhle des Carpellums aus⸗ fuͤllend, weiß. Fig. . Die ganze Mflanze. B. Der Staub⸗ faden von der Vorderſeite. e. Der Frucht⸗ boden mit den Garpellen. d. D. Em Cat; pell abge ſondert. E. Daſſelbe geſchaͤlt. F. Daſſelbe durchſchnitten. Fieber. 2 5 | Mdones vernabs . Freber PARK x Dreizehnte Claſſe. Siebente Ordnung. ANEMONE alpina. Alpen-Anemone. Mit dreifachzuſammengeſetzten ger fiedertzerſchnittenen Blättern, geſtielten Wurzelblaͤttern, unge: ſtielten ſcheidenartig umfaſſenden dreizaͤhlichen Stengelblaͤttern, lan— zettlichen an der Spitze langbehaar⸗ ten Lappen, und geſchwaͤnzten Sa⸗ men. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen von Salz- burg, Steiermark, Tyrol und Kaͤrnthen, an feuchten grasloſen Plaͤtzen, beſonders haͤufig auf der Paſterze, und bluͤhet im Juli an Stel— len wo eben der Schnee weggeſchmolzen iſt. Die Wurzel iſt faſt ſpindelartig, zuweilen aͤſtig, holzicht, fingerlang, ſchwarzbraun, ins wendig weiß. Die Wurzelblaͤtter ſtehen zu zwei auf flachen, behaarten Stielen, davon das ei— ne fruͤher hervorbricht und laͤnger, das andere ſpaͤtere kuͤrzer geſtielt iſt, find dreifach zuſam—⸗ mengeſetzt, sefiedertzerfchnitten mit lanzettlt: chen, langbehaageten Lappen. Die Huͤllblaͤtt⸗ chen gleichen den Wurzelblaͤttern, ſtehen aber 11 zu drei ſtiellos beiſammen, und umfaſſen mit zus ſammengewachſener verbreiterter Baſis den Stengel. Der Stengel iſt finger- bis ſpan⸗ nenlang, behaart, ſtielrund, einfach und vielz bluͤthig. Die Bluͤthe ſteht an der Spitze des Stengels aufrecht und iſt anſehnlich groß. Die Blume enthält 6—9 offenſtehende, eyfoͤr— mig »elliptifche ,„ geaderte, weiße, auf der hin— tern Seite blaͤulichte, behaarte Blumenblaͤt— ter, mit vielen einen Zirkel bildenden Staub— gefaͤßen und weißlichten, ſeidenhaarigen Grif— feln, die zuletzt in geſchwaͤnzte Saamen übers gehen. Fig. a. Die blühende Pflanze. b. Ein Blu— menblatt. c. C. Sgamen. D. Derſelbe im Durchſchnitt. Hoppe. 2 9 adpına u 2e O!? 7 A 8 r KR n Dreisehnte Claſſe. Siebente Ordnung. ANEM ONE patens. L. Ausgebreitete Anemone. Mit ſpaͤt erſcheinenden, handfoͤrmi⸗ gen, febr tief dreitheiligen Blaͤt⸗ tern, dreilappigen Blattabſchnit⸗ ten, an der Spitze gezaͤhnt einge⸗ ſchnittenen Lappen, und aufrech⸗ ter offener Blume. Auf ſonnigen Huͤgeln, bergigen Waldwie⸗ ſen in Boͤhmen, Schleſien und Lauſitz, in Bayern, in Preußen bei Danzig. Bluͤht im April und May. | Die Wurzel iſt ausdauernd, vielkoͤpfig, ein oder mehrere Stengel treibend, von außen braunſchwarz, innen weißlich. Der Stengel fingerlang, nach dem Verbluͤhen bis zur Saa⸗ menreife fortwachſend. An der Wurzel ſtehen die ſich, nach dem Abblühen entwickelnden Blaͤtter, deren Blattſtiele flach, geſtreift, bez haart, und am Grunde mit dichtzottigen, ſei⸗ denartig behaarten Scheiden bedeckt find. Die Blatter find immer handfoͤrmig, tief in drei Abſchnitte getheilt, die Blattabſchnitte drei⸗ lappig, mit, an der Spitze befindlichen, zahn⸗ artigen Einſchnitten. Es kommen auch Blaͤt⸗ ter vor, wo die mittleren Abſchnitte dreilappig, die Seitenabſchnitte nur zweilappis, mit an der Spitze befindlichen zahnartigen Einſchnit⸗ ten verſehen find. Die Blattraͤn der behaart, die untere Seite des Blattes, beſonders die 16 Blatkribben ſtark behaart; graugruͤn, oben dun⸗ kelgtuͤn glaͤnzend. Der Bluͤthenſchaft dicht mit wagrecht abſtehenden Haaren beſetzt, ein⸗ blüthig, nahe unter der Blume mit einer, den Stengel umfaſſenden Huͤlle verſehen, welche vieltheilig, tief geſpalten, und die ganze Huͤlle dicht mit weißen Seidenhaaren beſetzt iſt. Der Blumenſtiel, weiß⸗kurzwollig, waͤhrend des Bluͤheus und nach dem Abbluͤhen fortwachſend. Die Blume aufrecht, ſechsblaͤttrig; die Blu⸗ menblaͤtter eyrund, ſtumpf, die drei aͤußern an der Auſſeuſeite mit ſeidenartigen anlıegens den weißen Haaren bedeckt, die an der Spitze einen Büfchel bilden; die drei inneren find an der Außenſeite weniger behaart, jedoch ebenfalls mit dem Haarbuͤſchel an der Spitze verſehen. Die innere Seite aller Blumen⸗ blaͤtter iſt glatt, und dunkler veilchenblau als die Außenſeite. Die reife Frucht bildet einen kopfartigen Schopf, wovon die einzelnen rei⸗ fen Saamen rund, die Griffel bleibend, und 105 langen Zotten von weißen Haaren belegt ind. | | Durch die Blattform unterſcheidet fich dieſe Art von der nahverwandten Anemone Hakelii Pohl*) und A. Uallerı WIIId. Fig. &. Die ganze Pflanze. Z. Ein Blatt. C. Ein halber Theil eines zweitheiligen Seiten-Abſchnitts von der obern, D. von der untern Seite. E. Die Befruchtungs— werkzeuge. F. Der reife Saamen. | 114 Franz Kav. Fieber. *) Die wir im aten Heft irrig für A. patens geliefert haben. Sturm. N N —— M e — N = 6 60 — 1 \ Mee DEP 77 Dreizehnte Claſſe. Siebente Ordnung. THALICTRUM alpinum. Alpen -Wiefenraute, Mit einfachen faſt blattloſen Sten⸗ geln, einfachen endſtaͤndigen Bluͤ— thentrauben, haͤngenden Bluͤthen und glatten doppeltgefiederten Blaͤttern. Waͤchſt, nach Wulfen, auf der Hoͤhe des, zwiſchen Kaͤrnthen und Salzburg gelegenen Malnitzertanern und nach Elsmann, auf der Seiſeralpe in Tyrol und bluͤhet im Juli. Die Wurzel laͤuft einige Zolllang wagrecht unter der Erde fort, iſt duͤnn, einfach oder gablicht, mit wenigen Faſern verſehen. Der Stengel iſt fingerlang, einfach, aufrecht, glatt, nach unten zu gruͤnlicht und eckigt, oberwaͤrts ſtielrund und roͤthlicht, zuweilen mit einem Blatte beſetzt. Die Wurzelblaͤtter ſtehen auf flachen, ziemlich langen Stielen und ſind dop— pelt gefiedert; die Fiedern beſtehen hoͤchſtens aus zwei paar Blaͤttchen mit einem ungleichen: die Blaͤttchen ſind ſtiellos, faſt kreisrund, mit abgeſchnittner Baſis, dreilappig-gekerbt, mit rundlichten Einſchnitten, dunkelgruͤn und glaͤn⸗ 12 zend, auf der untern Seite meergruͤn und mit Aftigen, roͤthlichten Adern faſt netzartig durch- zogen. Die Bluͤthen ſtehen gegen die Spitze des Stengels zu 6—s auf kurzen, mit eyfoͤr⸗ mig lanzettlichen, ganzrandigen , roͤthlichen Nrebenblättchen , geſtuͤtzten Stielchen in einer einfachen, lockern, uͤberhaͤngenden Traube. Die Blume iſt abſtehend, hinfällig, vierblaͤttrig: die Blaͤttchen eyfoͤrmig, ſpitzig, gruͤngelb⸗ licht. Die Zahl der Staubgefaͤße betraͤgt in jeder einzelnen Blume kaum mehr als 12, die weit hervorragende, lineale Staubbeutel ent— halten. Die Fruchtknoten ſitzen zu 3— 8 bei⸗ ſammen, ſind laͤnglicht-eyfoͤrmig, und mit ei— ner ſitzenden, kurzen, dicken Narbe verſehen. Die Fruͤchte find eyfoͤrmig⸗ laͤnglicht, geſtreift, glatt, ſtiellos, und mit einer gekrümmten Spitze beſetzt. Dieſe Art gehoͤrt zu den kleinſten ihrer Gattung und zu den ſeltenern Alpenpflanzen. Sie ſcheint in der Farbe der Bluͤthentheile abzuaͤndern; Wulfen ſpricht von petalis atrorubentibus und S mit h nennt ſie albıda, Wir finden fie von der Farbe der übrigen Ar⸗ ten nicht verſchieden. Fig. a. Die ganze Pflanze in natürlicher Groͤſ— e. B Der Abſchnitt eines Stengols mit dem Nebenblatte und der Bluͤthe. C. Eine Bluͤthe mit den Geſchlechtstheilen. 1 Eine Fruchttraube. e. Ein Fruchtbuͤndel. F. Ei⸗ ne abgeſonderte Frucht. Hoppe. . a 5 . * Za. raum lpınum HL 2 33. Vierzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. THYMUS alpinus. Alpenthymian. Mit ſechs- bis achtbluͤthigen Quirlen, ey foͤrmig-rundlichten ſpitzigen ſaͤ⸗ gezaͤhnigen glatten Blättern, aufz ſteigenden Stengeln und aufgebla— ſener Blumenroͤhre. Waͤchſt uͤberall auf niedrigen Alpen und in Alpenthaͤlern auf trockenen ſandichtſteinigten grasleeren Plaͤtzen und Mauern, und bluͤhet den ganzen Sommer. Die Wurzel iſt braun, holzicht, lang und duͤnn, und mit vielen Faſern beſetzt. Die zahlreichen Stengel liegen in der Runde an der Erde ausgebreitet, und ſind ſpaͤterhin auf— ſteigend, faſt ſchuhlang, ſtielrund, behaart, einfach, oder beſonders die mittelſten etwas aͤſtig. Die Blaͤtter ſtehen auf kurzen Stielen einander gegenuͤber, ſind hellgruͤn, glatt: die untern oval und ganzrandig: die obern eyfoͤr— mig, ſaͤgezaͤhnig, ſpitzlich. Die Bluͤthen ſtehen zu vier bis ſechs quirlenartig in den Blattwin⸗ keln auf kurzen Stielen. Der Kelch iſt roͤh— richt, geſtreift, behaart, grün, zuweilen blau⸗ 13 licht angelaufen, an der Spitze in fünf ungleich: langen grannenartigen Zaͤhnen getheilt. Die Blume iſt viermal groͤßer als der Kelch, blau— lichtroth, zweilippig: die Oberlippe aufge— richtet und ausgerandet: die Unterlippe drei— lappig: der untere Lappe ausgerandet. Die Geſchlechtstheile ſind faſt in der bauchigten Blumenroͤhre eingeſchloſſen, ſo daß nur die zwei laͤngern Staubgefaͤße etwas hervorragen. Die Saamen ſind rundlicht, braͤunlicht und zu vier im bleibenden Kelch eingeſchloſſen. Fig. a. Ein Theil der Pflanze. B. Der Kelch. Hoppe. 2 222 ————7çꝙ§»⁵— k — Vierzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. STACHYS alpina. Alpen-⸗Zieſt. Grün, weichhaarig, mit ſechsbluͤthi⸗ gen Quirlen, herzfoͤrmiglaͤnglich— ten knorplich⸗gekerbten, faſt ſtiel⸗ loſen Blättern, und flachen ausge randeten Unterlippen. Waͤchſt in den Vorwaͤldern der Alpen und iſt beſonders haͤufig in den Schlagwaͤldern am Untersberge bei Salzburg; bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt braun, ſehr lang, aͤſtig und reichlich mit Faſern beſetzt. Die in Menge aus der Wurzel hervorkommenden Stengel ſind einfach, aufſteigend, einen bis zwei Schuh hoch, viereckigt, geſtreift, weichhaarig und mit zahlreichen Blaͤtterpaaren beſetzt. Die Blaͤt— ter ſtehen gegenuͤber, ſind auf beiden Seiten gruͤn und behaart, runzlich, mit roͤthlichen Adern durchzogen, herzfoͤrmig-laͤnglicht, mit verſchmaͤlerter Spitze und knorplich- gekerbten Rande; die untern groͤßer und geſtielt; die obern allmaͤhlig kleiner und ſtiellos. Die Bluͤthen bilden ſtielloſe ſechs bis acht bluͤthige Quirle und find mit ſtark behaarten, braunen, lanzettli⸗ 14 chen, gegrannten, ganzrandigen Deckblättern, die mit den Blumen von gleicher Lange find, geſtuͤtzt. Der Kelch iſt roͤhricht-glockenfoͤrmig, behaart, am Grunde gruͤn und in fuͤnf braunen grannenartigen Zaͤhnen ausgehend. Die Blu— me iſt lippenfoͤrmig, roͤthlicht, weißlichtbunt. Die Oberlippe iſt gewoͤlbt und ausgerandet, die Unterlippe dreilappig: der mittlere Lappe abſtehend, flach, ausgerandet. Die Saamen ſind rundlicht, braun, glatt. Fig. &. Der obere Theil des Stengels. b. Eis ne Bluͤthe. e. Der Kelch mit dem Deck— blatte. d. Der trockne aufgeſchlitzte Kelch mit den Saamen. E. Saamen. f. Ein Stück des eckigen Stengels. 6. Der knorp⸗ lich⸗gekerbte Rand eines Blattes. Hoppe. 7 CTECH * — > Slaches Vierzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. LINARIA alpina. Alpen-Leinkraut. Mit vierfachen lineal⸗lanzettlichen meergruͤnen ganzrandigen Blaͤt— tern, weitſchweifigen geſtreckten Stengeln, traubenartigen Blüs then und graden Sporn. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen in der Naͤhe der Gletſcher auf kieſigten Boden, ſteigt aber auch von da mit den Alpenbaͤchen in die Ebe—⸗ nen und wuchert an den Ufern der Fluͤſſe; be; ſonders haͤufig auf der Paſterze am unterſten Paſterzengletſcher, am heiligen Blutertauern und bluͤhet hier im Auguſt. Die Wurzel iſt fingerlang, duͤnn, hin und her gebogen, und mit Faſern reichlich beſetzt. Sie treibt ſehr viele ſchwache Stengel die in der Runde herum dicht am Boden anliegen, und ſich erſt ſpaͤter etwas aufrichten. Sie ſind kaum fingerlang, flach, geſtreift, glatt, und beſonders unten ſehr ſtark beblaͤttert. Die Blätter ſtehen gewoͤhnlich zu vier, quirlartig um den Stengel, find kurz, lanzettartig, ganz: randig, meergruͤn und glatt. Die Bluͤthen 15 ſtehen an der Spitze der Stengel in einer lockern Traube. Der Kelch iſt fuͤnftheilig, von der Form der Blaͤtter und von ungleicher Laͤnge, ſo daß die zwei etwas entfernt ſtehen— den untern Zipfel am kuͤrzeſten ſind. Die Blume iſt verhaͤltnißmaͤßig ſehr groß, larven— artig, geſpornt mit aufgeblafener Röhre und zweilippigen Saum: die Oberlippe zweithei— lig, die Unterlippe dreitheilig; beide wie der lange grade Sporn von dunkelblauer Farbe, mit welcher der goldgelbe oder feuerfirbene Gaum ſehr lebhaft abſticht. Die Geſchlechts— theile ſind in der Blume eingeſchloſſen. Die Kapſel iſt eyfoͤrmig, an der Spitze vielklap— pig, viele flache, ſchwarze, nierenfoͤrmige Saas men enthaltend. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. B. Der abge— ſonderte Kelch mit Fruchtknoten und Griffel. C. Fruchtknoten limit dem Griffel. d. Die Kapſel. e. E. Saame. Hoppe. PN ie‘ . P } 0 Ir HALLE alpını Jens. vr n PP. b Fuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. THLASPI alpinum. Alpen⸗Täſchelkraut. Mit faſt ganzrandigen Blättern vers kehrteyfoͤrmigen geſtielten Wur- zelblaͤttern, eyfoͤrmig⸗laͤnglichten faft pfeilfoͤrmig umfaſſenden Sten⸗ gelblaͤttern, halb ſo langen Staub; gefaͤßen als die Blumen, verkehrt⸗ eyfoͤrmiglen zu gerundeten ſtumpf⸗ lichen Blumenblaͤttern, laͤnglicht⸗ verkehrtherzfoͤrmigen 4— 6 ſaami⸗ gen Schoͤtchen, ausgerandeten vier mal kuͤrzern Griffeln als das Schoͤtchen, und ſproſſenartigen Stengeln. Vergl. Koch in Syllog. plant, I. p. 31. Waͤchſt in Alpengegenden von Mitterkaͤrn— then, auf der Selenitze, und beſonders haufig im Rabelthale, bluͤhet hier im April, dort im Juni. | Die zuweilen einen Schuh lange, ſehr duͤn— ne, einfache oder gabelartig getheilte Wurzel iſt vielkoͤpfig und treibt mehrere ſproſſenartige, fingerlange, aufſteigende, glatte, roͤthlichte mit zahlreichen Blättern und Bluͤthen beſetzte Stengel. Die Wurzelblaͤtter ſind hellgruͤn, glatt, in dem Blattſtiel auslaufend, eyfoͤrmig— rundlicht, ganzrandig, glatt, und in eine Blaͤtterroſe ausgebreitet. Die Stengelblaͤtter ſtehen wechſelſeitig, find verkehrt eyfoͤrmig, laͤnglicht, und umfaſſen mit einer herzfoͤrmig— pfeilartigen Baſis den Stengel. Die Bluͤthen bilden eine kurze rundlichte Endtraube, und ſind mit den Bluͤthenſtielen von gleicher Laͤnge. Die Blumenblaͤtter ſind ſchneeweiß, verkehrteyfoͤrmig, zugerundet, und dreimal groͤßer als die ovalen gruͤnlichtweißen Kelch: blaͤttchen. Die Schoͤtchen ſind ganz glatt, hellgruͤn, laͤnglicht-verkehrtherzfoͤrmig, groͤßer als die Fruchtſtiele und Griffel, und enthalten 4—6 Saamen. | Ueber die Verſchiedenheit dieſer Pflanze von Thlaspi montanum und praecox verglei— che man Roch in der angeführten Sylloge plant. p. 29. u. f. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. B. Das junge Schoͤttchen. C. Ein reifes Schoͤttchen. D. Die eine Haͤlfte deſſelben, daß man bie: Saamen liegen ſieht. Hoppe. Neunzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. SCORZONERA alpina. Alpen⸗Haferwurz. Mit linealen an beiden Enden vers ſchmaͤlerten glatten einnervigen Blaͤttern, einfachen einblaͤttrigen nd einblumigen Stengeln, wel⸗ 1 lenformig gerandeten untern en und faferlofen Wurs ze Waͤchſt an grasreichen Plaͤtzen auf ſteinig⸗ ten Alpwieſen von Tyrol und Kaͤrnthen; bei Heiligenblut auf der rechter Hand gelegenen Paſterze im Hinaufſteigen zur Wolfgangshütte, dann auf aͤhuͤlichen Plaͤtzen am 1 Fuße des Katz ſerrothkopfs 078 Geſellſchaft von Hieracium dentatum und Senecio Doronicum. Bluͤhet im Julius. Die etwas holzichte, einfache, faſt ſpinde⸗ liche, tief in die Erde dringende Wurzel iſt am Kopfe nackt und mit gar keinen faſerichten Ueberzug beſetzt. Mehrere Stengel und Blaͤt⸗ ter entſpringen aus einer Wurzel. Die ganz glatten, nur mit einem einzigen Nerven durch— zogenen Blätter, find von ungleicher Länge und Breite; einige kuͤrzer, andere laͤnger als die Stengel; einige kaum eine Linie, andere drei Linien breit, daher mehr oder weniger li— nealiſch⸗ lanzettfoͤrmig, alle aber an beiden Enz den verſchmaͤlert, und ganz ohne eigentlichen Blattſtiel. Die Stengel werden ı 1/2 Schuh hoch, find ganz einfach, Riel unde glatt, ge: ſtreift, blattlos, oder nur mit einem einzigen, ſehr ſchmalen, fingerlangen Blatte beſetzt. Die Bluͤthe iſt groß, mit ziegeldachartigem Kelch von denen die unterſten Schuppen aus einer breitern Baſis in einer verſchmaͤlerten Spitze übergehen und haͤutig-wellenfoͤrmig gez raudei, die obern aber gleichbreit und einfach gerandet ſind. Die Zungenblumen ſind gold— elb, und wie gewöhnlich linealiſch, mit ſtumpfer gekerbter Spitze. 2 Die Saamen find langlicht, faft gekruͤmmt, geſtreift, und mit einem ſehr weißen geſtielten Pappus gekrönt. 0 Die bei Trieſt haͤufig wachſende Scorzo- nera austriaca Willd., die mit Sc. humilis und angustifolia L. (nicht lanata Schrank) einerlei ift,_unterfcheidet fich von dieſer, wie ich in der Flora umſtaͤndlich eroͤrtern werde, außer dem Standorte noch dadurch daß die Wurzelköpfe mit den Faſern der vorjährigen Blaͤtter faſt nezartig bedeckt und die Blätter deutlich geſtielt und mehrnervig find. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein einzelnes Randbluͤthchen. e. Der Kelch. Hoppe. AXA. Zz. Se o oer 1 — Fr . rn u 1 a“ * 221 — 2 * — 2 — - 8 2 2553 * 746 n ur ’ 1. 1 5 .. * 1 Ds W l WORK ee NIE Id Fr 50 * 1 5 3 * vu} LANE Er 5 Zi 2 **» 1 \ ri " 15 „% 80 „n Need DEE 75 . — we — be Kr rent 75 ? une, x 1167 REN 1 1 21 7 N ". 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