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Ja c o b Sturm, der fonigl. botan. Geſellſchaft in Regensburg, der Societät der Forſt⸗ und Jagdkunde zu Dreyßtigacker, der Wetteraui⸗ ſchen Geſellſchaft für die geſammte Naturkunde, der naturhi⸗ ſtoriſchen Geſellſchaft zu Halle, der kaiſerl. Moskoviſchen Ge⸗ ſellſchaft der Naturforſcher, der Geſellſchaft naturforſchender Freunde zu Berlin, der pharmaceutiſchen Geſellſchaft zu St. Petersburg, des Maclurian⸗Lyceums zu a N des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Raſſau, der natur⸗ forſchenden Geſellſchaft des Oſterlandes zu Altenburg und der Nürubergiſchen naturhiſtoriſchen Geſellſchaft ordentliches, tor reſpondirendes und Ehrenmitglied. — m IE SI — I. Abtheilung. 15. Bändchen. Mit sa illum. Kup 3 — fertafeln. eu Nürnberg, 1834. Gedruckt auf Koſteu des Herausgebers. Digitized by the Internet Archive in 2014 https//archive/org/details/deutschlandsflor1151stur * * Regifter — — Alyssum alpestre. XV. Cerastium aqualicum, u ENT, zur — var, 83 — brachypetalum. 9 — campestre. 5d — glomeratum. &. — germonense. 79. — holosteoides. & — montanum. 3 — pumilum. 7. * — var. 5 — semidecandrum, Ö — saxatıle, 57: — svylvaticum. 2. — — var. 57. — trixiale. 2. Barbarea praecox. XV. 2,64.— — var, Capsella Bursa pastoris, Draba carinthiaca, XV. 1.57% XV. 1.39 — elliptica. 5%. — fladnizensis. 3% * — var. 89. — Hoppeana, 36 — hauciflora. 64 — laevigata. 37. ) Die roͤmiſche Zahl deutet auf die Klaſſe, und die kleine auf die Ordnung, welche oben auf dem Texte und den Kupfertafeln angemerkt ſind, und nach welchen die Kupfertafeln aufs geſucht werden muͤſſen. Draba lapponıca, 35 — spathulata, 33 — Traunsteineri. 25 Erucastrum obtusangu- lum. XV, 2.63 — Pollichii. 67 —— — var. 62 Hutchinsia brevicaulis. . — petraea, 72. Petrocallis pyrenaica, XV. 1. 0 Thlaspi alliaceum. XV. 1. 78, — alpestre, 45 — alpinum. 4 — montanum. 7” — perfoliatum, . — praecox. . Stellaria alpinum. X. 3.2 — eerastoides, % n * — crassiſolla. 9 —— Stellaria filiforme, 29 ‚Frieseana, 28 glabratum. 74. glaciale. 2 glauca. 26 graminea. 27 grandiflora. 20 — var. 2) la natum. 7 latifolium. = manticum. ) nemorum. 2 ovatum, / repens, /5. strictum, /. suffruticosum. /Y. tetrandrum, / tomentosuin, 19 viseida, 52 A Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM aquaticum. Linne. Waſſer⸗Horrkraut. Die Stengel niederliegend und klim⸗ mend, an der Baſis wurzelnd; die Blaͤtter herzeifoͤrmig, zugeſpitzt, ſitzend, die der nicht blühenden Sten⸗ gel geftielt; der Blattſtiel beinahe von der Lange des Blattes; die Rispe gabelſpaltig, ſperrig; die Deckblaͤt⸗ ter krautartig; die Blumenblaͤtter zweitheilig. ‚Eine gemeine Pflanze am ufer der Fluͤſſe, Baͤche, und an feuchten und ſchattigen Hecken; fie bluͤhet vom Jun bis Auguſt. Die Wurzel iſt aͤſtig und treibt viele Faſern in die Erde, auch treiben die niederliegenden Stengel an ihren untern Gelenken Wurzel⸗ faſern. Die Stengel find 11/2 — 2 Fuß lang, ſchwach, niedergeſteckt, klimmen aber auch an Hecken und andern bengchbarten Pflanzen in die Höhe Unterwaͤrts find fie nebſt den uns tern Blaͤttern kahl, oberwaͤrts aber nebſt der Rispe reichlich mit wagrecht abſtehenden Druͤ— ſenhaaren beſetzt. Die Blätter find herz; ei⸗ foͤrmig, die der unfruchtbaren Aeſte ſind kleiner und ſitzen auf gewimperten Blattſtielen an der halben auch ganzen Laͤnge des Blattes; die der bluͤhenden Stengel dagegen ſind voͤllig ſtiellos, umfaſſen mit herz elfoͤrmiger Baſis dieſelben und ſind betraͤchtlich groͤßer. Die Deckblaͤtter ſind den Stengelblaͤttern aͤhnlich, nur kleiner und ganz krautig, ohne haͤutige Sinfaſſung. Die Kelchblaͤttchen eifoͤrmig, ſtumpf, 6 die aͤußern mit einem ſchmaͤlern, die innern mit einem breitern Hautrande. Die Blumen⸗ blaͤtter weiß, ein Drittel laͤuger als der Kelch, faſt bis auf den Grund zweiſpaltig mit ausein- ander tretenden Zis feln. Die Kapfel eiförmig, ſpitz zulaufend, in fünf Zaͤhne aufſpringend, von welchen jeder ſich ſpaͤter noch einmal, wiewohl nicht ſo tief ſpaltet. | In den Blättern der unfruchtbaren Sten— gel aͤhnelt das Cerastium aquaticum den großen Exemplaren der Stellaria media, (Al- sine media, erſtes Heft dieſer Flora.) Aber dieſe hat einen einzeilig behaarten Stengel: die an den Gliedern abwechſelnd herabziehende Haarlinie beſteht aus einfachen Haͤrchen. Die viel feinern laͤngern Blüthenſtielchen ſind eben— falls kahl und mit einer ſolchen Haarlinte be— ſetzt. Die Kelchblaͤttchen find laͤuglich⸗lanzett⸗ lich; die Blumenblaͤtter kuͤrzer als der Kelch, oder doch kaum ſo lang als dieſer. Es ſind nur drei Griffel vorhanden und die Kapſel ſpringt in ſechs Klappen auf. * Von Stellaria nemorum unterſcheidet ſich das Corastium aquaticum auf den erſten Blick durch die ſtielloſen Stengelblaͤtter und durch den druͤſigen Ueberzug des obern Theiles vom Stengel und der Rispe. * Fig. æ. Ein bluͤhender Stengel. b. Ein Stuͤckchen Stengel mit einem ſttzenden Blatt. c. Ein geſtieltes Blatt. d. Eine Bluͤthe von oben. e. Von unten. F. Ein Blumenblatt. G. Ein Kelchblatt. h. Die Kapfel im Kelche und aufgeſprungen. 1 Dieſelbe frei und ungeoͤffnet. K. Drei Klappeuabſchnitte der Kapſel. J. L. Sau’ men. Koch. = . 8 8 umsyenbv aum 3 | h 5 Wi 0 (34 . 3 eh N ns 15 RE 1 Aenne va N 1) 1 Zaäehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM sylvaticum. Wald- stein und Ritaibel. Wald⸗-Hornkraut. Die nicht blühenden Stengel nieder: liegend, an der Baſis wurzelnd, die blühenden aufſtrehend: die Blättter kurz geſpitzt, eifoͤrmig, in einen Blattſttelploͤtzlich verſchmaͤlert, wel; cher faſt die Länge des Blattes hat, die der blühenden Stengel ſtiel⸗ los: die Rispe gabelſpaltig, die oberſten Aeſtchen dichtſtehend; die obern Deckblaͤtter randhaͤutig; die Blumenblaͤtter langer als der Kelch, beinahe halbzweiſpaltig. Doktor Rohde fand die hier dargeſtellte Pflanze in der Gegend von Wien bei Maurbach. Hoſt ſagt von ihr, daß ſie in feuchten Berg⸗ waldungen und auf Voralpen wachſe, ohne je: doch eine beſtimmte Gegend anzugeben. Sie blühet im Juni und bis in den Herbſt. ‚Die Pflanze hat die groͤßte Aehnlichkeit mit mit Cerastium triviale, iſt aber betrachtlich großer und bildet mit ihren nicht blühenden übereinander liegenden Stengeln große Raſen. Wenn ſie an feuchten Orten waͤchſt, ſo gleicht der Raſen einem von Cerastium aquaticum, hat aber ein dunkleres Gruͤn. An trocknen Orten angebauet wird die Pflanze allerdings kleiner, bleibt aber doch immer breitblaͤttriger als C. triviale, und macht einen größern Kar 1 fen von, unfruchtbaren liegenden Stengeln. Die Blaͤtter dieſer liegenden nicht bluͤhenden Stengel ſind eifoͤrmig und ploͤtzlicher in einen breiten Blattſtiel, der aber faſt die Laͤnge des Blattes ſelbſt hat, verſchmaͤlert. Die obern Blätter der bluͤhenden Stengel an lanzettlich und ſpitz, zuweilen zugeſpitzt. Die Kelchblätts chen ſind ebenfalls lanzettlich und ſpitz. Die Behaarung, der Bau der Rispe der Bluͤthe und Frucht iſt uͤbrigens wie bei C. triviale. Der Hauptunterſchied zwiſchen dieſem und dem C. sylvaticum beſteht in den großen Raſen des letztern und in den breiten eifoͤrmig kurzgeſpitz— ten Blaͤttern der liegenden Stengel desſelben, den ſchmalern ſpitzern Kelchblaͤttchen und den Blumenblaͤttern, welche langer als der Kelch ſind. Doch iſt zu bemerken, daß letztere zuwei— weilen nur ein wenig laͤnger als der Kelch vorkommen, wenigſtens war dieſes an den Exemplaren, die ich aus Saamen erzog, den 15 e des Herrn von Jaquin verdanke, er Fa 8 c. Ein bluͤhender Stengel. b. Ein tücfchen deſſelben mit einem ſitzenden Blatt. Ein ee geſtieltes Blatt. d. Eine „Dlüthe. Der Kelch. t. Die teife n ee Kabel in dem Kelche. G. Der obere Theil derſelben, noch mehr vergroͤßert. Koch. ! | E 11 | N . f Al SF R * u t er (erat 72 e Cn WA. * — u. 1 3 — * ir 7 . — Ir nz >45 1 4 a X > 5 899 9 4 8 n 4 E 1 EP. | hr —— Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM triviale. Link. Gemeines Horufraut. Die Srengel aufſtrebend, die feitenz ſtaͤndigen an der Baſis wurzelnd; die Blätter laͤnglich oder eifoͤrmig, die unterſten in einen Blattſtiel zulau— fend; die Rispe gabelſpaltig, die oberſten Aeſtchen dichtſtehend: die Deck⸗ und Kelchblaͤtter am Rande trocken haͤutig, an der Spitze kahl, die fruchttragenden Bluͤthenſtiele drei-viermal laͤnger als der Kelch: die beinahe halbzweiſpaltigen Blu— menblaͤtter ungefaͤhr von der Laͤnge deſſelben. Cerastium triviale Link. En, 1. p. 433. C. vulgatum Wahlenb. Suec, p. 289. Fries Nov, ed. 2. p. 125. C. viscosum des Lineeiſchen Herbars nach Smith. Das Cerastium triviale und die vier zu— naͤchſt folgenden Arten werden beſonders von Anfängern leicht verwechſelt. Sie find jedoch ſo ſchwer nicht zu unterſcheiden, wenn man auf folgende Kennzeichen achtet. 8 1) Das Cerastium triviale hat an den Deck- und Kelchblaͤttern eine ſilberweiße haͤu— tige, durchſcheinende, kahle Spitze und einen ſolchen Rand. Die Pflanze hat ſtets mehrere Stengel, welche an ihrem untern Theile ſehr bald Wurzelfaſern treiben. 2) Das Cerastium semidecandrum und pumilum haben dieſelbe Beſchaffenheit des Kelches und der Deckblaͤtter, aber die Stengel, wenn auch deren mehrere vorhanden ſind, wurzeln niemals an ihren untern Gelenken. Das C. pumilum iſt vielleicht nur eine Ba; rietät von C. semidecandrum; die Kennzeichen ſind in der Beſchreibung deſſelben angegeben. 3) Cerastium glomeratum hat lauter krau— tige Deckblaͤtter ohne haͤutigen Rand. Der krautige Theil der Kelchblaͤttchen laͤuft bis in die Spitze derſelben aus und dieſe Spitze traͤgt ein Baͤrtchen von Haaren, welches uͤber ſie hinausragt. Bei den drei vorgenannten Arten iſt die Spitze kahl. Die Bluͤthenſtiele haben bei der Frucht nur die Laͤnge des Kelches oder ſind noch kuͤrzer, welches dieſer Art ein beſon— deres geknaͤultes Anfehen ertheilt. 4) Das Cerastium brachypetalum hat da— gegen Bluͤthenſtiele von der zwei- und drei— fachen Laͤnge des Kelches und deswegen den Ha- Habitus von C. semidecandrum, Kelch und Deckblaͤtter find wie bei C. glomeratum gebil— det. ö Das Cerastium triviale waͤchſt uͤberall, be⸗ ſonders auf etwas feuchten Aeckern und Trif— ten, in Wieſen und am Rande der Baͤche und Graͤben. Es findet ſich von Mai an bis in den Oktober und bis in den Winter hinein bluͤhend. Die Wurzel iſt ſpindelig, aber duͤnn, un— terwaͤrts aͤſtig und faſerig und mehrſtengelig. Die Stengel ſind nach allen Seiten hin auf die Erde ausgebreitet, an kleinern Exemplaren ſteht der mittlere aufrecht und die ſeitenſtaͤn⸗ digen ſteigen aus einer liegenden Baſts in die Hoͤhe, ſie ſind oft rothuͤberlaufen und uͤberall von kurzen Haͤrchen flaumig; felten find dieſel— ben am obern Theil der Pflanze klebrig. Die Blaͤtter ſind dunkelgrasgruͤn, auf beiden Seiten mit ziemlich langen abſtehenden Haaren, wie— wohl nicht dicht bewachſen. Die untern ſind ſtumpf, in einen kurzen Blattſtiel verſchmaͤlert, die ubrigen ſtiellos; die obern ſpitz. Die Ris⸗ pe iſt vielbluͤthig, gabelig getheilt, anfaͤnglich gehäuft, ſodaun aber lockerer und großer, am Ende der Aeſte jedoch wegen der kuͤrzern Stiele ſtets etwas gedrungen. Die Bluͤthen nach dem Verbluͤhen nickend, die reife Kapſel aber 8 * wieder aufrecht. Die Deckblaͤtter beſonders die obern ſind breitrandhaͤutig. Die Kelch— blaͤttchen eilanzettfoͤrmig, etwas behaart mit einem haͤutigen weißen Rande eingefaßt und gewoͤhnlich mit einem violetten Flecken vor der kahlen nicht behaarten Spitze bezeichnet. Die Blumenblaͤtter ſo lang als der Kelch oder etwas laͤnger. Fig. & Die ganze Pflanze. b. Ein unteres Blatt. G. Ein Stückchen Stengel mit zwei ſitzenden Blaͤttern. D. Die Deck— blaͤtter. E. Ein Kelchblatt. k. Die Kap: ſel mit dem Kelche. 8. Der obere Theil derſelben ſtaͤrker vergroͤßert. Koch. \ | Coraskem Lrirnale Link. Re Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM triviale varietas alpina. Die e e des gemeinen Horn— krauts. Cerastium triviale var. 4 Mert, und Roch. 3. p. 330. Die hier dargeſtellte Varietaͤt iſt auf den Alpen zu Hauſe, wo jedoch auch die gewoͤhn— liche Form vorkommt. Sie blieb ſich auch aus Saamen erzogen gleich und nur einzelne Exem— plare gingen in die gewöhnliche Form über. Uebrigens finden ſich zwiſchen dieſer und der hier dargeſtellten Varietaͤt keine deutlichen Un— terſcheidungsmerkmahle, letztere iſt nur ſaftiger, fetter, breitblaͤttriger und hat einige Aehnlich— keit mit Cerastium alpinum, welches fish) aber durch die geringe Zahl von großen Bluͤthen, deren Kelch wenigſtens ſtets größer iſt, ſehr leicht unters ſcheidet. Bei der hier dargeſtellten Alpenva⸗ rietaͤt iſt, wie die Abbildung zeigt, eine reich— bluͤthige Rispe vorhanden, deren obere Stiele wie gewoͤhnlich kurz ſind, ſo daß die Rispeu⸗ aͤſte oberwaͤrts gehäuft erſcheinen. Bei Ceras- 10 tium alpinum gibt es nur 3—5 Bluͤthen am Ende des Stengels, welche bei der Frucht lange Stiele haben, und keine gehaͤufte Rispe darſtellen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Blatt. Koch. u) 28 66 Lund var eme. z 0 { TE g | 1 4 “ nn , * a f 7 Pt ES | 0 5 Bra - 4 vr 1 N 15 * 9 7. * N 1 4 en 2 ö rene n 5 * ‘ * * N 1 5 eie eee * 4 * 13 Nee Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM holosteoides. Fries, Spurrenartiges Hornfraut. Die vorliegende Pflanze, welche in einer kahlen Varietaͤt des Cerastium triviale beſteht, würde von Fries zuerſt fuͤr eine eigne Art an⸗ geſehen, ſpater aber als Varietaͤt mit C. tri- - viale vereinigt. Die Abbildung iſt nach einem Exemplare gefertigt, welches der beruͤhmte Entdecker an Herrn Profeſſor Mertens und dieſer mir mitgetheilt hat. Cerastium triviale . Mert. und Roch. Deutschl. Flor. 3. p. 336. C. vulgatum holosteoides, Wahlenberg Suec. p. 289. C. vulgatum Z. Fries Nov. ed, 2. p. 120. C. holosteoides Fries Nov. 1. p. 32. An den von dem berühmten Entdecker mit: 1 Exemplaren ſind die Blaͤtter bis zur Kispe kahl, einige Wimperhaare an ihrer Baz ſis ausgenommen. Der Stengel iſt bis zur Rispe ebenfalls kahl, aber doch mit einer herab— ziehenden Haarlinie beſetzt. Die Aeſte der Rispe aber und die Bluͤthenſtiele find überall mit kurzen Haͤrchen bedeckt und klebrig, ſo daß Sandkoͤrnchen daran haͤngen bleiben. Bei der Ausſaat im Garten ſind die meiſten Exemplare kahl geblieben, andere aber auch haarıger geworden. 9 Fig. &. Die ganze Pflanze. B. Ein Stuͤck⸗ chen des Stengels, an dem man die an demſelben E Haarlinie bemer— ken kann. C. Der Kelch. Koch. U 0 AT LI — —— W Ceradum golla aloe. 9 eu. 5 _ 2 . ee + y I 3 Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. ' CERASTIUM semidecandrum. Linne. Kleines Hornkraut. Die Stengel aufrecht oder aufſtrebend; die Blaͤtter laͤnglich oder oval, die untern in einen Blattſtiel verſchmaͤ— lert; die Rispe gabelſpaltig, die oberſten Aeſtchen dichtſtehend; die ſaͤmmtlichen Deckblaͤtter nebſt den Kelchblaͤttchen halb-trockenhaͤutig, an der Spitze kahl und ausgebiſſen gezaͤhnelt; die Fruchttragenden Bluͤ— thenſtiele zwei-dreimal laͤnger als der Kelch; die Blumenblaͤtter aus— gerandet oder gezaͤhnelt, kürzer als derſelbe. | Cerastinm semidecandrum Linn. Sp, pl, 627. C. pellucidum Chaubard in St, Amans fl. agen. p. 181. Das Cerastium semidecandrum iſt im Frühling überall, auf Sandflaͤchen, auf ange— bautem und unangebautem Felde, und eben ſo 11 auf Lehm und Kalkboden, auf trocknen Hügeln, Heiden und aͤhnlichen Orten anzutreffen. Es faͤngt gegen Ende des Maͤrzes zu bluͤhen an, reift aber ſchon im Mai feine Früchte und ver; ſchwindet gegen Ende dieſes Monats. In ſpaͤ⸗ tern Monaten kommen C. triviale und glome— ratum noch vor, von C. semidecandrum aber keine Spur. Es iſt leicht kenntlich an der ſehr breiten haͤutigen und kahlen Einfaſſung der Deck- und Kelchblätter. Die Kelchblaͤttchen ſind von der unregelmaͤßig und gleichſam ausgefreſſen gezaͤh— nelten Spitze au bis auf ein Drittel ihrer Länge ſilberweiß und daſelbſt niemals behaart; die ſilberweiße Spitze zieht ſich als breiter Rand an den Seiten hinab; ebenſo ſind die Deckblaͤtter gebildet. Bei C. brachypetalum und C. glomeratum ſind die Deckblaͤtter ganz krautartig und überall behaart, und an den Kelchblaͤttchen bilden die Haare der Spitze da; ſelbſt ein kleines Baͤrtchen. Am naͤchſten ſteht dieſe Art, wie ſchon be; merkt wurde, dem C. triviale, aber die breitere Einfaſſung der Deck- und Kelchblaͤtter, die beinahe ganz glatten Saamen, und der Mans gel von Wurzelfaſern an den untern Gelenken der Nebenſtengel ſo wie die kurze Dauer des Gewaͤchſes geben deutliche Unterſchiede. Die Zahl der Staubgefaͤße aͤndert von 5 bis 10. Gewoͤhnlich iſt nur der obere Theil der Pflanze klebrig haarig; zuweilen ſind nur die Bluͤthenſtiele mit dergleichen Haaren be— ſetzt. Ein andermal iſt aber auch das ganze Gewaͤchs von der Baſis an dergeſtalt mit kleb— rigen Druͤſen beſetzt, daß es mit Sandkoͤrnchen und andern kleinen Koͤrpern verunreinigt er— ſcheint und ſogar zottig ausſieht von daran ges flogenen Schopfhaaren der Weiden: und Pap⸗ pelſamen. Dieſe ſchmierige Varietaͤt iſt: Ce- rastium glutinosum Fries Nov. ed. 2. p. 152. C. viscidum Link. En, 1. p. 455. C. visco- sum Wahlenberg Suee, p. 288. Bei andern Exemplaren vermindern ſich, wie bemerkt, die Druͤſeuhaare und andere wer— den unterwaͤrts ganz kahl. Aber in Schweden findet ſich noch eine Varietaͤt, welche ſogar auch an dem oberu Theile der Pflanze nicht ein einziges Haͤrchen hat. Dieſe in Deutſch— 11˙* U land, ſo viel ich weiß, noch nicht beobachtete Varietaͤt, iſt Cerastium macilentum Aspegren Bleckingsk Flora p. 34 Fig. æ. Die ganze Pflanze. b. Der Abſchnitt eines Stengels einer Varietaͤt. C. Die Deckblaͤtter. D. Eine Bluͤthe. E. Der Kelch. F. Die Kapſel im Kelche. 6. Dieſelbe frei. h. H. Same. Koch. — er raslaum semudecandrum Br 2 Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM pumilum. Curtis. Niedriges Hornkraut. Die Stengel aufrecht und aufſtrebend; die Blaͤtter laͤnglich oder oval, die untern in einen Blattſtiel vers ſchmaͤlert: die Rispe gabelſpaltig, die oberſten Aeſtchen dichtſtehend; die unterſten Deckblaͤtter krautig, die obern fo wie der Kelch am Rande trockenhaͤutig, an der Spitze kahl mit einem beinahe auslaufenden krautigen Streifen; die Fruchttra— genden DBlüthenftiele zwei⸗dreimal langer als der Kelch; die Blumen⸗ blaͤtter beinahe halb r ungefaͤhr von der Laͤnge deſſelben. Das Cerastium pumilum, welches an meh— rern Orten in Deutſchland beobachtet wurde, wo es zu gleicher Zeit mit C. semidecandrum bluͤhet und verſchwindet, iſt vielleicht nur eine bedeutende Abart des letztern, allein es verdient hier dargeſtellt zu werden, beſonders um an— dere Beobachter auf dasſelbe hinzuleiten. Es unterſcheidet ſich von C. semidecandrum, wie auch die getreue Abbildung zeigt, dadurch, daß die untern Deckblaͤtter, naͤmlich die an der erſten und zweiten Veraͤſtelung der Rispe, krautig ſind; daß die folgenden nur einen ſchmalen haͤutigen Rand hahen; daß die Bluͤthenſtiele nach dem Verbluͤhen nur nach der Seite geneigt, nicht hinabgeſchlagen ſind; 12 und daß auf den ſchmaͤlern aber laͤngern lan— zettlichen ſpitzen SKelchblätichen der krautige Theil in einer lanzettlichen Figur bis an die Spitze hervortritt und mit einem violetten Striche oft ſelbſt in die haͤutige Spitze hinein: laͤuft. Die Blumenblaͤtter ſind tiefer ausge⸗ randet und die Samen deutlicher mit Koͤrn⸗ chen beſetzt. Von C. triviale unterſcheidet ſich dieſe Art uͤbrigens wie ſich C. semidecandrum davon unterſcheidet. Fig. &. Ein bluͤhender Stengel. B. Die Deckblaͤtter. e. Eine Fruchttragende ganze Pflanze. D. Eine Blüthe. E. Der Kelch. f. Die reife Kapſel im Kelche. G. Der obere Theil derſelben ſtaͤrker vergrößert. - Koch. 6 parmalum Ver * 4 1 | 8 . Kin, 8 8 n N N 0 > N a „ a PR 8 N n * ! Era un 2 RN * { n Au e 2842 I eee 1 nt WR 7 Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. . CERASTIUM glomeratum. Thuillier. Geknäultes Hornkraut. Die Stengel aufrecht und aufſtrebend; die Blätter rundlich oder oval, die untern in einen Blattſtiel verſchmaͤ⸗ lert; die Rispe gabelſpaltig, die Aeſtchen dichtſtehend; die faͤmmtli⸗ chen Deckblaͤtter krautig, und nebſt den Kelchen an der Spitze bartis; die Fruchttragenden Bluͤthenſtiele ſo lang oder kurzer als der Kelch; Die. Blumenblaͤtter ausgerandet⸗ , ungefähr von der Laͤnge des Kelches. Cerastium glomeratum Thuill, Fl. par. p 225. C. ovale Pers. Syn, 1. p. 521. C. vul- gatum des Lineeiſchen Herbars, Smith. Engl, Fl. 330. C. viscosum Fries Nov. ed, 2. 128 C. rotundifolium Waldst. Regensb., Denk- schr. 1818. 1. 115. Die vorliegende Art waͤchſt durch ganz Deutſchland auf etwas feuchten Aeckern und Triften und bluͤhet vom Mai bis in den Okto— er. Sie iſt an folgenden drei Kennzeichen leicht zu erkennen: 1) der krautige behaarte Theil der Kelchblaͤttchen laͤuft in die Spitze aus und die Hagre derſelben bilden auf der Spitze ſelbſt ein Baͤrtchen; 2) die Deckblaͤtter ſind voͤllig krautig und haben keinen weißen haͤutigen Rand 13 und 2) die Bluͤthenſtiele find auch bei der Frucht kuͤrzer als der Kelch oder doch nur ſo lang als derſelbe, welches wahrend der Blüthe— zeit der Pflanze das beſondere geknaͤulte Anſehn ertheilt. Wenn zuletzt alle Bluͤthen in Frucht uͤbergegangen ſind, ſo verliert ſich allerdings das geknaͤulte Anſehn größtentheils, aber die krautigen Deckblaͤtter und die auf der Spitze behgarten Kelchblaͤttchen geben auch ſodann noch ein untruͤgliches Kennzeichen, um die Pflanze von den vorhergehenden zu unterſchei— den. Von dem folgenden C. brachypetalum unterſcheiden ſie die kurzen Bluͤthenſtiele. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Einige ge⸗ ſchloſſene und eine offene Bluͤthe. o. Der obere Theil eines Fruchttragenden Stengels. D. Der Kelch. E. Die Kapſel im Kelche. F. Der obere Theil derſelben ſtaͤrker ver— groͤßert. G. Ein einzelner Zahn noch mehr vergrößert. H. h. Saame. Koch. 88 Homeralım Sul, 8 * . 8 . 5 ACER 5 By en 14 r 8 B 4 4 40 cz 1 1 . * 1 Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. - CERASTIUM brachypetalum. Des- portes, Kurzblumiges Hornfrant. Die Stengel aufrecht und aufſtrebend: die Blatter laͤnglich oder oval, die untern in einen Blattſtiel verſchmaͤ⸗ lert; die Rispe gabelſpaltig, die oberſten Aeſtchen dicht ſtehend; die Deckblaͤtter ſaͤmmtlich krautig und nebſt den Kelchen an der Spitze baͤr⸗ tig; die Fruchttragenden Blüthen⸗ ſtiele drei » viermal länger als der Kelch; die Blumenblaͤtter ausgeran⸗ det⸗zweiſpaltig, ſo lang oder kuͤr— ier als derſelbe. Cerastium brachypetalum Desp. in Pers, Syn. 1. 520. C. barbulatum Wahlenb, carp. p. 137. C. viscosum . Wahlenb, Suec. p. 288. C. strigosum Fries Nov. ed, 2, p. 151. Das Cerastium brachypetalum iſt in meh: rern Provinzen im nördlichen ſowohl als ſuͤd— lichen Deutſchland gefunden worden, wo es auf Aeckern, trocknen Huͤgeln, in Weinbergen und auf Triften vorkommt. Es bluͤhet im Mai und Juni. Vielleicht wird man dieſe Art an mehrern Orten finden, wenn ihre Kennzeichen erſt bekannter geworden ſind. | Die Pflanze hat ganz das Anſehen von C. 14 semidecandrum, iſt aber mit laͤngern Haͤrchen bewachſen und unterſcheidet ſich ohne Schwie— rigkeit von dieſem ſowohl als von C. pumilum und triviale durch die völlig krautigen, bis auf die Spitze behaarten Deckblaͤtter, und durch die Kelchblaͤttchen, an welchen der krautige Theil in die Spitze ſelbſt auslaͤuft, die deswe— gen ebenfalls behagrt iſt. Bei den drei ange führten Arten find Deck- und Kelchblaͤtter au der Spitze haͤutig und ganz kahl. In den ge; nannten Merkmalen ſtimmt dieſe Art mit C. glomeratum überein, unterſcheidet ſich aber, wie die getreue Abbildung zeigt, ſchon durch lange Bluͤthenſtiele, welche nach dem Ver— bluͤhen mit dem uͤberhaͤngenden Kelche nur et— was auf die Seite neigen. Die Blumenblaͤtter ſind bald kuͤrzer als der Kelch, bald ſo lang als dieſer. Fig. æ. Die ganze Pflanze, verkleinert. B. Die Deckblaͤtter. e. Der obere Theil ei⸗ nes bluͤhenden Steugels in natürlicher Groͤße. D. Eine Bluͤthe. E. Der Kelch. F. Die reife Kapſel im Kelch. G. Der obere Theil derſelben ſtaͤrker vergroͤßert. Koch. Ce PAS 22 2 e hie Helin & IP 22 Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM tetrandrum. Curtis. Viermänniges Hornkraut. Herr Sturm hat hier von dieſer ausgezeich⸗ neten Art eine ſchoͤne und getreue Abbildung geliefert, weil es wahrſcheinlich iſt, daß ſie in dem noͤrdlichen Theile unſeres Vaterlandes noch aufgefunden werden wird, da ſie ſich auf den Inſeln Manoe und Lyſt in der Nordſee, gar nicht weit von Deutſchlands Grenzen vor⸗ findet und da das Kuͤſtenland des noͤrdlichen e jenem dieſer Inſeln ſo ziemlich eich iſt. . 5 0 Der Stengel iſt wie bei C. semidecandrum gebildet, aber bis zur Verzweigung in die Bluͤ⸗ thentragende Rispe mit lineallaͤnglichen Blaͤt⸗ tern beſetzt, welche denen der Stellaria viscida (des Cerastium anomalum) ähneln. Die un⸗ tern ſind in einen langen Blattſtiel verſchmaͤs⸗ lert, beinahe ipatelig. Die Deckblaͤtter aber find breiteifoͤrmig, vollig krautig ohne haͤutigen Rand, und uͤberall behaart. Die Bluͤthenſtiele find ſchlank, und nach dem Verbluͤhen ſteif⸗ aufrecht, die untern drei⸗ viermal länger als der Kelch. Die Kelchblaͤttchen ſind wie bei Ceras- tium pumilum und ebenfalls kahl an der Spitze. Es ſind nur vier Bluͤthenſtiele und nur vier Staubgefaͤße vorhanden und deswegen nur acht Zaͤhne auf der Kapſel. Es kommen aber auch Bluͤthen mit der Fuͤnfzahl vor. Deſ⸗ fen ungeachtet unterſcheidet ſich die Pflanze von allen vorhergehenden durch die ſchmalen Blätter und einen eigenen Habitus, und außer: 15 dem, kleinere Merkmahle nicht zu erwähnen : 1) von C. triviale durch die krautigen Deck⸗ blaͤtter und die an der Baſis nicht wurzeln— den Stengel; 2) von C. semidecandrum durch krautige Deckblaͤtter und ſchmaͤler berandete Kelche; 3) von C. glomeratum durch die lan⸗ gen Bluͤthenſtiele bei der reifen Frucht, und durch die an der Spitze kahlen Kelche; 4) von O. brachypetalum durch das letztgenannte Kennzeichen, und endlich; 5) von C. pumilum dem es am naͤchſten ſteht, dadurch, daß alle Deckblaͤtter krautig ſind, von welchen bei C. pumilum nur die unterſten dieſe Eigenſchaft beſitzen, und dann noch durch die Zahl der Bluͤthentheile, die Geſtalt der Blaͤtter, der Rispe und durch den ganzen Habitus. Fig. a. Die ganze Pflanze, in der Bluͤthe. 5. Der obere Theil eines Fruchttragenden Stengels. C. Eine Bluͤthe. D. Der Kelch. E. Der obere Theil der Kapſel Koch. | 68 | 4 ER. lelrandrıum ces 2 5 nnn * ier \ U Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM manticum. Linne. Mantiſches Hornkraut. Der Stengel aufrecht, an der Spitze gabelſpaltig, drei- bis neunbluͤthig; die Blätter lineal⸗ lanzettlich, {pie und nebſt dem Stengel voͤllig kahl; die Deckblaͤtter mit einem trocken⸗ haͤutigen Rande eingefaßt; die Bluͤ⸗ thenſtiele aufrecht; die Blumenblaͤt⸗ ter laͤnger als der Kelch, ſeicht aus— gerandet; die Wurzel ein- und mehr: * 5 ſtengelig. Die hier dargeſtellte Pflanze waͤchſt auf kraͤuterreichen Platzen in den Wäldern von Krain, Friaul und Tyrol und bluͤhet im Mai und Juni. 8 Sie hat das Anſehen der Moenchia erecta, nur iſt ſie viel groͤßer. Die reife Frucht habe ich nicht geſehen. Die ſchwache Wurzel treibt einen einzigen Stengel oder nebſt dieſem noch einige oder mehrere Nebenſtengel. Dieſe find 172 — 1“ hoch, dünn, ſchlauk, oberwaͤrts zwei dreimal gabelig getheilt, drei- bis neunbluthig und kahl wie die ganze Pflanze. Die Blätter find lineal-lanzettlich, ſpitz und ſtehen aufrecht, die unterſten find in einen Blattſtiel verſchmaͤ⸗ lert, zur Bluͤthezeit meiſtens vertrocknet. Die Bluͤthenſtiele ſehr lang, ſchlank und ſteifaufrecht. Die Deckblaͤtter eilanzettfürmig und ſo wie die lanzettlichen einnervigen Kelchblaͤttchen mit ei⸗ nem breiten weißen Hautrande eingefaßt. Die 16 Blumenblaͤtter weiß, länger als der Kelch, mit einer ſtumpfen Kerbe ſeicht ausgerandet. Die Zahl der Griffel aͤndert nach Decandolle. Ich ſelbſt konnte nur wenige Exemplare unterſuchen, bei welchen deren fünf vorhanden waren. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein Blumen— blatt. C. Der Kelch. Koch. . meanletum 9 0 2 * | j i \ Di Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM alpinum. Linne. Alpen⸗Hornkraut. | e Staͤmmchen kriechend, die nicht blühenden faſt roſettig; die blühen den Stengel aufſtrebend, ein⸗ dreiblüͤthig; die Blätter elliptiſch oder lanzettlich; die Deckb krautig, an der Spitze ſchmal tig; die Bluͤthenſtiele nach dem Ver bluͤhen eingeknickt; die Blumenblaͤt ter faſt noch einmal ſo lang als de elch. | Das Alpenhornkraut, welches auf den Als pen der oͤſtreichiſchen Provinzen waͤchſt und im Juni auf, höher gelegenen Standorten auch ſpaͤter bluͤht, wird in den Sammlungen oft mit andern Arten verwechſelt. Nicht ſelten wird eine breitblaͤttrige Alpenform das Ce- rastium arvense oder eine Alpenform des Co- rastium triviale dafür genommen. Es macht ſich durch Folgendes kenntlich. Es bildet mit duͤnnen faͤdlichen niederliegenden Staͤmmchen, an deren Ende die Blätter gedrungen ſtehen, einen lockern flachen Raſen. Die Haare an den zwei⸗ und dreibluͤthigen, oder auch nur eindlüthigen Stengel find lang, weich, fein, druͤſenlos, aber oft hin- und hergebogen und etwas gekraͤuſelt, und wenn ſie ſich, wie an dem in dieſem Hefte dargeſtellten C. glabra- tum, welches ich für eine Varietaͤt des C. al- pinum anſehe, verlieren und die Pflanze kahl wird, ſo bleiben ſie doch als lange weiche ter haͤu⸗ er ⸗ r Wimpern an der Blattbaſis Heben, nur ſehr ſelten verſchwinden auch an dieſer Stelle alle Haare. Die langen Bluͤthenſtfele ſind nach dem Verbluͤhen in einem Winkel zur Seite 3 gebrochen, der mittlere an feiner Baſis, die ſeiteuſtaͤndigen von ihrem Gelenke an. Die Deckblaͤtter ſind krautig, behaart und mit lan⸗ gen Zotten gewimpert, und nur die obern ha— ben einen ſchmalen Hautrand. Die Bluüͤthen haben die Größe derer des Cerastium arvense; die Blumenblätter find bedeutend länger als der Kelch. Nur ber üppigen Exemplaren find die ſeitlichen Bluͤthenſttele noch einmal gefpals ten r ſo daß der Stengel fünf Bluͤthen trägt. Bei Lerastium arvense liegen die Staͤmm⸗ chen auch auf der Erde, aber dte vielen nicht bluͤhenden Stengel bilden einen 2—3 Zoll ho— hen dichten und breiten Raſen. Die Rispe theilt ſich dreimal gabelig und trägt bis fünf: zehen Bluͤthen, wenn ſie aber auch nur drei tragt, fo macht fie ſich doch dadurch kennt— lich, daß die Blüthenſtiele nach dem Verbluͤ— hen eine aufrechte Richtung haben, und daß nur der Kelch auf dem Bluüͤthenſttele nickt. Die Deckblätter find mit einem breiten ſilber— weißen Rande eingefaßt, und die Haare ſind ſtarrer und meiſtens viel kürzer, Das Cerastium triviale mit ſeiner varietas alpina unterſcheidet ſich von C. alpinum durch meiſt hoͤhern Stengel, viel kleinere Bluͤthen, deren Blumenkronen kaum laͤnger als der Kelch find, kuͤrzere Bluͤthenſtiele, die bei mehrblüs thigen Exemplaren am Ende der Aeſte noch kurzer geſtielt und gehaͤuft ſind. Man veraltet; che, was von der genannten Alpenvarierät des Cerastium triviale im 63. Hefte gefagt wurde. Fig. &. Die ganze Pflanze. B. Ein Theil des „Stengels mit den beiden Oestbläutern, c. Die reife Kapſel im Kelche. D. Die Spitze der Kapſel. Koch. 2 2. Age: fperuum * 8 C. er, ‘ .. Gar 0 1 A.. X > . eh ER ”. . * 7 N 21 WM { N A, 9 1 * * 4 an * N Lin Hi * FÜ * 1 7 * un N * 2 77 3 hr * . u .'»7 4 Ni .) 2 R 1 l } * * u. N r * 2 l sr AR ‚a * u N 1 8 % [ r i 21 * *. 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Ich habe bei Bear— beitung der Gattung Cerastium in der Deutſch⸗ lands Flora dem beruͤhmten Verfaſſer der Schweizer Flora beitreten zu muͤſſen geglaubt, weil die Pflanze in ihrem ganzen Baue und ſogar im Baue ihrer Haare ganz genau mit Cerastium alpinum uͤͤbereinſtimmt, und weil ſie ſich nur dadurch unterſcheidet, daß die jüngern Blätter der nicht blühenden Staͤmm— chen in Geſtalt einer Knospe zuſammenſchlieſ— ſen, und daß die Haare der Pflanze viel dich—⸗ ter geſtellt ſind, beſonders an jenen kuospen— foͤrmigen Blätterroferten, die deswegen von weiten einem Kluͤmpchen Schafwolle gleichen. Ein Exemplar dieſer Pflanze von Herrn Salzmann in den Pyrenaͤen geſammelt, bat am obern Theile des Stengels, und an den Bluͤthenſtielen und Kelchen druͤſige und weit kuͤrzere Haare, die fo klebrig find, daß Sand; koͤrnchen und andere kleine Körper daran haͤn⸗ gen blieben. Dieſe Pflanze bildet eine merk⸗ wuͤrdige Varietaͤt, und iſt nach einer Beſtim⸗ mung von Herrn Wahlberg das Cexastium Soleirolii Seriuge bei Duby im botanıcon 4 ſich vielleicht auch auf unſern Alpen. Bei it. B. iſt der obere Theil derſelben etwas vergroͤßert dargeſtellt. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Die Spitze eines Aſtes mit einem geſchloſſenen Kelche, und einer reifen Kapſel. fee Bei genauerm Nachforſchen findet ie Koch. . Scrub A ei j 73 | zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM glabratum. Hartman. Kahles Hornkraut. In der erſten Ausgabe der Scandinaviens Flora hat Herr Doctor Hartman die hier dargeſtellte Pflanze als eine eigene Art vorge: tragen, in der zweiten Ausgabe dieſes intereſ— ſanten Werkes aber dieſelbe mit Wahlenberg als Varietaͤt unter Cerastium alpinum ge— bracht. Als eine Varietaͤt von dieſem ver⸗ dient ſie hier einen Platz, obgleich ſie in Deutſchland noch nicht beobachtet wurde. Am ewigen Schnee unſerer Alpen iſt aber noch mancherlei zu entdecken, und da mag auch dieſe Varietaͤt noch gefunden werden. Herr Sturm hat fie hier in einer treuen Abbildung dargeſtellt um die Botaniker darauf aufmerk- ſam zu machen. Alle Exemplare, welche ich bisher ſahe, ge⸗ hoͤrten zu den ſchmalblaͤttrigen Formen, in welcher Geſtalt uͤbrigens die gewöhnliche bes haarte Pflanze auch vorkommt. Im Baue des Gewaͤchſes kann ich durchaus nichts Unter— ſcheidendes entdecken, der einzige Unterſchied beſteht darin, daß die ganze Pflanze kahl iſt, 5 oder daß nur am Blattrande die Zotten als entfernte Wimpern ſtehen. Bei andern Exem— plaren finden fich aber auch ſchon mehr Haare, wodurch der Uebergang gemacht wird. Dieſe Varietaͤt verhaͤlt ſich zu Cerastium alpinum, wie die kahlen Varietaͤten von C. arvense, tri— viale und semidecandrum zu der Hauptart. Fig. &. *Die ganze Pflanze. B. Ein Kelch⸗ blatt. C. Ein Theil des Stengels mit den beiden Deckblaͤttern. Koch. 1 i > N 0 green BG ebe, Klarlın. 74 * 1 a ar Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM ovatum. H oppe. Eyblättriges Hornkraut. Die Staͤmmchen niedergeſtreckt, am Grunde wurzelnd; die Stengel ei⸗ nen Raſen bildend, die bluͤhenden auffirebend, drei⸗ bis neunbluͤthig; die Blaͤtter eyfoͤrmig, verſchmaͤlert⸗ ſpitz, die untern laͤnglich; die Deck⸗ blaͤtter auf einem breiten, trocken⸗ haͤutigen, kahlen, an der Baſis et- was bewimperten Rande eingefaßt; die Blüthenſtiele kurzhaarig flau- mig; die Blumenblaͤtter noch einmal ſo lang als der Kelch. Das Cerastium ovatum waͤchſt auf den Oeſterreichiſchen, Krainer und Karnther Alpen und bluͤhet in Auguſt. Es ſteht ungefaͤhr zwi⸗ ſchen Cerastium alpinum und C. arvense in der Mitte, iſt aber von beiden deutlich ver— ſchieden. Von C. alpinum unterſcheidet es ſich durch Folgendes: Die Behaarung der Pflanze, wo ſie vorhanden iſt, beſteht in einem kurzen Faume. Die Blaͤtter find ſpitzer, die obern oft zugeſpitzt. Die Doldentraube beſteht meiſtens aus mehrern Bluͤthen, und die Blüͤ— thenſttele ſchlagen ſich in einem groͤßern, in einem rechten, Winkel zuruͤck. Am deutlich: ſten aber liegt der Unterſchied in den Deck— blaͤttern. Dieſe ſind kahl, nur an der Baſts bewimpert und find mit einem breiten ſilber— 6 weißen Hautrande eingefaßt; die oberften find’ faſt ganz ſilberweiß und nur mit einem gruͤnen Ruͤckenſtreifen durchzogen und nicht gewimpert. Von Cerastium arvense und deſſen Abart dem C. strictum unterſcheidet ſich das C. ova— tum durch die ſogleich nach dem Verbluͤhen zuruͤckgeſchlagenen Bluͤthenſtiele, welche bei C. arvense ſtets aufrecht bleiben. Die untern Glieder des Stengels ſind kahl, die mittlern kahl mit einer herablaufenden Linie von kurzen Haͤrchen, das obere iſt nebſt der Verzweigung der Doldentraube und den Bluͤ⸗ thenſtielen uͤberall mit kurzen rückwärts gerich⸗ teten, zum Theil druͤſigen Haͤrchen bewachſen. Die Blaͤtter ſind kahl, kaum die untern am Rande kurzwimperig. Au einer flaumhaarigen Abart if der Stengel uͤberall mit kurzen geraden oder abwärts gerichteten Haͤrchen bewachſen, und ſolche finden ſich auch am Rande der Blätter oder unterwaͤrts auf der Mittelrippe derſelben. oder die Blaͤtter ſind auf beiden Seiten damit bedeckt, und auch die Kelche ſind flaumig. Sie iſt Fig. d. dargeſtellt. Fig, a. ſtellt die gewohnliche Pflanze in ua⸗ fuͤrlicher Groͤße dar. Die untern Deck— . vergrößert, B. Ein Blumenblatt, C. Der Kelch. d. Eine Varietät. Koch. as Ka Se alete: ler, 515 . Wen En 1 i 4 Y 1 er 7 5 5 * 5. s ann 3 „ p I. NEN | 1 . 19570 eee * r rn e * Y a} usa e 9 5 .r R 1 y hi 1 D hl ve sw NEN * * * . 9 1 Fr Bil ” 9 55 Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM strietum. Haenke. Steifes Hornkraut. Cerastium strictum Haenke in Jacꝗ. collect. 2. p. 65, aber nicht Linnes gleichnamige Pflanze in den Sp. pl. — C. strictum Wah- lenberg helv. p 91. C. strictum ꝙ com- mune Dec, Prodr, 1. p. 419. C. arvense strictum Gaud, helv. 3. p. 245. N Ich ſtimme dem berühmten Verfaſſer der Schweizer Flora bei, daß das Cerastium strictum Haenke und Wahlenberg blos ei⸗ ne der Varietaͤten von C. arvense ſey, wel⸗ ches bereits im achten Hefte dieſer Flora dar⸗ geſtellt iſt. Davon unterſcheidet ſich nun das Cerastium strictum blos durch kahle, nur an der Baſis bewimperte Blaͤtter und durch einen kahlen Stengel; doch ſind der obere Theil des Stengels die Verzweigung der Rispe und die Bluͤthenſtiele flaumhaarig, zuweilen klebrig flaumig. Auſſerdem findet ſich kein Unter⸗ ſchied. Die Pflanze bildet deswegen nur eine kahle Varietaͤt, die übrigens ftarrer und Met; cher, reſcher- und armbluͤthiger, breit⸗ und ſchmalblättrig vorkommt, wie die Hauptart ſelbſt. Herr Sturm hat hier eine der ſchmal⸗ blattrigen Formen abgebildet, welche auf den Zyroler Alpen geſammelt wurde; fie findet ſich aber in ihren verſchiedenen Geſtalten auf allen Alpen. . „Dieſe Pflanze, von welcher hier eine ſchmal⸗ blaͤttrige Form dargeſtellt iſt, iſt zwar ganz 7 ohne allen Zweifel das Cerastium strictum Haenke und Wahlenberg, aber keineswegs die von Linne in den Speciebus plantarum ler ſchriebene gleichnamige. Linne beſchreibt nams lich eine Pflanze mit linealiſchen ausgezeichnet zugeſpitzten Blaͤttern, (folııs acuminatissi— mis,) und mit einem ein- oder zweibluͤthigen Stengel; der Bluͤthenſtiel hat in der Mitte zwei Deckblaͤtter, welche breiter find als die Stengelblätter, und die Kapfel iſt kugelig. Denn Herr von vg in der Regensb. botanı: ſchen Zeitung 1820 p. 354 ſich aͤuſſert, daß Linne durch eine junge Kapſel getaͤuſcht wor— den ſey, ſo laͤßt ſich dagegen erinnern, daß die Kapfſel des Cerastium strictum zu keiner Zeit kugelfoͤrmig tft. Fig. a,** Die ganze Pflanze. B. Ein Theil des Stengels mit den beiden Decfblattern und dem emtern Theile der drei Bluͤthen— ſtielen. C. Ein Deckblaͤttchen des Bluͤ—⸗ de ern Koch. m p 2 5 Cerastim ArUVONSC a (3: so cum. tz HR BARS 1 BR 1 1 i | 2 en Pa BEE 10 Ge e . Al Gen en Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM suffructicosum, Linne. Halbſtrauchiges Hornkraut. Die Staͤmmchen geſtreckt, an der Ba⸗ fis wurzelnd; die Stengel aufftre: bend, die nicht bluͤhendeu einen. dichten Raſen bildend, die bluͤhen⸗ den aufrecht, — 15s bluthig; die Blatter launzettpfriemlich oder li: nealiſch; die Deckblaͤtter mit einem ſehr breiten, trockenhaͤutigen, Fahr len oder nur an der Baſis ein we⸗ nig gewimperten Rande verſehen: die Bluͤthenſtiele kurzhaarig flau⸗ mig, waͤhrend und nach dem Ver⸗ bluͤhen aufrecht; die Blumenblaͤtter noch einmal ſo lang als der Kelch. Die hier abgebildete Pflanze iſt das Cera- stium suffruticosum von Decandolle in der Flore frangaise, nach einem Exemplare, mel: ches der beruͤhmte Mann mir mit ſeiner Hand bezettelt zugeſchickt hat. Spaͤter in Supple⸗ mente zur Elore frangaise vereinigte er dies ſelbe mit Cerastium strictum als Varietaͤt, hält aber dennoch die hier dargeſtellte Pflanze fuͤr Cerastium suffruticosum Linne, worin ich ihm auch hier nachfolge, obgleich Herr Hofrath Reichenbach in der Fl. excurs, das Linneiſche Cerastium suffruticosum zu einer kahlen Varietaͤt von C. grandiflorum Waldst. und Rit. zieht. Linnees Worte „die Blaͤtter lineal lanzettlich, etwas rauhhaartg“ paſſen namlich beſſer auf das hier dargeſtellte C. suf- fruticosum, als auf C. grandiflorum, welches linealiſche Blaͤtter und einen weichen wollig⸗ filzigen Ueberzug hat, wenn er vorhanden iſt. Uebrigens muß ich doch bemerken, daß auch Exemplare des C. grandiflorum, mit einem aus kurzen Haͤrchen gebildeten Ueberzuge vor— kommen, auf die ſich die Linneiſche Dlagnoſe 8 auch einigermaffen anwenden ließe. Wenn man demnach nicht zugeben will, daß Linnes Pflanze hieher gehoͤre, was eigentlich nur durch das Herbarium des großen Meiſters auszumitteln iſt, ſo ſtreiche man hinter den Namen das Wort Linne weg und ſetze dafür Decandolle. Allein ob das hier dargeſteute Decandolliſche C. suffruticosum, eine von C. arvense vers ſchiedene Speeies bildet, das moͤchte ich noch nicht behaupten. Die Pflanze laͤßt ſich zwar charakteriſiren, aber es giebt Mittelformen, die man nicht gut bei der einen und nicht gut bei der andern Art unterbringen kann. Doch glaube ich, daß man die Species vorlaͤufig noch nicht wegſtreichen ſoll, um ſie der Aufmerkſamkeit der Botaniker nicht zu entziehen. Die Blätter find ſtarr, lanzett⸗ pfriemlich, ſo daß die größere Breite an die Bafis fallt, endigen in eine knorpelige, doch nicht feine Spitze, find mit einem ſtarken Mittelnerven durchzogen und haben einen von kleinen Sage— zaͤhnchen ſcharfen Rand, find aber an der Bas; ſis kurz bewimpert. Die Deckblaͤtter ſind breit— oval, ſilberweiß; die obern vollig haͤutig und durchſcheinend, nur mit einem ſchmalen krau⸗ tigen Ruͤcken nerven verſehen; die untern haben einen breiten ſilberweißen Rand; fie find ſaͤmmt⸗ lich am Rande kahl oder nur an der Baſis mit ſchwachen Wimpern beſetzt. Der Unterſchied zwiſchen dieſer Art und den Cerastien arvense iſt demnach hauptſaͤchlich in den ſteifen mehr lanzettpfriemlichen Blaͤttern und in den breit ſilberweiſſen, nur an der Baſis bewimperten Deckblaͤttern begründet. Sie waͤchſt in ſuͤdlichen Tyrol und bluͤhet mit C. arvense, Sie findet ſich, wenn man fie beachtet, maprſchelulſeh auf der Suͤdſeite meh— 1 Alpen. ig. c. ** nee B. Die beiden Fee aͤtter am Stengel. C. Ein unteres; D. ein oberes Stengelblatt. E 1 ner o ch. A 2 * EIER IR dae, COC 8 7 4 N ey 8 $ N Run,“ * 5 Bi A Dir a Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CGERASTIUM repens. Linne. Kriechendes Hornkraut. nig. Die Pflanze waͤchſt nach Herrn Lejeune auf Mauern bei Lüttich, und nach der Flora carniolica und austriaca auch im ſuͤdlichen Krain, und bluͤhet im Juni. i Sie hat ganz den Bau von Cerastium ar- vense, iſt jedoch meiſtens etwas höher, die Blaͤtter ſind verhaͤltnißmaͤßig laͤnger, und ſo wie die Stengel, die Bluͤthenſtiele und die mit einem breiten ſilberweißen Hautrande ein⸗ gefaßten Deck⸗ und Kelchblaͤtter von einem weißen, aber doch etwas lockern und wolligen Filze bedeckt, welcher unter dem Glafe aus langen fchlangeligsgefräufelten Haaren zuſam⸗ mengeſetzt iſt. Durch dieſen Ueberzug hat der dichte Raſen, den dieſe Pflanze bildet, von Weitem ein grauweißes Anſehen, wodurch ſie | 9 fich fogleich zu erfennen giebt, worin fie je⸗ doch mit deu beiden folgenden Arten überein: ſtimmt. Die Kapfel iſt wie bei Cerastium arvense gebildet, die Mündung iſt meiſtens etwas ſchief, und die Zähne ſind gerade und aufrecht und nur am Rande etwas nach außen umgebogen, fo daß fie auf ihrer äußern Flache etwas rinnig erſcheinen. Auf der Tafel iſt durch einen Zufall eine Kapſel abgebildet, an welcher das Schiefe des obern Endes derſelben wenig bemerklich war, Fig. &. Die ganze Pflanze. Z. Den obern Theil einer mehr entwickelten Pflanze. c. Ein Stückchen vom Srengel mit einem Blatt. d. Eine Blüthe. e. E. Der K velch mit der noch geſchloſſenen Blume. F. Ein Kelchblaͤttchen. g. Die reife Kapſel im Kelch. 11. Dieſelbe ohne den Kelch. i. J Saame. Koch. 8 A 4 IM N" Ze LAT Ss“ Ce 1 *. 2 Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. UERASTIUM tomentosum. Linne. Filziges Hornkraut. Mit Cerastium repens wird gewöhnlich eis ne andere Spectes verwechſelt, welche bis jetzt ſelten in den Gaͤrten vorkommt, naͤmlich das hier in einer treuen Abbildung dargeſtellte Ce— rastlum tomentosum; oder vielmehr gar oft wird das Cerastium repens mit dem Namen C. tomentosum belegt. Deswegen glaubte man den Beſitzern des gegenwaͤrtigen Werkes einen angenehmen Dienſt dadurch zu erzeigen, daß man beide Pflanzen hier neben einander ſtellte. Das C. tomentosum iſt jedoch bis jetzt in dem Gebiete der Deutfchlands Flora noch nicht aufgefunden worden, aber die Möglıchs keit iſt doch nicht zu laͤugnen, daß es in den ſuͤdlichen Provinzen dieſes Gebietes noch aufge— funden werden koͤnne. Es unterſcherdet ſich von Cerastium re— pens durch Folgendes: Es iſt robuler und ſtaͤrker und hat dickere Blͤthenſtiele und groͤſ⸗ ſere Bluͤthen. Die Blaͤtter ſind groͤßer und breiter ⸗ lanzettlich oder laͤnglich- lanzettlich, doch giebt es auch Exemplare, deren Blaͤtter ſich der linealiſchen Form mehr naͤhern. Die ſilberweiße Einfaſſung an den Deck- und Kelch⸗ blaͤttern iſt nicht fo breit. Den Hauptunterz ſchied geben jedoch die Zahne der Kapſel, wel: che bet der volligen Reife derſelben anfanglich wie ein Sternchen wagrecht aus einander tre⸗ ten, und ſich hierauf von ihrer Baſis an ab— 10 waͤrts zuruͤckkruͤmmen. Die Mündung der K ap⸗ ſel iſt deswegen gerade, nicht ſchtef, und dis Art gehört wegen der eee Zähne in die Abtheilung Strephodon bei Decandolle in Prodromus. Hier iſt noch zu bemerken, daß das Kenn: zeichen von den Zaͤhnen der Kapſel bet der lebenden Pflanze, die ich jetzt im Garten habe, ſehr auffaͤllt, daß man aber in Herbarten auch Exemplare mit geraden Zaͤhnen findet. Dieß kommt daher, daß man Exemplare einlegt, an welchen die Kayfeln noch nicht aufgeſprungen find, daß aber ber dem Beſchweren oder Preſ⸗ ſen der eingelegten Pflanze die Zaͤhne dennoch aus einander gedrückt werden, ſich jedoch in ih⸗ rer jetzigen Lage nicht zuruͤckkruͤmmen koͤnnen. Fig. &. Die ganze Pflanze. 8. Der obere Theil etnes Stengels mit reifen Kapſeln. C. Ein Theil des Stengels mit den bei— den Deckblaͤttern. D. Eine Bluͤthe. e. Der Kelch. F. Ein einzelner Abſchnitt des Kelchs. g. Die reife Kapſel im Kel— che, H. ohne den Kelch. K Be Corasbaum TomenlosunZL. = N 1 N . r dent N 9 N 1 7 8 13 ieee 0 . rn * I e 11 1 Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM graudiflorum Waldstein et Hitaibel. Großblüthiges Hornkraut. Wollig filzig oder beinahe Tabl; die Staͤmmchen geſtreckt, an der Baſts wurzend; die Stengel aufſtrebend, mit knotigen Gelenken verſehen, die nicht bluͤhenden einen dichten Ya; fen bildend, die blühenden 7—ı5 blü; thig; die Blaͤtter ſchmal linea iſch, im friſchen Zuſtande etwas fleiſchig und unterſeits konvex, im getrock⸗ neten am Rande zurückgerollt: die Zaͤhne der wapfel zurückgekruͤmmt. Das Cerasiium grandiflorum waͤchſt nach Müller und Reichenbach (Flora excursoria p. 799) unfern Mariazell in Oberſteyermark auf dem Hohenſchwab. Ich habe von Dielen Stand— orte, fo wie überhaupt aus dem Gebiete der Flora Deutſchlands noch kein Exemplar geſehen. Auch ſah ich von der wollig⸗filzigen Va⸗ rietaͤt der vorliegenden Pflanze noch kein Exem— plar mit Kapſeln; ich ſah bisher, dieſelbe nie in getrockneten Exemplaren mit Bluͤthen. Aber die kahlere Abart, die varıetas bannatica Ro- Chiel, beſitze ich jetzt lebend im Garten; fie har im laufenden Jahte gebluͤhet und Saame ge— tragen, und hat ſich dabei als eine von C. re- pens ſehr verſchiedene Art erwieſen. In der Deutſchti. Flora von M. u. K. Theil 4. S. 347 hatte ich nach Vergleichung von getrockneten. Exemplaren ohne Frucht die Vermuthung ge⸗ auſſert, daß C. grandiflorum wohl eine ſchmal— blattrige⸗Varietaͤt von C. vepens ſeyn konne. ; 11 | Dieſe Vermuthung iſt jedoch gänzlich unge: gründet Das C. grandiflorum hat eine Kaps ſel mit gerader Mündung, deren Zaͤhne ſich nach dem Aufſpringen, wie bet C. tomentosum zurüdrollen und unterscheidet ſich dadurch gar ſeht von C. repens, Ich nehme naͤmlich nach Rochel an, daß die Frucht bei beiden benann⸗ ten Abarten gleich iſt, ſonſt waͤren es keine Abarten mehr; dieß iſt um fo wahrſcheinlicher als ſich auch in dem übrigen, die Behaarung ausgenommen, kein Unterſchied zeigt. Die Pflanze zeichuet ſich uͤbrigens von dem Cerastium repens und komentosum durch Fol— gendes aus. Die Stengel ünd an der Baſis der Glieder bemerklicher knotig angeſchwollen. Die Blaͤtter ſind ſehr ſchmal linealiſch und dicktkicher von Subſtanz, und zwar fo daß bei der lebenden Pflanze der Mittelnerv auf der Unterſeite der Blatter nur an der Baſis der— ſelben hervortrirt, übrigens aber in der etwas konvexen Unterſeite verſenkt tft. Die Rauder find durchaus nicht umgerollt. Aver bei der getrockneten Pflanze ſchrumpft die Blattſub— ſtanz ein, der Nero tritt überall ſtark hervor und die Ränder rollen ſich nun ſchmal um, wie bei den beiden verwandten Arten. Von C. repens unterſcheidet ſich das C. grandiflo- rum wie fihon bemerkt außer den Blattern, welche bei gleicher Laͤnge nur halb ſo breit ſind, durch die gerade Mündung und die zu— rückgerolten Zähne der Kapſel. Von C. to- mentosum außer den ſchmalen Blaͤttern und außer dem ſtaͤrker knotigen Stengel durch die breitere ſilberweiße Einfaſſung der Kelche und Deckb.atter. | * Fig. &. Die Pflanze in natürlicher Größe, Koch. (Cera grandiflorum HK. 20. Are eh 3 ur Wi * Ri. Be: 1 L W dr 4 Er F * 4 ai \ \ 15 7 Du Sas BA ©; en ar ern f { Ken rt neu Ye hr 7 a | — * N m. Bere 4 * f * Fe Live 0. 3 N N u ua > Wu © af Ko 22 Pee AN * 2 1 „in Wal RO; * e P } a A « * 3 * 4 er IN Z * 7 mu 1. Pr 1 2 b Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM grandiflorum varietas bannatica. Rochel. Großblüthiges bannatiſches Hornkraut. Dieſe bier dargeſtellte Varietaͤt faͤllt auf den erſten Blick ſehr auf, ſie iſt ganz kahl und nur an der Blattbaſis finden ſich Wim: pern von gekraͤuſelten Haaren, und eine Linie von aͤhnlichen Haaren zieht am Stengel bins ab, ſo wett dieſelbe niederliegt. Der auf— rechte Theil des Stengels aber nebſt den Bluͤ— thenſtielen und Kelchen iſt mit einem kurzen krauſen Flaume bedeckt. Bei andern Erems plaren uͤberzieht auch dieſer Flaum den liegens den Theil des Stengels. | Von allen ſchmalblaͤttrigen Formen des Cerastium arvense unterſcheidet ſich die ges genwaͤrtige Varietaͤt leicht durch die zuruͤckge⸗ kruͤmmten Zaͤbne der Kapſel. 12 Fig. &. Die ganze Pflanze. G. Der obere Theil eines Stengels mit Blüthen und Kapſeln. c. Eine Bluͤthe. d. Ein Blu: menblatt. e. E. Der Kelch. F. Ein ein⸗ zelner Kelchabſchnitt. g. Die reife Kapſel im Kelche. Koch. >, 8 N DA? a | RER C | . barmaleum I u, 2 11 Mor ons „ (133 De isn, a TON 0 5 VASE BR SER N | Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM ü latifolium varietas sub- glabra oder glabrata. Die etwas kahle Abart des breitblättri- n Hornkrautes. Die Abbildung und Beſchreibung der Haupt; art wurde ſchon im 20ten Hefte dieſes Werkes gegeben. Ich ſetze jedoch eine Definition der⸗ ſelben hieher, welche mit denen der uͤbrigen in dem gegenwaͤrtigen und in dem vorhergehen— den Hefte gelieferten Arten mehr in Ueberein⸗ ſtimmung ſteht: Die Staͤmmchen niedergeſtreckt; die Stengel auffirebend, 1 nicht blu henden einen dichten Raſen hildend, die blühenden ziemlich aufrecht, 1—3 bluͤthig; die Blätter elliptifch oder lanzettlich; die Deckblaͤtter Frantig: die Bluͤthenſtiele nach dem Verbluͤ⸗ hen eingeknikt; die Blumenblaͤtter faſt noch einmal ſo laug als der Kelch. Die hier dargeſtellte Varietaͤt Beben zu den ſchmalblaͤttrigen Formen und zeichnet ſich das durch aus, daß die Blaͤtter vollkommen kahl und nur am Rande mit ziemlich dicken Haa⸗ ren bewimpert ſind; auch iſt der Stengel un⸗ terwaͤrts kahl, oberwaͤrts aber nebſt dem Bluͤ⸗ thenſtiele behaart. Ich fand ſie an der Seite des Rathhausberges (eines Granitgebirges) ne⸗ ben dem Wege nach der Naßfelder Alpe im Salzburgiſchen. Ich bemerke hier noch, daß ſich das Cera- stium latifolium in allen“ ſeinen Formen von den deutſchen Arten feiner Abtheilung, naͤm— lich der Abtheilung mit Blumenblaͤttern, die betraͤchtlich laͤnger als der Kelch ſind, dadurch unterſcheidet, daß die Deckblaͤtter gauz krau⸗ tig und keinesweges baͤutig, ‚angeigbt find, Der Stengel ift zwar oft nur einbluͤthig und — in dieſem Falle einen Bluͤthenſtengel oh⸗ ne Deckblaͤtter, allein man muß doch nach der Analogie der andern Arten das oberſte Blaͤt⸗ terpaar für die Deckblaͤtter anſehen. Nicht ſelten kommt aber noch ein ſeitlicher, ſich ſpaͤ⸗ ter entwickelnder Bluthenſtiel hinzu, welcher, wie gewöhnlich, zwei Oeckblaͤtter trägt, wie man bei der Abbildung des Cerastium glaciale und filiforme deutlich ſehen kann. Nach dem Verbluͤhen neigt ſich der Blut henſtiel auf die Seite, oder ſchlaͤgt ſich noch weiter hinab; bei dem ſeitlichen Bluͤthenſtiele geſchieht dies in dem Gelenke der Deckblaͤtter; bei dem mitt⸗ lern von dem oberſten Blaͤtterpaare an. An der Hauptart und auch an den hier zunachſt folgenden Varietaͤten ſind Stengel, Blätter, Bluͤthenſtiele und Kelche uͤberall dicht niit Eurjen, dicklichen, klebrigen, deutlich ge: gliederten Haaren beſetzt, fo daß die Pflanze ein filzig kurzhaartiges Anſehen erlangt. Man erkennt mit dem Glaſe die Glieder der Haare ſahr leicht, durch welches Kennzeichen, wie Herr Prof. Wahlenberg ſehr richtig bemerkt, man Cerastium latifolium von C. alpinum unterſcheiden kaun, welches letztere aber auch noch häufig eingefaßte Oeckblaͤtter hat. Manche Exemplare des C. latifolium haben blos die bemerkten kurzen Haate, bet andern finden fich dazu noch längere am Rande als ? Zimpern ein; bei der hier dargeſtellten Varietaͤt ſind an den Blaͤttern die kurzen Haare alle verſchwunden, und nur die laͤngern Wimpern ſind übrig ge— blieben. Sie verhalt ſich zu u gewöhnlichen Cerastium latifolium, wie . holosteoides zu C. triviale. Fig, a. Die Pflanze in Frucht in natürlicher Größe. B. Ein oberes Stück des Siengels. „Eine Kapfel mit dem Kelche. N 3 1 (lb 22 Jun adabrakım. . Er in N 5 a ER DR 1 AR N 1 1 } 1 a WR Ya . 4 Nat RE RE A 1 har ae Bahn 15 BE 1 e 5 4 80 8 . N — r 1 r Zehnte Klaſſe. Vierte Ordnung. CERASTIUM latifolium varietas grandifolia. Eine anſehnliche Varietaͤt des Cerastium latifolium, welche mit ihren breiten Blaͤttern den fpesififchen Namen, latikolium, auch wirk⸗ lich verdient. Die Abbildung iſt nach einem Exemplare aus den Schweizer Alpen entwor— fen, ich zweifele aber nicht, daß man dieſe Form bet naͤherm Nachſuchen auch in den deutichen Alpen finden wird. Die Blaͤtter find elliptiſch, die obern evfoͤrmig, das oberſte Paar an der Baſis faſt herzfoͤrmig. Der Bluͤ— thenſtiel iſt kurz und die Bluͤthe groß. Der Ueberzug der Pflanze iſt wie bei der Haupt⸗ art. Herr Dr. Hegetſchweiler ſtellte dieſes Ce— rastium in feiner Flera helvetica T. II. p. 454 als eine eigene Art, als Cerastium flexuo- sum, auf, brachte es aber in dem Anhange zu feinen Reiten in den Gebirgsſtock zwiſchen Glarus und Graubünden, p. 151, als varietas intermedia zu Cerastium latitolium , worin ihm auch Herr Prof. Gau— din in ſeiner Flora helvetica gefolgt iſt. Ich kann die Pflanze, welche hier in natürlicher 14 Größe dargeſtellt iſt, ebenfalls nur für eine Form des C, latifoljum halten. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe von der untern Seite. Koch. 86 lallſeilſune war grandifolin. 2 1 . N 0 N Kr k F N D n 9 r Pa‘ a De 1 Adi NA h) TR si * Ph j Zehnte Klaſſe Vierte Ordnung. CERASTIUM ü glaciale Gaudin. Eine Varietät von Cerastium latifolium. Herr Seringe theilte mir die beiden hier in Abbildung dargeſtellten Pflaͤnzchen als Cera— stium glaciale Gaudin, mit. Sie ſtellen dem: nach das C. glaciale Seringe in Decand. Prodromus J. p. 419. N. 47. in authentiſchen Exemplaren dar. Herr Prof. Gaudin verei— nigt jedoch ſpaͤter nach dem Vorgange des Herrn Dr. Hegetſchweiler dieſe Art als Das rietaͤt, als varietas subacaulis, unter C. lati- folium, von dem fie auch in keinem weſentli⸗ chen Stuͤcke abweicht. Die Exemplare, welche Herr Dr. Hegetich: weiler in ſeinen Reiſen nach dem Ge— birgsſt ock zwiſchen Glarus und Grau— buͤnden Fig. 26 abbildet, ſind aber wirklich faſt ſtengellos, nämlich die Glieder zwiſchen den Blaͤtterpaaren find fo kurz, daß man nur Blaͤtter und keine Stengel ſieht; auſſerdem aber iſt zwiſchen jenen und den hier dargeftell: ten Exemplaren kein Unterſchied zu finden. Das Cerastium glaciale iſt die Form des (, latifolium von faſt nackten Felſen der hoͤch⸗ 15 ſten Alpen in der Nähe des ewigen Schnees, auf welchen Felſen die wenigen Pflanzen, die ſie beherbergen, überhaupt ſehr niedrig bleiben. Fig. a, Ein zweibluͤthiges Exemplar in na— türlicher Groͤße. Der mittlere Bluͤthen— ſtiel nach dem Verblühen hinabgeſchlagen; der ſeitliche mit zwei Deckblaͤttern vers ſehene noch aufrecht. b. Ein einbluͤthiges Cxemplar mit reifer Kapſel, die deswegen wieder aufgerichtet iſt. e. Die vergrößers ten Zaͤhne der Kapſel. Koch. . * * 9 Pe; Lrerzle ( nid. 5 5 rasluum 0 Ce — c if FR 75 5 er: he 0 —— — 2 — N au m — hr “ — 6 71 N, Nat 1 1 2 N Ki 5 2 4 / D . br uf, 9 4 u, N RL 105 * 0 4 . 4 FU 1 ö 0) 7 d N 1 5 . un ** car * 2 N vd * N hr 7 . / 2 * a >#; * # 7 . 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Aber es giebt von C. la- tilolium eben fo kleine Exemplare mit breiten Blaͤttern und ſpannlange (die Staͤmmchen mitgerechnet), deren Blaͤtter um kein Haar breiter ſind. Ich kann deswegen dieſe Pflanze von Cerastium latifolium nicht ſpezifiſch tren— nen und hatte ſie fuͤr eine kleine fchmalblättrige Form deſſelben. Fig. a. Ein zweibluͤthiges Exemplar in na⸗ tuͤrlicher Groͤße. Der mittlere Bluͤthen— ſtiel mit dem eben abgebluͤheten Kelche 16 ſchon etwas zur Seite geſchlagen; der an: dere, noch kurze und unentwickelte, traͤgt wie gewoͤhnlich die zwei krautigen Deck— blaͤtter. b. Ein ebenfalls zweibluͤthiges noch ſchmalblaͤttrigeres Exemplar, an dem die Bluͤthe des mittlern Blüuͤthenſtieles ges oͤffnet iſt, die zweite Bluͤthe aber noch ganz unentwickelt zwiſchen den obern Blaͤt⸗ tern ſteckt. Koch. 755 . N > 5 b Pas (Cerarlum fılforme Schleich. XS —r er . 1 Zehnte Klaſſe. Dritte Ordnung. STELLARIA glauca Withering. er Seegrüner Meirich— a Die Stengel aufrecht, ſchwach, vier— eckig; die Blätter ſitzend, lineallanz zettlich, ſpitz, vollig kahl: die Dol⸗ dentraube gabelig; die Deckblaͤtter trockenhaͤutig, am Rande kahl: die Kelchblaͤttchen dreinervig; die Blu: menblaͤtter zweitheil g, langer als der Kelch: die Kapſel laͤnglich⸗eifoͤr⸗ mig, von gleicher Laͤnge mit dem Kelche. a Die gegenwaͤrtige und die folgenden Arten unterſcheiden ſich von der verwandten Stellaria Holostea durch eine laͤnglich lanzettliche Kapſel. Stellaria Holostea hat allerdings einen eigenen Habitus, durch den ſie ſehr auffaͤllt und nach welchem man ſie ſchwerlich mit irgend einer der hier folgenden Arten verwechſeln wird; aber in den uͤbrigen Kennzeichen ſtimmt ſie doch hier mit der einen, und dort mit der andern Art uͤberein; der kugelige Fruchtknoten aber und die darauf folgende kugelige Kapſel geben ihr ein eigenthuͤmliches ganz unzweideutiges Kenn— zeichen, wodurch ſie ſich von allen uͤbrigen un⸗ terſcheidet. Die ebenfalls nahe verwandte Stellaria Alsine, welche im erſten Hefte dieſer Flora abgebildet iſt, macht ſich vor allen den hier dargeſtellten durch die Blumenblaͤtter kennt⸗ lich, welche viel kuͤrzer als der Kelch ſind und deren Zipfel ſehr weit auseinander ſtehen. Die Stellaria glauca waͤchſt durch ganz Deutſchlaud auf feuchten, beſonders torfhalti— gen Wieſen und bluͤhet im Juni und Juli. Die urſpruͤngliche Wurzel iſt duͤnn, ſpinde⸗ lig und treibt einen oder mehrere Stengel, welche nicht ſelten eine kurze Strecke unter der 1 Erde fortkriechen, und au den Gelenken Wur⸗ zelfaſern hervorbringen. Der Stengel iſt vier: eckig mit ſtark vorſpringenden Kanten, und mehr oder weniger blaͤulich gruͤn, zuweilen gechtblau, wie die ganze ölen Die Blaͤtter lineal⸗ lanzettlich, ſpitz, ‚vollig kahl und glatt. Die Wen c in einer gabeligen, dolten⸗ traubigen, ſechs bis neun bluͤthigen Rispe, oͤf— ters aber auch nur einzeln oder zu zweien am Ende des Stengels. Die Deckblaͤtter ſind duͤnn, häutig, weiß und durchſcheinend und wie die viereckigen Bluͤthenſtielchen kahl; fie find nur mit einem grauen oder braunen Nerven durchzo— gen aber nicht krautig. Die lanzettlichen Kelch⸗ blaͤttchen ſind weißlich gruͤn, mit drei ſtarken gruͤnen Nerven durchzogen und mit einem breiten weißen haͤutigen Rande eingefaßt. Die Bluͤthen find anſehnlich, die Blumenblaͤtter weiß, etwas, zuweilen faſt um ein Drittel laͤn— ger als der Kelch, beinahe bis auf den Grund ng A mit ziemlich enen Zipfeln. Der Fruchtknoten iſt laͤnglich. Es gibt eine Varietät, welche beinahe gar keinen hechtblauen Anflug hat. Dieſe bildet, wenn ſie zugleich i iR, die Stellaria Dilleniana Roth. Tent. p. 480. nach einem vom Author ao n Fig. & Ein bluͤhender Stengel. B. Ein Stuͤckchen Stengel mit Blaͤttern. C. Ein Stuck des Bluͤthenſtiels mit den beiden Deckblaͤttern. d. Eine Bluͤthe. Ein Blumenblatt. F Der Kelch. G. Ein Kelchblaͤttchen beſonders. h. Die Kapſel im Kelche. I. Die Spitze der Kapſel. k. Ein Stuͤckchen des unter Theiles des Stengels mit Blaͤttern. L. Ein Stuͤckchen des Stengels beſonders. 226 o ch. N 4 + Harıa glauca Heller ue, 26 NEUER, . A er « 7 . * * 4 * . 8 1 * — * Zah > Ar 2 U du y 1 ’ ) y 2 9 . 4 g { g , ee e, ee e f * * — f 1 * AR 7 N . 4 “ f Were . einne 4 14 * 9 Zehnte Klaſſe. Dritte Ordnung. STELLARIA graminea. Linne. Grasartiger Meirich. Die Stengel ausgebreitet, vieredig, glatt; die Blätter ſitzend, lanzettlich, ahl, am Weed Dol⸗ tentraube gabelig; die Deckblaͤtter 1 am Rande gewimpert, die Kelchblaͤttchen dreinervig; die Blumenblaͤtter zweitheilig, unge⸗ faͤhr ſo lich als der Kelch; die Kap⸗ ſel laͤnglich, den Kelch an Xänge uͤbertreffend. .. Die vorliegende ſehr gemeine Art, welche uͤberall auf Wieſen Triften und Heiden waͤchſt und von Mai bis gegen den Auguſt hin bluͤhet, ſtimmt in vielen Kennzeichen mit der vorher⸗ gehenden Stellaria glauca überein. Aber die Pflanze iſt grasgruͤn, niemals mit einem hecht: blauen Dufte bedeckt, meiſtens mehr ſtengeliger und ausgebreiteter; die Stengel legen ſich, wo ſie nicht vom Graſe oder von Gebuͤſch aufrecht erhalten werden, nach allen Seiten nieder und ſteigen gewoͤhnlich nur mit ihrem obern Theile in die Hohe. Die flache zuletzt ſehr ſperrige Rispe iſt viel reichbluͤthiger. Die Bluͤthen aber ſind um die Halfte kleiner und die Blu⸗ menblätter nur ungefähr fo lang als der Kelch. Die Deckblaͤtter ſind am Rande ſtark gewim— 9 und auch die Stengelblaͤtter tragen an em Rande ihrer Baſis, und die obern ſogar 2 meiſtens bis über ihre Mitte hinaus gekruͤmmte Weimperhaare. . f N Die grasgruͤne Farbe der Blatter laͤßt nebſt der gewimperten Blattbaſis und den gewimper⸗ ten Deckblaͤttern die Pflanze auf der Stelle von der vorhergehenden Art unterſcheiden. Fig, g. Ein bluͤhender Stengel. B. Ein Stuͤckchen des Stengels und der Bluͤthen⸗ ſtiele mit den beiden Deckblaͤttern. C. Ein Stuͤckchen des Stengels mit Blättern. D. Ein Stückchen vom Stengel, beſonders. e. Eine Bluͤthe. F. Ein Blumenblatt. G. Der Kelch. h. I. Die Kapſel im Kelch. R. Die Kapſel beſonders. Koch. Hariz „ramınea . C. 75 Er \ D { g 6 TR 75 * . en ee eee en FR Zaehnte Klaſſe. Dritte Ordnung. STELLARIA Frieseana, Serin ge. Frieſens Meirich. Die Stengel ausgebreitet, viereckig, oberwaͤrts ſcharf; die Blätter ſitzend, lanzettlinegliſch, ſpitz, nach der Ba: ſis zu ſchmäler, am Rande und auf der Mittelippe ſcharf; die RNispe abelig, ziemlich doldentraubig; die eckblätter trockenhaͤutig; die Kelch⸗ blaͤttchen nervenlos, (getrocknet ein; nervig, an der Baſis dreinervig;) die Blumenblaͤtter zweitheilig, von der Laͤnge des Kelches; die Kapſel eifoͤr⸗ mig⸗laͤnglich, den Kelch an Länge übertreffen d. Er. nealiſch, jedoch nach der Baſis hin etwas ver⸗ ſchmaͤlert, fo daß die größere Breite des udrts gens ſchmalen Blattes uber die Mittte faͤllt; die Stengelblaͤtter der Stellaria gramines find 3 an der Baſis am breitſten und laufen fchon von da an allmaͤhlich ſchmaͤler zu. Der Blatt; rand der St. Frieseana iſt nebſt dem Mittel⸗ nerven der Unterſeite des Blattes von feinen Saͤgezaͤhnchen ſcharf, welches beſonders an den obern Blaͤttern bemerklich iſt; die Blatt⸗ baſis aber iſt wimprig. Die Kelchblaͤttchen ſind im friſchen Zuſtande nervenlos, im getrockne— ten einnervig, mit zwei ſchwachen Seitenner— ven, die ſich in der Mitte des Blaͤttchens ver: lieren und nicht oberwaͤrts zuſammenſtoßen, wie bei St. graminea, auch ſind die Kelchblaͤtt⸗ chen nicht fo verſchmaͤlert ſpitz, wie bei dieſer. Da die altere Stellaria longifolia Mühlen- berg eine ſehr deutlich verſchiedene Art iſt, ſo— wohl von St, graminea als longifolia, fo muß die jüngere St. longifolia Fries den Namen St. Frieseana behalten, welchen ihr Seringe beigelegt hat. Man vergleiche M. und K. Deutſchl. Flora 3. p. 295. Fig. &. Ein in zwei Hälften getheilter bluͤhender Stengel. B. Ein Blatt. C. Ein Stückchen W und Bluthens ſtiels mit den beiden Deckblaͤtteru. D. Der Kelch. E. Die Kapſel im Kelche. Koch. | d x Sllaria rer Serunge. ere * i — Ar 0 1 — * Hi 8 w Ai 7% * - L * 2 Ir Rn * 1 * 1 1 u 1 . 148 | 1 ’ . Ar y 5 5 R N 1 — by F . 1 Pu ur, . 174 2. f * 1 a 7 a 5 — N + | 8 9 j f ER j £ * 25 2 1 * | j “ri 8 N * 3 * n h g 1 A — x * pP ’ Ar > 2 ö A 5 * 7 N N fr * 4 Fir Pe 4) Be 3 * 8 N * er PN 4 h 5 i N - * N . 5 ’ W e a 1 7 9 * Ware W Zehnte Klaſſe. Dritte Ordnung. STELLARIA erassifolia. Ehrhart. 7 Dickblättriger Meirich. Die Stengel ausgebreitet oder aufs recht, viereckig, glatt, zuletzt ober; waͤrts rispig; die Blätter 1 länglich⸗lanzettlich, vollig kahl; die Bluͤthenſtiele einzeln, AALEN die Deckblaͤtter krautig; die Kelch⸗ blaͤttchen nervenlos: die Blumen⸗ blaͤtter zweitheilig und nebſt der Sapfel langer als der Kelch. Die Stellaria erassifolia, welche ſich von allen vorſtehenden und auch von St. uliginosa, (St. Alsine, erſtes Heft dieſer Flora) der ſie am aͤhnlichſten iſt, durch die krautigen nicht haͤutigen Deckblaͤtter unterſcheidet, wacht auf feüchten, beſonders torfhaltigen Wieſen im nördlichen Deutſchland und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die Pflanze aͤhnelt, wie bemerkt, der St. uliginosa am meiſten, unterſcheidet ſich aber außer den krautigen Deckblaͤttern noch durch die fehlenden Wimpern an der Blattbaſis und. den nervenloſen Kelch, der bei St. uliginosa mit drei ſtarken Nerven durchzogen iſt. Auch hat St. cassifolia Blumen, welche den Kelch oft um die Halfte au Lange uͤbertreffen. Der Stengel iſt gewöhnlich 3 — 4 Zoll hoch. Oie Blaͤtter ſind gelbgruͤn, wenig in das Lauch⸗ grüne ſpielend und haben wie bemerkt keine Wimpern an ihrer Baſis. Die erſten Bluͤthen 4 / ſtehen in den Gabeln des Stengels und haben deswegen keine Deckblaͤtter. Oberwaͤrts ver⸗ zweigt ſich aber der Stengel zu einer jedoch meiſtens armbluͤthigen Rispe, wobei ſich die Blaͤtter in Deckblaͤtter verkleinern, die aber ihre krautige Subſtanz beibehalten. Fig. a. b. Einzelne bluͤhende Stengel. C. er Kelch. D. Ein Blumenblattt. E. Ein Stuͤckchen vom Stengel mit Blattern. F. Der Kelch mit der uͤberragenden Kapſel. G. Dieſelbe beſonders. Koch. . 1 erassifolia Cu. Kar 1 * . . 0 60 a e e 3 * Aa a 1 1 } 7 oT N vr + 1 Zehnte Klaſſe. Drittte Ordnung. STELLARIA nemorum. Linne. Wald ⸗Meirich. Die Stengel aufſtrebend, ſtielrund, oberwaͤrts zottig; die Blatter ge⸗ ſtielt, herzfoͤrmig, zugeſpitzt, die die Aeſte ſtuͤtzenden ſtiellos; die RNispe gabelſpaltig: die Kelchblaͤtt⸗ chen lanzettlich: die Vlumenblaͤtter tief⸗zweiſpaltig, noch einmal, fo lang als der Kelch: die Kapſel laͤng⸗ lich, laͤnger als der Kelch. | Die Stellaria nemorum waͤchſt an feuchten Stellen der Waͤlder und Haine, an Waldbaͤchen und beſchatteten Quellen in allen Provinzen Deutſchlands, im nördlichen haufiger, im ſuͤd⸗ lichen mehr in Gebirgen. Sie bluͤhet vom Mai bis Juli. Mit den vorhergehenden Arten, von wel⸗ chen fie ſich auffallend durch die herz; eifoͤrmi⸗ en lauggeſtielten Blaͤtter unterſcheidet, hat ſie keine Aehnlichkeit, deſto mehr aber mit dem folgenden Cerastium aquaticum, Von dieſem unterſcheidet ſie ſich durch Folgendes. Die Stengelblaͤtter find ſaͤmmtlich geſtielt, auch die des bluͤhenden Steugels und zwar bis zur Ab⸗ theilung desſelben in Bluͤthentragende Aeſte, und nur die Blätter an der gabeligen Verzwei— gung der Rispe, die Deckblaͤtter, find ſtiellos; die Zotten, welche die Pflanze, beſonders den obern Theil derſelben, beſetzen, beſtehen aus weichen, zartgegliederten, aber druͤſeuloſen 5 Haaren; die Kelchblaͤttcheu find lanzettfoͤrmig; die Blumenblaͤtter nicht ſo tief, nur ungefahr auf drei Viertel oder etwas tiefer zweiſpaltig; der f angie nur drei Griffel; die Kapſel iſt laͤnglich und ſpringt bei der Reife in ſechs Klappen auf. Die Stellaria latifolia Persoon (nicht De— candolls gleichnamige Pflanze) beſteht aus gro— ßen Exemplaren der vorliegenden Art, deren Blätter etwas mehr laͤnglich-herzfoͤrmig erſchei— nen. Sie iſt kaum eine Abart zu nennen. Die Stellaria latifolia Decandolle beſteht da- egen, wenn die Exemplare, welche ich geſehen habe, richtig beſtimmt waren, aus großen im Waſſer gewachſenen Exemplaren der Stellaria medıa, Fig. a. Ein bluͤhender Stengel. b. Ein Stückchen Stengel mit den Stuͤtzblaͤttern der Bluͤthenſtiele. C. Ein Stuͤckchen des auf einer Seite zottigen Stengels. d. Ein Blatt. e. Eine Bluͤthe. F. Ein Blumen— blatt. G. Der Keich. H. Die Kapſel. J. Der obere Theil derſelben. Koch. > 1 % a 2 2 TELPPLORAUFR So: * 1 3 . N At * NW k "Ei 77 n L we Zehnte Klaſſe. Dritte Ordnung. STELLARIA cerastoides. Linne. Hiornkrautartiger Meirich. Die Stengel ſtielrund, niedergeſtreckt, an der Spitze aufſtrebend und mit einer hergbziehenden Haarlinie bes fest, meiſt dreibluͤthig; die Bluͤ⸗ thenſtiele 1 nach dem Vers blühen herabgeſchlagen; die Blätter fitzend, laͤnglich⸗ lanzettlich, ſpitz⸗ lich, kahl, die untern ſtumpf, nac der Baſis ſchmaͤler, die oberſten bei⸗ nahe eyförmig, ſpitz; die Blumen⸗ blaͤtter langer als der Kelch. Stellaria cerastoides Linn, Sp. pl. 1. p. 604. 8. cerastoides und multicaulis Willd. Sp. pl: 2. p. 714; (beide find nach der Samm⸗ lung des berͤͤhmten Schriftſtellers ganz ei⸗ nerlei.) Vergleiche M. u. R. Deutschl, Flora 3. p. 295. Cerastium refractum All. Fl. ped. 2. p. 117. C. nn Vill. Dauph, 3. P. 645. C. stellarioides Hartm, Scand. Fl. p. 181. 5 Dieſe Art hat allerdings den Habitus ei⸗ nes Hornkrautes und ſteht namentlich dem Cerastium alpinum und ovatum ſehr nahe, hat aber nach Wulfens Beobachtung ſehr ſel⸗ ten fünf Griffel, ſondern deren gewöhnlich drei, und auf der Kapſel ſechs Zaͤhne, und muß deswegen in Ermangelung anderer gene⸗ riſcher Kennzeichen bei der Gattung Stellaria verbleiben. Die Stellarien ſind Cerastien mit drei Griffeln, wie die Silenen Lychnis-Arten mit drei Griffeln ſind. Von Cerastium alpi- num und ovatum unterſcheidet fich die Stella- ria cerastoides ſehr leicht durch die krautigen Deckblaͤtter, welche gar keinen haͤutigen Rand haben. Auch armbluͤthige Exemplare von Ce 1 rastiamarvense, welches breitrandhaͤutige Deck— biätter hat, laſſen ſich durch jenes Merkmal leicht ſondern. Aus der duͤnnen faſerig aͤſtigen Wurzel kommen viele Stengel hervor, welche ſich nach allen Seiten niederlegen, aber doch keinen ſehr dichten Raſen bilden; ſie werden unterwaͤrts holzig, wurzeln und treiben jährlich krautige aufſtrebende Aeſte, die wie die Bluͤthenſtiele mit einer hinabztehenden Linie von kurzen Hag⸗ ren beſetzt, ſelten ganz kahl ſind. Die Bluͤ— thenſtiele jedoch find oberwaͤrts von allen Sei— ten behaart; es finden ſich deren drei, durch Fehlſchlagen auch nur zwet oder nur einer, am Ende der Aeſte. Die ſeitenſtaͤndigen haben zwei Deckblaͤttchen von krautiger Subſtanz ohne haͤutigen Rand und ſchlagen ſich nach dem Verbluͤhen von dem Gelenke dieſer Blaͤttchen zuruͤck; der mittlere fchläat ſich von feiner Ba: ſis an zurück, weil er kein Gelenk hat. Oft fehlt einer der ſeitenſtaͤndigen und nicht ſelten feblen beide, fo daß ſich der Aſt mit einem einzigen deckblattloſen Bluͤthenſtiele endigt. Die lanzettlichen, ſpitzen, nach der Baſis ver— ſchmaͤlerten Blätter find ganz kahl oder haben nur am Grunde einige Wimperchen. Die Blüs then ſind ungefaͤhr halb ſo groß wie an Cera— stium arvense, Die Kelchblaͤttchen 1 ee die innern überall breit randhaͤutig, die aͤuſſern nur an der Spitze. Die weißen Blumenblaͤt⸗ ter ſind um die Haͤlfte laͤnger als der Kelch und tief ausgerandet. Pig. a. Ein Theil der blühenden Pflanze. b. und c. Einzelne Aeſte. D. Ein Deck; blatt. E. Ein Blumenblatt. F. Der Kelch. G. Die unreife, H. die reife Kapſel. J. Die Spitze der Kapſel. Koch. * 1 —— — — Ltd. 8 ce ET 1 MN [ 171 EIER N31 a "a 8 5 in . 2 Kr. Nr 5 FR — rue u 0 9 1 4 1 5 4 4 Zehnte Klaſſe. Dritte Ordnung. STELLARIA viscida. M. Bieberstein Klebriger Meirich. Der Stengel ſtielrund, geſtre ift: oberwaͤrts gabelig rispig, reichbluͤ⸗ thig und nebſt den Bluͤthenſtielen, Kelchen und dem Blattrande klebrig⸗ flaumig; die Blätter linealiſch, die untern geſtlelt, beinahe ſpatelig; rt länger als der Stellaria viscida M. Bieberst. Fl, taur, cauc. 1. p. 342. Cerastium anomalum Waldst. et Kit. pl. rar, hung. 1. p. 21. Die gegenwaͤrtige Art, welche auf trock⸗ nen Weideplägen in Schlefien waͤchſt und im Mai und Juni bluͤhet, gleicht in ihren Habi- tus dem Cerastium semidecandrum, pumilum und den Verwandten derſelben und weicht darin von den uͤbrigen Stellarien ab. Ste un⸗ terſcheidet ſich jedoch leicht von den genann⸗ ten Cerastien durch die ſchmalen Blaͤtter, die drei Griffel in der Bluͤthe und die ſechs Zaͤhne, mit welchen die Kapſel anfipringt. Die jaͤhrige Wurzel iſt duͤnn und in Faſern getheilt. Die Stengel, deren gewoͤhnlich ein mittlerer, gerade aufrechter, und einige ſeit⸗ liche, ſchief aufſteigende vorhanden ſind, ha⸗ ben die Lange von drei Zoll bis zu einem Fuße, ſind oberwaͤrts gabelſpaltig aͤſtig und uͤberall mit kurzen klebrigen Orüſenhaͤnden beſetzt, die jedoch in einer herabziehenden Linie dichter ſtehen. Die Blaͤtter ſind linealiſch, ſtumpf oder ſpitzlich, die oberſten mit Druͤſenhaͤrchen bewimpert oder beſetzt, die untern kahl, die unterften nach vorne hin breiter und oft etwas ſpatelig. Die Bluͤthen ſtehen einzeln in den Gabelſpalten des Stengels und zu mehrern am Ende der Aeſte. Die Deckhlaͤtter krautig, nicht randhaͤutig, aber nebſt den aufrechten Bluͤthenſtielen und den Kelchen druͤſig- flaumig und klebrig. Die Kelchblaͤttchen laͤnglich-lan⸗ zettlich, ſtumpf, mit einem an den aͤuſſern Blaͤttchen ſchmalen weiſſen Hautrande einge: faßt. Die weiſſen Blumenblaͤtter faſt noch einmal ſo lang als der Kelch, bis ungefaͤhr auf ein Drittel ihrer Laͤnge iweiſpaltig. Es ſind ſtets drei Griffel und ſechs Zaͤhne auf der Kapſel vorhanden. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch mit der jungen Kapfel. e. Eine Bluͤthe. D. Ein Blumenblatt mit einem Staub; gefäß. E. Ein Fruchtknoten. k. Eine reife Kapſel im Kelche. 6. Die Spitze der Kapſel. b. II. Saamen. Koch. bez MB. 22 185 15 97 5 N Fuͤnfzehnte Claſſe. Erfe Ordnung. DRABA spathulata. Lang. Spatelförmiges Hungerblümchen. Mit einfachen niederliegenden oder aufſteigenden blattloſen untenher borſtigen, nach oben zu glatten Schaͤften, roſettenartig geſtellten ſtielloſen ungezaͤhnten lauzettlichen ſpateligen borſtig gefranzten Blaͤt— tern, 2—3fpaltigen Blumenblaͤttern und lang geſtielten kreisrunden mit der Narbe gekroͤnten Schoͤtchen. Waͤchſt an ungebaueten Orten, beſonders haufig auf Brachfeldern bei Regensburg hin— ter dem Schutzfelſen und bluͤhet im Maͤrz. Die Wurzel iſt einjaͤhrig, einkoͤpfig, und beſteht aus gelblichen kurzaͤſtigen Faſern. Die Wurzelblaͤtter ſtehen in einer Roſe beiſammen, find ſtiellos, lanzettlich-ſpatelig, ungezaͤhnt oder zuweilen mit einem einzelnen Zahn ver— ſehen und borſtiggefranzt. Aus der Blätters rofe entſpringen zahlreiche blattloſe fingerlange niederliegende oder aufſteigende untenher bor— ſtige, faſt röthliche, nach oben zu glatte Schaͤfte. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze 1 der Schäfte gedrängt und zahlreich beiſammen. Die Kelche find grünlich, weißgerandet und kaum halb ſo lang als die Blumen. Die Blu— menblätter find weiß und tief zweiſpaltig. Die Schoͤtchen ſtehen in einer lockern Traube auf jolllangen Stielen und find hellgruͤn, glatt, kreisrund und mit dem faſt kopffoͤrmigen Grif; fel gefrönt. Dieſe Pflanze gehoͤrt zu den neuen Ent— deckungen und iſt zuerſt von Herrn Mag. Lang in Peſt als eigene Art beſtimmt worden, die zwar mit Draba verna und praecox in vielen Stücken uͤberein kommt, aber in vielen andern Stuͤcken auch hinlaͤnglich verſchieden und be— ſonders durch Früchte und Samen ausgezeich— net iſt. Pig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein einzel⸗ nes Blatt. C. Die geoͤffnete Bluͤthe. D. Ein einzelnes Blumenblatt. E. Der Kelch. F. Das Schoͤtchen. Hoppe. Füuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. DRABA fladnizensis. Wulf. Fladnizer Hungerblümchen. Mit einfachen glatten nackten oder eins bis zweiblaͤttrigen Schäften, lanzettlichen ſtumpflichen glatten, mit einfachen ſteifen Haaren ger wimperten Blättern, verkürzten Staubgefaͤßen, ſitzenden Narben und glatten ovallaͤnglichen Schoͤtchen. Waͤchſt anf den hoͤchſten Alpen im Urge⸗ birge von Tyrol, Ober- und Unterkaͤrnthen auf lockern felſichten Boden und bluͤhet im Juli und Auguft. Die Wurzel dieſer ſehr zarten niedlichen Pflanze iſt obenher ſpindelfoͤrmig, nach unten zu in zarte Aeſte ausgehend und mit gelbli⸗ cher Rinde überzogen, und meiſtens vielkoͤpfig. Die in einer Roſe geſtellten Wurzelblaͤtter find ſtiellos, lanzettlich ⸗-ſtumpflich, glatt, ganzrandig, und mit ganz einfachen, ziemlich langen aufrechten weißen Borſtenhaaren ge— wimpert. Der Bluͤthenſchaft iſt kaum einen Zoll lang, glatt, blattlos oder mit einem oder andern ſitzenden Blattchen verſehen. Die Bluͤ— 7) - then fiehen am Ende des Schaftes gedraͤngt oder auf ſehr kurzen Stielen zu 3— s beifam, men und beſtehen aus ovalen, hohlen, dickli— chen, hellgruͤnen Kelchblaͤttchen und ſchnee— weißen, ganzen oder ſehr wenig ausgerande— ten, abgeſtutzten oder faſt kreisrunden Blu; menblaͤttchen, welche die ſehr kurzen Staub: gefaͤße einſchließen. Die Schötchen find kurz— geſtielt, glatt, oval-laͤnglich, und mit der ſitzenden Narbe gekroͤnt. Die Pflanze gehort zu den kleinſten der ganzen Gattung und wurde zuerſt von dem beruͤhmten Wulfen in den ſiebenziger Jah— ren des vorigen Jahrhunderts auf den Fladni— zeralpen in Unterkaͤrnthen als ſeine allererſte neue Pflanze entdeckt, in Jacquin Miscella— neen Tom. I. p. 147. beſchrieben und Tab. 17. Fig. 1. abgebildet, worauf fie auch von ans dern Botanikern in andern Gegenden des ſuͤd— deutſchen Urgebirgs aufgefunden worden. Fig, a. Eine blühende Pflanze. B. Ein eins jelnes Wurzelblatt. C. C. Kelch und Bluͤ— the. d. Eine Schoͤtchen tragende Pflanze. E. Ein einzelnes Schoͤtchen. Hoppe. . . fladrugensis Half: 27 \ 11 ’ N N ’ PX 1 ER: 2 Fuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. DRABA lapponica. Willd. Lappländiſches Hungerblümchen. Mit einfachen glatten blattloſen oder einblaͤttrigen Schaͤften, lanzettli— chen ganzrandigen mit einfachen und Gabelhaaren beſetzten und gewim— perten Wurzelblaͤttern und glatten ovalen mit figenden Narben gekroͤn— ten Schoͤtchen. Waͤchſt an felſichten Stellen in den Schie⸗ fergebirgen von Kaͤrnthen und Tyrol, und bluͤhet im Auguſt. Die perennirende, faſt ſpindelfoͤrmige Wur— zel endet ſich untenhin in einzelne Faſern, iſt mit gelblicher Rinde uͤberzogen, und meiſtens vielkoͤpfig. Die Wurzelblaͤtter find roſettenar— tig ausgebreitet, ſtiellos, lanzettlich, mit Ga; beihaaren auf beiden Seiten beſetzt und mit ſolchen und einfachen untermiſcht gefranzt. Das Stengelblatt iſt lanzettlich, glatt, um— faſſend, und mit einfachen Haaren gefranzt. Der Bluͤthenſchaft it Zolllang, glatt, blatt— los oder mit einem einzelnen Blatte beſetzt. Die Bluͤthen ſtehen am Ende des Scheftes in „ > dichten Trauben zu 3— 6 beiſammen und find verhaͤltnißmaͤſig von mittlerer Groͤße. Die Blumenblaͤtter ſind ſchneeweiß, laͤnger als der Kelch und rundlich oder abgeſtutzt mit ſeicht ausgerandeter Spitze. Die Stanbgefaͤße find kuͤrzer als die Blumen. Die Schoͤtchen oval, oder etwas laͤnglich, ganz glatt und mit der ſitzenden Narbe gekroͤnt. Dieſe Pflanze wurde von Wahlenberg als Draba androsacea mit dem Synonymum Dr. fladnizensis in Flora Lapp. beſchrieben. Willdenow und Decandolle beſtimmten fie als Draba lapponica, was fie nicht gethan haben würden, wenn ihnen nicht die aͤchte Draba fladnizensis unbekannt geweſen waͤre, denn von dieſer Pflanze unterſcheidet ſie ſich blos durch behaarte Blätter, die theils mit Sterns haaren beſetzt, theils mit einfachen gefranzt ſind, und ſtellt ſonach eine Mittelpflanze von Dr, carinthiaca und fladnizensis dar. Fig. a. Die blühende Pflanze. B. Ein ein zelnes Wurzelblatt. C. Ein Stengelblatt. D. d. Eine Bluͤthe. E. Ein Blumenblatt. F. Der Kelch. 6. Ein Schaft mit Schoͤtchen. H. Ein Schoͤtchen. J. Daſſelbe geoͤffnet. R. Same. Hoppe. | Draba Lapponıca MU. 2 - * sr . - W 1 Nn ET EN * 7 1 FU re, ww Fünfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. DRABA Hoppeans, Rudolphi. Hoppe's Hungerblümchen. Mit faſt aͤſtigen aufrechten glatten blattloſen oder bebraͤtterten Schäfs ten, lanzettlichen ganzrandigen oder faf gezaͤhnten glatten, mit Stern⸗ haaren gefranzten Blaͤttern, abge⸗ fusten, faſt ausgerandeten laͤnglich keilfoͤrmigen Blumenblaͤttern und lanzettlichen glatten, mit ausgeran⸗ deter Narbe gekroͤnten Schoͤtchen. Waͤchſt auf glimmerſandigen Boden der hoͤchſten Spitze der Scheideckeralpe am Heili— genbluter Tauern, und bluͤhet im Auguſt. Die ausdauernde, fait einfache, nur un— tenher in einige Faſern getheilte gelbrindige Wurzel treibt ſtets nur eine einzige Blaͤtter⸗ roſe, die aus ſtielloſen, dicht an der Erde aus; gebreiteten, lanzettlichen, ganzrandigen oder gezaͤhnten, glatten, am Rande mit kurzen fteis fen weißen Sternhaaren gefranzten Blaͤttern beſtehen. Aus dieſer Blaͤtterroſe entſpringt ein einzelner, ganz einfacher, kaum Zolllanger glatter nackter oder einblaͤttriger Schaft, oft auch mehrere theils einfache, theils aͤſtige 2 Zoll hohe, die mit mehrern Blättern beſetzt find, 4 Die Bluͤthen ſtehen an den Spitzen der Schaͤfte in kurzen gedraͤngten Trauben, die ſich bei der Fruchtreife allmaͤhlich verlaͤngern, und find verhaͤltnißmaͤſig klein. Die Blumen— blaͤtter ſind ſchneeweiß, faſt noch einmal fo lang als der Kelch und gehen aus einem ver— ſchmaͤlerten Nagel in eine breitere abgeſtutzte und faſt ausgerandete Platte über. Die Schöts chen ſind ganz glatt, lanzettlich mit einem ſehr kurſen grünen Griffel und einer weisen ausgerandeten Narbe gekrönt. Dieſe Pflanze ift mit vielen andern nahe verwandt, aber durch die einkoͤpfige Wurzel, die auch an den groͤßeſten Exemplaren ſtets nur eine einzige dicht an der Erde ausgebreis tete Blaͤtterroſe treibt, durch gan; glatte, nur mit ſehr kurzen Sternhaaren gefranzte Blaͤt— ter, zuweilen aͤſtigen Schafte und abgeſtutzte Blumenblaͤtter verſchieden. Herr Dr. Rudolphi hatte bei einem Feſt— mahle des Dr. Biaſoletto in Trieſt, die Ge— legenheit wahrgenommen, mich mit der Be: nennung dieſer Pflanze, die er am a. O. ge ſammelt hatte, zu überrafchen. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein einzel⸗ nes Wurzelblatt. C. Ein Schoͤtchen. Hoppe. CI 1 — n . J Pe D a 2 55 Kudo r si r rn 1 5 44 1 \ A 1 e m En Lanz ER 1 2 4 e ire 1 . Fünfzehute Claſſe. Erſte Ordnung. DRABA laevigata. H p. Geglättetes Hungerblümchen. Mit nackten oder ein- zweiblaͤttrigen kahlen glatten Schaͤften, glatten kahlen lanzettlichen ganzrandigen, in den Blattſtiel verlängerten Wurs zelblaͤttern, umfaſſenden Stengel— blaͤttern, laͤnglich⸗keilfoͤrmigen Blu— menblaͤttern, und laͤnglich-lanzett— lichen mit ausgerandeter Narbe ge; kroͤnten Schoͤtchen. Waͤchſt auf den hoͤchſten Spitzen der Urge⸗ birgsfelſen, auf der Fleiß in Oberkaͤrnthen und am Kalſerthoͤrl in Tyrol, und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die ausdauernde einfache duͤnne Wurzel treibt nur wenige Wurzelkoͤpfe, an welchen die Blaͤtter in lockern Roſetten vertheilt, und lanzettlich in den Blattſtiel verlaͤngert ganz— randig kahl und glatt find. Die einzelnen Stengelblaͤtter ſind umfaſſend und uͤbrigens den Wurzelblaͤttern gleich. Die Staͤmmchen ſind fingerlang, kahl, glatt, mit einem oder andern Blaͤttchen und an der Spitze mit we⸗ 5 nigen Bluͤthen beſetzt, die zuletzt in eine lockere Fruchttraube uͤbergehen. Die Blumenblaͤtter find laͤnglich-keilfoͤrmtg, mit abgeſtutzter kaum ausgerandeter Spitze, und laͤnger als die Staub— gefaͤße. Die Schoͤtchen find ganz glatt, laͤng—⸗ lich⸗lanzettlich oder elliptiſch mit der ſitzen⸗ den ausgerandeten Narbe gekroͤnt. Dieſe Pflanze hat den Bau und das An— ſehen aller verwandten Arten, iſt aber durch völlige Glattheit aller Theile ausgezeichnet, ſcheint indeß zu den ſeltenern Arten zu gehoͤr ren, da ſie noch kaum in andern als den an— gezeigten Gegenden gefunden worden iſt. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein einzel⸗ nes Wurzelblatt. c. Ein Stengelblatt. d. D. Die Bluͤthe. E. Ein Blumenblatt. f. Der Kelch. G. Eine Fruchttraube. II. Das Schoͤtchen. J. Daſſelbe geoͤffnet mit den Samen. Hoppe. . RE, a’) Draba Loevigal Mo oppe. 7 8 2 2 * Werne * Wer 1. Pr 2 8 recen eg F Fuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. DRABA Traunsteineri. Hp. Traunſteiner's Hungerblümchen. Mit faſt aͤſtigen weitſchweifigen bor— ſtigen haarigen zweiblaͤttrigen Schaͤf— ten, roſettenartig geſtellten ſtiello— ſen lanzettlichen ſtumpflichen ganz— randigen ſternhaarigen Blättern, faſt rundlichen abgeſtutzten Blumenblaͤt⸗ tern und glatten lanzettlichen lang⸗ grifflichen Schoͤtchen. Waͤchſt auf den Alpen um Kitzbuͤhl in Ty⸗ rol, am Kitzbuͤhler Horn mit Dr. tomentosa und carinthiaca geſellſchaftlich, und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die Wurzel hat kaum die Dicke einer Tau— benfeder, iſt ſehr lang, untenher mit gelbli⸗ chen Faſern verſehen, an der Spitze vielkoͤpfig. Die Wurzelblaͤtter ſtehen in lockern Roſetten beifammen, find lanzettlich ſtumpflich, am Grunde verſchmaͤlert, ganzrandig, und durch— aus mit grauen Sternhaaren beſetzt. Die Stengelblaͤtter find breiter als die Wurzel blaͤtter, ſitzend oder faſt umfaſſend, ſtark ge jaͤhnt und kaum behaart. Die Stengel find 6 N ſpannenlang, untenher borſtig behaart, nach oben zu mit den Fruchtſtielen glatt, oft aͤſtig und mit mehrern Blaͤttern beſetzt. Die Bluͤ— then ſtehen am Ende der Stengel in lockern Trauben. Die Blumenblaͤtter find fchneeweiß, laͤnger als der Kelch, faſt rundlich mit abge— ſtutzter Spitze. Die Staubgefaͤße ſind ſebr klein, in der Bluͤthe eingeſchloſſen. Die Schoͤt— chen ſind glatt, lanzettlich, mit vetrlaͤngertem Griffel und einer faft ausgerandeten Narbe. Dieſe Pflanze iſt neuerlichſt von dem fleißi— gen Herrn Apotheker Traunſteiner auf den Tyroleralpen entdeckt und mit ſeinem Namen belegt worden. Sie hat die naͤchſte Verwandt; ſchaft mit Draba frigida, und zwar mit den weitſchweifigen Formen derſelben, aber durch die ausgezeichneten langgrifflichen Schoͤtchen auf den erſten Anblick zu unterſcheiden. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein Theil des ſternhaarigen Blatts. C. Eine Blume. D. Eine Bluͤthe. E. Das Schoͤtchen. Hoppe. 8 N | — 1 2 N 771 7 N N 7 PA RN, — 7 ß 7 &s N KH; , EIN Fr den 8 22 — Drabı Suan bien, ge, * * 0 *. 2 2 g * F TR 18 * An ’ 1 N Er > 1 200 N NN ect 1 e br I AT) . Sünfehnte Claſſe. Erſte Ordnung. DRABA carinthiaca. H p. Kärnthiſches Hungerblümchen. Mit einfachen, faſt glatten beblaͤtter— ten Schaͤften, ſtielloſen laͤnglich— lanzettlichen gezaͤhnten borſtigen und gefranzten Blättern, eingeſchloſſe— nen Staubgefaͤßen und abſtehenden lanzettlichen mit kurzem Griffel ge— kroͤnten Schoͤtchen. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen in Schiefer: gebirgen von Kaͤrnthen und Tyrol, und bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt ausdauernd, nach oben zu ſpindelfoͤrmig, nach unten zu in zarte aͤſtige gelbliche Faſern ausgehend, und vielkoͤpfig. Die Wurzelblaͤtter ſind roſettenartig ausge— breitet, ſtiellos, hellgruͤn, auf beiden Seiten mit grauen Borften beſetzt und gleicherweiſe mit aͤſtigen Borſtenhaaren gefranzt. Die Sten⸗ gelblaͤtter ſtehen zu zwei oder drei in gleicher Diſtanz von einander, ſind ſtiellos, borſtig, gezaͤhnt, geſpitzt. Die Stengel ſind finger— lang, einfach oder doch nur ſelten aͤſtig, roͤth⸗ lich, untenher borſtig, nach oben zu glatt. 7 Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze der Stengel anfangs ſehr gedrängt beiſammen, die ſich, aber ſpaͤter in einer lockern Frucht-Traube verlaͤngern. Die Blumenblaͤtter ſind ſchnee— weiß, rundlich mit abgeſtutzter Spitze und doppelt ſo lang als der Kelch und die Ge— ſchlechtstheile; die Schoͤtchen, welche dieſe Art vor allen andern auszeichnet, ſind lanzettlich, laͤnger als ihre Stiele mit denen ſie abſtehen oder in die Hoͤhe gerichtet ſind. Dieſe Art zeichnet ſich vor den uͤbrigen in den Alpen wachſenden Arten dieſer Gattung durch eine fruͤhere Bluͤthezeit aus, ſo wie durch gezaͤhnte mit einfachen und ſternfoͤrmi— gen grauen Borienhaaren befesten Blättern, beblätterten Stengel und abſtehend langen und ſchmalen lanzettlichen Schoͤtchen, die läns ger und ſchmaͤler ſind als alle andern. Man kann ſie zu den erſten Fruͤhlingspflan⸗ zen der Alpen rechnen, da fie oft (don im Mai noch am Rande des Schnees bluͤhet. Fig. a. Die blühende Pflanze. B. Ein abs geſondertes Blatt. C. Sine Fruchttraube. D. Ein einzelnes Schoͤtchen. Hoppe. Draba C hiaca Hoppe. 29 Hp * gr N 1 Ar N . NE Z 1874 ’ 2 1 0 Bar SR N } = ern 3 „vo 2 eg 8 } ER | 12 7 8 . 8 7 enn * Wade 15 „ Wen N 17 N 121 wo N eh 11 + * EN — Füuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. PETROCALLIS pyrenaica R, Br. Pyrenäiſches Steinſchmückel. Mit aͤſtigen beblaͤtterten Stengeln, einfachen behaarten Schaͤften, drei— bis fuͤnfſpaltigen, keilfoͤr migen glaͤnzenden gefranzten Blättern, lis nealiſchen Zipfeln, verkehrteyfoͤr⸗ migen breitlichen in einen kurzen Nagel ausgehenden Blumenblaͤttern und glatten ovalen vierſaamigen, mit kurzem Griffel gekroͤnten Schoͤt— chen. Waͤchſt in Felſenritzen und Geroͤllen der hoͤchſten Kalkalpen von Krain, Tyrol, Salz⸗ burg und Berchtesgaden, und bluͤhet im Auguſt. Die Pflanze waͤchſt in dichten Raſen, die an der Erde liegend ausgebreitet ſind. Die Wurzel iſt faſt einfach, duͤnn, ſehr lang und in den Felſeuritzen eingeſchloſſen. Die Stämm: chen ſind zahlreich und weitſchweiſig, dicht mit vertrockneten Blaͤttern beſetzt. Die Blaͤt⸗ ter find keilfoͤrmig, glatt, gefranzt, 3 — sſpal⸗ tig, mit ganzrandigen linealiſchen Zipfeln. Die Bluͤthenſchaͤfte ſind einfach, weichhaarig. Die 8 an der Spitze der Schaͤfte zu 3—6 beifams menſtehenden Bluͤthen ſind verhaͤltnißmaͤßig groß, mit eyfoͤrmigen roͤthlichgerandeten Kelch— blättchen und roſenrothen verkehrteyfoͤrmigen zugerundeten in einem kurzen Nagel ausgehen— den Blumenblaͤttern, die viel groͤßer ſind als der Kelch und die Staubgefaͤße. Die Schoͤt— chen ſind oval oder faſt rundlich, glatt, und mit vier Samen verſehen, deren Nabelſtraͤnge auf die Scheidewand angewachſen ſind. Der kurze Griffel iſt mit rundlicher Narbe gekroͤnt, Dieſe Pflanze wurde in fruͤhern Zeiten zur Gattung Draba gerechnet, von welcher ſie durch weſentliche Gattungskennzeichen, die vors züglich bei den Eychen ſtatt finden, verſchie— den tft, aber auch ſchon durch zuſammengeſetzte Blaͤtter ſie von Draba auf den erſten Anblick, ſo wie durch den Habitus unterſcheidet, der der Saxifraga muscoides ähnlich iſt. | Fig. a. Die ganze Pflanze. a. Ein abge: ſonderter Zweig. B. C. Einzelne Blaͤtter. D. Eine Blume von der vordern Seite. E. Dieſelbe von der hintern Seite. F. Ein Blumenblatt. 6. Einzelne Schoͤt⸗ chen. h. Daſſelbe geoͤffnet. J. R. Die⸗ felben vergrößert. L. 1. Same. Hoppe A 2 1 . 2 5 * ag * * | 1 q ‚ 5 x 3 > . } ’ a: ö . een 1 y a a * IR PH, 1 * . 3 en Fuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HUTCHINSIA brevicaulis. Hp. Kurzſtengelige Hutchinſie. Mit ſtielrunden glatten einfachen Stengeln, glatten gefiederten Blaͤt— tern, ovalen ſtumpflichen Fiedern, und laͤnglich - verkehrteyfoͤrmigen ſtumpfabgerundeten mit ſitzender Narbe gekroͤnten Schoͤtchen. Waͤchſt auf naſſen Gletſcherſande in den Urgebirgen von Salzburg, Kaͤrnthen und Typs rol, beſonders häufig am Paſterzengletſcher und auf der Gamsgrube, und bluͤhet im Juli und Auguſt. i Die Wurzel iſt ausdaurend, lang, duͤnn, und in einige zarte gelbliche Faſern getheilt. Die Blaͤtter ſtehen an der Wurzel und ſind in einer dichten Roſette an der Erde ausgebreitet und angedruͤckt, geſtielt, glatt, gefiedert, mit 2 3 paar Fiedern, deren Blaͤttchen hellgruͤn, eyfoͤrmig⸗ rundlich, und ſtumpflich find. Die Bluͤthen ſtehen am Ende der kaum Zoll langen Stengel zahlreich in gedraͤngten Trauben bei— ſammen, und ſind verhaͤltnißmaͤßig ziemlich groß. Die Blumenblaͤtter ſind noch einmal ſo i 9 lang als der Kelch, verkehrteyfoͤrmig - rund: lich, ſchneeweiß. Die Schoͤtchen ſind laͤng— lich-verkehrteyfoͤrmig mit abgerundeter Spitze und der ſitzenden Narbe gekroͤnt. Dieſe Art hat zwar viele Aehnlichkeit mit der nahe verwandten, ſchon fruͤher in dieſen Heften abgebildeten Lepidium (Hutchinsia) alpinum L., unterſcheidet ſich aber auf dem erſten Anblick, daß ihre Stengel nicht weit— ſchweiſig verbreitet, und ihre Schoͤtchen nicht ſpitzig ſind, indem ſich immer nur ein einziges Pflaͤnzchen mit einer einzigen Blattroſe dar— ſtellt, die Schoͤtchen ſtumpflich ſind. Auch iſt jenes eine Kalkpflanze, die auf nackten Felſen waͤchſt, und mit den Gebirgsfluͤſſen in die Ebene hinabſteigt, dagegen dieſe nur auf naſ— ſem Gletſcherſande im Urgebirge gefunden wird. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Ein abge ſondertes Staͤmmchen mit Schoͤtchen. o. Ein Blatt. D. Die Bluͤthe. E. Der Kelch. F. Das Schoͤtchen. 6. Daſſelbe geoͤffnet. H. Der Same. | Hoppe. 8 * I ar? N we)) Medehinsia brevicaulır Hoppe. FL. Fuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. HUT CHINSIA petraea. R. Br. Stein-Hutchinſie. Mit ſtielrunden aͤſtigen beblaͤtterten Stengeln, kahlen gefiederten Blaͤt— tern, ganzrandigen lanzettlichen ſpitzigen Fiedern, ſpatheligen kaum - ausgerandeten Blumenblättern und eyfoͤrmigen ſtumpfen vierſaamigen, mit ſitzender Narbe gekroͤnten Schoͤt— chen. | Waͤchſt auf duͤrren ſonnigen Sandhügeln, vorzuͤglich im ſuͤdlichen Deutſchlande, und bluͤhet im April und Mai. Die Wurzel iſt einjaͤhrig, ſehr zart und duͤnn, und in einige gelbliche Faſern ge— theilt. Die Blätter find hellgruͤn, glatt, ge— fiedert mit ganzrandigen lanzettlichen oder el⸗ liptiſchen zugeſpitzten Fiedern. Die Stengel ſind kaum fingerlang, ſtielrund, aͤſtig, unten: her beblaͤttert. Die Bluͤthen ſtehen am Ende der Stengel in lockern Trauben, und ſind klein. Die Blumenblaͤtter kaum laͤnger als der Kelch, ſchneeweiß, und ſpatelig oder keil⸗ fürmig mit ſtumpfer oder kaum ausgerandeter 10 U Spitze. Die Schötchen find eyfoͤrmig, ſtumpf⸗ lich mit faſt ausgerandeter Spitze, von der Seite zuſammengedruͤckt und in jedem Fache mit zwei rothbraunen eyfoͤrmig-tundlichen Saamen verſehen. Dieſe Art gehoͤrt zu den kleinſten der Gattung, und iſt deshalb und wegen der ſehr kleinen Blumen und niederlie— genden Stengeln eine ſehr unanſehnliche Pflan⸗ ze, die auf magern Sandboden ſich Fümmer- lich naͤhrt und oft nur ein einziges einfaches Stengelchen hervortreibt. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Die Bluͤthe. G. Ein Blumenblatt. D. Der Kelch. e. E. Das Schötchen. F. Daſſelbe geoͤff— net. 6. Ein Same. Hoppe. 7 — —ͤ— ERBE Nea RR Dr 72 ypoelr hie 5 ace he u Ts eee Fe - \ ER a 1 1 ae { 8 NM ane FU Sünfiehnte Claſſe. Erſte Ordnung. THLASPI perfoliatum. L. Durchwachſenes Täſchelkraut. Mit kurzgeſtielten glatten eyfoͤrmig⸗ rundlichen ſtumpfen ganzrandigen oder ausgeſchweift-gezaͤhnten Wurs zelblaͤttern, glatten umfaſſenden herzfoͤrmig-laͤnglichen Stengelblaͤt— tern, aufrechten einfachen oder aͤſti— gen Stengel, verlaͤngerten Frucht— trauben, verkehrtherzfoͤrmigen tief ausgerandeten nach vorn hin breit— gefluͤgelten achtſamigen Schoͤtchen, ſitzender Narbe und hellbraunen ey— foͤrmigen glatten Saamen. Waͤchſt auf Aeckern und Feldern, und blüs het im April und Mai. Die Wurzel if einjahrig, duͤnn, einfach und nur am Grunde in einige faſerichte Aeſte getheilt. Die in der Runde ausgebreiteten Wurzelblaͤtter ſind faſt ſtiellos, eyfoͤrmig-rund— lich, zuweilen etwas laͤuglich, ſtumpf, ganz: randig oder ſparſam buchtig gezaͤhnt. Die Stengelblaͤtter find herzfoͤrmig-laͤnglich oder rundlich ſtumpflich, faſt umfaſſend, faſt ganz⸗ 11 randig. Die Stengel find einfach und ſpann⸗ lang oder aͤſtig und fußlang, aufrecht, glatt, unten beblaͤttert, nach oben zu in verlaͤngerte Fruchttrauben ausgehend. Die Bluͤthen ſind ſehr klein; die Blumenblaͤttchen kaum laͤnger als der Kelch, weiß, länglichtselliptifch, ſtumpf. Die Schoͤtchen ſind verkehrtherzfoͤrmig, tief mit einer breiten Bucht ausgerandet und nach vorn zu breitgefluͤgelt, etwas kuͤrzer als die wagrecht abſtehenden Stielchen, mit ſitzen⸗ der Narbe gekrönt und achtſaͤmig. Die Sa; men find klein, von hellblauer Farbe, eyfoͤr— mig, glatt. Die ganze Pflanze iſt ohne Ge— ruch, glatt und von blaugruͤner Farbe. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Sten— gelblatt. C. Eine geſchloſſene, D. eine offene Bluͤthe. e. Ein Schoͤtchen. F. Daſ— ſelbe querdurchſchnitten, G. geoͤffnet mit den Samen. Hoppe. FAN 2 * Funfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. THLASPI alpinum. L. Alpen » Zäfchelfraut. Mit gefielten verkehrt-eyfoͤrmigen ganzrandigen Wurzelblaͤttern, ey: förmig -laͤnglichen mit pfeilfoͤrmi— ger Baſis ſtengelumfaſſenden Sten— gelblaͤttern, einfachen aufrechten Stengeln und verkehrt⸗-herzfoͤrmi— gen, laͤnglichen nach der Baſis ver— ſchmaͤlerten breitgeflügelten achtſa— migen, ſeicht ausgerandeten mit verlängerten Griffel gekroͤnten Schoͤtchen. ‘ Waͤchſt an ſteinigfelſichten Orten im Ge birge ron Krain und Mittellärnthen und blüs het im Julius. | Die ausdauernde Wurzel iſt lang und duͤnn, und untenher in einzelne Faſen ausgehend. Die Wuyelblaͤtter ſtehen roſettenartig beiſam— men auf kurzen Stielen, ſind verkehrteyfoͤr— mig, laͤnzlich, ganzrandig, ſtumpflich, von hellgruͤner Farbe. Die Stengelblaͤtter ſtehen faſt gedraͤnzt uͤber einander, um faſſen mit pfeilfoͤrmiget Baſis den Stengel, find eyfoͤr— * 12 mig⸗laͤnglich, ſtumpflich und ganzrandig. Die Stengel find aufrecht, fingerlang oder ſpan— nenlang, einfach, ſtielrund, glatt, untenher mit Blaͤttern, nach oben zu mit Bluͤthen, die eine gedraͤngte Traube bilden, die ſich ſpaͤter in einer verlängerten Fruchttraube auflöfen, beſetzt. Die Bluͤthen ſind von mittlerer Groͤße. Die Blumenblaͤtter ſchneeweiß, viel laͤnger als der Kelch und die Geſchlechtstheile, ver— kehrteyfoͤrmig, zugerundet, ſtumpflich, kaum ausgerandet, mit verlaͤngertem Nagel ausge hend. Die Schoͤtchen find laͤnglich verkehrte herzfoͤrmig, nach der Baſis verſchmaͤlert, an der Spitze ſeicht ausgerandet mit hervorſtehen— dem Griffel gekroͤnt, gefluͤgelt. Der Flägel der valvula ift vorn nur halb fo breit aß die Höhle des Faches. Die Samen zu s in ie dem Schoͤtchen find oval, hellbraun ins Gelb; liche ziebend. f Fig. «. Ein Samenpflaͤnzchen. Z. u J. Eine bluͤhende Pflanze. d. D. Bluͤthe. E. Blu⸗ menblatt. F. Kelch. G. H. Smubbeutel. J. Fruchtknoten. k. L. Schoͤlchen. M. Querdurchſchnitt, und N. Laͤngsdurchſchnitt deſſelben. Hoppe. — / — Slap. agu. 7 ich 0 9 K 95 N ö 5 Br 5 are r 7 ‘ Ä 182 ar A, „ 4 Fuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. - THLASPI alpestre. L. Felſen⸗Täſchelkraut. Mit geſtielten verkehrteyfoͤrmig⸗rund⸗ lichen, ſtumpflichen ganzrandigen Wurzelblattern, umfaſſenden herz⸗ förmig laͤnglichen gan zrandigen Stengelblaͤttern, aufrechten ſtiel⸗ runden glatten einfachen Stengeln, verlaͤngerten Fruchttrauben, drey⸗ eckig verkehrtherzfoͤrmigen nach der Baſis keilfoͤrmig verſchmaͤlerten mit verlängerten Griffel gekroͤnten viel; ſamigen Schoͤtchen. Waͤchſt auf ſandigſteinigen Hügeln hin und wieder im mittlern Deutſchlande, und bluͤhet im April und Mai. Die Wurzel iſt ausdauernd, ſpindelicht, nach unten zu faſerichtaͤſtig. Die Stengel ſind auf— recht, ſtielrund, glatt, ganz einfach, faſt ſchuh— lang, und an großen Exemplaren ſtark beblaͤt— tert. Die Wurzelblaͤtter ſtehen in der Runde an der Erde ausgebreitet auf kurzen Stielen beiſammen, find verkehrt-eyfoͤrmig- rundlich, ganzrandig. Die Stengelblaͤtter ſind umfaſ— ſend, herzfoͤrmig-laͤnglich, ganzrandig und aufrecht ſtehend. Die Stengel ſind ganz ein— fach, aufrecht, ſtielrund, glatt, 1/2 bis 1 Schuh lang, nach oben zu in eine verlaͤngerte Frucht— 13 traube ausgehend. Die Bluͤthen find fehr klein. Die Blumenblätter find verkehrteyfoͤr— mig in eine keilfoͤrmig verſchmaͤlerte Baſis aus: gehend und nicht laͤnger als der Kelch und die Staubgefaͤße. Die Staubbeutel ſind gelb, ge— hen aber nach dem Verſtaͤuben in eine violette Farbe über. Die Schoͤtchen find verkehrtherz— foͤrmig, dreieckig, nach der Baſis keilſoͤrmig ſich verſchmaͤlernd. Der Fluͤgel der Klappe iſt breitlich, die Bucht des Schoͤtchens iſt weit und dringt kaum bis zum achten Theil deſſel— ben ein. Der Griffel ragt deutlich aus der Bucht heraus. Die Samen ſind hellbraun, verkehrteyfoͤrmig, und viele in einem Schoͤt— chen enthalten. Dieſe Art gehoͤrt zu den Seltenheiten und iſt nur hin und wieder in Berggegenden ent— halten. Durch die einfachen Stengel, ganz— randigen Blaͤtter, ſehr kleinen Blumen, faſt laͤngern Staubgefaͤßen und violetten Staub— beuteln iſt die Pflanze von den verwandten Arten vorzuͤglich ausgezeichnet. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. B. Bluͤthen. C. Der Kelch. d. Eine Fruchttraube. e. E. Schoͤrchen. F. Daſſeibe geöffnet. g. G. Same. Hoppe. Fuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. THLASPI praecox. Wulf. Frühblühendes Täſchelkraut. Mit geſtielten glatten ganzrandigen oder faſt gezaͤhnten verkehrteyförmi⸗ gen in den Blattſtiel auslaufenden Wurzelblaͤttern, faſt ee ganzrandigen herzförmig laͤngli⸗ chen wechfelfeitig geſtellten Stengel⸗ blaͤttern, ſtielrunden glatten auf⸗ rechten beblaͤtterten einfachen Sten⸗ geln und verkehrt⸗herzfoͤrmigen am Grunde verſchmaͤlerten, an der Spitze ausgerandeten, mit dem langen Grif⸗ fel gekroͤnten achtſamigen Schoͤtchen und glatten kreisrunden Samen. Waͤchſt an waldig - ſteinigen Orten um Trieſt, beſonders haufig daſelbſt im Walde von Lippiza, und bluͤhet im April. Die Wurzel iſt obenher ganz einfach, fpin: delfoͤrmig, lang und dünn, am Grunde mit zahlreichen Faſern verſehen. Die Wurzelblaͤtter find roſettenartig an der Erde ausgebreitet, verkehrteyfͤrmig, in dem Blattſtiel auslaufend, ganzrandig oder faſt gezaͤhnt, dicklich, hell— grün, auf der untern Sette roͤthlich ange: laufen. Die Stengelblaͤtter ſtehen wechſels— weife, find herzfoͤrmig-laͤnglich, glatt, ganz: randig und ſitzend oder faſt umfaſſend. Die Stengel entſpringen zahlreich aus der Blätter: 14 rofe, find ſpannenlang, einfach, ſtielrund, glatt, beblaͤttert. Die Bluͤthen ſtehen am Ende des Stengels in lockern Trauben zahlreich beiſam— men und ſind verhaͤltnißmaͤßig groß. Die Kelch⸗ blaͤttchen find laͤnglich, concav, glatt, roͤth—⸗ licht, mit weißem Rande. Die Blumenblaͤtter noch einmal ſo lang als der Kelch, ſchmal, keilfoͤrmig oder verkehrteyfoͤrmig-laͤnglich mit zugerundeter Spitze, ſchneeweiß. Die Staub: gefaͤße faft fo lang als die Blume. Die Schoͤt⸗ chen find verkehrt-hertfoͤrmig nach der Baſis verſchmaͤlert, an der Spitze ausgerandet, mit dem verlängerten Griffel gekroͤnt, und 8 Sa— men einſchließend. Die Ausrandung des Schoͤt— chens iſt eng und dringt bis auf den vierten Theil deſſelben ein. Der Flügel der valvula iſt vorn ſo breit als das Fach. Die Samen ſind kreisrund, glatt, gelblich. Die ganze Pflanze iſt ohne Geruch; die Blatttheile ſind ſeegruͤn. Dieſe Art iſt vielfaͤltig als Thl. mon- tanum angeſehen, aber auf alle Fälle hinlaͤug— lich davon verſchieden, und von Wulfen in Jacꝗ. collect. vollſtaͤndig beſchrieben und abge— bildet worden. Die Abbildung ſtellt ein ſehr ſchoͤnes Gemälde mit 7 Bluͤthenſtengeln dar. 22 a. Die ganze Pflanze. b. C. Die Bluͤthe. Ein Blumenblatt. E. Der Kelch. F. Ein Schoͤtchen. Hoppe. 56 x 2 tr a m: * { 7 1 7 y 1 7 ef PAW EI TR N Fuͤnftehnte Claſſe. Erſte Ordnung. THLASPI montanum. L. Berg ⸗Täſchelkraut. Mit laͤnglich-verkehrt-eyfoͤrmigen ge— ſtielten ganzrandigen oder faft buch— tig⸗-gezaͤhnten glatten Wurzelblät: - tern, ſtielloſen oder mit pfeilför⸗ miger Baſis den Stengel umfaffen: den ganzrandigen laͤnglichen glat⸗ ten Stengelblaͤttern, aufrechten glatten ſtielrunden einfachen Sten— geln und rundlich- verkehrt-herz⸗ fürmigen an der Baſis abgerunde— ten mit kurzem Griffel gekroͤnten vierſamigen Schoͤtchen. Waͤchſt hin und wieder an ſandig⸗-ſteini⸗ gen Orten in Gebirgsgegenden, und bluͤhet im Mai und Junius. Die ausdauernde Wurzel iſt lang, duͤnn, ſpindelig, nach unten zu in zarte Faſern aus: gehend, obenher vielkoͤpfig; die Koͤpfe oͤfters auslaufend treibend. Die Wurzelblaͤtter ſtehen roſettenartig beiſammen auf kurzen Stielen, find laͤnglich-verkehrteyfoͤrmig, ganzrandig oder faſt buchtig gesähnt, grasgruͤn, glatt. Die 15 Stengelblaͤtter ſtehen abwechſelnd, find ganz randig oder gezaͤhnt, laͤnglich oder eyfoͤrmig mit pfeilfürmiger Baſis den Stengel umfaſ⸗ ſend. Die Stengel ſtehen aufrecht, ſind ganz einfach, ſtielrund, glatt, faſt ſpann nlang. Die Blüthen ſtehen am Ende der Stengel anfangs in dichten Doldentrauben, die ſich nach und nach in lockere Fruchttrauben verlaͤngern und find von mittlerer Größe. Die Blumenblaͤt— ter ſind ſchneeweiß, noch einmal ſo groß als der Kelch, verkehrteyfoͤrmig, abgeſtutzt, oder mit einer ſeichten Ausrandung verſehen, un— tenher in einen kurzen, faſt ſchiefen Nagel ausgehend. Die Schötchen find verkehrtherz— förmig, rundiich, an der Baſis abgerundet, an Rande breitgefluͤgelt, vierſamig und mit kurzem Griffel gekroͤnt. Die Samen ſind oval, glatt, von hellbrauner Farbe. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe von der vordern, c. dieſelbe von der hin; tern Seite. D. Dieſelbe vergroͤßert. E. Ein einzelnes Blumenblatt. F. G. Staub- beutel. H. Der Kelch. i. J. Der Frucht— knoten. k. R. Das Schoͤtchen. L. Daſ⸗ ſelbe im Querdurchſchnitt. M. Daſſelbe im Laͤngsdurchſchnitt. n. Ein reifes Schöts chen. o. O. Samen. Hoppe. 1 en 05 11 er ah * 3 Br, | Fuͤnfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. THLASPI alliaceum. L. Knoblauchduftiges Täſchelkraut. Mit geſtielten rundlichen ganzrandi— gen oder faſt ausgeſchweift gezaͤhn⸗ ten Wurzelblaͤttern, pfeilfoͤrmigen länglichen gezaͤhnten, faſt umfaſ— ſenden Stengelblaͤttern, aufrechten einfachen oder aͤſtigen Stengeln, verlaͤngerten Fruchttrauben, mit rundlich- verkehrt-eyfoͤrmigen, mit einem aufwaͤrts gebogenen Fluͤgel— rande umgebenen achtſamigen Schoͤt— chen, und gruͤbig-netzigen Samen. Waͤchſt ſehr haͤufig auf Getreidefeldern bei Salzburg, und bluͤhet im April und Mai. Die Wurzel iſt einjaͤhrig und einfach und nur am untern Ende in zarte einfache Faſern ausgehend. Die Wurzelblaͤtter ſtehen in der Runde beiſammen, find geſtielt, verkehrt : ey: foͤrmig oder rundlich, geſchweift oder faft ges zaͤhnt, mit ſtumpfer Spitze. Die Stengel— blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, ſind laͤnglich, mit pfeilfoͤrmiger Baſis, ſitzend, oder faſt um—⸗ faſſend, ganzrandig, ſtumpflich. Die Stengel 16 find einfach, oder zuweilen aͤſtig, 1— 2 Schuh hoch, aufrecht, ſtielrund und glatt, oder am Grunde mit Borſtenhaaren beſetzt. Die an— fangs gedraͤngt ſtehenden Bluͤthen verlaͤngern ſich nach und nach in eine lockere Fruchttraube, und ſind verhaͤltnißmaͤßig klein. Die Blumen⸗ blaͤtter ſind ſchneeweiß, groͤßer als der Kelch und die Geſchlechtstheile, verkehrteyfoͤrmig, ſtumpf oder ſeicht ausgerandet. Die Schoͤt⸗ chen rundlich- verkehrteyfoͤrmig, auf beiden Seiten conver. mit einem etwas aufwärts ges bogenen Slügelrande umgeben, an der Spitze ſeicht ausgerandet und mit dem kurzen Griffel gekroͤnt. Die Samen, deren in jedem Fach vier vorhanden, find oval, braun, grubig⸗netz⸗ artig punetirt. Die Pflanze riecht im friſchen Zuſtande nach Knoblauch, die Blatttheile find von grasgrüner Farbe. Fig, a. Die ganze Pflanze. A. Ein Stengel: blatt. B. Die Bluͤthe. C. Der Kelch. d. Ein Schoͤtchen. e. E. Daſſelbe im OQuerdurchſchnitt. F. Ein geoͤffnetes Fach mit den vier Samen. g. G. Der Same. Hoppe. Jah r ’ 7 N fh. * 7 4 ers Sünfichnte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALYSSUM. gemonense. Linne. Glemaunſches Steinkraut. Die Staͤmmchen ſtrauchartig: die jäh⸗ rigen Stengel einfach oder aͤſtig; die Traube nach dem Verbluͤhen vers laͤngert; die Blumenblaͤtter ſeicht ausgerandet: die Staubgefaͤße an der Baſis mit einem ſtumpfen Zaͤhn⸗ chen; die Schötchen kahl, oval oder rundlich, in der Mitte aufgeblaſen, am Rande platt gedruckt; die Faͤcher mit vier bis ſechs Eychen; die Blaͤt⸗ ter der Staͤmmchen laͤnglich, in den Blattſtiel verſchmaͤlert, ſehr weich— filzig: Die hier gegebene Zeichnung iſt nach ei⸗ nem Exemplare entworfen, welches Herr Dr. Jiaſoletto auf Oſeto geſammelt hat. Die Farbe der Blüthe iſt vielleicht verbleicht; an dem in Jacquins Icones plant, rarıor, abge- bildeten Exemplare find fie wenigſtens viel ses faͤttigter gelb. Herr Sturm hat die Jüumi— nation genau nach der Farbe des vorgelegenen Exemplares gemacht. — Die Pflanze waͤchſt auſ⸗ ſerdem nach Wulfen auf Kalkbergen bei Ger mona (Glemaun) hinter Ponteba im Wocheiner und Kanker⸗Thal in Krain. Die Bluͤthezeit iſt nicht angegeben. ! Die Pflanze ſieht auf den erſten Blick der Vesicarıa sinuata Poiret (dem Alyssum si- nuatum Linne) aͤhnlich, und hat eben ſolche lange, lockere Trauben mit entfernt geſtellten er. Schoͤtchen. Sie unterſcheidet ſich aber ſehr leicht durch die Schoͤtchen, welche nur halb fo groß find und die Geſtalt derer von Alys- sum montanum haben; fie find naͤmlich nicht aufgeblaſen kugelig, ſondern flach und treten nur in der Mitte auf beiden Seiten da wo die Samen liegen, gerade wie A. montanum, mit einer Woͤlbung hervor, Auſſerdem iſt die Pflanze kleiner und die Blumenblaͤtter ſind nur ſeicht ausgerandet mit einer ſtumpfen Kerbe; bei Alvssum sinuatum find fie faſt zweiſpaltig von einer tiefen ſpitzen Einkerbung. Auf der andern Seite ſteht die Pflanze dem Alyssum saxatile nahe, mit dem ſte im Kraute, in den Bluͤthen, Schoͤtchen und Samen uͤber⸗ einſtimmt. Aber die Blüthen bei A. saxatile fieben am Ende des Stengels in einer aͤſti— gen, zuſammengeſetzten Doldentraube, deren einzelne Trauben ſich nach dem Verbluͤhen we— nig verlängern, wie die dritte hier folgende Tafel zeigt. Dies giebt der Pflanze ein ganz anderes Anſehen. Auch ſind die Schoͤlchen des letztern etwas kleiner und haben ſtets nur zwei Eychen in jedem Fache. Die Blaͤtter an dem hier abgebildeten e plare des A. gemonense find ganzrandig. Nach den ahnlichen verwandten Arten zu ſchlieten, kommen ſie aber auch gezaͤhnt vor, und m Wulfens Abbildung ſind ſie etwas gezaͤhnt. Fig. &. Die game Pflapze. b. B. Eine Bluͤ⸗ the. C. Der Kelch. D. Ein Blumenblatt. 5 und 6. Ein Schoͤtchen von vorne, f. von der Seite. H. Ein ſolches an dem die eine Klappe abgefallen. Koch. 7 GE OI [4 [ Leder cd 1 Pr 8 * Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALYSSUM saxatıle. Linne. Gebirgs-Steinkraut. Die Staͤmmchen ſtrauchartig; die jähs rigen Stengel an der Spitze trau⸗ big aͤſtig; die Trauben rispig, auch nach dem Verblühen noch kurz; die Blumenblaͤtter breit ausgerandet; die Staubgefäße an der Baſis mit einem ſtumpfen Zaͤhnchen: die Schoͤt— chen kahl, rund oder verkehrt-eyrund; flach, in der Mitte kon ver; die Faͤ⸗ cher mit zwei Eychen; die Blatter der Staͤmmchen laͤnglich in den Blatt- ſtiel verſchmaͤlert, ſehr weich filzig. Die gegenwaͤrtige Pflanze waͤchſt in Felſen⸗ ſpalten und im Geroͤlle der Kalkgebirge, und geht von Niederoͤſtreich durch Maͤhren, Boͤh—⸗ men und Schiefien bis nach Sachſen und in die Bayreuthiſchen Gebirge, wo ſie ſich bei Muggendorf findet. Sie bluͤhet im Mar und Juni. Die tief in die Felſenſpalten eindringende Wurzel treibt mehrere Wurzelkoͤpfe, welche in der Folge zu holzigen, aufrechten, oft mit den Reſten der vorsährigen Blattſtiele noch bes kleideten, 3— s Zoll hohen Staͤmmchen er⸗ wachſen, die an dem Ende mit einem Büfchel von Blattern beſetzt find. Zwiſchen dieſen Blättern entwickeln ſich dünne bluͤthetragende Stengel, von eiwa einem halben Fuß Hoͤbe, welche nachdem fie Frucht getragen baben, noch in demieiben Jahre abſterden. Die Blaͤtter des Buͤſchels an dem Ende der Stämmchen find laͤnglich, nach unten in einen Blattſtiel verſchmaͤlert, ſelten ganzrandig, gewohnlich entfernt und klein- zuwetlen aber auch tiefge— zähnt und wie das ganze Kraut filzig⸗grau; die Blatter an den jaͤhrigen Stengeln find viel kleiner, lanzettfoͤrmig und meiſtens unge— jaͤhnt. Die Blüthen ſtehen am Ende des Stengels in kurzen Trauben, welche eine zu— fanımengefegte Doldentraube bilden und ſich auch nach dem Verblühen wentg verlaͤngern, wie die folgende Tafel zeigt; die goldgelben Blumenblaͤtter find noch einmal fo lang als der Kelch, und mit einer breiten, aber bes merklichen Bucht ausgerandet. Die Staub— gefaße haben an der Bafıs nur ein ſtumpfes Zaͤhnchen, welches aber doch an den Eürzern ſehr bemerklich iſt. Die Schötchen find kahl, flach und nur in der Mitte konvex, zwar in jedem Fache mit zwei Eychen verſehen, aber durch Fehlſchlagen doch meiſtens einſamig. Die Samen find mit einem deutlichen Flügel ums ker 3 die folgende Tafel zu verglei— en i Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein unteres Blatt. c. . Eine Bluͤthe. D. Ein Blu⸗ . E. Der Kelch. F. Ein Staub- gefaͤb. Koch. Alyssum saaadldlr Z. 50 | = Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALYSSUM saxatile, varietas foliis in- tegerrimis. Das Gebirgs— Steinkraut mit ganzran⸗ digen Blättern. Herr Sturm hat hier auf einer Tafel zwei Abſichten erreicht, naͤmlich die fruchttragende Pflanze darzuſtellen, um ihre auch in dieſem Zuftande wenig verlängerten Trauben bemerk— lich zu machen, und dann die Varietaͤt mit ganzrandigen Blaͤttern zu liefern. Die ger wöhnliche Blattform des Gewaͤchſes zeigt die Hauptſigur auf der vorhergehenden Tafel und die Varietaͤt mit eingeſchnitten geſaͤgten Blaͤt⸗ tern iſt in einem Blatte bei Lit. b. jener Ta⸗ fel dargeſtellt. Auſſerdem zeigt die gegenmwärs tige Tafel die zweit verſchiedenen Geſtalten, unter welchen die Schoͤtchen vorkommen. Sie find nämlich bald kreisrund, Lit. h, H, J, K, bald verkehrt⸗eyfoͤrmig, nämlich nach der Ins ſis bemerklich verſchmaͤleft, Lit. m. NI. cin 3 umſtand, der fich bei vielen ſchoͤtchentragen⸗ den Cruciferen und ſogar bei der Biscutella wieder findet. Der deutliche Flügel des Gas mens iſt bei Lit. 1, L. dargeſtellt. Koch. N 1 . . N € . * — 5 } wa \ WN E 0 8 —— N ,. 77 — \ * | f Ai — Alıssum saxalle 8 — . Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALYSSUM alpestre. Linne. Alpen-Steinkraut. Der Stengel krautig, aufſtrebend, an der Baſis etwas ſtrauchartig, an der Spitze traubig > ältig; die Trauben in einer flachen Rispe; die Blumen⸗ biätter geſtutzt; die, längern Staub; efäße gefluͤgelt, die kuͤrzern an der Baſis mit einem haͤutigen Anhaͤng⸗ fel; die Schoͤtchen elliptiſch, grau von ſehr dicht geſtellten angedruͤck⸗ ten Sternhaͤrchen; die Samen oval, auf der einen Seite ſehr ſchmal ge⸗ flügelt; die Blätter grau, verkehrt⸗ eyfoͤrmig oder laͤnglich, uach der Ba— ſis verſchmaͤlert. Von dieſer Pflanze ift bis jetzt in Deutſch⸗ land nur ein Standort bekannt. Sie waͤchſt namlich auf den Schaufelſen bei Stetten am Falten Markt in Baden, wo fie Herr Gebeis mehofrath Zeyſer entdeckt hat. Sie bluͤhet im Mat und Juni. a Die Exemplare von dieſem Standorte, welche ich bisher ſahe, gehoͤrten einer Form mit hoͤherm Stengel und ziemlich breiten Blaͤt⸗ tern an, allein ohne Zweifel finden ſich auch kleinere und ſchmalblaͤttrige daſelbſt und wahr— ſcheinlich wachſen dergleichen Formen, wie bei den verwandten Arten, durch einander. Auf hohen felſigen Gebirgen bleibt die Pflanze klein und niedrig, eine Erſcheinung, die auch an 4 andern daſelbſt vorkommenden Gewaͤchſen ne: wöhnlich iſt. Unter dieſen niedrigen Exem— plaren haben aber ebenfalls einige breitere ſtumpfe, andere ſchmalere und ſpitzere Blätter. Die kleine auf der gegenwartigen Tafel vor- geſtellte Form iſt nach einem in den Schwei⸗ jeralven geſammelten Exemplare gezeichnet. Das im 48ſten Hefte abgebildete Alyssum alpestre if eine Form des Alyssum Wulfe- nianum Bernhardt, mit etwas breiten ſpate⸗ ligen Blaͤttern, auf welche Weiſe ubrigens alle verwandten Arten abaͤndern. Dieſes A. Wulfenianum ſteht dem A. montanum ſehr nahe. Von beiden unterſcheidet ſich das hier dargeſtellte Alyssum alpestre ſehr leicht durch die um die Haͤlfte kleinern Bluͤthen und durch mehrere Trauben, welche am Ende des Sten— gels ſtehen, und welche ſich nach dem pers blühen nicht viel verlängern, (an dem hier ab: gebildeten Exemplare find die Trauben, noch wenig entwickelt.) Auch find die Schoͤtchen linſenfoͤrmig zuſammen ‚gedrückt am Rande we⸗ nig oder auch gar nicht platt und in jedem Fache derſelben findet ſich nur ein Eychen. Man vergleiche hieruͤber die folgende Tafel. Der Ueberzug der Pflanze tft dichter als bet den benannten Arten und aus feinen Stern⸗ haͤrchen gebildet; beſonders find die Schoͤtchen mit einem feinen, aber ſehr bichten weißgrauen Ueberzuge bedeckt. Fig. a. Die ganze me b. B. Eine Blüs the. C. Der Kelch. E. Blätter, von der obern, und untern . Koch. Ak a alpestre 8 Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALYSSUM alpestre varietas H. major. A. tortuosum W. H. Die größere Abart des Alpen-Steinkrauts. Dieſe groͤßere Varietaͤt kommt, wie die kleinern und wie das verwandte Alyssum mon- tanum und Wulfenianum mit breitern ſtum— pfern und ſchmaͤlern jpige:n Blätter vor, und in beiden Faͤllen mit einem grauen Ueberzuge auf der obern und untern Seite derſelben, oder nur auf der untern. Dieſe größere Was rietaͤt it Alyssum tortuosum W. K., A, ser- pyllifolium M, Bieb., (welches letztere nach der Angabe des Authors ſelbſt nicht verſchie⸗ den iſt.) Das A. alpestre g argenteum Gaud. iſt ebenfalls dieſelbe Pflanze, nur etwas breit; blaͤttriger. Zwiſchen allen dieſen Formen fins det man keine Grenzen. Die hier dargeſtellte großere Varietaͤt hat viel Aehnlichkeit mit dem im asſten Hefte ad gebildeten, nun auch von Herrn Lejeune bet Verviers im Gebiete der Flora von Spa auf: gefundenen Alyssum murale W. R., A, ar- genteum Vitman. Aber die Schoͤtchen und beſonders die Samen geben einen auffallenden 1 Unterſchied. Die Schoͤtchen von Alyssum al- pestre und feinen Formen find linfenformig, in der Mitte nämlich ziemlich konvex und am Rande nur wenig platt, und find einfarbig: grau, von ſehr feinen dicht angepreßten und zu— ſammengedraͤngten Haͤrchen; die Samen find oval mit einem ſchmalen Rande umzogen, den man kaum einen Fluͤgel nennen kann. Man vergleiche auf der Tafel die Fig. k. R. An A, murale W. R., dem A. argenteum Vitm,, ſind die Schoͤtchen faſt noch einmal ſo groß, ffächer, und im ausgebildeten Zuſtande mit zerſtreuten von einander entfernten Sternhaͤr— chen bewachſen, und die Samen ſind kreis— rund und breitgefluͤgelt. Der Vergleichung halber hat Herr Sturm bei Fig. J. L. eine nochmalige Abbildung der Samen des Alys- sum murale in natuͤrlicher Größe und ſtark vergroͤßert gegeben, um den auffallenden Un— terſchied recht anſchaulich daͤrzuſtellen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Bluͤthe. C. Ein Blumenblatt. D. Der Kelch. E. Der Fruchtknoten. F. Eines der vier laͤngern; 6. der zwei kuͤrzern Staubgefaͤße. k. H. Ein Schoͤtchen. J. Daſſelbe ohne die Klappen, um deu Sa⸗ men liegen zu ſehen. Der Same. l. L. Der Same * Ken argen- teum, Vitm, Koch. r 7 Alyscum alpesWe war. (3. Lrlaosum l, , IN ab 16 . 5 5 Aer N 1 9 4 0 FA 27 ER REN N A * 5 4 e 4 ei} AUT We m; * 7 sr u... we N | TR * N, NEW 4 15 8 e * N e N e Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALYSSUM montanum. Linne. Berg - Steinfraut. tengel krautig, ausgebreitet auffreben d zuletzt an der Ba— twas ſtrauchartig; die Trauben aͤndig, einzeln, nach dem Ver: en verlängert; die Blumenblaͤt— ſtumpf oder ſeicht ausgerandet; laͤngern Staubgefaͤße geflügelt, kuͤrzern an der Baſis mit einem 8 S der 1 Schoͤtchen oval oder rundlich grau von ſehr dicht geſtellten angedruck⸗ ten Sternhaͤrchen; die Blaͤtter grau Sei die untern verkehrt-ey⸗ oͤrmig. ‚ 425 Dieſe Pflanze waͤchſt auf ſteinigen Bergen in den Spalten der Felſen, und auch im Sande der Flächen: in großer Menge im San⸗ de der Rheinflache. Sie waͤchſt ferner in den Gebirgen des Rheines von der Schweitz an, im Nahe- und Moſelthal und im Mainthal bis Würzburg hinguf. Ferner vom Littorale, durch Oeſterreich, Böhmen, Schleſien bis Dress den und Halle in Thuͤringen. Sie bluͤhet im Mai und Juni. ur PR Die Wurzel dünn: fpindelig, zuletzt holzig. Die Stengel nach allen Seiten ausgebrettet, die blühenden aufſtrebend, an der Baſis aͤſtig, von da an aber nebſt den Aeſten einfach und nehſt dieſen an der Spitze mit einem Blütheus ſtraͤuschen beſetzt, welches ſich bei der Frucht in eine lange lockere Traube verwandelt. Die Blaͤtter lanzettlich, ſpitz oder ſtumpf und wie 6 \ die ganze Pflanze graugruͤn, zuweilen auf der Oberſeite weniger grau oder auch kahl; die untern Blätter kleiner und verkedrteyfoͤtmig. Die Staubgefaͤße mit Anhaͤngſeln beſetzt. Die Schoͤtchen in der Mitte konvex, am Rande eingedruͤckt, mit zwei Eychen in jedem Fache. Die Samen mit einem ziemlich breiten Haut— rande umzegen. 0 r Die groͤßern Bluͤthen und die einfachen verlaͤngerten Trauben unterſcheiden auf den erſten Blick die gegenwaͤrtige Art von Alyssum alpestre. Hierin ſttmmt fie aber mit dem im 48ſten Hefte abgebildeten Alyssum Wulfenia- num, (alpestre Wulfen, ) überein. Dieſes, das A. Wulfenianum, iſt dem A. montanum überhaupt ſehr aͤhnlich, untetrſcheidet fich je— doch dadurch, daf die Blätter nur mit zer⸗ freuten Sternbaͤrchen punkttrt, nicht dicht da: mit beſetzt ſind, und daß die Schoͤtchen, der Kelch, die Bluͤthenſtiele und auch der Steugel eben fo ſchwach flaumig find, wie die Blatter. Die Schoͤtchen werden nach Wulfen zuletzt ganz kahl. Von dieſem A. Wulfenianum habe ich ubrigens noch keine Exemplare mit vos kommen ausgebildeten Schoͤtchen geſehen, wel— che auch bei der Abbildung im asiten Hefte dteſes Werkes fehlen. Es duͤrfte deswegen das A. Wulfeanium noch genauer beobachtet werden. 2 Fig. &. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Blü⸗ the. C. Ein Blumenblatt. D. Der Kelch. E. Eines der vier laͤngern, F. der zwei kuͤrzern Staubgefäße. G. Der Fruchtkno— ten. h und k. Ein Schoͤtchen von vorne, 1. von der Seite. I. Die Scheidewand * zwei Samen; NM. einer davon Kärs er vergroͤbert. f | Koch. Alıızsım monlanım z 1 54 I a u a 4 1 n 1 * Ki A Ar, RN u 5 „ SI Y 0 Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALYSSUM montanum: varietas folis latioribus, Das Berg- Steinfrant mit breitern Blättern, Das auf der vorhergehenden Tafel abge— bildete Exemplar des Alyssum montanum ſtellt die gewöhnliche Form deſſelben dar. Es giebt aber auch andere, an welchen die Blaͤt— ter betraͤchtlich ſchmaͤler ſind, und wieder an— dere, an welchen fie auch bedeutend breis ter und kuͤrzer erſcheinen. Die letztgenannte Form iſt auf der gegenwaͤrtigen Tafel abge— bildet, um die Wandelbarkeit an der Blatt- form ſowohl des Alyssum montanum als feiner Verwandten, welche eben fo varirem, anſchaulich zu machen. Die bteitblaͤttrige Varietaͤt des Alyssum montanum hat Herr Loiſeleur als eigne Art beſchrieben, dagegen hat Herr Geheimehofrath Gmelin in der Flora badensis ſchon fruͤher eine fehmalblättrige Form dieſer Art mit demſelben Namen be— legt. Es giebt alſo zweierlei Pflanzen, wels che dieſen Namen tragen, die übrigens beide 7 nur Modificationen von Alyssum montanun ſind. i Das im asften Hefte abgebildete Exemplar des Alyssum alpestre Wulfen (A. Wulfenia- num Willd.) iſt eine aͤhnliche breitblaͤttrige Form dieſer letztern Pflanze, wie die auf der ge— genwaͤrtigen Tafel vorfindliche von A. monta— num iſt. In der Regel hat das A. Wulfenia- num dieſelbe Blattform, unter welcher A. montanum gewoͤhnlich erſcheint. Koch. A 0 M a ws . Pa Alyzsum menlanum TLÆ⁰ν. Solar datorıbus. 28 Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. ALYSSUM campestre. Linne. Feld; Steinfraut. Der Stengel aufſtrebend, krautig; die Trauben endſtaͤndig; der Kelch abs faͤllig; die laͤngern Staubgefaͤße ſchmal gefluͤgelt, die kuͤrzern an der Baſis mit einem laͤngern haͤutigen Anhaͤngſel; die Schoͤtchen kreisrund, kurzhaarig, von etwas abſtehenden ſternfoͤrmigen oder einfachen Haͤr⸗ chen; die Blaͤtter grau, lanzettlich, nach der Baſis verſchmaͤlert, die uns tern verkehrt-eyfoͤrmig. Dieſe in dem Gebiete der deutſchen Flora ſeltene Art wurde von Herrn Lejeune in dem Bezirke der Flora von Spa entdeckt; ſie bluͤhet im Mai und Juni. Die Pflanze iſt dem im asften Hefte dars geſtellten Alyssum calycınum ſehr ähnlich, aber robuſter und dadurch ſogleich kenntlich, daß die Kelche bald nach dem Verbluͤhen ab— fallen und nicht wie bei A. calyeinum ſtehen bleiben. Außerdem finden ſich noch folgende Unterſchiede. Die Blaͤtter ſind ſtets etwas 8 Sreiter und mit laͤngern Sternbaͤrchen beſetzt. Die Bluͤthenſtielchen, Kelche und Schoͤlchen find rauhharig; ihre Haare ſtehen zwar ebens falls in Sternchen beiſammen, aber ein Theil derſelben iſt laͤnger und liegt nicht feſt auf. Die kurzen Staubgefaͤße haben an ihrer Baſis ein Anhängſel und das pfriemliche Faͤdchen zu beiden Seiten, welches ſich bei A. calyeinum vorfindet und was im Asften Hefte bei Lit. N. ſehr deutlich ausgedruͤckt iſt, fehlt hier. Die Schoͤtchen find noch einmal ſo groß und, wie bemerkt, rauhhaarig. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Bluthe. C. Ein Blumenblatt. D. Der Fruchtknoten. E. Eines der vier laͤngern, F. der zwei kuͤrzern Staubgefaͤße. g. 6. Ein Schoͤtchen. H. Ein Theil der ſtern— foͤrmigen Haare, womit daſſelbe bedeckt iſt. J. Die Scheidewand mit zwei Sa— men. k. R. Einer derſelben ſtaͤrker ver⸗ glößett. Koch. e Adyssum cane na Im hun 8 3, 5 2 1 1 4 * 5 . 5 1 * * . Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. CAPSELLA Bursa pastoris Moench. Gemeines Hirten-Täſchel. Thlaspi Bursa pastoris Linne. Die Blätter ſchrotſaͤgefoͤrmig-fieder— ſpaltig, die Zipfel eyföͤrmig⸗drei⸗ eckig, ſpitz, etwas gezaͤhnt, die obern ungetheilt; die Schoͤtchen dreieckig— verkehrt-herzfoͤrmig. Dieſe uͤberall gemeine Pflanze, welche auf kultivirtem Boden leicht zum laͤſtigen Unkraute wird, bluͤhet und reift ihren Samen das gan⸗ ze Jahr hindurch, wenn kein Froſt einfaͤllt. Der Stengel iſt von unten an aͤſtig und daſelbſt nebſt den grasgrünen Blättern mit zerſtreuten Haͤrchen bewachſen, uͤbrigens wie das ganze Gewaͤchs kahl. Die Wurzelblaͤtter ſind im Umriſſe lanzettlich nach der Baſis verſchmaͤlert, aber tief fiederſpaltig mit eyfoͤr⸗ mig dreieckigen oder auch lanzettlichen Zi— pfeln, welche an ihrer vordern Seite oft ge⸗ zaͤhnt erſcheinen, zuweilen daſelbſt tief einges ſchnitten find, welches die Varietaͤt, corono- pifolia, bildet. An magern Exemplaren Foms 9 men fie zuweilen auch ungetheilt vor, wie die Figur bei Lit, b. zeigt. Die Stengelblaͤtter find pfeilfoͤrmig, ungetheilt und umfaſſen den Stengel. Die Blüthen find klein, die Trau— ben aber reichbluͤthig und zuletzt ſehr verlaͤn— gert. Die Schoͤtchen ſtehen auf ihren duͤnnen Stielen weit ab, find umgekehrt⸗ dreieckig, ſeicht ausgerandet und nicht gefluͤgelt; fie ent— halten zwanzig, bis vier und zwanzig Samen. In manchen, beionders in Regenjahren, findet fich eine blumenblattloſe Varietaͤt, eine varietas apetula, ziemlich oft vor. Sie ent— ſteht dadurch, daß ſich die Blumenblaͤtter in Staubgefaͤße verwandeln. Die Bluͤthe iſt des— wegen zehenmannig. Man vergleiche die Ab⸗ bildung derſelben bei Lit. N. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Blatt der ganzblaͤttrigen Varietaͤt. e. C. Eine Bluͤthe. D. Eine ſolche noch geſchloſſen. F. Der Kelch. k. Ein Blumenblatt. G. Die Ss ſchlechtstheile. UH. Der Fruchtknoten bes ſonders. i. k. Ein kleineres und ein groͤßeres Schoͤtchen. L. Die Scheidewand mit den Samen. m. M. Samen. N. Eine Blür the der blumenblattloſen Varietaͤt. Koch. N 15 apsella Bursa yoaslorss Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. CAPSELLA elliptica. Meyer. Elliptiſches Hirtentäſchel. Lepidium procumbens Linne, Thlaspi pro- cumbens Wallr, Hutchinsia procumbens De, Cand, Noccaea procumbens Reichen- - bach, Die Blätter tief⸗fiederſpaltig, die Zi— pfel ganzrandig, lanzettlich oder els liptiſch, der endſtaͤndige größer; die obern Blaͤtter meiſtens ungetheilt oder auch die untern ungetheilt und nur gezaͤhnt; die Traube verlaͤngert, reichbluͤthig; die Schötchen oval oder laͤnglich, ſtumpf oder etwas geſtutzt. Die hier dargeſtellte Pflanze waͤchſt auf feuchten ſalzhaltigen Triften in Thuͤringen zwiſchen Naumburg und Ansleben, bei Bern⸗ burg und Staßfurt und an den Salinen von Frankenhauſen. Sie bluͤbet im Mai, Die Pflanze hat einige Aehnlichkeit mit Hutchinsia petraea, große Exemplare aber haben das Anſehen von Capsella Bursa pasto- ris. Von jener unterſcheidet ſie ſich leicht 10 durch die reichfamigen Schötchen und von dies fer durch die Geſtalt der Schötchen und Bläts ter und dadurch, daß fie gewoͤhnlich ein zar⸗ tes und ſchmaͤchtiges Pflaͤnzchen iſt. Der feine Stengel iſt 3-8“ lang, und kahl wie die ganze Pflanze. Die Blaͤtter ſind grasgruͤn, gefiedert, oder bis auf die Mittel— rippe in zwei bis drei Paar elliptiſche oder lanzettliche Fieder, mit einer groͤßern Endfie— der geſpalten. Die Bluͤthenſtraͤuschen find we⸗ gen der kleinen Bluͤthen unanſehnlich, aber reichblütbig, 15 — 20, an großen Exemplaren fogar bis soblüthig und ſtellen zuletzt ſehr lange lockere Trauben dar. Die Schoͤtchen ſind oval oder laͤnglich und ſehr ſtumpf oder geſtutzt. i Fig. a, Die ganze Pflanze. B. Eine Bluͤthe. C. Der Kelch. D. Ein Schoͤtchen. E. Die Scheidewand mit den Samen. F. Ein einzelner Same ſtaͤrker vergroͤßert. Koch. n einen, Se: N | "VE m a es | Be er Een re adus, 85 „ 5, 777777 Fr 5 be rt wu wg > Las 9 ir item Be " I 8 * u, we dee! LS ee * — 7 \ n I Fünfzehnte Klaſſe. Erite Ordnung. CAPSELLA elliptica: varietas integri- folia. Die Abart des elliptiſchen Hirtentäſchels mit ungetheilten Blättern. Die auf der vorliegenden Tafel dargeſtellte Varietaͤt moͤchte man fuͤr eine eigene Species anſehen, aber ſie geht durch allmaͤhlige Mit⸗ telformen in die Hauptart über. An dieſer find die ſaͤmmtlichen Blätter gefiedert, wie die vorhergehende Tafel zeigt, oder tief fies derſpaltig. Bei andern Exemplaren wird die Mittelrippe an den untern Blaͤttern breiter, ſo daß dieſe weniger tief in Fieder geſpalten erſcheinen; die obern Blaͤtter aber ſind ſchon ungetheilt. An andern Exemplaren, von wel⸗ chen die gegenwaͤrtige Tafel eins darſtellt, ſind alle Blaͤtter gant und nur an einen und dem 11 4 andern der untern findet ſich ein und der an: dere vorſpringende Zahn, die übrigen ſind lanzettlich und voͤllig ganzrandig. Das Uebrige aller dieſer Abarten ſtimmt vollkommen uͤber⸗ ein. Koch. Capsch 2 elkplica 0 var. enlegrifolua. 3 7 — L — — Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. CAPSELLA pauciflora. Koch, Armblüthiges Hirtentäſchel. Die Blaͤtter ganzrandig, laͤnglich, in den Blattſtiel verſchmaͤlert, die un— tern dreiſpaltig-leyerfoͤrmig, die oberſten lanzettlich; die Trauben drei- bis vierblüthig, faſt doltig; die Schoͤtchen rundlich, ſtumpf oder etwas geſtutzt. Dieſe ſeltene Art wurbe von Verrn Apo⸗ theker Elsmann am Udai in Faſſathal im ſuͤd— lichen Tyrol aufgefunden. Die Bluͤthezeit hat der Finder nicht angemerkt. Sie iſt der Varietaͤt der Capsella elliptica, welche auf der vorhergehenden Tafel darge— ſtellt iſt, hinſichtlich der Blaͤtter aͤhnlich, allein ſogleich durch die kurzen, nur drei- und vier— blüthigen Trauben, deren Spindel viel feiner und deren Bluͤthenſtielchen bei der Frucht laͤnger ſind, und beinahe gleich hoch ſtehen, zu erkennen. Außerdem iſt der Stengel viel aͤſtiger, die feinen Aeſte deſſelben theilen ſich gabelſpaltig; die kurzen armbluͤthigen Trauben ſtehen dem Blatte gegen uͤber und beſetzen g 12 den Stengel faſt von unten an, und die Schoͤtchen ſind breiter und rundlicher. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Eine Bluͤ— the. C. Ein Blumenblatt. D. Der Kelch, E. Ein Schoͤtchen. Koch. Case 22 pauciflora Me. LA. | re a * W W I Nen INS 3 * > Ir ** — Dey > Fünfiehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. ERUCASTRUM Pollichii. Schimper und Spenner. Pollichs Rempe. Erucastrum Pollichii Schimp. und Spenn. Flor. Frib. 3. p. 046. E. inodorum Rei- chenb, Fl. exc, p. 005. Sisymbrium Eru- castrum Pollich, 9 2. P- 234. Die Blätter tief fiederſpaltig, die Zipfel laͤnglich, ungleich⸗ſtumpf⸗ge⸗ zaͤhnt, durch eine gerundete Bucht geſondert; die untern Bluthenſtiel⸗ chen der Traube F die Kelchblattchen aufrecht » abſte— hend; die laͤngern Staubgefaͤße an den Stempel angedruͤckt. Die gegenwärtige und folgende Art wur⸗ den bald unter die Gattung Sisymbrium, bald unter Brassica geſtellt. Sie haben mit letzte— rer alle Merkmale gemein, unterſcheiden ſich jedoch durch laͤngliche oder ovale und etwas zuſammengedruͤckte Samen und wurden des— wegen zweckmaͤßig von jener Gattung entfernt und als eigene unter dem Namen Erucastrum aufgefuͤhrt Die Arten der Gattung Brassica haben kugelfoͤrmige Samen. Das Erucastrum Pollichii iſt die gemeinſte der beiden Arten, deßwegen ſtelle ich ſie vor⸗ an; ſie waͤchſt in großer Menge auf den Aeckern des Rheinthales von Baſel bis Weſel 8 bluͤhet vom Mai bis in den ſpaͤten Her Auf der vorliegenden Tafel iſt ein Neben— ſtengel einer vollkommen entwickelten Pflanze 3 abgebildet. Eine ſolche bildet dadurch einen Buſch, daß ihre, aus einer mederliegenden Baſis aufftrebende Nebenſtengel und untere Aeſte ſich in großer Anzahl erzeugen. Die junge, bes ſonders die an einem magern Orte hervorge— kommene Pflanze iſt aufrecht und hat ein ganz anderes Anſehen: fie iſt auf der folgens den Tafel vorgeſtellt. Die Blätter find gras gruͤn und dicklich von Subſtanz, ſcharf anzu— fühlen von kurzen zerſtreuten Borſtchen oder auch kahl, und tief- bis auf die Mittelrippe fiederſpaltig, mit laͤnglichen, ſtumpfen, uns gleich- winkelig-gezaͤhnten, durch eine ges rändete Bucht gefonderten Zipfeln; die wur— zelſtaͤudigen aber ſind leyerförmig; die obern des Stengels einfacher, und allmaͤhlig kleiner und ſolche kleine ſtehen gar oft an der Baſis der Traube als Deckblaͤtter unter den Blüthen— ſtielen. Die Kelchblaättchen ſtehen auftecht, zwar nach oben ein weng von einander, aber fie entfernen ſich nicht einmal in einem halb— rechten Winkel, (bei dem Erucastrum obtu— sangulum fichen fie in einem rechten Winkel ab.) Die Blumenblaͤtter ſind weißlichgelb, etwas geaͤdert mit gefaͤttigtern Adern, wie— wohl nicht ſehr auffallend; fie ſpielen zuwei— len etwas ins Grünliche. Die bis 11/ Zoll langen Schoten haben bei ihrer Reife einen deutlichen Mittelnerven und einige hervortres tende Aederchen auf ihren Klappen. Die Sa— men ſind braun. 5 Fig. 4. Ein Nebenſtengel der ausgebildeten Pftanze. b. Sine noch gruͤne Schote, o. eine reife, aufgeſprungene. D. Ein Stuͤck der Scheidewand mit den Samen. e. E. Sameu. Koch. All ali. Jol. a. So. E cc Zerbst | G i * 4 n 4 Fire nd ET, * 3 5 A 6 an AN © 0 m * 5 aM bi; 7 „ * 1 A I, 5 4 r * W * . 4 Fuͤnfzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. ERUCASTRUM Pollichii. Pollichs Rempe, in einer Modification mit etwas ſpitzern Blattzipfeln und als junge Pflanze dargeſtellt. Die gegenwaͤrtige Tafel ſtellt neben der Zergliederung der Bluͤthe eine junge Pflanze dar, welche noch aufrecht ſteht. Spaͤter, wenn die untern Aeſte ſich mehr verlaͤngern, legen ſich dieſe, und auch der Hauptſtengel ſelbſt, mit ihren untern Theilen nieder, und dadurch wird die Pflanze breit und buſchig. Magere, an trocknen Orten hervorkommende Exemplare bleiben auch ſtets aufrecht, und ſind zuweilen ganz einfach, der Stengel naͤmlich endigt blos in eine einzige Bluͤthentraube. Der aufrechte Stand giebt der jungen Pflanze ein anderes Anſehen. Eine ſolche, deren Blattzipfel üb: rigens auch etwas ſpitzer ſind, als gewoͤhnlich, ſtellt die hier gegebene Abbildung dar. 14 Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe. e. C. Ein Blumenblatt. D. Die Ge⸗ ſchlechtstheile. E. Der Fruchtknoten bes ſonders. F. Ein Staubgefaͤß. 6. Der Kelch. Koch. S ER R 22 Schu. Je. 4 f 2. IT R 2. 1 . . Wr Fünfzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. ERUCASTRUM obtusangulum. Reichenbach. Stumpfkantige Rempe. Erucastrum obtusangulum Reichenbach Fl. excurs, p. 603. Sisymbrium obtusangulum Schleicher. pl. exsicc, Brassica Erucast- rum Roth Man. 2. p. 957. und mehrerer Schriftſteller, aber nicht die gleichnamige Pflanze Linnes und Decandolle's. Die Blaͤtter tief-fiederſpaltig, die Zipfel laͤnglich, ungleich-winkelig⸗ gezaͤhnt, durch eine gerundete Bucht geſondert: die Trauben unterwaͤrts nicht beblaͤttert; die Kelchblaͤttchen wagerecht abſtehend; die laͤngern Staubgefaͤße von dem Stempel ab— gebogen. Die vorliegende Art gehoͤrt zu den feltes nen deutſchen Pflanzen; ſie iſt bis jetzt blos bei Conſtanz und in der Gegend des Boden: fees auf Sandflächen und auf Mauern beobs achtet worden. Sie bluͤhet im Juni und Juli. Villars und Gaudin betrachten dieſe Art blos als Varietaͤt der vorhergehenden, des 15 Erucastrum Pollichii; allein die Pflanze faͤllt durch ihre großen eitrongelben Bluͤthen ſo ſehr auf und iſt ſo ſehr beſtaͤndig in ihren Kenn— zeichen, daß ich keinen Augenblick an der ſpe— zifiſchen Verſchiedenheit dieſer beiden Arten zweifele. Das Erucastrum obtusangulum hat verhaͤltnißmaßtg breitere Blattzipfel, von wel: chen die untern der groͤßern Stengelblaͤtter r kwaͤrts gerichtet find. Die Trauben find durch einen deutlichen Stiel von dem Sten— gel geſchieden und ihre untern Bluͤthen ha— ben keine Deckblaͤtter. Die Bluͤthen ſind noch einmal fo groß, ſchoͤn eitrongelb. Die Kelchblaͤttchen ſtehen ſehr weit, die aͤuſſern erſt wagerecht und dann noch weiter ruͤck— waͤrts gebogen ab, auch die Naͤgel der Blumen— blaͤtter und die laͤngern Staubgefaͤße biegen ſich zuletzt von ihrer Mitte an auswärts und liegen nicht am Griffel an. Die braune Farbe der Samen faͤllt mehr ins Roͤthliche. Fig. «, Ein „ganzer Nebenſtengel der Pflanze. 5. Eine Bluͤthe. C. Ein Blumenblatt. B. Ein Staubgefaͤß. E. Der obere und untere Theil des Stempels. F. Der Kelch mit dem Stempel. 6. Das mehr vergrößerte Ende eines ‚Der vier Kelch— upfel. h. Die Schote. i. J. Samen. Koch. 2 n M 5 nik FR obleisangelum Rackenb. eh RN 958 Fuͤnfzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. BARBAREA praecox Rob, Brown, Frühblühende Barbaree. Die untern Blätter gefiedert, mit funf bis acht Paar allmaͤhlig von unten an Große zunehmenden Fiedern, der ren oberſtes Paar fo lang iſt als die rundliche etwas herzfoͤrmige Ends fieder, die oberſten Blätter tief-fie⸗ derſpaltig mit linealiſchen ganzran⸗ digen Fiedern und einer lineal: laͤnglichen Endfieder. | Die Barbarea praecox iſt die ſeltenſte Art der Gattung und bis jetzt mit Sicherheit blos in dem nördlichen Theil von Deutſchland beebachtet worden; ſie waͤchſt einzeln in Hol— Rein und von da ſpaͤrlich durch Niederſachſen und Weſtphalen bis nach Achen. Bluͤhet im April und Mai. Von den beiden im 43ſten Hefte dieſer Flora abgebildeten Arten unterſcheidet ſich die gegen waͤrtige ſehr leicht durch die Blätter, welche alle gefiedert find und von welchen die unterſten aus eilf bis ar Blaͤttchen beſtehen, die son unten an allmaͤhlig groͤßer werden, 16 wodurch das Blatt nicht fo auffallend Ieyer; foͤrmig erſcheint, als bei den beiden genauns ten. Nur zuweilen iſt eins und das andere der oberſten Blaͤtter ungetheilt; in dieſem Falle aber ſchmal, linealiſch oder laͤnglich, und mit einen oder einigen vorſpringenden Zaͤh— nen beſetzt, als Andeutungen zum Siederfpals tigen. Die Schoten ſind bedeutend laͤnger als an Barbarea vulgaris, (der B. arcuata im 43ſten Hefte) und ſtehen auf einem kurzen bei der Frucht ſehr dicken Bluͤthenſtielchen. Die Samen ſind groͤßer und groͤber punktirt. Anmerkung. Die im Asften Hefte dars geſtellte Barbarea arcuata muß den Namen Barbarea vulgaris Rob, Brown und die das ſelbſt abgebildete Barbarea vulgaris den Na— men Barbarea stricta Andrzejowsci (B. par- viflora Fries, B. iberica Decandolle) erhal; ten. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Bluͤthe. C. Ein Blumenblatt. D. Der Kelch. E., Ein einzelner der vier Kelch— blaͤttchen. F. Die Geſchlechtstheile. G. Der Stempel beſonders. h. Eine Schote. 1. Ein Theil der geoͤffneten Schote mit dem Samen. k. R. Samen. Koch. wi‘ 27 * * An 1 % 3 * - Ber wn ö Br * 575 * . w w.* DORT Ar ENT N l. Zenit A 4. nie AT RE ont RE — — 2 2 „„ ere. TU 75 7 u...) LER TROR SE FANKRR, 1 * + 7 „% W 8 KARTE) 1 2965 9 6 ru 18 ch ah e — 22 ‚Ian „es nt In! KUN N 7 Ins WR 5 ’ BR YA 50 BR 7 fir, 11 hi 3 5 7 6 5 nr HERRIN 5 13 FR RE DIA, LIE ug) * ER 5 NEN 1 1 506144 At