+ 7 ¹ gg 145 Yu je 10313 ‘ 11 e 176510 un 10 00 5 10 i EL IE) 1 16 IRAK: KR e Ai 19 Ri 1 185 ee 5 A, 0 Ne 0 . 105 50 555 7 11 1050 1 8 1 1 1 In 1 ! ii u 1 ii N 7 A Ä . Bo 1 EHRET 4 70 „ y En 10605 ! j 4 1755 IN 1 140 EIN 16 0 1 ö dat RN ie ie 15 10 EM re dan. IR ir 1 0 N 114 A a 1 Bir m 4 1 ‚ale 1 8688 0 1 1 | 055 1 + . u 8 — Seat rr Fr ern = ul U) |) ne 3 2044 107 278 129 75 8 | Arnold Arboretum Library | 1 ö | | Dr A | | THE GIFT OF FRANCIS SKINNER OF DEDHAM IN MEMORY OF FRANCIS SKINNER (H. C. 1862) Received NM a A re 1 Re 2 Deutschlands Flora Abbildungen nach der Uatur mit Beſchreibungen von Jacob Sturm, der königl. botan. Geſellſchaft in Regensburg, der Societät der Forſt⸗ und Jagdkunde zu Dreiſigacker, der Wetteraui⸗ ſchen Geſellſchaft für die geſammte Naturkunde, der naturhi⸗ ſtoriſchen Geſellſchaft in Halle, der kaiſerl. Moskoviſchen Ge⸗ ſellſchaft der Naturforſcher, der Geſellſchaft naturforſchender Freunde zu Berlin, der pharmaceutiſchen Geſellſchaft zu St. Petersburg, des Avotheker⸗Vereins im nördlichen Deutſch⸗ lande, des Maclurian Lyceums zu Philadelphia, des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Naſſau, der naturforſchen⸗ den Geſellſchaft des Oſterlandes zu Altenburg, der Linneei⸗ ſchen Geſellſchaft zu Stockholm correſpondirendes und Ehrenmitglied. I. Abtheilung. 16. Bändchen. se 2 bs Mit 64 illuminirten Kupfertafeln. — — — nn m — —ä-ä4— —— . ͤ —œ464Zĩ — —— ne — ————ů ů ? A, Nürnberg, 1837. Gedruckt auf Koſten des Herausgebers. Digitized by the Internet Archive in 2014 http‘//archive.org/details/deutschlandsflor1161stur 1 tem Calamintha Acinos XIV. Diplotaxis tenuifolia. 3 7 1. 95 — grandiflora. 9 — Nepeta. 3% — officinalis. 36 Juncus — thymifolia. 3%. Calepina Corvini XV. 1. % Cerinthe alpina V. 1. 5”. — minor. £. Corispermum intermedium LA. — Marschallii 7. — nitidum. 3. Diplotaxis muralis. XV. 2.62. — muralis var. 69. — — — var. 60. — var. 61. viminea, 64. acutus. VI, 1. arcticus. C balticus. 7 bottnicus. 73. castaneus. 9. conglomeratus. - effusus, 9. fusco-ater. 20. glaucus. 2 Jacquini. SS. lamprocarpus 2/. ) Die römische Zahl deutet auf die Klaſſe, und die kleine auf die Ordnung, welche oben auf dem Texte und den Kupfertafeln angemerkt ſind, und nach welchen die Pflanzen aufgeſucht werden muſſen. Juncus maritimus. / Ranunculus aquatilis e — monanthos. 4 - pantothriz. 29. — sStygius. / — qivaricatus. 3 — tenuis. . — ffluitans. 32. — triſidus. 47 — — Da Lepidium Draba. XV. 1. tantibus. 33 — graminifolium. 3 — hederaceus. 34 — latifolium. $%. — tripartitus. 30 — perfoliatum. 55. Sempervivum Braunii — rudurale. 577 | XI. 4.24 Linaria arvenis XIV. 2. # 7. — Fuhckii. 22. — Cxmbalaria. — montanum. 24, Elatine. 5 Senebiera Coronopus. XV. littoralis. 30 7 b 1,572. 2 0 un — didyma. 53 — simplex. 48 2 spuria. 46. Thymus pannonicus. XIV. Ranunculus aquatilis XIII. 1. J. 75 — var. la- — agquatilis 2 trun- tifolia, catus. 2“ — hirsuta, #2. * — y quin- 1 — var. an- quelobus. 4% gustifolia hirsuts. 2 n d tripar- — Serpilum. 0 titus. 29 Erſte Klaſſe. Zweite Ordnung. CORISPERMUM Marschallii. Steven. Marſchalls Wanzenſame. Das Perigon fehlt; die Nüße find kahl, faſt kreisrund, geflügelt, der Fluͤgel gezaͤhnelt, an der Spitze aus⸗ geſchnitten, in der Mitte des Aus⸗ ſchnittes mit zwei Stachelſpitzchen; die oberſten Deckblaͤtter eilanzett⸗ förmig verſchmaͤlert⸗ſpitz, und nebſt den einnervigen Blättern ſtachel⸗ ſpitzig. f 5 Dieſe Art wurde von dem Herrn Geheime⸗ hofrath Zeyher bei Schwetzingen entdeckt, wo fie. auf Saudfeldern nicht ſelten vorkommt. Sie bluͤhet im Juli und Auguſt. . Die Wurzel ıft dünn, ſpindelig, ſchlaͤnge⸗ liggebogen, aͤſtig, aber wenig faſerig. Der Stengel aufrecht, etwas hin, und bergebogen, ſtielrund, gruͤn mit weißlichen Strichen oder roth uͤbertuͤncht, nach obenhin ſchwach gerillt, unterwärts kahl, oder mit einigen weichen ge⸗ buͤſchelten Haͤrchen bewachſen, nach obenhin aber davon faſt filzig. Uebrigens iſt der Ueber⸗ zug wechfelnd, und bald ſtärker bald ſchwaͤ⸗ cher vorhanden. Die Aeſte ſteigen in einen Bogen in die Hoͤhe, und ſind ſehr verlaͤngert; die unterſten gleich uͤber der Wurzel ſtehen gegenuͤber, die folgenden abwechſelnd; ſie gehen ſaͤmmtlich in lange unterwaͤrts lockere, am Ende aber gedrungene Aehren über. Die Bläts ter find wechſelſtändig, (nur die an den uns tern gegenſtaͤndigen Aeſten ſtehen gegen uͤber,) ſtiellos, linealiſch, ſpitz, mit einem aufgeſetzten feinen weißen Stachelſpitzchen, (welches jedoch nicht ſtechend iſt,) kahl, einnervig, dicklich, etwas fleiſchig, an der Baſis mit einem ſebr ſchmalen haͤutigen Rande eingefaßt; die am obern Theile des Stengels und die der Aeſte 41 gehen allmählig in Deckblaͤtter über. Die un⸗ tern dieſer Deckblaͤtter haben noch genan die Geſtalt der Aſt- und Stengelblaͤtter, die obern aber werden, fo wie fie weiter oben ſtehen, alls maͤhlig breiter und kuͤrzer und bekommen au ihres Baſts eine breite haͤutige Einfaſſung; die oberſten find eifoͤrmig und zugeſpitzt. Die Bluͤ⸗ then ehen einzeln und ſtiellos in den Win⸗ keln der Den blätter und find ein- bis drei⸗ männig Das Perigon fehlt. Das Nuͤßchen iſt 2 Linien lang, kahl, faſt kreisrund, auf der innern Gette flach, auf der auſſern etwas kon⸗ ver, mit einem breiten Fluͤgel umzogen; dieſer it fein- und ungleich gezaͤhnelt, an der Spitze bleit- ausgeschnitten, in ver Mitte des Aus⸗ ſchnittes mit zwei Spitzchen verſehen, und zwiichen dieſen Spitzchen noch ſchmal ausge: randet. Die beiden Spitzchen beſtehen aus der bleibenden Baßs der Griffel. k | Die hier dargeitellte Art kommt in Gärten als Co- rispermum Marschallii vor und darauf paßt auch die Bes ſchreibung der Flora taurico caucasica (Suppl. p. 5.) ſehr genau. Schon die Diagnoſe „flores apetali, fructus emarginati* bezeichnet genau dieſe Art. Herr Hofrath Reichenbach nennt ſie Corispermum bracteatum Viviani, welches Hr. Prof. Bertoloni in feiner Flora italica 1. P. 24. zu C. hyssopifolium zieht. Uebrigens muß ich be⸗ merken, daß ich von dieſem C. bracteatum noch kein Ori— ginnleremplar geſehen habe. Von dem C. elatum Host, wenigſtens von dem C. novum secundum Sadler et Pauer, welches in der Fl. excurs. zu C. bracteatum gezogen wird, beſitze ich von den Autoren ein Exemplar. Dieſes gehort jedoch nicht zu C. Marschallii, denn es hat einen an der Spitze nicht ausgeſchnittenen Flügel an der Frucht. Das ſehr ähnliche Corispermum eanescens Kit. hat den Ausſchnitt an der Spitze der Frucht, wie C. Mar- schallii, aber es hat ein zweiblätteriges Perigon und ſeine Nüßchen ſind nur halb ſo groß. , Das C. Marschallii iſt wahrſcheinlich identiſch mit dem C. Squarrosnm Linn. Dieſes läßt ſich jedoch, wie ſchon M. v. Bieberſtein bemerkt, nicht mit Sicherheit ausmitteln. Fig. &. Die ganze Pflanze. b Der obere Theil einer noch jungen, c. einer vollkommen ausgebildeten Aehre. D. Eine Blüthe. E. E. Nüßchen unker den Deckblät⸗ tern. g. G. Ein Nüßchen von der obern, H. von der untern Seite. Koch. Corispermum Marschall Saar. . 4 er T 5 4 5 7 7 7 ‘ > RG 11. BR TEN“ BEUTE RN Erſte Klaſſe. Zweite Ordnung. j CORISPERMUM intermedium. | Schweigger. Baltiſcher Wanzenſame. Das Perigon fehlt; die Naͤſſe ſind kahl, faſt kreisrund, gefluͤgelt, der Fluͤgel kaum gezaͤhnelt, an der Spi— ze mit zwei Stachelpitzchen, aber ob— ne Ausſchnitt; die oberſten Deck— blaͤtter eiförmig zugeſpitzt, der haus tige Rand derſelben halb ſo breit als der krautige Theil; die Blaͤtter einervig und nebſt den Deckblaͤttern ſtachelſpitzig. Waͤchſt am Ufer der Oſtſee, beſonders in der Gegend von Koͤnigsberg und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die Pflanze it dem C. Marschallii ſehr aͤhnlich, unterſcheidet ſich jedoch deutlich durch die Nuͤßchen, welche einen ganzrandigen oder kaum gezaͤhnten Fluͤgel haben, der an der Spitze der Frucht ſo breit iſt, wie am uͤbrigen Rande derſelben und die beiden Spitzchen auf ſeinem Rande ſelbſt nicht in einem Ausſchnitte traͤgt. Ein Perigon iſt in der Regel nicht vorhanden, 2 1 ich fand nur ſehr ſelten ein kleines Schuͤpp⸗ chen und ſtets nur einen Staubfaden. Die Nuͤßchen find fo groß wie bei C. Marschallii. In den Nuͤßchen gleicht das C. intermi- dium dem C. hyssopifolium Linn,, aber an dieſem ſind ſie nur halb ſo groß. Auch hat dieſes ein deutliches Perigon und ſchmaͤlere laͤngliche Deckblaͤtter, wenigſtens an meinen Exemplaren, und iſt duͤnner und ſchlanker. Es wurde, ſo viel ich weiß, noch nicht im Gebiete der Deutſchlands Flora gefunden. Die Cori- sperma verdienten uͤbrigens in Gaͤrten gezogen und lebend neben einander beobachtet zu wer— den. Ich konnte bisher nur zwei Arten fuͤr unſern Garten gewinnen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil einer ausgebildeten Aehre, in nas türlicher Größe. e. Die Bluͤthe. d. D. Nuͤßchen. Koch. Coröspermum intormeduun Alien N ER 1 * * 0 f aka re er. Erſte Klaſſe. Zweite Ordnung. CORISPERMUM nitidum. Kit. Glänzender Wanzenſame. Das Perigon zweiblaͤttrig; die Nüße kahl, faſt kreisrund, geflügelt, der Fluͤgel kaum gezaͤhnelt, an der Spitze mit zwei Stachelſpitzchen, aber ohne Ausſchnitt; die oberſten Deckblaͤtter eiförmig, zugeſpitzt, der haͤutige Rand derſelben fo breit als der Frans tige Theil; die Blaͤtter einnervig und nebſt den Deckblaͤttern ſtachel— ſpitzig. Corispermum nitidum KRitaibel in Schut str. Flor. 1. p. 7. C. purpurascens Host, Fl. austr. 1. p. 318. Dieſe Art waͤchſt nach Herrn Dolliner auf den Donauinſeln bei Wien und bluͤhet im Juli und Auguſt. Sie iſt viel duͤnner und ſchlanker als die beiden vorhergehenden und hat lange duͤnne Aehren. Die Nuͤßchen ſind wie bei C. inter- medium gefaltet, aber nur den vierten Theil ſo groß und auſſerdem unterſcheidet ſie ſich von dieſem durch die Gegenwart eines Perigo— 3 nes, durch fünf Staubgefaͤße und durch den breiten Hautrand der obern Deckblaͤtter, welche verhaͤltnißmaͤßig breiter, faſt rundlich und ploͤtz— lich zugeſpitzt ſind. Der weiße haͤutige Rand iſt ſo breit wie der gruͤne krautige, welcher die Mitte des Deckblattes einnimmt. Das Corispermum hyssopifolium iſt ſtaͤr— ker als das nitidum, die Nüßchen ſind noch einmal fo groß und die oberſten Deckblaͤtter laͤnglich und allmaͤhlig verſchmalert, wenig— ſtens an meinen Exemplaren. Fig. &. Die ganze Pflanze. B. Das zwei⸗ blätterige Perigon mit den Geſchlechts— theilen. C. Daſſelbe, an dem das vordere Blatt weggenommen, um die Geſchlechts— theile ganz ſehen zu koͤnnen. D. Die Spitze einer vollkommen ausgebildeten Aehre. E. Ein Deckblatt mit dem Nuͤß— chen in dem noch anhaͤngenden Perigon. F. Ein Deckblatt von oben. G. Ein Nuͤß⸗ chen. Koch. * Pr = ü x Or Corespermum milcchım HL: r » ’ 1 * 9 4 A N N Rae Ne a * 1 * * fälle Mm a U Ä Sr ir Fe N BER, f Fuͤnfte Klaſſe. Erſte Ordnung. CERINTHE minor. Linné. Kleinere Wachsblume. Die Blume über ein Drittel fünfſpal⸗ tig, die Zaͤhne pfriemlich, aufrecht⸗ zuſammenneigend; die Trager vier⸗ mal kurzer als die Koͤlbchen. a Dieſe ſchoͤne Pflanze bewohnt das ſuͤdoͤſt⸗ liche Deutſchland. Sie faͤngt bei Regensburg an, geht bis Muͤnchen und nun oͤſtlicher durch Salzburg und die oͤſtreichiſchen Provinzen; noͤrdlich geht fie durch Schleſten und Böhmen bis Dresden. Ste bluͤhet vom Mai bis Juli. Die Wurzel iſt zweijaͤhrig, haͤlt aber auch zuweilen drei und vier Jahre lang aus. Sie treibt einen aufrechten, an ſtaͤrkern Exempla⸗ ren auch mehrere, aufitrebende Stengel und eis nen Raſen von Wurzelblaͤttern, die zur Bluͤ⸗ thezeit oft vertrocknet ſind. Die ganze Pflanze it mit einem bläulichen Dufte angehaucht. Die Blaͤtter ſind ganzrandig, kahl, aber mit feinen Waͤrzchen beſtreut und nur die oberſten bluͤthenſtaͤndigen tragen wie die Kelchblaͤtter kurze Borſtchen am Rande; ſie ſind meiſtens mit weißlichen Flecken bezeichnet. Die wur⸗ zelſtaͤndigen find laͤnglich-verkehrt-eyförmig, in einen Blattſtiel verſchmaͤlert; die ſtengel⸗ ſtaͤndigen ſitzend, an der Baſis tief herzfoͤrmig und ſtengelumfaſſend; die untern derſelben längs lich-zungenfoͤrmig, die obern eyfoͤͤrmig, und letztere ſpitzer. Die Bluͤthen in beblaͤtterten Trauben, nickend. Die Blumenkrone zitron⸗ gelb, walzlich, in der Mitte etwas eingeſchnuͤrt und daſelbſt oft mit fünf braun uchrothen Fleck⸗ 1 chen bezeichnet, welche, wiewohl ſeltner, groͤſ⸗ fer werden und zu einem braunrothen Ring zuſammenfließen; die Zaͤhne find lanzett⸗pfriem⸗ lich, gerade und ſchließen in einen Kegel zu⸗ ſammen, erſt gegen das Ende der Bluͤthezeit treten ſie oben etwas auseinander. Ihre Laͤnge betraͤgt ungefaͤhr den dritten Theil der Blu— menkrone, deswegen bemerkt man zwiſchen je zweit derſelben faſt das ganze Staubkoͤlbchen: bet der ähnlichen Cerinthe alpina, an welcher die Zaͤhne viel weniger eindringen, bemerkt man in dieſen Zwiſchenraͤumen nur die Spitze der Staubfölbihen. Die Träger find ſehr kurz. Die Kölbchen pfeilfoͤrmig, am Rande ſcharf, die Anhaͤngſel faͤdlich und ſchlaͤngelig gebogen. Zu der Varietaͤt dieſer Pflanze, deren Bluͤ⸗ the mit fuͤuf rothbraunen Fleckchen bezeichnet iſt (Fig. E. der hier gelieferten Tafel), ge⸗ hoͤrt Cerinthe maculata M. Bieberstein in der Flora taurico caucasıca, und, wenn zu⸗ gleich die Blaͤtter ungefleckt ſind, die Cerin- the maculata Reichenb. Icon. Fig. 482. Ges woͤhnlicher ſind aber bei den rothgefleckten Blu⸗ men auch welßgefleckte Blaͤtter zugegen. Die Cerinthe quinquemaculata Wahlenberg in der Flora carpatorum, gehört, wie in der Beſchreibung die angegebene Inſertion der Staubgefaͤße deutlich beſagt, zu C. alpina. Fig. e. Die ganze Pflanze b. Dex oberſte Theil in natürlicher Größe. o. C. Eine Blüthe. D. Eine Blume ohne den Kelch. E. Die Varietaͤt mit rothbraunen Fleck⸗ chen. F. Dieſelbe ausgebreitet. 6. Ein Staubgefaͤß. H. Der Fruchtknoten mit dem Griffel. I. Der Kelch. k. K. 478 f N d — Cerinthe minor L. r 4 * Fuͤnfte Klaſſe. Erſte Ordnung. CERINTHE alpina. Hitaibel Alpen⸗Wachsblume. Die Blume fuͤnfzaͤhnig, die Zaͤhne ey⸗ förmig, an der Spitze zurückge⸗ krümmt; die Traͤger viermal kürzer als die Koͤlbchen. | Als Synonyme gehören hieher: Cerinthe quinquemaculata Wahlenberg Flor. carpa- tor.; C. suevica Martens Reise nach Vene- dig; Cerinthe glabra Gaudin und Reichen- bach (nicht Miller). | Die hier abgebildete Art, welche auf dem erſten Blick viele Aehnlichkeit mit C. minor darbietet, ſich jedoch näher betrachtet durch die Geſtalt der Blumenkrone ſehr auszeichnet, hat einen weſtlicheren Standort. Sie waͤchſt namlich auf den Tyroler und Algaͤuer Alpen, beſonders am noͤrdlichen Abhange der letztern. von wo fie in den Flußbeeten durch die Flaͤ⸗ chen von Schwaben hinab bis gegen die Do⸗ nau hinzieht. Auch waͤchſt ſie in der Schweiz; ich beſitze ein Exemplar von der Stockhorn⸗ kette und Herr Profeſſor Gaudin bemerkt, daß fie in den Alpen nicht ſelten ſe.. Die Wurzel iſt mehrjährig, wie die Kul⸗ tur beweiſt. Stengel und Blaͤtter ſind wie bei Cerinthe minor, nur letztere gewoͤhnlich etwas laͤnglicher; ſie find ebenfalls mit feinen Waͤrzchen beſtreut und die obern derſelben find nebſt den Kelchblaͤttern nicht ſelten am Rande 2 * mit kurzen Borſtchen besetzt, ein andermal aber auch völlig kahl. Den Hauptunterſchied bieten die Blumenkronen dar. Die Zähne derſelben find nämlich eyfoͤrmig, nur den fünften oder ſechsten Theil fo lang als die Länge der Blume betraͤgt und neigen nicht zuſammen, ſondern ſtehen aufrecht und kruͤmmen ſich an ihrer Spitze zutuͤck. Wegen dieſer Kürze der Zähne ſteht man in den Zwiſchenraͤumen ders felben nur die Spitze der Koͤlbchen, auch ſchei⸗ nen deswegen die Traͤger viel tiefer eingefügt, was ſchon Wahlenberg an der angefuͤhrten Stelle bemerkt. » Herr Profeſſor Gaudin nennt die vorlie⸗ gende Art Cerinthe glabra Miller. Aber die— - fer Name kann nicht hieher gezogen werden, weil Miuer feine Pflanze „jaͤhrig“ nennt. Er vergleicht übrigens ſeine Cerinthe glabra mit C. major und unterſcheidet fie von dieſer durch Blaͤtter ohne Been und durch pur⸗ purrethe Blumen; der C. major ſchreibt er gelbe Blumen zu. Fig. &. Der obere Theil des Stengels. b. Die Spitze eines blühenden Aſtes in na— tuͤrlicher Größe. Z. Ein Wurzelblatt. e. Eine Bluͤthe. D. Die Blumenkrone, aus- gebreitet. E, Ein Staubgefaͤß. f. Der Kelch. 6. Der Fruchtknoten mit dem Griffel. Koch. Cerinthe alpina Id: Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS areticus Willd. Nordländiſche Binſe. Mit wagrechtem Wurzelſtock, blatt— loſen, ſteifaufrechten, ſtielrunden, glatten Halmen, ſeitenſtändigen, knauelartigen Spirren, faſt ſtiello— ſen Blüthen, lanzettlichen, zuge⸗ ſpitzten Blättchen, und elliptiſchen, ſtumpflichen, ſtachelſpitzigen Kapſeln. Wächſt im ſüdlichen Tyrol auf dem Schleern⸗ gebirg, der Windaualpe und an den Gletſchern des Orteles und blühet im Juli und Auguſt. Die kriechende Wurzel hat die Dicke einer Taubenfeder und treibt einzelne, reihenweiſe beis ſammenſtehende, einfache, blattloſe, ſtielrunde, faſt ſchuhhohe, ſteif aufrechte, zugeſpitzte, mit braunen, glatten, umfaſſenden, blattloſen Schei⸗ den eingehüllte Halme. Die Blätter fehlen ganze lich, indem die kurzen Anſätze dazu ſich im fol— genden Jahre ebenfalls zu Halmen ausbilden. Die Bluthenſpirre erſcheint als ein . knauelartiges, ſtielloſes Köpfchen einen Zoll weit unter der Spitze des Halms und beſteht aus 6—7 ſtiellofen oder ſehr kurz geſtielten Blüthen, die am Grunde mit ovalen, braunen Deckblättchen eingehüllt find. Die außern Blatt— chen der Blüthenhülle ſind lanzettlich, ſpitzig, rothbraun, mit weißen Rückenſtreifen und weißem 1 Hautrande: die innern kaum etwas kürzer und breitlicher als die äußern. Staubgefäße find je⸗ derzeit 6 vorhanden. Der Griffel iſt ſehr kurz mit 3 röthlichen, federartigen Narben verſehen. Die Kapfel iſt verhältnißmäßig ziemlich groß, ſchwarzbraun, elliptiſch, ſtumpflich, mit einer Furs zen Stachelſpitze gekrönt und etwas länger als die Blüthenhülle. Dieſe Art gehört für Deutſchlands Flora zu den neuen Entdeckungen, indem ſie erſt neuerlichſt von unſern emſigen Alpenbeſteigern an den angeführten Orten aufgefunden worden iſt. Sie wurde ſchon von Linns in feiner Flora lapponica p. 85. ſehr genau beſchrieben, und iſt es ihm wahrſcheinlich ſpaterhin nur aus der Acht gekommen, ſie mit eigenem Trivialnahmen zu verſehen, indem er fie mit J. effusus verband, nicht aber als J. Jacquini anſah, wie man nach Sprengel glauben könnte, welches auf Smith's Rechnung zu ſetzen ſeyn dürfte. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil eines Halms. C. Eine Blüthe. D. Aeußeres, E. inneres Blüthenhüllblattchen. F. Kapſel. Hoppe. Juncus archeus Wlld. | Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS balticus Willd. Baltiſche Binſe. Mit ſteif aufrechten, nackten, ſtiel⸗ runden, kaum gerieften, glatten Halmen, ſeitenſtändiger, doppelt zuſammengeſetzter, aufrechter Spir⸗ re, eyrund⸗lanzettlichen, ſtachel⸗ ſpitzigen, ungleichen, Blüthenhüll— blättchen und elliptiſchen, ſtachel⸗ ſpitzigen Kapſeln. Wächſt an naſſen Stellen an den Küſten der Oſtſee und andern nördlichen Gegenden und blühet im Julius. Der mit vielen Faſern verſehene Wurzel⸗ ſtock treibt einzelne weitläufige Raſen mit reihen» weiſe geſtellten Halmen, die mit kurzen, blatt: loſen, bräunlichen Scheiden umgeben, ſchuh— hoch, ſteifaufrecht, ſtielrund, grasgrün, glatt und eben und mit ununterbrochenem Marcke ges füllt ſind. Die ſeitwärts aus einer ſchmalen Scheide des Halms entſpringende Spirre iſt kaum doppelt zuſammengeſetzt, etwas dreitheilig ausgebreitet, und mit einem ſcheidenartigen, zu⸗ > — geſpitzten, häutigen Nebenblatte geſtützt, aufs recht ſtehend. Die Blättchen der Blüthenhülle find eifoͤrmig⸗lanzettlich, ſtachelſpitzig, kaſtanien— braun mit weißem Hautrande und von unglei— cher Geſtalt, fo daß die innern ftumpflicher. ſind als die äußern. Die Kapſeln ſind bei der Reife kaſtanienbraun, elliptiſch, ſtachelſpitzig, kaum größer als die Blättchen. Die Blüthen dieſer Art ſind immer mit 6 Staubgefäßen verſehen und dadurch, wie durch lockere Raſen und ſchmächtiger Spirre von J. conglomeratus und J.effusus zu unterſcheiden. Der grasgrüne ebene Halm dagegen unterſcheidet ſie von J. glaucus, deſſen Halme viel größer, ſtark geſtreift und ſehr hart und dünne ſind. Fig. æ. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil eines Halms mit der Spirre. C. 2 Blüth— chen derſelben vergrößert. D. Inneres Blätt— chen der Blüthenhülle. e. Eine Spirre mit reifen Früchten. F. Kapſel. Hoppe. N RE \ Rn * * 2 \ SU — 8 X N, 0 A cus ballieus Wild. Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS cenglomeratus L. Geknäulte Binſe. Mit ſteifaufrechten, nackten, faſt glat⸗ ten, ſtarren, ſtielrunden, feingerill ten Halmen, ſeitenſtändiger, knauel⸗ förmiger Spirre, dreimännigen Blüthen, lanzettlichen, ſpitzigen Blüthenhüllblättchen, die faſt län⸗ ger find als die faſt dreieckige, vers kehrteyförmig rundliche, abgeſtutz⸗ Kapſel. Wächſt auf feuchten, ſandigen Boden, an Gräben, Weihern, in den Ebenen, auf Bergen und in Waldern und blühet im Juni. Der kurze, wagrechte Wurzelſtock treibt nach unten viele lange, fadenartige, bräunliche Faſern nach oben zu dichte, in die Runde ausgebreitete Halmbüſchel. Die Halme ſind untenher in eine oder zwei faſt zolllange mehr oder weniger ge: färbte, blattloſe Scheide eingehüllt, 1-2 Schuh hoch, ſteifaufrecht, nackt, faſt glatt, ſtielrund, fein gerillt, hellgrün, ſtarr und mit ununter— brochenem lockern Marcke angefüllt. Unter der Spitze des Halms erweitert ſich derſelbe in eine breite Scheide, aus welcher die ſeitenſtändige, dichte, knauelartige, faſt aufrechte, mit einer blaitartigen Hülle geſtützte Spirre hervortritt. Die Blüthenhüllblättchen find fait gleichförmig, 3 F ˙ ü! ß — — lanzettlich, ſpitzig, bleichgrün oder röthlich an⸗ gelaufen, mit ſehr ſchmalem, weißlichtem Haut- rande und faſt länger als die verkehrteyformige, dreieckige, ſtumpfe, hellbraune Kapſcl. Unmittelbar in Waſſergräben wird die Pflanze wo nicht ausgebreiteter, doch die Halme zuweilen 3 Schuh hoch, und an dieſen iſt die Spirre doppelt und mehr ausgebreitet, indem mehrere Blüthenſtiele faſt / Zoll lang werden, wodurch ſie einigermaßen der Spirre von J. et— ſusus gleich werden, deren Halme aber nicht geſtreift, und im Anfühlen viel weicher ſind als bei J. conglomeratus. Fig & Die ganze Pflanze. B. Ein Stückchen von einem Halme. C. Oberer Theil eines Halms nebſt der Spirre. E. Deckblatter. F. Blüthe. G. Fruchknoten mit den Staub: gefäßen. H. Eine unreife, i. I. eine reife Kapſel. k. K. Samen. Hoppe. ZZ. . Juneus conglomeralus L. 7 — | en * Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS efusus L. Breittrispige Binſe. Mit aufrechten, nackten, ſehr glat⸗ - ten, ebenen, ſtielrunden Halmen, feitenftändiger ſehr ausgebreiteter Spirre, dreimännigen Blüthen, lanzettlichen, ſpitzigen Blüthenhüll⸗ hlättchen, die kaum länger ſind, als die faſt dreiſeitige, verkehrtey⸗ runde, ſtumpfe, eingedrückte, kurz⸗ ſtachelſpitzige Kapſel. Wächſt an naſſen Stellen, an Gräben, Weihern, Flüſſen und blühet im Juni und Juli. Der kurze, wagrechte Wurzelſtock treibt untenher viele fadenartige, weißlichte Faſern, nach oben zu in der Runde ausgebreitete, dichte Halmbüſchel. Die Halme untenher mit doppel⸗ ten, blattloſen, oft in eine Grannenſpitze aus: gehende Scheiden umgeben, wovon die untern kürzer und ſtaͤrker gefarbt, die obern langer und blaſſer, find oft 2—3 Schuh hoch, blatt⸗ los, aufrecht, ſtielrund, ſehr glatt und eben, hellgrün, im Anfühlen weich, und mit lockerm, ununterbrochenem Marcke angefüllt. Ueber der Mitte des Halms entſpringt aus einer ſchmalen Scheide die Spirre als eine ſehr ausgebreitete weitſchweifige Rispe, deren Stiele von unglei⸗ * cher Länge oft 1 Zoll lang werden und fehr äftig find. Die Blüthenhüllblattchen find lan« zetllich, ſpitzig und kaum etwas länger als die faſt dreiſeitige, verkehrteyrunde, ſtumpfe Kapſel, die an der Spitze etwas eingedrückt und mit einer kurzen Stachelſsitze verſehen iſt. Von dieſer Art ſind ganze Graben voll mit einer Varietät angefüllt, deren Spirre weniger ausgebreitet faſt jener von J. conglomeratus gleich kommt, die aber durch den glänzend» glatten, ganz ſtielrundeu, ebenen, nicht ge ſtreiften, ſehr weich anzufühlenden Halm fes gleich unterſchieden werden kann. Uebrigens bat auch dieſe Art, wie J. conglomeratus immer nur 3 Staubgefaße, und es iſt deshalb merkwürdig, daß dennoch von einigen Schrift— ſtellern 6 Staubgefaße abgebildet find. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Spirre c. Ein blühendes Aeſtchen derſelben. D. Eine 0 E. Eine unreife, F. eine reife Kapſel. Saamen. Judd OPFUSUS. a; 1 3 ie * = 5 N —— — 1 u vg 2 — — — — —— ee € a Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS glaucus Ehrh. Seegrüne Binſe. Mit aufrechten, nach oben zu gebo⸗ genen, nackten, ſtarren, geſtreif— ten Halmen, ausgebreiteter, auf— rechter, ſeitenſtandiger Spirre, lanzettlichen, langſpitzigen Blü— thenhüllblattchen, die länger find als die laͤnglich-elliptiſche, ſtumpfe, ſtachelſpitzige Kapſel. Wächſt an naſſen Stellen an Weihern, Graben, Teichen und Flüſſen, und blühet im Juli und Auguſt. Die nach unten zu mit vielen langen Faſern verſehene Wurzel treibt weitſchweifige Büſchel von Halmen. Die Halme ſind 2—3 Schuh hoch, aufrecht, mit gebogener Spitze, glatt, ſeegrün, hart, rinnenartig⸗-geſtreift, inwendig mit unter— brochenem weißem Markt angefüllt, untenher in glänzend⸗kaſtanienbraune, ſtumpfe, zuweilen geſtachelte, blattloſe Scheiden eingehüllt. Die Spirre entſpringt weit unter der Spitze des Halms ſeitwärts aus einer länglichen, geran— deten, wenig erweiterten Scheide, iſt aufwärts 2 — gerichtet, braunroth, zuſammengeſetzt, faſt zu⸗ ſammengezogen, mit einem allgemeinen ent— färbten, lanzettlichen, geſtreiften, langzugeſpitz— ten Deckblatte geſtützt. Die kürzern oder längern Blüthenſtiele ſind glatt, flach, faſt rinnenartig. Die Blüthenhüllblättchen find ſchmal, lanzettlich, lang zugeſpitzt, glänzend-kaſtanienbraun mit grün— lichen Streifen und weißlichtem Hautrande, die innern faſt kürzer als die äußern. Die Staubgefäße ſind von der Länge des Fruchtknotens und immer zu ſechs vorhanden. Der dreieckige Frucht— knoten iſt mit ſehr kurzem Stiele und drei purpurnen federartigen Rarben verſehen. Die Kapſel iſt ſchwarzbraun, länglicht - elliptiſch, ſtumpf mit deutlicher Stachelſpitze und kaum größer als die Blättchen. Der harte, ſeegrüne, geſtreifte, gebogene Halm, 6 Staubgefäße, die beideu eyrunden, mit ſchnell abgebrochener Stachelſpitze verſehenen Brac— teen, dann das mit Querwänden unterbrochene Mark, machen dieſe Art, die Linné als J. in- flexus aufführte, vor allen kenntlich. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. die Spirre. o. ein⸗ zelnes Aeſtchen derſelben. D. Blüthe. E. unreife Frucht. F. äußeres; G. inneres Bluthenhüll⸗ blaͤttchen. H. Dediblätter. i. reife Kapſeln in natürlicher Größe. K. Eine derſelben vergrößert. Hoppe. IT1. 4. N — N AN! R I S 8 2 N N re W n hr e 1 me," | 1 e Bitumen. Ra 4 a 9 4 x 5 In 4 1 1 .. 7 75 0 Ei * 4 N . 1 # W \ 1: 1 7 U 1 Ch 8 0 4 7 5 an 1 “, * * ö 1 1 1 * 8 u A t f . # 7 4 ’ 7 74 1 * + 1 N 1 U A 1 5 10 * a * 4 I * . 1 * x Ne ER N N * * 1 y * N Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS acutus L. Spitzige Binſe. Mit wagerechtem Wurzelſtock, blatt⸗ loſen, aufrechten, ſtielrunden, glat⸗ ten Halmen, mehrfach zuſammenge— ſetzter, knauelartiger, endſtändi⸗ ger Spirre, lanzettlichen, ſtumpfen, außern, eyrunden, ſtumpflichen, aus” gerandeten, innern Blüthenhüll— blättchen, die nur halb ſo groß ſind als die dreieckig, rundlich-eyförmi⸗ ge, ſtachelſpitzige Kapſel. Wächſt am Meeresufer bei Trieſt, und blühet im Auguſt u. September; im Frühlinge finden ſich noch Exemplare mit reifen Kapſeln. Die Wurzel bildet einen wagrechten Wur⸗ zelſtock, welcher zahlreiche, dicht und reihenweiſe nebeneinander ſtehende Blätter und Halme treibt, die untenher in eine kürzere und eine längere kaſtanienbraune Scheide eingehüllt ſind. Der Halm iſt 2—3 Schuh hoch, nackt, ſteifaufrecht, ſtarr, hart, glatt, ſtielrund und mit ununter⸗ brochenem Marke angefüllt. Die bg haben dieſelbe Geſtalt und ik re und gehen am Ende in eine ſtechende, pfriemenförmige Spitze aus. Die Spirre entſpringt an der Spitze des Halms in einem mehr oder weniger dichten Knauel, und iſt mit 2 geſtreiften, längs lichen, pfriemenförmig-ſpitzigen Blattſcheiden eingehüllt, wovon das eine, viel länger als das andere, oft fingerlang über die Spirre hinaus— reicht, wodurch dieſe als ſeitenſtändig erſcheint. Oft ſind auch 2 Spirren vorhanden, die dann gerade übereinander ſtehen. Die Blüthenhüll— blättchen ſind ungleich: die äußern lanzettlich, ſtumpflich, mit ſtark hervorſpringenden Rücken— ſtreifen, die innern oval und ausgerandet, alle grünlich, mit weißlichem Hautrande, zuletzt braun. Die Kapſeln ſind ziemlich groß, dreieckig-rund— lich mit kurzer Stachelſpitze, glänzend-kaſtanien— braun und noch einmal ſo groß als die Hüll— blettchen. Fig. ©. g. Die ganze Pflanze. e. Spirre mit reifen Kapſeln. d. D. Einzelne Kapſel. E. auße— res; F. Inneres Blüthenhüllblättchen. Hoppe. SIR 5 = 2 7 -{ 2 1 acular L. * | Hl } \ . g N pe * a 8 N * * b Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS maritimus Lam. Seebinſe. Mit wagerechtem Wurzelſtock, blatt⸗ loſen, aufrechten, glatten, fiel runden Halmen, mehrfach zuſam⸗ mengeſetzter, aufrechtſtehender, aus— gebreiteter, ſeitenſtändiger Spirre, lanzettlichen, ſpitzigen, äußern — ey: förmigen, ſtumpfen innern Blü⸗ thenhüllblättchen, und dreyeckig— eyförmig- rundlichen, ſtachelſpitzi⸗ gen Kapſeln, die kaum länger find als die Hüllblättchen. Wächſt am Meeresufer bei Trieſt und blühet im Auguſt. Di.ieſe Art verhält ſich faſt zu Juncus acutus wie J. effusus zu J. conglomeratus. Die Wur— zeln, Blatter und Halme ſind ganz wie bei J. acutus beſchaffen, weshalb auch Linns beide als Abarten betrachtete. Aber in den Blüthen und Fruchttheilen liegen weſentliche Unterſchiede, weshalb fie La Mard in die beiden angegebe— nen Arten trennte. 1 Die Spirre iſt, weil der Halm ſich oft ſpannenlang über dieſelbe verlängert, als ſeiten— ſtändig anzuſehen, mehrfach zuſammengeſetzt, aus— gebreitet und aufrechtſtehend. Oft ſind auch 2 vorhanden, die dann dicht übereinander ſtehen. Die Blüthenhüllblättchen ſind ebenfalls ungleich; die äußern lanzettlich, ſpitzig, gekielt, im friſchen Zuſtande mehr ſtumpflich, die innern find abge⸗ rundet ſtumpf, kurz geſtachelt, bleichgrün mit weißhäutigem Rande. Die Kapſeln ſind drei— eckigt⸗eyformig, ſtachelſpitzig, glänzend-hellbraun, und kaum länger als die Hüllblattchen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Die Spirre. C. Eine Blüthe. D. Inneres, E. äußeres Blüthenhüllblättchen. kf. Ein Aeſtchen der Spirre mit reifen Kapſeln. G. Kapſel mit der Blüthenhülle, H. ohne dieſelbe. Hoppe. IT. i. . N 2 | %%%, Jungle — Lam. TR. 5 4 W N nl ar = Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS bottnicus Wahlbg. Bottniſche Binſe. Mit kriechender Wurzel, aufrechten, glatten, linienartigen, rinnenför⸗ migen Blättern, aufrechten, glat⸗ ten, faſt ſtielrunden, wenig beblät⸗ terten Halmen, zuſammengeſetzter, aufrechter, an der Spitze des Halms ſtehender Spirre, länglich-eyrun⸗ den, ſtumpfen Blüthenhüllblättchen, die kaum ſo lang ſind als die faſt dreiſeitige, verkehrt-eyförmige, ſtumpffe, mit einer kurzen Stachel— ſpitze verſehene Kapſel. Baht an ſalzichten Orten hin und wieder im mittlern Deutſchland. Häufiger am Meer⸗ ufer unter der Brücke bei Saule in der Nähe von Trieſt, und blühet im Junius. Die kriechende Wurzel iſt bräunlich, faſe⸗ richt und treibt einzelne Büſchel von Blättern und Halmen. Die am Grunde ſcheidenartigen Blätter ſind linienartig, rinnenförmig, ſpitzig, hellgrün, glatt, ſpannenlang, kürzer als der 8 Halm. Die Halme find aufrecht, glatt, ſtiel⸗ rund, über einen Schuh lang, und nur mit einem oder zwei Blättern ſcheidenartig beſetzt. Die Blüthen ſtehen in einer zuſammengeſetzten, aufrechten Spirre an der Spitze des Halms, die am Grunde mit einem blattartigen, gleichlangen Hüllblatte geſtützt iſt. Die Blüthenhüllblattchen find länglich-eyrund, ſtumpf, rothbraun, mit grünlichen Rückenſtreifen, die innern etwas kurzer als die äußern. Die reife Kapſel iſt hell— draun, dreiſeitig, verkehrt-eyfoͤrmig, ſtumpf mit einer kurzen Stachelſpitze. Dieſe Art hat viele Aehnlichkeit mit J. com- pressus Jacq, Koch, und iſt in frühern Zeiten mit derſelben verwechſelt worden. Sie unter— ſcheidet ſich beim erſten Blicke durch viel längere, ſchlankere Halme und durch die langen, röthlichen Narben. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Die Spirre. C. D. Blüthen. E. Fruchtknoten. f. Ein Yet chen der Spirre mit reifen Kapſeln. G. Reife Kapſel mit der Blüthenhülle, H. ohne dieſelbe. Hoppe. 2 RL W . \ 2 . . uneus bollnicus Sl, 222 4 Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS tenuis Willd. Schlanke Binſe. Mit kriechendem Wurzelſtocke, linien⸗ artigen, rinnenförmigen, glatten Blättern, aufrechten, beblätterten, ſtielrunden, glatten Halmen, end— ſtandiger, zuſammengeſetzter, kaum ausgebreiteter Spirre, lanzettli⸗ chen, langgeſpitzten Blüthenhüll⸗ blättchen, und faſt dreiſeitigen, rundlich-elliptiſchen, ſtumpfen, ſta⸗ chelſpitzigen Kapſeln. Wächſt auf lettigem Boden bei Memmin⸗ gen in Schwaben und iſt daſelbſt erſt neuer— lichſt von Hrn. Pfarrer Koͤberlin entdeckt worden. Die Wurzel bildet einen kurzen wagrechten Wurzelſtock, mit langen weißen Faſern und treibt dichte Halm⸗ und Blätterbüſche. Die Halme ſind ſpannenlang und höher, aufrecht, glatt, eben, ſtielrund und untenher beblaͤttert. Die Blätter ſind, wie die Halme, mit ſchma⸗ len, weißhäutigen Scheiden eingefaßt, linien⸗ 9 artig, rinnenförmig, glatt, kürzer als der Halm. Die an der Spitze des Halms ſtehende Spirre iſt zuſammengeſetzt, faſt knauelförmig, enthält kaum mehr als 12 Blüthen, und iſt gewöhnlich mit 3 ungleich langen, blattartigen Hüllblätt⸗ chen umgeben, von welchen das groͤßeſte fingers lang iſt, und ſonach weit über die Spirre her— vorragt. Die Blüthenhüllblättchen find gleich— förmig, lanzettlich, langzugeſpitzt, bleich, roth— geſtreift. Die bleichfarbige Kapſel iſt rundlich— elliptiſch, ſtumpf, mit kurzer Stachelſpitze und faſt kürzer als die Hüllblattchen. Fig & Die ganze Pflanze. b. c. Die Spirre. d. E. Kapſeln mit der Blüthenhülle. F. Eine ſolche ohne dieſelbe. g. G. Samen. Hoppe. F⅛˙⅛g̃ͤũõ r. ¾ ͤ ü — ũm;ʃTʃu ⁵'MNÄT.̃ Mi NT ̃ Üů — ! . ͤK— ˙⁴ ̃ ²ůͥùp̃ e ̃ĩ᷑ĩAB . ĩðͤ " en Fee A ee N — 1 RZ 2 WE EG — — r . fl! 4 Suncus Temus Mill! Ad Sechſte Kaffe. Erſte Ordnung. JUNCUS stygius L. Stygiſche Binſe. Mit faſriger Wurzel, fehr zarten, kurzen, dünnen, glatten, borſten⸗ artigen, rinnenförmigen Blättern, aufrechten, glatten, borſtenartigen Halmen, an der Spitze ſtehenden, 2-3 blüthigen Köpfchen, ung leich— förmigen Blüthenhüllblättchen von der Länge der dreiſeitigen ellipti⸗ ſchen, ſtachelſpitzigen Kapſel. Wächſt in den allgauiſchen Gebirgen bei Füßen an ſehr naſſen, ſumpfichten Stellen, wo ſolche von Herrn Dr. Fröhlich entdeckt wor⸗ den iſt. Die faſerichte Wurzel treibt einzelne, oder 2— 3 zarte Blätter und Halme. Die Blätter ſind etwas flach, oberhalb mit einer zarten Furche durchzogen, gegen die Spitze borſtenartig, glatt, weich und aufrecht. Die Halme ſtehen aufrecht, ſind fingerlang, glatt, untenher ſchwach gerieft, nach oben zu borſtenartig und mit einem oder zwei Blattern beſetzt, die kürzer ſind als 10 der Halm und denſelben mit ſcheidenartiger Baſis umfaſſen. Die Blüthen ſtehen am Ende des Stengels in 2—3 blüthigen Köpfchen, find ſtroh— farbig und mit einem länglichen Hüllblättchen umgeben, welches aus einer ſcheidenartigen Baſis in eine lange blattartige Spitze ausgeht, und mit derſelben über die Blüthe hinausreicht. Die Blüthenhüllblättchen find lang, ſchmal, ſpitzig, ſtrohfarben, mit grünlichen Rückenſtrei— fen und weißlichem Hautrande, die äußern etwas ſpitziger, als die innern. Die Kapſeln find dreieckig, laͤnglich-elliptiſch, ſtachelſpitzig, glatt, von bleichrothlicher oder gelblicher Farbe, und länger als die Blättchen. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. C. Ein zweis und dreibluthiges Köpfchen. D. Eine Kapfel mit der Hülle. E. Die Blüthenhullblattchen. Hoppe. 77.1. bir A gti 1. Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS monanthos Jaeg. Einblüthige Binſe. Mit ſenkrecht⸗richender Wurzel, auf: rechten, fadenförmigen, beblätter: ten Halmen, pfriemenartig-rinnen⸗ förmigen, mit behaarten Scheiden geſtützten Blättern, und einzelnen, ſtielloſen Blüthen, die kürzer ſind als die elliptiſchen, langſtachel⸗— ſpitzigen Kapſeln. Wächſt in den Kalkgebirgen auf Felſen ein— zeln zwiſchen Steinen, ſo daß man Mühe hat Exemplare mit der Wurzel herauszubringen und blühet im Juni und Juli. Die ſenkrecht-kriechende Wurzel treibt ein— zelne oder mehrere einfache fadenartige Hals men, die gewöhnlich mit vier pfriemenartig-rinnen— förmigen Blättern beſetzt ſind, deren Grund— ſcheiden in einen weißen Haarbüſchel ausgehen. Die Blüthen ſtehen einzeln, zuweilen auch 2—3 in den Blattwinkeln ſtiellos. Die Hüllblättchen ſind kaſtanienbraun mit weißlichem Hautrande, länglich, langzugeſpitzt und mit zwei eyförmi— gen Deckblättchen verſehen, die zuweilen von 11 einer erweiterten, in eine Blattſpitze ausgehen: den Scheide geſtützt ſind. Die Kapſeln ſind hellkaſtanienbraun, elliptiſch und mit der langen Griffelſpitze gekrönt, ſo daß ſie über die Hüll— blättchen hervorragen. Zuweilen ſinden ſich 2—3 Kapſeln in einer Blüthenhülle ausgebildet. Indem ſich dieſe Art häufig in den Kalk: gebirgen vorfindet, und der Untersberg in Salz— burg, die Umgegend der Eiskapelle in Berchtes— gaden, und die Selenitza in Kärnthen voll da— von find, während keine Spur von J. trifidus daſelbſt zu finden iſt, wächſt J. trifidus auf Ur: gebirgswieſen, z. B. der Paſterze wo J. monanthos noch niemals gefunden worden iſt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil eines blühenden Halmes. C. Eine Blüthe. D. Dieſelbe von hinten geſehen, um deren Anheftung zu zeigen. e. E. F. Reife Kapſeln mit ihrer Blüthenhülle. g. G. Kapſeln ohne dieſelbe. Hoppe. r ⁰ A . % ͤͤ—d) ['; ⅛˙—wůÄA Ü— ˙ůwͥ1 ee Lu 1. x Tuncus Doe WR . I TER N ee seh - K . . - — u - Wr E er FF El ai De re r ̃ — . ̃—?7n . ̃ U ̃]³˙ nn ne Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS trifidus L. Dreiſpaltige Binſe. Mit wagrecht-kriechender Wurzel, aufrechten, fadenförmigen, nach oben zu beblätterten Halmen, pfri⸗ menartig⸗rinnenförmigen, mit haa⸗ rigen Scheiden geſtützten Blättern, faſt dreizähligen, kurzgeſtielten Blüthen, die mit den eyförmigen, kurzſtachelſpitzigen Kapſeln von gleis cher Länge ſind. Wächſt in den Urgebirgen in dichten Raſen auf Alpenwieſen, die öfters ſo ganz damit, (unter dem Ramen Bürſten) bedeckt ſind, daß man der Schlüpfrigkeit halber faſt bei jedem Tritte ausgleitet, und blühet im Juli u. Auguſt. Die wagrecht kriechende, mit vielen Faſern verſehene Wurzel treibt zahlreiche Büſchel mit einfachen, fadenartigen, ſpannenlangen Halmen, die untenher blattlos, nach oben zu mit drey pfriemenartig-rinnenförmigen Blättern verſehen ſind. Die 3 Blüthen ſtehen faſt einzeln in den Blattwinkeln. Die unterſte kurz geſtielt, die 12 oberſten oft nahe beiſammenſtehenden faſt ſtiellos. Die Blüthenhüllblättchen ſind dunkel-kaſtanien⸗ braun, mit weißlichem Hautrande, ey⸗lanzett— lich, lang zugeſpitzt und mit zwey gleichfärbigen ovalen Deckblättchen geſtützt. Die Kapſeln ſind eyförmig, kurz ſtachelſpitzig, dunkel-kaſtanien— braun und von gleicher Länge mit den Hüllblätt— chen. Außerdem hat dieſe Art, wie auch J. monanthos ein Kennzeichen, wodurch ſie ſich von allen andern Arten auszeichnet, indem die Blattſcheiden in einen weißen Haarbüſchel aus— gehen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Oberer Theil eines blühenden Halms. C. Blatthäutchen. d. D. Blüthe von vorn, E. von hinten ge— ſehen. F. Staubbeutel. G. Fruchtknoten. h. H. Reife Kapſeln in ihrer Blüthenhülle. i. I. Kapſel. Hoppe. r LE VE EG u . 7 / 2 2 Turmes 22 — * N f Den N 1 . I N 8 N N ee . N or 77 NPN 4 WE NE 29 * # 0 x F i | 10 4 Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS Jacquini L. Jacquins Binſe. Mit ſchief⸗-wagrechter Wurzel, auf: rechten, fadenartigen, pfriemen: förmigen, glatten Wurzelblättern, einblättrigen, aufrechten, glatten, ſtielrunden Halmen, wurzelſtändi⸗ gen, blattloſen Scheiden, endſtän⸗ digen Blüthenköpfchen, länglichen, zugeſpitzten Blüthenhüllblättchen, die kürzer ſind, als die birnförmi⸗ gen, dreiſeitigen, ſpitzigen Kapſeln. Wächſt auf den Alpen an graſicht-ſteinigen Orten in großen faſt rundlich ausgebreiteten Raſen und blühet im Auguſt. Die Wurzel bildet einen kurzen, ſchiefen, äſtigen Wurzelſtock, welcher ſich nach allen Sei— ten ausbreitet und dichte Raſen bildet, an wel— chen Blätter und Halme reihenweiſe hervorbre— chen, die am Grunde mit Zoll langen, in einer feinen, ſtachelartigen Spitze ausgehenden Schei— den umgeben ſind. Die Wurzelblätter ſind ſtiel— rund, glatt, eben, mit pfriemenartiger Spitze 13 und fat ſchuhhoch. Die Halme find von der Geſtalt der Blätter, untenher blattlos, nach oben zu mit einem blattartigen Hüllblatte ver⸗ ſehen, aus deſſen Scheide die Fortſetzung des Halms hervorbricht, an deſſen Spitze die Spirre als ein rundliches, glänzend⸗dunkelbraunes, faſt ſchwärzliches Blüthenköpfchen hervorbricht, wel— ches aus 3—4 ſtielloſen Blüthen zuſammenge— fest und mit einem ſcheidenartigen, in eine län— gere Blattſpitze ausgehenden Deckblatte geſtützt it. Die Bluthenhüllblattchen find durch glän— zend⸗ dunkelbraune oder ſchwaͤrzliche Farbe aus: gezeichnet, lanzettlich-länglich, zugeſpitzt, mit weißlichem Hautrande, langer als die Staubge⸗ fäße, aber faſt kürzer als die ſchwaͤrzliche, dreys ſeitig⸗laͤngliche, ſpitzige Kapſel. Bei dieſer Art ſind die Blüthenköpfchen, genau genommen, ſeitenſtändig, welches beſonders dann deutlich in die Augen fallt, wenn fie ftiel: los ſind. Sie brechen dann gerade wie bei J. conglomeratus, arcticus u. a. aus einer ſcheiden— artigen Oeffnung des Halms hervor, welche dann noch 1—2 Zoll lang über das Köpfchen fortſetzt, das Köpfchen aber auch einen etwa Zoll langen Stiele unter ſich zurückläßt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil eines blühenden Halms. c. Eine Blüthe. D. Ein Blüthenhüllblattchen. e. Ein Köpfchen mit reifen Kapſeln. Hoppe. Fair 39020777 ws b / 3 — . — Ef * P a 5 Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS castaneus Smith. Kaſtanienfarbne Binſe. Mit ſproſſender Wurzel, ſcheidenar— tigen, flachen, ſpitzigen Blättern, einzelnen, aufrechten, ſtielrunden, glatten, beblätterten Halmen, ein zeln oder doppelten endſtandigen Blüthenköpfchen und länglichen, ſpitzigen Blüthenhüllblättchen, die kürzer ſind als die länglich-ellip⸗ tiſchen, ſtachelſpitzigen Kapſeln. Iſt zuerſt auf dem Radſtatter Tauern als eine für Deutſchlands Flora neue Art von dem Herrn Pfarrer Michl zu Mauterndorf entdeckt und beſtimmt worden. Späterhin wurde ſie auch in Unterkarnthen auf der Gartenalpe in der Reichenau wieder gefunden. Die dünne, braune, auslaufende Wurzel treibt einzelne, ſchuhhohe, aufrechte, ſtielrunde, kaum fein gerillte Halme, die mit einzelnen Blättern beſetzt ſind. Die Blätter ſind am Grunde in eine lange, ſpitzige, häutige oder blattartige Scheide eingefaßt, aufrecht, kaum 14 Zoll lang, flach, ſpitzig, und meiſtens wurzel⸗ ftändig, oder eins und andre am Halm befind— lich. Die, [Blüthen ſtehen an der Spitze des Halms in einzelnen oder doppelten, rundlichen, 5—7 blüthigen Köpfchen, und find mit hell braunen, geftreiften, länglichen, langzugeſpitz— ten, blattartigen Hüllblättchen und kürzern Deck— blättchen geſtützt. Die Blüthenhüllblattchen find länglich-lanzettlich, ſpitzig, dunkelbraun, mit hellern Rückenſtreifen; die äußern etwas länger als die innern. Die Kapſel iſt länglich-elliptiſck, ſtumpf, mit langer Stachelſpitze, von dunkel— kaſtanienbrauner Farbe, etwas größer als die Blattchen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil eines fruchttragenden Halms. o. C. Die Frucht mit der Hülle. D. Hüllblättchen. e. E. Kapſeln. Hoppe. N N N I . e 5711 E. 5 See Alan * 2 12 Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS fusco-ater Schreb. Schwarzbraune Bine Mit kriechendem Wurzelſtocke, kno⸗ tig⸗gegliederten, faſt flachen, zuge⸗ ſpitzten Blättern, aufrechten, be: blätterten, glatten, etwas zuſam⸗ mengedrückten Halmen, endftändi- ger, aufrechter, mehr fachzuſammen⸗ geſetzter Spirre, faſt gleichförmi⸗ gen, lanzettlichen, ſtumpflichen Blüthenhüllblättchen, und eyrund⸗ elliptiſcher, dreiſeitiger, ſtumpfer, kurz geſtachelter Kapſel. VWächſt auf feuchten, ſandigen Boden, an überſchwemmten Platzen auf Wieſen, und an Ufern in Niederungen und auf Alpen (daher J. alpinus Vill.) und blühet im Auguſt. Der kurze, äftige Wurzelſtock treibt nach unten zu viele weiße Faſern, und bildet nach oben zu dichte runde Raſen von Blätterbüſcheln und Halmen. Die Wurzelblätter find faſt ſpan⸗ nenlang, hellgrün, flach, glatt, ſpitzig, knotig, gegliedert und in gleichfarbige geſtreifte Schei⸗ den eingehüllt. Die beiden Stengelblätter find von gleicher Beſchaffenheit und umfaſſend. Die Halme find 1—1½ Schuh hoch, aufrecht, glatt, 15 r faſt ſtielrund und nach oben zu mit einer oder doppelter, aufrechtſtehender, mehrfach zuſammen⸗ geſetzter Spirre begabt, deren Hülle blattartig, ſchmal und kaum Zoll lang iſt. Die Blüthen ſtehen in der Spirre auf langern oder kürzern Stielen in aufrechten, ſtumpfen, abgerundeten, braunen, glanzloſen 3—4 blüthigen Köpfchen. Die Blüthenhüllblättchen find lanzettlich, ſtumpf— lich und von rothbrauner Farbe. Die Kapſeln ſtehen aufrecht, find eyrund⸗dreiſeitig-elliptiſch, ſtumpf, mit kurzer Stachelſpitze verſehen, von rothbrauner, glanzlofer Farbe, und kaum länger als die Hüllblattchen. Dieſe Art iſt von J. lamprocarpus durch die ſtumpfen, braunen, glanzloſen, aufrechten, am Grunde abgerundeten Bluthenköpfchen und kaum hervorragenden, aufrechten, wenig glans zenden Kapſeln verſchieden. Es giebt eine Va⸗ rietat, an welcher die Blüthenköpfe viel kleiner find als in der gewöhnlichen Form, daher das Synonym J. microcephalus. Fig. &. Die ganze Pflanze. 8. Der obere Theil eines Halms. c. d. Ein Aeſtchen deſſelben in natürlicher Größe. E. Eine Blüthe. F. Kapfel mit Fruchthülle. G. Dieſelbe alleine. Hoppe. Aut Jurco-aler Jchreb. Sechſte Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS lamprocarpus Ehrh. Glanzfrüchtige Binſe. Mit kriechendem Wurzelſtocke, kno⸗ tig⸗gegliederten, faſt flachen, glat— ten, zugeſpitzten Blättern, auf⸗ ſteigenden, beblätterten, faſt zu⸗ ſammengedrückten Halmen, end. ſtändiger, faſt ausgebreiteter Spirre, lanzettlichen, etwas ungleichen Blü— thenhüllblättchen, und eyförmigen, ſpitzigen, faſt dreiſeitigen, glänzen: den Kapſeln. Wächſt überall an feuchten überſchwemmten Orten, auf Wieſen, Weiden, und blühet im Juni und Juli. Die Wurzel beſteht, wie bei den meiſten Arten, aus einem kurzen, federkieldicken Wur⸗ zelſtock, der nach unten viele ſenkrechte, braune, fadenförmige Faſern treibt, nach oben zu lockere Raſen von Blättern und Halmen bildet, die aufſteigen oder gar niederliegen. Die Halme ſind etwa ſchuhhoch, aufſteigend, etwas zu— ſammengedrückt, (daher J. compressus Roth.) und beblättert. Die Blätter find glatt, kurz, faſt flach, zugeſpitzt, knotig⸗gegliedert, und mit umfaſſenden, am Rücken abgerundeten Schei⸗ den begabt. Die Hauptſpirre ſteht am Ende 16 des Stengels faſt aufrecht, iſt doppelt zuſam⸗ mengeſetzt, mit Zoll langen, faſt ausgebreiteten Aeſten. Zuweilen erſcheint eine zweyte Spirre unter der obern als ſeitenſtändig und iſt etwas kleiner als dieſe, beide mit einer faſt vertrockne⸗ ten, ſpitzigen Hülle geftugt. Die Blüthenhüll⸗ blattchen ſind braun, mit weißlichem Rücken und Hautrande, und ungleich; die drey äußern lanzettlich, etwas länger und ſpitziger als die innern kurzern und ſtumpfern. Die länglichen Staubbeutel find von der Lange der Faden, zus ſammen aber noch kürzer als die Bluͤthenhülle. Der Fruchtknoten grünlich, eckigeyformig, mit langem Griffel und langer dreiſpaltiger, röth: licher, federartiger Narbe. Die Kapſeln ſind fait langer als die Hülle, eyformig-langlich, faſt dreiſeitig, ſpitzig, und durch glanzendsdunfel: braune, bei der volligen Reife faſt ſchwarze Farbung ausgezeichnet. Fig. . Die ganze Pflanze. b. B. Stückchen des knotig-gegliederten Halms. c. Die Spirre. d. D. geöffnete Bluthe. E. Dieſelbe gefchloffen. F. Fruchtknoten. G. Staubgefäß. H. Eine reife Kapſel mit ihren Stütz- u. Hüllblattchen. Hoppe. gabe, b. Ä MICUS fampr cr A Hoang SR | 5 Mar an, * ,, ZEFFIENUKLIEN N Eilfte Klaſſe. Vierte Ordnung. | SEMPERVIVUM Funckii. Braun, Funds Hauswur;. Die Blätter der Roſetten laͤnglich, kur; zugeſpitzt, nach der Baſis Wer nig verſchmaͤlert, auf beiden Seien drüßig flaumig, und von langen Haaren ſtark bewimpert: die Blu⸗ menblätter ſternfoͤrmig ausgebrei⸗ tet, lanzettlich, zugeſpizt, unge⸗ fähr dreimal fo lang als der Kelch; die Traͤger ſtielrund; die Fruchtkno⸗ ten faſt rauteneifoͤrmig; die unrer⸗ weibigen Schuppen ein aufrechtes 7 faſt viereckiges Plattchen. Dieſe ſchoͤne Art entdeckte zuerſt der um die Alpen flora To ſehr verdiente Hetr Apothe⸗ ker Funck in Gefrees in den Alpen von Tyrol oder Kaͤrnthen. Er faud fie ohne Blüthe und erinnert ſich deswegen des ſpeztellen Standor⸗ tes nicht mehr. Herr Apotheker Braun in Batreuth fand ſie auf einer Alpenteiſe an Malz nitzer Tauern. In unſern Garten biuber fie fihon im Juni. Wahricheinlich kommt Ne auf mehreren Alpen vor, iſt aber bis jetzt mit Sein- perrivum montauum verwechſelt worden. Von dieſem, von welchem die nächite Ta, fel eine Abbildung zeigt, unterſcheidet fie ſich ſehr deutlich durch die ſtark bewimperten Blat⸗ ter und durch die rofenrochen Blüthen, deren Blumendidrier lauzettlich und ſpitz, aber bet weitem nicht 10 fein vetſchmaͤlert find, und 2 4 * W durch die breiten, ſchief eifoͤrmigen, faſt raus tenfoͤrmigen Fruchtknoten mit einem kurzen braunen Griffel. Die Blätter der Roſetten find viel weniger nach der Baſis verſchmaͤlert. Die ſtarken Wim; pern derſelben treten ſo hervor, daß man auf den erſten Blick das Blatt außerdem fuͤr kahl anſieht. Der Stengel und die Aeſte der Trug— dolde ſind mit laͤngern Haaren bewachſen, und der Kelch auswendig an der Baſis damit gleich⸗ ſam gebaͤrtet. Die Blumenblätter find, wie bemerkt, lanzettlich, zwar zuge e pitzt, aber nicht allmaͤhlig in eine feine Spitze verſchmaͤlert und ſind roſenroth mit einem geſaͤttigt purpurfar— benen Streifen in der Mitte. Die Staubge— faͤße find dunkler gefärbt, aber reinpurpurroch, fie fpielen nicht ins Blaͤuliche; ſie ſind kahl oder kaum mit einem oder dem andern Haͤr— chen bewachſen und haben ungefähr die drei⸗ fache Laͤnge der Kelchzipfel; ſie ſind uͤbrigens ebenfalls ſtielrund und unten ſo breit als dick. Die Fruchtknoten find ſchtef und breit eifürs mig, fait rautenfoͤrmig und tragen einen Fürs jeru rothbraun gefarbten Griffel, der während der Bluͤthezeit bei Sempervivum montanum ſtets einfarbig grün iſt. Fig ©. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe. Ein Staubgefaͤß. d. D. Der Frucht⸗ knoten. E. Die vor dem Fruchtknoten ſtehende Schuppe. Koch. Pr Sempervivum Jau Bram. 22 IF a ur 2 „ nv * 1 Eilfte Flaſſe. Vierte Ordnung. SEMPERVIVUM Braunii. Funck. Braun's Hauswurz. i Die Blätter der Roſetten laͤnglich keilförmig, kur; zugeſpitzt: auf bei⸗ den Seiten druͤſig flaumig und von etwas langern Haͤrchen undeutlich gewimpert; die öberſten ſtengelſtaͤu⸗ digen aus einer eiförmigen breitern Baſis lanzettlich, abſtehend; die Blu⸗ menblaͤtter ſternfoͤrmig ausgebreitet, lineal lanzettlich, verſchmaͤlert iu⸗ geſpitzt, ungefähr dreimal ſo lang als der Kelch; die Stanbfäden unters waͤrts zuſammengedrückt; die Frucht⸗ knoten ſchief lanzettlich; die unter⸗ weibigen Schuppen ein aufrechtes, faſt viereckiges Plattchen. Am 25. Mat 1833 ſchickte mir Herr Apo⸗ theker Funck die hier abgebildete Bflanze lebend mit dem Wunſche, daß man ihr den Namen S. Braunii zu Ehren des Herrn Apotheker Braun in Baireuth, welcher die Gattung Sempervivum auf feinen Alpenreiſen vielfach unterſucht, die verſchiedenen Species in ſei— nen Garten verpflanzt, daſelbſt kultivirt und weiter beobachtet hat, und von welchem wir hierüber eine beſondere Schrift zu erwarten haben. Ich willfahre dem Wunſche meines Freundes bier mit Vergnügen. Spaͤter er⸗ hielt ich von Herrn Braun ſelbſt dieſelbe Pflanze als eine neue Species ohne Benen⸗ nung. Dieſe ſeltene Art waͤchſt auf der Paſt- erze, am Grosglockner und bluͤhet im Jult und Auguſt. f Dieſe Hauswurzart ſteht dem Sempervi- vum montanum am naͤchſten und hat dieſelbe Größe, zeichnet ſich aber auf den erſten Blick | 6 — — durch die gelblichweifen Blüthen aus. Die Blaͤtter der Roſetten find eben fo geſtaltet, eben ſo groß, eben ſo behaart, nur ſchienen fie weniger zugeſpitzt, doch dieß mag abaͤu— dern; aber die Stengelblätter ſtehen ab, und die obern find an der Baſis verhaͤltnißmäßig breiter und ploͤtzlich lanzettlich verſchmaͤlert. Die Stautgefäße waren an dem Exemplare zurückgekrümmt und lagen mit ihren Koͤlbchen auf den Blumenblaͤttern auf; he find eben ſo behaart, aber die Trager, welche bei S. mon- tanum auch an der Baſis ſttelrund ſind, ſind bei 8. Braunii daſelbſt bemerklich platt, ſie | find breiter als dick. In der Farbe der Blume kommt dieſe Art mit dem Sempervivum Wulteni (8. globi— ferum Wulfen, nicht Linne, im 23. Hefte dieſes Werkes abgebildet,) überein, allein dies ſes iſt viel großer, die Blatter find faſt fo groß wie bei S. tectorum und find wie bei dieſem, die Wimpern abgerechnet, ganz kahl. Auch das echte S. globiferum Linne, welches in Ruß⸗ land zu Hauſe iſt, und welches ich lebend durch die Ge⸗ fäalligteit des Herrn Prof. Beſſer in Cremeniee erhielt, hat die Blüthen mit dem 8. Braunii gemein; es unter» ſcheidet ſich aber von dieſem ſowohl, als von allen deut— ſchen Arten als eine ſeyr gute Art. Es hat faſt die Größe von S. tectorum, ſeine Blätter find aber ſtark drüſenhaarig und die Blüthen ſind gelblich weiß mit röthlichen Staubfäden. Durch dieſe Größe und durch die unterweibigen Schuppen, welche nicht in Geſtalt ei⸗ nes aufrechten Plättchens erſcheinen, ſondern wie bei 8. tectorum einer niedrigen flachfonveren Drüſe gleichen, unterſcheidet ſich das S. globiferum von allen jeinen Ver— wandten. Die nähern Kennzeichen dieſer ſchonen Art werde ich in einer Zeitſchrift näher angeben. Fig, &. Die ganze Pflanze. b. Ein Stengel: blatt. c. Eine Blüthe. D. Der Kelch. E. Ein Blumenblatt. E. Staubgefaͤße. G. Ein Fruchtknoten. h. Mehrere Fruͤchte. i. J. Eine einzelne Frucht. Koch. — — Braune Iunck. . I aan A u ven 4 5 Er % inf 5 n Wi g * . 164914 + ds 10 Rn 4 — een WE: eee ae 2 NER nie... een Eilfte Klaſſe. Vierte Ordnung. SEMPERVIVUM montanum. Linne. Berg⸗Hauswurz. Die Blätter der Roſetten länglich keilfoͤrmig, kurz zugeſpitzt, auf bei⸗ den Seiten druͤſig flaumig, und von etwas laͤngern Haͤrchen undeut⸗ lich gewimpert, die ſtengelſtaͤndi⸗ gen laͤnglich; die Blumenblaͤtter ſternförmig ausgebreitet, lanzett⸗ pfriemlih, ſehr ſpitz, faſt viermal fo lang als der Kelch: die Träger ſtielrund; die Fruchtknoten laͤnglich lanzettlich; die unterweibigen Schup⸗ pen ein aufrechtes faſt viereckiges Plaͤttchen. . Dieſe Art wurde zwar ſchon in dem 23ſten Hefte dieſes Werkes abgebildet, und zwar in einer Kopie derjenigen Abbildung, nach wel— cher die in dem Appendix von Jacquins flora austria enthaltene ebenfalls gefertigt wurde. Da jedoch bei jener Abbildung, auf die Kenn— zeichen, wodurch ſich die Pflanze von ihren Verwandten auszeichnet, nicht die gehoͤrige Ruͤckſicht genommen wurde, ſo hat Herr Sturm für paſſend erachtet, hier nach der lebenden Pflanze eine zweite zu geben. Die Roſetten des Sempervivium montanum ſind im Sommer geoͤffnet, jedoch ſo, daß die innern Blaͤtter wie bei allen aufrecht ſtehen, auch zuſammen ſchließen, die aͤußern aber abs ſtehen. Die Roſetten der Auslaͤufer ſchließen ſich niemals ganz kugelig zuſammen. Die Blaͤtter dieſer Roſetten find langlich⸗verkehrt⸗ eiformig, nach der Baſis auffallend verſchmä⸗ lert, 6 Linien lang, vorne 2 1/2 Linie breit, kurz geſpitzt, an der Spitze ſelbſt braun gefaͤrbt, auf der obern Seite flach, auf der untern et⸗ was konver, mit einem kaum bemerklichen . 5 ſtumpfen Kiele, auf beiden Seiten ziemlich dicht mit kurzen Drüſenhaͤrchen beſetzt, welche zwar am Rande etwas länger find, als auf den beiden Flaͤchen, aber doch ſo wenig, daß das Blatt gegen die übrrge Behaarung kaum gewimpert erſcheint. Der Stengel iſt gewohn- lich 3 Zoll hoch, mit etwas laͤngern drüſen⸗ tragenden klebrigen N bewachſen, welche auch die Trugdolde und die Kelche üͤberztehen. Die Stengelblärter aufrecht, länglich, weniger nach der Baſis verſchmatert, als die der Ro— fetten; ſie und wie die Deckblatter und Kelch— zipfel oft mit roten Tuͤpfelchen beſpteugt, und an der Spitze purpurroth ggeterbt. Die ober— ſten derſelben find an der Baſts etwas breiter, aber nicht auffallend verbieten, Die Trug: dolde aus drei Aeſten in ammengeletzr, it gewöhnlich armblüthig. Die Bluüͤthen fehr kur; geiielt, wenn ader die gane Trugdelce nur aus drei Blüͤthen beſteht, ſo Heben fie auf langern Stielen, namlich am Ende der Aeſtc. Die Blumenblätter find ſternformig ausgebreitet, lanzettpfriemlich lang zugespitzt; fie verſchmälern ſich in eine feine oft fichelformig zur Seite gekrümmte Spitze, ſind auswendig und am Rande mit Drüſenhärchen be— wachſen und haben faſt die vierfache Länge der Kelch— zipfel. Ihre Farbe iſt lilla, in der Meitte mit einem violetten Streifen. Die Staubfäden ſind ſtielrund, vio— lett, an ihrer Baſis reichlich mit Druſenhagren beſetzt, aufrecht. Der Fruchtknoten iſt ſchief-langlich-lanzett⸗ lich. Der Griffel iſt grün und lang, er hat faſt die Länge des Fruchtknotens (Fig. e.), färbt ſich aber bei der Frucht mit dieſer rothbraun, und it dann, da ſich dieſe vergrößert, verhaltnißmäßig kürzer. Fig. h. II. Die unterweiblgen Schuppen beſtehen in einem aufrech— ten fait viereckigen Plättchen von dunner Subſtanz. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Stem gelblatt. «. Eine Bluͤthe. D. Ein Staub; gefaͤß. e. Die Fruchtknoten. E. Eme von den Schuppen, die vor den Fruchtknoten 1 1 f. Der Kelch. 6. Mehrere Früchte. H. Eine Frucht beſonders. 5 Koch. üiĩä(—— SU IMG , y ) Sempervirum nonlomun I A 3 7 h Ss 0 * neuen Sr y r jr * u — Dreizehnte Klaſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS aquatilis. L. i nn é. Waſſerhahnenfuß. Die untergetauchten Blätter borſtlich⸗ vielſpaltig, geſtielt, die Zipfel nach allen Seiten hin abſtehend; die ſchwimmenden nierenfoͤrmig, gelappt oder gefpalten; der Stengel ſtumpf⸗ kantig: die fünf Blumenblaͤtter ver⸗ kehrt eifoͤrmig: die Staubgefaͤße länger als die Fruchtknoten; die Fruͤchtchen etwas aufgetrieben, quer- runzelig, unberandet, ſteifhaarig, Bil einem kurzen Spitzchen am nde. A | Herr Sturm liefert hier eine Reihe von Waſſerranunkeln, welche von den Beſitzern des gegenwaͤrtigen Werkes ohne Zweifel beifaͤllig aufgenommen werden wird. 5 | Die erſte Tafel zeigt die gemeinſte Form des Ranunculas aquatilis, die varietas pel- tata, die ſchildblättrige. Von den neun hier dargeſtellten Formen naͤmlich ſind nur fünf echte Arten, die übrigen vier gehören als Abarten zu dem Ranunculus aquatilis, welcher auf die manchfaltigſte Weiſe abaͤndert, waͤhrend die übrigen Arten gar nicht variren und zu den konſtanteſten Species der Gattung gehoͤren; doch muß ich bemerken, daß ich den Ranunculus tripartitus lebend zu beobachten, noch nicht Gelegenheit hatte. Der R. aqua- tilis iſt allerdings der gemeinſte und könnte ſchon deswegen in mehrern Formen vorkom⸗ men, aber dagegen iſt zu bemerken, daß der R. divarıcatus an vielen Orten eben ſo ge: mein iſt, und doch niemals abaͤndert. 7 Der Ranunculus aquatilis bewohnt die ſtehenden und auch die fließenden Waſſer in ganz Deutſchland, und bluͤhet vom Juni bis in den Auguſt. Die große Zahl feiner weißen Blumen ſind ein wahrer Schmuck der Graͤben und Teiche. Er unterſcheidet ſich in allen feinen For⸗ men von den uͤbrigen verwandten Arten durch Folgendes: Die haardünnen Zipfel der unters getauchten Blatter ſtehen nach allen Seiten, nicht blos im Kreiſe herum, fondern nach uns ten und oben und nach allen Richtungen ab, und fallen, wenn man die Pflanze aus dem Waſſer zieht, zu Pinſeln zuſammen. Die Blumenblaͤtter find verkehrt-eifoͤrmig, an der Basis in einen kurzen Nagel zuſammengezo— gen. Die Staubgefäße find länger als das Köpfchen der Fruchtknoten, und die Fruͤcht— chen ſind behaart. Die Haare verlieren ſich zwar im Alter, kommen auch bei einigen Abs arten ſeltner vor, aber ganz, das heißt, bei allen Früchtchen eines Exemplares, fehlen fie doch niemals. Die auf der Tafel vorgeſtellte Form iſt die gemein⸗ ſte. Sie zeichnet ſich durch die herzförmig kreisrunden fchwimmenden Blätter aus, welche in fünf Lappen ge: ſpalten ſind, die zwei, drei und vier rundliche Kerben oder kleinere Lappen haben, und deren hintere Zipfel ſich ſo nähern, daß das übrigens runde Blatt an ſeiner Baſis herzförmig erſcheint. Herr von Schrank begreift dieſe und die folgende Varietat unter jeinem Ranuncu— lus peltatus, ich habe jedoch für die vorliegende Varie— tät dieſen Namen beibehalten. Die Blätter ſind zwar nicht ſchildförmig, aber ſie ſcheinen es zu ſeyn, wenn ſie auf dem Waſſer ſchwimmen. Fig. a. Ein Theil der Pflanze. B. Ein Blu⸗ menblatt. C. Die Fruchtknoten und Staub— gefaͤße. D, Ein Fruchtknoten vergrößert. E. Ein Früchtchen. Koch. — I A 4 2 1 2 | Ranunculus agualits a. pellalis. 3 „7m ET WE! Ve „ ener Drenzehnte Klaſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS aquatilis G truncatus, Die Varietaͤt des Waſſerhahnenfußes mit an der Baſis geſtutzten Blaͤt— tern, die ſtutzblaͤttrige. Die hier dargeſtellte Varietaͤt gehoͤrt zu den gewoͤhnlichen, ſie waͤchſt nicht ſelten un⸗ ter den ſchildblaͤttrigen, fie iſt aber doch deswegen merkwuͤrdig, weil die hintern Zipfel des ſchwimmenden Blattes hier fo di: vergiren, daß von der herzfoͤrmigen Form der Blattbaſis faſt nichts uͤbrig bleibt. In an— dern Gattungen und im Allgemeinen iſt die | herz- und nierenfoͤrmige Baſis der Blätter ein konſtantes Merkmahl. Vergleicht man die beiden Varietäten, fo ergiebt ſich, daß bei der vorliegenden nur das halbe Blatt vorhanden if. uebrigens wechſelt die Pflanze auch in dieſen beiden Formen ſehr und uͤberall kann f 8 — man die uebergaͤnge des an der Baſis geſtutz— ten Blattes in das herzfoͤrmige finden. Fig. 4. Ein Theil der Pflanze. b. B. Ein Fruͤchtchen. Koch. IN . Y = 62 ii \ 5 | gulli. ie EEE Dreisehnte Klaſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS aquatilis, 7. quinquelobus, Die Varietaͤt des Waſſerhahnenfußes mit fünflappigen ite, die fünfs lappige. Die vorliegende Varietaͤt zeichnet ſich von den beiden vorhergehenden dadurch aus, daß das ſchwimmende Blatt fünf ganzrandige, nicht wieder gelappte Lappen hat, von welchen die ſeitenſtaͤndigen durch eine minder tiefe Bucht getrennt ſind. Letzteres findet zwar auch bei den beiden vorhergehenden Statt, aber die Zi⸗ pfel haben bei jenen wieder zwei und drei Laͤppchen. Dieſe Varietaͤt iſt ſelten, ich babe ſie erſt einige Male an verſchiedenen von einander entfernten Orten beobachtet. Herr von Schrank unterſcheidet in ſeiner bayerifchen Flora unter dem Namen Ranun- culus diversifolius von feinem R. peltatus eis nen Waſſerranunkel, an deſſen ſchwimmenden Blaͤttern die Blattzipfel nicht weiter gelappt ſind, waͤhrend er von ſeinem Ranunculus pel- tatus ausdrücklich bemerkt, daß die Lappen 9 a der Blätter wieder lappig ſeyen. Diele Schrau⸗ kiſche Pflanze kann demnach nichts anders ſeyn, als die hier dargeſtellte Varietaͤt des Waſſerhahnenfußes. Allein da der Name di— versifolius, den beiden vorhergehenden Va— rietaͤten eben ſo gut zukommt, und fuͤr die gegenwaͤrtige wenig bezeichnend iſt, ſo habe ich den oben angefuͤhrten vorgezogen. Koch. | Ranuncader agaaliıs. 2 uus pelo. 2% | zur? Be EHEN BE Be 0 . N * re 1 * ENTE W e e ee e e e “ Ten Vu Dreizehnte Klaſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS aquatilis. 9. tripartitus, | Die Barietät des Waſſerhahnenfußes mit dreitheiligen Blättern, die drei⸗ theilige. | Die vorliegende Varietaͤt ift fo ſehr ausge⸗ zeichnet, daß wenn ſich außer ihrer Blattform und den kleinen Bluͤthen (Merkmale, welche nicht ſtandhaft ſind) noch ein Kennzeichen vor⸗ efunden hatte, ich gar nicht anſtehen wurde, ie ſogleich für eine eigne Art zu erklaren. Sie kommt auch auf der Rheinflaͤche zu vielen Tauſenden vor und hat ſtets dieſelbe Geſtalt, aber die Blätter find zuweilen weniger tief ges fpalten und nun fehlen uns Worte, um die Grenzen verſtaͤndlich anzugeben. In der Re⸗ gel find die oberſten der ſchwimmenden Blaͤt⸗ ter tief dreiſpaltig und faſt bis auf den Grund in drei Zipfel geſpalten, von welchen der mitt⸗ lere fuͤnf ungleiche Kerben hat. Die beiden ſeitenſtaͤndigen ſind zweiſpaltig, aber weniger tief und jeder Lappen hat in der Regel vier ungleiche Kerben; doch ändert dieß vielfach ab. Die weiter nach unten ſtehenden noch ſchwim⸗ menden Blaͤtter ſind nicht blos dreitheilig, ſon⸗ dern beſtehen aus drei geſonderten keil- oder vielmehr faͤcherfoͤrmigen eingeſchnitten⸗gekerb⸗ ten Blaͤttchen und bieten die ſehr merkwuͤrdige Erſcheinung dar, daß ſehr oft eins der Sei⸗ tendlaͤttchen noch in haarfoͤrmige Zipfel ges 10 — —ͥ — —ññ— . ͤ—— p — — — — . 000 ˖ . ccc ſpalten iſt, ganz aͤhnlich den Zipfeln der un⸗ tergetauchten Blaͤtter, ſo daß man hier den allmähligften Uebergang der untergetauchten in die ſchwimmenden Blatter vorfindet. Ich habe dieſe Varietaͤt bisher blos auf der Rheinflaͤche beobachtet. Sie kommt aber auch im Norden von Deutſchland vor, denn ſie iſt die varietas ſissifolia des Ranunculus aqua— tilis von Schlechtendal in der trefflichen Flora berolinensis, und der Ranunculus tripartitus Nolte in den Novitiis Florae holsaticae, nach einem authentiſchen Exemplare, welches mir Herr Grieſebach zur Anſicht mitgetheilt hat, aber nicht die franzoͤſiſche Pflanze gleichen Na— mens, welche Herr Sturm in dem gegenwaͤr— tigen Hefte in einer getreuen Abbildung liefert. Fig. a. Ein Theil der Pflanze. B. Ein Fruͤchtchen. Koch. Tanunculır ayualdır. G Heheres llt. 5 1 * IT| — — 2 mm — — — ren gez Dreizehnte Klaſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS aquatilis. g. pantothrix. Die Varietaͤt des Waſſerhahnenfußes mit lanter haarformig zerſchlitzten Blaͤttern, die gleichblaͤttrige. Die gleichblaͤttrige Varietaͤt des Waſſer⸗ hahnenfußes hat die kleinern Bluͤthen der vor— hergehenden, und oft ſehr feine haarduͤnne Zi— pfel der Blaͤtter. Auſſerdem findet ſich kein Unterſchied und ſie zeichnet ſich nur dadurch aus, daß ſie ganze Baͤche und Graͤben ausfuͤllt, bluͤhet und Fruͤchte traͤgt, und zwar bis in den ſpaͤten Herbſt hinein, aber nicht ein einziges ſchwimmendes Blatt entwickelt. Die vorher— gehenden Varietaͤten, beſonders der Ranun- culus aquatilis peltatus und truncatus blüs hen oft ohne ſchwimmende Blaͤtter zu zeigen, aber letztere entwickeln ſich ſpauͤter noch. Bei der varietas pantothrix jedoch entwickeln ſich ſolche niemals. Die Fruͤchtchen dieſer Varie— | 11 tät find oft ganz kahl, aber man findet auch behaarte darunter. Fig. a. Ein Theil der Pflanze. b. B. Ein Fruͤchtchen. Koch. — e 0 AO > 1 IN PR anunculus agudlks. 5 penlolhriz. en sn u .. vs) N N d Dreisebnte Klaſſe. Stebente Ordnung. RANUNCULÜUS tripartitus DeCandolle. Dreitheiliger Waſſerhahnenfuß.“ Die vorliegende Abbildung des echten Ra- nunculus tripartitus De Candolle, welcher für- die deutſche Flora mit Sicherheit noch nicht aufgefunden iſt, wurde nach Exemplaren ges fertigt, die in der Gegend von Fontainebleau geſammelt ſind. Herr Prof. Nolte führt zwar den Ranunculus tripartitus als in dem Hol⸗ ſteiniſchen vorkommend, auf, allein das Exem— plar, welches ich geſehen habe, gehoͤrt, wie ſchon bemerkt, zu der Varietas tripartita des J. aqualilis. Vielleicht trägt die hier blos der Mergierchung wegen gelieferte Abbildung die— ſer zierlichen und wenig bekannten Pflanze zu ihrer Entdeckung auf vaterlaͤndiſchem Boden bei. Ich bemerke vorerſt, daß die Pflanze mit ihrer Blürye und allen Theilen in natärlicher Größe abgebildet und daß an der Abbildung nichts verkleinerte tſt. Ob der Stengel rund it oder kantig, laͤßt ſich an der getrockneten Pflanze nicht erkennen, aber daß die Pflanze eine eigne Species darſtellt, daran zweifle ich nicht. Sie hat wenig Aehnlichkeit mit Ra- nunculus hederaceus, mit welchem fie De: candolle vergleicht, ſondern gleicht einem klei⸗ nen Exemplare von R. aquatilis, und zwar der varietas quinqueloba am meiſten. Aber die ſehr kleinen Blüthen, welche nur ungefähr eine Linie im Durchmeſſer haben und die kah⸗ len, dicht runzlichen, abgerundet ſtumpfen Fruͤchtchen, auf welchen auch keine Spur von 12 einem Griffel zu bemerken oder auf welchen nur ein ſehr kleines Puͤnktchen als Ueberbleib— ſel deſſelben zu entdecken iſt, geben einen deut⸗ lichen Unterſchied. Auch ſind die Fruͤchtchen ein wenig, aber nicht viel kleiner, welches man bemerkt, wenn man von beiden Arten durch einander mengt. Man kann in dieſem Falle genau unterſcheiden welche von dieſen Früchtchen dem R. tripartitus, und welche dem R. aquatilis angehoͤren. Als ich von dieſer Pflanze in der Deutſch— lands Flora Erwaͤhnung that, hatte ich blos Fruchtexemplare vor mir, ich erhielt aber ſeit— dem auch ein Exemplar mit einer Bluͤthe, welche ich aufweichte. Die Kelchblaͤtter ſind auswendig behaart. Die Blumenblaͤtter ver— kehrt⸗ eyfbrmig, ſtumpf, ungefähr fo lang als die Kelchblaͤtter, die Staubgefaͤße, deren nur wenige vorhanden ſind, ſind laͤnger als die Fruchtknoten. Letztere tragen einen ziemlich langen Griffel, wie die Blüthen des R. flui- tans, aber derſelbe fallt bei der Frucht ab, fo daß kaum die Spur deſſelben als ein ſchwa— ches Pünktchen noch zu ſehen iſt. Decandolle beſchreibt die Blumenblaͤtter ſpitzlich. Wahrſcheinlich varirt die Pflanze auf dieſe Weiſe; an den von mir unterſuchten Exemplare „wenigſtens, nd fie ſtumpf. Die Varietaͤt P, welche Decandolle anfuͤhrt, habe ich nicht geſehen. Sie geboͤrt wohl gar nicht zu der hier dargeſtellten Species. Fig. a. Ein Theil der Pflanze. b. B. Früchtchen. Koch. A Tan Fa 36 N ) 1 * * { . ‘ * x * 7 * \ * 7 6 * * KEN Ab N N \ i „ 0 * N # 4 * 0 N . . x * Te x * * * 17 * 1 * a N * . 4 1 0 * 1 it 10 1 == f f . > * ’ * “ _ * * + = „ * * . . N [ nn * u ’ — e 14 0 Dreizehnte Klaſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS divaricatus. Schrank. Spreitzender Hahnenfuß. Die faͤmmtlichen ‚Blätter unterges taucht, borſtlich vielſpaltig, die Zi⸗ pfel in eine kreisrunde Flaͤche aus⸗ gebreitet; der Stengel ſtumpfkantig: die fünf Blumenblaͤtter verkehrt⸗ey⸗ foͤrmig; die Staubgefaͤße langer als die Fruchtknoten; die Früchtchen et⸗ was aufgetrieben, nuerrungelig, uns berandet, ſteifhaarig, mit einem kur⸗ zen Spitzchen am Ende. Als Synonyme gehören hieher: Ranuncu— lus rigidus Persoon; R. stagnatilis Wall- roth; R. pantothris & De Candolle im Syste- ma naturale, Dieſe an ihren in eine kreisrunde Ebene ausgebreiteten Blaͤttern, die wenn man die Pflanze aus dem Waſſer zieht, nicht zu einem Pinſel zuſammenfallen, auf der Stelle zu er; kennende Spezies, waͤchſt im ſtehenden Waſſer durch ganz Deutſchland; doch nicht an allen Orten fo häufig wie der Ranunculus aquati- lis. Sie bluͤhet vom Mai bis in den Juli. Die Pflanze ſteht dem Ranunculus aquatı- lis am naͤchſten und kann mit Ranunculus flui- tans Ipeniger verglichen werden. Mit jenem hat fie den ſtumpfkautigen Stengel, die Zahl der Blumenblaͤtter, welche nie fünf uͤberſteigt, und die Geſtalt derſelben, das kurze Koͤpfchen 13 ——— — —e * der Fruchtknoten, uͤber welches die Staubge— faͤße auch zu Ende der Bluͤthezeit noch hinaus— ragen, und die behaarten Früchtchen gemein. Sie unterſcheidet ſich aber ohne Schwierigkeit durch Folgendes: Die kleinen zirkelfoͤrmigen Blätter, welche nur 4— 9 Linien im Durch— meſſer haben, ſitzen auf ihren Scheiden, ſind dadurch ſtiellos, und nur die unterſten ſind kurz geſtielt, ihre Zipfel breiten ſich fänmts lich in eine Fläche aus, und find ſtarrer und behalten ihre Ausbreitung und Richtung, wenn man die Pflanze aus dem Waſſer zieht. Schwimmende Blätter finden ſich niemals vor. Die Bluͤthenknospe iſt plattkugelig. Der Frucht— knoten bei der noch bluͤhenden Pflanze und gleich nach dem Abfallen der Blumenblaͤtter iſt ſchief eyfoͤrmig, fait dreieckig und oben in ci⸗ nen zwar kurzen, aber doch deutlichen Griffel zuſammengezogen „auf welchem eine lange li: nealiſche Narbe gerade hervorgeht, ſeltner ſich auch ein wenig aufwaͤrts oder abwaͤrts biegt. Vel R. aquatilis liegt die eyfoͤrmige Narbe unmittelbar auf der Spitze des Fruchtknotens auf, und iſt abwaͤrts gerichtet. Fig. Ein Theil der Pflanze. B. Eine Bluͤthenknoſpe. * Eine Bluͤthe von der untern Seite. D. Der Kelch und die Ge— ſchlechtstheile. E. Ein Fruchtknoten. F. Ein Blumenblatt. g. G. Fruͤchtchen. Koch. = 7 Hasel, 2. 22 6 = 8 . ; N I AR: | dwardalar Johr. mer — f ** We en 1 \ y ö N 1 1 f 2 Mi Er 1 ene, e. He * ö e eee ee ee * 9 7 N * 5 RR. 3 DR: * 1 Neigen % ee. ee | i J 1 50 16 rar > 5 „ 8 N n ene Dreisebnte Klaſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS fluitans. Lamarck. Fluthender Hahnenfuß. tter ſaͤmmtlich untergetaucht, ich, „ die Zipfel ver: t gleichlaufend, vorgeſtreckt; tengelſtielrund: die 9—12 Blu: menblaͤtter laͤnglich oder verkehrtey⸗ 9 le — — * 2a „ nach der Baſis keilig, vers b die Staubgefaͤße kürzer Is das Köpfchen der Fruchtknoten; ie Früchtchen etwas aufgetrieben querrunzelig, unberandet, kahl, mit einem kurzen Spitzchen am Ende. Ranunculus fluitans Lamarck in der Flo- re francaise. R. fluviatilis Wiggers. R. peucedanifolius Allion. R. peucedanoides Desfontaines. R. pantothrix De Candolle in Systema naturale. Dieſe ſehr ausgezeichnete Art, wurde auch in neuerer Zeit noch verkannt, und mit For⸗ men des R. aquatilis und divaricatus zuſam— mengeſtellt. Sie waͤchſt im fließenden Waſſer, ſelten im ſtehenden Waſſer und in Graͤben. Sie bluͤhet vom Juni bis gegen den Herbft. Die 9 bis 12 keilfoͤrmigen Blumenblaͤtter, welche ſich allmaͤhlig in den Nagel ver ſchmaͤ⸗ lern, und das Koͤpfchen der Fruchtknoten, wel⸗ ches über die Staubgefaͤße hervorragt und zwar ſchon in dem Augenblicke, in welchem ſich die Bluͤthe oͤffnete und . die Fruchtkno⸗ / ten anſchwellen, unterſcheiden die vorliegende Art ſehr deutlich und beſtaͤndig von den beis den vorhergehenden. Auſſerdem findet ſich noch folgendes: Die Pflanze iſt ſtaͤrker und großer, fie wird im fließenden Waffer bis 20 Fuß lang. Der Stengel iſt ſtielrund. Die langen Blatt— zlyfel liegen parallel neben einander und ſtehen wenig ab, liegen aber nicht in einer Flache, wie bei R. rigidus, ſondern neben und uͤber⸗ einander. Die Bluͤthen ſind groͤßer. Die Fruchtknoten ſchief eyfoͤrmig, beinahe halh⸗ mondförmig mit einem kurzen breiten Schnaͤ⸗ belchen, auf welchem eine eyfoͤrmige Narbe liegt, die damit einen Haken bildet. Die Fruͤchtchen nebſt dem Fruchtboden ſtets kahl. Fig. a. Ein Theil der Pflanze. b. B. Ein Blumenblatt. C. Die Fruchtknoten und Staubgefaͤße. D. Ein Fruchtknoten vers groͤßeit. Koch. assi ul 22 2 2 gun. g N — — — — — u Dreizehnte Klaſſe. Siebente Ordnung. BANUNCULUS fluitans foliis natantıbus. Der fluthende Hahnenfuß mit ſchwim⸗ menden Blättern. Dieſe Abart iſt eben ſo merkwuͤrdig als ihre Entſtehung ſonderbar geweſen. Schon waͤhrend zwei Jahren forſchte ich nach ausges bildeten Fruͤchten des Ranunculus fluitans, der in großen Raſen hier im Rednitzfluße flur thet; aber vergeblich. Alle Fruͤchte, welche ich fand, waren verkuͤmmert oder abgefallen. Ich nahm deßwegen in der Mitte des ver— floſſenen Sommers (1834) mehrere bluͤhende Exemplare und legte fie auf dem Waͤſſerungs⸗ platze des botaniſchen Gartens in einen der eingegrabenen Kuͤbel, welche ſtarken Zufluß von Brunnenwaſſer haben. Auch hier ermwars tete ich vergeblich eine Frucht, aber ich hatte die Freude eine andere Beobachtung zu machen, die noch merkwuͤrdiger iſt, als eine ausgebil⸗ dete Frucht geweſen waͤre. Das eine Exem⸗ plar hatte naͤmlich drei ſchwimmende Blaͤtter getrieben, waͤhrend die darunter befindlichen haar⸗ foͤrmigen zerſchlitzten abgeſtorben waren. Zwei E diefer ſchwimmenden Blätter find wie die Ab: bildung zeigt, hinten abgerundet und vorne ges ſtutzt und dreilappig; das dritte beſteht aus eis nem haarfoͤrmig getheilten Zipfel und aus ei— nem dreiſpaltigen mit flachen linealiſchen an der Spitze dreizaͤhnigen Fetzen. Dieſes Blatt ſtand einer voͤllig entwickelten Bluͤthe gegen— uͤber und uͤber dieſer Bluͤthe hatte ſich der Stengel noch welter verlängert, aber nun wie— der haarfoͤrmige Blaͤtter getrieben. Daß das Exemplar zum fluitans und nicht zu einer Form von R. aquatilis gehört, zeigen die Feils foͤrmigen Blumenblaͤtter und das Verhaͤltniß der Fänge der Staubgefäße zu den Griffeln bei Fig. 3. Ich habe das Exemplar getrocknet und bewahre es als eine große Seltenheit in meiner Sammlung. Fig. a. Ein Theil der Pflanze, nur etwas verkleinert. B. Der Fruchtknoten und Staubgefaͤße. Koch. — —— . — — ĩ pc — —— ˖ — — — — 1 Direizehnte Klaſſe. Siebente Ordnung. BRANUNCULUS hederaceus. Linné. Epheublätteriger Hahnenfuß. Die ſaͤmmtlichen Blätter gleichgeſtal— tet, nierenförmig, ſtumpffuͤnflappig; die Früchtchen etwas aufgetrieben, guerrunzelig, unberandet, kahl, mit einem kurzen Spitzchen am Ende. Der Ranunculus hederaceus waͤchſt im friſchen Quellwaſſer, am Rande von Gräben und kleinen Baͤchen, welche mit Quellwaſſer angefuͤllt ſind, im weſtlichen Deutſchland. Er geht vom Bodenſee durch die Rheinpfalz und die Rheinlande bis an die Grenze von Hol— land, und durch Heſſen und Weſtphalen bis Bremen, Oldenburg und Holſtein. Keine der Floren des oͤſtlichen Deutſchlands hat ihn auf— zuweiſen. Er iſt aber uͤberall nicht gemein; er bluͤhet von April und Mai bis in den Sommer. Er iſt an ſeinen kleinen weißen Blumen und den nierenfoͤrmigen fünflappigen Blättern leicht zu erkennen. Die Blaͤtter ſind alle gleichfoͤrmig und die untergetauchten der ver⸗ wandten Arten fehlen. Die Stengel liegen ſchief im Waſſer, wurzeln an ihren Gelenken, 16 — — — und bedecken mit ihren ſchwimmenden Blaͤt⸗ tern eine ganze Waſſerflaͤche. Die Blaͤtter ſind langgeſtielt, einen halben bis einen Zoll breit, fuͤnfeckig oder kurz fuͤnflappig mit ſtumpfen Ecken oder Lappen, freudiggruͤn, in der Mitte oft mit einen ſchwaͤrzlichen Flecken bezeichnet; an der Baſis des Blattſtiels findet ſich beider⸗ ſeits ein haͤutiges Oehrchen. Die dicklichen Bluͤthenſtiele ſind wie bei den vorhergehenden Arten waͤhrend des Aufbluͤhens aufrecht, ſo— dann aber in einem Bogen zuruͤckgekruͤmmt. Die Kelchblaͤttchen kahl. Die Blumenblaͤtter laͤnglich verkehrt-eyfoͤrmig, fo lang als der Kelch oder ein wenig laͤnger, weiß, an der Baſis gelblich. ö Fig. a. Ein Theil der Pflanze. B. Eine Bluͤthe. Koch. SNIIDA « äh 25 Pe IE Vierzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. CALAMINTHA grandiflora Moench. Großblüthige Calaminthe. Die Quirle doldentraubig; die Blü— thenſtiele gabelſpaltig, 3— 5 blü⸗ thig; die Blätter eyförmig, ſpitz, tief⸗ und ſpitz⸗ gefägt, nebſt dem Stengel behaart; die Nüßchen rundlich- oval. Calamintha grandiflora Moench Meth. p. 408. Melissa grandiflora Linn. Sp. p. 827. Thy- mus grandiflorus Scop. Carn. 1. 424. Dieſe ſchoͤne Pflanze wächst auf felſigen Boden in Waldern der niedrigen Berge und Voralpen im füdlihen Tyrol, und von da durch Friaul bis in das ſüdliche Krain, ſuͤdliche Kärnthen und in das Littorale bis Iſtrien, und blühet im Juli und Auguſt. Sie hat mit den zunachſt folgenden drei Arten Vieles gemein, aber man darf nur einen Blick auf die hier dargeſtellten Nüßchen den verſchiedenen Arten werfen, um ein deutliches Unterſcheidungsmerk— mal für alle zu haben. Die Nüßchen der C. srandiflora find rundlich- oval und kohlſchwarz; die der C. officinalis ſind ebenfalls rundlich, aber braun und nur halb ſo groß, die der C. Nepetia ſind zwar auch braun, aber langlich-verkehrt⸗eyförmig; die der C. thymi- folia ſind hellbräunlich, flaumhaarig- ſcharflich und am obern Ende in einen ſchmalen Schna— bel zuſammengezogen. Alle dieſe Arten kommen, wie die Thymns⸗ arten und viele andere Labiaten in einer groß— 1 „ blumigen Form, deren Staubgefäße hervorge— ſtreckt und mit vollkommenen Kolbchen verſehen ſind, vor, und in einer kleinblumigen, deren Staubgefäße nicht über den Schlund hervorra— gen und deren Koölbchen verkümmert find. Dieſe hier abgebildete ſeltnere Art unter— ſcheidet ſich von der folgenden gemeinen, der C. officinalis, außer dem auffallenden Kennzei— chen der Nuschen durch folgendes: Die Blät- ter haben ein helleres, gelblicheres Grün, und find mit geraden eingedrücten Adern verſehen und nicht runzelich. Die Sägezähne derſelben ſind grob und ſpitz. Der Kelch iſt faſt noch einmal ſo groß und auch die Blüthe der groß— blumigen Form iſt noch einmal ſo groß als die Blüthe derſelben Form bei C. officinalis. Die Blumen ſind roſenroth und ſpielen nicht in das Blauliche. Die Oberlippe iſt zurückgekrümmt und am Rande zurückgebogen, nicht gerade vorgeftredt. Die Nüßchen find glatt und haben am Nabel zwei Grübchen. Bei der kleinbluͤthigen Form ſind die Bluthen oft nicht großer als bei den großblüͤthigen der C. officinalis, aber die Kelche ſind dabei nicht kleiner geworden, und außerdem unterſcheiden ſie die angegebenen Kennzeichen. A Fig. . Der obere blühende Theil eines Sten— gels. B. Theil des Stengels. C. Ein Theil des gezähnten Blattrandes. d. Eine Blüthe der kleinblüthigen; e. der großblüthigen Ab— art. F. Der Kelch. g. G. Nüßchen, von der obern und untern Seite. 8 Koch. WW cart" 9 a * d 3 4 * N 1 N Fi * * 1 17 Mei Er nie: . er K N 2 * 1 0 N * * 3 N P wis’) „ 2 * * * or 4 440 hr bi. 2 * 2 rer * * Vierzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. CALAMINTHA officinalis Moench. Gebräuchliche Calaminthe. Die Quirle doldentraubig, die Stiele gabelſpaltig, 3— 5 blüthig; die Blätter eyförmig, ſtumpf ange: drückt⸗geſägt, nebſt dem Stengel kurzhaarig; die Haare im Kelch— ſchlunde wenig hervorſtehend; die Nüßchen rundlich. Calamintha officinalis Moench, Meth. 409. Melissa Calamintha. Linn. Sp. 827. Die Calamintha officinalis wächst in Schwaben im Würtembergiſchen und zieht durch die Rheinflache und die dieſelbe auf bei— den Seiten begleitenden Gebirge bis nach den Niederlanden hinab, wächst daſelbſt aber nur an einzelnen Stellen, iſt wenigſtens nicht ſo allgemein verbreitet wie viele andere Gewächſe. Sie ſoll auch im Salzburgiſchen wachſen, die daſelbſt geſammelten Exemplare aber, welche ich ſahe, gehörten zu C. Nepeta. In Oeſterreich wächst ſie nicht, ſondern Font nach Hoſt erit wieder im Bannate vor. Die ſtarkfaſerige Wurzel wird in lockerm Boden vielköpfig. Der Stengel iſt aufrecht oder aufſtrebend, 1—1½ Fuß hoch, viereckig, mit abſtehenden Haaren bewachſen, in den Blatt⸗ winkeln mit kurzen, unfruchtbaren Aeſtchen be⸗ ſetzt, und gewöhnlich in 3 oder 5 blühende Aeſte getheilt. Die Blätter ſind gegenſtändig, ge— ſtielt, eyformig, geſagt, an 1 8 und Spitze ganzrandig, grasgruͤn, aderig-runzelig, auf bei- den Seiten behaart und auf der untern mit einer Menge von eingedrückten Drüschen be— ſetzt. Die lockern beblatterten Blüthentrauben in welche der Stengel und die Aeſte ausgehen, ſind aus 3—5 und mehrbluͤthigen in eine Fläche ausgebreiteten Doldenträubchen zuſam— mengeſetzt. Der Kelch iſt meiſtens rothbraun, mit einem ſehr kurzen drufentragenden Flaume beſetzt, unter den ſich mehr oder weniger lan— here einfache Harchen mengen; die obere Lippe derſelben iſt aufwärts gebogen und hat eyfor— mige Zähne; die untere iſt aus zwey lanzett⸗ pfriemlichen Zähnen gebildet, und iſt etwas ein— wärts gebogen. Der Kelchſchlund iſt ſchwach mit Haaren beſetzt, welche denſelben zwar ſchlie— ßen, aber doch wenig zwiſchen den Zähnen her— vorragen. Die Blume iſt hellkarminroth ins bläuliche ſpielend, mit purpurfarbigen Tüpfeln an der Baſis der Unterlippe. Die Oberlippe iſt gerade vorgeſtreckt und tief ausgerandet. Die Nüßchen ſind kugelig, braun, kahl, am Na⸗ bel mit zwei flachen Grübchen verſehen. Fig. &. Der obere Theil eines blühenden Sten— Get. . Ein unteres Blatt. c. Eine Bluthe. D. Die Blumenkrone. E. Der Kelch. f. F. Nüßchen. g. Eine Bluthe der kleinblüthi— gen Abart. Koch. (alina freinatis „ | * 0 * 5 2 7 | 2 . Er . 0 WM. A 5 1 | . ern 1 90 4 Pr u. f . N 1 7 ** 1 " 1 * * 4 8 y 9 “ er 4 * Pr + WW * Pr. I. ä vw — 0 * 7 8 1 * * 1 * * 7 *. . [73 ee 7 3 t IR 73 4 2 * e Y N 1 2 2 4 mn 4 * TR n * * 4 d Pr E . an zer 1 * 12 * BR q 8 > Dr * . Ai 8 — * ar, 8 N y 2 2 er N * — . r wa * 7 >» LS „ Eis, - er 4 — rl 8 r 8 — 3 „ . er e * 1 * 7 „ oe, _ P 29 W 4 * 5 * * 14 x F 5 N * h Er m J . san on. . 3 \ as * n erden) * * ans u x ww 4 Pr Vierzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. CALAMINTHA Nepeta Clairville. Poleiartige Calaminthe. Die Quirle doldentraubig; die Stiele gabelſpaltig, 12 — 15 blu- thig; die Blätter rundlich- eyfor- mig, ſtumpf, angedrückt⸗ gejagt, nebſt dem Stengel kurzhaarig; die Haare im Kelchſchlunde ſtark her- vorſtehend; die Nüßchen länglich. Calamintha Nepeta Clairville Man. 197. nach Gaudin. C. parviflora Lam. fl. fr. 2. 396. Melissa Nepeta Lin. Sp. 2. 828. Thymus Nepeta Smith. brit. 642. Thymus Calamin- tha . Carn. 1. 425. Wächst auf ſteinigen unbebaueten Orten bei Regensburg, und geht von da nach Oe— ſterreich, und von hier aus weiter nach Krain, dem Littorale bis nach dem ſüdlichen Tyrol, und kommt auch bei Salzburg vor; blühet im Juli und Auguſt. Die C. Nepeta iſt den C. officinalis zwar ſehr ähnlich, aber doch an den kleinern lilafar— benen, auf der Unterlippe violett getüpfelten Blüthen, welche an vollſtändigen Exemplaren 12—15 bluthige Doldentraubchen bilden, an dem ſtarkbeſetzten Kelchſchlunde mit weiter her— vorragenden Haaren, und an den laäͤnglichen Nüßchen, ohne beſondere Schwierigkeit zu er— kennen. Die Pflanze ändert vielfach ab, die Blat⸗ ter aber ſind in der Regel kleiner, rund⸗ licher und ſchwaächer gejagt 75 an C. off cinalis; die Kelche fait um die Halfte klei— ner und haben nebſt den Blütheitielen einen Ueberzug aus kurzen Härchen, unter welche keine Drüſentragende gemiſcht ſind; die Ober— lippe des Kelches iſt weniger in die Höhe ge— bogen; die Haare im Kelchſchlunde ragen meiſtens weiter hervor; die Blumen ſind bei beiden Geſchlechtsformen um die Halfte ver: haltnißmäßig kleiner und die Nüßchen ſind ſo lang als bei C. officinalis, aber nur halb ſo breit. Unter den mancherlei Modificationen der Pflanze ſind zwei beſonders auffallend. Nam: lich eine mit etwas größern Blattern und kur⸗ zen Kelchzahnen und eine mit kleinern Blat— tern und langern Kelchzähnen. An jenen find die Zahne der Oberlippe des Kelches (ver— gleiche Fig. E.) dreieckig ſpitzig, nicht zugeſpitzt und kaum ein wenig aufwärts gebogen; die untern ſind ebenfalls dreieckig, jedoch mit einer kurzen pfriemlichen Spitze, womit ſie kaum ein wenig über die obern hinausreichen. An dieſer ſind die Zähne der Oberlippe ſpitzer, deutlicher aufwärts gebogen, und die untern verlaufen ſich in eine längere Spitze, welche weiter über die obern hinausragt (vergl. Fig. F.) Zwiſchen dieſen Varietäten habe ich aber keine feſte Grenze finden können. Es gibt eine Menge von Mittelformen. Fig. &. Der obere Theil eines blühenden Sten— gels. b. Ein unteres Blatt. c. C. Eine Bluthe. D. Die Blumenkrone. E. Der Kelch, der großblattrichen, F. der Fleinblattrichen Abart. g. G. Nüßchen. Koch. TE Nepelz (Bine | — — — ie — — = = — — Vierzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. CALAMINTHA thymifolia. Reichenbach. Quendelblättrige Calaminthe. Die Quirle doldentraubig, die Stiele gabelſpaltig, meiſt fünf— hlüthtg; die Btätter elliptiſch, ſtumpf, ſchwach-geſägt, kahl; der Kelchſchlund kahl; die Nüßchen länglich, am obern Ende in einen Schnabel verſchmälert. Calamintha thymifolia Reichenb. fl. exc. 328. Satureja thy mifolia Scop. Carn. 1. 428. Satareja rupestris Wulf in Jaeg. collect. 2. 130. Melissa alba Wadst. u. Kit. pl. rar. Hung. 2. 175. Calaminth. rupestris Host. fl. austr. 2. 131. (Was Calamintha thymi- folia Host iſt, weiß ich nicht.) Die vorliegende Art wächst auf ſteinigen Orten im ſüdlichen Kärnthen, in Krain und im Littorale, und blühet im Juli und Auguſt. Sie iſt in allen Theilen kleiner als die vorhergehenden, und ſehr leicht kenntlich durch den kahlen Schlund des Kelches und durch die länglichen flaumhaarig ſchärflichen, am obern Ende in einen Schnabel zuſammengezogenen Nüßchen. Die Stengel, deren immer mehrere aus einer Wurzel emporſtreben, find niedriger und mit einem kurzen, kaum bemerklichen Flaume bedckt, einfach oder am Ende in einige blü— hende Aeſte getheilt, ſtets aber in den Blatt— winkeln mit kurzen unfruchtbaren Aeſtchen ver— ſehen. Die Blatter kurz geſtielt, kahl, freudig Nan glanzend, elliptiſch oder eyformig, am ande beiderſeits mit 2 — 3 ſſtumpfen Säge— zahnen, und auf beiden Seiten, beſonders auf der untern, mit eingedructen Harzpunkten reichlich beſetzt. Die Doldenträubchen der Quirle 3—5 und mehrbluthig. Der Kelch ein wenig ſcharflich; die Zähne kurz, eyformig, ſpitz, ober wegen der einwarts gekrummten Spitzen oft ſtumpflich erſcheinend. Die Blume weißlich, oder hellviolett; die obere Lippe mit geſattigten violetten Fleckchen. Die Staubge⸗ faße anfänglich fait parallel unter die Ober— lippe, zuletzt aber zuſammenneigend. Fig. K. Der obere Theil eines bluhenden Stengels. B. Blätter verſchiedener Größen, in natürlicher Größe. b. C. Eine Blüthe. d. D. Der Kelch. e. E. Nüßchen. Koch. * ER x * (a m x « & 9 — W — 3 2 ä - 4 * EEE Kam Yolıa Fk — Vierzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. CALAMENTHA Aeinos Clairville. Die Blüthenquirle ſechsblüthig, die Blüthenſtiele ungetheilt; die Blät⸗ ter eyförmig, gejagt; die Wurzel einköpfig; der Stengel aufrecht, an der Baſis aftig, mit aufſtreben⸗ den Aeſten; der Fruchtkelch an ſei⸗ ner Spitze zuſammengezogen, durch die aufeinander liegenden Zähne geſchloſſen. Calamintha Acinos Clairv. in Gaud. fl. helv. 4. p. 84. C. arvensis Lam. fl. fr. 2. 394. Thy- mus Acinos Linn, Sp. 3. 142. Acinos thy- moides Moench Meth. 407. Acinos vulgaris Pers. Syn. 2. 131. Der Thymus Acinos Linne bildet mit dem im 51 Hefte dargeſtellten Thymus alpi- nus eine eigene Abtheilung der Gattung Cala- mintha, welche Gattung ſich von Thymus durch die unter der Oberlippe in einen Bogen ge— krümmten und zuſammenneigenden Staubge— fage unterſcheidet, die bei der Gattung Thymus gerade vorgeſtreckt ſind und nach oben ſo gar noch etwas auseinander treten. Auch hat Ca- lamintha zwei ſehr ungleiche Schenkel der Narbe, welche bei Thymus gleich ſind. Die Abtheilung des Thymus Aeinos und Alpinus aber unter: ſcheidet ſich von den übrigen Calaminthen durch die ungetheilten Blüthenſtiele, welche einfache, nicht aus Doldentraubchen zuſammengeſetzte Quirle bilden. 5 Der Thymus Acinos wächst durch ganz Deutſchland auf unbebaueten Orten, auf Sand— feldern, Brachackern, in Weinbergen, und fo wohl auf Flachen als auf niedrigen Gebirgen. Die Wurzel iſt einfach, dünn ſpindelig, mit vielen Faſern beſetzt. Der Stengel iſt aufrecht an der Baſis aſtig, welche Aeſte oft die Hohe des Stengels ſelbſt erreichen, zuwei— len iſt er aber auch oberwärts mit kürzern Ae— ſten beſetzt. Die Aeſte ſind wie der Haupt— ſtengel von der Mitte, zuweilen faſt von unten an mit Blüthenquirlen beſetzt. Die Blatter find gegenſtandig, geſtielt, elliptiſch, ſpitz, auf jeder Seite mit drei Sägezähnden verſehen, haben aber auf der untern Seite keine eingedructe Punkte. Die Quirle find ſechsblüͤthig; die Blü- thenſtielchen flach zuſammengedrückt; die Zähne der Oberlippen des Kelches ſind kurz und ſpitz, die Unterlippe iſt ein wenig länger und hat pfriemliche Zahne. Die Blume iſt hellviolett, die Unterlippe derſelben weiß mit violetten Fleckchen vor- und hinter dem weißen Felde. Der Kelch ſchließt ſich nach dem Verblühen, indem ſich die Zähne desſelben aneinanderlegen. Später jedoch offnet er ſich wieder um die Nußchen herausfallen zu laſſen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Blüthe. c. Die Blumenkrone. D. Dieſelbe geöffnet. E. * Kelch. F. Blätter verſchiedener Gro ßen. G. Ein Stückchen vom Stengel. Koch. E / rt Ä Calmintka 9 ar 3 * 1 e! n | Vierzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. THYMUS Serpyllum Linne. Feld⸗ Thymian. Die Halbquirle köpfig oder traubig; die Oberlippe der Korolle ausge— randet, eyförmig, faſt viereckig; die Blätter linealiſch h oder elliptiſch, ſtumpf,an der Baſis in einen Blatt: ſtiel verlaufend, ganzrandig, flach, drüſig-punktirt, kahl oder rauh⸗ haarig, am hintern Rande wim— perig. Aus den verſchiedenen Varietaten und Mo— dificationen dieſer ſehr bekannten Pflanze hat man mehrere Arten errichtet, die ich nicht für ächte erkennen kann. Sie wächst mit ihren Abarten auf Haiden, um und in Wäldern, auf Triften und an Rainen überall, und blühet vom Juni bis Auguſt. Es laſſen ſich zwei Hauptvarietäten unter— ſcheiden, eine mit einem Stengel, welcher auf zwei gegenüberſtehenden S Seiten kahl iſt. Dieſe iſt Thymus Serpyllum Persoon, Thymus Cha- maedrys Fries (Fig. E. der Tafel); fie hat in der Regel breitere und eliptiſche, ſeltner ſogar faſt rundliche Blätter. Dieſe Varietät kommt auch ſtark behaart vor, und bildet 0 den Thymus lanuginosus Schkuhr. Schreber unterſcheidet nach den eingeſchloſſenen oder hervorgeſtreckten Staubgefäaßen und nach der Lange der Korolle zum Kelche noch vier Arten. Die eingeſchloß— nen Staubgefaße find ſtets mit einer kleinern Korolle, die hervorgeſtreckten mit einer größeren verbunden. Aber dies ſind Andeutungen einer polygamiſchen Geſchlechtsverſchiedenheit und keine Arten oder Varietäten, und die übrigen von Schreber aufgeſtellten Kennzeichen haben ſich nicht ſtandhaft erwieſen. Die zweite Hauptvarietät hat einen rund— um behaarten Stengel und in der Regel ſchma— lere lineal- längliche Blatter. Auf der Tafel iſt die großbluthige Form und bei B ein Stück des Stengels vergrößert dargeſtellt. Dieſe Ba: rietat bildet den Thymus angustifolius Persoon und Th. Serpyllum Fries. Er kommt, wiewohl ſelten, ebenfalls ſtark behaart vor und macht ſodann ebenfalls einen Thymus lanuginosus. Fig. a. Die Varietät mit ſchmalen Blättern, Thymus angustifolius. Pers. B. Ein Stückchen des ringsum behaarten Stengels. C. Eine Bluthe. D. Die Kelche. E. Ein Stückchen des auf zwei gegenüberſtehenden Seiten kahlen Stengels, Thymus Serpyllum L. Koch. SE v3 EU REED + FEN IN SEE EEE WARME * n £ x . ö g 1 * * * * 7 * ” 1 * ‚+ 1 0 * — & 0 4 y u — * 1 * . 1 ” 5 . * 1 4 | * I * D . 1 ‘ * 5 — * 4 . z 5 * = — 1 P 5 ” . z . z 9 2 1 x * a u 5 — 5 i en — * Vierzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. THYMUS pannonicus Allionii. Ungariſcher Thymian. Die Blüthenquirle köpfig oder frau: big, die Oberlippe der Korolle aus— gerandet, in die Quere breiter; die Bläterlinealiſchoder elliptiſch, an der Baſis in einen kurzen Blatt⸗ ſtiel verlaufend, ganzrandig, am Rande etwas umgerollt, druſig⸗— punktirt, kahl oder rauhhärig, am hintern Rande wimperig. Wächst im ſüdlichen Tyrol, in dem Litto— rale, in Oeſterreich, Mähren und in Böhmen und blühet im Juli und Auguſt. Dieſe dem Thymus Serpvilum ſehr ähn⸗ liche Art, iſt größer, die aus den niederlie— genden Stengeln aufſtrebende Aeſte ſind län— ger, die Blatter ſind häufiger mit Harzpunkten beſtreut und am Rande etwas umgerollt, die Kelche ſind grün oder ſind doch nur nach dem Verblühen an den Zähnen rothbraun gefärbt, nicht auf der ganzen obern Seite, oder an der ganzen Röhre rothbraun, die Blüthen haben eine mehr ins blauliche fallende Farbe, und die Oberlippe der Korolle iſt breiter als lang, und n aßig kürzer. a den Fehlern A Varietäten zeichnen ſich die Harzpunkte, wie feuergelbe Drüſchen, beſonders aus. Die Pflanze macht übrigens wie Thymus Serpyllum eine breit- und ſchmalblattrige und eine rauhhaarige Varietät, und jede dieſer hat ihre großblüthige Form mit hervorgeſtreckten Staubgefaßen und ihre Fleinblüthige Form mit eingeſchloſſenen. Die auf der Tafel vorgeſtellte Varietät iſt eine ſolche mit lineallaͤnglichen Blättern, eine Mittelform zwiſchen den ganz ſchmalblaͤttrigen und den breitblattrigen; fie iſt außerdem das großblüthige Geſchlecht dieſer Vaxietat. Zu ihr gehört Thymus collinus M. Bieberstein, wenn die Haare des Stengels kurz und ab— wärts gerichtet find, und Thymus Marchall- janus Willdenow, wenn die Haare am Stengel lang ſind und wagerecht abſtehen. Fig. ©. Ein blühender Aſt. b. Ein Blatt von der obern, e. von der untern Seite. D. Eine Blüthe. E. Die Blumenkrone. F. Der Kelch. Koch. . 22 iim EN 222 Vierzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. THYMUS pannonicus varietas latifolia hirsuta. Ungarifcher Thymian mit breis ten und rauhhaarigen Blättern. Die hier dargeſtellte Form des Thymus pannonicus iſt die breitblättrige mit großern Bluthen, deren Staubgefäße hervorgeſtreckt ſind, mit rundum behaarten Stengeln und auf beiden Seiten abſtehend behaarten Blattern. Sie kommt als Thymus nummularius M. B. vor, von welchem ich noch kein Originalexem— plar geſehen habe. Dieſe Varietät erſcheint aber auch kahler und mit einem nur auf zwei Seiten oder auf den Kanten behaarten Stengel, und bildet dann den Thymus montanus Waldstein und Kitaibel. Ich kann wenigſtens kein ſtandhaf— tes Kennzeichen auffinden, um dieſen Thymus von den breitblättrigen Modificationen des Th. pannonicus zu unterſcheiden. 8 Fig. &. Ein blühender Alt. b. Der obere Theil eines blühenden Stengels in natür- licher Große. e. Ein Blatt von der oberen, d. von der untern Seite. E. Eine Bluthe. Koch. r Dyas 7. gh D Honsel, nimue, 4 * ‚de j ˙ 0 — — — rn — — F—— 2 Zn U RL - | — r Vierzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. THYMUS pannonicus: varietas angustifolia hirsuta. Die rauhhaarige ſchmalblättrige Varietät des Ungariſchen Thymians. Die hier abgebildete Varietät ſtellt auch zugleich die kleinblüthige Form vor mit einge— ſchloſſenen Staubgefäßen. Ihre Blätter ſind ſchmal und auf beiden Seiten mit abſtehenden Haaren ſtark beſetzt; der Stengel iſt rundum behaart. Sie entſpricht der rauhhaarigen Va— rietät des Thymus Serpyllum. Marſchall von Bieberſtein hat dieſe Parietät für eine eigene Art angeſehen und ſie Thymus hirsutus genannt. Der gleichnamige Thymus Schkuhrs iſt aber eine Varietät von Thymus Serpyllum. Die ſchmalblättrige Varietät des Thymus pannonicus kommt auch mit kahlen, nur ge— wimperten uud noch ſchmaleru Blattern vor als 9 die hier abgebildete; fie iſt ſodann Thymus odoratissimus M. v. Bieberst. Fig. &. Ein blühender Aſt. b. Ein Blatt von der obern, c. von der untern Seite. d. Eine Bluthe. in natürlicher Größe. D. Dieſelbe vergrößert. Koch. Br nn —— — it, 2 agb, 2 ww gnome, gun, * NEN 8 am 1 * \ : nn Vierzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. LINARIA Cymbalaria Miller. Eckigblättriges Leinkraut. Die Blätter herzförmig- rundlich, fünfläppig, kahl. Dieſe zierliche Pflanze, welche wie eine Tapete alte Mauern überzieht, wächst durch einen großen Theil von Deutſchland, und nur an ſolchen Mauern; über den Alpen hat man ſie, wiewohl ſelten auch auf Felſen beobachtet. Um Nürnberg kommt ſie haufig vor, und blü— het vom Juni bis Auguſt. Die Aftigfaferige Wurzel treibt mehrere Stengel, welche ſich von uuten an in lange fadliche Aeſte zertheilen, ſich niederlegen, nach allen Seiten hin verſchlingen und ſo den grü— nen Teppig bilden. Die Blätter find kahl wie die ganze Pflanze, lang geſtielt, fünfläppig, an der Baſis mehr oder weniger herzförmig. Die Blüthen ſtehen einzeln in den Btattwinkeln auf langen ſchlanken Stielen. Die Blume iſt hell— violett, die beiden Höcker des Gaumens ſind 10 gelb. Der Sporn iſt faſt gerade, ungefahr halb fo lang als die Blume. Die Kapſel faſt kugelig. Die Samen ſind rundlich, mit erha— benen faſt flügelartigen Runzeln belegt. Fig. &. Blühender Stengel. b. Eine Blüthe von vorne, e. eine ſolche von hinten. D. Der untere Theil der Blumenkrone von in— nen, mit den Staubgefaßen. e. E. Der Kelch. k. F. Der Fruchtknoten mit dem Griffel. g. Die junge Kapſel. H. Eine ausgebildete aber noch unreife Kapſel. I. Eine reife aufgeſprungene Kapſel. Koch. e Er vrmpwguh) DIL > Vierzehnte Klaſfe. Zweite Ordnung. LINARIA Klatine Miller. Liegendes Leinkraut. Die Blätter wechſelſtändig, eyſpies⸗ förmig, die untern eyförmig, die unterſten gegenüber geſtellt; die Stengel niedergeſtreckt; der Sporn der Blüthe gerade; die Blüthen⸗ ſtiele kahl. Wachst auf Lehm- und Kalkboden unter der Saat durch ganz Deutſchland, und blühet vom Juli an bis ſpät in den Herbſt. Die dünne Wurzel treibt einen Stengel, welcher ſich ſogleich über der Erde in lange fadliche Aeſte theilt, die ſich flach niederlegen. Der Hauptſtengel ſelbſt bleibt zuweilen kurz und ſteht aufrecht; wenn er ſich aber verlan- gert, ſo legt er ſich ebenfalls nieder. Stengel, Aeſte und Blatter find mit abſtehenden Har— chen bewachſen, die Blüthenſtiele aber kahl und nur an ihrem dickern Ende nebſt den Kelchen zottig. Die Blatter ſind eyförmig mit einem kleinen Spitzchen am Ende, und ſind kurz ge— 11 ſtielt; die unterſten find eyformig, bie übrigen durch zwei vorſpringende Oehrchen ſpiesformig; die oberſten aber wieder eyförmig ohne Oehr— chen. Die Blüthenſtiele einzeln in den Blatt— winkeln, haardünn, länger als die Blätter. Die Korolle weißlich mit einem röthlichen Anftriche, die Oberlippe innwendig violett, die Unterlippe ſchwefelgelb. Die Kapſel kugelig. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein unteres, c. ein Stengelblatt. d. Eine Blüthe. E. Die Blumenkrone. F. Der Kelch. g. Die Kapſel. 2 C Hale Miller: * — — — —— — — . a . artet g * * 8 elne N * Mr De d * 8 * j a 9 5 * MS er wor * wit RE PX N 2 Er Le == Vierzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. LINARIA spuria Miller. Unächtes Leinkraut. Die Blätter wechſelſtändig, rundlich— eyformig, ganzrandig, die unter: ſten gegenüber geſtellt; die Sten— gel niedergeſtreckt; der Sporn der Blüthe gebogen; die Blüthenſtiele zottig. Die gegenwärtige Art wächst durch ganz Deutſchland auf ähnlichen Orten wie Linaria Elatine und blühet zu gleicher Zeit. Sie iſt der L. Elatine im Wuchs und im ganzen Habitus ähnlich, unterſcheidet ſich aber ohne Schwierigkeit durch folgendes: Die Blätter find eyförmig oder rundlich-eyformig, end haben an ihrer Baſis keine Oehrchen. Die Blüthenſtiele ſind von unten an zottig, 12 die Blumen find noch einmal fo groß; der Sporn iſt gekrümmt, und die Oberlippe tft in— wendig ſchwarz-purpurfarbig. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Blüthe. C. Die Blumenkrone. D, Der Kelch. Koch. 2. Vierzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. LINARIA arvensis Desfontaines. Feld⸗Leinkraut. Kat: die Kelche und Blüthenſtiel— chen drüſig-haarig; die Blätter linealiſch, nach beiden Enden ver- fhmälert, die unterſten zu vie ren; die Trauben geſtielt, kopfig, ſpäter verlängert; die Kelchzipfel linealiſch, ſtumpflich, die untern kürzer als die verkehrt-eyför— mige ganze Kapſel; die Saamen flach mit einem kreisrunden Flü⸗ gel umzogen glatt. Dieſe Pflanze, welche näher betrachtet durch ihre zierlichen Blüthen gefallt, wächst auf Aeckern und unter dem Getreide, beſonders auf Sandboden in dem Rheinthale und durch Franken, Ober- und Niederſachſen bis nach Schleſien, Böhmen und Mähren, wiewohl nicht überall. Sie fehlt aber auf dem rechten Do⸗ nauufer, und kommt in Bayern und Oeſterreich nicht vor. Sie blühet im Juli und Auguſt. Die Wurzel iſt dünn und treibt einen / — 17 hohen, aufrechten, blühenden Stengel oder einige ſolche und gar oft noch einige ſchwachere, welche nicht zur Bluthe kommen. Man ſollte daraus ſchließen, daß die Pflanze mehrjahrig 13 fen; ſie iſt aber ſicher nur einjahrig. Die gene Pflanze iſt meergrün und kahl, nur die luͤthenſtielchen und Kelche find mit abſtehen⸗ den Druſenharchen beſetzt. Die Blatter find linealiſch, nach beiden Enden verſchmalert, die untern zu vieren quirlig, die obern ohne Ord⸗ nung geſtellt. Die Bluthen in kurzen gedrun— genen Aehren, die ſich bei der Frucht verlan- gern. Die Aehren ſind geſtielt, weil ſich unter denſelben, eine Strecke weit keine Blatter be— finden. Die kleinen Blüthen bleichblau mit gefattigten violetten Streifen, der Gaumen weißlich mit einem zarten violetten Adernetze. Die Oberlippe iſt aufrecht, flach, zweiſpaltig; die Zipfel find länglich, ſtumpf und treten aus: einander. Der dünne und ſchlanke Sporn iſt ungefahr ſo lang als die Korollenröͤtre und in einen fanften Bogen gekrümmt. Die Kapſel verkehrt -eyfͤrmig. Die Saamen glatt, flach, mit einem kreisrunden breiten Saume um— zeben. Fig. &. Die ganze Pflanze, verkleinert. b. Der Pr blühende Theil in natürlicher Größe. C. Eine Blüthe. D. Die Blumen— krone. E. Der Kelch. F. Ein Blatt von der äußern, G. von der innern Seite. h. Die Kapſel. i. I. Saame. Koch. Tau MIENAS | W Vierzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. LINARIA simplex Decandolle. Einfaches Leinkraut. Kahl, die Kelche und Blüthenſtiel— chen drüſig- haarig; die Blät⸗ ter linealiſch, nach beiden Enden verſchmälert, die unterſten zu vie⸗ ren; die Trauben geſtielt, kopfig, ſpäter verlängert; die Kelchzipfel linealiſch, ſtumpflich, die untern kürzer als die verkehrteyrunde ganze Kapſel; die Saamen flach mit einem kreisrunden Flügel um: zogen, in der Mitte knötig ſcharf. Dieſe ſeltene Art wurde auf Aeckern im Lüttichiſchen und bei Luxemburg von Herrn Lejeune gefunden, außerdem aber noch nicht in Deuſchland beobachtet. Sie blühet im Juli und Auguſt. Sie iſt der vorhergehenden Art der Lina- ria arvensis ſehr ähnlich, allein auf den erſten Blick durch die gelbe Blume zu unterſcheiden. Bei naherer Anſicht finden ſich noch folgende 14 Kennzeichen. Die Blume iſt größer, die Ober: lippe an den Seiten zurückgeſchlagen, ihre Zi— pfel ſind eyfoͤrmig, ſpitz, und der Sporn iſt kürzer und gerade. Der Saame iſt eben ſo gebildet, aber noch einmal ſo groß, und mit erhabenen zerſtreuten Punkten beſetzt. — Die Blume iſt bleichgelb, mit feinen violetten Strichen auf der Rohre und Oberlippe, die. Unterlippe und der Gaumen ſind einfarbig dot— tergelb, in der Mitte des Gaumen am geſat— tigſten. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Ein Blatt von der auffern und innern Seite, in natür: licher Größe. e. Die Spitze des blühenden Stengels, in natürlicher Große. d. D. Eine Blüthe. E. Die Blumenkrone in Profil. F. von oben. Koch. — -¼-¼-¼ —ʒ—ñä—6— yt Linaria simpler DeCand we * — —— EN * NA: N 105 EN n h 8 5 | * 9 n — * f 1 een, F aee 1 n a di 159 E e ug 1 rr * 8 1 0 “ . * 47 Vierzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. LINARIA minor Desfontaines. Kleines Leinkraut. Drüſig⸗-haarig; die Blatter lanzett— lich, ſtumpf, in den Blattſtiel ver⸗ ſchmälert, die untern gegenjtän- dig, die obern wechſelſtandig und linealiſch; die Blüthen einzeln, blattwinkelſtändig, etwas traubig geſtellt; die Blüthenſtielchen drei— mal fo lang als der Kelch; die Zt pfel der Oberlippe der Korolle auseinanderfahrend; der Saame langlich, gefurcht. Die hier dargeſtellte Art wächst durch ganz Deutſchland auf Aeckern und gebauetem Lande und bluhet vom Juli an bis in den Herbſt. Die dünne Wurzel treibt einen aufrechten, von der Baſis an ajtigen Stengel, welcher einen kleinen Buſch darſtellt, und wie die ganze Pflanze mit weichen abſtehenden klebrigen Dru— ſenhaaren beſetzt tft. Stengel und Aeſte gehen 15 in beblätterte lockere Trauben über. Die Blät: ter find dunkelgrün, nicht meergrün, wie die der meiſten Arten der Gattung, ſchmal lanzett— lich, ſtumpflich, aber nach der Baſis in einen kurzen Blattſtiel verſchmalert; die obern linea— liſch. Die Bluüthenſtiele 2—3 mal fo lang als der Kelch, ſtehen eigentlich einzeln in den Blattwinkeln, bilden aber doch zuſammen eine Traube. Die Blume bleichviolett, die Ober— lippe inwendig, die Unterlippe überall gelblich— weiß, im Schlunde zwei violett braune mit gelben Haaren beſetzte Strifen. Die Läppchen der Oberlippe fahren in einen rechten Winkel auseinander. Der Sporn iſt kurz, nicht halb fo lang als die Blume. Die Kapſel eyförmig. Die Saamen oval- länglich mit hervortretenden fein gekerbten Längsriefen beſetzt. Fig. & Die ganze Pflanze. b. B. Eine Blü— the. C. Die Blumenkrone. D. Der Kelch. E. Eine noch unreife Kapſel. F. Eine reife, aufgeſprungene Kapſel. g. G. Saame. Koch. J Lnaria minor Desf, De 2 Vierzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. LI N ARIA littoralis Bernhardi. Ufer-Leinkraut. Dirüſig⸗haarig; die Blätter lanzett⸗ lich, ſtumpf, in den Blattſtiel ver— ſchmalert; die untern gegenfän- dig, die obern wechſelſtandig ſchmä— ler; die Blüthen einzeln blattwin: Felftändig, etwas traubig; die Blu: thenſtielchen von der Länge des Kelches; die Zipfel der Oberlippe der Korolle gleichlaufend, die Bucht dazwiſchen geſchloſſen; die Saamen länglich, gefurcht. Die gegenwartige Pflanze, welche der vor— hergehenden ſehr nahe ſteht, aber doch ſicher eine gute Art darſtellt, wurde zuerſt von Hrn. Prof. Bernhardi im Oeſterreichiſchen Littorale entdeckt und ſpäter von Hrn. D. Biaſoletto bei Pola in Iſtrien gefunden. Sie blühet im Gar— ten im Juni und Juli. Sie iſt in allen Theilen etwas ftarfer und großer als Linaria minor, aber im wilden 16 Zuſtande nicht höher. Der Stengel und die Aeſte find dicker und robuſter, die Blüthenftiele aber bei der Blüthe nur fo lang als dieſe. Die Blüthen ſind etwas großer, reiner violet, die Lippe iſt reiner weiß, und die zwei Lappchen der Oberlippe laufen gleich nebeneinander fort und treten nicht auseinander. Die Kapſel ift rundlich, die Saamen ſind etwas groſſer. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Die Spitze eines blühenden Aſtes, in natürlicher Große. c. Eine Blüthe. D. E. Die Blumenkrone in zweierlei Anſicht. F. Der Kelch. g. Die Kapſel im Kelche. H. Dieſelbe aus dem Kelche genommen. Koch. / | eis Hude, . 7 au, 3. | Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. CALEPINA Corvini, Desvaux. Löffelkrautartige Calepine. f Calepina Corvini Desvaux Journ. bot. 3. 158. Laelia cochlearioides Pers. Syn, 2. 185. Crambe Corvini Allion, Ped, 1. 256. Mya- . erucaefolium Vill. Dauph. 3, 279. MI. ursaefolium Thuill, Par. ed. 2, 1. 319. Diefe Pflanze welche die einzige ihrer Gattung iſt, gehoͤrt unter die ſeltenen deut— ſchen Gewaͤchſe, waͤchſt aber uach Herrn Wirtz gen ſehr häufig "über das ganze Vintenfeld vers breiter, swifchen Maien, Koblenz und Ander— nach, und nach Herrn Sehlmeyer auch an Wegen und Ackerraͤndern bei Coͤlln am Rheine und bluͤhet im Mai und Junt, Die duͤnne Wurzel treibt eine Roſette von Wurzelblaͤttern und einen oder einige, unges fahr einen Fuß hohe ſchlanke Stengel, wel— e ſich gewoͤhnlich von der Mitte an in einige f dann Aeſte theilen. Das ganze Gewaͤchs iſt kahl und grasgruͤn. Die Wurzelblaͤtter find buchtig⸗fiederſpaltig und ſchwach gezaͤhnelt, mit einem großen rundlichen oder eyfoͤrmizen ſtumpfen Endzipfel, und mit abwärts an Groͤße abnehmenden Seitenſipfeln, und gehen an ih⸗ rer Baſis in einen Blattſtiel über, Die Sten⸗ gelblaͤtter ſind ſtiellos und umfaſſen den Sten⸗ gel mit tief pfeilfoͤrmiger Baſis; fie find üb: rigens laͤnglich, ſtumpf oder ſpitzlich, Au ebenfalls gezaͤhnelt. Die Blüthen weiß, fo groß wie bei Thlaspi arvense, Ike Kelchblat⸗ ter enförmig: mit haͤutigem Rande. Die Blur menblätter verkehrt seyförmie, Rumpf, noch einmal fo lang als der Kelch. Die Trauben nach dem Verbluͤhen ſehr verlängert. Die Schoͤtchen find» eyformig, bauchig, netzfoͤrmig⸗ runzelig, in einen kurzen dicken Griffel zuge— ſpitzt, nußartig hart und ſpringen nicht auf. obgleich deutliche Naͤthe vorhanden ſind; ſie ei nur ein Fach mit einem: hängenden: amen. | Fig. ©; Die ganze Pflanze. b. B. Eine Bluͤthe. c. Ein Blumenblatt. D. Der Kelch. E. Ein unreifes, t. F. ein reifes Schoͤtchen. 6. Ein ſolches der Länge nach: durchſchnitten. H. Der Same. Koch. 8 alopına Cru, Desır Füuflehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. SENEBIERA Coronopus Poiret. | Krähenfußartige Senebiere. Die Blätter tief fiederfpaltig, die Zipfel ganz oder vorne eingeſchnit⸗ ten; die Bluͤthenſtielchen kürzer als die Bluͤthe; die Schoͤtchen faſt nie⸗ renfoͤrmig, zuſammengedrückt, mit einem pyramidaliſchen Griffel ge; krönt, netzig⸗runzelig, am Rande faſt ſtrahlig gerippt und gezaͤhnt. Senebiera Coronopus Poiret, Enc, 2. 76. Cochlearia Coronopus Linn. Sp. pl. 2. 904. Dieſe Pflanze waͤchſt auf Angern, an We⸗ gen, Graͤben und auf Triften, welche mit niedrigem Graſe bewachſen ſind, beſonders auf etwas feuchten Stellen an vielen Orten in 1 iſt jedoch nicht überall anzu⸗ reffen. Das ganze Gewaͤchs iſt kahl. Die Wurzel treibt mehrere ſehr aͤſtige Stengel von 3— Zoll Laͤnge, welche nebſt ihren Aeſten plate auf der Erde angedruͤckt find. Die grasgrü: nen oder etwas blaͤulich gruͤnen Blaͤtter ſind von dicklicher etwas ſaftiger Subſtanz, lang geſtielt, gefiedert, mit drei bis vier Fiedern auf jeder Seite, welche lineal⸗laͤnglich, ſtumf⸗ lich, ungezaͤhnt oder au ihrer Spitze zwei drei⸗ zaͤhnig find, nicht ſelten aber auch breiter wers den und am vordern Rande tief eingeſchnitten erſcheinen, zuweilen mit noch einmal geiaͤhn⸗ ten Einſchnitten; die Endfteder des Blattes aber iſt jedesmal ungetheilt und ungezaͤhnt. Die kurzen Bluͤthentrauben ſtehen an den Gets ten des Stengels und der Aeſte und verlaͤngern ſich nach dem Verblühen wenig, ſind in der Regel rur einen halben Zoll lang; ſelten er⸗ reichen fie die Groͤße, wie eine der hier abge- bildeten eines ſehr üppigen Exemplars. Die Blüthen find klein. Die Kelchblaͤttchen ſtehen nebſt den lineal-laͤnglichen weißen Blumen- blaͤttern und den Staubgefaͤßen weit ab. Die Schoͤtchen find ſtark zufammengedruͤckt, faſt. nieren foͤrmig, breiter als lang, auf beiden Flaͤ— chen netzfoͤrmig runzelig und gegen den Raad hin faſt ſtrahlig gerteft, und am Rande durch die vortretenden Nieren gezackt; fie ſind mit dem kuͤrzern Griffel bekroͤnt. An den Samen, Jig. g. liebt man, daß ſich die beiden auf eins ander liegenden Samenblätter ungefähr ın der Hälfte ihrer Laͤnge umbiegen und an das Würs zelchen anlegen. Fig. a. en Theil der Pflanze in natürlicher Größe. Ein unteres Dot. c. C. Eine Blatbe. p. Der Kelch. e. E. Ein Schoͤt⸗ chen. Die eine Hälfte Befielben der Laͤnge a durchſchnitten. G. Der Gas me, Koch. Sensors ©: FONOPUS Parc | Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. SS ENERIERA didyma Persoon. f Zweiknötige Senebiere. Die Blaͤtter tief fiederſpaltig, die Zipfel ganz oder vorne eingeſchnit⸗ ten; die Bluͤthenſtielchen laͤnger als die Bluͤthe; die Schoͤtchen zweiknoͤ⸗ tig, zuſammengedrückt, an deiden Enden ausgerandet, netzig⸗ runze⸗ lig, griffellos. i Senebiera didyma Pers, Syn. 2. 185. S. pinnatifida De C. Syst, 2. 523. Lepidium di- dymum Linn. Sp. Mant. p. 92. Dieſe Pflanze waͤchſt an den Seekuͤſten von England, Frankreich und Toskana, und wurde auch an Elbufer bei Altona entdeckt; vielleicht durch Ballaſt von Schiffen dahin gebracht, wiewohl eine Pflanze, die an den engliſchen Seekuͤſten vorkommt, auch bei Altona wachſen kann. Eine Varietaͤt dieſer Pflanze bewohnt die Meeresufer von Amerika, in der Ausdeh— nung von Penſylvanien bis nach Brafilien. N Die Pflanze iſt der Senebiera Coronopus aͤhnlich, liegt ebenfalls mit Stengel und Ae⸗ ſten auf der Erde, iſt aber nicht fo platt auf⸗ gedruckt; fie iſt nebſt den Trauben mit abſte⸗ henden Haͤrchen beſtreut. Die Blätter find kurzer geſtielt. Die Trauben zuletzt viel locke⸗ ker und in der Regel langer, Die Blüthen⸗ ſtielchen länger als die ſehr kleinen Bluͤthen. Auch die Fruͤchte ſind betracht ic kleiner, an FR beiden Enden ausgerandet, zwar zuſammenge⸗ druͤckt, aber doch aus zwei rundlichen etwas gedunſenen Lappen gebildet, ebenfalls netzig⸗ runzelig, aber am Nande nicht gezackt, wie bei S. Coronopus. Der Griffel fehlt gaͤnzlich, die Narbe ſitzt zwiſchen den Lappen des Schoͤt⸗ chens feſt auf. Die Bluͤthe hat ſechs Staub efaͤße, von welchen vier keine Koͤlbchen has en. Nach De Candolle kommen auch kleine Blumenblaͤtter vor und in dieſem Falle oft nur zwei Staubgefaͤße, ſelten aber auch vier und ſechs in Verbindung der kleinen Blumen- blaͤtter. Ich habe an kultivirten Exemplaren blos ſechs Staubgefaͤße und keine Blumens blaͤtter gefunden, wenn man die vier kaſtrürten Staubgefaͤße nicht dafuͤr halten will. Fig. a. Ein Aſt in natürlicher Größe. b. B. Eine Bluͤthe. C. Der Fruchtknoten. d. Ein Staubgefaͤß. E. Der Kelch. k. F. Ein unreifes, G. ein reifes Schoͤtchen. h. H. Der Same. Koch. 29 U li 172% DU PR u ae > — ß — N EC a Zu u a Fi — — 2 an Un # u ZZ Pr EEE DEE ZEUGE BE MEET EEE — ä ˙²˙· V ⁵ͤ—ë,! . bl. ED ‘u: Sunfiehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. LEPIDIUM Draba. Linne. Stielumfaſſende Kreſſe. Ote Schstchen herzfoͤrmig, fluͤgellos, durch die aufgedunſenen Klappen beinahe zweiknoͤtig; der Griffel faſt von der Lange der Scheidewand; die Blätter laͤnglich, geſchweift s ges zaͤhnt, die wurzel kandigen in ei⸗ nen Blattſtiel 15 maͤlert, die ſten⸗ gelſtaͤndigen an der Baſis pfeilför⸗ mig, umfaſſend. Lepidium Draba Linn. Sp. pl. edit, 1. 645. Cochlearia Draba Linn, Sp. pl. edit, 2. p. 004. Cardarıa Draba Desv. Journ. 5. 105. Cardiolepis dentata Wallroth. Sched, 1. 540. Dieſe durch ihre gedunſenen herzfoͤrmigen Schoͤtchen ſehr ausgezeichnete Art waͤchſt auf Triften, beſonders neben Fluͤſſen und Baͤchen an Wegen und auf Rainen bet Fiume, ſodaun von Oeſtreich durch Boͤhmen, Schlefien, Sach; fen und Thüringen bis Erfurt, jedoch nur an einzelnen Stellen, an dieſen aber geiellfchaftz lich. Auch kommt ſie auf der Rheinflaͤche von Speier bis Bonn eben fo vor, und auſſerdem im Mainthal bis Frankfurt. Sie bluͤhet im Mat und Juni. Die Wurzel iſt dauernd und meiſtens mehr; koͤpfig. Die Stengel einen Fuß hoch, etwas gerieft, unterwaͤrts nebſt den Slätiern flaum⸗ haarig, oberwaͤrts kabl und daſelbſt dolden⸗ traubig aͤſtig. Die Doldentraube aus einzeln oder aͤſtigen Trauben zuſammengeſetzt, veraͤn⸗ dert ſich nach dem Verbluͤhen wenig. Die Blatter find laͤnglich oder eyfoͤrmig;:laͤnglich, ſtumpf mit einem Stachelſpitzchen; die ſtengel⸗ ſtaͤndigen ſitzend, herzpfeilfoͤrmig, umfaſſend; die wurzelſtaͤndigen in einen Blattſttel vers ſchmaͤlert. Die Bluͤthen weiß. Die Schoͤt⸗ chen aderig- runzelig, breiter als lang, an der Baſts herzfoͤrmig, von der Seite zuſammenge— druͤckt, aber doch etwas gedunſen; und dadurch zweiknoͤtig, daß fie längs der Scheldewand eingezogen find. Der bleibende Griffel iſt lang und mit einer kopfigen Narbe bekrönt. In jedem Fache befindet ſich ein rothbrauner Same. Fig, &. Die ganze Pflanze. b. Ein Wur⸗ zelblatt. e. C. Eine Bluͤthe. D. Ein Blumenblatt. E. Der Kelch. k. Schöt⸗ chen. G. Ein einzelnes Schoͤtchen. H. Die eine Haͤlfte deſſelben. i. J. Same. Koch. Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. LEPIDIUM perfoliatum. Linné. Durchwachſene Kreſſe. Die Schoͤtchen rundlich elliptiſch, an der Spitze ausgerandet und etwas geflügelt; die untern Blätter ge⸗ ſtielt, gefiedert, die Fieder viel⸗ ſpaltig, die obern ſitzend ungetheilt, tief herzfoͤrmig, umfaſſend. Dieſe Pflanze, welche durch ihre fein 607 pelt fiedrigen Blätter, die allmaͤhlig in runds lich herzförmige ungetheilte uͤbergehen, merk⸗ wuͤrdig iſt, wurde bisher blos in Unteroͤſtreich bemerkt; ſie bluͤhet im Mai und Juni. Aus der duͤnnen Wurzel entſpringt mei— ſtens ein aufrechter Stengel, welcher unters waͤrts oͤfters ein wenig behaart iſt und ſich am Ende in einige bluͤhende Trauben endigt. Die grasgruͤnen Blaͤtter auf der Wurzel und am untern Theile des Stengels find geſtielt und doppelt gefiedert, mit ſchmalen lineali⸗ ſchen Zipfeln. Die untern Stengelblaͤtter ſind, wie bemerkt, noch geſtielt, haben aber an der Baſis ein kleines Oehrchen, und bei den fol⸗ genden kommt daſelbſt noch ein Zahn hinzu; bei den weiter folgenden entſteht hieraus eine verbreiterte, herzfoͤrmige, oben zweizaͤhnige Ba⸗ ſis, welche ein einfach gefiedertes Blatt traͤgt. Die nun folgenden Blaͤtter ſind herzpfeilfoͤr— mig, zugeſpitzt und ungetheilt, und die obern ſogar rundlich herzfoͤrmig mit einem kurzen Spitzchen, und an er Baſis ſo tief hersfürs mig mit genau ſich berührenden Oehrchen, daß ſie denen das. Pupleurum rotundifolium ähneln. Die Bluͤthen klein, gelblich. Die Trauben zuletzt ſehr verlängert. Die Schoͤt⸗ chen rundlich, am obern Ende ein wenig aus⸗ gerandet und daſelbſt auch ein wenig gefluͤgelt. Der Griffel iſt ſehr kurz, nicht viel langer als die Ausrandung. Fig. &. Die ganze Mate Eine Glͤͤth the. 6. Der Kelch. PD.. Ein Sr menblatt. e. E. Ein Schoͤtchen. Same. Koch. fohalım = . 7 —— 8 — . gpidium pe Sünfsehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. LEPIDIUM graminifolium. Linné. Grasblättrige Kreſſe. Die Schötchen eyfoͤrmig, ſpitz, mit einem ſehr kurzen el bekroͤnt; die Wurzelblaͤtter laͤnglich oder ſpa⸗ telig, in den Blattſtiel verſchma⸗ lert, gefagt oder fiederſpaltig, die abern engelfäfdigen linealiſch un⸗ getheilt. Dieſe ausgezeichnete Pflanze waͤchſt auf der Rheinflaͤche von Landau an und zwar auf bei⸗ den Ufern des Rheines bis Frankfurt am Main und Bingen und von da auf dem linken Rhein⸗ ufer durch die Gebirge der Nahe und Meofel bis nach Achen; an Wegen, Mauern und auf trocknen Hügeln, an manchen Orten in grofs ſer Menge. Sie kommt ferner im oͤſterreichi⸗ ſchen Litorale und ſuͤdlichen Tyrol vor und bluͤhet vom Junt bis in den Herbſt. Die Wurzel iſt nur zweiiährig und ſelten findet ſich außer den bluͤhenden Stengeln noch ein nicht bluͤhender Wurzelkopf, wie die vor⸗ liegende Tafel zeigt, wodurch die Dauer bis ins dritte Jahr hinausgeſchoben wird, aber die Wurzel ſtirbt auch wenn die Pflanze ein⸗ mal geblühet hat, im Fünftigen Winter nebſt ihren nicht blühenden Wurzelkoͤpfen, wie ich an der kultivirten Pflanze beobachtet habe. Bei der bluͤhenden Pflanze ſind gewoͤhnlich die Wurzelblaͤtter vertrocknet A. man muß ſie Fe an den Pflanzen des W Jahres ſüchen; fie find laͤnglich nach der Baſis in einen Blatt⸗ ſtiel verſchmaͤlert geſaͤgt oder auch S mit eyfoͤrmigen geſaͤgten Lappen. Der fchlarfe ſtielrunde Stengel iſt bis zwei Fuß hoch, und giebt durch ſeine langen weltabſtehenden Aeſte und Zweige, welche weitlaͤuftig geſtellt und mit ſchmalen linealiſchen Blättern beſetzt find, der Pflanze ein eigenthuͤmliches ſperriges An— ſehen. Die untern ſtengelſtaͤndigen Blätter find lanzett-linealiſch, mit einem und dem andern Zahne verſehen, die uͤbrigen ſchmal li— nealiſch und ganzrandig. Die Trauben ſind zuletzt ſehr lang und locker. Die Bluͤthen ſehr klein. Die ſchneeweißen Blumenblätter etwas laͤnger als die Kelchblaͤttchen und nebſt den ſechs Staubgefaͤßen weit abſtehend. Die Schoͤt⸗ chen eyfoͤrmig, ſpitz, nicht gefluͤgelt. Die Sa— men olioenbraun. Diefe Pflanze iſt nach der Diagnoſe und Beſchreibung Xinnes Lepidium graminilo- lium; fie hat ſtets ſechs Staubgefaͤße. Pollich nannte dieſelbe nach den Synonymen Lepi- dium Iberis, worin ihm De Candolle gefolgt iſt; allein Linness Lepidium Iberis hat nur zwei Staubgefäße und kann deßwegen die vor— liegende Art nicht ſeyn. Fig, 4. Der untere, B. der obere Theil der flanze. b. 77 Eine Bluͤthe. C. Ein Blu— menblatt. D. Der Fruchtknoten. E. Der Kelch. F. Ein Schoͤtcchen. G. Die 15 „Dale deſſelben mit dem Samen. I. Der Same. Koch. fo 22 8 — daum 9. nter gu. Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. LEPIDIUM ruderale, Linné. Stink⸗Kreſſe. Die Schoͤtchen abſtehend, rundlich⸗ oval, ſtumpf, an der Spitze ausge⸗ randet, und ſchwach gefluͤgelt, mit der ſitzenden Narbe bekroͤnt; die un⸗ tern Blaͤtter geſtielt, gefiedert und doppelt gefiedert, die obern ſitzend linealifch und ungetheilt; die Blu; then zweimaͤnnig, blumenblattlos. Eine an vielen Orten Deutſchlands ge⸗ meine Pflanze, welche vorzuͤglich die Triften und weniger gangbaren Straßen um die Doͤr⸗ fer bewohnt und auch an Wegraͤndern und an Mauern waͤchſt, und im Sommer bluͤhet. Die zweijaͤhrige einfache Wurzel treibt im erſten Jahre eine Blaͤtterroſette von geſttelten, gefiederten Blaͤttern, deren ſchmale linealiſche Zipfel gantrandig find, nicht ſelten aber auch, beſonders an der vordern Seite, wieder ſieder⸗ ſpaltig erſcheinen; dieſe Roſette tft im folgen⸗ den Jahre zur Zeit wenn die Pflanze in der Frucht ſteht, vertrocknet und meiſtens gänzlich verſchwunden. Der Stengel if 1/2 — 1 Fuß hoch, von der Mitte, oder ſchon von unten an, aͤſtig, und fparrig durch die ſteifen abs ſtehenden Aeſte und wie die ganze Pflanze ſchaͤrflich von kurzen abſtehenden Haͤrchen. Die untern Blaͤtter ſind ebenfalls noch fiederſpal⸗ tig und kurz geſtielt, die uͤbrigen aber linea⸗ 9 lifch und ungetheilt. Die Bluͤthentrauben verlängern ſich zuletzt und find reich mit Schoͤt⸗ chen beſetzt, welche auf, ſehr feinen Stielchen ſteben. Die kleinen Bluͤthen haben nur zwei Staubgefaͤße und gar keine Blumenblaͤtter. Die Schoͤtchen find oval- rundlich, an der 2 77. ausgerander und mit der ſitzenden Narbe Fig, &. Der untere Theil der Pflanze mit den Wurzelblaͤttern. b. Die ganze Pflau⸗ ze. C. Eine Blütbe. D. Der See ten mit den zwet Staubgefaßeu. E. Der Kelch. k. F. Ein Schoͤtchen. 6. Die Scheidewand deſſelben. H. Die Eine vers trocknete Schale. i. J. Der Same. Koch. Lepieium ruderdde £ — | Fuͤnfzehnte Klaſſe. Erſte Ordnung. LEPIDIUM latifolium. Linné. Breitblättrige Kreſſe. Die Schoͤtchen flaumig, rundlich, ſeicht ausgerandet, miteinem kurzen Grif⸗ el und einer kopfigen Narbe be— roͤnt; die Blätter ungetheilt, ges kerbt⸗geſaͤgt, die wurzelſtaͤndigen eyfoͤrmig, ſtumpf, langgeſtielt, die obern aus einer eyfoͤrmigen Baſis lanzettlich, kleingefaͤgt, nach hinten ganzrandig. Dieſe Art, welche man unter den Galats kraͤutern in Gärten kulttoirt, waͤchſt an falzs haltigen Orten, und zwar laͤngs der Meeres— küſte von Meklenburg und Holſtein; und im Bienenlande an den Salinen bei Soden in der Wetterau und bei Duͤrkheim in Rhein— bayern. | Die fingersdicke Wurzel dringt tief in die Erde und treibt daſelbſt wagerechte Auslaͤufer, womit ſie weit und breit umherkriecht; ſie iſt vieljährig und mehrkoͤpflg. Die Blätter der nicht blühenden Wurzel⸗ koͤpfe find eyfoͤrmig, ſtumpflich, an der Baſis zwar abgerundet, aber doch etwas in den Blatt⸗ ſtiel zugeſchweift, am Rande gekerbt⸗ gefägt und wie die ſtengelſtaͤndigen graugruͤn, et⸗ was lederig und mit einem ſtarken weißlichen Nerven durchzogen. Die letztern ſind laͤngli⸗ cher, kuͤrzer geſtielt, nach hinten ganzrandig; 10 die oberſten lanzettlich. Der Stengel wird bis drei Fuß hoch, iſt weißlichgruͤn mit einem ſehr feinen blaͤulichen Dufte angehaucht, und nach oben in eine große, aus kurzen Traͤub— chen zuſammengeſetzte Rispe getheilt. Die Traͤubchen ſtehen in den Winkeln der Aſtblaͤtter und verlängern ſich wenig nach dem Verbluͤhen. Die Bluͤthen find klein, weiß. Die Schoͤtchen flaumhaarig, die unausgebildeten eyfoͤrmig, die ausgebildeten kreisrund, am obern Ende ſeicht ausgerandet und mit einem ſehr kurzen Site aber einer großen kopfigen Narbe be; roͤnt Fig. a. Die ganze Pflanze. Z. Ein Wur⸗ zelblatt. Eine Bluͤthenrispe in natuͤr⸗ licher Größe. D. Be 8 Blüthe. E. Ein Blumenblatt. F. Der Kelch. g. 6. Ein Schoͤtchen. 8 Koch. 6 e 8 gprdkum latrfohum 2. | 4. N * Ne LEERE: 8 r 14 * 77 ei 1 19 N NN Nes | UN iii 32 Fuͤnfzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. DIPLOTAXIS tenuifolia De Cand. Schmalblättriger Doppelſame. Der Stengel aͤſtig, blaͤttrig, an der Baſis halbſtrauchig; die Blätter völs lig kahl, buchtig geiaͤhnt und unge⸗ theilt, oder fiederſpaltig; die Bluͤ⸗ thenſtlelchen 7 einmal fo lang als die Blütbe, die Blumenblaͤtter rund: lich verkehrt⸗ eyfoͤrmig, in einen kurzen Nagel zufammengeiogen. ä Diplotaxis tenuifolia De Cand. Syst. DB 652. Sisymbrium tenuifolium Linn, Sp. p. 017. Brassica muralıs Hads, angl, 290. Eine ſchoͤne Pflanze mit ihren großen gel: ben Blumen, aber von einem übeln Kreſſen⸗ geruche. Sie waͤchſt an Wegen, auf unbe— baueten ſteinigen Huͤgeln und in Mauerſpal— ten, im Pheinthale, von Baſel bis Weſel; ferner in Franken bei Waſſertruͤdingen; in Ty— sol im Erich, und Inthal; in Sram, Oeſter⸗ reich und Böhmen, Sie bluͤhet vom Juni bis in den ſpaͤten Herbſt. Die perennirende Wurzel treibt einen Buſch von Stengeln, welche unterwaͤrts holtig und halbſtrauchig werden. Die Stengel ſind bis 2 Fuß hoch und beblaͤttert, dite Aeſte gehen in lange Trauben uͤber. Die Blaͤtter ſind ge— ſtielt, graugruͤn, mit einem breiten weißen Mittelnerven, etwas fleiſchig und bei der gez woͤhnlichen Form tief fiederfpaltig mit liueali⸗ 11 8 * — ſchen Zipfeln, von welchen der endſtaͤndige lange vorgezogen, aber ebenfalls ſchmal iſt. Die Bluͤthen find ſchoͤn zitrongelb; die Blu⸗ menblaͤtter verkehrt eyfoͤrmig, an der Baſis in einen kurſen Nagel zuſammengezogen, bis ſechs Linen lang,, nach dem Verbluͤhen leder⸗ braun. Die Bluͤthenſtielchen ſind fchon zur Bluͤthezeit noch einmal fo lang als die Blume. Die Schoten ſind bis 2 Zoll lang und ſtehen aufrecht auf den abstehenden Blüthenſtielchen in einer lockern, zuletzt ehr verlaͤngerten d Draube, ſie erreichen aber nicht die Hoͤhe der Bluthen und Knospen, welche über den Schoten em Straͤuschen bilden Die Lage der Samen tſt wie bei Diplotaxis muralis, Man vergleiche die Tafel, welche jene darſtellt. Fig. &. Ein Hauptaſt der Pflanze verklei⸗ nert. b. Die Schote in natuͤrlicher Große. Die Bluͤthe in natürlicher Groͤße iſt auf der folgenden Tafel bei der Varietaͤt mit faſt eppeltfiedertpaltigen Blätter darge⸗ fiellt, o. C. Der Same. Koch. Fuͤnfzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. DIPLOTAXIS tenuifolia; varietas foliis subbipinnatifidis. Die Abart des ſchmalblaͤttrigen Dop— pelſamens mit faſt doppeltfieder— ſpaltigen Blaͤttern. Wenn man blos die zwei Varietaͤten, der Diplotaxis tenuifolia, welche die gegenwaͤr— tige und folgende Tafel darſtellen, vor ſich hat, ſo kann man ſich kaum uͤberreden, daß beide zu einer und derſelben Art gehören. Die auf der gegenwaͤrtigen Tafel abgebildete Varietaͤt kommt unter der gemeinen Form au manchen Orten ziemlich oft vor. Sie uuterz ſcheidet ſich dadurch, daß die Blattzipfel laͤn⸗ ger und nebſt der Mittelrippe des Blattes der ganzen Laͤnge nach mit Zaͤhnen beſetzt ſind, von welchen mehrere ſich fo verlaͤngern, daß das Blatt beinahe Doppelifisderipaluig er: ſcheint. | 12 Die Blüthe wurde hier in natürlicher Größe vorgeftekt, weil der Raum es beſſer als auf der vorhergehenden Tafel geſtattete. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe von Oben, c. vou Unten. d. Ein Blu⸗ menblatt. E. Der Fruchtknoten mit den Druͤſen und einem Staubgefaͤß. Koch. 2 I -Diplolänis lap l Dec Fünfzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. DIPLOTAXIS tenuifolia: varietas integrifolia, Die Abart des ſchmalblaͤttrigen Dop— pelſamens mit ungetheilten Blat: tern. Dieſe Varietaͤt kommt unter den gewoͤhnli— chen Pflanzen, aber ſelten vor, ich fand fie am Wege zwiſchen Oggersheim und Mantız heim, wo die Art ſelbſt in großer Anzahl wild waͤchſt. Die Blaͤtter dieſer Varietaͤt ſind lanzettfoͤrmig, nach beiden Enden ver— ſchmaͤlert, und an jeder Seite mit drei oder vier groͤßern laͤnger vorſpringenden und an der Spitze noch mit einigen kleinen Zaͤhnen beſetzt. Koch. 13 * Hel. Zazu. leruufoba Del. Fuͤnfzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. DIPLOTAXIS Muralis De Candolle. Mauerſtändiger Doppelſame. Der Stengel krautig, den an der Bas _ ſis beblaͤttert; die Bl ätter zerſtreut behaart, buchtig gezaͤhnt oder fiederz ſpaltig; bie rden ichen fo lang als die Blüthe; die Blumenblaͤtter verkehrt⸗eyförmig, in einen kurzen Nagel zuſammengezogen. Diplotaxis muralis De Cand, Syst. 2, 654. Sisymbrium murale Linn, Sp. pl. 918. Si- symbrium Erneastrum Gouan. Illustr. 42. (aber nicht Pollichs und nicht Villars gleich namige Pflanze.) Dieſe Pflanze, welche der Diplotaxis te- nuifolia ſehr ähnlich iſt, wächſt in denſelben Gegenden wo dieſe vorkommt und nach Rost- kovins auch in Pommern, fie waͤchſt aber auf gebauetem Lande und auf Brachaͤckern. Sie bluͤhet zu derſelben Zeit. Sie unterſcheidet ſich von Diplotaxis te- nuifolia durch Folgendes: Die Wurzel hat nur eine jährige Dauer. Die Blätter find grasgrün und mit einzelnen Borſtchen beſtreut, in der Regel nur buchtig oder fiederſpaltig mit eyfoͤrmigen Zipfeln und am Ende mit ei⸗ nem groͤßern gezaͤhnten oder eckigen Lappen; jelten tiefer fiederfpaltig mit linealiſchen Ab: ſchnitten, wie die folgende Tafel zeigt. Die Stengel ſind meiſtens nur gr ihrem untern 1 Theile beblättert und haben deßwegen oft das Anſehen vor nackten Schaͤften, oder auch von bloßen Trauben, wenn fie, was oft der Fall iſt, von ihrer Baſis an mit entterut ſtehenden Schoten beſetzt find. Der Hauptunterſchied beſteht aber darin, daß das Blüthenſttelchen nur fo lang iſt als die Blüthe, und daß Dieie nur die halbe Größe von jener der Diplotaxis tenuilolia hat. Das Blöthenſtielchen verlängert ſich nach dem Verbluͤhen ſehr ſchnell, und die oberſte junge Schote erreicht deßwegen ſehr bald mit ihrer Spitze die Hohe der Traube. Die Blüs then werden nach dem Verbluͤhen lederbraun, wie bei Diplotasis tenuilolia, Pig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe. c. Ein Bumenblatt. D. Der Kelch. E. Der Fruchtkroten. F. Ein Staukgefaß. G. Der Staubbeutel von der Ruͤckſeite. h. Eine Schote. J. Der obere Theil ders ſelben geöffnet, mit den Samen. k. Ii. Ein einzelner Same. Koch. Bi Diplotxis muralis Dec. . Fuͤnfzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. DIPLOTAXIS muralis: varietas foliis profunde pinnatifidis, laciniis linea- rıbus, Die Varietaͤt des mauerſtaͤndigen Doppelſamens mit tief fiederfpaltis gen Blättern und linealiſchen Blatt⸗ zipfeln. Dieſe gleicht auf den erſten Blick ſo ſehr der Diplotaxis tenuifolia, daß man leicht verfuͤhrt werden kann, ſie dafuͤr zu halten. Die Blattform iſt ganz dieſelbe, allein die kleinen Bluͤthen, die Bluͤthenſtielchen, die nur fo lang find als die Bluͤthe und die jüng- fie Schote, welche die Spitze der Traube er; reicht, geben untruͤgliche Kennzeichen. Es wird uͤbrigens den Beſitzern des gegenwaͤrti⸗ gen Werkes angenehm ſeyn, von dieſer taͤu⸗ f ö 15 ſchenden Varietaͤt hier eine Abbildung zu er— halten. Sie waͤchſt unter der Rist Pflanze, iſt aber ſelten. Koch. Diplotaxıs 7 | murddıs e A ar. | ’ | 45 N Fuͤnfzehnte Klaſſe. Zweite Ordnung. DIPLOTAXIS viminea, De Cand. Ruthenäſtiger Doppelſame. Der Stengel krautig, nur an der un; terſten Baſis beblättert; die Blaͤt— ter buchtig⸗leyerfoͤrmig; die Bluͤ— thenſtielchen kürzer als die eben ge— oͤffnete Blüthe, die Blumenblaͤtter laͤnglich verkehrt-eyfͤrmig, keilfoͤr— mig in den Nagel verlaufend. Diplotaxis viminea De Cand, Syst, 2. 635. Sisymbrium vimineum Liun, Sp, pl. 919. S. brevicaule Wib. Werth, 248. Die gegenwärtige Art gehört zu den feltes nen deutſchen Pflanzen: fie wurde bisher nur bei Werthheim in Franken, und bei Hochheim in der Gegend von Mainz gefunden. In den Blaͤttern und Stengeln hat die Pflanze große Aehnlichkeit mit Diplotaxis muralis, wirft man aber nur einen Blick auf die Bluͤthen, ſo faͤllt der Unterſchied ſogleich in die Augen. Die Blüthen find viel kleiner, nur fo groß wie die von Sisymbrium amphı- bium, Die Blumenblaͤtter find laͤnglich vers 16 kehrt⸗eyförmig, allmaͤhlig in einen Nagel ver: ſchmaͤlert und nicht plͤͤtzlich in einen ſolchen zu: ſammengezegen. Die Bluͤthenſtielchen find nicht fo lang als die eben geöffneten Bluͤthen und die jüngern Schoten ragen über fie bins aus. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Bluͤthe. C. Ein Blumenblatt. D. Der Fruchtknoten mit den Druͤſen, und ei— nem Staubgefaͤß. E. Der Kelch. F. Eine Schote. g. Dieſelbe, geoͤffnet. h. II. Same. Koch. Def, rene, mae. * a ae IE TEN REN AAU VHS Ir . * adde A * ent 1 RER 90 } 0 Ne 1.771 91 ee N 155 1 E Ai f „ ” 7. % J. ME 4 rag ir 7.8 1774 . et * Pr Hu, R, Ir 7 2. — 10 0 Nein F ran Air N 95. | — Hd, ? Hr 7 + 1 8,900 “hr ar Dich le 77% Denne n an. AL sr tw ‚> an 3" klar, 9 N 4000 I KR CH Ant Ana! —ͤ—ñ—m — f 2, er Ar EN * . = — 50 K 7 N ie 1 } 1 nens + 1 ** 1 vu. 2 * 9 —