f Ae ie le 71 1 1 4 9 10 11 KR HE 177 MEN) K 14 nr. 2 . ER DE NEE — Pr sa 2 * e ER “ — m 4 „ 7 z N Br 20 E 1 4 3 HN x 5 17 ale 2 * *. N 2 1 = FE Era. - > AIR Arnold Arboretum Library THE GIFT OF FRANCIS SKINNER OF DEDHAM IN MEMORY OF FRANCIS SKINNER (H. C. 1862) Received J N 9 1 ö * ir 2 * u rt A * * 2 L gs * du. 3 r I P} * 1 * 4 e fr» DE = u Lu? < b \ W * 9 * A ö « B „ * —— Zee — * — — 2 — Re 5 — * — * — „ I _ E — — * t * pr: * > > 1 a * e 7 Euch . 1 * * » ur 13 * * 1 2 * * N 4 7 n 9 a nö Digitized by the Internet Archive in 2014 > http://archive.org/details/deutschlandsflor1513stur Deutſchlands Flora in | Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen. — von Jacob Sturm, Ehrenmitgliede der botaniſchen Geſellſchaft in Regensburg, der phyſtkaliſchen Geſellſchaft in Jena, und der Soeietaͤt der Forſt— und Jagdkunde zu Meiningen. J. Abtheilung. stes Baͤndchen. Mit 64. Kupfertafeln. Nurnberg, 1806. gedruckt auf Koſten des Verfaſſers. ERSTE 28 901 19 Audlissis 0 eig eee NP TER nchen t ae W i BEI RT een en Ri 8 Me 16 U Ubi 22e Um — ù—— 3 5 | nom | An! e daran N N HETLY Nadin xdg 124 1 en * enn 12 arne „ 1109 * * — — m N r * = h 5 v7 5 4 77 0 1 N „ J I. MAI UMR AA nr A Tun IR S se Regiſter. Achillea atrata XIX. Butomus umbellatus. 2. * 43 % IX. G. Anchusa officinalis. V. . Carambe maritima XV. I. 47% Anthemis alpins. XIX. 2.Draba aizoides. XV. 1. . Antirrhinum Linaria d Dryas octopetala. XII. 5. 20% XIV. 2. 45 Echium vulgare. V. 1.3 Arabis bellidifolia. XV Fritillaria Malcagris. 2. 4. er VI., . arulen, - n * nutans XVII. 4.3 ovirensis. 3 20 Astragalus alpinus. XVIII Hypericum perforatum. | arenarıus. ° +7 XVIII. 4. - campestr. 5%. Iberis ro undifolia. XV. 1.3 Atragane alpina. XIII. Z Lepidium alpinum. XV. 1. Bartsia alpina. XIV. 2. Linnaea borealıs. XIV. 2. 6 39 325 Die roͤmiſche Zahl deutet auf die Claſſe RG die kleine auf die Ordnung, weiche oben auf dem Texte und den Kupfertafeln angemerkt ſind, und nach welchen die Pflanzen aufgeſucht werden muͤſſen. Papaveralpinum. XIII. 1. 21. rutaefolius. 32. Rhoeas. 27, Seguieri. 33. Pedicularis asplenifolia. Thora. 3%, XIV. 2. 73. -" Rofa canina. XII. 5. 19. foliosa. #2. rubignosa. /£. rosea. villosa. v7. rostrata. #2. Salvia glutinosa. II 1. 3 verticillata. / Satyrıum Epipogium. Polygonum Fagopyrum. XX I. 65. VIII. 3. 73 Sibbaldia procumbens. V. Pofentillaargentea. XII. 5.2/5. O. aurca. 26. Solanum Dulcamara. V. 1. Brauniana. 23. Soldanella alpina. V. 1. opaca. 25°. minima. salispargensis, Spiraea Filipendula. XII. verna. 22 4. . | Ph alpinum. XIX. Ulmaria. 76: 2. 6/ Stachys palustris. XIV. 1. 3 Ranunculus alpestris. Symphytum officinale. XIII. 7. 38. LT WR glacialis. 34 | Trientalis eusöpiaen.Wil . 1 nivalis. 0 Utricularia intermedia, parnassifolius. 3% II. 1.7 pyrenaeus. 32, f minor, 2. Zweyte Claſſe. Erſte Ordnung. UTRICULARIA intermedia. Mittlerer Waſſerſchlauch. Mit einem kegelfoͤrmigen, an der Unterlippe anliegenden Honigge— faͤße, einer ganzen Oberlippe die doppelt ſo lang iſt als der Gaum, und dreytheilgen Blättern, de ren Haarfoͤrmige Einſchnitte ga⸗ belfoͤrmig find In Graͤben, e und uͤberſchwemm⸗ ten Gegenden, B. bei Berlin, in der Jungfernheide. Blühet im Junius. Aus ei⸗ in eyfoͤrmigen, etwas gekruͤmten Fortſatze, (P ropago), der aus z theiligen, am Rande mit feinen buͤſchelfoͤrmigen Haaren beſetzten Schuppen beſteht, kommt ein runder, zuwei⸗ len aͤſtiger, unter dem Waſſer kriechender Stäns gel hervor, der nur hin und wieder einige einzelne, fadenfoͤrmige Wurzeln hat. Die rundlichen, etwas zuſammengedruͤkten Blaſen ſtehen an den Wurzeln und an den entblaͤtter— ten Staͤngeln, niemals aber an den Blaͤttern. Die Blätter ſind 3 theilig: die Einſchnitte haarfoͤrmig, gabelaͤſtig und uͤberall am Rande mit feinen einzelnen Borſten beſetzt. Der Blumenſtiel iſt ſchaftartig, aufrecht,, rund, 2 bis 3 Blumig und uͤber der Mitte ſeiner Hoͤhe mit einer Schuppe begabt, die Blumen ſtehen an der Spitze auf fadenförmigen Blu⸗ menſtielchen, die an ihrer Baſts durch ein herzfoͤrmig rundliches Nebenblatt unterſtuͤtzt ſind. Der Kelch iſt iwepblaͤtterig, bleibend. Die Blüttüktone iſt einblaͤttrig, maskirt, ſchwefelgelb: die Oberlippe eyrund, ganz, ſtumpf, aufrechtſtehend und mit blutrothen Streifen gezeichnet, die Unterlippe rundlich, mehrentheils flach und niedergebogen: der Gaum iſt rundlich, halb ſo lang als die Ober⸗ lippe und blutroth geſtreift. Das Hönigges faͤß iſt ein kegelfoͤrmiger, biuthro:h geſtreifter Sporn, der aus der Baſis der Blumenkrone entſpringt und an der Unterlippe anliegt. Die Staubgefaͤße ſind 2 einwaͤrts gekruͤmte Staub faden mit freyen, einfachrigen Staub—⸗ beutein. Der Stempel hat einen rundlich- eyfoͤrmigen Fruchtknoten, und einen kurzen walzenfoͤrmigen bleibenden Griffel, der ſich in einen ſpitzigen Zahn und in die rundliche flache, niedergebogene Narbe endigt, die auf der den Staubbeuteln zugekehrten Seite unbehaart, auf der enkgegengeſe⸗ ten mit feinen Zaare en beſetzt und am Raude wimprig if. Die Frucht⸗ huͤlle iſt eine rund um aufſpringende Kapſel, welche der des gemeinen Waſſerſchlauchs g glei⸗ chet, aber etwas kleiner iſt. Die Saamen und der Fruchtboden wie bey der Utricul, vulgaris; aber etwas kleiner. Fig. æ. Die ganze Pfante: b. der Fortſatz guer, und c. der Laͤnge nach durch⸗ ſchnitten. d. D. Eine Schung e deſſel⸗ ben. E. Eine Blaſe. F. Ein Blatt. g. Eine Blume etwas ſeitwoͤrts und h. von hinten geſehen. I. Der Stempel von der hintern Seite, mit den neben der Narbe Rehenden Zahn. 755 Der⸗ enge der Zange nach durchſchnitten. I. Eine Kapſel. m. M. Saamen Eff. Urteeuluara uılermeda HE 5 N 1 1 n | a ER if Gl en - 1 e 1 * * \ 5 = 1 g * 4 6 ” f ri ee AV 2 5 E An 3 1 1 € na A DT LE ER ee Rt: A n Ah F rene, g 1 7 1 x Zweyte Claſſe. Erſte Oroͤnung. UTRICULARIA minor. Kleiner Waſſerſchlauch. Mit einem Eielfürmigen Honigge⸗ faͤße, einer ausgerandeten Ober⸗ lippe, die ſo lange iſt als der Gaum, und dreytheiligen Blat⸗ tern, deren haarfoͤrmige Eins ſchnitte gabelförmig find. In Graͤben und Suͤmpfen, z. B. bey Hamburg, auf den Eppendorfer Moor. Blüs het im Junius und Julius. Die Wurzel iſt fadenfk rmig. Der Stängel iſt rund „Zuweilen ag und unter dem Waſſer geſtreckt. Die Blatter find dreytheilig: die Einſchuitte haar⸗ foͤrmig; ; der mittlere gabelaͤſtig; die ſeitwaͤrts⸗ ſtehenden zweyſpaltig und mit ru: lichen et⸗ was zuſammengedrͤckten Blaſen bedabt. Der Blumenſtiel iſt ſchaftartig, aufrecht, rund, 3 bis 4 blumig und mit einigen Schuppen beſetzt Die Blumen ſtehen an der Spitze auf fadenförmigen Blumenſtielchen, die an ihrer Baſis mit einem er ey runden Neben⸗ blatte ver; ſehen fi Der Kelch ch iſt eine zwey⸗ blaͤttrige gefärbte . bleibende Bluͤ thendeke mit 1 ſpitzigen, hohlen Blaͤltchen. Die umenkrone iſt einblaͤttrig, faſt maskirt, ſchweſelgelb; die Oberlippe eyrund, nach der Spitze verduͤunt und ausgerandet; die Unter⸗ lippe umgekehrt eyrund, etwas ſpitzig und flach; der Gaum iſt ein eyrunder, ſpitziger, roſtfarbig geſtreifter, hervorragender Nand. Das Honiggefaͤß iſt ein kurzer, ſtumpfer, kiel⸗ 2 = ſörmizer Sporn, der aus der Baſis der Blu menkrone entſpringt und von derſelben abwaͤrts gekehrt iſt. Die Staubgefaͤße ſind zwey ein— warts gekruͤmmte Staubfaͤden mit zuſammen— hangenden, einfaͤcherigen Staubbeutein. Der Stempel hat einen rundlichen Fruch knoten und einen twalzenfürmigen, bleibenden Griffel, der ſich in einen kurzen Zahn, und in die fla— che, ſtumpf⸗dreyeckige, an der Spitze nieders gebogene Narbe endigt, die auf der den Saub— beuteln zugekehrten Seite unbehaart, auf der entgegengeſetzten mit feinen Hagren beſetzt und am Rande wimprig iſt. Die Fruchthuͤlle, die Saamen und der Fruchtboden ſind wie bey den beyden vorigen Arten, aber etwas kleiner. Fig. &. Die ganze Pflanze. B. Ein Blatt mit der darauf ſtehenden Blaſe. c. Eine Blume etwas von der Seite vor: geſtellt. d. Eben dieſelbe ganz von der Seite betrachtet: 1) der Kelch, 2) die Oberlippe der Blumenkrone, 3) die Unterlippe, 4) der raͤndfoͤrmige Gaum, 2 Sporn. e. Eine Saamenkap⸗ fel. . Diefelbe rund um aufgeſprun⸗ gen. 2 3 H. Ein einzelner vergroͤſſer II.. llrtceularıa to- 2 Aa ener Zweyte Claſſe. Erſte Drönung. SALVIA glutinofa, Klebrichte Salben. Mit hbersfürmig: pfeilf oͤrmigen, ge ſaͤgten, zugeſpitzten Blättern. Dieſe Art waͤchſt in waldigen, angebau— ten, lehmigen Boden in Schleſien, Oeſter⸗ reich, Bayern, Salzburg, und bluͤhet im Ju— lius und Auguſt. Sie hat eine perennirende Wurzel, und treibt einen viereckigen, aͤſti⸗ gen, aufrechten, ungefehr zwei Fuß hohen Stängel. Ihre Blätter nd herzfoͤrmig, und wie eine Hellebarde, ſpitzig, zottig, am Ran⸗ de ſaͤgenartig gezähnt; und haben eine blaſſe gelblichgruͤne Farbe; die unterſten welche un⸗ mittelbar aus der Wurzel kommen, ſind die groͤßten, ungefehr vier Zoll lang und an der Baſis drey Zoll breit, und ſehen auf dre bis vier Zoll langen Stielen. An den Enden des Staͤngels und der Zweige, enifpringen lange Aehren von dicht an einander ſitzenden Blumenwirteln, deren jeglicher ungefehr aus ſechs Blumen beſteht. Die Blumen ha— ben eine blaßgelbe Farbe und find ſehr groß; ihre Oberlippe iſt groß, fich elförmig, und ser falten; die Unterlippe it bisweilen gefleckt, und der mittlere Lappen gezaͤhnelt - kraus. Dieſe ganze Pflanze. iſt ſehr klebricht, ſo, daß Fliegen und andere Inſecren oft an ihr haͤngen bleiben; fie hat einen ſtarcken, nicht unange— nehmen, aber etwas betaͤubenden Geruch, faſt wie das Muſcatellerkraut, mit dem ſie in den Eigenſchaften ziemlich Abos ee fene 3 — auch ſoll es dem Wein einen Muß catellerge⸗ ſchmack geben. Man kann ſie ſtatt des Hor pfens zum Bier brauchen, wenn man noch eins mal fo viel als Hopfen nimmt. Die Nuffen trinken, nach Gmelins Zeugniß, das mit Waffer abgekochte Kraut gegen die fallende Sucht. Auch wurde es von einigen Aerzten in ® ruſtkrank heiten und wider den Stein em⸗ pfohlen. * x. Ein Zweig von dem Nebrichten Sal: bey. b. Eine Blume. c. Der Kelch d. Der reife Kelch mit den Saamen. e. Derſelbige entzwey geſchlitzt, daß die Lage der vier Saamen zu ſehen iſt. t. Saamen. 8 7272 72 — Lit glu Ref „2. 4 er a RER 2 n r u WE A Fuͤnfte Claſſe. Erſte Ordnung. ANCHUSA officinalis, Gemeine Ochſenzunge. Mit lantettfoͤrmigen ſtrieglichten Blättern; einſeitigen Blumenaͤh⸗ ren, deren Bluͤthen dachtiegel foͤr⸗ mig übereinander liegenz und fuͤnf⸗ theiligem Kelch. Dieſe Art waͤchſt an den Wegen, auf al⸗ tem Schutt, Aeckern und ungebauten Feldern wild; ſie kommt in einem magern, trockenen und ſteinigten Boden beſſer fort, als in einem fetten, und bluͤhet im May und Junius. Die Wurzel iſt perennirend, lang, dick, und ſpin⸗ delfoͤrmig. Der Staͤngel iſt aufrecht, eckig, oft eines Fingers dick, und einen bis zwey Fuß hoch, haarig, rauh und aͤſtig; die Zweige und Blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe. Die Blaͤtter ſind eyrund lanzettfoͤrmig, ſieben bis acht Zoll lang, und uͤber einen Zoll breit, auf beyden Flaͤchen haarig und rauh, und am Rande ein wenig gezaͤhnelt; ſie ſind ziemlich ſaftig, die obern ungeſtielt; die untern aber gegen die Ba⸗ ſis zu verſchmaͤlert, und kurzgeſtielt. An den Enden des Staͤngels und der Zweige entſprin⸗ gen flache Straͤuße von langen, theils wech⸗ ſelsweiſe, theils gerade gegen einander uͤber ſte⸗ henden, einſeitigen, zweyzeiligen, haarigen, und am Ende zuruͤckgekruͤmmten Blumenaͤhren. Die Blumen haben bey ihrem Aufbluͤhen eine purpurrothe Farbe, wenn fie aber 2— 5 Tage offen geſtanden haben, ſo werden ſie dunkelblau 1 oder violett, und getrocknet roͤthlichſchwarz. Die Bluͤthen wurden ehemals fuͤr herzſtaͤrkend gehalten. Die Pflanze wird vom Rindviehe, von den Schafen, und Schweinen, beſonder fo lange fie jung iſt, gerne gefreſſen. Die Bluͤ— then werden von den Bienen ſtark beſucht; ges preßt, und mit Alaun gekocht, geben ſie eine gruͤne Farbe. Die jungen Blaͤtter koͤnnen im Fruͤhlinge ſtatt des Kohls zum Eſſen gebraucht werden, und in Upland pflanzt man ſie wirklich als Gemuͤſe zu Speiſen. In den Apotheken iſt ſie unter der Benen⸗ nung Buglossı radıx, herba, flores bekannt. Es giebt Abarten mit weißen, und auch mit rothgeſcheckten Blumen. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine friſch aufgebluͤhte Blume. ce. Eine, die Farbe ſchon geaͤnderte Blumenkrone. D. Eben dieſelbe aufgeſchlitzt und ausgebreitet. e. Der Kelch f. F. Der Stempel g. 6. Ein Staubgefaͤß. h. Der Kelch mit den vier Saamen. i. I. Saamen. . Anchsja e el, ap ja « — re * A — * 8 rt 7 * e * 4 19 — Fuͤufte Claſſe. Erſte Ordnung. SYMPEHYTUM officınale, Offieineller Beinwell ’ Mit eyrund » lanzettfürmigen am Staͤngel herablaufenden Blaͤt⸗ tern; und Kelchen, deren Ein⸗ ſchnitte fo lang als die Blumen⸗ a und derſelben zugeneigt in Dieſe Art waͤchſt gerne an feuchten, und ſchattigen Orten, und bluͤhet im Nay, Juni⸗ us, und Julius. Sie hat eine ſtarke, peren⸗ nirende, auswendig ſchwarze, inwendig wei⸗ ße Wurzel; und treibt einen aufrechten aͤſti⸗ gen, ungefaͤhr 2 bis 3 Fuß hohen Staͤngel, welcher ſowohl als die Blaͤtter, haart rig und rauh iſt. Die Blätter ſtehen wechſelsweiſe auf Stielen, an denen fie ſowohl, als an den Staͤngel herablaufen, und find egfoͤrmig⸗lau⸗ zettaͤhnlich, ungezaͤhnt, und oft zum Theil anderhalb ‚Sub lang und vier Zoll breit. Die Blumen wachſen in unter ſichhaͤngenden Di: ſcheln 4 Ende der Zweige, und haben an einigen Yflanzen eine weiſſe 80 7 gelblichte, au andern aber eine, mehr od r weniger ſatt⸗ rothe Farbe. Die ganze! Pflanz ze hat keinen Geruch, und nur einen keautart igen, ſchleimi⸗ gen Geſchmack. Das Kraut und die Wurzel, wann die Pflanze im beſten Wuchſe. iſt, ge⸗ ſammelt, geben eine gute Lohgare. Die Wur⸗ zel u Pulver gemacht, mit Waſſer gekocht, den 2 Abſud durch ein leinen Tuch geſeihet, und warm auf Lack gegoſſen, gibt eine ſchoͤne 1 4 Karmoiſin Farbe: auch wird daraus ein Leim zur earbeitung der ſogenannten Kamelhaare bereiten, welche ohne dieſen nicht geſponnen werden koͤnnten. Aus dem Saamen laͤßt ſich eine Gruͤtze machen, deren Genuß aber nicht anzuratheu it; da die Alperifoliae Rau uͤber⸗ haupt als ſchaͤdlich im Verdachte ſind, und man von dem innerlichen Gebrauche der Hunds— zunge wirklich traurige Beyſpiele weis. Die Blaͤtter werden von dem Landvolke im Salz⸗ burgiſchen gleich den Gardenſalbey Blaͤttern (Salvia hortenfis L.) im Schmalze gebacken, und als eine ſehr gute, und geſunde Speiſe geruͤhmt. Dieſe Pflanze iſt auch in der Me⸗ dizin gebraͤuchlich. Die Wurzel iſt lindernd, heilend, zuſammenziehend, in Blutſpeien, Durchfaͤllen, Ruhr, und der Bruſt; auch auferlich zu erweichenden und zertheilenden Umſchlaͤgen brauchbar. Die Blumen konnen in Hufen und Katarrhen als Thee gebraucht werden, auch ſind ſie den Bienen angenehm. In den Apotheken find Cönfolidae ma- joris radix, herba, Flores bekannt. Fig. c. Ein Stuͤck von dem offieinellen Beinwell. b. Eine Blume. e. Der Kelch. d. Eine ausgebreitete Blumen— krone, mit den 5. Schuppen, und den dazwiſchen⸗ ſtehenden Staubgefaͤßen. E. Ein Staubgefaͤß. F. Die; geſchloſ— ſenen Schuppen, von dem Nande des Blumenblatts abgeſondert. ii | einzelne Schuppe. h. Der Stempel. . I. Die Narbe Hart . R. Der Kelch mit den Saamen. 1. L. Ein ein zelner Saame. E. 8 ) — ; 73 8 * Surmmpharlam ofremale 8 * N R ae 4 r 124 * Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. 8 ECHIUM vulgare. Gemeiner Natterkopf. Mit borſtigem, und mit Knoͤpfchen beſetztem Stängel; borfiigen lan⸗ zett foͤrmigen Staͤngelblaͤttern; und Blumenaͤhren an der Seite der Zweige. Dieſe Art waͤchſt faſt uͤberall haͤuſig auf ſteinigem und ſandigem Boden an den Wegen und auf unfruchtbaren Feldern, wo ſie im Som⸗ mer, wenn ſie bluͤhet, mit ihren ſchoͤnen Blu⸗ men ein praͤchtiges Anſehen macht. Sie wird ohngefehr zween Fuß oder druͤber hoch, hat auf— rechte oder bisweilen auch darniederliegende, aͤſtige Stängel mit drey bis acht Zoll langen, und einen halben oder ganzen Zoll breiten Blaͤt⸗ tern, welche ſowohl als die Zweige wechſels⸗ weile ſtehen; und iſt über und über mit ſchwar⸗ zen Knoͤpf chen beſetzt, auf denen weiße Borſten ſtehen, die ſie ganz rauh machen. Gegen die Enden der Staͤngel und Zweige zu entſpringen in den Winkeln der Blaͤtter ungeſtielte, einſei⸗ tige, dichte, zuruͤckgekruͤmmte Aehren von an— ſehnlichen Blumen, deren Blumenkronen, ehe fie ſich oͤftuen, roth, hernach aber blau, die her: vorragenden Staubfaͤden aber beftändig blut⸗ roth find. Die Wurzelblaͤtter find die gröften, zahlreich, und ſtehen auf Stielen; die am Stan: gel und den Zweigen aber ſind ungefielt. Die Pflanze iſt zweyſahrig, und ſoll mit dem Bos un in den Kräften ee uͤbereinkommen. Die Blumen find ſehr honigreich, und wenn die Pflanzen gleich nach der erſten Bluͤthezeit beſchnitten werden, ſo geben ſie den Bienen noch ſpaͤt im Herbſte viele Nahrung. Das Vieh ruͤhrt dieſe Pflanze nicht leicht an. Es giebt eine Abaͤnderung mit weißen, und mit rothen Bluͤthen. | Fig. &. Die gante Pflanze. b. Eine Bluͤ⸗ the. c. Eine ausgeſchnittene und ausge⸗ breitete Blume. d. Der Kelch. E. Der Stempel. F. Ein Staubgefaͤß in der Lage wie es in der noch geſchloſſenen Bluͤthe zu liegen pflegt. g. Die in den Kelch einge⸗ ſchloſſenen Saamen. h. Der Kelch, an welchem zween Einſchnitte abgeſchnitten ſind, daß man die vier Saamen liegen ſieht, j. I. Saamen. a’ — Echuem em fee, e. u; cd Duͤnſte Claſſe Erfie Ordnung. SOLDANELLA. a 1 Pi n a. | Alpen Drottelblume. | Mit nieren förmigen glattrandigen Blattern, einem dreiblüthigen Schafte, faſt aufrechten Bluͤthen, gelben Staubbeuteln, und unge⸗ faͤrbten Saamenkapſeln. Dieſe Art iſt auf den Alpen von Baiern und Salzburg gemein, und findet ſich auch in Niedrigungen in Wäldern, z. B. auf dem Mariahuͤlfsberge bei Paßau, bluͤhet im May und Junius. Die Wurzel iſt holzigt, faſericht, gelblicht, Die Blaͤtter ſtehen alle an der Wurzel auf langen runden glatten Stielen und ſind nie⸗ renförmig, glattraudig, zuweilen, (wenn die Pflaze in niedern Gegenden waͤchſt) gelappt, ſteif, auf der obern Flaͤche glaͤnzend gruͤn, auf der untern gewoͤhnlich purpurfaͤrbig. Der Schaft wird faſt eine Spanne laug, iſt rund glatt, und gehet an der Spitze gewöhnlich in drei Bluͤthen aus, die mit eben ſo viel gleich⸗ breiten und ſpitzigen Nebenblaͤrtern beſetzt ſind und faſt aufrecht ſtehen. Der Kelch iſt fuͤnftheilig, viel kleiner als die Blume, und bleibend Die Blumen find Glocken foͤrmig, fuͤnftheilig, faſt bis auf die Mitte vielſpaltig, größer als die . und blasviolrtk. Die Staubbeutel a gelb. Die Saamen⸗ kapſel iſt laͤnglicht, bauchich, gruͤn an der Spitze vielſpaltig. Die Saamen 12 eckigt, braunlicht. * Die ganze Pflanze. b. Eine abge⸗ bie Bluͤthe. c. Die Saamenkap⸗ Tel. d. D. Saamen. Hoppe. Soldanchı alpına * f . benz en Fuͤnfte Claſſe. Erſte Ordnung. SOLDANELLA minima. Kleinſte Drottelblume. Mit kreisrunden glattrandigen Blaͤk⸗ tern, einem einbluͤthigen Schafte, uͤberhaͤngenden Bluͤthen, violetten Staubbeuteln und gefärbten Saas menkapſeln Diieſe Art gehoͤrt zu den Seltenheiten, und uͤndet ſich nur am Ende des. Bodenthals in Kaͤrnthen, und bluͤhet im Junius. Die Wurzel beſteht aus gelblichten Faſern Die Blaͤtter ſind kreisrund, glattrandig, ſteif, auf beiden Seiten gruͤn, und ſtehen auf langen runden und glatten Stielen an der Wurzel. Der Schaft iſt kaum Fingerlang, und glatt, und traͤgt an der Spitze gewoͤhnlich nur eine einzige Bluͤthe, die uͤberhaͤugt und mit 2 liniens förmigen rebenbläitern geſtuͤtzt if. Der Kelch iſt fuͤnftheilig, viel kleiner als die Blume und bleibend. Die Blume iſt Glocken foͤrmig, fuͤnf⸗ theilig, vielſpaltig, größer als die Geſchlechts⸗ theile und milchblau. Die Staubbeutel ſind violett, und gehen in eine Spitze aus. Die Saamehkapſel iſt faſt eylinbriſch, blau gefärbt, an der Spitze vielſpaltig und kürzer als der Griffel. Die Saamen ſind eckigt und braͤunnlicht. Fig. a. Die ganze Pſianze B. Eine aufge- ſchnittene Blume mit den Staubgefaäßen. Die 5 mit dem hervor⸗ ragenden Staubweg. d. Dieſelbe der Länge nach aufgeſchnitten. 2 Anmerkung. Ef ergiebt ſich aus den botaniſchen Schrif⸗ ten daß die Alten eine Soldanella major, und minor und anch eine weißbluͤhende Abart ange⸗ ben, daß zuerſt Ray zwei Arten unterſchied, und daß in neuern Zeiten Schmidt, in der Flora bo@mica eine Soldanella alpina und S. Elusü aufſtellte. Neuere Schriftſteller ha⸗ ben dieſe verſchiedenen Arten nicht anerkannt, und überlaffen es denen die Gelegenheit dazu baben, zu entſcheiden. Allerdings herrſchen hier noch viele Zweifel. Schmidt ſchreibt feinen beiden Arten folıa reniformia zu, die aber unſere 8. minima gewiß nicht hat; er giebt ferner der 8. Clusii (Soldartella alpina minor 'Clus. hist p.:509.) einen Griffel der kuͤrzer iſt als die Blume, und der Soldanella alpina einen groͤßern; aber dieß iſt kein charakteriſtiſches Kennzeichen und beruht uur auf Jugend und Alter, den unſere 8. minima hat einen weit laͤngern Griffel als die Kapſel it Die laci- niae dentatae babe ich bei der S. alpina auch nie geſehen. Ich glaube alſo daß es 3 Arten oder subspecies geben koͤnne. x. Die Paßauer Pflanze mit faſt gelappten Blaͤttern und gruͤnen Saamenkapſeln. (Man ſehe die Exemplare mit Kapſeln in meiner Cent. 1.) oder die 8. alpina Schmidt, die ich in der Bluͤthe nicht ge⸗ ſehen habe. 2. Die Pflanze vom Untersberg, (die bluͤhenden Exemplare meiner Centurie) oder die hier abgebildete Soldanella alpina, die Kapſeln ausgenommen wohin auch wohl Schkuhrs S. alpina gehoͤrt. 3. Die gegenwaͤr⸗ tige Soldanella minima mit kreisrunden Blaͤt⸗ tern. Hoppe. Soldanelly re Hopp. . 4 . aut * 7 N 9 r * 722 * ne — ER EV Bez * r ur * Fauͤnfte Claſſe. Erſte Ordnung. SOLANUM Dulcamara. Kletternder Nachtſchatten. Mit einem unbe wehrten, ſtrauchar⸗ tigen, kletternden Staͤngel; herz⸗ foͤrmigen, glatten Blaͤttern, von welchen die obern geoͤhrt ſind: und aus unaͤchten Dolden zu ſammenge⸗ ſetzten Blumentrauben. Dieſe Art waͤchſt faſt uͤberall und liebet vornaͤmlich einen etwas naſſen Boden, und wird daher am gewoͤhnlichſten in den Weidenbuͤſchen auf ſumpfigen Wieſen, in den Geſtraͤuchen und Hecken, an Baͤchen, Waſſergraͤben und andern feuchten Orten angetroffen, und bluͤhet vom May bis ſpaͤt in den Herbſt. Sie treibt aus einer wohl ro Jahre dauernden Wurzel lange, dünne, holzige, brüchige bis 7 Fuß lange Res ben, welche entweder auf den Boden liegen, oder ſich um die benachbarten Pflanzen herum ſchlingen, und nach Beſchaffenheit der Lage weit fortkriechen, oder in die Hohe ſteigen. Ihre Zweige und Blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe; letztere haben lange Stiele, einen glatten Rand, und ſind von verſchiedener Geſtalt; die untern nämlich find ganz ein fach, und eyrund lanzett⸗ foͤrmig, die obern aber haben an der Baſis einen oder zween kleine ohrenfoͤrmige Lappen, welches ihnen eine ſpondonfoͤrmige Geſtalt giebt. Die Blumen entſpringen gegen das Ende und an den Seiten der Zweige, auf langen, aͤſtigen, zweytheiligen Stielen, * aus unaͤchten Dol⸗ den zuſammengeſetzte Trauben bilden; fie ha⸗ den eine dunkelvioletblaue Farbe, und jeder Ab: ſchnitt der Blumenkrone hat an der Baſis zwey gruͤne Fleckchen. Auf die Blume folgen eyrun—⸗ de, ſaftige und glaͤnzendrothe Beere. Die ganze Pflanze hat, beſonders friſch, einen unan⸗ genehmen, faſt einer todten Maus aͤhnlichen Geruch; und die Rinde der Wurzeln, Staͤngel und Zweige haben einen bittern Geſchmack R welcher aber, je länger fie im Munde find, der fio füßer wird. Die Beeren find ſehr bitter. Der Saft dieſes Gewaͤchſes iſt ſeifenartig, ein: dringend, aufloͤſend, eroͤffnend, und antiſkorpu⸗ tiſch. Beym medieiniſchen Gebrauch iſt jedoch große Behutſamkeit noͤthig, da dieſes Gewaͤchs zugleich eine narkotiſche Kraft beſitzt. Uebri⸗ gens verdient es auch unſere Aufmerkſamkeit beſonders beym Waſſerbau, indem es durch ſei⸗ ne häufigen Wurzeln Ufer und Damme ſehr ber feſtiget. Das friſche Holz vertreibt auch Maus ſe und Ratten, und die Blumen werden von den Bienen beſucht. Die offieinelle Benennung iſt: Dulcama- re Stipites. Es giebt Abarten mit weißen Blumen und n * — und verſilberten Blaͤttern. Fig. 4. Ein Stuͤck des kletternden Nachts ſchatten. 5 Ein unteres Blatt. c. Eine Blume. d. D. Der i e. E. Der . — Eine Beere. g. Eine ſolche die Quere durchſchnitten. h. i. Saamen. Janett, eule „ Fuͤnfte Claſſe. Fünfte Ordnung. SIB BALDIA proc umbens. Liegende Sibbaldie. Mit dreyzaͤhligen Blättern; die Blaͤttchen dreyzaͤhnig. Dieſe niedrige Pflanze waͤchſt auf den ho⸗ hen Alpenruͤcken in Defterreich, Tyrol, Caͤrn⸗ then, Steyermark und Salzburg, u und bluͤ⸗ het im Julius und Auguſt. Sie treibt aus einer perennirenden holzigen Wurzel mehrere, ohngefehr 3 3 Zoll lange Stängel, welche auf den Boden liegen, und allenthalben in Schei⸗ den eingehuͤllt ſind. Die Blaͤtter ſtehen gegen das Ende der Staͤngel, und ſind lang geſtielt; die Stiele haben am Grunde eine dem W gel umfaſſende, halbzweytheilige Scheide, ſind aufrecht, mit kurzen Haaren beſetzt, und ohn⸗ gefaͤhr 2 Zoll lang. Die Blatter ſind den Erdbeerblaͤttern ahnlich, dreyfach, die Blaͤtt— chen ſind eyfoͤrmig, oben aber abgeſtumpft, und meiſtentheils dreyzaͤhnig, manchmal aber auch fuͤnfzaͤhnig: bisweilen befindet ſich auch zu beiden Seiden gegen die Mitte des Blaͤtt⸗ chens noch ein Zahn. Die Blaͤtter ſind ſo lange ſie jung ſind mit weichen, ſeidenartigen Haͤaͤrchen bekleidet. Die Bluͤthenſtiele ſind ziemlich einfach, vier bis ſechsbluͤthig, und unter den Bluͤthen mit lanzettfoͤrmigen, gan⸗ zen Blattchen beſetzt. Der Kelch iſt glatt, ziemlich aufrecht; die Einſchnitte find wechſels— weiſe ſchmaͤler wie bei dem Fingerkraut (Po- tentilla). Die Kronenblaͤttchen find kleiner 5 als der Kelch, ſehr klein, und gelb. Die Zahl der Griffel und der Saamen iſt nicht ſtand— haft fünf, fondern ſehr wandelbar, von drey bis acht variremd. Dieſe Pflanze kommt in Gärten an ſchattigen, etwas feuchten Orten ſehr gut fort. Fig. . Die ganze Pflanze. b. B. Eine Blume von der obern Seite. C. Ein Kronenblattchen. D. Der Kelch von der untern Seite. e. Der die Saamen umhuͤllende Kelch. F. Der Kelch auf⸗ geſchnitten, daß man die Saamen liegen ſieht. g. G. Saamen. U. Ein ſolcher die Quer durchſchnitten. 6 .7 swogumsond Tagge Sechſte Claſſe. Erſte Ordnung. FRITILLARIA Meleagris. Gemeine Schachblume. Mit gleichbreiten, rinnen foͤrmi gen abwechſelnden Blattern, und ei n⸗ blumigen Stängel. Dieſe niedliche Pflanze, die auch häufig zur Zierde in den Gaͤrten gezogen wird, waͤchſt in Waͤldern, auch an Eumpfen, in Oeſterreich, Böhmen, und auf einer Wieſe im Anſpachiſchen wild, und bluͤhet im Marz, April und May. Die Wurzel iſt eine runde, dichte, weiße Zwie⸗ bel, die mit vielen weißen, einfachen Wurzelza⸗ ſern beſetzt iſt, aus welcher ein ohngefehr einen Fuß hoher Blumenſchaft hervorſchießet, welcher am Grunde weiß, uͤbrigens roͤthlich, rund, ſteif und an der Spitze abwarts gebogen iſt. Am Grunde befinden ſich meiſtens zwey weiße ſchma⸗ le linienfoͤrmige , ausgehoͤlte Wurzelblaͤtter. Die am Blumenſchaft fuͤnf oder ſechs abwech⸗ felnd ſtehenden Blaͤtter find halbumfaſſend, li: nienlanzettfoͤrmig, ſtumpf, etwas dick, zerſtreut, fahlgruͤn, und ſehr glatt. Auf der Spitze des Blumenſchaftes befindet ſich gemeiniglich eine, oder zwey, ſelten drey Blumen, die an krum⸗ men Stielen niederwarts hängen. Dieſe beſte⸗ hen aus ſechs dicht an einander gereiheten Blaͤt⸗ tern, die zuſammen eine glockenfoͤrmige Figur bilden. Dieſe Blumenblaͤtter ſind an ihrer Ba⸗ ſis 1 „ haben in ihrer Mitte ein tiefes Grübchen, welches aͤußerlich in einer Beule hervortritt, und das Honigbehaͤltniß iſt, und 4 1 ſechs Staubtraͤger, die den Stempel, der ſich mit einer dreyfachen Narbe endigt, umgeben. Die Saamenkapſel iſt dreyeckig, dreyfaͤcherig, geſtielt, und mit vielen flachen, geraͤndeten Saamen angefuͤllt. In der Farbe der Blumen zeigt ſich eine manchfache Verſchiedenheit. Die⸗ ſe find gewöhnlich roͤthlich, und wuͤrfel oder ſchachbrettartig dunkelroth gefleckt. Innwaͤrts iſt ihre Farbe lebhafter und ſchoͤner als von auſ⸗ ſen. Einige ſind gruͤnlich, und mit braunen oder bleich purpurfarbnen Flecken geſprengt: andere ſind auch fleiſchfarben oder gelb, iſabell⸗ farben oder ganz weiß, mit und ohne purpur⸗ rothe Flecken. In den Gärten werden noch mehrere Spielarten, auch mit gefuͤllten Blumen geiogen. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Ein Blu⸗ menblatt von der innwendigen Seite, bey *) das gruͤbchenfoͤrmige Honigbehaͤltniß. o. Die Staubtraͤger mit dem Stempel. D. Der Stempel abgeſondert. e. Die Saa⸗ menkapfel dk. Dieſelbige querdurchſchnit⸗ en. 12.2. ‘ 0 — 0 4 P 0 * = . 1 — * [3 ’ * * ‘ * * * Siebente Claſſe. Erſte Ordnung. TRIENTALIS europaea. Europaͤiſche Trientalis | Mit eyrund lanzettfoͤrmigen, glatt gerandeten Blattern. Dieſes niedliche Gewaͤchs trieft man an verſchiedenen Orten in Buchen- und Eichen: waͤldern, in Wacholderbuͤſchen, und auf duͤrren Feldern hoher Gebirge an; feine Bluͤthezeit, iſt im Junius und Julius. Aus einer Perrenz nirenden Wurzel treibt es einfache, einer Handbreit bis einen halben Fuß hohe Staͤn⸗ gel, welche aufrecht, rund, und einfach find. Die Wurzelblaͤtter fehlen. Der Staͤn⸗ gel iſt unterhalb ſparſam mit einigen kleinen laͤnglich eyrunden, ſtumpfen, ungeſtielten Blättern beſetzt: am Ende des Staͤngels fies hen wechſelsweiſe ganz nahe beyſammen, mehrentheils ſteben, auch acht bis neun ey: rund 3 langettjörmtge, glatte und glattgeran⸗ dete ungeſttelte Blaͤtter. Am Ende des Stan: gels entſpringen in den Winkeln der Blätter ein oder zwey lange, duͤnne, aufrechte Blu⸗ menſtiele, deren jeder eine kleine, inwendig ganz milchweiße Blume traͤgt, deren Kelch aber ſowohl, als die aͤufſere Seite der Blumen— blaͤtter zuweilen roth iſt. Die Anzahl der Theile der Blumen it meiſtens fieben, zu⸗ weilen mehr oder weniger; Die Einſchnitte des Kelches find lanzettföͤrmig, und die Kro⸗ nenblätier eyrund ⸗lanzettfoͤrmig, die Staub⸗ faͤden find haarfoͤrmig, der ee ein⸗ tee, verleibet, und haben runde goldgelbe Staub⸗ beutel. Die Frucht iſt eine kugelrunde trocke⸗ ne Beere oder Kapſel, die zwar verſchiedene Furchen hat, aber fich nicht oͤfnet; die Saa— men ſind in der Mitte einem eigenen Saa— menboden einverleibt. Beym Regen pflegen die Blumen unter ſich zu haͤngen. Die Blaͤ⸗ ter werden von den Schafen geſucht. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu⸗ me von der Abaͤnderung mit ſechs Kelch— und Kronenblaͤttern, von der untern Seite vorgeſtellt. . Der Kelch. d. Die Frucht. E. Dieſelbige quer; F. der Laͤnge nach durchſchnitten. g. G. Saa⸗ men. U. Ein ſolcher quer durchſchnit⸗ ten. = eU CUT PPılcel- N Ps 4 — Achte Claſſe. Dritte Ordnung. POLYGONUM Fagopyrum. Buchweizen Knoͤterig. Mit herz foͤrmig⸗pfeilfoͤrmigen Blaͤt⸗ tern; mit aufrechtem unbewaffne⸗ tem Stängel; und mit gleichecki⸗ gem Saamen. Dieſe Art waͤchſt an einigen Orten auf Ae⸗ ckern unter der Saat gleichſam wild; wird aber auch, ihrer nuͤtzlichen Frucht halber überall ge⸗ bauet. Sie bluͤhet vom Junius bis in den Au⸗ guſt. Der Staͤngel iſt aufrecht, einen Fuß hoch und auch hoͤher, roͤhrig, purpurroth, glatt, glaͤnzend, und in armfoͤrmige Zweige ausge— breitet. Die Blaͤtter ſind abwechſelnd, geſtielt, pfeilfoͤrmig, glattgerandet, und glatt. Die weißen oder roͤthlichen Blumen, bilden am Eur: de des Staͤngels und der Aeſte dichte trauben⸗ artige Blumenbüfchel, die ein ſchoͤnes Anſehen machen, und einen angenehmen Geruch von ich geben. Dieſe Pflanze nimmt mit einem jeden auch fandigen, ſchlechten, und ungeduͤngten Bo⸗ den vorlieb, nur muß ſolcher weder zu feucht, noch zu trocken ſeyn; auch kann ſie nicht viel Kaͤlte ertragen. Ihre Blaͤtter ſind ſaftig, und das Vieh frißt ſie gerne, inſonderheit gruͤn, und ehe die Pflanze bluͤhet; die Schaafe wer: den zwar auch in kurzem fett davon, aber auch leichtlich ſchwindſuͤchtig oder waſſe erfüchtig. Ih⸗ re Blumen geben den Bienen ſehr reichlichen Stoff zu Honig und Wachs. Ihr nuͤtzlichſtes Produkt aber, um deſſen willen fie am haͤufig⸗ 5 ſten getogen wird, find die Saamen, die die vortreff. iche Heidegrüß g geben, die mit Waſ⸗ fer, Fleiſchbruͤhe oder Milch zu einem Brey gekocht, eine leicht verdauliche, gar nicht ſtopfen— de, aber fuͤr ſtark arbeitende Perſonen etwas zu ſchwache Nahrung iſt. Auch das Mehl wird zu und unter das Brod gebacken, und zu an⸗ dern Speiſen verbraucht. Nach Lobels Zeug⸗ niß laͤßt ſich auch ein Bier daraus verfertigen, das roͤther iſt, aber füger und e ſchmeckt, als von anderm Korn. Die Hühner und anderes Geflügel werden gar bald fett da- von, wenn man ſie mit dieſen Saamen fuͤttert; und n der Schweiz mafter man auch die Schweis ne davon. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. B. Eine Blume von der dz Seite, c. C. von der hintern Seite. D. Der Stempel, mit ſeinen am Grunde herumſitzenden Honig: drüfen. e. E. Ein Staubtraͤger. k. Die Frucht noch mit den Kelche verſehen. ©. Dieſelbige von dem Kelche abgeſondert. H. Querdurchſchnitten. m — 77 > 2 — * N Polygonum 7 agu IL. 0 * — Neunte Claſſe. Sechſte Ordnung. BU TO Ms umbellatus. Doldenbluͤthiger Waſſerliſch. Dieſe einzige bekannte Art waͤchſt faſt uͤber⸗ all in Fluͤſſen, Seen, Teichen, Wa ſſergraͤben und andern waäſſerichten Orten, und bluͤhet im Julius und Auguſt. Die großen Wurzelknollen haben faſt die Geſtalt eines Fußes, und ſind mit langen, einfachen, weißlichen Faſern beſetzt und perennirend. Unmittelbar aus der Wurzel ent⸗ ſpringt ein gegen vier Fuß und druͤber hoher, aufrechtſtehender, runder, und blaͤtterloſer Blu— menſchaft. Die Blaͤtter ſitzen allein an der Wurzel, find zwey Fuß lang und. länger, ſchwerdtfoͤrmig, dreyeckig, aufrecht, glatt, und drehen ſich an der Spitze oft ſchraubenfoͤrmig zu: ſammen Am Ende des Blumenſchaftes ſteht eine ſchöͤne Dolde, welche aus mehreren län: gern und kuͤrzern, glatten, runden Blumenſtie— len beſteht, die zuſammen am Grunde von einem einblaͤtterichen, dreytheiligen Huͤllblaͤttchen ein⸗ geſchloſſen find, und an der Spitze eine eingel⸗ ne, ziemlich große roſenrothe Blume unterſtuͤ⸗ tzen. Die Staubbeutel ſind ehe fie aufplatzen hochroth, hernach ſcheinen fie von den ankleben⸗ den Blumenſtaub gelb zu ſeyn. Zwiſchen jeden der ſechs hochrothen Fruchtknoten hat Herr Schkuhr eine honigausſchlvitzende Oeffnung bemerkt, an welchen der ausſchwitzende Saft wie kleine runde Perlen ſitzt. Die Frucht hat eine ſchwaͤrz⸗ lich violette Farbe, die Saamen ſind ſehr klein, laͤnglich und hellbraun. Man kann dieſes ſchö⸗ ne Gewaͤchs in Gaͤrten, in ne und Teichen, an das Ufer ins Waſſer jaen, wenn uur der Boden einen Fuß dick Erde hat. Die Schafe und uͤberhaupt alles Vieh laͤßt dieſe Pflanze vielleicht wegen ihrer Bitterkeit ſtehen. Die Holländer verfertigen aus den Blättern v erſchie⸗ dene Körbe und Matten. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Stuͤck⸗ chen Blatt, um die dreyſchneidige Figur im Durchſchnitt deſſelben zu ſehen. c. Eine Blume. D. Der Stempel. E. Ein noch nicht geoͤffnetes Staubgefaͤß. kf. Die Frucht. 6. Dieſelbige querdurchſchnitten. Bh. H. Saamen. I. Ein ſolcher nach der Quere und E. der Länge nach durchſchnit⸗ ten. wlomusr aumbÄhA air L. B Mr U * Zwölfte Claſſe. Vierte Ordnung. S PIRAEA Fil ipen dula. Knollige Spierftaude, Mit unterbrochen gefiederten Blaͤt⸗ tern: linien lanzettfoͤrmigen, um terbrochen fägeartigen Blättchen; einem krautartigem Stängel; und — ungleichen Blumenſtraͤu⸗ en. Dieſe Art waͤchſt auf trockenen Wieſen und Triften, und bluͤhet im Junius und Julius. Sie hat eine perennirende Wurzel, welche aus vielen kleinen eyrunden Knollen beſteht, die vermittelſt langer, duͤnner Faͤden zuſammen haͤn⸗ gen. Sie treibt zwiſchen vielen Wurzelblaͤttern einen aufrechten, ziemlich nakten, ungefehr zween Fuß hohen oder hoͤhern Staͤngel, der ſich mit einer Riſpe von vielen flachen Straͤußen endi⸗ get, die einen angenehmen Geruch haben Die Blaͤtter ſind ungefehr einen Fuß lang, und ein⸗ ‚fach gefiedert; fie beſtehen aus vielen, lanzetts foͤrmigen, ungleich gezaͤhnten, wechſelsweiſe ſte⸗ henden Blaͤttchen, von denen meiſtens die drey aͤußern in eins zuſammen gewachſen ſind; zwi⸗ ſchen den Blaͤttchen pflegen wieder kleinere, ge⸗ zaͤhnte, abwechſelnd zu ſtehen. Die Aſterblaͤtt⸗ chen find umfaſſend und gezaͤhnt. Die Blumen haben gewöhnlich einen ſechstheiligen, zuruͤck⸗ geſchlagenen Kelch, und ſechs Blumenblaͤtter, welche außerlich etwas roͤthlich ſind; 36 — 48 Staubfaͤden ſtehen in 12 Abtheilungen 3— 4 fach hinter einander; und 10 — 20 aufrechte 7 und gerade Fruchtknoten, die etwas haarig ſind, und meiſtens einſaamige Kapſeln zuruͤck laſſen. Die friſchen Blumen dieſer Pflanze ges - ben, durch die Deſtillation ein ſehr wohlrte— chendes Waſſer, und die friſchen Blätter rie⸗ chen ebenfals angenehm, beſonders wenn man ſie etwas reibt. Die Schweine freſſen die Wurzeln, die ebenfalls einen angenehmen ge— wurzhaften Geruch haben, ſehr gerne, und gras ben fie daher fleißig aus; auch ſind ſie im Nothfall fuͤr die Menſchen genteßbar. Kraut und Wurzel wurden auch ehemals als aufloͤ— ſend und harntreibend empfohlen. Das Vieh frißt fie gerne, die Pferde aber laſſen es ſtehen. Die Bienen ſammeln aus den Bluͤthen Wachs und Honig. Uebrigens dienet dieſe Pflanze auch zur Lohgare. In den Apotheken ſind Kraut und Wurzel unter dem Namen: Filipendulae, oder Saxi« fragae rubrae herba, radıx bekannt. Fig. a. Die ganze Pflauze. B. Ein Stück chen Stängel, mit einem großen und eis nigen kleinen Blaͤttchen. Eine Bluͤthe. 5 Ein Kronenblaͤttchen. E. F. Der Kelch. Die Stempel nebſt zwey Kelcheinſchnit⸗ ve und einen Staubgefaß. H. Ein ien Stempel. ka R. Zwey Staubgefaͤße. J. Die Frucht. . M. Eine abgeſonderte Saas HE NER * 1 k a5 pt eck Fdhpendtda SB ESSENER Zwoͤlfte Claſſe. Vierte Ordnung. S8PIRAEA Ulmaria. Sumpf: Spierftaude. ljigen Blättern: das ungleiche Dieſe Art waͤchſt auf feuchten Wieſen an ſchattigten Orten, an Baͤchen und Waſſergraͤ⸗ ben; und bluͤhet im Junius und Julius. Sie hat eine perennirende, dicke, außen gelblichte und innwendig weiße Wurzel, und treibt einen aufrechten, geftreiften, gruͤnen, oder roͤthlichen zween, vier bis ſechs Fuß hohen Staͤngel, mit wechſelsweiße ſtehenden Blaͤttern und Zweigen. Ihre Blätter find einfach geſiedert, und zum Theil über 12 Fuß lang; fie beſtehen aus en: runden, ſcharftugeſpitzten, eingeſchnittenen und gezaͤhnten, zum Theil uͤber drey Zoll langen, glatten, etwas runzlichten, auf der Dberfläche dunkelgruͤnen, auf der untern aber hellgruͤnen Blaͤttchen, von denen das aͤußerſte viel groͤßer als die andern und in drey Lappen zertheilt iſt, zwiſchen den Seitenblaͤttchen befinden ſich auch noch ſehr kleine Blaͤttchen. Der Staͤngel und die Zweige endigen ſich mit einer ſchoͤnen, ſehr aͤſtigen, ungleichen Doldentraube, die aus wei— ken, ſehr wohlriechenden Blumen beſteht, wel⸗ che fuͤuf Kronenblaͤttchen, einen zuruͤckgeſchlage⸗ nen fuͤnftheiligen Kelch und viele Staubfaͤden 8 Ni unterbrochen gefiederten, unten { / hat, die in fo viel Parthien ſtehen, als grucht- knoten vorhanden find, und 7, 8—9 Frucht⸗ knoten, die in einem Kreiße ſtehen und ſchne⸗ ckenfoͤrmig gewunden ſind. Alle Theile dieſer Pflanze, vornaͤmlich aber die Bluͤthen haben einen ſehr lieblichen Geruch; die ſchwediſchen Bauern beſtreuen daher mit dem gequetſchten Kraute die Tanzboͤden bey ihren laͤndlichen Fe— fen, In der Medizin iſt das mit den Blumen deſtillirte Waſſer zum Heraustreiben der Aus⸗ ſchlaͤge bekannt. Auch wiederſteht dieſe Pflan⸗ ze dem Gifte, dient im Durchfalle, in der Ruhr, Blutſpeyen, hält die Menſes zuruck. Aeußerlich ſtillt ſie das Blut, und zieht die Wunden, und Bruͤche zuſammen. Das Rindvieh laͤßt dieſe Pflanze ſtehen, aber die Ziegen freſſen ſie gerne; fie it auch eine Gerberpflanze, und in Island färbt man mit dem Kraute, mittelſt eines Zufa- tzes von Eiſenerde, ſchwarz. In den Offizinen iſt das Kraut und die Blumen unter dem Namen Ulmariae Flores herba, bekannt. Fig. &. Ein Zweig von der Sumpf⸗Spier⸗ ſtaude. . Die Wurzel co. C. Eine Blu⸗ me von der obern, d. von der untern Sei⸗ te. E. Zwey Staubgefaͤße. F. Die Stem⸗ pel. G. Der Kelch. h. H. Die Frucht. i. I. Eine abgeſonderte Saamenkapſel. Spt wer n: arıa 2 5 Zwoͤlfte Claſſe. Fuͤnfte Ordnung. ROSA villosa. Weichhaarige Roſe. Mit kugelrunden borſtigen Frucht⸗ knoten, und borſtigen Blumenſtie⸗ len; am Stamme zerſtreut ſtehen⸗ den Stacheln; ſtachlichten Blatt⸗ fielen; und filsigen doppelt ſaͤg e⸗ zähnigen Blättern: die Zähne mit Druͤſen beſetzt. Dieſe Art waͤchſt uͤberall in Hecken und häufig in Geſellſchaft der Hecken⸗ Roſe, (R. canina L.) mit welcher ſowohl die Bluͤthen als Fruͤchte oft moͤgen verwechſelt werden. Der Stamm erreicht eine Höhe von 6—10 Fuß, und wird unter allen Roſenarten am ſtaͤrkſten; er iſt faſt nackt, und unbewehrt und mit einer ſtaubfarbnen Rinde bedeckt; lauft von den Wur⸗ zeln aus, und vermehrt ſich ſtark. Die Aeſte ſind mit geraden, weißlichten Dornen beſetzt. Die Blattſtiele ſind dornig, filzig. Die Blatt⸗ anſaͤtze ſind auf der obern Seite mit ſanften Haaren bekleidet, auf der untern feindruͤſig und am Rande druͤſig gefranzt. Die Blaͤtter beſte⸗ hen aus 5 —7 laͤnglicht eyfoͤrmigen am Rande doppelt gezaͤhnten uud auf beyden Seiten mit niederliegenden Haaren bedeckten, graulicht⸗ grünen Blattchen; die Spitzen der Saͤgezahne ſind mit roͤthlichen, faſt ſtielloſen Druͤſen beſetzt; gerieben ſind die Blaͤtter wohlriechend. Die Blumen kommen im Junius und Julius zum Vorſchein, und ſtehen enttoeder einzeln, oder 9 zu sieen, bisweilen auch. in kleinen Schirmen, welche jo viele Deekblästchen haben, als außer dem Hauptſtiele, Nebenſtiele vorhanden find. Jeder Nebenſtiel hat noch zwey beſondere Deck— blaͤttchen. Die Blumenblaͤtter ſind entweder ſtumpf oder herzfoͤrmig ausgerandet, bleichroth mit weißen Nageln. Die Staubwege find ſo kurz, daß die Narben faſt aufzuſitzen ſcheinen. Die Bluͤthenſtiele ſind mit geſtielten Druͤſen beſetzt. Die Kelchabſchuitte, von denen zwey ungefiedert, die andern drey aber gefiedert find, endigen ſich meiſt in Blattaͤhuliche Spitzen, und ſind von Borſten und geſtielten Druͤſen rauh. Der Fruchtknoten iſt eyfoͤrmig, von Borſten und geſtielten Druͤſen rauh und klebrig; die Früchte, welche im September reifen, ſind groß, roth, birnfoͤrmig, und legen nach und nach, wenn fie ſich der Reife naͤhern, die Borſten ab, und werden endlich ſchwarzroth, ihrer vorzuͤglichen Größe und ihres Wohlgeſchmacks wegen, werden, ſie fuͤr die Kuͤche getrocknet und eingemacht. Fig. a. Ein Aeſtchen der weichhaarigen Rofe. B. Ein Blumenblatt. c. Der Kelch mit den Staubtraͤgern. d. Der Fruchtknoten. E. Eine Druͤſe von demſelben abgeſondert. f. Ein Blaͤttchen von der untern Seite vorgeſtellt. G. Einige Zähne mit den Drüs fen beſonders vergroͤßert. h. Ein Stud: chen von einem Aſte mit zwey Dornen. i. Die Frucht. . 4. Zwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung. ROSA rubiginos a. Wein⸗Roſe. Mit eyrunden borſtigen Fruchtkno⸗— ten, und borſtigen Blumenſtielen; ſtachlichten Blattſtielen und Zwei⸗ gen; die Stacheln gekruͤmmt; e y⸗ runden, auf der untern Seite und am Rande mit druͤſichten ana beſetzten Blaͤttchen. Dieſe Art waͤchſt nur ſparſam in der hieſi⸗ gen Gegend hin und wieder in Hecken, auch in Waͤldern, z. B. auf dem Grü hinter Moͤgel⸗ dorf. Der Stamm wird 4, 6 — 8 Fuß hoch, macht viel hohe Schoſſe, ſo daß er ziemlich bu⸗ ſchicht iſt, die Zweige ſind etwas roͤthlich, die Stacheln an den Trieben ſind lichtbraun, etwas gekruͤmmt, an den aͤltern Zweigen und Stam⸗ me aber noch mehr gekruͤmmt, roͤthlich, ſchna⸗ belfoͤrmig und ſehr ſcharf. Die Blaͤtter beſte⸗ hen meiſt aus 7 kleinen Blaͤttchen, wozu zuwei⸗ len unten noch ein einzelnes merklich kleines kommt; fie, ſind eyfoͤrmig, oben dunkelgruͤn, glaͤnzend, mit vertieften Mittelnerven, auf der untern. Seite eder und mit rothen und auch weißen Drüßen ſtark beſetzt, und haben gegen Abend und nach dem Regen einen merklichen weinartigen Geruch; am Rande haben fie Zaͤhne mit geſtielten Druͤſen. Die Blattſtiele ind mit kleinen und großen, meiſt geraden Stacheln beſetzt. Die Blattanſaͤtze ünd breit, bauchigt, auf der untern Seite glänzend und mit geſtielten 10 * —————— —— Drüfen befranzt, und gehen ziemlich weit her: auf, bis bald an das un erſte Blaͤtterr aum. Die Blaͤtterſtaͤngel oder Triebe find hellgruͤn, glaͤnzend, und bey jedem Blattſtiele finden ſich unter demſelben zwey krumme Stacheln. Die einfachen Blumen pflegen im Junius und Ju— lius zum Vorſchein zu kommen, ſind von mitt⸗ lerer Große, mehr zu den kleinen gehoͤrig, has ben einen nicht zu ſtarken, aber angenehmen Geruch, ſehen blaßroth, und nach dem Kelche hinein gehen ſie ins weißliche uͤber, ſie ſtehen zu 2, 3 und 4 beyſammen. Die Staubtraͤger ſind gelblich, die Staubbeutel gelb, die Kelchblaͤt— ter find 2 und zfach gefiedert, und haben an der Spitze ſchmale Blattanſaͤtze und ſind auch mit Borſten und Druͤſen ganz beſetzt, und blei⸗ ben lang auf der Frucht ſtehen. Der Frucht⸗ knoten iſt oval, lichtgrün, glaͤnzend, und hat nur einzelne kurze Borſten. Die Frucht iſt bey⸗ nahe kugelfoͤrmig, hellroth, glaͤnzend, am Grun⸗ de ſtachlicht, und mit dem Kelche gekroͤnt. Die⸗ fer Strauch wird nicht felten mehr um des anges nehmen weinartigen Geruchs der Blaͤtter, als der Blumen halber in die Gaͤrten gepflanzt. Fig. &. Ein Aeſtchen der Weinroſe. b. Ein lumenblatt. e. Der Kelch mit den Staubtraͤgern. d. Der Fruchtknoten. e. Ein Blattchen. F. Einige Zähne des Ran⸗ des beſonders vergroͤßert. G. Ein Dorn. h. Die Frucht. r v —ę„—ꝛ 1 aN | Br * . x 2 22 = Rofa 27, * Zwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung. | ROS A canina. | Hecken : Rofe, Mit eyrunden glatten Fruchtknoten und Blumenſtiel; ſtachlichten Stamm und Blattſtielen. Dieſe Art waͤchſt allenthalben in Hecken und Zaͤunen, doch meiſtens an etwas freyſtehenden Orten. Der Stamm wird — 10 Fuß hoch, und da auch die Wurzelſchoſſe eine anſehnliche Hoͤhe bekommen, ſo wähle man fie gern zu okulirfen Roſenbaͤumchen. Der Stamm, und die Zweige find mit einer roͤthlichgruͤnen Rinde überzogen ,.. und mit krumm gebogenen, röthlis chen Stacheln beſetzt. Die Blattſtlele find mit bedruͤſeten Haaren, und auf der untern Seite mit Stacheln verſehen Die Blaͤtter beſtehen aus 7 — 9 Blaͤttchen, die oval, zugeſpitzt, und am Rande unregelmaͤßig ſcharf gezaͤhnt ſind. Beyde Flaͤchen ſind glatt, die obere grasgruͤn, die untere blaulichtgruͤn. Die Blattanſaͤtze lau⸗ fen ziemlich nahe an das unterſte Blaͤtterpaar, ohne merkliche Schweifung, mit ihren Spitzen los, etwas ſeitwaͤrts gerichtet. Die Blumen kommen gewöhnlich im Junius aus den Spi⸗ tzen der Zweige einzeln, oder auch oft zu 2, 3 und mehrern zum Vorſchein. Die Blume iſt einfach, von maͤßiger Groͤße, mit herzföͤrmigen ausgerandeten Blaͤrtern, angenehm bla roth, welches aber nach und nach etwas verbleicht , und mit erquickenden Roſengeruch. Die Staubs wege ſind ſehr kurz und glatt. Die Einſchnitte 11 ‚ r ! des Kelchs find etwas wolligt und Hrüfigt, und bey dem Bluͤhen zuruͤckgebogen, zwey derſelben find auf beyden Seiten gefiedert, zwey ungeſie—⸗ dert, und einer nur einſeitig. Der Fruchtkno— ten iſt eyfoͤrmig, glatt. Die Blumenſtiele find glatt, und haben meiſtens zwey lanzettfoͤrmige Deckblaͤttchen. Die Fruͤchte find länglich oval, zugeſpitzt, ganz glatt, glänzend, und von Schar⸗ lachfarbe Die Früchte wenn fie von ihren Kelchen, und Saamen gereinigt werden, laſſen ſich ſowohl getrocknet als Gewuͤrze, wie auch mit Zucker zu einem Rob eingeſotten benuͤtzen. Die Blumenblaͤtter geben durch Abziehen das Roſenwaſſer; auch wird ein Oel daraus deſtil— Iirt, davon zwar das Pfund Blaͤtter nur 3 Grane Oel giebt, aber dafuͤr auch als das angenehmſte Parfuͤmirmittel theuer verkauft wird. Die zotti— gen Ausmwüchfe, welche ſich manchmal an den jungen Trieben befinden, und von dem Stiche einer Gallweſpe (Cynips Rosae) herruͤhren, ſind in den Apotheken unter der Benennung Roſenſchwamm oder Schlafapfel (Bedeguar funzus ) bekannt. Auch find in der Medezin die Bluͤthen, Fruͤchte und Saamen unter der Benennung: Rosae sylvestris flores; Cynos- pati fructus, semina bekannt. Fig. @. Ein Aeſtchen von der Hecken⸗Roſe. b. Der Kelch mit den Geſchlechtstheilen. C. Ein Staubgefaͤß. D. Der Fruchtkno⸗ ten der Laͤnge nach durchſchnitten. E. Ein einzelner Stempel abgeſondert. k. Ein Stuͤckchen von einem Zweige mit 2 Dor⸗ nen. g. Die Frucht. h. Dieſelbe nach der Laͤnge durchſchnitten. i. Saamen. (Crit, . Ya IE 3 * S3dwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung. DR LAS octopetala Alpen⸗Dryade. Mit acht Blumenblaͤttern, und ein⸗ fachen Blaͤtern. Dieſe ſchoͤne Pflanze waͤchſt häufig auf ſtei⸗ nigten Boden in den Alpengebuͤrgen, vorzuͤg⸗ lich haͤufig auf dem Untersberge, ſteigt auch zuweilen in die Thaͤler der innern Ge⸗ buͤrge herab, und bluͤhet im Junius. Die holzigte roͤthlichte mit Schuppen be⸗ bedeckte Wurzel befeſtigt ſich tief in die Steins ritzen. Die Staͤngel ſind am Grunde nieder— liegend und aͤſtig. Die Blätter find geſtielt, laͤnglicht, tief gekerbt, glatt und glaͤnzend: auf der untern Seite mit ſchneeweißem Filze dicht überzogen. Die Bluͤthenſtiele find kaum einen Fingerlang, einblüthig, roͤthlich, haar—⸗ richt aufſteigend. Der Kelch iſt achtmal ge— theilt: die Theile find lanzettfoͤrmig, behaart. Die Blume iſt groß, achtblaͤttrig: die Blätts chen ſind weiß, eifoͤrmig-rundlicht, am Rande ganz. Die Saamen ſind laͤnglicht, langge⸗ 5 r l ſchwaͤunzt: die Schwänte mit dungen Seiden⸗ haaren geziert. Fig. a. Die ganze lan, b; Der Kelch von der hintern Seite. c. Derſelbe von der innern Seite. J. Ein Saamen Buͤ— ſchel. e. E. Ein einzelner Saame, abgeſondert. F. Derſelbe nach der Laͤnge, G. in die Quer durchſchnitten. Hoppe. — . — — Zwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung POTENTILLA argentea. Silberblaͤttriges Fingerkraut Mit fuͤnfzaͤhligen, keilfoͤrmigen, eingeſchnittenen, auf der untern Seite filtzigen Blättern, und auf rechten Stängel. Dieſe Art waͤchſt uͤberall an Wegen, Mauern und auch auf Felſen, und bluͤhet den ganzen Sommer. Aus der ſchwaͤrzlichen holzichten Wurzel entſpringen mehrere Staͤngel, welche am Grunde etwas niederliegen, dann aufrecht ſtehen, Fußhoch werden, aͤſtig und filzigt find. Die Blatter ſitzen an den Staͤngeln wechſels⸗ weiſe; die untern ſind geſtielt, fuͤnfzaͤhlig: die obern ſind ſtiellos, dreyzaͤhlich und ein⸗ fach; die Blattchen find lanzettaͤhnlich⸗ keil⸗ förmig, auf der obern Seite gruͤn und fein: haarig, auf der untern weißfilzigt und am Rande umgebogen, an der Spitze tief einge⸗ ſchniten, dreyſpaltig. Die Bluͤthen ſitzen faſt in Doldentrauben. Die Kelchſtuͤcke ſind eyfoͤrmig, ſpitzig, haarig. Die Blumenblaͤt⸗ ter gelb, faſt rund, ſo groß als der Kelch. Die Saamen braun, eckigt. 7 Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu: me. c. Ein abgeſonderter Kelch von der hintern Seite. d. D. Ein Staub⸗ gefaͤß. E. Der abgeſonderte Griffel⸗ kranz. F. Ein einzelner Griffel. g. Ein geſchleſſ ener Kelch mit dem Sans men. h. H. Saamen. Hoppe. Meal a, eile a 2 — Zwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung POTENTILLAverna. Fruͤhlings- Fingerkraut. Mit fuͤnfzaͤhligen verkehrt eyfoͤrmi⸗ gen gezaͤhnten feinhaarigeu Blaͤt⸗ tern, verkehrt hertfoͤrmigen Blu: menblaͤttern die laͤnger ſind als der Kelch und mit niedergeboge⸗ nen Staͤngeln. | ODieſe Art waͤchſt auf graſigten Hügeln, an Wegen, durch ganz Deuſchland und bluͤ— het im April. Die Wurzel iſt holzigt zaſericht. Aus derſelben kommen mehrere Staͤngel die in der Runde herum ſich auf der Erde ausbreiten, und zuweileu ſich erheben. Die Blaͤtter ſind mehr oder weniger feinhaarig; die Wurzel⸗ blätter geſtielt, fuͤnfzaͤhlig; die Blaͤttchen vers kehrt eyfoͤrmig, um und um tief gesähnt, die Staͤngelblaͤttchen ſtiellos. Die Bluͤthen einzeln an den Enden auf kurzen Stielen; 8 . ng — — — die Kelchſtuͤcke eyfoͤrmig und wechſelsweiſe kleiner und kuͤrzer als die Blumen: die Blumenblaͤtter gelb, verkehrt herzfoͤr— mig, wie die uͤbrigen Arten. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Blume von der vordern, c. von der hintern Seite. Hoppe. A . FKNKKUüññ G . ³ Nn éd— p mͥꝓ ũ ů“ꝭW A N A nn 2 2er ee slöllce 2 ‚Pt. ze win W en rei * WU * 8 a Rs u RER Sl N 1 f 4 J 8 3 * g 5 2. 9 u ur N ) a. r b Meute. di * 3 5 Wi Ar 72 Ace, , “ 1 — 6 u 4 Bu 85 . J A NT . * rien e N e Zwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung ‚POTENTILLA Brauni ana. Brauniſches Fingerkraut. Mit dreyzaͤhligen geſtielten Wurzel⸗ und Staͤngelblaͤttern, verkehrt eyfoͤrmigen Blaͤttchen, und nieder— liegenden Staͤngeln. Dieſe Art findet ſich auf der Klingler— alpe am Untersberge haufig und bluͤhet im May. Herr v. Braune hat Br daſelbſt zuerſt entdeckt. | Die Wurzel ſchwaͤrzlicht, faſericht. Die Wurzelblaͤtter langgeſtielt, glatt, dreyzaͤh⸗ lich: die Blaͤttchen verkehrt epfoͤrmig, beider⸗ ſeits eingeſchnitten: die Staͤngelblaͤtter kurzge⸗ ſtielt, von der 8 der Wurzelblaͤt⸗ ter nur etwas kleiner. Die Blüthen an den Enden auf langen Stielen, die Blumenblaͤt⸗ ter gelb etwas ausgerandet, nicht laͤnger als der Kelch. Die Saamen braͤunlich und eckigt. Dieſe Pflanze unterſcheidet ſich von der P. verna zu welcher einige Botaniker ſie als 9 Abart rechnen, in mehrern Stuͤcken. Die Blaͤtter ſind immer nur dreyzaͤhlig, und ganz glatt, ohngeachtet ſie ſonſt auf den Alpen ſehr üppig waͤchſt. Ob die P. krigida Villars und P. subacaulis jacquini von dieſer Art verſchieden ſind, kann ich nicht behaupten, da ich jene Schriften nicht nachſchlagen kann. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Der bleis bende Kelch mit den eingeſchloſſenen Saamen. c. D. Saamen. f Hoppe . 20 2 Hoppe - ww. Zwoͤlfte Claſſe. Fuͤnfte Ordnung. POTENTILLA falisburgenlis. Salzburgiſches Fingerkraut. Mit zottigen fagenartig eingeſchnit⸗ tenen ſtumpfen Blaͤttern: fuͤnf⸗ zaͤhligen Wurzelblaͤttern dreyzaͤh⸗ ligen faſt gezaͤhnten Staͤngelblaͤt⸗ tern uud einem aufſteigenden zur ſammen gedruckten wenig blüthis gen Staͤngel. f Dieſe Art iſt zuerſt von den Herrn Ha en⸗ ke auf den ſalzburgiſchen Alpen ⸗Karrthal und Frosnitz entdeckt worden; Herrn Mielich⸗ hofer hat fie nachher auf den Gaſteineral— pen, und ich auf den Alpen in Oberkaͤrnthen geſammelt. Sie bluͤhet im Auguſt. Sie hat mit dem goldfarbigen Fingerkraut große Aehnlichkeit und wuͤrde eher von dieſem als von dem Fruͤhlingsfingerkraut eine Abart zu nennen ſeyn, wenn es nicht eine unbezwei⸗ felte eigene Art wäre. Die Wurzelblaͤtter ſind langgeſtielt, fuͤnffaͤhlich und wie die ganze Pflanze mit 10 Baia 4, Be Bi zottigen Haaren beſetzt: die Blaͤttchen find oval und nicht nur an der Spitze, ſondern auch zu beiden Seiten fägesähnig eingeſchnkt⸗ ten. Die Staͤngelblaͤtter faſt ſtiellos dreyzaͤh⸗ lig, den Wurzelblaͤttern ähnlich und mit zwey eyfoͤrmigen Deckblaͤttchen beſetzt. Die Bluͤ⸗ then ſitzen einzeln an der Spitze des Staͤn⸗ gels auf langen Stielen die mit einfachen Blaͤttchen beſetzt ſind. Die Kelchblaͤttchen ſind eyfoͤrmig, faſt gleich, und am Rande roͤthlicht eingefaßt, halb ſo lang als die Blume. Die Blumenblaͤtter find ſattgelb, verkehrt herzfoͤr⸗ mig, und etwas kleiner als bei P. aurea, Fig. a. Die ganze Pflanze. b. c. Abge⸗ ſonderte Bluͤthen. Hoppe 1 > * Sotentilla falssburge rfes 77 este . 4 . 1 1 FMlen N e 4 4 ’» - — A A PER EAN 1 1 5 1 „ aa en, — r — Re 77 * 2 gwölfte Claſſe. Fünfte Ordnung. POTENTILLA opaca Schattenliebendes⸗ Fingerkraut. Mit ſiebenzaͤhligen und fuͤnfjaͤhli⸗ gen gleichbreiten - keilfoͤrmigen gezaͤhnten Wurzelblaͤttern, ein⸗ gedruͤckten Blumenblaͤttern die fo lang ſind als der Kelch, und mit fadenfoͤrmigen niederliegenden borſtigen Staͤngeln. Dieſe Art iſt hauptſaͤchlich im ſuͤdlichen Deutſchlande zu Haufe wo fie häufig an graz ſigten und felſigten auch an waldigten Orten in Nadelhoͤlzern waͤchſt und im May bluͤhet. i Die Wurzel iſt ſchwaͤrzlicht, holzigt, za⸗ ſericht. Die Wurzelblaͤtter geſtielt ſiebenzaͤh⸗ lich und fuͤnfzaͤhlich: die Blaͤttchen keilfoͤrmig, an der Spitze eingeſchnitten glatt. Die Staͤngelblaͤtter ſtiellos gezaͤhnt und ungezaͤhut. Die Stängel roͤthlicht, borſtig, niederliegend. Die Bluͤthen ſitzen einzeln an den Enden. Der Kelch iſt ſo lang als die Blume: die Blumenblaͤtter gelb, ſchwach ausgerandet. II Diefe Art verhält fich zu der Potentilla verna, wie die P. aurea zu der P. salisbur- gensis, indem bei dieſer, wie bei der aurea die Blaͤttchen keilfoͤrmig und nur an den Spi⸗ tzen eingeſchnitten, welche hingegen bey verna und Salisburgensis verkehrteyfoͤrmig und auch an beiden Seiten eingeſchnitten ſind. Fig. © Die ganze Pflanze. b. c. Abge⸗ ſonderte Bluͤthen. Hoppe. Zwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung. POTENTILLA aurea. Goldfarbiges- Fingerkraut. Mit fuͤnfzaͤhligen Wurzelblaͤttern“ keilförmigen gefranzgten an der Spitze fuͤnfzaͤhligen Blaͤttchen; dreyzaͤhligen faſt ſtielloſen Staͤn⸗ gelblaͤttern, verkehrt herzfoͤrmi⸗ gen Blumenblaͤttern die groͤßer find als der Kelch, und mit einem aufſteigenden Stängel, Dieſe Art findet ſich auf den Salzburger; alpen und iſt beſonders auf den Untersberge ſehr gemein. Sie bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt roͤthlicht, holzigt, faſericht. Die Wurzelblaͤtter ſind geſtielt, fuͤnfzaͤhlich; die Blaͤttchen mit langen Seidenhaaren be— ſetzt, keilfoͤrmig, an der Spitze gezaͤhnt; die Staͤngelblaͤtter ſind faſt ſtiellos, dreyzaͤhlich, an der Spitze dreyzaͤhnig. Die Bluͤthen ſitzen einzeln an der Spitze des Staͤngels auf lan— gen Stielen. Der Kelch iſt haarig, halb ſo lang als die Blume. Die Blumenblaͤtter 12 | find ſattgelb, verkehrt hersförmig ausgerandet 3 und ziemlich groß. Die Saamen ſind braun und eckigt. Fig. ©. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu- me von der vordern Seite. o. Eine andere von der hintern Seite. Hoppe. Plentilla are L. 24 | - Dreyꝛehnte Claſſe. Erſte Ordnung. PAPAVER Rhoeas. Klatſchroſen⸗ Mohn. Mit faſt runden, glatten Kapſeln; mit haarigen, vielblumigen Staͤngel; und gefiedert zekſchlis ſenen Blaͤttern. Diieſe Art waͤchſt überall unter dem Ges treide, vorzuͤglich unter dem Korn, auch an Wegen, und bluͤhet im Junius und Julius. Sie iſt ein Sommergewaͤchs; ihr Staͤngel wird anderthalb bis zwey Fuß hoch, iſt auf⸗ recht, aͤſtig, und ſowohl, als die Blaͤtter, Blumenſtiele und Blumenkelche mit „Keifen abſtehenden Haaren bekleidet. Die Zweige und Blätter ſtehen e und jene endigen ſich ſowohl, als der Stängel, mit langen einblumigen Blumenſtielen. Die Wurzelblaͤtter ſind unzertheilt, eyrund, ſaͤ⸗ gezaͤhnig; die am Staͤngel aber gefledert ein⸗ geſchnitten. Die Flame haben zwey bis dritthalb Zoll oder bisweilen druͤber im Durch⸗ meſſer, und ſind von einer ſchoͤnen glaͤnzend⸗ purpurrothen Farbe mit einer dunklern Baſts der Blumenblaͤttlein; bisweilen, aber ſelten, findet man auch ganz weite Blumen oder ro⸗ the mit einer weißen Einfaſſung, und in den Gaͤrten bekommt man auch gefüllte Blumen. Die Kelchblaͤttchen find eyfoͤrmig, hohl, und abfaͤllig. Die reifen Saamenkapſeln fallen aus dem weißen ins gelblichte, age find eyrund, kugelig und glatt; die Narbe hat zehn bis funfzehn Strahlen. Die ganze Pflanze hat, wenn man ſie zerreibt, einen ſchwachen un⸗ angenehmen Geruch, und einen bitterlichen Geſchmack; man haͤlt fie für gelinde ſchmerz⸗ ſtillend, und braucht in dieſer Abſicht vor⸗ zuͤglich die Blumen in einen waͤſſerrichten Aufguf „oder einen daraus bereiteten Syrup oder Er.sact. Der Saft der Blumenblaͤtter gibt auch eine rothe Farbe, die ſich durch Saͤuern erhohen löft Die Blumen werden von den Bienen ſtark beſucht. f In den Axotheken find die Blumen und das Kraut unter der Benennung: Papaveris Erratici I. Rhoeadis flores, herba bekannt. Fig. æ. Die ganze Pflanze. 8. Ein abge: ſondertes Kronenblart. e. Ein halb geoͤffneter Vlumenknopf. d. Die I Staubgefaͤſſe mit dem Stempel. E. Ein Staupgefaͤß beſonders. k. g. Saamen⸗ kapſeln. h. Eine ſolche Wau durch⸗ ſchnütten. I. Saaͤmen. — — Dreyzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. PAPAVER alpin um. Alpen ⸗ Mohn Mit einer ſteifborſtigen Kapſel, einem einbluͤthigen ſteifborſtigen Schafte und doppelt gefiederten Blättern. Diefe ſeltene und ſchoͤne Art wacht auf den hoͤchſten Alpen in Kaͤrnthen und Tyrol; zuweilen ſteigt fie auch mit den Sandwieſen etz was herab, und ſo fand ich ſie auf der Selenitza an der Graͤntze zwiſchen Krain und Kaͤrnthen auf einen großen Sandplatze ſehr häufig. Sie bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt einfach und holzigt, aus welcher oft 20 bis 30 Staͤn⸗ gel entſpringen die auf der Erde niederliegen. Die Blätter find geſtielt, glatt, doppelt ges fiedert; die Bloͤttchen gewöhnlich dreyſpaltig; die Theile gleichbreit, ſpitzig. Der Schaft iſt ganz einfach, rund, borſtig und traͤgt eine einzige Bluͤthe. Der Kelch iſt zweyblaͤttrig ſehr hinfaͤllig und zottig. Die Blume vier⸗ blaͤttrig, ſehr groß, von dottergelber Farbe. Die Kapſel iſt eyfoͤrmig, zottig, 14 Einige Botaniften haben die Blume weif, und nur am Grunde gelb geſehen; es iſt dies eine Varietaͤt, denn gewohnlich iſt die Blume ſtandhaft gelb. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Theil des Schaftes mit einer noch geſchloſſe— nen Bluͤthe au welcher der hinfaͤllige Kelch befindlich iſt. Hoppe. * PER aganıum 7% 1 1 ET EL TER — U Dꝛeyiebrte Claſſe. Siebente Ordnung. ATRAGENE alpina. Alpen ⸗Atragene. Iſt Kletternd, mit doppelt dreitäh⸗ lichen zugeſpitzten ſaͤgezaͤhnigen Blättern, vier aͤußern Blumen⸗ blättern, und vielen innern, welche ſpatelfoͤrmig ſind. Waͤchſt auf den Alpen in niedrigen Regio⸗ nen, und haͤufig am Fuße des Unterberges hin⸗ ter der Kugelmuͤhle, bluͤhet im Junius. Der Stängel erreicht die Laͤnge von 6 — 8 Schuh und liegt entweder auf dem Boden aus⸗ gebreitet oder klettert an nebenſtehenden Ge⸗ ſtraͤuchen, z. B. der Rosa alpina in die Hoͤhe. Die Blaͤtter ſind doppelt dreifach, und ſtehen auf langen Stielen gegenuͤber; die Blaͤttchen find eifoͤrmig, zugeſpitzt, am Rande ſaͤgezaͤh⸗ nig, öfters in Lappen getheilt: die untern bei⸗ den kleiner als das Endblaͤttchen Die Bluͤthen⸗ ſtiele entſpringen aus den Blattwinkeln, ſind Fingerskang, und tragen eine einzige große 1 1 e * 1 Bluͤthe. Der Kelch fehlt. Die vier äußern Blumenblätter*) nd lanzettfoͤrmig, violett, und auf der aͤußern Seite ſtark mit Filzhaaren beſetzt. Die 12 innern Blumenblaͤtter find ſpa⸗ telfoͤrmig, weiß roͤthlicht. Die Saamen ſitzen fnauelformig, und ſind geſchwaͤnzt. Eig. a. Ein abgeſchnittener bluͤhender Zweig. b. Ein abgeſondertes inneres Blumenblatt c. Abgeſonderte Siaubgefaͤße. d. Die Griffel. e. Ein Saamenbuͤſchel kf. Ein ‚abgefonderter Saame. 6 Derſelbe durchs ſchnitten. 5 a Hoppe. ) Einige Botaniker ſeheu die 4 dußern Blumenblaͤiter als Kelchblaͤtter Cite alpına a Alkag [4 Dreizehnte Claſſe. Slebente Ordnung. RANUNCULUS pyrenaeus. Pyrenaͤiſcher Ranunkel. Mit gleichbreiten⸗ karten een ungetheilten Blaͤttern, faſt nack⸗ tem einbluͤthigen aufrechten Bl uͤ⸗ thenſtaͤngel und hackenfoͤrmigen Saamen. Dieſe niedliche Pflanze waͤchſt in der Schweiz und auf den Pyrenden häufig, ſeltener auf den Alpen von Kaͤrnthen und Tyrol, und bluͤhet im Julius Die Wurzeln beſtehen aus einfachen, lau⸗ gen, runden und gelblichten Faſern, die buͤ⸗ ſchelfoͤrmig beiſammen ſtehen, und aus einen rundlichten knollichten Koͤrper ihren Urſprung nehmen, welcher mit netzfoͤrmigen grauen Haͤu— ten umgeben iſt. Die Blaͤtter ſind ſchmal lan⸗ zettfoͤrmig, (faſt wie am ſpitzigen Wegrich) glattrandig, hellgruͤn, gerippt, und ſtehen faſt alle aun der Wurzel aufrecht. Der Staͤngel wird kaum eine Spanne hoch, iſt einfach, einbluͤthig, rund, geſtreift, vorzuͤglich nach oben zu mit weißen Haaren beſetzt und nur ſehr ſelten mit einem einzigen kleinen Blatte verſehen. Die Kelchblaͤttchen find ei - lanzettfoͤrmig, gruͤnlicht geſtreift, und weiß gerandet. Die Blume iſt groß, weiß, und beſtehet ans fuͤnf verkehrt eifoͤrmigen, glattrandigen Blaͤttchen, die am Grunde mit einem offenen faſt rohrichs ten Honiggruͤbchen verſehen Ku, Die zahlrei⸗ chen Staubbeutel find laͤuglicht, gelb. Die Fruchtknoten vereinigen fich in em eifoͤrmigrun⸗ des Koͤpfchen und ſind mit einem kurzen backen⸗ Maren Griffel, und einer einfachen Narbe erſehen. g Wenn dieſe Pflanze auf einem vorzüglich nahr⸗ haften Boden waͤchſt, ſo bekommt der Staͤngel, der gewohnlich ganz einfach und blattlos iſt, ein oder 2 Blaͤtter, und wird zuweilen aͤſtig; ein ſolches Exemblar hat Allion unter dem Na⸗ men R. plantagineus T. 76. Fig r. abgebildet. Die Bataniker in Kaͤrnthen haben dieſe Pflanze auf der Spitze der Scheideckeralpe, und auf der Paſterze gefunden; ich habe ſie daſelbſt wohl zehnmahl aufgeſucht, und erſt das letztemahl gelang es mir, fie auf der Paſterze, im verblüs heten Zuſtande zu finden. Da dieſe Exemplare aber zu der Abbildung nicht hinreichend wa⸗ ren, ſo hat Herr Praͤſident von Schreber die Gewogenheit gehabt, blühende Exemplare und die Jaeguiniſchen Miscellaneen eum Behuf derſelben gefaͤlligſt mitzutheilen. g Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch von der hintern Seite vorgeſtellt. Hoppe. Bon ee Hege etre tur . PRanıuneulus * r * * 1 * f N 8 8 — f > * — .- .r 3 x Bir, _ u “ * * ur ’ — 2 > ar * + 1 e emen x 9 1 — > => s * in 7 * * _ 4. 7 * * A 4 — A er — 9228 1 * 2 — * 1 u. 1 7 2 . * — 8 z 7 = A — 124 — ve? 2 * 8 — 2 7 4 Fi “ 46: . * 4 N he r Al — 7 4 5 * 1 u — — — * * + N _ . 17 x \ » 5 > N — ML re 4 a Pl. 1 5 48 DEE „ 1 * Dreitehnte Claſſe Siebente Ordnung. RANUNCULUS parnassiſolius. N Parnaſſienblaͤttriger Ranunkel. Mit geripten fleiſchichten unge⸗ theilten Blaͤtternz langgeſtielten eifoͤrmigrundlichten Wurzelblaͤt⸗ tern: ſtielloſen eirundlantettfoͤr⸗ migen Stängelblättern; haarigen Blüthenfielen und purpurrothen Kelchen. Dieſes iſt die allerſeltenſte Art dieser Gat⸗ tung und findet ſich außer der Schweiz und den Pyrenaͤen nur auf der einzigen Kirſchbaumer Alpe zu Lienz in Tyrol, und daſelbſt aͤußerſt ſparſam und bluͤhet im Junius. Die Wurzel bildet einen rundlichten Knol— len, welcher mit langen, einfachen Nebenwur— zuln begabt iſt. Die Wurzelblaͤtter, welche zu 2 — 3 vorhanden, ſtehen auf langen geſtreif⸗ ten, gefurchten am Grunde breitern Blattſtie⸗ len, find eifoͤrmig⸗ rundlicht, fleiſchigt, gerippt, und ungetheilt. Die Staͤngelblaͤtter ſitzen als Nehenblaͤtter unter den Bluͤtenſtielen ſtiellos, 2 ; und ſind eirumd ⸗lanzettfoͤrmig, die oberſten ſehr ſchmal. Der Stängel iſt ſpannenlang, rund, roͤthlicht, mit weißen Haaren beſetzt, und 3—4 bluͤthig. Der Kelch iſt hinfaͤllig, fuͤnfblaͤttrig; die Blaͤttchen ſind eirund, ausgehoͤhlt, vio— kettroth, weichhaarig, und halb fo groß als die Blume. Die Blume iſt groß, fuͤnfblaͤttrig: die Blaͤttchen verkehrt eirund, vollkommen ganz, etwas geſtreift. Das Honiggefaͤß beſte⸗ het blos in einer Vertiefung des Nagels. Die Saamen bilden ein rundlichtes Manchen , find etwas flach und ſtumpf. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Blume. e. Ein abgeſondertes Blumenblatt an deſ⸗ fen Grunde das Honiggruͤbchen beſindlich. Hoppe. * * 7 7. * Johter E — x IA TO / SKanunculus Dreizehnte Claſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS rutaefolius. Nautenblaͤttriger Ranunkel. Mit gefiederten und dreizaͤhligen Blättern, dreitheiligen — vier, ſpaltigen eingeſchnittenen Blaͤtt⸗ chen, faſt einfachem ei A mehrbkaͤttriger Blume. Dieſe Art gehört su den feltenen dieſer Gat⸗ tung, findet ſich uur ſparſam auf den Alpen von Salzburg und Tyrol, ‚häufiger in Unter⸗ kaͤrnthen, bluͤhet im Julius. | Die Wurzel beſtehet aus dichten harten gelb; lichten Faſern, welche buͤſchelfoͤrmig beiſammen ſtehen. Die Wurzelblaͤtter ſind geſtielt und ge⸗ fiedert: die Blaͤttchen find vieltheilig, faſt übereinander liegend, und die Theile ſind ge⸗ woͤhnlich dreifach und ſpitzg eingeſchnitten; die Staͤngelblaͤtter ſtehen ſtiellos, wechſelsweiſe, ſind etwas kleiner als die Wurzelblaͤtter und haben etwas breitere Lappen. Der Stängel wird kaum ſpannelang, iſt rund, einfach, ein⸗ hluͤthig, ſchwach, und oft etwas krumm gebo⸗ 3 — en "n — — — gem. Der Klech beiteht aus fünf hinfälligen verkehrt eifoͤrmigen weißrandigen Blaͤttchen. Dte Blume iſt groß, weiß, acht: bis zwoͤlfblaͤtt⸗ rig: die Blaͤttchen find verkehrterfoͤrmig, ges ſtrichelt, und am Grunde mit einem bluchros then Honiggrübchen verſehen. Die ganze Pflanze iſt glatt. | 0 Ich habe dieſe Pflanze nur auf der Spitze der Kirſchbaumeralpe in Tyrol, zugleich mit R. parnassifolius, ſparſam und in unvollſtaͤndigen Exemplaren (wie dies mit den Pflanzen der hoͤchſten Regionen oft der Fall iſt) gefunden. Es hat daher Hr. Graf von Sternberg die Cewogenheit gehabt, beſſere Exemplare zur Zeichnung gefaͤlligſt mitzutheilen, welcher ſolche auch in aͤſtigen und mehrbluͤthigen Judividuen auf dem Baldus gefammelt hat. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Ein Blu- menblatt. c. Der Kelch von der hintern Seite vorſteſtellt. Hoppe. aste dbu, ratte fo lite . OT TEEN EEE nenn Dreizehnte Claſſe. Siebente Ordnung. RANUNCUIUS Seguteri. Seguiers⸗Ranunkel. Mit geſtielten dreitheiligen Blaͤt⸗ tern, vielſpaltigen zerrifienen ſpitzigen Lappen, vielbluͤthigem Stängel und glatten Kelchen. Dieſe Art gehört zu den allerſeltenſten Ges waͤchſen, indem ſie ſich weder in den Gebuͤrgen von Salzburg und Kaͤrnthen, noch in der Schweiz vorfindet. Ich würde kaum das Vers gnuͤgen haben, ſie hier den Liebhabern deutſcher Gewaͤchſe vorlegen zu koͤnnen, wenn ſie nicht Herr Graf von Sternberg auf dem Spinal in Tyrol, und Scopoli in Krain, geſammelt haͤtten. Die Wurzel beſtehet aus vielen dicken, fe⸗ ſten, gelbweiſen Faſern, welche buͤſchelfoͤrmig beiſammenſtehen. Die Wurzelblaͤtter ſtehen auf langen, flachen, haarigen Stielen, ſind glatt, ſaftig, dreitheilig, vielſpaltig: die Lap⸗ pen find keilförmig mit ein er kurzen ſtumpfen Spitze verſehen, und am Rande etwas fein— haarig. Die Staͤngelblaͤtter find etwas kleiner 4 — — 8 —— — — —ı« ——— ap und kuͤrzer geſtielt. Der Staͤngel iſt etwas nie⸗ derliegend ſpannenlang, rund, geſtreift, fein— haarig, am Grunde zugleich mit den Blaͤttern in eine weiße hautartige Scheide eingehuͤllt, gewoͤhnlich aͤſtig und vielbluͤthig, zuweilen aber auch, wie im vorliegenden Exemplare, ein⸗ fach und einbtuͤthig. Der Kelch beſtehet aus fünf glatten, weißrandigen, an der Spitze ins roͤthlichte ziehenden eifoͤrmigen Blattern. Die Blume iſt groß, weiß, fünfblättrig: die Blaͤtt⸗ chen ſind ganz, fein geſttichelt, verkehrt ei⸗ foͤrmig rundlicht, und am Grunde mit einer Honigſchuppe verſehen. Die Sammen haben eine kurze haͤckeuformige Spitze. Da ich dieſe Pflanze nie ſelbſt zu finden das Gluͤck gehabt habe, ſo hat Herr Graf von Sternberg die ſchoͤnen Exemplare, welche von ihm auf dem Baldus geſammelt worden, und von welchen die meiſten mehrbluͤthig ſind zum Abzeichnen guͤtigſt mitgetheilt. Eig. a. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch von der hintern Seite | Hoppe. Ramnculus Jetter: lla: c Dreizehnte Claſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS glacialis. Gletſcher⸗ Nanunkel. Mit euergeſttelt e noteftherifgen drei⸗ lapigen fleiſchigten Wurzelblaͤt⸗ tern, ſtielloſen dreitheiligen gatt⸗ randigen Stängelblaͤttern von des nen das oberſte einfach if, einen ein oder mehrbluͤthigen Staͤngel und gefärbten borſtigen Kelchen. Dieſe Art gehört zu den feltenern: Alpen⸗ pflanzen dieſer Gattung, indem ſie nur auf den hoͤchſten Stellen am Gletſcher Narbe und im Julius und Auguſt bluͤhet. Die Hauptwurzel iſt kurz, übgeb fen mit braunen Haͤuten uͤberzogen, und treibt viele einfache runde und fleiſchigte Nebenwurzeln. Der Staͤngel wird Fingers lang, iſt rund, glatt, gruͤn oder roͤthlicht und fleiſchicht. Die Wurzelblaͤrter, drei oder vier an der Zahl, find kurzgeſtielt fleiſchigt, glatt, vielfach getheilt, dreilappicht, mit ungezaͤhnten lan⸗ 8 Lappen die an der Spitze breiter und ſtumpf ſind. Die Staͤngelblaͤtter find ftiels los, dreitheilig, mit lanzettfoͤrmigen unges zaͤhnten Theilen: die oberſten ſind ganz unge⸗ theilt. Die Bluͤthen ſtehen einzeln oder zu 3.— F. beiſammen am Stängel: der Kelch iſt fuͤnfblaͤttrig: die e ſind WERNE aus⸗ nn — . EA en — — ee — — EL Ba rn 1 hoͤhlt, dick, röthlicht, borſtig, und hinfaͤllig; Die Blume iſt ziemlich groß, fuͤnfblaͤttrig, weiß oder roͤthlicht: die Blumenblaͤtter find verkehrt eifoͤrmig, ſchwach ausgerandet, der Laͤnge nach geftreift und in einen Nagel aus⸗ ehend, welcher ein hautiges gelblichtes zwei⸗ paltiges Honigſchuͤppchen und darunter ein Schaftgruͤbchen enthält. Die Saamen find längs licht⸗eirund, unten hoͤckerigt, und ſtehen in einem ovalen Koͤpfchen beiſammen. Auf der Schleintzſpitze bei Lienz in Tyrol wuͤchſt dieſe Art zwiſchen den hoͤchſten Granit⸗ ſpalten und iſt aͤſtig; unter der Salmshuͤtte findet ſie ſich haͤufig auf ebenen Boden an den ern und iſt ganz einfach und ein⸗ uüthig. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Der abges 1 Kelch von der hintern Seite vor⸗ geſtellt. Hoppe. De En — a — — * 11 — BT —— se ef „ 1 RR amunceulıs Jacıalıs 2, 5 c Dreyzehnte Claſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS alpestris. Alpen⸗Ranunkel. | Mit faſt bersförmigen ſtumpfen dreitheiligen Wurzelblaͤttern, eins geſchnittenen Lappen, lantettfoͤr⸗ migen, glattranbigem Staͤngel⸗ blatte, und einem faſt efüs lter gen Staͤngel. Dieſe Art findet ſich häufig auf den Alpen in nd und an andern ſteinigten Orten und bluͤhet im Junius. Die Wurzel beſteht aus vielen langen weiß⸗ lichten Faſern, die ſich tief in die Felſenritzen beveſtigen. Blaͤtter und Staͤngel werden von einer braunen lanzettfoͤrmigen Scheide einges ſchloſſen. Die Wurzelblaͤtter ſind geſtielt, glaͤn⸗ jend, glatt, dreitheilig srundlicht:; die Lappen ſind an der Spitze mehrmals und rundlicht aus⸗ geſchnitten. Die Staͤngelblaͤtter ſtehen gegen über, oder auch buͤſchelfoͤrmig beiſammen in einer kurzen Scheide, ſind ſtiellos, gleichbreit⸗ lanzettfoͤrmig und ungetheilt. Der Stängel ers 6 / reicht die Höhe eines Fingers bis zu einer Spanne, iſt meiſtens einbluͤthig, ſehr ſelten zweibluͤthig, obwohl oͤfters mehrere Stängel aus einer Wurzel hervorkommen. Die Kelch⸗ blaͤtter find weißlicht, am Rande haͤutig, hinfällig, eifoͤrmig, zuweilen an der Spitze herzfoͤrmig ausgeſchnitten. Die Blumenblaͤtter ſind weiß und verkehrt herzfoͤrmig. Die Staub⸗ gefaͤße und Saamen wie bei der ganzen Gat⸗ tung. * Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤthe von der hintern Seite vorgeſtellt. | Il Hoppe. S anurcelus alpefirıs „. 35 u 2 Dreitehnte Claſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS nivalis, | Schnee Nanunfel. Mit vieltheiligen eingeſchnittenen geſtielten Wurzelblaͤttern und fuͤnf oder dreitheiligen ſtielloſen S taͤn⸗ gelblaͤttern deren Theile lanzett⸗ foͤrmig und uneingeſchnitten find. Dieſe Art gehoͤrt zu den gemeinen Alpen⸗ pflanzen dieſer Gattung und findet ſich haͤuſig faſt anf allen hohen und niedrigen Alpen, ja ſogar auf niedrigen Bergen und Anhoͤhen bei Salzburg, und bluͤhet in den niedern Gegen⸗ den im April, in hoͤhernd Gegenden im Juni und Juli. Die Wurzel iſt holiicht, abgebiſſen mit gelblichten Faſern verſehen und mit braunen Haͤuten überiogen. Der Stängel iſt Finger lang, einfach, rund, glatt, oder mit ſehr we⸗ nigen Haaren beſetzt Die Wurzelblaͤtter ſtehen auf langen Stielen, ſind handfoͤrmig getheilt, tief dreitheilig, die Theile vielſpaltig: ge⸗ woͤhnlich ſind nur zwei vorhanden. Die Staͤn⸗ 7 . DT sr, Be 93 —— 5 2 —— *. + we] en z K 1 S — — — Me ze ——— ne = = ru Zei Zn Een > Ai en — — gelblaͤtten find ſtisllos, fuͤnftheilig oder drei⸗ theilig: die Theile lanzettfoͤrmig glattrandig; alle Blaͤtter ſind ganz glatt. Die Blume ſitzt an der Spitze des Staͤngels und beſteht aus fünf rundlichten ungetheilten dunkelgelben glaͤu⸗ zenden Blumenblaͤttern. Der Kelch iſt gefaͤrbt, haarig, haͤutig und hinfaͤllig. Die Saamen ſtehen in runden Köpfchen beiſammen, "find laͤnglicht, ſpitzig, flach. | Dieſe Art erreicht zuweilen eine beträchtli: che Größe, wird dann mehrbluͤthig und iſt uns ter dieſer Geſtalt von einigen Botanikern als verſchiedene Art betrachtet worden, was ſie aber nicht iſi, ſondern nur ihre Groͤße einem andern Standorte zu verdanken hat. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Der abge— ſonderte Kelch von der hintern Seite vor⸗ geſtellt. l Hoppe. 0 mvalis . PRanuncıudıs Dreizehnte Claſſe. Siebente Ordnung. RANUNCULUS Thora. Schweizeriſchet Ranunkel. Mit lederartigen, nierenförmigen, gerippten und gekerbten Blättern, von denen die untere geſtielt, die ji obern ſtiellos, dreiſpaltig, oder 1 lanzettfoͤrmig und ungetheilt find, N und mit einem ein oder mehrbluͤ⸗ thigen Bkuͤthenſtaͤngel. | | Dieſe Art gehört zu den ſeltenern dieſer Gattung, die nicht auf allen Alpen gleich haus 0 fig, am meiſten aber auf den Kaͤrnthiſchen und N Kraͤniſchen und vorzüglich auf der Selenitzer 1 waͤchſt, und im Junius zugleich mit Primula 1 integrifolia bluͤhet. / Die Wurzeln ſtehen buͤſchelweiſe neben eins 0 ander, haben die Geſtalt von kleinen Steckruͤ⸗ 0 den, und treiben neben dem Stängel gewoͤhn— lich nur ein einziges Wurzelblatt, welches nie⸗ renfoͤrmig, lederartig, gerippt, gekerbt, geſtielt N und noch einmal jo breit als lang iſt: das f untere Staͤngelblatt iſt dem Wurzelblatte aͤhn⸗ M lich, aber ſtiellos: das obere Staͤngelblatt iſt 1 ſtiellos und dreiſpaltig, zuweilen findet man 4 auch unter der Bluͤthe noch ein ungetheiltes lans N zettfoͤrmiges Blatt. Der Stängel wird Fingers hoch, iſt rund, einfach und einbluͤthig: zus N weilen treibt er ein paar Aeſte und ift denn 2 — N 3 bluͤthig. Die Blume ift verbälknigmiig nicht groß, und beſteht aus fünf rundlichten, un⸗ getheilten, gelben, und gtaͤnzenden Blumen: blättern. . Der Kelch iſt gelblicht und gewoͤhn⸗ lich zurückgebogen, auch ſehr hinfaͤllig. Die Saamen ſtehen in einem runden Köpfchen beis ſammen, find eifoͤrmig-rundlicht, und mit einer kurzen Spitze verſehen. Einige Botani⸗ ker, als Seguier, und C. Bauhin haben die aͤſtige Pflanze von der gegenwaͤrtigen Art ge— trennt, und unter dem Nahmen Thora major, als eine et ene Species begriffen; neuere Bos taniker haben ſie aber als Varietaͤt von Thora minor qufgeftellt Ich bin eben dieſer Meinung und glaube auch daß der Ranunculus scutatus Walldstein. (plant. rar. Hung. Tab. 187) Uichts anders als eine ſehr große Abart von R. Thora ſey, die ihre Verſchiedenheit dem niedrigen Standorte zuzuſchretben habe. Uebrigens hat R. Thora eine heftige Schaͤrfe und wird deswegen auch vorzugsweiſe der giftige Ranunkel genannt. Fig. 4. Die ganze Pflanze. b. Die abge⸗ — Bluͤthe von der hintern Seite vor⸗ geſtellt. F an \ ö a 5 1 Hoppe. 7 U NZ U 7 um em Zn amp „ EB hor.ır 1 E., * PRamwuculusr 4 | E Vierzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. STACHYS palustris. | ‚Sumpf: Zieſt. Mit 12 0 5 ſechsblumigen Quir⸗ len, und mit linien⸗ lanzettfoͤr mi⸗ gen halbumfaſſenden ungeſtielten Blaͤttern. Dieſe Art wäh überall in Fin en, an Bächen, „auch auf feuchten Aeckern, und bluͤhet im Junius und Julius. Sie hat eine perennirende ſtark kriechende Wurzel, wod urch ſie ſich ſehr ausbreitet; ihre Staͤngel werden ungefehr zween Fuß hoch, ſind hohl, viereckig, und rauh. Die Blätter ſtehen einander ges genüber , find faſt ftiellos-,- halbumfaffend , laͤnglich lanzettfoͤrmig, ſcharf zugeſpitzt, am Rande mit runden Zaͤhnen verſehen, und auf beyden Flaͤchen haarig oder zottig und weich anzufuͤhlen. Die Staͤngel und die Zweige endigen ſich mit Aehren ungeſtielter Blumen; wirtel, von denen die untern weiter von ein— ander entfernt ſind, als die obern, und meis ſtens aus ſechs, bisweilen auch aus zehn bis zwölf Bluͤthen beſtehen. Die Blumen find ſatt purpurroth, innwendig mit weißlichten oder blaßgelben Flecken bezeichnet. Die Bläts ter dieſer Pflanze haben einen unangenehmen Geruch und bittern Geſchmack; ſie werden bey den alten Aerzten aͤußerlich als ein ſchmerz⸗ ſtillendes und Wundmittel, und von Caͤſalp in 12 im dreytaͤgigen Fiebern empfohlen; die Wur⸗ zel aber hat, wenigſtens auf Aeckern, einen angenehmen Geruch und iſt wohlſchmeckend, fleiſchig und mehlig, und es fol ein Brod das raus gebacken werden koͤnnen; ſie iſt auch eine 1 der Schweine, die ſie fleißig aus⸗ graben. Eig. æ. Ein abgeſchnittenes Stuͤck von dem Sumpf ⸗Zieſt. 3. Das Wurzelſtuͤck. c. Eine Bluͤthe von vornen. d. von hinten. E. Die Blumenkrone aufgeſchlitzt und aus⸗ gebreitet. f. F. Der Stempel. 6. Ein Staubtraͤger aus der noch ungeoffneten Blu⸗ me. h. Der Kelch mit den vier Saamen. 1. I. Saamen. . | | Vierzehnte Claſſe. Zweyte Ordnung. B AR 1 SIA alpina. Alpen- Bartſie. Mit gegenuͤberſtehenden herz foͤrmi⸗ gen ſtumpfſaͤgezaͤhnigen Blaͤttern. Dieſe ſeltene Pflanze waͤchſt auf höhen hg im Salzburgiſchen, in Kaͤrnthen, Tyrol u. ſ. w. und blühet im Junius. Zuweilen Behr dieſe Pflanze auch, wie einige andere Alpengewaͤchſe, von den Gebuͤrgen herunter, und man findet fie daher auch auf ſumpfichten Orten bey Muͤnchen. Die Würzel iſt elnfach und holzigt. Der Staͤngel wird einen halben Schuh hoch, iſt ganz einfach, rund, haarigt, und am Grunde mit kurzen Schub pen beſetzt. Die Blätter ſtehen am Staͤngel gegenüber; die unterſten Find am kleinſten; a: mahlich werden ſte groͤſ⸗ ſer, und die obersten nd am groͤßeſten und gefaͤrbt, ſie ſind ſchmutzig grün, herzfoͤrmig⸗ eyrund, glatt, ſtiellos, ſtumdf ſagezaͤhnig. Die Bluͤthen ſitzen einzeln, auf kurzen Stielen, am Ende des Staͤngels. Der Kelch iſt ein⸗ blaͤttrig, roͤhricht, viertheilig; die Theile ſpitzig und haarigt. Die Blume iſt larven⸗ förmig, purpurblau, haarigt; die Oberlippe nicht viel langer als die untere, welche drey⸗ raltig iſt; die Roͤhre lang; fun gebogen 5. — und weiß. Die Staubfaͤden find faſt gleich⸗ lang und etwas Fürzer als die Blume. Der Griffel ragt aus der Blume hervor, und hat eine kugelrunde Narbe. Die Kapſel iſt zwey⸗ faͤcherig, eyrund zugeſpitzt und enthaͤlt eckig⸗ te Sgamen. Die Pflanze wird beym Trock⸗ nen leicht ſchwarz; ſie kann aber gleichwohl bey einiger Vorſicht auch gruͤn erhalten werden. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine abge⸗ ſonderte Bluͤthe. c. Eine abgeſonderte Blume. d. Dieſelbe aufgeſchnitten. e. Der bleibende Kelch mit dem Griffel. Hoppe. - s 1 # .. P 8 * 4 & 1 — 5 * NY — % « a » 1 „ % 7 7 Kan ' 47 r * ‚ ei 9 9 * N ’ 5 , 2 7 x “ 1 an * ’ % * . 4 157 Vierzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. PEDICULARIS foliosa. Beblaͤttertes Laͤuſekraut. Mit einem einfachen Staͤngel, tief geſiedert zerſchnittenen Stängel blaͤttern, lanzettfoͤrmigen zuge⸗ ſpitzten gezaͤhnten und gefiederts zerſchnittenen Blaͤttchen, beblaͤt⸗ terten Aehren, fuͤnfzaͤhnigen Kel— chen, von welchen der oberſte Zahn am groͤßeſten if, und einem ſehr ſtumpfen Blumenhelm. Waͤchſt auf den Alpen von Salzburg, Kaͤrnthen und Tyrol, und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt aͤſtig und ſchwaͤrzlich. Der Staͤngel wird faſt einen Fuß hoch, iſt aufſtei⸗ gend, roͤthlicht, haaricht und faſt blattlos. Die Wurzelblaͤtter ſteben auf langen haarigen Stie— len, ſind laͤnglicht, glatt, hellgruͤn und gefies dertzerſchnitten: die Blaͤttchen find laͤnglicht, ungleich gefiedertzerſchnitten und gezaͤhnt; die Staͤngelblaͤtter ſtehen an der Spitze, unterſtuͤ— tzen die Bluͤthen und ſind den Wurzelblaͤttern . ahnlich. Die Bluͤthen bilden eine dichte Kopf⸗ foͤrmige Aehre. Der Kelch iſt halb ſo lang als die Blumenroͤhre, fuͤnfzaͤhnig, hellgruͤn und behaart. Die Blume iſt ocker farben, groß, mit einem ſtumpfen behaarten Helm und einer dreitheiligen Unterlippe. Die Kapfel iſt, wie bei der ganzen Gattung beſchaffen. | Fig. a. Die ganze Pflauze. b. Eine abs geſonderte Bluͤthe. Hoppe. Pedrularis Vierzehrte Claſſe. Zweite Ordnung. PEDICULARIS verticillata, Quirlblaͤttriges Laͤuſekraut. Mit einem ein fachen Stängel, ge fiedertzerſchnittenen, vierzaͤhli⸗ chen Staͤngelblaͤttern, laͤnglichten ſtumpfen gezaͤhnten Blattchen, eis ner Kopffoͤrmigen Aehre, zotti⸗ gen fünfjähnigen Kelchen und einem ſehr ſtumpfen Blumenhelm. Dieſe Art waͤchſt in den Gebuͤrgen von Salzburg, Kaͤrnthen, und Tyrol, und bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt holzigt, gelblicht, faft ſpinde⸗ foͤrmig und treibt einzelne oder auch mehrere Staͤngel, die zuweilen einen Schuh hoch werden, einfach, roͤthlicht und haarigt ſind, und aufrecht ſtehen Die Blaͤtter ſtehen zahlreich an der Wur⸗ zel, find lanzettfoͤrmig, gefiedert zerſchnitten, glatt und geſtiell; die Blaͤttchen ſtehen faſt wechſels⸗ weiſe, find laͤnglicht, und ſpitzig gezaͤhnt; die Staͤngelblaͤtter ſtehen zu vier im Quirl und find 6 den Wurtelblaͤttern gleich. Die Bluͤthen bile den am Ende des Staͤngels eine dichte kopf— foͤrmige Aehre: der Kelch iſt roͤtblicht, zottig, bauchicht und braunroth; die Blume iſt pur— purroth, hat einen ſtumpfen Helm, und eine drellappige Unterlippe, deren Theile tundich ſind. Dieſe Art hat ſchon im ſriſchen Zuſtande ein dunkelgruͤnes Anſehen, und wird durchs Auftrocknen, von allen uͤbrigen Arteu am er⸗ fen ſchwaͤrilich. 159 Fig. a. Die ganze 3 b. Eine abge ſonderte Bluͤthe. * Hoppe. „ „ woerbedlata L. . 1 1 = — } 6 “= nl U 7 1 - 1 8 * I 5 . N - * - 1 „ * £ . 4 & * „ 1 “ * 4 . * a R v 4 — p rF 1 * 1 Pi en 1 * f * 2 = „ * - “ 1 . - 0 5 * ‚ . N ’ * N * Pi y 4 — 5 * * A| u * . j 4 ' \ 1 u * 1 5 5 u . - 0 * 1 1 “ 4 — * * ‘ * * * * fi 4 * 1 4 * f er N 1 * 0 * * 1 7 1 % 1 1 . 1 I * “ 1 , ‚ 1 a 5 — * ‘ — . . . A } 2 . 1 2 * — 5 0 3 . 5 4 „ * * „ * 10 . N 22 A & — „ 1 * . * % . \ U 4 WW Vierzehnte Claſſe. Zweite Ordnung⸗ PE DICULARIS rostrata. | Schnabelartiges Laͤuſekraut. Mit einem einfachen auffeigendem Stängel, gefiederten Blaͤttern, gefiedert zerſchnittenen und ge zaͤhnten Blattchen, fuͤnfſpaltigen fammförmigen glatten Kelchen und mit einen haakenfoͤrmigen zuge⸗ ſpitzten abgeſtutzten Blumen helm. Waͤchſt auf den europaͤiſchen Alpen und findet ſich insbeſondere auf der Spitze, dem ſogenannten ſaliburgiſchen Hohenthrone, des Unterberges, im Julius bluͤhend. / Die Wurzel iſt holzicht, aͤſtig, gelbbraun. Die Blärter find geſtielt, laͤng licht, glatt, oft braunroth, und gefiedert: die Blattchen find lanzettfoͤrmig, geſiedertzerſchnitten und ges jaͤhnt: die Blattſtiele find am Grunde ſchei— denartig. Die Staͤngel werden einen halben Schuh hoch, ſind oft ganz niederliegend, glatt, faſt nackt, und einfach. Die Bluͤthen ſtehen alle an der Spitze des Staͤngels zu 4 und 3 7 beifammenz; der Kelch ift ganz glatt, gefärbt, tief und ungleich fuͤnfſpaltig, und Kam martig; die Blumen ſind groß, purpurroth, mit einem hackenfoͤrmigen abgeſtutzten Helm und einer dreilappigen Unterlippe, deren Theile zugerun⸗ det find. Die Saamenkapſel iſt rundlich, ets was ſchief, zweifaͤcherich und enthaͤlt viele rund⸗ lichteckichte Saamenu. Bei einigen Schriftſtellern iſt der Kelch zottig angegeben, welches waͤhrſcheinlich aus einer Verwechſelung dieſer Pflanze mit P. asplenitolia herruͤhrt, mit der fie wohl viele Aehnlichkeit hat, aber auch von derſelben ſehr deutlich unterſchieden iſt, wie Fuguren und Be⸗ ſchreibungen hinlaͤnglich zeigen, und wie daher die Verglichung lehten wird. Fig. a, ſtellt ein vollſtaͤndiges Exemplar die⸗ ſer Pflanze der. | Hoppe. — nofTweale * 22 Cel 1. e R . — .. En — — —— — Vierzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. PEDICULARIS rammen Milskrautblaͤttriges Laͤuſekraut. Mit einem einfachen aufrecht ſtehen— den Stängel, gefiedert zerſchuit⸗ tenen Blättern, laͤnglichten nach Unten zu gezaͤhnten Blaͤttchen, fuͤnf⸗ ſpaltigen behaarten kammfoͤrmigen Kelchen und einen haakenfoͤrmigen sugefpititen „ er pes Blumenhelm. | Dieſe ſehr ſchoͤne Art gehört zu den neuen Entdeckungen und wurde zuerſt von dem Herrn Floͤrcke auf den Zillerthaliſchen Alpen im Sommer 1799. geſammelt; nachher iſt ſie auch auf mehrern Gebuͤrgen von Salzbrg und Ober— kaͤrnthen gefunden worden, z. B. auf dem Fuſcher und Heiligenbluter Tauern, und auf den Gebuͤrgen des Glockners wo fie im Zus nius und Julius bluͤhet. Die Wurzel iſt gelblicht und holzicht. Der Staͤngel it 3 — 4 Zoll lang, einfach, roͤth⸗ licht, untenher mit roͤthlichten, lanettfoͤrmigen a glattrandigen häufigen. Schuppen beſetzt und ſtehet aufrecht. Die Blaͤtter ſind geſtielt lan⸗ zettfoͤrmig, glatt und gefiedert zerſchnitten: die Fiederſtuͤckchen find laͤnglicht, ſcharftuge⸗ ſpitzt und am Rande mit ſpitzigen Zaͤhnen be⸗ ſetzt. Die Bluͤthen ſitzen von einer bis ſechs an der Spitze des Staͤugels; der Kelch iſt fo, lang als die Blumenroͤhre, roͤthlicht haarigt, und etwas bauchigt; die Blumen ſind purpüttoth, mit etwas dunklern Helm, welcher haakenfbr⸗ mig und zugeſpitzt iſt: die Unterlippe iſt drei⸗ lappicht, die Lappen rundlicht und glattrandig. Die Saamenkapſel iſt laͤnglich, bruͤunlicht, mit dem Griffel. schteh und dem DL Kelch bedecket. r 15 Fig. a Die fande pflanze. b. Eine abge; ſonderte Bluͤthe. o. Die Sanurutaniel mit dem Kelch umgeben. DIT I 54 i * 1 2 „ Fler 7 «Fe SE lernt 1 1 „ eCtebct eus, A 4 23 5 — . ee u - 7 b . er * 7 . ** 87 0 4 * 2 | — 7 a f *. * p - 4 FH „ % * f f d LER 5 5 5 3 7 > e 1 ’ 7 * u* > . 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Die Staͤngelblaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, ſind kleiner als die Wurzelblaͤtter, und das oberſte 9 hat zahnloſe Blaͤttchen. Die Bluͤthen ſtehen an der Spitze des Staͤngels in einer Kopf⸗ foͤrmigen Aehre und ſind mit laͤnglichten und haarichten Nebenblaͤttchen geſtuͤtzt; der Kelch iſt fuͤnfſpaltig, haaricht, ungefaͤrbt; die Blu— me iſt rofenfarben hat einen ſehr ſtumpfen Helm und eine dreitheilige Unterlippe an wel⸗ cher der mittlere Lappen faſt rundlicht nnd groͤßer iſt als die Seitenlappen. Die Saa: menkapſel iſt laͤnglicht mit dem Kelch bedeckt und mit rundlichten Saamen gefüllt. | Die Pediculäris rosea, verticillata, rostra- ta und asplenifolia find allerdings nahe mit einander verwandt, zeigen aber doch hinlaͤng⸗ liche Unterſchetdungscharaktere, wie eine Der: gleichung der Figuren und der Beſchreibungen leicht ergeben wird. Fig. &. Eine ganze Pflanze. b. Eine ab⸗ | geſonderte Bluͤthe mit dem Nebenblätrchen. Hoppe. DE re ..... r 3 f* — EL, N fe Irrer / ¶¶ es Vierzehnte Claſſe. Zweyte Ordnung. 717 ANTIRRHINUM Linari a. Gemeines Loͤwenmaul. Mit lan zett⸗ linienförmigen zu ſam⸗ mengedraͤngten Blättern; mit auf⸗ rechtem Staͤngel; ungeſtielten am Ende ſtehenden Aehren, mit dach⸗ ziegelfoͤr mig aufeinander e ben Blumen. Dieſe Art waͤchſt auf Ruinen, an Wegen und in Gebuͤſchen, und bluͤhet vom Junius bis in den September. Die Wurzel perennirt, und das Kraut wird nach Beſchaffenheit des Ortes, wo es waͤchſt, bald hoͤher bald niedriger. Der Stängel iſt aufrecht, meiſtens einfach, doch bisweilen oberwaͤrts aftig, anderthalb Fuß hoch und höher. Die Blätter find linien lanzetts foͤrmig, aufgeſtreut, zuſammengedraͤngt, unge⸗ ſtielt, aufrecht, zugeſpitzt, ganz glattrandig, glatt. An den bleichgelben Blumen, die an der Spitze des Staͤngels in einer kurzen Aehre dichte beyſammen ſitzen, iſt der Gaume oder das Kinn, goldgelb und haarig. Das Saftbehaͤltniß ſteht in dem langen Sporn hinterwaͤrts hinaus. Das Saamenbehaͤltniß iſt eyrund, und ſpringt an jeder Hälfte oben 3—4 oder 4—5 fach auf. Die Saamen ſind flach, faſt kreisrund, ſchwarz, und haben einen haͤutigen Rand. Dieſe Pflan⸗ ze hat einen bittern Geſchmack, und wenn man ſie zwiſchen den Fingern reibet, einen Geruch wie Hollunder. Sie iſt in der Medizin gewoͤhn⸗ lich, und foll erweichende, ſchmerzſtillend⸗ ‚13 Kraͤfte beſitzen, und die Salbe von dem Kraut ſoll gegen die blinde goldne Ader ſehr dienlich ſeyn; indeſf en ſcheinet dieſe Pflanze, beſonders beym inner ichen Gebrauche, viele Vorſicht nös thig zu haben, da fie etwas verdaͤchtig iſt, und das Kraut, in friſcher Milch eingeweicht, die Fliegen toͤdten ſoll. Die Blumen werden flei⸗ ßig von den Btenen beſucht. Kraut und Blumen ſind in den Apotheken unter der Benennung Linariae herber flores, be kannt. Bisweilen findet ſich eine monſtröſe Spiel⸗ art, welche von Linne Pelori a genennt wur: de, und dꝛe er für eine unächte Art hielt, wel⸗ ches fie. aber nicht iſt. Sie beſehet blos darin, daß die Theile der Blumenkrone in ihr ver⸗ mehret, und verändert find; fie hat nehmlich fuͤnf Sporen, und Gaumen, Liepe und Roͤhre ſind veraͤndert. Man findet bisweilen dieſe monſtroͤſe Blume an einen Staͤngel mit Mun regelmaͤßigen Blumen zugleich. 0 . Die ganze Pflanze. b. Eine Bluͤ⸗ the von der vordern, c. von der hintern Seite. 4. Eine aufgeſchlitzte und ausge; breitete Blumenkrone. e. Die Staubtraͤ⸗ ger. F. Der Kelch mit dem Stempel. g. Eine noch unreife Saamenkapſel. h. Eine reife und aufgeſprungene Saamenkapſel. I. Eine ee K. R. e „de | in Saame quer durchſchnit⸗ ten. | Ä — — - 4 4 2 Vierzehnte Claſſe. Zweyte Oroͤnung. LINNAEA borealis Nordiſche £innee. Mit 3 willingssblumen. Dieſe ſehr ſchoͤne, und auch ſchon des— wegen merkwuͤrdige Pflanze, weil ſie den Namen des großen ſchwediſchen Naturforſchers,. des Herrn Archiater von Linnsée führt, waͤchſt in alten ſchattigten, mooſichten Nadelwaͤldern und duͤrren Gegenden, in Schleſten, bey Berlin, bey Wittenberg, in Pommern, im Mecklenburgt ſcheu, in der Neumark an dem Rachhausberge in der Gaſtein im Salzburgi⸗ ſchen u. ſ. w. und bluͤhet im Junius und Ju⸗ lius. Aus der runden, zaſerichten und per⸗ rennierenden Wurzel kommen 1 bis 6 Fuß lange, duͤnne, runde, n krie⸗ chende, roſtfarbige, blat terige, an den Gelen⸗ ken bisweilen wurzelſch vlagende, und allent⸗ halben mit weißen Haaren weitſchichtig be⸗ ſetzte Staͤngel hervor. Die Zweige ſtehen ent⸗ fernt, wechſelsweiſe, und aufrecht. Die Blätter ſtehen gegeneinander uͤber, ſind hell⸗ gruͤn, etwas eyfoͤrmig, unten gegen den Stiel zu ſtark verſchmaͤlert, und auf beyden Seiten zwei bis dreymal eingeſchnitten, und auf der Oberflaͤche ſpvarſam behaart. Die Blattſtiele fehlen faſt ganz. Die Blumen ſtehen auf ſehr langen, runden, fadenfoͤrmigen, aufrechten, aus den Gipfeln der Zweige kommenden, am 3885 zweiſpaltigen e und nicken; an 10. sp a * — * B = | den Theilungswinkeln der Blumenſtiele befin⸗ den ſich zwey lanzettfoͤrmige, gegenuͤberſte—⸗ hende, kleine Anſatzblaͤttchen, welche gleich⸗ ſam die Stelle einer algemeinen Huͤlle ver— tretten; jeder einzelne Stiel if ebens falls wieder mit einem, auch zwey aͤhnlichen Blaͤttchen beſetzt. Der Kelch if doppelt, wo von der eine fich unter der Frucht befindet; er iſt vierblaͤtterig: 2 Blaͤttchen ſind ſehr klein, ſpitzig, und ſtehen einander gegenuͤber; die andern zwei find ellyptiſch, hohl, aufrecht, den Fruchtknoten umfaſſend, mit drüſentragen⸗ den Haaren beſetzt, und bleibend. Der Blu⸗ menkelch ſitzt auf dem Fruchtknoten, iſt einblaͤtterig, fuͤnftheilig; die Theile aufrecht, ſchmal, ſpitzig, und gleich. Die Blumen ſind regelmäßig, glockenfoͤrmig, fünftheitig, augen weiß, inwendig ſchwachzottig und fleiſchroth. Die Frucht iſt eine eyfoͤrmige, trockene, dreyfaͤcherige Beere, welche mit dem bleibenden Kelche umgeben iſt. Die Blumen dürften, beſonders zur Nachtzeit, einen ſehr heftigen Wohlgeruch von ſich. Das Kraut wird gekocht als Ueberſchlag gegen rheumati⸗ ſche Schmerzen mit guten Erfolg gebraucht. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu⸗ me. C. Der doppelte Kelch. D. Die Blumenkrone. E. Dieſelbige ausge⸗ breitet, mit zwey laͤngern und zwey kuͤrzern Staubgefaͤßen. k. Eine ganze g. Eine quer durchſchnittene Kapfel⸗ — mm D 7409 EIER, | | . Funfzehnte Elaſſe. Erſte Ordnung? ‚CRAMBE maritima. Gemeiner Meerkohl. Mit halbgefiederten, ei 19 eſchnitten gezaͤhnten, glatten Blaͤ tern, und glattem Staͤngel. Dieſe Art waͤchſt am Meeresftrand in Hol⸗ ſtein, Pommern, Warnemuͤnde, und am Ufer des baltiſchen Meeres, und bluͤhet im May und Junius. Die Wurzelblaͤtter liegen auf dem Boden, ſind breit, beftäubt blaulich⸗ gruͤn, und tief in ſtumpfe, ungleich gezaͤhnte, krauſe Ab⸗ ſchnitte getheilt, und mit langen, auf der in⸗ nern Seite ausgehoͤhlten Blattſtielen verſehen. Der Staͤngel iſt aufrecht, anderthalb Fuß hoch und hoͤher, aͤſtig, ganz glatt, rund, und hat die Farbe der Blaͤtter, nur die Blumenſtiele ſind gelbgruͤn. Die weißlichen Blumen find abwech— ſelnd, geſtielt und bilden am Ende und in den Blattwinkeln aufrechte, einfache, lockere Trau⸗ ben. Die Kelchblaͤttchen ſind hohl, ſtumpf und an der Spitze eingebogen, Die Kronenblaͤttchen find ſtumpf, und etwas ausgerandet. Die Schoͤtchen oder Kapſeln ſind eyrund, ſtumpf, einſaamig, glatt, runzlich, mit der Narbe ge— kroͤnt, abfaͤllig, nicht aufſpringend und ſehr hart. Der Saame iſt an einer langen Nabel- ſchnur befeſtigt. Die Wurzel iſt ausdauernd. Es wird dieſe Pflanze in England der ungemein wohlſchmeckenden Blaͤtter und S taͤngelſproſſen welehe in Gaͤrten haͤufig angebaut. Im April 117 und May ſchießen aus der Wurzel junge Sproſ⸗ ſen hervor, welche dem Spargel gleichen, dieſe ſchneidet man ab, und bereicet fie auf eben die Art wie Spinat. Wenn die Pflanze aͤlter wird, ſo taugt ſie nicht mehr zum eſſen, denn ihre Blaͤtter werden ſo zaͤhe als Leder, und ma— chen taumelnd. Sie erfordern einen guten Sandboden, und pflanzt ſich leicht, durch die un⸗ ter der Erde fortlaufenden Wurzeln, ſo wie durch den Saamen fort. Auch iſt fie ein gutes Viehfutter. Fig. &. Ein bluͤhendes Aeſtchen von dem gemeinen Meerkohl. 3. Ein Wurzelblatt. c. Eine Bluͤthe von vornen, d. von der Seite. e. Der Kelch. f. Ein Blumen⸗ blatt. G. Die Geſchlechtstheile. H. Das Ende eines groͤßern Staubtraͤgers beſonders. I. Der Stempel. k. Ein Schoͤlchen. J. Daſ⸗ ſelbige der Länge nach durchſchnitten. m, Der Saame. 2 SA anus - * ie Sunfehnte Claſſe. Erſte Ordnung. DRABA aızoides Immergrünes Hungerblümchen. Mit ſteifen Kahnartigen lantettfoͤr⸗ migen am Rande gefranzten Bläts tern, und Blumen welche doppelt ſo groß ſind als der Kelch. Dieſe niedliche Pflanze findet ſich nicht nur auf den Alpen ſondern auch auf niedrigen ſteinigten Gebuͤrgen, z. B. auf dem Walpur⸗ gisberge bey Erlangen, und auf dem Elriz⸗ hauſer Felſen bey Regensburg und bluͤhet im April und May. Die Wurzeln find ſchwach, holzicht, gelb; licht, und befeſtigen ſich tief in die Stein— ritzen. Die Blätter ſtehen alle an der Wur⸗ jel in einer dichten Roſette, find ſchmal lan? zettfoͤrmig, Kahnartig vertieft, glatt am Ran: de gefranzt, ſteif und lebhaft gruͤn. Der Bluͤthenſchaft iſt Fingerslang, einfach, rund glatt, etwas gefreift und ſtehet aufrecht. An der Spitze befinden ſich die Bluͤthen in 10 einer laͤnglichten, Traube, deren Kelch gelb gefaͤrkt iſt, und deren Blumenblätter groß, dunkelgelb, faſt verkehrt Hetzfoͤrmig find. Die Schoͤtchen ſtehen auf langen Stielen, find eifoͤrmig, gewölbt, auf der Hberfläche witechſtachlicht, und mit einem ea Griffel getront. Fig. a. Die ganze Plane b. Der abze⸗ ſchnittene Schaft mit dem Stoͤtchen. 1 z sr 1 e Drau BET EIE > dos 8‘ Funfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. L EPIDIUM alpinum. Alpen Kreſſe. Mit geßeberten. glatten und gan tran⸗ digen Blattern, nackten aufſtei⸗ genden Staͤngeln, Blumenblaͤttern welche größer: find als der Kelch, und lanzettfoͤrmigen iugeſpitsten Schoͤtchen. Waͤchſt auf den Alpen an felſichten ſteinig⸗ ten Orten, ſteigt aber auch mit ben Gebuͤrgs⸗ ſtroͤhmen in die Ebenen von Baiern und Salz⸗ burg herab, und bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt holzicht, gelblicht, und befeſtigt ſich tief in die. Felſenſpalten. Die Blaͤtter ſtehen alle an dem oberſten Theile der Wurzel, und ſind geſiedert: die Blaͤtt⸗ chen ſtehen gegenüber, find glatt, lanzettfoͤr⸗ mig, zugeſpitzt und hellgruͤn. Die Bluͤthen⸗ ſchafte ſind faſt Fingerslang, einfach, faſt aufrecht, und glatt. Die Bluͤthentrauben find laͤnglicht, Kelch und Blumen find weiß, letzire 1. noch einmahl ſo lang als die erſten und beſte⸗ hen aus rundlichten Blumenblaͤttern. Die Schoͤtchen ſind eifoͤrmig laͤnglicht, ſtehen auf kurzen weichſtachlichten Stielen und find mit einem kurzen Griffel gekroͤnt. Der Saame iſt oval, braunroth, und keimt, wie alle Kreßen⸗ arten ſehr leicht, aber die jungen Pflanzen ſind ſehr ſchwer zu erziehen. Fig. a. Die ganze Pflanze b. B. Eine abgeſonderte Bluͤthe. e. C. Das Schoͤt⸗ chen. D. Das geoͤfnete Schoͤtchen mit dem Saamen. Hoppe. Lopidiuum adlpınm Wax Funfzehnte Claſſe. Erſte Ordnung. IBERIS rotundifolia. Rundblaͤttriger Bauernſenf. Krautartig mit faſt fleiſchichten ſtump— fen Blaͤttern, von welchen die un⸗ tern geſtielt, und rundlicht⸗eifoͤr, mig, die Staͤngelblaͤtter laͤnglicht. und um faſſend find. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen der noriſchen Gebirgskette; die rothe Varietaͤt findet fich. haufig auf dem Steinrieſen der Kirſchbaumer—⸗ alpe: die weiße aber auf der Selenitza in. Krain, und bluͤhet im Julius und Auguſt. Die Wurzel iſt holzicht, lang, duͤnn, kriecht und treibt mehrere Staͤngel, welche am Grunde niederliegen nachher aufſteigen und Fingerslang werden. Die untern Blaͤtter ſind ſaftig, geſtielt, tundlicht, glattandig, oder zuweilen ſeicht ge⸗ zaͤhnt: die obern Blaͤtter ſind umfaſſend, laͤng⸗ licht, und glattrandig. Die Bluͤthen bilden eine rundlichte Traube und die Blumen ſind roͤth⸗ licht oder weiß, vierblaͤttrig, von welchen die 12 zwei untern kleiner find als die obern. Das Schoͤtchen iſt geſtielt, glatt, faſt viereckigt, verkehrt Herzfoͤrmig, an der Spitze ausgeran⸗ det und mit dem Griffel begabt. Die Saamen ſind rundlicht, braun. Fig. a. Ein bluͤhender Stängel der Abaͤn⸗ derung mit rothen Blumen b. Eine abgeſonderte Bluͤthe. . Eine Pflanze mit weißen Blumen. d. D. Ein Schoͤt⸗ chen. | Hoppe. Seu rolundıfolia . © Sunfiehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ARA BIS ovirensis. | Rothes Gaͤnſekraut. Mit rundlichten Wurzelblaͤttern, und faſt eifürmigen geſtielten aus⸗ geſchweift gezaͤhnten Staͤngelblaͤt⸗ tern, und kriechenden Wurzeln. Waͤchſt auf den Alpengebürgen, die Ovir genannt, in Kaͤrnthen auf Kalkfelſen, und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt weißgelblicht, rund, ſchlank, kriechend, und treibt an den untern Theilen des Staͤngels viele roͤthlichte Faſerbuͤ⸗ ſcheln. Der Staͤngel iſt einfach, aufrecht, ſchlank, rund und eine ſpanne lang. Die Wurzelblaͤtter find langgeſtielt, eifoͤrmig -rund⸗ licht, ſchwach gezaͤhnt Die Wurzeblaͤtter ſte⸗ hen wechſelsweiſe, find länglicht s eifürmig, flach, geſchweift⸗gezaͤhnt, hellgruͤn kurzgeſtielt: die oberfien find ſtiellos. Die Bluͤthen ſitzen in kurzen Trauben an der Spittze der Stängel. Der Kelch iſt gruͤnlicht und beſteht aus vier 13 eifoͤrmig laͤnglichten, hohlen, aufrechte. Blaͤtt⸗ chen. Die Blume iſt noch einmahl ſo groß als der Kelch, hellroth, oder auch weiß, und bes ſteht aus vier rundlichten Blaͤttchen. Die Saa— menſchote iſt gleichbreit, knotig, zweifaͤchetig, zweiklappig, und enthaͤlt viele Saamen. Dieſe Art hat mehrere Aehnlichkeit mii Arabis alpina als mit A. Halleri. Herr Graf von Sternberg hat ſie auch auf den Alpen in Italien geſammelt. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Die Schote. Hoppe. 00 J Arabis arrerjfir IH ul. TEE DE EEE ERTEILEN Funfzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ARA BIS coerulea. Blaues Gaͤnſekraut. Mit verkehrt eifoͤrmigen an der Spitze gesähnten Blättern, einem faſt sweiblättrigen Stängel, und einer uüberhaͤngenden Bluͤthen⸗ traube. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen von Salz⸗ burg und Kaͤrnthen, vorzuͤglich haͤufig neben dem Paſterzergletſcher am Großglockner, und bluͤhet im Auguſt. Die Wurzel iſt holzicht, lang, dünn, ein⸗ fach und braͤunlicht. Die Wurzelblaͤtter ſtehen iu der Runde beiſammen, find ſaftig, ganz glatt, verkehrteifoͤrmig und gegen die Spitze hin gezaͤhnt. Die Staͤngelblaͤtter, deren ges woͤhnlich zwei vorhanden, ſind lanzettfoͤrmg, umfaſſend glatt und gegen die Spitze faſt ge⸗ zaͤhnt. Der Staͤn el iſt Fingerslang, ges fireift und haaricht. Die Bluͤthen ſitzen am Ende des Staͤngels in einer gedraͤngten wenig⸗ 14 bluͤthigen Traube und beſtehen aus aufrechten zuſammengeneigten Kelchblaͤttern und aus offen⸗ ſtehenden ovalen ganzrandigen hellblauen Blu⸗ menblaͤttchen. Die Schoten haͤngen etwas uͤber, ſind een und zuſammengedruͤckt. | Fig. a. Die gante pflanze. B. Eine abger | ſonderte Bluͤthe. C. Der Kelch. d. Die | Schote. | Serbe Ya 3 4 L 5 0 1 * * 1 * * 7 Aralır camıtlert II kelfen 3 Ve VOR | % » 4 * Yr * 1 . ar 0 j * ’ ' „ 7 „ * * 1 * 12 f 1 . * 0 a * * * 4 4 in 1 eh 2 a f 4 1 I. wo u. * n # * * . * K * 9 2 ß « 1 . u * 1 * A . * 1 5 En r * * De * * = 1 “ nz u * ’ * N er * u x — Funfzehnte Claſfe. Zweite Ordnung. ARABIS bellidifo lia. Tauſendſchönblaͤttriges Gaͤnſekraut. Mit faſt gezaͤhnten Blättern: verkeht eiförmigen Wurzelblaͤttern und 4 lanzett förmigen. Stängelblättern, dlaͤttrigem Stängel und einer aufs macher n Blüthentraube. Waͤchſt auf den Baierſchen, Salzburg⸗ ſchen, Kaͤrnthiſchen und Tyroleralpen, an naſſen ſteinigten Orten und findet ſich auch in den Ebenen an Gebuͤrgsfluͤßen z. B. an der Salza bei Salzburg und am Inn bei Rofens heim, und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt holzicht, lang, duͤnn und mit wenigen Faſern verſehen. Die Wurzel: blaͤtter ſtehen in der Runde beiſammen auf kurzen Blattartigen Stielen, ſind ſaftig, ganz glatt, verkehrteifoͤrmig, am Rande ganz oder auch mit einigen ſtumpfen Zaͤhnen begabt. Die Staͤngelblaͤtter ſtehen wechſelsweiſe find lan- jettfoͤrmig, umfaſſend, glatt, und ſehr ſelten 15 gesähtt. Der Etängel iſt ſpannenlang, rund glatt, in der Jugend roͤthlicht, im Alter grün, und ganz einfach. Die Bluͤthen ſtehen am Ende des Staͤngels in einer kurzen gedraͤngten Traube: die Kelchblaͤttchen ſtehen aufrecht, neigen ſich juſammen, ſind elliptiſch, hellgruͤn mit einem weißen Rande: die Blumenblaͤtt— chen ſind weiß, verkehrteifoͤrmig, ganz und noch einmahl fo lang als der Kelch. Die Scho⸗ ten ſtehen alle aufrecht, auf kurzen Stielen, ſind ſehr lang, zuſammengedruͤckt, und ent, halten flache ſcheibenfoͤrmige Saamen. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine abge⸗ ſonderte Schote. Hoppe. er 182 2 4 I N FA [4 35 Lee Aradliır 7 a 4 Funfzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ARA BIS nutans. — ueberhaͤngendes Gaͤnſekraut. Mit faſt gezaͤhnten Blattern, ver⸗ kehrt eifoͤrmigen Wurzelblaͤttern, lanzettfßörmigen Stängelblättern, einem blaͤtterichen Staͤngel, einer uͤberhaͤngenden Fruchttraube und nach einer Seite ſtehenden Schoten. Waͤcht auf den Alpen von Salzburg und Kaͤrnthen an ſteinigten felſichten Orten vor— zuͤglich haͤuflg an den Paſterzergletſcher und bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt holzicht, duͤnn, weiß und faſericht. Die Wurzelbiätter ſtehen in der Runde beiſammen, ſind faſt ſtiellos, verfehrts eifoͤrmig, oder rundlicht, rauh, auf beiden Seiten und am Rande mit weißen aͤſtigen Bors ſten beſetzt und zuweilen ſchwach gezaͤhnt. Die Staͤngelblaͤtter, deren vier oder fünfe vorhans den, ſind lanzettfoͤrmig, umfaſſend, ungezaͤhnt und mit Borſtenhaaren beſeſetzt. Der Staͤngel 16 iſt Fingerslang, rund, glatt, und nur nach unten zu borſtig. Die Bluͤthen ſtehen am Ende des Staͤngels in einer kurzen Traube, haben einen gruͤnlichten weißgerandeten Kelch und elliptiſche weiße Blumenblaͤttchen. Die Schoten ſind geſtielt zuſammengedruͤckt, ſehr lang, ſtehen oft nach einer Seite und enthalten braune flache ſcheibenrunde Saamen. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein paar der geſpaltenen Borften, die am Rande und der Flaͤche der Blaͤtter ſtehen. c. C. Der Kelch. d. Eiue Schote. Hoppe. A ö m — u rudi Coe. Siebenzehnte Claſſe. Vierte Ordnung. HEDYSARUN ob curum. Gebirgs Hahnenkopf, Staͤngeltragend, gekniet; mit glat⸗ ten gefiederten Blättern, eirun— den Blattchen; winkelſtaͤndigen Trauben; Nebenblaͤtern die laͤn⸗ ger als der Bluͤthenſtilz und mit haͤngenden, glatten Gliederhuͤl⸗ ſen. | Dieſe Art waͤchſt in den Gebirgen von Salz⸗ burg, Kaͤrnthen und Tyrol, und bluͤhet im Ju⸗ nius ung Jufius. Sie iſt mehrmals mit Hedy- sarum alpinum verwechſelt worden, und ei⸗ nige Botaniker wollen beide nur als Varietaͤ⸗ ten anſehen. Die wagrechtliegende Wurzel iſt holzigt, sieltheilig, weiß, und mit brauner Rinde ums geben. Aus derſelben entſpringen mehrere aufs rechte und aͤſtige Staͤngel die zuweilen einen Fuß hoch werden. Die Blaͤtter ſind gefiedert, und haben fuͤnf bis acht paar Blaͤttchen: die Blaͤttchen ſind glatt, eifoͤrmig und ſitzen wech⸗ 9 ſelsweiſe und, gegenüber, Aus den Winkeln der oberſten Blattſtiele entſpringt ein nackter allgemeiner Bluͤrhenſtiel, an deſſen obern Ende die Blüthen in Trauben ſtehen. Bluͤthenſtiele, Kelche und Nebenblaͤtter find „zottig, und letz— tere etwas langer als erſtere. Die Blumen ſind blaulichtroth: die Flügel der Blumen find Länger als die Fahne. Die Gliederhülſe iſt haͤn, gend, glatt. | 1 Fig. &. Die blühende Pflanze. b. Eine abgeſonderte Bluͤthe mit dem Nebenblatt. o. Ein Kelch mit den Nebenblaͤttern. Hoppe. Hedyjarıum oöfeurım LIE Siebenzehnte Claſſe. Vierte ordnung. N HEUYSARUN Cnobrychis. a a Futter Hahnenkopf. Er (Eſparſette.)) Mit einem aufgerichteten Staͤngel; gefiederten, keilfoͤrmigen, glatten Blättern; mit Flügeln der Blu- menkrone, die ſo lang als der Kelch ſind; und erner glatten, ein⸗ rn ſcharf gezaͤhnten Glieder u e. 10 Waͤchſt in verſchiedenen Gegenden auf Fel⸗ Die ofrien 1 Die Blumenſttele kommen aus den rund, nackt, und aufrecht; an ihrer Spitze ſte⸗ hen die Blumen in einer Aehre; die Blumen 10 ſind roſenroth, und purpürfarbig, oder dunkel geſtreift; fie hinterlaſſen rundlichte, zuſammen⸗ gedruckte, runzlichte, ſtachlichte Huͤlſen, mit einem einzelnen nierenfoͤrmigen Saamen. Dieſe Pflanze perennirt; ſie gehoͤrt unter die drei beſten Futterkraͤuter, und wird daher auch an vielen Orten gebaut. Sie laͤßt ſich dreimal das Jahr maͤhen, und bleibt oft noch den Winter hindurch gruͤn; ſie koͤmmt überdies um einen gauzen Monat fruͤher ats anderes Futter, und iſt nicht nur fair. ſondern auch als Heu eine vortreffliche ſuͤſſe Nahrung für Pferde, Schwei— ne, Eſel, und alles Maſt und Hornvieh; auch fuͤr Ganſe. Die Blumen geben den Bienen ſehr vieles Honig. Dieſe Pflanke erfordert ſehr wenig, oder gar keinen Dung, die Wurzel dauert in einen ſteinigen, ſandigen, hitzigen, magern, hochliegenden Boden bei zwanzig Jahre, und dieſes zum Anban ſehr empfehlenswuͤrdige, nützliche Futtergewaͤchs hat noch den Vortheil, das es auch einen naſſen Boden vertraͤgt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein abge⸗ ondertes Blaͤttchen. c. d. Abgeſonderte lumen von zweierlat Anſicht. e. Die 27 f. Die Fluͤgel. g. Das Schiffchen. H. Der Kelch a den Staubgefaͤßen und dem Stem⸗ u I. Der Stempel e R Der Kelch. 1. Eine noch unreife, m. eiue reife Hülfe n. Die geöffnete Hülſe, das man den Saamen liegen ſieht. o. Der Saame beſonders. Sledıyfir e Crrobruchtrs RZ Siebenzehnte Claſſe. Vierte Ordnung. ASTRAGALUS arenarius, Sand⸗Traganth. Staͤngeltragend, geſtreckt, aͤſtig; mit gleichbreit ⸗lanzettfoͤrmigen ſei⸗ den haarigen zuſammengefaltenen Blaͤttchen; faſt ſechsbluͤthigen Trauben die laͤnger ſind als das Blatt, und mit laͤnglichten fein⸗ haarigen Huͤlſen. Dieſe Art waͤchſt auf Sandfeldern hin und wieder in Deut chland, 4 DB. bei Nürnberg, wo Herr Sturm dieſelbe angetroffen und hier eine vollſtaͤndige gut zergliederte Abbildung ge⸗ liefert hat. Sie bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt lang, weiß, und einfach: Die Stängel find aͤſtig, weitſchweifig, nieberlie⸗ gend einen Fuß lang, und, wie die ganze Pflanze, mit Seidenhaaren beſetzt. Die Blatter find geſiedert und haben 5 bis s paar, gleichbreite feinhaarige Blaͤttchen: die Blattanſaͤtze ſind haͤutig und ſehr ſchmal. Die Bluͤthenſtiele ent⸗ ſpringen aus den Blattwinkeln, find fo lang 1 . als die Blätter und tragen die Bluͤthen an der Spitze in kopffoͤrmigen Trauben. Die Nebens blaͤttchen find fehr klein; die Kelche ungleich, funfzaͤhnig, gruͤnlicht, haarigt; die Blumen roͤtolichbiau mit weiß vermiſcht. Die Huͤlſen ſind fichelförmig, feinhaarigt, auf den Ruͤcken | rinnenförmig und an der Spitze mit dem lan— gen Griffel gekroͤnt. Die Saanen ſind braun, hierenförmig. | Fig . Die ganze Pflanze. 8. Ein abge⸗ fondertes Blattchen. e Eine Bluͤthe. d. Die Fahne. e. e. Die beiden Fluͤgel. f. k. Das Schiffchen von doppelten Anſſchlen, mit der Verlaͤngerten zweithetligen Spitze. 6. Die Geſchlecktsthelie H. Der Kelch. Ii. Die Huͤlſe. K. Dieſelbe geöffnet. J. L. Eimielne Snimen. e * Hoppe, 3 * Al mme ee. ZI > » = 5 Ws — 2 4 — . — - >. EB IN — N 722 * . IN N I SEIN ERS , AN DIE x DDD ö a | 1 Siebenzehnte Claſſe. Vierte Ordnung. ASTRAGALUS campestris. Feld⸗Traganth. Staͤngellos, mit zottigen Kelchen und Hälfen, lanzettfoͤrmigen ſpitzigen Blattchen, und wieder: liegendem Blumenſchafte. Dieſe Art waͤchſt in den Gebirgen von Salz⸗ burg, Kaͤrnthen und Tyrol, und bluͤhet im Ju⸗ nius und Julius. Die Wurtel iſt holzigt, dick und vielkoͤpfig. Aus derſelben entſpringen viele niederliegende Schaͤfte, die mit ihren Wurzelblaͤttern dichte Raſen bilden. Die Blätter find gefiedert und haben zwölf bis funfzehn Paar Blaͤttchen. Die Blaͤttchen find lanzertforuig, ſpitzig, haarig. Die Bluͤthenſchaͤfte find Länger als die Bläts ter, geſtreift zottig, niederliegend, und tragen an der Spitze die Bluͤthen in einer kopffoͤrmi⸗ gen Aehre. Die Nebenblaͤtter find gleichbreit, faſt ſo lang als der Kelch, haarig. Der Kelch iſt grün mit ſchwarien Haaren beſetzt, fuͤnfjaͤh⸗ 12 nig. Die Blume ift gelb Die Fahne Länger als die übrigen Biumenblaͤtter, am Rande et: was zuruͤckgebogen und zweiſpaltig: die Flügel verkehrt eirund und etwas länger als das Schiff: chen. Das chiffchen iſt öfters mit einem vio⸗ letten Fleck gezeichnet, der aber bei dem trock⸗ nen verlohren geht Die Huͤlſe iſt eirund-lan⸗ zettfoͤrmig aufgeblaſen, und mit ſchwarzen Haaren bedeckt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine abge: ſonderte Bluͤthe mit dem Nebenblatte. e. Dieielbe Buͤlthe, an welcher die Fahne weg⸗ genommen, ſo daß man den purpurrothen Fleck auf dem Schiffchen ſehen kann. d. Die Huͤlſen. Hoppe. Siebenzehnte Claſſe Vierte Ordnung. A STRAGALUS alpinus. | Alpen Traganth. Stängeltragend, niederliegend, mit hangenden traubenförmigen Bluͤ— then, und auf beiden Seiten zuge⸗ ſpitzten haarigen Huͤlſen. Dieſe Art waͤchſt auf den Alpen von Salz⸗ burg, Kaͤrnthen und Tyrol, und bluͤhet im Julius. Die Wurzel iſt weißlicht, lang, duͤnn, aͤſtig, und treibt viele aͤſtige Staͤngel, die niederlie⸗ gend, ſpannenlang und feinhaarig ſind. Die Blätter ſtehen wechſelsweiſe and haben 8 — 10 Paar Blaͤttchen: die Blaͤttchen ſtehen gegen, über, find eifoͤrmig: glatt: die Blattanſaͤtze find eifoͤrmig und ſtehen gegenüber. Der Schaft entſpringt aus den obern Blattwinkeln, und trägt an der Spitze die Bluͤthen in kurzen runds - lichten Trauben, dieſe ſind von ſehr ſchoͤner blauer und weißer Farbe. Die Bluͤthenſtiele ſind ſehr kur; und mit noch kleinern Neben⸗ 13 blättern geſtuͤtzt. Die Kelche find haarigt. Die Huͤlſen find haͤngend, zottigt, gekruͤmmt und an beiden Enden zugeſpitzt. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein abge⸗ ſonderter Kelch. o. Eine unreife, d. eine reife Huͤlſe. u: ger Hoppe. 2 > ber. HL. AMjiragalur ad 2 en 8 Achtzehnte Claſſe. Vierte Ordnung. -HXYPERICUM perforatum. Gemeines Hartheu. Mit dreyweibigen Blumen, einem zweyſchneidigen Stängel; ſtumpfen durchſichtig gedüpfelten Blaͤttern; 1 5 lanzettfoͤrmigen Kelchblatt⸗ en. Dieſe Art waͤchſt faſt uͤberall auf Wieſen 0 an Wegen, Hecken, in Wäldern und beſonders in bergigen Gegenden auf Triften, und bluͤhet im Julius und Auguſt. Die Wurzel iſt lang und ſehr aͤſtig. Der Stängel iſt aufrecht, ans derthalb Fuß hoch und hoͤher, rund, mit zwey entgegenſtehenden Ecken, glatt, aͤſtig. Die Blaͤt⸗ ter ſind entgegenſtehend, eyrund, ſtumpf, unge⸗ ſtielt, halbumfaſſend, ganz glattrandig, mit durchſichtigen, gleichſam durchſtochenen Punks ten und glatt. Die Blumen ſind gelb. Die Kelchblaͤttchen ſind lanzettfoͤrmig, ſpitzig, die Kronenblaͤttchen ſind eyrund, an dem einen Rande etwas gekerbt, mit dazwiſchen ſtehenden ſchwarzen Punkten. Auf der Spitze zwiſchen den zweyfachen Staubbeuteln iſt eine ſchwarze Druͤſe. Die Narben ſind purpurroth. Das 8 iſt eyrund, walsenförmig. Die erwahnte ſchwarze Druͤſe auf den Staubbeuteln und an den Blumenblättchen find mit einem blutrothen Saft angefuͤllt, durch welchen, beym Juſammendruͤcken der noch nicht aufgebluͤthen Blumen, die Finger wie mit Blut gefaͤrbt wer⸗ | 15 | | den. Blumen und Blätter find in der Medi⸗ zin ihrer balſamiſchen, ſtaͤrkenden, wurmtrei⸗ benden Kräften wegen, wichtig, auch zum taͤg⸗ lichen Thee, als harntreibend und aufloͤſend, wider Fieber und viele andere Krankheiten em— pfohlen worden. Oel und Wundbalſam aus den Blumen iſt reinigend und heilend. Der rothe Saft giebt auch eine rothe, und die Pflan⸗ ze eine gelbe Farbe; ſie dient ferner zum Ger⸗ ben, ſoll die safe. vor Maden bewahren „ und wie die Blumen für die Bienen. Der Aber⸗ glaube ſammelte ſonſt die Pflanze in der Johan— nisnacht, um ſich dadurch vor boͤſen Geiſtern unb Hexen zu bewahren. In den Offieinen ſind Kraut, Bluͤthen und Saamen unter der Benennung Hyperici- her- ba, ilores, semen bekannt. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der Stän gel querdurchſchnitten. e. Ein Blatt. d. Eine Blume. a. Der Stempel. F. Ein Stuͤckchen vom Griffel mit der Narbe be⸗ ſonders vergroͤſſert. G. Ein Staubgefaͤß. h. Der Kelch. i. Eine Kapſel. R. Dieſel⸗ 95 guer durchſchnitten. I. L. Saamen. M. Ein ſolcher quer durchſchnitten. | 1 414 1140 > . 77% after — N 4 N ergebe per fe 4 — . Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. PYRETHRUM ajpınum, Alpen s Bertrammur;. Mit gefiedertzerſchnittenen⸗gezaͤhn⸗ ten untern, gleichbreiten unge sähnten obern Blättern und einem einbluͤthigen Staͤngel. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen von Salz⸗ burg, Kaͤrnthen und Tyrol, und beſonders haͤu⸗ fig auf dem Heiligenbluter Tauern, wo ſie im Julius bluͤhet. Die Wurzel iſt lang, duͤnn, und mit einer roͤthlichen Oberhaut bekleidet. Der Staͤngel treibt einige Nebenſchloͤßlinge, die auf dem Bo⸗ den niederliegen, und durchaus mit Blaͤttern beſetzt ſind Dieſe Blaͤtter ſind keilfoͤrmig und am obern Theile geſiedertzerſchnitten: die Eins ſchnitte ſind gleichbreit, ungezaͤhnt, zugeſpitzt, 3— 5 oder gewöhnlich 7 an der Zahl; die obern Blätter, deren gewöhnlich drei am untern Theil des Stengels vorhanden, ſind linienfoͤrmig, und ungezaͤhnt. Der Hauptſtaͤngel iſt ganz ein⸗ fach, einbluͤthig, rund, zottig, und erreicht 14 nur die Lange eines Fingers. Die Blütbe ik verhaͤltuißmaͤßig ſehr groß und zufammengeſetzt: Der Kelch beſteht aus uber einanderliegenden eifoͤrmigen etwas ſpitzigeu, gruͤnlichten Schup⸗ pen, deren Raud ſehr breit, vertrocknet und ſchwarz iſt: die Blume beſteht aus, einer gelben Scheibe und hat einen weißen Stral, deſſen Blaͤttchen lanzettfoͤrmig, ſtumpf, und an der Spitze mit einem oder andern ſchwachen Zahn verſehen find. Die Saamen find mit einer ge; randeten Haarktrone verſehen. Wegen dieſer Haarktone iſt dieſes Chrysan- themum alpinum Linn. zu der Gattung Py- rethrum vom Hrn. Prof. Willdenow ge bracht worden. | Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Der abgeſon⸗ derte Kelch von der aͤußern Seite vorge⸗ ſtellt. er Hoppe. Anmerk. Die unterſchrift auf dem Ku⸗ yferplaͤttchen ift in Pyrethrum alpinum Willd. zu veraͤndern. .. Ihryjfanthemum atrabtım L. er Ev R P en. Neunzehnte Claife. Zweite Ordnung. ANTHEMIS alpina. Alpen ⸗Chamille. Mit ſtielloſen gefedert zerſchnitte⸗ nen Blaͤttern, deren Einſchnitte gleichbreitspfriemenfürmig, ganz und kammartig geſtellt ſind, und mit einem weichhagarigen einbluͤ⸗ thigen Staͤngel. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpen in der nori⸗ ſchen Gebirgskette und beſonders haͤuſig auf der Kirſchbaumeralpe bei Lienz im Puſterthale in Tyrol, wo fie im Auguſt bluͤhet. Die Wurzel iſt ganz einfach lang, duͤnn, holzicht, weiß und mit einer braunen Oberhaut begabt. Die Blätter Heben alle am Stängel, wechſelsweiſe, find umfaſſend und gefiedert: die Fiederblaͤtter find kammaͤrtig geſtellt, li⸗ nienfoͤrmig, ſpitzig, glattrandig, zuweilen am Grunde mit einen Zahn verſehen: die obern Blaͤtter werden allmaͤhlich kleiner und ſind be⸗ haart Die Staͤngel, deren zuweilen mehrere aus einer Wurzel kommen, find ſpannenlang, 15 aufrecht, geftreift und feinhaarig. Die Bluͤthe ſtehet einzeln an der Spitze der Staͤngel und iſt zuſammengeſetzt: die Kelchſchuppen bilden eine doppelte Reihe, ſind laͤnglicht, haarigt, gruͤn, mit einem haͤutigen fchwarien Rande: Die Blume beſteht aus einer gelben Scheibe und aus einem weißen Strahl, deſſen Blaͤtt— chen oval und glattrandig find. Die Saamen find ſtatt der Haarkrone mit einem ſchmalen Rande verſehen. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Ein abge⸗ ſondertes Blatt. o. Der obere Theil des Staͤngels mit der Bluͤthe. d. Der abge- ſonderte Kelch von der aͤußern Seite vor- geſtellt. Hoppe. E XIX.2. 2 Anthemis afına a, Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. AGHILLEA atrata, Schwarzkelchige Garbe. Mit glatten, kammartig⸗ gefiederten Blattern: gleichbtetten zugeſpitz⸗ ten faſt dDreitheilgen Fiederblätts chen, einer einfachen Trugdolde, werchhaarigen Bluͤthenſtielen, und einem einfachen Staͤngel. Waͤchſt auf den Alpen von Baiern, Salz⸗ burg, Kaͤrnthen und Tyrol, und beſonders haͤu⸗ fig auf dem Untersberge in der Gegend des Mucken⸗ Brunnens, wo fie im Auguſt bluͤhet. Die Wurzel iſt holzicht, braun, einfach, oder mit Faſern verſehen. Die Blaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, find dun kelgruͤn glänzend, glatt, umfaſſend und gefiedert: die Fiederblaͤttchen find kammfoͤrmig eſtellt, ſchmal linienfoͤrmig, zugeſpitzt uud meiſtens dreitheilig. Die Stans gel kommen einzeln oder mehrere aus der Wur⸗ zel, find ſpannenlang, rund, geſtreift und vorzüglich nach oben zu weichhaarig. Die Blüs then ſtehen in 6 — s beiſammen an der Spitze 16 des Stängels in einem kurzen Strauße auf hans rigen Stielen: die Kelchſchuppen liegen dachs ziegelartig über einander, find eiförmig längs licht, haarigt, grün mit einem haͤutigen ſchwaͤrzlichtem Rande: die Blume hat eiue gelbe Scheibe und einen weißen Strahl, deren Blaͤtt⸗ chen rundlicht und glattrandig ſind. Die Saa⸗ men haben keine Haarkrone. Dieſe Pflanze kommt im Habitus ganz mit Anthemis alpina überein. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine eins zelne Bluͤthe von der vordern Seite; o. dieſelbe von der hintern Seite. Hoppe. i der r . > dwanzigſte Claſſe. Erſte Ordnung⸗ 2 | "SATYRIOM Epipogium ı Baͤrtige Faunblume. Mit zuſammengedruͤckten und ge⸗ zahnten Wurzelknollen; mit ſchei⸗ digem Staͤngel; und einer umge⸗ drehten, unzertheilten Lippe. des Honigbehaͤltniſſes. Dieſe Art waͤchſt auf Bergen, in 3 Waͤldern, in Oeſterreich, Boͤhmen, bey Han⸗ nover, Göttingen, im Lippiſchen auf dem Dei⸗ ſter Walde, Salzburg u. ſ. w. und blühet im Julius und Auguſt. Die Wurzel iſt aͤſtig, ko⸗ 2 ahnlich, zuſammengedruͤckt, und gezaͤhnt. Der Staͤngel iſt ohngefehr einen halben Fuß hoch, zart, nackt, duͤnn, und nur mit einigen ſcheidenartigen Schuppen: bedeckt. Die gelb⸗ lichpurpurroͤthlichen Blumen bilden eine lo⸗ dere, oft nur dreyblumige Aehre mit groß en eyrund lanzettfoͤrmigen Deckblaͤttern. Die Blu⸗ men ſind ungedreht, ſo daß ihr unterer Theil oben zu ſtehen kommt Die Kronenblaͤtter find eyrundlanzetefoͤrmig, und gelb. Die Un⸗ terlippe iſt eyrundlanzettfoͤrmig, ungetheilt, ei⸗ ner Pflugſchaar aͤhnlich, mit eyrunden Anhaͤng⸗ ſeln geziert, in der Mitte mit einem dreyſpi⸗ tigen Flecken, und an den Seiten mit zwey haarigen purpurrothen Linien bezeichnet. Das Honigbehaͤltniß iſt eyrund, kurz, aufgetrieben, krumm, mit Linien und Flecken bezeichnet. Die Staubbeutel ſind 172 Grunde geſchwanzt, 1 Die Saamengehaͤuße find dreylappig, und ent⸗ halten eine beträchtliche Menge kleiner kleyar⸗ tiger Saamen. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Die Blume von vorne betrachtet. c. Die Fruktifika⸗ tionsſaule davon abgeſondert. d. Die Blu- me von der Seite nach Wegnahme des obern Honigblattes und den Antherentraͤger aus ſeiner Lage vermittelſt feiner eigenen leich— ten Beweglichkeit herabgeſogen. e. Die Staubkoͤlbchen mit dem Antherenträger vermittelſt zweyer Fäden an einem drey— eckigen klebrigen Fuß. k. zeigt noch wie einer der weißen elaſtiſchen Faͤden , an den Staubkoͤlbchen innerhalb des Staubs N und des dreyeckigten Fußes her ger iſt. Anmerkung. Die Abbildung dieſer f Pflanze iſt nach dem ſehr ſchoͤnen Kupfer in Hoff manns Phytographiſchen Blattern 1. und 2. Heft, getreu copirt: AX... f 4. ae een. gehe, guet, * B4 ar a * . Pe * 9 a 165 1 17 0 6 65 AN NN — nn — 1 A1 5 e = — — — — * * ” 2 Ar 2, * > * 2 = 1 5 r . 4 Me er,» I. 86- 1 — — vi. 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