114: 1 le 8 „ . 4 3 - ud We nt ; f ! 0 0 vs KOR . 11 W 11 7 BAR h RR 15 01 165 5 5 N Ul N 71 10 1 1 . 4 > ; RER FE | N 0 N e eee min ‘ ra] 8 Mir 5 nf a NAEH — uch 107 5 e 127. at 9065 1 55 5 145 91 een in 50 e . 760 ** 4 75 ! BIN a ARE NN. * nh 15 Je, ! . CR) 5 rkg. * . ½ „ „% „a nn. then En | el de Be Er u ma 15 9 520 Me u Arnold Arboretum Library THE GIFT OF FRANOIS SKINNER OF DEDHAM FRANCIS SKINNER | IN MEMORY OF (N. Received * f 3 ı\ Deutſchlands Flora iu Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen von Jacob Sturm, Ehrenmitgliede der botaniſchen Geſellſchaft in Re— gensburg, der Soeietaͤt der Forſt- und Jagdkunde zu Dreißigafer, und korreſpondirendes Mitglied der Wetterauiſchen Geſellſchaft für die geſammte Natur- kunde, und der naturforſchenden Geſell— ſchaft zu Halle. J. Abtheilung. a 9. Baͤndchen. Mit 64 Kupfertafeln. * Nürnberg, 1814. Gedruckt auf Koſten des Verfaſſers. 11. 8 75 * * > 1505. 08 * 5 - 2 u. e N Fa e . . = 2 ac, « Kan 1 r er * * * Ar Negifter — — Allium flavum. VI. 1. ) luncus filiformis, /5- oleraceum, 73. squarrosus. /6. Arnica montana. XIX. 2. Lappago racemosa. III. Campanula pulla. V. 1. J3. 2. JJ. Cyclamen europaeum, Loranthus europaeus, V. 41./2 VI. 1. Dianthus caesius X. 2. Luzula albida, VI, 1. Erythronium dens canis. ' maxima, /O. VMI. 4, 22. nivea. 2]. Inula ensifolia, XIX. 2. % Poa supina III. 2. Juncus bufonius VI. 1./)Y Pyrus nivalis, XII. 4. bulbosas, 76, Rosa collina. H. 3, 8. *) Die römiſche Zahl deutet auf die Klaſſe, und die kleine auf die Ordnung, welche oben auf dem Texte und den Kupfertafeln angemerkt ſind, und nach welchen die Kupfertafeln auf⸗ geſucht werden muͤſſen. Rosa pumila. 62. ° Saxifraga paradoxa. Saxifraga aizoides, Xx Ponae, 37. aizoon. 2%. Ppramidalis. androsacea, 3%. retusa. 59. . aphylla. 385 rotundifolia. 29 arachnoidea, . sedoides. aretioides, 73. stellaris.. aspera. 32 tenella. | atropurpurca, 37 tridactilites. A en A | A . bryoides. 33. Scirpus Duvalii. III. 1. bulbifera. 406, N. Holoschenus, 5 Burseriana, 34. lacustris.“ « mucronatus, /. caesia,, VER | PL | | radicans, controversa, 3 9. g cuneifolia. 0 RE 6. heterophylla. % 8 7 Hirculus. 4% fi e &. Hohenwartü, % 5 triqueter.. longifolia. 24. re XII, moschata. 59. - ER 55. muscoides. we Tormentilla en, 7 7 1 1 mutata, IR nivalis. 45, nn m — ——— Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. S8CIRPUS lacuſtris. See⸗Binſengras. Mit rundem Halme, blattloſen Schei⸗ a den, an der Spitze ſtehenden Ris⸗ pe, die mit einer zweiblaͤttrigen Hülle geſtuͤzt if. Waͤchſt an ſtehenden oder langfam fließenden Waͤſſern, an Weihern, Teichen, Graͤben, Landſeen und kleinen Fluͤſſen, und bluͤhet im Juni und Julius. 8 . | Die Wurzel kriecht, iſt Fingersdick, mit vertrockneten Scheiden beſezt und mit vielen ſtarken Faſern verſehen. Die Halme werden Mannshoch, ſind am Grunde Daumensdick, werden aber gegen die Spitze zu allmaͤhlich duͤn⸗ ner und find vorzüglich dicht unter der Rispe ſehr duͤnne, uͤbrigens rund, glatt, glaͤnzend, iuwendig mit weißem Mark gefuͤllt und am Grunde mit mehreren kurzen haͤutigen braͤun— lichten Blattſcheiden begabt. Unter der Rispe ſtehen zwei haͤutige rinnenfoͤrmige, zugeſpitzte Huͤllblaͤttchen von ungleicher Laͤnge, wovon das laͤugſte fat bis uber die hoͤchſten Bluͤthen hervorragt. Die Rispe ſtehet an der Spitze des Halms und iſt mehrfach zuſammengeſezt. Die allgemeinen Bluͤthenſtiele ſind von ſehr ungleicher Lange, flach oder halbrund, glatt oder am Rande rauh, braͤunlicht und am Grun⸗ de mit kurzen haͤutigen, braͤunlicht oder gelb— lichten zugeſpitzten Huͤllblaͤttchen geflust. Die Aehrchen ſitzen an der Spitze der Bluͤthenſtiele 1 kurzgeſtielt und gedranat, zu 3— 5 beifammen und find eyfoͤrmig. Die Kelchbaͤlgleins lie: gen Dachziegelartig uber einander, ſind eyfoͤr⸗ mig, dunkelbraun, em Rande etwas heller, und Borſtenartig gefranzt, am Ende ſtumpf, ausgeſchnitten, mit zwei Seitenſpitzen und der hervorragenden Mittelrippe. Die Staubbeu— tel gehen in eine Roͤhre aus, deſſen Spitze et⸗ was feinhaarigt if. Die Narben find theils zweizaͤhlig, theils dreizaͤhlig. Die Frucht iſt dreiſeitig⸗rundlicht, braͤunlicht oder ſchwaͤrz⸗ licht, mit einer ſtumpfen Spitze gekroͤnt, und 57 5 ſchmalen ruͤckwaͤrts rauhen Borſten um: geben. Fig. a. Der oberſte Theil des Stengels mit der Trugdolde. b. Ein mittlerer Sten⸗ gelabſchnitt. e. Ein unterer Stengelab: chnitt. d. D, Abgeſonderte einzelne luͤthen. e. E. Ein Kelchbaͤlglein. t. Ein Staubgefaͤh. 6. Der Fruchtknoten mit den borſtenartigen Umgebungen, Staubgefaͤßen und dreitheiligen Narben. H. Eine einzelne Borſte. I. Der Frucht: knoten mit dem Griffel und einer zwei⸗ theiligen Narbe. R. Ein bleibendes un⸗ gefranztes Fruchtbaͤlglein. L. Das ſelbe als Umgebung der Frucht m. M. N. Die reife Frucht mit den Borſten. Hoppe. | 2 N 7 J N J N * N 2 III. 2. — I Pd . ee ulis a cu. 27: oral AD an 0 A di . EN | Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. SCIRPUS Dävalii. Düvals Binſengras. Mit einem faſt dreiſeitigen, an der Spitze aufrechten Halme, blatt⸗ loſen Scheiden, ſeitwaͤrts ſtehen⸗ den, über die Spitze hervorragen⸗ den. Rispe, gedraͤngt ſtehenden eyfoͤrmigen, ſtielloſen Aerchen, und zweizaͤhligen Narben. Waͤchſt an feuchten Orten, auch uͤber⸗ ſchwemmten Plaͤtzen an dem Ufer der Donau, zugleich mit Sc. triqueter und lacustris. Bluͤ⸗ het im Juli und Auguſt. Dieſe Art, welche zuerſt von dem fleißigen und ſcharfſichtigen Herrn Prof. Duͤval, an dem Ufer der Donau vor Stauf entdeckt und unter⸗ ſchieden worden iſt, ſtehet ſo genau zwiſchen Sc, triqueter und lucustris in der Mitte, daß ſie geradezu fuͤr eine Baſtardpflanze erklaͤrt werden koͤnnte, wenn dergleichen in der freien Natur anzunehmen waͤren. Sie unterſcheidet ſich von Sc. triqueter im folgenden: die Schei⸗ den gehen nicht in Blaͤtter aus (die obere Schei⸗ de iſt bei Sc, triqueter mit einem Fingerlan⸗ gen Blatte begabt.) Der Halm iſt am untern Theil faſt rund, dann aber dreiſeitig, nur an der Seite wo die Rispe entſpringt, ganz flach, die andern beiden Seiten faſt zugerundet. Die Spitze des Halms iſt kuͤrzer als die Bluͤthen⸗ 2 rispe. Die Aehrchen find etwas zugeſpint. Die Keihbälgleins find zweiſpaltig. Von Scirpus lacustris iſt die Pflanze ver: ſchieden; durch die mindere Hohe, durch den faſt dreifeitigen Halm, durch die ſeitwaͤrts ſtehende einfache Bluͤthenrispe, durch voͤllig ſtielloſe Aerchen, und durch zweizaͤhlige Narben. Von Scirpus Tabernaemontanus unter— ſcheidet ſie ſich: durch den dreiſeitigen Halm, durch die ſeitwaͤrts ſteheude Rispe, auch hat ſie weder eine meergruͤne Farbe, noch ſtechende Huͤllblaͤttchen. | luncus aquaticus medius, oaule carina— io, Ray, Hudson iſt ein Synonymum von unſrer Pflanze. Fig. &. Der unterſte Theil der Pflanze. B. Der oberſte Abſchnitt des Haleus mit der Rispe. c. Der mittlere. Der untere Theil des Halms. e. F. Eine abgelonderte Bluͤthe. F. Ein Kelchbaͤlg— lein. Der Fruchtknoten mit ſeinen bereue Umgebungen, nebſt den Geſchlechtstheilen. H. Eine abgeſon— derte Borſte. Hoppe. r ONFRTITERIE 22 Ae os, cerpi sr este Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. SCIRPUS triqueter Dreifantiges Binfengras. Mit einem dreikantigen, an der Spi⸗ tze aufrechten Halme, Blaͤttertra— genden oberen Scheiden, unter der Spitze ſeitwaͤrts ſtehenden Rispe, ſtielloſen und geſtielten Aehren, gedraͤngt ſtehend eyfoͤrmigen Aehr⸗ chen und zweizaͤhligen Narben. Waͤchſt au feuchten Orten, auf uͤber⸗ ſchwemmten Plaͤtzen an den Ufern der Fluͤſſe, haͤufig am Ufer der Donau, und bluͤhet im Juli und Auguſt. Die Wurzel kriecht, hat die Dicke einer Gaͤnſefeder, iſt gelblicht, mit gleich faͤrbigen Scheiden beſezt und mit dichten braunen Fa— ſern verſehen. Die Halme kommen einzeln oder gehaͤuft aus den Gelenken der Wurzeln hervor, find 3 —4 Schuh hoch, aufrecht, hell: gruͤn glatt, dreikautig, mit ſchneidenden Kan: ten und ebenen Seitenflaͤchen, inwendig mit Mark gefuͤllt, am Grunde mit 2—3 Scheiden verſehen, davon die obere in ein Zolllanges, dreiſeitig rinnenartiges zugeſpitztes Blatt aus: gehet, und mit einer geraden Spitze. Die Blu; thenrispe entſpringt ſeitwaͤrts unter der Spitze des Halms, und iſt faſt nur halb ſo lang als die Spitze, von keiner Huͤlle gefiust und bes 3 \ ſteht aus geſtielten und ſtielloſen Aehren. Die Bluͤthenſtiele gehen aus ſehr kurzen haus tigen Scheiden hervor, ſind von ungleicher Lange, rinnenfoͤrmig oder flach, am Rande rauh. Die Aehrchen ſtehen zu 3—5 gedrängt und ſtiellos bei fammen, find eyfoͤrmig zugerun⸗ det und rothbraun. Die Kelchbaͤlglein liegen Oachziegelartig übereinander, find rothbraun, eyfoͤrmig, am Rande gefranzt, mit einer ſtum⸗ pfen ausgerandeten Spitze, uͤber welche die mittlere Rippe hervorragt. Die Staubbeutel haben eine weiße durchſichtige hohle Spitze. Die Narben find beſtaͤndig zweizaͤhlig. Die Frucht iſt verkehrteyfoͤrmig, faſt zuſammenge⸗ druͤckt, auf der innern Seite etwas flach, am Rande zugerundet, ſehr glatt, glaͤnzend braun, it einer ſcharfen Spitze gekroͤnt und mit 6 urzen, ruͤckwaͤrts rauhen Borſten umgeben. Fig. a. Der oberſte Theil des Halms mit der Bluͤthenrispe. b. Ein mtitlerer Theil des Halms. o. Eine einzelne Bluͤthen⸗ rispe im bluͤhenden Zuſtande. SINE AbaefondErte Bone. E. Ein Kelch: baͤlglein. F. Ein Staubgefaͤß. G. Der Fruchtknoten mit den Geſchlechtstheilen und den Borſten. H. Eine einzelne Borſte. I. Ein Fruchtbaͤcglein mit der Frucht. k. K. Dieſelbe herausgenommen. Hoppe. ET ͤ üöVU —— a KE NN NN er — 4. zz mu e olle irequelen BE Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. S CIRPUS RO t h i i. Roths-Binſengras. Mit einem dreikantigen, an der Spitze geraden, am Grunde cher denartigen Halme, „ den Scheiden, ſeitwärts ſtehen⸗ den nackten Blüthenknaule, ev»: foͤrmig zugerundeten, an der Shitze zweiſpaltigen Baͤlgleins, gegrauneten Staubbeuteln und zweizaͤhligen Narben. Scirpus triqueter Roth, neue Beiträge p. 91. Scirpus triqueter ß Schrader Fl, germ. I. 141. We mucronatus, Schrank. air. Fl. p. 268. Gmelin. El. Badens. I. p. 104. 1 et Rort, Fl. Erlang. p. 13, Wetterauiſche Flora. ur. 59. Waͤchſt an feuchten Orten an Weihern und Fluͤſſen im ſuͤdlichen und nördlichen Deutſch— land, in Oeſtreich, Baiern, Franken, der Wetterau, Baden und am Ausfluß der Weſer, bluͤhet im Juli und Auguſt. Dieſe Rothiſche Binſe iſt bisher ſehr ver⸗ kannt und verwechſelt worden, welches daher entſtand, daß man ſie abſolut fuͤr eine Linnei⸗ ſche Pflanze, entweder für Sc. triqueter oder mucronatus halten wollte, da fie doch keines von beiden iſt, ſondern eine eigene ſehr aus: 4 gezeichnete Art ausmacht, und man ſich billig wundern muß, daß groſe Botaniker ihre Cha— ractere uͤberſehen konnten. Sie unterſcheidet ſich im folgenden von Se. triqueter; die ganze Pflanze iſt in allen Stuͤ⸗ cken kleiner, die Halme ſind viel duͤnner, die 4—5 Scheiden an der Baſis des Halms gehen alle in Blaͤtter aus, davon die oberſten am laͤngſten find, die 4— 6 Aehrchen find vollig ſtiellos und ſitzen ſeitwaͤrts, wenigſtens 3— 4 Zoll unter der Spitze des Halms; das Kelchbaͤlg⸗ lein iſt kaſtanienbraun, mehr rundlicht, an der Spitze zweiſpaltig, mit ſpitzigen Ecken und der ſtark hervorragenden Mittelrippe, die Staub— beutel gehen aber in eine zarte Spitze aus. Mit Sc. mueronatus hat fie die ſtielloſen Aehrchen und den dreifantigen Halm gemein, aber Sc. mucronatus iſt weit großer und dicker, die Seitentheile des Halms ſind ausgehoͤhlt, die Spitze desſelben iſt horizontal zuͤrückgebo— n. Das Baͤlglein iſt eyfoͤrmig, an der Spi— tze ganz, mit einem kurzen hervorragenden Stachel, die Narbe iſt dreitheilig. Fig. & Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil des Halms mit dem Bluͤthenkuaul da der Spitze. C. Eine einzelne Blü— - Ihr, Hoppe. See, 7228 other Sap. 4 Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. SCIRPUS Holoschoenus, Knopfgrasartiges Binſengras. Mit einem runden nackten Halme, Blaͤttertragenden Scheiden, an der Seite ſtehenden zahlreichen ge⸗ ſtielten und ungeſtielten Bluͤthen⸗ Enpfchen, die mit einem einzigen kürzern oder laͤngern Huͤllblaͤtt⸗ chen geſtuͤzt find. Waͤchſt an naſſen Orten in den Seegegen— den des Littorale, auf feuchten Wieſen in Oeſt⸗ reich, und bei Barby. Bluͤhet im Juli und Auguſt. a . a Die Wurzel iſt holzicht, lang, dick, hort zontal, und treibt viele braune Faſern, aus welchen Blaͤtter und Halme Buͤſchelweiſe her— vorkommen, Die Blaͤtter ſtehen alle an der Wurzel büfchelweife, find 2 — 3 Schuh lang, halbrund, rinnenartig, ſcharf zugeſpitzt, am Rande rauh. Die Halme ſtehen aufrecht, ſind rund, glatt, geſtreift, nackt, und mit den Blaͤttern von gleicher Fänge, Die Bluͤthen⸗ koͤpfchen ſtehen an der Seite der Halme, zu 2 — 5 beiſammen, wovon das erſte ſtiellos, die uͤbrigen geſtielt, alle aber kugelrund ſind, aus unzaͤhligen Bluͤthenaͤhrchen beſtehen, und mit einem läugern oder kuͤrzern Huͤllblaͤttchen ge: ſtüzt ſind. Die Kelchbaͤlgleins find eyfoͤrmig— laͤnglicht, roͤthlichtbrauu, an den Betten gu 5 franzt, und mit der hervorragenden zugeſpitz⸗ ten Mitterippe „gekrönt. Die Narben find dreizaͤhlig. Die Frucht ift dreieckigt, ſchwarz, mit keinen Borſten umgeben. Fig. &. Der obere Theil des Halmes mit mehreren „Bluͤthenkoͤpfchen und einem langen Huͤllblaͤttchen. g. B. Ein ander rer mit zween. Blütbenkevfchen und ei⸗ nem kurzen Huͤllblatte. C. Eine Bluͤthe von der vordern Seite. 5. Eine Bluͤ⸗ the von der hintern Seite. E. Ein. Kelch⸗ baͤlglein. Hoppe. I. # Scinpuar Holoschoemms L.5. Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. SCIRPUS romanus Römiſches Binſengras. Mit einem runden nacktem Halm, Blaͤttertragenden Scheiden, sau den Seiten ſtehenden einzelnen ſtielloſen Bluͤthenkoͤpfchen, die mit mehreren ungleichlangen Huͤllblaͤttchen geſtuͤzt ſind. Waͤchſt an feuchten Orten, und Seegegen⸗ den im füdlichen Tyrol und in Iſtrien, bluͤhet im Auguſt. i 8 Die Wurzel iſt lang, dick, mit braunen, glaͤn⸗ zenden zugeſpitzten Scheiden bedeckt, und mit langen, dicken Faſern verſehen. Aus dem Ko⸗ pfe der Wurzel entſpringen die Blaͤtter und Halme buͤſchelweiſe, und ſind am Grunde mit braunen glaͤnzenden, langlichten, zugeſpitzten Scheiden umgeben. Die Blaͤtter find rund, glatt, fein geſtreift, ſteif, in eine fcharfe Spitze ausgehend, inwendig markicht, und 1— 2 Schuh hoch. Die Halme find den Blaͤt— tern gleich. Die Bluͤthenkoͤpfe entſpringen ein⸗ zeln aus der Seite des Halms, etwa 2—3 Zoll unter der Spitze desſelben, und find mit zwei Blatthuͤllen geflüst, davon das untere längere zuruͤckgeſchlagen iſt, das kuͤrzere aber aufrecht fiehet, und welche rinuenfoͤrmig, ruͤckwarts rauh find. Die Kelchbaͤlglein find braun laͤng⸗ licht, am Grunde ſchmaͤler, gegen das Ende 6 = breiter, ſtumpf, und mit einer grünen 77755 ſtehenden Mittelrippe gekroͤnt. Die Frucht i laͤnglicht, an beiden Enden ſchmaͤler, dreiſei— tig, glaͤnzend glatt, ſchwaͤrzlicht. Fig. & Die ganze Pflanze. b. c. Ab: ſchnitte N Halms mit den Blätben⸗ koͤpfchen Hoppe. (4 ey oll. romanur L.o 8 22 Y ; N — . N & IN) Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. SCIRPU S mucronatus. Zugeſpitztes Binſengras. Mit einem dreikantigen, zulezt an der Spitze wagerecht um eboge: nen Halme, blattloſen Scheiden, ſeitwaͤrts ſitzenden ſtielloſen Knauelfoͤrmigen nackten Aehrchen und dreizaͤhligen Narben. Waͤchſt an naſſen Orten, an Graͤben, Tei⸗ chen, Landfeen 5 Kaͤrnthen und Krain, bluͤ— het im Juli und Auguſt. Die Wurzel iſt fafericht und treibt mehrere buͤſchelweiſe ſtehende Blätter und Halme. Die Halme ſind 2—4 Schuh hoch, aufrecht, drei⸗ kantig, an den Ecken ſcharf, an den Seiten ausgehoͤhlt, glatt, geſtreift, inwendig mit Mark gefuͤllt, am Grunde mit mehreren blatt: loſen Scheiden beſezt, und zulezt an der Spitze horizontal zurückgebogen. Der Bluͤthenknauel entſpringt ſeitwaͤrts, einen oder zwei Zoll unter der umgebogenen Spitze des Halms, iſt nackt, und beſteht aus 8 — 16 Aehrchen. Die Aehr— chen ſind eyfoͤrmig, ſtumpf. Die Kelchbaͤlg⸗ leins find eyfoͤrmig, haͤutig, gestreift, am Rande braumlicht, gefranzt, und an der Spi— tze ganz in einen kurzen Stachel ausgehend. Die Narben ſind dreizaͤhlig. Die Frucht ft verkehrteyfoͤrmig, dreifeitig, braun, glänzend, etwas runzlicht, und mit 6 hervorragenden, rückwärts rauhen Borſten umgeben. — ! Anmerkung. Dieſe Art waͤchſt gewiß nur in Kaͤrnthen, Krain, Illyrien, Iſtrien und jenen Gegenden. Wenn daher Schrader in der Flora ger- manica, durch Exemplare von Flügge, die Funck bei Erlangen geſammelt hat, auch Er⸗ langen als den Wohnort angibt, und Sch wei⸗ gers Flora Erlangensis ſolches beſtaͤttigt, auch ſogar Gmelin verſichert er habe dieſe Pflanze mit Schrebern ſelbſt bei Erlangen geſammelt, ſo muß ich gleichwohl an dem Da⸗ ſeyn von Seirpus mueronatus, ſowohl bei Er— langen, als in der Wetterau, der Pfalz und andern Orten des mittlern und noͤrdlichen Deutſchlands ſehr zweifeln. Eig. &. Die ganze Pflanze. b. Der oberſte Theil des Stengels mit dem Bluͤthen⸗ knauel. c. C. Eine einzelne Bluͤthe von vornen. d. D. Dieſe von der hintern Seite. e. E. Die Frucht mit dem Baͤlg⸗ lein von der vordern Seite. E. Dieſel⸗ be von der hintern Seite. G. Die Frucht Bi ven Borſten. H. Eine abgeſonderte 5 or k. Hoppe. 1 7 . J c AN \ N ) () a o T ct US /nUucroraliır VL: 7 8 \ Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. SCIRPUS sylvaticus, MaldsBinferngras. Mit beblätterten dreiſeitigem Halme, mehrfach zuſammengeſezter, am Ende des Halms, ſtehender, mit einer vielbläͤttrichten Hulle umgebenen Trugdolde, eifoͤrmi⸗ gen Aehrchen und ſtachlichten Kelchbaͤlgleins. | Waͤchſt an feuchten Orten in Waldgegen⸗ den, auf Wieſen, an Graͤben und Teichen. Blühet im Junius. g 2 $ Die Wurzel iſt holzicht, dick, hart, hori⸗ zontal, und mit langen, braunen Faſern be⸗ fest. Die Halme werden 1— 2 Schuh hoch, ſind aufrecht, dreiſeitig, geſtreift, glatt, blaͤt⸗ terricht. Die Blaͤtter ſind einen Schuh lang, ziemlich breit, ſteif, faſt rinnenartig, zugeſpizt, am Rande und auf dem Ruͤcken rauh: die obe⸗ re allmaͤhlig kleiner, mit glatten geſtreiften Scheiden verſehen; die Huͤllblaͤttchen ſind den Blattern vollkommen gleich, 3 — 4 zaͤhlig, von ungleicher Laͤnge. Die Trugdolde ſtehet an der Spitze des Halms und iſt mehrfach zuſammen⸗ geſezt; die Bluͤthenſtiele ſind von ungleicher Laͤnge, dreiſeitig, geſtreift, glatt, am Rande rauh und an der Baſis mit kurzen, laͤnglich⸗ ten, zugeſpitzten, blaſſen Deckblaͤttchen beſezt. Die Aehrchen ſtehen zu 3 —4 gehäuft beiſam— 8 men und find eyfoͤrmig-rundlicht, die Kelch: haͤlglein find laͤnglicht eyfoͤrmig, ſtumpf, grünlicht, am Rande haͤutig, an der Spitze geſtachelt. Der Fruchtknoten iſt eyfoͤrmig, der Griffel lang, die Narbe dreizaͤhlig, federartig. Die Frucht it. dreiſeitig rundlicht, an beiden Enden ſchmaͤler, glatt, von blaßgelber Farbe, und mit es ſchmalen rauhen Borſten umgeben. Fig. . Der obere Theil des Halms mit der Trugdolde. b Ein Aeſtchen ders Trug— dolde in natuͤrlicher Groͤße. C. Ein Aehr— chen. D. Ein Kelchbaͤlglein. E. Die Bluͤthe mit den Kelchbaͤlglein. F. Dies feibe ohne dasſelbe. G. Die Frucht mit den borſtenartigen Umgebungen. Hoppe. > | „K 22228 Sylvaliceus wer Dritte Klaſſe. Erſte Ordnung. S CIRP US radıcans. Wurzelndes Binſengras. Mit beblaͤttertem dreiſeitigem Halme, mehrfach zuſammengeſetzter, am Ende des Halms ſtehender, mit ei⸗ ner blaͤttrichten Huͤlle umgebener Trugdolde, laͤnglicht-eyfoͤrmigen Aehren, unbewehrten Kelchbälg: leins und mitunter unfruchtbaren Halmen, die ſich im Alter an die Erde neigen und Wurzeln ſchlagen. Waͤchſt an dem Ufer der Fluͤſſe an uͤber⸗ ſchwemmten ſandigen Orten und bluͤhet im Ju— lius und Auguſt. f Die Wurzel iſt lang, dick, kriechend und mit vielen Faſern verſehen. Sie treibt viele Blaͤtter und Halme, welche den Halmen und Blaͤttern des Waldbinſengraſes ſo ahnlich find, daß fie kaum von einander unterſchieden ters den koͤnnen; aber die Verſchiedenheit beider Pflanzen iſt gleichwohl ſehr groß und beſtehet vorzuͤglich im folgenden: die einzelnen Bluͤ⸗ thenaͤhrchen, welche bei Sc. sylvaticus rundlicht eyfoͤrmig find, find bei Sc. radicans länglicht eyfoͤrmig: die Kelchbaͤlgleins ſind bei dieſer Art nicht mit einer hervorragenden Spitze ver⸗ ſehen, und die Fruchtborſten find hin und her gebogen und nicht mit Wiederhacken verſehen. Außer dem bringt dieſe Pflanze außer dem ge— 9 woͤhnlichen blühenden Halmen auch unfrucht⸗ bare Halme hervor, die ſich im Herbſte in einem Bogen gegen die Erde neigen und an der Spitze Wurzeln ſchlagen, aus welcher junge Pflanzen entſtehen. In den Garten gepflanzt. hat fie ſeit 8 Jahren alle dieſe Eigenſchaften beibe: halten. Ich bemerkte dieſe Pflanze zuerſt im Jahr 1790 an dem Ufer des Rezens, und hielt fie für eine merkwuͤrdige Abart von Se. sylva- ticus und erwaͤhnte ihrer im Bot. Taſchenb. 1791 S. 143. Nachher beobachtete ſie Schkuhr bei Wittenberg an der Elbe, und erkannte fie fur eine eigene Art, die er in ÜUſteris Annalen für die Botanik beſchrieb und abbildete. Wenn dieſe Pflanze auch bei Erlangen wirk— lich wild waͤchſt, fo iſt fie aus denjenigen Sn: dividuen entſtanden, welche ich daſelbſt im Jahre 1793 angepflanzt habe. Fig, &. Ein Theil des fruchtbaren Halms mit der Trugdolde. G. Die Spitze des un— fruchtbaren Wurzeln ſchlagenden Halms. c. Die Trugdolde. D. Ein Aehrchen. E. Ein Kelchbaͤlglein. F. 6. Die Blu: then. H. Die Frucht mit ihren Um— gebungen. Hoppe. / f ANY, 9 | oh 4 \ — 4 M S = 2 9 radıcans Jab Ku 0 Dritte Claſſe. Zweite Ordnung. POA supina, Niedriges Riſpengras. — o er ri Mit gleichförmiger ausgebreit wenigbluͤthiger Riſpe, laͤng! ten a—sbluthigen Aehrchen, pfenloßen Blüthen, ziemlich tzigen Blathaͤutchen an den Hal blaͤttern, ſtumpfen, kurzen, den übrigen, und kriechend Wurzeln. Waͤchſt auf den hoͤchſten Alpengebuͤrgen, und bluͤhet im Junt und Juli. Aus einer kriechenden Wurzel kommen meh: rere fingerslange, zuweilen noch längere auf: rechtſtehende, runde, geſtreifte, glatte, nicht ſelten purpurroͤthlichte Halme heraus, die mit gleichbreiten, ſpitzigen, am Rande und am Ruͤcken rauhen Blaͤttern beſetzt find. Die Blatt⸗ ſcheiden ſind geſtreift, glatt und zuſammenge⸗ druͤckt. Die Riſpe enthaͤlt nur wenige Bluͤthen, iſt gleichfoͤrmig, anfangs ausgebreitet, in der Folge zuſammengezogen. Die einzelnen ſehr kurzen, unterwaͤrts ſich theilenden Aeſtchen, tragen nur zwei, ſeltener drei Aehrchen: die uͤbrigen am vfteften nur eines. Dieſe find laͤnglicht, zuſammengedruͤckt, und beſtehen aus vier bis ſechs Bluͤthen, die grünlichtweiß, und purpurroͤthlicht bunt ſind. Die Kelchſpelzen 1 350 ” SANS on find eyrund lanzettfoͤrmig, ſpitzig, kielfoͤrmig, glatt, und ungleich: die groͤßere iſt dreiner⸗ vicht, die andere kleinere nur einnervicht. Die aͤußere Kronſpelze iſt laͤnglicht, zuſammenge— druͤckt, ſtumpf, kielfoͤrmig, einnervicht, ober⸗ warts glatt, unterwaͤrts aber mit einigen Haͤr⸗ chen beſetzt: die innere kleinere iſt faſt zwei⸗ ſpaltig, und am Rande ſehr zart gefranzt. Fig. a. b. Die ganze Pflanze von verſchie⸗ dener Groͤße. C. Enn Aehrchen. Dr. Panzer. 2 2 * d > you zA . 4 Dritte Claſſe. Zweite Ordnung. LAPPAGO racemosa, Traubenblüthiges Stachelgras. Mit einer aͤhrenfoͤrmigen Riſpe, u dußeren Kelchſpelze, deren R ind. Nerven mit Haͤckchen beſetz n nd u⸗ t Cenchrus racemosus, Linn. Waͤchſt an ſteinichten ander trockenen Plaͤtzen, beſonders an den Seekuͤſten wild, und bluͤhet vom Mai an den ganzen Sommer hindurch. Aus der einjaͤhrigen zaſerichten Wurzel bil⸗ det ſich, beſonders im Verlauf der Bluͤthezeit ein ſehr weit um ſich greifender Raſen, der in mehreren etwas zuſammengedruͤckten, ſehr glat⸗ ten, bald einfachen, bald aͤſtigen, vier bis ſechs Zoll langen, an den untern Gelenken kniefoͤrmig gebogenen, und daſelbſt geſtrekt lie: genden Halmen aufſchießt. Die ziemlich ſtar⸗ ren, gleichbreiten, ſcharf, zugeſpitzten Blätter, ſind auf ihren beiden Flaͤchen rauh, und am Rande mit ſteifen Borſten gleichſam zahnartig gefranzt. Die Blattſcheiden ſind geſtreift, glatt, und etwas zuſammengedruͤckt. Statt dem Blatthaͤutchen iſt hier eine Reihe Haͤrchen ſichtbar. Die Aehrchen ſtehen in einer geraden roͤthlichten, einen bis zwei Zoll langen Traube abwechſelnd bei einander, die fatt immer nach unterwärts mit der Blattſcheide, aus der fie heraustritt, umgeben iſt. Die Aehrchen ent: halten 3—5 Bluthen, find anfangs an die Spindel der Traube gleichſam angedrückt, fies hen aber in der Folge horizontal ab. Jede ein⸗ zelne Blüthe enthält zwei Kelchſpelzen, von welchen die größere aͤußere ey⸗lanzettfoͤrmig, derbe, ſpitzig, am Ruͤcken gewoͤlbt, und da⸗ ſelbſt mit —7 erhabenen Nerven verſehen iſt, die ihre ganze Laͤnge durch, mit einfoͤrmigen, an der Baſis rothen Häckchen beſetzt find; und deren kleinere leicht uͤberſehen werden kann, weil ſelbige ſich als ein ſehr kleines ſchuppen⸗ foͤrmiges glattes weißes, nur einnervichtes Blaͤttchen darſtellt. Das Kroͤnchen beſteht auch nur aus zwei Spelzen, von welchen die aͤußere haͤutig lanzettfoͤrmig, laͤuger, ſcharfzugeſpitzt, und am Rücken einnervicht, die innere aber kuͤrzer, eyfoͤrmig, ſtumpf, voͤllig glatt, und am Ruͤcken gewoͤlbt iſt. Der Saame wird von dem Kroͤnchen eingeſchloſſen. Fig. @. Die ganze Pflanze. b. Ein Theil des Halmes mit zwei Blattern. C. Die Randzaͤhne der Blätter. d. Die Bluͤthen—⸗ traube. e. E. Ein Aehrchen. F. Eine Bluͤthe. G. Die äußere Kelchſpelze. II. Ein Haͤckchen derſelben. I. Die innere Kelchſpelze. K. Die aͤußere Kronſpelze. L. Die innere Kronſpelze, M. Der Frucht⸗ knoten, mit den Staubfaͤden und den Nar— ben. Dr. Panzer. UN NIE aN 727 ad. * — dl . nacemofa 290 [4 28 — — — - Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. CYCLAMEN europaeum. Europäiſche Erdſcheibe. Mit zuruͤckgebogener Blumenkrone, und rundlich herzfoͤrmigen ge— kerbten Blattern. Dieſe Pflanze waͤchſt in Oeſterreich, Schle⸗ ſien, Boͤhmen, und in Bayern z. B. bei Re⸗ gensburg in gebirgigten Gegenden, in Wal dern an trocknen ſchattigten Orten, und bluͤ⸗ het im Fruͤhjahr und Herbſt. Ihre Wurzel iſt perennirend, und beſteht aus einem ſcheiben— foͤrmigen, platten, fleiſchigen, auſſen braun⸗ gelben, mit langen Faſern verſehenen Koͤrper, aus welchem mehrere lauggeſtielte, faſt zirkel⸗ runde herzfoͤrmige, am Rande gekerbte Blaͤt⸗ ter hervor kommen; die auf beiden Seiten glatt, oben dunkelgruͤn, bisweilen gefleckt, und auf der Unterflaͤche ſchoͤn purpurroth oder violett ſind. Sie bleiben den Winter uͤber, und verwelken erſt im folgenden Jahr. Die Blumen kommen vor den Blaͤttern, gemeini⸗ glich erſt im Herbſt zum Vorſchein, und ent— ſpringen auf langen, einfachen, runden, glat⸗ ten Stielen, wie die Blaͤtter, unmittelbar aus der Wurzel. Jeder Stiel traͤgt nur eine purpurrothe, weiße oder blaßrothe, wohlrie⸗ chende nickende Blume. In den erſten Perio— den ſind die Kronlappen in einander gewickelt, fo wie fie ſich aber ihrer Ausbildung nähern, ſchlaͤgt ſich einer nach dem andern zuruͤck, und der Schlund ragt hervor; der Griffel iſt laͤn⸗ ger als die Staubfaͤden. Wenn die Bluͤthezeit & | voruͤber iſt, und der Fruchtknoten zu wachſen aufaͤngt, fo windet ſich der Blumenſtiel al⸗ maͤhlich ſpiralfoͤrmig zuruͤck, bis auf den Bo⸗ den, wo dann auch die Frucht ihre Reife er⸗ halt. Dies iſt eine Kapſel, die mit einem weichen Mark, worinn viele Sgamen ſtecken, angefuͤllt it, und am Ende in fünf Schaalen⸗ ſtuͤcke aufſpringt. i Wegen der ſchoͤnen und wohlriechenden Blumen, iſt dieſe Pflanze allgemein beliebt, und wird deshalb in Blumentoͤpfen gezogen, und in die Zimmer geſtellt, wo ſie unter einer guten Pflege oft ſchon in den Wintermonaten ihre vortrefflichen Blumen hervorbringt. Sie wird auch in den Gärten als Zierblume gezo— gen, und kommt faft in jedem Boden gut fort, wenn nur der Standort etwas ſchattig iſt. Es kommen mancherlei Abaͤnderungen in den Gaͤr— ten zum Vorſchein. 8 Die Wurzel wird von den Schweinen ſehr aufgeſucht, daher fie auch den Namen Sch weis nebrod erhalten. Sie beſitzt, beſonders im Herbſte einen milden, ſchleimigen, und zuletzt ſcharfen Geſchmack, purgirt roh und friſch ſehr heftig. Sie war ehedem in den Apotheken un⸗ ter dem Namen Arthanita gebraͤuchlich, davon noch eine Salbe gewoͤhnlich iſt, welche zur Auf⸗ loͤſung verhaͤrteter Druͤſen dienet. In Aſche gebraten, ſoll ſie ihre Schaͤrfe verlieren, und eßbar ſeyn. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blume. c. Die Saamenkapſel. d. Dieſelbige auf⸗ geſprungen. e. Saamen. Die Abbildung iſt aus Jacq. Fl. austr. Vol. V. Tab. 401. entlehnt. Cyclamen europasum 3 , Fünfte Claſſe. Erſte Ordnung. CAMPANULA pulla Dunkelblaue Glockenblume. Mit einfachem ein blumigen Stengel, nickender Blume, und laͤnglich eyrunden gekerbten Blättern. Waͤchſt in Oeſterreich und Boͤhmen auf ho⸗ hen Gebirgen, auf Voralpen und Alpen an graſigen Orten, und bluͤhet im Julius und Auguſt. Die Wurzel it fadenfoͤrmig, faſe— richt, kriechend, und perennirend; und treibt einen oder mehrere duͤnne, fadenförmige, auf⸗ rechte, hin und her gebogene, handhohe, run⸗ de, ſehr glatte, und immer einfache, Stengel hervor, welche mit wechſelsweiſe ſtehenden, geſtielten, ſehr glatten und auf beiden Seiten hellgruͤnen, am Rande etwas gekerbten Blaͤt— tern beſetzt ſind; die untern ſind breiter und ſtumpf, die obern ſchmaͤler und ſpitzig, die ganz obern faſt linienfoͤrmig. Jeder Stengel hat auf einen langen nackten Blumenftiel, eine ſehr dunkelpviolette, fuͤnfeckig glockenfoͤrmige, undeutlich fuͤnftheilige, nickende Blume, deren Kelch glatt, fünftheilig, die Einſchnitte ſchmal, d. und viel kuͤrzer als die Blumenkrone In 3 Diele Pflanze kommt faſt in jedem Garten: beete gut fort, und e ſich durch die kriechende Wurzel an manchen Orten unge: er 15575 Die Blumen haben aber keinen eruch. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blur me in natürlicher Größe. o. Die Saa— menkapſel. Die Abbildung iſt aus Jacquin Flora austriaca, Vol, III. Tab. 285. entlehnt. pulla Er cu 5 5 uu Sechste Claſſe. Erſte Ordnung. LORANTH US europaeus, Europäiſche Riemenblume. Mit einfachen Blumentrauben an den Enden der Zweige; und ganz getrennten Geſchlechtern. Dieſe Art findet man in den oͤſterreichiſchen und oberſchleſiſchen Waͤldern auf Baͤumen, vornehmlich auf Sichen, als eine Schmarotzer⸗ yflanze, die im April und Mai blühet. Der Geſtalt nach gleicht ſie der gemeinen weißen Miſtel (Viscum album) und laͤßt ſich ohnfehl⸗ bar auch wie dieſe durch Saamen fortpflanzen. Sowohl die Zweige, als der Stamm, welcher öfters einen Zoll dick iſt, haben eine braune Rinde. Die lederartigen Blaͤtter ſtehen auf kurzen Stielen einander gegenuͤber, und ſind ganzrandig. Die einfachen Blumentrauben ſte⸗ hen am Ende der Zweige, die Geſchlechter ſind getrennt; bei der maͤnnlichen Blume ſind die Staubfaͤden fruchtbar, aber der Stem⸗ pel iſt unfruchtbar, bei der weiblichen Blume findet das Gegentheil ſtatt. Die maͤnnlichen Blumen haben ſtatt des Kelches einen haͤu⸗ tigen unmerklich gezaͤhnten Rand, und ſechs zuruͤckgekrümmte Kronblaͤtter, an welchen die ſechs Staubfaͤden ſitzen. Die Krone der weib- lichen Blume wie bei der maͤnnlichen; der Griffel traͤgt eine ſtumpfe Narbe. Die Frucht iſt rundlich, gelblich, und enthalt einen Saa⸗ 5 men, welcher am Ende bereits eine kleine mit Schleim uͤberzogene Wurzel zeigt, und im October zur Reife kommt. Fig. . Die ganze pflanze. Eine weib⸗ liche Bluͤthe. Ein , ee mit einem Stanshefa abgeſondert. D Der Stempel. E. Eine maͤnnliche Bluͤ⸗ the. F. Ein Blumenblaͤttlein mit einem fruchtbaren Staubgefaͤß abgeſendert. G. Oer unfruchtbare Stempel. h. Die Frucht⸗ traube. i. Ein Saamen. Unſere &obildung it aus Jacquin Flora austriaca, Vol, I, Tab. 30, entlehnt. re > Loranthus CUFOPAEUS . Sechste Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNC US filifor mis. Fadenfö örmige Binſe. Mit kriechenden Wurzeln, einzelnen e etwas flachen geraden Halmen, einer einfachen an der Seite ſtehenden Bluͤthenrispe, ſechsmaͤnnigen Bluͤthen, lanzett⸗ Ae Are Kelchblaͤttchen, etwas ſtumpfen und kuͤrzern Blu⸗ menblättern und rundlichten mit dem Kelch gleichlangen Kapfeln. Waͤchſt auf feuchten ſandigen Boden, auf Wieſen, an dem Ufer der Slüffe und bluͤhet im May Die Wurzel kriecht, iſt braun und mit gelb: lichten Faſern verſehen. Die Halme entſpringen abſatzweiſe einzeln oder gehaͤuft aus der Wur⸗ zel, find Schuhhoch, hellgruͤn, geſtreift, rund oder etwas zufammengedrüͤckt, am Ende pfrie⸗ menfoͤrmig zugeſpizt und am Grunde mit Schups pen verſehen: die untern Schuppen ſind kaum einen halben Zoll lang, braun, glaͤnzend, ſtumpf, die obern ſind Blattartig, hellgruͤn geſtreift. Die Blaͤtter ſind den Halmen voͤllig gleich, doch kuͤrzer. Die Bluͤthenkoͤpfe entſpringen ſeitwaͤrts in der Mitte des Halms und beſtehen aus 4— 6 Bluͤthen, welche ſtiellos, oder im Alter etwas geſtielt und mit einem oder zweien allgemeinen eyfoͤrmigen gegrannten Huͤlllaͤtt⸗ 10 — chen geſtuͤtzt ſind. Der Kelch iſt dreiblaͤttrig; die Kelchblaͤttchen ſind hellgruͤn, ſtumpf, etwas langer als die Blume. Die Blume iſt drei⸗ blaͤttrig; die Blattchen laͤnglicht, zugeſpitzt gruͤnlicht. Die Staubgefaͤße ſind gleichfoͤrmig, die Narben roͤthlicht dreitheilig. Die Saar menkapſel iſt laͤnglicht rund, ſtumpf, gruͤn, im reifern Zuſtande braun. Fig. E. Die ganze Pflanze. b. Ein oberer 9" Stengelabſchnitt mit der Bluͤthe. e. Derſelbe mit dem Saamen. D. Eine einzelne Bluͤthe. E. Die Kapſel mit ih— ren Decken. k. F. Dieſelbe nackt. g. 6. Saamen. Hoppe. „ A ip Fel, fe, free 275 Sechste Klaſſe. Erſte Drönung. JUNCUS squarrosus Sparrige Binſe. Mit nackten faſt dreiſeitigen rinnen— artigen Halme, gleichbreiten bor— ſtigenrinnenartigen Blattern, ver; laͤngerten Blüthenrispe, und ſtumpfen Saamenfapfeln. VWaͤchſt auf ſumpfichten ſandigen Boden, in einigen Gegenden Deutſchlands, bluͤhet im May und Juni. Die Wurzel iſt faſericht. Die Btaͤtter ſtehen an der Wurzel in dichten Raſen, ſind borſtenartig, dreiſeitig einfoͤrmig, geſtreift, hart und glatt, und am Grunde mit einer langen hellbraunen Scheide begabt. Die Halme ſind faſt einen Schuh hoch, aufrecht, ſteif, nackt. Die Rispe ſtehet an der Spitze der Halme, und enthalt kurze und verlängerte Bluͤthen— ſtiele, welche auf einer Seite flach, auf der andern erhaben ſind, und einzelne Bluͤthen tragen. Die Bluͤthen ſind mit einem ſcheiden⸗ artigen haͤutigen Deckblaͤttchen geſtuͤtzt. Die Kelch- und Blumenblaͤttchen ſind gleichfoͤrmig, e geriet, ſo lang als die rundlichte apſel. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein abgeſon⸗ dertes Blatt. e. Der obere Theil des 41 — —— * f e mit der Rispe. D. Eine einzelne luͤthe. E. Der Fruchtknoten mit dem Griffel und der dreifachen Narbe. t. Der obere Theil des Nane mit der frucht⸗ tragenden Rispe. G. Die junge Frucht mit ihren Umgebungen. H. Eine reife aufgeſprungene Frucht. I. Saamen. Hoppe. 2 1 eee A IRA > Sechste Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS bufoni us. + Kröten⸗Binſe. Mit faſerichten Wurzeln, aufſteigen— den zweitheiligen fadenförmigen me einzeln in den Blattwin⸗ eln und an den Enden ſtehenden Bluͤthen, laͤnglichten lang zuge⸗ ſpitzten Kelchblaͤttern, . Blumenblättern, die kleiner ſind als der Kelch, laͤnglichten etwas ſtumpfen Saamenkapſeln, die Eur; zer ſind als der Kelch. Waͤchſt an feuchten graſigten Orten, auf ſandigen Boden, blühet im Juni und Juli. Die Wurzel iſt faſericht. Die Halme ſind einen halben Schuh lang, aufſteigend, rund, glatt, zweitheilig, und am Grunde mit kurzen braunen Schuppen beſetzt. Die Blaͤtter ſind ſchmal, linienfoͤrmig, am Grunde ſcheidenartig, kaum Fingers lang. Die Bluͤthen ſtehen ein- zeln, faft einſeitig, ſtiellos in den Blattwinkeln und an den Spitzen der Halme. Die Kelch— blaͤttchen ſind lanzettfoͤrmig mit einer langen Spitze, grün, weiß gerandet. Die Blumen— blaͤttchen ſind etwas kuͤrzer und ſtumpfer als der Kelch. Die Staubgefäße find gleichfoͤrmig, der Griffel iſt ſehr kurz, die Narbe dreizaͤhlig, 12 weißlicht, federartig. Die Saamenkapſeln ſind laͤnglicht, ſtumpf, ſo lang als die Blume. | Die ganze Pflanze iſt bleichgruͤn. Fi ig. a Die ganze Pflanze. 5. Die offene Bluͤthe. C. Dieſelbe geſchloſſen. D. Ein Kelchblaͤttchen. E. Ein Blamenblatt. 1. F. Die Frucht mit ihren Umgebungen. g. G. Diefelbe nackt und aufgeſprungen. h. H. Saamen. Hoppe. buforuus N EEE Fer C4 Zn m — Sechste Klaſſe. Erſte Ordnung. JUNCUS bul bos us. Knollige Binſe. Mit faſt zuſammengedruͤckten, aufrech— ten einfachen, am Grunde beblät: terten Halmen, gleichbreiten rin⸗ nenartigen Blaͤttern, an der Spitze ſte henden zuſammengezogenen Rispe, laͤnglichten, ſtumpfen Kelch- und Blumenblaͤttchen, die kaum halb ſo lang ſind als die rundlichen Kapfeln. Waͤchſt auf etwas ſandigen feuchten Orten, auf Weiden und an Wegen, bluͤhet im May und Junius. | Die Wurzel iſt faft kriechend, und mit vie: len braunen Faſern beſetzt. Die Halme ſtehen aufrecht, find fadenfoͤrmig, faſt zuſammenge⸗ druͤckt, ganz einfach, glatt und — 1 Schuh lang. Die Blaͤtter ſtehen am untern Theil des Halms wechſelsweiſe, ſind ſcheidenartig, gleich— breit, zugeſpitzt rinnenartig, viel kuͤrzer als die Halme. Die Bluͤthen-Rispe ſtehet an der Spitze des Halms aufrecht, und iſt mit zwei Huͤllblaͤttchen geſtuͤtzt, davon das groͤßere uͤber die Rispe hervorragt. Das Deckblaͤttchen iſt ſehr klein rundlich ſtumpf. Die Kelch⸗ und Blumenblaͤttchen find eifoͤrmig, ſehr ſtumpf, und halb ſo lang als die rundlichten ſchwarz— 13 braunen glaͤnzenden Saamenkapſeln. Der Saa⸗ men iſt laͤnglicht, hellbraun gerippt. | Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil des Halms mit der Nispe in Saa— men, c. Ein ppi der Rispe mit offe⸗ nen. Bluͤthen. D. Eine einzelne offene Bluͤthe. E. Die unreife Kapfel mit dem Decbläftchen , Kelch und Blumenblaͤtt— chen. Dieſelbe nackt. G. Die reife Kapſel 1015 ihren Umgebungen. h. I. Saamen. Hoppe. NL | . . an H bulbosus ARE > Sechste Klaſſe. Erſte Ordnung. L UZ U LA maxi ma. Größte Simſe. Mit flachen behaarten Blattern. zwei⸗ fach zuſammengeſezter Bluͤthen⸗ is pe, verlängerten ausgebreites ten, faſt dreihluͤthigen Bluͤthen⸗ ſtielen, zugeſpitzten Kelchen, und gegrannten Blumenblaͤttern, die A Kapſel von gleicher Laͤnge in Juncus maximus Reich. Juncus latifolius Wulfen, Waͤchſt in hohen Bergwaͤldern, bluͤhet im May und Junius. Die Wurzel iſt holzicht, mit vielen braunen Faſern verſehen. Die Wurzelblaͤtter ſtehen zu 10 bis 12 rofengrtig belſammen, ſind Schuh⸗ lang, am Grunde faſt einen halben Zoll breit, gegen die Spitze allmaͤhlich ſchmaͤler, durchaus der Fänge nach gefireift, und am Rande mit langen weißen Haaren beſetzt; die Halmblaͤtter ſtehen wechſelsweiſe, find ſcheidenartig und kaum Fingerslang; das oberſte iſt nicht laͤnger als die Rispe. Die Halme find 1 bis 2 Schuh lang, rund, beblaͤttert, und an der Spitze mit einer doppelt zuſammengeſetzten Bluͤthen-Rispe verſehen. Die Bluͤthen ſtehen in der Rispe einzeln oder zu 3 bis 4 gehäuft, und find mit 14 ſcheidenartigen hohlen, haͤutigen, zugeſpitzten Deckblaͤttchen geſtuͤtzt. Die drei Kelchblaͤttchen find eifoͤrmig, zugeſpitzt, braͤunlicht. Die Blur menblaͤtter find den Kelchblaͤttchen gleich, nur mit einer etwas langen Spitze verſehen. Die ſechs Staubgefaͤße find gleichfoͤrmig; die drei— zaͤhligen Narben ſind federartig. Die Kapſel eyrund, laͤnglicht, braͤunlicht. Pig. &. Die ganze Pflanze. b. Der obere Theil des Halms mit der Rispe. ie Bluͤthe. D. Dieſelbe e E. Der Fruchtknoten mit dem Griffel und den Narben. k. F. Die in ihren Huͤllen ſitzende Frucht. g. 6. Dieſelbe aus den; ſelben herausgenommen. Hoppe. n zula maxıma Met ht . 1 * aid * ® Sechste Klaſſe. Erſte Ordnung. A Aae Weißlichte Simſe. Mit flachen behaarten Blättern, dop— pelt zuſammengeſetzten offenen Bluͤthen⸗Rispe, die kuͤrzer iſt als die . eyfoͤrmigen mit einer e rund kürzer ſind als der Waͤchſt in bergichten Gegenden an ſchattigen Orten, in ausgehauenen Waͤldern, bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt holzicht, duͤnn und mit vie— len braunen Faſern beſetzt. Die Wurzelblaͤtter ſind einen halben Schuh lang, ſchmal, flach, geſtreift, am Rande behaart; die Stengelblätter ſtehen wechſelsweiſe, find Fingerslang, ſchei⸗ denartig; das obere reicht über die Rispe hin— aus. Der Stengel iſt 1 bis 2 Schuh hoch, einfach, rund, aufrecht, mit der Spitze etwas uͤbergebogen. Die Bluͤthen-Rispe ſtehet an der Spitze des Stengels und iſt ſehr aͤſtig; die Bluͤthen ſtehen einzeln oder gehaͤuft beiſammen, und ſind mit kurzen n haͤutigen weißlichten Deckblaͤttchen geſtuͤtzt. Der Kelch iſt dreiblaͤttrig, die Blaͤttchen eyfoͤrmig, zuge: ſpitzt, weißlicht. Die Blume iſt dreiblaͤttrig; 15 die Bit kind als der Kelch, et die Blaͤttchen laͤnglicht, zugeſpitzt, etwas länger als die Kelchblaͤttchen. Die ſechs Staubgefaͤße ſind gleichförmig; die Narben dreizaͤhlg, feder⸗ artig, roͤthlicht. Die Saamenkapſel eyfoͤrmig, rundlicht, gruͤn, zuletzt braun. Fig. &. Die ganze Pflanze. b, Der oberſte Stengelabſchnitt mit der Bluͤthenrispe. C. Die geſchloſſene Bluͤthe. D. Die offene Blüthe. e. E. Der erwachſene Fruchtknoten. k. F. Die reife Frucht mit ihren Huͤllen. 6. Die nackte aufge⸗ ſprunge Frucht mit dem in jeder Klappe befindlichen Saamen. h. H. Die Saa— men. | Hoppe. IR beer lbb: Daa. 28. AH =, Sechste Klaſſe. Erſte Ordnung. uU 2°U LA ’nlivie a Schneeweiße Simſe. Mit haarigen flachen Blättern, zu⸗ ſammengeſetzten Bluͤthenſtrauße, fuͤnfbluthi EM Bluͤthenſtielen, ſpitzigen Kelchblaͤttchen, doppelt ſo großen Blumenblaͤttchen, und kriechenden Wurzeln. 55 Dieſe Art waͤchſt nur in Alpengegenden, vorzüglich von Tyrol, findet ſich haufig auf der fe bei Lienz, und bluͤhet im Zus Die Wurzel iſt ſchwaͤrzlichtbraun, holzicht und faſericht, und treibt Blaͤtter und Halme nur einzeln hervor. Die Wurzelblaͤtter ſind ziemlich breit, lang, hellgruͤn, flach haarigt, und kommen Buͤſchelweiſe hervor; die Stengel— blaͤrter find ſchmaͤler und ſtehen wechſelsweiſe. Der Halm waͤchſt aufrecht und wird zwei Schuh lius hoch. Die Bluͤthen ſtehen am Ende des Sten⸗ gels ſtrausfoͤrmig. Die allgemeinen 7 bis 8 Bluͤthenſtiele ſind fadenfoͤrmig, glatt, am Grunde mit röbrenfürmigen, weißlichten gefranzten Scheiden umgeben; die beſondern 4 bis 5 Bluͤ⸗ thenſtiele tragen an der Spitze s bis 6 Bluͤthen, welche knauelfoͤrmig beiſammen ſtehen; die ein: zelnen Bluͤthen find am Grunde mit 2 bis 3 kurzen, weißlichten, eyfoͤrmigen, eoncaven Deck— blaͤttchen umgeben. Die drei Kelchblaͤttchen 16 ſind lanzettfoͤrmig weiß; die Blumenblaͤttchen von der naͤmlichen Beſchaffenheit, aber noch einmal ſo lang als jene. Die Staubfaͤden und Staubbeutel ſind weiß und laͤnglicht. Der Fruchtknoten iſt eyfoͤrmig, gruͤnlicht; der Grif— fel iſt ziemlich lang; die dreitheilige Narbe laͤnglicht, weiß, im aͤltern Zuſtande roͤthlicht. Die Saamen rundlicht, ſchwarz, glänzend. Diefe Pflanze iſt lange verkannt geweſen und unter ihren Namen dte Luzula albida in vie; len Floren von Deutſchland unrichtig aufge: rührt worden. Fig. 4. Die ganze pflanze b. Die Bluͤthen⸗ rispe. c. C. Etne einzelne offene Plüctze. D, Eine geichloffene Bluͤthe. e. E. Die in ihren Hüllen eingeſchloſſene Frucht. . F. Dieſelbe frei, aufgeſprungen, mit ihren Sgamen. g. G. Die Saamen in verſchiedener Anſicht. Hoppe. |— . VI — u u I [m aus Sechste Claſſe. Erſte Ordnung. ERYTHRONIUM Dens canis. Gemeiner Hundszahn. Dieſe Pflanze waͤchſt in grasartigem Boden auf Bergen, bei Idria, und bluͤhet im Maͤrz und April, zuweilen auch noch im Mai. Sie hat eine fleiſchige, weiße, laͤnglichte, runde, zugeſpitzte, einem Hundszahne nicht unaͤhnli⸗ che Wurzel, (woher die Pflanze den Namen erhalten hat) aus welcher, wenn ſie noch jung iſt, und noch nicht gebluͤht hat, nur ein ein⸗ ziges Blatt herfuͤrſchießt, hingegen wenn fie bluͤht, immer zwei Blaͤtter herfuͤrtreibt, welche einander entgegenſtehend, eyrund lanzettfoͤr⸗ mig, zugeſpitzt, ungetheilt, und gewoͤhnlich braun und grün gefleckt find. Zwiſchen den⸗ ſelben erhebt ſich ein aufrechter acht bis 12 Zoll hober einfacher, runder, roͤthlicher Blumen⸗ ſchaft, welcher eine einzige uͤbergebogene ab⸗ waͤrts haͤngende Blume traͤgt. Der Kelch fehlt. Die Krone beſteht aus ſechs laͤnglichten, lan; zettformig zugeſpitzten Blumenblattern, welche glockenfoͤrmig geſtellt, von der Mitte an ruͤck⸗ waͤrts gebogen, purpurroth und an der Baſis gruͤnlich ſind. An dreien wechſelsweiſe ein⸗ waͤrtsſtehenden, ſitzen unterwaͤrts zwei knorp⸗ lichte, erhoͤhete Nektarien. Sechs kuͤrzere Staubfaͤden umgeben einen birnfoͤrmigen Frucht⸗ knoten mit dem einfachen Griffel und dreifa— chen Staubwege, auf welchem ein rundliches, faſt dreieckiges, dreifaͤcherigtes, dreiſchaaliges 6 Saamenbehaͤltniß folgt, welches viele laͤng⸗ lichtrunde, unten zugeſpitzte Saamen enthaͤlt, die oben unter einer zuſammengeſchrumpften Haut mit einer Narbe gekroͤnt ſind. Man finder nicht nur in unſern Blumen⸗ gaͤrten, wo ſie faſt in jedem Boden gut fort⸗ kommt und zuweilen gefuͤllte Blumen traͤgt, ſondern auch ſelbſt in der Wildniß in Anſehung der Farbe der Blume mehrere Abanderungen, als purpurroth, fleiſchfarbig, gelb oder weiß. Die Tartarn genießen die getrocknete, mit Milch oder Fleiſchbruͤhe zerſtoßene oder gekoch⸗ te Wurzel als einen nahrhaften Brei. Fig. . Die ganze Pflanze. b. Eines von den Auffern Kronblaͤttchen abgeſondert. c. Der Stempel. d. Das Saamenbehaͤlt⸗ niß. e. Daſſelbige querdurchſchnitten. k. am nemliche aufgeſprungen. g. G. Ein aame. Unſere Abbildung iſt aus Jacquins Flora austriaca, Vol. V. Append, Tab. 9, entlehnt. Erythronium. dens c L. 22 u „ „„ ee ü- ½mũͥin ml 1 m ͤ ] r 5 8 y * S 1 0 * 4 Be u * In a * 0 * * sr ET 5 > 2 | 1 2 — x. ach Er u . > De wre u = . k 5 * 4 “ N 7.9 2 * = = * ® — - ar . N 2 ee » 2 - Tee. 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Aus einer eyfoͤrmigen Zwiebelwurzel ent⸗ ſpringt ein runder, gerader, zwei auch drei chuh langer Schaft, der mit 3—4 ſchmalen, ſpitzigen, roͤhrigen, dunkelgruͤnen, halbrun⸗ den, und deswegen nur unterwaͤrts rinnenar—⸗ tig ausgefurchten, an beiden Kanten rauhen Blaͤttern beſetzt iſt. Die viele kleine Zwiebel: chen tragende Dolde, beſteht aus mehrern, ziemlich lange geſttelten glockenfoͤrmigen Bluͤ⸗ then, deren Kronblaͤtter glatt, gruͤnlicht, und mit drei purpurrothen Streiſchen durchzogen ſind, und die ſaͤmmtlich anfangs mit einer geſchloſſenen, in der Folge geoͤffneten zwei⸗ blaͤtterigten Scheide umgeben ſind. Dieſe Scheidenblaͤtter ſind an ihrer Baſis bauchicht, an ihrer Spitze verſchmaͤlert, und um vieles laͤnger als die Mithendelde. Die Staubfaͤ⸗ den find gleichfoͤrmig, einfach, pfriemenfoͤr⸗ mig. Die Staubbeutel eyrund, unterwaͤrts BERNER Der Fruchtknoten an der Spitze rauh. Fig. &. Die ganze plante. b. Ein Blatt in natuͤrlicher Große. Ein Theil deſ— ſelben von der Unterseite. d. Dieſes ver⸗ tikal durchſchnitten. e. Die bluͤhende Dolde in natürlicher Grofe. k. Eine cin: zelne Bluͤthe. G. Die Blumenkrone ger öffnet. H. Ein Staubfaden mit dem Staubbeutel. i. 1. Der Fruchtknoten mit dem Griffel. Dr. Panzer. a — — a SS x Mlium oleracenum u: Sechste Claſſe. Erſte Ordnung. ALLIUM flavum. Gelbes Lauch. Mit einem rundblätterigen, dolden⸗ tragenden Schafte, haͤngenden Blumen, eyrunden Kronblaͤtt⸗ chen, und Staubfaͤden, welche laͤn ger als die Blumenkrone ſind. Waͤchſt in Oeſterreich auf grobſandigen Huͤ—⸗ geln wild, und bluͤhet im Junius. Die Wur— zel iſt eine einfache und eyrunde Zwiebel. Der Schaft iſt rund, dicht, und einen bis zwei Fuß hoch. Die Blaͤtter ſind rund, ſchlank, ſpitzig, meiſtens kuͤrzer als der Schaft, und haben geftreifte, ſaftloſe Scheiden. Die Blu⸗ menſcheide beſtehet aus zwei unten breiten, haͤutigen, oben mit einem ſchlanken Horn ſich endigenden, zuruͤckgebogenen Blaͤttern, die noch einmal ſo lang als die Dolde ſind. Vie⸗ le geſtielte, haͤngende gelbe Blumen bilden eis ne lockere Dolde. Die Kronblaͤttchen ſind hochgelb, ſtumpf eyrund, hohl, und aufrecht. 8 Die Staubgefäße find einfach, noch einmal fo lang als die Krone. Der Stempel kurz. Die Saamenkapſeln find blaßgelb, und die Saa— men ſchwarz. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine ein⸗ zelne Bluͤthe abgeſondert. oe. Die Saa— menkapſel. Alam BZ ZU 1 ya — — „ Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. DIANT HUS caes ius. Graublätterigte Nelke. Mit faſt einzeln bluͤhenden Staͤmm⸗ chen, kurzen ziemlich runden Kelchſchuppen, gekerbten zart⸗ haͤrigen Kronblaͤttern, und am Rande rauben Blaͤttern. Dieſe ſchoͤne Nelke wurde anfangs auf Felſen⸗Gruppen in England, dann in der Schweiz, vor kurzem in Sachſen und Thuͤrin⸗ gen, und nun auch in der Gegend um Hers⸗ bruck, im Monat Juni bluͤhend entdeckt. Die holzichte zaſerichte Wurzel perennirt und breitet ſich mit zahlreichen Raſen⸗Stoͤcken aus, deren Blätter graugruͤn, gleichbreit-lan⸗ zettfoͤrmig, abgeſtumpft glattraͤndig, gegenein⸗ anderuͤberſtehend ſtielloß ſind. Aus dieſen Ra⸗ ſenſtoͤcken kommen mehrere ein-, ſelten zwei: bluͤthige Staͤmmchen heraus, die aufrecht ſte⸗ hen, meiſtentheils einfach ohne Aeſte, glatt, vierkantig ſind, und von einer Spanne — bis gegen 9— 10 Zolle lang werden. Die zwei⸗ 85 Da 1 oder drei an dieſen ſtehenden Blätter s Paare ſind an ihren Raͤndern rauh, oder unter dem Suchglaſe eigentlich zart ſaͤgezaͤhnig. Die Kelchſchuppen find um das Drittheil kuͤrzer als der Kelch ſelbſt, eyrund — faſt rundlicht, ſtumpf geſpitzt und geſtreift. Die fuͤnf Kro— nenblaͤtter find bleich - roſenfarb, doppelt ſpi— tzig-ſtumpf eingeſchnitten, und in der Mitte mit einem Kranz zarter hochrother Haͤrchen gefranzt. Fig. a. b. Die ganze Pflanze. c. Der Kelch D. Ein Blatt. Dr. Panzer. Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA longifolia. Langblätteriger Steinbrech. Mit zungenförmigen ganzen, kalk⸗ artig gerandeten Wurzelblät⸗ tern, aufrechtem Stengel, und traubenförmigen Blüthen. Auf den ſüdlichen Alpen in Kärnthen und Tirol. Die Wurzel treibet wagrechte Ausläufer, an denen junge Pflanzen entſtehen. Die Blü— thentragende Blätterroſe iſt auf der Erde aus— gebreitet, die äuſſeren Blätter kürzer, halbver— trocknet, an den Felſen anliegend, die inne— ren länger, zu der Blüthenzeit etwas aufge— richtet, zungenförmig, ganzrandig, doch ge— zahnt anzuſehen, indem die, eine kleine Ver— tiefung umgebenden kalkartigen Kruſten über den Rand des Blattes hinaustreten, und Un— ebenheiten bilden. Der aufrechte Stengel iſt einen Schuh und drüber hoch, mit kürzeren, übrigens gleich gebildeten Blättern beſetzt, mehr oder weniger drüſig behaart, und bildet eine Traubenblüthe. Der einfache fünfſpal— tige Kelch iſt mit drüſigen Haaren beſetzt, die 1 Blumenblätter find. noch einmal fo lang als der Kelch, verkehrt eyrund, weiß, meiſtens mit rothen Punkten gefleckt. Fig. æ&. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu- me in natürlicher Größe. c. Ein Blatt. J. Eine Spielart, welche Herr Prof. von Veſt unter dem Namen Saxifraga crustata, als eigne Art beſchrieben hat in ſeinem Manuale botanicum, p. 656. und bot. Zeit. ater Jahrg. S. 42. e. Ein einzelnes Blatt. Gr. v. Sternberg. Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. S AXIF RA GA Ppyramidalis. Pyramidaliſcher Steinbrech. Mit breiten zungenförmigen an dem Ende verkehrt eyrunden ſägeförmig gezahnten Wurzel⸗ blättern, und einem aufrechten vieläſtigen reichblüthigen Sten⸗ gel. Wächſt in Steuermark auf den Reichen— ſteiner Alpen. Die Wurzel treibt wagrechte Ausläufer, an denen ſich neue Pflanzen bilden. Die Blät— terroſe liegt ausgebreitet auf der Erde, die den Stengel zunächſt umgebenden Blätter find etwas aufgerichtet, ſie ſind breit, an der un— tern Seite etwas erhaben, zungenförmig, am Ende verkehrt eyförmig, ſägeförmig gezahnt, der mittelſte Zahn an dem Blattende etwas gröber und länger, öfters mit kurzen Haaren beſetzt, die Stengelblätter ſind bis zur Hälfte gewimpert, dann gezahnt, der aufrechte Sten⸗ gel iſt ein bis zwei Schuh hoch, ſehr äſtig, die Aeſte ſtehen wechſelsweiſe in den Achſeln der Blätter rund um den Stengel, ſind in viele | 5 | Zweige getheilt, die ſich im Aufſteigen ver— kürzen, und am Ende in eine einfache Spitze auslaufen, wodurch die Pflanze die Form ei— ner Pyramide erhält. Der drüſig behaarte Kelch iſt meiſtens an den Einſchnitten roth ge— färbt, die Blumenblätter find eyrund, abge— ſtumpft, noch einmal ſo lang als die Kelchein— ſchnitte, die Staubfäden und Staubbeutel ro— ſenfarb, der Blüthenſtaub weiß. Fig. &. Die ganze Pflanze. B. Eine vers größerte Blume. C. Der Kelch. D. Der Fruchtknoten mit den beiden Stem— peln. E. Ein Staubgefäß. Gr. v. Sternberg. Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA aızoonm Traubenblüthiger Steinbrech. Die Wurzelblätter umgekehrt ey⸗ förmig, ſcharf ſägezahnig, roſen⸗ förmig übereinander liegend, halb geſchloſſen, die Stengel— blätter ſpatelförmig, die Blü⸗ thenſtiele armblüthig. Wächſt auf den meiſten niederen und hoͤ— heren Alpen in ganz Deutſchland. Dieſe Pflanze, die manchmal auf Kalkge— birgen in niedern Regionen, immer in den mittlern Regionen, nicht ſelten auf höheren Al— pen vorkömmt, erſcheint unter ſehr verſchiede— nen Abſtufungen von drei Zoll bis 1 Fuß Höhe, länger oder kürzeren, mehr oder weniger tief gezahnten Wurzelblättern, längern oder kürze— ren Blüthentraube, ganz weißen, etwas, oder ſehr ſtark punktirten Blumenblättern. Die hauptſächlichen, ſich immer gleichbleibenden Merkmale ſind folgende: Die Wurzel treibt wagrechte blättrige Ausläufer, an denen ſich junge Pflanzen bilden. Die Wurzelblätter ſtehen in gedrängten Raſen aufwärts gerichtet, 3 oder halbgeſchloſſen, ſie ſind umgekehrt eyför— mig, mit einem hautartigen ſcharf gezahnten Rande umgeben, die Stengelblätter find ſpatel— förmig, am Grunde gewimpert, gegen die Spitze kammformig ſcharf gezahnt, der Stengel iſt einfach, die eine Blüthentraube bildende Aeſte tragen ein bis drei Blüthen. Der Kelch iſt glatt, oder mit wenigen Drüſen beſetzt, die Blumenblätter ſind umgekehrt eyrund, mehr wie noch einmal ſo lang als der Kelch. Fig. &. Die ganze Pflanze nach verjüngtem Maasſtabe. b. Eine kleinere Pflanze in natürlicher Größe. c. Eine Blume ab- geſondert. D. Ein Wurzelblatt. E. Ein Stengelblatt. Gr. v. Sternberg. \ N A 2 \ Jia affe rache 4 Aızoor e, V. 5 f 8 „ * 2 7 N I 4% en Mr 11 N | up ds 4 ie 5 Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA rotundifolia. Rundblätteriger Steinbrech. Die Wurzelblätter geſtielt, die Sten⸗ gelblätter anſitzend, nierenför⸗ mig, ſpitzig gezahnt, der Sten⸗ gel äftig, Auf niedern Alpen in Steuermark, Kärn⸗ then, Tirol, Salzburg. Die Wurzelblätter find lang geſtielt, nie⸗ renförmig, manchmal am Stiel etwas herz— förmig ausgeſchnitten, oben dunkelgrün, uns ten bläſſer, grob, doch ſpitzig gezahnt, der mit gegliederten Haaren beſetzte Stengel iſt viels äſtig, reichblüthig, die Blumenblätter weiß, gelb und roth punktirt. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu⸗ me. C. Ein Blumenblatt. d. D. Der Kelch. E. Ein Staubgefäß. F. Der Fruchtknoten mit den beiden Stempeln. Gr. v. Sternberg. A.. y 1 6 5 „ MINEN! INN X 5 \ \ N! | AL Art fraga nalundefo FR N ä ‚ 0 * j * 1 * W 0 . * 5 . Se Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. S AXIFRAGA para doxa. Wunderlicher Steinbrech. Mit gegenkber, und wechſelsweiſe ſtehenden langgeſtielten nieren- förmig, herzähnlichen, weit⸗ ſchweifig, ſtumpf, tief aus geran⸗ deten Blättern, fadenförmigen Blüthenſtielen, und einer mit dem Kelch zuſammgewachſenen Blumenkrone. Wächſt an Bächen auf der Sau-Alpe in Karnthen. Aus einem fafrigen Wurzelbüſchel treiben mehrere, erſt niederliegende, dann aufgerich— tete ſchwache Stengel; die unterſten Blätter an denſelben ſtehen paarweiſe an langen fa— denförmigen Stielen, die oberen wechſelsweiſe an kürzeren, ſie ſind nierenförmig, am Stiel herzähnlich eingeſchnitten, in ſieben, fünf, 5 oder drei ſtumpfe Ausſchweifungen ausgerau⸗ det. Aus den Achſeln der Blätter treiben ziemlich lange fadenförmige Blüthenſtiele, an deren Ende die mit dem Kelch zuſammgewach— ſene weißgrünliche kleine Blume erſcheinet. Fig. a. Ein Stück der Pflanze in natürli⸗ cher Größe. B. Die Hälfte der Blume ausgebreitet. . Eine ganze Blume. Gr. v. Eitrenberg. i ? 28 er e:, 2.1 77 EN N ee TE ee | „ Br RE EB. Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. | 8 A X I F R A G A 1 Hohenwarts⸗ a Steinbr ech. Die Grundblätter angehäuft, lan⸗ zettförmig behaart, in eine Haarſpitze endigend, der Sten⸗ gel beblättert, die Blumenblät⸗ ter linienförmig gelb, von der Länge des Kelchs, die Stau b— beutel roſenfarb. Wächſt in Kärnthen auf der 99 5 Baba und Stoi. Die Pflanze ſitzt zwiſchen den Felſen ra⸗ ſenförmig ausgebreitet, und treibet viele Sten— gel, die unfruchtbaren ſind ſehr kurz und blät— terich, die Blühenden zwei bis drei Zoll hoch, anfangs niederliegend, dann aufſteigend, be— blättert, die Blätter lanzettförmig, behaart, in eine Haarſpitze endigend, die Stengel tra— gen am Ende an kurzen Stielen drei bis fünf 6 Blumen. Die Kelche umgeben die Fruchtkno— ten und ſind behaart, die Einſchnitte gleich den Blättern in eine Haarſpitze endigend, die Blu— menblätter ſind von gleicher Länge mit den Kelcheinſchnitten, linienfürmig, zitronengelb, oder im Grunde grünlichgelb, unter den auf— liegenden Staubbeuteln gefärbt, endlich dun— kel purpurbraun; die Staubbeutel roſenfarb. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Ein Aeſt— chen von der Spielart mit dunkel pur— purrother Blüthe. Gr. v. Sternberg. . Zoehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA aspera. Scharfer Steinbrech. Wit wechſelsweiſe ſtehenden lan— zettförmigen, ſtachlicht bewim- perten Blättern, gegliederten, am Grunde niederliegenden mehrblüthigen Stengel. Wächſt auf Alpen in Kärnthen und Tirol. Die kriechende Wurzel treibt mehrere Sten— gel, ſie ſind am Grunde niederliegend, geglie— dert, dann aufrecht, beblättert, mehrblüthig. Die Blätter ſtehen wechſelsweiſe, ſind lanzett— förmig, mit ſtachelförmigen Haaren gewim— pert, in den Achſeln der Blätter, beſonders an den unfruchtbaren Stengeln ſitzen kleine Knollen zuſammgeballter vertrockneter Blätter, die ganze Pflanze hat ein blaßgrünes Anſehen. Der Kelch iſt tief geſpalten, die Kelchabſchnitte in eine Spitze endigend, die Blumenblätter 7 find zweimal ſo lang als der Kelch, blaß— gelb. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein Stück des Stengels mit einem Blatt, in deſſen Winkel ein Knollen nere Blätter. Gr. v. Sternberg. 0 222 AD L.3. ER 4 aeg briyordes AD Er, * e N Wos Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAX IF R AGA Burseriana. Burſerſcher Steinbrech. Die Wurzelblätter dachziegelformig übereinander gehäuft, pfrie⸗ menförmig, faſt dreikantig, glatt, meergrün, der Stengel einblüthig, die Blüthen groß. Auf Alpen in Kärnthen, und den Rads ſtatter Tauern iu Salzburgiſchen. Die holzartige Wurzel iſt von der Dicke eines Federkiels, ſchwarz, die Wurzelblätter liegen dachziegelförmig ſehr gedrängt überein— ander, ſind meergrün, oben flach, unten er— haben, glatt, in eine ſteife Spitze endigend, der zwei bis drei Zoll hohe Stengel iſt roth, mit kleinen Blättern beſetzt, die bis zur Hälf— te ebenfalls roth ſind, drüſig behaart, einblü— thig, der Kelch röthlich, mit drüfigen Haa— ren beſetzt, die Einſchnitte eyförmig, zugeſpitzt, 9 ® die Blumenblätter faft dreimal fo lang als der Kelch, faft rund, weiß, mit drei Nerven bezeichnet. Fig. a. b. Die Pflanze in natürlicher Größe. C. Ein Blatt von der obern, D. von der untern Seite. Gr. v. Sternberg. Sarifraya burserianda wi, “ Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA caesia Bläulicher Steinbrech. Die Wurzelblätter angehäuft, meergrün, zurückgebogen, halbe durchlöchert, der Stengel arm⸗ blätterig, reichblüthig. Wächſt allenthalben auf Felſen in den Al— pen von Steuermark, Kärnthen, Tirol und Salzburg. Die Wurzelblätter ſind dick, hart, etwas zurückgebogen, mit einer dünnen Kalkkruſte beſetzt, die, wenn ſie abgehet, ein kleines Loch zurückläßt, daß jedoch nicht durch und durch geht, der drei bis fünf Zoll hohe Stengel iſt glatt oder behaart, mit einigen zerſtreuten Blättern beſetzt, und trägt am Ende vier bis ſechs weiße Blumen, die etwas größer ſind als der Kelch. 10 Unſere Kupfertafel ſtellt eine Pflanze in natürlicher Größe vor. Gr. v. Sternberg. * e ere I 7 7 4 4 Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA qa phy 11a. Blattloſer Steinbrech. Mit eyförmig lanzettähnlichen, gan⸗ zen und dreiſpaltigen Blättern, einem blattloſen einblüthigen Stengel, und linienförmig fpißis gen Blumenblättern. Wochſt auf hohen Alpen in Oberöſtreich, Schnee-Alp, und den kleinen Brühl. Die Grundblätter bilden lockere weitſchwei— fige Raſen, find eiförmig lanzettähnlich, theils ganz, theils dreiſpaltig, der mittlere Lappen gewöhnlich breiter, nervig, glatt, am Rande mit einigen drüſigen Haaren beſetzt, die ein bis zwei Zoll hohen Stengel ſind gewöhnlich blattlos, ſelten mit einen Blatt beſetzt, einblü— thig, die Blüthen lang geſtielt. Der Kelch glatt. Die Blumenblatter linienförmig, ſpitzig, 11 zitronengelb, die Soamenkapſel hoͤckrig, die Schnäbeln auswärts gebogen. Unfere Kupfertafel ſtellt eine Pflanze in natürlicher Größe vor, Gr. v. Sternberg. 3 E. 8 2 z I 2 Fur NN 2 2 Sn AN Q fig ayılm)lla . eg nid, 4 a j Zehute Claſſe. Zweite Ordnung. S AXIFRA GA atropurpurea. Schwarzpurpurfarbiger Steinbrech. Mit linienförmigen ſchmalen gan⸗ zen oder dreiſpaltigen Grund⸗ blättern, einen beblätterten Stengel, und dunkelpurpurro— then Blumenblättern. Wulfen fand dieſe Pflanze auf der Alpe Hoinska planina, Zoes auf den Gründo— witzer Alpen in Kärnthen. Die Grundblätter ſind oder größtentheils ganz, mit einigen wenigen dreiſpaltigen ge— miſcht, oder größtentheils dreiſpaltig, mit we— nigen ganzen gemengt, immer ſehr ſchmal und linienförmig, mehr oder weniger, auch faſt gar nicht behaart, der zwei bis drei Zoll hohe Stengel iſt mit mehreren, meiſtentheils ganzen Blättern beſetzt, ein, zwei, höchſtens dreiblüthig, die Blumenblätter ſind etwas 12 langer als der Kelch, dunkel purpurroth. Die ganze Pflanze ſoll am Standort etwas kle— bricht und wohlriechend ſeyn, gleich der 8. mo- schata, mit der fie ſehr nahe verwandt, wahr- ſcheinlich blos als Abart von ihr getrennt iſt. Unſre Abbildung ſtellt die Pflanze in na— türlicher Größe vor. Gr. v. Sternberg. 2 N SR * W e, . are R 2 % Nr RR a Nie At N * ar 1 n Aan ur 1 * & 4 14 — _ . - 2 2 R AM „ ur ’ ‘a . „ > - m. * © Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA androsacea. Mannsſchildartiger Steinbrech. Mit lanzettförmigen, ſtumpfen gan- zen und keilförmigen, dreizah⸗ nigen, gleich dem Stengel ſehr behaarten Wurzelblättern, und Blumen, die noch einmal ſo lang ſind als der Kelch. Wächſt auf Alpen in Steuermark, Kärn— then, Tirol, Salzburg. Die zweijährigen Wurzelblätter vertrock— net, die neueren im Kreis ausgebreitet, theils lanzettförmig ganz, theils keilförmig dreizäh— nig, mit gegliederten Haaren gleich dem Sten— gel behaart, der aufrechte Stengel iſt gewöhn— lich nur mit einem Blatte beſetzt, und trägt am Ende zwei bis drei, ſelten mehr geſtielte Blüthen, die Kelche find ſehr behaart, die 13 Blumenblätter noch einmal fo lang als der Kelch, elliptiſch, weiß. Unſere Kupfertafel ſtellt die Pflanze in natürlicher Größe vor. Gr. v. Sternberg. > WA 2 BR TATRA BER androfacea 1 hen . 222 * e e > * . sy * * * 0 g Nai Fange 7 Wr I N N n BR A 5 1 ©, 8 U CL * * | 0 — 4 21 9464 1 — Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA controversa. Strittiger Steinbrech. Die Grundblätter gedrängt, keil⸗ förmig, theils ganz, theils drei oder fünfzähnig, behaart, kle⸗ brig, der Stengel reich beblät- tert, äftig, die Blumenblätter ausgerandet, zweimal ſo lang als der Kelch. Wächſt auf hohen Alpen in Kärnthen und Tirol. \ Dieſe Pflanze erſcheinet unter wechſelnden Formen, bald ſechs Zoll hoch, von unten auf äſtig, oder nur an der Spitze mit einigen Aeſten verſehen, bald nur zwei Zoll hoch, ebenfalls mehr oder weniger äſtig, öfters mit faſt durchgehends drei- und fünfzähnigen, manchmal mit faſt durchgehends ganzen Blät— tern. Die bleibenden, nie abändernden, we— 14 ſentlichen Merkmale find: gedrängt beiſamm— ſtehende keilförmige, klebrig behaarte Grund: blätter, ein blattreicher, mehr oder weniger äſtiger Stengel, und ausgerandete große weiße Blumenblätter. Die Pflanze iſt zweijährig. Fig. a. Die ganze Pflanze. d. Der uns tere Theil einer Spielart mit größern Wurzelblättern. Gr. v. Sternberg. 9 5 5 — * 7, Dania. conlrover [a Sud. IE c x AR 8 1 N CAR er fe Sm 1 > 1 55 * 2 Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAX IFRA GA tridactilites. Dreitheiliger Steinbrech. Die Grundblätter theils ſpatelför— mig ganz, theils keilförmig dreiſpaltig, der Stengel weit— ſchweifig beblättert, äſtig, die Blumenblätter abgeſtumpft, we— nig größer als der Kelch. Wächſt auf Aeckern, Steinhügeln, auf alten Mauern. Die Pflanze iſt einjährig, von einen bis vier Zoll hoch, die Grundblätter liegen kreis— förmig ausgebreitet, find theils ſpatelförmig ganz, theils keilförmig dreiſpaltig, behaart. Der gleichfalls behaarte Stengel iſt aufrecht, mit einigen dreiſpaltigen Blättern beſetzt, äſtig, die Blüthen ſind geſtielt, klein, die Blumen— blätter abgeſtumpft, kaum ausgerandet, weiß. 19 Unfere Abbildung ſtellt dieſe Pflanze in natürlicher Größe vor. Gr. v. Sternberg. 2. 4‘ — — * 2 * . * i Sarrfpraza | Indeelylites DR A v Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. S AXIF RAG A heterophylla Verſchiedenblätteriger Steinbrech. Mit keilförmigen dicknervigen fünf⸗ ſpaltigen, oder hand förmigen dreitheiligen Blättern, deren Theile gelappt oder geſpalten ſind, einen geraden klebrigen Stengel, tief geſpaltenen Kelch, und großen Blüthen. Wohnt auf Alpen in Kärnthen. Die Blätter dieſer Pflanze erſcheinen un— ter ſehr verſchiedenen Formen: keilförmig drei— ſpaltig, fünf oder vielſpaltig, oder handför— mig, drei- oder fünftheilig, mit wieder ge— theilt oder geſpaltenen Theilen. Gleichbleibend iſt der an der Unterfläche des Blattes hervor— ſtehende Nervenbau, der aus allen Theilen des Blattes im Stengel in drei oder in einen dicken Nerven zuſammläuft, der aufrechte 10 Stengel iſt immer mit einigen an Form vers ſchiedenen Blättern beſetzt, haarig und klebrig, der Blüthenſtand trauben- oder ſchirmförmig, die Kelche in tiefe Einſchnitte getheilt, die Blumenblätter ſehr lang, wie auch die Grif- fel, die Staubfäden wenigſtens ſo lang als der Kelch. Unſere Kupfertafel ſtellt die Pflanze in natürlicher Größe vor. Gr. v. Sternberg. 2 DEN N \ / U e IN A: - g * d . Sarppz 2 Heels lle lem. 5 « 2 PP. 0 u * = m ” 4 5 x — 1 „ 1 * Zeh 9 Pr 1 — . d SA Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIF RAG A mutat a. Veraͤnderter Steinbrech. Mit zungenfoͤrmigen, im Grunde langgewimperten, hie und da ge; zahnten Wurzelblaͤttern, trau: benfoͤrmigen Bluͤthen, linienfoͤr— migen, orangegelben Blumen; blaͤttern. Waͤchſt am Fuß der Gebirge in Steuer: mark, Kärnten, Salzburg, Oberbayern. Die Wurzelblaͤtter liegen kreisfoͤrmig aus— gebreitet auf dem Boden, find ganz, mit eiz nem hautartigen, nur hie und da gezähnten Rande umgeben, im Grunde federartig be; wimpert; der aufrechte Stengel iſt mehr oder weniger behaart, und traͤgt am Ende eine ziem— lich reichbluͤthige Blumentraube; die fuͤnfſpal— tigen Kelche ſind ungleich, in drei breitere und zwei ſchmaͤlere Einſchnitte getheilt; die orangegelben Blumenblaͤtter find linienfoͤrmig. 1 EEE Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Wurzel⸗ blatt. c. Eine einzelne Blume in na— tuͤrlicher Größe. D. Der Kelch, ver: groͤßert. Gr. v. Sternberg. . 2. IF u 4 8 fee. . e . ; 1 * anne b 1 * De 4 * Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFR AGA aretioides. Aretieuartiger Steinbrech. Mit gedrängt übereinander liegen: den, ganzen, glatten, elyptiſchen Wurzelblaͤttern, druͤſig behaar— ten Stengelblaͤttern, kopffoͤrmi⸗ gen Bluͤthen, und gezahnten gel- ben Blumenblaͤttern. Waͤchſt bei der Eiskapelle, unweit des Koͤnig⸗Sees bei Berchtesgaden. | Die Wurzelblaͤtter liegen roſenfoͤrmig dicht auf einander geſchichtet, ſie ſind elyptiſch, ganz, und glatt, die Stengelblaͤtter und die Kelche hingegen, mit druͤſentragenden Haa— ren dicht beſetzt. Der Stengel iſt kaum vier Zoll hoch, die Bluͤthen an deſſen Ende kopf— foͤrmig angehaͤuft, die Blumenblaͤtter ſind gelb, laͤnger als der Kelch, am Nagel ver— engt, auf beiden Seiten linienfoͤrmig, am Ende verkehrt eyrund und gezaͤhnt. 2 Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein einzel⸗ nes Blatt. c. C. Ein Kronenblaͤttchen. D. Der Kelch. E. Eine noch junge Saamenkapſel, welche noch von den Staubfaͤden umgeben iſt. F. Eine dl: tere Kapſel. Gr. v. Sternberg. ae : — Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA stellaris. Sternfoͤrmiger Steinbrech. Die Blätter laͤnglicht Feilfürmig, an den oberen Ende gezahnt, die Stengel aͤſtig, die Blumenblaͤt⸗ ter gleich, im Grunde ſtielartig verengt. Waͤchſt auf hohen und niederen Alpen, in Steuermark, Kaͤrnten, Tirol, Salzburg, und auf dem Berg Belchen im Großherzog— thum Baaden auf feuchten Stellen. Die Wurzelblaͤtter ſtehen angehaͤuft, und haben mit den Stengelblaͤttern die gleiche laͤnglicht keilfoͤrmige Geſtalt, am oberen Enz de gezahnt. Der Stengel iſt in mehrere Aeſte getheilt, ſehr verſchieden an Hoͤhe, bald glatt, bald behaart; die Kelche ſind nach dem Verbluͤhen zuruͤckgeſchlagen, die Blumenblaͤt— ter laͤnger als der Kelch, weiß, mit gelben Punkten beſprengt, und im Grunde ſo ſehr verengt, daß ſie geſtielt zu ſeyn ſcheinen. 3 Dieſe Pflanze bildet viele Abarten, wor— unter jene wo die Bluͤthenzweige am Ende ſtatt oder neben den Blumen kleine gruͤne Blaͤtter treiben, am merkwuͤrdigſten iſt, ſie koͤmmt haͤufig auf der Sau-Alpe in Kaͤrnten vor. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu— me in natuͤrlicher Groͤße. C. Ein Kro— nenblatt. D. Die junge Frucht noch von den Staubfaͤden umgeben. e. Die erwaͤhnte Abart. Gr. v. Sternberg. 4 1 n “ N 1 2 9 „ ” 1 * — 4 * „ a 1 . Br * 40 . . B * — — 3 4 ! - * sh, £ 7 } + 2 — 1. 7 4 8 4 . Aa * . * * 4 . F J — _ * * * - . * — x ® ' * . e . — 4 - 1 ’ va * - * 1 . . * 4 2 x - — . * D — » „ ’ 1 — * PR. f a mr * — * — * u a 15 2 v * N — E +. u ‘ Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. Ani ali s. Schnee-Steinbrech. Mit eyrunden geſtielten, gezahnten Wurzelblaͤttern, einem blattlo⸗ ſen Stengel, und kopffoͤrmigen Bluͤthen. Waͤchſt in den Sudeten. Die Wurzelblaͤtter werden auf einem ziem— lich langen, im Grunde ſcheideartigen Sten— gel getragen, ſind eyrund, oder verkehrt ey— rund und gezahnt. Der blattloſe Stengel iſt ſehr behaart, unter den Bluͤthen etwas ver— dickt, die Blumen ſitzen Kopfförmig am Ende des Stengels, die Blumen ſind weiß. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Eine ver⸗ groͤßerte Blume. C. Der Kelch mit der jungen Kapſel. Gr. v. Sternberg. N DET ZI EEE om 28 NN ” Ar ’ a N? „ Wie Mn ni BR ah a a a e nne Br RR 00 un ERS een N \ ra REN | EZ W er] BY. Rn e Funn 4 Wini el 10 Se e A * pale 7 1558 d. i 14 ER ‚ur ; er va 19 1 0 0828 N | TE RT Inte: 7} ara ie 126035 De Fan ten N an Nin, 2 nn, Ark W Er, De 5 4418 1 * 17 n \ ee a nie RT den W 1 Be win, . N vu. 3 Zu ie - 89 einen 4 - = ».»e ’ - 7 1 49 * 147 Nur „ „ RN . Mis 111 ve „ 1 * RT „is Vi U a — . * y E er * 1 4 * e 1 r . 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Die Wurzelblaͤtter ſtehen verſammlet, die aͤlteren vertrocknet, die neueren auf der Wur— zelverlaͤngerung gruͤnend; fie find keilfoͤrmig, oben ganz abgeſtumpft, ausgeſchweift, glatt, und ſitzen auf einen kurzen Blattſtiel; der einfache Stengel iſt faſt glatt, blattloß, und traͤgt am Ende auf kurzen Aeſten Traubenbluͤ— then; die Kelche ſind nach dem Verbluͤhen zu— ruͤckgeſchlagen, die weißen Blumenblaͤtter etz was groͤßer als der Kelch. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Eine Blu: me, vergrößert. C. Ein Kronenblatt. D. Die Saamenkapſel. Gr. v. Sternberg. Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA bulbifera. Zwiebeltragender Steinbrech. Die Wurzelblaͤtter geſtielt, Tieren: foͤr mig, ſtumpfgezahnt, der Sten⸗ gel blättrig, die oberſten Blätz ter einfach, Zwiebeln in den Ach⸗ ſeln der Blaͤtter, die Bluͤthen kopffoͤrmig angehaͤuft. Wohnt auf trockenen Wieſen oder Wei— den, in der Gegend um Wien. Die Wurzelblaͤtter find ziemlich lang ge⸗ ſtielt, der Stiel umfaſſet im Grunde ſcheide— artig den Stengel, ſie ſind Nierenfoͤrmig, ſtumpf gezahnt oder ausgeſchweift, die unter— ſten Stengelblaͤtter ſind handfoͤrmig einge— ſchnitten, die oberſten vollkommen ganz, in den Achſeln der Blaͤtter ſitzen dicht am Sten— gel kleine zwiebelartige Knollen, der Stengel iſt aufrecht und trägt an der Spitze kopffoͤr— mig angehaͤufte weiße Bluͤthen, deren Blu— 6 menblätter noch einmal fo lang find als die Kelche. Fig. a. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu; me von der Unterſeite. C. Der Kelch. Gr. v. Sternberg. . Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA arachnoidea. Spinnewebartiger Steinbrech. Die Blaͤtter geſtielt, keilfoͤrmig, ſtumpfgezahnt oder ausgeſchweift, der Stengel niederliegend, viel⸗ aͤſtig, mit langen Haaren um- webt, die Blumenblaͤtter ganz, den Kelch kaum uͤberſteigend. Waͤchſt in dem Thal Ampola im ſuͤdlichen Tirol, laͤngſt dem Weg der vom Ledro-See nach Storo fuͤhret, zwiſchen Felſenſpalten. Die roͤthlichen Stengel ſind niederliegend auf der Erde ausgebreitet, die Blaͤtter ſtehen paarweiſe gegenuͤber oder wechſelsweiſe, ſind keilfoͤrmig, an der oberen Spitze in ſieben, fünf oder drei abgerundete, ſeichte Ausſchwei— fungen ausgerandet oder gezahnt. Die un— fruchtbaren Zweige ſind ſehr beblaͤttert, die fruchtbaren tragen am Ende vieler gablichter Aeſte einzelne zerſtreute Blumen; die Kelche um: y geben den Fruchtknoten, die kleinen weißen ey⸗ runden Blumenblaͤtter uͤberſteigen kaum den Kelch; die ganze Pflanze iſt mit langen ge— gliederten Haaren gleich einem Spinnengewe— be umgeben. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Ein Bluͤm⸗ chen in natuͤrlicher Groͤße, von der obern, c. von der untern Seite. Gr. v. Sternberg. 0 * Ch) 2 1 N UF IN 2 N Cr) A 7 N et > > * Zune 2 4 2 UL A 2 4 07 * 7 AR , ec, e, Zit, 7 MIR fi Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA Hirculus. Ciſtenbluͤthiger Steinbrech. Die Grundblaͤtter geſtielt, die Sten⸗ gelblätter auffisend, lanzet foͤr— mig, der Stengel aufrecht, ein: bis dreibluͤthig, die Blume gold: gelb. Auf Mooren und Suͤmpfen. Die Wurzel treibet Auslaͤufer, die mit roͤthlichen Haaren dicht beſetzt ſind, die Grund— blaͤtter ſind geſtielt, lanzettfoͤrmig, der roͤthli⸗ che Stengel aufrecht, mit zerſtreuten aufſitzen⸗ den lanzettfoͤrmigen Blättern beſetzt, die oͤf— ters ganz nackt, manchmal gewimpert vor— kommen; unter den Bluͤthen iſt der Stengel etwas verdickt und behaart; der Kelch iſt tief geſpalten, die Kelcheinſchnitte nach dem Ver— bluͤhen zuruͤckgebogen, die Bluͤthe iſt groß, die Blumenblaͤtter goldgelb, mit Nerven durchzogen, und mit Punkten beſtreuet. 8 r u a ⅛ DO Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Der Kelch mit dem Fruchtknoten, vergroͤßert. Gr. v. Sternberg. * . 5 AU N 0 ae 1 9 Sarifreng z He, ul., L. 19. 2 Er’ 1. “ * a * 2 77 1 PT Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA aiz oides. Immergruͤner Steinbrech. Die Grundblaͤtter angehaͤuft, die Stengelblaͤtter zerſtreut, linie n⸗ foͤrmig lanzettaͤhnlich, der Sten— gel aufſteigend traubenblüthig. Sturm Deutſchl. Flora: I. Abth. 1. Heft. Saxifr. autumnalis, Wohnt an feuchten Stellen in der Mittels region der Alpen in Steuermark, Kaͤrnten, Tirol, Salzburg. Die Blaͤtter erſcheinen bald linienfoͤrmig, oͤfter lanzettaͤhnlich, manchmal faſt ellyptiſch, immer flach, ganz oder in der Mitte einmal gezahnt, gewimpert, am Ende in eine Haars ſpitze auslaufend, die Stengel ſind am Grunde niederliegend, dann aufſteigend traubenblüthig. Die Spalten des Kelchs ſind ſtumpf dreieckig, die Blaͤtter doppelt ſo groß als der Kelch, die Blumenblaͤtter gold- oder orangegelb. 9 Fig. a, Die ganze Pflanze. B. Eine Blu— me von der Unterſeite, vergroͤßert. C. Ein Kronenblatt, von der Oberſeite. D. Ein Blatt. Gr. v. Sternberg. a Xe. * . * * * e N £ 7 _ 2 . 8 — ’ . . an] x b 0 7 2 N - \ * 7 P rn 1 3 r in L 4 . Tg 1 2 a . * + > 7 B * —— * 7 « er 2 — = — oe r * - 8 — — 7 Be * „ - 2 » 1 2 ‘ c . . - i ** 1 7 8 — — r 31 * - = 0 > ’ & „ * "2 * 9 ‚ . * 8 Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA sedoides, Sedumartiger Steinbrech. Die Grundblaͤtter angehaͤuft, li— nien foͤrmig lanzettaͤhnlich, drei— nervig, haarig, bewimpert, die Bluͤthen langgeſtielt, die Blu: menblaͤtter eyfoͤrmig, zugeſpitzt, kürzer als der Kelch. Waͤchſt auf den Alpen in Kaͤrnthen, Ti— | rol, Steuermark, Salzburg. Die Pflanze iſt raſenfoͤrmig ausgebreitet, und treibet viele am Grunde haufig beblaͤt— terte Stengel, die Blaͤtter ſind linien- oder eyfoͤrmig lanzettaͤhnlich, dreinervig, behaart und gewimpert, in eine Haarſpitze endigend, die kurzen Stengel treiben lange Bluͤthenſtie— le, die nur mit wenigen, oͤfters gar keinen Blaͤttern beſetzt ſind, und am Ende eine oder drei Blumen tragen; die Blumenblaͤtter ſind 10 eyfoͤrmig, oben etwas zugeſpitzt, zitronengelb, die Staubbeutel hochgelb. Fig. a. b. Die ganze Pflanze. C. Ein Blatt. D. Eine Blume von der obern, E. von der untern Seite vergroͤßert. Gr. v. Sternberg. 2 FR} > ig cI E J — ( f = — er & 1 f 4 / A + ; wa « [2-3 — y . N 3 1 * 3 Er n an 8 b | j Mori A 9 h { g N 2 7 % 0 ‘ . m — — . — ͤ — — —— 1 7 4 ur . ERSTE RE ET N 7 Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA tenella. Zarter Steinbrech. Die unterſten Blaͤtter angehaͤuft, übereinanderliegend, am Grun— de gewimpert, lanzettfoͤrmig, be⸗ wehrt, die Stengelblaͤtter klein, am Grunde etwas breiter, der Stengel armbluͤthig, der Kelch etwas borſtig, die Einſchnitte be> wehrt. c Wohnt auf Alpen in Kaͤrnten. Die Wurzel treibt mehrere niederliegende, allenthalben beblaͤtterte Auslaͤufer, an deren Seite entſpringen die aufſteigenden, nur we— nige Bluͤthen tragende Stengel. Die Blaͤt— ter find linienfoͤrmig lanzettaͤhnlich, am Grun— de gewimpert, und endigen in eine bewehrte Spitze, die Kelche ſind etwas borſtig, die Einſchnitte gleich den Blaͤttern bewehrt, die Blüthen kaum größer als der Kelch, die Blu / menblaͤtter weiß. 11 Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein Blatt, ſtark vergrößert, C. Der Kelch. Gr. v. Sternberg. ne ragea Tenellr IF tl f. SR 2 d & Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIF RAG A biff lor a. Zweibluͤthiger Steinbrech. Die Blätter entfernt gegenuͤberſte⸗ hend, verkehrt eyrund, gemwims pert, die Stengel zweibluͤthig, die Blumenblaͤtter linienfoͤrmig, lanzettaͤhnlich, von gleicher Laͤn⸗ ge mit den Staubfaͤden. Waͤchſt mit der vorhergehenden. Die Pflanze iſt niederliegend, die Blaͤtter in groͤßeren Entfernungen gegenuͤber ſtehend, faſt rund, gewimpert, die Bluͤthen ſtehen am Ende des Stengels zu zwei und drei, faſt aufſitzend, die Blumenblaͤtter ſind roth und gehen beim Verbluͤhen in weiß uͤber, die Staubfaͤden ſind von gleicher Laͤnge wie die Blumenblaͤtter. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Ein Blatt, vergroͤßert. C. Der Kelch D. Ein | Kronenblatt. Gr. v. Sternberg. 12 ee ee ee & a P 1 © 1 5 | De | | e ee a 131 5 A e e ein Rn wi 5 8 797 e 1 Ni e IR i 10 48 58 u ae, 5275 rin weit Wie si en e e in 0 ae een Wi 9 7 0 % ei Bu Ai, W e 550 wort 1 344 „ee dae Hr ae 0 Er Nat 7 e * 9 2 ed. 3 An wi 70 8 Win 905 1 a ä 5 m e i een, J I. 9 Y 4 4 ji 4 inf: i 1 9 Pa: { * . 7 8 Fe a MT SE 3 * 13 * * 1 74 en * d U ser, e x 2 * ec xt N 5 * 5 V.. ere 1 * u ’ > N Pe a * A ’ 9 ‘ * 5 8 N 8 im 1 2 . 7 1 “ > . 4 * hi Pr 2 Ale p- ne. Las} ji ra u” u . re er‘ ja re) a AH AN ar. HL De TR RP, er KERN UN. “ 2 = 3 % A ‚Horst 2 N x 8 « rA. * 01 Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA retusa Abgeſtutzter Steinbrech. Die Blätter entgegenſtehend, über; einander liegend, dreikautig zu⸗ geſpitzt, die Bluͤthen geſtielt, die Staubfaͤden länger als die Blumenblaͤtter. Auf den hoͤheren Alpen in Kaͤrnten, Steuermark, Oberoͤſtreich, Salzburg. Die Pflanze iſt mit vielen Auslaͤufern auf den Felſen ausgebreitet, die gegenuͤber ſtehen— den Blaͤtter ſind an den unfruchtbaren Sten— geln dachziegelfoͤrmig uͤbereinander geſchichtet, dreikantig, zugeſpitzt, am Grunde bewimpert, mit einen kleinen Loch bis zur Haͤlfte der Blattdicke durchbohrt, die fruchtbaren Sten— gel tragen eine oder zwei kuͤrzer oder laͤnger geſtielte blaue Bluͤthen, die Staubfaͤden und Griffeln ſind laͤnger als die Blumenblaͤtter. 13 Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Eine Blur me, vergroͤßert. C. Der Kelch. D. Blaͤtter von zweyerlei Anſicht. Gr. v. Sternberg. \ . ee. ns „ UZI Lı2p2IM ix « 2 x fie mehrbluͤthig, fo find die Bluͤthen kopffoͤr⸗ mig, haben ſie Blaͤtter, ſo ſind ſie ganz, oder dreiſpaltig, oder beides, immer linienfoͤrmig abgeſtumpft, die Blumenblaͤtter desgleichen laͤnglicht, abgeſtumpft, zitronengelb, von glei— cher Laͤnge wie der Kelch, oder wenig laͤnger. unſere Abbildung ſtellt die Pflanze in na: tuͤrlicher Groͤße dar. Gr. v. Sternberg. 124 > Ji ehe ee Lene IF: 28 * Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFRAGA mos chata. Biſamduftiger Steinbrech. Die Wurzelblätter angehäuft, li: nienfoͤrmig, theils ganz, theils dreiſpaltig, behaart, und gleich dem Stengel klebrig, die Bluͤ— then geſtielt, die Blumenblaͤtter ellyptiſch. Wohnt auf den Kaͤrntner Alpen, und dem Glokner im Salzburgiſchen. Die Grundblaͤtter ſtehen angehaͤuft, ra— ſenfoͤrmig, aufrecht, ſie ſind linienfoͤrmig, ganz, oder dreiſpaltig, ſtark behaart, klebrich, und wie die ganze Pflanze wohlriechend, die drei bis vier Zoll hohen Stengel ſind mit ein oder zwei dreiſpaltigen Blaͤttern beſetzt, da wo die Bluͤthenſtiele entſtehen, findet ſich gez woͤhnlich ein kleineres ganzes Blatt, die Bluͤ— thenſtiele verlaͤngern ſich bedeutend bei dem Verbluͤhen, und tragen mehrere Bluͤthen, die 15 Blumenblaͤtter find ellyptiſch, etwas Länger als der Kelch, gelb. Fig. a. Die ganze Pflanze. B. Eine Blu⸗ me vergroͤßert. C. Der Kelch. Gr. v. Sternberg. u Harl, Half SE 7 * 5 I 8 Jie IM. 5 7 4 e, Zehnte Claſſe. Zweite Ordnung. SAXIFR AGA Pon a e. Starkaͤſtiger Steinbrech. dit geſtielten hand foͤrmig drei und fuͤnftheiligen Blättern, drei⸗ ſpaltigen Theilen; einem auf⸗ ſteigenden ſehr aͤſtigen Stengel, und großen ausgerandeten Blu: menblaͤttern. Waͤchſt in Kaͤrnten an der Grotte, aus welcher die Planina hervorfließt. Die Wurzel iſt dünn, in viele Haarwur— zeln getheilt. Die unterſten Blaͤtter ſind langgeſtielt, mit Nerven bis an den Grund des Blattſtiels durchzogen, handfoͤrmig drei— - theilig, die Theile gelappt oder geſpalten, ſtumpf, die oberen Stengelblaͤtter faſt auf— ſitzend drei- oder fuͤnflappich⸗ oder ſpaltig, die Stuͤzblaͤtter an den Bluͤthenſtielen ganz. Der Stengel iſt am Grunde niederliegend, dann aufſteigend, roͤthlich, oͤfters vom Grund auf, allezeit ſehr aͤſtig, die Aeſte in Seiten: 16 zweige getheilt, behaart, klebrig, die Bluͤ— thenfiele lang, der Kelch den Fruchtknoten umfaſſend, die Einſchnitte ſehr kurz, die Blu⸗ menblaͤtter beinahe dreimal ſo lang als der Kelch, ausgerandet, weiß. Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Eine Blu— me von der obern, o. von der untern Seite. d. Die Saamenkapſel. e. E. Saamen. Gr. v. Sternberg. I. zer fı et e . 22 g ; } 9 a A Er ; . A 5 h £ 1 2.4 1 >= w * 2 % 8 2 2 1 e x * 1 7 . 2 € * A, 9 = u l — > N * * — — 6 7 * 5 5 Fan — . W e N R Aut 9 5 — er u . n * 1 * — 1 = 12 gi ka i 5 va 8 8 * 2 * N — — . } ” | - * * — 5 * 80 5 + * * K 2 u 2 25 = N - 2 * Dun a : G . 2 — 2 — 8 EA ne - — 8 1 EI 1 0 _ er — \ nr 7 : “ r 1 7 24 * “x * 8 — 1 ” j N ni ı a * * * * 7 A — Tor * { 1 er. 4 2 a 8 i . 4 . r _ S * 8 * ’ 2 ä * * Fe 5 — * 9 2 * 5 R s Pr a - - » ER * 2 n 2 Le kei, 0 88 82 ir X . — ze 8 N > . d RZ * * a N — nn > y 5 g x Ar} a: = ri 7 * 3 9 — EIS K * 8 IE Aa, TER “ —— 4 ee . 1 ur > - P a > — 2 2 . N 4 -—_ 2 res 4 1 ER a 5 5 1 BE. » 1 e 1 . 5 in nr a 83 # FR AFE ” a“ u.‘ 1 en 1 2 * . 82 — x 14 a * e a 5 g ; > g r ö * 2 * * >= - 7 0 * 10 ia pr r a 8 u ie vr 2 N Pa 7 Senn * na . * 5 2 x * 5 1 } 1 Hrn “ * “ .- 5 . * 7 * — 11 n 2 r a 2 Ps | g 0 0 * . 4 _ 1 1 3 7 2 1 4 f £ A 1 0 \ * & N 8 N, * 0 2 1 * 5 Zwoͤlfte Claſſe. Dritte Ordnung. SORBUS domestic a. Zahme Ebereſche. Mit gefiederten und unten zottigen Blaͤttern. Dieſer Baum waͤchſt in verſchiedenen Ge: genden von Deutſchland in Waͤldern und auf Bergen, z. B. in Oeſterreich, Schleſien, Bayern, Salzburg, Schwaben, Thuͤringen, in der Wetterau, und in Hannover, und wird ſeiner eßbaren Fruͤchte wegen hin und wieder angebaut. Er wird ein ziemlich großer Baum mit aſchgrauer, glatter Rinde und ausgebrei— teten Aeſten, deren jungen Zweige wollig ſind. Seine Blatter haben die Geſtalt der gemeinen Ebereſchenblaͤtter, aber die laͤnglichen Blätt- chen find etwas größer, nicht ſo tief gezaͤhnt und auf der Unterflaͤche mit weichen Haaren bekleidet; auch haben ſie zerrieben keinen ſo unangenehmen Geruch wie die der gemeinen Ebereſche. Die Blumen ſtehen in Enddolden⸗ trauben, ſparſamer, bluͤhen im Mai und Juni, ſind weiß, fünfg:ifelig und liefern größere eßbare Früchte , welche ohngefähr fo groß, wie eine kleine? Muſcatellerbirne, und bald rund, bald laͤnglicht ſind, innwendig drei bis fuͤnf Faͤcher, und in denſelben einzelne Saamen, und eine gelbe, mit roth vermiſchte Farbe ha— ben; ihr Geſchmack iſt herb und zuſammenzie⸗ hend, er beſſert ſich aber, n man ſie teig, oder moll werden laͤßt, 1 ſollen, wenn ſie in dieſem Zuſtande mit anderm Dbft gekeltert werden, einen guten Wein geben. Beeren und Muß werden wegen ihrer zuſammenziehen— den Kraft als Mediein im Durchfall und in der Ruhr als ſehr wirkſam geruͤhmt. Das Holz iſt auch feſter, ſchoͤner und von beſſerer Guͤte als von der gemeinen Ebereſche, deswe— gen wird es zu allerlei Werkzeug benutzt; auch giebt es gute Kohlen. Auf Anhoͤhen 8 dieſer Baum beſſer zu gedeihen als in Gruͤn— den, wo ihm der Boden vielleicht zu naß und ſchwer iſt. Man zieht ihn aus Saamen, der im Herbſt an einem etwas ſchattigen Orte in gut bearbeitendem Mittelboden ausgeſaͤet wird; er keimt zuweilen erſt im zweiten Jahr, So⸗ dann kann er auch durch Ableger, Sproͤßlinge und durch Pfropfen auf die gemeine Eber— eſche ꝛe. vermehrt und fortgepflanzt werden. Fig. &. Ein bluͤhendes Aeſtchen. b. Eine einzelne Blume. . Ein Fruͤchtetragen— der Aſt. d. Eine reife Frucht. e. Dies ſelbige gueerdurchſchnitten. Eines der Saamenfaͤcher abgeſondert. 6. 5 Saame. Unſere Abbildung iſt aus Jacquin Flora austriaca, Vol, V. Tab, 447. entlehnt. cheint D = 2 au RL m 12 7 Ha, bus demeftica . a * * * — Ye * Ps — 3 * u f * 3 f I J * * „ 2 ; j r 24 . 1 Pong * r 2“ Zu 1 1 TE Fee \ * 0 * n is hi + 9 ds „ * „ y — * k * * BEN * * * * * EN 4 1 ur * ur, 4 4 1 1 „ ee) \ us . 7. « * Zwoͤlfte Claſſe. Vierte Ordnung. PYRUS nivalis, Schnee⸗ Birne. Mit ganz glattgerandeten Blaͤt⸗ tern, und Doldentraubigen Blu⸗ men. Ein mittelmaͤßiger Baum, der im Mai an Wegen und an Waͤldern in Oeſterreich bluͤhet. Die Aeſte ſind ziemlich dick; die aͤußern ſehr ungleich, rund, mit ſchwach eingeſchnittenen Ringen bezeichnet, und mit einer ſchwarzen Rinde uͤberzogen. Die Blaͤtter ſind verkehrt eyrund, ſehr ſtumpf, an der Spitze ſchwach gekerbt, unten mit grauem Filz bekleidet, weich, dick und kurzgeſtielt. Aus einem ge— meinfchaftlichen, einen Zoll langen oder kuͤr— zern Blumenſtiel, der aus der Spitze der Aeſte entſteht, kommen ohngefaͤhr zwoͤlf Blumen her— vor, die auf beſondern zwei Zoll langen, run— | den, zottigen und rauhen Blumenſtielen fie: hen; der Kelch iſt blaßgruͤn, ſehr filzig, und ſeine Stuͤcke ſtehen ſehr weit auseinander; die Blumen ſind weiß und ſehr wohlriechend; die Fruͤchte find zuſammengedruͤckt rundlich, roͤth⸗ 11 lichgruͤn, und haben ein weißes Fleiſch. Die gemeinen Leute in Oeſterreich nennen die Frucht Schneebirnen, weil dieſe erſt dann, wenn Schnee faͤllt, im November und December reif wird. ; Fig. &. Ein bluͤhendes Aeſtchen von der | Schnee: Birne. b. Eine einzelne Blume. | Y. Die Birn. Die Abbildung iſt aus Jacquin Flora au- | striaca. Vol. II. Tab. 107. entlehnt. I — Sac. 8 2 J tn PB 0 * 3 IE ne Zwoͤlfte Claſſe. Fünfte Orduung. TORMENTILLA erecta, Aufrechte Tormentill. Mit faſt auf recht em Stengel, und ungeſtielten Blaͤttern. Dieſe Pflanze waͤchſt in Wäldern, auf Trif— ten und Heiden, ſowohl an trocknen Orten, als auch in fat chten Wieſen, und blübet im Junius und Julius. Die Wurzel iſt peren⸗ nirend, knollia, nicht ſelten einen Zoll dick, von auſſen ſchwarzbraun, innwendig mit etz nem blutrothen Saft angefuͤllt. Die Stengel ſind niederltegend, bisweilen aufrecht, einer Handbreit bis einen Fuß lang, und in ausein⸗ andergeſperrte zweitheilige Zweige getheilt, glatt. Die Blätter ſtehen wechſelsweiſe; die Wur⸗ zelblaͤtter ſind geſtielt, und haben drei rund— liche ſtumpfe eingekerbte Lappen; die Sten— gelblaͤtter ſind ungeſtielt, umgekehrt lanzett⸗ förmig, drei bis f.ebentherlig, und am Ende gezaͤhnt. Die Blumenttiele iind lang, faden: foͤrmig, und ſtehen einzein in den Achſeln der Blätter, und tragen nur eine einzige gelbe vierblaͤtterige Blume, deren Blaͤttlein am Grunde einen ſafrangelben Fleck haben. Dieſe Art ändert ab: mit fünf Kronen— blaͤttchen; mit gefuͤllten Blumen; mit tief eingeſchnittnen Blättern; und mit aufrechtem, faſt anderthalb Fuß hohen Stengel. Dieſe Pflanze iſt in der N gewoͤhnlich. In 12 der Apotheke find Kraut und Wurzel unter dem Namen Tormentilla herba, radix, be; kannt. Die Wurzel beſitzt eine ſtarke adſtrin⸗ girende Kraft, und iſt, mit Vorſicht gebraucht, bei verſchiedenen Zuſtaͤnden dienlich. Die Tomskiſchen Tartaren trinken ihren Aufguß fuͤr Thee, der ſehr zuſammenziehend iſt. Ueb⸗ rigens dienet die Wurzel zum Faͤrben. Mit den Beeren des Waſſerholunders (Viburnum opulus L.) in Waſſer gekocht, färbt fie das zuvor mit Alaun gebeiste Tuch roth; auch die Lapplaͤnder faͤrben damit roth, und brauchen ſie zum Leder. Der mit Weingeiſt aus der Wurzel bereitete Extrakt iſt ſo ſchoͤn wie Ora⸗ chenblut, und hat auch die naͤmlichen Kraͤfte. An der Wurzel ſoll ſich eine Koſchenille auf— halten. Die Wurzel leiſtet endlich auch in der Kohgerberei ſehr gute Dienſte, ja man hat gefunden, daß das Leder davon viel duͤnner und zaͤrter ausfalle, als von der gemeinen Lohe. Endlich iſt die Wurzel auch noch zur Maͤſtung der Schweine brauchbar , und fie wird von ih⸗ nen ſehr gerne gefreſſen. den Kelch. G. Ein einzelner Saame. # # 03, 2a Se 67 or mentlilla 1 = * 2 > h — Fr — * \ N » * 5 N - — Fi — _ v * 8 1 * . * —. 2 7 v . ee 7 * — * 0 1 * * 22 * a + - » u * - * 1 « “Un , Fr —— * * - & ** » 1 * 4 . - > * e Ener J 1 * . » 4 - 2 8 . * * 8 7 * 4. 1 * 7 — # * - — — 5 . . 5 N N — . — 1 ‘ . > 0 . Zwoͤlfte Claſſe. Fünfte Ordnung. Rosa collina. Hügel-Roſe. Mit eyfoͤrmigen faſt glatten Frucht: . knoten, Blüthen und Blatt nie⸗ len, welche mit rauhen Druͤſen beſetzt find, und dornigen Stam⸗ me. Waͤchſt an graſichten Huͤgeln und bluͤhet im Junius. Die Wurzel iſt holzicht, knotig, braun, und ſteigt ſchief in die Erde. Die Staͤmme find 4— 6 Schuh hoch, glatt, rund, mit zu⸗ ruͤckgebogenen, ſtarken ſtechenden, glänzenden und rothbraunen, an juͤngern Zweigen roͤth⸗ lichten Dornen beſetzt. Die Blaͤttchen ſtehen zu 5, ſelten zu 7 beiſammen, ſind geruchlos, eyfoͤrmig oder mehr rundlicht , ſpitzig, ſcharf— ſaͤgezaͤhnig, kurzgeſtielt, dunkelgruͤn und glatt, auf der untern Seite grünlicht beſtaͤubt, au den Adern und Nerven, ſo wie auch am Ran— de zottig; und an den Enden der Zaͤhne, durch die Lupe betrachtet, knorplicht und roͤthlicht, mit einer braunen Spitze. Die Rippen ſind mit Dornen, kurzen weißlichten Haaren, und hin und wieder mit kurzgeſtielten dunkelrothen Druͤſen begabt. Die Afterblätter find ſpitzig, am Rande mit weißen Zotten, oft auch mit Druͤſen gefranzt, übrigens glatt. Die Bluͤ— thenſtiele find rund von Ar RENTEN Druͤ⸗ fen borſtig. Der Fruchtknoten iſt eyfoͤrmig, ſehr glatt, ſelten am Grunde mit einigen Druͤſen verſehen. Der Kelch iſt auf der innern Seite und am Rande zottig, auf der aͤußern Seite aber und an den biätterichten Naͤndern blos mit Druͤſen beſetzt: 2—3 Kelchſtuͤcke und zerriſſen geſiedert, die übrigen ganz. Die Blumenblaͤtter find verkehrt r 8, fleiich⸗ farbig oder blaßroth und wohlriechend. Die Staubbeutel find gelb, die zerplatzten braun: licht. Die Narben ind jortig. Die Frucht ift eyfoͤrmig ſehr glanzend glatt, mit pomeranzen— farbigem Fleiſche. Dieſe Art hat ſo viele Aehnlichkeit mit der Rosa canina, mit welcher tie gewoͤhnlich zu wachſen pflegt, daß man ſie im Vorbeigehen gar nicht unterſcheiden kaun. Herr Schi nereck bemerkte zuerſt einige Verſchtedenhei— ten, und machte Herrn Prof. Jaecgutin dar— auf aufmerkſam, welcher fie ſodann als eine eigene Art erklärte, abbildete und obige Be: ſchreibung von ihr gegeben hat. Der Unter⸗ ſchied liegt vorzüglich in den Blättern, welche bei dieſer Art auf der untern Sette beſtaͤndig rauhhaarig, dicker und weniger glaͤnzend ſind. Die Frucht kommt ganz mit der von Rosa ca- nina überein. Fig. &. Ein bluͤhender Zweig. b. Der halbe Umriß eines Blaͤttchens mit dem ſaͤ— gezaͤhnigem Rande. c. Die Frucht. Die Abbildung ift aus Jacquins Fl, austr, entlehnt. Hoppe. er 3 Nun FI N) A} 1 1 N \ N 70 U S n \ 23 Saen. ollina E , 845 Z, 1/4 6080 . 5 2 4 5 Wr AN N 3 75 « N IN \ — — 90 Mee 9 cd of — I x N Any N f . pa PS < a \ DAR, \ . x . S Z oe BEI IST KK N 4 . N, k I, 7 — \ 2 A ZZ 22 . FA r * Zwoͤlfte Claſſe. Fuͤnfte Ordnung. ROSA pumila, RIEDBTIGE Roſſee. 4 Mit ey foͤrmigen, nebſtden Bluͤthen⸗ ſtielen borfiigen, Fruchtknoten, dornigen Blattſtielen und Staͤm⸗ 82 auf der untern Seite meer; grünen Blättern, druͤſichten Saͤg e ezaͤhnen und birnfoͤrmigen Fruͤchten. Waͤchſt auf graſichten Anhoͤhen und in 3 gichten Wäldern in Schleſien, Deiterreich, Bayern, und bluͤhet im Mai und Junius. Die Wurzel iſt lang, braun und ſteigt mei⸗ ſtens ſchief in die Erde. Der Stamm iſt 1 bis a 1/2 Schuh hoch, groͤßtentheils einfach, ſehr wenig aͤſtig, rund, am untern Theile unbe⸗ wehrt, nach oben zu mit mehrern pfriemenz foͤrmigen, geraden oder etwas zuruͤckgeboge— nen Dornen beſetzt. Die Blaͤttchen ſtehen ge— woͤhnlich zu 5, ſelten mehr oder weniger bei— ſammen und ſind faſt eyfoͤrmig, zuweilen ver— kehrt eyfoͤrmig oder auch mehr rundlicht, ſtumpf oder ſpitzig, adrig, gewöhnlich zuſammennei— gend und zuruͤckgebogen, ſcharf doppeltſaͤgezaͤh⸗ nig, auf der obern Seite gruͤn und glatt, auf der untern Seite blaͤſſer und zottiger. Die Raͤnder derſelben, ſo wie der mittlere Ruͤcken— nerve, die Afterblaͤtter des Blattſtiels, die Bluͤthenſtiele, die Fruchtknoten, die Kelche, ſo wie auch zuweilen die jungen Zweige, ſind 14 mit kleinen roſtfarbenen, rundlichten Drüfen beſetzt, die an den Blättern mehr ſtiellos, an den andern Theilen kurz geſtielt ſind, und bei den Blattſtielen auch mit einigen Dornen un⸗ termiſcht, vorkommen. Die Bluͤthen, deren nur einige, und oͤfters bei einer Pflanze nur eine einzige vorhanden, find aͤuſſerſt wohlrie⸗ chend. Der Kelch iſt zuruͤckgebogen, die Kelch⸗ ſtuͤcke gehen in eine lange Spitze aus, zwei da⸗ von find gauzrandig, zwei gefiedert, eins halbs gefiedert. Die Blumenblätter find ganzran— dig, verkehrt: hersförmig,, roſenroth, ſehr felz ten purpurroth, auſſen weißlicht, der Nagel weiß. Der Fruchtknoten ift eyfoͤrmig und bor⸗ ſtig. Die Griffel weißzottig. Die Frucht iſt roth oder etwas pomeranzenfaͤrbig, glaͤnzend, eyfoͤrmig⸗rundlicht, oͤfters mit weichen Dor⸗ nen beſetzt, zuweilen nackt; das Fletſch iſt ſaf— ranfaͤrbig, von einem angenehmen Geſchmacke. Dieſe niedliche Roſe waͤchſt hier, ſo wie die Collina und ſehr viele andere Arten, in dem botanifchen Garten vor dem Petersthore, wo— hin ſolche durch die edlen Bemuͤhungen des Herrn Gr. von Sternberg und des Herrn aron von Loͤw gepflanzt wurden. Sehr Schade iſts, daß dieſe Roſenplantage durch den Krieg ſehr gelitten hat, denn es iſt noch heute wahr, was der Ritter v. Schrank in der Flora von Bayern ſagte: „Es fehlt viel, daß wir dieſe Gattung kennen ſollten.“ Fig. &. Die ganze Pflanze. b. Der Umriß eines Blaͤttchen mit dem druͤſig ſaͤgezaͤh⸗ nigem Rande. c. Die Frucht. Die Abbildung iſt aus Jac. Fl. austr, Tab. 188. entlehnt. | Hoppe. ufer peurula All: Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. INULA ensifolia. Nervichter Alant. Mit ungeſtielten, linienfoͤrmigen, zugeſpitzten, nervichten, glatten, ſparſam zerſtreutſtehenden Blaͤt⸗ tern; und einem meiſt einblumi⸗ gen Stengel. Waͤchſt in dem untern Theile von Oeſter⸗ reich, in Bayern, und bei Tuͤbingen in Waͤl⸗ dern, und bluͤhet im Auguſt und September. Dieſe Pflanze liebt feſten ſteinichten Boden, und zwar gerne ſonnenreiche Plaͤtze, wo fie in tenge waͤchſt. Sie hat eine holzige, ſchwaͤrzli⸗ che faferige ausdauernde Wurzel, und einen Fuß langen, ſteifen, duͤnnen, holzigen Stengel, wel⸗ cher kahl und glatt iſt, und ſich mit einer ein⸗ zigen, ziemlich großen, gelben, geſtrahlten Blume endiget; bisweilen ſollen ſich auch zwei, drei bis fuͤnf Blumen, aber doch jede nur auf einem einblumigen Seitenaſte befin⸗ den. Die Blätter ſtehen zerſtreut, find fiel los, gleichbreit-langzugeſpitzt, nervig, glatt, und ſehr ſchwach ſaͤgeartig. Sie machen an der Stelle, wo ſie an dem Stengel heraus⸗ kommen, einen beſondern Knoten oder Gelen⸗ ke, welches ſehr anſehnlich if. Die Kelche find etwas zottig, und die ſpitzigen, weit ab⸗ ſtehenden, zwiſchen den Blaͤttern verſtekten 15 Kelchſchuppen find an der Spitze braun. Die geſchweiften Blümchen find dreizaͤhnig. Dieſe Pflanze wird auch in den Gaͤrten als Zierblume gezogen, wo ſie, beſonders an dem obern Theil des Stengels und an den Raͤn⸗ dern der Blaͤtter haarig wird. Die Blumen haben einigen Geruch. Fig. c. Die ganze Pflanze. b. Ein Blatt. 5 Eine Blume von oben, d. von der eite. Die Abbildung iſt aus Jacquin Flora au- striaca, Vol. II. Tab, 102. entlehnt. WERT enfifolıa BE 5 ns — Kan 1 N i * a 4 ‘ | | — 5 0 f N „ 1 - * „ a _ ’ u er — u 5 N ” — « 12 1 x . * > \ * + ei Sr + - ! * ö r 2 „ * — \ | . en \ nu 5 — . „ 8 * * 1 | * | | Neunzehnte Claſſe. Zweite Ordnung. ARNICA montana. Berg-Wolverlei. Mit eyrunden glattrandigen Blaͤt⸗ tern, wo am Stengel allemal zwei einander entgegenſtehen. Dieſe Pflanze waͤchſt beſonders gern in bergichten, aber auch andern niedrigen, lich— ten Waldungen auf, mooſichten, ſchlechten Waldwieſen, und bluͤhet vom Junius bis im September. Die Wurzel If ausdauernd, hol— zig, aleichſam abecbiffen, und mit dicken lau⸗ gen Zaſern beſetzt, ſchwaͤrzlicht und gewuͤrz— haft. Der Stengel ift aufrecht, einen bis zwei Fuß hoch, rund, geſtreift, etwas haarig und klebrig, ziemlich nackt und einfach. An der Wurzel ſtehen drei bis vier, ſtielloſe, eyfürz mig ⸗lanzettaͤhnliche, am Rande ganze, auf leiden Seiten sarthaqrige , blaßgruͤne, dreiz bis fünfnervige, faſt den Wegerichblaͤttern aͤhnliche Blaͤtter. Die zwei oder vier Sten— gelblätter find klein, entgegen ſtehend und zu: ſammengewachſen, ungeſtielt. Der Stengel endiget ſich mit einer einzigen großen, etwas nickenden dunkelgelben Blume; oft befinden ſich aber auch gegen die Spitze des Stengels noch ein bis zwei Bluͤthenaͤſte, welche aber vielmehr Blumenſtiele ſind. Die weiblichen geſchweiften Strahlenbluͤmchen haben zwar Staubfaͤden, aber keine Staubbeutel. Die 16 Strahlenbluͤmchen find groß, und an der Spi— tze dreizaͤhnig, Die Kelchſchuppen find an der Spitze roͤthlich. Die Saamen haben eine haa⸗ rige ungeſtielte Haarkrone. Die Blumen wen— den ſich nach der Sonne. 8 . Dieſe Pflanze iſt in der Mediein gebraͤuch⸗ lich, und in den Apotheken unter der Benen⸗ nung Arnica bekannt. Die ganze Pflanze iſt ſcharfbitter und gewuͤrzhaft. Die Wurzel, das Kraut, und die Bluthen find wirkſam, und beſitzen der Faͤulniß widerſtehende Kraͤfte; ſie find daher im Faulungsfieber, in dergleichen Durchlaufe, und in dem kalten Brande dien— lich; auch in der Gelbſucht, in der Huſte, im Seitenſtiche, Verhaͤrtung der Bruͤſte, Abzeh— rung der Kinder, in der Blindheit, Gliederz ſucht, Lahmheit u. a. dgl. Zuſtaͤnden nuͤtzlich gefunden worden. Die Bluͤthen werden als Infuſum, Pulver, oder Extrakt verſchrieben. Das Pulver verurſachet auch, in die Naſe ge— bracht, Nießen. In Schweden wird das Kraut wie Schnupf- und Rauchtaback von den Bauern gebraucht. Das Hornvieh laßt, dieſe Pflanze unberührt; aber die Ziegen freſſen ſie Pan Die Bluͤthen werden von den Bienen E u )t. Fig. æ. Die ganze Pflanze. b. Der Kelch. c. Der Fruchtboden. D. Ein Theil da⸗ von vergrößert. e. Ein Strahlbluͤmchen, F. der untere Theil deſſelben vergrößert. g. g. Ein Bluͤmchen aus der Scheibe. h. 1. Ein Saamen. R. Derſelbe quer; durchſchnitten. 8 ger erer A. TEL 5 . * 4 u 1 * * — . * 4 4 — a * 0 * « 5 } „ * * ? ge N 4 269 7 4 1 9 8 A \ 4 * a K * — * * € 1 1 an . * * * * . — N . ur * er 1 a z - ’ - * x 0 \ . 9 N * 1 7 n j 2 K . 7 Mete Klare * ker 1 A) 19 5 ah 1915 Ane * 5 ir nie nn, 470 N 1 4 785 „ ' ee en