Ausgegeben im Juni 1916. ^(^jUJußA. TTTiJi'üii'ii' I i: i'iii-i .iijM»miiii;iiiiiiiniiiii!Miiii"i^iiiii 1 I I II i:iiiij:;i,jiTii;tlii|riiiiiiiiiiiiliil''|iilWtiiliiiiiiiiliii!!liiliiliil"l"liil"lii«iitiitiiliiliil''l"lii''''ilii'i'l ARCHIV w: FÜR NATURGESCHICHTE. BEGRÜNDET VON A. F. A. W I E G M A N N , Die \V F. ERld Anthornyiden SCHEL. i ,r ^ .T ,r * xl Europas VON MAR W. WEL STEHT :ndorf AND. EINÜNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1915. Abteilung A. 10. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BEHLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R. STRICKER Berlin. TTüFüiTTi^i I I I I I III I I I II 1 i iiiMMllli II III I 1 1 I i I 1 1 I I Ml I 1 1 1 1 I I 11 1 I I I I M I I I I I 1 1 1 1 I I 1 1 I I I um 11 Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. 11 (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginieit und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . . 50, — M. pro Druckbogen. „ Originalarbeiten . 25, — M. ,, odei 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Nicolaische Embril( Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. et^T (ARCHIV . "r^''''y'' POR NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON, F. H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E. STRAND. * EINUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1915. ^. ß . ^"-»-WL ^JMyx^i^^ixJi Abteilung A. ^ , ^ er ,/^ , 10. Heft, j . ' HERAUSGEGEBEN , ,^ VON EMBRIK STRAND (BEELIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Stein. Die Anthomyiden Europas. Tabellen zur Bestimmving der Gattungen und aller mir bekannten Arten, nebst mehr oder weniger ausführliehen Beschreibungen 1 — 224 QL Die j\nthomyiden Europas«^ Tabellen zur Bestimmung der Qattung:en und aller mir bekannten Arten, nebst mehr oder weniger ausführlichen Beschreibungen.^ Von Prof. P. stein in Treptow a. R. Die Anthomyiden gehören zu der großen Abteilung der Museiden und bilden die 2. Familie derjenigen Gruppe, die Schiner als Muscidae calypterae bezeichnet. Der Name ist zuerst von Robineau-Desvoidy eingeführt, aber nur für unsere heutigen Tachiniden verwendet, die er als Calypteratae bezeichnet, während Latreille für sie den Namen Creophilae gebraucht hatte. Er kenn- zeichnet sie durch die großen Schüppchen und die immer deutliche Spitzenquerader. Unsere heutigen Anthomyiden nennt er Meso- mydae und bringt damit zum Ausdruck, daß die Größe der Schüpp- chen bereits abnimmt; als weiteres Merkmal führt er das Fehlen der Spitzenquerader an. Für die durch besonders kleine Schüppchen auffallenden Museiden hat er keinen besonderen Namen, sondern zerlegt sie in eine Anzahl von Familien, deren Namen längst der Vergessenheit anheimgefallen sind. Macquart nimmt den Latreille- schen Namen wieder auf und teilt die Museiden in die 3 Gruppen Creophilae, Anthomyidae und A calypterae, eine Einteilung, die Meigen nach ihm annimmt, wobei er aber die erste Gruppe wieder als Calypterae bezeichnet. In seinem posthumen Werk endlich teilt Robineau die Myodaires (Museiden) nur in 2 Gruppen, die Calypteratae und A calypteratae, zu welch letzteren er freilich, obgleich es nicht ausdrücklich gesagt ist, unsere Anthomyiden rechnet. Bei dieser Einteilung ist dann Schiner und zuletzt Girschner in seiner Arbeit ,,Ein neues Muscidensystem" geblieben, nur mit dem Unterschied, daß beide die Anthomyiden zu den Calypterae ziehen. Was zunächst dies von Macquart zuerst ge- brauchte Wort betrifft, so ist es zweifellos falsch gebildet, da das griechische Wort, von dem es abgeleitet ist, Y.aXvnTQa heißt. Aus demselben Grunde ist auch der Robineausche Name Calypteratae nicht ganz richtig. Es muß Calyptratae heißen, ein Name, den auch Girschner später in seiner wichtigen Arbeit über die Postalar- membran der Dipteren gebraucht hat. So zerfallen die Museiden also in die beiden Gruppen Muscidae calyptratae und M. acalyptratae, von denen die erstere dann wieder in die Familien der Tachiniden und Anthomyiden geteilt wird. Die Tachiniden, für die früher der Besitz einer Spitzenquerader als hauptsächlich kennzeichnend an- gesehen wurde, sind nach der schönen Entdeckung von Osten- Aicbiv für Naturgeschichte 1915. A. 10. 1 10. Heft 2 Prof. P. Stein: Sacken sofort durch die vor dem Schwingerstigma gelegene Hypo- pleuralborstenreihe zu unterscheiden. Größere Schwierigkeit hat von jeher die Trennung der Anthomyiden von den Akalyptraten gemacht. Die von Macquart für die letzteren angegebenen und von Meigen wiederholten Merkmale, die in beiden Geschlechtern breite Stirn und die rudimentlären Schüppchen sind natürlich durch- aus unzureichend, da beide nicht immer zutreffen und auch bei den Anthomyiden sich finden. Girschner glaubte in seiner schon erwähnten Arbeit ,,Ein neues Muscidensystem" ein sicheres Unter- scheidungsmerkmal gefunden zu haben, indem er als charakteri- stisch für die Akalyptraten angab, daß bei denselben Posthumeral- und Intraalarborsten nie gleichzeitig vorhanden wären. Letzteres ist nun aber, wie Becker gezeigt hat, bei einer großen Zahl von Scatomyziden der Fall, so daß dieselben zu den Anthomyiden zu rechnen wären. Ich habe nach längerem Suchen ein Merkmal ge- funden, das zwar auch nicht absolut zutreffend ist, aber doch im Verhältnis zu dem Girschnei sehen nur verschwindend wenig Aus- nahmen erleidet. Bei fast allen Akalyptraten fehlt nämlich die vordere obere Sternopleuralborste, die bei den Anthomyiden stets vorhanden ist. Folgende kleine Tabelle, die sämtliche Ausnahmen berücksichtigt, möge zur Unterscheidung der 3 Muscidengruppen dienen. 1 Hypopleuralborstenreihe vorhanden Tachinidae. Hypopleuralborsten fehlen 2 2 Vordere obere Sternopleuralborste fehlend M. acalyptratae. Vordere obere Sternopleuralborste vorhanden 3. 3 4. Längsader eine mehr oder weniger deutliche Spitzenquerader bildend Anthomyidae. 4. Längsader gerade verlaufend 4. 4 Auge genähert oder, wenn breit getrennt, dann die Stirn mit Kreuzborsten Anthomyidae Augen breit getrennt, Stirn ohne Kreuzborsten 5. 5 Mundborste fehlend M. acalyptratae. Mundhorste vorhanden 6. 6 Schüppchen deutlich ungleich Anthomyidae. Schüppchen klein und gleichgi-oß 7. 7 Auf der Mitte der Stirn eine auffallend nach vorn gebogene, mehr oder weniger deutliche Orbital- bzw. Frontoorbitalborste, Rand- dorn fehlend M. acalyptratae. Unter den Frontoorbitalborsten keine auffallend nach vorn gebogene, wenn aber annähernd, dann die Flügel mit deutlichem Randdorn Anthomyidae. Was nun die Anthomyiden betrifft, die uns allein beschäftigen sollen, so hat sie zunächst Meigen in die Gattungen Anthomyia, Drymeia, Eriphia, Dialyta, Coenosia und Lispe geteilt, während seine Musca zum Teil Tachiniden, zum Teil Anthomyiden enthält. Die außerordentliche Verschiedenheit der unter Anthomyia ver- einigten Arten hat dann Robineau-Desvoidy veranlaßt, diese Die Anthomyiden Europas. 3 Gattung in eine große Zahl anderer zu zerlegen, von denen viele noch heute Geltung haben, während die meisten schon längst von den Dipterologen aufgegeben sind, ohne daß dadurch die Ver- dienste des Autors geschmälert werden könnten. Schon Macquart hat nur einen Teil der Robineauschen Gattungen übernommen und einige neue zugefügt. Sein Haupt verdienst besteht darin, daß er zuerst eine verhältnismäßig brauchbare Tabelle zur Be- stimmung der Gattungen entworfen und von letzteren eine Kenn- zeichnung gegeben hat, die an Kürze und Schärfe vorbildlich ist. Meigen läßt im 7. Band seiner europäischen Dipteren eine Anzahl der Macquartschen Gattungen wieder fallen, da, wie er richtig bemerkt, die von letzterem angezogenen Merkmale, wie Größe der ■ Schüppchen, Form des Hinterleibs, Behaarung der Fühlerborste außerordentlichen Schwankungen unterworfen seien. Seine Be- stimmungstabelle und die Kennzeichnung der Gattungen sind fast noch kürzer als die von Macquart und im allgemeinen für die damals bekannten Arten ausreichend. Einen Rückschritt in der Systematik machte scheinbar Zetterstedt, der sich gerade im HinbHck auf sein reiches Material mit seinen vielfachen Übergängen in den gebräuchlichen Merkmalen der Schwierigkeit einer scharfen Schei- dung der Gattungen bewußt war und deshalb nur die wenigen Gattungen Drymeia, Dialyta und Lispa beibehielt, während er alle übrigen in die beiden Gattungen Aricia mit ganz schwarzen und Anthomyza mit zum Teile gelben Beinen zusammenzog. Da er- schien im Jahre 1856 der 1. Band des Rondanischen Prodromus und brachte mit einem Schlage Licht in manches Dunkel der Systemkunde. Vor allem waren es die Tachiniden und Anthomyiden, die durch klare Bestimmungstabellen in eine große Zahl scharf umgrenzter Gattungen zerlegt wurden. Im Jahre 1866 wurde dann die ganze Familie der Anthomyiden in den Atti della Soc. Ital. bearbeitet und erschien im Jahre 1877 noch einmal verbessert und vermehrt als 6. Band des Prodromus. Schiner hat für seine Fauna austriaca nur den 1. Band benutzen können, hat mehrere Rondanische Gattungen angenommen, im übrigen abet sich zum Teil an Macquart gehalten, ohne selbständige Tätigkeit vermissen zu lassen. So hat er z. B. mit scharfem Blick die eigentümliche Kopfbildung der Gattung Honialomyia erkannt, die so charakte- ristisch ist, daß auch die Weibchen daran mit Sicherheit erkannt werden können. In den Jahren 1881—1883 erschien im Ent. Monthly Mag. eine Arbeit von Meade über die britischen Aritho- myiden mit einer Bestimmungstabelle, die im Grunde weiter nichts war als die Rondanische, nebenbei aber manchen Fehler enthielt. Etwas erweitert, aber wenig davon verschieden ist eine zweite, im Jahre 1897 erschienene Tabelle. Endlich ist noch eine Zu- sammenstellung der Gattungen von Bigot zu erwähnen, die er in den Ann. Soc. Ent. Fr. 1882 veröffentlichte, und die dadurch bemerkenswert ist, daß er den Versuch machte, auch die von Macquart aufgestellten außereuropäischen Gattungen aufzunehmen. 1* 10. Heft 4' Prof. P. Stein: Einige Gattungen, die er selbst hierin neu einführte, müssen ohne weiteres vernachlässigt werden, da er für keine derselben eine Type angegeben hat und die genannten Merkmale durchaus unzulänglich sind. Daß Bigot die ganze Tabelle ziemlich kritiklos verfaßt hat, geht u. a. daraus hervor, daß er nicht einmal das Zusammenfallen der Gattungen Fannia R. D. und Homalomyia Bche. erkannt, sondern beide als besondere Gattungen angeführt hat. Alle bisher genannten Tabellen sind im großen und ganzen nach demselben Einteilungsgrund entworfen. Die Hauptabteilungen werden nach der Breite der Stirn gebildet, Unterabteilungen nach der Größe der Schüppchen, Behaarung der Augen, der Fühlerborste usw. Nun hat sich aber im Laufe der Jahre durch gründHcheres Kennen- lernen der Arten herausgestellt, daß es auch unter den Gattungen mit in der Regel genäherten Augen einzelne breitgestirnte Arten gibt, und daß die Größe der Schüppchen, die Behaarung der Augen und der Fühlerborste selbst innerhalb einer Gattung außerordent- lich schwankt. EndUch haben sich auch die Anschauungen über die Gattungen derartig geändert, und die Zahl der heute bekannten Arten ist so groß geworden, daß es nicht mehr möglich ist, die genannten Tabellen mit Erfolg zu benutzen. Ich habe deshalb schon seit einer Reihe von Jahren Sonderabhandlungen einzelner Gat- tungen veröffentlicht und dadurch, wie ich hoffe, wenigstens zur Kenntnis der Arten beigetragen. Zu der Bearbeitung einer Gat- tungstabelle hatte ich mich trotz vielfach an mich ergangener Bitten bisher immer noch nicht entschließen können, um so weniger, als ich wußte, daß mein Freund Schnabl seit längerer Zeit mit einer großen Arbeit über die Anthom5dden beschäftigt war. Die- selbe wurde von allen Dipterologen mit großen Hoffnungen er- wartet, hat aber bei ihrem Erscheinen, wie ich leider sagen muß, recht enttäuscht, insofern wenigstens, als sich jeder in seiner Hoff- nung, mit Hilfe derselben unsere Arten, mindestens aber die Gat- tungen sicher bestimmen zu können, betrogen sah. Schnabl teilt die Anthomyiden zunächst in 3 Gruppen, Coenosinae, Anthomyinae und Gastrophilinae, von denen für uns nur die beiden ersten in Betracht kommen, und unterscheidet diese danach, ob das Fulcrum penis nach vorn oder nach hinten gerichtet ist. Alle übrigen von ihm in der Diagnose beider Gruppen gegebenen Merkmale sind so wenig charakteristisch, daß sie zur Unterscheidung nicht benutzt werden können und man daher auf die Untersuchung des Hypopygs angewiesen ist. Auch die später von denselben Gruppen in noch breiterer Darstellung angeführten Merkmale sind oft so nichts- sagend, daß man mit ihnen kaum etwas anfangen kann. Die Coenosinae werden dann weiter in Gattungen und Untergattungen geteilt, und es wird dazu eine im allgemeinen brauchbare Be- stimmungstabelle gegeben. Die 2. Hauptgruppe, die Anthomyinae, zerlegt Schnabl in 4 Formenreihen, die Hylemyidae, Homalomyidae, Mydaeidae und Aricinae, wobei es dem geneigten Leser überlassen bleibt, aus den oft seitenlangen Diagnosen Merkmale herauszusuchen. Die Anthomyiden Europas. 5 mit deren Hilfe er die genannten 4 Reihen unterscheiden könnte. Leider wird sein Bemühen vergebHch sein, da es unter den Merk- malen gar zu oft heißt : oder — oder — oder. Dasselbe gilt für die anderen Gruppen und üire Unterabteilungen. Nirgends finden sich scharf kennzeichnende Merkmale. Bestimmungstabellen werden meist erst für die Gattungen und Untergattungen aufgestellt, sind aber mit Vorsicht zu verwenden und hauptsächlich nur für den brauchbar, der die Gattungen schon kennt. Die zur Unterscheidung verwendeten Merkmale sind oft irreleitend und unverständüch, oft schwer festzustellen und mehrfach nur dem Weibchen entnommen. Ich will nur einige Beispiele für das Gesagte anführen, könnte sie aber beliebig vermehren. Auf Seite 89 wird bei der Gattung Egle angegeben, daß die Frontoorbitalborsten des Weibchens zwei- reihig seien. Darunter versteht doch wohl jeder, daß dieselben in 2 deuthchen Reihen angeordnet sind. Untersucht man nun aber z. B. das Weibchen von E. muscaria Fbr. daraufhin, so findet man, daß die Frontoorbitalborsten von der Fühlerbasis bis etwa zur Mitte der Stirn sich eng an die Mittelstrieme anschließen, während sie von da an bis zum Scheitel etwas mehr auf die Orbiten übertreten, eine Stellung, die man doch kaum als zweireihig be- zeichnen kann. Ähnlich verhält es sich auf Seite 121 mit der Unterscheidung der Gattungen Fucellia und Fucellina, von denen die erstere gleichfalls zweireihige Frontoorbitarborsten haben soll. Hier ist die Angabe direkt falsch, denn nur bei der größten Auf- merksamkeit kann man vielleicht erkennen, daß ungefähr die mittelste Frontoorbitalborste kaum merklich auf die Orbiten über- tritt. Auf Seite 143 finden sich die Gegensätze: Kopf vorn breiter als hoch und Kopf vorn nicht breiter. Wahrscheinlich ist gemeint, Kopf von vorn gesehen breiter als hoch. Aber auch abgesehen davon sollten solche Merkmale nicht benutzt werden, da es Fälle gibt, in denen die Entscheidung schwer ist. Auch solche Angaben wie: Kopf im Profil viereckig oder Kopf im Profil rundlich sind nicht empfehlenswert. Ich verzichte auf weitere Beispiele. Jeder, der die Arbeit benutzt, wird mir zugeben, daß er bei den Tabellen wiederholt in Verlegenheit kommt. Was nun die Gattungen selbst und ihre Begrenzung betrifft, so möchte ich auch darüber noch einige Bemerkungen machen. Mein lieber Freund Schnabl sah das Heil, von dem alles zu erwarten wäre, im Bau des Hypopygs und hat sich von Anfang an darauf versteift, mit vorwiegender, ja man kann beinahe sagen ausschHeßlicher Berücksichtigung desselben die Anthomyiden in Gattungen zu zerlegen. Ich habe jahrelang brieflich mit ihm über diesen Gegenstand verhandelt und mich, wenn auch nicht vollständig ablehnend, so doch sehr zurückhaltend darüber geäußert. Auch Mik hat mehrfach seinen Widerwillen gegen die Exstirpierung des Hypopygs und die aus seinem Bau gezogenen Schlüsse ausgesprochen. Daß dies nicht richtig ist, wissen wir heute längst. Der Bau des Hypopygs ist zweifellos von großer Wichtigkeit für die Systematik und verdient in gewissen 10. Heft ß Prof. P. Stein: Fällen unsere volle Berücksichtigung. Es kommt aber auf die Art und Weise an, in welcher derselbe benutzt wird. Die Arbeiten von Pandelle, Böttcher und Kramer scheinen mir das Richtige ge- troffen zu haben. Sie benutzen den Bau des Hypopygs innerhalb fest umgrenzter Gattungen zur Unterscheidung von Arten. Da es dabei in den meisten Fällen gelungen ist, bei sonst sehr ähnlichen Arten noch andere Unterscheidungsmerkmale herauszufinden, so läßt sich mit Sicherheit annehmen, daß ein abweichend gebautes Hypopyg auch auf eine besondere Art schließen läßt. Schnabl geht in seiner Arbeit von einem andern Gesichtspunkt aus. Er ist überzeugt, daß alle Arten mit gleichem oder sehr ähnhch ge- bautem Hypopyg zu einer Gattung gehören und bringt auf diese Weise oft Arten zusammen, die schon im Äußeren voneinander so abweichen, daß sie unmöglich einer Gattung angehören können. Als Beispiel führe ich nur die Gattung Anthomyia an, in der er so grundverschiedene Arten wie pluvialis L., discreta Meig., tripiex Lw., pullula Zett. vereinigt, oder Chortophüa mit den Arten longula Fall., varicolor Rond., flavihasis Stein, parvicornis Zett. u. a. Meiner Ansicht nach müssen die Arten einer Gattung auch äußerlich schon soviel Ähnlichkeit haben, daß sie dem geübten Auge auf den ersten Blick als nahe verwandt erscheinen. Schnabl hätte daher einen andern Weg einschlagen müssen. Er mußte zunächst mit Berücksichtigung äußerer Merkmale, z. B. des Kopfbaues, der Form des Hinterleibes usw., die verwandt erscheinenden Arten zusammenstellen und dann erst mit Hilfe des Hypopygs prüfen, inwieweit die angenommene Verwandtschaft berechtigt war. Er würde dann ohne Z\Yeifel in vielen Fällen zu demselben Resultat gekommen sein wie jetzt, würde andrerseits aber nicht auffallend verschieden geformte Aaten in eine Gattung gebracht haben. Brauer und Bergenstamm haben in ihrem großen Werk über die Tachinarien, wie ich glaube, den richtigen Weg eingeschlagen und mit hauptsächlicher Berücksichtigung des Kopfes ein System ge- schaffen, das trotz mancher Mängel für immer die Grundlage weiterer Forschungen bilden wird. Noch Vollkommeneres wäre ihnen gelungen, wenn sie sich in zweiter Linie hätten entschließen können, ihre Ergebnisse mit Hilfe des Hypopygs zu prüfen. Die Schwierigkeit der Untersuchung an getrockneten Exemplaren, die häufig mit einer Zerstörung des Objekts verbunden ist, wird sie wahrscheinlich von einer solchen abgehalten haben. In Zukunft wird aber gewiß jeder Sammler bei frisch gefangenen Stücken schwierigerer Gruppen sich der leichten Arbeit unterziehen, das Hypopyg freizulegen. Um nun auf die Schnablsche Arbeit zurück- zukommen, so hat der von ihm eingeschlagene Weg die 2 Mängel gezeitigt, die ich schon oben erwähnt habe. Einmal ist es ihm nicht gelungen, eine vollständig brauchbare Tabelle zur Auf- findung der Gruppen und Gattungen zu entwerfen und zum andern hat er kaum eine Gattung scharf und treffend gekennzeichnet. Seine oft unendlich langen Diagnosen mit den vielen unwesent- Die Anthomyiden Europas. 7 liehen Merkmalen hat schon Mik getadelt. Als Musterbeispiele von solchen habe ich oben die Macquartschen angeführt. Trotz alledem liegt es mir durchaus fern, die Bedeutung des Schnablschen Werkes zu verkennen. Er hat viele Arten, die bisher in falschen Gattungen untergebracht waren, in die richtigen verwiesen und durch die vortrefflichen Abbildungen, die er zusammen mit seinem Schwager Dziedzicki entworfen, das Studium der Anthomyiden erleichtert. Auf Grund seiner Forschungen wird es gelingen, über manche Gattung noch mehr Klarheit zu verschaffen und andere, die gar zu verschieden geformte Arten enthalten, in mehrere schärfer begrenzte zu zerlegen. Vorläufig ist auch die folgende Arbeit, die vorzugsweise den Zweck hat, die Bestimmung der Arten zu ermög- lichen, von den genannten Fehlern noch nicht frei. Ich habe zu- nächst versucht, ohne Benutzung des Hypopygs, nur auf Grund leicht erkennbarer äußerer Merkmale und mit Berücksichtigung der Schnablschen Resultate eine Tabelle zur Bestimmung sämt- licher europäischen Gattungen zu entwerfen. Viele derselben sind scharf umgrenzt, andre leider noch recht unzulänglich, so daß es fast unmöglich ist, die Grenzen zwischen einigen zu ziehen. Letzteres gilt z. B. besonders für die beiden Gattungen Hylemyia und Chortophila mit ihren vielen voneinander abweichenden Formen, so daß ich zur Unterscheidung leider immer noch die Behaarung der Fühlerborste habe heranziehen müssen. Die weiteren Tabellen gelten der Bestimmung der Arten. Ich habe sämtliche Arten meiner Sammlung aufgenommen, neue oder weniger be- kannte ausführlich beschrieber , alle übrigen kürzer. Bei sämt- lichen Arten, die ich schon früher in Einzelabhandlungen be- schrieben hatte, habe ich auf die bezüglichen Arbeiten verwiesen. Synonymische Bemerkungen habe ich fortgelassen, da dieselben im Katalog der paläarktischen Dipteren zu finden sind. Die Fund- ortsangaben sind natürlich nicht erschöpfend, dürften aber eine un- gefähre Übersicht über die Verbreitung der Anthomyiden gewähren. Ich will noch erwähnen, daß im ganzen 577 Arten besprochen sind. Die Frage nach der Gesamtzahl der europäischen Arten würde ich dahin beantworten, daß dieselbe vermutlich 1000 nicht sehr übersteigt. Zum Schluß der Arbeit habe ich noch einmal eine Kennzeichnung aller Gattungen in möglichst kurzer Fassung gegeben. Viele Arten wird man in anderen Gattungen finden, als sie in meiner letzten Arbeit über die Bestimmung der Anthomyidenweibchen im Arch. Nat. A. 8, 4 — 55 (1914) auf- geführt sind. Im übrigen beachte man sorgfältig, was ich in der Einleitung zu letzterer ausführlich auseinandergesetzt habe. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen.*) 1 4. Längsader mehr oder weniger deutlich zur 3. aufgebogen 2. 4. Längsader ganz gerade verlaufend oder sich nur allmählich der 3. nähernd 14. *) Sämtliche Tabellen gelten nur für das männliche Geschlecht. lU. Hell 8 Prof. P. Stein: 2 Beugung der 4. Längsader annähernd winklig, wenn auch mit abgerundeter Ecke 3. Beugung rein bogenförmig 4. 3 Thorax und Hinterleib glänzend blaugrün Pseudopyrellia Girschn. Körper anders gefärbt Musca L. 4 Fühlerborste nackt oder höchstens pubeszent, wenn aber länger behaart, dann der Hinterleib mit deutlichen Fleckenpaaren Limnophora R. D. Fühlerborste gefiedert oder gekämmt 5. 5 Mittelschienen innen hinten mit kräftiger Borste 6. Mittelschienen innen hinten ohne Borste 7. 6 1. Längsader in der Basalhälfte kurz beborstet Dasyphora R. D. 1. Längsader nackt Pyrellia R. D. 7 Rüssel hornig, glänzend, ziemlich spitz und weit aus der Mund- öffnung vorragend 8. Rüssel fleischig, nicht glänzend und wenig vorragend 10. 8 Taster viel kürzer als der Rüssel Stomoxys Geoffr. Taster ziemlich so lang als der Rüssel 9. 9 Fühlerborste doppelt gefiedert Haematobia R. D. Fühlerborste nur oberseits gefiedert Lyperosia Rond. 10 Augen dicht behaart 11- Augen nackt 12. 11 Hinterleib kurz und breit, hochgewölbt, 4. Längsader, bevor sie sich aufwärts wendet, stark nach unten gebogen, st 1, 2 Graphomyia R. D. Hinterleib längHch, etwas flach gedrückt, 4. Längsader hinter der hintern Querader ganz gerade verlaufend und vor der Spitze aufgebogen, st 2, 2 Myiospila Rond. 12 Große, glänzend schwarze Arten mit auffallend gelber Flügel- basis, Schildchenhinterrand mit zahlreichen Borsten Mesembrina Meig. Anders gefärbte Arten mit nicht gelb gefärbter Flügelbasis, Schildchenhinterrand nur mit den gewöhnhchen Borsten 13. 13 Akrostichalborsten kräftig, deutlich zweireihig, Schildchen an der äußersten Spitze stets rötlich Muscina R. D. Akrostichalborsten zwischen der feinen Grundbehaarung kaum erkennbar oder ganz fehlend. Schildchen an der Spitze nie rötlich Morellia R. D. -14 Vor der Naht 2 Dorsozentralborsten (de), die vordere bisweilen kurz, aber immer noch als kräftiges Börstchen erkennbar 15. Vor der Naht nur eine Dorsozentralborste, davor höchstens ein feines Härchen 94. 15 Analader (6. Längsader) nicht bis zum Flügelrand fortgesetzt 16. Analader bis zum Flügelrand, wenigstens als Falte verlaufend 62 16 Vorderschenkel unterseits vor der Spitze gezähnt oder aus- geschnitten Hydrotaea R. D. Vorderschenkel einfach 17. Die Anthomyiden Europas. 9 17 Mittelschienen auf der Innenseite der ganzen Länge nach oder wenigstens in der Endhälfte mit deutlicher, oft sehr kurzer aber dichter Pubeszenz, oft höckerartig angeschwollen 18. Miitelschienen innen nicht pubeszent und nie höckerartig angeschwollen 21. 18 Fühlerborste nackt oder höchstens pubeszent 19. Fühlerborste mehr oder weniger deutlich behaart 20. 19 Hinterleib am Ende schmäler als an der Basis Fannia R. D. Hinterleib am Ende schwach spateiförmig verbreitert, breiter als an der Basis. Coelomyia Hai. 20 Augen genähert, Flügel ohne Randdorn, Fühlerborste höchstens so lang gefiedert als das 3. Fühlerglied breit ist Piezura Rond. Augen sehr breit getrennt, Flügel mit Randdorn, Fühlerborste weit länger gefiedert Platycoenosia Strobl 21 Rüssel an der Spitze hakenförmig zurückgeschlagen Drymeia Meig. Rüssel einfach 22. 22 Färbung des ganzen Körpers glänzend dunkelblau oder erz- farben. Hinterschienen bei unsern Arten innen immer zottig behaart Ophyra R. D. Körper anders gefärbt oder die Hinterschienen innen nicht zottig behaart 23. 23 Taster vorn löffelartig erweitert, die Pteropleuren unmittelbar über der hintern obern Sternopleuralborste mit einem Büschel- chen kurzer Härchen Lispa Latr. Taster einfach, wenn aber an der Spitze verbreitert, dann die Pteropleuren über der hintern Sternopleuralborste ganz nackt 24. 24 Augen zusammenstoßend oder wenigstens genähert 25. Augen wenigstens so breit getrennt, daß die Stirn an der schmälsten Stelle mindestens halb so breit ist als ein Auge an derselben Stelle 46. 25 Hauptast der 1. Längsader (Subkostalader) an der Spitze mit einigen kräftigen Börstchen, blaßgelb gefärbte Art Acanthiptera Rond. Subkostalader ganz nackt oder, wenn beborstet, dann anders gefärbte Arten 26. 26 Hinterschienen auf der Rückseite mit 1 oder mehreren Borsten 27. Hinterschienen außer der Präapikaiborste ohne Rückenborste, selten mit einigen kurzen Borsten in der Basalhälfte 40. 27 Backen vom mit zahlreichen aufwärts gekrümmten Borsten besetzt 28. Backen vorn nicht auffallend beborstet 29. 28 Hinterleib an der Spitze mit zahlreichen langen, einwärts ge- krümmten Borstenhaaren besetzt Eriphia Meig. Hinterleib an der Spitze nicht auffallend behaart Pogonomyia Rond. 29 Präalarborste (pra) mehr oder weniger deutlich 30. Präalarborste ganz fehlend oder sehr unscheinbar 37. * 10. Heft 10 Prof. P. Stein: 30 Behaarung der Fühlerborste oben und unten zusammen- genommen länger, als das 3. Fühlerglied breit ist 31. Fühlerborste höchstens so lang behaart, als das 3. Fühlerglied breit ist 33. 31 Akrostichalborsten lang, in 2 bis zum Schildchen fortlaufenden Reihen, 3. Längsader an der Basis mit einer Anzahl sehr kurzer Börstchen, in der Hinterleibsfärbung an Calliphora erinnernde Arten Polietes Rond. Akrostichalborsten meist ganz fehlend, wenn aber vorhanden, dann die 3. Längsader ganz nackt und die Hinterleibsfärbung anders 32 . 32 Hinterschienen innen mit 2 Reihen langer feiner Borstenhaare besetzt oder mit einem nach unten gerichteten Endsporn, Klauen und Pulvillen der Hinterbeine sehr kurz Hera Schnabl Hinterschienen nur mit den gewöhnlichen Borsten, wenn aber ähnlich behaart, dann die Pulvillen der Hinterbeine lang und kräftig Phaonia R. D. 33 Augen nackt oder mit nur sehr zerstreuten Härchen 34. Augen dicht behaart 35. 34 Größere Arten mit einfarbig gelbem oder grau bestäubtem und gestriemtem Thorax, meist zweireihigen Akrostichalborsten und ziemlich breitem, eiförmigem Hinterleib Alloeostylus Schnabl Mittelgroße bis kleine Arten mit meist einfarbig schwarzem Thorax, undeutlichen Akrostichalborsten und schmälerem, fast kegelförmigem Hinterleib Trichopticus Rond. 35 Hinterschienen innen der ganzen Länge nach dicht behaart oder die Hinterschenkel auffallend gebildet, Arten mit meist schwarzem Thorax und kegelförmigem Hinterleib 36. Hinterschienen innen nicht behaart, Thorax meist gestriemt, Hinterleib breit eiförmig Phaonia R. D. 36 Mundrand schnauzenförmig vorgezogen Rhynchotrichops Schnabl Mundrand nicht auffallend vorgezogen Trichopticus Rond. 37 Fühler börste so lang oder länger behaart als das 3. Fühlerglied breit ist Phaonia R. D. Fühlerborste nackt oder pubeszent 38. 38 Mundrand auffallend vorgezogen Rhynchotrichops Schnabl Mundrand nicht vorgezogen 39. 39 Flügel mit Randdorn, Schwinger schwarz, de 3 Dialyta Meig. Flügel ohne Randdorn, Schwinger gelb, de 4 Lasiops Meig. 40 Analader bis zum Ende gleich stark verlaufend, plötzlich ab- gebrochen, ihr Ende vom Flügelrand weiter entfernt als vom Ursprung, Axillarader bogenförmig aufsteigend, kleine, tief schwarzbraune Arten Azelia R. D. Analader gegen das Ende zu allmählich dünner werdend, länger als die Entfernung ihres Endes vom Flügelrand, Axillarader fast gerade, größere, anders gefärbte Arten 41. Die Anthomyiden Europas. 11 41 st 2, 2, aber nie so, daß die untere hintere von der obern vorderii und der obern hintern gleichweit entfernt ist, oder die Präalar- borste deutUch und mindestens halb so lang wie die 1. de hinter der Naht Mydaea R. D. st 1, 1 oder 1, 2, wenn aber 2, 2, dann so, daß die untere hintere von den beiden obern gleichweit entfernt ist, Präalarborste ganz fehlend oder sehr kurz 42. 42 Fühlerborste entschieden länger behaart, als das 3. Fühlerglied breit ist, 3. und 4. Längsader stets divergierend 43. Fühlerborste höchstens so lang oder nur wenig länger behaart, als das 3. Fühlerglied breit ist, oder 3. und 4. Längsader kon- vergierend 44. 43 Augen nie ganz eng zusammenstoßend oder Beine ganz gelb Mydaea R. D. Augen aufs engste zusammenstoßend, Beine nie ganz gelb Hebecnema Schnabl 44 Kleinere, hellgraue Art mit stark entwickeltem Hypopyg und außer den paarigen Flecken noch auf jedem Ring mit einer abgekürzten Mittelstrieme Pseudocoenosia gen. nov. Größere Arten mit wenig entwickeltem Hypopyg und anderer Hinterleibszeichnung 45. 45 Beine zum Teil gelb oder der Thorax mehr oder weniger deutlich vierstriemig Mydaea R. D. Beine ganz schwarz, Thorax in der Regel nicht vierstriemig, wenn aber, dann die Striemung auf dem tiefschwarzen Grunde kaum erkennbar Limnophora R. D. 46 Mundrand auffallend vorgezogen, Hinterschienen innen an der Spitze mit einem kräftigen, abwärts gerichteten Dorn, einfarbig glänzendschwarze Art Rhynchopsilops Hend. Mundrand nicht auffallend vorgezogen. Hinterschienen innen ohne Dorn, anders gefärbte Arten 47. 47 Stirn mit kräftigen Kreuzborsten Chelisia Rond. Stirn ohne Kreuzborsten 48. 48 Hinterschienen mit Rückenborste 49. Hinterschienen ohne Rückenborste 53. 49 Präalarborste ganz fehlend Dialyta Meig. Präalarborste deutlich 50. 50 Flügel mit deutlichem, verhältnismäßig langem Randdorn Syllegopterula Pok. Flügel ohne Randdorn 51. 51 st 1, 1, kleine 3 — 4 mm große Art Euryomma Stein st 1, 2, größere Arten 52. 52 Hinterschienen mit nur 1 Rückenborste Phaonia R. D. Hinterschienen mit 3 — 4 Rückenborsten Pogonomyia Rond. 53 Die 3 Sternopleuralborsten so angeordnet, daß die untere gleichweit von den beiden obern entfernt ist, so daß sie ein mit der Spitze nach unten gerichtetes gleichschenkliges Dreieck bilden, Borste nie lang behaart 54. 10. lieft 12 Prof. P. Stein: Die untere Sternopleuralborste weiter von der vordem entfernt als von der hintern oder die Fühlerborste lang behaart 60. 54 Vorderschenkel unterseits bis auf eine Borste vor der Spitze nackt Atherigona Rond. Vorderschenkel unterseits mit einer mehr oder weniger voll- ständigen Borstenreihe 55. 55 Hinterschienen außen abgewandt mit 2 kräftigen Borsten 56. Hinterschienen außen abgewandt mit nur 1 Borste 58. 56 Mindestens die Schienen gelb Lispocephala Pok. Beine ganz schwarz 57. 57 Stirn an der breitesten Stelle breiter als ein Auge, Pulvillen kurz Limnospila Schnabl Stirn an der breitesten Stelle höchstens ^/s so breit wie ein Auge, Pulvillen verlängert Pseudocoenosia gen. nov. 58 Metatarsus der Vorder- und Mittelbeine annähernd so lang wie die Schiene, Vorderschienen ohne Borste Coenosia dorsalis v.Ros. Metatarsus der Vorderbeine kürzer als die Schiene, Vorder- schienen stets mit Borste 59. 59 Die erste der vor der Naht befindlichen Dorsozentralborsten fast ebenso lang und kräftig als die zweite, Bauchlamellen auf- fallend nach unten gerichtet und zusammengedrückt Macrorchis Rond. Die 1. Dorsozentralborste weit kürzer als die 2., Bauchlamellen nicht auffallend Dexiopsis Pok. 60 Fühlerborste mindestens so lang behaart, als das 3. Fühlerglied breit ist Enoplopteryx Hend. Fühlerborste nackt oder sehr kurz behaart 61. 61 Klauen und Pulvillen lang Mydaea R. D. Klauen und Pulvillen kurz Limnophora R. D. 62 Augen breit getrennt 63. Augen mehr oder weniger genähert 68. 63 Fühlerborste langgefiedert 64. Fühlerborste nackt oder pubeszent 65. 64 Stirn mit Kreuzborsten, pra sehr kurz, Flügel fast ohne Rand- dorn Mycophaga Rond. Stirn ohne Kreuzborsten, pra fast so lang wie die 1. de hinter der Naht, Flügel mit kräftigem Randdorn Eutrichota Kow. 65 Backen mindestens halb so breit als der Längsdurchmesser des Auges 66. Backen schmäler als der halbe Längsdurchmesser des Auges 67. 66 Stimmittelstrieme fast ganz lehmgelb, Akrostichalborsten kurz und feinhaarig Myopina R. D. Stimmittelstrieme fast ganz schwarz, Akrostichalborsten kurz, aber kräftig Fucellia R. D. 67 3. Fühlerglied kaum etwas länger als das 2., Wangen und Backen kaum sichtbar Chiastochaeta Pok. 3. Fühlerglied mindestens doppelt so lang als das 2., Wangen und Backen deutlich Chirosia Rond. Die Anthomyiden Europas. 13 68 Randader nur bis zur Mündung der 3. Längsader laufend Acyglossa Rond. Randader sich bis zur Mündung der 4. Längsader erstreckend 69. 69 Schildchen hellgrau, an den Seiten mit schwarzem Fleck, Thorax hellgrau mit meist 3 schwarzen Längslinien Eustalomyia Kow. Schildchen anders gefärbt, wenn aber ähnlich, dann der Thorax mit runden schwarzen Flecken 70. 70 Fühler börste gut so lang behaart, als das 3. Fühlerglied breit ist 71. Fühlerborste nicht so lang behaart, als das 3. Fühlerglied breit ist 76. 71 Hinterschienen außen abgewandt mit 2 Borsten Pegomyia R. D. Hinterschienen außen abgewandt mit mehr als 2 Borsten oder mit zahlreichen Börstchen gewimpert 72. 72 Schüppchen ungleich 73. Schüppchen gleichgroß 74. 73 Schienen mehr oder weniger gelb, wenn aber schwarz, dann der Thorax mit 4 Striemen, von denen die inneren feiner sind Hydrophoria R. D. Beine ganz schwarz, Thorax mit 3 breiten Striemen Acroptena Pok. 74 Wangen und Backen breit, pra ganz fehlend oder nur ein kurzes Börstchen Ammomyia Rond. Wangen und Backen schmal, wenn aber breiter, dann die Prä- alarborste lang und kräftig 75. 75 Präalarborste kürzer als die 1. Dorsozentralborste hinter der Naht, wenn aber annähernd so lang, dann der Hinterleib an der Basis deutlich flach gedrückt Hylemyia R. D. Präalarborste mindestens so lang und kräftig wie die 1. Dorso- zentralborste, Hinterleib stets walzenförmig Pegomyia R. D. 76 Beine zum Teil gelb gefärbt 77. Beine ganz schwarz 78. 77 Behaarung der Fühlerborste und Randdorn recht deutlich Hylemyia R. D. Fühlerborste fast ganz nackt, wenn aber pubeszent, dann der Randdorn fehlend Pegomyia R. D. 78 Die 3 letzten Hinterleibsringe mit je 3 dem Vorderrand an- liegenden, fast runden, schwarzen Flecken Enneastigma gen. nov. Hinterleib anders gezeichnet 79. 79 Augen deutlich behaart 80. Augen nackt 81. 80 Taster weit aus dem Mund vorragend, dicht mit Borsten besetzt, 7 — 8 mm lang AlUopsis Schnabl Taster nicht vorragend und nicht besonders behaart, kleinere Arten Chortophila U. G. Lasiomma nom. nov. 81 Thorax weißgrau mit runden, sammetschwarzen Flecken Anthomyia Meig. Thorax anders gefärbt 82. 10. Heft 14 Prof. P. Stein: 82 Das untere Schüppchen mehr oder weniger vorragend 83. Schüppchen gleichgroß 86. 83 Fühlerborste kurz behaart oder wenigstens die Pubeszenz mit starker Lupe ohne Anstrengung zu erkennen Acroptena Pok. Fühlerborste ganz nackt oder mit Pubeszenz, die auch mit starker Lupe nur schwer zu erkennen ist 84. 84 Größere Arten mit kräftigem, walzenförmigem Körper Hylephila Rond. Kleinere Arten mit streifenförmigem, mehr oder weniger flach- gedrücktem Körper 85. 85 Die letzten 3 Hinterleibsringe mit sammetschwarzen, hinten dreizackigen Vorderrandbinden, die bisweilen unter dem vorher- gehenden Ring versteckt sind, so daß nur die Zacken vorragen Calythea Schnabl Hinterleib anders gezeichnet Chortophila Macq. 86 Sternopleuralborsten 2, 2 87. Sternopleuralborsten 1, 2 88. 87 Akrostichalborsten vor der Naht ganz fehlend Acroptena Pok. Akrostichalborsten vor der Naht deutlich paarig, wenn auch oft ziemlich kurz Hylemyia R. D. 88 Fühlerborste mindestens mit leicht erkennbarer Pubeszenz 89. Fühlerborste nackt oder mit nur schwer erkennbarer Pubeszenz 90. 89 Hintere Querader sehr schief und geschwungen, Flügel ohne Randdorn, 1. Hinterrandzelle etwas verengt Ammomyia Rond. Hintere Querader gerade und wenig schief, Flügel meist mit Randdorn, 1. Hinterrandzelle nicht verengt Hylemyia R. D. 90 Klauen und Pulvillen auffallend verlängert, 3. Fühlerglied kaum länger als das 2., hintere Querader sehr schief und geschwungen, 3. und 4. Längsader genähert, Hypopyg von der Seite gesehen mit seinem oberen Teil den Hinterleibsrücken weit überragend Hyporites Pok. ' Höchstens eine oder die andere der genannten Eigenschaften vorhanden 91 . 91 Hinterleib walzen- oder kegelförmig 92. Hinterleib streifenförmig oder wenigstens an der Basis mehr oder weniger flachgedrückt Chortophila Macq. 92 Bauchlamellen hornig, glänzend schwarz, oft nach unten ge- richtet Prosaipia Pok. Bauchlamellen nie glänzend schwarz und stets nach hinten gerichtet 93. 93 Wangen wenigstens so breit wie das halbe Auge, deutlich ge- kielt, hintere Querader meist schief und deutlich geschwungen, Flügel ohne oder mit kaum sichtbarem Randdorn, Orbiten an der schmälsten Stelle nur wenig schmäler als die Mittelstrieme oder breiter Hylephila Rond. Wangen schmäler als das h9,lbe Auge, wenn aber breiter, dann die hintere Querader nicht schief oder Flügel mit deutlichem Die Anthomyideh Europas. 15 Randdorn, Orbiten an der schmälsten Stelle viel schmäler als die Mittelstrieme Chortophüa Macq. 94 2 Präalarborsten vorhanden, kurz aber kräftig, ziemlich tief und senkrecht vom Thorax abstehend, st 1, 1 Euryomma Stein Präalarborste ganz fehlend, st 3, in Form eines gleichschenkligen mit der Spitze nach unten gerichteten Dreiecks 95. 95 Flügel milchweiß, am Vorderrand gebräunt Orchisia Rond. Flügel anders gefärbt 96. 96 Randader nur bis zur Mündung der 3. Längsader verlaufend Allognota Pok. Randader bis zur Mündung der 4. Längsader reichend 97. 97 Stirn nach dem Scheitel zu sich stark verbreiternd, Fühler vom Untergesicht abstehend, Mittelschienen innen vorn mit deut- licher Borste Schoenomyza Hai. Stirn bis zum Scheitel annähernd gleichbreit, Fühler meist anliegend, Mittelschienen innen vorn stets ohne Borste Coenosia Meig. Tabellen zur Bestimmung der Arten. 1. Graphomyia R. D. 1. G. maculata Scop. Über ganz Europa verbreitet und nirgends selten, wenn auch durchaus nicht gemein. Trotz einiger Abweichungen in Färbung und Zeichnung handelt es sich, wie ich glaube, immer nur um dieselbe Art. 2. Morellia R. D. 1 Hinterschienen gekrümmt, Metatarsus der Hinterbeine innen mit dichten kurzen Borsten besetzt aenescens R. D. Hinterschienen gerade, Metatarsus der Hinterbeine innen nicht auffallend beborstet 2. 2 Vorderschienen innen der ganzen Länge nach zottig behaart, außerdem noch mit langen feinen Borsten und um die Mitte herum auf der dem Körper abgewandten Seite mit einigen stärkeren horiorum Fall. Vorderschienen nicht auffallend behaart oder beborstet 3. 3 Mittelschienen außen unmittelbar hinter dem Gelenk mit einer Anzahl dicht stehender, äußerst kurzer Börstchen, Hinter- schienen innen abgewandt mit einer Reihe von 4 — 7 Borsten, die nicht länger sind als der Querdurchmesser der Schiene, große Art pqdagrica Lw. Mittelschienen außen an der Basis ohne jedes Börstchen, Hintei- schienen" innen abgewandt mit einer Reihe von Borsten, die viel länger sind als der Schienenquerdurchmesser, mittelgroße Art Simplex Lw. 1. M. aenescens R. D. Diese und die übrigen Arten sind nach der Tabelle so leicht zu bestimmen, daß eine weitere Beschreibung überflüssig ist. Die 10. iicrt 16 Prof. P. Stein: Weibchen sämtlicher Arten sind dagegen einander so ähnlich, daß es mir noch nicht gelungen ist, sichere und beständige Unter- scheidungsmerkmale aufzufinden. Zu erwähnen dürfte noch sein, daß bei allen Arten der Gattung die 3. Längsader bis fast zur kleinen Querader hin beborstet ist. Ich fange die Art jährlich meist auf Anthriscus in Treptow, besitze sie aus Stargardi. M. und Siebenbürgen und kenne sie noch aus Ürdingen am Niederrhein (Riedel), von der Hochschwab und Lappland. 2. M. hortorum Fall. Ist nicht nur die gemeinste Art der Gattung, sondern auch eine der häufigsten Fliegen überhaupt, die allerwärts vorkommt. 3. M. podagrica Lw. Ich kenne sie aus den verschiedensten Gebirgsgegenden Süddeutschlands und Österreichs, während sie auch im Norden nicht gerade selten zu sein scheint. Aus Nord- und Mitteldeutsch- land ist sie mir nicht bekannt. Die Weibchen sind im allgemeinen durch ihre bedeutende Größe von denen der anderen Arten zu unterscheiden. 4. M. simplex Lw. Gleicht der hortorum Fall, so, daß sie nur bei genauer Be- trachtung zu unterscheiden ist. Ich habe sie vereinzelt in Genthin, Muskau und auf Bornholm gefangen und kenne sie noch aus Ober- und Niederösterreich, wo sie häufiger zu sein scheint, und aus den Pjn-enäen. 3. Musca L. 1 Augen dicht behaart vitripennis Meig. Augen nackt 2. 2 Augen um die Breite des 3. Fühlergliedes voneinander getrennt domestica L. Augen eng zusammenstoßend 3. 3 Thorax mit ziemlich deutlicher Striemung, Hinterleib zum Teil gelb corvina Fbr. Thorax fast einfarbig glänzend schwarz, Hinterleib nirgends gelb gefärbt tempestiva Fall. 1. M. corvina Fbr. Überall häufig, wenn auch nicht so gemein wie domestica. Die Weibchen dieser beiden Arten unterscheiden sich dadurch, daß bei letzterer die Stirnmittelstrieme mindestens viermal so breit ist als die Orbiten, während sie bei corvina höchstens dreimal so breit ist. 2. M. domestica L. Über die ganze Erde verbreitet und nur selten in der Breite der Stirn etwas variierend. 3. M. tempestiva Fall. Ich habe sie nur einmal auf Rügen gefangen, besitze sie aus Rügenwalde (Riedel), Schweden, Nordafrika und Kleinasien und Die Anthomyiden Europas. 17 kenne sie noch aus verschiedenen Gegenden Österreichs. Das Weibchen ist durch die geringere Größe von denen der übrigen Arten zu unterscheiden. 4. M. vitripennis Meig. An den dicht behaarten Augen leicht zu erkennen und auch im weiblichen Geschlecht dadurch zu unterscheiden. Ich habe sie nie gefangen, besitze sie aber aus allen möglichen Gegenden Süd- europas und Afrikas. 4. Dasyphora R. D. 1 Vor der Naht kräftige Akrostichalborsten saltuum Rond. Vor der Naht keine Akrostichalborsten 2. 2 Metatarsus der Hinterbeine innen an der Basis mit einem Haar- büschel versicolor Meig. Metatarsus der Hinterbeine einfach 3. 3 Hinterleib einfarbig grün glänzend eriophthalma Macq. Hinterleib mit ziemlich dichter Bestäubung und Schillerflecken pratorum Meig. 1. D. eriophthalma Macq. Die Art wurde früher und auch von mir noch im Katalog der paläarktischen Dipteren zur Gattung PyrelUa gezogen, muß aber wegen der Beborstung der 1. Längsader, die nach Pandelle für Dasyphora charakteristisch ist, zu dieser Gattung gezählt werden. Ich besitze einige Stücke aus Frankreich (Villeneuve) und Corfu. Sie scheint besonders im Süden vorzukommen. 2. D. pratorum Meig. Scheint die häufigste von allen Arten zu sein. Ich habe sie in Muskau, Kissingen und Riegersburg in Niederösterreich ge- fangen und kenne sie noch aus dem Alpengebiet, ItaUen und Montenegro. 3. D. saltuum Rond. In beiden Geschlechtern durch die Akrostichalborsten vor der Naht sofort zu erkennen. Ich besitze sie aus Ungarn (Sajö), Itaüen und den Kanarischen Inseln. 4. D. versicolor Meig. Scheint nur in Mittel- und Südeuropa vorzukommen. Ich habe sie nur einmal in Chodau in Böhmen gefangen, besitze sie aus Tirol (Mik) und von der Hochschwab und kenne sie noch aus Gastein, Ratzes auf der Seißer Alp und vom Durmitor in Montenegro. Das Weibchen ist nur schwer von dem der pratorum zu unter- scheiden. Im allgemeinen ist die Färbung der letzteren mehr grünhch, der ersteren mehr blau. 5. PyrelUa R. D. ^_x/^. ... ^ k /7„. 1 Prothorakalstigma weiß ^ ~uenm~^^tt. Prothorakalstigma schwarz 2. Archiv für Naturgeschichte ^ 1915. A. 10. 2 10. Heft 18 ' Prof. P. Stein: 2 Thorax glänzend grün, ohne Spur von Bestäubung cadaverina L. Thorax blaugrün, vorn in der Mitte mit deutlicher weißer Be- stäubung ^ serena Meig. 1. P. ücncct Mcitr. ^^-^yi-^-^-^fj-^^t^^^'i^'^--'*-^ '■ 'W'^^-o'^^ Ich habe sie nur einmal bei Treptow gefangen, besitze sie aus Pösty^n in Ungarn, Frankenfels in Österreich und Stolac in Serbien und kenne sie noch aus Steiermark und Tirol, 2. P. cadaverina L. Überall verbreitet, aber nirgends gemein. In Genthin habe ich sie nur einmal in größerer Menge gefangen. 3. P. serena Meig. Nicht selten von mir in Genthin und Treptow beobachtet, die Weibchen namentlich im Herbst. Die in der Tabelle erwähnten .-^Unterschiede gelten auch für die Weibchen, doch will ich noch 0^1 Jt^' erwähnen, daß die auffallend schwarzglänzenden Orbiten bei U cadaverina so breit sind wie die Mittelstrieme, während die weniger glänzenden von serena kaum ^ so breit sind. 6. Pseudopyrellia Girschn. 1 Vor der Naht ein Paar kräftiger Akrostichalborsten, Dorso- zentralborsten 3 caesarion Meig. Vor der Naht keine Akrostichalborsten, Dorsozentralborsten 4 cornicina Fbr. 1. Ps. caesarion Meig. Ich habe die Type dieser Art, die Frey in den Act. Soc. Fenn. 31. 9. (1908) als fennica beschrieben hat, in der Sammlung des Wiener Museums gesehen. Nach meinen Erfahrungen ist sie in imseren Gegenden häufiger als die folgende, im übrigen weit ver- breitet. Ich habe sie in Treptow und auf Bornholm gefangen und kenne sie aus Spanien, Sardinien, von den Kanarischen Inseln, vom Kaukasus und aus Kleinasien. 2. Ps. cornicina Fbr. Mit der vorigen zusammen und ebenfalls weit verbreitet. Auch ihre Type befindet sich im Wiener Museum. 7. Mesembrina Meig. 1 4. Längsader nur wenig zur 3. aufgebogen, Dorsozentralborsten auch vor der Naht deutUch resplendens Wahlb. 4. Längsader stark aufgebogen, Dorsozentralborsten vor der Naht unter der dichten Behaarung kaum zu erkennen 2. 2 Thorax einfarbig glänzend schwarz meridiana L. Thorax auf der Mitte mit dichter gelber Behaarung mystacea L. 1. M. meridiana L. Um Treptow ist die Art häufig, während ich sie in Genthin nie gefangen habe. Sonst habe ich sie nur noch auf Bornholm und in Lund (Schweden) gesammelt. Die Anthomyiden Europas. Xd 2. M. mystacea L. Kann sehr leicht mit Volucella bombylans L. var. plumata ver- wechselt werden. Ich habe nur ein Stück in Genthin gefangen. In Österreich scheint die Art ziemlich häufig zu sein. 3. M. resplendens Wahlb. Ich besitze nur ein Weibchen aus Zernest in Ungarn und kann auch über die Verbreitung nichts weiter sagen. 8. Stomoxys Geoffr. 1. St. calcitrans L. Überall gemein. / / 3t.w-* 9. fitonalöbia K:=D. rl^h^^^^n^^^^ '^^"'^'^^ 1 H. Stimulans Meig. Seltener als die vorige, aber auch überall verbreitet. Ich habe sie unter anderm in Treptow, auf Usedom, Rügen und Bornholm geangen. ^^ Ij^pewsla Rsfid. )4^^^^rM^>^ "^F^S 1 Tarsen der Hinterbeine dreieckig erweitert und jedes Glied mit / jj einem auffallend langen Borstenhaar versehen irritans L. /rVi— ''/ Tarsen der Hinterbeine einfach und ohne Borstenhaar ^ titillans Bezzi. 1. L. irritans L. Ich habe sie auf Rügen und ganz besonders häufig in Treptow auf weidenden Kühen gefangen. Letztere wurden von ihnen im Verein mit Stomoxys und Haematobia außerordentHch belästigt. 2. L. titillans Bezzi. Ich besitze nur 2 Stück aus Kalabrien und Korsika. 11. Muscina R. D. 1 Schienen gelb stabulans Fall. Beine ganz schwarz 2. 2 Taster schwarz, 4. Längsader nur schwach aufgebogen assimilis Fall. Taster gelb, 4. Längsader stark aufgebogen 3. 3 Striemen des Thorax von hinten gesehen recht deuthch bis über die Naht hinaus zu verfolgen, Seiten des Hinterleibs an der Basis nie rötlich päbulorum Fall. Striemen des Thorax, auch schräg von hinten gesehen, nur ganz vorn etwas deutlicher, Hinterleibsseiten an der Basis stets bräunlichrot pascuorum Meig. 1. M. assimilis Fall. Überall verbreitet, aber nicht gerade gemein. Ich habe sie auch aus Larven gezogen, die ich in Pilzen sammelte. 2. M. päbulorum Fall. Ebenfalls nicht selten, namentUch an Bäumen sitzend. 3. M. pascuorum Meig. Die seltenste von allen Arten, die ich bisher nur in Genthin in größerer Anzahl gefangen habe. Die Weibchen, für die im all- 2* 10. Hell 20 Prof- P- Stein: gemeinen die obige Tabelle auch gilt, unterscheiden sich von den sehr ähnüchen der vorigen Art dadurch, daß sich vor dem Schüd- chen in der Regel nur 1 Paar Akrostichalborsten befindet, und daß der Hinterleib nur wenig bestäubt ist und keine Schillerflecke erkennen läßt, während bei pahulorum der Thorax vor dem Schild- chen in der Regel 2 Paar Akrostichalborsten trägt und der Hinter- leib deuthche weißüche Schillerflecken zeigt. 4. M. stabulans Fall. Überall gemein und auch in der Stube oft lästig. 12. Polietes Rond. 1 Schwinger gelb, letzter Abschnitt der 4. Längsader länger als der vorletzte alhoUneata Fall. Schwinger schwarz, letzter Abschnitt der 4. Längsader so lang , oder kürzer als der vorletzte 2. 2 Schüppchen weißüch, Hinterschenkel unterseits zugekehrt der ganzen Länge nach mit einer Reihe langer Borstenhaare lardaria Fbr. Schüppchen schwärzlich, Hinterschenkel unterseits zugekehrt nackt nigrolimbata Bonsd. 1. P. alhoUneata Fall. Gleicht ungemein der Morellia hortorum, ist aber sofort durch den Verlauf der 3. und 4. Längsader zu unterscheiden. Ich habe sie in Treptow, auf Usedom und Bornhqlm gefangen, besitze sie aus Elbing i. O. und kenne sie noch aus Ürdingen, Schweden und Slatoust im Ural. 2. P. lardaria Fbr. Überall verbreitet und oft in Massen auf Exkrementen zu finden. 3. P. nigrolimbata Bonsd. Ich besitze ein Pärchen aus Jämtland durch Ringdahl und habe die Type in der Bonsdorffschen Sammlung gesehen. 13. Phaonia R. D 1 Beine ganz schwarz, zuweilen bei nicht ganz ausgefärbten Exemplaren die Hinterschienen schwach durchscheinend 2. Beine zum Teil gelb 23. 2 de 3 3. de 4 11. 3 Mundrand auffallend weiter vorragend als die Stirn an der Fühlerbasis 4. Mundrand höchstens so weit vorragend als die Stirn 6. 4 Augen aufs engste zusammenstoßend lugubris Meig. Augen mehr oder weniger deuthch getrennt 5. 5 Stirn an der schmälsten Stehe höchstens so breit, die Borste dagegen mindestens so lang gefiedert, als das 3. Fühlerglied breit ist alpicola Zett. Die Anthomyiden Europas. 21 Stirn an der schmälsten Stelle etwa doppelt so breit als das 3. Fühlerglied breit ist, Borste bedeutend kürzer behaart chalinata Pand. 6 Fühlerborste auch bei starker Vergrößerung fast nackt 7. Fühlerborste bei starker Vergrößerung deutlich, wenn auch oft kurz behaart 8. 7 Fühler weit über der Augenmitte eingefügt, 3. Glied fast vier- mal so lang als das 2., Borsten der Schienen höchstens so lang als ihr Querdurchmesser, Flügel ohne Randdorn longicornis sp. nov. Fühler in der Augenmitte eingelenkt, 3. Glied 2 — 3 mal so lang als das 2., Schienenborsten lang und kräftig, Flügel mit Randdorn tenuiseta Pok. 8 pra so lang und kräftig wie die 1. de hinter der Naht 9. pra sehr kurz oder wenigstens feiner und kürzer als die 1. de 10. 9 Vor der Naht ein Paar kräftiger Akrostichalborsten serva Meig. Vor der Naht keine Akrostichalborsten confluens Stein 10 Randdorn sehr kurz, Flügel an Basis und Vorderrand ge- schwärzt jugorum sp. nov. Randdorn lang und kräftig, Flügel nicht geschwärzt nitidaMsicq. 11 Beide Queradern deutlich, wenn auch nicht sehr auffallend gesäumt 12. Queradern gar nicht gesäumt 14. 12 Hinterleib an der Basis gelblich durchscheinend, Fühlerborste ziemlich lang behaart cincta Zett. Hinterleib nirgends durchscheinend, Borste nur pubeszent 13. 13 Augen eng zusammenstoßend. Vorderschienen borstenlos pullata Czerny Augen deutüch etwas getrennt, Vorderschienen mit Borste Steinii Czerny 14 Augen nackt oder mit sehr zerstreuten Härchen 15. Augen dicht behaart 18. 15 pra fast ganz fehlend querceti Bch6. pra lang und kräftig 16. 16 Fühlerborste nackt, a vor der Naht fehlend. Mittelschienen innen mit kräftiger Borste angulicornis Pok. Borste deutlich behaart, a vor der Naht kräftig. Mittelschienen innen ohne Borste 17. 17 Vorderschenkel unterseits an der Spitze dem Körper zugekehrt mit einer Anzahl kammförmig angeordneter, kurzer Borsten, Hinterschienen innen zugekehrt kurz, aber dicht behaart setifemur sp. nov. Vorderschenkel unterseits an der Spitze ohne starke Borsten, Hinterschienen innen zugekehrt ganz nackt canescens sp. nov. 18 Vor der Naht zwei Paar deutlicher Akrostichalborsten Gobertii Mik Vor der Naht keine Akrostichalborsten 19. 10. TTofl: 22 Prof. P. Stein: 19 Vorderschienen innen der ganzen Länge nach mit kurzer, dichter Behaarung 20. Vorderschienen innen nackt oder mit einzehien Borsten 21. 20 Augen eng zusammenstoßend, Fühlerborste mindestens so lang behaart, als das 3. Fühlerghed breit ist morio Zeit. Augen ziemlich breit getrennt, Fühlerborste kürzer behaart disjuncta sp. n. 21 Borste nicht so lang gefiedert, als das 3. Fühlerglied breit ist consobrina Zett. Borste sehr lang gefiedert 22. 22 Hell aschgraue Art mit weißHchen Schüppchen, Vorderschienen borstenlos candicans Fand. Dunklere Art mit gelblichen Schüppchen, Vorderschienen mit kräftiger Borste incana Wied. 23 de 3 24. de 4 ^ 33. 24 Schenkel ganz oder zum größten Teil schwarz, bisweilen bräunlichgelb und schwach durchscheinend 25. Einzelne Schenkel ganz gelb 27. 25 Vor der Naht einige Paar kräftiger Akrostichalborsten austriaca Czerny Vor der Naht keine Akrostichalborsten 26. 26 Augen eng zusammenstoßend palpata Stein Augen ziemlich breit getrennt magnicornis Zett. 27 Schildchen an der Spitze mehr oder weniger gelblich 28. Schildchen ganz grau 29. 28 Schulterbeulen gelblich humerella Stein Schülterbeulen grau apicalis Stein 29 pra ganz fehlend oder nur ein kurzes Börstchen boleticola Rond. pra lang und kräftig 30. 30 Hinterschienen innen der ganzen Länge nach mehrreihig be- haart und beborstet crinifes Stein Hinterschienen nur mit den gewöhnlichen Borsten 31. 31 Queradem deutlich gesäumt fuscata Fall. Queradern nicht gesäumt 32. 32 AUe Schenkel ganz gelb, Hinterrand des letzten Hinterleibs- ringes auf der Bauchseite nicht auffallend behaart mysticaMeig. Vorderschenkel fast ganz gebräunt, Mittel- und Hinterschenkel an der Spitze mit bräunlichem Fleck, Hinterrand des letzten Ringes auf der Bauchseite mit ziemHch langen Borsten besetzt trigonospila Czerny 33 Hinterleib zum Teil durchscheinend gelb 34. Hinterleib nie durchscheinend gelb 38. 34 a vor der Naht ganz fehlend regalis Stein a vor der Naht kräftig 35. 35 Vor der Naht nur 1 Paar Akrostichalborsten scutellans Fall. Vor der Naht 2 Paar Akrostichalborsten 36. Die Anthomyiden Europas. 23 36 Fühlerborste höchstens so lang gefiedert, als das 3. Fühlerglied breit ist. Mittelschienen hinten meist mit 2 Borsten variegata Meig. Fühlerborste sehr lang gefiedert, Mittelschienen hinten in der Regel mit 3 Borsten 37. 37 Thorax meist ganz gelb oder, wenn sich dunklere Stellen zeigen, dann immer eine breite Strieme von den Schulterbeulen bis zur Flügelwurzel gelb pallida Fbr. Thorax ganz grau, die Schulterbeulen kaum lichter bitincta Rond. 38 Vor der Naht kräftige Akrostichalborsten 39. Vor der Naht keine Akrostichalborsten 43. 39 Mittel- und Hinterschenkel ganz gelb, Hinterleib ziemüch schmal und lang gracüis sp. nov. Mittel- und Hinterschenkel fast ganz geschwärzt, Hinterleib mehr länglich eiförmig 40. 40 Queradem nicht gesäumt, auf dem Thorax vor dem Schildchen nie ein deutlicher schwarzer Fleck 41. Queradern deutlich gesäumt, auf dem Thorax vor dem Schüdchen ein schwarzer Fleck 42. 41 Vorderschienen ganz schwarz, Fühlerborste nicht ganz so lang behaart, als das 3. Fühlerglied breit ist Gobertn Mik. Vorderschienen gelb, Fühlerborste länger behaart, als das 3. FühlergHed breit ist pura Lw. 42 Augen ziemlich eng zusammenstoßend. Schildchen beiderseits mit schwarzem Fleck trimaculata Bche. Augen deutlich getrennt. Schildchen beiderseits ohne schwarzen Fleck laeta Fall. 43 pra ganz fehlend rufipalpis Macq. pra lang und kräftig 44. 44 Augen durch eine deutliche schwarze Strieme und schmale Orbit en getrennt 45. Augen aufs engste zusammenstoßend oder wenigstens sehr genähert 46. 45 Mittel- und Hinterschenkel fast ganz schwarz. Schildchen an der äußersten Spitze schwach rötlich perdita Meig. Mittel- und Hinterschenkel fast ganz gelb. Schildchen an der Spitze nie rötUch vagans Fall. 46 Schildchen ganz grau 47. Schildchen an der Spitze mehr oder weniger gelb 48. 47 Borsten auf der Hinterseite der Mittelschienen in 2 Reihen basalis Zett. Borsten auf der Hinterseite der Mittelschienen in 1 Reihe erronea Schnabl 48 Vorderschienen mit Borste, vor dem Schildchen nur 1 Paar a signata Meig. Vorderschienen borstenlos, vor dem Schildchen 2 Paar a 49. 10. Heft 24 Prof. P. Stein: 49 Vorderschenkel meist gebräunt, Fühler an der Basis ganz schwach rötlichgrau, 4. Längsader ganz gerade verlaufend errans Meig. Vorderschenkel gelb, Basis der Fühler deuthch rotgelb, 4. Längs- ader an der äußersten Spitze ein wenig aufgebogen erratica Fall, Beschreibung der neuen Arten. 1. Ph. canescens sp. nov. Augen hoch und schmal mit sehr zerstreuten Härchen, die ziemlich breiten silberweißen Orbiten in kurzer Strecke zusammen- stoßend, Stirn und Wangen im Profil nur wenig vorragend und ganz konvex, Backen etwas breiter, Fühler in der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand etwas überragend, schwarz, 2. Glied grau- lich bestäubt, Borste ziemlich lang gefiedert, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen ziemlich hell aschgrau, die 4 ge- wöhnlichen Striemen auf ersterem kaum erkennbar, da sie nur wenig dunkler sind als die Grundfärbung; de 4, a mehrere Paar vor der Naht, pra sehr lang und kräftig. Hinterleib länglich, von der Form der fuscata Fall., aschgrau mit schmaler schwarzer Rückenstrieme, vom Hinterrand des 2. Ringes an abstehend be- borstet. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen namentlich an den Vorderbeinen stark verlängert; Vorderschienen bei dem einzigen Vorderbein des vorliegenden Männchens borstenlos, aber die Borste wahrscheinlich nur abgebrochen, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen mit 1, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten. Flügel schwach graulich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader ganz allmählich und nur sehr schwach divergierend, hintere Querader steil und nur wenig geschwungen, Schüppchen weißlich mit ganz schwach gelblichem Anflug, Schwinger gelbüch. Die Augen des Weibchens sind durch eine breite schwarze, hinten nur wenig ausgeschnittene Mittelstrieme, der die Kreuzborsten fehlen, und schmale hellgraue Orbiten getrennt, die Vorderschienen tragen eine deuthche Borste; im übrigen gleicht es völHg dem Männchen. Länge 8 — ^8,5 mm. Ein Pärchen aus Villeneuves Sammlung, das in Arras (Frank- reich) gefangen ist. 2. Ph. disjuncta sp. nov. Augen dicht und lang behaart, ziemlich schmal, aber nicht sehr hoch; die an der Fühlerbasis breite schwarze Stirnmittel- strieme verschmälert sich nach oben etwas, trennt aber die Augen recht breit und wird von schmalen grauen Orbiten eingefaßt. Die an der Fühlerbasis langen und kräftigen Frontoorbitalborsten werden allmählich kürzer und endigen sehr kurz unmittelbar vor dem Ozellendreieck. Stirn im Profil deutlich vorragend, ungefähr in der Breite des halben Augenquer durchmessers, die gekielten Wangen nur wenig schmäler, beide silbergrau bestäubt mit schwärzlichen Reflexen, Backen halb so breit wie die Augenhöhe, Mundrand deutlich vorgezogen und schief abgeschnitten, kräftig beborstet, Die Anthomyiden Europas. 25 Hinterkopf unten gepolstert. Fühler in der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand erreichend, schwarz, 3. Glied doppelt so lang als das 2., Borste im Basaldrittel schwach verdickt, kurz gefiedert, Rüssel fast so lang wie die Vorderschienen und so breit wie diese, Taster fadenförmig, aber ziemlich kräftig und lang, lang behaart. Thorax und Schildchen schwarz, aschgrau bestäubt, ersterer mit 4 schwarzen Striemen, von denen die mittleren wie gewöhnlich hinten abgekürzt sind und bei gewisser Betrachtung zusammenfließen; pra so lang wie die 1. de hinter der Naht, de 4, a nur vor dem Schildchen, Grundbehaarung des Thorax mäßig lang und dicht, abstehend. Hinterleib länglich eiförmig, so lang wie Thorax und Schildchen zusammen und kaum breiter als der Thorax, ziemlich stark gewölbt, an der Basis kurzhaarig, vom Hinterrand des 2. Ringes an mit kräftigen abstehenden Borsten besetzt. Er ist ebenfalls dunkel aschgrau bestäubt und läßt bei gewisser Be- trachtung auf dem 2. Ring einen sehr undeuthchen trapezförmigen Mittelfleck und weiterhin eine ebenfalls undeutliche breite Mittel- strieme erkennen. Bauchlamellen kurz eiförmig, am untern Rand etwas gelblich. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen verlängert; Vorderschienen innen fast der ganzen Länge nach kurz zottig behaart, auf der Mitte mit meist 2 Borsten, Mittelschienen außen vorn mit 2, außen hinten und hinten mit je 3 Borsten, Hinter- schenkel unterseits abgewandt von der Mitte bis zur Spitze mit einigen längeren Borsten, Hinterschienen außen ^ vor der Spitze mit einer längeren, in der Nähe der Basis mit einigen kürzeren Borsten, außen abgewandt mit 3 — 4, innen abgewandt mit 2 — 3 Borsten. Flügel graulich, an der Basis mehr oder weniger gelblich, mit kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader ganz allmählich und nur wenig divergierend, hintere Querader schief und geschwungen, letzter Abschnitt der 4. Längsader nur wenig länger als der vor- letzte, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelb. Länge 7,5 mm. Villeneuve hat die Art am 30. VL 1903 auf dem Col du Lautaret gefangen, ich selbst besitze sie aus Marienbad. 3. Ph. gracüis sp. nov. Die Art gehört zum Verwandtschaftskreis der fuscata Fall, mit welcher sie auf den ersten Blick große Ähnüchkeit hat, von der sie sich aber durch eine Reihe von Merkmalen leicht unterscheidet. Die sehr zerstreut pubeszenten Augen sind durch ziemHch breite, silberweiß bestäubte Orbiten und eine schmälere schwarzgraue Mittelstrieme etwas getrennt, Frontoorbitalborsten jederseits 4 — 6, gewöhnUch hinter der Mitte der Stirn aufhörend und hier von geringer Größe. Im Profil ragen Stirn und Wange schwach vor, während die Backen über ^ der Augenhöhe breit sind; sämtliche Teile sind silbergrau bestäubt mit schwärzlichen Reflexen. Fühler ein wenig unter der Augenmitte eingelenkt, den unteren Augenrand etwas überragend, schwarzgrau, 3. Glied dreimal so lang als das rötüchgraue 2., Borste mäßig lang gefiedert, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen hell aschgrau, ersterer mit 4 10. Heft 26 Prof. P. Stein: dunkler grauen, sich nicht scharf abhebenden Striemen; pra über halb so lang wie die 1. de, de 4, a vor der Naht 2 — 3 Paar, st 1, 2. Hinterleib annähernd kegelförmig, wie der Thorax gefärbt, mit mehr oder weniger deutlicher dunkelgrauer Mittelstrieme; an der Basis ist er kurzhaarig, vom Hinterrand des 2. Ringes an ab- stehend beborstet, Bauchlamellen kurz eiförmig. Beine gelb, Vorderschenkel gebräunt, Tarsen verdunkelt, Pulvillen und Klauen verlängert; Vorderschienen mit 1 feinen Borste, Mittelschienen hinten mit 2 — ^3, Hinterschenkel unterseits abgewandt vor der Spitze mit nur sehr kurzen Borsten, Hinterschienen außen ^ vor der Spitze mit 1, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten. Flügel fast glashell, schwach gelblich, ohne oder mit kaum merklichem Randdorn, 3. und 4. Längsader schwach divergierend, hintere Querader steil und fast gerade, beide Quer- adern schwach gebräunt, aber viel weniger auffallend als bei fuscata, Schüppchen weiß mit feinem, gelblichem Saum, Schwinger gelb. — Das Weibchen ist mir nicht bekannt geworden, wird aber an den kräftigen Akrostichalborsten vor der Naht leicht kenntlich sein. Länge 7 — 8 mm. Ich besitze zahlreiche Männchen, die mein verstorbener Freund Kowarz 30. V. 1905 in Franzensbad (Böhmen) gefangen hat und kenne die Art noch aus Ürdingen am Niederrhein (Riedel) , Innsbruck (Pöll) und Schweden (Ringdahl). 4. Ph. jugorum sp^-nov-. 6/tW^ . Augen mit sehr zerstreuten Härchen, durch eine deutliche schwarze Strieme und sehr schmale graue Orbiten so weit getrennt, daß die Stirn an der schmälsten Stelle reichlich ^4 so breit ist als ein Auge, Stirn und die gekielten Wangen im Profil schwach vor- ragend. Backen etwas breiter, Fühler in der Augenmitte eingelenkt, schwarz, 3. Ghed etwas über doppelt so lang als das 2., Borste haarförmig, sehr kurz behaart, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen schwarz, sehr dünn grau bereift, so daß man auf ersterem bei reinen Stücken eine breite Mittelstrieme und schmale Seitenstriemen erkennen kann; de 3, a fehlend, pra etwa halb so lang als die 1. de. Hinterleib länglich eiförmig, etwas flach gedrückt, schwarz, schwach graulich bestäubt, mit schmaler schwarzer Mittelstrieme, überall abstehend beborstet, an der Basis natürlich kürzer und feiner. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen verlängert; Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen kurz nach dem Beginn des letzten Viertels mit 1, außen abgewandt mit 1—2, innen abgewandt mit 2 — 3 Borsten. Flügel an Basis und Vorderrand ziemlich intensiv gebräunt, im Leben wahrscheinlich schwarz, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weißlich, Schwinger schwarz. — Das Weibchen wird sich wahrscheinlich nur durch breitere Stirn und ungestriemten Hinterleib unterscheiden: Länge 5 — 6 mm. Die Anthomyiden Ettropas. 27 Ich besitze einige Männchen von Strobl, der die Art in Steier- mark gefangen und irrtümüch für foveolata Zett. gehalten hat. Kleinere Stücke derselben Art hatte er in seiner Sammlung mit jugorum i. litt, bezeichnet, weshalb ich diesen Namen gewählt habe. 5. Ph. longicornis sp. nov. Die Art erinnert namentlich im Bau des Kopfes ungemein an magnicornis Zett. Die nur sehr kurz und nicht dicht behaarten Augen sind durch die breite schwarze, hinten nur wenig aus- geschnittene Mittelstrieme und schmale graue Orbiten so breit getrennt, daß die Stirn an der Fühlerbasis breiter und am Scheitel mindestens % so breit ist wie ein Auge an derselben Stelle. Die Frontoorbitalborsten erstrecken sich in einer Zahl von etwa 5 bis zum Scheitel. Stirn im Profil in stumpfer Ecke recht deutUch vor- ragend, Wangen etwas schmäler, Backen Vs ; süvestris Fall. 4 Bauchlamellen hinten in eine ziemlich schmale, nach unten gerichtete Spitze auslaufend, nach der Basis zu mit einem schmalen, kurzen, nach unten gerichteten Fortsatz, Flügel gleichmäßig schwach gelbhch teriolensis Pok, Bauchlamellen hinten in eine kürzere stumpfe Spitze endigend, nach der Basis zu mit einem kurzen, stumpf dreieckigen Zahn, der unterseits mit außerordentlich kurzen, nur bei starker Ver- größerung wahrnehmbaren Börstchen besetzt ist, Flügel an der Basis im Leben auffallend geschwärzt, im Tode noch deutUch angeräuchert conifrons Zett. 1. P. Billbergi Zett. Außer den in der Tabelle angegebenen Merkmalen will ich noch erwähnen, daß die Fühlerborste an der äußersten Basis recht auffallend verdickt ist, um dann plötzHch dünn zu werden, und daß die Flügel fast keine Spur von Randdorn zeigen. Durch den schwarzgrauen, deuthch etwas glänzenden Thorax unterscheidet sich die Art von allen andern. Die oben angegebene Größe ist das Durchschnittsmaß, es kommen aber auch Stücke von nur 4 mm Länge vor. Ich habe sie in großer Menge schon Anfang April in Genthin auf Weidenblüten gefangen und kenne sie noch aus Pößneck, Innsbruck, der Umgegend Wiens, Dorpat, Schweden und England. Anm. : Die Synonymie habe ich im Katalog der paläark- tischen Dipteren genau angegeben. Zetterstedt hat das Weibchen der schmalen Stirn wegen für ein Männchen gehalten und das Männchen, und zwar ein kleines Stück, als lepturoides beschrieben. Seine moerens ist wahrscheinhch nur ein großes Exemplar derselben Art. Auch Bonsdorf f ist dieser Ansicht gewesen, da sich in seiner Sammlung unter moerens ein Pärchen von Billbergi befindet. Die Anthomyiden Europas. 157 2. P. conifrons Zett. Durch die im Leben an der Basis deutlich geschwärzten Flügel, ein Merkmal, das auch Zetterstedt hervorhebt, durch deutlichen Randdorn und die fehlende Borste auf der dem Körper zugekehrten Seite der Hinterschienen ist diese Art von der vorigen sofort zu unterscheiden. Sie ist identisch mit der Stroblschen incisivalva, worauf mich Ringdahl nach Besichtigung der Zetterstedtschen Type aufmerksam machte. Meine Stücke stammen aus Jämtland, Norrland und Lappland. Kramer hat die Art auf dem Oybin gefangen. 3. P. püitarsis Stein Eine ausführliche Beschreibung habe ich in den Ent. Nachr. XXVI, 313, 8 (1900) gegeben. Ich brauche sie hier nicht zu wieder- holen, da die eigentümliche Behaarung der Hintertarsen die Art hinreichend kenntlich macht. Ich besitze ein Männchen aus Zernest in Ungarn, eins aus Pfarrkirchen in Oberösterreich und habe eins aus Jämtland durch Ringdahl gesehen. Anm. : Über die systematische Stellimg dieser Fliege bin ich auch heute noch nicht im klaren. Im Katalog der paläarktischen Dipteren habe ich sie entgegen meiner ersten Auffassung zur Gattung Chortophila gezogen, weil ich von Czerny ein Pärchen erhalten hatte, dessen Weibchen unmögUch zur Gattung Prosälpia gehören konnte. Da dies Pärchen aber nicht in copula gefangen war, so ist mir die Zugehörigkeit des Weibchens wieder unsicher geworden und ich lasse die Art in der Gattung Prosalpia. Da dieselbe in der Hauptsache auf weiblichen Merkmalen beruht, schmaler Stirn und Erweiterung des 2. und 3. Vordertarsen- gliedes, so ist es fast unmöglich, ein Männchen ohne das zugehörige Weibchen mit Sicherheit dieser Gattung zuzuweisen. Das einzige Merkmal, das allen mir bekannten Männchen der Gattung eigen- tümlich ist, sind die glänzend schwarzen, hornigen, wohl ent- wickelten Bauchlamellen. Da dieselben in gleicher Weise bei püitarsis gebaut sind, so bringe ich auch jetzt wieder wie ur- sprünglich diese Art bei Prosalpia unter. 4. P. silvestris Fall. Die größte von allen Arten und an (der dichten gelbgrauen Bestäubung des ganzen Körpers, der gelben Färbung der Flügel- basis und der Schüppchen und der kräftigen Borste auf der dem Körper zugekehrten Seite der Hinterschienen leicht zu erkennen. Ich habe sie in Genthin, Treptow, auf Usedom, bei Chodau in Böhmen gefangen und aus Stolp, Eger, Innsbruck, Schweden und Lappland gesehen. Anm. : Aus Lappland besitze ich mehrere Männchen, die etwas kleiner sind als silvestris, ihr aber sehr gleichen. Der Thorax- rücken ist stark verdunkelt, so daß dagegen die graue Bestäubung der Brustseiten sich scharf abhebt, die Färbung des Hinterleibes noch mehr ins Gelbe ziehend, und namentlich die Bauchlamellen 10. Heft 158 Prof. P. Stein: tinterseits schwach bogenförmig ausgeschnitten und vom Bauch abstehend, während sie bei süvestris unterseits ganz gerade ver- laufen und dem Bauch ziemUch dicht anHegen. Auch in der Be- borstung der Beine scheinen mir einzelne kleine Unterschiede vor- handen zu sein. Sollte sich die Selbständigkeit der Art heraus- stellen, würde ich für sie den Namen borealis wählen. 5. P. teriolensis Pok. Da Pokorny nur ein Weibchen beschrieben hat, so ist die Bestimmung nicht sicher. Zur Vermeidung eines neuen Namens lasse ich meiner Art den Pokornyschen. Sie gleicht in Größe und Färbung sehr der conifrons, hat aber deutlich längere Fühler, an der schmälsten Stelle nur linienförmige Wangen, während sie bei conifrons annähernd so breit wie das 3. Fühlerglied sind, gleich- mäßig gelbliche Flügel, und ist leicht an dem schmalen Zahn auf der Unterseite der Bauchlamellen von ihr und allen anderen Arten zu unterscheiden. Ich habe ein Männchen in Genthin gefangen und besitze ein zweites aus Berlin. 61. Alliopsis Schnabl 1. A. glacialis Zett. Eine große, 8 mm lange Art, die an der tief schwarzen Körper- färbung, den lang und dicht behaarten Augen, der schwarzen Färbung der Flügelbasis und der Schüppchen leicht kenntlich ist. Ich besitze Stücke aus Trafoi, vom Similaun in den Ötztaler Alpen, aus Gastein, Cusiano und aus Ponoj im Osten der Halbinsel Kola. 62. Hyporites Pok. 1. H. montanus Schin. Die Gesamtheit der in der Gattungstabelle angegebenen Merkmale genügt vollkommen, diese auffallende Art zu erkennen. Ich besitze ein Weibchen aus Thüringen (Krieghoff), ein zweites aus Oberösterreich (Czerny) und ein Pärchen aus Ungarn (Thal- hammer). 63. Hylephila (Rond.)-Schnabl 1 Mittelschienen innen mit starker Borste 2. Mittelschienen innen ohne Borste 4. 2 Hinterschienen innen zugekehrt ganz nackt, Mittel- und Hinter- schenkel unterseits mit starken Borsten besetzt obtusa Zett. Hinterschienen innen zugekehrt mit einer Reihe kürzerer oder längerer Borsten, Mittel- und Hinterschenkel unterseits nur fein behaart, selten mit einigen stärkeren Borsten 3. 3 Thorax schwärzlichgrau, außer den stärkeren Borsten ziemlich dicht zottig behaart uniUneata Zett. Thorax mehr hellgrau, im Grunde fast nackt inflata Rond. 4 Unteres Schüppchen deutlich vorragend buccata Fall. Schüppchen gleichgroß 5. Die Anthomyiden Europas. 1,59 5 Augen mit den Orbiten eng zusammenstoßend, Präalarborste ganz fehlend dorsalis sp. nov. Augen durch eine schmale schwarze Strieme deutlich getrennt, Präalarborste stets vorhanden, wenn auch kurz 6. 6 Größere Art von 7 — 8 mm Länge, Wangen neben der Fühler- basis von der Seite gesehen mit großem, schwarz schillerndem Fleck, Hinterschenkel unterseits zugekehrt mit einigen deut- lichen Borsten sponsa Meig. Kleinere, höchstens 6 mm lange Art, Wangen neben der Fühler- basis ohne dunkeln Schillerfleck, Hinterschenkel unterseits zu- gekehrt nackt brevifrons sp. nov. 1. H. brevifrons sp. nov. Die Art gleicht im Bau des Kopfes, Stirnbreite, Gestalt des Hinterleibes, Beborstung der Beine und Verlauf der Flügeladern vollständig der buccata Fall, unterscheidet sich aber sofort durch weit geringere Größe und mehr weißgraue Färbung. Das schon über den Fühlern schmale, fast linienförmige schwarze Stirndreieck wird nach dem Scheitel zu noch etwas schmäler und ist bis zum Ozellendreieck deutlich zu verfolgen. Es wird von silbergrauen Orbiten eingefaßt, welche an der schmälsten Stelle so breit oder noch etwas breiter sind als die Mittelstrieme, so daß die Augen deutlich etwas getrennt sind. Die Frontoorbitalborsten verlaufen, allmählich etwas kürzer werdend, fast bis zum Ozellendreieck, stehen hier aber etwas weitläufiger. Im Profil ragen Stirn und Wangen weit vor, so daß ihre Breite mindestens der Länge des 3. Fühlergliedes gleichkommt, Mundrand vorgezogen und schief abgeschnitten, Backen höchstens halb so breit als die Augenhöhe, Hinterkopf unten gepolstert. Sämtliche Teile, die in ihrer Bildung genau mit buccata übereinstimmen, sind weißgrau bestäubt, während sie bei der erwähnten Art gelbgrau gefärbt sind. Fühler kurz, 3. Glied etwa 1 ^4 nial so lang als das 2., schwarz, den untern Augenrand knapp erreichend, Borste an der Basis schwach ver- dickt, auch bei starker Vergrößerung kaum pubeszent, Taster fadenförmig, schwarz, an der Basis zuweilen mehr oder weniger bräunlichgelb, Rüssel ziemlich schlank. Thorax und Schildchen einfarbig weißlichgrau, selten mit der Spur einer Mittelstrieme, pra kurz, haarförmig, a vor der Naht 2 Paar, ziemüch kräftig, st 1, 2. Hinterleib walzenförmig, schwach von oben nach unten zusammengedrückt, mit sehr kurzen anliegenden Börstchen und an den Einschnitten ziemlich lang anliegend beborstet, Hypopyg wenig vorragend. Er ist wie der Thorax gefärbt und zeigt schräg von hinten gesehen auf den 3 letzten Ringen, selten auch vorher, eine verhältnismäßig scharf ausgeprägte schwarze Rückenlinie. Beine schwarz, Schenkel grau bestäubt, Pulvillen mäßig lang; Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1 längeren, hinten mit 2 kürzeren, Hinter- schenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach mit Borsten, zugekehrt nackt, Hinterschienen außen mit 3, von der Basis bis 10. Heft 160 Prof. P. Stein: zur Spitze an Länge zunehmend, außen abgewandt und innen abgewandt ebenfalls mit je 3, fast gleichlangen Borsten, auch auf der dem Körper zugekehrten Seite um die Mitte herum mit einigen kurzen Börstchen. Flügel schwach gelblich, an der Basis etwas intensiver, ohne Randdorn, und mit ganz nacktem Vordenand, 3. und 4. Längsader gegen die Spitze zu allmählich etwas kon- vergierend, am äußersten Ende selbst aber jene etwas aufwärts, diese abwärts gebogen, hintere Querader sehr schief und deutlich geschwungen, letzter Abschnitt der 4. Längsader nur wenig länger als der vorletzte, während er bei buccata mindestens 1 14 ^^^^ so lang ist, der einzige plastische, bei meinen sämtlichen Stücken konstante Unterschied beider Arten, Schüppchen ziemlich klein, weißlichgelb, das untere im Gegensatz zu buccata nur ganz wenig vorragend, Schwinger gelblich. — Das Weibchen gleicht in der Breite der Stirn und in der weißlichgrauen Färbung des Körpers vollständig dem Männchen und trägt auf den 3 letzten Hinterleibs- ringen eine recht deutliche, ziemlich breite, schwarze Strieme, während eine solche beim Weibchen von buccata gewöhnlich ganz fehlt oder nur sehr fein ist. Der versteckte letzte Hinterleibsring trägt oben in seiner Mitte wie bei buccata eine Anzahl langer, nach unten gekrümmter Borsten, und die Legeröhre ist am Ende eben- falls mit einem Kranz aufwärtsgekrümmter kleiner Dorne ver- sehen. Der Verlauf der Flügeladern ist derselbe wie beim Männchen, auch das Längenverhältnis der beiden letzten Abschnitte der 4. Längsader, die hintere Querader ist nicht so stark geschwungen, aber immerhin noch deuthcher als bei buccata, wo sie fast ganz gerade verläuft. Länge 5 mm. Mein Freund Villeneuve fing die Art in größerer Zahl in voll- ständig übereinstimmenden Stücken auf dem Col du Lautaret. 2. H. dorsalis sp. nov. Sie ist noch etwas kleiner als die vorige, da sie nur eine Länge von 4 — 4,5 mm erreicht. Das Stirndreieck, das bei der vorigen Art fast lineal ist, hat die Gestalt eines wohlausgebildeten, ziemlich breiten Dreiecks und trägt vorn ein recht auffallendes hellgrau bestäubtes Mondchen, das auch den andern Arten mehr oder weniger zukommt; in der Mitte der Stirn verschwindet die Mittel- strieme vollständig, so daß sich die schmalen silbergrau bestäubten Orbiten hier berühren. Frontoorbitalborsten recht zart, bis zur Mitte der Stirn verlaufend. Stirn und Wangen so breit wie bei der vorigen Art, das Untergesicht weicht aber etwas zurück, während bei brevifrons und buccata der Mundrand mindestens so weit vorsteht wie die Stirn, ja zuweilen etwas mehr vorragt. Die Backen sind halb so breit wie die Augenhöhe und nach dem Mundrande zu mit einer ziemlich großen Zahl aufwärtsgekrümmter Borstenhaare versehen, die bei den übrigen Arten ganz fehlen oder sich nur spärlich am untern Rande befinden. Fühler merklich unter der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand etwas überragend, zienüich kurz, 3. GHed kaum doppelt so lang als das 2., Die Anthomyiden Europas. Jßl Borste nackt, an der Basis in kurzer Ausdehnung ziemlich an- sehnlich verdickt, Taster fadenförmig, Rüssel nicht so schlank wie bei der vorigen Art. Thorax und Schildchen weißgrau, ohne jede Striemung, pra vollständig fehlend, a vor der Naht 2 Paar, aber ziemlich zart. Hinterleib kaum so lang wie Thorax und Schildchen, länglich eiförmig, ziemlich kräftig, ganz schwach flachgedrückt. Er ist wie der Thorax gefärbt und zeigt auf den 3 letzten Ringen eine tiefschwarze Mittelstrieme, die aus Flecken besteht, welche bei einem meiner Stücke ziemlich breit, beim andern etwas schmäler sind. H5rpopyg nur wenig aus dem letzten Ring vorragend, Bauchlamellen unterseits mit zahlreichen feinen, ab- stehenden Haaren besetzt. Beine und ihre Beborstung wie bei der vorigen Art, die Borsten aber weniger lang und kräftig, Hinter- schenkel unterseits zugekehrt in der Basalhälfte mit einigen Borsten. Flügel schwach gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader nahezu parallel, jene an der äußersten Spitze etwas aufwärts, diese abwärts gebogen, hintere Querader schief, aber fast gar nicht geschwungen, letzter Abschnitt der 4. Längsader 1 ^ mal so lang als der vorletzte. Ich besitze ein Männchen aus Italien und ein zweites vom Col du Lautaret (Villeneuve). 3. H. huccata Fall. Durch die deutlich ungleichen Schüppchen unterscheidet sie sich von allen anderen Arten der Gattung, so daß eine genaue Beschreibung überflüssig ist. Sie ist ziemlich selten, aber häufiger als die übrigen Arten. Ich habe sie in Genthin, Treptow, Kissingen und Bornholm gefangen und kenne sie aus Niederösterreich, Dorpat und Schweden. Stücke der Fallenschen Sammlung habe ich in Lund gesehen. 4. H. inflata Rond. Die Bestimmung dieser Art ist zweifelhaft, da Rondani nur ein Weibchen beschrieben hat, das sich allerdings dadurch von anderen Weibchen unterscheiden soll, daß die Stirn kaum schmäler ist als ein Auge. Danach ist es überhaupt unwahrscheinlich, daß die Rondanische Art eine echte HyUphüa ist. Ich folge aber der Auffassung Villeneuves, der mir ein Männchen mit der Bestimmung inflata zugeschickt hat. Bau des Kopfes genau wie bei brevifrons, der sie auch ungefähr in der Größe gleichkommt. Thorax schwach gelblichgrau, meist mit der Spur einer vorn und hinten abgekürzten hellbräunlichen Mittelstrieme und noch undeutlicheren graulichen Seitenstriemen, pra kurz und fein, a paarig, aber kürzer und feiner als bei brevifrons. Hinterleib genau so geformt und gezeichnet. Die Beborstung der Beine weicht dadurch ab, daß die Mittel- schienen innen eine kräftige und lange Borste tragen, und daß die Hinterschenkel unterseits zugekehrt in der Basalhälfte mit einigen deutlichen Borsten versehen sind. Flügel gelblich, mit sehr kleinem, aber deutlichem Randdorn und kräftigen Adern, Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 10. '-> 11 10. Heft 162 I*«>f. P. Stein: 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader bei einem Stück ziemlich steil und schwach geschwungen, beim andern etwas schiefer, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelbhch. Länge 5,5 — 6 mm. Ich besitze ein Männchen aus Frankreich und eins aus Buckow in der Mark, das bis auf die etwas schiefere hintere Querader voll- ständig dem ersteren gleicht. 5. H. obtusa Zett. Hat große ÄhnUchkeit mit huccata, ist aber bedeutend größer, da sie im Durchschnitt eine Länge von 8 mm erreicht. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind, daß die Mittelschienen innen eine kräftige Borste tragen, daß die Hinterschenkel unterseits zugekehrt mit mehreren langen Borsten besetzt sind, daß die hintere Quer- ader stark geschwungen ist, imd daß die Schüppchen nahezu gleichgroß sind. Die Pulvillen aller Beine sind recht lang. Die Art ist viel seltener als huccata. Ich habe in Genthin nur 1 Weibchen gefangen, besitze ein Pärchen aus Rauen in der Mark, je ein Männchen aus Pöstyön und Wien und ein Weibchen aus Macerata in Italien. Auch aus Schweden ist mir die Art bekaimt. 6. H. sponsa Meig. Ich habe die Tjrpe in der Winthemschen Sammlung zu Wien, in der sich 3 von Meigen bezettelte Männchen befinden, untersucht. Kopf wieder genau wie bei obtusa und anderen. Außer den in der Tabelle angeführten Merkmalen will ich nur noch erwähnen, daß der Hinterleib etwas mehr kegelförmig ist als bei den übrigen Arten und daß bei gewisser Betrachtung außer der gewöhnlichen Rücken- strieme auch die Hinterränder der mittleren Ringe schwach bräunlich gefärbt sind. Im übrigen sind die Borsten auf Thorax und Hinterleib, sowie an den Beinen recht auffallend lang und kräftig. Ich besitze 2 Männchen aus Frankreich und ein drittes, dessen Herkunft mir leider vöUig unbekannt ist, und kenne die Art noch vom Bisamberg bei Wien. 7. H. unilineata Zett. Von allen übrigen Arten durch die dunkel aschgraue Färbung von Thorax und Schildchen zu unterscheiden. Betrachtet man ersteren schräg von hinten, so nimmt man bei reinen Stücken 5 schmale schwärzliche Striemen wahr, von denen die mittelste über die Akrostichalborsten, die beiden nächsten über die Dorso- zentralborsten laufen. Der Hinterleib trägt eine scharf ausgeprägte Mittelstrieme, während die Hinterränder der Ringe ebenfalls schmal, aber ziemHch scharf gebräunt sind. Sämtliche Pulvillen sind recht lang, die Mittelschienen innen mit starker Borste ver- sehen, die Mittelschenkel imterseits dicht und fein behaart, aber ohne stärkere Borsten. Ich habe einige wenige Stücke in Genthin gefangen, besitze sie noch aus Wien und Budapest und kenne sie auch aus Lappland. Die Anthomyiden Europas. 163 Das zugehörige Weibchen ist mir noch nicht mit Sicherheit bekannt geworden. 64. Ammomyia Rond. nom. em. 1 Fühlerborste sehr lang behaart grisea Fall. Fühlerborste nur lang pubeszent 2. 2 Thorax hellgrau, ungestriemt, Augen durch eine schwarze Strieme und noch etwas breitere silberweiße Orbiten deutlich getrennt albiseta v. Res. Thorax aschgrau mit 3 ziemlich deutlichen schwärzlichen Striemen, Augen durch eine schmale schwarze Strieme und kaum sichtbare Orbiten nur wenig getrennt sociata Meig. 1. A. albiseta v. Ros. Neben buccata ist dies die häufigste Art beider Gattungen, die man namentlich auf Achilleablüten findet. Die helle Körper- färbung und die deutlich pubeszente Fühlerborste machen sie leicht kennthch. Im übrigen gleicht sie im Habitus den Arten der vorigen Gattung. Ich habe sie in Genthin, Treptow, Kissingen, Essen, Riegersburg in Niederösterreich gefangen und kenne sie noch aus Trafoi und Schweden. 2. A. grisea Fall. Sieht der vorigen Art so ähnUch, daß man sie als ein Riesen- exemplar derselben mit sehr lang behaarter Fühlerborste bezeichnen kann. Außerdem kommen noch die fehlende Präalar börste und die weniger schiefe Lage der hinteren Querader als Unterscheidungs- merkmale in Betracht. Die Art ist recht selten. Ich habe nur ein Weibchen auf Usedom gefangen und besitze noch ein Pärchen aus Thüringen und je ein Männchen aus Bornholm, Schweden und Frankreich. Anm. : Die Art wurde bisher der lang behaarten Fühlerborste wegen zur Gattung Hylemyia gezogen, ein Beweis, wie abhängig man sich immer noch in der Systematik von diesem Merkmal machte. Erst Schnabl hat ihr die richtige Stellung zugewiesen. 3. A. sociata Meig. Diese Art, deren Tjrpe ich in der Winthemschen Sammlung zu Wien untersucht habe, ist so selten und wenig bekannt, daß ich eine genauere Beschreibung von ihr gebe. Augen nur durch eine schmale schwarze Strieme und linienartige Orbiten etwas getrennt, Frontoorbitalborsten ziemlich dicht stehend und bis zur schmälsten Stelle der Stirn in wenig abnehmender Länge ver- laufend. Stirn im Profil stark vorspringend, Untergesicht zurück- weichend, die^ deutlich gekielten Wangen aber an der schmälsten Stelle noch so breit wie das 3. Fühlerglied, Backen gut ^ so breit wie die Augenhöhe, nach vorn zu mit aufwärtsgekrümmten Borstenhaaren besetzt, Hinterkopf unten stark gepolstert, sämt- Hche Teile seidenartig hellgrau bestäubt, mit schwärzlichem Schimmer. Fühler etwas unter der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand erreichend, 3. Glied doppelt so lang wie das 2. 11* 10. Heft 164 ^roi. P. Stein: Borste kurzhaarig, an der Basis deutlich verdickt und hier schwarz gefärbt, weiterhin oft weißhch oder gelblich, Taster fast faden- förmig, dicht beborstet. Thorax aschgrau mit einer schmalen schwärzlichen Mittelstrieme und 2 breiteren Seitenstriemen, die sich von oberhalb der Schulterbeulen bis zur Flügelbasis erstrecken, Brustseiten etwas heller grau; pra lang, a vor der Naht gewöhnlich 1 Paar recht langer, während die übrigen unscheinbar sind. Hinter- leib annähernd kegelförmig, aber meist etwas flachgedrückt, gelbHch aschgrau mit scharf ausgeprägter schwarzbrauner Rücken- strieme und ebenfalls recht deutlichen schmalen Hinterrändern der Ringe. Er ist überall kurz abstehend behaart, an den Ein- schnitten lang halb abstehend beborstet, Hypopyg wenig vor- ragend. Beine schwarz mit verlängerten Pulvillen, Beborstung wie bei alhiseta, nur tragen die Hinterschenkel unterseits ab- gewandt wie zugekehrt eine fast vollständige Reihe langer Borsten. Flügel graulichgelb, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader an der Spitze etwas genähert, am äußersten Ende jene etwas aufwärts, diese abwärts gebogen, hintere Querader sehr schief und stark geschwungen, Schüppchen und Schwinger gelblich, letztere etwas intensiver. Länge 7 — 7,5 mm. — Das Weibchen ist mir unbekannt. Ich habe nur ein Männchen in Genthin gefangen und besitze die Art noch aus Berhn (Licht wardt), Ungarn (Sajo) imd Ram- bouillet in Frankreich (Villeneuve). 65. Chortophila Macq. 1 Präalarborste deutlich und kräftig, so lang oder fast so lang wie die 1. Dorsozentralborste 2. Präalarborste ganz fehlend oder kürzer als die 1. de 20. 2 Mundrand deutlich weiter vorgezogen als die Stirn (in zweifel- haften Fällen vergleiche man auch die folgenden Nummern) 3. Mundrand nicht auffallend vorgezogen 6. 3 Vor der Naht einige Paar deutlicher, wenn auch nicht starker Akrostichalborsten 4. Akrostichalborsten vor|der|Naht ganz fehlend 5. 4 Hinterleib fast einfarbig schwarz, Endabschnitt des Hypopygs wenig vorragend pratensis Meig. Hinterleib bräunlich mit dunkelbraimer Rückenstrieme, End- abschnitt des Hypopygs scharf abgesetzt und den Hinterleib oben überragend hyporitiformis sp. nov. 5 Große Art (6 mm), hell aschgrau mit blassen, an der Wurzel gelblichen Flügeln prominens sp. nov. Kleinere Art (4 — 5 mm), dunkelgrau mit an der Basis schwärz- lichen Flügeln arrogans Zett. 6 Randdorn kräftig und ziemlich lang 7. Randdorn ganz fehlend oder sehr unscheinbar 10. 7 Hinterleib fast vollkommen walzenförmig, an der Basis nicht flachgedrückt 8. Hinterleib an der Basis mehr oder weniger flachgedrückt 9. Die Anthomyiden Europas. 165 8 Hinterleib rein walzenförmig, mit kaum wahrnehmbarer Rückenstrieme penicillaris nom. nov. Hinterleib seitHch zusammengedrückt, mit von hinten gesehen recht deutlicher breiter Rückenstrieme compressa nom. nov. 9 Hinterleib glänzend schwarz, fast unbestäubt und ohne Zeich- nung, Bauchlamellen wohl entwickelt, Borste nackt sepia Meig. Hinterleib grau mit ziemHch deuthcher breiter Rückenstrieme, Bauchlamellen kaum sichtbar, Borste pubeszent uniseriata Stein 10 Thorax und Schildchen tiefschwarz, rnit schwachem Glanz, ohne Spur von Zeichnung anthracina Czerny Thorax anders gefärbt 11. 11 Ziemlich große Arten mit fast walzenförmigem Hinterleib und scharf begrenzter schmaler Rückenstrieme, Schüppchen und Schwinger auffallend gelblich 12. Kleinere Arten, deren Hinterleib nie walzenförmig ist, wenn aber annähernd, dann keine scharfbegrenzte Rückenstrieme, Schüppchen und Schwinger nicht auffallend gelb 13. 12 Thorax mit 3 breiten schwärzlichen Striemen, Mittelschienen außen vorn mit deutlicher Borste, Hinterschienen innen zu- gekehrt nur mit einigen kurzen Börstchen flavisquama sp. nov. Thorax einfarbig aschgrau. Mittelschienen außen vorn ohne oder mit sehr unscheinbarer Borste, Hinterschienen innen zugekehrt der ganzen Länge nach mit ziemlich langen Borsten setitihia sp. nov. 13 Augen aufs engste zusammenstoßend Pegomyia haemorrhoa Zett Augen durch eine deutliche, wenn auch oft schmale Strieme etwas getrennt 14. 14 Kleine, 4 mm lange Art, deren Hinterleib im Leben einfarbig schwarz erscheint und erst im Tode schwach graulich bestäubt ist, so daß man eine breite Rückenstrieme und breite Vorder- randbinden undeutlich erkennen kann, Flügel mehr oder weniger geschwärzt humer ella Zett,. Meist größere Arten mit anders gefärbtem Hinterleib 15. 15 Mundrand etwa so weit vorgezogen wie die Stirn 16. Mundrand weit weniger vorgezogen, so daß das Untergesicht entschieden zurückweicht 18. 16 Größere, hell aschgraue Art von 6 — 7 mm Länge und mit ganz ungestriemtem Thorax elongata Pok. Kleine Arten von dunkler Körperfärbung und mit mehr oder weniger gestriemtem Thorax 17. 17 Kräftig gebaute Art, deren Thorax meist 3 — 5 Striemen er- kennen läßt, Mittelschienen außen vorn mit kräftiger, langer Borste discreta Meig^ Schmale Art, deren Thorax von hinten gesehen dicht seiden- artig hellbräunlich bestäubt ist; man erkennt dann, wenn man ihn schräg von hinten betrachtet, in der Mitte einen vorn und hinten abgekürzten Strich und jederseits davon den Anfang 10. Heft 166 I*röf. t*. Stein: einer breiten Seitenstrieme, Mittelschienen außen vorn mit kurzer, feiner Borste lineata Stein 18 Bauchlamellen senkrecht nach unten gerichtet und an ihrem untern Rand mit dichtstehenden kurzen Börstchen bewimpert dentiens Pand. Bauchlamellen nach hinten gerichtet und unten nicht be- wimpert 19. 19 Hinterleib länger wie Thorax und Schildchen, fast walzen- förmig, kaum mit der Spur einer Rückenlinie, Präalarborste lang und kräftig. Randdorn deutlich triticiperda Stein Hinterleib so lang wie Thorax und Schildchen, flachgedrückt, mit deutlicher schmaler Rückenlinie, Präalarborste mäßig lang, Randdorn fehlt curticornis nom. nov. 20 Hinterleib rein walzenförmig, Queradern deutlich etwas ge- bräunt longula Fall. Hinterleib flachgedrückt, wenn aber walzenförmig, dann die Queradern nicht gesäimit 21. 21 Flügel graulich, an der Basis auffallend geschwärzt vetula Zett. Flügel an der Basis nicht auffallend geschwärzt 22. 22 Metatarsus der Mittelbeine außen mit langen Borsten besetzt 23. Metatarsus der Mittelbeine außen nackt 25. 23 Hinterschienen innen zugekehrt der ganzen Länge nach mit einer Reihe gleichlanger Börstchen, die kaum länger sind als der Querdurchmesser der Schiene, Hinterschenkel unterseits zugekehrt, ebenfalls mit einer Reihe längerer Borsten trichodactyla Rond. Hinterschienen innen zugekehrt nur mit einzelnen meist ver- schieden langen Borsten, die nie eine vollständige Reihe bilden, wenn aber annähernd, dann entschieden länger sind als der Querdurchmesser der Schiene, Hinterschenkel unterseits zu- gekehrt meist nur vor der Spitze mit einigen Borsten 24. 24 Außer dem Metatarsus der Mittelbeine auch die nächsten Tarsenglieder außen länger beborstet, Thorax ziemlich hellgrau crinitarsata Stein Nur der Metatarsus beborstet, Thorax dunkler grau Fahricii Holmgr. 25 Hinterschienen innen zugekehrt der ganzen Länge nach mit gleichlangen, dicht stehenden Haaren oder Borsten 26. Hinterschienen innen zugekehrt nackt oder auch mit einer Anzahl Borsten, die aber nie eine fortlaufende Reihe bilden 31. 26 Arten von weißgrauer Färbung 27. Anders gefärbte Arten 28. 27 Die silberweißen Orbiten berühren sich, Präalarborste ganz fehlend albula Fall. Augen durch eine deutliche schwarze Strieme und schmale Orbiten getrennt, Präalarborste kurz, aber deutlich angusHfrons Meig. Die Anthomjriden Europas. 167 28 Die Borstenreihe auf der Innenseite der Hinterschienen aus kurzen starren Borsten bestehend, Mundrand auffallend vor- gezogen pictiventris Zett. Die Borstenreihe der Hinterschienen aus längeren feinen Haaren bestehend, Mundrand nicht vorgezogen 29. 29 Hinterschenkel unterseits zugekehrt nur vor der Spitze mit etwa 3 längeren Borsten cüicrura Rond. Hinterschenkel unterseits zugekehrt mit einer ziemlich voll- ständigen Reihe langer Borstenhaare 30. 30 Kleine, nur etwas über 4 mm lange, aschgraue Art fusciceps Zett, Große, 7 mm lange, fast schwarze Art pilipes nom. nov. 31 Metatarsus der Hinterbeine innen mit 5 — 6 gleichlangen, senk- recht abstehenden Borsten besetzt, Hinterleib walzenförmig, schwarz, schwach graulich bestäubt setitarsis sp. nov. Metatarsus der Hinterbeine innen nicht beborstet, Hinterleib meist flachgedrückt 32. 32 Thorax fast weißgrau mit ganz fehlender oder kaum sichtbarer Präalarborste 33. Thorax anders gefärbt, wenn aber hellgrau, dann die Präalar- borste deutlich 36. 33 3. Hinter leibsring auf der Bauchseite jederseits mit 2 sehr langen nach hinten gerichteten Borstenhaaren quadripüa sp. nov. Hinterleib auf der Bauchseite ohne längere Borsten 34. 34 Hinterschienen innen abgewandt der ganzen Länge nach mit einer Reihe ziemlich langer abstehender Borstenhaare hirtitihia sp. nov. Hinterschienen innen abgewandt höchstens mit einigen Borsten 35. 35 Hinterleib länger als Thorax und Schildchen zusammen, Mittel- schienen außen vorn und innen ohne Borste candens Zett. Hinterleib so lang wie Thorax und Schildchen zusammen. Mittelschienen innen mit 2, außen vorn mit 1 kräftigen Borste diluta sp. nov. 36 Thorax ohne Spur von Präalarborste, der Raum zwischen den vorderen Dorsozentralborsten ganz nackt longicauda Strobl Thorax meist mit kurzer Präalarbors.te, wenn aber ohne, dann der Raum zwischen den vorderen Dorsozentralborsten stets mit Borsten 37. 37 Mundrand deutlich schnauzen förmig vorgezogen 38. Mundrand nicht oder kaum vorgezogen 44. 38 Taster lang, nach der Spitze zu ganz allmählich etwas spatei- förmig verbreitert. Mittelschienen innen und außen vorn ohne Borste (U. G. Egle) 39. Taster nicht auffallend lang und gegen das Ende zu nicht ver- breitert. Mittelschienen innen und außen vorn mit meist kräf- tiger Borste (U. G. Paregle) 40. 39 Dorsozentralborsten 4, 5 — 6 mm große Art muscaria Fbr. Dorsozentralborsten 3, höchstens 4 mm große Art parva R. D. 10. Heft 168 Prof. P. Stein: 40 Hinterleib walzenförmig 41. Hinterleib mehr oder weniger flachgedrückt 42. 41 Thorax hellbräunlich cinerella Fall. Thorax bläulich aschgrau grisella Rond. 42 Thorax bläulichgrau, unteres Schüppchen nie vorragend, Borste auf der Innenseite der Mittelschienen kurz caerulescens Strobl Thorax schwarz oder braun, unteres Schüppchen meist deutlich vorragend, Borste auf der Innenseite der Mittelschienen kräftig 43. 43 Thorax schwarz mit kaum sichtbarer Striemung aestiva Meig. Thorax braun mit 3 ziemlich deuthchen Striemen radicum L. ^ 44 Augen behaart (U. G. Lasiomma) 45. Augen nackt 48. 45 Das untere Schüppchen meist deutlich vorragend, Augen auf- fallend lang behaart ctenocnema Kow. Das untere Schüppchen nicht vorragend, Augen kürzer be- haart 46. 46 Hinterschienen innen zugekehrt fast der ganzen Länge nach beborstet, Hinterschenkel unterseits zugekehrt nackt Roederi Kow. Hinterschienen innen zugekehrt höchstens von der Basis bis zur Mitte mit einigen Borsten, Hinterschenkel unterseits zu- gekehrt mit einigen längeren Borsten 47. 47 Hinterleib ziemlich schmal und lang, mit deutlichen Vorder- randbinden parviceps Kow. Hinterleib weniger schmal und lang, Vorderrandbinden un- deutlich eriophthalma Zett. 48 Unteres Schüppchen deutlich vorragend dehilis nom. nov. Unteres Schüppchen nicht vorragend 49. 49 Hinterschienen innen zugekehrt ganz nackt 50. Hinterschienen innen zugekehrt an der Basis mit einigen Borsten 52. 50 Thorax dicht gelblichgrau, fast gelblich bestäubt, Flügel gelblich, Mittelschienen außen vorn ohne Borste flavidipennis sp. nov. Thorax schwärzlich gefärbt, Flügel nicht gelblich, Mittel- schienen außen vorn mit Borste 51. 51 Hinterleib an der Spitze verdickt, 1. Abschnitt des Hypopygs glänzend schwarz, Bauchlamellen deutlich intersecta Meig. Hinterleib bis zur Spitze ganz flach, 1. Abschnitt des H5^opygs nicht glänzend schwarz, Bauchlamellen kaum erkennbar dissecia Meig. 52 Schwinger schwarz frontella Zett. Schwinger gelb 53. 53 Hinterschenkel unterseits abgewandt und zugekehrt mit je einer Reihe sehr langer Borstenhaare exigua Mde. Hinterschenkel unterseits nicht mit auffallend langen Borsten 54, Die Anthomyiden Europas. I6^ 54 Hinterschienen innen abgewandt mit 4 — 5 Borsten cannahina sp. nov. Hinterschienen innen abgewandt mit nur 1 Borste 55. 55 Thorax tiefschwarz, ohne Striemung octoguttata Zett. Thorax dunkelgrau mit ziemHch deuthcher Mittelstrieme octoguttata var. moesta Holmgi Beschreibung der neuen Arten. 1. Ch. cannahina sp. nov. Augen eng zusammenstoßend, indem die schmalen, silbergrau bestäubten Orbiten sich berühren, während das kleine Stirndreieck nach oben hin sich nicht weiter fortsetzt. Stirn in stumpfem Winkel etwas vorragend, Wangen schmäler, sübergrau bestäubt, neben der Fühlerbasis mit schwärzlich schillerndem Fleck, Mund- rand nicht vorgezogen, Backen etwa ^/g der Augenhöhe, Fühler etwas unter der Augenmitte eingelenkt, den unteren Augenrand überragend, 3. GHed doppelt so lang als das 2., schwarz, Borste nackt, Basalviertel etwas verdickt, Taster fadenförmig. Thorax und Schildchen weißgrau, eine innerhalb der Akrostichalborsten liegende Mittelstrieme auf ersterem ziemlich deutlich, während etwas breitere Seitenstriemen verloschener sind, Brustseiten noch etwas heller bestäubt; pra ziemlich fein und etwas über halb so lang als die 1. de, a vor der Naht 3 Paar, einander etwas näher als den de, st 1, 2, unter der vorderen aber noch eine feinere Borste, die sich von der Grundbehaarung der Sternopleuren weniger ab- hebt. Hinterleib streifenförmig, ebenso hellgrau wie der Thorax, die 3 letzten Ringe mit einer recht deutlichen schwarzen Mittel- strieme, die auf dem 1. Ring gewöhnlich etwas schwächer ist, und feinen schwarzen Ringeinschnitten; er ist abstehend behaart, an den Einschnitten wie gewöhnlich länger beborstet. Endabschnitt des wenig vorragenden Hypopygs glänzend schwarz, Bauch- lamellen deutlich, am Ende weißlich durchscheinend. Pulvillen und Klauen kaum verlängert ; Vorderschienen auf der dem Körper abgewandten Seite mit 2 — 3 Borsten, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten und hinten mit mehreren Borsten, deren An- ordnung sich nicht deutlich erkennen läßt, da die Stücke gezogen und daher etwas verschrumpft sind, Hinterschenkel unterseits zu- gekehrt und abgewandt mit mehr oder weniger vollständigen Borstenreihen, Hinterschienen außen mit 3 — 4, außen abgewandt mit 6 — 7 abwechselnd längeren und kürzeren Borsten, innen ab- gewandt mit 4 — 5 gleichlangen und innen zugekehrt fast der ganzen Länge nach mit recht ansehnlichen Borsten besetzt. Flügel glashell mit sehr kleinem und feinem Randdorn, 3. und 4. Längs- ader parallel, hintere Querader steil und kaum geschwungen, Schüppchen gleichgroß, weiß, Schwinger gelb. — Die Augen des Weibchens sind durch eine breite mit Kreuzborsten versehene Strieme getrennt, die untere vordere Sternopleuralborste ist deut- licher als beim Männchen, die Hinterschienen innen zugekehrt 10. Heft 170 Prof. P. Stein: nackt; im übrigen gleicht' es dem Männchen. Länge ^ 5,5, $ 4,5 mm. In der Sammlung des Herrn Kramer zu Niederoderwitz be- finden sich 2 Männchen, die 16. 3. 12 aus einem HänfHngsnest gezogen sind; 2 ebenfalls in der Sammlung befindliche Weibchen aus Wien mit der Bezettelung ,, Vogelnest" stammend, gehören zweifellos zur selben Art. Ein 3. Männchen endlich mit der Be- zeichnung Vogelnest 16. 3. 12 ist auffallend klein, aber nichts weiter als dieselbe Art. 2. Ch. diluta sp. nov. Augen fast aufs engste zusammenstoßend, da sie nur durch eine linienartige Strieme und gleichfalls linienartige Orbiten kaum merklich getrennt sind, Stirn im Profil nur wenig und in sehr stumpfem Winkel vorragend, Wangen noch schmäler, zuletzt fast linienartig, Backen etwas breiter als der vorragende Teil der Stirn, Hinterkopf unten mäßig gepolstert, Fühler in der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand nicht erreichend, 3. Glied doppelt so lang als das 2., Borste bei starker Vergrößerung namentlich an der Basis deutlich pubeszent, so daß die Art fast ebenso gut zu Hylemyia gebracht werden könnte, Taster nach der Spitze zu etwas verdickt, Rüssel etwas angeschwollen und glänzend schwarz. Thorax, Schildchen und Brustseiten einfarbig hellgrau, die Spur einer bräunlichen Mittelstrieme auf ersterem kaum angedeutet, pra fehlend, a deutlich zweireihig. Hinterleib länglich, ziemlich kurz, flachgedrückt, am Ende nur wenig verdickt, die beiden ersten Ringe (wenn wie immer 5 gezählt werden) zusammen fast doppelt so lang als der 3., dicht abstehend behaart, an den Ein- schnitten wenig länger beborstet, von hinten gesehen ebenfalls grau, aber ein wenig dunkler als der Thorax, auf den 3 letzten Ringen mit deutlicher schwarzer Strieme, die fast so breit ist wie das 3. Fühlerglied. Pulvillen schwach verlängert; Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1, innen mit 2, von denen die obere viel kürzer ist, Hinterschenkel unterseits abgewandt mit anfangs kürzeren, dann etwas längeren, aber ziemlich locker stehenden Borsten, zugekehrt nur in der Basalhälfte mit einigen kurzen Borsten, Hinterschienen außer der gewöhnlichen Beborstung noch innen zugekehrt mit einer mehr oder weniger vollständigen Reihe von kurzen, abstehenden Borsten. Flügel fast glashell mit kaum sichtbarem Randdorn, 3. und 4. Längs- ader kaum etwas divergierend, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weiß, Schwinger gelblich. — Die Stirnmittelstrieme des einzigen Weibchens, das ich besitze, ist rotgelb, hinten bis zur Mitte eingeschnitten, während die grauen Orbiten % so breit sind, pra wie oft beim Weibchen deutlich, aber kurz; im übrigen ist es an dem ziemlich kurzen, angeschwollenen, glänzend schwarzen Rüssel und den Borsten auf der Innenseite der Mittelschienen leicht als zugehörig zu erkennen. Länge 4 mm. Die Anthomyiden Europas. 171 Ich besitze ein Pärchen, das Lichtwardt in Pöstyen ge- sammelt hat. 3. Ch. flavidipennis sp. nov. Augen in einem Punkt fast zusammenstoßend, indem sie hier nur durch eine Unienartige schwarze Strieme und ebenso schmale Orbiten etwas getrennt sind, Stirn in sehr stumpfer, abgerundeter Ecke nur wenig vorragend, Wangen noch schmäler, Backen fast ^ der Augenhöhe, Hinterkopf unten etwas gepolstert, Mundrand wenig vorgezogen, sämtUche Teile seidenartig gelbgrau bestäubt, Wangen an der Fühler basis wie gewöhnlich mit schwärzlich schillerndem Fleck, 3. Fühlerglied doppelt so lang als das 2., Borste nackt, an der Basis etwas verdickt, Taster deutlich etwas keulenförmig, schwach beborstet, Rüssel angeschwollen, glänzend schwarz. Thorax und Schildchen dicht gelbgrau, fast gelblich be- stäubt, ersterer bisweilen mit einer bräunlichen Mittelstrieme, pra fehlend oder ein kurzes Härchen, a zweireihig, aber kurz. Hinterleib genau von der Form der Hylemyia cardui, nuda und anderer, die beiden ersten Ringe zusammen gut doppelt so lang als der 3. ; er ist ebenfalls dicht gelbgrau bestäubt, aber etwas gesättigter als der Thorax und läßt von hinten gesehen auf den 3 letzten Ringen eine schmale bräunliche Linie erkennen. Pulvillen schwach ver- längert, Beborstung der Beine äußerst dürftig. Vorderschienen meist borstenlos. Mittelschienen hinten mit 2 kaum erkennbaren, sehr kurzen und feinen Borsten, Hinterschenkel unterseits ab- gewandt in der Endhälfte mit einigen ziemlich kurzen Borsten, zugekehrt nackt. Hinterschienen außen mit meist 2 längeren Borsten, wozu bisweilen noch eine kurze in der Nähe der Basis kommt, außen abgewandt mit 2 kürzeren, innen abgewandt mit meist nur 1 sehr kurzen Borste. Flügel intensiv blaßgelb, namentlich an der Basis, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader ganz parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen wie die Flügel ge- färbt, Schwinger noch intensiver gelb. — Die Stirnmittelstrieme des Weibchens ist rotgelb, schwach leierförmig und hinten nicht ganz bis zur Mitte eingeschnitten, das 2. Fühlerglied rötlich, grau bestäubt, der angeschwollene Rüssel meist etwas graulich bereift, die Beborstung der BeinQ reichlicher, indem die Mittelschienen auch außen vorn und außen hinten eine deutliche Borste zeigen, im übrigen durch den Mangel der Präalarborste und die gelblichen Flügel leicht als zugehörig zu erkennen. Länge 5 — 5,5 mm. Ich besitze 2 Pärchen, die in Kittilä im nördlichen Finnland gefangen sind (Silen). 4. Ch. flavisquama sp. nov. Augen fast aufs engste zusammenstoßend, indem das schwarze Stirndr^ieck nach oben zu fast vollständig verschwindet, während auch die grau bestäubten Orbiten so fein sind, daß man sie kaum wahrnehmen kann. Stirn im Profil in stumpfer Ecke etwas vor- ragend, Wangen nur wenig schmäler, gekielt, Mundrand ein klein 10. Heft 172 Prof. P. Stein: wenig weiter vorgezogen als die Stirn, vorn schief abgeschnitten, Backen etwa so breit, wie das 3. FühlergHed lang ist, vorn an seinem untern Rande mit einigen aufwärts gerichteten Borsten besetzt, Hinterkopf unten gepolstert, Fühler etwas unter der Augenmitte eingelenkt, ziemlich kurz, 3. Glied 1 ^ mal so lang als das 2-, Borste kaum pubeszent, an der Basis etwas verdickt, Taster fadenförmig, Rüssel ziemlich schlank, ungefähr so lang wie der Unterrand des Kopfes. Thorax schwarz, dünn bräunlichgrau be- stäubt, 3 ziemlich breite schwarze Striemen heben sich nicht scharf ab, sondern gehen allmählich in die Grundfärbimg über, Brust- seiten von den Schulterbeulen an wie gewöhnhch heller grau be- stäubt ; pra so lang wie die 1. de, a vor der Naht 1 — 2 Paar, ziemlich nahestehend, im übrigen der Thorax außer den stärkeren Borsten fast ganz nackt. Hinterleib im Leben fast walzenförmig, im Tode an der Basis etwas flach gedrückt, überall abstehend behaart, an den Einschnitten länger abstehend beborstet, H5^opyg wenig vorragend, Bauchlamellen deutlich, aber anliegend. Von hinten gesehen erscheint er dunkelgrüngrau bestäubt und läßt eine schmale schwarze Rückenlinie und ganz feine schwarze Ring- einschnitte verhältnismäßig' deutlich erkennen. Pulvillen und Klauen wenig verlängert, Vorderschienen mit 1 Borste, Mittel- schienen außen vorn mit 1, außen hinten und innen hinten mit je 2 Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt fast der ganzen Länge nach beborstet, zugekehrt nackt, Hinterschienen außen und außen abgewandt mit je 5 Borsten, unter welchen meist 2 kürzere sich befinden, innen abgewandt mit etwa 5 gleichlangen und innen zugekehrt mit einer Anzahl kürzerer Borsten, die in der Regel die Basalhälfte einnehmen. Flügel deutlich angeräuchert, an der Wurzel bräunlichgelb, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längs- ader nahezu parallel, hintere Querader wenig schief und schwach geschwungen, die gleichgroßen Schüppchen und die Schwinger namentlich im Leben recht intensiv gelb. Länge 7 mm. — Das Weibchen ist mir nicht bekannt geworden. Ende Mai und Anfang Juni habe ich mehrere Stücke in der nächsten Umgegend Treptows auf Gebüsch gefangen und kenne die Art noch aus Innsbruck (Pöll) und Schweden (Ringdahl). 5. Ch. hirtitihia sp. nov. Augen durch eine sehr schmale schwarze Strieme und linien- artige Orbiten nur wenig getrennt, Front oorbitalborsten un- scheinbar, jederseits nur etwa 3 — 4 Paar, die schnell an Länge abnehmen und ziemlich fein sind, Stirn im Profil deutlich vor- ragend, Wangen nur wenig schmäler, an der schmälsten Stelle noch mindestens so breit wie das 3. Fühlerglied, Backen fast ^ der Augenhöhe, Hinterkopf unten stark gepolstert. Mundrand nicht ganz so weit vorgezogen wie die Stirn, vorn schief ab- geschnitten, die Beborstung der Backen am Unterrand sehr spärhch und fein, Fühler unterhalb der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand erreichend, 3. Glied kaum doppelt so lang als das 2., Die Anthomyidon Europas. 173 Borste nackt, an der Basis verdickt, Taster ganz schwach keulen- förmig, Rüssel mäßig verdickt. Thorax, Schildchen und Brust- seiten einfarbig hell aschgrau, pra ganz fehlend, a zweireihig, aber ziemlich fein und kurz. Hinterleib etwas schmäler als der Thorax, fast streifenförmig, an der Basis schwach flachgedrückt, in der Endhälfte verdickt, Hypopyg von der Seite gesehen mit beiden Abschnitten den letzten Ring überragend, Behaarung und Be- borstung die gewöhnliche. Er ist etwas dunkler grau bestäubt wie der Thorax und läßt eine Rückenstrieme nicht sehr scharf er- kennen. Pulvillen ziemlich kurz, Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten und innen hinten mit je 2, Hinterschenkel unterseits abgewandt in der Endhälfte mit 5 Borsten, zugekehrt nackt. Hinterschienen außen mit 6 — 7 Borsten von wechselnder Länge, außen abgewandt meist mit 4, innen abgewandt und innen mit je einer fast vollständigen Reihe senkrecht abstehender, ziemlich feiner Borsten, innen zugekehrt mit einer Reihe ebensolcher, aber kürzerer. Flügel schwach gelblich mit sehr kurzem Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. — Das Weibchen unterscheidet sich wie gewöhnlich vom Männchen und ist namentUch an dem vollständigen Fehlen der Präalarborste zu erkennen. Die Hinterschienen sind innen nackt. Länge 4,5 mm. Ein Pärchen in meiner Sammlung von der Halbinsel Kola in Lappland. 6. Ch. hyporitiformis sp. nov. Augen durch eine schmale schwarze Strieme und linienartige grauliche Orbiten deutlich getrennt, so daß die Stirn an der schmäl- sten Stelle etwa % so breit ist wie das 3. Fühlerglied, Stirn im Profil in sehr stumpfem Winkel so weit vorragend, als das 3. Fühler- gHed breit ist, die nicht gekielten Wangen nach unten kaum schmäler werdend. Backen von gleicher Breite wie die Wangen, Hinterkopf unten stark gepolstert, Mundrand vorn schief abgeschnitten und mindestens so weit vorgezogen wie die Stirn, sämtliche Teile seidengrau bestäubt, die Wangen neben der Fühlerbasis mit schwarz schillerndem Fleck, Fühler wenig unter der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand nicht ganz erreichend, 3. Glied doppelt so lang als das 2., Borste nackt, an der Basis verdickt, Taster faden- förmig, Rüssel ziemlich schlank, von der Seite gesehen nur wenig breiter als die Stirn an der schmälsten Stelle. Thorax undSchildchen dunkel aschgrau, mit einem deutlichen Stich ins Bräunliche, ersterer ganz schräg von hinten gesehen mit kaum angedeuteten feinen, dunkleren Striemen, die über die Akrostichal- und Dorsozentral- borsten laufen ; pra lang und kräftig, a vor der Naht deutlich zwei- reihig, st 1, 3, die unterste hintere aber feiner und kürzer. Schildchen mit sehr deutlichen Diskalborsten. Hinterleib länglich, fast so breit wie der Thorax, nach hinten etwas verschmälert, von hinten gesehen bräunlich aschgrau bestäubt, mit ziemlich breiter, aber 10. Heft 174 Prof. P. Stein: verloschener Rückenstrieme und schwach verdunkelten Vorder- rändern der ersten Ringe. Er ist überall ziemlich dicht und lang abstehend behaart und an den Einschnitten noch länger abstehend beborstet, der 2. Abschnitt des Hypopygs stark entwickelt, scharf abgesetzt und von der Seite gesehen mit seinem obern Teil das Ende des Hinterleibes ziemlich weit überragend, wodurch es Ähnlichkeit mit dem Hypopyg von Hyporites montanus erhält. Pulvillen der Vorderbeine etwas verlängert, die der hintern nur mäßig. Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen außen vorn und innen vorn mif je 1, außen hinten und innen hinten mit je 2, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach, zu- gekehrt von der Basis bis etwas über die Mitte lang beborstet, Hinterschienen außer den gewöhnlichen Borsten noch auf der dem Körper zugekehrten Seite mit etwa 4 abstehenden Borsten. Flügel graulich, an der Basis schwach gelblich, mit deutlichem, aber nicht sehr langem Randdorn und kurz gedörneltem Vorderrand, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader etwas schief und ge- schwungen, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelb. Länge ca. 6,5 mm. Ringdahl hat die Art in dem nordwestlichen Schonen gefangen und sandte sie mir unter dem Namen Paregle macrura Schnabl, eine Bestimmung, die mit der Beschreibung nicht vereinbar ist. 7. Ch. prominens sp. nov. Das nicht sehr breite, rotbraun gefärbte Stirndreieck ver- schmälert sich nach oben nur wenig und setzt sich in deutlicher schwarzer Strieme fort, während die Orbiten nur linienartig sind, Frontoorbitalborsten jederseits etwa 5, die nicht sehr kräftig sind und sich nur bis zur schmälsten Stelle der Stirn erstrecken. Stirn im Profil ziemlich stark vorragend, fast halb so breit wie der Augenquerdurchmesser, die schwach gekielten Wangen fast ebenso breit, Untergesicht ausgehöhlt, Mundrand stark vorragend, vorn schief abgeschnitten. Backen noch etwas breiter als der vor- ragende Teil der Stirn, unterseits ziemlich schwach und spärUch beborstet, Hinterkopf unten stark gepolstert, sämtUche Teile seidengrau bestäubt, neben der Fühlerbasis wie gewöhnlich ein schwarz schillernder Fleck, Fühler in der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand wenig überragend, 3. Glied doppelt so lang als das 2., Borste nackt, im Basaldrittel verdickt, Taster faden- förmig, sehr dünn, Rüssel ziemlich schlank. Thorax und Schildchen hell aschgrau, Brustseiten noch heller, die Spur einer etwas dunkler grauen Mittelstrieme auf ersterem kaum zu erkennen ; pra lang und kräftig, a sehr fein und kurz, fast dreireihig. Hinterleib streifen- förmig, hinten etwas verbreitert, an der Basis flachgedrückt, an der Spitze durch das stark entwickelte Hypopyg kolbig angeschwollen, Bauchlamellen deutlich. Er ist kurz abstehend behaart, an den Einschnitten länger beborstet, hellgrau gefärbt wie der Thorax und läßt von hinten gesehen eine schmale graue Strieme nicht Die Anthomyiden Europas. 175 scharf erkennen. Beine schwarz, Schenkel grau bestäubt, Pul- villen namentlich an den Vorderbeinen ziemlich stark verlängert; Vorderschienen mit 1 ziemlich feinen Borste, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten und innen hinten mit je 2, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach mit stärkeren, zu- gekehrt mit schwächeren und kürzeren Borsten, Hinterschienen außer den gewöhnlichen Borsten noch auf der dem Körper zu- gekehrten Seite mit einigen wenigen feinen, abstehenden Borsten. Flügel schwach gelblich, namentlich an der Basis, mit kleinem, aber deutlichem Randdorn und schwach gedörneltem Vorderrand, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader wenig schief und etwas geschwungen, letzter Abschnitt der 4. Längsader so lang wie der vorletzte, Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Länge ca. 6 mm. Ich besitze ein Männchen aus Italien (Bezzi). 8. Ch. quadripila sp. nov. Breite der Stirn, Bau des Kopfes etwa wie bei flavidipennis, sämtliche Teile aber silbergrau bestäubt, Fühlerborste nackt, an der Basis nur schwach verdickt, Taster fast fadenförmig, Rüssel ziemHch schlank. Thorax und Schildchen weißgrau, pra ifehlend, a zweireihig, ein Paar vor der Naht gewöhnlich etwas länger, außer den stärkeren Borsten der Thorax fast nackt. Hinterleib wie bei Hylemyia nuda geformt, die beiden ersten Ringe wie dort ver- längert, kurz behaart, an den Einschnitten etwas länger beborstet, aber Haare und Borsten mehr anliegend, 3. Ring auf der Bauch- seite am Hinterrand jederseits mit 2 langen nach hinten gerichteten Borstenhaaren. Er ist ebenfalls weißgrau bestäubt und trägt auf den 3 letzten Ringen eine von hinten gesehen ziemlich scharf be- grenzte, schwarze Rückenstrieme. Pulvillen wenig verlängert; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1, hinten mit 2 Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt in der Endhälfte mit etwa 5 ziemlich kurzen Borsten, zugekehrt nackt, Hinterschienen außen mit 3, außen abgewandt mit mehreren Borsten von verschiedener Länge, aber nicht sehr lang, innen abgewandt mit 2 ziemlich kurzen Borsten, auch auf der dem Körper zugekehrten Seite gewöhnlich mit 2 Borsten. Flügel ganz blaßgelb, mit deutlichem Randdorn, 3. und 4. Längs- ader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weißlich, Schwinger gelblich. Länge fast 5 mm. Ringdahl fing das niedliche Tierchen auf Dünensand in Sand- hammer (Schonen). 9. Ch. setitarsis sp. nov. Augen durch eine schmale schwarze Strieme und linienartige Orbiten so getrennt, daß die Stirn an der schmälsten Stelle etwa halb so breit ist wie das 3. Fühlerglied, Stirn an der Fühler basis nur wenig vorragend, Wangen noch schmäler, nach unten linien- artig, Mundrand etwa so weit vorragend wie die Stirn, vorn schief 10. Heft 176 Prof. P. Stein: abgeschnitten, Backen etwas breiter als das 3. Fühlerglied, Hinter- kopf unten ziemlich stark gepolstert, 3. Fühleiglied reichlich doppelt so lang als das 2., ziemlich kräftig, Borste nackt, an der Basis ver- dickt, Taster ganz schwach keulenförmig, Rüssel ziemhch dünn, aber nicht sehr lang. Thorax und Schildchen einfarbig schwarz- grau, mit deutlichem Glanz, Brustseiten grau bestäubt; pra, wie es scheint, gar nicht vorhanden, höchstens ein feines Haar, a deut- lich zweireihig. Hinterleib so lang wie Thorax und Schildchen zu- sammen, walzenförmig, schwarz, ganz von hinten gesehen mit sehr dünnem, bräunlichem Reif und kaum merkbarerSpur einer schmalen Rückenlinie; er ist fein abstehend behaart, an den Einschnitten etwas länger beborstet, Hypopyg von der Seite gesehen im letzten Ring versteckt. Pulvillen kurz. Vorderschienen mit 1 feinen Borste, Mittelschienen nur hinten mit 2 ziemlich feinen Borsten, Hinter- schenkel unterseits abgewandt mit einer Reihe allmählich länger werdender ziemlich feiner Borsten, zugekehrt nur an der Basis fein beborstet, Hinterschienen außen mit einigen feinen, leicht abreibbaren Borsten, außen abgewandt mit 2, innen abgewandt ebenfalls mit 2, aber sehr feinen und kurzen Borsten, Metatarsus der Hinterbeine innen mit 5 — 6 senkrecht abstehenden Borsten, die fast doppelt so lang sind als sein Querdurchmesser. Flügel schwach angeräuchert, an der Basis im Leben wahrscheinlich in- tensiver, fast ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader allmählich und deutlich divergierend, hintere Querader sehr steil und gerade, Schüppchen! klein,*^' das untere ganz schwach vorragend, weiß, Schwinger ziemlich gesättigt gelb. Länge 4 mm. Ein Männchen aus Jämtland (Ringdahl). 10. Ch. setitihia sp. nov. Augen durch eine äußerst schmale, schwarze Strieme und noch f einere,linienartige Orbiten nur so wenig getrennt,daß dieStirn an der schmälsten Stelle kaum etwas breiter ist als die Taster an der Spitze, Stirn im Profil wenig vorragend, Wangen noch schmäler. Backen fast so breit, als das 3. Fühlerglied lang ist, Mundrand wenig vorgezogen, 3. Fühlerglied kaum doppelt so lang als [das 2., Borste fast nackt, an der Basis schwach verdickt, Taster fadenförmig, an der Spitze schwach keulenförmig, Rüssel mäßig lang und mäßig dick. Thorax und Schildchen grünlich aschgrau, ersterer ganz vorn mit der Spur von 2 grauen Linien, pra lang und kräftig, a vor der Naht ein kräftiges Paar. Hinterleib länger als Thorax und Schildchen zusammen, fast walzenförmig, an der Bauchseite meist etwas eingefallen, dicht abstehend behaart und an den Einschnitten lang abstehend beborstet. Er ist wie der Thorax gefärbt und läßt ganz schräg von hinten gesehen eine Hnienartigej dunklere Rücken- strieme deuthch erkennen, Hypopyg etwas vorragend, Bauch- lamellen entwickelt. Pulvillen der Vorderbeine etwas verlängert. Mittelschienen außen hinten und hinten mit Borsten, Hinter- schenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach beborstet, zugekehrt nur vor der Spitze, Hinterschienen außer der gewöhn- Die Anthomyiden Europas. 177 liehen Beborstung innen zugekehrt der ganzen Länge nach mit ziemlich langen Borsten, auch innen abgewandt mit mehr oder weniger zahlreichen Borsten. Flügel namentlich an der Basis gelb- lich, mit kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und geschwungen, Schüppchen und Schwinger ziemlich intensiv gelblich. Länge 7 — 8 mm. Ich besitze je ein Männchen aus Istrien und vom Schneeberg in Krain. Die übrigen Arten. 11. Ch. aestiva Meig. Augen fast aufs engste zusammenstoßend, oben schmäler, unten breiter, Stirn und Wangen nur wenig vorragend. Backen eben- falls ziemlich schmal, Untergesicht deutlich ausgehöhlt und der Mundrand stark vorgezogen, Fühler über der Augenmitte ein- gelenkt, so daß die Entfernung der Fühler basis von der oberen Ecke des Mundrandes noch nicht halb so groß ist als ihre Ent- fernung vom Scheitel, 3. Fühlerglied kaum 1^ mal so lang als das 2., den untern Augenrand nicht erreichend, Borste nackt, an der Basis etwas verdickt, Taster fadenförmig, Rüssel fast so lang wie die Vorderschiene und nicht dicker. Thorax und Schildchen schwarz, deutlich gleißend, Brustseiten grau bestäubt; betrachtet man ersteren ganz schräg von hinten, so zeigt sich der mittlere Teil ganz dünn grünlichgrau bereift, und man erkennt bei großer Auf- merksamkeit eine breite schwarze Mittelstrieme; pra sehr kurz, a deutlich zweireihig, voneinander ebenso weit entfernt wie von den Dorsozentralborsten. Hinterleib kaum länger als Thorax und Schildchen zusammen, streifenförmig, flach gedrückt, an der Spitze kaum etwas verdickt, oberseits dicht abstehend behaart, gegen das Ende zu auch länger beborstet. Er ist schwarz gefärbt und läßt bei reinen Stücken, wenn man ihn ganz schräg von hinten betrachtet, eine aus breiten Flecken bestehende Rückenstrieme er- kennen, die sich an den Vorderrändern der Ringe bisweilen schmal bindenartig erweitert, sich aber nur undeutHch von dem kaum graulich bereiften Grunde abhebt. Pulvillen wenig verlängert, Mittelschienen außen vorn, außen hinten und innen mit je 1 kräf- tigen Borste, Hinterschienen außen und außen abgewandt mit je 2, innen abgewandt mit 1 Borste. Flügel graulich, an der äußersten Basis zuweilen intensiver, ohne oder mit kaum merklichem Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader schief und gerade, Schüppchen deutlich ungleich, weiß, Schwinger gelb. Länge 4 — 5 mm. Die Art findet sich schon im ersten Frühjahr häufig auf den Blüten von Caltha, Taraxacum, Ranunculus usw. und scheint überall verbreitet zu sein. Die von Strobl beschriebene Anthomyia alpina ist weiter nichts als eine im Hochgebirge vorkommende dunklere Abart mit an der Basis oft deutlich geschwärzten Flügeln. Archiv für Naturgeschichte ,„ .„ t» ^ 1915. A. 10. 12 10. Heft 178 Prof. P. Stein: 12. Ch. alhula Fall. Die Art ist an der weißgrauen Färbung des Körpers, den milch- weißen Flügeln und der Borstenreihe auf der dem Körper zu- gekehrten Innenseite der Hinterschienen so leicht kenntlich, daß eine genauere Beschreibung überflüssig ist. Sie paßt sich durch ihre Färbung vorzüglich dem Aufenthalt auf dem weißen Dünen- sande an und ist bei Sonnenschein nur schwer wahrzunehmen. Ich habe sie an der Ostsee bei Treptow, auf Usedom und Rügen, aber immer nur ziemlich selten gefangen. Ich wiU noch erwähnen, daß die Vorderknie meist gelb sind und im weiblichen Geschlecht auch die Hinterschienen. Da letztere aber außen abgewandt mehrere verschieden lange Borsten aufweisen, so kann die Art nicht zur Gattung Pegomyia gezogen werden. 13. Ch. angustifrons Meig. Ich habe die von Meigen selbst bezettelte T5rpe dieser Art, die von allen Autoren verkannt worden ist, in der Winthemschen Sammlung des Wiener Museums gesehen und wiU darüber nur einige kurze Bemerkungen machen. Sie hat große Ähnlichkeit mit der vorigen, ist aber größer, nicht ganz so silbergrau gefärbt, die Augen sind durch eine deutliche schwarze Strieme und linienartige weiße Orbiten getrennt, während sie bei albula mit ziemlich breiten Orbiten zusammenstoßen, Wangen und Backen sind noch breiter, der Hinterleib mehr walzenförmig und an der Basis nicht flach gedrückt und die Beine ganz schwarz. Im übrigen sind die Hinter- schienen innen zugekehrt ganz ebenso beborstet. Ich besitze ein Pärchen aus Lappland und je ein Weibchen aus Rügenwalde in Pommern (Riedel) und aus Ostende (Kuntze). 14. Ch. anthracina Czerny Augen aufs engste zusammenstoßend, so daß selbst Orbiten kaum zu bemerken sind, Stirn etwas vorragend, Wangen schmal, auch die Backen, 3. Fühlerglied 2% mal so lang als das 2., ziemlich breit, Borste nackt, im Wurzeldrittel deutlich etwas verdickt, Taster schwach keulenförmig, Rüssel etwa ^/^ so lang wie die Vorderschienen und so dick wie dieselben an der dicksten Stelle. Thorax und Schildchen tiefschwarz, gleißend, nur die Schulter- beulen schwach graulich bestäubt, pra etwa so lang wie die 1. de, a deutlich zweireihig und kräftig. Hinterleib fast so breit wie der Thorax, länglich, mehr oder weniger flachgedrückt, an der Spitze etwas verdickt, überall ziemlich lang abstehend behaart, an den Einschnitten nur wenig länger beborstet, ebenfalls tief schwarz, von hinten gesehen dünn bräunlichgrau bereift mit nicht sehr scharf begrenzter Rückenstrieme, die bald schmäler, bald breiter ist. Pulvillen wenig verlängert, Vorderschienen mit 2 Borsten, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten und innen hinten mit je 2, Hinterschenkel unterseits abgewandt mit einer Reihe stärkerer und langer, zugekehrt mit einer ebensolchen kürzerer und feinerer Borsten, Hinterschienen außen abgewandt der ganzen Die Anthomyiden Europas. 179 Länge nach mit etwa 8 abwechselnd längeren und kürzeren Borsten, innen abgewandt mit etwa 5 und innen zugekehrt auch meist mit 5 ziemlich kurzen und die Basalhälfte einnehmenden Borsten. Flügel intensiv bräunhch tingiert, namentlich an der Basis, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelb. Länge 6,5 mm. Ich besitze ein typisches Exemplar aus Oberösterreich (Czerny) und 2 Männchen aus der Umgegend von Innsbruck (PöU). 15. Ch. arrogans Zett. Augen durch eine schmale schwarze Strieme und kaum sicht- bare Orbiten so weit getrennt, daß die Stirn an der schmälsten Stelle etwas über halb so breit ist als das 3. Fühlerglied, Fronto- orbitalborsten ziemlich dicht und lang bis zur Mitte der Stirn ver- laufend, Stirn im Profil und Wangen fast halb so breit als der Augenquerdurchmesser, Backen noch ein wenig breiter, Hinterkopf unten stark gepolstert, Mundrand weiter vorgezogen als die Stirn, Fühler etwas unter der Augenmitte eingelenkt, den untern Augen- rand erreichend, bisweilen etwas überragend, 3. Glied doppelt so lang als das 2., Borste nackt, an der äußersten Basis verdickt, Taster fadenförmig, Rüssel 2/3 — % so lang als die Vorderschiene und kaum breiter als die Stirn an der schmälsten Stelle. Thorax und Schildchen schwarzgrau bis braungrau, ersterer mit einer dunkleren, schmalen Mittelstrieme, pra so lang und kräftig wie die 1. de, a nur äußerst kurze, feine Härchen. Hinterleib länger als Thorax und Schildchen, fast walzenförmig, an der Basis schwach flachgedrückt, mit wohlentwickelten, nach hinten gerichteten Bauchlamellen, Hjrpopyg im letzten Ring versteckt; er ist kurz abstehend behaart, an den Einschnitten länger beborstet, aschgrau gefärbt und läßt schräg von hinten eine etwas dunkler graue Rückenstrieme ziemlich verschwommen erkennen. Pulvillen schwach verlängert. Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten und innen hinten mit je 2 Borsten, Hinterschenkel unterseits ab- gewandt mit etwa 5 sehr weitläufig stehenden und längeren, zu- gekehrt mit zahlreichen kürzeren, enger stehenden und feineren Borsten, Hinterschienen außen abgewandt mit 3 — 4 längeren, innen abgewandt mit 3 kürzeren Borsten, innen zugekehrt meist nur mit 1 kurzen Borste auf der Mitte. Flügel bräunlich tingiert, namentlich am Vorderrand und an der Basis, mit kleinem, aber deutlichem Randdorn und kurz gedörneltem Vorderrand, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüpp- chen weißlichgelb, Schwinger gelblich. Länge 5 mm. Ich besitze 2 Männchen, die Schnabl in Abisko (Lappland) gesammelt und mir unter obigem Namen zugeschickt hat. Da Zetterstedt nur das Weibchen beschrieben hat, so ist die Be- stimmung sehr zweifelhaft, aber immerhin möglicherweise richtig. Ich lasse den Namen zur Vermeidung eines vielleicht überflüssigen neuen. 12* la Heft 180 Prof. P- Stein: 16. Ch. caerulescens Strobl Augen fast in einem Punkt zusammenstoßend, hier nur durch eine linienartige Strieme getrennt, Stirn und die schwach gekielten Wangen deutlich vorragend. Backen ebenso breit, Mundrand schnauzenförmig vorgezogen, sämthche Teile silberweiß mit grau- lichem Schimmer, 3. Fühlerglied 1% mal so lang als das 2., Borste fast nackt, an der Basis etwas verdickt, Taster fadenförmig, Rüssel mäßig lang, etwa so dick wie die Vorderschenkel. Thorax und Schildchen bläulich aschgrau, ersterer mit meist deutlicher, dunkler grauer Mittelstrieme, pra fehlend oder nur ein feines Haar, a 1 Paar längerer vor der Naht, die übrigen kurz und haarförmig. Hinter- leib so breit wie der Thorax und so lang wie Thorax und Schildchen zusammen, streifenförmig, flachgedrückt, an der Spitze kolbig, beide Abschnitte des Hypopygs von der Seite gesehen etwas vor- ragend, der 2. glänzend schwarz. Von hinten gesehen ist er bläulich- grau gefärbt und läßt eine recht scharf begrenzte, ziemlich breite schwarze Rückenstrieme erkennen, die auf den einzelnen Ringen die Neigung hat, ganz schmale Vorderrand- und Hinterrandbinden zu bilden. Pulvillen kurz, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten und innen hinten mit je 2 Borsten, die aber sämtlich ziemlich kurz sind, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach mit allmählich länger werdenden, ziemlich feinen Borsten be- setzt, zugekehrt in der Wurzelhälfte feinborstig. Hinterschienen außen mit 3, außen abgewandt mit 5 — 6, innen abgewandt meist nur mit 1 Borste auf der Mitte. Flügel schwach graulich, an der äußersten Basis etwas intensiver, ohne Spur von Randdorn, 3. und 4. Längsader nach der Spitze zu ganz schwach genähert, hintere Querader schief und schwach geschwungen, Schüppchen ziemlich klein, weiß, Schwinger blaßgelb. Länge ca. 4 mm. Die Art scheint in den Alpen ihre Nordgrenze zu erreichen und auch nur in Gebirgsgegenden vorzukommen. Ich besitze durch Bezzi zahlreiche Stücke aus verschiedenen Gegenden Ober- italiens imd kenne die Art noch vom Mt. Cenis, aus der Dauphine (Kuntze) und vom Berg Durmitor in Montenegro. 17. Ch. candens Zett. Hat ziemHche Ähnlichkeit mit alhula Fall., ist aber größer und nie so auffallend weißgrau. Die Augen stoßen fast zusammen, indem sie nur durch eine kaum sichtbare, schwarze Strieme und ebenso schmale, weiße Orbiten getrennt sind, Stirn und die ge- kielten Wangen deutlich vorragend, etwa so weit als das 3. Fühler- glied breit ist. Backen noch breiter, Mundrand vorgezogen, aber höchstens so weit wie die Stirn, Hinterkopf unten gepolstert, 3. Fühlerglied^ doppelt so lang wie das 2., Borste bei starker Ver- größerung pubeszent,jjTaster fast fadenförmig, Rüssel mäßig lang und mäßig dick. Thorax^^und Schildchen einfarbig hellgrau, mit einem schwachen Stich ins Gelbliche, pra fehlend, a vor der Naht 1 — 2 Paar, deren Borsten einander oft sehr genähert sind, so daß sie fast einreihig erscheinen, im übrigen der Thorax fast nackt. Die Anthomyiden Europas. 181 Hinterleib länger wie Thorax und Schildchen, vollständig streifen- förmig, in der Basalhälfte flachgedrückt, am Ende kolbig verdickt, Hypopyg deutlich vorragend und unter den Bauch zurück- geschlagen. Er ist überall ziemlich dicht abstehend behaart und gegen das Ende zu etwas länger abstehend beborstet, wie der Thorax gefärbt und mit einer schmalen verloschenen Rückenstrieme versehen. PulvUlen, namentlich an den Vorderbeinen, deutlich verlängert, Mittelschienen außen hinten mit 1, innen hinten mit 2 Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt mit einer lockern Reihe anfangs kurzer, zuletzt etwas längerer Borsten, zugekehrt nackt, Hinterschienen außen mit 3, außen abgewandt mit 4, innen abgewandt mit 2, innen zugekehrt bisweilen mit 1 — 2 kürzeren Borsten. Flügel schwach gelblich mit mehr oder weniger deut- lichem Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader etwas schief und gerade, Schüppchen weißlich, Schwinger gelblich. Länge 5 — 6 mm. Die Art findet sich wie albula auf Dünensand und ist an den meisten Küsten nicht selten Ich habe sie bei Treptow, auf Usedom und Rügen gefangen und kenne sie noch aus Stolp, Swinemünde, Dorpat, Schweden und Lappland. Die Legeröhre des Weibchens ist mit einem Dornenkranz versehen. 18. Ch. ciUcrura Rond. Diese überall häufige und z. B. auch über ganz Amerika ver- breitete Art ist an der Borstenreihe auf der dem Körper zugekehrten Innenseite der Hinterschienen leicht kenntlich und von andern Arten gleicher Bildung durch die in der Tabelle angegebenen Merk- male zu unterscheiden. Die von mir aus den verschiedensten Gegen- den der Erde gesehenen Stücke weichen in der mehr oder weniger deutlichen Striemung des Thorax, sowie in der Körperfärbung etwas voneinander ab, stimmen aber in allen plastischen Merk- malen überein Anm. : Die Meadesche flonlega unterscheidet sich von der vorstehenden Art nur dadurch, daß die Hinterschienen innen zu- gekehrt keine fortlaufende Reihe von Borsten tragen, sondern nur mit einigen entfernter stehenden Börstchen bewehrt sind. Ich hege Zweifel an ihrer Selbständigkeit und möchte sie nur als eine Abänderung der cilicrura auffassen. Daß die Zetterstedtsche flonlega nichts weiter ist als ein Gemisch von cilicrura und tricho- dactyla, habe ich bereits vor langer Zeit in meinem Bericht über die Anthomjdden der Zetterstedtschen Sammlung dargetan. Aus diesem Grunde habe ich auch ßorilega nicht in die Bestimmungs- tabelle aufgenommen. 19. Ch. cinerella Fall. Der deutlich vorgezogene Mundrand, die gelbgraue Färbung des ganzen Körpers, der walzenförmige Hinterleib mit einer ziem- lich scharf begrenzten, an den Hinterrändern der Ringe deutlich unterbrochenen Rückenstrieme und die schiefe Lage der hinteren 10. Heft 182 Prof. P. Stein: Querader sind Merkmale, nach denen die Art zusammen mit den in der Bestimmungstabelle gemachten Angaben mit Sicherheit zu erkennen ist. Sie ist wie cilicrura über einen großen Teil der Erde verbreitet, scheint aber in einzelnen Gegenden ganz zu fehlen, während sie in andern häufig ist. Ich selbst habe nur je ein Stück auf Rügen und Bornholm gefangen. Um Genthin habe ich sie nicht beobachtet, wenn nicht vielleicht ein unbezetteltes Stück meiner Sammlung aus der Anfangszeit meiner dipterologischen Tätigkeit dorther stammt. Außerdem besitze ich noch Stücke aus der Mark Brandenburg, Riegersburg in Niederösterreich, Budapest, vom Mt. Cenis, aus Italien und Nordafrika und habe sie gesehen aus Stolp, Innsbruck, Dorpat, der Dauphine, dem Kaukasus, Beirut, Damaskus und der Oase Merw in Turkmenien. In Zentral- asien und auf Formosa ist sie gleichfalls häufig. 20. Ch. compressa nom. nov. pro varicolor Rond. nee Meig. Augen durch eine deutliche schwarze Strieme und linienartige Orbiten so getrennt, daß die Stirn an der schmälsten Stelle etwa so breit ist wie das 3. Fühlerglied, Stirn und Wangen stark vor- ragend, Backen noch ein wenig breiter, an ihrem vordem untern Rand mit etwa 4 aufwärtsgekrümmten Borsten versehen, Hinter- kopf unten stark gepolstert, Mundrand vorgezogen, aber meist nur soweit wie die Stirn, Fühler unter der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand erreichend, 3. Glied doppelt so lang als das 2., Borste fast nackt, an der Basis etwas verdickt, Taster lang, gegen das Ende schwach keulenförmig, dichtborstig, Rüssel wenig länger als die Taster. Thorax und Schildchen grünlich aschgrau, ersterer von hinten gesehen mit einer nicht sehr deutlichen dunkleren Mittelstrieme und je einer etwas schmäleren Seitenstrieme; pra lang und kräftig, a zweireihig, recht lang und einander genähert, auch die übrigen Thorakalborsten recht lang. Hinterleib länger wie Thorax und Schildchen, walzenförmig, aber namentlich in der Endhälfte deutlich seitlich zusammengedrückt, überall abstehend rauhhaarig, an den Einschnitten länger beborstet, Hypopyg ganz im letzten Ring versteckt. Er ist wie der Thorax gefärbt und läßt auf den 3 letzten Ringen eine ziemHch scharf begrenzte breite, an den Hinterrändern der Ringe unterbrochene Rückenstrieme er- kennen und seitlich davon, den Hinterrand des vorhergehenden Ringes berührende, kleine braune Flecke, die je nach der Be- trachtung mehr oder weniger deutlich zu erkennen sind. Pulvillen ziemlich stark verlängert, Beborstung der Beine reichlich, im übrigen nichts Besonderes bietend. Flügel deutlich graulichgelb, mit kräf- tigem, bisweilen sehr langem Randdorn und gedörneltem Vorder- rand, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und meist gerade, Schüppchen weißhchgelb, Schwinger gelb. Länge 7 — 8 mm. Meine Stücke stammen aus Budapest und von der Insel Kreta. Pokorny hat die Art zahlreich in der Umgegend von Wien ge- sammelt. Die Anthomyiden Europas. 183 21. Ch. crinitarsata Stein Die Angabe, daß außer dem Metatarsus der Mittelbeine auch die folgenden Glieder mehr oder weniger beborstet sind, genügt, um die Art von allen übrigen zu unterscheiden. Die ausführliche Beschreibung findet man in den Ent. Nachr. XXVI, 316, 10 (1900). Ich habe 2 Männchen auf Rügen und je eins in Kissingen und auf Bornholm gefangen und ein Stück gesehen, das Ringdahl am Ring- see im südlichen Schweden sammelte. 22. Ch. (Lasiomma) ctenocnema Kow. Bei der geringen Anzahl meiner Stücke (4 Männchen aus Genthin) wage ich nicht zu entscheiden, ob die Art wirklich von der viel gemeineren Roederi verschieden ist, da die ungleichen Schüppchen fast das einzige sind, was beide unterscheidet. In der Beborstung der Hinterschienen stimmen sie vollständig überein. Außer meinen Stücken habe ich noch eins gesehen, das Ringdahl in Schweden gefangen hat. 23. Ch. curiicornis nom. nov. pro brevicornis Strobl nee Zett. Ich habe diese Art unter dem Stroblschen Namen im Arch. Nat. A, 8, 54, 11 (1914) ausführlich beschrieben und will als Merk- mal, welches das Erkennen der Art erleichtert, noch einmal hervor- heben, daß das Untergesicht im Profil auffallend zurückweicht, und daß die Hinterleibsstrieme nur linienartig ist. Die Mittel- schienen tragen außen vorn nur eine sehr unscheinbare, außen hinten und innen hinten je 2 etwas längere Borsten, die Hinter- schienen außen und außen abgewandt meist 3 Borsten von mäßiger Länge, innen abgewandt gewöhnlich nur eine. Ich fing 3 Pärchen Anfang April auf Weidenblüten in Genthin und besitze noch ein Pärchen aus Ungarn. 24. Ch. debilis nom. nov. pro infirma Zett. nee Meig. Augen aufs engste zusammenstoßend, so daß selbst schmale Orbiten kaum wahrzunehmen sind, die vorragende Stirn und die Wangen kaum halb so breit wie das 3. Fühlerglied, Backen min- destens so breit wie dieses, Mundrand nicht vorgezogen, Hinter- kopf unten kaum gepolstert, sämthche Teile seidenweiß bestäubt, in gewisser Richtung grau schimmernd, 3. Fühlerglied doppelt so lang wie das 2., Borste nackt, im Basaldrittel etwas verdickt, Taster schwach keulenförmig, Rüssel ziemlich kurz. Thorax und Schildchen hell aschgrau, ersterer von hinten gesehen mit einer dunkelgrauen, aber den Vorderrand meist nicht erreichenden, über die Akrostichalborsten laufenden Mittelstrieme und noch un- deutlicheren, unmittelbar an die Dorsozentralborsten nach außen- hin anstoßenden Seitenstriemen; pra fehlend, a deutlich zwei- reihig. Hinterleib etwas schmäler als der Thorax, streifenförmig, flachgedrückt, an der Spitze nur ganz wenig verdickt, wie ge- wöhnlich behaart und beborstet. Er ist ziemlich hellgrau wie der Thorax gefärbt und läßt schräg von hinten betrachtet eine Rücken- strieme erkennen, die an den Hinter rändern der Ringe gewöhnlich 10. He« 184 Prof. P. Stein: etwas schmäler und unterbrochen ist, und bei reinen Stücken beiderseits davon einen undeutlichen, dem Vorder rand anHegenden Fleck, der nur bei gewisser Betrachtung zu bemerken ist und ent- fernt an die Hinter leibszeichnung von Anfh. pluvialis erinnert. Pulvillen deutlich verlängert. Mittelschienen außen vorn imd außen hinten mit je 1, hinten mit 2 Borsten, Hinterschienen fast regel- mäßig außen und außen abgewandt mit je 2, innen abgewandt mit 1 Borste. Flügel fast glashell, ohne Randdorn, 3. und 4. Längs- ader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weiß, das untere deutlich vorragend, Schwinger gelblich. Länge 5 — 6 mm. Ich habe die Art nicht zu selten in Genthin gefangen, sie aber sonst nur aus Innsbruck gesehen. 25. Ch. dentiens Pand, Ich verweise auf die genaue Beschreibung, die ich von dieser Art im Arch. Nat. A, 8, 50, 8 (1914) gegeben habe, und will nur noch erwähnen, daß die Hinterschienen außen 2, außen abgewandt 2 — 3, innen abgewandt meist 1 Borste tragen. An der Bewimperung am untern Rand der Bauchlamellen ist sie leicht zu erkennen. 26. Ch. discreta Meig. Augen durch eine schmale schwarze Strieme und linienartige Orbiten manchmal mehr, manchmal weniger getrennt, die schmälste Stelle jedoch in der Regel höchstens halb so breit wie das 3. Fühler- glied, Stirn im Profil fast von Fühlerbreite vorragend, die ge- kielten Wangen kaum schmäler. Backen fast doppelt so breit als die Wangen, Hinterkopf unten stark gepolstert, Mundrand etwas vorgezogen, aber höchstens so weit vorgezogen als die Stirn, sämt- liche Teile mit der üblichen silbergrauen, schwärzlich schimmernden Bestäubung, Fühler etwas imter der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand ein wenig überragend, 3. Glied doppelt so lang als das 2., Borste fast nackt, an der Basis etwas verdickt, Taster fadenförmig, Rüssel ziemlich schlank und etwas verlängert. Thorax und Schildchen aschgrau, oft ins Bräunliche ziehend, ersterer von hinten gesehen meist mit 3 recht deutlichen, ziemlich schmalen über die Akrostichal- und Dorsozentralborsten laufenden, dunkler grauen Striemen, wozu bei besonders reinen Stücken oft noch äußere Seitenstriemen treten, pra so lang und kräftig wie die 1. de, a meist nur feinhaarig, selten vor der Naht ein deutlicheres Paar, Grundbehaarung des Thorax im übrigen ziemlich dürftig. Hinterleib etwas länger wie Thorax und Schildchen, streifenförmig, mehr oder weniger flachgedrückt, am Ende nur wenig verdickt, Hypopyg kaum vorragend, Behaarung und Beborstung des Hinter- leibes die gewöhnliche. Er ist aschgrau gefärbt und läßt bei der üblichen Betrachtung eine ziemlich scharf begrenzte Rückenstrieme erkennen, die an den Hinterrändern der Ringe meist etwas ab- gesetzt ist, an Breite recht veränderlich ist und an den Vorder- rändern der Ringe oft mit wenig scharf ausgebildeten Querbinden zusammenhängt. Puhdllen wenig verlängert, Mittelschienen bei Die Anthomyiden Europasl 185 den meisten Stücken außen vorn, außen hinten und innen hinten mit je 2 Borsten, von denen die untere die längere ist, Hinter- schenkel unterseits abgewandt mit einer vollständigen, zugekehrt mit einer von der Basis bis zur Mitte sich erstreckenden Borsten- reihe, Hinterschienen außen und außen abgewandt mit je 3, innen abgewandt mit 2 — 3 kürzeren und innen zugekehrt um die Mitte herum ebenfalls mit 2 — 3 kurzen Borsten. Flügel graugelb, mit mäßig langem Randdorn und oft etwas gedörneltem Vorderrand, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger oft rotgelb. Länge ca. 6 mm. Bei einiger Aufmerksamkeit ist dieArt trotz der etwas wechseln- den Stirnbreite, der verschiedenen Deutlichkeit der Thorax- striemen und der gleichfalls etwas wechselndenHinterleibszeichnung doch leicht zu erkennen. Ich habe sie in Genthin,Treptow, Kissingen und auf Bornholm ziemhch häufig gefangen und kenne sie aus den meisten Sammlungen z. B. aus Innsbruck, Dorpat, der Dau- phine, Schweden und Lappland. 27. Ch. dissecta Meig. Diese kleine, 3 — 4 mm lange Art ist ebenfalls durch eine Reihe von Merkmalen verhältnismäßig leicht zu erkennen. Die Augen stoßen eng zusammen und nehmen fast den ganzen Kopf ein, da Stirn und Wangen im Profil nur wenig vorragen und auch die Backen ziemlich schmal sind, während auch der Mundrand nicht vorgezogen und der Hinterkopf nicht gepolstert ist, 3. Fühler- glied doppelt so lang wie das 2., Borste nackt mit schwach ver- dickter Basis, Taster an der Spitze schwach, bisweilen fast löffel- artig verbreitert. Thorax und Schildchen erscheinen im Leben ganz schwarz, schwach glänzend; im Tode aber zeigt der erstere, wenn man ihn ganz schräg von hinten betrachtet, allerdings nicht sehr deutlich, 3 sehr breite noch schwärzere Striemen, die nur durch schmale graulich bestäubte Streifen getrennt sind und namentlich hinter der Naht erkennbar sind, während der vor der Naht liegende Thoraxteil mehr grau bestäubt ist und jederseits einen dunklen Vorderrandfleck und eine schmälere Mittelstrieme erkennen läßt; pra fehlend, a deutlich zweireihig. Hinterleib schmal, streifenförmig, bis zum Ende flach, Hypopyg kaum ent- wickelt; er ist grünlich aschgrau bestäubt und läßt eine schmale, nach hinten meist etwas schmäler werdende Rückenstrieme und deutliche, wenn auch etwas blassere, mehr oder weniger breite Vorderrandbinden erkennen, die nur in sehr seltenen Fällen unter dem vorhergehenden Ring versteckt sind. PulviUen kurz, Vorder- schienen mit 1 sehr unscheinbaren Borste, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten und innen hinten mit je 2, ebenfalls sehr kleinen Börstchen, Hinterschenkel unterseits abgewandt mit einer vollständigen, aber lockern Reihe von fast gleichlangen Borsten, zugekehrt nur in der Basalhälfte mit einigen feineren Borsten, Hinterschienen regelmäßig außen und außen abgewandt mit je 2, 10. Heft 186 Prof. V. Stein: innen abgewandt mit 1 Borste. Flügel schwach graulich, im Leben etwas deutlicher, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. Sie ist wohl überall häufig und findet sich gern unter Bäumen schwebend. Von Fundorten erwähne ich nur Innsbruck, Dorpat, Schweden und die Färöer. Anm. : Bei einigen Weibchen ist die löffelartige Verbreiterung der Taster oft recht auffallend, während sie bei andern wieder weniger bemerkbar ist. Auch einige Männchen meiner Samm- limg aus Genthin, Innsbruck und Schweden zeigen diese Eigen- schaft in hohem Grade und wurden früher von mir für eine eigene Art gehalten. Nach reiflicher Überlegung kann ich aber in ihnen nichts weiter als eine leichte Abänderung sehen. 28. Ch. elongata Pok. Augen nur durch eine linienartige schwarze Strieme und ebenso feine weiße Orbiten getrennt, Stirn im Profil weiter vorstehend, als das 3. Fühlerglied breit ist, die gekielten Wangen wenig schmäler, Backen fast so breit, als das 3. Fühlerglied lang ist, Mundrand etwas vorgezogen, aber nicht weiter als die Stirn, an dem vorn schief abgeschnittenen Teil ziemlich lang und dicht beborstet, Hinterkopf stark gepolstert, Fühler unter der Augenmitte ein- gelenkt, den untern Augenrand etwas überragend, 3. Glied reichlich doppelt so lang als das 2., Borste nackt, an der Basis schwach ver- dickt und ganz allmählich dünner werdend, Taster schwach keulen- förmig, fast so lang wie der ziemüch schlanke Rüssel. Thorax und Schildchen ziemlich hellgrau, pra lang und kräftig, a vor der Naht ein ziemlich langes und kräftiges Paar, die folgenden kürzer und feiner. Hinterleib recht auffallend länger als Thorax und Schild- chen, ziemlich schmal und nach der Spitze zu noch etwas schmäler werdend, flachgedrückt und an der Spitze nur wenig verdickt, 1. und 2. Ring zusammen nur wenig länger als der 3. Er ist wie der Thorax gefärbt und läßt nur ganz schräg von hinten gesehen eine schmale graue Rückenstrieme ziemlich verloschen erkennen. Pulvillen verlängert. Mittelschienen außen vorn mit einer ziemlich kräftigen und langen, außen hinten und hinten mit je 2 kürzeren und feineren Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt vom Ende des 1. Drittels bis zur Spitze mit einer Reihe anfangs kürzerer, dann allmählich länger werdender Borsten, zugekehrt nur sehr kurz behaart, erst kurz vor der Spitze mit einigen etwas längeren Borsten, Hinterschienen außen mit 3, außen abgewandt mit 4 — 5, innen abgewandt mit 2 — 3, innen zugekehrt in der Basalhälfte mit 4 — 6 abstehenden kurzen Borsten. Flügel blaßgelb, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Quer- ader steil und wenig geschwungen, letzter Abschnitt der 4. Längs- ader 1 ^ mal so lang als der vorletzte, Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Länge 7 mm. Die Anthomyiden Europas. 187 Ich besitze ein t3rpisches Männchen durch Pokorny vom Stilfser Joch und ein Pärchen von der Rötheispitze in den Ötztaler Alpen. 29. Ch. (Lasiomma) eriophthalma Zett. Unterscheidet sich von allen eigentlichen Chortophilaa.iten durch die behaarten Augen, von den übrigen Arten der Unter- gattung Lasiomma dadurch, daß die Hinterschienen innen zu- gekehrt höchstens an der Basis mit 2 Borsten versehen sind. Sonst wäre nur noch zu erwähnen, daß die Körperfärbung im allgemeinen heller ist als bei den andern Arten, und daß die Hinterschenkel unterseits zugekehrt in der Basalhälfte ziemHch lang beborstet sind. Ich habe nur 4 Männchen um Genthin gefangen, besitze noch einige aus Stolp (Karl) und kenne die Art nur noch aus Sizilien. Anm. : Ob die Art wirklich mit der Zetterstedtschen zusammen- fällt, ist zweifelhaft ; ich habe ihr den Namen gelassen, da auch die Pandellesche eriophthalma, wie ich mich durch Ansicht der Type überzeugen konnte, die obige Art ist. Sie ist wohl identisch mit der Kowarzschen adelpha. 30. Ch. exigua Mde. Eine kleine Art von 3,5 — 4 mm Länge. Augen aufs engste zusammenstoßend, Kopf im übrigen wie bei dissecta gebaut, Fühler- borste an der äußersten Basis recht deutlich verdickt. Thorax und Schildchen bläulich aschgrau, Brustseiten etwas heller bestäubt, ersterer mit der schwachen Spur einer schmalen dunkleren Mittel- strieme; pra ziemlich kurz, a vor der Naht einige Paar ziemlich nahe gerückter. Hinterleib so lang wie Thorax und Schildchen, schmal, streifenförmig, an der Basis flach gedrückt, an der Spitze etwas verdickt, die ersten beiden Ringe zusammen wenig länger als der 3., Hypopyg deutlich vorragend, Endabschnitt glänzend schwarz. Der ganze Hinterleib ist ziemlich lang abstehend behaart, an den Einschnitten noch länger beborstet, hell aschgrau bestäubt und zeigt eine schmale dunkelgraue Rückenstrieme, die an den Vorderrändern der Ringe sich mehr oder weniger deutlich schmal bindenförmig erweitert. Pulvillen kurz. Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je einer längeren, hinten mit 2 sehr kurzen Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt wie zugekehrt mit je einer Reihe recht langer Borsten, von denen die letzteren nicht ganz bis zur Spitze gehen. Hinterschienen außer den gewöhnlichen Borsten noch innen zugekehrt um die Mitte herum mit 4 — 5 ziem- lich langen, senkrecht abstehenden Borsten. Flügel graulichgelb, fast ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader schwach konvergierend, hintere Querader steil und fast gerade, meist etwas länger als ihre Entfernung von der kleinen, Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Ich habe die Art in mehreren Stücken in Genthin gefangen, selten in Treptow, besitze sie durch Villeneuve aus Rambouillet und habe sie aus Innsbruck, den verschiedensten Punkten in der Wiener Umgegend und aus Schweden gesehen. In der Zetterstedt- 10. Heft 188 ^o*- ^- Stein: sehen Sammlung zu Lund findet sie sich unter dem Namen lepida FaU. 31. Ch. Fahricii Holmgr. Durch die Beborstung auf der Außenseite des Mittelmeta- tarsus mit trichodactyla verwandt und ihr sehr ähnlich. Meine Stücke sind sämtlich größer und unterscheiden sich hauptsächlich dadurch von ihr, daß die Hinterschienen innen zugekehrt keine kontinuierliche Reihe gleichlanger kurzer Borsten tragen, son- dern nur mit einigen zerstreut stehenden Borsten versehen sind. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist der, daß die Hinterschen- kel von trichodactyla unterseits zugekehrt von der Mitte bis zur Spitze mit einer ziemlich dichten, fast kammartigen Reihe ziemlich feiner und mäßig langer Borsten versehen sind, wäh- rend sich bei Fahricii nur kurz vor der Spitze einige Borsten finden. Ob parcepilosa Villen, von Fahricii wirklich verschieden ist, will ich dahingestellt sein lassen. Ein mir von Ville- neuve zugeschicktes Originalstück trägt an den Hinterschienen innen zugekehrt eine größere Anzahl längerer und ziemlich kräf- tiger Borsten und unterscheidet sich auch sonst noch von den Stücken meiner Fahricii dadurch, daß die Mittelschienen außen vorn eine kräftige und lange Borste tragen, die den andern fehlt. Ein ganz ähnliches Stück habe ich letzthin von Ringdahl aus Schweden erhalten, doch weicht auch dies wieder dadurch etwas ab, daß die Hinterschienen innen abgewandt mit 5, nach der Spitze zu länger werdenden Borsten besetzt sind, während sich hier bei dem Villeneuveschen Stück nur 2 finden. Nur reichliches Material, das mir zur Zeit noch fehlt, kann entscheiden lassen, ob mehrere verschiedene Arten in Betracht kommen, oder ob es sich um Ab- änderungen einer einzigen handelt. Man vergleiche auch, was ich bei Hylemyia majuscula Pok. gesagt habe. Ich besitze ein Pärchen aus Grönland durch Lundbeck, einige Stücke aus Dorpat, Schweden und Lappland und habe selbst ein Männchen auf Rügen gefangen. 32. Ch. frontella Zett. Eine kleine, fast schwarze Art mit angeräucherten Flügeln, die an den schwärzlichen Schwingern leicht zu erkennen ist. Der Hinterleib erscheint fast schwarz, ist aber ganz schräg von hinten gesehen dünn bräunlich bestäubt und läßt eine dunklere Rücken- strieme nur sehr undeutlich erkennen. Die Hinterschenkel tragen unterseits zugekehrt wie abgewandt eine fast vollständige Reihe ziemlich langer Borsten und die Hinterschienen innen zu- gekehrt wie bei exigua ebenfalls eine Anzahl von Borsten. Eine Präalarborste ist nicht wahrzunehmen. Ich habe nur ein Stück in Genthin gefangen, besitze sie aus Schweden (Ringdahl), der Dauphin^ (Kuntze) und kenne sie noch aus Innsbruck und Lappland. Die Anthomyiden Europas. 189 33. Ch. fusciceps Zett. In meinen Bemerkungen über die Anthomyiden der Zetter- stedtschen Sammlung habe ich zwar angegeben, daß fusciceps weiter nichts wäre als ein junges Stück von cilicrura Rond. und habe dabei die charakteristische Beborstung der Hinterschienen im Auge gehabt. Inzwischen habe ich aber aus Lappland und Dorpat Stücke kennen gelernt, die ebenfalls diese bisher nur bei cilicrura und trichodactyla beobachtete Beborstung aufweisen, von beiden Arten aber verschieden sind. Ich möchte diese nun für die wirkliche fusciceps Zett. halten, um so mehr, als Zetterstedt in seiner Beschreibung die recht auffallende Beborstung der Hinter- schienen erwähnt, während er z. B. bei piatura, unter welcher Bezeichnung er Stücke von cilicrura und trichodactyla zu stecken hat, nichts davon sagt. Zur Kenntlichmachung der Art, die im übrigen den beiden erwähnten Arten in Zeichnung und Färbung gleicht und in Größe zwischen ihnen steht, genügt es vollkommen, wenn ich die Beborstung der Hinterbeine angebe. Die Hinter- schenkel sind unterseits zugekehrt wie abgewandt mit je einer Reihe langer und feiner Borsten versehen, die Hinterschienen tragen innen zugekehrt dieselbe Borstenreihe wie cilicrura, sind aber auch innen abgewandt fast der ganzen Länge nach mit einer Reihe ähnHcher, nur etwas kräftigerer Borsten bewehrt. Ich besitze ein Stück aus Lappland und mehrere aus Dorpat (Sintenis). 34. Ch. grisella Rond. Die völlig andere Körperfärbung unterscheidet diese Art von der sonst sehr ähnlichen cinerella Fall. Ein weiterer Unterschied ist der, daß die Hinterschenkel bei der vorliegenden Art unterseits abgewandt der ganzen Länge nach beborstet sind, während sich bei cinerella nur vor der Spitze 2 — 3 Borsten befinden. Die meisten meiner Stücke stammen vom Stilfser Joch, einige aus Cusiano. 35. Ch. humer ella Zett. Die Art ist meist verkannt und von mir in keiner Sammlung richtig bestimmt gefunden worden, was übrigens erklärlich ist, da Zetterstedt selbst mehrere Arten zusammengeworfen hat. Die von ihm in der Anmerkung erwähnten größeren lappländischen Stücke sind nämlich nichts weiter als aestiva Meig. Die kleine, etwa 4 mm große Art ist im Leben vollständig schwarz und erst im Tode auf Thorax und Hinterleib schwach graulich bestäubt, so daß man auf ersterem 3 schmale schwärzliche Striemen ziemlich deutlich, auf letzterem eine breite Mittelstrieme und schwärzUche Vor der r ander der Ringe nur sehr verloschen wahrnimmt. Recht kennzeichnend ist die auch von Zetterstedt erwähnte Kürzerer Fühler, indem das 3. Glied nur wenig länger ist als das graue, schwach rötlich durchschimmernde 2. Die Präalar börste ist ziem- lich lang, aber nicht stark, der Hinterleib streifenförmig, flach- 10. Heft 190 Prof. P. Stein: gedrückt und am Ende nur schwach verdickt. Die Pulvillen sind kurz, Mittelschienen außen vorn mit 1 ziemlich kleinen, außen hinten und innen hinten mit je 2 etwas längeren Borsten, Hinter- schenkel unterseits abgewandt mit einer Reihe längerer, zugekehrt mit einer ebensolchen kürzerer Borsten, Beborstung der Hinter- schienen nichts Besonderes bietend. Flügel im Leben recht schwärz- lich mit noch intensiverer Basis, Randdorn fehlend, Vorderrand ganz kurz gedörnelt, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Quer- ader steil und gerade, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger oft schmutziggelb, bisweilen etwas verdunkelt. — Das Weibchen ist an den kurzen Fühlern, deren 2. Glied noch deutlicher rötlich ist als beim Männchen, der vorn rotgelben Stirnmittelstrieme, dem auf den letzten Ringen deutlich glänzenden Hinterleib und der weit vorgestreckten, seitlich zusammengedrückten Legeröhre leicht kenntlich. Ich habe die Art schon Ende April nicht selten, wiederholt auch in copula, um Genthin gefangen, sonst nur noch auf Born- holm und kenne sie noch aus der Umgegend Wiens (Pokorny) und Dorpat. 36. Ch. intersecta Meig. Durch Typen in der Pariser und in der Winthemschen Samm- lung zu Wien ist meine Auffassung dieser ebenfalls viel verkannten Art bestätigt. Die Augen stoßen aufs engste zusammen und nehmen fast den ganzen Kopf ein, 3. Fühlerglied fast dreimal so lang als das 2., Borste nackt, an der Basis kaum verdickt. Thorax und Schildchen aschgrau, von hinten gesehen etwas heller bestäubt, so daß man die Spur einer Mittelstrieme wahrnimmt, pra ziemlich kurz und fein, a deutlich zweireihig. Hinterleib so lang wie Thorax und Schildchen, streifenförmig, an der Basis mehr oder weniger flachgedrückt, in der Endhälfte verdickt, die ersten beiden Ringe fast doppelt so lang wie der 3., Hypopyg wohlentwickelt, End- abschnitt knopfförmig vorragend, ebenso wie die wohlentwickelten Bauchlamellen glänzend schwarz, ein Merkmal, das für die Art charakteristisch ist. Von hinten gesehen ist er hell grünlich- bis bläuUchgrau seidenartig bestäubt und zeigt auf den 3 letzten Ringen eine deutliche Mittelstrieme, die auf den vorhergehenden entweder gar nicht oder nur an der Basis wahrzunehmen ist. Be- haarung des Hinterleibs ziemlich dicht, abstehend, an den Ein- schnitten kaum kräftiger und länger. Pulvillen kurz. Mittelschienen außen vorn mit 1 ziemlich kurzen, außen hinten mit 1 längeren, hinten mit 2 kürzeren Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach, zugekehrt in der Basalhälfte beborstet, Hinterschienen außen mit 2, außen abgewandt mit 3, innen ab- gewandt meist mit 1 Borste, innen zugekehrt nackt. Flügel grau- lich, mit kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader schwach kon- vergierend, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weiß- lich, Schwinger gelb. Länge 3,5 — 4,5 nun. Die Anthomyiden Europas. 191 In Genthin und Treptow habe ich die Art ziemlich zahlreich, oft unter Bäumen schwebend, gefangen und sie auch in Thüringen und Niederösterreich gesammelt ; ich kenne sie ferner aus Sonder- burg, Dresden, Ürdingen, StolpV Franzensbad, Wien, Innsbruck, vom Mt. Cenis, aus Dorpat und Schweden. 37. Ch. lineata Stein Im Arch. Nat. A. 8, 53, 10 (1914) habe ich eine so ausführliche Beschreibung der Art gegeben, daß ich mich beschränken kann, darauf zu verweisen. Bei den Fundortsangaben habe ich mich leider eines schweren Versehens schuldig gemacht, auf das mich Herr Dr. Speiser gebührend aufmerksam machte. Ich hatte von ihm aus Bischofsburg ein Männchen erhalten und diesen Fundort irrtümlich nach West- statt Ostpreußen verlegt. Kramer hat die Art aus Sonchus oleraceus gezogen. 38. Ch. longicauda Strobl Der fast schokoladenbraune, stumpfe, bis auf die starken Borsten vollständig kahle Thorax, dem die Präalarborste und die Akrostichalborsten vollständig fehlen, macht die Art schon allein kenntlich. Die Flügel sind schwach bräunlich fingiert, an der äußersten Basis ziemlich intensiv, was auch im Tode noch, wenn auch etwas verwaschener, deutlich ist. Ganz merkwürdig abweichend von allen Arten ist die Beborstung der Mittelschienen. Dieselben tragen nämlich vorn etwa im Beginn des letzten Fünftels eine kurze Borste und hinten 2, etwa am Ende des 1. und 2. Drittels. Das Hypopyg endlich trägt am Ende einen aus wenigen langen Borsten bestehenden Haarpinsel, der bis an die Basis des Bauches reicht und bei seitlicher Betrachtung meist ohne besondere Präparation zu sehen ist. Diese wenigen Bemerkungen werden das niedliche Tierchen sicher erkennen lassen. Ich selbst habe nur eine Anzahl Stücke in Schmiedefeld ge- fangen, besitze sie vom Hochwald im Lausitzer Gebirge (Kramer), aus Innsbruck (PöU), Ungarn, Siebenbürgen, Italien (Bezzi) und habe endlich noch ein Weibchen aus Stolp (Karl) gesehen und ein Männchen aus Slatous im Ural (Kuntze). 39. Ch. longula Fall. An dem völlig walzenförmigen Hinterleib, der eine schmale bräunliche, an den Hinterrändern der Ringe unterbrochene Rücken- strieme trägt, dem deutlichen Randdorn und den schwach ge- säumten Queradern auch ohne ausführliche Beschreibung leicht zu erkennen. Die Größe wechselt sehr; neben einem Zwergexemplar von 3 mm besitze ich solche bis zu 6,5 mm. Die Art kann als selten bezeichnet werden. Ich habe nur wenige Stücke in Genthin, Treptow, auf Rügen und Bornholm gefangen, besitze sie aus Berlin und anderen Orten der Mark, aus Mecklen- burg, Perpignan im südlichen Frankreich und den Kanarischen Inseln und kenne sie aus Stolp, Pößneck, Wien, Bozen, der Dau- phin^, Dorpat und Lappland. 10. Helt 192 Prof. P. Stein: 40. Ch. (Egle) muscaria Fbr. Durch den schnauzenförmig vorgezogenen Mundrand und die langen, nach der Spitze zu sich allmählich etwas verbreiternden ^ ). Taster ist die Untergattung •^t£gle im allgemeinen und durch ' den Besitz von 4 Dorsozentralborsten, durch die sie völlig ver- einzelt dasteht, die vorliegende Art insbesondere so deutlich ge- kennzeichnet, daß es einer weiteren Beschreibung nicht bedarf. Sie findet sich schon Ende März und Anfang April ziemlich häufig auf Weidenblüten, wo ich sie in Genthin und Treptow ge- fangen habe; auch aus Eger, Wien, Dorpat und Schweden ist sie mir bekannt. Anm. Die in der Fabriciusschen Beschreibung gebrauchten Worte antennis plumatis lassen es zweifelhaft erscheinen, ob wir es in der obigen Fliege Mdrklich mit seiner Art zu tun haben. Sollte es sich jemals herausstellen, daß dies nicht der Fall ist, so müßte die Art den Namen hrevicornis Zett. erhalten. 41. Ch. octoguttata Zett. Augen aufs engste zusammenstoßend, im übrigen der Kopf etwa wie bei dissecta. Thorax und Schildchen tiefschwarz, Brust- seiten dünn bräunlich bestäubt, Thorax unmittelbar vor dem Schildchen mit grauer Bestäubung, von der sich eine ziemlich breite schwarze Mittelstrieme abhebt, am äußersten Vorderrand bei reinen Stücken der Anfang einer schwarzen Mittelstrieme, die ganz vorn von 2 schmalen, graulich bestäubten Linien eingefaßt wird; pra ziemUch kurz, a vor der Naht ein längeres Paar, das freilich auf dem schwarzen Grund nur schwer wahrzunehmen ist. Hinterleib so lang wie Thorax und Schildchen, streifenförmig, flachgedrückt, auch am Ende kaum etwas verdickt, da das Hypopyg im letzten Ring versteckt und nur wenig entwickelt ist, 1. und 2. Ring zusammen nur wenig länger als der 3., von hinten gesehen dicht grünlich aschgrau bestäubt mit scharf ausgeprägter, ziemlich breiter Rückenstrieme und deutlichen, mehr oder weniger breiten Vorderrandbinden. Pulvillen kurz. Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1 etwas längeren, hinten mit 2 kurzen Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt in der Endhälfte mit einer Reihe anfangs ziemlich kurzer, dann längerer Borsten, zugekehrt nur vor der Spitze mit einigen Borsten, Hinterschienen außen abgewandt mit 8 — 10, fast die ganze Länge einnehmenden und ziemlich gleich- langen Borsten, innen abgewandt meist nur mit 1, innen zugekehrt mit 2 — 3 um die Mitte herum stehenden Borsten. Flügel rauch- bräunlich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel oder schwach konvergierend, hintere Querader steil und gerade, Schüpp- chen weißlichgelb, Schwinger gelb mit ziemlich großem Knopf. Länge 4 — 4,5 mm. Die Art ist selten, ich habe einige Stücke in Genthin, bei Krossen und auf Rügen gefangen und kenne sie noch aus der Provinz Schleswig und der Umgegend von Meran. Die Anthomyiden Europas. 193 Anm. : Über die hellere Form dieser Art, var. moesta Holmgr. habe ich ausführlich in der Wien. ent. Zeitg. XXI, 59 (1902) be- richtet. Außer den Stücken, die ich in Genthin Anfang April auf Weidenblüten gefangen habe, habe ich noch ein Männchen aus Stolp gesehen. 42. Ch. (Egle) parva R. D. Könnte für ein Zwergexemplar von muscaria gehalten werden, unterscheidet sich aber außer einigen anderen Merkmalen sofort durch den Besitz von nur 3 Dorsozentralborsten. Ich habe sie mit muscaria zusammen Anfang April in Genthin auf Weiden gefangen und sie aus der Umgegend Wiens, aus Dorpat und Schweden gesehen. Schon durch ihre geringe Größe ist sie von allen andern Arten zu unterscheiden. 43. Ch. [Lasiomma) parviceps Kow. Ich besitze nur ein Stück aus Thüringen, das ich mit großer Wahrscheinlichkeit für diese Art ansehen kann. Mit eriophthalma Zett. bzw. adelpha Kow. hat es die dürftige Beborstung auf der dem Körper zugekehrten Innenseite der Hinterschienen gemein, während es sich von allen andern durch den ziemlich langen, schmalen Hinterleib und von eriophthalma außerdem durch deut- liche Vorderrandbinden unterscheidet. 44. Ch. penicillaris nom. nov. pro sepia aut. nee Meig. Diese Art wurde bisher von den meisten Autoren für sepia Meig. gehalten und ist auch von mir in dem Katalog der paläark- tischen Dipteren so aufgefaßt worden. Sie ist bedeutend größer als sepia, schwankt aber selbst sehr in der Größe, da neben Durch- schnittsstücken von 5 mm auch solche von 7 mm vorkommen. Von der wahren sepia und einigen andern ähnüchen Arten unter- scheidet sie sich sofort durch das Hypopyg, dessen 2. Abschnitt in einen dichten Borstenbüschel ausläuft, der in der Ruhelage zwischen den BauchlameUen versteckt ist. Der Hinterleib ist rein walzenförmig, glänzend schwarz und dünn graulich bestäubt, so daß man ganz schräg von hinten eine breite, aber sehr verloschene Rückenstrieme wahrnimmt. Ich fing die Art bei Genthin Ende April und Anfang Mai zahlreich auf vorjährigen Rohrblütenständen sitzend und auch sonst durch Streifen im Grase und besitze die große Form durch Riedel, der sie häufig in Rügenwalde fing ; auch in Treptow sammelte ich einige Stücke. Sonst sind mir noch Innsbruck und Dorpat als Fundorte bekannt. 45. Ch. pictiventris Zett. Augen durch eine schwarze Strieme und linienartige Orbiten deutlich getrennt, so daß die Stirn an der schmälsten Stelle so breit ist wie das 3. Fühlerglied, Stirn und Wangen im Profil stark vorragend. Backen etwas weniger breit als die Wangen, Unter- gesicht ausgehöhlt und der Mundrand schnauzenförmig vor- gezogen, Fühler oberhalb der Augenmitte eingelenkt, aber den Archiv für Naturgeschichte 1915. A. 10. 13 10. Heft 194 I*rof. P. Stein: untern Augenrand erreichend, da das 3. Fühlerglied 3 mal so lang ist als das 2., Borste nackt, in der Grundhälfte deutlich verdickt, Taster lang, schwach keulenförmig, Rüssel lang und dünner wie die Vorderschienen, glänzend schwarz. Thorax und Schildchen glänzend schwarzgrau, Brustseiten heller bestäubt, ersterer nur ganz schräg von hinten gesehen mit dünner graulicher Bestäubung und der Andeutung von 3 breiten Striemen; pra ziemlich kurz, a vor der Naht 1 — 2 Paar nicht sehr langer, st 2, 2. Hinterleib länger als Thorax und Schildchen, streifenförmig, ziemlich schmal, flachgedrückt, am Ende wenig verdickt, mit kuglig vorstehendem, glänzend schwarzem Hypopyg. Er ist weißgrau bestäubt mit einem Stich ins Grünhche und trägt auf den 3 ersten Ringen je einen schwarzen, nach hinten zu meist schmäler werdenden Mittel- fleck, während der 4. Ring bis auf eine Hinterrandbinde und der 5. Ring meist ganz schwarz ist. Pulvillen kurz; betreffs der Be- borstimg ist nur erwähnenswert, daß die Hinterschienen innen zugekehrt, mit einer vollständigen Reihe kurzer, starrer Borsten besetzt sind, die an Länge noch nicht den Querdurchmesser der Schiene erreichen. Flügel graugelb, mit kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen mäßig groß, weißlichgelb, Schwinger schmutziggelb. Länge 6,5 mm. — Das Weibchen zeichnet sich durch das letzte verlängerte und verbreiterte Glied der Vordertarsen aus. Ich besitze ein Männchen dieser seltenen Art aus Thüringen und ein Weibchen aus Lappland. 46. Ch. püipcs nom. nov. pro angustifrons Rond. nee. Meig. Das breite schwarze, von linienartigen Orbiten eingefaßte Stirndreieck verschmälert sich nach oben so, daß die Augen fast eng zusammenstoßen, Stirn im Profil deutlich vorragend, Wangen etwas schmäler. Backen etwa so breit wie der vorragende Teil der Stirn, an ihrem untern Rand lang und dicht behaart, am vorderen kaum vorgezogenen Mundrand mit einigen aufwärts gekrümmten Borsten besetzt, sämtliche Teile bei gewisser Betrachtung süber- grau, bei anderer schwärzlich erscheinend, Fühler etwas unter der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand ein wenig über- ragend, 3. Glied reichlich doppelt so lang als das 2., Borste nackt, im Basaldrittel deutlich verdickt, Taster ziemlich lang, keulen- förmig und recht dicht behaart, Rüssel wenig länger als die Taster und mäßig dick. Thorax und Schildchen schwarzgrau, stumpf, bei frischen Stücken noch viel dunkler, von hinten gesehen graulich bestäubt und mit 3 bzw. 5 schmalen, dunkler grauen Striemen; pra mäßig lang und ziemlich fein, a nur 1 Paar längerer am Vorder- rand, Grundbehaarung des Thorax ziemlich lang und dicht. Hinter- leib streifenförmig, ungefähr so breit wie der Thorax, flachgedrückt, an der Spitze kaum verdickt, da das Hypopyg nur wenig ent- wickelt und im letzten Ring versteckt ist, dicht abstehend behaart, gegen das Ende zu länger. Er ist aschgrau bestäubt und läßt ganz Die Anthomyiden Europas. 195 schräg von hinten gesehen eine recht deutliche, ziemlich breite schwarze Rückenstrieme erkennen, die sich an den Vorderrändern, zuweilen auch an den Hinterrändern der Ringe zum Anfang von schmalen Querbinden erweitert. Pulvillen kurz. Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1, hinten mit 2 etwas kürzeren, innen mit 1 kräftigen Borste, Hinterschenkel unterseits abgewandt wie zugekehrt der ganzen Länge nach lang und fein, fast zottig behaart. Hinterschienen innen zugekehrt der ganzen Länge nach mit ziemlich langen, feinen, ebenfalls fast zottigen Haaren, auch sonst noch fein und dicht behaart. Flügel graulich, äußerste Basis schwach intensiver, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader an- nähernd parallel, hintere Querader wenig schief und fast gerade, Schüppchen weißlichgelb, das untere ganz wenig vorragend, Schwinger schmutziggelb. Länge ca. 7 mm. Außer Genthin, wo ich die Art schon Mitte Februar bis April, aber auch später im Oktober und November teils am Fenster, teils im Walde auf Dung fing, ist mir kein anderer Fundort bekannt geworden. 47. Ch. pratensis Meig. Augen durch eine schmale schwarze Strieme und kaum sicht- bare Orbiten höchstens halb so weit getrennt als das 3. Fühlerglied breit ist, meist aber noch schmäler, Stirn in sehr stumpfem Winkel höchstens so weit vorragend, als das 3. Fühlerglied breit ist, Wangen meist etwas schmäler. Backen etwas breiter, Mundrand deutlich vorgezogen, gewöhnüch nicht weiter als die Stirn, bei einzelnen Stücken aber auch weiter, 3. Fühlerglied kaum doppelt so lang als das 2., Borste fast nackt, an der äußersten Basis etwas verdickt, Taster fadenförmig, Rüssel ziemlich schlank. Thorax und Schildchen einfarbig schwarz, etwas gleißend, Schulter- beulen und Brustseiten schwach graulich bestäubt, pra so lang und kräftig wie die 1. de, a meist 2 Paar ziemlich unscheinbarer vor der Naht. Hinterleib so lang wie Thorax und Schildchen, streifen- förmig, flachgedrückt, am Ende etwas verdickt, einfarbig schwarz, stumpf, auch ganz schräg von hinten gesehen nicht bestäubt. PulvUlen der Vorderbeine mäßig verlängert, der übrigen kurz. Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten mit 2 ziemlich kräftigen Borsten, hinten mit 2 kurzen und feinen Borsten, Hinter- schenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach, zugekehrt etwa in der Basalhälfte beborstet, Hinterschienen außer den üb- lichen Borsten noch innen zugekehrt um die Mitte herum mit 3 — 4 Borsten. Flügel schwärzlich, namentlich im Leben und be- sonders intensiv an der Wurzel, meist nur mit sehr kleinem, bei einigen Stücken aber auch mit deutlichem Randdorn und in diesem Fall auch etwas gedörneltem Vorderrand, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader ziemhch steil und gerade, Schüppchen weißlich, Schwinger rötlichgelb. Länge recht schwankend von 3 — 5 mm. 13* 10. Heft 196 Prof. P. Stein: Die Art war um Genthin ziemlich häufig, wo ich sie vom Juni an namentlich auf Kompositenblüten fing; ich habe sie ferner in Treptow, Kissingen, auf Usedom, Rügen und Bornholm gefangen und kenne sie noch aus Marienbad, von der Hochschwab, aus Ratzes in Tirol, Orsova in Ungarn, Dorpat, der Dauphin6 und Schweden. Anm. : In der Pariser Sammlung ist diese Art mit se'pia Meig. vertauscht, worüber man weiter unten das Nähere finden wird. 48. Ch. {Paregle) radicum L. Trotzdem diese häufige Art leicht zu erkennen ist, ist sie doch oft verwechselt worden, und auch in der Meigenschen Sammlung findet sie sich unter mehreren Namen. Ich mache daher auf einige Merkmale aufmerksam, die für die Art charakteristisch sind. Augen aufs engste zusammenstoßend, Mundrand schnauzenförmig vorgezogen, der bräunlich aschgraue Thorax mit 3, oft auch 5 schmalen schwarzen Striemen,, pra kurz, a 1 Paar vor der Naht, Hinterleib bräunlich- bis grünlichaschgrau mit breiter Rücken- strieme und feinen Einschnitten, Mittelschienen innen mit kräftiger Borste, hintere Querader der Flügel schief, Schüppchen deut- lich ungleich. Bei jüngeren Stücken ist das Stirndreieck oft röt- lich, was Zetterstedt zur Aufstellung seiner ruficeps veranlaßt hat. Die Art ist überall zu finden und meist auf Blättern niederer Pflanzen gemein. 49. Ch. {Lasiomma) Roederi Kow. Diese häufigste aller Arten der Untergattung Lasiomma ist leicht daran zu erkennen, daß die Hinterschienen innen zugekehrt fast der ganzen Länge nach mit einer Reihe von Borsten bewehrt sind. Der Thorax ist oft ganz schwarz, so daß man kaum eine Spur von Striemung wahrnimmt, oft aber auch mehr grau, so daß min- destens eine Mittelstrieme verhältnismäßig deutlich zu erkennen ist. Die Hinterleibszeichnung besteht wie bei der vorigen Art aus einer recht deutlichen und ziemlich breiten, nach hinten zu sich allmählich verschmälernden Rückenstrieme und schmalen Einschnitten, das kleine knopfartig vortretende Hypopyg ist in der Regel glänzend schwarz, da die dünne grauliche Bestäubung meist abgerieben ist. Um Genthin war die Art schon im ersten Frühling gemein. Sie fand sich mit Vorliebe auf den Holzbänken sitzend, die in den Anlagen aufgestellt waren. Auch in Treptow, Essen, Kissingen habe ich sie gefangen und aus Dorpat und Schweden gesehen. Durch Herrn v. Röder besitze ich auch einige Originalexemplare aus dem Harz. Es ist immerhin nicht unmöglich, daß die Zetter- stedtsche eriophthalma vielleicht doch mit gegenwärtiger Art zu- sammenfällt; wenigstens findet sich in der Beschreibung nichts, was dem widerspricht. Die Anthomyiden Europas. 197 50. Ch. sepia Meig. Wie ich schon vorher bemerkte, steckt in der Meigenschen Sammlung zu Paris unter sepia die oben auseinandergesetzte pratensis und umgekehrt, während in der Winthemschen Sammlung zu Wien unter beiden Namen beide Arten sich befinden. Welches davon ist nun die wahre sepia ? Vergleicht man die Beschreibungen Meigens, so ähneln sie einander so, daß kaum ein wesentlicher Unterschied zu sein scheint. Erst bei sorgfältiger Prüfung ergeben sich einige Anhaltspimkte, die dazu dienen können, beide Arten zu unterscheiden und die mich zunächst zu meiner Auffassung bestimmt haben. Es ist dies einmal der Thorax, den Meigen bei sepia als grauschülernd, übrigens ohne Glanz, bei pratensis als tiefschwarz, etwas glänzend, an den Schultern weißlich angibt; sodann der Hinterleib, der bei sepia als länglich, fast streifenförmig, gewölbt, mit einigem Glanz, bei pratensis dagegen als streifenförmig, flach, schwarz mit breiter tiefschwarzer Strieme, die doch nicht immer deutlich zum Vorschein kommt, geschildert wird. Beides spricht für meine Auffassung, in der ich noch durch die Winthem- sche Sammlung bestärkt wurde. Meigen erwähnt bei sepia aus- drücklich, daß er sie von Wiedemann und Winthem erhalten habe. Nim befinden sich in des letzteren Sammlung unter diesem Namen 2 Pärchen, die meiner Auffassung entsprechen und noch dazu von Meigen selbst bezettelt sind, während nur 1 Weibchen zu pratensis gehört. Unter letzterem Namen finden sich mehrere Pärchen der von mir oben beschriebenen pratensis und nur 2 Männchen von sepia, worunter allerdings eins von Meigen bezettelt ist. Aus alle- dem geht hervor, daß Meigen selbst beide Arten offenbar mit- einander verwechselt hat, sie wenigstens nicht immer sicher unter- schieden hat, daß ich andrerseits aber zu meiner Auffassung voll- kommen berechtigt bin. Die Art, die ich nun hiermit als wahre sepia Meig. aufstelle, ist nichts weiter als die Zetterstedtsche curvicauda. Sie hat große Ähnlichkeit mit penicillaris, der sie namentlich in allen plastischen Merkmalen gleicht, und ist be- sonders in größeren Stücken schwer von ihr zu unterscheiden. In der Regel ist sie aber viel kleiner, da sie im Durchschnitt nur 3,5 — 4 mm mißt. Das einzig sichere Unterscheidungsmerkmal ist der fehlende Borstenbüschel am Ende des Hypopygs. Als weiteres, aber nicht durchaus konstantes Merkmal möchte ich erwähnen, daß der Hinterleib an der Basis mehr oder weniger flachgedrückt und meist einfarbig schwarz glänzend ist, während er bei peni- cillaris walzenförmig und etwas grau bestäubt ist, so daß man eine breite verloschene Rückenstrieme wahrnimmt. Die Schwierig- keit in der Unterscheidung wird noch dadurch vermehrt, daß es wahrscheinlich noch einige Arten gibt, die bei mangelndem Borsten- büschel des Hypopygs von sepia verschieden sind. Die Beschreibung eines normalen Stückes von sepia würde folgende sein. Augen durch eine schmale schwarze Strieme meist nur sehr wenig getrennt, ihre Entfernung an der schmälsten Stelle höchstens etwas über halb 10. Heft 198 Prof. P. Stein: so breit als das 3. Fühlerglied, Stirn im Profil etwas vorragend, die gekielten Wangen schmäler, Backen wieder etwas breiter, Mund- rand nicht vorgezogen, 3. Fühlerglied doppelt so lang als das 2., Borste nackt, an der Basis verdickt, Taster fadenförmig. Thorax und Schildchen schwarzgrau, ohne Glanz, Schulterbeulen und Brustseiten etwas heller bestäubt, pra so lang und kräftig wie die 1. de, a zweireihig, aber ziemlich kurz. Hinterleib kaum länger als Thorax und Schildchen, in der Basalhälfte meist mehr oder weniger flachgedrückt, in der Endhälfte kolbig verdickt, anfangs nur spärlich abstehend behaart, an der Spitze länger und stärker, beide Abschnitte des Hypopygs deutlich vorragend, Bauch- lamellen wohlentwickelt. Er ist meist einfarbig schwarz, schwach glänzend, selten an den Seiten etwas graulich bestäubt. Pul- villen kurz. Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten mit 2, von denen die untere kräftiger und länger ist, innen vorn meist mit 1, selten mit 2, innen hinten meist mit 2 kurzen Borsten, Hinterschenkel unterseits der ganzen Länge nach, aber nicht sehr dicht beborstet, zugekehrt mit einigen zerstreuten Borsten, Hinter- schienen außer den gewöhnlichen Borsten auch innen zugekehrt mit einigen Borsten um die Mitte herum. Flügel graugelb, die Basis meist intensiver, oft sogar deutlich geschwärzt, mit einem Rand- dorn von sehr verschiedener Länge und mehr oder weniger gedörneltem Vorderrand, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weißlich, Schwinger gelblich. Ich habe die Art nicht allzu häufig in Genthin, Treptow und Kissingen gefangen und aus Innsbruck, Budapest, Dorpat, Lapp- land und Damaskus gesehen. Anm. : Die vorstehende Beschreibung paßt im großen und ganzen auch auf penicUlaris, nur ist bei letzterer die Stirn an der schmälsten Stelle fast regelmäßig mindestens so breit wie das 3. Fühlerglied, der Thorax heller grau, so daß man oft die Spur einer Mittelstrieme wahrnimmt, der Hinterleib rein walzenförmig und grau gefärbt mit verloschener Rückenstrieme, seine Beborstung länger und kräftiger, der Flügelranddorn recht lang und der Vorder- rand kräftig gedörnelt. Die Beborstung der Beine ist dieselbe, aber entsprechend der Größe des Tieres viel kräftiger und länger. Ich besitze noch mehrere Stücke, die der penicillans in Größe und Färbung gleichen, am Hypopyg aber keinen Borstenbüschel tragen; mangels anderer äußerer Merkmale verzichte ich auf ihre Be- nennung und Beschreibung.*) *) Während der Drucklegung dieser Arbeit erhielt ich von Herrn Krämer noch eine Anzahl sehr ähnlicher, aber durch den Bau des Hypopygs verschiedener Arten, von denen 2 als flexicauda Schnabl und genitalis Schnabl bestimmt waren. Bei der geringen Anzahl der übersandten Stücke war es mir nicht möglich, sichere äußere Unterscheidungsmerkmale aufzufinden. Die Anthomyiden Europas. 199 51. Ch. transversalis Zett. = Pegomym haemorrhoa Zett. " Augen aufs engste zusammenstoßend, Stirn etwas vorragend, Wangen schmäler. Backen mindestens l^ der Augenhöhe, Mund- rand nicht so weit vorgezogen wie die Stirn, schief abgeschnitten, 3. Fühlerglied doppelt so lang wie das 2., Borste nackt, etwas mehr als das Basalviertel deutlich verdickt, Taster nach der Spitze zu schwach verbreitert, Rüssel mäßig lang und dick. Thorax und Schildchen schwarzgrau, kaum etwas gleißend, ersterer nur bei ganz reinen Stücken vorn mit der Andeutung einer Mittelstrieme, Schulterbeulen und Brustseiten schwach graulich bestäubt, pra ziemHch lang und kräftig, a deutlich zweireihig, einander ziemlich genähert. Hinterleib kaum etwas schmäler als der Thorax, flach- gedrückt, hinten nur wenig verdickt, Hypopyg kaum entwickelt. Er ist ziemlich lang und dicht abstehend behaart, an den Ein- schnitten kaum länger beborstet, schwarzbraun gefärbt und nur sehr dünn heller grau bestäubt, so daß man nur ganz schräg von hinten eine ziemlich breite, dunklere Rückenstrieme wahrnimmt. Pulvillen kaum verlängert, Vorderschienen mit 2, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten mit 2, innen hinten mit 1 — 2 Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt mit einer Reihe mäßig langer Borsten, zugekehrt nur um die Mitte herum mit einigen, Hinterschienen außen, außen abgewandt und innen ab- gewandt mit je 2 Borsten. Flügel bräunlichgelb angeräuchert, namentlich an der Basis, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen gelblich, Schwinger ziemlich intensiv gelb. Um Genthin habe ich nur einmal ein Männchen gefangen, zahlreiche dagegen in Treptow; ich besitze sie ferner aus Frank- reich, Schweden und Lappland. Andere Fundorte habe ich in meiner Sonderarbeit über Pegomyia bei haemorrhoa angegeben. 52. Ch. trichodactyla Rond. An der Beborstung des Mittelmetatarsus, der vollständigen Börstchenreihe auf der Innern, dem Körper zugekehrten Seite der Hinterschienen und an der fast kammförmigen Borstenreihe auf der dem Körper zugekehrten Unterseite der Hinterschenkel ist diese Art von allen andern mit Sicherheit zu unterscheiden. Sie ist weit verbreitet und überall nicht selten ; auch in copula habe ich sie wiederholt gefangen. 53. Ch. triticiperda Stein Die ursprüngliche Beschreibung ist nach Stücken angefertigt, die gezogen und daher nicht ganz ausgereift waren. Ich bin seitdem in den Besitz einer Anzahl im Freien gefangener Stücke gekommen und gebe von ihnen eine nochmalige, teilweise verbesserte Be- schreibung. Augen durch eine schmale schwarze Strieme und linienartige Orbiten nur so wenig getrennt, daß die Stirn an der schmälsten Stelle etwa so breit ist wie die Taster an der Spitze, Stirn im Profil etwa so weit vorragend, als das 3. Fühlerglied 10. Heft 200 Prof. P. Stein: breit ist, Wangen allmählich schmäler werdend, Backen noch etwas breiter als die vorragende Stirn, Mundrand kaum vorge- zogen, 3. Fühlerglied kaum doppelt so lang als das 2., Borste nackt, an der äußersten Wurzel ein wenig verdickt, Taster schwach keulenförmig, Rüssel verhältnismäßig kurz. Thorax und Schildchen hellbräunlich oder bräunlichgrau, ersterer oft ganz ungefleckt und nur ganz vorn mit dem Anfang von 2 grauen Linien, welche die Akrostichalborsten einschließen, oft aber auch mit 3 Striemen, von denen die mittlere genau über die Akrostichalborsten läuft, während die seitlichen sich von oberhalb der Schulterbeulen bis zur Flügelwurzel erstrecken und breiter sind als die Mittelstrieme; pra lang und ziemlich kräftig, a zwei- reihig, aber gewöhnlich nur das 1. Paar vor der Naht ziemlich lang und kräftig, die übrigen kurz, Grundbehaarung des Thorax sehr zerstreut und fein. Hinterleib länger als Thorax und Schildchen, fast streifenförmig, nach der Spitze zu etwas schmäler werdend, auf dem Rücken schwach gewölbt, auf der Bauchseite etwas flach- gedrückt, so daß er die Mitte hält zwischen walzenförmig und flach, kurz und dicht abstehend behaart, an den Einschnitten länger be- borstet, Hypopyg wohlentwickelt, aber der umgeschlagene Endteil dem Bauch dicht anliegend, so daß der Hinterleib am Ende nur mäßig verdickt ist, Bauchlamellen deutlich, ziemlich entfernt von der Spitze. Von der gelbbräunlichen dichten Bestäubimg des Hinterleibes hebt sich eine äußerst schmale, nur wenig dunklere Rückenstrieme kaum ab und auch nur auf den 8 letzten Ringen, oft erscheint der Hinterleib ganz ungestriemt. Pulvillen mäßig verlängert. Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je einer kräftigen Borste, hinten mit 2 etwas kürzeren, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach beborstet, zugekehrt nur auf der Mitte mit einigen Borsten, Hinterschienen außen mit 3, außen abgewandt mit 2 — 3, innen abgewandt mit 1 — 2 Borsten. Flügel graugelb, an der Basis oft ziemlich intensiv gelblich, mit einem Randdorn, dessen Länge recht veränderlich ist, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader bei einigen Stücken steil und ziemhch gerade, bei andern etwas schief und geschwungen, Schüppchen gelblich, Schwinger gelb. Außer einem typischen Männchen besitze ich noch mehrere von Sajo in Ungarn gefangene Männchen, die sämtlich einen recht kleinen Randdorn haben, und einige Stücke aus Schweden (Ring- dahl), die sich nur dadurch von den andern unterscheiden, daß das 3. Fühlerglied etwas länger und der Randdorn recht deutlich ist. Auch ist bei einigen von ihnen die Thoraxstriemung ziemlich scharf ausgeprägt. 54. Ch. uniseriata Stein An den fast einreihig angeordneten Akrostichalborsten ist diese Art, von der ich im Arch. Nat. A. 8, 51, 9 (1914) eine aus- führliche Beschreibung gegeben habe, leicht zu erkennen. Die Anthomyiden Europas. 201 55. Ch. veiula Zett. Sie ist nahe verwandt mit püUihia und im weiblichen Ge- schlecht kaum von ihr zu unterscheiden. Augen nur sehr wenig getrennt, Frontoorbitalborsten bis zur schmälsten Stelle ziemlich lang, dicht, aber fein, Stirn noch etwas mehr vorragend, als das 3. Fühlerglied breit ist, die gekielten Wangen niu: wenig schmäler. Backen V^ der Augenhöhe, ihr unterer Rand nebst dem Hinter- kopf dicht borstig ,der vordere Mundrand mit einigen aufwärts gekrümmten Borsten, weniger vorgezogen als die Stirn, sämtliche Teile schwarz schimmernd, 3. Fühlerglied 1^ mal so lang als das 2., Borste haarförmig, nackt, an der Wurzel etwas verdickt, Taster ziemlich lang und beborstet, schwach keulenförmig, Rüssel mäßig lang und dick. Thorax und Schildchen tiefschwarz, stumpf, ersterer von hinten gesehen mit 3 gleichbreiten schwarzen Striemen, die über die Akrostichal- und Dorsozentralborsten laufen und nur durch schmale, bräunlich bestäubte Striemen getrennt sind; im Tode ist die Grundfärbung des Thorax nicht mehr so tiefschwarz, so daß die Striemen auch von vorn deutlich zu sehen sind, pra mäßig lang, a 1 Paar kräftiger vor der Naht, Grundbehaarung des Thorax ziemhch dicht und lang. Hinterleib länglich, an der breitesten Stelle so breit wie der Thorax, im Leben meist flach- gedrückt, im Tode der Bauch oft aufgedunsen, ziemlich lang und fein behaart, an den Einschnitten meist länger, aber nicht stärker beborstet, beide Abschnitte des H5rpopygs wohl entwickelt, aber die Spitze des Hinterleibs nicht sehr verdickend. Er ist tief schwarz gefärbt, von hinten gesehen heller grau bestäubt und läßt eine ziemlich breite Rückenstrieme, die sich am Vorder- und Hinterrand der Ringe zu schmalen Querbinden erweitert, er- kennen. Pulvillen kurz, Mittelschienen außen vorn, außen hinten imd innen hinten mit meist je 2 nicht besonders starken Borsten, innen mit 1 kräftigen Borste, Hinterschenkel unterseits abgewandt und zugekehrt mit je einer dichten Reihe langer Borstenhaare, Hinterschienen außen mit 3 — 4 langeri und einigen kürzeren feinen Borsten, außen abgewandt der ganzen Länge nach lang und fein behaart, innen abgewandt mit ebensolchen, aber kürzeren Haaren und innen zugekehrt endlich ebenfalls, aber nicht in ganzer Länge kurz behaart. Flügel graulich, äußerste Basis auch im Tode noch intensiv schwärzüch, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, aber jene an der äußersten Spitze ganz schwach aufwärts, diese abwärts gebogen, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelb mit schmutzigrotem, oft gebräuntem Knopf. Länge 6 — 7 mm. Außer Ende Oktober und Anfang November fing ich die Art ziemhch häufig um Genthin Ende Januar bei tiefem Schnee auf Steinen und an Baumstämmen. Sonst kenne ich sie noch aus Stolp, Innsbruck, der Umgegend Wiens und Dorpat. Leider ver- liert sie im Tode viel von ihrem prächtigen Ansehen, da sie un- gemein leicht ölig wird. 10. Heft 202 Prof. P. stein: 66. AUognota Rond. 1. A. agromyzina Fall. Eine echte Coenosia, die sich von allen andern Arten dadurch unterscheidet, daß die Kosta nur bis zur Mündung der 3. Längs- ader verläuft; andere Merkmale sind die sehr genäherten Quer- adern und die gegen das Ende zu fast ganz verblassende 4. Längs- ader. Ich habe sie ziemlich häufig in Genthin gefangen und auch in Treptow und Kissingen gesammelt und kenne sie aus ver- schiedenen Örtlichkeiten in der Umgegend Wiens. 67. Dexiopsis Pok. 1 Alle Schenkel verdunkelt lacteipennis Zett. Schenkel gelb 2. 2 Fühler den untern Augenrand nicht erreichend, 3. Fühlerglied höchstens doppelt so lang als das 2., Hinterleib an der Basis durchscheinend rotgelb Utoralis Zett. Fühler den untern Augenrand erreichend, 3. Glied mindestens 3 mal so lang als das 2., Hinterleib nirgends durchscheinend gelb minutalis Zett, 1. D. lacteipennis Zett. Augen im Profil in der obern Hälfte etwas breiter als in der imtern, Stirn ganz wenig und abgerundet vorragend, Wangen noch schmäler, linienartig. Backen 34 der Augenhöhe, Hinterkopf von oben nach unten ganz allmählich etwas breiter werdend, Mundrand gar nicht vorgezogen und vorn mehr abgerundet als schief abgeschnitten, Vibrissenecke ziemlich hoch über dem untern Backenrand, wodurch sich die Gattung besonders von Coenosia unterscheidet, Fühler in der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand nicht ganz erreichend, 3. Fühlerglied schwarz, doppelt so lang als das grau bestäubte 2., Borste nackt, an der Wurzel schwach verdickt, Taster fadenförmig, schwarz, Rüssel ziemlich dünn. Thorax und Schildchen hell aschgrau, ersterer meist un- gestriemt, a zweireihig, kurz, aber kräftig. Hinterleib so lang wie Thorax und Schildchen, länglich, ganz schwach flachgedrückt, ziemlich kahl, nur der letzte Ring 'länger beborstet, Hypopyg ganz versteckt, so daß man, wie auch bei den übrigen Arten, die Männchen kaum von den Weibchen unterscheiden kann. Er ist hellgrau gefärbt, oft ungefleckt, oft auf Ring 3 und 4 mit rund- lichen, paarigen, sehr verloschenen grauen Flecken und bisweilen mit unterbrochener, ebenso undeutücher Rückenstrieme. Schenkel grau, Schienen rötlichgelb, Tarsen schwarz, Pulvillen kurz ; Vorder- schienen mit 1 deutlichen Borste, Mittelschienen außen vorn mit einer sehr unscheinbaren, außen hinten mit 1 längern Borste, Hinterschienen außen abgewandt mit 1 längern, innen abgewandt mit 1 kürzern Borste. Flügel weißlich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, etwa so lang wie ihre Entfernung von der kleinen, so daß beide Queradern Die Anthomyiden Europas. Ö03 ziemlich genähert erscheinen, Schüppchen weiß, das untere, wie bei allen Arten, weit vorragend, Schwinger gelb. Länge 3,5 — 4 mm, die Weibchen, die meist deutlichere Hinterleibszeichnung haben, bis 5 mm. Die Art scheint nur am Meeresstrand oder wenigstens in der Nähe vorzukommen. Ich habe sie bisher nur auf Rügen und Born- holm gefangen, besitze sie noch aus Sonderburg, wo sie Wüstnei aus Puppen zog, die er im Tang gefunden hatte, aus Borkum und habe sie aus Stolp, Schweden und England gesehen. 2. D. litoralis Zett. Bau des Kopfes wie bei der vorigen Art, aber sämtliche Teile nicht grau, sondern gelblich- bis rötlichgrau gefärbt, Fühler noch etwas kürzer, ganz rotgelb, auch die Taster gelb. Thorax und Schildchen hellgrau, aber mehr ins Gelbliche statt ins Weißliche ziehend. Hinterleib in der Basalhälfte durchscheinend rötlichgelb, Endhälfte grau, nur sehr selten mit der Spur schwacher paariger Flecke, die beiden letzten Ringe abstehend beborstet. Beine ganz gelb. Mittelschienen außen vorn mit kräftiger Borste. Flügel schwach gelblich, alles übrige wie bei lacteipennis. Im Gegensatz zur vorigen kommt die Art fern vom Wasser vor. Ich habe sie in Genthin und bei Werder i. M. ziemlich häufig auf Gräsern mitten im sandigen Kiefernwald gefangen, ferner in Treptow, auf Usedom und Rügen und kenne sie noch aus Wien imd Triest. 3. D. minuialis Zett. Unterscheidet sich von den beiden vorigen durch bedeutend längere Fühler, die den untern Augenrand meist etwas überragen, und bei denen das 2. Glied und die Basis des 3. rotgelb ist, während der Rest schwarz gefärbt ist; der vordere Teil der Stirn ist auch ziemlich auffallend rötlichgrau. Thorax und Hinterleib etwa wie bei lacteipennis, Beine und Flügel wie bei litoralis. Kommt wieder ausschließlich am Strand vor. Ich habe sie an Strandhafer auf Usedom und Rügen gefangen und kenne sie noch aus Rügen walde (Riedel), Stolp (Karl), Swinemünde und Schweden. 68. Macrorchis Rond. 1. M. meditata Fall. Durch die seitlich stark zusammengedrückten, auffallend nach unten gerichteten Bauchlamellen von allen Arten leicht zu unter- scheiden. Gleicht an Größe, Färbung und Zeichnung ungemein der häufigen Coenosia tigrina Fbr., ist aber durch die höchstens pubeszente Fühlerborste und den Besitz von 2 Dorsozentralborsten vor der Naht leicht von ihr zu trennen. Ich habe sie nie selbst gefangen, besitze sie aber aus Thü- ringen (Krieghoff), Steiermark (Strobl), Dorpat (Sintenis), Schwe- den (Wahlberg, Ringdahl), Finnland (Frey) und kenne sie noch aus Innsbruck, Bozen, Freistadt in Oberösterreich und der Dauphin^. 10. Hett 204 ^ot P. Stein: 69. Coenosia Meig. 1 Hinterschienen außen mit 2 langen, dicht nebeneinander- stehenden Präapikalborsten 2. Hinterschienen außen mit nur 1 Präapikaiborste 3. 2 Alle Schienen gelb intermedia Fall. Schienen mit Ausnahme der Basis schwarz means Meig. 3 Schenkel ganz oder mit Ausnahme der Spitze schwarz 4. Mittel- und Hinterschenkel wenigstens an der Basis gelb 12. 4 Schienen gelb 5. Schienen schwarz 6. 5 Fühlerborste ziemlich lang behaart tigrina Fbr. Fühlerborste pubeszent humilis Meig. 6 Thorax und Hinterleib glänzend schwarz atra Meig. Thorax und Hinterleib anders gefärbt 7. 7 Schüppchen deutlich ungleich 8. Das untere Schüppchen nicht oder kaum vorragend 10. 8 Kleine, fast weiß gefärbte Art mit ungeflecktem Hinterleib alhatella Zett. Größere, dunkler gefärbte Arten mit geflecktem Hinterleib 9. 9 Hinterleib mit wenig sich abhebenden länglichen, dunkelgrauen Flecken, 3. und 4. Längsader deutlich divergierend octosignata Rond. Hinterleib mit bräunlichen, sich deutlich abhebenden, rund- lichen oder länglich rundlichen Flecken, 3. und 4. Längsader kaum divergierend sexpustulata Rond. 10 Fühler ganz rotgelb fulvicornis Zett. Fühler schwarz 11. 11 Mundrand deutlich vorgezogen, Hypopyg glänzend schwarz obscuricula Rond. Mundrand nicht vorgezogen, Hypopyg grau gracilis sp. nov. 12 Das untere Schüppchen gar nicht oder nur wenig vorragend 13. Das untere Schüppchen weit vorragend -^ 14. 13 Mittel- und Hinterschenkel ganz gelb / 3 aj Mineella- Ze¥t. Mittel- und Hinterschenkel an der Spitze deutlich geschwärzt octopunctata Zett. 14 Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach fein und außerordentlich lang behaart 15. Hinterschenkel unterseits abgewandt nicht auffallend behaart 16. 1,5 Hinterleib an der Basis schwach gelblich, Hüften und Schenkel ganz gelb barbipes Rond. Hinterleib nirgends gelblich, alle Hüften und die Vorderschenkel an der Basis grau vilUpes Rond. 16 Fühler weit kürzer als das Untergesicht, Vorderschienen mit sehr langer Borste, Mittel- und Hinterschenkel unterseits feinhaarig strigipes nom. nov. Fühler nicht auffallend kurz. Vorderschienen mit mäßig langer Borste, Mittel- und Hinterschenkel unterseits nicht auffallend feinhaarig ^ 17. Die Anthomyiden Europas. 205 17 Vorderschenkel und Vorderhüften gebräunt 18. Vorderschenkel und Vorderhüften ganz gelb ^.- "^3. 18 Hmterschenkel unterseits in der Basalhälfte mit dicht stehen- den langen und feinen Haaren besetzt, Hinterschienen ganz gelb dubia Schnabl Hinterschenkel unterseits nur mit den gewöhnlichen Borsten, wenn aber etwas behaart, dann die Hinterschienen gebräunt 19. 19 Vorder- und Mittelschienen ganz borstenlos, Fühler auffallend lang salinarum Stein Vorder- und Mittelschienen mit den gewöhnlichen Borsten, Fühler nicht auffallend lang 20. 20 3 mm große Art mit deutlich geflecktem Hinterleib und stark vortretendem Hypopyg, Spitzenfleck der Mittel- und Hinter- schenkel scharf begrenzt geniculata Fall. Höchstens 2 ^ mm große Art mit kaum geflecktem Hinterleib und weniger entwickeltem Hjrpopyg, Mittel- und Hinter- schenkel an der Spitze mehr oder weniger gebräunt, aber ohne scharf begrenzten Fleck 21. 21 Hinterschienen stets gebräunt. Mittelschienen außen vom ohne Borste ptdicaria Zett. Hinterschienen gelb, Mittelschienen außen vorn mit deutlicher Borste pygmaea Zett. ^ -22- Schüppchen ziemlich kl^in, gleichgroß, BaucWamellen gelb uiid l$%^ auffallend verlängert / / / mollicula '^aXL. i^il) Das untece Schüppenen deutlich vorragend, Baijchlai^tfeUen AYeniger jmf fallend iind nie bkffigelb "^ ' 23. 23 Hinterleib an der Basis mehr oder weniger durchscheinend gelb 24. Hinterleib nirgends durchscheinend gelb 27. 24 Fühler mehr oder weniger gelblich 25. Fühler ganz dunkelgrau 26. 25 Hinterleib seitlich etwas zusammengedrückt. Vorder- und Mittelschienen ohne Borste dorsalis Ros. Hinterleib schwach von oben nach unten zusammengedrückt. Vorder- und Mittelschienen mit je 1 Borste rufipalpis Meig. 26 1. und 2. Hinter leibsring von hinten gesehen kaum mit der Spur von Flecken tricolor Zett. 1. und 2. Hinterleibsring schräg von hinten gesehen mit deut- lichen, langgestreckten Fleckenpaaren nigridigUa Rond. 27 Kleine und zarte, höchstens 3 mm lange Arten 28. Größere und kräftigere Arten von mindestens 4 mm Länge 30. 28 Hinterleib ganz schräg von hinten gesehen mit ziemlich intensiv schwarzen, paarigen Flecken, 3. Fühlerglied am Ende vorn zu- gespitzt, kleinste Art, wenig über 2 mm lang amhulans Meig. Hinterleib ganz ungefleckt oder mit schwächeren bräunlichen Flecken, 3. Fühlerglied vorn nicht zugespitzt, annähernd 3 mm Jai^ Arten u u^i c : 29. 10. Helt 206 Prof. P. stein: 29 Hinterleib ganz ungefleckt, Hintertarsen etwas verdickt und auffallend schwarz gefärbt, Flügel deutlich keilförmig, Vorder- rand mit feinen Dömchen, die mindestens so lang sind wie die kleine Querader, 3. und 4. Längsader fast parallel, Analader auffallend kurz decipiens Meig. Hinterleib von hinten gesehen mit mehr oder weniger deut- lichen braunen Flecken, Hintertarsen nicht verdickt und nicht auffallend schwarz, Flügelvorderrand nackt oder mit kleinen Börstchen, die die Länge der kleinen Querader nicht erreichen, 3. und 4. Längsader deutlich divergierend, Analader auch kurz, aber entschieden länger als bei der vorigen Art pumila Fall. 30 Hinterschienen auf der Mitte mit 3 Borsten, einer langen außen, einer ebenfalls langen außen abgewandt und einer kürzeren innen abgewandt, Hinterleib ganz ungefleckt, zuweilen viel- leicht mit schwachen Flecken discrepans sp. nov. Hinterschienen stets nur mit 2 Borsten, je 1 außen abgewandt vmd innen abgewandt, Hinterleib stets gefleckt 31. 31 Bauchlamellen stark entwickelt, unterseits lang und fein be- haart tnlineata Zett. Bauchlamellen weniger entwickelt, unterseits kaum behaart 32. 32 Analader mindestens so lang als die Entfernung ihres Endes vom Flügelrand, Hj^opyg von der Seite gesehen oberseits, vom Hinterrand des letzten Ringes bis zur Spitze gemessen, kaum halb so lang als der letzte Ring, größere Art von wenig- stens 5 mm sexnotataMei^. Analader weit kürzer als die Entfernung ihres Endes vom Flügelrand, Hypopyg bei derselben Betrachtung so lang wie der letzte Ring, Arten von höchstens 4 mm 33. 33 Hinterleib rein walzenförmig, meist abwärts gekrümmt, Mittel- . schienen außen vorn mit kräftiger Borste, Stirn von vorn ge- sehen über den Fühlern schmäler als ein Auge perpusiUa Meig. Hinterleib nicht rein walzenförmig und nicht abwärts ge- krümmt. Mittelschienen außen vorn mit feiner und kurzer Borste, Stirn an der Fühlerbasis breiter als ein Auge lineatipes Zett. Neue Arten. 1. C. discrepans sp. nov. Größe, Bau des Kopfes, Färbung des Thorax, Gestalt und Farbe des Hinterleibs genau wie bei der bekannten C. intermedia Fall., für die man sie auf den ersten Blick hält, so daß es nur nötig ist, die unterscheidenden Merkmale anzugeben. Die Beine sind mit Einschluß der Hüften ganz gelb, während bei intermedia die Hüften und die Vorderschenkel mit Ausnahme der Spitze ge- bräunt und die Tarsen schwarz sind. Die Hinterschienen tragen außen nur eine Präapikaiborste, dagegen außen, außen abgewandt und innen abgewandt je eine etwa in der Mitte stehende Borste, während intermedia 2 lange Präapikalborsten trägt, dafür aber Die Anthomyiden Europas. 207 außen in der Mitte borstenlos ist. Endlich ist bei der neuen Art die Analader weit kürzer als die Axillarader, während sie bei intermedia ungefähr ebenso lang ist. Der Hinterleib ist bei dem einzigen mir vorliegenden Männchen ganz ungefleckt, während beim Weibchen paarige bräunliche Flecke in schwacher Andeutung vorhanden sind. Kuntze hat das Männchen in Jekaterinburg im Ural gefangen, während ich die Kenntnis des Weibchens Herrn Karl verdanke, der mehrere Stücke in Stolp fing. 2. C. gracilis sp. nov. Stirn über den Fühlern, von vorn gesehen, ganz wenig schmäler als ein Auge, Orbiten nahezu linienförmig, so daß fast die ganze Stirn von der schwarzen, hinten nur wenig ausgeschnittenen Mittel- strieme eingenommen wird, im übrigen Bau des Kopfes wie bei der vorigen Art, Fühler schwarz, 3. Glied reichlich 3 mal so lang als das grauschimmernde 2., Borste haarförmig, an der äußersten Wurzel schwach verdickt, pubeszent, Taster sehr dünn, schwarz. Thoraxrücken bräunlich, ungestriemt, die ganzen Brustseiten hell bläulichgrau, a nur kurze, fast einreihig stehende Börstchen. Hinter- leib auffallend länger als Thorax und Schildchen, an der Basis sehr dünn walzenförmig, dann seitlich zusammengedrückt und gegen das Ende zu allmählich etwas höher werdend, fast nackt, Mitte und Hinterrand der beiden letzten Ringe schwach abstehend be- borstet, Hypopyg deuthch entwickelt, aber nur wenig vorragend. Die Färbung ist dieselbe wie beim Thorax und geht auf den Seiten nach dem Bauch zu ebenfalls allmählich ins Bläulichaschgraue über; von Flecken kann ich keine Spur bemerken. Beine sehr dünn und schlank, die Vordertarsen mindestens 1^4 i^al so lang als die Schiene, schwarz, sämtliche Knie und die Basis der Vorder- und Mittelschienen in größerer Ausdehnung rotgelb, Pulvillen ziemlich kurz; Vorderschienen mit 1 ziemHch feinen Borste, Mittel- schienen nur hinten mit 1 nicht viel stärkeren. Hinterschienen außen abgewandt und innen abgewandt ebenfalls mit je 1 Borste, auch die Hinterschenkel unterseits nur sehr dürftig beborstet. Flügel keilförmig, graulich, an der Basis schwach gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, Analader sehr kurz, Schüppchen sehr klein und gleichgroß, weißlich, Schwinger gelbHch. — Das Weibchen gleicht bis auf die Form des Hinterleibes, der ebenfalls ungefleckt ist, vollständig dem Männchen und ist durch die sehr kleinen, gleichgroßen Schüppchen neben der sonstigen Ähnlichkeit leicht als zugehörig zu erkennen. Länge ca. 4 mm, das Weibchen etwas größer. Ich besitze 2 Pärchen, die Villeneuve auf dem Col du Lautaret sammelte. Die übrigen Arten. 3. C. albatella Zett. Eine der kleinsten, durch ihre fast weiße Färbung leicht kenntliche Art. Meine Stücke stammen von Lichtwardt, der sie 10. Heft Prof. P. Stein: bei Berlin, und von Pokorny, der sie um Wien sammelte. Sonst sind mir noch Kärnthen, Dorpat und die Färöer als Fundorte bekannt. 4. C. amhulans Meig. Ich habe diese Art unter ihrem Synonym pygmaeella Pok. in der Wien. ent. Zeitg. XVI. 55, 3 (1897) genauer beschrieben und in derselben Arbeit auch viele der folgenden Arten auseinander- gesetzt. Statt nochmaliger ausführlicher Beschreibungen werde ich auf diese Abhandlung verweisen. In Genthin habe ich amhulans durch Streifen auf Wiesen nicht zu selten gefangen; durch ihre Kleinheit wird sie meist der Beobachtung entgehen. Sonst kenne ich sie noch aus Ürdingen, vom Mt. Cenis und aus Dorpat. 5. C. atra Meig. Durch die glänzend schwarze Färbung des Körpers von allen andern verschieden und nicht zu verwechseln. Im allgemeinen ist sie selten. Ich habe nur einige Stücke in Genthin und Treptow gefangen, besitze sie durch Pokorny aus der Umgegend Wiens und kenne sie aus Rügenwalde, Stolp, Pößneck, verschiedenen Orten Mährens, Venedig und Damaskus. 6. C. barbipes Rond. Mittel- und Hinterschenkel dieser Art sind auf der Unter- seite und die Hinterschienen auf der Innenseite mit sehr langen, feinen Borstenhaaren besetzt ; außerdem tragen die Hinterschienen außen abgewandt auf der Mitte eine lange Borste, die fast die Länge der ganzen Schiene erreicht. Ich besitze nur ein Männchen aus Macerata in Italien (Bezzi). 7. C. bilineella Zett. Man vergleiche Wien. ent. Zeitg. XVI, 96, 9 (1897). In Genthin war die Art selten, häufiger um Treptow, und auch bei Landsberg a. W. habe ich sie mehrfach gefangen. Ich kenne sie noch aus Stolp, Ürdingen, vom Altvater, Mt. Cenis, Innsbruck und Uleaborg in Finnland. 8. C. decipiens Meig. In der Bestimmungstabelle sind die wichtigsten Merkmale angegeben, im übrigen sehe man Wien. ent. Zeitg. XVI, 51, 1 (1897). Die Art ist wohl nirgends selten, wird aber leicht über- sehen; am besten findet man sie durch Streifen. Ich sammelte sie in Genthin, Treptow und auf Bornholm und kenne sie von Wien, Innsbruck, Dorpat und Schweden. 9. C. dorsalis v. Ros. Unter dem Namen longUarsis habe ich diese durch die voll- ständige Borstenlosigkeit der Vorder- und Mittelschienen imd durch den seitlich zusammengedrückten, an der Basis durchscheinend gelben Hinterleib kenntliche Art in den Ent. Nachr. XXVI, 323, 14 (1900) ausführlich beschrieben. Ich besitze Stücke aus Ürdingen (Riedel), Belgien (de Meijere), Österreich (Czerny) und Macerata Die Ajithojuyiden Europas. 209 (Bezzi) und kenne sie noch aus Stolp (Karl) und verschiedenen Orten in der Umgegend Wiens (Pokomy). 10. C. dubia Schnabl Schnabl hat diesen Namen in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 66, 10 (1911) für eine Art gewählt, die ich in ziemlich großer Menge von Thalhammer aus Ungarn zugesandt bekommen hatte, und die ich in meiner Beschreibung der geniculata Fall. a. a. O. 59, 5 als fraglich zu dieser Art gehörig bezeichnet hatte. Durch die feine, oft zottige Behaarung auf der Unterseite der Hinterschenkel, den meist nur schwach ausgebildeten schwarzen Ring an der Spitze der Mittelschenkel, die gelben Hinterschienen und das entschieden weniger vortretende Hypopyg scheint sie in der Tat von geniculata verschieden zu sein. Ob aber nicht doch Übergänge zwischen den verschiedenen Eigenschaften vorkommen, möchte ich dahingestellt sein lassen. Außer den Thalhammerschen Stücken besitze ich noch einige von Kertesz bei Budapest gefangene. 11. C. fulvicornis Zett. Ich habe vor vielen Jahren durch die Freundlichkeit des Herrn Aurivillius die im Stockholmer Museum befindliche Type dieser Art erhalten und darüber in der Wien. ent. Zeitg. XXI, 47 (1902) berichtet. Das Männchen hatte merkwürdigerweise ein großes, scheibenrundes 3. Fühlerglied und wich dadurch so sehr von allen Anthomyiden ab, daß ich es anfangs für eine Agromyza zu halten geneigt war. Dem widersprach aber die Beborstung des Thorax und der Sternopleuren. Wir haben es mit einer wahren Anthomyide zu tun, die aber mit Rücksicht auf die Gestalt des 3. FühlergHedes als Type einer neuen Gattung zu betrachten wäre, falls nicht, was aber kaum anzunehmen ist, diese Gestalt nur eine abnorme sein sollte. Die mir aus Stockholm zugegangene Type ist vermutlich das von Zetterstedt im 8. Band erwähnte Stück, das er von Boheman erhalten. Das als Weibchen im 4. Band be- schriebene Stück ist, wie ich schon a. a. O. ausgesprochen habe, höchstwahrscheinlich ein Männchen gewesen mit der gewöhnlichen Fühlerform, da sonst Zetterstedt in seiner ausführlichen Be- schreibung sicher die merkwürdige Scheibenform des 3. Gliedes erwähnt hätte. Daß er letzteres bei dem Männchen von Boheman nicht getan hat, ist weniger auffallend, da er die Art hier mehr beiläufig erwähnt. Wie mein verstorbener Freund Schnabl er- mittelt hat, gibt es nun wirklich eine Coenosia mit goldgelben Fühlern und der gewöhnlichen Fühlerform, auf welche die Zetter- stedtsche Beschreibung im 4. Band so gut paßt, daß ich dieselbe für die ursprünglich aufgestellte Art halte. Sie liegt mir in einem von Schnabl in Lappland gefangenen Männchen vor und ist an der Färbimg der Fühler, sowie an den kleinen, nahezu gleich- großen Schüppchen leicht zu erkennen. Ein von Schnabl als frag- lich bezeichnetes Weibchen gehört sicher dazu, wenn auch die Fühler bis auf eine kleine rote Stelle zwischen 2. und 3. Fühlerglied Archiv für Naturgcscbichte , ^ ^ ,, , 191Ö. A. 10. 14 10. Heft 210 I*rof. P. Stein: dunkelgrau gefärbt sind. Eine derartige Verschiedenheit in der Fühlerfärbung beider Geschlechter habe ich bei mehreren Antho- mjdden beobachtet. Die Art mit rundem 3. Fühlerglied würde ich dann als C. orbicornis m. bezeichnen, wobei ich vorläufig von Aufstellung einer neuen Gattung absehe. Von fulvicornis unter- scheidet sie sich bei aller sonstigen Ähnlichkeit noch dadurch, daß die Hinterschienen außen abgewandt mit 2 Borsten statt 1 ver- sehen sind. 12. C. geniculata Fall. Die Unterschiede von dubia sind bei dieser kurz erwähnt, eine genaue Beschreibung findet sich a. a. O. 59, 5. Selten bei Genthin und Treptow, häufig auf der Insel Usedom von mir gefangen, auch auf Bornholm gesammelt. Sonst kenne ich sie nur noch aus Dorpat. Anm.: In seiner dipterologischen Sammelreise nach Korsika (Deutsche ent. Zeitschr. 65, 8 [1911]) erwähnt Schnabl auch die vorstehende Art, setzt aber zu dem Autor Fallen die Worte nee Stein hinzu. Und warum macht er diese Bemerkung? Nur weil ich in meiner Beschreibung von geniculata angegeben habe, daß der letzte Abschnitt der 5. Längsader höchstens ebenso lang ist als die Entfernung der beiden Queradern, während Schnabl das Verhältnis der letzteren zum Endabschnitt der 5. Längsader wie 1 : 114 — 1/4 angibt. Die Untersuchung zahlreicher Stücke, die ich später auf der Insel Usedom fing, hat mir bewiesen, daß die Entfernung der Queradern bei ein und derselben Art sehr wechselt. Aus diesem Grunde habe ich auch bei Beschreibung der Arten dieser Arbeit selten auf dieses Merkmal Bezug genommen. Jeden- falls ist meine geniculata die wahre Fallensche und auch von der Schnablschen nicht verschieden. Mein lieber Freund Schnabl hat oft auf die kleinsten Abweichungen hin neue Arten aufgestellt und dadurch die S5nionymie stark belastet. Als ich vor mehreren Jahren durch Villeneuve einige von Schnabls neuen Arten erhielt und nachweisen konnte, daß es zum Teü bekannte Arten wären, schrieb mir Villeneuve mit Bezug darauf zurück: ,,Je ne suis pas surpris que la plupart de ces nov. sp. tombent en synonymie. Schnabl n'etait pas un esprit refl6chi et, si je l'avais laisse faire, il aurait decrit une quantite colossale d'especes d^jä connues." Als Beispiel will ich nur die in der Korsikanischen Sammelreise be- schriebene Chirosia Villeneuvi anführen, deren Type mir Villeneuve zuschickte, und die weiter nichts ist als Ch. albitarsis Zett. Auch Chirosia Kuntzei soll nach Villeneuves Angabe dasselbe sein wie Ch. crassiseta Stein. Ob die in der gleichen Arbeit auf 1 Weibchen begründete Ch. Beci^m der Kritik standhält, bezweifle ich ebenfalls. Egle Steini hat mir Schnabl seinerzeit selbst zugesandt ; ich kann darin nichts anderes sehen als parva R. D. Und so ließen sich noch zahlreiche Beispiele solcher Artmacherei anführen. Dieselbe ist um so wunderbarer, als Schnabl andrerseits Arten, die deutlich Die Anthomyideii Europas. 211 plastische Unterscheidungsmerkmale aufwiesen, auf Grund der gleichen Hypopygbildung für identisch erklärte. Um auch hierfür Beispiele anzuführen, will ich erwähnen, daß er in seiner Ab- handlung über die Gattungsrechte der Gattung Pegomyia Hör. Soc. ent. Ross. XXXIX, 105—114 (1910) rufipes Fall, für identisch mit flavipes Fall, ansieht, obgleich sich beide durch eine ganze Anzahl von Merkmalen unterscheiden, und daß er Villeneuve gegenüber zu dessen Entsetzen einige wohl unterschiedene Ammo- myia- bzw. H ylephilaarten ebenfalls sämtlich zu einer Art zog, da die Hypopygbildung bei allen die gleiche wäre. Aus dem Gesagten geht hervor, daß man die Schnablschen Arten, zum Teil wenigstens, mit Vorsicht annehmen muß. 13. C. [Caricea) humilis Meig. Durch die kurzen Fühler, die bei weitem nicht den untern Augenrand erreichen, und durch die lange Borste auf der Mitte der Vorderschienen ist die Untergattung Caricea gekennzeichnet. Im übrigen ist die vorHegende Art durch die Bestimmungstabelle hinreichend charakterisiert und durch die ganz verdunkelten Schenkel mit andern kaum zu verwechseln. Ich habe sie in Genthin, Treptow, Essen, Kissingen gefangen und kenne sie aus Italien, den Pyrenäen, Algier und dem Kaukasus. 14. C. intermedia Fall. Ist eine der größten Arten und von allen gleichgroßen durch den ganz ungefleckten Hinterleib zu unterscheiden, den sie nur noch mit der oben beschriebenen discrepans gemein hat. Sie ist im allgemeinen sehr zerstreut und kam z. B. in Genthin nur vereinzelt vor; dagegen habe ich sie in Treptow sehr zahlreich gefangen. Ich kenne sie noch aus Kissingen, Innsbruck, Trafoi, der Hochschwab, Dorpat und Schweden. 15. C. lineaiipes Zett. Schnabl hat sich bis zuletzt hartnäckig gesträubt, Strobls und meine Auffassung dieser Art zu teilen und hat meine cingulipes für die wahre lineaiipes Zett. erklärt, hauptsächlich auf Grund der Zetterstedtschen Angabe, daß die antennae hreviusculae seien Wenn ich nun auch, wie man weiter unten sehen wird, nicht auf dem Standpunkt verharre, daß meine cingulipes mit der Zetter- stedtschen identisch ist, so kann dieselbe doch unmöglich mit lineaiipes Zett. zusammenfallen, und zwar aus folgenden Gründen. Zunächst gibt Zetterstedt seiner Art eine Länge von ca. 2 Linien, die, wie mir Thomson seinerzeit mitteilte, etwa 3 deutschen ent- sprechen und nicht auf meine bisherige cingulipes passen würden, da dieselbe eine Länge von höchstens 1^ deutschen Linien er- reicht. Zweitens gibt Zetterstedt als Hinterleibs Zeichnung an ,,maculis rotundis parvis brunneis obsoletis", während cingulipes m. nicht nur sehr deutliche paarige Flecke, sondern auch auf jedem Ring eine ebenso deutliche Mittelstrieme trägt. Drittens sollen die Vorderschenkel von lineaiipes ganz schwarz sein, während sie 14* 10. Udit 212 Prof. P. Stein: bei cinguttfes m. nur oberseits eine dunkle Strieme tragen. Wenn man endlich bedenkt, daß breviusculus nicht kurz, sondern nur etwas kurz bedeutet, was auch ganz gut auf unsere lineatipes paßt, so fällt damit der letzte oder vielmehr einzige Grund, der Schnabl zu seiner Annahme veranlaßt hat, um so mehr, als Zetter- stedt die Fühler meiner cinguUfes sicher als breves bezeichnet haben würde. Zur sichern Kennzeichnung der Art gebe ich eine ausführliche Beschreibung. Augen ziemlich hoch, oberhalb der Mitte etwas breiter als unterhalb, Stirn im Profil an der Fühlerbasis nur in schwacher Ecke vorragend, Wangen fast gar nicht sichtbar. Backen etwas breiter als das 3. Fühlerglied, Hinterkopf unten gepolstert, Mund- rand gar nicht vorragend, Fühler etwas oberhalb der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand nicht erreichend, bei einzelnen Stücken sogar merklich kürzer, so daß der Ausdruck breviusculae durchaus gerechtfertigt ist, 3. Glied am Ende hinten abgerundet, so daß es zugespitzt erscheint, schwarz, 2. Glied grau bestäubt, Borste haarförmig, an der äußersten Basis schwach verdickt, pubeszent, Taster fadenförmig, meist gelb. Thorax und Schildchen grau, bei allen meinen Stücken ohne Striemung, a ziemlich kurz, zweireihig. Hinterleib annähernd walzenförmig, bisweilen etwas von oben nach unten zusammengedrückt, am Ende meist etwas kolbig, da beide wohlentwickelten Teile des Hypopygs^" deutlich vorragen, Bauchlamellen kräftig, dem Bauch eng anliegend. Er ist kurz halb abstehend behaart, an den Einschnitten etwas länger abstehend beborstet, wie der Thorax gefärbt und trägt auf den 3 letzten Ringen paarige, rundliche, bräunliche Flecke. Beine gelb, Tarsen schwarz, bisweilen alle Schenkel, meist aber nur die Hinter- schenkel an der äußersten Spitze mit schwärzlichem Fleck, der im Tode noch sehr verbleicht, so daß oft kaum eine Spur davon zu sehen ist, Pulvillen kaum verlängert. Flügel schwach gelblich, mit sehr kleinem Randdorn und sehr kurz- und feingedörneltem Vorderrand, 3. und 4. Längsader allmählich etwas divergierend, hintere Querader steil und gerade, Analader kurz, Schüppchen ungleich, weiß, Schwinger blaßgelb. — Das Weibchen gleicht dem Männchen, die Taster sind aber stets geschwärzt, die Hinterleibs- flecke sehr verloschen und die Vorderschenkel oft ganz, oft nur obenauf gebräunt, während die Spitzenflecke der übrigen Schenkel auch im Tode meist deutlich sichtbar bleiben. Länge ca 4 mm. Ich habe die Art nur einmal in größerer Menge in Genthin gefangen und ein Stück in Kissingen und kenne sie nur noch aus der Umgegend Wiens. 16. C. means Meig. An den 2 Präapikaiborsten auf der Außenseite der Hinter- schienen sofort zu erkennen und von intermedia, mit der sie dies Merkmal gemeinsam hat, durch die Farbe der Beine zu unter- scheiden. Die Anthorayiden Europaß. ölt^ Außer in Genthin, wo die Art ziemlich häufig war, habe ich sie nur noch auf Usedom gefangen. Ich kenne sie noch aus Schlesien, Innsbruck, Schweden, der Dauphin^ und^dem Kaukasus. 17. C. mollicula Fall. Rondani hat auf diese Art seine Gattung Hoplogaster auf- gestellt und dieselbe durch die kleinen, gleichgroßen Schüppchen und die stark entwickelten Bauchlamellen des Männchens ge- kennzeichnet. , Beides sind aber Merkmale, die in weiten Grenzen schwanken, und namentlich die Bauchlamellen nehmen alle mög- lichen Formen und Größen an und sind auch bei einigen Arten, die von Schnabl nicht zur Gattung Hoplogaster gezogen werden, stark entwickelt z. B. bei trüineella Zett. und octopunctata Zett. Daß Schnabl die letztere Art nicht zu Hoplogaster zieht, ist um so auffallender, als bei ihr die Schüppchen klein und fast gleichgroß sind und außerdem das Hypopyg außerordentlich ähnlich gebaut ist und besonders dem der obscuricula Rond., der zweiten Art der Gattung, gleicht. Da letztere aber durch den schnauzenförmig vorgezogenen Mundrand und andere Merkmale so sehr von mollicula abweicht, daß sie kaum mit ihr in eine Gattung gebracht werden kann, ist es meiner Ansicht nach besser, die Gattung überhaupt aufzugeben oder sie höchstens als Untergattung bestehen zu lassen, von welcher dann natürlich obscuricula abgetrennt und als Typus einer neuen Untergattung betrachtet werden müßte. Die Art ist nicht selten und weit verbreitet. Ich habe sie in Genthin, Treptow, Kissingen, auf Rügen und Bornholm gefangen und gesehen aus Innsbruck, vom Mt. Cenis, Dorpat, Schweden, aus den Pyrenäen, vom Kaukasus und von den Färöern, wo sie recht häufig ist. 18. C. nigridigita Rond. Ich habe die Art a. a. O. 28. 6. ausführlich beschrieben und will hier nur noch einmal hervorheben, daß sie mit tricolor 2fett. außerordentliche Ähnlichkeit hat. Ob die geringen, von mir an- gegebenen Unterschiede beständig sind, wird sich nur durch reich- licheres Material, als ich besitze, ermitteln lassen. 19. C. obscuricula Rond, Durch den schon erwähnten vorgezogenen Mundrand und das knopfartig vortretende, glänzendschwarze H3rpopyg ist die Art sofort zu erkennen. Die eigentümliche Bildung des letzten Hinter- leibsringes beim Weibchen habe ich schon in meinen Bestimmungs- tabellen der Anthomyiden Weibchen erwähnt. Die Art scheint nur im Gebirge vorzukommen; ich besitze sie aus Steiermark (Strobl), vom Stilfser Joch und verschiedenen Punkten Oberitaliens (Bezzi) und kenne sie noch vom Arlberg (Tirol) und Mt. Cenis. 20. C. octopunctata Zett. Kann nur mit geniculata Fall, verwechselt werden, der sie in der Beinfärbung gleicht, von der sie sich aber sofort durch die 10. Heft 214 Prof, P. Stein: kleinen, fast gleichgroßen Schüppchen unterscheidet. Ich besitze sie aus Lappland und kenne sie nur noch aus Dorpat (Sintenis). 21. C. octosignata Rond. Die Art gehört zu den wenigen schwär zbeinigen und kann des- wegen nur mit der oben beschriebenen gracüis, mit means und sexpustulata Rond. verwechselt werden, da atra ihrer glänzend- schwarzen Körperfärbung wegen nicht in Betracht kommt. Da gracüis kleine, gleichgroße Schüppchen und means auf der Außen- seite der Hinterschienen 2 Präapikaiborsten besitzt, handelt es sich nur noch um sexpustulata, mit der die Ähnlichkeit allerdings sehr groß ist. Leider besitze ich nur ein Männchen von octosignata und 2 Männchen von sexpustulata, so daß ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob die in der Bestimmungstabelle angegebenen Unter- schiede beständig sind. Dasselbe gilt auch von einigen andern, die ich noch anführen will. Die Analader von octosignata ist min- destens so lang, wie die Entfernung ihrer Spitze vom Flügelrand, während sie hei sexpustulata merklich kürzer ist, und endlich tragen bei der ersten Art die Hinterschienen innen abgewandt keine Borste, während die zweite eine solche aufweist. Daß octosignata von kräftigerem Bau ist, kann nur bemerkt werden, wenn man beide Arten vor sich hat. Ich besitze ein Männchen aus Ober- itaUen (Bezzi) und ein Weibchen aus Korsika (Schnabl). 22. C. perpusilla Meig. Ich habe sie früher für pumila Fall, gehalten und als solche a. a, O. 94, 8 ausführlich beschrieben. Sie scheint recht selten zu sein. Ich fing nur ein Weibchen auf Usedom, besitze sie aus der Umgegend Berlins (Lichtwardt), Thüringen (Krieghoff), Franzens- bad (Kowarz) und Schweden (Becker) und kenne sie noch aus Stolp und Dorpat. 23. C. puUcaria Zett. Ich besitze nur wenige Stücke dieser in der Größe mit amhulans Meig. zu vergleichenden Art, die sämtlich darin übereinstimmen, daß der Hinterleib auf dem Rücken gebräunt ist und man nur bei seitlicher Betrachtung die schwache Spur von dunkleren Flecken erkennt, während die Seiten des Hinterleibs hell bläulichgrau be- stäubt sind. Die Vorderschenkel sind dunkelgrau, die Mittel- und Hinterschenkel gleichfalls, aber an der Basis in geringerer oder größerer Ausdehnung gelb. Meine Stücke stammen aus Schweden (Becker, Ringdahl), ich kenne die Art nur noch aus Dorpat. 24. C. pumila Fall. Eine kleine, ziemlich häufige, leicht durch Streifen zu fangende Art, die ich für perpusilla Meig. ansah und unter diesem Namen a. a. O. 53, 2 beschrieb. Ich habe sie in Genthin, Treptow, auf Usedom und Bornholm zahlreich gefangen und kenne sie aus Dorpat, ganz Schweden, den Pyrenäen und Nordafrika. Die Anthomjäden Europas. 215 25. C. pygmaea Zeit. Ich habe a. a. O. 57, 4 die Merkmale angegeben, durch welche sich diese Art von der ähnlichen amhulans Meig. bzw. pygmaeella Pok. unterscheidet und verweise darauf. Durch ihre Kleinheit ent- geht sie der Beobachtung und wird wahrscheinlich häufiger sein, als man denkt. Ich habe sie bisher nur in Genthin gefangen, be- sitze sie aus Berlin, Wien, Ungarn, und Schweden und kenne sie noch aus dem südlichen Kärnten. 26. C. rufipalpis Meig. Kachfden Typen der Winthemschen Sammlung zu Wien ist diese Art mit elegantula Rond. identisch, wie ich sie a. a. O. 26, 5 auseinandergesetzt habe. Es scheint aber, als ob Meigen die vor- liegende Art mit hüineella Zett. verwechselt hat, auf welche seine Beschreibung auch viel besser paßt. In der Winthemschen Samm- lung findet sich nämlich ein mit rufipalpis bezetteltes Weibchen von hilineella Zett., während die Männchen die von mir als ele- gantula Rond. aufgefaßte Art sind. Ich habe sie häufig in Genthin, Treptow, Schmiedefeld, Kissingen und auf Bornholm gefangen und kenne sie aus Dorpat, Schweden und den Pyrenäen. 27. C. salinarum Stein Beschrieben a. a. O. 91, 6. Von geniculata Fall, durch die ganz nackten Schienen und langen Fühler zu unterscheiden. Das Weibchen, das mir damals noch unbekannt war, hat schwarze Beine mit gelben Schienen und ist im übrigen ebenfalls an den verhältnismäßig langen Fühlern zu erkennen. Außer Artern in der Provinz Sachsen sind mir noch Sülldorf in derselben Provinz, Triest und verschiedene Orte Englands als Heimat dieser hübschen Fliege bekannt geworden. 28. C. sexnotata Meig. Auch diese Art habe ich a. a. O. 98, 10 hinreichend kenntlich beschrieben und namentlich ihre Unterschiede von trilineella Zett., mit der sie Meigen auch selbst verwechselt hat, auseinandergesetzt. Ich habe sie in Genthin und Treptow auf Schilf gefangen und kenne sie aus Schlesien, Dorpat und Schweden. 29. C. sexpustulata Rond. Man vergleiche meine Bemerkungen zu octosignata Rond. Ich besitze ein Pärchen aus Oberitahen (Bezzi) und ein Männchen aus der Umgegend Wiens (Pokorny). 30. C strigipes nom. nov. pro cingulipes Stein nee Zett. Ich habe bereits oben bei lineatipes erwähnt, daß ich meine Ansicht aufgeben will, daß die von mir a. a. O. 92, 7 genau be- schriebene cingulipes die Zetterstedtsche Art sei. Da sie nach dem Gesagten aber auch unmöglich mit lineatipes Zett. zusammen- fallen kann, so ändere ich den Namen in den obigen um, der nicht mit strigipes Zett. koUidieren kann, da letzteres eine Pegomyia 10. Heft gfg Prot. P. Stein: ist. Die Art ist an den kurzen Fühlern, an der außer den paarigen Flecken deutlichen, an den Hinterrändern der Ringe abgesetzten Rückenstrieme des Hinterleibs und den feinen, fast zottigen Haaren auf der Unterseite der Mittel- und Hinterschenkel leicht zuerkennen. Ich habe sie in Genthin, Treptow, Usedom, Rügen, allerdings immer nur vereinzelt, gefangen und kenne sie noch aus Stolp und Ungarn. Auch in Afrika kommt sie nicht selten vor. 31. C. tigrina Fbr. Gehört wie die vorige zur Untergattung Caricea und ist von allen andern Coenosiasuten durch die recht deutlich behaarte Fühlerborste zu unterscheiden. Sie ist auf Schilf häufig und ein arger Räuber, den man oft mit andern kleinen Insekten in den Vorderbeinen antrifft. Ich habe sie allerwärts gefangen und gebe nur Innsbruck, Dorpat, San Remo, die Pyrenäen, den Kaukasus und Algier als einige mir bekannt gewordene Fundorte an. Sie kann leicht mit Macrorchis meditata Fall, verwechselt werden. 32. C. tricolor Zett. Ebenfalls a. a. O. 30, 7, von mir beschrieben. Durch den in der Basalhälfte durchscheinend blaßgelben Hinterleib von den meisten Arten zu unterscheiden. Sie ist überall häufig und findet sich gern auf Blättern oder Fichtennadeln, von denen sie abfliegt, kurze Zeit umherschwärmt und sich wieder niederläßt. Ich habe sie allerwärts gefangen imdsie unter anderm aus Innsbruck, Dorpat, Bomholm, Schweden, den Pyrenäen, Athen, dem Kaukasus und Damaskus gesehen. 33. C. trilineella Zett. In der Größe der intermedia nahekommend und an den be- haarten Bauchlamellen zu erkennen. Im übrigen vergleiche man meine Beschreibung a. a. O. 99, 11, wo ich besonders auch auf die Unterschiede des Weibchens von dem ungemein ähnlichen der sexnotata Meig. aufmerksam gemacht habe. Ich habe sie nie selbst gefangen, besitze aber eine Anzahl Stücke aus Berlin (Lichtwardt) und kenne sie noch aus Stolpmünde, Dorpat, Schweden bis hinauf nach Lappland. 34. C. viliipes Rond. Durch die langen Borstenhaare auf der Unterseite der Hinter- schenkel und die feine lange Behaarung auf der Innenseite der Hinterschienen der barbipes Rond. außerordentlich ähnlich. Letz- tere hat aber einschließlich der Hüften und Tarsen ganz gelbe Beine, während bei viliipes die Hüften und ein Längswisch auf der Oberseite der Vorderschenkel dunkelgrau und die Tarsen schwarz sind. Meine Stücke stammen aus San Remo, Korsika (Kuntze), den Pyrenäen und Korinth. 70. Orchisia Rond. 1. 0. costata Meig. Diese sofort zu erkennende Art kommt nur im Süden vor. Meine Stücke stammen vom Mt. Cenis, Condino, Susa, Alassio, Die Anthomyiden Europas. 217 sämtlich in Oberitalien, aus Trient und den Inseln Porös und Kreta. Auch über ganz Afrika ist die Art verbreitet. 71. Schoenomyza Hai. 1. Seh. litorella Fall. Diese einzige in Europa vorkommende Art der Gattimg wird an dem goldgelb bestäubten Untergesichte und dem silber- weiß bestäubten Vorderrand der Stirn im männhchen Geschlecht leicht erkannt, ist aber auch als Weibchen mit keiner andern Art zu verwechseln. Sie ist nicht überall häufig. So habe ich sie bei Genthin nur sehr selten, ziemlich häufig dagegen in Potsdam ge- fangen und auch in Treptow gesammelt. Von sonstigen Fundorten nenne ich noch die Umgegend Wiens, Dorpat, die Färöer, Lapp- land und den Kaukasus. Kurze Charakteristik sämtlicher Gattungen. A. 4. Längsader mehr oder weniger deutlich aufgebogen, eine Spitzenquerader bildend, Fühlerborste lang behaart a) Rüssel fleischig und nicht auffallend vorstehend. 1. Musca L. 4. Längsader winklig aufgebogen, Körper- färbung nie metallisch. 2. Psetidopyrellia Girschn. 4. Längsader winklig auf- gebogen, Körperfärbung glänzend grün oder blau. 3. Dasyphora R. D. 4. Längsader bogenförmig, 1. Längs- ader an der Basis kurzborstig, Mittelschienen innen mit Borste. 4. Pyrellia. R. D. 4. Längsader bogenförmig, 1. Längs- ader an der Basis nackt, Mittelschienen innen mit Borste. 5. Graphomyia R. D. Augen behaart, 4. Längsader bogen- förmig, Mittelschienen innen ohne Borste, st 1, 2. 6. Myiospila Rond. Augen behaart, 4. Längsader bogen- förmig. Mittelschienen innen ohne Borste, st 2, 2. 7. Mesembrina Meig. Augen nackt, 4. Längsader bogen- förmig, Schildchenhinterrand mit zahlreichen Borsten, glänzend schwarze Arten mit auffallend gelber Flügel- basis und Schüppchen. 8. Muscina R. D. 4. Längsader bogenförmig, Akrostichal- borsten deutUch zweireihig, Schüdchen an der Spitze rötlich. 9. Morellia R. D. 4. Längsader bogenförmig, Akrostichal- borsten kaum erkennbar, Schildchen an der Spitze nie rötlich. b) Rüssel hornig, lang vorgestreckt. 10. Stomoxys Geofir. Taster kürzer als der Rüssel. 11. Haematohia R. D. Taster so lang als der Rüssel, Borste doppelt gefiedert. 12. Lyperosia Rond. Taster so lai^ als der Rüssel, Borste nur oberseits gefiedert. 10. Heft 218 I*K>f. P. Stein: B. 4. Längsader nicht aufgebogen, wenn aber, dann die Fühler- borste nackt. I. Vor der Naht 2 Dorsozentralborsten, von denen die vordere bisweilen ein kurzes kräftiges Börstchen ist, aber nie haar- förmig, Augen genähert oder breit getrennt. a) Analader den Flügelrand nicht erreichend. a) Hinterschienen mit Rückenborste. 13. Polietes Rond. Augen behaart, Borste lang ge- fiedert, Akrostichalborsten kräftig und zwei- reihig, 3. Längsader an der Basis meist mit einigen kurzen Börstchen, Hinterleibszeichnung an Calliphora vomitoria erinnernd. 14. Phaonia R. D. Augen nackt oder behaart, meist genähert, wenn aber breit getrennt, dann die Prä- alarborste mehr oder weniger deutHch, Borste nackt oder behaart. Hinterschienen innen nie mit Endsporn und nicht auffallend behaart, wenn aber, dann die Klauen der Hinterbeine stark verlängert, Körper meist eiförmig, wenn aber schmäler, dann etwas flachgedrückt. 15. Hera Schnabl Augen nackt oder behaart, Fühler- borste lang gefiedert. Hinterschienen mit End- sporn oder innen lang behaart. 16. Trichopticus Rond. Augen nackt oder behaart, Borste nackt oder pubeszent, selten kurzhaarig, Akrostichalborsten undeuthch zweireihig, ent- weder die Hinterschenkel mit besonderer Aus- zeichnung oder die Hinterschienen mit Endsporn oder innen behaart, wenn aber die Beine ohne jede Auszeichnung, dann der Körper kegelförmig. 17. Rhynchotrichops Schnabl Augen behaart, Mund- rand schnauzenförmig vorgezogen, Hinterschienen innen mit Endsporn oder starkem Dorn auf der Mitte oder innen zottig behaart. 18. Lasiops Meig. Augen meist kurz behaart, Fühler- borste nackt, Präalarborste stets fehlend, de 4, Schwinger gelb. 19. Rhynchopsilops Hend. Augen breit getrennt, Mundrand stark vorgezogen, glänzend schwarze Art. 20. AUoeostylus Schnabl Augen nackt oder höchstens düimhaarig, genähert, Borste pubeszent, Akro- stichalborsten zweireihig, Hinterleib eiförmig. 21. Drymeia Meig. Rüssel an der Spitze haken- förmig zurückgeschlagen. Die Anthomyiden Europas. 219 22. Eriphia Meig. Backen vorn auffallend beborstet, Hinterleibsspitze mit langen gekrümmten Borsten- haaren. 23. Pogonomyia Rond. Backen vorn auffallend be- borstet, Hinterleibsspitze nicht langborstig. 24. Syllegopterula Pok. Augen breit getrennt, Borste ziemlich lang behaart, Hinterleib walzenförmig, Flügel mit langem Randdorn. 25. Acanthiptera Rond. Subkostalader an der Spitze gedornt, gelbe Art. 26. Dialyta Meig. Augen breit getrennt oder ge- nähert, nackt oder behaart, Präalarborste voll- ständig fehlend, Flügel mit Randdorn, Schwinger schwarz. 27. Hydrotaea R. D. Vorderschenkel unterseits vor der Spitze ausgeschnitten und gezähnt. 28. Ophyra R. D. Vorderschenkel einfach, Hinter- schienen innen zottig behaart, Körperfärbung glänzend blau. 29. Fannia R. D. Augen genähert, nackt, selten be- haart, Fühler börste nackt. Mittelschienen innen mit Pubeszenz, oft angeschwollen, Hinterleib flach, an der Spitze schmäler als an der Basis, st 1, 1. 30. Coelomyia Hai. Wie Fannia, aber der Hinterleib an der Spitze breiter als an der Basis. 31. Piezura Rond. Augen genähert, Borste lang be- haart. Mittelschienen innen mit Pubeszenz, Flügel ohne Randdorn. 32. Platycoenosia Strobl Augen breit getrennt, Borste lang behaart. Mittelschienen innen mit Pubeszenz, Flügel mit Randdorn. 33. Euryomma Stein. Augen breit getrennt, Borste nackt, Präalarborste kurz, tief eingelenkt und senkrecht abstehend, Mittelschienen innen ohne merkliche Pubeszenz, st 1, 1. ß) Hinterschienen ohne Rückenborste. 34. Lispa Latr. Taster löff eiförmig verbreitert, Augen breit getrennt. 35. Azelia R. D. Augen nackt, Borste nackt, Taster wie bei den folgenden Gattungen nicht löffei- förmig erweitert, wenn aber, dann die Augen genähert, Analader plötzlich abgebrochen, kürzer als die Entfernung ihrer Spitze vom Flügelrand, kleine schwarze Arten, deren Hinterleibsringe fast stets eine Mittelstrieme und paarige runde Flecke tragen. 10. Heft 220 Prof. P. stein: 36. Hehecnema Schnabl. Augen nackt, aufs engste zusammenstoßend, Borste lang behaart, pra ganz fehlend, Thorax stets schwarz imd gar nicht oder kaum merklich gestriemt, Hinterleib nie mit deutlichen paarigen Flecken. 37. Mydaea R. D. Augen nackt oder behaart, mehr oder weniger genähert, wenn aber sehr breit ge- trennt, dann die Borste nie lang behaart, Fühler- borste behaart, selten nackt, pra mindestens als kurzes Börstchen erkennbar, wenn aber ganz fehlend, dann der Thorax nie ganz dunkel und ungestriemt und die Beine nie ganz schwarz. 38. Enoplopteryx Hend. Augen nackt, sehr breit ge- trennt, Borste lang behaart. 39. Limnophora R. D. Augen meist nackt, genähert oder breit getrennt, Borste nackt oder höchstens so lang behaart, als das 3. Fühlerglied breit ist, Thorax oft mit ungerader Striemenzahl oder Querbinde, pra völlig fehlend, st 1, 2, die hintere untere aber meist klein, beim Weibchen fast ganz fehlend, Hinterleib fast stets paarig gefleckt, Flecke aber nie ganz rund, Beine schwarz (nur in der Untergattung Brontaea, die sich durch aufgebogene 4. Längsader unterscheidet, bei außereuropäischen Arten zum Teil gelb). 40. Limnospüa Schnabl Augen breit getrennt, st 3, in Form eines gleichschenkligen, mit der Spitze nach unten gerichteten Dreiecks, wofür ich kurz gleichschenklig sagen werde, beide Dorsozentral- borsten vor der Naht gleichlang, Hinterschienen außen abgewandt mit 2 Borsten, Pulvillen kurz, Beine ganz schwarz. 41. Pseudocoenosia gen. nov. Augen mehr genähert als bei der vorhergehenden und den folgenden Gattungen, so daß die Stirn an der schmälsten Stelle höchstens 2/3 so breit ist wie ein Auge, st gleichschenklig, Hinterschienen außen ab- gewandt mit 2 Borsten, Pulvillen verlängert, Hypopyg stark entwickelt. 42. Atherigona Rond. Vorderschenkel unterseits bis auf eine Borste vor der Spitze nackt. 43. Macrorchis Rond. Augen breit getrennt, st gleich- schenklig, Hinterschienen außen abgewandt mit 1 Borste, Bauchlamellen auffallend nach unten gerichtet. 44. Dexiopsis Pok. Augen breit getrennt, Borste nackt, st gleichschenkUg, die 1. der vor der Naht befindlichen Dorsozentralborsten kurz, Hinter- Die Anthomyiden Europas. 221 schienen außen abgewandt mit 1 Borste, Bauch- lamellen und Hypopyg gar nicht entwickelt. 45. Lispocephala Pok. Augen breit getrennt, Fühler- borste kurzhaarig, in der Endhälfte nackt, st gleichschenklig, Hinterschienen außen abgewandt mit 2 Borsten, Beine zum Teil gelb. 46. Chelisia Rond. Augen breit getrennt, Stirn mit Kreuzborsten, Flügellappen fast fehlend. b) Analader bis zum Flügelrand fortgesetzt. a) Augen breit getrennt. 47. Eutrichota Kow. Stirn ohne Kreuzborsten, Fühler- borste lang behaart, pra lang und kräftig. 48. Mycophaga Rond. Stirn wie bei den folgenden Gattungen mit Kreuzborsten, Fühlerborste sehr lang behaart, pra sehr kurz. 49. Myopina R. D. Stirn an jeder Stelle über doppelt so breit als ein Auge, Fühler sehr dick. 50. Chirosia Rond. Stirn weniger breit, Augen läng- lich, wenn aber fast rund, dann die Kosta ganz nackt, 3. Fühlerglied mindestens doppelt so lang als das 2. 51. Chiastochaeta Pok. Wie die vorige, 3. Fühlerglied aber kaum länger als das 2. 52. FucelUa R. D. Augen rund, Kosta hinter dem Randdorn mit mehr oder weniger deutlichen kurzen Börstchen. ß) Augen genähert. 53. Acyglossa Rond. Randader nur bis zur Mündung der 3. Längsader laufend. 54. Eustalomyia Kow. Augen nackt, Fühlerborste pubeszent oder gefiedert, Thorax hellgrau mit stets deutlicher schwarzer Mittelstrieme, Schild- chen grau, jederseits mit schwarzem Fleck. 55. Hydfophoria R. D. Augen nackt, Borste lang be- haart, Schüppchen ungleich, Beine zum Teil gelb, wenn aber schwarz, dann der Thorax mit 4 Strie- men, von denen die mittleren linienartig sind, Hinterschienen außen abgewandt mit 3 — 4 länge- renBorsten oder mit zahlreichen kurzenBörstchen. 56. Acroptena Pok. Augen nackt, Borste pubeszent oder lang behaart, Thorax mit 3 breiten Striemen, Beine schwarz, Schüppchen ungleich, wenn aber gleich, dann die Akrostichalborsten ganz fehlend. 57. Pegomyia R. D. Augen nackt, Borste nackt oder pubeszent, wenn aber lang behaart,'; dannj die Hinterschienen außen abgewandt mit 2, selten 3 gleichlangen Borsten, Beine zum Teil gelb, 10. Heft 222 Prof. P. Stein: wenn aber schwarz, dann ebenfalls die Hinter- schienen außen abgewandt mit 2 Borsten, Schüpp- chen gleich oder ungleich. 58. Hylemyia R. D. Augen nackt, Borste mindestens deuthch pubeszent, Schüppchen gleichgroß, Hinter- schienen außen abgewandt mit mehreren Borsten. 59. Enneastigma gen. nov. Augen nackt oder be- haart, Borste pubeszent, die 3 letzten Hinterleibs- ringe mit je 3 runden, schwarzen, dem Vorder- rand anliegenden Flecken. 60. Ammomyia Rond. Augen nackt, Borste pubeszent oder lang behaart, Wangen und Backen breit, pra kurz oder fehlend, Flügel ohne Randdorn, hintere Querader sehr schief und geschwungen, 1. Hinterrandzelle an der Spitze etwas verengt. 61. HyUphila Rond. Augen nackt, Borste nackt, sonst wie Ammomyia. 62. Alliopsis Schnabl Augen dicht behaart, Taster weit vorragend, stark borstig. 63. Anthomyia Meig. Augen nackt, Thorax hellgrau mit runden schwarzen Flecken, die zuweilen eine Querbinde bilden, Hinterleib ziemlich schmal und länger als Thorax und Schildchen, auf den letzten Ringen mit einer schwarzen, hinten in drei Zacken auslaufenden Vorderrandbinde. 64. Calythea Schnabl Augen nackt, Thorax anders gefärbt als bei Anthomyia, Hinterleib kürzer und breiter, Ringe mit schwarzen, hinten dreizackigen Vorderrandbinden, Schüppchen deutlich un- gleich. 65. Chortophila Macq. Augen nackt, wenn aber be- haart, dann die Taster nicht stark vorragend, Fühlerborste nackt oder nur sehr undeutlich pubeszent. 66. Prosaipia Pok. Augen nackt, in beiden Ge- schlechtern genähert, Hinterleib kegelförmig, Bauchlamellen des Männchens glänzend schwarz und oft abwärts gerichtet, hintere Querader ziem- lich steil und kaum geschwungen. 67. Hyporites Pok. Augen nackt, in beiden Ge- schlechtern genähert, 3. Fühlerlgied kaum länger als das 2., Hypopyg mit seinem obern Rand den Hinterleibsrücken weit überragend, hintere Quer- ader sehr schief und stark geschwungen. 11. Vor der Naht nur eine Dorsozentralborste, davor höchstens ein feines Härchen, Augen breit getrennt. 68. Allognota Pok. Randader nur bis zur Mündung der 3. Längsader laufend. Die Anthomyiden Europas. 223 69. Orchisia Rond. Schildchen ohne Basalborsten, Flügel milchweiß, am Vorder rand gebräunt. 70. Coenosia Meig. Stirn bis zum Scheitel annähernd gleichbreit, Mittelschienen innen vorn stets ohne Borste. 71. Schoenomyza Hai. Stirn nach dem Scheitel zu sich stark verbreiternd. Mittelschienen innen vorn mit kräftiger Borste. Verzeichnis der behandelten Gattungen. Seite Acanthiptera Rond. ... 49 Acroptena Pok 132 Acyglossa Rond 132 AUiopsis Schnb 158 Alloeostylus Schnb. ... 37 Allognota Pok 202 Ammomyia Rond 163 Anihomyia Meig 121 Atherigona Rond 117 Azelia R. D 82 Calythea Schnb 122 Chelisia Rond 118 Chiastochaeta Pok 120 Chirosia Rond 118 Chortophila Macq 164 Coelomyia Hai 81 Coenosia Meig 204 Dasyphora R. D 17 Dexiopsis Pok 202 Dialyta Meig 47 Drymeia Meig 45 Enneastigma gen. nov. . . 122 Enopiopteryx Hend. ... 70 Eriphia Meig 45 Euryomma Stein .... 82 Eustalomyia Kow 132 Eutrichota Kow 118 Fannia R. D 75 Fucellia R. D 120 Graphomyia R. D 15 Haematobia R. D 19 Hehecnema Schnb 49 Hera Schnb 38 Hydrophona R. D. ... 135 Hydrotaea R. D 71 Hylemyia R. D 138 Seite Hylephila Rond 158 Hyporites Pok 158 Lasiops Meig 43 Limnophora R. D 83 Limnospila Schnb. . . .112 Lispa Latr 114 Lispocephala Pok 116 Lyperosia Rond 19 Macrorchis Rond 203 Mesembrina Meig 18 Morellia R. D 15 Musca L 16 Muscina R. D 19 Mycophaga Rond. . . . 118 Mydaea R. D 50 Myiospila Rond 71 Myopina R. D 120 Ophyra R. D 75 Orchisia Rond 216 Pegomyia R. D 123 Phaonia R. D 20 Piezura Rond 82 Platycoenosia Strobl ... 82 Pogonomyia Rond. ... 45 Polietes Rond 20 Prosalpia Pok 156 Pseudocoenosia gen. nov. . 113 Pseudopyrellia Girschn. . 18 Pyrellia R. D 17 Rhynchopsilops Hend. . . 44 Rhynchotrichops Schnb. . 42 Schoenomyza Hai 217 Stomoxys Geoffr 19 Syllegopterula Pok. ... 47 Trichopticus Rond. ... 39 10. Heft 224 Nachtrag. Nachtrag- Auf Seite 117 fehlen leider nähere Angaben über Lispocephala rubricornis Zett., die ich hiermit nachhole. Wie ich schon in meiner Arbeit über die Anthomyidenweibchen, Arch. f. Nat., A. 8. 41, Anm. 24 (1913)*) bemerkt habe, hat die Art zwar große Ähnlichkeit mit gewissen Dexiopsis3.Tten, ist aber aus den dort angeführten Gründen besser bei der Gattung Lispocephala unterzubringen. Ich verweise auf die genaue Beschreibung, die ich von der Type in der Wien. ent. Zeitg. XXL, 52 (1902) gegeben habe, und bemerke hier nur noch, daß die dort gemachte Angabe, daß die Hinterschienen außen abgewandt nur 1 Borste trügen, darauf beruht, daß wahrscheinlich eine Borste abgebrochen war. Bei allen Stücken meiner Sammlung finden sich an dieser Stelle 2. Hinterleibsflecke sind meist gar nicht zu erkennen. Im übrigen genügen die angegebenen Merkmale, die Art erkennen zu lassen. Ich besitze 2 Pärchen, die Herr Collin in Studland an der Südküste Englands gefangen hat. Sonst ist mir kein Fundort bekannt. ♦) In der vorliegenden Arbeit ist irrtümlich immer 1914 als Erschei- nung8J£khr angegeben, weil in diesem das betreffende Heft ausgegeben war. Inhalt der Jahresberichte. Heft: 1. I. Mammalia. 2. II. Aves. 3. III. Reptilia und Amphibia. 4. IV. Pisces. 5. Va. Insecta. Allgemeines. b. Coleoptera. 6. c. Hymenoptera. 7. d Lepidoptera. 8. e. Diptera und Siphonaptera. f. Rhynchota. 9. g- Oithoptera — Apterygogenea. 10. VI. Myriopoda. VII. Arachnida. VIII. Prototracheata. IX. Crustacea : Malacostraca, Entomostraca, Giganto- 11. X. Tunicala. [straca. Pycnogonida XL Mollusca. Anhang; Solenogastres, Polyplacophora. XII. Brachiopoda. XIII. Bryozoa. XIV. Vermes. 12. XV. Echinodermata. XVI. Coelenterata. XVII. Spongiae. XVIII. Protozoa. Nicolaische Verlags^Buchhandlung R. Stricl rr u Der Herausgeber: Nicolaische ^^^^.^ g^^^^^ Verlags-Buchhandlung R. Stricker Chansseestr 10^ Berlin W. 57, Potsdamer Str. 90 ^^'^''' ^•^' ^^^^^^^^^^^^ ^^^ Bericht über die wissenscliaf (liehen Leistungen im Gebiete der Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 M., einzeln je 15 M. 1863-1879 10 >9 „ 20 „ - 200 „ j» j> 25 „ 1880-1889 10 9i „ 30 „ - 300 „ »5 >j 85 ,, 1890-1899 10 >5 „ 40 „ = 400 „ » 45 „ 1900-1909 10 >J „ 100 „ - 1000 „ , „ 110 „ 1910 1911 m ^ ,. 156 Die ganze Sammlung 2550 i Der Berieht enthält Arbeiten vor: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martensa Fowler, Hilgendorf, Kolbe, Stadehnann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas» von Seidlitz, Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La ßaume,i Hennings, Grünberg, Stobbe, Stendell, Nägler, Tllig. BucliclrucUerei Julius Brandstätter (G. Neumann), Leipzig