HARVARD UNIVERSITY LIBRA. RY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. GIFT OF ALEXANDER AÜASSIZ. SjSj, nW Die Arten und ßacen der Hühner. Eine wissenschaftliche Beschreibung sämmtlicher Formen, Kreuzungen und Varietäten nebst Andeutungen über ihre Abkunft. Von Dr. Leopold Jos. Fitzinger Ritter des kaiserl. Österr. Franz-Joseph- und königl. preuss. Kronen-Ordens 8. Classe, emerit. Erstem Custos-Adjuncten des k. k. zoologischen Hof-Cabinetes, wirkl. Mitglied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften u. s. w. J WIEN 1878. W II.HELM BEAUMÜLLEE k. k. Hof- und Universitätsbuckhändler. Vorwort. Mit der vorliegenden Arbeit, welche ich hiermit der Oeffentlichkeit übergebe und einer nachsichtsvollen Be- urtheilung aller Fachgenossen und Hühnerfreunde empfehle, hoffe ich, eine bis jetzt unausgefüllt gebliebene, höchst em- pfindlich gewesene Lücke in der Literatur der Hühner aus- gefüllt zu haben, indem ich bestrebt war, sämmtliche von den verschiedenen Schriftstellern seither meist nur höchst oberflächlich beschriebenen oder auch nur namhaft gemach- ten , sowie nicht minder alle mir sonst noch bekannt ge- wordenen Formen unserer zahmen Hühner — insoweit das vorhanden gewesene Materiale nur immer diess gestattete — - möglichst genau zu beschreiben und die Merkmale anzu- geben, durch welche sie sich von einander unterscheiden. Zugleich hatte ich mir zur Aufgabe gemacht, dieselben nach den ihnen zukommenden Merkmalen in natürliche Gruppen zu bringen, hiernach ihre ursprünglichen Stamm- arten zu ermitteln und, gestützt auf diese ihre zoologischen Merkmale, Andeutungen über ihre unmittelbare elterliche Abstammung zu geben. Auch habe ich nicht unterlassen, die bis jetzt bestan- dene arge Verwirrung in der Synonymie durch eine sorg- fältige Prüfung und Vergleichung zu lichten und insoweit diess möglich war, richtig zu stellen. * IV Vorwort. Ob mir überhaupt und inwieweit es mir gelungen ist, dem mir vorgesteckten Ziele mich zu nähern, mögen die- jenigen Fachmänner entscheiden, welche diese Schrift einer strengen und genauen, dabei aber auch vorurtheilsfreien Prüfung zu unterziehen, sich berufen fühlen. Sicher wird Niemand die vielen und grossen Schwierig- keiten verkennen, die sich einer wenn auch nur halbwegs befriedigenden Lösung einer solchen Aufgabe entgegen- stellen, am allerwenigsten aber Jene, die sich mit was immer für einer Gattung unserer Hausthiere in ähnlicher Richtung beschäftigt haben. Diese Berücksichtigung ist es allein, die ich bei einer Beurtheilung dieser Schrift für mich in Anspruch nehme, und mit vollem Vertrauen darf ich auch erwarten, dass sie mir nicht versagt werden wird. Penzing bei Schönbrunn, im September 1877. Dr. L. J. Fitzinyer. Inhalt, Seite Allgemeiner Theil« 1 Untersuchungen über die Stammarten der zahmen Hühner im Allgemeinen .... — Besonderer Theil« 17 Die einzelnen Arten und die von denselben abstammenden Racen, ihre ver- schiedenen Formen, Kreuzungen und Varietäten — I. Das fünfzehige Huhn ( Gallus pentadactylus ) 19 1. Das weisse fünfzehige Huhn ( Gallus pentadactylus , albus) 21 2. Das englische fünfzehige Huhn (Gallus pentadactylus, anglicus ) — 3. Das federfiissige englische fünfzehige Huhn (Gallus pentadactylus, anglicus ptilopus) 22 4. Das gefleckte englische fünfzehige Huhn (Gallus pentadactylus, anglicus maculatus ) 23 5. Das weisse englische fünfzehige Huhn (Gallus pentadactylus, anglicus albus ) 24 6. Das bunte rosenkämmige fünfzehige Huhn (Gallus pentadactylus , caruncu- latus varius ) 25 7. Das weisse rosenkämmige fünfzehige Huhn (Gallus pentadactylus, cciruncu- latus albus) — II. Das Land-Huhn oder Gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus j 26 1. Das orangebunte gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, fulvo-varius) . ... 28 2. Das fahlbunte gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, ßavo-varius) — 3. Das graubunte gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, griseo-varius) .... — 4. Das weissbunte gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, albo-varius) 29 5. Das braune gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, bruneus) — 6. Das gelbe gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, flavus) — 7. Das weisse gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, albus) — 8. Das schwarze gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, niger) 30 9. Das schiefergraue gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, nigro-cinereus) . . — 10. Das rosenkämmige gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, carunculatus) . . — 11. Das kerbkämmige Land-Huhn (Gallus gallinaceus, crenulato-cristatus) 31 12. Das schopfige Land-Huhn (Gallus gallinaceus, cristatus) 32 13. Das rosenkämmige schopfige Land-Huhn (Gallus gallinaceus, cristatus carun- culatus) 32 III. Das Riesert-Huhn (Gallus giganteus) 33 1. Das Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cochinchinensis) 34 2. Das zimmtfarbige Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cochinchinensis cinnamomeus) 37 VI Inhalt. Seite 3. Das rothbraune Cochincliina- Riesen -Huhn ( Gallus giganteus, cochinchinensis rufo-fuscus) 37 4. Das orangefarbige Cochinchina-Riesen-Huhn (GaUus giganteus, cochinchinensis aurantius ) . . . . • — 5. Das hellgelbe Cochinchina-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus, cochinchinensis lutem) 38 6. Das weisslichgelbe Cochinchina-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus, cochinchinensis albido-ßavus) — 7. Das weisse Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus , cochinchinensis albm ) — 8. Das schwarze Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus , cochinchinensis niger) 39 9. Das lichtbraune Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cochinchinensis brunescens ) — 10. Das dunkelbraune Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cochinchi- nensis bruneus) 40 11. Das gesperberte Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cochinchinensis undulatm ) — 12. Das rosenkämmige Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cochinchi- nensis carunculatm) 41 13. Das kahlfüssige Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cochinchinensis laevipes ) 42 14. Das bengalische Riesen-Huhn (Gallus giganteus, bengalensis) — 15. Das indische Halb-Riesen-Huhn (Gallus gigantem, minor indicus ) 43 16. Das amerikanische Halb-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, minor americanus ) . . 44 17. Das Bralimaputra-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, indicus) — 18. Das schwarze Brahmaputra-Riesen-Huhn (Gallus gigantem, indicus niger) . . 46 19. Das braune Brahmaputra-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, indicus bruneus) . . — 20. Das weisse Brahmaputra-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, indicus albm). ... 47 21. Das unechte Brahmaputra-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, indicm spurius) . . — IV. Das Strupp-Huhn (Gallus crispus) 48 1. Das rosenkämmige Strupp-Huhn (Gallm crispus, carunculatm) 50 2. Das ungeschwänzte Strupp-Huhn (Gallus crispus , ecaudatus) — 3. Das grosse Strupp-Huhn (Gallus crispus, major) 51 4. Das Zwerg- Strupp-Huhn (Gallus crispus, pumilio) — V. Das ungeschwänzte oder KSut-Huhn (Gallus ecaudatus). . 52 1. Das zackenkämmige ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus, prio- nolophus) 54 2. Das gemeine ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus, vulgaris) . . 56 3. Das rosenkämmige ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus, carunculatm) — 4. Das geschöpfte ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus, cristatus) . 58 5. Das federfüssige ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus, plumipes) 59 6. Das bärtige ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus, barbatm) ... — VI. Das Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii) 60 1. Das goldfarbige grosse Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii, major auratm) .... 63 2. Das silberfarbige grosse Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii, major argentatus) . . 64 3. Das gelbliche grosse Fasan-Huhn (Gallm Sonneratii, major ßavescens) 65 4. Das schwarze grosse Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii, major niger) — 5. Das gefleckte goldfarbige Hamburger-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii, ham- burgicus maculato-auratus) 66 6. Das getreifte goldfarbige Hamburger-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii, hambur- gicvA striato- auratm) 67 Inhalt. VII Seite 7. Das gesprenkelte silberfarbige Hamburger-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, hambnrgicus conspurcato-argentatus ) 67 8. Das gestreifte silberfarbige Hamburger-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii , ham- burgicus striato-argentatus) 68 9. Das weisse Hamburger-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, hambnrgicus albus) . . — 10. Das goldglänzende Bolton-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, lancastriensis auratus ) — 11. Das silberglänzende Bolton-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, lancastriensis argentatus) 69 12. Das goldfarbige Campiner-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, campiensis auratus ) 70 13. Das silberfai’bige Campiner-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii , campiensis argentatus) 71 14. Das bunte Campiner-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, campiensis varius). ... — 15. Das orangebunte Bretagner-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, letaviensis fulvo- varius) 72 16. Das fahlbunte Bretagner-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, letaviensis flavo- varius) 73 17. Das graubunte Bretagner-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, letaviensis griseo- varius) — 18. Das Zwerg-Fasan-Huhn ( Gallus Sonnen' ati;, pumilus) ...» 74 19. Das holländische Zwerg-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, pumilus liollandicus) — 20. Das blattkämmige Zwerg-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, pumilus phyllo- lophus) 75 21. Das belgische Zwerg-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, pumilus belgicus) .... — 22. Das Norfolker-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii , norfolcensis) 76 23. Das Kenter-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii , cantiensis) — VII. Das hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti) 77 1. Das malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, malayianus) 79 2. Das fleckenschwänzige malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, malayianus spilocercus) 81 3. Das orangebunte malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, malayianus fulvo-varius) 82 4. Das bräunliche malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , malayianus brunescens) — 5. Das gelbliche malayische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, malayianus ßavescens) • 83 6. Das weisse malayische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, malayianus albus) — 7. Das schwarze malayische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, malayianus niger) 84 8. Das gesperberte malayische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, malayianus undulatus) — 9. Das blattkämmige malayische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, malayianus phyllolophus) — 10. Das orangebunte brasilianische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, brasi- liensis fulvo-varius) 85 11. Das schwarzbunte brasilianische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti , bra- süiensis nigro-varius) — 12. Das spanische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, hispanicus) 86 13. Das kaukasisch-spanische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, hispanicus Caucasiorum) 87 VIII Inhalt. Seite 14. Das schiefergraue spanische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, hispanicus nigro-cinereus ) gg 15. Das orangebunte spanische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , hispanicus ßilvo-varius) — 16. Das weisse spanische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, hispanicus albus ) . 89 17. Das schiefergraue Brügger hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, brugensis nigro-cinereus ) 18. Das orangebunte Brügger hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti brugensis fulvo-varius ) — 19. Das Berger hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, montanus) 90 20. Das flandrische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, ßandricus ) 91 21. Das goldbürzelige flandrische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, ßandricus chrysopygus ) 92 22. Das kupferflügelige flandrische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , flan- dricus chalcopterus ) — 23. Das schwarzbraune flandrische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, flan- dricus nigro-fuscus ) — 24. Das gelbflügelige flandrische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, ßandricus xanthopterus ) 93 25. Das gelbrothe flandrische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, ßandricus fulvus) — 26. Das weissbauchige flandrische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, ßandricus albiventris ) — 27. Das weisse flandrische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, ßandHcus albus) 94 28. Das normannische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, normannus) — 29. Das gesperberte normannische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti , nor- mannus undulatus) 95 30. Das britische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, britannicus) 96 31. Das goldglänzende britische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, britannicus auratus ) 97 32. Das silberglänzende britische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, britannicus argentatus) 98 33. Das rosenröthliche britische hochbeinige Huhn (Ga7lus Lafayetti, britannicus roseus ) — 34. Das graue britische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, britannicus cinereus ) — 35. Das kleine britische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, britannicus minor ) — 36. Das dorcester’sche hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, dorcestriensis ) .... 99 37. Das schwarze dorcester’sche hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, dorce- striensis niger ) 100 38. Das weisse dorcester’sche hochbeinige Huhu (Gallus Ijafayetti, dorcestriensis albus) — 39. Das schwarze gangetische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, gangeticus niger) — 40. Das weisse gangetische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, gangeticus albus) 101 41. Das fahlgelbe gangetische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, gangeticus gilvus) 102 42. Das columbische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, columbicus) — 43. Das blattkämmige columbische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, colum- bicus phyllolophus) 103 44. Das geschöpfte hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, cristatus) . 104 45. Das grausch eckige geschöpfte hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, cristatus cinereo-maculatus) • • • • 105 Inhalt. IX Seite 46. Das weissscheckige geschöpfte hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, cristatus älbo- macul atus ) 105 47. Das orangebunte geschöpfte hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, cristatus fulvo-varius) 106 48. Das Compiegner geschöpfte hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , cristatus compediensis ) — VIII. Das Schopf-Huhn ( Gallus cristatus) 107 1. Das goldfarbige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, auratus ) 108 2. Das silberfarbige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, argentatus) 111 3. Das Sperber-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , undulatus ) 112 4. Das braungelbe Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , brunescens) 113 5. Das gefleckte braungelbe Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, brunescens maculatus ) — 6. Das hellgelbe Schopf- Huhn ( Gallus cristatus, lutescens ) — 7. Das weisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, albus ) 114 8. Das schwarzhaubige weisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, albus nigro- coronatus ) — 9. Das schwarze Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , niger ) 115 10. Das Witwen-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, vidua) — 11. Das kehllappige Witwen-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, vidua appendicülata ) 116 12. Das schieferblaue Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, schistaceus) 117 13. Das blaulichweisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, coerulescens ) — 14. Das federfüssige blaulichweisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, coerulescens plumipes ) 118 15. Das schwarzhaubige blaulichweisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, coeru- lescens nigro-coronatus) 119 16. Das goldfarbige Hamburger-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, hamburgicus auratus) — 17. Das gesprenkelte goldfarbige Hamburger-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, hamburgicus variegato-auratus) 121 18. Das gefleckte goldfarbige Hamburger-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, hambur- gicus maculato-auratus) 122 19. Das silberfarbige Hamburger-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, hamburgicus argentatus) — 20. Das gesprenkelte silberfarbige Hamburger-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, hamburgicus variegato-argentatus) 123 21. Das gefleckte silberfarbige Hamburger-Schopf-Huhn (Gallus anstatus, ham- burgicus maculato- argentatus) — 22. Das federfüssige Hamburger-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, hamburgicus plumipes) 124 23. Das goldfarbige langbeinige Schopf-Huhn (Gallus cristatus, longipes auratus) — 24. Das silberfarbige langbeinige Schopf-Huhn (Gallus cristatus, longipes argentatus) 125 25. Das goldfarbige Brabanter-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, brabantinus auratus) — 26. Das silberfarbige Brabanter-Schopf Huhn (Gallus cristatus, brabantinus argentatus) 126 27. Das blassgelbe Brabanter-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, brabantinus lutescens) 127 28. Das weisse Brabanter-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, brabantinus albus) .... — 29. Das federfüssige Brabanter-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, brabantinus plumipes) — 30. Das bosnische Schopf-Huhn (Gallus cristatus, bosnicus) 128 31. Das kehllappige bosnische Schopf-Huhn (Gallus cristatus, bosnicus appen- diculatus) 129 X Inhalt Seite 32. Das gabelkämmige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, cameracensis ) 129 33. Das weisse gabelkämmige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, camerctcensis albus ) . 131 34. Das gelbe gabelkämmige Schopf-Hulm ( Gallus cristatus, cameracensis lutescens ) — 35. Das bunte gabelkämmige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, cameracensis varius ) — 36. Das Moskauer gabelkämmige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, cameracensis moscoviticus) 132 37. Das schwarze Caux-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, normannus niger) 133 38. Das weisse Caux-Schopf-Hubn ( Gallus cristatus, normannus albus ) 134 39. Das weissscheckige Caux-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, normannus cdbo- maculatus ) — 40. Das grauscheckige Caux-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, normannus cinereo- maculatus ) — 41. Das orangebunte Caux-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, normannus fulvo-varius ) 135 42. Das braune Lerchen-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, alaudinus bruneus ) .... — 43. Das weisse Lerchen-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, alaudinus albus ) 136 44. Das schwarze Lerchen-Schopf-Huhn {Gallus cristatus, alaudinus niger) .... 137 45. Das Zwerg-Schopf-Huhn {Gallus cristatus , pumilio ) — 46. Das fünfzehige Schopf-Huhn {Gallus cristatus, pentadactylus ) 138 47. Das schwarze fünfzehige Schopf-Huhn {Gallus cristatus, pentadactylus niger ) 140 48. Das weisse fünfzehige Schopf-Huhn {Gallus cristatus, pentadactylus albus) . . — IX. Das Napfkamm-Huhn {Gallus lecanolophus) ... — 1. Das schwarze Brabanter-Napfkamm-Huhn {Gallus lecanolophus, brabantinus niger) 141 2. Das weisse Brabanter-Napfkamm-Huhn {Gallus lecanolophus, brabantinus albus) 142 3. Das gespeicherte Brabanter-Napfkamm-Huhn {Gallus lecanolophus, braban- tinus undulatus) 4. Das grauscheckige Geldern-Napfkamm-Huhn {Gallus lecanolophus, geldrianus cinereo-maculatus) 143 5. Das orangebunte Geldern-Napfkamm-Huhn {Gallus lecanolophus, geldrianus fulvo-varius) — 6. Das kahlfüssige Napfkamm-Huhn {Gallus lecanolophus, laevipes) 144 X. Das Bronze-Huhn {Gallus aeneus) — 1. Das violethalsige Bronze-Huhn {Gallus aeneus, Grayi) 145 2. Das zackenkämmige Bronze-Huhn {Gallus aeneus, Temminckii) 147 XI. Das Gabelschwanz-Huhn {Gallus furcatus) 148 XII. Das Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva) 151 1. Das schwarzbrüstige Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva , melanosternon) .... 153 2. Das goldfarbige Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, aurata) 154 3. Das silberfarbige Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, argentata) 155 4. Das röthlichgelbe Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, helvola) 156 5. Das weisse Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, alba) — 6. Das schwarze Dschnngel-Huhn {Gallus Bankiva, nigra) 157 7. Das türkische Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, turcica) . . — 8. Das blattkämmige türkische Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, turcica phyllo- opho. ;) 159 9. Das schopfige türkische Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva , turcica cristata) . . — 10. Das kurzfüssige türkische Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, turcica brevipes) 160 11. Das Zwerg-Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, pumilio) 161 12. Das goldfarbige Zwerg-Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, pumilio auratus) . . 162 13. Das silberfarbige Zwerg-Dschungel-Huhn {Gallus Bankiva, pumilio argentatus) — Inhalt. XI Seite 14. Das hellgelbe Zwerg-Dschungel-Huhn ( Gallus Banldva , pumilio lutescens ) . . . 162 15. Das braune Zwerg-Dschungel-Hulm ( Gallus Bankiva, pumilio bruneus ) .... 163 16. Das orangefarbige Zwerg-Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva, pumilio aurantius ) — 17. Das schwarze Zwerg-Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva , pumilio niger ) .... — 18. Das weisse Zwerg-Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva, pumilio albus) 164 19. Das aegyptische Zwerg- Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva, pumilio aegyp- tiacus ) — XIII. Das Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes) 165 1. Das goldfarbige Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes, auratus ) 166 2. Das braunbunte Zwerg Huhn ( Gallus plumipes, brunco-varius ) 167 3. Das weissbunte Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, albo-varius) 168 4. Das gelbbraune Zwerg Huhn ( Gallus plumipes, ßavido -bruneus) — 5. Das blassgelbe Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes, lutescens) — 6. Das blassgelbe gesprenkelte Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes, conspersus lutescens) 169 7. Das weisse gesprenkelte Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, conspersus albus) ... — 8. Das weisse Zwerg- Hubn (Gallus plumipes, albus) — 9. Das schwarze Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, niger) 170 10. Das bausbackige Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, buccatus) — 11. Das Bantam-Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, pusillus) — 12. Das schwarzbrüstige Bantam-Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, pusillus mela- nostemon) 172 13. Das goldfarbige Bantam-Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, pusillus auratus) . . . 173 14. Das silberfarbige Bantam Zwerg-Huhn (Galhis plumipes, pusillus argentatus) . — 15. Das weisse Bantam-Zwerghuhn (Gallus plumipes, pusillus albus) 174 16. Das schwarze Bantam-Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, pusillus niger) — 17. Das geschöpfte Bantam-Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, pusillus cristatus) ... — 18. Das fünfzehige Bantam-Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, pusillus penta- dactylus) 175 XIV. Das Seiden-Huhn (Gallus lanatus) 176 1. Das sichelschwänzige Seiden-Huhn (Gallus lanatus, Submorio) 178 2. Das kahlfüssige siamesische Seiden-Huhn (Gallus lanatus, siamensis laevipes) — 3. Das rosenkämmige siamesische Seiden-Huhn ( Gallus lanatus, siamensis carunculatus) 179 4. Das federfüssige siamesische Seiden-Huhn (Gallus lanatus, siamensis plumipes) 180 5. Das federfüssige bunte Seiden-Huhn (Gallus lanatus, varius ptilopus) 181 6. Das kahlfüssige bunte Seidenhuhn (Gallus lanatus, varius phalacropus) ... — 7. Das kahlfüssige grosse Seiden-Huhn (Gallus lanatus , major laevipes) 182 8. Das federfüssige grosse Seiden-Huhn (Gallus lanatus, major plumipes) .... — 9. Das chinesische Seiden-Huhn (Gallus lanatus, sinensis) 183 10. Das fünfzehige Seiden-Huhn (Gallus lanatus, pentadactylus) 184 XV. Das Neger-Huhn (Gallus Morio) — 1. Das Blattkamm-Neger-Huhn (Gallus Morio, pbyllolophus) 186 2. Das fahlbunte Blattkamm-Neger-Huhn (Gallus Morio, pbyllolophus flavo- variegatus) 187 3. Das weissbunte Blattkamm-Neger-Huhn (Gallus Morio, pbyllolophus albo- variegatus) — XII Inhalt. Seite Anhang. 188 1. Das Strassburger Huhn 189 2. Das Huhn von Bresse — 3. Das Huhn von Barbezieux — 4. Das Huhn von Angers — 5. Das Huhn von Argenton 190 6. Das Huhn von Caumont — 7. Das Varna-Huhn — 8. Das bulgarische Huhn • — 9. Das Demisli-Huhn 191 Allgemeiner Theil. Untersuchungen über die Stammarten der zahmen Hühner im Allgemeinen. Pitz in ge r: Arten und Racen der Hühner. 1 Schon im verflossenen Jahrhundert war man bestrebt, die Abstammung unserer Hausthiere zu erforschen, und glaubte ihre Stammeltern nur unter exotischen Formen auffinden zu können. So ging es fast mit allen unseren Hausthieren, und daher auch mit den Hühnern, deren sämmtliche, schon damals zahlreich gewesene Formen man als Abkömmlinge nur einer einzigen Art betrachtete, indem man das von Sonn erat auf seiner Reise in Ost-Indien im wilden Zustande angetroffene Huhn, welches die Zoologen mit dem Namen ,, Gallus Sonneratii” bezeichneten , als die Urform derselben ansah und die mannigfachen zahmen Formen nur als Abänderungen erklären zu sollen glaubte, die theils in Folge klimatischer Einflüsse, theils durch Zucht und Cultur, und zwar durch gegenseitige Vermischung jene Veränderungen erlitten haben sollen, die wir heutzutage an ihnen bemerken. Temminck war der erste unter den Naturforschern , welcher dieser Ansicht entgegenzutreten suchte, indem er mehrere von den noch heutzutage wild vorkommenden oder damals noch vor- gekommenen Arten als Stammeltern unserer zahmen Hühner erklärte. Er nahm jedoch nur folgende an : 1. Das Riesen-Huhn ( Gallus giganteusj , 2. das Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva 3. das Neger- Huhn (Gallus Morio 4. das Seiden-Huhn (Gallus lanatus ), 5. das Strupp-Huhn (Gallus crispus), 6. das Gabelschwanz-Huhn ( Gallus furcatus ) und 7. das ungeschwänzte oder Klut-Huhn ( Gallus ecaudatus ). Von dem gleichfalls wild vorkommenden Fasan-Huhne ( Gallus Sonneratii ) glaubte er aber nicht, dass es zur Entstehung unserer zahmen Hühnerracen beigetragen habe. Wenn es auch durchaus keinem Zweifel unterliegen kann, dass sehr viele unserer zahmen Hühnerformen von den uns bekannt gewordenen wild vorkommenden Arten stammen und eine nicht 1* 4 Abstammung. minder grosse Zahl sich durch gegenseitige Vermischung der ver- schiedenen Bastarde dieser wilden Arten erklären lassen, so bleibt doch noch eine sehr ansehnliche Menge verschiedener Formen zurück, welche sich nicht von diesen wild vorkommenden Arten ableiten lassen, und von denen man daher annehmen muss, dass sie auf Stammarten beruhen, die dermalen nicht mehr im freien Naturzustände lebend anzutreffen sind. Namentlich ist dies bei der Mehrzahl unserer europäischen Hühner der Fall und insbesondere bei unserem gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceusj, das Temminck als das Product der Kreuzung des Riesen-Huhnes (Gallus giganteusj mit dem Dschungel-Huhne (Gallus Bankiva ) angesehen wissen will und zum Theile auch bei dem türkischen (Gallus Bankiva, turcicaj und Bantam-Dschungel- Huhne (Gallus Bankiva, pumilio ), denen er dieselben Stamm- eltern zuschreibt, wobei er den grossen Unterschied, der zwischen der erstgenannten Form und den beiden letzteren besteht, da- durch zu erklären sucht, dass bei jener eine öfter wiederholte Kreuzung mit ihren angeblichen Stammeltern stattgefunden habe, bei diesen aber eine solche Kreuzung minder oft vor sich gegangen sei. Abgesehen davon, dass eine Kreuzung zwischen zwei bezüg- lich ihrer Körpergrösse geradezu extremen und noch dazu im wilden oder freien Naturzustände lebenden Arten durchaus keine Wahrscheinlichkeit für sich hat, widersprechen auch die Merk- male, welche den genannten Bastarden, die aus dieser Kreuzung hervorgegangen sein sollen, eigen sind, keineswegs den Kenn- zeichen ihrer angeblichen Stammarten, und die Veränderungen, welche eine wiederholte Kreuzung dieser vermeintlichen Blend- linge mit einer oder der anderen ihrer angeblichen Stammarten zu bewirken im Stande wäre, würden allen unseren seitherigen Erfahrungen gemäss nur darin bestehen, dass die hiedurch erzielten Nachkömmlinge immer mehr und mehr entweder der einen oder der anderen Art zuneigen und derselben zuletzt völlig ähnlich werden würden. Ebensowenig standhältig ist auch die von Temminck ferner ausgesprochene Behauptung, dass die mit einer Federkrone oder einem Scheitelschopfe , oder auch mit Federbärten an der Kehle versehenen Hühnerracen , sowie nicht minder jene, deren Beine befiedert sind, nur Abkömmlinge des gemeinen Land-Huhnes (Gal- lus gallinaceus ) seien und blos als Varietäten desselben zu betrachten wären , indem er eine Umwandlung der fleischigen Kämme und Kehllappen in Federn annimmt, und diese Umwand- Historische Nachforschungen. 5 lung sowohl, als auch das Hervorsprossen von Federn an den Beinen durch eine überreichliche Fütterung und als nothwendige Folge derselben zu erklären sucht. Mögen diese Temm in ck’schen Ansichten auch noch so viele Anhänger gewonnen haben und noch fernerhin gewinnen, so ver- mag ich, nach Entgegenhaltung und reiflicher Erwägung aller so- wohl für als gegen die Richtigkeit derselben sprechenden Gründe, dennoch nicht denselben beizupflichten. Festhaltend an meiner schon zu wiederholten Malen aus- gesprochenen und zur vollsten Ueberzeugung mir gewordenen Ansicht, dass so auffallende Formverschiedenheiten und Ver- änderungen, wie wir solche bei unseren Hausthieren überhaupt und insbesondere auch bei den Hühnern antreffen, weder durch die Einwirkungen des Klima’s und des Bodens bewirkt, noch durch Cultur oder Anwendung irgend einer Zuchtmethode hervor- gerufen werden können, bin ich ausser Stande, einen anderen Anhaltspunkt zur Erklärung derselben aufzufinden, als die wechsel- seitige Bastardirung der verschiedensten, tlieils von ursprünglich wild vorgekommenen, oder noch dermalen vorkommenden Arten abstammenden Formen unter sich. Die zahlreichen und höchst mannigfaltig verschiedenen Formen von Hühnern, welche ich während einer Reihe von Jahren in so vielen zoologischen Gärten zu sehen und mit einander vergleichen zu können Gelegenheit hatte, gaben mir Veranlassung, sorgfältige Beobachtungen über ihre gegenseitige Verwandtschaft anzustellen, nach den sich mir dargebotenen Merkmalen auf ihre unmittelbare elterliche Abstammung zu schliessen und, gestützt auf das von mir gesammelte Materiale , endlich auch ihren Stammarten nach- zuspüren. Auch habe ich nicht unterlassen, diesen Gegenstand — so wie dies auch bei allen meinen früheren Arbeiten über die Haus- Säugethiere der Fall war — nach einer doppelten Richtung hin zu verfolgen, indem ich zuerst die geschichtlichen Ueberlieferungen zu Rathe zog, um mir aus denselben Aufschlüsse über die ver- schiedenen Hühnerformen des Alterthums zu holen , und dann auf die Anhaltspunkte überging, welche bei einer gegenseitigen Vergleichung der naturhistorischen Merkmale dieser Formen gewonnen werden können. Ueber das Resultat, welches ich hiedurch erzielt, will ich in Kürze hier berichten. Die historischen Nachforschungen tragen nur sehr wenig zur Aufklärung dieses Gegenstandes bei. 6 Historische Nachforschungen. Wir erfahren aus denselben nur, dass schon in den aller- ältesten Zeiten, 800 — 1200 Jahre vor der christlichen Zeit- rechnung, Hühner sowohl in Ost-Indien, als auch in China als Hausthiere gehalten wurden, wie dies aus den alt-indischen Gesetzen von Manu und den heiligen Büchern der Chinesen von Confucius deutlich zu ersehen ist. Oh aber auch die alten Israeliten schon Hühner unter ihren Hausthieren gezogen haben, ist immerhin sehr zweifelhaft, da im alten Bunde der heiligen Schrift nur eine einzige Stelle vorkommt, welche zum Theile auf das Huhn bezogen werden könnte; doch ist in keiner Uebersetzung das Wort „Huhn” aus- drücklich genannt. Diese Stelle ist im Buche Nehemia oder dem zweiten Buche Esra’s, im V. Capitel, 18. Verse enthalten, welche nach der wört- lichen deutschen Uebersetzung der Vulgata lautet: „Man bereitete mir alle Tage einen Ochsen und sechs auserlesene Widder, ohne das Geflügel.” Luther gebraucht in seiner Uebersetzung aber statt des Wortes „Geflügel” das Wort „Vögel”. Es bleibt sonach jedenfalls höchst ungewiss, ob wirklich hierunter auch Hühner verstanden waren. Aus den Schriften der alten Griechen geht hervor, dass auch ihnen schon in sehr alter Zeit das Huhn bekannt war, und der alte Dichter Theognis aus Megara, der gegen die zweite Hälfte des sechsten Jahrhunderts vor Christus in Theben lebte, ist der erste unter ihren Schriftstellern, welcher das Huhn in seinen Schriften nennt. Von Aeschylos, aus Eleusis in Attika gebürtig, der zwischen den Jahren 525 — 457 vor Christus lebte, wird uns das Huhn zuerst als Hausthier genannt, und eben so auch vom Dichter Pin daros, aus Kynokephalä bei Theben in Böotien, der zwischen 520 — 436 vor Christus gelebt. Auch vom Dichter Epicharmos, aus Kos im Ikarischen Meere gebürtig, der den grössten Theil seines Lebens in Sicilien zubrachte, wird desselben zwischen den Jahren 477 — 387 der vorchristlichen Zeit erwähnt, und Aristophanes, welcher zwischen den Jahren 421 — 338 vor Christus zu Athen gelebt, führt das Huhn unter dem Namen „Pe rsischer Vogel” oder „Vogel der Meder” auf. Zur Zeit von Aristoteles, der zwischen den Jahren 384 — 322 vor Christus lebte, musste das Huhn in Griechenland schon allenthalben als Hausthier gehalten worden sein; denn er Historische Nachforschungen. 7 hatte nicht nur eine vollständige Kenntniss von seiner Natur und seiner Zucht, sondern erwähnt in seiner ,,Historia naturalis”, welche er beiläufig 350 Jahre vor Christus schrieb, zugleich auch schon einiger verschiedenen Formen oder Racen , von denen er eine die ,, Edlere,” die andere die ,, Gemeinere” nennt, und eine dritte mit dem Namen ,,A dri an ische Hühner” bezeichnet, ohne dieselben aber näher zu beschreiben. Nur von der letzteren Form bemerkt er, dass sie klein sei, täglich Eier lege, aber auch sich als sehr jähzornig erweise und oftmals selbst die eigenen Jungen todte. Ebenso musste das Huhn auch bei den Römern schon in sehr alter Zeit als Hausthier gehalten worden sein. Dies geht aus den Nachrichten ihrer landwirthschaftiichen Schriftsteller hervor, welche das Huhn als Hausthier eben so genau als die alten Griechen gekannt haben. So Marcus Poreius Cato, der zwischen 234 — 148 vor Christus lebte und in seinem Werke ,,De re rustica” zuerst des Huhnes unter den Hausthieren erwähnt. Ferner Marcus Terrentius Varro, welcher in der Zeit vom Jahre 116 — 28 vor Christus gelebt und in seinem wahr- scheinlich schon anfangs der zweiten Hälfte des letzten Jahr- hunderts vor Christus geschriebenen Buche: ,,De re rustica” bereits drei verschiedene Gattungen von hühnerartigen Vögeln aufzählt, die damals in Italien bekannt waren, nämlich: Haushühner ( Gallin ae villaticae Feldhühner ( Gallinae rusticae) und Afrikanische Hühner ( Gallinae africanae ) . Aber unter dem Namen Haushühner ( Gallinae villaticae ) sind allein nur wahre o der eigentliche Hühner, zu denen alle unsere Haushühner gehören, zu verstehen; denn seine Feld- hühner ( Gallinae rusticae ) beziehen sich ohne Zweifel auf die Gattung Repphuhn ( Perdix ) und seine afrikanischen Hühner ( Gallinae africanae ) auf die Gattung Perlhuhn (Numida). Von Haushiihnern zählt er, ausser der gewöhnlichen, drei ver- schiedene Formen auf, die er zwar als schön und zum Kampfe unter sich sehr tauglich, aber zur Fortpflanzung minder geeignet bezeichnet. Diese sind die Tana g rischen, Medischen und Chal- ci di sehen Hühner, die er jedoch nicht näher beschreibt. Insbesondere hebt er die Bewohner der Insel Delos, der kleinsten Insel der Kykladen hervor, welche der Hühnerzucht grosse Aufmerksamkeit schenken und aus derselben reichlichen Gewinn erzielen. 8 Historische Nachforschungen. Die Adrianischen Hühner, von welchen schon Aristo- teles spricht, lässt er aber gänzlich unerwähnt. Als Merkmale für ein schönes gewöhnliches Haushuhn gibt er folgende an : Das Körpergefieder soll im Allgemeinen röthlich , die Flügel- federn und der Schwanz aber sollen schwarz sein. Bei den Hennen wird seiner Angabe zufolge ein grosser Kopf und ein aufrecht stehender grosser Kamm verlangt; bei den Hähnen ein goldfarbiges oder auch anders gefärbtes Halsgefieder, ein rother Kamm, ein kurzer, voller Schnabel, und sollen dieselben gelb- liche oder schwarze Augen, weisslich-rothe Kehllappen , befiederte Oberschenkel, kurze Unterschenkel und einen grossen, reichlich befiederten Schwanz haben. Zugleich bemerkt er, dass die hochbeinigen und häufig krähenden Hähne hartnäckig im Kampfe seien. Lucius Juni us Moderatus Columella, zu Gades (Cadix) in Spanien geboren , schrieb gegen die Mitte des ersten christ- lichen Jahrhunderts zu Rom sein Buch ,,De re rustica” und bespricht im 2. Capitel des VIII. Buches dieses Werkes ausführ- lich die Hühner. Wie sein Vorgänger Varro unterscheidet auch er drei ver- schiedene Gattungen unter den hühnerartigen Vögeln: Hofhühner ( Gallinae cohortales ), welche den Haushühnern ( Gallinae villa- ticae ) V ar r o’s entsprechen , dann Feldhühner ( Gallinae rusticae) und Afrikanische Hühner ( Gallinae africanae) , welche beiden letzteren mit den gleichnamigen des genannten Schriftstellers iden- tisch sind. Unter den Ho fhühnern ( Gallinae cohortales) zählt er von den einheimischen Formen die gewöhnlichen italienischen Hühner, die fünfzehigen Hühner (Gallinae quae qumos habent digitos ) und die Zwerghühner (Pumiliones aves) auf; dann von den fr emd län di sch en Formen die Rho di sehen Hühner, die Medischen, welche vom Volke irrigerweise auch Meli sehe genannt werden, die Chalci dischen und die Tanagrisehen Hühner. Ausserdem erwähnt er noch die Bastarde, welche von fremdländischen Hähnen mit e inheimis ch en Hennen gezogen wurden. Aber nur für die gewöhnliche in Italien heimische Race gibt er die Merkmale an, die zu seiner Zeit bei derselben gefordert wurden. So sollten bei den Männchen die über die Schultern herabfallenden Nackenfedern entweder von goldgelber oder auch Historische Nachforschungen. 9 von einer anderen Färbung sein, doch wurde verlangt, dass der Schwanz mit einer Doppelreihe beiderseits vorspringender Sichel- federn geziert sei. Von den Weibchen bezeichnet er diejenigen als die vor- züglichsten zur Zucht, welche röthliches oder braunes Körper- gefieder und schwarze Schwingen und Schwänze haben. Auch räth er davon ab, weisse Hennen zu halten, da dieselben nicht nur weichlich und minder lebhaft seien, sondern auch leichter als andersfarbige den Angriffen der Raubvögel ausgesetzt sind. Uebrigens räumt er den gewöhnlichen italienischen Hühnern den Vorzug vor den kampflustigen griechischen ein, da sie viele Eier legen und durch schnellen und reichlichen Ansatz von Fett ausgezeichnet sind. Die fünfzehigen Hühner betrachtet er als die edelste Form, bemerkt aber zugleich, dass bei der Fortzüchtung derselben darauf gesehen werden müsse, dass nicht nur die Weibchen, son- dern auch die Männchen fünfzehig seien. Die Zwerghühner schildert er als höchst unverträglich und nur geringen Nutzen bringend, daher er davon abräth, sie zu halten. Ueber die fremdländischen Formen erfahren wir von ihm, dass sich die Rhodischen und Me dis eh en Hühner durch ihre Grösse und Kampflust auszeichnen , aber nicht sehr fruchtbar seien , und dass die Tanag rischen denselben an Grösse meistens beinahe gleichkommen, fast ebenso streitsüchtig sind, in ihrem sonstigen Betragen sich jedoch nicht wesentlich von den in Italien heimischen Formen unterscheiden. Ueber die Chalcidischen Hühner gibt er aber durchaus keine nähere Auskunft. Als besonders bei den Römern geschätzt erklärt er die Bastarde, welche durch Kreuzung von einheimischen Hennen mit griechischen Hähnen erzielt werden. Von ihm erfahren wir auch, dass die Bewohner der Insel Delos nicht nur die Tanag rischen und Rhodischen, sondern auch die Medischen und Chalcidischen Hühner gezogen haben. Der letzte unter den römischen Schriftstellern, welchem wir Nachrichten über die Hühner zu verdanken haben, war Cajus Plinius Secundus, der in der zweiten Hälfte des ersten christ- lichen Jahrhunderts lebte und uns im X. Buche seines umfang- reichen Werkes: ,,Historia naturalis” Mittheilungen über die- selben machte. Obgleich sie im Allgemeinen ziemlich kärglich sind und mit jenen, welche wir von Columella erhielten, beinahe vollständig 10 Historische Nachforschungen. übereinstimmen, so enthalten sie doch einige Angaben, welche zur Erkennung von gewissen Racen immerhin von Wichtig- keit sind. Er spricht von Hofhühnern, erwähnt der fünfzehigen und Zwerghühner und preiset die Hühner von Rhodus und Tanagra wegen ihrer besonderen Kampflust, sowie auch die Melisehen und Ch alcidischen, welche er aber in dieser Beziehung hinter die beiden Erstgenannten zurückstellt. Besonders wichtig ist aber eine Stelle, welche sich auf diese vier griechischen Formen zu beziehen scheint, da sie einen Anhaltspunkt bietet , mit einiger Sicherheit auf die Race derselben schliessen zu können. Es ist dies jene Stelle im 24. Capitel, wo Plinius von der stolzen Haltung der streitsüchtigen Hühner spricht und worin es heisst, ,,dass sie mit emporgerichtetem Halse und hohem Feder- busche einherschreiten und den sichelförmigen Schwanz hoch auf- gerichtet tragen”. Dass das Huhn aber auch den alten Briten schon zur Römer- zeit bekannt war, geht aus einer Aufzeichnung von Cajus Julius Caesar hervor, die in seinem Werke über den Gallischen Krieg: ,,Commentarii de bello gallico”, enthalten ist, zufolge welcher das Huhn zur Zeit, als er sich in Britannien aufhielt, mithin zwischen den Jahren 58 — 53 vor Christus, in jenem Lande zwar als Hausthier gehalten wurde, doch der Genuss des Fleisches desselben für unerlaubt gegolten habe. Ebensowenig kann es einem Zweifel unterliegen, dass der celtische Stamm der alten Germanen, welcher sich auch über Süd- und Mittel-Deutschland verbreitet hatte, das Huhn nicht nur gekannt, sondern auch als Haustliier gehalten habe, wie dies die zahlreichen bildlichen Darstellungen desselben, die wir auf den verschiedenartigsten ceitischen Denkmälern aus jener Zeit finden , unwiderlegbar beweisen. Sehr zweifelhaft bleibt es dagegen, ob auch dem skandi- navischen Zweige der alten Germanen das Huhn schon zur Römerzeit bekannt war, denn die wenigen Stellen in dem poe- tischen Theile der alten Edda, einer in Runenschrift uns über- kommenen Sammlung von Religions- und mythologischen Schriften der alten Skandinavier, welche von den Uebersetzern derselben auf das Huhn bezogen werden, scheinen weit eher auf andere Vogel- arten hinzudeuten, wie es denn überhaupt nicht wahrscheinlich ist, dass schon in so alter Zeit das Huhn bis in jene nördlichen Gegenden verpflanzt worden sein sollte. Palaeontliologische Untersuchungen. 11 Aus den Ueberlieferungen, welclie uns die Geschichte über die Hühner des Alterthums aufbehalten hat, geht jedoch — so dürftig und unzureichend dieselben auch sind, um hieraus eine klare Ansicht über die äussere Beschaffenheit der einzelnen uns genannten Formen zu gewinnen, welche von den verschiedenen Völkern zu jener Zeit gehalten und gezogen worden — immerhin genügend deutlich hervor, dass es mehrere durchaus von einander verschiedene Formen waren, mit denen uns die Schriftsteller des Alterthums, wenn auch nur sehr oberflächlich, bekannt gemacht haben. Dasselbe gilt auch von den mannigfaltigen Abbildungen von Hühnern, welche wir theils plastisch dargestellt, theils als Sculp- turen und Gemälde auf den Monumenten, Gefässen, Schmuckgegen- ständen und Münzen der Babylonier sowohl als auch der alten Griechen, Körner und Celten treffen. Auch an palaeontologischen Forschungen hat es in neuester Zeit nicht gefehlt, von welchen man sichere Aufklärung über die Abstammung der zahmen Hühner zu erlangen hoffte; doch haben sich dieselben — wie dies vorauszusehen war — in dieser Beziehung als völlig fruchtlos erwiesen, indem die Aehnlichkeit, welche einzelne fossile Skelettheile — und wären es selbst voll- ständig erhaltene Schädel — mit jenen der lebenden Formen zeigen, durchaus unzureichend ist, um hiernach einen sicheren Schluss auf die Identität der Art zu ziehen, und ohne eine genaue Kennt- niss der äusseren Merkmale eine solche Behauptung immerhin nur als höchst zweifelhaft und gewagt erscheinen muss. Insbesondere wird man bei fossilen Vogelskeleten, wenn man nur einzelne Theile derselben kennt, höchstens die Familie mit einiger Sicherheit bezeichnen können, welcher der aufgefundene Kest angehört und im günstigsten Falle annäherungsweise viel- leicht auch die Gattung; niemals wird es aber möglich sein, die Art zu bestimmen, da die Unterscheidungsmerkmale derselben ausschliesslich auf äusseren Kennzeichen beruhen, über welche fossile Reste nun und nimmermehr einen Aufschluss zu bieten vermögen. So hat Professor L. H. Jeittel es in einer übrigens sehr werthvollen und mit vielem Fleisse gearbeiteten Abhandlung *) nach einem im Jahre 1864 zu Olinütz in Mähren ausgegrabenen, angeblich fossilen Schädelreste eines Huhnes den Beweis her- zustellen versucht, dass unsere zahmen oder Haushühner wirklich *) Zur Geschichte des Haushuhns. Dr. F. C. Noll’s Zeitschrift „Der Zoologische Garten”, XIV. Jahrg. 1873. Heft Nr. 2, S. 55. — Heft Nr. 3, Seite 88. — Heft Nr. 4, Seite 130. 12 Palaeontologische Untersuchungen. von dem auf Java und dem Festlande von Ost-Indien wild vorkommenden Dschungel-Huhne ( Gallus Bankiva ) abstammen, wie dies schon früher von Temminck, doch nur für manche unserer zahmen Hühnerformen, vermuthungsweise aus- gesprochen wurde. Dieser Schädelrest, welcher in einer moorigen Mergelschichte eingelagert war, in der auch schon Reste der Torfkuh, des Torf- schweines, des Torfhundes und anderer Thiere nebst Bruchstücken von Thongefässen, allerlei Bronzegegenständen u. s. w. auf- gefunden worden waren, wurde von ihm selbst in nächster Nähe von Trümmern riesiger, dickwandiger, aus graphitreichem Thone aus freier Hand verfertigter Gefässe ausgegraben und soll seiner Ansicht zufolge der jüngeren Quaternärzeit oder der sogenannten frühen Bronzezeit angehören. Rütimeyer und Max Schmidt, welche gemeinschaftlich mit ihm eine genaue Vergleichung dieses Schädelrestes mit recenten Schädeln des gemeinen Land-Huhnes ( Gallus gallinaceus) vorgenommen hatten, vermochten durchaus keinen Unterschied zwischen denselben aufzufinden und erklärten daher den in Olmütz ausgegrabenen Schädel mit den recenten Schädeln der Art nach für identisch. Jeitteles verglich diesen von ihm für fossil betrachteten Schädel aber auch mit einer Abbildung des Schädels des Dschungel- Huhnes (Gallus Bankiva) , welche in der von Jul. Vict. Carus besorgten Uebersetzung von Darwin’s Werk „Variiren der Thiere und Pflanzen im Zustande der Doinestication“ im I. Bande auf Seite 333, fig. 33 a. enthalten ist, aber nur eine Ansicht des Hinterhauptes darstellt. Auch diese beiden Schädel findet er in vollster Ueberein' Stimmung mit einander, daher er sich zu der Schlussfolgerung berechtigt sieht, dass zwischen denselben kein Artunterschied be- stehe und unser zahmes Huhn oder das gemeine Land-Huhn ( Gallus gallinaceus) vom Dschungel-Huhne (Gallus Bankiva) ab- stammen müsse. Abgesehen davon, dass der fragliche fossile Schädelrest ziem- lich unvollständig ist, indem an demselben sowohl der Ober- als auch der Unterkiefer fehlen, so mangelt — und würde auch eine noch so grosse Aehnlichkeit zwischen ihm und dem Dschungel- Huhn-Schädel bestehen — immerhin noch sehr viel , um hienach auf eine Art-Identität des für fossil gehaltenen Restes mit dem Schädel des der lebenden Schöpfung angehörigen Dschungel- Huhnes auch nur mit einiger Sicherheit schliessen zu können. Zoologische Ergebnisse. 13 Würde man eine solche Identität der Art aber auch zugeben, obgleich ganz gewaltige Zweifel dagegen bestehen, so müsste noth wendigerweise zugleich angenommen werden , dass das Dschungel-Huhn, welches heutzutage nur in Süd-Asien zwischen dem 2. Grade südlicher und dem 30. Grade nördlicher Breite vorkommt, schon zur Zeit vor der Bildung des Alluviums auch in Europa gelebt habe, was wol kaum jemals der Fall war; denn sonst müssten weit häufiger fossile Knochenreste desselben aufge- funden worden sein, und wäre auch nicht wohl einzusehen, wie sich diese Art in der postdiluvianischen Zeit — selbst wenn man eine Aenderung der Pole oder Erdachse annimmt — zwischen dem 36. und dem 50. Grade nördlicher Breite und darüber habe erhalten und sich im Laufe der Zeiten in das vorzüglich äusserlich so sehr verschiedene gemeine Land-Huhn habe umgestalten können. Da weder aus der Geschichte ein Aufschluss über die Ab- stammung unserer zahmen Hühnerformen zu erlangen war, noch aus den palaeontologischen Forschungen ein solcher jemals ge- hofft werden konnte, so blieb mir kein anderes Mittel übrig, um wenigstens zu einem annähernd sicheren Resultate zu gelangen, als meine Untersuchungen nach einer anderen Richtung hin zu verfolgen und die zoologischen oder äusseren naturhistorischen Merkmale der einzelnen Formen in’s Auge zu fassen, welche unläugbar die zuverlässigsten und sichersten Anhaltspunkte bieten, das angestrebte Ziel, wenn auch nicht zu erreichen, doch sich demselben zu nähern. Der Weg, dem ich hiebei gefolgt bin, ist derselbe, den ich bei meinen Untersuchungen über die Abstammung unserer Haus-Säugethiere eingeschlagen habe. Nachdem ich alle jene Formen, welche sich unzweifelhaft als Bastardbildungen zu erkennen gaben, sammt ihren vielen Farbenvarietäten ausgeschieden hatte, blieb nur eine verhältniss- mässig geringe Anzahl von Formen zurück, von denen einige zwar grosse Aehnlichkeit mit einander haben, aber sich durch- aus nicht als Bastardformen erklären lassen und daher für Ab- änderungen gewisser Arten betrachtet werden müssen, die ihre Entstehung theils den Einwirkungen des Klima’s zu verdanken haben, theils durch die Einflüsse, welche Bodenverhältnisse, Zucht und Cultur auf sie genommen haben, hervorgerufen wurden. Die wenigen dann noch erübrigenden Formen, welche den ihnen eigenen Merkmalen zufolge solche Verschiedenheiten von einander darbieten, dass keine derselben von irgend einer anderen abgeleitet werden kann, ist man sonach genötliigt, für 14 Zoologische Ergebnisse. besondere oder selbstständige Arten anzusehen, wenn ihre Kenn- zeichen nicht gestatten, sie auf eine der noch heutzutage wild vor kommenden Arten zurückzuführen oder mit einer solchen in Verbindung bringen zu können. Nach diesem Vorgänge sind mir von diesem ungeheueren Heere zahmer Hühnerformen acht zurückgeblieben, welche ich nicht von irgend einer der noch dermalen im wilden oder freien Naturzustände lebenden Arten abzuleiten vermochte und die ich nach den in der Zoologie bestehenden Regeln als selbstständige Arten betrachten zu müssen mich genötliigt sehe , die im Laufe der Zeiten vollständig domesticirt worden und gänzlich in den Hausstand übergegangen sind; und zwar: 1. Das fünfzehige Huhn ( Gallus pentadactylus 2. das gemeine Land-Huhn ( Gallus gallinaceus), 3. das Strupp-Huhn (Gallus crispusj, 4. das Schopf-Huhn ( Gallus cristatus), 5. das Napfkamm-Hulin (Gallus lecanolophus), G. das Zwerg-Huhn (Gallus plumipes 7. das Seiden-Huhn (Gallus lanatusj und 8. das Neger-Huhn (Gallus MorioJ. Unter den wild vorkommenden Arten sind es aber nur vier, von denen man mit Bestimmtheit behaupten kann, dass sie die Stammeltern einer sehr grossen Anzahl unserer zahmen Hühner- formen sind, nämlich: 1. Das Riesen-Iluhn ( Gallus giganteus J, 2. das ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus) , 3. das hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti ) und 4. das Dschungel-Huhn (Gallus BankivaJ. während es von drei anderen nur wahrscheinlich, doch keines- wegs gewiss ist, dass sie zu den Stammeltern mancher unserer Hühnerracen gehören oder zur Entstehung derselben beigetragen haben. Es sind dies: 1. Das Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii ), 2. das Bronze-Huhn (Gallus aeneus ) und 3. das Gabelschwanz-Huhn (Gallus für catusj. Das ist das Hauptresultat meiner Forschungen, das ich ohne Scheu meinen Fachgenossen übergebe, hoffend und erwartend, dass sie sich veranlasst sehen werden ? dasselbe einer vorurtheils- freien prüfenden Beurtheilung zu unterziehen, da nur auf diesem Wege es möglich werden kann, nach und nach zu einer klaren Einsicht und richtigen Erkenntniss zu gelangen. Zoologische Ergebnisse. 15 Die Anhaltspunkte, welche mir geboten waren, um zu diesem Resultate zu gelangen , waren nur die äusseren Merkmale der so vielfach verschiedenen Hühnerformen, die wir bereits kennen gelernt haben und die gegenseitige Vergleichung derselben mit den Kennzeichen der wild vorkommenden Arten. Ich habe alle seither beschriebenen Formen zahmer Hühner — insoweit ich von denselben Kenntniss erhalten konnte — sammt ihren mannigfaltigen Farbenabänderungen bei der vor- liegenden Arbeit berücksichtigt und in dieselbe einbezogen, und war zugleich bestrebt, wenigstens bei den allermeisten auf ihre Abkunft hinzudeuten. Wohl weiss ich, dass diese von mir gemachten Andeutungen beinahe durchaus nur auf Vermuthungen beruhen und keineswegs durch thatsächliche Erfahrungen bewiesen sind; doch sind die- selben stets auf jene Merkmale gegründet, welche die einzelnen Formen, von denen ich die vielen Bastardbildungen abzuleiten suche, darbieten. Hiebei zähle ich umsomehr auf gütige Nachsicht meiner Fachgenossen, als dies der erste Versuch ist, der bezüglich der muthmasslichen elterlichen Abstammung der so überaus zahlreichen Hühnerracen seither gemacht wurde. Ich bin weit davon entfernt, auf eine unbedingte Beistim- mung zu meinen hier ausgesprochenen Ansichten zu zählen, da mir sehr wohl bekannt ist, dass dieselben grösstentheils nur hypo- thetisch und beinahe blos auf Wahrscheinlichkeiten und Ver- muthungen gegründet sind; doch glaube ich der Ueberzeugung Raum geben zu dürfen, dem wahren Sachverhalte wenigstens nahe gekommen zu sein. Besonderer Theil Die einzelnen Arten und die von denselben abstam- menden Racen, ihre verschiedenen Formen, Kreuzungen und Varietäten. Fitzinger: Arten und Racen dev Hühner, 2 I. Bas fünfzehige Huhn (Gallus pentadactylus). Hauslialm. Frisch. Vögel in Deutschi. t. 127. (Männch.) t. 128. (Weibch.) Coq et la Foule ä cinq doigts. Gallus et Gallina pentadactylus. Brisson. Ornithol. T. I. p. 169. Nr. 1. Var. B. Coq ä cing doigts . Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. TT. p. 184. Nr. 17. Phasianus Gallus pentadactylus Grinelin. Linne Syst. Nat. T. T. P. II. p. 738. Nr. 1. <5. Phasianus Gallus. Var. S. pentadactylus. Latham. Index ornithol. V. II. p. 626. Nr. 1. ö. Wild Cock. Var. C. Dorking Cock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 703. Nr. 1. C. Gallus Bankiva. Var. E. Pentadactylus. Temminck. Hist, nat. des Gallinaces. T. III. p. 658. E. Gallus domesticus pentadactylus. Reich enb. Naturg. Hühner- vögel. t. 243. Hg. 2052, 2053. (Männch. Weibch.) Deutscher Haushahn. Löffler. In Deutsch], vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 12. t. (Männch.) Dorkinghulm . Bunte Varietät. Löffler. Zucht der ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 69. t. 4. (Männch. Weibch.) In dieser höchst eigenthümlichen , durch eine hintere Doppel- zehe ausgezeichneten Hühnerform kann man nur eine selbst- ständige Art erblicken, denn es darf wohl als gewiss angenommen werden, dass die Fünfzahl der Zehen ? welche dieser Form eigen ist, nicht etwa auf einer zufälligen Missbildung beruht, die sich auch auf ihre Nachkömmlinge vererbte , sondern dass dieses Merk- mal eine Eigentümlichkeit sei, die offenbar auf eine selbst- ständige Art hindeutet und in der ganzen Classe der Vögel nur noch beim Neger-Huhne (Gallus MorioJ und dessen Blendlingen, wie auch bei einigen Bastardformen vorkommt, die vom fünf- zehigen Huhne stammen, von denen aber mehrere ihrer son- 2 * 20 I. Das fünfzehige Huhn. stigen Merkmale wegen sieh mehr zu anderen Hühnerarten hinneigen. Als die typische Form dieser Art kann nur das schon den alten Römern bekannt gewesene fünfzehige Huhn betrachtet wer- den, das nirgends mehr im freien Naturzustände angetroffen wird, uns blos als Hausthier bekannt ist und auch schon von den Römern als solches gehalten wurde. In der allgemeinen Körperform und auch in der Grösse kommt dasselbe beinahe vollständig mit dem gemeinen Land- Huhne ( Gallus gallinaceusj überein und unterscheidet sich von demselben hauptsächlich durch das Vorhandensein einer hinteren Doppelzehe. Die dieser Form zukommenden Merkmale sind folgende: Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse fünfzehig, die Läufe ver- hältnissmässig etwas kurz. Der Kamm ist gross, aufrechtstehend, einfach, blattförmig, gezackt und hinten in eine Spitze ’ausge- zogen. Die Kehllappen sind gross, doppelt, lang und nicht sehr breit, die Halsfedern sehr lang, schmal und spitz, die Beine kahl. Der Kopf ist verhältnissmässig gross, der Scheitel ohne Federschopf und an der Kehle befindet sich kein Federbart. Die Augengegend und die Wangen sind kahl, die Federfahnen des glatt anliegenden Gefieders geschlossen, die Flügel verhältniss- mässig etwas kurz und der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen reichlich mit Sichelfedern versehen. Beim Männchen sind die Federn des Nackens, der Hals- seiten, des Rückens und des Bürzels, sowie auch die grossen Deckfedern der Flügel glänzend röthlich gelbbraun, die kleinen und mittleren Flügeldeckfedern und die Seitenfedern des Schwan- zes metallisch glänzend schwarz, mit grünem Schiller und ebenso auch die Schwingen. Der Vorderhals, die Brust, der Bauch und die Schenkelfedern sind braun , die grossen sichelförmigen Schwanz- federn metallisch glänzend schwarzgrün und röthlichbraun gerun- det. Der Kamm, die Kehllappen und die kahle Haut der Augengegend und der Wangen sind liochrotli, die Beine schwärz- lich , bläulich oder gelblich. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch einen mittelgrossen Kamm , weit kürzere und mehr rundliche Kehllappen und ein meist röthliclibraunes oder gelblichbraunes Körpergefieder. Es kann wohl als sicher angenommen werden, dass das ursprüngliche Vaterland dieses Huhnes in Europa zu suchen sei, I. Das fünfzehige Huhn. 21 und aller Wahrscheinlichkeit nach war es der westliche Theil von Mittel-Europa, über welchen diese Art verbreitet war, wo sie einerseits von Frankreich nordwärts bis nach Süd-England und südwärts bis in das nördliche Spanien, andererseits von Deutsch- land gegen Süden hin bis nach Mittel-Italien hinabgereicht haben mochte. 1. Das weisse fünfzehige Huhn ( Gallus pentadactylus , albus ). Offenbar nur eine Farbenabänderung des fünfzehigen Huhnes, die gleichfalls schon die alten Römer kannten und, mit Ausnahme der durchaus rein weissen Färbung ihres Gefieders, in allen übri- gen körperlichen Merkmalen mit demselben vollständig überein- kommt. Dieselbe kann unbedingt als ein vollkommener Albino ihrer Stammart angesehen werden. 2. Das englische fünfzehige Huhn ( Gallus pentadactylus , anglicus ). D orkin g- Huhn. Lichten st. u. Win ekler. Veredelte Hühner- zucht. Heft I. S. 7. Nr. VI. t. 5. (Männch. Weibch.) Dorkinghuhn. Einfachkämmige Varietät. Gelbbraun. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 11. t. 1. fig. 7. (Männch. Weibch.) Dorkinghuhn. Bunte Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 69. Dorking-Huhn. Fahls chattirte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Achtes Dorking-Huhn. Einfachkämmige Varietät. Bothfärbig. Gau ss. Hühnerhof. II, Aufl. S. 198. Nr. 24. Boule de Dorking. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 162. Dorkinghuhn. Bothfärbige Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 132. t. 14. fig. 27. (Männch. Weibch.) Dorkinqhuhn. Blattkämmiqe Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 41, 116. Gallus ferrugineus. Var. a. Eive-toed Dunghill. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 38. Nr. 1. a. Fünfzehiges oder Dorking-Huhn ( Gallus pentadactylus) . Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 33. Es dürfte wohl kaum einem Zweifel unterliegen, dass diese Form nichts weiter als eine Bastardrace sei, welche jedoch erst in der zweiten Hälfte des verflossenen Jahrhunderts entstanden zu sein scheint und vielleicht aus der Vermischung des fünf- 22 I. Das fünfzehige Huhn. zehigen Huhnes ( Gallus pentadactylus) mit dem Cochinchina-Riesen Huhne ( Gallus giganteus , cochinchinensis ) heryorgegangen ist. Sie gehört zu den grössten Formen unter den Hühnern und ist bedeutend grösser als das gemeine Land -Huhn (Gallus gallinaceus). Die Merkmale, durch welche sich dieselbe von ihrer Stamm- art unterscheidet, sind ausser der weit überwiegenden Körper- grösse, welche nicht viel geringer als jene des Cochinchina- Riesen-Huhnes (Gallus giganteus , cochinchinensis) ist, der verhält- nissmassig kurze, gedrungene und mehr gerundet erscheinende Leib, die breitere Brust und der breitere Rücken. Das Gefieder ist bräunlich fahlgelb oder auch röthlichgelb und bisweilen mit Grau gemischt. Die Schwingen und die Schwanzfedern sind schwarz und letztere grün metallisch schillernd die Beine fleischfarben, weisslieh oder bläulich. Das Weibchen ist von geringerer Grösse als das Männ- chen, Kamm und Kehllappen sind kleiner, letztere kürzer und gerundet. Nolan gibt die Höhe des Männchens auf 1' 10", des Weibchens auf ungefähr V 8" an und das Gewicht beider bis zu 9 Pfund. Nach Drechsler beträgt die Höhe nicht ganz 2', das Ge- wicht gegen 8 Pfund. Der Name ..D orking-Huhna, unter welchem diese Race allgemein bekannt ist, rührt von dem Orte Dorking in der Graf- schaft Surrev in England her, wo dieselbe in früherer Zeit häufig gezogen wurde, dermalen aber ziemlich selten geworden ist. 3. Das federfüssige englische fünfzehige Huhn ( Gallus pentadaetylus , anglicus ptilopus). Landhuhn. Varietät Schottisches Huhn (Kenthuhn). Oefele. Hühnervolk. S. 119. Fünfzehiges oder Dorking-Huhn (Gallus pentadactylusj. Varietät mit befiederten Beinen. Fitz. Kais. Menag. zu Schünbrunn. S. 34. Nach den Merkmalen zu schliessen, welche diese deutlich ausgesprochene Blendlingsform an sich trägt, scheint dieselbe aus der Vermischung des englischen fünfzehigen Huhnes ( Gallus penta- dactylus , anglicus j mit dem unechten Bramaputra-Riesen-Huhne (Gallus giganteus , indicus spurius) hervorgegangen zu sein, da man die wesentlichsten Kennzeichen dieser beiden Formen un- verkennbar in ihr vereinigt trifft. I. Das fünfzehige Huhn. 23 Sie ist fast von derselben Grösse und Gestalt als die erst- genannte Race, von welcher sie sich ausser der verschiedenen Färbung des Gefieders, hauptsächlich durch die schwach befieder- ten Beine unterscheidet, sowie durch den Umstand, dass die Füsse nicht beständig fünfzehig, sondern häufig nur vierzehig sind. Von der letztgenannten Race, mit welcher sie leicht ver- wechselt werden kann, scheiden sie zum Theile die abweichende Färbung des Gefieders und das öftere Vorkommen von fünf Zehen an den Füssen. Dieses letztere Merkmal hat sie mit dem Kenter-Fasan-Huhne ( Gallus Sonneratii , cantiensisj gemein, daher sie auch ebenso wie dieses, zwei durchaus verschiedenen Hühner-Gruppen eingereiht werden könnte. Das Körpergefieder und bisweilen auch die Halsfedern sind braungelb mit schwarzen Schaftflecken und hell gerandet, die Rückenfedern mit weissen Schaftstreifen gezeichnet. Die Beine sind gelblich. 4. Das gefleckte englische fünfzehige Huhn ( Gallus pentadactylus , anglicus maculatus). Dorkinghuhn. Einfachkämmige Varietät. Weiss mit schic arzem Anfluge , mit schwarzen Streifen. Drechsler. Zucht-Hühner. S 11. Dorkinghuhn. Gefleckte Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 68. Dorking-Huhn. Grau- und weissbunte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Achtes Dorking-Huhn. Einfachkämmige Varietät. Grau , farbig gesprenkelt oder gestreift. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 198. Nr. 24. Poule de Dorking. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 162. fig. 71. p. 163. (Männch.) fig. 72. p. 164. (Kopf.) fig. 73, 74. p. 166. (Füsse.) fig. 75. p. 168. (Halsfeder.) fig. 76. p. 169. (Körperfeder.) Dorking-Huhn. Graue , farbig gesprenkelte oder gestreifte Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 132. Dorking-Huhn. Varietät Kukuksperber. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 133. Dorkinghuhn. Blattkämmige Varietät . Oefele. Hühnervolk. 5. 41. Sicher nichts weiter als eine Blendlingsrace, die ihre Ent- stehung wahrscheinlich der Kreuzung des englischen fünfzehigen 24 I. Das fünfzehige Huhn. Huhnes ( Gallus pentadactylus , anglicus) mit dem bengalischen Riesen-Huhne ( Gallus giganteus , bengalensis ) verdankt. Sie ist nur durch die abweichende Färbung und Zeichnung des Gefieders von der vorigen Race verschieden, indem dasselbe auf weissem oder grauem Grunde schwarz überflogen und gesprenkelt, oder auch mit schwarzen streifenartigen Flecken besetzt ist. Das Weibchen ist meist dreifarbig, indem das weisse Ge- fieder röthlichbraun und schwarz gefleckt ist. 5. Das weisse englische fünfzehige Huhn ( Gallus pentadactylus, anglicus albus). Weisses Dorkinghuhn. Einfachkämmige Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 10. Dorkinghuhn. Einfachkämmige weisse Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 69. Weisses Dorkinghuhn. Einfachkämmige Varietät. Gauss Hühner- hof. II. Aufl. S. 199. Nr. 25. Dorking-Huhn, Weisse Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 133. Auch diese Form scheint nur eine Mischlingsrace zu sein und ihre Entstehung der Anpaarung des englischen fünfzehigen Huhnes ( Gallus pentadactylus , anglicus) mit dem weissen Zwerg-Dsehungel- Huhne ( Gallus Bankiva , pumilio albus) zu verdanken. In den meisten Merkmalen kommt sie mit der erstgenannten Race vollständig überein und unterscheidet sich von derselben ausser der durchaus verschiedenen Färbung des Gefieders, haupt- sächlich durch die weit geringere Grösse, obgleich sie meist noch immer etwas grösser ist, als das gemeine Land-Huhn ( Gallus gallinaceus) . Das Gefieder ist einfärbig weiss und matt, und nur die Nackenfedern, welche den Hals überdecken, sind glänzend. Die Beine sind fleischfarben oder weisslich. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch geringere Grösse, einen kleineren Kamm und kleinere, kürzere und gerundete Kehllappen. Nach Nolan’s Angabe hat das Männchen eine Höhe von 1' 3", das Weibchen von 1' 1", ersteres ein Gewicht von bei- läufig 4 Pfund, letzteres von ungefähr 3 Pfund. Auch diese Race ist eine englische Zucht und unter der Benennung ^Weisses Dorking-Huhn” bei den Hühnerzüchtern bekannt. I. Das fünfzehige Huhn. 25 6. Das bunte rosenkämmige fünfzehige Huhn ( Gallus pentadactylus, carunculatus varius). Dorldnghuhn. Rosenkämmige Varietät . Drechsler, Zucht- Hiihner. S. 11. Dorkinghuhn. Rosenkämmige Varietät. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 68. Achtes Dorking-Huhn. Rosenkämmige Varietät . Gauss. Hühner- hof. S. 198. Nr 24. t. 19. fig. 27. (Männch.) Aller Wahrscheinlichkeit nach ist diese Form eine Misch- lingsrace, welche auf der Anpaarung des englischen fünfzehigen Huhnes ( Gallus 'pentadactylus , anglicus) mit dem malayischen hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti , malayianus) beruht, indem sie die Merkmale beider dieser Formen deutlich in sich vereinigt. Von der erstgenannten, mit welcher sie auch in der Grösse und der Färbung ihres Gefieders übereinkommt, unterscheidet sie sich fast nur durch etwas höhere Beine und die verschiedene Bildung des Kammes, der doppelt, unregelmässig gezackt und nelkenförmig ist. 7. Das weisse rosenkämmige fünfzehige Huhn (Gallus pentadactylus, carunculatus albus). Weisses Dorkinghuhn. Rosenkämmige Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 10. Weisses Dorkinghuhn. Rosenkämmige Varietät. Gauss. Hühner- hof. II. Aufl. S. 199. Nr. 25. Dorkinghuhn. Weisse Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 43. Wie es scheint, ist diese Form nur das Product der Kreu- zung des weissen englischen fünfzehigen Huhnes (Gallus penta- dactylus, anglicus albus) mit dem weissen Dschungel-Huhne (Gallus Bankiva , alba), da alle ihre Merkmale auf eine solche Vermischung hindeuten. Von der erstgenannten Form, mit welcher sie fast sämmtliche Merkmale gemein hat, unterscheidet sie sich blos durch den doppelten, unregelmässig gezackten, nelkenförmigen Kamm. Auch in der Grösse ist sie durchaus nicht von derselben ver- schieden. 26 II. Das Land-Huhn oder Gemeine Land-Huhn. II. Das Land -Huhn oder Gemeine Land -Huhn (Gallus gallinaceus). Gallus gallinaceus et Gallina. Gesner. Hist. anim. de avium natura, p. 395. e. fig. (Männch.) p. 340. c. fig. (Weibch.) p. 427. c. fig. (Verschnitt Männch.) Gallus gallinaceus et Gallina. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 1. p. 183. Gallus gallinaceus. Rajus. Synops. avium, p. 51. A. Nr. 1. Dunghill Gock and Hen. Alb in. Nat. hist, of Birds. V. III. t, 31. (Männch.) t. 32. (Weibch.) Gallus cauda compressa ascendente. Lin ne. Fauna Suecica. Edit. I. p. 61. Nr. 165. Coq et la Poule. Gallus domesticus et Gallina domestica. Brisson. Ornithol. T. I. p. 166. Nr. 1. Phasianus Gallus. Linne. Syst. Nat. Edit. XII. T. I. p. 270. Nr. 1. Coq commun. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 178. Nr. 1. Phasianus Gallus domesticus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 737. Nr. 1. ß. Phasianus Gallus. Var. ß. domesticus. Latham. Index ornithol. V. II. p. 626. Nr. 1. ß. Wild Goch. Var. A. Domestic Gock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 701. Nr. 1. A. Phasianus gallinaceus. Pallas. Zoograph, rosso-asiat. V. II. p. 88. Coq vulgaire ä crete ou Coq villageois. Gallus Domesticus . Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 92. PI. III. fig. 3, 4. (Hals- und Fliigel-Deckfedern.) Gallus Bankiva. Var. A Domesticus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 654. A. Gallus gallorum. Lesson. Traite d’Ornithol. p. 49. Nr. 1. Gallus domesticus germanicus. Reiehenb. Naturg. Hühner- vögel. t. 243. fig. 2055 — 2064. (Männch. Weibch. Junge.) Deutsches Bandhuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S, 4. Deutscher Haushahn. Löffler. In Deutchl. vorkommende Raeen des Haushahn’s. S. 12. Gemeines Landhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 20. fig. 1. S. 22. (Männch.) fig. 2. S. 23. (Weibch.) Landhuhn oder Bauernhuhn, auch Haushuhn. Oefele. Hühner- volk. S. 115, 117, 118. II. Das Land-Huhn oder Gemeine Land-Huhn. 27 Gallus ferrugineus, Var. a. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 38. Nr. 1. a. Es ist gewiss eine vollkommen irrige und blos auf einer willkürlichen Annahme beruhende Ansicht, wenn man diese bei uns gewöhnliche und allgemein bekannte Form, welche offenbar eine besondere selbstständige Art bildet, für einen Abkömmling irgend einer der noch dermalen wild vorkommenden Hühnerarten betrachtet, und es sprechen nicht nur die äusseren Merkmale derselben, sondern auch ihre geographische Verbreitung deutlich dafür, dass sie von keiner jener wilden Arten abstamme, sondern als eine schon ursprünglich dem südlichen und mittleren Theile von Europa angehörig gewesene Art anzusehen sei, die im Laufe der Zeiten und wahrscheinlich schon in sehr alter Zeit vollstän- dig gezähmt wurde und gänzlich in den Hausstand überge- gangen ist. Einer solchen irrthiimlichen Anschauung hat auch Temminck gehuldigt, da er sich nicht dazu entschliessen konnte, eine selbst- ständige Art in diesem Huhne zu erblicken oder dasselbe über- haupt für einen ursprünglichen Bewohner von Europa zu be- trachten, sondern seiner Ansicht Geltung zu verschaffen suchte, dass es eine aus der gegenseitigen Vermischung zweier in Asien wild vorkommenden Arten, und zwar des Riesen-Huhnes ( Gallus giganteusj und des Dschungel-Huhnes ( Gallus Bankivaj hervor- gegangene Bastardbildung sei , die schon in sehr alter Zeit nach Europa verpflanzt worden war. Dieselbe ist von mittlerer Grösse und bietet nachstehende Merkmale dar. Der Oberschnabel ist an seiner Wurzel glatt und abgerun- det, die Nasenlöcher sind eng, die Brust ist breit, der Leib unter- setzt, die Füsse sind vierzehig und die Läufe sind mittellang. Der Kamm ist gross, aufrechtstehend, einfach, blattförmig, ge- zackt und hinten in eine Spitze ausgezogen. Die Kehllappen sind gross, doppelt, beim Männchen sehr lang und eiförmig abgerundet, beim Weibchen aber kürzer und mehr rundlich. An der Kehle ist kein Federbart, am Scheitel kein Federschopf vorhanden. Die Augengegend und die Wangen sind kahl. Die Halsfedern sind sehr lang, schmal und spitz, die Flügel verhält- nissmässig lang und hinten zusammenliegend, das Körpergefieder ist geschlossen und glatt anliegend und der hochgetragene Schwanz bietet beim Männchen eine reichliche Anzahl von Sichelfedern dar. Die Beine sind vollständig kahl. 28 II. Das Land-Huhn oder Gemeine Land-Huhn. Diese Art, welche die häufigste und daher auch bekannteste unter allen unseren zahmen Hühnerformen ist, bietet eine ziem- lich beträchtliche Anzahl von Farbenabänderungen und auch mehrere Bastardbildungen dar. Folgende Form dürfte auch in Beziehung auf die Färbung des Gefieders als die typische der Art angesehen werden. 1. Das orangebunte gemeine Land-Huhn ( Gallus gallinaceus, fulvo-varius) . Deutsches Landhuhn. Bunte Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 7. Die Nacken- und Rückenfedern, sowie auch jene des Bür- zels, sind beim Männchen von goldglänzend dunkel bräunlich - orangerother Farbe; der Vorderhals, die Brust, der Bauch, das Schenkelgefieder und der Steiss sind schwarz, die kleinen Deck- federn der Flügel schwarzbraun, die mittleren dunkel bräunlich- orangeroth, die grossen dunkel kastanienbraun und die Schwingen grün schillernd schwarz. Der Schwanz ist schwarz mit dunkel- grünem und purpurfarbigem metallischem Glanze und von der- selben Färbung sind auch die langen Deckfedern des Schwanzes. Der Kamm, die Kehllappen und die kahle Haut der Augen- gegend und der Wangen sind lebhaft hochroth, die Beine schiefer- farben und die Iris ist braungelb oder hellgelb. Das Weibchen ist beträchtlich kleiner und gewöhnlich von röthlich- oder gelblichbrauner Farbe. Schwingen und Schwanz sind in der Regel schwarzbraun. 2. Das fahlbunte gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, flavo-varius ). Deutsches Landhuhn. Bunte Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 7. Landhuhn. Varietät Steirisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 120. Lediglich eine Farbenvarietät der vorigen Form, welche sich von dieser blos dadurch unterscheidet, dass die Nacken-, Rücken- und Bürzelfedern, sowie auch die mittleren Deckfedern der Flü gel nicht goldglänzend dunkel bräunlich-orangerotli , sondern hell gelblichweiss gefärbt und Vorderhals, Brust und Bauch häufig rein weiss auf schwarzem Grunde gefleckt sind. 3. Das graubunte gemeine Land-Huhn ( Gallus gallinaceus , griseo-varius ). Deutsches Landhuhn . Scheckige Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 7. II. Das Land-Huhn oder Gemeine Land-Huhn. 29 Desgleichen nur eine Farbenabänderung des gemeinen Land- Huhnes, deren Gefieder grau und schwarz gescheckt erscheint. Die Beine sind bläulich- oder röthlichweiss. 4, Das weissbunte gemeine Land-Huhn ( Gallus gallinaceus, albo-varius ) . Eine der vorigen sehr nahe stehende Farben abänderung des gemeinen Land-Huhnes , von weiss und schwarz geschecktem Gefieder, mit bläulich- oder röthlichweissen Beinen. 5. Das braune gemeine Land-Huhn ( Gallus gallinaceus, bruneus ). Deutsches Landhuhn. Braune Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 7. Ostpreussischer Tjand- oder Bauernhahn. Kleine Art. Löff- 1 er. In Deutschi, vorkommende Racen des Haus-Hahn’s. S. 15. Nr. 1. Nicht minder eine der vielen Farbenvarietäten des gemeinen Land-Huhnes, die sich durch ihr einfärbig braunes Körpergefieder von den übrigen unterscheidet, sowie auch durch die lichtgelbe Färbung ihrer Beine. 6. Das gelbe gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus , flavus ). Coq comrnun. Buffon. Planches enlum. 1. (Männch.) Deutsches Landhuhn. Gelbe Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 7. Von der vorigen Varietät blos durch die abweichende Fär- bung des Gefieders verschieden, das von einfärbig gelblicher Farbe ist, während sie die lichtgelben Beine mit derselben ge- mein hat. 7. Das weisse gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, albus ), Deutsches Landhuhn. Weisse Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 7. Gemeines Landhuhn. Varietät Ungarisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 120. 30 II. Das Land-Huhn oder Gemeine Land-Huhn. Eine nicht sehr häufig vorkommende Farbenabänderung des gemeinen Land-Huhnes, welche durch ihr einfarbig rein weisses Gefieder und ihre gelben Beine ausgezeichnet ist und als ein vollkommener Albino betrachtet werden kann. 8. Das schwarze gemeine Land-Huhn ( Gallus gallinaceus , niger). Deutsches Landhuhn. Schwarze Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 7. Ostpreussischer Land- oder Bauernhahn. Grosse Art. Löff- ler. In Deutsclil. vorkommende Arten des Haus-Hahn’s. S. 15. Nr. 1. Iuandliuhn. Varietät Ostpreussisches Huhn. Oefele. Hühner- volk. S. 119. Abermals eine der zahlreichen Farbenänderungen des gemei- nen Land-Huhnes, von einfarbig tief schwarzem Gefieder mit schwarzen oder schwarzblauen Beinen. 9. Das schiefergraue gemeine Land-Huhn ( Gallus gallinaceus, n igro-cin ereus ) . Deutsches Landhuhn . Graue Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 7. Die etwas verschiedene Färbung des Gefieders ist der einzige Unterschied, welcher zwischen dieser und der vorigen Varietät besteht, indem dasselbe nicht einfarbig tief schwarz , sondern schwärzlich schiefergrau gefärbt erscheint. 10. Das rosenkämmige gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus, carunculatus ). Dunghill Cock and Hen. Gallus gallinaceus et Gallina domestica. Willughby. Ornithol. p. 154. fig. t. 26. (Männch. Weibch.) Deutsches Landhuhn. Varietät mit Doppel- Spitzkamm oder Nelkenkamm. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 6. Diese Form stellt sich als eine besondere Race des gemei- nen Land-ITuhnes (Gallus gallinaceus ) dar und zeichnet sich durch eine etwas bedeutendere Körpergrösse und einen ziemlich grossen doppelten, aufrechtstehenden, unregelmässig gezackten, II. Das Land-Huhn oder Gemeine Land-Huhn. »1 nelkenförmigen und hinten in eine Spitze ausgezogenen Kamm aus, während sie alle übrigen Merkmale mit ihrer Stammart ge- mein hat und auch bezüglich der Mannigfaltigkeit der Färbung des Gefieders beinahe vollständig mit derselben übereinkommt. Aus diesen Merkmalen scheint hervorzugehen, dass sie eine Bastardbildung sei, die vielleicht aus der Vermischung des gemei- nen Land-Huhnes mit dem goldfarbigen grossen Fasan-Huhne ( Gallus Sonneratiiy major auratus ) hervorgegangen ist. 11. Das kerbkämmige Land-Huhn (Gallus gallinaceus , crenulato-cristatus) . Huhn von Mans. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 117. t. 12. (Männch., Weibch.) Huhn von Le Mans. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 196. Nr. 22. t. 18. fig. 25. a. (Männch.) fig. 25. b. (Weibch.) Poule du Mans. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Huhn von Mans. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 131. Huhn von la Fleche. Varietät. Huhn von Le Mans. Oefele. Hühnervolk, S. 118. In den meisten Merkmalen mit dem gemeinen Land-Huhne fast vollständig übereinstimmend, unterscheidet sich diese Form von demselben blos durch nachstehende Kennzeichen. Der Kamm ist grösser, nur seicht gekerbt und durchaus nicht gezackt. Die Kehllappen sind gleichfalls grösser und zugleich auch länger, vorzüglich aber beim Männchen, und die Läufe verhältnissmässig etwas kürzer. Die Färbung des Gefieders bietet dieselben Verschiedenheiten wie beim gemeinen Land-Huhne dar, doch ist dieselbe beim Weibchen meistens schwarz. Ebenso verschieden ist auch die Färbung der Beine, die zwar gewöhnlich bleigrau, schwarzblau oder schwarz erscheint , häufig aber auch gelb, röthlich- oder blaulichweiss ist. Diese Race scheint auf der Kreuzung des gemeinen Land- Huhnes (Gallus gallinaceus J mit dem rosenkämmigen gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceus , carunculatus) zu beruhen. Ihre Zucht wird fast ausschliesslich in der Umgegend der Stadt Mans, der Hauptstadt in der Landschaft Maine der ehemaligen Provinz Orleanois, einem Theile des jetzigen Depar- tements der Sarthe im nordwestlichen Frankreich, betrieben, 32 II. Das Land-Hulm oder Gemeine Land-Huhn. dalier sie auch von den Hühner-Züchtern „Le M ans -Huhn” genannt wird. 12. Das schopfige Land-Huhn ( Gallus gallinaceus, cristatus). Unverkennbar eine Bastardrace, die ihren Merkmalen zufolge aus der Kreuzung des gemeinen Land-Huhnes ( Gallus gallinaceus ) mit dem kehllappigen bosnischen Schopf-Huhne ( Gallus cristatus bosnicus appendiculatus ) hervorgegangen zu sein scheint. Sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus. Der Kamm ist gross, einfach, blattförmig und gezackt, beim Männchen aufrechtstehend, beim Weibchen aber nach vorne überhängend. Die Kehllappen sind gross, beim Männchen lang und eiförmig abgerundet, beim Weibchen dagegen kürzer und mehr rundlich. Am Hinterhaupte befindet sich ein ziemlich grosser, glatt anliegender, abgestutzter Federschopf. Die Läufe sind etwas verlängert und erscheinen daher verhältnissmässig länger als beim gemeinen Land-Huhne und der Schwanz des Männchens ist ziemlich reichlich mit Sichelfedern geziert. Das Körpergefieder ist zwar verschiedenartig gefärbt, bunt, oder auch einfarbig, sehr häufig aber einfärbig weiss. Die Beine sind blaulichgrau, graulichweiss oder auch gelb. 13. Das rosenkämmige schopfige Land-Huhn ( Gallus gallinaceus, cristatus carunculatus) . Gallina alba cristata villatica. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 2. fig. pag. 307. (Weibch.) Obgleich mit der vorigen Form nahe verwandt, unterscheidet sie sich von derselben ausser der merklich geringeren Grösse, durch ihren kleinen doppelten , aufrechtstehenden und unregel- mässig gezackten, nelkenförmigen Kamm, viel kleinere und kürzere, gerundete Kehllappen, einen kleinen kurzen, weit nach rückwärts stehenden und am Hinterhaupte glatt anliegenden, abgestutzten Scheitelfederschopf und verhältnissmässig kürzere Läufe. Die Färbung des Gefieders ist verschieden, bald bunt, bald aber auch einfärbig und meistens einfärbig weiss. Die Beine sind blaugrau oder gelblich. Sie gibt sich deutlich als eine Blendlingsform kund, die auf der Anpaarung des schopfigen Land-Huhnes ( Gallus gallinaceus cristatus ) mit dem türkischen Dschungel-Huhne (Gallus Bankiva , turfdca ) beruht. ITT. Das Riesen-Hulin. 33 III. Das Riesen-Huhn (Gallus giganteus). Coq sauvage de V Asie. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 179. Nr. 3. Coq Jago. Gallus giganteus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 84. ' PL II. fig. 1. (Fuss.) Gallus giganteus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. in. p. 653. Malabar Cock and Hen. Gallus giganteus. Gray. Illustr. of Ind. Zool. t. c. fig. (Männch. Weibcli.) Gallus giganteus . Gray. Birds of the Brit. Mus. P. III. (1844.) p. 27. a. Gallus giganteus. Bei che nb. Naturg. Hühnervögel, t. 242. fig. 2045, 2046. (Männch. Weibch.) Indisches Huhn oder Kulmhahn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 49. Gallus giganteus (Malay). Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 105. Riesenhuhn. Oefele. Hühner volk. S. 119. Gallus ferrugineus. Var. b. Gallus giganteus. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. Y. (1867.) p. 39. a. b. Diese auch dermalen noch im freien Naturzustände vorkommende und eine selbstständige Art bildende Form ist eine der grössten unter allen uns bekannt gewordenen Hühnern und zugleich die Stammart mehrerer Racen unserer zahmen Hühner. Ihre Merkmale sind folgende: Der Oberschnabel ist an seiner Wurzel glatt und abgerun- det, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig, die Läufe verhältnissmässig ziemlich kurz und dick. Der Kamm ist beim Männchen zwar gross, aber nicht von besonderer Höhe, auf- rechtstehend, einfach, blattförmig, gezackt und hinten in eine Spitze ausgezogen, beim Weibchen jedoch beträchtlich kleiner. Die Kehllappen sind doppelt, beim Männchen gross, lang und eiförmig abgerundet, beim Weibchen dagegen klein, kurz und fast wie abgestutzt; die Ohrlappen beim Männchen gross, beim Weibchen aber bedeutend kleiner. Die Kehle ist kahl und ebenso auch die Gegend um die Augen und die Wangen. Der Scheitel ist ohne Schopf und an der Kehle ist kein Federbart vorhanden. Die Halsfedern sind lang, schmal und spitz. Das Körpergefieder ist nicht allenthalben, doch grösstentheils geschlos- sen, denn an manchen Stellen und vorzüglich am Bürzel sind die Federfahnen von einander getrennt. Der nicht sehr hoch ge- tragene Schwanz des Männchens ist ziemlich reichlich, aber mit Fitzinger: Arten und Racen der Hübner. 3 34 III. Das Riesen-Huhn. nur wenig langen Sichelfedern besetzt. Die Beine sind kahl und beim Männchen mit sehr langen, starken Sporen bewaffnet. Die Färbung des Gefieders ist nach dem Geschlechte ver- schieden. Beim Männchen sind der Nacken und der Rücken von licht gelbbräunlich- weisser Farbe und längs der Federschäfte gelb- braun, und von derselben Färbung sind auch der Vorderhals, der Bürzel und der Schwanz, doch sind dieselben mit dunkelroth- braunen Schaftstrichen gezeichnet. Die Brust, der Bauch , das Schenkelgefieder und der Steiss sind röthlich-braungelb oder ocher- gelb. Die kleinen und grossen Deckfedern der Flügel sind gleichfalls röthlich-braungelb , die mittleren dagegen licht gelb- bräunlich-weiss und ebenso auch die Schwingen. Der Kamm, die Kehllappen, die kahle Haut der Augengegend, der Wangen und der Kehle sind violetroth, die Ohrlappen weiss, die Beine bräun- lichweiss. Beim Weibchen sind die Nackenfedern gelbbraun und längs der ebenso gefärbten Schäfte jederseits mit einem schwarzbraunen Flecken gezeichnet. Der Vorderhals, die Brust, der Bauch und der Steiss sind dunkelbraun mit gelbbraunen Federschäften, das Schenkelgefieder ist aber einfarbig dunkelbraun. Die Deekfedern der Flügel sind dunkelbraun mit hellgelben Schäften, die Schwin- gen und der Schwanz sind schwarz. Diese höchst ausgezeichnete Art bewohnt — wie T emmin ck uns berichtet, dem wir die erste genauere Kunde von derselben zu verdanken haben — sowohl die Wälder im südlichen Theile von Sumatra, als auch im Westen von Java. Der Angabe Gray ’s zufolge soll sie aber auch auf dem Festlande von Ost- indien und zwar im südlichen Theile von Vorder-Indien heimisch sein und an der Küste von Malabar angetroffen werden. Die Zahl der von dieser wilden Art abstammenden Racen unserer zahmen Hühner ist zwar nur eine sehr geringe, doch bieten dieselben eine nicht unbeträchtliche Menge von Abänderun- gen dar. Dieselben sind folgende: 1. Das Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus , cochinchinensis ). Achtes Scliangai-Huhn. Var. Game-Coloured. Li eilten st. u. Win ekler. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. S. 5. Nr. I. 1. t. 1. (Männch. Weibch.) III. Das Riesen-Huhn. 35 CocJiinchinese. Semmelgelbe Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 16. Cochinchina-Huhn. Einfarbig fahle Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Cochinchina-Huhn. Feder füssige Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 173. Nr. 1. Foule de Cochinchine ou Chang-Hai. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Foule de Cochinchine. Var. fauve. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 188. fig. 83. p. 189. (Männch.) fi g. 84. p. 194. (Weibch.) Cochinchina-Huhn. Gelbliche oder bräunliche Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 117, 118. t. 9. fig. 17. (Männch. Weibch.) Cochinchinahuhn oder Shangaihuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 84, 120. Cochinchinahuhn. Gelbe Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 84. fig. 22. S. 86. (Männch.) fig. 23. S. 87. (Weibch.) Gelbes Fiesen- oder Cochinchina-Huhn ( Gallus giganteus, ßavescens). Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 34. Eine der grössten unter allen uns bis jetzt bekannt gewor- denen Hühnerformen, welche unzweifelhaft von dem auch noch dermalen wild vorkommenden Riesen-Huhne (Gallus giganteus ) ab- stammt und auf der Anpaarung desselben mit dem Napfkamm- Huhne ( Gallus lecanolophus ) zu beruhen scheint. Sie ist von sehr stattlicher Gestalt und kräftigem Baue, mit verhältnissmässig kleinem schmalem Kopfe, nicht besonders langem dickem Halse, etwas gestrecktem vollem Leibe, schmaler Brust, brei- tem Hinterrücken, auffallend kurzen angeschlossenen Flügeln und langen, sehr stark befiederten Oberschenkeln, die hiedurch einen beträchtlichen Umfang gewinnen. Die ihr eigenthiimlichen Hauptmerkmale sind folgende: Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig und die Läufe ver- hältnissmässig etwas kurz und ziemlich dick. Der Kamm ist beim Männchen gross, doch nicht besonders hoch, aufrecht- stehend, einfach, blattförmig, tief gezackt und hinten in eine Spitze ausgezogen; beim Weibchen ebenso, aber bedeutend kleiner. Die Kehllappen sind doppelt, beim Männchen gross, lang und eiförmig abgerundet; beim Weibchen klein, kurz und gleichsam wie abgestutzt; die Ohrlappen beim Männchen gross, beim Weibchen jedoch beträchtlich kleiner. Die Augengegend 3 * 36 III. Das Riesen-Huhn. und die Wangen sind kahl, doch befindet sich ein kleiner Feder- lniscliel nahe an der Oeffnung der Ohren. Ein Federbart an der Kehle fehlt und auch am Scheitel ist kein Federschopf vorhan- den. Die Halsfedern sind lang, schmal und spitz und der nur wenig hochgetragene Schwanz ist kurz und beim Männchen mit ziemlich zahlreichen, aber nur kurzen Sichelfedern besetzt. Die Beine sind an der Aussenseite bis an die Kralle der Aussen- zelie befiedert. Das Körpergefieder ist sehr dicht, weich und geschlossen, in der Gegend um den Bürzel aber beinahe dunenartig. Die Färbung ist beim Männchen am Halse, auf dem Kücken , an den Flügeln und dem grössten Theile des Schwanzes rostbräunlichgelb , auf dem Bauche und den Schenkeln aber heller und nur die längeren Sichelfedern des Schwanzes sind schwarz mit violetem und grünlichem metallischem Schiller. Der Kamm, die Kehllappen und die kahle Haut der Augengegend und der Wangen sind hochroth, die Ohrlappen bei beiden Geschlechtern in der Regel roth, seltener dagegen weiss, meist aber beim Weibchen. Die Beine sind blass fleischfarben oder gelb, die Iris ist gelbroth. Beim Weibchen ist das Gefieder matt licht gelblichbraun und am Halse mit Hellgelb gemischt. Nolan gibt die Höhe des Männchens mit ungefähr 2', das Gewicht mit 10 — 12 Pfund an, die Höhe des Weibchens mit 1' 10", das Gewicht mit 8 — 9 Pfund. Nach D rech sie r’s Angabe beträgt die Höhe des Männ- chens über 2', das Gewicht gegen 11 Pfund, beim Weibchen, das immer etwas kleiner als das Männchen ist, das Gewicht gegen 9 Pfund. Sehr bedeutend weichen hievon die Angaben Löffle r’s ab, der für das Männchen ein Gewicht von nur 6 Pfund 10 Loth, für das Weibchen von 4 Pfund 12 Loth angibt. Diese Form scheint ursprünglich in Cocliinchina, einer an der Ostküste von Hinter-Indien liegenden Provinz des Kaiserthums Anam entstanden zu sein, wo sie, sowie auch im südlichen China, und insbesondere auf der Insel Schanghai, häufig gezogen wird und der sie auch ihre Benennung verdankt. Die ersten Exemplare derselben wurden zwar schon gegen Ende des zweiten Decenniums des gegenwärtigen Jahrhunderts aus Ost-Indien über Java nach Europa, und zwar nach Deutschland gebracht, doch damals nicht beachtet. Erst als im Jahre 1845 mehrere Exemplare dieses schönen und merkwürdigen Huhnes, die als ein Geschenk für die III. Das Riesen-Huhn. 37 Königin Victoria bestimmt waren, nach England kamen, wo sie bei den Hühnerzüchtern grosses Aufsehen erregten, wurde diese Form näher bekannt und verbreitete sich durch Verth eilung ihrer Nachkömmlinge in verhältnissmässig kurzer Zeit über einen grossen Theil des Festlandes von Europa. 2, Das zimmtfarbige Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus ? cochinchinensis cinnaniomeus ). Achtes Schangai-Huhn . Var . Light- Cinnamon-Coloured. Lich- ten st. u. Win ekler. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. S. 5. Nr. I. 3. Heft. II. t. 6. (Junge.) Cochinchinese. Zimmtbraune Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 16. Offenbar nur eine Farbenabänderung, welche durch ihr ein- färbiges zimmtbraunes Gefieder ausgezeichnet ist. 3- Das rothbraune Gochinchina-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus, cochinchinensis rufo-fuscus). Achtes Schangai-Huhn. Var. Bay-Coloured. Lichten st. u. Win ekler. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. S. 5. Nr. I. 5. Cochinchinese. Rothbraune Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 16. Die verschiedene Färbung des Gefieders ist der einzige Unterschied, welcher zwischen dieser und der vorigen Abänderung besteht, indem dasselbe nicht einfärbig zimmtbraun, sondern rothbraun gefärbt erscheint. 4. Das orangefarbige Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cochinchinensis aurantius). Cochinchinese. Orangenfarbige Varietät . Drechsler. Zucht- Hühner. S. 16. t. 1. fig. 6. (Männch. Weibch.) Cochinchinahuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 41. t. 1. (Männch. Weibch.) Cochinchina-Huhn. Rothe Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 173. Nr. 1. Foule de Cochinchine. Var. Rousse. Jaeque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 197. fig. 85. p. 198. (Weibch.) Cochinchinahuhn. Rothe Varietät. Oefele. Hühnervolk. fig. 24. S. 93. (Weibch.) 38 III. Das Riesen-Huhn. Abermals eine der zahlreichen Farbenabänderungen des Cochin- china-Riesen-Huhnes , von beinahe durchaus einfarbigem roth- gelbem oder orangefarbigem Gefieder, das am Halse heller und mehr gelbbraun ist, bisweilen auch mit Dunkelbraun gemischt und fast gefleckt erscheint, auf der Brust und den Leibesseiten aber in’s Kastanienbraune übergeht. Die Beine sind orangefarben. 5. Das hellgelbe Cochinchina-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus , cochinchinensis luteus). Achtes Schangai-Huhn. Var. Lemon-Coloured. Lichtenst. u. Win ekler. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. S. 5. Nr. I. 2. Heft II. t. 6. (Junge.) Poule de Cochinchine. Var. Citron. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Cochinchina-Huhn. Hellgelb farbige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 119. Von der vorigen Form blos durch die verschiedene Färbung des Gefieders verschieden, das durchaus einfärbig hellgelblich, in’s Citronenfarbige ziehend erscheint. 6. Das weisslichgelbe Gochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cochinchinensis albido-flavus) . Poule de Cochinchine. Var. Victoria. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Desgleichen nur eine Farbenabänderung des Cochinchina- Riesen-Huhnes , welche durch ihr einfärbig weisslichgelbes Gefieder ausgezeichnet ist. 7. Das weisse Cochinchina-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus, cochinchinensis albus). Weisses Cochinchina-Huhn. Lichtenst. u. Win ekler. Ver- edelte Hühnerzucht. Heft I. S. 6. Nr. IV. t. 4. fig. 1. (Männch. Weibch.) Cochinchinese. Weisse Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 16. Cochinchina-Huhn. Hinfarbig iveisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Cochinchine. Var. Blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 204. Cochinchina-Huhn. Weisse Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. HI. Aufl. S. 119. III. Das Riesen-Huhn. 39 Cochinchinahuhn . Weisse Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 94. Eine der ausgezeichnetsten Farbenvarietäten des Cochin- china-Riesen-Huhnes, deren ganzes Körpergefieder einfarbig von blendend weisser Farbe ist. Dieselbe kann daher unbedingt als ein Albino angesehen werden. 8. Das schwarze Gochinchina-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus } cochinchinensis niger ). Schwarzes Cochinchina-Huhn. Lichten st. u. Win ekler. Ver- edelte Hühnerzucht. Heft I. S. 6. Nr. HI. t. 3. (Männch. Weibch.) Heft III. t. 6. (Weibch. u. Junge.) Cochinchinese. Schwarze Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner S. 16. Titel-Vignette. (Männch. Weibch. Junge.) Cochinchina-Huhn. Einfarbig schwarze Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Cochinchine. Var. Noire. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 205. Cochinchina-Huhn. Schwarze Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 119. Cochinchinahuhn. Schwarze Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 94. Schwarzes Riesen- oder Cochinchina-Huhn ( Gallus giganteus , niger J. Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 32. So wie die vorige, eine der abweichendsten unter den vielen Farbenvarietäten des Cochinchina-Kiesen-Huhnes , indem das Ge- fieder durchaus einfärbig von tief schwarzer Farbe ist. 9. Das lichtbraune Cochinchina-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus, cochinchinensis brunescens). Achtes Schangai-Huhn. Var. Buff-Coloured. Lichten st. u. Winckler. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. S. 5. Nr. I. 4. Cochinchinese . Lichtbraune Varietät. Drechsler. Zucht - Hühner. S. 16. Ebenfalls eine der mannigfaltigen Farbenabänderungen des Cochinchina-Riesen-Huhnes , von durchaus einfärbigem lichtbraunem Gefieder. 40 III. Das Riesen-Huhn. 10. Das dunkelbraune Gochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cockinchinensis bruneus). Achtes Schangai-Huhn. Var. Partridge. Lichtenst. u. Winck- 1 er. Veredelte Hühnerzucht. Heft 1. S. 5. Nr. I. 6. Heft II. t. 6. (Junge.) Foule de Cochinchine . Var. Perdrix. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 198. fig. 86. p. 199. (Halsfeder.) fig. 87. p. 200. (Schenkelfeder.) fig. 88. p. 201. (Flügeldeckfeder.) fig. 89. p. 202. (Schwungfeder.) fig. 90. p. 203. (Schwanzfeder.) Cochinchina-Huhn. Punkeirebhuhnfarbige Varietät. 0 e 1 1 e 1. Gauss Hühnerhof. IH. Aufl. S. 119. Cochinchinahuhn. Ilebhuhnartig e Varietät. Oefele. Hühner- volk. S. 87. Höchst wahrscheinlich eine Blendlingsform, die aus der Kreuzung des Cochinchina-Riesen-Huhnes mit dem braunen Brahma- putra-Riesen-Huhne (Gallus giganteus, indicus bruneus ) hervor- gegangen zu sein scheint. Die etwas geringere Körpergrösse und der etwas schlankere Hals, sowie die verschiedene Färbung des Gefieders, sind die einzigen Merkmale, durch welche sich dieselbe von der erst- genannten Form unterscheidet. Von der letztgenannten trennen sie nur die etwas kürzeren Läufe. Die Grundfarbe des Gefieders , und zwar sowohl des Körpers als des Halses, ist dunkel- oder kastanienbraun und hie und da, vorzüglich aber am Halse, schwarz gesprenkelt. Die Beine sind röthlichgelb. 11. Das gesperberte Cochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, cockinchinensis undulatus). Cochinchina-Huhn. Fahle , schwarz oder perlgrau gefleckte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Cochinchine. Var. Coucou. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 206. Cochinchina-Huhn. Kukuksperber farbige Varietät. ( Prinz Albert. ) Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 119. Cochinchinahuhn. Kuckucks -Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 94. Cochinchinahuhn. Varietät Sperberhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 120. Brama-Pootrahuhn. Varietät Prinz- Albert- Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 119. III. Das Riesen-Huhn. 41 Auch dieses Huhn stellt sich deutlich als eine Blendlings- form dar, die, wie es scheint, durch Anpaarung des Cochin- china-Riesen- Huhnes mit dem gefleckten englischen fünfzehigen Huhne ( Gallus pentadactylus , anglicus maculatus ) erzielt worden ist. Von der erstgenannten Form , mit welcher sie alle körper- lichen Merkmale gemein hat, unterscheidet sie sich blos durch die verschiedene Färbung des Gefieders, das auf weissem oder graulichem Grunde mit zahlreichen schwarzgrauen oder schwarzen streifenartigen Flecken der Quere nach besetzt ist, wodurch es gleichsam gewellt oder gesperbert erscheint. Von der letztgenannten Form ist sie durch ihre vierzehigen Füsse und die befiederten Beine verschieden. 12. Das rosenkämmige Gochinchina-Riesen-Huhn (Gallus giganteus , cochmchinensis carunculatus) . Gochinchinahuhn. Varietät mit Rosenkamm. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 48. Cochinchina-Huhn. Doppelkämmige Varietät. Gauss. Hühner- hof. II. Aufl. S. 173. Nr. 17. Gelbes Riesen- oder Cochinchina-Huhn. (Gallus giganteus , flavescens .) Varietät mit doppeltem Kamme. Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 35. Schon auf den ersten Blick gibt sieh diese Form als eine Blendlingsrace kund , welche offenbar auf der Anpaarung des Cochinehina-Riesen-Huhnes (Gallus giganteus, cochinchinensis ) mit dem gefleckten goldfarbigen Hamburger Fasan-Huhne ( Gallus Sonneratii, hamburgicus maculato-auratus ) beruht. Die geringere Körpergrösse und der zwar aufrechtstehende, aber nicht einfache blattförmige, sondern doppelte nelkenförmige gezackte Kamm und die abweichende Färbung des Gefieders, so- wie auch der reichlicher mit Sichelfedern gezierte Schwanz, sind die wesentlichsten Merkmale, durch welche sich diese Race von der erstgenannten Form unterscheidet. Von der letztgenannten trennen sie die beträchtlichere Grösse und ihre befiederten Beine. Das Gefieder ist goldglänzend bräunlich* orangegelb und mit schwarzen Flecken regelmässig gezeichnet, indem die einzelnen Federn entweder schwarz gerandet oder mit einem schwarzen Endflecken besetzt sind. Die Halsfedern sind einfärbig goldglänzend licht bräunlichgelb, die Beine gelb. Bisweilen ist das Gefieder 42 III. Das Riesen-IIuhn. aber auch nahezu einfarbig bräunlichgelb und am Halse glänzend gelbbraun. 13. Das kahlfüssige Gochinchina-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus, cochinchinensis laevvpes). Cochinchina-Huhn. Nacktfüssige Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 173. Nr. 1. t. 9. fig. 17. (Männch. Weibch.) Gelbes Riesen- oder Cochinchina-Huhn ( Gallus giganteus, flavescens.J Varietät mit unbefiederten Beinen. Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 35. So wie die vorige, unverkennbar eine Bastardform , die aller Wahrscheinlichkeit zufolge aus der Kreuzung des Cochinchina- Riesen-Huhnes ( Gallus giganteus , cochinchinensis J mit dem spa- nischen hochbeinigen Huhne (Gallus Lafayetti , hispanicus j hervor- gegangen sein dürfte. Die auffallendsten Unterscheidungsmerkmale, welche sie von der oftgenannten Form trennen, sind die etwas höheren und minder dicken Läufe, die vollständig kahlen Beine und der höher getragene , mit längeren und reichlicheren Sichelfedern besetzte Schwanz des Männchens. Von der letztgenannten Form unterscheidet sie sich durch den stärkeren Körperbau, die kürzeren Kehllappen und die ver- schiedene Färbung des Gefieders, das beinahe einfärbig bräunlich- gelb und am Halse glänzend gelblichbraun erscheint, während der Schwanz von schwarzer Farbe ist und die kahle Haut der Augen- gegend und der Wangen eine blassrothe Färbung darbietet. Die Beine sind fleischfarben oder gelb. 14. Das bengalische Riesen-Huhn (Gallus giganteus , bengalensis). Chittagong-Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 176. Nr. 3. Chittagong-Huhn. Oettel. Gauss. Hühnerhof. III. Aufl. S. 121. Chochinchinahuhn. Varietät Chittagonghuhn. Oefele. Hühner- volk. S. 116. Cochinchinahuhn. Kuckucks -Varietät . Oefele. Hühnervolk. S. 94. Nach den Merkmalen, welche diese Form darbietet, scheint sie eine Blendlingsrace zu sein, die ihre Entstehung wahrschein- lich der Kreuzung des Cochinchina-Riesen-Huhnes (Gallus gigan- teus, cochinchinensis) mit dem gesperberten malayischen hoch- beinigen Huhne (Gallus Lafayetti , malayianus undulatus) verdankt. III. Das Riesen-Huhn. 43 Sie gehört zu den sehr grossen Hühnerformen, obgleich sic in der Regel nicht ganz die Höhe ihrer beiden Stammeltern erreicht. Von der ersteren Form unterscheidet sie sich durch ihre kahlen Beine, von der letzteren durch den grossen, vollkommen aufrechtstehenden, einfachen, blattförmigen, gezackten Kamm, die grösseren und längeren, mehr eiförmigen Kehllappen, ver hältnissmassig kürzere Beine und den kürzeren, nur mit wenigen Sichelfedern gezierten Schwanz. Das ganze Körpergefieder und auch die Halsfedern sind graulich- oder gelblichweiss und lichtgrau oder schwärzlichgrau gesperbert. Die Beine sind gelblich, weisslich oder bläulich. Nolan gibt die Höhe des Männchens mit 1' 10", das Gewicht mit 8 — 10 Pfund an, die Höhe des Weibchens mit 1' 8", das Gewicht mit ungefähr 7 Pfund. Dieses Huhn wird in manchen Gegenden der Provinz Ben- galen in Ost-Indien, vorzüglich aber im Districte Chittagong gezogen, von wo es auch zuerst nach Europa gelangte und wes- halb es auch von den Hühner-Züchtern mit dem Namen ,,Chitta- gong-Huhn” bezeichnet wurde. 15. Das indische Halb-Riesen-Huhn (Gallus giganteus, minor indicus). Calcutta ( Indisches ) Huhn. Löffler. Classif. Tabelle. Zwerghuhn. Varietät Indianisches Steppenhuhn. Oefele. Hühnervolk, S. 117. Diese Form stellt sich unverkennbar als eine Blendlingsrace dar, die aus der Kreuzung des Cochinchina-Riesen-Huhnes mit dem Bantam-Zwerg-Huhne ( Gallus plumipes , pusillusj hervor- gegangen zu sein scheint. Sie gehört den kleineren Formen unter den Hühnern an, indem sie dem gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceus ) an Grösse etwas nachsteht und bietet folgende Merkmale dar. Die Körpergestalt ist kurz und gedrungen, der Kamm ziem- lich gross, aufrechtstehend, einfach, blattförmig und gezackt. Die Kehllappen sind nur von mässiger Grösse, verhältnissinässig etwas kurz, eiförmig und abgerundet. Die Halsfedern sind lang, schmal und spitz, und der Schwanz ist kurz und nur mit wenigen Sichelfedern geziert. Die Beine sind kurz und dick und bis an die Zehen befiedert, und die Schenkel erscheinen durch ihre reiche Befiederung von sehr bedeutendem Umfange. 44 III. Das Riesen-Huhn. Die Färbung des Gefieders ist ebenso verschieden wie bei den obengenannten beiden Formen. Die Beine sind blaulich- schieferfarben. Die Hauptzucht dieser über die ganze Provinz Bengalen in Ost-Indien verbreiteten Race wird vorzugsweise in der Umgegend von Calcutta , der Hauptstadt von Britisch-Ost-Indien betrieben. Von dort aus kamen auch die ersten Exemplare derselben nach Europa und wurde dieser Race deshalb von den Hühnerzüchtern der Name „Calcutta-Huhn” beigelegt. 16. Das amerikanische Halb-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus , minor americanus). Amerikanisches Huhn . Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. H. Aufl. 8. 46. Amerikanisches Huhn . Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 174. Zwerghuhn. Varietät Amerikanisches Huhn* Oefele. Hühner- volk. S. 115. Eine dem indischen Halb-Riesen-Huhne ( Gallus giganteus, minor indicus ) überaus nahestehende Form, welche nicht nur von gleicher Grösse wie dasselbe ist, sondern auch beinahe alle übri- gen körperlichen Merkmale mit ihm gemein hat, und sich blos dadurch von demselben unterscheidet, dass der Kamm verhältniss- mässig etwas kleiner und auch feiner gezackt ist und die Beine etwas minder stark befiedert sind. Die Halsfedern sind goldglänzend orangefarben, das Körper- gefieder ist glänzend kastanienbraun und Brust und Schenkel sind schwarz, mit blass kastanienbrauner Sprenkelung. Der Schwanz ist schwarz, mit grünem metallischem Schiller und die Beine sind bläulich -schieferfarben. Wahrscheinlich wurde diese Form durch Anpaarung des bengalischen Riesen-Huhnes ( Gallus giganteus hengalensis) mit dem Bantam-Zwerg-Huhne ( Gallus plumipes , pusillus) erzielt. Ohne Zweifel stammt dieselbe aus Ost-Indien, von wo sie zuerst nach Süd- Amerika gelangte und von dort später auch nach West-England gebracht wurde. Aus diesem Grunde wird sie von den Hühnerzüchtern „Amerikanisches H u h na genannt. 17. Das Brahmaputra-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus > indicus). Co chin china- Huhn. Bramaputra-Hace. Lichtenst. u. Winck- ler. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. S. 6. Nr. II. ITT. Das Riesen Huhn. 45 Weissbuntes Cochinchina - oder Bramaputrahuhn. Lieh tonst, u. Winckl er. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. S. 6. Nr. II. t. 2. (Männch. Weibch.) Heft II. t. 6. (Junge.) Brahmaputra. Weisse Varietät mit schioarzen Flecken. Drechs- ler. Zucht-Hühner. S. 17. t. 2. fig. 11. (Männch. Weibch.) Brahmapotra-Huhn. Weisse Varietät mit schwarzbesätem Gefieder. Löffler. Classif. Tabelle. Poule Brahma-Pootra. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 210. fig. 91. p. 212. (Halsfeder.) Brama-putra Riesen-Huhn (Gallus giganteus , indicus). Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 34. Brahma-Pootra- Huhn. Weisse Varietät mit schwarzen Flecken. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 119. Brama-Pootrahuhn. Weisse Varietät mit schioarzen Flecken. Oefele. Hühnervolk. S. 94, 115. So gross die Uebereinstimmung auch ist, welche diese Form fast in allen ihren körperlichen Merkmalen mit dem Cochiuchina- Riesen-Huhne hat, so bietet sie doch einige darunter dar, durch welche sie sich von diesem unterscheidet und die zu der Annahme zwingen, in derselben eine besondere Race zu erkennen. Wahr- scheinlich waren es aber nur klimatische Einflüsse oder Verschie- denheit in den Verhältnissen des Bodens, welche jene Ver- änderungen bewirkt zu haben scheinen. Die wenigen Merkmale, durch welche sich diese Race vom Cochinchina-Riesen-Huhne unterscheidet, bestehen ausser dem etwas stärkeren Körperbaue und der meistens auch etwas bedeutenderen Grösse, in dem verhältnissmässig etwas kürzeren und schlankeren Leibe, den kaum bemerkbar höheren Läufen und in der ab- weichenden Färbung des Gefieders. Das Gefieder ist reinweiss und nur hie und da mit ein- zelnen zerstreut stehenden schwarzen, in’s Grüne schillernden Flecken gezeichnet, vorzüglich aber am Hinterhalse und am Bürzel, wo dieselben schmale Längsstreifen bilden, sowie auch auf den Schwungfedern der Flügel, wo sie mehr punktförmig er- scheinen. Die Schulterfedern sind gewöhnlich graulich, bisweilen aber auch schwarz und die Schwanzfedern tief schwarz und grün metallisch schillernd. Der Kamm, die Kehl- und Ohrlappen, so- wie auch die kahle Haut der Augengegend und der Wangen sind hochroth, die Beine rötlilichgelb. Der Angabe Drechsler’s zufolge kommt diese Race an Grösse den grössten Exemplaren desCochinchina-Riesen-Huhnes gleich. 46 III. Das Riesen-Huhn. Oefele gibt die Höhe derselben mit mehr als 2', das Ge- wicht bis zu 15 Pfund an und Lichtenstein und Win ekler die Höhe bis zu 2' 4". Die Heimat dieses Huhnes scheint auf die Provinz Assam im Britischen Hinter-Indien beschränkt zu sein, woselbst es von den Eingeborenen längs des Brahmaputra-Flusses gezogen wird und wornach es auch seine Benennung erhielt. In Europa wurde dasselbe erst zu Anfang der zweiten Hälfte des gegenwärtigen Jahrhunderts bekannt, wohin es — wie behauptet wird — im Jahre 1852 über Nord-Amerika gelangt sein soll. Anfangs stand es bei den Hühnerzüchtern in sehr hohem Werthe, der jedoch späterhin, als die Nachzucht eine weitere Verbreitung gefunden hatte, bedeutend herabgesunken ist. 18. Das schwarze Brahmaputra~Riesen~Huhn (Gallus giganteus, indicus niger). Brahmapotra-Huhn . Schwarze Varietät mit grünlichem Reflex. Löffler. Classif. Tabelle, Brahma- Po otra- Huhn. Schwarze Varietät mit weissen Flecken. Oettel. Gauss. Hühnerhof. III. Aufl. S. 119. Brama-Pootrahuhn. Schwarze Varietät mit weissen Flecken. Oefele. Hühnervolk. S. 96. fig. 25. (Männch.) Hg. 26. S. 97. (Weibch.) Gewiss nur eine Farbenabänderung der vorigen Form, die, mit Ausnahme der Färbung des Gefieders, alle übrigen Merk- male mit derselben gemein hat und sich nur dadurch von ihr unterscheidet, dass die Grundfarbe des Gefieders nicht weiss, sondern tief schwarz und grün metallisch glänzend ist, und alle Körperstellen, welche bei jener schwarz gefärbt erscheinen, bei ihr von rein weisser Farbe sind. Meistens ist sie auch etwas grösser. 19. Das braune Brahmaputra-Riesen-Huhn ( Gallus giganteus, indicus bruneus). Brahmapotra-Huhn. Kastanienbraune Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule Brahma- Po otra. Var. Perdrix. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124. Desgleichen nur eine Farbenvarietät des Bramaputra-Riesen- Huhnes, deren Gefieder auf dunkel- oder kastanienbraunem Grunde III. Das Riesen-Huhn. 47 hie und da mit kleinen schwarzen Flecken gezeichnet ist, vor- züglich aber am Halse. 20. Das weisse Brahmaputra-Riesen-Huhn (Gallus giganteus , indicus albus). Brahmaputra. Weisse Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner S. 17. Poule Bralima-Pootra. Var. Blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124. Das durchaus einfarbige blendend weisse Gefieder, durch welches diese Farbenabänderung ausgezeichnet ist, zwingt zu der Annahme, in derselben einen vollkommenen Albino des Brahma- putra-Riesen-Huhnes zu erblicken. 21. Das unechte Brahmaputra-Riesen-Huhn (Gallus giganteus , indicus spurius). Poule de Jerusalem. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 245. Br ama-putra Riesen-Huhn (Gallus giganteus } indicus). Varietät mit unbefiederten Beinen. Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 34. Jerusalemer Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Auf!. S. 120. Brama-Pootrahuhn. Varietät Syrisches Huhn. Oefele. Hühner- volk. S. 120. Ohne Zweifel eine Bastardform des Brahmaputra-Riesen- Huhnes, die durch Anpaarung desselben mit einer oder der anderen Farbenvarietät des gemeinen Land-Huhnes ( Gallus galli- naceus ) erzielt worden zu sein scheint. Die Merkmale, durch welche sich diese Form vom Brahina- putra-Riesen-Huhne unterscheidet, sind, ausser der merklich gerin- geren Körpergrösse, der verhältnissmässig längere Schwanz und die nur schwach befiederten oder auch völlig kahlen Beine. Farbe und Zeichnung des Gefieders sind meistens beinahe die- selben wie bei der genannten Form, indem der weisse Grund mit einzelnen kleinen, zerstreut stehenden schwarzen, theils streifen- artigen, theils punktförmigen Flecken besetzt ist. Häufig ist die Grundfarbe aber auch lichtbraun und mit weissen Flecken ge- zeichnet. Die Beine sind gelblich. 48 IV. Das Strupp-Huhn. IV. Bas Strupp-Huhn (Gallus crispus). Crisped or Frisland Hen. Gallina frislandica. Willughby. Ornithol. p. 156. Gallus Gallinaceus crispus s. Frislandicus . Rajus. Synops. avium, p. 51. A. Nr. 1. Var. 4. Straubige Henne. Frisch. Vögel in Deutschi. t. 135. (Weibch.) Gallus cauda coinpressa ascendente . Var. 5. Linne. Fauna Suecica. Edit. I. p. 61. Nr. 165. 6. Coq et la Foule frisee. Gallus crispus et Gallina crispa. Brisson. Ornithol. T. I. p. 173. Nr. 3. t. 17. fig. 1. (Männch.) Phasianus Gallus crispus. Linne. Syst. Nat. Edit. XII. T. I. p. 271. Nr. 1. yj. Coq frise. Buffo n. Hist, nat des Oiseaux. V. II. p. 182. Nr. 13. Phasianus Gallus crispus . Gmelin. Linne. Syst. Nat. T. I. P. II. p. 738. Nr. 1. s. Phasianus Gallus. Var. E. crispus. Latham. Index ornitho- log. V. II. p. 626. Nr. 1. E. Wild Cock. Var. D. Frizzled Cock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 704. Nr. 1. D. Coq frise. Gallus crispus. Var. ä pieds lisses. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 259. Gallus crispus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 661. Gallus domesticus reverso-crispatus. Reiche nb. Naturg. Hühnervögel, t. 247. fig. 2113 — 2116. (Männch. Weibch.) Strupphuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 5. t. 3. fig. 15. (Männch. Weibch.) Ostfriesischer oder Kraus-, Krull -, oder Stranbhahn. Löffler. In Deutschi, vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 18. Nr. 4. Friesländisches oder wollengelocktes Huhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 116. Frisirtes Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 194. Nr. 19. Frisirtes persisches oder Strupp-Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. IH. Aufl. S. 130. Strupphuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 103. fig. 28. (Männch.) fig. 29. S. 104. (Weibch.) Frisirtes-, Friesisches-, oder Gelocktes Huhn, auch Kraushuhn, Krullhuhn , Schattenhuhn und Orientalisches Schattenhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 116, 117, 118, 119. IV. Das Strupp-Huhn. 49 Die eigentümliche, höchst sonderbare Beschaffenheit der Befiederung dieses Huhnes, welche von jener fast aller übrigen uns bekannten Hühnerformen gänzlich ab weicht und nur bei den wenigen von ihm abstammenden Bastarden angetroffen wird, zwingen zu der Annahme, in demselben eine selbstständige Art zu erblicken, welche jedoch in unseren Tagen wohl nirgends mehr im freien Naturzustände anzutreffen ist. Es gehört zu den mittelgrossen Formen unter den Hühnern und ist ungefähr von derselben Grösse wie das gemeine Land- Huhn (Gallus gallinaceus), indem es dieses nicht viel an Grösse übertrifft. Sein Körperbau ist kurz und gedrungen und die Merk- male, welche ihm eigen sind, sind folgende. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig und die Läufe mittellang und verhältnissmässig ziemlich dick. Der Kamm ist gross, aufrechtstehend, einfach, gezackt, blattförmig, und hinten in eine Spitze ausgezogen. Die Kehllappen sind gross, doppelt, ziemlich lang, eiförmig und abgerundet. Die Halsfedern sind nur von geringer Länge, schmal und spitz, und wie das Körper- gefieder gebildet, daher struppig und in einem Halbbogen gegen den Kopf hin gewendet. Die Beine sind kahl und ebenso auch die Augengegend und die Wangen, doch zieht sich an den letz- teren ein mehr oder weniger deutlich hervortretender Federbart herab. An der Kehle befindet sich kein Federbart und auch auf dem Scheitel ist kein Federschopf vorhanden. Die Flügel sind etwas hängend. Die Federfahnen sind ziemlich geschlossen , zum Theile aber auch zerschlissen. Das Gefieder ist struppig und vom Körper abstehend, und jede einzelne Feder ist halbbogenförmig nach auf- und vorwärts gekrümmt und nach rückwärts gekräuselt. Flügel- und Nackenfedern sind gegen den Kopf hin gewendet. Unter dem gesammten Gefieder des Körpers befindet sich eine reiche Dunendecke von wolligem Flaum. Der hochgetragene Schwanz ist struppig und beim Männchen mit einigen längeren Sichelfedern geziert, die bisweilen sehr ver- kümmert sind. Die Färbung ist höchst mannigfaltig, doch nicht nach dem Gesclilechte verschieden und erscheint bald einfärbig weiss, gelb- lich, braun, grau oder schwarz, häufig aber auch bunt, aus zwei oder mehreren dieser Farben gemischt, und zwar meist gespren- kelt oder gefleckt. Der Kamm , die Kehllappen und die kahle Haut der Augengegend und der Wangen sind hochroth, die Beine gelblich, fleischfarben, graulich oder schieferfarben. Fitzinger: Arten und Racen der Hühner. 4 50 IVT. Das Strupp-Hulm. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen ausser der geringeren Grösse, durch die kleineren, kürzeren und mehr rundlichen Kehllappen. Der Angabe Nolan’s zufolge beträgt die Höhe des Männ- chens 1' 6", das Gewicht bei 5 Pfund, die Höhe des Weib- chens 1' 4", das Gewicht 4y2 Pfund. Die ursprüngliche Heimat dieses Huhnes ist bis zur Stunde nicht mit Sicherheit bekannt. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt dasselbe aber aus Ost-Indien , und insbesondere aus Hinter-Indien. Nach Temminck wird es auf Java, Sumatra und den Philippinen als Hausthier gehalten, und der Angabe Buffo n’s zufolge auch in Japan. Ebenso soll es — wieOettel behauptet, — in Persien als solches häufig sein. In Europa wird es vorzüglich in Ost-Friesland gezogen. 1. Das rosenkämmige Strupp-Kuhn ( Gallus crispus , carunculatus). Gallina crispa. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 8. fig. p. 329. (Weibch.) Phasianus Gallus crispus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 738. Nr. 1. s. Der einzige Unterschied, wodurch sich diese Form von der Stammart unterscheidet, besteht darin, dass ihr Kamm nicht ein- fach und blattförmig, sondern doppelt, unregelmässig gezackt und nelkenförmig ist ; denn in allen übrigen Merkmalen und selbst in der Mannigfaltigkeit der Färbung des Gefieders und der Beine stimmt sie nahezu vollständig mit derselben überein. Sie kann daher unbedingt als eine Bastardrace angesehen werden, die durch Kreuzung des Strupp-Huhnes ( Gallus crispus ) mit dem rosenkämmigen gemeinen Land-Huhne ( Gallus gallinaceus, carunculatus ) erzielt worden ist. 2. Das ungeschwänzte Strupp-Huhn ( Gallus crispus , ecaudatus ). Strupp-Huhn. Varietät ohne Schwanz. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 6. Schon ein oberflächlicher Blick genügt, um in diesem Huhne eine Blendlingsform zu erkennen , welche aus der Anpaarung des Strupp-Huhnes ( Gallus crispus) mit dem zackenkämmigen unge- schwänzten oder Klut-Huhne ( Gallus ecaudatus, prionolophus) IV. Das 8 trupp- Huhn. 51 hervorgegangen ist, da es die Hauptmerkmale dieser beiden Formen an sich trägt und dieselben gleichsam miteinander zu verbinden scheint. Von der ersteren, mit welcher sie fast in allen ihren Merk- malen beinahe vollständig übereinkommt, unterscheidet sie sich nur durch den gänzlichen Mangel des Schwanzes, den etwas kleineren Kamm und die etwas bedeutendere Körpergrösse; von der letzteren hauptsächlich durch die durchaus verschiedene Bil- dung des Gefieders. Man könnte diese Form daher mit ebenso vielem Rechte der einen , wie der anderen dieser beiden Hühner-Gruppen einreihen. 3. Das grosse Strupp-Huhn ( Gallus crispus > major). Coq frise. Gallus crispus . Var. ä pieds emplumes. Tem- minck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 259. Gallus crispus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 661. Brahmapotra-Huhn. Varietät mit verkehrt, stehendem Gefieder . Löffler. Classif. Tabelle. Poule Brahma- Po otra. Var . Inverse. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124. Unverkennbar eine Bastardrace, welche auf der Kreuzung des Strupp-Huhnes (Gallus crispus J mit dem Bralimaputra-Riesen- Huhne (Gallus giganteus , indicusj beruht. Sie ist beinahe von derselben Gestalt und Grösse wie das Brahmaputra-Riesen-Huhn , von welchem sie sich nur durch die völlig abweichende Bildung des Gefieders unterscheidet, die fast genau dieselbe wie beim Strupp-Huhne ist, von dem sie sich hauptsächlich durch die gefiederten Beine unterscheidet. In Ansehung der Färbung des Gefieders kommen dieselben Verschiedenheiten, wie bei den beiden genannten Formen vor. 4. Das Zwerg-Strupp-Huhn (Gallus crispus , pumilio). Friesländisches oder ivollengelocktes Huhn. Varietät Gelocktes Bantam. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. H. Aufl. S. 116. Auch in dieser Form spricht sich deutlich eine Bastard- bildung aus, welche ohne Zweifel das Produkt der Kreuzung des Strupp-Huhnes (Gallus crispus ) mit dem Zwerg-Dschungel- Huhne (Gallus Bankiva, pumilio ) ist. 4* 52 V. Das ungeschwänzte od§r Klut-IIulm. Dieselbe ist bedeutend kleiner als die erstgenannte und nicht viel grösser als die letztgenannte Form, während sie bezüglich der Bildung des Gefieders, sowie auch der mannigfaltigen Färbung desselben, beinahe vollkommen mit dem Strupp-Huhne über- einkommt. Y. Das ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus). Coq sans croupion. Gallus Ecaudatus , primus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 267. Gallus Ecaudatus , Primus. Temminck. Hist. nat. des Gal- linaces. T. III. p. 662. Die auffallende Verschiedenheit, welche dieses Huhn in seiner ganzen Körpergestalt durch den vollständigen Mangel eines Schwanzes von allen übrigen Hühnerarten darbietet, lässt über dessen Selbstständigkeit als Art kaum einen Zweifel übrig, und zwar um so weniger, als dasselbe auch noch dermalen im wilden oder freien Naturzustände lebend angetroffen wird. Diese höchst sonderbare Eigentümlichkeit steht mit einer ebenfalls nur bei dieser Hühnerart vorkommenden , sehr erheb- lichen Abweichung in der Bildung der Wirbelsäule im innigsten Zusammenhänge, welche darin besteht, dass an derselben der letzte Schwanzwirbel fehlt, dessen fleischige Umkieidung bei den übrigen Hühnerarten die Schwanz- und Bürzelfedern trägt. Diesen Mangel aber — wie dies von einigen Naturforschern geschieht — einer zufälligen Missbildung zuzuschreiben, die sich auch auf die Nachkömmlinge vererbt haben soll, ist eine ebenso willkürliche, als unbegründete und nicht zu rechtfertigende Annahme, welche schon dadurch jeden Halt verliert, dass dieses Merkmal auch dem im wilden Zustande vorkommenden Thiere, und nicht blos seinen Bastarden und den von diesen abstam- menden Formen eigen ist. Dasselbe gehört den kleineren Hühnerarten an, indem es zwar viel grösser als das Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes ), doch beträchtlich kleiner als das gemeine Land-Huhn ( Gallus galli- naceus) ist. Seine Hauptmerkmale sind nachstehende. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig und die Läufe nur von mittlerer Länge. Der Kamm ist verhältnissmässig von V. Das ungeschwänzte oder Klnt-Huhn. 53 geringer Grösse, aufrechtstehend, einfach, blattförmig und ganz- randig. Die Kehllappen sind ziemlich klein, doppelt, eiförmig und abgerundet. Die Halsfedern sind lang, schmal und spitz, mit zerschlissenen Fahnen , die Beine kahl. Ein Federbart an der Kehle fehlt, sowie auch an den Wangen, und ebenso ein Federschopf am Scheitel. Die Augengegend, die Wangen bis hinter die Ohren, und der obere Theil der Kehle sind voll- ständig kahl. Das Körpergefieder ist glatt anliegend und ge- schlossen, Schwanz- und Bürzelfedern fehlen aber gänzlich. Beim Männchen sind die seidenartigen Nackenfedern von gelber, schwach in Orange ziehender Farbe und mit einem schwarzen Schaftflecken gezeichnet. Am Vorderhalse sind die unmittelbar unter der Kehle liegenden Federn violet mit Purpur- schimmer und jene des übrigen Theiles, sowie auch die Federn an der Brust und am Bauche lebhaft orangegelb gefärbt, mit einem dunkelbraunen Flecken um den Schaft. Die Rückenfedern und ebenso auch die kleinen und mittleren Deckfedern der Flügel sind orangeroth. Die grossen Schwingen sind mattbraun, die Schwingen zweiter Ordnung violetglänzend. Die langen Federn in der Nähe des Bürzels oder die oberen Schwanzdeckfedern, welche sich sämmtlich bogenförmig über den Bürzel krümmen, sind violet mit Bronze-Glanz. Kamm und Kehllappen sind roth, der Schnabel und die Beine braungrau und ebenso auch die scharfen starken Sporen. Das Weibchen ist seither noch nicht bekannt geworden. Temminck gibt die Höhe des Männchens mit 1' 3", die Länge mit 1' 1" an. Das Vaterland dieses Huhnes, das von Temminck mit vollem Rechte als eine selbstständige Art betrachtet wird und die Stammart aller unserer ungeschwänzten zahmen oder Haushühner bildet, ist unzweifelhaft Ceylon, wo es in den weit ausgedehnten Wäldern der unbewohnten Gegenden dieser Insel lebt und von den Singalesen oder malayischen Einwohnern derselben mit dem Namen ,,Wall ikikilli”, d. i. „Huhn des Waldes”, bezeich- net wird. So lange uns auch schon mehrere von dieser wilden Art abstammende zahme Racen bekannt waren, so haben wir doch erst zu Anfang des zweiten Decenniums des gegenwärtigen Jahr- hunderts von der Existenz dieser wild vorkommenden Form Kennt- niss erhalten, und Temminck war der erste und ist bis jetzt auch der einzige Naturforscher, der uns mit derselben bekannt machte, indem er sie nach drei ihm zu Gebote gestandenen 54 V. Das ungeschwänzte oder Klut-Huhn. männlichen Exemplaren im Jahre 1813 umständlich beschrieb, von denen ihm zwei vom Gouverneur von Ceylon für seine eigene Sammlung — welche dermalen dem naturhistorischen Museum zu Leyden eingereiht ist — eingesendet wurden , und ein drittes sich in der Sammlung des Herrn Raye de Breukelerwaert zu Amsterdam befand. Temminck spricht auch die Ansicht aus, dass diese Art viel später als die übrigen Arten, von welchen er die verschie- denen Racen unserer Hühner abzuleiten sucht, domesticirt worden sei. 1. Das zackenkämmige ungeschwänzte oder Klut- Huhn (Gallus ecaudatus, prionolophus) . Gallus Gallinaceus cauda s. Orrhopygio carens. Rajus. Synops avium, p. 51. Nr. 1. A. Var. 3. Kluthuhn. Frisch. Vögel in Deutschi. t. 131. (Männch.) t. 132. (Weibch.) Gallus cauda compressa ascendente. Var . y. Linne. Fauna Suecica. Edit. I. p. 61. Nr. 165. y. Coq et la Foule saus croupion ou de la Ferse. Gallus Per- sicus et Gallina Persica. Brisson. Ornithol. T. I. p. 174. Nr. 5. Phasianus Gallus ecaudatus. Linne. Syst. Nat. Edit. XII. T. I. p. 271. Nr. 1. y . Coq sans croupion ou de Ferse. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 183. Nr. 16. Phasianus Gallus ecaudatus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 738. Nr. 1. £ Phasianus Gallus. Var. £. ecaudatus . Latham. Index ornithol. V. II. p. 627. Nr. 1. £ Wild Cock. Var. E . Rumpless Cock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 705. Nr. 1. E. Coq sans croupion. Gallus Ecaudatus. Variete ä crete echancre. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 271. Gallus Ecaudatus. Var. A. Domesticus. Temminck. Hist, nat. des Gallinaces. T. III. p. 663. A. Gallus domesticus ecaudatus. Reichenb. Naturg. Hühner- vögel. t. 247. fig. 2117 — 2119. (Männch. Weibch.) Kluthuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 8. Kluthahn oder Klüter. Löffler. In Deutschland vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 20. Nr. 7. Ungeschwänztes Huhn. Varietät aus Ceilon. Gauss. Hühner- hof. II. Aufl. S. 183. Nr. 9. V. Das ungesehwänate oder Klut-Huhn. 56 Foule sans queue , ou de Wallikiki. Jacque. Pouläiller. 2. Edit. p. 125. Ungeschivänztes oder Klut-Huhn. (Gallus ecaudatus). Fitz. Führer durch den zoolog. Garten in München. S. 22. Nr. 17. Landhuhn. Varietät Un geschwänztes Huhn oder Ceylon Klut und Virginisches Huhn , auch Kaulhuhn oder Klump er. Oefele. Hühnervolk. S. 25, 116, 117, 118, 120. Gallus ferrugineus. Var. a. Rumpless. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 39. Nr. 1. o. In der Körperform im Allgemeinen, sowie auch in den meisten ihrer wichtigeren Merkmale mit Ausnahme der Färbung, mit ihrer Stammart, dem wild yorkommenden ungeschwänzten oder Klut-Huhne ( Gallus ecaudatus) nahezu völlig übereinstimmend, unterscheidet sich diese Form von derselben hauptsächlich durch nachstehende Merkmale. Ihre Körpergrösse ist bedeutender, daher sie auch zu den grösseren Hühnerformen zählt, der Kamm ist kleiner, aufrecht- stehend, einfach, gezackt und blattförmig, und auch die Kehl- lappen sind kleiner, kürzer und mehr rundlich, die Läufe ver- hältnissmässig etwas länger. Die Färbung des Gefieders ist überaus verschieden , doch ist dieselbe bei beiden Geschlechtern gleich. Die kahle Haut der Augengegend und der Wangen ist röthlichweiss oder fleischfarben, die Ohrlappen sind rein weiss und die Beine weisslich-fleisch- farben oder bläulich. Das Weibchen ist nur durch die geringere Grösse von dem Männchen verschieden. Wie es scheint, ist dieses Huhn eine Bastardform, welche vielleicht der Vermischung des wilden ungeschwänzten oder Klut- Huhnes mit irgend einer der zahlreichen Abänderungen des malayischen hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti, malayianus ) seine Entstehung verdankt. Nach Nolan beträgt die Höhe des Männchens 1' 7", das Gewicht 6 Pfund , die Höhe des Weibchens 1' 5", das Gewicht 5 Pfund. Drechsler gibt die Höhe des Männchens bis gegen V 6", das Gewicht bis gegen 6 Pfund an. Es ist gewiss, dass diese Form es ist, welche bei uns schon seit langer Zeit als Hausthier gehalten wird und höchst wahr- scheinlich haben wir dieselbe zuerst von Ceylon aus erhalten. In Europa hat sie im Laufe der Zeit auch eine ziemlich weite Ver- 56 V. Das ungeschwänzte oder Klut-Huhn. breitung gefunden , doch wird sie daselbst vorzugsweise in manchen Gegenden von Deutschland und insbesondere in der preussischen Provinz Westphalen, sowie nicht minder auch in England und Irland häufig gezogen. Von England aus scheint sie schon zu Anfang der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auch nach Nord- Amerika eingeführt worden zu sein, und namentlich nach Virginien, wo sie auch noch dermalen eine der gewöhnlichsten Hausliuhn-Racen ist. Ueber das Vaterland und die Entstehung dieser höchst eigenthümlichen Form war man lange Zeit im Zweifel. Schon in einer im Jahre 1693 in den ,,Philosophical Transactions” ver- öffentlichten Nachricht war die Angabe enthalten, dass die Hühner in Virginien ungeschwänzt seien und die Einwohner der dortigen Colonie behaupten, dass die dahin eingeführten Hühner schon in kurzer Zeit den Schwanz verlieren, wodurch Buffon zu dem irrigen Glauben verleitet wurde, dass Virginien das Vaterland des ungeschwänzten oder Klut-Huhnes sei. 2. Das gemeine ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus, vulgaris ). Kluthuhn. Bastard mit Landhuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 9. Landhuhn. Varietät gemeines ungeschwänztes Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 25. fig. 3. S. 26. (Weibch.) Wie die Merkmale dieses Huhnes schon auf den ersten Blick erkennen lassen, ist dieselbe eine Bastardform, die auf der Kreuzung des zackenkämmigen ungeschwänzten oder Kluthuhnes ( Gallus ecaudatus , prionolophus ) mit dem gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceusj beruht. Das Hauptmerkmal, durch welches diese Form ausgezeichnet ist, besteht in dem Vorhandensein eines halben Bürzels, welcher beim Männchen sechs längere Sichelfedern enthält. Auch sind sowohl der Kamm, als auch die Kehllappen grösser und letztere lang, und eiförmig abgerundet. Bezüglich der Färbung des Gefieders bietet sie dieselben Verschiedenheiten wie ihre beiden Stammeltern dar. 3. Das rosenkämmige ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus, carunculatus) . Gallus ex Persia. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 7. fig. p. 317. (Männch.) V. Das ungeschwänzte oder Klut-Huhn. 57 Persian Foivl or Rumkin. Gallus e Persia. Willughby. Ornithol. p. 156, %. t. 26. (Männch.) Gallus gallinaceus cauda s. Orrhopygio carens. Kajus. Synops. avium, p. 51. Nr. 1. A. Var. 3. Gallus cauda compressa ascendente . Var y. Lin ne. Fauna Suecica. Edit. I. p. 61. Nr. 165. y. Coq et la Poide sans croupion , ou de la Perse. Gallus Persicus et Gallina Persica . Brisson. Ornithol. T. 1. p. 174. Nr. 5. Phasianus Gallus ecaudatus . Lin ne. Syst. Nat. Edit. XII. T. I. p. 271. Nr. 1. y. Coq sans croupion ou de Perse. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 183. Nr. 16. Phasianus Gallus ecaudatus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 738. Nr. 1. £ Phasianus Gallus. Var. (. ecaudatus. Lat h am. Index ornithol. V. II. p. 627. Nr. 1. £ Wild Cock. Var . E. Rumpless Cock. Lat h am. Synops. of Birds. Y. II. P. 2. p. 705. Nr. 1. E. Coq sans croupion . Gallus Ecaudatus. Variete ä crete double. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 271. Gallus Ecaudatus. Var. A. Domesticus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 663. A. Kluthuhn. Varietät mit doppeltem Kamme. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 8. Poule sans queue ; ou de Wallikiki. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Offenbar eine dem zackenkämmigen ungeschwänzten oder Klut- Huhne (Gallus ecaudatus, prionolophus) sehr nahestehende Form, die sich von diesem ausser der etwas geringeren Grösse, nur durch die verschiedene Bildung des Kammes unterscheidet, der nicht einfach und blattförmig, sondern doppelt, nelkenförmig und unregelmässig gezackt ist. In allen übrigen Merkmalen stimmt sie mit demselben überein. Es dürfte einige Wahrscheinlichkeit für sich haben, dass sie das Produkt der Kreuzung der genannten Form mit dem rosen- kämmigen gemeinen Land-Huhne ( Gallus gallinaceus , caruncu- latus J sei. Den Nachrichten der älteren Schriftsteller zufolge sollen wir dieselbe zuerst aus Persien erhalten haben. 58 V. Das uugescliwänzte oder Klut-Huhn. 4. Das geschöpfte ungeschwänzte oder Klut-Huhn (Gallus ecaudatus , cristatus). Gallina ex Persia. Aldrov. 0 mithol. T. II. Lib. 14. c. 7. fig. p. 318. (Weibch.) Persian Fowl or Pumkin. Willughby. Ornithol. p. 156. Gallus Gallinaceus cauda s. Orrhopygio carens. Rajus. Syn- ops. avium, p. 51. A. Nr. 1. Var. 3. Gallus cauda compressa ascendente. Var. y. Linne. Fauna Suecica. Edit. I. p. 61. Nr. 165. y. Coq et la Poule sans croupion , ou de la Perse. Gallus Persicus et Gallina Persica. Brisson. Ornithol. T. I. p. 174. Nr. 5. Phasianus Gallus ecaudatus. Linne. Syst. Nat. Edit. XII. T. I. p. 271. Nr. 1. y. Coq sans croupion ou de Perse . Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 183. Nr. 16. Phasianus Gallus ecaudatus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 738. Nr. 1. £ Phasianus Gallus. Var . ( ecaudata. Latham. Index ornithol. V. II. p. 627. Nr. 1. £ Wild Cock. Var. E. Pumpless Cock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 705. Nr. 1. E. Coq sans croupion. Gallus Ecaudatus. Variete ä crete double. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 271. Gallus Ecaudatus. Var. A. Domesticus. Temminck. Hist, nat. des Gallinaces. T. III. p. 663. A. Gehaubtes Kluthuhn. Drechsler. Zticht-Hühner. S. 9. Desgleichen unverkennbar eine Blendlingsrace , die offenbar aus der Kreuzung des zackenkämmigen ungeschwänzten oder Klut- Huhnes (Gallus ecaudatus , prionolophusj mit dem rosenkämmigen schopfigen Land-Huhne (Gallus gallinaceus, cristatus carunculatusj hervorgegangen ist und sich von der erstgenannten Form durch einen kleinen doppelten , unregelmässig gezackten nelkenförmigen Kamm, sehr kurze doppelte abgerundete Kehllappen, und einen kleinen kurzen , weit nach rückwärts gestellten und am Hinter- haupte glatt anliegenden abgestutzten Federschopf am Scheitel unterscheidet. Die Färbung des Gefieders ist überaus verschieden, und es kommen sowohl bunte, als auch einfärbige Abänderungen vor. V. Das ungeschwänzte oder Klut-Huhn. 59 5. Das federfüssige angeschwänzte oder Klut-Huhn ( Gallus ecaudatus , plumipes ). Znoerghuhn. Varietät Kaulkanis, Oefele. Hühnervolk. S. 118. Ebenso wie die vorige , stellt sich auch diese Form als eine Blendlingsrace dar und höchst wahrscheinlich ist sie aus der Ver- mischung des zackenkämmigen ungeschwänzten oder Klut-Huhnes (Gallus ecaudatus , prionolophus ) mit einer oder der anderen der vielen Farben Varietäten des Zwerg-Huhnes (Gallus plumipes) erzielt worden , indem sie die Merkmale dieser beiden Hühner- arten deutlich in sich vereint. Sie ist beträchtlich kleiner als die erstere Art und nur wenig grösser als die letztere, mit welcher sie auch die befiederten Beine gemein hat und wodurch sie sich von der ersteren Art wesentlich unterscheidet; doch sind die Federn an den Beinen kürzer. 6. Das bärtige ungeschwänzte oder Klut-Huhn ( Gallus ecaudatus, barbatus ). Rumpfloses Huhn . Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 115. Wallikikihuhn. Löffler. Zucht d, ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 120. t. 16. (Männch. Weibch.) Vallikiki ( Persisches J Huhn. Löffler. Classif. Tabelle. Foule sans queue , ou de Wallikiki . Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Ungeschivänztes Huhn. Varietät aus Persien. Gauss. Hühner- hof. II. Aufl. S. 184. Nr. 9. Unstreitig die abweichendste unter allen dieser Hühner- Gruppe angehörigen Formen , die sich augenscheinlich als eine Bastardrace zu erkennen gibt , welche — wie ihre körperlichen Merkmale darauf hindeuten — auf der Kreuzung des zacken- kämmigen ungeschwänzten oder Klut-Huhnes ( Gallus ecaudatus , prionolophus ) mit irgend einer der verschiedenen Abänderungen des gangetischen hochbeinigen Huhnes ( Gallus Lafayetti , gange- ticusj beruhen dürfte. Dieselbe zählt zu den grösseren Formen unter den Hühnern, indem sie das gemeine Land-Huhn (Gallus gallinaceus ) merklich an Grösse übertrifft. Die Merkmale, welche ihr eigen sind, sind folgende. 60 VI. Das Fasan Huhn. Der Obersehnabel ist an seiner Wurzel glatt und abgerundet", die Nasenlöcher sind eng, die Fiisse vierzehig, und die Läufe zwar nur von mittlerer Länge, doch verhältnissmässig etwas länger als bei deren Stammart, dem wild vorkommenden unge- schwänzten oder Klut-Huhne. Der Kamm ist ziemlich gross, aufrechtstehend, doppelt, unregelmässig, aber nur wenig gezackt und nelkenförmig. Die Kehllappen sind gross , doppelt, ziem- lich lang, eiförmig und abgerundet. Die Halsfedern sind lang, schmal und spitz, die Beine kahl. An den Wangen ist ein Federbart vorhanden, der sich bis an die Kehle zieht, doch mangelt ein Federschopf am Scheitel. Die Augengegend und die Wangen sind kahl, die Federfahnen geschlossen, das Gefieder ist glatt anliegend, und der Schwanz fehlt gänzlich. Die Färbung ist höchst verschieden , doch bei beiden Ge- schlechtern gleich, indem sie bald einfärbig weiss, gelblich, braun, grau oder schwarz, häufig aber auch bunt, aus zwei oder mehreren dieser Farben gemischt erscheint und meist ist das Gefieder gesprenkelt, häufig aber auch gefleckt. Der Kamm, die Kehllappen und die kahle Haut der Augengegend und der Wangen sind hochroth, der Backenbart ist weiss, und die Beine sind schieferfarben oder auch gelblich. Das Weibchen ist nur durch die geringere Körpergrösse von dem Männchen verschieden. Die Zucht dieser Race wird hauptsächlich in Persien be- trieben , wo sie auch häufig anzutreffen ist. Im Jahre 1848 wurden zwei Exemplare dieser Race lebend nach London gebracht und 1856 ein Paar auch nach Paris. VI, Das Fasan-Huhn (Gallus Sonne rat ii). Phasianus Gallus. Sonnerat. Voy. aux Indes Orient. V. II. p. 153, 160. t. 94. (Männch.) t. 95. (Weibch.) Phasianus Gallus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 737. Nr. 1. Wild Cock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 698. Nr. 1. Phasianus Gallus. Latham. Index ornithol. V. II. p. 625. Nr. 1. Gallus Sonneratii. Temminck. Hist. nat. des Gallinaees. T. II. p. 246. PI. 3. fig. 1. 2. (Hals- u. Flügel-Deckfedern.) Gallus Sonneratii. Temminck. Hist. nat. des Gallinaees. T. III. p. 659. VI. Das Fasan-Ituhn. 61 Phasianus indicus. Laach. Zool. Miscell. t. 61. (Männch.) Gallus Sonneratii. Temminck. Planch. color. t. 232. (Männch.) t. 233. (Weibch.) Gallus Sonneratii . Gray. Birds of the Brit. Mus. P. III. (1844.) p. 27. a. b. c. Gallus Sonneratii . Reiche nb. Naturg. Hühnervögel, t. 241. fig. 2041, 2042. (Männch. Weibch.) Gallus Stanleyi. Reiche nb. Naturg. Hühnervögel, t. 241. fig. 2043. (Männch.) Sonnerathuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 119. t. 15. (Männch.) Sonnerat’s wildes Huhn. Hochbeinige Art. ( Gallus Sonneratii). Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 182. Nr. 8. Gallus Sonneratii. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 105. Sonnerats wildes Huhn. Hochbeinige Art. ( Gallus Sonneratii.) Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 124. Landhuhn. Varietät Bankivahuhn oder Sonneratshuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 120. Gallus Sonneratii. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 39. Nr. 3. a— d. Diese Art ist merklich grösser als das Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva ) und fast von derselben Grösse wie das Land- Huhn C Gallus gallinaceus) , daher sie zu den mittelgrossen Formen unter den Hühnern zählt. Sie ist von schlanker Gestalt und zeichnet sich durch nach- stehende Merkmale aus. Der Oberschnabel ist an seiner Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig, die Läufe nur von mittlerer Länge. Die beiden Geschlechter weichen von einander sowohl in Beziehung auf die Bildung gewisser einzelner Körpertheile , als auch auf die Färbung des Gefieders in auffallender Weise ab. Beim Männchen ist der Kamm gross, aufrechtstehend, ein- fach, blattförmig und gezackt und die Kehllappen sind gross, doppelt, lang und eiförmig abgerundet. An der Kehle ist kein Federbart, am Scheitel kein Federschopf vorhanden. Die Augen- gegend, die Wangen und die Kehle sind kahl, und ebenso auch die Beine. Die Halsfedern sind lang, schmal und an ihrem Ende stumpfspitzig abgerundet, und nehmen nach abwärts allmälig an Länge zu. Ihr ziemlich dicker Schaft erweitert sich gegen das Ende zu einer dünnen, flachen und sehr glatten hornigen rund- 62 VI. Das Fasan-Huhn. liehen Platte. Fast von derselben Gestalt und Bildung sind auch die Scheitelfedern und die kleinen und mittleren Deckfedern der Flügel, nur sind dieselben kürzer und die beiden letzteren an ihrem Ende vollständig abgerundet und mit einem abgeplatteten Schafte versehen, der sich gegen das Ende zu einer dicken, breiten, glatten und glänzenden hornigen Platte erweitert. Das Körpergefieder ist glatt anliegend und geschlossen. Die Rücken- federn sind ziemlich lang und schmal, und die langen oberen Schwanzdeckfedern krümmen sich in einem Bogen über den ziem- lich hochgetragenen, aus vierzehn Federn bestehenden Schwanz. Das Männchen bietet folgende Färbung dar. Die Halsfedern sind dunkelgrau mit glänzend gold-orangefarbenen Schäften und Platten, die Federn des Vorderrückens purpurglänzend schwärz- lichbraun , mit helleren Flecken gezeichnet und von einem blass- gelben Saume umgeben, jene des Hinterrückens goldgrün mit metallischem Glanze und an den Rändern grau, sämmtliche Rückenfedern aber von gelblichweissen Schäften durchzogen. Die grossen Schwingen sind mattschwarz, die Schwingen zweiter Ordnung schwarz mit grünem Schiller, und ebenso auch die kleinen und mittleren Deckfedern der Flügel, deren Schäfte und Platten vqii glänzend kastanienrother Farbe sind. Die Leibes- seiten, die Brust, der Vorder- und der Hinterbauch sind dunkel schwärzlichgrau mit grünlichem Schiller und ebenso auch die Schenkel, an den Federrändern und den Schäften aber heller. Die Schwanzdeckfedern sind glänzend dunkelgrün mit Purpurschimmer, die Schwanzfedern grünschillernd schwarz. Der Kamm und die Kehllappen sind dunkelroth, die Kehle dunkelgrau. Die Beine sind graulichgelb, der Schnabel ist gelblich hornfarben, die Iris gelb. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen ausser der viel geringeren Grösse, hauptsächlich durch den gänzlichen Mangel eines Kammes und der Kehllappen, sowie auch durch eine befiederte Kehle und die völlig abweichende Bildung der Halsfedern und der Deckfedern der Flügel, welche weder ver- längert, noch gegen die Spitze zu in eine hornige Platte erweitert sind. Auch die Färbung ist zum Theile sehr verschieden , indem das Gefieder an allen oberen Körpertheilen mehr oder weniger schwärzlichgrau und mit weissen Schaftstreifen gezeichnet ist. Nur die unteren Körpertheile sind ähnlich wie beim Männchen gefärbt, doch ist die Färbung viel matter. Die kahle Augengegend ist röthlich. VI. Das Fasan-Huhn. 63 Temminck gibt die Gesammtlänge des Männchens von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende mit 2' 4", die Höhe mit 1' 21/2// an. Die Heimat dieser Hühnerart scheint auf Vorder-Tndien be- schränkt zu sein, wo dieselbe nicht nur die höchst umfangreichen Wälder in den höher gelegenen Gegenden von Hindostan bewohnt, sondern auch häufig in dem Gebirgszuge der Ghats längs der Westküste von Malabar in einer Höhe von 3000 Fuss über der Meeresfläche angetroffen wird. Sie war unter allen noch dermalen wild vorkommenden Hühnerarten die erste, mit der wir bekannt geworden sind, in- dem sie schon im Jahre 1782 von Sonne rat, der sie zwischen 1774 — 1781 entdeckt hatte, — beschrieben und auch abge- bildet wurde. 1. Das goldfarbige grosse Fasan-Huhn ( Gallus Bonner atii, major auratus). Fasanenhuhn. Varietät Goldfasanenhuhn . Drechsler. Zucht- Hühner. S. 10. Russischer auch astrachanischer Hahn. Löffler, In Deutschi, vorkommende Kacen des Hausliahn’s. S. 16. Nr. 2. Hamburger Huhn. Varietät Goldgesprenkeltes Fasanenhuhn , Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 95. Hamburger Huhn . Gefleckte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Rothmondiges oder goldglänzendes Fasanhuhn. Gauss. Hühner- hof. II. Aufl. S. 201.’ Nr. 29. t. 20. Hg. 28. a. (Männch.) Hg. 28. b. (Weibch.) Rothmondiges oder goldglänzendes Hamburger oder Fasanhuhn . Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 134. t. 15. fig. 28. a. (Männch.) fig. 28. b. (Weibch.) Landhuhn. Varietät Fasanenhuhn. Oe feie. Hühnervolk. S. 116. Es kann wohl kaum einem Zweifel unterliegen, dass dieses Huhn nur eine Bastardrace sei, und die körperlichen Merkmale, welche dasselbe darbietet, scheinen darauf hinzudeuten, dass es vielleicht von dem noch heut zu Tage wild vorkommenden Fasan- Huhne ( Gallus SonneratiiJ abstamme und aus der Vermischung desselben mit dem fleckenscliwänzigen malayischen hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti , malayianus spilocercusj hervorgegangen sein dürfte. Dasselbe gehört zu den grösseren Formen unter den Hühnern, indem es beträchtlich grösser als das gemeine Land-Huhn (Gallus 64 VI. Das Fasan-Hulm. gallinaceus ), doch viel kleiner als das malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, malayianusj ist. Die ihm zukommenden Merkmale sind folgende : Der Kamm ist ziemlich gross, aufrechtstehend, doppelt, gezackt, nelkenförmig und hinten in eine Spitze ausgezogen. Die Kehllappen sind gross, ziemlich lang und abgerundet, die Hals- federn lang, nicht besonders schmal und stumpfspitzig, die Läufe mittellang, die Beine kahl. Das Gefieder ist glatt anliegend und geschlossen. Die Färbung ist bei beiden Geschlechtern fast völlig gleich. Das Gefieder ist goldglänzend rothgelb oder orangefarben und vorzüglich glänzend am Halse. Rücken , Brust und Bauch sind mit zahlreichen rothen, von schwarzgrünen Mondflecken umschlos- senen Punkten geziert. Der meist hochgetragene, bisweilen aber auch fast wagrecht ausgestreckte Schwanz bietet eine reichliche Anzahl von Sichelfedern dar, welche so wie die übrigen Federn des Bürzels, mit ähnlichen schwarzgrünen Mondflecken gezeichnet sind und die einen grösseren röthlichgelben Flecken einschliessen. Die Beine sind bläulich, die Ohrlappen weiss. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch geringere Grösse, einen kleineren Kamm und kleinere, kürzere, fast völlig runde Kehllappen. Nach Nolan hat das Männchen eine Höhe von 1' 7" und ein Gewicht von nahezu 5Y2 Pfund, das Weibchen eine Höhe von 1' 5" und ein Gewicht von 4y2 Pfund. Drechsler gibt die Höhe beim Männchen bis gegen V 7", das Gewicht bis gegen 6 Pfund an, während Löffler behauptet, dass das Männchen oft eine Höhe von mehr als 2' erreiche. In Russland soll diese Race — wie Nolan in Erfahrung brachte — häufig sein und von dort zuerst nach Irland und später auch nach England gebracht worden sein, woselbst sie vorzüglich in den Grafschaften Lancaster, Westmoreland und York mit besonderer Sorgfalt gezogen wird. Auch in Ost-Preussen wird die Zucht desselben eifrig betrieben. 2. Das silberfarbige grosse Fasan-Huhn ( Gallus Bonner atii, major argentatus), Fasanenhuhn. Varietät Silberglanzfasanenhuhn . Drechsler. Zucht-Hühner. S. 10. Hamburger Huhn. Varietät Silberfasanenhuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 95. VT. Das Fasan-Huhn. 65 Hamburger Huhn. Gefleckte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Silberglänzendes Fasanliulin. Gauss Hühnerhof. II. Aufl. S. 201. Nr. 30. Silberglänzendes Fasanhuhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 135. Landhuhn. Varietät Silber glanz- Fasanenhuhn. 0 ef eie. Hühner- volk. S. 120. Fast in allen seinen Merkmalen und selbst in der Zeichnnng des Gefieders mit dem goldfarbigen grossen Fasan-Huhne beinahe vollständig übereinstimmend, stellt sich dieses Huhn nur als eine Farbenabänderung desselben dar, die sich blos durch die ver- schiedene Grundfarbe des Gefieders und den Mangel der rothen Punktflecken von diesem unterscheidet, indem dieselbe nicht gold- glänzend rothgelb oder orangefarben, sondern silberglänzend weiss erscheint, sowie auch durch die hellgelbe Färbung der Beine. 3. Das gelbliche grosse Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii , major flavescens). Fasanenhuhn . Mattgelbe oder bräunliche Varietät . Drechsler. Zucht-Hühner. S. 9. Desgleichen nur eine der verschiedenen Farbenvarietäten des goldfarbigen grossen Fasan-Huhnes, die sich bei übrigens fast völlig gleicher Zeichnung lediglich dadurch von demselben unter- scheidet, dass die Grundfarbe des Gefieders nicht goldglänzend rothgelb oder orangefarben, sondern mattgelb oder auch bräun- lichgelb erscheint. Die Beine sind wie bei diesem bläulich, doch etwas in’s Gelbliche ziehend. 4. Das schwarze grosse Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii , major niger). Fasanenhuhn. Varietät Schwarzes Fasanenhuhn . Drechsler. Zucht- Hühner. S. 10. Hamburger Huhn. Schwarze Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Schwarzes Fasanhuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 201. Nr. 31. Foule de Hambourg. Var. Noire ( poule faisannej. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 227, 234. Schivarzes Fasanliulin. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. 5. 135. Fitzin ger: Arten und Itacen der Hüliner. 5 66 VI. Das Fasan-Huhn. Wie das vorige nur eine Farbenabänderung des goldfarbigen grossen Fasan-Huhnes und von demselben blos durch das ein- farbig glänzend schwarzgrüne Gefieder und die schwärzlich -gelb- grünen Beine verschieden. 5. Das gefleckte goldfarbige Hamburger-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, hamburgicus maculato-auratus). Hamburger Hulm. Varietät Geflecktes Goldhuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 98. Hamburger Huhn. Varietät Gesprenkeltes Goldhuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 94. Hamburger Huhn. Varietät JRothmütze oder Pothkappe. Löff- ler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 95, 98. Hamburger Huhn. Varietät Kupfermooshuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 95. Hamburger Huhn. Gefleckte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Hambourg . Var. Papillotee ou paillete d’oree. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 227, 228. Hamburger. Oefele. Hühnervolk. S. 64. Anmerk. So nahe verwandt diese deutlich ausgesprochene Bastardform mit dem goldfarbigen grossen Fasan-Huhne auch ist’, mit welchem sie in so manchen ihrer Hauptmerkmale und auch in der Gestalt und Haltung ihres Körpers beinahe vollständig übereinkommt, so weicht sie doch in mehreren anderen , welche auf eine zum Theile verschiedene elterliche Abstammung derselben schliessen lassen, wesentlich von diesem ab. Diese Merkmale sind ausser der geringeren Körpergrösse, nach welcher sie zu den mittelgrossen Formen zählt, der ver- hältnissmässig grössere Kamm, die kürzeren rundlichen Kehl- lappen, die kürzeren und schmäleren Halsfedern, die minder hohen Läufe, der nicht so reichlich mit Sichelfedern gezierte Schwanz und die zum Theile verschiedene Färbung und Zeichnung des Gefieders, das auf goldglänzend bräunlich-orangegelbem Grunde regelmässig schwarz gefleckt erscheint, wobei die einzelnen Federn meist schwarz gerandet, oder mit einem grösseren schwarzen End- flecken gezeichnet sind. Brust-, Bauch- und Schenkelgefieder sind bisweilen schwarz. Das Halsgefieder ist einfärbig goldglänzend licht bräunlichgelb, die Beine sind blaulich-schieferfarben, die Ohrlappen weiss. Wie aus diesen Kennzeichen zu ersehen ist, scheint diese Form durch Kreuzung des goldfarbigen grossen Fasan-Huhnes VI. Das Fasan-Huhn. 67 ( Gallus Sonneratii , major auratus J mit dem goldfarbigen Dschungel- Huhne ( Gallus Bankiva , aurata) erzielt worden zu sein. 6. Das gestreifte goldfarbige Hamburger-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii \ hamburgicus , striato-auratus) . Hamburger Huhn. Var. Gestreiftes Goldhuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aull. S. 95, 96. Hamburger Huhn . Bunte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Nur eine Varietät der vorigen Form und von derselben blos durch eine geringe Abweichung in der Zeichnung des Gefieders verschieden, indem jede einzelne Feder von 5— »6 schwarzen Querstreifen durchzogen erscheint und nur jene, welche die Mittel- linie des Nackens und des Rückens überdecken , durchaus ein- färbig und ohne schwarze Zeichnung sind. 7. Das gesprenkelte silberfarbige Hamburger-Fasan- Huhn (Gallus Sonneratii , hamburgicus conspurcato-argentatus) . Hamburger Huhn. Varietät Gesprenkeltes Silberhuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 93, 95, 97. Hamburger Huhn. Varietät Mooshuhn. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 95. Hamburger Huhn. Gefleckte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Hambourg. Var. Papillotee ou paillete argentee. Jacque. Poullailler. 2. Edit. p. 125, 227, 228. fig. 98. p. 230. (Halsfeder.) fig. 99. p. 231. (Brustfeder.) fig. 100. p. 232. (Schwungfeder.) fig. 101. p. 233. (Schwanzfeder.) Silber -Fasan-Huhn oder Hamburg er -Huhn ( Gallus Sonneratii , argenteus). Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 32. Lediglich eine Farbenabänderung des gefleckten goldfarbigen Hamburger-Fasan-Huhnes , die sich blos durch die silberglänzend weisse oder auch in’s Gelbliche ziehende Grundfarbe des Gefieders von demselben unterscheidet, während die schwarze Zeichnung genau die nämliche ist; denn jede einzelne Feder ist an ihrem Ende mit einem grösseren oder kleineren schwarzen Flecken gezeichnet, während die Federn längs der Mittellinie des Nackens und des Rückens von einem schwarzen Saume umgeben werden. Die Bürzel- und Schwanzfedern sind schwarz , und weiss gefleckt. Die Ohrlappen sind weiss, die Beine hellblaulicli oder gelb- lich weiss. 5 * 68 VI. t)as Fasan-Huhü. Wahrscheinlich wurde diese Abänderung durch Anpaarung des silberfarbigen grossen Fasan-Huhnes mit dem silberfarbigen Dschungel-Huhne ( Gallus Bankiva , argentata ) erzielt. 8. Das gestreifte silberfarbige Hamburger-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii , hamburgicus striato-argentatus). Hamburger Huhn. Varietät Gestreiftes Silberhuhn . Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 96. Hamburger Huhn. Bunte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Die Merkmale, durch welche sich diese Varietät von der vorigen unterscheidet, sind genau dieselben, welche das gestreifte goldfarbige Hamburger-Fasan-Huhn von dem gefleckten trennen. Die einzelnen Federn des Körpergefieders sind nämlich von 5 — 6 schwarzen Querstreifen durchzogen und nur jene, welche längs der Mittellinie des Nackens und des Rückens verlaufen, bieten keine schwarze Zeichnung dar und erscheinen daher durch- aus einfärbig. 9. Das weisse Hamburger-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, hamburgicus albus). Hamburger Huhn. Weisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Hamburger. Varietät Albion. Oefele. Hühnervolk. S. 115. Das einzige Merkmal , welches diese Varietät von den beiden vorigen unterscheidet, besteht in dem Mangel jeder schwarzen Zeichnung ihres durchaus einfärbigen, rein weissen Gefieders. Dieselbe scheint sonach ein Albino zu sein. 10. Das goldglänzende Bolton-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii lancastriensis auratus). Hamburger Huhn. Varietät Rothbraunes Bolton. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 94. Hamburger Huhn. Varietät schwarzbraunes Bolton. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 95, 96. Hamburger Huhn. Gefleckte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Holländischer Alletagleger . Varietät Braunes oder goldglänzendes Bolton-Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 193. Nr. 18. Holländischer Alletagleger . Varietät Braunes oder goldglänzendes Bolton-Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 129. Hamburger. Varietät Boltonhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115. Hamburger. Varietät Alltagleger. Oefele. Hühnervolk. S. 115. VI. Das Fasan-Huhn. 89 Schon ein oberflächlicher Blick genügt, um die nahe Ver- wandtschaft dieser Form mit dem Hamburger-Fasan-Huhne zu erkennen und aller Wahrscheinlichkeit nach beruht sie auf der Kreuzung des gefleckten goldfarbigen Hamburger-Fasan-Huhnes ( Gallus Sonneratii , hamburgicus maculato-auratusj mit dem gold- farbigen Dschungel-Huhne ( Gallus BanJciva, aurata). Die einzigen Merkmale, durch welche sie sich von dem erst- genannten unterscheidet, sind die etwas geringere Körpergrösse, der kleinere Kamm und die niedereren Läufe ? sowie die schwache Abweichung in der Färbung ihres Gefieders , das auf röthlich- gelbem goldigschimmerndem Grunde fast ebenso regelmässig schwarz gefleckt erscheint und wobei die einzelnen Federn ent- weder schwarz gerandet, oder mit einem schwarzen Endflecken gezeichnet sind. Die Halsfedern sind einfarbig licht bräunlich- gelb und unter den nur wenig zahlreichen Sichelfedern , mit denen der Schwanz des Männchens geziert ist, befinden sich bis- weilen einige von durchaus schwarzer Farbe. Die Ohrlappen sind weiss, die Beine blaulichgrau. Nolan gibt die Höhe des Männchens mit 1 ‘ 5", das Gewicht mit 4 3/4 Pfund an, die Höhe des Weibchens mit 1' 3" 6'", das Gewicht mit 4 Pfund. Die Benennung „Bo 1 ton- Huhn”, welche diese Race bei den Hühnerzüchtern führt, wurde derselben nach der Stadt Bolton le Moore in der Grafschaft Lancaster im nordwestlichen England gegeben, in deren Umgegend sie die gewöhnlichste Zucht bildet und wahrscheinlich daselbst auch zuerst entstanden ist. 11. Das silberglänzende Bolton-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, lancastriensis argentatus ) . Hamburger Huhn. Varietät Graues Bolton. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 92, 95. Hamburger Huhn. Varietät Chittaprat. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 95, 96. Hamburger Huhn. Bunte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Holländischer Alletagleger. Varietät Graues oder silberglänzendes Bolton-Huhn, auch Chittiprat. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 193. Nr. 18. t. 11. fig. 22. (Männch. Weibch.) Holländischer AUetagleger. Varietät Graues oder silberglänzendes Bolton-Huhn , auch Chittiprat. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 129. t. 12. fig. 23. (Männch. Weibch.) 70 VI. Das Fasan-Huhn. Hamburger. Varietät Boltonhuhn . Oefele. Hühnervolk. S. 115. Hamburger. Varietät Alletageleger . Oefele. Hühnervolk. S, 115. Hamburger. Varietät Chittiprät. Oefele. Hühnervolk. S. 116. Von der vorigen Form fast blos durch die Färbung des Gefieders verschieden , indem die Grundfarbe desselben nicht goldschimmernd röthlichgelb , sondern silberschimmernd weiss, mit sehr schwachem schwärzlichem Anfluge erscheint, während die schwarze Zeichnung nahezu dieselbe ist. Bisweilen ist die Brust auch schwarz , oder schwarz und weiss gefleckt. Die Ohr- lappen und die Beine sind weiss. Ohne Zweifel ist diese Form als das Produkt der Kreuzung des gesprenkelten silberfarbigen Hamburger-Fasan-Huhnes (Gallus Bonner atii , liamburgicus conspurcato-argentatus) mit dem silber- farbigen Dschungel-Huhne ( Gallus Bankiva , argentata) anzusehen. 12. Das goldfarbige Campiner-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii, campinensis auratus). Campinerhuhn. Goldfarbige Varietät. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 118. t. 13. (Männch. Weibch.) Hamburger Huhn. Bunte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Holländischer Alletagleger . Varietät Campiner- oder Hoog- straeter Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 194. Nr. 18. Poide de Hambourg. Var. Campine ( crayonnee ) doree. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 227, 235. Holländischer Alletagleger. Varietät Campiner- oder Hoog- straeter Huhn, Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 130. Hamburger. Varietät Kampiner. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Hamburger. Varietät Hoogstraaterhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Diese dem goldglänzenden Bolton-Fasan-Huhne (Gallus Son - neratii , lancastriensis auratus) überaus nahestehende Race, welche fast alle körperlichen Merkmale mit demselben gemein hat und auf dessen Kreuzung mit dem goldfarbigen Dschungel-Huhne ( Gallus Bankiva, aurata ) zu beruhen scheint, unterscheidet sich von ihm hauptsächlich durch ihre merklich geringere Körpergrösse, wornach sie den kleineren Hühnerformen beizuzählen ist. Die Halsfedern sind goldglänzend licht bräunlichgelb und das Körpergefieder ist auf hell röthlichgelbem Grunde mit schwarzen Punktflecken besetzt, welche auf der Brust und am Bauche so aneinandergereiht sind, dass sie beinahe Querbinden bilden, wo- VI. Das Fasan-Huhn. 71 durch diese Theile gleichsam gespeichert erscheinen. Der Schwanz ist grösstentheils schwarz. Die Beine sind blaulichgrau. Bei den Hühnerzüchtern ist diese Race unter dem Namen ,,H o ogstraater -Hu hn” und „Cam p iner-Huhn” bekannt, eine Benennung, welche sie nach der Stadt Hoogstraaten in der Land- schaft Campine in der Provinz Antwerpen in Belgien erhalten hat, in deren Umgegend ihre Zucht fast ausschliesslich betrieben wird. 13. Das silberfarbige Campiner-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii^ campinensis argentatus ). Camp inerhuhn . Silberfarbige Varietät. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 118. Hamburger Huhn. Bunte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Holländischer Alletagleger. Varietät Campiner- oder Hoogstraeter- Huhn. Gau ss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 194. Nr. 18. Boule de Hambourg . Var. Campine (crayonnee) argentee. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 227, 235. fig. 102. p. 236. (Halsfeder.) fig. 103. p. 236. (Rückenfeder.) fig. 104. p. 237. (Schwungfeder.) fig. 105. p. 238. (Schwanzfeder.) Holländischer Alletagleger. Varietät Campiner- oder Hoog- straeter Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 130. Hamburger. Varietät Kampiner. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Hamburger. Varietät Hoogstraeterhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Gewiss nur eine Farbenabänderung der vorigen Form, mit der sie auch von gleicher Grösse ist und, mit Ausnahme der Färbung des Gefieders, in allen ihren übrigen körperlichen Merk- malen vollständig übereinstimmt. Offenbar scheint sie das Produkt der Kreuzung des silber- glänzenden Bolton-Fasan-Huhnes ( Gallus Sonneratii , lancastriensis argentatus J mit dem silberfarbigen Dschungel-Huhne (Gallus Ban- kiva , argentata ) zu sein. Ihr Halsgefieder ist einfärbig von silberglänzend weisser Farbe und auch die Grundfarbe des übrigen Gefieders ist weiss, bietet aber fast dieselbe schwarze Zeichnung wie die vorher- gehende Form dar. Die Beine sind gleichfalls blaulichgrau. 14. Das bunte Campiner-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii > campinensis varius). Hamburger Huhn. Varietät Kreole , holländischer Kreole oder Koralle. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 92, 95. 72 VI. Das Fasan-Huhn. Hamburger Huhn. Bunte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Holländischer Alletagleger , gemalter Holländer oder Creel. Gau ss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 193. Nr. 18. Holländischer Alletagleger oder Creel. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 129. Hamburger . Varietät Creel. Oefele. Hühnervolk. S. 116. Hamburger. Varietät Gemalter Holländer. Oefele. Hühner- volk. S. 117. Die grosse Uebereinstimmung, welche diese Form fast in allen ihren körperlichen Merkmalen und selbst in der Körper- grösse mit dem Campiner-Fasan-Huhne ( Gallus Sonneratii, cam- pinensisj unverkennbar zeigt, lässt keinen Zweifel übrig, dass sie nur eine Farbenabänderung desselben darstellt, da die abweichende Färbung und Zeichnung des Gefieders das einzige Merkmal ist, wodurch sie sich von den beiden vorigen Formen desselben unterscheidet. Wahrscheinlich wurde sie durch Vermischung des silber- glänzenden Bolton-Fasan -Huhnes ( Gallus Sonneratii , lancastriensis argentatus ) mit dem weissen Dschungel-Huhne ( Gallus Bankiva , albaj erzielt. Das Männchen ist am Halse und Rücken weiss , in’s Grünlichgraue ziehend, Brust und Flügel sind weiss mit schwachen schieferfarbenen Flecken; der Schwanz ist beinahe schwarz, die Beine sind licht blaulichgrau. Beim Weibchen ist das Gefieder am Halse rein weiss und ebenso auch an der Brust, an den übrigen Körpertheilen aber weiss und schieferblau schattirt. 15. Das orangebunte Bretagner-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, letaviensis fulvo-varius). Bretagner -Huhn. Schwarz und feuerfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Gemeines Landhun , Bastard mit Zwerghühnern, oder Bretagne - huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115. Man wird wohl kaum einen Irrthum begehen, wenn man in dieser Form einen Blendling erblickt, der auf der Anpaarung des goldfarbigen Campiner-Fasan-IIuhnes (Gallus Sonneratii, campinensis auratus) mit dem orangebunten gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceus , fulvo-varius ) zu beruhen scheint. VI. Das Fasan-Huhn. 73 Von der ersteren Form, welche sie an Grösse etwas über- trifft, unterscheidet sie sich hauptsächlich durch einen etwas grösseren Kamm , grössere Kehllappen und die verschiedene Fär- bung des Gefieders; von der letzteren ist sie, ausser der geringeren Körpergrösse, durch die abweichende Bildung des Kammes ver- schieden , indem derselbe nicht einfach und blattförmig , sondern doppelt, nelkenförmig, gezackt und hinten in eine Spitze aus- gezogen ist und auch die Kehllappen kürzer und mehr rund- lich sind. Die Färbung des Gefieders erscheint unregelmässig aus Schwarz und Rothgelb oder Orangefarben gemischt. Die Beine sind schieferfarben. Diese Form wird hauptsächlich in der ehemaligen Provinz Bretagne im nordwestlichen Frankreich gezogen, von wo aus wir mit derselben auch zuerst bekannt geworden sind und desshalb wurde sie auch mit dem Namen ,,Bret agner-Huhn” bezeichnet. 16. Das fahlbunte Bretagner-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, letaviensis flavo-varius) . Bretagner -Huhn. Fahls chattirte Varietät . Löffler. Classif. Tabelle. Gemeines Landhuhn, Bastard mit Zwerghühnern , oder Bretagne- huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115. Von der vorigen Form blos durch die abweichende Färbung des Gefieders verschieden, das schwarz und fahlgelb schattirt erscheint. Wahrscheinlich wurde sie durch Kreuzung des gold- farbigen Campiner-Fasan-Huhnes ( Gallus Sonneratii, campinensis auratus ) mit dem fahlbunten gemeinen Land-Huhne ( Gallus galli- naceus, flavo-varius) erzielt. 17. Das graubunte Bretagner-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii, letaviensis griseo-varius). Bretagner -Huhn. Grau und weissbunte Varietät . Löffler. Classif. Tabelle. Gemeines Landhuhn , Bastard mit Zwerghühnern , oder Bretagne- huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115. Ebenfalls nur eine Farbenabänderung des orangebunten Bretagner-Fasan-Huhnes, welche durch ihr aus Grau und Weiss gemischtes Gefieder ausgezeichnet ist, in allen übrigen Merkmalen mit demselben aber vollkommen übereinstimmt. 74 VI. Das Fasan-Huhn. Wie es scheint, ist diese Varietät aas der Anpaarung des silberfarbigen Campiner-Fasan-Huhnes (Gallus Sonneratii , cam- pinensis argentatus) mit dem graubunten gemeinen Land-Huhne (Galhis yallinaceuSj griseo-varius) hervorgegangen. 18. Das Zwerg-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii , pumilus). Französisches Kukuksliuhn. Löffler. Classif. Tabelle. Foule Ombree coucou. Var. francaise. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 246. fig. 106. p. 247. (Körperfeder.) In dieser zu den kleinsten Hühnerformen gehörigen Pace erkennt inan deutlich einen Bastard, der aller Wahrscheinlichkeit zufolge durch Vermischung des silberfarbigen Campiner-Fasan- Huhnes ( Gallus Sonneratii , campinensis argentatus) mit dem silber- farbigen Dscliungel-IIuhne (Gallus Bankiva, argentata ) entstanden zu sein scheint. Die noch weit geringere Körpergrösse und die etwas abwei- chende Färbung und Zeichnung des Gefieders sind die einzigen Merkmale , durch welche sie sich von der ersten Form unter- scheidet. Das Gefieder ist schwarzgrau auf weissem Grunde gesperbert. Die Beine sind weisslich. Die Zucht dieses Huhnes wird vorzüglich im nördlichen Frankreich betrieben, wesshalb es, sowie auch seiner Farben- zeichnung wegen, von den Hühnerzüchtern den Namen „Fran- zösisches K u k u k s h u h n” erhielt. 19. Das holländische Zw erg-F asan-Huhn (Gallus Sonneratii , pumilus hollandicus) . Poule Ombree coucou hollandaise. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 252. Eine dem Zwerg-Fasan-Huhne (Gallus Sonneratii , pumilus) ausserordentlich nahestehende und leicht mit demselben zu ver- wechselnde Form , welche nicht nur in der Grösse, sondern auch nahezu in allen ihren körperlichen Merkmalen und selbst in der Farbe und Zeichnung ihres Gefieders , sowie auch in der Färbung ihrer Beine beinahe vollständig mit ihm übereinstimmt und sich nur durch den grösseren, blos zur Hälfte doppelten und nach einer Seite hin überhängenden Kamm von demselben unter- scheidet. VI. Das Fasan-Huhn. 75 Es scheint nicht unwahrscheinlich zu sein , dass diese Form durch Anpaarung des Zwerg-Fasan-Huhncs ( Gallus Sonneratii, pumilus ) mit dem blattkämmigen Zwerg-Fasan-Huhne ( Gallus Sonneratii , pumilus phyllolophus ) erzielt wurde. Sie wird beinahe ausschliesslich in Holland gezogen. 20. Das blattkämmige Zwerg-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, pumilus phyllolophus). Kukukshuhn von Rennes . Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Rennes. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Poide Ombree coucou. Var. de Rennes. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 250. Sehr nahe mit dem Zwerg-Fasan-Huhne ( Gallus Sonneratii, pumilus) verwandt und in der Körpergrösse, sowie auch in den allermeisten körperlichen Merkmalen vollständig mit demselben übereinkommend, unterscheidet sich diese Race von der obenge- nannten Form nur dadurch, dass ihr Kamm nicht doppelt und nelkenförmig wie bei dieser, sondern einfach, blattförmig und gezackt, zugleich aber auch grösser ist. . In der Färbung des Gefieders und der Beine besteht zwischen beiden durchaus kein Unterschied. Nach den Merkmalen , welche diese Race darbietet, dürfte es kaum einem Zweifel unterliegen, dass sie aus der Kreuzung des silberfarbigen Campiner-Fasan-Huhnes ( Gallus Sonneratii, cam- pinensis argentatus) mit dem silberfarbigen Zwerg-Dschungel-Huhne ( Gallus Bankiva, pumilio argentatus) hervörgegangen ist. Die Hühner-Züchter bezeichnen diese Race mit dem Namen ,, Kukukshuhn von Rennes”, da dieselbe beinahe nur in der Umgegend von Rennes, der Hauptstadt der ehemaligen Provinz Bretagne, und zwar im heutigen Departement der Ille und Vilaine im nordwestlichen Frankreich gezogen wird und wahrscheinlich dort auch zuerst entstanden ist. 21. Das belgische Zwerg-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii, pumilus h elgicus ) . Poule Naine coucou , dite d’Anvers. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 260. fig. 113. p. 261. (Körperfeder.) Die noch geringere Körpergrösse und etwas dunklere Färbung des Gefieders, das tief schwarzgrau auf graulich weissem Grunde 76 VI. Das Fasan-Huhn. gewellt ist, sind die einzigen Merkmale, durch welche sich diese Form von der vorigen unterscheidet. Die ihr zukommenden Merkmale scheinen darauf hinzudeuten, dass sie aus der Kreuzung derselben mit dem silberfarbigen Zwerg-Dschungel-Huhne ( Gallus Banldva , pumilio argentatus ) hervorgegangen sei. Ihre Zucht wird fast nur in der Provinz Antwerpen in Belgieu betrieben, daher sie auch von den Hühner-Züchtern mit dem Namen „Antwerpener-Huhn” bezeichnet wird. 22. Das Norfolker-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii, norfolcensis ). Kukukhuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 98. Kukukshuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 199. Nr. 27. Kukukshuhn. Oettel. Gauss. Hühnerhof. III. Aufl. S. 133. Hamburger. Varietät Kuckuckshuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118- Silber -Fas an- Huhn oder Hamburg er -Huhn ( Gallus Sonneratii , argenteus ). Varietät mit einfachem Kamme. Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 33. Die grosse Aehnlichkeit , welche diese Race in ihren körper- lichen Merkmalen einerseits mit dem silberglänzenden Bolton- Fasan-Huhne ( Gallus Sonneratii , lancastriensis argentatus J, anderer- seits mit dem gefleckten englischen fünfzehigen Huhne ( Gallus pentadactylus , anglicus maculatus J hat, deuten darauf hin, dass sie ein Produkt der Kreuzung dieser beiden Hühnerformen sei. Von der erstgenannten Race unterscheidet sie sich, ausser ihrer bedeutenderen Körpergrösse , hauptsächlich durch ihren ein- fachen blattförmigen, aber ebenfalls ziemlich kleinen, aufrecht- stehenden und gezackten Kamm, von letzterer, welcher sie in der Gestalt und Grösse beinahe völlig gleichkommt, durch den beträchtlich kleineren Kamm und die beständig vierzehigen Füsse. Das Körpergefieder ist schiefergrau und weiss gewellt, die Beine sind licht fleischfarben oder röthlichweiss, die Iris ist hell orangefarben. 23. Das Kenter-Fasan-Huhn (Gallus Sonneratii , cantiensis ). Sussex- oder Kent-Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 199. Nr. 26. Sussex- oder Kent-TIuhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 133. VI. Das Fasan-Huhn. 77 Landhuhn . Varietät Kenthuhn oder Sussexhuhn, auch Silber - huhn . Oe feie. Hühnervolk. S. 118, 120. Diese Race stellt ein deutliches Mittelglied zwischen dem Hamburger-Fasan-Hulme ( Gallus Sonneratii , hamburgicusj und dem englischen fünfzehigen Huhne oder dem sogenannten Dorking- Huhne ( Gallus penladactylus , anglicusj dar und ist ohne Zweifel aus der Anpaarung dieser beiden Racen hervorgegangen. Wahrscheinlich waren es das gestreifte silberfarbige Ham- burger-Fasan-Huhn ( Gallus Sonneratii , hamburgicus striato -argen- tatusj und das gefleckte englische fünfzehige Huhn ( Gallus pen- tadactylus, anglicus maculatusj , auf deren Kreuzung diese Form beruht. Von der ersteren unterscheidet sie sich fast nur durch die völlig abweichende Form ihres Kammes, der zwar aufrechtstehend, aber nicht doppelt oder nelkenförmig, sondern einfach, blatt- förmig, gezackt und auch grösser ist. Aber auch der letzteren Race steht sie ausserordentlich nahe, indem sie mit derselben sowohl in der Gestalt und Grösse , als auch fast in allen ihren körperlichen Merkmalen und selbst in der Färbung des Gefieders beinahe vollständig übereinkommt und sich nur dadurch von dieser unterscheidet, dass die Füsse meistens nur vierzehig sind, obgleich es sich nicht selten auch ereignet, dass aus einer und derselben Brut fünfzehige Individuen hervorgehen. Sie könnte ihren Merkmalen zufolge daher ebenso gut der einen, wie der anderen dieser beiden Hühner-Gruppen zugetlieilt werden. Von den Hühner-Züchtern wird diese Race „Sussex-Huhn” oder auch „Kent-Huhn” genannt, da dieselbe vorzugsweise in den beiden am Canal La Manche liegenden Grafschaften Sussex und Kent in Süd-England gezogen wird. YII. Das hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti). Demi-poule d’Inde. Buffon. V. II. p. 181. Nr. 9. Coq Sauvage de Ceylan . Leschenault. Mscpt. Coq Sauvage de Ceylan (Gallus Lafayetti Lesson. Traite d’Ornithol. p. 491. Gallus Stanleyi. Gray. Illustr. of Ind.Zool. t. 43.fig. 2. (Weibch.) Gallus Lafayetti. Reich enb, Naturg. Hühnervögel, t. 240. fig. 2037. (Männch.) Gallus Stanleyi. Reich enb. Naturg. Hühnervögel, t. 241. fig. 2044. (Weibch.) 78 VII. Das hochbeinige Huhn. Coq de Lafayette (Gallus LafayettiJ. Des Murs. Iconograph. Ornithol. t. 18. (Männch.) Sonncrat’s wildes Huhn. Kurzbeinige Art ( Gallus Sonneratii). Gau ss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 182. Nr. 8. Sonnerats ivildes Huhn. Kurzbeinige Art (Gallus Sonneratii ). OetteL Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 124. Gallus lineatus. Blyth. Journ. of the Asiat. Soc. of Bengal. V. XVI. p. 387. Gallus Lafayetti. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 39. Nr. 4. a— e. Diese ausgezeichnete, im freien Naturzustände vorkommende Art, welche in mancher Beziehung an das Dschungel-Huhn (Gallus Bankiva ) erinnert, aber nicht nur grösser als dasselbe, sondern auch durch längere Läufe , verschiedene Bildung der Schwanzfedern und mannigfache Abweichungen in der Färbung des Gefieders deutlich von diesem verschieden ist, bietet nach- stehende Merkmale dar. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet. Die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig, die Läufe ver- hältnissmässig ziemlich lang. Der Kamm ist klein, aufrecht- stehend, doppelt, unregelmässig gezackt, nelkenförmig, nieder und zusammengedrückt. Die Kehllappen sind klein , etwas kleiner als beim Dschungel-Huhne, doppelt, kurz und gerundet, die Haisfedern lang, schmal und spitz, die Beine kahl. Der Kopf ist sehr klein, der Scheitel ohne Federschopf, die Ohrengegend, die Wangen und die Kehle sind kahl, und das Gefieder ist glatt anliegend und geschlossen. Beim Männchen sind die Federn des Nackens, der Seiten und des Vordertheiles des Halses, sowie auch der Schultern glänzend goldgelb und in der Mitte ihrer ganzen Länge nach von einem schwarzen streifen artigen Flecken durchzogen. Die Federn des Rückens, der Brust und des Bauches , die kleinen Deckfedern der Flügel und die Seitenfedern des Schwanzes sind lebhaft glänzend goldbraun und jede einzelne Feder ist in der Mitte der ganzen Länge nach mit einem schwarzbraunen streifenartigen Flecken gezeichnet. Die Bürzelfedern, welche den Schwanz an der Wurzel oben und an den Seiten überdecken, bieten jede in der Mitte einen breiten, winkeligen, metallisch glänzenden Spiegel- flecken von violeter , in’s Blaue schillernder Farbe dar. Die Wurzel der kahlen Kehle wird von einem aus ungefähr zwölf abgerundeten Federn von derselben Färbung gebildeten VII. Das hochbeinige Huhn. 79 Quergürtel umsäumt , wodurch sich diese Art vom Dschungel- Huhne ganz besonders unterscheidet. Die Schenkelfedern und das Gefieder des Steisses sind schwarz wie bei diesem. Die Flügel- und Schwanzfedern sind indigoblau, während beim Dschungel- Huhne die grossen Deckfedern der Flügel allein nur einfärbig metallisch glänzend blau erscheinen , die Schwingen zweiter Ord- nung aber von einem kastanienbraunen Saume umgeben werden und die grossen blaulichschwarzen Schwingen blass röthlichgelb gesäumt sind. Die grossen Schwanzfedern, welche durch ihre nur schwache Krümmung weit mehr jenen der Fasanen gleichen, als die des Dschungel-Huhnes, sind lebhaft glänzend metallisch- grün. Der Schnabel, die Sporen und die Krallen sind bräunlich hornfarben, die Beine und die Zehen blassgelb, beim Dschungel- Huhne aber schwarzgrau. Ohrengegend, Wangen und Kehle sind roth. Beim Weibchen sind die Nackenfedern kastanienbraun mit weissen Schaftflocken, der Rücken, die Deckfedern der Flügel und der Schwanz braun und schwarz gesprenkelt, die grossen Schwingen blaulichgrau mit dunkelbraunen schiefen Querbinden, und der Bauch weisslichgrau und an den Federnrändern schwarz. Des Murs gibt vom Männchen folgende Körpermaasse an. Gesammtlänge 1' 7" 11'", Länge des Schwanzes 9" 91/2'//, „ des Laufes 2" ,, der Mittelzehe sammt der Kralle 1" 11"'. Das Vaterland dieser Art ist Ceylon, wo dieselbe die Wälder im Inneren dieser Insel bewohnt und daselbst von Leschenault im Jahre 1821 entdeckt wurde. 1. Das malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, malayianus ). Coq de Caux ou de Padoue. Gallus Patavinus. Var. Coq de Pegu . Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 86. Malayisclies Huhn. Lichten st. u. Winckler. V eredelte Hühnerzucht. Heft II. S. 3. Nr. X. t. 3. (Männch. Weibch ) Bunter Franzose oder bunter Malaye. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 15. Malayenhuhn. Bunte Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 48, 52. t. 2. (Männch. Weibch.) Malayisches Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 175. Nr. 2. t. 10. fig. 18. a. (Männch.) fig. 18. b. (Weibch.) Poulo malaise. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 214. 80 VII. Das hochbeinige Huhn. Malayisclies Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. AufL S. 120. t. 9. fig. 18. a. (Männch.) fig. 18. b. (Weibcli.) Malaye oder Franzose , auch Malakkahuhn. Oefele. Hühner- volk. S. 99, 116, 118. fig. 27. S. 100. (Männch.) Huhn von Padua oder Peguanisches Huhn. Oefele. Hühner- volk. S. 119. Nach den körperlichen Merkmalen, welche dieses Huhn dar- bietet, stellt sich dasselbe unzweifelhaft als eine Abänderung des hochbeinigen Huhnes ( Gallus Lafayetti ) dar, deren Entstehung aller Wahrscheinlichkeit zu Folge blos auf der Verpflanzung ihrer Stammart in eine fremde Heimatli beruht, wo sie bei dem voll- ständigen Uebergange derselben in den Hausstand , theils durch die Verschiedenheit der Verhältnisse des Klima’ s und des Bodens, theils durch die Einwirkungen, welche Zucht und Cultur auf sie geübt haben, jene Veränderungen erlitten hat, durch welche sie sich von ihrer wilden Stammart unterscheidet. Dasselbe ist die grösste unter allen unseren zahmen Hühner- formen , noch etwas grösser als das Cochinchina- und Bralima- putra-Riesen-Huhn, und zeichnet sich durch seinen kleinen Kopf, den verhälfnissmässig langen, ziemlich schlanken Hals, eine mässig breite Brust und ziemlich kurze Flügel aus. Die wichtigsten Merkmale dieses Huhnes sind folgende. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig, die Läufe ver- hältnissmässig ziemlich lang und dünn. Der Kamm ist beim Männchen klein, doppelt, unregelmässig gezackt und nelken- förmig, nach vorne seitwärts überhängend, hinten aufrechtstehend und in eine Spitze ausgezogen, beim Weibchen aber sehr klein. Die Kehllappen sind doppelt, beim Männchen klein, kurz und gerundet, beim Weibchen sehr klein und verkümmert. Die Ohrlappen sind sehr gross, die Augengegend und die Wangen kahl, und an der Kehle ist kein Federbart, am Scheitel kein Federschopf vorhanden. Die Halsfedern sind sehr lang, schmal und spitz , und der nur wenig hochgetragene Schwanz ist beim Männchen nicht besonders reichlich mit nur mässig langen Sichel- federn besetzt. Die Beine sind kahl, das Körpergefieder ist geschlossen. Beim Männchen ist das Halsgefieder von goldglänzend orangerother Farbe und nur am Vorderhalse zieht sich ein grau- lichgelber Längsstreifen herab. Der Rücken ist bräunlich-orange- farben und ebenso gefärbte Flecken befinden sich auf den VII. Das hochbeinige Huhn. 81 schwarzen Schultern. Die grossen Flügeldeckfedern und die Schwingen sind schwarz und metallisch schillernd, letztere auf der Aussenfahne auch weiss gefleckt. Die Brust, der Bauch und die Schenkel sind schwarz und ebenso auch die metallisch schil- lernden Schwanzfedern, welche letztere jedoch bisweilen auch weiss sind. Die Beine sind gelb, der Kamm und die Kehllappen schwärzlichroth , die kahle Haut der Augengegend und der Wangen graulichroth. Die Iris ist perlengrau. Beim Weibchen ist das Gefieder gewöhnlich licht röthliche braungelb, auf dem Kücken, den Schwingen und dem Schwanz dunkler und mehr braun , am Bauche und an den Schenkeln aber heller und mehr braungelb. Bisweilen ist dasselbe aber auch graulich und am Halse und an den Flügeln röthlich. Nolan gibt die Höhe des Männchens mit 2' — 2' 2", das Gewicht bis 13 Pfund an, die Höhe des Weibchens mit ungefähr 1' 11", und das Gewicht mit 9 — 10 Pfund, und auch nach Drechsler’s Angabe beträgt die Höhe über 2' und das Gewicht gegen 12 Pfund, während Baker ein Männchen sogar von 2' 3y2" Höhe angetroffen hatte. Als die eigentliche Heimat des malayischen hochbeinigen Huhnes kann die Halbinsel Malakka betrachtet werden, woselbst dasselbe am häufigsten als Hausthier gehalten wird. Von hier aus hat dasselbe aber eine sehr weite Verbreitung gefunden, indem es durch die malayische Bevölkerung dieses Landes nicht nur in die verschie- densten Gegenden des Festlandes von Ost-Indien, sondern auch auf sehr viele Inseln des indischen und stillen Oceans , und selbst auf das Festland von Süd-Amerika gelangte. Nach Europa scheint es schon in älterer Zeit im Wege der Schifffahrt in manche Gegenden vereinzelt gebracht worden zu sein, wo es durch Ver- mischung mit unseren schon ursprünglich daselbst heimisch gewe- senen Hühnern zur Bildung so mancher neuen Kacen beigetragen hat. In neuerer Zeit haben wir dieses Huhn erst um die Mitte der ersten Hälfte des gegenwärtigen Jahrhunderts in seiner Rein- heit wieder kennen gelernt, als es aus Ost-Indien über England nach Frankreich und auch nach Deutschland gelangte. 2. Das fleckenschwänzige malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , malayianus spilocercus ) . Malayen-Fasanhulin. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 52. Malayen-Fasanhulin. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 202. Nr. 32, Fitzinger: Arten und Racen der Hühner. 0 82 VII. Das hochbeinige Huhn. Malayen-Fasanhuhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 135. Mcilaye. Varietät Malayenfasanhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. Ohne Zweifel nichts weiter als eine Varietät des malayischen hochbeinigen Huhnes, welche alle körperlichen Merkmale mit demselben gemein hat und sich blos durch die Färbung des Gefieders von ihm unterscheidet. Beim Männchen ist das Halsgefieder dunkel orangeroth und die einzelnen Federn sind an der Spitze schwarz und an der Wurzel weiss, daher dasselbe gleichsam aus Orangeroth, Schwarz und Weiss gemischt erscheint. Der Rücken und die Flügel sind röthlich schwarzbraun, ein Längsstreifen am Vorderhalse, die Brust, der Bauch, die Schenkel und der Schwanz sind dunkel braunschwarz, und die längsten Sichelfedern desselben mit einigen weisslichen Flecken gezeichnet. Die Beine sind weisslich. Beim Weibchen ist das Halsgefieder dunkelbraun mit glänzend blauschwarzen Schaftstreifen. Das übrige Gefieder ist braungelb und auf der Brust mit halbeiförmigen dunkelbraunen Flecken besetzt. 3. Das orangebunte malayische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti malayianus fulvo-varius). Gallus patavinus. Reich enb. Naturg. Hühnervögel, t. 242. fig. 2047, 2048. (Männch.) Bunter Franzose oder bunter Malaye. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 15. t. 1. fig. 1. (Männch. Weibch.) Malakka-Huhn. Fahl und feuerfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Malaye. Varietät Gemalter Holländer. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Ebenfalls blos eine Farbenabänderung des malayischen hoch- beinigen Huhnes, bei welcher das Gefieder aus Fahlgelb und Orangefarben gemischt erscheint und die Beine gelblich oder röthlichweiss gefärbt sind. 4, Das bräunliche malayische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti malayianus brunescens). Franzose. Braune Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. VII. Das hochbeinige Huhn. 83 Foule. Russe. Bräunliche Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 121. Malaye. Varietät Poule de Russe. Oe feie. Hühnervolk. S. 119. Malaye. Varietät Gangeshuhn. Oe feie. Hühnervolk. S. 117. Malaye. Varietät Poule de Gagne. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Wie die vorige, eine der vielen Farbenabänderungen des malay- ischen hochbeinigen Huhnes und blos durch ihr einfarbig bräun- liches Gefieder verschieden. Die Beine sind gelblich. 5. Das gelbliche malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , malayianus flavescens ). Franzose. Gelbe Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 15. Poule Russe. Gelbliche Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 121. Malaye. Varietät Poule de Russe. Oefele. Hühnervolk. S. 119. Malaye. Varietät Gangeshuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Malaye. Varietät Poule de Gagne. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Abermals eine Farbenvarietät des malayischen hochbeinigen Huhnes, die durch ihr einfärbig fahlgelbes Gefieder ausgezeichnet ist. Die Beine sind gelblich. 6. Das weisse malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, malayianus albus). Weisser Malaye ( Pariser - oder Napoleons-Huhn ). Drechsler. Zucht-Hühner. S. 15. Malayenhuhn. Weisse Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 52. Malakka- Huhn. Weisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Pariser oder Napoleons- Huhn. Nelkenkämmige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 121. Malaye. Weisse Race (Napoleonshuhn). Oefele. Hühnervolk. S. 102, 118. Offenbar nur eine Farbenabänderung des malayischen hoch- beinigen Huhnes, die in allen ihren Merkmalen mit Ausnahme der etwas geringeren Körpergrösse und der Färbung des Gefieders, vollständig mit demselben übereinstimmt, indem diese nicht bunt, sondern einfärbig blendend weiss erscheint und blos beim Männchen auf dem Hinterhalse, dem Rücken und bisweilen auch auf den Schultern schwach gelblich überflogen ist. Die Beine sind hellgelb. 6 * 84 Yll. Das hochbeinige Huhn. 7. Das schwarze malayische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , malayianus niger). Malayenhuhn. Schwarze Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. IT. Aufl. S. 52. Malakka-Huhn. Schwarze Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Desgleichen nur eine Farbenvarietät des malayischen hoch- beinigen Huhnes, und von demselben lediglich durch ihr ein- farbiges schwarzes Gefieder verschieden und ihre schwarzen oder graulichschwarzen Beine. 8. Das gesperberte malayische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, malayianus undulatus). Franzose. Varietät Holländischer Sperber. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 15. t. 4. fig. 20. (Männcli. Weibch.) Foule Ornbree coucou. Var. hollandaise. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 252. Foule Russe. Varietät Sperber. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 121. Malaye. Varietät Kuckuckshuhn. Oe feie. Hühnervolk. S. 118. Malaye. Varietät Holländischer Sperber. Gef eie. Hühnervolk, S. 117. • Malaye . Varietät Sperberhuhn. Oe feie. Hühnervolk. S. 120. Auch dieses Huhn scheint nur eine der verschiedenen Farben- abänderungen des malayischen hochbeinigen Huhnes zu sein, da es mit Ausnahme der Färbung des Gefieders, in allen seinen körper- lichen Merkmalen vollständig mit demselben übereinkommt. Die Grundfarbe des Gefieders ist weiss , bisweilen etwas in’s Gelbliche ziehend , und mit zahlreichen schwarzgrauen wellen- förmigen Querlinien gezeichnet, da jede einzelne Feder und selbst die Halsfedern , mit einem schmalen schwarzgrauen Endflecken gezeichnet sind. Die Beine sind gelblich. 9. Das blattkämmige malayische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, malayianus phyllolophus ). Pariser oder Napoleons-Huhn. Einfachkämmige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 121. Malaye. Varietät Pariser Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 119. Eine dem malayischen hochbeinigen Huhne sehr nahe- stehende Race , welche beinahe in sämmtlichcn körperlichen Merk- VII. Das hochbeinige Huhn. 85 malen mit demselben vollständig übereinstimmt und sieb blos dadurch von ihm unterscheidet, dass ihr kleiner gezackter Kamm nicht doppelt, nelkenförmig und nach vorne überhängend, son- dern einfach, blattförmig und vollkommen aufrechtstehend ist. Das Gefieder ist wie beim weissen malayischen hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti, malayianus albus) , mit welchem diese Race die grösste Aehnlichkeit hat, einförmig blendendweiss und auch die Beine sind hellgelb. Wie es scheint, ist sie durch Kreuzung der genannten Varietät mit dem weissen flandrischen hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti , flanclricus albus) erzielt worden. 10. Das orangebunte brasilianische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, brasiliensis fulvo-varius). Coq de Caux ou de Padoue. Gallus Patavinus. Var. Poule de Bahia. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 86. Brasilianisches Huhn. Fahl und feuerfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Bahiahuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115. Nichts weiter als eine höchst unbedeutende und wahrscheinlich blos auf klimatischen und Bodenverhältnissen beruhende Varietät des malayischen hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti, malayianus), die sämmtliche körperliche Merkmale und auch die aus Fahlgelb und Orangefarben gemischte Färbung des Gefieders der orange- bunten Varietät desselben mit dieser Form gemein hat und sich einzig und allein nur durch die abweichende Färbung der Iris von derselben unterscheidet, die nicht perlengrau, sondern röthlich- gelb erscheint. Die Beine sind gelblichweiss. Den Namen ,,Brasiliani sches Huhn” erhielt diese Varietät, weil wir sie in Europa zuerst aus Brasilien eingeführt erhielten, wo sie in manchen Gegenden und insbesondere um Bahia häufig gezogen wird, wesshalb sie auch bei einigen Züchtern unter dem Namen ,,B ah ia- Huhn” bekannt ist. 11. Das schwarzbunte brasilianische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, brasiliensis nigro-varius ). Coq de Caux ou de Padoue. Gallus Patavinus. Var. Poule de Bahia. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 86. Brasilianisches Huhn. Fahl und schwarze Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Bahiahuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115. 86 VII. Das hochbeinige Huhn. Bios eine Farbenabänderung der vorigen Form, von welcher sie sieh durch kein anderes Merkmal als durch die verschiedene Färbung des Gefieders unterscheidet, die aus Fahlgelb und Schwarz gemischt ist. 12. Das spanische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, hispanicus). Gallus domesticus hispanicus proboscideus. Reichenb. Naturg. Hühnervögel, t. 244. fig. 2065 — 2071. (Männch. Weibch. Junge.) Spanisches Huhn. Lichten st. u. Winckler. V eredelte Hühnerzucht. Heft. I. S. 6. Nr. V. t. 4. fig. 2. (Männch. Weibch.) Spanier. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 13. t. 1. fig. 2. (Männch. Weibch. Junge.) Spanisches Huhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 62. t. 3. (Männch. Weibch.) Andalusisches Huhn. Löffler. Classif. Tabelle. Spanisches Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 186. Nr. 13. t. 12. fig. 20. a. (Männch.) t. 13. fig. 20. b. (Weibch.) Foule Espagnole. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 171. fig. 77. p. 171. (Männch.) fig. 77. p. 173. (Kopf.) fig. 78. p. 175. (Weibch. Kopf.) Spanisches Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 126. t. 11. fig. 21. (Männch. Weibch.) Spanisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 37. fig. 6. S. 38. (Männch.) fig. 37. S. 39. (Weibch. Kopf.) Spanier oder Andalusier. Oefele. Hühnervolk. S. 115. Spanier oder Gascognier , auch Burgunder. Oefele. Hühner- volk. S. 116, 117. Spanier oder Portorikohuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 119. Spanier oder Vierländer. Oefele. Hühnervolk. S. 120. Diese schöne und höchst ausgezeichnete Hiihnerrace ist offenbar eine Blendlingsform und verdankt ihre Entstehung aller Wahrscheinlichkeit nach der Kreuzung des schwarzen malayischen hochbeinigen Huhnes ( Gallus Lafayetti , malayianus niger ) mit dem schwarzen gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceus , nigerj. Dieselbe zählt zu den sehr grossen Hühnerformen und steht bezüglich ihrer Gestalt im Allgemeinen zwischen den beiden genannten Racen gleichsam in der Mitte. Die Merkmale, durch welche sie sich von denselben unter- scheidet, sind folgende. VII. Das hochbeinige Huhn. 87 Der Kamm ist sehr gross, einfach, blattförmig, gezackt, hinten in eine Spitze ausgezogen, und aufrechtstehend, oder auch überhängend, besonders aber beim Weibchen. Die Kehllappen sii^d von beträchtlicher Grösse, beim Männchen sehr lang, und eiförmig abgerundet, beim Weibchen aber nur von mittlerer Länge und rundlich. Ohröffnungen und Ohrlappen sind sehr gross. Die Augengegend sowohl, als auch die Wangen sind in einer sehr beträchtlichen Ausdehnung vollständig kahl und ge- runzelt, und der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen mit zahlreichen langen Sichelfedern geziert. Das ganze Körpergefieder ist bei beiden Geschlechtern ein- färbig tief schwarz, mit rothgrünem metallischem Schiller und vorzüglich glänzend am Halse. Kamm und Kehllappen sind hoch- roth, die kahle Haut der Augengegend ist röthlich, die der Wangen bläulich weiss. Die Ohrlappen sind reinweiss, die Beine schiefer- farben, schwarzblau oder schwarz. Nolan gibt die Höhe des Männchens mit V 10", das Gewicht mit ungefähr 7 Pfund an, die Hohe des Weibchens mit 1' 7", und das Gewicht mit 6 Pfund. Der Angabe Drechsler’s zu Folge beträgt die Höhe nicht ganz 2', das Gewicht gegen 8 Pfund. Das spanische hochbeinige Huhn soll zuerst von den Spaniern in West-Indien gezogen und von da nach Spanien gebracht worden sein, woselbst seine Zucht vorzugsweise in den Küstengegenden dieses Landes am Atlantischen sowohl, als auch am Mittelländischen Meere betrieben wird und von wo es schon zur Zeit des spani- schen Erbfolgekrieges zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts nach Holland und dann auch nach Frankreich und England ver- pflanzt wurde. In neuerer Zeit wurde diese Race auch in der Landschaft Vierlanden, einem zum Bezirke der Stadt Hamburg gehörigen Landstriche in Nord-Deutschland gezogen, wesshalb sie von manchen Züchtern ,,V ierländer -Huhn” genannt wird. 13. Das kaukasisch-spanische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , hispanims Caucasiorum ). Spanier. Varietät Tscherkesse. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 13. Spanier oder Tscherkessisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 120. Diese erst in neuerer Zeit bekannt gewordene und bei den Hühnerzüchtern für eine besondere Race geltende Form, welche 88 VII. Das hochbeinige Huhn. in allen ihren einzelnen Merkmalen und selbst in der Färbung des Gefieders und der Beine vollständig mit dem spanischen hochbeinigen Huhne übereinstimmt und sich von demselben blos durch die etwas geringere Ausdehnung der kahlen weissen Wangenhaut unterscheidet, kann offenbar nur als eine höchst unbedeutende Varietät dieser Form angesehen werden, welche aller Wahrscheinlichkeit nach blos den Einflüssen des Klima’s und des Bodens ihre Entstehung verdankt. 14. Das schiefergraue spanische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, hispanicus nigro- einer eus ). Andalusisches Huhn. Grauschieferfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Spanisches Huhn. Graulichschimmernde Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 186. Nr. 13. Gewiss nichts weiter als eine Farbenabänderung des spanischen hochbeinigen Huhnes, die sich blos durch die abweichende Fär- bung des Gefieders von diesem unterscheidet, indem dasselbe nicht einfärbig tief schwarz, sondern schwärzlich- schiefergrau erscheint. Sie dürfte wohl nur durch Kreuzung des schwarzen malayischen hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti, malayianus nigerj mit dem schiefergrauen gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceus , nigro- cinereusj erzielt worden sein. 15. Das orangebunte spanische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, hispanicus fulvo-varius). Andalusisches Huhn. Fahlschic arz und feuerfai'bige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Spanisches Huhn. Gefleckte Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 186. Nr. 13. Desgleichen nur eine Farbenabänderung des spanischen hochbeinigen Huhnes und von demselben blos durch ihr gelblich- schwarzes, mit Rothgelb oder Orangefarben gemischtes Gefieder verschieden. Wahrscheinlich ist dieselbe durch Kreuzung des schwarzen malayischen hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti, malayianus nigerj mit dem orangebunten gemeinen Land-Huhne (Gallus galli- naceus, fulvo-varius ) entstanden. VII. Das hochbeinige Huhn. 89 16. Das weisse spanische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , hispanicus albus ). Spanisches Huhn. Weisse Varietät. L i c h t e n s t. u . W i n c k 1 e r. Veredelte Hühnerzucht. Heft 1. 8. 6. Nr. V. Var. Spanisches Huhn. Weisse Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 186. Nr. 13. Nicht minder eine der wenigen Farbenabänderungen des spanischen hochbeinigen Huhnes, welche durch ihr einfarbig rein weisses Gefieder und bläuliche Beine ausgezeichnet, und als ein vollkommener Albino zu betrachten ist. 17. Das schiefergraue Brügger hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, brugensis nigro- einer eus ). Brügger -Huhn . Geauschieferfarhige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Bruge , ou de Combat du Nord. Vor. Bleue ardoissee Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 186. Eine dem spanischen hochbeinigen Huhne und insbesondere der schiefergrauen Abänderung desselben ( Gallus Lafayetti , hispa- nicus nigro -einer eus) überaus nahestehende Form, welche sich nur durch die etwas geringere Körpergrösse, den mehr aufrecht ste- henden und hinten nicht so weit in eine Spitze ausgezogenen Kamm, kleinere Ohrlappen , und den volleren, mit einer grösseren Anzahl längerer Sichelfedern besetzten Schwanz unterscheidet. Wie es scheint, ist dieselbe aus der Kreuzung der genannten Form mit dem schiefergrauen gemeinen Land- Huhne (Gallus galli- naceus , nigro -einer eus ) hervorgegangen. Sie wird hauptsächlich in der Umgegend der Stadt Brügge in der Provinz West-Flandern in Belgien gezogen und desshalb auch von den Hühner-Züchtern mit dem Namen ,,Brügger- Huhn” bezeichnet. 18. Das orangebunte Brügger hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, brugensis fulvo-varius) . Brüqqer-Huhn. Fahlschwarz und f euer farbiqe Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Bruge , ou de Combat du Nord. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 186. Von dem vorigen blos durch die Färbung des Gefieders ver- schieden , das aus Gelblichschwarz und Kothgelb oder Orange- farben gemischt ist. 90 VII. Das hochbeinige Hulm. Ohne Zweifel ist dasselbe ein Produkt der Kreuzung des orangebunten spanischen hochbeinigen Huhnes ( Gallus Lafayetti, hispanicus fulvo-varms ) mit dein orangebunten gemeinen Land- Huhne ( Gallus gallinaeeus, fulvo-varius) . 19. Das Berger hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, montanus). Kräher über den Berg. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. AufL S. 136. Landhuhn. Varietät Kräher über'n Berg. Oefele. Hühner- volk. S. 118. Unverkennbar eine Blendlingsform, welche mit dem Brügger hochbeinigen Huhne ausserordentlich nahe verwandt ist und so wie dieses, ohne Zweifel vom spanischen hochbeinigen Huhne abstammt. In derselben Weise, wie sich diese beiden letzteren Formen zu einander verhalten, verhält sich auch das Berger zum Brügger hochbeinigen Huhne , und man wird kaum einen Irrthum begehen, wenn man behauptet, dass diese Form der Anpaarung der orange- bunten Abänderung des Brügger hochbeinigen Huhnes ( Gallus Lafayetti , brugensis fulvo-variusj mit dem orangebunten gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceus , fulvo-varius) seine Entstehung verdankt. In der Gestalt sowohl als Grösse ist es der erstgenannten Form völlig gleich und auch fast in allen übrigen körperlichen Merkmalen; ja zum Theile sogar in der Färbung des Gefieders kommt es mit derselben beinahe vollständig überein. Der einzige Unterschied, welchen es von dieser Form darbietet, besteht in der weit geringeren Ausdehnung der kahlen Haut der Wangen und deren Färbung, indem dieselben nicht reinweiss, sondern blassröthlich gefärbt sind. Das Gefieder ist aus Gelblichschwarz, Rothgelb oder Orange- farben, oder auch Bräunlichgelb gemischt und erscheint daher gefleckt. Die Zucht dieser Form wird vorzüglich im Wipperthale in der Umgegend von Elberfeld und Barmen im Regierungsbezirke Düsseldorf der Rhein-Provinz von Preussen betrieben, von wo dieselbe auch weiter über Deutschland verbreitet wurde. Der Name ,, Kräher über den Berg”, unter welchem sie in Deutschland bekannt ist, beruht auf dem lauten und langanhal tenden Krähen des Männchens , das noch in weiter Entfernung VII. Das hochbeinige Huhn. 91 vernommen werden kann und selbst über die Berge hin- übertönt. 20. Das flandrische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , flandricus ). Fumess- Kampf huhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 88. Für ness-Kampf huhn. Gauss Hühnerhof. II. Aufl. S. 206. Nr. 35. Foule de Bruge, ou de Combat du Nord. Var. Noire. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 186. Für ness-Kampf huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl, S. 138. Kampf liuhn. ( Furness-Huhn .J Oefele. Hühnervolk S. 117. Dieses Huhn spricht sich deutlich als eine Bastardform aus, welche aus der Kreuzung des malayischen hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti , malayianus) und dem spanischen ( Gallus Lafayetti, hispanicusj hervorgegangen zu sein scheint. Dasselbe gehört zu den grössten Hühnerracen, indem es dem malayischen hochbeinigen Huhne an Grösse beinahe gleich- kommt. Es ist von schlanker Gestalt, mit starkem rundem dicht befiederten Halse, breiter Brust, kleinem schmalem Bauche, ab- gerundeten Flügeln, kurzen dicken Schenkelu und verhältniss- mässig hohen Läufen. Die Kennzeichen, durch welche es sich vom malayischen hochbeinigen Huhne unterscheidet, sind der ziemlich grosse, ein- fache blattförmige, aufrechtstehende gezackte Kamm, die grösseren und längeren Kehllappen , die längeren und mehr abgerundeten Flügel, und der längere, breitere und ziemlich hochgetragene, an der Wurzel reichlich mit Sichelfedern besetzte Schwanz. Die auffallendsten Merkmale, die es vom spanischen hoch- beinigen Huhne trennen, bestehen in dem viel kleineren Kamme und in den kleineren und beträchtlich kürzeren Kehllappen. Beim Männchen ist das ganze Körpergefieder einfärbig glänzend schwarz, mit röthlichgelbem metallischem Schimmer, beim Weibchen schwarz und auf dem Bürzel schwach goldgelb überflogen. Die Beine sind schwarz, der Kamm, die Kehllappen und die kahle Haut der Augengegend und der Wangen schwärz- lichroth, die Ohrlappen weiss. No lau gibt das Gewicht mit 5 Pfund an. 92 VII. Das hochbeinige Huhn. Dir Hühner Züchter bezeichnen diese Race mit dem Namen „F um es -Huhn” nach dem kleinen Bezirke Furnes in der Pro- vinz West-Flandern in Belgien, in welchem dieselbe ursprünglich gezogen worden zu sein scheint und von wo sie auch zuerst bekannt geworden ist. 21. Das goldbürzelige flandrische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, flandricus chrysopygus) . Furness- Kampfhuhn. Schwarze Varietät mit goldfarbenen Steiss- federn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 88. Furness- Kamp fhuhn. Schwarze Varietät mit goldfarbenen Bürzel - federn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 206. Nr. 35. Furness- Kampf huhn. Schwarze Varietät mit goldfarbenen Bürzel- federn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 138. Offenbar nur eine Varietät der vorigen Form, die sich ledig- lich dadurch von derselben unterscheidet, dass die Bürzelfedern goldgelb sind. 22. Das kupferflügelige flandrische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, flandricus chalcopterus ). Furness -Kamp fhuhn. Schwarze Varietät mit kupferfarbenen Flügeln. Löffier. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 88. Furness- Kampf huhn. Schwarze Varietät mit kupferrothen Flügeln. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 206. Nr. 35. Poule de Brugey ou de Combat du Nord. Jaeque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 185, 186. Furness- Kamp fhuhn. Schwarze Varietät mit kupferrothen Flügeln. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. 8. 138. Wie das vorige , nur eine der verschiedenen Farbenabän- derungen des flandrischen hochbeinigen Huhnes. Das ganze Körpergefieder desselben ist schwarz und blos die Flügel sind von kupferröthlicher Farbe, die Ilalsfedern mehr oder weniger goldig glänzend. 23. Das schwarzbraune flandrische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , flandricus nigro-fuscus). Poule de Brugey ou de Combat du Nord. Var. Brune foncee. Jaeque. Poulailler. 2. Edit. p. 187. VIT. Das hochbeinige Huhn, 9 Gewiss nichts weiter als eine der zahlreichen Farben- abänderungen des flandrischen hochbeinigen Huhnes, von ein- farbig tief schwarzbraunem Gefieder. Die Beine sind schwarz. 24. Das gelbflügelige flandrische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, flandricus xanthopterus ). Furness-Kampfhuhn. Iltisfarbene Varie'ät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 88. Furness-Kampfhuhn. Iltisfarbene Varietät. Gauss. Hühner- hof II. Aufl. S. 206. Nr. 35. Furness-Kampfhulin. Iltisfarbene Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. 8. 138. Desgleichen nur eine Farbenabänderung des flandrischen hochbeinigen Huhnes, bei welcher der Rumpf schwarz, die Brust aber blassgelb schattirt oder auch gestreift ist, und der Hals, vorzüglich aber die Flügel von bräunlich strohgelber Farbe sind. 25. Das gelbrothe flandrische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti ', flandricus fulvus). Furness-Kampfhuhn. Rothe Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 89. Furness-Kampfhuhn. Rothe Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 207. Nr. 35. Furness-Kampfhuhn. Rothe Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 138. Abermals eine Varietät des flandrischen hochbeinigen Huhnes, deren Hals und Rücken beim Männchen lebhaft gelbroth gefärbt erscheinen, während die Brust von tiefschwarzer Farbe ist. Die Beine sind weisslich. Das Weibchen ist gelblichbraun und schwärzlichbraun gefleckt. 26. Das weissbauchige flandrische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, flandricus albiventris) . Gallus domesticus coronatus. Reich enb. Naturg. Hühner- vögel. t. 243. fig. 2054. (Männch.) Furness-Kampfhuhn. Varietät Pfahlhahn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. 8. 88. Furness-Kampfhuhn . Rauhfedrige Varietät. Gauss Hiihner- liof. II. Aufl. 8. 206. Nr. 35. 94 VTI. Das hochbeinige Huhn. Für ness- Kamp fhuhn. Rauhfedrige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 138. * Auch diese Form stellt sich nur als eine Varietät des flan- drischen hochbeinigen Huhnes dar, welche blos durch die ab- weichende Färbung des Gefieders und der Beine von demselben verschieden ist. Hals und Rücken sind glänzend gelbroth, die Brust ist weiss mit gelbrothen Längsstreifen und der Bauch ein- farbig weiss. Die Beine sind weisslich. 27. Das weisse flandrische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, flandricus albus). Für ness- Kamp fliuhn. Weisse Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 88. Furn ess- Kampfhuhn. Weisse Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 206. Nr. 35. Poule de Bruge , ou de Combat du Nord. Var. Blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 186. Für ness-Kamp fhuhn. Weisse Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 138. In allen körperlichen Merkmalen mit den vorigen Formen beinahe vollständig übereinstimmend, unterscheidet sich dieses Huhn von denselben einzig und allein nur durch sein einfärbig reinweisses Gefieder. Es dürfte daher wohl unbedingt für einen Albino angesehen werden. 28. Das normannische hochbeinige Huhn (Gallus La- fayetti, normannus). Normanne. (Belgisches Kampfhuhn). Drechsler. Zucht-Hüh- ner. S. 14. t. 4. fig. 17. (Männch. Weibch.) Poule de Bruge , ou de Combat du Nord. Var. ordinaire. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 186. Kampfhuhn. Varietät Normanne (Belgisches Huhn oder Krähenhuhn, auch Krähenhopf). Oefele. Hühnervolk. S. 70, 115, 118. Auch diese Form stellt sich als eine Blendlingsrace dar und es scheint, dass dieselbe auf der Vermischung des malayischen hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti, malayianus ) mit dem flan- drischen ( Gallus Lafayetti , flandricus ) beruht. VIT. Das hochbeinige Huhn. 95 Ihre Grösse ist nahezu dieselbe , wie die der beiden genannten Racen, daher sie zu den grössten Hühnerformen zählt. Sie ist von gestrecktem Körperbaue, mit breiter Brust, langem dickem Halse, sehr breitem Kopfe und verhältnissmässig hohen Läufen. Vom malajdschen hochbeinigen Huhne unterscheidet sie sich hauptsächlich durch ihren zwar ebenso kleinen und nieder- gedrückten, aber einfachen blattförmigen, gezackten Kamm und die mässig langen, hinten zusammenstossenden Flügel, vom flan- drischen hochbeinigen Huhne durch den beträchtlich kleineren, nicht aufrechtstehenden Kamm, die viel kleineren, beinahe ver- kümmerten Kehllappen und den etwas gestreckten , nicht sehr hoch getragenen und auch nicht so reichlich mit Sichelfedern gezierten Schwanz. Beim Männchen sind die Hals-, Rücken- und vorderen Bürzelfedern, sowie auch die Deckfedern der Flügel gelblich, jene des Halses zum Theile mit schwarzen Federn gemischt und die Flügel bräunlichrotli gefleckt. Brust und Bauch sind grau und mit schwarzen Muschelflecken gezeichnet. Der Schwanz ist schwarz, mit grünem metallischem Schiller. Die Beine sind blei- grau und mit langen scharfen Sporen bewaffnet. Kamm und Kehl- lappen sind schwärzlichrotli , die Ohrlappen, sowie auch die kahle Haut der Augengegend und der Wangen schwärzlich-graurotli. Das Weibchen unterscheidet sich vom Männchen durch geringere Grösse, den kleineren Kamm und die noch mehr ver- kümmerten Kehllappen. Nach D rech s ler’ s Angabe beträgt die Höhe gegen 2'. Die Zucht dieser Form wird fast nur in der ehemaligen Provinz Normandie im nordwestlichen Frankreich betrieben, welcher sie auch ihre Benennung „No rm a n n i s ch e s Huhn” oder „Normanne” verdankt. 29. Das gesperberte normannische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , normannus undulatus). Poule de Bruge , ou de Combat du Nord. Var. Coucou. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 187. fig. 82. p. 187. (Körper- feder.) Kampfhuhn. Varietät Kuckucks- oder Sperber -Normanne. Oefele. Hühnervolk. S. 70, 71. Bios eine Farbenabänderung der vorigen Form, deren Gefieder auf gelblich- oder graulich weissem Grunde von zahlreichen OG VIT. Das hochbeinige Huhn. und ziemlich gedrängt stehenden schwärzlichen Wellenstreifen der Quere nach durchzogen ist. 30. Das britische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti britannicus ). Wild Cock. Var. A. Domestic Cock. Game-cock of England. Lat harn. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 701. Note *j*. Gallus Bankiva. Domestic Game variety. Gray. Birds of the : Brit. Mus. P. III. (1844.) p. 28. k. Gallus domesticus anglicus. Reichenb. Naturg. Hühnervögel i t. 243. Hg. 2050. (Weibch.) fig. 2051. (Männch.) Kampfbahn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 77. t. 5. (Männch.) Kampfhahn. Grössere Unterart. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. If. Aufl. S. 86. Kampfhuhn. Löffler. Classif. Tabelle. Britischer Kampfhahn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 204. Nr. 34. t. 21. fig. 29. (Männch.) Boule de Combats anglais. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 240. Britischer Kampfhahn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 137. t. 16. fig. 29. (Männch.) Kampfhuhn. Varietät Enalisches Kampfhuhn. Oefele. Hühner- volk S. 72, 116, 117. Gallus ferrugineus. Var. a. Game. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 38. Nr. 1. e. f. g. Ohne Zweifel ist auch diese Form eine Bastardrace und die Merkmale, welche dieselbe darbietet, deuten darauf hin, dass sie durch Anpaarung des flandrischen hochbeinigen Huhnes ( Gallus Lafayetti, flandricusj mit dem gemeinen Land-Huhne ( Gallus gallinaceus ) erzielt worden sei. Sie ist bedeutend kleiner als die erstgenannte Race und gehört nur den mittelgrossen Hühnerformen an. Ihr Körperbau ist etwas schwerfällig, der Hals lang, an der Wurzel dick, gegen den Kopf zu aber stark verdünnt, der Leib kurz und gedrungen, die Brust massig breit und rund, der Kopf lang, nicht sehr breit und nach vorne zu stark verschmälert, der Schnabel stark gebogen. Die Augen sind verhältnissmässig ziem- lich gross, die Schenkel dick, die Läufe lang und stark, die Zehen dünn, die Krallen und ebenso auch die scharfen, nach einwärts gekehrten Sporen des Männchens. VII. Das hochbeinige Huhn. 97 Vom flandrischen hochbeinigen Huhne, mit welchem sie zu nächst verwandt ist, trennen sie die kleineren Ohrlappen, die kürzeren und noch mehr abgerundeten Flügel, der höher getragene, fast fächerförmig ausgebreitete und von zahlreichen Sichelfedern überragte Schwanz und die etwas niedereren Beine. Beim Männchen sind der Hals, der Rücken und die Flügel glänzend dunkel gelbroth , die Brust ist schwarz und der Schwanz schwarz, mit grünem metallischem Schiller. Der Kamm ist schwärz - lichroth, die kahle Haut der Augengegend und der Wangen hochrotli. Die Ohrlappen sind weiss, die Beine schwarz oder schieferfarben. Beim Weibchen ist das Halsgefieder lichtbraun, das Körper- gefieder aber dunkelbraun und bisweilen mit einem gelblich- braunen streifenartigen Flecken auf den einzelnen Federn ge- zeichnet. Der Kamm ist blaul ich-grauroth und die Beine sind licht schiefergrau und zuweilen auch in’s Weissliche ziehend. Die Zucht dieser Race wird in einem grossen Theile von England in ausgedehnter Weise betrieben, doch pflegt man da- selbst den Männchen in der Regel den Kamm und die Kehl- lappen schon in der Jugend stark abzustutzen, daher man auch nur selten unverstümmelte Exemplare trifft. 31. Das goldglänzende britische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, britannicus auratus). Poule de Combats anglais. Var. Doree. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 240, 242. Kampfhuhn. Varietät Englisches Kampfhuhn mit goldenen Kragen- und Rückenfeder n. Oefele. Hühnervolk. S. 72, 76. fig. 16. S. 74. (Männch.) fig. 17. S. 75. (Weibch.) Dasselbe stellt sich blos als eine Farbeuabänderung der vorigen Form dar und unterscheidet sich von derselben einzig und allein nur durch eine geringe Abweichung in der Färbung. Die Hals- und Rückenfedern sind beim Männchen leb- haft goldglänzend rothgelb gefärbt, das übrige Gefieder ist schwarz und die Flügel sind mit hellrostbraunen Achselflecken besetzt. Das Weibchen ist dunkelbraun und auf den einzelnen Federn gelblichbraun gezeichnet. Fitzinger: Arten und Racen der Hühner. 7 98 VII. Das hochbeinige Huhn. 32. Das silberglänzende britische hochbeinige Huhn (Galhis Lafayetti , britannicus argentatus). Poule de Combats anglais. Var. Argentee. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 240, 243. Kampfhuhn. Varietät Englisches Kampfhuhn mit silbernen Kragen- und Kückenfedern . Oefele. Hühnervolk. S. 76. Desgleichen nur eine Farbenvarietät des britischen hoch- beinigen Huhnes , welche sich von der goldglänzenden Abänderung desselben nur dadurch unterscheidet, dass die Hals- und Rücken- federn beim Männchen nicht goldglänzend rothgelb, sondern silberglänzend gelblichweiss gefärbt erscheinen. Das W eibchen ist wie bei der genannten Abänderung, doch heller und mehr gelblichbraun gefärbt. 33. Das rosenröthliche britische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, britannicus roseus J. Britischer Kampf hahn. Kosenfarbige Varietät. Gauss. Hühner- hof. n. Aufl. S. 204. Nr. 34. Britischer Kampfhahn. Rosenfarbige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl*. S. 137. Nicht minder eine der vielen Farbenvarietäten des britischen hochbeinigen Huhnes, deren Gefieder mit Ausnahme der schwarzen Brust und des ebenso gefärbten Schwanzes, von rosenröthlicher Farbe ist. 34. Das graue britische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, britannicus einer eus ). Britischer Kampf hahn. Graue Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 204. Nr. 34. Britischer Kampfhahn. Graue Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. 1H. Aufl. S. 137. So wie die vorige, nur eine Farbenabänderung des britischen hochbeinigen Huhnes, bei welcher das Körpergefieder grau und nur Brust und Schwanz schwarz gefärbt sind. 35. Das kleine britische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, britannicus minor). Kampfhahn. Kleine Unterart. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. H. Aufl. S. 86. VII. Das hochbeinige Huhn. 99 Auch in diesem Huhne kann man nur eine Abänderung des britischen hochbeinigen Huhnes erblicken, die durch ihre geringere Grösse, sowie durch die verschiedene Färbung ihres Gefieders ausgezeichnet ist. Sie ist von leichtem zierlichen Baue und bedeutend kleiner als die eben genannte Race, daher sie zu den kleineren Hühner- formen zählt. Auch Kamm und Kehllappen sind beträchtlich kleiner. Der Hals und Rücken sind beim Männchen lebhaft gelb- roth und ebenso auch die Brust und die Flügel , doch sind beide reichlich schwarz gefleckt. Der Schwanz ist schwarz und grün metallisch glänzend ; die Beine sind dunkel schiefergrau. Das Weibchen ist braun in verschiedenen Schattirungen und die einzelnen Federn sind blassgelb gestreift. Diesen Merkmalen nach zu urth eilen , scheint diese Form auf der Anpaarung des britischen hochbeinigen Huhnes ( Gallus Lafayetti , britannicus) mit dem Zwerg-Dsehungel-Huhne (Gallus Bankiva, pumilio ) zu beruhen. 36. Das dorcester’sche hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , dorcestriensis ) . Blaues schwarzbraunes Huhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 99. Blaues schic arzbraunes Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 203. Nr. 33. Blauschic arz- Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115. Schon ein oberflächlicher Anblick genügt, um in diesem Huhne einen Blendling zu erkennen, der aller Wahrscheinlichkeit nach seine Entstehung der Kreuzung des flandrischen hochbeinigen Huhnes ( Gallus Lafayetti, flandricus) mit dem Zwerg-Dschungel- Huhne ( Gallus Bankiva, pumilio) verdankt. Dasselbe ist kaum von mittlerer Grösse , daher zu den klei- neren Hühnerformen gehörig, und von ziemlich schlanker Gestalt. Die wesentlichsten Merkmale, durch welche es sich von den beiden genannten Formen unterscheidet, sind folgende. Der Kamm ist gross, einfach, blattförmig, aufrechtstehend und tief gezackt. Auch die Kehllappen sind gross, die Halsfedern aber nur mässig lang und auch weder besonders schmal, noch spitz. Die Flügel sind verhältnissmässig ziemlich lang und mit den Enden einander genähert, die Läufe kürzer als bei der erst- genannten und länger als bei der letztgenannten Form, und der 7 * 100 VII. Das hochbeinige Huhn. liocligetragene Schwanz des Männchens ist nur mit wenigen längeren Sichelfedern geziert. Das Gefieder ist bei beiden Geschlechtern schwarzbraun und etwas in’s Bläuliche ziehend, am Halse aber dunkler. Die Flügel sind beim Männchen bisweilen mit einigen goldgelben und braun- rothen Flecken gezeichnet, und die langen den Schwanz über- ragenden Bürzelfedern mit einigen dunkleren Streifen. Der Kamm und die Kehllappen sind hochroth, die kahle Haut der Augen- gegend und der Wangen blasser, die Ohrlappen weisslich und die Beine hell blaugrau. Löffler gibt das Gewicht mit 3 Pfund 22 Loth an. Diese Race scheint zuerst in der Grafschaft Dorset oder Dorcester im südlichen England gezogen und erst von dort aus weiter verbreitet worden zu sein. 37. Das schwarze dorcester’sche hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti dorcestriensis niger). Blaues schwarzbraunes Huhn. Schwarze Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 100. Blaues schwarzbraunes Huhn. Schivarze Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 204. Nr. 33. Ohne Zweifel nur eine Farbenabänderung der vorhergehenden Form, von welcher sie sich blos durch ihr einfarbiges tief schwar- zes Gefieder unterscheidet. 38. Das weisse dorcester’sche hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, dorcestriensis albus). Blaues schwarzbraunes Huhn. Weisse Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 100. Blaues schwarzbraunes Huhn. Weisse Varietät. Gaus s. Hühner- hof. II. Aufl. S. 204. Nr. 33. Die einfärbig reinweisse Färbung des Gefieders ist der einzige Unterschied, welcher diese Form von der vorigen trennt. Sie kann daher unbedingt für einen Albino angesehen werden. 39. Das schwarze gangetische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, gangeticus niger). Ganges-Huhn. Schwarze Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Malaye. Varietät Gangeshuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. VII. Das hochbeinige Huhn. 101 Malaye. Varietät Poule de Gagne. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Diese höchst ausgezeichnete Race, in welcher man die wesent- lichsten Merkmale des schwarzen malayischen hochbeinigen Huh- nes ( Gallus Lafayetti , malayianus niger ) mit so manchen Kenn- zeichen des gabelkammigen Schopf Huhnes (Gallus cristatus , camera- eensis) deutlich vereinigt trifft, ist offenbar nur das Product der Kreuzung dieser beiden Formen, Dieselbe zählt zu den grossen Racen unter den Hühnern und die Merkmale, durch welche sie sich vom malayischen hoch- beinigen Huhne, mit dem sie unverkennbar nahe verwandt ist, unterscheidet, sind folgende. Der Kamm ist ziemlich gross, zwar doppelt, gezackt und nelkenförmig wie bei diesem, aber vollkommen aufrechtstehend. Die Kehllappen sind beträchtlich grösser, ziemlich lang, eiförmig und abgerundet, die Wangen vollständig und dicht befiedert, und an der Kehle ist ein ziemlich langer Federbart vorhanden. Die Läufe sind etwas kürzer und auch dicker und der Schwanz ist mit einer etwas grösseren Anzahl von Sichelfedern geziert. Vom gabelkämmigen Schopf-Huhne ist diese Race — abge- sehen von der durchaus abweichenden Bildung des Oberschnabels, der Nasenlöcher und des Kammes — durch die kürzeren Kehl- lappen, die längeren und dünneren Beine und hauptsächlich durch den gänzlichen Mangel eines Federschopfes am Scheitel ver- schieden. Das Gefieder ist einfärbig schwarz und die Beine sind schwarz oder bleigrau. Dieses Huhn wird vorzüglich in den Ganges-Gegenden in der Provinz Bengalen in Ost-Indien gezogen, von wo es zuerst nach Europa gelangte, wesshalb es auch daselbst von den Händ- lern mit dem Namen „Gange s-Huhn” bezeichnet wird. 40. Das weisse gangetische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, gangeticus albus). Ganges-Huhn. Weisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Ganges-Huhn. (Poide du Gange.) Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 120. Malaye. Varietät Gangeshuhn . Oefele. Hühnervolk. S. 117. Malaye . Varietät Poule de Gagne. Oefele. Hühnervolk. S. 117. 102 VII. Das hochbeinige Huhn. Von der vorigen Form nur durch ihr einfarbig blendend weisses Gefieder und die gelblichen Beine verschieden, und ohne Zweifel eine Bastardforrn , welche durch Kreuzung des weissen malayischen hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti, malayianus albus ) mit dem weissen gabelkämmigen Schopf-Huhne (Gallus cristatus, cameracensis albus) erzielt worden ist. 4L Das fahlgelbe gangetische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, gangeticus gilvus). Gang es- Huhn. Fahle Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Malaye. Varietät Gangeshuhn . Oefele. Hühnervolk. S. 117. Malaye. Var. Foule de Gagne. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Ebenfalls nur eine Farbenabänderung des schwarzen gangeti- schen hochbeinigen Huhnes, die offenbar aus der Anpaarung des gelblichen malayischen hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti , malayianus flavescens) mit dem gelben gabelkämmigen Schopf-Huhne ( Gallus cristatus cameracensis lutescens) hervorgegangen ist und sich durch ihr einfärbig fahlgelbes Gefieder von den beiden vorigen Formen unterscheidet. Die Beine sind gelblich. 42. Das columbische hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, columbicus). Columbisches Huhn. Varietät mit doppeltem Kamme. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 12. Columbisches Huhn. Varietät mit doppeltem Kamme. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 188. Nr. 14. Kolumbisches Huhn. Varietät mit doppeltem Kamme. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 127. Spanisches Huhn. Varietät Kolumbisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. Nach den Kennzeichen zu schliessen, welche diese Hühnerform darbietet, dürfte dieselbe eine Bastardrace sein, die — - wie es scheint — der Kreuzung des schwarzen malayischen hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti, malayianus niger) mit dem schwarzen gangetischen hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti, gangeticus niger ) ihre Entstehung verdankt. Sie gehört zu den grossen Hnhnerracen und bietet nach- stehende Merkmale dar. Der Kamm ist ziemlich gross, aufrechtstehend, doppelt, ge- zackt und nelkenförmig. Die Kehllappen sind sehr klein, kurz VII. Das hochbeinige Huhn. 103 und abgerundet. An der Kehle befindet sieh ein ziemlieh langer Federbart, doch fehlt ein Federschopf am Scheitel. Die Augen- gegend ist kahl, die Wangen sind dicht befiedert. Die Hals- federn sind lang, nicht besonders schmal und stumpfspitzig, die Läufe ziemlich lang, die Beine kahl. Der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen mit nicht sehr zahlreichen Sichelfedern geziert. Das Gefieder ist einfarbig schwarz und metallisch schimmernd, am Leibe matter, am Halse aber lebhaft glänzend. Kamm und Kehllappen sind hochroth, die kahle Haut der Augengegend ist blass graulichroth, die Beine sind blaugrau oder schwarz. Das Weibchen ist nur durch die geringere Grösse vom Männchen verschieden. Nolan gibt die Höhe des Männchens auf 1' 10", das Gewicht auf 8 Pfund an, die Höhe des Weibchens auf 1' 8", das Gewicht auf 6l/2 Pfund. Nach Drechsler beträgt die Höhe des Männchens über 1' 8", das Gewicht gegen 8 Pfund. Diese Race scheint ursprünglich im spanischen Süd-Amerika und zwar in Columbien gezogen worden zu sein, von wo Newen- ham die ersten Exemplare derselben nach Irland gebracht hatte. 43. Das blattkämmige columbische hochbeinige Huhn (Gallus Lafayettij columbicus phyllolophus) . Columbisches Huhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 12. Columbisches Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 188. Nr. 14. Kolumbisches Hibhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 127. Spanisches Huhn. Varietät Kolumbisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. Eine dem columbisehen sowohl, als auch dem spanischen hochbeinigen Huhne (Gallus Ijafayetti, hispanicusj sehr nahe stehende Race, welche aller Wahrscheinlichkeit zu Folge aus der Kreuzung dieser beiden Formen hervorgegangen ist und die Haupt- merkmale derselben deutlich in sich vereint. Von der ersteren unterscheidet sie sich durch den weit grösseren, aufrechtstehenden, einfachen, gezackten blattförmigen Kamm und die viel grösseren, langen, eiförmigen, abgerundeten Kehllappen, von der letzteren durch einen ziemlich langen Feder- bart an der Kehle, befiederte Wangen und etwas höhere Läufe. 104 VII. Das hochbeinige Huhn. Die Färbung des Gefieders und der Beine ist dieselbe wie bei der erstgenannten Form. 44. Das geschöpfte hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, cristatus). Gallus domesticus normandicus. Reich enb. Naturg. Hühner- vögel. t. 244. fig. 2072 — 2076. (Männch. Weibch. Junge.) Lafieche-Huhn . Löffler. Classif. Tabelle. Huhn von La Fleche . Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 197. Nr. 23. t. 17. fig. 26. (Männch.) Foule de la Fleche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 144. fig. 67. p. 145. (Männch.) fig. 68. p. 146. (Kopf.) fig. 69. p. 147. (Kamm.) fig. 70. p. 150. (Weibch.) Schopfiges hochbeiniges oder La Fleche-Huhn ( Gallus Lafayetti , Var. andegavensis ). Fitz. Führer durch den zoolog. Garten in München. S. 21. Nr. 10. Huhn von La Fleche. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 131. t. 13. fig. 26. (Männch.) Huhn von La Fleche. ( Französisches Huhn.) Oefele. Hühner- volk. S. 28, 116. fig. 4. S. 29. (Weibch.) In dieser schönen Hühnerraee kann man nur einen Blend- ling erblicken, der seine Entstehung der Vermischung des spani- schen hochbeinigen Huhnes ( Gallus Lafayetti , hispanicus) mit dem schwarzen Caux-Schopf-Huhne (Gallus cristatus, normafinus niger) verdankt. Bezüglich ihrer Körpergrösse reiht sie sich den grösseren Hühnerformen ein, da sie zwar beträchtlich kleiner als die erst- genannte, doch merklich grösser als die letztgenannte Race ist. Die ihr zukommenden Merkmale sind folgende. Der Oberschnabel ist an der Wurzel höckerig und die Nasenlöcher sind weit. Der Kamm ist klein, doppelt, gabelförmig in zwei kleine, kurze aufrechtstehende Spitzen getheilt und un- regelmässig gezackt. Die Kehllappen sind doppelt, beim Männ- chen gross, lang und eiförmig abgerundet, beim Weibchen aber kleiner, kurz und gerundet ; die Ohrlappen gross. Ein Feder- bart an der Kehle fehlt, dagegen befindet sich ein kleiner Feder- busch am Scheitel, der aus kurzen, ziemlich breiten, doch mehr nach vor- als rückwärts gebogenen Federn besteht. Die Augengegend und die Wangen sind kahl, die Halsfedern lang, schmal und spitz. Der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen mit ziemlich VII. Das hochbeinige Huhn. 105 zahlreichen Sichelfedern geziert. Die Läufe sind verhältnissmässig ziemlich lang, die Beine kahl. Das Körpergefieder ist einfarbig tief schwarz, mit grünem und violetem metallischem Schimmer und nur bisweilen an einer oder der anderen Stelle etwas heller. Der Kamm und die Kehl- lappen sind lebhaft roth, die Ohrlappen, sowie auch die kahle Haut der Augengegend und der Wangen rein weiss, die Beine schwarz oder schwärzlich schieferfarben. Oefele gibt das Gewicht mit 6 — 9 Pfund an, während nach der Angabe von Gauss dasselbe bei gemästeten Männehen auf 12 Pfund gebracht werden kann. Der Name „La Fl ec h e -Huhn”, unter welchem diese Race bei den Hühnerzüchtern bekannt ist, rührt von der Stadt La Fleche im ehemaligen zur Provinz Orleanois gehörig gewesenen Herzog- thume Anjou oder dem jetzigen Departement der Sarthe im nord- westlichen Frankreich, in deren Umgegend die Zucht derselben beinahe ausschliesslich und mit besonderer Sorgfalt betrieben wird. 45» Das grauscheckige geschöpfte hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, cristatus einer eo-maculatus). Lafleche-Huhn. Schwarz und graue Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Offenbar nur eine Farben-Varietät der vorigen Form und von derselben blos dadurch verschieden, dass das Gefieder nicht einfärbig schwarz, sondern auf schwarzem Grunde grau gefleckt erscheint. Wahrscheinlich dürfte dieselbe durch Kreuzung des spanischen hochbeinigen Huhnes mit dem grauscheckigen Caux-Schopf-Huhne ( Gallus cristatus , normannus einer eo-maculatus) erzielt worden sein. 46. Das weissscheckige geschöpfte hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, cristatus albo-maculatus) . Lafleche-Huhn. Schwarz und weisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Desgleichen nur eine Farbenabänderung des geschöpften hochbeinigen Huhnes, deren einziges Unterscheidungszeichen darin besteht, dass das Gefieder derselben weiss auf schwarzem Grunde gefleckt ist. Hieraus lässt sich fast mit Bestimmtheit vermuthen, dass sie aus der Vermischung de3 spanischen hochbeinigen Huhnes mit 106 VII. Das hochbeinige Huhn. dem weissscheckigeil Caux-Schopf-Huhne ( Gallus cristatus , norman - 7ius albo-maculatus) hervorgegangen ist. 47. Das orangebunte geschöpfte hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti, cristatus fulvo-varius). Auch dieses Huhn ist nichts weiter als eine der verschie- denen Farben Varietäten des geschöpften hochbeinigen Huhnes und zeichnet sich durch sein schwarzes, mit rothgelben oder orange- farbenen Flecken besetztes Gefieder aus. Ohne Zweifel ist dasselbe ein Blendling, der seine Entstehung der Kreuzung des spanischen hochbeinigen Huhnes mit dem orangebunten Caux-Schopf-Huhne ( Gallus cristatus , normannus fulvo- varius) verdankt. 48. Das Compiegner geschöpfte hochbeinige Huhn ( Gallus Lafayetti , cristatus compediensis). Compenehuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 116. Die Merkmale dieser Form lassen ziemlich deutlich erkennen, dass dieselbe ein Blendling sei, der aus der Kreuzung des ge- schöpften hochbeinigen Huhnes (Gallus Lafayetti , cristatus ) mit dem normannischen hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti, nor- mannus) hervorgegangen ist, und wahrscheinlich waren es das grauscheckige geschöpfte hochbeinige Huhn (Gallus Lafayetti, cristatus einer eo-maeulatus) und das gesperberte normannische hoch- beinige Huhn (Gallus Lafayetti , normannus undulatus), auf deren Vermischung dieselbe beruht. Von der erstgenannten Race unterscheidet sie sich ausser der etwas bedeutenderen Grösse, hauptsächlich durch den kleineren und schwächeren Federschopf am Scheitel, von der letzteren durch die geringere Körpergrösse, einen doppelten gabelförmigen und in zwei kleine kurze Spitzen getheilten, unregelmässig gezackten Kamm, die grösseren Kehllappen und einen kleinen Scheitelfeder- schopf. Die Färbung des Gefieders erscheint meist mit schwarzen, mehr oder weniger wellenartigen Querstreifen auf graulichweissem Grunde gezeichnet. Die Zucht dieser Race wird vorzugsweise im Bezirke der Stadt Compiegne in der ehemaligen Provinz Isle de France oder dem gegenwärtigen Departement der Oise im nordöstlichen Theile von Frankreich betrieben, daher dieselbe auch von den Züchtern mit dem Namen ?)Co m p i egn e-Huhn” bezeichnet wird. VIII. Das Schopf-Huhn. 107 YIIL Bas Schopf-Huhn (Gallus cristatus). In diesem Huhne erblicken wir eine Form, welche von kei- nem anderen der uns bekannten Hühner abgeleitet werden kann und für die wir vergebens nach einem noch heut zu Tage im freien Naturzustände wild vorkommenden Vorbilde suchen würden. Wir sind sonach gezwungen, in derselben eine selbstständige Art anerkennen zu müssen , welche — wie diess auch bei so manchen unserer Hausthiere, Säugethieren sowohl, als Vögeln der Fall ist — im Laufe der Zeiten vollständig in den Haus- stand übergegangen ist. Die höchst auffallende Abweichung, welche das Schopf-Huhn durch die Verkümmerung des allen übrigen seither bekannt ge- wordenen Hühnerformen eigenen, mehr oder minder entwickelten Fleischkammes auf der Stirne und dem Scheitel und der gleich- falls fleischigen Lappen an der Kehle, sowie durch das Auftreten einer vollkommen ausgebildeten Federkrone auf dem Scheitel und eines starken Federbartes an der Kehle darbietet, zwingen zu einer solchen Annahme ; wie denn auch überhaupt diese letztere Abweichung sehr viel an ihrer Sonderbarkeit verliert, wenn man einen Blick auf die mit den eigentlichen Hühnern nahe ver- wandte Gruppe der Fasanen wirft, bei welcher der Federschopf gleichfalls nur einigen Formen eigen ist, den übrigen aber fehlt. Es ist eine völlig irrige, durch keine einzige Thatsache be- gründete Annahme, wenn manche Naturforscher den Scheitel- federschopf und Kehlfederbart, welche dieser Hühnerart eigen sind und auch fast bei allen ihren Bastardformen angetroffen werden, durch eine Umbildung der Fleischkämme und Kehllappen zu erklären suchen; denn weder durch Anwendung gewisser Nahrungsmittel, noch irgend einer Zuchtmethode hat man ver- mocht, eine solche Umgestaltung zu bewirken. Ebensowenig sind es klimatische oder auch Bodenverhältnisse, welche dieselbe zu verursachen im Stande wären, daher man genöthigt ist anzu- nehmen, dass diese Federgebilde jener Hühnerart, der sie eigen sind, schon von jeher eigen waren und sich auch auf fast alle ihre Bastarde vererbt haben. Eine andere Eigenthümliclikeit, durch welche steh diese Art von allen übrigen Hühnerarten unterscheidet, besteht — wie wir zuerst durch Pallas erfuhren — in der völlig abweichenden Bildung ihres Schädels, die mit dem auf einem dicken fleischigen Kissen aufsitzenden Scheitelfederschopfe derselben in innigem 108 VIII. Das Schopf-Huhn. Zusammenhänge steht, indem die Schädeldecke auffallend hoch gewölbt erscheint und von mehreren Löchern durchbohrt ist. Ueber die ursprüngliche Heirnath dieser Hühnerart lässt sich durchaus nichts mit voller Sicherheit behaupten, obgleich sowohl manche Andeutungen, welche wir durch die Schriftsteller des Alterthums über dieselbe erhalten haben, als auch die Nach- richten, welche wir einigen Reisenden aus neuerer Zeit verdan- ken, es gestatten, uns wenigstens vermuthungsweise und mit einiger Wahrscheinlichkeit hierüber aussprechen zu dürfen. Wie es scheint, war ihr ursprünglicher Verbreitungsbezirk nur auf den westlichen Th eil von Mittel- Asien zwischen dem 30. bis 40. Grad nördlicher Breite beschränkt, wo sie von Persien westwärts durch Mesopotamien bis nach Syrien und durch Tur- komanien bis nach Natolien gereicht haben mag. Schon zur Zeit der alten Griechen war sie bereits auf eini- gen Inseln des griechischen Archipels und selbst in einem Theile des Festlandes von Griechenland in Europa heimisch gemacht worden und zur Römerzeit, vielleicht schon einige Jahrhunderte j vor Christus, auch in Italien. Nach Aegypten scheint sie aber erst viel später gebracht worden zu sein und ebenso auch nach dem Cap der guten Hoffnung. Sonnini, der zwischen den Jahren 1777 und 1780 Aegyp- ten bereiste^ berichtet, dass sie in Ober-Aegypten besonders häufig und in Aegypten überhaupt sehr geschätzt sei. Nicht minder häufig traf sie Toiribe in verschiedenen Varietäten auch am Cap der guten Hoffnung an. Durch Sonninis Angabe wurden manche Naturforscher verleitet, Aegypten für ihre ursprüngliche Heirnath zu betrachten. Als die typische Form dieser in mehrere Racen und zahl- reiche Varietäten zerfallenden Art dürfte angesehen werden: 1. Das goldfarbige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, auratus ). Gallus Gallinaceus crista in vertice plumosa densissima. Raj us. Synops. avium, p. 51. A. Nr. 1. Var. 2. Gallus cauda compressa ascendente. Var. ß. Lin ne. Fauna Suecica. Edit. I. p. 61. Nr. 165. ß. Coq et la Foule hupe. Gallus cristatus. Brisson. Ornithol. T. I. p. 169. Nr. 1. Var. A. Phasianus Gallus cristatus. Linne. Syst. Nat. Edit, XII. , T. I. p. 271. Nr. 1. ß. VIII. Das Scliopf-Hulm. 109 Coq huppe. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 178. Nr. 2. Pliasianus Gallus cristatus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I, P. II. p. 738. Nr. 1. y. Phasianus Gallus. Var , y. cristatus. Latham. Index ornithol. V. II. p. 626. Nr. 1. y. Wild Cock. Var. B. Crested Cock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 703. Nr. 1. B. Coq vulgaire huppe . Gallus Cristatus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 239. Gallus Bankiva. Var. B. Cristatus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p, 656. B. Polnisches Prachthuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 22. Polnisches Huhn. Varietät Goldhuhn mit weissem Kopfbüschel. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 108. Polnisches (Padua) Huhn. Goldfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Polnisches Prachthuhn. Varietät Goldhuhn. Gauss. Hühner hof. II. Aufl. S. 190. Nr. 16. Poule de Padoue ou de Pologne. Var . Doree. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 219, 225. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Goldschleierhuhn. Oe feie. Hühnervolk. S. 117. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Prachthuhn. Gef eie. Hühnervolk. S. 119. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Sultanshuhn oder Türki- sches Huhn. Oe feie. Hühnervolk. S. 119. Polnisches Huhn (Poland), auch Bollhuhn, Buschhuhn oder Geschöpftes Huhn und Poule lmqipt. Oefele. Hühnervolk. S. 115, 116, 117, 119. Dasselbe gehört zu den grossen Hühnerformen und zeichnet sich durch folgende Merkmale aus. Der Oberschnabel ist an der Wurzel höckerig, die Nasen- löcher sind weit, die Füsse vierzehig, die Läufe nicht ganz von mittlerer Länge. Der Kamm ist sehr klein, doppelt, gabelförmig in zwei sehr kurze aufrechtstehende Spitzen getheilt und gezackt, bisweilen aber auch sehr stark verkümmert und beinahe gänzlich fehlend. An der Kehle befindet sich ein starker, durch keine Längsfalte geschiedener Federbart, und die sehr kleinen, doppelten rundlichen Kehllappen sind häufig nur rudimentär. Der Scheitel ist mit einer sehr grossen vollen, gewölbten Federkrone geziert, 110 VIII. Das Schopf-Huhn. welche strahlenartig nach allen Richtungen verth eilt ist, oder auch von vorne nach rückwärts abfällt, beim Weibchen aber dichter als beim Männchen ist. Die Augengegend ist kahl, die Wan- gen sind dicht befiedert, die Halsfedern sehr lang, schmal und spitz, die Beine kahl. Die Federfahnen des glatt anliegenden Gefieders sind geschlossen und der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen mit ziemlich zahlreichen langen Sichelfedern geziert. Die Federkrone ist weiss, das Körpergefieder goldglänzend orangefarben, mit weissen oder grauen Punktflecken und zuweilen auch schwarz, grün und braun gesprenkelt. Die Halsfedern sind etwas dunkler orangefarben und lebhaft goldglänzend. Der Kehl- federbart ist schwarz. Die Beine sind hellblau oder weissJieh, bisweilen aber auch beinahe schwarz. Kamm und Kehllappen sind hochroth und die kahle Haut der Augengegend ist röthlich. Die Ohrlappen sind weiss. Nach Drechsler beträgt die Höhe gegen 1' 8", das Ge- wicht gegen 6 Pfund. Der Name ,,Poland- oder Po 11 an d-Huhn”, unter wel- chem diese Race bei den Hühner-Züchtern bekannt ist und der auch auf alle übrigen ihr zunächst verwandten Formen über- tragen wurde, scheint zuerst in England für dieselbe angewendet worden zu sein. Die französischen Hühner-Züchter haben die englische Be- nennung ,,Poland Cock” mit ,,Coq de Pologne” und die Deutschen mit ,,Polnisches Huhn” übersetzt. Hierdurch ist die irrige Meinung entstanden; dass diese Race vielleicht ursprünglich aus Polen stamme oder daselbst zuerst gezogen worden sei, was jedoch durchaus nicht der Fall ist. Einige Schriftsteller, welche dieser Ansicht nicht beitreten zu können erklärten, glaubten den Grund zu dieser Benennung darin gefunden zu haben, dass die grosse volle runde Feder- krone, welche den Scheitel dieser Hühner ziert, Aehülichkeit mit den bei den polnischen Landleuten üblichen Pelzmützen habe. Andere dagegen 'sprachen die Vermuthung aus, dass die Aehnlicbkeit, welche jene Federkrone mit dem besonders bei der polnischen Bevölkerung häufig vorkommenden verfilzten Kopf- haare oder dem sogenannten polnischen Weichselzopfe hat, Ver- anlassung zu dieser Benennung gegeben haben dürfte; und einer unter denselben hat sogar versucht, diesen Namen von dem eng- lischen und veralteten deutschen Worte ,,Poll’’ oder Kopf ab- zuleiten. VlTt. Das Schopf-Füilin. 111 Weit wahrscheinlicher als alle diese Vermuthungen ist wohl die Annahme, dass jene Benennung sich auf eine gewisse Gegend gründe, in welcher diese Race entweder zuerst gezogen wurde, oder uns wenigstens von dort zuerst bekannt geworden ist. Solche Gegenden, deren Name Aehnlichkeit mit der obigen Benennung dieser Hühner-Race hat und welcher Anlass zu der- selben geben konnte, gibt es in Europa aber meines Wissens ausser Polen nur fünf. Es sind diess: Der Bezirk Saint Paul in der ehemaligen Grafschaft Artois im heutigen Departement Pas de Calais im nordöstlichen Frankreich, die Stadt Boll im Canton Freiburg in der Schweiz, das Dorf Boll bei Göppingen im Donaukreise von Würt- temberg, der Bezirk Kirchheim-Poland oder Boland im baierischen Kreise Pfalz, und das Flussgebiet des Po in Ober-Italien. Dass es die vier ersteren ebensowenig als Polen sind, auf welche sich jener Name gründen könnte, kann wohl als sicher angenommen werden; hingegen sprechen alle Umstände dafür, dass es das Po-Gebiet sei, welchem diese Race ihre Benennung verdankt. Aldrovandi, der uns im Jahre 1646 die erste Kunde von der Existenz derselben gab, bezeichnete sie mit dem Namen ,, Gallus Patavinus” oder ,,P a dua n is ch es Huhn”, da Patavium die lateinische Benennung der Stadt Padua ist, in deren Um- gegend dieselbe zu jener Zeit wahrscheinlich häufig gezogen wurde. Padua gehört aber zum Flussgebiete des Po, der in der lateinischen Sprache den Namen Padus führt und desshalb moch- ten die Engländer den Namen dieses Gebietes mit dem Worte Poland in ihre Sprache übertragen haben, von welcher es später auch in die französische und deutsche überging. Zur weiteren Bekräftigung dieser Ansicht dient der Umstand, dass diese Hühnerform überhaupt auch noch dermalen häufig in Deutschland mit dem Namen ,,Welsches Huhn” bezeichnet wird. 2. Das silberfarbige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus > argentatus ). Polnisches ( Padua) Huhn . Silberfarbig e Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. 112 VIII. L>as Schopf-IIuhü. Polnisches Prachthuhn . Var. Silberhuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Au fl. S. 190. Nr. 16. Poule de Padoue ou de Pologne. Var. Argentee . Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 220. fig. 92. p. 221. (Schopffeder.) fig. 93. p. 221. (Halsfeder.) fig. 94. p. 222. (Rückenfeder.) fig. 95. p. 222. (Achselfeder.) fig. 96. p. 223. (Obere Schwanz- deckfeder.) fig. 97. p. 224. (Schwanzfeder.) Polnisches Hülm ( Poland ). Varietät Silberpoland. Oefele. Hühnervolk. S. 57. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Silberschleierhuhn . Oefele. Hühnervolk. S. 120. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Hermelinhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Lediglich eine Farbenvarietät des goldfarbigen Schopf-Huhnes (Gallus cristatus , auratus), bei welcher die Grundfarbe des Ge- fieders silberglänzend weiss oder grau ist und die einzelnen Federn schwarz gerandet oder auch gefleckt erscheinen. Die Federkrone ist weiss, der Kehlbart schwarz und die Beine sind hellblau oder weiss. 3. Das Sperber-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, undulatus ). Englischer Hahn. Frisch. Vögel in Deutschi. t. 129. (Männch.) t. 130. (Weibch.) Gallus domesticus anglicus. Reich enb. Naturg. Hühnervögel, t. 243. fig. 2049. (Weibch.) Polnisches (Padua) Huhn. Kukuk Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Padoue ou de Pologne. Var. Coucou ou perinne. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 225. Schopf- oder Hauben-Huhn ( Gallus cristatus.) Weisse Varietät mit schwarzen Flecken. Fitz. Führer durch den zoolog. Garten in München. S. 21. Nr. 11. Sperber -Poland mit weisser Haube. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 128. Polnisches Huhn (Poland). Schic arz und weissgebänderte Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 57. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Sperber poland. Oefele. Hühnervolk. S. 120. Abermals eine der vielen Farbenabänderungen des Schopf- Huhnes; mit weissen, bisweilen aber auch mit einzelnen schwär- VIII. Das Schopf-Huhn. 113 zen Federn gemischter Federkrone und mehr oder weniger rege! massig schwarz und weiss gebändertem Gefieder. Die Beine sind röthlichweiss. 4. Das braungelbe Schopf-Huhn (Gallus cristatus , brunescens). Welscher Hahn. Löffler. In Deutsclil. vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 19. Nr. 5. Polnisches (Padua) Huhn. Rein gemsfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Padoue ou de Pologne . Var. Chamois uni. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 225. Ebenfalls eine Farbenabänderuug der genannten Form, welche durch ihr einfarbiges licht bräunlichgelbes Gefieder und eine weisse Federkrone ausgezeichnet ist. Die Beine sind gelblich. 5. Das gefleckte braungelbe Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , brunescens maculatus). Welscher Hahn. Löffler. In Deutschi, vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 19. Nr. 5. Polnisches (Padua) Huhn. Gefleckt gemsfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Padoue ou de Pologne. Var. Chamois maille. Jacque. Poulailler 2. Edit. p. 124, 225. Polnisches Huhn (Poland). Chamoisgelbe Varietät mit schwarzen Flecken. Oefele. Hühnervolk S. 57. Von der vorigen Varietät nur dadurch verschieden, dass das Gefieder nicht einfärbig licht bräunlichgelb, sondern mit schwar- zen Flecken gezeichnet ist. Die Federk$one ist so wie bei dieser weiss, die Beine sind gelblich. 6. Das hellgelbe Schopf-Huhn (Gallus cristatus, lutes eens ). Gelbes Schleierhuhn mit weisser Haube. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 20. t. 1. fig. 9. links. (Weibcli.) Welscher Hahn. Löffler. In Deutschi, vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 19. Nr. 5. Polnisches (Padua) Huhn. Citronfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. F itzinger: Arten und Racen der Hühner. 8 H4 VTir. Das Schopf-Huhn. Gelbes Poland mit weisser Haube. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 128. Viktoria Poland. Oettel. Gauss Hühnerhof. HI. Aufl. S. 128. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Schleierhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 119. Paduanisches Schopf- oder Paduaner-Huhn (Gallus cristatus, patavinus). Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 32. Diese Farbenabänderung, welche mit der braungelben Varietät beinahe vollständig übereinstimmt und so wie diese auch eine weisse Federkrone hat, unterscheidet sich von derselben lediglich durch ihr einfärbig hellgelbliches Gefieder. Die Beine sind gleich- falls von gelblicher Färbung, oder auch blaulichweiss. 7. Das weisse Schopf-Huhn (Gallus cristatus, albus). Polnisches Huhn. Weisse Varietät. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 108. Polnisches (Padua) Huhn. Weisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Padoue ou de Pologne. Var. Blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 225. Polnisches Huhn (Poland). Weisse Varietät mit weisser Haube. Oefele. Hühnervolk 8. 57. Paduanisches Schopf- oder Paduaner-Huhn. (Gallus cristatus , patavinus.) Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 32. Desgleichen nur eine der vielen Farbenabänderungen des Schopf-Huhnes, deren Gefieder an allen Korpertheilen von ein- färbig rein weisser Farbe ist. Die Beine sind weisslich. Dieselbe kann nur als ein vollkommener Albino angesehen werden. 8. Das schwarzhaubige weisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, albus nigro-coronatus). Gallus domesticus sultanus vidua. Reich enb. Naturg. Hühner- vögel. t. 245. fig. 2086. (Weibch.) Weis s es Schleierhuhn mit schwarzer Federkrone. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 21. Polnisches Huhn. Schwarz kopfbüsclielige Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 106. Schopf- oder Hauben-Huhn (Gallus cristatus). Weisse Varietät mit schwarzer Haube. Fitz. Führer durch den Zoolog. Garten in München. S. 21. Nr. 11. VIII. Da« Schopf-Hulm. 115 Polnisches Huhn (Poland ). Weisse Varietät mit schwarzer Haube . Oefele. Hühnervolk. S. 57. Diese schöne, aber nur äusserst selten vorkommende Varietät zeichnet sich durch ihre tiefschwarze, bisweilen aber auch mit weissen Federn gemischte Federkrone aus, die von der einfarbig blendend weissen Färbung ihres übrigen Gefieders grell und scharf abge- grenzt erscheint. Die Beine sind weisslich. Aus den Merkmalen , welche diese Abänderung darbietet, scheint hervorzugehen, dass sie durch Kreuzung des weissen Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus, albus ) mit dem schwarzen (Gallus cristatus, nigerj erzielt wurde, wobei ersteres das Weibchen, letzteres das Männchen war. 9. Das schwarze Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , niger). Poule de Padoue ou de Pologne. Var. Noire ä huppe noire. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 225. Polnisches Huhn ( Poland Schwarze Varietät mit schwarzer Haube. Oefele. Hühnervolk. S. 57. Auch diese Farbenabänderung gehört zu den selteneren Er- scheinungen und bietet nicht nur an der Federkrone, sondern auch an allen ihren übrigen Körpertheilen ein einfärbig tief schwar- zes, grün schillerndes Gefieder dar. Die Beine sind schwarz. 10. Das Witwen - Schopf- Huhn (Gallus cristatus , vidua). Gallus domesticus sultanus vidua. Bechst. Naturg. Deutschl. B. III. S. 1283. Nr. 2. b. Gallus domesticus sultanus vidua. Reichenb. Naturg. Hühner- vögel. t. 245. fig. 2087. (Weibch.) Schwarzes Schleierhuhn mit weisser Haube. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 20. t. 1. fig. 9. rechts. (Weibch.) Welscher Hahn. Schwarze Varietät mit weisser Tolle. Löffler. In Deutschl. vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 19. Nr. 5. Polnisches Huhn. Schwarze Varietät. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 105. t. 6. (Männch. Weibch.) Schwarzes polnisches Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 188. Nr. 15. Poule Hollandaise. Var. Noire ä huppe blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 226. Schopf- oder Hauben-Huhn ( Gallus cristatus J. Schwarze Varietät mit weisser Haube. Fitz. Führer durch den Zoolog. Garten in München. S. 21. Nr. 11. 8 * 116 VIII. Das Schopf-Huhn. Schwarzes Poland mit weisser Haube. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 128. Polnisches Hahn (Poland). Schwarze Varietät mit weisser Haube. Oefele. Hühnervolk. S. 57. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Aleppohuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115. Schwarzes Schopf- oder Polland- Huhn (Gallus cristatus, niger). Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 34. Eine der schönsten unter den zahlreichen Farbenabänderun- gen dieser Hühnerform, deren blendend weisse, bisweilen aber auch mit einzelnen schwarzen Federn gemischte Federkrone von der einfarbig tief schwarzen, grün schillernden Befiederung ihres übrigen Körpers scharf geschieden ist. Die Beine sind gleich- falls schwarz, oder auch schwärzlichblau. Gauss gibt die Höhe des Männchens mit ungefähr 1' 8", das Gewicht mit beiläufig 6 Pfund an, die Höhe des Weibchens mit ungefähr 1' 6", das Gewicht mit 5 Pfund. Nach Drechsler’s Angabe beträgt die Höhe dieser Form aber nur gegen V 4". Wie es scheint, beruht diese Farbenabänderung auf der An- paarung des schwarzen Scliopf-Hulmes ( Gallus cristatus, niger ) mit dem weissen (Gallus cristatus , albus). Sie würde sonach die- selben Varietäten des Schopf- Huhnes zu ihren Stammeltern haben, wie das schwarzhaubige weisse Schopf-Huhn (Gallus cristatus , albus nigro-coronatus), doch dürfte die Mutter nicht so wie bei diesem das weisse, sondern das schwarze Schopf-Huhn gewesen sein. 11. Das kehllappige Witwen-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, vidua appendiculata ) . Poule Hollandaise. Var. Noire ä huppe blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 226. Schwarzes Poland mit weisser Haube. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 128. T. 11. Hg. 22. (Männch. Weibch.) Obgleich diese Form rücksichtlich ihrer Färbung lebhaft an das Witwen-Schopf-Huhn erinnert und so wie dieses ein tief schwarzes Gefieder und eine blendend weisse Federkrone hat, so weicht sie doch insoferne beträchtlich von demselben ab, als sie mit sehr stark entwickelten Kehllappen versehen ist, die beim Männchen sehr lang, beim Weibchen aber kurz und abgerun- det sind. Die Beine sind schwarz. VIII. Das Scliopf-Huhn. 117 Sie kann als eine besondere Race angesehen werden und dürfte aus der Kreuzung des Witwen-Schopf-Huhnes ( Gallus cri status , vidua) mit dem gabelkämmigen Schopf-Huhne ( Gallus cristatus , cameracensis) hervorgegangen sein. 12. Das schieferblaue Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, schistaceus) . Polnisches Huhn . Schiefer grauliche Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 108. Foule Hollandaise. Var. Bleue ( ardoisee ) ä huppe bleue. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 226. Polnisches Huhn ( Poland) . Graublaue Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 58. Polnisches Huhn ( Poland ). Varietät Gehaubter Holländer. Oefele. Hühnervolk. S. 57. Ebenfalls nur eine der vielen Farbenvarietäten des Schopf- Huhnes, die sich zunächst an das kehllappige Witwen-Schopf- Huhn ( Gallus cristatus , vidua appendiculata ) anreiht und sich von demselben nur durch die einfärbig dunkel schiefergraue, in’s Bläu- liche ziehende Färbung ihres Gefieders unterscheidet, während die Federkrone von blaulichweisser Farbe ist. Die Beine sind schwärzlichgrau. Die Merkmale dieser Abänderung deuten darauf hin, dass sie vielleicht das Product der Kreuzung des blaulichweissen Schopf- Huhnes ( Gallus cristatus, coerulescens ) mit dem gabelkämmigen Schopf-Huhne ( Gallus cristatus , cameracensis) sei. 13. Das blaulichweisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, coerulescens) . Silber graues Schleierhuhn mit weisser Federkrone und unbe- fiederten Beinen. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 21. Polnisches (Padua) Huhn. Blaue Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule Hollandaise. Var . Bleue ä huppe blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 226. Graues Poland mit weisser Haube . Glattfüssige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. HI. Aufl. S. 128. Polnisches Huhn [Poland). Graublaue Varietät . Oefele. Hühner- volk. S. 58. 118 VIII. Das Schopf-Huhn. Polnisches Huhn ( Poland ). Varietät Gehaubter Holländer. Oefele. Hiilinervolk. S. 57. fig. 10. S. 54. (Männch.) fig. 11. S. 55. (Weibch.) Blaulichweisses Schopf -Huhn, auch Holländerhuhn und Schwei- zerhuhn (Gallus cristatus, coerulescens). Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 4 3. Eine dem schieferblauen Schopf-Huhne sehr nahe stehende Varietät mit weisser Federkrone und hell blaugrauem, silbergrauem oder blaulichweissem Gefieder, das auf dem Rücken mehr oder weniger schwärzlich überflogen ist und beim Männchen einen schwachen gelblichen Anflug zeigt. Die Beine sind blass röthlich- oder gelblichweiss, die Kehllappen klein. 14. Das federfüssige blaulichweisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , coerulescens plumipes). Silbergraues Schleierhuhn mit weisser Federkrone und be- fiederten Beinen. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 21. t. 4. fig. 18. (Männch. Weibch.) Poule Hollandaise. Var. Bleue ä huppe blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 124, 226. Graues Poland mit weisser Haube. Federfüssige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 128. Polnisches Huhn (Poland). Graublaue Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 58. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Gehaubter Holländer. Oefele. Hühnervolk. S. 57. Blaulichweisses Schopf -Huhn, auch Holländerhuhn und Schweizer - huhn (Gallus cristatus, coerulescens). Varietät mit befiederten Beinen. Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 33. Wenn auch diese Form in allen ihren Körpertheilen und selbst in der Färbung mit dem blaulichweissen Schopf-Huhne bei- nahe vollständig übereinstimmt, so weicht sie doch dadurch von demselben ab, dass ihre Beine nicht so wie bei diesem kahl, sondern schwach befiedert sind. Man wird kaum einen Irrthum begehen, wenn man annimmt, dass diese Varietät auf der Vermischung des blaulichweissen Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus, coerulescens ) mit dem weissen Brabanter-Napfkamm-Huhne (Gallus lecanolophus , brabantinus albus) beruhe. VIII. Das Schopf-Huhn. 119 15. Das schwarzhaubige bläulich weisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, coerulescens nigro-coronatus). Schleierhuhn. Varietät Wittwe. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 21. Polnisches Huhn ( Poland ). Varietät Wittwe. Oe feie. Hühner- volk. S. 120. Unstreitig eine der schönsten, zugleich aber auch seltensten Farbenabänderungen des Schopf Huhnes, mit schwarzer Feder- krone und bläulichem, mit kleinen weissen Perlenflecken gezeich- netem Gefieder. Die Beine sind gelblich. Dieselbe scheint auf einer ähnlichen Abstammung wie das schwarzhaubige weisse Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, albus nigro- coronatus J zu beruhen und aus der Kreuzung des blaulichweissen Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus, coerulescens ) mit dem schwarzen Schopf-Huhne ( Gallus cristatus, niger J hervorgegangen zu sein. 16. Das goldfarbige Hamburger-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, hamburgicus auratus). Gallus Patavinus. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 4. fig. p. 310. (Männch.) fig. p. 311. (Weibch.) Gallus duplo major. Jons ton. Hist. nat. de avibus. t. 29. Padua Cock and Hen. Willughby. Ornithol. p. 156. Coq et la Poule de Padue, Gallus Patavinus. Brisson. Ornithol. T. I. p. 170. Nr. 1. Var. C. Gallina Patavina. Pallas. Spicilegia zool. Fase. 4. p. 20. t. 3. (Schädel.) Coq de Caux ou de Padoue. Buffo n. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 185. Nr. 19. Poule de Sansevare. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 185. Nr. 18. Phasianus Gallus patavinus . Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 739. Nr. 1. X. Phasianus Gallus tophaceus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 739. Nr. Phasianus Gallus . Var. X. patavinus. Latham. Index orni- thol. V. II. p. 628. Nr. 1. ,\. Phasianus Gallus. Var. v. tophaceus. Latham. Index orni- thol. V. II. p. 628. Nr. 1. v. Wild Cock. Var. K. Paduan Cock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 707. Nr. 1. K. Coq de Caux ou de Padoue. Gallus Patavinus. Temminck. Hist. nat. des Gallinac^s. T. II. p. 85, 86. 120 VIII. Das Schopf-Huhn. Coq de Caux ou de Padoue. Gallus Patavinus. Var. Coq de Phodes. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 86. Coq de Caux ou de Padoue. Gallus Patavinus. Var. Coq de Perse. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 86. Coq de Caux ou de Padoue. Gallus Patavinus. Var. Poule de Sansevai're. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 86. Gallus giganteus. Var. A. Patavinus . Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 653. Brabanter . Varietät Goldfarbiges Hamburger Prachthuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 23. Türkischer oder englischer Hahn. Goldfarbige Varietät. Löff- ler. In Deutsch!, vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 17. Nr. 3. Polnisches Huhn. Varietät Goldhuhn. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 106. Polnisches (Padua) Huhn. Goldfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Hamburger Prachthuhn. Varietät Goldhuhn. Gauss. Hühner- hof. II. Aufl. S. 191, 192. Nr. 17. t. 14. fig. 21. a. (Männch.) t. 15. fig. 21. b. (Weibch.) G oldlack- Poland. Glattfüssige Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 128. Hamburger. Varietät Goldhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Hamburger. Varietät Goldlackhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Hamburger. Varietät Prachthuhn. 0 e f e 1 e. Hühnervolk. S. 119. Hamburger. Varietät geschöpftes Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Paduanisches Huhn oder Paduahuhn , auch Welsches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 119, 120. Huhn von Bahia oder Persisches Huhn. Oefele. Hühner- volk. S. 119. Spanier oder Iihodisches Huhn. Oefele Hühnervolk. S. 119. Sensevarisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 119. Goldlack- Schopf- oder Polland-Huhn ( Gallus cristatus , aurantius) . Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 33. Die Merkmale, durch weiche diese Form ausgezeichnet ist, zwingen zu der Annahme, in derselben eine besondere Race des Schopf-Huhnes zu erkennen, die aller Wahrscheinlichkeit zu Folge theils durch klimatische Einwirkungen, theils durch die Einflüsse, welche Bodenverhältnisse, Zucht und Cultur auf die Stammart genommen haben, ursprünglich entstanden zu sein scheint. VIII. Das Schopf-Huhn. 12 J Diese Merkmale, welche ihre Abtrennung als eine eigene Race verlangen, sind folgende. Die Federkrone ist gross, doch nicht besonders voll, gerade aufrechtstehend und nach allen Seiten hin geneigt, beim Weib- chen jedoch weit dichter als beim Männchen, und die Kehle ist mit einem sehr starken , längs seiner Mitte durch eine Falte getheilten Federbarte versehen. Alle übrigen Kennzeichen hat sie mit der Stammart gemein und selbst in der Färbung des Gefieders und zum Theile auch der Beine ist sie derselben ähnlich. Die Federkrone ist schwarz und häufig mit weiss- oder gelb- gerandeten, oder durchaus weiss oder gelb gefärbten Federn ge- mischt. Der Kehlfederbart ist schwarz. Das Körpergefieder ist lebhaft goldglänzend rothgelb, beinahe orangefarben und jede ein- zelne Feder mit einem schwarzen, grün oder violet schillernden Saume umgeben, oder mit einem ebenso gefärbten Endflecken gezeichnet. Die Halsfedern sind dunkel goldglänzend orangeroth und ein grösserer schwarzer goldschimmernder Flecken befindet sich auf dem Rücken. Die Beine sind bläulich- oder röthlich- weiss, nicht selten aber auch gelb und bisweilen sogar nahezu schwarz. Der Angabe Nolan’s zu Folge beträgt die Höhe des Männ- chens in der Regel 1' 9", das Gewicht 6V2 Pfund, doch trifft man bisweilen einzelne Individuen selbst bis zu einer Höhe von 2' an. Das Weibchen hat eine Höhe von 1' 7" und ein Ge- wicht von 5y2 Pfund. 17. Das gesprenkelte goldfarbige Hamburger-Schopf- Huhn ( Gallus cristatus , hamburgicus variegato-auratus). Türkischer oder englischer Hahn. Feuerfarbige Varietät mit schwarzer Brust . Löffler. In Deutschi, vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 17. Nr. 3. Polnisches Huhn. Goldgesprenkelte Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. AufL. S. 109. Hamburger Prachthuhn. Varietät gesprenkeltes Goldhuhn. Gau ss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 192. Nr. 17. Mooshuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 192. Nr. 17. Eine dem goldfarbigen Hamburger-Schopf-Huhne sehr nahe stehende Farbenabänderung, welche sich von demselben nur da- durch unterscheidet, dass das Gefieder, welches übrigens dieselbe Grundfarbe darbietet, schwarz gesprenkelt erscheint. 122 VIII. Das Schopf-Huhn. 18. Das gefleckte goldfarbige Hamburger-Schopf-Huhn (Gallus cristatus , hamburgicus maculato-auratus). Türkischer oder englischer Hahn. Schwarze Varietät mit Gold- streifen. Löffler. In Deutsehl, vorkommende Racen des Haus- hahn’s. S. 17. Nr. 3. Polnisches Huhn Varietät Goldhuhn. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 106. t. 7. (Männch.) Harnburger Prachthuhn. Varietät Geflecktes Goldhuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 192. Nr. 17. Auch diese Abänderung weicht von dem goldfarbigen Ham- burger-Schopf-Hubne nur bezüglich der Zeichnung ihres Gefieders ab, das auf rothgelbem goldglänzenden Grunde mit grösseren schwarzen, grün oder violet schillernden Flecken besetzt ist. 19. Das silberfarbige Hamburger-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, hamburgicus argentatus). Brabanter . Varietät Silberfarbiges Hamburger Prachthuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 23. Türkischer oder englischer Hahn. Silbergrüne Varietät mit schwarzen Strichen. Löffler. In Deutsehl, vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 17. Nr. 3. Polnisches Huhn. Varietät Silberhuhn. Löffler. Zucht d. aus- länd. Hühner. II. Aufl. S. 106. Polnisches (Padua) Huhn. Silberfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Hamburger Prachthuhn. Varietät Silberhuhn. Gauss. Hühner- hof. II. Aufl. S. 192. Nr. 17. Silberlack- Poland. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 129. Hamburger. Varietät Silberlackhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 120. Silberlack- Schojpf - oder Polland-Huhn ( Gallus cristatus , argen- tatus). Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 34. Nichts weiter als eine Farbenabänderung des goldfarbigen Hamburger-Schopf-Huhnes, welche in allen ihren Merkmalen mit Ausnahme der Färbung vollständig mit demselben übereinkommt. Die Federkrone und der Kehlfederbart sind bei dieser Abänderung zwar gleichfalls schwarz und erstere ist oft mit weissen oder gelben, oder von diesen Farben gerandeten Federn gemischt, doch ist das Körpergefieder völlig verschieden gefärbt und bietet ent- weder eine silberweisse Grundfarbe dar, wobei jede einzelne VIII. Das Schopf-Huhn. 123 Feder von einem schwarzen, violet schillernden Saume umgeben oder an der Spitze mit einem solchen Flecken gezeichnet ist, oder die Grundfarbe ist weiss mit gelblichem Schimmer und die schwarz gezeichneten Stellen zeigen einen grünen metal- lischen Glanz. Die Beine sind bläulich-, gelblich- oder röth- lichweiss. 20. Das gesprenkelte silberfarbige Hamburger-Schopf- Huhn ( Gallus cristatus , hamburgicus variegato-argentatus). Türkischer oder englischer Hahn , silbergrüne Varietät mit schwarzen Tipfein. Löffler. In Deutschi, vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 17. Nr. 3. Polnisches Huhn . Silber gesprenkelte Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 109. Hamburger Prachthuhn . Varietät gesprenkeltes Silberhuhn. Gau ss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 192. Nr. 17. Von der vorigen Varietät, mit welcher diese Abänderung in allen ihren Merkmalen beinahe vollständig übereinkommt, nur durch die abweichende Farbenzeichnung des Gefieders verschie- den, das &uf silberweissem und bisweilen gelblich schimmerndem Grunde schwarz gesprenkelt ist. 21. Das gefleckte silberfarbige Hamburger - Schopf- Huhn (Gallus cristatus, hamburgicus maculato-argentatus). Türkischer oder englischer Hahn. Silbergrüne Varietät mit schwarzen Schuppen. Löffler. In Deutschi, vorkommende Racen des Haushahn’s. S. 17. Nr. 3. Hamburger Prachthuhn. Varietät Geflecktes Silberhuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 192. Nr. 17. Kreole. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 192. Nr. 17. Syrisches oder Jerusalem- Schopf -Huhn. (Gallus cristatus. Var. syriacusj. Fitz. Führer durch den Zoolog. Garten in München. S. 22. Nr. 13. Ebenfalls eine dem silberfarbigen Hamburger-Schopf-Huhne sich nahe anschliessende Varietät und von demselben lediglich durch die Farbenzeichnung verschieden, die auf silberweissem und bisweilen gelblich schimmerndem Grunde mit grösseren schwarzen, grün oder violet schillernden Flecken besetzt erscheint. 124 VIII. Das Schopf-Huhn. 22. Das federfüssige Hamburger-Schopf-Huhn ( Gallus er ist atu s, hamburgieus plumipes ), Coq huppe. Buffon. Plancbes enlum. 49. Goldlack- Poland. Federfüssige Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 129. Hamburger Prachthuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 64. fig. 13. S. 65. (Männch.) fig. 14. S. 66. (Weibch.) In allen ihren Merkmalen mit dem goldfarbigen Hamburger- Schopf-Huhne und insbesondere mit der gesprenkelten Abänderung desselben beinahe vollständig übereinkommend, unterscheidet sich diese Form von derselben nur durch ihre befiederten Beine. Wie es scheint, dürfte dieselbe ein Kreuzungsprodukt der eben genannten Form mit dem orangebunten Geldern-Napfkamm- Huhne ( Gallus lecanolophus , geldrianus fulvo-varius) sein. 23. Das goldfarbige langbeinige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, longipes auratus). Poland. Varietät Goldpoland. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 21. t. 3. fig. 14. (Männch. Weibch.) Polnisches Huhn (Poland). Varietät Polnisches Schleierhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 119. So gross die Aehnlichkeit auch ist, welche diese Form mit dem goldfarbigen Schopf-Huhne darbietet, so weicht sie doch in mehrfacher Beziehung von demselben ab und erinnert sowohl in der Gestalt, als auch in der Farbenzeichnung ihres Körpergefieders lebhaft an das goldfarbene Brabanter-Schopf-Huhn. Insbesondere sind es aber die verhältnissmässig längeren Beine, durch welche sie sich von der erstgenannten Form unterscheidet. Die Federkrone ist ebenso gestaltet wie bei dieser und auch von weisser Farbe, und der Federbart an der Kehle ist schwarz. Das Körpergefieder ist goldschimmernd rothgelb oder orange- farben und mit scharf begrenzten runden oder bogenförmigen schwarzen, theils grün, theils blau schillernden Flecken gezeich- net, oder jede einzelne Feder ist schwarz gesäumt oder mit einem Flecken von dieser Farbe an der Spitze versehen. Immer bieten aber diese schwarzen Stellen einen grünen oder violeten Metall- schiller dar. Die Beine sind hellblaulich oder weisslich und die kahle Haut um die Augen ist röthlicb. Nach der Angabe Drechsle Fs beträgt die Höhe gegen 1' 6", das Gewicht gegen 6 Pfund. Vllf. Das Schopf Huhu. 125 Es dürfte wohl kaum ein Zweifel darüber bestehen, dass diese Form das Ergebniss der Kreuzung des goldfarbigen Schopf- Huhnes ( Gallus cristatus , auratus ) mit dem goldfarbigen Brabanter Schopf-Huhne ( Gallus cristatus, brabantinus auratus ) ist. 24. Das silberfarbige langbeinige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, longipes argentatus). Poland. Varietät Silberp oland. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 21. Polnisches Hulin ( Poland ). Varietät Polnisches Schleierhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 119. Offenbar nur eine Farbenabänderung der vorigen Form und von derselben einzig und allein nur durch die Grundfarbe des Körpergefieders verschieden, indem dasselbe nicht goldschimmernd rothgelb, sondern silberweiss ist oder auch einen gelblichen Schimmer zeigt, während die schwarze, theils grün, tlieils blau schillernde Zeichnung durchaus keine Verschiedenheit von jener der vorigen Form darbietet. Auch die Farbe der Federkrone, des Kehlfederbartes, der Beine und der kahlen Stelle um die Augen ist genau dieselbe. Offenbar wurde diese Varietät durch die Anpaarung des silberfarbigen Schopf-Huhnes (Gallus cristatus, argentatus) mit dem silberfarbigen Brabanter-Schopf-Huhne (Gallus cristatus , brabantinus argentatus) erzielt. 25. Das goldfarbige Brabanter-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, brabantinus auratus). Brabanter. Goldlackhuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 19. t. 1. fig. 5. (Weibch.j Brabanter Huhn. Goldfarbige Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 129. Hamburger . Varietät Goldlackhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Hamburqer. Varietät Goldbrabanter . Oefele. Hühnervolk. S. 117. Obgleich mit dem Hamburger-Schopf-Huhne nahe verwandt, stellt diese Form dennoch eine besondere, von diesem verschie- dene Race dar, und wahrscheinlich beruht dieselbe ebenfalls auf den Einflüssen, welche klimatische und Bodenverhältnisse, Zucht und Cultur auf die Stammart genommen haben. Die Merkmale, 126 VIII. Das Schopf-Huhn. welche derselben eigen sind, und durch welche sie sich zum Theile von der genannten Form unterscheidet, sind folgende. Die Federkrone ist sehr gross und voll, gerade empor- gerichtet, seitlich zusammengedrückt und beinahe helmartig von rück- nach vorwärts geneigt. Der Kamm ist sehr klein, doppelt, in zwei kurze Spitzen getheilt und gezackt, die Kehle mit einem starken, längs seiner Mitte durch eine Falte getheilten Feder- barte versehen. Die Kehllappen sind sehr klein und gerundet, die Gegend um die Augen ist kahl, die Wangen sind dicht be- fiedert, die Halsfedern sehr lang, schmal und spitz, und der hoch- getragene Schwanz ist beim Männchen mit einigen langen Sichelfedern besetzt. Die Läufe sind etwas verlängert und ziem- lich dünn, die Beine kahl. Die Federkrone und der Kehlfederbart sind schwarz. Das Körpergefieder ist goldschimmernd rothgelb oder orangefarben und entweder mit scharf abgegrenzten runden oder bogenförmigen schwarzen, zur Hälfte grün oder blau schillernden Flecken besetzt, oder jede einzelne Feder ist von einem schwarzen grün oder violet schillernden Saume umgeben, oder am Ende mit einem Flecken von dieser Farbe gezeichnet. Die Beine sind blaulich- oder röthlichweiss, die kahle Stelle um die Augen ist röthlich. Die Höhe beträgt der Angabe D rech sie r’s zu Folge gegen 1' 8". 26. Das silberfarbige Brabanter-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , brabantinus argentatus). Brabanter. Silberlackliuhn. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 19. Brabanter Huhn. Silberfarbige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 129. Hamburger. Varietät Silberlackliuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 120. Hamburger. Varietät Silberbrabanter. Oefele. Hühnervolk. S. 65, 120. Nur eine Farbenvarietät dieser Race, welche sieh von dem goldfarbigen Brabanter-Schopf-Huhne, mit welchem es nicht nur fast in allen seinen körperlichen Merkmalen, sondern auch in der Zeichnung des Gefieders beinahe vollständig übereinkommt, und von dem es sich blos durch die verschiedene Grundfarbe unter- scheidet, indem dieselbe nicht goldschimmernd rothgelb wie bei diesem, sondern silberweiss ist, wobei die schwarz gezeichneten Stellen einen violeten metallischen Schiller zeigen, oder weiss erscheint mit gelblichem Schimmer, während die schwarzen Stellen VITT. Das Schopf-Huhn. 127 einen grünen Metallschiller darbieten. Federkrone und Kehlfederbart sind schwarz , die Beine bläulich- oder röthlichweiss, die kahle Augengegend röthlich. 27. Das blassgelbe Brabanter-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, brabantinus lutescens). Brdbanter Huhn. Blassgelbe Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 129. Hamburger. Gelbe Varietät Oefele. Hiihnervolk. S. 65. Gleichfalls nur eine Farbenabänderung des Brabanter-Schopf- Huhnes, bei welcher die Federkrone, so wie auch der Federbart an der Kehle schwarz sind, das Körpergefieder aber licht bräun- lichgelb oder blassgelb und mit schwarzen Flecken gezeichnet ist. Die Beine sind röthlichweiss, die kahle Augengegend ist röthlich. 28. Das weisse Brabanter-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus > brabantinus albus). Brabanter Albino. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 20. t. 2. fig. 12. (Männch. Weibch.) Diese überaus schöne und seltene Varietät des Brabanter- Schopf-Huhnes zeichnet sich nicht nur durch eine weisse Feder- krone und den ebenso gefärbten Federbart . an der Kehle aus, sondern auch durch ihr blendend weisses Körpergefieder, das nur an der äussersten Spitze der untersten Halsfedern und der grossen Flügeldeckfedern, sowie auch an den Spitzen der Bürzel- und Schwanzfedern mit einem kleinen schwarzen Flecken gezeichnet ist. Die kahle Haut der Augengegend ist röthlich, die Beine sind röthlichweiss. 29. Das federfüssige Brabanter-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, brabantinus plumipes). Gallus domesticus cristato - barbatus, Reich enb. Naturg. Hühnervögel, t. 245. fig. 2077 — 2085. (Männch. Weibch. Junge.) Brabanter - Huhn. Lichten st. u. Win ekler. Veredelte Hühnerzucht. Heft II. S. 3. Nr. VIII. t. 1. (Männch. Weibch.) Unverkennbar eine Bastardform, welche eine ähnliche Ent- stehung, wie da,s federfüssige Hamburger-Schopf-Huhn (Gallus cristatus , hamburgicus plumipes) hat und auf der Kreuzung einer 128 VIII. Das Schopf-Huhn oder der anderen Farbenabänderung des Brabanter-Schopf-Hulmes ( Gallus cristatus , brabantinusj mit dieser oder jener Varietät des Geldern-Napfkamm-Huhnes (Gallus lecanoloplius , geldrianus J beruht. Die befiederten Beine sind das einzige Merkmal, durch welche sich diese Form von den verschiedenen Farbenabänderun- gen des Brabanter-Schopf-Huhnes unterscheidet, während sie die- selbe Mannigfaltigkeit bezüglich der Färbung des Gefieders mit der genannten Form theilt. 30. Das bosnische Schopf-Huhn (Gallus cristatus , bosnicus). Bosnier. Varietät mit Doppelkamm. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 23. Polnisches Huhn ( Poland ). Varietät Bosnier . Oefele. Hühner- volk. 8. 68, 115. Auch diese Form muss für eine eigene Race angesehen werden, da sie in so manchen Merkmalen wesentlich von den übrigen Formen dieser Hühner-Gruppe abweicht. Die ihr zu- kommenden Kennzeichen sind nachstehende. Die Federkrone ist gross, nicht besonders voll, strahlenartig nach allen Richtungen vertheilt, und beim Weibchen dichter als beim Männchen. Der Kamm ist klein, doppelt, unregel- mässig gezackt und nelkenförmig, hinten aufrechtstehend, nach vorne aber überhängend. An der Kehle befindet sich kein Feder- bart und die Kehllappen sind sehr klein und gerundet, beson- ders klein aber beim Weibchen. Augengegend und Wangen sind kahl, die Halsfedern sehr lang, schmal und zugespitzt, und der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen mit einigen lan- gen Sichelfedern besetzt. Die Läufe sind ziemlich stark verlän- gert und verhältnissmässig dünn, die Fiisse vierzehig. Das Körpergefieder ist gelblichweiss und röthlichgelb oder braun gesprenkelt, die Federkrone und die Halsfedern sind ein- färbig gelblichweiss, die Beine graulichweiss, die kahle Haut der Augengegend und der Wangen ist blassroth. In der Grösse kommt diese Race mit dem Brabanter-Scliopf- Huhne (Gallus cristatus , brabantinusj überein, obgleich Drechs- ler die Grösse derselben nur als etwas bedeutender wie jene des gemeinen Land-Huhnes (Gallus gallinaceus J bezeichnet. Wahrscheinlich ist sie eine Blendlingsform, die aus der Kreuzung des hellgelben Schopf-Huhnes (Gallus cristatus , lutescensj VIII. Das Schopf-Huhn. 129 mit dem bräunlichen malayischen hochbeinigen Huhne ( Gallus LafayetUy malayianus brunescensj hervorgegangen ist. Sie wird vorzugsweise in Bosnien gezogen, von wo sie uns auch zuerst bekannt geworden ist und worauf sich ihre Benen- nung gründet. 31. Das kehllappige bosnische Schopf-Huhn (Gallus cristatus, bosnicus appendiculatus). Bosnier. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 23. t. 4. Hg. 19. (Männch. Weibch.) Polnisches Huhn. (Poland.) Varietät Bosnier. Oefele. Hühner- volk. S. 68, 115. Mit der vorigen Form in den allermeisten körperlichen Merk- malen, so wie nahezu auch in der Grösse und selbst in der Färbung des Gefieders und der Beine beinahe vollständig über- einstimmend, unterscheidet sich diese Race von derselben nur durch die verschiedene Bildung des Kammes und der Kehllappen, indem der Kamm nicht klein und doppelt, sondern mittelgross, einfach, gezackt und blattförmig, und zwar beim Männchen aufrechtstehend, beim Weibchen aber überhängend ist, und die Kehllappen gross, beim Männchen lang, eiförmig und abgerundet, beim Weibchen jedoch kürzer und mehr rundlich sind. Ihren Merkmalen nach zu schliessen, scheint diese Form auf der Anpaarung des hellgelben Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus , lutescensj mit dem orangebanten spanischen hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti, hispanicus fulvo-varius) zu beruhen. 32. Das gabelkämmige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, cameracensis ). Creve coeur. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 25. Crevecoeurhuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 117. t. 11. (Männch. Weibch.) Crevecoeur-Huhn. Löffler. Classif. Tabelle. Crevecoeur Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 195. Nr. 20. t. 16. fig. 23. a. (Männch.) fig. 23. b. (Weibch.) Poule de Crevecoeur. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 136. fig. 65. p. 137. (Männch.) fig. 66. p. 139. (Kämme.) Gabelkämmiges Schopf- oder Crevecoeur-Huhn. (Gallus cristatus. Var. cameracensis .J Fitz. Führer durch den Zoolog. Garten in München. S. 21. Nr. 12. Fitzinger: Arten und liacen der Hühner. 9 130 VIII. Das Schopf-Huhn. Crevecoeur Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. TU. Aufl. S. 130. t. 12. fig. 24. (Männch. Weibch.) Barthaubenhuhn ( Cr eve- Coeur). Oefele. Hühnervolk. S. 61. fig. 12. S. 62. (Männch.) Diese Form muss als eine besondere Race des Schopf- Huhnes betrachtet werden, welche sich durch folgende Merkmale auszeichnet. Die Federkrone ist gross und ziemlich voll, nach allen Richtungen hin strahlenartig vertheilt, und beim Weibchen dichter als beim Männchen. Der Kamm ist ziemlich klein, doppelt, gabelförmig, in zwei ziemlich lange aufrechtstehende Spitzen getheilt und gezackt. An der Kehle befindet sich ein sehr starker, längs seiner Mitte durch keine Falte getheilter Feder- bart. Die Kehllappen sind beim Männchen gross und sehr lang, beim Weibchen aber kurz und abgerundet. Die Augen- gegend ist kahl, die Wangen sind dicht befiedert, die Halsfedern sehr lang, schmal und spitz, und der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen voll und mit langen Sichelfedern besetzt. Die Läufe sind ziemlich stark verkürzt und verhältnissmässig dick, die Beine kahl. Die Federkrone ist nur nach vorne zu schwarz, sonst aber grösstentheils weiss, der Kehlfederbart tief schwarz. Das Körper- gefieder ist am Halse, auf dem Rücken, den Flügeln und am Schwänze glänzend schwarz, mit grünlichem oder bläulichem metallischem Gold- oder Silberschimmer, an den übrigen Körper- theilen aber matt schwarz, und hie und da bisweilen mit helleren Federn gemischt, und am Bürzel braunschwarz. Die Beine sind blaugrau, bleigrau oder schwarz, der Kamm und die Kehllappen roth. Der Angabe Drechsler’s zu Folge beträgt die Höhe gegen 1' 6", das Gewicht gegen 6 Pfund. Den Merkmalen nach zu urtheilen, welche diese Race dar- bietet, scheint dieselbe aus der Kreuzung des schwarzen Schopf- Huhnes ( Gallus cristatus , niger) mit dem schwarzen Caux-Schopf- Huhne ( Gallus cristatus, normannus niger) hervorgegangen zu sein. „Cröve-coeur-Huhn” ist der Name, welchen diese Race bei den Hühnerzüchtern führt. Diese Benennung wurde ihr aber nicht — wie ein sehr erfahrener und auch als Schriftsteller hoch- geachteter Alektorolog irrigerweise angibt — wegen der Gestalt ihres Kammes gegeben, der einem gespaltenen Herzen gleicht, sondern nach der Gegend, in welcher sie ursprünglich entstanden, und auch jetzt noch häufig gezogen und sorgfältig gepflegt wird. VIII. Das Schopf-Huhn. 131 Es ist dies die Umgegend von Cröve-coeur, einer kleinen Stadt an der Schelde in der Landschaft Cambray der ehemaligen Provinz der französischen Niederlande oder dem jetzigen Depar- tement des Norden im nordöstlichen Frankeich. 33. Das weisse gabelkämmige Schopf-Huhn (Gallus cristatus, cameracensis albus). Crevecoeur-Huhn. Weisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Creve coeur-Albino. (Lyoner Poland.) Oefele. Hühnervolk. S. 57. Anmerk. Diese schöne, doch nicht sehr häufig vorkommende Farben- varietät des gabelkämmigen Schopf-Huhnes bietet an allen ihren Körpertheilen ein einfarbig rein weisses Gefieder dar. Die Beine sind bläulich. An Grösse steht sie demselben in der Regel nach. Wahrscheinlich wurde sie durch Anpaarung des weissen Schopf-Huhnes (Gallus cristatus, albus) mit dem weissen Oaux- Schopf-Huhne (Gallus cristatus , normannus albus) erzielt. 34. Das gelbe gabelkämmige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, cameracensis lutescens). Barthaubenhuhn (Creve- Coeur). Gelbe Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 63. Desgleichen nur eine Farbenabänderung des gabelkämmigen Schopf-Huhnes, bei welcher die Federkrone, der Federbart an der Kehle und das ganze übrige Körpergefieder einfarbig gelblich gefärbt sind. Die Beine sind bläulich. Dieselbe scheint ein Kreuzungsprodukt des hellgelben Schopf- Huhnes ( Gallus cristatus , lutescens ) mit dem weissen Caux-Schopf- Huhne (Gallus cristatus, normannus albus) zu sein. 35. Das bunte gabelkämmige Schopf-Huhn (Gallus cristatus, cameracensis varius). Crevecoeur-Huhn. Bunte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Ebenso wie die vorige, nur eine Varietät des gabelkämmigen Schopf-Huhnes mit buntem, theils gelblichem, theils weiss und schwarzem Gefieder. Die Beine sind bläulich. Wie es scheint, dürfte diese Varietät ihre Entstehung der Vermischung des hellgelben Schopf-Huhnes (Gallus cristatus , 9* 132 VIII. Das Schopf-Huhn. lutescens) mit dem weissscheckigen Caux- Schopf-Huhne ( Gallus cristatus , normannus albo-maculatus) zu verdanken haben. 36. Das Moskauer gabelkämmige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, cameracensis moscoviticus) . Barthaubenhuhn. (Cr^ve- Coeur.) Varietät Moskauhuhn. Oe feie. Hühnervolk. S. 118. Polnisches Huhn ( Poland ). Varietät Astrachanis ches Huhn oder Russisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115, 119. Eine uns erst in neuerer Zeit, obgleich nur sehr unvoll- ständig bekannt gewordene Form, welche einerseits grosse Aehn- lichkeit mit dem gabelkämmigen Schopf-Huhne ( Gallus cristatus , cameracensis) zeigt, andererseits aber wieder Merkmale darbietet, die an das kahlfüssige Napfkamm-Huhn ( Gallus lecanolophus , laevipes) erinnern, daher man versucht wird, sie für einen Bastard zu halten, der auf der Vermischung dieser beiden Hühnerformen zu beruhen scheint. Von der erstgenannten Race unterscheidet sie sich ausser der bedeutenderen Körpergrösse und ihrem stärkeren Baue, haupt- sächlich durch den zwar fast ebenso gestalteten, aber nur in zwei sehr kurze Spitzen endigenden und nach vorne zu muldenartig ausgehöhlten Kamm, kürzere Kehllappen, einen schwächeren Kehl- federbart, nicht sehr dicht befiederte Wangen und eine minder volle Federkrone am Scheitel , so wie auch durch ihre höheren Läufe. Von der letztgenannten Race trennen sie das Vorhandensein eines Kehlfederbartes und einer eigentlichen grossen und ziemlich vollen Federkrone, der durchaus verschieden gebildete doppelte gabelförmige Kamm, die längeren Kehllappen, befiederten Wan- gen und etwas kürzeren Läufe. Das Körpergefieder ist einfärbig schwarz, die Beine sind schiefergrau, blaugrau, oder schwarz, der Kamm und die Kehl- lappen roth. Wie es heisst, soll diese Form zuerst in der Umgegend von Moskau gezüchtet und später von da auch in verschiedene andere Gegenden des europäischen sowohl, als asiatischen Russland ver- breitet worden sein. Diess ist auch der Grund, wesshalb sie von den Hühnerzüchtern bald mit dem Namen „Mos kau huhu”, bald mit der Benennung „Russisches Huhn” oder „Astra- chanisches Huhn” bezeichnet wird. VIII. Das Schopf-Huhn. 133 37. Das schwarze Caux-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, normannus niger). Coq de Caux ou de Padoue. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. Y. II. p. 185. Nr. 19. Gallus domesticus semicristatus. Reichenb. Naturg. Hühner- vögel. t. 247. fig. 2108 — 2110. (Weibch. u Junge.) In dieser Form, die unter den Schopf-Hühnern eine besondere Raee bildet, kann man nur eine Bastardform erblicken, welche — wie es scheint — durch Kreuzung des schwarzen Schopf- Huhnes ( Gallus cristatus, niger ) mit dem schwarzen gemeinen Land-Huhne ( Gallus gallinaceus , niger ) erzielt worden ist. Die Merkmale, welche derselben eigen sind, sind folgende. Der Oberschnabel ist an seiner Wurzel höckerig, die Nasen- löcher sind weit, die Füsse vierzehig, und die Läufe mittellang und ziemlich stark. Der Kamm ist klein, doppelt, gabelförmig, in zwei nicht sehr kurze aufrechtstehende Spitzen getheilt und gezackt, und die Kehllappen sind doppelt, beim Männchen gross, sehr lang und eiförmig abgerundet, beim Weibchen aber kleiner, beträchtlich kürzer und mehr rundlich. Die Ohrlappen sind klein. Ein Federbart an der Kehle ist zwar vorhanden, doch ist derselbe nicht besonders stark und in seiner Mitte durch keine Längsfalte geschieden. Der Scheitel ist mit einer ziemlich grossen, nach seit- und rückwärts abfallenden Federkrone geziert, die aber mehr nach rückwärts gestellt ist und nur den hinteren Theil des Scheitels einnimmt. Die Augengegend ist kahl, die Wangen sind zum Theile befiedert. Die Halsfedern sind sehr lang, schmal und spitz, und der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen mit langen ziemlich zahlreichen Sichelfedern geziert. Die Beine sind kahl. Die Färbung des Gefieders ist einfärbig tief schwarz, mit theils grünem, theils blauem metallischen Schiller auf dem Halse, dem Rücken, den Flügeln und am Schwänze, und am Bürzel etwas in’s Braune ziehend. Die Beine sind blaugrau, bleigrau oder schwarz, der Kamm und die Kehllappen roth. Den Namen „Caux-Huhn” oder „Coq de Caux”, womit Buffon diese Form bezeichnete, erhielt dieselbe nach dem Ge- biete Caux in der ehemaligen Provinz Normandie, und zwar im heutigen Departement der Nieder-Seine im nordwestlichen Frank- reich, wo sie zu jener Zeit vorzugsweise gezogen wurde. 134 VIII. Das Schopf-Huhn. 38. Das weisse Caux-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus > normannus albus). Coq de Caux ou de Pcidoue. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. H. p. 185. Nr. 19. Offenbar nur eine Farbenabänderung der vorigen Form, welche durch ihr einfarbig rein weisses Gefieder ausgezeichnet ist und auf der Anpaarung des weissen Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus , albus) mit dem weissen gemeinen Land-Huhne ( Gallus gallinaceus, albus) beruhen dürfte. 39. Das weissscheckige Caux-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , normannus albo-maculatus). Coq de Caux ou de Padoue. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 185. Nr. 19. Phasianus Gallus patavinus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 739. Nr. 1. X. Coq de Caux ou de Padoue. Gallus Patavinus . Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II p. 85. Caux-Huhn. Schwarz und weisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Caux . Jacques. Poulailler. 2. Edit, p. 123. Hamburger. Varietät Coq de Caux. Oefele. Hühnervolk. S. 116. Desgleichen nichts weiter als eine Farbenvarietät des Caux- Schopf-Huhnes, deren Gefieder auf weissem Grunde schwarz ge- scheckt erscheint. Dieselbe scheint aus der Anpaarung des Sperber-Schopf- Huhnes ( Gallus cristatus , undulatus) mit dem weissbunten gemei- nen Land-Huhne ( Gallus gallinaceus , albo-varius ) hervorgegangen zu sein. 40. Das grauscheckige Caux-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, normannus einer eo-maculatus) . Coq de Caux ou de Padoue. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 185. Nr. 19. Phasianus Gallus patavinus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 739. Nr. 1. X. Coq de Caux ou de Padoue. Gallus Patavinus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. H. p. 85. VIII. Das Schopf-Huhn. 135 Caux-Huhn. Schwarz und graue Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Caux. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Hamburger. Varietät Coq de Caux. Oefele. Hühnervolk. S. 116. Bios eine Farbenabänderung des weissscheckigen Caux-Schopf- Huhnes, die sich lediglich durch die verschiedene Färbung des Gefieders von demselben unterscheidet und nicht so wie dieses schwarz und weiss, sondern schwarz und grau gescheckt erscheint. Höchst wahrscheinlich ist sie ein Kreuzungs-Produkt des Sperber-Schopf-Huhnes (Gallus cristatus , undulatus ) mit dem grau- bunten gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceus, griseo-varius ). 4L Das orangebunte Caux-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, normannus fulvo-varius). Gallus domesticus semicristatus. Reichenb. Naturg. Hühner- vögel. S. 247. fig. 2107. (Männch.) Auch diese Form kann nur als eine Farbenabänderung des Caux-Schopf-Huhnes angesehen werden und zeichnet sich durch ihr aus Schwarz und Rothgelb oder Orangefarben gemischtes Ge- fieder aus. Man wird kaum einen Irrthum begehen, wenn man sie für einen Blendling des schwarzen Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus , niger) mit dem orangebunten gemeinen Land-Huhne (Gallus galli- naceus, fulvo-varius) hält. 42. Das braune Lerchen-Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , alaudinus bruneus ). Coq de Hambourg ou culotte de velours. Buffon. Hist, nat, des Oiseaux. V. H. p. 182. Nr. 12. Gallus domesticus hamburgicus. Reichenb. Naturg. Hühner- vögel. t. 247. fig. 2112. (Männch.) Huhn mit dem Lerchenkamm. Braun und gelbe Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 102. Lerchenkamm- Huhn. Braun und gemischte Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 200. Nr. 28. Lerchenkamm-Huhn. Braun und gemischte Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 134. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Lerchenkammhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. Hamburger oder Sammethose. Oefele. Hühnervolk. S. 119. 136 VIII . Das Schopl'-Hulm. Auch diese Form stellt sich als eine besondere Raee des Schopf-Hnhnes dar und zeichnet sich durch nachstehende Merk- male aus. Die Federkrone ist klein, nicht sehr dicht, weit nach rück- wärts gestellt und bildet einen nach hinten abfallenden stumpf zugespitzten Schopf. Der Kamm ist ziemlich klein, einfach, auf- rechtstehend , blattförmig und gezackt. An der Kehle befindet sich ein sehr schwacher, von keiner Längsfalte durchzogener Feder- bart. Die Kehllappen sind beim Männchen nicht sehr gross und länglich, beim Weibchen ziemlich kurz und abgerundet. Die Gegend um die Augen und um die Wangen sind kahl, die Hals- federn sehr lang, schmal und spitz, und der hochgetragene Schwanz beim Männchen voll und mit langen Sichelfedern besetzt. Die Läufe sind nur von geringer Länge und Dicke, die Füsse vierzehig. Das Gefieder ist aus Gelb und Braun gemischt, wobei die einzelnen Federn in der Mitte längs des Schaftes gelb und gegen den Rand zu dunkelbraun gefärbt sind. Die Beine sind gelblich, der Kamm und die Kehllappen roth. Die Merkmale, welche diese deutlich ausgesprochene Blend- lingsraee an sich trägt, scheinen darauf hinzudeuten, dass sie aus der Kreuzung des orangebunten Caux-Schopf-Huhnes ( Gallus cri- status , normannus fulvo-varius) mit dem braunen gemeinen Land- Huhne (Gallus gallinaceus , bruneus) hervorgegangen ist. 43. Das weisse Lerchen-Schopf-Huhn (Gallus cristatus > alaudinus albus). Coq de Hambourg ou culotte de velours. Buffo n. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 182. Nr. 12. Huhn mit dem Lerchenkamm. Weisse Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 102. Lerchenkamm- Huhn. Weisse Varietät . Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 200. Nr. 28. Lerchenkamm- Huhn. Weisse Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. III. Aufl. S. 134. Polnisches Huhn (Poland). Varietät Lerchenkammhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. Hamburger oder Sammethose. Oefele. Hühnervolk. S. 119. Nur eine Varietät des vorigen, die sich blos durch die ein- färbig blendend weisse Färbung ihres Gefieders von diesem unter- scheidet. Die Beine sind bläulich-, röthlich- oder gelblichweiss. VIII. Das Schopf-Huhn. 137 Aller Wahrscheinlichkeit zu Folge wurde dieselbe durch Anpaa- rung des weissen Caux-Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus, normannus albusj mit dem weissen gemeinen Land-Huhne ( Gallus yallinaceus , albus ) erzielt. 44. Das schwarze Lerchen-Schopf-Huhn (Gallus cristatus , alaudinus niger). Coq de Hambourg ou eulotte de velours. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. H. p. 182. Nr. 12. Gallus domesticus harnbur gicus . Reichenb. Naturg. Hühner- vögel. t. 247. fig. 2111. (Weibch.) Huhn mit dem Lerchenhamm. Schwarze Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 182. Lerchenhamm- Huhn. Schwarze Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 200. Nr. 28. Lerchenhamm- Huhn. Schwarze Varietät. Oettel. Gauss Hühner- hof. HI. Aufl. S. 134. Polnisches Huhn ( Poland ). Varietät Lerchenhammhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. Hamburger oder Sammethose. Oefele. Hühnervolk. S. 119. Desgleichen eine Farbenabänderung des Lerchen - Schopf- Huhnes, von durchaus einfärbig schwarzem Gefieder. Die Beine sind schwarz. Man wird wohl kaum fehlen, wenn man ihre Entstehung aus der Vermischung des schwarzen Caux-Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus , normannus niger ) mit dem schwarzen gemeinen Land- Huhne (Gallus gallinaceus , niger ) abzuleiten sucht. 45. Das Zwerg-Schopf-Huhn (Gallus cristatus, pumilio). Gallina Pumilio. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 3. fig. p. 309. (Weibch.) Creeper or Divarf Hen. Gallina pumilio. Willughby. Orni- thol. p. 156. fig. t. 26. (Weibch.) Gallus Gallinaceus Pumilio. Raius. Synops. avium p. 51. A. Nr. 1. Var. 2. Kruphuhn. Frisch. Vögel in Deutschi. t. 133. (Männch.) t. 134. (Weibch.) Coq nain et la Poule naine. Gallus Pumilio. Brisson. Orni- thol. T. I. p. 171. Nr. 2. Var. E. Phasianus Gallus pumilio. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 738. Nr. 1. yj. 138 VIII. Das Schopf-Huhn. Wild Cock. Var. F. Divarf Cock. Latham. Synops. of Birds. Vol. II. P. 2. p. 705. Nr. 1. F. Phasianus Gallus. Var. yj. Pumilio. Latham. Index ornithoi. V. II. p. 627. Nr. 1. yj. Zwerghuhn. Varietät Krupphuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. Ein einziger Blick auf dieses Huhn genügt, um in demselben einen Bastard zu erkennen, der aus der Anpaarung des schwarzen Schopf-Huhnes (Gallus cristatus , niger) mit dem schwarzen Dschun- gel-Huhne ( Gallus Bankiva , nigra ) hervorgegangen ist, da es die Merkmale dieser beiden Formen in auffallender Weise in sich vereinigt. Dasselbe gehört zu den kleineren Formen unter den Hühnern und übertrifft das Dschungel-Huhn nur sehr wenig an Grösse. Vom schwarzen Schopf-Huhne (Gallus cristatus , niger), mit welchem es in seiner Gesammtform eine nicht zu verkennende Aehnlichkeit hat, unterscheidet es sich ausser der beträchtlich geringeren Grösse, durch ihre kürzeren Läufe, einen grösseren zwar doppelten, aber mehr herz- als gabelförmig gestalteten gezackten aufrechtstehenden Kamm , längere Kehllappen und einen etwas minder dichten Federschopf am Scheitel. Die verschiedene Kammbildung und der Scheitelfederschopf sind die Merkmale , welche dasselbe vom schwarzen Dschungel- Huhne ( Gallus Bankiva , nigra) trennen. Die Färbung des Gefieders ist einfärbig schwarz, die Beine sind graulich schwarz. 46. Das fünfzehige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus , pentadactylus ). Houdan-Huhn. Löffler. Classif. Tabelle. Houdan-Huhn oder englisches Haubenhuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 196. Nr. 21. t. 17. fig. 24. (Weibch.) Poule de Houdan. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 126. fig. 60. p. 126. fMännch.) fig. 61. p. 128. (Kopf.) fig. 62. p. 132. (Weibch.) fig. 63. p. 133. (Kopf.) fig. 64. p. 135. (Fuss.) Houdan-Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 131. t. 13. fig. 25. (Weibch.) Houdanhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 47. fig. 8. S. 48. (Männch.) fig. 9. S. 49. (Weibch.) Englisches Poland oder Haubenschleierhuhn. Oefele. Hühner- volk. S. 117. VIII. Das Schopf-Huhn. 139 Dieses Huhn gibt sich deutlich als eine Bastardform zu er- kennen, welche aller Wahrscheinlichkeit zufolge aus der Kreuzung des bunten gabelkämmigen Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus , cameracensis , varius ) mit dem gefleckten englischen fünfzehigen Huhne ( Gallus pentadactylus , anglicus maculatus ) hervorgegangen ist, indem es die Hauptmerkmale dieser beiden Formen unver- kennbar an sich trägt, zwischen denselben gleichsam in der Mitte steht und daher auch fast mit gleichem Rechte der einen wie der anderen dieser Hühner- Gruppen eingereiht werden könnte. Während es beinahe in allen seinen wesentlichen Merkmalen mit der erstgenannten Form nahezu vollständig übereinkommt, unterscheidet es sich von derselben, so wie überhaupt von allen übrigen zur Gruppe der Schopf-Hühner gehörigen Formen, durch ihre beständig fünfzehigen Füsse, die es mit der letztgenannten Form gemein hat. Die Kennzeichen dieser zu den grösseren Formen unter den Hühnern gehörigen Race sind folgende. Der Oberschnabel ist an der Wurzel höckerig, die Nasen- löcher sind weit, die Füsse fünfzehig und die Läufe ziemlich kurz und verhältnissmässig dick. Der Kamm ist sehr klein, doppelt, gabelförmig in zwei sehr kurze aufrechtstehende Spitzen getheilt und gezackt, und an der Kehle befindet sich ein sehr starker, durch keine Längsfalte geschiedener Federbart. Die Kehllappen sind doppelt, beim Männchen ziemlich gross, lang und eiförmig abgerundet, beim Weibchen aber sehr klein, kurz und rundlich. Die Augengegend ist kahl, die Wangen sind dicht befiedert. Der Scheitel ist mit einer grossen, ziemlich vollen Federkrone geziert, welche nach vor-, rück- und seitwärts abfällt, aber mehr nach hinten geneigt ist. Die Halsfedern sind lang, schmal und spitz, und der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen voll und mit langen Sichelfedern besetzt. Die Beine sind kahl. Die Federkrone ist aus weissen und schwarzen Federn ge- mischt. Die Halsfedern und ein Theil der Flügeldeckfedern sind gelblichweiss und das Körpergefieder ist auf weissem Grunde un- regelmässig schwarz gefleckt. Die Schwingen erster Ordnung und die grösseren Schwanzfedern sind einfärbig weiss, die übri- gen weiss und schwarz gescheckt. Die Beine sind bläulich oder röthlich, der Kamm und die Kehllappen roth. Die Zucht dieser Race wird beinahe ausschliesslich in der Umgegend der Stadt Houdan im Bezirke Mantes der ehemaligen Provinz Isle de France, und zwar im heutigen Departement der Seine und Oise im nordöstlichen Frankreich betrieben und hat 140 IX Das Napfkamm-Hulm. hiernach auch von den Hühner-Züchtern den Namen „Houdan- Huhn” erhalten. In Deutschland ist dieselbe in manchen Gegenden auch unter dem Namen ^Englisches Haubenhuhn” bekannt. 47. Das schwarze fünfzehige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, pentadactylus niger). Houdan-Huhn. Schwarze Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Nur eine Farbenvarietät der vorigen Form und von dersel- ben blos dadurch verschieden, dass ihr Gefieder nicht weiss und schwarz gescheckt, sondern von einfarbig tief schwarzer Farbe ist. Die Beine sind bläulich. Wie es scheint, dürfte diese Varietät auf der Anpaarung des gabelkämmigen Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus , cameracensis) mit dem englischen fünfzehigen Huhne (Gallus pentadactylus, anglicus) beruhen. 48. Das weisse fünfzehige Schopf-Huhn ( Gallus cristatus, pentadactylus albus). Houdan-Huhn. Weisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Houdan-Huhn. Weisse Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 196. Nr. 21. Desgleichen nur eine Farbenabänderung des fünfzehigen Schopf-Huhnes , welche durch ihr einfarbig reinweisses Gefieder und ihre bläulich- oder röthliehweissen Beine ausgezeichnet ist. Ohne Zweifel ist dieselbe das Product der Kreuzung des weissen gabelkämmigen Schopf-Huhnes ( Gallus cristatus, camera- censis albus) mit dem weissen englischen fünfzehigen Huhne ( Gal- lus pentadactylus, anglicus albus). IX. Das Napfkamm-Hulm (Gallus lecano/ophus). Wild Cock. St. Jago breed. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 699. Note f. Elephanten-Huhn. Lieh teilst, u. Win ekler. Veredelte Hühnerzucht. Heft II. S 3. Nr. IX. t. 2. (Männch. Weibch.) Berberhuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 185. Nr. 12. Berberhuhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 126. Behoster Holländer. Varietät Berberhuhn. Oefele. Hühner- volk. S. 115. IX. Das Napfkamm-Hulm 141 Dieses Huhn ist eine jener Hühnerformen, die von keiner anderen, weder wilden noch zahmen Hühnerform abgeleitet wer- den kann und desshalb für eine selbstständige Art betrachtet werden muss, die vielleicht dermalen nirgends mehr im wilden Zustande anzutreffen und wahrscheinlich schon seit langer Zeit vollständig in den Hausstand übergegangen und dem Menschen dienstbar geworden ist. Dasselbe gehört zu den grossen Formen unter den Hühnern und reibt sich in Bezug auf Grösse und Stärke seines Körpers nahezu dem Cochinchina Riesen-Huhne (Gallus giganteus, cochin- chinensis ) an . Die demselben zukommenden Merkmale sind folgende: Der Oberschnabel ist an der Wurzel höckerig. Die Nasen- löcher sind weit, die Füsse vierzehig, die Läufe verhältnissmässig ziemlich lang. Der Kamm ist klein und besteht aus einer ovalen, napfförmig vertieften hornartigen Platte. Die Kehllappen sind gross, doppelt, mässig lang, eiförmig und abgerundet. An der Kehle befindet sich kein Federbart und auch der Scheitel ist mit keinem Federschopfe versehen. Die Augengegend und die Wan- gen sind kahl, die Halsfedern ziemlich lang, schmal und spitz, die Beine bis an die Zehen befiedert, das Gefieder glatt anliegend und geschlossen. Der ziemlich hochgetragene Schwanz ist beim Männchen nicht sehr reichlich mit längeren Sichelfedern geziert. Das Körpergefieder ist einfärbig schwarz und auch die Beine sind von derselben Färbung. Das Vaterland dieses Huhnes ist die Insel San Jago, eine der Inseln des grünen Vorgebirges, und die Berberei in Nord- Afrika, von wo es zuerst nach Spanien verpflanzt wurde. Von Spanien, wo es häufig gezogen wird, gelangte es später auch nach England und Holland. 1. Das schwarze Brabanter-Napfkamm-Huhn ( Gallus lecanolophus , brabantinus niger). Breda-Huhn. Sehwarze Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Breda. Foule ä bec de Corneille. Var. Noire. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123, 179. Hg. 79. p. 180. (Männch. Kopf.) Breda-Huhn. Schwarze federfüssige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 132. Behoster Holländer. Oefele. Hühnervolk. S. 67. fig. 15. S. 68. (Männch.) 142 IX. Das Napfkamm-Hulm. Nach den Merkmalen zu urtheilen, welche diese Form dar- bietet, scheint dieselbe eine Bastardrace zu sein, welche ihre Entstehung der Anpaarung des Napfkamm-Huhnes mit dem ge- schöpften hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti, cristatusj zu ver- danken hat. Die ihr zukommenden Merkmale, welche sie von der erst- genannten Form unterscheiden, sind die längeren Kehllappen und die Anwesenheit eines sehr kleinen Federschopfes am Scheitel. Von der letztgenannten Form trennen sie der napfförmig ver- tiefte hornartige Kamm, die kürzeren Kehllappen, der noch viel kleinere und kaum bemerkbare Scheitelschopf, die etwas minder hohen Läufe und der auch nicht so reichlich mit längeren Sichel- federn gezierte Schwanz, vorzüglich aber die bis an die Zehen befiederten Beine. Das Gefieder ist einfärbig schwarz, mit blauem metallischen Schiller, die Beine sind schwarz oder schieferfarben. Den Namen „Breda- Huhn”, welchen diese Race bei den Hühner-Züchtern führt, erhielt dieselbe nach der Stadt Breda in der Provinz Nord-Brabant in Holland, wo dieselbe hauptsächlich gezogen wird. Auch in Belgien wird die Zucht dieser Race eifrig betrieben. 2. Das weisse Brabanter-Napfkamm-Huhn ( Gallus lecanolophus , brabantinus albus). Breda-Huhn. Weisse Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Breda. Boule ä hec de Corneille. Var. Blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 179, 182. Breda-Huhn. Weisse federfüssige Varietät . Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 132. Sicher nur eine Farbenabänderung der vorigen Form, welche durch ihr einfärbig rein weisses Gefieder ausgezeichnet ist und ihre blaulichweissen Beine. In allen übrigen Merkmalen kommt sie vollständig mit derselben überein. Man dürfte wohl kaum einen Irrthum begehen, diese Form für einen Albino zu betrachten. 3. Das gesperberte Brabanter-Napfkamm-Huhn (Gallus lecanolophus, brabantinus undulatus). Boule de Breda. Boule ä hec de Corneille. Var . Coucou ou Boule de Gueldre. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 179, 182. fig. 80. p. 183. (Weibch.) fig. 81. p. 184. (Körperfeder.) IX. Das Napf kämm Huhn. 143 Breda-Huhn. Kuckukfarhene federfüssigc, Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. HI. Aufl. S. 132. Ebenfalls nichts weiter als eine Farbenabänderung des schwar- zen Brabanter Napfkamm-Huhnes, deren Gefieder schwarz und weiss gefleckt oder auch gesperbert ist. Die Beine sind schiefer- farben. Aus den Merkmalen derselben lässt sich ziemlich deutlich ersehen, dass sie eine Blendlingsform sei, die aus der Kreuzung des Napfkamm-Huhnes (Gallus leca,noloplius) mit dem weisschecki- gen geschöpften hochbeinigen Huhne (Gallus Lafayetti, cristatus albo-maculatus) hervorgegangen zu sein scheint. 4. Das^ grauscheckige Geldern-Napfkamm-Huhn ( Gallus lecanolophus , geldrianus einer eo-maculatus), Gelder-Huhn. Graufleckige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle Behoster Holländer. Huhn von Geldern. Oefele. Hühner- volk. S. 69. Huhn von La Fleche. Varietät Poule de la Geld. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Diese dem Brabanter-Napfkamm-Huhne überhaupt und ins- besondere der gesperberten Abänderung (Gallus lecanolophus , brabantinus undulatus) desselben überaus nahestehende und von diesem nur schwer zu unterscheidende Form dürfte — wie es scheint — aus der Vermischung des Napfkamm-Huhnes (Gallus lecanolophus ) mit dem grauscheckigen geschöpften hochbeinigen Huhne (Gallus Lafayetti , cristatus einer eo-maculatus) hervorgegangen sein. Die wenigen Merkmale, welche sie von derselben trennen, sind die kaum merklich längeren Kehllappen, der etwas grössere Federschopf am Scheitel und die helle Färbung der Beine. Das Gefieder ist grau auf schwarzem Grunde gefleckt und die Beine sind weisslich. Diese Race wird beinahe ausschliesslich in der Provinz Geldern in Holland gezogen, daher sie auch von den Hühner- Züchtern „Geldern- Huhn” genannt wird. 5. Das orangebunte Geldern-Napfkamm-Huhn ( Gallus lecanolophus, geldrianus fulvo-varius). Gelder-Huhn. Feuerfarbenfleckiae Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. 144 X. Das Bronze-Huhn. Behoster Holländer. Huhn von Geldern. Oefele. Hülmervolk. 5. 69. Huhn von La Fleche. Varietät Foule de la Geld. Oefele. Hülmervolk. S. 117. Nur durch die Färbung des Gefieders von der vorigen Form verschieden, indem dasselbe nicht schwarz und grau gefleckt, sondern mit rothgelben oder orangefarbenen Flecken auf schwar- zem Grunde gezeichnet ist. Die Beine sind weisslich. Wahrscheinlich ist diese Form ein Produkt der Kreuzung des Napfkamm-Huhnes ( Gallus lecanolophus J mit dem orange- bunten geschöpften hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti, crista- tns fulvo-varius.) 6. Das kahlfüssige Napfkamm-Huhn ( Gallus lecanolophus , laevipes). Belgisches hochbeiniges Huhn. (Gallus Lafayetti. Var. belgica.) Fitz. Führer durch den Zoolog. Garten in München. S. 21. Nr. 9. Breda-Huhn. Kahlfüssige Varietät. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 132. Behoster Holländer. Varietät Elephantenhuhn. Oefele. Hühner- volk. S. 116. Die grosse Aehnlichkeit, welche diese Form fast in allen ihren körperlichen Merkmalen und selbt in der Färbung des Ge- fieders mit dem schwarzen Brabanter-Napfkamm-Huhne (Gallus lecanolophus brabantinus niger J darbietet und die unverkennbare Verwandtschaft mit dem geschöpften hochbeinigen Huhne ( Gallus Lafayetti , cristatus ), die sich in den meisten dieser Merkmale deutlich ausspricht, lassen mit Grund vermuthen, dass sie auf der Kreuzung dieser beiden Formen beruhe. Das einzige Merkmal, wodurch sie sich von der erstgenannten Form unterscheidet, sind ihre kahlen Beine. Das Gefieder ist einfärbig schwarz und die Beine sind schwarz oder schieferfarben. X. Das Bronze-Huhn (Gallus aeneus). Gallus aeneus . Cu vier. Mus. Paris. Gallus aeneus. Temminck. Plaucli. eolor. t. 374. (Männcli.) Gallus aeneus . Reich enb. Naturg. Hühnervögel, t. 240. fig. 2036. (Männcli.) Bronze-Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 181. Nr. 6. X. Das Bronze-Huhn. 145 Bronze-Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. ITT. Aufl. S. 123. Landhuhn. Varietät Bankivahuhn ( Bronzehuhn ). Oefele. Hühnervolk. S. 116. Gewiss eine selbstständige und bis jetzt nur im wild- lebenden Zustande bekannt gewordene Art, welche etwas grösser als das Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva ) ist, daher zu den mittelgrossen Formen unter den Hühnern gehört und sich durch nachstehende Merkmale auszeichnet. Der Oberschnabel ist an seiner Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig, die Läufe verhält- nissmässig etwas kurz und nur von massiger Dicke. Der Kamm ist sehr gross, aufrechtstehend, einfach, blattförmig, vollkommen ganzrandig und hinten in eine Spitze ausgezogen. Die Kehllappen sind mittelgross, doppelt, kurz, dick und abgerundet. Die Augen- gegend, die Wangen und die Kehle sind kahl, und an der Kehle ist kein Federbart, am Scheitel kein Federschopf vorhanden. Die Halsfedern sind ziemlich kurz, breit und unten abgerundet. Der hochgetragene Schwanz ist reichlich mit Sichelfedern besetzt. Die Beine sind kahl, und das Körpergefieder ist glatt anliegend, mit geschlossenen Fahnen. Beim Männchen sind der Kopf, der Hals und der vor- derste Theil des Kückens metallisch glänzend grün mit purpur- farbigem Reflexe, der Mittel- und Hinterrücken, der unterste Theil des Halses und die Brust dunkel schwarz, mit purpurfarbigem und grünlichem Schiller. Die Bürzelfedern sind glänzend dunkel purpurroth und von einem breiten, blass violetrothen Saume um- geben, die Schwanzfedern purpurfarben und grün metallisch schil- lernd. Der Kamm, die Kehllappen und die kahle Haut der Augen- gegend, der Wangen und der Kehle sind glänzend hocliroth. Das Weibchen ist seither noch nicht bekannt geworden. Sumatra ist die Heimath dieser Art, welche von Diard in den Wäldern im Inneren dieser Insel entdeckt und vonTemminck zuerst beschrieben und auch abgebildet wurde. Ob das Huhn, welches von den Malayen auf Sumatra — wie Marsden uns berichtet — mit dem Namen w Ay am-b aro ogo” bezeichnet wird, mit dieser Art identisch sei oder auf das Riesen- Huhn (Gallus giganteusj bezogen werden müsse, ist völlig ungewiss. 1. Das viole thalsige Bronze-Huhn ( Gallus aeneus , Grayi). Gallus aeneus f Gray. Proceedings of the Zool. Soc. with. Illustr. 1849. p. 62. t. 8. (Männch.) Fitzinger: Arten und Raeen der Hühner. 10 146 X. Das Bronze-Hulm. Gallus aeneus f Reichenb. Naturg. Hühnervögel. Novit, t. 239. b 6g. 3541. (Männch.) Gallus aeneus. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 40. Nr. 6. Diese uns erst in neuerer Zeit bekannt gewordene Form, welche bisher nur von Gray beschrieben und abgebildet und von demselben — obgleich mit einigem Zweifel — mit dem in Sumatra heimischen Bronze-Huhne ( Gallus aeneus) für identisch gehalten wurde, gründet sich blos auf ein einziges männliches Exemplar, das im Jahre 1849 von Dr. Mitchill an ihn für den Garten der zoologischen Gesellschaft zu London lebend einge- sendet worden war. Die Merkmale, welche dieser Form eigen sind, sind folgende. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Fiisse vierzehig und die ziemlich kurzen Läufe mässig dick. Der Kamm ist gross, aufrechtstehend einfach, blattförmig, vollkommen ganzrandig und hinten in eine Spitze ausgezogen. Die Kehllappen sind gross, doppelt, länglich- eiförmig und zu beiden Seiten gegen die Wurzel des Unterkiefers zu mit einem kleinen Nebenlappen versehen. Die Gegend um die Augen, die Wangen und die Kehle sind kahl, so wie auch weder ein Federbart an der Kehle, noch ein Federschopf am Scheitel vorhanden ist. Die Halsfedern sind kurz, breit, und am unteren Ende stumpf abgerundet, gleichsam abgestutzt. Der hoch getragene Schwanz ist mit einer reichlichen Anzahl von Sichelfedern besetzt. Die Beine sind kahl, und das Körper- gefieder ist glatt anliegend, mit geschlossenen Federfahnen. Die Halsfedern sind violet, längs des Schaftes mit einem schmalen schwarzen Längsstreifen gezeichnet und am Rande schwarz umsäumt. Der Rücken ist schwarz, mit purpurfarbenem und grünem metallischen Schiller. Die Brust ist röthlicli und jede einzelne Feder an der Spitze mit einem schwarzen Flecken versehen. Die unteren Theile des Körpers sind schwarz und nur in das Schenkelgefieder sind einige röthliche, durchaus ein- färbige Federn eingemengt. Die Bürzelfedern sind purpurglänzend schwarz und von einem breiten violeten Saume umgeben, die Schwanzfedern schwarz mit purpurfarbigem Glanze. Der Kamm, die Kehllappen und die Kehle sind hochroth, und ebenso auch die kahle Augengegend und die Vvrangen. Die Beine sind bräunlich. Ueber die Grösse dieser Form liegt durchaus keine An- gabe vor. X. Das Bronze-Huhn. 147 Ebensowenig ist über das Vaterland derselben etwas bekannt, doch dürfte es kaum einem Zweifel unterliegen, dass ihre Heimath in Sumatra oder Java zu suchen sei, wie denn auch ihre körper- lichen Merkmale ziemlich deutlich darauf schliessen lassen, dass sie aus der Kreuzung des Bronze-Huhnes ( Gallus aeneus J mit dem Gabelschwanz-Huhne ( Gallus furcatus) hervorgegangen zu sein scheint. 2. Das zackenkämmige Bronze-Huhn ( Gallus aeneus, Temminckii). Gallus Temminckii. Gray. Proceedings of tlie Zool. Soc. with Illustr. 1849. p. 62. t. 7. (Männch.) Gallus Temminckii. Reich enb. Naturg. Hühnervögel. Novit, t. 239. b. fig. 3542. (Männch.) Gallus Temminckii. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 39. Nr. 2. Man kennt diese Form bis jetzt blos nach einem einzigen Exemplare, und zwar nach einem Männch en, das im Jahre 1849 aus Batavia im nordwestlichen Theile von Java an die zoologische Gesellschaft zu London gesandt wurde. Gray, der dasselbe beschrieben und auch abgebildet hat, hielt es für eine dem Bronze-Huhne (Gallus aeneus) zwar ähnliche und mit demselben nahe verwandte, aber specifiscli von diesem verschiedene Art, die er vorläufig mit dem Namen ,, Gallus Temminckii ’ bezeichnete. Die Merkmale dieser Form, von der man jedoch nicht mit Bestimmtheit weiss, ob sie eine im wilden Zustande vorkommende oder eine domesticirte Form sei, sind folgende. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig, und die Läufe verhältnissmässig etwas kurz und nur von mässiger Dicke. Der Kamm ist gross, aufrechtstehend, einfach, blattförmig, unregel- mässig gezackt und nach hinten in eine Spitze ausgezogen. Die Kehllappen sind gross, doppelt, von länglich-eiförmiger Gestalt und gegen die Wurzel des Unterkiefers jederseits mit einem klei- nen Nebenlappen versehen. Die Augengegend, die Wangen und die Kehle sind kahl, und weder ein Kehlfederbart, noch ein Feder- schopf am Scheitel sind vorhanden. Die Halsfedern sind kurz, breit und am unteren Ende abgerundet. Der hochgetragene Schwanz ist mit zahlreichen Sichelfedern geziert. Die Beine sind kahl, und das Körpergefieder ist glatt anliegend, mit geschlossenen Fahnen. 10* 148 XI. Das Gabelschwanz-Huhn. Die Halsfedern bieten in ihrer Mitte eine glänzend violete Färbung dar, welche von tiefem Blau umgeben ist, das am untersten Ende am breitesten erscheint, da es sich hier bis an den Schaft erstreckt. Der Aussenrand derselben ist rothgelb gesäumt, doch tritt dieser Saum minder deutlich an den grösseren gegen den Rücken und die Seiten zu gelegenen Federn hervor. Die schmalen verlängerten Rückenfedern sind schwarz und von einem breiten rothgelben Saume umgeben. Die kleinen Deck- federn der Flügel sind tief rothgelb, die grossen violet und schmal schwarz gerandet, einige aber auch von einem rothgelben Saume umgeben. Die Schäfte sind schwarz mit schmalem bräunlich weissen Rande, die Schwingen zweiter Ordnung schwarz und kastanien- braun gerandet. Die Schwanzfedern sind bronzeglänzend schwarz und die dieselben überdeckenden Sichelfedern des Bürzels schwarz, mit breitem violetem Saume. Die Brust und die unteren T heile des Körpers sind mit spitzen verlängerten Federn bedeckt, welche von schwarzer Farbe und mehr oder weniger rothgelb gerandet sind. Der Kamm und die Kehllappen sind hochroth, die Beine bräunlich. Das Weibchen ist seither noch nicht bekannt geworden. Gänzlich unbekannt ist auch die Grösse dieser Form. Dagegen dürfte als sicher angenommen werden, dass Java ihre Heimath sei und aller Wahrscheinlichkeit zufolge ist sie eine Blendlingsform, die vielleicht auf der Anpaarung des Violet- halsigen Bronze-Huhnes ( Gallus aeneus , Grayi) mit dem Zwerg- Dschungel-Huhne ( Gallus Bankiva , pumilio ) beruht. XI. Das Gabelschwanz-Huhn (Gallus furcatus). Phasianus varius. Shaw. Natural. Miscell. t. 353. (Männch.) Gallus javanicus. Horsf. Linnean Transact. V. XIII. p. 185. Gallus varius. Cu vier. Regne anim. Edit. I. T. I. p. 444. Gallus Furcatus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 261. Gallus Furcatus. Temminck. Hist, nat des Gallinaces. T. III. p. 662. Gallus Furcatus. Temminck. Planch. color. t. 483. (Männch.) Gallus furcatus. Gray. Illustr. of Ind. Zool. t. fig. 1. (W ei bch.) Gallus varius. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. III. (1844.) p. 27. XI. Das Gabelschwanz-Huhn. 149 Gallus varius. Reichenb. Naturg. Hühnervögel, t. 240. fig. 2034, 2035. (Männch. Weibch.) Gabelsckwänziaes Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. 8,181. Nr. 7. Gabelschioänziqes Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. 8. 124. Creagrius furcatus. Gloger. Hand- u. Hilfsbuch d. Naturg. p. 387. Gallus varius. Gray, Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 40. Nr. 5. a. b. c. Eine höchst ausgezeichnete und mit keiner anderen zu ver- wechselnde Art, welche bisher blos im wild lebenden Zustande bekannt ist und von der zwar keine unserer so zahlreichen Hühnerformen unmittelbar abgeleitet werden kann, die aber den- noch durch Vermischung mit einer von einer anderen wilden Art abstammenden Form, zur Bildung einer besonderen Race unserer zahmen Hühner beigetragen zu haben scheint. Dieselbe ist eine der kleineren Formen unter den Hühnern und die ihr zukommenden Merkmale sind folgende. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Ftisse vierzehig und die Läufe ziemlich kurz. Der Kamm ist beim Männchen klein, aufrecht- stehend, einfach, blattförmig und ganzrandig, beim Weibchen aber gänzlich fehlend. An der Kehle ist beim Männchen nur ein einziger, unpaariger Kehllappen von geringer Grösse und länglich eiförmiger Gestalt vorhanden, der sich längs der Kehle bis an den Vorderhals hinabzieht und daselbst einige Falten bildet, dem Weibchen aber gänzlich mangelt. Ein Kehlfederbart und ein Federschopf am Scheitel fehlen. Die Augengegend, die Wangen, die Kehle und die Beine sind kahl, und letztere mit sehr schar- fen Sporen bewaffnet. Die Halsfedern sind kurz, gegen die Spitze abgerundet und mit sehr dicht gestellten Fahnen versehen, welche das Aussehen sammtartig gänzender Schuppen haben; und ebenso auch die Federn des Hinterhauptes und des Vorderrückens, welche letzteren jedoch mehr eiförmig sind. Der Hinterrücken und der Bürzel ist mit langen schmalen, gegen den Rand zu zerschlissenen Federn besetzt und von derselben Bildung sind auch die klei- nen und mittleren Deckfedern der Flügel. Das übrige Körper- gefieder ist glatt anliegend und geschlossen. Der aus zwölf Federn bestehende wagrecht getragene Schwanz ist beinahe gabel- förmig getheilt und beim Männchen krümmen sich die über 150 XI. Das Gabelschwanz-Huhn. ihm liegenden Bürzelfedern und oberen Schwanzdeckfedern, je nachdem sie länger oder kürzer sind , mehr oder weniger bogen- förmig über denselben. Die Färbung des Gefieders ist nach dem Geschlechte verschieden. Beim Männchen sind die Federn des Hinterhauptes, des hinteren und seitlichen Theiles des Halses, sowie auch jene des Vorderrückens an der Wurzel flaumartig und hellbraun, gegen die Mitte zu aber glänzend stahlblau mit violetem Schimmer, und von da bis gegen das Ende goldigschimmernd grün, während sie an ihrem Ende mit einem sammtschwarzen Mondflecken gezeichnet sind. Die Federn des Hinterrückens und des Bürzels sind in der Mitte glänzend schwarz mit goldigem Schimmer und die gegen den Rand zu zerschlissenen Fahnen derselben sind ocher- gelb umsäumt. Die kleinen und mittleren Deckfedern der Flü- gel sind in der Mitte schwarz und von einem schmalen lebhaft orangerothen Saume umgeben, die grossen Schwingen braun- schwarz und die Schwingen zweiter Ordnung goldschimmernd schwarz. Brust, Vorder- und Hinterbauch sind schwarz, die grossen Bürzelfedern, die oberen Deckfedern des Schwanzes und die Schwanzfedern grün mit stahlblauem und goldigem Schimmer. Der Kamm und der Kehllappen sind lebhaft violetroth und ebenso auch die Wangen, die Kehle und der Vorderhals. Die Beine und der Schnabel sind braungelb, die Iris ist hellgelb. Beim Weibchen sind die Scheitelfedern und jene des Hinterhalses braungrau. Ueber den Augen befindet sich eine Querreihe gelblichrother Federn und die Kehle ist weiss. Die Brust, der Vorder- und Hinterbauch sind graulich-isabellfarben und nur die Brustfedern sind schwärzlich gesäumt. Der Rücken und die kleinen Deckfedern der Flügel sind dunkelgrün mit gol- digem Schimmer und die einzelnen Federn sind der Quere nach von graubraunen Fleckchen und in der Mitte von einem gelb- lichen Längsstreifen durchzogen. Die grossen Flügeldeckfedern und die Schwingen zweiter Ordnung sind schwarz mit goldgrünem Schiller, der Quere nach gelblich gewellt und endigen in eine gelbliche Spitze. Die grossen Schwungfedern sind hell graubraun, die Schwanzfedern braun mit schwachem grünen Schiller und hellröthlich gesäumt. Die kahle Gegend um die Augen und eine sehr kleine Stelle hinter denselben ist von schwärzlichblauer Farbe. Die Beine und der Schnabel sind braun. Temminck gibt die Länge des Männchens von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende mit 2' an, jene des Weib- chens mit V 2". XII. Das Dschungel-Huhn. 151 D as Vaterland dieser Art ist Java, wo dieselbe in den grossen Wäldern im Inneren dieser Insel und vorzüglich an den Rändern des Gehölzes und der Dschungel an ge troffen und von den Eingeborenen ,,Ayain - alas” d. i. ,,Waldhuhn” genannt wird. Dem Britischen Museum wurden auch einige Exemplare derselben aus China eingesendet, doch stammen dieselben wohl kaum aus diesem Lande. XII. Das Dschungel-Huhn (Gallus Bankiva). Tetrao ferrugineus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 761. Nr. 44. Perdix ferruginea. Latham. Index ornithol. V. II. p. 651. Hackled Partridge. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 766. t. 66. (Weibch.) Grande Caille de la Chine. Sonne rat. Voy. aux Indes Orient. V. II. p. 171. Coq et Poule Bankiva. Gallus Bankiva. Temminck. Hist, nat. des Gallinaces. T. II. p. 87. Gallus Bankiva. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 654. Tetrao f er rugineus. Latham. Hist, of Birds. t. 129. (Weibch.) Gallus ferrugineus. Gray. Illustr. of Ind. Zool. t. 48. Hg. 8. (Weibch.) Gallus Bankiva. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. III. (1844.) p. 27. a j. Tetrao ferrugineus. Reichenb. Naturg. Hühnervögel, t. 198. %. 1784, 1735.' (Weibch.) Gallus Bankiva Reichenb. Naturg. Hühnervögel. S. 241. Hg. 2038. (Männch.) %. 2039, 2040. (Weibch.) Bantam. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 1. Javanisches Huhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 118. t. 14. (Männch.) Bankiva-Huhn oder wildes Huhn von Java . ( Gallus bankiva.) Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 180. Nr. 5. Gallus Bankiva. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 105. Bankiva-Huhn oder wildes Huhn von Jawa. ( Gallus bankiva.) Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 123. Landhuhn. Varietät Bankivahuhn oder Dschungelhuhn , auch Sonneratshuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115, 116, 120. Gallus Bankiva. Jardine et Selby. Illustr. of Ornithol. t. 139. (Männch.) 152 XII. Das Dschungel-Huhn. Gallus ferrugineus . Blyth. Catal. of Birds. p. 243. Gallus ferrugineus. Gray. Birds of the Brit/ Mus. P. V. (1867.) p. 37. Nr. 1. Eine der kleinsten Arten unter den Hühnern, welche auch dermalen noch im wilden oder freien Naturzustände lebend an- getroffen wird und sich durch folgende Merkmale auszeichnet. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig, die Läufe ziem- lich kurz. Der Kamm ist beim Männchen verhältnissmässig ziemlich gross, aufrechtstehend, doppelt, unregelmässig gezackt, nelkenförmig, und hinten in eine Spitze ausgezogen, und die Kehllappen sind gross, doppelt, kurz und gerundet. Beim W eib- chen dagegen sind Kamm sowohl als Kehllappen weit minder stark entwickelt. Die Augengegend, die Wangen und die Kehle sind kahl, und ebenso auch die Beine, doch ist die Kehle beim Weibchen mit kleinen, von einander entfernt stehenden Feder- chen besetzt, welche der Quere nach vertheilt sind. Ein Kehl- federbart mangelt gänzlich und ebenso auch ein Federschopf am Scheitel. Die Halsfedern sind mittellang, an der Spitze etwas ausgebreitet und abgerundet, die Nackenfedern zerschlissen, mit völlig von einander geschiedenen Fahnen herabhängend. Das Körpergefieder ist glatt anliegend und geschlossen. Die Färbung ist nach dem Geschlechte verschieden. Beim Männchen ist das Gefieder des Kopfes und des Halses hell goldglänzend orangeroth und von derselben Färbung sind auch die langen Federn des Hinterrückens, welche den Bürzel überdecken. Der Vorderrücken ist blaulichschwarz, der Mittelrücken, sowie auch die kleinen und mittleren Flügeldeck- federn sind dunkel kastanienbraun mit Purpurglanze, und die grossen Flügeldeckfedern stahlblauschwarz und grün metallisch glänzend. Die grossen Schwingen und die Schwingen zweiter Ordnung sind an der Innenfahne blaulichschwarz, erstere an der Aussenfahne blassröthlich- oder rostgelb, letztere aber dunkler und mehr kastanienbraun. Die Brust ist schwarz mit schwachem goldgrünen Schiller , der Bauch, das Schenkelgefieder und der Steiss sind dunkel braunschwarz. Der ziemlich wagrecht ge- tragene Schwanz ist nur mit wenigen schwarzen, grün und blau schillernden Sichelfedern geziert. Der Kamm, die Kehllappen, die kahle Haut der Augengegend, der Wangen und der Kehle sind mehr oder weniger lebhaft roth, die Beine sind schwärzlichgrau, die Iris ist gelb. XII. Das Dschungel-Huhn. 153 Das Weibchen ist beträchtlich kleiner und kommt bezüg- lich seiner Färbung mit dem Weibchen gewisser Varietäten des gemeinen Land-Huhnes ( Gallus gallinaceus ) nahezu völlig überein, so dass es oft schwer wäre, beide von einander zu unterscheiden, wenn nicht die Verschiedenheit in der Kammbildung und die mehr wagrechte Stellung des Schwanzes sichere Anhaltspunkte hierzu bieten würden. Der Hinterhals, die Deckfedern der Flügel, der Bürzel und der Schwanz sind schmutzig bräunlichgrau oder dunkel bräunlich- aschgrau und mit zahlreichen schwarzen Zackenflecken gezeichnet. Dieselbe Farbe und Zeichnung bietet auch der Rücken dar, doch ist die letztere bisweilen auch rothbraun. Die Federn am unteren Theile des Halses sind in der Mitte schwarz und ochergelb ge- randet. Brust und Bauch sind licht röthlich -gelbbraun oder isabellfarben und jede einzelne Feder ist mit einem viel helleren Schaftstriche versehen, wodurch dieselben gleichsam weisslich geflammt erscheinen. Die Schwingen sind aschgrau. Der Verbreitungsbezirk dieser Hühnerart ist ein sehr weit ausgedehnter, denn sie kommt nicht nur — wie uns Temminck der sie zuerst beschrieben, berichtet — in den grossen Wäldern im Inneren von Java und vorzüglich an deren Rändern vor, wo sie von Leschenault entdeckt wurde, sondern auch — wie wir durch Gray erfuhren — auf dem Festlande von Ost-Indien, wo sie im Westen nordwärts bis nach Nepal und im Osten südwärts bis auf die Halbinsel Malakka hinab reicht, während sie gegen Norden hin vielleicht sogar noch im südlichen Theile von China angetroffen wird. Der Name, welchen sie bei den malayischen Eingebornen m Inneren von Java führt, ist „Ayam-Ban kiva” oder „Ayamutan”. Unzweifelhaft muss diese im wilden Zustande vorkommende Art als die Stammart einer nicht geringen Anzahl verschiedener Formen unserer zahmen Hühner-Racen betrachtet werden. Die von ihr abstammenden Formen sind folgende. 1. Das schwarzbrüstige Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva, melano ster non ). Sebriglit- Bantam- oder Sebright- Dschungel-Huhn. Schwarzbrüstige rothe Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 178. Nr. 4. Diese dem noch heut zu Tage wild vorkommenden Dschungel- Huhne (Gallus Bankiva ) sehr ähnliche Form bietet so wie dieses, am Kopfe und dem Halse eine goldglänzend orangerothe Färbung 154 XII. Das Dschungel-Huhn. dar. Der Vorderrücken ist blauschwarz, der Mittelrücken und die kleinen und mittleren Deckfedern der Flügel sind dunkelkastanien- braun , die grossen Flügeldeckfedern stahlblau und ebenso sind auch die Schwingen, doch sind jene der zweiten Ordnung von einem breiten kastanienbraunen Saume umgeben, die grossen Schwingen aber blass röthlicligelb gesäumt. Brust und Schwanz sind schwarz, letzterer mit grünem und blauem metallischem Schiller, Der Bauch ist braun, die Beine sind grau, die kahle Haut der Augengegend, der Wangen und der Kehle roth. Die höchst geringen Abweichungen, welche diese Form von ihrer Stammart zeigt, scheinen blos in Folge des Ueberganges derselben in den Hausstand und die hierdurch bedingte ver- änderte Lebensweise erfolgt zu sein. Ihre Verpflanzung nach Europa dürfte schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts stattgefunden haben, wohin sie — wie es scheint — zuerst durch die Portugiesen von Java gebracht wurde. 2. Das goldfarbige Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva , aurata). Phasianus Gallus . Var. Yj. Pumilio. Latham. Index ornithol. V. II. p. 627. Nr. 1. yj. Wild Code. Var. F. Dwarf Cock . Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 705. Nr. 1. F. Coq vulgaire nain. Gallus pumilio. Var. ä crete double. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 244. Gallus Bankiva. Var. D. Pumilio. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 658. D. Bantam-Huhn. Var. Gold-Bantam. Lichten st. u. Win ekler. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. S. 7. Nr. VII. t. 6. (Männch. Weibch.) Bantam. Schwarz und goldgelbe Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 1. t. 1. fig. 3. (Männch. Weibch.) Sehr ight- Bantam. Goldgesäumte Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 113. T. 8. (Männch.) Sebr ight- Bantam- oder Sebright-Dschungel-Huhn. Goldglänzende Varietät. Gauss. Hühuerhof. II. Aufl. S. 178. Nr. 4. Poule de Bantam. Var. Doree. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 254. Gold- Bantam- Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. 8. 122. Bantam. Varietät Sebr ight- Huhn. Oefele. Hühnervolk. 8. 119. XII. Das Dschungel- Huhn. 155 Bantam. Varietät Gold-Bantam. Oe feie. Hühnervolk. S. 76. fig. 18. S. 78. (Männch.) fig. 19. S. 79. (Weibch.) Buntes Zwerg- oder Bantam-Huhn, auch Dschungel-Huhn und Sehr ight- Huhn ( Gallus Bankiva , variaj, Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 35. Obgleich diese Form, welche eine besondere Race zu bilden scheint, in allen ihren Hauptmerkmalen mit der vorhergehenden beinahe vollkommen übereinstimmt, so weicht sie doch ausser der verschiedenen Färbung und Zeichnung ihres Gefieders, wesentlich dadurch von derselben ab, dass der Schwanz des Männchens höchstens zwei längere Sichelfedern darbietet, meistens aber gänz- lich derselben entbehrt. Die Grundfarbe des Gefieders ist goldglänzend bräunlich- orangegelb und jede einzelne Feder , auch selbst die Hals-, Flügel- und Schwanzfedern, sind von einem schwarzen, nach Innen zu in Dunkelbraun übergehenden Saume umgeben, oder an ihrem Ende mit einem grösseren schwarzen Punktflecken gezeichnet. Die Beine sind licht schwärzlichblau. Das Weibchen ist ebenso, aber matter gefärbt. Nolan gibt die Höhe des Männchens mit ungefähr 1', das Gewicht mit beiläufig 1 Pfund 12 Loth an. Nach Drechsler beträgt die Höhe ungefähr 8 — -10", das Gewicht nur wenig über ein Pfund, während der Angabe Löff- ler’s zufolge das Gewicht des Männchens nicht über 20 Loth, jenes des Weibchens nicht über 1 Pfund betragen soll. Sicher wurde diese Race nur durch Zucht und Cultur unter veränderten Bodenverhältnissen und verschiedener Nahrung erzielt. Die Engländer, welche fast sämmtliche Zwergformen der Hühner unter dem gemeinschaftlichen Namen „Bantam” zu- sammenfassen, pflegen nicht nur diese Form, sondern auch alle ihre Farbenvarietäten mit der Benennung ,,Seb right- Ban tarn” zu bezeichnen, da sie mit derselben zuerst durch Sir John Seb right bekannt geworden sind, der sie zu Anfang des gegen wärtigen Jahrhunderts aus Ost-Indien nach England gebracht haben soll. 3. Das silberfarbige Dschungel-Huhn (Gallus Bankiva , argentata ). Bantam-Huhn. Var. Silber -Bantam. Lichtenst. u. Winckler. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. S. 7. Nr. VII. t. 6. (Männch. Weibch.) 156 XU. Das Dschungel-Hahn. Bantam. Schwarz und weisse Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. 8. 1. Sebright -Bantam. Silber gesäumte Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Auf!. 8. 113 t. 9. (Männch. Weibch.) Sebright- Bantam- oder Sebright-Dschungel-Huhn. Silberglänzende Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. 8. 178. Nr. 4. t. 11. fig. 19. (Männch. Weibch.) Poide de Bantam. Var. Argentee. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 254. fig. 107. p. 255. (Halsfeder.) fig. 108. p. 256. (Brustfeder.) fig. 109. p. 256. (Achselfeder.) fig. 110. p. 257. (Flügeldeckfeder.) fig. 111. p. 258. (Schwungfeder.) fig. 112. p. 259. (Schenkelfeder.) Silber -Bantam- Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. 8. 122. t. 10. fig. 19. (Männch. Weibch.) Bantam. Varietät Silber -Bantam. Oefele. Hühnervolk. 8. 76. Vom goldfarbigen Dschungel-Huhne nur durch die Grund- farbe des Gefieders verschieden, indem dieselbe nicht gold- glänzend bräunlich-orangegelb, sondern glänzend silberweiss oder auch schwach hellgelblich überflogen erscheint, während die schwarze Zeichnung genau dieselbe ist, wie bei der genannten Varietät. 4, Das röthlichgelbe Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva , helvola). Bantam-Huhn. Nanking farbige Varietät. Lichten st. u. Win ek- ler. Veredelte Hühnerzucht. Heft 1. S. 7. Nr. VII. Bantamhuhn. Varietät Gelbes oder Nanking -Bantam. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. 8. 111. Sebright- Bantam- oder Sebright-Dschungel-Huhn. Nanking farbige Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. 8. 179. Nr. 4. Gelbliches Bantam-Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. 8. 122. Eine der schönsten unter den mannigfaltigen Farbenabän- derungen des Dschungel-Huhnes , deren goldglänzendes licht röth- lich-weissgelbes Gefieder durchaus einfarbig ist. 5. Das weisse Dschungel-Huhn (Gallus Bankiva, alha). Bantam-Huhn. Weisse Varietät. Lichtenst. u. Win ekler. Veredelte Hühnerzucht. Heft I. 8. 7. Nr. VH. XII. Das Dschungel-Huhn. 157 Sebright-Bantam. Varietät Weisses Bantam . Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 115. Sebright-Bantam- oder Sebright- Dschungel- Huhn. Weisse Varietät. Gau ss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 179. Nr. 4. Poule de Bantam. Var. Blanche. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 254. Weisses Bantam-Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 122. Bantam. Varietät Weisses Bantam. Oefele. Hühnervolk. S. 77. Nur eine Farbenabänderung des Dschungel-Huhnes, aus- gezeichnet durch die einfärbig reinweisse Färbung ihres durch- aus glanzlosen Gefieders. 6. Das schwarze Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva 7 nigra). Bantam. Schwarze Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 1. Sebright-Bantam. Varietät Schwarzes Bantam. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 113. Sebright-Bantam- oder Sebright-Dschungel-Huhn. Schwarze Va- rietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 178. Nr. 4. Poule de Bantam. Var. Noire. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. 254. Schumrzes Bantam-Huhn . Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 122. Bantam. Varietät Schwarzes Bantam . Oefele. Hühner- volk. S. 77. Desgleichen nur eine Farbenabänderung des Dschungel- Huhnes , von einfärbig schwarzem , metallisch schimmerndem Gefieder, das jedoch beim Weibchen matter ist. 7. Das türkische Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva , turcica). Gallus Turcicus. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 6. fig. p. 314. (Männch.) Gallus variegatus. Jonston. Hist. nat. de avibus. t. 30. Turkish Cock and Hen. Willughby. Ornithol. p. 156. Coq et la Poide de Turquie. Gallus Turcicus. Brisson. Ornithol. T. I. p. 170. Nr. 1. Var. D. Coq de Turquie. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 182. Nr. 11. 158 XTI. Das Dschungel -Huhn. Phasianus Gallus turcicus . Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. n. p. 739. Nr. 1. x. Phasianus Gallus. Var. x. turcicus. Latliam. Index ornithol. V. II. p. 627. Nr. 1. x. Wild Coclc. Var. J. Turkish Cock. Latliam. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 707. Nr. 1. J. Coq vulgaire dit de Turquie. Gallus turcicus. Var. ä pieds lisses. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 242. Gallus Bankiva. Var . C. Pusillus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. IIT. p. 657. C. Türkisches Zwerg-Huhn. (Gallus Bankiva. Var. domestica turcica.) Fitz. Führer durch den Zoolog. Garten in München. S. 22. Nr. 14. Ungeachtet der auffallenden Aehnlichkeit, welche diese Form mit mehreren Abänderungen des domesticirten Dschungel-Huhnes ( Gallus Bankiva ) zeigt, so stellt sie sich dennoch bei einer genaueren Vergleichung als eine von denselben verschiedene Pace dar, welche zwar so manche Merkmale mit der genannten Art gemein hat, aber auch einige dem gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceusj zukommende Kennzeichen in sich vereinigt und gleichsam beide Arten mit einander zu verbinden scheint. Man ist daher zu der Annahme berechtigt, dass sie das Produkt der Kreuzung dieser beiden Arten und zwar aus der Vermischung des schwarzbrüstigen Dschungel-Huhnes (Gallus Ban- kiva, melanosternon ) mit dem rosenkämmigen gemeinen Land- Huhne ( Gallus gallinaceus , carunculoius ) hervorgegangen sei. Von der erstgenannten Form unterscheidet sie sich haupt- sächlich dadurch, dass sie etwas grösser ist, ihre Läufe verhält- nissmässig länger sind, die Halsfedern länger, schmäler und auch spitzer erscheinen, und der mehr senkrecht getragene Schwanz beim Männchen reichlich mit Sichelfedern besetzt ist. Von der letztgenannten Form ist sie durch die viel geringere Grösse, den kleineren Kamm, weit kürzere Kelillappen und die kürzeren Läufe verschieden. Die Färbung des Gefieders ist meistens bunt und zwar ge- wöhnlich aus goldglänzend Rothgelb, Weiss und Schwarz ge- mischt, oder auch weiss und schwarz gefleckt oder gesprenkelt, seltener dagegen einfarbig. Die Beine sind blaugrau. Ihren Namen verdankt diese ßace der Türkei, in welcher sie zuerst gezogen worden zu sein scheint. XII. Das Dschungel-Huhn. 159 8. Das blattkämmige türkische Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva, turcica phyllolopha) . Gallus Turcicus. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 6. fig. p. 315. (Weibch.) Turkisli Cock and Hen. Willughby. Ornithol. p. 156. Coq et la Poule de Turquie. Gallus Turcicus. Brisson. Ornithol. T. I. p. 170. Nr. 1. Var. D. Coq de Turquie. Buffo n. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 182. Nr. 11. Phasianus Gallus turcicus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 739. Nr. 1. x. Phasianus Gallus. Var. l. turcicus. Latham. Index ornithol. V. II. p. 627. Nr. 1. /. Wild Cock. Var. J. Turkisli Cock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 707. Nr. 1. J. Coq vulgaire dit de Turquie. Gallus turcicus. Var. ä pieds lisses. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 242. Gallus Bankiva. Var. C. Pusillus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 657. C. Gallus ferrugineus. Var. a. Hybrid with Bankiva. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 39. Nr. 1. a. m. Alle Kennzeichen, welche diese Form darbietet, deuten darauf hin, dass sie eine Blendlingsrace sei, die durch Anpaarung des türkischen Dschungel-Huhnes ( Gallus Bankiva , turcica ) mit dem gemeinen Land-Huhne ( Gallus gallinaceus ) erzielt worden ist. Mit der erstgenannten Form fast särnmtliche Merkmale thei- lend, und auch in der Grösse, sowie in der Färbung des Ge- fieders und der Beine nahezu vollständig mit derselben überein - kommend, unterscheidet sie sich von ihr nur durch ihren zwar ebenso grossen und aufrechtstehenden, aber einfachen blattförmi- gen und gezackten Kamm, während sie von der letztgenannten Form durch die weit geringere Körpergrösse, den kleineren Kamm die viel kürzeren Kehllappen und die auch etwas minder langen Läufe deutlich verschieden ist. 9. Das schopfige türkische Dschungel-Huhn (Gallus Bankiva , turcica cristata). Gallus Turcicus. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 6. fig. 316. (Weibch.) Turkish Cock and Hen. Willughby. Ornithol. p. 156. IGO XII. Das Dschungel-Huhn. Coq et la Poule de Turquie. Gallus Turcicus. Brisson. Ornithol. T. T. p. 170. Nr. 1. Var. D. Coq de Turquie. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 182. Nr. 11. Pliasianus Gallus turcicus. Gmelin. Linne. Syst. nat. T. I. P. II. p. 739. Nr. 1. x. Phasianus Gallus. Var. x. turcicus. Latliam. Index ornithol. V. II. p. 627. Nr. 1. x. Wild Cock . Var . J. Turkish Cock. Latliam. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 707. Nr. 1. J. Coq vulgaire dit de Turquie. Gallus turcicus. Var. ä pieds lisses. Tomminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 242. Gallus Bankiva. Var. C. Pusillus. Temminck. Hist nat. des Gallinaces. T. III. p. 657. C. Gallus doinesticus bantamensis. Reichenb. Naturg. Hühner- vögel. t. 246. fig. 2092, 2094. (Weibch.) %. 2093. (Männeh.) Die einzigen Merkmale, wodurch sich diese Form von dem battkämmigen türkischen Dschungel-Huhne ( Gallus Bankiva ; turcica phylloloplia ) unterscheidet, sind der grössere einfache blattförmige und gezackte, meist nach einer Seite überhängende Kamm und ein kleiner kurzer, weit nach rückwärts gestellter Federschopf am Scheitel, der glatt am Hinterhaupt anliegt und wie abgestutzt erscheint. Sie ist unzweifelhaft ein Blendling, der aller Wahrscheinlich- keit nach auf der Vermischung der genannten Form mit dem schopfigen Land-Huhne (Gallus gallinaceus, cristatusj beruht. Die Färbung des Gefieders ist sehr verschieden und in der Regel bunt, meist aber weiss und schwarz gesprenkelt, und am Halse gelblichweiss. Die Beine sind blaulichgrau. 10. Das kurzfüssige türkische Dschungel-Huhn (Gallus Bankiva, turcica brevipes). Poule de Cour te- Patte. Jacque. Poulailler. II. Edit. p. 125, 253. Die nahe Verwandtschaft, welche diese Form in ihren Merk- malen einerseits mit dem türkischen Dschungel-Huhne (Gallus Bankiva , turcica ), andererseits mit dem rosenkämmigen schopfigen Land-Huhne (Gallus gallinaceus , cristatus carunculatusj erkennen lässt, gibt der Vermuthung Raum, dass sie der gegenseitigen Vermischung dieser beiden Hühnerformen ihre Entstehung zu ver- danken hat. XII. Das Dschungel -Huhn. 161 Vom türkischen Dschungel-Huhne, mit welchem sie die aller- meisten Kennzeichen (heilt und auch den doppelten nelkenförmi- gen Kamm gemein hat, unterscheidet sie sich blos durch einen kleinen kurzen, weit nach rückwärts gestellten und glatt am Hinterhaupte anliegenden, abgestutzten Scheitelfederschopf; vom rosenkämmigen schopfigen Land-Huhne hauptsächlich durch die merklich geringere Grösse und ihre kürzeren Läufe. Bezüglich der Färbung des Gefieders bietet sie dieselbe Mannigfaltigkeit wie die beiden genannten Racen dar. 11. Das Zwerg-Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva , pumilio). Coq vulgaire nain. Gallus pumilio Var. ä crHe simple. Tem- minck. Hist. nafc. des Gallinaces. T. IT. p. 244. Gallus Bankiva. Var. D. Pumilio. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 658. D. Gallus Bankiva. Bantam. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. III. (1844.) p. 28. 1 — p. Bantam. Varietät mit einfachem Kamme. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 1 . Poule de Java. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Einfachkämmiges Bantam-Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 122. Gallus ferrugineus. Var. a. Bantam. Gray. Birds of the Brit. Mus. V. (1867.) p. 38. Nr. 1. b. c. d. h. k. Dieses Huhn scheint eine Bastardform zu sein, welche viel- leicht aus der Vermischung irgend einer der auf Java zahm gehaltenen bunten Formen des Dschungel-Huhnes ( Gallus Bankiva ) mit dem daselbst wild vorkommenden Gabelschwanz-Huhne ( Gallus furcatus) hervorgegangen ist. Auch sie gehört zu den kleinsten Formen unter den Hüh- nern, obgleich sie ihrer etwas höheren Läufe wegen grösser als die erstgenannte Art erscheint. Die Hauptmerkmale, durch welche sie sich von dieser unter- scheidet, sind der etwas grössere aufrechtstehende einfache, ge- zackte blattförmige Kamm, die kürzeren und noch mehr abge- rundeten Halsfedern, die längeren hängenden und mit den Spitzen beinahe zusammenstossenden Flügel und der hochgetragene, höchstens mit zwei Sichelfedern versehene Schwanz, die häufig aber auch gänzlich fehlen. Fitzinger: Arten und Racen der Hühner. 11 16-2 XII. Das Dschungel-Huhn. 12. Das goldfarbige Zwerg-Dschungel-Huhn (Gallus Bankiva , pumilio auratus). Bantam. Schwarz und goldgelbe Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 1. Bantam- Huhn. Schwarz und goldfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Java. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Diese schöne, dem goldfarbigen Dschungel-Huhne (Gallus Bankiva , aurata ) sehr ähnliche Race unterscheidet sich von dem- selben einzig und allein nur durch die Merkmale, welche das Zwerg-Dschungel-Huhn überhaupt vom Dschungel-Huhne trennen. Farbe und Zeichnung sind genau dieselben, wie bei der genannten Race, denn jede einzelne Feder des goldglänzenden bräunlich- orangegelben Gefieders ist ringsum schwarz gesäumt oder an ihrem Ende mit einem grösseren schwarzen Punktflecken gezeichnet. Die Beine sind licht schwärzlich- oder schieferblau. 13. Das silberfarbige Zwerg-Dschungel-Huhn (Gallus Bankiva , pumilio argentatus ). Bantam. Schwarz und weisse Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 1. Bantam- Huhn. Schwarz und silberfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Java. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Offenbar nur eine Farben- Varietät des Zwerg-Dschungel- Huhnes, die sich blos durch die verschiedene Grundfarbe des Gefieders von dem goldfarbigen unterscheidet und auf glänzend silberweissem oder bisweilen auch sehr schwach hellgelblich über- flogenem Grunde dieselbe schwarze Farbenzeichnung darbietet. 14. Das hellgelbe Zwerg-Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva , pumilio lutescens) . Bantam. Schwarz und strohgelbe Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 1 . Bantam-Huhn. Schwarz und schwefelfarbige Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Java. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Von der vorigen Varietät nur dadurch verschieden, dass die Grundfarbe des Gefieders, bei übrigens gleicher schwarzer Zeichnung, XTT. Das Dschungel-Huhn. 163 nicht silberweiss oder nur sehr schwach lichtgelblich überflogen, sondern hellgelb und beinahe schwefelfarben ist. 15. Das braune Zwerg-Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva, pumilio bruneus). Bantam-Hulm. Rebhuhnfarbige Varietät . Lichtenst. u. Win ek- ler. Veredelte Hühnerzucht. Heft 1. S. 7. Nr. VII. Bantamhuhn. Varietät Braunes oder Rehhuhn- Bantam. Löff- ler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 112. Boule de Java. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Auch diese Varietät des Zwerg-Dschungel-Hulines ist nur durch die abweichende Färbung des Gefieders verschieden, das auf lichtbraunem Grunde dieselbe schwarze Zeichnung darbietet. 16. Das orangefarbige Zwerg-Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva, pumilio aurantius). Bantamhuhn. Roth orangegelbe Varietät. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 111. Poule de Java. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Eine der schönsten unter den vielen Farbenabänderungen des Zwerg-Dschungel-Huhnes, ausgezeichnet durch ihr einfärbiges goldglänzendes Gefieder, das beim Männchen von lebhaft roth- orangegelber Farbe ist und auf den Flügeldecken in’s Grüne, Blaue und Violete schillert, während die kahle Haut der Augen- gegend, der Wangen und der Kehle hoch scharlachrotli und die Beine licht blaulichsehwarz gefärbt erscheinen. Beim Weibchen bietet das Gefieder eine goldglänzend weisslichgelbe Färbung dar, die Beine sind mattblau und der Kamm ist kleiner. 17. Das schwarze Zwerg-Dschungel-Huhn ( Gallus Bankiva, pumilio niger ). Java-Huhn. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Java. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Wie das vorige, nur eine Varietät des Zwerg-Dschungel" Huhnes, von einfärbig schwarzem, metallisch glänzendem Gefie- der, das beim Weibchen aber matter erscheint. 164 XI I. Das Dscliungel-Huhn. 18. Das weisse Zwerg-Bschungel-Huhn ( Gallus Bankiva, pumilio albus). Java-Huhn. Löffler. Classif. Tabelle. Poule de Java. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Ebenfalls eine Varietät des Zwerg-Dschungel-Huhnes, welche durch ihr einfarbig inattweisses Gefieder ausgezeichnet ist und daher als ein vollkommener Albino betrachtet werden kann. 19. Das aegyptische Zwerg-Dschungel-Huhn (Gallus Bankiva , pumilio aegyptiacus) . Aegyptisches Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. 111. Aufl. S. 136. So mangelhaft unsere bisherige Kenntniss von dieser Hühner form auch ist, so reichen doch die wenigen uns bekannt gewor- denen Merkmale derselben hin, über ihre Abstammung mit ziem- licher Sicherheit einen Schluss zu ziehen und man dürfte kaum einen Irrthum begehen, wenn man in ihr einen Bastard des Zwerg-Dschungel-Huhnes (Gallus Bankiva , pumilio) mit unserem europäischen gemeinen Land- Huhne (Gallus gallinaceus) erblicken würde, welche beiden Formen schon in sehr alter Zeit nach Aegypten gelangt sein mochten. Insbesondere scheint es aber die weisse Abänderung dieser beiden Hühner gewesen zu sein, durch deren Kreuzung diese Blendlingsform erzielt wurde. Bezüglich ihrer Merkmale bildet sie gleichsam ein Mittelglied zwischen diesen beiden Bacen und unterscheidet sich von der ersteren, welche sie übrigens an Grösse nur wenig übertrifft, durch den zwar ebenso gestalteten, aber merklich grösseren Kamm, grössere und längere Kehllappen, längere, schmälere und spitzere Halsfedern, den reichlich mit Sichelfedern gezierten Schwanz und höhere Beine. Von der letzteren Race trennen sie die weit geringere Körpergrösse, der minder grosse Kamm, die kleineren und kür- zeren Kehllappen und die etwas kürzeren und breiteren Hals- federn. Die Färbung des Gefieders ist meist einfarbig weiss, doch kommen auch andere Farbenabänderungen vor. Wie schon aus der Benennung dieses Huhnes zu entnehmen ist, wird die Zucht desselben beinahe ausschliesslich in Aegypten betrieben. XIII. Das Zwerg-Huhn. 165 XIII. Das Zwerg-Huhn (Gallus plumipes). Boughfooted Cock and Hen. Willughbv. Ornithol. p. 156. Kleiner Hahn mit rauchen Füssen. Frisch. Vögel in Deutschi, t. 156. (Männch.) t. 157. (Weibch.) Coq patu et la Foule patue. Gallus Plumipes. Brisson. Ornithol. T. 1. p. 272. Nr. 2. Var. E. A. Foule 7iaine de Java. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 179. Nr. 1. Phasianus Gallus plumipes. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 738. Nr. 1. i. Wild Cock. Var. H Pough-footed Cock. Latham, Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 706. Nr. 1 H. Phasianus Gallus. Var. i. plumipes. Lat h am. Index ornithol. V. II. p. 627. Nr. 1. t. Coq vulgaire dit de Turquie. Gallus turcicus. Var. ä pieds emplumes ou de Bantam. Temminck. Hist, nat des Gallinaces. T. II. p. 213. Gallus Bankiva. Var. C. Pusillus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 657. C. Englisches Zwerghuhn, Drechsler. Zucht-Hühner. S. 2. Zwerghahn. Kleine Varietät. Löffler. In Deutschi. vor- kommende Racen des Haushahn’s. S 20. Nr. 6. Bantamhuhn. Varietät mit befiederten Beinen. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 115. Behostes Bantam-Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl S. 179. Nr. 4. Poide Haine , pattue anglaise. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Rauhfüssiges Ziverg-Hvhn (Gallus Bankiva . Var. plumipes J. Fitz. Führer durch den Zoolog. Garten in München. S. 22. Nr. 15. Federfüssiges Bantam-Huhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 122. Englisches Zwerghuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 80, 120. Däslehühnchen oder Erdhuhn, auch Gestiefeltes Huhn, Kanis- hühnchen, Kriechhuhn und Schotthähnchen. Oefele. Hühnervolk. S. 116, 117, 118, 119. Unstreitig die kleinste unter allen uns bis jetzt bekannt gewordenen Hühnerformen und zugleich der Repräsentant einer selbstständigen Art, welche von keiner anderen abgeleitet werden kann, schon seit sehr geraumer Zeit vollständig in den Hausstand XIII. Das Zwerg-Huhn. 1 66 übergegangen ist und daher auch nirgends mehr im wild leben- den Zustande angetroffen wird. Die ihr zukommenden Merkmale sind folgende. Der Oberschnabel ist an seiner Wurzel glatt und abgerun- bet, die Nasenlöcher sind eng, die Ftisse vierzehig, die Läufe kurz. Der Kamm ist beim Männchen ziemlich gross, aufrecht- stehend, einfach, blattförmig und gezackt, beim Weibchen aber deträchtlich kleiner. Die Kehllappen sind doppelt, beim Männ- chen mittelgross, verhältnissmässig kurz und rundlich, beim Weibchen jedoch bedeutend kleiner. An der Kehle ist kein Federbart, am Scheitel kein Federschopf vorhanden. Die Hals- federn sind sehr lang, schmal und spitz, und die Beine an der Aussenseite sehr stark und bis an die Zehen befiedert, wobei die langen abstehenden Federn bis auf den Boden reichen. Die Augengegend und die Wangen sind beinahe vollständig kahl, da nur letztere mit sehr feinen zerstreut stehenden Federchen besetzt sind. Das Gefieder ist ziemlich glatt anliegend und geschlossen. Der Kopf ist klein, der Leib gedrungen, die Brust breit, die Flügel sind lang, spitz und hängend, so dass sie beinahe bis an den Boden reichen, und der hochgetragene Schwanz des Männchens ist zwar reichlich, doch nicht mit besonders langen Sichelfedern geziert. Der westliche Theil von Mittel-Europa scheint die ursprüng- liche Heimath dieser Art gewesen zu sein, wo ihr Verbreitungs- bezirk südwärts bis nach Mittel-Italien und in das nördliche Spanien und Portugal hinabgereicht haben mag, während er sich nordwärts bis nach Süd-England erstreckt zu haben scheint. Ihre Verpflanzung nach Asien dürfte erst gegen das Ende des 16. Jahr- hunderts n. Chr. stattgefunden haben und wahrscheinlich waren es die Portugiesen, die sie bei ihrer ersten Landung in Java im Jahre 1579 dahin gebracht haben. Als die typische Form dieser Art dürfte angesehen werden : 1. Das goldfarbige Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes > auratus). Gallus domesticus bantamensis. Reichenb. Naturg. Hühner- vögel. t. 246. fig. 2090. (Männch.) fig. 2091. (Weibch.) Buntes englisches Zwerg-Huhn. Lichten st. u. Winckler. Veredelte Hühnerzucht. Heft II. S. 4. Nr. XIII. t. 5. (Männch. Weibch.) XIII. Das Zwerg-Huhn. 167 Englisches Zwerghuhh. Goldfarbig , gelb und schwarze Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 3 . Englisches Zwerghuhn. Gelbroth und stahlblaue Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 82. fig. 20. S. 80. (Männch.) fig. 21. 8. 81. (Weibch.) Buntes Zwerg - oder Bantam-Huhn , auch Dschungel- Huhn und Sebright-Huhn ( Gallus BanJciva, varia). Varietät mit befiederten Beinen. Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. 8. 35. Dasselbe zeichnet sich durch die bunte Färbung seines Gefieders aus; die jedoch nach dem Geschlechte sehr ver- schieden ist. Beim Männchen ist der Hals goldglänzend orangegelb und mit Hellgelb gemischt; der Rücken ist glänzend rothgelb, die Brust tief schwarz mit blauem metallischen Glanze , und Bauch und Schenkel sind matter und in Braun übergehend schwarz. Die Flügel sind zum Theile kastanienbraun, zum Theile weiss, die grossen Schwingen biaulichglänzend schwarz, und der Schwanz ist schwarz mit grünem metallischem Glanze. Die Beine sind gelb und meist dunkel bräunlich befiedert und nur die untersten Federn sind bisweilen weiss. Der Kamm und die Kehllappen sind hochroth, die Augengegend ist etwas blasser und die Wan- gen sind matt roth. Beim Weibchen ist das Gefieder braun und jede einzelne Feder ist gelb und schwarz gesprenkelt. Der Angabe Oefele’s zu Folge beträgt die Höhe des Männchens 8". Das Weibchen ist kaum merklich kleiner. 2. Das braunbunte Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes , bruneo-varius) . Gallus domesticus bantamensis. Reichenb. Naturg. Hühner- vögel. t. 246. fig. 2095. (Weibch.) fig. 2096. (Männch.) Englisches Zicerghuhn. Braun gelb und schwarze Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 3. Poule Naine, pattue anglaise , Var. brune. Jacque. Poulailler. 2. Edit, p. 202. Englisches Zwerghuhn . Braun gelb und schic arze Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 83. Buntes Zwerg- oder Bantam-Huhn , auch Dschungel- und Sebright-Huhn (Gallus Banhiva , varia). Varietät mit befiederten Beinen . Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 35. 168 XIII. Das Zwerg-Huhn. Nur eine Farbenabänderung des Zwerg-Huhnes, welche durch ihr dreifarbiges, aus Braun, Gelb und Schwarz bestehendes Gefieder ausgezeichnet ist. 3. Das weissbunte Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes, albo-varius). Englisches Znuerghuhn. Weiss gelb und schwarze Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 3. Behostes Bantam-Huhn. Roth , schwarz und weisse Varietät. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 179. Foule Naine , pattue anglaise. Var. jaune. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 202. Englisches Zwerghuhn. Weiss , gelb und schwarze Varietät. Oefele. Hühnervolk. S. 83. So wie die vorhergehende Varietät, bietet auch diese ein dreifarbiges Gefieder dar, doch ist das Braun hier durch Weiss ersetzt, das mit Gelb und Schwarz gemischt ist. 4. Das gelbbraune Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes , ßavido-bruneus ). Poule de Visthme de Darien. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 180. Nr. 6. Poule Naine, pattue anglaise. Var. brune > Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 262. Englisches Zwerghuhn . Varietät Darienisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 116. Auch diese Form stellt sich blos als eine Farbenabänderung des Zwerg-Huhnes dar, die einfarbig gelbbraun und mit schwarzen Schwingen versehen ist. Den Namen ,, Darien isches Huhn” erhielt dieselbe nach der zur Provinz Panama in der Republik Neu-Granada gehörigen, Nord- und Süd-Amerika mit einander verbindenden Landenge Darien, von wo diese Varietät zuerst nach Europa gebracht wurde. 5. Das blassgelbe Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes , lutescens). Poule Naine , pattue anqlaise. Var. jaune. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 262. XIII. Das Zwerg-Huhn. 169 Die durchaus einfarbige licht bräunlichgelbe oder blassgelbe Färbung des Gefieders ist das Merkmal, durch welches diese Varietät des Zwerg-Huhnes ausgezeichnet ist. 6. Das blassgelb 3 gesprenkelte Zwerg-Huhn (Gallus plumipes , conspersus lutescens). Englisches Zwerghuhn . Varietät Millefleurs. Oefele. Hühner- volk. S. 81, 118. Gleichfalls nur eine Farbenabänderung des Zwerg-Huhnes, die auf licht bräunlichgelbem oder blassgelbem Grunde schwarz gesprenkelt erscheint. 7. Das weisse gesprenkelte Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes, conspersus albus). Gallus domesticus pumilio. Reichenb. Naturg. Hühnervögel, t. 246. fig. 2097. (Weibch.) Englisches Zwerghuhn. Varietät Porzellanhuhn . Oefele. Hühner- volk. S. 81, 119. Von der vorigen Varietät nur dadurch verschieden, dass sie nicht auf licht bräunlichgelbem oder blassgelbem, sondern auf rein weissem Grunde schwarz gesprenkelt ist. 8. Das weisse Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, albus). Gallus domesticus pumilio. Reichenb. Naturg. Hühnervögel, t. 246. fig. 2100. (Männch.) Weisses englisches Zwerg-Huhn. Dichtens t. u. Winckler. Veredelte Hühnerzucht. Heft II. S. 4. Nr. XII. t. 4. fig. links. (Männch. Weibch.) Englisches Zwerghuhn. Weisse Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 3. Bantamhuhn. Varietät Weisses Bantam mit befiederten Beinen. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S 115. t. 10. (Männch. Weibch.) Poule Haine , pattue anglaise. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 260. Englisches Zwerghuhn. Varietät Weisser Engländer. Oefele. Hühnervolk. S. 81. Die durchaus einfarbige reinweisse Färbung des Gefieders ist das Merkmal, durch welches diese Farben varietät ausgezeichnet ist. 170 XIII. Das Zwerg-Huhn. 9. Das schwarze Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes , niger). Englisches Zwerghuhn. Schwarze Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 3. Nicht minder eine der vielen Farbenvarietäten des Zwerg- Huhnes, welche blos durch ihr einfarbiges mattschwarzes Gefieder ausgezeichnet ist, in allen übrigen Merkmalen aber mit den übrigen vollständig übereinkommt. 10. Das bausbackige Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes , buccatus ). Englisches Zwerghuhn. Weisse Varietät mit Federhaushacken , Drechsler. Zucht-Hühner. S. 3. Offenbar eine Blendlingsrace, welche — wie es scheint — der Anpaarung des weissen Zwerg-Huhnes (Gallus plumipes, alhusj mit dem federfüssigen siamesischen Seiden-Huhne (Gallus lanatus , siamensis plumipes ) ihre Entstehung verdankt. Sie bildet ein deutliches Mittelglied zwischen diesen beiden Formen und steht insbesondere der letztgenannten ausserordent- lich nahe, da sie fast sämmtliche körperliche Merkmale mit der- selben gemein hat und sich blos durch die Beschaffenheit des Gefieders von ihr unterscheidet, das durchaus nicht zerschlissen, sondern vollkommen geschlossen ist. Vom weissen Zwerg-Huhne unterscheidet sie sich durch einen hauben artigen Federschopf am Hintertheile des Scheitels, einen Federbart an der Kehle, und die dicht befiederten und dadurch voll erscheinenden Wangen. Die Färbung des Gefieders ist wie bei beiden Formen ein- färbig weiss. 11. Das Bantam-Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes, pusillus). Bantam Cock and Hen. Albin. Nat. Hist, of Birds. V. III. t. 33, 34, (Männch. Weibch.) Coq et la Poule de Bantam. Gallus Banticus. Brisson. Ornithol. T. I. p. 172. Nr. 2. Var. E. B. Phasianus Gallus pusillus. LinnA Syst. Nat. Edit. XII. T. 1. p. 271. Nr. 1. (. Coq de Bantam. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 180. Nr. 8. XIII. Das Zwerg-Huhn. 171 Acoho on coq de Madagascar. Buffo n. Hist. nat. des Oiseaux. V. H. p. 179. Nr. 4. Foule de Camboge. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 180. Nr. 7. Xolo. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 181. Nr. 10. Phasianus Gallus pusillus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 738. Nr. 1. 3-. Phasianus Gallus. Var. 3 \ pusillus. Latham. Index ornithol. V. II. p. 627. Nr. 1. 5. Wild Cock . Var. G. Bantam Coek. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 706. Nr. 1. G. Coq vulgaire dit de Turquie. Gallus turcicus. Var. ä pieds emplumes ou de Bantam. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 243. Gallus Bankiva. Var. C. Pusillus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 657. C. Gallus Bankiva. Var. Bantam. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. III. (1844.) p. 28. 1— p. Englisches Zwerghuhn. Varietät mit nelkenartigem Kamme. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 2. Zwerghahn. Grosse Varietät. Löffler. In Deutschi, vor- kommende Kacen des Haushahn’s. S. 20. Nr. 6. Bantamhuhn. Varietät mit befiederten Beinen. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 118. Behostes Bantam-Huhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 179. Nr. 4. Poule de Bantam. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 254. Federfüssiges Zwerg-Huhn. (Gallus Bankiva. Var. pusilla.) Fitz. Führer durch den Zoolog. Garten in München. S. 22, Nr. 16. Federfüssiges Bantam - Huhn. 0 eitel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 122. Bauchfuss oder französischer Bauchfuss. Oefele. Hühnervolk. S. 116, 119. Akoho oder Madagaskarhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 115, 118. Kampfhuhn oder Philippinenhuhn , auch Xolohuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 119, 120. Zwerghuhn. Varietät Kemboghuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. Zioerghuhn. Varietät Steppenhuhn oder Indianisches Steppen- huhn, auch Taubenhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117, 120. Die Merkmale, welche dieser Form eigen sind, scheinen darauf hinzudeuten, dass dieselbe ein Bastard zweier verschiede- 172 XIII. Das Zwerg-IIuhn. ner Hühnerarten sei, der seine Entstehung wahrscheinlich der Kreuzung des Zwerg-Huhnes ( Gallus plumipes) mit dem Dschun- gel-Huhne ( Gallus Bankiva) zu verdanken hat. Sie ist von derselben Grösse wie die erstgenannte Art, mit welcher sie auch in den allermeisten ihrer Merkmale beinahe vollständig übereinkommt und unterscheidet sich von derselben blos durch nachstehende Kennzeichen. Der Kamm ist klein, aufrechtstehend, doppelt, unregelmässig gezackt und nelkenförmig, die Kehllappen sind kleiner, die Hals federn iang und stumpfspitzig, die Läufe verhältnissmässig etwas länger, und die untersten Federn der Beine sehr lang und auf dem Boden schleppend. ,,B an tarn -Huhn” ist der Name, welcher ihr von den Zoologen gegeben wurde und unter welchem sie auch bei den Hühner-Züchtern bekannt ist. obgleich diese Benennung von letz- teren häufig auch auf andere Zwergformen von Hühnern über- tragen wird. Sie erhielt denselben nach der niederländischen Pro- vinz Bantam an der nordwestlichen Küste von Java, woselbst sie schon um die Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts gezogen wurde und von wo sie auch bald darauf zuerst nach Europa kam. In Asien scheint sie gleichfalls eine ziemlich weite Ver- breitung gefunden zu haben, indem sie von den Spaniern auf die Philippinen verpflanzt worden sein und auch in der Landschaft Cambodsche im Kaiserthume Annam in Hinter-Indien angetroffen werden soll. Diese Hühnerform bietet nachstehende Abänderungen dar. 12. Das schwarzbrüstige Bantam-Zwerg-Huhn (Gallus plumipes , pusillus melanosternon) . Gallus domesticus bantamensis. Reich enb. Naturg. Hühner- vögel. t. 246. fig. 2088. (Männch.) fig. 2089. (Weibch.) Englisches Zwerghuhn. Goldfarbig , gelb und schwarze Varietät. Drechsler. Zucht -Hühner S. 3. t. 1. fig. 10. (Männch. Weibch.) In dieser Form sind sowohl die Merkmale des goldfarbigen Zwerg-Huhnes (Gallus plumipes , auratus ), als auch jene des schwarzbrüstigen Dschungel-Huhnes (Gallus Bankiva, melanosternon) deutlich zu erkennen , so dass man kaum zweifeln kann , dass sie aus der Vermischung derselben hervorgegangen ist. Beim Männchen ist der Hals von goldglänzend orange- gelber Farbe; der Vorderrücken ist schwärzlichbraun, der Mittel- XIII. Das Zwerg-Huhn. 173 rücken glänzend rothgelb , die Brust ist schwarz und hlau metal- lisch glänzend, die kleinen Deckfedern der Flügel sind dunkel kastanienbraun, die grossen Deckfedern und die Schwingen bläu- lich glänzend schwarz. Der Schwanz ist schwarz und grün metal- lisch glänzend, das Gefieder der Beine ist dunkelbraun. Der Kamm, die Kehllappen, sowie auch die kahle Haut der Augen- gegend und der Wangen sind hochroth, doch ist die Färbung an den beiden letzteren Theilen matter. Das Weibchen ist braun, und gelb und schwarz gesprenkelt. Nach Drechsler’s Angabe ist diese Form nur wenig grösser als das goldfarbige Dschungel- Hulin ( Gallus Bankiva, aurata ) und beträgt dieselbe bisweilen ungefähr y3 jener des gemeinen Land- Huhnes ( Gallus gallinaceus). 13. Das goldfarbige Bantam-Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes, pusillus auratus). Coq nain d’ Angleterre. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 180. Nr. 8. Buntes Zwerg - oder Bantam-Huhn , auch Dschungel- Huhn und Sebright-Huhn ( Gallus Banldva , varia). Varietät mit befiederten Beinen. Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 35. Gewiss nur eine der verschiedenen Farbenabänderungen des Bantam-Zwerg-Huhnes, die durch die eigenthümliche Färbung und Zeichnung ihres Gefieders ausgezeichnet ist, das auf goldglänzend bräunlich-orangegelbem Grunde regelmässig schwarz gefleckt er- scheint, indem jede einzelne Feder entweder von einem schwarzen, nach Innen zu in Dunkelbraun übergehenden Saume umgeben, oder an der Spitze mit einem schwarzen Punktflecken gezeichnet ist. Die Beine sind licht blaulichgrau. Ohne Zweifel wurde dieselbe durch Anpaarung des gold- farbigen Zwerghuhnes ( Gallus plumipes , auratus ) mit dem gold- farbigen Dschungel-Huhne (Gallus Bankivay aurata) erzielt. 14. Das silberfarbige Bantam-Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes, pusillus argentatus). Gleichfalls nur eine Farbenvarietät der genannten Hühner- form, welche sich von der goldfarbigen Abänderung derselben blos dadurch unterscheidet, dass die Grundfarbe des Gefieders, das übrigens bald genau dieselbe schwarze Zeichnung darbietet, bald aber auch nur schwarz gesprenkelt erscheint, nicht gold- 174 XIII. Das Zwerg-Huhn. glänzend bräunlich-orangegelb, sondern glänzend silberweiss, oder auch schwach hellgelblich überflogen ist. Die Beine sind gelblich. Offenbar scheint sie das Produkt der Kreuzung des gespren- kelten Zwerg-ITuhnes (Gallus plumipes , conspersus) mit dem silber- farbigen Dschungel-Huhne ( Gallus Banlciva , argentata) zu sein. 15. Das weisse Bantam-Zwerg-Huhn (Gallus plumipes, pusillus albus). Gallus domesticus pumilio. Reiche nb. Naturg. Hühnervögel, t. 246. fig. 2098, 2099. (Männch. Weibch.) Englisches Zwerghuhn. Weisse Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 3. Weisses Zwerg- oder Bantam-Hulin (Gallus Bankiva , alba). Fitz. Kais. Menag. zu Schönbrunn. S. 35. Das durchaus einfarbige rein weisse Grefieder und die hell- gelben Beine sind die einzigen Merkmale, durch welche sich diese Abänderung von den übrigen unterscheidet. Dieselbe scheint auf der Kreuzung des weissen Zwerg-Huhnes (Gallus plumipes , albus) mit dem weissen Dschungel-Huhne (Gallus Bankiva , alba) zu beruhen. 16. Das schwarze Bantam-Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes , pusillus niger). Englisches Znverghuhn. Schwarze Varietät. Drechsler. Zucht- Hühner. S. 3. Abermals nur eine Farbenabänderung des Bantam-Zwerg- Huhnes, deren Grefieder einfärbig und von mattschwarzer Farbe ist. Die Beine sind blaulichgrau. Es kann wohl als gewiss angesehen werden, dass diese Varietät das Ergebniss der Kreuzung des schwarzen Zwerg-Huhnes (Gallus plumipes , niger) mit dem schwarzen Dschungel-Huhne (Gallus Bankiva , nigra) sei. 17. Das geschöpfte Bantam-Zwerg-Huhn (Gallus plumipes , pusillus cristatus). Coq et la Poule d7 Angleterre. Gallus Anglicanus et Gallina Anglicana. Brisson. Ornithol. T. I. p. 171. Nr. 1. Var. E. Coq d7 Angleterre. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 181. Nr. 10. XIII. Das Zwerg-Huhn. 175 Englisches Huhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 3. Behaubtes Zwerghuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 82. Englisches Huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 116. Eine deutlich ausgesprochene Bastardbildung, die — wie aus ihren Merkmalen hervorzugehen scheint — vielleicht auf der V ermischung des Bantam-Zwerg-Huhnes ( Gallus plumipes , pusiüus J mit dem Caux Schopf-Huhne ( Gallas cristatus , normannus ) be- ruhen dürfte. Von der erstgenannten Form, welche sie nur wenig an Grösse übertrifft, unterscheidet sie sich durch höhere Läufe und einen kleinen Federschopf, welcher hinter dem Kamme am Scheitel hervortritt; von der letztgenannten durch beträchtlich geringere Grösse und die verschiedene Bildung des Kammes, der durch- aus nicht gabelförmig, sondern nelkenförmig ist, sowie auch durch den kleineren Federschopf und die befiederten Beine. Die Färbung des Gefieders ist verschieden. 18. Das fünfzehige Bantam-Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes , pusillus pentadactylus) . Gallus pedibus pinnatis , Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 5. 11g. p. 312. (Männch.) fig. p. 313. (Weibch.) Auch diese Form stellt sich unverkennbar als eine Bastard- bildung dar, welche deutlich die Merkmale des Bantam-Zwerg- Huhnes ( Gallus plumipes , pusillus ) mit jenen des fünfzehigen Huhnes ( Gallus pentadactylus ) in sich vereinigt und aller Wahr- scheinlichkeit zu Folge auf der gegenseitigen Vermischung der- selben beruht. Bezüglich ihrer Grösse steht sie zwischen beiden Formen in der Mitte, da sie merklich grösser als die ei stere, aber auch viel kleiner als die letztere ist. Mit dem Bantam-Z werg-Huhne hat sie die an der Aussen- seite sehr stark und bis an die Zehen befiederten Beine und einen aufrechtstehenden doppelten, unregelmässig gezackten und nelkenförmigen, aber etwas grösseren und hinten in eine Spitze ausgezogenen Kamm, mit dem fünfzehigen Huhne die fünfzehigen Füsse und die langen Kehllappen gemein. Beim Männchen sind der Hals und Rücken von gold- glänzend dunkel braungelber, am Vorderrücken in’s Kastanien- braune ziehender Farbe, die Kehle, die Brust, der Bauch, der Steiss und das Schenkelgefieder sind schwarz und weiss gefleckt, 176 XIV. Das Seiden-Huhn. der Schwanz ist schwarz. Die kleinen und mittleren Deckfedern der Flügel sind schwarz und weiss gefleckt, die Schwingen an der Aussenfahne schwarz, an der Innenfahne weiss. Die Beine sind gelb. Das Weibchen ist braun und tlieils gelb, tlieils schwarz gefleckt. XIY. Das Seiden-Huhn (Gallus lanatus). Coq et la Foule du Japon. Gallus Japonicus et Gallina Japonica. Brisson. Ornithol. T. I. p. 175. Nr. 6. t. 17. fig. 2. (Weibch.) Plmsianus Gallus lanata. Lin ne. Syst. Nat. Edit. XII. T. I. p. 271. Nr. 1. s. Poule ä duvet du Japon. Buffo n. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 182. Nr. 14. Poule ä duvet du Japon . Buffon. Plan ches enlum. 98. (Weibch.) Phasianus Gallus lanatus. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 739. Nr. 1. o. Phasianus Gallus. Var. o. lanatus. Latham. Index ornithol. Vol. II. p. 628. Nr. 1. o. Wild Cock. Var. M. Silk Cock. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 708. Nr. 1. M. Coq ä duvet. Gallus lanatus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. II. p. 256. Gallus lanatus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 660. Gallus domesticus lanatus. Reichenb. Naturg. Hühnervögel, t. 246. fig 2101, 2102. (Männch. Weibch.) Japanisches Seidenhuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 24. t. 3. fig. 13. (Männch. Weibch.) Seidenhuhn. Varietät Nanking- Seidenhuhn oder schwarznasiges Huhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 116. Seidenhuhn. Varietät Stumpfnasiges oder Nanking- Seidenhuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 185. Nr. 10. Var. Poule Neqre de soie huppee. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125, 259. Seidenhuhn. Kleine Spielart mit schwarzblauer Haut , Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 125 t. 10. fig. 20. (Männch. Weibch.) Japanisches Zwerghuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. XIV. Das Seiden-Hubn. 177 Die höchst auffallende Federbildung dieser Hühnerform, welche nur ihr und ihren verschiedenen Bastarden allein eigen ist und blos beim Cochinchina-Riesen-Huhne (Gallus giganteus , cochin- chinensisj zuweilen in einer ähnlichen, doch bei Weitem nicht so deutlich ausgeprägten Weise angetroffen wird, berechtigt im Vereine mit den übrigen ihr zukommenden Charakteren wohl zu der Annahme, in ihr eine selbstständige Art zu erblicken, die heut zu Tage jedoch kaum irgendwo mehr im freien Natur- zustände vorkommt und vollständig in den Hausstand über- gegangen ist. Sie gehört zu den kleineren Formen unter den Hühnern, indem sie zwar grösser als das Zwerg-Huhn (Gallus plumipes aber beträchtlich kleiner als das gemeine Land-Huhn (Gallus gallina- ceusj ist, und zeichnet sich durch nachstehende Merkmale aus. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse vierzehig, die Läufe ziem- lich kurz und stark. Der Kamm ist klein, aufrechtstehend, doppelt, unregelmässig gezackt und nelkenförmig. Die Kehllappen sind sehr klein, doppelt, kurz und gerundet, fast nur rudimentär. Die Augengegend ist kahl, die Wangen sind dicht befiedert. Auf dem hinteren Theile des Scheitels befindet sich ein kleiner, dichter, haubenähnlicher Federschopf, der von vorne nach rück- wärts gerichtet ist, und an der Kehle ist ein starker dichter Federbart vorhanden. Die Halsfedern sind lang, schmal und spitz und das ganze Körpergefieder ist vollständig zerschliessen, sehr fein, weich und seidenartig. Der nur wenig hochgetragene Schwanz ist beinahe buschartig und beim Männchen nur mit einigen ziemlich kurzen Sichelfedern besetzt. Die Beine sind an der Aussenseite bis an die Krallen schwach befiedert. Das Gefieder ist einfarbig reinweiss und am Halse lebhaft glänzend. Der Kamm, die Kehllappen, die kahle Haut der Augengegend, wie auch die Haut des ganzen Körpers, sind röth- lich-blauschwarz, die Ohrlappen grünlich weiss, die Beine schwarz- blau oder grünlich. Die Iris ist roth und schwarz gerandet. Das Weibchen ist vom Männchen ausser der geringeren Grösse und dem gänzlichen Mangel von Sichelfedern am Schwänze, blos durch den sehr kleinen Kamm verschieden. Die ursprüngliche Heimath dieser Art scheint Japan zu sein, wo sie auch dermalen allenthalben als Hausthier gehalten wird. Fast ebenso häufig wird sie aber auch in China gezogen , w’o- hin sie wohl erst später gelangt sein dürfte , sowie nicht minder auch in manchen Gegenden von Ost-Indien. Fitzinger: Arten und Racen der Hühner. 12 178 XIV. Das Seiden-Huhn. 1. Das sichelschwänzige Seiden-Huhn (Gallus lanatus, Submorio ). Gallus lanatus. Var . ä pieds emplumes . Temminck. Hist, nat. des Gallinaces. T. IT. p. 258. Gallus lanatus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 660. Seidenhuhn. Kleine Spielart, mit schwarzer Haut. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 184. Nr. 10. Japanesisches Seidenhuhn. Oefele. Ilühnervolk. S. 106, 119. fig. 30. S. 106. (Männch.) fig. 31. S. 107. (Weibch.) Japanisches Zwerghuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 117. Wie die Kennzeichen dieser Form entnehmen lassen , scheint dieselbe eine Blendlingsrace zu sein , welche durch Anpaarung des Seiden-Huhnes (Gallus lanatus ) mit dem kahlfüssigen grossen Seiden-Huhne (Gallus lanatus, major laevipes) erzielt worden ist. 8ie zeichnet sich durch nachstehende Merkmale aus. Der Kamm ist ziemlich klein, einfach, aufrechtstehend, ge- zackt und blattförmig. Die Kehllappen sind klein und rundlich, die Augengegend ist kahl, und am Hintertheile des Scheitels befindet sich ein sehr kleiner, nach rückwärts gerichteter Feder- schopf. An der Kehle ist aber kein Federbart vorhanden und der hochgetragene Schwanz ist beim Männchen ziemlich voll und mit einer grösseren Anzahl von längeren Sichelfedern besetzt. Die Beine sind an der Aussenseite befiedert. Das Gefieder ist einfärbig reinweiss und die Halsfedern sind glänzend. Der Kamm, die Kehllappen und die kahle Augen- gegend sind röthlich -blauschwarz , die Ohrlappen grünlichweiss, die Beine schwarzblau oder grünlich , und die Körperhaut schwärzlich. Nolan gibt die Höhe des Männchens mit 1' 1", das Gewicht mit 2 1/2 Pfund an, die Höhe des Weibchens mit 11" und das Gewicht mit 2 Pfund. 2. Das kahlfüssige siamesische Seiden-Huhn ( Gallus lanatus , siamensts laevipes). Gallus lanatus. Var . ä pieds lisses. Temminck. Hist. nat. des Gallinacees. T. II. p. 257. Gallus lanatus. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 660. XIV. Das Seiden-Huhn. 179 Weis s es Zwerg- Seidenhaar -Huhn. L i c h t e n s t. u. W i n ck 1 e r. Veredelte Hühnerzucht. Heft II. S. 3. Nr. XI. t. 4. fig. rechts. (Männch. Weibch.) Siamese. Varietät Zw erg seidenhuhn mit unbefiederten Füssen. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 4. t. 1. fig. 8. (Männch. Weibch.) Seidenhuhn. Varietät mit weisser Haut. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner, II. Aufl. S. 116. Foule de Soie blanche liuppee. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 125. Seidenhuhn. Kleine Spielart mit fleischfarbener Haut. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 125. Siamesisches Seidenhuhn oder Siamese. Oefele. Hühnervolk. S. 106, 119, 120. Die Merkmale, welche diese Form an sich trägt, deuten unverkennbar auf eine Blendlingsrace hin, und aller Wahrschein- lichkeit nach beruht dieselbe auf der Vermischung des Seiden- Huhnes ( Gallus lanatus) mit dem weissen Zwerg-Dschungel-Huhne ( Gallus Bankiva , pumilio albus). In der Grösse sowohl , als auch in der allgemeinen Körper- form kommt diese Race mit ihrer Stammart vollständig überein und ebenso wie diese, ist auch sie mit einem kleinen hauben- artigen Federschopfe am hinteren Theile des Scheitels und einem Kehlfederbarte versehen. Die Merkmale, durch welche sie sich jedoch von derselben unterscheidet, sind der einfache, aufrechtstehende gezackte blatt- förmige Kamm, die vollständig kahlen Beine, und der höher getragene, beim Männchen mit einigen wenigen längeren Sichel- federn besetzte Schwanz. Das Gefieder ist einfärbig reinweiss, der Kamm, die Kehl- lappen und die kahle Augengegend sind hochroth, die Körper- haut ist fleischfarben und die Beine sind licht schwärzlichblau. Die Zucht dieses Huhnes wird vorzugsweise im Königreiche Siam in Hinter-Indien betrieben, nach welchem es auch seine Benennung erhielt. 3. Das rosenkämmige siamesische Seiden-Huhn ( Gallus lanatuSj siamensis carunculatus) . Gallina lanigera. Aldrov. Ornithol. T. II. Lib. 14. c. 14. fig. p. 339. (Weibch.) Gallina lanigera. Jonston. Hist. nat. de avibus. t. 30. 12 * 180 XIV. Das Seiden-Huhii. So sehr diese Form auch in vielen ihrer Kennzeichen mit dem kalilfüssigen siamesischen Seiden-Huhne ( Gallus lanatus , siamensis laevipes) übereinstimmt, so weicht sie doch in so manchen anderen wieder wesentlich von demselben ab , daher man sich genöthigt sieht, sie als eine besondere Race zu betrachten. Der ihr eigene doppelte, unregelmässig gezackte nelken- förmige Kamm, der Mangel eines haubenartigen Federschopfes am Scheitel und eines Federbartes an der Kehle, sowie auch das gänzliche Fehlen von Sichelfedern am Schwänze des Männ- chens, sind die Unterscheidungszeichen, welche sie von der genannten Form trennen. Das Körpergefieder ist einfärbig, in der Regel weiss, bis- weilen aber auch schwarz. Wahrscheinlich ist sie ein Blendling, der seine Entstehung der Kreuzung der oben genannten Form mit einer der einfär- bigen Abänderungen des domesticirten Dschungel-Huhnes ( Gallus BanJciva ) verdankt. 4. Das federfüssige siamesische Seiden-Huhn (Gallus lanatus , siamensis plumipes). Poule de Siam. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 181. Nr. 8. Siamese. Varietät Zio erg seidenhuhn mit befiederten Füssen. Drechsler. Zuchthühner. S. 4. Seidenhuhn. Varietät mit weisser Haut. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 116. Seidenhuhn. Kleine Spielart, mit fleischfarbener Haut. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 184. Nr. 10. Poule de Soie blanche huppee. Jacque. Poulailler. 2. Edit, p. 125. Seidenhuhn. Kleine Spielart mit fleischfarbener Haut. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 125. Siamesisches Seidenhuhn. Varietät Zw erg seidenhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 106, 120. Ueber die Abstammung dieser Form vom Seidenhuhne (Gallus lanatus ) und dem weissen Zwerg-Huhne ( Gallus plumipes , albus) kann durchaus kein Zweifel bestehen, da dieselbe die Merkmale beider deutlich in sich vereinigt. Grösse und Gestalt mit dem kalilfüssigen siamesischen Seiden- Huhne (Gallus lanatus , siamensis laevipes) theilend , stimmt sie auch fast in allen ihren übrigen körperlichen Merkmalen, und zwar sowohl in dem Vorhandensein eines haubenartigen Feder- XIV. Das Seiden-IIuhn. 181 schopfes am hinteren Theile des Scheitels und eines Federbartes an der Kehle, sowie auch in der Bildung ihres einfachen blatt- förmigen Kammes, und selbst in der Färbung des Gefieders, des Kammes, der Kehllappen, der kahlen Augengegend und der Körperhaut vollständig mit derselben überein, und weicht nur dadurch von ihr ab, dass die Beine röthlich oder gelblich und an der Aussenseite bis an die Zehen mit langen abstehenden und auf den Boden reichenden Federn besetzt sind, und der Schwanz durch eine etwas grössere Anzahl von Sichelfedern voller erscheint. 5. Das federfüssige bunte Seiden-Huhn (Gallus lanatus, varius ptilopus). Siamese . Varietät Zwergseidenhuhn ohne Haube mit befiederten Füssen. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 4. Aus den Kennzeichen, welche dieser Form eigen sind, lässt sich deutlich ersehen, dass dieselbe eine Mischlingsrace sei, die wie es scheint, aus der Kreuzung des federfüssigen siamesischen Seiden-Huhnes (Gallus lanatus , siamensis plumip es) mit einer der bunten Farbenabändei ungen des Zwerg-Dschungel-Huhnes (Gallus Bankiva , pumilio ) hervorgegangen ist. Die Unterschiede, welche diese Kace von der erstgenannten trennen, bestehen ausser ihren kaum bemerkbar höheren Läufen, in dem gänzlichen Mangel eines Federschopfes am Hintertheile des Scheitels und eines Federbartes an der Kehle, sowie auch in der bunten Färbung ihres Gefieders, während sie in allen übrigen Merkmalen vollständig mit derselben übereinkommt. 6. Das kahlfüssige bunte Seiden-Huhn (Gallus lanatus 9 varius phalacropus) . Siamese. Varietät Zwergseidenhuhn ohne Haube mit unbefiederten Füssen. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 4. Auch diese Form ist eine Mischlingsrace und dürfte höchst wahrscheinlich das Produkt der Kreuzung des kahlfüssigen sia- mesischen Seiden-Huhnes (Gallus lanatus , siamensis laevipes) mit einer buntfärbigen Varietät des Zwerg-Dschungel-Huhnes ( Gallus Bankiva , pumilio) sein. Von der erstgenannten Race, mit welcher sie bezüglich fast der allermeisten ihrer körperlichen Merkmale die grösste Aehn- lichkeit hat, unterscheidet sie sich hauptsächlich durch den 182 XIV. Das Seiden-Huhn. Mangel eines haubenartigen Federschopfes am hinteren Theile des Scheitels und eines Federbartes an der Kehle, sowie nicht minder auch durch etwas höhere Läufe und die bunte Färbung ihres Gefieders. 7. Das kahlfüssige grosse Seiden-Huhn ( Gallus lanatus, major laevipes). Siamese oder Siamesisches weisses Seidenhuhn. Unbehoste Varietät. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 4. Seidenhuhn. Varietät mit weisser Haut. Löffier. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 116. Seidenhuhn. Kleine Spielart mit fleischfarbener Haut . Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 125. Es dürfte wohl kaum einem Zweifel unterliegen, dass diese Form durch Kreuzung des kahlfüssigen siamesischen Seiden- Huhnes (Gallus lanatus , siamensis laevipes) mit dem weissen Zwerg-Dschungel-Huhne (Gallus Bankiva , pumilio albus) ent- standen ist. Die durchaus einfärbige reinweisse Färbung ihres Gefieders ist das einzige Merkmal , welches sie von der vorigen Race trennt. 8. Das federfüssige grosse Seiden-Huhn (Gallus lanatus, major plumipes), Weisses Seidenhaar -Huhn. Lichtenst. u. Win ekler. Ver- edelte Hühnerzucht. Heft II. S. 3. Siamese oder Siamesisches weisses Seidenhuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 4. t. 3. fig. 16. (Männch. Weibch.) Seidenhuhn. Varietät mit weisser Haut. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 116. Seidenhuhn. Kleine Spielart mit fleischfarbener Haut. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 125. Siamesisches Seidenhuhn. Behoste Varietät. Oefele. Hühner- volk. S. 106. Ebenso wie die vorige, stellt sich auch diese Form als eine Blendlingsrace dar, die ihre Entstehung wahrscheinlich der An- paarung des Seiden-Huhnes (Gallus lanatus) mit dem weissen Bantam-Zwerg-Huhne (Gallus plumipes , pusillus albus ) verdankt. Obgleich diese Race in mancher Beziehung lebhaft an das federfüssige siamesische Seiden-Huhn ( Gallus lanatus , siamensis XIV. Das Seiden-Huhn. 183 plumipes ) erinnert und mit ihm dieselbe Befiederung der Beine und auch die gleiche Färbung des Gefieders theilt, so weicht sie doch in so manchen ihrer Merkmale wesentlicli von diesem ab. Die auffallendsten Kennzeichen , durch welche sie sich von der genannten Race unterscheidet, bestehen in dem doppelten, unregelmässig gezackten nelkenförmigen Kamme, etwas grösseren Kehllappen, dem Mangel eines Federschopfes am hinteren Theile des Scheitels , sowie auch eines Kehlfederbartes , in den kahlen Wangen und dem nur mit kurzen Federn besetzten hoch- getragenen Schwänze ohne längere Sichelfedern. 9. Das chinesische Seiden-Huhn ( Gallus lanatus, sinensis ). Chinesisches Wollhuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 7. t. 1. fig. 4. (Männch. Weibch.) Cochinchina-Huhn. Fahle Varietät mit seidenweichem gef ranzten Gefieder. Löffler. Classif. Tabelle. Seidenhuhn. Grosse Spielart. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 184. Nr. 10. Foule de Cochinchine . Var. De soie. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Seidenhuhn. Grosse Spielart. Oettel. Gauss Hühnerhof. III. Aufl. S. 125. Chinesisches Wollhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 105, 120. Unstreitig die abweichendste Form unter den Seiden-Hühnern, welche die Bildung des Gefieders mit denselben zwar gemein hat, in der Körpergestalt und Grösse aber sich den Riesen- Hühnern nähert, zwischen diesen beiden Gruppen gleichsam in der Mitte steht und dieselben scheinbar mit einander verbindet. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist sie auch aus der Kreuzung des kahlfüssigen grossen Seiden-Huhnes ( Gallus lanatus , major laevipes ) mit dem Cochinchina-Riesen-Huhne ( Gallus giganteus, cochinchinensis ) hervorgegangen. Bezüglich ihrer Grösse zählt sie zu den mittelgrossen Hühner- formen, da sie viel grösser als die erstgenannte und weit kleiner als die letztgenannte Form ist, an welche sie sowohl rücksk'htlich ihrer Gestalt im Allgemeinen, als auch wegen ihrer schmalen Brust und Flügel lebhaft erinnert. Sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus. Der Kamm ist gross, aufrechtstehend, einfach, blattförmig und gezackt. Die Kehllappen sind ziemlich gross, doppelt, kurz 184 XV. Das Neger-Huhn. und gerundet. An der Kehle ist kein Federbart vorhanden und auch der Scheitel ist vollkommen schopflos. Die Augengegend und die Wangen sind kahl, die Beine schwach befiedert, die Halsfedern lang, schmal und spitz. Das Körpergefieder ist voll- ständig zerschlissen, sehr fein, weich und wollig, beinahe flaum- artig und der sehr kurze Schwanz, welcher nur wenig hoch getragen wird, ist beinahe buschartig und beim Männchen mit einigen ziemlich kurzen Sichelfedern versehen. Das völlig glanzlose Gefieder geht von lichtgelblich ocher- farben bis in schmutzig braungelb über. Der Kamm und die Kehllappen sind hochroth, die kahle Augengegend röthlichweiss, die Ohrlappen reinweiss und die Beine gelb. Das Weibchen ist vom Männchen ausser der geringeren Grösse und dem gänzlichen Mangel von Sichelfedern am Schwänze, durch den kleineren Kamm und kleinere Kehllappen verschieden. Nach Drechsler’s Angabe beträgt die Höhe 1' 6", das Gewicht gegen 7 Pfund. 10. Das fünfzehige Seiden-Huhn ( Gallus lanatus , pentadactylus ). Wild Cock. Var. M. Silk Cock ivith two hind toes. Latham. Synops. of Birds. V. II. P. 2. p. 709. Nota f. In allen ihren Merkmalen mit dem Seidenhuhne ( Gallus lanatus ) nahezu vollständig übereinstimmend, unterscheidet sich diese Form von demselben blos dadurch, dass ihre Füsse nicht mit vier, sondern mit fünf Zehen versehen sind, indem ebenso wie beim Neger- Huhne ( Gallus Morio) zwei Hinterzehen bei ihr vorhanden sind. Es scheint daher, dass sie aus der Vermischung dieser beiden Arten hervorgegangen ist und sich dieses Merkmal auch auf ihre Nachkömmlinge vererbt habe. Das Gefieder ist einfarbig weiss. XY. Das Neger-Huhn (Gallus Morio). Gallina carne nigra. Bontius. Hist. nat. Indiae Orient, p. 65. Coq negre. P. P. Jesuites. Voyage de Siam. Vol. I. p. 27y. Blackamoor Pullet. Frey er. Travels. Harris. Collect, of voyag. and travels. V. II. p. 468. Gallus persicus, epidermide nigricante . S. G. Gmelin. Reise in Russl. B. III. S. 285. XV. Das Neger-Huhn. 185 Coq et la Poule negre , ou de Mozambic. Gallus Morio aut Mozambicanus . Brisson. Ornithol. T. I. p. 174. Nr. 4. Phasianus Gallus morio. Lin ne. Syst. Nat. Edit. XII. T. I. p. 271. Nr. 1. S. Coq negre ou de Mozambic. Buffon. Hist. nat. des Oiseaux. V. II. p. 182. Nr. 15. Phasianus Gallus morio. Gmelin. Linne Syst. Nat. T. I. P. II. p. 739. Nr. 1. p. Phasianus Gallus. Var . jx. Morio. Latham. Index ornithol. V. II. p. 628. Nr. 1. jx. Wild Cock. Var. L. Negro Cock. Latham. Synops. of Birds. Y. II. P. 2. p. 708. Nr. 1. L. Coq Negre. Gallus Morio. T emmin ck. Hist. nat. des Galli- naces. T. II. p. 253. Gallus Morio. Temminck. Hist. nat. des Gallinaces. T. III. p. 660. Gallus domesticus morio. Reich enb. Naturg. Hühnervögel, t. 246. fig. 2103 — 2106. (Männch. Weibch.) Mohrenhuhn. Drechsler. Zucht-Hühner. S. 5. Neqerhuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 116. Negerhuhn. Gauss. Hühnerhof. II. Aufl. S. 185. Nr. 11. Negerhuhn. Oettel. Gauss Hühnerhof. HI. Aufl. S. 125. Negerhuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. fig. 32. (Weibch.) Marokkohuhn. Oefele. Hühnervolk. S. 118. Gallus ferrugineus. Var. a. Black-fleshed. Gray. Birds of the Brit. Mus. P. V. (1867.) p. 38. Nr. 1. 1. n. Ohne Zweifel ist diese Form, welche bis jetzt noch nicht im wilden Zustande aufgefunden worden und vielleicht schon gänzlich in den Hausstand übergegangen ist, der Repräsentant einer selbstständigen Art, da sie durch Merkmale ausgezeichnet ist, die von keiner anderen Hühnerform abgeleitet werden können. Sie gehört zu den kleineren Arten in der ganzen Gattung, da sie beträchtlich kleiner als das gemeine Land-Huhn ( Gallus galli- naceusj ist, und zeichnet sich durch nachstehende Merkmale aus. Der Oberschnabel ist an der Wurzel glatt und abgerundet, die Nasenlöcher sind eng, die Füsse fünfzehig und die Läufe verhältnissmässig etwas kurz. Der Kamm ist klein, doppelt, unregelmässig gezackt und nelkenförmig. Die Kehllappen sind nur von geringer Grösse, doppelt, kurz und abgerundet, die Halsfedern lang, schmal und spitz, die Beine kahl. Am Hinter- 186 XV. Das Neger-Huhn. haupte befindet sich ein sehr kleiner, aufrichtbarer Federschopf, ein Federbart an der Kehle aber mangelt. Die Augengegend und die Wangen sind kahl, die Federfahnen des glatt anliegenden Gefieders geschlossen, und der ziemlich hochgetragene Schwanz ist beim Männchen mit einigen Sichelfedern besetzt. Das Gefieder des Männchens ist tiefschwarz mit grünem Schiller. Der Schnabel, der Kamm, die Kehllappen, die Augen, die Beine und die ganze Körperhaut sind schwarz, selbst die Knochen sind schwärzlich und viel dunkler als bei anderen Hühnern. Das Weibchen ist etwas kleiner als das Männchen und sein Gefieder ist braunschwarz mit grünem Schiller. Ueber das eigentliche Vaterland dieser Art bestehen unter den Naturforschern grosse Zweifel, denn während Buffon Mozam- bique für deren Heimath hält, glaubt S. G. Gmelin Persien als solche bezeichnen zu können, da er sie daselbst getroffen, und Temminck Ost-Indien, wo sie — wie er behauptet — im wilden Zustande Vorkommen soll. Der Angabe einiger älterer Schriftsteller zu Folge soll sie auch auf den Capverdischen Inseln und vorzüglich auf St. Jago, sowie nicht minder auch auf den Philippinen angetroffen werden. 1. Das Blattkamm-Neger-Huhn (Gallus Morio, phyllolophus). Chinesisches Neger-Huhn . Löffler. Classif. Tabelle. Diese Form, welche in mancher Beziehung an das Bantam- Zwerg-Huhn ( Gallus plumipes , pusillusj erinnert und an Grösse ihre Stammart merklich übertrifft, indem sie hierin fast dem Weibchen unseres Land-Huhnes ( Gallus gallinaceusj gleichkommt, unterscheidet sich von derselben hauptsächlich durch einen ein- fachen blattförmigen , aufrecht stehenden und gezackten Kamm, den Mangel eines aufrichtbaren Federschopfes am Hinterhaupte und die an ihrer Aussenseite befiederten Beine. Das Gefieder ist wie beim Neger-Huhne beim Männchen tief schwarz, beim Weibchen braunschwarz und bei beiden grün metallisch schil- lernd. Der Kamm, die Kehllappen, die kahlen Stellen um die Augen und an den Wangen, sowie überhaupt die ganze Körper- haut sind schwarzröthlich. Höchst wahrscheinlich ist diese Form ein Bastard , der aus der Kreuzung des Neger Huhnes (Gallus Morio ) mit dem gemeinen Land-Huhne (Gallus gallinaceusj hervorgegangen ist. XV. Das Neger-Huhn. 187 2, Das fahlbunte Blattkamm-Neger-Huhn ( Gallus Morio , phyllolophus ßavo-variegatus) . Chinesisches Neger-Huhn. Fahlschattirte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Offenbar nur eine Farbenabänderung der vorhergehenden Form, welche fast in allen ihren Merkmalen mit derselben voll- ständig übereinstimmt und sich nur durch die verschiedene Fär- bung ihres Gefieders, das schwarz und fahlgelb schattirt ist, von dieser unterscheidet. 3. Das weissbunte Blattkamm-Neger-Huhn ( Gallus Morio , phyllolophus albo-variegatus). Chinesisches Neger-Huhn. Grau- und weissbunte Varietät. Löffler. Classif. Tabelle. Wie die vorige Form, lediglich eine Farbenvarietät des Blatt- kamm-Neger-Huhnes und von demselben blos durch die völlig abweichende Färbung des Gefieders verschieden, das aus Grau und Weiss gemischt erscheint. In allen übrigen Merkmalen kommt es mit demselben vollkommen überein. Anhang. Ausser den hier abgehandelten, ausführlicher beschriebenen und genauer charakterisirten Hühnerformen, sowie auch ihrer ver- schiedenen Kreuzungsprodukte und sonstigen Varietäten, welche nach den ihnen zukommenden Merkmalen mit einiger Wahrschein- lichkeit auf gewisse Grundformen zurückgeführt und daher von besonderen, zum Theile noch wild vorkommenden Stammarten abgeleitet werden konnten , sind von einigen Schriftstellern , die sich mit diesem Gegenstände beschäftigen oder wenigstens früher beschäftiget haben , auch noch einzelne wenige andere als beson- dere Formen angeführt worden, ohne dass auch nur die noth- dürftigsten Angaben über die ihnen zukommenden Merkmale bei- gefügt worden wären. Da dieselben daher nicht näher und blos dem Namen nach bekannt geworden sind, sohin jedweder Anhaltspunkt mangelt, um auch nur im Entferntesten eine Vermuthung über ihr Ver- hältnis zu den übrigen uns genauer bekannten Hühnerformen auszu- sprechen, so war ich gänzlich ausser Stande, sie unter dieselben in der vorliegenden Arbeit einzureihen, und vermag auch nicht die leiseste Andeutung darüber zu geben, ob sie überhaupt und zu welchen unter den bereits beschriebenen Hühnerformen zu gehören scheinen oder auch nur die Gruppe zu bezeichnen, zu welcher sie gezogen werden könnten. Bios der Vollständigkeit wegen und um dem Vorwurfe zu entgehen, dieselben übersehen zu haben, führe ich diese Hühner hier anhangsweise auf. Anhang. 189 Es sind deren neun , und zwar ein deutsches , das von Oefele genannt wird, fünf französische, die von Jacque auf- gezählt werden, und drei türkische, deren Löffler erwähnt, und zwar: 1. Das Strassburger-Huhn. Landhuhn. Varietät Strassburg er huhn. Oefele. Hühnervolk. S. 120. Eine in der Umgegend von Strassburg, der Hauptstadt der deutschen Provinz Eisass gezogene Form, die von Oefele zwar als eine Abänderung des gemeinen Land-Huhnes ( Gallus galli- naceusj gedeutet wird, über welche aber durchaus keine Angabe vorliegt, die zur Bekräftigung dieser Ansicht beitragen könnte. 2. Das Huhn von Bresse. Poule de Bresse. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Dieses Huhn, welches in früherer Zeit in der Grafschaft Bresse der ehemaligen Provinz Burgund , und zwar in dem jetzigen Departement des Ain im südöstlichen Frankreich gezogen wurde und dieser Grafschaft auch seine Benennung verdankt, soll der Angabe Jacque’s zu Folge schon seit lange her völlig aus- gestorben sein. 3. Das Huhn von Barbezieux. Poule de Barbezieux. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Gleichfalls eine — wie Jacque uns berichtet — schon seit längerer Zeit gänzlich ausgestorbene Form, die nach der Stadt Barbezieux im Bezirke Saintonge, der Hauptstadt in der ehe- maligen Provinz Guienne oder dem jetzigen Departement der Charente im südwestlichen Frankreich, wo ihre Zucht eifrig betrieben wurde, ihren Namen erhielt. 4. Das Huhn von Angers. Poule d’ Angers. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Seine Benennung hat dieses Huhn nach der Stadt Angers, der Hauptstadt in der ehemaligen Provinz Anjou, und zwar im jetzigen Departement der Maine und Loire im nordwestlichen 190 Anhang. Frankreich erhalten, in deren Umgegend dasselbe fast ausschliess- lich gezogen werden soll. 5. Das Huhn von Argenton. Foule d- Argenton. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Eine nach der Stadt Argenton im Bezirke Chateauroux der ehemaligen Provinz Orleanois, und zwar im jetzigen De- partement des Indre im nordwestlichen Frankreich benannte Form, in deren Umgebung sie vorzugsweise auch noch dermalen gezogen wird. 6. Das Huhn von Caumont. Foule de Caumont. Jacque. Poulailler. 2. Edit. p. 123. Gleichfalls eine dem nordwestlichen Frankreich angehörige Hühnerform, deren Zucht hauptsächlich im Marktflecken Caumont im Bezirke gleichen Namens in der ehemaligen Provinz Normandie oder dem jetzigen Departement des Calvados betrieben wird und wornach sie auch ihre Benennung erhielt. 7. Das Varna-Huhn. Varnaliuhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 120. Eine dem Nord - Osten der europäischen Türkei ange- hörige Form, die fast ausschliesslich in der Dobrudscha, einer Küstengegend am schwarzen Meere in der Provinz Bulgarien und insbesondere in der Umgegend von Varna, der Haupt- stadt dieser Provinz gezogen wird , nach welcher sie auch benannt worden ist. 8. Das bulgarische Huhn. Bulgarisches Huhn. Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Aufl. S. 120. Wie schon aus der Benennung dieses Huhnes hervorgeht, wird die Zucht dieser Form hauptsächlich in Bulgarien , einer Provinz der europäischen Türkei betrieben und es scheint, dass sie daselbst die gewöhnliche Race sei, die von der dortigen Landbevölkerung gezogen und gehalten wird. Anhang. 191 9. Das Demisli-Huhn. Demislihuhn . Löffler. Zucht d. ausländ. Hühner. II. Äufl. S. 120. In welcher Gegend der europäischen Türkei diese Hühner- form gezüchtet wird, konnte ich nicht ermitteln, und ebenso- wenig, worauf sich ihre Benennung gründet. Alles was wir über die Beschaffenheit derselben wissen, beschränkt sich auf die Angabe Löffler’s, dass sie eine Höhe von V 6" erreichen soll. Sie gehört daher zu den mittelgrossen Hühnerformen und es kann hiernach auch als gewiss angenommen werden, dass sie eine vom türkischen Dschungel-Huhne ( Gallus Bankivct , turcicaj und seinen bekannten Kreuzungsprodukten durch- aus verschiedene Form sei. Hiermit ist die Reihe sämmtlicher mir bekannt gewordenen Hühnerformen geschlossen , die ich nebst ihren mannigfaltigen Varietäten zum grossen Theile nach eigener Anschauung in ver- schiedenen zoologischen Gärten und Museen , und wo diess nicht möglich gewesen, nach den Angaben der Zoologen und einzelnen Special-Schriftsteller dieses Faches genau und ausführlich zu beschreiben und zu charakterisiren, sowie auch nach den ihnen eigenen Merkmalen auf ihre Stammeltern zurückzuführen ver- sucht habe. Nicht minder war ich auch bestrebt, bei den so zahlreichen Bastardbildungen derselben in den meisten Fällen vermuthungs- weise Andeutungen über ihre unmittelbare Abkunft zu geben, die sich gleichfalls nur auf die ihnen zukommenden Merkmale gründen, um dadurch den Züchtern zugleich den Weg anzu- deuten, auf welchem sie die von mir ausgesprochenen, doch nur auf Wahrscheinlichkeiten beruhenden Muthmassungen einer zweck- dienlichen und endgiltigen Prüfung unterziehen könnten. Ob übrigens meine Anschauungen, die ich — frei von jedem Eigendünkel — völlig anspruchslos meinen Fachgenossen zur Beurtheilung übergebe, in der Folge bei einer thatsächlichen, daher auch vorurtheilsfreien Prüfung theilweise Bestätigung finden werden oder nicht, möge einstweilen dahingestellt bleiben; doch könnte ich mich nur freuen, wenn auf diesem Wege so manche irrige Ansichten, an denen es gewiss nicht fehlen wird, eine Berichtigung finden würden, indem ich bei der Inangriffnahme der Bearbeitung dieses noch so verworrenen Gegenstandes von keiner anderen Absicht geleitet war, als durch eine sorgfältig 192 Anhang. vorgenommene Untersuchung wenigstens dazu beizutragen, das Dunkel zu lichten, in welches derselbe bis zur Stunde noch gehüllt ist und eine Klärung desselben - — insoweit diess meine Kräfte mir gestatten — anzubahnen. Von diesem Gesichtspunkte aus wünschte ich die vorliegende Arbeit auch angesehen zu wissen, die ich der freundlichen Auf- nahme aller Zoologen, Hühnerfreunde und Züchter hiermit empfehle, die Bitte beifügend, dieselbe mit Wohlwollen entgegenzunehmen und ihr in Anbetracht der Schwierigkeiten, mit denen sie ver- bunden war, eine nachsichtsvolle Beurtheilung gütigst zu Theil werden zu lassen. Alphabetisches lamens - Y erzeichniss. Aeelites Schangaihuhn 34, 37, 38, 39, 40. Buff-Coloured Var. 39. Game-Coloured Var. 34. Lemon-Coloured Var. 38. Light Cinnamon-Coloured Var. 37. Perdrix Var. 40. Aegyptisches Huhn 164. Aegyptisches Z werg-Dschungel-Huhn 164. Akoho 171. Albion 68. Aleppohuhn 116. Alltagleger 68, 69, 70, 71, 72. — holländischer 68, 69, 70, 71, 72. Amerikanisches Halb-Riesen-lluhn 44. Amerikanisches Huhn 44. Andalusier oder andalusisches Huhn 86, 88. — fahlschwarz und feuerfarbige Varietät 88. — grauschieferfarbige Varietät 88. Antwerpener Huhn 76. Astrachanis ches Huhn 63, 132. Ayam-alas 151. — Bankiva 153. — baroogo 145. — utan 153. Bahiahuhn 85. Bankiva-Huhn 61, 151. Bantam Cock 170, 171. — Hen 170. Bantam-Huhn oder Bantam 51, 151, 153, 154, 155, 156, 157, 161, 162, 163, 165, 167, 168, 169, 171, 173, 174. behostes 165, 168, 171. roth, schwarz und weisse Varietät 168. braunes 163. buntes 155, 167, 173. mit befiederten Beinen 167, 173. einfachkämmiges 161. federfüssiges 165, 171. gelbes 156. gelbliches 156. Bantam-Huhn oder Bantam, gelocktes 51. Gold- 154, 155. mit befiederten Beinen 165, 171. Nankingfarb. Varietät od. Nanking- 156. Rebhuhnfarbige Varietät od. Rebhuhn- 163. roth-orangegelbe Varietät 163. schwarze Varietät 157. schwarz und goldfarbige Varietät 162. schwarz u. goldgelbe Varietät 154, 162. schwarz u. schwefelfarbigeVarietät 162. schwarz u. silberfarbige Varietät 162. schwarz und strohgelbe Varietät 163. schwarz und weisse Varietät 156, 162. Sebright- 153, 154, 156, 157. Silber- 155, 156. weisses 156, 157, 174. mit befiederten Beinen 169. Bantam-Zwerg-Huhn 170, 172, 173, 174, 175. fünfzehiges 175. geschöpftes 174. goldfarbiges 173. schwarzbrüstiges 172. schwarzes 174. silberfarbiges 173. weisses 174. Barthaubenhuhn 130, 131, 132. — gelbe Varietät 131. — Moskauhuhn 132. Bauernhuhn 26, 29, 30. — Ostpreussisches 29, 30. grosse Art 30. kleine Art 29. Behoster Holländer 140, 141, 143, 144. Behostes Bantam-Huhn oder Bantam 165. 168, 171. Belgisches hochbeiniges Huhn 144. Belgisches Huhn 94. Belgisches Kampfhuhn 94. Belgisches Zwerg-Fasan-Huhn 75. Fitzin ger: Arten und Racen der Hühner. 13 194 Alphabetisches Namens-Verzeichniss. Berberhuhn 140. Berger hochbeiniges Huhn 90. Blackainoor Pullet 184. Blattkamm-Neger-Huhn 186, 187. fahlbuntes 187. weissbuntes 187. Blaues schwarzbraunes oder Blauscliwarz- huhn 99, 100. schwarze Varietät 100. weisse Varietät 100. Bollhuhn 109. Bolton-Fasan- Huhn 68, 69. goldglänzendes 68. silberglänzendes 69. Bolton-Huhn oder Bolton 68, 69, 70. braunes 65. Chittiprat 69, 70. goldglänzendes 68. graues 69. rothbraunes 68. schwarzbraunes 68. silberglänzendes 69. Bosnier 128, 129. Bosnisches Schopfhuhn 128, 129. kehllappiges 129. Brabanter, 120, 125, 126, 127. — Albino 127. — Gold- 125. — goldfarbiges Hamburger Prachthuhn 120. — Goldlackhuhn 125. — Silber- 126. — Silberlackhuhn 126. Brabanter-Huhn 125, 126, 127. blassgelbe Varietät 127. goldfarbige Varietät 125. silberfarbige Varietät 126. Brabanter-Napfkamm-Huhn 141, 142. gesperbertes 142. schwarzes 141. weisses 142. Brabanter-Schopf-Huhn 125, 126, 127, blassgelbes 127. federffissiges 127. goldfarbiges 125. silberfarbiges 126. weisses 127. Bramaputra-Huhn oder Bramaputra 40, 44, 45, 46, 47, 51. kastanienbraune Varietät 46. mit unbefiederten Beinen 47. mit verkehrt stehendem Gefieder 51. Prinz-Albert-Huhn 40. Bramaputra-Huhn od. Bramaputra, schwarze Varietät mit grünlichem Reflex 46. mit weissen Flecken 46. Syrisches Huhn 47. weisse Varietät 47. mit schwarzbesätem Gefieder 45. mit schwarzen Flecken 45. Brasilianisches hochbeiniges Huhn 85. orangebuntes 85. schwarzbuntes 85. Breda-Huhn 141, 142, 143, 144. Bretagner-Fasan-Huhn 72, 73. fahlbuntes 73. graubuntes 73. orangebuntes 72. Bretagner-Huhn 72, 73. — fahlschattirte Varietät 73. — grau und weissbunte Varietät 73. — schwarz und feuerfarbige Varietät 72. Britisches hochbeiniges Huhn 96, 97, 98. goldglänzendes 97. graues 98. kleines 98. rosenröthliches 98. silberglänzendes 98. Britisches Kampfhuhn 96, 98. — graue Varietät 98. — rosenfarbige Varietät 98. Bronze-Huhn 144, 145, 147. — violethalsiges 145. — zackenkämmiges 147. Brügger hochbeiniges Huhn 89. orangebuntes 89. schiefergraues 89. Bulgarisches Huhn 190. Burgunder 86. Buscbhulin 109. Calcutta-Huhn 43. Campiner-Fasan-Huhn, Campiner-Huhn oder Campiner 70, 71. buntes 71. goldfarbiges 70. silberfarbiges 71. Caux-Huhn 133, 134, 135. — schwarz und graue Varietät 134. — schwarz und weisse Varietät 135. Caux-Schopf-Huhn 133, 134, 135. grauscheckiges 134. orangebuntes 135. schwarzes 133. weisses 134. Alphabetisches Namens- Verzeichniss. 195 Caux-Schopf-Hulm, weissscheckiges 134. Ceylon-Huhn 55. Chinesisches Neger -Huhn 187. fahlscliattirte Varietät 187. grau- und weissbunte Varietät 187. Chinesisches Seiden-Huhn 183. Chinesisches Wollhuhn 183. Chittagong-Iluhn 42. Chittaprat, Chittiprat öder Chittiprät 69, 70. Cochinchina-Huhn 35, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 44, 45, 183. — Bramaputra-Race 44. — Chittagonghuhn 42. — doppelkämmige Varietät 41. — einfarbig fahle Varietät 35. — fahle Varietät mit seidenweichem ge- franzten Gefieder 183. — federfüssige Varietät 35. — gelbe Varietät 35. — gelbliche oder bräunliche Varietät 35. — hellgelbfarbige Varietät 38. — Kukuks-Varietät 40, 42. — mit Rosenkamm 41. — nacktfüssige Varietät 42. — Prinz-Albert-Huhn 40. — Rebhunartige Varietät 40. — rothe Varietät 37. — schwarze Varietät 39. — Sperberhuhn 40. — weissbuntes 45. — weisse Varietät 38, 39. Cochinchina-Riesen-Huhn 34, 37, 38, 39, 40, 41, 42. dunkelbraunes 40 gesperbertes 40. hellgelbes 38. kahlfüssiges 42. lichtbraunes 39. orangefarbiges 37. rosenkämmiges 41. rothbraunes 37. schwarzes 39. weisses 38. weisslichgelbes 38. zimmtfarbiges 37. Cochinchinese 35, 37, 38, 39. , — lichtbraune Varietät 39. — orangefarbige Varietät 37. — rothbraune Varietät 37. — schwarze Varietät 39. — semmelgelbe Varietät 35. — weisse Varietät 38. Cochinchinese, zimmtbraune Varietät 37. Columbisches hochbeiniges Huhn 102, 103. blattkämmiges 103. Columbisches Huhn 102, 103. — Varietät mit doppeltem Kamme 102. Compenehuhn 106. Compiegne- oder Compiegner-Huhn 106. Coq 26. — ä cinq doigts 19. — ä duvet 176. du Japon 176. — Bankiva 151. — commun 26, 29. — culotte de velours 135, 136, 137. — d’Angleterre 174. — de Bantam 170. — de Camboge 171. — de Caux 79, 85, 119, 133, 134. — de Hambourg 135, 136, 137. — de Lafayette 78. — de la Perse 54, 57, 58. — de Madagascar 171. — de Mozambic 185. — de Padoue 79, 85, 119, 133, 134. — de Pegu 79. — de Perse 54, 57, 120. — de Pologne 110. — de Rhodes 120. — de Turquie 157, 158, 159, 160. — du Japon 176. — frise 48, 51. — huppe 108, 109, 124. — Jago 33. — Nain 137. d’Angleterre 173. — nägre 184, 185. — patu 165. — sans croupion 52, 54, 57, 58. — sauvage de l’Asie 33. Ceylan 77. — villageois 26. — vulgaire ä cr£te 26. de Turquie 158, 159, 160, 165, 171. huppe 109. nain 154, 161. Creagrius furcatus 149. Creel 72. Creeper 137. Crested Cock 109. Creve-coeur 129, 130. — Albino 131. — Gelbe Varietät 131. 196 Alphabetisches Nameus- Verzeichntes. Cr£ve-coeur, Moskauliuhu 132. Cr&vecoeur-Huhn 129, 130, 131. — Bunte Varietät 131. — Weisse Varietät 131. Crisped Hen 48. Däslehiihnehen 165. Darienisehes Huhn 168. Demi-poule d’Inde 77. Demisli-Huhn 191. Deutsches Haushuhn 19, 26. Deutsches Landhuhn 26, 28, 29, 30. braune Varietät 29. bunte Varietät 28. gelbe Varietät 29. graue Varietät 30. mit Doppel-Spitzkamm oder Nelken- kamm 30. scheckige Varietät 28. schwarze Varietät 30. weisse Varietät 29. Domestic Cock 26, 96. — Game-cock of England 96. Dorcestersches hochbeiniges Huhn 99, 100. schwarzes 100. weisses 100. Dorking Cock 19. Dorkinghuhn 19, 21, 22, 23, 24, 25. — ächtes 21, 23, 25. einfachkämmiges 23. rosenkämmiges 25. — blattkämmige Varietät 21, 23. — bunte Varietät 19, 21. — einfachkämmige Varietät 21, 23. — fahlschattirte Varietät 21. — gefleckte Varietät 23. — graue, farbig gesprenkelte oder gestreifte Varietät 23. — grau- und weissbunte Varietät 23 — Kukuksperber 23. — rosenkämmige Varietät 25. — rothfärbige Varietät 21. — weisses 24, 25. einfachkämmige Varietät 25. rosenkämmige Varietät 25. schungel-Huhn 151, 153, 154, 155, 156, 157, 161, 162, 163, 164, 167, 173. — buntes 155, 167, 173. — goldfarbiges 154. — röthlichgelbes 156. — schwarzbrüstiges 153. — schwarzes 157. — silberfarbiges 155. Dschungel-Huhn, türkisches 157, 159, 160. — weisses 156. — Zwerg- 161, 162, 163, 164. Dunghill Cock 26, 30. — Hen 26, 30. Dwarf Cock 138, 154. — Hen 137. Elephanten-Hulin 140, 144. Englisches fünfzehiges Huhn 21, 22, 23, 24. federfüssiges 22. geflecktes 23. weisses 24. Englisches Haubenhuhn 138, 140. Englisches Huhn 112, 120, 121, 122, 123, 175. — feuerfarbige Varietät mit schwarzer Brust 121. — goldfarbige Varietät 120. — schwarze Varietät mit Goldstreifen 122. — silbergrüne Varietät mit schwarzen Schuppen 123. mit schwarzen Strichen 122. mit schwarzen Tüpfeln 123. Englisches Kampfhuhn 96, 97, 98. — — mit gold. Kragen- u. Rückenfedern 97. mit silb. Kragen- u. Rückenfedern 98. Englisches Poland 138. Englisches Zwerghuhn 165, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174. braun gelb und schwarze Varietät 167. buntes 166, 173. Darienisches Huhn 168. gelbrotli und stahlblaue Varietät 167. goldfarbig, gelb und schwarze Varietät 167, 172. Millefleurs 169. mit nelkenartigem Kamme 171. Porzellanhuhn 169. schwarze Varietät 170, 174. weisse Varietät 169, 174. mit Federbausbacken 170. weisser Engländer 169. weiss, gelb und schwarze Varietät 168. Erdhuhn 165. Fasan- oder Fasanen-Huhn 60, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 81, 82. Bolton- 68, 69. bräunliche Varietät 65. Bretagner- 72, 73. Campiner- 70, 71. Gold- 63. goldglänzendes 63. goldgesprenkeltes 63. Alphabetisches Namens -Verzeichniss. 197 Fasan- od. Fasanenhulm, grosses 63, 64, 65. gelbliches 65. goldfarbiges 63. schwarzes 65. silberfarbiges 64. Hamburger- 66, 67, 68. Kenter- 76. Malayen- 81, 82. mattgelbe Varietät 65. Norfolker- 76. rothmondiges 63. schwarzes 65. Silber- 64, 67. mit einfachem Kamme 76. silberglänzendes 65. Silberglanz- 64, 65. Zwerg- 74, 75. Flandrisches hochbeiniges Huhn 91,92,93,94. gelbflügeliges 93. gelbrothes 93. goldbürzeliges 92. kupferflügeliges 92. schwarzbraunes 92. weissbauchiges 94. weisses 94. Five-toed Dunghill 21. Französischer Rauchfuss 171. Französisches Huhn 104. Französisches Kukukshuhn 74. Francose 79, 80, 82, 83, 84. — bunter 79, 82. — braune Varietät 82. — gelbe Varietät 83. — holländischer Sperber 84. Friesisches Huhn 48. Friesländisches Huhn 48, 5l. Gelocktes Bantam 51. Frisirtes Huhn 48. persisches 48. Frisland Hen 48. Frizzled Cock 48. Fünfzehiges Huhn 19, 21, 22, 23, 24, 25. — englisches 21, 22, 23, 24. — rosenkämmiges buntes 25. weisses 25. — weisses 21. Fünzehiges Schopf-Huhn 138, 140. schwarzes 140. weisses 140. Fünfzehiges Seiden-Huhn 184. Furness-Kampfhuhn oder Furness-Huhn 91, 92, 93, 94. Furness - Kampfhuhn oder Furness - Huhn, Iltisfarbene Varietät 93. Pfahlhuhn 93. raulifedrige Varietät 93, 94. rothe Varietät 93. schwarze Varietät mit goldfarbenen Bürzel- oder Steissfedern 92. mit kupferfarbenen oder kupferrothen Flügeln 92. weisse Varietät 94. Gabelkämmiges Schopf-Huhn 129, 130,131,133. buntes 131. gelbes 131. Moskauer 133. weisses 131. Gabelschwänziges Huhn 149. Gabelschwanz -Huhn 148. Gallina alba cristata villatica 32. — Anglicana 174. — carne nigra 184. — crispa 48, 50. — domestica 26, 30. — ex Persia 58. — gallinacea 26. — Japonica 176. — lanigera 179. — Patavina 119. — Persica 54, 58. — Pumilio 137. Gallus aeneus 144, 145, 146, 147. Grayi 145. Temminckii 147. Gallus Anglicanus 174. Gallus Bankiva 19, 26, 109, 151, 153, 154, 155, 156, 157, 158, 159, 160, 161, 162, 163, 164, 165, 171, 173. alba 156, 174. argentata 155. aurata 154. Bantam 161, 171. cristatus 109. domestica turcica 158. domesticus 26. — — helvola 156. melanosternon 153. nigra 157. Pentadactylus 19. plumipes 165. pumilio 154, 161, 162, 163, 164. aegyptiacus 164. albus 164. argentatus 162. 198 Alphabetisches Namens- Verzeichniss. Gallus Bankiva, pumilio auratus 163. aurautius 162. bruneus 163. lutescens 162. niger 163. pusilla 171. Pusillus 158, 159, 160 , 165, 171. turcica 157, 159, 160. brevipes 160. cristata 159. phyllolopha varia 155, 167, 173. Gallus Banticus 170. Gallus crispus 48, 50, 5l. carunculatus 50. ecaudatus 50. major 51. pumilio 51. Gallus cristatus 107, 108, 109, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 126, 127, 128, 129, 130, 131, 132, 133, 134, 135, 136, 137, 138, 140. alaudinus albus 136. bruneus 135. niger 137. albus 114. nigro-coronatus 113. argentatus 111, 122. aurantius 120. auratus 108. bosnicus 128, 129. appendiculatus 129. brabantinus albus 127. argentatus 126. auratus 125. lutescens 127. plumipes 127. brunescens 113. maculatus 113. cameracensis 129, 130, 131, 132. albus 130. lutescens 131. moscoviticus 132. varius 131. coerulescens 117, 118, 119. nigro-coronatus 119. plumipes 118. hamburgicus argentatus 122. auratus 119. maculato-argentatus 123. maculato-auratus 122. plumipes 124. Gallus cristatus , hamburgicus variegato- argentatus 123. variegato -auratus 121. longipes argentatus 125. auratus 124. lutescens 113. niger 115. normannus albo-maculatus 134- albus 134. cinereo-maculatus 134. fulvo-varius 135. niger 133. pentadactylus 138, 140. albus 140. niger 140. pumilio 137. schistaceus 117. syriacus 123. undulatus 112. vidua 115, 116. appendiculata 116. Gallus domesticus 19, 26, 48, 54, 86, 93, 96, 104, 112, 115, 127, 133, 135, 137, 160, 166, 167, 169, 172, 174, 176, 185. anglicus 96, 112. bantamensis 160, 166, 167, 172. coronatus 93. cristato-barbatus 127. ecaudatus 54. germanicus 26. hamburgicus 135, 137. hispanicus proboscideus 86. lanatus 176. morio 185. normandicus 104. pentadactylus 19. pumilio 169, 174. reverso-crispatus 48. semicristatus 133, 135. sultanus vidua 115. turcicus 158. Gallus duplo major 119. Gallus ecaudatus 52, 54, 56, 57, 58, 59. barbatus 59. carunculatus 56. cristatus 58. domesticus 54, 57, 58. plumipes 59. primus 52. — ■ — prionolophus 54. vulgaris 56. Gallus ex Persia 56, 57. Alphabetisches Namens- Verzeichniss. 199 Gallus ferrugineus 21,27,96,151,152,159, 161, 185. Bantam 161. Black-fleshed 185. five-toed Dungliill 21. Game 96. Hybrid with Bankiva 159. giganteus 96. Variety 27. Gallus furcatus 148. Gallus gallinaceus 26,28,29, 30, 31, 32, 48, 137. albo-varius 29. albus 29. bruneus 29. carunculatus 30. crenulato-cristatus 31. crispus 48. cristatus 32. caranculatus 32. flavo-varius 28. flavus 29. Frislandieus 48. fulvo-varius 28. griseo-varius 28. niger 30. nigro-cinereus 30. Pumilio 137. Gallus gallorum 26. Gallus giganteus 33, 34, 35, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 46, 47, 120. bengalensis 42. cochinchinensis 34, 37, 38, 39, 40, 41, 42. albido-flavus 38. albus 38. aurantius 37. brunescens 39. bruneus 40. carunculatus 41. cinnamomeus 37. laevipes 42. luteus 38. niger 39. rufo-fuscus 37. undulatus 40. flavescens 35, 41, 42. indicus 44, 46, 47. albus 47. bruneus 46. niger 46. spurius 47. minor indicus 43. americanus 44. Patavinus 120. Gallus Japonicus 176. — javanicus 148. Gallus Lafayetti 77, 78, 79, 81, 82, 83, 84 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94, 95 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104 105, 106. brasiliensis fulvo-varius 85. nigro-varius 85. britannicus 96, 97, 98. argentatus 98. auratus 97. cinereus 98. minor 98. roseus 98. burgensis fulvo-varius 89. nigro-cinereus 89. columbicus 102, 103. phyllolophus 103. cristatus 104, 105, 106. albo-maculatus 105. cinereo-maculatus 105 compendiensis 106. fulvo-varius 106. dorcestriensis 99, 100. albus 100. niger 100. flandricus 91, 92, 93, 94. albiventris 93. albus 94. chalcopterus 92. chrysopygus 92. fulvus 93. nigro-fuscu8 92. xanthopterus 93. — — gangeticus albus 101. gilvus 102. — niger 100. hispanicus 86, 87, 88, 89. albus 89. Caucasiorum 87. fulvo-varius 88. nigro-cinereus 88. inalayianus 79, 81, 82, 83, 84. albus 83. brunescens 82. flavescens 8S. fulvo-varius 82. niger 84. phyllolophus 84. spilocercus 81. undulatus 84. montanus 90. 200 Alphabetisches Namens- Verzeichuiss, Gallus Lafayetti normannus 94, 95. undulatus 95. Galus lanatus 176, 178, 179, 180, 181, 182, 183, 184. major laevipes 182. plumipes 182. peutadactylus 184. siamensis carunculatus 179. laevipes 178. plumipes 180. sinensis 183. Submorio 178. varius phalacropus 181. — ptilopus 181. Gallus lecanolophus 140, 141, 142, 143, 144. brabantinus albus 142. niger 141. undulatus 142. geldrianus cinereo-maculatus 143. fulvo-varius 143. laevipes 144. Gallus lineatus 78. Gallus Morio 184, 185, 186. phylloloplius 186. albo-variegatus 186. flavo-variegatus 186. Gallus Mozambicanus 185. Gallus Patavinus 79, 82, 85, 119, 134. Gallus peutadactylus 19, 21, 22, 23, 24, 25. albus 21. anglicus 21. albus 24. maculatus 23. ptilopus 22. carunculatus albus 25. varius 25. Gallus Persicus 54, 58. epidermide nigricante 184. Gallus plumipes 165, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175. albo-varius 168. albus 169. auratus 166. bruneo-varius 167. buccatus 170. conspersus albus 169. lutescens 169. flavido-bruneus 168. lutescens 168. niger 170. pusillus 170. albus 174. Gallus plumipes, pusillus argentatus 173. auratus 173. cristatus 174. melanosternon 172. niger 174. pentadactylus 175. Gallus Pumilio 137, 154, 161. Yar a crete double 154. Yar ä crete simple 154. Gallus pusillus 158, 159, 160, 165, 171. Gallus Sonneratii 60, 61, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75. argenteus 67. campinensis argentatus 71. auratus 70. varius 71. cantiensis 76. liamburgicus albus 68. conspureato-argentatus 67. maculato-auratus 66. striato-argentatus 68. lancastriensis argentatus 69. auratus 68. letaviensis flavo-varius 72. fulvo-varius 72. griseo-varius 73. major argentatus 64. auratus 62. flavescens 65. niger 65. norfolcensis 76. pumilus 74, 75. belgicus 75. hollandicus 74. phyllolophus 75. Gallus Stanleyi 61, 77. Gallus Temminckii 147. Gallus Turcicus 157, 158, 159, 160, 165, 171. Var. ä pieds emplumes 165, 171. Yar. ä pieds lisses 158, 159, 160. Gallus variegatus 157. Gallus varius 148, 149. Ganges-Huhn 101, 102. fahle Varietät 102. schwarze Varietät 100. weisse Varietät 101. Gangetisches hochbeiniges Huhn 100. fahlgelbes 102. schwarzes 100. weisses 101. Gascognier 86. Gehaubter Holländer 117, 118. Alphabetisches Namens-Verzeichniss. 201 Gelder- oder Geldern-Huhn 143. Geldern-Napfkamm-Huhn 143. grauseheckiges 143. orangebuntes 143. Gelocktes Bantam 51. Gelocktes Huhn 48. Gemalter Holländer 72, 82. Gemeines Land-Huhn .26, 28, 29, 30, 72, 73. Bastard mit Zwerghühnern 72, 73. braunes 29. Bretagnehuhn 72, 73. fahlbuntes 28. gelbes 29. graubuntes 28. orangebuntes 28. rosenkämmiges 30. schiefergraues 30. schwarzes 30. ungarisches Huhn 29. weissbuntes 29. weisses 29. Geschöpftes hochbeiniges Huhn 104. Geschöpftes Huhn 109, 120. Geschöpftes Klut-Huhn 58. Geschöpftes ungeschwänztes Huhn 58. Gestiefeltes Huhn 165. Gold-Bantam 154, 155. Goldbrabanter 125. Goldfasanenhuhn 63. Goldhuhn 66, 67, 109, 121, 122. — mit weissem Kopfbüschel 109. Goldlackhuhn 120, 122, 125. Goldlack-Schopfhuhn 120. Goldschleierhuhn 109. Grande Caille de la Chine 151. Hackled Partridge 151. Halb-Biesen-Huhn 43, 44. amerikanisches 44. indisches 43. Hamburger 66, 68, 70, 71, 72, 76, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 126, 127, 134, 135, 136, 137. — Albion 68. — Alltagleger 68, 70. — Boltonhuhn 68, 70. — Chittiprät 70. — Coq de Caux 134, 135. — Creel 72. — gelbe Varietät 127. — gemalter Holländer 72. — geschöpftes Huhn 120. — Goldbrabanter 125. Hamburger, Goldhuhn 120. — Goldlackhuhn 120, 125. — Hoogstraaterhuhn 70, 71. — Kampiner 70, 71. — Kukukshuhn 76. — Praehthuhn 120, 121, 122, 123, 124. — Sammethose 135, 136, 137. — Silberbrabanter 126. — Silberlackhuhn 122, 126. Hamburger, Fasan-Huhn 66, 67, 68. goldfarbiges 66, 67. geflecktes 66. gestreiftes 67. silberfarbiges 67, 68. gesprenkeltes 67. gestreiftes 68. weisses 68. Hamburger-Huhn 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 76. Bolton 68, 69. graues 69. rothbraunes 68. schwarzbraunes 68. bunte Varietät 67, 68, 69, 70, 71, 72. Chittaprat 69. Fasanenhuhn 63. goldgesprenkeltes 63. gefleckte Varietät 63, 64, 65, 66, 67, 68. Goldhuhn 66, 67. geflecktes 66. — — — gesprenkeltes 66. gestreiftes 67. Kreole 71. Kupfermoosbuhn 66. mit einfachem Kamme 76. Mooshuhn 67. Rothkappe 66. rothmondiges 63. Rothmütze 66. schwarze Varietät 65. Silberfasanenhuhn 64. Silberhuhn 67, 68. gesprenkeltes 67. gestreiftes 68. weisse Varietät 68. Hamburger-Prachthuhn 120, 121, 122, 123, 124. goldfarbiges 120. — — Goldhuhn 120, 121, 122. geflecktes 122. gesprenkeltes 121. silberfarbiges 122. Silberhuhn 123. 20*2 Alphabetisches N amens-Verzeichniss. Hamburger-Prachthuhn, Silberhuhn, gefleck- tes 123. gesprenkeltes 123- Hamburger-Schopf-Huhn 119, 121, 122, 123,124. federfüssiges 124. goldfarbiges 119. geflecktes 122. gesprenkeltes 121. silberfarbiges 122. geflecktes 123. gesprenkeltes 123. Hauben-Huhn 112, 114, 138, 140. — englisches 138, 140. — schwarze Varietät mit weisser Haube 115. — weisseVarietät m. schwarzen Flecken 112. mit schwarzer Haube 114. Haubenschleierhuhn 138. Haushuhn 19, 26. — deutsches 19. Hermelinhuhn 112. Hochbeiniges Huhn 77. belgisches 144. Berger 99. brasilianisches 85. britisches 96, 97, 98. Brügger 89. columbisches 102, 103. dorcester’sches 99, 100. flandrisches 91, 92, 93, 94. gangetisches 100, 101, 102. geschöpftes 104. Compiegner 106. grauscheckiges 105. orangebuntes 106. weissscheckiges 105. malayisches 79, 81, 82, 83, 84. normannisches 94, 95. spanisches 86, 87, 88, 89. Holländer, behoster 140, 141, 143, 144. — gehaubter 117, 118. — gemalter 72, 82. Holländerhuhn 118. Holländischer Alletagleger 68, 69, 70, 71, 72. Braunes Bolton 68. Campiner-Huhn 70, 71. Chittiprat 69, 70. Creel 72. gemalter Holländer 72. goldglänzendes Bolton 69. graues Bolton 69. holländischer Creole 71. Hoogstraater-Huhn 70, 71. Holländischer Alletagleger, Koralle 71. silberglänzendes Bolton 69. Holländischer Sperber 84. Holländisches Zwerg-Fasan-Huhn 74. IIoogstraater-Huhn 70, 71. Houdan-Huhn 138, 140. — schwarze Varietät 140. — weisse Varietät 140. Huhn von Angers 189. — von Argenton 190. — von Bahia 120. — von Barbezieux 189 — von Bresse 189. — von Caumont 198. — von La Fleche 104. — von le Mans 31. — von Padua 80. — wildes von Java 151. Indianisches Steppen-Huhn 43. Indisches Halb-Riesen-Huhn 43. Indisches Huhn 33, 43. Japanesisches Seiden-Huhn 178. Japanisches Seiden-Huhn 176. Japanisches Zwerg-Huhn 176, 178. Javanisches Huhn 151. Jerusalemer-Huhn 47. Jerusalem-Schopf-Huhn 123. Kampf-Huhn 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98. — belgisches 94. — britisches 96, 98. — englisches 96, 97, 98. — Furness- 91, 92, 93, 94. — grössere Unterart 96. — kleine Unterart 98. — Krähenhuhn 94. — Krähenkopf 94. — Kukuks-Normanne 95. — Normanne 95. — Sperber-Normanne 95. Kanis-Hühnchen 165. Kaukasisch-spanisches hochbeiniges Huhn 87. Kaulhuhn 55. Kaulkanis 59. Kemboghuhn 171. Kent-Huhn 22, 76, 77. Kleines Huhn mit rauchen Füssen 165. Klümper 55. Klüter 54. Klut-Huhn 52, 54. 55. — bärtiges 59. — Bastard mit Landhuhn 56. — federfüssiges 59. Alphabetisches Namens-Verzeichniss. *203 Klut-Huhn, gehaubtes 58. — gemeines 56. — geschöpftes 58. — mit doppeltem Kamme 57. — rosenkämmiges 56. — zackenkämmiges 54. Koralle 71. Krähenhuhn 94. Krähenkopf 94. Kräher über den Berg 90. Kraushulm 48. Kreole 71, 123. — holländischer 71. Kriechhuhn 165. Krullhuhn 48. Kruphuhn 137, 138. Kukukshuhn 76, 84. — französisches 74. — von Rennes 75. Kukuks-Normanne 95. Kulmhuhn 33. Kupfermooshuhn 66. I*a Fleche-Huhn 104, 105. schwarz und graue Varietät 105. schwarz und weisse Varietät 105. Land-Huhn 26, 28, 29, 30, 31, 32, 63, 65, 77, 90, 151, 189. — Bankivahuhn 151. — Dschungelhuhn 151. — deutsches 26, 28, 29, 30. — Fasanenhuhn 63. — gemeines 26, 28, 29, 30, 72, 73. — Kenthuhn 77. — kerbkämmiges 31. — Kräher über’n Berg 90. — ostpreussisches Huhn 29, 30. — schopfiges 32. rosenkämmiges 32. — schottisches Huhn 22. — Silberglanz-Fasanenhuhn 65. — Silberhuhn 77. — Sonneratshuhn 151. — steirisches Huhn 28. — Strassburgerhuhn 189. — Sussexhuhn 77. Langbeiniges Schopf-Huhn 124, 125. goldfarbiges 124. silberfarbiges 125. Le Mans-Huhn 32. Lerchenkammhuhn 135, 136, 137, Lerchen-Schopf-Huhn 135, 136, 137. braunes 135. Lerchen-Schopf-Huhn, schwarzes 137. weisses 136. Lyoner-Poland 131. Madagaskarhuhn 171. Malabar Cock 33. — Hen 33. Malakka-Huhn 80, 82, 83, 84. — fahl und feuerfarbige Varietät 82. — schwarze Varietät 84. — weisse Varietät 83. Malay 33. Malaye 79, 81, 82, 83, 84. — bunter 79, 82. — Gangeshuhn 83. — gemalter Holländer 82. — holländischer Sperber 84. — Kukukshuhn 84. — Malayenfasanhuhn 81, 82. — Pariser-Huhn 84. — Poule de Gagne 83. — Poule de Russe 83. — Sperberhuhn 84. — weisser 83. Malayen-Fasanhuhn 81, 82. Malayen- oder Malayisches Huhn 79, 80, 83, 84. bunte Varietät 79. schwarze Varietät 84. weisse Varietät 83. Malayisches hochbeiniges Huhn 79, 81, 82, 83, 84. blattkämmiges 84. bräunliches 82. fleckenschwänziges 81. gelbliches 83. gesperbertes 84. orangebuntes 82. schwarzes 84. weisses 83. Marokkohuhn 185. Millefleurs 167. Mohrenhuhn 185. Mooshuhn 67, 121. Moskauer- oder Moskau-Huhn 133. Nanking-Seiden-Huhn 176. Napfkamm-Huhn 140. — Brabanter- 141, 142. — Geldern- 143. — kahlfüssiges 144. Napoleons-Huhn 83, 84. — einfachkämmige Varietät 84. — nelkenkämmige Varietät 83. Neger-Huhn 184, 185. *204 Alphabetisches Nameiis-Verzeichniss. Neger-Huhn, Blattkamm- 186, 187. — chinesisches 186, 187. Negro Cock 185. Nortblker-Fasan-Huhn 76. Normanne 94, 95. — belgisches Kampfhuhn 94, — Krähenhuhn 94. — Krähenkopf 94. — Kukuks- 95. — Sperber- 95. Normannisches hochbeiniges Huhn 94. gespeichertes 95. Orientalisches Schattenhuhn 48. Ostfriesisches Huhn 48. Ostpreussiscbes Huhn 29, 30. grosse Art 30. kleine Art 29. Padua Cock 119. — Hen 119. Padua-, Paduaner-, oder Paduanisches Hulin 109, 111, 112, 113, 114, 117, 120, 122. blaue Varietät 117. citronfarbige Varietät 113. gemsfarbige Varietät 113. gefleckte Varietät 113. goldfarbige Varietät 109, 120. Kukuk-Varietät 112. Schopf-Huhn 114. silkerfarbige Varietät 111, 122. weisse Varietät 114. Pariser-Huhn 83, 84. — einfachkämmige Varietät 84. — nelkenkämmige Varietät 83. Peguanisches Huhn 80. Perdix ferruginea 151. Persian Fowl 57, 58. Persisches Huhn 48, 59, 120. frisirtes 48. Pfahlhuhn 93. Phasianus gallinaceus 26. — Gallus 26, 60. crispus 48, 50. cristatus 108, 109. domesticus 26. ecaudatus 54, 57, 58. lanata 176. lanatus 176. Morio 185. patavinus 119, 134. pentadactylus 19. plumipes 165. pumilio 137, 138, 154. Phasianus Gallus pusillus 170, 171. tophaceus 119. turcicus 158, 159, 160. — indicus 61. — varius 148. Philippinenhuhn 171. Poland Cock 110. Poland- oder Polland-Huhn 109, 110, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 122, 124, 128, 129, 131, 132, 135, 136, 137, 138. Aleppohuhn 116. Astrachanisches Huhn 132. Bosnier 128, 129. chamoisgelbe Varietät mit schwarzen Flecken 113. englisches 138. gehaubter Holländer 117, 118. gelbes mit weisser Haube 114. Goldlack 120, 124. federfüssige Varietät 124. glattfüssige Varietät 120. Goldschleierhuhn 109. graublaue Varietät 117, 118. graues mit weisser Haube 117, 118. federfüssige Varietät 118. glattfüssige Varietät 117. Hermelinhuhn 112. Lerchenkammhuhn 135, 136, 137. Lyoner- 131. Polnisches Schleierhuhn 124, 125. Prachthuhn 109. Russisches Huhn 132. Schleierhuhn 114. schwarzes 116. mit schwarzer Haube 115. mit weisser Haube 116. schwarz und weissgebänderte Va- rietät 112. Silber- 112. Silberlack- 122. Silberschleierhuhn 112. Sperber- 112. Sultanshuhn 109. türkisches Huhn 109. Viktoria- 114. weisse Varietät mit schwarzer Haube 115. mit weiser Haube 114. Wittwe 119. Polnisches Huhn 109, 110, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 120, 121, 122, 123, 124, 128, 129, 132, 135. Alphabetisches Namens-Verzeichniss. 206 Polnisches Huhn, Aleppohuhn 116. Astrachanis ch es Huhn 132. blaue Varietät 117. Bosnier 128, 129. chamoisgelbe Varietät mit schwarzen Flecken 113. citronfarbige Varietät 113, gehaubter Holländer 117, 118. gemsfarbige Varietät 113. gefleckte Varietät 113. goldfarbige Varietät 109, 120. goldgesprenkelte Varietät 121. Goldhuhn 120, 122. mit weissem Kopfbüschel 109. Goldschleierhuhn 109. graublaue Varietät 117, 118. Hermelinhuhn 112. Kukuk-Varietät 112. Lerchenkammhuhn 135. Polnisches Schleierhuhn 124. Prachthuhn 109. schiefergrauliche Varietät 117. Schleierhuhn 114. schwarze Varietät 115, 116. mit schwarzer Haube 115. mit weisser Haube 116. schwarzkopfbüschelige Varietät 114 schwarz- und weissgebänderte Varietät 112. silberfarbene Varietät 111, 122. silbergesprenkelte Varietät 123. Silberhuhn 122. Silberpoland 112. Silberschleierhuhn 112. Sperberpoland 112. Sultanshuhn 109. türkisches Huhn 109. weisse Varietät 114. mit schwarzer Haube 115. mit weisser Haube 114. Wittwe 119. Polnisches Prachthuhn 109, 112. Goldhuhn 109. Silberhulm 112. Polnisches Schleierhuhn 124, 125. Portorikohuhn 86. Porzellanhuhn 169. Poule 26. — ä bec de Corneille. Blanche 142. Coucou 142. Noire 141. ä cinq doigts 19. Poule ä duvet du Japon 176. — Bankiva 151. — Brahma-Pootra 45. Blanche 47. Inverse 51. Perdrix 46. — d’Angers 189. — d’Angleterre 174. — d’Anvers 75. — d’Argenton 190. — de Bahia 85. — de Bantam 170, 171. Argent^e 156. Blanche 157. Dor4e 154. Noire 157. — de Barbezieux 189. — de Breda Blanche 142. Coucou 142. Noire 141. — de Bresse 189. — de Bruge 89, 92. ardois^e 89. — Blanche 94. Brune foncee 92. Coucou 95. Noire 91. ordinaire 94. — de Camboge 171. — de Caumont 190. — de Caux 134, 135. — de Chang-Hai' 35. Blanche 38. Citron 38. Coucou 40. de soie 183. fauve 35. Noire 39. Perdrix 40. Rousse 37. Victoria 38. — de Cochinchine 35. Blanche 38. Citron 38. Coucou 40. de soie 183. fauve 35. Noire 39. Perdrix 40. Rousse 37. Victoria 38. — de Combats anglais 96. •206 Alphabetisches Nainens-Verzeichniss. Poule de Combats anglais Argentöe 98 Doröe 97. du Nord 89, 91, 92, 94, 95. ardoisde 89. Blanche 94. Bruue foncde 92. Coucou 95. Noire 91. ordinaire 94. — de Courte-Patte 160. — de Cr^vecoeur 129. — de Dorking 21, 23. — de Gagne 101, 102. — de Gueldre 142. — de Hambourg, Campine argentee 71. — doröe 70. crayonnee argentöe 71. doröe 70. Noire 65. Pailletee argentee 66. doree 66. Papillotee argentee 66. doröe 66. — de Houdan 138. — de Java 161, 162, 163, 164. — de Jerusalem 47. — de la Fleche 104. — de la Geld 143, 144. — de la Perse 54, 57, 58. — de Mozambic 185. — de Padoue 119. Argentee 112. Blanche 114. Chamois maillö 113. uni 113. Coucou 112. Doröe 109. Noire ä huppe noire 115. p^rinne 112. — de Perse 54, 57, 58. — de Pologne Argentee 112. Blanche 114. Chamois maillö 113. uni 113. Coucou 112. Doröe 109. Noire ä huppe noire 115. pörinnö 112. — de Rennes 75. — de Russe 83. — de Sansevare 119, 120. — de Siam 180. Poule de Soie blanche huppöe 179, 180. — de Turquie 157, 159, 160. — de Wallikiki 55, 57, 59. — du Gagne 101. — du Japon 176. — du Mans 31. — Espagnole 86. — faisanne 65. — frise 48. — Hollandaise bleue ä huppe blanche 117,118. ardois4e a huppe bleue 117. Noire ä huppe blanche 115, 116. — huppe 108, 109. — malaise 79. — Naine 137. coucou 75. d’Anvers 75. de Java 165. pattue anglaise 165, 169. brune 167, 168. jaune 168. — Negre 185. de soie huppee 176. — Ombree coucou de Rennes 75. francaise 74. hollandaise 74, 84. — pattue 175. — patu 165. — Russe. Bräunliches 83. Gelbliches 83. Sperber 74. — sans croupion 54, 57, 58. — sans queue 55, 57, 59. Prachthuhn 109, 112, 120, 121, 122, 123. — Hamburger- 120, 121, 122, 123. goldfarbiges 120. Goldhuhn 120, 121, 122. geflecktes 122. gesprenkeltes 121. silberfarbiges 122. Silberhuhn 123. — geflecktes 123. gesprenkeltes 123. — polnisches 109, 112. Goldhuhn 109. Silberhuhn 112. Prinz Albert-Huhn 40. Rauchfuss 171. — französischer 171. Rhodisches Huhn 120. Riesen-Huhn 33, 34, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47. Alphabetisches Namens- Verzeichniss. 207 Riesen-Hulin, bengalisches 42. — Brahmaputra- 44, 45, 46, 47. — Cochin China 34, 37, 38, 39, 40, 41, 42. — Gelbes 35, 41, 42. — Halb- 43, 44. — schwarzes 39. Rothkappe 66. Rothmütze 66. Roughfooted Cock 165. — Hen 165. Rumkin 58. Rumpfloses Huhn 59. Rumpless Cock 54, 57, 58. Russisches Huhn 63, 132. Sammethose 135, 136, 137. Schangaihuhn 34, 35, 37, 38, 39, 40. — achtes 34, 37, 38, 39, 40. Schattenhuhn 48. — orientalisches 48. Schleierhuhn 109, 112, 113, 114, 115, 117, 118, 119, 124, 125, 138. — gelbes mit weisser Haube 113. — Gold- 109. — Hauben- 138. — polnisches 124, 125. — schwarzes mit weisser Haube 115. — silbergraues mit weisser Federkrone und befiederten Beinen 118. und unbefiederten Beinen 117. — Silber- 112. — weisses mit schwarzer Federkrone 114. — Wittwe 119. Schopf-Huhn 107. — blaulichweisses 117, 118. federfüssiges 118. — bosnisches 128, 129. — Brabanter- 125, 126, 127. — braungelbes 113. geflecktes 113. — Caux- 133, 134, 135. — fünfzehiges 138, 140. — gabelkämmiges 129, 130, 131, 133. — goldfarbiges 108. — Goldlack- 120. — Hamburger- 119, 121, 122, 123, 124. — Jerusalem- 123. — hellgelbes 113. — langbeiniges 124, 125. . — Lerchen- 135, 136, 137. — paduanisches 114. — polnisches Schleierhnhn 124, 125. — schieferblaues 117. Schopf-Huhn, schwarzes 115, 116. mit weisser Haube 115. — silberfarbiges 111. — Silberlack- 122. — Sperber- 112. — weisses 114. mit schwarzen Flecken 112. schwarzhaubiges 114. — Witwen- 115, 116. kehllappiges 116. — Zwerg- 137. Schotthähnchen 165. Schottisches Huhn 22. Schwarznasiges Huhn 176. Schweizerhuhn 118. Sebright-Bantam- oder Sebright-Dschungel- Huhn 153, 154, 155, 156, 157. goldgesäumte Varietät 154. goldglänzende Varietät 154. Nankingfarbige Varietät 156. schwarzbrüstige rothe Varietät 153. schwarze Varietät 157. silbergesäumte Varietät 156. silberglänzende Varietät 156. weisse Varietät 157. Sebright-Huhn 154, 155, 167, 173. — buntes 155. mit befiederten Beinen 167, 173. Seidenhaar-Huhn 182. — weisses 182. — Zwerg- 179. Seiden-Huhn 176. — buntes 181. federfüssiges 181. kahlfüssiges 181. — chinesisches 183. — fünfzehiges 181. — grosses 182. federfüssiges 182. kahlfüssiges 182. — grosse Spielart 183. — japanesisches 178. — japanisches 176. — kleine Spielart 176, 178, 179, 180, 182. — Nanking- 176. — siamesisches 179. — stumpfnasiges 176. — Zwerg- 179, 180, 181. Sensevarisches Huhn 120. Siamese 179, 180, 181, 182. — mit befiederten Füssen 180, 181. — mit unbefiederten Füssen 179, 181. 208 Alphabetisches Namens-Verzeichni ss. Siamese, weisser 182. unbehoste Varietät 182. Siamesisches Seiden-Huhn 179. behoste Varietät 182. federfüssiges 180. kahlfüssiges 178. rosenkämmiges 179. weisses 182. unbehoste Varietät 182. Zwergseidenhuhn 180. Silber-Bantam 155, 156. Silberbrabanter 126. Silber-Fasan-Huhn 64, 67, 76. Silberglanz-Fasanenhuhn 65. Silberhuhn 67, 68, 77, 112, 122, 123. Silberlackhuhn 122, 126. Silberlack-Poland 122. Silberlack-Scbopfhuhn 122. Silber-Poland 112. Silberschleierhuhn 112. Silk Cock 176. with two hind toes 184. Sonneratshuhn 61, 78, 151, — hochbeinige Art 61. — kurzbeinige Art 78. Spanier 86, 120. — Tscherkesse 87. Spanisches hochbeiniges Huhn 86, 87, 88, 89. kaukasisch- 87. orangebuntes 88. schiefergraues 88. weisses 89. Spanisches Huhn 86, 88, 89, 102, 103. gefleckte Varietät 88. graulichschimmernde Varietät 88. Columbisches Huhn 102, 103. weisse Varietät 89. Sperber 84. — holländischer 84. Sperberhuhn 40, 84. Sperber-Normanne 95. Sperber-Poland 112. — mit weisser Haube 112. Sperber-Schopf-Huhn 112. Steirisches Huhn 28. Steppenhuhn 171. Strassburger-Huhn 189. Straub- oder straubiges Huhn 48. Strupp-Huhn 48. — grosses 51. — rosenkämmiges 50. — ungeschwänztes 50. Strupp-Huhn, Zwerg- 51. Sultanshuhn 109. Sussex-Huhn 76, 77. Syrisches Huhn 47, 123. Taubenhuhn 171. Tetrao ferrugineus 151. Tscherkesse oder Tscherkessisches Huhn 87. Türkisches Dschungel-Huhn 157, 159, 160. blattkämmiges 159. kurzfüssiges 160. schopfiges 159. Türkisches Huhn 109, 120, 121, 122, 123. feuerfarbige Varietät mit schwarzer Brust 121. goldfarbige Varietät 120. schwarze Varietät mit Goldstreifen 122. silbergrüne Varietät mit schwarzen Schuppen 123. . — mit schwarzen Strichen 122. mit schwarzen Tüpfeln 123. Türkisches Zwerg-Huhn 158. Turkish Cock 157, 158, 159, 160. — Hen 157, 159. Ungarisches Huhn 29. Ungeschwänztes Huhn 52, 54, 55, 56, 58, 59. aus Cailon 54. aus Persien 59. bärtiges 59. federfüssiges 59. gemeines 56. geschöpftes 58. rosenkämmiges 56. zackenkämmiges 54. Ungeschwänztes Strupp-Huhn 50. Vallikiki-Huhn 59. Varna-Huhn 190. Vierländer 86, 87. Viktoria Poland 114. Virginisches Huhn 55 Wallikikihuhn 59. Wallikikilli 53. Weisser Engländer 169. Welsches Huhn 111, 113, 115, 120. schwarze Varietät mit weisser Tolle 115. Wild Cock 60. S. Jago-breed 140. Wildes Huhn von Java 151. Wittwe 119. Witwen-Schopf-Huhn 115, 116. kehllappiges 116. Wollengelocktes Huhn 48. Alphabetisches Namens- V erzeichniss. 209 Wollen gelocktes Huhn, gelocktes Bantam 51. Wollhuhn 183. — chinesisches 183. Xolo oder Xolohuhn 171. Zwerg-Dschungel-Huhn 161, 162, 163, 164. aegyptisches 164. braunes 163. goldfarbiges 162. hellgelbes 162. orangefarbiges 163. schwarzes 163. silberfarbiges 162. weisses 164. Zwerg-Fasan-Hubn 74, 75. belgisches 75. blattkämmiges 75. holländisches 74. Zwerg-Huhn 44, 59, 138, 165, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 175, 176, 178. — Amerikanisches Huhn 44. — Bantam- 170. — behaubtes 175. — blassgelbes 168. — braunbuntes 167. — buntes 167, 173. Zwerg-Huhn, englisches 165, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174. — federfüssiges 171. — gelbbraunes 168. — gesprenkeltes 169. blassgelbes 169. weisses 169. — goldfarbiges 166. — grosse Varietät 171. — japanisches 176, 178. — indianisches Steppenhuhn 171. — Kaulkanis 59. — Kemboghuhn 171. — kleine Varietät 165. — Krupphuhn 138. — rauhfüssiges 165. — Steppenhuhn 171. — türkisches 158. — weissbuntes 168. — weisses 169. Zwerg-Schopf-Huhn 137. Zwerg-Seidenhaar-Huhn 179. Zwergseidenhuhn 179, 180, 181. — mit befiederten Füssen 180, 181. — mit unbefiederten Füssen 179, 1 81 . j Zwerg-Strupp-Huhn 51. K. k. Hof buchdruckerei Carl Fromme in Wien. > I J