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Die

Aufforstung der Od⸗ und Atkerländereien

1 unter Berückſichtigung

der dem Landwirt zur Verfügung ſtehenden Hilfsmittel.

Vortrag,
u: gehalten im Klub der Landwirte zu Berlin

im Januar 1897

er 5

von

F H. Kottmeier,

5 Königl. Oberförſter, Docent der Forſtwiſſenſchaft an der Laudwirtſchaftlichen Hochſchule
* zu Berlin.

LIBRARY <a 99767

- FACULTY OF FORESTRY ER re 7
UNIVERSITY OF TORONTO. 7

| ( Neudamm 1898.

Verlag von J. Neumann,
Verlagsbuchhandlung für Landwirtſchaft und Gartenbau,
Forſt⸗ und Jagdweſen.

Vorwort.

Jufolge einer an mich ergangenen Aufforderung hielt ich im
engeren Kreiſe, im Klub der Landwirte zu Berlin, einen Vortrag
über das im Titel angegebene Thema.

Von der Vorausſetzung ausgehend, daß der Inhalt desſelben
vielleicht auch für weitere Kreiſe nicht ohne Intereſſe ſein dürfte,
übergebe ich denſelben hiermit der Offentlichkeit.

Ich bin mir wohl bewußt, daß der Vortrag für den Fachmann
nur wenig oder vielleicht gar nichts Neues bringen wird, aber ich hoffe,
daß der Landwirt, der ſeinen überkommenen Wald erhalten und ſeine
Unlandsflächen aufforſten will, doch die eine oder andere Anregung
durch ihn erhält, und daß das Schriftchen ſo vielleicht ein Körnchen
beitragen wird zur Pflege oder Hege des deutſchen Waldes.

Oberförſterei Cöpenick, im Juli 1897.

Kottmeier.

M. H.! Ich habe die Ehre, heute zu Ihnen fprechen zu
dürfen über die Aufforſtung von Od- und Ackerländereien,
unter Berückſichtigung der dem Landwirt zur Verfügung
ſtehenden Hilfsmittel.

Wenn wir von der Theorie des iſolierten Staates ausgehen,
ſo ſchließt ſich in der Reihe der gedachten konzentriſchen Kreiſe an
den Ring des Ackerlandes nicht unmittelbar der des gepflegten und
geordneten Waldes an, ſondern, gewiſſermaßen als Übergang, be⸗
findet ſich dazwiſchen noch ein Ring, deſſen Benutzung als Weide—
land gedacht iſt. Der Übergang desſelben zur gepflegten Forſt iſt
aber ebenfalls kein ſtändiger, ſcharf abgegrenzter, ſondern es wird

der Wald entweder allmählich von dem nicht oder ſeltener be—
weideten Grund und Boden mehr oder weniger Beſitz ergreifen

oder durch das weiter um ſich greifende Weidevieh in ſeiner Exiſtenz
bedroht werden, bis ein Verhältnis hergeſtellt iſt, das den An—
forderungen des augenblicklichen Viehſtandes gerade entſpricht.
Ebenſo wird unter Umſtänden das Weideland nach innen zu allmählich
von dem Ackerland Beſitz ergreifen, das zwar urſprünglich als ſolches
beſtimmt, dennoch aber nicht, oder wenigſtens nicht regelmäßig,
hierzu benutzt wird.

Dieſe Erſcheinung iſt in der Praxis täglich zu beobachten:

Die äußeren Ländereien, deren Beſtellung eine weniger
intenſive, oder deren Benutzung, der teueren Dungfuhren wegen,
vielleicht eine ausſetzende iſt, werden ſich allmählich mit Geſtrüpp
und, wenn Wald angrenzt, mit Baumpflanzen beſiedeln, die dann
als Kuſſeln weiter wachſen oder in mehr oder weniger langem Turnus
wieder dem Pfluge weichen.

Ich kenne Güter, bei denen ſolche, an Kiefernbeſtände an—

grenzende Ackerſchläge ſo dicht von der Natur angeſamt waren,
daß ſie ſchließlich nicht mehr landwirtſchaftlich benutzt wurden und

—

ur

ſogar bei einem Verkauf des Gutes als „Kultur“ einen höheren
Preis erzielten wie die angrenzenden Ackerſtücke. Das Gut hatte
ohne Zuthun des Beſitzers an Wert gewonnen.

M. H.! In dieſem Umſtand liegt ein Fingerzeig, dem wir uns
einerſeits nicht verſchließen dürfen, der uns aber andererſeits nicht
veranlaſſen ſoll, die Hände in den Schoß zu legen und der guten
Mutter Natur alles zu überlaſſen, ſondern der uns nur auf das
hinweiſen ſoll, was zu thun iſt.

M. H.! Wenn die Bewirtſchaftung der Außenländereien nicht
mehr die Unkoſten deckt, wenn der Boden infolge jahrelanger, wenig
intenſiver Wirtſchaft nicht zum Ackerboden geworden iſt, oder wenn
er dieſe Eigenſchaft infolge ſchlechter Pflege verloren hat, dann gilt
es zu überlegen, ob wir ihn uns nicht durch Aufforſtung wertvoller
und wieder nutzbar machen können.

Daß ein Waldbeſtand den Wert des Gutes ſteigert, iſt wohl
als ſicher anzunehmen; wie mancher reiche Induſtrielle oder Geld—
mann, der ſein Gut und ſeine Jagd haben will, kauft eigentlich
nur dann, wenn das Kaufobjekt Wald hat, und wenn er in der
Lage iſt, ſeinen Wildſtand durch den Wald mannigfaltiger zu
geſtalten.

Aber, abgeſehen von dieſem Affektionswert, iſt auch der that⸗
ſächliche Wert geſtiegen, denn die einmal vorhandene Kultur
iſt eine ſtetig zunehmende Kapitalanſammlung, deren
Zinſen uns ohne merkliche weitere Geldopfer ſeiner Zeit in
den Schoß fallen, und die ſchließlich, im Falle der Not, wenn
es gar nicht anders gehen will, in Angriff genommen werden
können. i

Aber auch außer dieſen Außenländereien finden ſich vielfach
unproduktive Flächen, Brücher, alte Lehm- und Steingruben,
Sandſchollen, Abhänge 2c., die, abgeſehen von der Gefahr, die
ſie oft mit ſich bringen, durch zweckentſprechende Aufforſtung zur
Wertserhöhung des Gutes beitragen können.

Beide, die aufzuforſtenden Außenländereien und die Odländereien
der verſchiedenſten Art, können wir bei unſeren weiteren Betrachtungen
zuſammenwerfen und gemeinſam behandeln.

5

Richtig iſt es, daß die Aufforſtung dieſer Flächen Geldopfer
verlangt; aber gerade der Landwirt iſt durch die ihm zur Verfügung
ſtehenden Hilfsmittel in der Lage, dieſe Opfer für ſich ver—
hältnismäßig wenig fühlbar zu machen.

Es giebt Zeiten, wo die Geſpanne und die Leute etwas mehr
Zeit haben, wo ſie, ohne⸗der Landwirtſchaft zu ſchaden, dieſer auf einige
Tage entzogen und nutzbar gemacht werden können zur Aufforſtung.

Vor allen Dingen möchte ich darauf hinweiſen, daß es für
den Landwirt ratſam iſt, möglichſt viel von den Kultur—

arbeiten mit Geſpannkraft auszuführen und die Handarbeit

nur da anzuwenden, wo Geſpannkraft nicht angängig iſt. Aber
auch bei den Geſpannen iſt ein Unterſchied zu machen; handelt es
ſich um alte Ackerländereien, deren Boden ſchon eine, wenn vielleicht
auch nur ſeltene Bearbeitung erhalten hat, ſo greife man zu den
Pferden; handelt es ſich aber um wilden Boden, mit Geſtrüpp,
Kuſſeln oder Heide bewachſen, ſo nehme man Ochſen, namentlich
auch dann, wenn der Boden ſtark mit Wurzeln durchſetzt iſt.
Geräte, Zugvieh und Menſchen werden bei der von den Pferden
grundverſchiedenen Arbeitsart des Rindviehs mehr geſchont—

Ich werde mir nunmehr erlauben, Ihnen die am meiſten vor—
kommenden Aufforſtungsarten, mit beſonderer Rückſicht der Ihnen zur
Verfügung ſtehenden Hilfsmittel, kurz zu beſchreiben und Ihnen zum
Schluß einige diesbezügliche Koſtenſätze mitzuteilen.

Alte Acker- und Weideländereien, die bislang noch keinen
Wald getragen, bedürfen einer gründlichen und intenſiven Boden—
bearbeitung. Bei den erſteren hat ſich in der Tiefe der gewöhnlichen
Beſtellung durch die Pflugjohle*) eine feſte Schicht gebildet, letztere

) Dieſe Pflugſohle wurde früher in ihrem Einfluß auf das weitere
Gedeihen der Waldkulturen vielfach überſchätzt, indem in ihr der eigent-
liche Grund zum frühen Eingehen der erſten Kulturen auf altem Ader-
land geſucht wurde. Man hat auch wohl dieſe allgemein bekannte
Thatſache durch die Lehre der Symbioſe zu erklären verſucht, indem
man annahm, daß dem alten Ackerboden diejenigen Kiefern-Nährpilze

fehlen, die eine Aſſimilation der im Boden vorhandenen Nährſtoffe durch

die Organe des Baumes ermöglichen, und hat als Hilfe eine Boden—

—

— 8 —

ſind durch den Tritt des Weideviehs zuſammengepreßt und meiſt
mit einem zähen, feſten Raſenfilz ſeit Jahren von Licht, Luft und
Atmoſphärilien abgeſchloſſen.

Der volle Umbruch der Fläche aber wird meiſt zu zeitraubend
jein, es genügen daher einzelne, möglichſt breite Streifen mit da—
zwiſchen liegenden Balken von ungefähr 1 m Breite.

Bei Ackerländereien wird es genügen, wenn ein alter, nicht
zu ſchwacher Pflug, ſeines Streichbrettes beraubt und als Schwing⸗
pflug umgearbeitet, mit zwei kräftigen Zugtieren die Streifen tief
lockert. Er erſetzt in dieſem Falle den ſonſt für dieſe Zwecke kon—
ſtruierten Untergrundspflug. Sollten Sie es vorziehen, einen ſolchen
anzuschaffen, jo empfehle ich Ihnen den Untergrundpflug von
Glogowski & Sohn in Inowrazlaw oder Eckert-Berlin zum un⸗
gefähren Preiſe von je 45 Mark.

Durch die Arbeit des Pfluges mit ſchmalem Schar und dem
Mangel an Streichbrettern entſteht keine vertiefte Furche, ſondern
nur eine Lockerung der Bodenſchichten.

Dieſe Arbeit iſt thunlichſt im Herbſt vorzunehmen, um die
gelockerte Erde dem Winterfroſt und der Winterfeuchtigkeit zugänglich
zu machen. Im Frühjahr folgt dann ein Harken der noch rauhen
Oberfläche, worauf Sie, je nach Wunſch, ſofort ſäen oder pflanzen
können.

Impfung durch auf- reſp. untergebrachten alten Waldboden vorgeſchlagen.
Herr Profeſſor Dr. Frank-Berlin hat mir erklärt, daß auch dieſe
Löſung der Frage des Eingehens von Kiefernkulturen auf altem Ader-
land unzutreffend ſei, er ſelbſt habe in derartigen eingehenden Be⸗
ſtänden den Wurzelpilz, d. h. den gutartigen, zur Ernährung notwendigen
Wurzelpilz, in hinreichender Menge vorgefunden. Profeſſor Dr. Frank
hat nachgewieſen, daß die Koniferen bereits in den erſten Lebensjahren
des ernährenden Pilzes bedürfen, daß die Kiefer ohne ihn nicht vier
oder fünf Jahre alt werden könne und ſonſt abſterben müßte.

Der betreffende Pilz ſcheint nach demſelben Autor in der Natur
ſehr allgemein verbreitet und in der Mark, auf allen Kiefernböden,
wahrſcheinlich durch den Wind verweht, vorhanden zu ſein.

An dem Mangel dieſes Pilzes kann alſo die Urſache des Eingehens
nicht liegen, der thatſächliche Grund iſt noch nicht aufgeklärt.

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Bei alten Weide- oder ſonſt benarbten Ländereien muß
jedoch dem Untergrundspflug ein Schälpflug vorangehen. Hierzu
eignen ſich am beſten die als Schwing-, Karren- oder Radſtelzpflüge
konſtruierten Waldpflüge der Firmen Eckert und Glogowski oder der nach
ſeinem Entſtehungsort ſogenannte Rüdersdorfer Waldpflug. Während
in Poſen der Waldpflug von Glogowski der am meiſten verbreitetſte
iſt, habe ich in der Mark den Rüdersdorfer und den Eckert'ſchen
Waldpflug angetroffen. Bei letzterem wird namentlich der durch
eine beſondere Konſtruktion der Pflugſohle bedingte, ſichere und

ſtetige Gang gerühmt. Der Preis dieſer drei Pflüge bewegt ſich

um 100 Mark.

Wird jedoch die Anſchaffung eines ſolchen nicht beliebt, ſo iſt
auch jeder gewöhnliche Ackerpflug verwendbar, vorausgeſetzt, daß er
ſeiner Konſtruktion nach ſehr flach geſtellt werden kann und die
abgetrennten Bodenſtreifen mit Sicherheit umklappt. Bei dem
Glogowski'ſchen Waldpflug, der ein ſehr breites Schar und weit
ausgelegte Streichbretter beſitzt, befinden ſich an dieſen dicht am
Boden je zwei abgerundete Meſſerſchneiden, beim Rüdersdorfer je
eine, die den losgetrennten Bodenſtreifen an der Stelle, wo er ſich
beim Umklappen umlegt, einſchneiden und ſo ein Zurückſchlagen
verhindern. Der Waldpflug wirft beim einmaligen Gang eine
Furche von ca. 42 cm Breite. Der Ackerpflug muß, um dieſes zu
erreichen, in jeder Furche hin- und zurückgehen, die Arbeit wird
alſo zeitraubender ſein; ein geſchickter Gutsſchmied kann aber das
Schar und das Streichbrett ſo konſtruieren, daß die Güte der Arbeit
hinter der des Waldpfluges nicht zurückbleibt. Es kommt vor
allen Dingen darauf an, daß er flach abſchält; denn zu tiefe
Furchen ſchädigen durch Froſt und zu tiefen Stand der Pflanzen
gegen das Unkraut die Kultur ungemein. Die abgeſchälten Furchen
werden nun mit dem Untergrundpflug durchgeriſſen und ſind dann,
nachdem ſie geebnet, fertig zur Kultur.

Zum Ebnen der Schollen und zur Vornahme der ſonſtigen
Handarbeiten möchte ich Sie bei dieſer Gelegenheit hinweiſen auf
die vorzüglichen neuen Spitzenberg'ſchen Kulturgeräte, die aus
der Praxis hervorgegangen ſind und von Franke & Co., Berlin,

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— 10 —-

Deſſauerſtraße 6, fabriziert werden. Näher auf dieſelben einzu⸗
gehen, liegt nicht im Rahmen des heutigen Vortrags, die Firma
verſendet aber gern ausführliche Proſpekte; einige erlaube ich mir
Ihnen zu übergeben und ſtehe nachher behufs Rückſprache“) gern
zur Verfügung.

Diejenigen Böden, die wir auf die vorhin beſchriebene Art
und Weiſe haben vorbereiten können, ſind in den meiſten Fällen
für die Kiefer beſtimmt.

Saat und Pflanzung iſt auf den ſo vorbereiteten
Streifen gleich gut möglich; ich empfehle bei Mangel an
Arbeitskräften Saat, mit Pflanzung der ſehr unkraut⸗
wüchſigen Stellen; bei vorhandenen Arbeitskräften aber,
mit Rückſicht auf die teueren Samenpreiſe, durchweg Pflanzung.
Iſt ſchon Wald vorhanden, und iſt es angängig geweſen, im Winter
durch Kinder und Frauen in den Schlägen Kiefernzapfen ſammeln
zu können (wofür 1,50 bis 2 Mark Sammellohn für den gehäuften
Neuſcheffel gezahlt werden können), ſo iſt die Zapfenſaat der anderen
Saat vorzuziehen, da aus ihr geſundere und kräftigere Pflanzen
hervorgehen wie aus der Samenſaat.

Die Zapfen (14— 20 Scheffel auf den Hektar) werden im Früh⸗
jahr breitwürfig auf die Streifen ausgeworfen, nachdem ſie geplatzt,
möglichſt im Sonnenbrand mit Harken gewendet oder gekehrt, und
wird hierdurch zugleich der ausfallende Samen genügend mit der
Erde gemiſcht. Soll der Zapfenſaat irgend eine andere Holzart,
z. B. Fichte oder Lärche, als Samen beigemiſcht werden, jo geſchieht
die Ausſaat dieſer Körner nicht gleichzeitig mit den Zapfen, ſondern
zur Zeit des Harkens; es würden ſonſt die eventuell ſchon gekeimten
Samenkörner wieder aus dem Boden geriſſen und in ihrer Ent-
wickelung geſtört.

Wird Samenſaat (5 kg auf hä Hektar) bevorzugt, jo wird
der vorher gegen Vogelfraß mit Mennige (auf 7 kg Samen 1 kg
Mennige) gefärbte Samen breitwürfig auf der ganzen Breite des
Streifens ausgeſät und flach eingeharkt. Was die Samenmenge pro Hektar

) Auch zur ſchriftlichen Auskunft! D. V.

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anbetrifft, jo möchte ich die hochintereſſante Thatſache erwähnen,
daß in der Gubener Stadtforſt mit der durch den Revierverwalter,
Oberförſter Tietze, geänderten Drewitz'ſchen Säemaſchine geſät
und die Samenmenge durch die gleichmäßige Ausſaat auf durch—
ſchnittlich 2 kg pro Hektar herabgemindert wird, ohne daß die Kul—
turen deshalb ein dünnes oder lichtes Ausſehen hätten. Die
Maſchine ſoll in ihrer neueſten Konſtruktion je zehn Körner auf
den laufenden Meter legen!

Die Pflanzung iſt auf den wie oben erörterten vorbereiteten

Streifen ebenfalls die denkbar einfachſte, und iſt es vorteilhaft, in

nicht zu weitem Verband zu pflanzen und die Pflanzen, falls zu je
zweien gepflanzt wird, nicht in der Breite des Streifens, ſondern
in der Längsrichtung desſelben zu pflanzen. Als Entfernung der
einjährigen Pflanzen reſp. der je zwei Pflanzen ſind 50 em ein

richtiges Maß. Es kommt bei den zur Aufforſtung beſtimmten

Ländereien darauf an, daß ſich die Pflanzen möglichſt bald die Hand
reichen, da dadurch der Boden vor Aushagerung und die Pflanze

vor dem ſchädlichen Einfluß des Unkrautwuchſes geſchützt wird.

Die Pflanzung ſelbſt geſchieht als einfache Klemmpflanzung am
beſten mit einem im oberen Teile genügend ſtarken Pflanzholz, deſſen
Griff ſo eingerichtet iſt, daß er mit zwei Händen gefaßt werden

kann. Es arbeitet dann das Körpergewicht mit, und eine Ermüdung

tritt nicht ſo raſch ein, wie wenn das Einſtoßen der Löcher mit
einer Hand geſchieht. Werden die Löcher mit dem Spaten durch
wiegende Bewegung gemacht, ſo iſt darauf zu achten, daß beim
Zuſtoßen des Loches die unter der engſten Stelle befindliche Er—
weiterung (Keller) vollſtändig geſchloſſen wird.

Kurz möchte ich einige Punkte namhaft machen, die bei der
Ausführung der Pflanzung ſtrengſtens zu beachten ſind:

1. Beim Ausheben im Kamp nicht reißen, ſondern aus den
vollſtändig mit dem Spaten umgelegten Reihen die Pflanzen
ausleſen.

2. Schlechte Pflanzen ſofort wegwerfen.

3. Pflanzen ordentlich in die Hand nehmen, nicht ſtrauß—

artig in der Mitte zuſammendrücken, ſondern flach in die Haud legen.

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4. Beim Hinlegen Wurzeln nicht ſtauchen.

5. Pflanzen nicht in das Trausportgefäß ſtellen, ſondern
legen (Wurzelſtauchung). 5

6. Pflanzen nicht in Waſſer legen, ſondern Wurzeln ſchwach

beſprengen und mit Erde beſtreuen.

7. Wurzeln dürfen nicht untereinander verfilzen.

8. Pflanzen im Transportgefäß zudecken.

9. Beim Hineinhalten in das Pflanzloch Wurzeln nicht
ſtauchen.

10. Pflanzen ſo tief halten, wie ſie geſtanden haben.

11. Erde von oben in das Pflanzloch füllen.

12. Keine Hohlräume laſſen.

13. Nicht allzu feſt andrücken.

N

Leidet die Kultur trotz aller angewandten Vorſichtsmaßregeln
in den nächſten Jahren durch Gras und Unkrautwuchs, ſo kann
dasſelbe zu Streu- oder Futterzwecken an zuverläſſige Leute kabel⸗
weiſe abgegeben werden. Die Senſe iſt aber zu verbieten und jede
abgeſchnittene Pflanze mit Entziehung der Erlaubnis zu beſtrafen.

Im Gebirge wird ſich die Kulturart vollſtändig anders ge—
ſtalten. Dort ſind die zur Aufforſtung beſtimmten Ländereien meiſt
Höhenlagen mit flachgründigem ſteinigen Boden.

Hier wird der Pflug nur ſehr ſelten zur Anwendung kommen
und meiſt die Handarbeit Platz greifen müſſen. Als Holzart
wird in den weitaus meiſten Fällen die Fichte zu nehmen
ſein, und kann ich unter ſolchen Verhältniſſen nur zur Pflanzung
mit kräftigen zwei- bis dreijährigen, womöglich dreijährigen,
Fichten in ungefähr 1- bis 1,3-m-T-Berband raten. Die Pflanz⸗
löcher werden mit Hacke und Spaten ungefähr 40 cm m ID
groß angefertigt und die Fichten dort unter Beachtung der vorhin
bei der Kiefer angegebenen Geſichtspunkte, ſoweit ſie für die Fichte
anwendbar find, ausgeführt. Beſonderes Augenmerk iſt bei den
Fichten-Pflanzungen auf folgende Punkte zu richten:

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1. Die Fichte darf unter keinen Umſtänden tiefer ſtehen,
wie ſie vorher geſtanden hat.

2. Die Pflanzung iſt als Handpflanzung auszuführen. Mit
einer Mauerkelle oder ähnlichem kurzſtieligen Inſtrument wird die
Erde in der Mitte des zugeworfenen Pflanzloches auseinander— 8
gezogen und die Pflanze in dieſe Vertiefung unter Ausbreiten
der Wurzeln nach allen Seiten gepflanzt. Die Fichte hat
flachſtreichende Wurzeln, ſie dürfen auf keinen Fall wie die der
Kiefer ſenkrecht nach unten kommen.

3. Bodenüberzug, Steine, Wurzeln legt man an die Hang—
ſeite des horizontal aufzufüllenden Pflanzloches.

4. An ganz flachgründigen Stellen iſt Erde aufzutragen, ſo
daß die Fichte auf einem kleinen Hügel ſteht, der gegen Abſchwemmen
mit Raſen ꝛc. geſchützt wird.

Steigen wir nach dieſer Gebirgstour wieder in die Ebene
hinab und betrachten die Beſchaffenheit der verſchiedenen Hd-
ländereien, ſo finden wir auch hier ſolche, auf denen die angegebene

Kulturart (Pflügen) nicht anwendbar iſt. Unter ſolchen Ortlich-

keiten find zuerſt die Flugſandflächen zu nennen, deren Auf—
forſtung aus allgemeinen Geſichtspunkten nicht nur wünſchenswert,
ſondern ſogar notwendig iſt und unter Umſtänden geſetzlich er—
zwungen werden kann (§ 2, Gef. vom 6. 7. 1875, betr. Schutz⸗
meldungen und Waldgenoſſenſchaften — G.-S. S. 416/75). Die
Flugſandflächen nämlich dehnen ſich aus, wandern und über—
ſanden unter Umſtänden ſehr raſch die angrenzenden Ackerländereien.
Hier dürfen wir den an und für ſich ſchon loſen Boden nicht durch
Pflügen noch mehr lockern, ſondern wir müſſen ihn zu befeſtigen
ſuchen.

Als vorbereitende Maßregel iſt es notwendig, daß die das
Flugſandgebiet ſchneidenden Wege feſt und gerade gelegt
werden. Sie werden meiſt eine unverſtändige Breite aufweiſen,
da jeder Fuhrmann ſich eine neue, noch nicht ale te Wagen⸗
ſpur geſucht hat.

Die Wege ſind mit zu beiden Seiten des Weges ſich gegenüber
und nicht abwechſelnd rechts und links ſtehenden Pfählen zu be—

—

„5

zeichnen, ſo daß ſie auch bei Nacht und bei Schneefall eingehalten
werden können, und jede Abweichung iſt zur Beſtrafung zu bringen.
Das Übertreiben von Weidevieh und jegliches Betreten außer—
halb der Wege iſt zu verbieten, und ſcharfe, ſchroffe Bodenerhebungen,
die dem Winde Angriffspunkte geben, ſind einzuebnen. |

Wenn möglich, iſt ſodaun an den Wegerändern mit Birfen-
pflanzung vorzugehen, um ſpäter dem Auge eine angenehme
Unterbrechung und dem Ausbreiten eines Waldbrandes Schwierig⸗
keiten zu bieten.

Auf der Fläche ſelbſt dürfen wir nun noch nicht gleich mit
der Pflanzung beginnen, ſondern wir müſſen vorher eine Boden-
befeſtigung vornehmen. Die beſte und am ſchnellſten zum Ziele
führende iſt natürlich auch die teuerſte: es iſt die Bedeckung der
Fläche mit Kiefer-Reiſern, am beſten von ſolchen aus Schlägen mit
Zapfen, damit durch dieſe zugleich eine Beſamung erfolgen kann.

Statt einer vollen Bedeckung können wir auch eine netzartige
wählen und ſtatt der Reiſer Raſenplaggen, Schilf, Heide, Quecken ꝛc.
anwenden, je nachdem uns das Material zur Verfügung ſteht.

Auch können wir die Netze durch Pflanzung von Sandgräſern
(Sandrohr, Sandhafer ꝛc.) herſtellen, falls uns dieſe von anderen
Sandflächen zur Hand ſind, oder wie wir ſie uns in zel sei
Fürſorge beizeiten ſelbſt gezogen haben.

Bald wird ſich nun innerhalb der gedeckten Fläche eine 1
Bodenbegrünung zeigen, und wir können mit der Baumpflanzung
in der vorhin beſchriebenen Weiſe, aber ohne jede Bodenlockerung,
vorgehen.

Bei keiner Kultur iſt es aber ſo notwendig, wie bei der Flug⸗
ſandkultur, daß jedes Jahr die Pflanzung der letzten Jahre nach⸗
geſehen und gründlich nachgebeſſert wird; ſelbſt auf die Gefahr
hin, daß unſer ganzes Pflanzenmaterial verbraucht werden ſollte
und wir von weiteren Neu-Kulturen aus Pflanzenmangel Abſtand
nehmen müßten.

Die Fläche ſelbſt iſt aber bis zur vollſtändigen Beſtockung,
wie ich nochmals betonen möchte, ſtrengſtens vor jeder Boden⸗
beunruhigung zu ſchützen, und zu dieſem Zwecke ſind die Wege—

18

bezeichnungen dauernd in gutem, ſichtbarem und zweifelloſem Zuſtande
zu erhalten.

Eine weitere Erſcheinung, die den Grund der Verödung von
Ländereien bildet, iſt der Ortſtein. Dieſe, eine undurchlaſſende
Schicht von verſchiedener Mächtigkeit bildende, rote, harte Bodenart
kann zu große Näſſe oder zu große Trockenheit verurſachen, je
nachdem ſie dem Tagwaſſer das Eindringen in den Boden, oder
dem Grundwaſſer das Aufſteigen in den Kapillar-Offnungen un⸗
möglich macht; außerdem bietet ſie in beiden Fällen den Baum⸗
wurzeln ein mechaniſches Hindernis.

Die Kultur von Ortſteinflächen beruht auf einer angenehmen
Eigenſchaft des Ortſteins: er zerfällt nämlich unter dem Einfluß
der Luft, und die durch ihn verurſachten Kulturhinderniſſe ver—
ſchwinden von ſelbſt. Wir müſſen alſo den Ortſtein mit der Luft
in Berührung bringen.

Ein vollſtändiger Umbruch der Fläche iſt hierzu nicht nötig,
es genügt, wenn wir bei flach anſtehender und nicht zu mächtiger
Ortſteinſchicht den Boden mit dem Untergrundspflug ſo tief ſtreifen—
weiſe umreißen, daß die Ortſteinſchicht durchbrochen wird; bei
mächtigen Ortſteinſchichten genügt eine Rabattierung in 5 m breite
Rabatten. In beiden Fällen reicht die dadurch im Boden hervor-
gerufene Luftbewegung aus zum Zerfall des Ortſteins. Wann.
dieſe eingetreten iſt, iſt verſchieden nach der Mächtigkeit und Be—
ſchaffenheit des Ortſteins und muß durch Bodeneinſchläge auf den
Rabatten kontrolliert werden.

Bei geringen Ortſteinſchichten iſt die Wirkung der herbſtlichen
Bodenbearbeitung bis zum Frühjahr meiſt ſchon genügend.

Wenn irgend möglich, werden wir die Arbeit mit dem Pfluge
vornehmen und nur in einzelnen, beſonders ſchwierigen Fällen zur
Handarbeit mit Spitzhacke und Spaten greifen.

Die Kultur ſelbſt, d. h. die Pflanzung, geſchieht ebenfalls als
gewöhnliche Kiefer-Klemmpflanzung.

Andere, weitere ertragloſe Flächen werden durch Brücher
gebildet. Hier iſt nun vor der Aufforſtung zu überlegen, ob
eine ſolche überhaupt ſtattfinden ſoll, oder ob nicht unter Um-

—

„

ſtänden eine andere Nutzung, z. B. Torfnutzung, ertragreicher
ſein dürfte. |

Abhängig iſt die Möglichkeit der Kultur vor allen Dingen
von dem Waſſerſtand. Sit das Bruch überhaupt mit verhältnis⸗
mäßig geringen Koſten entwäſſerbar, genügt die Anlage einiger
Gräben, oder muß das Waſſer weit fortgeführt werden? Iſt es
vielleicht, wenn eine Entwäſſerung ausführbar iſt und ausgeführt
werden ſoll, nicht zu anderen Zwecken, z. B. Wieſenanlagen,
geeiguet? Dieſe und ähnliche Punkte müſſen vor Inangriffnahme
der Kultur ſorgfältig geprüft werden.

Nehmen wir nun an, daß die Erwägungen zu dem Ergebnis
geführt haben, daß das Bruch mit geringen Koſten zu entwäſſern,
danach aber als ertragloſe Fläche, als Odland, zu betrachten iſt,
oder daß das Bruch einen jo geringen Waſſerſtand hat, daß eine
Kultur ſofort möglich iſt, jo finden wir in einem ſolchen Bruch ſo
verſchiedene Bodengeſtaltungen, daß eine einheitliche ſchematiſche
Bepflanzung meiſt nicht zum Ziele führen würde. Beſtanden wird
das Bruch mit ſtrauchartigen Weiden, Erlen, Birken, Kiefern und
Beerfräutern, Heide und Porſt (Ledum palustre) fein und eine
unebene, buckelige Bodenoberfläche mit Bülten und Waſſerlöchern,
ſowie mit höheren Stellen zeigen.

Als billigſte, mit den vorhandenen Hilfsmitteln am leichteſten
durchführbare Kulturmethode möchte ich Ihnen folgendes vor⸗
ſchlagen. Die Ränder, ſoweit der Boden als Hauptbeſtandteil
Sand aufweiſt, werden ſtreifenweiſe gepflügt und mit Kiefern
bepflanzt. Wenn das lokale Klima (Froſtlöcher) es geſtattet, folgt
dann eine ſchmale Zone Fichtenpflanzung, und der Reſt, das eigent⸗
liche Bruch, wird nach oberflächlicher Bodenverwundung — auf
größeren Stellen mit der Egge, ſonſt mit der Harke oder Hacke,
je nach Unkrautwuchs und Beſchaffenheit — mit einem Samen⸗
gemiſch aus Erlen, Birken, Eſchen, Kiefern und geringer Fichten⸗
beigabe dünn beſät.

Es wird dann im allgemeinen an ib: Stelle jeder der an-
gegebenen Samen gekommen fein, und die Natur wird diejenigen
bevorzugen, die den ihnen am meiſten zuſagenden Standort gefunden

haben. Sache der Axt iſt es daun, ſpäter deu einzelnen Holzarten
zu Hilfe zu kommen und andere zu beſeitigen.

Dieſe Kulturart, m. H., iſt keine Kultur nach Schema F, 158
ſie führt zum Ziele und wird auf der ertragloſen Fläche einen
Waldbeſtand in verhältnismäßig kurzer Zeit bilden; außerdem wird
ein ſo entſtandener Beſtand, ein ſo bebautes Bruch bei eventuellen
Treibjagden nicht das ſchlechteſte Treiben geben!

Wenn wir bei der bisherigen Betrachtung in der Hauptſache
geringwertige Böden und anſpruchsloſe Holzarten betrachtet
haben, ſo möchte ich nicht unterlaſſen, hier noch auf eine Holzart
und eine Betriebsart hinzuweiſen, die ſich auf verhältnismäßig
kleinen Bodenflächen anbauen und einführen läßt, und deren
Rentabilität zweifellos iſt.

Ich meine Anpflanzung von Eichenſchälwald. Der Eichen-
ſchälwald, auf Produktion von Eichenlohe gerichtet, macht ja ziem-
liche Auſprüche an Boden und Klima, aber mancher Boden,
obgleich an und für ſich mineraliſch kräftig, eignet ſich ſeiner Lage,
Entfernung, ſchlechten Verbindung u. ſ. w. wegen doch nicht zum
Ackerbau. Iſt dies ein Boden, der der Eiche zuſagt, und iſt das
Klima ein entſprechendes (in der Provinz Poſen haben mehrere
Güter Eichenſchälwald), dann können wir uns durch die Anlage
eines ſolchen eine verhältnismäßig raſche und oft wiederkehrende
Geldeinnahme ſchaffen.

Der Schälwald wird als Niederwald bewirtſchaftet, d. h.
es werden keine alten, hohen Bäume erzogen, ſondern wir nutzen
die 12⸗ bis 20 jährigen Ausſchläge der Eiche. Wenn uns alſo
z. B. nur 18 ha zur Verfügung ſtehen, ſo können wir bei einem
18jährigen Umtrieb eine jährliche Ernte oder Einnahme von je
1 ha erzielen.

Der Eichenſchälwald geht auch ziemlich hoch ins Gebirge

hinauf und bildet in ſeiner Heimat, im Siegerlande und im

Arnsberg'ſchen, faſt allgemein den Übergang vom Acker zum Hoch—
wald, zum Teil ſogar in Verbindung mit Ackerbau derart, daß
nach dem Abtrieb eine landwirtſchaftliche Zwiſchennutzung der ab—
getriebenen Fläche eintritt. Eine gewiſſe Bodenkraft und eine

Kottmeier, Aufforſtung. 2

gewiſſe Wärmemenge im Jahre ift aber Grundbedingung. Seine
Anlage hätte in folgender Weiſe vor ſich zu gehen.

Am billigſten iſt es, wenn die Fläche, falls angängig, nochmal
mit Roggen beſtellt wird. Sollte der Ertrag auch kein hoher ſein,
ſo ſind doch durch ihn die Kulturkoſten erſetzt. Entweder ſofort
im Herbſt, oder, wenn Mäuſeſchaden zu befürchten iſt, im Früh⸗
jahr werden in den Roggen Eicheln (2 bis 3 hl auf den Hektar)
eingeſtuft, d. h. nach einem mit einer leichten Hacke gemachten
Hackenſchlag, ſolange noch die Hacke den Boden feſthält, in die
entſtandene Vertiefung gelegt und durch Herausziehen der Hacke,
Aufſchieben der Erde und Antreten mit dem Fuß eingebracht. Bei
der Erute iſt dann der Roggen dem Stande der jungen Eichen
entſprechend hoch abzumähen. Nachdem die jungen Eichen genügend
erſtarkt ſind, d. h. Daumenſtärke und darüber erreicht haben,
werden ſie mit einer hinreichend ſtarken Schere, dem ſogenannten
„Kniep“, abgeſchnitten. Iſt ein ſolches Inſtrument nicht vorhanden,
ſo läßt ſich die Manipulation auch derart ausführen, daß ein
Mann einen an einem Stiel befeſtigten Klotz aus hartem Holz
unten an die Pflanze hält und ein zweiter mit einem leichten Beil
die Pflanze glatt und ſchräg abhaut. Ohne das Widerlegen dieſes
Klotzes würde die Pflanze ſplittern und dadurch Verluſt in ihrer
Ausſchlagfähigkeit erfahren. Die Arbeit ſelbſt wird im Frühjahr
zur Zeit des Kuoſpenſchwellens vorgenommen. Ein Umbiegen
der Pflanzen beim Abhieb iſt ſtrengſtens zu vermeiden.

Iſt eine Ackerbeſtellung aus irgend welchen Gründen nicht
möglich, ſo rate ich von der Saat ab und empfehle Pflanzung,
und zwar Pflanzung von Stummelpflanzeu, da ſich dieſe billiger
ſtellt wie die von entjprechend ſtarken Heiſtern. Hierzu können alle
Pflanzen genommen werden, die eine gute Wurzelbildung zeigen,
auf die Form des oberirdiſchen Stammteils kommt es nicht an.
Die Pflanzen werden vor dem Pflanzen ungefähr zwei Finger
breit über dem Wurzelknoten auf einem Klotz von hartem Holz
mit ſcharfem Beil ſchräg und glatt abgehauen und dann in die den
Wurzeln entſprechend angefertigten Löcher gepflanzt. Der Klotz
muß von hartem Holz ſein, da ſonſt in ihm Riſſe und Sprünge

a

entſtehen, in die die Rinden⸗, Holz⸗ und Baſtfaſern beim Abhauen
eingeklemmt werden und ſchädliche Verletzungen verurſachen.

Wildlinge können zu dieſer Pflanzung recht gut gebraucht
werden und ſtellt ſich auch ſonſt der Ankauf der Pflanzen verhältnis—
mäßig billig, da alle diejenigen Stämmchen, die vom Verkauf
wegen oberirdiſcher Fehler ausgeſchloſſen ſind, recht gut Verwendung
finden. Da Stockausſchläge ſchnellwüchſiger ſind wie
Kernwüchſe, ſo leidet eine Stummelpflanzung weniger durch
Unkraut und nur kürzere Zeit durch Wildverbiß, wie eine ſolche
durch Pflanzen mit oberirdiſchem Stammteil oder wie Saat.

Etwa wild vorkommende Weichhölzer ſind gründlich zu ent—
fernen, d. h. mit den Wurzeln auszuroden, da ihre Stockausſchläge,
ſchnellwüchſiger wie die der Eiche, letztere verdämmen würden.

Ich möchte aber nochmals betonen, daß Eichenſchälwald nicht
auf jedem Boden, nicht einmal auf jedem Eichenboden gedeiht.
Das Klima muß mit berückſichtigt werden, da dieſes auf die Güte
der Lohe von ebenſo großem Einfluß iſt, wie die Beſchaffenheit
des Bodens.

Einige Ortlichkeiten möchte ich noch erwähnen, deren forſtlicher
Ausnutzung nur ſelten die genügende Aufmerkſamkeit geſchenkt
wird. Es ſind dies die hin und wieder zwiſchen den einzelnen
Schlägen, meiſt aber zwiſchen Feld und Wieſe gelegenen ſteilen
Hänge, während z. B. die Ufer tief einſchneidender Bäche meiſt
von Natur beſtockt ſind und einer beſonderen Aufforſtung nicht
bedürfen.

Bei der Anſchonung dieſer Hänge iſt aber auch darauf zu
achten, daß der aufſtockende Waldbeſtand die angrenzenden
Felder und Wieſen nicht zu ſehr beſchattet und daß
andererſeits dieſelben ihrer geringen Breite wegen ſelten
als zur Bewaldung mit Hochwald geeignet erachtet werden
können.

Über beide Bedenken hilft uns der Niederwald hinweg. Der
Niederwald mit ſeinem kurzen Umtrieb zeitigt keine hohen, die
Nachbarſchaft beſchattenden Bäume und iſt andererſeits durch ſeine

—

2*

3

große Stammzahl in ſich genügend dunkel, um ſelbſt auf einem
ſchmalen Streifen einen waldartigen Charakter anzunehmen. Außer⸗
dem bieten dieſe beſtockten Hänge einen herrlichen Unterſchlupf für nütz⸗
liche Vögel, Hühner, Faſanen ꝛc. und gewähren ihnen Schutz gegen
Raubzeug und die Unbilden der Witterung.

Iſt Boden und Klima geeignet, ſo können dieſe Ortlichkeiten
event. als Eichenſchälwald bewirtſchaftet werden, ſonſt aber ſind ſie
mit Holzarten zu bepflanzen, die den Verhältniſſen entſprechen:
Haſel, Birke, Kaſtanie, Erle, Hainbuche, Linde ꝛc. Nutz⸗
holz läßt ſich hier nicht erziehen, aber Brennholz für die
Ziegelei und für die Leute.

Die Anpflanzung geſchieht am beſten e mit Stummel⸗
pflanzen.

Ahnlich laſſen ſich alte Lehm- und Sandgruben aus⸗
pflanzen, ſtatt ertraglos im Felde zu liegen, während ich bei der
Bepflanzung von Schutthalden bei Steinbrüchen der Lärche
das Wort reden möchte.

Zu den bis jetzt aufgezählten Ortlichkeiten, Außenſchlägen und
größeren oder kleineren Odlandsflächen muß ich noch die die Feld-
mark durchſchneidenden Wege erwähnen und auch ihre Bepflanzung,
obgleich ſie ja nicht als Aufforſtung zu betrachten iſt, in Erinnerung

bringen. Sind es auch nicht Obſtbäume, die überall gepflanzt

werden können, ſo wachſen vielleicht Birken, Erlen, Weiden, Vogel⸗
beeren (anſpruchsloſer wie Obſtbäume), im Notfall auch Kiefern.
Nur die Pappel iſt auszuſchließen, da ſie mit ihren weit aus⸗
ſtreichenden Wurzeln das angrenzende Land ausſaugt und Naehe
jeglicher Art in ihrer Krone beherbergt.

Schon für das Auge iſt ein Wegenetz mit gepflegter Bepflanzung

eine Empfehlung für das Gut und, abgeſehen von dem Vorteil,
den vielleicht der Abtrieb einer hiebsreifen Wegeſtrecke mal bietet,
iſt eine Fahrt oder ein Gang auf ſchattigen Wegen, die auch den
Arbeitern eine kühle Mittagsruhe geben, angenehmer wie im heißen
Sonnenbrand.

Zu all den verſchiedenen, je nach der Ortlichkeit anzuwendenden

Kulturen ſind aber, ſelbſt wenn wir ſäen, Pflanzen nötig; im

G

„

Falle der Saat wenigſtens zu den Nachbeſſerungen. Beſonders
letztere unterbleiben leicht, wenn nicht Material zur Hand iſt, und
namentlich die Aufforſtung kleiner Odlandflächen wird unterlaſſen,
wenn nicht die Pflanzen ſelbſt daran erinnern, daß ſie ausgepflanzt
werden müſſen.

Es ſind ja in vielen und recht guten Handlungen faſt zu jeder
Zeit Pflanzen in genügender Anzahl zu kaufen, aber, m. H., dieſes
Geld kann zur guten Hälfte ſelbſt verdient werden, wenn Sie ſich
die Pflanzen ſelbſt ziehen.

Eine paſſende Ortlichkeit iſt, ohne fie irgend einer anderen
Kulturart zu entziehen, überall zu finden, und die Koſten für
Bodenbearbeitung und Samenankauf für dieſe kleine Fläche ſind
gering. Iſt aber ein Kamp vorhanden, ſind Pflanzen
in jedem Jahre vorrätig, ſo werden ſie auch viel eher
aus gepflanzt, die Odlandsſtücke viel eher beſtockt, die
Wegebäume viel eher rekrutiert, als wenn erſt Pflanzen
gekauft werden ſollen. a

Hat ſich aber der Beſitzer aus irgend welchen Gründen zum
Pflanzenkauf entſchloſſen und Pflanzen beſtellt, ſo kommen ſie mit
der Bahn regelmäßig zum unpaſſendſten Zeitpunkt an; entweder
haben die Geſpanne etwas anders zu thun, oder es weht ſcharfer
Oſtwind, oder es iſt mit einem Rückſchlag der Witterung Froſt
eingetreten, oder es iſt ſonſt etwas anderes los; aber die Pflanzen
müſſen geholt werden, ſie müſſen eingeſchlagen und auch bald
gepflanzt werden. Haben wir ſie aber ſelbſt gezogen, ſo liegt der

Tag des Aushebens, des Transports zur Verwendungsſtelle und

der Pflanzung in unſerer Hand, und die hierdurch erſparten

| Koſten decken oft die Unkoſten der Kampanlage.

Wenn ich alſo bei meinen Kulturvorſchlägen die dem

Landwirt zur Verfügung ſtehenden Hilfsmittel mit berück—
ſichtigen ſoll, ſo möchte ich in Ihrem Intereſſe in der
Lage ſein, zu dieſen Hilfsmitteln auf jedem Gute einen
Kamp rechnen zu können. In einem Jahre iſt dieſes Hilfs
mittel zur Hand und mit geringen Koſten eine Quelle zu mancher

1

*

3
*
f

f Erſparnis und zu mancher Freude erſchloſſen.

—

.

Wer erſt einen Kamp angelegt hat, wird ſelten an ihm vorbei⸗
gehen, ohne ſich über ſeine Pfleglinge zu freuen und beim Weiter⸗
gehen über ihre Verwendung zu disponieren. Sind wir aber erſt
ſo weit, ſo kommt die Aufforſtung von ſelbſt.

Geſtatten Sie mir, zur Anlage dieſes weſentlichſten Hilfsmittels
Ihnen noch mit einigen Winken an die Hand zu gehen.

Man wähle zur Kamp-Anlage einen Boden, der der mittleren
Güte der zu kultivierenden Flächen entſpricht; da ein zu guter
Boden nicht, wie man früher anzunehmen geneigt war, die Pflanzen
verwöhnt, wohl aber uns Wurzelſyſteme liefert, die ſpäter beim Ver⸗
ſchulen oder Verpflanzen entweder verletzt werden oder die Arbeit
verteuern oder entfernt werden müſſen, ein zu magerer Boden aber
nicht genügend kräftige Pflanzen heranwachſen läßt.

Der Lage nach ſuche man eine ebene, höchſtens etwas nach Nord—
oſten geneigte Fläche aus, die durch vorſtehenden lichten Waldbeſtand,
Gärten oder ſonſtige Bäume etwas gegen die Morgenſonne geſchützt iſt,
damit der Übergang von der Nachtkälte zur vollen Sonnen⸗
beſtrahlung ein allmählicher und kein plötzlicher iſt.

Wenn ſchon Waldbeſtand vorhanden iſt, ſuche man eine Kamp⸗
fläche aus auf altem, mildem Waldboden, jedoch ſo, daß der Luftzug

nicht gehemmt iſt und der Kamp nicht zu einem Froſtloch wird.

Wenn nötig, durchforſte man die Beſtandsränder etwas, ſo daß
der vollen Sonnenbeſtrahlung jedesmal ein durch die Baumkronen
gebrochener Einfall von Sonnenlicht vorangeht.

Die Kampfläche ſelbſt iſt nach der Rodung von Wurzeln und

Steinen zu ſäubern und 30—35 cm tief (nicht tiefer) umzugraben,
wobei ein leichter Bodenüberzug nach unten gebracht, etwaiger
Raſenfilz aber entfernt wird. Letzterer wird am beſten mit dem
Abfall⸗Reiſig und den kleinen Wurzeln in Haufen geſetzt und zu
Raſenaſche verbrannt. Die ſo zubereitete Raſenaſche iſt das beſte
Kampdüngungsmittel, welches wir haben, beſſer als Chemikalien,
Stalldünger und Kompoſt, beſonders wenn letzterer nicht ſehr ſorg—

fältig durchgearbeitet und vollſtändig verrottet iſt. Der nach unten

gebrachte Raſenfilz wird in den ſelteuſten Fällen verfaulen, ſondern
meiſt noch nach Jahren als trockener Filz im Boden zu finden ſein.

2.00

Die im Herbſt gegrabene und im Winter Schön durchgefrorene
Fläche wird im Frühjahr glatt geharkt, durch ca. 1,0 m breite
Wege in Ouartiere und dieſe durch 30 cm breite Steige in Beete
geteilt. Die Saatrillen legt man praktiſch parallel der Schmalſeite
der Beete, damit beim Jäten keine Pflanzen gedrückt oder beſchädigt
werden. Die Beete macht man ſo breit, daß von jeder Seite
bequem bis zur Mitte gejätet werden kann.

Die Saatrillen ſelbſt werden entweder mit einem Rillenbrett
gedrückt oder mit einer leichten Harke gezogen oder mit den Spitzen—
berg'ſchen Inſtrumenten angefertigt; jedenfalls iſt darauf zu ſehen,
daß ſie nicht nach unten ſpitz zulaufen, ſondern unten ebenſo
breit wie oben ſind, damit der Same nicht in eine ſchmale
Rinne zuſammenfällt und die Wurzeln oder Stämmchen ſich nicht
verfilzen, ſondern daß er den Rillenboden in ſeiner ganzen
Breite bedeckt und den Pflanzen hierdurch genügend Wachsraum
bleibt. Es folgt nun eine, der betreffenden Samenart entſprechende
Bedeckung und außer dem nach Boden und Witterung mehr oder
weniger häufig notwendigen Jäten iſt der Saatkamp fertig.

Man vermeide es aber, den Kamp kurz vor Winter nochmals
zu jäten, damit der Boden nicht zu ſehr gelockert in den Winter
kommt und die Gefahr des Auffrierens für die kleinen Pflanzen
nicht erhöht wird. |

Die Art der Umzäunung richtet ſich nach dem Wildbeſtand
oder ſonſtigen abzuhaltenden Gefahren. Soll der Kamp längere
Jahre hindurch benutzt werden, jo empfiehlt ſich ein Drahtgeflecht—
zaun, der bei Kaninchengefahr 30 em tief in die Erde verſenkt
werden muß.

Wenn nicht nur Saatpflanzen, ſondern zu Nachbeſſerungen,
Weg⸗ oder Laubholzpflanzungen ſtärkere Pflanzen gezogen werden
jollen, jo iſt es erforderlich, daß dieſelben ein- oder mehreremal ver—
pflanzt, verſchult, werden. Thun wir dies nicht, ſo erhalten wir
Pflanzen mit verhältnismäßig weit ſtreichenden Wurzeln, an deren
Ende ſich die wichtigen feinen Saugwurzeln befinden. Werden
nun die Pflanzen nachher ausgehoben, ſo werden ſämtliche feine
Wurzeln abgeſtochen und bleiben in der Erde, und die heraus—

—

a —

gehobene Pflanze hat dicke, kurze, kuollige Wurzeln, aber keine
Faſerwurzeln. Durch das Verſchulen aber zwingen wir die Pflanze,
neue Saugwurzeln zu treiben, und zwar in der Nähe des Stammes,
und, unſer Pflanzenmaterial ſichert uns das Gedeihen der Kulturen.

In Bezug auf eine Holzart, die bei der Aufforſtung von Od⸗
und Ackerländern wichtig iſt, möchte ich noch eine Bemerkung
machen. An Bruchrändern und auf bruchigen Stellen findet ſich
meiſt eine Unzahl von Natur angeflogener Birken, die ſchön
gewachſen ausſehen und zum Verpflanzen einladen. Dieſe Pflanzen
ſoll man jedoch beſſer nicht verwenden; erſtens haben dieſelben ſehr
lange, weitſtreichende Wurzeln, und jodann ſind ſie jo an Feuchtigkeit
gewöhnt, daß ſie im Sande nachher ſchlecht oder gar nicht fort—
kommen. Man ſäe ſeine Birken lieber im Kamp und wird dann
Pflanzen erhalten, die von Kindheit an den ſpäteren Standort
gewöhnt ſind. Ferner ſuche man unter den im Saatbeet auf⸗
gegangenen jungen Birken zum Verſchulen nur diejenigen mit
harten, rauhen Trieben und Blättern (Betula alba) aus und
verwerfe alle Birken mit weichen, etwas wolligen oder dicken Trieben
und Aſtchen Betula pubescens), da dieſe ſpäter auf Sandboden
nicht fortkommen.

Die Birke verſchule man, nachdem ſie zweijährig iſt und laſſe
ſie noch ungefähr drei bis vier Jahre im Schulbeet ſtehen; jedenfalls
verpflanze man ſie, ehe die Rinde am unteren Stammende weiß
wird, da dann das Gedeihen der Pflanzung nicht mehr ſicher iſt.

Kiefern werden wir in den meiſten Fällen als einjährige
Pflanzen verbrauchen, ich empfehle aber, ungefähr 1 ar mit ein⸗
jährigen Kiefern zu beſchulen, und dieſes Material, nachdem es
zweijährig geworden, zu Nachbeſſerungen zu verwenden.

Sehr gut zu Nachbeſſerungen eignen ſich auch verſchulte
Weymouthskiefern; da dieſer Same aber zum Teil ein Jahr
über liegt, ſo verſchult man ſie erſt im zweiten Jahre nach der Ausſaat
und läßt ſie dann, mit Rückſicht darauf, daß die Weymouthskiefer
ein ſpäteres Verpflanzen wie die gemeine Kiefer verträgt, noch ein
bis zwei Jahre im Schulbeet ſtehen. Die Weymouthskiefer iſt
ziemlich ſchattenertragend, und empfiehlt es ſich, dieſes Material zur

R A ec ee zn ee

— 2 —

Nachbeſſerung in ſchon etwas höheren Kieferkulturen zu ver—
wenden, namentlich in ſolchen, in denen ein Unterdrücken der
gemeinen Kiefern durch den herangewachſenen Hauptbeſtand zu
befürchten iſt.

Sind die Kulturen noch älter geworden und zeigen dennoch
Lücken, die einen Bodenrückgang befürchten laſſen, jo iſt als Nach:
beſſerungs⸗ reſp. Auspflanzungs-Material die Robinie (Robinia
Pseudacacia), fälſchlich Akazie genannt, zu empfehlen. Sie iſt
ſehr ſchnellwüchſig, ſchlägt, falls verbiſſen, ſehr gut vom Stock aus
und nimmt mit geringen Bodenklaſſen vorlieb. Im Kamp erträgt
ſie eine ſtarke Bedeckung (5 cm), wird ein- bis zweijährig verſchult und
als Lode oder Halbheiſter nach weiteren zwei bis drei Jahren aus—
gepflanzt. |

Wächſt fie auch auf den ärmern Kiefernböden nicht zum Nutz-
baum heran, ſo hilft ſie doch Beſtandsſchluß bilden, und ſchützt
und beſſert den Boden. |

Die meiſten Laubholzpflanzen, namentlich Eichen, verſchult
man zweijährig und ſodann, falls ſtärkere Pflanzen, Heiſter, erzogen
werden ſollen, nach vier Jahren nochmals; ſollen aber vorjchrifts-
mäßige Alleebäume erzielt werden, ſo iſt eine dritte Verſchulung
mindeſteuns erwünſcht.

Da die Pflanzen im Kamp, falls derſelbe öfter benutzt wird,
ſtets dieſelbe Bodenſchicht ausſaugen, ſo müſſen wir im Kamp auf
eine gewiſſe Fruchtfolge ſehen; wir werden alſo ein Beet, das
Nadelholz getragen, mit Laubholz bepflanzen und umgekehrt, oder
werden auf der Stelle, wo ein Saatbeet war, ein Schulbeet an⸗
legen, oder umgekehrt.

Außerdem empfiehlt ſich bei mehrmaligem Gebrauch eine
Düngung, wozu am beiten, wie ſchon oben bemerkt, Raſenaſche zu
verwenden iſt; nächſtdem iſt guter, milder Kompoſt oder gute Wald—
erde, z. B. aus Gräben, zu empfehlen. Dieſe Düngemittel werden
bei der erneuten Bodenbearbeitung untergebracht.

Ein Beet, das ein Jahr vorher gut gelockert und beim Aus—
heben der Pflanzen wieder durchgegraben iſt, z. B. ein einjähriges
Kiefernſaatbeet, ſoll am beſten bei der Wiederbenutzung nicht wieder

—

u

gegraben, ſondern nur geebnet und glatt geharkt werden; denn man

kann auch mit der Bodenlockerung zu viel thun.

M. H.]! Wenn man auch im allgemeinen annimmt, daß die
Kulturarbeiten in Wald und Feld in Bezug auf die Zeit zuſammen⸗
fallen, da ſie beide im Frühjahr und Herbſt vorgenommen werden
müſſen, und wenn auch wohl ſelten ein Landwirt erklären wird,
er ſei froh, wenn er für ſeine Leute und Geſpanne Arbeit erhalte,
da dieſelben ſonſt nichts zu thun hätten, ſo möchte ich doch behaupten,
daß niemand in Bezug auf die zur Waldkultur notwendigen Arbeits—
kräfte und Hilfsmittel jo günſtig geſtellt iſt wie gerade der Land—
wirt. Ich habe das vielfach beſtätigt gefunden, und mancher Land»
wirt, mit dem ich über dieſes Thema ſprach, hat mir nachher
geſagt, daß, wenn man nur ernſtlich an das Kultivieren gehe, die
Arbeitskräfte auch zu beſchaffen ſeien, ohne, daß der Hauptbetrieb,
die Landwirtſchaft, darunter leide.

Namentlich wird ſich das Pflügen der alten Ackerländereien
und Odländereien vornehmen laſſen zu einer Zeit, wo es für die
Feldbeſtellung noch zu naß iſt, oder im Herbſt, wenn es für die
Winterbeſtellung noch zu früh iſt.

Es hat keiner der Landwirte, die ich Aufforſtungen im größten
Maße machen ſah, fein Zugvieh oder ſein Perſonal dieſerhalb ver⸗
mehrt, oder andererſeits ſeine landwirtſchaftlichen Arbeiten dieſerhalb
vernachläſſigt, und mag der Entſchluß, dieſe Arbeiten im größten
Umfang vorzunehmen, vielleicht nicht ſo leicht gefaßt ſein. Aber, m
H., „der Appetit kommt mit dem Eſſen“, die Freude an der
Arbeit, der Aufforſtung, wächſt mit den Kulturen, und
einmal begonnen, wird eine Aufforſtung von Od- und
alten Ackerländereien ſo leicht nicht aufgegeben.

Der Wert des Gutes ſteigt durch einen verhältnismäßig ge⸗
ringen Aufwand an baren Koſten, und der Beſitzer ſelbſt verwächſt
mit ſeinem Grund und Boden, „ſeiner Scholle“, auf der er ſein

erſtes Heim aufgeſchlagen, ganz anders, wenn der Wald zugleich

mit ſeinen Kindern heranwächſt, als wenn er nur die kahle Fläche
der Außenländer und Sdländereien mit Unluſt und Arger als
totes Kapital jahrein jahraus liegen läßt. Bei normalen Ver⸗

Ey

hältniſſen werden dann ſchon die Erben die Aufforſtungen des
Vaters als Kapital betrachten können, und wenn ſie bei den erſten
Durchforſtungen die Zinſen einheimſen und daran denken, daß ſie
ſelbſt dieſe Beſtände als kleine Kulturen kannten, ſo wird ihnen
der Wert der Aufforſtung von ſelbſt klar werden, und ſie werden
mit Eifer und Luſt weiter aufforſten, wenn es noch nötig
ſein ſollte, und den vorhandenen Beſtand ſchonen und pfleglich
behandeln, wieder als Erbe für ihre Kinder.

Zum Schluß, meine Herren, möchte ich Ihnen infolge eines an
mich gerichteten Wunſches noch einige Koſtenſätze mitteilen, die unter
der Vorausſetzung zuſammengeſtellt ſind, daß jede Arbeit bar bezahlt
wird; bei dem Landwirt aber werden ſie nur zum kleinſten Teile
als Ausgaben erſcheinen, infolge der Ihnen zur Verfügung ſtehenden
Hilfsmittel.

| 1. Pflanzenerziehung nach Dr. Jäger.“)

1 kg Fichtenſamen zu 1,20 Mk. giebt 10 bis 30 Tſd. 1 jähr. Pilz.
I „ Siefernfomen „ 3,30 „ „ 6 „ 20 „ 5 r
90,28 „ 0,15 „ 0,25 5 3
ä 5.045... 12... 2.05% &
en 92 „% 2. , 2 F

Danach ſtellt ſich das Tauſend Jährlinge:
bei Fichten auf 4 bis 12 Pf. Kaufpreis: 0,40 Mk.

r 55 = 1,60 „
J 100° „160. „ 5 4,.— „
„ , z 3 bis 4
„ Eſche 1 1 3,.— „

Die Selbſtkoſtenmittelpreiſe betragen für ein Tauſend
2jähr. Fichten⸗Saatpflanzen 0,60 Mk. Kaufpreis: 3,— Mk.

4 „ Fichten⸗Schulpflanzen 4,50 „ 1 9,.— „
2 „ Kiefern⸗Saatpflanzen 3,20 „ = 4,50 „
1 „ Eichen-Saatpflanzen 3,54 „ 5 4.—
3 „ Eichen⸗Schulpflanzen 8.87 „ 5 9,—

*) Aus Weiſe: Waldbau.

—

BE

1jähr. Ahorn⸗Saatpflanzen 3,20 Mk. Kaufpreis:

3 „ Ahorn-⸗Schulpflanzen 8,25 „ F
1 „ Eſchen⸗Saatpflanzen 4,05 „ 33
3 „ Eſchen-Schulpflanzen 9,10 „ „

2. Bodenbearbeitung.

Saatkampgraben?) .
Rajolſtreifen auf Ortſtein 0,6

bis Um tief, 1,8 bis 2 m |

entfernt 4 140— 180%) 1
Rabatten auf Ortſtein 4 bis

5 m breit, Gräben 1 bis

2 m breit, Ortſtein ca. 0,3 m

eee 140—180*) 5
Volle Fläche (alter Ackerboden) um⸗

4,— Mk.
20,—
4,50
12,—

”

BE

77

2—3 Männertagelöhne der Ar

der Hektar

..M

(24

pilügen®) „= ,@ . . 283 Geſpanntage der Hektar

Furchenpflügen mit 925 Waldpflug
1,2 bis 1,5 m von Mitte zu entfernt 1,5 —2 1
Doppelpflügen (mit nachgehendem

Untergrundspflug )). 23 4
Rajolpflügen auf Ortſtein 0,6 m
Flächee)))))))) . 5

3. Säen und Pflanzen.
Auslegen von Eicheln“).
Kampſaaten einſchl. Einharken, Beete

e „
Ausheben von 10 zo. Jährlingen“ 9,5 0,75
Ausheben von Hdt. Heiſtern! ).. 2-3 „
1jähr. Eichenpflanzen das Tsd.“). . 15 "
Loden⸗Eichenpflanzen das HH. . . 23 „
Heiſter⸗Eichenpflanzen „ „ „
Eichenſtummelpflanzen „ „ „ DS 5
Birke, das Hdt. Halbheilter*) . . . L5—4 „

*) Aus Weiſe: Waldbau.

”

71

. 4 Männertagelöhne der Hekt.

Ar

=

Kiefer, Ljährige » » - . . 16-20 Männertagelöhne der Hektar
„ 2 „ mit d. Hand d. Hdt.“) 0,5—1 4

„ 1, verſchulen das Hdt.“) 0,4—0,6 „

1jähr. Kiefern in Ballen bahnfertig verpacken das Tſd. ®) 4 Pf.

Laubholzloden in Stroh * 5 „

Es würde ſich z. B. die Aufforſtung eines Hektars alten
Ackerlandes, von dem wir annehmen wollen, daß es ſtellenweiſe
ſehr unkrautwüchſig iſt und deshalb zur Hälfte bepflanzt werden
müßte, folgendermaßen ſtellen:

1 ba ſtreifenweiſe mit 1 m breiten Balken umpflügen . 14,00 Mk.

Ebnen und Kleinharken der Schollen der Heltar . . 2,50 „
erſamen zu 3,30 kt.... 8.25
Färben mit Mennige, Ausſäen und Einharken der Hektar

5 Mk. ER 3220

Auf 0,5 5 mit 0,50 m Abſtand ben. 00 Pflanzen
Auspflanzen von (0,50. 143 Hdt.). 2 — 143 Hdt.
een das Id. 0% M• t... 11,77 „
der Hektar 39,02 Mk.
oder der Morgen rund 10,.— „

Geht dem Pfluge der Schälpflug vorher, ſo kommen hinzu
noch 10 Mk., ſo daß ſich der Hektar auf 49,02, der Morgen auf
12 Mk. ſtellt.

Im Gebirge bei flachgründigem ſteinigen Boden würden
bei 1,3 m⸗QJ-Verband auf dem Hektar 59 Hdt.
Pflanzlöcher zu machen ſein, das Hdt. 0,80 Mk. . 47,20 Mk.
Pflanzen dreijähriger Fichten mit der 8 das Hdt.
CCC „
der Hektar 73,50 Mk.
oder der Morgen 18,40 „

Auspflanzen eines Hanges mit Laubholz.

Durchſchnittliche Pflanzenentfernung 1,5 m, mithin auf dem
Hektar erforderlich 44,4 Hdt. Pflanzlöcher, das Hdt. 1 Mk. —- 44,4 Mk.

Aus Weiſe: Waldbau.

—

Pe.

Auspflanzen von 44,40 Hdt. Laubholzloden,
das Hdt. 0,9 Mk. — 39,96

der Hektar 84,36 oder der Morgen rund 21 Mk.

Anlage eines Saatkamps:

Rajolen im Herbſt, der iuB e „„
Ebnen, Einteilen in Beete und Ausſaat des Samens 8
der Ar 5 Mk.

Das wäre, m. H., einiges aus dem en Kapitel der Kulturen
auf altem Acker⸗ und Odland.

Vielleicht haben Sie ſich überzeugt, daß die Koſten und Um⸗
ſtände für den Landwirt nicht ſo ſchlimm ſind, wie es den Anſchein
hat, und daß die Ihnen zur Verfügung ſtehenden Hilfsmittel in
pekuniärer Beziehung größer ſind, wie man annimmt.

Sollten Sie aber nicht davon überzeugt ſein, ſo machen Sie
vielleicht doch einmal die Probe und forſten mehrere Hektar auf,
ich hoffe, die Probe wird Sie befriedigen und durch ihren
Erfolg zu weiteren Kulturen anſpornen.

Verlag von J. Neumann, Neudamm.

Soeben wurde herausgegeben

Anleitung zur Buch⸗ und Rechuungsführung
für Privatforſtreviere.

Von B. 30H I, önigl. Oberförſter zu Hilders, Begbz. Kaflel,
Preis dauerhaft kartoniert 2 Mk. 50 Pf.

Schon ſeit langer Zeit iſt ein Bedürfnis nach einer praktiſchen
Anleitung zur Buch- und Rechnungsführung für Privatforſtreviere
empfunden worden; es iſt ſomit anzunehmen, daß die Herausgabe dieſes
Buches auf allſeitigen Beifall ſtoßen wird. Zu Grunde gelegt iſt dem
Buchführungsſyſtem das Verfahren, welches in den preußiſchen Staats-
revieren angewendet wird, doch ſind überall da, wo es irgend anging,
Vereinfachungen geſchaffen worden, ſo daß die ganze Buchführung leicht
verſtändlich und überſichtlich erſcheint.

Da das Beiſpiel viel überzeugender wirkt als langatmige Be—
ſchreibungen, ſo ſind die in den Text gedruckten Formulare ausgefüllt,
um ſowohl ihre Benutzung zu veranſchaulichen, als auch um den Zu⸗
ſammenhang der verſchiedenen Bücher zur Darſtellung zu bringen.

Alle in der Böhm'ſchen Forſtlichen Buchführung aufgeführten
Formulare ſind durch den unterzeichneten Verlag zu beziehen. Die
Formulare, welche zu einem äußerſt mäßigen Preiſe abgegeben werden,
zeichnen ſich aus durch einen peinlich ſauberen Druck, durch feſtes
Papier beſter Qualität und, ſoweit dieſelben eingebunden gewünſcht
werden, durch dauerhafte Einbände.

Folgende Formulare ſind vorrätig und können ſofort geliefert werden:

(Mit a find die Titelbogen, mit b die Einlagebogen bezeichnet.)

Formular pro Buch | einzeln
Nr. la und 1b. Nummerbuch für Nutzholz . 0,60 Mk. 3 Pf.
„ 28 „ 2b. Nummerbuch für Brennholz 0,60 „ 3 „
8 Abſchlags⸗Lohnzettel auf Hauer: und

Rückerlohn, mit Spalten für die Be⸗

rechnung der Beiträge zur Invalidi⸗ | 25 Blatt

täts⸗ und Altersverſicherung 0,50 Mk. 3 „

we Abſchlags⸗Lohnzettel auf Hauer⸗ und
Rückerlohn, mit Spalten für die Be⸗

rechnung der Beiträge zur Invalidi⸗

täls⸗, Alters- und Krankenverſicherung 0,50 „ 3 „

Tan: Holzwerbungs⸗Lohnzettel, mit Spalten
für die Berechnung der Beiträge zur pro Buch

1 Invaliditäts⸗ und Altersverſicherung 0,80 Mk. 4 „

T.

Formular
Nr. 6.

„ 7a und 7

8

„17.

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”

dd

8b.

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19 b.
20 b.
21b.
22 b.
23 b.
24 b.

25 b.
26 b.
27 b.

28 b.
29 b.
30 b.
31 b.

Holzwerbungs⸗Lohnzettel, mit Spalten
für die Berechnung der Beiträge zur
Invaliditäts⸗, Alters⸗ und Kranken⸗
verſicherung ; „
Holzeinnahmebuch
Holzverſteigerungs⸗ Protokoll

Holzverabfolgezettel
Erhebeliſte für freihändig

Holz
Holzausgabebuch

Verſteigerungsprotokoll zur Berpach⸗
tung von Forſtgrundſtücken.
Forſtnebennutzungs⸗Ausgabebuch

Wildeinnahmebuch und Wildaus⸗
gabebuch 3

Kulturplan und e i
Arbeiternotizbuch, mit Spalten für
die Berechnung der Beiträge zur In⸗
validitäts⸗ und Altersverſicherung
Arbeiternotizbuch, mit Spalten für
die Berechnung der Beiträge zur
Invaliditäts⸗, Alters⸗ und Kranken⸗
verfiherung . -

Lohnzettel für Kulturarbeiten u. . f. w.
mit Spalten für die Berechnung der
Beiträge zur Invaliditäts⸗ und
Altersverſicherung.

Lohnzettel für Kulturarbeiten wi. w,
mit Spalten für die Berechnung der
Beiträge zur Invaliditäts⸗, Alters⸗
und Krankenverſicherung f

verkauftes
abgegebenes

Solleinnahmebuch
Geldausgabe⸗Journal.
Geldausgabe-Manual
Geldeinnahme⸗Journal
Geldeinnahme-Mannal . .
Invaliditäts- und Atersverfiherungs-
Markenkonto .
Krankenkaſſenregiſter
Krankenkaſſenkontod 3
Pacht⸗ (Miet: und Antichreſe⸗) Ver⸗
zeichnis 5
Abſchnitt A des Koutrollbuches
Abſchnitt AI des Kontrollbuches
Abſchnitt B des e
Hauungsplan

pro Buch

0,80 Mk.

1.60 „
1.00 „
25 Stück

0,25 Mk.

pro Buch

0,80 Mk.

1,60 „

0,60 2

0,60 „

25 Blatt

0,50 Mk.

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einzeln

4 Pf.

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5 Stück

6 Pf.

einzeln
4 Pf.
8 7.

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4 7.

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Zu dem hier aufgeführten Buch-Preiſe werden geliefert Beſtellungen
bis zu einem halben Buche abwärts (ein Buch — 25 Bogen, ein halbes
Buch — 12 Bogen). Bei Beſtellungen von weniger als 12 Bogen
eines Formulares treten die bei jedem Formular vermerkten Einzel—
preiſe in Kraft.

Einbände. Vielen Beſtellern wird es erwünſcht ſein, diejenigen
Formulare, welche im Gebrauche zuſammengeheftet oder -gebunden
werden können, gleich geheftet oder gebunden zu beziehen, daher giebt
unterzeichnete Verlags buchhandlung die dazu geeigneten Formulare auch
geheftet oder gebunden in ſolideſter Arbeit ab. Es wird jede gewünſchte

Stärke geliefert. Die Preiſe hierfür ſtellen ſich:

für die Formulare 1, 2, 16, 16 A:

Stärke von Stärke von Bei größerer

3 1 Stärke für je

Stärke bis 26 bis 51 bis ar

zu 25 Bögen 50 Bogen 75 Boden er
in blau Aktendeckel geheftet 20 Pf. 25 Pf. 30 Pf. 5 Pf.
in Leinenrücken gebunden 40 Pf. 50 Pf. 60 Pf. 10 Pf.
in Lederrücken und Ecken gebd. 70 Pf. 80 Pf. 90 Pf. 10 Pf.

für die Formulare 13, 15, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 31:

in blau Aktendeckel geheftet 25 Pf. 30 Pf. | 35 Pf. | 5 Pf.

in Leinenrücken gebunden 60 Pf. 70 Pf. 80 Pf. 10 Pf.

in Lederrücken und Ecken gebd. 90 Pf. 1,10 Mk. 1,30 Me. 20 Pf.
für die Formulare 19, 20, 21, 22, 23, 30:

in blau Aktendeckel 30 Pf. 35 Pf. 40 Pf. | 5 Pf.

in Leinenrücken gebunden 70 Pf. 80 Pf. 90 Pf. 10 Pf.

in Lederrücken und Ecken gebd. 1 Mk. 1.20 Mk. | 1,40 Mk. 20 Pf.

für die Formulare 7, 11, 14:

in blau Aktendeckel 40 Pf. | 45 Pf. 50 Pf. 10 Pf.
in Leinenrücken gebunden 75 Pf. 90 Pf. 1,10 Mk. 20 Pf.
in Lederrücken und Ecken gebd. 1,20 Mk. 1,50 Mk. 1,80 Mk. 30. Pf.

Pr * 25 . 8 . ‚ ‚ f ‚
Beſſere Bände in Ganz-Molesquin oder in Leinen mit Molesquin—
rücken werden auf Wunſch zu billigſten Preiſen geliefert.

Weitere Formulare für Forſtverwaltungen etc,

Außer den Formularen der Böhm'ſchen Buchführung ſind an
ſonſtigen Formularen ꝛc. noch von unterzeichneter Verlagsbuchhandlung
zu beziehen:

Formular Nr. 40 Forſtdiebſtahlsanzeige-Formulare — Verzeichnis der an—
gezeigten Vergehen und übertretungen, welche dem durch
das Forſtdiebſtahlsgeſetz vom 15. April 1878 vorge—
ſchriebenen Strafverfahren unterliegen. Preis pro Buch

= 80 Pf. (einzeln 4 Pf.).

Formular Nr. 41 Arbeiter⸗Notizbuch für Oberförſter und Förſter, pro
Buch 50 Pf. (einzeln 3 Pf.).

1 „ 42 Formulare zur Holzaufnahme. A. Für Brennholz.
B. Für Nutzholz. Pro Buch 1 Mt. (einzeln 5 Pf.)
N „ 43 Formulare zur Liquidation über Reiſekoſten und Tage.

gelder für Beamte. Forſtmänner, Architekten,
Sachverſtändige ze. Preis pro 25 Bogen 1 Mt.
25 Pf., 50 Bogen 2 Mk., 100 Bogen 3 Mk. 50 Pf.
(einzeln 6 Pf.).

= „ 44 Forſtlehrlingszeugniſſe pro Stück 30 Pf.

5 „ 45 Kubiktabelle in Plakatform für Hölzer bis zu 24 m
Länge und 75 em Stärke, pro Stück 50 Pf.
„ „ 46 Amtlich vorgeſchriebene Wildſcheine, auf extra zähem

Karton gedruckt. Preis 50 Stück 1 Mk. 20 Pf., 100 Stück
2 Mk. 10 Pf., 500 Stück 8 Mt. mit Poſt franko.

Alle Preiſe für die hier aufgeführten Formulare verſtehen ſich
loko Neudamm. Porto für frankierte Zuſendung wird beſonders be⸗
rechnet. Der billigſte Bezug findet ſtatt gegen Einſendung der Be—
träge im voraus, unter Zufügung des erforderlichen Portos, weil dadurch
die Nachnahmeſpeſen geſpart werden. Die Portokoſten ſtellen ſich im
Inlande ſowie Oſterreich-Ungarn folgendermaßen:

bei Beträgen bis zu 50 Pf. ſind 10 Pf. Porto mitzuſenden;

bei Beträgen von mehr als 50 Pf. bis zu 1 Mk. ſind 20 Pf.“
Porto mitzuſenden;

bei Beträgen von mehr als 1 Mk. bis zu 2 Mk. ſind 30 Pf
Porto mitzuſenden; |

bei Beträgen von mehr als 2 Mk. bis zu 9 Mk. ſind 50 Pf.
Porto mitzuſenden;

bei Beträgen von mehr als 9 Mk. ſind für jede ferneren 9 Mk.
nochmals 50 Pf. Porto mitzuſenden.

Beſteller, welche in der erſten Poſtzone, alſo näher wie 75 Kilo—
meter von Neudamm wohnen, brauchen bei Beträgen von mehr als
2 Mk. nur die Hälfte des hier genannten Portos mitſenden. Für
Beſtellungen nach dem Auslande erhöht ſich die Portogebühr um das
doppelte.

Bei Beſtellungen, welche unter Nachahme erledigt werden, wird
Porto und die Nachnahmegebühr miterhoben.

J. Neumann, Neudamm.

Druck von J. Neumann, Neudamm.

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