Digitized by the Internet Archive in 2011 with funding from University of Illinois Urbana-Champaign http://www.archive.org/details/dieavifaunavonti0ßhell BR. . Dur. x ne} nur ö wi R ii NE vr ! ZOOLOGIE VON ’LENOR ERGEBNISSE DER UNTER LEITUNG VON JOH. WANNER IM JAHRE 1911 AUSGEFÜUHRTEN TIMOR-EXPEDITION NACH EIGENEN SAMMLUNGEN UNTER - MITWIRKUNG VON FACHGENOSSEN HERAUSGEGEBEN VON C. B HANIDBE I. LIEFERUNG STUTTGART 1914 IM KOMMISSIONSVERLAG DER E. SCHWEIZERBARTSCHEN VERLAGS- BUCHHANDLUNG, NÄGELE UND DR. SPROESSER IN STUTTGART ZOOLOGIE VON TIMOR I LIEFERUNG DIE AVIFAUNA SON IELWOR VON ’E TIELLMAYR MIT EINER FARBENTAFEL (TAFEL I) AUSGEGEBEN AM 10. JANUAR 1914 STUTTGART 1914 IM KOMMISSIONSVERLAG DER E. SCHWEIZERBARTSCHEN VERLAGS- BUCHHANDLUNG, NÄGELE UND DR. SPROESSER IN STUTTGART /f - A f 5 X fü f e Ni : Ti; \ Sm ı . en Vorwort. Den Entschluß, mich an der von seiten der Geologen J. Wanser, O. A. Werner und ©. A. Hanıer schon im Jahre 1910 vorbereiteten Expedition nach Timor zu be- teiligen, faßte ich erst kurz vor der Ausreise der genannten Herren, so daß weder eine umfassende Vorbereitung in spezieller Zoologie noch die Beschaffung vollständiger Ausrüstungsmaterialien möglich war. Bei meiner Reise handelte es sich demnach nicht um eine rein zoologische Expedition, sondern ich war Mitglied eines größeren geologi- schen Unternehmens, das gerade in die für einen Zoologen ungünstigere, trockene Jahreszeit (April— Juli) fiel. Das sind die Gründe, daß nicht erschöpfend gesammelt werden konnte. Andererseits hatte ich Gelegenheit, auf dieser Expedition die Ge- birge im Inneren von West-Timor zu erforschen, die bis jetzt nur wenig und zum Teil noch gar nicht bekannt waren. s-, Wenn auf dieser tierarmen Insel so viel Material zusammenkam, daß es in einem besonderen Werke zusammengestellt werden kann, so habe ich das außer dem eben ge- _ nannten noch mehreren anderen Umständen zu verdanken, die zu erwähnen ich nicht unterlassen möchte. Während der ganzen Reise, bei den gemeinsamen Routen wie besonders auch in den Wochen, in denen ich andere Wege zu gehen hatte wie die Geologen, hatte ich den Beistand und die Erfahrung unseres Expeditionsleiters Prof. Dr. WAnNeEr zur Seite. Ich schulde ihm dafür ebensoviel Dank wie für die Mitwirkung bei der Redaktion dieses Bandes. Die Direktion der Zoologischen Staatssammlung München: Geheimrat Ritter R. von HErTwIG und Prof. F. Dorteis hatten die Güte, mirdendurch mehrere frühere Reisen erfahrenen Präparator P. RockInGEr zu überlassen, der sich während der ganzen Ex- pedition mit ebensoviel Geschick als Fleiß seinen Aufgaben gewidmet hat. Die wissen- schaftlichen Beamten der Zoologischen Staatssammlung unterstützten mich durch mancherlei Winke und Hinweise auf allgemeine zoologische Fragen und spezielle Desiderata. Ihnen allen und besonders den Herren, die sich der Mühe der Bearbeitung des zoologischen Materials der Expedition unterzogen haben, fühle ich mich zu bleiben- dem Danke verpflichtet. VI Vorwort. Daß es überhaupt möglich war, auf der Insel Timor ohne Gefahr zu reisen und zu forschen, ist das besondere Verdienst der niederländischen Regierung in Indien, die mit bekannter Bereitwilliskeit unsere wissenschaftlichen Bestrebungen gefördert hat. Ich darf nicht verfehlen, hierfür meinen ergebensten Dank auszusprechen dem Generalgouverneur von Niederländisch Ost-Indien, Herrn A. W. F. IpEngure, und dem damaligen stellvertretenden Residenten von Timor, Herrn F. C. VoRSTMAN sowie seinen Beamten. München, im Dezember 1913. €. B. Haniel. I. Die Avıfauna von Timor von C. E. Hellmayr. Einleitung. Die ornithologische Ausbeute des Herrn Curr B. Hanter, des Zoologen der Wannerschen Timorexpedition, umfaßt ca. 400 wohl präparierte Vogelbälge und bildet einen außerordentlich wichtigen Beitrag zu unserer lückenhaften Kenntnis der Avifauna Timors. Wie aus der Übersicht in einem der nächstfolgenden Kapitel erhellt, stammt das in den Museen befindliche Material, mit Ausnahme der von SALOMON MÜLLER im Mieomaffo-Gebirge gesammelten Objekte, fast ausschließlich aus den Küstendistrikten. Der Umstand, daß die vorliegende Kollektion vorzugsweise in dem gebirgigen Inneren der holländischen Besitzungen zusammengebracht wurde, verleiht ihr daher hohes, wissenschaftliches Interesse. Da überdies die meisten Arten in schönen Serien vertreten sind, bot die Sammlung eine geeignete Grundlage zur vergleichenden Bearbeitung der gesamten Ornis von Timor und ihrer Beziehungen zu der der benachbarten Südwestinseln. Ich habe mich demgemäß nicht auf das Studium der Sammlung Hanser beschränkt, sondern auch die ornithologischen Er- gebnisse der anderen Reisenden verwertet, um das Bild der Avifauna der Insel mög- liehst zu vervollständigen. Die Bearbeitung erfolgte im Zoologischen Museum in Tring, wo mir nicht nur die Everertsche Ausbeute aus Timor, sondern auch die prachtvollen Sammlungen H. Künss von den Südwestinseln zur Verfügung standen. Bei dieser Gelegenheit konnten auch verschiedene wichtige Exemplare der Kollektion WArrAcE im British Museum untersucht werden, und ein vierzehntägiger Aufenthalt in Paris ermöglichte die Nachprüfung der Typen einiger von der Expedition des Kapitäns Baupın entdeckten Vogelarten. Den Herren W. von RortzscHkiLp und E. HARTERT, die mir die reichen Schätze des Tring-Museums aus dem östlichen Archipel in liberalster Weise zur Benutzung überließen, bin ich zu großem Danke verpflichtet. Ebenso hat mich Herr Erwın STRESEMANN durch wertvolle Winke und Literaturnachweise vielfach unterstützt, wofür ich ihm an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen möchte. Ehe ich auf die Besprechung der einzelnen Arten eingehe, wollen wir einen Blick auf die bisherige ornithologische Erforschung Timors und die Zusammen- setzung seiner Avifauna werfen. Zoologie von Timor. I. 1 [S) C. E. Hellmayr Die ornithologische Erforschung von Timor. Die ersten zuverlässigen Nachrichten über die Avifauna verdanken wir der Reise der französischen Korvetten „Le Naturaliste‘“ und ‚Le G&ographe‘“ unter dem Kommando des Kapitäns Nicoras BaupIn in den Jahren 1800-1804, an welcher als Naturforscher FrAncoIs PERON, REN& MAUGE und CHARLES A. LEsuEur teilnahmen. Ein zusammenhängender Bericht über die ornithologische Ausbeute dieser Expe dition, deren Tätigkeit in Timor sich auf die Gegend von Kupang und einen Aus- flug nach Babau und Olinama beschränkte, ist nicht erschienen!), doch haben Vreıt- tor?) und Temnisck®) eine ganze Reihe neu entdeckter Vogelarten bekannt gemacht. Das gesammelte Material gelangte in das Museum d’Histoire Naturelle in Paris. Den nächsten Besuch erhielt die Insel durch die Korvetten ‚„L’Uranie‘“ und „La Physicienne‘‘, welche gelegentlich ihrer Weltreise unter dem Befehl des Kapitäns Lov1s DE FREYcInET in den Jahren 1817—1819 die Niederlassung Kupang berührten. Quoy und GarmArD berichteten über die zoologischen Ergebnisse dieser Reise, welche, soweit das uns interessierende Gebiet in Frage kommt, nicht viel Neues enthielten®). Viel umfangreicher waren die Sammlungen des in holländischen Diensten stehen- den deutschen Arztes SALOMON MÜLLER, der in den Jahren 1828 und 1829 im Auf- trage der niederländischen Regierung Timor bereiste. Während unsere Kenntnis der Avifauna dieser Insel bis dahin auf wenige in der näheren Umgebung der Landungs- plätze erbeutete Arten beschränkt war, drang S. MÜLLER weit ins Innere vor und entdeckte naturgemäß eine große Zahl unbekannter Formen. Die beträchtliche ornithologische Ausbeute, die in den Besitz des Leidener Museums überging, wurde zum Teil von Temminck’), zum Teil von dem Reisenden®) selbst bearbeitet. Indessen !) Den Reisebericht veröffentlichte F. P&£rox, und nach dessen frühzeitigeem Tod L. Freycıner, unter dem Titel: ‚‚Voyage de decouvertes aux terres australes, ex&cute . sur les Corvettes Le Göographe, Le Naturaliste et la Go&lette le Casuarina pendant les annees 1800—1804. Historique.‘‘ 2 vols. in 4°, Paris, 1807, 1816. — Die Expedition verweilte vom 18. August bis 13. November 1801 in Kupang und Umgebung (vgl. Bd. I, p. 141—173); ein zweiter Aufenthalt auf Timor dauerte vom 30. April bis 3. Juni 1803, wobei der oben erwähnte Ausflug nach Babau und Olinama unternommen wurde (vgl. Bd. II, p. 255—281). ?2) Im: „Nouveau Dictionnaire d’Histoire Naturelle‘“, 36 vols., Paris 1816—1819. 3) „Recueil des Planches Coloriees‘‘, 5 vols., Paris, 1820—1839; ‚Histoire naturelle des Pigeons et Gallinaces“, 3 vols., Amsterdam, 1813—1815; Temumınck et Knır, Les Pigeons, Paris, 1808—1811. *) Eine allgemeine Schilderung des Vogellebens von Timor gaben die Genannten im dritten Kapitel des Bandes „Zoologie“, p. 27—32. 5) Im ‚„Recueil des Planches Coloriees‘“. $) In: Temmınex, Verhandelingen Natuurl. Geschied., Land- en Volkenkunde, Leiden, 1842—1845, p. 129—251. , Die Avifauna von Timor 3 begnügten sich beide Forscher mit der Veröffentlichung der Neuentdeckungen, während eine vollständige Darstellung des gesamten Materials nicht erfolgte. Von geringer Bedeutung für die Ornithologie Timors war die Weltumseglung der französischen Korvetten ‚‚L’Astrolabe‘“ und ‚La Zelee‘“ unter dem Kommando des Kapitäns J.Dumont-d’URVvILLE in den Jahren 1837—1840. Wieder wurde in der Umgebung von Kupang gesammelt, und die wenigen bei dieser Gelegenheit erbeuteten Vogelarten sind im zoologischen Teile der „Voyage au Pöle Sud“ von H. JacQuIxor und PUcHERAN aufgeführt. Eine neue Ära in der Erforschung des östlichen Archipels wurde eingeleitet durch A. R. Warraces großzügiges Unternehmen, das so reiche Früchte für die zoogeographische Wissenschaft tragen sollte. WarracE besuchte zweimal Kupang — im Jahre 1857 und im Mai 1859 — und unternahm auch einen kurzen Streifzug durch Samau; seine hauptsächliche Tätigkeit entfaltete er aber im östlichen (portu- giesischen) Teile von Timor, in der Gegend der Hauptstadt Dilly (Delli), der bis dahin ganz unerforscht geblieben war. Die Ergebnisse seiner Forschungen legte WALLACE in den „Proceedings of the Zoological Society of London“ [für das Jahr 1863t)] nieder und versuchte darin zum ersten Male eine Zusammenstellung aller für Timor nach- gewiesenen Vogelarten. Später behandelte derselbe Autor?) die Tierwelt der Insel in zoogeographischer Hinsicht und ihre Beziehungen zu den Nachbargebieten. Die Herren F. B. pe CarvarHo und R. pas Dorzs sandten eine größere Anzahl von Vogelbälgen, vorzugsweise aus der Gegend um Dilly, an das Museum in Lissabon. J. A. ps Sousa°) hat eine Liste der in diesen Sammlungen vertretenen Arten ver- öffentlicht. Der holländische Regierungsbeamte RıepeL brachte während seiner Residenz in Kupang eine Kollektion von 35 Vogelarten zusammen, die in den Besitz des Dresdener Museums übergingen, und über die A. B. Meyer!) eine kurze Mitteilung erstattete. H. O. Forses durchforschte von Dezember 1882 bis Juni 1883 die Umgebung von Dilly sowie das Innere der portugiesischen Kolonie. Die ornithologische Aus- beute in Timor, die übrigens nicht sehr umfangreich gewesen zu sein scheint, blieb unbearbeitet, doch finden sich gelegentliche Notizen über die angetroffenen Vögel in Forges’ klassischem Reisewerk°) eingestreut. Der italienische Forschungsreisende LAMBERTO LorIA besuchte auf dem Wege 1) P. 480-497. ?2) The Malay Archipelago I, London, 1869, p. 316—330. ®) Boletim de la Sociedad de Geographia de Lisboa (4. serie), no. 9, 1883, p. 453—459. *) Verhandl. Zool. Bot. Ges. Wien 31, 1881, p. 767—769. °) Wanderings in the Eastern Archipelago, London, 1885, p. 415—488. 1* 4 C. E. Hellmayr nach Neu-Guinea im April 1889 die Niederlassung Kupang und die benachbarte Insel Samau. Die aus 28 Vogelarten (in 70 Exemplaren) bestehende Kollektion wurde von T. SALvADorr!) prompt bearbeitet. Über eine kleine Vogelsammlung, gleichfalls aus Kupang und Samau, die H. res Karte dem Leydener Museum übergab, hat J. Bürrrkorer?) kurz berichtet. Endlich sammelte A. Everrrr im Juli und August 1897 in der Gegend von Atapupu an der Nordküste, unweit der portugiesischen Grenze. Seine umfangreiche Ausbeute, die nicht weniger als SO Arten umfaßte, gelangte in das Tring-Museum und wurde von E. HArTErT?) studiert. Infolge widriger Verhältnisse vermochte Evererr nicht weit ins Innere vorzudringen: immerhin bedeutete seine Reise einen wesentlichen Fortschritt in der Erforschung der Avifauna 'Timors. F. Nrwron soll um dieselbe Zeit größere Vogelsammlungen an das Museum in Lissabon gesandt haben. Meines Wissens ist über dieselben bisher nichts publiziert worden. Zum Schlusse sei noch eine Übersicht der Schriften über die Ornithologie Timors in chronologischer Folge mitgeteilt. Lovis DE FREYCINET, Voyage autour du monde, execute sur les corvettes l' Uranie et la Physicienne pendant les annees 1817—1820. Zoologie, par Quoy et Gamarn. Paris, 1824, p. 27—32; Oiseaux: p. 90—141. Verhandelingen over de Natuurlijke Geschiedenes der Nederlandsch overzeesche Bezittingen.... Uitgegeven door C. J. Temumer. Land- en Volkenkunde, door Salomon Mürrer. Bijdragen tot de Kennis van Timor en eenige andere Naburige Eilanden. p. 129—281, Leiden, 1842 bis 18458). J. Dvmoxt d’UrviLıE, Voyage au Pöle Sud et dans l’Ocdanie sur les corvettes l’Astrolabe et la Zelee, ex&cute .... pendant les annees 1837—1840. Zoologie, par HoMmBron et JacQumor. Tome III. [Mammiferes et] Oiseaux par H. Jacaumor et PucHERAN, p. 47—166, Paris, 1853. A. R. Warrace, A List of the Birds inhabiting the Islands of Timor, Flores, and Lombock, with Descriptions of the new Species; Proc. Zool. Soc. Lond. for 1863, publ. 1864, p. 480—497. A. R. Warracz, The Malay Archipelago, Vol. I, London, 1869, p. 288—330. J. A. de Sousa, Uma Colleccäo de Aves de Timor; Boletim Socied. de Geographia de Lisboa (4e serie), no. 9, 1883, p. 453—459. A. B. Meyer, Über Vögel von einigen der südöstlichen Inseln des malaiischen Archipels, ins- besondere über diejenigen Sumbas; Verhandl. Zool. Bot. Ges. Wien 31, 1881, p. 759—774, (II. Timor: p. 767—769). H. O. Forzes, A Naturalist’s Wanderings in the Eastern Archipelago. London, 1885. Part VI: Timor, p. 415—488. 1) Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. Genova (2) IX (= 29), 1890, p. 479—49]1. 2) Not. Leyd. Mus. XIII, 1891, p. 210—216. 3) Novit. Zool. V, 1898, p. 111—124. 4) Die Erscheinungsdaten der einzelnen Lieferungen dieses Werkes hat MAarzews in: The Austral Avian Record, I, no. 1, Jan. 1912, p. 24, festgestellt. Die Avifauna von Timor 5 T. Sarvanorr, Viaggio di Lamberto Loria nella Papuasia Orientale. I. Collezione Ornitologiche: Uccelli di Timor Cupang e di Pulo Semau; Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. (2) IX (= 29), 1890, p- 479—491. J. BÜTTIKOFER, On a Collection of Birds from Flores, Samao, and Timor; Not. Leyd. Mus. XIII, 1891, p. 210—216. E. HArTeRT, List of Birds colleeted in Timor by Mr. Alfred Everert; Novit. Zool. V, 1898, p- 111—124. C. E. Herrımayr, Description of two new Birds from the Timor Group of Islands; Novit. Zool. XS, Dee. 1912, p. 210211. Reiseroute und Ergebnisse der Expedition. Die Expedition, an der sich unter Leitung von J. WAnnEr die Geologen O. A. WELTER und C. A. Hanser sowie der Zoologe ©. B. Hasıer in Begleitung von P. RockInGER, Präparator am Zoologischen Museum in München, beteiligten, traf am 14. April 1911 in Kupang ein. Die von den beiden letzteren zurückgelegte Reise- route sei im Folgenden kurz zusammengestellt. Der erste Ausflug galt der gegen- überliegenden Insel Samau (Semau), die in ihrer ganzen Ausdehnung von,Norden nach Süden durchquert wurde. Am 4. Mai erfolgte der Aufbruch von Kupang zur Erforschung des Inneren von Timor. Die Reise ging in nordöstlicher Richtung über Babau nach Tjamplong (160 m) und Bokong-Gunsale (110 m), wo kurze Sammelstationen gemacht wurden. Hierauf wandte man sich westwärts nach Benu, dann gegen Norden über Kaoniki nach Lelogama (845 m). Hier hielten sich die Reisenden drei Wochen auf und beschäftigten sich vorzugsweise mit ornithologischem Sammeln. Ein dreitägiger Abstecher führte über den Fatu Lulu zum Timau, dessen höchster Gipfel (1770 m) bestiegen wurde. Am Ostfuße dieses in der Landschaft Amfuang gelegenen Gebirges wurde in einer Höhe von 1200—1250 m eine Anzahl Vögel gesammelt. Zurückgekehrt nach Lelogama setzte man die Reise in östlicher Richtung über Nifu (760 m) nach Bonleo (1100 m), dem nächsten Standquartier, fort. Während des dreiwöchigen Aufenthaltes daselbst wurden dem Hochpaß Lelofui (1700 m) am Gunung Mutis mehrere Besuche abgestattet, wobei eine Serie der höchst seltenen Bergamsel erbeutet werden konnte. Von Bonleo wandte sich die Reiseroute zunächst südwärts nach Kapan (950 m), und dann östlich nach Niki- Niki (720 m), wo wiederum ein längerer Aufenthalt stattfand. Besondere Exkur- sionen wurden von hier an die Südküste (Ofu, 860 m, und Tai Osapi) unternommen. Auf der Rückreise folgte man zunächst bis Kapan derselben Route wie vorher, um dann in südwestlicher Richtung über Kuatnana (260 m) das verlassene Militär- lager Bokong - Gunsale wiederzugewinnen und auf demselben Wege nach Kupang zurückzukehren. Kurze Ausflüge führten die Reisenden noch zur Niederlassung 6 C. E. Hellmayr Baung in der Landschaft Amarassi (390 m) und nach Fatuqua (200 m), zirka 10 km südöstlich von Kupang. Neu beschrieben aus Timor: Dicaeum hanieli!) und Falco longipennis hanieli; von Wetter: Pachycephala orpheus wetterensis, Philemon timoriensis pallidiceps und Neopsittacus iris wetterensis!); von Roma: Haleyon australasia tringorum und Tricho- glossus haematod|us] flavotectus. Zum ersten Male nachgewiesen für Timor: Brachypteryx leucophrys, Macro- pygia ruficeps orientalis und Cenchris cenchroides, für Samau: Tanygnathus megalo- rhynchos und Megapodius d. duperryü. Andere Ergebnisse. Durch das von der Expedition heimgebrachte Material wurde die Verschiedenheit von Oreicola melanoleuca melanoleuca und O. m. luctuosa dargetan. Ebenso konnte ich an der Hand der schönen Serie die Kennzeichen der Bergamsel, Planesticus fumidus schlegelii genau präzisieren und die Verbreitung der zwei Formen von Neopsittacus iris klarstellen. Die Avifauna von Timor und ihre Beziehungen zu der der Nachbarinseln. WarrAc£?) hat die zoogeographischen Verhältnisse von Timor einer eingehenden Betrachtung unterzogen. Das von ihm entworfene Gesamtbild der Avifauna erfuhr durch die neueren Forschungen keine wesentliche Änderung. WALLACE wies mit Recht darauf hin, daß die timoresische Ornis vorwiegend malaiischen Ursprungs sei, wenn auch ein gewisser Einschlag australischer Elemente nicht in Abrede ge- stellt werden kann. Das vollständige Fehlen der spezifisch australischen Vogeltypen, die auf dem Kontinent in zahlreichen Arten vertreten sind, verbietet die Annahme einer Landverbindung zwischen Timor und Australien in neueren geologischen Perioden. WaALrAcE führt im Jahre 1864 nur 118 Vogelarten auf, deren Vorkommen auf Timor bis dahin einwandfrei belegt war. In der folgenden Übersicht, die alle Ver- öffentlichungen bis 1912 berücksichtigt, sind 140 Arten besprochen, und rechnet man noch die im Winterquartier auf Timor erlegten nordischen Limicolen dazu, so erhält man eine Gesamtzahl von 150 Vogelformen, die mit Sicherheit für Timor nachgewiesen sind. Im Hinblick auf die Ausdehnung der Insel ist die Vogelwelt entschieden als 1) Bereits (in Nov. Zool. XIX, p. 210—211) bekannt gegeben. ?) The Malay Archipelago I, p. 316—330. Die Avifauna von Timor 7 arm zu bezeichnen, wenn auch künftige Forschungen, besonders in dem etwas stärker bewaldeten, portugiesischen Teile, noch manche unbekannte Form zutage fördern dürften. Die im Westen gelegene kleine Insel Samau (Semau) ähnelt in der Zusammen- setzung ihrer Fauna derjenigen von Timor, scheint aber doch einige Eigentümlich- keiten aufzuweisen. Die auf der Hauptinsel heimische Oreicola m. melanoleuca wird durch die namentlich im weiblichen Geschlechte gut charakterisierte ©. m. luctuosa vertreten, während zwei Arten: Tanygnathus megalorhynchos und Megapodius d. dwperryii, die Herr HAnıEL in Samau sammelte, auf Timor sicher nicht vorkommen. Der M egapodius ist allerdings auch auf Wetter und Roma gefunden worden; dagegen ist, die Gattung Tanygnathus in der Timorgruppe sonst nicht festgestellt. Ferner fehlt auf Samau eine ganze Reihe charakteristischer Timor-Arten, was sich indessen leicht aus dem fast vollständigen Waldmangel der erstgenannten Insel er- klären läßt. Viel auffallender ist die faunistische Verschiedenheit zwischen Timor und der nördlich vorgelagerten Insel Wetter. Über die Ornis der Südwestinseln sind wir durch die Arbeiten von Fınsc#!) und HARrTErRT?) gut unterrichtet. Indessen ergab der Vergleich der Hasıerschen Serien mit den Sammlungen HEınrıch Künns im Tring-Museum einige neue Gesichtspunkte und führte zur Abtrennung mehrerer bisher übersehenen Repräsentativformen von Wetter und Roma. Obwohl in den Grundzügen timoresisch, weist die Fauna von Wetter manchen eigenartigen Zug auf. Vor allem beherbergt sie eine Anzahl charakteristischer Arten, wie Stigmatops notabilis, Myzomela kühni, Edolisoma dispar, Alcyon azurea yamdenae und die ganz isoliert stehende Taube, Alopecoenas hoedtii, die auf Timor vollständig fehlen. Ferner tritt manche spezifische Timor-Form auf Wetter in mehr oder minder veränderter Gestalt auf, obwohl in den meisten Fällen ihre nahe Verwandtschaft außer Zweifel steht. Die nachstehende Übersicht möge diese Verhältnisse besser zum Ausdruck bringen. Man sieht hieraus, daß manche auffallende Timor-Form auf Wetter keinen Vertreter hat. Anderseits sind mehrere, charakteristische Typen Timor und Samau gemeinsam, kommen aber auf den übrigen Inseln der Gruppe nicht vor. Mehrere Vogelarten bewohnen sowohl Timor wie Wetter, während sie auf den östlichen Südwestinseln (Roma, Letti, Kisser) fehlen oder durch nahe verwandte Formen vertreten werden, z. B.: 1) Not. Leyd. Mus. 22, 1901, p. 225—309, tab. 3—5. 2) Novit. Zool. XI, 1904, p. 174—221. joe) Halcyon a. australasia durch Carpophaga cineracea Turacoena modesta Dierurus densus C. E. Hellmayr | H. a. tringorum auf Roma, | H. a. interposita auf Moa und Letti: kein Vertreter auf den östlichen Inseln. Vogelarten nur von Timor und Samau nur von Timor bekannt auf Wetter vertreten durch Cyornis h. hyacinthina Rhipidura r. rufiventris Pachycephala pectoralis calliope Pachycephala orpheus orpheus Oriolus viridifuscus Siphecotheres viridis viridis Philemon timoriensis timo- riensis Ptilotis reticulata Geocichla p. peronii Planesticus fumidus schlegelüv Oreicola m. melanoleuca Orthnocichla s. subulata Buettikoferia bivittata Megalurus timoriensis Acanthopneuste s. superci- liosa Gerygone inornata inornata Erythromyias erythronota Edolisoma timoriensis Philemon inornatus Myzomela vulnerata Stigmatops maculata Pseudozosterops mülleri Geocichla peronii audacis G. inornata wetterensis Oyornis hyacinthina kühni Rhipidura rufiventris palli- diceps P. pectoralis arthuri P. orpheus wetterensis Oriolus finschi Sphecotheres viridis hypo- leueus Philemon timoriensis palli- diceps oo Die Avıfauna von Timor Vogelarten nur von Timor und Samau nur von Timor bekannt auf Wetter vertreten durch — Zosterops palpebrosa citri- |Z. palpebrosa lettiensis nella [auch auf den übrigen Süd- [auch in Sumba und Savu) westinseln.] Cinnyris solaris solaris En (Cvenymisssolariszexguisita — Dicaeum hanieli — — Petrochelidon nigricans P. nigricans nigricans timoriensts Munia fuscata ERS LE AR RS ER — Pitta elegans Be ne We — — Neopsittacus iris wris N in . 1 . iris wetterensis — Neopsittacus iris rubripileum — Trichoglossus haematodus T. haematodus flavotectus capestratus [auch Roma] — Ptistes j. jonquillaceus P. jonquillaceus wetterensis Cacatua p. parvula RR SD NEN — Dendrophassa p. psittacea ne BEER HE Kar RT — — Ninox fusca — In anderen Fällen gehören die Bewohner von Roma noch zur Timor-Wetter- Form, und erst auf den weiter östlich gelegenen Inseln (Letti, Moa, Sermatta) tritt eine abweichende Rasse auf. So ist es bei Graucalus personatus personatus und G. personatus lettiensis, Ptilinopus einctus cinctus und P. einctus lettiensis usw. Während somit in der Zusammensetzung der Vogelwelt der einzelnen Inseln gewisse Verschiedenheiten zu konstatieren sind, erscheint die Avifauna von Timor, die uns hier in erster Linie beschäftigt, außerordentlich homogen. Trotz der bedeuten- den Längenausdehnung der Insel ist es augenscheinlich nur in einem Falle, bei Neopsittacus iris, zur Ausbildung von Lokalformen gekommen, die getrennte Ge- biete bewohnen: N. i. iris im westlichen Teile von Holländisch-Timor, N. iris rubri- pileum in der portugiesischen Kolonie und den angrenzenden (östlichsten) Distrikten des holländischen Territoriums. Ob weitere Verschiedenheiten zwischen Osten und Westen bestehen, läßt sich heute noch nicht feststellen, da der portugiesische Teil der Insel zu lückenhaft erforscht ist. 10 C. E. Hellmayr Auffallend ist ferner die große Übereinstimmung der Avifauna der niedrig ge- legenen Küstendistrikte mit jener der Gebirge des Binnenlandes. Weitaus der größte Teil der Vogelarten verbreitet sich von der Umgebung der Hafenplätze (Kupang, Dilly) bis in eine Höhe von 800—1000 m. Bisher sind nur vier ausgesprochene Berg- vögel aus Timor bekannt, die erst in Höhenlagen von 1100 m auftreten, nämlich: Planestieus fumidus schlegelii, Brachypteryx leucophrys, Dicaeum hanieli und Carpo- phaga cineracea. Eine intensive Durchforschung der gewaltigen Bergkämme im In- neren der portugiesischen Besitzungen und des Lekaan im östlichen Teile von Niederländisch-Timor könnte allerdings noch unerwartete Entdeckungen bringen. Systematische Übersicht der Vögel Timors. In der nachfolgenden Zusammenstellung sind bei den einzelnen Arten neben der Originalbeschreibung nur die auf Timor bezüglichen Bücherstellen zitiert. Wenn irgend möglich, wurden Exemplare von der Terra typica zum Vergleich herangezogen. Bei weiter verbreiteten Formen wandte ich dem Studium der geographischen Vari- ation mein besonderes Augenmerk zu und hoffe, daß die hier mitgeteilten Resultate dieser teilweise äußerst mühsamen und zeitraubenden Untersuchungen nicht allen Interesses entbehren möchten. In vielen Fällen mußten auch nahe verwandte austra- lische Formen berücksichtigt werden. Mr. G. M. MArnews hat in den letzten Jahren wahre Hekatomben ‚‚neuer Subspecies“ aus Australien bekannt gemacht und eine große Reihe nomenklatorischer Änderungen in Vorschlag gebracht. Die Nachprüfung zahlreicher seiner angeblichen Novitäten durch E. HARTERT, STRESEMANN, OGILVIE-GRANT u. a. hat jedoch die vollständige Nichtigkeit der behaupteten Unterschiede ergeben. Dadurch wird die von MAarHzws angewandte Methode überhaupt in Frage gestellt, und ich sah mich zu meinem Bedauern genötigt, seine sogenannten ‚neuen‘ Formen einfach zu ignorieren. Es wird wohl die Arbeit mehrerer Jahre erfordern, um das Chaos der Ornithologie Australiens wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen. Auch hin- sichtlich der nomenklatorischen Umstürze habe ich eine gewisse Zurückhaltung geübt, sofern die Vorschläge MArHzws’ nicht von anderen, zuverlässigen Forschern be- stätigt worden sind. Die von Herrn ©. B. Hanıer nicht gesammelten Arten sind in eckigen Klammern ([ ]) eingeschlossen. Herr HanıeL hat das gesamte ornithologische Material in dankenswerter Weise der Zoologischen Staatssammlung in München als Geschenk überwiesen. Die Avifauna von Timor 11 1. Geocichla peronii peronii (Vieill.). Turdus Peronii VıeıLLot, Nouv. Diet. XX, p. 276 (1818. — ‚Nouvelle Hollande“, errore!); PUCHERAN, Arch. Mus. Paris VII, p. 352, tab. XIX (crit.). Geocichla rubiginosa S. MÜLLER in: TemmInck, Verhand. natuurl. Gesch., Land- en Vol- kenkunde p. 172, note + (1843. — Amarassi); WALLack, P. Z. S. 1863, p- 485. @G. peronii Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor); HArTERT, Nov. Zool. V, p. 113 (Atapupu). @. peroni SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 486 (Kupang). Nr. 259, 356. {3 ad. Kuatnana: 21. VII; Bonleo: 12. VI. — Al. 116, 107; c. 85, 77; rt. 21, 20 mm. Nr. 364. $& vix ad. Bokong, Gunsale: 26. VII. — Al. 108; e. 79; r. 19 mm. Nr. 272. juv. Bonleo: 14. VI. — Al. 108; c. 80; r. 181, mm. „Iris dunkelbraun, Füße fleischfarbig oder weißlichgelb, Schnabel sepiabraun, unten heller.‘“ Der junge Vogel zeigt auf Oberkopf und Schulterfedern verloschene, röstliche 1 Schaftstriche; die weißen Spitzenflecken auf den Oberflügeldecken sind zum Teil rostfarbig gesäumt; an der Gurgel und Vorderbrust stehen grobe, rauchschwärzliche Flecken, und die Unterschwanzdecken tragen hell orangefarbige Seitenränder. Nr. 364 hat noch einzelne, dunkle Pfeilstriche auf der Gurgel, ist aber sonst vollständig ausgefärbt. @. p. peronii findet sich ausschließlich auf Timor. Sie kommt sowohl im Westen (bei Kupang) als im portugiesischen Teile der Insel vor und ist an geeigneten Örtlich- keiten, zwischen der Seeküste und einer Höhe von etwa 1000 m, nicht selten. Auf den Inseln der Bandasee (Dammer, Wetter, Roma, Babber) wird sie von der nahe verwandten @. peronii audacis Harr.!) vertreten, die sich leicht durch viel dunklere rostrotbraune (statt orangebraune) Oberseite und viel intensiver rostrote Färbung der Vorderbrust und Seiten unterscheidet. [?. Geociehla andromedae (Temm.).] [Myothera Andromedae Temminck, Rec. Pl. col., livr. 66, tab. 392 (1826. — ‚Java [et Sumatra]“; Typus im Leiden-Museum aus Java?). Zoothera andromedae S. MÜLLER in: Temminck, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 209 (Ebene von Wienoto und Amfuang?)). !) Geoeichla audacis HARTERT, Bull. B. O. C. VIII, p. XLIII (1899. — Dammer Isl.). ®) Cfr. Fınsca, Not. Leyd. Mus. 22, p. 264. 12 C. E. Hellmayr S. MÜLLER erbeutete im Septemker 1829 zwei Exemplare in der Ebene von Wienoto und ein drittes später in der Landschaft Amfuang. Ich habe Stücke aus Timor nicht untersucht, doch stimmen Serien aus Wetter und Roma in Tring mit solchen aus Java, Lombok usw. überein.] 3. Planestieus fumidus schlegelii (Sel.) (Taf. I, Fig. 3). Turdus schlegelii SCLATER, Ibis III, p.280 (1861. — ‚in ins. Timor. Mus. Lugdunensi“): WAaLLAcE, P.Z. S. 1863 p. 485 (Timor); SCLATER, Ibis, 1875, p. 347 (crit; deser. opt., Timor — S. Mürrer coll.). Merula schlegeli BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XV, 1893, p. 109 (erit.; typus ex coll. S. MüÜrrer aus dem Penpaan-Tal (Timor)). Turdus (Merula) fumidus S. MÜLLER in: Temmisck, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde p. 201 (part.: specimen ex Penpaan-Tal, Berg Mieomaffo, Timor): FinscH, Journ. f. Orn. XI, 1863, p. 40 (part.: specimen ex Timor). Nr. 251, 252, 287, 290, 291, — (ohne Nr.). Jg ad. Lelofui (1700 m): 11. (bis), 17., 18., 19. (bis) VI. — Al. 120—127; ce. 96—106; r. 131%,—20 mm. Nr. 288. & vix ad. Lelofui: 18. VI. — Al. 20; c. 99; r. 13 mm. Nr. 255, 289. SS imm. Lelofui: 11, 18. VI. — Al. 118, 122; c. 95; r. 18, 181, mm. Nr. 292. @ imm. Lelofui: 19. VI. — Al. 114; ce. 93; r. 18 mm. Nr. 253, 254. juv. Lelofui: 11. (bis) VI. — Al. 115: ce. 93, 96; r. 19 mm. „Iris dunkelbraun, Füße, Schnabel und Augenlid gelb.“ ‚Diese seltene Drossel war bisher nur nach dem einzigen von SALOMON MÜLLER Anfang September 1829 im Penpaan-Tal am Berge Mieomaffo erlegten Exemplar des Leidener Museums bekannt. Der Vogel hat eine kleine Literatur hervorgerufen, und die verschiedenen Autoren sprachen sich teils für, teils gegen die Selbständigkeit der Form aus, eine Frage, die natürlich auf Grund eines einzigen — lange Jahre der Einwirkung des Lichtes ausgesetzten und daher verblichenen — Stückes nicht zu lösen war. Ich hatte Herrn C. B. HANıEL vor Antritt seiner Reise auf die Drossel be- sonders aufmerksam gemacht, und glücklicherweise gelang es ihm, eine schöne Serie zu erbeuten, so daß die verwandtschaftlichen Beziehungen der Timor-Form endgültig geklärt werden können. P. f. schlegelii steht dem P. f. whiteheadi (SEEB.) von den Bergen des östlichen Java am nächsten und teilt mit ihm die intensiv rostrote Färbung des Unterkörpers, unterscheidet sich aber leicht durch die ganz oder nahezu einfarbigen Unterschwanz- decken (ohne weiße Schaftstreifen), viel hellere, schieferrauchgraue (statt düster rußbraune) Kehle und Vorderbrust, mehr schwärzlichgrauen (statt dunkel ruß- Die Avifauna von Timor 13 2 braunen) Oberkopf, entschieden olivgrünlich überlaufenen Rücken sowie durch den Mangel der weißen Mischung auf der Bauchmitte. Von P. f. fumidus (S. Mürr.), vom Gedeh-Gebirge, Westjava, unterscheidet sich die Timor-Form durch schieferrauchgraue (statt düster rußbraune) Kehle und Brust, weniger schwärzlichen Scheitel, entschieden grünlich überlaufene Oberteile, viel intensiver rostroten Unterkörper, besonders aber durch den vollständigen Mangel von Weiß auf Bauchmitte und Unterschwanzdecken. P. f. celebensis (Bürtıe.), vom Bonthain Peak, Südcelebes, hat zwar ganz ähn- liche Färbung auf Kopf, Kehle und Brust und wohl ebenso starken grünlichen Anflug auf dem Rücken wie P. f. schlegelii, allein der Unterkörper ist sehr viel heller zimtrot, mit einem deutlichen weißen Mittelstreifen, und die Unterschwanzdecken tragen scharfe, weißliche Schaftstreifen. Trotz einiger individueller Variation sind die Kenn- zeichen des P. f. schlegelii, besonders der Mangel von Weiß auf dem Unterkörper beim Vergleich von Serien recht auffallend. Betrachten wir die von Herrn HanırL gesammelte Reihe näher, so er- gibt sich, daß die zuerst aufgeführten sechs Exemplare ganz ausgefärbte alte Vögel mit vollständig einfarbigen Oberflügeldecken sind. Zwei (Nr. 290, 291) besitzen dunkel rußfarbigen Oberkopf, der deutlich von der helleren rauchgraubraunen Kehle absticht, wogegen bei anderen Stücken, z. B. Nr. 251, 252, diese Körperteile kaum vonein- ander abweichen. Der Ton des Rückens und der Oberflügeldecken ist gleichfalls etwas variabel: Nr. 290 zeigt auf dem ganzen Rücken, den Schulterfedern, den kleineren Oberflügeldecken und an der Außenfahne der Armschwingen einen starken olivgrün- lichen Anflug, noch lebhafter als bei dem grünlichsten Exemplar von P. f. celebensis ; bei Nr. 251 und 287 erscheinen die genannten Teile düster olivengrüngrau; die übrigen vermitteln den Übergang zwischen den Extremen. Auch die Färbung der Kehle und Vorderbrust schwankt zwischen einem dunklen Rauchbraungrau (Nr. 290, 291) und einem hellen Fahlgraubraun (Nr. 251, 252). Die Nuance des Unterkörpers!) variiert nur wenig in der Intensität; aber auch das hellste Stück (Nr. 252) ist noch immer erheblich gesättigter und tiefer rostrot als P. f. fumidus oder P. f. celebensis. Der weiße Bauchstreif fehlt bei allen zwölf Exemplaren vollständig, nur bisweilen (z. B. Nr. 290) tragen einzelne Federn der Analgegend kurze, weiße Spitzen. Das Rostrot erstreckt sich stets auch über die Weichen, wo sich nur hie und da (z. B. Nr. 252, 291) wenige olivenfarbige Federn eingemischt finden. Bei alten Vögeln sind die Unter- schwanzdecken entweder einfarbig düster bräunlicholiv oder zeigen nur vereinzelt feine, weißliche Schaftstriche. !) Sie entspricht am besten Rınpaways „hazel‘‘ (Nomenclature of Colours IV, 12). 14 C. E. Hellmayr Jüngere Vögel dagegen kennzeichnen sich — abgesehen von den charakte- ristischen, röstlichgelben Spitzenflecken der Oberflügeldecken — durch den Besitz wohl ausgebildeter, an der Spitze fleckenartig verbreiteter, weißlicher Schaftstreifen auf den Unterschwanzdecken — genau wie sie sich bei P. f. fumidus, P. f. whiteheadi usw. noch im Alterskleid finden. Bei ausgefärbten Vögeln ist das Kinn meist grau wie die Kehle, nur zuweilen mit wenigen, weißen Strichen, niemals aber entsteht ein scharf abgesetzter, weißer Kinnfleck wie bei P. f. fumidus. Die Nestvögel (Nr. 253, 254) sind oberseits schmutzig olivengrau, mit rostfar- bigen Schaftstrichen auf dem Mantel; Kehle und Vorderhals sind auf schmutzig röstlichgelbem Grunde düster graubraun oder schwärzlich gefleckt und gesäumt; die Brust trägt grobe, schwarzbraune Flecken; das Rostrot des Abdomens ist trüber und matter, ferner sind die Unterschwanzdecken breit hell gestreift und zimtröstlich gesäumt. P. f. schlegelii ist gleich ihren Verwandten auf den westlichen Sunda-Inseln eine ausschließliche Bewohnerin des Hochgebirges. Sie wurde von Herrn C. B. HanıEr zuerst auf dem Paß Lelofui, am Fuße des Mutis, in einer Höhe von 1700 m angetroffen und dann bei der Besteigung des Berges noch mehrfach beobachtet. Sie ist in den Büschen und niedrigen Baumgruppen keineswegs selten, jedoch ziemlich scheu und erinnert im Betragen und Ruf sehr an unseren einheimischen Planesticus merula merula (Lins.). Wie schon oben erwähnt, ist diese Drossel von SALOMON MÜLLER auf dem benachbarten Berg Mieomaffo entdeckt worden. Am Schlusse möchten einige Worte über die verwandten Formen der P. fumidus- Gruppe nicht unwillkommen sein, soweit sie mir aus Autopsie bekannt sind. a) Planesticus fumidus fumidus (S. MÜLL.)!). Bei dieser Form sind Oberkopf und Nacken rußschwärzlich und bilden eine deutlich abgesetzte Kappe, während Rücken, Schulterfedern und Oberflügeldecken einfarbig hell rußgrau gefärbt sind (ohne olivenfarbigen Ton). Die Kopfseiten sind rußbraunschwärzlich, etwas heller als der Scheitel, und vermitteln den Übergang zu dem dunklen Rußbraun von Kehle und Vorderhals; Kinn scharf abgesetzt weiß: Hinterbrust und Bauch lebhaft zimtrot (entschieden dunkler als bei celebensis, jedoch wesentlich lichter als bei schlegelii), die Federn der ganzen Mitte mit großen, weißen Flecken, so daß ein breiter, heller Abdominalstreif entsteht; Weichen und Hosen 1) Turdus (Merula) fumidus S. MÜLLER in: Temmmsck, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 201, note (1843. — part., deser. et hab. „bij en in den krater van den berg Gedee‘‘, Java). Die Avifauna von Timor 15 z dunkel rußbraun; Unterschwanzdecken dunkel rußgraubraun, mit breiten, weißen Schaftstreifen, deren Breite zwischen 1 und 3 mm variiert. dä ad. Al. 125—127; ce. 102—104; r. 19—20 mm. 99 ad. Al. 120—122; c. 98; r. 185—19 mm. Diese Form bewohnt die Berge des westlichen Java (Gedeh, Pangerango, Pa- pandajan) in Höhen von 2000—3000 m. Mir lagen sechs alte Vögel vom Gedeh aus den Museen Tring und München vor!). Stücke in abgetragenem Gefieder haben weniger schwärzlichen Oberkopf, heller grauen Rücken und schmutziger rußbraune Kehle und Vorderbrust.. Ob der von Frssc#?) besprochene Vogel vom Vulkan Tjerimai (oberhalb Cheribon, Nordjava) wirklich von P. f. fumidus verschieden ist, scheint mir noch sehr zweifelhaft. Das für denselben in Anspruch genommene Merkmal (Brust- und Bauchseiten rußbraun, nur Bauchmitte zimtrot) kommt auch einem Qad. vom Gedeh im Tring-Museum zu, wogegen bei anderen Exemplaren von demselben Fundorte die zimtrote Färbung eine viel weitere Ausdehnung hat. Keinesfalls möchte ich jedoch den Tjerimai-Vogel mit P. javanicus?) identifizieren, wie es FinscH getan, und wogegen sich schon SHARPE?) ausgesprochen hat. P. javanicus hat überhaupt kein Rostrot oder nur eine schwache, ockergelbliche Mischung auf der Bauchmitte?) und ist bis auf weiteres als besondere Art zu betrachten. 1) Über Vorkommen vgl. man Barrers, Journ. f. Ornith. 1906, p. 396. 2) Merula javanica, FınscH, Not. Leyd. Mus. XX, 1899, p. 229. 3) Turdus javanicus HorsrıELD, Trans. Linn. Soc. Lond. XIII, p. 148 (1821. — Java; deser. juv.). — Nach eingehender Untersuchung der im Brit. Museum befindlichen Exemplare muß ich P. javanicus für eine besondere, seit HorsrreLp nicht mehr wieder entdeckte Art halten. Obwohl die Stücke in sehr schlechtem Zustande sind (eines besteht aus vier Bruchstücken!), vermochte ich doch Folgendes festzustellen: Nr. 1. Adult (demontiert): „Java. East India Co. 15. — 223a. No. 15, Burton 11. 8. 84“ — unterscheidet sich von P. f. fumidus sofort durch einfarbig hell rauchbraune Unterseite (Kehle und Vorderbrust keineswegs dunkel rußgraubraun), ohne jede Spur der rotbraunen Bauch- mitte; Unterschwanzdecken einfarbig dunkel rauchbraun, nur die Schäfte weißlich (aber keine weißen Schaftstreifen wie bei P. f. fumidus); nur einzelne Federn der Bauchmitte zeigen ganz feine, blaßröstliche Randsäume. Ferner ist der Oberkopf blaß rauchbraun (durchaus nicht schwärzlich), und die Kopfseiten einschl. der Superciliargegend sind noch heller braun als die Kehle. Nr. 2. Adult (Balg): ‚60. 4. 16. 426. Java. East Ind. Co. Type“ stimmt in der blassen Färbung des Kopfes und der Unterseite mit Nr. 1 überein, aber die Federn der Hinterbrust- und Bauchmitte tragen breite, blaß ockergelbe Säume, so daß ein ansehnlicher, rahmgelber Fleck ent- steht. Crissum mit schmalen, hellen Haarstrichen. No. 3. Juv. (Balg): ‚60. 4.16. 422. Java. Ind. Mus.‘ — ist der eigentliche Typus Horsrıeros. Er zeigt in der Tat längs der Kehlmitte einen blaßröstlichen Streif. Brust- und Bauchmitte sind. schmutzig gelbröstlich, mit dunkelbraunen Flecken und Binden. *) Monograph of Turdidae II, p. 131 16 C. E. Hellmayr b) Planesticus fumidus whiteheadi (SEEB.)!). Unterscheidet sich von P. f. fumidus durch sehr viel dunkleres Haselnußbraun des Abdomens, wo das Weiß auf einen Fleck in der Bauchmitte beschränkt ist, statt sich längs der Mitte der Hinterbrust bis gegen die rußbraune Vorderbrust auszudehnen, ferner durch matteres Rußbraun auf Kehle und Gurgel sowie durch helleren, mattruß- braunen (statt schwärzlichen) Oberkopf. Der weiße Kinnfleck ist kleiner und weniger auffallend, dagegen zeigt der Rücken ganz dieselbe hell rußgraue Nuance, ohne oliv- grünlichen Anflug. Zwei dd ad. Al. 124, 128; c. 100, 103; r. 19 mm [Mus. Tring]. Diese Subspecies vertritt die vorige auf den Gebirgen des östlichen Java (Tengger, Ardjuno). WurreHnzap entdeckte sie bei Tosari am Nordabhang des Tenggers in einer Höhe von 5500 Fuß. Später sandte DoHerty zwei SS ad. vom Ardjuno (8S00 Fuß) an das Tring-Museum?). Die vier Originalexemplare von Tosari im Brit. Museum haben auffallend hell braungrauen (fast graulichen) Scheitel. Sie sind aber in zu stark abgetragenem Gefieder, um ein sicheres Urteil zu gestatten. c) Planesticus fumidus celebensis (BÜTTIK.)?). Diese gut charakterisierte Form weicht von allen anderen Angehörigen der Gruppe durch wesentlich heller zimtroten Unterkörper [die Ausdehnung dieser Färbung gegen die Brust hin ist durchaus nicht verschieden] ab. Die weiße Mischung längs der Mitte des Abdomens ist ebenso gut entwickelt wie bei P. f. fumidus, auch tragen die Unterschwanzdecken breite weiße Schaftstreifen. Ein weiteres Kennzeichen gegenüber a) und b) ist der deutliche, olivgrünliche Anflug des Rückens und der Oberflügeldecken. Zwei Sad. AI. 126, 129; c. 96, 100; r. 20, 20% mm | Zwei 2?imm. Al. 121, 122; c. 90, 92; r. 19, 20 mm - | P. f. celebensis bewohnt den Bonthain Peak im südlichen Celebes in Höhen von 2000— 2200 m. DoHeErTY und EvERETT sandten vier Exemplare ans Tring Museum. [Mus. Tring). BÜTTIKOFER beschrieb nur den jungen Vogel, der Fundort ‚„‚Makassar“ ist ohne Zweifel ungenau. 4. Oreicola melanoleuca melanoleuea (Vieill.). Enanthe melanoleuca VıEıLLor, Nouv. Diet. XXI, p. 435 (1818. — Timor, coll. Mauc#; type au Museum d’Histoire Naturelle Paris). 1) Merula whiteheadi SzzBoum, Bull. B. O. C. I, p. XXV (1893. — Tozarı, East Java). ?) Merula javanica (errore) HArTERT, Nov. Zool: III, 1896, p. 538. 3) Merula celebensis BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XV, p. 109 (1893. — ‚Macassar“; deser. juv.). Die Avifauna von Timor 17 Lalage nycthemera BONAPARTE, Consp. Av. I, p. 355 (1850. — Timor); cfr. HArTLAUB, Journ. f. Orn. XIII, 1865, p. 165 (erit.). Sazicola melanoleuca WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4) no. 9, p. 456 (Port.-Timor). Oreicola melanoleuca BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 211 (part.: Kupang); HARTERT, Nov. Zool. V, p. 113 (Atapupu); SALvADoRI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 485 (part.: Kupang); Meyer, Verhand. Z. B. Ges. Wien 31, 1881, p. 768 (Kupang). Nr. 147, 177, 191, 201, 208, 231, 315. d& ad. Lelogoma: 23. 27. 28. 30. 31. V; Bonleo: SEVEN le Nıkal0 2772 v0 FAT 6 SlEZ ec 710-730 r2 13 ]Amm: Nr. 65, 244. SSimm. Tjamplong: 4. V.; Bonleo: 10. VI. — Al. 77, 74; c. 71, 67; r. 121,, 12 mm. Nr. 209. Qad. Lelogama: 31. V. — Al. 75; c. 69; r. 13 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.‘ Die Variation dieser Art ist bisher nur ungenügend berücksichtigt worden, was sich aus ihrer Seltenheit in wissenschaftlichen Sammlungen leicht erklärt. BonAPARTE beschrieb das $ ad. mit weißem Brauenstreif unter zwei verschiedenen Namen, zuerst als Saxicola melanoleuca (ex S. MÜLLER Ms.t)), dann als Zalage nyethe- mera?),in beiden Fällen nach Exemplaren von Timor. BÜTTIKOFER?) wies auf die wech- selnde Entwicklung des Weiß in der Brauengegend und an der Schwanzwurzel hin, allein seine Ausführungen sind etwas unklar, weil er die Stücke aus Samau und Timor nicht auseinanderhält. Dagegen hat SaLvAvort!) die Unterschiede eines J aus Samau von jenen aus Kupang (Timor) sehr gut auseinandergesetzt. Aus dem Material der Sammlung HanıeL und den Serien im British und Tring- Museum ergibt sich die interessante Tatsache, daß wir es mit zwei wohl charakteri- sierten Formen zu tun haben, von denen die eine, O. m. melanoleuca, die Hauptinsel Timor, die andere, ©. melanoleuca luctuosa (BoxAr.), dieim Westen gelegene kleinere Insel Samau bewohnt. Die beiden Formen unterscheiden sich schon genügend im männ- lichen Geschlechte, noch auffallender sind aber ihre Kennzeichen bei den 92 ausgeprägt. Außer unserer Serie untersuchte ich 3 Jg ad., 2 2? aus Atapupu (O. m. melano- leuca) im Tring-Museum und 2 Sg ad., 1 2 aus Samau (O. m. luctuosa) im British Museum. Ehe ich auf ihre Unterschiede näher eingehe, empfiehlt es sich, die indi- viduelle Variation kurz zu erörtern, die bei der Betrachtung der alten Jg aus Timor ins Auge fällt. 1) Consp. Av. I, p. 304. ) Ebenda,. p. 355. ®) Not. Leyd. Mus. 13, p. 21 4) Ann. Mus. Civ. Genova (2 Zoologie von Timor. I. je ) IX, p. 485. |) 18 C. E. Hellmayr Zwei Exemplare (Nr. 147, 201, beide aus Lelogama) zeigen einen breiten, weißen Postocularstreifen, der sich vom Hinterrande des Auges gegen die Halsseiten zieht, aber nur sichtbar wird, sobald man die Federn der Schläfengegend aufhebt. Dann folgen Nr. 231 (Bonleo) und Nr. 315 (Niki-Niki) mit bloß einzelnen, weißen Fleckchen in der vorderen Postoculargegend, und den Schluß der Reihe bilden Nr. 177, 191, 208 (Lelogama) und die drei $ aus Atapupu (Tring-Museum), die nicht die geringste Spur eines hellen Superciliums aufweisen. Das Vorhandensein oder Fehlen dieses weißen Streifens, das BÜTTIKOFER (l. c.) für die Begrenzung eventueller Lokalformen heranziehen wollte, ist mithin ohne alle Bedeutung, da das Merkmal selbst bei Stücken von einem und demselben Fundort individuell stark variiert. Dagegen verhält sich die Suite der zehn alten SS aus Timor hinsichtlich der Zeichnung der Schwingen und Steuerfedern durchaus konstant. Bei allen Stücken tragen die Handschwingen an den zwei basalen Dritteln der Innenfahne einen scharfen, weißen Saum: ferner sind die vier seitlichen Steuerfedern an der Basis in großer Ausdehnung weiß gefärbt. Auf den zwei äußersten Paaren fällt der Vorderrand dieser weißen Area ungefähr mit der Spitze der Unterschwanzdeeken zusammen, während sie auf den zwei subexternen um 10 bis 15 mm darüber hinausragt. Das 2 von O. m. melanoleuca scheint bisher nicht beschrieben worden zu sein!). Zwei von EveErETT im Juli und August bei Atapupu erbeutete „2?“?) und das von C. B. Hasıer bei Lelogama geschossene (Nr. 209) stimmen untereinander vollständig überein, nur sind die ersteren, weil in frisch vermausertem Gefieder, oberseits wärmer braun (weniger graulichbraun) und zeigen stärker rahmröstlich überlaufene Brust. Das 2 von O. m. melanoleuca ist folgendermaßen gefärbt: Oberseite erdbraun, die Federn des Scheitels und Nackens mit schwärzlichen Zentren, der Mantel und der mehr graubräunliche Bürzel nahezu einfarbig, ungefleckt; Oberflügeldecken schwärzlich, die kleinen mit braungrauen, die übrigen mit matt röstlicherdbraunen Säumen; Schwingen schwärzlich, außen röstlich erdbraun gerandet. Oberschwanzdecken und Schwanzfedern tiefschwarz, die Basis der vier äußeren Paare wie beim dad. in großer Ausdehnung weiß. Zügel und ein schmaler, aber ziemlich deut- licher Brauenstreif rahmfarbig; Gegend unter dem Auge dunkelbraun und rahm- farbig gesprenkelt; Ohrdecken schwarzbraun, mit verloschenen, bräunlichen Schaftstrichen; Kehle, Gurgel, Brust- und Bauchmitte, Unterschwanzdecken, Achsel- und Unterflügeldeckfedern weiß, Brust rahmröstlich überwaschen. Die $& juv. (Nr. 65, 244) gleichen den 2 9, haben nur wärmer braune Oberseite. 1) Smarpes Beschreibung (Cat. B. Brit. Mus. IV, p..265) bezieht sich auf ein von WALLACE gesammeltes ® der Samau-Form, O. melanoleuca luctuosa (BonaPr.). 2) Sie messen: al. 72, 75; c. 65, 68; r. 13 mm. Die Avifauna von Timor 19 O. m. melanoleuca ist auf die Hauptinsel Timor beschränkt, wo sie ebensowohl in der Küstenniederung (Kupang, Tjamplong) als im Gebirge (Lelogama, Bonleo) vorkommt. 5. Oreicola melanoleuca luetuosa (Bonap.). Sazicola luctuosa BONAPARTE, Uonsp. Av. I, p. 304 (1850. — Isl. Samau). Oreicola melanoleuca (nec VIEILLOT) SHARPE, Cat. B. Brit. Mus. IV, p. 265 (part.: Samau); BüÜrrikorer, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 211 (part.: Samau); Satvaporı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 485 (part.: Samau). Nr. 35. &ad. Nordostküste Samau, 21. IV. — Al. 74; c. 70: r. 13 mm. [Mus. Brit. 2 SS ad. Samau Isl., Warrace coll. — Al. 74, 79; c. 69, 701%; r. 13 mm. Mus. Brit. Qad. Samau Isl., Warrace coll. no. 22. — Al. 69; c. 67; r. 13 mm.] Die drei SS ad. unterscheiden sich von jenen aus Timor durch merklich schmaleren, feineren Schnabel, etwas kürzeren Schwanz, vollständigen Mangel der weißen Innensäume an den Handschwingen sowie durch die außerordentliche Reduktion der weißen Färbung an den seitlichen Steuerfedern, welche auf einen winzigen Fleck an der äußersten Schwanzwurzel beschränkt ist. Auch SaLvApvorI und BÜTTIKOFER besprechen solche Vögel aus Samau, so daß an der Konstanz der angegebenen Merk- male nicht zu zweifeln ist. Alle drei vorliegenden 3 zeigen in der oberen Schläfengegend eine Anzahl getrennter, weißer Flecken, wodurch ein unterbrochener Postocularstreif zustande kommt. Einer der Vögel hat nur an den Tertiären schmale weißliche Innensäume, während sie bei den zwei anderen bloß an den Handschwingen fehlen. Das ® der Samau-Form weicht sehr erheblich von ©. m. melanoleuca ab. Die Ober- seite ist matt röstlichbraun (statt grau- oder erdbraun), übrigens auf dem Scheitel und Vorderrücken ebenso dunkel gefleckt; die Oberschwanzdecken sind keines- wegs schwarz, sondern noch lebhafter rotbraun als der Rücken; die Steuer- federn zimtrotbraun (ohne jedes Weiß an der Basis), die mittleren schwarzbraun mit rotbraunen Säumen; Oberflügeldecken und Schwingen schwärzlich, mit röstlich- braunen (statt erdbraunen oder graulichen) Säumen: Backen- und Ohrgegend düster röstlichbraun (statt schwarzbraun). Im übrigen gleicht es dem @ von O. m. melanoleuca: breites rahmweißes Supercilium, weiße Unterseite, mit rahmfarbi- gem Anflug der Brust usw. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte es mit dem 9 von O. jerdoni aus Vorder- indien verwechselt werden, unterscheidet sich jedoch leicht durch den Besitz des rahmweißen Superciliarstreifens. Da BonaParteEs Sawicola luctuosa auf ein Sad. aus Samau begründet ist, muß der Name für unsere Form in Anwendung kommen, wenn auch der einzige, in der I* 20 C. E. Hellmayr Originalbeschreibung hervorgehobene Charakter (Mangel des weißen Supereiliums) sich als bedeutungslos erweist. O. m. luetuosa vertritt die typische Form auf der kleinen Insel Samau. 6. Saxicola eaprata fruticola Horsf. [Motaeilla caprata LiSssaEvs, Syst. Nat. 12, I, p. 986 (1766. — ex Brıssox et DAUBEN- ToX: ‚in insula Lucon‘“).] Sazxicola fruticola HoRsFIELD, Trans. Linn. Soc. Lond. XIII, p. 157 (1821. — Java). Pratincola caprata WarLacz, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor); Sovsa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor); BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 211 (Kupang, Samau); Hartertr, Nov. Zool. V,p. 113 (Atapupu); SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 485 (Kupang, Samau). Nr. 174, 184, 187, 190, 211, 343. $gad. Lelogama: 14., 26.,28. (bis) V., 1., 2. VI.; Ofu: 4. VII. = AT 69 725,67 49 5-12, mm“ Nr. 104. 5 vix ad. Lelogama: 14. V. — Al. 70: c. 49; r. 111% mm. Nr. 146, 165, 179, 256, 342. QQad. & JS imm. Lelogama: 23. 25. 27. V.: Fuß des Mutis (1700 m): 11. VI.; Bonleo: 14. VI.; Ofu: £&£ VII. — Al. 67 71; c. 49—52; r. 11—12 mm. „Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz.“ Die alten SS stimmen in jeder Hinsicht mit Exemplaren aus Java, Wetter und Savu überein. Bei allen sind nur die Unterschwanzdecken (nicht auch die Analgegend) weiß gefärbt. Der Bürzel bei den 92 ist stets rostfarbig (niemals weiß). .S. c. fruticola verbreitet sich von Java östlich bis zu den Inseln der Timor-Gruppe. Siehe STRESEMANN, Nov. Zool., 19, Dez. 1912, p. 321. [?. Orthnoeichla subulata subulata Sharpe.] [Orthnoeichla subulata SHARPE, Not. Leyd. Mus. VI, p. 179 (1884. — Timor, S. MÜLLER coll.); Harrer, Nov. Zool. V, p. 114 (Atapupu). Diese Art wurde nach einem im Leidener Museum befindlichen, von S. MÜLLER gesammelten Exemplar aufgestellt. EvERETT erbeutete sie später bei Atapupu, woher sich fünf Bälge im Tring-Museum befinden. Weiteres ist über diesen Zaunkönig, der auf Timor beschränkt zu sein scheint, nicht bekannt geworden. Eine sehr nahe stehende Form, O. subulata advena Harr.!), bewohnt die Insel Babber. Sie unterscheidet sich lediglich durch geringere Größe, dunkleren Schnabel und mehr röstlichbraune Färbung der Oberseite.] !) Nov. Zool. XIII, p. 298 (1906. — Tera, Babber Isl.) Die Avifauna von Timor 21 S. Brachypteryx leucophrys (Temm.). Myiothera leucophrys Temmisck, Rec. Pl. col., livr. 75, tab. 448, fig. 1 (1828. — Java; deser. 92). Nr. 286. Q ad. Lelofui, Paß am Mutis (1700 m): 17. VI. 11. — Al. 60; c. 39; tars. 26; r. 1213 mm. „lris dunkelbraun, Füße blaugrau, Schnabel sepiabraun.‘ Dieser Vogel weicht von einer Serie aus Java, Bali und Lombok durch etwas längere Flügel und Schwanz, dagegen kürzeren, an der Basis breiteren Schnabel ab. In der Nuance der Oberseite gleicht er am meisten einem Qad. vom Gunong Gedeh, Westjava, ist aber noch etwas heller und reiner olivbraun (ohne schwärzliche Diskus- flecken auf dem Scheitel), die Flügel zeigen jedoch genau denselben Ton. Die Kopfseiten sind blasser rahmröstlichbraun, die Vorderbrust und Körperseiten gleichfalls heller und mehr röstlichgelbbraun. Wie bei einem © aus Bali im Tring-Museum ist keine Spur eines atlasweißen Superciliarstreifens vorhanden, die Federn dieser Partie sind ein- farbig rahmröstlichgelb wie der Zügel gefärbt. Die JS von B. leucophrys besitzen bekanntlich oberhalb der Zügel- und vorderen Augengegend einen deutlichen, obwohl durch die braunen Federspitzen halb verdeckten, atlasweißen Streifen. B. leucophrys ist neu für Timor. Bisher war die Art nur.als Bewohner der Inseln Java, Bali, Lombok und Sumbawa bekannt. Vielleicht werden weitere Exemplare die Verschiedenheit der Timor-Form ergeben, nach einem einzelnen Stück läßt sich kein endsültiges Urteil fällen. 9. Buettikoferia bivittata (Bonap.). Napothera bivittata BoONAPARTE, Consp. Av. I, p. 359 (1580.— Timor). Drymocataphus bivittatus WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 489 (Timor). Dumetia bivittata HARTERT, Nov. Zool. V, p. 114 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor). Nr. 341. Sad. Ofu: 4. VII. — Al. 73; c. 86; r. 17 mm. „lris graubraun, Füße fleischfarbig, Oberschnabel schwarz, Unterschnabel grau.‘ Diese eigenartige Form wurde von SALOMON MÜLLER im westlichen Timor ent- deckt. EVvERETT sandte eine kleine Serie aus Atapupu ans Tring-Museum. Diese Stücke stimmen mit dem von Herrn C. B. Haxter erlegten 3 vollständig überein. BÜTTIKOFER!) trennte die Art generisch von Dumetia, der siesehr nahesteht. Der von ihm angewandte Name M uelleria ist jedoch präokkupiert, wieMADARASsz?) ausgeführt hat. B. bivittata ist auf die Insel Timor beschränkt. 1) Not. Leyd. Mus. 17, 1895, p. 96. 2) Bull. B. O. C. 12, 1902, p. 49. tv [89] C. E. Hellmayr [10. Megalurus timoriensis Wall.] [Megalurus timoriensis WALLACE, P. Z. S. Lond. 1863, p. 489 (1864. — Timor; id est Dilly, Osttimor). Diese mir unbekannte Art wurde von WALLACE in Portugiesisch-Timor entdeckt und ist, soviel ich weiß, seither nicht wieder gefunden worden. Die im British Museum befindlichen Typen (SQ) scheinen die einzigen bekannten Exemplare zu sein. Die Gattung Megalurus ist in der indischen und australischen Region in etwa zehn Arten vertreten.] 11. Cisticola eisticola fuseicapilla Wall. [Silvia cisticola TEMMINcK, Man. d’Orn., edit. 2, I, p. 228 (1820. — Portugal und Süd- spanien).] Cisticola fuscicapilla WaLLacz, P. Z. S. 1863, p. 489 (1864. — Timor; Flores). C. cisticola (errore) HARTERT, Nov. Zool. V., p. 114 (Atapupu und Filaran). O©. cursitans SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 487 (Samau). Nr. 330. @ ad. (im Winterkleid), Ofu: 2. VII. — Al. 45; c. —; r. 9 mm. Nr. 64. Juv. Tjamplong: 4. V. — „Iris grau, Füße fleischfarbig, Oberschnabel braun, Unterschnabel heller.“ Diese dunkle Form des Cistensängers verbreitet sich über die Kleinen Sunda- Inseln von Bali bis Babber. Vergleiche HArterTr, Nov. Zool. XI, 1904, p. 209. [12. Cisticola exilis (Vig. & Horsf.).] [Malurus Exilis Vıcors & HoRSFIELD, Trans. Linn. Soc. Lond. XV, p. 223 (1827. — ex Latham: Australien). Cisticola ruficeps WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 489 (Osttimor, cfr. Cat. B. Brit. Mus. VII, p. 272). Cisticola exilis Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor). WarracE und R. pas Dorzs erbeuteten mehrere Exemplare dieser weit ver- verbreiteten Art in Portugiesisch-Timor in der Gegend von Dilly.] 13. Horeites montana everetti (Hart.). [Sylvia montana HoRSFIELD, Trans. Linn. Soc. XIII, p. 156 (1821. — Java).] Cettia everetti HARTERT, Nov. Zool. V, p. 113 (1898. — Atapupu). Cettia bivittata FısscH, Not. Leyd. Mus. XXII, p. 209 (1901. — Timor; 1 Ex.). Nr. 185, 346. d& ad. Bonleo: 16. VI.; Ofu: 4. VII. — Al. 51, 52; c. 5l, 55; r. 10—11 mm. Die Avifauna von Timor 23 Nr. 351. Q’ad. Tai Osapi: 8. VII. — Al. 48; c. 50; r. 11 mm. „Iris braun oder graubraun, Füße hellgelb, Oberschnabel braun, Unterschnabel gelb- braun oder hellgelb.‘“ Diese Exemplare stimmen in jeder Hinsicht mit den von EvERETT gesammelten Originalen im Tring-Museum überein. Sie zeigen genau dieselbe grünlich oliven- farbige Oberseite und nur an den Weichen einen schwachen, hellbraunen Anflug, während die Brust rein weiß oder nur an einzelnen Federspitzen etwas bräunlich überlaufen ist. H. m. montana (Horsr.) aus Java, Bali, und Lombok unterscheidet sich hin- länglich durch düsterere, mehr bräunliche Oberteile und intensiv gelbbräunlichen Anflug auf Brust und Körperseiten. Eine dritte, nahe verwandte Form ist H. montana oreophila (SHARPE), welche das Kina-Balu-Gebirge in Nordborneo bewohnt und sich hauptsächlich durch die dunkel schokoladenbraune Färbung der Oberseite kenn- zeichnet. In Flügel- und Schwanzform stimmen diese drei ‚„Arten‘“ vollständig überein und sind zweifellos geographische Vertreter eines einzigen Formenkreises. Der von Salomon MÜLLER im westlichen Timor erbeutete Typus von (©. bivittata Finsc# ist sicher nur ein durch Staub verunreinigtes und daher dunkleres Stück von H. m. everetti; denn es erscheint ausgeschlossen, daß auf der Insel Timor zwei Formen von Horeites, die sich lediglich durch die Nuance der Rückenfärbung unter- scheiden, nebeneinander vorkommen sollten. H. m. everetti ist bisher nur als Bewohner von Timor nachgewiesen, wo er sowohl an der Seeküste (bei Atapupu) als im Gebirge angetroffen wurde. [14. Acanthopneuste borealis examinandus (Stres.).] [Phyllopneuste borealis J. H. Brasıus, Naumannia VIII, p. 313 (1858. — Am Ochotski- schen Meere)]. Phylloscopus borealis ewxaminandus STRESEMANN, Nov. Zool. XX, p. 353 (1913. — Bali). Sylvia flavescens, WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. V, p- 42). Warracz erlegte ein altes Exemplar dieses paläarktischen Zugvogels (im Winterquartier) in der Umgebung von Dilly, das sich jetzt im British Museum befindet.] 24 C. E. Hellmayr 15. Acanthopneuste supereiliosa supereiliosa (Wall.).!) Gerygone superciliosa WALLACE, Proc. Zool. Soc. Lond. 1863, p. 491 (1864. — Timor, se. Dilly). Sylvia presbytis (S. MÜüLLer Ms.), Blyth, Ibis (n. s.) VI, p. 179 (1870. — Timor; coll. S. MÜLLER). Acanthopneuste presbytis HARTERT, Nov. Zool. V, p. 114 (Atapupu). Nr. 154, 303. JS ad. Lelogama: 24. V.; Bonleo: 21. VI. — Al. 56, 55; c. 45, 43;r. 11 mm. Nr. 299. Imm. Bonleo: 20. VI. — Al. 56; c. 45; r. 10%, mm. Nr. 236.2 ad. Bonleo: 8. VI. — Al. 54%; e. 41; r. 11 mm. „Iris dunkelbraun, Füße graublau, Schnabel schwarz, untere Mandibel gelblich.“ Zwei weitere 29, von EvERETT im August 1897 gesammelt, liegen mir aus dem Tring-Museum vor. Sie stimmen in der Färbung mit unseren Exemplaren überein, sind aber viel kleiner (al. 48, 50: c. 36, 37 mm). Mithin erscheint die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß Nr. 236 irrtümlich als ‚2° bezeichnet ist. Die Färbung der Unterseite bei der Timor-Serie ist etwas variabel. Nr. 154 hat Vorderhals, Brust und Bauch lebhaft schwefelgelb, mit nur verloschenen, weiß lichen Streifen, während bei den übrigen Exemplaren diese Körperteile auf weißem Grunde blaßgelb geflammt sind. Am blaßesten ist Nr. 236, weil die gelben Längs- striche außerordentlich reduziert sind. Die drei als ‚2° bezeichneten Vögel sind oberseits etwas düsterer, mehr bräunlicholiv. Längs der Scheitelmitte zeigt sich meist eine undeutliche, hellere Zone, welche aber zuweilen (z. B. Nr. 154) kaum durch einzelne, blassere Federränder angedeutet ist. Acht Vögel aus Flores unterscheiden sich leicht durch bedeutendere Größe, und nahezu einfarbige, intensiv olivgelbe Unterseite, nur das Kinn ist etwas weißlich untermischt, wogegen bei A. s. superciliosa, aus Timor, die ganze Kehle, einschließlich Backen- und unterer Ohrgegend, reinweiß gefärbt ist. Sie bilden eine gut charak- terisierte, geographische Rasse, die als Acanthopneuste superciliosa floris HArT.?) zu bezeichnen ist. Die Flügellänge schwankt beim $ zwischen 56 und 58, beim 9 zwischen 53 und 54 mm. Acanthopneuste sarasinorum (MEYER & WIGLESWORTH)°), 1) Solange die Genera Phylloscopus, Reguloides und Acanthopneuste getrennt werden, liegt kein Grund vor, den von WArrLaceE gegebenen Speciesnamen zugunsten der späteren Bezeichnung Bryr#us zu verwerfen, welche erst bei Vereinigung der drei Gattungen in Anwendung träte, da supereciliosa Wautvacz durch Motacilla superciliosa Gm. 1799 in der Gattung Phylloscopus präokkupiert wäre. Über die Beziehungen von A. superciliosa (presbytis auct.) zu den indischen Acanthopneuste-Arten vergleiche man Oartes, Fauna Brit. India, Birds, I, 1889, p. 420—421. ?) Acanthopneuste floris HARTERT, Nov. Zool. V, p. 114 (1898. — Flores). ?) Cryptolopha sarasinorum MEYER & WIGLESWORTH, Abhdl. Mus. Dresd. VI, Nr. 1, p. 9 (1896. — BonrnHarn, S. Celebes). Die Avifauna von Timor 25 von den Gebirgen des südlichen Celebes, gehört gleichfalls in diese Gruppe. Sie teilt mit den oben genannten Arten Schwanzfärbung und Habitus, hat aber breiteren Schnabel, viel mehr röstlicholivenfarbige Oberseite, stärker ausgeprägten Scheitel- streifen und viel breiteren, olivröstlichen (statt weißlichen) Superciliarstreifen. A. s. supereiliosa ist bisher nur auf Timor gefunden worden und fehlt augen- scheinlich auf den Südwestinseln. 16. Gerygone inornata inornata Wall. Gerygone inornata Warraczk, P. Z. S. Lond. 1863, p. 490 (1864. — Timor). @G. everetti (nee HArTERT 1897) HARTERT, Nov. Zool. V, p. 114 (Atapupu). Nr. 129, 148, 153, 170, 173, 237, 298, 301. SS ad. Fuß des Timau (1200 m): 20. V.; Bonleo (1100 m): 8., 10., 20. VI.; Lelogama: 24., 25. V. — Al. 52, 53 (zweimal), 56, 58 (zweimal); c. 41—42; r. 9—10 mm. Nr. 5, 192, 193, 300. 92 ad. Kupang: 16. IV.; Bonleo: 20. VI.; Lelogama: 28. V. — Al. 51 (zweimal), 53, 54; c. 36, 37, 38, 404; r. 9—91, mm. „Iris rot, rotbraun oder ockergelb; Füße und Schnabel schwarz.“ Nr. 11, 171. & juv., Juv. Kupang: 17. IV.; Lelogama: 25. V. — Al. 51, 49; c. 37, 39; T. 9 mm. Bei der Beschreibung von @. everetti!), von Savu, bemerkt HArTERT, daß ein von H. O. Forges auf Timor gesammeltes Exemplar zu dieser von EVERETT neu- entdeckten Art und nicht zu @.inornata gehöre. Auch in seinem Bericht über EvErerts Timor-Ausbeute stellt derselbe Autor ein Pärchen aus Atapupu zur erstgenannten Form. Der Vergleich der beiden Bälge mit der großen von Herrn C. B. Hanser erbeuteten Suite ergibt jedoch, daß, wenn @. inornata und @. everetti getrennt werden, die Atapupu- Vögel unbedingt zu der auf Timor heimischen @. inornata zu rechnen sind. Die Rücken- färbung bildet durchaus kein brauchbares Unterscheidungsmerkmal zwischen den Serien aus Savu (@. everetti) und Timor (@G. inornata). Abgeriebene Vögel aus Timor sind oberseits allerdings viel matter, trüb graubraun (mit nur wenig bräunlichem Anfluge auf dem Bürzel), allein Exemplare (z. B. Nr. 237) in frisch vermausertem Kleide haben noch wärmer und lebhafter braunen Rücken als die Typen von @. everetti. Dagegen unterscheidet sich die Suite aus Savu von allen in Timor (Timau, Bonleo, Lelogama, Kupang, Atapupu) erlegten Stücken durch schmäleren, längeren Schnabel sowie durch den Besitz eines verwaschenen, blaßgraulichen Superciliarstreifens, der bei @. inornata vollständig fehlt. Nur das $ aus Atapupu stimmt in der Schnabel- form mit @. everetti aus Savu überein, wogegen das ® in jeder Hinsicht eine typische @. inornata ist. Die Savu-Vögel haben ferner etwas kürzere Flügel, wenn auch einzelne 1) Nov. Zool. IV, 1897, p. 267. 26 C. E. Hellmayr die kleinsten Exemplare aus Timor in der Größe erreichen. Alle diese Abweichungen sind aber so geringfügig, daß @. everetti als Subspecies der @. inornata anzugliedern ist. Eine weitere, sehr wenig ausgeprägte Form, @. inornata wetterensis FinscHt) bewohnt die Insel Wetter. Sie gleicht in Größe und Schnabelform der @. everetti, entbehrt aber des hellen Brauenstreifs, hat durchschnittlich weniger ausgedehnte, weiße Subapicalflecken auf den äußeren Steuerfedern, und stärker röstlichgelben Anflug auf den Körperseiten. In letzterem Punkte vermittelt sie den Übergang zu @. i. fulvescens MEYER?), von Babber, Kisser, Moa und Letti, welche sich indessen, abgesehen von den noch intensiver röstlichgelben Weichen, durch viel mehr röstlich- braune Oberseite und die weitgehende Reduktion der hellen Abzeichen an den äußeren Steuerfedern kennzeichnet. @. k. sequens Harr.?), von Roma, @. keyensis BÜTTIK.?), von den Key-Inseln, G. kühni Harr.’), von Dammer, und @. dorsalis ScL.®), von Tenimber, gehören gleichfalls in diese Gruppe, die sich somit von den Key-Inseln im Osten bis Savu im Westen verbreitet. Die Nomenklatur ist wie folgt: a) @. inornata inornata WALL. 'Timor. Größer, Schnabel kürzer, breiter; kein heller Brauenstreif angedeutet. 6 Sg ad.aus Westtimor, ©. B. Hasıer coll. Al. 52—58; c. 41—42 ;rostr. 9—10 mm 1 g ad.aus Osttimor (Atapupu) Al. 52 ;c.41 ;rostr. 1lmm 4 29 ad. aus Westtimor ‚C. B. Hanıet coll. AI. 51—54; e. 36—40 1, ;rostr. 9—91, mm 1 2 ad. aus Osttimor (Atapupu) Al. 51 ‚c. 43 ‚rostr. 91, mm. b) @. inornata everetti Hart. Savu. Kleiner, Schnabel länger, schlanker; schwacher, heller Brauenstreif. 4 dd ad. Savu: Al. 50—53; c. 40 (dreimal), 43; rostr. 11—11%, mm. 3 92 ad. Savu: Al. 48—50; c. 38—39 ‚ rostr. 11—111, mm. c) @. inornata weiterensis FinscH. Wetter. d) @. inornata fulvescens Meyer. Babber, Kisser, Letti, Moa, Sermatta. e) G. inornata sequens Hart. Roma. f) @. inornata keyensis Bürrk. Key-Gruppe. g) @. inornata kühni Hart. Dammer. h) @. inornata dorsalis Sc. Tenimber-Gruppe. NB. G@. tenkatei (Bürrk.)”) kann nach dem in Spiritus konservierten Typus allein nicht identifiziert werden. Cfr. FinscH, Not. Leyd. Mus. XXII, p. 199 —200. 1) @. wetterensis FınscH, Not. Leyd. Mus. XX, p. 132 (1898. — Wetter). 2) @. fulvescens Meyer, Abhandl. Ges. Isis p. 27 (1884. — Babber); cfr. HArTERrT, Nov. Zool. XIII, 1906, p. 297: G. dorsalis fulvescens. 3) @. kisserensis sequens HArTERT, Nov. Zool. XI, p. 205 (1904. — Roma). 4) Not. Leyd. Mus. XV, p. 258 (1893. — Little Key). 5) Nov. Zool. VII, p. 15 (1900. — Dammer). 6) P. Z. S. 1883, p. 199. ?) Acanthiza tenkatei BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XIV, p. 195 (1892. — Flores). Die Avıfauna von Timor 27 17. Cyornis hyaeinthina hyacinthina (Temm.). Museicapa hyacinthina 'TEmMIScK, Rec. Pl. col. tab. 30, fig. 1, 2 (32) (1820. — Timor; Museum de Paris). Cyornis hyacinthina WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor und Samau!); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no, 9, p. 456 (Port.-Timor). Siphia hyacinthina BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 212 (Kupang, Samau); HARTERT, Nov. Zool. V, p. 114 (Atapupu); SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 482 (Kupang). Nr. 71, 81, 90, 156, 163. gg ad. Lelogama: 9., 11., 12., 24., 25. V’.— Al. 90—93; ce. 68—72 r. 12—121, mm. Nr. 151, 157, 202. 99. Lelogama: 23., 24., 30. V. — Al. 87—90; ce. 67—68; r. 12 bis 121, mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.‘ Diese Serie verhält sich sehr konstant. Bei den Sg ist das Blau gegen den schwarzen Stirnrand hin nur unbedeutend heller als auf dem Scheitel und keines- wegs hell himmelblau, wodurch sich ©. hyacınthina kühni HarT. auszeichnet. Eines der Weibchen (Nr. 157) hat die Wurzel der Federn des Zügels und Stirnrandes deutlich zimtröstlich, nur wenig blasser als die Unterseite, aber die Spitzen selbst sind oliven- grau wie der Scheitel gefärbt. Immerhin bildet der Vogel einen merklichen Über- gang zu O. h. kühnt. ©. h. hyacinthina bewohnt, soviel uns bisher bekannt, nur die Hauptinsel Timor (von der Küste bis ins Gebirge, S00 m) und das im Westen gelegene Eiland Samau. Auf Wetter wird sie durch ©. h. kühni Harr.?) ersetzt, während auf den übrigen Inseln der Timor-Gruppe Vertreter dieses Formenkreises noch nicht gefunden worden sind. 18. Erythromyias pyrrhonota (8. Müll.). Sazicola pyrrhonotus S. MÜLLER in: Temmisck, Verhandel. Natuurl. Geschied., Land- en Volkenkunde, p. 209, note* (1843. — Amakono, Timor). S. pyrrhonota WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor). Erythromyias pyrrhonota HARTERT, Nov. Zool. V, p. 115 (Atapupu). Nr. 215, 226, 350. 33 ad. Lelogama: 3. VI.; Tai u 8. VII.; Bonleo: 7. VI. — Al. 65, 66, 71; c. 47, 48, 5l; r. 11—12 mm. Nr. 271, 344. 99 ad. Ofu: 4. VIl.; Bonleo: 13. VI. — Al. 65, 66; c. 47, 49; r. 11mm. „Iris dunkelbraun, Füße hell braungelb ($), fleischfarbig (2), Schnabel schwarz.‘ 1) Cir. Cat. B. Brit. Mus. IV, p. 443. :2) Nov. Zool. XI, 1904, p. 204. 28 C. E. Hellmayr Das 5 aus Tai Osapi hat heller zimtroten Mantel als alle anderen Exemplare und deutliche, zimtrötliche Spitzensäume an den äußeren, großen Oberflügeldecken, welche bei den übrigen fehlen, bzw. nur ganz schwach angedeutet sind. Die Weibchen unterscheiden sich durch schmalere, matt rußschwarze (statt glänzend kohlschwarze) Brustbinde, mattrußschwarze Kopfseiten und durch olivbraunen oder rauchbraunen Oberkopf und Nacken, die nur verloschen schwärzlich gefleckt sind, während sie beim 3 metallisch glänzend schwarz erscheinen. E. pyrrhonota findet sich nur auf der Insel Timor, kommt aber von der See- küste bis hoch ins Gebirge hinauf an geeigneten Orten überall vor. 19. Museicapula melanoleuca westermanni Sharpe. [Museicapula melanoleuca BLYTH, Journ. Asiat. Soc. Bengal XII, p. 409 (1843. — „Nepaul, Darjeeling‘‘).] M. westermanni SHARPE, Proc. Zool. Soc. Lond. 1888, p. 270 (1888. — Gunung Ulu, Perak; deser. $ imm. an 9); Harrerr, Nov. Zool. V, p. 115 (Atapupu). Nr. 239, 307. SS ad. Bonleo: 8., 21. VI. — Al. 57; c. 42; r. 91, mm. „Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz.‘ Dieser Fliegenschnäpper wurde auch auf der nördlich von Timor gelegenen Insel Wetter von Künun gesammelt!). Die Unterschiede zwischen M. m. melanoleuca, aus dem Himalaya, und M. m. westermanni, von Malakka und den Sunda-Inseln, hat HArTERrT?) trefflich auseinander- gesetzt, so daß ich nicht weiter darauf einzugehen brauche. e Biologisches hat Stresemann (Nov. Zool. XIX, 1912, p. 325—326) mitgeteilt. [20. Monarcha einerascens einerascens (Temm.).] [Drymophila cinerascens TEmMINcK, Rec. Pl. col., livr. 72, tab. 430, fig. 2. (April 1827. — Timor). Monarcha cinerascens WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Osttimor; cf. Cat. B. Brit. Mus. IV, p. 432)°). Monarcha inornata BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 212 (Kupang; 1 ex.). Monarcha inornatus SALVADORL, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 481 (2, Samau; g juv. Kupang). 1) Harrterr, Nov. Zool. XI, p. 204. ®2) Nov. Zool. IX, 1902, p. 551. ?) Warrace (l. ce.) führt außerdem M. carinata VıG. & Horsr. (= M. melanopsis (VIEILL.)) für Timor auf, was aber sicher ein Irrtum ist. Unseres Wissens ist diese Art lediglich in Australien und Neu-Guinea heimisch. Die Avifauna von Timor 29 Warrice erbeutete mehrere Exemplare im östlichen Timor, TENKATE einen alten Vogel bei Kupang, LorıA je ein Stück auf Samau und bei Kupang. Von Herrn C. B. Hasıer wurde dieser Fliegenschnäpper nicht angetroffen. M. c. cinerascens ist über die ganze Timor-Gruppe (Timor, Wetter, Roma, Moa, Letti, Kisser, usw.) und einige benachbarte Inselketten verbreitet. Vergl. die Bemerkungen HaArrerTs in Nov. Zool. X, 1903, p. 26 (M. inornata kisserensis) und XI, 1904, p. 207 (M. inornata cinerascens). Die in Neu-Guinea, Amboina, Misol, Südostinseln usw. vorkommende Form, M. cinerascens inornata (GARNOT)!) unterscheidet sich sofort durch viel dunkleres Grau der Oberseite und Kehle.] 21. Monarcha trivirgatus trivirgatus (Temm). Drymophila trivirgata 'TEmMmıscK, Rec. Pl. col. tab. 418, fig. 1. (1826. — Timor). Monarcha trivirgata WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor). Piezorhynchus trivirgatus SousA, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4) no. 9, p. 457 (Port.-Timor); BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 212 (Kupang); HArrerr, Nov. Zool. V, p- 115 (Atapupu). | Nr. 52. ad. Inneres von Samau: 23. IV. 11. — Al. 74; c. 72; r. 13 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel graublau.‘ Auf Timor selbst scheint diese Art nicht sehr häufig zu sein. EveErerr erbeutete nur ein © bei Atapupu, Tex Kar einen einzelnen Vogel in Kupang, während sie von der Expedition des Herrn Hasıer hier nicht angetroffen wurde. Viel zahlreicher tritt sie auf den umliegenden Inseln Wetter, Kisser, Dammer, Roma, Alor, Lomblen und Flores auf, woher die Museen in Tring und Leiden große Serien erhielten. Äußerst nahe verwandt ist die australische M. t. gouldii Gray. 22. Myiagra ruficollis ruficollis (Vieill.). Platyrhynchos ruficollis VreiLLoT, Nouv. Dict. 27, p. 13 (1818. — „Nouvelle-Hollande“, errore! der Typus wurde von P&£rox in Timor erlegt?); Mus. Paris). Myiagra rufigula Warrace, P. Z. S. Lond. 1863, p. 491 (1864. — Timor, se. Isl. Samao; efr. Cat. B. Brit. Mus. IV, p. 382); Sousa, 1. c., p. 457 (Port.-Timor, coll. R. das Dorss); HArTERT, Nov. Zool. V, p. 115 (Filaran und Atapupu). Nr. 25, 263, 354. gg ad. Fatuqua: IV.; Kuatnana: 20. VIl.; Bonleo (1100 m): 12. VI. Al. 67—70; c. 68, 69; r. 12—121, mm. 1) Muscicapa inornata GARNoT, Voyage Coquille, Zool., 1, II, p. 591, tab. 16, fig. 2 (Nov. 1829. — Nouvelle Guinee). 2) Siehe Oustater, Bull. Soc. Philom. Paris (7) V, 1881, p. 72. 30 C. E. Hellmayr Nr. 173. gJimm. Lelogama: 24. V. — Al. 67; c. 69; r. 12 mm. Nr. 166, 302. @9. Lelogama: 25. V., Bonleo: 20. VI. — Al. 66; c. 68; r. 11—12 mm. „Iris dunkelbraun, Füße schwarz, Schnabel blaugrau.‘“ Bei den alten 98 sind Kehle und Vorderhals intensiv rostrot, der Oberkopf ist merklich dunkler als der Rücken und zeigt einen lebhaft metallischen Glanz, die Flügel- decken sind schwärzlich mit dunkel bleigrauen Säumen. Die 92 unterscheiden sich durch viel blasser ockerröstliche Färbung auf Kehle und Vorderhals, bedeutend blasser bleigrauen, fast glanzlosen Oberkopf und dunkelbraune, an der Spitze fein weißlich geränderte Oberflügeldecken. Vögel aus Sumba, Savu, Samau, Alor, Wetter, Roma und Dammer stimmen mit den Topotypen aus Timor durchaus überein und gehören zweifellos zu derselben Form. Dagegen weichen die Bewohner der Inseln Djampea und Kalao durch entschieden schmäleren Schnabel ab und bilden eine recht kenntliche Subspecies, M. ruficollis colonus HARrT.!). Ferner gehören als geographische Vertreter sicher zu dieser Gruppe: M. ruficollis latirostris GouLp?) aus Australien. M. ruficollis fulviventris ScıL.?), von Timorlaut. Letztere hat fast ebenso schmalen Schnabel wie M. r. colonus, unterscheidet sich aber sofort durch den lebhaft rahmgelben (statt weißen) Unterkörper. 23. Rhipidura rufiventris rufiventris (Vieill.). Platyrhynchos rufiventris VıeıLLot, Nouv. Diet. 27, p. 21 (1818. — ‚‚Nouvelle Hollande‘, errore!, der Typus stammt aus Timor, cfr. OustaLEr, Bull. Sog. Philom. Paris (7) V, 1881, p. 72)*). 1) M. rufigula colonus HARTERT, Nov. Zool. IV, p. 266 (1897. — Djampea und Ralao). ’ 2) Myiagra latirostris GouLp, P. Z. S. Lond. VIII, 1840, p. 172 (1841. — N. W. coast of Australia). 3) Myiagra fulviventris SCLATER, P. Z. S. Lond. 1883, p. 54 (1883. — Larat, Tenimber Isl.). *) Die Abbildung des Typus bei Puchwran (Arch. Mus. Paris VII, 1855, p. 359, tab. XN, fig. 2) ist sehr schlecht (Kopf und Rücken braun!), trotzdem besteht an seiner Identität mit R. ochrogastra S. Mürr. kein Zweifel. Das Original im Pariser Museum, welches ich untersucht habe, trägt die Aufschrift: „R. rufiventris (Vieill.) Type. Exp. Baudin, Timor. par le naturaliste Peron. An 11. No. 9417.‘‘ Seine Maße sind: al. 84, c. 93, r. 14 mm. Es stimmt durchaus mit unseren Stücken aus Timor überein, ist nur etwas ausgebleicht, infolgedessen sind Hinterbrust und Bauch blasser rostgelb als gewöhnlich. Dagegen ist der Rücken matt rußgrau, der Ober- kopf schwärzlich, so daß eine deutliche Kappe entsteht, also genau wie bei unseren Timor-Bälgen. Der Schnabel ist hellbraun lackiert (die dunkle Hornscheide fehlt); Zügel- und Augengegend wie auch die Unterschwanzdecken sind durch Rost beschmutzt. Die Avifauna von Timor, 31 Rhipidura ochrograsta (sic) S. MÜLLER in: Temmisck, Verhandel. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 185, note (1843. — Timor); Warracz, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor). R. rufiventris Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor); Bürrtr- KOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, 1891, p. 212 (Kupang); HArTerT, Nov. Zool. V, p. 115 (Atapupu); Satvaporı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 401 (Kupang, Samau); Forses, Wanderings, p. 459 (Serarata, Port.-Timor). Nr. 16, 113, 164, 167, 296. SS ad. Kupang: 17. IV.: Lelogama: 25. V. (zwei), 2. VI.: Bonleo: 20. VI. — Al. 78-85; c. 86-95; r. 13—14 mm. Nr. 189. @ad. Lelogama: 28. V. — Al. 83; e. 95; r. 12%, mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.‘ Ferner untersuchte ich mehrere Exemplare aus Atapupu im Tring-Museum. Die Serie ist sehr einheitlich gefärbt: Oberkopf mattschwarz, Rücken rußgrau, Kehle und Vorderbrust weiß, die letztere mit verloschenen grauen Rändern an einzelnen Federn, übriger Unterkörper (mit Ausnahme der längsten Unterschwanzdecken) intensiv ockerrostgelb. R. r. rufiventris kommt ausschließlich auf der Insel Timor vor. Auf Wetter lebt die vorzüglich charakterisierte R. r. pallidiceps Harr.'!), von der mir sieben alte Exemplare vorliegen. Sie unterscheidet sich von R. r. rufiventris auf den ersten Blick durch schmutzig braungrauen Rücken und Oberkopf [die bei der typischen Form so ausgeprägte schwärzliche Kappe fehlt also vollständig], viel blasseres und auf den Bauch beschränktes Rahmgelb der Unterseite sowie dadurch, daß die ganze Brust weiß ist und viel breitere dunkelgraue Säume trägst. Eine dritte Form, R. rufiventris büttikoferi SHARPE?), vertritt die vorigen auf den Inseln Roma, Letti, Moa, Sermatta und Dammer. Sie ist oberseits noch dunkler, mehr schwärzlichgrau als R. r. rufiventris und hat ebenso dunkel rostgelben Bauch, aber die ganze Vorderbrust ist schieferschwärzlich, mit zahlreichen schmalen weißen Schaftstreifen. Eine weitere, mir unbekannte Form, R. rufiventris tenkatei Bürr. soll die Insel Rotti bewohnen. 24. Rhipidura rufifrons semicollaris $S. Müll. [Museicapa rufifrons LarHam, Ind. Orn., Suppl. p. L (1801. — New South Wales).] Rhipidura semicollaris S. MÜLLER, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p- 184, note* (1843. — Noi Noni, Amarassi); Warrack, P. Z. S. 1863, p. 485; 1) Nov. Zool. XI, p. 205 (1904. — Wetter). 2) Bull. B. ©. €. I, p. XVIII (1892. — Dammer). 32 C. E. Hellmayr Sovsa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor); HARTERT, Nov. Zool. V, p. 115 (Atapupu). Nr. 238, 293. SS ad. Bonleo: 8. VI.; Lelofui, Mutis: 19. VI. — Al. 69, 70; e. 91, 90; r. 9, 10 mm. Nr. 145, 182, 183. 22 ad. Lelogama: 23. 27. 28. V. — Al. 63, 65, 65; c. 84, 88, 88; r. 9—10 mm. Nr. 184, 185. SS juv. (Nestjunge, zu Nr. 183) Lelogama: 28. I. „Iris dunkelbraun, Füße braun, Schnabel schwarz.“ Außerdem liegt mir eine Serie von Atapupu aus dem Tring-Museum vor. Die Timor-Vögel sind als topotypisch von R. semicollaris zu betrachten. Die Suite verhält sich hinsichtlich der geringen Ausdehnung der schwarzen Gurgelbinde durchaus kon- stant und zeigt auch sonst keine nennenswerte Variation in der Färbung. Bälge aus Wetter sind absolut identisch. Die Abgrenzung einer westlichen Form, R. r. sumbensis Harr.!) scheint kaum durchführbar, wenn auch nicht zu leugnen ist, daß die Bewohner der Inseln Alor, Flores, Savu und Sumba durchschnittlich größere Dimensionen auf- weisen. Die schwarze Gurgelbinde ist bei den meisten Sumba-Exemplaren allerdings merklich breiter als bei jenen aus Timor; allein die Bälge aus Alor und Flores sowie einzelne von Sumba unterscheiden sich darin keineswegs. Leider reicht das mir zu- gängliche Material nicht aus, um die Frage endgültig zu lösen. Ebenso zweifelhaft bleibt die Verschiedenheit der von BÜTTIkorEr ursprünglich aus Makassar (Celebes) beschriebenen R. celebensis?), welche neuerdings nur auf den Inseln Djampea und Kalao gefunden worden ist. Bei den zwei im Tring-Museum befindlichen 92 reicht das Rotbraun des Rückens weiter gegen den Nacken hin als bei der Mehrzahl der Exem- plare’von den anderen Inseln, die Abweichung ist aber ziemlich geringfügig. Die Maße der Exemplare von verschiedenen Inseln sind folgende: 4 38 Timor (semicollaris) 69, 69, 69, 70 mm. Al. 4 33 Wetter (semicollaris) Al. 70, 70, 70, 71mm. 2 &g Alor (—?) Al. 73, 73 mm. 2 3 Flores (—?) Al. 71, 72 mm. 5 & Sumba (sumbensis) Al. 71%, 72, 721,, 73, 74 mm. 1 & Savu (sumbensis) Al. 73 mm. 6 22 Timor (semicollaris) Al. 63—651, mm. 1 @ Wetter (semicollaris) Al. 67 mm. 1 2 Alor (—?) Al. 67 mm. 1 © Flores (—?) Al. 64 mm. 1 @ Sumba (sumbensis) Al. 67 mm. ) Rhipidura celebensis sumbensis HARTERT, Nov. Zool. III, p. 585 (1896. — Sumba). 1 ®?) Not. Leyd. Mus. XV, p. 79 (1892. — Makassar, Celebes). Die Avifauna von Timor 33 25. Pachycephala peectoralis ealliope Bonap. [Museicapa pectoralis Larsam, Ind. Orn., Suppl., p. LI (1801. — ex LarHam, Gen. Syn. Birds, Suppl. II, p. 222: New South Wales).] Pachycephala calliope BoNAPrArTE, Consp. Av. I, p. 328 (1850. — Timor); Warracz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); Hartert, Nov. Zool. V, p. 116 (Atapupu); Sar- VADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 483 (Samanu). Nr. 50, 224, 306, 332, 365. SS ad. Inneres von Samau: 23. IV; Ofu: 3. VII; Bokong- Gunsale: 26. VII; Bonleo: 7., 21. VI. — Al. S7—-91; c. 65—70; r. 18—20 mm. Nr. 53, 134, 130. SSimm., ? imm. Samau: 23. IV; Lelogama: 22., 27. V. — Al. 84-88; ce. 68— 70; r. 16—185 mm. Nr. 168, 283. @Q ad. Lelogama: 25. „lris dunkelbraun, Füße graublau, V.; Bonleo: 16. IV. — Al. 89; e. 71; r. 17 mm. Schnabel schwarz (S Q ad.), geilbbraun (d juv.).‘“ Vögel aus Samau stimmen mit denen von Timor durchaus überein. Im Tring- Museum verglich ich 3 $$ 2 22 aus Atapupu. Bei den 9% ist der Schnabel ebenso tiefschwarz wie bei den alten Männchen. Die jungen Vögel (Nr. 53, 134, 180) tragen das Kleid des Weibchens, weichen jedoch durch matt röstlichbraunen (statt graubraunen) Ohrfleck und röstlichbraune (nicht olivgrüne) Säume an den inneren Armschwingen ab. Ferner ist der Ober- schnabel hornbraun, die untere Mandibel blaßbräunlich. P. pectoralis calliope bewohnt nur Timor und Samau, von der Küste bis ins Gebirge (1100 m) hinauf. Auf den Südwestinseln wird dieser Würger durch nahe- stehende Formen vertreten. P. pectoralis arthuri Harr.!), von Wetter, unterscheidet sich in beiden Ge- schlechtern durch schmaleren und etwas längeren Schnabel (19—21 mm). Ferner zeigt die Oberseite der 3 ein viel mehr gelbliches Grün. P. pectoralis sharpei MEyER?), von Babber, charakterisiert sich durch teilweise schwärzliche (statt einfarbig grüne) Steuerfedern, die weißen Schaftlinien in dem schwarzen Gurgelbande und durch diekeren Schnabel, während das Weibchen von P. p. calliope 2 durch viel dunkler rahmbraune Vorderbrust und lebhaft saffrangelben (statt rahmfarbigen) Unterkörper abweicht. P. melanura tepa Harr.°) fällt mit P. shar- pei zusammen, deren Beschreibung HArTErRT übersehen hat. P. pectoralis dammeriana Harr.*), von Dammer, endlich vermittelt durch die rein aschgrauen Säume an allen Schwingen und die Reduktion der grünen Fär- 1) P. melanura arthuri HARTERT, Nov. Zool. XIII, p. 299 (1906. — Wetter). 2) P. sharpei MEYER, Abhdl. Ges. Isis Dresden, 1884, p. 36 (1885. — Babber). 3) P. melanura tepa HArRTERT, Nov. Zool. XIII, p. 299 (1906. — Babber). 4) P. melanura dammeriana Harterr, Nov. Zool. VII, p. 17 (1900. — Dammer). D} Zoologie von Timor. I. © 34 C. E. Hellmayr bung an den Steuerfedern im männlichen Geschlechte den Übergang zu P. pectoralis clio WArL., von den Sula-Inseln. HArTERT!) betrachtet alle diese Würger als geographische Formen von P. mela- nura, welche ihrerseits aber auch nichts anderes ist als eine Subspecies von P. pecto- ralis. 26. Pachycephala orpheus orpheus Jard. Pachycephala orpheus JARDINE, Contrib. to Ornith. II, p. „129—30“, cum tab. (1849. — Timor); Warracz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); HArTerT, Nov. Zool. V, p- 116 (Atapupu). P. orphea BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. 13, p. 212 (Kupang); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor). Nr. 152, 188, 194. Sg ad., Jimm. Lelogama: 24. 28. 29. V. — Al. 75, 75, 72 ($ imm.), ec. 61, 61, 58 (Jimm.); r. 121,—13 mm. Nr. 148, 181, 232. QQad., Qimm. Lelogama: 23. 27. V; Bonleo: 8. VI. — Al. 75, 77, 73 (?imm.); c. 60, 63, 58 (?imm.); r. 12 mm. Nr. 1, 141. Adult & imm. (ohne Geschlechtsangabe) Kupang: 16. IV; Lelogama: 292. V. — Al. 72, 7182 058% 59:27, 13.mm. „Iris dunkelbraun, (einmal, Nr. 141) braunrot; Füße blaugrau oder schwarz; Schnabel schwarz; bei jüngeren Vögeln gelbbraun, untere Mandibel hell.“ Alte dd haben den Schnabel einfarbig schwärzlich, alte 9? dagegen schwärz- lichbraun mit blaßbrauner Basis der unteren Mandibel. Bei jüngeren Vögeln (beiderlei Geschlechts) ist fast der ganze Unterschnabel blaßbräunlich gefärbt. . Außer unserer Serie konnte ich noch 2 38, 3 22 aus Atapupu im Tring Museum untersuchen und fand die Suite in Färbung und Größe sehr konstant. Zwischen dS und 29 vermag ich keinerlei konstante Unterschiede zu entdecken, außer in der Schnabelfärbung, wie oben erwähnt. Bei den alten Vögeln ist der schön aschgraue Oberkopf scharf gegen den mattgrünlichen Rücken abgesetzt und bildet eine deut- liche, andersfarbige Kappe. Dagegen ist er bei jüngeren Exemplaren stark olivgrün- lich überlaufen und zeigt dieselbe Nuance wie der übrige Oberkörper?). Sie zeichnen sich überdies durch den Besitz schmaler, brauner Schaftstriche auf der Brust aus, welche bei alten Tieren vollständig einfarbig rahmbraun erscheint. P. o. orpheus ist lediglich als Bewohner der Insel Timor°) bekannt, wo sie von der Meeresküste bis hoch ins Gebirge hinauf anzutreffen ist. 1) Nov. Zool. VII, p. 17; 1. ec. XIII, p. 299. 2) Schon Gapow (Cat. B. Brit. Mus. VIII, p. 214) erwähnte zwei solche Vögel aus dem östlichen Timor und hielt sie ganz zutreffend für unausgefärbt. ®) Fınsc# (Not. Leyd. Mus. 22, p. 267) erwähnt sie auch für Samau, ohne jedoch seinen Gewährsmann anzugeben. Die Avifauna von Timor 35 Die auf Wetter heimische Form wurde von Fissc#!) und HArTERT?) zu P. or- pheus gestellt, obwohl der letztgenannte Autor auf gewisse Abweichungen bereits hinwies. Der Vergleich von acht Bälgen aus Wetter mit dreizehn aus Timor ergibt jedoch mehrere durchaus ständige Differenzen, so daß die Abtrennung der Wetter- Form geboten erscheint. Ich nenne sie: Pachycephala orpheus wetterensis n. subsp. Adult. Ähnlich P. o. orpheus, aber Oberkopf wie der Rücken oder nur unmerklich graulicher; Schulterfedern, Vorder- und Mittelrücken viel matter, braungrau statt ausgesprochen grünlich; Bürzel und Oberschwanzdecken entschieden lebhafter, mehr röstlichgelb; die Innensäume der Schwingen breiter, lebhaft rahmfarbig (statt weiß). 4 dad. Al. 73, 75, 75, 76; c. 60, 62, 65, 65; r. 121, —13 mm. 4 QQ ad. Al. 73, 73, 74, 75; c. 63, 63, 64, 65; r. 13 mm. Type im Zoological Museum, Tring: 2 ad. Wetter Isl., 9. Okt. 1902. H. Künn coll. Nr. 5725. Hab. Insel Wetter. Als dritter Vertreter gehört zu diesem Formenkreise P. orpheus teysmanni Bürrk.?), von der Insel Saleyer, südlich von Celebes. Das Weibchen hat eine auf- fallende Ähnlichkeit in der Färbung mit P. o. orpheus und weicht lediglich durch viel größeren und ganz schwarzen Schnabel ab. Das 3 hingegen unterscheidet sich sofort durch dunkler grauen Oberkopf und schwärzlichgraue (statt rahmbraune) Kopfseiten. P. o. teysmanni, ursprünglich aus Südcelebes beschrieben, ist nachweislich nur auf Saleyer heimisch. Die von WEBER auf dieser Insel gesammelten Weibchen wurden von BüÜTTIKorEr®) irrtümlich als P. orpheus determiniert, ein Irrtum, den Fınsc#) bereits berichtigt hat. Da er aber auch in Meyers und WIGLESwoRTH’s großem Werke‘) Eingang fand, erscheint es angezeigt, hier nochmals darauf aufmerksam zu machen, daß P. o. orpheus nur auf Timor (und Samau?) vorkommt. 97. Lanius schach bentet Horsf. [Lanius Schach Linsarus, Syst. Nat. X, p. 94 (1758. — ex Osbeck: China).] Lanius Bentet HorsriELv, Trans. Linn. Soc. Lond. XIII, p. 144 (1821. — Java); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor); HArTErT, Nov. Zool. V, p- 116 (Atapupu); Meyrr, Verhdl. Zool. Bot. Ges. Wien, 31, 1881, p. 768 (Kupang). 1) Not. Leyd. Mus. 22, p. 267. 2) Nov. Zool. XI, 1904, p. 211. 3) P. teysmanni BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. 15, p. 167 (1893. — „Macassar, S. Celebes‘“). 4) In WEBER: Zool. Ergebn. Reise Niederl.-Indien III, p. 286. 5) Not. Leyd. Mus. 22, p. 267. 6) Birds of Celebes II, p. 397. 36 C. E. Hellmayr Lanius schah (errore) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor). Nr. 17, 24, 210, 322, —. dd ad. Kupang: 17, 18. IV.; Fatuqua: 19. IV.; Niki-Niki: 29. VI.; Lelogama: 1. VI. — Al. 87—91; c. 117—125; r. 16—17 mm. Nr. 158. @ ad. Lelogama: 24. V. — Al. 92; c. 124; r. 16 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.‘ Die Ausdehnung der schwarzen Färbung auf dem Oberkopfe ist äußerst variabel; bisweilen ist sie auf eine verhältnismäßig schmale Stirnbinde beschränkt, bald reicht sie noch über den ganzen Scheitel bis in die Höhe des Hinterrandes des Auges. Die- selbe Variation finde ich in einer Serie von Wetter und Kisser. Übrigens stimmen die Vögel dieser Inseln mit den Timoresen in Färbung und Größe völlig überein. Typische Stücke aus Java sind im allgemeinen größer, doch ist die Abweichung nicht ganz konstant. L. schach bentet bewohnt die Sunda-Inseln von Sumatra bis Timor, Wetter und Kisser. In Timor findet er sich sowohl an der Küste als im Gebirge. 28. Graucalus personatus personatus (8. Müll.). Ceblepyris personatus S. MÜLLER in: Temmisck, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 190 (1843. — Koper-Fluß, Timor). Graucalus personatus WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor und Samau, cfr. Cat. B. Brit. Mus. IV, p. 13); HArTeRT, Nov. Zool. V, p. 115 (Atapupu); SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX,p. 482 (Kupang); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor). Nr. 80. 3 ad. Lelogama: 11. V. — Al. 165; c. 138; r. 24 mm. Nr. 66. &jr. Tjamplong: 4. V. — Al. 159; c. 141; r. 27 mm. Nr. 127. (2) ad. Fuß des Timau (1200 m): 19. V. — Al. 160; c. 137; r. 27 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.‘ Außerdem liegen mir zwei Pärchen aus Atapupu des Tring-Museums vor. Die Timor-Vögel sind als topotypisch zu betrachten. Mit ihnen stimmen Bälge von Wetter und Roma sowohl in der Färbung als in der Größe und Form des Schnabels vollständig überein. Dagegen halte ich die Bewohner der Inseln Letti, Moa und Sermatta für gut unterscheidbar. Obwohl ich Färbungsunterschiede nicht festzustellen vermochte, zeichnen sich die Vögel der östlichen Inseln durch wesentlich schmaleren, scharf ge- kielten Schnabel aus, der in der Regel auch etwas länger ist. Sie haben den Namen Graucalus personatus lettiensis MEYER!) zu tragen. @. p. personatus, aus Timor und Wetter, hat breiteren, auf dem Culmen abgerundeten oder nur schwach gekielten Schnabel. 1) Graucalus lettiensis MEvER, Abhdl. Ges. Isis, Dresden, 1884, p. 28 (1885. — Letti). Die Avifauna von Timor 3 Vögel aus Roma sind etwas intermediär, die Mehrzahl steht aber der typischen Form unzweifelhaft näher. Bei @. p. personatus und @.p. lettiensis hat dasg die ganze Kehle und die Kopfseiten glänzend schwarz, das Q nur die Zügelgegend mehr oder weniger schwärzlich gefärbt. Der Bauch und die Unterschwanzdecken sind bei beiden Geschlechtern dunkelgrau wie die Brust. Zur Gruppe von @. personatus gehören zweifellos auch: G. personatus floris (SHARPE)!), aus Flores und Sumbawa, sowie G. personatus alfredianus Harr.’), von Alor und Lomblen. Beide unterscheiden sich von den vorigen durch weiße Analgegend und Unter- schwanzdecken. Während aber @. p. floris im männlichen Geschlechte schwarze Kehle und Kopfseiten wie seine Vertreter auf der Timor-Gruppe besitzt, ist beim & von @. p. alfredianus das Schwarz auf die Zügel- und vordere Backengegend be- schränkt, wogegen die Ohrgegend und Kehle dunkel aschgrau gleich der Brust ge- färbt sind. Wir haben demnach folgende geographische Rassen der G. personatus-Gruppe zu unterscheiden: a) @. personatus personatus (S. Mürr.). Gesamtfärbung dunkel schiefergrau ; Analgegend und Unterschwanzdecken grau gleich der Brust. & mit Kopfseiten und Kehle schwarz. Schnabel dicker, breiter, mit abgerundetem Culmen oder nur schwach angedeutetem Kiel. Timor, Samau, Wetter, Roma. Schnabel: 3 Timor (3) 27, 29, 291, ; Wetter (3) 27, 27,29; Roma (3) 27, 28, 29mm. 99 Timor (3) 26, 27, 28 ; Wetter (3) 25, 26, 271); Roma (1) 27 mm. b) @. personatus lettiensis Meyer. In der Färbung identisch mit a), aber Schnabel schmaler, mit scharf ausgebildetem Kiel auf dem Culmen. Letti, Moa, Sermatta. Schnabel: Sg Letti (2) 321%, 33; Moa (2) 29, 31; Sermatta (1) 33 mm. 99 Letti (2) 28 , 30; Moa (1) 271, ; Sermatta (1) 28 mm. c) G. personatus floris (SHARPE). Gesamtfärbung dunkel schiefergrau wie a) und b); mit Kehle und Kopfseiten schwarz. Analgegend und Unterschwanzdecken weiß. Flores, Sumbawa. [2& 2 2 Flores; 1$ 2 2 Sumbawa untersucht.] d) @. personatus alfredianus Hart. Gesamtfärbung heller, mehr aschgrau, Analgegend und Unterschwanzdecken weiß wie bei c). $ mit Zügel- und vorderer Backengegend schwarz, Ohrdecken und Kehle grau gleich Brust. 1) Artamides floris SHARPE, Cat. B. Brit. Mus. IV, p. 14 (1879. — Flores). ?) Graucalus floris alfredianus HArTErRT, Nov Zool. V, p. 458 (1898. — Alor). 38 C. E. Hellmayr Alor, Lomblen. [238 2 ® Alor; 1 2 Lomblen untersucht.] Wahrscheinlich bildet @. pollens SaLvan., von den Key-Inseln, eine weitere, hierhergehörige Form, obwohl er sich durch auffallend kräftigen, starken Schnabel auszeichnet. 29. Graucalus novae-hollandiae melanops (Lath.). |Turdus novae Hollandiae GMELIS, Syst. Nat. 1, II, p. 814 (1789. — ex Latham, Gen. Syn. B. 2, I, p. 37: Adventure Bay, Tasmania).] Corvus melanops LATHAM, Ind. Orn., Suppl., p. XXIV (1801. — Nova Hollandia). Graucalus melanogenys JACQUINOT et PUCHERAN in: JacquInoT, Voyage au Pöle Sud (Astrolabe et Zelee), Zool. III, p. 66, tab. 8, fig. 2 (1853. — Timor; deser. juv.); Warracz, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor). Graucalus melanops HARTERT, Nov. Zool. V, p. 115 (Filaran). Nr. 217. Q ad. Nähe von Fatu Lulu: 4. VI. — Al. 183; c. 143; r. 24 mm. Nr. 310. & juv. Kapan: 22. VI. — Al. 192; ce. 154; r. 25 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.“ Nicht verschieden von australischen Exemplaren. EvERETT erbeutete ein Paar bei Atapupu im Juli 1897. Jacgumor und PucHkran beschrieben das Jugendkleid (mit schwarzen Kopfseiten, grau und weiß gebänderter Kehle und Brust) nach einem auf Timor gesammelten Stück. Es scheint, daß @. n. melanops in Australien brütet und nur im Winter die östlichen Sunda-Inseln und Neu-Guinea aufsucht. [30. Edolisoma timoriensis Sharpe.] [Ceblepyris plumbea (nec WAGLER 1827) S. Mürrter in: Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 190 (1843. — part.: Timor). Campephaga plumbea (errore) WArLAck, P. Z. S. 1863, p. 485 (Osttimor). Edoliisoma timoriensis SHARPE, Cat. B. Brit. Mus. IV, p. 49 (1879. — Osttimor); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor). Diese Art war bereits von SaLomoxn MÜLLER Ende der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts auf Timor entdeckt worden. Seither wurde sie von B. DE ÜARVALHO und von WALLACE angetroffen, welch letzterer mehrere Exemplare in der Gegend von Dilly, Port.-Timor sammelte. Ich konnte kein Stück von dieser Insel untersuchen. Es liegen mir bloß eing juv. und ein ® von Lomblen !) vor, die augenscheinlich zu E. timoriensis gehören. Die Verbreitung und Verwandtschaft dieser Art und ihrer Gattungsgenossen bedürfen noch eingehenden Studiums.] !) HarterT, Nov. Zool. V, p. 458. Die Avifauna von Timor 39 31. Lalage nigra timorensis (S. Müll). [Turdus Niger Forster, Indische Zool., p. 41 (1781. — ex Brıssos, Orn. II, p. 248: „in India Orientali‘‘).] > Ceblepyris timorensis S. MÜLLER, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p- 190, note (1843. — Timor; deser. 9). Lalage leucophaea (errore) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor). Lalage timoriensis Sousa, 1. ec. p. 457 (Port.-Timor); Bürrkorer, Not. Leyd. Mus. XII, p. 212 (Kupang); Harterr, Nov. Zool. V, p. 115 (Filaran, Atapupu); SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 482 (Kupang, Samau). Nr. 14, 51, 260, 275, 304, 305, 314, 384. SS ad. & imm. Kupang: 17. IV.; Inneres von Samau: 23. IV; Bonleo: 12., 14., 21. (bis) VI.; Niki-Niki: 27. VI; Amarassi: 4. VIII. Al. 92—97; ec. 75—83; r. 13—14 mm. Nr. 112, 144, 262, 340. 22. Lelogama: 16., 23. V; Bonleo: 12. VI; Ofu: 4. VII. — Al. 91—96; ec. 76-78; r. 12—13 mm. „Iris dunkelbraun, Füße grau, Schnabel schwarz.“ Die meisten Männchen sind unausgefärbt und zeigen auf der Vorderbrust einen deutlichen, rahmgelben Anflug sowie aschgraue Säume an den Federn des Ober- kopfes und Mantels. Bei einzelnen Stücken (z. B. Nr. 14) finden sich verloschene Spuren dunkler Querwellen auf den Brustseiten. Die Ausdehnung und Intensität der dunklen Binden und Striche auf Brust und Seiten ist bei den Weibchen ziemlich variabel, bald sind sie scharf ausgeprägt, baldnurschwachangedeutet. ZL.nigra timorensis ist auf Timor allenthalben, von der Seeküste bis ins Gebirge (Bonleo, 1100 m) hinauf, weit verbreitet. Der Samau-Vogel ist durchaus nicht verschieden. Außerdem kommt die Art auf der ganzen Inselkette von Bali bis Sermatta, ferner auf Djampea, Buton, und in Südcelebes vor. 32. Dierurus densus Bonap. Dierourus densus BONAPARTE, Consp. Av. I, p. 352 (1850. — Timor; descr. mala); War- LACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor). Dierurus densus HARTERT, Nov. Zool. V, p. 116 (Atapupu). Dieruropsis densa SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 482 (Kupang). Chibia densa Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor). Nr. 19. &ad. Kupang, 18. IV. — Al. 153; c. 154; r. 32 mm. Nr. 92. Qad. Lelogama: 13. V. — Al. 150; c. 152; r. 33 mm. „Iris rot, Füße und Schnabel schwarz.“ Ich verglich außerdem mehrere Exemplare aus Atapupu im Tring-Museum. Vögel aus Wetter sind durchschnittlich etwas größer und haben längeren Schnabel, doch ist die vorliegende Serie nicht ausreichend, um ein endgültiges Urteil zu fällen. 40 C. E. Hellmayr Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Art sind ohne eine vollständige Re- vision der Gattung schwer festzustellen. In der Form des Schwanzes, namentlich der äußeren Steuerfedern, die an der Spitze deutlich aufwärts gebogen sind, gleicht D. den- sus am meisten dem auf den Key-Inseln heimischen D. megalornis Gray und dem unlängst entdeckten D. kühni Harr.!), von Tenimber. D.densus ist bisher nur von Timor, Wetter und Samau bekannt. Von letztgenannter Insel befindet sich ein Stück im British Museum (WALLACE coll.)?). [33. Parus major einereus Vieill.] [Parus major Lissarus, Syst. Nat. 10, I, p. 159 (1758. — Europa.)] Parus einereus VIEILLOT, Nouv. Dict. 20, p. 316 (1818. — Batavia, Java); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb.(4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor). (?) Parus timorensis ForBEs, Wanderings, p. 459 (Serarata, Gebirge von Port.-Timor). R. pas Dorzs sandte diese Meise aus Portugiesisch- Timor an das Lissaboner Museum. Sonst ist sie für Timor nicht nachgewiesen. Da sie sich aber auf den Sunda- Inseln ostwärts bis Flores und Alor verbreitet, ist ihr Vorkommen auf Timor durch- aus nicht unwahrscheinlich. Immerhin sind weitere Daten wünschenswert.] 34. Corvus coronoides macrorhynchos Wasgler. [Corvus coronoides Vıcors & HorSFIELD, Trans. Linn. Soc. Lond. XV, p. 261 (1827. — loc. haud indie.; patr. subst.: Parrkamarra, New South Wales, auct. NoRTH, Nests & Eggs Austr. Birds I, p. 3).] Corvus macrorhynchos WAGLER, Syst. Av., Corvus, sp. 3 (1827. — Java; typus in Mus. München). C. macrorhynchus WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); HArTeRT, Nov. Zool. V, p- 112 (Filaran); Bürrikorer, Not. Leyd. Mus. 13, p. 212 (Kupang). Cornix timorensis BONAPARTE, Compt. Rend. Ac. Sci. Paris 37, p. 829 (1853. — Timor). Nr. 79. & (in der Mauser), Lelogama: 11. V. 11. — ‚‚Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.‘ Ob die Timor-Vögel mit der Java-Form wirklich ganz identisch sind, muß vor- läufig unentschieden bleiben, weil das vorliegende Material unzureichend ist. Außer unseren Exemplaren konnte ich zwei (gleichfalls mausernde) 22 aus Fialarang im Tring- 1) Nov. Zool. VIII, p. 170 (1901. — Timorlaut). ®) Ein ganz junger Vogel aus Luang im Tring-Museum kann ebensowohl zu D. densus als zu D. kühni gehören. Alte Stücke sind abzuwarten. Die Avifauna von Timor 41 Museum untersuchen. Sollten sich konstante Unterschiede ergeben, so müßte Bona- PARTES Speciesname für sie in Anwendung kommen. ©. ec. macrorhynchos verbreitet sich über die Inselkette von Java bis Timor und Wetter. 35. Artamus leucoryn[chos] celebensis Brüggem. [,, Lanius leucoryn.‘‘ (sie!) Lınnarus, Mantissa Plant., p. 524 (1771. — Manila).] Artamus leucorrhynchus, var. celebensis BRÜGGEMANN, Abh. Naturw. Ver. Bremen V, p- 69 (1876. — Celebes). „Artamus leucogaster, var.“ Warracz, P. Z. P. 1863, p. 485 (Timor). A. leucogaster BÜTTIKorER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 212 (Kupang); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor). A. leucorhynchus HARTERT, Nov. Zool. V, p. 113 (Atapupu). Nr. 268, 269. Jg ad. Bonleo: 13. VI. — Al. 133, 135; c. 63, 65; r. 19 mm. Nr. 258, 264. @P ad. Bonleo: 12., 13. VI. — Al. 132, 134; c. 65; r. 17—18 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel blaugrau.“ Eine Serie von Wetter stimmt in Größe und Färbung überein, während zwei Bälge aus Alor etwas größer (Flügel 13s—140 mm) sind. Verglichen mit Stücken aus Celebes, Djampea, Sumba, Lombok und Flores zeigen diese Vögel etwas dunkleres Grau des Kopfes und der Kehle und vermitteln dadurch den Übergang zu A. leuco- ryn[chos] musschenbroekei MEvEr!). Indessen unterscheidet sich diese Form, welche schon auf Babber vorkommt, genügend durch viel stärkeren, höheren Schnabel und dunklere, mehr schwärzliche Rückenfärbung. Genaueres über die geographischen Rassen des A. leucoryn[chos] wolle man bei STREsEMANN, Nov. Zool. XX, 1913, p. 2839—293 nachlesen. In der Timor-Gruppe ist A. I. celebensis bisher nur von Timor und Wetter be- kannt. 36. Artamus perspieillatus Bonap. Artamus perspicillatus BONAPARTE, Consp. Av. I, p. 344 (1850. — Timor); WALLACH, P. Z. S. 1863, p. 485 (Osttimor); BÜTTIKoOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 212 (Samau); HArTErT, Nov. Zool. V, p. 112 (Filaran, Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor). Nr. 34, 103, 312. SS ad. Samau (Nordostküste): 21. IV; Niki-Niki: 26. VI; Lelogama: 14. V. — Al. 128 (Lelogama), 132, 132; e. 78, 79; r. 13—19 mm. 1) Artamus MusschenbroekeiMEyYeEr, Abhdl. Ges. Isis Dresden, 1884, p. 30 (1885. — ‚‚Tenimber or Timorlaut‘). 42 C. E. Hellmayr Nr.9. Qad. Kupang: 17. IV. — Al. 130; e. 77; r. 19 mm. „Iris dunkelbraun, Füße graublau oder schwärzlich, Schnabel graublau, an der Wurzel heller.“ Im Tring-Museum untersuchte ich zwei gg aus Fialarang und Atapupu, ferner fünf alte Vögel aus Letti und ein Jad. aus Sermatta. Die Bälge von den zwei letzt- genannten Inseln haben durchschnittlich etwas dunkleren und mehr bräunlichen Bauch, unser $ aus Niki-Niki ist aber ebenso dunkel. Jedenfalls ist das vorliegende Material nicht ausreichend, um eine Abtrennung der östlichen Vögel zu rechtfertigen. A. perspicillatus verbreitet sich wohl über die ganze Kette der Timor-Gruppe, ist aber bisher nur auf Samau, Timor, Letti und Sermatta gefunden worden. Auf Timor selbst lebt er sowohl an der Küste als im Gebirge. Die australischen Formen, A. melanops GouL» und Verwandte sind wahrschein- lich geographische Vertreter von A. perspicillatus, doch fehlt es mir an Zeit, der Frage auf den Grund zu gehen. 37. Aplonis minor (Bonap.). Lamprotornis minor BONAPARTE, Consp. Av. I, p. 417 (1850. — Timor). Calornis minor WALLACH, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); HArTERT, Nov. Zool. V, p. 113 (Filaran); Satvaporı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 488 (Kupang); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor). Calornis kühni HARTERT, Nov. Zool. XI, p. 220 (1904. — Wetter, Roma (type), Moa.) Nr. 373, 375. JS ad. Amarassi: 3. VIII. — Al. 102; c. 64, 65; r. 15, 1515 mm. Nr. 12, 374, 376. Q2 ad. Kupang: 17. IV; Amarassi: 3. VIII. — Al. 99, 102, 102; e. 59, 61, 63; r. 14, 15, 151, mm. Nr. 8, 133. Sg juv. Kupang: 17. IV; Lelogama: 22. V. „lris rot (adult), gelb (juv.), Schnabel und Füße schwarz.‘ Die Serie alter Vögel veranlaßte mich zu einer eingehenden Prüfung des ge- samten im Tring-Museum befindlichen Materials von A. minor. Die Verbreitung dieser Art erstreckt sich von Südcelebes und den angrenzenden Inseln (Binungku, Saleyer, Djampea) über die ganze Sundakette bis Timor. Erst im Jahre 1904 trennte HARTERT die Bewohner von Wetter, Roma und Moa wegen deutlichen rötlichen Metallglanzes auf Kopf, Rücken und Bauch als C. kühni. Damals lag diesem Autor nur ein einziges, etwas aberrantes Q aus Timor (Fialarang) vor, während von den westlicheren Inseln eine große Serie alter Vögel verglichen wurde. Als erstes Resultat meiner Untersuchung ergibt sich jedoch, daß die Timor-Bälge (topotypisch L. minor) in jeder Hinsicht mit der Suite von €. kühni übereinstimmen. Der Oberkopf und Mantel sind nahezu gleichfarbig purpurrötlich, mit ganz geringer, grünlicher Beimischung auf dem Hinter- kopf, und der Unterkörper zeigt stets einen mehr oder weniger ausgeprägten, rötlichen Die Avifauna von Timor 43 Metallglanz. Die Ausdehnung des rötlichen Glanzes auf der Oberseite ist äußerst variabel: bisweilen ist er auf Scheitel und Nacken beschränkt, bisweilen erstreckt er sich über den ganzen Vorderrücken und setzt sich in der Form glänzender Feder- säume bis auf die Oberschwanzdecken fort. Beide Extreme und intermediäre Exem- plare finden sich sowohl in Timor als auf Wetter, Roma und Moa. ©. kühni wird somit ein Synonym von L. minor. Nun bleibt noch die Frage zu erörtern, ob die Bewohner der westlichen Inseln, deren abweichende Färbung HArTErRT zur Aufstellung seines ©. kühni veranlaßte, sich vom typischen A. minor (von Timor und den Südwest- inseln) trennen lassen. Es ist nicht zu leugnen, daß ein beträchtlicher Prozentsatz dieser Bälge (Inseln der Celebes-See, Lombok, Sumbawa, Sumba) durch vorwiegend grünen Scheitel und Unterkörper ziemlich auffallend von den rötlich glänzenden Timor- Vögeln abweicht. Allein zahlreiche Exemplare aus Lombok und Sumba sind durchaus nicht zu unterscheiden, und ein & ad. aus Djampea ist unterseits noch lebhafter purpurrötlich überlaufen als die am stärksten glänzenden Stücke aus Timor. Unter diesen Umständen scheint mir eine Abtrennung der westlichen Vögel nicht gerechtfertigt, und ich vereinige sie alle unter dem ältesten Namen A. minor (Boxar.), dessen Verbreitung sich somit von Südcelebes bis Moa erstreckt. Aus den unten mitgeteilten Maßen ist zu ersehen, daß die Stücke aus Sumba wesentlich kleiner sind als die von allen anderen Lokalitäten. Die Männchen von verschiedenen Inseln zeigen folgende Dimensionen: Timor (2): al. 102: c. 64, 65 mm. Wetter (4): al. 100—104; ce. 64—67 mm. Romia (2): al. 101, 103, ec. 63, 64 mm. Moa (3): al. 101—103; ce. 62, 63, 66 mm. Sumba (4): al. 94, 95, 95, 97; c. 55, 57, 62, 62 mm. Sumbawa (3): al. 99, 100, 101: ec. 59, 60, 63 mm. Lombok (4): al. 100—102; c. 60, 63, 63, 64 mm. Djampea (1): al. 100; ec. 65 mm. Saleyer (1): al. 103; c. 66 mm. Binungku (4): al. 100—102; c. 62—64 mm. Die zwei jungen Vögel zeigen auffallende Verschiedenheiten: bei Nr. 133 sind die Streifen der Unterseite dunkel rußfarbig und erstrecken sich in unverminderter Breite bis an die Schnabelwurzel, bei Nr. 8 dagegen sind sie auf Brust und Bauch hellrotbraun und die Kehle trägt nur schmale, schwärzliche Haarstriche. Im Gegensatz zu A. metallica, bei dem zwei aufeinanderfolgende Jugendkleider festgestellt wurden, mausert A. minor aus dem gestreiften Nestkleid direkt in das metallisch glänzende Alterskleid. Im Tring-Museum befindet sich ein junger Vogel aus Sumba, der diese 44 C. E. Hellmayr Verhältnisse ausgezeichnet illustriert. Zwischen den weißlichen, schwarzbraun ge- streiften Federn des Nestkleides kommen an verschiedenen Stellen der Brust be- reits die einfarbig grünen des definitiven Alterskleides hervor. 38. Oriolus viridifuscus (Heine). Mimeta viridifusca Heise, Journ. f. Ornith. VII, p. 405 (1859. — Timor); WALLACE, P.Z. S. 1863, p. 485 (Timor). Oriolus viridifuscus SHARPE, Cat. B. Brit. Mus. III, p. 208, tab. XI (Timor, Samau); HARTERT, Nov. Zool. V, p. 416 (Atapupu). Mimeta virescens SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 489 (Kupans). Nr. 40, 87, 88. 3g ad. Nordostküste von Samau: 22. IV; Lelogama: 12. V. (bis). — Al. 142—145; c. 122, 124; r. 31—331, mm. „Iris orange- oder rotbraun, Füße grau, Schnabel rötlichbraun.‘ Nr.18. gjuv. Kupang: 17. IV. — Al. 140; c. 124; r. 32 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.“ Nr. 242, 274. @2 ad. Bonleo: 10., 14. VI — Al. 140; c. 124, 125; r. 28, 29 mm. „Iris rot, Füße schwarzgran, Schnabel schwarz.“ Die alten $S stimmen in jeder Hinsicht mit Hezınzs Originalbeschreibung überein. Der Oberkopf und Mantel sind lebhaft olivengrün, der erstere mit, schmalen, schwärz- lichen Schaftstrichen, der letztere mit halb verdeckten, dunklen Subapicalflecken; Kehle, Gurgel und Brust dunkel aschgrau, die Brust- gleichwie die Kopfseiten deut- lich grün überwaschen, der übrige Unterkörper lebhaft rahmbraun. Eines der Männ- chen (Nr. 87, aus Lelogama) zeigt an den Weichen einzelne, schwärzliche Schaft- striche, die den beiden anderen fehlen. Die zwei 22 weichen voneinander in der Färbung beträchtlich ab. Nr. 274 hat einen außerordentlich breiten, rahmweißen Superciliarstreifen, der sich in der Schläfen- gegend zu einem großen hellen Fleck verbreitert, der Oberkopf ist hell sandbraun mit dunklen Schaftstrichen, während Nacken und Hinterhals auf rahmweißem Grunde grob dunkelbraun oder graubraun gefleckt sind. Bei dem anderen 2 ist der weiße Brauenstreif kaum angedeutet, der Oberkopf erscheint matt olivengrau mit dunklen Strichen, und der Nacken ist fast einfarbig graubraun, da nur wenige Federn schmale rahmfarbige Seitenränder tragen. Bei beiden Exemplaren führen die Federn des Vorderhalses deutliche dunkle Schaftstreifen, welche bei Nr. 274 allerdings schmaler und heller gefärbt sind. Schon HArTERT (l. c.) machte darauf aufmerksam, daß dem alten @ die dunklen Abzeichen auf der Gurgel keineswegs immer fehlen. Das $ juv. gleicht in der Allgemeinfärbung dem Q ad., doch ist die Unterseite mehr rahmröstlich, und die Säume auf den Flügeldecken und Schwingen sind intensiver zimtröstlich sowie schärfer abgesetzt. Die Avifauna von Timor 45 7 O. viridifuscus scheint auf die Inseln Timor und Samau beschränkt. Auf Wetter wird dieser Pirol durch den nahe verwandten ©. finschi Harr.!) vertreten. Das $ dieser Art unterscheidet sich auf den ersten Blick durch schmutziggrauen oder graubraunen Oberkopf und Nacken (ohne jeglichen grünen Ton), schwärzlich- graue Kopfseiten und trüb erdbraune Färbung der Kehle und Vorderbrust (statt aschgrau mit olivgrünlichem Anfluge), das 2 durch viel stärkere schwarzbraune Nacken- fleckung, mehr grauliche Grundfarbe des Scheitels und den fast gänzlichen Mangel dunkler Flecken auf der Unterseite. Die Schnabelfärbung scheint nicht ganz kon- stant zu sein. Die SS von ©. finschi haben meist dunkleren, fast schwärzlichen Schnabel, dagegen ist er bei einem unserer Timor-Weibchen ebenso schwärzlich wie bei den P2 aus Wetter. Über die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Art vergleiche man HArTERTs Bemerkungen in Nov. Zool. XI, p. 219. 39. Sphecotheres viridis viridis Vieill. Sphecothera viridis VıeıLLor, Anal. Nouv. Orn. p. 68 (1816. — ‚„l’Australasie‘“). Graucalus viridis QuoY & GAIMARD in: FREYCmET, Voy. autour du monde (Uranie et Physicienne), Zool., 1824, p. 103 (environs de Coupang, Timor). Oriolus timoriensis SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Coraces, p. 115 (1867. — Timor, Samau). Sphecothera viridis WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor); HArrerr, Nov. Zool. V, p- 116 (Atapupu). Sphecotheres viridis SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 490 (Kupang); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor). Nr. 7, 49, 70, 196, 197, 311, 327. 3g ad. Inneres Samau: 23. II; Kupang: 17. IV; Niki-Niki: 26., 30. VI; Lelogama: 9., 29. V.— Al. 127—133; c.98—103, einmal 108; lg — je mm: „Iris dunkelbraun (Nr. 49), gelb (Nr. 70), rotbraun; Füße grau; Schnabel schwarz, nackter Augenkreis gelbrot.‘ Nr. 95. $ juv. Lelogama: 13. V. — Al. 125; c. 99; r. 19 mm. Nr. 10, 72, 73, 93, 94, 195. 22- Kupang: 17. IV.; Lelogama: 9., 10., 13., 29. V. — Al. 122—126, einmal 132; c. 97—104, einmal 110 (!); r. 19-20 mm. „Iris dunkelbraun, Füße grau, Schnabel braun oder rötlichgrau, nackter Augen- kreis gelb.‘ Die Färbung der Männchen ist ziemlich variabel. Einige Exemplare haben die ganze Unterseite (mit Ausnahme des Crissums) nahezu einfarbig olivengelbgrün, 1) Nov. Zool. XI, 1904, p. 219. 46 C. E. Hellmayr bei anderen zeigen nur Kehle und Vorderbrust diese Färbung, während der Bauch merklich heller und reiner gelb ist; bei zwei d& (Nr. 196, 197) endlich ist der Bauch vorwiegend weiß und nur hie und da, besonders an den Seiten, verloschen gelbgrün überlaufen. Solche Stücke leiten zu dem auf Wetter heimischen 8. hypoleucus FisscH!) mit ganz weißer Unterseite hinüber. Obwohl der eben genannten Form der schwarze Kinnfleck gänzlich fehlt, stimmt sie in allen übrigen Punkten so vollständig mit S. viridis überein, daß sie als strikter geographischer Vertreter richtiger ternär zu benennen ist. Das @ von $. hypoleucus weicht lediglich durch breitere Streifen auf der Unter- seite und schwärzlichen (statt blaßbraunen) Unterschnabel ab. Ich untersuchte vier d& und vier ?Q aus Wetter, von H. Künn gesammelt, im Tring-Museum. Neun Weibchen des S. viridis aus Timor?) haben durchwegs blaßbraunen Unter- schnabel; die Streifen der Unterseite sind bei einigen aber kaum schmaler als bei S. hypoleucus. Das $ juv. (Nr. 95), bei dem die schwarzen Federn des Scheitels bereits hervor- treten, besitzt wie die alten SS ganz schwarzen Schnabel; im übrigen ist es wie das alte Weibchen gefärbt. S. viridis viridis bewohnt ausschließlich die Inseln Timor und Samau, 8. viridis hypoleucus FrIssch kommt nur auf Wetter vor. 40. Philemon timoriensis timoriensis (S. Müll.). Tropidorhynchus timoriensis S. MÜLLER, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volken- kunde, p. 153, note $ (1842. — Kupang); WALLAcE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor); BÜTTIKorFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 212 (Kupang); Sarvanorı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 484 (Kupang). Philemon timoriensis HARTERT, Nov. Zool. V, p. 416 (Atapupu; rare). P. timorensis Forses, Wanderings East. Archip., p. 421 (Fatunaba, Port.-Timor). Nr. 6, 67. SS ad. Kupang: 16. IV ; Tjamplong: 4. V.— Al. 153, 155; c. 135; r. 46,47 mm. Nr. 62. @ ad. Inneres von Samau: 25. IV. — Al. 147; c. 131; r. 44 mm. „Iris grauviolett, Füße, Schnabel und nackte Kopfseiten grauschwarz.‘“ Alle drei sind ausgefärbte, alte Vögel mit vollständig einfarbig rauchbraunem Rücken. Der Scheitel ist vorn und an den Seiten von einer schmalen, silberweißen Linie eingefaßt. Das Weibchen unterscheidet sich lediglich durch etwas geringere Größe und schwächeren Schnabel. 1) Sphecotheres hypoleucus Fıssc#, Not. Leyd. Mus., 20, p. 129 (1898. — Wetter). ?2) Drei aus Atapupu in Tring. Die Avifauna von Timor 47 P.t. timoriensis ist in seiner Verbreitung auf die Inseln Savu, Timor und Samau beschränkt. Vögel von Savu stimmen in jeder Hinsicht mit denen aus Timor überein, woher ich im Tring-Museum einige weitere Stücke untersuchen konnte. Dagegen ist eine Serie von der Insel Wetter konstant verschieden und muß als besondere Form abgetrennt werden!). Die Bewohner der kleinen Sunda-Inseln in der Flores-See sind bereits früher von BüÜrrIkorer als 7. neglectus”) gesondert worden. Es sind demnach drei geographische Rassen zu unterscheiden: a) Philemon timoriensis timoriensis (S. MÜLL.). Kleiner, mit kürzerem Schnabel; die befiederten Partien des Oberkopfes dunkel- braun, merklich dunkler als der matt graulichbraune Rücken, von den nackten Kopf- seiten durch eine schmale, aber deutliche, silberweiße Linie getrennt. Hab. Timor, Samau, Savu. 3 d& Timor. Al. 152—155; ec. 132—135; r. 46—48 mm. 3 dd Savu. Al. 149—152; ec. 133—138; r. 45—48 mm. 1 2 Timor. Al. 146 ‚ c. 128 ;r. 40 mm. 12 Samau. Al. 147 3 Nagıl ‚r. 44 mm. 2 22 Savu. Al. 140, 142; ce. 130, 132; r. 424, —-44 mm. b) Philemon timoriensis pallidiceps n. subsp. Größer, mit längerem Schnabel; befiederte Partien des Oberkopfes, seitlich gleichfalls von einem weißlichen Streiten begrenzt, aber Grundfarbe blaßfahlbraun, wesentlich heller als der mattbraune Rücken. Hab. Wetter. Type im Zoological Museum, Tring: $ ad. Wetter, 14. Sept. 1908. Heısrıch Kinn coll. Nr. 5432. 6 d3 ad. Wetter. Al. 154—158; c. 138—145; r. 48—51 mm. 2 QQ ad. Wetter. Al. 147, 148; c. 134, 138; r. 46, 47 mm. c) Philemon timoriensis neglectus (BÜTTIK.). Tropidorhynchus neglectus BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 213 (1891. — Flores, Sumbawa). 1) Siehe HArTERT, Nov. Zool. XI, p. 216. ®2) Not. Leyd. Mus. XIII, p. 213 (1891. — Flores, Sumbawa). 48 C. E. Hellmayr Größe und Schnabellänge wie bei P. t. timoriensis, aber Oberkopf noch dunkler braun und ohne die seitliche, weißliche Begrenzungslinie. Hab. Lombok, Sumbawa, Sumba, Flores, Pantar, Alor. [23 Exemplare unter- sucht. ] [41. Philemon inornatus (Gray).] [Tropidorhynchus inornatus Gray in: Gray and MrtcHeL, Gen. of Birds I, tab. XXXIX (1846. — loc. haud indie.). T. vulturinus JACQUINOT et PUCHERAN in: JAcQuınoT, Voyage au Pöle Sud, Zool. III, p. 88, tab. 18, fig. 1 (1853. — „Nouv. Hollande (Raffles-Baie.‘) — errore!). T. cineraceus WALLACK, P. Z. S. 1863, p. 486 (Gegend von Dilly, Osttimor); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor). Philemon inornatus Gapow, Cat. B. Brit. Mus. IX, p. 275 (Osttimor; deser.); HARTERT, Nov. Zool. V, p. 116 (Atapupu). Herr ©. B. Hanıen hat diesen seltenen Honigsauger leider nicht angetroffen. Ich untersuchte jedoch vier von A. EvErETT gesammelte alte Vögel aus Atapupu im Tring-Museum. Auch die von Warrack erbeuteten Stücke im British Museum gehören hierher. P. inornatus charakterisiert sich durch den Besitz völlig entwickelter, kleiner Federn auf der Kehle, die geringe Ausdehnung der nackten Hautstellen auf den Kopf- seiten und die geringe Größe. Auf den Halsseiten ist niemals die geringste Spur eines aschgrauen Flecks zu sehen. Die Maße der von mir untersuchten Exemplare sind wie folgt: dd ad. Al. 122, 118; c. 108, 103; r. 32, 30 mm. OD ad. Al. 112, 113; c. 104, 96; r. 29, 23 mm. P. inornatus ist mit Sicherheit bisher nur für den östlichen Teil von Timor (Atapupu, Dilly) nachgewiesen. Nota. Auf den Südwestinseln Letti, Moa und Kisser lebt der nahe verwandte P. kisserensis A. B. Mever!), der sich leicht durch bedeutendere Größe, borsten- artige Kehlbefiederung, viel weitere Ausdehnung der nackten Hautstellen an den Kopfseiten, endlich durch den Besitz eines großen hellgrauen Flecks hinter der Ohr- gegend unterscheidet. Vögel von verschiedenen Inseln zeigen folgende Maße: Letti 1& al. 131; c. 105; T. 30 mm. 3 992 al. 125—127; ec. 102—105; r. 27—30 mm. Kisser 3 dd al. 133—135; c. 113—115; r. 31—34 mm. 1990227315122: c. 102; r. 28 mm. 1) Abhandl. Naturw. Ges. Isis Dresden, 1884, p. 41 (1885. — Kisser). Die Avifauna von Timor 49 Moa” 4d&d al. 127—130; c. 103—108; r. 283—31 mm. 2 992 al. 120; c. 95, 100; r. 26, 28 mm. FisscH!) behauptet, daß der im Leidener Museum befindliche Typus von Tropidorhynchus cineraceus BONAPARTE?) von S. MÜLLER im Jahre 1829 auf Timor gesammelt worden sei und mit Stücken von Letti und Kisser vollständig überein- stimme, also P. kisserensis A. B. Meyer — T. cineraceus Boxar. sei. Dagegen ist zu bemerken, daß P. kisserensis in neuerer Zeit von keinem Reisenden auf Timor angetroffen wurde, sondern augenscheinlich nur die östlichen Südwestinseln bewohnt. Eine irrtümliche Fundortsangabe des Typus erschien somit nicht ausgeschlossen, um so mehr als die durch lakonische Kürze ausgezeichnete BonArArTEsche Original- beschreibung?) nichts Charakteristisches enthält und ebensogut auf P. inornatus als auf P. kisserensis bezogen werden könnte. Herr STRESEMANN, der gelegentlich seines letzten Besuches in Leiden auf meine Bitte das dortige Material nachprüfte, schreibt mir, daß das Museum zwei Exemplare besitze, welche durch Fımscns Hand als „Type von Tropidorhynchus cineraceus MüLr. Dr. S. Mürrer. Timor, 1829“ bezeichnet sind. ‚Eines davon (,,“‘) ist ein sehr typischer Ph. inornatus (al. 118 mm), das andere (,„Q juv.‘“ MÜLLER) ein ebenso typischer Ph. kisserensis (al. 131 mm). Welches von beiden als BonArartes Typus zu betrachten ist, läßt sich nicht mehr feststellen, da Originaletiketten nicht vorhanden sind. Falls das „Q juv.‘“ wirklich von S. MürLEer (der die Südwestinseln bekanntlich nicht besucht hat) gesammelt wurde, hat er es wohl durch Zufall (als Käfigvogel) auf Timor erhalten.“ Jedenfalls ist das Vorkommen einer zweiten Philemon-Art aus dieser Gruppe auf Timor nicht anzunehmen, und es liegt durchaus kein Grund vor, den sicheren Namen kisserensis durch die ganz zweifelhafte Bezeichnung cineraceus BonAP. zu ersetzen, wie es FinscH getan hat. T. cineraceus ist meines Erachtens als fragliches Synonym von P. inornatus zu betrachten.] 42. Ptilotis retieulata (Temm.). Meliphaga reticulata Temmısck, Rec. Pl. col., livr. 5, tab. 29, fig.2 (1820. — „l’Oceanie“, sc. Timor, coll. P£Ron); MÜLLER in: T'emminck, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenk., p. 162 (Gebirge von Pritti). Ptilotis reticulata WaLrach, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); HArTErT, Nov. Zool. V, p- 117 (Filaran, Atapupu); SaLvanvorı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 484 (Kupang, Samau); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4) no. 9, p. 456 (2; Port.-Timor). ı) Not. Leyd. Mus. 22, p. 272—273. ?) Consp. Av. I, p. 390 (1850. — „ex Timor‘“). ®) „Fusco-cinereus, subtus sordide canus; protuberantia ad basin rostri nulla.‘“ Zoologie von Timor. I. 4 50 C. E. Hellmayr Nr. 89, 295, —. dd ad. Kupang: 18. IV; Lelogama: 12. V; Bonleo: 20. VI. — Al. 78—80; c. 69—73; r. 17—18 mm. Nr. 13, 112, 270. @2 ad. Kupang: 17. IV; Lelogama: 1. VI; Bonleo: 13. VI. — Al. 73—75; c. 63—64; r. 16—17 mm. Nr. 139, 159, 160, 261. juv. Lelogama: 24., 29. V; Bonleo: 12. VI. „Iris grau oder blaugrau, einmal (Nr. 261) dunkelbraun; Füße graublau; Schnabel schwarz, beim jungen Vogel Basis der unteren Mandibel gelb.“ Im Tring-Museum befinden sich zwei Pärchen aus Atapupu. Die Geschlechter sind im Alterskleide ganz gleich gefärbt, vielleicht ist die dunkle Streifung der Unter- seite beim Weibchen durchschnittlich nicht so scharf abgesetzt. Dagegen sind die gg stets in allen Dimensionen merklich größer. Junge Vögel kennzeichnen sich sofort durch viel kürzeren Schnabel mit gelber Basis der unteren Mandibel und durch schmutziggrauliche (statt weiße) Grundfarbe der Unterseite mit ganz verloschener, schmaler, weißlicher Strichelung auf der Brust. Der gelbe Ohrfleck ist ebenso gut entwickelt wie bei alten Vögeln, nur etwas heller im Tone. P. reticulata steht ganz isoliert und scheint keine nahen Verwandten zu besitzen. Soviel wir bisher wissen, ist sie auf Timor und Samau beschränkt. Ihr Wohngebiet erstreckt sich von der Meeresküste bis hoch ins Gebirge hinauf. [43. Stigmatops indistineta limbata (8. Müll.)]. [Meliphaga indistineta Vıcors & HorsrıeLp, Trans. Linn. Soc. Lond. XV, p. 315 (1826. — King Georges Sound, W. Australien; type im Brit. Mus.).] Meliphaga (Ptilotis) limbata S. MÜLLER in: Temumrisck, Verhand. Natuurl. Gesch., "Land- en Volkenkunde, p. 162 (1843. — Gebirge von Pritti, Timor). Ptilotis limbata Waracz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Samau; cfr. Cat. B. Brit. Mus. IX, p- 236—237; — 8); BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. 13, p. 214 (Kupang, 1 ex.); SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 483 (Kupang, 1; Samau, 1). Glyciphila ocularis (errore) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor; = 9). Dieser Honigsauger wurde von S. MÜLLER im Gebirgsland von Pritti, Timor, entdeckt. Später ist er von WALLACE und Lor1A auf Samau, von TENKATE und Lorra bei Kupang gesammelt worden. Herr C. B. HasıerL traf die Art nicht an. Erst unlängst hat E. STRESEMAnN!) den auffallenden Geschlechtsdimorphismus bei S. in- distincta und S. argentauris entdeckt. Was WALLACE unter zwei verschiedenen Namen von Timor aufführte, bezieht sich auf $ und 2 einer und derselben Art. Im übrigen verweise ich auf Stresemanss Arbeit!), wo eine treffliche Übersicht der geographischen Formen dieser Gruppe mitgeteilt ist. !) Nov. Zool. 19, 1912, p. 342—345. Die Avifauna von Timor 5l S. i. limbata verbreitet sich. über die Inseln Bali, Lombok, Sumbawa, Sumba, Flores, Alor, Savu und Timor. Auf den Südwestinseln ist bisher kein Vertreter dieses Formenkreises nachgewiesen.] 44. Stigmatops maculata (Temm.). Meliphaga maculata TEmmIscK, Rec. Pl. col., livr.5, tab. 29, fig. 1 (1820. — ‚„‚l’Oceanie‘, type im Mus. Paris, Voyage Baupin, sc. Timor, coil. P£row); S. MÜLLER in: Temmisck, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 162 (Gebirge von Pritti). Ptilotis maculata Wartacz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); HArTERT, Nov. Zool. V, p- 117 (Atapupu; 1 2). Nr. 128, 169. 39 ad. Fuß des Timau (1200 m): 20. V; Lelogama: 25. V. — Al. 71, 1233 C8.0627 6575 6 INzmmE Nr. 140. (2) ad. Lelogama: 22. V. — Al. 63; c. 53; r. 14 mm. [Mus. Tring. ‚2 ad. Atapupu: Aug. 1897. — Al. 62; c. 52; r. 15 mm.] Nr. 207. © juv. Lelogama: 31. V. — Al. 62; c. 53; r. 144, mm. „Iris und Füße grau, Schnabel schwarz.“ Die Weibchen charakterisieren sich durch bedeutend geringere Größe, kürzeren und schmaleren Schnabel, sowie durch viel ausgedehnteren, nackten Fleck unter- halb des Auges, während bei den d3 zwischen dem unteren Augenlid und dem breiten Pinselfederstreif, der vom Zügel zu dem goldgelben Ohrfleck zieht, nur ein ganz schmaler, striehförmiger Zwischenraum nackt bleibt. Ferner ist beim 2 der Ohrfleck etwas kleiner und die Brust mehr grünlich überwaschen. Der junge Vogel (Nr. 207) ist oberseits matter olivgrün, der Ohrfleck matt- grünlich, mit vereinzelten, blaßgelben Schaftstrichen, und die Unterseite erscheint nahezu einfarbig düster gelblichgrün, da die bei den alten Tieren scharf ausgeprägten, dunklen Schaftflecken auf Kehle und Vorderbrust nur verloschen angedeutet sind. Die nackten Hautstellen an den Kopfseiten sind noch weiter ausgedehnt als beim alten Weibchen. Der Geschlechtsdimorphismus und der allgemeine Habitus verweisen diese Art in die Gattung Stigmatops, obwohl ihr Färbungscharakter ganz aberrant ist. S. maculata ist auf das Gebirge der Insel Timor beschränkt. 45. Myzomela vulnerata (S. Müll.) Nectarinia (Myzomela) vulnerata S. Mürzer, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 172, note („) (1843. — Gegend von Kupang). Jr 52 C. E. Hellmayr Myzomela vulnerata WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); BÜTTIKorer, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 214 (Kupang); Harrerr, Nov. Zool. V, p. 117 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 455 (Port.-Timor). Nr. 204, 317. Sg ad. Niki-Niki: 27. VI; Lelogama: 30. V. — Al. 57, 55; c 43, 40; r. 13, 14 mm. Nr. 200, 205. gg juv. Lelogama: 29, 31. V. — Al. 53, 55; ce. 37, 38; r. 13, 14 mm. Nr. 264. @©. Bonleo: 12. VI. — Al. 50; e. 36; r. 13 mm. Nr. 63. @ juv. Tjamplong, 4. V. — „Iris dunkelbraun, Füße grau, Schnabel schwarz.“ Die alten 98 gleichen den im 'Tring-Museum befindlichen aus Atapupu: die Grundfarbe der Oberseite, Kehle und Vorderbrust ist ein tiefes Schwarz, von dem sich das Kirschrot des Scheitels und Hinterkopfes, des Bürzels und des Kehlfleckes prächtig abhebt. Bei den jungen Jg und 22 ist die Oberseite matt düster rußbraun, Kehle und Vorderhals sind schmutziggrau, die roten Teile matter und weniger ausgedehnt. M. vulnerata steht ganz isoliert und kommt lediglich auf Timor vor. M. kühni RorHschH., von Wetter, gehört zu einer anderen Gruppe und hat mit M. vulnerata kaum nähere Beziehungen. 46. Zosterops palpebrosa eitrinella Bonap. [Sylvia palpebrosa TEmMINcK, Rec. Pl. col., livr. 49, tab. 293, fig. 3 (1824. — Bengalen).] Zosterops citrinella BONAPARTE, Consp. Av. I, p. 398 (1850. — Timor); WALLACH, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); HArrert, Nov. Zool. V, p. 117 (Atapupu). „Z. citrinella ? Bp.“, BÜrrıkorer, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 214 (Kupang, Amarassi). Nr. 145, 146, 225. SS ad. Bonleo: 7., 10. VI. — Al. 58—59; c. 38—41;r. 10%—11 mm. Nr. 277, 279, 284, 345. 22 ad. & imm. Bonleo: 14., 16. VI, 4. VII. — Al. 55—57; c. 39—41; r. 10—11 mm. „Iris braun, (einmal, Nr. 279) weißgrau; Füße und Schnabel blaugrau.“ Außerdem untersuchte ich mehrere Exemplare von Atapupu im Tring-Museum. Eine Serie aus Savu und Sumba (Waingapo) stimmt in der Nuance der Oberseite und Kehle vollständig mit den Timoresen überein. Dagegen unterscheiden sich die Vögel aus Ostjava, Bali, Lombok und Flores, wie STRESEMANN!) richtig ausgeführt hat, durch reineres, mehr leuchtendes Grün der Oberteile und intensiver gelbe Kehle. Sie sind als Z. palpebrosa neglecta SEEB.”) zu sondern. Auf den Südwestinseln (Wetter, Roma, Kisser, Letti, Moa, Luang, Sermatta, Babber) lebt die nahe verwandte Z. palpebrosa lettiensis Fınsc#°), die sich in der 1) Nov. Zool. XIX, 1912, p. 346—347.. ?) Zosterops neglecta SEEBOHM, Bull. B. O. C. I, p. XXVI (1893. — East Java). 3) Z. lettiensis FısscHh, Not. Leyd. Mus. XX, p. 136 (1898. — Letti). Die Avifauna von Timor 53 Färbung durchaus nicht von Z. p. citrinella unterscheidet, aber meist längeren und stärkeren Schnabel sowie etwas längere Flügel besitzt. Nach sorgfältigem Vergleich von einigen fünfzig alten Exemplaren, die sich ziemlich gleichmäßig auf die acht Inseln verteilen, bin ich nicht imstande, irgendwelche konstante Kennzeichen für die Abtrennung mehrerer Lokalformen aufzufinden. Dagegen scheint Z. palpebrosa bassetti SHARPE!), aus Dammer, ständig durch dunkleren, mehr bräunlichen Unter- körper abzuweichen. Diese Form kommt ausschließlich auf Dammer vor. Wir haben demnach in der Kette der Sunda-Inseln zu unterscheiden: a) Z. palpebrosa neglecta SeEB. Java, Bali, Lombok und Flores. b) Z. palpebrosa ceitrinella Boxar. Sumba, Savu, Timor. c) Z. palpebrosa lettiensis Fıssch. Wetter, Roma, Kisser, Letti, Moa, Luang, Sermatta, Babber?). d) Z. palpebrosa bassetti SHARPE. Dammer. e) Z. palpebrosa harterti Stres.®). Alor. f) Z. palpebrosa griseiventris ScL. Tenimber. 47. Pseudozosterops mülleri (Hartl.). Heleia mülleri HarTLAUB, Journ. f. Orn. XIII, p. 26 (1865. — Timor). Zosterops mülleri BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 215 (Kupang; 1 ex.); HARTERT, Nov. Zool. V, p. 117 (low country near Atapupu). Nr. 150. & ad. Lelogama: 23. V. — Al. 67; c. 54; r. 131, mm. Nr. 149. @ ad. Lelogama: 23. V. — Al. 68; c. 54; r. 15 mm. „Iris rotbraun, Füße graublau, Schnabel grauschwarz.‘ Diese Exemplare gleichen in jeder Hinsicht der von EvErErr im Küstengebiet von Atapupu erbeuteten Serie. Die Geschlechter unterscheiden sich weder in der Färbung noch in der Größe, jüngere Vögel sind oberseits weniger grau, sondern mehr olivgrünlich überlaufen. Dieser eigenartige Zosteropide bewohnt ausschließlich die Insel Timor, und zwar findet er sich sowohl im Tieflande (Atapupu, Kupang) als im Gebirge (Lelogama). Nächst verwandt ist zweifellos Pseudozosterops crassirostris (HARTERT)*), aus Flores. Diese Art hat noch stärkeren Schnabel, weiße (statt gelbe) Stirn, Brauen- gegend und Säume der Scheitelfedern, schwarzbraune (statt olivgrüne) Ohr- 1) Ann. Mag. N. H. (6) XIV, p57 (1894. — Dammer). 2) — Z.bassetti (errore) HARTERT, Nov. Zool. XI, 1904, p. 214 (Roma); idem, I. ec. XIII, 1906, p- 300 (Babber, Luang). ®) Nov. Zool. XIX, 1912, p. 347. 4) Zosterops crassirostris HARTERT, Nov. Zool. IV, p. 172 (1897. — Flores). 54 C. E. Hellmayr gegend und weiße (nicht gelbliche) Unterseite, ohne Spur dunkler Fleckung auf der Brust. P. mülleri und P. crassirostris bilden eine natürliche Gruppe, die der Gattung Lophozosterops Harr. nicht ferne steht. 48. Cinnyris solaris solaris (Temm.). Nectarinia solaris TEMMINcK, Rec. Pl. col., livr. 58, tab. 347, fig. 3. (1825. — ‚„Am- boyna‘‘, errore! terra typ. ist Timor, coll. S. MÜLLER; cfr. SCHLEGEL & MÜLLER, Verh. Natuurl. Gesch., Zool., Aves, p. 60: Kupang, Timor; Samau); WALLAcH, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); Sovusa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 455 (Port.- Timor). Cinnyris solaris BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 215 (Kupang); HArTERT, Nov. Zool. V, p. 117 (Atapupu). C. pectoralis (errore) BÜTTIKOFER, ]. c., p. 215 (Samau; 1 9 ad.). Cyrtostomus solaris SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 483 (Samau). Nr. 29, 385, 356. JS ad. Samau (Nordostküste): 21. IV.; Amarassi (350 m): 4. VIII. — Al. 53—54; ec. 35—37; r. 18—19 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel schwarz.‘ Unsere Exemplare stimmen in jeder Weise mit zwei 53 aus Atapupu im Tring- Museum überein. BüÜrrkorers Angabe von ©. pectoralis für Samau gründet sich zweifellos auf einen Bestimmungsfehler. Diese Art ist bisher für die Timor-Gruppe nicht nachgewiesen, und bei der außerordentlichen Ähnlichkeit der Weibchen der Cinnyris-Arten ist ein Irrtum leicht möglich. Das von C. B. HanıeL auf Samau er- legte & ist von den Timoresen nicht zu unterscheiden. €. pectoralis ist also aus der Fauna Timors zu streichen. C. s. solaris bewohnt ausschließlich die Inseln Timor und Samau. Sie kommt hauptsächlich in den Niederungen vor, im Gebirge nur bis zu einer mäßigen Höhe. Auf Flores, Lomblen und Alor wird sie durch €. solaris degener HArr.!), auf Wetter durch ©. solaris exquisita HarT.!) ersetzt. Erstere unterscheidet sich durch düstere, mehr grünliche Oberseite und kürzeren Schnabel (16—1715 mm), letztere durch lebhaftere, mehr goldige Oberseite und durchschnittlich längeren Schnabel (19-20 mm). Die von HArrerT erwähnte Abweichung in der Färbung der Achsel- büschel ist nicht ganz konstant. Die 2? von Ü. s. exquisita sind unterseits viel intensiver gummiguttgelb ge- färbt als die von C. s. degener. Leider sind mir Weibchen der typischen Form aus Timor nicht zugänglich. 1) Nov. Zool. XI. 1904, p. 214. Die Avifauna von Timor 55 49. Dieaeum macklotii macklotii Temm. Dicaeum macklotii TEmmIScK, Rec. Pl. col., livr. 98, Text, ohne Tafel (1835. — Timor)!); S. Mürrter, Verhandel. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 162 (Pritti, Timor). D. macklotti WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p- 455 (Port. Timor). D. mackloti BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. 13, p. 215 (Kupang); HArTErT, Nov. Zool. V, p- 117 (Atapupu); Satvaporı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 483 (Samau). Nr. 135, 198, 206. SS ad. Lelogama: 22., 29., 31. V. — Al. 56—57; c. 30; r. 8%, —9 mm. Nr. 54, 136, 137, 199. SS juv. Inneres von Samau: 23. IV; Lelogama (800 m): 22,29. V. Nr. 143. @ ad. Lelogama: 23. V. — Al. 5l; c. 27; r. 8 mm. „Iris dunkelbraun, Füße grauschwarz, Schnabel schwarz, Basis der unteren Mandibel bei jungen Vögeln rötlich.“ Im Tring-Museum untersuchte ich ferner zwei SS aus Atapupu und Fialarang (Al. 56; e. 29; r. 9 mm), die sehr gut mit den von ©. B. Hanıer gesammelten über- einstimmen. Eine Serie alter SS aus Savu (Al. 56; e. 23—31; r. 8%—9 mm) hat im allgemeinen größeren weißlichen Kinnfleck und breiteren schwärzlichen Abdominal- streif, einzelne Stücke sind aber nicht zu unterscheiden, und ihre Abtrennung scheint mir unmöglich. D. m. macklotii kennen wir nur aus Savu, Samau und Timor. Er lebt sowohl in der Ebene als im Gebirge, kommt aber in Höhen über 800 m augenscheinlich nicht mehr vor. Die folgenden, auf den Nachbarinseln heimischen Vertreter gehören zu dem Formenkreise von D. macklotiü. a) D. macklotii neglectum Harr.?). Lombok. g. Ähnlich D. m. macklotii, aber kleiner (Flügel von 7 Sgad.: 53—54mm), Schnabel dagegen merklich länger (9 %,—10 mm) und gegen die Spitze hin viel mehr zusammen- gedrückt; Kinnfleck und Unterkörper nahezu reinweiß, nicht rahmgelblich. b) D. macklotii romae Harr.?) Roma. ce) D. macklotii salvadorii MEvErR*). Babber und Moa. Die Kennzeichen dieser Rassen hat HarTErT>) trefflich auseinandergesetzt, so daß ich darauf nicht weiter einzugehen brauche. Das einzelne $ von Dammer ı) Dies ist die Originalbeschreibung der Art. Bei $. Mürrer (Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, Lief. 6, 1843, p. 162) erscheint der Name nur als nomen nudum. 2) D. neglectum HArTERT, Nov. Zool. IV, p. 264 (1897. — Lombok). 3) D. mackloti romae HArTERT, ]. ec. XIII, p. 300 (1906. — Roma). 4) D. Salvadorii Meyer, Abhdl. Naturw. Ges. Isis 1884, p. 38 (1885. — Babber). !) Nov. Zool. XIII, p. 300—301. 56 C. E. Hellmayr (allerdings in schlechtem Zustande) scheint mir eher zu D. m. romae zu gehören, da der rote Gurgelfleck seitlich von einem deutlichen dunklen Saum eingefaßt ist. Wei- teres Material bleibt indessen abzuwarten. Auf Wetter und den übrigen Südwestinseln ist bisher kein Vertreter dieser Gruppe gefunden worden. 50. Dieaeum hanieli Hellm. (Tafel I, Fig. 1, 2). Dicaeum hanieli HELLMAYR, Nov. Zool. XIX, p. 210 (1912. — Bonleo, Timor; deser. d.ad.). Nr. 233. Jad. Bonleo (1100 m): 8. VI. 1911.— Al. 5615; c. 32; r. 9mm. — Type: Zool. Museum, München, Nr. 11. 2422. Nr. 240. Qad. Bonleo: 9. VI. 11. — Al. 54; c. 27; r. 9 mm. „Iris dunkelbraun, Schnabel und Füße schwarz.‘ dad. Oberkopf, Rücken, Oberflügel- und Oberschwanzdecken schwarz, mit starkem stahlblauen Glanze; Schwingen mattschwarz, an der Außenfahne stahl- blau gesäumt ; Schwanzfedern metallisch blauschwarz. Kopfseiten glanzlos rußschwarz; Kinn, Kehle und Vorderhals blaß rahmgelblich; Vorderbrust lebhaft scharlachrot, die basalen Teile der Federn weiß; übriger Unterkörper rahmgelb, die Unterschwanz- decken blasser, fast weiß; längs der Brustmitte ein schmaler, rußschwarzer Streif, der an den Federrändern einen schwachen blauen Metallglanz zeigt. Achselfedern und Unterflügeldecken schneeweiß. Schmaler Innensaum der Schwingen weißlich. Q ad. Oberkopf, Rücken und Oberflügeldecken schmutzig bräunlichrußfarben, an einzelnen Stellen mit schwachem seidenartigen Glanz; Bürzel und Oberschwanz- decken lebhaft scharlachrot; Schwingen schwärzlich, mit verloschenen bräunlichen Außenrändern:;: Schwanzfedern schwarz, an der Endhälfte mit metallischblauem Schiller. Zügel und Gegend unter dem Auge trüb bräunlichweiß, Backen-, Wangen- und Ohrgegend dunkel rußbraun; Unterseite gleichmäßig rahmweißlich; Achselfedern, Unterflügeldecken und Crissum schneeweiß, schmaler Innensaum der Schwingen weiß. Seit der Beschreibung habe ich in der Ausbeute des Herrn ©. B. HAnıeL auch das Q dieser neuen Art gefunden. Wie ich a. a. O. ausführte, unterscheidet sie sich von D. sanguinolentum Temm.!), aus Java und Flores, durch viel längere Flügel und ganz anders geformten Schnabel. Während D. sanguinolentum einen außerordentlich schmalen, pfriemenförmigen, seitlich stark komprimierten Schnabel besitzt, ist er bei D. hanieli dick, breit und an der Endhälfte nur unbedeutend verschmälert. HARTERT?) hält D. hanieli wegen der ähnlichen Schnabelform für einen nahen Verwandten von 1) Pl. col., livr. 80, tab. 478, fig. 2 (1829. — Java). 2) Nov. Zool. 19, p. 210, Fußnote +. Die Avifauna von Timor 57 D. macklotii. Nach eingehendem Vergleich des gesamten Materials im Tring-Museum bin ich jedoch zur Überzeugung gekommen, daß D. hanieli dem auf Sumba heimi- schen D. wilhelminae Bürtr.!) am nächsten steht. Indessen unterscheidet sich die letztgenannte Art im männlichen Geschlechte leicht durch glänzend blauschwarze (statt rußschwärzliche) Kopfseiten, durch die mit Ausnahme eines kleinen weißlichen Kinnflecks rote Kehle, ferner durch reinweiße Mitte des Unterkörpers und starken aschgrauen Anflug der Körperseiten. Außerdem sind die Flügel deutlich kürzer?). Das 2@ von D. wilhelminae ist dem des Timor-Vogels gleichfalls sehr ähnlich, weicht aber durch stark aschgrau überlaufene Brust- und olivenfarbige Bauchseiten, heller rußbraune Oberseite, lichteres Scharlachrot des Bürzels und kürzere Flügel?) ab. In der Schnabelform stimmen D. hanieli und D. wilhelminae vollständig überein. Bei beiden Arten fehlt den $& jegliches Rot auf der Oberseite, während die 99 roten Bürzel und Oberschwanzdecken besitzen. Dagegen kennzeichnen sich D. macklotii und seine geographischen Formen durch wesentlich kürzeren, plumperen, an der Wurzel merklich breiteren Schnabel und den Besitz eines roten Bürzelflecks in beiden Geschlechtern. Außerdem ist zu bemer- ken, daß D. hanieli neben D. m. macklotii auf Timor vorkommt. Allerdings ist D. mack- lotii bisher nur in der Ebene und den niedrigeren Gebirgslagen bis in eine Höhe von 800 m (Lelogama) gefunden worden, während D. hanieli erst im eigentlichen Hoch- gebirge (bei 1100 m Höhe) angetroffen wurde. Das 2 von D. hanieli hat übrigens mit dem von D. macklotii eine große Ähnlichkeit und ist — abgesehen von der Schnabel- form — nur an den etwas längeren Flügeln und dem helleren Scharlachrot des Bürzels zu unterscheiden. Nach dem in vorstehenden Zeilen Gesagten scheinen D. sanguino- lentum, D. wilhelminae und D. hanieli eine natürliche Gruppe (4 ohne, 22 mit rotem Bürzelfleck) zu bilden und sich geographisch auszuschließen. a) D. sanguinolentum Temm. Gebirge von Java und Flores (in Höhen von 1000 bis 1500 m). Untersucht: 4 3& ad., 2 dd imm., 2 922 Java (Gedeh, Tji Kuru, Guntur); 1 $ imm. Südflores (3500 Fuß), alle im Tring-Museum. b) D. wilhelminae Bürt. Gebirge von Sumba. Untersucht: 6 3 ad., 3 22 Sumba, im Tring-Museum. ce) D. hanieli HrırLm. Hochgebirge von Timor (Bonleo, 1100 m). Untersucht: 1 & ad., 1 2, Timor, im Münchener Museum. 1) Not Leyd. Mus. 14, p. 199 (1892. — Sumba). 2) Sechs dd ad. von D. wilhelminae aus Sumba messen: al. 51—53; c. 26—28 mm. 3) Drei 2? aus Sumba schwanken in der Flügellänge zwischen 48 und 49 mm. 58 C. E. Hellmayr [51. Piprisoma obsoletum (S. Müll.).] [Pardalotus obsoletus S. MÜLLER in: TEemmisck, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 174 (1843. — Oikabiti, Westtimor); Warracz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Osttimor; efr. Cat. B. Brit. Mus. X, p. 75). Piprisoma obsoletum HARTERT, Nov. Zool. V, p. 117 (Filaran und Atapupu). Nicht gesammelt von Herrn C. B. Hanıer. Im Tring-Museum untersuchte ich das von A. EvEr£rt gesammelte Pärchen aus Fialarang, bzw. Atapupu. Beide Exem- plare sind in stark abgeriebenem Kleide und für Vergleichszwecke nicht sehr ge- eignet. Daher vermag ich nicht mit Sicherheit zu behaupten, ob die Vögel aus Sumba und Flores wirklich mit P. obsoletum ganz identisch sind. Diese Frage kann nur durch die Untersuchung einer Reihe frischer Bälge aus Timor entschieden werden.] [52. Amandava flavidiventris (Wall.).] |Estrilda flavidiventris Waruacz, P. Z. S. Lond. 1863, p. 495 (1864. — Timor (type) und Flores). Sporaeginthus flavidiventris HARTERT, Nov. Zool. V, p. 118 (Atapupu). Estrelda flavidiventris Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor); Forbes, Wanderings, p. 422 (Fatunaba, Port.-Timor). Die Exemplare von EveErerrs Reise im Tring-Museum gehören zu dieser durch ockergelben Bauch von A. amandava (Lisx.) unterschiedenen Art und stimmen durch- aus mit Bälgen aus Westjava (Gedeh), Flores und Lombok überein. WArLAcE erbeutete dieselbe Form im östlichen Teile von Timor. Von Herrn C. B. Hanıer wurde sie nicht gesammelt. Die Beziehungen zwischen A. amandava und A. flavidiventris sind noch nieht genügend geklärt und bedürfen weiterer Untersuchung. Letztere Art scheint in Timor die Ostgrenze ihres Verbreitungsgebietes zu finden. | 53. Munia fuscata (Vieill.). Loxia fuscata VıeıLror, Hist. Nat. Ois. Chanteurs, p. 95, tab. 62 (1805. — „habite les iles Moluques‘‘, wir fixieren Timor als terra typica). Munia fuscata Waruacz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Samau, Kupang und Osttimor, cfr. Cat B. XIII, p. 330); Bürrkorer, Not. Leyd. Mus. 13, p. 215 (3 ad. Kupang, 2 ad. Amarassi); HArTeRT, Nov. Zool. V, p. 118 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor). Padda fuscata SaLvaporı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 487 (Samau). Nr. 218. Zad. Nifu: 5. VI. — Al. 64; c. 45; r. 14 mm. Die Avifauna von Timor 59 Nr. 178, 316, 336. 22. Niki-Niki: 27. VI.; Lelogama: 27. V ; Ofu 3. VI. — Al. 65; c. 42, 43; r. 12—121, mm. „Iris ($) rotbraun, (2) graubraun oder dunkelbraun, Füße gelbbraun, Schnabel blau- grau.“ Ferner untersuchte ich das Pärchen aus Atapupu im Tring-Museum. M. fuscata, eine ausgezeichnete Art, steht wohl der bekannten M. oryzivora (Lixn.) am nächsten, unterscheidet sich aber leicht durch düster schokoladebraune (statt hell aschgraue) Färbung des Rückens und der Brust, welche unten von einem schwarzen Bande be- grenzt ist, und weißen (statt rosafarbigen) Unterkörper. N M. fuscata ist auf Timor und Samau beschränkt. Auf den Südwestinseln kommt kein Vertreter dieser Gruppe vor. 54. Munia quinticolor (Vieill.). Loxia quinticolor VıeıLLor, Hist. Nat. Ois. Chant., p. 85, tab. 54 (1805. — „les iles Moluques‘“, wir fixieren Timor als terra typica). Munia quinticolor Warracz, P. Z. S 1863, p 486 (Osttimor); BÜTTIKoFEr, Not. Leyd. Mus. 13, p. 215 (Kupang, Amarassi); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor). Nr. 265, 266. dad. Bonleo: 12. VI. — Al. 56; c. 40; r. 12 mm. „Iris dunkelbraun, Füße und Schnabel blaugrau.‘ Nach sorgfältiger Untersuchung von dreißig alten Vögeln aus Lombok, Sumba, Flores, Alor, Timor, Babber und Sermatta halte ich es für unmöglich, M. wallacii SHarPE!) subspezifisch abzutrennen. Die Färbung des Bürzels variiert außerordent- lich nach Jahreszeit und Alter. Besonders instruktiv ist eine Serie aus Sumba: die Exemplare in frischem Gefieder haben den Bürzel ‚orange chestnut“, die in abge- tragenem Kleide dagegen fast strohgelb, außerdem finden sich alle möglichen Über- gänge zwischen den beiden Extremen. Ebenso schwankend ist die Scheitelfärbung, welche HArterT?) für die Abtrennung von M. wallacii heranziehen zu können glaubte. Vögel mit schwärzlichem und solche mit ausgesprochen rotbraunem Kopfe kommen nebeneinander auf derselben Insel vor®). Noch weniger vermag ich konstante Größen- unterschiede zwischen Exemplaren von verschiedenen Lokalitäten festzustellen, wie aus nachstehenden Maßen erhellt. Timor (2): al. 56; c. 40; Babber (2): al. 55; c. 37, 39; Sermatta (1): al. 56; c. 38; Alor (3): al. 5557; ec. 36—39; Flores (4): al. 56—57; c. 40—41; Sumba (8): al. 53 (ein- 1) Cat. B. Brit. Mus. 13, p. 339 (1890. — Lombok). 2) Nov. Zool. IV, 1897, p. 421. 3) Die Weibchen haben in der Regel helleren Scheitel als die Männchen. 60 C. E- Hellmayr mal), 54%, (einmal), 55—56: c. 36 (zweimal), 37—38, 40%,, 42 (je einmal); Lombok (5): al. 53 (einmal), 55: c. 36, 37 (je einmal), 40 (dreimal) mm. Ich vereinige daher M. wallacii mit M. quinticolor, deren Verbreitung sich mit- hin über die östlichen Sunda-Inseln von Lombok bis Babber und Sermatta erstreckt. Auf Wetter, Letti, Kisser, Roma und Moa ist die Art bisher nicht gefunden worden. 55. Munia punetulata blasii Stres. [Fringilla punctulata LINNARUSs, Syst. Nat. 12, I, p. 302 (1766. — ex Eowaros et Brıs- son: „in Asia“, terra typ. Batavia, Java [ex Brısson]).] Munia punctulata blasii STRESEMANNS, Nov. Zool. XIX, p. 317 (1912. — ‚„Deli“, Ost- timor). M. punctularia WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 457 (Port.-Timor). M. punctulata nisoria (nec Temminck) HARTERT, Nov. Zool. V, p. 118 (Atapupu). Nr. 234, 319, 334. SS juv. Bonleo: 8. VI.; Niki-Niki (700 m): 29. VI.; Ofu (850 m): 3. VII. — Al. 50—53; e. 33—34; r. 9 mm. Nr. 315, 318. 22 ad. Niki-Niki:28. VI.; Ofu: 3. VII. — Al. 50—51; ec. 3l—32;r. 10 mm. „Iris braun, Füße blaugrau, Schnabel blaugrau oder braun (Nr. 315).“ Herr C. B. Hanıer erbeutete kein Jad., doch befindet sich im Tring-Museum ein von Dr. PLATEn gesammeltes Exemplar aus Dilly, Port.-Timor, welches Strese- MANN zum Typus der von ihm aufgestellten Form machte. M. p. blasii, welche sich über die östlichen Sunda-Inseln, die Timor- und Te- nimber-Gruppe verbreitet, kann von M. p. nisoria (der westlichen Form) unschwer an den mattgrünlichen Oberschwanzdecken unterschieden werden!). [56. Uroloncha molucea propinqua Sharpe.] [Loxia molueca Lissaetvs, Syst. Nat. 12, I, p. 302 (1766. — ex Bkrıssox: ‚in Moluceis insulis‘‘).] Uroloncha propingua SHARPE, Cat. B. Brit. Mus. XIII, p. 368 (1890. — Flores). Munia molucca propingua HARTERT, Nov. Zool. V, p. 118 (Atapupu). Munia molucca (errore) Meyer, Verhdl. Zool. Bot. Ges. 31, 1881, p. 768 (Kupang). Rırpen erbeutete ein Exemplar bei Kupang, während A. Evererr im August 1897 bei Atapupu ein J ad. erlegte, das jetzt im Tring-Museum aufbewahrt, wird. So- !) H. O. Forges (Wanderings East. Arch., p. 422) führt unter den bei Fatunaba (Port.-Timor) angetroffenen Vogelarten Munia pallida Warr. auf. Es ist aus der angezogenen Stelle nicht er- sichtlich, ob Exemplare gesammelt worden sind. Sonst ist M. pallida für Timor nicht nachge- wiesen, könnte jedoch auf dieser Insel sehr wohl vorkommen, da sie aus Lombok, Flores, Roma und Kisser bekannt ist. Die Avifauna von Timor 61 weit man nach einem einzigen Stück zu urteilen vermag, stimmt der letztgenannte Vogel vollständig mit einer Serie alter SS aus Flores überein. Er mißt: Al. 54; e. 38; rt. 10 mm. U. m. propingua verbreitet sich über die kleinen Sunda-Inseln Sumbawa, Sumba, Flores, Timor und Timorlaut!).] 57. Taeniopygia guttata guttata (Vieill.). Fringilla guttata VreıLLot, Nouv. Dict. XII, p. 233 (1817. — ex „Le Bengali mouchete‘“, Vreıtror, Hist. Nat. Ois. Chant., p. 21, tab. III. — ‚les Moluques“, se. Timor.) Amadina insularis Warrack, P. Z. S. Lond. 1863, p. 495 (1864. — Timor [type] and Flores); Forezs, Wanderings, p. 422 (Fatunaba). Taeniopygia insularis BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. 13, p. 215 (Kupang und Samau); HArTERT, Nov. Zool. V, p. 118 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p- 457 (Port.-Timor). Taeniopygia guttata SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 488 (Kupang). Nr. 3, 22, 235. SS ad. Kupang: 16., 19. IV.; Bonleo: 8. VI. — Al. 51; cc. 33; r. 9%, mm. Nr.4. Qad. Kupang: 16. IV. — Al. 51; e. 32; r. 9mm. „Iris zinnoberrot, Füße fleischfarben, Schnabel rot.“ T. g. guttata unterscheidet sich von der australischen Form, T. guttata castanotis (GouLp)?) durch dunkler braune Oberseite und den Mangel der schwarzen Binden auf Kehle und Vorderbrust im männlichen Geschlechte. T. g. guttata lebt auf den kleinen Sunda- (Lombok, Sumbawa, Sumba, Flores, Alor, Savu, Samau, Timor) und den Südwestinseln (Wetter, Kisser, Letti, Moa, Sermatta). Nach Vergleich einer großen Serie von den verschiedenen Inseln kann ich keinerlei Lokalrassen unterscheiden. 58. Erythrura tricolor (Vieill.). Fringilla tricolor VIEILLOT, Nouv. Dict. XII, p. 233 (1817. — ex „L’Azuvert“, VIEILLOT, Hist. Nat. Ois. Chanteurs, 1805, p. 43, tab. 20: Timor). Erythrura tricolor WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); FinscH, Not. Leyd. Mus. 22, p. 277 (Timor); SaLvAvorı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 485 (Kupang). Nr. 147, 227. Sad. Bonleo: 7., 10. VI. — Al. 54; ce. 33, 34; r. 10 mm. Nr. 280, 281. Qjuv., juv. Bonleo: 14. VI. 1) Die Bewohner dieser Insel sind noch sorgfältig zu vergleichen. 2) Amadina Castanotis GouLv, P. Z. S. Lond. IV, 1836, p. 105 (Feb. 1837. — „Nova Hol- landia‘‘). 62 C. E. Hellmayr „Lris dunkelbraun, Füße fleischfarbig, Schnabel schwarz; Unterschnabel beim jungen Vogel (Nr. 280, 281) gelb.‘ Wie bereits HArTErT!) auseinandersetzte, läßt sich die von SHARPE nach einem gad. aus Timorlaut aufgestellte Z. forbesi”) nicht aufrecht erhalten. Mir liegt jetzt eine schöne Serie alter JS aus Timorlaut, Wetter, Babber, Dammer und Roma zum Vergleich mit den Timor-Vögeln vor, und ich vermag weder in der Größe noch in der Färbung irgendwelche konstante Merkmale für die Vertreter auf den einzelnen Inseln festzustellen. Die zwei JS aus Timor haben (gleich dem im British Museum befind- lichen Exemplar) allerdings den ganzen Hinterkopf und Nacken stark mattblau über- laufen, während diese Körperteile bei der Mehrzahl der Bälge von den anderen Inseln in lebhaftem Kontrast zur blauen Stirnbinde schön grün wie der Rücken gefärbt sind. Allein ein d aus Roma und mehrere der Timorlaut-Vögel haben gleichfalls vorwiegend blauen Hinterkopf und Nacken und sind von den Timoresen in keiner Weise zu unter- scheiden. Ferner ist zu beachten, daß die blaunackigen Stücke durchwegs in sehr abgetragenem, verblaßten, die grünnackigen dagegen in frisch vermausertem Gefieder sich befinden. Wir sind überzeugt, daß der Nackenfärbung keinerlei geographische Bedeutung zukommt, und vereinigen E. forbesi unbedenklich mit E. tricolor®), welche sich somit von den Inseln der Timor-Gruppe (Timor, Wetter, Roma, Babber, Dammer) östlich bis Timorlaut verbreitet. Stücke von verschiedenen Fundorten weisen folgende Dimensionen auf: 2 Sg ad. aus Timor Al. 54; c. 33, 34; r. 10 mm. 1 g ad. Roma Al. 53; 0338 r. 10 mm. 3 dd ad. Dammer Al. 53—54; c. 35; r. 10 mm. 4 JS ad. Wetter Al. 52%—54; c. 34—35; r. 9%—10 mm. 1 Sad. Babber Al. 53; e. 35; r. 10 mm. 5 dd ad. Timorlaut Al. 52—54; c. 33—35; r. 10 mm. [59. Anthus gustavi Swinh.] [Anthus gustavi SwinHor, Proc. Zool. Soc. Lond. 1863, p. 90 (1863. — Amoy, Ostchina); Smarre, Cat. B. Brit. Mus. X, p. 613 (Osttimor; Warrace coll.). Im British Museum ist ein von Warrack bei Dilly (Osttimor) gesammeltes Sad. dieses gewaltigen Wanderers, der im hohen Norden der alten Welt brütet. Er ist auch für Kisser und Dammer nachgewiesen.] 1) Nov. Zool. XI, 1904, p. 217. 2) Cat. B. Brit. Mus. XIII, 1890, p. 387. 3) Virıvvors Beschreibung und Abbildung sind ziemlich schlecht, können aber auf keine andere als die vorliegende Art bezogen werden, trotz der widersprechenden Angabe, daß der Schwanz ‚‚vert-olive‘‘ sei, während er tatsächlich teilweise rot gefärbt ist. Die Avifauna von Timor 63 60. Anthus richardi medius Wall. [Anthus Richardi VreitLor, Nouv. Diet. XXVI, p. 491 (1818. — Frankreich).] Anthus medius Waruacz, P. Z. S. Lond. 1863, p. 488 (1864. — „‚Timor and Lombock“); Forges, Wanderings, p. 459 (Serarata, Port.-Timor). A. rufulus (errore) BÜTTIKOFER, Not. Leyd. Mus. 13, p. 210 (Samau). Nr. 74, 278, 297. SS ad. Lelogama: 10. V.; 4. VI.; Bonleo 14., 20. VI. — Al. s2—86; c. 63—65; r. 14 mm. Nr. 138, 294, 329 QQ ad Lelogama:22. V.; Bonleo:20.VI.; Ofu: 2. VII. — Al. 80—81; e. 60—63; r. 13—131, mm. Nr. 216. &juv. Nähe von Fatu Lulu: 4. VI. — Al. 77; c 59; r. 13 mm. „Iris dunkelbraun, Füße hellgelb, Schnabel oben dunkelbraun, unten hellgelb.‘“ Nach Untersuchung dieser Suite stimme ich HArTErT!) völlig bei, daß die Be- wohner der östlichen Sunda-Inseln eine gut unterscheidbare Subspecies bilden. Die Timor-Vögel weichen von unserer Serie aus Vorderindien und Ceylon (A. r. rufulus) sehr auffallend durch mehr graugelbliche (viel weniger röstliche) Grundfarbe der Oberseite, bedeutend blassere, rahmgelbliche (statt lehmröstliche) Färbung von Brust und Bauch, fast reinweiße Kehle und entschieden breiteren, mehr weißlichen Brauen- streifen ab. Auch A. rufulus malayensis Eyron, aus Malakka und Siam, ist viel inten- siver röstlich überlaufen, sowohl ober- als unterseits, die dunklen Flecken auf der Gurgel sind viel kleiner und weniger zahlreich, der Schnabel länger und schlanker. Dieser Pieper bewohnt Savu, Timor und die Südwestinseln (Letti, Moa, Kisser, Sermatta). Man vergleiche Stresemann, Nov. Zool. 19, 1912, p. 315—316, wo eine gute Zusammenstellung der unterscheidbaren Formen des indo-malaiischen Gebietes der A. richardi-Gruppe gegeben ist. [61. Motaeilla flava simillima Hart.] [Motaeilla flava Liswarus, Syst. Nat. X, p. 185 (1758. — ‚in Europa“, se. Süd- schweden).] M. flava simillima HARTERT, Vög. pal. Fauna I, Heft 3, p. 289 (Juni 1905. — Kam- tschatka). M. flavescens, WALLACH, P. Z. S. 1863,:p. 485 (Osttimor; efr. Cat. B. Brit. Mus. X, p: 520); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisboa (4), no. 9, p. 456 (Port.-Timor; R. pas Dores coll.). Sowohl WALLACE als RAPHAEL DAS DorEs erbeuteten Exemplare einer Schaf- stelze im Winterquartier auf Timor. Wie HArreErT (l. c.) auseinandersetzte, kommt 1) Nov. Zool. III, p. 558. 64 C E. Hellmayr die echte M. f. flava im östlichen Archipel nirgends vor, vielmehr ist es die in Kam- tschatka brütende Form, welche in der kalten Jahreszeit den malaiischen Archipel aufsucht.] 62. Petrochelidon nigricans timoriensis Sharpe. [Hirundo nigricans V1EıLLoT, Nouv. Diet. XIV, p. 523 (1817. — ‚‚Nouvelle Hollande‘“).] Petrochelidon timoriensis SHARPE, Cat. B. Brit. Mus. X, p. 192 (1885. — ‚‚Timor ; Flores‘“; terra typ. subst. Timor, da dem Beschreiber nur Stücke von dieser Insel vor- lagen). Hirundo nigricans (nec VIEILLOT) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor). Nr. 203. gad. Lelogama: 30. V. 1911. — Al. 90; ce. 43; r. 6 mm. „Iris dunkelbraun, Füße bräunlich, Schnabel schwarz.‘ Diese gut charakterisierte Form unterscheidet sich von P. n. nigricans (VIEILL.) aus Australien, Neuguinea usw. sofort durch viel kürzere Flügel und Schwanz sowie durch die Zeichnung der Unterseite. Während die typische Form nur auf der Kehle, Gurgel und den Brustseiten verloschene, blaßbraune Schaftstriche zeigt, ist bei der Timor-Form auch noch die ganze Brust mit viel schärferen, dunkelbraunen Längs- streifen bedeckt. Auch sind beim Timor-Vogel die Unterschwanzdecken im Zentrum ausgedehnt graubraun gefärbt, wogen sie bei P. n. nigricans reinweiß sind oder nur einen beschränkten, dunklen Mittelfleck tragen. P. n. timoriensis ist mit Sicherheit nur von Timor bekannt. Das von HanteL erbeutete Stück scheint das erste zu sein, das seit WarrAcks Zeiten nach Europa gelangt ist. WALLAcE gibt diese Schwalbe auch für Flores an, doch liegen Belegstücke von dieser Insel nicht vor. Schon auf den östlichen Südwestinseln (Roma, Babber) kommt die richtige P.n.nigricans vor. Ich kann die dort erlegten Stücke durchaus nicht von australischen Bälgen unterscheiden. Ihre Flügellänge schwankt zwischen 102 und 105 mm. [63. Chelidon javanica (Sparrm.)] [Hirundo javanica SPARRMAN, Mus. Carlson. II, tab. 100 (1789. — Java); WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (Osttimor; cefr. Cat. B. Brit. Mus. X, p. 143); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 455 (Port.-Timor). ß Diese auf den Sunda-Inseln und Molukken weit verbreitete Schwalbe ist bisher nur aus dem portugiesischen Timor verzeichnet worden, kommt aber zweifellos auch in anderen Teilen der Insel vor. H. Künn sandte große Serien von den Südwest- inseln Kisser, Wetter, Roma, Letti und Moa an das Tring-Museum.] z Die Avifauna von Timor 65 [64. Pitta elegans Temm.] [Pitta elegans Temmmmer, Rec. Pl. col., livr. 100, tab. 591 (1835. — Timor; MAcKLOT & MÜLLER coll.). Pitta irena (nee Temmisck) S. MÜLLER in: Temmısck, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 172 (Amarassi); MürrLer & ScHtecer, Verhand. Natuurl. Gesch., Zoologie, Overzigt Geslacht Pitta, p. 12 (Amarassi und Samau); WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 485 (‚Timor‘“; WarrAce hat die Art selbst nicht gesammelt). Diese seltene, auf Timor und Samau beschränkte Pitta-Art wurde von SALOMON MüÜrLEr im Jahre 1828 entdeckt. Seither ist sie nicht mehr wiedergefunden worden. Auch Herr €. B. Haxıer ist ihr nie begegnet, obwohl die Expeditionsmitglieder eifrig nach diesem Vogel fahndeten. S. MüLLer traf ihn zuerst auf Samau und später in der Landschaft Amarassi. Zur Nomenklatur ist folgendes zu bemerken: Wenn auch Temmisck, wie S. MÜL- LER und SCHLEGEL ausführen, die timoresische Art P. irena zu nennen beabsichtigte und nur aus Versehen die Namen im Texte zu Tafel 591 verwechselt hat, so ändert dies nichts an der T'atsache, daß er im Jahre 1835 den Timor-Vogel als P. elegans be- schrieb, während die Kennzeichnung von P. irena (p. 2 zu Tafel 591) sich auf die von Mürırr & Scuresern später P. Boschii!) benannte Art bezieht. Der Timor-Vogel muß somit P. elegans heißen, wogegen der Hueichla boschii auct. (ex Sumatra) der Name Bueichla irena (Tsmm.) 1835 zukommt. Man vgl. auch Harrerr, Nov. Zool. IX, 1902, p- 549?).] [65. Collocalia fueiphaga (Thunb.) subsp.] [Hirundo fuciphaga THUNBERG, K. Vet. Akad. Nya Handl. 33, p. 153, tab. 4 (1812. — Java). Collocalia fuciphaga WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Kupang; cefr. Cat. B. Brit. Mus. 16, p. 501). Warrace erbeutete einen alten Vogel bei Kupang, der sich jetzt im British Museum befindet. Ich konnte leider keine Vögel aus Timor untersuchen und vermag daher nicht anzugeben, zu welcher der zahlreichen, neuerdings unterschiedenen Subspecies sie gehören. Bezüglich der geographischen Variation von Ü. fuciphaga vergleiche man ÖBERHOLSER, Proc. Acad. N. Sci. Philad. 1906, p. 185—189, und Proc. U. S. Nat. Mus. 42, 1912, p. 11—20.] 1) Verhand. Natuurl. Gesch., Zoologie, Geslacht Pitta, p. 5 (1839—1844. — Sumatra). 2) Daugenton’s Pl. enl., tab. 258, worauf Turdus coronatus P. L. S. Mürrer (Natursyst., Suppl. 1776, p. 144) beruht, scheint mir nicht mit Sicherheit auf die vorliegende Art deutbar. Daher ziehe ich die durchaus einwandfreie Bezeichnung TEmmIncks vor. 3 Zoologie von Timor. I. 9 66 C. E. Hellmayr [66. Colloealia eseulenta neglecta Gray.] [Hirundo esculenta Linnarus, Syst. Nat. X, p. 191 (1758. — „China“, errore!).] Collocalia neglecta G. R. Gray, Ann. Mag. Nat. Hist. (3), XVII, p. 121 (1866. — Timor, sc. Umgebung von Dilly). C. esculenta (errore) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Timor). Diese Art wurde von WALLAcE im östlichen Teile von Timor entdeckt, ist aber augenscheinlich in neuerer Zeit auf der Insel nicht mehr gesammelt worden. Ich konnte im Tring-Museum eine Serie aus Wetter, Kisser, Roma und Dammer unter- suchen. Vögel aus Savu scheinen gleichfalls nicht verschieden zu sein. Eine Serie frischer Bälge aus Timor ist zur Feststellung erforderlich, ob die Bewohner aller dieser Inseln wirklich vollständig identisch sind.] [6°. Caprimulgus affinis Horsf.] [Caprimulgus affinis HoRSFIELD, Trans. Liws. Soc. Lond. XIII, p. 142 (1821. — Java); Sovsa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 455 (Port.-Timor). C. macrourus (errore) WAaLLAczE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor; efr. Cat. B. Brit. Mus. 16, p. 549—550). WALLACE erbeutete ein Jad. im östlichen Timor, das in seiner Liste als ©. ma- crourus aufgeführt ist. Erst HArTErRT!) stellte seine Zugehörigkeit zu C. affinis fest. Auch Sousa erwähnt diesen Ziegenmelker für das portugiesische Timor. Küm?) und ScHÄDLER?) sandten Exemplare von Kisser nach Tring und Leiden. Ich habe die Stücke aus Kisser im Tring-Museum und das $ von Warraczs Reise im British Museum untersucht und übereinstimmend gefunden. C. affinis verbreitet sich über die Kette der Sunda-Inseln von Sumatra bis zur Timor-Gruppe.] [68. Eurystomus orientalis eonneetens Stres.] | Coracias orientalis Lisnarus, Syst. Nat. 12, I, p. 159 (1766. — ex Bkrısson: ‚in India orientali.‘‘). Eurystomus orientalis connectens STRESEMANN, Nov. Zool. XX, p. 302 (1913. — Moa 1sl.). E. pacificus (nee LarHam) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor; efr. Cat. B. Brit. Mus. 17, p. 38); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p 455 (Dilly; 2 Ex.). E. orientalis (errore) SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 481 (Kupang; 19). Diese Rake ist bisher nur in wenigen Exemplaren auf Timor gesammelt worden. 1) Cat. B. Brit. Mus. 16, p. 550. °) Harrerr, Nov. Zool. XI, 1904, p. 202. 3) Fınsc#, Not. Leyd. Mus. 22, p. 279. Die Avifauna von Timor 67 Sousa erwähnt zwei in Dilly erbeutete Exemplare, wogegen Loria ein 2 bei Kupang (im Westen) erlegte. Ich untersuchte ein einziges, von Warraczs Reise stammendes Stück (ohne Geschlechtsangabe) in der Kollektion Boucarnp im Pariser Museum, das nach der Etikette in Osttimor (vermutlich also in der Gegend von Dilly) gesammelt worden ist. Im Tring-Museum befinden sich keine Exemplare aus Timor, dagegen große Serien aus Wetter, Letti, Kisser und Moa. STRESEMANN (l. c., p. 297—303) hat eine sehr gute Übersicht der geographischen Formen von E. orientalis mitgeteilt, auf die ich hiermit verweise. | 69. Haleyon chloris chloris (Bodd.). Alcedo Chloris BoDDAERT, Tabl. Pl. enl. p. 49 (1783. — ex DauBenton, Pl. enl. 783, fig. 2: ‚Cape de bonne esperance“, errore! als terra typica ist Buru (ex Burron) zu betrachten). Haleyon collaris WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Timor). H. chloris HARTERT, Nov. Zool. V, p. 115 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 455 (Port.-Timor). Nr. 220, 321, 348, 353. SS ad. & imm. Kuatnana: 20. VII; Bele bei Tai-Osapi: 7. VII; Nifu: 5. VI; Niki-Niki: 29. VI. — Al. 106-109; e. 70—73; r. 45—48 mm. Nr. 30, 131, 219, 309, 320. @? ad. & imm. Samau (Nordostküste): 21. IV.; Fatu Lulu: 21. V; Nifu: 5. VI; Weg Bonleo— Kapan: 22. VI.; Niki-Niki: 29. VI. — Al. 110 bis 113; ec. 71-74; r. 44-48 mm. „Iris dunkelbraun, Füße braun, Oberschnabel schwarz, Unterschnabel weiß mit schwarzer Spitze.‘ Die Serie stimmt vollständig mit typischen Vögeln aus Buru und anderen aus Ceram (STRESEMANN coll.) überein. AH. c. chloris bewohnt die Molukken-Inseln Buru, Ceram und Batjan, die Tukang-Besi-Gruppe, die Key-, Südost-, Banda-, Tenimber- Inseln, ferner Dammer, die Südwestinseln (Roma, Wetter, Letti, Kisser), westlich bis Alor und Lombok. Harrerr!) hat eine treffliche Übersicht der unterscheidbaren, geographischen Rassen dieses Formenkreises gegeben, auf die ich hiermit verweise. [?0. Haleyon sanetus Vig. & Horsf.] [Haleyon sanctus VıGoRS & HOoRSFIELD, Trans. Livn. Soc. Lond. XV, p. 206 (1826 — „New Holland“); HArtert, Nov. Zool. V, p. 118 (Atapupu). Evererr erbeutete ein d dieses Eisvogels im Juli 1897 bei Atapupu. Neuerdings ist festgestellt worden, daß die Art auf den Inseln des Archipels nicht brütet, sondern nur als Zugvogel in den Wintermonaten erscheint] 1) Nov. Zool. XI, 1904, p. 197—199. 5* 68 C. E. Hellmayr “1. Haleyon australasia australasia (Vieill.) Alcedo australasia VreiLLoT, Nouv. Diet. XIX, p. 419 (1818. — loc. ign., „Nouv. Hollande‘!) (errore!), wir designieren Timor als terra typica?).) Halcyon coronatus S. MÜLLER in: Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p 175 (1843 — Amabie, Timor); Warricz, P. Z. S. 1863, p. 484 (Timor). H. australasiae HARTERT, Nov. Zool. V, p. 118 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 455 (12; Port.-Timor). Nr. 230, 355. J ad., Simm. Kuatnana: 21. VII; Bonleo: 8. VI. — Al. 83, 80; e. 61, 62; Tr. 35, 33 mm. „Lris dunkelbraun, Füße graublau, Schnabel schwarz, Unterschnabel weißgeib, Spitze schwarz.“ Weitere Exemplare aus Atapupu untersuchte ich im Tring-Museum. Die Timor- Vögel stimmen in der Färbung vollständig mit einer Serie aus Lombok, Sumba und Wetter überein, während die Größenverhältnisse nach den einzelnen Inseln etwas variieren. Die Bewohner von Lombok haben durchschnittlich kürzere Flügel, wo- gegen die von Wetter zu bedeutenderer Größe, namentlich längerem Schnabel, neigen. Dagegen scheinen die wenigen Exemplare aus Sumba, die ich untersuchen konnte, in Flügel- und Schnabellänge ganz den Timoresen zu gleichen. Die Färbung verhält sich bei den (18) Stücken von den oben genannten Inseln durchaus konstant: dem Oberkopf ist einfarbig dunkel (bläulich)grün, nur die Stirn- federn zeigen an den Rändern schmale hellzimtbraune Säume, die Unterseite ist hellzimtbraun und geht auf der Kehle in Weißlich über. Eine kleine Serie aus Roma unterscheidet sich auf den ersten Blick durch etwas längere Flügel, dunkler zimtbraune Unterseite (Kehle nur wenig blasser, rahmgelb- braun) und insbesondere durch die Färbung des Oberkopfes. Die Stirn (bis zum Vor- derrande des Auges) ist tief zimtrotbraun, viel dunkler als bei 7. a. australasıa, nur mit vereinzelten dunkelgrünen Schaftstrichen, und da auch der dunkler zimtrotbraune Brauenstreif und die Nackenbinde wesentlich breiter sind, erscheint die dunkelgrüne Scheitelmitte weit mehr eingeschränkt, obwohl die Reduktion dieses Flecks lange nicht so weit geht wie bei H. a. interposita Harr. Immerhin vermitteln die Roma-Vögel den Übergang zu dieser östlichen Form und verdienen eine besondere Benennung. Es sind somit folgende Rassen von H. austral- asia in der Timor-Gruppe zu unterscheiden: a) H. australasia australasia (VıeitLL.),. Lombok, Sumba, Timor, Wetter. Oberkopf dunkelgrün, Stirnfedern nur mit wenigen, blaß zimtbraunen Seitenrändern. !) Tabl. Enc. meth. I, p. 397. 2) Cfr. HArterT, Nov. Zool. XI, 1904, p. 196. Die Avifauna von Timor 69 Supereilium und Nackenbinde heller zimtrotbraun; Unterseite leicht zimtbraun, Kehle weißlich. dd: Timor (3): al. 80, 81, 83; r. 35, 361,, 38 mm. Sumba (1): al. 83; r. 39 mm. Lombok (4): al. 78, 78, 80, 80; r. 35, 36, 36, 37 mm. Wetter (3): al. Sl, 81, 83; r. 40, 40, 42 mm. 99: Timor (1): al. 81; r. 39 mm. Sumba (1): al. 82; r. 39mm. Lombok (2): al. 79, 80; r. 37, 39 mm. Wetter (3): al. 81, 82, 84; r. 40, 40, 42 mm. b) H. australasia tringorum n. subsp. Roma H. australasia australasia HARTERT, Nov. Zool. XI, 1904, p. 196 (part., Roma). Oberkopf nur in der Mitte dunkelgrün; breite Stirnbinde, Supereilium und Nacken- binde tief zimtrotbraun; Unterseite dunkler zimtbraun, Kehle nur wenig heller rahm- gelb. ROSE NESSTSB:C. 69; r. 38, 39 mm. 99. AI. 82, 82; c. 63, 63; r. 40, 411, mm. Type im Zoological Museum, Tring: $ ad. Roma, 20. Juli 1902. H. Künn coll. Nr. 5179. Obs. Benannt zu Ehren der dauernd oder vorübergehend in dem englischen Landstädtchen Tring, dem Mekka der Ornithologen, wohnenden Vogelkundigen. c) H. australasia dammeriana Harr.!). Dammer, Babber?). Oberkopf dunkel zimtrotbraun, nur in der Scheitelmitte ein mehr oder minder beschränkter, dunkelgrüner Fleck, der häufig in eine Reihe getrennter Längsfleckchen aufgelöst ist. Unterseite wie bei H. a. tringorum. d& (5): Al. 78—81; r. 35>—38 mm 92 (3): Al. S0—82; r. 36—37 mm. d) H. australasia interposita Harr.?). Moa und Letti. Oberkopf und Unterseite blasser zimtbraun als bei H. a. dammeriana, der dunkel- grüne Scheitelfleck kaum angedeutet oder ganz fehlend. dS (6): Al. 77—79; r. 35—38 mm. 992 (4): Al. 78—80; r. 36—39 mm. 1) H. australasiae dammeriana HArRrERT, Nov. Zool. VII, p. 19 (1900. — Dammer). 2) Die Babber-Form ist noch zweifelhaft. Vgl. Harrerr, Nov. Zool. XIII, 1906, p. 29%. 3) Nov. Zool. XI, p. 196 (1904. — Letti, Moa; der Typus [H. Künn coll. Nr. 6281] stammt von Moa). 70 C. E. Hellmayr <2. Alcedo ispida floresiana Sharpe. [Alcedo ispida Linnaeus, Syst. Nat. X, p. 115 (1758. — „in Europa, Asia‘“).] Alcedo floresiana SHarreE, Cat. B. Brit. Mus. XVII, p. 151 (1892. — Flores). Alcedo ispida floresiana HARTERT, Nov. Zool. V. p. 118 (Atapupu). Nr. 359. gad. Bokong (Gunsale): 21. VII. — Al. 68; ce. 33; r. 321, mm. „Iris dunkelbraun, Füße rot, Schnabel schwarz.“ Durchaus übereinstimmend mit Exemplaren aus Wetter, Flores und anderen Inseln des BR 4A.i. floresiana ist eine sehr kenntliche Form und unterscheidet sich von A. i. bengalensis durch bedeutendere Größe und viel lebhafteres, reineres Blau der ee A. i. hispidoides Less.!), von den Molukken, gleicht der Timor- Form in Größe und Färbung, ist aber sofort an den bläulichen oder schwärzlichen (statt zimtbraunen) Kopfseiten zu erkennen. A. i. floresiana bewohnt die kleinen Sunda-Inseln von Bali bis Roma. <3. Merops ornatus Lath. Merops ornatus LarHam, Ind. Orn., Suppl., p. XXXV (1801. — „Nova Hollandia“); Bürrikorer, Not. Leyd. Mus. XIII, p. 210 (Samau); Harrert, Nov. Zool. V, p. 118 (Atapupu); Sarvanorı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, 1890, p. 480 (Samau); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 455 (Port. 'Timor). Nr. 383. &ad. Amarassi: 4. VIII. — Al. 114; c. 135; r. 35mm Nr. 378. Qad. Amarassi: 3. VIII. — Al. 110, c. 95; r. 30 mm. Nr.2. Qjuv. Kupang: 16. IV. — Al. 106; e. 81; r. 30 mm. „lris rot, Füße grau, Schnabel schwarz.‘ Die alten Vögel haben keinen blauen Fleck unterhalb der schwarzen Kropf- binde. Dieser Bienenfresser hat eine weite Verbreitung. Als Brutvogel ist er auf Timor noch nicht mit Sicherheit festgestellt, doch erbeutete Künn auf der nahen Insel Letti junge Vögel im Nestkleid?). [?4. Merops philippinus Linn.] [Merops philippinus Lisxawus, Syst. Nat., ed. 13 (Vindob.), 1, I, p. 183 (1767. — ex Brıssox: Philippinen). M. javanicus, Waracz, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor; efr. Cat. B. Brit. Mus. 17, p- 74). M. Daudini, Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 455 (Port.-Timor). 1) Compl. Oeuvr. Burron IX, p. 345 (1837. — Buru). 2) Cfr. HarterT, Nov. Zool. XI, 1904, p. 202. Die Avifauna von Timor 71 Warrace und B. DE CARvALHo sammelten Exemplare dieses Bienenfressers in der Umgebung von Dilly, im portugiesischen Teile der Insel. Weitere Nachweise für die Hauptinsel oder die anderen Inseln der Timor-Gruppe sind mir nicht bekannt. M. philippinus ist weit verbreitet. Sein Wohngebiet erstreckt sich von Vorder- indien und Ceylon ostwärts bis Timor und von den Philippinen bis nach Celebes. Möglicherweise lassen sich mehrere Lokalformen unterscheiden.] 75. Chalcococeyx malayanus poeecilurus (Gray). [Oueulus Malayanus RArrLes, Trans. Liws. Soc. XIII, p. 286 (1821. — „Malay Penin- sula‘“).] Ohrysococcyx poecilurus G. R. Gray, P. Z. S. Lond. 1861, p. 431 (1862. — Mysol). Chrysococeyx chaleites, WatLAcz, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor). Chalcococcyx malayanus HArterT, Nov. Zool. V, p. 119 (Atapupu). Nr. 23. &jr. Fatuqua: 19. IV. — Al. 98;.c. 73; r. 13 mm. „Iris blaurot, Füße und Schnabel schwärzlich.“ [Tring-Museum 9 vix. ad. Atapupu: April 1897. Everert coll. — Al. 100; ce. 65; r. 141, mm.] Die malaiisch-australischen Glanzkuckucke sind äußerst schwierig und er- fordern noch eingehendes Studium. Harrerr!) hat zuerst versucht, in das Chaos etwas Ordnung zu bringen, und gab eine kurze Übersicht der unterscheidbaren Rassen. Die Vögel aus Timor stellt er zu ©. m. poecilurus. In der Tat vermag ich beim Ver- gleich des Weibchens aus Atapupu mit einer guten Serie aus Misol, Neuguinea und Nord-Queensland keine nennenswerten Unterschiede zu finden. Der Timor- Vogel hat die Vorderbrust stark röstlich überlaufen wie ein ? ad. vom Kumusi River, Britisch-Neuguinea (A. Merk cell.), zeigt aber auf der Oberseite viel schwächeren, auch weniger kupferigen Metallglanz. Beide Exemplare aus Timor haben sehr viel Rostbraun im Schwanze. Auf den östlich von Timor gelegenen Inseln lebt der nahe verwandte C. malay- anus rufomerus HArT.?), der sich durch den Mangel von Rostbraun an der Wurzel der Steuerfedern, breitere und dunklere Binden auf der Unterseite und viel dunkler grünen Glanz der Oberseite auszeichnet. Die Verbreitung dieser Form bleibt noch näher festzustellen, da von den Inseln Letti, Roma, Kisser und Wetter nicht ge- nügendes Material vorliegt. 1) Nov. Zool. XI, 1904, p. 199—201. 2) C. rufomerus HARTERT, Nov. Zool. VII, p. 21 (1900. — Dammer). 12 C. E. Hellmayr 76. Centropus bengalensis sarasinorum Stres. [Oueulus bengalensis Gmeuin, Syst. Nat. 1, I, p. 412 (1788. — Bengalen).] Centropus bengalensis sarasinorum STRESEMANN, Nov. Zool. XIX, p. 338 (1912. — Celebes-Region und kleine Sunda-Inseln von Lombok bis Moa; terra typ. nicht angegeben, der im Tring-Museum befindliche Typus stammt von der Insel Kalidupa bei Celebes, 4. Jan. 1902. H. Künn coll. Nr. 4494). Centropus affinis (nec HoRSFIELD) Warraczk, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 457 (12; Port.-Timor). C. javanicus (nec Dumoxt) HARTERT, Nov. Zool. V, p. 118 (Atapupu). Nr. 371. Qjuv. Gegend von Lili: 30. XII. — Al. 188; c. 230; r. 281, mm. „Iris dunkelbraun, Füße grau, Schnabel braun, unten heller.“ Ein außerordentlich typisches Exemplar dieser erst jüngst von STRESEMANN abgetrennten Form im zweiten Jugendkleid. EveErrrr erbeutete einen ähnlich ge- färbten Vogel bei Atapupu. 3 C. b. sarasinorum verbreitet sich von Südcelebes über die Sangi und Talaut- Inseln und anderseits über die kleinen Sunda-Inseln von Lombok bis Letti, Roma und Moa. 77. Cuculus intermedius lepidus 8. Müll.] [Oueulus intermedius VAHL, Skrift. Nat. Selskabet, Kjobenhavn IV, p. 58 (1789. — Tranquebaria, Südindien).] Cueulus lepidus S. MÜLLER in: TEmMIScK, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volken- kunde, p. 236 (1845. — 9; Timor). C. intermedius insulindae HArRTERT, Vög. paläarkt. Faun., Lief. 7, p. 952 (1912. — Kina Balu, Borneo). Den einzigen Nachweis dieser Art für Timor bildet der von SaLomon MÜLLER gesammelte Typus von (. lepidus, ein Name, der im Cat. of Birds Brit. Mus. gänzlich ausgelassen und daher auch von HArrerr übersehen worden ist. Mürters Kenn- zeichnung läßt keinen Zweifel bestehen, daß es sich um eine Form des früher €. polio- cephalus LarH. genannten Kuckucks handelt, und Finscn!) bezieht den Typus in der Tat auf diese letztgenannte Art. Seither hat jedoch HArTERT (l. ce.) nachgewiesen, daß der typische ©. i. intermedius (= poliocephalus auct.) nicht einmal im Winter auf den Sundainseln vorkommt, sondern hier durch eine kleinere, sedentäre Rasse, ©. i. insulindae Harr., vertreten wird. Das Tring-Museum besitzt davon Exemplare aus Sumatra, Borneo, Java, Bali, Lombok, Sumbawa, Flores und Pantar. Herr STRESEMANN, der auf meine Bitte den Typus des C. lepidus im Leidener Museum 1) Not. Leyd. Mus. 23, p. 106. Die Avifauna von Timor 73 untersuchte, schreibt mir darüber: ‚Zunächst hat sich ergeben, daß C'. intermedius insulindae zweifellos identisch ist mit Ü©. lepidus S. MürL. Die Maße des Typus (,,9“, im Gefiederwechsel aus dem Jugend- ins Alterskleid begriffen) sind: al. 145; caud. rectr. med. 138; rostr. (längs der Mundspalte mit Zirkel gemessen) 24 mm.‘‘ Wie man sieht, paßt die Flügellänge sehr gut zu den von HArTErT für Ü. i. insulindae ange- gebenen Zahlen (al. 136—155 mm). Die Brutform der Sunda-Inseln muß somit als ©. intermedius lepidus S. MÜLL. bezeichnet werden.] [7S. Cuculus eanorus telephonus Heine.] [Cuculus canorus Linnarus, Syst. Nat. X, p. 110 (1758. — Europa).] Cuculus telephonus Heise, Journ. f. Orn. XI, p. 352 (1863. — Japan). Oueulus canoroides S. MÜLLER in: Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p- 235 (1845. — part.; 'Timor). S. Mürter erbeutete ein J ad. dieses in Nordasien brütenden Kuckucks im Winter- quartier auf Timor. Es befindet sich noch heute im Reichsmuseum zu Leiden und wurde von Finsc#!) unter dem Namen (. canorus registriert. Diese Bestimmung ist jedoch irrtümlich, da der europäische Kuckuck im malaiisch-australischen Archipel gar nicht vorkommt, sondern in Afrika überwintert. S. Mürter hat unter der Bezeichnung Ü. canoroides zwei ganz verschiedene Arten: C©. canorus telephonus und C. optatus GouLD (= (. saturatus auct.) vermengt, wie wir aus der Zusammenstellung von Fixsc#?) erfahren, wo unter ©. saturatus auch ein alter und junger Vogel aus Timor aufgeführt sind. Übrigens sei hier be- tont, daß C. canoroides S. Mürr. durchaus kein Nomen nudum ist, wie FinscH und HArTerTr behaupten. Im holländischen Text sagt MÜLLER ausdrücklich, daß sich sein Kuckuck der Sunda-Inseln von ©. canorus lediglich durch die Größe unterscheide, und gibt in der Fußnote genaue Maße für die verschiedenen Körperteile. Trotzdem scheint es mir nicht angängig, den Namen canoroides für eine der beiden in Frage kommenden Arten zu verwenden, da er als Mixtum compositum einer klaren Definition entbehrt.] [79. Cuculus optatus Gould.] [Cueulus optatus GouLd, Proc. Zool. Soc. Lond. XIII, 1845, p. 18 (1845. — „Port Essington, Australia‘). O©. canoroides S. MÜLLER in: Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, Lief. 8, p. 235 (1845. — part., Java, Sumatra, Borneo, Timor); Warraıcz, P. Z. S. 1863, p- 484 (Timor). 1) Not. Leyd. Mus. 23, p. 102. 2) Not. Leyd. Mus. 23, p. 100—105. 74 C. E. Hellmayr CO. saturatus, FısscHh, Not. Leyd. Mus. 23, p. 104 (Timor; 2 Ex. S. MÜLLEr coll.). ©. canorus (!) SueLLey, Cat. B. Brit. Mus. 19, p. 252 (part.; spec. t?), u?) ex Timor, WALTACHR coll.). C. intermedius (!) idem, 1. ec. p. 255 (part.; spec. ex Timor, WALLAcE coll.). S. Mürrer erbeutete, wie oben erwähnt, einen alten und jungen Vogel auf Timor, die im Leidener Museum aufbewahrt sind. Herr STrREsEMAnN schreibt mir mit Bezug auf die Warraczsche Serie im British Museum: ‚Gestern habe ich im Brit. Mus. Be fünf Stück gefunden. Die zwei als C. canorus t°) und u?) von SHELLEY aufgeführten Exemplare sind ©. optatus 33 (al. 206,5, 209 mm) und drei von den als ©. intermedius katalogi- sierten C. optatus 22 (al. 179 (juv.), 186, 191,5 mm).‘ CO. optatus ist im australisch-indischen Archipel nur Wintergast. Sein hauptsäch- liches Brutgebiet ist das paläarktische Ostasien.] die von Warrace auf Timor gesammelten Kuckucke gesucht und [S0. Cacomantis tymbonomus (8. Müll.) !) [Oueulus tymbonomus S. MÜLLER in: Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 177 (1843. — Timor). Cacomantis tymbonomus WALLacz, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 19, p. 272). Caccomantis tymbonomus Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 458 (Port.-Timor). Saromon MÜLLER, WarracE und B. DE CArvaLHo erbeuteten Exemplare dieser Art auf Timor. Von Herrn €. B. HanıeL wurde sie nicht angetroffen.] [$1. Eudynamys orientalis everetti Hart.] [Cuculus orientalis Linsarus, Syst. Nat. 12, I, p. 168 (1766. — ex Bkrıssox: „in India orientali“, Amboina als terra typ. fixiert, auct. Harrerr, Nov. Zool. X, 1903, p- 237).] Eudynamis cyanocephala everetti HARTERT, Nov. Zool. VII, p. 231 (1900. — Sumba). Eudynamis punctatus, S. MÜLLER in: Verh. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p- 176 (Amarassi und Amabie). Eudynamis australis Waruacz, P. Z. S. 1863, p. 485 (Timor); Meyer, Verhdl. Zool. Bot. Ges 31, 1881, p. 767 (Kupang). Endynamis (sie) orientalis (nec Linxarus) Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 458 (S ad., & juv., Port.-Timor). S. Mürrer traf diesen Kuckuck zuerst in den Landschaften Amarassi und Amabie an. WarrLacE sammelte ein Stück in der Umgebung von Dilly und B. pe 1) = (. variolosus auct. (nee Vic. & Horsr.). Cfr. Norrk, Ibis, 1906, p. 53—54. Die Avifauna von Timor 75 CARVALHO sandte zwei Exemplare aus der portugiesischen Kolonie an das Lissaboner Museum. Auch A. B. Meyer führt die Art in der Liste der von Rıeper bei Kupang ge- sammelten Vögel auf. In Nov. Zool. X, p. 235 Eudynamys, auf welche ich hiermit verweise.] 238 gab HArTERT eine treffliche Übersicht der Gattung S2. Neopsittacus iris iris (Temm.) Psittacus iris TEMMIScK, Rec. Pl. col., livr. 96, tab. 567 (1835. — Timor; Macktort & S. Mürrer coll.); S. Mürrer, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 209 (Wienoto und Fatu Watie). Nr. 109111, 121, 122, 175, 176. SSad. & imm. Lelogama: 16., 18., 27. V. — Al. 114-118; c. 74—80; r. 15—17 mm. Nr. 123. Qad. Lelogama: 18. V. — Al. 118; c. 75; r. 16%, mm. Nr. 119, 120. QQjuv. Lelogama: 18. V. — Al. 110, 111; ec. 70, 71: r. 15, 151, mm. „Iris und Schnabel orange, Füße grau.“ Die alten Vögel entsprechen sehr gut der Originalbeschreibung Temmincks, die sich auf in demselben Distrikte gesammelte Exemplare gründet. Die Abbildung stellt einen Vogel mit vorwiegend lilablauem Hinterkopf dar, wie mir mehrere, z. B. Nr. 110, vorliegen. Die Färbung des Hinterkopfes ist bei unseren acht ausgewachsenen Vögeln übrigens ziemlich variabel. Bei vier Bälgen (Nr. 109, 110, 121, 176) ist er in der Hauptsache lilablau (hell „purplish blue‘), mehr oder minder mit Weinrot und Hellgrün vermischt!), und sticht scharf gegen den hochroten Vorderkopf ab. Zwei weiteren Exemplaren (Nr. 122, 175) fehlt der lilablaue Ton fast gänzlich, und es herrscht ein intensives Weinrot vor, das von zahlreichen hellgrünen Federspitzen durchsetzt ist. Den Schluß der Reihe bilden Nr. 111 ($) und 123 (2), bei denen der Hinterkopf vorwiegend hochrot wie die Stirn, nur in der Mitte lilablau und hellgrün gemischt erscheint. Sie nähern sich dadurch der östlichen Form, N. iris rubripileum Sarvan. und weichen von ihr nur durch mehr rötlichvioletten Ohrfleck ab. Das Q ad. unterscheidet sich weder in der Größe noch in der Färbung von den Sg. Die zwei jungen Vögel (als „2“ bezeichnet) sind merklich kleiner. Sie kenn- zeichnen sich ferner durch schmalere, auch mattergelbe Nackenbinde sowie dadurch, daß nur die Stirn (bis oberhalb der Augenmitte) mattrot?), der ganze übrige Ober- kopf aber gleich dem Rücken einfarbig hellgrün gefärbt ist. Der rötlichviolette Fleck hinter dem Auge ist nur schwach angedeutet. 1) Die einzelnen Federn sind an der Basis düster weinrot, darauf folgt eine schmälere lila- blaue Zone, und die Spitze endlich ist hellgrün gesäumt. 2) Die verdeckten Basisteile der Federn sind gelb. 76 C. E. Hellmayr N. i. iris scheint auf den westlichen Teil von Holländisch -Timor beschränkt zu sein. Bei Atapupu und Fialarang, unweit der portugiesischen Grenze, erbeutete der verstorbene ALFRED EvERETT N. i. rubripileum. [53. Neopsittaeus iris rubripileum Salvad.] [Neopsittacus rubripileum SALVADORL, Cat. B. Brit. Mus. XX, p. 88 (1891. — Osttimor; WarraAce coll.); HARTERT, Nov. Zool. V, p. 119 (Atapupu, Filaran). Trichoglossus iris (nec 'TEMMINCK) WarLAcz, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor). SaLvanorr beschrieb diese Form nach mehreren Exemplaren, die R. A. WALLACE in der Gegend von Dilly, Port.-Timor, erbeutet hatte. Mir lagen aus dem Tring-Museum folgende Vögel von Evererrs Reise vor: 1. Qad. Fialarang, Timor, Juli 1897: Al. 117; ec. 74; r. 16mm 2. Sad. Atapupu, Juli 1897: Al. 117; c. 75; r. 151% mm. 3. Qad. Atapupu, Juli 1897: [mausernd] r. 16 mm. 4. Jimm. Atapupu, August 1897: Al. 114; c. 76; r. 17 mm. 5. Simm. Fialarang, Juli 1897 Al. 113; ec. 71; r. 141, mm. 6. Simm. Atapupu, August 1897 - Al. 112; ce. 72; r. 17 mm. 7. Qjuv. Atapupu, August 1897 Al. 102; c. 63; r. 14 mm. Die alten, ausgefärbten Stücke (Nr. 1—3) unterscheiden sich von denen aus Lelogama (N. i. iris) in der Tat durch nahezu einfarbig hochroten Oberkopf (bis an die gelbe Nackenbinde), nur einzelne Federn am Hinterkopf zeigen schmale, gelblichgrüne Spitzensäume. Nr. 4 hat schon breitere, hellbläuliche Spitzenteile, doch überwiegt die rote Farbe noch immer bedeutend. Nr. 6 (nicht ganz ausgefärbt, wie die geringe Größe, das matt grünlichgelbe Nackenband und die ausgedehnte olivgelbe Basis der Federn am Vorderrücken beweisen), ist nach der Färbung des Pileum von einzelnen N. i. iris (z. B. Nr. 111, aus Lelogama) nicht zu unterscheiden und hat ebenso breite, hellblaue und grüne Spitzen am Hinterkopf. Die Bälge aus Fialarang und Atapupu haben aber durchwegs violettblauen Ohr- fleck, wogegen er bei N. i. iris entschieden rötlichviolett ist. In der Größe stimmt N. i. rubripileum mit der typischen Form überein. N.i.rubripileum vertritt N.i.iris in den östlichen Teilen der Insel Timor (Atapupu, Fialarang, Dilly). Auf Wetter lebt eine dritte, nahe verwandte Form, N. iris wetterensis Herrn.!), die sich durch bedeutendere Größe und dunkler grüne Kopfseiten?) charakterisiert.] 1) Nov. Zool. XIX, p. 211 (Dez. 1912. — Wetter). ?2) Die Diagnose von N. i." wetterensis ist durch einen sinnstörenden Druckfehler entstellt. In Zeile 5 (von oben) soll es natürlich „light yellowish green‘‘ statt „‚yellowish grey‘‘ heißen, was sich bei einiger Aufmerksamkeit von selbst ergibt. Die Avifauna von Timor zit 84. Triehoglossus euteles euteles ( Temm.) Psittacus euteles TEMMIScK, Rec. Pl. col., livr. 96, tab. 568 (1835. — Timor); S. MÜLLER, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 209 (Wienoto). Trichoglossus euteles WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor: Baliba). Psitteuteles euteles HARTERT, Nov. Zool. V,p. 119 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 455 (Port.-Timor). Neopsittacus euteles Forezs, Wanderings East. Arch. p. 421 (Fatunaba, Port.-Timor). Nr. 333, 338. JS ad. Ofu: 3., 4. VII. — Al. 129, 130; c. 105, 114; r. 17, 19 mm. Nr. 337, 339. 9Qad. Ofu: 4. VII. — Al. 129; c. 105; r. 17, 18 mm. Nr. 130. @juv. Fuß des Timau (1200 m): 20. V. — Al. 115; ec. 91; r. 16 mm. „Iris rot (Nr. 333, 337, 338), gelb (Nr. 130, 339), Füße grau, Schnabel rot.“ Mehrere Exemplare aus Atapupu im Tring-Museum. Die Serie aus Timor stimmt in Größe und Färbung vollständig mit Stücken aus Pantar, Alor und Lomblen überein. Ebensowenig vermag ich die Bewohner der Inseln Wetter, Letti, Kisser, Moa, Roma, Dammer und Babber, woher das Tring-Museum eine ausreichende Serie von mehr als vierzig Bälgen besitzt, von P. e. euteles zu trennen. Ganz alte Vögel von diesen Inseln haben den Kopf ebenso rein wachsgelb wie die aus Timor, während bei jüngeren Tieren Oberkopf und Kopfseiten stets viel matter grünlichgelb oder selbst grün gefärbt sind. Dieses Kennzeichen kommt aber den jungen Timoresen ebenso zu wie jenen von mehr östlichen Lokalitäten. Auch die Größenverhältnisse bieten keinen Anhalts- punkt zur Unterscheidung von Lokalformen. Zahlreiche Exemplare von den kleinen Inseln im Osten von Timor zeigen stark entwickelte, grüne Bindenzeichnung auf der Bauchmitte, wodurch sie sich dem 7. euteles weberi (Bürrıx.) nähern, andere aber unterscheiden sich in der Bauchfärbung durchaus nicht von denen aus Timor. Übri- gens finde ich auch bei mehreren Stücken aus Atapupu und Ofu grüne Mischung auf dem Abdomen, wenn auch nicht so stark ausgebildet wie bei den extremsten Letti- und Moa-Bälgen. Alte Vögel von T. e. euteles kennzeichnen sich, abgesehen von der Kopffärbung, durch ganz roten Schnabel, während bei jüngeren Stücken die obere Mandibel stets teilweise dunkelbraun gefärbt ist. T. e. euteles verbreitet sich über die kleinen Sunda-Inseln von Lomblen ostwärts und die Südwestinseln bis Dammer und Babber. T. euteles weberi (Bürrık.)‘!) von Flores unterscheidet sich lediglich durch stärkeren, längeren Schnabel, dunkel grasgrüne (statt wachsgelbe) Färbung von Kopf und Kehle sowie einfarbig dunkelgrünen Bauch, der bei 7. e. euteles in der Hauptsache 1) Psitteuteles weberi BÜTTIKOFER in: WEBER, Zool. Ergebn. Reise Nied.-Indien III, p- 290, tab. XVII, fig. 1 (1894. — Flores). 78 C. E. Hellmayr hell grünlichgelb erscheint. Das angebliche Vorkommen von T. e. euteles auf Flores!) beruht sicher auf einem Irrtum. Die zwei im Tring-Museum befindlichen Stücke von Warraczs Reise, die angeblich aus Flores stammen, machen einen unfrischen Findruck und scheinen in Gefangenschaft gelebt zu haben (Gefieder beschmutzt, Steuerfedern stark abgestoßen). Jedenfalls stehe ich nicht an, P. weberi als geogra- phischen Vertreter von T. e. euteles zu betrachten. 85. Trichoglossus haematodfus] eapistratus (Bechst.) ?) [,, Psittacus haematod.‘““ (sic) Linnaeus, Mantissa Plant. p. 524 (1771. — ex Bkrısson, Orn. IV, p. 364: Amboina).] l Psittacus capistratus BECHSTEIN, LarHams Übers. der Vögel IV, p. 68, tab. 3 (1811. — „Ostindien‘, wir fixieren Timor als terra typica). Trichoglossus haematodus (errore) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Dilly, Osttimor); HaArTeErRT, Nov. Zool. V, p. 119 (Atapupu). Nr. 115, 116, 117. &gad. Lelogama: 17. V. — Al. 145—150; c. 120—130; r. 221% bis 23 mm. Nr. 113, 114, 243. QQ ad. Lelogama: 17. V.; Bonleo: 10. VI. — Al. 140—142; c. 116 bis 122; r. 20—22 mm. „lris orange, Füße grau oder graublau, Schnabel rot.‘ Außerdem liegen mir sieben alte Vögel aus Atapupu im Tring-Museum vor. Die Serie aus Timor verhält sich im allgemeinen recht konstant und zeigt nur in der Entwicklung des Rot auf der Unterseite einige Variabilität. Bei den meisten Exemplaren ist das Gelb der Brust mit Orangerot vermischt, bisweilen so aus- gedehnt, daß die gelbe Grundfarbe fast ganz verdeckt wird; bei anderen sind nur schmale Federsäume hell orangerot, und bei einem @ (aus Atapupu) endlich tragen nur die an den grünen Bauch grenzenden Federn der Hinterbrust rote Spitzenränder, während die vorderen Partien der Brust nur hier und da einen kleinen rötlichen Fleck 1) Cfr. HArTeErT, Nov. Zool. V, p. 43—44. ?) Der Speciesname haematod(us) Lixx. ist bisher fast allgemein auf die gelbbrüstige Timor- Form bezogen worden. Psittacus haematod(uws) Liwx. 1771 gründet sich auf Eowarps, Gleanings N. H. V, tab. 232 (loc. ign.) und Brıssons: „La Perruche variee d’Amboine‘‘ (Orn. IV, p. 364). Obwohl das Zitat Eowarvs’, der den gelbbrüstigen Timor-Vogel darstellt, voransteht, ergibt sich aus Linnaeus’ Beschreibung (,pectore rubro“) und Fundortsangabe (,‚Hab. in Amboina‘“), daß er sich in erster Linie auf Brıssox stützte. Überdies hat Beenstem, der sich zuerst mit diesen Papa- geien eingehender beschäftigte, das Epwarpssche Zitat ganz richtig aus der Synonymie des rot- brüstigen Amboina-Vogels, den er (l. c. p. 67) ,„‚P. haematopus‘‘ nennt, entfernt und die gelbbrüstige Timor-Form als neue Art, P. capistratus beschrieben. Daraus folgt, daß dem bisher T’richoglossus eyanogrammus Wascr. 1832 genannten Papagei, der auf der Amboina-Gruppe und den westlichen papuanischen Inseln lebt, die Bezeichnung Trichoglossus haematodus haematodus (Lisy.) zukommt, während die gelbbrüstige Timor-Form Becn#steıms Namen zu tragen hat. Die Avifauna von Timor \ 79 aufweisen. Die Unterflügeldecken sind bei zehn Bälgen ganz oder nahezu einfarbig hochrot, bei drei Weibchen an der Spitze und den Rändern schmal gelb gesäumt. Alle Exemplare aus Timor zeigen an den Federn des Vorderrückens zahlreiche, große, halbverdeckte, gelbe oder orangerote Flecken. Eine prächtige Suite von etlichen zwanzig Bälgen von den Inseln Wetter und Roma im Tring-Museum zeigt mehrere konstante Verschiedenheiten, obwohl einzelne Stücke nicht leicht von 7. h. capistratus zu trennen sind. Bereits Finsch!) und HaArrerr?) haben auf ihre Abweichungen aufmerksam gemacht, doch fehlte es beiden Forschern an genügendem Material aus Timor. Von den 20 Exemplaren gleichen nur vier in der starken orangeroten Mischung der Brust dem typischen T. h. capistratus, und bloß eines zeigt die Unterflügeldecken größtenteils hochrot gefärbt. Alle übrigen besitzen rein hochgelbe Brust, mit sehr schmalen, tiefer orangegelben oder blaß orange- rötlichen Spitzensäumen, und die Unterflügeldecken sind einfarbig hochgelb, nur an einzelnen Stellen rötlich überlaufen. Die gelben oder orangeroten Flecken am Vorder- rücken fehlen bei den Wetter- und Roma-Vögeln vollständig, nur bei drei Stücken aus Roma sind sie fast ebenso gut entwickelt wie bei T. h. capistratus, wenn auch blasser olivgelb und keineswegs mit orangeroter Beimischung. In den gelben Unterflügeldecken gleichen die Bewohner der östlichen Timor- inseln dem T. haematodus fortis Harr.?) aus Sumba, bei dem auch die Färbung der Brust sich zwischen denselben Variationsgrenzen bewegt. Die Sumba-Form unterscheidet sich jedoch unschwer durch stärkeren längeren Schnabel, die mehr grünlichen Ohr- decken sowie dadurch, daß die grüne Färbung des Hinterkopfes sich in der Form eines schmalen Superciliarstreifens bis an die Schnabelwurzel fortsetzt. Es sind also drei gelbbrüstige Formen zu sondern: a) Trichoglossus haematod(us) capistratus (BEcHsT.). Timor. Federn des Vorderrückens mit zahlreichen orangegelben oder orangeroten (aus- nahmsweise olivgelben), verdeckten Flecken; Brust stark mit Orangerot vermischt; Unterflügeldecken hochrot, nur selten mit schmalen gelben Säumen. Oberhalb der Zügelgegend kein grüner Streif. 7 88. Al. 144, 145, 146, 147, 149, 150, 150; r. 221, (einmal), 23 (sechsmal). 6 29. AI. 140, 140, 140, 142, 142, 143; r. 20 (dreimal), 20%, 22 b) Trichoglossus haematod(us) flavotectus n. subsp. Wetter, Roma. Federn des Vorderrückens einfarbig grün, nur ausnahmsweise mit olivgelben Fleeken; Brust gelb, mit schmalen orangerötlichen Spitzensäumen; Unterflügeldecken (zweimal). 1) Not. Leyd. Mus. 22, p. 285. 2) Nov. Zool. XI, p. 192. 3) Nov. Zool. V, p. 120 (1898. — Sumba). s0 C. E. Hellmayr hochgelb, nur bisweilen rot verwaschen oder gefleckt. Oberhalb der Zügelgegend kein grüner Streif. Type im Zoological Museum, Tring: 2 ad. Roma, 25. Juli 1902. HemrıcH Künn coll. No. 02 725. 4 dd Roma. Al. 148, 148, 149, 150; r. 22, 23, 23, 23 mm 4 S& Wetter. Al. 148, 148, 148, 149; r. 22, 221,, 23, 23mm 4 992 Roma. Al. 142, 142, 142, 146; r. 20, 20, 21, 214, mm QQ Wetter. Al. 144, 144, 145; r. 21, 21, 22mm c) Trichoglossus haematod(us) fortis Hart. Sumba. Federn des Vorderrückens stark orangegelb oder rötlichorange gefleckt; Brust gelb, mit orangeroten Spitzensäumen, ausnahmsweise so stark rot vermischt wie bei T. h. capistratus; Unterflügeldecken hochgelb, nur bisweilen rot verwaschen oder ge- fleckt. Oberhalb des Auges und der Zügelgegend ein olivgrüner Streif. Schnabel stärker als bei a) und b). 7 33. Al. 150, 152 (dreimal), 153, 154 (zweimal); r. 24 (viermal), 25 (dreimal) mm. 4 99. Al. 142, 144, 144, 147; r. 221, 221,, 23, 23 mm. S6. Geoffroyus personatus personatus (Shaw.) Psittacus personatus SHaw, Gen. Zool. VIII, 2, p. 544 (1811. — ex LevaıtrAanT, Hist. Nat. Perroquets II, p. 68, tab. 112 (9), 113 (2): „Nouvelle Hollande“, coll. Baupıs, Mus. Paris, sc. Timor). Psittacus Jukesii G. R. Gray, List Spec. Brit. Mus. III, Sect. II, Psitt. p. 72 (1859. — Timor). Geoffroyus jukesii WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor, Samau; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 20, p. 403). Geoffroyus personatus HARTERT, Nov. Zool. V, p. 119 (Atapupu); SALVADORI, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, 1890, p. 479 (Kupang, Samau); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 455 (Port.-Timor). Nr. 100, 101, 370. 3 ad. Lelogama: 14. V.; Tjamplong: 29. VII. — Al. 146-150; c. 78—80; r. 19—20 mm. Nr. 32, 155, 162. 3&juv. Samau (Nordostküste): 21. IV.; Lelogama: 24., 25. V. — Al. 145, 148, 150; c. 79, 80, 82; r. 19—20 mm. Nr. 31, 108, 3851. 92. Samau (Nordostküste): 21. IV; Amarassi: 4. VIII; Lelogama: 15. V. — Al. 140, 145, 150; ce. 75, 75, 87 (!); r. 19—21 mm. „Iris gelb, Füße grau oder graugrün; Schnabel (bei $ ad. und 3 juv.) orange, untere Mandibel gelbbraun, beim 9 einfarbig hellbraun.“ Die Avifauna von Timor s1 Ferner untersuchte ich eine Serie aus Atapupu im Tring-Museum. Vögel aus Wetter haben durchschnittlich etwas stärkere Schnäbel, weichen aber sonst in keiner Weise ab. Beim Weibchen ist der Schnabel stets, auch im Alter, einfarbig braun gefärbt. Das junge Männchen, das ihm in der Färbung (also kein Rot oder Blau auf dem Kopfe) völlig gleicht, hat den Oberschnabel orangerot wie das gJ ad. @G. p. personatus ist lediglich als Bewohner von Samau, Timor und Wetter be- kannt. Auf den übrigen Südwestinseln kommt kein Vertreter dieser Gruppe vor. RorascHiLp und HArTerT!) haben die geographischen Formen von @. personatus und ihre Kennzeichen trefllich dargestellt, worauf ich hiermit verweise. 87. Tanygnathus megalorhynehos (Bodd.) subsp. [Psittacus megalorhynchos BoppAzrr, Tabl. Pl. enl. p. 45 (1783. — ex DAUBENToN, Pl. enl. 713: „Nouvelle Guinee‘‘).] Nr. 41, 43. dd. Samau (Nordostküste und Inneres): 22., 23. IV. — Al. 227, 222; c. 155, 145; r. 55, 5l mm. „ls gelb, Füße schwarzgrau, Schnabel rot.‘ Diese beiden Vögel lassen sich mit keiner der bekannten Formen von T. megalo- rhynchos ohne Zwang vereinigen. Am nächsten kommen sie dem T. megalorhynchos affinis Warı.2), von dem ich eine schöne Serie aus Buru und Ceram im Tring-Museum und in Srresemanns Sammlung vergleichen konnte, und haben gleich diesem den ganzen Hinterrücken ausgedehnt himmelblau gefärbt. Sie weichen jedoch durch heller grünen Mantel ohne bläuliche Säume sowie durch den Mangel der blauen Fär- bung auf der Schulter ab. In der Mantelfärbung vermitteln sie den Übergang zu T. megalorhynchos subaffinis ScL.?), von Tenimber und Babber, welche Form jedoch noch helleren, mehr gelblichgrünen Rücken und nur einen schwachen, bläulichen Anflug auf dem Bürzel besitzt. Nr. 41 hat nur an den innersten Schulterdeckfedern schmale, olivgelbe Ränder (genau wie ein $ aus Fogi, W. Buru, H. Künnx coll.*)), wogegen bei Nr. 43 alle inneren Flügeldecken’ breite, olivgelbe Säume tragen. T. m. affinis hat an den Flügeln sehr dunkel bräunlichgoldgelbe, 7. m. subaffinis dagegen meist hellere, rein goldgelbe Abzeichen. Bisher war kein Vertreter dieser Gruppe auf Timor oder Samau bekannt. Wei- teres Material ist erforderlich, um ihre systematische Stellung klarzustellen. 2) Nov. Zool. VIII, 1901, p. 82—85. 2) T. affinis Warracz, P. Z.S. 1863, p. 20 (1863. — Buru). 3) T. subaffinis ScLATEr, P. Z.S. 1883, p. 53 (1883. — Larat, Tenimber Isl.). *) Diesem Vogel fehlt auch das Blau auf der Schulter! Zoologie von Timor. I. 82 C. E. Hellmayr SS. Ptistes jonquillaceus jonquillaceus (Vieill.) Psittacus jonquillaceus VIEILLOT, Nouv. Diet. XXV, p. 352 (1817. — ‚Nouvelle Hol- lande‘‘, errore! Die Typen wurden von Maus£in Timor gesammelt; cfr. PUCHERAN, Rev. Mag. Zool. (2) IV, 1852, p. 562t)). Psittacus vulneratus WAGLER, Monogr. Psitt., p. 533 (1832. — Timor; Mus. Paris!). Aprosmictus vulneratus WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Kupang und Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. XX, p. 484); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 454 (Port.-Timor). Ptistes jonquillaceus HARTERT, Nov. Zool. V, p. 120 (Atapupu). Psittacus erythropterus (errore) QuoyY et GAIMARD in: FREYCINET, Voy. autour du monde (Uranie et Physicienne), Zool., p. 116 (Kupang). Nr. 15, 76, 142. 98 ad. Kupang: 17. IV.; Lelogama: 10., 23. V. — Al. 180—184; c. 162—170; r. 21—22 mm. Nr. 75, 86, 102. 92. Lelogama: 10., 12., 14. V.— Al. 175—178; e.165—170 ;r.20— 21mm. „Iris: innere Zone dunkelbraun, äußere orange oder orangerot; Füße grau oder grau- schwarz, Schnabel orange.‘ Ferner untersuchte ich zwei dd, zwei 22 aus Atapupu im Tring-Museum. Die Geschlechter sind voneinander viel mehr verschieden, als man nach den Angaben SALVADORIS?) vermuten würde. Beim & steht auf den kleinen Oberflügeldecken nahe dem Flügelrande ein deutlicher, himmelblauer Fleck, die inneren Flügel- und äußeren Schulterdecken sind hell grünlicholivgelb und heben sich scharf von dem dunkel- grünen, mit himmelblauen Federsäumen gezierten Mantel ab. Dem 2 fehlt dagegen der hellblaue Fleck am Flügelbug gänzlich, die inneren Oberflügeldecken sind nur unbedeutend heller grün als die übrigen, und der Mantel ist licht grasgrün wie der Oberkopf, ohne hellblaue Säume. P. j. jonquwillaceus ist augenscheinlich auf Timor beschränkt. Auf der Insel Wetter wird er durch die scharf gekennzeichnete Repräsentativform, P. jonquillaceus wetterensis SALVAD.?) vertreten, welche sich durch kürzere Flügel (4 SS: 173—176; 4 92: 170—174 mm), Mangel der gelbgrünlichen Zone auf den inneren Ober- flügeldecken und geringere Ausdehnung des roten Flügelspiegels auf den ersten Blick unterscheidet. 1) Die Typen von P. vulneratus Wacr. sind die nämlichen Exemplare, welche VIEILLOT für die Beschreibung seines P. jonquillaceus als Verlage gedient hatten. Ich habe die Originale der letztgenannten Art im Pariser Museum untersucht und mit den 33 ad. der Kollektion HanıeL übereinstimmend gefunden. Vıeıtzors Beschreibung ist fehlerhaft: Kopf und Unterseite sind bei den Typen durchaus nicht „jaune jonquille‘“, sondern hellgrün wie gewöhnlich. ®2) Cat. B. Brit. Mus. XX, p. 484. 3) Ptistes wetterensis SALYADoRL, Cat. B. Brit. Mus. XX, p. 484 (1891. — Wetter). Die Avifauna von Timor 83 89. Cacatua parvula parvula (Bonap.) Plyctolophus parvulus BONAPARTE, Compt. Rend. Acad. Sci. Paris 30, I, p. 139 (1850. — loc. ign., der Typus wurde von S. MÜLLER auf der Insel Samau erlest; cfr. SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Psitt., p. 137). Cacatua parvula HARTERT, Nov. Zool. V, p. 120 (Atapupu). Cacatua sulphurea (errore) WArLacz, P. Z. S. 1863, p. 484 (part.; Timor); FoRBEs, Wanderings East. Archip., p. 421 (Fatunaba, Port.-Timor). Cacatua citrinocristata (errore) JAcQuInoT et PucHErAn, Voyage Pöle Sud, Zool., III, Ois., p. 109 (Timor). Nr. 27, 368. dS ad. Fatuqua: 19. IV; Tjamplong: 28. VII. — Al. 225, 230; c. 120; r. 41, 42 mm. Nr. 26. @ ad. Fatuqua: 19. IV. — Al. 225; c. 120; r. 36 mm. „lris dunkelbraun, Füße und Schnabel grauschwarz.‘ [Zwei 92 ad. Atapupu, Tring-Museum: Al. 217, 220; c. 120; r. 36, 36 mm.] Die 3g haben, wie aus obigen Maßen erhellt, sehr viel längere und größere Schnäbel als die ?9, und einige nähern sich der westlichen Form, ©. parvula oceidentalis Harr.!), sehr stark. Trotzdem läßt der Vergleich einer ausreichenden Serie keinen Zweifel, daß letztere aufrecht zu erhalten ist. Die Differenz in der Schnabelstärke erhellt aus folgenden Maßen, die sich auf das Material im Tring-Museum stützen: 1& Sumbawa?) Al. 230 ; rostr. 44 mm. 4 dd Lombok Al. 224, 224, 225, 234; rostr. 43—45 mm. 2 d& Flores Al. 220, 223 ; Tostr. 45, 45 mm. 1& Pantar Al. 220 ; rostr. 46 mm. 3 22 Lombok A1220,.223,.223; ‚ rostr. 40—41 mm. 1 2 Flores Al. 210 ; rostr. 41 mm. 1 Q Pantar Al. 214 ‚ rostr. 33 mm. 12 Alor Al. 207 ; rostr. 33 mm. Die Vögel aus Alor und Pantar vermitteln den Übergang zur typischen Form. C. parvula parvula bewohnt nur Timor und Samau. ©. p. occidentalis ersetzt ihn auf Sumbawa, Lombok, Flores, Pantar und Alor. Die verwandtschaftlichen Beziehungen der gelbköpfigen Kakadus sind noch ganz ungeklärt und bedürfen eingehenden Studiums. 1) Nov. Zool. V, p. 120 (1898. — Lombok). 2) Ein J ad. aus Bima, 14. VIII. 1883, gesammelt von Dr. GviLLemArD, im Tring-Museum. 6* s4 C. E. Hellmayr [90. Dendrophassa!) psittacea psittacea (Temm.)] [Columba Psittacea Temminck in: Kıp, Les Pigeons, I, p. 28, tab. IV (1809.2) — Timor). Treron psittacea WarLacz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor, Samau; cfr. Cat. B. Brit. Mus. XXI, p. 55). Osmotreron psittacea HARTERT, Nov. Zool. V, p. 123 (Filaran und Atapupu). Diese Taube ist auf Samau und Timor beschränkt, wo sie durchaus nicht selten auftritt. Leider wurde auf der Expedition des Herrn C. B. Hanıer aus Versehen kein Exemplar präpariert. Ich untersuchte aber zwei Pärchen aus Atapupu im Tring- Museum. Auf den Inseln Flores, Solor, Lomblen und Alor wird sie durch die nahe ver- wandte D. psittacea floris (WArL.)®) vertreten, die sich hauptsächlich durch den asch- grauen (statt graulicholivgrünen) Oberkopf und die olivgrünen (statt aschgrauen) Tertiären unterscheidet.) 91. Ptilinopus einetus einctus (Temm.) Columba Cincta Temminck in: Knıp, Les Pigeons I, p. 58, tab. 23 (1809. — „l’Asie australe‘“‘, als terra typica ist Timor zu betrachten). Ptilonopus einetus Warrack, P. Z. S. 1863, p. 486 (Osttimor: Baliba; cfr. Wallace, Malay Archipelago, I, p. 298). Ptilopus einetus Forses, Wanderings, p. 459 (Serarata, Port.-Timor). Ptilinopus cinctus HARTERT, Nov. Zool. V, p. 123 (Atapupu). Leucotreron einetus Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 458 (Dilly, Port. Timor). Nr.97, 98, 132, 161. JS ad.Lelogama: 14., 22., 25. V. — Al. 160, 165—168; c. 122—125; r. 16—17 mm. Nr. 77. @ ad. Lelogama: 10. V. — Al. 159; e. 118; r. 16 mm. Nr. 68. juv. Benu: 7. V. — „Iris gelb (juv.), rot (adult), Füße wein- oder bordeauxrot, Schnabel gelblich oder grünlichgelb.“ Vier Exemplare aus Atapupu im Tring-Museum stimmen vollständig mit dieser Serie überein. Zwölf alte Vögel von den Inseln Wetter und Roma gleichen den Timo- resen hinsichtlich der Schwanzfärbung und -zeichnung, doch scheint das Weiß auf Kopf, Kehle und Brust im allgemeinen reiner, weniger gelblich überlaufen zu sein. Die Abweichung ist indessen nicht ganz konstant. ı) Siehe OBERHOLSER, Smiths. Misc. Coll. 60, no. 7, Oct. 1912, p. 2, note !). ®) Die Erscheinungsdaten dieses Werkes wurden von W. Sroxe (Proc. Acad. N. Sci. Philad. 57, Januar 1906, p. 756) eruiert. s) Trreron floris Warracz, P. Z. S. 1863, p. 496 (1864. — Flores und Solor). Die Avifauna von Timor 35 Bei den alten Vögeln sind die Flügel und der Rücken einfarbig mattschwarz, bei den Jungen sind die Oberflügeldecken metallischgrün mit schmalen, aber scharfen, blaßgelben Säumen. Auf den Nachbarinseln wird P. c. einetus durch andere Formen vertreten: P. einctus lettiensis ScHLee.!) bewohnt Letti, Moa, Luang und Sermatta und kennzeichnet sich vornehmlich durch viel längere, weißliche, apikale Schwanzbinde. P.cinctus ottonis Harr.?), von Dammer und Babber, weicht von der vorigen durch mehr grünlichen Hinterrücken und noch längeres, weißliches Schwanzende ab. Weitere Vertreter finden sich auf den westlich von Timor gelegenen kleinen Sunda-Inseln. Man vergleiche Harrerrs Übersicht in Nov. Zool. XI, 1904, p. 178—179. 92. Ptilinopus ewingii flavicollis (Bonap.) [Ptilinopus Ewingiüi Gour», P. Z. S. Lond. X, 1842, p. 19 (Nov. 1842. — Port Essington, Nordaustralien).] . Ptilopus flavicollis (Gray Ms.) BoNArARTE, Consp. Av. II, p.20 (1854. — Timor; typus in Mus. Paris, coll. Maus&; deser. prine.). Ptilopus ewingii SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Columbae, p. 5 (Timor; coll. S. MÜLLER et RosENBERG); Meyer, Verhandl. Zool. Bot. Ges. 31, 1881, p. 768 (Kupang; coll. RiEDEL). Ptilonopus flavicollis WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor und Samau; cfr. Cat. B. Brit. Mus. XXI, p. 98). Nr. 382. Sad. Amarassi: 4. VIII. — Al. 124; r. 78; c. 13 mm. Nr. 377. (?) ad. Amarassi: 3. VIII. — Al. 115; c. 71; r. 121, mm. „Iris ockergelbbraun, Füße und Schnabel grün.“ Ferner liegt mir eine schöne Serie von neun Exemplaren aus Savu und ein Qad. aus Süd-Flores im Tring-Museum vor. Diese zwölf Bälge verhalten sich in der Größe und Allgemeinfärbung sehr konstant und gehören zweifellos zu einer und der- selben Form. Nur das Gelb der Kehle variiert beträchtlich an Intensität: bei einigen Exemplaren ist es allerdings merklich dunkler als bei P. e. ewingii, bei anderen dagegen noch blasser als bei australischen Vögeln. HarrtErr?) hat bereits auf die Hinfällig- keit der angeblichen Färbungsdifferenzen zwischen P. e. ewingiüi und P. e. flavicollis hingewiesen, trotzdem kann ich der vorgeschlagenen Vereinigung der beiden Formen durchaus nicht beistimmen. Denn die Bewohner der Inseln sind durchwegs etwas kleiner, so daß sie unbedingt subspezifisch getrennt werden müssen. 1) Ptilopus einctus Lettiensis SCHLEGEL, Ned. Tijdschr. Dierk. IV, p. 20 (1873. — Lettie). 2) Nov. Zool. XI, p. 178 (1904. — Dammer). 3) Nov. Zool. IV, 1897, p. 270. 36 C. E. Hellmayr Wir haben somit zwei Rassen zu unterscheiden: a) P. ewingii ewingii GovLp. Nordaustralien (Nördl. Territorium, N.-Queens- land). s 4&d8 aus Arnhemland Al. 125, 125, 126, 126; c. 75, 75, 77, 78 mm. 399 aus Arnhemland Al. 118, 120, 122; c. 75, 75, 75mm. b) P. ewingii flavicollis (BoxaP.). Kleine Sunda-Inseln (Flores, Savu, Samau, Timor). 688 aus Savu Al. 116, 117, 118, 119, 120, 122; c. 72,72,73,74,74,75mm. 1& aus Timor!) Al. 124; c. 78 mm. 309 aus Savu AI. 113, 115, 117; c. 68, 70, 71 mm. 12 aus Timor Al. 115; c. 71 mm. 19 aus Flores Al. 116; c. 72 mm. [Vielleicht sind diese beiden Tauben nur als Subspecies von Ptilinopus reginus (SwAıns.)?) zu betrachten.] Bei P. e. ewingii und P. e. flavicollis unterscheiden sich die 92 lediglich durch geringere Größe, düsterer olivgraue Kropfgegend sowie durch matteres und weniger ausgedehntes Orange und Lila auf dem Unterköprer. P. e. ewingii ist bisher nur von den Inseln Flores, Savu, Samau und Timor bekannt. Sie lebt vorzugsweise in den niedriger gelegenen Distrikten und steigt nicht hoch ins Gebirge hinauf. 93. Carpophaga eineracea (Temm.) Columba cineracea 'TEMMINCK, Rec. Pl. col., livr. 95, tab. 563 (1835. — Timor; coll. MÜLLER et MAcktor). Carpophaga cineracea WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); SCHLEGEL, Mus. Pays- Bas, Columb., p. 91 (Timor: Mieomaffo°)). Nr. 126. Jad. Fuß des Timau (1200 m): 19. V. — Al. 224; c. 180; r. 23 mm. „lris gelb, Füße grau mit bordeauxrotem Anflug, Schnabel schwarz.‘ Das einzige Exemplar dieser seltenen Art entspricht sehr gut der Original- beschreibung, nur sind Bauch und Analgegend keineswegs „‚gris-jaunätre terne“, sondern fahl weinbräunlich. Die dunkelgraue Färbung des Oberkopfes, Nackens und der Kopfseiten, scharf abgesetzt gegen das schöne Rosa der Kehlmitte und Brust, ı) Meyer (Verhandl. Zool. Bot. Ges. Wien 31, p. 769) gibt übereinstimmend mit meinen Befunden die Flügellänge der Timor-Vögel mit 117—122 mm an. 2) Ptilinopus purpuratus var. Regina Swaısson, Zool. Journ. I, p. 474 (1825. — ‚„Austral- asia‘). s) Verdruckt ,„Micomaffo‘. Die Avifauna von Timor 87 ist charakteristisch für ©. cineracea, welche keine nahen Verwandten zu besitzen scheint. Sie wurde von S. Mürrer im Oktober 1829 auf dem Berge Mieomaffo ent- deckt. Warracz fand sie später in Portugiesisch-Timor, sonst scheint sie auf dieser Insel nicht wieder angetroffen worden zu sein. Fünf Vögel aus Wetter, welche Künn ans Tring-Museum sandte, weichen von unserem Exemplar lediglich durch weniger schwärzliche Oberseite und helleres Rosa auf Kehle und Brust ab. Diese kleinen Differenzen dürften in einer größeren Serie verschwinden. C. cineracea ist bisher nur von Timor und Wetter bekannt und scheint vorzugs- weise das Gebirge zu bewohnen. 94. Carpophaga rosacea (Temm.) Columba rosacea 'TEMMINcK, Rec. Pl. col., livr. 98, tab. 578 (1835. — Timor)!). Carpophaga rosacea WarLacz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor); Schteser, Mus. Pays- Bas, Columb., p. 87 (Baung, Timor); HArTErT, Nov. Zool. V, p. 123 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 458 (Port.-Timor). Nr. 36. Jad. Nordostküste von Samau: 21. IV. — Al. 240; c. 162; r. 211, mm. „Iris, Füße und Schnabel dunkel bordeauxrot.“ Nicht verschieden von zahlreichen Exemplaren aus verschiedenen Gegenden des Archipels. Diese Taube verbreitet sich von Halmahera und Celebes über die Kette der Sunda-Inseln von Kangean bis Tenimber und den Key-Inseln. Künn sandte große Serien von den östlichen Inseln der Timor-Gruppe (Roma, Moa, Letti, Wetter, Kisser, Babber, Luang) an das Tring-Museum. 95. Columba metallica metallica Temm. Columba metallica TEMMIScK, Rec. Pl. col., livr. 95, tab. 562 (1835. — Timor, coll. MÜLLER et Macktor); S. MüÜrrer, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volken- kunde, p. 209 (Wienoto); SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Columb., p. 75 (Mieomaflo). Ianthoenas metallica WAuLacz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Osttimor). Nr. 124, 125, 141. Sad. Bergrücken zwischen Lelogama und Fatu Lulu (1000 m): 19 V.; Bonleo: 9. VI. — Al. 235, 242, 250; ce. 170, 170, 175; r. 18, 20, 21 mm. „Iris: innere Zone gelb, äußere Zone gelbbraun, Füße bordeauxrot, Schnabel gelb- braun, bordeauxrot (Nr. 141), Wachshaut und Augenlider bordeauxrot.“ Die Timor-Vögel gleichen in jeder Hinsicht einer Serie von den Südwestinseln (Moa, Wetter, Dammer) im Tring-Museum. Ebensowenig vermag ich Stücke von 1) S. Mürrer (Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 159) traf diese Taube zuerst bei Pritti, Westtimor an. 33 C. E. Hellmayr Lombok und Sumbawa zu unterscheiden. Auf den Inseln Flores, Pantar und Alor ist diese Taube bisher nicht nachgewiesen, kommt dort aber sicher gleichfalls vor. ©. metallica griseigularis (WALv. & Lay.)t), welche die Philippinen, Sulu-Inseln und Nordborneo bewohnt, und C. metallica halmaheira (Bonxar.)?), die auf den Mo- lukken und Papuanischen Inseln heimisch ist, sind augenscheinlich geographische Vertreter der ©. metallica, von der sie sich lediglich durch die hellgraue, bzw. reinweiße Färbung der Kehle unterscheiden. 96. Turacoena modesta (Temm.) Columba modesta TEMmMINcK, Rec. Pl. col., livr. 95, tab. 552 (1834. — Timor, coll. MürLer et Mackror); S. MÜLLER, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volken- kunde, p. 154 (Hinterland von Kupang). Turacoena modesta WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Osttimor); HArTERT, Nov. Zool. V, p. 123 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 458 (Port.-Timor). Macropygia modesta SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Columb., p. 107 (Mieomaffo, Nasukoo, coll. S. MÜrLer; Wetter). Nr. 96. Jad. Lelogama: 14. V. — Al. 202; c. 185; r. 19 mm. Nr. 85, 91, 221. QQ2ad., Pimm. Lelogama: 13., 19. V; Nifu: 5. VI. — Al. 193, 196, 180 (Pimm.); c. 180, 185, 160 (? imm.); r. 20, 20, 19 mm. Nr. 118. Zjuv. Lelogama: 17. V. — Al. 188; c. 170; r. 21 mm. „lris: innere Zone gelb, äußere bordeauxrot, Füße und Schnabel schwarz, nackter Augenring gelb.“ Vier Exemplare aus Atapupu im Tring-Museum stimmen mit unserer Serie durchaus überein. Zwischen d$ und 92 besteht außer in der Größe nicht der ge- ringste Unterschied. Der metallische Schiller auf dem Nacken und Mantel schwankt zwischen Messinggrün und Violett. Der junge Vogel (Nr. 118) zeigt auf Oberkopf und Vorderbrust schmale, aber scharf abgesetzte, rostgelbbraune Säume und die Kehle ist viel heller, mehr weiß- lichgrau. T. modesta bewohnt Timor und Wetter. Von letztgenannter Insel liegen nur jüngere Stücke vor, deshalb kann ihre subspezifische Identität nicht als erwiesen betrachtet werden. 1) Janthoenas griseigularis WALDEN & LAvArn, Ibis (3) II, p. 104, tab. VI (1872. — Guimaras, Philippinen). 2) Janthaenas halmaheira BONAPARTE, Consp. Av. II, p. 44 (1854. — Gilolo, Ceram). Dies ist die erste Beschreibung der als C. albigularis auct. bekannten Art, Die Avifauna von Timor 39 97. Macropygia magna magna Wall. Macropygia magna WALLacz, P. Z. S. Lond., Nov. 1863, p. 497 (1864. — Osttimor; cefr. Cat. B. Brit. Mus. XXI, p. 342); SaLvanorı, Cat. B. Brit. Mus. XXI, p. 342 (Fatunaba bei Delhi, Osttimor). Nr. 82. dad. Lelogama: 12. V. — Al. 192; e. 215; r. 13 mm. Nr. 83, 107. 992 ad. Lelogama: 12., 15. V. — Al. 177, 185; c. 185, 195; r. 17 mm. „Iris besteht aus einem grauen und einem rotbraunen Ring; Füße bordeauxrot, Schnabel braun.‘ Im Tring-Museum untersuchte ich dreißig Exemplare von den Inseln Alor, Wetter, Letti, Kisser, Roma und Moa. Nach eingehender Vergleichung vermag ich keinerlei konstante Unterschiede zwischen den Stücken von verschiedenen Lokali- täten wahrzunehmen. Die Geschlechter sind bei M. m. magna sehr verschieden gefärbt. Das $ hat Vorderhals, Brust und Bauch auf röstlichrahmbraunem Grunde regelmäßig schwarz quergebändert; auch Nacken und Vorderrücken tragen breite, schwarze und röstlich- braune Binden; die schwarzen Basisteile der Scheitelfedern treten nur wenig hervor. Das $ dagegen hat viel dunklere, mehr rostrotbraune Unterseite; die Vorder- brust ist häufig kastanienbraun und zeigt nur verloschene, schwärzliche Säume oder Randflecken, ohne Spur von rahmfarbigen Querbinden, auch auf dem Bauche sind die dunklen Abzeichen viel unregelmäßiger und matter als beim $; der Oberkopf ist deutlicher schwarz gefleckt, wogegen die hellen Binden auf dem Nacken und Vorder- rücken viel schmaler und blasser rahmfarbig sind. M. m. magna bewohnt die kleinen Sunda-Inseln Alor und Timor sowie die Süd- westinseln ostwärts bis Moa. Auf der Tenimber-Gruppe lebt die nahe verwandte M. magna timorlaoensis A. B. Mevert), welche sich durch heller röstlichbraunen Oberkopf, graubraunen (statt röstlichbraunen) Rücken und viel blasser rahmfarbige Unterseite unterscheidet. Bei dieser Form zeigen die SS unterseits gleichfalls eine regelmäßige schwarze Bänderung, während die 22 auf der Brust nur verloschen schwärzlich gewölkt und gesäumt sind. Eine dritte Form dieser Gruppe ist M. magna macassariensis WAaLL.?) von Süd- celebes und den umliegenden Inseln (Djampea, Saleyer). 1) Macropygia magna timorlaoensis MEYER, Zeitschr. ges. Orn. I, p. 214 (1884. — Timorlaut). ?) Macropygia magna var. macassariensis WALLACE, Ibis (2) I, p. 389 (1865. — Macassar, S.-Celebes). 90 C. E. Hellmayr 98. Macropygia ruficeps orientalis Hart. [Columba ruficeps TEMMIScK, Rec. Pl. col., livr. 95, tab. 561 (1835. — ‚Java et Su- matra“, typus aus Java; efr. SchHLeeer, Mus. Pays-Bas, Columb., p. 110).] Macropygia ruficeps orientalis Hartert, Nov. Zool. III, p. 573 (1896. — Sumbawa) No. 84. Simm. Lelogama: 12. V. — Al. 163; ce. 186; r. 15 mm. „Iris grau, Füße bordeauxrot, Schnabel braun.“ Soweit man nach einem einzigen (unausgefärbten) Stück urteilen kann, stimmt der Timor-Vogel mit den Exemplaren aus Flores, Sumbawa und Pantar im Tring- Museum überein, hat nur noch intensiver kastanienbraune Unterseite. Ein 2 aus Pantar besitzt noch längere Flügel (166 mm), deren Länge bei den vorliegenden Bälgen von den mehr westlich gelegenen Inseln zwischen 147 und 162 mm schwankt. Wie bei einem 9 aus Süd-Flores tragen die Oberflügeldecken große, lebhaft rost- rotbraune Spitzenflecken, und der Hinterrücken ist ebenso dunkel kastanienrotbraun. M. ruficeps orientalis ist hiermit zum erstenmal für Timor nachgewiesen. Sie verbreitet sich demnach von Flores ostwärts bis Timor. STRESEMANN!) gab eine Übersicht der geographischen Formen von M. ruficeps, wo man Näheres über ihre Verbreitung findet. 99. Streptopelia ehinensis tigrina (Temm.) [Columba chinensis Scorouı, Del. Flor. et Faun. Insubr., p. 94 (1786. — ex SONNERAT, Voyage aux Indes or. et Chine II, p. 176, tab. 102: ‚La Tourterelle grise de la Chine‘“).] Columba Tigrina Temmisck in: Ksır, Les Pigeons, I, fam. sec., p. 94, tab. 43 (1810 — „dans le vaste empire de la Chine, ...... sur le continent de l’Inde et dans toutes les iles de l’Oc&anie“, der Typus im Pariser Museum stammt aus Java?).] Turtur tigrina Waruacz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor). Turtur tigrinus HARTERT, Nov. Zool. V, p. 123 (Filaran, Atapupu); SoUSsa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 458 (Port.-Timor). Streptopelia tigrina Sau.vavorı, Ann. Mus. Civ. Genova (2), IX, p. 490 (Kupang, Samau). Nr. 44, 45, 78. dad. Inneres von Samau: 23. IV.; Lelogama: 10. V. — Al. 147, 148, 153; c. 148—150; r. 16—17 mm. Nr. 46. Qad. Inneres Samau: 23. IV. — Al. 147; c. 142; r. 16 mm. 1) Nov. Zool. XX, 1913, p. 311—312. 2) Mus. d’Hist. Nat. Paris: ‚‚No. 11444. Java. M. Dumonxt, an 12. T. tigrinus (Temm.)“. Er stimmt mit den Timor-Vögeln überein, ist nur etwas kleiner (al. 142; c. 145 mm). Die Unter- schwanzdecken sind einfarbig reinweiß. Die Avifauna von Timor 91 Nr. 38. &juv. Nordostküste von Samau: 21. IV. „Iris und Füße weinrot, Schnabel schwarz.‘ Durchaus übereinstimmend mit Vögeln von den Südwestinseln (Wetter, Roma, Letti, Kisser, Moa). Diese Taube ist außerordentlich weit verbreitet. Ihr Wohngebiet erstreckt sich von Burma über die Sunda-Inseln einschließlich der Timor-Gruppe. Von der typischen 8. c. chinensis aus China unterscheidet sie sich hauptsächlich durch die weißen (statt grauen) Unterschwanzdecken. [100. Streptopelia bitorquata bitorquata (Temm.)] [Columba Bitorquata Temmisck in: Knıp, Les Pigeons, I, fam. sec., p. 86, tab. 40 (1810. — „l’Inde; coll. Mavst, Mus. Paris“, sc. Timor). Turtur bitorquata WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Osttimor). Turtur bitorguatus SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Columb., p. 121 (Timor; coll. S. MÜLLEr). In neuerer Zeit ist diese Taube in Timor nicht mehr gesammelt worden. Im British Museum befinden sich Stücke aus dem portugiesischen Teile der Insel durch R. Warracr und im Leidener Museum ein von S. MÜLLER im Juli 1829 erbeuteter, alter Vogel aus Westtimor. Der Typus der Art wurde von Maus# in Timor gesammelt und befindet sich noch heute im Pariser Museum!). S. b. bitorguata bewohnt die kleinen Sunda-Inseln von Java bis Timor. Auf den Südwestinseln kommt sie nicht mehr vor. Auf den Philippinen, den Sulu-Inseln und in Nordborneo wird sie von 8. bitorquata dussumieri (Temm.)?) vertreten.] 101. Geopelia maugeus (Temm.) Columba Maugeus TEmMmIScK in: Knıp, Les Pigeons, I, fam. sec., p. 115, tab. 52 (1811. — „lesiles de l’Australe-Asie“, coll. MauG£, Mus. Paris, der Typus istaus Timor)®): Geopelia maugei WALLAcCE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Timor, Samau; cfr. Cat. B. Brit. Mus. XXI, p. 461); SaLvaporı, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 491 (Kupang, Samau). Geopelia maugeus HARTERT, Nov. Zool. V, p. 124 (Atapupu). 1) Nr. 11 464: „Timor. Le Naturaliste, Capt. Baudin, par M. Mavc#. Type. Turtur bitor- quatus (Temm.)‘‘ — Durchaus typisch, mit schmalem, einfarbig schwarzen Halsband, das vorne von einem hellgraulichen Rande begleitet ist. 2) Columba Dussumieri TEMmMINcK, Rec. Pl. col., livr. 32, tab. 188 (1823. — Manilla). s) Zwei Exemplare, etik.: „‚Geopelia Maugei (Temm.) Type. Exp. Bauovın, par M. Mauc£, An 12. Timor. No. 11722‘, im Pariser Museum untersucht. Durchaus übereinstimmend mit unseren Vögeln aus Samau. Die ganze Gurgel und Brust bedeckt mit schmalen, aber regelmäßigen Querbinden, also ohne Rosa auf der Gurgelmitte, was sie sofort von @. striata unterscheidet. 92 C. E. Hellmayr Geopelia Maugei Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4) no. 9, p. 458 (Port.-Timor). Nr.47. gJad. Inneres Samau: 23. IV.: Al. 102; e. 115; r. 14 mm. Nr. 28, 48. @? ad. Inneres und Nordostküste von Samau: 21., 23., IV. — Al. 102, 97; c. 107; r. 131%—14 mm. „lris gelb, Füße dunkel blaurot, Schnabel schwarz.“ Durchaus übereinstimmend sind die zahlreichen Exemplare von Timor, den Südwest-, Key- und Tenimber-Inseln, welche ich im Tring-Museum untersuchen konnte. Im Westen verbreitet sie sich bis Sumbawa, während auf Lombok bereits die nahe verwandte @. striata (Liss.) auftritt. Ich habe lange erwogen, ob @. striata und G. mau- geus, die sich geographisch zu vertreten scheinen, nicht besser ternär zu benennen wären, jedoch wegen der recht auffallenden Verschiedenheit in der Färbung der Unter- seite schließlich davon abgesehen. 102. Chalcophaps chrysochlora timorensis Bonap. [Columba chrysochlora WAGLER, Syst. Av., Columba, sp. 79 (1827. — „Üeylon, Java, Sumatra et China“, errore! hab. subst. Australient).] Chalcophaps timorensis BONAPARTE, Compt. Rend. Ac. Sci. Paris 43, II, p. 948, 949 (1856. — Timor). Chalcophaps timoriensis WAaLLacz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Osttimor, Samau; cfr. Cat. B. Brit. Mus. XXI, p. 513). CO. indica (errore) SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Columb., p. 150 (Mieomaffo); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 458 (Port.-Timor). C. chrysochlora SaLvADor1, Ann. Mus. Civ. Genova (2) IX, p. 491 (Samau); HARTERT, Nov. Zool. V, p. 124 (Atapupu). Nr. 358. dad. Kuatnana: 21. VII. — Al. 157; c. 98; r. 17 mm. Nr. 347. Qad. Ofu: 4. VII. — Al. 148; c. 95; r. 15mm. « Nr. 37, 228, 273. SS imm. et juv. Nordostküste von Samau: 21. IV.; Bonleo: 7., 14. VI. „Iris dunkelbraun, Füße blaugrau (juv.), bordeauxrot (adult), Schnabel bordeauxrot, beim jungen Vogel braun.“ Das g ad. ist ein extremes Stück der Form timorensis mit ausgedehntem, weißen Schulterfleck und starker, bläulichgrauer Mischung auf dem Hinterkopf, Nacken und Vorderrücken. HarrerT!) hat ihre Kennzeichen treffllich auseinandergesetzt, so daß ich nichts hinzuzufügen habe. ©. c. timorensis verbreitet sich über Samau, Timor und die Südwestinseln (ost- wärts bis Moa und Babber). 1) Cfr. Hartert, Nov. Zool, XI, 1904, p. 183. Die Avifauna von Timor 93 103. Gallus ferrugineus (Gm.) Tetrao ferrugineus GMELIN, Syst. Nat. 1, II, p. 761 (1789. — ex Larnam: Gen. Syn. Birds 2, II, p. 766, tab. 66: „Cape of Good Hope“, deser. 2; — excel. Citat SonNE- RAT, Voy. Ind. et Chine II, p. 171, der irgendeine Wachtel-Art beschreibt). Gallus bankiva WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Osttimor); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 458 (Port.-Timor). Gallus gallus HARTERT, Nov. Zool. V, p. 124 (Atapupu). Nr. 331, 379, 380. SS ad. Ofu: 2. VI.; Amarassi: 3. VIII. — Al. 225—230; c. 340—370; r. 18—19 mm. „Iris hell rotbraun oder gelbrotbraun, Füße grau, Schnabel hellbraun, Hautlappen am Kopfe hellrot, mit bläulicher Tönung.‘“ Nr. 357, 366, 372. 29. Kuatnana: 21. VII.; Bokong-Gunsale: 26. VII; bei Kupang: 2. VIII. — Al. 190-200; ec. 135—152; r. 18 mm. „Iris gelbrotbraun, Füße bläulichgrau, Schnabel sepiabraun, Spitze heller; nackte Hautstellen des Kopfes bordeauxrot.‘“ Nr. 186. @pull. Lelogama: 28. V. — „Iris gelb, Füße grau, Schnabel braungelb.“ Ich vermag zwischen den dd ad. aus Timor und anderen vom asiatischen Kon- tinent (Burma, Hainan, Südchina) keinerlei Unterschied festzustellen. Die PP sind in der Färbung etwas variabel. Der Vogel aus Kuatnana (Nr. 357) ist auf der Unter- seite viel dunkler und weniger kastanienbraun, der Oberkopf erscheint düsterer, und die Säume der verlängerten Nackenfedern sind viel blasser gelb. [104. Excalfaetoria ehinensis lineata (Seop.)] [Tetrao chinensis Linnarus, Syst. Nat. 12, I, p. 277 (1766. — part.: ex Epwarps: Nanking, China).] Oriolus lineatus Scorouı, Del. Faun. et Flor. Insubr. II, p. 87 (1786. — loc. ign.). Im Pariser Museum befindet sich ein Paar dieser Wachtel, welches von Pr&ron und MaAuc# auf der Expedition des Kapt. Baupm im Jahre 11 der Republik auf Timor gesammelt wurde. Kat. Nr. 12 647 und 12 653. Die Stücke gehören zu der östlichen Form, welche sich von den Philippinen bis nach Australien verbreitet.] 105. Synoicus ypsilophorus raaltenii (S. Müll.) [Coturnixz ypsilophorus Bosc, Journ, d’Hist. Nat. (Paris) II, no. 20, p. 297, tab. 39 (1792. — loc. ign.).] Perdix Raaltenii S. MÜLLER, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 158 (1842. — Pritti, Timor). 94 C. E. Hellmayr Coturnix raaltenii WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 486 (Osttimor); SousA, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 458 (Port.-Timor). Synoicus raalteni HARTERT, Nov. Zool. V, p. 124 (Atapupu). Nr. 349, 362. ddad. Tai Osapi: 8. VIIL.; Gunsale: 24. VII. — Al. 95, 97; r. 1315, 14 mm. Nr. 360, 361, 367. 22 ad. Gunsale: 22. VII.; Bokong-Gunsale: 27. VII. — Al. 95, 100, 100; r. 13—15 mm. „Iris rotbraun, Füße gelb, Schnabel blaugrau.‘“ Im Tring-Museum ist eine Serie aus Atapupu im östlichen Timor. Die zahl- reichen Exemplare, die sich in derselben Sammlung von den Südwestinseln Letti, Moa, Wetter und Kisser befinden, differieren gleichfalls in keiner Weise von den Timoresen. Die JS sind auf der Unterseite ebenso dunkel rotbraun längsgefleckt, auch die Färbung und Zeichnung der Oberteile ist ganz die gleiche. S. y. raaltenii verbreitet sich also über die meisten Inseln der Timor-Gruppe, ohne lokale Abweichungen aufzuweisen. Auf Savu, Sumba und Bali (wahrscheinlich auch auf anderen der kleinen Sunda- Inseln) wird diese Wachtel jedoch durch den gut gekennzeichneten, blasseren S. ypsilo- phorus pallidior Harr.!) vertreten. Bei dieser Form sind im männlichen Geschlechte die rotbraunen Flecken der Unterseite wesentlich heller und oberseits tritt der grau- liche Farbenton viel mehr hervor, unter gleichzeitiger, starker Entwicklung schwarzer Querbinden und Flecken, welche bei $. y. raaltenii gänzlich fehlen. Die P? der zwei Rassen sind nur wenig verschieden. Die Unterschiede zwischen 8. ypsilophorus (= australis auct.) und 8. raaltenii sind so gering, daß sie besser als Subspecies eines Formenkreises betrachtet werden, umsomehr als sie sich geographisch vertreten. [106. Turnix maeculosus (Temm.)] [Hemipodius maculosus TEMMINcK, Hist. Nat. Pig. et Gall. III, p. 631 (1815. — „la Nouvelle Hollande“, coll. Kapt. Baupm, Mus. Paris; wir fixieren Timor als terra typica). Turnix maculatus Vıeiwror, Nouv. Diet. XXXV, p. 47 (1819. — basiert auf den- selben Exemplaren des Pariser Museums ex coll. Baupım)?). 1) Symoicus raalteni pallidior HArTErT, Nov. Zool. IV, p. 271 (1897. — Savu). 2) Grant (Cat. B. Brit. Mus. XXII, 1893, p. 542) stellt T. maculatus Vıeızr. als Synonym zu T. blanfordi Buyrıu, irregeführt durch die Behauptung von Davın und Ovstarer (Ois. de la Chine, p. 398), daß der Typus mit einem Exemplare aus der Gegend von Peking übereinstimme. Die Unterschiede zwischen beiden Stücken sind durchaus nicht ‚‚insignifiantes“, wie oben aus- geführt wird. Die Avifauna von Timor 95 Hemipodius rufescens Wauuacz, P. Z. S. Lond. 1863, p. 497 (1864. — Samau Island (Timor); deser. juv.). Turnix maculosus HARTERT, Nov. Zool. V, p. 124 (Atapupu). T. rufescens Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 458 (Port.-Timor). Im Tring-Museum sind mehrere Exemplare ($$ und $?) aus Atapupu, Osttimor, die von A. EvERETT im Juli 1897 gesammelt wurden. Nach sorgfältigem Vergleich einer Serie von 35 Bälgen (in Tring) aus Australien, Neuguinea (Aroa River), Flores, Savu, Timor, Wetter, Alor, Moa, Babber und Tomia (Tukang Besi Isl.) sehe ich keine Möglichkeit, mehrere geographische Formen zu sondern. Die individuelle Variation ist enorm: Exemplare mit reinweißem und solche mit tief roströtlichem Bauche kommen nebeneinander auf denselben Inseln vor und sind durch alle möglichen Übergänge miteinander verbunden. Den 3& fehlt die rostrote Nackenbinde durchaus nicht, wie Grant behauptet, sie ist nur schmaler und durch graue Federsäume mehr verdeckt. Nur bei jungen Vögeln (beiderlei Geschlechts) ist sie kaum oder gar nicht angedeutet. Der Typus von H. rufescens War. im Brit. Museum [Reg.-Nr. 73. 5. 12. 2406. Colleected by A. R. Warrace, 1859 Samao (Timor), no. 23] ist lediglich ein junger Vogel von T. maculosus, wie die flaumige Struktur der Scheitelfedern und die Zer- rissenheit derschwarzen Binden auf den Brustseiten beweisen, und stimmt mit Stücken (in entsprechendem Kleide) von anderen Fundorten (Neu-Guinea, Savu) vollständig überein. Warraczes Ausdruck „flanks with broad blackish bands‘ ist ungenau und bezieht sich auf die Brustseiten, die in der Tat breite schwarze Binden tragen. Die Bauchseiten (Flanken) sind einfarbig ockerrostgelb wie bei 7’. maculosus. Wie bei einem $ ex Atapupu (Tring-Museum) ist die Bauchmitte in großer Ausdehnung rahm- weiß, die Gurgel, Vorderbrust und Brustseiten dagegen sind intensiv ockerrostgelb ge- färbt. Als jungem Vogel fehlt dem Typus die rostfarbige Nackenbinde, der rahmfarbige Medianstreifen des Scheitels ist nur ganz verloschen angedeutet, die rostfarbigen Federsäume der Oberseite sind sehr schmal und blaß. Die Kehle ist weißlich wie beim Atapupu-Vogel. H. rufescens ist mithin ein Synonym von T. maculosus. Im Pariser Museum habe ich ferner durch Untersuchung des Typus festgestellt, daß auch H. maculosus sich unzweifelhaft auf die australische und nicht auf die indische Art bezieht!). Von den drei Exemplaren, die sich nach TEmMmINck ursprüng- lich dort befanden, ist nur mehr eines erhalten. Es steht ausgestopft in den Galerien und trägt folgende Etikette: 1) Die von Maruews (Nov. Zool. 18, p. 180) vorgeschlagene Änderung des Speciesnamens wird dadurch überflüssig. 96 C. E. Hellmayr „Turnix maculosa (Tem.), T. maculata (V.), Type. Exp. Baupm. Asie“. Auf dem Postament findet sich die Aufschrift: ‚„‚Asie australe. Corvette Le Naturaliste. Exp. du capt. Baupis, No. 134. Type de Vırıtror et de la planche 217!). Nr. 11 676. — Al. 82; rostr. 13mm. Der sorgfältige Vergleich dieses Vogels mit mehreren Exemplaren aus Timor, Little Key und Moa (7. maculosus) und drei $&$ des T. blanfordi Blyth (1 Fochow, 1 Burma, im Tring-Museum; 1& Peking, China, A. Davıp coll., im Pariser Museum) läßt nicht den geringsten Zweifel bestehen, daß es sich um die australisch- malaiische Art handelt. In der Färbung stimmt der Typus nahezu vollständig mit einem @ ex Atapupu (July 1897, Tring-Museum, no. y) überein. Beide sind ganz alte Vögel mit stark entwickeltem, tief rostroten Nackenband, das sich über die Halsseiten hinabzieht und in das hellere Ockerrostrot der Gurgel und Brust über- geht. Die Kehle ist kaum heller rostfarbig als die Gurgel. Die Brustfärbung ist beim Typus etwas ausgebleicht und erscheint darum ein wenig heller, die Bauchmitte im Tone intermediär zwischen no. x und y (ex Atapupu, Tring-Museum), nicht so weiß wie bei x, aber auch nicht so intensiv ockerrostgelb wie bei y, sondern lebhaft rahmgelb. Die Flügeldecken und Schulterfedern tragen beim Typus genau wie bei der von mir untersuchten Serie des T. maculosus außerordentlich breite, lebhaft goldig rostgelbe Säume, wogegen sie bei 7’. blanfordi sehr viel blasser rahm- gelblich erscheinen. Ferner sind die chinesischen und indischen Exemplare bedeutend größer, haben namentlich viel längere Flügel. T. maculosus (TEemM.) Typus im Pariser Museum Al. 82; r. 13 mm Vier alte Vögel aus Timor Al. 77—80; r. 12—13 mm Typus von H. rufesceus Warr., Samau Al. 78; r. 11 mm T. blanfordi Blyth g Peking, Davıp coll. Al. 96; r. 12 mm & Foochow, China Al. 90; r. 13 mm J Salwun Hill, Burma Al. 89; r. 12 mm. H. maculosus und T. maculatus VıeiwL. beziehen sich auf ein und dasselbe Exemplar, sind also absolute Synonyme. Wahrscheinlich stammt der Typus aus Timor, wo die Naturforscher der Expedition Baupın eine ganze Reihe anderer wich- tiger Entdeckungen gemacht haben.] 1) Gemeint ist die Tafel 217 im zweiten Bande von Vıeitror et Ouoarrs Galerie des Oiseaux, wo der Typus recht gut abgebildet ist. Die Avifauna von Timor 97 107. Megapodius duperryii duperryii (Less. & Garn.) Megapodius Duperryii Lesson & GARNoT, Bull. Sci. Nat. et Geol. VIII, p. 113 (1826. — „les sombres for&ts de la Nouvelle-Guinee, sur le pourtour du havre de Dorery‘“‘, sc. Dorey). Nr. 55, 57, 60. d& ad. Südwestküste von Samau: 24., 25. IV. — Al. 232—238; e. 95 bis 100; r. 24-25 mm. Nr. 56, 58, 59. 92 ad. Südwestküste von Samau: 24. IV. — Al. 228—232; c. 100—104; r. 22—23 mm. „Iris hell graubraun, Füße orangegelb, Schnabel orangegelb, nackte Haut in der Umgebung des Auges bordeauxrot.“ Ich habe diese Exemplare sorgfältig mit einer großen Reihe aus dem nord- westlichen Neuguinea (Dorey, Arfak usw.) und Papua (Britisch-Neuguinea) ver- glichen und finde sie in jeder Hinsicht, namentlich in der Nuance des Rückens, durch- aus übereinstimmend. Die Bewohner von Samau gehören somit zum typischen M. d. duperryü. Auf Timor selbst ist dieses Großfußhuhn bisher nicht angetroffen worden. Dagegen sammelte Künn eine schöne Serie auf Wetter und Roma. M. d. duperryii verbreitet sich über die Kleinen Sunda-Inseln (von Lombok ostwärts) und einen großen Teil von Neuguinea. Man vergleiche die Übersicht der geographischen Formen in Nov. Zool. VII, 1901, p. 135—138. Drei Eier, die auf Samau gesammelt wurden, sind einfarbig intensiv rahmgelb und messen: 84 x 52, 84 x 52, 86 x 54 mm. 108. Astur torquatus torquatus (Temm). Falco torquatus TEMMINcK, Rec. Pl. col., livr. 8, tab. 43 (1821. — ‚‚Nouvelle Hollande, Timor‘ usw., der Typus im Pariser Museum, den ich untersuchte, wurde von Kapt. Baupın in Timor gesammelt). Acecipiter cruentus (errore) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Timor). Astur torquatus Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 454 (Port.-Timor); HARrTERT, Nov. Zool. V, p. 121 (Atapupu). Nisus torguatus SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Astures, p. 39 (Samau, Timor). Nr. 149, 282, 313. gg ad. Bonleo: 10., 16. VI.; Niki-Niki: 27. VI. — Al. 208—215; c. 163—167; r. 16 mm. Nr. 229. @ ad. Bonleo: 7. VI. — Al. 238; c. 183; r. 18 mm. „Iris und Füße gelb, Schnabel graublau, Wachshaut gelb.“ Nr. 222. (2) juv. Nifu: 6. VI. — Al. 235; c. 190; r. 18 mm. Zoologie von Timor. I. -ı 98 C. E. Hellmayr Die alten Vögel stimmen in der Färbung und Zeichnung der Unterseite voll- ständig mit einer Serie aus Savu im Tring-Museum überein. Die dunklen Binden varlieren zwar ein wenig im Tone, sind aber stets hell röstlichbraun, werden auf dem Bauche schmäler oder verschwinden fast gänzlich, wogegen die weißen Zwischen- räume auf Gurgel und Brust scharf hervortreten. Ein Z ad. aus Alor ist absolut identisch mit denen aus Timor und Savu, dagegen zeigt ein @ ad. von derselben Insel viel mehr röstliche Brust und nähert sich der Flores-Form, die ich mit HArTERT!) A. torquatus wallacii SHARPE?) nenne. Die Vögel aus Wetter sind noch schwieriger zu placieren. Ein S ad. weicht von denen aus Timor lediglich durch etwas deutlicher gebänderte Hosen und Bauchmitte ab, ein $ ad. dagegen ist von A. t. wallacii nur an der etwas weniger rötlichen Unterseite mit breiteren, weißen Binden zu unter- scheiden. Ganz unverständlich ist aber die Tatsache, auf welche HArTERT?) schon hingewiesen hat, daß die Bewohner der östlichen Südwestinseln (Letti, Moa usw.) wiederum ganz so rötliche Unterseite besitzen wie die auf Flores, Djampea und Kalao heimische Form, die wir bis auf weiteres A. ti. wallacii nennen. Nach eingehender Prüfung der großen Serien in Tring, kann ich mich den Ausführungen HArTERTS nur völlig anschließen. Ohne eine gute Suite aus Lombok wird sich die Frage nach den geographischen Formen dieses Sperbers nicht lösen lassen. [109. Aceipiter gularis (Temm. & Schleg.)] [Astur (Nisus) gularis Temmisck & SCHLEGEL, Faun. Jap., Aves, p. 5, tab. II (1844. — Japan). Nisus virgatus (nec Temminck) WaLLacz, P. Z. S. 1863, p. 484 (Timor). Ein nahezu ausgefärbtes 9, von WALLACE gesammelt, ist bisher der einzige Nachweis dieser Art für Timor, wo sie jedenfalls nur gelegentlich auf dem Zuge im Winter vorkommt. GRANT!) hat festgestellt, daß das Exemplar nicht zu A. virgatus (Temm.), wie WALLACE annahm, sondern zu dem ursprünglich aus Japan beschriebenen A. gularis gehört.] [110. Cuneuma leucogaster (Gm.)] [Falco leucogaster GmELIN, Syst. Nat. 1, I, p. 257 (1788. — ex Latham, Gen. Syn. Birds1, I, p. 33*: „White-bellied Eagle‘; loc. ign.). Cuncuma leucogaster HArTErT, Nov. Zool. V, p. 123 (Atapupu). ) Nov. Zool. V, 1898, p. 121; l.c. X, 1903, p. 20; l.c. XI, 1904, p. 189. ; ) Astur wallacii SHARPE, Cat. B. Brit. Mus. I, p. 128, tab. V (1874. — Lombok (type).) 3») Nov. Zool. XI, p. 189—190. 4) Ibis (7) II, 1896, p. 104—107. 1 2 Die Avifauna von Timor 99 A. Everert erbeutete ein junges @ in abgeriebenem Kleide bei Atapupu im August 1897.] 111. Haliastur indus indus (Bodd.) < H. i. leucosternus (Gould.) [Falco Indus BoDDAErRT, Tabl. Pl. enl. p. 25 (1783. — ex Daubenton, Pl. enl. tab. 416: Vorderindien).] Haliastur ponticerianus (errore) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. I, p. 315). „H. indus (Bodd.) (? intermedius)‘“ HARTERT, Nov. Zool. V, p. 123 (Atapupu). Nr. 223. @ ad. Bonleo: 7. VI. — Al. 385; c. 210; r. 26 mm. Nr. 369. © juv. Tjamplong: 29. VII. — „Leis dunkelbraun, Füße gelb, Schnabel graublau, Wachshaut gelb.“ Der alte Vogel nähert sich der australischen Form H. i. leucosternus (GoULD) durch die außerordentliche Reduktion der dunklen Schaftstreifen in den weißen Partien des Gefieders.. Nur an einzelnen Nackenfedern und auf der Vorderbrust bemerkt man ganz schmale, dunkelbraune Striche. H. i. indus geht so allmählich in H. i. leucosternus über, daß sich die Abtrennung der Zwischenform H. i. intermedius Gurn.!) nicht aufrecht erhalten läßt. Man vergleiche über diese Frage Meyer and WiGLEsworRTH, Birds of Celebes, I, 1898, p. 51—57. [112. Milvus korschun affinis Gould.] [Aceipiter Korschun GmeLın, Nov. Comm. Petr. XV, p. 444 (1771. — Südrussische Steppen).] Milvus Affinis Gourv, Proc. Zool. Soc. Lond. V, 1837, p. 140 (Dez. 1838. — „in Australia“). M. affinis Warracz, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. I, p. 324); SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Milvi, p. 3 (Westtimor). Ein @ ad. wurde von WALLACE im portugiesischen Teile, ein $ ad. von S. MÜLLER [in Westtimor gesammelt, bisher die einzigen Nachweise, so viel mir bekannt ist. Über die geographischen Formen des schwarzen Milans vergleiche man die Aus- führungen bei Meyer & WıGLEsworRTH, Birds of Celebes I, p. 57—62.] [113. Baza suberistata timorlaoensis A. B. Mey.] [Lepidogenys suberistata GouLp, Syn. Birds Austr. III, tab. 46 (1838. — N.S. Wales). Y NY Baza timorlaoensis A. B. Meyer, Abh. & Ber. Zool. Mus. Dresden 1892/93, Nr. 3, p. 5 (1894. — Timorlaut). 1) Haliastur intermedius GurNEY, Ibis (n. s.) I, p. 28 (1865. — Java). 7E: 100 C. E. Hellmayr B. reinwardtii (errore) WALLack, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor, Kupang; cfr. Cat. B. Brit. Mus. I, p. 359). B. suberistata (nec GouLpD) HARTERT, Nov. Zool. V, p. 123 (Atapupu). WALLACE sammelte diese Art sowohl im Westen bei Kupang als auch im por- tugiesischen Teile von Timor. EvERFTT sandte ein einziges $ aus Atapupu ans Tring- Museum. STRESEMANN!) hat die Exemplare untersucht und festgestellt, daß sie aus- nahmslos zu B. s. timorlaoensis gehören, der einzigen Baza-Form, die auf Timor vorkommt. B. s. timorlaoensis verbreitet sich über die Inselkette von Timorlaut bis Lombok und kommt außerdem auf den Inseln Djampea, Bonerate (?) und Kalidupa vor. Man vergleiche die Ausführungen STRESEMANNS!).] 114. Falco longipennis?) hanieli n. subsp. [Falco longipennis SwAInson, Anim. in Menag., p. 341 (Jan. 1838. — Tasmania).] Hwypotriorchis frontatus (nec GouLpD) WALLAcE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Flores). Falco lunulatus (nec LATHAM) Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 454 (Port.-Timor); HARTERT, Nov. Zool. III, p. 572 (Sumbawa), 597 (Lombok); idem, 1. c. V, p. 123 (Atapupu; 1%), 462 (Pantar); Fınsch, Not. Leyd. Mus. XXII, p. 242 (Wetter; 2 22 juv.). Nr. 257, 325. S& ad. Bonleo: 11. VI; Niki-Niki: 29. VI. — Al. 220, 224; c. 115, 120; r. 13, 14 mm. Nr. 326. Q ad. Niki-Niki: 29. VI. — Al. 250; ec. 134; r. 17 mm. „Iris dunkelbraun, Füße gelb, Schnabel blaugrau, an der Spitze dunkler.‘ Ferner liegen mir aus dem Tring-Museum folgende Exemplare vor: Nr. 4 3 ad. Atapupu, Timor, Juli 1897. — Al. 224; c. 115; r. 13 mm. Nr. 5. Jim. Nord-Lombok, Juli 1896. — Al. 226; c. 123; r. 14 mm. Nr. 6. & juv. Pantar, April 1897. — Al. 225; c. 124; r. 15 mm. INT 9radl Sumbawa, April 1896. — Al. 251; c. 137; r. 17 mm. Diagnose. Ähnlich dem F. I. longipennis, aus Australien, aber sehr viel kleiner, mit bedeutend kürzeren Flügeln und kleinerem, schwächeren Schnabel. Bei alten Vögeln ist das Rotbraun des Unterkörpers lebhafter im Tone, und die schwärzlichen 1) Nov. Zool. XX, 1913, p. 306. 2) Falco lunulatus Laruam 1801 ist präokkupiert durch F. lunulatus Daupm 1800! Der nächste verfügbare Name ist F. longipennis SwAaıson, der über Falco frontatus Govr» (P. Z. S. Lond. V, 1837, publ. Dec. 1838, p. 139). — „in Nova Cambria Australi“) einige Monate Priorität besitzt. Die Avifauna von Timor 101 Abzeichen treten entschieden schärfer hervor. Jüngere Vögel sind nur an der ge- ringeren Größe zu unterscheiden. Type im Zoologischen Museum München: Nr. 11. 2564 3 ad. Bonleo, West- timor, 1100 m alt., 11. Juni 1911. €. B. Hanıer coll. Nr. 257. Hab. Diese bisher übersehene Form bewohnt die Kleinen Sunda-Inseln Lombok, Sumbawa, Flores, Pantar, Timor und Wetter. Obwohl ich Exemplare aus Wetter nicht gesehen habe, beweisen die von FınscH mitgeteilten Maße (al. 236—238 mm), daß sie zu F. I. hanieli und nicht zu F. I. longipennis gehören. Zum Vergleich seien die Flügelmaße einer Reihe australischer Bälge mitgeteilt, die sich weder nach der Größe noch nach der Färbung in Lokalformen zerlegen lassen. dd: 247, 245, 252, 240, 244, 238 mm. 99: 273, 264, 270, 264, 270, 271, 276, 275, 270, 270 mm. 115. Cerehneis cenchroides (Vig. & Horsf.) !) Falco Cenchroides Vıcors & HorsrFIELD, Trans. Linn. Soc. Lond. XV, p. 183 (1827. — Australia). Nr. 33. Q ad. Nordostküste von Samau: 21. IV. — Al. 256; ce. 170; r. 15 mm. „Iris dunkelbraun, Füße gelb, Schnabel graublau.‘ Dieser Rötelfalke kommt außerhalb Australiens nur als Zugvogel vor. Künn sandte drei Exemplare von Babber. Die Vögel stimmen mit solchen aus Australien überein. 116. Cerchneis moluccensis oceidentalis (Mey. & Wigl.) [Tinnunculus moluecensis BONAPARTE, Consp. Av. I, p. 27 (1850. — ex Homsron et Jacqumor, Voyage au Pöle Sud, Zool., Atlas, Ois., tab. I, Fig. 2: Amboine?).] Tinnunculus moluccensis occidentalis MEYER & WIGLESWoRTH, Abhandl. & Ber. Mus. Dresden VI, Nr. 2, p. 8 (1896. — Üelebes (type), Timor, Sumba, Flores); HARTERT, Nov. Zool. V, p. 123 (Atapupu, Larantuka). T. moluccensis (errore) WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 484 (Timor). Nr. 99. & ad. Lelogama: 14. V. — Al. 217; c. 151; r. 15 mm. Nr. 42, 69, 308. 22 ad. Samau (Nordostküste): 22. IV; Lelogama: 9. V; Bonleo: 21. VI. — Al. 222, 226, 229; c. 150, 153, 155; r. 15%, —16%, mm. „Lrs gelb ($), dunkelbraun (P), Füße gelb, Schnabel graublau, Wachshaut gelb.‘ Übereinstimmend mit Exemplaren aus Savu, Sumba, Lombok und Südcelebes im Tring-Museum. Vom typischen €. m. moluccensis (BP.) sofort durch die viel blassere 1) Ob die von MArHzws neuerdings abgetrennten Subspeeies sich wirklich aufrecht erhalten lassen, muß durch weitere Forschungen festgestellt werden. 2) Cfr. Voyage au Pöle Sud, Zool. III, 1853, p. 48. 102 C. E. Hellmayr Unterseite zu unterscheiden. Vgl. Meyer & WiıcLesworrtH, Birds of Celebes I, p- 78—80. 117. Ninox fusea (Vieill.) Strix fusca VreıLLot, Nouv. Diet. VII, p. 22 (1817. — „a Saint-Domingue et & Porto- Rico‘; errore! hab. subst. Timor, cfr. SHARPE, Ibis, 1875, p. 256). Strix (Athene) guteruhi S. MÜLLER, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 279 (1845. — Timor). Athene guteruhi WaLLack, P. Z. S. 1863, p. 484 (Osttimor). Ninox fusca HARTERT, Nov. Zool. V, p. 121 (Atapupu); Sousa, Bol. Soc. Geogr. (4), no. 9, p. 454 (Port.-Timor). Nr. 106. @ ad. Lelogama: 15. V. — Al. 215; c. 120; r. 18.mm. „Iris und Füße gelb, Schnabel graublau.‘“ Übereinstimmend mit drei Exemplaren aus Atapupu im Tring-Museum. Diese Art, welche bisher nur auf Timor gefunden worden ist, scheint mit der australischen N. boobook (LartH.) am nächsten verwandt zu sein und ist vielleicht nur subspezifisch verschieden. [118. Tyto alba (Scop.) subsp. [afi. T. alba delieatula (Gould.)] [Strix alba Scororı, Ann. Hist. Nat. I, p. 21 (1769. — ‚ex Foro Juli“ = Friaul, N.- Italien).] Strix javanica (errore) SousA, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 454 (Port.-Timor). „Strix flammea L. (subsp.)‘“ HArTERT, Nov. Zool. V, p. 121 (Atapupu). Der einzige vorliegende, von A. EvERETT in Atapupu geschossene Vogel läßt sich mit keiner der bekannten Formen der Schleiereule vereinigen. In der Färbung gleicht er am meisten der australischen T. alba delicatula (GovLp)!), ist aber sehr viel größer: Al. 290; ec. 125 mm. Weiteres Material aus Timor ist abzuwarten, ehe die dort heimische Schleiereule mit Sicherheit identifiziert werden kann. Man vergleiche auch HARTERT, Nov. Zool. XI, 1904, p. 192, s. n. Strix flammea javanica.] 119. Amaurornis phoenieura leueomelana (8. Müll.) [Rallus phoenicurus FORSTER, Zool. Ind. p. 19, tab. IX (1781. — „Zeylon und ganz Indien‘).] Gallinula leucomelana S. MÜLLER in: TEmMmIncK, Verhdl. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 158 (1842. — Pritti, Timor). 1) Striw delicatulus GouLp, Proc. Zool. Soc. Lond. IV, 1836, p. 140 (1837 — ‚in Nova Cambria Australi‘‘). Die Avifauna von Timor 103 Rallina phoenicura (errore) Warracz, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 23, p. 161). Erythra phoenicura Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 459 (Osttimor). Nr. 363. J ad. Bokong-Gunsale: 26. VII. — Al. 165; c. 72; tars. 49; r. 39 mm. „Iris rotbraun, Füße gelb, Schnabel grün.‘ Exemplare aus Wetter, Roma und Dammer im Tring-Museum. Diese Form unterscheidet sich von A. p. phoenicura aus Ceylon und A. p. javanica (Horsr.) aus Sumatra, Java, Borneo usw. sofort durch die schwärzlichgrauen (statt weißen) Kopf- seiten und Stirn. A. p. leucomelana verbreitet sich über die östlichen kleinen Sunda-Inseln von Sumba und Alor bis Dammer. Vgl. die Übersicht der geographischen Formen bei STRESEMANN, Nov. Zool. XX, 1913, p. 303—305. [120. Poliolimnas einerea (Vieill.) subsp.] [Porphyrio cinereus VrEıLLot, Nouv. Diet. XXVIII, p. 29 (1819. — loc. ign., der Typus stammt aus Java; cfr. PucHzran, Rev. Mag. Zool. (2) III, 1851, p. 563). Porzana quadristrigata WarLack, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 23, p. 133). Zapornia quadristrigata Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 459 (Port.-Timor). Warrack und B. DE CARVALHO sammelten diese Ralle im portugiesischen Teile der Insel. Ich konnte Timor-Stücke nicht untersuchen und bin daher nicht in der Lage anzugeben, ob sie zu P. c. cinerea oder zur australischen Form P. einerea leucophrys (GouLp)!) gehören. Das Tring-Museum besitzt ein $ ad. aus Wetter durch H. Künn.] [121. Hypotaenidia philippensis philippensis (Linn.)] [Rallus philippensis Lisnaeus, Syst. Nat. 12, I, p. 263 (1766. — ex Bkrıssox: Philip- pinen); Warracz, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 23, p- 42). Hypotaenidia philippensis Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 459 (Port.-Timor). Von WarrAcE und B. DE CARVALHoO im östlichen Timor gesammelt. Ich habe kein Exemplar von der Insel untersucht. Die Art ist im östlichen Archipel von den Philippinen bis Australien weit verbreitet. Ob die zahlreichen neuerdings von 1) Porzana leucophrys GouLnp, Proc. Zool. Soc. Lond. XV, 1847, p. 33 (April 1847. — „Port Essington and North Australia‘). 104 C. E. Hellmayr MaArHEws!) abgetrennten Formen irgendwelche Berechtigung haben, ist durch weitere Untersuchungen festzustellen.] 122. Porphyrio melanotus Temm. subsp. Porphyrio melanotus Temminck, Man. d’Ornith. II, p. 701 (Oct. 1820. — ‚Nouvelle Hollande‘‘). P. smaragdinus (nec TEmMInck) WarLacz, P. Z. S. 1863, p. 487 (Timor). P. melanotus HArTERT, Nov. Zool. XI, 1904, p. 185 (Wetter; 12). Nr. 323, 324. SQ ad. Niki-Niki: 29. VI. — Al. 240; c. 89, 90; r. 43, 44 mm. „Iris rotbraun, Füße fleischfarbig, Schnabel und Stirnplatte rot.‘ [Mus. Tring Q@ad. Wetter: 13. X. 1902. — Al. 225; c. 80; r. 44 mm.] Viel Gewicht wurde bisher auf das Vorhandensein eines lebhaft blauen Tones an der Gurgel und Vorderbrust für die Unterscheidung der verschiedenen Sultans- hühnerarten gelegt. Daher erscheint es geboten, hervorzuheben, daß von den zwei im übrigen übereinstimmenden $g aus Niki-Niki eines (Nr. 324) die Gurgel und ganze Vorderbrust lebhaft blau gefärbt zeigt, in starkem Gegensatz zu dem schwärzlichen Unterkörper, während die genannten Körperteile bei Nr. 323 ebenso wie bei dem Wetter- Vogel kaum einen schwachen bläulichen Schimmer besitzen. In der Allgemeinfärbung, namentlich den matt schwärzlichen Weichen und Hosen, gleichen die Timor-Vögel dem australischen P. melanotus, sind aber etwas kleiner. Dagegen stimmen Exem- plare von den Salomons-Inseln auch in der geringen Größe mit denen aus Timor und Wetter überein. Reicheres Material ist abzuwarten, ehe wir über die verschiedenen Rassen des P. melanotus zu einem definitiven Resultate gelangen können. Die Schluß- folgerungen von Mr. G. M. Maruzws?) kann ich aus den in der Einleitung angegebenen Gründen nicht als zuverlässig betrachten. Ich stimme Harrerr?) vollkommen bei, daß Porphyrio smaragdinus TemM.*) lediglich ein Synonym von P. indicus Horsr.’) ist und für die vorliegende Art der Timor-Gruppe nicht in Frage kommt. [123. Stiltia isabella (Vieill.)] [@Glareola isabella VıEıLLor, Analyse d’une nouv. Ornith., p. 69 (1816. — „l’Austral- asie‘‘); Meyer, Verh. Z. Bot. Ges. Wien 31, 1881, p. 769 (Kupang). G. grallaria Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 459 (Port.-Timor). ) ) 3) Nov. Zool. XI, p. 185. ) Rec. Pl. col., livr. 71, tab. 421 (1827. — ‚Java et Banda‘‘). ) Die Avifauna von Timor 105 RıiEDEL sandte ein Exemplar aus Kupang an das Dresdener Museum, B. DE CAR- vALHo erbeutete 13, 2 92 im portugiesischen Timor, die an das Museum in Lissabon gelangten. Von Herrn C. B. Hanıer nicht gesammelt. Diese Brachschwalbe ist in Australien, auf den Molukken, Sunda-Inseln und benachbarten Inselgruppen weit verbreitet.] 124. Irediparra gallinacea gallinacea (Temm.) Parra gallinacea TEemminck, Rec. Pl. col., livr. 78, tab. 464 (1828. — Menado, Celebes); Bürrikorer, Not. Leyd, Mus. XIII, p. 216 (Kupang; 1 adult). Nr. 328. Jad. Niki-Niki: 30. VI. — Al. 117; c. 38; r. 16 mm. „Iris ockergelb, Füße grün, Schnabel schwarz, Kopflappen rot.“ In Größe und Färbung mit einem g ad. aus Fogi (Westburu) übereinstimmend. Australische Vögel sind meist größer, doch finden sich auch in Australien gelegent- lich so kleine Exemplare wie die aus Timor und Buru vorliegenden. Die Neuguinea-Form I. gallinacea novae-guinae (Raus.)!) unterscheidet sich lediglich durch etwas dunkleren Rücken und kann natürlich nur subspezifisch getrennt werden. Über den Gattungsnamen /rediparra vgl. Maruews, Nov. Zool. 18, p. 7. [125. Himantopus leucocephalus leucocephalus Gould.] [Himantopus leucocephalus GouLD, P. Z. S. Lond. V, 1837, p. 26 (1837. — Australien, Java, Sumatra); S. Mürrer, Verhand. Nat. Gesch., Land- en Volkenk., p. 153 (Kupang); Warracr, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; efr. Cat. B., Brit. Mus. 24, p. 319); Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 459 (Port.-Timor); HARrTERT, Nov. Zool. V, p. 124 (Atapupu). Hypsibates leucocephalus timorensis MATHEws, Birds Austr. III, p. 150 (1913. — Osttimor). Von WALLACE und CARVALHO in Portugiesisch-Timor, von EvERETT bei Atapupu nachgewiesen. In der Kollektion Hanter nicht vertreten. H. 1. leucocephalus verbreitet sich von Australien einerseits bis Java, anderseits über Celebes bis auf die Philippinen. In Neu-Seeland wird er durch H. leucocephalus albus (ELLMAN?)) vertreten. ]?) 1) Parra novae-guinae P. Rausav, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales III, p: 298 (1878. — Gegend von Port Moresby, S. O. Neuguinea). 2) Vergl. Marnews & Irepare, Ibis (10) I, 1913, p. 255. 3) Folgende Limicolen-Arten, die im Norden der alten Welt brüten und im Winter nach Süden ziehen, wurden auf Timor erlegt: Glareola maldivarum (Forst.), Charadrius dominicus fulvus Gum., Ochthodromus geoffroyi (Wacr.) [2 Expl. bei Kupang von Tenkate erlegt; cfr. Bürrı- 106 C. E. Hellmayr [126. Herodias alba timoriensis (Less.)] [Ardea alba Lisnarus, Syst. Nat. 10, I, p. 144 (1758. — Europa).] Ardea timoriensis (ÖuvIER Ms.) Lesson, Traite d’Orn., p. 575 (1831. — Timor, coll. LESUEUR). Egretta syrmatophora, WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 26, p. 100). Von Lesveur in Timor entdeckt, später von WALLACE im portugiesischen Teile der Insel gesammelt. Ob dieser Reiher auf Timor brütet, ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt. Ebenso herrscht über die Validität der Förm H. alba timoriensis noch beträchtliche Meinungsverschiedenheit unter den Ornithologen. Meyer und Wigrks- woRTH!) haben sich eingehend mit der Frage beschäftigt und auf die Hinfälligkeit der von SHARPE namhaft gemachten Kennzeichen hingewiesen. ] [127. Notophoyx novae hollandiae (Lath.)] [Ardea novae Hollandiae LarH#am, Ind. Orn. II, p. 701 (1790. — ex PhHıruıp: Nova Hollandia); SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Ardeae, p. 28 (Timor). Herodias novae-hollandiae WarrLacz, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 26, p. 111). SCHLEGEL (]. c.) registriert 19, 2 9% von S. MÜLLERs Reise, leider ohne genaueren Fundort, die sich im Leidener Museum befinden. WarrsAcz erlegte mehrere Exem- plare im östlichen Timor. Dieser Reiher ist in der australischen Region weit verbreitet.] [128. Egretta garzetta nigripes (Temm.)] [Ardea Garzetia LinnArus, Syst. Nat. 12, I, p. 237 (1766. — ‚in Oriente‘“).] Ardea nigripes TEMMIScK, Man. d’Orn. IV, p. 376 (1840. — „l’Archipel des Indes‘“). Egretta nigrirostris, WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 26, p. 123). Ein Sad. im Hochzeitskleid wurde von WALrAcE im östlichen Timor erlest. Verbreitet sich von Java bis Australien.] KOFER, Not. Leyd. Mus. 13, p. 215], O. veredus (GouLD), Numenius phaeopus variegatus (ScoP.), Tringa glareola Linn., Tringa hypoleuca Liss., Heteractitis incanus brevipes (VıeıLLor) [Kupang (S. Mürter), Atapupu (EvErETT)], Heteropygia acuminata (Horsr.) und Gallinago megala SwınH. [= Secolopax horsfieldii;, WALLACE, p. 487, SousA, p. 459.] 1) Birds of Celebes II, p. 829—832. Die Avifauna von Timor 107 [129. Demigretta saera (Gm.)] [Ardea sacra GmELIn, Syst. Nat. 1, II, p. 640 (1789. — ex Larnam: Ötaheite). Herodias jugularis, WauLacz, P. Z. S. 1863, p. 486 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 26, p. 144). Von WAtLAcE im östlichen Timor erbeutet. SCcHÄDLER und Künn sammelten diesen weit verbreiteten Reiher auf den Inseln Kisser, Babber, Wetter, Roma und Moa.] [130. Nyeticorax caledonieus caledonieus (Gm.)] [Ardea caledonica GmeELin, Syst. Nat. 1, II, p. 626 (1789. — ex LarHam: Neukale- donien). Nyeticorax caledonicus S. MürLLer in: Temmincr, Verh. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 158 (Sümpfe bei Pritti); Harrerr, Nov. Zool. V, p. 124 (Ata- pupu). Ich untersuchte im Tring-Museum das von EvErETT im August 1897 bei Ata- pupu geschossene Exemplar. S. Mürrrr erlegte mehrere Stücke, die sich jetzt im Leidener Museum befinden, in den Sümpfen bei Pritti.] [131. Butorides striata stagnatilis (Gould.)] [Ardea striata Lissarus, Syst. Nat. 12, I, p. 238 (1766. — Surinam).] Ardetta stagnatilis Gourv, P. Z. S. Lond. XV, 1847, p. 221 (1848. — Port. Essington). Butorides javanica (nec HorsFIELD) Warracz, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor und Samau; efr. Cat. B. Brit. Mus. 26, p. 155). Butoroides (sie) javanicus SousA, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 459 (Port.-Timor). Dieser Reiher wurde von WarrAcE und B. DE CARvALHo im portugiesischen Teile der Insel, von ersterem auch auf Samau gesammelt. SHARPE!) hat festgestellt, daß die Timor-Exemplare zur australischen Form und nicht, wie man früher irrtüm- lich angenommen hatte, zu dem westlichen Vertreter B. striata javanica (HoRSF.) gehören.] [132. Ardeola ibis coromanda (Bodd.)] [Ardea Ibis Linxaeus, Syst. Nat. 10, I, p. 144 (1758. — ex Hasserquist: Ägypten).] Cancroma Coromanda BoDDAERT, Tabl. Pl. enl., p. 54 (1783. — ex DausEnton, Pl. enl. tab. 910: Coromandelküste). 1) Cat. B. Brit. Mus. 26, p. 183—185. pP 108 C. E. Hellmayr Herodias coromanda Warraczk, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; cefr. Cat. B. Brit. Mus. 26, p. 220). Bubulcus coromandus Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 459 (Port.-Timor). Die östliche Form des Kuhreihers wurde von WALLACE und CARVALHO im portu- giesischen Teil der Insel nachgewiesen.] [133. Dupetor flavicollis (Lath.) subsp.] [Ardea flavicollis Lar#am, Ind. Orn. II, p. 701 (1790. — „in India“); SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Ardeae, p. 45 (Timor; coll. S. MÜLLER). Ardea australis (Cuvier Ms.) Lesson, Traite d’Orn., p. 572 (1831. — „du voyage de P&rox“, sc. Timor). Butoroides (sic) flavicollis Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 459 (2; Port.- Timor). Exemplare dieses Reihers auf Timor befinden sich im Leidener und Lissaboner Museum. Leider konnte ich kein Stück von der Insel untersuchen und bin daher nicht imstande, anzugeben, welche Form dort heimisch ist. Nach Harrterr!) bewohnt D. f. flavicollis Indien, China, die Philippinen und die großen Sunda-Inseln, während D. f. gouldi (Boxar.) ihn auf den papuanischen Inseln, Molukken, Neuguinea und in Australien vertritt. Die Bewohner von Timor könnten also ebensowohl zu der einen als zu der anderen Subspecies gehören. Ihre genaue Identifizierung ist für die Nomenklatur der ‚Dupetor flavicollis-Formen von höchster Wichtigkeit. Denn sollten sie sich als zu D. f. gouldi gehörig erweisen, so müßte der Name australis für die australische Form in Anwendung kommen, da der von P£ron und LEsuEur ge- sammelte Typus?) jedenfalls auf Timor erbeutet worden ist. Weiteres Material ist zur Lösung der Frage erforderlich.] [134. Platalea leucorodia regia Gould.] [’Platalea Leucorodia Linnaeus, Syst. Nat. 10, I, p. 139 (1758. — Europa).] Platalea regia GouLv, Proc. Zool. Soc. Lond. V, 1837, p. 106 (1838. — N. S. Wales); Oorr, Not. Leyd. Mus. 29, 1907, p. 69 (Timor). Im Leidener Museum befindet sich laut Oorr ein alter Vogel aus Timor, ohne nähere Fundortsangabe, durch van LAnsBEReE (1881). H. Künn erlegte ein @ auf der Insel Wetter am 29. X. 1902, das im Tring-Museum aufbewahrt wird?). 1) Nov. Zool. 15, 1908, p. 353— 354. 2) Cfr. PucHeran, Rev. Mag. Zool. (2) III, 1851, p. 375, 3) HArTERT, Nov. Zool. XI, 1904, p. 188. Die Avifauna von Timor 109 Die australische Form des Löffelreihers scheint somit nur als seltener Irrgast in der Timor-Gruppe vorzukommen.] [135. Phalacrecorax melanoleucos (Vieill.)] [Hydrocorax melanoleucos V1EILLOT, Nouv. Dict. VIII, p. 88 (1817. — ‚„l’Australasie‘). Graculus melanoleucus WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 487 (Timor). Carbo dimidiatus, S. MÜLLER in: 'TEMmMINcK, Verh. Natuurl. Gesch., Land- en Volken- kunde, p. 179 (Amarassi). Im Leidener Museum sind zwei von S. MÜLLER im November 1828 erlegte alte Männchen aus Timor!). Auch Warrack beobachtete diesen Kormoran im östlichen Teile der Insel. P. melanoleucos ist in der australisch-papuanischen Region weit verbreitet.] 136. Fregata aquila (Linn.) Pelecanus Aquilus Linnarus, Syst. Nat. 10, I, p. 133 (1758. — ‚in insula Adscensionis aliisque pelagicis‘‘). Nr. 39. @ad. Nordostküste Samau: 21. IV. — Al. 520; ce. 310; r. 103 mm. „Iris dunkelbraun, Füße fleischfarbig, Schnabel hellgrau.‘ Ein altes Weibchen der bekannten großen Art. [137. Colymbus ruficollis tricolor (G. R. Gray).] [Colymbus (ruficollis) PALLASs in: Vrozgs Catal.rais., Adrumbrat. p. 6 (1764. — Holland).] Podiceps (Sylbeocyclus) tricolor G. R. Gray, Proc. Zool. Soc. Lond. 1860, p. 366 (1860. — Ternate). Podiceps tricolor WALLAcE, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 26, p. 517). Podiceps minor (errore) SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Urinatores, p. 46 (1 ? juv., Nasikoo, Timor; S. MÜLLER coll.) (?) Tachybaptes philippensis HARTERT, Nov. Zool. V, p. 124 (Atapupu). WALLACE und S. Mürrer erbeuteten Exemplare des malaiischen Zwergsteiß- fußes in Timor, welcher sich von Celebes über die Sunda-Inseln und Molukken bis Neuguinea verbreitet. HARTERT führt für Atapupu den nahe verwandten 0. ruficollis philippensis Bonn. auf. Da diese Form aber nur als Bewohner der indo-chinesischen Gebiete bekannt ist, dürfte es sich wohl um einen lapsus calami für C. r. tricolor handeln.] 1) Cfr. ScHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Pelecani, p. 16. 110 C. E. Hellmayr [138. Dendroeygna areuata (Horsf.)] [|Anas arcuata HorsrIELD, Zool. Res. in Java, tab. 65 (1824. — Java). Dendrocygna vagans WALLACE, P. Z. S. 1863, p. 457 (Ost-Timor; cefr. Cat. B. Brit. Mus. 27, p. 155). Diese Baumente wurde von WALLAcE im östlichen Timor gesammelt. Die an- deren Reisenden, welche die Insel besuchten, haben sie nicht angetroffen. D. arcuata verbreitet sich von den Philippinen über die Molukken und Sunda- Inseln bis nach Neuguinea und Australien.] [139. Anas supereiliosa &m.] [Anas superciliosa GMELIN, Syst. Nat. 1, II, p. 537 (1789. — ex LatHam: New Zealand); S. Mürrer, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 178 (Soba, Amarassi); WALLAcCE, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; cfr. Cat. B. Brit. Mus. 27, p. 208). S. MüLrer fand diese Ente häufig an den Gewässern unweit des Dorfes Soba in der Landschaft Amarassi, und WArLıcz erlegte mehrere Exemplare im Hinterland von Dilly, Port.-Timor. A. superciliosa verbreitet sich von Java bis Australien und Neuseeland. Die auf den polynesischen Inseln heimischen Vögel dürften subspezifisch zu trennen sein.] [140. Nettion gibberifrons (8. Müll.)] [Anas (Mareca) gibberifrons S. MÜLLER in: Temmisck, Verhand. Natuurl. Gesch., Land- en Volkenkunde, p. 159 (1842. — Pritti, Timor; ferner ist ein Exemplar aus Makassar, Celebes, erwähnt). Anas gibberifrons HARTERT, Nov. Zool. V, p. 124 (Atapupu); SCHLEGEL, Mus. Pays-Bas, Anseres, p. 58 (Atapupu). Anas gibbifrons (errore) WarLacz, P. Z. S. 1863, p. 487 (Osttimor; efr. Cat. B. Brit. Mus. 27, p. 256). Diese Ente wurde von S. MüÜrrer bei Pritti im westlichen Timor entdeckt. Später sammelte WALLAcE eine Serie im portugiesischen Teile der Insel. Ich unter- suchte einen von EvErert erbeuteten alten Vögel aus Atapupu sowie zwei von H. Künn auf Wetter geschossene Jg ad. im Tring-Museum. Weit verbreitet im malaiisch- australischen Archipel. Hinsichtlich der Beziehungen von N. gibberifrons zu N. casta- neum (Eyr.) vergleiche man die Ausführungen von Meyer und WIGLESworRTH in Birds of Celebes II, p. 875—878.] Die Avifauna von Timor 111 Anhang. Verzeichnis der irrtümlieh für Timor angegebenen Vogelarten. Monarcha melanopsis (VIEILL.). Monarcha carinata, Warracz, P. Z. S. 1863, p. 485. WALLACE führt diese Art in seiner Liste der Timor-Vögel ohne weiteren Kommen- tar auf. Meines Wissens ist sie mit Sicherheit nur für Australien und Neuguinea festgestellt. Das British Museum besitzt von WarraAczs Reise kein Exemplar. Wahr- scheinlich bezieht sich die Angabe auf ein falsch bestimmtes Stück von M. cinerascens cinerascens. Im Jugendkleid sind die beiden Arten gar nicht zu unterscheiden. Vergl. RoruscHitLp und HArTERT, Nov. Zool. X, 1903, p. 455. Callisitta azurea (Less.). Diese Spechtmeise wird in verschiedenen neueren Schriften (so im Cat. B. Brit. Mus. VIII, p. 357; Tierreich, Lief. 18, p. 192; Wyrsmans Genera Avium, Part 16, p- 14) auch für ‚„‚Timor“ verzeichnet. Die Angabe stützt sich auf ein im Brit. Museum befindliches Stück mit dem Fundort ‚‚Timor‘‘, das vom Leidener Museum erworben wurde. Die Art ist bisher nur auf den Gebirgen der Malakka-Halbinsel und in Java gefunden worden. Die Lokalität ‚Timor‘ ist jedenfalls unrichtig und bedarf dringend der Bestätigung. Sauromarptis tyro (G. R. Gray). Meyer, Verhdl. Zool. Bot. Ges. 31, 1881, p. 768 (Timor). Bei diesem von Rırper an das Dresdener Museum gesandten Exemplar handelt es sich zweifellos um eine Fundortsverwechslung. S. tyro ist in seinem Vorkommen auf die Aru-Inseln beschränkt. Lorius lory (Lisx.) Sousa, Bol. Soc. Geogr. Lisb. (4), no. 9, p. 454. Der von CArvALHo ans Lissaboner Museum gesandte Vogel zeigte Spuren, daß er in Gefangenschaft gelebt hatte. Er ist zweifellos lebend nach Timor gebracht worden, wie schon SousA vermutete. Die Gattung Lorius kommt nur auf den östlichen Molukken und Neuguinea (ostwärts bis zu den Salomons-Inseln) vor. 112 C. E. Hellmayr Eos histrio (P. L. S. MüÜLr.). Eos indica Sousa, l.c. p. 455. Zweifellos lebend nach Timor gebracht. Die Art lebt nur auf den Sangi- und Talaut-Inseln. Eos rieiniata (BEcHsr.). Sousa, l. c., p. 455. Auch für diese Art gilt das oben Gesagte. Sie bewohnt ausschließlich die Insel- gruppe von Halmahera. sul: u: Erklärung von Tafel 1. Dicaeum hanieli $ (von oben und unten gesehen) (6) Dicaeum hanieli 9 Planesticus fumidus schlegelii A [o) ad. 3/, n. Gr. | I 1 Ci Zoologie von Timor, Lief1. Taf. Werner u.Winter, Frankfurt M MM N — —— Mm | —— \