‚Anarts hun dot te glg ehr tahaaet AP eh nee ptenetane. un eien der. ur Ye EN IE RTEN, DIE BETEILIGUNG DEUTSCHLANDS AN DER INTERNATIONALEN MEERESFORSCHUNG 4 >— III. JAHRESBERICHT. DIE BETEILIGUNG DEUTSCHLANDS AN DER INTERNATIONALEN MEERESFORSCHUNG Il. JAHRESBERICHT. ERSTATTET VON DEM VORSITZENDEN DER WISSENSCHAFTLICHEN KOMMISSION Dr. W. HERWIG WIRKL. GEH. OBER-REGTERUNGSRAT. Reiehsforschungsdampfer „Poseidon“ BERLIN VERLAG VON OTTO SALLE 1906 u ihersit DOREEN u ra 73 PH. u anUHI2H0F23A33M VISJANDITANHTTE h Oir3R2zaÄra = YA ARTE c- 1 y7 a und 2 KR . im s ® BA i Bi u ar nr } . an r . uf ST Inhaltsverzeichnis. Seite Dr. Herwig, III. Bericht bis zum Schluss des Etatsjahres 1904 (Mit 6 Figuren) . . > ee Wie En er ER WER RR 1 Dr. Krümmel, Bericht Ener die hydrographischen Unter- Sachhun reis (MIT Raten ce gr ve ee ren ee - Al Die Terminfahrten . . . B De EEE ee Ne 11 Die Arbeiten im en N ee De LO Einige allgemeine Ergebnisse . . . : Er, u Dr. Brandt, Bericht über leeres Dieloeische Veerkunie suchungen (Mit I Karte) . 23 Die Tätigkeit der Kieler Biologen . 23 Die Beteiligung an den Fahrten De ee Fe 23 Plankton-Untersuchungen von Dr. Apstein und Dr. Rauschenplat 24 Untersuchungen von Dr. Raben über den Gehalt des Meerwassers an spurenweise vertretenen Pflanzennährstoffen . . . 29 Untersuchungen von Dr. Reibisch und Dr. Süssbach über Bodentiere 34 Vergleichende Untersuchung des Stettiner Haffes und des er (August 1904) . . . 37 Dr. Heincke, Die Arbeiten a Be on ar Sa Helgoland in der Zeit vom 1. April 1904 bis 31. März 1905. VITzAaRhnguren: 5, Tafelnzundl6SKiarten)me ee en sl HakırtensundeHangseräteg rl Fangstation des Poseidon in der Nordsee-Verteilung der Stationen nach den Jahreszeiten . . HD, RB BE Re a 5 Hydrographische Denen ae: BE TERN) 355 Methoden der Arbeit und allgemeine E TRehniene Pr 56 Die Fänge mit dem grossen Trawl. Ihre Analyse en Mn ie derselben für die Erforschung der Verbreitung und Zusammen- Setzunenderltlischschwärmerg ar nn 56 Unsere Versuche mit gemarkten Fischen . . . . .. .. 2.2... ..60 Diesältersbesiimmüungzderaischen na a... 62 Die Untersuchungen über das Vorkommen der Jungfische (Fische des ersten Lebensjahres) . . . BaEHl.c (05 Die Untersuchungen über Eier und ar en Aa Nutzfische Se LEN! Laichzeiten, Laiehplätze und Laichwanderungen . . 2. 2 2.2... 71 VI Inhaltsverzeichnis. Seite Spezielle Ergebnisse der Untersuchungen . . . 2. 22. 2 2 2 22.0. 74 Der. Kabliau ((Godusınnorrhun)) 7 or Der Schellfisch (Gadus @eglejinus) 2 re Der Wittling(Gaaus"merlangue) 22 Er Die. Seholle; (‚Zleuroneetes platessa) 2 2 Die Blunder. (Zleuroneetes‘ TLesus)) 2.2... Die Kliesche (Pleuronectes limanda) . . . . ee er. 2: Die Laichverhältnisse der Seezunge (Solea u) 2 ee Die Laichverhältnisse der Nutzfische der Ostsee . . . 59 Dr. Henking, Die Tätigkeit des Deutschen an relenet- Vera auf statistischem Gebiete bis zum 31. März 1905 (Mit 3 Tafeln, 15 Tabellen, Figuren im Text und einer Karte) . - . . 2..2...2.9 DielGewinnung-des statistischen Materials. 2. Die Feststellung der Fangorte und Fangergebnisse . . . Be Tabelle I, Anlandungen frischer Fische in Geestemünde und era LIOSgE Ser .. 1 Tabelle II, Anlandungen riechen ee G ees t emün er e f 9 0 4 7 np IE er - 5 Bremerhaven 1904. . . 106 So EV. n B = Nordenham 1904 7, Era n V, 2 n 5 Elta Ibiu'rpr a1/9/0.47 220 ee av, . n 5 Alton:aa. E. 19047 22. 7 Ze Die Häufigkeit der wichtigsten Nutzfische in den befischten Meeren . . 122 Beobachtungen über die Laichreife einiger wichtiger Nutzfische . . . . 123 Der Schollenfang im Jahre 1904 . . . . en... 1 Tabelle VII, Laichbeobachtungen auf schaampfegn er „NIE Anlandungen’vonSchollen 1903/0972 Pr EEE Ueber Messungen von Schollen . . . RE ec... Grösse und Gewicht der Schollen der Segelfscher. N 0 Grösse und Gewicht der Schollen aus den Dampferfängen. . . . . . .. 168 Zusammenstellung der Gewichtstabellen XI und XII. . . . .. 168 Verteilung der gemessenen Schollen auf die einzelnen Meoresabschuikte te) Gebiet VII. Westlich der Elbe, von der Küste bis zur Doggerbank, meist ausserhalb Weser-Feuerschiff bis Norderney. . . . 172 Gebiet VIa. Von der Elbmündung bis Helgoland und en derzinsee er 2 5 174 Gebiet VI. Küstengebiet von ae Bibatadung bis zur Tülandhank 177 Gebiet V. Südliche und nördliche Schliekbank bis zur kleinen Fischerbank und Jütlandbank . . . . 179 Der Schollenbestand der Grossen Fischerbank ne nördlichen Nor aueh (Gebiet II/IV und des Skagerraks, Gebiet VIII). . . . . . 183 Das Kattegatt . . . El N ie De an an, EN Jahreskurven der gemessenen Sohallen RE niit: Häufigkeit der einzelnen Grössen der gemessenen Bonallen ee 1: Schluss. 2. 8 Ti al 6 meter se er FE te er von Deutschland übernommene Teil der internationalen Meeres- forschung ist in dem abgelaufenen Jahre 1904 mit Erfolg erledigt worden. Die nachstehenden Berichte der Mitglieder der Wissenschaft- lichen Kommission geben hierfür den Beweis. Die Arbeit war eine ruhig fortschreitende und bewegte sich in den alten sicheren Bahnen, nicht nur bei uns, sondern auch bei der gesamten übrigen internationalen Meeres- forschung. Es wurde daher seit der Tagung in Hamburg auch keine weitere Versammlung des Zentralausschusses nötig. Natürlich soll mit dieser Charakterisierung der Arbeit nicht gesagt sein, daß an den anfänglichen Zielen und Methoden der internationalen Arbeit nichts mehr zu bessern sei. Vielmehr ist mit dem Fortschritt der Arbeiten auch die Erkenntnis dessen gewachsen, was gebessert werden muß und kann. Wir sind daher nicht mehr zweifelhaft, daß nach und nach die augenblicklich besten Wege gemeinsamer Tätigkeit herausgefunden sein werden. Mit besonderer Genugtuung dürfen wir berichten, daß die bei der internationalen Vereinbarung deutscherseits übernommenen Verpflichtungen mit größter Gewissenhaftigkeit erfüllt sind. Es ist das nur möglich gewesen, weil uns ein so ausgezeichnetes Schiff, wie der Reichsforschungsdampfer „Poseidon“ zur Verfügung steht. Durch kleine Ergänzungen ist der Dampfer immer zweckmäßiger für alle Spezialzwecke ausgestaltet,*) so daß aller Grund vorhanden ist, der Staats- regierung dankbar zu sein, daß im Interesse der praktischen Seefischerei und der wissenschaftlichen Meeresforschung ein so vorzügliches Instrument geschaffen wurde. Eine Verbesserung des „Poseidon“ in der Berichtsperiode war die Anbringung von Schlingerkielen. Die Frage, ob diese Einrichtung vorteil- haft sei, wurde von uns vom Beginn des Dampferbaues an ventiliert. Während wir sie von Anfang an befürworteten, sprachen sich damals die leitenden Schiffsbauingenieure gegen deren Zweckmäßigkeit aus. Auch aus *) Wir wüfsten als notwendige Verbesserung augenblicklich eigentlich nur noch die Einrichtung besserer Wasserdurehspülung der Bünn zu erwähnen. Das Problem wird nicht so leicht lösbar sein, als es auf den ersten Bliek scheint. Internat. Meeresforschung IIT. 1 Der „Poseidon‘. Anbringung von Schlinger- kielen. Deutsche Wissenschaftll Kommission f d. Intern. Meeresforschung. Schlingerkiel, 14 m lang. 1. — Seitenansicht des „Poseidon“. Fig. den Kreisen der praktischen Fischerei wurden Bedenken dahin laut, daß die Kimmkiele den Fischereibetrieb hindern oder wenigstens die Geräte sehr gefährden könnten. So unterblieb zunächst die Ausführung. Wir verfolgten die Frage als eine in ihren Grün- den des Für und Wider zweifelhafte, mit un- unterbrochener Aufmerksamkeit. Auch in den Kreisen der Techniker und der Dampfer- fischer machte sich ein bemerkenswerter Umschwung geltend. AufdenFischdampfern wurden sie in den letzten Jahren so viel- fach eingeführt, daß sie jetzt als allgemein gebräuchlich bezeichnet werden können. Die mündlichen Erkundigungen, welche wir bei Dr. Hjort über den Nutzen der Schlingerkiele am norwegischen Forschungs- dampfer „Michael Sars“ einzogen, lauteten durchaus günstig; auch die ameri- kanischen Forschungsdampfer „Albatroß“ und „Fish Hawk“ sind mit solchen aus- gerüstet. Unter diesen Umständen erhielten wir, nachdem von uns die durch die Praxis ermittelte zweckmäßigste Form festgestellt war, die Genehmigung des Herrn Staats- sekretärs des Innern, die Schlingerkiele unserem Antrag gemäß anbringen zu lassen. Die Schiffswerft von Joh. ©. Tecklenborg A.-G. in Bremerhaven wurde mit der Aus- führungbeauftragt. Die Schlingerkiele liegen in einer Länge von 14 Meter jederseits etwa in Schiffsmitte, wie Fig. 1 zeigt, und zwar an der Kımm, d. h. der Stelle des Schiffsrumpfes, wo die Seitenwand zur Bodenwand umbiegt (Fig. 2). Sie be- stehen aus einem direkt an die Kimm- beplattung genieteten T-Stahl von 160 X SOX 13 mm Abmessung und einer mit diesem T-Stahl verbundenen Bulbschiene von 180 X 10 mm Abmessung (Fig. 3). Letztere besitzt außer der abgerundeten Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Hauptbericht. 3 Außenkante noch abgeschrägte Ecken (Fig. 1), damit ein Festhaken der Netze verhindert wird. Die Urteile über die Wirkung der Schlingerkiele lauten bis jetzt Schlinger- Be- obachtungen. Vz Fer SEN | Fig. 2. — Durchschnitt durch „Poseidon“. 10798 durchaus günstig. Ihr Einfluß zeigt sich am deutlichsten bei ruhiger See. In stürmischem Wetter hat „Poseidon“ sich immer als vorzügliches See- schiff bewährt, aber bei schwachem Winde mit Dünung im Wasser kam er stärker —; in Schwankungen als erwünscht war. Diese Schlingerbewegungen bei stillem Wetter sind unzweifelhaft durch die Kimmkiele wesentlich gemildert und da- = eo mit die Möglichkeit, auch feinere wissen- schaftliche Arbeiten an Bord auszuführen, Sehlingerkiel. wiederum verbessert. Eine Vorstellung von der Wir- = kung der Kimmkiele mögen die neben- m Fig. 3. — Schnitt durch den Schlinger- kiel und dessen Träger. IA: stehenden graphischen Darstellungen ge- ben. In Fig. 4 sind die Schwankungen des „Poseidon“ vor ihrer Anbringung wäh- rend eines Zeitraumes von etwa 15 Minuten zur Darstellung gebracht. Wir haben aus den von Kapitän Heinen und Steuermann Reuter mehrfach 1* 4 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. St.-Bord B -Bord St.-Bord B.-Bord Klinometer-Beobachlungen. Fig. 4: 18. Februar 1905. Nordsee. Wind: SW. z. W.5; Seegang: 3—4: Kurs: S.z. W. VolleFahrt von 119 bis 112, Ilm ANMNAuN In ll dh 11 ulllnul, AMNIA. I IINull TRRRFLTTLINNNNLLNUFNMIINNN ULLI LU DAN b S Fig. 5: m 12. Mai 1905. ® 2) Nordsee. —— Station 4—5. — Wind:NW. 5; Seegang: 4, direkt d. von der Seite: Kurs: NO. z. O. —— 0—10! 4 Max ( — ; /ıha e —— während des | er das = Kurrens | ee —— | zurSeetreibt >= 2 Windstärke 4. == Zu Fig. 5. == & = £ = —_2 “A so” 720° I ng" 10° 20° 30° 30° 20° 10° 10° 20° ao" J Gradlinien (10%—-80°) der Seiten- \ ausschläge des „Poseidon“. Die Tätiekeit im Etatsjahre 1904. Hauptbericht. 5 angestellten Klinometer-Beobachtungen ein Beispiel ausgewählt, welches mit dem nachfolgend Besprochenen unter den bisher angestellten Beobachtungen die meiste Aehnlichkeit hat. Fig. 4 ergab sich aus Aufzeichnungen am 18. Februar 1905. Der Wind war SW.z.W. in Stärke 5, der Kurs S.z. W. volle Fahrt, Seegang 3-4. Die stärksten Ausschläge des Schiffes erreichten 26°. Wie die Kurven zeigen, hat ein ziemlich regelmäßiges Schwanken des Schiffes stattgefunden, in dem nur gegen Schluß der Beobachtung bei a eine kurze Unterbrechung eintrat, Nach Anbringung der Kimmkiele ist von Dr. Apstein eine Kurve einer viertelstündigen Beobachtung vom 12. Mai 1905 gezeichnet (Fig. 5), als der Wind NW. in Stärke 5, der Kurs NO.z. ©. und der Seegang 4 war. Der Seegang kam also direkt von der Seite. Der größte Ausschlag betrug TRNNER = min PISEIDON. an > Tapin, ans us Schuppen. Wohnung des Verwalters. Fig. 6 hierbei 24° nach Steuerbord, die Schwankungen waren also nicht sehr er- heblich. Namentlich aber fällt auf, daß eine Reihe fast völliger Ruhe- perioden vorhanden sind, an 7 Stellen (a—g), an deren Zustandekommen die Kimmkiele jedenfalls erheblichen Anteil haben dürften. — Eine derartige Neigung des Schiffes, die Schlingerbewegungen einzustellen (a—g), wie sie sich in Fig. 5 ausspricht,“ ist vor Anbringung der Kimmkiele nicht in der Weise festzustellen gewesen. Die Schiffskammer des „Poseidon“ im Hafen von Geestemünde ist in dem abgelaufenen Jahre vollendet (Fig. 6). Sie hat sich als außer- ordentlich nützlich erwiesen. In ihr werden nicht nur alle Reservestücke der Maschine resp. des Dampfers aufbewahrt, sondern auch sämtliche Fang- geräte und sonstigen Expeditionsgegenstände, welche z. Z. auf dem Schiff Die Schiffs- kammer des „Poseidon‘*‘, Vertrauens- männer. Zoll- vereidigung des Kapitäns. Uniformierung der Besatzung des „Poseidon‘‘. Die Termin- fahrten. 6 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern, Meeresforschung. nicht gebraucht werden. Ein Teil der Schiffskammer dient ferner als Flick- raum für die Netze. Von wie großem Nutzen eine solche Arbeitsstätte und ein trockener und luftiger Raum für alle Geräte und namentlich die leicht verderblichen Netze ist, ist durch die Erfahrung der Fischdampfer- reedereien zur Genüge festgestellt. Der Deutsche Seefischereiverein hat den Mangel eines solchen Gebäudes in früheren Jahren oft genug zu seinem Schaden erfahren, wenn es sich um die sachgemäße Aufbewahrung der von den einzelnen Expeditionen zurückbleibenden Inventarstücke handelte. Hinter der Schiffskammer ist noch ein umfriedigter Hofraum vor- handen mit Trockengerüsten für verschiedene Fanggeräte. Die Wohnung des Materialienverwalters grenzt unmittelbar an die Schiffskammer. Die örtlichen Verhältnisse am Geestemünder Fischereihafen machten das Vorhandensein einer solchen Dienstwohnung erforderlich. Außer den Lagerräumen enthält die Schiffskammer einen Raum zur Ausführung schriftlicher Arbeiten, sowie einen zweiten, welcher zu wissenschaftlichen Untersuchungen benutzt werden kann. Hierzu hat er bereits mit Erfolg gedient, ebenso wie der große Flickraum zur Abhaltung von Vorträgen in dem vom Deutschen Seefischerei-Verein veranstalteten Kursus zur Belehrung der Seefischer. Als unser Vertrauensmann in allen örtlichen Angelegenheiten des „Poseidon* war auch im abgelaufenen Jahre Hafenmeister Duge tätig. Neben Geestemünde ist ferner Kiel für den „Poseidon“ besonders wichtig, da hier die regelmäßige Ausrüstung für die Terminfahrten stattzufinden pflegt. Es hat daher im Einverständnis mit seiner vorgesetzten Behörde Hafenpolizei-Inspektor Willert daselbst als unser Vertrauensmann gewirkt und hat jederzeit bereitwilligst alle erforderliche Hilfe geleistet. Bei den ersten Fahrten des „Poseidon“ ergaben sich mehrfach Weitläufigkeiten in der Zollabfertigung des Schiffes. Sie sind völlig da- durch beseitigt, daß der Kapitän Heinen seitens des Provinzial-Steuer- Direktors von Hannover auf das Zollinteresse vereidigt wurde. Als eine nicht unwesentliche Neuerung verdient ferner hervorgehoben zu werden, daß seitens des Reichsamts des Innern eine besondere Uniform für die Offiziere und die Mannschaft des „Poseidon“ festgesetzt wurde, deren Vorschriften von Sr. Majestät dem Kaiser genehmigt sind. Auch die an Bord entsandten Gelehrten sind berechtigt, dort eine für sie entworfene Mütze zu tragen. Die Terminfahrten des „Poseidon“ sind zu den festgesetzten Zeiten (Februar, Mai, August, November) und auf den bestimmten Routen durch die Nordsee und Ostsee regelmäßig ausgeführt. Bis zum Schluß des Etats- jahres 1904 hatte „Poseidon“ im ganzen 23 Terminfahrten vollendet, nämlich 11 in der Ostsee, 12 in der Nordsee. Es kommen hinzu die Fahrten, Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Hauptbericht. A welche für die Königliche Biologische Anstalt auf Helgoland und für den Deutschen Seefischerei-Verein ausgeführt wurden. Die letzteren haben sich auf spezielle Angelegenheiten der deutschen Fischerei bezogen (Auftreten der Heringe und Sprotten im Winter vor der deutschen Küste), stehen also mit der internationalen Meeresforschung nur indirekt in Zusammenhang. Bei allen diesen Fahrten hat sich immer wieder von neuem gezeigt, von wie unschätzbarem Nutzen in allen Fragen der Seefischerei das Vor- handensein eines solchen Spezialschiffes ist. Meldungen, als Gäste auf den Fahrten zugelassen zu werden, sind von Angehörigen deutscher wissenschaftlicher Institute und der Kaiserlichen Marine häufiger an uns gelangt und stets bereitwilligst gewährt, soweit Platz und Aufgaben des Schiffes dieses zuließen. Die auf den Fahrten des „Poseidon“ angestellten Beobachtungen werden in den Laboratorien an Land weiter verarbeitet und haben zu einer Reihe von Veröffentlichungen geführt, welche im Anhang auf- geführt sind. Wir haben uns indessen nicht darauf beschränkt, nur die Fahrten des „Poseidon“ für die internationale Meeresforschung dienstbar zu machen, sondern haben auch in Küstennähe und am Land wichtige ergänzende Untersuchungen vorgenommen. In Verbindung mit den dänischen und schwedischen Gelehrten hat z. B. Professor Brandt als Mitglied der Kom- mission © im Einverständnis mit dem unterzeichneten Präsidenten durch Dr. Krüger und später durch Privatdozent Dr. Reibisch in Kiel an der Ostseeküste darüber Untersuchungen anstellen lassen, wie weit nach Osten die Jugendstadien der Schollen an der deutschen Ostseeküste aufgetreten sind. Die Königliche Biologische Anstalt auf Helgoland hat teils mit ihrer Motorbarkasse teils mit gecharterten Segelfahrzeugen eine größere Anzahl von Untersuchungsfahrten im Interesse der internationalen Meeresforschung in der offenen See und an den Küsten der südöstlichen Nordsee und der westlichen Ostsee ausgeführt, namentlich um Aufklärung über die Ver- breitung der ersten Jugendstadien der Nutzfische zu erhalten. Ferner hat der Deutsche Seefischerei-Verein durch das Mitglied der Kommission C Prof. Henking für diese Kommission eine Erhebung über die im Gebiete der Östseeflüsse von Deutschland aus vorgenommenen Aussetzungen von Lachs und Meerforellen veranstaltet. Unter freundlicher Unterstützung des Deutschen Fischereivereins und der sämtlichen Provinzialvereine des östlichen Deutschlands wurde dadurch eine zahlenmäßige Uebersicht beschafft, was auf diesem Gebiete in Deutschland geschehen ist. Das Material ist an den Geschäftsführer der Kommission © gesandt, der es mit dem Material aus den übrigen Grenzländern der Ostsee zu einer Druckschrift vereinigt hat. Außerdem ist im Auftrage des Deutschen Seefischerei-Vereins von Prof. Henking und Dr. Fischer eine Uebersicht über die deutsche Östsee- Sonstige Fahrten. Zulassung von Gästen zu den „Poseidon‘‘- Fahrten. Unter- suchungen im Küstengebiet und an Land. Uebersicht über die Fischerei in der Ostsee. Statistische Ermittelungen Die deutsche Wissenschaft= liche Kommission. Die Arbeits=- stätten und Assistenten. fo) Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. fischerei verfaßt worden, nachdem vorher nach gleichen Gesichtspunkten seitens der Kommission © über die dänische und schwedische Ostseefischerei Druckwerke herausgegeben waren. Es stehen für die Ostsee jetzt noch gleiche Uebersichten von Rußland und Finnland aus, In den Laboratorien zu Kiel und Helgoland ist in der gleichen Weise weiter gearbeitet wie bisher. Arbeiten größeren Umfanges sind neu im Laboratorium des Deutschen Seefischerei-Vereins aufgenommen. Der Zentral- Ausschuß der internationalen Meeresforschung hatte nämlich in Hamburg eine Resolution gefaßt, daß über die Verwertung der angelandeten Fische und namentlich von Schollen genaue statistische Erhebungen an den Fisch- märkten vorgenommen werden möchten. Im Auftrage des Deutschen See- fischerei-Vereins hat darauf Professor Henking die Ausführung von Fisch- messungen ins Werk gesetzt. Dank der Unterstützung durch die Herren Fischerei-Inspektor Lübbert in Hamburg, Königl. Oberfischmeister Decker und Fischmeister Edden in Altona, sowie Hafenmeister Duge in Geeste- münde und Stadtdirektor Hagemann in Bremerhaven konnten wir zahl- reiche Fischmessungen an den dortigen Fischmärkten ausführen lassen. Die Messungen währten das ganze Etatsjahr hindurch. Im Verein mit den statistischen Anlandungsziffern, welche wir jetzt von allen deutschen Hochsee- fischerfahrzeugen erhalten, ist damit beim Deutschen Seefischerei - Verein ein sehr wertvolles Material zusammengekommen, welches den rein wissenschaftlichen Meeresforschungen die erwünschte praktische Ab- rundung gibt. Die Wissenschaftliche Kommission besteht unverändert aus dem Wirkl. Geh. Ober-Regierungsrat Dr. Herwig als Vorsitzendem, sowie aus den Mit- gliedern Prof. Dr. Brandt, Heincke, Henking, Krümmel. Die Mitglieder der Kommission standen im lebhaften geistigen Austausch und benutzten verschiedene Gelegenheiten, ihn im persönlichen Verkehr nutzbar zu machen. Es brauchte deshalb nur eine förmliche Sitzung der Kommission am 6. No- vember 1904 abgehalten zu werden, die in Hamburg stattfand. Die Arbeitsstätten blieben die gleichen wie früher, nämlich l. das im Jahre 1902 begründete Laboratorium der Königl. Preuß. Kommission zur wissenschaftlichen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel, a) Hydrographische Abteilung: Dr. Ruppin, Dr. Kemnitz, b) Biologische Abteilung: Privatdozent Dr. Apstein (Leiter der Terminfahrten), Privatdozent Dr. Reibisch, Dr. Raben, Dr. Süßbach, Dr. Rauschenplat, 2. Königl. biologische Anstalt auf Helgoland: Oberlehrer Dr. Strodt- mann. Dr. Bolau, Dr. Immermann, 3. Deutscher Seefischerei-Verein, Geschäftsstelle Hannover: Dr. Fischer, Dr. Freiherr von Reitzenstein. Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904 Hauptbericht. 9 Die hydrographischen Assistenten der bei der internationalen Meeres- forschung, beteiligten Länder haben sich auf Einladung des Zentral-Bureaus in den Tagen vom 18.—23. Juli 1904 im Kopenhagen versammelt, darunter auch die unsrigen, um hier über die bisher benutzten Methoden und die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen ihre Erfahrungen auszu- tauschen. Die Verwaltung des deutschen Teiles der internationalen Meeres- forschung ist wie früher von dem unterzeichneten Präsident Dr. Herwig geführt worden, der hierbei von dem Prof. Henking unterstützt wurde. Namentlich gilt dieses für die Verwaltung des Forschungsdampfers „Posei- don“, welche Präsident Herwig als Vertreter des Reichs wahrzunehmen hat. Besonders umfangreich waren wieder die Kassengeschäfte, da die ge- samten Zahlungen für die Besatzung des „Poseidon“, für dessen Unterhalt und Fahrten, sowie die Beschaffungen für Schiff und Schiffskammer an Materialien, wissenschaftlichen und praktischen Geräten, ferner die Remune- rierung eines Teiles der Gelehrten, sowie die Kosten für deren Beteiligung an den Fahrten von der Kasse des Deutschen Seefischerei-Vereins vor- schüssig zu leisten sind. Außerdem wird durch das Bureau die Verteilung sämtlicher von der deutschen Wissenschaftlichen Kommission herausgegebenen Schriften besorgt. Der Schriftwechsel mit den Behörden und den beteiligten Kreisen des Inlandes und des Auslandes war ein sehr umfangreicher. Die Zahl der Journalnummern (für das Etatsjahr 1904,05: 716 Stück) gibt hier- für keinen völlig genauen Nachweis, da die Natur der Sache erfordert, daß manche Korrespondenz privatim geführt werden mußte, während anderes in- folge der Verbindung mit den Angelegenheiten des Deutschen Seefischerei- Vereins in dessen Journal aufgenommen wird. Die Journalnummern sind ferner daran zu bewerten, daß z. B. die Versendung jeder Schrift der deutschen Wissenschaftlichen Kommission im Mittel an 80 Adressen erfolgt, dabei aber nur unter einer Journalnummer die Buchung erfolgt. Verzeichnis der veröffentlichten Schriften: A. Kiel. Hydrographische Abteilung: No.1. E.Ruppin, Beitrag zur Bestimmung der im Meerwasser ge- lösten Gase. 1903. No. 2. Ders., Zweiter Beitrag zur Bestimmung und Verwertung des Gasgehaltes des Meerwassers. 1904. No.3. O. Krümmel u. E. Ruppin, Über die innere Reibung des Seewassers. 1905. Biologische Abteilung: No. 1. E. Raben, Ueber quantitative Bestimmung von Stickstoffver- bindungen im Meerwasser nebst Anhang über Kieselsäure. 1904. No. 2. C. Apstein, Die Schätzungsmethode in der Planktonforschung. 1904. Die Verwaltung. 10 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. No.3. J. Reibisch, Faunistisch - biologische Untersuchungen über Amphipoden der Nordsee. I. 1904. No. 4. E. Raben, Weitere Mitteilungen über quantitative Bestim- mungen von Stickstoffverbindungen und von gelöster Kiesel- säure im Meerwasser. 1905. No.5. C. Apstein, Plankton in Nord- und Ostsee auf den deutschen Terminfahrten. I. 1905. Dr. Krüger, Bericht über die Untersuchung zur Fest- stellung des Vorkommens junger Schollen an der deutschen Ostseeküste (Mitteilungen des Deutschen Seefischerei-Vereins. 190422330582). B. Helgoland. No. 1. E. Ehrenbaum u. S. Strodtmann, Eier und Jugendformen der Ostseefische. I. 1904. No. 2. F. Heincke u. H. Bolau, Die in Deutschland gebräuchlichen Marken zum Zeichnen von Schollen. 1905. No. 3. H. Bolau, Die deutschen Versuche mit gezeichneten Schollen. 1909. 6. Hannover. H. Henking u. E. Fischer, Uebersicht über die Seefischerei Deutschlands m den Gewässern der Ostsee. 1905. I. Abteilung: Kiel. le Bericht über die hydrographischen Untersuchungen Prof. Dr. ©. Krümmel (Kiel). (Mit einer Karte.) as abgelaufene Geschäftsjahr zeigt noch mehr als das vorangegangene einen planmäßigen und erfreulichen Fortschritt in den hydrographi- schen Arbeiten an Bord wie an Land. Erst gegen Ende machte sich der für den 1. April 1905 notwendig gewordene Umzug des Labora- toriums störend fühlbar. 1. Die Terminfahrten. Die vorgeschriebenen Fahrten auf dem Reichsforschungsdampfer „Poseidon“ verliefen mit etwas günstigeren Ergebnissen als im Vorjahre. Die Arbeiten an Bord wurden von den Herren Dr. Ruppin und Dr. Kemnitz ausgeführt. Wissenschaftlicher Leiter der Terminfahrten war wiederum Herr Dr. Apstein; nur während der Nordseefahrt im November 1904 ver- trat ihn Herr Dr. Reibisch, während der ÖOstseefahrt im Februar 1905 Herr Dr. Ruppin. Die erste Fahrt wurde am 28. April 1904 von Kiel aus angetreten und war zunächst in die Nordsee gerichtet. Vom 30. April bis 7. Mai wurden die Arbeiten in rascher Folge auf allen 15 Stationen ohne wesent- liche Störung durchgeführt und Kiel am 8. Mai wieder erreicht. Am folgenden Tage wurde die Fahrt in die Ostsee fortgesetzt und auch hier sämtliche deutschen Stationen bis zum 17. Mai erledigt; nur die sonst auch von uns mit bearbeitete schwedische Station S, in der Tiefe östlich von Bornholm mußte wegen stürmischen Wetters ausfallen. 12 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung Die zweite Terminfahrt begann wiederum mit der Untersuchung der Nordsee. Vom 2. August an wurden bei gutem Wetter die Stationen I bis 8 erledigt, jedoch gestatteten die anhaltenden stürmischen Nordwest- winde leider keine weiteren wissenschaftlichen Arbeiten mehr. Am 10. August trat der Dampfer die Fahrt in die Ostsee an, an der sich Herr Professor Brandt beteiligte. Es gelang, die ersten fünt Stationen gut auszuführen; von den vier Stationen des wichtigen Schnittes Trelleborg—Arkona aber waren erst die beiden nördlichen (6 und 7) erledigt, als ein heftiger West- sturm einsetzte. Der Dampfer mußte unter Rügen in der Tromper Wiek Schutz suchen, bearbeitete dann aber vom 14. August ab von Süden nach Norden hinauf die vollständige Reihe der Stationen auf dem genannten Schnitt (9, 8, 7, 6), die beiden nördlichen noch einmal wiederholend, suchte dann Station 10 und die schwedische Station S, auf und konnte, vom Wetter begünstigt, auch die Stationen 11 bis 13 gut erledigen. Nach kurzem Auf- enthalt in Neufahrwasser ging „Poseidon“ am 20. August nach Swinemünde und ins Pommersche Haff, woselbst Herr Professor Brandt einige Aufgaben von biologischer Bedeutung zu lösen hatte, und traf am 21. abends wieder in Kiel ein. Für den Herbst wurde die Reihenfolge der Fahrten dahin abgeändert, daß die Untersuchung der Ostsee voranging. Es geschah dies, weil, wie die Erfahrung gezeigt hatte, sich die Witterungsverhältnisse m der Nordsee in den meisten Terminmonaten besonders ungünstig gestaltet hatten, sodaß während der bis dahin ausgeführten zehn Fahrten nur die eine Station 1 regelmäßig und Station 3 neunmal, dagegen die Stationen 2, 4, 5, 6 nur achtmal, die Stationen 7, 8, 14, 15 nur siebenmal, die Stationen 9, 11, 12, 13 nur sechsmal und Station 10 nur fünfmal bearbeitet werden konnte (vgl. die Lage der Stationen auf der Karte zu S. 28 des ersten Berichts). Die Ostsee dagegen hatte sich viel günstiger erwiesen; hier sind auch bei schlechtem Wetter gute Häfen oder geschützte Ankerplätze in der Nähe der Stationen erreichbar, und man kann hoffen, etwa aut der Reise nach Osten ausgefallene Stationen leicht auf der Heimreise nachzuholen. Hier- nach ergab sich für die Ostseefahrten ein sehr regelmäßiger Betrieb; nahm man diese Fahrt vorweg, so hatte man für die zeitliche Ausdehnung der stets schwierigeren Nordseefahrten freiere Disposition. Hierbei war nur zu beachten, daß etatmäßig im Jahr für alle Terminfahrten nur 100 Fahrtage, also durchschnittlich für eine Terminfahrt durch beide Meere 25 Tage, zur Verfügung stehen. Seit November 1904 wurden die Fahrtleiter angewiesan, während der Nordseefahrten bei anhaltend ungünstiger Witterung in Helgo- land, Ekersund oder Mandal Aufenthalt zu nehmen und durch entsprechende Vorstöße in die offene Nordsee die 15 Stationen vollständig, wenn auch nicht in der normalen Reihenfolge, zu bearbeiten. Bedingung war allein, daß die Gesamtzahl der Terminfahrttage im Jahr 100 nicht überschritt. Die Tätigkeit im Etatsjahr 1904. Abt. I: Kiel. 13 Uebrigens ist der Kohlenverbrauch des „Poseidon“ beim Liegen in den Wartehäfen sehr gering und kann nur im Winter, wo die Wohnräume ge- heizt werden, auf 2 Tonnen im Tage steigen. Die Fahrt in die Ostsee wurde am 31. Oktober angetreten und bis zum 10. November erfolgreich erledigt, trotzdem wegen stürmischer Witte- rung auf der Ausreise am 3. und auf der Heimreise am 6. und 8. November Landschutz aufgesucht wurde. Am 9. November stieg die Windstärke auf 10 der Beaufortskala; der Dampfer ankerte damals in Lee von Bornholm inmitten einer ganzen Flotte von kleinen und großen Seeschiffen. Die Nordseefahrt begann am 11. November und war zunächst in die südliche Nordsee gerichtet, da der Deutsche Seefischerei-Verein, veranlaßt durch die vor der Elbmündung besonders reichlich aufgetretenen Herings- und Sprottenschwärme, den Wunsch geäußert hatte, ein paar Fxtrastationen südlich von Helgoland einzuschalten. Hierbei handelte es sich außer um die physikalischen Zustände im Wasser besonders um die Planktonverhältnisse. Nachdem die erste Extrastation ausgeführt war, zwang aufkommender Sturm und sehr hohe See den „Poseidon“, in der nahe gelegenen Wesermündung Schutz zu suchen. Erst am 13. November wurde die Fahrt fortgesetzt, und nunmehr gelang es, ungestört die Stationen 1 bis 8 zu erledigen. Nachdem am 17. November Kleven-Mandal angelaufen war, begann eine Periode von Stürmen, während welcher das Schiff zweimal, am 19. und 20., wieder dort- hin zurück flüchtete, wobei es noch grade gelang, die Station 9, wenn auch unvollständig, zu bearbeiten. Erst am 21. trat eine leichte Besserung ein, und es wurde beschlossen, den Querschnitt vor der Mündung des Skagerak von Süden nach Norden zu bearbeiten, da man bei den häufigen Südwinden auf den südlicheren Stationen noch auf Landschutz rechnen konnte. So gelangen in der Tat die Stationen 12, 11, 10. Als dann aber Kurs auf Station 13 (Kleine Fischerbank) genommen war, wuchs der Wind wieder zu vollem Sturm an, sodaß an wissenschaftliches Arbeiten nicht zu denken war. Doch hatte man nachher auf Station 14 und 15 etwas bessere Ge- legenheit und konnte am 24. nach Helgoland zurückkehren. Diese Einzel- heiten mögen erweisen, welche Schwierigkeiten sich der wissenschaft- lichen Arbeit in der Nordsee, namentlich in den Wintermonaten, entgegenstellen. Die vierte Fahrt des Berichtsjahrs wurde am 30. Januar von Kiel aus in die Ostsee angetreten und bis zum 9. Februar vollendet, nachdem trotz vorübergehend stürmischer Witterung alle 13 Stationen bearbeitet waren. Die Fahrt in die Nordsee begann sogleich mit einem heftigen Sturm vor der Elbmündung, der den Dampfer nach Cuxhaven zurücktrieb. Am 12. gelang es, eine Extrastation südlich von Helgoland zu bearbeiten, und im Anschluß daran, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten, die Kreuzfahrt 14 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. durch die mittlere Nordsee über die Stationen 1 bis 9 bis Mandal zu er- ledigen. Vom 16. bis 19. mußte der Dampfer der rauhen See wegen wiederholt nach Kleven-Mandal zurückkehren. Erst vom 20. an besserte sich das Wetter, sodaß bis zum 22. zum erstenmal im Februar alle Stationen der Nordseeroute programmgemäß erledigt waren. Wie bereits in früheren Berichten hervorgehoben worden ist, muß der Dampfer auf jeder Station, auch inmitten der Nordsee und in der nor- wegischen Rinne bei 200 bis 500 m Tiefe, vor Anker gehen, wenn wissen- schaftlich gearbeitet werden soll. Die hierfür angebrachte Tiefankervorrich- tung hat sich gut bewährt, und Schaden am Schiff oder Verluste an Inventar sind im Berichtsjahr während der Terminfahrten nicht vorgekommen. Mit Erlaubnis der wissenschaftlichen Kommission beteiligten sich zu informatorischen Zwecken an der Östseefahrt im November 1904 der Professor am Königl. bayrischen Lyceum in Dillingen, Herr Dr. Anton Weber, im Februar 1904 der Hilfsarbeiter an der Deutschen Seewarte in Hamburg, Herr Dr. Wilh. Brennecke. Die Instrumentalausrüstung für die Terminfahrten ist im wesent- lichen dieselbe geblieben. Wiederum wurde auch für die Temperatur- bestimmung überwiegend der isolierte Wasserschöpfer von Nansen- Pettersson benutzt. Der von Nansen konstruierte Strommesser erwies sich nicht als durchweg zuverlässig und mußte nach jeder Terminfahrt zur Reparatur an das Internationale Zentrallaboratorium in Kristiania zurück- geschickt werden. Es sind verschiedene unzweifelhafte Verbesserungen in wesentlichen Teilen seiner Konstruktion auf Grund der bei unsern Termin- fahrten gewonnenen Erfahrungen erzielt worden. — Das Einfüllen der Wasserproben in evakuierte Röhren zur späteren Analyse der atmosphärischen Gase wurde, gemäß den Besprechungen unter den Hydrographen während der Sitzung des Zentralausschusses in Hamburg, vorläufig etwas eingeschränkt. Dafür hat Herr Dr. Ruppin an Bord selbst den Sauerstoffgehalt in frisch geschöpften Seewasserproben regelmäßig nach Winklers Methode unter- sucht und seine Arbeiten über die Oxydierbarkeit des Seewassers fortgesetzt. Auf die Ergebnisse ist noch zurückzukommen. Sowohl im November wie im Februar wurden größere Wasserproben vom Boden der Danziger Tiefe aus etwa 100 m aufgenommen, um sie von Herrn Professor Dr. Leonhard Weber im Physikalischen Institut der Universität Kiel auf ihre Radioaktivität prüfen zu lassen. Das Ergebnis war beidemal negativ. Wenn überhaupt irgendwelche Radioaktivität in jenem Bodenwasser vorhanden ist, kann sie nur so schwach sein, daß sich nach zweitägiger Konservierung der Wasserproben keine Spur davon nach- weisen läßt. Durch die gütige Vermittlung des Herrn Hafenmeisters Duge liefen wiederum von Fischdampfern in der Nordsee geschöpfte Proben von Ober- Die Tätigkeit im Etatsjahr 1904. Abt. I: Kiel. 15 flächenwasser zahlreich ein. Es beteiligten sich an dieser freiwilligen Mit- arbeit während der vier Terminmonate die Fischdampfer „Oldenburg“ (Kapt. Rehbock), „Nordstern“ (Kapt. G. Wellm), „Paul“ (Kapt. C. Ohmstede), „Felix“ (Kapt. J. Bohlen), „Präsident Herwig“ (Kapt. Bagszas), „Prangen- hof“ (Kapt. G. Kohnert), „Burhave“ (Kapt. R. Kohnert), „Emden“ (Kapt. Pekeler) und „Auguste“ (Kapt. E. Harder). Auch vom Erzdampfer „Lübeck“ (Kapt. Stieg) liefen im Mai, August und November je 30 Wasser- proben von der Fahrt zwischen Narvik und Rotterdam ein; seit Januar 1905 ist der Dampfer vorübergehend aus dieser Linie herausgezogen. 2. Die Arbeiten im Laboratorium. Beide Assistenten der hydrographischen Abteilung des Laboratoriums, die Herren Dr. Ruppin und Dr. Kemnitz, haben im Berichtsjahr ihre Ob- liegenheiten ohne wesentliche Störungen erfüllen können. Ende Juli 1904 verweilten sie mit Genehmigung des Vorsitzenden der Deutschen wissen- schaftlichen Kommission, einer Einladung des Zentralbureaus folgend, eine Woche in Kopenhagen, um mit den andern hydrographischen Assistenten der beteiligten Länder bekannt zu werden und ihre Erfahrungen bei der gemeinsamen Arbeit auszutauschen. Von Anfang März 1905 ab war Dr. Ruppin durch eine achtwöchentliche militärische Dienstleistung seinen Laboratoriumsarbeiten entzogen. Die fortlaufenden Untersuchungen der während der Terminmonate gesammelten Wasserproben nach ihrem Salzgehalt lag dem zweiten Assisten- ten Dr. Kemnitz ob. Es wurden von ihm insgesamt 1176 Proben auf Chlorgehalt titriert und die berechneten Ergebnisse mit den andern Be- obachtungen der Terminfahrten zusammen in der vorgeschriebenen tabel- larischen Form für die Absendung an das Zentralbureau fertig gestellt. Herr Dr. Ruppin führte zunächst seine Untersuchungen über die Bestimmung der atmosphärischen Gase im Seewasser weiter, Insgesamt wurden 86 Analysen auf Stickstoffgehalt in evakuierten Röhren und 194 Analysen auf Sauerstoff (letztere überwiegend an frischem Material während der Terminfahrten selbst) ausgeführt. Die hierbei in Betracht kommenden methodologischen Probleme sind von ihm in einer Abhandlung niedergelegt, die unter dem Titel: „Zweiter Beitrag zur Bestimmung und Verwertung des Gasgehalts des Meerwassers* in den Wissenschaftlichen Meeresunter suchungen, Band 8, S. 127—134 (dazu Tafel 3) als Nr. 2 der hydrographi- schen Arbeiten der Deutschen wissenschaftlichen Kommission für die inter- nationale Meeresforschung erschienen ist. Dr. Ruppin fand, daß der wechselnde Barometerstand auf den Luftgehalt, ausgedrückt durch absorbierten Stickstoff, in den Oberflächen- 16 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. schichten des Meeres keine erhebliche Wirkung ausübt. Immerhin ergab sich durch vergleichende Messungen während des durch große Luftdruck- schwankungen ausgezeichneten Monats Februar 1904, daß etwa zwei bis drei Tage vergehen, ehe sich das Oberflächenwasser mit der Atmosphäre von niederem Druck ins Gleichgewicht setzt, und daß sich diese Verzögerung bei höheren Temperaturen steigert. Auch hieraus ergeben sich verstärkte Bedenken gegen die einst von Tornö vertretene und bis vor kurzem all- gemein von den Ozeanographen geteilte Ansicht, daß man aus dem Stick- stoffgehalt einer Wasserprobe auf diejenige Temperatur zurückschließen könne, bei welcher das Wasser zum letztenmal an der Oberfläche mit der Atmosphäre in Berührung gewesen wäre. Auch Martin Knudsen hat bereits gezeigt, daß diese Schlußfolgerung zu starken Irrtümern führen kann, wenn Mischungen von Wassern von verschiedener Temperatur und verschiedenem Salzgehalt vorliegen, wobei sich die sogenannten Absorptions- temperaturen stets zu niedrig ergeben. Zum dritten werden diese Bedenken noch verstärkt durch den Hinweis auf die Wirksamkeit teils stickstoffbinden- der, teils stickstoffbefreiender Bakterien im Meerwasser, wodurch zurzeit noch unübersehbare Störungen in der gesamten absorbierten Stickstoffmenge auftreten können. Das Verhalten des Stickstoffs scheint hiernach noch un- günstiger und weniger kontrollierbar zu sein, als das des Sauerstoffs, der durch den Atmungsprozeß der Tiere vermindert, durch den der Pflanzen vermehrt werden kann. Jedenfalls ist auf diesem Gebiete ozeanographischer Schlußfolgerungen künftighin nur die größte Vorsicht geboten. Die im vorigen Jahre begonnenen Untersuchungen über die Oxydier- barkeit des Seewassers durch Kaliumpermanganat wurden von Herrn Dr. Ruppin ebenfalls fortgesetzt und zu einem gewissen Abschlusse ge- bracht. Dieses bei der Prüfung von Gebrauchs- und Trinkwasser übliche Verfahren gestattet ein Urteil über vorhandene Verunreinigungen; für See- wasser konnte man hoffen, daraus auf die Menge der vorhandenen Nähr- stoffe schließen zu können, sobald es sich nicht um Proben handelt, die aus stagnierenden Tiefenschichten stammen. Ueber diese Untersuchungen, die sich leicht an frischem Material an Bord ausführen lassen, hat Dr. Ruppin in einem kurzen Vortrage der bereits erwähnten Assistenten- versammlung in Kopenhagen berichtet (vgl. Publications de Circonstance No. 20 den Wortlaut des Vortrags). Das Ergebnis war nicht ganz das er- hoffte. Aus emem Vergleich mit den gleichzeitigen Planktonfängen zeigte sich, daß aus der Oxydationsfähigkeit eines Wassers nicht ohne weiteres auf seinen Nährwert geschlossen werden kann. In der Ostsee war der Permanganatverbrauch auffallend gleichmäßig, das Planktonvolum dagegen außerordentlich schwankend, während in der Nordsee, beispielsweise in den Tiefen der norwegischen Rinne, mit geringem Planktonvolum auch ein Die Tätigkeit im Btatsjahre 1904. Abt. I: Kiel. 17 geringer Permanganatverbrauch parallel ging. Die inzwischen fortgesetzten Arbeiten haben gezeigt, daß es sich im Ostseewasser zum Teil um beträcht- ’ liche Mengen gelöster organischer Substanzen handelt. Im Dezember und Januar hat sodann Herr Dr. Ruppin eine Ex- perimentaluntersuchung über die innere Reibung oder Zähigkeit des See- wassers ausgeführt, deren weitere Bearbeitung von mir selbst im Verein mit ihm erfolgte; die Ergebnisse sind inzwischen in Band 9 der „Wissenschaft- lichen Meeresuntersuchungen“ veröffentlicht unter dem Titel: O. Krümmel und E. Ruppin, Ueber die innere Reibung des Seewassers, als No. 3 der hydrographischen Arbeiten der Deutschen wissenschaftlichen Kommission. Aus den Ergebnissen sei folgendes hier angeführt. Die sogen. innere Reibung (oder Zähigkeit, oder Viskosität) des Seewassers war bisher noch nicht experimentell untersucht worden, und doch spielt diese physikalische Konstante in den theoretischen Untersuchungen der Ozeanographie eine bedeutende Rolle. Hierzu gehört in erster Linie die von Zöppritz ausgebildete Theorie der Meeresströmungen, wonach die Impulse der sich über die Wasseroberfläche dahin bewegenden Luft vermöge der inneren Reibung des Wassers von den obersten nach den tieferen Schichten in der Richtung des Windes verpflanzt werden und, wenn die Windwirkung längere Zeit andauert, eine Triftströmung schaffen. Aber auch die allgemeine Meeresbiologie nimmt ein gewisses Interesse an dieser physikalischen Eigenschaft des Seewassers, da die größere oder geringere Schwebefähigkeit der kleinen Planktonorganismen dadurch teilweise beein- tlußt wird. Die Beobachtungen geschahen an fünf Proben von natürlichem Seewasser aus Ost- und Nordsee, eine sechste wurde durch gelindes Ab- dampfen auf den Salzgehalt von 40 Promille, gleich der des Roten Meeres, gebracht. Als Beobachtungsmethode empfahl sich durch Einfachheit und Präzision die von Ostwald angegebene, wonach man ein bestimmtes Volum der Flüssigkeit unter ihrem eigenen Druck durch eine enge Röhre abfließen läßt und die Durchflußzeit mit der Uhr bestimmt. Man erhält relative Werte, indem man die Durchflußzeiten auf die des reinen Wassers bezieht und die innere Reibung des letzteren bei 0° gleich 100 setzt. Wie zu er- warten, zeigte sich die innere Reibung des Seewassers erheblich abhängig von der Temperatur, wenn auch nicht ganz so stark wie die des reinen Wassers: bei diesem beträgt sie bei 25° nur die Hälfte (49.9 Prozent) von der inneren Reibung bei 0°. Anderseits vergrößert bei gleichen Tempera- turen der Salzgehalt selbst die innere Reibung, so daß sie sich für See- wasser von 40 Promille Salzgehalt bei 0° um 6, bei 25° um 4.6 relative Einheiten gegen die des destillierten Wassers erhöht. In absolutem Maße (C-G-S) ausgedrückt, ist die innere Reibung für das reine Wasser nach dem gegenwärtigen Stande der Kenntnisse, der noch keineswegs als befriedigend gelten darf, bei 0° — 0.018 zu setzen. Nachstehende kleine Tabelle zeigt Internat. Meeresforschung III. 2 18 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. die entsprechenden absoluten und relativen Werte für Seewasser vom mitt- leren ozeanischen Salzgehalt zugleich mit denen für das destillierte Wasser bei verschiedenen Temperaturen. Innere Reibung: Wasser | von 35 %/oo | in Relativwerten | in absolutem Mafse | | Destilliertes Seewasser | Destilliertes Seewasser Temperatur | x | Wasser von 35 %/go 105.0 | 0.018 0.019 N .013 .014 60.5 .010 ‚011 48.6 .008 .009 Von einigem Interesse für die Auffassung des Seewassers als eines komplizierten Gemisches von verschiedenen stark verdünnten Salzlösungen ist ein Vergleich der inneren Reibung des Seewassers mit der seiner haupt- sächlichsten Komponenten. Es zeigt sich, daß eine Kochsalzlösung eine merklich geringere innere Reibung besitzt als Seewasser gleicher Kon- zentration, daß man aber diese Steigerung erklären kann durch die Mit- wirkung der andern daneben noch gelösten Salze (wie des Chlormagnesiums, des Bittersalzes, des Gipses), indem man annimmt, daß diese durch ihr Hin- zutreten die innere Reibung einer Kochsalzlösung in ähnlichem Verhältnis erhöhen, wie das Chlornatrium die imnere Reibung des reinen Wassers steigert. Die nach zwei verschiedenen Verfahren durchgeführte Rechnung läßt eine solche Auffassung als zulässig erscheinen. 3. Einige allgemeine Ergebnisse. Nachdem wir in der Nordsee, den Mai 1902 mitgerechnet, jetzt 13, in der Ostsee 12 Terminfahrten ausgeführt haben, können wir uns über das allgemeine Bild der Temperatur: und Salzgehaltsanordnung in unsern heimischen Meeren für die vier Terminmonate schon eingehender äußern. Es zeigt sich dabei, daß, abgesehen von dem Steigen und Fallen der Temperaturen mit den Jahreszeiten, doch sehr erhebliche unregelmäßige Schwankungen in den Eigenschaften des Seewassers auftreten: diese sind am ergiebigsten im Bereiche der Beltsee und westlichen Ostsee, wo jeder stürmische Wind sofort die ganze Schichtung des Wassers verändert; sie werden geringer im den Tiefenbecken der mittleren und östlichen Ostsee, wofür in den früheren Berichten Beispiele gegeben waren. In der Nordsee sind, wenn wir die tieferen Schichten ins Auge fassen, schon die Schwan- Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel l. 19 kungen der Temperaturen nicht groß, die des Salzgehalts aber auffallend gering, im Vergleich zur Ostsee verschwindend klein. Nur das Skagerak zeigt Schwankungen, die um so ausgiebiger werden, je mehr wir vom Boden zu den mittleren oder obersten Schichten hinaufgehen. Für die westliche Ostsee reichen daher die in Zwischenräumen von 12 bis 13 Wochen wiederholten Terminfahrten ganz und gar nicht aus, um über die wagerechten und senkrechten Verlagerungen der verschiedenen Wasserschichten auch nur angenähert Aufschluß zu erteilen. Sehr deutlich zeigte sich das wieder im August 1904, wo die im Schnitt Trelleborg—Arkona liegenden vier Stationen 6 bis 9 teilweise doppelt bearbeitet wurden, wie vorher (S. 12) berichtet ist. Zwischen der ersten und zweiten Untersuchung lagen nur zwei Tage, und doch haben die während derselben herrschenden Weststürme ganz erstaunliche Aenderungen auch in den Tiefenschichten bewirkt. Nachstehende Tabelle mag das Nähere erläutern; Station 6 liegt 14, Station 7 liegt 31 Kilometer südlich von Trelleborg. Station D. Ostsee 6: Tiefe: 0 m 15 m 20 m 28 m Temperatur ( 12. Aug.: 13.34 13.62 6.62° 10.49° | °C. Par; 12.64 11.02° 9,920 10.230 | Salzgehalt (12. Aug: | 8.19 8.24 7.82 9.04 | Promille | 14. „ 8.12 8.12 8.33 10.70 | Station D. Ostsee 7: Tiefe: | 0m 20 m 25 m 30 m 35 m Temperatur ( 12. Aug.! 2ER 1.1820 ,816812 9.63° 10.200 | De BE 12597211402 341961, 710.603% Salzgehalt [ 12. Aug.: 756 8.57 Sal 9.87 1327 Promille |14. „ 7.70 7.99 8.68 9.87 13.42 | Um derartig tief greifende Aenderungen im Bereiche der westlichen Ostsee stetig zu verfolgen, wären nicht einmal monatliche, sondern tägliche Untersuchungen erforderlich, was eine ganz unerfüllbare Anforderung be- deutet. Darum werden alle Versuche, die biologisch sehr wirksamen un- periodischen Aenderungen in den Tiefenmulden östlich von Bornholm, bis in die Danziger oder gar in die große Gotlandtiefe hinein, in ihren Einzel- stadien aufzuklären, unter dieser Unvollkommenheit unserer Kenntnisse von 9% 20 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. den vorangegangenen Veränderungen in der westlichen Ostsee schwer leiden, ja oft werden sie ganz scheitern. Schranken, denen das menschliche Wissens- bedürfnis begegnet, beizeiten klar zu erkennen, ist immer von Wert; man wird vorsichtiger mit seinen Spekulationen. Günstiger liegen zum Glück die Dinge in der Nordsee, am günstig- sten in deren offenen Teilen nördlich von der Doggerbank. Von hier haben wir 11 Beobachtungsreihen von unserer deutschen Station 4, die besonders lehrreich sind, was den Salzgehalt anlangt. Ich stelle in der nachfolgenden Tabelle die Salzgehalte in der Tiefe von 30 m zusammen und bemerke, daß im Februar 1903 und 1904 die Beobachtungen wegen stürmischer Witterung ausgefallen sind. Salzgehalte in 30 m Tiefe auf Station D. Nordsee 4. | Februar: Mai: August: November: 1902: — 3al2 35.03 34.94 1903: — | 35.05 34 83 34.99 1904: = 35.03 34.96 | 34.95 1905: 35.03 35.03 — — Das arithmetische Mittel dieser Salzgehaltwerte ist genau 35.00, der schwächste Salzgehalt im August 1903 blieb mit 0.12 Promille genau soviel darunter, wie der stärkste im Mai 1902 darüber hinaus ging. Angesichts dieser verhältnismäßig geringen Schwankungen erschien der Versuch lohnend, für die ganze Nordsee aus den im Bulletin des Zentral- bureaus veröffentlichten Salzgehalten Mittelwerte für bestimmte Tiefenniveaus zu berechnen. Für das Niveau von 30 m habe ich das ausgeführt; das benutzbare Material besteht aus 149 deutschen, 104 schottischen, 52 nieder- ländischen, 12 belgischen und 143 schwedischen (auf das Skagerak bezüg- lichen) Beobachtungen; einschließlich von 14 englischen Beobachtungen im östlichen Teil des britischen Kanals sind es also insgesamt 474, aus denen ich für jede Station (64) Mittelwerte berechnet und danach die beigegebene Karte konstruiert habe. Das Bild ist einfach und cl.arakteristisch. Ein breites Gebiet vom ozeanischen Salzgehalt über 35 Promille dringt von den Orkney-Inseln her nach der Mitte der Nordsee vor und erreicht gerade in unserer deutschen Station 4 ihren südlichsten Punkt. Ebenso aber dringt auch vom britischen Kanal aus ein schwächerer Strom ozeanischen Wassers in der tiefen Rinne der Hoofden nordostwärts ein. Wasser von 34.5 bis 35.0 Promille erfüllt die breiten Flächen der mittleren Nordsee rings um die Doggerbank und dringt in einem Ausläufer ins Skagerak ein. Die Gebiete der deutschen aus, Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel. 2] Bucht, soweit sie überhaupt tiefer als 30 m sind, und die ostenglischen Küstengewässer bleiben unter 34.5 Promille. Entlang den schwedischen und norwegischen Küsten des Skageraks ist die aus der Ostsee kommende Abströmung salzarmen Wassers auch in der Tiefe von 30 m noch deutlich. Wie sich die Verhältnisse an der norwegischen Küste nördlich von 59° nördl. Br. gestalten, ist nicht genauer anzugeben, da hier leider Beobach- tungen aus den Terminmonaten fehlen. Daß wir nach dreijähriger inter- nationaler Zusammenarbeit in der Lage sind, Karten nach Art der vor- liegenden den Biologen zur Verfügung zu stellen, kann immerhin als Erfolg gelten. Es wird die Aufgabe des Zentralbureaus in Kopenhagen sein, solche Salzgehaltskarten nach den Mittelwerten der Terminbeobachtungen auch für die andern Tiefenstufen zu bearbeiten und herauszugeben. > un Keys» x / ®\ WIILIBRARY a \2 S 5 “ Te = ET . - ‘ > ur Pe B Pr . - Le 2 nn - j r / j ee E27 £ Ei nn ze 33° NORDSEE Salzgehalt in 30 m Tiefe nach den internationalen Terminfahrten 1902/05 | über 35.0 Promille 35.0 bis 346 Promille | 345» 340 » 33.5 335" 320 (Zu Internat. Meeresforschung 1904/05: Bericht Krümmel) Verlag von Otto Salle in Berlin Geogr-Iith. Anst.u.Steindr v.C.L Keller, BerlinS. 5 _ . 5 —— u ) 5 u B u Y % „iii, — Abe ft ee an “ u . “ Yı@7e ee au ı A b) u = Br ar or D 7 2 = v u Il. Abteilung: Kiel. 2 Bericht über allgemeine biologische Meeresuntersuchungen Prof. K. Brandt (Kiel). ı. Die Tätigkeit der Kieler Biologen. ie Arbeiten der fünf Kieler Biologen bewegten sich im abgelaufenen Jahre im großen und ganzen in denselben Bahnen, wie in den beiden ersten Jahren. Ein zweiter Teil des Berichts behandelt die Ergeb- nisse einer im August 1904 ausgeführten, spezielleren Untersuchung des Stettiner Haffs und des Papenwassers. 1. Die Beteiligung an den Fahrten. Mai 1904. Die Ostseefahrt dauerte vom 28. April bis 8. Mai, die Nordseefahrt vom 9. bis 17. Mai. An der ersteren nahmen Dr. Apstein, Dr. Reibisch und Dr. Süßbach, an der letzteren Dr. Apstein, Dr. Rauschenplat und Dr. Süßbach teil. Leiter beider Fahrten war Dr. Apstein. An allen Stationen, mit Ausnahme der Nordseestation 7, konnten die vorgeschriebenen Untersuchungen ausgeführt werden. August 1904. Es fand zuerst die Nordseefahrt (1.—8. August) und dann die Fahrt durch die Ostsee statt (9.—22. August). Die Nordsee- stationen 9—15 konnten wegen ungünstigen Wetters nicht untersucht werden, dagegen ließ sich die Ostseefahrt dem Programm entsprechend durchführen. Während der letzteren, an der ich selbst teilnahm, führte ich eine ver- gleichende Untersuchung des Stettiner Haffs und des Papenwassers am 20. und 21. August aus, über deren Ergebnisse ich im 2. Abschnitt berichte. 24 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. An der Nordseefahrt waren beteiligt: Dr. Apstein, Dr. Rauschenplat und Dr. Süßbach, an der Ostsee- und Hafffahrt Dr. Apstein, Dr. Rau- schenplat und Dr. Feitel (Assistent des Zoologischen Instituts). Beide Fahrten wurden von Dr. Apstein geleitet. November 1904. Die Ostseefahrt fand vom 31. Oktober bis 10. November, die Nordseefahrt vom 11. bis 25. November statt. An der ersteren nahmen Dr. Reibisch, als Leiter, Dr. Rauschenplat und Dr. Süßbach, an der letzteren Dr. Apstein, als Leiter, Dr. Rauschen- plat und Dr. Süßbach teil. Von den Stationen der Ostsee mußten 10 und 13, von denen der Nordsee 9 und 13 ausfallen. Februar 1905. An der Östseefahrt, die vom 30. Januar bis 9. Februar unter Leitung von Dr. Reibisch stattfand, nahmen von den Kieler Biologen noch Dr. Rauschenplat und Dr. Süßbach teil. Die Nordseefahrt unter Leitung von Dr. Ruppin dauerte vom 10.—23. Februar. Als Biologen nahmen noch Dr. Süßbach und Dr. Popofsky (Assistent des Zoologischen Instituts) teil. Beide Fahrten konnten programmmäßig durchgeführt werden. Von den Kieler Biologen nahm Dr. Reibisch ferner an zwei Fischereifahrten durch die Nordsee teil, die unter Leitung der Biologischen Anstalt m Helgoland im der Zeit vom 6. bis 25. Juli 1904 und vom 2. bis 21. März 1905 stattfanden. Außerdem führte er vom 8. bis 19. September eine Untersuchungsreise längs der deutschen Ostseeküste aus zur Fest- stellung der Verbreitung junger Schollen. 2. Plankton-Untersuchungen von Dr. Apstein und Dr. Rauschenplat. Das Zirkular 4 des Zentralbureaus (26. Januar 1905) fordert, daß nicht b!oß Listen der Namen aller in den Planktonfängen der verschiedenen Terminstationen aufgefundenen Tier- und Pflanzenarten an das Zentralbureau eingeschickt werden, sondern daß auch die Häufigkeit oder Seltenheit der einzelnen Spezies eines jeden Fanges auf Grund von Schätzungen durch bestimmte Zeichen (cc sehr häufig, e häufig, 4 weder häufig noch selten, r selten, rr sehr selten) in den Tabellen zum Zwecke der Veröffentlichung in den Bulletins angegeben wird. Auf der Ausschußsitzung in Kopenhagen (Februar 1903) habe ich mich vergeblich bemüht, die Fehlerhaftigkeit dieser Schätzungen zu zeigen und darzutun, daß quantitative Angaben ganz allein auf Grund von Zählungen möglich sind. Das dem internationalen Zusammen- arbeiten zugrunde liegende Kristiania-Programm (Mai 1902) macht auch nur qualitative Untersuchungen obligatorisch. Als wünschenswert wird es bezeichnet, daß außerdem einige quantitative Fänge gemacht und solchen Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 25 Forschern, die zu einer gründlichen quantitativen Bearbeitung bereit sind, zur Verfügung gestellt werden. Das Schätzungsverfahren wird überhaupt nicht erwähnt. Dasselbe ist dann durch das Zirkular leider obligatorisch gemacht worden, trotzdem eine wissenschaftliche Begründung dieses Ver- fahrens meines Wissens niemals versucht worden ist. Im abgelaufenen Jahre hat Dr. Apstein eine kritische Prüfung dieses Verfahrens in seiner Abhandlung „Schätzungsmethode in der Planktonforschung“ (Wissenschaft- liche Meeresuntersuchungen, Bd. 8, Kiel, Dezember 1904) gegeben mit dem Ergebnis, daß nur die Zählung ein zuverlässiges Bild von der quantitativen Zusammensetzung des Fanges geben kann. Sie liefert für jeden Fang ab- solute Werte, die man mit denen anderer Fänge vergleichen kann. Die Schätzung dagegen ist subjektiv und willkürlich, ebenso die Auffassung, was häufig oder selten ist. Relative Werte, die nur durch Schätzungen gewonnen sind (die Bezeichnungen „häufig“ usw.), kann man nicht mit- einander vergleichen. Eine Tierart kann z. B. in einem Fange „häufig“ vorzukommen scheinen, weil andere Organismen verhältnismäßig zurücktreten, In Wirklichkeit aber ist die Bezeichnung „selten“ dann allein richtig. Man gelangt notwendigerweise zu manchen Irrtümern, die für die hydrographische Forschung von Schaden sind und die Anwendung von Planktonuntersuchungen diskreditieren. Dr. Apstein hat die Planktontabellen für die Bulletins vom Mai 1903 mit den vorgeschriebenen Zeichen versehen, jedoch nicht auf Grund von Schätzungen, sondern von Zählungen. Vom November 1904 an werden aber auch die deutschen Planktontabellen auf Grund von Schätzungen ein- gereicht werden, und zwar deshalb, weil die Inanspruchnahme beider Planktologen des Laboratoriums durch die Zählungen eine so starke ist, daß sie nicht einmal zu einer weiteren Bearbeitung der gezählten Fänge, z. B. zu einer Feststellung der Beziehung zwischen dem Vorkommen der einzelnen Arten von Planktonorganismen und den hydrographischen Ver- hältnissen, Zeit fanden. Es handelt sich zunächst darum, daß Dr. Apstein die Zählungs- ergebnisse für die 4 Terminfahrten des Kalenderjahres 1903 in Nord- und Ostsee bearbeitet. Seit Dezember 1904 hat er sich im wesentlichen dieser Aufgabe gewidmet, so daß er den ersten Teil seiner Abhandlung im März d. J. in Druck geben konnte. Ebenso wird mit dem Jahre 1904 verfahren werden. Für die Orientierung über das ganze deutsche Untersuchungsgebiet waren zweijährige genauere quantitative Untersuchungen wünschenswert. Dr. Rau- schenplat erfüllt die Verpflichtungen gegenüber dem Zentralbureau. In dem bevorstehenden Jahre werden nur solche quantitative Fänge gezählt werden, die einer chemischen Analyse unterworfen werden sollen. Ob und in welchem Umfange später die Zählungen der Fänge von den Termin- fahrten wieder aufgenommen werden, hängt davon ab, ob die Bearbeitung 26 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. der in den beiden ersten Untersuchungsjahren ausgeführten Zählungen eine so intensive Untersuchung wünschenswert erscheinen läßt. Voraussichtlich wird es vollkommen genügen, für wenige der 28 deutschen Terminstationen die genauere Untersuchung der sorgfältig gemachten und aufgehobenen quantitativen Fänge auszuführen. Zur Förderung der Planktonuntersuchungen und der Meeresforschungen überhaupt sind andere (z. T. ebenfalls quantita- tive) Untersuchungen, die bisher wegen Mangel an Zeit und an Kräften ganz zurückgestellt werden mußten, sehr viel dringender, als die Durch- zählung aller auf den Terminfahrten gewonnenen Planktonfänge. Für das Kalenderjahr 1903 hat Dr. Apstein die Planktonfänge der beiden untersuchten Meeresgebiete, der Nordsee wie auch der Ostsee, in- zwischen näher untersucht. Die Plankton-Volumina waren in der Nordsee im Mittel größer als in der Ostsee. Eine Ausnahme machen die westlichen Stationen (1—5) der Ostsee während des Mai Die Gegenüberstellung der mittleren Volumina (unter 1 qm Meeresoberfläche) zeigt das deutlich: Ostsee Nordsee 1903 Februar 94,5 cem 141 ccm >, Stat. 15: "5099 5 Mai | ga 613: 119 3a 7; August Sllorame 344,6: 5 November 139 R 455 R In allen 3 Untersuchungsjahren war im Mai das Planktonvolumen in der Nordsee recht beträchtlich, am größten (bis zu SO00 cem) im Mai 1902. Die Menge des Planktons war im Mai 1904 geringer und noch er- heblich geringer im Mai 1903. Während in den Jahren 1902 und 1904 der Mai die größten Fänge in der Nordsee ergab, waren, wie auch die Uebersicht zeigt, im Jahre 1903 August und November reicher als der Mai. Wie die Produktion in der Nordsee überhaupt sich gestaltet, wann in den verschiedenen Jahren die Maxima und wann die Minima angetroffen werden, und ob endlich die Nordsee mehr Urnahrung produziert als z. B. die west- liche Ostsee, ist auf Grund der unzusammenhängenden Terminuntersuchungen nicht zu entscheiden. In der Ostsee wurde das größte Planktonvolumen im August 1902 angetroffen, und zwar an der westlichsten Station. Dieser vorwiegend aus Rhizosolenien bestehende Fang hatte ein Volumen von 15000 cem. Auch die mit sehr zahlreichen Individuen von Chaetoceros versehenen Fänge vom Mai 1903 hatten, wie das oben angegebene Mittel zeigt, ein sehr beträcht- liches Volumen. Die Abnahme der Organismen nach der Tiefe hin war in den Fängen des Jahres 1903 eine ganz bedeutende. Sie betraf nicht bloß die Pflanzen, sondern auch die Tiere. In der Wasserschicht von 0—5 m war stets am Ve a TE Ba ac Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 2 I meisten Plankton enthalten, entsprechend der besseren Belichtung und ganz unabhängig vom Salzgehalt und der Temperatur. In der Ostsee, in der — bei deutlicherer Verschiedenheit des Salzgehaltes in den verschiedenen Schichten — klarere Verhältnisse vorliegen, findet sich bisweilen in der Tiefe mehr Plankton als in mittleren Schichten. In solchen Fällen war immer stärker salziges Wasser von salzärmerem Wasser überlagert. Ueber- haupt fällt in der Ostsee die Abhängigkeit der Planktonorganismen vom Salzgehalt sehr auf. So zeigte sich z. B. im Mai 1903, daß die meisten Chaetocerosarten, ebenso wie Rhizosolenia, Cerataulina und Guinardia sich nur in Wasser von mehr als 15°/,, Salzgehalt hielten, während Chaetoceros danicum und bottnicum vornehmlich in schwächer salzigem Wasser lebten. Die Wasserblüte Aphanizomenon gedeiht überhaupt nicht in Seewasser, das einen höheren Salzgehalt als 10°/,, hat. Die meisten baltischen Copepoden vertragen größere Schwankungen im Salzgehalt, nur Oithona similis macht eine Ausnahme. Sie kommt im Westen der Ostsee und in denjenigen Mulden der östlichen Ostsee vor, die salzreiches Wasser enthalten. Das gleiche gilt von Sagitta bipunctata. Die Planktonfänge, die auf den 4 Terminfahrten des RER RER EN 1904 in der Nordsee gemacht worden sind, zeigen nach den vorläufigen Untersuchungen von Dr. Apstein folgendes Bild: Im Februar konnten wegen stürmischen Wetters fast nur Ober- flächenfänge gewonnen werden. Peridineen und Diatomeen waren im all- gemeinen spärlich, nur an wenigen Stellen war die eine oder andere Art häufiger (z. B. Ceratium furca und fusus, Coscinodiscus). Biddulphia chinensis fand sich zahlreicher nur in der Näbe der norwegischen Küste. Im Mai wurden ähnlich große Volumina erhalten, wie im Jahre 1902. Das Mittel betrug 1200 cem, das größte Volumen (Station 4) 3523 ccm unter 1 qm Wasseroberfläche. Besonders große Volumina, vorzugsweise durch Chaetoceros bedingt, zeigten die Stationen 3—6 und 12. An den Stationen 7—11 war das Volumen der vorwiegend mit Ceratium versehenen Fänge nur gering (96—494 ccm). Die Stationen 13—15 zeigten zwar auch nur geringe Volumina (480—520 cem); in ihnen waren aber einige Diatomeen- arten besonders vertreten. Im August betrug das Volumen im Mittel 645 ccm bei geringen Schwankungen (360—968 ccm). Im allgemeinen waren Ceratien vorherrschend, Diatomeen aber nur in wenigen Fängen etwas häufiger. Dabei war die Verteilung ganz eigenartig. Auf Station 2 und 5 waren die mikroskopischen Pflänzchen in den tieferen Schichten auf- fallend stark vertreten. Auf Station 2 handelte es sich vorzugsweise um Chaetoceros, auf Station 5 um andere Diatomeen, die auf dieser Station auch in den mittleren Schichten vorkamen. Station 8 dagegen zeigte in der Tiefe bis zu 35 m hinauf nur Ceratien, erst weiter oben kamen Diatomeen hinzu, die in den obersten 5 Metern sogar überwogen. Sowohl 25 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. bei der Fahrt im Mai als auch bei der im August 1904 wurde die von Dr. Apstein im Mai 1903 an den Stationen 7, 8 und 9 in den tiefsten Schichten (von mehr als 150 m Tiefe) zuerst aufgefundene Warmwasser-Appendicularie wiederum konstatiert, die H. Lohmann in seiner Abhandlung über die Appendicularien des arktischen und antarktischen Gebiets (Zoolog. Jahrb., Supplement VIII, 1905) näher berücksichtigt hat. Sie fand sich im Mai 1904 an Station 8 in den Schließnetzfängen von 150—70 m und von 70 bis 25 m, im August 1904 an Station 6 in einem Vertikalzuge aus 100 bis 40 m und an Station 8 in einem solchen von 150—75 m Tiefe. Ferner war die im November 1903 zuerst in der Nordsee beobachtete Biddulphia chinensis im Mai 1904 von der Station S bis zur Jütlandbank überall ver- treten, im August und November 1904 in der Deutschen Bucht ganz gemein. Die Planktonfäinge vom November 1904 besaßen im Mittel ein geringeres Volumen als im Mai und August (447,7 ccm), waren aber un- gefähr ebenso groß wie im November 1903 (453 cem). Die Fänge bestanden vorwiegend aus Öeratienplankton, doch waren daneben auch verschiedene Arten von Diatomeen in größerer Anzahl vertreten, an den Stationen 1, 13 bis 15 Biddulphia chinensis, an den Stationen 1, 2, 8 und 10 besonders Chaetoceros. Bei Untersuchung der 1904 gewonnenen Planktonfänge der Ostsee gelangte Dr. Rauschenplat zu folgenden vorläufigen Ergebnissen. Im Februar waren die Volumina der abgesetzten Organismenmasse an allen Stationen gering. Sowohl in der westlichen als auch in der öst- lichen Ostsee fanden sich durchschnittlich etwa 6 ccm Planktonorganismen in einem Kubikmeter Wasser. Ebenso wie im Jahre 1903 wurden auch 1904 die größten Volumina im Mai auf den Stationen der westlichen Ostsee gefunden. Auf einen Kubikmeter Wasser berechnet, lauten die Zahlen: Stat. 1 0-5 m 440 ccm 518, Gb: Stat. 2 (1 DOSE In=33e, 280 Stat. 3 0-57 „ A 5—18 , 3607 18—24 „ bare, Stat. 4 06, BE 15—20 „ 348 5 Von Station 5 an verringert sich das Volumen bedeutend infolge des spärlicheren Auftretens der Diatomeen. Das Volumen beträgt auf Station 5 in der Schicht 0—12 m nur 24,3 ccm, in 12—20 m sogar nur 11,0 ccm im Kubikmeter Wasser. In der östlichen Ostsee betrug der Durchschnitt etwa 6 com für den Kubikmeter. Im August war das Volumen in der östlichen Ostsee durchgehends grösser als in der westlichen, weil im Sommer Se er ee. Ze ee Du u Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 29 in den oberflächlichen, weniger salzhaltigen Schichten des Wassers der öst- lichen Ostsee die Wasserblüte (Aphanizomenon flos aquae) stark vegetiert. Das durchschnittliche Planktonvolumen für einen Kubikmeter betrug von Station 6—13 ungefähr 14 ccm, auf den westlichen Stationen 1—5 aber nur 7 cem. Im November fand sich das meiste Plankton wieder in der west- lichen Ostsee. Das Mittel betrug etwa 9 ccm gegen 4 ccm auf den öst- lichen Stationen. Die Zählung der 1904 gewonnenen Planktonfänge aus der Ostsee hat noch nicht vollendet werden können. Einige Zahlen für die wichtigsten Produzenten des Planktons, die Diatomeen und die Ceratien, führe ich nachstehend an. Auf Station 1 (Kieler Bucht) fanden sich in einem Kubik- meter Wasser im Februar Mai August 340 500 33 326 000 1 778 000 Diatomeen. Für die Diatomeen-Gattung Chaetoceros lauten die Zahlen 110 700 11 394 500 888 000. Umgekehrt ergab die Zählung für die Peridineengattung Ceratium für den Mai den geringsten Bestand. Februar Mai August 1 506 000 424 300 1 760 000. 3. Untersuchungen von Dr. Raben über den Gehalt des Meer- wassers an spurenweise vertretenen Pflanzennährstoffen. Dr. Raben hat die Untersuchungen über den Gehalt des Nord- und Ostseewassers an Ammoniak, Nitrat und Nitrit, Kieselsäure und Phosphor- säure fortgesetzt. Eine Arbeit von ihm ist am 1. Oktober 1904 ausgegeben „über quantitative Bestimmung von Stickstoflverbindungen im Meerwasser, nebst einem Anhang über die quantitative Bestimmung der im Meerwasser gelösten Kieselsäure“ (Wissenschaftl. Meeresuntersuchungen, Bd. 8, Kiel). Eine zweite Mitteilung ist Ende März 1905 in Druck gegeben worden; eine dritte wird im Laufe des bevorstehenden Jahres erscheinen. Einige Ergebnisse der Untersuchungen Dr. Rabens habe ich ın einer Abhandlung „über die Produktion und die Produktionsbedingungen im Meere“ (Gesamtbericht über die Arbeit der Periode Juli 1902—Juli 1904. Anlage D. Kopenhagen. 1905) mitgeteilt. Unter Verwertung der seit Einreichung meines Manuskripts (November 1904) gemachten Analysen stelle ich im nachfolgenden die wichtigsten Resultate zusammen. Bei den von Dr. Raben ausgeführten Analysen der auf den vier Terminfahrten des Jahres 1904 gesammelten, vergifteten Wasserproben tritt die Verschiedenheit des Gehaltes an Nitrit und Nitrat nach den Jahreszeiten klar hervor, wie die nachstehenden Mittelwerte zeigen. Die Anzahl der analysierten verschiedenen Wasserproben ist in Klammer beigefügt. 30 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforsch ang. 1 Liter Oberflächenwasser der freien Ostsee. N als Ammoniak N als Nitrit und Nitrat Februar (13) 0,068 mgr 0,199 mgr Mai (15) (ONofst O0 Ausust (19) HOSE 5 OR November (11) HOF _0,070 3 1904 (50) 0,061 mer 0,134 mgr 1 Liter Oberflächenwasser der freien Nordsee. N als Ammoniak N als Nitrit und Nitrat Februar (12) 0,063 ıngr 0,216 mgr Mai (15) 0.0657 5 027% August (13) 0,061 „ ONE November (15) 0,044 3 0,101 se 1904 (55) 0,058 mgr 0,152 mgr Die Zusammenstellung zeigt einerseits die Uebereinstimmung der Werte für Februar und Mai, andererseits den sehr verringerten Nitrat- (und Nitrit-)Gehalt des Wassers der Ostsee wie auch der Nordsee während des August und November. In der Nordsee wurde im August, in der Ostsee erst im November der niedrigste Nitratgehalt angetroffen. Die starke Ver- ringerung der Nitrate und Nitrite während der warmen Zeit des Jahres 1904 bringe ich im Beziehung zu der starken Zersetzung der Nitrate und Nitrite durch die sogenannten denitrifizierenden Bakterien, die in der Wärme ihre zerstörende Tätigkeit in höherem Grade ausüben als in kühlerem Wasser. Die 50 und 55 Werte, die den Mittelzahlen für Ost- und Nordsee zu- grunde liegen, hat Dr. Raben in seinen beiden Veröffentlichungen mit- geteilt. Um die Abweichungen vom Mittel zu zeigen, sind nachstehend von der Öst- und von der Nordsee für je 3 möglichst verschiedene Stationen die gefundenen Werte zusammen mit den Mittelwerten graphisch dargestellt. Die unteren 4 Linien in jeder Uebersicht geben an, wie viel Milligramm Stickstoff als Ammoniak, die oberen, wie viel Milligramm Stickstoff als Nitrat und Nitrit im Wasser vertreten war. Diese Uebersicht, in die auch die Werte für Februar 1905 eingetragen sind, zeigt zugleich klar die Ver- schiedenheit von Ost- und Nordsee in dem Gehalt an Nitrat und Nitrit. Es ist notwendig, daß diese Untersuchungen unter möglichster Ver- vollkommnung der Methoden mindestens noch ein Jahr lang fortgesetzt werden, um festzustellen, ob die Verschiedenheit in den einzelnen Jahres- zeiten eine gesetzmäßige ist. Wenn es möglich ist, sollen auch in der Zwischenzeit zwischen den Terminfahrten in dem äußeren Teile der Kieler Bucht und auf den Fischereifahrten in der Nordsee einige Wasserproben (nebst quantitativen Planktonfängen) gewonnen werden. Bis zum Abschlusse > Kiel Abt. T: Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. II IX HHS ‚LS IIIA @) NA 11 II IX IIIA A II ey) Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. dieses Berichts konnte Dr. Raben noch für 12 Oberflächenproben der Ost- see und für 14 der Nordsee den N-Gehalt einerseits in Form von NH,, andererseits in Form von N,0,--N,O, feststellen. Ich teile hier die in Be- tracht kommenden Werte mit, die für die Nordsee gut zu denen vom Februar 1904 passen, für die Ostsee aber auffallend niedrig sind. 1 Liter Oberflächenwasser der freien Ostsee. Nrals’NH, N als N,0,+N,0, Februar 1905 (12) 0,046 mer 0,096 mgr 1 Liter Oberflächenwasser der freien Nordsee. N als NH, N als N,0,-4-.N,0, Februar 1905 (14) 0,061 mgr 0,201 mgr Sowohl die Mittelwerte als auch die für die 3 Stationen der Ostsee und die 3 der Nordsee von Dr. Raben ermittelten Werte sind in die graphische Darstellung eingetragen. Als Gast arbeitete in dem Meeres- laboratorium seit dem Herbst 1904 der Chemiker Dr. Gebbing, der die Untersuchung der von der Deutschen Südpolar-Expedition gesammelten Seewasserproben auf Stickstoffverbindungen und auf gelöste Kieselsäure ausführt. Auch er ist mit gutem Erfolge bemüht, die Methoden für den quantitativen Nachweis der Stickstoffverbindungen im Seewasser zu verbessern. Um über die Abhängigkeit der Produktion im Meere von den Pro- duktionsbedingungen brauchbare Anhaltspunkte zu gewinnen, müssen außer den Stickstoffverbindungen auch die anderen nur spuren weise im Meerwasser vertretenen Pflanzennährstoffe quantitativ bestimmt werden, vor allem Kiesel- säure und Phosphorsäure, dann aber auch Jod und Eisen und möglichst auch die sogenannte freie Kohlensäure. Das Jod z. B. ist von französischen Chemikern im Meerwasser quantitativ nachgewiesen und kommt andererseits, wie Justus angibt, in allen Kernen der Organismen vor. Die Meeres- pflanzen enthalten bekanntlich sogar recht viel Jod. Untersuchungen über den Bedarf der Meerespflanzen an Jod und über die Deckung dieses Bedarfs liegen meines Wissens noch nicht vor. Zunächst mußte es unsere Aufgabe sein, das Verfahren der Ent- nahme und Aufbewahrung sowie der quantitativen Bestimmung für Kiesel- säure und Phosphorsäure möglichst einwandfrei zu gestalten und für die heimischen Meere den Gehalt an diesen wichtigen Pflanzennährstoffen während der verschiedenen Jahreszeiten zu ermitteln. Daneben waren Untersuchungen auszuführen über den Gehalt der gemeineren Meeres- organismen an Kieselsäure und Phosphorsäure, Bis jetzt sind von Dr. Raben (die Ergebnisse von 66 quantitativen Kieselsäurebestimmungen des Seewassers von Nord- und Ostsee ver- u A nm a A mn Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 33 öffentlicht worden, die ich — unter Zufügung von vier Bestimmungen Dr. Raben’s für November 1904 — in die nachstehende graphische Dar- stellung eingetragen habe. Die für die Ostsee-Wasserproben (von ver- schiedenen Stellen und aus verschiedener Tiefe) ermittelten Werte sind durch einen vollen Kreis wiedergegeben; außerdem sind die höchsten Werte mitein- ander und ebenso auch die niedrigsten durch punktierte Linien, die Mittelwerte für die Ostsee durch eine zusammenhängende Linie verbunden. Die leeren Kreise geben die Werte, die für die Nordseeproben gefunden sind, wieder. 0 000 deeee. VIII XI II V VIII XI II Vv VIIL XI 1902 1903 1904 Die graphische Darstellung zeigt vor allem, daß in der Ostsee eine ge- wisse Periodizität vorliegt, insofern als im November und Februar hohe, im Mai niedrige Werte für Kieselsäure angetroffen werden. Besonders bemerkens- wert ist der Umstand, daß im Mai beider Untersuchungsjahre der Kiesel- säuregehalt — augenscheinlich infolge der meist im März oder April statt- findenden Hauptwucherungsperiode der Diatomeen, die viel Kieselsäure in Anspruch nehmen — auf 0,65 mgr im Liter gesunken ist. Die Nordsee zeigt gegenüber der Ostsee im Kieselsäuregehalt einige zum Teil sehr er- hebliche Abweichungen (z. B. im November 1902 und im Februar 1904), die vorläufig deshalb nicht verständlich sind, weil zusammenhängende quantitative Planktonuntersuchungen in der Nordsee während mindestens eines Jahres bisher noch nicht vorliegen. Internat. Meeresforschung III. 34 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. 4, Untersuchungen von Dr. Reibisch und Dr. Süßbach über Bodentiere. Von Dr. Reibisch ist der erste Teil der faunistisch-biologischen Beobachtungen über Amphipoden der Nordsee veröffentlicht worden (Wissensch. Meeresunters., Bd.8, Abt. Kiel, Febr. 1905). Diese Arbeit behandelt nach einleitenden- Bemerkungen über die Anpassung einzelner Gruppen an die verschiedenen in der Nordsee herrschenden Existenzbedingungen und über die verschiedenen Wege der Besiedelung dieses Gebietes, die Familien der Lysianassidae, Pontoporeiidae, Phoxocephalidae, Ampeliscidae, Amphi- lochidae, Stenothoidae, Leucothoidae, Oediceridae und Paramphitoidae. Es sind das der Hauptsache nach Formen, die in fenem Sand oder Schlick leben. Besonders wichtig für das Gebiet der Nordsee sind die Pontoporeiidae und die Ampeliscidae. Die drei in der freien Nordsee vertretenen Arten der Gattung Bathyporeia zeigen in ihrem Vorkommen einen kemerkens- werten Unterschied, indem B. norvegica hauptsächlich in seichterem Wasser (bis ungefähr 30 m), B. gracilis m mittleren Tiefen (bisher im Gebiet nur zwischen 35 und 45 m nachgewiesen) vorkommt, während B. pelagica fast stets neben diesen beiden Arten auftritt, aber auch noch häufiger an tieferen Stellen (bis 67 m) gefunden wurde. Von Urothoe hat Dr. Reibisch eine neue Art U. poseidonis beschrieben, die an 2 Stationen, und zwar westlich von Sylt und vor der holländischen Küste gefangen wurde Von den Ampelisciden wurden in der norwegischen Rinne mehrfach Tiefenformen nachgewiesen, deren Hauptverbreitungsgebiet nach allen bisherigen Befunden ım Atlantischen Ozean zu suchen ist, neben Arten, deren Vorkommen wesent- lich arktisch ist. Demnächst wird Dr. Reibisch den Schluß des systematischen Teils mit Zusammenstellungen über die Verbreitungsgebiete und den wahrschein- lichen Gang der Besiedelung der Nordsee durch die einzelnen Arten ver- öffentlichen. Seine Untersuchungen über dieAnneliden des Untersuchungsgebietes sind weiter vorgeschritten. Bei der Bedeutung, welche die Vertreter dieser Ordnung vielfach als Fischnahrung besitzen, ist ganz besonderer Wert auf das Massenvorkommen einzelner Arten zu legen, und es ist gerade auf den Fahrten des verflossenen Jahres für eine festere Grundlage zu diesen Unter- suchungen ein recht reichhaltiges Material zusammengebracht worden. Im Interesse der Arbeiten der Kommission C hat Dr. Reibisch im September 1904 eine Untersuchung über das Vorkommen junger Schollen an der deutschen Ostseeküste ausgeführt. Die Arbeiten wurden bei Laboe, Warnemünde und Zingst vorgenommen. Die Ergebnisse dieser Unter- suchungen sind im Novemberheft der Mitteilungen des Deutschen Seefischerei- Vereins (1904) ausführlich wiedergegeben und lassen sich kurz dahin zu- sammenfassen, daß die Darßer Schwelle für die deutsche Küste als die Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 35 östlichste Grenze für den regelmäßigen Aufenthalt von Schollen, die im ersten Jahre stehen, anzusehen ist. Diese Tatsache ist mit großer Wahr- scheinlichkeit darauf zurückzuführen, daß der Salzgehalt in den oberfläch- lichen Schichten östlich von dieser Linie nur zwischen 7 und 3°/,, beträgt, während er westlich davon auf 10 bis 20°/,, ansteigt. Wenn sich östlich von Warnemünde bis nach Darßer Ort hin junge Schollen nur vereinzelt finden, so beruht das darauf, daß die Bodenbeschaffenheit in diesem Gebiet nicht günstig für das Fortkommen der jüngsten Stadien ist. Nur an einigen mit feinem Sand bedeckten, sehr beschränkten Stellen findet man einzelne junge Schollen. Bei den jungen Flundern und Steinbutt ist die Abhängigkeit ihres Vorkommens vom Untergrund ganz deutlich, denn diese Formen, die auch noch östlich von der Darßer Schwelle in schwächer salzigem Wasser regelmäßig vorkommen, finden sich auf der Strecke Warnemünde — Darßer Ort wie die jungen Schollen nur an solchen Stellen, die mit feinem Sand bedeckt sind. Von den am Grunde der Nordsee lebenden Evertebraten sind neben den Krebsen, Anneliden und Mollusken die Echinodermen wegen der Massenhaftigkeit ihres Auftretens und ihrer Bedeutung für die Nutztiere des Meeres von besonderer Wichtigkeit. Daher ist die auf den verschiede- nen Fahrten des „Poseidon“ gewonnene Ausbeute an Echinodermen von Dr. Süßbach einer eingehenden Bearbeitung unterworfen worden. Da die erste ausführliche Darstellung seimer Ergebnisse erst im bevorstehenden Sommer gedruckt werden kann, gibt er folgenden Vorbericht. Der nach- stehenden Namenliste der bestimmten Echinodermenarten sind einige Zahlen beigefügt worden. Die erste gibt an, wie viel Individuen von den 37 Spezies von Seeigeln, Seesternen und Schlangensternen in der nordöstlichen, öst- lichen, südöstlichen und zentralen Nordsee auf 95 geographischen Positionen gesammelt worden sind. Die zweite (eingeklammerte) Zahl gibt au, an wie viel Positionen die einzelnen Arten gefunden sind; die dritte Zahl endlich, welche Menge von Individuen der betr. Art höchstens in einem Fange vertreten war. I. Echinoiden. 1. Echinus acutus Luck 185 (2) 10. 2. Echinus norvegicus Düb. Kor. 11 (1) 11. 3. Echinus elegans Düb. Kor. 2 (2) 1. 4. Echinus miliaris Leske 33 (11) 12. 5. Strongylocentrotus dröbachiensis (0. F. M.) 34 (7) 13. 6. Echinocyamus pusillus (0. F. M.) 95 (25) 19. 7. Echinocardium cordatum (Penn.) 80 (24) 16. fo) . Echinocardium flavescens (0. F.M.) 194 (40) 23. 9. Spatangus purpureus OÖ. F.M. 58 (27) 7. 10. Brissopsis lyrifera (Forb.) 34 (9) 11. ll. Schizaster fragilis (Düb. Kor.) 3 (2) 2. 36 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. II. Asteroiden. 1. Asterias glacialis L. 34 (10) 12. 2. Asterias mülleri Sars 7 (4) 4. 3. Asterias hyperborea Dan. Kor. 7 (4) 4. 4. Asterias rubens L. 190 (53) 18. 5. Luidia sarsi (Düb. Kor.) 42 (22) 6. 6. Astropecten irregularis (Penn.) 97 (31) 17. 7. Psilaster andromeda (M. Tr.) 11 (2) 7. 8. Pontaster tenuispinus (Düb. Kor.) 1 (1) 1 9. Cribrella sanguinolenta (0. F. M.) 7 (6) 2. 10. Stichaster roseus (0. F.M.) 3 (2) 11. Pteraster militarıs O.F.M. 2 (1) 12. Crossaster papposus L. 4 (5) 2. 13. Solaster endeca Retzius 5 (2) 4. 14. Hippasteria phrygiana (Parelius) S (4) 5. 2. 2: Ill. Ophiuriden. 1. Ophioglypha texturata Forb. 62 (27) 6. 2. Ophioglypha albida (Forb.) 194 (27) 26. 3. Ophioglypha sarsi (Lütk.) 3 (8) 1. 4. Ophioglypha robusta Ayr. 1 (1) 1. 5. Ophioglypha affinis (Lütk.) 49 (7) 19. 6. Ophioscolex glacialis M. Tr. 19 (2) 11. 7. Ophiothrix fragilis O. F. M. 276 (40) 32. 8. Ophiopholis aculeata OÖ. F. M. 177 (15) 84. 9. Ophiactis ballı (Wyv. Th.) 14 (4) 8. 10. Amphiura chiajei Forb. S9 (10) 33. il. Amphiura filiformis (0. F. M.) 594 (13) 179. 12. Asteronyx loveni M. Tr. 3 (2) 2. Die Zahlen sind mitgeteilt, um eine Vorstellung zu geben von der relativen Häufigkeit und größeren oder geringeren Ausbreitung der einzelnen Echinodermenarten in der Nordsee. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß die erste und die dritte Zahl für einige Spezies unvollständig sind, weil nur aus den Dredgefängen alle Exemplare mitgenommen wurden, während aus den Beifängen der Kurre und des Trawls von denjenigen massenhaft auftretenden Arten, die wegen ihrer Sperrigkeit oder wegen großen Volumens ihrer Individuen zu viel Raum bei der Konservierung beansprucht hätten, nur einzelne Belegexemplare aufgehoben worden sind. Namentlich Asterias rubens, die sich zuweilen in der Kurre in ganz außer- ordentlichen Mengen findet, sodann aber Ophioglypha albida und texturata, Echinocardium flavescens, Spatangus purpureus und Luidia sarsi müssen also mit höheren Zahlen (als in der Uebersicht angegeben sind) für eine muss Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt.I: Kiel 2. 37 derartige Beurteilung angesetzt werden. Ueber die vertikale Verbreitung lassen sich an dem Echinodermenmaterial der „Poseidon“-Fahrten folgende Fälle unterscheiden. a) Nur in großen Tiefen sind gefunden Psilaster andromeda zwischen 145 und 300 m, Pontaster tenuispinus bei 325 m, Ophioscolex glacialis zwischen 325 und 445 m, b) in geringerer Tiefe als 4) m wurde angetroffen Crossaster papposus (23 und 32 m), e) in geringerer Tiefe als SO m Echinus elegans (37 und 61 m), d) in geringerer Tiefe als 100 m blieben: Echinus miliaris, Echinocardium cordatum, Ophioglypha albida und robusta; e) besonders weite vertikale Verbreitung zeigen: Brissopsis Iyrıfera zwischen 40 und 210 m, Amphiura chiajei > sl und 445 m, Ophiopholis aculeata „ 3l und 360 m, f) besonders enge vertikale Ausdehnung in mittlerer Tiefenlage zeigen: Stichaster roseus, gefunden zwischen 103 und 145 m, Ophioglypha sarsi - 2 103 und 148 m, Asteronyx loveni ” 2 134 und 148 m. 9) Die nicht unter a—e genannten Arten wurden nicht tiefer als in 145 m Tiefe beobachtet. Bei einer größeren Anzahl von Echinodermenarten ist eine Ab- hängigkeit von der Bodenbeschaffenheit nicht erkennbar. Ein Teil der Arten kommt auf sandigem, wie auf schlickigem Untergrund, auf Gemischen von Sand und Schlick wie auf sog. Riffgrund (Sand mit Schalentrümmern und Sand mit Steinen) vor. Auf Ton und tonigem Schlick wurden ge- funden Brissopsis lyrifera, Psilaster andromeda, Pontaster tenuispinus, Ophioscolex glacialis, Ophiopholis aculeata und Amphiura chiajei. Nur auf Schlick wurden angetroffen Echinus norvegicus, Stichaster rosens, Solaster endeca, Ophioglypha sarsi; nur auf Sand Eehinus miliaris und elegans, sowie Ophioglypha robusta. Auf Riffgrund wurden gefunden Echinocyamus pusillus, Asterias rubens, Ophioglypha texturata und albida. Il. Vergleichende Untersuchung des Stettiner Haffes und des Papenwassers (August 1904). Bei einer Untersuchung, die ich im Mai 1892 im Auftrage des Herrn Ministers für Landwirtschaft auszuführen hatte, war ich zu dem Er- gebnis gelangt, daß das Stettiner Haff einen ganz außergewöhnlich hohen Fangertrag an Fischen liefern muß (etwa 100 kg für 1 ha), und daß dieser hohe Wert in Einklang steht mit außerordentlichem Planktonreichtum des 38 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Haffs (Das Stettiner Haff. Wissensch. Meeresunters. 1. Bd. Abteil. Kiel 1895). In unmittelbarem Zusammenhang mit dem ungewöhnlich reichen Haff steht das extrem arme Papenwasser, die seenartige Erweiterung der unteren Oder bei der Einmündung in das Haff. Ich bezeichnete es damals als eine sehr interessante Aufgabe, durch gründliche Untersuchungen diese neben ein- ander fortbestehenden Gegensätze zu erklären, und meinte, in näher zu be- stimmenden, im Wasser gelösten Stoffen die Ursachen für die stärkere Pro- duktion im Haff suchen zu müssen. Dabei ist möglicherweise auch die Zu- sammensetzung des Bodenmaterials, das nach meinen Befunden im Haff und im Papenwasser recht verschieden ist, von Bedeutung. 130° 17% ES Zur Untersuchung .der Frage, wodurch Reichtum und Armut dieser beiden miteinander in Austausch stehenden Wasserbecken hervorgerufen wird, habe ich auf einer Terminfahrt des „Poseidon“ am 20. und 21. August 1904 eine eingehendere Untersuchung des Stettiner Haffs und des Papen- wassers vorgenommen. Mit freundlicher Unterstützung aller Teilnehmer an der Fahrt (Dr. Apstein, Dr. Rauschenplat, Dr. Feitel, Dr. Ruppin, Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 39 Dr. Kemnitz und Dr. Fischer) wurden quantitative Planktonfänge aus- geführt, Bodenproben gesammelt und zahlreiche Wasserproben für ver- schiedene hydrographische wie auch chemisch-biologische und bakteriologische Untersuchung gewonnen und teils an Bord, teils im Laboratorium näher untersucht. Die Planktonfänge ergeben eine Bestätigung für Reichtum des Haffs und Armut des Papenwassers. Dagegen war der Unterschied in der Bodenbeschaffenheit nicht so erheblich wie bei meiner früheren Unter- suchung. Ich vermute, daß das daran liegt, daß inzwischen eine tiefe Fahrrinne von Swinemünde durch das Haff und das Papenwasser sowie den unteren Lauf der Oder bis nach Stettin hin gelegt worden ist. Früher bildete das Papenwasser einen etwas tieferen Kessel vor dem Eingange in das seichtere große Haff. Die Kartenskizze gibt an, welche Stellen im Haff (a, b, c) und welche im Papenwasser (d, e, f) am 20. und 21. August 1905 untersucht sind. Die Tiefe betrug an den Stellen e, d,e, f 4m, beia5 m, bei 5b, der tiefsten Stelle des Stettiner Haffs (zwischen großem und kleinem Haff), 85 m. Die bei den näheren Untersuchungen ermittelten Tatsachen stelle ich in mehreren Tabellen zusammen. Die erste Tabelle zeigt vier Unterschiede zwischen Haff und Papenwasser. 1. Während im Haff an allen drei Stationen das Oberflächenwasser ebenso wie das Wasser am Boden deutlich alkalisch war, zeigte an den drei Stationen des Papenwassers das Wasser der Oberfläche wie auch des Bodens eine neutrale oder ganz schwach alkalische Reaktion. 2. Der Sauerstoffgehalt des Bodenwassers war im Haff größer als im Papenwasser, und zwar nahm (bei gleicher Tiefe, 4 m) im Papen- wasser nach der Oder hin der Sauerstoffgehalt immer mehr ab. 3. Umgekehrt war der Kohlensäuregehalt des Bodenwassers im Haff geringer als im Papenwasser. Dementsprechend nahm im Papen- wasser der Kohlensäuregehalt nach der Oder hin zu. Die tiefste kessel- artige Stelle des Haffs zeigte einen erhöhten Kohlensäuregehalt. 4. Die Bodenbeschaffenheit war im kleinen Haff so, wie ich sie im Mai 1892 auch im großen Haff angetroffen hatte. Das Boden- material an der Stelle a bestand aus weichem, homogenem Schlick. Daß in der kesselartigen Mulde zwischen großem und kleinem Haff die Bodenbeschaffenheit abweichend war, kann nicht wundernehmen. Die Verunreinigung des Schlicks mit schwarzem Mud an der Stelle e war neu. Das Bodenmaterial im Papenwasser bestand an allen drei Stellen aus weichem, schwärzlichem Mud oder Schlamm, mit Dreissena-Bruch- stücken gemischt, 40 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tarbreilke ale \ e: Alkali- Kubikzentimeter im Liter Position, Tiefe und Boden- |" P- >. itä Yo R j | (Dr nität O-Gehalt De e beschaffenheit eye ä Gehalt N AL (Dr. (Dr. Ruppin) 'k itz)| R - R e (Dr. | Kemnitz ; | emnitz)) Ruppin) | Ruppin) |Gebbing) “« | Vor Swinemünde, O m | 16,6 e| Kaiserfahrt am Eingang ach leer, Os 5 a « | -16,1 Im kleinen Haff vor ) | Camink,, Om . . . 16,1 a cher,homogener Schlick 6,6 13,09 | 43,07 | (entsprechend 0,8—1,4 cem Normal-Schwefelsäure) | | | ı 5 m. Grünlicher, wei- | | | 1} Zwischen großem und | kleinem Haff, Om . 1) b | 8,5 m. Sehr weicher, geruchloser Schlamm mit Sand und Stücken Fo Alle 6 Proben deutlich alkalisch Haff 6,6 13,18 | 50,46 Im großen Haff vor Wahrlang, Om . .| 16,5 ©| 4 m. Weicher Schlick | "mit schwarzem Mud | CamıscHbEE 6,79 13412 45,03 | Papenwasser, 0 m (bei I Ki Ziegenorb) 16,45 d) 4 m. Weicher, schwärz- | licher Mud mit Drei- ssena-Bruchstücken) 6,0 13,10 \ Papenwasser, mittlerer erweilerter Teil, 0 m 16,38 | — ——— Alle 6 Proben neutral oder nur ganz schwach e| 4m. Sehr weicher Mud B £ | mit Dreissena - Bruch- stücken alkalisch Papenwasser 5,0 13,07 | 55,82°| Papenwasser (bei Kl.- Mankow), ORmeessrse: | 16,6 f |) 4 m. Weicher, schwärz- licher Schlamm mit Schlick und Dreissena- Bruchstücken Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 4] Die Tabelle 2 zeigt folgende Tatsachen: Tabelle 2. Its ” ee FE | Gr. in 11 (Dr. Kemnitz) of Gr. in 1 1 (Dr. Kemnitz) 2 : | Lösung zu := || Tiefe Ab- Glüh- frisch ge- || 'n | rück- schöpften | n z ci. | dampf- Isanddes| Wasser- | CaO | Meo | "%%s | so, rück- | filtriert. proben | + Al, 0; m stand | Wassers | (Dr. Feitel) ll | «| 0 | 356 | es | 0 | 0,307 | 0,808 | | 0,0425 — rer ee Tee ee ee ee en ee ee ee en ee 0 | 0,329 | 0,860 | En le er | Er: = [0] 0,866 | Er | | SEE 0,423 | 1,040 | 2% b | ! | ! vona | = - = Ve > 8,5 | 0,474 | 1,066 | 0,8660 SS | 0,072 0.0615 | 0,002 1) = EIN To) | 0 | 0,423 | 1,000 Se Rz] | ass - 4 0,417 | 0,996 {7 | 0,0453 ee ED EEE ern - 0 | 0,038 | 0,294 Nest d | aAza 4 le’ | [er o: | | mer in ıı | mgr in 1 1 (Dr. Raben) Frisch ge- | Nach Aus- eg | | S (= .,|| (Dr. Raben) = | —— — | schöpfte | fällung mit || Ze := || Tiefe | | | Wasserproben | Na,00;- @ 2 N als | 2.3 N als £ | sio P,0. | N als |. 0. +| mit Diphenyl- | Lösung Nals|n e | 3 Sa NIE, Ir Oo | amin- gab Nesslersi nH, |, "| | | 228 | Schwefelsäure | Reagens Bi [0 — 1 = T > Om) 0,093 0,083 | son a (> "ll In allen |j2582=| | | 0,096 SE, 4 Proben fast | FE 283 | or 0,069 [0,087 | gar keine |53=-" Ole = | Reaktion S,g © 7 SchlammwäRkeri | 85 | | [0,072 [0, O0 | IE E88 | 0.248 | 0.138 ’ = n Sl = ne | =} — = m — | 0 1,166 |0,849 | 0,109 [0,107 [ Reaktion |I® E22 | | ce | [= Ss — 4 | | | 0,072 [0,064 äusserstgering | se = | 7 - ' n IE [o} ® ra m 0) 1,641 | Deutlicher Ei | dı | { B&soGd | — | 4 | Sn Re Ile # RE | 0) 0,142 |0,097 | Deut. blauer Ring | E.A2e| = | A| | [0.135 | 0.103 | S F IS = E83 || Schlammwasser | | „599.1 9,109 || Behwecher Bine ZT 2.4 a8 70.122 eRu | 0 15,40 0,195 | 0,092 | Sehrdeutl.blau.Ring (ES R f t T BEER 4 | 0,161 | 0, 101 || Deutl. blauer Ring Ich ‘© = 2 ‘© S. Aus der Tabelle 3 geht hervor, daß in diesem Falle weder dem Gehalt an Kieselsäure noch dem an Phosphorsäure die Ursache für die geringe Planktonmenge im Papenwasser beigemessen werden kann. Die Werte für beide Nährstoffe sind ziemlich hoch, und im Papenwasser sogar noch erheblich höher als im Haff. Der Wert für den Kieselsäuregehalt im Papenwasser (5,40 mgr in 1 1 Oberflächenwasser) ist sogar enorm hoch. 9. Zu einem unerwarteten Ergebnis führten auch die Untersuchungen auf Stickstoffverbindungen. Betrachtet man zunächst die Unter- suchungen, die Dr. Raben an den mit Quecksilberchlorid vergifteten Wasserproben angestellt hat, so fällt auf, daß der Gehalt an Stickstoff in Form von Ammoniak im Papenwasser (durchschnittlich 0,158 mgr) fast doppelt so groß war als im Haff (im Mittel 0,085 mgr), und daß zweitens der Gehalt an Stickstoff in Form von Nitrit und Nitrat in beiden Gebieten ungefähr gleich war. Er betrug im Haff durchschnittlich 0,086 mgr, im Papenwasser 0,099 mgr im Liter. In Widerspruch damit steht die von mir selbst an Bord ausgeführte Voruntersuchung. Frisch geschöpfte Wasserproben des Haffs gaben fast gar keine oder nur eine äußerst geringe Reaktion mit Diphenylamin- Schwefelsäure, während im Papenwasser stets eine deutliche Reaktion ein- Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 43 trat, die nach der Oder hin sogar deutlich zunahm. Dabei zeigte sich im Oberflächenwasser von e und f eine stärkere Reaktion als im Bodenwasser von denselben Stellen. Der Unterschied zwischen Haff und Papenwasser war sehr viel stärker, als er in den Zahlen von Dr. Raben zum Ausdruck kommt. Es kommt hinzu, daß die an Bord frisch behandelten Proben von filtriertem Schlammwasser von b eine kaum bemerkbare Reaktion mit Diphenylamin-Schwefelsäure gaben, während die ebenso behandelte Schlamm- wasserprobe der Stelle e eine ganz deutliche Reaktion zeigte. Die für die vergifteten Schlammwasserproben von Dr. Raben erhaltenen Werte sind in umgekehrter Weise verschieden. Die ergänzende Untersuchung der frischen Wasserproben mit Metaphenylendiamin ergab auch in solchen Fällen, in denen eine sehr starke Diphenylreaktion erhalten wurde, fast gar keine Reaktion. Es handelte sich also vorzugsweise um Nitrat und weniger um Nitrit. Auch die an Bord von Dr. Feitel gemachten Untersuchungen mit Neßlers Reagens stimmen nicht ganz mit den Ergebnissen der Untersuchung an aufgehobenen vergifteten Wasserproben überein, besonders gilt das für die Schlammwasserproben. Wenn auch die Voruntersuchung nur einen Anhalt gewähren kann, zuverlässigere Werte nur bei der sorgfältigen Unter- suchung im Laboratorium zu erhalten sind, so muß man doch erwarten, daß die sehr ausgeprägten Unterschiede in demselben Sinne bei der Nach- untersuchung erhalten werden. Eine Erklärung für den Widerspruch in den Ergebnissen liegt noch nicht vor. So wichtig diese für die Methodik im allgemeinen ist, so genügt für den vorliegenden Fall schon die voll- kommen gesicherte Tatsache, daß der Gehalt an anorganischen Stickstoff- verbindungen, vor allem auch an Nitrat, im Papenwasser keineswegs ge- ringer, sondern sogar größer ist, als im Haff. Nun darf man aber nicht vergessen, daß die Inanspruchnahme dieses wichtigen Pflanzennährstoffs im Haff eine sehr viel stärkere ist als im Papenwasser. Eine Untersuchung über die Menge des Stickstoffs in organischer Form einerseits im Haff, andererseits im Papenwasser ist leider nicht ausgeführt worden. Bei der grossen Menge an Organismen im Haff und der geringen im Papenwasser könnte die Gesamtmenge des gebundenen Stickstoffs (in anorganischer und in organischer Form zusammen) sehr wohl grösser sein als im Papenwasser. 10. Zur Feststellung des Vorkommens und der Wirkungsweise von denitrifizierenden Bakterien wurden an jeder der sechs Stationen fünf Reagensröhren, in denen sich sterilisierte Nährlösung befand, mit je 1 ccm Oberflächenwasser und weitere fünf Röhren mit einer etwa erbsengroßen Portion des frisch heraufgeholten Bodenmaterials geimpft. Stets war ein Reagensrohr mit Baurs Nährlösung versehen, zwei waren mit modifizierter Baur-Lösung, in der statt Miesmuscheldekokt Glykogen und Nährstoff Heyden verwandt war, und zwei weitere mit Grans Nährlösung versehen. Diese 44 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. im ganzen 60 Rohkulturen zeigten bei weiterer Beobachtung eine deutliche Verschiedenheit in den beiden Gebieten, und zwar derart, daß von den 30 Proben des Papenwassers am 45. Tage 21 vollkommen denitrifiziert waren, von den 30 des Haffs aber nur 10. Tabelle 4. Oberflächenwasser von je 5 Röhren von jeder der drei Stationen des Haffs am 11. Tage, 25. Tage, 45. Tage, 57. Tage vollkommen denitrifiziert 0 5 6 9 (v. 15 Röhren) des Papenwassers 1 5 8 oje nr Bodenproben von je 5 Röhren von jeder der drei Stationen des Haffs am 11. Tage, 25. Tage, 45. Tage, 57. Tage vollkommen denitrifiziert j 4 4 4 (v. 15 Röhren) des Papenwassers 3 11 13 ae > Wie aus der Tabelle 4 hervorgeht, waren es gerade die Boden- proben, die im Papenwasser eine schnellere und stärkere, meist unter Schaumbildung verlaufende Denitrifikation zeigten, als die des Haffs, während die Verschiedenheit der Oberflächenwasserproben nur sehr gering war. Zwei andere Reihen von Nährflüssigkeiten, die ebenfalls Calcium- nitrat enthielten, aber zum Studium der Verbreitung von Schwefelbakterien bestimmt waren, zeigten in bezug auf Denitrifikation im wesentlichen das- selbe (Tabelle 5). Tabelle 5. Oberflächenwasser von je 2 Röhren von jeder der drei Stationen des Haffs am 6. Tage, 18. Tage, 25. Tage, 34. Tage vollkommen denitrifiziert 0 3 4 5 (v. 6 Röhren) des Papenwassers 1 3 6 O2, ER Bodenproben von je 2.Röhren von jeder der drei Stationen des Haffs am 6. Tage, 18. Tage, 25. Tage, 34. Tage vollkommen denitrifiziert 0 2 4 5 (v. 6 Röhren) des Papenwassers 3 6 6 (: an 11. Eine dieser zwei Versuchsreihen sollte zum Nachweis der Bildung von Schwefelwasserstoff aus Pepton dienen. Die Nährlösungen mit den drei Bodenproben von den verschiedenen Stationen des Papenwassers waren schon am 6. Tage nicht bloß vollkommen denitrifiziert, sondern auch schwärzlich grau (von f sogar tiefschwarz) infolge starker Schwefelwasser- stoff-Entwickelung, während von den übrigen Proben nur die Nährlösung mit der Bodenprobe von « eine graue Färbung aufwies. Erst zwischen dem 20. und 30. Tage konnte in den fünf anderen Proben aus dem Haff sowie in den drei Oberflächenwasserproben aus dem Papenwasser mittels Y/ıoo Normal-Jodlösung das Vorhandensein von Schwefelwasserstoff nach- gewiesen werden. Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 45 12. Bei einem Versuche, durch Kultur von geimpften sulfathaltigen Nährlösungen die Reduktion von Schwefelsäure zu ermitteln, wurde um- gekehrt konstatiert, daß die Bodenproben aller drei Stationen des Haffs allein eine deutlich meßbare Schwefelwasserstoffbildung zeigten. 13. An allen sechs Stationen wurden vertikale Züge mit Apsteins mittlerem Planktonnetz gemacht und zur weiteren quantitativen Unter- suchung (Volummessung und Zählung) in Alkohol konserviert. Vollständige quantitative Untersuchungen des Plankton liegen überhaupt bis jetzt vor für das Haff allein vom September 1887 (Hensen), für Haff und Papen wasser vom Mai 1892 und vom August 1904. Dadurch, daß die von den Fängen im August 1904 bei der Volummessung und bei der Zählung erhaltenen Werte mit SO multipliziert sind, habe ich die Werte für 1 qm Wasserober- fläche umgerechnet. Alle im nachfolgenden angegebenen Zahlen sind auf 1 qm Oberfläche bezogen, auch die (mit anderen Netzen erhaltenen) Fänge von 1887 und 1892. Sie können also unmittelbar miteinander verglichen werden. Die Volummessungen ergaben, daß sich in der unter 1 qm Ober- fläche befindlichen Wassersäule im August 1904 folgende Massen von ab- gesetzten Organismen fanden! a b [© d e f 3240 2240 1 280 160 144 SO cem Mittelwert für das Haff für das Papenwasser 2250 ccm 128 ccm Das Verhältnis der Mittelwerte beträgt 18 zu 1; die Werte der am meisten verschiedenen und am weitesten auseinander liegenden Stationen a und f verhalten sich sogar wie 40 zu 1. Im Mai 1892 hatte ich für das Haff den Mittelwert 1086 ccm, für das Papenwasser 76 cem erhalten. Das Verhältnis beträgt 14 zu 1. Hensen hatte im September 1887 im Haff 1560 ccm abgesetzter Organismenmasse unter 1 qm angetroffen. Von den Zählungsergebuissen teile ich der Uebersichtlichkeit wegen in der Tabelle 6 nur diejenigen Werte mit, die für die großen Gruppen erhalten wurden. Tarbrellker6, a b Ce d e f Schizophyceen-Fäden 32000 53000 5000 int A init Mil. Mil. Mill. Mill. Mill. Mill. 30000 Mill. 10 Mill. Diatomeen-Zellen 80000 82.000 29000 3650 1370 170 Mil. Mill. Mill. Mil. Mill. Mill. 64 000 Mill. 1700 Mill. 46 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle 6. (Fortsetzung.) Rädertiere 1,0 32 6,0 (Os ok 0,15 Mill. Mill. Mill. Mill. Mill. Mill. 3,4 Mill. 0,2 Mill. Copepoden 610 650 360 Sl 50 45 (ohne die Larven) T: T. ab Ak A 7: 540 T. 49T. Cladoceren S00 650 230 93 94 56 dh T At Ak T Al 560 T. Sm Von den Schizophyceen überwog Aphanizomenon bei weitem alle anderen Arten, und zwar sowohl im Haff wie im Papenwasser. Von den Diatomeen fanden sich vorzugsweise Melosira, nächstdem Asterionella und Fragilaria; die übrigen vorhandenen Arten traten stark zurück. Wenn man bei den Copepoden noch die Larven berücksichtigt, die im Fange a nur wenig zahlreicher waren als die erwachsenen Individuen, in b und c aber etwa dreimal, in d, e und f aber sogar 4—5 mal so zahlreich waren wie die erwachsenen Exemplare, so verschiebt sich das Verhältnis etwas zu- gunsten des Papenwassers. Sonst aber ist das durchschnittliche Verhältnis zwischen Haff und Papenwasser in den Augustfängen folgendes gewesen (in Klammern füge ich das für die Fänge vom Mai 1892 erhaltene Verhält- nis hinzu): Schizophyceen 3000: 1 (100: 1) Diatomeen san ( 47:1) Rädertiere Te 2) Copepoden (ohne die Larven) 11:1 (100: 1) Cladoceren Fa (etev/ Sa) Vergleichet man die Hafffänge untereinander, so ist für Schizo- phyceen, Diatomeen, erwachsene Copepoden und Cladoceren ein starker Abfall von ce gegenüber a und b zu bemerken, während die Zahl der Räder- tiere von a nach c hin sogar zunimmt. Von den Fängen des Papenwassers zeigt f eine erheblich geringere Menge von Cladoceren und namentlich von Diatomeen im Vergleich zu d und e. Auch bei näherer Berücksichtigung der einzelnen Arten von Pflanzen und Tieren des Planktons zeigt sich im allgemeinen, daß das Haff mehrfach soviel davon enthielt, als das Papen- wasser. Nur für wenige Arten wurden ungefähr gleiche Zahlen in den Fängen der beiden Wassergebiete erhalten, z. B. für die Diatomee Surirella und für die Larven der Schafklauenmuschel Dreissena. Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. KT) In einem der mit dem Planktonnetz gewonnenen Fänge wurde nicht bloß die Menge der Organismen, sondern auch diejenige der nicht organi- sierten Schwebteilchen, die vom Netz zurückgehalten worden waren, durch Zählung annähernd ermittelt. Diese schwebenden unregelmäßigen Massen waren z. T. Kotballen von Planktontieren, von Fischen oder Bodentieren, z. T. aber auch suspendierte Schlickteilchen. Der Versuch, bei der Zählung die Massen ihrer Natur nach zu trennen, erwies sich vorläufig als un- durchführbar; die nicht organisierten Schwebteilchen sind nur als große und kleine unterschieden worden. An der Station a fanden sich in der Wassersäule unter ] qm Oberfläche 414 Millionen größere und 991 Millionen kleine Massen der Art. Bei der Filtration einer Wassermasse von 5 cbm war also in diesem Falle die enorme Menge von 1,4 Milliarden von solchen unregelmäßigen Massen, teils Kotballen, teils Bodenteilchen nachzu- weisen. Lohmann hat schon angeführt (Wissensch. Meeresunters., Bd. 7, Kiel, S. 32), daß man bei Anwendung von Filtern aus Papier oder dichtem Zeug (Seidentaffet) überrascht wird durch „die Menge von Detritus und Fäkalmassen, die dem Auftrieb beigemischt sind und eine Volumenbestim- mung der Organismen durch Absetzenlassen völlig unmöglich machen.“ Daß auch bei einer so großen Dichte des Planktons, wie sie im Haff vor- liegt, sogar das Seidengazenetz soviel zurück hält, ist ein außergewöhnlicher Fall. Wenn auch ein beträchtlicher Teil der größeren Fäkalmassen von Bodentieren und Fischen herrühren wird, so ist doch andererseits mit Sicher- heit zu erwarten, daß von den kleinen Kotballen und suspendierten Schlick- teilchen sehr viele die Netzporen passiert haben. Vergleicht man nun die Menge der nicht organisierten Schwebteile mit der Zahl der in derselben Wassermasse (von 5 cbm) nachgewiesenen größeren Planktontiere, die in dem Fange a bei Hinzurechnung der Öopepodenlarven und der Muschel- larven höchstens 4 Millionen betrug, so zeigt sich, daß die Menge der Kotballen und Schlickteilchen zusammen etwa 300 mal größer ist als die der Planktontiere. Daraus läßt sich der Schluß ziehen, daß in so seichten Wasserbecken diese Massen lange in der Schwebe bleiben und im freien Wasser der Zersetzung durch Bakterien unterliegen. Die Bedeutung (der suspendierten Bodenteilchen sowie der schwebenden Kotballen und der löslichen Auswurfsstoffe der Tiere muß also für den Stoffwechsel im freien Wasser eine recht erhebliche sein. An zwei Stationen, bei b im Haff und bei f im Papenwasser, sind ferner von Dr. Rauschenplat je 9 Liter Oberflächenwasser zunächst durch Müllergaze No. 20 und dann durch Seidentaffet filtriert worden, um über die Menge der festen Substanzen, die durch Müllergaze nicht zurückgehalten werden, Aufschlüsse zu erhalten. Das aus dem Müllergazebeutel in den Taffetbeutel abfließende Wasser des Haffs war noch deutlich grün und recht trübe, das abfließende Wasser der Papenwasserstation f war bedeutend 48 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. klarer und beinahe farblos. Trotz dieser Verschiedenheit im Aussehen blieb im Taffetbeutel in beiden Fällen ein verhältnismäßig erheblicher Rückstand von ungefähr gleichem Volumen. Das im Taffetbeutel angesammelte Plankton der Haffstation bestand zum größten Teile aus einzelnen Aphanizomenon- Fäden, in dem entsprechenden Rückstand der Papenwasserstation wurden nur wenige solcher Fäden, dagegen zahlreiche Melosira-Ketten und außerdem viel Detritus gefunden. Im Mikroplankton beider Stationen (und in den meisten daraufhin untersuchten Oberflächenwasserproben der Ostseestationen der Augustfahrt) fanden sich auch kleine, an Halteria erinnernde Infusorien. Bei dieser ersten eingehenderen vergleichenden Untersuchung von Haff- und Papenwasser ist eine Reihe von Tatsachen ermittelt worden, die für den Hochsommer (August) auch in anderen Jahren ungefähr zutreffend sein werden. Es fragt sich aber, wie es in den anderen Jahreszeiten ist. Daß auch im Mai das Papenwasser sehr viel weniger Plankton enthält als das Haff, hat meine Untersuchung im Jahre 1592 ergeben. Dafür, daß von altersher zu allen Jahreszeiten das Papenwasser im Gegensatz zum Haff recht reines Wasser besitzt, das sich wegen der Armut an Organismen lange hält, ohne daß Fäulnis darin auftritt, spricht die Tatsache, daß die von Stettin ausgehenden Seeschiffe ihre Wassertanks im Papenwasser aufzufüllen pflegten. Das trübe Haffwasser wird erfahrungsgemäß bald faulig. Die eigentliche Ursache für Armut des einen, Reichtum des anderen dieser beiden unmittelbar zusammenhängenden Wasserbecken wird in diesem Falle (und in der untersuchten Zeit) nicht ım verschiedenen Gehalt an spurenweise vertretenen unentbehrlichen Pflanzennährstoffen bestehen. Die unter S und 9 näher ausgeführten, in Tabelle 3 kurz zusammengestellten Untersuchungsergebnisse über den Gehalt an Stickstoffverbindungen, Kiesel- säure und Phosphorsäure zeigen, daß diese drei zunächst in Betracht kom- menden, spärlich vertretenen Pflanzennährstoffe im Papenwasser nicht im Minimum vertreten waren. Damit wird aber nicht die quantitative Unter- suchung dieser drei Nährstoffe für das Meer entbehrlich gemacht. In dem vorliegenden Falle liegen augenscheinlich besondere Umstände vor. Wo- durch es bedingt wird, daß im Papenwasser die in genügender Menge ver- tretenen, selteneren Nährstoffe in so geringem Grade ausgenutzt werden, ist noch nicht durch die Untersuchung ermittelt. Zwei Möglichkeiten liegen, wie mir scheint, zunächst vor. Eintweder ist ein anderer unentbehrlicher Pflanzennährstoff so spärlich vertreten, daß trotz reichlichem Vorhandensein von Salpetersäure, Phosphorsäure und Kieselsäure die Planktonpflanzen nicht so üppig gedeihen können wie im Haff, oder es sind Stoffe im Wasser gelöst, z. B. abgeschiedene Giftstoffe oder andere Stoffwechselprodukte von Fäulnisbakterien, die besseres Gedeihen der schwebenden Pflänzchen ver- Die Tätigkeit im Etatsjahre 1904. Abt. I: Kiel 2. 49 hindern. Ich halte vorläufig die letztere Annahme für wahrscheinlicher. Nach den festgestellten Tatsachen scheint in diesem Falle die verschieden starke Produktion damit zusammenzuhängen, daß im Haff und im Papen- wasser wegen verschiedener Bodenbeschaffenheit und auch wegen Ver- schiedenheit des Gehaltes an Magnesia usw. und der alkalischen oder neu- tralen Reaktion des Wassers selbst verschiedene Arten von Bakterien die für ihr Gedeihen erforderlichen Lebensbedingungen finden. Bei einer er- neuten Untersuchung, wenn möglich in anderer Jahreszeit, werde ich — außer den schon geprüften Fragen — die Beschaffenheit und die gelösten Stoffe des freien Wassers und die chemische und physikalische Beschaffen- heit des Bodens gründlicher als bisher zu berücksichtigen haben und den verschiedenen Bakterien noch mehr Aufmerksamkeit zuwenden müssen. Internat. Meeresforschung IIT. 4 Stat. der Termin- fahrten. 40mL. | —-SümL. Ostsee - Terminfahrten. S.G. — Stoller Grund. F.B — Fehmarn Belt. 200 ö. Grw. K.B. — Kleiner Belt. -e.R. — Cadet-Rinne, A. —Arkona. T. — Trelleborg. A.G. — Adler-Grund. O.B. — Oderbank. St.B.—Stolper Bank. D.B. — Danziger Bucht H. = Hela. N. — Neufahrwasser. D. = Danzig. P. — Pillau. B. = Brüsterort. M. G B. = Großer Belt. N.B. = Neustädter Bucht. = Memel. M.B. — Mittel-Bank. S.4 — Schwed. Terminstation4 20 w. Grw. 80 ö. Grw. 01—15 Stationen der Terminfahrten. 40 m Linie. en 80 m Linie, Nordsee-Terminfahrten. M.= i H.—Helgoland. D.B.— Doggerbank. C.— Cemetery (= Fladengrund). Mandal. H.—Hanstholm. K.F.B —Kleine Fischerbank. G.F.B. — Große Fischerbank. J.B = Jütlandbank H =Hornsriff. Zu Internat, Meeresforschung III: Bericht Brandt. ws Verlag von Otto Salle in Berlin. II. Abteilung: Helgoland. Die Arbeiten der Kel. Biologischen Anstalt auf Helgoland im Interesse der internationalen Meeresforschung in der Zeit vom 1. April 1904 bis 31. März 1905. Von Professor Dr. Fr. Heincke (Helgoland). Mit 4 Figuren, 5 Tafeln und 6 Karten. ie Biologische Anstalt hat ihre Arbeiten auf dem internationalen Forschungsgebiet in gleicher Weise wie bisher fortgesetzt. Die Mitarbeiter waren dieselben mit Ausnahme des Dr. H.N. Maier, der am 1. April 1904 nach Tübingen als Assistent ans zoologische Institut übersiedelte und durch Dr. Ferd. Immermann, bisher in Kiel, ersetzt wurde. 2 Fahrten und Fanggeräte. Wir machten im Jahre 1904/05 folgende Fahrten mit dem Reichs- forschungsdampfer „Poseidon“: l. Vom 6. bis 18. Juni 1904 im der Deutschen Bucht der Nordsee bis zur Doggerbank und Hornsriff. Der Hauptzweck der Fahrt war eine Untersuchung der Laichverhältnisse der Seezunge. 2. Vom 7. bis 26. Juli 1904 in der mittleren und nördlichen Nord- see von Borkumriff bis zur 100 m-Kante zwischen dem 58° und 59° n. Br. Der Hauptzweck dieser Fahrt war die Erforschung der Verbreitung der Jungfische in der Nordsee, namentlich des Kabeljaues und des Schellfisches. 3. Vom 15.—24. Dezember 1904 im südöstlichen Winkel der Nord- see von Hornsriff bis zum Jadebusen. 4. Vom 20. bis 25. Januar 1905 ebenda. Der Hauptzweck der beiden Fahrten 3 und 4 bestand in Fischerei- Versuchen nach jungen Heringen mit großen Öberflächennetzen, die der 52 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Deutsche Seefischerei-Verein in Verbindung mit anderen Versuchen auf Segelfahrzeugen anzustellen wünschte, sowie in der Aufsuchung laichreifer Kabeljaue. 5. Vom 2. bis 21. März 1905 in der mittleren und nördlichen Nord- see bis hinauf zur 200 m-Linie nördlien des 61" n. Br Der Hauptzweck der Fahrt war die Erforschung der Verbreitung der Eier und Larven der Nutzfische, namentlich des Kabeljaues und Schellfisches. Der „Poseidon“ war für diese Fahrten im ganzen 69 Tage lang in Dienst gestellt; hiervon konnte 53 Tage lang auf See gearbeitet werden. Da der Biologischen Anstalt für ihre internationalen Untersuchungsfahrten nur 40 Fahrttage des „Poseidon“ zur Verfügung stehen, nahm sie die Kosten des Dampfers für weitere 10 Tage mit zusammen 1500 Mark auf ihre eigenen Spezialfonds. Die Kosten der Fahrten 3 und 4 in dem südöstlichsten Teile der Nordsee trug «der Deutsche Seefischerei-Verein; diese beiden Fahrten wurden von ihm und der Biologischen Anstalt mit vereinten Arbeitskräften ausgeführt. Wie in den Vorjahren, so war auch in diesem die Biologische An- stalt an den hydrographischen Terminfahrten beteiligt, indem sie einen ihrer Gelehrten, Dr. Strodtmann, zur Anstellung besonderer Untersuchungen über Seefische mitsandte. Derselbe. machte die Terminfahrten im Mai und November 1904 in Nord- und Ostsee, im Februar 1905 in der Ostsee mit. Gegenstand unserer Arbeiten auf See war die Naturgeschichte der Nutzfische, diese aber in ihrem ganzen Umfange vom Ei an bis zum ausgebildeten und fortpflanzungsfähigen Fisch. Die Geräte zum Fange der Fische waren im wesentlichen dieselben wie früher; für die Grundfischerei auf größere Fische das große Scherbretternetz oder Ottertrawl von 90 Fuß Kopftau-Länge und ein kleineres Gerät ähnlicher Konstruktion von 50 Fuß Kopftau-Länge; für die Grundfischerei auf kleinere und kleinste Fische (Jungfische) das in meinem vorigen Bericht beschriebene Helgoländer Jung- fischtraw] mit engmaschigem Steert und ein kleineres ähnliches Gerät nach dem Muster der an unseren Nordseeküsten gebräuchlichen Garneelenkurre, aber mit Scherbrettern statt mit Bügeln; für den Fang von mittleren und kleinen Jungfischen des freien Wassers das im vorigen Bericht (1903 8. 72 Fig. 2-4) beschriebene große Helgoländer Dreischerbretternetz oder Obertrawl sowie ein zweites kleineres, nach den Angaben von Hjort konstruiertes Bügelnetz, bestehend aus einem 2,60 m im Durelı- messer haltenden kreisrunden Bügel aus verzinktem Gasrohr mit einem etwa 5 m langen kegelförmigen Netzbeutel aus Hanfstramin. Dieses Netz wird durch Bojen und verschieden lange Bojenleinen in verschiedenen Tiefen schwebend erhalten und ganz langsam durchs Wasser geschleppt. Für den Fang von Eiern und Fischlarven dienten uns wie früher das Helgoländer Brutnetz, das Helgoländer Scherbrutnetz (beschrieben im vorigen Bericht) Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 53 und das Hensensche Vertikal-Eiernetz, letzteres für die quantitative Eier- fischerei. Das Helgoländer Dreischerbretternetz oder Öbertrawl hat sich auch im neuen Arbeitsjahre vortrefflich bewährt und wird jetzt zu unserer Freude auch von unsern Kollegen in den anderen Staaten in Ge- brauch genommen. Ich gebe hier noch zwei Abbildungen, die den Ge- brauch des Netzes näher veranschaulichen. Fig. 1. Forsehungsdampfer mit ausgesetztem Dreischerbretiernetz. (Halbschematisch.) Unten rechts der vordere Teil des fischenden Netzes vergrössert Mit diesen Geräten haben wir auf den „Poseidon“-Fahrtenim Jahre 1904 in der Nordsee rund 680 Fänge gemacht, davon 9] mit den großen Grundnetzen, 69 mit den kleinen Jungfisch- trawls, 90 mit den großen Öberflächen- netzen (Dreischer- bretter- und Bügel- netz) und 430 mit den kleinen Eier- und Larvennetzen. Hierzu kommen noch rund 30 Züge mit der Dredge zur Erfor- schung der Boden- fauna und eine größere Zahl (etwa 80) hydro- graphischer Bestim- mungen an solchen Fig. 2. Das Dreischerbretternetz wird eingeholt, (Photographie.) 54 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Punkten in der Nordsee, an denen wir mit unseren Fischereigeräten arbeiteten. In der Ostsee sind im gleichen Jahre von uns etwa 100 Fänge ge- macht, die meisten mit den kleinen Brut- und Eiernetzen und nur eine sehr geringe Zahl mit den großen und kleinen Trawls. Da alle diese unsere Untersuchungen in der Ostsee nur nebenbei auf den hydrographischen Terminfahrten ausgeführt werden konnten, war für eine häufigere Anwendung von Grundnetzen in der Ostsee leider weder hinreichend Zeit noch Ge- legenheit, obwohl dies im Interesse einer genaueren Erforschung der Nutz- fische dieses Meeres sehr erwünscht war. Außer dem Forschungsdampfer „Poseidon“ hat die Biologische An- stalt zur Ausführung internationaler Arbeiten auch noch auf ihre Kosten gecharterte Fischkutter und ihre eigene Motorbarkasse in ausgedehnterem Maße als in den Vorjahren benutzt, besonders nach zwei Richtungen hin. Einmal zum Aussetzen gezeichneter (gemarkter) Schollen und zweitens zu Untersuchungen über die Verbreitung der Juugfische, namentlich von Scholle und Kabeljau, in den deutschen Küstengewässern der Nordsee, besonders im Wattenmeer. Für diese beiden Arbeiten ist der „Poseidon“ aus ver- schiedenen Gründen nur in beschränktem Maße verwendbar, namentlich weil er wegen zu großen Tiefganges in den flachen Küstengewässern nicht fischen kann und auch kein besonders für diesen Zweck nötiges Motor- boot mit Netzwinde besitzt. Es muß ausdrücklich hervorgehoben werden, .daß solche Unter- suchungsfahrten mit kleineren Segel- und Motorfahrzeugen eine für die internationale Meeresforschung unentbehrliche Ergänzung der „Poseidon*- Fahrten bilden und künftig in noch größerem Umfange bilden müssen. Um sie möglich zu machen, wäre die Anschaffung eines neuen größeren Motorfahrzeuges für die Biologische Anstalt sehr erwünscht. Fangstationen des „Poseidon“ in’ der Nordsee. — Verteilung der Stationen nach den Jahreszeiten. Im verflossenen Berichtsjahre sind die Fangstationen des „Poseidon“ in der Nordsee nicht nur an Zahl, sondern auch räumlich und zeitlich er- heblich vermehrt worden. Das letztere dadurch, daß unsere Fahrten sich weiter in die Nordsee ausdehnten als früher, vor allem sich nicht nur weiter nach Norden‘bis zum 61° n. Br. und darüber hinaus erstreckten, sondern auch in solchen Monaten ausgeführt wurden, in denen wir in den Vorjahren nicht hatten fischen können, z. B. im Dezember und im Juni. Es ist klar, daß eine richtige Bearbeitung unseres Untersuchungsgebietes verlangt, daß möglichst zu allen Jahreszeiten und in ihnen möglichst gleich intensiv und an möglichst zahlreichen Stellen wissenschaftlich gefischt wird. Wie weit dh Zn Tu = Pr u Wissenschaftliche Fangstationen des „Poseidon“ in der Nordsee (Oktober 1902 — Juli 1905.) Karte I. we ds +0 a ES (Zu Internat, Meeresforschung 1904/05: Bericht Heincke) Verlag von Otto Salle in Berlin. Winter: oGroße Grundnetze; Geogr-lith. Anst.u Steindnv.C.L.Kellen, Berlin Ss Kleine Grundnetze: +Große pelagische Netze; »Kleine pelagische Netze. Januar, Februar, März. Frühjahr: o x N & + + . e April, Mai, Juni. Sommer: o R R Pl + r = F Juli, Augüst, Septbr. Herbst: „ r 2 g rt „ m Oktbr., Novbr., Dezbr. “* ‘ [) @ N ' > ze = = Ei u » “ D- > = N n-— * 5 . = ' . 5 <# D a Te — a u ® [ be ur ) > B _ % - = Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 55 dies bisher seit Beginn unserer internationalen Arbeiten im Oktober 1902 geschehen ist, zeigt die nebenstehende Karte I. Aufihr sind alle Stationen eingetragen, auf denen von Oktober 1902 bis Anfang Juli 1905 auf dem „Poseidon“ mit unseren verschiedenen Fischereigeräten gefischt worden ist. Die verschiedenen Zeichen geben die verschiedenen Geräte, die verschiede- nen Farben die verschiedenen Jahreszeiten an. Ein © bedeutet eine Station der großen Grundnetze (90‘- und 50°-Trawl), ein 4 eine Station der kleinen Grundnetze für Jungfische (Petersen-Trawl, Helgoländer Jungfisch- Trawl, Helgoländer Garneelen-Trawl), ein —- eine Station der großen pela- gischen Jungfischnetze (Dreischerbretternetz, Hjort’sches Bügelnetz, Zwei- scherbretter-Heringshamen, ein @ eine Station der kleinen pelagischen (Plankton-) Netze (Helgoländer Brutnetz und Scherbrutnetz, quantitatives Eiernetz). Grün bezeichnet die Frühjahrsmonate April, Mai, Juni; Rot die Sommermonate Juli, August, September; Gelb die Herbstmonate Oktober, November und Dezember, Blau die Wintermonate Januar, Februar und März. Die Karte zeigt, daß eine einigermaßen gleichmäßige wissenschaft- liche Befischung unseres Untersuchungsgebietes mit den verschiedenen Ge- räten und in den verschiedenen Jahreszeiten bisher auch nicht entfernt ausgeführt werden konnte. Sommer und Winter (und in ihnen besonders die Monate Juli und März) sind die bevorzugten Jahreszeiten; Herbst und Frühling und besonders der Herbst stehen weit zurück. Nur die sog. Deutsche Bucht im engern Sinne innerhalb der 40 m-Linie von Hornsriff bis Borkum und die angrenzende südliche Schlickbank jenseits der 40 m- Linie konnten in allen vier Jahreszeiten genauer untersucht werden. Der in meinem letzten Bericht für 1903/04, S. 91, erwähnte Plan, im deutschen Untersuchungsgebiet der Nordsee an 17 festen, auf einer beigegebenen Karte verzeichneten Stationen oder Bezirken viermal jährlich in regelmäßigen Zwischenräumen Fischzüge mit dem großen Trawl anzustellen, konnte, wie auch aus der Karte der Fangstationen ersichtlich ist, nicht durchgeführt werden, weil die Zahl der für uns verfügbaren Fahrttage zu gering war. Dies ist sehr bedauerlich, denn nach meiner Ueberzeugung ist die regel- mäßige wissenschaftliche Befischung dieser festen Bezirke, die den Haupt- fangplätzen unserer Fischdampfer in der deutschen Nordsee entsprechen, als Grundlage für eine exakte Fangstatistik nach Fangplätzen ganz un- entbehrlich. Hydrographische Untersuchungen. Wie in den Vorjahren, hat die Anstalt auch im Jahre 1904/05 an den meisten ihrer biologischen Fangstationen hydrographische Beobachtungen über die Temperatur und den Salzgehalt des Meerwassers angestellt. An 64 verschiedenen Stationen wurde mit dem Krümmelschen Schöpfapparat 56 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. gearbeitet, d.h. es wurden Serien von Wasserbestimmungen aus verschiede- nen Tiefen, an noch zahlreicheren Punkten Oberflächenbestimmungen aus- geführt. Die Beobachtungen auf See wurden von Dr. Immermann ge- macht, die titrimetrischen Bestimmungen des Salzgehalts der Wasserproben (mit Normalwasser nach den internationalen Vorschriften) von Dr. Strodt- mann. Seit dem 1. Januar 1904 werden von der Anstalt an drei festen Stationen in unmittelbarer Nähe Helgolands alle 14 Tage regelmäßige hydrographische Beobachtungen mit dem Wasserschöpfer angestellt (durch Dr. Kuckuck), außerdem an einer Station täglich Bestimmungen des Ober- flächenwassers. Alle diese von der Biologischen Anstalt in der Nordsee ausgeführten hydrographischen Beobachtungen fallen in die Zeiten zwischen den Termin- fahrten. Nach den Beschlüssen der hydrographischen Sektion der inter- nationalen Meeresforschung im Juli d. Js. auf dem Kopenhagener Kongrel sind solche zwischenzeitliche Beobachtungen sehr erwünscht und von großem Wert, und dementsprechend werden die von der Biologischen Anstalt aus- geführten künftig in den Bulletins des Zentralbureaus veröffentlicht werden. Methoden der Arbeit und allgemeine Ergebnisse. l. Die Fänge mit dem großen Trawl. Ihre Analyse und die Be- deutung derselben für die Erforschung der Verbreitung und Zu- sammensetzung der Fischschwärme. (Hierzu Tafel I—V). Unsere bereits im vorigen Jahresbericht dargelegte Methode, die Fischfänge des großen Trawls nach Arten, Zahl, Geschlecht, Alter und Reifezustand der Geschlechtsprodukte zu analysieren, ist im Verfolg unserer Arbeiten noch verbessert worden und hat sich als ein vorzügliches Mittel erwiesen, eine begründete Vorstellung über die Verteilung und Zusammen- setzung der Fischschwärme in der Nordsee zu gewinnen. Zu den 102 wissenschaftlichen Trawlfängen, die wir von Oktober 1902 bis Ende März 1904 in der Nordsee gemacht haben, sind bis Ende März 1905*) 9] weitere Fänge hinzugekommen. In diesen 193 Fängen ins- gesamt sind die in der nebenstehenden Tabelle aufgeführten Mengen von Nutzfischen gefangen und gemessen (in abgerundeten Zahlen). Unsere wissenschaftlichen Trawlfänge sind Stichproben aus dem Fischbestande der Nordsee. Es fragt sich, ob diese Stichproben nach Größe und Zusammensetzung imstande sind, uns ein zutreffendes Bild von dem wirklichen Fischbestande auf dem durchfischten Gebiet zu geben? Sie müssen diese Forderungen erfüllen, wenn sie nicht ganz wertlos und die auf sie verwendete Arbeit vergeblich sein soll. Man kann mit ziemlicher *) Von Anfäng April bis Ende August 1905 sind weitere 21 Fänge mit dem erolsen Trawl gemacht. L _. Tafel I. Gröfsenanalysen von fünf verschiedenen Schollenfängen aus der deutschen Bucht der Nordsee. Die einzelnen Fänge und ihre Mengen in absoluten Zahlen. A. 1561 Stück (23. VII. 03) Helg. Trawl. Vor Juist. 7m. B,. 366 Stück (23. VII. 03) Helg. Trawl. Vor Juist. 13 m, B,. 3351 Stück (23. VII. 03) Großes Trawl. Vor Juist, 14—16 m, B. = Vereinigung der beiden Kurven B, und B,. C. 1546 Stück (14. III. 03) Großes Trawl. Sylter Innengrund. 20 m, D. 6214 Stück (12. VI. 04) Großes Trawl. Sylter Innengrund. 20 m. Alle Kurven sind Prozentualkurven. = Alter in Jahren bei den häufigsten Größenstufen des Fanges = durchschnittliches Gewicht der Schollen des betreffenden Fanges in Grammen, ERW, ————— nn E = — Fe 9,10, 1,22, 1,15, 1%, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 30, 34, 35, 36, 57, 38, 30, 10,1, 22,30, 44, 4, 46, #1, 4, 49, (Zu Internat. Meeresforschung 1904/05: Bericht Heincke) Verlag von Otto Salle in Berlin. Best Tiänat uStendle.EKöger x 1 rw ar Fü Pe De u Be a" Tafel IT. Gröfsenanalysen von vier verschiedenen Schellfischfängen aus der nördlichen Nordsee. Alter in Jahren bei den häufigsten Größenstufen des Fanges. — durchschnittliches Gewicht der Schellfische des betreffenden Fanges in Grammen. Die einzelnen Fänge und ihre Mengen in absoluten Zahlen. A. 287 Stück (10. VII. 04) Helg. Trawl. NW-Nordsee, 100 m-Kante. B. 4825 Stück (28. VI. 05) Großes Trawl. NW-Nordsee. 100 m-Kante. C. 2647 Stück (19. VII. 04) Großes Trawl. Tiefe N vom Dogger. D. 1889 Stück (—. III. 04) Großes Trawl. NO-Nordsee, Alle Kurven sind Prozentualkurven. 5 8, 9, 10, u, 12, 13, 4,15 (Zu Internat. Meeresforschung 1904/05: Bericht Heincke) Verlag von Otto Salle in Berlin. 5 Geogr-Inh. Anst.uSteindrv. CL Keller.BerlinS Tafel III. 35% ne Verbreitung der Schollen der deutschen Nordsee in den Sommermonaten nach Gröfse und Alter. I. Hornsriff bis Kleine Fischerbank (Juni und Juli). A. Die Kurven sind Größenanalysen der einzelnen Fänge a-2% |\g-37 (Stichproben des örtlichen Bestandes). a Alter in Jabren bei den häufigsten Größenstufen des Fanges. SRaRelkTecher ‚Fischer _ 4 durchschnittliches Gewicht der Schollen des be- Bank Bank treffenden Fanges in Grammen. D. [3 ara \ 9-39 N E. Norte Ritt 3-31m A a-# a) \g=760 r / \d / f . Duaes \ h a. f. , \ ! Mengen der einzelnen Fänge in absoluten Zahlen: A. = 1169 Stück (11. VII. 03). B. = 2644 Stück (10. VII. 03). C. = 1090 Stück (11. VII. 03). D. = 3391 Stück (11. VI. 04). E.= 687 Stück (11. VII. 03). F.= 89 Stück G.= 51 Stück 10 2,3 4 7 ; 1 2, 3, 14,15, 16, 7, 1, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 2, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41,22, 8, 44, 45, 46, #7, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, Geogr-lith.Anst u Steindr v.C.L Keller, Berlin S (Zu Internat. Meeresforschung 1904/05: Bericht Heincke) Verlag von Otto Salle in Berlin. Tafel IV. 35% Staffelförmige Verbreitung der Schollen der deutschen Nordsee in den Sommermonaten nach Gröfse und Alter. II. Sylt—Innen- und Aufsengrund (Juni und Juli). Die Kurven sind Größenanalysen der einzelnen Fänge (Stichproben des örtlichen Bestandes). — Alter in Jahren bei den häufigsten Größenstufen des Fanges. — durchschnittliches Gewicht der Sthollen des be- . /, treffenden Fanges in Grammen, ER Jütland } Bank a Mengen der einzelnen Fänge in absoluten Zahlen. "A. = 426 Stück (11. VI. 04). B. = 1452 Stück (9. VII. 03). C. = 6214 Stück (12. VI. 04). = 1770 Stück (12. VI. 04). .—= 149 Stück (12. VI. 04). a-3V2 F.= 147 Stück (13. VI. 03). * Fang mit dem Helgoländer Trawl. Die andern Fänge sind alle mit dem großen Schleppnetz gemacht, 24. 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, Al, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, Geogr-Iith. Anst.u.Steindr v.C.L Keller, Barlin S 5 (Zu Internat. Meeresforschung 1904 /05: Bericht Heincke) Verlag von Otto Salle in Berlin. ‚ar il =c I Tafel V. Staffelförmige Verbreitung der Schollen der deutschen Nordsee in den Sommermonaten nach Gröfse und Alter. II. Juist— Borkum bis Austerngrund (Juli). Die Kurven sind Größenanalysen der einzelnen Fänge (Stichproben des örtlichen Bestandes). | | | — | | | 10 | | \ |Aanstrain \ @ = Alter in Jahren bei den häufigsten Größenstufen des Fanges, - bh A WE A KEÄS_ VL Kerner DE {7 | Bank ; Jütland | 013 \ Bank | | 9 —= durchschnittliches Gewicht der Schollen des betreffenden Fanges in Grammen. 9-165 Mengen der einzelnen Fänge in absoluten Zahlen: * A. = 1561 Stück (23. VII. 03), ö | Norns Riff .= 366 Stück (23. VII. 03). | . = 3351 Stück (23. VII. 03). .= 679 Stück (23. VII. 03). 121 Stück (23. VII. 03). .= 116 Stück (24. VII. 03). .= 133 Stück (24. VII. 03). * Fänge mitdem Helgoländer Trawl. Die andern Fänge sind alle mit dem großen Schleppnetz gemacht. 9, 10,1, 2,18, 4, 15, 16, 17, 9 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38,39, 40, 41, #2, 48, 44, 45, 46, #7, 48, 49, 50, (Zu Internat. Meeresforschung 1904/05: Bericht Heincke) Verlag von Otto Salle in Berlin. Boote ih Anstn.Stindry.a far erkrS I Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 5 Wissenschaftliche Trawlfänge der Biologischen Anstalt in der Nordsee. Oktober 1902 bis 1. April 1905. Andere Alle Trawlfänge. Fische. Schollen | Schellfische | aha zussnmen| Oktob. 1902 | | bis 31000 | 16000 || 44 000 91 000 2 April 1904 | | nz Sa. 61800 23400 96500 181700 l. April A Sm Eee ED 1904/05 30 300 7 400 52 500 90 700 Oktob. 1902 | bis 31.000 16 000 12 000 59 000 G j Aprıl 1904 nee Sa. 61800 | 23400 | 15200 103 400 April ge TR.G See 08 32 16) 1904/05 30 800 7 400 00 | 44 401 Sn Oktob. 1902 (Gemessen bis 36 000 2 400 6 000 34 400 und nach April 1904 dem Geschlecht Sa. 56 800 3 300 8 000 68 100 bestimmt April 9080 onf On 29700 1 1904/05 30 800 00 2.000 33 700 x Oktob. 1902 Gemessen und bis 1 400 2 400 1 700 5 500 nachGeschlecht April 1904 und Reife Sa. 1600 3 000 4.000 8 600 Dosh t April } & 10 x estımm 1904, 12 200 600 2 300 3 100 : Oktob. 1902 Gemessen bis 3.000 100 s00 3.900 und nachı April 1904 dem Alter Sa. 4000 200 900 5100 bestimmt Apei 1.000 100 100 | 200 1904/05 *) Bei der Bestimmung nach der Reife der Geschlechtsprodukte ist zu be- merken, dals in diesen Zahlen alle diejenigen ganz jungen Fische nicht inbegriffen sind, bei denen es ohne genauere Untersuchung klar war, dafs sie geschlechtlich voll- kommen unreif waren. 58 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Sicherheit annehmen, daß gewisse grundbewohnende Friedfische, wie z. B. Schollen und Schellfische, auf einem kleinen Areal des Meeresbodens, wenn derselbe nur durchweg eine gleiche Beschaffenheit des Grundes hat, in gleicher Mischung gleichmäßig verteilt sind, sagen wir auf 1—25 Quadrat- Seemeilen. Bezeichnet man die Zahl aller auf einem solchen Areal vor- handenen Schollen mit Z und die Stichprobe, die wir mit dem Grundnetz daraus entnehmen mit z, so muß mindestens z — % 7 sein, wenn die Ausmessung der Stichprobe uns eine zutreffende Vorstellung von der wirk- lichen Zusammensetzung des Bestandes geben soll. Bezeichnet x die Zahl der Seemeilen (je — 1852 m), die das Grundnetz über den Boden gefischt hat, x?” das durchquerte Areal in Quadrat-Seemeilen und n die Breite des vom Trawl befischten Bodenstreifens in Metern (beim 90° Kopftau-Trawl etwa 25 m), so muß z. B. das Netz allgemein mindestens nn Schollen gefangen haben, um eine für die Beurteilung brauchbare Stichprobe zu liefern. Wir fischen mit unserem großen Trawl gewöhnlich in 2 Stunden 5 Sm.; der Fang muß demnach mindestens 370 Schollen betragen. Hierbei ist jedoch noch die Voraussetzung gemacht, daß das Netz alle auf der be- strichenen Fläche vorhandenen Schollen auch tatsächlich gefangen hat. Da 1852-x . 1852=% fn verändert werden, wobei f den Fangquotienten des Netzes bezeichnet, dies niemals der Fall sein wird, muß der Ausdruck d.h. den Bruchteil des auf der vom Netz bestrichenen Fläche vorhandenen Bestandes, der wirklich vom Netz gefangen und heraufgebracht worden ist. f ist ein sehr schwer zu berechnender Faktor, man tut deshalb gut, ihn möglichst klein zu nehmen, um ein zuverlässiges Resultat zu erhalten. An- genommen, das große Trawl fänge nur die Hälfte aller Schollen, die auf 1852. x Ds ; dies ergibt die seiner Bahn liegen, so ist f = 0,5, z also gleich doppelte Summe wie vorher für die Stichprobe bei 5 Sm. Fangstrecke, statt 370 Schollen deren 740; bei 3 Sm. 212 bezw. 424; bei 8 Sm. 592 bezw. 1184; bei 10 Sm. 740 bezw. 1480 Schollen. Ein weiteres und letztes Moment, das für die Zuverlässigkeit der Stichprobe von Bedeutung er- scheint, ist die Tatsache, daß der Fangkoeffizient des großen Trawls dadurch beeinflußt wird, daß die kleinen und kleinsten Fische des wirk- lichen Bestandes, auch wenn sie in das Netz geraten, doch in erheblicherer Menge aus demselben wieder entwischen, als die größeren Fische, oder regelmäßig durch die Maschen wieder hindurchgehen, also gar nicht mit heraufkommen. Bringt man die durchgemessene Stichprobe in eine Kurve, so wird, sobald es sich um die niedrigeren Größensortierungen der Fische handelt, der aufsteigende Ast der Kurve ausnahmslos steiler sein, als der Wirklichkeit entspricht, und immer steiler als der TE Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 59 absteigende Ast, der die größeren und älteren Fische enthält. (Vergl. die Tafeln I bis V.) Die vorstehenden Darlegungen sollen zeigen, wie die Fischerei- versuche zur Erforschung des Nutzfischbestandes der See angestellt werden müssen, um wissenschaftlich genannt werden zu können. Wir haben uns bei unseren Versuchen an folgende hiernach sich ergebende Regel gehalten. Man befische in einem Zuge eine nicht zu lange Strecke, meistens nicht mehr als 5 bis 6 Sm., weil bei längeren Zügen die Stichprobe für ein zu großes Areal gilt (100 und mehr Quadrat-Seemeilen), für das eine einiger- maßen gleichmäßige Verteilung der Fische nicht mehr angenommen werden kann. Aus demselben Grunde fische man in einem Zuge immer nur über Grund von gleichbleibender Beschaffenheit. Ist der Fang (die Stichprobe) 1852 x Oben fische in diesem Falle auf demselben, einmal durchquerten Areal ein zweites- klemer als so ist sein wissenschaftlicher Wert zweifelhaft; man oder auch ein drittesmal, bis der Fang die genügende Zahl erreicht hat. Befinden sich im Fange viele Fische jüngerer Altersstufen, so fische man außer mit dem großen Trawl an derselben Stelle auch noch mit kleineren . engmaschigen Netzen. Von unseren 193 Fängen mit dem großen Trawl genügen nur etwa ?/, den Anforderungen an eine ordentliche Stichprobe: mehr zu erreichen war aus den wiederholt erwähnten Gründen nicht möglich. Dennoch liefern uns diese wenigen brauchbaren Stichproben schon manche guten Aufschlüsse, namentlich über Scholle und Schellfisch. Auf der angefügten Tafel I sind 5 brauchbare Fänge von Schollen ihrer Zusammensetzung nach in Form von Kurven dargestellt, davon zwei Fänge (A und B,) mit dem engmaschigen Helgoländer Trawl und 6 Fänge B,, C und D mit dem großen Trawl. A, B, und B, sind im Juli 1903 vor Juist gemacht, und zwar A in 7 m Tiefe, B, und B, weiter ab vom Land in 13—16 m Tiefe. Die Fanganalysen zeigen hier sehr deutlich, daß dicht an Land sich die kleinen und kleinsten Schollen aufhalten (die diesjährigen, sog. O-Gruppe, und die einjährigen, sog. I-Gruppe), weiter hinaus die älteren im Durchschnitt 14—15 cm messenden Schollen. Die Kurven B, und B, zeigen ferner, daß das große Trawl (B,) die kleinen Schollen zu wenig oder gar nicht fängt, und diese nur mit dem kleinen engmaschigen Trawl (B,) gefangen werden können, wenn man mit diesem zu gleicher Zeit und an derselben Stelle fischt. Die Kurven C und D zeigen endlich, daß der Bestand an Schollen an einem und demselben Orte zu verschiedenen Jahreszeiten ein ganz verschiedener sein kann. Beide Fänge sind mit dem großen Trawl auf dem Sylter Innengrund in demselben engen Bezirk nahe beieinander in 13—23 m Tiefe und etwa 20 Sm. von Land gemacht, aber der eine — C — im März, der andere — D — im 60 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Juni. Der Bestand im März ist, wie man sieht, gemischt aus verschiedenen, in nahezu gleichen Mengen vorhandenen Größen- (Alters-) Stufen der Scholle, der Bestand im Juni ganz anders; hier ist eine einzige Größen- (Alters-) Stufe von 20—23 cm Länge (2'/,jährige Fische) weitaus vorherrschend; jüngere und ältere Fische sind in relativ geringer Menge vorhanden. Die aus diesem einen Beispiel auf Tafel I gezogenen Schlüsse über die nach Tiefe und Entfernung vom Lande und nach der Jahreszeit wechselnde Zusammensetzung der Schollenbestände speziell an unserer deutschen Küste haben sich uns aus einer größeren Reihe anderer Fänge bestätigt. Aehnlich wertvolle Aufschlüsse hat uns auch die Analyse der Schellfischfänge geliefert. Man wird auf diese Weise bei noch vermehrter Zahl der Fänge und gleichmäßigerer Befischung der Fangplätze zu ver- schiedenen Jahreszeiten recht bald zu einer guten Vorstellung über die Be- siedelung des Meeresbodens durch Nutzfische gelangen können und auch über die unzweifelhaft vor sich gehenden regelmäßigen Wanderungen der grundbewohnenden Fischschwärme von einem Meeresgebiet zum anderen genügende Aufklärung erhalten. Für die Erwerbung dieser Kenntnisse erweisen sich als notwendige Ergänzung die Versuche mit gezeichneten (gemarkten) Fischen und die Altersbestimmungen der Fische nach den Ötolithen und Skelettknochen. 2. Unsere Versuche mit gemarkten Fischen. Bei diesen Versuchen, die von Dr. Bolau bearbeitet werden, haben wir vom 1. April 1904 ab nur noch die im vorigen Bericht beschriebenen Marken (Knöpfe) aus Hartgummi benutzt. Sie haben sich als durchaus praktisch und brauchbar erwiesen. Die gegenteiligen Behauptungen mancher unserer auswärtigen Kollegen sind unbegründet. Wenn die Engländer und namentlich die Dänen vieifach höhere Prozentsätze ihrer ausgesetzten Schollen wiedergefangen haben als wir, so liegt das nicht, wie wir jetzt be- stimmt nachweisen können, in der geringeren Brauchbarkeit unserer Marken, sondern allein daran, daß die Engländer und Dänen ihre gemarkten Fische meistens und jedenfalls sehr viel öfter als wir an solchen Stellen und zu solchen Zeiten ausgesetzt haben, wo gleichörtlich und gleichzeitig eine intensive Schollenfischerei einsetzte, z. B. im Mai vor der jütischen Küste, und wo deshalb die Wahrscheinlichkeit des Wiederfangens eine sehr große war. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dal der Prozentsatz der wieder- gefangenen Schollen eine Größe ist, die von sehr verschiedenen Umständen in recht komplizierter und vorläufig noch recht wenig bekannter Weise abhängt, und zwar nicht allein von den Wanderungen der gezeichneten Fische und der Intensität der Befischung in dem in Betracht kommenden Gebiet, sondern auch von zahlreichen Nebenumständen, wie Ort, Zeit und Wetter beim Aussetzen, Zustand der Fische beim ersten Fang u. a. FA KERRY u A Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 61 Die deutschen Aussetzungen gemarkter Schollen in der Nordsee. f 3 | Ausgesetzte Schollen | Wiedergefangene Schollen Zahl Zeit | Zahl a Zeit Il | | Vom 25. Septbr. 1902 bis 1. Vom 25. Septbr. 1902 || 31. März 1903 ......| 6| 08 bis 31. März 1905 762\/Vom 1. April 1903 bis | Marke: nur Aluminium- Sl Marseille 20026 ringe Vom 1. April 1904 bis ale Marzil90b ee ®) 0,4 Sam2 957358), 2. Vom 1. April 1903 bis Vom 1. April 1903 bis 31. März 1904 1004 31. März, 1904 . .. ... | 108 | 10,8 Marke: a) Aluminium- ||Vom 1. April 1904 bis | ringe Sl Marz 900 re a 9 Sara Dre Summe aller ausgesetz- Summe aller wieder- ten Schollen mit Alu- gefangenen Schollen | miniumringen mit Aluminiumringen | 1766 156 _— 8,8°, | Vom 1. April 1903 bis | Marke: b) Hartgummi- Neal Marz 904 9 2 l7 1,9 knöpfe 885!]\Vom 1. April 1904 bis | 31. März 1905 ) „2.2168: | 17,8 Bamellsnm 20987 3. Vom 1. April 1904 bis Vom 1. April 1904 bis 31. März 1905 1390 31. Marz 19092 20 2 Bra 71255 Marke: nur Hartgummi- 2 knöpfe. : Summe aller ausgesetz- Summe aller wieder- ten Schollen mit gefundenen Schollen Hartgummiknöpfen m.Hartsummiknöpfen 2275 359 — 15,8"), Zusammenfassung. Vom 25. September 1902 bis 31. März 1905. Ausgesetzt Wiedergefangen | mit Aluminiumringen . . 1766) mit Aluminiumringen . . | 156 5,5 mit Hartgummiknöpfen . 2275, mit Hartgummiknöpfen . 359 15,8 Summa | 4041 Summa | 515 | 12,7 Dazu: Nach dem 1. April 1909. mit Hartgummiknöpfen . 1000 mit Hartgummiknöpfen . | 262 Summa | 5041 Summa 777 154 62 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Die vorstehende Tabelle gibt eine Zusammenstellung aller von der Biologischen Anstalt bis jetzt gezeichneten und wiedergefangenen Schollen. Sie zeigt, daß wir vom 1. April 1904 bis 31. März 1905 nur 1390 gezeichnete Schollen ausgesetzt haben. Um zu größeren Zahlen, die nötig sind, zu gelangen, müssen besondere Fahrten für diesen Zweck gemacht werden, wozu uns die Mittel fehlten. Die wichtigsten allgemeinen Ergebnisse unserer Versuche mit ge- zeichneten Schollen sind folgende: l. Die große Mehrzahl aller gemarkten Schollen sind in demselben engeren Gebiet wiedergefangen, in dem sie ausgesetzt wurden. Von allen in der deutschen Bucht der Nordsee ausgesetzten Schollen sind nur ganz wenige über die Grenzen dieses Gebietes (d. h. über eine Linie von Borkum über den Südostrand des Doggers nach Hornsriff) hinaus ge- wandert, nämlich nur 3 bis 4°/, aller wiedergefangenen, und von ihnen sind die meisten nach Süden, Westen und Südwesten an der deutschen und holländischen Küste entlang gezogen. 2. Innerhalb der deutschen Bucht macht sich eine doppelte Jährliche Wanderbewegung geltend, soweit es sich um solche Schollen handelt, die schon etwas größer sind, 20 und mehr Zentimeter lang. Im Sommer gehen sie von der Küste weg in tieferes Wasser und erscheinen im Frühjahr wieder an der Küste, eine in der Fischerei übrigens längst bekannte Tatsache, die nun durch die Experimente mit gemarkten Schollen bestätigt wird. Die Rückwanderung nach der Küste scheint schon ziemlich bald zu beginnen, wahrscheinlich schon Ende November, und mit diesem Zuge kommen jedenfalls auch noch größere Schollen von 40 bis 50 und mehr Zentimeter Länge, die im Sommer in nennenswerter Zahl immer nur weiter von der Küste weg auf tiefem Wasser außerhalb der deutschen Bucht gefangen werden, mit an die Küste heran, sogar bis Helgoland, und haben dann weit entwickelte Geschlechtsprodukte. 3. Die Schollen können unter Umständen sehr schnell und dabei ziemlich weit wandern; wir haben einige wenige gemarkte Schollen wiedergefangen, die in 25 und 43 Tagen 88, bezw. 120 Seemeilen in gerader Linie zurücklegten, also mindestens 3 Sm. täglich. — Die wichtigsten Er- gebnisse unserer Versuche mit gemarkten Schollen sind in zwei bereits ver- öffentlichten Abhandlungen niedergelegt.*) 3. Die Altersbestimmung der Fische. Unsere Untersuchungen hierüber sind im Berichtsjahre eifrig fort- gesetzt. Eine größere Abhandlung von Dr. Maier über die Altersbestim- *) Fr. Heinceke und H. Bolau, Die in Deutschland gebräuchlichen Marken zum Zeichnen von Schollen. H. Bolau, Die deutschen Versuche mit gezeichneten Schollen. I. Bericht. .Beide Abhandlungen in den Wissenschaftlichen Meeresunter- suchungen. Abt. Helgoland. Bd. VII. 1905. Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 63 mung nach den Otolithen ist fast druckfertig und wird bald erscheinen; eine weitere von Heincke und Immermann über die Altersbestimmung nach den Skelettknochen ist in Vorbereitung. Neuerdings haben wir uns auch mit der Altersbestimmung der Ostseefische beschäftigt, nament- lich der Scholle und Flunder, und dabei gefunden, daß die Ostseefische bei gleicher Körperlänge durchweg erheblich älter sind, also jedenfalls sehr viel langsamer wachsen als ihre Artgenossen in der Nordsee. Was im be- sonderen die Otolithen betrifft, so unterscheiden sich z. B. diejenigen der Östseescholle in Größe, Dicke und Art der Schichtung in so charakteristischer Weise von denen der Nordseescholle, daß hier sicher ein höchst be- zeichnender Rassenunterschied vorliegt. Die Verbindung der Altersbestimmung nach Otolithen und Skelett- knochen mit der Messungsanalyse unserer Trawlfänge (Stichproben) hat sich als eine vortreffliche Methode erwiesen, um über die Zusammensetzung des Fischbestandes in den verschiedenen Meeresteilen Aufschluß zu erlangen. Zahl Kurve der Grössen-Stufen 5° -0 0-0 Kurven der verschiedenen 1---1 1 | Altersstufen mit 0, 1,2,3 140 ad... und 4 weissen Ötolithen- 3---3----8 Ringen(Altersgruppen 0-IV) 130 4.4.4 cm 10 I} ie 13 Ih 15 I6 17 18 [>] 20 2 22 e 24 25 26 27 28 29 30 31 Fig.3. Analyse eines Schollenfanges mit dem 90 Fuss-Trawl auf dem Sylter Innen- grunde am 19. März 1904 (1024 Stück) nach Grösse und Alter. Die obenstehende Figur 3, die die Maßkurve und darunter die Alterskurven eines Schollenfanges auf dem Sylter Innengrunde im März darstellt, zeigt sehr deutlich, wie der Schollenbestand an diesem Orte und zu dieser Zeit aus 4 Altersgruppen zusammengesetzt ist, aus solchen Fischen, Länge 64 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. die noch nicht ganz ein volles Jahr alt sind (O-Gruppe), und solchen, die 1, 2 oder 3 volle Jahre hinter sich haben (Gruppe I bis III mit I bis 3 weißen Otolithenringen). Auch vereinzelte vierjährige Fische sind darunter. Die größte Menge besteht aus zweijährigen Schollen mit einer durchschnitt- lichen Länge von 19 cm. Die angefügte Tafel II gibt die Zusammensetzung von Schellfisch- beständen nach verschiedenen Stichproben aus der nördlichen Nordsee, A, B und C sind Stichproben von Ende Juni bis Mitte Juli aus dem nord- westlichen Teile der Nordsee nördlich der Doggerbank. A, ein Fang mil dem Helgoländer Trawl nördlich der 100 m-Linie, enthält vorzugsweise ganz junge, diesjährige, im Mittel etwa '/, Jahr alte Schellfische von 2 bis 10 cm. B, ein Fang mit dem großen Trawl, ebenfalls nördlich der 100 m- Linie, enthält vorzugsweise Schellfische von 12 bis 22, im Mittel 19 cm Länge, die sich nach der Untersuchung der Otolithen und Knochen als I-Gruppe, in diesem Falle als etwa 1'/, Jahr alte Fische erweisen. C ist ein Fang mit dem großen Trawl, südlich von der 100 m-Linie und enthält hauptsächlich Fische von 26 bis 3l cm, durchschnittlich 27 bis 28 cm Länge; sie erweisen sich als meistens 21/, Jahre alt und geschlechtlich noch ganz unreif. D repräsentiert den Bestand an Schellfischen im März 1904 ın der nordöstlichen Nordsee (von der Kleinen Fischerbank bis zum Ostrande des Doggers); diese Fische haben eine Länge von 23 bis über 50 cm, in der Mehrzahl 30 bis 38 cm bei einer mittleren Größe von 34 cm. Die Mehr- zahl dieser Schellfische (fast nur mit Ausnahme der kleinsten) waren im März laichreif und erwiesen sich als 3 volle Lebensjahre alt. Sie sind gleichsam dieselben Fische wie in C, nur im Laufe von S Monaten um durchschnittlich 6 em gewachsen und in der Mehrzahl zum ersten Male in ihrem Leben fortpflanzungsfähig und laichreif geworden. Die größeren, auf der absteigenden Seite der Kurve stehenden Fische in D sind natürlich Schellfische, die 4 und mehr Jahre alt sind und schon zum zweiten oder wiederholten Male laichen. Die Analyse von Schollen- und Schellfischfängen liefern in gleicher Weise das wichtige Ergebnis, daß diese beiden Hauptnutzfischarten des Nordseebodens in großer Individuenzahl schwarmweise zusammenleben und zwar mit Vorliebe, namentlich in den Sommermonaten, in der Weise, daß die einzelnen Schwärme der Hauptmenge nach aus einer einzigen Altersgruppe bestehen. Beim Kabeljau ist in auffälliger Weise das Gegenteil der Fall; fast immer, ausgenommen in der Laichzeit, sind diese Fische weit zerstreuter als Schollen und Schellfische, die Fänge daher weit zahlenärmer und in ihnen die verschiedensten Altersstufen in annähernd gleichen Mengen vertreten. Unsere Fanganalysen geben uns nun auch guten Aufschluß über das, was unter den verschiedenen von den Märkten notierten Fisch- Ti { Ds R- u i x an g ' e 'y 1 = { - - r * = E- 3 = U En R ” Fangstationen von Jungfischen (0-Gruppe) in der Nordsee, (Oktober 1902 — Juli 1905.) o mit Grundnetzen: & mit pelagischen Netzen. Karte II en 40 m. Or: .. 60m. Gr . 100 m 60: SB N Bank \ Jütland (Zu Internat. Meeresforschung 1904/05: Bericht Heincke) Verlag von Otto Salle in Berlin. BASED Aner UMeLNSCUSEMeTeD Erle Nord-Grenze des reinen Kabeljau-Gebiets; —— N. Gr. des Gebiets mit überwiegend Kabeljau; N.-Gr. des Gebiets mit überwiegend Schellfisch. Kabeljaue © über 100 p. Netzzug; © 21 bis 100 p. Netzzug; *° 1 bis 20 p. Netzzug. Kabeljaue. Schellfische © Schellfische. o u. ö Stationen, an denen weder Kabeljaue noch Schellfische gefangen wurden. An all diesen sowie an allen Kabeljau- und Schellfisch-Stationen wurden fast ausnahmslos Wittlinge gefangen. „ ° ” OD ” Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 65 sortierungen zu verstehen ist. Es ergibt sich z. B. mit großer Deutlich- keit, daß die Handelssorte IV der Schellfische aus ein- bis zweijährigen, die Sorte III in der Mehrzahl aus dreijährigen, d. h. den eben fortpflanzungs- fähig gewordenen, Sorte II meistens aus vier- bis sechsjährigen, und Sorte I aus noch älteren und größeren Fischen besteht. Da wir bei unseren Fanganalysen nicht nur die Längen der Fische messen, sondern auch das Gesamtgewicht aller gefangenen Fische einer Art bestimmen, so läßt sich auch das mittlere Gewicht eines Fisches der ver- schiedenen Altersstufen und Handelssortierungen berechnen. Das Durch- schnittsgewicht der Stichprobe B auf Tafel II ıst SO g, der Stichprobe © 260 g, der Stichprobe D 390 g. Danach ist das Durchschnittsgewicht von Schellfischen, die im zweiten Lebensjahre stehen und die Handelssorte IV bilden, auf etwa 125 & oder !/, Pfund zu berechnen, bei den im dritten Jahre stehenden Fischen, die teils noch zur Handelssorte IV, teils schon zu III gezählt werden, auf etwa 250 g oder !/; Pfund, bei den im vierten Jahre stehenden Fischen der Handelssorte III auf etwa 400 & oder */, Pfund. 4. Die Untersuchungen über das Vorkommen der Jungfische (Fische des ersten Lebensjahres), Hierzu Karte II. Dieser von Heincke bearbeiteten Aufgabe haben wir im Berichts- jahre ganz besondere Aufmerksamkeit zugewendet. Die Poseidonfahrten im Juli 1904 und Juni/Juli 1905 waren in erster Linie ihr gewidmet. Außerdem haben wir mit Hilfe unserer Anstaltsbarkasse und gemieteter Fahrzeuge an sehr vielen Küstenpunkten der deutschen Bucht eine große Anzahl von Jungfischfängen gemacht. Wir haben auch den zum Fange der Jungfische geeigneten Geräten ein besonderes Studium gewidmet und dahin gestrebt, dieselben so zu verbessern und zu modifizieren, daß wir imstande waren, die Jungfische überall in allen Wassertiefen und Wasser- schichten zu fangen, sowohl am Grunde wie auch im freien Wasser. Unter anderem haben wir auch Versuche gemacht, die Jungfische des ersten Jahres (O-Gruppe) auch auf solchem Meeresgrund zu fangen, der wegen seiner steinigen und rauhen Beschaffenheit das Fischen mit Grund-Schlepp- netzen nicht gestattet, indem wir — nicht ohne Erfolg — besonders kon- struierte Fischkörbe (Reusen) mit sehr engem Eingang benutzten. Auf der nebenstehenden Karte II sind die Stationen in der Nordsee bezeichnet, an denen wir bis jetzt Fischereiversuche auf Jungfische ange- stellt haben. Das Material, das uns diese Fänge lieferten, ist ein auber- ordentlich großes und konnte erst teilweise verarbeitet werden. Gleichwohl ergeben sich schon jetzt einige Resultate von allgemeinerer Bedeutung. Sie mögen in folgenden Sätzen dargelegt werden: l. Die einzelnen Nutzfischarten verhalten sich, was das Vorkommen und die Verbreitung ihrer jungen Brut im ersten Internat. Meeresforschung III. 5 66 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Lebensjahre (nach Beendigung des Larvenstadiums) betrifft, außer- ordentlich verschieden. 2. Bei einigen Arten, wie dem Kabeljau (@adus morrhua) (s. die rot bezeichneten Fundorte auf Karte II), dem Wittling (Gadus merlangus) und der Kliesche (Pleuronectes limanda) ist die junge Brut über den größeren Teil der Nordsee, sowohl an den Küsten wie weit hinaus auf hoher See, ziemlich überall, wenn auch nicht immer gleichmäßig verbreitet. Dem entspricht, daß auch das Laichgeschäft dieser Arten innerhalb dieses ganzen weiten Gebiets mit Ausnahme der flachen Küstenzone stattfindet, und daß auch die älteren Jahrgänge der Fische überall dort vorkommen. 3. In großem Gegensatz hierzu kommt die junge Brut bei einigen anderen Arten, wie der Scholle und dem Schellfisch, stets nur in einzelnen bestimmten Teilen der Nordsee vor. Die jungen Schollen dieses Stadiums (nach Erlangung der symmetrischen Gestalt und Aufgabe des planktonischen Lebens) finden sich fast nur in unmittelbarer Küsten, nähe in der flachen 1 bis 10 m tiefen Strandzone; in der deutschen Bucht fast überall von Hornsriff bis Borkum. Umgekehrt kommt die junge Brut des Schellfisches nur auf der hohen Nordsee und zwar vorzugsweise im nord- westlichen Teile und in verschwindend geringer Menge im südöstlichen Teile diesseits der Doggerbank vor (siehe die blau bezeichneten Fundorte auf Karte II). Entsprechend dieser beschränkten Verbreitung der jungen Brut findet die Ausbreitung von Scholle und Schellfisch über weitere Gebiete der Nordsee in der Weise statt, daß die Jungfische beim allmählichen Heranwachsen zu den älteren Jahrgängen allmählich Schritt für Schritt weiter von der Stätte ihrer Kindheit fortwandern. Die Schollen ziehen, je älter sie werden, von der 10 m-Zone immer weiter hinaus zur 20 und 40 m- Zone und über diese hinweg. Die Schellfische umgekehrt beim Heran- wachsen immer weiter von der hohen See”’nach den Küsten zu, im zweiten Jahre ihres’ Lebens bis an die 40 m-Linie, seltener schon diesseits der- selben, im dritten und den folgenden Jahren schon bis zur 20 m-Linie. Das Laichen der Schollen sowohl wie der Schellfische findet entsprechend der beschränkten Verbreitung ihrer jungen Brut ebenfalls nur in beschränkten Bezirken der Nordsee statt, bei der Scholle wahrscheinlich vorzugsweise in der Nähe der 40 m-Linie, beim Schellfisch fast ausnahmslos jenseits dieser Linie über tieferem Wasser und vorzugsweise weit hinaus zu beiden Seiten der 100 m-Linie. 4. Die Vernichtung der jungen Brut der Nutzfische durch die verschiedenen Fischereibetriebe ist im allgemeinen eine geringe und nur bei solchen Arten nennenswert, die ihre erste Jugend in unmittel- barer Küstennähe verbringen. Durch die Garneelenfischerei mit Schlepp- netzen, teilweise auch durch die Steerthamenfischerei werden an unseren deutschen Küsten recht beträchtliche Mengen ganz junger Schollen des Die Arbeiten der Kegel. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 67 ersten und zweiten Lebensjahres, sowie kleine Wittlinge und Kabeljaue des ersten Jahres vernichtet. Die junge auf hoher See lebende Brut des Schell- fisches ist dagegen vor Vernichtung durch die Fischerei so gut wie voll- kommen geschützt. 5. Von besonderem Interesse ist die durch unsere Untersuchungen festgestellte merkwürdige Abhängigkeit der jungen Brut gewisser dorschartiger Fische, wie des Kabeljaues, des Schellfisches und des Wittlings, von dem Vorkommen der Quallen, besonders der sog. Haar- Quallen (Cyanca). Wenn die Brut dieser Fischarten das Larvenstadium vollendet hat, führt sie eine Zeitlang ein pelagisches Leben im freien Wasser und geht erst allmählich zum Leben auf dem Meeresboden über, am spätesten der Wittling, am frühesten der Kabeljau. Während dieses pelagischen Lebens nun trifft man diese drei Fischarten fast ausschließlich in Gesellschaft der genannten Quallen, in deren unmittelbarer Nähe und zwischen deren Fangfäden sie umherschwimmen. Dieses eigenartige, in seiner wahren Bedeutung noch nicht erkannte Zusammenleben von Fischchen und Quallen ist in der Nordsee ein so enges, daß dort, wo keine Quallen sind, auch fast niemals junge Fische der genannten Arten gefangen werden. Wir sind in der nordwestlichen Nordsee auf hoher See tagelang gefahren, ohne eine Qualle gesehen und ohne einen pelagischen jungen Gadiden ge- fangen zu haben; sobald dann aber die ersteren wieder sich zeigten, waren auch diese sofort wieder da. Da die Quallen in hohem Grade planktonische Tiere sind und durch Strömungen wahrscheinlich weit umhergetrieben werden, muß man annehmen, daß auch die Verbreitung der jungen Brut des Kabeljaues, Schellfisches und Wittlings in erheblichem Grade durch Strömungen beeinflußt werden kann. 5. Die Untersuchungen über Eier und Larven der Nutzfische. Hierzu Karten III—V. Dieser von Ehrenbaum und Strodtmann bearbeitete Teil unserer Forschungen ist im Berichtsjahr ebenfalls erheblich gefördert worden. Der erstere hat in dem von Brandt und Apstein herausgegebenen Sammel- werke „Nordisches Plankton“ den I. Teil einer umfassenden Arbeit*) ver- öffentlicht, die das "ganze bisher in der Literatur veröffentlichte Material über die planktonischen Eier und Larven von Seefischen der nordischen Meere zusammenfaßt und beschreibt. Den Eiern und Larven unserer Nordseefische waren insbesondere die beiden Poseidonfahrten im Juni 1904 und im März 1905 gewidmet. Auf der letzteren dehnten wir unsere Untersuchungsfahrten mit dem „Poseidon“ zum erstenmal bis in die nördlichste Nordsee jenseits der 200 m-Kante aus. Dies war notwendig, um vor allem über das Vorkommen und die Verbreitung der Eier *) Eier und Larven von Fischen. I. Teil. Von Prof. Dr. E. Ehrenbaum Helgoland. 1905. 68 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. und Larven des Schellfisches und einiger anderen, ebenfalls in der nördlichen Nordsee laichenden Fische, wie des Köhlers (Gadus virens), Aufschlub zu erhalten. Im vorigen Bericht konnte über die Ergebnisse unserer Eierfahrten in der Nordsee noch nichts gesagt werden, weil das gesammelte Material erst ungenügend bearbeitet war. Nachdem dies nunmehr in ausreichender Weise soweit geschehen ist, daß die Publikation dieser Untersuchungen in Angriff genommen werden kann, ist es möglich, einige allgemeinere Ergeb- nisse derselben in diesem Berichte mitzuteilen. l. Was zunächst die Art der Eier- und Larvenfänge betrifft, so wurden für qualitative Fänge das Helgoländer Brutnetz und das Helgo- länder Scherbrutnetz benutzt, ersteres in den oberflächlichen, letzteres in den tieferen Wasserschichten, beide horizontal gezogen. Für die quanti- tative Fischerei diente das Hensensche Eiernetz, das vertikal vom Boden bis zur Oberfläche gezogen wird und diejenigen Mengen von Eiern und Larven fischt, die etwa unter !/, Quadratmeter Oberfläche sich befinden. Bei unruhigem Wetter ist meistens das Scherbrutnetz nicht mehr verwendbar, auch genügen die beiden anderen Geräte, um die Verbreitung der Eier hinreichend festzustellen; um aber über das Vorkommen der Larven Sicheres auszusagen, ist das in der Tiefe horizontal fischende Scherbrutnetz unentbehrlich, da dieses allen eine genügende Menge der überhaupt spärlicher vorhandenen und weniger gleichmäßig verteilten Larven fängt. 2. Die Frage, wie man am sichersten eine richtige Vorstellung von der Menge der wirklich im Meere vorhandenen schwimmen- den Fischeier bekommt, hängt eng zusammen mit der anderen Frage, in welchen Wasserschichten sich die Eier besonders aufhalten. Die Unter- suchungen von Ehrenbaum und Strodtmann ergeben, daß die Eier im allgemeinen das spezifische Gewicht des Wassers haben, in dem sie sich aufhalten, teilweise ein wenig leichter sind, so daß in einem ruhig stehen- den Gefäß ein großer Teil der Eier unmittelbar unter der Oberfläche schwimmt. Besonders gilt das letztere von den frisch abgelegten Eiern. Im Laufe der Entwickelung des Embyros aber nimmt das spezifische Ge- wicht etwas zu, und man findet daher die älteren Eier auch zahlreicher in den mittleren und tieferen Schichten. Auch die Strömungsverhältnisse spielen bei der vertikalen Verbreitung der Fischeier sehr wahrscheinlich eine Rolle. Wenn wir die Eier mancher Fischarten, besonders des Wittlings und der Kliesche, an manchen engbegrenzten Stellen der Nordsee in den oberflächlichsten Wasserschichten in ganz ungeheurer Menge antrafen (z. B. am 17. März 1905 auf dem südlichen Teile der südlichen Schlickbank über 45 m Tiefe), in den unteren Schichten derselben Orte dagegen nur wenige, so sind diese dichten Anhäufungen kaum anders zu erklären, als daß die Eier, sei es, weil sie frisch abgelegt waren, sei es, weil sie ein höheres ne N ne ee a Salzgehalt der Oberfläche. N 9 März 1903. Karte III. Strodtmann del. Zu Internationale Meeresforschung 1904: Bericht Heincke. Verlag von Otto Salle in Berlin. Zeichenerklärung: ...uneueane.. 40 m-Linie, -— —- —- _ _ _ SO m-Linie, O Stationen für die Terminfahrten. 35,25°/9 Atlantisches Wasser (aus dem Kanal). Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 69 spezifisches Schwimmvermögen hatten, durch den Einfluß des Windes und der Tidenströmungen zusammengetrieben waren. Auch die Uebereinander- schichtung von Wasserlagen mit stärker differierenden Salzgehalten beeinflußt die vertikale Verbreitung der Eier. Im März 1903 fand sich in der südöstlichen Nordsee, längs der 40 m-Linie, aber jenseits derselben, wie die nebenstehende Karte III zeigt, ein bis zur Oberfläche reichender Strom sehr salzreichen Wassers (über 35,25°/,,), der sicherlich durch den englischer Kanal aus dem Ozean eingedrungen war. In diesem ozeanischen Wasser fanden sich fast gar keine schwimmenden Kabeljaueier, während sie in dem schwächer salzigen Nordseewasser zu beiden Seiten dieses Stromes bisweilen in großer Menge vorkamen. An einigen Stellen hatte an der Oberfläche schon eine starke Vermischung des schwächer salzigen Wassers mit dem Ozeanwasser stattgefunden, während in den unteren Schichten das letztere noch allein herrschte. An solchen Orten lieferten das an der Oberfläche fischende Brut- netz und das in der Tiefe fischende Scherbrutnetz bei gleicher Zeitdauer des Fanges sehr verschiedene Eimengen; das letztere sehr wenige Eier, das erstere bis 20mal so viele, ein Mißverhältnis, was sonst nicht annähernd in gleicher Weise angetroffen wird. Bei einer solchen ungleichmäßigen Verteilung der Eimengen je nach Art und Alter der Eier, Stärke und Salzgehalt der Strömungen u. a. gibt es nur ein einziges sicheres Mittel zur richtigen Bestimmung der an einer und derselben Stelle wirklich in allen Schichten zusammen vorkom- menden Eimengen. Das ist die Vertikalfischerei mit dem Hensen- schen Eiernetz. Ein Beispiel zeigt dies deutlich. In dem eben genannten Gebiet der südöstlichen Nordsee wurden im März 1903 an drei nahe bei- einander gelegenen Stationen folgende Mengen von Kabeljaueiern gefangen: mit dem | 8. A | St. B St. © | Brutnetz (Oberfläche) | Er a gleich horizontal | 3 > en lange ! — - . Züge Scherbrutnetz (Tiefe) 17 240 101 horizontal = = = Vertikal-Eiernetz 64 49 5, im Mittel v. 2—3 Parallelzügen Nach den horizontalen Brutnetzfängen an der Oberfläche befinden sich die weitaus größten Eimengen auf Station O, die geringsten auf Station A. Die horizontalen Scherbrutnetzfänge in der Tiefe ergeben bereits ein ganz anderes Resultat, Die wenigsten Eier finden sich gerade an der 70 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Station, wo an der Oberfläche die meisten gefangen wurden. Die Vertikal- züge vom Grunde bis zur Oberfläche endlich belehren uns, daß in Wirklich- keit Station C in allen Schichten zusammen am wenigsten Eier, nämlich nur !/, so viel hat wie Station A, während sie an der Oberfläche allein die meisten, nämlich l5mal so viel aufweist. Dies Verhalten wird begreiflich, wenn wir erfahren, daß die Eier der Station C fast durchweg eben gelaichte waren, und daß gerade an dieser Station an der Oberfläche das atlantische aus dem Kanal stammende, stark salzige Wasser sich bereits stark mit schwächer salzigem Nordseewasser gemischt hatte, während es in der Tiefe noch allein vorherrschte. 3. Die jugendlichen Larven der Nutzfische halten sich, wie die weit entwickelten Eier, mit Vorliebe in den unteren Wasser- schichten auf. Zum Beweise vergleiche man folgende Zahlen: 13 gegen 68; 48 gegen 118; 60 gegen 226. Die erste Zahl gibt jedesmal die Larven aus zwei Brutnetzfängen, die zweite aus einem Scherbrutnetzfange an derselben Stelle. Das umgekehrte Verhalten tritt sehr selten ein. 4. Ein großer Uebelstand der Eieruntersuchungen liegt darin, daß die Eier einiger naheverwandter Nutzfische bis jetzt sehr schwer vonein- ander zu unterscheiden sind. Dies gilt namentlich von den Eiern des Kabeljaues und Schellfisches, die, von nahezu gleicher Größe, erst dann mit einiger Sicherheit zu trennen sind, wenn der Embryo weiter entwickelt ist und kurz vor dem Ausschlüpfen steht, wo die für beide Arten charakte- ristische Verteilung des Pigments deutlich hervortritt. Einander sehr ähnlich sind nach Ehrenbaums Untersuchungen auch die Eier der beiden G@adus-Arten Gadus virens, des Köhlers, und Gadus Esmarcki, einer kleinen, in der nörd- lichen Nordsee häufigen, aber wirtschaftlich wertlosen Spezies; beide Ei- arten unterscheiden sich nur wenig in der Größe und im Charakter des Pigments. Um dieser Schwierigkeiten der Analyse unserer Eifänge nach Arten die am größten sind, wenn es sich um konservierte Eier handelt, möglichst Herr zu werden, befolgen wir die Methode: 1. möglichst sofort nach dem Fange an Bord des Schiffes die Eier lebend zu untersuchen, 2. einen Teil der gefangenen Eier an Bord lebend zu halten und sich weiter entwickeln zu lassen, womöglich zum Ausschlüpfen zu bringen. — Die Larven sind in allen Fällen leichter zu bestimmen als die Eier. : Die Verbreitungsbezirke der schwimmenden Fischeier in der Nordsee weisen bei den einzelnen Arten sehr erhebliche und zum Teil höchst charakteristische Verschiedenheiten auf. Es gibt Fischarten, wie der Wittling und die Kliesche, deren Eier fast in dem ganzen Gebiet der Nordsee gefunden werden, wenn auch keineswegs überall in gleichen Mengen; die größten Anhäufungen bei diesen beiden Arten z. B. in der südlichen Nordsee. Auch die Eier des Kabeljaues kommen in einem sehr 1 EEE nn ne en 2 NE ARE ERETDNUO EETTEE Quantitative Verteilung der Kabliau- und Schellfischeier. März 1903 und 1904. Karte IV. RER 530 . zn — En Bi & ee 2° : Strodtmann Br 153° Zu Internationale Meeresforschung 19U+: Bericht Heincke. Verlag von Otto Salle in Berlin. BE, reeenerienene 40 m-Linie; --------------- 50 m-Linie. ’e . 7 ” * a *. - r . . .. 4 = . sebiet — nur Kabliaueier: — - —.— überwiegend Kabliaueier: ——- — auch grössere Mengen Schellfischeier. . 3-30, @ 30-60, @ 60—100, [2 100 — 200, se über 200 Eier pro qm o (in den schwarzen Kreisen) Orte, wo sicher Schellfischeier beobachtet wurden. Verteilung der Kabliau- und Schellfisch - Larven. März 1903 und 1904. Karte V. Strodtmann del f G N “ 530 Sprech — - 4 — —i T E Zu Internationale Meeresforschung 1904: Bericht Heincke. Verlag von Otto Salle in Berlin. DI: mm 40 m-Linie; ---------- --- 90 m-Linie. Gebiet nur Kabliaularven; — —-—- m. einzelnen Schellfischlarven; beide gemischt. .1-5, @5-20, ®& 20—50, E 50-150, & über 150 Kabliaularven. O in den schwarzen Kreisen geben je nach der Grösse die Zahl der Schellfischlarven an. + Stationen, wo keine Larven gefischt wurden. A ee Ze u 2 aid oz Die Arbeiten der Kel. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/03. zu großen Teile der Nordsee vor bis hinauf zum 60. Grade n. B., in größter Menge im mittleren Teil von der 40 m-Linie bis zur 100 m-Linie. Wesent- lich anders ist die Verbreitung der Eier beim Köhler (G@adus virens) und beim Schellfisch. Die Köhlereier fehlen in der ganzen südlichen Nordsee völlig und finden sich in höchst bezeichnender Weise in merklichen Mengen erst nördlich der Großen Fischerbank und von da an bis weit hinauf jen- seits des 61. Grades n. B., wo um dieselbe Zeit (im März) fast alle anderen schwimmenden Fischeier fehlen. Auch der Schellfisch ist, soweit sein Laich- geschäft in Betracht kommt, als ein Fisch der nördlichen Nordsee zu be- zeichnen. Unzweifelhafte Schellfischeier und -Larven wurden von uns im südlichen Teile der Nordsee nur in äußerst geringer Menge, man kann sagen, nur sporadisch angetroffen. Etwas häufiger und regelmäßiger finden sie sich erst an dem Rand der Doggerbank und auf dieser selbst, erheblich zahlreicher und allmählich die mit ihnen vorkommenden Kabeljaueier an Menge übertreffend an der 100 m-Linie, in sehr großer und größter Menge und nicht mehr regelmäßig mit Kabeljaueiern zusammen von der 100 m- Linie nördlich bis zum 60. Grade n. BB Von hier an nach Norden nehmen sie allmählich an Zahl ab, um nördlich des 61. Grades n. B. ganz zu verschwinden. Die angefügten Karten IV und V geben einen Ueberblick über die quantitative Verteilung der Eier und Larven des Kabeljaues und des Schellfisches im März 1903 und 1904. Die entsprechenden Daten für den März 1905 konnten noch nicht eingetragen werden, da das Material noch nicht weit genug bearbeitet ist; deshalb fehlt auf der Karte die Verbreitung der Eier beider Arten im nördlichsten Teile der Nordsee vom 57. Grade bis 61. Grade n. B. 6. Laichzeiten, Laichplätze und Laichwanderungen. Unsere Bemühungen auf den Eierfahrten, größere Ansammlungen laichender Fische zu fangen, sind bisher nicht sehr erfolgreich gewesen, Wir haben wohl hier und da mit der großen Kurre laichreife Fische in kleinerer oder größerer Menge gefangen, gelegentlich auch, wie bei Witt- lingen und Schellfischen, individuenreiche Stichproben aus offenbar größeren laichreifen Schwärmen erhalten. Aber auf einen im vollen Laichen be- griffenen Schwarm sind wir noch nicht gestoßen. Dies mag verschiedene Ursachen haben, sei es, daß die laichenden Kabeljaue und Schellfische sich bei Ausübung des Fortpflanzungsgeschäftes weniger am Grunde und viel- leicht mehr in den mittleren und oberen Wasserschichten aufhalten und daher nicht so leicht in den Grundnetzen gefangen werden, sei es, daß wir zu wenig Trawlzüge gemacht haben, sei es endlich, daß unsere Eierfahrten, die immer nur im März stattfinden konnten, nicht in die Hochzeit des Laichens fielen. Der letztere Grund ist der wahrscheinlichste. Die Laich- 186) Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. zeiten des Kabeljaues und Schellfisches erstrecken sich vom Januar bis Mitte Mai mit der Hochzeit etwa Anfang März; dieselbe war somit zur Zeit unserer Eierfahrten meistens schon vorüber. Die Laichzeit der Scholle ist im März sicher schon zum größten Teil beendet gewesen, woraus sich erklären mag, daß wir überhaupt auf allen unseren Eierfahrten stets nur auffallend wenige Scholleneier gefangen haben. Zur sicheren Feststellung eines Laichplatzes müssen zwei Beobachtungen zusammentreffen. Man muß 1. eine hinreichende Stich- probe aus einem in vollem Laichen befindlichen Schwarm fangen, und 2. an der- selben Stelle eine größere Ansammlung frisch abgelegter Eier derselben Art fest- stellen. In dieser Beziehung wurden früher und werden auch jetzt noch häufig Fehlschlüsse gezogen. Man folgert aus dem Vorkommen großer Schwärme laichreifer Fische an bestimmten Orten, daß ebenda auch die Laichplätze sich befinden. So werden im Dezember und Januar jährlich sehr bedeutende Mengen großer und nahezu laichreifer Kabeljaue auf den tlachen Küstengründen der östlichen Nordsee nahe der 20m-Linie gefangen, z.B. auf der Jütlandbank, bei Hornsriff, Sylter Innengrund und Amrumbank. Man hat nun ohne weiteres die Laichplätze des Kabeljaues hierher verlegt und angenommen, daß der Zuzug der großen Kabeljaue auf diese Bänke, der schon im November beginnt, eine richtige Laichwanderung sei. Diese Annahme ist ganz falsch. Im Gegenteil zeigen nämlich unsere Unter- suchungen, erstens, daß jene großen Kabeljaue im Dezember und Januar wohl schon laichreif, aber noch nicht im Laichen selbst sind, und zweitens, daß nirgendwo weniger Kabeljaueier angetroffen werden als gerade auf den ebengenannten flachen Küstenbänken. Diese sind also keineswegs die Laichplätze des Kabeljaues, diese liegen vielmehr nach Ausweis unserer Eierfänge weiter hinaus über tieferem Wasser von der 40 m-Linie an see- wärts. Aehnlich wie die genannten Küstenbänke verhält sich die flache Doggerbank; auf der Bank selbst relativ sehr wenige Eier, viel mehr an den tieferen Rändern derselben. Man muß hieraus schließen, daß dies Erscheinen großer laichreifer Kabeljauschwärme auf den flachen Bänken im Spätherbst keine Laichwanderung ist, sondern daß hier wahrscheinlich nur Nahrungszüge vorliegen, und daß der eigentliche Zug nach den Laich- plätzen erst später, im Januar, beginnt und von der Küste rückwärts in tieferes Wasser führt. Eine ähnliche Erscheinung, aber noch viel prägnanter, zeigt der Schellfisch. In den Herbstmonaten erscheinen in der südöstlichen Nordsee von Hornsriff bis Helgoland große, oft zu dichten Scharen vereinigte Schellfische der älteren Jahrgänge (bis zu 60 und 70 cm lang), die bis nahe an die 20 m-Linie herankommen und in früheren Jahren den Gegenstand einer bedeutenden Angelfischerei bildeten. Diese Schellfische sind voll, d. h. prall mit Milch und Rogen gefüllt, aber sehr selten völlig laichreif. Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. SI (86) Sie laichen sicher nicht in diesem flachen Küstengebiet, sondern verschwinden beim Eintritt der völligen Reife (im Laufe des Januar) fast ganz wieder. Sie gehen dann bestimmt wieder seewärts zu den eigentlichen Laichplätzen, die stets jenseits der 40 m-Linie und meistens jenseits der Doggerbank und nördlich von Hornsriff liegen, um dann später im April nach Beendi- gung des Laichens und jetzt als magere, ausgelaichte Fische in dasselbe flache Küstengebiet zurückzukehren, in welchem sie im Spätherbst als „volle“ Fische sich aufhalten. Was wir hier von den Kabeljauen und Schellfischen nachweisen können, daß nämlich die Laichplätze weiter von der Küste ab in tieferem Wasser liegen, und daß die eigentlichen Laichwanderungen nicht, wie man früher glaubte, von der hohen See nach der Küste zu, sondern in gerade umgekehrter Richtung stattfinden, gilt nach unseren Unter- suchungen im allgemeinen auch von fast allen anderen grundbewohnenden Nutzfischen der Nordsee. Die eigentlichen Laichplätze der Scholle liegen sehr wahrscheinlich in der östlichen und südöstlichen Nordsee an der 40 m- Linie entlang und mehr jenseits als diesseits derselben, und sicher wandern diejenigen vollen oder nahezu laichreifen Schollen, die im Spätherbst, namentlich im Dezember, in dem flachen Küstengebiet im größerer Menge angetroffen werden, beim Nahen der vollen Laichreife wieder seewärts, Die Flunder, ein Fisch, der den größten Teil seines Lebens in unmittel- barer Küstennähe, in den Flußmündungen und im Unterlauf der Flüsse selbst zubringt, wandert im Spätherbst zum Laichen regelmäßig seewärts, und ihre Eier finden sich in größter Menge immer jenseits der 20 m-Linie bis hinaus zur 40 m-Linie. Wittling und Dorsche, sonst über die ganze Nordsee verbreitet und auf ihren Nahrungszügen bis unmittelbar an die Küste herankommend, halten sich beim Laichen doch immer so weit von der Küste entfernt, daß die eigentlichen Laichgebiete erst jenseits der 20 m-Linie liegen. Nach neueren Beobachtungen von Ehrenbaum finden sich die Eier des Glattbutts (Rhombus laevis) näher an der Küste, wie die Eier anderer Fische, und meistens innerhalb der 20 m-Linie. In einem vollkommenen Gegensatz zu diesen grundbewohnenden Nutzfischen der Nordsee aus den Familien der Dorsche und Plattfische stehen die das freie Wasser der See bewohnenden heringsartigen Fische, insbesondere der Hering selbst. Seine Laichwanderungen sind ausnahmslos von der See nach der Küste gerichtet, und seine zu Boden sinkenden und festklebenden Eier werden gerade in jener flachen Küstenzone mit Einschluß der Flub- mündungen und engen Buchten abgelegt, die von den anderen grund- bewohnenden Nutzfischen fast niemals zum Laichen benutzt werden, 74 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Spezielle Ergebnisse der Untersuchungen.*) Die Arbeiten der Biologischen Anstalt, die sich mit der Erforschung der Naturgeschichte der Nutzfische in dem uns zugewiesenen Teil des inter- nationalen Untersuchungsgebietes beschäftigen, sind jetzt nach Ablauf von drei Jahren trotz sehr großer Lücken doch immerhin soweit gefördert, dab wir ein weit klareres Bild von den Lebensverhältnissen der wichtigsten Arten entwerfen können, als es bei Beginn der Arbeiten möglich war. Wenigstens der Umriß und auch einige Details dieses Bildes können in scharfen und bestimmten Linien gezeichnet und damit zugleich mancherlei Irrtümer berichtigt und neue Tatsachen eingefügt werden. Ich beschränke mich hier darauf, solche Skizzen der Lebensverhält- nisse auf Grund unserer Untersuchungen von 6 der wichtigsten Nutzfische der deutschen Nordsee zu geben, nämlich von drei dorschartigen Fischen, dem Kabeljau, dem Schellfisch, dem Wittling und drei Plattfischarten, der Scholle, der Flunder und der Kliesche. Zum Schluß gebe ich noch einen kurzen Bericht über unsere jüngsten Forschungen über die Seezunge und eine Darstellung der Ergebnisse der Untersuchungen der Anstalt über die Laichverhältnisse der Ostseefische. 1. Der Kabeljau. (Gadus morrhua.) Der Kabeljau — in der Jugend „Dorsch“ genannt — ist in der Nordsee ein entschiedener Raubfisch in dem Sinne, daß seine Nahrung im wesentlichen aus größeren, frei über dem Boden oder im freien Wasser der höheren Schichten sich bewegenden Tieren besteht, hauptsächlich krebs- artigen Tieren und Fischen; kein sog. Friedfisch oder Weidefisch wie z. B. Schellfischh Scholle, Hering u. a. Er ist kein Herdentier wie diese und kommt weder in so großer Individuenzahl vor, noch in so großen örtlichen Ansammlungen. Die Laichzeit des Kabeljaues in der Nordsee fällt von Januar bis Anfang Mai. Seine schwimmenden Eier finden sich im der ganzen Nordsee mit Ausnahme des südwestlichen Teiles fast überall, sehr spärlich jedoch innerhalb der 20 m-Linie im flachen Küstenwasser und jenseits des 59° n. Br., am zahlreichsten zwischen der 40 und 100 m-Grenze. Die Larven des Kabeljaues scheinen schon recht früh auf den Boden zu gehen und im weiteren Lauf ihres Heranwachsens sich von den tieferen Stellen nach solchen flacheren Gebieten zu ziehen, auf denen die Eier nur in geringen Mengen vorkommen, z. B. auf die Doggerbank, Kleine *) Ueber einen Teil dieser Ergebnisse ist bereits berichtet im „Gesamtbericht über die Arbeit der Periode Juli 1902— Juli 1904 des Zentral-Ausschusses für die internationale Meeresforschung“. Anlage EE „Das Vorkommen unddie Ver- breitung usw. der Nutzfische der Nordsee.“ Nach den Untersuchungen der Biologischen Anstalt auf Helgoland. Von Fr. Heincke. Kopenhagen 1905. Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 75 Fischerbank und Jütlandbank. Diese Ausbreitung von den Geburts- stätten nach der Küste zu findet sich noch stärker ausgeprägt bei der jungen Brut des ersten Jahres, der sog. O-Gruppe des Kabel- jaues. Schon von Mitte Mai an finden sich kleine Kabeljaue von 25 mm Länge an bis zur 20 m-Kante landwärts und von Mitte Juni an, 40 und mehr mm lang, bis ganz nahe an Land und in die Flußmündungen, z. B. in die Elbe bis zum Nordostseekanal, verbreitet. Im übrigen sind sie auf dem ganzen Gebiet der Nordsee zu finden, in dem die Eier vorkommen und am zahlreichsten dort, wo auch die letzteren am häufigsten sind. Pelagisch, d. h. in den freien, oberflächlichen Wasserschichten, halten sich die jungen Kabeljaue der O-Gruppe anscheinend selten und in der Regel nur in den ersten Monaten ihres Lebens bei einer Länge von 2 bis 5 em auf, jedenfalls gehen sie früher zum dauernden Bodenleben über als die jungen Schellfische und Wittlinge. Sie bevorzugen sandige und steinige Gründe vor den schlickigen und ernähren sich in der Hauptsache von kleinen frei beweglichen Krustentieren, wie Amphipoden und Mysideen. (Vgl. hierzu die Karten II, III und IV). Der junge Kabeljau der Nordsee erreicht am Ende seines ersten Lebensjahres eine Länge von 8 bis 15cm, im Durchschnitt etwa 14 cm. Im zweiten Lebensjahre (I-Gruppe) wird er durchschnittlich etwa 27 cm, im dritten (II-Gruppe) 35 —40 cm, im vierten (III-Gruppe) 45—50 cm lang. Diese drei geschlechtlich noch völlig unreifen Jahrgänge 2 bis 4 (Gruppe I bis III) werden in der Nordsee „Dorsche“ genannt. Ebenso wie die O- Gruppe kommen auch sie auf dem ganzen Untersuchungsgebiet der Nord- see überall zerstreut und durcheinander gemischt vor und fast nirgends zeigt sich eine örtliche Scheidung der Dorschschwärme nach Alter und Größe. Nur in unmittelbarer Nähe des Landes sind Dorsche des zweiten Lebensjahres relativ häufiger als die des dritten und vierten. Die erste Laichreife des Kabeljaues tritt bestimmt nicht vor Vollendung des vierten Lebensjahres, vielleicht erst nach Vollendung des fünften Jahres ein bei einer mittleren Größe von etwa 55 bis 60 cm. Mit der Erlangung der Fortpflanzungsreife nimmt die Schnelligkeit des jährlichen Längenwachstums sehr wahrscheinlich ab; ein Kabeljau der Nordsee von 75 cm Länge ist mindestens 7, wahrscheinlich 8 bis 9 volle Jahre alt, ein solcher,von 85 cm mindestens 8, wahrscheinlich 9 bis 10 Jahre, ein solcher von | m Länge mindestens 10, wahrscheinlich 12 und mehr Jahre. Die Handelssorte II unseres Geestemünder Fischmarktes fällt ziem- lich genau mit dem zusammen, was wir Dorsche oder geschlechtlich unreife Kabeljaue nennen; die Handelssorte I sind die großen laichfähigen Fische, die eigentlichen Kabeljaue. Vom Eintritt der Fortpflanzungsreife an durchschweift der Kabeljau weitere Gebiete der Nordsee als in seiner Jugend, desto weitere, je größer 76 Deutsche Wissenschaftl Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. und älter er wird. Allgemein zieht er in den Sommermonaten weiter hin- aus auf die hohe See, kommt dann im Spätherbst landwärts zurück auf die flachen Küstenbänke der östlichen und südöstlichen Nordsee und wendet sich beim Nahen der vollen Laichreife wieder seewärts zu den meist an der 40 m-Linie und darüber hinaus gelegenen Laichrevieren. Nach Be- endigung des Laichgeschäftes findet im April ein kurzes, vorübergehendes Zurückfluten landwärts statt. Für die Annahme, daß diese regelmäßigen Nahrungs- und Laichwanderungen sich über sehr weite Strecken ausdehnen — iiber mehrere Hundert Seemeilen, z, B. etwa von der südlichen Nordsee nach Norwegen und Schottland — liegen bis jetzt keinerlei positive Beweise vor. Im Gegenteil erscheint nach den Ergebnissen unserer bisherigen Forschungen der Kabeljau in der Nordsee nicht etwa als typischer Wander-, sondern vielmehr deutlich als Standfisch, dessen sämt- liche Entwickelungsstufen vom Ei bis zum alten Fisch in dem- selben Gebiet vorkommen. 2. Der Schellfisch. 5 (Gadus aeglefinus.) Der Schellfisch ist in ausgesprochenem Maße ein Friedfisch. Seine Nahrung besteht fast ausschließlich aus solchen kleinen, wenig beweglichen, auf dem Meeresboden kriechenden oder in ihm verborgenen wirbellosen Tieren, wie Würmern, Weichtieren und Stachelhäutern, die über weite Strecken hin in sehr großer Menge vorkommen, vornehmlich auf schlickigen und sandig-schlickigen Gründen. Er ist ein Weidefisch und ein Herden- tier, der in größeren, oft sehr dichten Scharen unmittelbar über dem Meeresboden und diesen abweidend einherzieht. Die Laichzeit des Schell- fisches fällt von Januar bis Anfang Mai. Seine eigentliche Heimat, d. h. seine Geburtsstätte ist die tiefere nördliche offene Nordsee von der Doggerbank an bis östlich zum Skagerak und nördlich zum 61° n. Br. Nur hier finden sich seine schwimmenden Eier und Larven in nennenswerter Menge, am zahlreichsten und dichtesten jenseits der 100 m- Linie, zwischen dem 58° und 60° n. Br. Die junge Brut des Schellfisches führt während der Metamorphose von der Larve zum völlig ausgebildeten Fischchen, die bei etwa 20 bis 25 mm Länge vollendet ist, ein pelagisches Leben in verschiedener, meist aber geringer Tiefe und nahe der Oberfläche, Dies pelagische Leben setzt der junge Schellfischh im Gegensatz zum Kabeljau, teilweise auch noch geraume Zeit nach Erlangung seiner vollständigen Ausbildung fort, sogar bis zur Größe von ll und mehr cm, in der Weise wahrscheinlich, daß er bei einer Größe von 3 cm an zeit- weise am Boden, zeitweise im freien Wasser sich aufhält. Pelagisch lebt er stets unmittelbar zusammen mit Quallen, namentlich mit Haarquallen (Cyanea). Das Gebiet der Nordsee, in der die junge Brut des Schellfisches (die O-Gruppe, I. Jahrgang), sich aufhält, ist dasselbe, wie dasjenige der N nn Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05 . 7 I schwimmenden Eier. (Vgl. hierzu die Karten II, III u. IV). Eine Aus- breitung von den Geburtsstätten nach der Küste zu bis unmittelbar an Land findet jedoch niemals statt; hierin besteht vielmehr ein bezeichnender Gegensatz zum Kabeljau. Der junge Schellfisch erreicht am Ende seines ersten Lebensjahres eine Länge von S bis 15 cm, im Durchschnitt etwa 14 cm, am Ende des zweiten (I. Gruppe) etwa 19 bis 30 cm, durchschnittlich 24 cm, am Ende des dritten (Il. Gruppe) 25 bis 36, im Durchschnitt etwa 32 bis 34 cm (vergl. hierzu die Fangkurven von Schellfischen auf Tafel II). Auch in diesem unreifen Jugendalter ist der Schellfisch noch vorwiegend Bewohner der hohen See, jedenfalls so gut wie ausschließlich während deszweiten Lebensjahres. In den Sommermonaten finden sich sehr große dichte Schwärme solcher jungen l!/, Jahre alter Schellfische, im Durchschnitt 18 bis 19 cm lang, auf den schlickigen und sandig-schlickigen Gründen der nördlichen Nordsee und des Skageraks, nur wenig gemischt mit größeren, ein Jahr älteren Fischen; sehr selten aber kommt diese Altersstufe in nennenswerter Menge in der südlichen Nordsee vor. Hier erscheint der Schellfisch in etwas größeren Mengen vielmehr erst im dritten Lebensjahre. Höchst bezeichnend für den Schellfisch, im Gegensatz zum Kabeljau, ist hierbei der Umstand, daß die Schellfischschwärme sichtlich nach Alters- und Größenklassen gesondert auftreten und zwar im allgemeinen je jünger die Schwärme, desto mehr nördlich. Fortpflanzungsfähig wird der Schellfisch nach Vol- lendung des dritten, spätestens des vierten Lebensjahres, die kleineren Männchen ın der Mehrzahl vielleicht ein Jahr früher als die größeren Weibchen. Mit dem Eintritt der Geschlechtsreife beginnen beim Schellfisch regelmäßige Wanderungen von den Weiderevieren nach den Laichplätzen und umgekehrt. Da die letzteren so gut wie ganz auf die nördliche Nordsee beschränkt sind, passende Weidereviere aber überall da in der Nordsee vorhanden sind, wo sich schlickiger und sandig- schlickiger Grund mit einer reichen Entwickelung der niederen Tierwelt findet, so erstrecken sich diese Wanderungen zum Teil über recht große Strecken von weit im Süden der Nordsee bis weit nach Norden. Große Gebiete der südlichen Nordsee bis nahe an die Küste sind vom Frühjahr bis Ende des Jahres, vor allem aber in den Monaten unmittelbar nach und unmittelbar vor der Laichzeit, also im April und Mai und im November und Dezember mit großen Scharen der älteren und größeren fortpflanzungsfähigen Schellfische erfüllt, die hier scharenweise von Platz zu Platz ziehend der Befriedigung ihres Nahırungstriebes nachgehen, um in den Wintermonaten zu verschwinden und dann in den nördlichen Gebieten zu laichen. Sicher erstrecken sich diese Wanderungen der fortpflanzungs- fähigen Schellfische um so weiter von ihrer ursprünglichen Geburtsstätte entfernt, d.h. um so weiter nach Süden und Osten, je älter und größer die Fische sind. So kommt es, daß unsere deutschen Fischdampfer die großen 78 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. und größten Schellfische von etwa 45 bis 70 cm Länge, deren Alter wir zu 5 bis 10 Jahren und mehr annehmen müssen, die sog. Handelssorte II und I, innerhalb der Nordsee in weitaus größter Menge im südlichen Teil derselben fangen, die jungen unreifen oder zum erstenmal in ihrem Leben laichenden Schellfische dagegen -— die Jahr- gänge 2 bis 4 und die Handelssorten IV und III — hauptsächlich in dem nördlichen Teile und im Skagerak (vergl. Henking, Jahresbericht I indes Sml02)F Es ıst bekannt, daß die Hochseefischerei bei Beginn ihres Auf- schwunges vor etwa 20.Jahren die kleineren Schellfische der Handels- sorten III und IV (Jahrgänge 4 bis 2) entweder als gänzlich wertlos ver- schmähte (Sorte IV) oder wenigstens als minderwertig ansah und ihrem Fange wenig Aufmerksamkeit und Zeit zuwandte. In den letzten Jahren ist dies ganz anders geworden. Die Mengen der Schellfische von Sorte II und namentlich von Sorte I werden von Jahr zu Jahr in geringerer Menge in der Nordsee gefangen, in demselben Maße werden aber immer größere Massen der kleinen Sorten III und IV angebracht und, früher verschmäht, jetzt in ungeheurer Menge zu billiger Räucherware und Dosenkonserven verarbeitet. Man kann sicher annehmen, daß in Geestemünde allein jähr- lich 20 bis 30 Millionen solcher kleiner Schellfische aus der Nordsee und dem Skagerak angebracht werden. Es ist deshalb wichtig, hier festzustellen, daß die große Mehrzahl dieser kleinen Schellfische unreife, d.h. im bio- logischen Sinne untermaßige Fische sind, die noch niemals gelaicht haben, während der kleinere Rest aus solchen Fischen besteht, die zum erstenmal in ihrem Leben das Fortpflanzungsgeschäft ausgeübt und zur Erhaltung des Artbestandes beigetragen haben (vergl. die Bemerkungen oben S. 64 und die Kurven auf Tafel II). Bedenken wir, daß die Geeste- münder Fänge nur einen kleinen Teil, vielleicht nicht mehr als 5 bis 10°), sämtlicher Schellfischfänge in der Nordsee ausmachen, so erhellt deutlich, eine wie große Vernichtung junger unreifer Schellfische durch die Fischerei stattfindet. _ Vergleicht man Kabeljau und Schellfisch, so gibt uns der letztere ein wesentlich anderes biologisches Bild. Der Schellfisch ist ein Wander- fisch im vollen Sinne des Wortes. Von seiner eigentlichen Heimat und Geburtsstätte aus, der nördlichen Nordsee, in der er stets das erste und mit wenigen Ausnahmen auch das zweite Jahr seines Lebens verbringt, wandert er, größer geworden und besonders nach erlangter Geschlechtsreife, meist in diehten und aus ziemlich gleichaltrigen Fischen bestehenden Scharen nahrungsuchend über die weichgründigen Strecken der Nordsee dahin bis weit nach Osten und Süden im die flachen Küstengewässer, hier jedoch niemals heimisch werdend, sondern beim Nahen der Laichreife regelmäßig zurückwandernd. Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 79 3. Der Wittling. (Gadus merlangus.) Der Wittling, der kleinste der nutzbaren Gadiden der deutschen Nordsee, hält nach seinem biologischen Charakter die Mitte zwischen Raub- und Friedfischen. Er hält sich mehr als Schellfisch und Kabel- jau im freien Wasser über dem Boden auf und seine Hauptnahrung besteht aus kleinen, lebhafter sich bewegenden und schwimmenden niederen Tieren, namentlich Krebstieren und kleinen Fischen. Der Wittling ist zugleich ein Herdentier, der fast in allen Altersstufen in mehr oder weniger dichten Scharen zusammenlebt. Er ist endlich die in der Nordsee individuen- reichste Art der dorschartigen Fische. Die Laichzeit des Wittlings fällt von Ende Januar bis Ende Mai. Seine schwimmenden Eier finden sich in allen Teilen der Nordsee bis nahe zum 61° n. Br. hinauf, mit Aus- nahme der ganz flachen Küstenzone, am zahlreichsten in der mittleren Nordsee zu beiden Seiten der Doggerbank zwischen der 80 und 40 m-Linie, namentlich in der Nähe der letzteren, z. B. am Südrande des Doggers und auf den Austerngründen. Sie treten hier in bezeichnender Weise sehr oft in enormen örtlichen Anhäufungen nahe der Oberfläche auf. Was von der Verbreitung der Eier gilt, gilt auch von den Larven und der jungen Brut des ersten Jahres (der O-Gruppe), nur mit dem Unter- schied, daß die kleinen Wittlinge sich bereits in den ersten Monaten ihres Lebens, ganz wie der Kabeljau, und im Gegensatz zum Schellfisch bis an die flachsten Stellen der Küstengebiete ausbreiten, auch bis ins Wattenmeer und in die Flußmündungen, z. B. der Elbe und Weser. Sehr bezeichnend für die jungen Wittlinge des ersten Jahres ist ihre große Neigung zu einem pelagischen Leben, die sie länger behalten, als alle ihre Gattungs- Verwandten. Sehr selten findet man Wittlinge unter 4 cm Länge auf dem Meeresboden und erst von 5 cm an kommen sie dort in größerer Menge vor. Umgekehrt leben sie von 2—5 cm Länge in den Sommermonaten in enormen Mengen zusammen mit Quallen in den oberflächlichen und mittleren Wasserschichten und bleiben auch sehr häufig noch dort, wenn sie bis zu 10, 15 und mehr Zentimetern herangewachsen sind, offen- bar wechselnd zwischen Boden- und pelagischem Leben. In den Herbstmonaten findet man junge Wittlinge des ersten Jahres, meist von 8 bis 12 cm Länge, in sehr großer Menge in unseren Küsten- gewässern ganz nahe an Land. Der Wittling wächst, trotzdem er eine kleinere Art ist, doch fast ebenso schnell wie der Schellfisch. Seine mittlere Länge am Schlusse seines ersten Lebensjahres beträgt etwa 12 cm. Zum erstenmal laichreif wird der Wittling wahrscheinlich schon am Schlusse seines zweiten, spätestens seines dritten Lebensjahres, also im allgemeinen ein Jahr früher als der Schellfisch und zwei Jahre früher als der Kabeljau. Weite regelmäßige Wanderungen Ss0 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. unternimmt der Wittling nicht. Er ist ein richtiger Standfisch, dessen Eier, Larven und ausgebildete Stadien jeden Alters in demselben Gebiet nebeneinander vorkommen. 4. Die Scholle. (Pleuronectes platessa.) Die Scholle ist in der Nordsee ein vollkommener Friedfisch, deren Nahrung hauptsächlich aus wenig oder gar nicht sich bewegenden niederen Tieren des Meeresbodens besteht, in erster Linie aus Muscheln. Sie lebt unmitte'bar auf dem Boden, ja, wie bekannt, im Boden selbst ein- geschlagen. Sie ist ein Weidefisch und ein Herdentier in noch stärke- rem Grade, als der Schellfisch und die Dichtigkeit ihrer örtlichen Ansamm- lungen auf gutem Weidegrunde ist wahrscheinlich größer, als bei irgend einem anderen grundbewohnenden Nutzfisch. Die Laichzeit der Scholle fällt in der Nordsee von Januar bis April, die Hochzeit wahrscheinlich in den Februar. Ueber die Verbreitung ihrer schwimmenden Eier und Larven, speziell in unserem Forschungsgebiet. der östlichen und südöstlichen Nordsee, sind die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen, weil wir nicht in der Lage waren, während der Hochzeit des lsaichens besondere Fahrten zu unternehmen; nach Ueberschreitung der- selben im März fanden sich die Eier zwar über große Teile der Nordsee verbreitet bis fast zum 60° n. Br. hinauf, aber immer nur in auffallend geringer Zahl, am zahlreichsten in der Nähe der 40 m-Linie, spärlicher weiter hinaus in See und näher an Land bis an die 20 m-Linie hinan. Wahrscheinlich erstreckt sich das Laichgebiet der Scholle an der ganzen 40 m-Linie entlang und über diese hinaus mit größeren Laichgebieten auf der Kleinen Fischerbank, der südlichen Schlickbank, nordwestlich von Helgo- land und in der südlichen Nordsee an der holländischen Küste. Die pelagisch lebenden Schollenlarven werden in der Nordsee bis zu 17 mm Länge angetroffen, in der Regel aber ist die Metamorphose zur asymmetrischen Gestalt schon bei 14 bis 15 mm Länge beendet und damit auch das planktonische Leben; niemals — und das ist für die Scholle sehr bezeichnend — findet man junge Schollen am Boden lebend, bei denen die Metamorphose noch nicht völlig beendet ist. Die junge Schollenbrut des ersten Jahres — die O-Gruppe — findet sich fast ausnahmslos nur in unmittelbarster Nähe der Küste in ganz flachem Wasser, die allerjüngsten Bodenstadien von 14 bis 25 mm Länge nur ganz dicht an Land von O0 bis 3 m Tiefe; die größeren, bis 50 mm Länge, auch weiter hinaus 2 bis 4 Seemeilen von Land bis auf 10 und mehr m Tiefe, ganz ausnahmsweise bis an die 20 m-Linie heran und 20 bis 25 Seemeilen von Land. In der offenen Nordsee fanden wir bis jetzt nur ein einziges Mal eine junge Scholle unter 50 mm Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05 sl Länge, und zwar Mitte Juli auf dem flachen Südwestteil der Doggerbank in 19 bis 32 m Tiefe. Die Mengen solcher jungen Schollen in den flachsten Teilen der See unmittelbar an der Küste sind außerordentlich große und müssen enorm große sein, da der gesamte Schollenbestand der Nordsee sich in den ersten Monaten seines Lebens in einer sehr schmalen und engen Zone zusammendrängt. Die hier sich zeigende Erscheinung, daß die jungen Fischehen einer so individuenreichen Art wie der Scholle, während ihrer Metamorphose vom Larven- bis zum ausgebildeten Stadium, von ihrer Ge- burtsstätte, einem großen und weiten Gebiet des offenen Meeres, in ver- hältnismäßig kurzer Zeit alle ohne Ausnahme an die Ufer dieses Meeres ziehen und hier in einer ganz schmalen Zone zusammengedrängt ihr erstes Lebensjahr verbringen, ist in hohem Grade merkwürdig. Sie findet sich in dieser Ausprägung und mit der beachtenswerten Besonderheit, daß die junge Schollenbrut der Nordsee niemals ins brackische Wasser eindringt, bei keinem andern Seefisch. Von der schmalen Uferzone aus, in der die jüngsten Bodenstadien sich aufhalten, verbreiten sich nun die jungen Schollen beim weiteren Her- anwachsen wieder langsam seewärts in größere Tiefen. Diese Wanderung in See beginnt schon deutlich im ersten Lebensjahre, in dem die Scholle in der deutschen Bucht im Mittel etwa eine Länge von 7—8 cm erreicht; bereits in den Sommer- und Herbstmonaten verteilen sich die kleinen Schollen der O-Gruppe von 5 bis S cm Länge etwa in der Weise, daß die kleinsten unmittelbar an Land und die größeren von Zentimeter zu Zenti- meter Durchschnittslänge weiter hinaus bis auf 6 bis 10 m Tiefe sich aufhalten. Stärker als im ersten Lebensjahre findet dieses stufenweise Vor- rücken nach See in den folgenden Jahren statt. Da die Beziehungen zwischen Körperlänge und Alter bei der Scholle in der Nordsee leicht und sicher zu bestimmen sind, so ist dieses Vorrücken von Jahr zu Jahr sehr gut festzustellen. Im zweiten Lebensjahre (I. Gruppe) erreicht die Scholle der südöstlichen Nordsee im Mittel etwa 13 bis 16 cm Länge, im dritten Jahre (II. Gruppe) im Mittel etwa 18 bis 20 cm. Beide Jahrgänge leben größtenteils noch innerhalb der 20 m-Grenze, der zweite so gut wie ganz, der dritte in weitaus größter Menge; eersterer mehr nach Land zu, letzterer mehr seewärts. Erst der vierte Jahrgang (III- Gruppe), der eine mittlere Größe von 25 bis 23 cm erreicht, kommt in nennenswerter Zahl an der 40 m-Linie und über diese hinaus vor, in der Mehrzahl aber immer noch zwischen der 20 und 40 m-Grenze. Die Scholle wird fortpflanzungsfähig und laicht zum erstenmal frühestens nach Vollendung des vierten und am Ende des fünften Lebensjahres. Die Weibehen messen dann im Mittel 35 bis 40 em; die kleineren Männchen 30 bis 35 em. In diesem Alter hegt Intern. Meeresforschung III, 6 82 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. ihr eigentliches Aufenthaltsgebiet bereits in der offenen Nordsee, an und jenseits der 40 m-Linie. Noch ältere und größere Schollen, 6 bis 10 und mehr Jahre alt (die ganz großen Schollen von 60 und mehr cm haben ein Alter von 20 und mehr Jahren) und 40 bis 60 cm lang gehen am weitesten in See hinaus. Auf den Tafeln III bis V sind eine Reihe von Schollenfängen (Stichproben) aus der deutschen Bucht nach Zahl und Größe ihrer Indivi- duen graphisch dargestellt, von Hornsriff im Norden bis Borkumriff im Süden. Auf der jeder Tafel beigefügten Kartenskizze sind Ort, Länge, Richtung und Tiefen jedes einzelnen Netzzuges angegeben, in den Gipfel- punkten einzelner Kurven außerdem das Durchschnittsgewicht (g) einer Scholle des betreffenden Fanges in Grammen sowie das Alter (a) in Jahren, in dem sich die Mehrzahl der Schollen dieses Fanges befinden. Juist Entfernung/vom_Land in Sm 40 m-Kante Fur 0 5 0 15 N N u NN Tiefe in Metern 5° 107 18 22097 525°70:%0) 77550m 3000 795775507005500]6015565 0717 DENE 7SERRUäRT" Fig.4. Staffelförmige Verteilung der Schollen der 7 Trawlfänge der Tafel V nach Tiefe und Entfernung des Fangortes von Land und nach ihrer durchschnittliehen Grösse. I = G der Tafel V IV =D der Tafel V IT ==HR2r TI) NL =3BuRG r_ II =#R 7, RE Vi —=rAsder ann Die staffelförmige Verteilung der Schollen nach Größe und Alter ist aus allen drei Tafeln in gleicher Deutlichkeit zu ersehen, besonders klar aus Tafel V, deren 7 Fänge (mit dem großen 90° Trawl und dem kleinen Helgoländer Trawl) am 23. und 24. Juli 1903 auf einem Schnitt von der Insel Juist bis zur 40 m-Kante, 2 bis 70 Seemeilen vom Lande, auf Tiefen von 7 bis 40 m gemacht worden sind. Hier sind von der flachsten Stelle nahe an Land bis zur tiefsten nahe der 40 m-Linie staffelförmig die fünf ersten Jahrgänge der Scholle verbreitet, die O-Gruppe ('/; Jahr alt), die I-Gruppe (1'/, Jahr), die II-Gruppe (2'/, Jahr), die IIl-Gruppe (3Y/;, Jahr) und die IV-Gruppe (4'/, Jahre). Die vorstehende Cyan [2 Zur Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 83 Figur 4 gibt die staffelförmige Verbreitung dieser auf Tafel V dargestellten Schollengruppen in einfacher schematisierter Weise noch deutlicher wieder. Die hier dargestellten Fänge zeigen übrigens die Verbreitung der Schollen nur für die Sommer- und ersten Herbstmonate an; im Winter und Frühjahr von Dezember bis Mai ist die Verbreitung eine nicht unwesentlich andere infolge gewisser regelmäßiger Wanderungen, die fast alle Schollen, mit Ausnahme des ersten und viel- leicht auch des zweiten Jahrganges, ausführen. Der seewärts gerichtete Zug der von Jahr zu Jahr größer werdenden Schollen findet nicht das ganze Jahr hindurch stetig und gleichmäßig statt, sondern in der Haupt- sache nur in den Sommermonaten von Juni bis Ende September. Im Winter und Frühjahr dagegen stockt entweder diese Bewegung oder geht, namentlich von Februar bis April, regelmäßig in eine entgegengesetzte, von der See landwärts gerichtete über, an der sich alle Altersstufen beteiligen. Die Folge ist, daß im Sommer und Herbst die flacheren Küsten- gewässer in der deutschen Bucht (bis etwa zur 30 m-Grenze) fast nur von den jüngsten Jahrgängen der Scholle bis zu 20 em durchschnittlicher Größe bevölkert werden, während im Winter und Frühjahr sich zu diesen jungen auch ältere und älteste Schollen hinzugesellen, so daß die Durchschnitts- größe der Fische in den Fängen im Vergleich zu den Sommermonaten zu- genommen hat. Das letztere ist besonders der Fall in den Monaten Dezember einerseits und im April und Mai andererseits. Im Dezember ziehen zahl- reiche große und alte, der Laichreife sich nähernde Schollen von der hohen See in die Nähe der Küsten, um etwas später beim Eintritt der vollen Reife wieder nach den Laichplätzen seewärts zurückzuwandern. Im April und Mai kommen teils diese großen Schollen nach Beendigung des Laich- geschäftes landwärts zurück, um die Weidegründe der Küstenzone aufzu- suchen, teils, und zwar in überwiegender Zahl, ziehen zu demselben Zweck die älteren der noch laichunreifen Schollen, die Jahrgänge 4 und 5, von den außen gelegenen Gründen näher heran. Auf dieser letzteren An- häufung größerer marktfähiger Schollen in dem inneren Teile der deutschen Bucht der Nordsee von Hornsriff bis Borkum basiert die be- deutende dänische und deutsche Frühjahrs-Schollenfischerei mit Segel- fahrzeugen. Die in den Sommermonaten die flache Küstenzone der deutschen Nordsee in sehr großen Mengen bevölkernden Schollen sind ohne Aus- nahme unreife, d. h. noch nicht fortpflanzungsfähige Fische der ersten vier Jahrgänge und, soweit sie in den großen Schleppnetzen (Trawls) gefangen werden, etwa 10 bis 25 cm lang. Die ungeheure Mehrzahl der- selben sind wiederum untermaßige Fische im Sinne des deutschen Minimalmaßes, d. h. unter 13 cm lang und dem Alter nach 2—-3Jjährig. Das mittlere Gewicht solcher untermaßiger Schollen beträgt etwa 50 g, 6* | 54 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. d. h. es gehen 10 auf ein Pfund. Schollen von 22 cm Länge wiegen im Mittel ca. 100 g, also 5 auf ein Pfund. Eine Erhöhung des Minimalmaßes auf diese Länge von 22 cm würde Schollenfänge mit der Kurre landwärts von der 40 m-Linie in den Sommermonaten unrentabel machen und auch die Frühjahrsschollenfischerei mit Segelfahrzeugen nur wenig schädigen, da Schollen von mehr als 5 auf ein Pfund einen sehr geringen Wert haben. Das biologische Bild der Scholle auf’ Grund unserer Unter- suchungen ist ein äußerst charakteristisches. Die Scholle ist weder ein Standfisch, dessen sämtliche Entwickelungsstufen vom Ei an bis zum geschlechtsreifen Tier an allen Orten des Verbreitungsgebiets der Art neben- einander vorkommen, noch ein richtiger Wanderfisch, der regelmäßig von einem Teile der Nordsee in einen weit entfernten anderen Teil zieht. Sie ist ein weidender Friedfisch der flachen Nordsee und in ihrer Jugend auch ein richtiger Küstenfisch, der nach Abschluß der Metamorphose zur asymmetrischen Gestalt sein Bodenleben unmittelbar am Lande beginnt und von da aus allmählich in dem Maße, wie er älter und größer wird, immer weiter in die See hinaus und in immer größere Tiefen geht, so daß er bei Erlangung der Fortpflanzungsfähigkeit die Grenzen der flachen Nordsee, die 40 m-Linie und die etwas tieferen Gebiete jenseits derselben Linie er- reicht hat. Hier findet auch in der Hauptsache das Laichen statt. Inner- halb ihres flachen Heimatgebietes aber streift die Scholle nahrungsuchend hin und her, im Sommer und Herbst meist seewärts, im Winter und Früh- jahr meist landwärts. Sehr weite regelmäßige Wanderungen macht die Scholle nur im Larvenstadium während der Metamorphose zur asymmetrischen Gestalt, indem sie in relativ außerordentlich kurzer Zeit oft 100 und mehr Seemeilen von ihrer Geburtsstätte auf hoher See nach dem flachen Meeresstrande zurücklegt. 5. Die Flunder. (Pleuronectes flesus.) Die Flunder der Nordsee steht wie in ihrem Körperbau so auch in ihrem biologischen Charakter der Scholle sehr nahe. Auch sie ist ein ge- sellig am und im Boden lebender Fried- und Weidefisch, dessen Nahrung aus niederen Tieren, namentlich Krustaceen und Würmern besteht. Sie laicht wie die Scholle stets im salzigen Wasser der offenen See, ist aber sonst viel mehr Küstenfisch als jene, mit der besonderen Modifikation, daß die junge Brut des ersten Jahres von den jüngsten Bodenstadien an immer nur im brackischen Wasser der Buchten und Flußmündungen vorkommt, was bei der Scholle niemals der Fall ist. Die Laichzeit der Flunder fällt von Ende Januar bis Mitte April. Ihre schwimmenden Eier kommen nur im Salzwasser der offenen See vor, in der südöst- lichen und östlichen Nordsee bis Skagen hinauf, am zahlreichsten zwischen der 20 und 40 m-Linie, jedoch näher der ersteren, also etwas mehr land- Die Arbeiten der Kgl. Bivlogischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. &5 wärts als die Scholleneier. Vereinzelt trifft man sie auch über die 40 m- Kante hinaus bis auf 60 bis 70 Sm. vom Land entfernt, z. B. auf der süd- lichen Schlickbank u. a.; auf der eigentlichen hohen Nordsee kommen sie niemals vor. Die jüngeren Larven haben dieselbe Verbreitung wie die Eier, die älteren, im Stadium der Metamorphose begriffenen aber ziehen allmählich an die Küste ins brackische Wasser und verlassen die offene See in der Regel schon, ehe das aufrückende Auge bis zur Kopfkante gelangt ist. Auf dieser Wanderung erscheinen sie z. B. mit großer Regelmäßig- keit und in Menge in der zweiten Hälfte des April und Anfang Mai im Plankton bei Helgoland, etwas später massenhaft in den Fluß- mündungen. Die ersten, 13 bis 15 mm langen Bodenstadien der Flunder, die wie bei der Scholle die Metamorphose zur asymmetrischen Form stets ganz beendet haben, finden sich niemals im Salzwasser, sondern ausschließ- lich im Brackwasser bis weit hinauf in den Unterlauf der Flüsse (z. B. in der Elbe bis dicht bei Hamburg) und hier stets in unmittelbarer Nähe des Ufers. Von hier aus verbreitet sich die junge Brut im ersten und den nächstfolgenden Jahren ihres Lebens allmählich weiter vom Lande, sowohl ins brackische Wasser wie auch in die flachen Küstengewässer, z. B ins Wattenmeer und vor dieses, wo schon Flundern des zweiten Jahres (der I-Gruppe) zusammen mit gleichaltrigen Schollen in geringerer Menge an- getroffen werden. Weiter in See hinaus wagt sich die Flunder erst in den späteren Lebensjahren beim Heranreifen zur Fortpflanzungsfähigkeit; sie kommt dann zwischen der Küste und der 20 m-Linie vereinzelt überall, stellenweise z. B. bei Helgoland und zwischen Helgoland und der Küste, namentlich in den Herbst- und Wintermonaten zahlreich vor; am zahl- reichsten doch immer im PBrackwasser und in den Flüssen, wo sie 2. B. als Elb- und Weserbutt bekannt und ein wichtiger Gegenstand der Fischerei ist. Die Flunder wird nicht so groß wie die Scholle (nur etwa 50 cm lang) und wächst entschieden langsamer als diese. Eine Flunder der Nordsee von ca. 4) cm Länge ist mindestens 3 Jahre alt, eine Nordsee- scholle der gleichen Länge nur 4—5, höchstens 6 Jahre. Dem entsprechend tritt die erste Laichreife bei der Flunder bei einer geringeren Körper- größe ein, als bei der Scholle, wahrscheinlich schon bei 13 cm Länge, sicher schon von 23 cm an. In welchem Lebensjahre diese erste Laichreife ein- tritt, ist bis jetzt noch nicht genügend untersucht. Beim Herannahen der völligen Laichreife wandern alle Flundern ohne Ausnahme, sowohl die aus den Flüssen, wie die von der Küstenzone des Meeres in die See hinaus, um hier an den oben angegebenen Orten zu laichen. Trotz aller gegenteiligen Behauptungen, die mit einer gewissen Beharrlichkeit immer S6 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. wiederkehren, ist das Vorkommen von völlig laichreifen Flundern oder gar von Flundereiern im Brackwasser und in den Flüssen des Nordseegebietes niemals nachgewiesen worden. 6. Die Kliesche. (Pleuronectes limanda.) Wie Scholle und Flunder, so ist auch die Kliesche, die kleinste der drei Arten, ein am Boden lebender Friedfisch, dessen Nahrung aus niede- ren Bodentieren, mit Vorliebe aus kleinen Stachelhäutern und Krebstieren, weniger aus Muscheln, besteht. Sie ist der in der Nordsee am weite- sten verbreitete Plattfisch und kommt mit Ausnahme der brackischen Gewässer und Flußmündungen überall von den flachen Gründen der Küste bis weit nach Norden auf Tiefen bis über 100 m und auf verschieden- artigstem Boden vor. Die Kliesche ist zugleich die individuen- reichste Plattfischart der Nordsee, obwohl sie lokal selten in so dichten Ansammlungen vorkommt wie die Scholle. Die Laichzeit der Kliesche fällt von Ende Januar bis Ende Juli; in der nördlichen Nordsee kann man auch noch im August, ja selbst im September Kliescheneier finden. Die schwimmenden Eier und Larven der Klieschen sind in der Nordsee häufiger als die irgend eines anderen Plattfisches, ja als die irgend eines anderen Fisches überhaupt, vielleicht mit einziger Ausnahme des Wittlings. Sie finden sich auch fast im ganzen Gebiet der Nordsee von der 20 m-Linie an im Süden bis weit über die 100 m-Linie im Norden, am zahlreichsten und zuweilen in enormen lokalen Ansammlungen in den flacheren südlichen Teilen zwischen der 20 und 40 m-Linie. Hier wurden im März an einzelnen Stellen bis zu S00 und mehr Eier und Larven unter dem Quadratmeter Oberfläche gefunden, eine Zahl, wie wir sie bei keinem anderen Nordseefisch beobachtet haben. Die junge Brut der Kliesche geht sehr früh und in der Regel schon vor der Vollendung der Metamorphose zur asymme- trischen Form bei einer Länge von 15 bis 17 mm zum definitiven Bodenleben über, ein bezeichnender Unterschied von der Scholle und Flunder. Individuen mit dem wandernden Auge auf der Stirnkante reprä- sentieren schon das früheste Bodenstadium, was bei den anderen beiden Arten niemals vorkommt. Ebenso charakteristisch ist, daß eine Wanderung der Larven von ihrer Geburtsstätte nach der Küste bei der Kliesche nie- mals stattfindet, vielmehr finden sich alle kleinen Bodenstadien derselben vom jüngsten an fast gleichmäßig über dasselbe große Gebiet zerstreut, in dem die Eier vorkommen, mit der Besonderheit, daß die O-Gruppe der Kliesche äußerst selten in ganz flachem Wasser unmittelbar am Strande gefunden wird, was ja gerade für Scholle und Flunder typisch ist; auch an der Küste halten sich die jungen Klieschen immer in tieferem Wasser, 1a De u A Are en FE NEE NENNE EEE ENG LEE a E Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/09. S7 6 bis 10 m und mehr auf, auch gehen sie niemals ins Brackwasser. Eben- sowenig findet sich später bei den heranwachsenden Klieschen eine staffel- förmige Verbreitung von der Küste seewärts nach Alter und Größe. Immer und überall findet man in der ganzen Nordsee, mit Ausnahme des nördlichsten Teiles nahe der 200 m-Kante, alle Altersgruppen der Kliesche von den jüngsten bis zu den großen fortpflanzungsfähigen an denselben Stellen durcheinandergemischt. So kommt es, daß nicht nur jeder Zug mit dem großen Trawl Klieschen als fast niemals fehlenden Bestandteil des Fanges heraufbringt, sondern daß auch in den Zügen, die mit den kleinen, engmaschigen Jungfischgeräten an denselben Stellen und zur selben Zeit gemacht werden, stets die kleineren Stadien derselben Art erscheinen. Bemerkenswert hierbei ist, dab trotz dieser so allgemeinen Verbreitung der Kliesche (vielleicht aber gerade deshalb) die absolute Zahl der in den einzelnen Trawlzügen gefangenen Klieschen in der Regel eine geringe ist und bei den jüngsten Altersstufen trotz der enormen Eimengen fast immer geringer, als beim Kabeljau, Wittling und anderen Jungfischen. Das biologische Bild, das uns hiernach die Kliesche ge- währt, ist ein höchst charakteristisches und ein wesentlich ande- res, als das der Scholle, Die Kliesche ist offenbar in sehr stark aus- geprägtem Grade ein Standfisch, dessen sämtliche Entwickelungsstufen vom Ei an bis zum fortpflanzungsfähigen Fisch über den größten Teil des Nordseebodens überall mit Ausnahme der ganz flachen Strandzone gleich- mäßig und nebeneinander verbreitet sind. Wanderungen in horizontaler Richtung kommen weder bei den Larven noch bei den ausgebildeten Fischen vor, höchstens, daß die nahe vor dem Laichen stehenden Fische die flachen Stellen der Küstengewässer verlassen, um etwas weiter hinaus, an und jenseits der 20 m-Grenze, zu laichen. In vielen Beziehungen ähnelt hierin die Kliesche dem Wittling. 7. Die Laichverhältnisse der Seezunge. (Solea vulgaris.) Infolge einer Anregung von uns und Herrn Garstang auf der internationalen Konferenz zu Edinburg im Jahre 1902 und in Ausführung eines Beschlusses der Kommission B auf der Konferenz in Amsterdam im Dezember 1903 haben wir im Juni 1904 auf zwei längeren Poseidonfahrten die Laichverhältnisse der Seezunge und ihre Laichgebiete im Bereich der südöstlichen Nordsee untersucht. Diese beiden Fahrten schlossen sich un- mittelbar aneinander an und dauerten vom 6. bis zum 18. Juni, Befischt wurde das ganze Gebiet der Deutschen Bucht, nördlich bis nach Hornsriff, westlich bis über Borkumriff hinaus, und zwar in der Hauptsache die Tiefen von 20 bis 30 m; doch wurde auch die 40 m-Linie mehrmals — im Süden wie im Norden des befischten Gebietes — überschritten, und einmal auch ein Vorstoß nach dem SO.-Rande der Doggerbank (Thontief) gemacht. 38 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Diese von Ehrenbaum ausgeführten Untersuchungen über die Seezunge haben, soweit das Material verarbeitet ist, folgende Resultate ergeben: Die absolute Zahl von Eiern und Larven der Seezunge, welche gefangen wurde, war auffallend gering und außerdem das Ver- hältnis zwischen der Zahl der Eier und Larven derart, daß man an- nehmen darf: l. das befischte Gebiet der südöstlichen Nordsee spielt nur in einigen Teilen eine erhebliche Rolle als Laichgebiet für die Seezunge, 2. die Hochzeit des Laichens war im Juni offenbar vorüber und muß etwa in die zweite Hälfte des Mai fallen, was durch eine am 18. und 19. Mai 1905 ausgeführte Kontroll-Untersuchung bestätigt wurde. Für Ersteres spricht auch der Umstand, daß die Zahl der Eier, welche während der zweiten Hälfte der Fahrt gefangen wurde, noch geringer war als in der ersten Hälfte, obwohl auf beiden Reisen teilweise dieselben Gebiete berührt wurden. Aus der relativen Häufigkeit derZungeneier in den Fängen geht hervor: 3. Die Seezunge bevorzugt in der südöstlichen Nordsee zum Laichen eine schmale Zone von 15 bis 50 und etwas mehr Meter Tiefe. Weiter landwärts und namentlich weiter seewärts wurden nur ver- schwindend wenig Zungeneier gefangen; in der Nähe der 40 m-Linie und seewärts darüber hinaus gar keine mehr. Dieser Befund ist in Ueberein- stimmung mit der durch die gleichzeitigen Kurrenfänge konstatierten Tat- sache, daß auch die erwachsenen Seezungen und unter ihnen die laichreifen Fische sich vorzugsweise auf den Tiefen von 15 bis 30 m aufhalten. Zu- gleich geht hieraus hervor: 4, Die Seezunge behält während der Laichzeit ihren ge- wohnten Aufenthalt am Grunde bei, was ja bei manchen anderen Grundfischen, z. B. gewissen Gadiden, nicht der Fall zu sein scheint. Auch die Zone von 15 bis 30 m Tiefe war in dem befischten Gebiet nicht gleichmäßig reich an Zungeneiern; vielmehr waren dieselben in der äußersten südöstlichen Ecke — Helgoland und seiner Umgebung — sehr spärlich und erreichten ein Maximum westwärts in der Umgebung von Borkumriff, querab von Norderney und Borkum, und ein zweites kleineres nordwärts nahe Hornsriff. Während die Zungeneier im wesentlichen leicht und sicher be- stimmbar sind, kann ein gleiches von den Larven der Seezunge nicht gesagt werden. Dieselben ähneln in sehr hohem Grade den Larven der verwandten Zwergzunge (Solea lutea Bp.), welche in dem untersuchten Gebiet ungemein häufig ist und auch zur selben Zeit laicht wie die See- zunge. Sicher unterscheidbar sind die Larven nur in frischem Zustande und bei tadelloser Konservierung, die natürlich nicht immer erreichbar ist. Die auffallend große Schwimmblase bei Sulea lutea und gewisse Eigentüm- Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. s) male. Uebrigens ist das Laichgebiet der Zwergzunge sehr viel ausgedehnten > E = 5 \\ \ als das der Seezunge. Eier der ersteren Art wurden auf dem ganzen Unter- TEN N u: DL suchungsgebiet angetroffen, auch auf den weit seewärts gelegenen Punkten bei Hornsriff und auf der Doggerbank, wo die Seezunge ganz fehlt. Auch eine große Zahl von Eiern und Larven anderer Arten wurde in dem befischten Gebiet angetroffen, besonders häufig Klieschen und Sprott, sowie Makrele und Knurrhahn-Arten, ferner Rhombus (mazximus, laevis und norvegicus), Callionymus, Arnoglossus, Trachinus, Motella (cimbria), Caran, Mullus, Gadus merlangus, Pleuronectes mierocephalus, ferner von Larven aus festsitzenden Eiern Ammodytes und Gobius. Von besonderein Interesse ist, daß gelegentlich dieser Untersuchungen über die Seezunge zum ersten Male ein internationales Zusammen- arbeiten auf dem Gebiet der quantitativen Eieruntersuchungen und zwar mit den holländischen Kollegen stattgefunden hat; dieselben haben am 14. Juni an Bord des „Poseidon“ unsere Methode der quantitativen Eier- fischerei kennen gelernt und dabei ihr eigenes Vertikalnetz in bezug auf Fangkapazität mit den von uns benutzten Geräten verglichen. Daher wird es möglich sein, die von den Holländern gewonnenen Resultate über Laichen der Zunge direkt mit den unsrigen zu vergleichen und ein größeres Gebiet in bezug auf seine Bedeutung als Zungenlaichgebiet zu beurteilen. Nach den uns einstweilen auf mündlichem Wege übermittelten Re- sultaten der Holländer scheint es, daß auch ihre Untersuchungen für die Haupt-Laichzeit der Zunge zu spät kamen, dennoch ließ sich feststellen, daß auch vor der holländischen Küste das Laichen nur in unwesentlich stärkerem Grade stattfindet als vor der deutschen, daß dagegen die vor- nehmsten Laichgründe in dem südlichsten Winkel der Nordsee vor der belgischen, französischen und englischen Küste liegen. 8. Die Laichverhältnisse der Nutzfische der Ostsee. Wie schon oben bemerkt worden ist, hat die Biologische Anstalt seit Beginn ihrer internationalen Untersuchungen auch dem Studium der Nutzfische der Ostsee ihre Aufmerksamkeit zugewandt. Sie mußte ihre Untersuchungen hierüber allerdings wesentlich auf die Ostsee-Terminfahrten beschränken und konnte sie nur gelegentlich, aber nicht systematisch, durch Fischereiversuche an den Küsten der westlichen Ostsee weiter ausdehnen. Die Ergebnisse der Untersuchungen betreffen daher in erster Linie das Vorkommen der Eier und Larven einiger Nutzfische, namentlich der Scholle, der Flunder, des Dorsches und Sprotts in der Ostsee und ihre Beziehungen zu den hydrographischen Verhältnissen, wie sie durch Fänge mit unseren Eier- und Brutnetzen festgestellt werden konnten. Doch sind auch eine Reihe von Fischzügen mit dem großen Trawl sowohl wie mit dem Jung- D> oO N AR RER) “| lichkeiten in der Pigmentgruppierung sind die charakteristischsten Merk- " An N LE I Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforsehung. fischtrawl an wichtigen Stellen des Ostseebodens gemacht worden und end- lich in diesem Jahre auch eine Anzahl von gemarkten Schollen (126) und Flundern (701 Stück) ausgesetzt worden, um die Wanderungen dieser Fisch- arten in der Ostsee zu erforschen. Von diesen gemarkten Ostseefischen sind bis jetzt (Ende August 1905) 4 Schollen und 35 Flundern, durch- schnittlich 5°/,, wiedergefangen. Die Östsee-Untersuchungen sind anfangs von Ehrenbaum und Strodtmann, in dem letzten Jahre von Strodtmann allein ausgeführt und bearbeitet worden. Ihre Ergebnisse, obwohl naturgemäß noch lücken- haft und vielfacher Ergänzung durch weitere systematisch betriebene For- schungen bedürftig, sind doch schon jetzt beachtenswert und inter- essant und bilden einen wesentlichen Fortschritt in unserer Erkenntnis der Biologie der Ostseefische. Vor allem berichtigen sie die früheren An- sichten über die Fortpflanzungsverhältnisse und die Wanderungen gewisser Ostseefische, namentlich .der Scholle und des Dorsches, in sehr wichtigen Punkten. Sie zeigen besonders, daß die genannten Ostseefische nicht, wie man noch vor kurzem vielfach annehmen zu müssen glaubte, ihrem ganzen Bestande nach von Westen her ausdem Kattegat oder der Beltsee einwandern, sondern wenigstenszum Teilindigene und wahrschein- lich durch bestimmte lokale Rassen-Eigentümlichkeiten charak- terisierte Bewohner der Ostsee selbst sind, die in allen Stadien ihres Lebens vom Ei an sich dort aufhalten und zureichende Bedingungen ihrer Existenz finden. Ueber einen Teil der Ergebnisse dieser Ostsee-Untersuchungen ist schon früher von Ehrenbaum und Strodtmann in einer gemeinsamen Arbeit über „Eier und Jugendformen der Östseefische“ berichtet worden. Ein zweiter Bericht von Strodtmann, der sich im besonderen mit der östlichen Ostsee beschäftigt, ist im Druck. Seine wichtigsten Er- gebnisse seien hier in folgenden Sätzen zusammengefaßt: Laichverhältnisse der Nutzfische in der östlichen Ostsee. (Hierzu Karte VI.) A. Beziehungen der Eier zuden hydrographischen Verhältnissen. l. Ein Schweben der Fischeier in der Deckschicht der östlichen Ostsee ist so gut wie ausgeschlossen. Ein Laichen der Fische mit schweben- den Eiern in unmittelbarer Nähe der Küste findet daher in der Regel nicht statt. 2. Erst bei einem Salzgehalt von ca. 10°/,, vermögen sich einzelne Eier schwebend zu erhalten. Dieser Salzgehalt findet sich mit einiger Konstanz nur an den tieferen Stellen der östlichen Ostsee. In dem von deutscher Seite untersuchten Teil kommen drei Becken in Betracht, das Rügener, das Bornholmer und das Danziger (s. Karte VI). Die Um- risse des Rügener Beckens sind am meisten variabel, während sich die ... DE u Te Vu re ie u Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 9] Grenzen der beiden anderen auch bei wechselnden Strömungen nur wenig verschieben. 3. Fische mit freischwebenden Eiern müssen bei eintreten- der Reife von den deutschen Küsten in eins dieser Becken wan- dern, um günstige Bedingungen für das Laichgeschäft zu finden. Den höchsten Salzgehalt erfordern die Eier der Scholle (mindestens ca. 12°/,,); daher war ein Schweben der Eier im Winter 1904 und 1905 im Danziger Becken ausgeschlossen, im Winter 1904 wurden aber doch noch Eier bis in die Stolper Rinne hinein gefunden. Ein Schweben der Flunder-, Dorsch-. Motella- und Sprotteier ist in den Untersuchungsjahren in allen drei Becken möglich gewesen und die Eier wurden auch überall gefunden. Auch waren sie durchweg entwickelungsfähig.. Dunkelheit wirkt in keiner Weise hemmend auf die Entwickelung der Eier ein. B. Spezielle Untersuchung des Bornholmer Beckens. 4. Zur genaueren Untersuchung ist das Bornholmer Becken be- sonders geeignet, weil einerseits die Umrisse ziemlich konstant sind, anderer- seits der Salzgehalt stets die erforderliche Höhe hat, um allen in Betracht kommenden Fischen die Möglichkeit des Laichens zu gestatten. a) Das Laichen im Bornholmer Becken. 5. Schon im Spätherbst (nach Trybom bereits im Oktober) sam- meln sich in den Tiefen laichreife Schollen, im Februar ist ihre Zahl sehr bedeutend, im Mai hat die Menge wesentlich abgenommen. Dorsche waren im Februar noch nicht laichreif, im Anfang Mai stark fließend, noch im August wurden schwebende Eier im Bornholmer Becken in größerer Menge gefunden. Sprott wurden im Anfang Mai eine Anzahl dicht vor der Reife stehende gefangen. Flundern wurden im Februar an den tiefsten Stellen im nördlichen Teil des Bornholmer Beckens nur einzeln gefangen (bei A), an den etwas weniger tiefen des südlichen Teiles dagegen sehr viele (bei B), dicht vor der Reife stehend. Im Mai waren dagegen im nördlichen Teil (bei A) zahlreiche beim und vorm Laichen befindliche Fische, während im südlichen Teil (bei B) ihre Zahl sich bedeutend verringert hatte. Es liegt also an den tiefsten Stellen des Bornholmer Beckens die Laichzeit für die Flunder später als an den weniger tiefen. 6. Wir finden in den Tiefen bei den einzelnen Trawlzügen nicht bald diese, bald jene Altersgruppen der Schollen und Flundern, sondern überall eine gleichartige Zusammensetzung aus der Gesamtheit der laichenden Plattfische. Wir können daher aus wenigen Trawlzügen die mittlere Größe ermitteln, die die laichreichen Flundern und Schollen in diesen Gegenden (bei der vorhandenen Zehrung) überhaupt erreichen. Wir finden im Februar als mittleres Maß der laichreifen Schollen 22 cm, reichlich | cm weniger als bei der Flunder (23,1 cm). Die kleinsten Männchen | 92 Doutsche Wissenschaftl. Kommission f. dl. Intern. Meeresforschung. der Scholle mit fließender Milch maßen nur 135, die kleinsten Weibchen mit fließenden Eiern nur 16 cm. Ein derartig niedriges, mittleres Mab findet sich nicht in der westlichen Ostsee und noch weniger im Kattegat. Eine Trennung der Altersgruppen oder eine Bestimmung des Alters durch Messung ist in der östlichen Ostsee bei den geschlechts- reifen Plattfischen ganz ausgeschlossen, da bei dem außerordentlich lang- samen Wachstum der Fische die Maxima der einzelnen Jahrgänge viel zu dicht nebeneinander liegen. Die Zahl der geschlechtsreifen Männchen wurde stets größer gefunden, als die der geschlechtsreifen Weibchen. In der Höhe der Laichzeit war das Verhältnis (bei Scholle und Flunder) wie 3:2. 7. Nach Beendigung des Laichgeschäftes verlassen die Fische die Tiefen, und zwar die Weibchen zuerst. Bei den Männchen dehnt sich die Dauer der Laichperiode (d. h. die Zeit, in der sie fließende Milch besitzen) weit läuger aus und am Schluß der Laichperiode findet man oft die zehnfache Menge mehr Männchen als Weibchen. Im Sommer sind die Tiefen fast ganz leer von Flundern, auch Schollen kommen nur in geringen Mengen vor. b) Wanderung. S. Es findet also eine große Bewegung der Plattfische statt, im Winter in die Tiefe hinein, im Sommer fort aus dieser. Die Ursachen sind nicht in erster Linie in Strömungsverhältnissen zu suchen, namentlich scheint eine Einwanderung der Schollen aus dem Kattegat mit dem salzigen Unter- strom ausgeschlossen, denn die Schollen können als geschlechtsreife Tiere nicht eingewandert sein, weil, abgesehen von anderen Rasseeigentümlich- keiten, Tiere von so geringer Größe im Kattegat nicht geschlechtsreif werden. Auch eine Einwanderung jugendlicher Schollen ist unwahrschein- lich, weil wir in dem vom salzigen Unterstrome beherrschten Gebiete noch nie eine einzige, nicht geschlechtsreife Scholle gefunden haben. 9. Die Einwanderung der Plattfische in die Tiefen geschieht aus den flachen umliegenden Gebieten, um für die Weiterentwickelung der Eier günstige Laichplätze zu erhalten. Eine Nahrungsaufnahme findet während der Laichzeit in sehr geringem Maße statt, schon aus dem Grunde, weil in den Tiefen die Organismen fehlen, die sich als Nahrung für die Plattfische eignen. Sobald das Laichgeschäft beendet ist, treibt das Bedürfnis nach geeigneter Nahrung und vielleicht auch nach Wärme die stark abge- magerten Schollen und Flundern wieder auf die flachen Bänke und an die Küsten. 10. Den Beweis für diese Wanderungen liefern die Aus- setzungen von gezeichneten Schollen im Februar und Mai 1905. Die Flundern und Schollen aus dem Bornholiner Becken werden danach in großer Anzahl in unmittelbarer Nähe der hinterpommerschen Küste ge- fangen, namentlich in dem Gebiet von Stolpmünde bis Kolberg, das ist die 7stojsaeqn 9/01 SOLL AOP eyaszjeS Aop SuUejstew wep ur ‘Jorge: am "puIs uSurJsddepeIm eyosıy eJauyplezas om '81IO @O -puIs 72}0s8IsnB SUaSTT EJ9UNDI9ZaS on SUO IV Pa :SunAB[NIEUSUOTOZ "Oyourorf Fol onyurg a9g4 :+706I JunydsıoJsodsapy efwuorreude}uf nz -urpaogg UT OJfeS 0NOQ UoA Sepıax WM oHHOFL JUN TONLIOET WEP snz ua]joysg pun uropunjg 19p uagunopur Die Arbeiten der Kgl. Biologischen Anstalt auf Helgoland 1904/05. 93 deutsche Küstenstrecke, die am nächsten den Aussetzungsstellen liegt (siehe Karte VIA u. B). Auch die Flundern der Swinemünder Bucht, selbst von Rügen, haben zum Teil ihr Winterquartier im Bornholmer Becken. Von der schwedischen Küste haben wir bis jetzt nur einen gezeichneten Fisch erhalten (1 bei A), ebenso auch von Bornholm (1 bei B). Daß im Anfang Mai 1905 an der flacheren Stelle des Bornholmer Beckens bei B (ca. 75 m Tiefe) das Laichen durchweg beendet war, wird dadurch bewiesen, daß im ersten Monat nach der Aussetzung bereits Il Stück (mehr als 4°/,) an der Küste wiedergefangen wurden, dabei haben diese noch Strecken von min- destens 40 Sm. vorher zurücklegen müssen. Die im nördlichen Teil bei A in 95 m Tiefe ausgesetzten Flundern hatten ihr Laichgeschäft im Anfang Mai noch nicht beendet, denn die ersten wurden erst nach 1!/, Monaten wiedergefangen. Die schnellsten beobachteten Wanderungen waren die Zurücklegung einer gradlinigen Entfernung von 70 Sm. in 1S und von 40 Sm. in 13 Tagen, also am Tage 3—4 Sm. ll. Praktische Ergebnisse. Die Flunderfischerei ist schon jetzt für die hinterpommerschen Küsten die wichtigste Fischerei. Es fragt sich daher, ob eine Ausnutzung der in der Bornholmer Tiefe entdeckten Fischgründe durch eine Hochsee- fischerei möglich und empfehlenswert ist. Dafür sprechen: l. Die gute Beschaffenheit des Grundes für Schleppnetzfischerei, 2. eine hinreichende Menge an Fischen im Winter (ein Fischdampfer kann 1000 bis 2000 kg Flundern und Schollen pro Tag fangen), 3 die geringe Entfernung bis zu geeigneten Häfen. Gegen die Ausnutzung sprechen: l. Die ungünstige Jahreszeit (häufige Vereisung der Häfen), 2. die Nichtverwendbarkeit der Hochseefahrzeuge im Sommer, 3. die Minderwertigkeit eines großen Teils der Ware, daher geringe Absatzfähigkeit, 4. die Fischerei im Winter ist als Raubsystem zu verwerfen, da a) ein Fischen dicht vor und während der Laichzeit ungünstig auf den Fischbestand wirkt, b) Ueberfischung eintreten würde, weil dieselben Fische nach ihrer Wanderung an die Küste noch einmal stark verfolgt werden; es würde binnen kurzem eine starke Schädigung der Küstenfischerei eintreten müssen; ce) schließlich ist die Winterfischerei auch aus dem Grunde un- rationell, weil die Fische, die einige Monate später als gute Ware gefangen werden, sich im Winter in ganz minderwertigem Zustande befinden. Helgoland, den 1. September 1905. ’ III. Abteilung: Hannover. Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins auf statistischem Gebiete bis zum Schluß des Etatsjahres 1904 im Auftrage des Präsidenten Dr. W. Herwig erstattet von Prof. Dr. Henking. Mit 3 Tafeln, 15 Tabellen, Figuren im Text und 1 Karte. ie Aufgabe des Deutschen Seefischerei-Vereins in dem Rahmen der Internationalen Meeresforschung liegt zum größten Teile auf dem Gebiete der Statistik; nicht jedoch auf dem Sammeln von Zahlen und deren Gruppierung nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten im ge- wöhnlichen Sinne. Vielmehr sind naturwissenschaftliche Ausgangspunkte nach den in dem Internationalen Programm dargelegten Richtungen festzu- halten. Nach ihnen mußte versucht werden, die bis dahin bereits vor- handene wirtschaftliche Statistik zu ergänzen und zu erweitern. Erst auf diesem Wege ist es möglich, auch zu einer zuverlässigen und wirklich nützlichen wirtschaftlichen Statistik zu gelangen. l. Die Gewinnung des statistischen Materials. In welcher Weise auf dieses Ziel hingearbeitet wurde, ist in dem letzten Jahresberichte näher geschildert worden. Als Ausgangspunkt hier- bei dienten ursprünglich die Fanglisten, welche am Fischereihafen in Geeste- münde bereits länger in Gebrauch waren. Jedes Fischerfahrzeug gibt dort bei Eintreffen im Hafen einen Anmeldeschein ab, auf welchem der Kapitän “ nach seinen Schätzungen die Menge jeder Fischart einträgt, die er von seiner Fangreise mitgebracht hat. Das Gewicht des Fanges jeder Spezies wird weiterhin in der Auktion genau festgestellt. Indem wir diese durch Wägung genau ermittelte Gewichtsmenge in die Fangliste einfügen ließen, erhielten wir einen absolut zuverlässigen Maßstab für die Beschaffen- heit des Fanges. Die Fangliste der Fischdampfer enthält auch eine genaue Angabe über den Reisemonat und die Reisedauer. Es läßt sich hieraus mit völliger Sicherheit feststellen: 96 Deutsche Wissenschaftl Kommission f.d. Intern. Meeresforschung. l. Welche Fischmengen jeder Spezies von den Fischerfahrzeugen in den einzelnen Monaten gelandet sind, wieviel Fangreisen gemacht wurden und welche Dauer sie hatten. — Wird dann die Menge jeder gefangenen Spezies durch die Zahl der Reisetage geteilt, so erhalten wir 2. den Durchschnittsfang des Reisetages der Dampfer und damit einen Wert, der zu Vergleichen benutzt werden kann. Es ist das möglich, da die Dampfer rasch zu den Fangplätzen eilen und nach Erledigung des Fanges mit der Beute möglichst rasch heimkehren. Der Vergleichswert der erhaltenen Ziffern wird um so größer, je größer die Zahl der Dampfer ist, deren Fang und Reisezeit des gleichen Monats ermittelt wird. Aus dem Durchschnitt aller dieser läßt sich eine Mittelzahl berechnen, die bei Herstellung der Kurven von Taf. I benutzt ist. Ich will hier nicht auf die Ungenauigkeit eingehen, welche darin besteht, daß hierbei nicht die eigentliche Fangzeit der Berechnung zugrunde liegt, sondern die Fangzeit 4 die Zeit zwischen den einzelnen Fängen und für Hin- und Rückfahrt zum Fangplatz. Darüber weiter unten noch einige Worte. Viel wichtiger ist es, festzustellen, daß eine solche Berechnung nur dann wirklichen Nutzen für die praktische und wissenschaftliche Kenntnis des Meeres schafft, wenn sie für ein begrenztes Fanggebiet gewonnen werden kann. Daß die verschiedenen Fangorte, z. B. Island, die Nordsee, das Kattegat, eine verschiedene Zusammensetzung und Ausbildung der Fisch- fauna haben, leuchtet ohne weiteres ein und ist an den Fischmärkten natür- lich sehr wohl bekannt. Selbst für kleinere Bezirke, z. B. in der Nordsee, ist eine verschiedenartige Ausbildung der Fauna gewisser Regionen nicht nur wissenschaftlich längst festgestellt, sondern auch in den Kreisen der Praktiker eine wohlbekannte Tatsache. Die beste Aufklärung über die Art der Unterschiede wird gewonnen, wenn neben der Tätigkeit der Forschungsdampfer auch die Fangergebnisse der großen Fischerflotten nach den einzelnen Fanggebieten analysiert werden können. Es ist dies möglich gewesen, weil wir durch die Fangzettel 3. Auskunft erhalten haben über den Fangort. Die im Vorstehenden besprochenen Auskünfte erhielt der Deutsche Seefischerei-Verein im Jahre 1903 aus Geestemünde und Bremerhaven und erhält sie seit dem Jahre 1904 von sämtlichen deutschen Fisch- dampfern und von sämtlichen auf den Frischfischfang ausgehenden Segel- fahrzeugen, soweit sie ihren Fang an den Hauptmärkten, nämlich Ham- burg, Altona, Geestemünde und Bremerhaven, löschen. Wir haben dieses der freundlichen Unterstützung des Herrn Stadtdirektor Hagemann in Bremerhaven und der ständigen Hilfe des Herrn Hafenmeister Duge in Geeste- miünde, sowie der Herren Fischauktionatoren Syassen, Müller und Schulz Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/09. 97 und ihrer Bureaus in Bremerhaven und Geestemünde, ferner der Verwaltung der Deutschen Dampffischerei-Gesellschaft „Nordsee“ in Nordenham zu verdanken. An der Elbe half uns das Bureau des Herrn Auktionators Cohrs in Altona, ferner die Herren Marktinspektor Wilde und Brückenaufseher Berner in Altona, und in Hamburg durch beständige Unterstützung seitens des Herın Fischereiinspektors Lübbert die Bureaus der Fischauktionatoren Platz- mann und Gebrüder Koeser. Zu welchem Umfange die statistischen Ermittelungen im Laufe der letzten Jahre somit angeschwollen sind, dürfte aus dem nachfolgenden klar werden. 2. Die Feststellung der Fangorte und die Fangergebnisse. In den Tabellen I—VI ist eine Uebersicht über die von Fischfahr- zeugen angelandeten Mengen frischer Fische gegeben, und zwar für die Jahre 1903 und 1904. Die Geestemünder Fänge des Jahres 1902 sind in dem Jahresbericht für 1903 angeführt. Vorangestellt in den Uebersichtslisten sind, wie im Vorjahre, die Fanggebiete. Es sind im ganzen die gleichen geblieben wie damals, nämlich: I. Südliche Nordsee, I/II. Südliche Nordsee und Skagerrak (gemischte Fänge), II. Skagerrak, I/II. Skagerrak und Kattegat (gemischte Fänge), III. Kattegat. : I/IV. Südliche und nördliche Nordsee (gemischte Fänge), IV. Nördliche Nordsee (von Gr. Fischerbank einschl. nordwärts), V/VI. Island einschl. Faröer, VI. Hebriden, VIII. Atlantischer Ozean (vor span.-portug.-afrikan. Küste), IX. Gemischte Fangplätze (aus I—IV). Die Feststellung der Fangorte ist in der gleichen Weise erfolgt wie bisher, nämlich: l. durch die Angabe der Kapitäne resp. der Reedereien oder unserer Vertrauensmänner, 2. durch die Fischjournale, welche uns von Herrn Reeder Reepen in Bremerhaven und Herrn Kapitän Backhaus in Blankenese zur Ver- fügung gestellt wurden, 3. durch die Verhandlungen vor den Seeämtern, 4. durch die Beobachtung von Fischerfahrzeugen aut See. Es sind uns nämlich im Jahre 1903 125 Listen, im Jahre 1904 im ganzen 157 Listen über Beobachtungen von Fischerfahrzeugen auf See zugegangen. 5. durch die Verzeichnisse der Fahrzeuge, welche den Kaiser Wilhelm- Kanal passiert haben. Internat. Meeresforschung III. L 98 Tabelle I. Zusammenstellung über die von Fischdampfern in Geestemünde und Bremerhaven und von Segel- fischern in Geestemünde im Jahre 1903 angelandeten Mengen frischer Fische. Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. I. 1m. |, m. |mm| ne Ve 1 | Südliche | Südliche Skager- DE | - 5 5 Südliche Fischsorten In ordspene Sordeeui) Sk rak u Katte- | und ‘(bis einschl.| und DKagerrak und Sf nördl ‚Kl. Fischer- Skager- | Katte- | & Nordeee | bank) rak gat | | Pra. | Pta. Pfd. jrpra! Pfd. Prfa. Schellfisch I 688692 | 37210 | 392009 | 9629 | 10897 | 5709 216 | | II 777367 | 66976 | 717391 | 12762 | 12933 | 8564 88 | P bit 2487423 | 290 676 | 2767199 | 55585 | 42579 | 14.056 | 826 | | IV . | 3869392 | 550248 | 5876817 |134 704 |114885 | 54345 | 4800 | 7828804 | 945110 | 9753416 212680 |181 294 | 82.674 Wittling | 869007 | 46021 | 1158801 — 45193 | 2199 | 100 | I 869107 | | Kabliau I | 642 955 | 113488 1220895 | is133 |. 41728 | 8033 e II . | 1418745 | 140659 | 949 787 | 37209 |115091 | 7803 | 210 | 2061910 | 254147 | 2170682 | 1156819 | 15836 ar: 54707 [ 2 19899 | 279.039 | 2383 | 981 | u | Köhler . a N ae 708337 | 3988 | 4525 s41 Knurrhahn und Peter- f} 315 396 18 565 | 40009 | 4781 | 49568 548 mann R 5152 | | | 320 548 | | | Seehecht 114 360 | an | 10168 | 207403 | 1693 2 101 | 82 Katfisch 36 358 6129 | 116243 | 1576 | 1688 | 1035 Seezungen I 9887 | 1283 4804 | 2768 | 21050 | 3 R jÜh, © 27460 | 488 2196 | 2914 | 21 248 | 3 UnE, dal = 19 Ener = 25 136 | | | 112 649 1 771 7019 | 5682 | 42553 43 Steinbutt I/II 102 571 5.852 | 1945 | '612| 2262| 340 ? LIT 152680 | 3937 7269 zıı | 2765| 130 j 15 183 270434 | 9789 26744 | 1323| 5027] 470 Tarbutt 45710 | 4200 10869 | 2968 | 24183 126 5691 | 51401 | Schollen I/II \ 233 893 17.050 | 55250 | 9306 | 9864 | 167 Te 11528 | 1178729 | 50517 135223 | 27294 | 86929 | 1317 J 115 777 | | 1528399 | 67547 190473 | 36600 | 96793 | 2993 n | S Are | > na .| PYT Heilbutt 6972 | 22 1379 2077| 1446 | 474 263 I - | 98x || a G 2236| 3 Röbzingen 8.566 [ 28516 | 84818 1514 390 | 13474 | 16536 | 3614 | er | gr EICH 2 = m Seharben 52 925 [ IR 608 11 324 247 024 3103 7496 670 \ 13517 Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-V ereins 1904/05. Tabelle I. (Forts.) 99 (Die schrägstehenden Zahlen sind Fangergebnisse der Segelfahrzeuge und die geradestehenden Zahlen Fangergebnisse der Dampfer.) - — VI. EV. YV./VI. VENEN NE \ Nördl \ Nordsee Atlan- (von Gr. | tischer Ge- G m: esamt- Fischsorten | Fischer- Island He- Ozean | mischte Se bank einschl. | „yid F summe x Kardon briden (spa- ang- einschl. | nische | plätze nord- Küste) wärts) Pfd Pfd. Pfd. Pfd. Pfd. Pfd. Schellfisch I 7712 353635 | 1154 | — 14 429 4 704 072 2 II 22 152 1422382 | 1054 z 8443 3.050 112 = IH 52 793 163 982 | 4264 = 18003 | 5897 386 n EV: 69 180 17042 | 4877 — | 53514 | 10749 804 | 151 897 5139 761 | 11349 — | 94389 | 24401 374 Wiittling | 18518 | 58449 | — — — 2 198 288 Kabliau I 18 111 7545911 | 11226 = 1172637) 5976310743 n IT 29792 | 290655 | 8892 214.495 3013 268 47903 | 7836566 | 20118 | — | 25688 | 12645 011 9 67 | « DAX 5 -o ym= age 3.660 | 301406 | 2746 2.058 670 275 1} Köhler . er, 4068 | 1033650 | 11501 _ 3.048 1 866 390 Knurrhahn und Peter- {\ 1 387 110 885 | 37865 1086 475 355 mann | | | I | | | e z EoN83 2:58 ehecht | 838 697 | 6549 | 59083 606 403 580 Katfisch | 2024 557 | — _ 328 261 478 Seezungen I 83 | = 8 138 273 | 90 410 5 IL 4| 6 28 = 417 | 54 761 ” 000 42 — — = | 25618 | | 129 | 6 109 | 138 690 170 789 Steinbutt I/II | 480 6 89 194 435 132 316 5 III | 366 44 99 | 189 337 183 710 | 846 50 | 383 772 316 026 Tarbutt | 142 | 138 567 94 594 | | | Sehollen I/II 4 677 238484 | 450 - 471 571 101 = I 2.073 41.005 232 - 3747 1642 843 | 6750 279489 | 682 | 4218 | 2213944 Heilbutt | 810 139 175 226 542 161 464 Rotzungen 16271 | 237087 | 2700| - 10 633 1928 169 Scharben . 2621 | 33 927 252 1656 360 998 100 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f.d. Intern. Meeresforschung. Tabelle I. (Forts.) Zusammenstellung über die von Fischdampfern in Geestemünde und Bremerhaven und von Segel- fischern in Geestemünde im Jahre 1903 angelandeten Mengen frischer Fische. 1. INNE 1u, II./III. aut, I./IV. I Südliche Südliche Skager- Südliche Fischsorten | ne en Skagerrak En Katte- und |Kl. Fischer- | Skager- Katte- | gt | nordE bank) rak gat Nerdaee Pd. Pfd. | Pa. Prd. Pfa. Pfad. | Bochen . Amognaes ( al nn 50 008 | 482 863 9534 | 20539 843 Beestenfeläau urn: 1553 1074 12 258 468 60 -- Bot-See-Barsch. . . . 1000 _ 9 358 —_ — = GEOSSauUgEnT rer ane —_ _ 2400 _ —_ —_— Brassen (Gold) . . . -- _ - -. _ _ Adlerlachsenez 2.98 —_ — — — —_ — Teaicham Tu ur 1, au nedee 20 _ —_ — _ -- Blaulachse rau 2. u — — -- = _ SELF ee 133 il E— —_ —_ —_ Elanin oe er ee 1756 500 450 3712 200 —_ _ SOLLE ee 2 884 90 434 | — — = Haifisch . . . 24522 { a a SL EEE = Hommerıı=r 23116 | = = 2 => 2 MM IH z Seepranats nn: 4 850 2.050 28 736 u _ _ Se 29 450 | = — = = E= Iumpeses ne an re: — _ u —_ —_ _ Butt. ihr = — = 10833300 —_ — SPIOttenm 8.000 —.| _ — _ _ Seekräbben aa. rn 56 | — _ _ _— — Kanpfere _ _ — — _ _ IB rt Sc _ nf —_ == — — Tkachsbarschi m ea 2: _ — | _ — — — Sonnenfisch . 7... .,. —_ | _ — — | = — DDIVersbu re 418 494 | 3081 609 | 60 -_ Summa | 15519233 11577070 | 16997805 | 362 225 1657733 |113 218° 2 000 906 | Stück, Stück Stück | Stück Stück Stück Makrelen. . „15540 || 1955| BBn) Tabs - Ti Taschenkrebse . 22561 ( 5 ER | 668 876 | 662 | Ze = Arıstern Per: |) 2611 | - — — — 2 Mondfisch az 3054| Zahl der D.-Reisen . . 369 95 Ss09 21 Dampfer . . S4 42 75 | 12 53 9 „ Segler-Reisen 409 21 8 „ Segelfahrzeuge 135 Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/03. 101 Tabelle I. (Forts.) » (Die schrägstehenden Zahlen sind Fangergebnisse der Segelfahrzeuge und die geradestehenden Zahlen = Fangergebnisse der Dampfer.) IV. V./VI VII. VIH. IX. Nördl. Nordsee Atlan- (von Gr. | tischer | Ge- : R \ MG t- Fischsorten Fischer- Island He- | Ozean | mischte En bank SE briden | (spa- | Fang- einschl. Barcz nische | plätze nord- Küste) wärts) Pfd. Pfd. Pfa. Pfd. Pfd. Pfd. | Pöchen { 6046 212 367 3800 12599. | 4 754 1095 681 | | Desteufel. 4.2... 1. 977 1610 775 — — 18 778 Rot-See-Barsch. . - . — 235 200 —_ — | 208 245 766 Grossaugen -. - » . . — — 2 400 Brassen (Gold) |. = = — 3099 —_ 3099 esdlerlachs. 5. . 5.. = — = 13 842 — 13 842 BachBiee |. Ar ze. == —_ —_ 850 | _ 870 Bbsnlachs...,. =’ - ;..|) _ — — 2718| — 2718 Ss ER RAR = 370 429 400 1333 Eye oe = — —_ 245 — 1 761 107 SIoraaeı een, — 200 — _ = 3.608 Bentisch hr no wel 7 36113 | 20332 9 550 708 96 253 | Eammer. Iiessars 4) _ _ — —_ ae 762 Seepranapı EN... 100 _ 35 736 Sin, DRAy ee Fa _ — _ u — 29 450 USE re u 1314 —_ —_ = 1314 EIER 0 are E= _ _ Br — 3 300 Sprotien: ou... 0. 3%: _ .- — — — 8 000 Seekrabben . . . . . -- _- 56 BAHN: on —_ u == 1 976 — 1 976 Blaufischt I. ©... 2.1. — — — 543 — 3543 Lachsbarsch. : . . . _ _ —_ 108 — 108 Sonnenfisch ."... . .|| E= u —_ 322 — 322 Einverse.@,.-i.... 7.4: 814 9 763 853 _ 44 16 136 Stück Stück Stück Stück Stück Stück Mälzrelen | 15 — = 970 69 16 755 NRechönkrehse J 214 274 250 _ 100 25 605 \ Austern . : 400 |. _ 6.065 Mondfisch Tr 1 1 Zahl der D.-Reisen . . 23 240 5 4 10 2138 „ „ Dampker. „|| 14 42 4 2 9 _ - „ Segler-Reisen 409 3 „ Segelfahrzeuge | | 102 Tabelle II. Geestemünde. Die von Fischdampfern und Seglern im Jahre 1904 angelandeten Mengen frischer Fische. Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. 15 I./TI. II. 11./III. III. Südliche Skager- Fischsorten Südliche Nordsee Skagerrak rak Kattegat Nordsee | und und Skagerrak Kattegat er EIER Pfd. te era prd. EISEN Schellfisch I 449 917 | 57073 351 283 23 320 44 120 440 n II . | 1016 061 131 473 847 376 | 39 795 70 750 | 615 | n III | 2873516 | 455 694 3690428 | 124098 272 944 384 | | » IV 2 694 261 506 410 5058237 | 161 832 122 733 42 | 7035 236 1 150 650 9 947 324 | 349 045 510 547 Wittling | 293 910 = 96 983 2735 | 8.448 390 294 300 Kabliau I 924 920 | 202 050 | 1 403 345 35 340 50 969 810 | » II 952 639 182 577 865 922 64 511 203 680 274 | | 1 878 643 384 627.| 27269267 99 651 254 649 Leng 68 449 27890 | 273.633 8227 6 203 3 | | 68 452 | Köhler . 51206 | 53 845 | 659 307 10 458 9721 Knurrhahn 435 816 21 829 31 923 44 018 | 358 813 2730 | 438 546 | Seehecht . 78033 | 9443 | 86 350 2021 9129 1 78.034 | Katfisch 38 806 14 895 | 141 749 4 763 4363 118 | | 38 924 Petermann 707 _ 12 145 600 9173 Seezungen I 94 436 | 2 928 6 208 2352 | 20 365 10 710 | „ Il 52 162 1 221 2543 3 145 16 436 10 806 | » III 75 | _ | 14 - — 168 189 4 149 8 765 5497 36 801 Steinbutt I 142 576 8 670 28011 | 745 | 3149 4621| | | R INS. | 271578 6.663 | 13 634 | 759 > 201 8271 | | 427 046 15 333 | 41645 1504 6 350 Tarbutt I | 28 927 | 6133 | 11571 1812 10 212 | 2240 | El, 23 328 1737 | 6383 > 991 26 445 1395 | | | 55 890 7870 | 17 954 | 5803 | 36 657 Die Tätigkeit des Deutschen Seelischerei-Vereins 1904/05. 103 Tabelle II. (Forts.) (Die geradestehenden Zahlen sind Fangergebnisse der Dampfer, die schrägstehenden solche der Segel - Fahrzeuge.) I > 7 r : Zar Fe =. | UV. IV. V./VI. VIII. TR“ I Südliche “= Ge- II} Fi 3 = a Fischsorten | und ie Day ae | mischte | Gesamt- ‚nördliche ne es En er | Fane- Summa | Nordsee | Nordsee aröer Ozean plätze || | | | | | , Br EEE | [RBB EtC SR [2 EB ONE EEE Ban Bor! _ || Pfad. Schellfisch I | - 6111 | 32827 | 3791399 - 1622 | 4758 112 a II ae 1316 | 765.109 11967744, — 2118 | 4152357 R PB 2533510: | 19941 orig) | 10 764 | 7758 632 ae | 97986 | 502125 1916| — | 25319 | 91s8ıı I | II | | en en nn — — — —_— | 148923 | 799176 | 5876488 — 39823 | 25 857 212 ie 17.050 235. 4 „= — 431 867 | Kabliaul . » . . .|| 13108 | 84165 | 6.055617 — 2709 | 8 773.033 N ne | 14568 | 106.155 94 888 — 6871 | 2491 885 | 27676 | 190320 | 6150505 = 9580 | 11 264 918 en el 2682. 20477 359 107 _ 763 767 434 | | Böbler- 2 = 2. all : 2758| 53930 995 888 — 730 | 1837 843 Buumbahn u... 7185| 12299 | 20 — 875 | 909 108 | | | | Seehecht . le 3802 =32/018 5753| — 2ıı | 217048 || Raltisch 2... ..| 1129| 5954| 70047 m 590 282 414 Betsrman Daran 2: — _ 20 6.030 — 29279 Seezungen I .... 392 503 18 _ 191 | 138103 Ka | 147 | 130 304 en 222 87116 | | | N a er 54 a = 173 | 539 633 | 406 =] 413 225 392 Kteiipnt I 281 1 101 u 147 189 321 le le Al 402 193321 I 180 | 306.048 | | | | 683 | 2334 147 — 327 495 369 Tarbutt I RE 148 | 460 12 | — 163 | 61 678 NT nn. a 31 269 22 | 242 63 843 l N 179 729 | 34 | 405 125521 104 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle II. (Eorts.) Geestemünde. Die von Fischdampfern und Seglen im Jahre 1904 angelandeten Mengen frischer Fische. T IL/ANE, IT. | EBEN II. | Sr Südliche Skager- Fischsorten | Südliche Nordsee Skar k rak | | Nordsee al agelLa | und Kattegat Skagerrak Kattegat Pfd. | Bra On Pfd. Pfd. Pfad. Schollen IT. IIr= . | 218 705 16 074 33803 \ 2774 8467 | 44 741 | ” TEE ehe | 1 274 612 | 65 300 | 122 000 16 012 115 975 | 104 837 | | 1 642 895 81 374 | 155 803 | 18786 | 124 442 Heilbutt er: =| 4716 2976 | 20.482 | 473 996 Rotzungen "7 2. 2.21 20 841 81 623 1 180 065 40 032 35 460 | 17 | 20.858 | | Schanbens rer 54 550 19116 | 307 155 6 316 9.087 | 14 848 | | 69 398 | Rochen. 0. ehralli, 371055 64994 | 502512 | 23766 34 990 8.005 | | l 379958 | | Sesteutelnrern 216 | 110 | 4158 100 _ Wachs 2 erg: 35 | —_ | 3 — — Adlerlachse Sr = | = = 55 BT Goldlachs . | — | —_ | 1 400 —_ —_ SBesalgn ke ae 205 | _ — EEE —_— | — Eiern. er 1720 100 | 16 545 250 200 SE TER Be 3996 292 135 — 100 | 9 | + 008 Haifısche 7 2, 94 433 _ 2.032 _ | 256 Hummer. . : .1253 {| > 2 338 2 EI Kaiserhummer 27842 I z EB | en 2 x: 2 N | | _ — 700 | = 1er oa = | = —_ — — Seekarpfen Weit - | — — _ —_ Sonnenfisch . ee —_ | — — N Be Rotbarsch Eher 200 | 600 en es | — Summa 12 782 910 | 1 944 861 15 800 805 | 625 135 1 459 789 EI 217 879 | 3 | | Stück | Stück Stück Stück Stück | 99 x SE De Makrelen . . . 6046 {' > Sl N : | 2. 23 2° B— — Taschenkrebse 24 150 (| = 210 6 | 290 | 11 460 200 er a = Austern . . 20 503 {| | stern ; 5 | 9.043 | Zahl der Dampfer . . . | 90 46 76 19 20 8 5 = -Reisen 929 122 784 3 74 ıS8Rler, 2... 108 An = - Reisen 254| Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. Ayarbreillfe el. (Forts.) (Die geradestehenden Zablen sind Fangergebnisse der Dampfer, die schrägstehenden solche der Segel-Fahrzeuge.) I I/IV. IV. V/VI. VII. IX. |Südliche |... Ge Fischsorten und Nörd- a Auen mischte , Gesamt- nördliche liche einschl. tischer Fans: ia | '" Nordsee | Faröer Ozean ng Nordsee plätze F | Pa. _Pfd. IN Pfad. er Prfd. _Pfd. Schollen I. II | 2332| 7072 128 055 | — 183 461 205 a | 695| 3887 4150| — 2043 | 1749511 721036 | 10959.17172205] == | 2226. 2210716 Heilbutt | 703 4712 70086 71 105 215 Rotzungen | 7659 55 914 250 407 _ | 5232 1 677 250 | | Scharben . 1456 | 1496 | 70019 | - | 899 498 392 Rocher 3162 21493 133 872 | 1 120 4 225 1 170 092 Seeteufel _ 929 6124 = = 11 637 Lachs . . 3 re — =.) —a 65 Adlerlachs a5 = = oass. |. 10795 Goldlachs . — — =, | — —— 1400 Seeaal — — — 315 _ 520 Hering . rn — | — — | — 18 815 Stör . | — — — —| _ 5 750 Haifisch — 40 66 637 | 65 — 163 463 Hummer | 3 E Tu ne = 1 607 — —_ =: ge 20 253 Kaiserhummer | | | 200 56.25: Wattbutt . | —. N = = — — 700 Lump | = 60 3739 _ _ 3799 Seekarpfen | _ — — 10 854 _ 10 854 Sonnenfisch . | — _ _ 860 _ 860 Rotbarsch ze —_ | —_ 494 010 — — 494 810 Summa | 203549 |1 234 875 | 14 737 865 30.039 66 570 | 45 836 398 ? i Stück Stück Stück Stick Stück Stück Makrelen . _ 192 —_— | —_ _ 6918 Taschenkrebse . | _ _ _ =.| —_ | 24 696 Austern le =] = ze | - 20 703 Zahl der Dampfer | 7 29 32 j | 4 „ ” „ Reisen | 12 68 | 229 ig 5 22257 Segler | - Reisen | 254 ” n n | i . 106 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f.d. Intern. Meeresforschung. Tabelle II. Bremerhaven. Die von Fischdampfern in den Monaten 1. Januar bis 31. Dezember 1904 und von Segelfahrzeugen in den Monaten 5. April bis 28. Dezember 1904 an- gelandeten Mengen frischer Fische. | A Sa | IE I /ı 71. | V/yH | RR. | | | een © | | E ES = es | 28 | = S E EEE ea © Fisehsorten Ne, D NEE | a Eier eS | [7 © (ersee| &0 | 80,8 5 An == = R=| Re & aM & mn ,g DER = S sun 4 2 = a | = | 3 Se ne re ans & IS Er | 2 © 16) 2) n | | ı oO R S Pfd. Pfd Pfd. | Pra. Pfd. Pfd. | Pfd. | Pfd. | | | | | Schellfisch I 7848| 1304| .9879| 30 868| 318476 | 5160] 343 602 | 37| | | | E II | 21882| 6875| 65714| 553] 2215|.127055| 1530) 225824 SEN || 64627) 23631 | 446736 | 2955| 21106 2234| 7310| 568599 NV | 64816| 32008 | 485317| 5362) 42083| 1804| 5068| 636458 159210 63818 1007646 | 8900| 66272| 449569| 19068] 1 774483 Wittling . | | | | | 576 576 Kabliau I 63518) 5622| 94128| 2325| 6982| 478574| 7342| 658615 124 | Fe | 13594 | 2331| 4922| = 25.7116 4436| — 95 320 21 | | | Aa 111:91043) 42370) BE 2812 51] E77 230) 53681 \ 96300] 12323] 171611] 4102| 32648] 483010] 7572| 807616 Leng 1274| 1154| 1898| ı0sl 510| 31440| 958] 54429 Köhler 616) 2900| 69161) 318 433) 26080| 3378| 102886 Knurrhahn . 3478| 1355| 2908| 160 8426 _ _ 17411 | 1084 | | | | 4562 | | Petermann . . . | .ı5ı 44 190) — | 2585| = = 3041 | 71 | | 222 | | Sechecht . | 7600| 643) 16807) 100 — = 370 18687 (re | | | | 767 | | | Katfisch 1146 2621| 1107| 20 551 15049] ° 31] 28156 Seezungen I | 2429| 144 | 420) 110 109 _- — 8622 | 4420 | | | a II | 1130 192 al ee — 7.050 4869 | 5 an 2 = | | | 730 669 | | | | 13 569 336 | 546| 162] 1789 16 402 Steinbutt I 1.062 123 1666| 162) 1120 — — 4403 270 | ALT 1843 131 | 911 42 449 = = 5.066 1690 | | A ang | 5347 3774| 1021| 228 574 =, | ERDE |L__3.260 | | | | [13472] 628] 3598] 432] - 2143 20 273 Tarbutt I | 661) 212 875|, ie2|. 77a — > 3.688 1000| | il Slaeı 55 2359| 1501 1679 301 — 3612 1 1258 3 100 267 1134| 312] 2457| 30] = 7 300 Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904,09. 107 Tabelle III. (Forts.) (Die geradestehenden Zahlen sind Fangergebnisse der Dampfer, die schrägstehenden solche der 3 x ei Segel-Fahrzeuge.) Ile nm me ve, || | | IR 5 | E | 8 |®=8 Baal: Ss |s E Ian or 5 en <& |Fo EI Fisehsorten | = = &n 8, S5 © En = Z 17) DE | fi - m zer el las a: 5 ı2 | 2. N || ra. a Be Pfd. ehr | Re BfdaN | BEHPfg: Schollen I ı32| ısıl 1338| 30 360) ısor2| — 34 354 11 = II 986 | 1072 3 252 269 1022 969 68 10 293 | 2655| Sr Umt 20216| 12434 9948 | 844) 4364 1 306 616 50 724 30 996 | | 59226 | 13 687 14538| 1143] 5746 20 347 6854| 115 371 Lebende Schollen | 1521 | 1521 | 60 747 | 116 892 Heilbutt . | 249 108 age rasııe 5191. 153, 28:349 Rotzungen zıı| 4860| 146753| 3475| 8658| 20627| 1113| 186 197 Scharben | 741 68 2715| — 270 9678| 220) 18553 | 4861 |" 5602 Rochen 10041| 3843| 37510) 7053| 3792| 9543| 560) 70443 4449 | 14 490 | Seeteufel . 275 531 6133 74 96 478 102 7689 Hering _ _ 3247 38 3 — - 288 Bone: 29 102 | 131 Haifisch . 2 636 353 > 964 126 234 4444 36| 10876 83 2719 Seebarsch = _ 2277| — = 16344| — 16 571 Diekaugen . En u 1758| — _ _ _ 1758 Hummer. 23 23 9| — 185 130 153 Kaiserhummer — — | 2233| — 4 _ 232 Diverse 164 114 3 907 u 4 649 1 282 — 11 036 920 1084 Butt (Weser) . | 2007 | 1 007 Summa . 381 304 | 107 419 | 1 525 564 | 20 175| 142 102 | 1 093 688 | 34 245] 3 304 497 - 65 416 Stück Stück Stück Stück | Stück Stück Stück Stück Makrelen _ 49 250 1 = 300 Taschenkrebse | 685 68 217 4 406 3436 4121 Austern . 450 _ —_ 553 103 553 | | Zahl der Dampfer 5| 5 10 1 1 3 l| Zahl der Dampfer- s KEISCUE EN || 22 | 7 72 2 7 16 | 2 128 Zahl d.Segelfahrz. | 49 Zahl d.Seglerreis. |, 114, 114 108 Tabelle IV. Nordenham. Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Die von Fischdampfern vom |. September bis 31. Dezember des Jahres 1904 Fischsorten Schellfisch I = 1 4. m BEIN ATy: ohne Kopf. Wittling Kabliau I. 5 I. 7 0 Leng Köhler . Knurrhahn Petermann Seehecht Katfisch Seezungen | 5 II „ III Steinbutt I 5 Il & III Tarbutt I. lit, Schollen I 1I a JAH: angelandeten Mengen frischer Fische. 1 it | 1m. | II. I/II. L;IV. | Südliche Ska. | Südliche Südliche | Nordsee Skagerrak | gerrak m und Nordsee, und | Kattegat | nördliche | Skagerrak | Nordsee | Pfad. Pfd Pfd. prd. | Pfd. 41 161 6185 21124 1045 5 300 . | 129860 | 16 635 60 907 2 708 8484 le 2061724 73636 | 282543 | 7.060 13 420 .| 145227 71 325 258390 | 14085 14 780 | — = | 2210 | — _ | 522969 | 167781 | 025174 | 24808 41 984 IE en | Er = = 77046 | 15 724 | 115 412 1 158 26 648 25580 | 409 | 16797 s90 2410 537866 | 16036 45385 | 1858 5 708 I Tem 35854 | 177594 | 3906 34 766 3.803 3770 | 17780 | 35 160 | 5051 7.066 42 270 48 146 | 30128 586 sl 896 8023 | 517 | 1809 = En 9787 | 594 6574 98 200 744 947 | 1951 | 58 20 | 16755 1228 | 1639 - 164 | 893 = | at Zu e- 13 121 989 s91 2 35 ;0 769 2217 2 530 2 199 I 10 767 1028 | 1098 — 421 | 20522 1244 37a ll, Fe 183 | 31104 | 3249 | 1600 | 6 356 | 62393 | 5521 | 3 077 6 | 960 | 6513 | 460 413 119 3766 | 145 aaa || = 60 ii 10279 | 605 | ai 24635 | 4487 6467 | > 1131 57 341 2 900 22 | — | _ 204 526 17 657 12210 | 668 | 17822 14 942 | 5.000 Die Tätiekeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 109 Tabelle IV. (Forts.) Nordenham 1904. IN NY/ATIE I Sale VII. IX or | | | and | &e- \ Nörd- Island | Atlan- | ic} 3 Fischsorten liche | einschl. |Hebriden| tischer | M!schte as | Nordsee | Faröer Ozean F a Dinar | | plätze || -pra. Pra. Pla. | era. Pid. Pfd. u L— ee eh un = | Ei | Schellfisch I. 6943 | 845450 | 385 _ 645 928 138 , Ir: [20:045°| 235,531 TE — 2.640 477 590 Se EL. | 48003 | 32459 2400| — 6720 | 672962 BRUTV]): | 36310 11502 | 11640 — 1. „or 566 169 a ohne Kopf ı u ae 2210 111301 | 1124942 | 15105 | | 12915 | 2647069 Wittling \ = = | - — — Kabliau I. 23598 713263| 3000| — 4 560 988 409 BIT: 9 650 39848 De 1320. 1275 101 864 IT: | 13532 | 4490 | 20 — 1320 142.355 51 780 757601 | 4560 7155 | 1232628 | | Leng 494 88 373 120 | — _ 114 644 Köhler . 1005 | 518193 gas 700 | 575404 Knurrhahn | 2770 | | _ —_ ' 10.000 53 289 Petermann | —_ _ _ 18 510 1560 30 419 Seehecht MER 1080 | 90 100. 20.302 | Katfisch | 30 | 1305 | _ _ | —_ 5055 Seezungen I. 1418 | a 305 | 925 22.434 u IL. 1 | er = 394 SL 13 — — 187 380 16 335 | 149 492 1305 39.663 Steinbutt I ls 238% ee] 6| 455 15 171 N | 1214 — 12 13 | 398 23 965 an .| 210| — — | 142 38 567 | 4705 15 | 1991| 19 | 995 77703 Tarbutt I. | 447 -- | - -_ 680 | 8 632 TE: | 87 _ | _ — 855 5951 534 | | | | 16535 14 555 | | Schollen I 3995 | 45 648 | 50 4 865 89 278 | | e u: en tee er Fee 2.040 85 547 al 8 977 Da — — 95 294 283 469 108 ———— -- 110 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f.d. Intern Tabelle IV. (Forts. Nordenham 1904. . Meeresforschung. Be L./I. IT. ır/m. | 1m. Südliche Südliche Südliche | Nordsee Be und Fischsorten & Skagerrak | gerrak u. Nordsee und | = nördliche Kattegat Skagerrak Nordsee | Pfd. Pfd. Pfd. Pfad. Pfd. Heilbutt 3. 398 276 1523 312 26 Rotzungen I | 8.025 11197 81 646 1485 100 SALAT | 220 1260 | 9.088 = - | 8245 12457 | 90734 | 1485 100 | Scharben . 1 263 799 4.048 110 en Seharbzungen | 340 1292 404 = ” Rochen | 28789 6 963 32 558 275 1120 Seeteufel | 736 1191 3.067 _ 91 Lachs | 2 == _ — _ Adlerlachs | = = — — — Viktorialachs | — | En _ — — Seeaal 47 = 200 — 2 Hering . —_ — 68 — = Stör - 297 10 97 — 192 Haifisch 8 748 553 10 718 22 174 Hummer 574 42 41 = 14 Kaiserhummer . || 1 380 _ 1539 Id Fr Seebarsch . 110 —— 3 630 = 20 Blaubarsch — = _ —_ —_ Lachsbarsch . | _ — — E= = Lump = = _ — — Sonnenfisch . == == —: _ e Seekarpfen = — == _ —_ Maifisch 8 —_ _ _ —_ 1177197 250 085 1 056 354 32 023 100 200 Stück | Stück Stück Stück Stück Makrelen . 298 19 | 228 - 8 Taschenkrebse . 945 | 176 _ En _ Zahl der Dampfer 21 10 20 1 7 n „ Dampferreisen 108 20 64 l 7 ac Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. Ill Tabelle IV. (Forts.) Nordenham 1904. av very va lEv: IX. | Nörd- Island | Atlan- Ge- Fischsorten | liche einschl. Hebriden| tischer Ein || JR | Nordsee'| Faröer I Oesan | Fang- Summe plätze | Pfad. Pfd. Pfd. Pfd. Pfd. Pfad. | Heilbutt | 135 | 35843 | A er a 38 558 Rotzungen I | 1305 21953 | 1800 = 405 | 127916 IT — 240 = = es 1305 22 193 1845 | 40| 138724 Scharben . — 6.061 600) 0 = — 12 881 Scharbzungen _ 220 —_ | _ u 2256 Rochen | 5 852 56 478 300 4 360 1023 137 925 Seeteufel . 225 2911 = | _ 160 8 381 Lachs I — — | — = 2 Adlerlachs — I, Le Zu aRass = 88 485 Viktorialachs | = _ _ 190 | _ 190 Seeaal | — 38 190 | 90 — 615 Hering . | = — _ eg _ 68 Stör . — _ in a el 526 Haifisch 290 8 562 3 500 1 345 120 | 34 332 Hummer . | 4 | = _ _ _ | 675 Kaiserhummer . _ | = —_ _ - | 2 919 Seebarsch _ 110 974 en & = 7114734 Blaubarsch —_ | — ._ 3.090 — | 3.090 Lachsbarsch . _ | — — 770 — 770 Lump _ 110 _ —_ | _ 110 Sonnenfisch . I _ _ 1 660 _ | 1660 Seekarpfen | = — FR 48224 | — 48 224 Maifisch I Mt = 2 8 | 199300 | 2830 419 28 332 167 325 43180 , 5915045 | | | | Stück | Stick Stück Stück | Stück Stück Makrelen . || 27 _ _ 40 -- 620 Taschenkrebse . || _ — | _ _ _ 1121 Zahl der Dampfer | 12 20 | 3 n „ Dampferreisen 17 73 3 3 302 EERTE TE A ER ER nn 112 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f.d. Intern. Meeresforschung. Tabelle V. Hamburg. Die von Fischdampfern vom 8.März bis 31. Dezember und von Segel. fischern in den Monaten vom 17. März bis 31. Dezember des Jahres 1904 angelandeten Mengen frischer Fische. IE I/U. 17% II./II. III. Südliche - x. 118 BER: : , Skagerrak Fischsorten Südliche Nordsee | Skagerrak und Kattegat Nordsee und Käfterat | Skagerrak RUE | | __pea. 1 EEE Ba Prd. Schellfisch I N Sn 31389 1 740 33 534 405 | 720 4800 | = NeByoRzreRE 54 258 3395 | 64 158 1432 868 | 6 905 | | 3 III | 195 855 15 335 230 021 4295 790 1312 R IV | 214 575 33.675 | 644 155 5 660 3590 70 509 164 | 54145 | 971 898 14 792 10 968 Wattlinen SorEee r 28 350 450 9 365 4400 3492 31 842 Kabliau I Ze OR 79 105 6315 123 075 4283 1185 2859 | ® DE Er 30 727 1539 26 293 1 080 1 750 1946 | p IR 58 795 3435 54 270 2 260 1470 173 432 | 11 289 203 638 7623 4405 DE, ee a a 5 980 1120 | 16 302 535 314 Köhler RE 3745 910 | 42470 | 1 905 55 en 50748 J 37455 | 320 | 3 665 | 5450 110 Knurrhahn . . 5274: \ 15.293 | ne 3153 s9 17 — — Petermann . . 5831 | 9.678 9.825 1482 5775 85 — Seehecht . . 9562 | 37 > | 2 Or 2831 | 727 14 174 | - 290 Katfisch . . . 2867 N | 2 Seezungen I .... 4539 56 | 976 523 424 55324 | | . II | 1599 | 21 537 357 160 42 503 III | 1162 | nn 104 60 | 48 | 4471| | j 109 598 77 | 1617 | 940 | 632 Steinbut I 2.2. .| 8998 | 384 | 1567 19) 118 17 017 | | 11 | 18.438 | 286 | 1711 220 33 50 385 | | 94 838 670 3278 | 339 | 151 er Te 2174 | a5 | 41 | 87 | 719 | 11800 | | N 1947 | 47 1212 1034 _ 9177 | 25098 92 1623 1121 719 ER SAFE Ge Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. Naybreililfer Vz Hamburg 1904. (Forts.) (Die Fänge der Segelfischer sind durch schrägstehende Zahlen angegeben). V.vı. IX. 113 Gesamt- Summe _Pfd. _ 161 698 159 671 471123 1 033 635 1 826 127 46 247 315 747 123 811 129 210 568 768 31141 58 708 81 718 5.937 17 348 64 656 46 205 5 907 116 768 28 770 100 475 15 603 va | VI. | | Südliche | 3 Island 3 Fischsorten und \ Nördliche | eh Gemischte nördliche Nordsee Faröer | Fangplätze | Nordsee | | | % _ Pra. | Ptd. | _Pra. Pd. Sehellfisch I | 730 | 5840 | 80510 2.030 E II | 725 | 8830 | 17800 1 270 > IIT 1 780 | 15 695 1 460 1 580 | | | e IV 3 760 116 870 1220 | 2.060 | 6 995 150 235 100 990 6 940 Wittling = — — 190 Kabliau I 1 765 8835 84 970 3355 ne 90 2.986 | 56990 410 r III | 380 6 060 1 960 580 2 235 | 17 881 143 920 45345 | Leng a 135 | 4455 2210 90 | Knurrhahn I — 1875 | 720 9830 | I | | Petermann = — == = Seehecht zu) 144 = = Katfisch 40 | 1635 | 2130 ir Seezungen | — | 138 | _ 2.676 | a II — 46 | _ | 982 | ” III =. == | = | 62 | — | 154 | — | 3720| Steinbutt I 35 | 381 | = 151 | 5 IT | — 403 | = 229 | | | I | I | | 35 | 784 | _ 380 | Tarbutt I a — 2122 ee 155 | | | 2 Mi | —_ 6 — 2637 | | | — 218 | —_— 2792 E BE Internat. Meeresforschung III. 114 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung» Tabelle V. (Forts.) Hamburg 1904. | 1 1 END I: L./OT. | III. | Südliche - 3 | Fischsorten Südliche Nordsee | gpaperrak BeasemaE “ Nordees ara Skagerrak unc Kattegat Skagerrak Kattegat | Pfd. Pfd. Prd. Pfd. Pfd. | Schalten a ES 9163 417 960 2 63 | 8559 ” EEE a 9 685 540 1390 — 215 61358 | j 2 1ER re 133 614 7625 18 287 3852 | 120 | 208 997 Lebende Schollen | 436 789 868 165 5 582 20 637 3852 398 Helput | 183 3 1818 4 32 Rotzunge . . . 995 \ I 171 1336 117 62 : z =, 1 227 90 1330 140 —_ Scharben . . 49544 ( ne 3 J 23 190 3311 32.005 2 885 560 Rochen. . . 52489 | 29 299 a Seeteufel . . . 938 { en 310 3545 250 25 325 ET 5) - r Scharbzungen 3381 { En 5503 128 995 3851 225 Hummer 2210285 | 1 DR [37 24 —z 2 Kaiserhummer . . . - — 418 985 = er 29 BOoaalgr wege 10 —_ 17 — Br 5 = 22 = == Haifisch . . 6710 | ER 138 3733 90 er Butt (Elb- u. -; { 370 | — u ar 160 Struff-) Be 5164 INumlsre ee 70 — 340 | — en aneusloner Le 255 u 445 —_ —_ Steinbeisser . A 400 — = Ben dr Rtbharschy 72 ars — 90 1465 0 En Brillenfische . . - | — | Fe 2230 _ Tigerfissch . | Ze | a, 1150 Rz: Summa | 2016 060 92.047 | 1477948 | 49 549 19 106 1053 420 | | | Stück | Stück | Stück | Stück Stück Makrelen . - 621 { on {| u = = Taschenkrebse 53 918 | er | 15 148 —= 60 3.680 | | > > 4 Austern - .. .'98349 94 669 | Zahl der Dampfer 11 | S 2 2 „ » Dampferreisen || 73 6 78 | 4 | 2 »„ » Segelfahrzeuge 112 „ » Seglerreisen | 827 Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 115 Tabelle V. (Forts.) Hamburg 1904. | IE/ING: IV. V./VI. IX. " Südliche er > R sesamt- Fischsorten | und Nördliche en Gemischte Summe nördliche Nordsee Faröer | Fangplätze | Nordsee f I Pd. | pra. Bra pri Sehollen.I- ......, | 129 769 250 17 20 327 „ EIER En ER — 597 1 200 22 75 307 en ee —_ 1342 20 5435 379292 Lebende Schollen . . | | 436 789 1297] 3 008 1 470 5474 911715 Eeilbutt” .- .. 0: ®: 53 1415 569 5 5145 Bolzungen .. 27.2 0% 25 602 525 5 3838 Seharben =: 0... _- 40 — 60 51 204 Rochen RR | 70 6510 115 3605 101 550 Bestenfelt . . . 2..| 20 555 = — 5.643 Scharbzungen . . . . 30 6.084 _ 1 215 149 284 ERENTO ne: = | _ — —_ 1 309 Kaiserhummer . . . . _ 35 —_ 1 1 468 Keane == — — — 27 See a PR _ 115 _ 123 526 ENGER ee _ 255 480 130 11 536 Butt (Elb- und Struff-) | — — = m 3.694 INumler: Din. 200°, -- — 3 _ 410 Bansusten . . .- . = — _ —_ 700 Steinbeisser . . . . . _ 3 250 — — 3 650 Bentbarsch ” =... % - _ 70 120 —_ 1 765 Brillenfische . . . . — = — E 2230 Miserisch . . ..... _ = —_ 410 1560 Summa 10 237 200 716 261 179 39575 | 4166417 Stück Stück Stück Stück Stück Malzelen >. ..204| _ —— — _ 750 Taschenkrebse . . . . —_ — — — 54 141 Austern Sn —_— — ns — 98 349 Forellen 5 | Bastard 9 Zahl der Dampfer . ., 1 9 3 3 — 5 » Dampferreisen 1 12 3 3 182 » „ Segelfahrzeuge | es „ » Seglerreisen | 827 g* us ih ae 116 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f.d. Intern. Meeresforschung. Tabelle VI. Altona a. E. Die von Fischlampfern vom 1. Juni bis 31. Dezember und von Segelfahr- zeugen in den Monaten vom 16. April bis 29. Dezember 1904 angelandeten Mengen frischer Fische. | ı T./IL. I TL./utr. |. VOL | nd 37.62 | ; ö ee) oo < = = ©ado -o®© | &8 | 8258| E Elm. 5 ee Fischsorten | 22 | =858 3 o5® © 23% SE | zeiz, Slaeh &0 nS= = sen) o>3 2 Ds & Pie 2 5327| ©2 | an an Io 7) 7 4 u >= | Pfd. Pfd. | Pfad. Pfd.. | _Prd. Pra 1 1 Schellfisch I. . 184 287 | 17158 | 133377 | 111 046 121567 2275 464 829 | 6531 5 IE 2 2DET2 17744 | 97219 62 333 11 224 550 409 064 11267 \ | 5 Tier | 486 936 | 56 935 | 399150 | 336 105 30183 | 5350 | 1319596 | 4 937 n IV ® 890 808 241 106 |1 637 211 |1 505 902 76 372 | 7788 | 4362 411 | 3224 | 1 796 717 | 332 943 |2 266 957 |2 015 386 129 934 | 13 963 | 6 555 900 Wittling . | 177622 | 11982 | 28984 | 25146 | 16389 | — 262 792 2 669 | 180.291 | Kabliau I 0350 47 739 432 179 | 342 396 46 047 545 | 1227 865 4851 A II wer 106 740 12 872 92 688 76 573 15 496 365 305 978 1244 5 IDEE 5 53 188 808 21129 128 124 107 261 29 754 | 495 475571 655751 | 81740 | 652991 | 526230 | 91297 | 1405 | 2009414 bene n 2. er 12153 6 728 80417 | 46035 2741 135 148 209 Köhler | 14241 10 672 191 452 | 162 802 | 4053 250 383 470 Knurrhahn . || 214 133 10 307 | 23657 24 501 62691 | 1125 353 016 16 602 | | | | Petermann . . . 16 950 | 359 | 466 | 209 | 1| — 26 099 8104 | | 25 054 | | | Seehecht . | asıaa | 5532 | 29731 | 21277 1160| — | 103114 Katfisch . il 5683 | 1666 | 21679 25 288 | 452 50 54 818 Seezungen I | 13839 | 992 2457 4971 | 19320 | — 111 430 | 69851 ” IN 5304 447 1679 2176 | 8 638 — 62 760 | 44516 | | | | | „ See 5168| 170 147 OBERES 5361 136 174 1009 + 283 7638| 298497 | — 179 551 Steinbutt I . - 51881 | 1 804 | 2683 | 21856. 22318 58 125 494 63 894 \ Ei DI 7086: | 1 913 2018 | 3/1237] 3528 19 103 068 17 781 | | 208 242 | 3717 4701 | 5979|: 5846 77 | 228562 Darbutllkse rer 17 662 | 1 358 2626 | 3852 | 2 088 19 54 966 27 361 \ 5 WE Bas 1598 | 5192 | 7161 | 18998 | — 53 694 65 768 2 956 | 7818 11013 21 086 19 | 108 660 Schollen@ler wer 119 041 9301 19 034 13 731 3136 | 1151 169 249 3855 = IL = +5 9IT 11 699 21140 19T 13988 | 208 | 307774 x 86 657 Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei -Vereins Tabelle VI. (Forts.) Altona a. E. 1904. 1904/05. (Die Fänge der Segelfahrzeuge sind in schrägstehenden Zahlen angegeben.) m L/L. 1. IL./LIT m. |1/v = ri nn) _ . r Fischsorten =S% =) 5 PER ® 2a = 2 ER ee Bl | 04 |ı 22 2| & aM MN aa) 2 || Pa. Pfd Pfad. Pd Pfad. Pfd. Pfd. Schollen III ..| 494 489 37 869 18 192 24 192 39 319 _ 911 095 | 296 434 = lebende 7467 | _ _ = _ u 28 467 21000 1183 914 | 58 869 58 366 | 57634 56 443 1359 | 1416 585 Ausserdemlebende| 203 870 Schollen : Stieg Heilbutt . | 1815 568 5 989 3128 283 24 11 807 Rotzungen 4173 | 2 086 | 3,995 1:592 536 60 103 425 | 90683 | 94856 | Scharben 11 359 | 1555 29137] + 509 595 —_ 25 731 Scharbzungen . 3675 29849 | 468286 | 252.999 12 88 80 | 7677799 30) | 3705 Rochen 85 948 14 468 148 568 56 933 27 987 195 | 434 699 20 600 | |" 156 548 | | Seeteufel . 5 560 | 2222 | 12607 7974 3900| — 28 753 Lachs . 50 | 745 — 0 a 795 Seeaal. 6 2] 380 | 56 a 472 Hering — — 9 575 550 — — 10 396 271 Stör - 92 _ 14 35 25 _ 166 Haifisch . 22 308 3985 | 13207 9844 5399 | 100 61 725 | 6882 | | 29 190 | Rotbarsch n— | 426 15 268 | 5,33 543 _ 21 576 Hunmer. | 589 | 530 4 12 2 = 2.079 942 | 1531 Kaiserhummer 800 2 207 18.033 12 208 6 586 _ 39 982 | 148 948 Meerbarbe . | 408 2 —_ — —_ — 410 Augenfisch . | _ _ | 1 290 3130| — u 4420 Brillenfisch . _ _ _ 300 — _ 300 Giftfisch . 90 _ _ — — — 90 Lachsforelle 10 _ _ _ — —_ 10 Maifisch . 4\ —_ _ _ _ _ 4 Blindlinge | —_ | 1 382 —_ _ — | — 382 Summa 4 866 580 589 132 |4 076 631 |3 317 547 477 479 | 18 842 | 3346 211 R ... || 860 314 Dazu inStieg | 203 870 | Stück Stück Stück Stück Stück Stück Stück Makrelen 1 208 127 206 108 _ 8 1637 118 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f.d. Intern. Meeresforschung. Tabelle VI. (Forts.) Re: 1. IE. SE lan TEL SEHR | Liv © IE 2 ‚d I aa - lo; en ae | 42 8 8 8 8 zn ER? - Fischsorten = 3 | 223 E | E | 3 © | ® | 3 52 a E | 88 | SE50| & ne | = saE 23 I Bis) ee M 9 Bel ‘ |a2 & & ee n32 u " Pre. | Pfad Erprar era eerge Pfd. Pfd E Stück Stick | Stück | Stück Stück Stück | Stück Taschenkrebse .| 5164 41 | 320 | 392 12| — 80 160 | 273.151 | | | 78 315 | | | 220 — 200 — _ _ 189 502 Austern . 189 302 | 189.082 | | | | I | | | Zahl der Dampfer | 26 20 25 24 16 | 1 _ 5 „ Dampfer- | | TOINEnTRIE | 268 32 166 130 32 | 1 629 Zahl d.Segelfahrz. | 203 | | a „ d.Seglerreisen | 1509 | | 1606 Die unter No. 1 (S. 97) genannten Angaben sind vollständig gewesen. Sie wurden durch das aus No. 2—5 geschöpfte Material ergänzt und damit ein für die Gruppierung der Fangplätze ausreichend sicheres Urteil gewonnen. Da ferner noch die Sicherheit gebraucht wurde, durch die Einfügung „Gemischter Fangplätze“ (I/II, II/III, I/IV, IX) alle diejenigen Fanglisten auszumerzen, hinsichtlich deren Zweifel entstanden waren, so dürften die übrigbleibenden Gebiete eine ziemlich zuverlässige Bewertung gefunden haben. Die von den Fahrzeugen angebrachten Mengen von Fischen, Krebs- tieren und Austern sind unter den Handelsnamen aufgeführt. Für die wichtigsten Fischarten kann hierbei kein Zweifel sein, um welche Arten es sich handelt. Bei den weniger wichtigen Kollektivbezeichnungen und den Anlandungen von Tieren aus neuen Fischgründen wäre es erwünscht, dab häufiger eine zoologische Nachprüfung erfolgte. Eine solche hat sich indessen noch nicht in ausreichender Weise einrichten lassen. Sie bietet auch mancherlei Schwierigkeiten, da es sich z. B. zum großen Teil um nächtliche Arbeit handeln würde. Pflegt doch in den frühen Morgenstunden die Ware verauktioniert und versandt zu werden. Wenn weiter oben gesagt ist, daß vom Jahre 1904 ab sämtliche deutsche Fischdampfer für den Deutschen Seefischerei-Verein nach ihren Fangergebnissen notiert würden, so muß doch auch hier bemerkt werden, dab die Notierungen für eine Reihe von Orten erst im Laufe des Jahres 1904 begonnen haben. Auf den vorstehenden Tabellen I—VI ist angegeben, von welchem Datum ab die Notierungen gemacht sind. Erst von 1905 ab wird sich demnach das Gesamtresultat eines vollen Jahres überblicken lassen. Werden nun aber die gemischten Fangplätze (unter Vernachlässigung der Rubrik IX, S. 97) je zur Hälfte denjenigen Fangplätzen zugerechnet, aus deren Mischung sie entstanden sind, so, sind von den Hauptgebieten unserer Meere folgende Mengen frischer Fische gelandet: Bu ee ee Pr Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 119 || Aus folgenden Fanggebieten: ie | T- | II | III. IV. I Ve Val Von | Südl. Z Nörd. Island und n | Skagerrak Kattegat Fisch-Dampfern | Nordsee | sun Pen Nordsee Faröer gelandet: | Bid I Pfd. Pfd. [ Pfd. Pfd. 1902 Geestemünde!) || 12557674 | 14.613073 866 531 1 917 967 10 099 516 ü 1) || | 1903 | Geestemündet) || 19464377 | 17967453 | 838846 332417 | 15.642537 Bremerhaven!) | >= | | r Geestemündel) Bremerhaven!) Nordenham ma2san | 22 397 S40 27 466 317 4 120 690 1 801 307 18 923 151 Altona | v. 1./6. ab | Hamburg | v. 17./3. ab || 1904 LI. Von Segelfischern gelandet: | | 1902 Geestemünde!) 1 338 262 | | | = 1\|| 1903 | Er Semünde.) | 2.001 ) 9062) | —: = a 3 | Bremerhaven!) | | | Geestemünde! | Bremerhaven! | 1904 4 Altona v. 1./6. | 3 +00 889 Hamburg | | | | v. 17./3. | — Aus dieser Uebersicht geht folgendes hervor: l. Die deutschen Segelfischer auf Frischfischfang befischten aus- schließlich die südliche Nordsee, also südwärts der Kleinen Fischerbank. Für sie ist nach wie vor die südliche Nordsee das wichtigste, ja bis dato das einzige Fanggebiet. 2. Für die deutschen Fischdampfer ist, soweit die Menge der Aus- beute in Betracht kommt, das Skagerrak der wichtigste Fangplatz, eine Tatsache, die vielen überraschend sein dürfte. An zweiter Stelle steht die südliche Nordsee. Sie wird fast erreicht durch die Bedeutung der Fisch- gründe von Island und den Faröer. Auch das Kattegat ist von erheblicher Bedeutung. Die übrigen Fangplätze, selbst die nördliche Nordsee, stehen an Bedeutung hiergegen erheblich zurück. 1) Aus diesen Orten ist der Fang des ganzen Jahres in der genannten Summe enthalten. °) Hierin sind aber rund 13/, Millionen Pfund Heringe enthalten. rt nn 120 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f.d. Intern. Meeresforschung. Etwas anders gestaltet sich die Sache bei Betrachtung der Zahl der Dampferreisen. Es ergibt sich nämlich folgendes: Dampferreisen!) 1904: Südl. Nordsee | Skagerrak | Kattegat | Nördl. Nordsee Island u. Faröer 1503 | 1344 199 | 108 326 Hier steht also die südliche Nordsee durch die Zahl der Reisen noch immer bei weitem an erster Stelle, dann folgt das Skagerrak und erst in großem Abstande Island und die beiden letzten Hauptfangplätze. Aus vorstehendem läßt sich das Durchschnittsgewicht einer Fang- reise berechnen: Durchschnittsgewicht der Fangreise 1904. | Island u. Faröer Pfd. Pfd. Pfad. 15 936 | 20 436 | Ar 16679 | 58.079 | Südl. Nordsee) Skagerrak | | Nördl. Nordsee Hiernach steht an Gewichtsausbeute das, Gebiet um Island und die Faröer bei weitem an erster Stelle. Eine einzige Fangreise nach Island bringt an Gewicht mehr an den Markt, als im Durchschnitt drei Reisen nach der südlichen Nordsee, dem Skagerrak und dem Kattegat zusammen genommen. Indessen ist eine solche Betrachtung von nur beschränktem Werte. Denn was ist eine Fangreise? Die amerikanischen Walfänger bleiben unter Umständen jahrelang auf einer Fangreise fort, und es würde wenig Wert haben, deren Fangreise mit solcher eines anderen Fahrzeuges zu vergleichen, welches nach kurzer Abwesenheit den Heimatshafen wieder aufsucht. Indessen so liegt die Sache hier nicht. Es handelt sich bei unseren Fischdampfern stets um die Anfuhr frischer Fische. welche auf Eis zu Markte kommen. Die Reisedauer ist dadurch immerhin beschränkt; aber doch kommen auch hier je nach der Entfernung und der Ergiebigkeit des Fangplatzes erhebliche Schwankungen in der Reisedauer vor. Es dürfte daher ein weit richtigeres Bild geben, wenn nicht das Ergebnis der Fangreisen verglichen wird, sondern wenn das Ergebnis der Fangreise auf die Zahl der Reisetage verteilt und nun ein Vergleich der Reisetage angestellt wird. Dann aber ergibt sich folgendes Bild, wenn hierbei die gemischten Fangplätze (I/II, H/III, I/IV, IX) außer Ansatz bleiben: !) Es sei nochmals hervorgehoben, dass die Zahl der Dampferreisen wie auf S. 106, 108, 112, 116 angegeben, für Bremerhaven, Nordenham, Altona und Hamburg nicht vollständig ist. , 1 Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 121 Jahresdurchschnitt des Reisetages an Fang in Pfund Fisch: | süaı. | Ska- Kattegat Nördl. Island und | Nordsee | gerrak Nordsee Faröer 1803.) — Zn = Eee 1896 | — a u Be 308 ee | 2592 Isl. ee Ber ae Isl. N x 1350 Far. | et |[3287 Isl. 2 Arnei| IL er Bi Far. en | Fe la Mas a ni Isl. ul 1198 Far. 1902 | 1874 | 2438 | 1437 | 1415 | 3764 1903 | 2362 | 2476 | 1345 | 1156 | 3789 1904 | 1881 | 2294 | 1792 | 1646 | 3248 Es behauptet nach dieser Liste die Umgebung von Island bei weitem die erste Stelle, und ebenso unbestritten das Skagerrak den zweiten Platz, dann folgt die südliche Nordsee. Berücksichtigt man ferner noch den Umstand, daß die südliche Nordsee uns näher liegt als die übrigen Fangplätze, so wird durch die längere Fahrtdauer die Ergiebigkeit der eigentlichen Fangzeit von Island und Skagerrak noch weiter über diejenige der Nordsee erhoben, das Er- trägnis des Kattegat und der nördlichen Nordsee aber relativ erhöht und an dasjenige der uns näher liegenden südlichen Nordsee mehr herangeführt. Zwei Punkte aber sind es, welche aus vorstehender Uebersicht deut- lich hervogrehen, nämlich l. daß der anhaltende außerordentliche Fischreichtum des kleinen Skagerrak nicht auf einem indigenen Fischbestande beruhen kann, sondern daß wir hier einen Sammelplatz fremder Scharen haben. Es gesellen sich zu den eingeborenen Völkern hier Züge aus den benachbarten Meeren. Die Annahme einer Wanderung größeren Maßstabes, als man bisher vermutet hat, scheint mir für die unverminderte hohe Ergiebigkeit des Skagerrak die beste Erklärung zu liefern. 2. Der zweite Punkt betrifft die Meinung von dem besonderen Fischreichtum der Nordsee. Rühmend finden wir es immer wieder hervor- gehoben, daß die Nordsee wohl das reichste Fischgewässer der Erde sei. Sehen wir aber von den Heringen ab, so muß gesagt werden, daß an grund- bewohnenden Fischen die Nordsee von anderen Meeren entschieden über- troffen wird. Ist das früher anders gewesen? Darüber besitzen wir keine sichere Kunde, wenigstens soweit die Nordsee als Ganzes in Frage kommt. 122 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Würde dagegen eine Tabelle aufgestellt, welche den Geldwert der Fische der einzelnen Meeresgebiete veranschaulicht, so würde die Nord- see weit günstiger dastehen, da die Beschaffenheit der Tiere und die Fülle namentlich der edlen Plattfischarten in ihr unerreicht ist. 0) 3. Die Häufigkeit der wichtigsten Nutzfische in den befischten Meeren. Welche Spezies aber die Vorzugsbeute der betrachteten einzelnen Meeresabschnitte bilden, ergibt sich ebenfalls aus der statistischen Uebersicht. In der südlichen Nordsee steht der Schellfisch der Menge nach an der Spitze aller Fische, ihm folgt unter den Rundfischen der Kabliau. Besonders wertvoll sind hier aber die Plattfischarten, voran die Scholle, dann die Seezungen und Steinbutt. Auch im $kagerrak überwiegt noch an Menge der Schellfisch, namentlich die kleineren Handelssortierungen, und übertrifft weit den Kabliau, wie auch alle anderen Fische. Köhler, Leng und Seehecht sind ebenfalls in ansehnlicher Zahl vorhanden. Von den Plattfischen tritt Rot- zunge (Scharbzunge, Pl. cynoglossus) in den Vordergrund, Schollen, Zungen und Steinbutt treten erheblich zurück. Im Kattegat überwiegt Schellfisch und Kabliau, auch Knurr- hahn ist relativ häufig. Schollen, Seezungen und Glattbutt sind unter den Plattfischen am meisten hervorragend. Island dagegen liefert uns in erster Linie große Kabliau und große Schellfische, ferner Köhler und Leng. Hinter den Mengen dieser verschwinden die Plattfische, unter denen große Schollen, Rotzunge, Heil- butt noch erwähnt zu werden verdienen. Die Gesamtzahl aller Fische, welche in den bisherigen Uebersichten verwertet wurden, hat folgende Ziffern erreicht: I. Fischdampfer. 1902: »1: Geestemündet), mi. un. A0bBO A 1903 2. Geestemünde und Bremerhaven . . . . ....5151389 „ 3. Geestemünde 48 386 398 | } e 895 Bremerhaven 3304 4977| ° 5219089 „ = Altona (vom 1. Juni 1904 ab). . . 2... . 13346211 „ Hamburg, (vom 17. März ab) .. . „U... „ Foo Aue Nordenham (vom 1. September ab) . . . . . 5915045 „ 167.669 287 Pfd. Die Mengen dürfen für Geestemünde und Bremerhaven für die ge- nannten Jahre als vollständig betrachtet werden. 1!) Siehe I. und II. Jahresbericht (S. 107). Nicht berücksiehtigt sind immer: Makrelen, Taschenkrebse, Austern. . LE Fee I Zr 7 n R Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei- Vereins 1904/05. 123 I. Segelfahrzeuge. BIDZENG Bestemunde abe a Ra Na ep. 1903 Geestemünde!) und Bremerhaven. . . . .......2000906 „ | Geestemünde 217879 983 295 Bremerhaven 65416| ' ER Be Nitonas (vom le. Junssab) 22.0 re a 072083534 >, | Hambere’(vora 1/7 Marz ab)=. 0 0 2 7..2.220#1.0383420' ;; Nord on har N Se — 6 739417 Ptd. Die gelandeten Mengen dürfen auch hier für Geestemünde und Bremer- haven als vollständig betrachtet werden. Für Altona, Hamburg und Norden- ham haben wir Vollständigkeit für das Jahr 1905 erreicht. In der angegebenen Ziffer für Altona sind die gelandeten Mengen lebender Schollen mit enthalten, indem hierbei das Stieg von 20 Stück zu 6 Pfd. gerechnet wurde. Die Ziffern der Segelfahrzeuge gehören, wie gesagt, sämtlich zum Gebiete der südlichen Nordsee. 4. Beobachtungen über die Laichreife einiger wichtiger Nutzfische (Tabelle VII). Im Anschluß an dıe Besprechungen auf der Internationalen Konferenz in Hamburg (1904) hat der Deutsche Seefischerei-Verein durch freundliche Vermittelung des Hafenmeisters Duge in Geestemünde sowohl in den ersten Monaten des Jahres 1904, als auch im Winter 1904/5 eine Reihe von Fischdampferkapitänen dazu veranlaßt, auf die Laichverhältnisse der von ihnen gefangenen Fische zu achten und Notizen darüber zu machen. Derartige Beobachtungen sind auf den Dampfern nicht übermäßig schwer, weil die Fische sämtlich ausgenommen werden. Nur setzt die Deutung der Befunde natürlich eine Reihe von Kenntnissen voraus, die von der Besatzung der Fischerfahrzeuge wohl kaum in ausreichendem Maße er- wartet werden kann. Indessen dürfte es nicht unmöglich sein, daß der Deutsche Seefischerei-Verein durch die zahlreichen längs der deutschen Küste eingerichteten Fischerschulen nach und nach auch auf diesem Ge- biete größere Kenntnisse wird verbreiten können. Wie aus den nachfolgenden Listen der Tabelle VII hervorgeht, ist eine große Zahl von Beobachtungen eingegangen. Namentlich sind außer- ordentlich viel Befunde von „laichreifen“ Fischen gemeldet. Es darf jedoch wohl angenommen werden, daß es sich um völlig laichreife Exemplare hierbei nur in seltenen Fällen gehandelt haben wird, meist dagegen wohl um !) Die Jahre 1902 und 1903 haben die bedeutende Höhe nur durch die hohen Ziffern für gelandete Winterheringe. De 2 124 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Exemplare mit stark ausgebildeten Geschlechtsorganen, also um solche, welche binnen kurzem zur Ausstoßung der Geschlechtsprodukte übergehen werden. Selbst mit dieser Einschränkung dürften jedoch die Angaben von nicht zu unterschätzendem Werte sein. Nähere Einzelheiten habe ich alsdann noch durch den als guten Beobachter bekannten Kapitän Backhaus aus Blankenese erfahren, be- sonders soweit die südliche Nordsee in Frage kommt. In einigen Fällen ist von den Fischdampfer-Kapitänen angegeben, daß sie Fische mit fließendem Laich unter Händen gehabt haben, In diesen Fällen ist wohl kein Zweifel daran, daß die Fahrzeuge sich auf emem wirklichen Laichplatze befunden haben. Die mitgeteilten Beobachtungen dürften nachfolgendes Gesamtbild ergeben: 1. Schellfisch. Ende Februar und Anfang März 1905 melden die Kapitäne F. Wellm, H. Sleur, ©. Tietz und B. Smit übereinstimmend Schellfisch mit fließendem Rogen von Skagen, Hanstholm (auf S0—90 Faden Wasser) und Skagerrak. Andere Kapitäne teilen aus dem gleichen Gebiete und der gleichen Zeit mit, daß die Schellfische voll Rogen resp. laichreif gewesen seien. Aus der südlichen Nordsee dagegen (südl. der Kl. Fischerbank) sind dagegen nur ganz vereinzelt Meldungen von laichreifen Schellfischen eingegangen, Kapitän Torner meldet aus der ersten Hälfte Februar 1905 „einzelne laichreife“* von der Südlichen Schlickbank, und Kapitän Backhaus hat alljährlich männliche und weibliche große Schellfische mit reifen Geschlechtsprodukten 10—20 Seemeilen im Nordwesten von Helgoland ge- fangen. Im Hochsommer seien diese Fische dort völlig verschwunden. Während andererseits im März 1905 auf der Gr. Fischerbank und nördlich davon ebenfalls laichreife Schellfische beobachtet wurden, sind aus dem Kattegat keine derartigen Notizen eingegangen und nur einmal ist Ende Februar die vereinzelte Notiz gekommen, es seien die kleineren Schellfische hier laichreif gewesen. Im ganzen bestätigen demnach die Beobachtungen die z. B. von der Kgl. Biologischen Anstalt Helgoland mit Nachdruck vertretene Ansicht, daß die Hauptlaichplätze des Schellfisches weit im Norden liegen, auf tieferem Wasser. Wenn es auch nicht ganz abzuweisen ist. daß ein Laichen des Schellfisches auch in der südlichen Nordsee vorkommen kann, so dürfte das doch im ganzen nur von untergeordneter Bedeutung sein. Im Einklang hiermit steht auch die Verbreitung der kleineren und größeren Schellfische. Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 125 2. Kabliau. Der Kablıiau laicht offenbar auf erheblich ausgedehnteren Bezirken. Fließenden Rogen hat Kapitän Steur Anfang März 1905 bei 10 °/, der Fische auf 57 ° 30° n. B. (Hanstholm) gesehen, Kapitän F. Wellm bei Skagen in der zweiten Hälfte Februar 1905, und Kapitän B. Smit hat das gleiche in der ersten Hälfte Februar 1905 im Kattegat festgestellt. Kapitän Backhaus andererseits hat alljährlich Kabliau mit fließendem Laich 50—55 Seemeilen im NW.—N. von Helgoland während des Februar-März gefangen, während laichreife im März-April auch noch auf der Strecke von Sylt bis zum Austerngrund zu finden seien. Im übrigen sind „laichreife“ Kabliau, oder auch reifende resp. solche mit festem Rogen ganz allgemein aus der südlichen Nordsee, dem Skagerrak und Kattegat während der Monate Februar und März bekannt geworden. 3. Leng. Fließender Rogen des Leng ist nur einmal gemeldet und zwar bei etwa 100/, des Fanges durch Kapitän Steur Anfang März 1905 von Hanstholm (57° 30° n. B.). Auch die Kapitäne A. Wellm und J. Beyer melden im März von hier, daß der Leng voll Rogen sei, während Kapitän B. Smit hier „sehr festen Rogen“ beobachtete. Im März und April 1905 ist reifer Rogen von den Kapitänen A. Falk und Meiners von der Großen Fischerbank mitgeteilt, ferner von Kapitän Becker etwa unter 58° 20° N. und 3° 10° O. vom März 1904. Nach Kapitän Backhaus wird Leng mit Laich auch im März- April, jedoch etwas später als Kabliau, im Südlichen Schliekloch gefunden. Aus dem Kattegat ist dagegen kein Leng mit reifem Rogen ge- meldei worden. Ueber Plattfische liegen ebenfalls eine Reihe von Beobachtungen vor. 4. Scholle. Die einzige Angabe von Schollen mit fließendem Laich ist aus dem Kattegat gekommen und zwar durch Kapitän B. Smit aus der ersten Hälfte Februar 1905. Zur gleichen Zeit und vom gleichen Ort melden die Kapitäne A. Meyer, Dohrmann und Dettmeyer laichreife Schollen. Keine derartige Nachricht ist jedoch aus dem Skagerrak ge- kommen, obgleich hier von 30 Dampfern über die Laichverhältnisse der dortigen Fische Mitteilungen gemacht sind. Selbst aus der südlichen Nordsee liegt nur eine Nachricht vor, indem nämlich Kapitän Diekmann Anfang Februar 1905 auf dem Barren- grund unter 54° 50 °N. und 5° 40° O. laichreife Schollen angetroffen hat. a 126 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Andererseits aber hat Kapitän Backhaus viele laichreife Schollen 15 und Januar. 20 Seemeilen NW. von Helgoland beobachtet, meist im Dezember Von der Großen Fischerbank hat Kapitän A. Wellm berichtet, daß Anfang März 1905 die Schollen noch vereinzelt reifen Laich besaßen, während die meisten schon abgelaicht waren. Ende März seien alsdann die Schollen abgelaicht gewesen. Laichreife Butt (Pl. flesus), Scharben und Glattbutt sind von mehreren Kapitänen im Februar und auch noch März 1905 aus dem Kattegat gemeldet, von laichreifen Rotzungen ist dagegen nur einigemal aus dem Skagerrak die Rede. Kapitän Backhaus hat noch die Beobachtung gemacht, daß im Sommer Katfisch mit auseinanderfließendem Rogen auf steinigen Gegenden der Sylter Außengründe sowie überhaupt unter der Küste von Helgoland bis Hornsriff vorkomme. Roter und grauer Knurrhahn sei mit fließendem Laich in der Nordsee vorhanden. Köhler und Seehecht ist dagegen von ihm nicht laichreif in der Nordsee gefunden, wie auch nicht die Scharb - Rotzunge. 5. Der Schollenfang im Jahre 1904. Weiter oben ist mitgeteilt worden, daß aus den Dampferlisten er- mittelt sei, welcher Fang in den einzelnen Monaten von jeder Fischart zu Markt gebracht wurde. Da nun auch die Reisedauer jedes Dampfers be- kannt ist, läßt sich daraus feststellen, welcher Durchschnittsbetrag auf den Tag der Reise in jedem Monate entfällt. Die so erhaltenen Ziffern würden an sich ja ein gewisses Interesse bieten, weil daraus Schwankungen in den Jahreszeiten zu erkennen sein würden. Aber die rechte Bedeutung erhalten sie doch erst dann, wenn von den einzelnen Meeresteilen angegeben werden könnte, wie ihre Ergiebigkeit sich in den Einzelmonaten stellt. Wie bereits oben erläutert wurde, kann ein derartiger ziffernmäßiger Nachweis in der Tat für die von mir unterschiedenen Meeresgebiete geführt werden. Man wird mit Recht zwar dagegen anführen, daß derartige Ziffern sich wohl berechnen ließen, aber dabei doch trotz aller Kautelen wesent- liche Irrtümer vorhanden sein könnten. Wenn aber nachgewiesen werden kann, daß die einzelnen Jahre in den Jahreszeiten ganz ähnliche Schwan- kungen im Vorkommen der Fische aufweisen, so liegt darin doch eine er- hebliche gegenseitige Kontrolle und gleichzeitig der Beweis, daß in der Tatsache der Aehnlichkeit mehr vorhanden ist, als ein blinder Zufall. Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05, 177 Tabelle VN. Laich-Beobachtungen auf Fischdampfern. 1. Südliche Nordsee. [- — — — A — | Name Lä | | des anss x | | Da- \ beobach- und SeuelE Kabliau | Leng | Köhler | Platt Sonstige tum | tenden | Breite fisch | | | fische | Kapitäns | | | | l — ee Te 1 1 März 1904, Kleine Fischerbank. 17.bis| Becker Kleine || weibl. 26. 3.| Fischer- laichreif | | bank | Sylt, Agd. 17.bis| Becker Sylt, | weibl. | 26. 3 Agd. ‚ laichreif | | April 1904. Helgoland (20-25 Sm. W.). 27. 4.| Backhaus | Helgld. | | Steinbutt| | \ 20—25 | | weibl. | Sm. W. || | laichreif Hornsriff. 18.bis| Meiners | Horns- || keine keine | |Rotzunge| Stör 26. 4. | riff | laichreif laichreif | keine keine | | | | ‚ laichreif | laichreif Sylt, Schlickbank, Helgoland. 29. 3.| Backhaus | Sylt, | | einige bis5.4. Schliekb., männl. | , Helgold. |) ‚ laichreif | Dezember 1904, 30 Sm. NW. von Helgoland. 14. bis| K. Meyer |54” 45 N. | reifend | reifend 21: | 6035-40. 0.) Hornsriff. Ende| Meiners | laichreif | Dez. meistens | Februar 1905. Sylt, Agd. 4.bis | Hähnel 6° 14 O. | laichreif | | 10. 54052N. | | Barrengrund. 1. bis| Diek- | 5040 O. | | laichreif | | Schollen 10. mann | 54050 N. | | | \ laichreif Südliche Schliekbank. 3. bis| Tormer | 600. | einzelne | hatten | | | | 12: | 55° 25-550 laichreif | festen | | | | | 30 N. | | Rogen | | 12. bis] O.Hähnel | F.9 | | etliche | | 21. | laichreif | 22. 2.| K. Meyeı Il: e re bis3.3 | Schellfisch u. Kabliau || sind in der Laichreife nicht so weit vorge- schritten wie im Kattegat ee nn u 128 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle VII (Forts. 1). Name Lä e des änge Da- | peobach- und Schell- | Kabliau Leng | Köhler Br Sonstige tum tenden Breite fisch fische Kapitäns | H Nördliche Schliekbank. (Noch Februar 1905.) 3. bis | Spitz- 40 40 O.| grosser 123 towski 56’30N. laichreif 3.bis| Beyer 50520 keine Fische laichreif 12. 560 27 | Kleine Fischerbank. 4.bis| Punt voll vol | voll | Heilbutt 13% Laich, Laich, Laich, voll | | aber aber aber Laich, | nicht nicht nicht aber y | reif reif reif nicht reif März 1905. Südliche Schlickbank. 6.bis| O.Hähnel F. 9 | laichreif 15. 1.bis | A. Falck |5505 N laichreif 10. 5° 30 0 April 1905. Hornsriff. 8 18. bis) Meiners kein kein 26. Laich Laich mehr mehr vorge- | vorge- funden | funden | Borkum bis Hornsriff, Agd. 7.bis| A. Falk |530N.5°|] Die Fische hatten keinen Rogen. 16. 30 0.bis' 56° 10.N.| a0 || 2. Skagerrak. März 1904. Hanstholm SSW. 30 Sm. Abst. 20. 3.| Meiners | Hanst- ||meistens| holm laichreif. SSW. || | 30 Sm. | Abst. | = April 1904. Hirshals. 27.3.| Meiners | Hirshals || meistens | I. Sorte | meistens Rotzunge bis6.4. in S. | laichreif | keine | laichreif keine 20 Sm | weiblieh.| laichreif,| Weibch. laichreif Abst. II. Sorte Heilbutt mit Laich keine | laichreif. 3073. Mewes |Hirshals I/II. Sorte bis S.4. bis fast alle Hanst- | laichreif | holm I u.9 | 70—80 | II/IV.S. Faden Mehrzahl ; ‚laichreif \gu2 Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 129 Tabelle VII (Forts. 2). | Name Lä | | | | des ange | Da- peobach- und sel | Kabliau | Leng Bra Sonstige tum | tenden Breite fisch | fische ‚ Kapitäns | | | | Il | re ee TE Hirshals. (Noch April 1904.) 7.4.bis| Meiners | Hirshals| einige | keine | meistens Rotzunge| Stör (?l) 17. 4.| SSW. | laichreif | laichreif | laichreif | einige | laichreif | , 25 Sm. | weiblich | ‚, Weibeh. laichreif | Seeteufel | | Abst. | | laichreif 9.4.bisi Mewes | Hirshals | eipige | 19. 4. \ SSW. | laichreif | | 50-60 | J u.2 Faden Februar 1905. Skagerrak. "9. bis| A.Schäfer |58° 20 N| laichreif | 10. | | | | 6. bis Meiners | meistens | meistens | ®/, laich- | Rotzunge Wittling 16. \ weiblich | laichreif reif zur Hälfte !/, laichr. \%/, laich- | | | laichreif | Seeteufel | reife | | !/, laichr. 16. bis E.Lövner einzelne | | 26. ‚laichreif | 17. bis Meiners | 3/, laich- |meistens | 1/, laich- | !/, laich- Rotzunge| Wittling DI reif |laichreif, reif | reif |zurHälfte®/, laichr. ‚ einzelne | laichreif | Heilbutt hatten | kein | gelaicht Laich Seeteufel 1), bis !/, laichreif Skagen. 5.bis | Gentz meistens | meistens | 14. | | unreifer | unreifer | | | | | Laich | Laich | 16. Die Gentz | | dto. | | | | 26. | | | | | 16. bis) F. Wellm fliessen- | fliessen- | | | | 26. | derRogen der | | | | | | Rogen | | | 1 März 1905. Hanstholm. 26. 2.| J.Beyer |57° 40 N Steinbutt, Schellfisch, Kabliau, Rotzunge, Heilbutt, bis5.3. | 8° 30 0 verschiedene mit reifen Rogen 27. 2.) H.Sleur | 57° 30 10°), |10°/,hatte|10°/, hatte! bis 7.3.| \ n. Br. | grosser fliessen- | fliessen- | | | Sch.hatte den den | fliessen- | Rogen Rogen | den | | | Rogen 27. 2. F. Wellm | in S. meistens | bis8.3. 80—90 F | fliessen- | | - | Wasser | der | | | | Rogen | Inernat. Meeresforschung III. 130 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle VII (Forts. 3). = Ar Name Lä des ‚änge Da- | peobach- und Schell- | Kapliau Leng | Köhler tum tenden Breite fisch Kapitäns Hanstholm. (Noch März 1905.) 1. bis| C. Tietz einige 10. -| Schell- | fische mit | filessen- dem Rogen, bei d' Milch nochhart, ohne Flüssig- keit 4. bis EIS weib- nr 10. Dehnke liche > sämt- lich laichreif 11. bis A .Wellm NNO. | sämtlich ziemlich 18. bis laichreif voll NNW. 70—90 F Wasser 9. bis Mewes SSO. alle 19. 80 F. \laichreif Wasser 21.bis, J. Beyer |7° 30 © voll bereits voll 28. 57° 30 N.) Rogen | gelaicht | Rogen = 22.biss A.Falk |57%0°35 N. mit voll 30. 8° 20 O. vollem u. Rogen u. reifem | laichreif Rogen 21.bis E. Gentz sämt- sämtlich 30. liche laichreif | laichreif Skagerrak. 24. 2. Klein- beginnen! nicht bis 7.3. haus zu laichreif laichen (auf 60 — 100 Faden — gefischt) 2. bis Meiners meistens | meistens 10. laichreif | laichreif 10. bis DB. Smit durch- | Rogen Rogen 17 weg sehr fest | sehr fest fliessen- der Rogen 16. bis H. Sleur /as laich- | 209%), 20 %/, 26 reif, laichreif laichreif etliche schon gelaicht 20. bis N. Mewes | u. 31. laichreif Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/03. 13 Tabelle VII (Forts. 4). | Name | des | | « | Da- | peobach- | | Schell- | Kabliau Leng Sonstige tum tenden | \ Kapitäns | 26. 2.| Meiners bis | B53.| 24. 3.| F. Dett- bis3.4| meyer 17. bis| F. Dett- 26. | meyer l.bis | R. Meyer 10. 3. bis Dohr- 12. | mann 3.bis| B. Smit 13.1] 4. bis E. 14. | Löwner 6.bis v. Hülsen | 19. | ll.bis Baum- 20. , gardt 11. bis! Dett- 20. | meyer und Hanstholm | einige ‚grosse u. mittel, ‚weiblich, | |laichreif teilweise | laichreif | April 1905. Hanstholm. Hirshals. Fische grösstenteils 3. Kattegat. Februar 1905. Kattegat-Anholt. einige mit) reifem Laich, einige haben \anschei- nend sehon ge- laicht, meistist der Laich noch hart div. laichreif durch- | ‚ schnittl. | , fliessen- der Rog. | laichreif | laichreif | | laichreif 1/,laich- | reif (Noch März 1905.) Schollen, ‚laichreif. | | | gr 132 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle VII (Forts. 5). Name ei des TERES | Sehen Platt Da- | peobach- | und nel | Kabliau | Leng | Köhler al | Sonstige tum tenden Brsie fisch fische Kapitäns Kattegat-Anholt. (Noch Februar 1905.) 12. bis| D. Böse viel Tarbutt, 22% laichreif Scharb., Butt viel laichreif 16. bis Mewes = einige 20. 2 Schäfer die laichreif bis kleineren 393: ‚laichreif März 1905. 14. bis| J. Ney I viel Wattbutt 24. | laichreif viellaich- bei reif bei Anholt Anholt 4. Nördliche Nordsee. März 1905. Gr. Fischerbank. 8. bis | A. Wellm |57° 20 N.| laichreif Schollen 10. 5030 ©. vereinz. noch mit reifem Laich, meistens schon ab- | gelaicht 1. bis | A.Falk |58% 20 N | laichreif 10. 2° 10 ©. 10. bis} A. Falk [58° 20 N| mit vollreifen 20. 1° 40 OÖ, reifem Rogens Rogen 25. bis| A. Wellm 570 23 N.) laichreif | Schollen 28. 5" 40 ON ab- E | gelaicht April 1905. Gr. Fischerbank. 28. 3.| Meiners |590 7 N.|| Meist Die Im Ehren) bis7.4. 1° 20 O.\schon ab-meisten 9 I elatehel Aschreit | März 1904. s Zwischen Grosse Fischerbank und Shetlands. 26.3 Becker 58° 30 bis weiblich | ziemlich | | | 58°10n.B. ziemlich | laichreif | | je bis3020 laichreif | | Gy | | Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 133 Tabelle VII (Forts. 6). Name | Cä | | | | des ange x | | | Da- | peobach- und Schell- | Kabliau Leng | Köhler Nur Sonstige tum tenden Bra fisch fische Kapitäns 5. Island. Dezember 1904. 30. 11.| Kossack | | | | | Rot- bis | | | | barsch 18. 12 | | | | | mit reif. | | | | | | Laich, auf | | | | | 90— 100 | | | | Faden | | | Tiefe, bei | | | Trisker Februar 1905. Portland-Island 26. 1.| G. Wellm \}/, hatten |!/, hatten | | bis ‚ harten | harten | | 14.72, | Rogen | Rogen | | 17. 2.| G. Wellm !/, hatten |!/, hatten | | bis | | Rogen reifen | | 5.3. | | Rogen, | | 2/, Milch | | März 1905. Portland-Island. 7. bis | G. Wellm ca. 1/, ca | | 21 ‚ laichreif | laichreif | | 11. bis) Meiners Island | meistens meistens | | grosse | 26. |Q, ea 3/, \weiblich, | Schollen, | laichreif | °/, laich- | meistens | reif | weiblich, | | 8/, laich- reif April 1905 Portland-Island. 23.3 | G. Wellm | grosse | grosse bis | fast |1/, laich- 4.4. \ sämtlich reif | laichreif 29. 3.| KohnertI | Island | _von bis | Ingolf- | 13.04. | Hofde | ‚Huk bis | || | 63025 N. | | | u.180 W. ) wurden | von | | 50 Ctrn. | | | | 20 bis 30 | | | ‚Stück mit, | | | reifem | ‚Laich ge- | | funden | 31. 3.| Kossack | | laich- bis | | , reifer We 4 | Rogen | \ vorge- funden 134 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle VII. — Anlandungen von Schollen. >+ + Monat und Landeplätze: |) Januar | Februar | ı | men Pfd. Pfd. Pfd. | Pfd. || Pfa. Pfd. Pfd. Pfd. Sorte: Segler | I Südl. Nordsee. .| — = A A ERH. elu)| — Dampfer | | | | Südl. Nordsee | 1178| 26244| 14255| — | 219] 17592) 9006| — = | 1178| 26244| 1465| — || 219| 30902| 26706| — I/II Südl. Nordsee | | u. Skagerrak. .| — | 3375| 2413| — | — 1027 Foo II Skagerrak . .|| ı31| 4642| 5144| — | 67| 976) 4461| — [e>} = | II/III Skagerrak u. = Kattegtt . . .| — 1522| 5632| — > 3933| 6108| — 2 OD Keen 5 5 | = 4871| 2080| — | 170) 399| 34436| — “| 1/IV Südl.u. nördl. | | | Nordsee . -. .| — 430 | 117 | — —_ _ —_ = IV Nördl. Nordsee. | — | 3358| 3388| — | — 2488| 1533| — | | V/VI Island . . .|| 485| 1695 1641| — | 395| 19756) — — || | | | VII Hebriden . . IN = — —_— | — | — —_ _ _ IX GemischteFangpl.| — _ —ı | = = 120 1015 —_ Zusammen = | 1794 | 43137 | 49360 | 851) 52896 | 73143 — Monat und Landeplätze: | Mai | Juni I® 7 = r©) Segler | | RE: Dora I Süd. Nordsee. . | 1260| 9090| 45071 |)P0#036 s49| 13909| 117292 [ 1 | \197287\ 62724 & Dampfer | | | ß Südl. Nordsee 3323| 9338| 94569| — || 10622) 12278 | 198138. | 982 — || 4583| 18428 | 139640 701323 11471 | 26187 | 315430] 345076 I/II Südl. Nordsee | u. Skagerrak. .| — | 177 2234| — 114 399 1172| — II Skagerrak.. . .| 60| ı778| 414 | 694| 2633| 9275| — II/HI Skagerrak u. | | | Rattegat . .». .| — | — — — 469 428 44 — IT Rattgt .. .| - | - | | = | — 27] oe I/IV Südl.u. nördl. | | | Nordsee . . .| — — en _ - —_ _ IV Nördl. Nordsee . | | V/VI Island . . .|| 1494| 6774| 1401 — || s58| 4642| cool — VI Hebridn . .| — a _ — _ _ _ IX GemischteFangpl.| — | — | — =. — | —- — Zusammen = | 6137| 27157 | 144164 | 701323|| 13606 | 34316 | 327101 | 345076 = | Fangplätze | | | | | EL EEE DE ME WELLEN U * Geestemünde und Bremerhaven, F Hamburg vom 8. 3. ab, ® Bremerhaven vom ‚vom 8. 3. ab, () Altona vom 1. 6. ab und A Nordenham vom Da die lebenden Schollen in Stieg und Pfd. angegeben, sind, der Einheit halber, DieSchollen I/II von Geestemünde sind in dieser Liste der Sorte II zugeschrieben. Sorte Ill [br] Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei- Vereins 1904/05. Tabelle VIII (Forts.) — Schollen. et E + 7 0@ März | April Monat und Landeplätze : 7 |* f I £ | I 2 Be een | Tor |ISRERS| Sorte Pfd. | Pia. || Pfd. | Pfad. || Pfa. | Pra. | Prfa. | Pfa. || | | | | oa Segler = 81rä| 23078| 7327| — 5012| 12113 ,J°°”° | I Südl Nordsee | | 1106380 | | Dampfer 329 | 22817] 22453| — | 110] 11743| 2490| — | Südl. Nordsee 329| 30992| 45531| 73247| 110| 16755| 37043 | 392166 | | | | | | | | I/II Südl. Nordsee ea tee li 2 1873,1,,,3592 10, u | u: Skapenrak I I | 128 | 131] 2938| — 68| 5421 4797 = II Skagerrak x | | | | | I/II Skagerrak u. |Z — 9 | 1439| — | — | — 2 —_ | Kattegat ] | | | } — 121 | 2866| 9087 | — | — | 30) 4241 — || III Kattegat E | | : | | | | | I/IV Südl. u. nördl. | ® 129 65 334 — | Nordsee I 1} I) | 633| 1104 98 — 70| 1196 2755| — | IV Nördl. Nordsee 14030 | 373622 | — — 300 | 18744 | 6996| — || V/VI Island = la ee nwerehriaer | | — 20 87 — u — |. — | — ||EX Gemischte Fangpl. 15370| 74302 | 61563 | 73247 548 | 43519 | 50444 | 392166 | ro | ro | E Juli | August Monat und Landeplätze = Ha@) aa) | |. h | | | Segler 241| 10217 | 50797 \292069| 3606| 12159 77356 | 69°0| 1 Südl. Nordsee | \\ 15140 150 | | | Dampfer 24861 | 30210 174110, — || 22912| 51560 | 208853 | 2370 Südl. Nordsee 25102] 40427 | 224907 | 118208 | 26518 | 63719 | 286209 | 39510 | | | || | | | | | YII Südl. Nordsee 1791|. 766| 4316| — | 551| 2636| 4762| — | u. Skagerrak 1049| 3133) 8452| — || 4586| 8505| 18519) — ||II Skagerrak | || | ) | | II/III Skagerrak u. | zrı| „1871| 212) — 2009| 1226| 3177| — Kattegat 0 312 a u Cr — | 563) 2761) — || III Kattegat & | || I/IV Südl. u. nördl. |° —_ eK _ | Nordsee as ER Bee el | 9 - — TV Nördl. Nordsee 24| 1016| 2512| — — | 6048| 2311| — || V/VI Island le ar ee _ — || VII Hebriden | | | || —.. = —.+ le | 43 671 — _|IX Gemischte Fangpl. 30515 | 47378 | 243764 | 118208 || 33664 | 82740 | 318410 | 39510) 5.4. ab, ® Altona vom 16.4. ab. * Geestemünde und Bremerhaven, dazu f Hamburg 1.9. ab. * F @® bedeuten Segler und *7 O A Dampfer. die Stiege umgerechnet in Pfd. und ist bei der Berechnung 1 Stieg = 6 Pfd gerechnet. heisst im Geestemünder Auktionsprotokoll „Klein“, enthält also auch die Sorte IV. 136 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle VIH (Forts.) == - Schollen. re *+0@ Monat und Landeplätze: | September Oktober WI ER u ON Sorte: | I a | vn mes Il | | | Pfad. | Pfd. | Pfd. | Pfad. || Pfd. | Pfd. | Pfd. | Pfad. Segler | | .19348 I Südl. Nordsee. . | 1879| 64734 | 165367\ :30582| 459| 43482 | 100341 Ga Dampfer || | | Südl. Nordsee 31557 | 82488 | 278546| — || 28731 | 68037 |422311 | 1500 — || 33436 | 147222 | 443913 | 30582|| 29190 | 111519 | 522652] 16459 I/II Südl. Nordsee | u. Skagerrak. .|| 3552| 4589| 17763| — || 3136| 2976| 35764| — II Skagerrak . .|| 4560| 7752| 31788), — || 10214| 15955| 49600| — S II/III Skagerrak u. | | =) Kattegat | 2450| 6694| 4679| — | 1184 Pal) — SI Kattegat . . . | — 249| 2554| — vr = & er #|1/IV Südl. u. nördl. Nordsee I _ = —_ 1851 208) 121200] — | | IV Nördl. Nordsee . | — | 422 1193 | 1520 | 3944 | 680 _ V/VI Island . . .|| 8619| 18638| 2842| — || ı7885| 22390] 31338| — VII Hebriden. . - || | u — ar u IX GemischteFangpl. | — | — | — Zur — = =: Zusammen — || 52617 | 185566 | 530332 | 30582|| 64980 | 157174 | 653472| 16459 Zusammen im Sorte: || I u Pfad. Pfd. Segler IESuUdlUNOTrdSBBE „are 12425 195391 Dampfer Südl. Nordsee 157004 | 441908 = | 169429 637299 I/II Südl. Nordsee und Skagerrak . . .| 14386 32285 R II Skagerrak RER le Tre 27799 62607 =) I/II Skagerrak und RKattegat . ... . | 13761 | 22154 SIRLT Kätlegat 1 > @: re 3559 14507 E Y/IV Südl. und nördl. Nordsee . . . . . | 2411 | 1539 IV Nördl. Nordee. . ».. 2 ....| 4764 | 9929 V'VIGTSLan eg a rn 63970 148498 VII Hebriden. . . . u Be ee) 50 _ IX Gemischte Fangplätze | 2882 | 2313 Zusammen — | 303011 ° | 931131 * Geestemünde und Bremerhaven, 7 Hamburg vom 8. 3. ab, ® Bremerhaven vom vom 8. 3. ab, © Altona vom 1.6. ab und AA Nordenham vom ‘) Da die lebenden Stollen in Stieg und Pfd. angegeben, sind, der Einheit halber, die Schollen I/II von Geestemünde sind in dieser Liste der Sorte II zugeschrieben. Sorte III EL ee ze = Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. Tabelle VIII (Forts) — Schollen. re Fre | 30./6. 11/, e | 6 143'/,| 1061/,| 37 | 288 | 22117.) 6617, 76,91 Juli 18. 1./7. 4 nachm. | 5/7. 5'/,morgs. | 4 831), 64 211), er) BEE, WE 10.76 521109 87 22 20. | 11./7. 3 E 11 $ 6 |142 |ı09 | 33 ee BT 8 | 1831/,| 136 | 474, 519%7/,| 322 | 1021/,| 63,87 August 22. | 27./7. 31/,nachm. | 3./8. 111/, morgs. 7a 170r 6 7232 1053 23. | 4/8. 5 E 12/8.121/,nachm. | 8 | 1871,| 139 | 481), 240 130/802 x 21./8. 101/, morgs. 8 | 1881/,| 1221/,| 66 25. | 22/8. ı e 29./8. 2 nachm. | 7 | 169 | 1291/,) 391), | 721 | 514 | 207 |71,29 Septemb. ı 26. | 1./9. 6 morgs 7./9. 118/, morgs. 6 1493/,| 1161/,| 33, N ER 18./9. 3 nachm.| 10 | 2431/, 1851/,| 573/,| 28. | 19./9.12 mittags| 27./9. 11, „ 8 | 1931/,| 1391/,| 54 5861/,| 4417/,| 145 | 75,25 Oktober 29. | 28/9. 2!/,nachm. | 6./10.1 nachm. 8 | 1901/,| 1374/,| 53 30. 8./10.10 morgs. | 14./10.3 ” 6 149 113 36 31. | 15/10.3 nachm. | 23/10.12 mittags 8 189 1471/,| 411), 32. | 25./10, 51/, morgs. 1./11. 3!/, nachm. 7 1773/,| 129 483), 7061/,| 527 | 1791/,| 74,64 Novemb. || 33. 2./11.12 mittags | 13./11.2!/,nachm. | 11 266!/,| 1541/,) 112 | _ 34. | 14/11. 5), nachm. | 24/11:27, . : |:ı0 | 237 | 158 |. 79 5031/,| 3121/,| 191 | 62,03 Dezemb. 35. | 25./11.31/,nachm. | 5./12.21/,nachm. | 10 2393/, 169 703 300 ou 16./12.5 -„. L.1ı0 | 2428/,| 1631,,]| 79%, IT LO ZT n 28./12.3 8 194 1401/,| 331/, 6761/,| 473 | 2031),| 69,97 37 | 283 283 Tage = 6792 Stunden. Im | 16806 |47771/,\20241/,| 148 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Die Arbeit, die Messungen in Deutschland ausführen zu lassen, übernahm der Deutsche Seefischerei-Verein. In dem für die vorliegende Frage besonders wichtigen Fischmarkte zu Altona legten wir die örtlichen Arbeiten im Einverständnis mit dem Königlichen Oberfischmeister Decker in die bewährten Hände des Königlichen Fischmeisters Edden, der in dem Königlichen Bootsmann Mehl eine vortreffliche Hilfe hatte. Für Hamburg übernahm im Einverständnis mit den örtlichen Behörden der Marktaufseher . Meuslahn die Messungen. In Geestemünde gewann der Kgl. Hafenmeister Duge die beiden Aufseher Fynsk und Lindemann für die nächtliche Messungsarbeit und in Bremerhaven hat der Kontorist Bolles aus dem Bureau des Fischauktionators Syassen die Messungen bereitwilligst aus- geführt. Außerdem beteiligte sich der Hamburgische Fischereiinspektor Lübbert persönlich lebhaft an der Arbeit und sorgte auch dafür, daß auf den Motorkuttern, welche der Deutsche Seefischerei-Verein damals noch in seinen Diensten hatte, tunlichst viele Fischmessungen vorgenommen wurden. An Bord dieser Fahrzeuge wurde eine interessante Ergänzung der Messungen insofern vorgenommen, als auch derjenige Teil analysiert wurde, welcher als wertlos von den Fischern sonst unbeachtet über Bord geworfen zu werden pflegt und auch von unseren Fischern nach Aus- führung der Messungen dem Meere wieder zugeführt ist. Diese betrieben nämlich ihre gewöhnliche Fischereiund brachten ihren Fang zu Markte wie sonst. Abschriften der gesamten Schollenmessungen aller Monate vom April 1904 bis März 1905, also für ein volles Jahr, sind dem Hamburger Beschlusse des Zentral-Ausschusses entsprechend an das Zentralbureau in Kopenhagen abgeliefert. Mit der Gruppierung der Messungen für deutsche Zwecke wurde im Bureau des Deutschen Seefischerei -Vereins in der Hauptsache Dr. Frhr. v. Reitzenstein beauftragt, aushilfsweise auch Dr. Fischer. Es handelte sich nämlich um die Bewältigung eines sehr bedeutenden Zahlenmateriales, welches im ganzen auf 100000 Messungen angewachsen sein dürfte. Den größten Teil hiervon nahmen die Schollen ein, aber soweit Zeit und Umstände es mit sich brachten, wurden auch alle übrigen Nutzfische mit herangezogen. @Galt es doch für unsere Hilfskräfte, wenn sie zur Nachtzeit oder in den frühesten Morgenstunden am Platze waren, die Gelegenheit für ihre Arbeit voll auszunutzen. Mit wenigen Ausnahmen mußte nämlich die Arbeit erledigt sein, wenn die Auktionen begannen. Eine besondere Schwierigkeit boten die Messungen der lebenden Schollen, Hier erwies es sich als unvermeidlich, daß unsere Mitarbeiter das erforderliche Quantum von den Fischern kauften, um es nach Erledigung der Meßarbeiten in der Auktion zu verkaufen. Daß hierbei fast immer erhebliche Beträge zugesetzt wurden, leuchtet ohne weiteres ein. Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 149 Es haben Schollenmessungen aus allen von unseren Fischern be- suchten Meeresteilen stattgefunden, in der größten Zahl jedoch aus der südlichen Nordsee, ferner aus Skagerrak und Kattegat. Infolge der be- sonderen Berücksichtigung der Segelfahrzeuge tritt jedoch die "südliche Nordsee stark in den Vordergrund. Die Messungen waren zahlreich genug, um wiederum einzelne Regionen der Nordsee für sich zu behandeln. Soweit es möglich war, sind bei der Auswahl der Regionen, wie natürlich, die Tiefenverhältnisse besonders berücksichtigt. Es entspricht das auch einem Wunsche, der auf der letzten Sitzung des Zentral-Ausschusses in Kopen- hagen 1905 besprochen wurde. Wie ich jedoch damals bereits darlegte, hat sich eine ganz strenge Scheidung des Materials nach diesem Gesichts- punkte nicht durchführen lassen. Die Fische wurden aber nicht nur örtlich gruppiert, sondern auch weiterhin nach den Handelssortierungen. In der Hauptsache sind zu- nächst folgende Abteilungen zu machen: l. Lebende Schollen. Sie werden von Segelfahrzeugen, in geringer Menge auch von Dampfern angebracht. Sie sind natürlich nicht ausgenommen; bei der Gewichtsbestimmung werden die Eingeweide also mitgewogen. Meist handelt es sich hierbei um sog. „Kleine Schollen“ mit nur einer geringen Zahl etwas größerer Exemplare („gröbliche*). 2. Tote Schollen. Sie stammen meist von den Dampfern her, aber zum Teil auch von Segelfahrzeugen (Eisschollen). Sie sind, mit wenigen Ausnahmen, ausgenommen, also gelten die Gewichtsangaben für die Tiere ohne Eingeweide. Unter den toten Schollen finden sich alle marktfähigen Größen. Sie erfahren in der Hauptsache eine Handelssortierung mit den Haupt- bezeichnungen Sorte I, II, III, IV, welche dann in den statistischen Listen meist als groß, mittel und klein aufgeführt sind. Aber es sind doch außerdem zahlreiche gemischte Sortierungen vorhanden, also J/II, I/II usw., welche zwar in den Auktionsprotokollen mit den Hauptsorten zusammen- gelegt zu werden pflegen, aber doch die Uebersichtlichkeit nicht un- wesentlich erschweren. Im ganzen erhält man aber durch die Gewichtsbestimmungen ein ziemlich gutes Bild von dem, was unter den Handelssortierungen zu ver- stehen ist. 8. Größe und Gewicht von Schollen der Segelfischer. In Tab. 10 (S. 152) ist zunächst eine Uebersicht über die Durch- schnittsgewichte der von Segelfahrzeugen angebrachten Schollen gegeben, Hierfür kommen im wesentlichen die Märkte von Hamburg und Altona in Frage. In Altona ist der Hauptmarkt für lebende Schollen. Im Mai sind an beiden Märkten lebende Schollen von uns gemessen und gewogen. 150 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Die gemessenen Schollen sind nach Größen (auf volle Zentimeter nach abwärts abgerundet) sortiert und die Stückzahl jeder Größe ist ange- geben. Die fette Zahl enthält das Zahlenzentrum, d.h. bei Zählung von oben oder unten liegt in ihr die Mitte (Halbierung) der Gesamtzahl. Das unten angegebene Durchschnittsgewicht pro Stück wird meist über dem Zahlenzentrum liegen, da die Tiere mit der Länge nach oben an Gewicht stärker zunehmen, als nach unten abnehmen. Da aber die lebenden Schollen nicht nach Gewicht verkauft werden, sondern nach Zahl, so hat bei ihnen das Zahlenzentrum erhöhte Bedeutung. Der Vergleich der Größen der im Mai in Hamburg resp. Altona gemessenen je 3—4000 Stück Schollen zeigt eine ungemeine Aehnlichkeit in der Verteilung auf die Größenzahlen, welche übereinstimmend zwischen 19 und 36 em Länge liegen. Das Zahlenzentrum der Schollen beider Märkte liegt bei 24—25 cm. Dementsprechend ist auch das Durchschnittsgewichtmit 150 resp. 152 Gramm außerordentlich übereinstimmend, und m. E, ein Beweis, wie genau an beiden Orten gemessen und gewogen ist, da die Schollen von Fahrzeugen gleicher Art und von den gleichen Fangplätzen angebracht sind. Wenn aber in den übrigen Monaten, mit einer Ausnahme, Altona ein etwas geringeres Durchschnittsgewicht an Schollen gegenüber Hamburg zeigt, so konnte das anfangs auffällig erscheinen; denn in Altona handelte es sich um lebende Tiere, welche also mit Eingeweiden gewogen waren, in Hamburg fast immer um tote, ausgenommene Tiere. Trotzdem waren die Altonaer Schollen leichter als die Hamburger ausgenommenen Schollen. Diese im ersten Augenblick den Verdacht irgend einer Ungenauig- keit erweckende Tatsache klärte sich jedoch bald durch den Umstand auf, daß die Segelfischer mit Vorliebe die größeren Schollen auszunehmen und auf Eis zu legen pflegen. Das tritt in Tabelle X auch deutlich in Erschei- nung: Wenn in Hamburg die Fische im Durchschnitt schwerer waren, so waren sie auch größer. Das Zahlenzentrum liegt in Hamburg durchweg höher als in Altona. Im August z. B. lag das Zahlenzentrum der ge- messenen Schollen in Hamburg bei 26 cm, in Altona bei 23 cm. Dem- entsprechend musste auch das Durchschnittsgewicht in Hamburg höher liegen, in Altona niedriger. So ist es in allen Monaten. Nur im März (1905) liegt das Zahlenzentrum in Altona höher, gleichzeitig auch das Durchschnittsgewicht. Die Angabe von Durchschnittsgewichten einer größeren Zahl un- gleich großer Schollen hat natürlich nur einen beschränkten Wert, Ge- naueres würde erst zu erfahren sein, wenn große Mengen einzelner Indivi- duen gewogen würden. Aber bei den Einzeltieren spielt wieder die Jahres- zeit, der Grad der Geschlechtsreife, der Inhalt von Magen- und Darmkanal eine erhebliche Rolle. Da außerdem Wägungen von lebenden Einzelfischen nicht leicht auszuführen sind, so ist davon Abstand genommen. Indessen Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 151 hat der Königl. Fischmeister Edden auf unsere Veranlassung im Juli und August Wägungen einiger Größengruppen vorgenommen, deren Resultate nachfolgend angeführt sind: Wägungen von Stichproben lebender Schollen am Markt zu Altona durch den Königl. Fischmeister Edden. = 1905 | | | Se | Zahl | schnitts-| \ «Re, £ Seile Länge von Kopf Zahl " Gewicht | zewicht|) Sn ne an Ta | 5 urchschniı bis Schwanzende Pro gungen ; | Stück | Juli | Stück | % | Pfd. | %, | Gramm | Gramm | | | | | 18—-21,5 cm | 40 | 5790| 815 | 3,70 || 102 67( 3 St.) — 109 (16 St.) DI DEE | 279 |40,44 | 72,6 |33,05 | 130 | 2 115 (13 St.) — 136 (57 St.) 25—28,5 | 315 |45,66 || 112,%%, |51,33 || 179 “ 168 (58 St.) — 186 (98 St. ’ " E) | b] IN b} | ( ( ) 29 cm u. darüber | 56 | 8,11 | 27,2 |11,92 | 243 205 (10 St.) — 300 ( 1 St.) m | | Summa | 6%0 | 100 | | | | | August | | | | ; 18—21,5 cm | ı7 | 327 | 3,58 | 1,90 || 105 | NL 2 Sun 2245 „ | alB6.91 35,53. 11 529.081 | area: |l 134 || 5. |... USE) OHR) 25—285 „ | 244 |47,01 || 92,35 |51,04 || 189 | I. v7 Se) ie SE 34) 29 cm u. darüber | 72 |13,87 || 35,— |19,34 || 243 228 (56 St.) 350 ( 18t.) I} | Summa | 519 | 100 | | | Die Gewichtsprozente der beiden Gruppen kleinerer Schollen sind also kleiner, als die Prozente der Stückzahlen; dagegen sind die Gewichts- prozente der größeren Schollen größer als die Zahlenprozente. Es geht aus der Schlußrubrik der Liste ferner hervor, daß in der kleinsten Gruppe sehr leichte und geringwertige Exemplare vorkommen, der Durchschnitt der allerdings nicht großen Probe liegt aber über 100 g Stückgewicht. Das Gewicht der größten Einzeltiere stieg bis auf 350 g. Immerhin ist es interessant, im Vergleiche hierzu die Gewichte kennen zu lernen, welche im Januar und Februar 1904 von Segelfahrzeugen durch die gefährlichen Reisen zu den Austerngründen (südliche Nordsee) an den Altonaer Markt gebracht wurden. : - - | Zahl Durchsehnitts- | Sorte toter Schollen gewicht | (ausgenommen) | Gramm Januar; || , III 18 | 250 I. A) 40 937 Is :'| 14 1857 Februar | II 12 | 333 I 22 750 | I fo) 1500 abe 152 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. arbeite xe Größe und Gewicht der von Segelfahrzeugen gelandeten Schollen April— Dezember 1904 und Januar—März 1905. 1904 April Mai Juni Juli © 7) Ham- Ham- Ham- Ham- 2 burg Altona burg Altona burg Altona burg Altona {do} a| [4 E 3| |z, |3| |4 E IS} IS Q iS IS N N N em | Ale = ler > en = all An 39 | — = — = ae -/8| BI Sal ER = ısgE/-|e| 185|-|2® 2 a7 EI Zr — 153 El 1118| — Z E 36 | — — 1 1 S 2178 | 4 E8|—| 98 2 35./—|dı ld 1002| 25| aeal|lal sn az 8 #18 2228| 1485| 28) 4223-81 2158| Aa 3 SE er 7) BE = 2603 sm el iie| 1a 31005 = 2|—-8| 2 © 35 | 2ldl 3 - ||| Al ® a = a| 2222| 3 2 | ca @| sel 9 2 |-|5| ıs| 21 2 = = - = z e io} 30" 1075| 601 Kal oz] 63] Eileen 133| < | 40) ® | = 2922 5| 8] 3 | 216| , | 109) 8190) 5 | 45 || 230] so Q 28 || 26 184] 2 || 277) 5 | 161) 5 283] © | 31-3 | 291 157) 2 | 5 27 | 32| | 2272| ® | 361| = | 2098| & || 385 7 || 459 | 2 26 | 351100, 329 489 376 = 496 1515| 15 570 1676| 350 | = 25 | 31 422| 1349| 56211942] 523] | | 517| W | 26) || 589] W | 489| 1389| 270 24 | 29) 3 | 390| Y || 636| Y | 588\1636| 482) 5 | 36| 82] 479 547] Y || 235 23 || 9 5 | 420 578| - | 622] || 311] © | 40] Yl 309 520 || 198 83 22 || 12 | 301 362| S | 334| = || 107) © | 26 95 219 84 x | A rise 1000 811245 | 18 @ | 6 38 68 30 © 20, | 26 30) Sal ale ar et 11 9 11 I=| 19 1 — 3 7 2 | 183 |— _ 2 4 3 18 | — er ” IE = 1 > = | Pfad. Pfd. | Pfd. |Pra.| Prd. |Pfd. Pfad. Pfad. Pfd. Pfd. 8o N | | I SE | er) | 5 8! 12001 7112697|8141/, 3883|1165 3272/9943029 11371164 46,3351|1099 277818931/,,1972)6791165| 48 5 23] | & 4 f 2 | | 3383| || |177] — | 151 — | 150) — |152| — | 171 — |140| — | 164| — | 161] — [172] 1146 gen [4 g & & [3 g| g g g g 2oo mE A j Die fettgedruckte Zahl enthält das Zahlenzentrum (siehe S. 150). Rechts davon steht oberen oder unteren Hälfte [u Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 155 Tabelle X. (Fortsetzung.) | 1905 I De} > ; September Oktober | November | Dezember | Jan.-Febr. März || Ham- Ham- ' Ham- | Ham- |, Ham- | Ham- burg Altona burg one] burg Altona, burg Altona burg Altona burg Altona | | | | — =) _ = I 4 a 1} en —. It = = — a a a e| a la a | = en I | (=) | a || Oo =) — || 8 u | | 13 © |— || 4% —-|-| 231 8 | —-|—| | — = ve llns a2 — al 2121 — | —| 419|—- —| 2) 5|—-|— &0 -|Ise| 1 © lee 22] —-|—| 1412| —-|— g DEE 121) © 12| 9)8|-|—| 53 53|1-|-| 2535 |—-)— S 10) 2| 13] 5 162 8 193 9418| —|—| 52 — =) —|— = zUle=. E12 = 334 3 a 120 — |— | 38226) — — || 48 — |’ — >| ZA SE 2A 5 365 10 Bee lea ker = 57|3|55 © 40211431) 10) | 200675 — — | 32] Ss | — | —| 73] v| | — 2 657 = 4231 V 201158] 202) Y I—|—|| 36| © | — — || 46 —l— || EI 95 108 334 44 83| 172 - —-| 4 - - 419 —|— = 97) 1136) 414 292 31) Y || 139 —|— 35) Zee | 1304431162, Y 180 31 | 95 —|—-| 1 — |— || 10 —|—| MSnNzilzere- 106 14| 41 ea - | — 122) „| 561 © 35 — 13 | 3 —= —-— seo | 36 5 4| — 1 — || — ll 8 —|— Sol — = — | —|—|I— | 62) 9 = Br - er se | er a E a —— |! 5) I j l J I 1 | = Pfad. Pfad. |pra.| |pral pra| |Pral| |pra. Pr. Pfad. pfd. | | | IH | 28621072165) 521350453) — | — || 4511185) — | — 1421/1150) — | — 886|244/827| 2451/, | | | sl Tel | I 1205| | is = = 1138] — | 148 g g| £ g g g & die halbe Zahlensumme. Die Pfeilriehtung zeigt an, ob das Zahlenzentrum in der der fettgedruckten Zahl liegt. 154 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle XI. Sortierung und Durchschnittsgewicht der von Dampfern gelandeten Schollen. Februar— Dezember 1904, Januar — März 1905. 3 g Südl. Nordsee Nördl. Nordsee Fanggebiet (Gr. Skagerrak Küste bis zum 56°|vom 56° nördlich| Fischerbank) Landeplatz: Weser Elbe Weser | Elbe| Weser | Elbe | Weser Elbe St. £ St. 4 St. g St. £ St. g St. g Sorte 1904 Februar I/II —_ _ (49) 1224| — _ —_ _ — III — _ (160) 231| — —_ -- -— —_ März I/IL| (31) 1000 _ E= — (11) 1364 — n Im) (sı) 457) 0 — — — = — = April TIlc2) 93 — = —. | ecke) = _ — Wandinae|| — \Y = => > = an III | (73) 342 _ -- — | (50) 350) — _ Mai I/IL| (46) 957) — (74) 1216 en — — - ms) Bl — = AZ 2" E= = T/II/III| (92) 614 _ _ -- _ (55) 455 II/IIT | (28) 393 — III | (75) 260 _ — II/IV| (42) 33) — = Sorten nicht genannt 2 (653) 142 —_ Baelzie | = — | 3 sı8| (40) 375 Juni Y/IL| (66) 1076 (71) 775 _ _ 2 _ = len = (38) 658 = I/IT/III _ _ — —_ —_ — | (85) 543 IM 268) 2774] ° — ar 2 Sorten nicht genannt —_ (961) 151 _ —_ — _ = (49) 408 Juli I} (11) 2273 _ E _ Y/IL| (55) 973 — En _ II| (23) 565 _ II (161) 3600 — IV | (52) 154 — Sorten nicht genannt —_ (1895) 197 —_ - | | | Kaln August I/IL| (94) 1293 —_ _ — —_ Raser — I1/IIL| (83) 470 —_ _ — III (245) 316 u E= _ IV | (43) 186 _ — > Sorten nicht | genannt _ (1105) 208 _ —ı ER | — |@o) ası — |(180) 361 | | Sept. I/II | (54) 1361 _ (14) 1179| °— _ —_ = IT/HIL —_ — = — _ (19) 474 IIT (162) 417 _ (94) 277) — _ — = IV ((145) 207 — (42) 178 °— _ _ - Sorten nicht genannt —_ (295) 152 - -- — _ — Oktober I _ — u — | (14) 1786| — _ | (44) 130 09 — = u = — | (63) 857 Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 155 Tabelle XI. (Fortsetzung.) Fanggebiet Landeplatz: SE j Zwischen ae) Island Gr. Fischerbank | Paternoster u. Shetlands Weser | Elbe Weser | Elbe] Weser | Elbe| Weser Elbe Kattegat 2 N Sr a ES Fe ae] 1904 Februar I/II III März I/II II/IIL April IL 1/IT/III III Mai IL II I/Il/TIL II/III III LII/IV Sorten nicht genannt Juni III II I/II/IIL III Sorten nicht genannt Juli I I/II II III IV Sorten nicht genannt August JYI IV Sorten nicht genannt Sept. I/II IT/III III IV Sorten nicht genannt Oktober I I/II (52) 115 (21) 1619) (36) +44| _ | | GEZyO (58) 345 | | \(396) 206 = - | | | | (13) 923) (7) 1857] | (70) 486 (35) 286 | 156 Deutsche Wissenschaft. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle XI. Sortierung und Durchschnittsgewicht der von Dampfern gelandeten Schollen. Februar—Dezember 1904, Januar—März 1905. s Südl. Nordsee Nördl. Nordsee Fanggebiet (ör. Skagerrak 5! Küste bis zum 56° |vom 56° nördlich| Fischerbank) Landeplatz: Weser Elbe Weser | Elbe || Weser | Elbe|| Weser Elbe St. 4 St. 4 St. £ | St. £ St. £ St. [4 Sorte s Oktober II _ _— — — || (19) 921 I/IL/IIL _ -- | _ _ — II/IIL | (81) 500 E | _ — — UI|(219) 294\(225) 111 —_ _ —— IV || (47) 170 | _ = _ Sorten nicht genannt — (1851) 166 —_ — (24) 521 ale lezlueı (28) 429 Novemb. I/II | (14) 1571 — eo u — || (70) 879 ya = = 24 = — || @1) 403 Dim = = = pa — | 81) 484 IIL|| (42) 476 = TE/IV. |) 204 © = = = Iv|| (69) 1744| — = = = (39) 282 Sorten nicht genannt _ (244) 215 0 — _ — —_ _ (158) 266 Dezemb. I/II, (71) 1162 | _ — || (12) 1708| — — — II/LIL _ _ _ IIl|| (58) 578 _ II/IV || (92) 304.(307) 244 Sorten nicht | genannt = (759) 198) — = = En == = 1905 Januar 1/IL| (17) 1471 — — | — — I/I/IIL | (46) 815 _ III|| (25) 00 — — = Sorten nicht genannt — (463) 216 E —_ —_ kleine — [(223) 241 — — | — | | | 1104) 240 Februar I) _ I/IL|| (60) 1458 (8) 1125 (23) 652 Inn (31) 677] II|(136) 283) 9 — mmyl>. — = Iv|63) 1411 — (57) 395\(32 (38) 329 231 nlealrlaraleı KR ART kleine und gröbliche | = _ März I/U|| (33) 1606| — (18) 1111 (13) 962 , IT| (29) 1000 = I/II || (33) 5799| 0° — —_ II || (39) 487) — (41) 317 IN/IV || (75) 353) 5 — _ (98) 423 (78) 385 ee Ia« Lulu BR“ Anmerkung: Die eingeklammerten Zahlen geben die Stückzahl der Fische (ausgenommen) Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904,05. 157 Tabelle XI. (Fortsetzung..) we Zwischen Fanggebiet Kattegat Meet Island Gr. Fischerbank Paternoster u. Shetlands Landeplatz: Weser Elbe Weser | Elbe|| Weser | Elbe, Weser Elbe | St. ge || St £ St. g St. g | | | I; vo ] Sorte | Oktober II | | - —_ I/IT/IIT | u — — || (22) 636 — —: - II/IIl _ En Kr III — = I ER IV _ _ _ => Sorten nicht genannt — _ ei Novemb. I/II — u _ En — — = I/I/IoL| — —_ — = 2 => Sorten nicht genannt _ — - = Dezemb. FI — == = en = er a Pr TEE. — = i = 5 n III) — E= = 2x III/IV _ (155) 258 = _ — 4 es Sorten nicht | genannt = (281) 214 — = Er 1905 Januar I/I| = u = 22 = T/IL/IIL - —_ — — — — (9) 833 —- III — — — ee = Sorten nicht (87) 287 genannt — (1526) 2 i kleine = (98) 2 [SIN=) I | | Februar I — _— ee ee (40) 1375 I ee at Yu e SET || mittel I] -- (1309) 191 — E = Bl ma) — = _ =® = a = u = = kleine und | _ gröbliche — (71) 352) _ _ -- = Sn März I/II = — 2 I/Ir/Lıl = — _ — ES er 4 II mal: — = 2; E* RR 2 Zi = Il — (1543) ı88l = EEHTg | = a >= = 1 an, die nieht eingeklammerten Zahlen das Durchschnittsgewicht pro Stück in Gramm. 158 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle XII. Uebersicht über Größe und Gewicht der durch Dampfer vom 1. April 1904 bis 31. März 1905 gelandeten Schollen. l) Sorte L || Südliche Nordsee Gr. Fiseherbank Island \| von der Küste bis 560 = Weser Elbe Weser | Elbe Weser za Mittel- | Mittel- Mittel- Mittel- Mittel- zahl zahl zahl zahl zahl EN und Ge- und tie- und Ge-, und Ge- und Ge- Grösse wicht wicht wicht | wicht wicht cm Stück Pfd. | Stück | Pfd. Stück Pfd. Stück | Pfd. Stück | Pfd. | | | | | | | | | ler] | | | | | | Ieeeltinleer | | | | | | Se] RW | Se | = — N vw S | | ren [is] 1 I I ı | =) eh _ ) | > je} - (=) | | U Durehscehnitts- gewicht pro St. 2273 g 1786 g 1375 & Erklärung zu Tabelle X: Fett gedruckt ist die Zahl, welche das Zahlenzentrum enthält. Y bedeutet, dass das Zahlenzentrum in der oberen Hälfte der Zahl liegt. A bedeutet, dass das Zahlenzentrum in der unteren Hälfte der Zahl liegt. bedeutet, dass das Zahlenzentrum zwischen beiden Zahlen liegt. () Eingeklammert ist die Mittelzahl der betr. Menge. Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 159 Tabelle XII. (Forts.) 2) Sorte I/II. — Schollen. FE Südliche Nordsee Fo x 3 Hanstholm a) von der Küste bis | b) nördlich vom ’ 56°%n. Br. | 56° n. Br. on 32 | Weser | Elbe | Weser Elbe Weser Elbe E Mittel- | Miittel- | Mittel- | Mittel- Mittel- || Mittel- | zahl | zahl || zahl zahl zahl zahl und Ge- und Ge- und Ge- und Ge- und Ge- und Ge- Grösse wicht | | wicht || wicht wicht wicht wicht cm | Stück | Pfd. | Stück _Pfd. || Stück | Pfd. || Stück | Pfa. | Stück | Pra. || Stück Pfd. IM I I | I | | | Bu | = le | = 68 4 — | >= = | > — = — == — — 67 4 — | -| — | — | — 66 2 — | — — || l =. || = _ — — || — — 65 3 | _ | — | — e 64 4 —_ — || De _ N | — 63 12 _ | = 20 | = — | 62 6 -- 1 3 — | — _ _ _ = _ 61 3 _ I — | — _ A = — _ 60 6 _ = | ee | — 59 7 — |) li = — 2| — — — 58 3 —| 3| — | Se — — 2| — _ _ 5 7 = I N Ta n— — 1| — — - 56 8 -— | -—| - | 1) - | — = — — — 55 51 — | al || An nl — — || — —_ —_ 2. Een I er ae ge ZN 53 12 | | 31 — |.— _ u | _ 52 19 u UT 6| — -- — Sale elle en 51 29 — | gun 5, = — = Al — || — 50 22 =. | = 12 =- = 6 = — = 49 34 a ee 8 | (53) _ — 1 = - —_ 48 40 = Jay = -: 5 = - — 47 50 (308) | 3 — 5 —_ | — — 7 — | - _ 46 38 |Y 4 | AZ Bl = — — 8 _ | — —_ 45 44 — | 6 | (86) 5a = sn Suliere = — 44 4 — || 2| — SD — — 2 _ _ 43 47 — || 2|ı — | 2 = _ — 3 _ 42 40 — | Au Seen — Se - — 41 3 — || 3| — | a _ — 5. (77) — — 40 3 en 2| — | — _ 11 | Y— —_ — 39 Be era, a — 10 - = = 38 5 | 2 — | al = = = 6 — u _ 3 a l — | 2 ||| = — 13 = E= _ 36 el el I = = = Sl Z = 35 2 - el ee) — || — = Sl _ == 3 — — | 3 — == — || < — 9 _ — _ 33 — — | li — | ll — — 4 — — 32 _— Je — —_ 6 || ,— - = 31 — — j — = =..|| = — —_ =. ||| — — 20 |, = — 2 rn 29 =. | — 1 — — Zee — =: — || — — 28 — = — | || 1 = — = 26 ve en 3 ee ee Er er = = I | I re ee re] 1 en | = | 15] 20] = .|ı= 3230 EB2o | ar 715. — |11205' >— — = 808 | — = = »- AgSE = E IB 3 |) Tr, * 160 Fang- gebiet Lande- platz Grösse em Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung Weser Stück | Mittel- zahl und Ge- wicht Pfd. Tabelle XII. (Forts.) 2) Sorte I/II. — Schollen. | Paternoster Moseskär Elbe Stück Mittel- zahl und Ge- Weser Mittel- zahl und Ge- wicht wicht Pfad. Stilck | Pfd. Gr. Fischerbank Elbe Stück Mittel- zahl und Ge- wicht Pfd. Durch- schnitts- gewicht pro St, Island mm | HVVrme- m | | | | | | rear re vw | ve» [2% Or SIDIDONIUODDPWVDPN alla -ı sel Tee 950 1 2 — Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei- Vereins 1904/05. Tabelle XII. (Forts.) 1905 gelandet. 161 Schollen, durch Dampfer vom 1. April 1904 — 3) Sorte I. &® || Südl. Nordsee = 53 Skagerrak Kat ; In ns R £ ER Rute hiased g Kattegat Gr. Fischerbank =3 Weser Elbe Elbe || Weser | Weser | Elbe Weser || Elbe > | | e = | z [= | = za | r | Z = | = ei SIERT, a5 eo} ae el a Ss|822|®| 3783 |% | 82|8|82 |8 S8®| 3 |8%3 | | 8%2 Sg |838 lese lalerslz sr: lalsssizn | Ss a ı82=35 15 |852 |3 855 Grösse | 3 © go ji o Se Ss =}, 22 = cm Prd. | 2308 | Pa. Prd Br | Pra | Pfd Pfd. | m | I | Ze 1 5 | T a ee I | | & = 51 ale2 | — | - zZ — || = . — - El I ee | = g j 49 Here 1 — |) — J)—| — | — - _ | 48 3 — |— -| — = Ze - = lee = | = — a | I) — RO la] = 1) a 1 45 2 le —| —| — || — | = 2) — |- 44 at 1| - 1-1 — |—-| — || = - 3 Zr ame 1) I 1 — || — | - anal 2 2| = | 1 — I-|\—-| ı aa) I = 4] 4 — | 6 1 | — ji Sl iv Ill e 40 Anna —| — | 2| —| —ı04 = 4 - =. = 3 13| (53) | 8 “9 2 I 3 ee ii — |j=|; = 38 |10 — | 3 je Ze 0 = a ee 3 I 6 44— | 1 | 14 1 En 36 | ı1l — 3 6 (12) | 5) — Kl se > 35 4 Il 215 — | 4 - | al = 1 — 3 ie | a: N le | 45) — | 3 3 I ı 2° — || 3| (25) | 65 -- _ 33a. 1 >= — ale El = == a — -) —| Bee | - = 5 - 90 = | 30 | - = | ı = 104 = 29 —,|| I 4| -| — 13214 — I-| — || - 31 — - | 3 — — 146 (660) | 27 1 | = — | 135 - Zee I N FisE, —| 25 = | — - | 148] _ = — | Br | +- | le ar ler Al A af: ee Ab N ee = | | | | ei Ei 8 | I 311106 148 | |) 50 124 25 || 49: 40 |1309 520 | 191 35 I | | | 1l | | | | | | | (6) | | | | || | - | | a3 | oe! | | | Sn | | | | ic | | 3 | | 4 | | | | 1 32 | 698 || | 658 | 521 || |. 408 | | 199 | 921 | ur- | g I SE) g | [3 8 | 55 | | | A» As | Igternat. Meeresforschung III. 11 162 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle XI. (Forts.) Schollen, durch Dampfer vom 1. April 1904—1905 gelandet. 4) Sorte I/II. Südl. Nordsee 52 | | DR ir i EN vonder ktsleihiz 520 Skagerrak Moseskär Gr. Fischerbank =3 | Weser | Elbe Weser | Elbe | Weser | Elbe Weser Elbe s= | | | =2| |3# = =| |3 s 32 2 3 = 3| |3 s Ss FRE | e 3,3 e Eee) |# Eee s| 82 | & 8y3 g 32] e) Fer = |82=2 15 1338| 182°: 5 255 |2 323 | 5 | 85515 | 8538| |8>55 öl | 3 |" |3 0” 3 9|” 3 ©" |3;| |= 01" | 3 Sa cm Pfd. | Pfd. | | Pa. || Pfd |_Pfd | Prd | _Pfd. Pfd. ] Da —| - — _ |=| = N, — Be | || = — = | — | Im |. — ae |). = | = =) - | — | || — 2] — |—-| — | el — al = il — I — |) = 1 317 — |—| = |—| - = | — [ja 44 ll = —| = 20 | — — — | —| — 4 — | 3 8 = ||) = ll = —| = = ||) = 3 42 | 13 | — 2) — | ala je ee le | = Al = |=|| = 2 — I-| — 11, = en 40 => re 1 — I—-| — 3 — ee so — ||— |) — Ah = |=| — Alle, — 54 38 [15 — || - ll = —| - I — |— | — zes) en 37 le le -— — 3 — || — 3j| — |-| — 36 | 284 — || — 14| — |—| — 4 — nn 4 — |j—| — ee — Indy = SHE) — 3 — (ge 34 132) — |—-| — | 22Y—- |—| — 6 — I — | — I — I—-| — 33 | 28| A 265 [= = a le —) — 2 el = 11 - |. — al | = — 3 le |) ae 1 30 | 4 =| — 4 je 4 — | — |, [01 | Peaee a lie = ai il || —| = ij 28 2 li 3 = »= a | — A ii) — Zee le] | je | Se 2 IE | I | 351 ı N ee ee | ıı — 1| Zap Seo Di Bee il elle = I — = | = g | | | | BE [56] 261 |—| — J148| 131 — [70 8 —| — [45] 60 || — | Ä = | | I | | | ic) | | | | | 30 | | Pad) I | E--% = | x | | | SS 0509 IE Er I 443] ae — | 667 || | FE | IRA NA 2 Be =$ | | Il a Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/03. 163 Tabelle XII. (Forts.) 5) Sorte /I/III. — Schollen. ) Zwischen Skagerrak Gr. Fischerbank Island und Shetlands ıB Weser | Weser | Elbe Weser || Elbe Südl. Nordsee von der Küste bis56° Fang- gebiet nn platz Bi Oo © = = © Weser | Lande- Gewicht Stück Gewicht Stück . Gewicht Stück Mittelzahl . Gewicht Gewicht Stück Zu lae} a Ku Stück "9 Mittelzahl {24 u. Gewicht '7 Mittelzahl = u. Gewicht > Bu, 9 Mittelzahl {e) u, Stück *9 Mittelzahl = u. Gewicht eu. "© Mittelzahl 3 Grösse - - Stück '9 Mittelzahl "9 Mittelzahl ES a vorarsosuoronen| | I -"ausevonwoamHme | I | | | ı | _ we mn nwvwozrPun [Fon nww wwwaunpn on -I | | | „"r-omoanwun-uHmwrwvrmwvew| nr | | munnmnnmnnananana- BDPNAIDOO-TNRROADO- Keen INA Ib Iablelkell il | ll | Ma sllellale EAIkAlCN | II N | Ber! I | | I | | | li | | | | | Ielassllall is Belt] | nlalelarsje lie elkaliol We} | Kau I 1 | | | ll lH al elle Ella 1] | ee) | 1 I} lol Nele)! le! I) I il la le | I" Milaalklelel raw rnwawerwaverm| en (al ll | ll Kellzlelelkslelalslel elle Jelllelalallal-l w S "Hbbevvapvwvwww.kuß {} \ | 166. 11272. || = Durch- schnitts- | 6 — = gewicht { g pro Stück) | [} ® - w oo -_ 2 oo | I — I a\ [3 a w a a a [®) Ne) _ au \ | 164 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforsch ung. Tabelle XII. (Forts.) 6) Sorte III. — Schollen. 68 Südliche Nordsee Er Skagerrak = von der Küste bis 56° vom 56° nördlich 23 | Weser Elbe Weser | Elbe Weser E SS I Mittel- Mittel- Mittel- Mittel- Mittel- zahl zahl zahl zahl zahl | Grösse und Ge-) und Ge- und Ge- und Ge- und Ge- wicht wicht wicht |) wicht wicht Stück Stück Stick Stück 2a | = 1 = 1 = zu 1 SE Pr, > D) se = 2 2 ee 2 = = Pl = > = ae = 1 ae ae a = 13,0 3 = — A — = el = 1 —. | — De - Be) || = 2 SR al = 2 ee 3 = 0 | — = — 23 | (cuı)| 8 al = Son - = Te 26 1 _ 14 — — -— 16 _ 28 Bull == I _ = al 49 7 — 22 | (91) — n_ 17 —_ 39 22 _ 10 —_ | — n— 10 _ 55 Baal om a — aller 34 EEE == See je = Ta 35 32, cal oo = le 36 Ne 0 = De 20 39 = Sum = = 1 — 11 iS. = 4 7 2 | - _ — 2, 3 = 1 — az — = 2. A: 1 = es = \ Pd. Pfd. Prd. Pfd. | = | 1503 | 1026 225 50 181 101 _ _ 222 175 365 ® | 3 | 233 341 111 279 \ 394 | Se U UE ; Bee en E57 | 2 DR | Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 165 Tabelle XII. (Forts.). 6) Sorte III. — Schollen. Paternoster Moseskär Kattegat Gr. Fischerbank 83 E&% Weser Elbe Weser Elbe Weser Elbe E = | I | 5 [= Mittel- Mittel- | Mittel- Mittel- Mittel- | Mittel- zahl | zahl zahl zahl zahl | zahl I... und Ge- und Ge- und Ge- und Ge- und Ge-|| und Ge-[rösse Ex wicht | 2 | wicht e. | wicht # wicht $ wicht || N wicht _Stück ‚Stück | J: Stück _ || Stück | Stück | Stück em | 1 | l = - N | _ | 50 > a | 49 — | - | — | | _ | 48 ll = £ | 2. I = = 7 - — - - | — | _- 46 - - — | 1 - IN — 45 = | | - 44 1 | — . | 43 : | & | = 42 — | | 1 2 | 41 = | 2 1 I = 40 2 - | 2 1 | 3 -.\ 2 I 4 1 | > 3 en) | | | 5 4 | 37 to} f | _ = 17 — 2 3 6 | — — |. il 27 7 | — — 35 9 - - | 49 1 — | 3 5 i - | | 90 2 | (5) | 33 6 |ı | 69 7 —_ 32 ch) | 132 3 | 31 9 — | | — | 168 3 | 3 8 | — | 240 5 | 29 4 I = — ul = | Dr — | 28 9 = -- - 296 | (1161) - 27 4 —ı | 229 7 — 4 26 6 — | | 238 2 | 25 - | _ |. 229 - | 24 | - 128 - | 23 — | | 59 | | 22 | 42 | | 21 | = | | | 20 | 226. — | 19 Pfd. | Pfd. pfd. || Bl | 959 99, 50.13 I} | | | | | ir 323 N 200 350 | 3 gs ı | g g | | Ä Ä 166 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Tabelle XII. (Forts.) Schollen, durch Dampfer vom 1. April 1904—1905 gelandet. 7) Sorte III/IV. =3 Südliche Nordsee Skagerrak Kattegat do von der Küste bis 56° on ER Weser Elbe Weser Elbe Weser Elbe 4 | N | | Mittel- Mittel- Mittel- Mittel- Mittel- Mittel- zahl zahl zahl zahl zahl zahl Grösse und Ge- und Ge- und Ge- und Ge- und Ge- und Ge- wicht wicht wicht wicht wicht wicht cm Stück || Stück Stück Stück Stück | Stück T 1 Fe a ee ee) I a a er ee = \o en 2 _ — _ — — — — _— | _ le = | =. So) See 3 = — — — = — - — — ll — a ee a N — be) — — -— 1 _— — — == — || I: = 9 — —_ — 1 — — — — =, li — 6 — — _ 4 — — _ — _— | — = 14 —_ —_ — —_— _ — — = — | 2 — 9 — 8 _ 3 — — — — —_ı) 5 — 9 — 23 — 6 — _ = = = 5 — 13 _ 22 — 9 — —_— | — — — 10619 = a en | 3 = = ee 23 1 Se 3 | = 1 —) 1 a9) 0 |csy)| o v- | oo | - | - | - | a | m 19 —_ 48 Y— 5 —_ 10 — — — || 20 — 46 — 46 —_ 7 — 20 | —= — — || 20 = 27 _ 27 —_ Kl == 30 | (63) —_ -—- || 10 —_ 22 — 15 — 1 —_ 2 | — — —_ | 8 —_ 10 —_ 5 — 3 — 17 — — — X — ZN Ne ge 2 Il u or 2 — — — — —_ 1 — —_ — | 1 — 1 _ — — = = | > = = = — == Pfd. Pfd. Pfad. || Pfd. | Pfd. 280 166 307 150 77 47 124 50 — — |) 155 80 2, =33 2ER _ 296 — 244 —_ 306 _ 202 _ - _ 258 aeo ga g | g g g | g Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 167 Tabelle XII. (Forts.) Schollen, durch Dampter vom 1. April 1904—1905 gelandet. 8) „Kleine“ (Elbe) und Sorte IV. Zwischen Südl. Nordsee Skagerrak Kattegat Gr. Fischerbank u. Shetlands Weser | Elbe Weser | Elbe Weser | Elbe Weser Elbe | | || | | IINe Anis | “ls 2|#=|=3 = I“ |< = | |°3_4l=|=33 |u|@ = |«|3 |< 8 a I2 822 |2 | 842 |3 | 8-2 |3 |28282 |8 | 82 |= |s»2 | | S%8 |S | S8 | 2=(|--| 179 |—| 224 |-| - || 240 || — |—|25 |-| — |-| 297 | | g | g | g | £ sE | = | | 68 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. > 9. Größe und Gewicht der Schollen aus den Dampferfängen. Im Gegensatz zu den Segelfahrzeugen bringen unsere Fischdampfer, von verschwindenden Ausnahmen abgesehen, nur tote, ausgenommene Schollen, auf Eis, an den Markt. Die Schollen werden in verschiedene Sorten nach ihrer Größe geteilt, die in den Statistiken gewöhnlich in die Sorten I, II, III zusammengefaßt werden. Wie Herr Duge mitteilt, ist die Gewohnheit in Geestemünde so, daß die Zwischenbezeichnungen, z. B. Sorte I/II anzeigt, daß nicht alle Tiere dieser Probe zu Sorte I gehören. Sie werden aber doch in der Statistik bei Sorte I mit aufgeführt. So rechnet Sorte II/III zu Sorte II usw. Bei der Bezeichnung Sorte I/II/IIL handelt es sich meist um kleine Reste, die gewöhnlich zu Sorte III gerechnet werden. In den Tabellen XI und XII sind die Angaben indessen in der Weise beibehalten, wie sie auf den ÖOriginalzetteln gemacht waren. In Tab. XI (S. 154) sind die Schollen der einzelnen Handelsgrößen monatsweise zusammengefaßt, aber nach den angegebenen Meeresabschnitten gesondert. Um ein Beispiel anzuführen: Es sind im März 1904 von Sorte I/II 31 Stück gewogen, wobei sich ergab, dab das Durchschnittsgewicht pro Stück 1000 Gramm betrug. In dieser Weise sind alle Sorten behandelt. Tabelle XII (S. 158) enthält die für das ganze Jahr zusammen- gezogenen Exemplare jeder Sortierung, nach Meeresgebieten getrennt. Das Zahlenzentrum!) ist durch fetten Druck hervorgehoben. Auf welche Tierlänge das unten in der Tabelle angegebene Durchschnittsgewicht zu beziehen ist, läßt sich mit Sicherheit nicht sagen. Je nach dem Ueber- wiegen größerer Fische in der Reihe wird es weiter über das Zahlenzentrum hinausrücken, 10. Zusammenfassung der Gewichtstabellen XI und XI. Wird die in den Tabellen mit angegebene Sortierung (I/II/IIT) fort- gelassen, so ergibt sich bei einer Zusammenfassung der Gewichte folgendes: l. Weser (Geestemünde und Bremerhaven). Durchschnitts- gewicht pro Stück ea Alerie | Aus ‚65 Stück zu 105 Kilo I Sorte | 10062 6 SR LDT: = REN 149°... 2 308 an 2 Sorte II: 545 8 I. ale Te x Es: I» 2049 „698,5 RENT: „ Sorte TIIESSSS Eu , Sorte IV: MI „41 „ es „ WV „ !) Erklärung siehe Seite 150 unfe ri Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 169 Es ist somit eine gute Reihe zustande gekommen, welche die mittleren Unterschiede zwischen den einzelnen Handelssortierungen gut erkennen läßt. 2. Elbe (Hamburg und Altona). Durchschnitts- gewicht pro Stück Sorte I/II: 775g Aus 7l Stück zu 55 Kilo große, 658 8 en 38 s; RE AR . Sorte II: | 4088 „ A RN mittel, | ee eg Sorte III: IOIRSE 2912 3 EBSll E ee a ee Kleine: DAY, Hl aD Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, daß an der Elbe eine feststehende Norm für die Schollensortierungen nicht besteht, vielmehr die Beschaffenheit jedes einzelnen Tagesfanges bedeutende Schwankungen verur- sachen kann, wie H. Lübbert mitteilt. Man würde daher in Vergleich mit Geestemünde die in den vier letzten Reihen angeführten Schollen am besten unter der ortsüblichen Benennung „Kleine“ vereinigen können. Sind doch auch die Zahlenzentren der zugehörigen Messungsreihen in Tabelle XII ganz übereinstimmend zwischen 26 und 30 cm Länge gelagert. Bei den beiden kenntlich gemachten Wägungen unter Sorte II liegt dagegen unzweifelhaft eine Mittelsorte vor, mit den Zahlenzentren bei 33 und 39 cm Länge. Die großen Schollen (I/II) haben das Zahlenzentrum bei 45 cm Länge. Selbstverständlich werden die erhaltenen Mittelzahlen bei allen neuen Wägungen fortwährend schwanken, indessen stimmen die erhaltenen Durchschnittsgewichte an Weser und Elbe doch ziemlich gut überein, be- sonders wenn beachtet wird, daß die „kleinen“ Schollen der Elbe etwa zwischen Sorte III und IV von Geestemünde liegen. ll. Verteilung der gemessenen Schollen auf die einzelnen Meeresabschnitte. Im vorstehenden ist die Gruppierung der Schollen nach Handels- sortierungen und Gewicht besprochen. Es ist alsdann noch eine weitere Gruppierung nach der Größe vorgenommen. Die veranstalteten Messungen lassen nämlich erkennen, welche Mengen der verschiedenen Größen an den Markt kommen, und ferner, an welchen Fangplätzen sich die verschiedenen Größen finden. Wird außerdem gefragt, ob vielleicht die Jahreszeiten für die Verbreitung der Größen einen Unterschied ausmachen, so läßt sich auch hierauf eine Antwort geben, wenn die angestellten Beobachtungen monats- weise zusammengestellt werden. Schließlich ist es bis zu einem gewissen Grade möglich, die Einzel- fragen getrennt für männliche und weibliche Schollen zu behandeln. 170 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Es sind nämlich die Geschlechter meist äußerlich an dem Bau der Geschlechts- organe zu unterscheiden. Bei den weiblichen Schollen erkennt man einen lang zugespitzten, nach dem Schwanz zu sich erstreckenden dunklen Fort- satz der Geschlechtsorgane, wenn das Tier gegen das Licht gehalten wird. Bei den männlichen Schollen dagegen erscheint das Eingeweidepaket einfach als abgerundeter Ballen in der durchscheinenden Umgebung. Leicht ist gewöhnlich die Unterscheidung bei den lebenden Schollen, oft unsicher dagegen ohne eingehendere Untersuchung bei den toten, aus- genommenen Tieren. Oft ist aber die Scheidung der Geschlechter unseren lokalen Mit- arbeitern überhaupt nicht möglich gewesen oder aus sonstigen Gründen nicht geschehen. Man tut auch bei diesem Kapitel wiederum gut, die Beobachtungen nach den Fängen der Segelfahrzeuge und der Dampfer zu scheiden. Wir haben gesehen, daß die Segelfahrzeuge ausschließlich in der südlichen Nordsee gefischt haben und im wesentlichen lebendes Material an den Markt bringen. Eine Sortierung ihrer Fänge findet nicht statt, abgesehen davon, daß die Fischer bei größeren Fängen einen Teil des Fanges und besonders die größeren Tiere als Eisschollen anlanden. Im ganzen wird daher die Analyse ihrer Fänge ein ziemlich zutreffendes Bild von dem Bestande der von ihnen befischten Regionen geben, natürlich mit dem Vorbehalt, daß über die Jugendstadien der Schollen, die nicht marktfähigen Tiere, keine erheblichen Nachrichten erwartet werden dürfen. Eine gleich große Zuverlässigkeit ist bei den Fischdampfern er- heblich schwerer zu erreichen. Sie befischen ein weit größeres Gebiet und halten die Fänge der Einzelregionen nicht scharf getrennt. Außer- dem werden die Fische nach den Handelssortierungen geordnet. Es ist daher sehr schwierig, aus Messungen von Teilen der Dampferfänge einen Rückschluß auf die Beschaffenheit des Fanges eines bestimmten Ortes zu machen. Man wird daher in der Regel zufrieden sein müssen, sagen zu können, daß die durch Messung festgestellten Größen jedenfalls zu der Fauna eines bestimmten Ortes gehören. Durch Dr. v. Reitzenstein sind aus dem Material der Messungen für einzelne Regionen Kurven für die Mengen der Schollen jeder Größe berechnet. Diese Kurven werden für die von den Segelfahrzeugen ange- brachten Schollen ein recht zutreffendes Bild von der Häufigkeit jeder ein- zelnen Schollengröße geben. Von den Dampferfängen sind ebensolche Kurven hergestellt; aber bei ihnen muß der ausdrückliche Vorbehalt ge- macht werden, daß die Kurven zwar richtig sind, weil sie das Ergebnis der Messungen, also eine Uebersicht der wirklich festgestellten Bewohner des betreffenden Ortes geben, — daß sie aber unrichtig sein können, soweit die relative Häufigkeit jeder Gröbensorte an dem Orte in Frage kommt. Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei- Vereins 1904/05. 171 Es ist nämlich nicht sicher, ob jede Handelssortierung des betreffenden Ortes so oft zur Messung gekommen ist, als ihrer relativen Häufigkeit da- selbst entspricht. Es hat sich als möglich und zweckmäßig herausgestellt, zehn Ge- biete zu unterscheiden, aus denen Messungen von Schollen vorgenommen sind. Es sind das die folgenden: Gebiet I: Island. > II Earöer: n III: Nördlichste Nordsee. - IV: Große Fischerbank. . V: Die Schliekbänke, Kleine Fischerbank und Jütlandbank. = VI: Küstengebiet von der Elbe bis zur Jütlandbank. . VIa: Helgoland. 3 VII: Westlich der Elbe, von der Küste bis zur Doggerbank. R VIII: Das Skagerrak. s IX: Um Skagen bis zur schwedischen Küste. e X: Kattegat. Die Gebiete sind auf der anliegenden Karte bezeichnet. Soweit möglich, sind innerhalb der Gebiete noch Tiefenregionen unterschieden. Die zahlreichsten Messungen stammen von den Gebieten VII und VIa. Sie mögen daher an der Hand von Monatskurven eingehender be- sprochen werden, welche auf Taf. II und III gezeichnet sind. Die Kurven sind in der Weise entstanden, daß für jeden Monat!) aus der ganzen gemessenen Zahl das relative Mengenverhältnis jeder Größe für zusammen 1000 Stück berechnet wurde. Soweit Längen von halben Zentimetern angegeben waren, sind diese nach abwärts auf ganze Zenti- meter abgerundet. Es sind alsdann auf der horizontal liegenden Abszissenachse die Stückzahlen eingetragen, auf der senkrechten Ordinatenachse die Längen in Zentimetern. Dadurch, daß die Anzahl der Männchen, Weibchen und solcher Schollen, bei denen das Geschlecht nicht sicher feststellbar war, innerhalb der Grundzahl 1000 getrennt gehalten wurden, sind je bis zu drei Kurven entstanden, aus denen das Mengenverhältnis der drei Sorten sofort zu ersehen ist. Im ganzen lassen sich die Kurvenfiguren mit Dreiecken vergleichen, welche mit etwas auseinander gezogener Basis der senkrechten Ordinaten- linie aufsitzen, die die Länge der Tiere angibt. Wo die größte Höhe des Dreiecks liegt, dort ist die größte Anzahl der Schollen vorhanden. Nun erheben sich von der senkrechten dickgezeichneten Basis der Dreiecke drei über die Tafel fortlaufende Linien. Die unterste der drei 1) Die auf der Karte eingetragenen Kurven sind dagegen für je 1000 Stück des Jahresdurchschnittes berechnet. 172 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Linien stellt das jetzt in Deutschland gültige Minimalmaß von 18 cm für die Scholle dar. Die unter dieser Linie gemessenen Schollen sind auf dem Markte nicht zulässig, die über ihr festgestellten Schollen sind da- gegen marktfähig. Es läßt sich nun durch entsprechendes Ausziehen gleicher Linien bei jeder beliebigen Größe sofort erkennen, welches die Wirkung eines veränderten Minimalmaßes sein würde. In den vorliegenden Tafeln ist es nicht geschehen bei 20 cm Länge, weil da die Verhältnisse nicht erheblich anders liegen wie bei 18 cm. Ausgezogen ist jedoch die Linie von 22 cm Länge und ferner diejenige von 25 cm Länge. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen gehen wir zur Betrachtung der Einzelgebiete über. A. Gebiet VII. (Westlich der Elbe, von der Küste bis zur Doggerbank, meist außerhalb Weser-Feuerschiff bis Norderney.) Auf Taf. II sind die Kurven von Fängen der Segelfahrzeuge von April-Dezember 1904 und März 1905 dargestellt. — Es wird empfohlen, die nachfolgende Beschreibung mit den Kurven auf Taf. II. zu vergleichen. Die Fänge der Segelfahrzeuge sind sämtlich zwischen der Küste und der 20 m Tiefenlinie gemacht, nur im Mai ist bis zur Tiefe von 33 m gefischt. Aus einer Reihe von Monaten sind auch Fänge von Fischdampfern gemessen. Die Messungen sind jedoch im ganzen nicht zahlreich genug gewesen um Kurven daraus zu bilden. _ Die Resultate der Dampferfänge, welche meist aus tieferem Wasser herrühren, sind indessen nachstehend mitbesprochen. 1.) April. — Die Schollengrößen bewegen sich zwischen 19 und 37 em. Das Maximum des Fanges liegt bei 25 em für die weiblichen Tiere und diejenigen unbekannten Geschlechtes.. Das Maximum der Männchen liegt bei 23 cm. 2.) Mai. — Die Größe der Schollen ist die gleiche wie vorher, 19—38 em, von 40 cm ist nur ein Exemplar festgestellt. Das Maximum der Zahl liegt wiederum bei 23—25 em. Männchen, Weibchen und Un- bekannte sind etwa in gleicher Zahl vorhanden. Man sieht unter den großen dick gezeichneten Mai-Kurven (Taf. II) noch eine Gruppe feiner Kurven zwischen den Längen 16 cm und 25 cm. Diese Kurven sind von ganz besonderem Interesse, Es ist nämlich durch diese feinen Kurven derjenige Teil des Fanges dargestellt, welcher von den Fahrzeugen des Deutschen Seefischerei-Vereins als wertlos über Bord ge- worfen wurde. Es ist ein Verdienst des Herrn Fischereiinspektors Lübbert, die Fischer zuerst dazu angehalten zu haben, auch diesen Teil des Fanges Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 173 zu messen. Wir erfahren somit aus den kleinen Kurven, daß sich im Fangnetz Schollen von 16 cm Länge an befunden haben, doch wurden die kleinen wertlosen mageren Tiere, welche zumeist eine Größe um 20 cm haben, von den Fischern wieder über Bord gesetzt. Gleichzeitig haben auf diesem Gebiete, jedoch aus Tiefen von etwa 20—40 m in geringerem Umfange auch Dampfer zu den Messungen beigetragen. Auch deren Fänge enthalten als Maximum Schollen von 24 cm Länge, solche von 20—30 cm machen den größten Teil aus, regelmäßig sind jedoch einzelne Stücke bis zu 50 cm Länge darunter, ganz vereinzelt auch Exemplare bis zu 63 cm Länge. 3.) Juni. — Das Maximum des Fanges liegt zwischen 25 und 28 cm Größe, hat sich also zugunsten der größeren Individuen etwas verschoben. Die weiblichen Tiere überwiegen die männlichen. In den Tiefen von 20—4) m haben gleichzeitig Dampfer gefischt. Auch ihr Maximum bilden Schollen von 25 und 26 cm Länge, welche an Menge aus dem Hauptfang von 22—32 cm langen Tieren hervorragen. In geringer Zahl finden sich auch noch alle Größen bis zu 47 em Länge, ver- einzelt auch solche bis zu 63 cm Länge. 4.) Juli. — Die meisten Schollen der Segelfischer haben noch eine Größe von 25—2S cm. Da bei allen Individuen das Geschlecht an- gegeben ist, wird es unzweifelhaft, daß die Weibchen an Zahl überwiegen. Die gemessenen Dampferschollen stammen aus Tiefen von ca. 39 bis 46 m in Längen von 20—56 cm. Die Messungen sind nicht zahlreich genug, um mehr zu sagen, als dab die meisten Tiere Längen von 23 bis 37 em hatten in ziemlich gleicher Häufigkeit aller zwischenliegender (Größen. >.) August. — Die Maximalzahl der Tiere der Seglerfänge hat eine Größe von 27 cm. Da die Schollen unbestimmten Geschlechtes in der Ueberzahl sind, ist es undeutlich, ob den Männchen oder Weibchen das Uebergewicht einzuräumen sei. Die Größen der innerhalb der 20 m-Grenze gefangenen Schollen liegen zwischen 19 und 38 cm. Dampfer haben gleichzeitig aus den Tiefen von 37—46 m Schollen zur Messung geliefert, welche von 22—63 cm lang waren. Von 25—36 cm liegende Größen sind zumeist festgestellt, doch ist es möglich, daß bei den Messungen von nur 307 Stück die Größensortierungen des Marktes nicht gleichmäßig zu ihrem Rechte kamen. Immerhin dürfte die größere Häufigkeit größerer Schollen in größerer Tiefe bestätigt sein. 6.) September. — Die meisten Tiere der Seglerfänge sind 26 bis 30 cm groß, es scheinen jetzt die Männchen die Ueberzahl zu haben. Dampferfänge aus diesen und den folgenden Monaten sind nicht gemessen. 174 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. 7.) Oktober. — Die meisten Tiere der Seglerfänge haben noch die Größe von 25—27 em. Es überwiegen deutlich die männlichen Schollen, 8.) November und Dezember. — Die Zahl der Messungen der Segelschiffer ist geringer als vorher, doch dürfte kein Zweifel daran sein, daß die zahlreichsten Tiere etwa 25—31 em groß sind, sowie daß die Männchen überwiegen. 9.) März 1905.— Die Kurve dieses Monats ist interessant im Vergleich mit den vorigen: Die meisten Tiere sind wiederum unter 25 cm lang. Männchen und Weibchen halten sich etwa das Gleichgewicht, mit geringem Ueberwiegen der ersteren. Allgemeines für Gebiet VII. — Aus den Kurven auf Tafel II geht folgendes hervor: Dem Netze der Segelfischer sind im wesentlichen Schollen von etwa 16-40 em Länge zur Beute gefallen, die Größen bis zu 20 cm und mehr sind wieder über Bord gesetzt (wie die zarten Kurven erkennen lassen), sodaß der marktfähige Fang zumeist aus Tieren von 20 cm Länge an bestanden hat. Das Gros des Fanges besteht aus Schollen von etwa 20/22 bis 32 cm Länge. Die größte Zahl hat im März-April kaum eine Länge von 25 em; dann wachsen die Fische aber im Laufe der Monate heran oder erhalten neuen Zuzug, sodaß in den späteren Monaten die meisten Schollen zwischen 25—30 em groß sind. Dabei überwiegt in den Sommermonaten die Zahl der Weibchen, in den Herbstmonaten bis Winters Anfang die Zahl der Männchen. Die Dampfer haben aus größeren Tiefen neben den kleinen Schollen, wie sie die Segelfischer regelmäßig erbeuten, auch größere Exemplare und vereinzelter auch ganz große von 45—68 em Länge angebracht. B. Das Gebiet Vla. (Von der Elbmündung bis Helgoland und Umgebung der Insel.) Die Segelfahrzeuge haben in den Monaten Mai bis Juli vielfach zwischen der Elbmündung und Helgoland und in der Umgebung dieser Insel gefischt, sodaß zahlreiche Messungen aus diesem Gebiet vorliegen. Alle diese stammen aus‘ einer Wassertiefe bis zu 40 m, ebenfalls die im August vorgenommenen Messungen. Wahrscheinlich ist für die Segelfahr- zeuge zumeist eine geringere Tiefe anzunehmen. Da jedoch zwischen der Elbmündung und Helgoland sowie in der Umgebung dieser Insel Tiefen bis zu 40 m sich finden, so ist diese Zahl eingesetzt. Im September sind die Schiffe auf größere Tiefen bis zu 55 m übergegangen. Nach dem September sind keine Messungen aus diesem Gebiete von Segelfahrzeugen mehr vorgenommen. Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei- Vereins 1904/05. 175 Als Ergänzung traten hier regelmäßige Messungen von Fisch- dampfern hinzu. Solche liegen vom Juni 1904 bis zum Januar 1905 vor. Sie sind im Juni, Juli, August, Dezember und Januar innerhalb des Ge- bietes von 40 m Tiefe gemacht, im September-Oktober aber bis zu 55 m Tiefe. Es geben somit die Fänge der Dampfer eine willkommene und un- beeinflußte Kontrolle der Fänge der Segelfischer und umgekehrt, obgleich auch hier Messungen von Schollenfängen der Dampfer aus diesem Gebiete in erheblich geringerer Zahl vorgenommen sind, als solche von Segel- fahrzeugen. j Auf Taf. III sind die Fänge bei Helgoland, monatsweise nach Dampfern und Seglern getrennt, zur Anschauung gebracht, derart, dass die gleichen Monate übereinander gestellt sind. — Auch hier empfiehlt es sich, die Taf. III mit der nachfolgenden Beschreibung zu vergleichen. 1.) Mai. — Die Kurven dieses Monats (Taf. III) zeigen eine bemerkens- werte Uebereinstimmung mit denjenigen der frühen Jahreszeit des weiter westlich gelegenen Küstengebietes. (VII. Siehe S. 172.) Die weiblichen Schollen haben in größter Häufigkeit eine Länge von 25 cm, die männ- lichen Schollen dagegen von 23 bis 24 cm. Auch diejenigen unbekannten Geschlechtes sind zumeist unter 25 cm lang. Die meisten Schollen haben Längen von etwa 21—35 cm, nur ganz wenige unter 20 cm und von 36, 39, 42 cm sind unter den gemessenen Marktschollen festgestellt worden. Bemerkenswert sind auch hier wieder die Kurven der über Bord gesetzten Schollen (fein gezeichnet, Segler, Mai-Juli). Es sind solche von 16 cm Länge an bis über 25 cm Länge, mit einem Maximum beider Geschlechter bei 22 cm Länge. 2.) Juni. — Eine wesentliche Aenderung des Schollenbestandes ist aus den Marktschollen der Segelfischerflotte nicht zu entnehmen: Die Weibchen sind in größter Zahl 25 em, und etwas darüber, groß, die Männchen ein wenig kleiner. Unter 21 und über 35 cm sind nur geringe Mengen vorhanden, obgleich Größen bis über 44 cm vorkommen. Die Dampferfänge des Juni zeigen ein durchaus übereinstimmen- des Bild: Ein Maximum in den Längen von etwa 23—26 cm und ein über- wiegendes Vorherrschen der Exemplare von 22-32 cm Länge. Vereinzelt sind allerdings auch alle Größen darüber hinaus bis zu Riesen von 68 cm Länge als aus dem Gebiete bis 40 m Tiefe stammend gemeldet worden. Bemerkenswert sind schließlich noch die Kurven der von den Segelfahrzeugen wieder über Bord gesetzten Schollen: Es sind das Tiere von unter 12 cm bis zu 26 cm Länge. Ein sehr ansehnliches Maximum der der Freiheit zurückgegebenen männlichen und weiblichen Exemplare liegt bei 22 cm Länge. 176 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. 3.) Juli. — Gegen die Vormonate ist keine wesentliche Aenderung eingetreten. Die weiblichen Tiere mit 25 cm Länge bilden die Mehrzahl und gleichzeitig die Männchen mit etwa 24 cm Länge. Fast der ganze Fang besteht aus Schollen von 20—34 cm Länge mit vereinzelten Exemplaren bis zu 47 em Länge. Die Dampferschollen, bei denen die Geschlechter nicht geschieden sind, da es sich ja bei ihnen immer um tote, ausgenommene Exemplare handelte, bestätigen das Bild durchaus. Auch hier mißt die Mehrzahl 24 cm, das Gros liegt zwischen 20 und 35 cm. Die von den Segelfahrzeugen über Bord gesetzten Exemplare zeigen Größen von 12—24 cm auf. 4.) August. — Die Seglerfänge sind erheblich zurückgegangen, die Zahl der Messungen ist viel geringer als bisher. Die meisten Schollen haben Größen von 23—24 cm, welches Geschlecht überwiegt, ist nicht sicher zu sagen, da die Mengen der Tiere unbestimmten Geschlechtes zu groß sind. Die gesamten Messungen zeigen nur Tiere von 20—32 cm Länge. Die Dampferfänge enthalten zwar, wie im Juli, Schollen von 20 bis 38 cn Länge, ja vereinzelt auch solche bis zu 63 cm Größe, zumeist aber besteht der Fang noch immer aus Exemplaren von etwa 25 cm Größe. 5.) September. -— Die bemerkenswerteste Tatsache der September- messungen ist sowohl bei den Fängen der Segler wie bei denen der Dampfer ein deutliches Ueberwiegen der männlichen Tiere (Taf. III... Es ist das also die gleiche Erscheinung, welche wir von diesem Monate ab auch in dem westlicheren Fanggebiete (VII, S. 173) feststellen konnten. Sonst sind die Verhältnisse ähnlich geblieben wie vorher, der Fang ergab fast nur Schollen der Größen von 20—32 cm, die Dampfer hatten unter den gemessenen auch Größen bis zu 42 cm. Im ganzen aber liegt die Durchschnittsgröße in diesem Monat etwas höher als vorher, nämlich bei 26—28 cm. Ebenfalls ein ähnliches Verhalten wie im gleichen Monat des westlichen Gebietes VII. I 6.) Oktober. — Von jetzt ab sind nur Dampferfänge gemacht, die Segelfahrzeuge haben hier den Fang eingestellt. Aber wegen der geringen Zahl der Messungen kann auch nur gesagt werden, daß das Maximum dieser immer noch Tiere von 25 em Länge betrifft. 7.) Dezember. — Vom November liegen keine Messungen vor, wir haben daher sogleich die nicht sehr zahlreichen Messungen des Dezember zu betrachten. Sie enthalten nur Schollen von 22—36 cm :Größe. Es überwiegen deutlich die Männchen (Taf. III. — Dez... Die Größe der Tiere ist bedeutender als bisher, die meisten Schollen dieser Messungen sind 26-30 em groß. Die größte Zahl der Männchen findet sich bei 27 cm Länge. Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 177 S.) Im Januar sind die Geschlechter nicht unterschieden. Sonst ist das Bild ganz ähnlichfwie im Dezember: Schollen von 22—37 cm Größe, zumeist Exemplare von 21—30 cm Länge. Allgemeines aus dem Gebiet Helgoland (VIa). Die Fänge der Segelfischer und Dampfer sind recht übereinstimmend und lehren uns, daß ähnlich wie etwas weiter im Westen der Fang in den Frühlingsmonaten zur Hauptsache aus Schollen von 20/22 bis etwa 32 cm Länge besteht (Taf. III. Die Maximalzahl liegt bis zum September kaum bei Schollen von 25 cm Länge. Nach dem Winter hin nimmt jedoch die Größe zu. Außerdem ist mit erheblicher Sicherheit festgestellt, dab vom September ab eine Ueberzahl von männlichen Tieren vorhanden ist. Da das Ueberwiegen der Männchen in den letzten Monaten des Jahres ebenfalls in dem westlichen Gebiete VII ermittelt ist, so darf einst- weilen angenommen werden, daß die klemen Weibchen bereits im August die flachen Küstengebiete, welche wir bisher behandelt haben, verlassen und weiter seewärts wandern. C. Gebiet VL Küstengebiet von der Elbmündung bis zur Jütlandbank. Auf diesem Gebiete haben sowohl Dampfer wie Segelfischer gefischt. Zeichnungen sind für dieses Gebiet nicht beigefügt. 1.) April 1904. — Die Segelfischer, deren Fänge gemessen sind, waren innerhalb der 20 m-Grenze tätig. Ihre Beute bestand aus Schollen von 19—34 cm Länge. Die größte Zahl darunter bildeten Tiere von 25 cm Länge. Die Weibchen übertrafen mit einem Maximum bei 25 cm Länge an Zahl die Männchen, deren Maximum bei 24 cm Länge lag. Im April haben die Dampfer zu den Messungen nicht beigetragen. 2.) Mai. — Aus diesem Monat liegen die meisten Messungen dieses Gebietes vor, fast 4000. Die Fänge der Segelfischer sind innerhalb der 20 m-Grenze gemacht. Die Tiere haben Längen von 18—39 cm, bei weitem am häufigsten waren solche von 24—26 cm Länge, mit dem Höhe- punkt bei 24 em. Die weiblichen Tiere sind m der Ueberzahl. Es wird das mit der Einschränkung gesagt werden können, daß bei einer größeren Zahl gemessener Exemplare das Geschlecht nicht festgestellt wurde. Die Dampfer sind, wie gewöhnlich, auf etwas tieferes Wasser gegangen, die gemessenen Fänge waren innerhalb der 4) m-Grenze gemacht. Die größte Menge dieser gemessenen Schollen hatte Längen von 22— 53 cm, aber es waren auch alle Größen bis 56 cm, vereinzelt sogar bis 62 cm Länge darunter. Von allen Maßen am häufigsten fanden sich Tiere von 26 und 27 cm Länge. Internat. Meeresforschung III. 12 178 "Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Nach den gemachten Angaben ist die Zahl der Weibchen ganz bedeutend in der Ueberzahl, obgleich die Geschlechtsbestimmung vielleicht nicht ganz einwandsfrei ist. 3.) Juni. -— Es liegen nur Messungen eines Fanges von Segel- fahrzeugen vor, innerhalb der 20 m-Grenze Aber auch aus diesem Fang läßt sich wiederum ersehen, daß Schollen von 19—33 cm Länge die Haupt- menge bilden, mit Tieren von meist 24—26 cm Länge, die Weibchen sind in der Ueberzahl. Aus Dampferfängen dieses Gebietes sind nur die großen Sorten /I und II gemessen, man erhält also daraus kein richtiges Bild von der Besiedelung Bemerkenswert ist dabei nur, daß die gemessenen Größen zwischen 26—62 cm liegen mit einem Maximum bei 39cm. Dabei ist an- gegeben, daß diese großen Tiere innerhalb der 20 m-Grenze gefangen seien. Ist das nun richtig? 4.) Juli. — Die Segelfischer haben nicht viel aus diesem Gebiete gebracht. Der Charakter der Fänge ist jedoch im ganzen der gleiche wie bisher, fast durchweg Schollen von 22—35 em Länge, vereinzelt solche darüber hinaus bis zu 40 cm Länge. Das Maximum der Tiere liegt mit 26 und 27 cm Länge etwas höher als bisher, ob dabei von Einfluß ge- wesen ist, daß die Fänge innerhalb einer Tiefe von 30 m gemacht sind, ist nicht sicher. Die weiblichen Tiere sind etwas in der Ueberzahl. Die Dampferfänge, welche ebenfalls bis zu 30 m Tiefe gemacht sind, haben Messungen von 21—38 cm Länge ergeben, indem die Tiere in Ueberzahl 24—26 cm maßen. 5.) August. — In diesem Monat haben keine Segelschiffe zu den Messungen beigetragen, dagegen ist von den bis etwa 4) m tief gemachten Dampferfängen einiges gemessen. Die Größen der Schollen bewegen sich zwischen 21—5l cm Länge. Ob die bei 28 cm angetroffene größte Zahl von Schollen gleicher Länge ein richtiges Bild von der häufigsten Größe gıbt, ist wegen der unsicheren Auswahl der Sorten bei den Dampfern zweifelhaft, 6.) September. — Keine Messungen. 7.) Oktober. — Nur Dampferfänge liegen vor. Die gemessenen Schollen haben Größen von 20-54 cm, welche sich auf die Handelssorten I/II bis IV verteilen. Es ist daher zu vermuten, daß die bis zu einer Tiefe von 4) m angestellten Fänge ein richtiges Bild der Zusammensetzung des Schollenbestandes geben. Dann ist zunächst wieder festzustellen, dab die Tiere von 25—27 cm erheblich in der Ueberzahl vorhanden waren, sowie ferner, daß nun die männlichen Tiere an Menge vorherrschen. 8.) November. — Die Dampferfänge dieses Monats bestätigen das vorher erhaltene Bild. Es sind nur Messungen zwischen 21— 38cm Länge vorgekommen, die meisten Schollen haben Größen von 26—27 cm 2 » Die Tätiekeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 179 auf Wassertiefen bis zu 30 m. Die männlichen Tiere herrschen ganz er- heblich vor. 9.) Dezember. — Die Dampfer haben zwischen 30 und 40 m ge- fischt. Es sind in den Messungen Schollen von 24—67 cm Länge notiert, die meisten Tiere maßen 27—30 cm. Die Weibchen sind in etwas größerer Zahl angegeben. 10.) Januar 1905. — Die wenigen Dampferfänge aus diesem Monate sind teilweise um die 4) m-Linie gemacht, sodaß es ebenso richtig sein würde, sie zu dem Gebiete V zu rechnen. Es sind Schollen von 22—59 cm Länge gelandet. Die meisten Tiere hatten Längen von 26—3| cm, vor- wiegend 27 und 2Scm. Die Geschlechter scheinen etwa in gleicher Zahl vorhanden zu sein. 11) Februar und März. — Es sind keine Fänge aus diesem Gebiete gemessen. Zusammenfassung für Gebiet VI. Die Segelfischer haben zu den Messungen aus dem Küstengebiete vor der nordfriesischen Küste nur in den Monaten April-August beigetragen. Ihr Fang bestand dort aus Schollen von 19—40) cm Länge, die meisten der- selben maßen in den ersten Monaten 24—25 cm, später 26—27 cm. Die weiblichen Tiere überwogen. Die Dampfer haben in der Regel auf etwas tieferem Wasser als die Segelfahrzeuge gefischt und haben z. T. Schollen der gleichen Haupt- größe gefangen, wie die Segler, daneben vereinzelter aber auch sehr große Exemplare. Auch bei ihnen überwogen in den ersten Monaten die weib- lichen Tiere, im Oktober und November herrschen jedoch die Männchen deutlich vor. Vom Dezember ab ist der Fang mehr auf die Tiefen über- gegangen, damit nimmt auch die Hauptmenge größerer Schollen zu und wir nähern uns damit dem nun zu betrachtenden Gebiet V. D. Gebiet V. Südliche und Nördliche Schlickbank bis zur Kleinen Fischerbank und Jütlandbank. Die bisher betrachteten Gebiete VII, VIa und VI bilden im wesent- lichen die flachen Küstengebiete im Süden und Osten der Deutschen Bucht der Nordsee. Ihnen gegenüber liegen in See die flache Doggerbank und die vorgeschobenen seichten Gebiete der Jütlandbank und Kleinen Fischer- bank. (Siehe die Karte.) Alle genannten Gebiete umschließen einen etwas tiefer liegenden Bezirk, der im wesentlichen von der Südlichen Schlickbank, sowie auch den tieferen Teilen von Sylt-Außengrund eingenommen wird und sich nach Nordwesten wie durch einen Engpaß mit der Nördlichen Schlick- bank verbindet, um schließlich nach einer geringen Anflachung auf die Große Fischerbank und die westwärts gelegenen Gründe überzutreten. 12% Ju 150 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. In dem somit fast ringsum von Bodenschwellen umgebenen ver- tieften Gebiet sollte das Winterquartier der Schollen in erster Linie ver- mutet und gesucht werden, wenn überhaupt ein ausgesprochenes Winter- quartier in dem Gebiete der südlichen Nordsee vorhanden sein sollte. Das Verhalten der Fischer scheint diese Annahme zu bestätigen. Segelfahrzeuge haben hier überhaupt nicht gefischt, und die Dampfer haben erst vom Juli ab zu den Messungen beigetragen. Es soll damit nicht gesagt sein, daß die Dampfer aus diesem Gebiete vorher keine Fänge an- bracht hätten; indessen ist es doch beachtenswert, daß aus den früheren Monaten die Dampfer aus anderen Gebieten vielfach zu den Messungen beigesteuert haben, nicht aber aus Gebiet V. 1.) Juli 1904. — Es ist nur ein Fang aus der Südlichen Schlickbank gemessen, und zwar Tiere der Handelsorten I/II und III. Es sind sämtlich recht große Tiere, in Längen von 25—56 cm aus 44 m Tiefe. Die männ- lichen Tiere überwiegen. Die Zahl (62 Stück) ist indessen für irgend welche Schlüsse zu gering. 2.) August. — Ein Fang aus etwa 48 m Tief eder Südlichen Schlick- bank lieferte die Sorten I/II und II/III zum Messen, alles große Fische von 30—50 em Länge, nach der Angabe etwas überwiegend Männchen. 3.) September. — In diesem Monat ist zahlreicher gemessen. Von mehreren Dampfern sind alle Größen gelandeter Schollen berücksichtigt, so daß ein besserer Rückschluß auf das Gebiet möglich ist als vorher. Die Fänge sind auf Tiefen von etwa 40—50 m gemacht und Schollen von 21 bis 67 cm Länge erbeutet, die in den Handelssorten I/II, III und IV unter- gebracht sind. Die größte Zahl der gefangenen Schollen einer Größe liegt bei 26 cm, auch solche von 27 und 28 cm sind zahlreich. Ein zweites Maximum findet sich bei 34 und 35 cm. Die Männchen sind in etwas größerer Zahl notiert als die Weibchen. 4.) Oktober. — Die Messungen betreffen nur 110 Stück von ver- schiedenen Stellen der Südlichen Schlickbank. Es sind Proben der Sorten I/II, Il/IIT und III, dabei durchweg größere Fische von 30—58 cm Länge aus etwa 4)-60 m Wassertiefe. Am meisten sind Fische von 32—37 em Länge gemessen. Es ist zu vermuten, daß eine kleinere Sorte zufällig nicht zur Messung gekommen ist. Wiederum sind die Männchen etwas häufiger gemeldet. 5.) November. — Es sind nur zwei Fänge der Größen I/II und III gemessen, und Längen von 2S—62 cm aus etwa 40—50 m Tiefe ermittelt. Daß kleinere Fische nicht gemessen sind, läßt wohl den Rückschluß zu, dab sie nicht besonders häufig _ waren. Männchen und Weibchen sind etwa gleich an Zahl. 6.) Dezember. — Es ist hier verhältnismäßig oft gefischt, die Fänge von sechs Dampfern haben zu den Messungen gedient und dabei die Sorten EEG Ach 1 ee re Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 1S] I/U, HI und III/IV. Die Schollen hatten Längen von 21-57 cm. Die Größen von 27 cm, dann 28—30 em und 26 cm waren am häufigsten. Bei den kleineren Schollen bis zu 23 cm Länge überwogen die Männchen, bei den größeren die Weibchen, 7.) Januar 1905. — Auch aus diesem Monat liegen von allen Schollen- größen Messungen vor, aus Tiefen von etwa 45—50 m der Südlichen Schlick- bank bis Sylt-Außengrund. Schollen von 22—63 cm Länge sind ermittelt, mit der Höhenzahl bei 27 cm Länge. Die Tiere von 23—34 cm Länge bilden die Hauptmenge. Die Weibchen überwiegen deutlich. 8.) Februar. — Es sind Fänge von vier Dampfern gemessen. Sie betreffen Schollen aller Handelssorten und der Größen von 20—68 cm, Ausgesprochene Zahlenmaxima sind nicht vorhanden, doch können solche bei 24—25 cm, 27 cm und 38 cm angenommen werden. Sehr bemerkens- wert ist das Ueberwiegen der weiblichen Tiere (209 $£ gegen 71 Q'). 9.) März. — Fünf Dampfer haben in diesem Monat zu den Messungen beigetragen, die an allen Handelssorten von I/II bis III/IV abwärts aus Wassertiefen von etwa 4) bis 60 m vorgenommen sind. Es sind Schollen von 23—67 cm Länge darunter gewesen, in der Verteilung, daß am meisten die Größen von 29—38 cm vorkamen. Immerhin ein bemerkenswertes Ver- halten. Die Männchen überwiegen etwas an Zahl. Zusammenfassung für Gebiet V. Der Fang der Dampfer auf den Schlickbänken und Umgebung hat erst vom Juli ab zu den Messungen beigetragen. Segelfahrzeuge haben sich an dem Fang auf diesem Gebiete V überhaupt nicht beteiligt. Die im Sommer nicht häufigen Messungen von Dampferfängen nehmen in den Wintermonaten zu und lassen trotz ihres für abschließende Urteile nicht ausreichenden Umfanges unverkennbar werden, daß im Winter Schollen aller Marktgrößen in diesen tieferen Gebieten der südlichen Nord- see vorhanden sind. Während bis zum November die Männchen deutlich überwogen, ist vom Dezember bis Februar das Ueberwiegen der weiblichen Schollen an Zahl unverkennbar. Es mag ein Zufall sen, daß im Februar noch eine große Zahl von Schollen der Größen 24—25 cm und 27 cm in diesem Gebiete festgestellt ist, während ım März die Größen von 29 cm aufwärts erheblich in der Ueberzahl waren. Es würde dieses damit im Einklang stehen, dab gleichzeitig im März der Schollenfang auf dem Küstengebiete westlich der Elbmündung begonnen hatte, welcher in der Ueberzahl Schollen von 24—25 cm erbrachte. Die Vermutung ist jedenfalls nahegelegt, dab ein ursächlicher Zu- sammenhang zwischen beiden Erscheinungen besteht, und daß eine Wande- 1S2 Deutsche Wissenschaftl. Komniission f d. Intern. Meeresforschung. rung der Schollen von 24—25 cm und der etwas größeren aus dem tiefer liegenden Gebiete der Schlickbankregion nach der Küste zu statt- gefunden hat. Es sei hier zum Schluß noch die Kurve (Fig. 14) angefügt, welche aus den Schollenfängen vom Kapitän Backhaus auf der Südlichen Schlickbank im Jahre 1904 hergestellt ist. In den Monaten Mai-August und im November hat er hier nicht gefischt. SI 500 240 150 120 ) a 96 9 10 12 Fig. 14. — 1904. Südl. Schlickbank. Schollen. (Kpt. Backhaus). Durchschnittsfang für je 10 Stunden Fischzeit in den Monaten Jan.-Dez (1—12) — Grosse Schollen, — : — : — — Kleine Schollen. Zunächst geht daraus hervor, daß die großen Schollen ziemlich gleichmäßig im ganzen Jahre von ihm gefangen sind. Große Mengen kleiner Schollen hat er im September-Oktober erbeutet, im übrigen aber treten die kleinen sehr zurück, namentlich in den Wintermonaten. Man wird nun die Kurve so deuten können, daß im September- Oktober ein Heranziehen der kleinen Schollen von den flachen Küstenbänken stattgefunden hat, also zu einer Zeit, in welcher der Fang im Küstengebiet nachzulassen beginnt. Wo sind dann aber die Scharen in den Winter- monaten? Hier sind sie doch nicht gefangen? Man wird hiernach zu der Erklärung kommen, daß die kleinen Schollen zwar herzugewandert sind, aber sie haben sich im Winter dem Fang entzogen, wahrscheinlich durch Einwühlen in den Boden. 1 ee a aut DE nn ZZ a a a 4 Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 183 Wirkommen demnach zu der Auffassung, daß die kleinen Schollen (Sorte III) einerseits zum Winter nach tieferen Gebieten wandern, daß sie hier aber zum größtenTeilsich zur Winterruhe einscharren, wie sie es zum Teilwohlauch ohne größere Wanderungen an geeigneten Stellen des Küstengebietes tun werden. Im Frühjahr werden die kleineren Schollenals- dann, wie wir sahen, nochmals das Küstengebiet auf- suchen. E. Der Schollenbestand der Großen Fischerbank und nördlichen Nordsee (Gebiet IIIl/IV) und des Skagerrak (Gebiet VIII). Die weiten Flächen des nördlichen Nordseeplateaus von der Großen Fischerbank an haben nur in so geringem Umfange zu den Messungen bei- getragen, daß sich nur sagen läßt, es kommen auch hier im Oktober, De- zember und Januar Schollen aller Größen von 25 -60 cm Länge und. wohl auch noch andere Größen vor. Auch das Skagerrak hat, wie es ja überhaupt ärmer an Schollen ist, wie oben (S. 138/39) gezeigt wurde, nur ein geringes Material von 1310 Stück im ganzen Jahre zu den Messungen beigesteuert. Aus dem Skagerrak sind Schollen im Juni, Juli, Oktober, November, Dezember und März gemessen. Sie stammen aus Tiefen von 30 m bis zu mehreren hundert Metern. : Der Juli ergab im Skagerrak Schollen von 17—54 cm Länge mit einem Maximum der Männchen bei 29 cm und der Weibchen bei 3l em, der November solche von 19—64 cm (Handelssorten I/II bis herab zu III/IV), das Maximum liegt bei 30—34 cm. Bemerkenswert ist der Dezember, welcher aus Tiefen von 70 bis 90 m in emem gemessenen Fang Schollen von 22—32 cm Länge brachte mit einem Maximum bei 26 cm Länge. Es überwogen darunter die weiblichen Tiere. Der März dagegen hat in 5 Fängen zwar wiederum die Handels- sorten I/II, II/III, III und III/IV geliefert mit Größen von 24-59 cm aus Wassertiefen von 35—53 m, in einem Fang bis über 100 m Tiefe. Ohne erhebliche Unterschiede nach den Tiefen zeigen die Fänge eine größte Zahl bei 35 cm Länge, mit einem Ueberwiegen der Weibchen. Es zeigt also der März gegenüber dem Dezember an unseren Beispielen ein Zurück- treten der kleinen, also genau das gleiche Verhalten wie wir es in der südlichen Nordsee feststellen konnten. Im Dezember sind die kleinen Schollen von der Hauptlänge von 25-27 em in tiefem Wasser festgestellt, im März treten sie dort zurück. Hier darf ebenfalls die Annahme gemacht werden, daß sie im März schon die flachen Gebiete aufzusuchen begonnen haben. 154 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Eine Messung aus dem Juli, bei der leider eine Angabe der Wasser- tiefe fehlt, hat kleine Schollen zum Gegenstande gehabt, von denen die meisten nur 21—24 cm groß waren. F. Das Kattegat. (Gebiet X, einschließlich des Gebietes östlich von Skagen [IX]). Die Region von Skagen hat größere Tiefen, es sind daher die von hier stammenden Schollen meist von ansehnlicher Körpergröße mit einem Maximum von etwa 30—35 cm Länge. Anders liegt es im Kattegat. Eine kleine Messung aus dem August ist ohne Bedeutung. Die übrigen Messungen entstammen den Winter- monaten Dezember, Januar, Februar, März. Im Dezember sind Schollen von 22—41 cm Länge festgestellt worden mit einem Maximum bei 28 cm. Im Januar sind Schollen von 24-—-30 cm am häufigsten, im Februar solche von 25—30 em, im März von 24-29 cm Länge. Die Tiefe darf durchweg innerhalb 4) m angenommen werden, 12. Jahreskurven der gemessenen Schollen. (Siehe Karte.) Der besseren Uebersicht wegen sind die gemessenen Schollen der bisher besprochenen Gebiete auf der Karte zu Jahreskurven vereinigt. Die nördliche Nordsee (Gebiete III/IV) gibt infolge der geringen Zahl von Messungen eine unruhige Kurve. Sie zeigt, daß keine Schollen unter 25 cm gemessen sind. Das Skagerrak (Gebiet VIII) führt das Maximum der Schollen bei etwa 30 cm Länge vor, mit einem gleichmäßigen Abfall der Zahl nach unten und nach oben. Da unsere Dampfer hier im wesentlichen nur auf tieferem Wasser fischen, wird es erklärlich, daß die zur Sommerszeit die flachen Regionen bevorzugenden kleineren Tiere hier zurücktreten. Ganz anders präsentieren sich die Fanggebiete bei Helgoland!) (Vla), sowie die Küstenregionen im Osten und Norden dieser Insel (Gebiet VI) und im Westen von der Elbmündung (Gebiet VII). Wie die Fang- saison hier vorwiegend in die Sommermonate fällt, herrschen die kleinen Schollen mit den Hauptlängen um 25 cm außerordentlich vor. Sie stehen dadurch in einem wesentlichen Gegensatze zu dem Gebiet V (Region der Schlickbänke). Schollen unter 25 em Länge sind hier in viel geringerer Zahl gefangen, die meisten Tiere haben vielmehr Längen von 27—35 cm, dazu sind diese Fänge fast ausschließlich im Winter gemacht. Eine aus allen gemessenen Fängen gestaltete Jahreskurve (für das Kattegat) bezieht sich im wesentlichen nur auf die Wintermonate. ‘) In die Kurven der Karte sind auch die kleinen, wieder über Bord ge- worfenen, gemessenen Schollen aufgenommen. “a. | ee ie Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 185 Im übrigen hat sie einen ähnlichen Verlauf, wie die Kurven der flacheren Gebiete der südlichen Nordsee. Die größte Menge zum Fang steuern Schollen von 25—30 em Länge bei. Nach unten und nach oben ist ein steiler Abfall. Schollen von mehr als 40 cm Länge sind zwar an- scheinend seltener als dort, im ganzen aber liegt der Durchschnitt doch höher als in der südlichen Nordsee, wie der Verlauf der Kurven zwischen den Größen von 30 und 40 cm unverkennbar dartut. Große Schollen von mehr als etwa 40 cm Länge kommen auf allen Gebieten vor. In der Nähe der Küste sind sie indessen doch nur vereinzelt vorhanden, nahmen aber mit der Wassertiefe nordwärts verhältnismäßig zu, wie ein Blick auf die Jahreskurven in der Karte sofort erkennen läßt. 13. Häufigkeit der einzelnen Größen der gemessenen Schollen. Die auf der Karte eingetragenen Jahreskurven der gemessenen Schollen geben zwar ein instruktives Bild von der relativen Häufigkeit der großen und kleinen Tiere, aber sie lassen doch nicht genau erkennen, wie sich die einzelnen Größen ziffernmäßig genau zueinander verhalten. Um nun das Fehlende zu ergänzen, ist Tabelle XIII von Dr. v. Reitzenstein aufgestellt. In der ersten Abteilung der Tab. XIII sind alle ım Jahre vom l. April 1904 bis 31. März 1905 gemessenen, an den Markt gebrachten Schollen zusammengefaßt. Sie bewegen sich zwischen den Größen von 16—70 cm Länge. Die Zahl jeder Größe ist in Prozenten der Gesamtmenge angegeben, derart, daß bei der dritten Dezimale eine Abrundung stattfand. Da nun die Gesamtzahl der ersten Abteilung 100 ausmacht, so wird man, indem von oben oder unten her bis zu 50 gezählt wird, irgendwo in der Zahlenreihe auf eine Ziffer treffen, welche die Zahl 50 voll macht. Ich habe diese Zahl bereits in den früheren Berechnungen!) das Zahlen- zentrum genannt. Dieses Zahlenzentrum liegt in der ersten Abteilung des Gesamt- gebietes bei 23 cm Länge der gemessenen Schollen. Es ist also von 28 cm Länge abwärts ziemlich genau die gleiche Anzahl von Schollen gemessen worden, wie Schollen von mehr als 23 cm Länge. Wie sich die als solche erkannten Männchen und Weibchen in der Gesamtzahl verhalten, lassen die beiden letzten Rubriken der ersten Abteilung erkennen. Wir müssen hiernach Schollen von 28 cm als die Mittelgröfse des Gesamtgebietes ansehen. Diese Mittelgröfse wird genau inne gehalten von den Schollen des Kattegat einschliefslich derjenigen östlich von Skagen (letzte Abteilung von Tabelle XIll). !) Siehe Seite 150/152. 186 Deutsche Wissenschaftl. Kommission f. d. Intern Meeresforschung. Tabelle XII. Häufigkeit der Einzelgrössen der (Die fettgedruckte Zahl Gebiet VIa | | I Gesamtgebiet Gebiet I u.IV Gebiet V | Te Re (Nördl. Nordsee) | (Schliekbänke PP) (Helgoland) = | (60620 86) | (27486) | (2230 St) (21 681 St.) > | Er - | Darunter a2 = , Darunter | 32 s | Darunter | 3 - | Darunter 5 |=S2| wunter- |.ss® unter- EIS unter- I g82 | unter- | 233 | schieden | E Z2 | schieden 5 ZZ | schieden | == | schieden \en ug f | hs Iieas 88 | %, 35. 5° fo. leee/o Ze hi %o % ES) E %o %o em lol d || % Re Q d || °% Q d 2 | - 1 le) Eee ee ee ne 68 10,016 10,015 ı — — — 0,1 0,1 _ 0,01 | 0,005 _ 67 |0,066 | 0,016 — 0,35 — — 10,1 0,1 — — 1 = 66 0,052 0,05 ‚0,001 0,33. | 0,35 —_—ı — — 0,01 | — — 65 0,066 | 0,065 0,001 || 0,35 | 0,35 — 0,1 N _ — a 64 0,045 | 0,029 ' 0,015 _ — 0,2 07721701 _ — — 63 |0,05 | 0,027 | 0,022 — _ — 103 0,15 | 0,15 0,02 | 0,02 — 62 0,033 | 0,017 0,014 —_ _ _ 0,2 0,1 0,1 — = 61 10,071 |0,011 | 0,009 || 0,35 _ _— 0,1 0,05 | 0,05 _ — — 60 0,033 | 0,024 | 0,009 _ — — 0,2 0,15 | 0,05 || 0,005) — | 0,005 59 |/0,151 | 0,096 | 0,002 || 0,7 0,35 — 015 | 015 | — || 0,02 | 0,005 — 58 0,093 | 0,024 | 0,014 || 0,35 — — 0,05 | 0,05 _-— | — - — 57 |0,156 | 0,039 | 0,007 || 0,75 — — | 0,2 0,15 | 0,05 | 0,005| — = 56 110,161 | 0,086 | 0,01 0,7 0,35 —* 0,3 0,25 | 0,05 | — — = 55 10,184 |0,108 | 0,054 || 0,35 | 0,35 — | 05 0,3 0,2 0,0051 — 0,005 54 [0,217 |0,161 |0,033 || 0,35 | 0,35 — 0,6 0,5 0,1 || 0,01 — — 53 0,205 0,074 | 0,004 || 0,75 _ — 0.35 | 0,35 — | 0,01 —_ —_— 52 110,446 | 0,256 | 0,014 || 2,2 lei —=210/5541.05 0,05 | 0,01 — bb — 51 0,362 |0,164 0,069 | 1,1 0,35 — 1/09 0,65 | 0,25 || 0,02 — 10:01 50 10,376 | 0,172 | 0,076 || 1,1 0,35 — 10,85 | 0,45 | 0,4 0,005, 0,005 _ 497 10,5532 [02792 , 01572 22 1 — .jmilil 0,65 | 0,45 || 0,03 |0,01 0,01 48 0,495 |0,414 0,060 | 1,8 1,8 — | 11 071797 120,33 0,04 | 0,01 0,02 47 |\0,605 |0,246 |0,272 | 145 | 0,35 | 0,75 | 1,7 0,95 ! 0,75 0,03 !0,01 | 0,02 46 ||0,788 | 0,336 | 0,241 || 3,3 al 0,75 | 1,2 0,65 0,55 | 0,03 |0,02 0,01 45 0,705 | 0,307 | 0,171 || 2,55 0,75 0,35 || 1,2 0,7 0,5 | 0,03 |0,01 0,02 44 10,921 | 0,429 | 0,239 || 4,75 2,2 0,75 11152100,5 0,65 || 0,02 | 0,01 0,01 43 10,871 | 0,410 | 0,275 || 2,95 1,45 7.075211 1565 il 0,65 | 0,01 - -- 42 | 1,027 0,338 [0,209 || 3,3 | 0,75 — 2,00 | 0,7 1,3 || 0,04 |0,01 [0,01 4 0,776 0,220 | 0,236 || 1,8 _ 0,35 1,6 0,85 | 0,75 | 0,06 | 0,04 _ 40 | 1,536 0,684 | 0,262 || 5,8 2.5521.0,35 1,35 | 0,65 | 0,7 || 0,07 |0,04 1|0,02 39 111,266 ‚0,457 | 0,441 || 2,9 0,35 ea 175 0,75 1 \ 0,06 | 0,05 0,01 38 111,407 |0,503 [0,621 || 2,95 | 0,75 | 1,45 | 245 |0,8 | 1,65 || 0,04 |0,02 | — 37 2,004 | 0,631 | 0,687 | 5,1 1.1 1,45 2,95: 1,55 1.327021 04 0,01 36 2,373 | 0,879 | 0,921 || 4,35 1,8 1,8 3,5 1,45 2,05 | 0,35 | 0,2 0,05 35 12,730 | 1,179 | 0,723 | 6,2 212 1-1 4,4 2,4 2 1 0,5 710,15 1005 34 2,946 | 1,307 [0,850 | 3,8 |2,55 |0,15 I46 |23 | 23 | 09 lo4 10,15 33 113,007-|1,236 | 0,829 || 3,65 | 0,75 | 0,35 || 4,25 | 24 | 1,85 1,15 !0,5 0,25 32 [4,200 | 1,621 | 1,471 || 6,55 1,8 2,2 4552 172,39@10252 1,65 | 0,7 0,5 31 4,421 | 1,936 | 1,536 || 3 an 0,75 4,35 2325 2er 2,9 1,45 0,9 30 |15,579 | 2,521 | 1,843 | 5,1 2,55 1,45 6,1 3,6 2,8 3:652141,75 1,25 29 [6,879 2,650 | 2,486 || 6,55 2,2 2,55 4,1 ] 2,2 6,8 3,35 2,4 28 1 2,171 | 2,914 | 2,707 || 1,8 1,45 0,35 5,45 2,9 2,59 6,85 13,65 183 27 8,900 3,479 | 3,457 | 4 1,1 2,9 6,35, 1103,0531.3,3 11,5 15,35 74545 26 9,214 | 3,636 | 3,171 || 2,55 0,7501 03581 5,1 21 2,4 13,95 |6,65 15,3 25 18,821 |3,279 | 3,257 | 1,5 — 9,75 | 5,35 1,6 1,75 || 16,1 71257168 24 117,914 | 2,964 | 2,893 | — — — 2,6 1,55 1,05 ||16,25 | 6,9 6,9 23 |5,921 | 2,200 | 2,343 _ — — | 1,2 0,75 | 0,45 1113,75 |5,65 16,3 22 |3,664 | 1,079 | 1,164 — — — || 45 0,3 0,15 6,15 [2,35 12,85 21 1,438 | 0,479 | 0,688 — — nn 0,2 0,1 0,1 20 108 | 0,9 20 110,433 | 0,157 | 0,193 I —_ —_— 0,05 | 0,05 _ 0,4 ‚10.155 102 19 | 0,204 | 0,084 | 0,096 — _ —_ _ _ = 0,08 0,02 0,04 18 0.029 |0.003 |0,021 | — _ _ | u = 0,015 0,01 0,005 17 0016 [0010| nn au >| Ener 16.110.001. 1.000. ae | 7 7 | ee een Er Fre Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. 187 1904/05 gemessenen $chollen in Prozenten der Gesamtmenge. enthält das Zahlenzentrum.) | |. Gebiet VI | Gebiet VII | Gebiet VIII |Gebiet X u.X (Schleswigs Küstepp) (Küste i.W.d. Elbe) (Skagerrak) | (Kattegat) © ı (9024 St) | (18964 St.) | (1310 St.) | (7137 St.) 2 |; e Ir | ve S3e Darunter EEE Darunter <=. Darunter | San Darunter DS ||ss= unter-- | SS unter- ss2 unter- \3S8 unter- \=8=| schieden |=33 | schieden | =3&| schieden |=33 | schieden 288 | 228 | 288 E88 80° | °% re ee ala en as las 7% %o em | % Q d | % 9 & | %o Q d %/o je} d 70 = zw =, ee = — — — — | = 69 — = er —|ı — =. No — _ = | - 68 = = — Sy ee ar = — = | — 67 || 001 | 001 | — le — | — en — = — | — 6 | — — 770,005 — 10.005. — — = _ — | — 65 || 0,01 | 001 | — || 0,005) — [0,005 _— | — . — 64 | 001 | — — || 0,005 — [0,005 || 0,1 0,1 _ - —el 3 | — = 79:03210.022.0005 _ _— | 0 —_— | — 62 | 002 | 001 | — || 0,01 |0,01 — = _ — || —'ı = 61 | 003 | 002 | — || 0.02 I0,01 |oo0ı | — — _ _ _—| — 60 | 002 | 002 | - || 0005| — [0,005 | — —_ _ _ .— | 59 | 002| — 001 || 0,0051 — [0,005 | 0,15 | 0,15 | — || 0,014 0,014 | — 58 | 0,04 | 001 | — | 001/001 | — |02 | 01 | 01 == = 57 || 0,03 | 001 | — || 0.01.|001 — 0, 0,1 — || — _—ı 56 | 0011| — | 001 || 0,01510005 |ooı | — | — I! — | — _— 55 | 005 | — | 0,001 || 0,015| 0,005 [0,01 | 0,35 | 01 | 015| — = Ne 54 || 0,04 | 0,02 | 0,01 | 0,0251 0,005 10,02 |045 | 025 | 01 | — — 53 || 0,06 | 0,01 | 0,02 || 0,015 0,005 !0,01 | 025 | 0155| — | — _ 52 | 0,07 | 0,02 | 0.03 || 0,03 |0,005 [0,02 || 0,25 | 015 | — || 0,014| 0,014 | — 51 || 0,07) 0,02 | 0,02 || 0,08 !0,03 |0,05 035 | 01 | 015|| 0014 — | — 50 | 0,18 | 0,1 | 0,02 || 0,045[0,03 10,01 | 0,4 03 | 01 | 0.05 | — 49 || 0,13 | 0,06 | 0,01 || 0,045/0,02 [0,02 || 0,35 | 0,1 | 0,25 || 0,01410,014 | — 48 || 0,19 | 0,07 | 0,03 || 0,05510,03 |0,02 1025 | 015 | — | 008 — | — 47 | 0,18 | 0,08 | 0,02 | 0,085|0,03 |0,05 |0,75 | 0,3 | 0,3 | 0,042 — [0,014 46 || 0,18 | 0,07 | 0.01 | 0,05 0,01 10,04 0,7 04 | 0,3 | 0056| — |0,028 45 | 023 | 0,1 | 003 | 0,11 |0,04 [0,05 || 0,8 0,55 | 0,25 | 0,014 — — 44 || 0,11 | 0,05 | 0,05 || 0,11 10,03 [0,05 || 0,45 | 0,3 | 0,15 || 0,056) 0,014 | 0,014 43 || 0,18 | 0,1 — | 013/002 loı los | 03 | 04 | 0128| — | 0,028 42 || 0,3 | 0,08 | 0,07 || 0,12 10,05 0,05 | 1,35 | 0,76 | 0,3 || 00780,028 | — 41 || 0,28 | 0,03 | 0,1 || 0,14 10,02 |0,1 1:3 0,55 ‚3 || 0,25 |0,05 | 0,05 40_|| 1,00 | 0,75 | 0,05 || 0,17 |005 [01 1|2,05 | 07 | 0,6 | 0,314 0,05 | 0,014 39° || 113! 09 | 0,03 || 0,27 |0,1 0,15 || 2,3 1 0,7 0.45 |0,05 0,1 38 | 0,355 | 015/01 | 021 0,1 |01 |29 | 15 | 09 | 09 |0,2 [0,15 312. 1.045 70.15 0,0 | 00,3720:0220.15. | 375° 1535 155. | 1,2° 0,15 /0,2 36 | 0,75 | 03 |025 | 042 102 |02 |\455 | 1,55 | 1,75 | 1,72 |0,45 |0,35 35 | 0,65 | 0,45 10,1 | 0,66 [0,35 10,25 || 4,4 22 1,15 23 105 1045 SE 3 0.72 50:35. 1, 21.028110/68 210,357 105,1 79 1,75. 3,9 0,77 20,9 32 14%75.1.08° ‚0,55, | 1,3741 0,25, 110,4,» 14.2 205 | 13 | 475 |14 |11 32 || 2,05 | 1,05 |0,7 || 2,15 |10 |08 |675 | 2,8 | 2,65 | 5,7 |1,66 |1,2 31 | 3,00 | 1,55 | 0,95 | 3,75 |1,755 11,5 6,8 os mas 7.150222 1.75 30 || 42 | 185113 | 4851230 121 | 68 4.05 | 2,6 || 8,35 |1,85 |1,7 2977| 76,6. | 2,857|12;051|117,850| 3,3571 3,15) 16,15 | 2,75 "3,17 10,0 2,25 | 1,95 28 | 9855| 37 |42 |ı05 |42 1405 |51 2,35 | 25 10,65 |2,15 |2,3 27 |1l6 | 51 140 |125 |51 415 |54 25 | 2,9 110,95 |2,05 |1,9 26 |13,55 | 53 | 485 |14,8 |5,755 |5,25 | 5,3 9100 62:35 1.9°252 1,358 71.75 25 13,25 | 5,15 |4,7 |1425 |5,6 |525 |445 | 2 2,45 | 8,85 |1,35 |1,6 24 124 | 45 |45 |13,3 \47 5,0 | 4,1 2,45 | 1,65 || 6,75 [0,65 |1,15 23 10,15 | 3,95 3,7 |10,0 |3,15. |3,85 | 5252 01:752 11:5 |.3:32 110,152 110,6 22 | 565 | 1,85 12,35 | 57 |12 1225 | 22 13 | 09 || 1,45 0,05 0,15 21 | 23 08 (11 | 23 0,75 \105 255 | 09 | 1,65 | 0,714| — 10,014 20 | 048 | 02 02 0,6 10,15 |025 | 125 | 05| 07 | 0255| — — 19 || 013 | 0,1 | 0.03 | 0,12 |002 0,05 | 1,0 0,45 | 0,55 | 0,1 el 18° || 0.06. | 0,1 | 0:03 || 003 | = 1001 | 0,1 =. ON —_ 1 Ze ereeen.\ar. ol.) — | sel — || We. | Zu == za =# = 155 Deutsche wissenschaftl. Kommission f. d Intern. Meeresforschung. Tabelle XIV. Zusammenstellung der im Jahre 1904 in Geestemünde, Bremerhaven, Hamburg und Altona gemessenen Schellfische nach Stück- zahl und Gewicht pro Stück in Gramm. = | Fang- Südl. Nordsee zwischen Ba: \ | Nördl. Nordsee Fischerbank gebiet: || a) von der Küste |), närdlich von 560) \u. Shetlands, bis 56 || Sorte | Weser Elbe | Weser Elbe Weser Elbe Weser Elbe Jan. 0. See = | = II — (8) 1) — Ne = — I Be (27) 44 — 22 = 2 Kr g: IV - .— == _ | _ Febr. I — (5) 1400| (27) 1203| — = FIR - >> II == = Bee = ER = = I = (50) 5000 ° — =. | = März I — — —_ n (53) 1132 — _ _ > m ai = a) 597) 0° — E; = April T | (49) 1224 — en — | 155)1091 — a x II || @6) 46 — — > (50) 500 \ — — Be IT (76) 656° ° — | — — — — — — Mai I (102)1235 — > ee Ir Ba he 2 II (113) 64 — Be Pi = = = Se II |(139) 3835| 5° — ‚= u T- = Juni I (144) 1406 —— — —_ — — — II |(140) 629 — | - — _ IT \ta1s) an © a ı- 13 Te > a5 Juli I || (96) 1333 — _ | — —_ —_ _ 11 |(1649) 597 | — len 2 Dr = = III (259) 3955| — = = = =2 23 = Aug. T |(160) 12400 — -— | WOLLE — a = A II |(304) 6100145) 27671) — (dis) 52) — u — 2 a ee =, Fiasn all ee = — & IV = = 27 2230) 3221 2 = Er = IE | ae EB 2 = R. Sept. I a1) 91 — (38) 1145 (54) 1389| ° — — = ne II (166) 620 °— (60) 667(105) 714 — = == = III 1201) 467) o— (88) 454(159) 472) — a — — IV == = = 230, 25 ge = Re ER iz a, - = II/IV = = Ze => Er = Okt. TI (210) 115001 — (44) 1182) (75) 1333| 0 — (6)1562 — —- IT |(247) 6444| — (58) 655 (134) 746 — (3) 78 — Eu III |(298) 456| (47) 532] (87) 471(212) 42) 0 — (44) 568 — = IV — @2) Al — 352) 284 — (74) 338 — — in = el = = = & II/IV = = ala 2 = = = Nov. T (170) 1141) (17) 1470| (63) 1270, (21) 1191| (22) 136 — (52) %61) — II |(151) 662) (35) 714| (67) 672| (34) 735| (26) 769) — (79) 633] — III |(196) 472) (43) 581| (94) 479) (51) 490) (31) 484 — (73) 370) — IV |(292) 283] (67) 3731(115) 217) (79) 316) (47) 2366| — |(189) 265) — Dez. I || (81) 1111l(102) 1225| (16) 1562| -— || (57)1000) — || (171029) — II |(104) 634(172) 727] (32) 81 —- |(69) 52) — (24) 6235| — III |(147) 4591(240) 521|| (88) 658 ° — |I63) 71 — | — == IV | (60) 200(155) 322) — lasB)x285| - —. |iezByKase I/IE || (85) 7060| — & IE en rn m —,— 4———— [1 70 L.|| 991 bis 1516 1136 bis 1562 | 1009 bis 1562 961 bis 1029 Yu 706 = N = mel Ss ve 652 „ 781 500... el | 625.2, Zoas ILL || 276 „ 581 401 „ 658 EHRE 568 370 —_ LTE i 2 & ö ER g: Iv 200 373 DIE 392 266 „ 338 || 236 „ 265 Anmerkung. Die eingeklammerten Zahlen geben die Stückzahl der Schellfische Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. Tabelle XIV. 189 Zusammenstellung der im Jahre 1904 in Geestemünde, Bremerhaven, Hamburg und Altona gemessenen Schellfische nach Stück- zahl und Gewicht pro Stück in Gramm. x | OS wa, r 5 Skagerrak | tt a Kattegat | ana Monat | || Weser Elbe Weser | Elbe Weser | Elbe | Weser |Elbe | Sorte E7)12%6 — Zu - — | = Jan (62) 564) — ie: we = | II (166) 361 = £ h | Im — _ — - - = — — DA — = || == - - = — || 1 Febr. — - || _ ı — = & = II — — | = _ = — IIL - - Z— - SE I März = = = = — II e - - - = | (ın)3529| — | I April — = = - (69) 869 — | I - — I = _ | III Baar = ı — | | 45)2755| — | I Mai (295) 542| —_ | = | = = II (331) 332 — | = - il > IT (108) 1046 — | - - — || (21)2976| I Juni (210) 581] - _ || (48) 1302) — || II (204) 387) — = = | — Zm (23) 1108) — | (47) 1000 = see || Juli (183) 612 = \ (68) 610 — — Il — 5 II (50) 450) — (38) 394 2: — | en TI 9 1000 _ 1 (59) 1212 a) 1351| — — || (62) 2564 I Aug. | (97) 701) (61) 820 — (106) 1108 I 12) 351.129) 488.(100) 500) = 124) 456 || ım 78) 320 - En 385) — u == — | RN? — a3 757 | — | | /H (40) 1250 (38) 1316 _— | | - I I Sept. (55) 727, (62) 813 - | = | - _ II (90) 444| (86) 581 — | (43) 58 — | —, || III — (137) 365 _ (62 5) 385| — _ | — — | IV = (A3)1184 — (30) 833] > = — — TAN = (113)442 - = — IIT/IV (104) 943) (18) 1389 (24) 1042 a (41)3049 — | 1 Okt. (180) 780) (32) 781 (32) 781 (58) 1533 I (147) 466 (46) 543 \ (51) 490 > = nm er. (77) 325 (84) 298) = IV x (21) 1190 | yı == (71) 352 — — - || IIT/IV (117) 1175| (39) 1282| — (70) 1071 (47) 1064 | 1 Nov. (139) 691(108) 661 (73) 685| (39) 641 | II (128) 469 (205) 488 (96) 521 (155) 484 III (177) 282/(243) 309 (219) 342) - (369) 203, — IV ee (21) 1190 = = = (44) 1136 — 1 Dez. = (31) 806 (36) 694 - (OTT (84) 595) \ (89) 562 Een — (145) 345] E (65 385 IV — Zr — Io | | I/II 943 bis 1389 1000 bis 1351 | 1064 bis 1136 2564 bis 3529 || I 757 1184 833 =: a i Ei arlint HEDr Pe 813 a 820 641 A 694 869 1533 || II Das 595 394 „ 581 484 562 456 _ III Do AA) — _ — - — | IO/IV 309 „ 365 298 „ 385 2038 „ 385 — En an und die danebenstehenden Zahlen das Gewicht pro Stück in Gramm. 190 Deutsche wissenschaftl. Kommission f. d. Intern. Meeresforschung. Die Mittelgröße wird übertroffen im Skagerrak mit 31 cm mittlerer Länge (Gebiet VIII, Tabelle XIII), ferner in der nördlichen Nordsee mit 37 cm Länge, obgleich diese Ziffer wegen der wenigen Fänge sehr unsicher ist; sie wird femer übertroffen im Gebiete der Schlickbänke (Gebiet V, Tabelle XIII) mit 35 em Länge. Es war dies alles mit Ausnahme des Kattegat das Gebiet tiefen Wassers. Unter der allgemeinen Mittelgröße bleiben die Schollen der deut- schen Küstengebiete mit einer mittleren Schollengröße von 26 cm, welche in dem Fanggebiet der Umgebung Helgolands auf 25 cm Mittelgröße herab- geht (Gebiet VIa, Tabelle XIII). Welche Wirkung eine Aenderung des Minimalmaßes haben würde, läßt sich aus der Tabelle mit recht großer Sicherheit entnehmen. Schluß. Außer den Messungen von Schollen ist ein, wenn auch nicht ganz so großes, doch sehr ansehnliches Material von Messungen fast aller sonstiger Marktfische der Nordseehäfen zusammengebracht worden. Die Bearbeitung steht zum großen Teile noch aus. Ein Eingehen auch auf diese Materien würde hier zu weit führen. Nur sei es gestattet, um einen flüchtigen Einblick in das Material noch eines Nutzfisches zu gewähren, in Tabelle XTV eine Uebersicht über die Durchschnittsgewichte der ge- messenen Sch ellfische zu geben, in ihren Sortierungen nach Handelsgrößen. Schließlich ist in Tabelle XV ein Vergleich der nach der Inter- nationalen (deutschen) und nach der im Dänischen Gesetz vorgeschriebenen Methode zum Messen von Schollen gegeben. International wird vom Kopf bis zum Ende der Schwanzflosse ge- messen, in Dänemark dagegen vom Kopf bis zur Wurzel der Schwanzflosse. Die Messungen sind von dem Königlichen Fischmeister Edden in Altona vorgenommen und zeigen die Unterschiede bei den einzelnen Fischgrößen. Auch die Ostsee ist im den Bereich der internationalen Tätigkeit einbezogen, für die beiden Abteilungen der Kommission C sind im Bureau des Deutschen Seefischerei -Vereins zwei Schriften verfaßt, bei deren Bearbeitung er die freundliche Unterstützung der Königlichen Fischerei- beamten und der Fischerei-Vereine in den Östsee-Flussgebieten, sowie des Deutschen Fischerei -Vereins gefunden hat. Die Schriften sind inzwischen erschienen unter den Titeln: l. Uebersicht über die Seefischerei Deutschlands in den Gewässern der Ostsee (Publicat. de Circonstance No 13 B. — Kopenhagen 1905). 2. Bericht über die Anstalten zur Vermehrung des Lachses und der Meerforellen in den Flüssen der Ostsee (Publicat. de Circonstance No. 28. — Kopenhagen 1905). Ueber andere im Ostseegebiete begonnene Arbeiten wird im späteren Jahresberichte Nachricht zu geben sein. A ee = j D f - ER ee De ee ie ee see Ze N W Die Tätigkeit des Deutschen Seefischerei-Vereins 1904/05. Tabelle XV. Vergleich von Längenmessungen von Schollen. 191 m en I d ; Differenz Deutsches | Dänisches en | ae Npss NEE dänischen [Aaischen Mess Masses meisten Fällen. cm em | cm B 19,5 16 4+mal | 32 R 20 16 ae) „ A 16,5 Ar 86) A 20,5 16.5 Ir 21 Io ame} Le; R a a 4 = 1 Er N 21,5 17 30% = 17,5 128 4 a 18 BER ” 22 17 Du. | n 17,5 ER 5 18 | 2 7, | 4 iS 18,5 Bes nules BY 22,5 17,5 Da | 5 8 9, 3 ler 4 e 23 17,5 Dr | = 18 1277, | - 18,5 49 4,5 2 19 aa | is 23,5 18 | > 18,5 147,5 | = 19 Zi 4,5 B 195 10% 24 Te > NE. | 45 s 20 | | 24,5 19.5 Bla 5 “ 20 1225 25 1915 LER 2 20 7a 5 ge 20,5 lower = 21 IR: 255 238; 5 E 21 DR Differenz Deutsches | Dänisches ‚ Häufigkeit | zwischen dem | des Gen Sehen und Mass Mass | dänischen |"nischen Mass Masses meisten Fällen, Ind em iE em N u | em = a 26 ı 20,5 7 mal | = | 21 45 „ 5 x | 215 BA en 3=, le rl 1 5 = 22 IrE | Er 22,5 ai SE 27 21,5 On e | 22 2iwes 5 n | 22,3 Den £ 23 2 | 27,5 22 I u A) De 5 f 23 een a 23,5 3.% 2820 12552 1 : | 23,5 Ko). 1, 5,5 3 23 ONE a 23500 0. 1A) „ 24 | 1 28,5 Dre 2:20 F 23,5 An 5 29 7 22,5 | E 23 Uns 5 23,5 ers 4,5 % 24 Era 295 | 24 3, e 24,5 De 5 So a Ey] & 24,5 A| 5,5 25 De 31 | 255 | 5.5 Er BE 6,5 Druck von Pass & Garleb G. m. b. H. Berlin W. 35, Steglitzerstrasse 11. zı D14 — 061 eboney ‘6 DI 906 Neabeyg 9 D14 — pol MUegaayasıy ug “e D14 pocl Daspaon 'IpnS zı u 016 ı ER a OL EB ONE 7 09 09 17} 2 ol ORT 091 2 6 orz 4 00 4 008 ı2 . I I 0% 11742 Ur Ei 11514 — '£061 ebaney 8 d14 — 8061 ersaberg "gs DI — "E06 Mueqdayasıy “Id “= b14 — E06l 'aaspuon 'IpnS am ol arten ze 7 us Senmarrnıach I [1] 9 i 5 ” 2 ozı 21 oar 031 081 7 ost ı 17 obz 4 0r2 l | i 00€ | o0E 008 I 8 3 ! 098 4 098 I 2 | N 06 I ' ORF D 1 \ £ ora a ‘01 14 — "3061 eseney "2 B14 = 2061 MeMabers “big — 2061 Ueqdayosıy 19 1b — 2061 0asp4oN 'IPNS zu BERDEZ GE BONES BITTE TH za 2 NAEBIRSUN = 9 5 409 ozı zı 1 det \ 081 \ 81 | o8L \ \ 0rZ \ ! 7 082 \ \ is DB \ ! A R . en | 008 N 1 nor |/ ; = N l Zi ! 0% ur u l om: a | N u N f ‚t 02+ I 0er re n I - ; u \ N 4 08r \ \ - \ Aa ] 0rs 9 ee 009 2 j 'dsoa) ] 91 "I PyeL Sepsiay oAd (of Y/, — punyg) pungg ur puyaaaag (ZI 1) APqazag -Aenurf uspuow uap uı J54dwepy>sı 4 y>anp U9JJOYIS ur Sur J-spuyasydang % Tafel II. (1904) April 1744 St. (1904) Mai 5468 St (1904) Juni 826 St. (1904) Juli 1204 St. (1904) August 1992 St. em» en vo om. sH 38 38 ; em! j sH# 36 3” 3r 32 32 Jo 30 28 28 2; > 25 22 22 = 20 20 73 18 18 o o zo 30 [2 so so va Sl. 5 [7272 o o 20 3a oO so so vo 80 st. o vo 20 Jo #0 so co wo so 90 wo SL (1904) September 1978 St. (1904) Oktober 1194 St, (1904) November 609 St. (1904) Dezember 4 (1905) März 1695 St. n, T r " 7a vo o o 2c Jo “o so so vo. o o 20 so 0 so so vo so SL. o 7 20 3o vo so co St. o 10 20 30 vo 5o co vo so 90 00 „vo 20 30 Ö) Gebiet VII (westlich der Elbe bis zur Doggerbank). Segelfahrzeuge. Die Fänge sind sämtlich innerhalb der 20 m-Grenze gemacht, nur im Mai 1905 ist bis 33 m Tiefe gefischt, Männchen. Männchen. Die senkrecht übereinander stehenden Zahlen bedeuten die ee EEE Weibchen | Gemessene, markl- nr, | Gemessene, iiber Bord Länge der gemessenen Tiere in Centimetern (em). Die wage- ähige Schollen. x | geworfene Schollen. rechten Zahlen geben die Stückzahl (St.) der Kurven, welche « Geschlecht unbek. Geschlecht unbek für jeden Monat auf zusammen 1000 Stück berechnet sind Gebiet Via (Helgoland). Dampfer und Segler. )ie Fänge sind sämtlich in der Um- »g Helgolands gemacht oder zwischen Telgoland und Weser-Elbe Dampfer 1904/35. (1904) Juni 356 St, em (1904) Juli 854 St om gust 751 St er (1904) September 3% vo (1904) Oktober 225 St (1904) Dezember 474 St Tafel II. (1904) Januar 230 St 25 BEE FE — " — =T = E I PR" wo St. P wo SL. PT} 20 vo [7 8% [7 67; em em B om. Pr u v2 ” wa an (1904) Mai 6172 vo (1904) J wo {7 39 = et a 2. (130) Juli 5326 St. (1904) Augus (1904 September 1050 St n “ El} Ba 36 3. 5 R a 4 - 2 I! I 3 Zeichen-Erklärung. fi ze so ® ———————— ulinnchen Männcher Er, Te Gemessene mark Yeibahan 2 Kor? D&D “2 a ee rn yiad | fühigo Schollen | geworfene Schollen 1%) Geschlecht unbek Geschlecht unbok En E : ’ \ 2 wage \ Die senkrecht übereinander stehenden Zahlen! bedeuten die Län der gomessonon Tiere in Zentimetern (cm), Die g a ri rechten Zahlen geben die Stückzahl (St) der Kurvon, welche für jeden Monat auf zusammen 1000 Stück berechnet sind „. En " vo, m Be Sur R Hrn reumag nu 0000081. mangeng Fanny v eurgßshrmuuey Twjs sung memy won erp 301 zazay op Dimeneai war mag Dana 132 page vn Aal pn r peu) „0 War Aura unumsaqun Ifaaıyahan wog ——— aan EN 2 le nun Waren udanuy Dun uaFtag u0R Yarıso 10100 " qungzoßdorg nz sıq aqıı 2 puyjo: yargpueppf nz s1q FUN TOgDsus[oH-Fasalgps £ egpaeppf m Junguogastqanıara sıq qafag narunar: 5) quvqsanpsıg wogosF sap pün »orpıon var: 10p 10129 "AL/IIL Oyoqwoamıy yawu adayrı sopof (IS) ITErUIS ap warm “uogeFodun omg Jap Pduy] ap 11 (miaammunz) um ur Yaugsasag mIjsUazay "4 gay IC] 00A NOMS (00T al any vajjoyps j Ruassamadgg/F0gI>ıge[ mE Iyrzurnagadagar zop snepursunaanyarcı "goBF ZIRW Sta FOBr MAY ABUOSLJ-9OSPAON Jeyosjnep uezjejddue4 uep jne uoTfoyag A9Pp 98J0.19 pun Zunpsaqae/\ JOp ‚puaxduaspny yususcH aueqaaBioc panduosguy Yds " poundtapugg " "TH 19 “= anaııpaoN ELLTEEITERSEN ss e 2 ; = 2 7 z —— mr; z 7 = : er wnza0gg sıq Sa HangaypsoL sıq wunyiog ' “Opumasgosıg ap Spuyorszuaa ao an 0x a Ks aaa“ Faraohrguni EN IEDN 2 2 E78 = “4 ... NNOWRO yımas 185 ” DIE BETEILIGUNG DEUTSCHLANDS AN DER INTERNATIONALEN MEERESFORSCHUNG I. JAHRESBERICHT. ERSTATTET VON DEM VORSITZENDEN DER WISSENSCHAFTLICHEN KOMMISSION Dr. W. HERWIG WIRKL. GEH. OBER-REGIERUNGSRAT. Reiehsforschungsdampfer „Poseidon“ BERLIN VERLAG VON OTTO SALLE 1906 Abhandlungen des Deutschen Seescherei-Ve Bisher erschienene Bände: BAND I: 4 preisgekrönte Arbeiten aus der Technik des baues für die Hochseefischerei. Mit. 26 Figuren im Text und 9 Separat-Tafeln. 1. Entwurf eines Heringsloggers mit Hilfsmaschine. Von W. Laas: . Entwurf eines Beyer co mit Hilfsmaschine für die Hochseefi Von €C. Stockhusen. 3. Ein Hochseefischerei-Kutter für die Ostsee. Von 0. Engel. 4. Die Verwendung von Hilfsmaschinen zur Fortbewegung der Segelfise zeuge. Von Th. Janssen. Preis 10 Mk. BAND II: Naturgeschichte des Herings. I. Teil: Die LoHalformen und die Wanderungen des Herings in den europä Gewässern. Mit 26 Tafeln und zahlreichen Tabellen von Professor Dr. Friedri in: Heincke, Direktor der biologischen Anstalt auf Helgoland. ° Heft 1: Text (1. Hälfte). Heft 2: Tabellen und Tafeln. Preis 35 Mk. | BAND Ill: Zur Bakteriologie und Chemie der Heringslake. = | Von Dr. €. Wehmer, Privatdozent a. d. Hochschule zu Hannover. Mit l lithogr. Tafel. Ueber die Zeesenfischerei im Stralsunder Revier. Von Dr. Paulus Schiemenz. Mit einer Skizze der Insel Rügen und 6 Abbildunge im Text, sowie 2 Separat- ern u is 8 Mk. BAND IV: Die gegenwärtige Eismeerfischerei und der Walfang. Von Dr. phil. Moritz Lindeman. Preis 8 Mk. w BAND V: Die Garneelenfischerei an der oldenburgischen be; preussischen Küste bis zum Dollart. In 6 Berichten. Herausgegeben von Professor Dr. Henking. Mit 8 Liehtdrucke tafeln, 1 schwarzen Tafel, sowie 15 Textfiguren und 1 Karte. Preis 8 Mk. BAND VI: Die Seefischerei Norwegens. Berichte von W. Decker, F. Heincke, H. Henking. Mit 22 Tafeln in Liehtdruck und zahlreichen Abbildungen im Text. N Preis 8 Mk. BAND Vil: Die Ostsee-Expedition 1901 des Deutschen Seeflscherei- | | Vereins. Mit Berichten von Heidrich, Reibisch, Apstein, Schiemenz. Mit 1 gross Karte, 4 Textkarten, 28 Tabellen und Abbildungen im. Texte. Preis 8 Mk. BAND VIII dn Vorbereitung): Die Verwendung von Motoren auf deutsch Segelfischerfahrzeugen. Von F. Lübbert. Mit vielen Abbildungen. - BL WHOI Libra - Serlals ia 0314 Havayanı era en ee bnahehetereheie, rer begann an njegeinnenene. RHB KUHN H ii + Meat peaheac ohne hen rennen = at-epsietenßheiermnsn harege) H ; 5 = Jar Er a Il) Be “ eine urn ei. . une een miese. . et mu mn nee Term man) ar ngupe Lehrers ann eo nee Er Dssbseseisthh Bee eanheit Bee Heer ale Bit ERTEIDETE Em Be KERNE It OSTSEE IRRE TISFREHER EOS EhHEe En et Buonorsnschermehanei. ind: (eye neunieieteigr regnjmpetnntinermee pen ne euer ne nenn namen meine" ei ITRSEINN hr nen on ee rReRERe Te neggHobeg denne Ba EOS FSSEE h ER : een = a In near ne oben rare ogenteienee gran ; i vanberLenema ge een nn nen heamien Boah a he ren ” r n en een - Henhepareimgeterehennd ones. ren Br get nt - er Rasdrepeel, win Ben wu B een an a ea hrt oh eheiteadehegngehege ee! Da . ehnkabeteibeheet x ze Fapebeteheeutaneteheheheh pn ianehetehehnenhne nt hre sohurnhege ee 6