N M it a 7 A re Huch FRxr < ERH nt e EIN. = — & bu t 4 Fi ri ud DE % “ I PB en u f i - Pr we Be 4; nz un p = ee: un = x. x MH U: a W DA, gg sy Lr CH /KHdu me Welk HART? VAR KUNGL. SVENSKA VETENSKAPSAKADEMIENS HANDLINGAR. Band 54. N:o 7. ZOOLOGISCHE ERGEBNISSE SCHWEDISCHEN EXPEDITION NACH SPITZBERGEN 1908 N HR UNTER LEITUNG VON PROF. G. DE GEER i REDIGIERT VON N. vos HOFSTEN us S. BOCK TEIL U. j; DIE DEGAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS VON BR Ca ge) NILS’von HOFSTEN UPPSALA MIT 2 TAFELN (4 KARTEN) UND 13 TEXTFIGUREN (DAVON 12 KARTEN) MITGETEILT AM 7. JUNI 1916 DURCH HJ, THEEL UND E. LÖNNBERG nma pn mi va | Brist3i CF GhasTachk 1416 STOCKHOLM SMITHSONIAN INSTITUTION ALMQVIST & WIKSELLS BOKTRYCKERI-A.-B. WASHINGTON 25, D.c, BERLIN LONDON PARIS R. FRIEDLÄNDER & SOHN WILLIAM WESLEY & SON LIBRAIRIE C. KLINCKSIECK ll CARLSTRASSE 28 ESSEX STREET. STRAND ll RUE DE LILLE NIE Aal INN KUNGL. SVENSKA VETENSKAPSAKADEMIENS HANDLINGAR. Band 54. N:o 7. ZOIDEOETISCHE ERGEBNISSE SCHWEDISCHEN EXPEDITION NACH SPITZBERGEN 1908 UNTER LEITUNG VON PROF. G. DE GEER TEIL I. DIE DECAPODEN CRUSTAGEEN DES EISFJORDS VON \ond a: NILS von HOFSTEN UPPSALA MIT 2 TAFELN (4 KARTEN) UND 13 TEXTFIGUREN (DAVON 12 KARTEN) MITGETEILT AM 7. JUNI 1916 DURCH HJ. THKEL UND E. LÖNNBERG STOCKHOLM ALMQVIST & WIKSELLS BOKTRYCKERI-A.-B. 1916 ZN THSON, APR17 1957 ) LIBRARN_/ Vorwort. Die im Speziellen Teil dieser Arbeit behandelten Arten wurden von der schwedi- schen Expedition nach Spitzbergen 1908 im Eisfjord gesammelt. Im Allgemeinen Teil werden ausserdem Decapoden von andern arktischen Gegenden besprochen. Die Arbeit hat einen rein tiergeographisch-Ökologischen Zweck; über die allgemeinen Gesichtspunkte und Prinzipien, denen ich bei der Untersuchung gefolgt bin, kann ich mich hier nicht äussern, sondern verweise auf meine Arbeit über die Echinodermen des Eis- fjords.' Auch in Bezug auf die praktische Darstellungsweise (Fundortslisten, Schemata der Vertikalverbreitung, Literaturangaben, Verbreitungskarten, tiergeographische No- menklatur usw.) muss auf die erwähnte Arbeit hingewiesen werden. Von den älteren schwedischen Expeditionen ist ein nicht unbeträchtliches Mate- rial von Decapoden im Eisfjord gesammelt worden. Durch freundliches Entgegenkom- men von Dr. A. MOLANDER, der die im Reichsmuseum zu Stockholm aufbewahrten ark- tischen und nordischen Decapoden bestimmt hat, bin ich in der Lage, diese bisher nicht veröffentlichten Funde im Eisfjord mitzuteilen. Das Manuskript zu dieser Arbeit war schon im Frühling 1913 fertiggestellt, ist aber später umgearbeitet worden; ich habe dabei versucht, wenigstens die wichtigere neuere Literatur zu berücksichtigen. Nach der Einlieferung des Manuskriptes im Februar 1915 erschien eine wichtige Arbeit von Doxs (1915); Hinweise auf die wichtigsten An- gaben wurden nachträglich eingeführt. ı Zool. Erg. d. schwed. Exped. n. Spitzb. 1908, T. II, N:o 2, 1915 (K. Sv. Vet. Akad. Handl., Bd. 54). Spezieller Teil. Spirontocaris' spinus (Sow.). Syn. 8. sowerbyi (LEACH). Verbreitung im Eisfjord. Verzeichnis der Fundorte (s. Karte 3): n T | Nr. | P Salz- | der Ort und Datum Tiefe Nez gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät | Ze Bun S | temperatur 0/ | Grösse”? tat. /oo | | | | 42 Svensksundstiefe 406—395 m | 382 m: +2,61° | 34,90 | Loser Schlamm Trawl |2Ex, 39 mm (Eingang in den | | jord) DA 43 | Svensksundstiefe 228—257 m | 228 m: +2,74° | 34,90 | | ) » Öttertrawl |l Ex., 64 mm (Eingang in den | | Biord)be, 2.0.5 25.7 4 Svensksundstiefe 277—313 m [Etwa +25’! — | Schlamm | » 1 Ex, 56 mm (Eingang in den | | Brord) er. | 13 | Eingang in die Safe | 125—150 m | 125 m: +0,87°, 34,52u. Schlamm mit Schalen; Trawl 24 Ex., 37— iBayirsee: . 16.7| 144 m: +1,23°ır 34,54 | Balanus porcatus-Ge- | 57 mm (3 9 | | meinsch. | | ovig.) | | | 62|'Safe/Bay ..» 2... 15.7 40 m — — Schlamm, etwas Stein Kl. Dredge | 1 Ex., 40 mm ‚ı 41 'Fjordstamm . . . . 24.7 234—254 m | 251 m: +2,56° | 34,96 | Loser Schlamm | Trawl 2 Ex., 32, 64| | | mm 21 Eingang in die Tund- | 71-68 m | — 0,93° 34,29 Loser Schlamm, stellen- » 1 Ex., 50 mm ralBay. .. 207) | weise Stein | ‘ Mehrere Autoren gebrauchen heute noch für diese und die folgenden Arten den Gattungsnamen Hippolyte. Die Namensänderung ist jedoch unvermeidlich. Typus der Gattung Hippolyte ist H. varians Leacu (»Virbius » varians aut.). Die von den neueren russischen Autoren (BRASHNIKOw, BIRULA) durchgeführte Zerlegung der Gattung Spirontocaris habe ich nieht aufgenommen, weil die von ihnen unterschiedenen Gattungen wohl gegen- wärtig besser als Subgenera aufzufassen sind. ® Die Masse bedeuten die Länge des voll ausgestreckten Tieres, von der Spitze des Rostrums bis zum Ende des Telsons gemessen. ® Die in eckige Klammern gesetzten Temperaturangaben sind nicht durch direkte Beobachtung gleichzeitig mit der Dredgung gewonnen, sondern nach den Verhältnissen an benachbarten Stellen oder bisweilen nach dem allgemeinen hydrographischen Zustand des Fjords berechnet. Die römischen Ziffern verweisen auf am Ende der Arbeit zusammengestellte Anmerkungen, die über die Art der Berechnung Aufschluss geben. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:0 7. 5 > 5 | . ZAtEZ En Di ; pr” j waT . E | Nr. | w | Salz- a A der Ort und Datum Tiefe | BEeer- ‚gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät | nzahl und | | temperatur 0 | Grösse | Stat. | | 100, | | | | | | | 94 |Fjordstamm . . . .21.8 147—141 m | 140 m: — 0,62° | 34,49 | Loser Schlamm mit klei- Trawl 4 Ex. 47— | nen Steinen | 63 mm (2 9 ovig.) | 98 Nordarm. ..... 27.8 130—116 m | 115 m: — 0,82° | 34,40 | Loser Schlamm 1 Ex, 44 mm 102 ' Nordarın. Eingang in 70-93 m | 85 m: +0,68° | 34,25 | Zäher und fester Schlamm » 2 Ex., 40, 42 die Yoldia Bay. . 14.8 | mit vielen Steinen mm 93 |Ekman Bay . . . .20.8| 44-55 m +1,72° | — Sehr zäher, stark loser » 8 Ex., 41 , Schlamm. Etwas Stein 55 mm (19| ovig.) 116 Nordarm. Vor dem 57—60 m +1,2° \ — Kies und Stein Kl. Dredge |1 Ex., (2 Eingang in die | ovig.), 53mm) Dickson Bay . . .258 | | 79 'Billen Bay . . . .13.8 32-40 m |[+1,5bis +2°]xv’ — Steine mit strauchför- 2 Ex., 43, 4 | migem Lithothamnion mm 80 Eingang in die Billen 69—64 m 69 m: +1,5° | — Loser Schlamm (mit ein 2 Ex., 37, 45| R Bayer 18 wenig Stein und Kies) mm | 82 Billen Bay... ..158 65m —0,7° — | Teils loser Schlamm, teils 2 Ex., 38, 39 | fester Schlamm mit mm | Steinen und Kies 101 | » » . 14.8 150—140 m 140 m: — 1,67°| 34,43 | Loser Schlamm mit Stei- Trawl 2 Ex., 34, 37 | | | nen | | mm | 49 |Sassen Bay, Bank . 31.7) 24—19 und |[+2bis +3°|ıxı — Stein, Kies und Schalen |3 Ex., 35, 47, | 19—28 m | | mit Lithothamnion 53 mm (19 | | \ ovig.) 47 Eingang in die Sassen 97—120 m | [etwa 0°Jıv | — |Loser Schlamm Ottertrawl | 4 Ex., 52—61' BAyaE-En 20) |(82 m: +1,71°)| | mm | 48 |Ostarm .. . . . .31.7)199—226 m | 210m: 4 1,27° | 3472| >» » Trawl 1 Ex.‚63mm 44 | Eingang in die Ad- | 150-110 m 128 m: +0,01° | 34,54 Loser Schlamm mit Kies 5 Ex-., 41— vent Bay ZT, | 62 mm (19 | | ovig.) | 73 ‚Advent Bay . » .11.8| 35—30 m [+2 bis | — | Balanus porcatus-Ge- \ Kl. Dredge 1 Ex.,56 mm Isar 2,7°]xxur meinsch. Kies und Stein | 95 \Fjordstamm . . 21.8 188—181 m | [0 bis +0,5°]Jvur ((163m:| Schlamm mit Steinen Trawl 2 Ex., 33, 54| | (163 m: — 0,11°)| 34,47) mm 69 ‚Coles Bay... . 8.8 7l m [+ 1,5 bis — |Kies, Stein und Schalen.| Kl. Dredge 2 Ex., 35, 37 | + 2°]xxıv Etwas Lithothamnion | mm 97 | Fjordstamm . . . . 23.8 243—230 m /[+2bis+2,5°yu — | Loser Schlamm Trawl 1 Ex, (9 (Netz unklar) ovig.),52mm, 96 | Fjordstamm . . . . 22.8 230— etwa 208 m: +2,56° | 34,76 | Schlamm mit etwas Stein TrawW 11 Ex, W— 200 m und Kies 58 mm 103 | Green Bay nahe beim 130 m + 0,58° — |Loser Schlamm. Einige \ 6 Ex., 30—57| Eingang . . . . 17.8) Steine und Balanus por- | mm | | catus | | 130 |Green Bay . » 30.8 40—45 m — | Schlamm mit Algenresten Kl. Dredge 10 Ex., 27— | | 60 mm | 59 » » 3.8) Etwa 40 m _ — Sehr loser Schlamm mit) » |2 Ex, (2 | Teilen von Landpflan- ovig.), 61, 68 | zen usw. mm 60 » 33 m — — |Kies, Stein und Schalen |6 Ex., 29— | mit Lithothamnion-Kru-| 45 mm sten; zahlreiche Balanus porcatus-Kolonien 61 » 48 46—35 m — — | Kies und Stein. Balanus 6 Ex., 38— | porcatus-Gemeinsch. | 56 mm (2 2 | | ovig.) [Ausser im Eisfjord fanden wir S. spinus im Hornsund (Goes’ Bay, 10.7, 25 m, Schlamm mit Kies, 1 Ex.)] 6 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Frühere Funde im Eisfjord. Schwed. Exped. 1858: Eisfjord ohne nähere Angaben; 1864: Safe Bay; 1873: Green Bay, 80 m (Riksmuseum, Stockholm, nach A. MOLANDER). Norw. Nordmeerexped. 1878: Advent Bay, 110 m, Temp. + 0,7°, Schlamm (Sars 1886). Schwed. Exped. 1890: Eingang, 180 m (KLIncKowströMm 1892). Olga-Exped. 1898: Advent Bay (Dor- LEIN 1900). Schwed. Exped. 1899: Green Bay, 110 m; 1900: Coles Bay, 100 m, felsig; 50 m, Stein: 50 bis 100 m, ; Stein (OnLın 1901). Nach Correrr (1905) hätte die Michael Sars-Expedition 1901 in der Green Bay zahlreiche Exemplare der verwandten borealen Art Spirontocaris securifrons (NORM.) = 8. lüljeborgi (DANIELSS.) gefunden (im Magen von Icelus bicornis). Da dieser Fund nur ganz beiläufig erwähnt wird und der Autor, so viel ich weiss, sich nie mit Crustaceen beschäftigt hat, kann man mit Sicherheit annehmen, dass nicht die südliche, sonst nie im Spitzbergengebiet gefundene 8. lilljeborgi, sondern die in der Green Bay allgemeine 8. spinus vorgelegen hat. Wir fanden Spirontocaris spinus an 30 Fundorten, also ungefähr ebenso oft wie S. turgida (31 Stationen). Da die bathymetrische Verbreitung weniger beschränkt ist als bei der letzteren, dürfte die Art als die verhältnismässig seltenste Macrurenspecies des Eisfjords bezeichnet werden; auch scheint sie oft in geringerer Individuenzahl als die meisten übrigen Macruren aufzutreten (insgesamt fanden wir 116 Exemplare). Ein seltenes Tier ist sie ja aber natürlich keineswegs. In bezug auf de Bodenbeschaffenheit ist die Art nicht sehr wählerisch; an losem, ungemischtem Schlammgrund ist sie jedoch nicht häufig (wir fanden sie zwar an 8 solchen Stationen, aber in zusammen nur 13 Exemplaren). Verhältnismässig am häufigsten ist sie in den Balanus porcatus-Kolonien. Tiefe in m 9 21 28 30 38 3977166) 167 70 274 775776 777 82710811 1 21122115 71212123 128 5 32 10 En 120 036 ST Sa Bob E28! | 9 1 16 ı7 18 27 31 50 56 81 83 86 89 106 110 114 117 119 124 127 40 6220926077377) 7872157870090 5126 zo) „6 9% 130 19 34 835 51 109 113 122 60 16 45 53 54 EN 21 Ss 82 26 92 125 129 70 K 80 69 88 90, 1m 22 46 64 100 20 23 55 120 7 100 78 4 98 108 12 107 1: « 150) 9% 10 » 200 99 105 43% 9 950 4 3 33 104 300 4 | 350 42 400 KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:O 7. 1 Die vertikale Verbreitung erstreckt sich von etwa 25 bis 400 m. Wie die vorstehende Übersicht zeigt, ist die Art selten oberhalb von etwa 35 m; schon von 40 m an ist sie ungefähr gleich häufig bis in die grösste Tiefe des Fjords. Dass sie in der Tat auch dort verhältnismässig häufig ist, ergibt sich daraus, dass sie an 7 der 9 unter- halb von 200 m gelegenen Stationen erbeutet wurde. Von 230 m an fanden wir an jedem Fundort nur 1 oder 2 Exemplare. Da die Art in allen Tiefen ort vereinzelt auftritt, be- weist dies nicht viel; möglicherweise kann man den Schluss ziehen, dass sie in den grös- seren Tiefen an Häufigkeit abnimmt. — Unsere Funde lehren jedenfalls, dass die Art bis in 400 m Tiefe hinabsteigt; die grösste mit Sicherheit bekannte Tiefe war früher 330 m (BAtE 1888; nach Hansen [1909] 315 m). Die obere Temperaturgrenze (Sommertemperatur; also die höchste Tem- peratur, welcher die Art überhaupt ausgesetzt ist) liegt im Eisfjord bei + 2,74°, die untere bei — 1,67°. Unsere Beobachtungen zeigen zunächst (s. die nachstehende Übersicht), dass S. spinus in Wasser von niedrig positiver Temperatur (0 bis + 3°) sehr häufig ist (an 20 von 47 Stationen gefunden; hier eine verhältnismässig grosse Individuenzahl und die kräftigsten Exemplare). In Wasser von negativer Temperatur fanden wir die Art weniger häufig (5 Stationen, 10 Exemplare), obgleich fast alle solche Stationen in Tiefen liegen, welche das Tier sonst bewohnt. Da die Art in verschiedenen hocharktischen Ge- genden vorkommt, muss ich trotzdem annehmen, dass die Seltenheit an den von uns un- tersuchten kalten Stellen des Eisfjords nicht durch die Temperaturverhältnisse bedingt ist. Trotz des verhältnismässig ubiquistischen Charakters dieser Art dürfte wohl die Bodenbeschaffenheit dafür verantwortlich sein; die meisten kalten Stellen, an welchen das Tier fehlte, hatten losen Schlammgrund oder befanden sich unweit von Gletschern, wo wir stets ein spärliches Tierleben fanden. | ea rare aa aa ar 387 397 766 67 70 an 76 7084 Pa 217740 5 li 2 TE er Eee er re er ee er +2 —+30° 441 EEADE 43 E49 7572909071859 7301 73307367 751. 27179271067 1102470124126 + SI AS CIE ISO IST TIGE 23T Ay 1837 7860 7870. 1049 109 | 1 En 1 | 0 +0 4.2 % IR 18 2 a 16 iT 9 0 ee a a a3 35 53 78 107 is 114 122 —1,3,——1,° | 101 54 55 88 100 105 120 125 Das Fehlen in der obersten, warmen Zone des Fjords beweist nicht, dass die Art Wasser von mehr als + 2,5 bis 3° Sommertemperatur meidet; sie lebt nämlich auch in hocharktischen Gegenden bloss in mehr als 20 oder 25 m Tiefe (s. besonders OnLın 1895, 1901, DorLEIn 1900, ORTMANN 1901, BiruLA 1907, STEPHENSEN 1912). Andrerseits folgt daraus natürlich nicht, dass sie wärmeres Wasser erträgt. Bei den ungenügenden Kenntnissen der Lebensweise in den boreoarktischen Gebieten muss die Frage nach der oberen Temperaturgrenze für das regelmässige Vorkommen in der arktischen und boreo- arktischen Region (bei etwa + 3° oder etwas höher?) offen gelassen werden. Dass die Art vereinzelt im borealen Gebiet auftreten kann, beweist in dieser Frage nichts. Fortpflanzung, Entwicklung. Eiertragende Weibchen (unter die- sem Ausdruck bezeichne ich stets Weibchen mit unter dem Hinterleib abgesetzten Eiern ) wurden 9mal erbeutet (St. 13, 94, 93, 116, 49, 44, 97, 59, 61). Ihre Grösse wechselt zwi- schen 44 und 68 mm. Nach BırurA (1907) sind die Grössenschwankungen der eiertra- 8 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. genden Weibchen kleiner (48—61,5 mm), nach DorLEIn (1900) dagegen grösser (25—60 mm) als an unserem Material. Die weibliche Geschlechtsreife dürfte jedoch kaum früher als bei einer Körperlänge von etwa 40 mm eintreten; die Angabe DorLeix’s ist wahr- scheinlich dadurch zu erklären, dass er $. spinus und turgida nicht voneinander trennt. — Das grösste von uns beobachtete, 68 mm lange Exemplar, dürfte als ungewöhnlich gross bezeichnet werden; von den früheren Auroren gibt Ontın (1895, 1901) eine Maximallänge von 62 bzw. 66 mm, BıruLA eine Maximallänge von 67 mm an. Die Eier befinden sich ausnahmslos in den frühesten Entwicklungsstadien sowohl bei den Mitte Juli wie bei den Ende August gefangenen Exemplaren; dasselbe gilt von den von der Kolthoff-Expedition in der Coles Bay (16.—22.6. 1900) und im W. von Spitzbergen (2.7) gefundenen Exemplaren. An den letzteren und an den von uns Mitte ‚Juli gefangenen Tieren sind die Eier, wie es scheint, ganz unentwickelt; an den am Ende des Sommers gefundenen ist die Entwicklung teilweise (besonders St. 97, 23.8.) ein wenig weiter vorgeschritten als bei den übrigen. Man kann hieraus schliessen, dass im Eisfjord die Eiablegung ganz oder teilweise im Frühling oder Sommer, die Entwick- lung der Embryonen aber fast nur im Herbst oder Winter geschieht. Im boreoarkti- schen Teil des Nordmeers findet die Entwicklung ebenfalls im Winter statt (NORDGAARD [1905] fand Embryonen mit Augen 3.— 24.4), doch liegen nicht dieselben Verhältnisse wie im Eisfjord vor, denn die Absetzung der Eier geschieht erst in der kalten ‚Jahreszeit (Dons 1915). Allgemeine Verbreitung. (Fig. 1.) Spitzbergengebiet: Westspitzbergen: Südkap, W. von dem Hornsund, Belsund, Eisfjord, Kingsbay (Dorteın 1900, Ontuın 1901, BıruLa 1907; ferner KRÖYER 1842: allgemein bei Spitzbergen. Nordwestspitzbergen und westlichster Teil der Nordküste (DoFtLeın 1900, Outın 1901). Ostspitzbergen: Giles Land, K. Karls Land, Storfjord sowie O. und S. davon (HoEkX 1882, DorLein 1900, STEBBING 1900, Ourtın 1901). Hopen Eiland (Dos 1915). Beeren Eiland (KLINcKowstrRöm 1892). Über die Verbreitung im Spitzbergengebiet bemerkt DortLeın (1900), dass die Art von den deutschen Expedi- tionen 1898 »vorwiegend in Östspitzbergen» und »nur in kaltem Wasser... bei warmem Öberflächenwasser nur in der Tiefe» gefunden wurde (vgl. auch seine Verbreitungskarte, S. 358); sie wäre daher, wie die Spirontocaris- Arten überhaupt, im Sommer 1898 »ganz und gar auf das in jenem Jahre bedeutend eingeschränkte Kaltwasser- gebiet in ihrer Verbreitung begrenzt» gewesen. Auch Bırura (1907) behauptet, dass sie vorzugsweise in Ostspitz- bergen erbeutet worden sei. Diese Schlussfolgerungen sind zweifellos unrichtig. Wie besonders unsere Funde zeigen, ist 8. spinus häufig in Westspitzbergen, sicher ganz ebenso allgemein wie im Osten. Im Sommer 1898 hatte nun das Golfstromswasser eine auffallend weite Verbreitung und hohe Temperatur. Im Eisfjord waren jedoch die Temperaturverhältnisse (wie schon die wenigen von der Helgoland-Expedition gemachten Oberflächenmessungen andeuten) nicht wesentlich verschieden von den 1908 herrschenden; S. spinus gedeiht, wie ich oben gezeigt habe, sehr gut in Wasser von niedrig positiver Temperatur und muss folglich stets günstige Lebensbedingungen im Eisfjord — und an der ganzen Westseite von Spitzbergen — finden. Dass dies in der Tat auch i. J. 1898 der Fall war, wird durch die dann gemachten Funde in Westspitzbergen, besonders durch den Fund der Olga-Expedition in der Advent Bay, angedeutet, der von DorFLEIN zwar im Text erwähnt, aber nicht auf das Verbreitungskärtehen eingetragen worden ist. Übrige arktische und boreoarktische Region: Barentsmeer, Westküste von Novaja Semlja (HoEK 1882, Doxs 1915). Südküste von Novaja Semlja, Ka- rische Pforte (STAPPERS 1911). Weisses Meer (Lokalangaben nur im Eingang), Murmanküste (JARZYNsKY 1885, PFEFFER 1890, BıruLA 1897, 1899, DorLEIn 1900, DERJUGIN 1906). Ostfinnmarken (DANIELSSEN 1861, DoNs KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 9 1915; ferner M. Sars 1858: »Finnmarken»). Kalte Fjorde in Westfinnmarken und den Lofoten (s. unten). — Jan Mayen (KOELBEL 1886). Ostküste von Island (Hansen 1908; ferner APPELLÖF 1906: »boreoarktische Region Is- lands»). Nordostgrönland, Südostgrönland, Westgrönland, Nordwestgrönland (s. STEPHENSEN 1913, ferner KRÖYER 1838, WALKER 1860, NORMAN 1877, MIERS 1880, HAnsEn 1887, 1908, 1909, VANHÖFFEN 1897, Out 1895, 1901, ORTMANN 1901, STEPHENSEN 1912, 1912 a, 1916).! — Arktisches Nordamerika: Ellesmere Land (MıeErs 1877 a); Jones Sund (Sars 1909); Melville-Halbinsel (Iglootik Island) (Ross 1835). — Nordostküste von Labrador, Golf von St. Lawrence, Ostküste von Nordamerika bis K. Cod (PACKARD 1863, 1866, StImpson 1871, VERRILL 1873, 1874, VERRILL & RATHBUN 1880, WHITEAVES 1874, 1901, SmITtH & HARGER 1874, SMITH 1879, 1884, 1884 a, BATE 1888, Howe 1901, Rarugun 1905). — Pazifisches Gebiet: Nordküste von Alaska, Beringsstrasse, Beringsmeer, Aleuten; auch (1 Fundort) Südostalaska (StImpson 1860, RICHTERS 1884, besonders RATHBUN 1904); Ostküste von Kam- schatka, Ochotskisches Meer (BRAsHNnIKow 1907). [Murpocm’s S. spinus von der Nordküste Alaskas soll dagegen nach RATHBUN eine andere Art, S. murdochi, vorstellen.] BET E ER I Fig. 1. Spirontocaris spinus. Boreale Region: Westfinnmarken und Lofotengebiet: $. spinus lebt hier regelmässig, wenigstens bis 67° n. Br. (LIELJEBORG 1851 und Onrın 1901: Tromsö; SPARRE-SCHNEIDER 1884 und AURIVILLIUS 1886: Kvaenangs- fjord; SARS 1886: Röst in den Lofoten; besonders NORDGAARD 1905, Dons 1915). Viele der Fundorte liegen in den kalten, mehrere jedoch in den warmen Fjorden und an der offenen Küste. Wahrscheinlich ist die Art nur in den boreoarktischen Gebieten von Norwegen häufig (nach DANIELSSEN [1861] ist sie »selten in den Lotfoten, etwas häufiger bei Tromsö, sehr häufig bei Vadsö »). Norwegische WestküsteS.vonden Lofoten: Trondhjemsfjord (STORM 1880; Verwechslung mit S. lilljeborgi wahrscheinlich ausgeschlossen). [Kristiansund und Bergen (DANIELSSEN 1859, 1861; »selten und nur in grosser Tiefe»); die Richtigkeit der Bestimmung kaum gesichert, obgleich 8. lilljeborgi in derselben Abhand- lung beschrieben wird.] Hardangerfjord (SArs 1872; wahrscheinlich richtige Bestimmung, doch von GRIEG [1914] nicht erwähnt). — Die älteren Angaben (M. Sars) beziehen sich zweifellos grösstenteils auf S. lilljeborgi. ‘ Bei den folgenden Arten zitiere ich in bezug auf die Verbreitung an den Küsten von Grönland nur die Zusammenfassung von STEPHENSEN (1913), sowie seine neueste, erst während der Drucklegung erschienene Arbeit (1916). K. Sy. Vet. Akad. Handl. Band 54. N:o 7. 2 10 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Skagerak: Aus älterer Zeit stammen ganz vereinzelte Funde an der schwedischen Küste: Väderöarna, 1 Fund von S. Lov£x vor 1860, 108 bis 125 m (Go&s 1863), 1 Fund von OÖ. CARLGREN 1891 (Riksmuseum, Stockholm, nach freundlicher Mitteilung von Dr. A. MOLANDER, der auch die Richtigkeit der Bestimmung von GoEs bestätigt hat). Gullmarfjord und nahe am Eingang, 1 Fund von Lov£nx vor 1860 (Go&s 1863), 1 Fund von MALm, August 1852, 45 m (LAGERBERG 1908), 1 Fund von AURIVILLIUS, Juli 1889 (ArpELLÖF 1906, LAGERBERG 1908). In den letzten Jahren hat die schwedische hydrographisch-biologische Kommission mehrere Funde gemacht: Gullmar- fjord 1909, 2 Funde, 70—110 m (Bsörck 1911, 1913). Kosterrinne, 206, 175 bis 216, 230 m, Febr. 1911; ohne Tie- fenangabe, Juli 1902. Offener Skagerak 58° 5’ n. Br., 11° 7’ ö. L., 132 m, Febr. 1911; Skagen, 150 m , 1905 (diese Funde nach Mitteilung von Dr. A. MOLANDER). [Die von TryBoMm (1903) erwähnten Funde dürften sich auf S. lill- jeborgi beziehen. Kattegat: Samsö, 1 Exemplar (MEINErT 1877, 1890). MEINErT's übrige Angaben über S. spinus be- ziehen sich zwar auf $. lilljeborgi (HANSEN 1908, STEPHENSEN 1910), da aber die beiden erwähnten Autoren den Fund bei Samsö unter S$. spinus aufnehmen, kann die Richtigkeit der Bestimmung kaum angezweifelt werden. Öresund, nördlicher Teil, 31 bis 34 m (Bsörck 1915). OstküstevonScehottland. Wie oft $. spinus an den britischen Küsten beobachtet worden ist, kann nicht entschieden werden; es ist, wie APPELLÖF (1906) hervorhebt, sehr wahrscheinlich, dass viele Angaben auf Verwechslung mit S. lilljeborgi beruhen. Das der Original- beschreibung der Art zu Grunde liegende Exemplar ist jedoch, wie die Figur zeigt, eine vollständig typische spinus; es wurde »among oysters on the Scottish eoast» gesammelt (SOwErBY 1806). Das von Leacu (1815) abgebildete, an derselben Küste (Firth of Forth) gefundene Exemplar (Hipp. Sowerbyi) scheint nach der Form des Rostrums usw. ebenfalls zu S. spinus zu gehören, nähert sich aber in mehreren Hinsichten 8. lilljeborgi,; da es als »imperfeet » bezeichnet wird und die Figur also vielleicht teilweise nicht danach gezeichnet worden ist, kann die systematische Stellung nieht entschieden werden. Berr (1853) erwähnt zwei in der Irischen See gefundene Exemplare; seine Figur stellt zwar eine typische S. spinus dar; dass sie nach einem irländischen Exemplar gezeichnet ist, wird je- doch nicht ausdrücklich gesagt und erscheint in der Tat sehr zweifelhaft, da ein Vorkommen in dieser Gegend äusserst überraschend wäre. Hansen (1908) bezeichnet eine spätere Angabe (WALKER) über einen Fund in der Irischen Ste als wahrscheinlich unrichtig; dasselbe gilt wohl von einer Angabe von KEemr 1910 (westlich von Irland). Färöer (bei Thorshavn und »several times» an der offenen Küste), 55, 110, 180 m. Nordwest- und West- küste von Island (Hansen 1908). Im pazifischen Gebiet ist diese Art nach Smıtir (1880) und Lenz (1901) in noch wärmeren Ge- genden beobachtet worden (Vancouver Island, Queen Charlotte Islands). Die Bestimmung kann indessen nicht als sicher betrachtet werden, da in dieser Gegend nahe verwandte, aber mehr südliche Arten existieren ($. lamelli- cornis, S. areuata, s. RATHBUN), die vielleicht in demselben Verhältnis zu $. spinus stehen wie S. lilljeborgi auf der atlantischen Seite. Bathymetrische Verbreitung. In arktischen Gebieten erstreckt sich die vertikale Verbreitung von etwa 7 m (HAnsEn 1887) oder weniger (STIMPSON 1871: »low water mark») bis 400 m (nach unseren Beobachtungen). Oberhalb von etwa 25m ist die Art überall nur ausnahmsweise erbeutet worden (HAnSEN, |. c., SMITH 1879). Unterhalb von 150 und besonders von 200 m ist sie bisher nur ziemlich sporadisch gefunden worden; doch ist es kaum wahrscheinlich, dass der Eisfjord, wo sie bis 230 oder 250 m häufig ist, in dieser Beziehung eine Sonderstellung einnimmt. In der borealen Region erstreckt sich die Verbreitung nach den vorliegenden An- gaben von 40 bis 230 m. Wahrscheinlich fehlt die Art ganz in seichterem Wasser und lebt meist erst in mehr als 50 m Tiefe. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. ı Spirontocaris turgida (Kr.). Syn. S. phippsi (Kr.). Verbreitung im Eisfjord. Verzeichnis der Fundorte (s. Karte ]): | | Salz- | Nr. | | 7 nu zZ der Ort und Datum | Tiefe | Wasser ‚gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät Anzahl und St | temperatur 57 | Grösse | at | | /oo ee | | | | | | 5 ‚Safe Bay 15.7) 2-8 m |[+3,3bis +4°Ju) — | Stein und Kies mit La-| Kl. Dredge 4 Ex., 16—22 | minarien (und ein wenig mm | | Schlamm). | | | 6 » ES a Pen 40 m | = — ‚Schlamm, etwas Stein ) 6 Ex., 17—35 | mm | 8 » a 35 m = — |Fester Schlamm | |3Ex ‚3440 | mm (| Povig.) 9 » » a 5 m [+3,6bis +4,41! — Schlamm mit Steinen ı Ex., 18 mm) 22 |Ymer Bay. ... . .20.7 80-92 m |[0 bis —1°Jv| — |Loser Schlamm \1 Ex.,42 mm 23 | » Br 3 Bewer l00Em | TORDIS CV — | Fester Schlamm » 1 Ex., 46 mm | (2 ovig)) 251» ee ee) 5-30 m ı — — | Erst Kies mit Laminarien 1 Ex., 20 mm | , dann loser Schlamm 26 a ea 73 502m Erbum:ealeze — | Festerund zäherSchlamm |3 Ex., 19, 44, | 5l mm (2 9 ovig.) | 27 » 2 A 30 m | = — | Kies und Stein mit Litho-| ) 16 Ex, 19— | | , thamnion-Krusten und 41 mm (5 2 | | | Balanus porcatus | | ovig.) 92 |Nordarm ... . .198| 85—45 m | 42 m: + 2,02° | — | Loser Schlamm mit Kies Trawl \2Ex.,; 22, 37 | | | ‚ und Sand. Am Ende der | mm | | Dredgung Steine und) | | \ Laminarien | | 93 |Ekman Bay . . . .20.38 44-55 m + 1,72° | | Sehr zäher, stark roter » ı1Ex., 27 mm | | | | ‘ Schlamm; etwas Stein | | | | ‚ 114 » 2 ...22.8| 27—19 m | 19 m: —0,55° | — |Zäher, roter Schlamm Kl. Dredge | 3 Ex., 24—33 | | | | mm ‚ 117 | Eingang in die Dick- 29—27 m | [etwa + 2°]1X | — Strauchförmiges Litho- » 3 Ex., 26—29 | ı son Bay - . . . .25.8 | | thamnion auf Schlamm- mm boden 119 | Eingang in die Dick- 44—14 m | — | — | Strauchförmiges Litho- 4 Ex., 18—33 [Fr son Bay; . .. .....26.8 , thamnion auf Schlamm- mm | | | | | | boden 121 | Eingang in die Dick- | 5m [+ 3,7°]% — Schlamm mit Kies, Scha- \1 Ex.,3l mm son Bay . ... . .26.8| len und kleinen Steinen | 76 |Billen Bay .... 13.83| 9-10 m [Etwa +5°Jxm — | Kies, Stein (und Schalen) » 1 Ex., 20 mm \ mit Zithothamnion. (Ein, wenig Schlamm ) | vi » » | 9 m [Etwa + 5°Jxm — Loser Schlamm mit Stein 1 Ex., 24 mm | | Kies und Lithothamnion- | | Bruchstücken; einzelne | Steine \ \ Eingang in die Billen | 26 m [+ 1,32°]svı |[33,77] Strauchförmiges Litho- 2Ex., 26 mm BEYER thamnion,; etwas Kies | und krustenförmiges Li- | | thothamnion | 82 |Billen By . . . .15.8 65 m —0,7° | — Teils loser Schlamm, teils 4 Ex., 23-42 | fester Schlamm mit mm | | Steinen und Kies 12 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS,. N. | Salz- der Ort und Datum Tiefe verz gehalt: Bodenbeschaffenheit Gerät Anzahl und 5 temperatur 07 Grösse Stat. | /00 83 |Billen Bay . . . .16.8 22 m [etwa +1,8°]syu — Stark sandgemischter, Kl. Dredge | 3 Ex., 22—32 fester Schlamm mit | mm etwas Ries und Stein 85 2 Een [+3 bis | — ‚Stein und Kies mit Zitho- ‚1Ex., 27 mm) | + 4,7°jxvau | thamnion | 86 » 1 30 m + 1,6 | Kies und kleine Steine | » |8 Ex., 23—33 | ı mm 101 » 2.2... 14.8) 150-140 m | 140 m: — 1,67 | 34,43 | Loser Schlamm mit Stei- Trawl 1 Ex., 32 mm| nen | 49 |Sassen Bay, Bank .31.7) 24—19 und [+2bis +3°]xıx) — Stein, Kies und Schalen |14 Ex., 20—) 19—28 m mit Lithothamnion 35 mm (2 $| | | | ovig.) | 44 Eingang in die Ad- , 150—110 m | 128 m: -++0,01° | 34,54 Loser Schlamm mit Kies » \l1Ex., 32 mm vont Bay re. 221.7 | | 73 Advent Bay . . . .11.8| 35—30 m [+2 bis — ‚ Balanusporcatus-Gemein- Kl. Dredge 33 Ex., 20—| + 2,7°]xxu schaft. Kies und Stein. 40 mm (7 9 | | ovig.) 69 |Coles Bay... .. 88 7l m [+15 bs | — Kies, Stein und Schalen. |14 Ex., 18—| + 2°]8%ı0v Etwas Lithothamnion ‚41 mm | ' 126 'Fjordstamm . . . .30.8 47-31 m [+2bis+3°]sxv1! — | Balanus porcalus-Gem. |1I Ex., 23—| | Etwas Kies; Schlamm 34 mm (2 9) | | inden Balanus-Kolonien ovig.) 130 ‚Green Bay . . . . 30.8) 40—45 m — — Schlamm mit Algenresten SEE I | | | 48 mm (2 2 ovig.) Gl ES 48] 46—35 m — | — |Kies und Stein. Balanus » 9 Ex., 32—| | | porcatus-Gemeinsch. (und Hum- | 40 mm (3 9 | | merkörbchen ovig.) | 60 ron Fehl 33 m = — Kies, Stein und Schalen 35 Ex., 16—| | mit Lithothamnion- ‚40 mm (6 9 | | Krusten; zahlreiche Ba- | ovig.) lanus porcatus- Kolonien [Ausser im Eisfjord fanden wir S. turgida im Hornsund (Goes’ Bay, 10.7, 27—40 m, 7 Ex., 22-40 mm Länge).] Frühere Funde im Eisfjord: z Schwed. Exped. 1864: Safe Bay, 36 bis 54 m, Schlamm; 1868: Advent Bay, 5,5 bis 9, 9 bis 18, 36 bis 54 m, Schlamm (Riksmuseum, Stockholm, nach A. MOLANDER). Norweg. Nordmeerexped. 1878: Advent Bay, 110 m, Temp. + 0,7°, Schlamm (Sars 1886). Schwed. Exped. 1898: Fjordstamm vor K. BOHEMAN, 40 bis 50 m; 1899: Green Bay, 110 m; 1900: Coles Bay, 50 m, Stein mit Schalen; 50 bis 100 m, Stein (Ontın 1901). Russ. Exped. 1899: Green Bay, 98 bis 30 m, Temp. + 3,0°, Grus und sandiger Schlamm (BırurAa 1907). Nach unseren Beobachtungen gehört S. turgida, wie S. spinus, zu den selteneren Macruren der Eisfjords; bei der Anzahl von 31 Fundorten muss sie nichtsdestoweniger als eine allgemeine Art bezeichnet werden; insgesamt fanden wir 194 Exemplare. An einigen Stationen wurde sie an festem Schlammboden erbeutet, meist jedoch an steinigem oder gemischtem Grund. Vor allem liebt sie die Balanus porcatus-Gemein- schaften und den Zithothamnion-Grund; oberhalb von 125 m fanden wir sie an fast allen (12) Stationen mit Dalanus und strauchförmigem Lithothamnion. Dievertikale Verbreitung erstreckt sich im Eisfjord von 5 m bis 140 oder 150 m. Ein genaues Studium der Dredgeergebnisse lehrt jedoch (s. die nachste- KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:O 7. 13 hende Übersicht), dass sie vorzugsweise den Tiefen zwischen etwa 20 und 75 m angehört. Oberhalb von 20 m wurde sie 6mal erbeutet (dazu kommt möglicherweise St. 25, 5—30 m); da so zahlreiche Stellen in dieser Tiefe untersucht wurden, muss sie dort selten sein, obgleich nicht so selten wie die übrigen Spirontocaris-Arten. Dies geht auch aus der geringen Individuenzahl hervor; an 5 dieser Fundorte wurden nur vereinzelte Exemplare, am sechsten 4 Tiere erbeutet. In den Tiefen zwischen 20 und 70 oder 75 m scheint sie überall ungefähr gleich häufig zu sein; bei 71 m (St. 69) fanden wir sie noch in verhält- nismässig grosser Individuenzahl. Aus grösserer Tiefe stammen nur drei vereinzelte Exemplare (100, 150 bis 110 und 140 bis 150 m); das Tier ist also hier fast seltener als im obersten Teil seines Verbreitungsbezirkes. Tiefe in m “ EN »,2r 10 DE DEE IPA SEE 323827839 66T TA 5 BOB 12 EIS 1237128 PAR.) m Eee een 202492 8317337286 DE 17 119147 16° 17 187 31 507 56° 89 106 110 1247127 15 0 = 6 3560 731% 59 79 87 90 518 9 130 19 34 35 51 109 113 122 6o| 45 53 54 116 vol 26 52 9 21 80 125 129 Br 69 88 90 9 46 64 102 100 23 20 55 120 47 100 78 4 12 98 103 107 13 150 101 94 95 900) 99 105 48 96 97 £ 41 43 De 20 55 104 300, * 350 400, * Die an den Fundstellen gemessenen Temperaturen schwanken zwischen etwa + 5° und — 1,67°. Die Verteilung auf die zwischen diesen Extremen liegenden Temperaturen wird durch die nachstehende Übersicht veranschaulicht. Die Art ist demnach am häufigsten bei niedrig positiver Temperatur. Im wärmsten Wasser (mehr als + 3°) wurde sie 6mal gefunden, mit einer Ausnahme (St. 5, 4 Ex.) in je einem Exem- plar; sie ist also hier zweifellos seltener als in etwas kälterem Wasser, obgleich der Un- terschied nicht so stark in die Augen springt, wie bei z. B. S. polaris. In Wasser von ne- gativer und sehr niedrig positiver (weniger als + 1,6°) Temperatur fanden wir sie noch 14 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. seltener als im wärmsten Wasser (mehr als + 3°: 18,7 % der Stationen; + 1, — + 3°: 28,9 X; weniger als + 1,6°: 13,8 %). +4, — +50 1% 7 3A 8 32 383 393 6 67 70 Aa 75 84 +3 +4,5°| 5 9 8 121 7 50 527 5607 72 89, 91 108 All 112 15 1237427 a +2 —+.|9 % 2 117 1% 4 18° .19 30. 33 86 41 42 43 51% 7179697 406. 110 194 SE - +10) 9 7% Ss 8 Ss 13 37 5 4 79 80 87 10£ 109 116 0 —+0./4 12 14 16 17 4 9 99 102 103 0,0 ——0,) MM 83 114: 15 20. SR 132735 rn 94 987 107113, 198 1,,e——1,5°|101l 54 55 88 100 105 120 125 Aus diesen Tatsachen darf man jedoch nicht den Schluss ziehen, dass S. turgida Temperaturen von + 1 bis + 3° bevorzugt. Was zunächst die Seltenheit im kältesten Wasser betrifft, muss schon die eigentümliche Lücke zwischen O0 (St. 44: + 0,01°) und + 1,6° (in diesem Falle die niedrigste Temperatur in der Reihe + 1—- + 1,9°) den Ver- dacht erwecken, dass sie durch andere Umstände bedingt ist. Die Tiefen- und Boden- verhältnisse dieser Stationen sind in der Tat derart, dass man ein häufigeres Auftreten von 8. turgida nicht erwarten könnte; an den meisten bestand der Grund aus losem Schlamm und viele liegen dazu in Tiefen, wo die Art nicht oder nur selten lebt; die übri- gen Stationen zeigten festen Schlammboden, wo sie nicht häufig ist, keine einzige stei- nigen Grund. Die allgemeine Verbreitung zeigt überzeugend, dass sie unter den ausge- sprochensten hocharktischen Bedingungen gut gedeiht. Schwieriger ist es zu entscheiden, ob die Seltenheit in der obersten und zugleich wärmsten Zone des Fjords mit den Temperaturverhältnissen zusammenhängt oder nicht. Aus hocharktischen Gegenden liegen mehrere Funde in ganz seichtem Wasser (s. be- sonders STEPHENSEN 1912, 1913; im nördlichsten Teil von Nordostgrönland unter insge- samt 7 Fundorten 4 zwischen etwa 5 und 15 m). Doch ist die Art auch an der Küste von Westgrönland mehrmals in ebenso seichtem Wasser gefunden worden (s. STEPHENSEN 1913); ferner fehlt sie ja keineswegs in der obersten Zone des Eisfjords, ist nur seltener als in grösserer Tiefe. Es ist daher gar nicht ausgeschlossen, dass die Vertikalverbreitung überall dieselbe wie im Eisfjord ist. Man kann aber die Vermutung wagen, dass die Art bei kälterem Oberflächenwasser häufiger bis nahe ans Ufer hinaufsteigt und folglich eine Sommertemperatur von weniger als + 3° bevorzugt. Grösse, Fortpflanzung, Entwicklung. S$. turgida ist der kleinste Decapod des Eisfjords. Die Weibchen tragen Eier schon bei einer Länge von 28 mm oder wenig mehr; das grösste von uns gefundene Exemplar (St. 130) misst 48 mm. Meist bleiben die Tiere etwas kleiner, und dies gilt nicht nur vom Eisfjord; fast alle frü- heren Autoren geben eine geringere Maximallänge an: Ontın 1895: 45 mm, 1901: 41 mm; Bırura 1907: 47,5 mm; STEPHENSEN (1912) fand die meisten Exemplare 45 mm lang; nach RarHugun beträgt die approximative Länge 37,5 mm; nur BIRULA erwähnt in seiner letzten Arbeit (1910) ein etwas grösseres, 52 mm langes Exemplar. Siertragende Weibchen finden sich unter den von St. 8, 23, 26, 27, 49, 73, 126, 130, 60 und 61 stammenden Exemplaren, also kaum an einem Drittel der Fundstellen; eine nähere Betrachtung der Fundergebnisse zeigt, dass an den übrigen Stationen entweder nur ganz kleine Exemplare oder höchstens vereinzelte Weibchen von mehr als 30 mm Länge gefunden wurden. Die Eier befinden sich ausnahmslos in sehr frühen Entwick- KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. x:o 7. 15 lungsstadien, sowohl bei den im Juli wie bei den am Ende des Sommers (bis 30. August) gefangenen Weibchen. Die hauptsächliche Entwicklung der Eier muss also im Herbst oder Winter erfolgen. Im nördlichen Norwegen scheinen die Eier erst im Herbst abge- setzt zu werden (s. Doxs 1915). Allgemeine Verbreitung. (Fig. 2.) Spitzbergengebiet: Westspitzbergen: Hornsund, Belsund (Onrıy 1901, BırurLA 1907, Doxs 1915); Eisfjord (s. oben). [Ferner KRÖYER 1842: »Spitzbergem.] Nordwestspitzbergen (HoEk 1882, Sars 1886, Onrın 1901, Dons 1915). Ostspitzbergen: Storfjord und S. davon (StesginG 1900, Brrura 1907). Hopen Eiland (Dons 1915). - Fig. 2. Spirontocaris turgida. Von Ostspitzbergen liegen also nur, sehr wenige Funde dieser Art vor. Dass DorLEın sie nicht von dort erwähnt, bedeutet jedoch nicht, dass sie von der Helgoland-Expedition nicht erbeutet wurde, sondern ist wahr- scheinlich seiner eigentümlichen systematischen Auffassung zuzuschreiben; er betrachtet die beiden schon in frühen Stadien sehr scharf getrennten Arten S$. twrgida und S. spinus als identisch. Aber auch die schwedische Expedition 1898 fand nach Onrın (1901) S. turgida in Ostspitzbergen nicht. Daraus zieht BırurLa (1907) den Schluss, »dass diese Art ausser dem Storfjord, ‚wo die Russischen Expeditionen sie auf vier Fundorten erbeutet haben, in Ostspitz- bergen gänzlich fehlt oder sehr spärlich vorkommt». Meiner Ansicht nach liegen keine Beobachtungen vor, die einen solchen Schluss wahrscheinlich machen. S. turgida lebt (s. oben) vorwiegend oberhalb von 75 (nach HaNsEn sogar 50) m, und die genannte schwedische Expedition untersuchte in Ostspitzbergen nur 7 Stationen in dieser Tiefe; 1 davon liegt im Storfjord, 2 nahe der unteren Grenze (60—70 m). Wie wenig man bereehtigt ist, aus sol- chen negativen Ergebnissen allgemeine Schlüsse zu ziehen, geht schlagend aus dem Umstand hervor, dass die er- wähnte Expedition in ganz Ostspitzbergen einschliesslich dem Storfjord S. spinus nur zweimal, S. gaimardii nur einmal fand; bide Arten sind dort allgemein. Da S. turgida in anderen hocharktischen Gegenden häufig gefunden worden ist und östlich von Spitzbergen lebt, kann man nicht einsehen, warum sie in Östspitzbergen fehlen sollte. 16 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Übrige arktische und boreoarktische Region. Sibirisches Eismeer von den Neusibirischen Inseln bis Osttaimyr (BırurLa 1910) Jugor schar, Karische Pforte, Süd- und Westküste von Novaja Semlja (HELLER 1875, STUXBERG 1886, HANsEN 1887 a, STAPPERS 1911). Franz Josephs Land (MıErs 1881, Scott 1899). Weisses Meer (keine näheren Angaben, nicht auf der Karte Fig. 2 be- rücksiehtigt), Murmanküste (JAaRrZYyNnskYy 1885, PFEFFER 1890, BıruLA 1897, 1899, DERJUGIN 1906, 1912). Ost- finnmarken (DANIELSSEN 1861, NORMAN 1902; ferner M. Sars 1858: Finnmarken). Kalte Fjorde in Westfinnmarken (s. unten). Nordost-, Südost-, West- und Nordwestgrönland (STEPHENSEN 1913, 1916 und frühere Autoren). Ellesmere Land (MıErRS 1877 a). Jones Sund (Sars 1909). — Nordostküste von Labrador, Golf von St. Lawrence und Ostküste von Nordamerika bis K.Cod (PACKARD 1866, VERRILL 1873, 1874, Smrru 1879, 1884, 1884 a, WHITEAVES 1874, 1901, KınGstLey 1901, Ratugun 1905). Pazifisches Gebiet: Nordküste von Alaska. östlichster Teil der sibi- rischen Küste, Beringsstrasse, Beringsmeer, Aleuten (STIMpPson 1860 [»arktischer Ozean »], STUXBERG 1882, Murpocı 1885, besonders Rarngun 1904). Boreale Region: WestfinnmarkenundLofoten: S. turgida lebt hier teils in den kalten Fjorden (Kvaenangsfjord, IL,yngenfjord, Balsfjord [SPARRE-SCHNEIDER.1884, AURIVILLIUS 1886, BIDENKAP 1899, Krer 1906 a]), und nur dort ist sie wohl allgemein, doch feklt sie auch nicht im warmen Gebiet (siehe besonders Dons 1915). Norwegische Küste S$. von den Lofoten, nur ganz vereinzelte Funde: Trondhjemsfjord, spärlich (STORM 1878, 1880)., »Wenigstens bis Kristiansund» (KRÖYER 1842); Kristiansund, selten (DANTELSSEN 1859, 1861; ferner »möglicherweise» Molde). Bergen, 1 Exemplar (OrTMANN 1890; ArpenLör kennt die Art nicht von dieser Gegend; da die Fundortsangabe vielleicht nicht sicher ist, habe ich diese Stelle nieht in der Karte mit aufgenommen). Schwedische Skagerak-Küste: Koster, 1 Exemplar von S. Lov£n (vor 1860) gefunden (GoEs 1863). Dons (1915) vermutet mit Unrecht, dass diese Angabe auf einem Missverständnis beruht. Im Reichs- museum finden sich nach freundlicher Mitteilung von Dr. A. MOLANDER 3 Exemplare mit d>r Aufschrift »Bohuslän », wahrscheinlich von Lov£x gesammelt. BJÖörck (1911) verzeichnet drei Funde dieser Art (Kosterrinne und offe- ner Skagerak), nach einer späteren Angabe (1913) können sie jedoch nicht als sicher angesehen werden. Im pazifischen Gebiet ist diese Art nach Smitu (1880) weit südwärts gefunden worden (Qucen Charlotte Islands). Das einzige beobachtete Exemplar scheint jedoch eher zu S$. ochotensis BRANDT, zu gehören, welche allerdings sehr nahe verwandt mit S. turgida ist. DortEın (1902) erwähnt S. turgida von Nord-Japan (Öst- küste von Jesso); auch diese Angabe dürfte bis auf weiteres als zweifelhaft gelten. Bathymetrische Verbreitung. Die vertikale Verbreitung erstreckt sich an den arktischen und boreoarktischen Küsten von ungefähr 5 m (s. beson- ders STUXBERG 1886, HAnsEN 1887, STEPHENSEN 1912 und oben) bis höchstens 225 m (SmıtH 1879) (eine Angabe über einen Fund in 360 m Tiefe wird von Hansen als »certainly incorrect» bezeichnet). Wie HAnsEn schon 1887 hervorhebt, ist die Art je- doch selten im unteren Teil dieses Verbreitungsbezirkes. Er setzt (auch 1908) die untere Grenze für das häufige Vorkommen bei 25 Faden (45 m); nach unseren Beobachtungen im Eisfjord kann die Art, was wohl auch einige frühere Beobachtungen andeuten (vgl. Smith 1879, Ontın 1901), noch in einer Tiefe von etwa 75 m ziemlich häufig sein. Die Verbreitung in der Uferzone habe ich oben besprochen. Über die vertikale Verbreitung in der borealen Region ist wenig zu sagen (im Trondhjemsfjord nach STORM auf Braun- algengrund), da das Tier dort nur ganz ausnahmsweise auftritt. Spirontocaris polaris (Sae.). Syn. 8. borealis (OWEN). Dass Spirontocaris borealis (ÖWEN) nur das ältere Männchen von S. polaris (SA. ) darstellt, ist jetzt sicher erwiesen (s. z. B. ArrELLör 1906), obgleich einzelne Autoren (DersuGın 1912) noch beide Species anführen. Auch an unserem reichlichen Material KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 17 sind, wie die unten angeführten Notizen über die Form des Rostrums und der unteren Ecke des Thorakalschildes zeigen, alle Übergänge vorhanden zwischen einerseits den Weibchen und jüngeren Männchen, andererseits den älteren Männchen. Man sieht dar- aus, dass die Männchen bis zu einer Länge von wenigstens 30, meist 35 —42 mm das Aus- sehen der Weibchen behalten. Die Ersetzung des Jugendkleides durch die borealis-Tracht erfolgt meist bei einer Körperlänge von 35—45 mm; bei dieser Grösse findet man Exem- plare, deren Rostralzähnchen und Frontolateraldorne nur wenig kleiner sind als beim Weibchen (St. 98, 116), ferner solche, bei welchen sie mehr oder weniger klein oder rudi- mentär oder kaum mehr erkennbar sind. Es kommt jedoch nicht ganz selten vor, teils dass die Männchenmerkmale sehr früh auftreten (St. 27:1 Z 31 mm mit stark reduzierten Rostralzähnchen und Frontolateraldornen; St. 101: 1 typisches borealis-2 30 mm), teils dass die Männchen ungewöhnlich lange Spuren der Jugendtracht behalten (St. 4: 65 mm; St. 33: 55, 56 mm; St. 98: 57 mm; St. 48: 55—61 mm; St. 95: 58, 60, mm). Bei 42—45 mm haben die Männchen oft, bei 45—65 mm in der Regel, bei noch grösserer Länge aus- nahmslos alle Weibchen-(Jungen-)Merkmale verloren. Verbreitung im Eisfjord. Verzeichnis der Fundorte (s. Karte 3): Salz- Ort und Datum Tiefe Wiussor: \gehalt' Bodenbeschaffenheit | Gerät Anzahl und Grösse x temperatur | o | Stat. /oo | I 1 | | Svensksundstiefe . . 257 406—395 m 382 m: +2,61° 34,90 | Loser Schlamm Trawl 1 Ex., 32 mm; 4 9, 53—78 | mm (2 ovig.); 1 0,47 mm mit wohlentwieckelten Frontolateraldornen und | deutlichen, obgleich klei- | nen, Rostralzähnchen. | » . „15.7)277—313 m [Etwa +2,5°J — Schlamm | Ottertrawl 19, 61 mm; 1 9 borealis, | Länge 65 mm mit rudi- mentären Frontolateral- | stacheln. Eingang in die Safe ı 125—150 m 144m: + 1,23°ı1 34,54 Schlamm mit Schalen; Trawl |33 Ex., 20—34 mm; 119, IBayaRS ee. 2 relar7 \ Balanus _porcatus-Ge-| 40—57 mm; 8. borealis, meinsch. 40—51 mm; 5 d‘, 36—4i | mm mit kleinen bis | ı rudimentären KRostral- zähnchen und Fronto- | lateraldornen. | Safe Beuys 15.7 40 m —_ - ‚Schlamm, etwas Stein Kl. Dredge 5 Ex., 17—25 mm; 2 9, 31, 33 mm mit deutlichen Frontolateraldornen. 35 m _ = Fester Schlamm » 8 Ex., 22—3}3 mm. NmerlBayz. .2.0.2.200,70.5—30 m — — | ErstKies mitLaminarien, ) l Ex, 29 mm. dann loser Schlamm 78—50 m 75 m: + 1,7° Fester und zäher Schlamm 1 Ex., 58 mm. 30 m — — Kies und Stein mit Li- 6 Ex., 23—31 mm; thothamnion-Krusten und Balanus porcatus K. Sv. Vet. Akad. Handl. Band 54. N:o T. 3l mm mit kaum sicht- baren Rudimenten von Rostralzähnchen und Frontolateraldornen. 3 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Nr. Salz- der Ort und Datum Tiefe Wasser, gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät Anzahl und Grösse Stat. | temperatur Oyyo 7 I 33 Fjordstamm . . 23.7 263—256 m [+2 bis +2,6]ym — |Loser Schlamm Trawl 4 Ex., 23—41 mm; 13 9, - 64—79 mm (4 ovig.); 9 borealis, 59—63 mm; 2 0’, 55, 56 mm mit kaum sichtbaren Rudimenten von Rostralzähnchen und Frontolateraldornen. 4l . 24.7 234—254 m 251 m: +2,56° | 24,96 9 2, 43—78 mm (4 ovig.); [ 3 0 borealis, 60—64 mm. 21 Eingang in die Tun- 71—685 m — 0,93° 34,29 Loser Schlamm, stellen- 2 Ex., 22, 30 mm; 1 9, dra Bay... 2 | weise Stein 'ı 47 mm; 1 0 borealis, 43 | | mm. | | | | | 94 Fjordstamm . . 21.8) 147—141 m | 140 m: — 0,62° | 34,49 | Loser Schlamm mit Stei- |4 Ex., 4—37 mm; 7 9, | nen | 47—57 mm; 2 0’ borealis, 54, 59 mm. 92 Nordarm .19.8 85-45 m 42 m: +2,02° -— Loser Schlamm mit Kies l4 Ex., 32—42 mm. ‚ und Sand. Am Ende | der Dredgung Steine | | und Laminarien | 98 27.8 130—116 m 115 m: — 0,82° 34,40 | Loser Schlamm |3 9,24, 54, 62 (ovig.) mm; 1 5, 40 mm mit deut- ‚ licher Bezahnung des \ Rostrums und grossen | Frontolateraldornen;1 do, | 57 mm mit schwach angedeuteten Rostral- \ zähnchen und Fronto- | lateraldornen fast ebenso | kräftig wie beim 9. 99 : -» |197—190 m | 190 m: +0,80° | 34,72 \L Ex., (ovig.) 67 mm. 102 Nordarm. Eingang 70-93 m 85 m: +0,68° | 34,25 | Zäher und fester Schlamm » |3 9, 40—44 mm; 1’ bo-| ‚ in die Yoldia Bay 14.8 ‚ mit vielen Steinen | realis, 42 mm, 10’35mm, | | mitundeutlichen Rostral- | | | zähnchen und rudimen- | tären Frontolateral- | | | | dornen. | | | 9! 'Nordarm. Eingang ll m ‚fetwa +3,7°Jvım — Loser Schlamm mit Kies Kl. Dredge 1 Ex., 25 mm. in die Ekman Bay 19.8 | und Sand; einige Steine mit Lithothamnion | 93 | Ekman Bay . .20.8 44—55 m + 1,72° — Sehr zäher, stark roter, Trawl 2 9, 38, 55 mm | Schlamm. Etwas Stein. | 116 ' Nordarm. Vor dem 57—60 m + 1,2° -— Kies und Stein Kl. Dredge |1 Ex., 24 mm; 14 9, 39— EingangindieDick- 54 mm (3 ovig.); 3 0’ bo- son Bay . . 2n'8 realis, 44—52 mm; 4 0’, 39—45 mm mit wohl- | | | entwickelten Rostral- | | | zähnchen (kaum kleiner | | | als beim 9) und kleinen | | | aber deutlichen Fronto- | | | | lateraldornen. | 117 ' Eingang in die Dick- 29—27 m | [etwa -+ 2°Jıx | Strauchförmiges Litho- \2 Ex., 30, 38 mm. son Bay ,... 258 | \ thamnion auf Schlamm- | | | boden 119 | Eingang in die Dick- 44—14 m _ | — | Strauchförmiges Litho-, 9 Ex., 30—36 mm; 11 9, son Bay 208 thamnion auf Schlamm- 40-55 mm; 12 borealis, hoden 42—49 mm; 1 Od 4l mm | ohne Frontolateraldornen | aber mit schwachen Spu- | | ren von Rostralzähnchen 738 'Billen Bay.. . „13.8 113—116 m [0 bis —1°]Jxıv) — Loser Schlamm » 1 Ex., 32 mm. KUNGL. SV. VET. Nr. % | 7 der Ort und Datum re | ee gehalt | Stat. | temperatur oo | | ‚ 79 ‚Billen Bay .13.8| 32—40 m |[+1,5 bis +2]v), — | | | 80 | Eingang in die Billen 69-64 m | 69: m: +1,5° | Bank. 148) | 81 | Eingang in die Billen 26 m + 1,82°xvI 33,77 Bayas nk 2.148 82b Billen Bay .1583 65m | —0,7° = | 83 » 16.8 22 m [etwa +1,8°Jxvm — | | | | 86 | » ee 33 30 m + 1,6° _- ‚101 » . 14.8) 150—140 m |140 m: — 1,67°| 34,43 24—19 und [+2 bis +3°JaıXN 0 — 19—28 m | 49 Sassen Bay, Bank vor dem Eingang in die Gips Bay 7 51 | Tempel Bay... .307| 45—43 m | + 2,5° | — 48 Ostarmn - .. 31.7) 199—226 m |210 m: +1,27° | 34,72 | | | | | 104 ‚ Fjordstamm ©...1783 260 m (270m: -+1,62° | 34,79 44 Eingang in die Ad- 150—110 m | 128 m: +0,01° | 34,54 ‚ vent Bay 21.1 | | 73 Advent Bay . . . . 11.83 35—30 m | [+2 bis _ + 2,7°]xx0 | | | | | 95 |Fjordstamm . . . .21.8 188—181 m [0 bis +0,5°vun 34,47 | ‚(163 m: — 0,11°) | | | | I 69 |Coles Bay... .. 88 7l m [+ 1,5 bis _ | + 2°]xxıv | 96 | Fjordstamm . . 22.8. 230— etwa | 208 m: +2,56° | 34,76 | 200 m 126 | » . 2.0.8308 47—31l m [+2bis+3’psvı 2 — AKADEMIENS HANDLINGAR. Grosse Steine mitstrauch- Kl. Dredge förmigem Lithothamnion Loser Schlamm (mit ein wenig Sand und Kies) Strauchförmiges Litho- thamnion,; etwas Kies Fester Schlamm mit Steinen und Kies Sandgemischter, fester Schlamm mit Kies und Steinen Kies und kleine Steine Loser Schlamm mit Stei- nen Stein, Kies und Schalen mit Lithothamnion Zäher,grauroter Schlamm) Kl. Dredge Loser Schlamm | Loser Schlamm mit Kies | » schaft; Kies und Stein) I} Schlamm mit Steinen Kies, Stein und Schalen. Kl. Dredge Etwas Lithothamnion Schlamm mit Stein und Kies Balanusporcatus-Gemein- Kl. Dredge schaft BAND 54. N:0o 7. Gerät Trawl Trawl | Balanus porcatus-Gemein-| Kl. Dredge Trawl Trawl Anzahl und Grösse Mm) mV ——— 16 Ex., 26—34 mm; 25 9, 40—56 mm (3 ovig.); 12 5° borealis, 40—48 mm; 3 J', 37—39 mm ohne Fronto- lateralstacheln oder mit kaum erkenntbaren Ru- dimenten. | 2 Ex, 28—40 mm; 40 9, 42—47 mm. 2 Ex., 23 mm. 1 © borealis, 50 mm. 2 2, 51, 54 mm; 1 oO bo- realis, 44 mın; 2 0‘, 36, 42 mm mit kleinen, aber deutlichen bzw. äusserst kleinen Rostralzähnchen und kleinen Frontolate-) raldornen. 1 2, 55 mm. 1 9, 48 mm; 2 0 borealis, 30, 67 mm. 27 Ex., 2l—39 mm; 7 9, 42--53 mm (2 ovig.); 3 0° borealis, 42—45 mm; 1 d,, 39 mm mit deutlichen Rostralzähnchen - und kleinen, aber deutlichen Frontolateraldornen. 1 9, 48 mm. 6 2, 38—73 mm (2 ovig.); 30,55—6l mm mit klei- ' nen aber deutlichen bzw. äusserst kleinen Rostral- zähnchen und kleinen Frontolateraldornen. 1 5 borealis, 62 mm. 3 Ex., 33—37 mm; 1 9, 45 mm. 19 Ex., 26—37 mm; 7 9, 40—49 mm (2 ovig.);2 0 borealis, 41, 43 mm. 20 Ex, 23—42 mm; 149, 42—72 mm (2 ovig.); 10, 42 mm mit grossen Rost- ralzähnchen und Fronto- lateraldornen; 12 5 bo- realis, 54—73 mm; 3 J',52, 58, 60 mm mit kleinen, aber deutlichen Rostral- zähnchen und Fronto- lateraldornen- 5 Ex., 33—40 mm. 12 Ex., 22—42 mm. 31 Ex., 24—40 mm. Nr. 2 Salz- der Ort und Datum Tiefe Wasser- gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät Anzahl und Grösse x temperatur On. Stat. Ian 129 | Fjordstamm . . . . 30.8 65 m — ı‚Sandgemischter Schlamm Kl. Dredge 4 Ex., 31—36 mm. mit Kies und Algen- resten 130 |Green Bay . . . 30.8) 40-45 m — Schlamm mit Algenresten 12 Ex., 25>—40 mm; 7 9, 42—60 mm (l ovig); 25 borealis, 43, 49 mm, 59 ’ 3er . 3.8 Etwa 40 m — — Sehr loser Schlamm mit 3 3 Ex., 33—39 mm. Teilen von Landpflan- zen. 6l 4.8) 46—35 m — Kies und Stein. Balanus 32 Ex., 20—34 mm; 119, porcatus-Gemeinsch. 40—57 mm (1 ovig.); 8 20 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. | borealis, 40—5l mm; 5 d, | | | 36—4l mm mit kleinen | | bis rudimentären Rost- ralzähnchen und Fronto- lateraldornen. [Ausser im Eisfjord fanden wir $. polaris im Hornsund (Go&s’ Bay, 10.7, 10 bis 35 m, Schlamm und Kies, 4 kleine Ex.] Frühere Fundeim Eisfjord: Schwed. Exped. 1858-1873: Safe Bay, 36 bis 54 m und ohne Tiefenangabe, Schlamm; Skans Bay (Billen Bay), 27 m, Schlamm; Advent Bay, 5,5 bis 9, 9 bis 18 m, Schlamm; Green Bay, 9 bis 27 m, 36 m, Schlamm; Eis- fjord ohne Lokalangabe, 45 bis 90 m, Schlamm (Riksmuseum, Stockholm, nach A. MOLANDER). Norweg. Nordmeer-Exped. 1878: Advent Bay, 110 m, + 0,7°, Schlamm (Sars 1886). Schwed. Exped. 1890: Green Bay, 35 bis 42 m (KLIncKOwSTRÖM 1892). Helgoland-Exped. 1898: Fjordstamm, 210 bis 240 m, Schlamm mit wenigen Steinen; Olga-Exped. 1898: Fjordstamm, »fast an derselben Stelle» (wie oben) und 145 bis 180 m (Dorrteın 1900; Angaben vielfach widersprechend; nach der Stationskarte und der Kartenskizze S. 358 zu urteilen liegt der Fundort »yam Eingang des Eisfjords» vor der Coles Bay, also mindestens 20 km vom Eingang). Schwed. Exped. 1898: Svensksundstiefe, 400 m; Fjordstamm, 40 bis 50 m; Nordarm, 36 m, Lithothamnion; 1900: Coles Bay, 100 m, Stein; 50 bis 100 m, Stein; vor dem Eingang in die Coles Bay, 150 bis 200 m; Green Bay, 10 bis 80 m, Stein (Orrin 1901). Russ. Exped. 1900: Fjordstamm, 205 m, 0,8°; 243 m, — 0,8°; Billen Bay, 142 bis 133 m, — 1,9°, Schlamm mit Steinen (BıruLa 1907). Belgiea-Exped. 1905: Green Bay (GrıeG 1909 [S. pu- siola; s. unten $. 28]). Wir fanden $. polaris an nicht weniger als 43 Stellen; also an einem Drittel der untersuchten Stationen. Ein noch schlagenderes Bild von der grossen Hägfigkeit dieser Art im Eisfjord erhält man, wenn man die Anzahl der Fundorte mit der Anzahl der in den von 8. polaris bewohnten Tiefen (mehr als 10 m) gelegenen Stationen vergleicht; der Prozentsatz der Fundorte beträgt dann etwa 45. Zusammen wurden 563 Exemplare gesammelt. Wie die übrigen Arten der Gattung liebt auch S. polaris mehr oder weniger harten Boden. Im Eisfjord findet man sie besonders an mit Stein oder Kies gemischtem Schlammgrund; reiner Steinboden ist ja selten in den von dieser Art bewohnten Tiefen, und es ist ohnehin nicht unmöglich, dass sie den gemischten Grund bevorzugt. Sehr häufig und oft in grosser Individuenzahl fanden wir die Art unter Lithothamnion (7 Sta- tionen von 9) und Balanus-porcatus-Kolonien (5 Stationen von 7). S. polaris lebt jedoch auch auf losem Schlammboden, besonders in grösserer Tiefe, wo dieser überwiegt, und ist jedenfalls häufiger auf solchem Grund als S. gatimardii und die meisten übrigen Spi- rontocaris-Arten. Die vertikale Verbreitung (s. die nachstehende Übersicht) umfasst fast alle im Eisfjord vorkommenden Tiefen. In der obersten Uferzone (bis etwa 10 m) fehlt S. polaris jedoch nach unseren Beobachtungen vollkommen, und zwischen 10 und KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 2] 20 m tritt sie nur ganz sporadisch auf; wir fanden sie dort nur an einer Station (oder viel- leicht zwei; St. 25, 5—30 m), und nur in einem vereinzelten, jugendlichen Exemplar. Schon bei etwa 20 oder wenigstens 25 m ist sie häufig und von dort an bleibt sie allgemein bis in die grösste Tiefe des Fjords. Ob sie über diese ganze Zone gleichmässig verbreitet ist oder in gewissen Tiefen überwiegt, lässt sich nach unseren Beobachtungen nicht sagen; jedenfalls ist sie wohl nicht seltener unterhalb von 200 m (7 von 9 Stationen) als weiter oben. Tiefe in m An 5 9 24 28 30 32 38 39 66 67 70 74.75 76 77 84 108 111 112 115 121 123 128 u m N T 56 37 52 5 30 2. 49 St 8 86 17 19 14 16 17 18 31 °50 56 89 106 110 114 124 197 6 Ss 59 73 791% 15 60 87 90 ol 61 9 130 19 34 35 109 113 122 | 21 26 80 82 92 199 125 30| ,69 88 90, [02 22 46 64 Ba Egg 100 20 23 55 120 | 47 100 7S 4 9% 12 103 107 13 | 1 9» 200 99 105 48 % 97 el 243 250 9% >| 33 104 300 4 350 ” 400 42 Zwischen der Tiefe des Aufenthaltsorts und der Körpergrösse besteht ein deut- licher Zusammenhang; die Grösse wächst mit zunehmender Tiefe. An den 28 in geringe- rer Tiefe als 100 m gelegenen Stationen wurden zusammen 359 Exemplare gefangen; ein einziges davon (St. 130) ist 60 mm lang, 4 messen 56—58 mm, die übrigen höchstens 55 mm. Die 12 hier gefundenen eiertragenden Weibchen haben eine Länge von 43 bis 60 mm (8 davon 43—46 mm). 9 Stationen liegen in Tiefen zwischen nahezu 200 (188—181) und 400 m. An einer derselben (St. 96) wurden nur jugendliche Exemplare erbeutet. An den übrigen fingen wir zusammen 109 Exemplare; die Maximalgrösse beträgt an den verschiedenen Statio- nen 62, 65, 67, 72, 73, 78, 78, 79 mm. Die Exemplare von 62 und 65 mm Länge (St. 104, 4) sind ja nicht viel grösser als in seichtem Wasser, es handelt sich aber um Männchen; an St. 48 fanden wir nur ein einziges Exemplar (von 67 mm Länge); an allen Stationen, 22 NILS VON HOFSTEN, DIE DECATODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. von welchen wir mehrere Exemplare besitzen, beträgt die Maximallänge wenigstens 72 mm. Die eiertragenden Weibchen sind 15 an der Zahl und haben eine Länge von 62 bis 78 mm. An den 6 Stationen in mittleren Tiefen (110—150 m) fanden wir 83 Exemplare. In ihrer Grösse halten sie die Mitte zwischen den oben besprochenen Extremen oder sie stimmen mit den grössten in seichterem Wasser gefundenen Exemplaren überein. Die Maximallänge beträgt 32 (ein einziges Exemplar), 45, 57, 57, 62, 67 mm. Nur ein eier- tragendes Weibchen wurde hier gefangen (St. 98); es hatte eine Länge von 62 mm. Aus den angeführten Messungen geht Folgendes hervor. Erstens, dass in Tiefen von weniger als 100 m und sogar noch bis 150 m auffallend oft nur kleine, nicht geschlechtsreife (oder sterile) Exemplare gefangen wurden. Zweitens, dass ober- halb von 100 m die Körperlänge auch bei geschlechtlich tätigen Individuen nie mehr als 60 mm, meist etwas weniger beträgt. Drittens, dass an den meisten Sta- tionen der grössten Tiefen (mehr als 180 m) eiertragende Weibchen gefunden wurden. Viertens, dass die Körperlänge in diesen Tiefen durchschnittlich viel grösser ist; die Maximalgrösse schwankt meist zwischen 67 und 79mm, und an jeder Station wurden in der Regel mehrere bis viele Exemplare von mehr als 60 mm angetroffen. Fünftens, dass in seichtem Wasser die Weibchen, wenigstens sehr oft, schon bei einer Länge von 43 bis 45 mm Eier legen. Die letzte Tatsache würde ein bedeutend erhöhtes Interesse erlangen, wenn sie durch die weitere Schlussfolgerung vervollständigt werden könnte, dass die weibliche Ge- schlechtstätigkeit in grösserer Tiefe später eintritt. Auf denersten Blick scheinen unsere Funde auch den Beweis dafür zu bringen; die eiertragenden Weibchen der tieferen Sta- tionen (unterhalb von 150 und sogar von 100 m) sind ausnahmslos grösser als 60 mm, und die kleineren Exemplare sind durchwegs steril. Doch ist hierbei grosse Vorsicht geboten, besonders weil wir in der Fjordtiefe überhaupt nicht viele kleinere Weibchen fingen; ferner sind ja auch in seichterem Wasser keineswegs alle oder gar die meisten 34—60 mm langen Weibchen eiertragend. Die Sammlungen der Kolthoff-Expedition 1900, die ich zum Vergleich untersucht habe, zeigen in den meisten Fällen dasselbe Ver- halten, aber beweisen aus demselben Grund nichts Sicheres, und in einer aus 300 m Tiefe (Nordostgrönland) stammenden Probe finde ich zwei eiertragende Weibchen von nur 52 und 55 mm Länge. Soviel dürfte jedoch äusserst wahrscheinlich sein, dass die weib- liche Geschlechtstätigkeit in seichtem Wasser o ft bei einer Länge von nur 43—45 mm, in tiefem Wasser meist erst bei einer Länge von mehr als 50, in der Regel vielleicht mehr als 60 mm eintritt. Die Frage nach der Ursache dafür, dass die Körpergrösse mit der Tiefe zunimmt, ist ziemlich verwickelt. Nach den Verhältnissen in andern Gegenden würde man vor- aussetzen, dass die Grösse durch die ungünstige Einwirkung von warmem Wasser herab- gesetzt werde. Dass die Grösse durch diesen Faktor beeinflusst werden kann, geht dar- aus hervor, dass die borealen Individuen, welche stets in beträchtlicher Tiefe leben, nie eine bedeutendere Grösse erreichen." Aber auch die kleinere Differenz zwischen Wasser ' Bestimmte Angaben über die Durchschnitts- und Maximalgrösse in der borealen Region werden von keinem Autor mitgeteilt; APPELLÖF (1906, S. 121) sagt nur: »in den arktischen Gegenden erreicht die Art eine bedeutendere KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 23 von negativer und solchem von niedrig positiver (bis etwa + 3°) Temperatur wirkt auf die Grösse ein. An den grönländischen Küsten ist nach Hansen (1908) die Art, wie im Eisfjord, grösser in tiefem als in seichtem Wasser, bei Ostgrönland sind aber die Seicht- wassertiere »on the whole larger» als bei Westgrönland. Die Richtigkeit dieser Behaup- tung wird leider durch keine Angaben von Massen gestützt, ich habe mich aber durch Untersuchung des von der Kolthoff-Expedition 1900 in Nordöstgrönland eingesam- melten Materials von ihrer Richtigkeit überzeugt. Von St. 17 (s. Ouzın 1901), 12 bis 35 m Tiefe, finden sich zwei Exemplare von 67 und 68 mm Länge, und an St. 22, 12 bis 18 m Tiefe, wurde ein einziges, 74 mm langes Individuum erbeutet. Auch im sibirischen Fismeer hat BırurA (1910) verhältnismässig grosse Exemplare (67 und 70 mm Länge) in seichtem Wasser gefangen. Im Eisfjord kann man jedoch unmöglich irgend eine Beziehung zwischen der Grösse und den Temperaturverhältnissen konstatieren. Von den 8 in mehr als 150 m Tiefe gelegenen Stationen, an denen grosse Exemplare gefunden wurden, zeigten 4 — und dort wurden die grössten Tiere erbeutet — eine Temperatur von etwa +2,5°, an den übrigen war die Temperatur + 1,°, + 1,27°, + 0,30°, — 0,11°; an den 28 Stationen oberhalb von 100 m war sie nicht höher, meist niedriger (an 4 der Stationen, an denen wir eiertra- gende Weibchen fanden, schwankte sie zwischen + 1,2 und + 2 bis 3°). Die Berücksich- tigung des allgemeinen hydrographischen Zustands gibt dasselbe Resultat: in der Tiefe des Fjordstamms und der Hauptarme überall atlantisches, mehr oder weniger warmes Wasser (+ 1,7 bis + 2,7°), darüber eine kältere intermediäre Schicht (s. Sv. Hydrogr. Komiss. 1910 und meine Echinodermenarbeit). Auch im Winter kann das Tiefenwasser nicht kälter als die ganze Schicht 20—100 m sein. Vorläufig erscheint mir daher die An- nahme unabweisbar, dass die Körpergrösse durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Unter günstigen Bedingungen erreichen die Tiere eine bedeutendere Grösse, und günstig wirken in dieser Beziehung teils (Eisfjord und wohl alle arktischen, auch hocharktischen Gegenden) grosse Tiefe des Wassers kombiniert mit nicht zu hoher (höchstens +3°) Tem- peratur, teils (hocharktische Gegenden) sehr niedrige (negative) und konstante Tempe- raturen. Wie die Tiefenverhältnisse auf diese Weise die Grösse beeinflussen, lässt sich natürlich nicht sagen; wenn man von einer »günstigen» Einwirkung spricht, darf man auch nicht vergessen, dass diese Worte nur eine Umschreibung für unbekannte Vorgänge sind; es ist z. B. denkbar, dass in geringer Tiefe die Geschlechtsreife früher eintritt — dies scheint ja wirklich der Fall zu sein — und dass die Tiere daher stets kleiner bleiben. Mit dem ganzen Körper nehmen auch die Eier an Grösse zu; der grösste Durch- messer (sie sind etwas oval) beträgt bei den aus grösserer Tiefe stammenden Weibchen etwa 2,, mm, bei den kleinen Tieren der oberen Wasserschichten 1,5 mm bis höchstens 2 mm. Andere Unterschiede habe ich nicht auffinden können. Die Bedornung des Rost- rums, deren Ausbildungsgrad bekanntlich grossen Schwankungen unterworfen ist, zeigt jedoch eine erwähnenswerte Besonderheit: die Dornen sind in der Tiefe fast ausnahmslos er als in dem borealen Gebiete». Daraus folgt nur, dass die borealen Individuen nie so gross werden wie die grössten arktischen, z. B. die grössten in der Tiefe des Eisfjords, nicht aber, dass sie kleiner sind als z. B. die ober- halb von 100 m lebenden Tiere des Eisfjords. Wahrscheinlich ist kein oder nur ein unbedeutender Unterschied gegenüber den letzteren vorhanden; G. O. Sars (1869) gibt für ein im Kristianiafjord gefundenes Exemplar eine Länge von 63 mm an. 24 NILS VON HOFSTEN, DIE DECATODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. mehr oder weniger zahlreich, während in seichterem Wasser eine grössere Variabilität vorhanden ist. Bei einer Anzahl aufs geradewohl gewählten Weibchen aus Tiefen zwi- schen 180 und 400 m habe ich folgende Bedornungsformeln gefunden (die Zahlen sind nach Al ‘ a. 5 x - 6 der Grösse der Exemplare geordnet): St. 4 (61 mm Länge): ,; St. 42 (78—32 mm): 2 653707 U ri Br .0, 67 8 6 7 by ( 4 ' r . 1} > p2 33 (6940 De 2207 (!), 5224753, 9 Dt. 41 (78-50 mm): 4 be872 128320 NTSEM 6ER C - . U R /7 = . Er} St. 99 (67 mm): ;; Dt. 48 (72—53 mm): Seeregy St. 95 (70—34 mm): BE Ser] ; ri le bEDE026 2 4 ( D A / n r « re - LzeRR IE Dt. 96 (40 ): 3> 973’ 3: Abgesehen von ganz verein zelten, er Individuen (oben mit ! bezeichnet), kann man also folgende all- (5—) 6-7 (-8) (3—) 4-5 (—6) mm Länge haben entweder dieselbe Anzahl oder bei sehr geringer Grösse bisweilen (St. 96) eine etwas geringere Zahl von Dornen. Bei den Exemplaren aus seichterem Wasser (weniger als 100 m) findet man grössere Schwankungen; von grossem Interesse ist dabei die Tatsache, dass an derselben Stelle gesammelte Exemplare eine ähnliche Bedornung aufweisen. An einigen Stationen besitzen alle Exemplare nur er Dorne Su ms F 5 4654455 auf dem Rostrum: St. 73, Advent Bay (4831 mm Länge): ,, 3: pay St. 61, a re 28 mm): „yo 2? 37 9 9 9 97 9’ 97 9 Dt. 130, Green Bay (58—44 mm): gemeine Bedornungsformel aufstellen: Kleinere Exemplare von 31—60 Green Bay (55 (I Fe : ei 1: Hr. R ; 3273799 97 35 Dt. 83, Billen Bay (5451 mm); ,, „- Der allgemeine Bedornungsformel ist El: AR . 3 also hier 5- Ser = 2 An andern Stationen aus denselben Tiefen sind die Dornen ebenso Banıkeich wie bei den grossen Weibchen der Fjordtiefe: St. 93, Ekman Bay Bar e e 696778 u 5 E10 TED . (54 mm): ;; St. 116, Nordarm = : pop 2’ 2p5’5 2 5 Dt. 79, Billen Bay 2 4 DT 8.6 8 (55 —40 mm); 5 ey 24 z St. 49, Sassen Bay (44—37 mm): az eine De Formel für die Bedornung dieser Tiere aufstellen will, bekommt sie 5—) 6-8 (—10). (2)3 5,76)" Wenn man das folgende Aussehen: die Schwankungen sind also etwas grösser als bei den Tiefentieren. ‚Jeder Versuch, tiefer in diese Verhältnisse einzudringen, scheitert an der Spär- lichkeit des Materials; deshalb habe ich auch keine anderen Merkmale in dieser Weise untersucht. ‚Jedenfalls liegt der Gedanke nahe, dass mehrere Rassen im Eisfjord existie- ren, die Unterschiede mögen durchwegs nichterbliche, durch die Verschiedenheit der äus- seren Bedingungen hervorgerufene Modifikationen oder sie mögen teilweise erblich sein. Vielleicht finden sich eine einheitliche, auch durch bedeutendere Grösse gekennzeichnete Tiefenrasse und mehrere kleinere Seichtwasserrassen. An zwei unweit von einander ge- legenen Stellen in derselben Bai (St. 79 und 83 in der Billen Bay) war jedoch die Bedor- nung ganz verschieden. Eine Untersuchung dieser Verhältnisse in einem leichter zugäng- lichen Gebiet, z. B. in den nordnorwegischen Fjorden, würde vielleicht interessante Er- gebnisse liefern. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 25 Die Temperaturen, unter welchen $. polaris im Eisfjord gefunden wurde, schwankten zwischen —1,67° und etwa +3,7°. Aus unseren Beobachtungen kann man zuerst den Schluss ziehen, dass sie zwischen — 1° und +3° sehr häufig ist (s. die nachste- hende Übersicht). In dem kältesten Wasser (—1,3°— —1,s°) fanden wir sie nur ein- mal; diese Seltenheit beruht jedoch zweifellos nur darauf, dass der Grund an den meisten kältesten Stellen aus losem Schlamm bestand. Verwickelter liegen die Dinge in bezug auf die obere Temperaturgrenze. In Wasser von höherer Temperatur als etwa + 3° fehlt die Art so gut wie ganz; sie wurde in solchem nur ein- oder höchstens (St. 25, wo die Temperatur nicht gemessen wurde) zweimal, in dem wärmsten Wasser (+ 4— + 5,5°) überhaupt nicht gefangen. Diese, in den beiden oberen Reihen des Schemas zusam- mengestellten Stationen liegen jedoch in seichtem Wasser; ich muss daher die Frage zu beantworten suchen, ob die hohe Temperatur oder andere mit der geringen Tiefe zusam- menhängende Umstände das Tier von der warmen Uferzone des Fjords fernhalten. ee ea a3 3966 67.70.78 TE 8% a ee N GE DDEe 2 562 570722 58558971082 1111711271157 121041230 1277128 +2 — +3° 3 2 ul a3 a2 Ku u a 1 19 3 36 49 7L 97 106 A110 124 +1 — + 1,9 » 80609 9 so sı 8 Ss 9% 104 116 37 45 87 109 0 —-+0.| 4 5% 9 18 12 ı4 16 17 47 103 — 09 —-—- 0, | 211 8 2 9% 98 15 20 2 23 34 35 53 107 113 114 122 — 1,8 — — 1,5° | 101 54 55 88 100 105 120 125 Die Bodenbeschaffenheit war wenigstens an vielen der warmen Stationen derart, dass das Fehlen nicht darauf beruhen kann. Obgleich unsere Beobachtungen keinen Zweifel übrig lassen, dass S. polaris im Eisfjord nur ganz ausnahmsweise in den mehr als + 3° warmen Oberflächenschichten lebt, wäre es natürlich wichtig zu konstatieren, ob die Verhältnisse überall ähnlich liegen. Das dürfte wenigstens äusserst wahrschein- lich sein; in Westspitzbergen und andern Gegenden mit ähnlichen hydrographischen Bedingungen ist die Art stets nur in grösserer Tiefe als 20 m gefunden worden; an der Westküste von Grönland ist sie zwar einigemal in geringerer Tiefe gefunden worden, fast ausschliesslich jedoch im nördlichen Teil. In hocharktischen Gegeden lebt S. polaris dagegen häufig in 5—20 m Tiefe. Be- sonders überzeugend sind die zahlreichen Angaben über Vorkommen in seichtem Wasser in den hocharktischen Gegenden von Grönland. Von Nordostgrönland verzeichnen OHLIn, BUCHHOLZ und HANSEN 7 Funde zwischen 4 und 20 m, STEPHENSEN (1912) nicht weniger als 24 Funde zwischen 5,5 und 18 m; auf Nordwestgrönland kommen 4 solche Funde (OrRTMANN 1901). Endlich fand die zweite Framexpedition die Art im Jones Sund an 4 Stationen zwischen 6 und 18 m.': Hierzu kommen einige Funde in Ost- und Nord- westspitzbergen und an der Westküste von Novaja Semlja, wo das Oberflächenwasser in der Regel nicht so stark erwärmt wird wie im Eisfjord. Dieser Unterschied in der Ver- tikalverbreitung wird nur unter der Annahme verständlich, dass die obere Temperatur- grenze in den arktischen Meeren bei etwa + 3° liegt. ı SaRS sazt in seiner Bearbeitung der Crustaceensammlungen dieser Expedition (1909) nur, dass S. polaris »was found in great abundance in most of the localities investigated». Nach freundlicher brieflicher Mitteilung hatten die Fundstellen folgende Tiefen: 10—15 Faden, 45 F., 8 m, 6—20 F., 15—20 F., 10 F., 3—7 F., 6m, 2-20 F. K. Sv. Vet. Akad. Handl. Band 54. No T. 4 26 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Diese Annahme erscheint vielleicht allzu kühn, da es sich um eine Art handelt, die noch in einem grossen Teil der borealen Region häufig ist, wo sie in wärmerem Wasser gut gedeiht. Eine andere Erklärung der vertikalen Verbreitung im Eisfjord ist jedoch kaum denkbar. Übrigens liegt wohl nichts Ungereimtes in der Annahme, dass eine Art zwar gewisse Temperaturen bevorzugt, damit aber eine hohe Anpassungsfähigkeit ver- bindet, die es ihr erlaubt, auch ursprünglich gemiedene Bedingungen zu ertragen, näm- lich wenn keine anderen zu Gebote stehen. Die Lebensweise in borealen Gegenden scheint mir sogar, anstatt die oben gemachte Annahme auszuschliessen, eher eine Stütze dafür zu liefern. Die Art fehlt hier nicht nur in denselben geringen Tiefen wie im Eisfjord, sondern noch bis etwa 100 m, und dieser Unterschied ist sicher durch die Wasser- temperatur bedingt (s. unten im Allgemeinen Teil). Diese Tatsache lehrt ja, dass die vertikale Verbreitung durch die Temperaturverhältnisse beeinflusst werden kann. Fortpflanzung. Entwicklung. Eiertragende Weibchen wurden an 13 Stellen erbeutet; über ihre Grösse s. oben. Für die Beurteilung der Frage nach der Entwicklungszeit der Eier liegen folgende Daten vor; ich berücksichtige dabei auch die von der Kolthoff-Expedition im ‚Juni 1900 im Eisfjord gefundenen Exemplare: ®@ mit nicht oder 9 mit weit ent- Station Datum wenig entwickelten wickelten Eiern Eiern. (mit Augen). Kolthoff-Exp u 2 3 33 iyr, 4 4l 24], 3 1 42 an, 2 = 48 al, D _— 49 7 2 61 43 1 - 73 Us BD) h, 79 u: 3 1 95 21, 2 > 116 als D) 98 ar B 1 {N u 1 = 130 30/5 1 N Man sieht hieraus, dass zahlreiche Weibchen im Sommer Eier tragen, dass aber die Embryonalentwicklung, abgesehen von den frühesten Stadien, zum grossen Teil erst im Herbst oder Winter vorsichgeht. Doch wurden ja auch im Sommer einige Exemplare mit weit entwickelten Embryonen gefunden. Ob die Entwicklung in diesen Fällen ver- spätet bzw. verfrüht eingetreten ist oder ob überhaupt keine strenge Periodizität vorhan- den ist, kann nicht ohne Untersuchungen an einem viel grösseren Material entschieden werden; doch ist es wahrscheinlich, dass diespätere Entwicklung in der Regel im Winter stattfindet. Hansen (1895, 1908) zieht aus der Tatsache, dass bei Ostgrönland eiertragende Weibchen von August bis April gefangen worden sind, den Schluss, dass S. polaris »wenigstens an dieser sehr kalten Lokalität» (Hekla Harbour) keine bestimmte Fortpflanzungsperiode hat, sondern sich das ganze oder fast das ganze Jahr hindurch vermehrt. Diese Ansicht wäre jedoch erst bewiesen durch den Nachweis, dass verschie- dene Entwicklungsstadien durch das ganze Jahr vorhanden sind. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. w:o 7. LS} 1 Allgemeine Verbreitung. (Fie. 3.) Spitzbergengebiet: Westspitzbergen: Hornsund, Belsund, Eisfjord, Kings Bay und offenes Meer (Sars 1886, OuLıx 1901, BırurA 1907, Dons 1915 und oben). [Ferner KröYEr 1842: »Spitzbergen».] Nordwests pitzbergen (HoEK 1882, Sars 1886, DorLEIn 1900, Ontın 1901, GrIEG 1909, Doxs 1915). Nords pitzbergen, zahl- reiche Fundorte (Roos 1828, DortEin 1900, Outın 1901, Grieg 1909). Ostspitzbergen: Ostküste vom Nordostland, Hinlopenstrasse, K. KarlsLand, Storfjord sowie O. und $. davon (MiErs 1877, DorLEın 1900, STEBBING 1900, Ontın 1901, BırurA 1907, Dons 1915). Beeren Eiland, sowie N. und NO. davon (SARS 1886, Dor- LEIN 1900). Fig. 3. Spirontocaris polaris. Die Verbreitung von $. po!aris im Spitzbergengebiet würde nach DorLein (1900, S. 334, 357) dieselbe Be- sonderheit aufweisen, die er für die ganze Gattung nachweisen zu können glaubt, und dieser Fall wird besonders eingehend besprochen. Bei Betrachtung der Fänge der deutschen Expeditionen1898 »fällt es sehr auf, dass I. polaris in Nord-. und Ostspitzbergen sehr häufig ist, während sie in Westspitzbergen fast zu fehlen scheint». Sie wurde in der letzteren Gegend nur an zwei Stellen (im Eisfjord) »in nicht geringen Tiefen » gefunden und wird in- folgedessen als »gegen warınes Wasser sehr empfindlich » bezeichnet. DorLeın vergisst hier ganz, dass die Art an der skandinavischen Küste allgemein ist. Nach unseren Beobachtungen ist sie ja ausserordentlich häufig im Eisfjord, und die Empfindlichkeit gegen warmes Wasser beginnt erst bei etwa + 3°; die Art muss also stets in Westspitz- bergen günstige Lebensbedingungen finden. Dass dies auch im Sommer 1898 der Fall war, wird ausser durch die Beobachtungen der deutschen Expeditionen durch mehrere Funde der schwedischen Nathorst-Expedition erwiesen (s. oben.) Übrigearktische und borcoarktisehe Region: Sibirisches Eismeer, östlich bis an die Neusibirischen Inseln (Bırura 1910). Karisches Meer (HAnsEn 1887 a). Karische Pforte, Süd- und Westküste von Novaja Semlja, Barentsmeer, Franz Josephs Land (HELLER 1875, MIERS 1881, HoEk 1882, Sars 1886, STUXBERG 1886, Hansen 1887 a, Scott 1899, STEBBING 1900, STAPPERS 1911, Doxs 1915). Weisses Meer (keine Lokalangaben, nieht auf der Karte Fig. 3 berücksichtigt), Murmanküste (JARZYNSKY 28 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CKUSTACEEN DES EISFJORDS. 1885, Bırura 1897, 1899, DorLEein 1900, DERJUGIN 1906, 1912). Ostfinnmarken (DANIELSSEN 1861, NORMAN 1894, 1902, NORDGAARD 1905, Dons 1915; ferner M. Sars 1858: Finnmarken). Kalte Fjorde in Westfinnmarken und d>m Lofotengebiet (s. unten). Zwischen Beeren Eiland und Norwegen (Ontın 1901, BıruLA 1907). — Färö- Island-Rücken, Ost- und Nordküste von Island, Meer vor diesen Küsten (Hansen 1908, auch Scumiprt 1904). — Jan Mayen (Sars 1886, KoELBEL 1856, Hansen 1908). Nordost-, Südost-, West- und Nordwestgrönland (STE- PIENSEN 1913, 1916 und frühere Autoren ) Arktisches Nordamerika: Ellesmere Land (Mıers 1877 a). Jones Sund (Sars 1909). Melville Island (SagınE 1824). Barrow-Strasse (Apams 1852, Ber 1855). Bellot-Strasse (WALKER 1860). Melville-Halbinsel (Iglootik Island) (Ross 1835). Cumberland Sund (PrEerrEer 1886 [Hipp. Amazo)). Hudson-Strasse, östlicher Eineang (Wuirteaves 1901). Nordküste von Labrador, Golf von St. Lawrence, Ostküste von Nordamerika bis K. Cod (PACKARD 1863, 1866, VERRILL 1874, Smitm 1879, 1882, 1884, 1884 a, BATE 1888 [Hetairus gaimardü, tenwis, debilis, s. RATHBUN 1904], WintEAvEs 1872, 1901, Scumitr 1904, RaruBun 1905). Pazifisches Gebiet: »Arktischer Ozcan» (N. von der Beringsstrasse) (Stımpson 1860). Beringsstrasse, Berings- meer, Aleuten, Bering Island (Rarıızun 1904, auch BranDrt 1851 [Hipp. St. Pauli]). Ochotskisches Meer (BRASH- NnIKow 1907). Boreale Region: Westfinnmarken und Lofotengebiet, zahlreiche Fundorte sowohl in den Kalten Fjorden wie in der warmen Arca (M. Sars 1858, DANIELSSEN 1861, G. O. Sars 1886, SPARRE-SCHNEIDER 1884, AURIVILLIUS 1886, NoRMAN 1894, 1902, Krer 1906 a, besonders NORDGAARD 1905, Dos 1915). Norwegische West- küste südlich davon: Helgeland (Doxs 1915). Trondhjemsfjord (Storm 1878, 1880, NORMAN 1894). Kristian- sund (KröYEr 1842). Westland, zahlreiche Fjorde (G. O. Sars 1872, METZGER 1874, WOLLEBEK 1900, NOorD- GAARD 1912, GrIEG 1914, besonders ArrerLör 1906). — Nach den älteren Autoren wäre S. polaris südlich von den Lofoten selten (M. Sars, KröYEr; der letztere kannte von dieser ganzen Küstenstreeks nur zwei Exemplare, beide bei Kristiansund gefangen). Schon G. O. Sars (1872) und Storm fanden jedoch, dass die Art im Hardanger- und im Trondhjemsfjord häufig ist; später hat es sich gezeigt, dass sie »eine unserer häufigsten Hippolyte-Arten in den grösseren Fjordtiefen » ist (APPELLÖF). Die scheinbare Seltenheit beruht darauf, dass sie hier nur in grosser Ti>fe zu finden ist. Skagerak: Norwegische Küste: Vor Mandal (METZGER 1874). Breviksfjord, Kristianiafjord (G. 0. Saırs 1869, WOoLLEBEK 1900, Hsorrıu & Daur 1900, Krer 1904). Schwedische Küste: Kosterrinne, Väder- öarna, Gullmarfjord (Go£s 1863, TußeL 1907, LAGERBERG 1908, BJörcK 1911, 1913). — Wenn S. polaris als an d>r Küste von Bohuslän selten bezeichnet werden muss (LAGERBERG), so ist die Seltenheit zweifellos hauptsächlich eine Folge dsr Tiefenverhältnisse; in der tiefen Kosterrinne ist die Art nach BJörckK nicht besonders selten. Im Kattegat, wo die Tiefe nirgends über 100, meistens nicht über 50 m beträgt, fehlt sie ganz. Von Interesse ist, dass sie auf der schwedischen Seite des offenen Skageraks zu fehlen scheint (BJÖRcK); vor der norwegischen Küste dürfte sie nur sporadisch auftreten (der oben erwähnte Fund vor Mandal). Shetland-Inseln, Hebriden (the Minch) (NorMAN 1862, 1867, 1869 [Hipp. eultellata], 1894). Färöer (Hansen 1908). Nordwestküste von Island, SW. und S. von Island (LunpBEcK 1393, HAnsSEN 1908). Bathymetrische Verbreitung. In der arktischen Region ist die bathymetrische Verbreitung sehr bedeutend; sie umfasst die Tiefen von 3 oder 5 bis nahezu 1000 m (478-553 Faden; Hansen 1908). In der Uferzone, oberhalb von 20 oder 25 m, lebt die Art jedoch, wie ich oben nachgewiesen habe, nur in hocharktischen Gegenden. Unterhalb von 650 m ist sie bisher nur dreimal gefangen worden (SARS 1886, HANsEN 1908); die meisten Funde stammen aus geringerer Tiefe als 300 m; doch ist es möglich, dass das Tier noch beträchtlich weiter abwärts ebenso häufig ist. In der b o- realen Region lebt die Art, wie ArPELLÖF hervorhebt, in der Regel nur unterhalb von 100 m (die zahlreichen Fundorte, welche der genannte Autor verzeichnet, liegen alle in Tiefen zwischen etwa 100 — der oberste 75 bis 95 — und 550 m). * Nach GrrEG (1909) hätte die Belgiea-Expedition 1905 einige Exemplare von Spirontocaris pusiola (KröY.) im Eisfjord (Green Bay) gefunden. Da die erwähnte Species eine boreale Art ist, die zwar in die boreoarktische, nicht aber in die arktische Region eindringt (s. z. B. DOFLEIN 1900, ArrELLör 1906), müsste dieser Fund bemerkens- wert erscheinen, um so mehr als in unserem grossen Material kein einziges Exemplar von S. pusiola vorhanden ist. Durch freundliches Entgegenkommen von Dr. E. KOErOED, Bergen, habe ich das Material untersuchen können und dabei gefunden, dass es sich um einen Irrtum handelt; die als S. pusiola bestimmten Exemplare sind junge, aber ganz typische Exemplare von S. polaris. S. pusiola ist folglich aus der Fauna des Eisfjords zu streichen. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. n:0 7. 29 Dass S. pusiola als zufälliger Gast in der arktischen Region auftreten könnte, ist natürlich trotzdem nicht ausgeschlossen. Nach Dortzın (1900) wurde sie in der Tat von der Helgoland-Expedition im Spitzbergengebiet gefunden, und zwar auffallenderweise in Ostspitzbergen (Halbmondinsel), also unter ziemlich ausgesprochen hoch- arktischen Bed'ngungen. Da man hier noch weniger als im Eisfjord das Vorkommen dieser Art erwarten könnte, muss man sich fragen, ob nieht auch in diesem Falle ein Irrtum möglich ist. Spirontocaris gaimardii (H. MiLnE-EpwaArps). Syn. S. gibba Kröy. S. belcheri (BELL) (s. unten). Die 5. gaimardii des Eisfjords gehört zu der für die meisten arktischen, aber nicht hocharktischen Gegenden charakteristischen Rasse. Die Weibchen entbehren stets der stachelartigen Verdickung auf der Rückenseite des dritten Abdominalsegmentes. Die Männchen besitzen: von einer gewissen Grösse an alle einen solchen Stachel; dieser ist in der Regel schon bei einer Körperlänge von 33 oder 34 mm angedeutet, bei 38 bis 40 mm Länge ist er deutlich, bei 50 mm stark entwickelt. BIRruLA hat neuerdings (1910) den Versuch gemacht, diese Art in drei Rassen zu zerlegen: 1. 5. gaimardii gaimardii (MiLNE EDWARDS): eine boreale Rasse; 2. 8. gaimardii gibba (Kr.) (Doxs [1915] nennt sie »forma typica»): eine Zwischenform »nicht nur geogra- phisch sondern auch morphologisch », hauptsächlich in den Gewässern Spitzbergens verbrei- tet; 3. S. gaimardii belcheri (BELL.): östliche Rasse; diese letztere Form wird eingehend beschrieben. BIRULA’s Untersuchungen liefern einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis der Morphologie und Variabilität dieser Art, doch haben sie nicht den Beweis dafür geliefert, dass die drei Rassen wirkliche geographische Subspecies darstellen. Es könnte sich eben- sogut um nicht-erbliche Modifikationen handeln; vieles spricht sogar, soweit ich sehen kann, entschieden für die Möglichkeit, dass die Unterschiede teilweise diese Bedeutung haben. Besonders wichtig ist in dieser Beziehung eine Tatsache. S. gaimardii belcheri — gekennzeichnet vor allem durch das Vorkommen eines Abdominalvorsprunges auch beim weiblichen Geschlechte — ist nach BIRULA eine östliche Rasse, die vom östlichen Teil des Barentsmeeres bis zum Nordamerikanischen Archipel verbreitet ist. Er bemerkt aber selbst, dass belcheri-ähnliche Exemplare auch in Westgrönland (B. schreibt irrtüm- lich Ostgrönland), bei Labrador und, nach seinen eigenen Beobachtungen, bei Nord- spitzbergen gefunden worden sind. Diese Rasse ist also zirkumpolar: sie ist ferner hocharktisch oder mit andern Worten: in hocharktischen Gegenden erhält die Art 8. gaimardii, wenigstens unter gewissen Bedingungen (vorwiegend im Gebiet Novaja Semlja — Nordamerikanischer Archipel?), belcheri-Merkmale. S. gaimardii gibba, bei der u. a. der Abdominalvorsprung nur im männlichen Ge- schlecht vorhanden ist, lebt von Westgrönland bis Novaja-Semlja unter niederarktischen oder boreoarktischen, bisweilen auch unter hocharktischen Bedingungen; vom pazi- fischen Gebiet erwähnt RATHBUN nur S. gaimardii belcheri, doch ist es wohl möglich, dass unter gewissen Bedingungen die gibba-Form oder gar die typische Form auch hier entstehen kann (R. erwähnt Exemplare, »which unite the characters with those of S. gai- mardi »). 30 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Hieraus scheint hervorzugehen, dass S. gaimardii je nach den physikalischen Be- dingungen die Merkmale der ersten, zweiten oder dritten Rasse erhält. Es ist sehr wohl möglich, dass die Unterschiede teilweise erblich fixiert sind oder dass ein und dasselbe Merkmal in einer Gegend eine nicht-erbliche Modifikation, in einer andern erblich ist, darüber ist aber nicht das Geringste bekannt. Vielleicht hat der russische Forscher im Grunde dieselbe Auffassung; er hebt selbst hervor, dass er keine konstanten Merkmale auffinden konnte und deshalb die drei Formen nur als »Unterarten resp. geographische tassen einer und derselben circumpolaren boreoarktischen Art» betrachtet. Wenn aber die Verbreitungsgebiete nicht getrennt sind und keine konstanten Unterschiede vor- kommen, darf man auch nicht von geographischen Unterarten reden. Verbreitung im Eisfjord. Verzeichnis der Fundorte (s. Karte 4): Salz- Nr. der Ort und Datum Tiefe Naren gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät | un und Stat. | temperatur Um | Grösse | | | | 13 | Eingang in die Safe 125—150 m | 144 m:+1,23°1ır 34,54 Schlamm mit Schalen; Trawl 27 Ex., 43 — Bay - 16.7 Balanus porcatus-Ge- 59 mm (39 meinschaft ovig.) 5 |Safe Bay . . . . .157)| 2-8 m |[+3,3bis +4°jur Stein und Kies mit La- Kl. Dredge 3 Ex., 19- minarien (und ein wenig, 37 mm Schlamm) | 6 » 40 m _ Schlamm, etwas Stein | 2 Ex.,36 mm 8 » 35 m — — Fester Schlamın | l Ex-, 32 mm 12 16 7 118—127 m | 108 m: + 0,65° | 34,43 | Loser Schlamm | Trawl l Ex., 4| mm | 20 | Ymer Bay . 20.7 85—100 m | 85m: —0,28° 34,54 Loser Schlamm, stellen 1 Ex,47 mm | weise Stein mit Algen 26 | a SE) 78—50 m 75m: + 1,7° - Fester und zäher Kl. Dredge |6 Ex., 38— Schlamm 62 mm (1Q = ovig.) 27 | > 30 m — Ries und Stein mit Litho- » 1 Ex., 34 mm thamnion Krusten und! Balanus porcatus. 30 | » el, 967m A EFZibiser2sv Zäher Schlamm mit Ste:-' l Ex, 47 mm | nen und Laminarien- resten 33 | Fjordstamm . . . 23.7 263— 256 m | +2 bis+2,6°]vı — | Loser Schlamm Trawl 4 Ex., 38— 54 mm (19 ovig.) 4 24.7 234—254 m | 251 m: +2,56° | 34,96 » » l Ex., 45 mm 21 | Eingang in die Tundra 71—68 m —0,93° 34,29 Loser Schlamm, stellen- |6.Ex., 4— Bay 5 . 20.7 weise Stein | \ 56 mm (19 ovig.) 94 | Fjordstamm . - „21.8 147 —141 m | 140 m: — 0,62° | 34,49 Loser Schlamm mit klei-, » |15 Ex., 34— nen Steinen | 65 mm (39 ovig.) 92 | Nordarm . 19.8) 85—45 m 42 m: +2,02° Loser Schlamm mit Kies 34 Ex., 33— und Sand. Am Ende | 62 mm (52 der Dredgung Steine, | ovig.) und Laminarien | | 90 Nordarm, Eingang in 17--60 m _ Zäher Schlamm mit Kies Kl. Dredge |3_ Ex., 45— die Yoldia Bay .19.8 und Sand | ‚ 50 mm KUNGL. SV. VBET. AKADEMIENS HANDLINGAR. RAND 54. N:0o 7. 31 hm a — u ee Nr. a Sulz- der Ort und Datum Tiefe Wasser- gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät Anzahl und Stat. Op STR LUR Sonn Grösse 93 |Ekman Bay . .208| 44—55 m + 1,72° — Zäher, stark roter Trawl 6 Ex., 42— Schlamm. Etwas Stein) 63 mm (29 | ovig.) 117 | Eingang in die Dick- | 2927 m | [etwa + 2°J1x — Strauchförmiges Litho- Kl. Dredge | 1 Ex., 39 mm | | son Buy . 5 25.8 | thamnion auf Schlamm-, £ | boden 120 | Dickson Bay . 27.8 98 m 93 m: — 1,63° 34,27 Loser Schlamm Trawl 3 Ex, 37— | 52 mm 121 | Eingang in die D:ck- | ö m [+3,7°]X Schlamm mit Kies, Scha- Kl. Dredge 1 Ex., 44 mm son Bay - 268 len und Steinen | | 78 ‚Billen Bay . 13.8| 113—116 m | [0 bis —1°]xıv Loser Schlamm | ‚1Ex., 44 mm 79 » 2.2...» 1 .32—40 m [+1,5bis+2°%kv -— |Steine mit strauchför- 8 Ex., 38— migermn Lithothamnion 57 mım (29 | | | ovig.) \ 80 Eingang in die Bıllen \ 69—64 m 69 m: + 1,5° — Loser Schlamm (mit ein) 3 Ex., 35, 38, Bay. ls wenig Sand und Kies) 55 mm (19 81 Eingang in die Billen | ovig.) | | Bay 14:8] 26 m + 1,83°Xvı 33,77 Strauchförmiges Litho- l Ex., 32 mm | | | thamnion, etwas Kies 82 Billen Bay : .15.8| 65 m — 0,7° — Teils loser Schlamm, teils 10’ Ex. 35— | | fester Schlamm mit 52 mm | | Steinen und Keis 83 » » .16.8 22m (l[etwa+1,s°]xval Sandgemischter, fester 7 Ex., 29— | | ; Schlamm mit Kies und 38 mm | Steinen 6 » » » 30 m | + 1,6° — ‚Kies und kleine Steine 2 Ex., 38, 51 | mm 101 » x . 14.8 150—140 m | 140 m: — 1,67° | 34,43 | Loser Schlamm mit Stei- Trawl 23 Ex., 29— ' | nen 55 mm (49 I : \ |, | ovig.) | 87 | » » .178| 37—35 m +1,5° Sehr loserSchlamm,etwas Kl. Dredge 2 Ex., 38, 42 | Kies mm ' 49 Sassen Bay, Bank . 31.7) 24—19 und [+2bis +3°]xıx| — ‚Stein, Kies und Schalen Trawl |20 Ex., 30— | 19-28 m mit Lithothamnion ‚, 42 mm | 47 |Eingang in die Sassen : 97—120 m | [etwa 0°]xıv — Loser Schlamm Oitertrawl |7 Ex., 46— | Bay . . 29.7 (82 m: + 1,71°) 56 mm (3$ | | ovig.) | 48 |Ostarm 31.7) 199—226 m | 210 m: + 1,27° | 34,72 Trawl 6 Ex, 2— | 63 ınm 104 | Fjordstamm . las 260 m 270 m: + 1,62° | 34,79 |2 Ex., 39 51 mm ‚44 |Eingang in die Ad- 150-110 m 128 m: + 0,01° | 34,54 | Loser Schlamm mit Kies 30 Ex., 35— vent Bay OLE 53 mm (69 ovig ) | 73. | Advent Bay . .11.8| 35—30 m [+2 bis | — | Balanus porcatus-Ge- Kl. Dredge ‚4 Ex., 21— | +27°xu | meinsch. Kies und 40 mm | | Stein \- 95 | Fjordstamm . . 21.8 188—181 m [0 bis + 0,5°Jvır) 34,47 | Schlamm mit Steinen Trawl 28 Ex., 25— i (163 m: — 0,11°) 65 mm (5 | | | ovig.) ‘69 Coles Bay . 8.8 7lm [+ 1,5 bis Kies, Stein und Schalen. Kl. Dredge 4 Ex., 35 + 2°]axıv Etwas Lithothamnion 52 mm (19 | ovig.) 126 | Fjordstamm - 30.8 47—3l m [+2bis+3°]xxvı) — | Balanus porcatus-Ge- 13 Ex, 3— | meinsch. 52 mm 129 » » 65 m SandgemischterSchlamm 8 Ex., 36— | mit Kies und modern- 50 mm den Algenresten 32 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. ee Tu] Nr. w Salz- : an sser- z A z. der Ort und Datum Tiefe Tale gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät s ze Bird Stat. temperatur Om Grösse nn 103 ' Green Bay nalhıe beim 130 m + 0,58° - Loser Schlamm. Einige Trawl 2 Fx., 26 mm Eingang . . . . . 17:8 Steine und 3alanus porvatus 130 'Green Bay . . 30.8) 40—45 m = Schlamm mit Algen-' Kl. Dredge |44 Ex., 25— resten 60 mm (29 ovig.) 59 ‚ ngalEtwa 40 m = Loser Schlamm mit Tei 6 Ex., 33- len von Landpflanzen 39 mm 60 Rh 33 m Kies, Stein und Schalen 15 Ex., 32- mit Lithothamnion-Kıu- 43 mm sten; zahlr. B. porcatus 6l . 2... 48 46—35 m Kies und Stein. Balanus . 15 Ex., 33— porcatus-Gemeinsch. 57 mm 67 en El 2 m letwa + 5° ]yavı Loser Schlamm mit ıo- 1 Ex., 35 mm dernden Pflanzenteilen [Ausser im Eisfjord fanden wir S. gaimardii im Hornsund (Gocs’ Bay, 10. 7, 10 bis 35 m, Schlamm und Kies; 47 Ex., Länge 28—52 mm).] Frühere Funde im Eisfjord: Schwed. Exped. 18581868: Sassen Bay, 3,5 m; Advent Bay, 5,5 bis 9, 9 bis 18, 54 bis 72 m; Groen Bay, 9 bis 27,9 bis 36, 36m; Eisfjord ohne Lokalangabe, 36, 45 bis 90 m (Riksmuseum, Stockholm, nach A. MOLANDER). MIERS 1877: Green Bay. Norweg. Nordmeerexped. 1878: Advent Bay, 110 m, +0,7°, Schlamm (SArs 1886). Schwed. Exped. 1898: Fjordstamm, 40 bis 50 m; 1899: Green Bay, 110 m; 1900: Coles Bay, 100, 50 bis 100 m, Stein (OntLın 1901). Russ. Exped. 1899, 1900: Billen Bay, 142 bis 133 m, 1,9°, Schlamm mit Steinen; Fjord- stamm, 243 m, — 0,8°; Advent Bay, 7 bis 9 m, Grus; 9 m, Stein; Green Bay, 30 m, + 3°, schlammiger Sand (BIRULA 1907). Belgiea-Exped. 1905: Green Bay (GrIEG 1909). Spirontocaris gaimardii wurde von uns im Eisfjord an 44 Stationen, in zusammen 379 Exemplaren, angetroffen. Sie ist also ungefähr ebenso allgemein wie S. polaris, ob- gleich sie etwas öfter vereinzelt oder in geringer Individuenzahl erbeutet wurde. Wenn man von den vereinzelten Funden oberhalb von 10 m absieht, wurde sie an 48 %, der in den von ihr bewohnten Tiefen untersuchten Stationen gefangen. Hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit kann man aus unseren Beobach- tungen Folgendes erschliessen. Auf dem losen, ungemischten Schlammgrund fehlt zwar S. gaimardii stellenweise nicht, doch ist sie dort nicht häufig; bemerkenswert sind die 4 Funde (einmal, St. 130, in sehr grosser Individuenzahl) in Schlamm mit modernen Pflan- zenteilen. Am häufigsten fanden wir das Tier auf mit Steinen oder Kies gemischtem, meist härterem Schlammgrund. Ob dies darauf zurückzuführen ist, dass die Art sol- chen Boden bevorzugt, oder nur darauf, dass reiner Steinboden in den etwas grösseren Tiefen des Eisfjords selten ist, mag dahingestellt sein. An den steinigen, mit Laminarien bewachsenen Stellen in der oberen Uferzone fanden wir nur einmal (St. 5) zwei Exem- plare; da zahlreiche solche Stationen untersucht wurden, muss die Art dort äusserst selten sein. Dagegen fanden wir sie oft an steinigem Grund mit Balanus porcatus-K.olo- nien (4 Stationen von 7) oder Lithothamnion (5 Stationen von 9); so häufig wie S. pola- ris u. a. ist sie jedoch dort kaum. Die Verteilung der Fundorte nvertikaler Richtung wird durch die nach- stehende Übersicht veranschaulicht. Sie zeigt, dass S. gaimardii in Tiefen von 2 bis etw: KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 33 260 m angetroffen wurde. In der Uferzone lebt sie jedoch nur ganz sporadisch; während der zahlreichen Dredgungen oberhalb von 20 m wurde sie nur viermal, jedesmal in 1 oder 2 Exemplaren, gefunden. Zwischen 20 und 30 m wird sie plötzlich häufig und ge- hört von nun an wenigstens bis in 150 m Tiefe zu den häufigsten Arten. Die kleinen Unregelmässigheiten, die im Schema in die Augen springen, haben natürlich keine Be- deutung; die auffallend zahlreichen Funde zwischen 30 und 40 m beweisen z. B. nicht, Tiefe in m 70 5307671217 924 23327387 39) 66 70, 7475 76 778% 108 dIT 112 115 123. 128 50 |. 25 36 37 52 57 68 65 71 72 85 91 | 2 49 sı 83 86 117 14 16 17 18 31 50 56 89 106 110 114 119 124 127 zo 6 28 59 60 73 79 87 90120 15 61 93130 ı9 32 35 51 109 113 122 20 120 23 55 100 | 47 100 | 78 12 44 105 98 107 13 150 94 101 9» 200, 1.99 105 48 9% | 97 BA 250 | 83 104 300 | * 350 200 \ = dass die Art hier häufiger als zwischen 40 und 60 m lebt, denn zwischen 60 und 70 m fin- det man ja wiederum viele Fundorte. In der unterhalb von 150 m liegenden Schicht (bis 260 m) ist die Art nicht selten. Etwas Bestimmteres kann man wegen der verhält- nismässig wenigen in dieser Tiefe vorgenommenen Dredgungen nicht sagen, doch scheint sie hier nicht ganz so häufig wie in geringerer Tiefe zu sein. Dieses mutmassliche Sel- tenerwerden nach unten zu beruht vielleicht nur darauf, dass hier der lose Schlammboden überwiegt. Einige Unterschiede zwischen den aus verschiedenen Tiefen stammenden Exem- plaren habe ich nicht bemerkt. Die Grösse ist wenigstens von 40 bis 200 m oder mehr dieselbe (bis mehr als 60 mm). Oberhalb von 30 m (mit einer Ausnahme sogar oberhalb von 40 m) fanden wir jedoch keine Exemplare von mehr als 47 mm Länge und keine eier- K. Sv. Vet. Akad. Handl. Band 54. N:o 7. 5 34 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. tragenden Weibchen. Dies beweist natürlich nicht, dass die hier herrschenden Bedin- gungen eine geringere Grösse hervorrufen (wie bei 8. polaris), wohl aber, dass fortpflan- zungstätige Tiere sich wenigstens im Sommer nicht dort aufhalten. Die Abhängigkeit von den im Eisfjord herrschenden Temperaturverhältnissen geht aus der folgenden Übersicht hervor. 8. gaimardii wurde demnach in Wasser von allen beobachteten Temperaturen angetroffen. In mehr als + 3° warmem Wasser ist sie je- doch sehr selten; zwischen + 3 und etwa — 0,9 ist sie überall mehr oder weniger häufig, während sie in noch kälterem Wasser nur zweimal gefunden wurde. Der letztere Um- stand bedeutet zweifellos nicht, dass die Art die niedrigsten Temperaturen meidet; dass dies nicht der Fall ist, kann man teils aus der grossen Anzahl und der Grösse der auf St. 101 und 120 gefangenen Exemplare, teils aus der allgemeinen Verbreitung schliessen. Das Fehlen an 6 der 8 kältesten Stationen dürfte leicht durch die ungünstige Bodenbe- schaffenheit und ähnliche Umstände zu erklären sein (St. 54, 55, 125: loser, roter Schlamm; St. 88, 100: nahe am Gletscherrand gelegen). F453 — +500| 67 24 28 32 38 39 66 70 7A 75 76.77 8 F3 0 — + 4,5° bPI 7 9 50 52 56 57 72 85 89 91 108 111 112 115 123 127 128 r2 —-73° 3 41 9 73 2 1716 A 18 19 36 2 438 51 71 96 97 106 110 1924 FH1 —+19| 13 % 45 69 79 SO Sı 38 S6 87 93 104 37. 45 109 116 0 —+0„| 12 44 47 95103 14 16 17 99 102 09 — —-01| 0 21 78 2 M ı5 22 23 34 35 53 98 107 113 114 122 1,8 1,5°' 101 120 54 55 88 100 105 125 Schwieriger ist es, die Ursache der grossen Seltenheit in den oberen, im Sommer warmen Wasserschichten zu finden. Die Bodenbeschaffenheit ist meist nicht ungünstig (zäher Schlamm oder Schlamm mit Steinen usw.; an steinigem Laminariengrund scheint die Art in andern Gegenden allgemein zu sein, vgl. Hansen 1887). Wenn die bathy- metrische Verbreitung im Eisfjord durch die hohe Sommertemperatur des Oberflächen- wassers eingeschränkt wird, so muss natürlich die obere Verbreitungsgrenze in Gegenden mit ähnlichen äusseren Bedingungen in derselben Tiefe, an hocharktischen (besonders nördlich gelegenen) Küsten dagegen höher liegen. Hierüber kann gegenwärtig nichts Bestimmtes gesagt werden. In hocharktischen Gegenden, z. B. in Nordostgrönland (S. STEPHENSEN 1913), ist die Art auffallend oft in 5—20 m Tiefe gefunden worden. Auch von Westgrönland liegen jedoch mehrere Angaben über solche Funde vor, und auch da- von abgesehen, kann man nicht behaupten, dass die Art in kälteren Gegenden höher als im Eisfjord hinaufsteigt, denn auch hier findet sie sich ja spärlich noch bis zu 5 m hinauf. Die Sachlage wird noch verwickelter durch die merkwürdige Tatsache, dass 8. gai- mardiv in der borealen Region eine reine Litoralform ist, die schon in einer Tiefe von we- nigen Metern lebt (s. unten). Diese Veränderung in der Vertikalverbreitung wird von APPELLÖF (1906, S. 201) als eine Anpassung an die borealen Temperaturverhältnisse er- klärt. 8. gaimardii ist nach ihm eine solche Kaltwasserform, die nur für ihre Entwicklung kaltes Wasser nötig hat. Diese findet warhrscheinlich im Winter statt, und die Art be- wohnt daher an den borealen Küsten ausschliesslich die Uferzone, weil das Wasser dort während der kalten Jahreszeit die niedrigste Temperatur hat, die das Meer in diesen Gegenden überhaupt je aufweist. Diese Hypothese erklärt ja sehr schön die sonst schwer KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. Nx:o 7. 35 verständliche Vertikalverbreitung der borealen Tiere, dagegen nicht, warum die Art im Eisfjord eben in der Zone sehr selten ist, die im Süden ihre ausschliessliche Heimat bildet. Wenn die Temperaturverhältnisse auch hier mit im Spiele sind, muss man sich die Sache folgendermassen vorstellen: die Embryonalentwicklung erfordert unwiederruflich sehr kaltes Wasser (eine Temperatur von 4 bis + 6° scheint nicht zu genügen); die er- wachsenen Tiere bevorzugen Wasser von weniger als + 3° Temperatur, sie haben sich aber, wenn solches Wasser nicht zu Gebote stand, an wesentlich höhere Wärmegrade ge- wöhnen können, was in bezug auf die Entwicklung nicht möglich war. Solange die Le- bensweise unter hocharktischen Bedingungen so unvollständig bekannt ist, lässt sich diese Annahme jedoch nicht beweisen. Fortpflanzung, Entwicklung. Eiertragende Weibchen finden sich von folgenden 15 Stationen: 13, 26, 33, 21, 94, 92, 93, 79, 80, 101, 47, 44, 95, 69, 130. Das Fehlen an den übrigen Stationen beruht, wie ein genauerer Vergleich der Funder- gebnisse lehrt, darauf, dass die an ihnen gefundenen Weibchen nicht oder eben erst die Grösse erreicht hatten, bei welcher die Geschlechtstätigkeit eintritt. Nur St. 48 bildet eine Ausnahme; dort wurden jedoch nur wenige (6) Exemplare, davon nur ein grösseres (steriles) Weibchen erbeutet. — Die kleinsten eiertragenden Weibchen messen 48 mm. Die Eier befinden sich durchwegs in unentwickeltem Zustande oder in den frü- hesten Entwicklungsstadien, sowohl an den Mitte Juli wie an den Ende August gefange- nen Weibchen. Die Entwicklungszeit fällt also auch bei der arktischen Rasse von 8. gai- mardii nicht in den Sommer, sondern in die Zeit September bis Juni. Im nördlichen Nor- wegen werden die Eier erst im Herbst abgesetzt (s. Doxs 1915). Allgemeine Verbreitung. (Fig. 4.) Spitzbergengebict: Westspitzbergen: Hornsund, Belsund, Eisfjord, (KRÖYER 1842, Onrtın 1901, Bırura 1907, Dons 1915 und oben. Nordwestspitzbergen (HoEk 1882, Sars 1886, Ontin 1901). Ostspitzbergen: Storfjord und unmittelbar O. davon, Hopen Eiland und SW. davon (Dorteın 1900, OuLın 1901, Bırura 1907, Dons 1915). Die Funde der Helgoland-Expedition sind nach DortEin alle »auf einen kleinen Raum bei Südost-Spitz- bergen zusammengedränst » (vgl. seine Kartenskizze, S. 358). Wenigstens im Sommer 1898 würde die Art daher im ganzen Warmwassergebiet bei Westspitzbergen gefehlt haben. Von dieser Art gilt jedoch ganz dasselbe, das oben über S. polaris geäussert wurde; übrigens ist sie auch im Sommer 1898 im Eisfjord gefunden worden (Nathorst- Expedition). Übrigearktische und boreoarktische Reeion: Sibirisches Eismeer, östlich bis an die Neusibirischen Inseln (151° 45’ ö. L.) (Bırura 1910). Karisches Meer (STUXBERG 1882, 1886, Hansen 1887 a, Bırura 1900, 1910). Karische Pforte, Matotschkin schar, West- küste von Novaja Semlja und Barentsmeer mit Franz Josephs Land (D’UrBAN 1880, HoOEK 1882, STUXBERG 1886, SCOTT 1899, STEBBING 1900, Bırura 1900, 1910, STAPPERS 1911, Dos 1915). Weisses Meer, Murmanküste (JAR- ZYNSKY 1885, PFEFFER 1890, STIEREN 1895, BırurA 1897, 1899, 1910, DortLEın 1900, DERJUGIN 1906, 1912). Ost- finnmarken (DANIELSSEN 1861, NORMAN 1902, NORDGAARD 1905, Dons 1915; ferner M. Sars 1858: Finnmarken). Kalte Fjorde in Westfinnmarken und dem Lofotengebiet (s. unten). Ost- und Nordküste von Island (Hansen 1908). Jan Mayen (KoELBEL 1886, Hansen 1908, 1909). — Nordost-, Südost-, West- und Nordwestgrönland 36 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. (STEPHENSEN 1913, 1916 und frühere Autoren; hieher auch $. recurvirostris MOLANDER [1914], Ss. STEPHENSEN 1916). Arktisches Nordamerika: Ellesmere Land (Mrers 1877 a). Jones Sund (Sars 1909). Barrow-Strasse (BErL 1855). — Nordostküste von Labrador, Golf von St. Lawrence und Ostküste von Nordamerika bis K. Cod (PACKARD 1863, 1866, Stımpson 1871, VERRILL 1873, 1874, Smitu 1879, 1884, 1884 a, WHItEAvES 1901, KINGSLEY 1901, Rarupun 1904, 1905). — Pazifisches Gebiet: Östlichster Teil der sibirischen Nordküste (STUXBERG 1882). Nordküste von Alaska, Beringsstrasse, Beringsmeer, Aleuten (RaruBun 1904, ferner StImPsoN 1860, MURDOCH 1885). Boreale Region: Norwegische Westküste: Westfinnmarken und Lofoten, teils unter boreoarktischen, teils unter borealen Bedingungen (LILLJEBORG 1851, G O. SAars 1886, SPARRE-SCHNEIDER 1884, AURIVILLIUS 1886, NORD- GAARD 1905, KIEr 1906, 1906 a, Doxs 1915). Nordland, 65° 40 n. Br. (Dons 1915). Trondhjemsfjord (Storm 1878, 1880). Kristiansund, Molde (KRÖYER 1842, DANIELSSEN 1861). Nordseeküste (G. O. Sars 1872, METZGER Fig. 4. Spirontocaris gaimardii. 1874, WOLLEBEK 1900, APPELLÖF 1906, NORDGAARD 1912, GRIEG 1914). Von den älteren Autoren bemerken M. Sars und DANIELSSEN, dass S. gaimardii an der ganzen Küste allgemein ist; nach KRÖYER ist sie häufiger als irgend eine andere Spirontocaris-Art. APPELLÖF findet indessen, dass diese Art »entschieden viel seltener» ist als S. polaris. Skagerak: Arendal (OÖrRTMANN 1890). Schwedische Küste (Kosterrinne, Väderöarna, Gullmarfjord und Umgebung, Vinga) (Go&s 1863, TryBom 1903, TußeL 1907, LAGERBERG 1908). Kattegat, sehr allgemein, Öresund,Gr.Belt(KröyYEr 1842, ÖrsTED 1844, LILLIEBORG 1852, METZGER 1874, MEINERT 1877, 1890, Lönn- BERG 1898, 1903, PETERSEN & LEVINSEN 1900, STEPHENSEN 1910, 1910 a, BJÖRCK 1913, 1913 a, 1915). Südwest- liche Ostsee: Kielerbucht (MösBıus 1873, MEINERT 1890). Britische Inseln: Ostküste von Schottland (Firth of Forth, Aberdeen) (Scott 1888). Shetland- inseln, Hebriden (NorMAN 1869, 1867). Westküste von Schottland (Firth of Clyde) (HENDERSON 1887, HoyYLE 1890, Scott 1897, 1897 a). Färöer (Hansen 1908). Nordwest- und Westküste von Island (LunnpsBEck 1893, Hansen 1908). Verbreitung im warmen Teildes pazifischen Gebietes: Küste von Alaska »southward to Sitka»; nahe verwandte Formen weiter südwärts, bis Washington (RatuBun 1904), ——— KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:O 7. 37 Bathymetrische Verbreitung: Inderarktischen Region umfasst die bathymetrische Verbreitung die Tiefen von 2 m (s. oben) bis etwa 300 m (175 Faden, s. Hansen 1887, 1908; einige Angaben über Funde in noch grösserer Tiefe bedürfen, wie dieser Autor hervorhebt, noch der Bestätigung). In der Uferzone (bis etwa 20 m) ist die Art in der Regel selten, möglicherweise jedoch nicht unter hochark- tischen Bedingungen (s. oben). Zwischen 20 und 100 bis 150 m ist sie überall sehr häu- fig. In grösserer Tiefe, bis etwa 250 oder 260 m, ist sie früher nicht oft gefunden worden; wahrscheinlich ist sie jedoch dort überall, wie im Eisfjord, zwar weniger häufig als in etwas geringerer Tiefe aber doch nicht selten. In der borealen Region lebt $. gaimardii nach den übereinstimmenden Angaben der Autoren ausschliesslich insehr geringer Tiefe, 4 oder 10—25 m (vgl. besonders ArrsLLör 1906: »nicht tiefer als 25 m»; MEINERT; STEPHENSEN 1910: »meist etwa 10 m»; LÖNNBERG 1898, 1903: 13—25 m; LAGERBERG 1908: yeinige wenige bis 40 m»). Nach einer Angabe von TryBom (1903) scheint die Art ganz ausnahms- weise bedeutend tiefer hinabzusteigen (Kosterrinne, 220 bis 230 m). Pandalus borealis Kr. Verbreitung im Eisfjord. Verzeichnis der Fundorte (s. Karte l): Nr: | | Salz- | der | Ort und Datum Tiefe WERE \gehalt| Bodenbeschaffenheit Gerät | = und) | St | temperatur Y Grösse Stat ‚00 De EEE BE EEE a - \ 42 Svensksundstiefe (Ein- 406-395 m 382 m: + 2,61° | 34,90 Loser Schlamm | Trawl 96 Ex., 35—| | gang in den Fjord), | 73 mm | Nordseite . . - - 247 | | 43 |Svensksundstiefe(Ein- 228—257 m | 228 m: + 2,74° | 34,90 » » Ottertrawl | Etwa 40 gang in den Fjord), | grosse Ex-,| | Südseite - - - - -28.7 | | bis 145 mm \ # |Svensksundstiefe . . 15.7 277—313 m | [Etwa + 2,5°]I | — |Schlamm » Grosse Men- | | i gen (7 Liter, | | wahrschein- | | lich etwa | 1500 Ex.) \ 13 |Eingang in die Safe 125—150 m |l44 m: + 1,23°11) 34,54 Schlamm mit Schalen; Trawl 9 Ex., 86 | Bayer eur. 2167 | | Balanus porcatus-Ge-) 73 mm | | meinsch. 33 |Fjordstamm . . . . 23.7 263256 m [+2bis+2,6°jyu) — |Loser Schlamm 103 Ex., 35 — | | 95 mm | 4 » 2.2. .24.7) 234—254 m |25] m: + 2,56° | 34,96 » 67 Ex, 30— | | 115 mm 9 » vor dem 147—141 m | 140 m: — 0,62° | 34,49 | Loser Schlamm mit klei- 5 Ex., 45— | Eingang in die | | nen Steinen - 70 mm Tundra Bay . . . 21.8 98 |Nordarm .. . „27.8, 130—116 m | 115 m: — 0,82° | 34,40 | Loser Schlanım » 6 Ex., etwa | | 50 mm | | 99 » » 197—190 m | 190 m: + 0,80° | 34,72 " 10 Ex., 36— | 65 mm 90 |Nordarm, Eingang in 17—60 m | = — | Züher Schlamm mit Kies Kl. Dredge | 1 Ex., 35 mm die Yoldia Bay - 19.8 | und Sand 38 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Nr. E Salz- F der Ort und Datum Tiefe Wasser- gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät Anzahl put temperatur 0 Grösse Stat. /oo 93 |Ekman Bay. . . .20.8| 44—55 m + 1,72° — Zälter, roter Schlamm. Trawl 6. Ex... 46 Etwas Stein 55 mın | 101 Billen Bay . . . . 14.8 150—140 m | 140 m: — 1,67° | 34,43 | Loser Schlamm mit Stei- 2 Ex., 58, 72 nen mm | 48 'Ostarm - . . » . „31.7) 199—226 m | 210 m: + 1,27° | 34,72 | Loser Schlamm » 50 Ex., 32— 100 mm 104 |Fjordstamm . . . - 11.8 260 m 270 m: + 1,62° | 34,79 25 Ex., 30— 85 mm 44 | Eingang in die Ad- 150—110 m | 128 m: + 0,01° 34,54 | Loser Schlamm mit Kies 4 Ex., 55— vent Bay . .. .27.7 75 mm 95 Fjordstamm . . . . 21.8 188—181 m |[0 bis + 0,5°Jyır] - Loser Schlamm mit Stei- 112 Ex., 38 — | ((163 m: — 0,11°) nen 90 mm 97 222. 23.8) 243—230 m |[+2bis+2,5°Jyı — |Loser Schlamm Trawl 1 Ex., 75 mm (Netz unklar) 96 2.2. .22.8 230—etwa |208 m: + 2,56° 34,76 | Schlamm mit etwas Stein Trawl 3 Ex., 45— 200 m | und Kies 105 mm 130 |Green Bay . . . .30.8 40—45 m — |Schlamm mit Algen- Kl. Dredge 5 Ex-, 43 resten 47 mm Frühere Funde im Eisfjord: Helgoland-Exped. 1898: Fjordstamm, vor dem Eingang in die Coles Bay, 210—240 m, Schlamm; Svensk- sundstiefe, 365 m, Schlamm (Dorteın 1900). Schwed. Exped.: 1898: Nordarm (südlich von unserer St. 92), 175 m, Schlamm; Svensksundstiefe, 400 m, Temp. + 3°; 1900: Svensksundstiefe, 350 m, Schlamm (Onrıy 1901). Russ. Exped. 1900: Fjordstamm vor der Advent Bay, 243 m, Temp. (14.7) — 0,8°; vor der Green Bay, 205 m, Temp. (27.6) — 0,8° (BIRULA 1907). Ferner Dons 1915: »200—350 m» (2 Ex.). Pandalus borealis wurde, wie die obenstehende Übersicht zeigt, im Eisfjord an 19 Stationen erbeutet. Er ist also dort häufig, im Grunde genommen — wenn man die beschränktere bathymetrische Verbreitung mit in Rechnung bringt — wohl ungefähr ebenso häufig wie Spirontocaris polaris und gaimardii. Wir fanden diese Art ausschliesslich aut Schlammboden. Dies beweist jedoch nicht, dass sie nur auf solchem zu leben vermag, denn harter Boden fehlt nach unseren Beobachtungen so gut wie ganz in den von ihr bewohnten Tiefen. Dass sie in anderen Gegenden nicht ganz auf den Schlammgrund beschränkt ist, zeigen einige von Hansen (1887) mitgeteilten Funde an der grönländischen Westküste. In den skandi- navischen Fjorden lebt sie nach den Angaben von WOLLEBEK (1908) und BJÖRcK (1911) nicht ausschliesslich auf dem losen Schlammboden, wo sie gefischt wird, sondern auch auf steinigem und felsigem Boden sowie unter Korallen. Die Auffassung WOLLE- BAK's scheint gut begründet zu sein und ist wahrscheinlich für alle Gegenden gültig: P. borealis lebt nicht ausschliesslich, aber vorwiegend auf Schlammboden; besonders während der Fortpflanzungszeit mag er jedoch sogar in grosser Menge auf steinigem Grund auftreten. — Im Eisfjord scheint die Art sogar den ungemischten Schlammgrund vorzuziehen; wo der Schlamm mit Steinen, Kies oder Schalen gemischt war, fanden wir sie mit einer Ausnahme (St. 95) nur in wenigen Exemplaren. Die bathymetrische Verbreitung erstreckt sich im Eisfjord von etwa 40 m (St. 130; St. 90 gehört in der Tabelle der Reihe 30—40 m an, die Dredge bewegte sich aber hier zwischen 17 und 60 m) bis in die grösste Tiefe des Fjords (400 m). Die KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:0 7. 39 € nachstehende Übersicht zeigt jedoch deutlich, dass die Art oberhalb von etwa 125 m äusserst selten ist; unter den zahlreichen dort vorgenommenen Dredgungen wurde sie nur dreimal, in zusammen 12 kleinen Exemplaren erbeutet. In den tieferen Teilen des Fjords muss sie ganz ausserordentlich häufig sein, da wir sie an fast allen dort unter- suchten Stellen erbeuteten. Wenigstens unterhalb von etwa 180 m ist sie offenbar über Tiefe in m 10 > 3 2372987,30773238739 26672677 5,707 474 15) -76° 77028421087 111, 0112711571210 12377128 20 1 25 36 37 52 57 63 6 71 72 85 91 14716 17 18 27 31° 49 50 56 81 83 86 89106 110 114 11% 119 124 197 1,90 6 8 15 59 60 73 79 87 126 =n | 93130 19 34 35 51 61 109 113 122 45 53 54 116 21 26 80 82 92 125 129 69 #8 22 46 64 102 20 23 55 120 47 100 78 4 98 12 103 107 13 1750, 9 101 95 99 105 48% 7 ‚41 43 33 104 200 300 350 400 42 alle Tiefen gleichmässig verbreitet und meist in grosser Individuenzahl vorhanden; un- terhalb von 200 m fingen wir sie sogar an allen Stationen, in zusammen wohl etwa 2000 Exemplaren. Zwischen etwa 125 und 150 bis 180 m ist sie auch nicht selten (an 5 von 8 Stationen), hier fanden wir sie jedoch nur in geringer Individuenzahl. Pandalus borealis fehlt vollkommen in den im Sommer wärmsten Wasserschichten des Fjords; die höchste von uns gemessene Temperatur ist + 2,74. Fine Einwirkung der Temperatur ist jedoch hier ausgeschlossen; die Art erträgt in andern Gegenden gut eine noch höhere Temperatur als die höchste Sommertemperatur des Eisfjords und fehlt überall in seichtem Wasser, unabhängig von den Temperaturverhältnissen. Diese Art ist in der Tat ein vorzügliches Beispiel dafür, wie vorsichtig man die Methode der sta- tistischen Analyse der Fundbedingungen handhaben muss, um nicht den bedenklichsten Fehlschlüssen zum Opfer zu fallen. 40 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. In Wasser von negativer Temperatur fanden wir P. borealis drei- oder (inkl. St. 44) viermal; an den übrigen 21 Stellen mit negativer Wassertemperatur fehlte sie ganz. Der erste Eindruck, dass sie das kälteste Wasser meide, verschwindet jedoch zum grossen Teil, wenn man diese 21 Stationen näher betrachtet; die meisten liegen entweder in einer Tiefe (oberhalb von 75 m), wo das Tier in der ganzen arktischen Region sehr selten ist (11 Stationen) oder wurden nur mit einer kleinen Dredge untersucht (7 Stationen). Trotzdem ist der erste Eindruck, dass die Art vorwiegend dem wärmeren Tiefenwasser des Fjords angehört, zweifellos zrichtig. Der Grund für diese Annahme ist dreifach: Er- stens fanden wir an den Stellen mit negativer Wassertemperatur nur vereinzelte Exem- plare, ein reichliches Material und grosse Exemplare ausschliesslich in dem wärmeren, atlantischen Wasser. Zweitens fällt die obere Grenze für das regelmässige Vorkommen mit der unteren Grenze der intermediären Kaltwasserschicht zusammen; in andern ark- tischen Gegenden scheint das Tier etwas höher hinaufzusteigen (s. unten). Drittens lehrt eine Analyse der allgemeinen Verbreitung, dass die Art hocharktische Bedingungen meidet (s. unten). Das Vorkommen im kältesten Wasser des Fjords (besonders an St. 101, — 1,67°) muss folglich dahin gedeutet werden, dass die Art spärlich und kümmerlich — oder zeit- weise, vielleicht ausserhalb der Fortpflanzungszeit — hocharktische Bedingungen aus- zuhalten vermag; die Stellen mit warmem und kaltem Wasser befinden sich ja im Eis- fjord in geringer Entfernung voneinander. Nach unseren Beobachtungen zu urteilen, bevorzugt die Art vielleicht sogar Wasser von mehr als etwa + 1° Temperatur; einmal fanden wir sie zwar häufig in wahrscheinlich kälterem Wasser (St. 95), diese Stelle lag aber ganz an der Grenze zum warmen Tiefenwasser. Fortpflanzung, Entwicklung. Eiertragende Weibchen fehlen in unserem Material fast vollkommen; nur von St. 41 (24.7) besitzen wir ein Weibchen mit ganz unentwickelten, also wahrscheinlich vor kurzem abgesetzten Eiern. Unser Mate- rial an geschlechtsreifen Tieren ist indessen sehr unbedeutend (die bei St. 4 und 43 ge- fangenen wurden nicht aufbewahrt und ich versäumte leider, einige Notizen über den ge- schlechtlichen Zustand der Weibchen zu machen). In dem reichlichen, von der Kolt- hoff-Expedition Ende Juni 1900 im Eisfjord gesammelten Material finde ich kein einziges eiertragendes Weibchen. Die Eier werden also jedenfalls nicht vor Juli abge- setzt. Dagegen ist es unmöglich zu entscheiden, ob das von uns am 24.7.1908 gefundene eiertragende Weibchen seine Eier abnorm früh abgesetzt hatte oder ob die Fortpflan- zungszeit im Eisfjord früher eintritt als in der borealen Region, wo man nach WOLLEBEK und BJÖRCK erst Anfang September eiertragenden Weibchen begegnet (der letztere Au- tor fand einmal schon am 16.8 zwei solche Exemplare). A priori ist es nicht unwahrschein- lich, dass die Fortpflanzungszeit ein wenig früher als im borealen Gebiet der skandinavi- schen Küste beginnt; dafür sprechen einzelne Beobachtungen in andern arktischen Ge- genden (eiertragende Weibchen in Nordwestspitzbergen am 19.8., im Beringsmeer am 5. und 6.8 beobachtet, s. BIRULA 1907, RATHBuN 1904) und vor allem in Nordnorwegen, wo eiertragende Weibchen vom August an angetroffen werden (s. Krzr 1906 a, Dons 1915 u. a.). Die Untersuchungen Bsörck’s (1911) haben gezeigt, dass schon innerhalb eines kleinen Gebietes Schwankungen in der Fortpflanzungszeit vorkommen können. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:0 7. 41 Wenn die Entwicklung der Eier also wahrscheinlich in arktischen etwas früher als in borealen Gegenden beginnt, so muss sie nach dem oben Gesagten jedenfalls dort wie hier im Winter vorsichgehen. Allgemeine Verbreitung. (Fig. 5, 6.) Spitzbergengebiet: Westspitzbergen: W. vom Hornsund, Eisfjord und W. davon, W. und N. vom Pr. Charles Foreland; Nordwestspitzbergen (Sars 1886, Onrın 1901,!: Brrura 1907 und oben). Nords pitzhbergen: Fig. 5. Pandalus borealis. Hinlopen-Strasse, nördlicher Teil (Dorteın 1900). N. vom Nordostland (Ontın 1901). Ostspitzbergen: Storfjord, 1 Fundort (Bırura 1907). Zwischen dem Südkap und Beeren Eiland (Sars 1886). Pandalus borealis bewohnt, wie Brrura hervorhebt, vorzugsweise das warme Westgebiet. Ein näheres Stu- dium der bisherigen Beobachtungen lehrt, dass er nur sporadisch im Kaltwassergebiet auftritt und die rein hoch- arktischen Teile von Nord- und Ostspitzbergen vollständig meidet. Im Storfjord wurde die Art nur in einem ein- zigen Exemplar beobachtet; an dem Fundort bei den Sieben-Inseln nördlich vom Nordostland wurde eine Tempe- ratur von + 2° gemessen. Auch in die Hinlopen-Strasse dringt, wie OuLın bemerkt, wenigstens in gewissen Jahren atlantisches Wasser ein. — DOFLEIN zieht eigentümlicherweise aus den ihm vorliegenden Tatsachen einen ganz ent- gegenzesetzten Schluss, den ich nicht zu widerlegen brauche; P. borealis verhalte sich »fast genau» wie die Spiron- tocaris-Arten, welche auf das Kaltwassergebiet eingeschränkt seien. ' Ontın schreibt »King Charles Land», sowohl die Longitud- und Latitudangabe wie die Angaben über Fangzeit und Wassertemperatur zeigen jedoch, dass dies Schreibfehler für Prinz Charles Foreland ist. K. Sv. Vet. Akad. Tandl. Dand 54. Neo 7. 6 42 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Übrige arktische und boreoarktische Region: Karisches Meer (Hansen 1887 a; nur 2 Exemplare). Barentsmeer: nordöstlicher Teil (HELLER 1875 [nach der Fangzeit, keine Lokalangabe], Kyırowırsch 1901); mittlerer und südlicher Teil bis vor Ostfinnmarken und der Murmanküste (HoEK 1882, Sars 1886, KnırowıitscH 1901, BREITFUSS 1903, Bırura 1910, Doxs 1915). Eingang in das Weisse Meer (DorLEin 1900). Murmanküste (JARYzyNsKY 1885, BıruLa 1897, 1899, DERJUGIN 1906, 1912, AWERINZEW 1909). ÖOstfinnmarken (M. SAarRs 1858, G. O. Sars 1886, Bırura 1899, KnıipowItscH 1901, NoR- MAN 1902, NORDGAARD 1905, WOLLEBEK 1908, BREITFUSS 1912, Dons 1915). Kalte Fjorde in Westfinnmarken und dem Lofotengebiet (NORDGAARD 1905, WOLLEBEK 1908, KrEer 1903, 1906, 1906 a, Dons 1915). Zwischen Beeren Eiland und Norwegen (Sars 1886, Ontın 1901). — Färö-Island-Rücken, Ost- und Nordküste von Island ‚0 er F=317 »n Fig. 6. Pandalus borealus (Nordmeergebiet). und Meer von diesen Küsten (Hansen 1908, auch Scummprt 1904). — Südostgrönland, Westgrönland nördlich bis Umanak, 70° 40' n. Br. (Mınrs 1880, Hansen 1887, 1908, VANHÖFFEN 1897, ORTMANN 1901, STEPHENSEN 1912 a, 1913, 1916). — Ostküste von Nordamerika: Vor N. Scotia, Golf von Maine bis K. Cod (VERRILL 1873, 1874, VERRILL & Rarupun 1880, Smitı 1879, Kıngstey 1901, Rarupun 1905). — Pazifisches Gebiet: Beringsmeer Aleuten (Rartugun 1904). Ochotskisches Meer (Branpr 1851; keine Lokalangabe, die Lage des Fundortes auf der Karte Fig. 5 daher unsicher. Boreale Region: Westküstevon Norwegen: Lofotengebiet (NORDGAARD 1905, Doxs 1915). Foldenfjord, Trond- hjemsfjord, Kristiansund,. Aalesund-Fjorde, Faafjord, Nordalsfjord, Sognefjord, Fjorde in der Umgebung von KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS IANDLINGAR. BAND 54. n:o 7. 43 Bergen, Hardangerfjord, Stavanger-Fjorde, Stolsfjord, Rosfjord, Grönsfjord (G. O. Sars 1872, 1899, METZGER 1874, STORM 1880, 1881, 1901, ArPPELLÖF 1906, NORDGAARD 1912, GRIEG 1914, vor allem WOLLEB ER 1908). Skagerak: Norwegische Küste: Kristiansand, Risör-, Kragerö-, Brevik-, Larvik-, Kristiania-, Drammenfjord (WOLLEBEK 1908; im Kristianiafjord schon von M. Sars [1866] und G. O. Sars [1869] häufig ge- funden. Schwedische Küste: Säcken N. von Strömstad, Kosterrinne, Knapparna, Väderö-, Gullmar-, Kolje-, Borgila-, Kalföfjord (s. vor allem BsJörck 1911, 1913; vom Gullmarfjord und von Väderöarna ist P. borealis seit der Zeit Lov£n’s bekannt [Go&s 1863]; vgl. auch TryBom 1903, TußeL 1907, LAGERBERG 1908, EKMAN, PETTERS- son & TryBom 1910). OffenerSkagerak, von der schwedischen Küste bis Skagen und W. davon, dagegen — wenigstens in der Regel, vgl. den Allgemeinen Teil —. nicht im atlantischen Wasser der grössten Skageraktiefe (MEINERT 1890, PETERSEN & LEVINSEN 1900, TryBoMm 1903, STEPHENSEN 1910, 1910 a, EKMAN, PETTERSSON & TrysBom 1910, Bsörck 1911, 19153). Kattegat: Nördlichster Teil, bis Vinga (Trysom 1903, BJörck 1911, 1913). SO. von Särö und N. von Anholt (56° 52' n. Br.) (PETERSEN & LEVINSEN 1900, STEPHENSEN 1910, 1910 a, BJÖRcK 1911, 1913). Öresund, drei Lokalitäten bis etwas S. von Hven (BJörck 1915). Nordsee, ein vereinzelter Fundort vor der Küste von Northumberland (103 m, 20 Ex.) (NORMAN 1909, NORMAN & Brapy 1911). Verbreitung im warmen Teildespazifischen Gebiets: Aleuten bis Columbia River (RATHBUN 1904). Bathymetrische Verbreitung: In derarktischen Region ist P. borealis in Tiefen von etwa 40 m (s. oben; vgl. auch Hansen 1908) bis 900 m (HAn- SEN 1908) gefangen worden. Er ist häufig bis in Tiefen von etwa 500 m; aus grösserer Tiefe als 560 m liegt nur ein vereinzelter Fund vor. Im oberen Teil ihres Verbreitungs- gebietes ist die Art wenigstens im Sommer überall selten; es scheint jedoch, dass die Gren- ze für das häufige Vorkommen bisweilen etwas höher als im Eisfjord (120 m) liegt, etwa bei 75 bis 90 m (s. z. B. Rar#gun). Inderborealen Region ist die untere Grenze ungefähr dieselbe wie in den arktischen Meeren. Nach WoLLEB=K (1908) (vgl. auch Bsörck 1911) lebt die Art vorwiegend in Tiefen bis etwa 200 m; wahrscheinlich gilt dies jedoch nur für gewisse Gegenden (Skagerak u. a.), wo die tieferen Wasserschichten eine ungünstige Beschaffenheit haben. In bezug auf die obere Grenze scheint wenigstens auf den ersten Blick ein Unterschied gegenüber den arktischen Gegenden zu bestehen, in- dem die Art bereits in einer Tiefe von 15 bis 20 m angetroffen worden ist und schon bei 35 m in grosser Menge auftreten kann (WOLLEBEK, BJÖRCK). Dieser Unterschied ist jedoch vielleicht nur scheinbar. Sowohl die norwegischen wie die späteren schwedischen Untersuchungen zeigen, dass die Art in der Regel nur im Winter im seichteren Wasser der Fjorde angetroffen wird; sie wird gleichzeitig selten in den tiefsten Teilen und scheint also von den hydrographischen Verhältnissen bedingte vertikale Wanderungen vorzu- nehmen (WOLLEBAK, BJÖRCK). Scelerocrangon boreas (Phıpps). Verbreitung im Eisfjord. Verzeichnis der Fundorte (s. Karte 2): | ER | w rs Anzahl und a SSer- .e - er Anzahl unc | der | Ort und Datum Tiefe Se gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät 5 temperatur ur Grösse Stat. | /oo - ee 43 | Svensksundstiefe(Ein- 228—257 m |228 m: + 2,74° | 34,90 Loser Schlamm Ottertrawl 1 Ex. (ziem- gang in den Fjord), lich gross Südseite .. -. . .25.7 13 6 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Ort und Datum Eingang in die Safe Bay EN Safe Bay 24a | Ymer Bay. 26 [80] {1 108 | 116 119 86 Eingang in dieTundra Bay’... , Fjordstamm . Tundra Bay . I ı Nordarm Ekman Bay . \ Nordarm. Vor dem Eingang in die Dickson Bay... Eingang in die Dick- son Bay . Eingang in die Dick- 92 son Bay . | Diekson Bay ‚ Billen Bay | I » | Eingang in die Billen Bay. ie. | Eingang in die Billen Bay .. > | Billen Bay | Salz- [Etwa + 5,5°]v 75 m: + 1,7° 147—141 m 140 m: — 0,62° 85—45 m | 42 m: + 2,02° 115 m: — 0,82° 19 m: — 0,5° [Etwa + 2°Jeır | | | [Etwa +5° jyıu 69 m: + 1,5° ‚gehalt Bodenbeschaffenheit 0/00 125—150 m 144 m: + 1,23°11 34,54 Schlamm mit Schalen; Balanus porcatus-Ge- meinsch. — Schlamm, etwas Stein — Kies und Stein mit La- minarien Fester und zäher Schlamm Kies und Stein und Li- thothamnion-Krusten und Balanus porcatus 34,29 | Sehr loser Schlamm, stellenweise Stein 34,49 | Loser Schlamm mit klei- nen Steinen _ Kies und Steine mit La- minarien, etwas | Schlamm - Loser Schlamm mit Kies | und Sand. Am Ende der Dredgung Steine und Laminarien 34,40 | Loser Schlamm — | Loser, roter Schlamm mit \ Lithothamnion-Bruch- \ stücken — | Zäher, roter Schlamm — |Kies und Stein — Strauchförmiges Litho- thamnion auf Schlamm- boden | - Schlamm mit Kies, Schalen und Steinen — Zäher, stark roter Schlamm — Kies, Stein (und Schalen) mit Lithothamnion — Steine mit strauchför- migem Lithothamnion — Loser Schlamm (mit ein | wenig Sand und Kies) , 33,77 Strauchförmiges Litho- | ‘ ihamnion; etwas Kies — Fester und zäher Schlamm | mit Steinen und Kies [etwa +1,8°]xvır - Sandgemischter, fester, | Schlamm mit etwas | Kies und Stein _ Stein und Kies mit Litho- | thamnion | — Kies und kleine Steine Gerät | Anzahl und \ Grösse | | | Trawl | Etwa 15 Ex Kl. Dredge Etwa 20 Ex, 1 Ex., 3l mm » | 1 Ex-, 76 mm a 23 Ex., 25—| 50 mm Trawl 6 Ex., 45— ' 76 mm |8 Ex. bis 90 mm (19 ovig.) Kl. Dredge |7 Ex., 21— ' 49 mm | Trawl |26 Ex., bis etwa 85 mm » | 1 Ex., 63 mm Kl. Dredge |] Ex., 48mm! » 3 Ex., 46—| s ı 61 mm | [3 Ex., 28— 42 mm > | 2 Ex., 5l mm » l kleines Ex.| | LEx., 53mm | I 2 Ex., 22, 39 ı mm | | l Ex., 45 mm, 2 Ex., 44, 62 ' mm |2 Ex., 31, 48 mm |3 Ex., 43, 45, ‚, 86 mm | |14 Ex., 31 — ö4mm.1Ex.| ‚ 83 mm | \6 kleine Ex. | 1 Ex., 60 mm [Ausser im Eisfjord fanden wir einige Exemplare im Hornsund (Geös’ Bay, 10.7, 10 und Kies).] 35 KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:O 7. 45 Nr. | ö w | Salz- | | der Ort und Datum Tiefe Besezs |gehalt|: Bodenbeschaffenheit | Gerät Anzahl und | Stat. temperatur | Oyao | | Grösse 49 |Sassen Bay, Bank . 31.7 24—19 nnd [+2 bis +3°JsIx| — Stein, Kies und Schalen Trawl Etwa 90 Ex., 19—28 mm | mit Lithothamnion 21—23 mm; | 4. Ex., 92— 113 mm (3 | 2 ovig) | 56 Tempel Bay. Bjonas Etwa 30 m | 35 m: + 3,78° | 34,33 | Fester, braunroter Kl. Dredge | Ex., 43 mm Hufen . 3-7 | | Schlamm mit Steinen 47 | Eingang in die Sassen 97—120 m | [Etwa 0°?]xıv | 34,18 | Loser Schlamm Öttertrawl 6 Ex., 58— | Bay er (82 m: + 1,71°)| 64 mm | 44 Eingang in die Ad- 150—110 m | 128 m: + 0,01° | 34,54 Loser Schlamm mit Kies Trawl Etwa 55 Ex \ \ vent Bay 5 BSZZLRZ| | bis 83 mm! | (od. viel- | | | leicht mehr; | | | nur einige, | Ex. aufbe-) | walırt) 45 Advent Bay . .28.7| 70—42 m | 4l m: + 1,85° | 34,18 | Loser, aber zäher 4 Bx., 45 (3 | | Schlamm Ex.) und 70) | mm | 72 .10.8| 11, 15 und |[+3 bis +4°Jxx1] - Sehr loser Schlamm Kl. Dredge |3 Ex., 27—| 19 m | 36 mm | I 73 » . 11.8 35—30 m [+2 bis = Balanus porcatus-Ge- 82 Bix., 10— + 2,7 x meinsch.; Kies und Stein 82 mm; 10 kleine Ex. 95 Fjordstamm . .21.8 188—181 m [0 bis + 0,5° ]vıt 34,47 | Schlamm mit Steinen Trawl 19 Ex. bis (163 m: — 0,11°), 50 mm 69 |Coles Bay . 8838| 71m [+ 1,5 bis Kies, Stein und Schalen. Kl. Dredge 5 Ex., 40— | | | + 2° ]axıv Etwas Lithothamnion 63 mm zil » » | 14—16 m | [+ 2,4 bis = Zuerst Kies, dann 38 Ex., 19—| undl6—14m|) + 3,5°]28v | Schlamm und Kies 53 mm | | | \ I} 126 Fjordstamm . . 30.8| 47—31 m |[+2bis+ 3° Jxvı] — | Balanus porcatus-Ge- » 62 Ex,, 29 | | | meinsch. 54 mm | 127 925 m [+ 3 bis ' Züher Schlamm » 11 Ex., 21—| + 3,5°]xxvI1 38 mm 129 » h 65 m - — SandgemischterSchlamm ö Ex., 37— mit Kies und modern- 47 mm den Algenresten 103 Green Bay, nahe beim 130 m + 0,58° — Loser Schlamm. Einige Trawl 28 Ex., 46— Eingang . . .178 | Steine und Balanus 93 mm (19) porcatus ovig.) 130 Green Bay. . . . . 30.8 40—45 m — |Schlamm mit Algen- Kl. Dredge 9 Ex., 36— resten 65 mm 60 » 3.8 33 m —_ — Kies, Stein und Schalen Etwa 60 Ex, mit Lithothamnion- einige sehr | Krusten; zahlreiche Ba- gross ($| | lanus porcatus-Kolonien ovig.?) die) | | | übrigen | | | klein | 61 » ) 48) 46—35 m | | Kies und Stein. Balanus 65 Ex., bis | | | porcatus-Gemeinsch. 82 mm 65 » » 5.8 15 m - Loser Schlamm 3 Ex. 67 » 6.8 2 m [etwa +5°]ssvıı — |Loser Schlamm mit mo- 14 Ex., 14— dernden Pflanzenteilen 41 mm m, Schlamm 46 NILS VON HOFSTEN, DIE DECATPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Frühere Funde im Eisfjord: Schwedische Expeditionen: 1864 —1873: Safe Bay, 5,5 bis 11, 36 bis 72, 54 m und ohne Tiefenangabe; Skans Bay (Billen Bay), 27 m; Advent Bay, 3,5 bis 9, 27 bis 36 m; Green Bay, 9 bis 27, 9 bis 36, 54, 72 bis 90 m und ohne Tiefenangabe (Riksmuseum, Stockholm, nach A. MOLANDER); 1890: Eingang, 27 bis 35 m; Safe Bay, 54 bis 72m; Skans Bay (Billen Bay), 54 bis 72 m; Green Bay, 35 bis 72 m (KLIncKowsSTRÖöM 1892); 1898: Nordarm, 36 m, Lithothamnion; Fjordstamm, 40 bis 50 m; 1899: Green Bay, 110 m; 1900: Coles Bay, 50 und 50 bis 100 m, Stein; 100 nm, felsig (Ontın 1900). Olga-Exped. 1898: Eingang in die Green Bay, 145 bis 180 m, Schlamm (HArRTLAUB 1900). Russ. Exped. 1899 und 1900: Advent Bay, 9 m, Steine; 16 m, Kies (Bırura 1907). Michael-Sars-Exped. 1901: Green Bay, 150 m (WoLLEBFK 1908). Belgica-Exped. 1905: Green Bay (GRIEG 1909). i Wir fanden Selerocrangon boreas an 44 Stationen, also ungefähr ebenso oft wie Spi- rontocaris gaimardii und polaris (in Wirklichkeit dürften diese Arten eher allgemeiner sein; in der von 8. boreas bewohnten Zone wurden zahlreiche Dredgungen ausgeführt). Die Art tritt oft in grosser Individuenzahl auf; zusammen fanden wir etwa 590 Exemplare. S. boreas lebt im Eisfjord an so gut wie jeder Art vonBoden. Wir fanden ihn zwölfmal an ungemischtem Schlammgrund, in der Regel allerdings nur in vereinzelten kleinen Exemplaren, in etwas grösserer Individuenzahl nur an einer Stelle mit zähem Schlammgrund (St. 127) und an zwei Orten (St. 67, 130), wo der Schlamm stark mit Al- genresten gemischt war. Auf mit Stein und Kies gemischtem Schlammgrund fanden wir ihn häufiger (14 Stationen), mehrmals in bedeutender Individuenzahl (St. 6, 92, 44, 95, 71). An reinem Steingrund ohne Algen oder Balanus fanden wir die Art zweimal; da dieser Boden sehr spärlich vorkommt, hätte man eine grössere Anzahl von Fundorten nicht er- warten können. An mit Laminarien bewachsenem Steingrund fanden wir sie zweimal; da an verhältnismässig vielen solchen Stellen gedredgt wurde, muss sie dort selten sein. Weitaus am häufigsten ist S. boreas unter den Balanus porcatus-Kolonien. Wir fanden ihn beiallen (7) auf solchem Grund vorgenommenen Dredgungen, in der Regel in be- deutender Individuenzahl (insgesamt 210 Exemplare). Häufig ist er auch an Lithotham- nion-Grund (7 Fundorte unter 9 Stationen mit wenigstens teilweise strauchförmigem Lithothamnion); hier fanden wir jedoch nur einmal eine grössere Anzahl von Exemplaren (St. 49, etwa 100 Ex.). Die vertikale Verbreitung (s. die nachstehende Übersicht) erstreckt sich im Eisfjord von 2 m (St. 38, 67) bis 230 m oder etwas mehr (St. 43). Entschieden am häufigsten ist die Art zwischen etwa 15 und 185 m; wir fanden sie hier fast an der Hälfte (etwa 45 %) der untersuchten Stationen. Soweit man aus unseren Beobachtungen ersehen kann, ist sie ungefähr gleich häufig in allen Teilen dieses Gebietes; die an dem Schema sichtbaren Ungleichmässigkeiten, vor allem das Fehlen zwischen 71 m (St. 69) und etwa 100 m (St. 47) sind der Bodenbeschaffenheit zuzuschreiben. In der Uferzone, von 2 bis etwa 15 m, fanden wir S. boreas an 6 oder 7 Stellen, meist in wenigen kleinen Exemplaren; da wenigstens 25 Stationen in dieser Tiefe unter- sucht wurden, muss die Art dort weniger häufig als in grösserer Tiefe sein. Doch ist sie auch hier nicht gerade selten, und sie kann in grosser Individuenzahl auftreten. — Un- terhalb von 190 m fanden wir nur einmal ein einziges Exemplar. Die Temperaturschwankungen der Fundorte bewegten sich zwischen — 0,93 und + 5 oder etwas mehr (s. die nachstehende Übersicht). Das Fehlen in dem kältesten Wasser des Fjordes kann man nicht einem ungünstigen Einfluss der Tempera- KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. n:o 7. 47 Tiefe in m Use fe ae 10 24 35 7 6 108 121 5 9 28 30 32 39 66 70 74 75 77 84 111 112 115 123 128 oe 1 a2 B 7 25 36 37 52 57. 63 91 en 2 4) 56 SL 83 S6 114 119 124 197 14 ı6 17 18 31 50 89 106 110 117 | 6 0 73 7916 8 15 59 87 90 61 130 19 34 35 51 93 109 113 122 60 21 26 80.82 92 199 195 90 22 46 64 2 100 20 3 55 120 47 100 78 44 98 103 12 107 13 150 94 101 9% 200 u 48 96 97 £ 43 41 250 | 33 104 300 E 350 400 42 tur zuschreiben, da die Art in ausgesprochen hocharktischen Gegenden häufig ist. Das eigentümliche Fehlen in der untersten Reihe des Schemas muss daher durch andere Um- stände bedingt sein, zweifellos teils durch die ungünstige Bodenbeschaffenheit (sehr loser Schlammgrund), teils durch die Lage nahe am Gletscherrand. +45 — +5, | 24 33 67 76 28 32 39 66 70 74 75 77 84 +3 — +4 566 72:85 108 1221 17. 5 7 9 50 52 57. 89 91 111 112 115 123 128 +2 -+3 |83 971 73 3% 124 1%6 4 18 19 30 33 36 41 42 51 9 97 106 110 117 +12 —-+192|13 %5 4 69 79°S0 St S3 S6 116 37 48 87 93 104 109 0 —+0,°|4 47 95103 12 14 16 17 99 102 —-09— —-0, | 21 SS 4 95114 15 20 22 23 34 35 53 78 107 113 122 — 1,8 — —1,° | 54 55 &8 100 101 105 120 125 Das Schema zeigt ferner, dass die Art verhältnismässig am häufigsten in Wasser von + 1 bis + 2° Temperatur gefunden wurde (an etwa ’/, in wärmerem Wasser etwa /, der untersuchten Stationen). Noch im wärmsten Oberflächenwasser fanden wir sie jedoch stellenweise häufig, und wenn sie auch möglicherweise etwas kälteres Wasser be- vorzugt, muss man unter allen Umständen zugeben, dass diese Art in Wasser von + 3 bis + 5° Sommertemperatur gut gedeiht und sich also in ihrer Thermopathie deutlich sowohl von den meisten rein arktischen Arten wie von Spirontocaris polaris u. a. unter- scheidet. Dass S. boreas wirklich verhältnismässig eurytherm ist, wird auch durch einige Tatsachen der allgemeinen Verbreitung erwiesen (s. näher im Allgemeinen Teil). . 48 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Grösse, Fortpflanzung, Entwicklung. Das grösste Exemplar (ein steriles Weibehen) hatte die bedeutende Länge von 113 mm; Orcın (1895, 1901) gibt eine Maximallänge von 102 bzw. 90 mm, BıruLa 96 mm an; Hansen (1908) hat jedoch ein 137 mm langes Exemplar gesehen. Eiertragende Weibchen (zusammen 5 Exemplare) wurden bloss an drei Stationen gefangen; sonst fanden wir nur jugendliche Weibchen. Die weibliche Geschlechtsreife scheint, wie auch meine Beobachtungen an den von der Kolthoff-Expedition gesam- melten Exemplaren zeigen (vgl. ferner die Angaben von Bırura 1907; eiertragende Weibchen 95, 94 und 90 mm), erst bei einer Körperlänge von 90 mm einzutreten; in un- serem Material findet sich in der Tat nur ein Exemplar von dieser oder noch beträcht- licherer Grösse, das nicht Eier trägt. Zur Beurteilung der Frage nach der Fortpflanzungs- und Entwicklungszeit stelle ich meine Beobachtungen an dem von uns und der Kolthoff-Expedition (St. 2: Coles Bay; St. 12: W. von Spitzbergen) gesammelten Material zusammen: ®@ mit nicht oder Q mit weit ent- Station Datum wenig entwickelten wickelten Eiern Kolthoff- Eiern (mit Augen) Exp. 2 fe 1 -- seo Sh = 1 (Junge grösstenteils schon ausgeschlüpft) 49 3, 3 103 1a l -- 94 21 ja 1 _ Bei der Spärlichkeit des Materials kann man nur den Schluss wagen, dass eine strenge Gleichzeitigkeit in der Fortpflanzung und Entwicklung nicht vorhanden ist; die Entwicklung geschieht teils in der Zeit September bis Juni (St. 103, 94), teils im Som- mer (wenigstens St. 49); das erstere ist auch im nördlichen Norwegen der Fall, wo NORD- GAARD (1905) Anfang April weit entwickelte Eier beobachtet hat. Allgemeine Verbreitung. (Fig. 7.) Spitzbergengebiet: Westspitzbergen: SW. vom Südkap, Hornsund, Belsund, Eisfjord, W. und N. von Pr. Charles Fore- land (KrÖYEr 1843, Sars 1886, KLINCKOWSTRÖM 1892, HartLaupß 1900, Ontın 1901, Bırura 1907, Dons 1915 und oben. Nordwestspitzbergen (HoEk 1882, Sars 1886, KLINCKOWSTRÖM 1892, OnuLın 1901, GRIEG 1909, Doxs 1915). Nordspitzbergen: Liefde Bay und N. davon, Treurenburg Bay, nördlicher Teil der Hinlopenstrasse, Low Island und ohne nähere Angaben (Puıprps 1774, Ross 1828, MiERS 1877, KLINCKOWSTRÖM 1892, Onuın 1901, GrieG 1909). Ostspitzbergen: K. Karls Land, Storfjord und S. davon, sowie ohne nähere Angaben (DorFtEIn 1900, HartLauB 1900, Onrın 1901, BırurAa 1907). Hopen Eiland (Doxs 1915). Zwischen dem Südkap und Beeren Eiland (HarrLAug 1900). Beeren Eiland (Sars 1886, BırurAa 1907, WOLLEBEKR 1908). Die oben angeführten Beobachtungen erlauben den sicheren Schluss, dass Scelerocangon boreas im ganzen Spitzbergengebiet sehr häufig ist. Nach der Auffassung DorLeıin’s würde er sich wie die Spirontocaris-Arten ver- halten (»obgleich nicht ganz so streng») und also in Westspitzbergen nur in kaltem Wasser, vorwiegend in grösserer Tiefe, leben. Diese Ansicht ist, wie das über die Verbreitung im Eisfjord Gesagte zeigt, ganz irrig. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 49 Übrige arktische und boreoarktische Region: Karisches Meer, südlicher Teil (Ru1ss 1887; die Angabe von BırurA [1907] und STErHENSEN [1912, 1913], dass das Vorkommen im Karischen Meer bisher nicht festgestellt worden sei, ist also unricht ig). Jugor schar, Vaigatsch- Insel, Süd- und Westküste von Novaja Semlja, Matotschkin schar, Barentsmeer, Franz Josephs Land (D’URBAN 1880, MIERS 1881, HoER 1882, STUXBERG 1886, Hansen 1887 a, Runss 1887, Scott 1899, Kxıpowırscm 1901, Scorr 1899, Dos 1915). Weisses Meer, Murmanküste (JARZYNSKY 1885, PFEFFER 1890, StIEREN 1895, Bırura 1897, 1899, DorLEın 1900, DERJUGIN 1906, 1912, AwERINzEwW 1909). Ostfinnmarken (DANTELSSEN 1861, NORMAN 1902, NORDGAARD 1905, WOLLEBEK 1908, Dons 1915; ferner M. Sars 1858, G. O. Sars 1886: Finnmarken). Kalte Fjorde in Westfinnmarken und der Lofotengegend (s. unten). — ©. von Island, Ost- und Nordküste von Island (HANSEN 1908, ferner Scumipr 1904, ArpELLÖF 1906, 1912 [»boreoarktische Region Islands»]). Jan Mayen (KoOELBEL 1886). — Nordost-, Südost-, West- und Nordwestgrönland (STEPHENSEN 1913,1916 und frühere Autoren). — Ellesmere Land (MiERS 1877 a). Jones Sund (Sars 1909). Melville Island (SapınE 1824). Barrowstrasse (ADams 1852, BELL Fig. 7. Selerocrangon boreas. 1855). Melville-Halbinsel (Ross 1835). Pr. Regents Insel (Ross 1826). Westküste von Davis Strait (SABINE 1824). Hudson Strait, östlicher Eingang (WmitEAves 1901). — Nordostküste von Labrador, Golf von St. Law- renee, Ostküste von Nordamerika bis K. Cod (Srtımpson 1854, PACKARD 1866, VERRILL 1874, WuimEAvES 1874, 1901, Smitu 1879, 1884, 1884a, Kınsstey 1901, Schmitt 1904, Rartupun 1905). Pazifisches Gebiet: Östliehster Teil der Nordküste von Sibirien (STUXBERG 1882) [ferner BRAnDpT 1851: »Eismeer » (sibirisches?)]. Nordküste von Alaska, Beringsstrasse (und Eismeer ohne Lokalangaben: Srımpson), Beringsmeer (StImPson 1860, MurDocH 1885, besonders Rarugun 1904). Ochotskisches Meer und nördlicher Teil des Tataren-Golfes (BRANDrT 1851, BrASmNIKOW 1907, Bass 1914). Boreale Region: Westfinnmarken und Lofotengebiet, viele Fundorte bis in den Skjierstadfjord, 67° 15’ n. Br. (KRÖYER 1843, LILLIEBORG 1851, M. Sars 1858, DANIELSSEN 1861, G. OÖ. Sars 1886, SPARRE-SCHNEIDER 1884, AURIVILLIUS 1886, BIDENKAP 1899, NORDGAARD 1905, Krzr 1906 a, WOLLEBEK 1908, Dons 1915). Helgeland, 68° 50' n. Br. (Doxs 1915). Viele, wahrscheinlich die meisten der Fundorte liegen in den kalten, boreoarktischen Fjorden, andere Funde (bei Grötö usw.) zeigen jedoch, dass die Art auch unter borealen Bedingungen vorkommen K. Sv. Vet. Akad. Handl. Band. 54. N:o T. 7 50 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. kann. Nach M. Sars (1858, 1861 a) wäre sie selten bis Bergen verbreitet, diese Angabe dürfte jedoch nicht rich- tig sein; nach den Erfahrungen aller späteren Forscher ist sie nur in der nächsten Nähe der boreoarktischen Ge- genden zu finden. Färöer (Hansen 1908; allgemein, 7 Fundorte nach Sammlungen von Tr. MORTENSEN). Island: Südostküste (WOLLEBEK 1908); Südwest- und Westküste (HaxsEn 1908). Verbreitung im warmen Teil des pazifischen Gebietes: Aleuten bis Cross Sound, Siidostalaska (RArtuBun 1904); Georgia-Strasse (Lenz 1901). Bathymetrische Verbreitung. In der arktischen Region erstreckt sich die bathymetrische Verbreitung von 2 m (s. oben) bis 315 m (STEPHENSEN 1912 a, 1913) oder vielleicht 360 m (Hansen 1887). Unterhalb von etwa 180 m ist die Art überall, wie im Eisfjord, selten; in grösserer Tiefe als 200 m ist sie bisher mit Sicherheit nur sechsmal gefunden worden (einmal von uns, s. ferner HoER 1882, Hansen 1887, WOLLEBEK 1908, STEPHENSEN 1912 a). Die wenigen Fundorte in der borealen Region Norwegens liegen in Tiefen zwischen 6 bis 24 und 100 m (NORDGAARD). Bei den Färöern lebt die Art nach Hansen zwischen 2 bis 5,5 und 180 m. Sabinea septemearinata (SAB.). Verbreitung im Eisfjord. Verzeichnis der Fundorte (s. Karte 4): Nr. x ‚ Salz- der Ort und Datum Tiefe Wasser gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät a und Sta temperatur Ofgo :TÜSSE 42 Svensksundstiefe . . 24.7 406—395 m 382 m: + 2,61° | 34,90 | Loser Schlamm Trawl 9 Ex., 24—- 7l mm 4 . 15.7- 277—313 m [Etwa + 2,5°Jvu Schlamm Ottertrawl 2 Ex., 52, 75 mm 12 Safe Bay 16.7 118—127 m 108 m: + 0,65° | 34,43 Loser Schlamm Trawl Etwa 15 Ex. 15 » 33 m 30 m: — 0,59° | 34,16 Kl. Dredge 1Ex.,25 mm 20 'Ymer Bay.. .20.7. 85—100 m 85 m: — 0,28° 34,54 | Sehr loser Schlamm, stel- Trawl 5 Ex., 24— lenweise Stein mit 36 mm Algen 33 Fjordstamm . . 23.7 263—256 m [+2bis+2,6° vu - Loser Schlamm 22 Ex., 25— 76 mm (29 ovig.) 4l 24.7 234—254 m 251 m: + 2,56° | 34,96 7 Ex., 24— 58 mm 21 Eingang in die Tundra 71—68 m — 0,93° 34,29 Sehr loser Schlamm, stel- 16 Ex., 32— Bay... . 20.7 lenweise Stein 69 mm 94 Fjordstamm . .21.8 147—141 m 140 m: — 0,62° 34,49 Loser Schlamm mit klei- Il Ex., 37— nen Steinen 78 mm 92 _Nordarm .19.8| 85—45 m | 42 m: + 2,02° Loser Schlamm mit Kies > 29 Ex., 33— und Sand. Am Ende 82 mm (29 der Dredgung Steine ovig.) und Laminarien 98 . 27.8 130—116 m 115 m: — 0,82° | 34,40 Loser Schlamm 4 Ex., 38— 67 mm 99 197—190 m 190 m: + 0,80° 34,72 > 13 Ex., 36— 82 mm (19 ovig.) 102 Nordarm. Eingang 70—93 m 85 m: + 0,68° 34,25 Zäher und festerSchlamm 1 Ex.,32 mm in die Yoldia Bay 14.8 mit vielen Steinen KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. Sl Nr. Wass Salz- ‚ der Ort und Datum Tiefe Br gehalt: Bodenbeschaffenheit Gerät Anzahl und | Stat... temperätur %on Grösse | 93 Ekman Bay . .20.8 44—55 m + 1,72° — Zäher, roter Schlamm. Trawl 13 Ex., 32— Etwas Stein 68 mm (19 ovig , 119 | Eingang in die Diek- 44 —14 m — Strauchförmiges Litho- Kl. Dredge Wenige Ex | son Bay . . 26.8 thamnion auf Schlamm- emplare boden (Anzahl und Länge nicht | notiert) 120 Diekson Bay . 27.8 98 m 93 m: — 1,63° | 34,27 | Loser Schlamm Trawl 23 Ex., 34 | 72 mm 122 » » .28.83| 44—40 m [— 0,2 bis Schlamm Kl. Dredge 1 Ex., 66 mm | — 0,7°Jx1 32 | Billen Bay 15.8 65 m — 0,7° Teils loser Schlamm, teils Il Ex., 21 fester Schlamm mit 72 mm (19 Steinen und Kies ovig s3 » y . 16.8 22 m letwa +1,8° [av Sandgemischter, fester 2 Ex, 32, 56 Schlamm mit Kies und mm Steinen ‚101 » . 14.8 150—140 m 140 m: — 1,67° 34,43 Loser Schlamm mit Stei- Trawl 18 Ex., 36 nen 72 mm (12 ovig.) 87 » 17.8) 37—35 m +1,5° Sehr loser Schlamm; Kl. Dredge 1 Ex., 22 mın etwas Kies 49 Sassen Bay, Bauk . 31.7 24—19 und [+2bis+3°]xıX - Stein, Kies und Schalen Trawl Il Ex.,44 mm 19—28 m mit Lithothamnion ' 50 ‘Tempel Bay . 2981 25 m [+ 3 bis + 4°]XX Zäher Schlamm Kl. Dredge 1Ex ,38 mm 56 Tempel Bay, Bjonas | 30 m + 3,78° 34,13 Fester Schlamm mit 6 Ex., 32— Hafen . ers, Steinen 54 mm 47 | Eingang in die Sassen | 97—120 m [Etwa 0°?]sv — Loser Schlamm Öttertrawl 103 Ex., 32— Bay... 829 (82 m: + 1,71°) 85 mm (11 2 ovig.) 48 ÖOstarm 31.7, 199—226 m | 210 m:+ 1,27° | 34,72 Trawl 23 Ex., 24—- | 85 mm 104 Fjordstamm . . 17.8 260 m 270 m: + 1,62° | 34,79 22 Ex., 33— 54 mm 44 Eingang in die Ad- 150—110 m | 128 m: + 0,01° 34,54 Loser Schlamm mit Kies 49 Ex., 31— vent Bay 27.7 73 mm (12 ovig.) | 45 Advent Bay... ...28.7| 70-42 m | 4l m: + 1,85° | 34,18 Loser, aber züher 10 Ex., 18— | Schlamm 60 mm ‚ 95 Fjordstamm . 21.8, 188—1S1 m [0 bis + 0,5°yı — Schlamm mit Steinen 12 Ex., 27— (163 m: — 0,11°) 79 mm (19 ovig.) 97 . 23.8 243—230 m |[+2bis+2,5° vn Loser Schlamm 1 Ex., etwa (Netz unklar) 25 mm 69 Coles Bay - S.8 7l m [+ 1,5 bis Kies, Stein und Schalen. Kl. Dredge 5 Ex., 36— + 2°]xxıv Etwas Lithothamnion 66 mm 71 » » 14—16 m [+ 2,4 bis Zuerst Kies, dann a Bix.., 22 | + 3,5°]xxv Schlamm und Kies 39 mm 96 Fjordstamm . 22.8 230—etwa 208 m: + 2,56° 34,76 Schlamm mit etwas Stein Trawl l kleines Ex. 200 m und Kies 126 . 30.81 47—31 m [+ 2 bis Balanus porcatus-Ge- Kl. Dredge | 1 Ex., 38 mm | + 3°]xxvı meinsch. (etwas | Schlamm | 127 25 m [+ 3 bis Zäher Schlamm l kleines Ex. | | + 3,5°]xxyI 52 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAFPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Nr. — Sals- M i der Ort und Datuın Tiefe BO gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät Aue n ans Rt temperatur y Grösse Stat. /oo 129 Fjordstamm . . . .30.8 65 m SandgemischterSchlamm Kl. Dredge |6 Ex., 26 mit Kiesund modernden 40 mm Algenresten 103 ‚Green Bay, nahe beim 130 m + 0,58° Loser Schlamm. Einige Trawl 15 Ex., 25— Eingang -. . . . . 17.8 Steine und Balanus 72 mm (19 porcalus ovig.) 130 |Green Bay. . . . .30.8| 40—45 m Schlamm mit Algen- Kl. Dredge 16 Ex., 33— resten 66 mm (19 ovig.) 64 » er 58 190 80m Sehr loser Schlamm 2 Ex., 21, 40 mm [Ausser im Bisfjord fanden wir Sabinea seplemcarinata an zwei Stellen im Hornsund (Gc&s’ Bay, 10.7; 25 m, Schlamm mit etwas Kies; 10—35 m, Schlamm und Kies).] Frühere Fundeim Eisfjord: Schwed. Exped. 1868: Advent Bay, 36 bis 54 m; Green Bay, 9 bis 36 m; 1873: Skans Bay (Billen Bay), 27 m (Riksmuseum, Stockholm). Mrers 1877: Green Bay ohne Tiefenangabe. Helgoland-Exped. 1898: Fjordstamm, 210 bis 240 m, Schlamm mit Steinen (DorLeEın 1900). Schwed. Exped. 1900: Coles Bay, 50 bis 100 m, Stein (OnLın 1901). Russ. Exped. 1900: Fjordstamm, 205 m, Temp. —0,8°, 243 m, —0,8°, Schlamm und Grus; Advent Bay, 7 bis 9 m, Grus; Billen Bay, 142 bis 133 m, —1,9°, Schlamm mit Steinen (BrkuLa 1907). Michael Sars-Exped. 1901: Green Bay, 150 m (WoLLEBEK 1908; s. auch CoLterr 1905; im Magen von Liparis liparis); Eisfjord ohne nähere Angaben, 140 m, +1,1° (vermutlich der von WOLLEB=®K erwähnte Fundort) (APPELLÖF 1906). Wir fanden Sabinea seplemcarinata an 40 Stationen. Sie ist also im Eisfjord äus- serst häufig, in Wirklichkeit zweifellos häufiger als die an 44 Stationen gefundene Art Sclerocrangon boreas,; die geringere Anzahl der Fundorte beruht darauf, dass sie nicht so häufig in den geringeren Tiefen ist, wo wir die meisten Dredgungen ausführten. Die Individuenzahl (insgesamt etwa 490 Exemplare) war stellenweise bedeutend. Diese Art scheint mehr als irgend eine andere Decapodenart des Eisfjords (ausser etwa Pandalus borealis) von der Bodenbeschaffenheit abhängig zu sein und zwar lebt sie so gut wie ausschliesslich auf Schlammboden. Von unseren 40 Fundorten hatten 19 reinen (in der Regel losen) Schlammgrund; an 17 bestand der Boden aus mit Steinen oder Kies gemischtem Schlamm oder war stellenweise schlammig, stellenweise steinig. Nur 4 Stationen hatten härteren Boden, bestehend aus Kies, Stein und Schalen mit mehr oder weniger Lithothamnion (St. 49, 69), aus Lithothamnion auf Schlammgrund (St. 119) oder aus Balanus-Kolonien (St. 126); an diesen Stellen wurden nur wenige Exemplare erbeutet. Die bathymetrische Verbreitung (s. die nachstehende Übersicht) erstreckt sich von 15 m bis in die grösste Tiefe des Fjords. Im oberen Teil dieses be- trächtlichen vertikalen Verbreitungsgebietes, bis zu 30 oder wahrscheinlich 40 m hinab, ist die Art jedoch selten; wir fanden sie hier nur an wenigen Stellen, jedesmal nur in we- nigen kleinen Exemplaren. Wir arbeiteten in diesen Tiefen nur mit kleinen Dredgen, die ja stets eine verhältnismässig geringe Anzahl von grösseren Crustaceen fangen, ein Vergleich mit andern Arten, vor allem Selerocrangon boreas, zeigt jedoch, dass die Art unzweideutig viel seltener ist als in grösserer Tiefe. Das Fehlen in der eigentlichen Ufer- zone und die Seltenheit in der darunter folgenden Schicht kann nicht durch den Mangel KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:O 1. 53 an geeignetem Grund hervorgerufen sein, denn an zahlreichen der dort untersuchten Sta- tionen bestand der Boden aus reinem oder mit Steinen gemischtem Schlamm. Zwischen 40 und 60 oder 65 m ist die Art bedeutend häufiger, und hier wurden zahl- reichere, teilweise geschlechtsreife Exemplare erbeutet; das Schema zeigt jedoch, dass sie hier noch nicht so allgemein ist, wie in noch grösseren Tiefen. Von etwa 65 m an wurde sie an der Mehrzahl der untersuchten Stationen gefangen (26 Fundorte unter 41 Statio- nen). Ob die Verbreitung innerhalb dieses Gebietes ganz gleichmässig ist oder nicht, Tiefe in m aD Go 30 3938 3966 707 175 76 KT Bros 112771157127 128128 90 A ı 25 36 37 52 57 63 65 72 85 9l 30 4 50 56 S3 119 127 14 16 17 iS 27 31 81 86 89 106 110 114 117 124 70 ar ST 20 es 59 6 737990 50 „ 122 130 19 34 35 51 61 109 113 „|45 53 54 116 60 a7 = 231 S2 92129 26 80 125 } 69 88 © | 6182 22 100 20 120 23 55 47 100 TS 12 44 98 103 107 13 « 150 94 101 » 200 ” 105 485% ur 250 41 43 2; 33 104 300 4 350 4100 42 kann nicht entschieden werden. In den grösseren Tiefen, von etwa 120 m an, wird die Art eher noch allgemeiner als seltener; bei den in grösserer Tiefe als 200 m ausgeführten Dredgungen fehlte sie sogar nur einmal. Doch ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie unterhalb von 300 m wiederum weniger häufig ist, denn in solcher Tiefe war sie früher nur ein einziges Mal gefunden worden. Die Temperaturen der Fundorte schwankten zwischen etwas mehr als + 3° und — 1,67°. Die Verteilung der Fundorte auf die zwischen diesen Extremen lie- senden Temperaturen wird durch die nachstehende Übersicht erläutert. Man sieht dar- aus zunächst, dass die Art in Wasser von hoher negativer und niedrig positiver Tempera- tar (— 0,9 bis + 2,6 oder + 3) sehr häufig ist. Im kältesten Wasser fanden wir sie nur zweimal, jedesmal aber in zahlreichen, teilweise geschlechtsreifen Exemplaren; das 34 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Fehlen an den übrigen Stationen muss wahrscheinlich auf die Bodenbeschaffenheit oder die Nahrungsverhältnisse zurückgeführt werden (St. 54, 55, 125: loser roter Schlamm- grund; St. 88, 100: nahe am Gletscherrande gelegen). +45 + 5,6° 24 28 32 38 39 66 70, 74 5 677 784 +3 + 4° OO UI 5 7 9 57. 72 85 89 91 108-111 112 115. 121 123 128 +2 + 3° 43 4 2 39 7 % 97 16 18 19 30 36 43 51 73106 110 117 124 21 + 1,90 „830983 3 38 18267 °37.° 79, 28072817 86° 109. 116 0 + 055° 2 4 47 % % 102 108 14 16 17 0,9 0,12 5» 2% 21 32 A 981% 22 23 34 35 53 78 107 118 114 1,5 — 1,5° | 101 120 54 55 88 100 105 125 Dagegen ist es gegenwärtig unmöglich zu entscheiden, ob die obere Temperatur- grenze im Eisfjord wirklich oder scheinbar ist. In geringerer Tiefe als 15 m fehlt die Art nämlich überall so gut wie ganz. Aus der vertikalen Verbreitung in verschiedenen Ge- genden kann man also nicht ersehen, ob die obere Temperaturgrenze bei etwa + 3° oder höher liegt. Kine wesentlich höhere Temperatur als etwa + 5 erträgt die Art, wie die ganze Verbreitung zeigt, zweifellos nicht; vielleicht erträgt sie ein Sommermaximum von etwa +5, wahrscheinlich jedoch nur ziemlich vorübergehend; sonst würde die Verbrei- tung im nordwestlichen Norwegen wohl kaum so streng an die kalten Fjorde gebunden sein. Fortpflanzung, Entwicklung. KEiertragende Weibchen finden sich von 11 Stationen. Ihre Grösse beträgt 63—84 mm; in der Regel scheint die weibliche Geschlechtsreife erst bei einer Länge von 66 bis 68 mm einzutreten. Über die Laichzeit und die Entwicklungszeit der Kier lässt sich trotz des verhältnismässig grossen Materials wenig Bestimmtes sagen: die nachstehende Übersicht berücksichtigt auch die Funde der Kolthoff-Expedition in der Coles Bay Juni 1900 (3 Stationen; Ontı erwähnt nur eine davon): @ mit nicht oder 2 mit weit ent- Station Datum wenig entwickelten wickelten Eiern Kolth.- Eiern (mir Augen) Exp., 3 St. 16 22/5 4 _ 33 23) 1 1 44 Su l 17 2ER 10 l 101 14/5 1 82 15/8 | 103 1T/g l 92 19/8 2 3 Os 1 95 ET l 99 27/g 1 130 30/5 l Man kann aus diesen Tatsachen nur zwei Schlüsse ziehen: 1. Bei zahlreichen In- cividuen findet die Entwicklung im Sommer statt, wahrscheinlich mit Beginn im Juli oder bisweilen vielleicht später. 2. Auch im Herbst oder Winter muss jedoch eine Ent- wicklung vorsichgehen, denn bei den meisten Mitte bis Ende August gefangenen eier- tragenden Exemplare waren die Eier noch nicht oder wenig entwickelt. So verhält sich nn KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 55 die Art auch im nördlichen Norwegen. Von März bis April sind in dieser Gegend nach WOLLEBE&K (1908) alle Eier stark entwickelt, im Juli und August fanden sich nur wenig entwickelte Eier; der norwegische Autor glaubt, dass S. septemcarinata zweimal im Jahre laicht, teils im Anfang des Sommers, teils im Herbst. Unsere Befunde können ebensogut durch die Annahme einer sich über eine längere Zeit, vielleicht das ganze Jahr, erstreckenden Fortpflanzungszeit erklärt werden; sie erlauben aber auch die Annahme von zwei ineinandergreifenden Laichperioden. Allgemeine Verbreitung. (Fig. 8.) Spitzbergengebiet: Westspitzbergen: Hornsund, Belsund, Eisfjord (KLINCKOWSTRÖM 1892, Ontın 1901, Bıruna 1907, Dons 1915 und oben) [ferner KröyYEr 1843, Sars 1886: Spitzbergen; DorLeın 1900: Westspitzbergen]. Nord- Fig. 8. Sabinea septemcarinata. westspitzbergen (Dons 1915). Nordspitzbergen: Liefde Bay, Wijde Bay, N. und NO. vom Nord- ostland (Ross 1828, Dortein 1900, Oncın 1901). Ostspitzbergen:K. Karls Land, Hopen Eiland, Stor- fjord und Edges Land (Dorrein 1900, Ontın 1901, Biırura 1907, Dons 1915). Beeren Eiland (APPELLÖF 1906, WOLLEBEK 1908). Sabinea septemcarinata ist, wie aus diesen Angaben hervorgeht, im ganzen Gebiet allgemein; besonders die zahlreichen Funde im Eisfjord zeigen, dass sie nicht, wie DOFLEIN meint, vorwiegend in Ostspitzbergen zu Hause ist. 56 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Übrige arktische und boreoarktische Region: Sibirisches Eismeer, östlich bis 170° 17’ ö. L. (STUXBERG 1882, Sars 1900, BırurA 1910). Karisches Meer und etwas O. davon (STUXBERG 1882, 1886, HANSEN 1887 a, Ru1ss 1887, Bırura 1900, 1910). Karische Pforte, Süd- und Westküste von Novaja Semlja, Franz Josephs Land und ganzes Barentsmeer (D’URBAN 1880, HoEk 1882, Sars 1886, STUXBERG 1886, Rurss 1887, STEBBING 1900, Kxırowirscı 1901, BREITFUSS 1903, BıruLa 1910, StTArPpERS 1911, Dos 1915). Weisses Meer (ohne Lokalangaben, auf der Karte Fig. 8 nicht angegeben). Murman- küste (JarzynskY 1885, BıruLa 1897, 1899, DoFLEın 1900, DerJuGın 1906, 1912, AWERINZEW 1909). Östfinnmar- ken (M. Sars 1858, G. O. Sars 1886, Bırura 1899, NOoRMAN 1902, NORDGAARD 1905, APPELLÖF 1906, WOLLEBEK 1908, Doxs 1915). Kalte Fjorde im nordwestlichen Norwegen (s. unten). — Färö-Island-Rücken (WOLLEBER 1908). Ost- und Nord- (und Nordwest-, s. unten) Küste von Island (Scnumipr 1904, Hansen 1908, WOLLEB EK 1908, s. auch ArrErLLör 1906). ‚Jan Mayen (Hansen 1908, 1909, WOLLEBEK 1908). — Nordostgrönland, West- grönland (nur 3 Fundorte), Melville Bay, Nordwestgrönland (STEPHENSEN 1913,1916 und frühere Autoren). Elles- mere Land (Mıers 1877 a). Jones Sund (Sars 1909). Barrow Strasse (Apams 1852). Melville-Halbinsel (Ross 1835). Ostküste von Baffin Land (SaBınE 1824). — Nordostküste von Labrador, Golf von St. Lawrence (PACKARD 1866, Smrru 1884 a, Wiurteaves 1901, Scumırr 1904). Ostküste von Nordamerika von N. Scotia bis K. Cod (Smetm & HAaRGER 1874, Smitır 1879, Kınastey 1901; die Angaben von VERRILL nicht berücksichtigt, da die Bestimmung unsicher ist). Pazifisches Gebiet: Vom Beringsmeer nieht bekannt, dagegen wie es scheint im sibirischen Eis- meer unweit der Beringsstrasse gefunden (Stımpson 1860: »in Oceano Arctico, prope oras Siberiae»). Verbreitungin Nordwest-Norwegen: Nach den älteren norwegischen Autoren lebt S. septemcarinata an der norwegischen Westküste; die Südgrenze liegt nach M. Sars (1858, 1861, 1861 a) bei Bergen. Diese Angaben sind indessen ganz unsicher, da ihre S. sep- temearinata auch 8. sarsii Smiru umfasste. Ebenso unsicher ist die Angabe NorMAN’s (1869) über das Vorkom- men dieser Art bei den Shetland-Inseln in 150 m Tiefe; es dürfte sich zweifellos um S. sarsii handeln. Nach G. O. Sars (1890), der die Selbständigkeit. der beiden Arten annimmt, leben beide an der norwegischen Westküste, »mörd- lieh bis Lofoten» (bei Finnmarken nur $. septemcarinata). Diese Angabe ist sicher unrichtig; kein neuerer For- scher hat S. septemearinata südlich vom Saltenfjord gefunden (s. ArrerLör 1906, WOLLEBEK 1908). Es bleiben die Angaben von NORDGAARD (1905), KrEr (1906 a), WOLLEBEK (1908) und Dons (1915). Sie erwähnen 8. septemecarinata teils aus Ostfinnmarken (s. oben), teils aus zahlreichen Lokalitäten an der nörd- lichen Westküste, von Westfinnmarken bis an den Saltenfjord (im Kvaenangen wurde sie schon von SPARRE- SCHNEIDER und AURIVILLIUS, im Lyngenfjord von BIDEnKAP gefunden). Die meisten liegen in den kalten, boreo- arktischen Fjorden; in einigen Fällen kann man niehts Bestimmtes über die hydrographischen Verhältnisse sagen, und ganz vereinzelte Fundorte (von Dos mitgeteilt) liegen wahrscheinlich im warmen Gebiet. Sicher ist jeden- falls, dass diese Art so gut wie ausschliesslich dem arktischen und boreoarktischen Gebiet angehört. Hansen (1908) erwähnt sie von zwei Fjorden inNordwestisland: dieses Gebiet ist wohl ziemlich warm, doch dürften viel- leicht auch hier boreoarktische Bedingungen vorkommen. Bathymetrische Verbreitung. Die obere Verbreitungsgrenze liegt bei 9 m (BıruzA 1907), die untere bei 450 m (WoOLLEBEK 1908). Oberhalb von 15 oder 20 m sind überall nur ganz sporadische Funde gemacht worden, und noch bis in etwa 40 m ist die Art (wenigstens in nicht hocharktischen Gegenden), ebenso selten wie im Bis- fjord. Nach unten zu ist sie häufig bis in etwa 300 m Tiefe; noch tiefer ist sie bisher nur zweimal gefunden worden (von uns, ferner von einer Michael Sars-Expedition, s. WOL- LEBER 1908). KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:0 7. Eupagurus pubescens (Kr.). Verbreitung im Eisfjord. 57 Verzeichnis der Fundorte (s. Karte 2): Nr | Salz- Anzahl und der Ort und Datum Tiefe Wasser- [gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät , Grösse Se temperatur | 0/yo \ (Länge des | J | Carapax) 13 | Eingang in die Safe 125150 m 125 m: -+ 0,87°, 34,54 Schlamm mit Schalen; Trawl 14 Ex., 5— Bay . So ‚144 m: + 1,23° 11 Balanus _porcatus-Ge 23 mm meinech. | | 8 Safe Bay “1847 35 m Fester Schlamm Kl. Dredge |3 Ex., 12— | | | 22 mm | 12 » » 7 118—127 m \ 108 m: + 0,65° . 34,43 | Loser Schlamm Trawl 1 grosses Ex. 26° |Ymer Bay... ...20..| 78—50 m 75 m: + 1,7° Fester und zäher Kl. Dredge |17 Ex., 10— | Schlamm 22 mm (12 | ovig.) | 31 el 30 m - - Fester Schlamm 2 Ex., 19, 22 | mm 94 Fjordstamm . 21.8 147—141 m | 140 m: — 0,62° 34,49 Loser Schlamm mit klei- Trawl 7 kleine Ex nen Steinen 92 Nordarm 19.8 85—45 m | 42 m: + 2,02° Loser Schlamm mit Kies 1 Ex., ll mm und Sand. Am Ende der Dredgung Steine und Laminarien 199 » > 0 2.2 ..27.8 197 —190 m 191 m: + 0,80° 34,72 | Loser Schlamm lEx., 7 mm \ 91 Nordarm, Eingang in Il m [Etwa+3,7° ]vmu Loser Schlamm mit Kies Kl. Dredge |3 kleine bis | die Ekman Bay . 19.8 und Sand; einige Steine mittelgrosse| | | mit Lithothamnion , Ex. | ‚114 | Ekman Bay . 22.8) 27—19 m 19m: — 0,5% Zäher, roter Schlamm 4 Ex, 14— 17 mm ‚119 | Eingang in die Dick- 44—14 m = Strauchförmiges Litho- I Rx, N mm) | son Bay... ..20.8| | thamnion auf Schlamm-| | E | | boden | 76 'Billen Bay 13.8) 9-10 m |[etwa +5°pm| — Kies, Stein und Schalen, 2 Ex., 20, 26 mit Lithothamnion (ein! mm wenig Schlamm) 79 » » 2 BE 32—40 m [+ 1,5 bis — Steine mit strauchför- l grosses Ex. | + 2°7v migem Lithothamnion | | | | 81 | Eingang in die Billen | 26 m + 1,s2°xv1 33,77 Strauchförmiges Litho-) l kleines, 1 Bay . thamnion, etwas Kies grosses Ex. 83 Billen Bay 16.8 22 m [etwa+1,s°Jxv — Sandgemischter, fester, 4 Ex., 8—14 | 2 Schlamm mit Kies und) mm | Stein | 49 Sassen Bay, Bank . 31.7) 24—19 und [+2 bis + 3°]xıx Stein, Kies und Schalen Trawl 15 Ex., 5— ; | 19—28 m | mit Lithothamnion 15 mm | 57 'Sassen Bay 1.8 13 m [+3 bis + 4° ]vıx| Schlamm mit Kies, Sand| Kl. Dredge |1 Ex, 5 mm | R | | und Lithothamnion- | | Bruchstücken 44 Eingang in die Ad- 150—110 m 128 m: + 0,01° | 34,54 Loses Schlamm mit Kies Trawl 7 Ex., 6—23| vent Bay 27T mm 45 Advent Bay. .28.7| 70—42 m | 41 m: + 1,85° | 34,18 | Loser, aber zäher 2 kleine Ex. | Schlamm 713 » » .11.8| 35—30 m [+ 2 bis | Balanus porcatus-Ge- Kl. Dredge 3 Ex., 4—15 | + 2,7°Jııı | meinsch. Kies und Stein mm 95 Fjordstamm . B 21.8) 188—181 m [0 bis + 0,5° vun Schlamm mit Steinen Trawl 2 kleine Ex. J (63 m: — 0,11°) K. Sv. Vet. Akad. Nandl. Band 54. N:o T. 8 58 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Nr. Be Anzahl und der Ort und Datum Tiefe Waser gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät Grösse Stat temperatur Oo (Länge des Dual: i Carapax 71 'Coles Bay... .. 8.8] 14—16 und + 2,4 bis — Zuerst Ries, dann Kl. Dredge ll Ex., 4— 16—14 m + 3,5°]XXv Schlamm und Kies 17 mm 126 Fjordstamm . . . .30.8| 47—31 m [+2 bis — Balanus porcatus-Ge- » 2 Ex., bis 20 + 3°]xXvI meinsch. Etwas Kies; mm Schlamm in den Ba- lanus- Kolonien 127 » ER 25 m [+ 3 bis Zäher Schlamm ’ 2 Ex., 3—11 + 3,5°]88vI ınm 129 F 65 m SandgemischterSchlamm 3 6 Ex., 4—12 mit Kies und modern- mm den Algenresten 103 Green Bay, nahe beim 130 m + 0,58° - Loser Schlamm. Einige Trawl l Ex., 13 mm Eingang. . . . . 17.8 Steine und DBalanus porcatus 130 Green Bay . . . .308 40-45 m — — Schlamm mit Algen- Kl. Dredgo 26 Ex., 5—24 resten mm 59 2.0. 8388| Etwa 40 m — Sehr loser Schlamm mit 1 Ex., lIlmm Teilen von Land- pflanzen 60 ee} 33 m _ Kies, Stein und Schalen 7 3 kleine, 3 mit Lithothamnion- grössere Ex. Krusten; zahlreiche Ba- lanus porcatus-Kolonien 6l 3 ER ab —auE Kies un Stein. Balanus 14 Ex., 9—11 porcatus Gemeinsch. u. Hummer- (3 Ex.), 15 körbehen —17 (3 Ex.), 20—29 (8 Ex.) mm (Il 9 ovig.) 63 Green Bay. Etwa 16 m = -- Loser Schlamm Kl. Dredge 1 Ex.,20 mm 50 m vom Rande des Aldebara-Glet- schers . ic 5.8 b 65° |Green Bay .... 58 15 m — _ » » l Ex., 7 mm [Ausser im Eisfjord fanden wir Eupaqurus pubescens im Hornsund (Ge6s’ Bay, 10.7; 25 m, Schlamm mit etwas Kies, 1 Ex.; 10—35 m, Schlamm und Kies, 5 Ex.).] Frühere Fundeim Eisfjord: Schwed. Exped. 1858 1873: Safe Bay, 32, 36 bis 72, 36 bis 90, 54 bis 90 m; Skans Bay (Billen Bay), 13 bis 18, 27 m; Sassen Bay, 36 m; Advent Bay, 5,5 bis 9, 9 bis 18, 22 bis 36, 45, 36 bis 54, 72 bis 108 m; Coles Bay, 18 bis 46 m; Green Bay, 9 bis 36, 54, 72 bis 90 m (Riksmuseum, Stockholm, nach A. MOLANDER). MIERS 1877: Green Bay. Schwed. Exped. 1890: Green Bay, 35 bis 72 m (KLINCKOWSTRÖM 1892). Schwed. Exped. 1898: Safe Bay, 50 bis 90 m, Schlamm; 1899: Green Bay, 110 m; 1900: Coles Bay, 50 m, steinig (OHLIN 1901). Russ. Exped. 1899, 1900: Advent Bay, 9 m, Steine; 0 bis 16 m, Grus (BırurA 1907). Belgiea-Exped. 1905: Green Bay (GrIEG 1909). Wir fanden Kupagurus pubescens an 32 Stationen, in zusammen 160 Individuen; er ist also ungefähr ebenso häufig wie Spirontocaris spinus und turgida. Auf losem, ungemischtem Schlammboden lebt diese Art nur ausnahmsweise und vereinzelt (St. 12, 99, 63, 65); häufiger ist sie auf festerem Schlammboden (St. 8, 26, 31, 114, 127) und besonders auf mit Kies, Steinen oder Schalen gemischtem Schlamm (St. 13, 94, 92, 91, 83, 57, 44, 95, 129, 103). Auf Steingrund mit Laminarien fanden wir sie nicht, zweifellos weil die Laminarien hauptsächlich auf die Uferzone beschränkt sind. Auf Lithothamniongrund fanden wir sie nicht selten, doch nur einmal (St. 49) in grösserer KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:O 7. 59 Individuenzahl. Sehr allgemein ist diese Art an Stellen mit mehr oder weniger reich- lichem Balanus porcatus, und hier lebt sie oft in verhältnismässig grosser Individuenzahl. In vertikale Richtung erstreckt sich die Verbreitung im Eisfjord von 10 m bis nahezu 200 m. Schon von der oberen Verbreitungsgrenze oder wenigstens von etwa 15 m an ist die Art, wie die nachstehende Übersicht zeigt, häufig wenigstens bis in 150 m Tiefe. Das Fehlen in der unteren Hälfte des Fjords muss zweifellos der ungün- stigen Bodenbeschaffenheit zugeschrieben werden. Tiefe nm _, 10, (6 5 9 24 28 30 32 38 39 66 67 70 74 75 77 84 108 111 112 115 121 123 128 20 902632095 1791 77.95.36 37 52, 72 85 nn \sel 9 St SS 114119127 14 16 17 18 27 50 56 86 89 106 110 117 194 us 559 60 73 7126 6 15 87 90 E72 61 130 19 34 35 51 93 109 113 122 25 45 53 54 116 36 9129 21 80 82 125 Dl691 188 90 22 46 64 102 100 2077237 55 120 . 47 100 78 12 4 103 95 107 13 C 150 94 101 9 « 200 99 105 48 96 97 250 41 45 33 104 300 = 330 400 = Wie das Schema zeigt, fanden wir die Art nicht zwischen etwa 65 und etwa 120 m, obgleich sie in etwas grösserer Tiefe wieder wenigstens ebenso allgemein wie oberhalb von 70 mist. Obgleich die Anzahl der zwischen 70 und 120 m untersuchten Stationen nicht sehr gross ist, dürfte diese eigentümliche Lücke in der vertikalen Verbreitung nicht schein- bar sein. Sie fällt fast genau mit der Kaltwasserschicht zusammen, welche nach unsern Untersuchungen zwischen dem warmen Tiefen- und dem ebenfalls warmen Oberflächen- wasser eingeschaltet ist. Darf man nun auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen diesen zwei Erscheinungen schliessen, dem Vorkommen einer intermediären Kaltwasser- schicht und dem Fehlen von Kupagurus pubescens zwischen 70 und 120 m? Wenn keine andere Gründe vorlägen, würde dieser Schluss zweifellos übereilt sein, man kommt aber auf anderem Wege zu Ergebnissen, welche diese Annahme bestärken. 60 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACKEN DES EISFJORDS. 0] Die Wassertemperatur der Fundorte schwankte zwischen etwa +5 und — 0,02°. E. pubescens ist, wie die nachstehende Übersicht zeigt, seltener im Wasser von negativer Temperatur als irgend eine andere Decapodenart; im kältesten Wasser des Fjords wurde er gar nicht gefunden. Unter den 22 Stationen mit negativer Tem- peratur, wo das Tier fehlte, gibt es jedoch mehrere, wo man sein Vorkommen kaum er- warten könnte (10 oder 11 mit reinem losem Schlammgrund, 4 nahe am Gletscherrand gelegen); auch das Fehlen an den übrigen kann wohl an sich nicht als ein genügender Beweis für die Annahme erklärt werden, dass die Art Wasser von negativer Temperatur meidet. Die allgemeine Verbreitung liefert jedoch die kräftigsten Stützen für diese Auf- fassung; die Art lebt zwar in Nord- und Östspitzbergen (wenigstens im Storfjord), fehlt aber so gut wie vollständig in allen ausgesprochen hocharktischen Gegenden: Karisches Meer und Sibirisches Eismeer mit Ausnahme des östlichsten Teils, Nordostgrönland, Nordwestgrönland und benachbarte Teile des nordamerikanischen Archipels. Unter diesen Umständen hat man gute Gründe zu vermuten, dass die Verbreitung im Fisfjord durch die Temperaturverhältnisse beeinträchtigt wird und dass auch die eigentümliche, sonst schwer verständliche Lücke in der vertikalen Verbreitung in dieser Weise zu erklären ist. Doch kann das Tier zweifellos wenigstens zeitweise in Wasser von negativer Temperatur leben, wie z. B. die Funde in Nordostspitzbergen zeigen. Die Totalität der Lücke beruht daher wahrscheinlich auf andern Umständen; bei zahlreiche- ren Dredgungen hätten wir wohl das Tier auch zwischen 70 und 120 m gefangen, obgleich seltener als sonst. TIERE Er5,05'| 762475287132, 18877397 166 ET TO ERATHTT IB F3 — + 4° 57.912127 5.7.77 ,97550752756.2.72585.589 7108 EU EISEN DS 212528 H2 — +30 4.71 73 92.126 2 18 197.30 73887 36. 41 42 43 51 961977 2106 110 117128 r2 — +tıe|13 6 3 79 SL 83 37 48 69 80 86 87 93 104 109 116 0 — +0, |12 4 9% 99108 14 16 17 47 102 09 — —0,° | 94 114 15 20 21 22 23 34 35 53 78 82 98 107 113 122 — 1,8 1,5° | 54 55 88 100 101 105 120 125 Im warmen Oberflächenwasser ist #. pubescens sehr selten; nur ausnahmsweise wurde er in Wasser von mehr als etwa + 3° Temperatur erbeutet. Eine Einwirkung der Wassertemperatur dürfte jedoch ausgeschlossen sein; das Tier hat in allen arktischen Gegenden ungefähr dieselbe obere Verbreitungsgrenze und erträgt in der borealen Re- sion viel wärmeres Wasser. Fortpflanzung, Entwicklung. In der ganzen Sammlung finden sich nur 3 eiertragende Weibchen, am 10.7 (Hornsund), 20.7 und 4.8 gefangen; ihre Ca- 'apaxlänge beträgt 12,5, 13,5 und 20 mm. Die Eier befinden sich in unentwickeltem (oder jedenfalls sehr wenig entwickeltem) Zustande; dasselbe gilt von einem von der Kolthoff-Expedition am 25. Juni 1900 in der Green Bay gefangenen Weibchen. Aus diesem spärlichen Material kann man natürlich keine Schlüsse auf die Entwicklungszeit ziehen; höchstens kann man sagen, dass die Entwicklung wahrscheinlich entweder teilweise oder ausschliesslich in den Herbst oder Winter fällt. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAK. BAND 54. N:o 7. 61 Allgemeine Verbreitung. Sr (Fig. 9.) Spitzbergengebiet: Westspitzbergen: Südkap, Hornsund, Belsund, Eisfjord, Kings Bay (KLinckowstköm 1892, Dor- LEIN 1900, Ontın 1901, Bırura 1907, Dons 1915 und oben; ferner SARS 1886: Spitzbergen. Nordwest- spitzbergen (HoEK 1882, KLIncKOWSTRÖM 1892, Ourın 1901, GRIEG 1909, Dons 1915). Nordspitz- bergen: Liefde Bay, Treurenburg Bay, Nordeingang in die Hinlopen-Strasse, N. und NO. vom Nordostland (DorLeEin 1900, Ontın 1901, GrIEG 1909). Ostspitzbergen: Edges Land, Hopen Eiland, Storfjord und S. davon (DorLEın 1900, Ontın 1901, Bırura 1907, Doxs 1915). Beeren Eiland; zwischen dem Südkap und Beeren Eiland (D’UrRBAN 1880, Sars 1886, KLINCKOWSTRÖM 1892, Ontın 1901, Bırura 1907). Fig. 9. Eupagurus pubescens; O die nördlichsten Fundorte für E. trigonocheirus. Übrige arktische und boreoarktische Region: Jugor schar, Matotschkin schar, Westküste von Novaja Semlja und südlicher Teil des Barentsineeres (HoEK 1882, Sars 1886, STUXBERG 1886, HANSEN 1887 a, STEBBING 1900, BreıtFuss 1903, BırurA 1900, 1910, Dons 1915). Weisses Meer, Murmanküste (WAGNER 1885, JARZYNSKY 1885, PFEFFER 1890, BIRULA 1897, 1899, DOFLEIN 1900, DERJUGIN 1906, 1912, AwErınzEw 1909). Ostfinnmarken (M. Sars 1858, DANIELSSEN 1861, G. OÖ. SARS 1883, NoRMAN 1902, NORDGAARD 1905, Doxs 1915). Kalte Fjorde im nordwestlichen Norwegen (s. unten). Ost- und Nordküste von Island (Hansen 1908, auch Sars 1886, Schumipr 1904). — Nordostgrönland, 1 Fundort im südliehsten Teil (Hansen 1908). Westgrönland, nördlich bis 72° 37'n. Br. (STEPHENSEN 1913, 1916 und frühere Autoren). — Nordostküste von Labrador und Newfoundland, Golf von St. Lawrence, Ostküste von Nordamerika bis K. Cod (Srtımpson 1854, 1859, PACKARD 1863, 1866, VERRILL 1873, 1874, 1879, Smitun & HARGER 1874, VERRILL & RATHBUN 1880, Smitu 1879, 1882, 1884, 1884 a, MILNE-EDWARDS & BOUVIER 1894, WiITEAvES 1901, KINGSLEY 1901, Schmitt 1904, RAthBun 1905). 62 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Pazifisches Gebiet: Im Beringsmeer und an den Küsten südlich davon leben einige mit E. pubescens äusserst nahe verwandte Eupagurus-Formen: E. trigonocheirus STIMPS. (E. capillatus BEnEpIcr mit dem vorigen identisch, s. Barss 1913), E. brandti Bexevicer (E. dalli BEnEDIcT mit dem vorigen identisch, s. Barssl.c.). Hansen (1908) glaubt, dass wenigstens die erstgenannte Form mit E. pubescens zu vereinigen ist. Nach Barss (1913) dagegen handelt es sich um eine von der atlantischen Form getrennte Species; »der echte E. pubescens kommt im Pazifik nicht vor». Indessen hat neuerdings MOLANDER (1914) E. pubescens vom pazifischen Gebiet verzeichnet; die Fundorte (Vega-Expedition) liegen teils in der Beringsstrasse und an der Nordküste von Sibirien an deren Eingang, teils im nordwestlichen Teil des Beringsmeers und an der Bering-Insel. Schon STUXBERG (1882) erwähnt den Fundort am Eingang der Beringsstrasse, ferner zwei Fundorte weiter westlich an der sibirischen Küste. Ein Vergleich mit E. trigonocheirus wird nicht gegeben, Dr. MOLANDER hat mir aber freundlichst mitgeteilt, dass die Exemplare von der sibirischen Küste völlig normal sind; auch die Exemplare vom Beringsmeer können nicht von E. pube- scens getrennt werden, obgleich einige ein wenig an E. trigonocheirus erinnern. _E. pubescens ist also unwiderleglich im nördlichsten Teil des pazifischen Gebiets oder jedenfalls im Eismeer nördlich vom Beringsmeer verbreitet. Uber die Beziehungen zwischen ihm und E. trigonocheirus kann ich mich nieht äussern; auf der Karte Fig. 9 habe ich diese Form nieht berücksichtigt, obgleich mehrere Fundorte wahr- scheinlich mit demselben Recht hätten aufgenommen werden können, wie die südlichen Fundorte der Vega-Expe- dition. Die nördliehsten Fundorte für P. trigonocheirus (Murpocu 1885) habe ich auf der Karte durch Ringe be- zeichnet; wenn die sibirischen Exemplare zum typischen E. pubescens gehören, kann man kaum erwarten, dass an der Nordküste Alaskas nur eine andere Form vorkommt. Boreale Region: Westküste von Norwegen: Westfinnmarken und Lofoten (LILLIEBORG 1851, DANIELSSEN 1861, AURIVILLIUS 1886, SPARRE-SCHNEIDER 1886, BIDENKAP 1899, NORDGAARD 1905, Krer 1906 a, Dons 1915). Helge- land (Dos 1915). Trondhjemsfjord und ganze Küste S. davon (M. Sars 1858, DANIELSSEN 1859, G. O. Sars 1872, 1883, 1886, M&erzGEer 1874, NORMAN 1894, WOLLEBEK 1900, APPELLÖF 1906, NORDGAARD 1912, GRIEG 1914). Skagerak: W. und N. von Nordjylland (MerzGEr 1874, STEPHENSEN 1910, 1910 a). Kristianiafjord (ÖRSTED 1845, WOLLEBEK 1900, Hsortı & Dart 1900). Schwedische Küste (Koster, Väderöarna, Gullmarfjord) (Go&s 1863, Tußer 1907, LAGERBERG 1908). Kattegat, 3 Fundorte (MEINERT 1877, 1890, STEPHENSEN 1910, 1910 a). Nordsee: Küste von Schottland und England, wenigstens bis Durham (METZGER 1874, HENDERSON 1886, Scott 1888, FurLron, PEARCEr 1902, NORMAN & Brapy 1911). Shetland-Inseln (NorMAN 1869, PEARCEY 1885). West- liche Küsten der Britischen Inseln: Westküste von Schottland, Hebriden (NorRMAN 1867, HEx- DERSON 1886, 1887, HoyLEe 1890, Scott 1897, 1897 a, Furron 1898). Irische See (WALKER 1889, 1892). SW. von Irland (Pocock, zitiert nach Hansen 1908). Färöer und SW. davon (ArPpELLÖF 1906, HANSEN 1908). Island, Nordwest- und Westküste; W. und S. von Island (Hansen 1908, ferner LUNDBECK 1893, Scumipt 1904, APPELLÖF 1906). OstküstevonNordamerikasS.vonK. Cod (Sımeru 1882, 1884 b, 1837, Howe 1901). Bathymetrische Verbreitung. Inder arktischen Region ist Eupa- gurus pubescens bisweilen in noch geringerer Tiefe als im Eisfjord gefunden worden (Pac- KARD 1866: »from low-water mark»; Smitm 1884: 5,5 m, 2 bis 5,5 m; STUXBERG 1886: 5,5 bis 9 m; OrTMANnN 1901: O bis 1 m; vgl. auch Doxs 1915), doch sind solche Funde selten, und er wird überall erst bei 10 m etwas häufiger, wirklich allgemein wahrschein- lich erst bei etwa 20 m. Dasselbe gilt für die boreale Region, wo das Tier nie im oberen Teil der Litoralregion vorzukommen scheint (vgl. z. B. ArrELLÖF). Die tiefste Fund- stelle liegt nach Hansen (1908) bei 1150 m (Ostküste von Nordamerika). Die untere Grenze für das häufige Vorkommen liegt jedoch bedeutend höher. Nach mehreren Beobach- tungen ist die Art stellenweise allgemein — ob ebenso allgemein wie oberhalb von 200 m muss dahingestellt werden — bis in etwas mehr als 500 m Tiefe (s. besonders HANSEN 1908, ferner Smitn 1884 b, 1887, Sars 1886, DortLEın 1900, STEPHENSEN 1912 a). Von noch grösserer Tiefe liegen einige Funde vor (HAnsEn 1908: 650, 810, 873, 875, 765-900 "m; APPELLÖF 1906: 840, 950 m; vgl. auch oben). KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 63 Hyas araneus (L.). Unsere Exemplare dieser Art — und dasselbe gilt von den von der Kolthoff-Ex- pedition 1900 im Eisfjord gesammelten — zeigen das für die arktische Region charakte- ristische Aussehen. Sie gehören also zu der von BiruLA (1897, 1907, 1910) als var. hoeki bezeichneten Form; dass die Unterschiede konstant und erblich fixiert sind, ist natür- lich keineswegs erwiesen. Verbreitung im Eisfjord. Verzeichnis der Fundorte: Nr. Salz- Anzahl und der Ort und Datum Tiefe = gehalt Bodenbeschaffenheit Gerät EEE Stat temperatur On Länge des Er | e Carapax) 13 Eingang in die Safe 125—150 m 144 m: + 1,23°1r 34,54 Schlamm mit Schalen; Trawl I Ex., S mm Say Er 10:7 Balanus _ porcatus-Ge- meinsch. 120 |Diekson Bay. . . . 27.8 95 m 93 m: — 1,63° 34,27 | Loser Schlamm l Ex. 47 Eingangin die Sassen 97—120 m | 82m: + 1,71” | 34,18 ) Ottertrawl 1 9, 34 mm Bayare. 0.022907 75 Advent Bay, auf einer 6 m [etwa+4,5°JxXıı — Stein mit Laminarien Kl. Dredge 1 9, etwa Bauksrnr2 11.8 48 mm 95 Fjordstamm . . . . 21.8 188—1S1 ın [O0 bis + 0,5°jyıt — Schlamm mit Steinen Trawl l 0, 88 mm 163 m: — 0,11°) 129 » Pe 30:8 65 m -— -— SandgemischterSchlamm Kl. Dredge 1 0‘, 56 mm mit Kies und modern- den Algenresten 6la Green Bay .... 48 35 m == — Kies und Stein. Balanus Hummer- I 5, 58 mm porcatus-Gemeinsch. körbehen 60 » Be: 33 m — — Kies, Stein und Schalen Kl. Dredge 1 0°, 13 mm mit Lithothamnion- Krusten; zahlreiche Ba- lanus porcatus-Kolonien [Ausser im Eisfjord fanden wir ein kleines Exemplar im Hornsund (Goös’ Bay, 10.7, 10 bis 35 m, Schlamm und Kies)]. ; ; Frühere Funde im Eisfjord: Schwed. Exped. 1864: Safe Bay (Riksmuseum, Stockholm). Mıers 1877: Green Bay, 55 m. Russ. Exped. 1899, 1900: Advent Bay, 9 m, Steine; Fjordstamm vor der Advent Bay, 243 m, Temp. —0,8°, Schlamm und Grus (Bırura 1907). Zweifellos auch schwed. Exped. 1890: Green Bay, 35 bis 72 m (KLIncKowSTRÖM 1892 [»Hyas »]). OHLın nimmt keinen Fund im Eisfjord auf, in den Sammlungen der Kolthoff-Expedition 1900 finde ich aber 4 mittelgrosse Exemplare, in der Green Bay in 10 bis 80 m Tiefe auf steinigem Boden gefangen. Wir fanden Hyas araneus an 8 Stellen, an jeder in einem Exemplar. Er ist also der unvergleichlich seltenste der Eisfjorddecapoden, obgleich der Unterschied wohl nicht so gross ist, wie aus einem blossen Vergleich der Zahlen hervorzugehen scheint; die geringere Ausbente beruht natürlich teilweise auf der Lebensweise der Art, die nicht, wie die Macru- ren, in grossen Scharen lebt. 64 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFTJORDS, Die Fundorte zeigen die verschiedenste Bodenbeschaffenheit, und die Art fehlte auch auf dem ungemischten Schlammgrund nicht, obgleich sie zweifellos dort selten ist; verhältnismässig am häufigsten scheint sie in den Balanus porcatus-Gemein- schaften zu sein. Die vertikale Verbreitung erstreckt sich von 6 bis etwa 185 m. Der oben erwähnte Fund einer russischen Expedition in 243 m Tiefe zeigt, dass die von uns sefundene untere Grenze überschritten werden kann; noch tiefer dürfte das Tier jedoch kaum hinabsteigen, da die grösste bisher beobachtete Tiefe 310 m beträgt. Oberhalb Tiefe in m 7 2.5. 59,94. 28. 30.32. 138397266 67°. 70. TA 7783 108° STEPS DT 57 7905 56 37 52 5768 65T 12 85 91 R en 14 16 17 18 27 31 49 50 56 Si 83 86 89 106 110 114 117 119 124 127 E0 “6 8 125 59 73 79 87 90 126 12 44 98 103 107 150 200 \ He in = aa Ne: 300 | 350 400 = von 6 m dürfte es nicht oder höchstens nur ganz zufällig auftreten,. Bis zu 30 oder 20 m hinab muss die Art, wie die vorstehende Übersicht veranschaulicht, äusserst selten sein. Mit zunehmender Tiefe, wenigstens bis etwa 125 m, wird sie eher häufiger als sel- tener. In bezug auf de Wassertemperatur liegen nur 5 Beobachtungen vor. In Wasser von negativer Temperatur fanden wir die Art einmal; bei der geringen Anzahl der Beobachtungen beweist dies gar nichts. Die allgemeine Verbreitung zeigt dagegen überzeugend, dass sie in der Regel negative Temperaturen nicht erträgt; sie ist selten in Ostspitzbergen (s. unten) und fehlt bei Nordost- und Nordwestgrönland usw. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:0 7. 65 Allgemeine Verbreitung. (Fig. 10.) Spitzbergengebiet: Westspitzbergen: Hornsund, Belsund, Eisfjord (OntLın 1901, Bırura 1907, Dons 1913, 1915 und oben; ferner Sars 1886: Spitzbergen. Nordwestspitzbergen (Dorrzı 1900, HArTLAUB 1900, GRIEG 1909). Ostspitzbergen: Great Insel (Nordostland), Storfjord (südwestlichster Teil) und Deevie Bay sowie S. und SW. davon, Hopen Eiland (Dorteın 1900, HArTLAUB 1900, STEBBING 1900, Ontın 1901, BiruLA 1907, Dons 1913, 1915). Beeren Eiland (Sars 1886, DortEin 1900, Onuctın 1901, BiruLA 1907). Hyas arameus ist also an der Westküste ziemlich allgemein; an der Nordküste ist er gar nicht, in Ostspitz- bergen einmal im nördlichen, sehr kalten Gebiet, sonst nur im Süden unweit der wärmeren Gegenden gefunden worden. Im übrigen Ostspitzbergen muss er sehr selten sein, da er weder von der schwedischen Expedition 1898, Fig. 10. Hyas araneus. noch von den russischen Expeditionen dort erbeutet wurde. Für Dorteıin’s Ansicht, dass die Art ein ausgesprochener Kaltwasserbewohner sei, in Ostspitzbergen in oberflächlichen Schiehten, im Westen hauptsächlich im kalten Wasser lebend, lag auch in jener Zeit nicht der Schatten eines Beweises vor. Übrige arktische und boreoarktische Region: Karisches Meer, westlichster und südlichster Teil (STUXBERG 1882?, 1886? [. coarctatus],‘ HANSEN 1887 a). Karische Pforte, Westküste von Novaja Semlja, südlicher Teil der Barentsmeeres (D’URBAN 1880, HoER 1882, ı STUXBERG erwähnt 1882 Hyas araneus aus dem Karischen Meer (Ostküste von Novaja Semlja) und aus dem Pr . = Eee ERS = & - 5 DB 125 1 östlichsten Teil der sibirischen Nordküste (zwischen dem Karischen Meer und 177° 41’ ö. L. wurde den Angaben STUXBERG’s nach zu urteilen keine Hyas-Art von der schwedischen Expedition gefunden). In der späteren Arbeit K. Sv. Vet. Akad. Handl. Band 54. N:o T. 9 66 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. [H. coaretatus var.) STUXBERG 1886? [H. coarctatus], Russ 1887, HansEN 1887 a, STEBBING 1900, BREITFUSS 1903, Bırura 1900, 1910, Srarrers 1911, Doxs 1913, 1915). Weisses Meer, Murmanküste (JARZYNSKY 1885, PFEFFER 1890, STIEREN 1895, Bırura 1897, 1899, DorFLEın 1900, DERJUGIN 1906, 1912, AwERINZEW 1909). Ostfinnmarken (M. Sars 1858, DANTELSSEN 1861, NORMAN 1902). Nordwestnorwegen (s. unten). — Ost- und Nordküste von Island (HANsENn 1908, Schmiprt 1904). — Westküste von Grönland, nördlich bis Godhavn (STEPHENSEN 1913, 1916 und frühere Autoren). — Nordostküste von Labrador, Golf von St. Lawrence, Newfoundland und Ostküste von Nord- amerika bis K. Cod (Srımprson 1859—60, PACKARD 1863, 1866, VERRILL 1874, Smitu & HARGER 1874, SMITH 1879, 1884, 1884 a, WmmtEaveEs 1874, 1901, MILNE-Epwarps & BouvIEr 1894, ORTMANN 1901, KınGsLey 1901, Scnamirt 1904, RATHBUN 1905). — [Ochotskisches Meer? (BRAnpt 1851)".] Boreale Region: Westfinnmarken und Lofotengebiet (LILLIEBORG 1851, SPARRE-SCHNEIDER 1886, AURI- vırLıus 1886, Ontın 1901, NORDGAARD 1905, KIER 1906 a, Dons 1913, 1915). Norwegische Westküste südlich davon (M. Sars 1858, DANIELSSEN 1859, G. O. Sars 1872, METZGER 1874, STORM 1880, ArpELLÖF 1906, NORDGAARD 1912, Grieg 1914). Skagerak: Kristianiafjord, Breviksfjord (WoLLEBER 1900); schwedische Küste (Go&s 1863, AurIvILLıus 1889, TRYBOM 1903, Tu&ßEL 1907, LAGERBERG 1908, BJÖRCK 1911, 1913). Katte- gat (MEINERT 1877, STEPHENSEN 1910, LönNBERG 1903 [Skelderviken]); Kullen (LiLLJEBORG 1852, GOES 1863). Öresund (ÖrsTED 1844, MEINERT 1877, 1890, STEPHENSEN 1910, 1910 a, LAGERBERG 1908, BJörck 1913). Kielerbuceht (MEMmERT 1890). Nordsee: Shetlandinseln (NORMAN 1869), Küste von Jylland, Helgoland (Mögıus 1873, 1893, METZGER 1874, MEINERT 1877, 1890, DarLa TORRE 1889, CuUNNINGHAM 1895, STEPHENSEN 1910, 1910 a). Ostküste von Schottland und England (LeacH 1815, DALYELL 1851, BELL 1853, METZGER 1874, M’Intosn 1875, LESLIE & HERD- MAN 1881, Scort 1888, FuLrox 1890-98, PEARCEY 1902, P£rcH 1903, Hey 1903, REDEKE 1906, Mar. Biol. Assoe. 1909, NOoRMAN & Brapy 1911). Südliche Nordsee vor der Küste von Holland (GARSTANG 1905, REDEKE 1906); Ooster-Schelde (HOEK 1883). Küste von Belgien (v. BENEDEN 1861. Englischer Kanal: Südküste von England (BEL 1853, HrArE 1888, GARSTANG 1892, Mar. Biol. Assoc. 1909, NORMAN & Scorr 1906); Kanalinseln (KOEHLER 1886, NorMAN 1907). [Ferner MıLnE-EpwArps 1834—40: »Cötes d’Angleterre et de la France ».] Westküstevon Schottland, Irische See (Hassan 1842, Tuomrson 1842, 1844, 1856, BELL 1853, von 1886 wird nur der Fund im Karischen Meer erwähnt, ausserdem aber mehrere Funde an der Westküste von Novaja Semlja hinzugefügt; in dieser Arbeit wird ein anderer Speciesname, coarctatus LeAcH, gebraucht. Die Novaja-Semlja-Form dürfte nun, wie Bırura (1907) bemerkt, eher zu H. araneus gehören, denn von allen andern Expeditionen ist in diesem Gebiet nur eine Form von dieser Art gefunden worden; die von HOEK (1882) als ». coaretatus var.» bezeichnete Form gehört jedenfalls sicher hieher (vgl. BirurLa, 1. e. [S. 8] und 1909). Die am östliehsten Teil der sibirischen Küste gefundenen, bloss in der ersten Arbeit erwähnten Tiere werden von Bırura (1907) als wahrscheinlich zu coaretatus gehörig bezeichnet, weil im nordpazifischen Gebiet nur eine Form von dieser Art vorkommt. Doxs (1913) dagegen findet neuerdings, dass sie Richtigkeit der Bestimmung STUXBERG’s nicht angezweifelt werden könne, weil man sonst voraussetzen müsse, dass dieser Forscher die Merk- male von araneus für ceoaretatus habe gelten lassen und umgekehrt. Diese Auffassung beruht auf einem Missver- ständnis; STUXBERG hat in seinem Material nicht zwei Arten unterschieden, sondern einfach für eine seiner Auf- fassung nach einheitliche Art zuerst den einen, später den andern Namen gebraucht (die Exemplare vom Ka- rischen Meer 1882 araneus, 1886 coaretatus genannt.) Nach einer persönlichen Mitteilung von Dr. A. MOLANDER, der mit einer Bearbeitung der arktischen und nordischen Decapoden des Zoologischen Reichsmuseums zu Stock- holm beschäftigt ist, gehören in der Tat die von der Vega-Expedition am östlichsten Teil der sibirischen Küste gesammelten Exemplare ohne Ausnahme zu H. coaretatus (ich habe selbst die Fiere gesehen; schon eine flüchtige Untersuchung zeigt, dass sie typische MH. coaretatus sind). STUXBERG’s H. araneus 1882 stellt also teilweise MY. coaretatus, seine H. eoaretatus 1886 stellt wahrscheinlich 7. araneus dar. ı BRAnDT erwähnt IZ. araneus aus dem Ochotskischen Meer (Dos [1913] vermutet, dass auch seine H. coarc- tatus var. alutacea zu araneus gehört; diese Ansicht wird durch die Doxs unbekannten Ausführungen BIRULA’S [1910] widerlegt). Bırura (1910) hat eine Abbildung des Braxpr’schen Originalexemplars (nur Carapax) ver- öffentlicht. Nach der Ausbildung des Postorbitalprozesses müsste man dieses Exemplar zur arktischen Form von II. araneus rechnen. Von allen späteren Expeditionen (North Paeifie Exploring Expedition usw.) ist jedoch, wie BırurAa hervorhebt, im pazifischen Gebiet und nördlich davon überall nur H. latifrons Srtımrs. gefunden worden, welehe zu dem Formenkreis von MH. eoaretatus gehört und als var. alutacea BRANDT zu bezeichnen ist; auch RATH- »uN (1904) erwähnt nur diese Art. Da der fragliche Brawpr’sche Carapax, soweit ich sehe, seiner Gesamtform nach gut mit HM. coaretatus übereinstimmt, kann man die Möglichkeit nicht ausschliessen, dass es sich um ein ab- weichendes Exemplar dieser Art, also um eine Konvergenzerscheinung handelt. Solange keine weiteren Funde vorliegen, muss man jedenfalls das Vorkommen von H. araneus im pazifischen Gebiet als nicht sicher erwiesen be- zeichnen. Das Gesagte gilt natürlich nur unter der Voraussetzung, dass es sich um zwei erblich getrennte Species handelt, was vielleicht nicht sicher erwiesen ist. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:0 7. 67 KınAuan 1859, WALKER 1886, 1892, HENDERSON 1887, Hoyrz 1890, Hour 1892, Scorr 1897, Furtox 1898, HEro- MAN 1896, 1901, CoLGAN 1905, JOHNSTONE 1905, Massy 1912). Nord-, West-undSüdküstevonlrland (Tmomrson 1842, 1844, 1856, BELL 1853, AnprEews 1878, Horn 1892). Färöerund NW. davon (HörrIınG 1902, Hansen 1908). Island, West- und Nordwestküste (Lunp- BECK 1893, HÖRRING 1902, HANsEN 1908). Bathymetrische Verbreitung. In der arktischen Region kann H. araneus bisweilen schon in der Uferzone auftreten, doch scheint er in der Regel über- all, wie im Eisfjord, oberhalb von etwa 20 m sehr selten zu sein (ÖRTMANN 1901: O0 bis 2 m; vereinzelte Funde 9—11 m: STUxXBERG 1886, HANnSEN 1837, 1887 a und oben). Die grösste Tiefe beträgt 310 m (BırurAa 1907) oder nach RATHBUN 500 m, schon unter- halb von 200 m ist die Art aber nur wenige mal gefunden worden. In der borealen Region ist die Art schon in geringer Tiefe allgemein, und sie steigt auffallenderweise wenigstens in den meisten Gegenden nicht tief hinab; vgl. besonders APPELLÖF 1906 (»in seichtem Wasser», »Hauptverbreitung in der ganzen litoralen Re- gion ... , in deren oberen Abteilung häufig»), ferner HENDERSON 1887, ScorTt 1888, METZGER 1874 (0 bis 2—47 m), MEınert 1877 (4,>—33 m), AurıvirLıus 1889 (6—20 m), LAGERBERG 1908 (10—30 m), STEPHENSEN 1910 (2—30 m). APPELLÖF (l. c., S. 160) denkt sich, dass diese Art möglicherweise, wie einige andere Crustaceen, im Innern der Fjorde in grösserer Tiefe lebe, und für diese Möglichkeit können in der Tat einige Beob- achtungen angeführt werden (Sars 1872: Hardangerfjord, »in etwas grösserer Tiefe»; GriEeG 1914: Hardangerfjord, »LO—100 m»; WOLLEBEK 1900: Kristiania- und Breviks- fjord, 99—108 m; TryBom 1903, BSÖrRckK 1911: Gullmarfjord, 76 bis 107, 70 bis 100 m). Eine Erklärung der verschiedenen Lebensweise in den arktischen und in den borealen Gegenden (oder wenigstens deren offenen Küstenpartien) kann gegenwärtig schon des- halb nicht versucht werden, weil man nicht sicher weiss, ob das Tier in der arktischen Region überall die Uferzone meidet. (Die Annahme einer ökologischen Anpassung der- selben Art, wie sie Spirontocaris gaimardii aufweist, scheint wenigstens gegenwärtig auf grosse Schwierigkeiten zu stossen.) 68 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Allgemeiner Teil. Die Verbreitung der Decapoden im Eisfjord. Artanzahl und Häufigkeit. 9 Decapodenarten sind aus dem Eisfjord bekannt: Spironlocaris spinus, S. turgida, S. polaris, 5. gatmardii, Sclerocangon boreas, Sabinea septemcarinata, Pandalus borealis, Eupagurus pubescens, Hyas araneus. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft ein- zelne andere Arten dort gefunden werden; dabei muss es sich jedoch um nur zufällige Gäste oder wenigstens äusserst seltene Tiere handeln. Unter den hocharktischen Arten könnte möglicherweise z. B. Sclerocrangon ferox, unter den arktisch-borealen Bythocaris simplieirostris vereinzelt und lokal im Eisfjord auftreten; rein oder vorwiegend boreale Arten, deren Vorkommen als zufällige Gäste nicht ganz unerwartet wäre, sind Sabinea sarsır und Hyas coarctatus. Die 9 von uns gefundenen Arten sind sicher konstante Mitglieder der Eisfjordfauna. Sie sind alle mehr oder weniger allgemein. Weniger häufig als die übrigen ist Hyas ara- neus (8 Fundorte), was jedoch teilweise damit zusammenhängt, dass diese Art verein- zelt lebt. Unter den übrigen sind Spirontocaris polaris, S. gaimardii, Sclerocrangon bo- reas und Sabinea septemcarinata besonders allgemein (40—44 Fundorte; im einzelnen verweise ich auf den Speziellen Teil). Die Natantia und Eupagurus pubescens treten, wie überall, oft in mehr oder weniger grosser Individuenzahl auf. In den grössten Scha- ren leben die 4 soeben erwähnten allgemeinsten Arten, ferner und vor allem Pandalus borealis (welcher eigentlich ebenso häufig ist, obgleich das Gebiet des Vorkommens be- schränkter ist). Einwirkung der Bodenbeschaffenheit. Die Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit ist oben bei den einzelnen Arten erörtert worden; hier soll nur das Wichtigste zusammengefasst werden. Zwei Arten, Pandalus borealis und Sabinea septemcarinata, sind auf den reinen oder mit Steinen, Kies usw. gemischten Schlammgrund beschränkt; für die erste hat diese tegel keine ganz allgemeine Gültigkeit, denn in andern Gegenden, wo härterer Boden in KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 69 grösserer Tiefe vorhanden ist, kann sie während der Fortpflanzungszeit auch auf solchem auftreten. Die übrigen Arten bevorzugen festeren Boden oder mit härterem Material gemisch- ten Schlammgrund, sind aber gleichzeitig mehr ubiquistisch und kommen somit, obgleich mehr oder weniger selten, auch auf ungemischtem Schlammboden vor. Am wenigsten ubiquistisch ist Spirontocaris turgida, die fast nie auf losem ungemischtem Schlammgrund auftritt. Spirontocarıs gaimardii, Sclerocrangon boreas, Eupagurus pubescens und Hyas araneus kommen auf solchem vor, sind aber unvergleichlich häufiger auf mit Steinen oder Kies gemischtem Schlamm und härterem Boden. Spirontocaris spinus und besonders S. polaris sind häufiger als die übrigen auf reinem Schlammgrund; auch sie bevorzugen jedoch gemischten oder härteren Grund. Besonders häufig sind diese mehr oder weniger deutlich den harten Boden bevor- zugenden Arten unter den Balanus porcatus-Gemeinschaften und unter Lithothamnien. Unter den Balaniden sind sie alle ausserordentlich häufig, Spirontocaris turgida und Selerocrangon boreas vielleicht noch mehr als die übrigen. Auf Lithothamnion-Grund scheint S. spinus verhältnismässig wenig häufig zu sein, die übrigen (ausser Hyas ara- neus?) sind dort ungefähr ebenso allgemein wie unter Balaniden. Auf den verschiedenen Bodenarten findet man also folgende Decapoden: Auf dem losen, ungemischten Schlammgrund: Pandulus bo- realis, Sabinea septemcarinata, sehr allgemein; Spirontocaris polaris, ziemlich häufig; S. spinus, ebenso oder eher etwas seltener; S. gaimardii, Selerocrangon boreas, Eupagurus pubescens, Hyas araneus, mehr oder weniger selten; S. turgida, äusserst selten. Auf festem, ungemischtem Schlammgrund: wahrscheinlich alle Arten; nur S. turgida wurde verhältnismässig häufig auf diesem wenig verbreiteten Bo- den gefunden. Auf dem mit Steinen, Kies usw. gemischten Schlammgrund: alle Arten, mehr oder weniger allgemein; am seltensten Pandalus borealis. Auf dem mit Laminarien bewachsenen Steingrund: Nur Spironto- caris turgida, 8. gaimardti, Sclerocrangon boreas und Hyas araneus, und auch sie sehr sel- ten; diese Seltenheit beruht wenigstens zum grossen Teil darauf, dass solcher Boden fast nur in der Uferzone anzutreften ist. Auf Lithothamnion-Grund (wenigstens teilweise strauchförmiges Li- thothamnion auf steiniger oder schlammiger Grundlage): Spirontocaris turgida, S. polaris. Sclerocrangon boreas, Eupagurus pubescens, äusserst allgemein; S. gaimardit, vielleicht nicht ganz so häufig; S. spinus (und wohl Hyas araneus), ziemlich allgemein; Sabinea septemcarinata, nur gelegentlich. In dn Balanus porcatus-Gemeinschaften: Spirontocaris tur- gida, Sclerocrangon boreas, S. gaimardiü, Eupagurus pubescens, äusserst allgemein; S. spinus, S. polaris und wohl Hyas araneus, annähernd ebenso allgemein; Sabinea septem- carinata und Pandalus borealis, selten (wenigstens in der Regel nur bei Schlammboden), 70 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Einwirkung der Tiefe: Bathymetrische Verbreitung der Deeapoden im Eisfjord. Die groben Züge der Vertikalverbreitung innerhalb des Eisfjords werden durch die Nachstehende Spirontocaris spinus turgida polaris gaimardii Sabinea septemcarinata Scelerocrangon boreas Eupagurus pubescens Pandalus borealis Hyas araneus ' ' 50 | 400 - | | 150 - 200 250 4 | 300 7 | 350 1 400 Fig. 11. on] ———— nn nn — m 0 oo 0 oo a. . » ——..-.. Bathymetrische Verbreitung der Decapoden im Eisfjord. graphische Darstellung veranschaulicht (Fig. 11). Man kann zunächst konstatieren, dass alle Ar- ten in der eigentlichen Uferzone mehr oder weniger selten sind, obgleich im einzelnen Unterschiede vor- handen sind. Spirontocaris turgida und Selerocrangon boreas sind weniger selten als die übrigen zwischen 2 oder 5 und 20 m, und der letztere ist schon von 15 m an ungefähr ebenso häufig wie weiter unten; Eupagurus pubescens fehlt zwar oberhalb von 10 m, ist aber schon von dieser Tiefe oder wenigstens von 15 m an allgemein. Spirontocaris gaimardi, Hyas araneus und S. polaris treten bei 2, bzw. 6 und 10 m auf, sind aber bis in 20—25 m Tiefe äusserst selten. Sabinea septemcarinata fehlt ganz bis 15 m, S. spinus bis 25 m, Pandalus borealis bis in noch grösserer Tiefe. Trotz der geringen Anzahl der Eisfjorddeca- poden sind unter ihnen mehrere verschiedene Typen der Vertikalverbreitung vertreten; man kann fol- gende, teilweise gut getrennte, teilweise durch Über- gangsformen verbundene Gruppen unterscheiden. l. Seichtwasserart: Spirontocaris tur- gida (5— 140 oder 150, meist oberhalb von 75 m). 2. Tiefenart: Pandalus borealis (40, in der Regel 125 — 400 m). Diese beiden Arten repräsen- tieren zwei Extreme. Es gibt zwar eine Zone, wo beide leben können, das häufige Vorkommen der einen beginnt aber erst weit unterhalb der eigentlichen Heimatzone der andern. Die Karte 1 zeigt, dass die Verbreitungsgebiete dieser Arten in der Regel voll- ständig getrennt sind. 3. Mehr oder weniger eurybathe Arten (in der Uferzone jedoch fehlend oder sehr selten): Spirontocaris polaris (10, in der Regel 20— 400 m), 8. spinus (25, meist 35 oder 40 — 400 m), Sabinea septemcarinata (15, meist 49 — 400 m). Die beiden letzteren Arten nähern sich, wie man sieht, ein wenig den Tiefenarten, S. spinus wohl auch der folgenden Abteilung (wie es scheint etwas seltener in der grössten Tiefe). 4. Die übrigen Decapoden nehmen eine Art Zwischenstellung zwischen der 1. und 3. Gruppe ein. Sie sind allgemein bis in bedeutend grössere Tiefe als Spirontocaris tur- KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 71 gida, fehlen aber ganz in der Fjordtiefe. Hieher gehören: Spirontocaris gaimardii (2, in der Regel 25 — 260 m), Sclerocrangon boreas (2, öfter 15 — 185, ausnahmsweise 230 m oder etwas mehr), Hyas araneus (6, meist 30 — 185, ausnahmsweise 240 m), EKupagurus pu- bescens (\O— nahezu 200 m). Die drei erstgenannten Arten steigen auch in andern Ge- genden nicht wesentlich tiefer als im Eisfjord hinab, Hupagurus pubescens dagegen nimmt in zwei Hinsichten eine Sonderstellung ein. Erstens ist diese Art in andern Gegenden eurybather als irgend eine der anderen Arten; die beschränkte Vertikalverbreitung im Eisfjord muss daher ganz spezielle Ursachen haben. Zweitens weist die Verbreitung eine eigentümliche, wahrscheinlich von den Temperaturverhältnissen bedingte Lücke zwischen 65 und 120 m auf. Ihrer allgemeinen Vertikalverbreitung nach sind die meisten Eisfjorddecapoden ausgesprochene Flachseearten, höchstens bis in 300—450 m hinabsteigend und dann sel- tener schon unterhalb von 200—300 oder sogar (Spironcaris turgida) 75 m. Spironto- caris polaris und Eupagurus pubescens sind mehr eurybath, ohne jedoch in grosse Tiefen hinabzusteigen (bis etwa 900 bzw. 1100 m, wohl schon von etwa 500 m an Häufigkeit abnehmend). Pandalus borealis ist auch ziemlich eurybath, das Gebiet des häufigen Vor- kommens ist jedoch sowohl nach oben wie nach unten hin beschränkter. Eine Einteilung des Eisfjords in Vertikalzonen nach der- Verbreitung der wenigen decapoden Crustaceen hat natürlich keinen Zweck. Man würde jedenfalls nur zwei, durch ein breites Übergangsgebiet ineinander greifende Zonen unterscheiden können. Die untere ist vorwiegend durch negative Charaktere, positiv nur durch das Vorkommen von Pandalus borealis ausgezeichnet. — Zwischen etwa 40 und 70 m findet man alle 9 Arten, die letzterwähnte jedoch selten. Nach unten zu wird die Artanzahl bald gering; in der Tiefenhöhle am Eingang des Fjords (Svensksundstiefe), von etwa 250 bis 400 m, leben nur 4 Arten. Einwirkung der Wassertemperatur. Die Abhängigkeit von den Temperaturverhältnissen oder mit andern Worten die Thermopathie der Eisfjorddecapoden hängt innig mit ihrer allgemeinen Ver- breitung und tiergeographischen Stellung zusammen, und ich will hier nur eine gedrängte Übersicht der Arten geben. In bezug auf die allgemeinen Gesichtspunkte bei der Behand- lung dieser Fragen verweise ich auf meine Arbeit über die Echinodermen des Eistjords. Wenn die im Eisfjord beobachteten Verhältnisse ein wahrer Ausdruck der Ther- mopathie der Arten wäre, so würden die meisten Eisfjorddecapoden Temperaturen zwi- schen + 3 und — 1 oder 0° bevorzugen und sowohl das wärmste wie das kälteste Wasser mehr oder weniger deutlich meiden. Ich habe oben unter den einzelnen Arten nachge- wiesen, dass eine solche Betrachtungsweise ganz falsch wäre; weder das wärmste noch das kälteste Wasser ist in jeder Tiefe und auf jedem Boden zu finden; man muss in jedem Fall untersuchen, ob das Fehlen unter gewissen Temperaturen durch die Temperatur oder durch andere Faktoren bedingt wird. Die Resultate der Untersuchungen hierüber stelle ich unten zusammen; die Unsicherheit, welche wegen der Unvollständigkeit des Tatsachenmaterials in mehreren Fällen den Schlussfolgerungen anhaftet, kann hier we- 1 ID NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. niger deutlich als in den speziellen Darstellungen zum Vorschein kommen. Unter oberer Temperaturgrenze verstehe ich das Sommermaximum; ein tieferes Eindringen in die Natur der Temperatureinwirkungen kann gegenwärtig nicht versucht werden (vgl. meine soeben erwähnte Arbeit). Verhältnismässig leicht gelingt der Nachweis, dass die Seltenheit im kältesten Wasser in bezug auf 5 Arten nichts mit der niedrigen Temperatur zu tun hat, sondern durch andere Umstände, vor allem die Tiefe und die Bodenbeschaffenheit, hervorgerufen wird; diese Arten sind die vier Spirontocaris-Arten und Sabinea septemcarinata. Zu ihnen gesellt sich Selerocrangon boreas, der auch im Eisfjord in Wasser von negativer Temperatur häufig ist, obgleich er nicht unterhalb von — 1° gefunden wurde. Für Pandalus borealis, Eupagurus pubescens und Hyas araneus kann dagegen mit mehr oder weniger grosser Sicherheit festgestellt werden, dass sie wirklich Wasser von negativer Temperatur meiden. In bezug auf de hohen Temperaturen liegen die Dinge verwickelter, weil hier so viele und nicht immer gut bekannte Umstände in Betracht zu ziehen sind. Für Spirontocaris polaris kann mit grosser Wahrscheinlichkeit nachgewiesen werden, dass die im Eisfjord konstatierten Verhältnisse (sie wurde ausnahmsweise zwischen + 3 und + 4, gar nicht in noch wärmerem Wasser gefunden) die Thermopathie der Art rich. tig wiedergeben; die obere Temperaturgrenze liegt also in der arktischen Region bei etwa +3. Mehrere Tatsachen erlauben die Vermutung, dass sich Spirontocaris turgida und vielleicht auch $. gaimardii ähnlich verhalten. Ob auch 8. spinus und Sabinea septem- carinata zu dieser Gruppe gehören, muss dagegen offen gelassen werden. Selerocrangon boreas erträgt eine Sommertemperatur von wenigstens + 5°. Pandalus borealis, Eupagurus pubescens und Hyas araneus fehlen im wärmsten Wasser des Fjords, eine Einwirkung der Temperatur ist jedoch ausgeschlossen; sie er- tragen sonst noch höhere Temperaturen. Von allen Einzelheiten abgesehen, kann man nach dem oben Gesagten im Eisfjord zwei Gruppen unterscheiden, welche in ihrer allgemeinen Verbreitung und ihrem An- passungsvermögen wenig einheitlich, unter arktischen Bedingungen jedoch als zwei deutlich getrennte Kategorien erscheinen: 1. Arktisch-eurytherme Kaltwasserarten, in Wasser von negativer und niedrig positiver Temperatur lebend (Temperaturamplitude also Minimum des Seewassers — etwa + 3° oder etwas mehr): Spirontocaris spinus, S. turgida, S. polaris, S. gaimardii, Sabinea septemcarinata, Selerocrangon boreas (die letztere Art und vielleicht einige andere ein Maximum von + 5° ertragend und daher eine weniger ausgeprägte Kälteart als die übrigen; S. gaimardii möglicherweise zu einer dritten Gruppe von noch eurythermeren Arten gehörend). 2. Warmwasserarten, vor- wiegend in Wasser von positiver Temperatur lebend: Pandalus borealis (verhältnis- mässig stenotherm, Temperaturamplitude etwa 0— + 6° bis 7°); Hupagurus pubescens und Ayas araneus (eurythermer, obere Temperaturgrenze höher). Der Einfluss der T’emperaturverhältnisse auf die Verbreitung im Eisfjord wird in einem folgenden Abschnitt besprochen. Die nötigen Mitteilungen über die Hydro- graphie des Fjords habe ich in meiner Arbeit über die Echinodermen zusammengestellt; vgl. auch die Hydrographischen Ergebnisse der Expedition (Sv. Hydrog. Kommiss. 1910). KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 7 Übrige Faktoren. Über die Abhängigkeit vom Salzgehalt des Wassers kann wenig gesagt werden, da aus den meisten Gegenden keine in dieser Hinsicht verwertbaren Beobach- tungen vorliegen. Mehrere der Eisfjorddecapoden sind jedenfalls ausgesprochen euryhalin und ertragen Schwankungen des Salzgehalts von mehr als 34 bis 25 oder 20 °/,. Solche Ar- ten sind Spirontocaris gaimardii und Hyas araneus (besonders nach der Verbreitung im Kattegatt und benachbarten Gewässern), ferner wahrscheinlich Seleroerangon boreas (nach der Verbreitung im Eisfjord zu urteilen), nach einigen Beobachtungen der Vega- Expedition (STUXBERG 1882) auch Sabinea septemcarinata (im Fisfjord nur in Wasser von mehr als 34°, Salzgehalt). Spirontocaris spinus und 8. polaris leben im Eisfjord und in vielen Gegenden — die erstere wie es scheint überall — ausschliesslich in Wasser von mehr als 34 °/, Salz- gehalt; dass sie von diesem hohen Salzgehalt abhängig sind, kann jedoch nicht erwiesen werden. Spirontocaris turgida und Kupagurus pubescens scheinen einen Salzgehalt von 32 bis 33 °/,, zu ertragen und sind also jedenfalls nicht sehr stenohalin; weitere Schluss- folgerungen sind nicht möglich. Pandalus borealis ist in der Regel überall, wie im Eisfjord, nur in Wasser von we- nig wechselndem Salzgehalt (34 oder wenigstens 33,75—35 °/,) beobachtet worden (s. besonders WOLLEBE=K 1908). BJÖörRck (1911, 1913) hat indessen in einzelnen schwe- dischen Fjorden diese Art, teilweise in beträchtlicher Menge, in Wasser von bloss 28,39 —29 °/,, Salzgehalt gefunden. Diese Beobachtungen scheinen ja darauf hinzuweisen, dass die in der borealen Region konstatierte Beschränkung auf spezielle Wasserschichten vorwiegend durch die Temperatur bewirkt wird; das charakteristische Auftreten der skan- dinavischen Küste entlang macht es jedoch wahrscheinlich, dass die Art eine starke Herabsetzung des Salzgehalts in der Regel nicht erträgt. Von grossem Intresse ist, dass sie im atlantischen Wasser der Skageraktiefe, mit seinem Salzgehalt von mehr als 35 ’/,., so gut wie ausnahmslos fehlt (s. WOLLEBEK, BJÖRCK); nach STEPHENSEN (1910) lebt sie allgemein »fast überall im tiefen Skagerak », in 52—570 m Tiefe; sowohl die Beobachtungen der soeben erwähnten Autoren, wie die von PETERSEN & LEVINSEN (1900) veröffentlich- ten Funde zeigen jedoch, dass die Art in der Regel nur bis in die oberen Grenzschichten des atlantischen Wassers hinabsteigt; die letzteren Autoren verzeichnen mehrere Fund- orte mit vielen Exemplaren bis in 190 m Tiefe, 2 Fundorte in etwa 230 m Tiefe, 1 Fund- ort mit wenigen Exemplaren in etwa 375 m Tiefe). Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Art einen Salzgehalt von mehr als 35 °/,, direkt meidet, doch ist es natürlich denk- bar, dass das Fehlen in der Skageraktiefe eher mit der Herkunft als mit der Beschaffen- heit des Wassers zusammenhängt. Erst genaue Untersuchungen über die Lebensbe- dingungen in andern Gegenden können hierüber Aufschluss bringen. Die Salzgehaltschwankungen üben zweifellos keinen merkbaren Einfluss auf die Verbreitung der Arten im Eisfjord aus. Wasser mit einem Salzgehalt von 34 ', findet sich im ganzen Fjord schon in mehr oder weniger unbedeutender Tiefe. Auch die Verti- K. Sv. Vet. Akad. Handl. Bd 54. N:o 7. 10 74 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. kalverbreitung der wahrscheinlich am meisten stenohalinen Art, Pandalus borealis, wird nicht durch den Salzgehalt beeinflusst; sie tritt in der Regel erst weit unterhalb der oberen Grenze des 34 °/,-Wassers auf. Hinsichtlich anderer Faktoren, welche auf die Verbreitung im Eisfjord einen — in Einzelheiten wahrscheinlich wichtigen, doch kaum durchgreifenden — Ein- fluss haben mögen, kann man nur auf die Möglichkeit ihrer Existenz aufmerksam machen; vgl. »Die Echinodermen des Eisfjords», S. 192 ff. Zusammenwirken der Faktoren Bodenbeschaffenheit, Tiefe und Wassertemperatur: das Verbreitungsbild der Deeapoden im Eisfjord. Unter den Faktoren, durch deren Zusammenwirken jede Art ein charakteristisches Verbreitungsbild im Eisfjord erhält, ist der ohne Frage wichtigste die Tiefe oder, rich- tiger gesagt, die meist unbekannten Faktoren, welche die Vertikalverbreitung bestimmen. Die Bodenbeschaffenheit ist von grösserer Bedeutung nur in bezug auf an harten Grund gebundene Tiere, welche die grossen Schlammebenen der zentralen Fjordpartien meiden müssen; sowohl die Schlammarten wie die von der Bodenbeschaffenheit mehr oder we- niger unabhängigen Tiere finden in der ganzen horizontalen und vertikalen Ausdehnung des Fjords günstigen Grund, obgleich die Verbreitung der ersteren natürlich in seichtem Wasser stellenweise unterbrochen ist. Die Wassertemperatur vermag in einigen Fällen die Vertikalverbreitung zu modifizieren; eine Einwirkung auf die horizontale Verbreitung ist bei den Warmwasserarten vorhanden oder denkbar. Spirontocaris polaris und 8. spinus sind mehr oder weniger eurybath und eurytherm, obgleich wenigstens die erstere Wasser von mehr als + 3° Sommertemperatur meidet, und an keinen besonderen Grund gebunden, obgleich spärlicher an reinem losem Schlamm- boden. Sabinea septemcarinata ist eine Schlammart, stimmt aber sonst mit den erwähn- ten Arten überein. Wie diese Voraussetzungen erwarten lassen, sind diese drei Arten über den ganzen Fjord verbreitet (Karte 3, 4). Alle drei fehlen jedoch ganz oder fast ganz in seichtem Wasser, die beiden ersteren oberhalb von etwa 25, 8. septemcarinata oberhalb von 15 m. Eine Folge davon ist, dass sie in einer schmalen — die letzterwähnte Art in einer ganz schmalen — Randzone fehlen. Hieraus erklärt sich auch das Fehlen im grössten Teil der seichteren Baien, Tundra, Yoldia, Ekman und Coles Bay (wahrscheinlich dringen sie etwas weiter in diese Buchten ein, als es unsere Beob- achtungen an die Hand geben; das vollständige Fehlen in der Tundra und Yoldia Bay erklärt sich z. B. daraus, dass wir dort nur Stellen in der Uferzone oder mit ungeeignetem Boden untersuchten). Einige Unregelmässigkeiten in der Verbreitung werden leicht ver- ständlich, wenn man die Bodenbeschaffenheit und die ungleiche Verteilung der unter- suchten Stationen berücksichtigt. In der Diekson Bay und im grössten Teil der Advent Bay wurde nur S. septemcarinata angetroffen; in der ersteren scheint der Grund überall aus reinem, rotem Schlamm zu bestehen — die beiden Spirontocaris-Arten dürften daher sicher selten sein, wenn sie auch vielleicht nicht fehlen —; in der Advent Bay untersuch- ten wir (ausser am Eingang) nur drei Stellen, davon zwei in seichtem Wasser, eine mit losem Schlammboden. S. spinus wurde auch in der Ymer und in der Tempel Bay ver- KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:0 7. 75 misst, obgleich wir dort zahlreiche Dredgungen ausführten; die meisten Stationen liegen jedoch oberhalb der oberen Verbreitungsgrenze der Art oder in einer Zone (25—40 m), wo sie im Gegensatz zu den beiden anderen Arten noch selten ist; auf dem roten Schlamm- grund der Tempel Bay sind übrigens alle Decapoden selten. Spirontocaris gaimardii unterscheidet sich von 8. polaris dadurch, dass sie nicht bis in die grösste Tiefe des Fjords hinabsteigt, obgleich sie noch in den tieferen Partien des Fjordstamms, bis zu etwa 260 m, nicht selten ist. Das Verbreitungsbild unterscheidet sich demnach von demjenigen der vorigen Arten hauptsächlich durch das Fehlen in der Tiefenhöhle am Eingang des Fjords (Karte 4). Spirontocaris turgida (Karte 1), Sclerocrangon boreas (Karte 2), Hupagurus pubescens (Karte 2) und Hyas araneussmd auf eine Randzone ringsum den Fjord beschränkt und fehlen vollständig in der ganzen zentralen Partie des Fjordstammes und der Hauptarme. Am schmälsten ist diese Zone bei S. turgida, welche hauptsächlich ober- halb von der 75 m Kurve lebt; bei den übrigen, bis zu beinahe 200 m (ausnahmsweise etwas mehr) hinabsteigenden Arten ist sie breiter. Der Unterschied in dem Verbreitungs- bild ist jedoch verhältnismässig unbedeutend, weil die Fjordabhänge meist sehr steil sind. Die Ursache dieser beschränkten Verbreitung ist etwas verschieden. Kupagurus pubescens steigt in andern Gegenden nicht selten tiefer als bis in die grösste Tiefe des Eis- fjords hinab; das Fehlen in den unteren Teilen des Fjords beruht zweifellos hauptsächlich darauf, dass die Art den reinen losen Schlammboden meidet. Die drei übrigen sind über- all nur in mehr oder weniger seichtem Wasser zu finden; ihre beschränkte Verbreitung im Eisfjord ist demnach wenigstens bis zu einem gewissen Grade unabhängig von der Bodenbeschaffenheit. Sowohl Hupagurus pubescens wie Hyas araneus sind Warmwasserarten, und man könnte erwarten, ihre horizontale Verbreitung im Eisfjord dadurch beeinträchtigt zu finden. Beide Arten kommen jedoch sowohl in den inneren wie in den äusseren Teilen des Fjords vor, was eigentlich nicht allzu überraschend ist, da sie keine ganz strengen Warmwassertiere sind, nur rein hocharktische Bedingungen meiden. H. araneus ist übrigens nur einmal im kalten Gebiet angetroffen worden; obgleich die geringe Anzahl der Fundorte keine sicheren Schlüsse erlaubt, ist es sehr möglich, dass er überwiegend in den wärmeren Teilen des Fjords zu Hause ist. Die Verbreitung von E. pubescens wird wahrscheinlich von den 'Temperaturver- hältnissen beeinflusst, obgleich dies nur undeutlich im horizontalen Verbreitungsbild zum Ausdruck kommt. Wie ich im Speziellen Teil nachgewiesen habe, meidet sie die intermediäre Kaltwasserschicht; die Fundorte in den inneren Teilen des Fjords, wo die kalte Schicht bis auf den Grund hinabreicht, liegen alle in seichtem, im Sommer mehr oder weniger warmem Wasser (Temperatur mit einer Ausnahme + 1,5 bis 2° oder mehr). Pandalus borealis ist eine Schlamm- und Tiefenart, die Verbreitung daher auf den tiefen zentralen Teil des Fjords sowie auf die tieferen Baien be- schränkt: das hauptsächliche Verbreitungsgebiet umfasst den Fjordstamm und die beiden Hauptarme (im Ostarm nur am Eingang gefunden, zweifellos nur wegen un- genügender Erforschung dieses Gebietes). Diese Art steht also in ausgesprochenem Ge- gensatze zu den zuletzt besprochenen Arten, vor allem zu Spirontocaris turgida (Karte 76 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. l). In den inneren, kältesten Baien wurden nur zwei Exemplare gefangen; obgleich die Beweiskraft dieser Tatsache durch die beschränkte Tiefenverbreitung beeinträchtigt wird, kann man nicht daran zweifeln, dass diese Art — in ihrer ganzen Verbreitung eine deutliche Warmwasserart — vorwiegend dm warmen Tiefenwasser der äusseren und mittleren Fjordpartien angehört. Die oben zusammengestellten Tatsachen zeigen, dass das Verbreitungsbild der Arten im Eisfjord, wie schon anfangs betont wurde, hauptsächlich eine Wiederspiegelung der Vertikalverbreitung ist, welche ihrerseits durch die Bodenbeschaffenheit (Hupagurus pubescens) und durch die Wassertemperatur (wenigstens Spirontocaris polaris und E. pubescens, bei diesen im entgegengesetzten Sinne) beeinflusst werden kann. Nur bei Pandalus borealis haben die Temperaturverhältnisse einen deutlichen Einfluss auf die horizontale Verbreitung. Allgemeine Verbreitung der Decapoden der arktischen Region. Historischer Überblick. Ehe ich meine eigenen Ansichten darlege, will ich die frühere Literatur über die Verbreitung der arktischen und nordischen Decapoden besprechen; ich berücksichtige dabei nur diese Tiere, ohne auf die Entwicklung der ganzen marinen Tiergeographie einzugehen. Die älteste Literatur (Dana u. a.) hat nur noch historisches Interesse. Der erste Versuch einer speziellen Behandlung der arktischen Malakostraken stammt von FORS- STRAND (1886); er versucht, die Verbreitung mit den physikalischen Bedingungen in Zu- sammenhang zu bringen, im einzelnen ist aber seine Arbeit jetzt veraltet. Zehn Jahre später veröffentlichte ORTMANN (1896) unter besonderer Berücksich- tigung der decapoden Crustaceen seine Arbeit „Grundzüge der marinen Tiergeographie ). Dieses Buch enthält interessante, aber stets ganz allgemein gehaltene Erwägungen und hat wohl kaum einen Einfluss auf die Entwicklung der modernen, empirischen Tiergeo- graphie ausgeübt; ich brauche es nicht näher zu berücksichtigen, weil gar keine einzige arktische Art erwähnt wird. In seiner Nomenklatur verlässt ORTMANN in unmotivierter Weise den früheren tiergeographischen Sprachgebrauch und bezeichnet die ganze nörd- liche Hemisphäre nördlich der »eircumtropischen Zone» als »arktisch». In dieser ark- tischen Region unterscheidet er eine »eigentliche» arktische Subregion, deren Grenzen lediglich nach den physikalischen Verhältnissen, ohne Berücksichtigung der Tierwelt, gezogen werden. Zu welchen Ergebnissen diese Methode führen kann, zeigen die Aus- führungen dieses Autors in seiner Crustaceenbearbeitung für BRonns »Klassen und Ord- nungen» (1901 a). Er bespricht hier auch die Verbreitung der Arten und glaubt fest- stellen zu können, dass die veigentliche » arktische Region sich hinsichtlich der Decapoden nur durch den Mangel gewisser Formen auszeichnet; alle Arten (z. B. Selerocrangon boreas, Sabinea septemcarinata, die Spirontocaris-Arten) »dringen auch mehr oder weniger weit ins boreale Gebiet ein und wir können sie somit als charakteristisch für die ganze ark- KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. Nn:o 7. 77 tische Region bezeichnen ». Dieser schwere Irrtum ist natürlich dadurch entstanden, dass der Autor zuerst die Südgrenze der yeigentlichen» arktischen Region bestimmt und nach- her erst die Verbreitung der Arten untersucht hat. Die Grenze ist offenbar ganz will- kürlich gezogen worden; der Verfasser hätte ohne allzu grosse Schwierigkeiten finden können, dass die psysikalischen Bedingungen in Ostfinnmarken keineswegs boreal sind. Dorteın’s Bearbeitung der Decapoden Krebse in der »Fauna arctica» (1900) hätte eine wichtige Hilfsquelle der heutigen Forschung werden können, wenn der Autor nur mit einiger Kritik ans Werk gegangen wäre. Dies ist leider nicht der Fall; wenigstens in vielen Hinsichten muss man das harte Urteil Hansen’s (1908) unterschreiben, dass die ganze Arbeit »almost quite useless» ist. Unter »die sicheren und im arktischen Gebiet nachgewiesenen Arten» wird eine ganze Reihe typisch borealer Formen aufgenommen; von tiergeographischen Erörterungen enthält die Arbeit nur einige Bemerkungen über die Verbreitung im Spitzbergengebiet, und diese sind vollständig irrig (s. unten 8. 98). Die Angaben über die Verbreitung der Arten sind oft sehr allgemein gehalten oder wegen der unkritischen Gutnahme aller älteren Angaben unrichtig. ü Wenn man auch früh eingesehen hat, dass die Verbreitung der Decapoden der nörd- lichen Meere ein für die tiergeographische Forschung wichtiges und dankbares Thema darstellt, so wurde jedoch erst vor wenigen Jahren diese Tatsache vollauf und von mo- dernen Gesichtspunkten aus verwertet. Dies geschah in ArperLör’s Arbeit »Die deca- poden Crustaceen ) (des Nordmeeres) (1906); in einer ein Jahr früher erschienenen Schrift allgemeinen Inhalts (1905) werden dieselben Anschauungen entwickelt. In dieser Ar- beit wird eine tiergeographisch-ökologische Analyse der Decapodenfauna des ganzen Nordmeeres geliefert; daraus resultiert eine auch für andere Gruppen gültige Einteilung der nördlichen Meere in eine arktische Region, eine boreale Region und ein boreoarktisches Übergangsgebiet. Die Prinzipien waren wohl teilweise nicht neu, es ist aber ein sehr grosses Verdienst APPELLÖF’s, zuerst eine vollständige Bearbeitung einer Tiergruppe von solchen Gesichtspunkten aus durchführt zu haben. Fast gleichzeitig und jedenfalls ohne Kenntnis von APppELLÖF’s Arbeiten veröffent- lichte BırurA (1907) eine tiergeographische Übersicht der Decapodenfauna von Spitz- bergen. Er gibt eine gute Schilderung der hydrographischen und sonstigen äusseren Ver- hältnisse und trennt scharf das boreale Element von der in Spitzbergen heimischen Fauna, macht aber denselben Grundfehler wie ORTMANN und findet, dass die arktische Region, was die Decapodenfauna betrifft, nur negativ charakterisiert ist. Sehr wichtig ist die Arbeit Hansen’s (1908) über die CUrustacea malacostraca der Ingolf-Expedition, vor allem wegen der kritischen Schärfe, die sowohl die systematischen Darlegungen wie die Übersichte der Verbreitung der einzelnen Arten auszeichnet. Die rein tiergeographischen Erörterungen beschränken sich jedoch auf eine Kritik der Arbeit DOFLEIN’S. Eine ebenfalls wichtige Arbeit ist STEPHENSEN’s Bearbeitung der, Malacostraca der Danmark-Expedition nach Nordostgrönland (1912), welche eine eingehende tier- geographische Übersicht der Malakostraken von Grönland enthält (eine kürzere Zusam- menstellung mit einzelnen Berichtigungen bei STEPHENSEN 1913). Die von diesem Autor aufgestellten Gruppen finde ich jedoch teilweise wenig glücklich.. Ebenso richtig die 78 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Angaben über die einzelnen Arten sind, ebenso schematisch und unnatürlich ist ihre Verwertung zu tiergeographischen Schlussfolgerungen. So werden so ungleichwertige Elemente wie Hyas araneus, Eupagurus pubescens, Sabinea sarsii, Spirontocaris gai- mardii, spinus und turgida zu einer gemeinsamen »boreoarktischen» Gruppe vereinigt; diese Gruppe umfasst ja rein arktische, hauptsächlich arktische, rein boreale und ark- tisch-boreale Arten. STEPHENSEN legt in seiner Übersicht das Hauptgewicht auf die Unterschiede in der bathymetrischen und ostwestlichen Verbreitung; wenn man zu einem wirklichen Verständnis der tiergeographischen Beziehungen der Tiere gelangen will, muss man diese Unterschiede mit den von diesem Gesichtspunkte aus grundlegenden Unterschieden in der Abhängigkeit von den Temperaturbedingungen verknüpfen. Die nord-südliche Verbreitung der Nordmeerarten. In ihrer Fähigkeit, verschiedene Temperaturverhältnisse zu ertragen, oder mit an- dern Worten in ihrer Thermopathie zeigen die im arktischen Gebiet vorkommenden De- capoden beträchtliche Unterschiede. Es kann nicht bezweifelt werden, dass die Nord- und Südgrenzen — diese Ausdrücke sind wegen der Bodenkonfiguration und der ver- wickelten hydrographischen Bedingungen der Meere nicht ganz adäquat aber jedenfalls verständlich — in der Regel durch diese Unterschiede bestimmt werden. In der An- wendung dieses Prinzips ist man jedoch nicht weit gekommen. Auch APPELLÖF muss sich damit begnügen, die zwei Hauptgruppen arktische und arktisch-boreale Arten zu unterscheiden, wenn er auch betont und durch Beispiele erläutert, dass weder diese noch jene einheitlich ist. Eine genaue Kenntnis der Lebensweise und der Verbreitung der Tiere wird uns in den Stand setzen, für jede Art bestimmte physikalische Bedingungen nachzuweisen, die, bald innerhalb enger, bald innerhalb weiter Grenzen schwankend, für das Leben erfor- derlich sind und die Verbreitung reglieren. Ich hatte die Hoffnung gehegt, aus dem Eis- fjord ein genügendes Beobachtungsmaterial zusammenzubringen, um in diese Richtung ein Stück vorwärts zu kommen. Allein diese Hoffnung ist nur in geringem Masse erfüllt worden; unsere Beobachtungen sind zu lückenhaft, die zum Vergleich nötigen Beobach- tungen aus andern Gegenden ganz ungenügend. Trotzdem habe ich meinen Plan einer Detailuntersuchung über die Verbreitung der arktischen und arktisch-borealen Deca- poden des Nordmeeres verfolgt, in der Meinung, dass es nützlich sein werde, sich klar zu machen, wie weit man jetzt kommen kann. In bezug auf die von mir gebrauchte tier- geographische Nomenklatur verweise ich auf meine Arbeit über die Echinodermen des Eisfjords.. Auch die dort entwickelten allgemeinen Gesichtspunkte kann ich natürlich hier nicht wiederholen, ebensowenig die Vorteile und Begrenzung einer Einteilung in gesonderte tiergeographische Gruppen darlegen. Nur muss ich betonen, dass ich selbst- verständlich die grosse Bedeutung nicht übersehen habe, welche rein biologische Ver- hältnisse, vor allem Unterschiede in der Fortpflanzung, für die Auffassung der tiergeo- graphischen Stellung der Arten haben. Solange nichts hierüber bekannt ist, muss man sich jedoch damit begnügen, einfach von einem »Leben» in Wasser von gewissen Tempera- KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. w:o 7. 79 turen und einer allgemeinen Abhängigkeit von diesen Bedingungen zu sprechen. In je- dem Falle auf alle denkbaren Komplikationen und Fehlerquellen aufmerksam zu machen. würde nur die Darstellung unnützerweise belasten. Ich berücksichtige unten auch die nicht vom Eisfjord bekannten Nordmeerarten, das Hauptgewicht wird jedoch auf die Eisfjorddecapoden gelegt. Pelagische Formen (Hymenodora glacialıs u. a.) werden nicht besprochen. Übersicht. I. Arktische Arten. Wenn ich die in der arktischen Region heimischen Arten in die zwei Hauptgruppen arktische und arktisch-boreale Arten einteile, so muss ich gleich anfangs betonen, dass diese Gruppen bei den Decapoden nicht scharf von einander getrennt sind, weniger scharf als z. B. bei den Echinodermen. Doch scheint es mir wenigstens der Übersichtlichkeit halber besser, diese Hauptgruppen beizubehalten, als etwa bloss kleine, einheitliche öko- logisch-geographische Gruppen zu unterscheiden. Ich rechne dabei einige in der borealen Region selten vorkommende, vorwiegend arktische Arten zur arktischen Gruppe. 1. Hocharktische Arten. Hocharktische, d. h. an Wasser von konstant negativer Temperatur gebundene Decapoden existieren im Eisfjord nicht. In der ganzen arktischen Region findet man nur drei solche: Bythocaris leucopis G. O. SARS, Bythocaris payeri (HELLER), Seleroeran- gon ferox G. ©. SARS. Bythocaris leucopis ist, wie APPELLÖF hervorhebt, eine typisch hocharktisch- abyssale Art; sie ist auf die Nordmeertiefe beschränkt und lebt dort in Tiefen von etwa 900—2860 m, also ausnahmslos in Wasser von konstant negativer Temperatur (s. HAnsEN 1908). Bythocarıs payeri und Selerocrangon ferox werden von APPELLÖF zu einer beson- deren Gruppe von »echten Kaltwasserformen » zusammengestellt; sie bewohnen die obere Region der kalten Area des Nordmeerbeckens, »gleichzeitig aber auch die grösseren Tie- fen der arktischen Plateaus» und können dort gelegentlich in Wasser von positiver Tem- peratur vorkommen, obgleich nur »auf der Grenze zwischen einem wärmeren und kälte- ren Stromgebiet»). Die Verbreitung dieser Arten zeigt in der Tat unzweideutig, hocharktisch sind. BD. payeri lebt in der Nordmeertiefe, ferner an der Küste von Nord- ostgrönland, im nördlichen Teil des Barentsmeeres (1 Fundort) und bei Franz Josephs Land, in Tiefen von 182—1977 m; sie ist nur zweimal in Wasser von sehr niedrig positiver Temperatur (+ 0,s, + 1,5°) gefunden worden, beidemal nahe an der Grenze von käl- teren Wasserschichten (s. APPELLÖF 1906, HAnsEn 1908, STEPHENSEN 1913). 8. ferox lebt in demselben Gebiet wie die vorige Art (allgemein im Barentsmeer, vorwiegend je- doch im nördlichen Teil, auch die Fundorte im südlichen Teil in Wasser von negativer Temperatur), ausserdem östlich davon im Karischen Meer und westlich davon in der Baffin Bay. Die Tiefenverbreitung erstreckt sich von etwa 90—1000 m (in grösserer Tiefe als 839 m nur 1 Exemplar gefunden); diese Art ist also überhaupt keine »echte dass sie 80 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAFODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Tiefseeform, welche nur östlich im Kaltwassergebiet etwas aufsteigt» (BIRULA), sondern hat ihre Heimat im hocharktischen Küstengebiet, nur die obere Zone vom Ufer bis etwa 100 m meidend, und im obersten Teil der Tiefenarea (s. ArreLLör 1906, BıruLA 1907, 1910, HAnsEn 1908, WOLLEBAEK 1908, STEPHENSEN 1913). Sie ist etwas öfter als die vorige Art in Wasser von niedrig positiver Temperatur gefunden worden (angeblich so- car + 2°), ist aber ihrer ganzen Verbreitung nach eine ebenso unzweifelhaft hochark- tische Art. 2. Panarktische Arten. Als panarktisch bezeichne ich Tiere, welche in der ganzen arktischen Region, meist auch — wie die hiehergehörigen Decapoden — in den boreoarktischen Gebieten vorkom- men. Sie gedeihen sowohl in Wasser von negativer wie von niedrig positiver Temperatur und können von diesem Gesichtspunkte aus arktisch-eurytherm genannt werden. tisfjordarten. Sabinea septemcarinata kann als eine typische panarktische Art bezeichnet werden. Sie ist allgemein in allen arktischen und boreoarktischen, fehlt aber in den borealen Gebieten; höchstens tritt sie selten in der unmittelbaren Nähe der boreoarktischen Gegenden auf. Sclerocrangon boreas hat an der norwegischen Küste eine ähnliche Verbreitung wie S. septemcarinata und fehlt an der ganzen Küste südlich von Helgeland, unterscheidet sich aber von ihr in wichtigen Hinsichten. Erstens ist er im nordwestlichen Norwegen nicht auf die boreoarktischen Fjorde beschränkt, sondern kommt auch im warmen Gebiet vor. Noch wichtiger ist das Vorkommen bei den Färöern, an der borealen Küste von Is- land und an der Westküste von Nordamerika südlich vom Beringsmeer. Es lässt sich nicht leugnen, dass diese Verbreitung einige gegenwärtig schwer ver- einbare Widersprüche aufweist. Bei den Färöern ist die Art nach Hansen (1908) all- gemein und lebt in mehr oder weniger seichtem Wasser (wenige bis 150 m), also unter rein borealen Bedingungen (einige Fundorte liegen an der offenen Küste); nach der Ver- breitung an der skandinavischen Küste muss das Vorkommen hier und an der Westküste von Island (wovon leider keine näheren Angaben vorliegen) ziemlich überraschend er- scheinen. Entweder ist S. boreas eigentlich arktisch-boreal, obgleich an spezielle Tem- peraturbedingungen gebunden und aus unbekannten Ursachen südlich von den Lofoten fehlend, oder er lebt bei den Färöern (und in den übrigen warmen Gegenden) hauptsäch- lich an Lokalitäten mit ganz besonderen Bedingungen. Unter diesen Umständen könnte man natürlich diese Art zu den arktisch-borealen Arten rechnen; solange die Lebensbe- dingungen an den borealen Fundorten nicht genau untersucht sind, ist es jedoch berech- tigt, das Hauptgewicht auf die Verbreitung an der skandinavischen Küste zu legen; auch die übrige boreale Verbreitung ist ja so beschränkt, dass die Art sich scharf von den unzweifelhaften arktisch-borealen Decapoden unterscheidet. Jedenfalls ist S. boreas eine verhältnismässig eurytherme Art, die mehr als nur vorübergehend eine Temperatur von wenigstens + 5° erträgt. Mit dieser Annahme stehen die Verhältnisse im Eisfjord, wo diese Art im warmen Oberflächenwasser ziemlich allgemein ist, in gutem Einklang. Spirontocaris turgida und 8. spinus haben in dem Übergangsgebiet zwischen der boreoarktischen und der borealen Region ungefähr dieselbe Verbreitung wie Seleroerangon KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. x:o 7. 81 boreas — obgleich die letztere Art vielleicht etwas häufiger im borealen Lofotengebiet ist —, kommen aber ausserdem selten weiter südlich vor, 8. turgida nur an ganz verein- zelten Stellen (Trondhjemsfjord, Kristianssund, ein einziger Fund an der schwedischen Küste), $. spinus etwas häufiger (Trondhjemsfjord, Hardangerfjord, mehrere Funde im Skagerak, vereinzelte im Kattegatt und Öresund; ferner Schottland, Färöer, Westisland). S. turgida kommt so äusserst selten, grösstenteils wohl nur ganz zufällig in borealen Gegenden vor, dass man sie ohne jede Frage mit den rein panarktischen Tieren vereinigen muss. S. spinus könnte wohl mit gleichem Recht arktisch-boreal genannt werden, ich führe sie aber in diesem Zusammenhang auf, weil sie sich in natürlicher Weise 8. turgida anschliesst; wie man eine Art benennt, bleibt doch schliesslich eine rein formelle Frage, die Hauptsache ist, ein möglichst tiefes Verständnis der Verbreitung und der Verbrei- tungsbedingungen zu gewinnen. Es ist überhaupt ungewiss, ob die beschränktere Ver- breitung von S. furgida auf einem Unterschied in der Thermopathie beruht. Diese Art ist eine ausgeprägte Seichtwasserform und also in südlichen Gegenden grösseren Tem- peraturschwankungen als S. spinus ausgesetzt, welche sich dort in etwas grössere Tiefe zurüchziehen kann. Damit ist keineswegs gesagt, dass ein Unterschied in der Thermo- pathie ausgeschlossen ist; S. turgida scheint unter arktischen Bedingungen ein Sommer- maximum von mehr als + 3° zu meiden; von 8. spinus kann in dieser Hinsicht nichts Bestimmtes gesagt werden (s. den Speziellen Teil, S. 7, 14). Sabinea septemcarinata und Spirontocaris spinus nehmen dadurch eine Sonderstel- lung unter den arktischen Decapoden ein, dass sie sehr nahe Verwandte in der borealen Region besitzen, Sabinea sarsii (SMITH) und Spirontocaris lilljeborgii (DANIELSSEN). APPELLÖF (1906) hat den Nachweis erbracht, dass auf der europäischen Seite des Nord- meeres keine Übergänge zwischen der arktischen und der borealen Form vorhanden sind, weshalb sie als getrennte Arten betrachtet werden müssen. Seiner Ansicht, dass die Spaltung im Anschluss an die Eiszeit, »gleichzeitig mit einer Veränderung der physika- lischen Verhältnisse des Meeres» vor sich gegangen sei, ist durchaus beizustimmen (we- niger wahrscheinlich ist, dass sie so spät wie in spät- oder postglazialer Zeit erfolgt ist). Dagegen muss man es wohl vorläufig unentschieden lassen, ob die boreale Form, wie Ar- PELLÖF annimmt, aus der arktischen entstanden ist; es fehlen noch alle sicheren Anhalts- punkte zur Beurteilung dieser Frage, da man nicht einmal sicher behaupten darf, dass die morphologischen Unterschiede erblich fixiert sind. Übrige Arten. Ausser den im Eisfjord lebenden Arten gibt es im Nordmeer mit Sicherheit nur zwei panarktische Decapoden, nämlich Spirontocaris groenlandiea (FABR.) und Nectocrangon lar Owen. Beide sind westliche Arten, im Nordmeer nur an der Ostküste von Grönland lebend; ein genauerer Vergleich mit den übrigen Nordmeer- arten ist daher nicht möglich (s. ArpELLör 1906, Hansen 1908, STEPHENSEN 1913). Im Vorübergehen kann auch Bythocaris simplieirostis G. O. SARS hier genannt werden. Wenn diese Art, wie Hausen glaubt, mit 5. panschii BucHHorz identisch ist, so scheint sie hauptsächlich arktisch zu sein; wenn die beiden Formen getrennt sind, so würde die erste niederarktisch-nördlichboreal, die letztere, nach den bisherigen Funden zu urteilen, arktisch, sogar hocharktisch, sein. Doch ist sowohl die Systematik wie die Verbreitung dieser Formen ganz ungenügend bekannt (vgl. Haysex 1908, APPELLÖF 1906). K. Sv. Vet. Akad. Handl. Band 54. N:o 7. * 11 82 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORES. II. Arktisch-boreale Arten. Die arktisch-borealen Decapoden müssen in zwei Gruppen eingeteilt werden. Diese unterscheiden sich, wie APpELLör hervorhebt, durch ihre verschiedene Verbreitung in der arktischen Region; dazu kommen meiner Auffassung nach tiefgehende Unterschiede nicht nur in der gesamten Verbreitung und Ökologie, sondern auch in der Herkunft. 1. Panarktisch-boreale Arten. Spirontocaris polaris und S. gaimardii sind allgemein in der ganzen arktischen und einem grossen Teil der borealen Region. Die erstere Art ist im Nordmeer südlich bis in die Fjorde der schwedischen Skagerakküste sowie bis an die Shetlandinseln, Hebriden und Färöer verbreitet; an der skandinavischen Küste ist sie demnach nicht einmal so weit südwärts wie 8. spinus bekannt, im Gegensatz zu dieser ist sie aber in ihrem borealen Verbreitungsgebiet häufig und überall regelmässig vorhanden. S. gaimardiı dringt wei- ter nach Süden; sie lebt noch im Öresund, in der südwestlichen Ostsee und an der Ost- und Westküste von Schottland. Die Herkunftvon Spirontocaris polarisünd gaimardii. Eine Analyse der Verbreitung und Lebensverhältnisse der beiden panarktisch-bo- realen Decapoden gibt das Resultat, dass sie sich den borealen Bedingungen sekundär angepasst haben; sie können als ursprünglich arktisch betrachtet werden. Sie schliessen sich demnach den oben erwähnten arktischen Arten eng an, obgleich sie nach ihrer tat- sächlichen Verbreitung als arktisch-boreal bezeichnet werden müssen. In meiner Arbeit über die Echinodermen des Eisfjords habe ich die Voraussetzungen und die Tragweite einer solchen Annahme arktischer Herkunft von arktisch-borealen Tieren untersucht (S. 232 —242); hier will ich nur die Decapoden betrachten. Besonders einfach und klar ist, wie APPELLÖF gezeigt hat, diese Schlussfolgerung in bezug auf 8. polaris. Der erwähnte Forscher legt das Hauptgewicht auf die beschränk- te Vertikalverbreitung in der borealen Region; die Art lebt dort in der Regel erst in einer Tiefe von mehr als 100 m, also in Wasserschichten von verhältnismässig niedriger und konstanter Temperatur (+ 5—-+ 7°). Diese Tatsache beweist jedoch mit völliger Si- cherheit nur, dass die Art eine höhere und stark wechselnde Temperatur nicht erträgt, nicht aber, dass sie arktische Bedingungen bevorzugt. Ich habe oben nachzuweisen ver- sucht, dass sie in arktischen Gegenden in der Regel nur in Wasser vorkommt, dessen Tem- peratur nie über + 3° steigt; wenn ihr solches Wasser zu Gebote steht, meidet sie also nicht nur Wasser von + 5 bis + 7° konstanter Temperatur, sondern sogar eine vorüberge- hende Erwärmung des Wassers. Hierzu kommt der Umstand, dass die Art unter borealen Bedingungen auch annähernd nicht dieselbe Körpergrösse wie in arktischen Gegenden erreicht (s. ArPELLör 1906, S. 121; nähere Angaben über die Grösse borealer Individuen fehlen leider). 4 Das Vorkommen in borealen Gegenden ist also erst durch ein sekundäres Gewöh- nen, eine »Anpassung) an Temperaturverhältnisse, welche das Tier unter ursprünglichen Bedingungen meidet, ermöglicht worden. APPELLÖF spricht von einer Anpassung in der vertikalen Verbreitung; dabei ist jedoch keine Anpassung an neue Verhältnisse ein- getreten, denn das Tier lebt ja auch an den arktischen Küsten in der Tiefe, und der Unter- KUNGL SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:O T. 33 schied besteht nur darin, dass es bei wärmerem Oberflächenwasser ausschliesslich dort vorkommt. Wenn diese Auseinandersetzungen richtig sind, zeigt S. polaris unter ursprünglichen Bedingungen ziemlich genau dieselbe Thermopathie wie die fast rein arktische 8. turgida und wie 5. spinus. Der Unterschied diesen gegenüber besteht also lediglich in einem grossen Anpassungsvermögen. Auch S. spinus tritt ja indessen in der borealen Region auf und zwar an ähnlichen Lokalitäten, obgleich unvergleichlich seltener als 8. polaris. Dass es sich auch hierbei um eine sekundäre Gewöhnung an die borealen Bedingungen handelt, liegt offen zu Tage; das Anpassungsvermögen dieser Art muss viel schwächer als bei S. polaris sein. S. gaimardii lebt in der borealen Region in ganz seichtem Wasser und zwar nur dort, obgleich sie an arktischen Küsten in viel grösserer Tiefe allgemein ist. Diese Art und S. polaris haben also unter borealen Bedingungen ganz entgegengesetzte Beschränkungen in ihrer vertikalen Verbreitung erfahren; diese fehlt im oberen, jene im unteren Teil ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets. Ich habe oben (S. 34) die lichtvolle Hypothese er- wähnt, mit der APPELLÖF die eigentümliche Vertikalverbreitung von S. gaimardii er- klärt; sie sei, um das Gesagte kurz zu wiederholen, nur für ihre Entwicklung von kaltem Wasser abhängig und finde daher gute Existenzbedingungen in der im Winter kalten Uferzone der borealen Gegenden. Eine andere Erklärung dürfte in der Tat nicht denk- bar sein. Wenn die Art also in ihrer Fortpflanzung ausgesprochen stenotherm, ja sozu- sagen arktisch ist, so folgt daraus noch nicht, dass sie ursprünglich nur unter arktischen Bedingungen gelebt hat. Doch erhält diese Hypothese hierdurch eine grosse Wahrschein- lichkeit, besonders weil die Fortpflanzung oder vielleicht eher Entwicklung sogar fast rein arktische Temperaturen zu erfordern scheint oder das Tier wenigstens unter solchen am besten gedeiht. Hierzu kommen die Tatsachen, dass die Art noch viel allgemeiner in den arktischen Gebieten ist als in irgend einem borealen und eine bedeutendere Körper- grösse erreicht (s. APPELLÖF, BıruULA 1910 u. a.); die boreale Rasse macht ferner mor- phologisch einen reduzierten Eindruck. Unter diesen Umständen muss man die Hypo- these eines arktischen Ursprunges als wohl begründet ansehen. Dagegen kann man nicht entscheiden, ob diese Art ursprünglich ebenso stenotherm wie z. B. 8. polaris gewesen ist (s. näheres im Speziellen Teil, S. 35). Wenn sie in den kältesten Gebieten in der Uferzone, wo sie im FEisfjord selten ist, allgemein vorkommt, ist dies offenbar der Fall. Dann hat sie in der borealen Region ihre Vertikalverbreitung nur eingeschränkt; wenn sie aber in allen arktischen Gegenden in seichtem Wasser sehr selten ist, hat sie, im Gegensatz zu S. polaris, ihre bathymetrische Verbreitung wirklich verändert. Was die Fortpflanzung betrifft, darf man nicht einfach sagen, dass die Art unter borealen Bedingungen ihre Fort- pflanzungszeit verändert oder in den Winter »verlegt» hat, da wenigstens im Eisfjord die Embryonalentwicklung ebenfalls erst im Winter vorsichzugehen scheint; dagegen ‘scheint (nach den Verhältnissen in Nordnorwegen zu urteilen) die Zeit der Eiablegung verschieden zu sein (s. oben S. 35). 2. Niederarktisch-boreale Arten. Zu dieser Gruppe gehören Pandalus borealis, Eupagurus pubescens und Hyas ara- neus. APPELLÖF hat darauf aufmerksam gemacht, dass diese Arten yan mehreren ty- 54 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS, pisch hocharktischen Küsten» fehlen. Eine genaue Untersuchung der Verbreitung lehrt zwar, dass sie nicht vollständig in allen hocharktischen Gegenden fehlen — so leben sie selten oder sogar (E. pubescens) etwas häufiger in Ostspitzbergen, die letztere Art ist ein- mal in Nordostgrönland gefunden usw. —, gleichzeitig wird es aber noch klarer als zu- vor, dass die Verbreitung ganz überwiegend niederarktisch ist und dass dabei die Tem- peraturverhältnisse ausschlaggebend sind. In ihrer borealen Verbreitung repräsentieren diese Arten zwei verschiedene Typen. P. borealis hat eine beschränkte Verbreitung in der borealen Region; an der skandina- vischen Küste lebt er regelmässig und in Menge bis in den nördlichen Teil des Kattegatt, selten südlich davon bis in den Öresund; an den westlichen britischen Küsten fehlt er vollkommen, und auch im nördlichen Teil der westlichen Nordsee scheimt er nur als grosse Seltenheit aufzutreten. #. pubescens und H. araneus zeigen in ihrer Verbreitung grosse Ähnlichkeiten, wenngleich die erstere Art an den europäischen Küsten mehr nördlich ist; sie lebt bis in den südlichen Teil des Kattegatt (dort jedoch nicht allgemein), in der nördlichen Hälfte der westlichen Nordsee, an der Westküste von Schottland und im be- nachbarten Teil der Irischen See, endlich südwestlich von Irland. Hyas araneus ist durch die ganze Nordsee und den Kanal verbreitet und lebt an allen britischen Küsten. Der wichtigste gemeinsame Zug in der Verbreitung dieser Arten ist, dass sie den Färö-Shet- land-Rücken überschreiten und ausserhalb der Grenzen des Nordmeeres leben. Pandalus borealis ist ein lehrreiches Beispiel einer Art, deren Verbreitung durch ganz bestimmte Anforderungen an gewisse äussere Bedingungen geregelt wird. Die Verbreitung ist in sehr verschiedener Weise gedeutet worden; es scheint mir von Inte- resse, die über dieses viel umschriebene Tier geäusserten Ansichten kurz zusammenzu- stellen. Pandalus borealis wurde lange als ein echt arktisches Tier aufgefasst, im Süden nur als Relikt lebend (M. SARSs, G. OÖ. SARS). Diese Ansicht fusst auf dem erst vor wenigen Jahren widerlegten Glauben, dass die Art an der skandinavischen Küste nur in verein- zelten kalten Fjorden zu finden sei, und war daher ganz natürlich; wie aber DOFLEIN (1900) zu der Ansicht gelangen konnte, dass sie in arktischen Gegenden vorwiegend im kältesten Wasser zu finden sei, ist schwer verständlich. Outın (1901) war der erste, der auf das Fehlen in den kältesten arktischen Gegenden aufmerksam machte; die Art sei daher nicht als eine echt arktische Form, sondern »rather as an North Atlantie (and North Pacific) species» zu betrachten. Gegen diese Ansicht ‘wendet sich APPELLÖF (1906); die Art ist nach ihm arktisch, »weil sie auch im Wasser negativer Temperatur nor- malerweise auftreten» kann, und darf nicht nordatlantisch genannt werden, denn sie fehlt im atlantischen Meere ausserhalb des Nordmeeres (tatsächlich dürfte der Gegensatz zwischen diesen Auffassungen ziemlich geringfügig sein; APPELLÖF versteht hier unter yarktisch» dasselbe wie arktisch-boreal, OHtLın unter »North Atlantic» eben das Nord- meer). Nach Hansen (1908) ist die Art »scarcely so marked an arctic Form as various other decapods»; die Ansicht OnLıns sei jedoch »somewhat exaggerated). WOLLEBEK (1908) und Bsörck (1911), sowie EKMAN, PETTERSSON & TryBoM (1910) betonen, dass die Art der skandinavischen Küste entlang häufig und an gewisse Wasserschichten ge- bunden ist; die frühere Auffassung, sie sei ein glaziales Relikt, ist daher unrichtig. NORMAN KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o T. s5 (1909) bezeichnet P. borealis schlechthin als ya truly aretie species»). STEPHENSEN nannt ihn vor einigen ‚Jahren (1910) eine »wesentlich arktische » Art, rechnet ihn aber nunmehr (1912, 1913) zur vatlantischen (borealen) Tiefseefauna », also zu einer Gruppe, deren Nord- grenze in der Regel auf dem Rücken Shetlandinseln-Färöer-Island-Grönland-Baffin-Land liegt. GrıEG (1914) rechnet die Art zu einer Gruppe von früher als Relikte aufgefassten Formen, die sich als »boreal oder von noch südlicherem Ursprung erwiesen haben». Nach den gegenwärtig bekannten Tatsachen der Verbreitung darf man P. borealis ebensowenig als arktisch wie als rein boreal bezeichnen. Am allerwenigsten gehört er zu STEPHENSENS atlantischen Tiefseearten; im östlichen Teil des Nordmeeres stellt ja die von diesem Autor für die Gruppe angegebene Nordgrenze eben die Südgrenze dar, und das Tier lebt überhaupt nie in rein atlantischem Wasser (eine Tiefseeart ist es auch nicht; die Angabe STEPHENSENS, dass es meist viel tiefer als 180 m lebt, ist unrichtig). Mit etwas grösserer Berechtigung könnte man die Art »vorwiegend boreal» nennen, da sie in arktischen Gegenden fast nur in mit Golfstromwasser gemischtem Wasser vorkommt. Doch ist sie dort allgemein und lebt in Gesellschaft von zahlreichen rein arktischen Tieren, weshalb sie richtiger zu der hier unterschiedenen niederarktisch-borealen Gruppe zu zählen ist. Wichtiger als die Namensfrage ist es, die Tatsache zu betonen, dass die Art von ver- hältnismässig wenig wechselnden hydrographischen Bedingungen abhängig ist. Vor allem gilt dies von der Wassertemperatur. APPELLÖF findet es zwar möglich, aber nicht erwiesen, dass sie »überwiegend in Wasser positiver Temperatur» lebt, und betont, dass sie »normalerweise» in Wasser von negativer Temperatur auftritt; nunmehr kann es je- doch als festgestellt gelten, dass sie Wasser von konstant negativer Temperatur meidet. Natürlich kann man nicht behaupten, dass die untere Temperaturgrenze gerade bei 0° liegt; in Wasser von 0— + 2° Temperatur wird die Art häufig gefunden, es ist aber wohl trotzdem nicht ausgeschlossen, dass sie sich vorzugsweise in etwas wärmerem Wasser auf- hält oder fortpflanzt. Von etwa + 2’ an gedeiht sie jedenfalls ebenso gut wie in borealen Gegenden; dies geht sowohl aus der allgemeinen Verbreitung wie besonders aus dem häu- figen Vorkommen in der Eisf jordtiefe hervor (man könnte den Eindruck bekommen, dass sie im borealen Gebiet in grösserer Menge auftritt; die anscheinend grössere Häufigkeit dürfte jedoch darauf beruhen, dass nur dort eine wirkliche Fischerei betrieben wird). Sie ist also keineswegs, wie man nach einigen Äusserungen der neueren skandinavischen Autoren vermuten könnte, an die hohe Temperatur gebunden, unter welcher sie an der skandinavischen Küste lebt. Hier trifft man sie in der Regel in Wasser von + 5 bis + 6 (+4 bis + 7°) Temperatur (und 34 bis 35, Salzgehalt) (WOLLEBEK, BJÖRCK). Gelegentlich kann man sie in noch wärmerem Wasser finden (BJÖRcK: 2 Fundorte + 8,55 bzw. 11,30°), doch muss in solchen Fällen entweder das Auftreten des Tieres oder des warmen Wassers zufällig sein; die obere Temperaturgrenze für das regelmässige Vor- kommen kann nicht viel oberhalb von + 6°, kaum oberhalb von + 7° liegen. — Über die Abhängigkeit vom Salzgehalt s. oben Sa 2 Auch die Verbreitung von Eupagurus pubescens und Hyas araneus kann mit einer Abhängigkeit von gewissen Temperaturverhältnissen in Zusammenhang gebracht wer- den. Die untere Temperaturgrenze ist ungefähr dieselbe wie für Pandalus borealis (nach 86 NILS VON HOFSTEN, DIE DECATODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. einzelnen Befunden ertragen sie möglicherweise etwas besser kaltes Wasser, nach anderen nicht), die obere liegt dagegen bedeutend höher. E. pubescens erträgt an der skandina- vischen Küste, der vertikalen Verbreitung nach zu urteilen, ein Sommermaximum von 12° oder etwas mehr (Jahresamplitude z. B. + 6— + 12°); an der Ostküste von Nord- amerika lebt er in Wasser von konstant ziemlich hoher Temperatur (SmrrH [1884 b, 1887] verzeichnet 42 Fundorte mit + 6 bis + 12,2° Temperatur, dazu ein Fundort mit + 17,2° Temperatur). #. araneus ist noch eurythermer; nach der Verbreitung im Englischen Kanal usw. muss er eine Jahresamplitude von + 7 oder sogar 9 — +16 oder 17° ertragen. An der Ostküste von Amerika geht auffallenderweise die weniger eurytherme, an den europäischen Küsten mehr nördliche Art E. pubescens bedeutend weiter südlich als die bei uns weiter südwärts verbreitete Art 4. araneus. Dieser Gegensatz hängt wohl we- nigstens teilweise mit der verschiedenen bathymetrischen Verbreitung zusammen (doch ist es wohl nicht ausgeschlossen, dass #7. araneus nicht unbedingt eurythermer ist als #. pubescens; es ist z. B. denkbar, dass die erstere Art ein hohes Maximum besser, aber eine andauernd sehr hohe Temperatur weniger gut erträgt). Die drei niederarktisch-borealen Decapoden sind im Vergleich mit den arktischen Arten Warmwassertiere, unterscheiden sich aber nicht unwesentlich voneinander. Eupagurus pubescens und Hyas araneus sind verhältnismässig eurytherm; Pandalus borealis ist ziem- lich ausgesprochen stenotherm, ungefähr ebenso stenotherm wie die arktisch-eurythermen, wohl mehr stenotherm als manche boreale Arten. Wegen der Ähnlichkeiten in der Ver- breitung — welche mit der Vertikalverbreitung zusammenhängen; eine Litoralart mit der Thermopathie von P. borealis würde eine äusserst beschränkte Verbreitung haben — und vor allem wegen der ähnlichen unteren Temperaturgrenze kann man sie trotzdem zu einer gemeinsamen Gruppe vereinigen. Die Herkunft von Pandalus borealis, Eupagurus pubescens und Hyas araneus. Über die Herkunft dieser drei Arten hat sich — abgesehen von den älteren Autoren, denen die weite Verbreitung in der borealen Region nicht bekannt war — hauptsächlich APPELLÖF (1906) geäussert. Von andern neueren Autoren ist eigentlich nur BIRULA (1910) zu nennen; er bezeichnet Hyas araneus kurz als »eine Art borealer Herkunft», ohne jedoch auf die Verbreitung oder Verbreitungsgeschichte einzugehen. Was Pan- dalus borealis betrifft, scheinen, nach den oben angeführten Angaben zu urteilen, STEPHENSEN und GRIEG einer ähnlichen Ansicht zu sein. Nach APPELLÖF dagegen haben diese Arten, wie Spirontocaris polaris und 8. gai- mardii, einen arktischen Ursprung; sie fehlen zwar in den kältesten arktischen Gegenden, dass sie aber »in jedem Falle unter arktischen, wenn auch nicht hocharktischen, physi- kalischen Verhältnissen entstanden sind, darauf deutet der Umstand, dass sie in der ark- tischen Zone ihre kräftigste Entwicklung erreichen ». Diese Ansicht ist in der allgemeinen Auffassung APrPpELLÖFrs begründet, dass alle arktisch-borealen Tiere ursprünglich arktisch sind und sich erst sekundär dem Leben unter borealen Bedingungen angepasst haben. Ich habe in meiner Arbeit über die Echi- nodermen des Eisfjords diese Hypothese diskutiert und bin dabei zu dem Ergebnis ge- kommen, dass diese allgemeine Voraussetzung fehlerhaft ist. Man muss in jedem Falle EEE KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54, w:o 7. 87 prüfen, ob einige Anzeichen einer arktischen Herkunft vorhanden sind: wenn dies nicht der Fall ist, hat man nicht das Recht, eine solche vorauszusetzen, sondern muss von dem folgenden Grundsatze ausgehen: wenn eine Art über zwei Gegenden mit verschiedenen äusseren Bedingungen verbreitet ist und in beiden ebenso gut gedeiht (ebenso allgemein ist, dieselbe Körpergrösse erreicht usw.), muss man sich vorstellen, dass sie von Anfang an den Bedingungen beider Gebiete angepasst gewesen ist. Ich werde nun nachprüfen, ob die drei fraglichen Arten einige spezielle Zeichen einer arktischen Herkunft aufweisen; nach ArpeLLör würden sie ja ihre »kräftigste Ent- wicklung» unter arktischen Bedingungen erreichen. Pandalus borealis ist ohne den geringsten Zweifel ganz ebenso allgemein im borea- len wie im arktischen Teil seines Verbreitungsgebietes. Über die Körpergrösse liegen folgende Angaben vor. Arktische Gegenden: Hansen 1887: Maximallänge 129 mm: Osutın 1901: »One of the largest specimens» 122 mm; BıruLa 1907: Maximallänge 125 mm; STEPHENSEN 1912 a: Maximallänge 155 mm; Eisfjord nach dem von uns und der Expedition 1900 gesammelten Material: Maximallänge etwa 145 mm. Boreale Gegenden: WOLLEB AK 1908: Westküste von Norwegen und Skagerak: keine Angabe der Maximal- länge, die meisten eiertragenden Weibchen 120—160 mm; PETTERSSON, EkMAN & Try- BOM 1910, BJÖRcK 1911, Skagerak: Maximallänge (der Weibchen) 185 mm, Exemplare von 160 mm Länge nicht selten. Diese Angaben beweisen nicht, dass die Art im borealen Gebiet grösser wird (weil sie dort in viel grösserem Massstabe gefangen worden ist), wohl aber, dass sie dort wenigstens ebenso gross ist wie unter arktischen Bedingungen. Hyas araneus ist in der ganzen borealen Region des Nordmeeres allgemein oder we- nigstens nicht selten (an der schwedischen Westküste »überall häufig», s. Tukrn 1907, LAGERBERG 1908). Im arktischen Gegenden ist er zweifellos nicht häufiger. BırurA (1907) meint sogar, dass das eigentliche Verbreitungsgebiet, »d. h. das Areal des massen- haften Vorkommens» sich im borealen Küstengebiet befindet. Diese Ansicht dürfte jedoch etwas übertrieben sein; sowohl unsere wie frühere Beobachtungen zeigen, dass die Art in Wasser von niedrig positiver Temperatur ziemlich häufig sein kann; wegen ihrer Lebensweise erhält man sie in keiner Gegend in grösserer Menge. Über die Körpergrösse liegen nur wenige Angaben vor, sie scheint jedoch in beiden Gebieten ungefähr dieselbe zu sein; ich nenne einige Angaben über die Maximallänge des Carapax. Arktische und boreovarktische Gegenden: HANnsEN 1887 (»ein riesenhaftes Männchen »): 107 mm; 1908: 110 mm; BırurLa 1907 («ein ziemlich grosses Exemplar»): 74 mm; Eistjord: SS mm. Westfinnmarken: Doxs 1913: 112 mm. Boreale Gegenden: LAGERBERG 1908, Westküste von Schweden: 104,3 mm; Berr 1853, britische Küsten: etwa 89 mm. Eupagurus pubescens ist im Skagerak und Kattegatt nicht sehr selten, jedoch zwei- fellos weniger allgemein als in niederarktischen und boreoarktischen Gegenden (vgl. La- GERBERG 1908, STEPHENSEN 1910). Daraus folgt jedoch nicht, dass boreale Bedingungen ihm weniger gut als arktische zusagen, denn an der norwegischen Küste ist er nach Ar- PELLÖF (1906) »ausserordentlich häufig und allgemein verbreitet». Auch in andern war- men Gegenden scheint er allgemein zu sein, wenigstens an der Ostküste von England (NoRMAN & Brapy 1911) und an der amerikanischen Küste südlich von K. (od. An- gaben über die Körpergrösse sind spärlich vorhanden und gestatten keinen näheren Ver- 88 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. gleich (maximale Carapaxlänge in Westspitzbergen nach Ontın [1901] 25 mm, nach unseren Beobachtungen 23 mm; an der schwedischen Küste nach LAGERBERG [1908] 23 mm). Auriviruıus (1886) beobachtete in der boreoarktischen Region Norwegens (Kvaenangsfjord) meist nur kleine Exemplare (vgl. auch Dos 1915) und findet sogar, dass die Art dort im allgemeinen nicht dieselbe Entwicklung wie an südlicheren Küsten zu erreichen scheint. Die drei Arten — über £. pubescens muss man sich vielleicht, besonders was die Körpergrösse betrifft, mit einigem Vorgehalt äussern — sind also ebenso allgemein und kräftig entwickelt in borealen wie in arktischen Gegenden. Andere Umstände, welche auf einen arktischen Ursprung hinweisen, sind nicht bekannt. Eine Tatsache könnte jedoch in dieser Weise gedeutet werden und darf daher nicht verschwiegen werden: die Embryonalentwicklung geschieht wenigstens teilweise im Winter. Am besten bekannt sind die Fortpflanzungsverhältnisse von Pandalus borealis. Wie WOoLLEBAK (1908) für das südliche Norwegen, BJÖCRK (1911) für die schwedische Küste nachgewiesen haben, laicht diese Art dort im Sommer; die Eier werden in der Re- gel im September abgesetzt, ihre Entwicklung findet im Herbst und Winter statt, und die Larven schlüpfen im Februar oder März aus. Ich habe in meiner Echinodermenarbeit (S. 236 ff.) die Bedeutung der Fortpflanz- ungs- und Entwicklungszeit für die Frage der Herkunft erörtert; der Umstand, dass eine Art sich in borealen Gegenden in der kalten Jahreszeit fortpflanzt oder entwickelt, ist meiner Ansicht nach kein hinreichender Beweis für die Annahme, dass sie ursprünglich rein ark- tisch gewesen ist. In diesem Falle beweist die Entwicklungszeit noch weniger als sonst, denn man kann nicht behaupten, dass die Entwicklung kälteres Wasser erfordert als die übrigen Lebensfunktionen. Die neuen Untersuchungen über P. borealis (WOLLEBEK, Bsörck) haben das Erbgebnis geliefert, dass die Art in der borealen Region stets, also auch während der Embryonalentwicklung, in Wasser desselben Ursprungs und ungefähr derselben Beschaffenheit lebt; im Anfang des ‚Jahres sucht sie in den Fjorden seichteres Wasser auf, weil das Bodenwasser dann gegen die Oberfläche steigt. Die Larven der früheren Stadien leben wohl teilweise in etwas kälterem Wasser, zum grossen, vielleicht grössten Teil jedoch auch in tieferen Schichten (s. BJÖRCK). Ferner darf man nicht vergessen, dass auch verschiedene südliche Tiere, deren Em- bryonalentwicklung erwiesenermassen durch Wärme (natürlich innerhalb gewisser Gren- zen) gefördert wird, sich teilweise im Winter fortpflanzen. Crangon cerangon scheint zweimal im Jahre zu laichen; die Embryonalentwicklung nimmt im Winter ebensoviele Monate in Anspruch wie im Sommer Wochen (EHRENBAUM, zitiert nach WOLLEBEK 1908). Der Hummer trägt in Norwegen seine Bier ein ganzes ‚Jahr, im Winter tritt aber ein fast völliger Stillstand in der Entwicklung ein; in südlicheren Gegenden mit wärmerem Wasser ist die Tragzeit kürzer (ArpeLLör 1909). Nach einigen Beobachtungen ist es nun nicht unwahrscheinlich, dass P. borealis sich ähnlich verhält; in den Fjorden des nörd- lichen Norwegens scheint nämlich nach den Angaben WOoLLEBEK's die Entwicklung längere Zeit in Anspruch zu nehmen als in südlicheren{Gegenden (Ausschlüpfungszeit April statt Februar oder März). Zuletzt ist zu bemerken, dass die boreale Art Ponto- philus norvegieus fast ganz dieselbe Fortpflanzungszeit hat wie P. borealis (WOLLEBAEK). KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. W:O 7. 89 Über die Fortpflanzung und Entwicklung der beiden übrigen Arten ist wenig be- kannt. APPELLÖF (1912) rechnet zwar Hyas araneus zu denjenigen arktischen »Relikt- formen», bei denen die Fortpflanzung in die kälteste Jahreszeit fällt; aus den angeführten Beobachtungen — er hat neu ausgeschlüpfte Larven im Januar und Februar beobachtet, ausserdem ist vielleicht auch eine zweite Entwicklungsperiode im Frühling vorhanden — folgt aber nicht, dass die Entwicklung ausschliesslich in der kalten Jahreszeit vorsich- geht. Die Beobachtungen von AurivirLıus (1898) an der schwedischen Küste scheinen zu erweisen, dass keine strenge Periodizität vorhanden ist; dieser Forscher fand Eier in verschiedenen Entwicklungsstadien von Februar bis Ende September (vgl. auch DALvELL 1851). In einer nördlichen Gegend (Westfinnmarken) hat neuerdings Doxs (1913) ähnliche Beobachtungen gemacht. Die Embryonalentwicklung von Kupagurus pube- scens geschieht im nördlichen Norwegen im Winter (WoLLEBE&K 1905, Doxs 1915). Wahrscheinlich liegen die Verhältnisse ähnlich weiter südlich, vielleicht aber auch in ark- tischen Gegenden (vgl. oben S. 60). Das Resultat der obigen Erörterungen ist, dass weder in der Verbreitung noch in der Ökologie dieser drei Arten einige Züge bekannt geworden sind, welche eine sekundäre Anpassung an den borealen Bedingungen wahrscheinlich machen. Man muss sich dem- nach wenigstens bis auf weiteres vorstellen, dass die heutige Thermopathie ursprünglich ist. In bezug auf die bestbekannte Art, Pandalus borealis, spricht nicht nur nichts gegen, sondern viele Tatsachen direkt für die Richtigkeit dieser Auffassung. Als eine allgemeine Stütze derselben muss schliesslich der Umstand hervorgehoben werden, dass die drei Arten hocharktische Bedingungen meiden. P. borealis ist ja ziemlich stenotherm; er unterscheidet sich von mehreren borealen Arten, die an Temperaturen von z. B. +3 bis + 7 oder 8° gebunden sind (unter den Decapoden Sabinea sarsii und Pontophilus norvegicus, 8. unten), nur dadurch, dass die untere Temperaturgrenze etwas niedriger liegt. Man kann natürlich die Möglichkeit nicht ausschliessen, dass eine solche Art ur- sprünglich noch stenothermer und gerade an niedrig positive Temperaturen gebunden ge- wesen sei; solange aber keine Gründe für eine solche Hypothese vorgebracht werden können, muss sie für sehr unwahrscheinlich gehalten werden. Von einer Vereinigung dieser niederarktisch-borealen Tiere mit Spirontocaris po- laris und gaimardii zu einer gemeinsamen tiergeographisch-ökologischen Gruppe kann unter diesen Umständen keine Rede sein. Die Kluft zwischen ihnen ist im Grunde tiefer als zwischen den erwähnten Spirontocaris-Arten und den rein arktischen Decapoden, vielleicht auch tiefer als zwischen den niederarktisch-borealen und den borealen Arten. IV. Boreale Gäste in der arktischen Region. Einige boreale Arten treten als mehr oder weniger seltene Gäste in arktischen Ge- genden auf, natürlich nur in der niederarktischen Zone, und hauptsächlich nur in den Grenzgebieten zwischen dieser und der boreoarktischen Übergangszone. Selbstverständ- lich handelt es sich nur um solche boreale Tiere, welche häufig in die boreoarktischen Ge- genden eindringen. Vom Eisfjord sind keine solehen Arten bekannt (GRIEG erwähnt S’pirontocaris pusiola vom Eisfjord, diese Angabe ist aber unrichtig; s. oben S. 28); vom übrigen Nordmeer kennt man deren 4 bis 6. K. Sr. Vet. Akad. Handl. Band 54. N:o 7. 12 90 NILS VON HOFSTEN, DIE DECATODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Pandalus montagni LeAacH (annulieornis) und Pandalina brevirostiis (RATHKE) (me- diterran-boreale Art) sind, wie es scheint, im nördlichen bzw. mittleren Teil des Barents- meeres gefangen worden (D’URBAN 1880, HoErk 1882); der Fundort für die letztere Art liegt nicht weit von der boreoarktischen Area vor der skandinavischen Küste. Im Spitzbergengebiet sind 4 boreale Decapoden beobachtet worden: Pontophilus norvegieus M. SARS (SW. vom Südkap [Ontın 1901]); Sabinea sarsii SMITH (SW. von Pr. Charles Foreland, NW., W. und SW. von Beeren Eiland [BıruLA 1907, WOLLEB £EK 1908]), ferner nach Brerrruss [1903] im östlichen Teil des Barentsmeeres); Lithodes maja (L.) (W. von Beeren Eiland [HArrLaug 1900|); Ayas coaretatus LeacH (Nordwestspitz- bergen [SARS 1886]). Die letztere Art wird von APPELLÖF zu den arktisch-borealen Tieren gerechnet. Wie aus den obigen (S. 65—66) Ausführungen über die Hyas-Formen des Barents- und Karischen Meeres hervorgeht, ist sie im Nordmeer typisch boreal; der er- wähnte einzige Fund im arktischen Gebiet ist offenbar ziemlich zufällig. In andern Ge- genden dringt sie etwas weiter in die arktische Region ein; sie ist allgemein am südlichen Teil von Westgrönland (viel häufiger als z. B. Lithodes maja und Sabinea sarsii) und lebt am östlichsten Teil der sibirischen Nordküste. In ihrer borealen Verbreitung und Thermopathie zeigen die vier zuletzt besprochenen Arten einige Unterschiede, welche in diesem Zusammenhang von Interesse sein können, weil sie die früher angedeutete Ansicht beleuchten, dass sie eigentlich den niederark- tisch-borealen Arten verhältnismässig nahe stehen. Sabinea sarsii ist ostatlantisch eine reine Nordmeerform und scheint in Wasser von höchstens + 8° Temperatur zu leben; Pontophilus norvegieus lebt auch im atlantischen Meer südlich vom Nordmeer, ist aber ebenfalls stenotherm (Temperaturamplitude in der Regel + 3— + 8°) (natürlich ist diese Art nicht arktischer Herkunft, wie G. OÖ. Sars und Ontın vermutet haben). Diese bei- den Arten schliessen sich also P. borealis an, von welchem sie sich hauptsächlich durch die höhere Lage besonders der unteren Temperaturgrenze unterscheiden. Lithodes maja und Hyas coaretatus sind bis an die westlichen britischen Küsten verbreitet und bedeutend eurythermer als die vorigen Arten; sie nähern sich also Eupagurus pubescens und Hyas araneus (vgl. besonders ArreLLör 1906, Hansen 1908, für Temperaturangaben auch SMITH 1884 b, 1887). Zusammenfassende Übersicht der nord-südlichen Verbreitung. I. Arktische Arten. l. Hocharktische Arten. Bythocaris leucopis (hocharktisch-abyssal). » payeri (eurybather). Sclerocrangon ferox 189) Panarktische Arten. Sabinea septemcarinata (vein arktisch). Seleroerangon boreas (eurythermer, in gewissen Gegenden auch unter borealen Bedingungen lebend). Spirontocaris turgida (an ganz vereinzelten Stellen in der borealen Region). » spinus (etwas häufiger in der borealen Region, nähert sich S. polaris). Spirontocaris groenlandica. Nectocrangon lar. (Bythocaris simplieirostris?). KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. w:o 7. 9] Il. Panarktisch-boreale Arten, ursprünglich mehr rein arktisch, Sptrontocaris polaris. » gaimardüi. (Bythocaris simplieirostris?). Ill. Niederarktisch-boreale Arten (Warmwasserarten). Pandalus borealis (verhältnismässig stenotherm). Eupagurus pubescens | x REN Ayaskraheus [ (mehr oder weniger eurytherm). IV. Boreale Arten, als Gäste in niederarktischen Gegenden auftretend. Sabinea sarsii BSlrnismarsiest | : : verhältnismässig stenotherm). Pontophilus norvegieus \ " > Lithodes maja. Hyas ceoaretatus. . (euryther Pandalus montagui. | urytherm) Pandalina brevirostris. Die ost-westliche Verbreitung. In der folgenden kurzen Übersicht berücksichtige ich alle arktischen und arktisch- borealen Decapoden (nicht nur wie in der obigen Darstellung die Nordmeerarten), da- gegen nicht die borealen Arten. In bezug auf die von mir gebrauchte Terminologie ver- weise ich auf meine Echinodermenarbeit. I. Zirkumpolare Arten. l. Kontinuierlich zirkumpolare Arten. Spirontocaris turgida, polaris und garmardii sind von allen arktischen Gegenden bekannt, von welchen mehr als ganz zufällige Beobachtungen vorliegen, und leben im Beringsmeer. Sie sind also mit Sicherheit kontinuierlich zirkumpolar. 2. Nicht vom pazifischen Gebiet bekannt, trotzdem aber wahrscheinlich kontinu- ierlich zirkumpolar. Sabinea septemcarinata ist nicht im Beringsmeer gefunden, lebt aber an der sibirischen Küste unweit davon, und von dort erstreckt sich die Verbreitung ohne Unterbrechung (abgesehen von der tiefen See zwischen Spitzbergen und Grönland) west- wärts bis in den nordamerikanischen Archipel. Rings um das Polarbecken fehlen Fund- angaben also nur von einer faunistisch so gut wie unbekannten Küstenstrecke, und ich halte es daher für wahrscheinlich, dass diese Lücke scheinbar ist. Das Fehlen im Berings- meer spricht kaum gegen diese Annahme. Erstens lebt die Art nahe an der Berings- strasse; es würde daher auf jeden Fall unerklärt bleiben, warum sie nicht durch dieselbe eindringt. Zweitens ist der nördliche Teil des Beringsmeers verhältnismässig ungenügend erforscht; der südliche, besser bekannte Teil dürfte zu warm sein, denn wenn diese Art auch keineswegs hocharktisch ist — in welchem Falle das Fehlen selbstverständlich wäre — so lebt sie doch nie ausserhalb der arktischen und boreovarktischen Gebiete. 3. Selerocrangon boreas und Spirontocaris spinus sind offenbar (die erstere Art mit Sicherheit) ohne Unterbrechung vom Karischen Meer westwärts bis ins Beringsmeer ver- breitet, fehlen aber nach den bisherigen Beobachtungen am grössten Teil der sibirischen Küste (S. spinus zwischen der Karischen Pforte und der Beringsstrasse; S. boreas ist vom 92 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. westlichen Teil des Karischen Meeres und vom östlichsten Teil der sibirischen Küste be- kannt). Man muss die Frage bis auf weiteres offen lassen, ob die Verbreitung an der si- birischen Küste unterbrochen ist oder nicht. Was S. spinus betrifft, ist es nicht unwahr- scheinlich, dass die Lücke in der Verbreitung scheinbar ist; das sibirische Eismeer ist noch weit von der Küste so seicht, dass nur ein spärliches oder lokales Vorkommen zu erwarten ist; an den meisten bisher untersuchten Stellen könnte die Art unmöglich leben. $. bo- reas dagegen ist sonst überall so häufig in seichtem Wasser, dass man schon jetzt behaup- ten kann, dass ein auffallander Unterschied zwischen dem Sibirischen Eismeer und an- dern arktischen Gebieten besteht; wenn die Art dort nicht fehlt, so muss sie jedenfalls sehr selten sein. Die Ursache dieser Erscheinung ist ganz unklar. 4. Diskontinuierlich zirkumpolare Arten: Verbreitung so- wohl östlich wie westlich vom Nordmeer unterbrochen. Pandalus borealis und Eupa- gurus pubescens leben teils im Nordmeer und westlich davon bis Westgrönland, teils im pazifischen Gebiet. An den zwischenliegenden Küstenstrecken ist die Verbreitung nach den bisherigen Beobachtungen unterbrochen; P. borealis dringt nur selten ein wenig öst- lich vom Nordmeer in das Karische Meer ein; E. pubescens lebt an den Eismeerküsten in der Nähe der Beringsstrasse. In diesem Falle hat man gute Gründe anzunehmen, dass die Verbreitung tatsächlich unterbrochen ist (s. unten). Möglicherweise gehört auch Hyas araneus zu dieser Gruppe (s. unten). II. Atlantische Arten. 1. Westgrönland-Nordmeer-Westsibirische Arten. Hyas araneus und Selerocrangon ferox sind von Westgrönland bis in das Karische Meer bekannt (der erstere nur bis in dessen westlichen und südlichen Teil), doch ist es ungewiss, ob sie diese beschränkte Verbreitung haben und nicht in Wirklichkeit zirkumpolar sind. H. araneus kommt möglicherweise auch im pazifischen Gebiet vor, obgleich er jedenfalls dort sehr selten zu sein scheint (s. oben S. 66); er ist dann diskontinuierlich zirkumpolar. $. ferox kann, wie APPELLÖF (1906) und BırurLA (1907, 1910) hervorheben, sehr wohl an den Abhängen des Polarbeckens vorkommen; er gehört in diesem Falle zu den kontinuierlich zirkumpolaren, obgleich im Beringsmeer fehlenden Arten. Das Vordringen in den Stillen Ozean wird nach BIRULA durch die geringe Tiefe der Beringsstrasse und der See nördlich davon verhindert. Da die Art keine pelagischen Larven hat (s. WOLLEB&K 1908), dürfte diese Annahme richtig sein, doch muss man auch die Tatsache hervorheben, dass sie hocharktisch ist und daher unter keinen Umständen im Beringsmeer leben könnte. 2. Nordmeerarten. Drei Decapoden sind nur vom Nordmeer bekannt: Bythocaris leucopis (nur in der Nordmeertiefe), B. payeri, B. simplieirostris (inkl. panschii) (Nordmeer von Nordostgrönland bis in das Barentsmeer). Da die beiden ersteren Arten auf mehr oder weniger grosse Tiefen beschränkt und hocharktisch sind (also nicht im Beringsmeer leben können), muss man mit APrpELLÖF die Möglichkeit offen lassen, dass sie im Polarbassin vorkommen und folglich eigentlich zirkumpolar sind. B. simpliei- rostris ist so selten, dass die bisherigen Funde wenig beweisen. — Von APPELLÖF werden B. leucopis und payeri mit Selerocrangon ferox zu einer Gruppe vereinigt, welche nicht ganz zutreffend östlich-arktisch genannt wird. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:O 7. 93 III. Westliche Arten. STEPHENSEN (1912, 1913) unterscheidet eine Gruppe »endemische westgrönländi- sche Litoralarten» und eine Gruppe »endemische grönländische Litoralarten»; in der Ar- beit von 1913 werden die zuerst zu der zweiten Gruppe gerechneten Decapoden in die erste übergeführt. Diese Gruppe ist ziemlich heterogen und die Decapoden grösstenteils keineswegs in Grönland endemisch; die von STEPHENSEN nach CALMAN als varktisch- amerikanisch» bezeichneten Arten sind natürlich von den auf die Küsten von Grönland beschränkten Arten zu trennen (wenn solche überhaupt existieren). Die ganze Gruppe fällt mit der von APPELLÖF unterschiedenen Gruppe von westlich-arktischen Arten zu- sammen. Fig. 12. Spirontocaris groenlandica (im pazifischen Gebiet ausserdem mehrere nicht auf einschlägigen Karten zu findende Fundorte). 1. Nur von Westgrönland bekannt. Spirontocaris microceros (KR.) ist bisher nur an der Westküste von Grönland beobachtet worden, und dort nur in älterer Zeit. Ob sie nur in dieser und benachbarten Gegenden vorkomt, muss bis auf weiteres offen gelassen werden. Die neuerdings von MOLANDER (1914) beschriebene Art S. recur- virostris würde hieher gehören, ist aber zweifellos mit S. gaimardii identisch (s. oben S. 36). 2. Pazifisch-grönländische (pazifisch-nordamerikani- sche) Arten. A. Spirontocaris groenlandica (s. die Karte Fig. 12) und Nectocrangon lar sind von Nordostgrönland bis in das pazifische Gebiet verbreitet. (Die erstere Art wäre nach G. O. Sars einmal an der norwegischen Küste gefunden; diese Angabe ist aber zweifellos 94 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. unrichtig; s. Hansen 1908; Ross (1828) erwähnt die Art von Nordspitzbergen [Alpheus aculeatus FABR.]; auch diese Angabe muss natürlich als ganz unsicher bezeichnet werden.) B. Chronoecetes phalangium (FABR.), Spirontocaris fabrieii (Kr.) (s. die Karte Fig. 13) und S. macılenta (KRÖYER) sind von Westgrönland und der Ostküste von Nordamerika bis in das pazifische Gebiet verbreitet; sie sind also noch ausgeprägter westlich als die vorigen Arten und dringen nicht in das Nordmeer hinein. IV. Pazifische Arten. Die zahlreichen rein pazifischen Decapoden sind grösstenteils mehr oder weniger südlich; ich nenne nur (nach RATHBUN 1904) einige Arten, welche nördlich der Berings- Fig. 13. Spirontocaris fabrieiü. strasse, also unter unzweifelhaft arktischen Bedingungen, beobachtet worden sind: Spi- rontocarıs murdochi RATHB., S. dalli RATHB., S. suckleyi (STIMPS.), S. camschatica (STIMPS.), Pandalus goniurus STIMPS, Pagurus splendescens (OWEN). Diese Arten sind mehr oder weniger nahe mit zirkumpolaren Arten verwandt, besonders S. murdochi (mit S. spinus und Rilljeborgii), S. suckleyi und camschatica (mit 8. gaimardii). Die Ursachen der verschiedenen Verbreitung. Bei dem Versuch, die Unterschiede in der ost-westlichen Verbreitung zu erklären, begegnet man denselben Fragen und muss von denselben Gesichtspunkten ausgehen wie bei den Echinodermen. Ich will hier nur die wichtigsten Fragen kurz erörtern. Die kontinuierlich zirkumpolaren Arten ertragen hochark- tische Bedingungen. Dagegen sind nicht alle hocharktische Bedingungen ertragenden KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. x:0 7. 95 Arten zirkumpolar; einige (Selerocrangon ferox und die N ordmeerarten) mögen zirkum- polar sein; die westlichen Arten Spirontocaris groenlandica und Nectocrangon lar sind es nicht. Über die wenigstens scheinbare Unterbrechung in der Verbreitung der zirkum- polaren Arten Spirontocaris spinus und Selerocrangon boreas s. oben. Die diskontinuierlich zirkumpolaren Arten. Pandalus bo- realis und Eupagurus pubescens sind Warmwasserarten. Diese Eigenschaft erklärt das Fehlen an den hocharktischen Küstenstrecken zwischen dem atlantischen und dem pazi- fischen Verbreitungsgebiet; um die Zirkumpolarität zu erklären, muss man eine Verbin- dung in einer früheren wärmeren Zeit annehmen (vgl. ArPELLÖF; über die Zeit der Ver- bindung s. auch meine Echinodermenarbeit). — Nach BırurA (1910) beruht das Fehlen von P. borealis in den Küstengewässern Nordasiens darauf, dass dieses Gebiet zu seicht ist. Man kann jedoch mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass die Art auch in den tie- feren Partien in grösserer Entfernung von der Küste fehlt. Wenn AHyas araneus im pazifischen Gebiet lebt, nimmt er ganz dieselbe Stellung wie die beiden zuletzt besprochenen Arten ein; wenn er dort fehlt, muss man vorläufig die Frage offen lassen, warum er im Gegensatz zu diesen nie bis dorthin vorgedrungen ist. Über die westlichen Arten hat sich ArpELLÖF geäussert (STEPHENSEN [1912] bemerkt nur, dass einige Arten in ihrer Wanderung vom pazifischen Gebiet die Westküste, andere die Ostküste von Grönland »erreicht» haben; andere Arten »have come much further»; dies ist natürlich keine Erklärung). ArPpeLLör erklärt die Ostgrenze dieser Arten dadurch, dass kein Strom vom westlichen zum östlichen Gebiet bekannt ist. Wahrscheinlich werden auch »die Wanderungen der erwachsenen durch die Stromrich- tung beeinflusst»; einige westliche Arten sind zwar »in geringer Menge» an der Ostküste Grönlands gefunden worden, »es scheint aber, als ob sie dort keine richtige Heimat gefunden haben; sie scheinen nicht in genügender Menge übergesiedelt zu sein, um sich einen festen Platz in der östlichen Fauna erobern zu können». Ich glaube, dass die Ursachen komplizierter sind und teilweise tiefer liegen. Der Unterschied zwischen den an der Küste von Ostgrönland lebenden und den übrigen westlichen Arten ist offenbar grösser, als APPELLÖF annimmt; die ersteren Arten, Spirontocaris groenlandica und Nectograngon lar, sind in Ostgrönland sehr allgemein, wie besonders aus den Angaben STEPHENSEN’s (1913) hervorgeht. Der Unterschied zwischen den östlich von Westgrönland fehlenden und den auch in Ostgrönland lebenden Arten ist — wenigstens wenn man von der in Westgrönland »endemischen », in ihrer Verbreitung ganz ungenügend bekannten Art Spirontocaris microceros absieht — in der verschiedenen Thermopathie begründet: diese sind arktisch-eurytherm, jene sind Warmwasserarten, welche hocharktische Bedingungen meiden und folglich unabhängig von den Verbreitungs- möglichkeiten im ganzen nördlichen Teil von Ostgrönland fehlen müssen (dass sie auch nicht vom südlichsten Teil der Küste bekannt sind, hat nichts zu bedeuten, denn dasselbe gilt von Eupagurus pubescens und Hyas araneus, und der grösste Teil dieser Küste ist faunistisch unbekannt). Es ist dies keine willkürlich gemachte Annahme; Ohionoecetes phalangium, Spirontocaris fabrieii und S. macilenta sind in Westgrönland mehr oder weniger allgemein (wenigstens die beiden ersteren), sind aber weder von Nordwestgrön- land, noch vom nordamerikanischen Archipel (wo Jones Sund verhältnismässig gut unter- 96 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. sucht ist) bekannt, obgleich sie wieder im pazifischen Gebiet auftreten (STEPHENSEN [1912, S. 617-618] rechnet sie zu einer »yon the whole» borealen Gruppe, zu welcher allerdings auch einige in hocharktischen Gegenden häufige Arten gestellt werden). Es erhebt sich dann die Frage, warum die beiden an der Küste von Nordostgrön- land allgemeinen Arten sich nicht weiter hinein in das Nordmeergebiet verbreitet haben. Die Antwort ist einfach: sie sind ausgesprochene Seichtwasserformen, welche die Einsen- kungen zwischen Grönland und Island bzw. Spitzbergen unmöglich überschreiten können (Spirontocaris groenlandica: Ufer — etwa 100 m, seltener in grösserer Tiefe, ganz ausnahms- weise sogar bis 350 und 500 m; Nectocrangon lar: Ufer — 220 m, in der Regel weniger, s. HANnsEN 1887, 1908, Rarngun 1904, STEPHENSEN 1913). Als Larven würden sie vielleicht nach Nordisland gelangen können, aber jedenfalls nicht nach Spitzbergen (übrigens ist es nicht bekannt, ob sie pelagische Larven haben). Auch für die westgrönländisch-pazi- fischen Arten hat teilweise ein ähnlicher Gedankengang Geltung. Wenn sie auch nicht in Nordostgrönland leben können, so stehen doch keine klimatischen Hindernisse ihrer Verbreitung nach Island im Wege, und von dort könnten sie sich ja sogar möglicherweise der borevarktischen Zone des Färö-Island-Rückens und des Nordmeerabhanges entlang bis in den östlichen, arktischen Teil des Nordmeeres verbreiten; ferner ist es gar nicht un- möglich, dass sie in einer früheren, wärmeren Zeit in Nordostgrönland gelebt haben. Auch diese Tiere sind jedoch Flachseearten (Spirontocaris fabrieii: Ufer — etwa 100 oder 150 m; S. macilenta: 30 bis 50—etwa 300 m) oder wenigstens auf verhältnismässig unbedeu- tende Tiefen beschränkt (Chionoecetes phalangium: Ufer — etwa 450 m, bisweilen bis etwa 600 m; für diese und die obigen Tiefenangaben s. HAnsEn 1887, 1908, STEPHENSEN 1913). Die Westgrenze der westlichen Wärmearten ist eine natürliche Folge ihrer Ther- mopathie; im sibirischen Eismeer können sie nicht leben (warum sie sich nicht früher dieser Küste entlang verbreitet haben, wissen wir nicht). Dagegen scheint es gegen- wärtig unmöglich, eine Erklärung für die eigentümliche Tatsache zu finden, dass die panarktischen, nördlich der Beringsstrasse lebenden Arten Spirontocaris groenlandica und Nectocrangon lar im Sibirischen Eismeer fehlen. Auf die pazifischen Arten gehe ich hier nicht ein; sie scheinen teils Warmwasser- arten zu sein, teils gehören sie den Formenkreisen von zirkumpolaren Arten an. Über de Herkunft der Arten lässt sich nach der Verbreitung allein nur wenig sagen. STEPHENSEN (1912) unterscheidet eine Gruppe von Arten, welche aus dem Stillen Ozean stammen und von dort der Nordküste von Amerika entlang gewandert sein sollen. Von arktischen und arktisch-borealen Arten bezeichnet er als solche C'hionoe- cetes phalangium, Neetocrangon lar, Spirontocaris fabricii, macilenta, groenlandica, gaimarditi und turgida. Die beiden letztgenannten Arten sind ja zirkumpolar; es ist nicht einzu- sehen, warum gerade diese zwei Arten und nicht auch andere erwähnt werden. Was die Herkunft dieser und anderer zirkumpolaren Arten betrifft, so erfordert diese Frage eine Prüfung von ganz anderen Gesichtspunkten aus; wo sie auch entstanden sind, haben sie sich zweifellos sowohl ostwärts wie westwärts rings um den Pol verbreitet. Die übri- gen, pazifisch-grönländischen Arten stammen wahrscheinlich aus irgend einem Teil ihres heutigen Verbreitungsgebietes, und es liegt in der Tat nahe, zu vermuten, dass sie ursprünglich im Stillen Ozean zu Hause gewesen sind. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:0 7. 97 Die Verbreitung der Decapoden im Spitzbergengebiet. BirurA (1907) bespricht ausführlich die in den verschiedenen Teilen des Spitz- bergengebiets herrschenden physikalischen Bedingungen. Er unterscheidet drei Zonen: l. Die grossen und kalten Tiefen unterhalb des westspitzbergischen Golfstromastes. 2. Den vom Golfstromwasser bespülten Teil der Kontinentalstufe, von ungefähr 500 bis 150 m. 3. Den übrigen Boden der Flachsee, nämlich Ostspitzbergen und die Fjorde Westspitzbergens. BırurA bemerkt selbst, dass auch das Flachseegebiet des Westufers durch den Einfluss »des nahe durchgehenden Golfstromes» in seinen »allgemeinen ark- tischen Eigenschaften» verringert wird. Dieser Einfluss ist in der Tat sehr bedeutend; das Golfstromwasser dringt, wie z. B. die hydrographischen Beobachtungen unserer Ex- pedition zeigen, auch in die Fjorde ein, obgleich es dabei allmählich abgekühlt und ver- dünnt wird. Man kann daher nicht West- und Östspitzbergen zu einem gemeinsamen Gebiet vereinigen, sondern dürfte besser folgende Bezirke unterscheiden: I. Niederarktische oder nur stellenweise hocharktische Gebiete. l. Der von Golfstromwasser bespülte Teil der Kontinentalstufe von Westspitz- bergen (in der Oberfläche gemischtes Küsten- und Golfstromwasser; nahe der Oberfläche der wenig bekannte spitzbergische Polarstrom). Hieher auch die Bänke südlich von Spitzbergen einschliesslich Beeren Eiland. 2. Die Fjorde der Westküste. Hocharktische Bedingungen (Wasser von konstant negativer Temperatur) nur in gewissen Tiefen oder am Grund tiefer, durch unter- ‚seeische Schwellen abgesperrter Fjordarme. MI Ganz, oder vorwiegend -hocharktische Gebiete. 3. Die Nord- und Ostküste von Spitzbergen und das ganze, nur durch eine seichte Rinne vom Barentsmeer getrennte Flachseegebiet, im Südwesten bis unweit von Beeren Eiland. Dieses Gebiet erhält sein Gepräge durch den östlichen eisführen- den Polarstrom, und die Bedingungen sind daher überwiegend hocharktisch. Ganz rein hocharktisch ist jedoch nur der nordöstliche Teil. In den Storfjord dringt, wie die russischen Beobachtungen zeigen (KnIPowItscH 1905, S. 260, 1906, S. 1445, vgl. auch die Angaben im russischen Text S. 1095—1097), wenigstens bisweilen abgekühltes Golfstromwasser ein, obgleich seine Verbreitung äusserst beschränkt ist. In einiger Entfernung von der Nordküste geht als Unterstrom die Fortsetzung des Westspitzbergstromes (NANSEN 1906, HELLAND-HANSEN & KoEFoED 1909, KnıpowItscH 1906), — die Nordküste selbst ist dagegen natür- lich nicht, wie RÖMER & -SCHAUDINN (1900) sagen, »ausgezeichnet durch ihren Golfstromcharakter» —, und ein wenig Wasser von niedrig positiver Temperatur dringt, wie schon KÜKENTHAL und WALTER (KÜRENTHAL 1890) nachgewiesen haben, davon in die Hinlopenstrasse ein. 4. Die grossen und kalten Tiefen an der westlichen Kontinentalstufe. Wenn man von den grossen Tiefen am westlichen Kontinentalabhang absieht, die K. Sy. Vet. Akad. Handl. Band 54. N:o T. 13 98 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. ja nicht zum eigentlichen Spitzbergengebiet gehören, kann man also nach den hydro- graphischen Bedingungen zwei Gebiete unterscheiden, einerseits Westspitzbergen und die Bänke südlich davon, andererseits Nord- und Ostspitzbergen (mit König Karls Land, Hopen Eiland und der Flachsee bis an die Grenze des Warmwassergebietes). Ungefähr dieselbe Einteilung haben schon RÖMER und SCHAUDINN (l. c.) (und nach ihnen DoFLEIN u. a.) benutzt, unter gleichzeitiger Hervorhebung des Fjordcharakters der westlichen und des Strassencharakters der östlichen Seite. Hinsichtlich der Decapodenfauna findet DoFLEın (1900) einen Unterschied zwischen diesen Gebieten insofern, als die Spirontocaris-Arten im Sommer 1898 »ganz und gar auf das in jenem Jahre bedeutend eingeschränkte Kaltwassergebiet in ihrer Verbreitung be- grenzt) waren. In Westspitzbergen seien sie an kalten Stellen vorhanden, »besonders im Hintergrund der Fjorde, und auch da nur in der Tiefe». »Fast genau so verhielt sich Pandalus borealis, ähnlich, wenn auch nicht ganz so streng, Hyas araneus, Sclerocrangon boreas und Sabinea septemcarinata». Diese Ansicht bedarf keiner Widerlegung. Zwei der besprochenen Arten (Pandalus borealis und Hyas araneus) sind Warmwassertiere, die im Osten sehr selten sind. Die übrigen sind panarktisch (arktisch-eurytherm) oder arktisch-boreal und sehr allgemein im ganzen Spitzbergengebiet (s. näheres im Speziellen Teil). Nur ist es möglich, dass einige Arten (besonders Spirontocaris polaris) in Ostspitz- bergen häufiger in ganz seichtem Wasser sind. BırurA (1907) hat einen Vergleich zwischen der Decapodenfauna von West- und Ostspitzbergen angestellt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Unterschied aus- schliesslich in dem Vorkommen einiger borealen Arten in Westspitzbergen besteht. Dies ist nicht richtig; es gibt andere Unterschiede, die sogar wichtiger sind (der von BIRULA hervorgehobene Unterschied verliert an Bedeutung dadurch, dass die borealen Arten kaum konstante Mitglieder der westlichen Fauna sind und nicht in die Fjorde einzudringen scheinen). In den nachstehenden Bemerkungen berücksichtige ich nicht die kalte Area an dem Abhang der Westküste, wo die Fauna mit derjenigen der übrigen Nordmeertiefe übereinstimmt; man findet dort die hocharktischen Arten Seleroerangon ferox, Bythocaris leucopis und B. payeri, ferner B. simplieierostris, dagegen gibt es — im Gegensatz zu an- deren Tiergruppen — keine für die Tiefsee und die westliche Flachsee gemeinsamen De- capoden (wenn nicht die letzterwähnte Art auch das letztere Gebiet bewohnt). Die Gesamtzahl der im Spitzbergengebiet heimischen benthonischen Decapoden beträgt 10; dazu kommen drei soeben erwähnte nur in der Tiefsee gefundene Arten und 4 boreale Gäste. 6 dieser Arten sind sicher oder wahrscheinlich im ganzen Gebiet verbreitet und überall häufig; es sind dies Spirontocaris polaris, S. gaimardiü, S. spinus, S. turgida, Selerocrangon boreas, Sabinea septemcarinata. Einige dieser Arten sind zwar vorwiegend an der Westküste und im südwestlichen Teil von Ostspitzbergen gefunden worden, nach ihrer übrigen Verbreitung muss man jedoch wenigstens bis auf weiteres annehmen, dass sie überall vorkommen. Eine Art, Selerocrangon ferox, lebt nur in der östlichen Spitzbergen- seeundan der Nordküste ;ander Westküste tritt sie erst in der kalten Tiefen- area auf. Unter den an der Westküste wirklich heimischen Arten gibt es keine, welche voll- KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. Nn:0 7. 99 ständig auf dieses Gebiet beschränkt ist. Die 4 nur in Westspitzbergen beobachteten Decapoden, Hyas coarctus, Sabinea sarsiüi, Pontophilus norvegieus und Li- thodes maja, sind boreale Arten, welche nur als zufällige Gäste oder wenigstens sehr selten an der Westseite auftreten (die letzerwähnte Art ist sogar nicht nördlich von Beeren Ei- land, P. norvegieus nicht nördlich vom Südkap beobachtet worden). Dagegen gibt es drei Arten, welche vorwiegendin Westspitzbergen zu Hause sind, nämlich die niederarktisch-borealen Warmwasserarten Pandalus borealis, Hyas araneus und Eupagurus pubescens. Diese Arten sind im Osten nur oder fast nur im südwestlichen Teil des Gebietes (Storfjord und südlich davon) gefunden worden; die letztgenannte Art scheint dort verhältnismässig allgemein zu sein, die beiden übrigen sind mehr oder weniger selten. Der Storfjord und die Nordküste der Westinsel sind faunistisch Übergangsgebiete zwischen der Westküste und dem rein hocharktischen Nordostgebiet; man findet hier so- wohl die hocharktische Art Selerocrangon ferox wie die soeben erwähnten Warmwasser- arten. 100 II By VI VII VIII IX X XI XII XIII UV, XV XVI XVII XVII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII NILS VON HOFSTEN, DIE DECATODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Anmerkungen zu den Fundortsverzeichnissen. 24. und 25. 7 an zwei hydrographischen Stationen in der Svensksundstiefe in 300 m Tiefe: Temp. + 2,42°, bzw. + 2,51°, Salzgeh. 34,85 bzw. 34,88 °/oo. 5. 8, 138 m Tiefe: — 0,51°. Nach mehreren Beobachtungen an anderen Stellen in der Safe Bay am 15. 7 und 5. 8. Siehe die Hydrographischen Ergebnisse (in etwa 100, meist in 60—140 m Tiefe fast überall negative Tem- perotur oder wenigstens etwa 0°); vgl. auch St. 20 (85 m: — 0,28°). In der Nähe von St. 24, am 21. 7: + 5,6°. Wahrscheinlich; nach Beobachtungen O. von St. 30, am 17. 7. Siehe die Hydrographischen Ergebnisse. Nach Messungen SW. von St. 91 und in der Mitte der Ekman Bay, am 19. und 20. 8. NO. von St. 117, 30 m, 26. 8: + 2,01 NO. von St. 121. SW. von St. 122, 26. 8; 40 m: — 0,13°; 50 m: 1,6>- Äusserer Teil der Diekson Bay, 26. 8; 0 m: + 3,62°; 10 m: + 3,82°. In der Nähe von St. 76 und 77. Siehe die Hydrographischen Ergebnisse (in etwa 100, meist 60—140 m fast überall negative Temperatur oder wenigstens etwa 0°); vgl. Anm. IV. 3 Unweit von St. 79, 27 m, 12. 8: + 1,82°. Etwas NO. von St. 81, 12. 8. Eingang der Billen Bay, 27 m, 12. 8: + 1,82°. Nach Messungen am Eingang und im inneren Teil Ken Billen Bay, 12. und 17. 8 Nach Messungen im ÖOstarm und im Eingang der Billen Bay. Wahrscheinlich (nach den en der St. 51 und 56 zu urteilen). Nach Messungen NO. von St. 72, 28. Nach Messungen am Eingang und in der Mitte der Advent Bay, 27. und 28. 7. Nach mehreren Messungen im Eingang der Advent Bay, im Ost- und Nordarm, 27. und 30. 7, 29. 8. Etwas NW. von St. 69, 75 m, 18. 7: + 1,69°. ADE Nach Messungen in der Oberfläche und am Eingang der Coles Bay (18. 7) zu urteilen. Nach Messungen etwas N. von St. 126 und 127, 22. 8. - Nach Messungen in der Oberfläche, 18. 7. KUNGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND 54. N:o 7. 101 Literaturverzeichnis. ADAMS, A., 1852. Decapoda. In: SUTHERLAND, P. C., Journ. of a Voy. in Baffin Bay and Barrow Straits 1850-51. Vol. 2. Append. (London). ANDREWS, W., 1878. Notes on Irish Crustacea, I. Sc. Proe. R. Dubl. soe. (N.S.) Vol. 1. APPELLÖF, A., 1905. Havbundens dyreliv. Norges Fiskerier, I, 1. (Bergen). ——, 1906. Die dekapoden Crustaceen. Meeresfauna von Bergen, H. 2 u. 3. (Bergen). Ansaben über das Vor- kommen der Arten in früheren Mitteilungen (Berg. Mus. Aarb.) habe ich nicht zitiert. ——, 1909. Untersuchungen über den Hummer. Bergens Mus. Skrifter. (N. R.) Bd. I. N:o 1. ——, 1912. Invertebrate bottom Fauna of the Norwegian Sea and North Atlantie. In: J. Murray and J. 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Bd. 51. — In den Übersichten der geographischen Verbreitung weist »STEPHENSEN 1913» sowohl auf diese wie auf die folgende Arbeit hin; durch ein Verschen — weil die letztere in die Literatur- verzeichnis der ersteren aufgenommen ist — wurde die Arbeit 1913 a nicht besonders erwähnt. "STIEREN, A., 1895. Die Insel Solowetzk im Weissen Meere ete. Sitzungsb. Naturf. Gez. Dorpat. Bd. 10. STIMPSON, W., 1854. Synopsis of the marine Invertebrata of Gr. Manan. Smiths. Contrib. Vol. 6. (Washington.) ——, 1859—60. Notes on North American Crustacea. I, II. Ann. Lye. Nat. Hist. New York. Vol. 7. 1860. Prodromus deseriptionis animalium evertebratorum, quae in Expedit. ad Ocean, Paeif. sept.... observavit et deseripsit W. Stimpson. Proc. Acad. Nat. Seiene. Philadelphia 1860. ——, 1863. Synopsis of the Marine Invertebrata ceolleeted by the late Aretie Expedition, under Dr. I. J. Hayes. Ibid. 1863. ——, 1871. Notes on North American Crustacea, in the Museum of the Smithson. Inst. N:o 3. Ann. Lye. Nat. 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Bergens Mus. ’ Aarb. 1908. 108 NILS VON HOFSTEN, DIE DECAPODEN CRUSTACEEN DES EISFJORDS. Inhalt. Beite. Vorwort. U ee ea a ee ee ENRe E e:, Spezieller Teil: Spironlocanssspmusı. 2.20.02. Sn nee Me ee » Und un en ee Eee ee | » golaris. 3 2. ee a ee N Pr \G > garmardii ee en re ee 6 KA Pandalus'borealis u. va ren. u ee ee 317 Sclerocrangonboreas\ > dr. N m ee Re Se ee ee, Sabinea ‚septemcarinatar.. ru 2.2 a. ee Be 2 ee re) Eupagurusspubescens: ... m. ee ee ee 17 Hiyas:araneus n \: Yan ee en a Re er Allgemeiner Teil: Die Verbreitung der Decapoden im Eisfjord. Artanzahl und Häufigkeit. . . a ee ee ee Re Eee A FT Einwirkung der Bodenbeschaffenheit Arne ee N ee 5 SE Einwirkung der Tiefe: Bathymetrische Verbreitung ee Keen a) Einwirkung der Nena N ee Me ee ER er Übrige Faktoren . . . 73 Zusammenwirken der Faktor en Bodenbeschaffenheit, Tiefe und Wassertemperatur: "das V erbreitungs- bild’“der Decapoden im 'Eisfjord \ +. 2.2. ra. Allgemeine Verbreitung der Decapoden der arktischen Region. Historischer Überblick . . . . EEE ea, 76 Die nord-südliche Verbreitung der Nordmeerarten 78 Arktische Arten ; 0%) Hocharktische Arten 79 Panarktische Arten . s0 Arktisch-boreale Arten . RENNER N: s2 Panarktisch-boreale Arten. Herkunft derselben 82 Niederarktisch boreale Arten. Herkunft derselben en, SUEEE oe: 84 Boreale Gäste in der arktischen Region . . . EP 2 Zusammenfassende Übersicht der nord-südlichen Verbreitung a Eee cl) Die: 'ost-westliche "Verbreitung. - 2 ....2.-... 0 u oe ee 22 Zirkumpolare Arten .. =. 1 Has: = nu ae ve ee ee u ur 20 Atlantische Arten... %. |: 0 enden ee a 2 2 N 3) Weestliche:Arten, =. % w. a2. wie she nee ers Re Se. Ru ET: Pazifische Arten . . . = ea ee ee ee Die Ursachen der verschiedenen Verbreitung Se ee Le ed Die Verbreitung der Decapoden im Spitzbergengebiet . . . . . . 2 2 2 2 ne nenn. 97 Anmerkungen zu den Eundortsyerzeichnissen ro errrrldl Literaturverzeichnis".. ee ee NL Tryckt den 9 december 1916. Uppsala 1916. Almgvist & Wiksells Boktryckeri-A.-B. K. SVENSKA VETENSKAPSAKADEMIENS HANDLINGAR. Band 54. N:07. DER EISFJORD NACH DER KARTE VON GERARD DE GEER 1910 KARTE 2 DER EISFJORD NACH DER KARTE VON GERARD DE GEER 1910 KARTE ı, TR,CEMTRAUR_STHUN ee "NE NYRN? Takl: @ Sclerocrangon boreas. Eupagarus pubescens. + S = S S ‘= :% [3 S S S I 1 27) . + Pandalus borealis. UTH. 6. THOLANDER, STOCKHOLM. Tat 2, DER EISFJORD NACH DER KARTE VON GERARD DE GEER 1910 Spirontocaris gaimardi. + Sabinea septemcarinata. k % KARTE 4 DER EISFJORD NACH DER KARTE VON GERARD DE GEER 1910 u bu 3 S © = D n 3 © S & S a & 07) . ; BE 7 / ey Fr a en R NE NYRN? e KARTE 3 IR,CENTRAUR,STH UM UTW. &, THOLANDER, STOCKHOLM, joe 2 Kae.) KA: Ach NINE he ne! Fe | 3 SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES | III 9088 00718 7503