J Dad vi “N N Fr " 1 ER at c. REIe awosn b x e * PP RD Sa hr N ATEL RTETET eren 1 i PN ee Te at Ass! 2 BR ae 44115 Fer * „ubm, ee W Na wenige Blatter, AR Ew. Konigl. Hoheiten V unterthaͤnigſt zu wiedmen mich unterſtehe, dienen mir zu deſto groͤſſeremEyfer den Mangel dererſel⸗ ben durch eine vollkommene, reine und aufs getreueſte opffrende Devo- tion zu erſetzen; wie denn auch der Trieb zu denen Wiſſenſchafften, or 1 7 N N \ 1 * 6 9 > u En og —— — N 5 3 1 0 ’ 3 8 6 * 1 9 r * f AT 05 5 5 4 * j 4 * 7 a f b | 7 N KR Ba a, Ba‘ 45 . | e iS 2 5 2 ö m j r a 1 2 N nur ein Othem in n | 2008 RE LEIE SEN II I 5 ö f „ n Bis 5 | 5 ‘ N \ 1 5 ö | Ä get | h | 1 T t N) 1 N 4 \ MN. a 5 a ee eee ö ; i ee 8 e N Reis e A . N a / AAAuuterthaänigſter Mui AAAAAuurterthaͤnigſter Kne n N Ta ee 0 \ 2. Anguft, Er cc R 2 1 = zn , * * j * 0 n g ee ee eee eme IS 28 e > PTR 9 ; nn” 2 \ 8 5 *. reer Nee 2 * N DD 233 N Kr EAN 7 una A NEE. geney Kunſt nichr ihren Anfang, daß auch | 5 cht zugleich diefes fuͤrtreffliche Mittel, nem⸗ 5 Aderlaſſen, haͤrte ſollen ange prieſen Da nun ſelbiges mit der ng u | sales er WE: — nr Hg: ne Fe = * 72 — — * * A — — en Re Be — — 0 ch . zu \ * + — ni 2 ir @, 0 — . . fa “= | un werde aa zur den We en Un 0 ſattſahm von Sn A nad refutiret und des ( Gegen theils uͤberfuͤhret w or⸗ den. Ob nun zwar vieles und auf mancher⸗ ley Art die Autores von der Fuͤr refflichkeit des 5 Fr derlaffens und deffen. weirlauffrigem pradti- yen Hugen ge ſchrieben: So Wird doc nie 2 mand, der nur eingermaſſen Lelture bat) ans | treffen, daß jemand Liese in der rubricirten Fra⸗ ge fuͤrge tellten € D ellten Sas Wie nun aus Der Mrd ben Hiſt torie genugſahm bekendez aß das d | HERRN G degentheil sont Key, raus 04 und privilegiret worden, daß wohl zum Vor⸗ aus ſehen kan, es werde die Abhandelung dieſes Satzes vielen ſelten und frembde fuͤr⸗ kommen. Indeſſen baue auf me ine gerechte Sache, indem ſelbſten der Beweiß ſo klaͤr⸗ lich und deutlich, und von denen im gemei⸗ nen Leben bekandten Umſtboͤnden hergenom⸗ men, daß ſolches ein jeder leicht wird begreif⸗ fen koͤnnen Es gabe mir dazu die Gelegen⸗ heit der fuͤrtreffliche Nutzen, den unter An⸗ führung Herrn Profefloris JUNCKERS, einen der wichtigſten Pratlicorum unſerer Zeiten in der groſſen und weitlaͤufftigen Arnen Praxi zu Halle aus der oͤfftern Aderlaͤſſe wahrgenom⸗ men, und wurde dar innen beſtaͤtiget, da eini⸗ ge Zeit ſowol vor als nach der Promotion in Deutſchland, in dem Hochanſehnlichen Hau⸗ ſe der Frey⸗Herrn von PLO THO und EN- 'GELMUNSTER „mich engagirer fande. Die wenige Zeit, ſo hieſelbſt zugebracht, hat mir doch auch an denen wenigen, die mich conſuliret, den Nutzen der Aderlaͤſſe kennen laſſen, und bin ich von meinen guten Freun⸗ den, die ſich hier laͤnger aufgehalten, von deſſen Wuͤrckung nach ihrer Erfahrung ver⸗ ſichert worden. Was die Aderlaͤſſe bey de⸗ nen tranſportirten Groͤnnlaͤndern für Nugen ſchaffen koͤnne und werde, kan ein jeder leicht⸗ lich erachten, wenn er nur eintzig und allein fein Auge auf die Veränderung des Lebens⸗ Mittel in Gegenhaltung gegen det wilden mageren und rohen Kuͤche richtet, und iſt N .. b fluß des Gebluͤts ſo vollkommen abhelffen ſolte. Ehe ich aber felbiten zur ner Wenige Kranckheiten ausnehme, ein groͤſ⸗ ſerer Mißbrauch als wahrer Nutzen geſchaf⸗ fer werde, Ubrigens wird der geneigte Les er ſich nicht befrembden laſſen, daß gegen⸗ waͤrtige Blatter mit Anfuͤhrung unterſchie denen Aurhorum nicht begleitet erſcheinen; denn ich, wie ſchon erwehner, in keinem er⸗ was von dieſer Materie antreffen koͤnnen, und alſo die Sache ſelbſten nach der Wahrheit fuͤrſtellig machen muͤſſen Gochtt gebe, daß auch dieſe wenige Bemuͤhung den gewuͤnſch⸗ ten Endzweck erreichen, und der Nutzen des oͤffteren Aderlaſſen in denen kalten 4 Landern an einem jedweden geſegnet ſeyn möge, (0) 8 F. 1. Ich | wren — — 1 ur n 1 F r 5 1 1 * 3 , 1 9 Ar N ö 1 * * N N u N * ar. * * x 4 W un x * . * 9 1 he 0 4 % A * 7 e \ gr . K 4 u > . N & 3 \ N N 2 N 8 N. A 22 F u r RN nie 8 N . 1 U . 4 ** r — Da | ATN 10 ee & * 10 I! 0 achhalte fuͤr unnoͤhtig vieles „von dem offten Gebrauch und practiſchen Nutzen der Aderlaͤſſe anzufuͤhren / indem ſchon viele andere uͤberfluͤßig von dieſer e,, Sache geſchrieben. Deßwegen bpbhne fernerer Weitlaͤufftigkeit mich zu der Frage ſelber wende; Nemlich: Ob man Urſach habe oͤffter in denen warmen oder kalten Laͤndern die Ader zu öffnen? Und nachdem die warmen Cli- mata durch den laͤngeren Gebrauch und Ge⸗ wohnheit in dieſer Sache gleichſahm das Vorrecht erhalten, ſo wird zu unterſuchen ſeyn, ob ſolches mit Recht oder Unrecht ge⸗ ſchehe? Da denn das Letztere beweiſende, je: ne gleichſahm aus ihrer Polleſſion zu ſetzen mich bemuͤhen werde. ee | ai 3 2 „u i In 8 Z g Lr 2 — BER un Benennung alles Zweiffelhafftiges aus de Wege geraͤumet werde, fo iſt zuͤwiſſen / da ich die Climata in dem allgemeinen Verſtan⸗ de, ſo wie ſie gemeiniglich genommen wer⸗ den, anſehe, und weder durch die kalten al⸗ lein diejenige verfiehe , fo in denen Polari- ſchen Circkeln eingeſchloſſen; denn was gehen mir die Lappen und Samojeden an? Son⸗ dern ich ziehe hieher ohngefehr den halben Theil der Zonz temperatæ. Aus eben die⸗ ſer Urſach find nicht allein diejenigen als war me Climata anzuſehen, fo in denen Tropi- ſchen Circkeln eingefaſſet, ſondern auch das andere Theil der Lemperirten. Und ob es gleich genug ſeyn koͤnte, wenn ich ſage / daß die Einwohner der Lonæ temperatæ, die nach denen Polis-werts liegen / zu die kalten, hingegen Diejenigen ‚fo dem Æquatori näher ſind, zu die warmen Qlimata zu rechnen ſind: So wird doch noͤhtig ſeyn , um eini⸗ germaſſen einen acc raten Theilungs⸗Punct der warmen und kalten Climatum zu ſetzen, den funffzigſten Grad anzugeben / doch uͤber⸗ all in Anſehung der Lebens Art und be ſonderen Umſtaͤnden in denen Perſohnen ent die rechtmaͤßige Ausnahme vorbe⸗ altend. „ ’ $. 2. Um naher zur Abhandlung mer nes Satzes zu kommen, ſo theilet VE gleich⸗ r TERN RIESTER 9 cee eee H . f 17 NV Cu 1 Ne Krb ART Ann U 4 22 IN a n b 175 y ee 4 Wr Se ee r Ih 2 (5) 88. gleichſahm von ſelbſten in zwey Stucke: Und zwar werden erſtlich die Urſachen, wel⸗ che die Aderlaͤſſe erforderen , anzufuͤhren ſeyn; Folgends werde in dem anderem Theil zur Gnuͤge beweiſen, daß deſſen Uhrſachen mehr in kalten als warmen Ländern anzu : 9. 3. Was nun das erſte Theil betrifft, nemlich die Urſachen, ſo das Aderlaſſen erfor⸗ ji dern, ſo werden alle Medici, woferne ſelbige dieſem Huͤlffs⸗Mittel nicht gaͤntzlich wider⸗ ſprechen, darinnen mit mir leicht uͤberein⸗ komen; Denn ſelbige find hier innen uͤberein⸗ ſtimmend, daß die Vollbluͤtigkeit und die daher ruͤhrende beſchwehrliche Zufaͤlle fuͤr⸗ nehmlich dieſer Art Mittel erfordern. Auf dreyerley Art nun giebet ſich der Uberflu der Süffte zu erkennen: Bey einigen wird die Menge des Gebluͤts in denen ffeiſchlich⸗ ten muſculöſen Theilen auffbehalten, und daher auch, dem aͤuſſerlichen Anſehen nach, dergleichen Leute wegen ihrer rohten, und wie man ſaget/ gefunden und blühenden Far⸗ be, leicht zu erkennen find, auch nicht ſelten zu einer beſchwerlichen Corpulentz gelangen; dieſen Statum floridum pflegen wir Medici zu nennen Plethoram ad Habitum; Bey anderen wird die Vielheit des Gebluͤts aus denen groſſen, vollen und erhabenen Adern 2 5 rn f > . *. ji * 5 A. fi 0 0 Pe 1 IM N an EEE e TE PTR N LI TE * JCC!.ͥͤͥ | 5 . e EH A EE N | ni er geſehen; welches den Nahmen Plethora ad Vafa oder eine Vollbluͤtigkeit denen Adern nach erhalten / welche auch bey Angreiffung des Puls mit einem groſſen und vollen ma- no ac pleno pulſu) Anſchlagen die Hand be⸗ rühren: Endlich fo findet man bey einigen Plethoram ad vires oder eine Vollbluͤrig⸗ keit denen Kraͤfften nach / in dieſen werden die Zaͤſeren durch das Wallen des Gebluͤts ſehr ausgedehnet, und verurſachen dahero die abmattende Empfindung, als wenn alle Glieder zerquetſchet und zerſchlagen waren. Auff was fur Art nur immer ſich die Voll⸗ bluͤtigkeit zu erkennen giebet, fo wird uͤber⸗ all die Verminderung derſelben erfordert und angezeiget. d . St Was ich von der Vollbluͤtigkeit, als der Mutter geſaget / das iſt auch auff alle ihre Ausgebuhrten, nemlich die daher kommende beſchwehrliche Zufaͤlle, zu ziehen. Dieweil nun der Überfluß des Gebluͤts offenbahrlich deſſen Umlauff hemmet: So kan nichts an⸗ ders als aus dieſer retardirten Bewegung des Bluts der Weg zu vielen Kranckheiten gebahnet werden; fürnemlich und zu erſt entſpringet daraus die verdaͤchtige Dickig⸗ keit des Gebluͤts , die nicht anders als Stem⸗ mungen und Verſtopffungen zur Folge En Ip. 9 ®» 3 n 3 ih, 4K ns rr g \ * * 5 4 hr \ \ N 1 * 2 * * 1 n 2 1 N U x N N * 4 7 1 FR W \ x — ar 3 1 Be 1 1 0 h CH * RC e IS N 00 2 FELD nee vu F AM N 8 88 (12) 8 Und dieſe Beſchaffenheit der Saͤffte giebt die ſufficiente Gelegenheit, daß dahero fo viele ſowol vollkommene als unvollkommene Congeſtiones Hæmorrhagicæ oder ſo ge⸗ nannte Fluͤſſe, die auf die Minderung des Bluts zielen, in unſerem Coͤrper zuwege gebracht werden. Wer ſiehet in allen die⸗ ſem nicht die unumbgaͤngliche Nohtwendig⸗ keit der Verringerung des Gebluͤts. Dar hero ich auch denenjenigen/ deren Theil die wenigſten ausmachen / nicht im geringſten einmahl antworte, welche, die Vollbluͤtig⸗ keit auf alle Art und Weiſe laͤugnend, ob⸗ beruͤhrte Beſchwerden aus einer gantz ande⸗ ren Quelle herleiten wollen. Denn dieſen iſt von anderen zur Genuͤge das Gegentheil bewieſen worden. $. 5. Nachdem die allgemeine Urſachen, welche eine Aderlaͤſſe erheiſchen , angezeiget worden ſo komme ich, der Ordnung nach, zu dem anderen, und zwar dieſes Satzes vor⸗ nehmſtes Stuͤcke , darinnen zu beweiſen: Daß dieſe Urſachen ſich oͤffter und mehr in den kalten als warmen Laͤndern einfinden. Der Beweiß davon wird aus Betrachtung zweyer folgenden Stuͤcken genommen: nei | lich aus der gröfferen Einnahme und kleineren Ausgabe. So bald dieſes | e wind er (Is) 88 wird angeführet worden ſeyn hoffe, daß ein jedweder mir leichtlich zugeſtehen wird, daß bie Einwohner des kalten Climatis meh⸗ rere Urſachen haben oͤffters Blut zu laſſen, 1 diejenigen, ſo in dem warmen Climate H. 6. Um das Erfte, nemlich daß in denen kalten eine groͤſſere Menge der Saͤffte denn in denen warmen Climatibus geſamlet wer⸗ de, zu beweiſen, jo werde meine Rationes aus der Diet im genauerem Verſtande ge⸗ nommen, herhohlen. Dieweil nun durch kei⸗ nen andern Weg das Blut, als durch Neh⸗ mung der Speiſen, ſelbiger Verdauung ver⸗ mehret werden kan, alſo iſt auch der Be⸗ weiß, daß die Einwohner des kalten Clima- tis vollbluͤtiger denn der warmen Laͤndern, eeintzig und allein aus der unterſchiedenen Art der Speiſen hervor zu ſuchen. Und in Anſehung dieſes kan man allgemein verft- chern: daß die kalten Laͤnder im Eſſen und Trincken denen warmen weit zuvorthun. Denn wenn wir die Menge der Speiſen he⸗ krachten / fo wird faſt dreymahl ſo viel am Gewicht, womit ſonſten ein Italiaͤner oder Frantzoſe ſich ſaͤttiget, von einem Teutſchen oder einem andern Einwohner des kalten Climatis zur Befriedigung ſeines Magens, erfordert / dahero man allenthalben die on | | | | en Kr CR» . N m. re R n x Dar K „„ - Ne 4 2 “ 2 5 28 \ 7 a; Wr © * 4 a * 7 8 N 3 ' — Ko > In? 1 kr wen a RR LEN A AV. ß RR ne chen klagen hoͤret/ welche ihre Wahlfahrten aus Deutſchland nach Italien thun, daß die ordinairen Portiones, welche in denen Cloͤ : ſtern gereichet wuͤrden, zur Stillung ihres Hungers nicht zureichen wolten. Ja viel. mehr bin ich verſichert worden, daß nach denen Geſetzen einiger Italiaͤniſchen Cloͤ es ſtern denen Pohlen und Teutſchen eine dop⸗ pelte Forrion ausgemachet und vorgeſetzet wuͤrde. Alſo haben auch die Teutſche Solda⸗ ten, welche in letzterem Kriege nach Italien ge⸗ ſchicket waren den Naht des Ven ianiſchen Cornari de vita ſobria, oder nuͤchtern und ſpahrſamen Lebens⸗Art, im geringſten nicht gebilliget/ und da fie ihre Magen mit denen jener Einwohner auf die Waage ⸗Schaale des Daduaniſchen San orini geleget/ fo funde ſich ein gar zu mercklicher Unterſcheid in Anſe⸗ hung des Ubergewichts. Wenn aber jemand dencken ſolte / daß in denen warmen Laͤn⸗ dern der Abgang der Vielheit, durch die Nahrhafftigkeit der Speiſen erſetzet würde, ſo unterſtehe mich nicht die kalten Laͤndern von denen delicsten und nahrhafften Spei⸗ ſen auszuſchlieſſen; Denn wem ſind nicht der Frantzoſen fette Suppen, die ſogenannte Krafft ⸗Bouillons bekandt / und die viele Kuͤn⸗ ſtelehen das Eſſen ſchmackhafft nach dem haut gout, zu 8 2 Ja ich wolte 4 de De, eher R 728 Sr 3 X * 9 ge — * ale A ee TLERENG A (20) Se eher ſagen/ und zweiffle auch nicht daran, daß die Delicateſſen in dem kalten Climate, wel⸗ che in Bereitung der Speiſen zu einem guten Geſchmack angewendet werden, mit denen des waͤrmeren Climatis wegen den Vorzug kaͤmpffen, und wol, in Anſehung der naͤhren⸗ den Eigenſchafft/ ihnen den Sieg ſtreitig ma⸗ chen. Das viele Eſſen in kalten Laͤndern, wird nicht weniger durch oͤffters Speiſen beſtaͤrcket. Denn da die Na jones der war⸗ men Laͤndern ein oder zweymahl des Tages zu ſpeiſen pflegen, ſo verlangen wol unſere kalte Laͤnder drey biß vier mahl eine gute Mahlzeit zu thun. 9.7. Weilen nun nicht leicht jemand gegen⸗ waͤrtigem angeführten widerſprechen duͤrff⸗ tez ſo b ſtaͤrcket dieſe Sache nicht wenig das bekandte Phenomenon, daß die Völker des kalten Climaris des Sommers weniger, hin gegen des Winters mehrere Speiſe nehmen, und daß bey denen warmen Nationen des Winters ein groͤſſerer Hunger wahrgenom⸗ men wird; zum deutlichen Beweiß / daß die Kalte den Appetit vermehre , hingegen die Hitze ſelbigen unterbrechhhhe. 1.8. Weil nun ſolches auſſer allen Zweif⸗ fel geſetzet iſt und durch die Experience ſatt⸗ ſahm beſtaͤrcket wird: So werden jetzt die phyſicaliſchen Urſachen zu unterſuchen 15 | a er un * * 2 n P x \s . 7 f . 8 0 TM 1 N Wen N en E RI W. s N REISEN NE RE A ET NT — 2 5 y 1 3 (21) 8 und iſt von denenſelben folgender Begriff zu machen: Nemlich, die kalte Beſchaffen⸗ heit der Lufft verurſachet/ daß die Fib = mo- tric es oder bewegende Zaͤſeren einiger zuſam⸗ men gezogen und feſter werden, und alſo, in dem ſie dichter an einander gehen, die Poros enger machen. Daher das Blut zu die inwendige Theile und Vifcera zurück ge⸗ trieben wird, welche auf dieſe Art nicht allein einen haͤuffigern Zufluß der aufloͤſende Saͤff⸗ te und groͤſſere Waͤrme bekommen, ſondern Auch ſelbſten die Elaſtiſche Krafft in denen Zaͤſeren wird vermehret; dahero e8 geichicht, daß die Speiſen geſchwinder verdauet und in Blut verwandelt werden. Wenn aber die auſſerliche Warme verurſachet, daß der aus⸗ wendige Motus tonicus nachlaͤſſet, fo laͤſſet der Appetit nach, und die Digeftion gehet ſo viel ſpaͤter von ſtatten. a FJ. 9 Von denen Speiſen komme auf die Getraͤncke, die in denen kalten Laͤndern alſo beſchaffen ſind, daß ſie vieles Nahrhafftes in ſich faſſen / und dadurch das Blut ver: mehren. Denn je naͤher man nach denen Nordlichen Laͤndern kommt, je fetter trifft man mehrentheils die Biere an; welche, nachdem die Einwohner im Trincken tapffer ja wol gar Helden find, durd) ihre fette und ‚mucilaginöfe Theile, indem fie ſehr naͤhren, Ba 3 das \ 1 * 7 1 r EHEN EEE NEE SI - AIR I ER das Blut vermehren. Das Gegentheil aber findet ſich in denen warmen Laͤndern; da der mäßige Gebrauch des Weins, der ohne dem eine refolvirende Krafft hat, mit haͤuf⸗ figen Waſſer gemiſchet wird. Daher der Chylus dilu‘ref wird, und iſt das Blut in ſeiner Vermiſchung und Mixtion nicht ſo fe⸗ ſte / damit es deſto leichter aus einander ge⸗ ſchieden, in das derum aufgeloͤſet und haͤuffi⸗ ger confumiref werden koͤnne. g. 10. Aus dieſen iſt genug zu erſehen, daß die Voͤlcker der kalten Ländern, in⸗ dem ſie mehr eſſen und haͤuffiger die naͤh⸗ rende Getraͤncke zu ſich nehmen deſto rei⸗ cheren Vorraht an Blut ſich zuwege brin⸗ gen. Welches ſo gewiß iſt, daß auch das euſſere Anſehen von einer ſolchen Abundan- ce oͤffters anzeige Denn wie in warmen Laͤndern die Menſchen magerer ſind; ſo wer⸗ den ſie in kalten Laͤndern dick und fett ge⸗ ung angetroffmn. 9 .J1. Jetzo wende mich zu dem andern Stud meines Satzes, nemlich was die Ausgabe be⸗ trifft und um von der Sache einen deutlichern Begriff zu haben; fo iſt zu willen, daß die Conſumtion des Gebluͤts ordinair auf drey⸗ erley Art geſchiehet: Erſtlich durch die nu- trition des Coͤrpers, wohin auch das Kind in Mutter⸗Leibe / welches erhalten 2 — —ů p —-—— == — 1 8 — — er 2 — A an —— a0 5 cr 1 um . 4 4 ö 1 a, Is N > . N ——. IR A N N > % Pr 4 1 n 5 ik 2 a u a 7 re RE ER nee \ 7 Kr g " e BEE . “er ** \ N * 4 E 1 * gas 1 1 X 4 wu | - N Naas N 1 seng — eren | ee = En RN Br ea ir DV DIR iA Nee . — und zunehmen ſoll / zurechnen, nachgehends durch die natürliche Blut Fluͤſſe , und letz⸗ tens durch die Aufloͤſung in das Serum, oder den Schweiß / und deſſen aus dem Leibe noht⸗ wendige Fortſchaffung und Vertilgung. Was das Erſte betrifft, fo iſt denen Ein wohnern des warmen Climatis gar kein Vorzug zu vergoͤnnen: Denn was den Leib N zu naͤhren anbelanget, jo thun es die Voͤl⸗ cker der kalten Climatum denen der warmen weit zuvor, und findet man auch nicht, daß fie an Kinder⸗Jeugung jenen nachgeſetzet werden duͤrfften. Was aber die naturliche Blutfluͤſſe anbelanget, ſo ſind ſelbige ins⸗ beſondere wegen der Saͤffte dicke Beſchaffen⸗ heit ſeltener , und gehen auch beſchwerlicher von ſtatten in denen kalten Landern. Was denn endlich die dritte Art der Verminderung des Gehlüts betrifft, die durch das Aufloſen in den Schweiß geſchiehet, ſo wird in de⸗ nen kalten Laͤndern der groͤſte Mangel ge funden. Daß dieſes deſto beſſer erklaͤhket und deutlicher gemacht werde, fo iſt nach denen Phyſiologiſchen Principiis zuwiſſen, daß das Blut, indem ſelbiges vermittelſt des Morris progreſſivi durch die enge Cana⸗ le und Röhre, nemlich die Adern fortgeſtof⸗ ſen und getrieben wird, an derer Seiten? Wände ſtaͤrcker angetrieben / und durch das N a Fe 0 8 \ 0 f 2 0 * 5 GE DEE EEE T 05 eee . 8 ee CHUR ss ll a a a ... ER U 7 7 1 I f . 0 N fe zäh 1 2 7 7, N 1 W ar N ; 5 fi) 1 = * ’ N 8 os 4 ve ri ö — — — = re —— EAN A ad — L — Zn - — 7—— N * og . A Anſtoſſen und Anſchlagen gleichſahm als zer⸗ malmet, und endlich nach gerade der Zu⸗ ſammenhang der Theilchen getrennet , und dieſer ſonſt nohtwendige Safft in ein Serum verwandelt, und letztens durch die gehoͤrige Derter ausgeworffen werde. Aus dieſen ift cen ſchlieſſen, daß die Einwohner des kalten Climatis weniger dergleichen humo⸗ rum loß werden, als in denen warmen Laͤn⸗ dern. Je langſahmer und nachlaͤßiger nun die forttreibende Bewegung iſt / je weniger wird auch das Gebluͤt durch die Aufloͤſung in das Serum verringert. Wer nimet nicht wahr, in denen kalten Landern, daß der Puls viel langſahmer gehe als in denen warmen Laͤndern? Hiezu muß man beſonders die⸗ ſen vornehmſten Mangel rechnen, daß die naturlich Ausdufftung dadurch ſonſten taͤg⸗ lich eine groſſe Quancice der Saͤffte auszu⸗ dampffen pfleget, durch die kalte Lufft aufs ſtaͤrckſte verhindert werde. Hingegen in de⸗ nen Boldern des warmen Climaris , die ei⸗ nen ſtaͤrckeren Puls befigen / wird täglich de⸗ ren kleinere Quantitè des Bluts in den Schweiß aufgeloͤſet und vermittelſt der euſ⸗ ſerlichen Waͤrme / dadurch die Zaͤſeren nach ihrer ſpannenden Krafft ſchlapper gemachet und die Pori, oder Schweiß⸗Loͤcher, deſto mehr geoͤffnet werden, durch die b > = — 12 1 r — — — Ta ET TE wur air - — F ( . BETTEN N . RT . ; — Si aus dem Leibe geſtoſſen. Wer nur aufrichtig dieſes einige Huͤlffs⸗Mittel uberdencken will, der wird mir gerne zuge⸗ ſtehen daß in denen waͤrmen Landern die Confumtion und Verminderung der Saͤffte viel haͤuffiger geichehe, als in denen kalten, ja, er wird leichtlich die Urſache finden, war⸗ um dergleichen Voͤlcker von denen Beſchwer⸗ den der Motuum congeftoriorum oder Fluͤſſen und denen unvollkommenen Spaſtico . Saufen ‚oder Glieder: reiſſen mehr befreyet, als die wir in kalten Climatibus leben, befunden werden. F. 12. Dieſe wären nun die Beweißthums⸗ Gründe der groͤſſeren Einnahme und wenigeren Ausgabe des Gebluͤts, welche umb die groͤſſere Vollbluͤtigkeit der kalten Nationen und die dahero nohtwendige oͤff⸗ tere Aderlaͤſſe bey ihnen zu erweiſen, hier an⸗ zufuͤhren unternommen. Wie nun dieſe in ſich ſelbſten evident und nach dem Begriff ſehr leicht und deutlich an dem Tage liegen, ſo werden noch Zwey Einwuͤrffe, die als ein Gegentheil angeführet werden koͤnten, vorzustellen und zu beantworten ſeyn; Die erſte Einwendung, welche gemachet werden koͤnte/ wuͤrde in der ſtaͤrckeren Arbeit, die in E B 5 denen 5 . Ce denen kalten Ländern für andern ausgelbet wird, zu ſuchen ſeyn , nach dem bekandten Sprichwort: Germani poſſunt quo ſuis perferre labores, nemlich/ daß die Teutſchen vermoͤgend ſind allerhand Arbeiten zu er⸗ ragen und auszuſtehen. Daraus zu folgen scheinen duͤrffte , daß die Einwohner der kal⸗ ken Climatum ihr haͤuffiges Blut durch die⸗ ſe Bewegung des Leibes genug loß wuͤrden, und dahero keine oͤfftere Aderlaͤſſe vonnoͤhten hätten. Ich antworte aber / daß es weit von meinem Endzweck entfernet, als daß ich Der nen Arbeitenden, in welchen Glimatibus fie ſich nur befinden / das oͤfftere Blutlaſſen re⸗ commendiren ſolte, ja, daß ſelbige vielmehr von dieſer Art Mittel gaͤntzlich ausſchlieſſe. Denn diejenigen / ſo ein vollkommeneres Mit⸗ tel zu Erhaltung ihrer Geſundheit gebrau⸗ chen, was haben ſie noͤhtig / daß ihnen ein unvollkommeneres anprieſe? Da ich aber mit denen zuthun finde, die in einer mäßigen delicaten und fetten Lebens⸗Art ſtehen / und das haͤuffige Blut / ſo ſie ſammlen/ durch die Arbeit zu verringern, widerſtreben; Von Beine gehörige wiederhohl te 2fderläffe in denen warmen Laͤndern ei⸗ nen groſſen, aber in denen kalten Climati- dieſen ſage ich da bus einen viel groͤſſeren Nutzen bezeige, 2, 2. 1 N I 7 n 7 Nr Nn N. 8 - Sg eu * ww . . a re Ir * FERE = ur - — * 8 rern. EN N aa T innere 9 * FERIEN | N 1 ee Nen e N IE WE RN TE TR ur ie) he en F. 13. Die andere Einwendung, wodurch man meinen Satz zu ſchwaͤchen gedaͤchte, hat zum Grunde die orgaftifche und wallende Bewegung der Saͤffte, welcher die Voͤlcker der warmen Laͤnder mehr denn der kalten un⸗ terworffen zu ſeyn ſcheinen. Sie meynen, man müͤſſe dem hitzigen wallenden und fluͤch⸗ tigem Gebluͤt Lufft machen. Uberdem erin⸗ nern ſie, daß bey Eroͤffnung der Ader nicht ſowol auf die Menge als auf die Be⸗ wegung der Saͤffte zu reflectiren ſey. Allein / ob ich im geringſten nicht laͤugne, wie der wie Paragraphus ſolches be: zeuget, daß eine auf gehoͤrige Art unternom⸗ mene Aderlaͤſſe denen warmen Laͤndern zu⸗ traͤglich ſey ja auch der Art Mittel nicht allein von der Abundance ſondern auch denen Wal⸗ lungen des Bluts angezeiget werde; ſo un⸗ terſtehe mich doch nicht der vorgefaßten e eee als wenn die groͤſ⸗ ſere Wallung des Gebluͤts / welche in denen warmen Laͤndern wahrgenommen wird, von der Erheblichkeit und ſolcher ſchadhafften Wuͤrckung ſey, daß ſelbige in dieſer Sache den Vorzug behaupten ſolte. Denn je groͤſ⸗ ſer die Aufloͤſung der Saͤffte in denen war⸗ men Laͤndern/ je mehr werden ſolche orgaiti- ſche/ ſubtile und ſchadhaffte Theilchen durch die Ausdaͤmpffung aus dem er ) ' its 5 ſcha 8 Mm - N it Fa U en ke NER KR A. BE TEN a A IA NEO v Kahl 27 | | 1 N . — ER Fr N VE SEE EL 88 (28) 8 ſchaffet. Davon wir ein Exempel an denen Arbeits Leuten nehmen wollen, in deren Geblut viel groͤſſere Keſolutiones gefchehen; und werden auch mehrere Unreinigkeiten ge⸗ euget als in denen Muͤßigen. Weil aber ieſe ſchadhaffte Gebuhrten unter der Arbeit häuffig ausgeworffen werden, ſo zeigen wol ihre auffgelauffene Adern eine ſtaͤrckere Be⸗ wegung und Wallung im Gebluͤte, nichts minder find fie die Geſuͤndeſten. Das Gegen⸗ theil aber findet ſich in denen Muͤßigen / die in kalten Zandern leben. In dieſen brin⸗ get die Vollblutigkeit eine Dickigkeit zuwege / And die cee enge ae eee an ſchaͤdliche Theile werden in dem Leibe, in⸗ dem die Ausduͤfftung unterdrucket und ge⸗ phemmet zuruͤck behalten; dieſe nun findg, welche die innerliche wallende Bewegung viel gefaͤhrlicher machen. e $. 14. Nachdem ich auf dieſe Art meinen Satz erwieſen, und auch diejenigen Einwuͤrf⸗ fe, welche hatte koͤnnen gemachet werden, aufgeloͤſet und entſchieden, ſo wende mich nun zu dem practiſchen Theil, und werde fuͤrnemlich meine Gedancken auf drey Stuͤ⸗ ke richten. Exſtlich wird zu erweiſen feyn, daß auſſer der oͤffteren Aderlaͤſſe / die Bewe⸗ gung des Leibes ausgenommen, kein 16 5 e E TRETEN IE TNT TE BETTEN TIERES. a! Nu} r N eee e e e N NA. 1 W ches und beſſeres Mittel anzutreffen, wo⸗ durch die Vollbluͤtigkeit gluͤcklicher verrin⸗ gert und ihre ſchaͤdliche Wuͤrckungen fraͤff⸗ tiger gehoben werden koͤnten; Nachgehends werde den unordentlichen Gebrauch der Vena ſection, und wie weit ſelbiger Sram tze gehen, anzeigen; Letztens wird alles da |) lenige/ was in dieſen Blattern geſaget wor- N den / mit Exempeln zu befräfftigen und zu erlaͤutern enn. I H. 15.. Daß nach der Bewegung des Lei⸗ bes kein anderes Mittel gebe, wodurch die Vollbluͤtigkeit mehr vermindert, und deſſen beſchwerlſche Ausgebuhrten kraͤfftiger ge: tilget werden koͤnnen / als eben durch oͤffte⸗ rer Oeffnung der Ader, iſt das Erſte, was in der pract ſchen Application zu erwegen vor⸗ kommet, welches / ohne Schwierigkeit zu be⸗ haupten, vollkommen uͤberzeuget bin. Es verlohnet gewiß dieſe Sache die Muͤhe, ſelbige etwas zu uͤberdencken, und wo nicht unbillig gefraget wird: Woher es komme, daß die mehreſten reichen Leute / die fuͤr⸗ nemlich vollbluͤtig, von Kranckheiten faſt uber die Maaſſen geplaget werden; da doch nach ihrem Vermoͤgen, ſelbige die beſten Ar⸗ tzeneyen gebrauchen koͤnnen und pflegen? Benn jemand jagen wolte, daß daran die Diæt Schuld waͤre / was fuͤr * . | pre⸗ F HAI RNIT l A „„ ſprechen waͤre nicht zu erwarten? Denn man findet nicht wenige derſelben, welche am we⸗ nigſten wegen der Ordnung in Eſſen, Trin⸗ cken, Gemuͤhts Bewegungen und uͤbrigen Dingen zu beſchuldigen; nichts minder wer⸗ den ſelbige beſtaͤndig kraͤnckend angetroffen. Ja man findet einige, die täglich, was fie eſſen und trincken, gleichſam auf die Waag- ſchaale legen; allein je ſerupulöſer die Diet von ihnen gehalten wird, je elender iſt die Beſchaffenheit ihrer Gefundheit. Wo nun flrey ſtehet die rechtmaͤßige Uhrſachen dieſes Eelends zu unterſuchen, fo wird man gewiß an ſtatt der geſchwaͤchten Nerven, welches gemeiniglich fuͤrgegeben wird , finden , daß dDieſes die Vollbluͤtigkeit, welche ich pletho⸗ ram gravativam, oder die ahmattende Vollbluͤtigkeit nenne, und folgends alle diejenige Bewegungen, jo auf die Vermin⸗ derung des Bluts zielen / dergleichen insge⸗ mein unter dem Nahmen der Fluͤſſe bekandt ſind, mehrentheils zur Quelle haben. Die⸗ ſe Vollbluͤtigkeit nun zu verringern, und die daher entſpringende beſchwerliche Zufaͤlle aus dem Grunde zu heben / ſo iſt in dem gantzen und groſſen Vorrath der Artzeneyen, kein Heyl anzutreffen. Denn wenn jemand ein⸗ wenden ſolte, daß die natuͤrlichen Blutung | 4 — — — — ge rere 9 rr ROT TER er 5 » j = N 7 3 A END * en * . * * 9 N 1 \ ai 7 WR 7 ya * 8 RETTEN * ni vd 5 8 1 U e en K innerer . 0 die von guter Art find,der Verminderung der Vollbluͤtigkeit ein Genuͤge thaͤten und gebe es Medicamenten wodurch dererſelben Sup⸗ preſſion und Verſtopffungen wiederum her⸗ vor gebracht und geöffnet werden koͤnten; ich will äber hier, wenn nemlich die beſonde⸗ re Wohlthat der Natur, ſo ſich bey Frau. ens⸗Perſohnen hoc reſpectu findet / aus⸗ nehme, einem jedweden zu überlegen geben, daß die Mittel die Blut⸗Fiüſſe zu befördern abfolute und directe nicht vermögen / indem ſie das Blut nach einen gewiſſen und be⸗ ſondern Ort zu fuͤhren, nicht faͤhig ſeyn konnen, ſondern ihre Wuͤrckung nur gene- ratim und ohne einer gewiſſen Direction ver⸗ richten; indem fie die Saͤffte, vermittelſt der Saltzigte⸗ſchwefflichten Theilen exagitiren und in Bewegung bringen, oder die Natur zu Ausführung der Unreinigkeiten durch den Stuhl und Harn anreitzen. Welchem in Praxi geuͤbten Medico iſt unbekandt, wie ſehr ſchwer dergleichen Blut⸗Fluͤſſe mit Ar⸗ tzeneyen zuwege gebracht werden können, und wie unordentlich und unbefländigfelb- | ge von ſtatten gehen / daß dahero mehr ſcha⸗ i den als Nutzen von ſolchen Unvollfomme nen Unternehmungen zu erwarten. 6. Nicht geringer Schwierigkeiten finden ſich in der Mediciniſchen Kunſt, wenn 155 ische 1 (0 ⁰ A RENTE NEBEN I cd Rt AM 3 (32) 8 | das überfluͤßige Geblüt in das Serum auff⸗ zuloͤſen, und ſolches durch den Schweiß aus dem Coͤrper zu treiben ſich Muͤhe geben wol⸗ te. Denn die groͤſſere Wallung des Bluts, welche die Artzeneyen mit ihren ſcharffen und hitzigen Theilchen refolvirend und austrei⸗ bend verurſachen/ iſt nicht fo unfchuldig, daß man ſelbiger trauen koͤnte. Nemlich durch dieſes Schweißtreibendes Unternehmen wer⸗ den die Kraͤffte / je oͤffter es wiederhohlet wird deſto mehr mitgenommen; und koͤmmt der Nutzen dieſer Art Schweiß mit demſelbigen, der durch die Bewegung des Leibes hervor gebracht wird gar nicht in Vergleich. Denn auf die erſtere Art wird der Zuſammenhang der Zaͤſern mit Schaden ſchlaͤpper gemacht; auf die letztere aber nuͤtzlich geſtaͤrcket. Ge ſchweigends / daß jemand leicht fo vielmahl einen kuͤnſtlichen Schweiß zu treiben anrah⸗ ten wuͤrde, ſo offte es dem natuͤrlichen an Abgang fehlen ſolte. Ubrigens ſtreite nicht denen Schweißtreibenden Mitteln in andern kraͤncklichen Zufaͤllen ihren groſſen und viel⸗ faͤltigem Nutzen. e,, $. 17. Durch oͤffteres Lax ren dem Uber⸗ fluß der Saͤffte abhelffen wollen , iſt noch weit groͤſſeren Verhinderungen unterworf⸗ fen. Denn obgleich gelinde Abfuͤhrungen in der Artzeney⸗Kunſt ihren W ig utzen 2 x IT IB Nr . 8 5 N keit / geſchweigends/ daß ſelbige dadurch gantz Eöute erichöuffer werden. 1 b 8.19. Von denen übrigen Ausführungen; die viel unvollkommener find. und nur einem einfachen Nutzen haben, wil hier weitläuff- tig nicht gedenden. Denn zum Exempel: Was iſt wol von dem Gebrauch der Nieſen⸗ machenden und von denenſelbigen die durch Die DEM abyühten / deem gefährlichen Br . 7775 a" 7 v7 2 7 FEIN 8 0 N N i e Fer f ö \ eee eee — ccc PER 4. ji * Ni N n e ER Ba VER 2 ne 7; 7 ’ x \ * 0 . 7 2 5 n u. j ö 22 D Le 22 l . | 303) und ſchwerem Ubel zu hoffen? Aus welchem allem klaͤrlich genug erhellet, daß die Voll⸗ bluͤtigkeit weder directe noch indirectè durch Artzeney⸗Mittel genug und mit einem gluͤck⸗ lichen Succeſs gehoben werden kan. Am al⸗ lerwenigſten aber iſt der beſchwerenden Laſt der allzugroſſen Fettigkeit und Corpulentz durch Medicamenten, welcher Art ſie nur ſeyn Fönnen, abzuhelffen; ohngeachtet durch unzahlichen Verſuch die brackici, ſolches zu⸗ wege zu bringen, ſich aͤuſſerſt bemuͤhen. H. 20. Derohalben / da nun in der gan⸗ tzen Artzeney⸗Kunſt kein Mittel wider die BVBeolllbluͤtigkeit anzutreffen / und nachdem die Artzeneyen, welche abfuͤhren, durch ihren beſtändigen Gebrauch denen feſten Theilen ſo viel Schaden, als ſie etwan denen Fluͤßi⸗ gen Nutzen ſchaffen koͤnten: fo hat ein jed⸗ weder Medicus, der hierinnen begriffen / da⸗ hin zu ſehen und zu ſorgen / ob nicht durch Chirurgiſche Mittel zu dem gewuͤnſchten Endzweck zu kommen, erlaubet ſey. Welches zu affirmiren ſo vielmeniger Zweiffel trage, je mehr jedwedem offenbahr und fir Augen lieget , daß der Überfluß des Gebluͤts durch das Aderlaſſen unmittelbahr und directe gehoben und erſchoͤpffet werde. . 27 1 — at 7 armer — — — UT Te CE TESTEN N — - MT RETTET KIT | N * 9 5 wen ir 5 > 94 eee 8 = 1 7 2 es u N . PA 9 * 2 ** = { N A RN an 9 0 ren 00 1 N n rr E IN LK N Us in SSRSCRNE N AAN RS (ErRgtin —o uS HEN BU FUENENENGE Nu U m 7 F. 21. Obſchon auch dieſer Art Mittel um die Vollbluͤtigkeit zu tilgen, ſeine Unvoll⸗ kommenheiten findet; indem diejenige Porti- on, welche auf dieſe Weiſe entzogen wird, in wenigen Tagen wiederum erſetzet werde: ſo lehret doch die vernuͤnfftig beurtheilende Er⸗ fahrung daß diejenigen Zufaͤlle die hievon abſtammen, nemlich Fluͤſſe , Kraͤmpffe und alle übrige Congeſtiones, welche auf leinen Blutfluß zielen / oͤffters auf einige Monah⸗ ten unerbrochen und verhutet werden, wenn nur ein eintziges Aderlaſſen vorgenommen worden: Uberdem fo behaͤlt die Venzfedi- on hierinnen den Vorzug / daß ſelbige die feſte Theile, welche / wie ich erinnert / durch die abfuͤhrende Artzeneyen geſchwachet wer⸗ den, ſchone und vielmehr die Kraͤffte erhalte. Denn hier find nicht diejenige anzuhören, die bey Eroͤffnung der Ader in eine Ohn⸗ macht fallen / oder ſich wegen der abgenom⸗ menen Kraͤffte beſchweren. Denn es iſt ein groſſer Unter ſcheid zu machen zwiſchen denen Kraͤfften, die wegen der perföhnlichen Em⸗ pfindlichkeit und Zartheit gleichſahm auff eine zeitlang unterlaſſen und verlaſſen, und Diejenigen , fo wuͤrcklich verlohren gehen; welches in ſoweit wahr ut, daß ſolche Ohn⸗ machten von denen meiſten Umbſtehenden und Sugegenfenenben die zuweilen unter dem D r r PET IE STEH BFFE 1 60 7 2 . * .$ Er, UF 7 — . 1 e X . . 4 u ' ; ee. 7 — * 1 * * 1 1 u e e 4 —: ͤ r WESMEmE dem Blutlaſſen ſich ereigenen, oder auch zu folgen pflegten / im geringſten nicht geachtet werde. %% . 22. Endlich iſt auch denen übrigen gun ten Wuͤrckungen noch beyzulegen, daß nach⸗ dem die Vielheit gemindert, und die unor⸗ dentliche Bewegung des Gebluts geſtillet, deſſen ſtaͤrkere Wallung / welche nach dem Aderlaſſen wahrgenommen wird, zu Ver⸗ duͤnnung der Dickheit ſehr vieles beytrage. Dahero gewiß dieſes Mittel von der Krafft und Wuͤrckung / daß ſelbiges denen dreyen Arten der Urſachen, fo die Krankheiten her⸗ vorzubringen pflegten, abzuhelffen, mehre⸗ ren Nutzen ſchaffe / als nur ein einiges Ar⸗ „ 0.0 9. 23. Indem bisher fo vieles von dem Nutzen der Aderläſſe angefuhret, ſo vergeſſe nicht in dem andern Stuͤcke der practiſchen Application, ſelbige die gehoͤrige Grentzen, wie verſprochen, zu ſetzen. Es iſt gar weit von meinemEndzweck entfernet/ daß ich das Ader⸗ laſſen als eine Univerſal - Medicin recom- mendiren, und diejenige viele Miß braͤuche, welche in unterſchiedenen Kranckheiten da⸗ durch begangen werden ; gut heiſſen wolte. Denn wie uͤberhaupt die Venæſectio mehr zur Præſervation und Verhuͤtung der Kranckheiten / als ſelbige zu curiren hebe zu | | 3 eben / . D IH TFT gg 1 2 K 4 N EZ * 0 * * - * * > . * ww kr * N 7 * l * * Art BER eee DORT SALAT ARE heben, nützlich geachtet wird, alſo iſt auch deffen Wiederholung auf keine andere Art / als jetzt gedachten zu verſtehen. S. 24. Mein Vorſa 4 nicht mit ſich ins beſondere alle kraͤnckliche Zufaͤlle anzufüh⸗ ren / worinnen das Blutlaſſen gut thun Fon- te. Denn wie ich eben nach dem Inhalt des dritten Paragraphi die allgemeinen Anzei⸗ gungen angemercket, ſo wird dasjenige / was auf fpeciellere cafus zu appliciren / in denen ubrigen zur Hellkunſt gehoͤrenden Mitteln zu ſuchen ſeyn: Und erklaͤre alſo dasjenige welches, beſondere Umſtaͤnde ausgenommen, mit oben angeführten nicht uͤberin kommet, für contraindic antia oder diejenigen Kenn⸗ zeichen, welche den Gegentheil behaupten. Fuͤrnemlich iſt derjenige groſſe Mißbrauch nicht zu uͤbergehen / welcher um die Fieber zu heben durch Aderlaſſen begangen wird, und verwerffe auch alle unordentliche Unterneh⸗ mungen, join Anſehung des Fiebers, dieſem entgegen und nachtheilig. Nichts minder iſt dieſes Huͤlffs⸗ Mittel auszuſetzen / wo die Spasmi und Kramuff⸗maͤßige Bewegung ſchon exarerbiret und gleichſam tobend find, wie auch in denen meiſten Kranckheiten vo die Qualité oder Eigenſchafft der Saffte veraͤndert, unrein und viciös iſt; welche / ob ſie wol ihre Herkunft öffters offenbahrlich 5 3 FF r EL Mc! A | 3 der Vollbluͤtigkeit zugeſtehen muͤſſen / fo er⸗ forderen fie doch ſehr ſelten eine ſogenannte Curative oder heilende Aderlaſſe. 3 8. 25. Damit nun deſto näher zu meinem Endzweck gelange, fo verfichere, daß oͤffters Cafus vorkommen ,die eine Verringerung des Gebluͤts anzeigen /in welchen das Aderlaſſen, ſo nur zwey mahl im Jahr vorgenommen wird, nicht zureichend ſeyn will, noch die Sache ausmache. Denn wenn wir nur die Erfahrung / als welche den beiten Ausſchlag gehen kan, und in allen Sachen der vor⸗ nehmſte Lehr⸗Meiſter , zu rahte nehmen, fo wird man nicht ſelten wahrnehmen, daß vie⸗ le groſſe Beſchwerden auff dieſe einfache Ve- næſection folgen, und daß endlich deren Wiederhohlung den gewuͤnſchten Nutzen be⸗ zeige. Ich beruffe zu Zeugen die drey frucht⸗ bahre Toͤchter der Vollbluͤtigkeit, nemlich die einfache und fimple Congeſtiones oder KRhevwatismos, und die krampficht Sicht⸗ Schmertzen. Dieſe zu uͤberwaͤltigen und aus dem Grunde zu heben, wie wenig eine oder andere Aderlaͤſſe vermöge, uͤberlaſſe ei⸗ nem jeden auffmerckſamen Practico zu un terſuchen. Gantz andere Wuͤrckung wird zu verſpuͤhren ſeyn, wenn vier, ſechs oder auch wol acht mahl des Jahres Ader gelaffen | ER wird. W 1 . FDDEES BURN PEDNREN N . — — \ N I I J A 7 77 Der Tr. * W NN * 1 7 + * 8 “ f N * | 5 2% 31 60 L 2 n I 1 * N a s zu 5.28. En ander gelehr ner S Jugend wegen be 7 . 0 | ir Man vielen 2 öftere C oͤfftere Blutſtürtzungen aus der Bruſt beka⸗ me ſuchte alle Gelegenheit denen zu remegi⸗ ren, allein weder die Artzeneyen, noch die ge⸗ wohnlichen Aderlaͤſſen/ſo zu Zeiten der æqu i-. noctiorum vorgenommen wurden, wolten hinzulänglich ſeyn dieſen Einhalt zu thun. | Indeſſen wurden durch die unzaͤhliche und fat unmaͤßig wiederkehrende Blutſtuͤrtzun⸗ gen die Kraͤffte dermaſſen mitgenommen / daß man glaubte, es ſey um ihn geſchehen. So viele Medici zu ihn geruffen wurden / fo viele unterſchiedene und disharmonirende raifon- ne ments wurden iu dieſer aͤuſſerſten Lebens Gefahr wahrgenomen. Durch oͤfteres Ader⸗ laſſen denen wiederkommenden Paroxylmis vorzubeugen, zweifelte ein jedweder ſolches anzurahten , denn hier war nicht ſowol auf die Menge des Bluts, als vielmehr den ſchon in Gewohnheit dahin gegangenen Zufluß, zu ſehen; uͤber dem ſchienen die Kraͤffte , die ſchon uͤber die maſſen een ſol⸗ chem zu wiederſprechen. Wie aber beffer iſt in der aͤuſſerſten Gefahr ein zweiffelhafftes Mittel, als gar keines zu erwaͤhlen: fo ent⸗ Bam fich der Patient, nachdem alles verge⸗ ens / und er ſelbſten zu dem aͤuſſerſten gekom⸗ men, etliche mahl auſſer denen Kquinoctiis die Ader oͤffnen zu laſſen. Da aber nach die⸗ ſen die Paroxysmi 15 Blutſtuͤrtzungen 12 858 %˖ kr. meer ↄ / FF a ka it ee e Mi d hr; N . a . a en nn man 2 nn nn An an er nn .29. Ein alter Mann ihren, indem er von | gen ſeiner Studien, al s auch Nr > p 1 ˙ b 2 =. 7 ug £ u“ an Ja r _ 4 A 4 Bw 2 £: * un IN ba? — — * * \ Ns r 1 Fe 6 8 * n J Ru einn FFC 3 (430 85 nes Amts, nicht eine geringe ſittſahme Le⸗ bens⸗Art geführet, bekam davon Engbruͤ⸗ ftigfeit, altnmatiſche und keichende Zufaͤlle. Er ſchonte ſo vielweniger der Artzeneyen um dieſer Kranckheit abzuhelffen / indem ‚feine Station alſo beſchaffen war / daß er ſel⸗ bige bezahlen koͤnte. Überdem ließ er jaͤhr⸗ lich zwey / drey mahl zur Ader. Welches alles aber nichts verſchlagen wolte, da er aber auf Einrahten eines gewiſſen Medicc ſich gefallen ließ nach ſechs oder acht Wochen die Aderlaͤſſe zu wiederholen ‚fo verſchwun⸗ de nach gerade dieſe Engbruͤſtigkeit, und iſt die Beſchaffenheit feines Zuſtandes fuͤnff Jahr nach einander ſehr leidlich geweſen. Allein, ſo wie es zu geſchehen pfleget, und oͤffters ſcheinbahre Sent ments allenthalben angehoͤret werden, ſo ließ er ſich durch eini⸗ ge Medicos uͤberreden/ dieſe Ader laͤſſe in fei- nem fuͤnf und ſechszigſten Jahr auszuſetzen, und ſich zu genuͤgen nur zur Zeit der Kqui- noctiorum 1700 zu laſſen. Dahero er in die vorige kraͤnckliche Umſtaͤnde gerieht, ehe noch ein Jahr verlauffen. Weswegen er dann den vorigen Medicum wiederum ſuchte, be⸗ kennend, daß er auf Zureden anderer, die dafuͤr hielten, man haͤtte mehr Urſach das Blut zu kauffen , als ſolches zu vergieſſen, dieſe wiederholte Aderlaͤſſe auf einige Zeit | 8 | 8 | UN: D . y / x RN a TUR a u . 7777 TTDN 1 * E 1 2 1 FCCCCCCCCCCCC 0 4 „ & 2 en 17 „ > » * N n 3 . 2 132 „ . N EN PR RT BEER IR N AED NITE ee r terlaffen; und dahero die vorige Kranckheit ſich wieder zugezogen, zweiffelte nun: Ob noch rahtſahm, daß die ausgeſetzte oͤffter wiederhohlte Aderlaͤſſe wieder vorgenommen werden koͤnte? Auf welches alles der Medi- cus antwortete: Daß das Blut zwar taͤg⸗ lich durch Eſſen und Trincken gekauffet wer⸗ den müſſe, aber deswegen das Blutlaſſen gar nicht verſaͤumen ſondern vielmehr bis an das Ende des Lebens ſo offt zu wieder⸗ hohlen ſey, ſo offt dieſer Zufluß an der Bruſt wieder kommen wolte. Wie es wei⸗ ter damit gegangen, kan wegen ausgeblie⸗ bener Nachricht nichts mehr melden. F. 30. Eine gewiſſe nonette Dame, eine Mutter einer eintzigen Tochter, wurde nach der Geburt in einen kraͤncklichen Zuſtand ge⸗ ſetzet, und fuͤrnemlich durch Mutter Be ſchwerungen ſehr mitgenommen. Es wur⸗ den zwar wider dieſe viele Artzeneyen viele Jahre durch gebrauchet, indeſſen erfolgte kei⸗ ne Wuͤrckung , die heilſahm hatte ſeyn koͤn⸗ nen. Es wurden nichts minder die Geſund⸗ Brunnen etliche mahl verordnet / aber ohne Frucht; Den Gebrauch des Aderlaſſens an⸗ zurahtentrugen, um der Urſachen die mehre⸗ ſten Medici Bedencken weil ſie blaß und et⸗ was auffgedunſt anzuſehen war; aus | Furcht ö BCC. Vb TINTE x y g + i * ih . * 9 2 1 Pi % TR RE RE MET TOLENAERT EAN LE RUE a SORTE N u 3 tar) Se Furcht nach der allgemeinen Mennung, es moͤchte durch das Blutlaſſen ihr eher eine Waſſerſucht⸗ als die Geſundheit zuwege ge⸗ bracht werden. Endlich auf Anrahten ei⸗ nes gewiſſen Medici ließ fie bey denen Kqui⸗ nockiis die Ader oͤffnen, indeſſen erfolgte von dieſer ſeltenen Aderlaͤſſe kein gewuͤnſchter Ef- fect. Da nun die Zeit herannahete in Anſehung ihres Alters / daß die Reinigung ausbleiben ſolte; fo wurde wahrgenommen, daß ſelbige hefftiger und länger anhielte, und denn wiederum einige Monahte ausbliebe. Daher denn erſtlich die Mutter⸗Beſchwe⸗ rungen zunahmen und fürnemlich verurſach⸗ te das ſchmertzhaffte und harte Gefuͤhl in der linckeren Seite viele Sorge und Bekuͤmmer⸗ nis: Nachgehends aber wurden dieſe Be⸗ wegungen aus denen inneren Theilen in die aͤuſſere gebracht / und war die lincke Hand von der Gicht der maſſen eingenommen, daß ſie ſelbige ohne die groͤſten Schmertzen nicht regen kunte. Inzwiſchen, da in dem medi⸗ einiſchen Magazin kein Hülffe zu finden war, verſuchte fie es mit dem oͤffteren Aderlaſſen, und da traff fo wenig ein, daß ſie davon haͤt⸗ te waſſerſuͤchtig werden ſollen daß ſie viel⸗ mehr mit guten Nutzen faſt alle Monaht die Ader öffnen laſſet. 1 u --FW ˙ wü EAN EEE e EEE TEE SEIT 7 J 479 PN R EA FREE l a a FE m 4 * u — 4 — l a ö 1 | e e . XK EL.. Mi . — Te 5 / 3 (4) er E 6. 31. Eine andere Frau fuchte überall we⸗ gen oͤffterer unzeitigen Gebuhrten, die ſie ſechs mahl nach einander gehabt, Huͤlffe, Und ließ auch die beiten Me dicos zu ſich ruf- fen. Je mehr ſie nun Artzeneyen gebrauchte, je mehr nahmen ihre Mutter Beſchwerun⸗ en zu. Dahero denn endlich ihr Mann nach einer eigenen Überlegung Ihr ſo offt die Ader oͤffnen ließ, fo offte ſich , nachdem die Concert tion geſchehen, einige Bewegungen zur fruͤhzeitigen Frucht blicken lieſſen. Da dieſes acht mahl geſchehen war ſo brachte fie perfect eine geſunde Tochter zur Welt. So bald fie wiederum ſchwanger ward / ſo wurde eben das Mittel, nach denen anzeigenden Kennzeichen , wiederum vorgenommen: Da ſie denn auch mit einem ſchon laͤngſt ge⸗ wuͤnſchten Sohn ihren Mann erfreuete. welche nach vergeblichem Gebrauch vieler Medicamenten durch eine chirurgiſche ca- frliÿỹfication oder Schroͤpffen, die ſie alle Mo⸗ naht vornahmen, und ſo vieles Blut auszie⸗ hen lieſſen, daß er am Gewicht einer Ader⸗ laͤſſe gleich kam, auf dieſe Art ihr Podagram, von der fo viele Jahre weidlich vexiret wur⸗ den, beſtaͤndig vertilget. 1 e rem habe gewiß nicht ſelten auch von dem o * * N F. 32. Endlich gedencke auch derjenigen / ”. "an W N a u = = — N N 9 y / N PEN N 1 44 * PEN NE, EN STERNEN IE NR eis | N . 7 Nee A M . „ nicht dencken möge / als wenn ich nur allein an der Aderlaͤſſe hange und darauf dringe. Denn es lieget nichts daran, auf was für eine Art nur die Vollbluͤtigkeit gemindert werde, wenn nur dadurch die exagicirte rem Gebrauch der Blut⸗Igel wahrgenom. men. Dieſes habe denn zu dem Endzweck hinzufügen ſollen, daß der geneigte Leſer und gereitzete Bewegungen der Natur ſiche⸗ rer befriediget und foulagiret werden Fön- „ . 33. Dieſes habe zum Beweiß und Er⸗ läuterüng meines Saͤtzes anführen wollen, und hoffe , es werde ein jedweder genuͤglich uͤberzeuget ſeyn, nemlich, daß die Voͤlcker in denen kalteren Laͤndern mehr Urſach oͤff⸗ ters Ader zu laſſen haben, als in denen warmen Glimatibus, Nun ſey auch der 0 zu dieſer Arbeit verliehene Kraͤffte gelobet. Ich wuͤnſche von Her⸗ gen , daß ſelbige ferner denen Menſchen zum Nutzen gereichen und ſeyn moge, aller A ERDE . Frändlichen Zufaͤllen ein erfreuliches N 8 rag x * N 175 = 0 1 . Tr N a ET Er e SE ZEH ZSZ VERTRAT TER T7 TEN ENTER DEE we 22 a FR r ER 7 | = N 7 * . N \ 1 * R 7 „ ——... —. Fe . — en u ? \ N Fee A 2 . Br 4 rn, 1 #- 1 8 4 1 a 2 3 g 0 N W * S N NEE SEHE TEEN LLL . e ( Mur delle Vorbericht. Je ich im Begriff war die vorher⸗ gehende Ausführung vom oͤffreren Aderlaſſen in denen kalten Ländern, dem Druck zu uͤbergeben, fo gedachte bey mir ſelbſten, es möchte nicht undienlich ſeyn einen kleinen Anhang von einer Abhande⸗ lung des recht ſehr beſchwerlichen Schwin⸗ deels be yzufuͤgen, und ſelbige mit wenigen ab⸗ ziufaſſen; Ins beſondere, weil deſſen Vor⸗ 1 beugung und Abwendung eintig und am kräaͤfftigſten auf dem in Anſehung unſers Grts oͤffrerem, als bisher geglaubet und an⸗ genommen worden, Aderlaſſen beruhe. Wie nun in dem zuvor erwieſenen Sag klaͤr⸗ lich und deutlich der groſſe Nutzen der Ader⸗ laͤſſe in denen kalten Climatibus, etwoieſen wor⸗ den, ſelbige auch das vornehmſte Mittel, daß in Hebung und Verhuͤtung des FR ln | els rr Di erer DD m nr N NIN * — Art ſeltener von de⸗ nen Praddieis wahrgenommen worden. Die dritte Art wird zum Unterſcheid der uͤbrigen vertigo caduca genennet; wie nun dieſer die Menſchen unvermuhten und in Eil überfälle, felbigen ſowol die aͤuſſerliche Sinnen als den Gebrauch des Verſtandes Dann ſo iſt es auch unmoͤglich, daß die davon übereilte Perſonen verhindern koͤnnen um nicht zu Bo⸗ den zufallen, und pfleger ſolcher gemeinig⸗ lich ein Vorboth der darauf folgenden fal- lenden Seuche, Apoplexie oder Schlag⸗Fluß ꝛc. zu ſeyn. Es darf aber nicht der geneigte Le⸗ fer dencken, als wenn in Weglaffung der Ab⸗ handlung der letzteren 3 vom Schwindel N | 5 „ * 4 et nr (Nin ern DNC DNT NN r 7 Ä EEE SEEN ET TR EA | Pr Er ” . 2 Ei Per a NIE N ER A N er VM a Ze 1 — \ 4 ſchon durch eine gehe hre 1 ſichtigkeit verbürer werden. Wer ſonſten N 4 * 28 () in Anſehung der Cur vieles verſehen würde; Denn gewiß wo etwas ſolchen zuvorkom⸗ men koͤnte, ſo iſt es die præſervaiivè angeſtellte Aderlaͤſſe, eben wie bey der Vertigine ſimpliei, das kraͤfftigſte Mirtel: Es ſey denn, daß be ſondere und eigene Umflände, die naruͤrlicher Weiſe ſowol zu der Structur des Cerebri, als deſſen übrigen gefunden Beſchaffenheir nicht > gehoͤren verhanden. Conf. Boer haas Inſtitut. IFledie. §. 836. imo eò ſpectante g. 860. oder es geriethen einige unvermuhten, oder aus Ver: ſehen in ſolche betruͤbte Zuſtaͤnde, wo ſelbige durch eiuen, beſonders Stein⸗Kohlen Dampff nd auch durch die mit denen von gaͤhrenden Bieren, Weinen 16, herkommenden Theilgen angefuͤllete Lufft übernommen, fcbwindelige wuͤrden und zu Boden fielen; Und iſt es ge⸗ nug bekandt, wie viele Menſchen dieſe an gefuͤhrte Urſachen fatal und ein Ende ihres Lebens geweſen; Dieſe Letztere aber kan hoͤrig gebrauchte Vor⸗ noch begierig beſondere Obfervationes von der nen ſchwindelichten Zufallen zu lefen , der wird dazu in Herrn Hoff ⸗Rahts Alberti Lexic. Medic. real P. I. & II. unter dem Wort: Vertigo: genugſame An⸗ leitung find. wc 8 IB 8 I 2 Es er 5 r gl ”r g N | 1 2 . s 2 ** 2 8 1 * x \ ur. N 1 NEN MN W Na BASE u 1 ere * EE OR WR EN DT mr k 5 133 ö { ö N a VE Ze Bu Dear 2 n „ 5 3 > * h 0 IB. | und ges hoͤrige Proportion der fluͤßigen geſund zu nennen ſey / und ſich auch von al⸗ len ſchmertzhafften und anderen im Coͤrper vorkommenden Veraͤnderungen befreyet fin⸗ de. Denn es wird nicht allein durch dieſe beſtaͤndig in einer Ordnung fortgehende und daurende Proportion verurſachet, daß die ‚Säfte aus einander geſetzet, die Unnuͤtze von denen dienlichen abgeſchieden, dieſe zu des Coͤrpers Nutzen angewendet, jene aber als ſchaͤdliche durch gehoͤrige Oerter ausgeworf⸗ fen werden; ſondern es wird ſowol im gan⸗ ‚Ken, als auch ins beſondere in einem jeden Theil die Bewegung des Bluts in denen Adern und der Motus tonicus in denen Zaͤ⸗ nöſen Theilen egal und dem natürlichen Zu⸗ ſtande gemäß beybehalten. 9. 2. Kan alfo ein jedweder aus dem Ge⸗ gentheil leichtlich ſchlieſſen, daß, ſo bald nur das æquilibrium und Gleichgewicht zwiſchen a Da: denen sn belantund ausgemacht, ss daß ſo lange eine jufte | und feſten Theile gegen einander und die daher entſtehende egale Bewegung beyder Theilen erhalten wird, der Menſch 15 INTER AA N EEG e Act A 3 (52) 88 denen Saͤfften und ihren Gefäffen gehoben werde es geſchehe nun durch innerliche, auſſerliche, nahe, entfernte, von der Difpo- ‚fition des Coͤrpers oder denen Gemuͤhts⸗ Bewegungen, nicht minder der Gewohn⸗ heit u. ſ. w. herruͤhrende Urſachen; auch ſo | gleich entweder im gantzen / oder in einem Theil allein, ſich Veränderungen ereignen. Wie nun meiſtens und gemeiniglich die fluͤſ⸗ ſigen Theile am erſten dieſe gegen einander egale Verhaltung ungleich, ſo wohl wegen ihrer Menge Dickigheit, als anderer Be⸗ ſchaffenheit zu machen, fuͤrnemlich faͤhig, jo wird ſo vielmehr die Guͤte und Weiß heit Gottes in feinem Geſchoͤpffe erkannt und offenbahr, wenn wir bedenden, wie beſon⸗ ders um auf alle Art und Weiſe die Circu- lation und den Herumtrieb des Gebluͤts zu befördern, und deſſen Stemmungen und Verſtopffungen auch in denen kleinſten Se⸗ faͤſſen zu verhindern, die Puls und Blut⸗ Adern ſtruiret, fituiret, in unzaͤhlige Aeſte vertheilet, gekruͤmmt, oblique, perpendi- culair, horizontal, auf abſteigend , kung recht. ſpitzwincklicht/ ſchneckenfoͤrmig lauffen angetroffen werden. | F. 3. Wem iſt EX anatomicis unbekandt, wie beſonders die Gefäffe, welche nach ag n 5 ee 3 N * ® 1 N > * 2 * ur 3 rr r 5 \ el TE, Eu Dr N in BE ER - — 5 Ai N nene 0 ; | (753) se | Gehirn gehen, nach ihren Directionibus be⸗ ſchaffen / um ſowol den Impetum und heff⸗ tigen Antrieb des Bluts aus dem Hertzen, welches mit gleicher Krafft ſowol nach dem Derebro als denen uͤbrigen Theilen des Lei⸗ bes ausgepreſſet wird, zu maͤßigen: Als auch deifelben Zuruͤckfluß nicht zu verhin⸗ dern, die Blut Adern einen gantz andern Weg nehmen, da ſelbige ſonſten gemeini⸗ lich die Puls ⸗ Adern vergeſellſchafften. (a) ii Daraus leichtlich zu ſchlieſſen, daß auch eine W Urſach zuweilen capable ſey / eine Veraͤnderung in dieſem Theil zuwege zu bringen. Daß auch der Herumlauff des Gebluͤts in dem Gehirn, auf ſolche vorſich⸗ tige Art moͤglichſt erleichtert und befoͤrdert werden muͤſſe / iſt leicht von denen edlen Actionibus, die darinnen verrichtet werden, abzunehmen. Denn, wie alle die Organa und Inftrumenten, welche denen aͤuſſerlichen Sinnen gewidmet, und zur Vorſtellung de⸗ ker auſſer dem Coͤrper befindlichen Dingen dienen, ſowol ihren Urſprung und Ort im Gehirn haben, als auch daher alle die Nerven den Anfang 855 entſprungen, en | (a) Nicolai Diatriba Mechan - Anatomica de di’ “u... „ze&lione vaſorum pro Modificando San 4 5 t CC p che denen Theilen, die nach und ohne den Willen ihre Action verrichten, die Empfin⸗ dung und Bewegung geben: Ja ſelbſten die Kraͤffte und Eigenſchafften der Seelen im Derebro ausgeubet werden, wie ſolches aus dieſes groͤſſeren oder geringeren Verletzung auch unterſchiedlich in jener wahrzunehmen; So kan auch leicht in Betrachtung ange⸗ fuͤhrter Umſtaͤnden / die alterirte Cireula- tion, auf was für Art es nur geſchiehet, des Geblüts im Gehirn zu deren Abwege und Unordnung Gelegenheit geben. Wie denn auch mehrentheils in der von der na⸗ tuͤrlichen Beſchaffenheit und Ordnung an⸗ Minden Abweichung der darinnen ent⸗ 0 altenen fluͤßigen und feſten Theilen, mit felbiger eine Elpece vom Schwindel ver⸗ Fnnpffet zu nden. S. 4. Um nun auf die Abhandlung des Schwindels ſelbſten zu kommen, fo nenne ich ſelbigen, (nemlich / die Simplicen, wovon die N Rede) eine in denen Organis Senſoris, un⸗ deutliche und unordentliche Vorſtellung der il Objectorum, ins beſondere aber eine appa- rente und ſcheinende Herumdrehung derer⸗ ſelben (b) als auch des Subjecti ed i (b) Boerbaare in Inſtitut, Medic. &. 863. un 7 N 5 5 N * 1 5. N A I wog PPP * * I 1 er * 8 a 1 I u Q we n x 4 N s N Na 18 5 4 9 Weine NE G ieee CH ER TEN, NE ME RR | woſelbſt zwar die Imagination oder Einbil⸗ dungs⸗Krafft irret / das Judicium aber, oder die beurtheilende Krafft unveraͤndert (e) blei⸗ bet; un⸗determinirter Zeit und nach Unter⸗ ſcheid der Urſachen bald uͤbergehend/ langer anhaltend, ſchwaͤcher / ſtaͤrcker; verknuͤpffet mit einiger Nachlaſſung der Motuum Vo- luntaricrum und Wancken der Glieder, ſo, daß die Patienten zuweilen ſich zu ſetzen oder zu legen um nicht zu Boden zu fallen, genoͤh⸗ tiget finden. 5 S. 5. Specifice aber und eigentlich iſt fel- biger (8. ak denen im Vorbericht an⸗ zefuͤhrten Arten des Schwindels unterſchie⸗ den; daß bey jenem ſowol die aͤuſſerliche als innerliche Sinnen, ob wol in unordentlicher Empfindung, beybehalten; in dieſen aber, entweder die aͤuſſerliche Sinnen allein, oden auch zugleich die innerliche mit benommen und gehemmet werden. (Vorbericht.) (e) Mutgrave diſſert. de arthritide anomala five interna. Cap. XIV. de dolore capitis & ver- tigine arthritica p. 119. Hæc & illa de ar- ttritide fymptomatica ſunt inſertæ operi- bus medic, Thom. Sydenbam, Med. D. & 9 Pradtici Lond. inenſis olim celeberrim, imm preſſ. Genev, 1723. n fenmmm¾à fm TER NE BA TE mꝶm im Z e | 2 ö A * * 5 > va r y * S . pr we Pe — 6 * * — > ST Tr a — a Er — = tr eine Einbildung und Impreſſion z de hat / die aus denen vorgekommenen Obje- 33 * ere w 2 r u. 2 rr re hr . WEITERE TEN A A HE 2 rt Ai „b FS. 6. Ich theile diefe Vertiginem impir. cem erſtiich in eine Lranſitoriam als a Imaginariam, oder einen bald uͤbergehenden und minder beſchwehrlichen Schwindel. Imaginariam nenne ich ſelbigen in ſo weit, als deſſen Erweckung und Fervorbringung lion zum Grun⸗ &is entſtanden. Die Traufitoria aber be: greifft ſowol in ſich jetzt genennten, als auch denſelben Schwindel der aus einer geſchwin⸗ deren Bewegung des Coͤrpers, auf was fuͤr Art es nur geſchehe, oder auch in demſelben durch gelegentliche verurſachte Veraͤnderung zuwege gebracht wird; weil nun zum Un⸗ kerſcheid der folgenden Arten die Menſchen, welche mit dieſer Vertigine nach angefuͤhr⸗ ten Limſtaͤnden 2 1 0 werden, als Geſun⸗ de (8. 0 anzuſehen ſi zuſehen find; fo iſt ſelbiger min⸗ der beſchwerlich. Und in Anſehung deſſen iſt kein Alter / weder Kinder noch € wach⸗ ‚jene von dieſer Art Schwindel auszuneh⸗ men und auszuſchlieſſer. F. 7. Zum andern, in eine etwas länger anhaltende, auch der Empfindung nach / mehr beſchwerende, oder nach des Herren Hoff⸗ Raht STAHLS Benennung / ae FF 7 * tr — N 7 * * * rr b rd Te “A * i * * 7 f } Fi vr, 4 N ER N men f N er Mlccse Ce) del iſt ſchon eine læ io zquilibrii in den fluͤßi⸗ jülentam. (d) Bey dieſer Art Schwin⸗ gen Theilen (S. 2.) gegen die Partes ſolidas: nemlich, es pecciret ſowol die Voll als Dick⸗ Blütigkeit; und dahero ift ſelbiger langer anhaltend und beſchwerlicher. .d. Und letztens in Plenariam, oder wo | felbft derſelbige alle Punta eines Schwin⸗ dels (§. 4.) abfolviret, und diſtinguiret ſich von denen vorigen, wel jene ohne Wancken der Glieder geſchehen koͤnnen, dieſer aber iſt mehrentheils damit verknuͤpfft. Iſt alſo auch deſſen Urſach tieffer, als bloß allein in der Conttirution der Fluidorum zu ſuchen. Dieſe beyde letztere ſind von dem erſten un⸗ terſchieden, daß fie nur gewiſſe Ktates, wo ſolche Urſachen möglich ſeyn Fönnen, einneh⸗ men: Es ſey denn / daß eine Difpofitio he- reditaria, oder auch Gewohnheit darinnen eine Aenderung mache. e eee (4d) Diflert, de Hypochondryaco - Hyſterico ma- C 2 y d TB 0 0 1 1,7 “r er E 1 | * Bye * * * u 8 ’ e 9 F. 9. Die Kenn Zeichen, woran der Schwindel zu erkennen, ſind in (§. 4.) evi- dent genug zu finden; und iſt dieſes nur zu mercken, daß nach nu der Umſtaͤnden Sn — IE IE vieles beytragen: Denn daß bey Erfteigung dergleichen Derter, eben keine Nohtwendig⸗ an denen Leuten, die auf den Daͤchern, Thuͤr⸗ cken und Niederhaͤne | | H derum geſchwinde und ſchnelle Aufrichtung q, Aͤbereiltes Lauffen, ſtarckes Lachen, Singen, Trunckenheit, Brechen, Veraͤnderung der die Runde wie ein Wirbel geſchehende Bewer | denen Ungewohnten des Fahren auf dem von einer ſtaͤrckeren Impreſſion, wozu die un⸗ und ſehen vergehen möchte. Nichts min der find hieher auch einige Gemuͤhts⸗Bewe⸗ e W 1 ö a vg N. * 23 Reer 1 rr zu ſchn ſchemnet, pafren. lind zwar iſt der Schwindel groͤſſer nachdem der Menſch mehr terſchiedene ſogenennete Temperamenten keit ſey denſelbigen zu bekommen jehen wir men ꝛc. herum kriechen; daß uns / die wie auf der Erden / und zwar auf geraden Fuͤſſen ſtehen, daruͤber ſelbſten der Schwindel an kommen / oder wie man zu ſagen pflegt, hoͤren Blodig zu rechnen, als Furcht, Schrecken, loͤdigkeit, aus Mitleiden entſtehende Em⸗ pfindlichkeit / ins beſondere, wenn jemand hart verwundet oder ſonſten Schaden ge⸗ nommen, Averſion, Eckel, anhaltende Medi- tationes u. ſ. w. In Anſehung aber des Coͤr⸗ pers / ſo gehören n aͤngen des Kopffs / deſſen wie⸗ Kaͤlte mit Waͤrme in Winter⸗Tagen, die in gung, fahren und reiten in warmen Tagen, , / 3 * N I n x - 2 : N * Y j . Ri * x r ROM eee. BAT... a 0 PR en * e x e PUR NEN on al 48 (90 8 u \ = * 2 y . K * 2 FE mil . Th NA 2 a u r 1 4 TR 1 0) 8 er Schiff; wie man denn auch bey Anlaͤndung noch eine gantze Weile mit der Erde herum zu ſchwimmen glaubet / oder ſonſten irgend einige uͤbereilende Changements in der Le: bens Al, N §. II. Daß auch bey der vertigine imagi⸗ naria ee eine Veraͤnderung ſowol in denen feſten als fluͤßigen Theilen des Gehirns geſchehen koͤnne, zweifle gar nicht, denn wie dieſer Art Schwindel zum Urſprung ihrer Impreflion nichts anders hat, als die Furcht der Gefahr, entweder auf die Art ſelbſten ungluͤcklich zu ſeyn, oder auch / wenn man an ſtatt deren, welche ſich in denen Um⸗ ſtaͤnden entweder Schaden zu nehmen o⸗ der genommen zu haben befinden, darin⸗ nen ſelbſten begriffen waͤre, und alſo mög: lich gleiche Gefahr zu lauffen: So wird hier ohne Zweiffel eben eine ſolche Zuruͤckzie⸗ hung der Saͤffte nach inwerts / als bey Schre⸗ keen und Furcht geſchiehet / wahrgenommen werden/ doch nach dem Grad der Imprefli- on mehr oder weniger; daß aber dieſes von der Impreſſion herrühre, davon finden wir das Gegentheil an denenjenigen, die entweder aus einer Gewohnheit oder einer beſſern Gemuͤhts⸗Faſſung ſolche Unterneh⸗ mungen geruhig und ohne Empfindung eini⸗ ger Veraͤnderung ins Werck ſtellen. Wie 3 nun err MET Wr 5 . * 4 i IST TITTEN ER x 4 PP Narren e nun aus der Erfahrung bekandt, und auch nicht leicht ein ver nuͤnfftiger Menſch laͤugnen wird daß die erſte Vorſtellung und Opera- tion der nemlich durch die aͤuſſerliche Sinnen gehabte Idee in der Seelen geſchehe, und denach auf den Coͤrper redundire: fo wird auch dadurch ſo vielmehr der Nexus animæ eum corpore, und jener in dieſen Einfluß be⸗ ſtaͤtiget. Ob nun die Seele unmittelbahr ihre Wuͤrckung ſowol in denen Theilen, die nach dem Willen beweget werden, als: die nach der Nohtwendigkeit der Structur des Coͤrpers folgen muͤſſen, (e) bezeige? oder auch unter deren Sewalt nur eintzig und allein die⸗ jenige Theile/ welche arbitraire und zwar per quoddam medium, nemlich, fic dictos ſpiri- tus animales ſive liquidum nerveum (f) in Bewegung gebracht werden, ſtehen? oder ihre und des Leibes gemeinſchafftliche Adi- on nach einer muſicaliſchen Harmonie (g) eingerichtet ſey? laß ich vorjetzo unentſchie⸗ den; genug, daß die Verknuͤpffung der See⸗ len mit dem Leibe, mit der Experience i- berein kommt / genau aber den Modum zu de- terminixen / werden jo wenig andere wissen, SL, ao ee 5 ln) 965 T (H) Boerhaave, Hofmann & alli. Re (g) Verdries in Commentat. de æquilibrio men- tis & corporis, 5 r ER eee US ee, v, REDET TEE ö % AAA ͤ .... ] 4 * WERTEN u ET | ee rl, 9 n „ DR a EEE Dre | (h) Cbriſtian. Democritus rn VER An A 2 1 x 2 18 A 2 Au . “ [ f 5 44 ene als ich es ihnen zu ſagen vermoͤgend. In⸗ deſſen, fo kan denenErdichtungen der harmo- niæ præſtabilitæ (h) nicht beypflichten: den es kommt mir viel unbegreifflicher (i) für die Art, dieſes Suppofitum und Figmentum nur probable zu machen, geſchweigends zu demonſtriren; Als es dieſen Uhrheber und Nachfolger ſchwer gefallen einen groben und geometrifchen Begriff von dem Nexu der Seelen und des Coͤrpers zu finden und bin ich hierinnen gaͤntzlich der Meinung des On. Hoff⸗Raht Hoffmanns, Wi alias Dippel „ ejusmodi Philoſophos acriter perſtringit in Tra&t, Analyſis cramatis harmonici hypermetaphyſico - logico- ' We mathematica. . (i) Illuſtr. Hofmannur in opuſcul. phyfico -medic. Tom. I. disquiſit. de fato phyſico & medico pag. 280. At pace verò illuſtris Authoris & eorum, qui preſſe ejus veſtigia legunt, veritatis amore, non affectu quodam ductus, ingenuè profiteor,, hane præſtabilitam harmoniam eodem, fi non meliore jure quam fatum ,‚ terminorum ignorantiæ cata- logo eſſe inferendam, & tantum abeſſe, ut ſup- poſita hae harmonia, commereium animæ cum corpore explanatè tradarur, ut potius eadem hu · jus nexus ignorantia revera non niſi ingenioſe te- gatur & ineruſtetur. 5 PPP 1 8 (6e) Leib⸗Medici und Profeſſoris zu Halle. (*) Die Urfachen ſo den Corper angehen, werden unten weitläufftiger anzutreffen H. II. Um nun auf die ſogenannte Verti- ginem gravitativam und turbulentam .($.7.) zu kommen , ſo iſt bey ſelbiger eine Voll⸗ bluͤtigkeit und zum Theil eine verknuͤpffte Dickbluͤtigkeit verhanden, daher dieſer Art Schwindel ſchon fenfibler , länger anhal⸗ tend und beſchwerlicher iſt, ins beſondere, da das Gehirn, wie die uͤbrigen Theile mit Blut angefuͤllet. Es darff nur irgend eine geſchwindere oder laͤnger daurende Bewe⸗ gung durch Reden oder ſonſten vorgenom⸗ men werden, ſo findet ſich ein ſchwindelich⸗ tes Weſen; wie es denen meiſten Predi⸗ „ gern (0 J. e, p. 282. Neque caufalem anime in corpus influxum hane ob rationem in dubium vocandum „elle cenſemus, quod modus, qua fiat ratione, capi nequeat, quum neque ullius ſubſtantiæ in aliam, neque unius corporis in aliud actionem, Ait experientia edocti pereipere & intelligere poſ- mus; quin potius firmiſſimè perſvaſum habe- mus, apprimè hoc loco applicari axioma meta- Phyſicum : quo pofito ponitur ſtatim & femper effectus, & quo remoto,, ſtatim & ſemper remo- Vetur effettus, id rette caufa diei meretur, hi 5 i 2 . _ — 1 e — un ET a I ATTERSEE RENT ERZNÄFERRDEE * DEE 5 7 2 ,, N ER 5 7 HERR, DREIER EP SE J f v4 BT 4 1 5 1 Pe LN. 22 8 % J 13 r 2 ML gern wiederfaͤhret, daß zuweilen bey einer Rede oder Predigt kein eintziger Menſch von ihnen wahrgenommen werde, ja wol gar offt fo mitgenommen find / daß es ſcheine als wenn ſie auf der Cantzel umfallen ſolten. Und wem iſt unbekandt, wie derer Hypo- chondryacorum beſonders Literatorum, ihre groͤſſeſte Klage und Anliegen, wie ſie alle uͤbrige Beſchwerden gerne vergeſſen und mit Gedult ertragen wolten, wenn ſie nur nicht dadurch im Meditiren gehindert wuͤrden: denn ſobald fie ſich zu etwas Serieufes und Ernſthafftes applicirten, ſo wuͤrde ihnen der Kopff mitgenommen, und wären genoͤh EA IR tiget, woferne fie in einen Schwindel zu: fallen verhuͤten wolten, davon abzugehen; Es ſchiene auch, als wenn ihnen der Kopf gantz dumm waͤre, und alle Faͤhigkeit zu etwas verginge. Was anhaltende Medita- tiones, Lucubrationes und uͤbrige durch in⸗ nerliche Sinnen verrichtende Actiones fuͤr Veraͤnderungen und Empfindungen verur⸗ ſachen, wird mir ein jeder leicht zugeſtehen, der darinnen verſiret: und daß auch der⸗ gleichen Handelungen der menſchlichen See⸗ le dem Ort nach (1) in dem Gehirn, ange⸗ | a ‚ae ) Thomaſiur defundt. folä experientia duetus id an- naotavit, ni fallor in Track. Vernunfft⸗Lehre. N — 8 \ + N 8 I 1 a na a a * * Bi, a ei . 8 (65) 88 zeget koͤnnen werden, e ich nur folgen⸗ des eines jedweden Überlegung anheimſtel⸗ len / nemlich: wenn wir etwas ſcharff uͤber⸗ dencken und tieff penetriren wollen, fo em⸗ pfinden wir eine Bemuͤhung durch etwas zu⸗ ſammendruckendes oder vielmehr zuſammen⸗ ziehendes die Sache nach ihren Umſtaͤnden zu betrachten / und ſelbige mit Aufmerckſahm⸗ keit zu beurtheilen / fo daß auch nicht ſelten ſolches an unſerem Geſicht wahrgenommen wird indem eine Corrugatio und Zuſammen⸗ ziehung derer Haut ohngefehr an dem Spatio zwiſchen denen beyden Augenbranen nach der Naſe zu geſchiehet , wodurch auch die Mahler oder Bildhauer einen tieff-finnigen Menſchen vorzuſtellen biegen ; um ſolches deutlicher zu machen, ſo iſt bekandt, daß die Organa Senforia, nach der in einem jeden Ren, oder beſſeren Beſchaffenheit, uͤ⸗ berhaupt dienen die Bewegung der beruͤh⸗ renden Objectorum zu recipiren und anzu⸗ nehmen: Indeſſen wenn uns die Sache ent⸗ weder dem Geſichte nach nicht deutlich / oder dem Gehör nach u. ſ. w. nicht vernehmlich ge⸗ ee uns durch Anſtrengung derer Obieckorum diſtance zu verändern, ſelbige deutlicher und vernehmlicher zu em⸗ WW und 1 » er Sinnen, ohne den Pundt unſerer und der Senſuum externorum beſtehe, und ver⸗ moͤgen derſelben die Objecta und Senſorio communi communiciret werden als auch wie viel dieſes zur Producirung der Ideen, memorie u. |. w. beytrage? Davon verdie⸗ net geleſen zu werden der ſehr ſcharff und tiefffinnige Betr BOERHAAVE (m), Wie nun mein Vorſatz nicht iſt dieſes zu unter⸗ ſuchen, ſondern mut anzeigen in wie weit es zu meinem Endzweck nemlich den Veweiß des Schtwindels, der aus denen angeſtreng⸗ ten innerlichen Sinnen ſeinen Urſprung nimmt dienen konne: So melde nur, nach der Erfahrung daß indem das Nachdenckenüber ernſthaffte Dingen angehalten wird, anfangs ein Prickeln in der Stirne / oder auch mehr 1 e ww N — e — N e Face dhe 0 Hypochondriaei behafften , daß, wenn ſel⸗ bige die gewöhnliche Zeit zu ſpeiſen uͤberge⸗ hen oder ſonſten etwas nachlaſſen, wozu ſie ihre M agen gewohnet ſie gleich davon eine ſchwindelichte Bewegung vermercken; ch nicht minder von Vexis aus- genommen find, wenn fie entweder durch ei⸗ 4 ins oder vieles Eſſen den Magen über Ge⸗ buͤhr beihmeren, Hieher gehören auch un: erſchiedliche kraͤnck liche Zufälle, als die Fie⸗ b 2, {on wol hitziger RE kalter Art, wiewol es in jenen ammel reſten wahrgenommen wird, da die Patienten, wenn ſie ſich auch gleich en- tra paroxysmum befinden, nicht vermoͤgend find lange auf zu ſeyn / ſondern oe e ch wiederum zu legen; indem ſie vorgeben, der Kopff waͤre ihnen ſo dum und ſchwindelicht, daß es ihnen nicht moͤglich auf zu dauren. In wie weit die Ohnmachten zum Schwindel wegen der anfaͤnglichen Wahrnehmung der Veranderung im Sehen gehören, werde un⸗ ten mit wenigen berühren. | 8. 35 endlch die letztere Art des Scchwin⸗ 4 dels / mlich / die Plenariam (g. g.) zu beruͤn⸗ welchem alle Punta dieſes einfachen Schwindel (H. 4.) wahrgenommen werden / iD . Wir theils Ku anhaltend , ber | €2 ſchwer⸗ 8 ren 152 ſchwerſicher als auch befoxgliche : Der ks fündigen hier nicht allein die Aüpigen Theile nach ihrer Menge und Gonfiften:z, | En r it e 15 ap ge a Ge . di 71 fie Che | 10 8 ie gu Ka | ne . Mer 3 * ein die 50 entwe der a cefſiret/ oder i in ihren Gang ver⸗ hindert; Am allermeiſten aber hat man bey Frauens⸗ perſohnen auf die Reinigung zu ſe⸗ . ” 5 Verne ch wegen De Na | ö (60% fluß nach dem Kopf beytragen koͤnten. Daß aber auch durch offteres Wiederkommen den Schwindel endlich zur Gewohnheit (§. 8.) werden kan; nachdem nur die geringſte Ur⸗ fach ſich im Coͤrper aͤuſſert/ ſcheinet ſowol ſei⸗ nen Grund in Betrachtungen derer natür⸗ 1 chen Verrichtungen / dazu wir uns gewoͤh⸗ nen kon en koͤnnen, zu finden / als auch in der E&x⸗ fahrung, wie ſolches von denen Practicis genugſaͤhm angemercket worden, zuhaben: Ob ich zwar nicht gantz und gar laͤugne/ daß etwan wegen oͤffters geſchehenen Trieb des Gebluͤts nach dem Kopff und Diſtenſion der Adern, in dieſen eine Schwäche entſtehen konne / die dazu Gelegenheit gebe , fo ſcheinet aber doch, als wenn zu dieſem habitualen Schwindel noch etwas mehr als dieſes gehoͤ⸗ re. Aus Betrachtung und in Anſehung dieſes ſowol / als des Vorhergehenden / kan ein jeder leicht den Schluͤſſel zu dem fin⸗ en / wodurch die ſogenannte Vertigo idio- gar 814. Jetzo auch der Ordnung nach auf die Urſachen zu kommen, fo wird urnemlich und zuerſt die caufa proxima, oder worin: nen eigentlich die Formalitaͤt des Schwindels wenigſtens nach deren Cörperlichen Veſchaf⸗ il Zn ſeyn. be Pathica von der Symptomatica zu unter- ee” na 2 TA ME Al iſt es wahr, daß dieſe Vertigo fimplex aus Leiner Vergroͤſſerung des Diametri der Blut⸗ gefaͤſſen, und alſo dexerſelben groͤſſerer diften- non und Ausdehnung entſtehet. Vorlaͤuffig aber iſt nohtwendig zu erinnern, daß auſſer BI ER dieſer ümplen Diftenfion der Adern, der Motus in ſelbigen undula torius oder zitternd und bebend geſchiehet/ wie ſolches ein jedwe⸗ der der nur in etwas Achtung darauf hat, an ſich ſelbſten wahrnehmen kan, wenn man den Kopſzurerde buͤcket und ſchnell wiedrum außfrichtet. Daß aber dieſer motus undula- torlus und nicht eine nuda preffio dieſen verdiginofum affc&tum zuttege bringet gie unten davon mehres; fo iſt die wahre Ur⸗ ſach dieſe daß indem die nervi optiei molio⸗ res, ſelbige alſo auch einen eigenen und ſtaͤr⸗ deren Impullum, als nur die bloffe Preflio iſt, um eine Veraͤnderung in moren zu leiden, erforderen. Und hiedurch fpecificiret ſich auch die ſchwindelichte Bewegung von denen übrigen Congeftionibus,regurgitavionibug des Öebtüts nd Ausbehmungen Der erh, ohngeachtet auch nicht ſelten bey dieſen jene zu vermercken; wie denn auch mit allem echt der Engliſche Medicus Musgrave (n) den (n Difſert. de arthritide anomala live interna 7 + eee en Vz D n rr eee ene VVV Schwindel eine leibliche Schweſter und faſt inſeparablen Gefaͤhrten des Kopff Schmer⸗ tzens nennet. Wie nun alle nervöle Theile in dem Gehirn mit denen Blutgefaͤſſen um und mit begleitet ſind, ſo werden ſie auch durch dieſe Ausdehnung beruͤhrt und gedruckt / und iſt alſo en general die Empfindung in de⸗ nen Nervis alſo auch orgenis ſenſoriis un⸗ deutlich und unordentlich (..). Ins beſon⸗ dere aber iſt an dem Organo Vifus zu bemer⸗ cken, daß neben denen beyden Nervis opticis, an eines jedweden Seite ein Ramus von der Carotides lauffe, welche / indem fie, wie die anderen / ausgedehnet / die gedachte Nerven beruͤhrend, dieſe daher kommende Preflio (o) macht denn auch die fpecielle Veraͤnde⸗ rung in dem Sehen, allein ſelbige iſt nicht die Ratio Formalis, nemlich in dieſen Ner- ven, oder der Modus, der Circum- Rota- tion und Herumdrehung der Objectorumn. wovon im folgenden Paragraphis mehreres Nie wird zu vernehmen ſeyn. 9. F. Eines muß ich noch erinnern, nen⸗ lich / wo es herkomme / daß zuweilen in gewi | % % ſen (e) Uluſtr. Hoffmann. Mediein, rational. fylihe- mie. Tom, HI. Sek: J. Cap. V. p. 78, Se 8, XXXVII, Musgrave J e, p.10, f. X. ' ſen Zufällen, als z. E. in Ohnmachten ($. 12) U. ſ. w. das Geſichte / nemlich in ſoweit, als pro tempore die radii pon denen objectis in das Auge fallen ſchwaͤcher werde, ja in con- vulſionibus gar vergehen, ſo iſt zuwiſſen: daß ſehr viel kleine Nervchen, ſowol von dem dritten als fuͤnfften Paar nach denen nervis opticis abgehen, ſelbige umkleiden und gleichſahm umbwinden, und ſich ſowol in denen Haͤutchen, als auch der beyden Au⸗ gen, nemlich ſeleroticam und uveam inferi- ren (p). Nachdem nun die nervi optici von dieſen ſelbige umbgebenden fbrillis nerveis weniger oder mehr eingeſchnuͤret werden) nemlich in denen motibus con vulſivis, fo iſt auch daraus zu beweiſen, wie nach propor⸗ tion jener conſtringirenden Krafft das Ges ſicht etwas, mehr und gantz nachlaſſe , in⸗ dem die propagatio der radiorum lumino- dorum, oder vielmehr der daher entſtandenen Repræſentation des Objecki nach dem Sen⸗ ſorio communi precludiret werde. $. 16. Um nun auf die genuine Urſache der Rotation und Herumdrehung der Objedto- rum zu kommen, ſo habe entweder in denen (p) Pieufens Nevrograph. Univerfal, Ubr. III. de Neri ie, „ Authoribus feine Nachricht von der nahe: ſten Urſach dieſer Rotation gefunden / oder wenigſten iſt die Sache nicht accurat getrof⸗ fen / und nur auf eine von der Beſchaffen⸗ heit der Sache gantz abweichende Muhtmaſ⸗ ſung gegruͤndet geweſen, dahero betrachtend theils die Struckur derer Nerven, als auch derer nah beygelegenen Theilen und der dar innen vorgehenden Bewegung / bin ich auf bald folgendes nach Anzeigung der Sache ſelb⸗ ſten gekommen, und iſt es auch ſehr probable, ja ich halte es fuͤr eine wuͤrckliche Wahrheit. Um gleichſahm den Weg dazu zu bahnen, ſo iſt bekandt / wenn eine Darmene Seite auf der Laute, oder ſonſten einem Dinge ange⸗ ſtrenget / mit dem Finger beruͤhret wird / daß deſſen Vibration und Bewegung in ſich run⸗ digt, vortical und wirbligt geſchehe; iſt nun ſolche Seite mit einem Drat beſponnen, als die Balle Seiten auf der Laute find, ſo iſt dieſe Bewegung ohnweit ſtaͤrcker wahrzu⸗ nehmen. Nun ſind die nervi optici als ner⸗ ven nach ihrer ubltance einiger maſſen gleich foͤrmig, und obgleich dieſe nervi opfici wie nicht minder auditorii ꝛc. (q) weicherer, als die ubrigen / ſo find ſie doch nicht ohne tenſion oder nach des Here deff Raht STAHLS u e Nalin, Tor, dir. p. 15. PP EHER ET Je ARE A 3 (7) Se ' Benennung tono wenigſtens in ſtatu natu- ralı und wenn der Menſch lebet: Hiebenebſt aben die Rami der Nervorum opticorum in ihrem Cylinder, in Gegenhalung der uͤ⸗ brigen Nerven der Sinnen einen groͤſſeren Diameter; Dieſe Nervi Optiei find uͤberdem mit einem Fibris Nerveis umbgeben, und gleichſahm umgewunden alſo auch dadurch muniret, und ſchließlich dieſe Vibrationem vorticalem deſtomehr, als wie in denen be⸗ ſponnenen Saiten zu ſehen / anzunehmen. Weiter, neben und mit denen Nervis lauf⸗ fen zwey Kami von der Carotide, welche durch ihre Ausdehnung, ſie geſchehe nun, 2 a 9 weil ſelbige mit allzu vielem Gebluͤt angefuͤl⸗ let / oder auch von dem wallenden Blut durch die Exſpanſion deſſelben diftendiref, con- tactu gegen die Nervos drucken, und nota bene nicht durch eine fimple und einfache Preflion, ſondern eine undulatoxiſche Bewe⸗ gung (5.14). Dadurch denn eben wie an der Darmenen Seite die Nervi optici, vermit⸗ teift welchen die ihnen von denen einfallen den Radiis imprimirte und impingirte Be⸗ wegung deꝛ repræſentirten objectorum dem fenforio communi communiciret werden, in eine ſolche vorticale Bewegung gebracht werden / alſo auch der Imagination oder viel⸗ mehr der Seelen die Objecta in ſolcher * “n EN lichten a eh ELITE, ER. AN. Sr K 1 RN N . Wan u‘ 1 8 (n u; | eee vorſtellen. Es il Es illuſtri⸗ ret ſolches nicht wenig folgendes Fhoenome non: Indem, vielleicht, noch einem jeden von der Jugend an bekandt, daß, wenn man ſich geſchwinde faſt auf einem Punct ſtehend, in die Runde beweget/ bis man zu Boden fallt, fo wird man wahrnehmen, daß die Rotation der Obiectorum anfangs ſehr geſchwind geſchehe / nach und nach aber ab⸗ . ſich alles wiederum in rechtem Si- tu und Lager præſentiret/ welches juſtement mit der angemerckten Bewegung der geſpan⸗ neten Chordæ überein kommet. Ich laͤugne nicht / daß die vorhergehende Urſach von dem durch dieſe ſchnelle Bewegung erregeten Or- „gasmo als eine Urſach der Ausdehnung der Blut⸗ . herruͤhre, indeſſen fo iſt dieſe nicht die Caufa Immediata ion præſentirten . welches ein jedweder aus dem Un⸗ terſcheid der Adern und der Nerven, als auch in specie deren eigentlichen Officiorum ab⸗ | nehmen kan 5. 17. Solte nun jemand dencken 7 wie ſich von der Bewegung der Darmenen Seite als kines feſtern auf die ner vos opticos als wer cheren Coͤrpers argumentiren lieſſe; ſo die⸗ ’ net zur freundlichen Antwort, daß dieſen Ner vis erſtlich auf einige Art geholfen, iii | 3 1 nach dem diameter ſtaͤrcker/ (. 16.) bend 95 4 gehen | Unterſuchung genauer ur r 22 Er A gehends einen beſondern und ſtaͤrckern Im- pulſum bekommen. (F. 14.) Und wenn es möglich waͤre eine Darmene Seite von der Mole als der dickeſte Ancker Thau, zuwege zu bringen, ſo würde ohne Zweiffel in dieſer / wenn ſelbige nach Proportion ihrer Dicke auch in die Länge geſpannet waͤre / ein viele groͤſſere und ſtaͤrckere Bewegung als an ei⸗ ner Quinte auf der Violin wahrgenommen werden; Indeſſen ſo bleibet doch eadem ra- tio. Und wir mögen uns fo klein und ſchwach, als es nur immer moͤglich, welches aber nicht vonnoͤhten⸗ die erregte vorticale Bewegung in denen Nervis opticis fürſtellen / fo iſt doch eben dasjenige darinnen anzutreffen. War⸗ um aber durch die in die Runde geſchehende feeywillige Bewegung des Cörpers der Schwindel eher verurſachet werde / als wenn man linea recta fortlieffe, fo iſt ſolches wol zum Theil in der Celeritate und Schnellheit der Bewegung zu ſuchen. Enfin! Wie nun meine Gelegenheit nicht iſt, weil ich mich moͤglichſter Kuͤrtze 3 n will, in dieſer f enauer undweitlaͤufftiger zu gehen: To geſchiehet doch dem gehabten End⸗ zweck ein Genüge, nemlich / daß ich angezei⸗ get / auf was ſuͤr Art ſolche Herumdrehung derer Objectorum ineinem Subjecto, das ſte⸗ het oder gehet / auch wol ſitzet und . | =, Br — nen a) S wehe gebracht werde; das er beit bis w nen Zeit. Be Nun iſt noch ein Haupr⸗ Busen au fzuloͤſen: ne mlich / warum eben dieſe Her⸗ umdrehung der Objectorum ſowol / als des Subjedi horizontaliter geſchehe, und dieſes gleichſahm das Centrum und den Mittel- Pundt von dem herumbſchreibenden Circkel aus mache? Ich koͤnte wol eine etwas gene⸗ rale Urſache angeben: nemlich/ Fallaciam opticam: denn es iſt ex Aſtronomicis be- kar d wie unſern Augen nachſcheinet, auch wuͤrcklich denen ungelehrten und gemeinen Leuten alſo duͤncket, als wenn die Sonne um un 5 ve Erde Be z da doch ausgemacht, daß 8 eb 10 5 er 7 — ar —— wie e devends Se 1 Aber der Sache näher zu kommen: ſo iſt noͤh⸗ tig noch einmahl zu MONI Bu 7 gung vermittelſt eben dieſer ſelbigen d „ . . — £ 2 2 1 | ee EEE daß in dem Organo Viſus bey dem Affectu Vertiginofo keine reelle und wuͤrckliche Le- fio und Verletzung verurſachet werde, dahe⸗ ro auch die Radii von allen Punctis derer Ob⸗ jectorum in gehöriger Ordnung in das Au⸗ ge fallen / und ſelbige in der Tunica Retina re- præſentiren, welches daher auch erweißlich, daß alle Sachen in eben der aufgerichteten Politur, als ſelbige in der Wahrheit befind- lich, geſehen werden. So bald aber die in denen Nervis Optieis wegen des repræſen⸗ tirten Objecti gemachte und erweckte Bewer em Sen: forio Communi mitgetheilet wird, und guch in eben dem Moment durch das Beruͤhren der Carotidis, da die Empfindung der Ob- je ctorum, wie gedacht nach dem Senforio Communi gebracht wird, die Nervi Optiei in dieſe vorticale Bewegung gebracht wer⸗ den; ſo kan auch nicht in der Imagination feh⸗ len / daß eine ſolche Rotatio der Objectorum darinnen abgebildet werde / und dahero jene auch irrig iſt. (S..) Hingegen da eben in dem Schwindel, keine a 1 5 n Am 8 N Nene 2 Um nun auch möglich zu machen, uf was für Art man ſich den eigentlichen Motum undulatorium (G. 14.) fuͤrſtellen koͤnne, ſo wird die Betrachtung folgendes Phœnomeni darinnen groſſes Licht geben, nemlich wenn man ſich zur Erde bücket eine Weile den Kopff hängen laͤſſet, und alsdenn ſelbigen ſchnell wieder aufrichtet , fo finden wir gleichſam einen Schwindel / ob wol bald übergehenden (F. 10.) und iſt zwar ſelbiger in plethoricis viel ſenſibler. Iſt hieſelbſt alſo erſtlich zu ſehen, daß, nachdem der Kopff mit denen 4 die Erde gerichtet / fol⸗ 5 ern einen gantzen anderen itum bekommen / da das Blut umgekehrt / und noch dazu Linea fers perpendiculair gend Die Blue 4 u ar,‘ n 8 A 8 rere * gufwerts zuruͤck flieſſen ſoll: fo kan es denn auch nicht fehlen, es muͤſſe der Kefluxus ge⸗ hindert werden; dahero denn auch die Adern an dem Geſicht aufgelaufen zu ſehen find. | So bald nun der Kopff mit einer ſchnellen Bewegung aufgerichtet wird, ſo muß noht⸗ wendig das zuruͤckgebliebene Gebluͤt in An⸗ ſehung ſein theils fort denn ein ſolcher motustremulus, undulato- es Zuruͤckfluſſes auch geſchwinder Fheils fortgeſtoſſen werden theils propria gravitate durch die Adern gehen; woher rius entſtehet. Die Betrachtung der bey⸗ den jetzt erwehnten Veränderungen geben zu . erken⸗ . EEE N LES NETT r AV EIe I7 EEE TTET ET TE TERM EEE ENTE . TEN WERNER >77 e 4 1 r R Fuge ä UU—ü— — — Sn | ne ET u — = erkennen, wie dieſe undulatoriſche Bewe⸗ gung in einem ungleichen Motu des Zurück⸗ Finfes, nemlic, da felbiger nach Beihaffen heit der Stemmung des Gebluͤts, bald retar- Adatus, hald wegen des Triebs des nachdrin⸗ nun die Blutgefaͤſſe nach ihrer Structur nach⸗ geben, ſo kan es auch geichehen, daß, indem ſelbige angefüllet,, und an unterſchiedenen Orten das Gebluͤt ſtagniret, folgends deſſen Bewegung langſahmer, hernach da nun diaucch die ſtaͤrckere Preſſion des nachkommen den Bluts, der Motus geſchwinder wird auch die Gefäffe in luperficie nach der uns gleichen Bewegung des durchzuzwaͤngenden Gebluͤts, in directione eben diejenige Art Bewegung darſtellen. Und iſt daher eben nicht ungeraͤumt ex phyficis hieher zu ap⸗ Pliciren? daß der bewegte Sörper alsdenn Leine krumme Linie in feiner Dire We" BE 5 — „nn = Te # os Se Ze zu 1 — 3 / % 224 nnn c | daß nemlich das nachkommende Gebluͤt, we⸗ en des Situs, meiſtens Perpendicularis, in gen? Kan wol die Urſach folgendes ſeyn: 9 is, in Anſehung ihrer eigenen Gravitæt, dem gleich⸗ ſahm eingepreſten vorhergehenden durch ih⸗ re Preflion die Bewegung im Gehirn em⸗ pfindlicher mache; wie man denn auch an denenjenigen, die bey dem Aderlaſſen oder ſonſten in Ohnmacht fallen, den Sit um Ho. rizontalem conventable findet, weil das Blut fo aus dem Hertzen nach dem Kopff gedruͤcket werden foll, der Krafft der Aus⸗ preffung, (denn in Ohnmachten iſt allemahl eine Nachlaſſung der Kraͤffte) wegen des Si- tus Perpendicularis zu ſchwer faͤllet und wi⸗ derſtehet. . . Wie nun überhaupt bey dem Schwindel rechtmaͤßig eine Ausdehnung der Vafonum gemuhtmaſſet wird, fo iſt auch dieſe auf zweyerley Urſachen gegruͤndet, ent⸗ weder, daß die Blut⸗Gefaͤſſe angefuͤllet, oder daß auch das durch die Orgaſtiſche Theilchen in Wallung gebrachte Blut durch ſeine eigne Expanſion (r) die Vaſa diſtendi- ret. Wie nun beydes ohne einige verhan⸗ * dene beſonderen uͤbergehenden Proportion C 1 inn Nevograph. univerlal, lib. I. de Cars „„ er ; 4 7 m = 2 . —— — — ee Ten ERDE NR e e NE ENNLONTERNT ELSE RER 9 — re 7 CbCbCb TR 777. TEN WE ENEREETT 5 uflens id peculiari experimento demonſtrat ul) in en r —— Gr ZEN — — gen nn en ———— im; 1 nn 5; Fe — ‚ N nr ei PU u; j 5 1 eu IF Bee TEL EN AR 4 ar N 4 4 1 2 Pe 5 2 1 "| E L g e 3 4 A - 8 1 14 ä 0 genugſahm erhellen, z. E. Wenn man in Winter⸗Tagen bey Licht lieſet oder auch viel⸗ mehr ſchreibet, ins beſondere wenn die Buch⸗ ſtaben kleiner, daß alſo dahero darauf ſchaͤrf⸗ fer geſehen werden muͤſſe, fo wird man nicht allein durch ſolche oͤfftere Wiederhohlungen eine Schwaͤche der Augen vermercken, ſon⸗ dern auch nicht ſelten wird der Zufluß von dem Blut nach denen Augen fo ſtarck, daß die Augen wegen der mit Blut angefuͤllten Gefaͤſſe roht ausſehen, ſchmertzen, ja wol gar inflammiret werden. Hingegen nimmt man eben nichts für, dazu eben das Orga⸗ non Vifus angeſtrenget werden darff, ſo iſt D0dDergleichen nicht leicht zu beſorgen, daß die Effluvia von dem Eiche nicht von der Krafft ſo etwas zu verurſachen, zeiget das angefuhr⸗ te Gegentheil; es ſeye denn, das wuͤrcklich die Augen wie gemeldet / gebrauchet werden; Ja man ſiehet, woferne man nur die ſonſt flattrende und zittrende Flamme des Lichts, mit einer kleinen ſtillen und geraden Flamme diner Lampe verwechſelt, daß daher dem Ge ſicht mercklich e werde. Muß alſo nohtwendig die CaufaOccaſtonalis hujusaf- Huxus das afhicirte Organon geweſen ſeyn. Iſt alſo auch der Allluxus Humorum, wel⸗ cher von dem langen Mecktiren entſtehet, von eben in angebrachten Pheenomeno ger’ | N Leigten M SEN | N 8 e Re nne l N 8 enen eee eee ee eee ; ae De re ur o Pan zeigten Beſchaffenheit. Denn, wie es un⸗ moͤglich iſt den influxum Anime Caufa- lem in den Coͤrper zu laͤugnen (F. II.) ſo iſt auch gewiß: daß die Seele ſo lange fie mit dem Leibe verknuͤpffet / mit denen darinnen befindlichen Organis nach ihren Eigenſchaff⸗ ten ihre Relation und Connexion habe. Und iſt zu glauben, daß durch die Anſtren⸗ gung der innerlichen Sinnen auch in denen innerſten nervöſen Theilen des Cerebri (F. 12.) ins befondere, durch und in welchen die Seele ihre Kraͤffte exferiret, eine Ver: änderung entſtehe. Dieſe find eben ſo faͤ⸗ hig / als die angeſtrengten Nervi Optici, ei⸗ nen groͤſſeren Zufluß nach dem inwendigem Theil des Cerebri zu verurſachen. 9. 23. Wie nun aus dem vorhergehenden genugſahm erhellet auf was für eine Art in abet (F. I.) des Coͤr⸗ ers der Schwindel zuwege gebracht wer: den koͤnne; ſo iſt leicht zu erachten / was fuͤr Früchte man zu erwarten habe, wo ſowol eine Voll als Dickbluͤtigkeit (§. 2.) als auß ſonſten eine mehrere Menge des Bluts im Gehirn als anderen Theilen des Leibes (9. 3.) anzutreffen, und iſt ins boſondere anzumer⸗ cen; daß auſſer denen gelegentlichen Urſa⸗ chen von guſſen der Schwindel, wo wuͤrck⸗ lich ſolche Incarcerationes languinis re- N . iR l e e e 4 . Rn. 929 Se 8 Ragnatoriz verhanden, ohne etwan eine Raifon angeben zu konnen, offt von ſelbſten entſtehe/ welches ſich am meiſten in der ſoge⸗ nandten vertigine plenariaf §. 12. g. aͤuſſert. Von der ſogenandten gravativa und turbu- lenta (5. IZ. 5.) noch in etwas zu gedencken 4 ſo iſt hier wol die von denen Practicis gemach⸗ ke Differentz inter plethoram quietam & commotam zu appliciren: denn wie jene für ſich eben nicht dieſen Affect erreget / fo iſt gewiß, dieſe nach Unterſcheid ihrer Urſa⸗ chen beſchwerlicher auch zuweilen bedenckli⸗ cher. BDienebft muß noch erinnern daß ſich eben der Schwindel nicht allemahl eum gy⸗ ro ereigne/ und kan geſchehen, und beſtehet auch, nach Beſchaffenheit der Umſtanden, ſelbiger in einer wenig oder mehr leichſahm nur obfcuren, vertiginöfen Empfindung in denen Organis Senſoriis. Ins beſondere auf alle Caſus der Application zu machen halte, uin ſo vielmehr fire unnoͤhtig / weil ich theils nicht weitläufftig ſeyn will, und auch von ei⸗ nem jedwedem ſelbſten nach Inhalt des an gefuͤhrten leicht geſchehen kan; wie denn auch keine hoͤchſtdringende Rohtwendigkeit ift, die Gradus des Schwindels, in Anſehung ſeiner & Urſach, nach dem verfüngten Maaß Stab abzutheilen und abzuhand eln. 1 Br e h 55 * a 4 N a tar 2 Ra 1 A — = —— el an: r N b eee e ee eee eee 15 ! u er nn nn a ae 2 = — = - — ee — Sa — = \ \ — — ——ů——— a Ft ET TER A re or Us n nehme, daß ich hierinnen mich von den Hrn. doff Raht Stahl, Königl. Preuß. Leih⸗Medicoüberfuͤhret finde nemlich daß die Urſach der Spasmorum, womit das NMa⸗ lum hypochondryaco- hyſtericum verge⸗ ſellſchaͤfftet / in der Diftenfion der Blut Ge fäſſen zu ſuchen ſey (t). Denn wie alle dis Blutgefaſſe / welche das Blut nach der Vena Portz fuͤhren, meiſtens zwiſchen und in denen membranis gleichſam eingeſchloſſen legen ſo kan es auch nicht fehlen, daß wegen del lang⸗ amern Bewegung des Gebluͤts / und doch bes ſtaͤndigen Zufluß deſſelben die Vals ſehr aus gedehnet werden, und alſo durch die Ber⸗ groͤſſerung ihres Diametri dir Membranas in eine ſtaͤrckere Tenfion bringen, ja wol ſo ſpannen, daß die Krampf ⸗maͤßige Bewegun⸗ gen in wuͤrckliche Convultiones ausbrechen. Ich leugne nicht, daß bey denen Indi ekis Diefe8 Morbi wegen der unordentlichen Be⸗ wegung in dem Magen und denen Gedaͤr⸗ men, worzu denn ihre Voracite auch nicht wenig, wie nicht minder der unordentliche Appetit beytraͤget / eine Sammlung von Un⸗ keinigkeiten im Magen oder auch Gedaͤr men verurſachet werden koͤnne; Indeſſen wuͤrde (tt) Difiert, de Vena Portæ Porta malorum &es ä lebtu dignilime, N ie VER md Ra — 17 ** N \ EEE TE n A ART FN EN eee 2.2 enn ne Ber | ' E dieſes zu heben viele Mühe nicht machen/ weñ nür ſonſten die circulation in abdomi- ne ordentlich zmvege gebracht werden fünte, Daß aber nemlich die ſcharffe und ſtimuli⸗ rende exhalirende Theilchen von der ſuppo: nirten Sammlung der Saure, u. ſ. w. eben nicht die rechtellrſach der pa morum hypo. chondriacorum fen / zeiget die Erfahrung. Denn eine gute reiche Aderllaͤſſe ſchaffet dieſen Patienten eher Ruhe, als 10. Potten Ge⸗ ſund⸗Brunnen⸗Waſſer / oder auch etliche Un⸗ Ben (niſi indè morbi ſtatus in pejus ruat) Præparirten Krebsſteine. Nachgehends muß man auch fleißig unter ſuchen, ob die Vertigi- nofi in ihrer Jugend Naſen⸗Bluten gehabt, oder / wenn tas provectioris, ſon⸗ ſten einen Blutfluß haben, als die hemor- _ rhoides, oder auch in fexu lequiore nach ih⸗ rem Alter der luxus menftruus ordentlich ſey. Denn gewiß, wo die Natur ſich durch gewiſſe Wege der Vollbluͤtigkeit abgeholffen, | und es cell et oder wenigſtens wird vermin⸗ dert dieſe bemorrhagia naturalis, fo kan es nicht fehlen, daß endlich die Congeſtio⸗ nes, nach dem Ort geſchehen / wo ehemahls dergleichen Evacuationes geweſen, als bey dem Raſenbluten. Und iſt wohl zu erwegen / daß wie in dem Malo-Hypochondryaco- hyiterico ohne dem die In feriora immer kalt 117 —— —— rennen nie ur anne en anne — B SS a Te = \ 12 en a * * . — . _ 4 . 1 ! 3 Fr Ä — Zi 2 A — . ͤN— — ET — I I sr — — — 2 4 _ — — LEE GI TE 2 2 as (98) 5 ſind / ja wegen der co mpreffion der vaforu m fanguiferorum, welche durch die Krampff⸗ maͤßige Bewegungen in dem Unterleibe ge⸗ ſchiehet, das Blut nach dem Kopffwerts ge⸗ preſſet wird daß alſo wegen der andraͤngen⸗ den Menge des Gebluͤts nicht anders als ei⸗ ne Anfüllung der Blutgefaſſe wegen dieser, derſelben Ausdehnung verurſachet werde; und iſt auch daraus eben nicht ſo ſchwer zu ſchlieſſen / daß wenn die Vafa ſehr diftendi- ret folgends auch die nervöfen Theile nicht ſowol durch das bloſſe Drücken, als auch ekeinigermaſſen deren Ausſpannung leidende in dem CerebroGelegenheit zu epileptiſchen Bewegungen geben; Ins beſondere, wenn das Gebluͤt in einigen Ramis gar zu ſehr ein⸗ gepreſſet und gleichſam ſtockend iſt. Geſchie⸗ et aber durch dieſe anfaͤngliche verurſachte Ausdehnung der Adern endlich eine wuͤrck⸗ Choroideo, fo muß denn auch der fatale Effect die Apoplexie, Schlagfluß auf den zuweilen hervorgangenen und gemerckten Schwindel erfolgen. (Vorb.) Ferner hat man uͤberhaupt auf dasjenige zu ſehen / wo⸗ durch die Congeſtio nach dem Kopff⸗werts befoͤrdert werden kan. Hiezu giebet Gele⸗ genheit nach denen innerlichen Urſachen, das viele und lang anhaltende Meditipen,Sperv- | | | | Lation 1 * . * 55 — 9 P TEETT T “a wo die Re ten Vollbluͤtie habten Blutff (%) - Diſſert. de decubitu humorum, defen- deente J. A. Salomon nunc D. & Pratt. Ge- danenſ. per multos annos Celeberrim, Ag nato meo ſumme colend, 4 \ 7 ER og N ge 5 Kr EEE EEE o - = ⁊ Free 8 8 a 577 EEE BERTI — — — 1 > _ r E — — £ - — k > . 3 - 2 Ai 0 38 (28 0 8 ui F. 25. Endlich auch mit wenigen anzu: führen , in wie weit die Commotiones San- guinis oder deſſen Orgasmus den Schwindel erwecken; ſo iſt ſchon aus dem vorherigen zu erſehen, wie ſelbiger nur aus einer hefftigern Leibes⸗Bewegung produciret werden koͤn⸗ ne, da doch ſonſten alles den leiblichen Um ſtaͤnden nach in ſeiner gehoͤrigen Ordnung und Beſchaffenheit. Wie vielmehr iſt dieſes ſchwerliche Accident nicht zu vermuhten, wenn der Zunder / ich meyne die Voll und Dickbluͤtigkeit, ſchon zugegen / da ein gerin⸗ gerer Trieb im Blut die Adern auszudeh⸗ nen vermoͤgend. Es iſt auch nicht zu uͤber⸗ gehen / wie aͤuſſerliche Urſachen einen Orga- mum ins beſondere im Gehirn zuwege br n⸗ gen; denn wem iſt unbekandt, wie leicht de⸗ nen Vollbluͤtigen von wohl und ſtarck rie⸗ chenden Dingen der Kopf eingenommen und ſchwindelicht gemacht werde / wie denn ſol⸗ ches auch die Hypochondryaco- hyſtericæ nicht wohl vertragen koͤnnen. Nicht min⸗ der find diejenige Sachen, ſo eine Suffocation machen /oder die Reſpiration hemmen / capa- ble den Schwindel zu verurſachen, daher Stein⸗Kohlen und Schwefel⸗Dampf, ze. ſol⸗ chen Subjects ſchaͤdlich und nachtheilig. F. 26. Was die Prognoſin anlanget, ſo iſt eben ben der Tranſitoris, als auch gra A« tiva r e CC ²˙ ü ² —9 3 mann tiva vertigine nichts zu befuͤrchten, daß et⸗ wan von fataler Conſequence ſeyn koͤnte; und ob auch bey der ſogenannten Plenaria, die mit denen uͤbrigen kraͤncklichen Umbſtaͤn⸗ den gleichſam complieiret, die Gefahr nicht ſo groß als ſelbige insgemein geglaubet wird; ſo iſt doch gewiß , daß der Art Schwindel deswegen ominés genug, weil ſelbiger theils öffters vorkommet⸗ und auch wegen deſſen Hebung mehr Schwierigkeiten involviret, als man ſich davon einbildet. Ob aber ſel⸗ higer endlich nicht übel ablauffen koͤnne? 4 kan dafuͤr ſo vielweniger garentiren;, jemehr die ræſervations- Cur in Anſehung dieſes Affects negligiret, und die Remotion der gelegentlichen Urſachen ins beste geſtel⸗ let, oder auch wol gar auf verkehrte Art die⸗ ſem Übel begegnet wird. Der Schwindel, welcher ſich bey alten Leuten einfindet / oh⸗ ne daß ſelbige ſonſten damit incommodi- ret geweſen, hat was mehreres in receſſu, und iſt ſelbiger ſo vielmehr ein gewiſſer Vorboth des folgenden Schlag⸗Fluſſes, als wie insgemeine oblerviret wird, daß die Apoplexie mehrentheils denen Abgelebten an in Anſehung ihres Lebens ein Ende J . 27. Nun auch der Ordnung nach auf die Cur ſelbſten zu 12 ſo erinnere ich zum — ä . ² A 2. > u N ha er a ‚N 3 Cıo) 85 10 zum voraus / daß diejenigen Kranckheiten, 0 welche den Schwindel verurſachen, nach ih⸗ erer Beſchaffenheit gehoben werden muͤſſen ſublata enim cauſa tollitur & effectus; und wdowäerdeitzo nicht mehr anfuͤhren, als was di⸗ kecte oder indirecte zu deſſen Beſaͤnfftigung / 4 Vorbeugung, und wo es moͤglich voͤllige Hebung beytragen kan. Werde alſo auf zweyerley Art die Cur einrichten, nemlich pofitive und remotivè: Pofitive wird an⸗ gezeiget werden/ was wuͤrcklich zu thun fer, wenn der Schwindel die Patienten uͤberfaͤllt / und wie weit man ſelbigem in Anſehung de⸗ ber unterſchiedenen Urſachen begegnen und beykommen koͤnne. Remotivs iſt nur auf dasjenige zu ſehen, wodurch ſowol entweder Vertigo verurſachet oder wenigſtens befür- dert werden koͤnne. Und gehoͤret alſo mit Recht und fuͤr nemlich dahin die Præ ſervati⸗ ons Cur. Nachgehends werden ſowol denen Patienten Reguln fuͤrgeſchrieben werden/ in wie weit ſelbige ſich darnach zu richten haben. Unmdletztens folgen einige Cautelæ und An⸗ merckungen, was auf Seiten des Medici zu thun oder zu laſſen ſey. Ein groſſer Cata . logus von Remedlis darff von mir nicht er⸗ wartet werden, denn wie mein Endzweck zhnicht iſt alle und jede Dinge ins beſondere anzufuͤhren, die etwas thun koͤnten, ſo * | 9 Be TEEN TEL — an n e Nast nz 0 \ * * ’ J 4 EN, > BR x g x 4 8 N 0 5 7 10 8 3 a . A 0 5 Bus 3 I ! 5 ’ de dach auch nicht ermangeln die beflenzw benahmen, oder wenigſten nach dem Gene. ral Wort anzuzeigen. Denn es gilt hier auch, was in der Abhandelung von dem A⸗ derlaſſen gedacht worden: Daß gewiſſe Art Mittel zu rechter 15 gebrauchet, ihren fuͤr treflichen Nutzen haben, als Remedia aber nicht allemahl die Sache ausmachen, ins 1 1 wenn keine rechte Difpofition in der Methode gemachet wird; denn dieſe iſt JJ. . 2... 00°; 928 Was nun die Cur betrifft, welche pofitive fuͤrgenommen werden ſoll / ſo iſt eben nicht noͤhtig bey der Vertigine Tranſitoria und Imaginaria (5. 10. 6.) etwas zugebrau⸗ chen/ indem ſelbige/ ſobald entweder das Ge: muͤht beruhiget / oder auch der Leib wieder umd in ſeiner Bewegung zur Stile gebracht worden, von ſelbſten wegfaͤllet. Die Gra- Lativa pder Turbulenta($.12. 7.) braucht e⸗ ben auch nicht ne Argene en g foiweit nur eine obleure und undeutliche Empfindung in denen Organis Senforiis geweſen, auffer daß ein temperirendes Pulver aus dem Ni⸗ tro depur. Tartar. vitriol., abforbent. ci- trat. mit gehöriger Proportion von dem Ci nab. Antimon oder auch Fa&it. und Nati v. verſetzet / nach befinden etliche mahl genom⸗ men werden kan * aber dieſer Art Schwin⸗ 5 * 10 * 2 = — 0 2 Bil ECQh EEE u nn u TE — u ee che hen —— — 5 — # 2 ; . 5 er INNE ne SZ — 2 = \ “ = % 2 * . a 7 £ 1 22 1 5 2 45 * 1 — = — en p ———— 2 J 1 t 2 Er £ 2 RE £ — A ER RER SER BEE Cc . 3 1 Schwindel hefftiger ſeyn/ inſonderheit, wenn etwan eine merckliche Vollbluͤtigkeit verhan⸗ den, oder ſonſten das Aderlaſſen unterlaſſen worden, ſo wird davon die Eur unten folgen; indem auch alsdann die Kranckheit wegen U des groͤſſeren Gradus ſchon ad vertiginem Plenarlam zu rechnen. Wenn aber nur der Schwindel eine Verſchleimung oder Uberla⸗ dung des Magens zum Grunde hat, (§. 22.) ſo iſt der Schleim durch vorhergegebene Di- gerentia als auch denen Salibus Mediis ein und abſorbent. præparat. halben Theil be⸗ ſtehend zu verduͤnnen / und nachgehends durch gehoͤrige Laxantia abzufuͤhren; Vomitoria finden hier keinen Ort, wie unten wird zu vernehmen ſeyn. Wird aber auch der Schwin⸗ del nur durch eine bloſſe dtatulentz oder La⸗ xitaͤt des Magens und der Gedaͤrme erwe⸗ cket, ſo koͤnnen mit guten Nutzen ſolche Ama- ra Stomachico-Carminativa gereichet wer⸗ den. Wie aber denen Hypochondryacis zu flahten, wenn ſelbige entweder wegen allzu⸗ langes Faſten, oder ſonſten einer unterlaſſe⸗ nen gewoͤhnlichen zu ſich nehmendes Dinges beunruhiget werden, (§. 12.) ſo iſt wol noch dem Statu Præſente am beiten, daß ſie darin⸗ nen ihrem Magen etwas nachgeben, doch ſo, daß durch deſſen Anfuͤllung fie ſich nicht von keiner anderen Incommodire beſchwehret fin⸗ den. §. 29. c cc en tiones 9 92 P | — er eee eee te Clyftiere fuͤrtreflich dienen / und verſchaf⸗ fen augenſcheinliche Linderung. Es waͤre zu wüͤnſchen, daß hier / indem die meiſten Men⸗ ſchen wegen Schamhafftigkeit nicht gerne daran wollen, die nvention von ſolchen Ma- chinen bekandt würde, wie ich dergleichen in Deutſchland in denen vornehmen Haͤuſern geſehen / vermoͤgend / welcher ein jeder ſich ſelb⸗ ſten ſolches Clyftier appliciren kan. Nichts minder, wo die Fuͤſſe kalt, duͤrffen ſelbige RW mit warmen Tuͤchern krottiret oder welches noch beſſer und auch zugleich den Zufluß nach dem Kopf zuruͤck halt; nicht gar zu heiſſe Fuͤßbader, darinnen Aſche oder et⸗ was Saltz geworffen,gebrauchet werden. So bald aber die Zeit komt Blut zu laſſen / fo iſt ſolches nohtwendig vorzunehmen. Solten aber inſonderheit / bey denen ypochondrya- co Hyitericis die Spasmi ſehr wuͤten, ſo koͤn⸗ nen denen gedachten temperirenden Pulvern einige Gran ſicherer und gelinden Anody- norum oder Sedantium zugeſetzet, oder auch reichlich mit Zinober vermiſchet werden. Wie uͤberhaupt in dem Schwindel, der von einer Commotion und Wallung des Gebluͤts (H. 25.) entſtehet, die Temperantia, fie moͤ⸗ gen in einer foliden oder fluͤßigen Subſtantz und Form gereichet werden, ihren Nutzen haben: So iſt auch von dem vertiginöfen i 1 | Affect, - r „ — — Ä ggg . 9 * N 0 — * \ BE r * ö . ae _ A ffect, der insgemein bey Fibern ($. 12.) in⸗ ſonderheit denen Hitzigen verhanden; zu⸗ wiſſen, daß, wenn ſelbige curiret, und der Aftus wiederum völlig beſaͤnfftiget worden, derſelbige denn auch von ſelbſten remittiret, nachlaͤſſet und vergehet. „ S. 30. Jetzo kommet vor zuerwegen, wie remotivè dem Schwindel abgeholffen wird, und zwar fuͤrnemlich durch die Prefervaci- ons Eur. Gewiß, wo etwas nach denen Urſachen des Schwindels, ſelbiger ruͤhre nun her von einer Voll⸗ und Dickbluͤtigkeit, oder ſeye auch ein Conſectarium der lang⸗ ſahmeren Bewegung des Blutes in gewiſ⸗ ſen Theilen, etwas nachdruͤckliches ſoll gelei⸗ ſtet werden / ſo beſtehet es in dem Aderlaſſen. Denn wie dadurch gleichſahm immediate ſo⸗ wol die Menge des Bluts, als auch deſſen Dickigkeit, wie davon in der erſten Ab⸗ handelung von dem Aderlaſſen gezeiget wor⸗ den, weggeſchaffet wird: So iſt ſelbiges auch das gewiſſeſte Mittel wodurch man eine rich⸗ tige Circulation der Saͤffte zuwege zu brin⸗ ge zu hoffen hat. Und wie in der gedachten lbhandelung ſattſahm erwieſen worden, aus was fuͤr Ur ſachen oͤffter in denen kalten Laͤndern die Ader zu öffnen fen, fo iſt auch an unſerm Ort nicht allein noͤhtig, ſondern nig⸗ abſolute no Nun bey dieſem Mordo we⸗ 1 ne | TE — u ——ů pp pp cc p Fe —7—ðÄ—;iev. — — —— > \ \ 0 W SR 1 AAN * 8. ——ꝛ—ꝛ—— j — — — — — RE 4 4 — II u TEEN, AN Bw — — — / 3 Cie) bee ; nigſtens des Jahrs viermahl, nemlich, circa) RT, ii REN A 10 >} tempora æquinoctiorum & folftinionum, es geſchehe zuvor oder hernach / die Venæ Se⸗ ction und zwar in zulaͤnglicher und nicht ſpahrſahmen Quantité vorzunehmen. Den Beweiß davon wird die Erfahrung einem je⸗ den ſelbſt in die Hand legen. In Anſehung der Dickbluͤtigkeit ſchadet nicht, daß wenige Tage nach dem Aderlaſſen etwan 14. Tage voll / und kommt nur auf einen vernuͤnfftigen aber am kraͤfftigſten das Gebluͤt verduͤnnet / das ſind / nemlich: Præmiſſa venz ſectione, durch / refolventiam, Tanguinem attenuan- tia, mit darzwiſchen genommenen gehoͤrigen Laxantibus gebrauchet werden. Von dieſer Art Medicamenten ſind gantze Apothecken Practicum an/ ſelbige zu verordnen. Was um theil die Fluida, zulaͤngliches Trincken, arunter werden aber keine Spirituoſa ver⸗ ſtanden: Und was denn endlich das gantze Punctum abfolviret, das iſt eine egale, mo- derate, anhaltende und moͤgligſt beſtaͤndige Bewegung des Leibes, denn dadurch wird das Gebluͤt, propter ejus reſolutionem in ferum, vermindert, flüßig, deſſen Circulati- on ordentlich gemacht / und ſelbiges in allen Theilen in gleicher Quantitat diſtribuiret; ja ſelbige iſt das befte Tonicum und was eine allgemeine Staͤrcke den Coͤrper *, A — 7 r Neerr 5 2 — „ 9 * 5 4 ' B u ie u 4 1 e e x u 8 3 . W * a B 9 A N er N in = (ı7) SB Daß daher zu ſehen, wie Gott zugleich in den Fluch bey dem Suͤnden⸗Fall der erſten Menſchen, nemlich: im Schweiß deines An⸗ geſichts ſoltu dein Brodt eſſen; den rechten Seegen der Erhaltung der menſchlichen Ge⸗ ſundheit geleget. Und woferne eine Univer- fal- Medicin in der Welt zu hoffen ſey, fo iſt la g eintzig und allein in der Bewegung des Leibes zu finden. i H. 31. In Anſehung der Patienten wäre zuweilen recht dienlich eine Lection zu geben, denn gewiß derer Unart und Unbeſtaͤndigkeit iſt nicht ſelten Schuld daran, daß der Medi⸗ | gus den gewuͤnſchten effect ſeine: Veroꝛdnung fruftriret und vergeblich, wiewol nicht ohne Betruͤbniß ſehen muß; und denn ſoll doch hey nicht gleich erfolgenden Geneſung die uTr⸗ ſach davon der Medicus ſeyn/ da ſie doch am wenigſten ſeine Vorſchrifft geoiger, We nun alle Dinge durch die Ordnung erhalten werden / ſo muͤſſen auch ins beſondere die Men⸗ = — — ſchen/ was die Dat oder Eſſen und Trincken anlanget, darauf Acht haben, zu gehoͤriger Zeit und in rechter Maaß Speiſe und Tranck nehmen, nicht aber alles durch einander, wie es ihnen einfaͤllet, in den Magen hinein ſtuͤr⸗ en 1 ſtens nach der Menge, als Wein, Brantewen u. ſ. w. ſind als wie Gift zu fliehen. In Speiſen 0 | | | * 9 il 1} j i N N 0 5 „ Hl „, ö⁴ | „„ DR — RR JJ „ R e õũũũ WERE REDE EEE En u nn een 2 * u * wi { we nr N ze) 4 — Be > rn L . ne 2 Ai (108 S | eben einen groſſen Unterſcheid zu machen, iſt nicht nohtwendig, indeſſen muß ein jedweder ſich ſelbſten pruͤfen / welcherley Art Eſſen ihm nachtheilig ſeydaß nemlich Verſtopffung des Leibes „ u. ſ. w. verurſache, denn es iſt unmöglich [pe ille Regeln von der Di⸗ æt zu geben, weilen die Naturen ſehr unter⸗ ſchieden; denn einige koͤnnen alles durchein⸗ ander ſuͤß und ſauer/ bitter und geſaltzen, fett und ungeſaltzen vertragen; hingegen bey de⸗ nen übrigen wil bald einem das Suͤſſe/ dem andern das Saure nicht wohl bekommen. Dieſe faſt in einem jeden anzutreffende beſon⸗ dere Empfindlichkeit iſt zu erſehen, wenn man zehn auch mehreren Perſohnen eine Art La- xans perſchreibet/ fo wird deſſen Wuͤrckung auch bey einem jeden unterſchieden wahrge⸗ nommen werden. Was Kleidung anbetrifft / ſo iſt genug, wenn der Leib ſo bedecket / daß die aufferliche Kalte abgehalten wird, damit die Tranſpiratio Inſenſibilis nicht Noht leide, ſich aber gar zu warm einzupacken / iſt eben nicht noͤhtig; indem es nur Gelegenheit zu ei⸗ ner zaͤrtlichen Gewohnheit giebet. Ob nun wol die Bewegung des Leibes unter die für- nehmſten Stuͤcke zu rechnen, ſo iſt eben meine Meynung nicht, daß man durch ſtarcke Er⸗ hitzungen, als Tantzen, Rennen u. . w. ſelbi⸗ ge ausrichten ſoll; da denn auch bey Wen a, chen ren und hinzuziehen. D E BP, 74 4 in Auffzeichnung der Obſervationum bey denen alten Practicis antrifft, ſo nimmt — 2 man doch auch nicht ſelten wahr, wie ſelbi⸗ ge oͤffters nicht den rechten Pund getroffen; und wundert mich am meiſten, wie noch ei⸗ nige von denen heutigen Medicis die wah⸗ re Urſach der Kranckheit, da ſelbige ihnen doch durch Erzehlungen der Patienten gleichſahm mit dem Finger gezeiget wird, verfehlen oder vielleicht nicht finden wollen. So weit iſt gewiß, daß ein jedweder Pra- cticus ſich wird angelegen ſeyn laſſen, alle diejenige Cauſas und Kranckheiten zu remo- viren / womit der Schwindel als ein Sym- ptoma vergeſellſchafftet verhanden. Wie nun alles dasjenige zu verhuͤten / wodurch der Schwindel directe oder indirects hefoͤr⸗ dert werden koͤnne, ſo gilt ſolches ins beſon⸗ dere von denen Vomitoriie ($. 10.) denn indem ſie das Blut durch das Be uh aus zuwer ffen nach dem Kopff treiben, ſo kan Bemuͤhen es nicht fehlen, daß ein Schwindel erfolge, wie ein jeder an ſich ſelbſten wahrnehmen kan, wenn nur ein Brechen von ſelbſten er⸗ folget, daß alles in der Runde ſich zu bewe⸗ gen ſcheinet; Nicht minder find dahin hitzige Medicamenten, oder was den Zufluß nach dem Kopff zubringen vermoͤgend / zu referi⸗ 8 Fr NOTE * De 6.33. Was die famöfe und befandteBrun: nen und Stahl⸗Cur betrifft: fo iſt von dem er⸗ ſteren wo hedaͤchtig / ja vaͤterlich erinnert ; wie ſowol in Anſehung der Quantite des zu trinckendes Waſſers, als auch der Perſonen ( befon- ders Acht zu haben ſey; und unterlaͤſſet nicht bey Gelegenheit ſolche daher gekommene trau⸗ rige und fatale Suiten (Y) ſeinen Schrifften hie und da einzuſtreuen. Was aber das Letz⸗ tere / nemlich die Stahl Cur anlanget: ſo iſt uberhaupt zu wiſſen, daß die Martialia, fie mögen pra pariret werden, auf was für Art es nur geſchehe, keinen andern als einer ad- ſtring renden und zuſammenziehenden effect verurſachen⸗/ und | / dem ſelbige von gröberen Theilen / oder auch in groſſer Quantits gegeben werden. Nun kommen alle Medici darinnen überein, daß die Subadſtringentia und Tonica nicht eher zu geben ſind, bis alles dasjenige removiret worden, was den fluͤßigen Theilen nach dem Leibe beſchwerlich gen denen feſten Theilen ein Robur und Staͤrcke wiederum zu verſchaffen, muß Ann oe A fr e demom Tonico viali, lieren wohl ins Gemuͤht zu faſſen , was der Herr Hoff Raht Stahl fo offte wohl ſolchen fo vielmehr, nach: chwerlich geweſen, um alsdenn in (7) Diflert, de Hypochondryaco-Hyfterivo male, un nn nen ir nennen, 7 — — a — — u * N t * — — Hl i G ef Fr 1 —2— 27 => MET 7 A KL ( weder derer Methode improbiren / die nur nudo Empyriæ ductu, ohne zu ſehen, ob erſt⸗ lich die naheſten Urſachen weggeſchaffet wor⸗ den / die Eflentiam Vitrioli Martis 1 artari- ſatam Ludovici ſo aufs Gerathe wohl ver⸗ ordnen und verſchreiben daher es denn auch nicht fehlen kan, daß nachdem bey denen Hy- pochondryaco- Hyſtericis die Blut Adern in abdomine diſtendiret, und deswegen die Spasmi erreget werden, welche das Gebluͤt nach dem Kopfwerts zu regurtiren zwingen, ſage ich / daß daher weil durch die Adſtrin⸗ gentia die feſten Theile gleichſam angeſpor⸗ et werden / entweder eine wuͤrckliche Obitru⸗ ction in denen Vaſis zuwege gebracht oder auch das Gebluͤt nach dem Kopff gezwaͤnget werden muͤſſe, (L. 24.) Und alſe muß als⸗ dann der Schwindel die Scene oͤffnen und ſei⸗ ne Tragadie ſpielen $. 34. Ob nun wol mir nicht leicht emand einbilden ſoll, daß die Tonica-nervina fm, die verlohrne Kraͤffte wuͤrcklich wieder zu ſchaffen vermögen ſeyn Fönnen, fo iſt doch ge⸗ wiß / daß ſolche ſtaͤrckende Dinge zu rechter Zeit / nemlich remotis removendis gebrau⸗ chet/ ihren fuͤrtrefflichen Nutzen haben und hat ſich deswegen des Herrn Hoff⸗Rahts tahls Mixcura eee f ſpirituofi li- ten Balſamus at in t m de SDR Rah micis Q Obf: ſervat. XN VII. De . | einem neee 15 95 nn 80 8 4 = N n ö ih EN 3 ' i hl Urſachen innerlich gegeben werden; wovon bey deſſen Publieikung mehrere Nachricht % 2 Se . 935. Endlich zum Beſchluß noch eine practiſche Frage zu entſcheiden, nemlich: Ob es möglich den Schwindel fo zu heben / als wenn ſelbiger niemahls geweſen waͤre / oder daß er auch nicht wiederkommen ſolte? So antworte mit wenigem darauf, daß ich zum theit ſolches in der prognofi (F. 26.) angezei⸗ get, und daß wohl zu glauben es ſeye nichts Unmoͤgliches; ſo iſt doch gewiß, wie es nicht möglich bey denen Menſchen zu machen / um diejenige Lebens⸗Art, woraus die Urſachen um Schwindel entipringen , zu verlaſſen; 10 kan auch jedweder ſehen , wie vielen Schwierigkeiten dieſe gaͤntzliche Vertilaung unter worffen ſey; wozu der durch das oͤfftere Wiederkommen in eine Gewohnheit (F. 8.) zerathene Zufluß zu rechnen nicht zu vergeſ⸗ en. Ein parallel Exempel anzuführen, ſo iſt bekandt, daß das ſchmertzhaffte Podagra deßwegen der groſſen Herren Krauckheit ge⸗ nennet werde, weil felbige einen luxum in ihrer Lebens Art zu begehren, wegen des Reichthums, die beſte Gelegenheit haben; hingegen ſind auch die Bauren nicht davon ausgenommen / die etwas mehr in Mitteln v * ” debe, und oo hes een nh cen. 1 — Urſachen vermeiden, den ziemlich befreyet bleiben, 19 nie u ng d | en der € 2 windel | n ſo au als gehoben ſey; ich bin 0 ere Tr der Beſcheidenheit eines daß doch dann werde verlan⸗ Und davon konnen. 5 = — 8 ET . A fi * . * Ki 3 . Ro Y 5 7