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PAR An A 2
Die
deutſchen Volksbücher
Gefammelt
von
| und in ihrer urfprünglichen Echtheit wiederhergeftellt ’ | Karl Simrock.
Fünfter Band. Bang heifeirte
—
| Frankfurt a. M.
| Drud und Verlag von Heinr. Ludw. Brönner. 1846,
PNe4e| 556 2.6
Vorwort.
Dem Volk zu geben was des Volkes iſt, durfte man ihm ſeine Sprichwoͤrter am wenigſten vorenthalten, dieſen ſeit tau⸗ ſend Jahren gehaͤuften Schatz, zu welchem es ſelbſt ſeinen ge⸗ ſunden Verſtand, feine Sinnes » und Anſchauungsweiſe, feine Rechtsgewohnheiten und Lebenserfahrungen, ja einen Theil feiner Lebensſchickſale in goldenen Sprüchen auögeprägt hat,
Nur allzufehr fchwindet aus der heutigen Bücher - und Rednerſprache die felbwachfene, Eörnige Kraft des ſprichwoͤrt⸗ lichen Ausdruds; eine abftrafte, verfchliffene, hlaſſe Redeweiſe hat jene finnliche, bildreiche, marfige Sprache unferer Alt- vordern verbrängt, die nationale Farbung gebt immermehr verloren, Alles fieht fahl und verwafchen aus, im beften Fall wie aus dem Sranzöfifchen überfegt. Darüber Plage ich nicht zuerft; aber laßen wir es nicht bei der Klage bewenden: geben wir dem Volke was des Volkes ift und mas ihm feine Schriftfteller vorenthalten, Der Tag wird kommen, wo e8 fel- ber reden wird, und dann wird e8 ja hoffentlich deutfch reden.
nn. L: J— M
IV
In mehren der gangbaren Volksbuͤcher, als Bürger- luſt, Finkenritter, ſinnreicher Hirnſchleifer, Her— zog Ernſt (Anhang) fanden ſich ſchon Sprichwoͤrter und Spruͤche zuſammengeſtellt; in keinem aber war man auch nur darauf ausgegangen, den ganzen, freilich unermeßlichen Schatz auf einen Haufen zu bringen, wie das andere nicht zunaͤchſt fuͤr das Volk beſtimmte Sammlungen ſeit Heinrich Bebelius, Johann Agricola, Sebaſtian Frank ſich zur Auf- gabe machten. Die deutſchen Volksbuͤcher enthielten alſo ſtatt Einer Sprichwoͤrterſammlung mehre, ſtatt einer, die auf Vollſtaͤndigkeit ausgieng und ſie einigermaßen erreichte, deren drei bis vier, die durchaus nicht darauf ausgiengen und ſie noch viel weniger erreichten. Es konnte nicht fehlen,
„daß manche Sprichwörter ſich in allen dieſen Sammlungen
fanden, waͤhrend ſo viel tauſend andere in keiner derſelben zu finden waren. Alſo Unvollſtaͤndigkeit und Wiederholungen! Um letztere wo nicht ganz zu vermeiden doch moͤglichſt zu vermindern, bedurfte es hier nur der Verſchmelzung der vorhandenen Sammlungen in eine; der Unvollſtaͤndigkeit muſte aber auch dann noch durch fleißiges Nachſammeln — ſeines Fleißes darf ſich Jeder ruͤhmen — nach Kraͤften abgeholfen werden. Unbedingte Vollſtaͤndigkeit wird man niemals verlangen duͤrfen: alle Sprichwoͤrter aufzuſchreiben, iſt ſo wenig moͤglich als die Sterne zu zaͤhlen oder die See
auszuſchoͤpfen; man darf ſich nicht einmal einbilden, keins
der vornehmſten und gangbarſten vergeßen zu haben; aber wer nach einem goldenen Rade trachtet, dem wird doch we⸗
V
nigſtens eine Speiche davon; wer thut was er kann, iſt werth, daß er lebt; wer redlich ficht, wird gekroͤnt und uͤberdieß: Allzuviel zerreißt den Sack.
Drum, lieber Leſer, nimm vorlieb
Mit dem was ich hier niederſchrieb. Schreib du hinzu, was noch gebricht, Machs beßer aber zürne nicht.
Wieviel hier fehlt, all dieſer Fehler
Bin ich kein Dieb noch auch ein Hehler. Dazu macht mich das Sprichwort dreiſter: Wer am Wege baut hat viele Meiſter; Und muß Ich gleich mich ſchelten laßen, Sei Du nicht Hans in allen Gaßen.
*
Deutſche Sprichwaärter.
ui
. Mer A fagt muß auch B fagen. . Wer den Kal hält bei dem Schwanz,
Dem bleibt er weber halb noch ganz.
. Wer einen Aal fangen will, macht erft das Waßer trüb. . Beter en Aap
As en Schaap.
. 30 Aas ift, da fammeln ſich die Adler. . Bift du ein Geier, fo warte aufs Aas.
. Kein greulicher Aas denn von Menfchen. . Abbitte ift die befte Buße.
. Richt mehr thun iſt bie befte Abbitte,
. Abends wirb ber Kaule fleißig.
. Abends putzt fich des Kuhhirten Frau, Bde, ER If . Abends vull, ul alu ( 7. an)
Morgens null.
. Beßer ohne Abendeßen zu Bette gehen als mit Schulden
aufſtehen.
. Ber ſich Abends den Magen nicht überlädt, dem thut Mor:
gene der Kopf nicht weh.
. Se näher der Abend je weiter nah Haus.
. Se fpäter der Abend je fchöner bie Leute. (Isle. ee) 17.
Es iſt noch nicht aller. Tage Abend.
Diſche Volkeb. Sr Wo. 1
. &i, wer wollte das nicht? ſprach der Abt von Pofen. . Sieh dich vor, daß es bir nicht ergebe wie bem Abt von Fuld. . Die Mönche verneigen ſich nicht vor bem Abt, ſondern vor
Abend — Abt.
. Wer weiß was ber Abend bringt? . Abenbroth \
Bringt gut Morgenbrot.
. Abenbroth
Gutwetterbot.
. Der Abend roth, der Morgen grau
Bringt das fchönfte Tagesblau.
. Abendfegen, Morgenfegen.
. In wichtigen Dingen foll man nicht abenteuerh. . Alles wär gut, wär kein Aber babei,
. Aber, Wenn und Gar
Sinn bes Teufels Waar.
6. Richts iſt fo gut, es habe denn fein Aber.
. &8 kann nicht Jeder um Ablaß gen Rom ziehen.
. Das heißt Ablaß gen Rom tragen.
. Abrechnen tft gut bezahlen.
. Abficht ift die Seele der That.
. Abfchlag ift gute Zahlung.
. Freundlich abfchlagen ift beßer als mit Unwillen geben. . Kurz abfchlagen ift Freundſchaft.
. Umführen und nicht abfchlagen heißt müde machen.
. Wie der Abt fo die Mönche,
. Demüthiger Moͤnch, hoffärtiger Abt.
.WBo der Abt die Würfel legt, da dobbeln bie Mönche,
. Wenn ber Abt bie wäre aufiegt, hat das Convent Macht
zu fptelen.
feinen Schußein.
Abt — Adern. 42. Biele Stimmen machen ben Xbt. 43. Gott ift ein Herr, der Abt ein Mönd. 44. Der Abwefende muß Haar lafen. 45. Wer acceptiert muß bezahlen. 46. Wer fih Acciſoren ſeten läßt, braucht Feine Blutegel. 47. Man findet manchen Xropf, der nie nach Achen kam. 48. Das geichieht, wenn ber Teufel von Achen kommt. 49. Rordwinb,
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08. Es foll ein Jeder Achtung haben: Der Kaufmann, wenn bie Waare geht; \ Der Schiffer, wenn der Wind fich dreht; Der Winzer, wenn die Traube ſchwillt, Der Bauer, wenn der Roggen gilt.
69. Cs ift ein Ding wie mans achtet.
60. Wer feinen Ader mit Fleiß baut, fol Brots genug haben.
61. Wer ben Ader pflegt, den pflegt der Ader. | 1*
4
81.
Ader — Abel.
. Ungebauter Ader trägt felten gut Korn. j . Sol ſich der Ader wohl Löfen, fo muß man ihn auch wohl
gürten,
. Wie man den Ader beftellt, fo trägt er, . Wer ben Ader nicht baut,
Dem waͤchſt Unkraut. Pr
. Was der Ader nicht trägt, muß ber Budel tragen. . Das ift mein Ader und mein Pflug.
. Man foll den Ader nicht zu wohl büngen.
. Aderömann
Scladersmann, Sch lobe mir den Handwerksmann.
. Aderwert
Waderwerf.
. Es gehen viel Stierbuben auf Einen rechten Adersmann. . Kein Ackersmann .fo gut, er ziehe wohl krumme Furchen. . Die Pfarrer bauen den Ader Gottes und die Aerzte ben |
Gottesader.
. Als Adam hadt’ und Eva fpann,
Wer war da der Edelmann?
. Adam muß eine Eva han,
Die er zeiht was Er gethan.
. Der Hofenteufel findet Statt
Seit Adams grünem Feigenblatt.
. Keiner, der nicht nach Adam fchmede
Und der Eva Unterröde.
. Abe, Welt, ich geh ins Klofter! . Abe, Welt, ich geh ind Tyrol! . Ade, Lieb, ich kann nicht weinen:
Verlier ich dich, ich weiß noch einen. Abel, Zabel,
Adel — Ale. 6
82. Aller Adel hat einen Mifthaufen zum Vater und bie Faͤul⸗ niſs zue Mutter.
83. Adel fist im Gemüthe, Richt im Geblüte.
84. Die Tugend abelt mehr als bas Geblät.
85. Zugend macht edel, aber Adel giebt Leine Tugend. 86. Abelig und edel find zweierlei,
87. Adelig was ehrlich.
88. Eines Adels find wir Alle,
89. Abel hat kein Erbrecht.
90. Geloben ift abelig, Halten bäurifch.
9. Fromm, Hug, weif und mild Gehört in des Adels Schild.
92. Die Söhne find abeliger denn bie Väter, denn fie haben ein Glied mehr.
93, Abdelöbrief und Hoffuppen Sind gemeiner denn ein Bauernjuppen. 94. Ein Jude lieh’ keinen Pfennig auf alten Adel.
95, Adel, Zugend, Kunft Sind ohne Geld umfunft.
96. Er ift von dem Abel, ber die Naf am Aermel wicht.
97. Wer Einem zu Aber laßen will, der muß ihn auch verbins den koͤnnen. j
98. Man muß Jedem laßen nachdem er Adern bat.
99, Den erften mäßig,
Den andern fräßig, Den dritten toll und voll, So befommt uns dad Aderlaßen wohl. 100. Adler fängt nicht Fliegen,
101. Adler fängt keine Muͤcken.
102. Der Adler heckt Zeine Beislein. | J
6 Adler — Alchemie.
103, Adler brüten Feine Tauben.
104. Küh und Schafe gehen mit einander, aber ber Adler fteigt allein,
105. Der Adler fieht das Luder wohl, aber nicht den Jäger. 106. Ein alter Adler ift ftärker als eine junge Krähe. 107. Adler haben große Brägen aber auch ſcharfe Klauen.
108, Advocaten, Schabvocaten.
109. Advocaten und Soldaten Sind des Teufels Spiellamraben.
110. Ein Advocat und ein Wagenrad wollen gefchmiert fein. 111. Der befte Advocat, der ſchlimmſte Nachbar. 112. Es geht Einem fo glatt ein wie dem Teufel eine Aboocatenfeele.
113. Ein Aff bleibt Aff, Werd er König ober Pfaff.
114. Affen bleiben Affen, wenn man fie auch in Sammet Heidet. 115. Affen und Pfaffen Laßen fi nicht ftrafen. 116. Affen find Affen, wenn fie ſchon Chorröde tragen. 117. Der ſchoͤnſte Aff ift ein Unflat. 118, Affen fängt man mit großen Bundſchuhen. 119. Je höher Ser Affe fteigt, Ze mehr er den Hintern zeigt. 120. O Xeffin, was find eure Zungen ſchoͤn!
121. Lieber Aff, fieh erft auf dich, Dann lobe oder fchelte mid.
122. Afterreden und Zorn gehören ſich nicht über Tiſch.
123. Es wird fehredlich über Aegypten regnen.
124. An dem Halm erfennt man nody wie groß die Aehre war. 125. Beßer albern und feft als ſchön und kraus. 126. Der Alchemie iſt Niemand werth,
F
Akfan — Ale.
146. Sta u.
:ften.
: verfuchte ihn ber Zeufel. denke, daß Gott und bein Gewißen
Kein, denn allein.
3t fange kalt,
nber bald.
»büßt,
Jyißen, das fage Niemand,
achen will, muß früh aufftehen (foll ).
llen gefallt
rm und kalt.
nn, ınd fchreibe ſich an.
‚blatt ift, Tann gut parieren.
‚ tommt immer am Schlimmften weg. t fi) Keinem verbindlich.
reinem es halten.
fhwer zu behalten.
jten,
‚echten.
will, darf nie das Schwert einfteden.
147. Wer Alles will, betommt nidhte.
148. Alles verzehrt vor feinem End * Macht ein richtig Teftament,
Alerlei — Almoſen.
. Allerlei ift zweierlei. .Allgemach kommt auch weit.
. Allgemach
Kommt wohl nad.
. Gottes Allmadıt ift allzeit audgenommen.
. Almannsd Freund, Jedermanns Ged.
. Was Allmann fagt ift gerne wahr.
. Almanns Rath ift gute Theilung.
. Auf Allmende zu weiden ift Niemand verboten. . Wenn Allzu dazu kommt, taugt Nichts was.
. Alzubehend hats oft verfehlt.
. Alzufrüh kommt auch unredt.
. Allgugemein macht verachtet (dich Hein).
. Allzugeredht
Thut unrecht.
.Allzugut ift lieberlich.
. Allzuklug ift dumm.
. Allgumild Hilft zur Armut,
. Mlzufharf macht fchartig.
. Allzufpig wird leicht flumpf. . Allzuſpitzig
Iſt nicht witzig.
.Auzuſpitzig ſticht nicht. .Allzuweis iſt thoͤricht. . Allzuwitzig
Iſt unnützig.
. Almofen iſt des Reichen beſter Schatz. . Almofen, das von Herzen kommt,
Dem Geber wie dem Nehmer frommt.
Almeofengeben — Alte. 9
173. Almofengeben armet nicht,
174. 175. 176. 177.
178. 179. 180. 181. 182.
183. 184. 185.
186. 187.
188. 189.
190. 191.
Kirchengehen fäumet nicht,
Wagenfchmieren hindert nicht,
Unredt Gut wucdhert nicht,
Gottes Wort trügt nicht.
Beper nichts geben ald geraubtes Almofen. Wer dem Altar dient fol auch vom Altar leben. Wer vom Altar lebt foll auch dem Altar dienen.
Man foll nicht einen Altar entblößen, um den andern zu beden.
Umfonft wird kein Altar gebedt.
Wer alt will werden, thue bei Zeiten bazu.
Werde jung alt, fo bleibft du lang alt.
Wer nit alt werben will, mag ſich jung hängen laßen.
Keiner fo alt, der nicht noch ein Jahr leben will, und kei⸗ ner fo jung, der nicht heute fterben Tann.
Es ift Niemand gern alt, und body will Jedermann gern ‘alt werden. |
Altklug
Nie Frucht trug.
Wird man grau und alt, Giebts allerlei Geſtalt.
Was alt wird, brummt gern.
Alte Leute find wunderlich: das nimmt ihnen Niemand als die Schaufel.
Alte Leute ſind wunderlich: wenn es regnet wollen ſie Heu machen.
Alte Leute werden pumplich.
Alte Leute ſind zweimal Kinder.
Alte Leute ſind boͤs jung machen.
203.
"Ute — Alten.-
. Auf den Winter folgt ein Sommer, aber alte Leute werben
nie wieder jung.
. Alte Leute, alte Ränte,
Zunge Füchſe, neue Schwänte. Alte Leute, Alte Häute.
. Alte Leute, alte Pferd
Hält Niemand wertb.
. Alte Leute müßen ihre Stärke aus der. Säüfel nehmen.
. Alte Leute figen gerne warm.
. Alte Leute fehen am Beften in bie Berne.
. Man fol das Alte nicht ab, dad Neue nicht aufbringen. .Das Alte
Behalte.
. Das Alte klappert, das Reue klingt. . Ate fol man ehren,
Zunge foll man lehren,
Weiſe fol man fragen, - Karren vertragen. "
Vom Teufel das Gelüfte,
&o Wer die Alte Lüfte Und eine Zunge wüfte.
. Die Alten
Sind gut zu behalten.
. Bei den Alten
Wird man gut gehalten.
. Die Alten find der Iungen Spott. . Die Alten find auch keine Narren gewefen.
. Was die Alten gebaut, können bie Zungen nicht unter
Dad; halten.
. Die Alten müßen die Jungen lehren.
Alten — Xlter. 11
210. Wie die Alten fungen,
211.
212.
So zwitfchern die Zungen. Was die Alten fündigten, das büßen oft die Jungen.
Die Alten zum Rath, Die Jungen zur That.
213. Mit den Alten foll man rathſchlagen und mit ben Zungen
214. 215.
fechten. Gebare jung und thu als ein Alter,
Ein Alter fieht beßer hinter fi als ein Junger vor ſich.
216. Will unfer Herrgott einen Karren, fo macht er einen alten
217.
218.
Mann zum Wittwer.
Ein Alter fo ein jung Weib heiratet, lädt den Tod zu Gafte.
Heirat der Alten ift ein Labfchreiben an den Todtengraͤber.
219. Ein junges Weib bei einem alten Mann iſt des Tags eine
220.
221.
222.
223. 224. 225. 226.
"227.
228. 229.
Ehefrau und des Nachts eine Wittwe.
Ater Mann macht junger Frau Freude wie ber Floh im Ohr.
Alter Mann und junges Weib, gewiffe Kinder,
Junger Mann und altes Weib, nur arme Sünder.
Alter Mann und jung Weib, beßer ald alt Weib und juns ger Wann,
Es nimmt ‚kein Weib einen alten Mann um Gotteswillen.
Zanzt ein Alter, fo macht er großen Staub.
Des Alten Stab find feine Zähne,
Dfen, Bett und Kanne Sind gut dem alten Manne.
Die Alten find zäh, Geben thut ihnen weh.
Die Alten reden von altem Käs. Alter Mann, guter Rath.
12
230. 231. 232.
233. 234. 235.
236. 237.
238. 239. 240.
241. 242.
243.
244. 245. 246. 247. 248. 249. 250. 251. 252. 253.
Alter.
Auf alten Mann bauen ift miſslich. Der alte Mann fohmedt nach dem jungen.
Der thut dem Alten nicht unrecht, der ihm eine Abend⸗ malzeit ſtiehlt.
Schwere Arbeit in der Jugend iſt ſanfte Ruhe im Alter. Wo das Alter einzieht, da zieht es nicht wieder aus.
Das Alter ſoll man ehren, Der Jugend ſoll man wehren.
Alter wünſcht Jedermann und ſo es kommt, haßt mans. Alter
Iſt ein ſchweres Malter.
Alter kommt mit Mancherlei.
Alter hilft vor Thorheit nicht.
Alter ſchadet der Thorheit nicht,
Jugend ſchadet der Weisheit nicht.
Alter macht zwar immer weiß, aber nicht immer weiſe.
Im Alter Kommt der Pfalter.
Als David kam ins Alter, Da fang er fromme Pfalter,
Das Alter ift an ſich felbft eine Krankheit.
Das Alter ift eine Krankheit, daran man fterben muß. Das Alter ift ein Spital, das alle Krankheiten aufnimmt. Das Alter hat den Kalender am Leib,
Das Alter erfährt alle Tage eine neue Zeitung.
Ein gut Alter ift beßer denn eine böfe Jugend.
Das Alter macht aus Blumen Wade.
Dem Alter fol man nicht Ind Maul fehen.
Wer im Alter jung fein will, muß in der Tugend alt fein. Vers Alter nicht ehrt, Iſt des Alters nicht werth.
Alter — Ucmter. 13
254. Das Alter geht vor. 255. Man kann dem Alter vorlaufen, aber nicht vorrathen. 256. Das Alter gehört in den Rath. 2357. Das Alter in den Rath, Die Frau ins Bab. 258. An Höfen fällt es ſchwer, hohes Alter zu erreichen. 259. Jedes Alter bat feine Weiſe. 260. Ze länger je ärger, Se älter je kaͤrger. 361. Wer altet, Der kaltet. 262. Der Amboß ift des Laͤrms gewohnt. 263. Der Amboß fragt nach keinem Streich. 264. Der Amboß erfhridt vor dem Hammer nicht. 265. Ameifen haben auch Sale, 266. Amen ift des lieben Gottes großes Siegel, 267. Das ift fo gewifs ald Amen in der Kirche. 268. Du haft Ammenweile: was das Kind nicht verzehrt, ißeſt du. 269. Soll die Ampel brennen, fo muß man Del zugießen. 210. Amt ohne Sold macht Diebe. 271. Kein Aemtchen fo Bein, ed ift Henkens werth. 272. Es ift fein Aemtlein, Es hat fein Schlämplein. 273. Aemtchen bringt Käppchen. 274. Wem Gott ein Amt giebt, bem giebt er audy Verſtand. 275. Das Amt lehrt den Mann. 276. Das Amt macht wohl fatt, aber nicht klug.
377. Verkauft der Fuͤrſt das Amt, fo hält ber Amtmann offenen Markt.
278. Aemter und Bünfte müßen fo rein fein als wären fie von Zauben gelefen.
4
14
279. 280.
281. 282.
283. 284. 285. 286. 287.
288.
289. 290. 291.
292. 293. 294.
295.
Aemter — Amtmann.
Was unehrlic if, das können bie Xemter nicht leiden.
Aemter wären ſchon gut, wenn nur das Recmungtgum nicht wäre.
Jedermann will den Amtsſchimmel reiten.
Wer ein Amt bekommt, bleibt nicht wie er iſt, Lung und
Leber. Echsen, ſich um.
Ueberkommt Einer ein Amt, fo rebet er nicht mehr ſeine
Sprache, er hebt an ſchwäbiſch (hochdeutſch) zu reden.
Neue Schuhe und neue Beamten liegen härter an als bie alten. .
Weil die Obrigkeiten in der Schrift Goͤtter heißen, ſo meint jeder Amtmann, er wär ein Oelgoͤtz.
Mancher Amtmann giebt feinem Herrn einen Nugen vor, da fieben Schäden Hinter find.
Amtleute geben dem Herrn ein Ei,
Und nehmen ben Untterthanen zwei.
Amtleute follen die Baucrn hegen und nicht fegen,
Sich ihrer erbarmen und fie nicht verarmen,
In Noth erfreuen, nit mit Strafe bedreuen,
Ihre Arbeit ehren und nicht befchweren.
Der Menſch iſt cher. geboren ale der Amtmann.
Die Aemter find Gottes, die Amtleute bed Teufels,
Man fol die Aemter mit Leuten, nicht bie Leute mit Aem⸗ tern verfehen.
Zu Aemtern braucht man nicht Landeslinder, fondern Männer.
Das Amtskleid ift der Deckſchalk.
Amt wird Keinem zur Ehe gegeben, drum foll mans brauden weil mans bat.
Haft du kein Geld, fo werd ein Xtmann, ſagte jener Sof narr zu feinem Fürften.
. at — Anfang. 15
396. Ber ein Amt ‚genommen, Iſt der. Freiheit verlommen.
297. Warte deines Amtes, 298. Was deines Amtes nicht if, da laß deinen Fürwit. 299. Wer anbeißt, läßt felten davon. "300. Spar deine Andacht nicht bis aufs Tanzhaus und beine Faſtnacht aicht bis. zum Karfreitag. 301. Er liegt in der Andacht wie ber Pfaff vor dem Palmeſel. 302. Andere feben zu, Er hat zugegriffen. | 303. Frage nice, was Andre machen,
.Acht auf deine eignen Sachen. 304. Andrer Mann, andres Glück.
305. Auf andre Leute Jeder ſicht, Doch Niemand merkt was Ihm gebricht.
306. Wer ſich auf Andre verläßt, ber iſt verlaßen.
307. Mit Anderer Sachen muß man behutfamer umgehen als mit feinen eigenen.
308. Aendern unb beßern find zwei.
309. Was man nicht kann ändern, Das muß man laßen fhlendern.
310. Was du nicht ändern kannſt, das nimm gebuldig bin. 311. Es muß ein Ding einen Anfang haben. 312. Aller Anfang ift ſchwer.
313. Aller Anfang ift ſchwer, ſprach der Dieb und ſtahl zuerſt einen Amboß.
314. Anfangen iſt leicht
Beharren iſt Kunſt. | | 315. Der Anfänger (Erfinder) ift aller Ehren. werth, 316. Anfang ift kein Meifterfüd. .
-
Anfang — Angel, «
. Schlechter Anfang
Gewinnt Krebsgang.
. Böfer Anfang, böfes Ende. . Schlimmer Anfang bringt wohl gut Ende. . Guter Anfang, gut Behagen,
Das Ende muß bie Laſt tragen,
Es liegt nicht am wohl anfangen, fondern am wohl enden. . Anfang und Ende
Reichen ſich die Hände,
. Wo ein Anfang ift, muß auch ein Ende fein.
. Wer viel anfängt, endet wenig.
. Anfang heiß, Mittel lau, Ende Halt.
Beßer nicht anfangen, denn erliegen.
- Guter Anfang ift halbe Arbeit.
. Were links anfängt, dem gehts Linke.
- Wa8 Einer angefangen oder zugeſchnitten, foll ein Anderer
nicht ausmachen. Dem Anfang muß man wiberftreben.
. Anfechtung macht gute Chriſten. . Angeboren
Iſt unverloren.
- Wer nichts an die Angel ftedt, der fängt nichts, . Angle, willſt dur Fiſche fangen. |
. Ein Angler muß wißen wann er ziehen fol,
- Wenn du bie Angel zichft zu früh,
So fängft du nie. '
. Man muß die Angel einwerfen und die Fifch herausziehen. - Die Angel zieht auch wohl unmillige Fifche. . Ber allzeit angelt,
Dem. nimmer mangelt.
340.
341.
342. 343. 344. 345.
346.
347.
348. 349. 350. 351.
352. 353.
354. 355. 356. 357. 358. 359. 360.
361.
362. 363.
Angerübrt — Anfehen. 17 Angerührt, Heimgeführt. Angeficht Falſcher Wicht. Das Angeſicht verräth den Mann. Das Angeſicht iſt der groͤſte Verraͤther. Das Angeſicht macht bie Rechnung: Das Angeficht weifets aus. Freundlich Angeficht ift halb Zugemüſe. Schönes Angeficht verkauft einen grindigen X —. Man muß die Sache angreifen, wo man fie faßen Tann. Angſt und Schreden bringt den Lahmen auf die Beine. Angft macht auch den Alten laufen.
Nur nicht ängftlich, fagte der Hafe zum Negenwurm, da fraß er ihn auf. Anſchauen macht Gedanken.
Anſchauen macht Liebe, Gelegenheit Diebe.
Anſchlaͤge gehen mit der Sonne auf und nieder. Viel Anſchläge gehen zurück in Einem Jahr.
An Anſchlaͤgen verliert man am Meiſten.
Große Anfchläge haben Kleinen Nachdruck.
Die hölzernen Anfchläge find die beiten.
Die Anfchläge der Bimmerleute halten am längften. Eichene Anfchläge rotten nicht.
Er hat einen anfchlägigen Kopf, wenn er die Treppe her:
unter fällt. Das Anfehen hat man umfonft, Das Anfehen ſchlaͤgt die Leute.
Difhe Volksb. br Bd. 2
=
Anſehen — Apfel.
.Waͤchſt das Anfehn fpannenlang, \ Waͤchſt die Thorheit ellenlang.
. Anfehen macht gebenten. . Ras mohl anfept,
Läßt gute Lebt.
. Wer fi) anfpannen läßt, ber muß ziehen.
. Wer nicht angefpannt hat, dem Tann man nicht vorfpannen, . Keine Antwort ift auch eine Antwort.
. &8 gehört nicht auf alle Fragen Antwort.
. Gute Antwort bricht den Born.
. Wer antwortet auf unnüses Gefpei,
Der macht aus Einem Unglüd zwei.
. Anwerbung macht keine Verbindung,
. Anweifung ift feine Zahlung.
. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, . Ein fauler Apfel ſteckt Hundert an,
. Ein fauler Apfel macht zehn.
. Ein Apfel der rungelt, fault nicht bald. . Ei, beim Blitz!
Das ift ein füßer Apfelſchnitz!
. Der Apfel ſchmeckt füß, um den man die Wache betrügt. . E8 find füße Aepfel, welche der Hüter überficht. . Wer in einen fauern Apfel gebißen bat, dem ſchmectt der
ſüße deſto beßer.
. Schöne Aepfel find auch wohl ſauer.
. Rothe Aepfel find auch faul.
. Der Apfel fieht roth, doch figt ein Wurm barin.
. Spt in fchönem Apfel kein Wurm, fo wäre boch gern einer
drin.
. Der Baum. trägt fich felbft Teine Aepfel.
|
Apfel — Arbeit. 10
388. Wer fonft nichts hat, ber giebt Aepfel und Birn. 389. Wenn Aepfel und Nüße kommen, fol man fchäcdern. 390. Man muß fich nicht Aepfel für Citronen verkaufen laßen.
391. Da ſchwimmen wir Xepfel, ſprach ber Roſsdreck und ſchwamm unter Acpfeln den Bad) hinab,
392. Dem Apotheter traue der Teufel, beide haben viel Büchfen. 393. Jauft mans in ber Apotheke.
| , machen ift wohl appelliert.
372. man was Gutes vor ſich hat.
f pt u er 79 Ayprgellas,
la LEW t, Arpıylla, bald. (eye) r ben But. Fehler 9.
b
sohin man will,
U;
401. Der April Setzt das Korn wie er will.
402. Wenn April bläft in fein Horn, So fteht es gut um Heu und Korn. - 403. Aprilfloͤcklein . Bringen Maiglödlein. 404. Arbeit iſt bei Armut gut. 405. Wo Arbeit das Haus bewacht, Tann Armut nicht hinein. 406. Arbeit ift des Ruhmes Mutter.
230
409. . Arbeit gewinnt Feuer aus Steinen,
. Arbeit gebiert Ruhe.
. Rad) gethaner Arbeit. ift gut ruhen.
. Wer nicht arbeitet fol auch nicht eßen. . Wer nicht arbeiten will,
411
425. 426. 427.
428. 429.
Arbeit.
. Arbeit hat bittere Wurzel, aber füße Frucht. 408.
Arbeit Gewinnt allezeit.
Arbeit gewinnt allezeit etwas.
Der laß das Brodb auch Liegen ftill, u
. Arbeiten bringt Brot,
Faullenzen Hungersnoth.
. Arbeit hat allezeit Vorrath.
. Um Arbeit ift Alles feil.
. An Gottes großem Kram find alle Waaren um Arbeit feil. . Dem Arbeiter hilft Gott.
. Die Arbeit ift unfer, dad Gebeihen Gottes.
. Willſt du nicht arbeiten, fo hilft dir Zein Beten, . Wer treulich arbeitet, betet zwiefältig.
. Seber Arbeiter ift feines Lohnes werth.
. Die Arbeit auf den Rüden trägt
Den Eohn, wie man zu fagen pflegt.
Schmutzige Arbeit, blankes Geld.
Wer vorher nicht reich gewefen, bem thut die Arbeit nicht wehe.
Ungewohnte Arbeit bringt Beulen.
Arbeitſamkeit iſt die beſte Lotterie.
Arbeitsſchweiß an Haͤnden hat mehr Ehre als ein goldener Ring am Binger.
430. 431. 432. 433. 434. 435.
436. 437. 438.
439.
440. 441.
442. 443. 444. 445. 446. 447. 448.
449. 450. 451. 452. 453,
454. 455.
Arbeit — Argwohn. 21
Wer nicht gerne arbeitet, hat bald Feierabend gemacht. Dem Arbeiter ein Brot, bem Feierer zwei.
Ein Arbeiter muß zwei Keierer haben,
Arbeit und Sparen macht reiche Knechte.
Arbeiten und Sparen macht zufehends reich.
Wer Arbeit liebt und fparfam zehrt, Der fi in aller Welt ernährt.
Arbeit ohne Bortheil wirb fauer,
Bon großer Arbeit ftarben die Pferbe,
Es ift bö8 arbeiten und Waßer trinken.
Wer fchießen foll muß laden, wer arbeiten fol muß eßen. Dferbearbeit, Zeifigfutter.
Der Eine hat Arbeit und Fleiß, Der Andre Nugen und Preis.
Wer ber Arbeit zufieht, wird davon nicht müde,
Zuviel Arbeiter richten wenig aus,
Wer nad) großer Arbeit trachtet, dem wird fie zu heil, Arg läßt ärger Kind, j
Wer Arges thut, ber ſcheut das Licht.
Dem Xergften giebt man das befte Theil
Es gilt keine Arglift, Wo ſich findet Merktift,
Argliſt ift nicht Weisheit.
Argwohn ißt mit dem Teufel aus Einer Schuͤßel. Argwohn iſt des Teufels Hure.
Argwohn ift ein Schalt,
Der Argwohn ift ein Schalt und wie er ifl, verbentt er Sedermann.
Argwohn betrügt den Mann, Argwohn ift fein Beweis.
230
407. 408.
409. 410. 411. 412. . Wer nicht arbeitet fol auch nicht egen. _ . Wer nicht arbeiten will, |
Arbeit.
Arbeit hat bittere Wurzel, aber füße Frucht. Arbeit j
Gewinnt allezeit.
Arbeit gewinnt allezeit etwas.
Arbeit gewinnt Feuer aus Steinen.
Arbeit gebiert Rupe.
Nach getbaner Arbeit ift gut ruhen.
Der laß das Brod auch liegen ſtill.
.Arbeiten bringt Brot,
Faullenzen Dungersnoth.
. Arbeit hat allezeit Vorrath. . Um Arbeit ift Alles feil.
. An Gottes großem Kram find alle Waaren um Arbeit feil
. Dem Arbeiter hilft Gott. | . Die Arbeit ift unfer, das Gebeihen Gottes.
. Willſt du nicht arbeiten, fo hilft dir kein Beten. . Wer treulich arbeitet, betet zwiefältig.
. Seder Arbeiter ift feines Lohnes werth.
. Die Arbeit auf den Rüden trägt
Den Eohn, wie man zu fagen pflegt.
. Schmusige Arbeit, blankes Geld,
. Wer vorher nicht reich gewefen, dem thut die Arbeit nid | wehe.
. Ungewohnte Arbeit bringt Beulen. . Arbeitfamkeit ift die befte Lotterie, . Arbeitsfchweiß an Händen hat mehr Ehre als ein goldener
Ring am Finger.
Arbeit — Argwohn. 21
430. Wer nicht gerne arbeitet, hat bald Feierabend gemacht. 431. Dem Arbeiter ein Brot, bem Feierer zwei,
432. Ein Arbeiter muß zwei Keierer haben,
433. Arbeit und Sparen macht reihe Knechte.
434. Arbeiten und Sparen macht zufehends reich.
435. Wer Arbeit liebt und fparfam zehrt, Der fi) in aller Welt ernährt.
436. Arbeit ohne Vortheil wird fauer.
437. Bon großer Arbeit flarben die Pferbe,
438. Es ift boͤs arbeiten und Waßer trinken.
439. Wer Schießen foll muß laden, wer arbeiten fol muß eßen. 440. Pferdearbeit, Zeiſigfutter.
441. Der Eine Hat Arbeit und Fleiß, Der Andre Nugen und Preis.
442. Wer ber Arbeit zufieht, wirb davon nicht mäbe.
443. Zuviel Arbeiter richten wenig aus,
444. Wer nad) großer Arbeit trachtet, dem wirb fie zu heil, 445. Arg läßt ärger Kind.
446. Wer Arges thut, ber fcheut das Licht.
447. Dem Xeroften giebt man das befte Theil.
448. Es gilt eine Argtift, Wo fi findet Merkliſt.
449. Arglift ift nicht Weisheit.
450. Argwohn ißt mit dem Teufel aus Einer Schuͤßel. 451. Argwohn iſt des Teufels Hure,
452. Argwohn ift ein Schalt.
453. Der Argwohn ift ein Schalt und wie er iſt, verdenkt er Sebermann.
454. Argwohn betrügt ben Mann, 455. Argwohn iſt kein Beweis.
. Dem Argwohn gehört ein Beil. . Argwohn riecht ben Braten ch das Kalb geſchlachtet iſt. . Argmwohn fieht einen weißen Hund für einen Müllers
Argwohn — Armen.
⸗
knecht an.
. Beßer den Arm brechen als den Hals,
. Armfchmalz thuts.
. Da weiß ich keinen Aermel anzuſetzen. ‘
. Wenn man bie Armbruft überfpannt, fo zerfpringt fie. . Arm oder Reich,
Der Tod macht Alles gleich.
. Arm und Reich: Schlimm und Schlemm.
. Beßer arm in Ehren als reich mit Schanben.
. Es wird Teiner arm als ber nicht rechnen Tann.
. Arm fein ift eine Kunft, were Tann!
. Arm unb fromm war nur bei Zofeph im Stalle.
. Arm ift nicht wer wenig hat, fondern wer viel bedarf. | . 2ang arm, lang unfelig.
. Arme haben die Kinder,
Reiche bie Rinder.
. Der Arme, behält feine Hühner, der. Reiche feine Zochter
nicht lange.
. Reicher Leute Krankheit und armer Leute Braten riecht
man weit.
. &8 gilt mir gleich eine Arme oder eine Reiche, wenn fie
nur Geld hat. | Die Armen müßen tanzen wie die Reichen pfeiffen..
. Der Reichen Schatzung ift: die Armen müßen die Haut
hergeben.
. Die Armen helfen die Füchſe fangen,
Die Reiche in ben Pelzen prangen,
478.
479. 480. 481. 482. 483. 484. 485.
486.
487. 488.
489. 490. 491. 492.
493.
—
494. 495. 496. 497.
498. 499. 500. 501.
Urmen — Armer. 23
Die Armen helfen Alle, Daß kein Reicher falle.
Laß dem Armen auch ſein Brot.
Der Arme ißt wann er was hat, ber Reiche wann er will,
Wer den Armen leiht, dem zahlt Gott die Binfen.
Wer einem Armen hilft, gedenkt an fich felber.
Dem Armen gegeben tft wohl gefät.
Armen geben iſt gewiffe Einnahme.
Mer Armen giebt wird nimmer arm.
Wer ben Armen fein Ohr verftopft,
Den hört St. Peter nicht, wenn er Hopft.
Der Armen Herberg ift bei Helfdirgott. /
Der Arme
Heißt Bott erbarme.
Arme mag man haben, Bettler nicht.
Dem Armen hilf, den Bettler verjag.
Blodigkeit ift dem Armen wenig nüß.
Armer, der ſich ſchaͤmt, bekommt nichts,
Bekommt ber Arme ein Stüd Brot, fo reißt es ihm ber Hund aus ber Hand,
Arme Leute kennt Niemand,
Armer Dann, unwerther Gaft,
Der Arme gehört hinter die Thür.
Es ift beßer die Armen fiden vor deiner Thür, als du vor ihrer,
Der Arme muß in den Sad,
Arme Leute follen nicht leder fein.
Arm Mann leder hat feinen Willen nicht.
Ein armer Mann ift felten ein Graf,
524.
Amer — Armut.
. Armer Leute Pracht .
Währt über Radıt: Zween Tage weiß Brot, Darnach Iammer und Roth.
. Armer. Leute Hoffart währt nicht Lange, . An armer Leute Hoffart wifcht der Teufel den A —. . Krmer Leute Hoffart und Kälbermift, Kalb dvd / gie 1
Verriechen gern in kurzer Friſt. un at —R
. Arme Leute kochen dünne Grüße,
. &8 ift viel Speife in den Furchen der Armen.
. Arme Leute fchlafen für wohl eßen.
. Arme Leute haben bald abgefpeift.
. Armer Leute Gäfte gehen früh nach Baus. Ä . Gift findet man nicht in armer Leute Küchen. . Arme Leute find in ihrem eignen Haufe nicht daheim.
. Arme Leute haben weit heim.
. Armer Leute Reben gilt nicht. -
. Armer Leute Reben gehen viel in einen Sad. . Sn armer Leute Mund verdirbt viel Weisheit.
.Es verbirbt viel Weisheit in eines armen Mannes Zafche.
. Armer Leute Wig gilt nicht, Waßerkrug tft nicht Hug.
. &8 gebührt fih wohl, daß ein armer Mann Konrad heiße.
. An armer Leute Bart lernt der Junge fcheeren.
Der Arme fchläft in Sicherheit.
. Armen bat nie kein Geld gebrochen,
As den Sonntag und die ganze Wochen. . . 3ch wollte, wer gern arm wäre, daß er fein Lebtag müfte arm fein. Armut und Dunger J
Haben manchen Junger.
Urmut. 28
525. Armut iſt des Reichen Kuh.
526. 527.
528. 529.
530. 531.
532. 533. 534.
535. 536. 537.
538. 539. 540. 541.
542. 543.
544.
Armut if des Reichthums Hand und Au.
Bas die Armut ſchwer macht, macht auch ben Reichthum ſchwer.
Zwiſchen Armut und Reichthum iſt das befte Leben.
Armut ſtudiert,
Reichthum bankettiert.
Wer Armut ertragen kann, iſt reich genug.
Froͤhliche Armut
Iſt Reichthum ohne Gut.
Armut iſt ein froͤhlich Ding.
Armut iſt nicht Armut, ſie ſei denn nicht froͤhlich.
Armut macht nicht arm,
Sie ſei denn, daß Gott erbarm.
Der Armut geht wenig ab, dem Geize Alles.
Armut iſt angenehm.
Armut
St fürs Podagra gut,
Armut
Iſt für Thorheit gut.
Armut
Iſt der Zafchen gut.
Armut
Aller Thür zuthut.
Wenn’bie Armut zur Thür eingeht, fliegt die Liebe zum Zempel hinaus.
Armut ift ein unwerther' Saft.
Armut ift eine Laft,
Alter ein unwerther Gaſt.
Armut und Alter, das find zwei fehwere Bürden, es wär an einer genug.
26 Armut.
Ed
545. Armut thut dem Alter weh.
546. Zundes Blut, Spar dein Gut, Armut im Alter wehe thut.
547. An der Armut will Zeder den. Schuh wifchen. 548. Armut erfährt viel, \
549. In der Armut lernt man Freunde kennen.
550. Armut ein Schalt Macht fetten Balg. 551. Armut macht unverfchämt. 552. Armut ift eine Haderkatz. 553. Armut geht nicht betteln. 554. Armut hat allenthalb Geleit. 555. Armut hütet wohl. 556. Armut lähmt nicht, 557. Armut fucht neue Wege. 558. Armut findet alle Weg und Stege. 559. Armut findet Alles auf den erften Griff. 560. Armut fucht Lift, 561. Armut bat einen Sinn mehr — bie Noth. 562. Armut ift der fechfte Sinn, 563. Armut lehrt Künfte. 564. Armut der Künfte Mutter. 565. Wär Armut nicht, fo wär feine Kunſt. 566. Armut ift eine Kunft, werd kann! 567. Armut lehrt geigen. 568. Armut hat Städte gebaut. 569. Armut ift liftig, fie fängt auch einen Fuchs, 570. Armut ift keine Sünde,
571. 572. 573. 574. 575.
576. 577.
578. 579.
580. 581. 582. 583.
584.
685.
686.
587.
588. 589.
590. 591.
Armut — Art. 27
Es ift keine Sünde denn Armut.
Was aus Armut geffieht, Toll man leicht vergeben.
Armut ift keine Schande noch Unehre.
Armut ſchaͤndet nicht, aber Lafter ſchänden.
Armut ift keine Schande, aber ein leerer Sad fteht nicht gut aufrecht.
Armut ift auslagefrei.
Armut kann nicht verlieren,
Armut kann nicht regieren.
E8 taugt Fein A... ohne Bezwang.
Paulus fpricht zu Peter:
Reib den A—, fo geht er.
Faule Hunde reiten auf dem A—, wenn fie jagen follen.
Mer felten reitet, dem thut der A— weh,
Aus einem verzagten A— fährt kein froͤhlicher S—.
Art läßt nicht von Art
Der Bod nicht feinen Bart,
Das Sped nicht von der Schwart.
Was artig ift, iſt Elein,
Es geht zu wie an König Artus Hof: die Hunde tragen ganze Köpfe davon.
Arznei
Iſt galgenfrei.
Theure Arznei hilft immer, wenn nicht dem Kranken doch dem Apotheker.
Eine Arznei dient nicht fuͤr allen Schaden. Arznei hilft, wenn Gott will,
Wo nicht, ſo iſts des Lebens Ziel.
Arzt, hilf dir ſelber.
Neuer Arzt, neuer Kirchhof.
=
592. 593.
595.
598.
59.
Arzt — Auge.
Junger Arzt, hödriger Kirchhof.
Gelinder Arzt bei faulem Schaden macht Uebel aͤrger.
. Weichlicher Arzt macht faule Wunden,
Zröfte Gott den Kranken, ber den Arzt zum Erben fest.
. Werzte find unferes Herrgottd Menfchenflider. . Der ficherfte Arzt ift Vetter Knochenmann.
Die Aerzte müßen alt, die Apotheker reich und die Bar: bierer jung fein. .
Aſch vor, Aſch nad. °
. Bon der Afchen in bie Gluth. . Man fiehts an der Afche noch, wo ber Topf geftanden hat. . Man bläft fo lang in die Afche, bis einem bie Funken in
die Augen ftieben.
. Mancher hat mehr in ber Aſchen
Als ein anderer in der Zafchen.
. Er fammelt die Afche und verftreut das Mehl.
. Einen böfen Aft fol man leiden des Baumes willen.
. Auf einen Tnorrigen Aft gehört ein derber Keil.
. Böfen Afte fcharfe Art.
. Er ift am kurzen Athem geftorben.
. Was man nicht aufhalten Tann, foll man laufen laßen,
Aufrecht hat Gott lieb.
. Aufichieb
Iſt ein Tagedieb.
.Aufgeſchoben
Iſt nicht aufgehoben.
. Dan muß früh aufſtehen, wenn man früh fertig werben toi. . Krüh aufftehen macht nicht eher tagen. . Aug um Auge, Bahn um Zahn.
2
616.
Augen. 20
Das Auge iſt des Herzens Zeuge.
617. Was die Augen ſehen glaubt das Herz.
618. 619. 620.
621. 622.
623. 624. 626. 626. 627. 628. 629. 630.
631. 632.
Was die Augen ſehen betrügt das Herz nicht.
Was das Auge nicht ſieht, beſchwert das Herz nicht. Das Auge ſiehts,
Im Herzen glühte,
Ein Auge iſt Rothburft, zwei Hoffart.
Mancher ſieht mit einem Auge mehr als ein Anderer mit zweien.
Mancher fchlaft mit offnen Augen wie ber Haſe.
Draußen hat man hundert Augen, baheim kaum eins.
Zwei Augen fehen mehr als eins,
Bier Augen fehen mehr als zwei.
Mit vielen Augen ift befer fehen dena mit Einem.
Zwei Augen, zwei Ohren, nur Ein Mund!
Um Ein Auge wär die Kuh blind!
Wer nur Ein Auge hat ift allzeit bange dafür (wiſcht es genau).
Ein Aug ift lieb,
Wenn das Aug nicht fehen will,
So helfen weber Licht noch Brill,
. Wer feine Augen im Brillenfutter bat, der Tann viel übers
ſehen.
.Wer die Augen bei ſich hat, ſtolpert nicht.
Wer die Augen nicht aufthut, muß ben Beutel aufthun.
. Wer einkauft hat hundert Augen nöthig, wer verkauft nur
eine.
. Wem die Augen in ber Jugend ausgeſtochen find, der fieht
fein Lebtag nichts.
. Böfe Augen fehen nie nichts Gutes.
30 \ Auge — Auskehren.
639. Ein bös Auge verberbt das andere. 640. Man muß hinten und vorn Augen haben, | 641. Wer mit fremden Augen fieht, fieht je länger je weniger. 642. Die Augen find Keinem von Butter gemadıt. 643. Die Augen find größer ald der Baud. 644. Das Auge ficht fi) nimmer fatt. 645. Den Geiz. und bie Augen kann Niemand erfüllen. 646. Die Augen glauben fich felbft, die Ohren andern Leuten. 647. Ein Augenzeuge gilt mehr denn zehn Obrenzeugen. 648. Augenfdein ift aller‘ Welt Zeugnifs, 649. Aus den Augen, aus dem Sinn. 650. Die Augen find ber Liebe Pforten. 651. Blaue Augen, Himmelsaugen Braune Augen, Liebesaugen, Schwarze Augen, Diebesaugen.
662. Augenblid Giebt das Glück.
663. Im Augenblick kann ſich begeben, Was man nie gedacht im Leben.
654. Augendienen thut nie kein Gut.
655. Augenfreund, Rückenfeind. |
656. Augenfreunde, falfche Freunde.
657. Was der Auguft nicht kocht, läßt der September ungebraten.
668. Der Ausgang wirds lehren.
659. Weibern und Jungfrauen war ausgehen nie fo gut, dar heimbleiben war beßer.
660. Aushorcher und Angeber |
Sind bes Teufels Negeweber.
661. Beim Auskehren wird fihs fi nben — mer in bie Stube
hofiert hat.
662. 663. 664. 665. 666. 667. 668. 669. 670. 671. 672.
673.
674. 675.
676. 677. 678. 679.
680. 681. 682.
Auẽlacht — Bählein. 31
Wer mid ausladıt, Tann mid aud) wieber anladhen. Jeder hüte fi) vor der erften Auslage, Jeder ift feiner Worte befter Ausleger. Viele wißen viel, aber keiner hat auögelernt. Was man austeiht, beßert fich nicht.
Gute Ausrede ift drei’ Wagen werth.
Wer austheilen will, muß auch einnehmen. Wer ausgiebt, muß auch einnehmen. Ausweichen muß man zur Rechten.
Ber nicht auszieht, kommt nicht heim, Außen fir, innen nir,
Außen nix, innen fir.
Wenn es aufs Aeußerſte kommt, fo bricht.
B.
Vor Geld fallen Baals Brüder Wie vor dem goldnen Kalbe nieder.
Bacchus ber Vater, Venus die Mutter, Ira die Hebamm, Erzeugen das Podagram.
Wenn Bacchus das Feuer fhürt, fo ſigt Venus beim Ofen. Ueberm Bach wohnen auch Leute,
Mancher flieht einen Bad und fällt in ben Rhein.
Aus dem Sächli wird ein Sad, Aus dem Rünsli wirb ein Bad.
Wer bem Bächlein nachgeht, kommt zu dem Brunnen. Viel Bächlein machen auch einen Strom. Die Eleinen Büchlein laufen in bie großen.
693. 694. 695. 696. 697.
698. 699. 700.
701.
Baden — Bald.
. Die Baden aufgeblafen, der König kommt!
. Baden und Brauen geräth nicht allzeit wohl.
. Was Einer nicht badt, das braut ber andre.
. Gegen den Badofen ift übel gaffen.
. Vor dem Badofen wachen keine Kräuter, und ob fie da
wüchfen, fie würden doch burch die Hitze verbrennen, die daraus geht.
. Bad, Wein und Weiber
Erquiden unfre Leiber. Bad, Wein und Weiber Verberben unfre Leiber.
. Wer viel ind Bad geht, der wirb viel gewafchen. . Mancher reift kräzig ins Bad und kommt räudig wieder
heim,
. Es hilft Tein Bab an einem Juden oder Raben. . Baden
Wendet nicht allen Schaben.
Was zu Baden gefchieht, muß man zu Baden liegen laßen.
Wer ertappt wird, muß das Bab austragen.
Man fol das Kind nicht mit dem Bade verfchütten.
Gott ift kein Baier. .
Die Edelleute in Baiern mögen jagen fo weit fi das Blaue am Himmel erftredt.
Bald ift angenehm.
Bald geben ift doppelt geben.
Gieb bald, .
&o wirb ber Dank alt.
Bald gethan if viel gethan.
702. Was balb wird, vergeht auch bald wieder, -
708.
Wer bald anfängt, muß bald aufhören.
704. 705. 706. 107.
*
Bald — Barnabas. 33
Was bald auffliegt, fliegt bald ab. Bald angerannt iſt halb gefochten. Bald aufgezuckt, bald hingeworfen. Bald reich, bald arm, bald gar nichts.
708. Wer ben Balg verliert, muß den Schwanz drein geben.
709. Er hat mehr auf dem Balg als das Fleiſch werth if.
110. Man fieht den Splitter im fremben Auge, im eignen ben Balken nidt.
711. Wir wollens an ben Ballen (reiben, w wo’ Geißen und Kälber nicht ableden.
7112. Ein gut gefpielter Ball findet immer fein Loch.
713. Verbeßert durd) Johann Ballhorn.
714. Trachte auf die Bank, bu kommſt wohl darunter.
715. Wer unter die Bank will, ben ftößt man balb barumter.
716. Unter der Bank neidet man Keinen,
717. Auf ungewifchter Bank ift gut finden.
718. Wer auf der Bank fchläft, dem flicht weder Feder noch Stroh.
719. Guter Bankettier, guter Bankerottier.
720. Bär und Büffel können keinen Fuchs fangen.
721. Allen Thieren ift Friede gefest außer Bären und Wölfen.
722. Man fol die Bärenhaut nicht verkaufen che ber, Bär ges ſtochen iſt.
723. Du ſuchſt den Bären und ſtehſt vor ihm.
724. Es iſt beßer einen Bären loslaßen als einen Bären ans binden.
725. Die Bären brummen.
726. Barmherzigkeit macht viel Freunde.
727. Regnets auf St. Barnabas,
Rehren die Trauben bis ins Faß.
Dtſche Volksb. 57 Bd. 3 4
128. 129. . Der Bart war früher ald der Mann.
. Wo Kein Bart, ba ift auch kein Verftand.
. Bärte ſchlagen bie Leute nicht.
.Machte der Bart heilig, ſo waͤr der Geißbock heiliger Vater. .Niemand ſpeit in ben eignen Bart.
. Wer fi im Bart.grafen läßt, dem hoflert man zuletzt ins
. Waſch mir den Bart, fo wafch ich dir die Hand, . Laß dir darum keinen Bart wachſen. . Wer den Bart läßt wachſen, ber hat eine Schalkheit ge⸗
Bart — Basen.
Der Bart ziert ben Mann. Der Bart wadert ben Mann.
Maul.
than, oder hat eine im Sinn.
. Dan fol nit um des Kaifers Bart ftreiten. . Schwarzer Kopf, rother Bart,
Böfe Art.
. Schlägft du mich mit ber Barte, flag ich di mit dem
Beile.
. Wie fih Bartelmäus Hält,
So iſt der ganze Herbſt beftellt.
. Bartelmies
Spart Botter onn Kies, Lingen: Hofen onn Strüh⸗Hoͤt. Bartel weiß fchon wo er den Moft holt.
. Hört up, %iefmann:
Kennt gy nit de grote König Bafan?
. Er fieht aus wie ber Tod zu Bafel. . Keine Mutter trägt einen Baftard. . Ein Baftarb bringt fo groß Brot für einen Pfennig as ein
Ehekind.
9. Ein böfer Basen, der feinen Herrn nicht loͤſen will,
Beten — Bauch. 35
750. Fünfzehn Bagen um Ginen Gulden.
751. Ein guter Bapen, der einen Gulden erfpart.
752. Beßer ein gefchwinder Batzen als ein langſamer Gechler. 153. Der Bauch ift ein großer Schalt.
754. Der Bauch macht Huren * ı 355. me ı
7 a Ze AUer pad hal raehhent, Mick sg] ’ aller bp be has he ut GE ebay Wehuki ai BLAUE
768. In Dia wumn.,
7169. Volle Schläuche, Dide Bäuche. 770. Bauchknecht Iſt ein groß Geſchlecht. 71. Wenn der Bauch ſchwillt, Sieht man wo e8 gilt.
172. Beßer in bie weite Welt ald im engen Baudı. 773. Der Zeufel greift die Leute am Bauch an, wo fie am
Weichften find. " di
36 Bauh — Bauern. + 774. Der Bauch ift Ihm fo weich wie mir. 775. Bauen Kann nur Hab ich nicht Hättich. 176. Bauen macht ben Beutel fchlapp. 777. Bauen ift eine Luft, nur koſtet es Geld. 718. Wer bauen will muß zwei Pfennige für einen rechnen. 779. Willſt du um den Bau nicht weinen,
Baue nur mit eignen Steinen. 780. Biel Bäue feheue: |
Haͤuſer foll man ftüsen,
Gelber fol man nügen. 181. Wer baut, findet Geld, 782. Wer hinter mir baut, muß hinter mir wohnen. 7183. Wer nach mir kommt, der mag nad) mir bauen. 784. Laß dem Bauern fein Schwein: 185. Lieber, laß Bauern auch Leute fein. 7186. Der Bauer und fein Stier -
Sind Ein Thier. 187. Caute! die Bauern verftehen auch Latein. 188. Gemad ins Dorf, die Bauern find trunken! 189. &o lernt man den Bauern bie Künfte ab. 7190. Bauern fagen auch etwan wahr, « 791. Die Bauern lehren Einen Mores. 7192. Bauern machen Fürften.
‚193. Den Bauern erkennt man an ber Gabel, Den Advokaten am Schnabel.
7194. Der Bauer ift nicht zu verderben, man hau ihm denn Hand und Fuß ab. 795. Wer einen Bauern plagen will, nehme einen Bauern dazu.
706. Wer einen Bauern betruͤgen will, muß einen Bauern mit⸗ bringen.
fM-12. Wlısı mar Ar Aaron
4
si Se
Nauern.
7 Ale, gi,
dd. En deln 18
816. Aucyh Dr mm
37
‚ fo fee man einen über den
e Ochſen. le drei Jahr befchneiden,
fo adert er nicht gut.
hiert an wirb,
m an. mt, reitet er fchärfer als
rwandten nicht. uch wenn er fdhläft bis
ſchwellen ihm die Stiefel. _ lt ihm der Bauch. ird er um eine Spanne
Tißt er nicht. alat? Er ißt ihn mit der
an? en,
38
817. 818.
819. 820. 821.
822. 823.
824.
825. 826. 827. 828.
829. 830. 831.
832. 833. 834.
835.
836. 837.
838.
Bauer — Baum.
Der Bauer glaubt nur feinem Vater,
Ein verborbener Bauer giebt einen guten Hof: und Schirr⸗ meifter ab.
Der Bauer muß bienen wie er befpannt iſt. Laß dem Bauern bie Kirmels, fo bleibft du ungefdhlagen.
Selbſt gefponnen, felbft gemadht, Nein dabei, iſt Bauerntracht.
Ver kein Edelmann iſt gilt als ein Bauer.
Es koſtet den Bauern was, fo er der Edelleute Gevatter ſein will.
Die Bauern ſchlagen einander todt, aber die Edelleute machen einander die Kinder.
Ein Bauer kommt ſo bald in den Himmel als ein Edelmann. Beßer ein reicher Bauer bean ein armer Edelmann. Beßer ein gefunder Bauer benn ein kranker Kaifer.
Bauernbienft, Bauernlohn, Herrenbienft, Herrenlohn.
Den Bauern iſt gut pfeiffen.
Hinter fih hinaus tragen bie Bauern die Spieße.
Er fährt hinein wie ber Bauer in bie Stiefeln.
Die Bauern find alle zukünftiges Jahr reich.
Bauern hätten gut leben, wenn ſie's wüften.
Der Bauer ift ſtolzer ald ber Barbier, er darf auf fein Wert hofieren.
Wenn de Bur wat bat, Hat he Teen Fatt.
Wie der Baum fo die Frucht.
Wie der Baum, fo die Birne, Wie die Frau, fo die Dirne.
Den Baum erkennt man an ben Früchten,
839. Den Baum an ber Frucht, Den Buben an ber Bud, 840. Auch ein guter Baum bringt ungleiches Obft.
841. Baum gepflanzt hat, genießt felten feine Frucht. ———— aenießt ſeiner Aepfel nicht. ie a
859. Man muB u...
ausrotten.
zen zeitig.
tragen ſo viel Obſt als die geraden.
ben mehr Schatten als Früchte.
saum bed Schatten wegen.
Baum, ber Nugen bringt.
anter man ſchauern will, fol man ehren. am iſt gut fchauern.
man biegen weil er jung ifl.
boͤs biegen.
men, wenn fie gerabe wachſen follen, muß twas abbauen.
3 ift fchwer verpflangen.
forgt, daß bie Bäume nicht in den Himmel
ingt viel Wind. 3aum, je ſchwerer fein Fall, aum, ber nicht . zuvor ein Sträuchlein ges
Eines Baumes willen nicht den ganzen Wald
860. Liegt ber Baum, fo klaubt Jedermann Holz.
Baum — Beharrlichkeit.
Es fällt kein Baum auf Einen Hieb.
Es iſt nicht allen Bäumen Eine Rinde gewachfen.
. Zm Becher erfaufen mehr als im Meer.
. Es ertrinfen mehr im Becher als in ber Donau.
. Man muß Bederskindern keine Stutten geben.
. Er machts wie der Beder, der flect das Brod in den Ofen
und bleibt felber draußen.
. Bedenke warum bu bier bift, . Was hilft gut bedacht,
Wirds nicht gut gemacht?
. Beßer bedient werden als bienen.
. Bedingen bricht Kandredit.
. Mer wohl befiehlt, dem wirb wohl gehorfamt.
. Wem viel befohlen ift, von dem wird viel gefordert.
. Wer nichts begehrt, bem geht nichts ab.
. Wer viel begehrt, dem mangelt viel.
. Begierde fegt Sporen in die Haut.
. Begierde ift Kaifer.
. Des Menfchen Leben nimmt immer ab, aber feine Begierden
nehmen täglich zu.
: Borm Beginnen
Sich befinnen Macht gewinnen.
. Erſt befinng,
Dann beginne.
. Wer weiß wer ben andern begräbt? . Begrabner Schag, verborgner Sinn
Bringen Niemand Gewinn.
. Behänpigkeit ift keine Hexerei. . Beharrlichkeit twägt den Sieg davon.
Behemrtigkeit — Beklagten. 4 884. Beharrlichkeit überwindet Alles. 885. Behaupten ift nicht beweifen. 836. Beicht Macht Leicht. 887. Wer recht beichtet, dem giebt man rechte Buße. 888. Wie man beichtet, wird man abfolviert.
889. Beichte fonder Heu, Schr Ana Tine,
Freundfchaft fonder Treu, Jrund Arne mon,
bustı änı has nir Gebet ohne Innigkeit, j , pie. L 160. ft verlorne Arbeit. AeIr verlor oe 7
890. Dem Beichtvater, Arzt und Abvolaten darf man nichts verfchweigen.
891. Wirf das Beil nicht fo weit hinweg, baß bus nicht wieder holen koͤnnteſt.
892. Beinahe bringt Leine Müde um.
893. Es müften ſtarke Beine fein, die gute Zage ertragen können.
894. Mit kranken Beinen ift ſchlimm nach Rom laufen.
995. Es koſtet audy Beine, wenn man auf Steden reitet.
896. So gut mit beiden Beinen im Stod ala mit Einem.
897. Wer gute Beine hat, har oft ſchlechte Stiefeln.
898. Beine giebt man nicht zu Hofe
899. Du Haft bem Kind die Beine noch nicht gefehen.
800. Er hat was um und an, zu beißen unb zu broden.
901. Boͤſes Beiſpiel verberbt gute Sitten.
902. Beimohnung macht -Freundfchaft.
903, Bekannte Bahn und alte Freunde find bie beften.
904. Sanz belannt, halb gebüßt.
905. Belennen bricht den Dale.
906. Dem Beklagten gebührt dad Ichte Wort.
907. 908. 909. 910. A. 912. 913. 914. ‚918.
916.
917. 918. 919. 920.
921.
922.
923. 924. 925. 926. 927.
928. 929.
%
Beladen — Befcheert.
Den Belabenen foll man nicht meiden.
Man muß Belzebue mit Belzebue vertreiben.
Einer macht Benbel, der anbre fchneibet fie ab.
Se höher Berg, je tiefer Thal,
Es war kein Berg fo hoch, das Thal war fo niedrig. Lobe die Berge und bleib in der Ebene.
Berg und Thal kommen nicht zufammen aber Menfchen. Man muß nit alle Berge ebnen wollen.
Kommft du nicht auf ben Berg, jo bleib doch nicht in der Ebene.
Wenns auf dem Berg gereift hat, fo ift im Thal Altes erfroren.
Hinter dem Berge wohnen auch Leute.
Die Alten follen das Bergſteigen den Jungen befehlen.
Gemach fährt den Berg hinauf.
Bergab leite mich, Bergauf fchone mic, in ber Ebene | brauche mich, fagt das Pferd. . |
Bergauf ſachte, |
Bergab, achte,
Gradaus trachte.
Steile Berge hinan fleigen, fordert im Anfang langfame Schritte,
Spri nicht Hut, eh bu über den Berg kommſt.
Viel Bergleute, viel Arfchleber.
Ein Bergmeifter fol von Schlegel und Eifen herkommen.
Viele find berufen aber Wenige auserwählt.
Bas Gott befcheert, \ Iſt unverwehrt.
Was befcheert ift, entläuft nicht, Was ich nicht bekomme ift mir nicht befcheert gewefen.
Beſcheert — Beher. 43
930. Was einem nicht befcheert ift, das führt eine Mäüde auf dem Schwanz dahin, 931. Es ift Alles befcheert Ding.
932. Dem ift oft nichts befcheert, Der allzuviel begehrt.
933. Es ift oft dem Einen (zu) gebacht und bem Andern befcheert. 934. Man muß befcheert für bedacht nehmen.
935. Wenn ee e man ben Sad aufthun, und das
4K.* 2 rel ka e pweger befew wegwerfen. .x— Xx. 4, [77 ie alten fegen bie Hütten fo fieht man erſt wozu er fo muß er in ben Ofen. n. ilſten geben, die man fertig 946. Jenachdem man Sinen. , eckt man ibm Maien ober Beſen.
947. Biſt du beſeſten, fo laße dich bannen. 948. Die Beſiegten dürfen nicht muckſen. 949. Glücklich wer im Beſiz iſt.
950. Wer viel beſitzt, hat viel zu ſtreiten. 951. Beßer iſt beßer.
44
952.
953. 954. 955.
Beßer — Bee, Beßer ift beßer, fagte Kobeflen Steffen, da gieng er hinter der Scheuer weg zwifchen bie Nelken figen. Es kommt fein beßerer. Beßer kommt felten nad.
Man fpricht es wird böfer oder beßer; weil aber das Glück rund ift und das Beſte felten nachkommt, fo begiebt es fih eher, daß es böfer als beßer wird,
. Beßern ift oft böfern.
. Böfern ift nicht beßern.
. Beßern und böfern fteht in gleicher Wage,
. Man ändert fi oft und beßert ſich ſelten.
. Aendern ift nicht beßern.
. Beßer machen, bie befte Buße.
. Wer fich heut nicht beßert, wird morgen ärger. . Das Beßere ift ein Keind des Guten. Bay Bi zurları M nA . AU Ding, das fich beßert, ift gut, 25 Yym. . Beßerung ift Niemand verboten.
. Wer Beßerung ins Alter fpart,
Dat feine Sache fchlecht verwahrt.
. Er beßert fi) wie ber Pelz im Wafchen. . Er beßert fich wie Kolers Moſt, der ift Eſßg worden.
Er beßert ſich wie fauer Bier.
. Er beßert fi wie junge Wölfe. . &8 ift hart, ein Beßeres riechen und ein ſchlechteres triegen. . Das Beſte kauft man am Wohlfeilſten.
. Das Beſte iſt was man in ber Hand hat.
Vergiß das Befte nicht! Das Beſte fpart man auf die Letzte.
. Der Mann ift weil und mwohlgelehrt,
Der alle Ding zum beften ehrt.
977. 978. 979. 980.
981.
982. 983. 684.
985.
986. 987. 988. 989. 990. 991.
992. 993.
994. 995. 996.
997.
998.
Belle — Betrug. 45
Das Beſte wird gedacht, das Boͤſeſte geredet. Das Befte gehört in den Pfaffen.
Beten ift kein Kasengefchrei.
Beten
Lernt man in Nöthen.
Zum Beten
Kann man nicht nöthen,
Roth lehrt beten.
Kurz Gebet, tiefe Andacht.
Beten ohne Andacht,
Heißt dem Zcufel ein Opfer gebracht.
Gebet ohne Innigkeit Iſt verlorne Arbeit.
Bete und arbeite.
Recht beten, halbe Arbeit.
Bete als hülfe kein Arbeiten, arbeite als hülfe Tein Beten. Biel Gebet und wenig Werke.
Wohl gebetet ift halb ſtudiert.
Das Gebet iſt ein Rauchwerk, das dem Teufel Kopfweh macht. |
Wie Einer betet, fo wird er erhört.
Bas brauch ich zu beten? fagte Kunz, hab ich doch das Een vom Schioß.
Beten gehört für die Pfarrer. Dem Betrübten ift übel geigen. Betrug |
Iſt der Krämer Wagen und Pflug.
Wer dich einmal betrogen hat, bem traue bein Lebtag nicht wieber.
Wenn Semand mich einmal betrügt, fo verzeih es ihm Gott, betrügt er mich zum zweitenmat, 6 verzeih cd Mir Gott.
4
46
999. 1000.
1001.
1002. 1003. 1004.
1005.
1006. 1007. 1008. 1009.
1010. 011. 1012.
1013. - 1014.
1015. 1016.
1017. 1018.
1019. Darin Biel zu Herrn find worben. a
Betrug _ Betteln.
Der erſte Betrug ift ärger als ber legte.
Wer den andern betrügt ber made einen Sad, barin er fi felbft fangen wird.
Betrug währt nicht länger als der Soldaten Hoffart und der Wittwen Anbadıt.
Betrug hat Jacobs Stimme und Eſaus Hand.
Betrügen ift ehrlicher denn Stehlen.
Wer einen Betrüger betrügt und einen Dieb beſtiehlt, erhält hundert Jahr Ablaß.
Im Bett.
Iſt Alles wett.
Wie man fich bettet, fo fhläft man aud.
Wie du dir gebettet haft, fo Liege.
Wie Einer fein Bett macht, fo mag er drauf liegen.
Auf harten Betten liegt man fanft,
Auf weidhen Betten liest man hart.
Wer fein Bett verkauft, muß auf Stroh Liegen.
Zunge Bettichwefter alte Berfchwefter.
Wer fein Bett macht am Morgen,
Braucht am Tag nicht zu forgen.
Früp zu Bett, früh wieder auf -
Macht gefund und reich in Kauf.
Iſt das Bett befchritten,
Iſt das Recht erftritten.
Wer im Bett liegt, ift ein braver Mann.
Bettel hat langen Zettel: man trägt aller Welt Garn darin.
Wer ſich des Bettels nicht ſchaͤmt, naͤhrt ſich reichlich.
Es ſind viel reiche Bettler auf Erden.
Betteln iſt ein Orden,
Bettler. 47
1020. Der wahre Bettier ift ber wahre König. 1021. Bettler find eiheren.
1022 Se Oungers geſtorben. ie ) : Bettler viel,
ET, Hemand erfüllen. dl — ohne Müh und Arbeit.
. yerdirbt Niemand. ph Mir pP. Ilen. nicht arm, nur unwerth. r, je ſtaͤrker die Krüde, größer das Gluͤcke. achts ein Dieb. ann man nicht Alles auf ber Wage
ehl. : büft es, Bettelbrot zu eßen.
nie genug. Sack, ſo wird er bald voll. —— er. 1040. Bettelſack bat ein gähnend Maul. 1041. Der Bettler fagt nie: es ift zuviel, 1042. Kein Bettler erfhridt vor einem großen Stüd.
1043. Wem der Bettelftab einmal in der Hand erwarnt, ber thut nimmer gut zur Arbeit.
1044. Der Bettler treibt das goldne faule Handwerk, davon er ſechs Tage feiert und den fiebenten vor der Kirche figt.
48 Bettelmantel — Beutel,
1045. Geht es an bie Steuer zum gemeinen Wugen, fo fucht Jedermann ben Bettelmantel hervor,
. 1046. Bettler und Krämer find nie vom Weg ab.
1047. Betteln und Brotheifchen geht in einen Sad.
1048. Ein Bettler neidet den andern.
1049. Einem Bettler iſt es leid, wenn er den Andern betteln fieht.
. 1050. Die Bettler find den Hunden feind und bie Hunbe ben Bettlern.
1051. Es ift ein fchlechter Better, der nicht Eine Thuͤre meiden kann.
1052. Wenn ein Bettler aufs Pferd kommt, ſo kann ihm kein Teufel mehr voreilen. 1053. /Kommt der Bettler auf ben Gaul, So wird er flolz wie König Saul, 1054. Weh den Efeln ober Pferden, J &o die Bettler reiten werben.
1055. Wenn ber Bettler nichts haben ſoll, ſo verliert er das Brot aus der Taſche.
1056. Unverſchaͤmt wird ein guter Bettler. 1057. Tragt ber, Mehr her, Gebt mir, Mangelt Ihr: So läuten der Bettler Gloden. 1058. Es hat wohl mehr denn Ein König gebettelt. 1059. Man foll die Beute nicht vor dem Siege teilen, 1060. Alte Beutel fchließen übel. 1061. Aus fremden Beuteln ift gut blechen. 1062. Aus andrer Leute Beutel ift gut zehren.
1063. Thu den Beutel nicht weiter auf als er geſchlitt iſt.
1068. 1069. 1070.
1071.
1072. 1073. 1074.
1075. 1076. 1077. 4078.
1079.
1080.
1081. 1082. 1083. 1084. 1085. 1086. 1087.
Beutel — Bier. 49
. Rach dem Beutel richte den Schnabel. . Wer nichts im Beutel Hat, muß mit ber Haut zahlen.
Beutelfchneiderei ift die befte Kunſt.
. Wer in feinen Beutel lägt, -
Niemand als fidh felbft betrügt.
Wo mein Beutel aufgeht, da raucht meine Küche.
Wenn ber große Beutel kommt, fo verwirft man ben Heinen. &o geht es in der Welt, .
Der eine hat den Beutel, der Andre hat das Gelb.
Wer zu viel beweift, beweift nichts.
Klingende Beweife überführen am Beften. \ Es ift Keinem zu verbenten, ber bezahlt fein will.
Mer gut bezahlt, mag wieder borgen.
Gleich wieder, ift die befte Bezahlung.
Wo kein Bezwang, ba ift keine Ehre.
Bibel, Babel, Bubel.
Im Munde Bibel,
Im Herzen übel,
Wie einer Lieft die Bibel, So ftebt feines Haufes Giebel.
Sch ftrafe mein Weib mit guten Worten, fagte jener Bauer, ba warf er ihr die Bibel an den Hals.
Biber und Ötter haben Feine Hege.
Biedermann Erbe liegt in allen Landen.
Es muß Siegen oder brechen!
Lieber biegen als brechen.
Eine Biene ift fo gut als eine Hand voll Fliegen,
Bier und Wein folgt dem Zapfen.
Es war gut Bier, aber der Zapfen ift ab.
Dtſche Volksb. Sr Sb. 4
50
1088. 1089. 1090.
10908-
1091. 1092. 1093. 1094. 1095. 1096. 1097.
1098.
1099. 1100. 1101.
1102.
1103.
1104. 1105. 1106. 1107. 1108. 1109. 1110.
Bier — Bitte.
Das Bier fhmedt gern nach dem Faß.
Er bietet ed aus wie fauer Bier.
Bier auf Wein,
Das laß fein;
Wein auf Bier,
Das rath ich dir.
Achternao Löpp dünne Beer.
Bieten und Wiederbieten madjt ben Kauf.
Was kein Bildſtock werben will, dad wirb ein Sautrog, Bildſtock weift Andern den Weg und geht ihn felbft nicht. Was billig und recht ift, ift Bott lieb. .
Billigkeit muß das Recht meiftern. Bims bringt felten Waßer.
Wenn die Birne reif ift, fällt fie vom Baum.
Geräth ber erfte Wurf nicht, fo fällt die Birne beim zweiten.
Kleine Birne, langer Stiel,
Er weiß was Bifam ift und was Marberbred.
Bifhof oder Baber.
Wir koͤnnen nicht Alle Bifchof werben, man muß auch Bader haben.
Jeder Biſchof iſt Pabſt in ſeinem Sprengel und jeber Pfaff Bifhof in feiner Parodie,
Man muß ben Bißen nicht größer machen ald das Maul.
Es ift ein übler Bißen, daran man erftidt.
Auf einen guten Bißen gehört cin guter Trunk.
Bitten ift lang, Befehlen Eurz.
Bittend und Wünſchens geht viel in einen Sad,
Großer Herrn Bitten ift Befehlen.
Guter Herren Bitte ift Morbgefchrei.
r
- Bitte — Bike. 51
1111. Die Bitte ift immer heiß, der Dank kalt. 1112. Wer verzagt ift im Bitten, madt ben Andern beberzt im Abfchlagen. 1113. Wie gebeten, abgefchlagen. 1114. Man foll Riemand feine erfte Bitte abſchlagen. 1115. Wer für den Andern bittet, (betet) ertöft fich ſelbſt. 1116. Bittlauf, theurer Kauf. 1117. Wer fie bäte, Wer weiß was fie thäte? 1118. Bitter im Mund, Dem Herzen gefund,
IH
sure "ng 1
.
uf —* Pp / , ’a
1133. Er verkauft Blei für Gold.
1134. Er bleibt bei dem a un wie ber Has bei dem Hunde. 4°
1135. 1136. 1137. 1138. 1139. 1140. 1141.
1142. 1143.
1144. 1149.
1146. 1147. 1148. 1149.
1150.
1151. 1152.
1153. 1154. Es 1155. 1156. 1157. 1158.
Blinden — Block.
Er bleibt lang aus, der nicht kommt.
Es giebt Blicke, es wären ihrer neun genug zum Zobe. Unter Blinden ift ber Einäugige König.
Unter Blinden kann aud der Budlige König fein. Beßer einäugig als gar blind.
Ein Blinder fpottet des Hinkenden.
Wenn der Blinde ben Lahmen trägt, kommen fie beide fort. .
Ein Blinder weift dem andern den Weg. | |
Wenn ein Blinder den andern führt, fallen fie beibe in ben Graben.
Ein blinder Mann ſchoß einen Vogel.
Wenn Blinde und Schele zufammen kommen, ftoßen fie einander über ben Haufen.
Wir wollen ſehen, fagt der Blinde,
Er überfichts wie der Blinde das Dorf. ve
Was ſoll der Blinde mit dem Spiegel?
Blinder Mann ein armer Mann;
Noch iſt das ein aͤrmrer Mann,
Der ſein Weib nicht zwingen kann.
Blinder Mann ein armer Mann,
Hätt er auch Seid und Sammet an.
Beßer blind an den Augen als blind am Gemüth.
Wenn ih Dich nicht Hätte und meine Augen nicht, fo wär ich blind.
Du urtheilft wie der Blinde von der Farbe.
Thlägt nicht immer ein, wenn es blitzt.
Iſt kein Blod im Wege, fo fällt man über einen Span.
Bon großen Blöden haut man große Späne.
3um groben Blod gehört eine Bauernart.
Man muß manch äftigen Block ungefpalten laßen.
1159. 1160. 4161. 1162. 1163.
1164. 1165.
2110
1180. 1181.
118%. 1183. 1184.
Biödes — Vol. 53
Bloͤdes Herz buhlt keine fchöne Frau.
Wo man blöden hört, da find auch Schafe im Lanbe. Semalte Blumen riechen nicht.
Schöne Blumen ſtehn nicht lang am Wege.
Nicht alle Blumen taugen zum Sträußchen.
Eine Blume macht keinen Kranz.
Sit ‚bie e Blüthe a abgefallen, fo haut man darum den Baum © S N \ N 2 | Ä Se b a
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⁊ QQ IR TU PO: SIT 4
bare
us up VEN ODU NIT zum Wartner ſetzen.
Er ſetzt den Bock auf die Haberkiſte.
Iſt gleich der Bock aus dem Hauſe, ſo bleibt der Geſtank doch darin.
Ein grindiger Bock iſt einer goldenen Ziege werth. Ein Bock zeigt den andern an. | Barbati praecedant, fagte Magifter Fuchs, da fließ ex einen Bock die Treppe hinunter, 4
Bock — Borgen.
. Er will den Bock melken. j . Er ziert die Gefellfchaft wie der Bod den Marftall. . Wer den Boden im Waßer nicht fieht, ber laße den Fuß
heraus,
. Wenn der Boben zu fett ift, fo erſtickt die Frucht. . Von Bodmerei iſt man keine Haverei ſchuldig.
. Der jüngſte Bodmereibrief geht allen andern dergleichen vor. . Der Geld auf Bodmerei giebt, läuft Riſiko dafür.
. Spann ben Bogen nicht zu ftrenge,
Sol er halten in die Länge,
. Man foll den Bogen nicht überfpannen, noch den Eifel
übergürten.
. Wer den Bogen überfpannt, der fprengt ihn.
. Was gute Bohnen find, bie fchneiden ſich von felbft. . Das geht über das Bohnenlied. |
. Es laͤßt ſich nicht alles Holz zu Bolzen breben.
. Man muß nicht Alles zu Bolzen drehen.
. Der Bolz findet die Meife wohl
. Er dreht die Bolzen und läßt Andere ſchießen.
. Bona dies
Nur wegen ber lieben quies.
. Was man über Bord wirft, macht keine Jungen mehr. . Borgen
Macht Sorgen.
. Borgen macht Sorgen, Wiedergeben macht Sauerfehen. . Wer gern borgt, bezahlt nicht gern.
. Der Borger muß auf ben Zahler benten.
. Borgen thut nur einmal wohl,
. Borgen und Juden thut nur eine Weile wohl,
1209. 1210.
1211. 1212.:
1213. 1214,
1215. 1216. 1217. 1218. 1219.
1220. 1221. 1222. 1223. 1224. 1225. 1226.
1227.
1228. 1229.
1230. 1231.
Borgen — Böfe. 55
Wer will borgen, Der komme morgen.
Laß Die forgen, Die uns borgen. Lang geborgt ift nicht gefchentt.
Mer borgt ohne Bürgen und Pfand, Dem ſitzt ein Wurm im Verſtand.
Borchhard ift Lehnhards Knecht.
Wer will verderben, Der borge Geld und kaufe Erben.
Wer borgen "will ſoll nicht viel dingen.
Bös ift was nicht zu beßern ift.
Mancher verböfert und glaubt er verbeßert.
Bon böfer Art fol man auch Feine Jungen laßen bleiben.
Des Böften »
Soll man fich getröften. .
Böfes hört man immer mehr als Gutes.
Böfes erfährt man zeitig genug.
Das Böfe glaubt man gern.
Des Böfen denkt man lange.
Das Böfe fchreibt man in Stein, bas Gute in Staub, Böfes muß man mit Böfem vertreiben,
Böfes muß man mit Böfem überböfen.
Wenn er noch fo böfe ift, er muß fich doch felber aus: ziehen.
Der Böfe ift nimmer böfe, denn fo er ſich fromm ftelt. Wer Böfes thut, daß Gutes draus komm,
Iſt er kein Schalt, ift er doch nicht fromm.
Bös und Boͤs vergleicht ſich gern.
Das Böfe lernt ſich von felbft.
Bosheit — Braud.
. Bosheit iſt bald gelernt. . Böfes kommt geritten,
Geht aber weg mit Schritten.
. Böfes läßt fich Leicht verrichten,
Aber nicht leicht wieder ſchlichten.
. Ein Ding ift nicht bös, wenn mans gut verfteht. . Keine Kunft eine gute Sache zu gewinnen, fondern eine
boͤſe.
.Boͤſes bleibt nicht ungeſtraft.
.Thu nichts Böſes, fo widerfährt bir nichts Böfes, . Bosheit thut ſich Telbft den gröften Schaben.
. Der Böfen Wohlftand ift der Krommen Iammer. . Wer bed Boͤſen ſchont, ſchadet den Frommen.
1242.
Ein böfer: Menſch ift wie eine‘ Kohle: er brennt ober ſchwaͤrzt.
. Es iſt nichts fo boͤs, es iſt zu etwas gut.
. Die Bosheit fteht dir in ben Augen.
. Unwilliger Bote, guter Prophet.
. Veble Botfchaft kommt immer zu früh.
. Wer fclechte Botfchaft bringt, kommt früh genug.
Veble Botfchaft verdient kein Botenbrot. J
.Wenn man ſelbſt geht, fo betrügt Einen ber Bote nicht. . Der hinkende Bote kommt hinterbrein.
. Botmäßigkeit ift nicht flugs Gerichtsbarkeit.
. &a beißt kein Brad eine Brädin.
. Die Bratwurft fucht man nicht im Hundeftall.
. &8 iſt ein magerer Braten, davon nichts tropft.
. Wos der Brauch ift, fingt man den Pumpernidel in der
‘
Kirche.
— ——
67 EN FEN up ins Wett. 2222 RX: 2 was Gott will > 37 Bien. N Ar » ıe goldene Rahrung. 3: nn ° > i Zzackhaus ſtehen. »22 ı, 32 8; Ss; N fte. Ny im. - N ‚eute.
1266. Weinende Braut, iu... 1267. Der glüdlichen Braut regnet es in den Schooß.
1268. Auf der armen Braut Gelöbnifs trinkt der Schenk zuerſt. 1269. Ift die Braut nicht reich, fo hat fie doch ihr Mätterliches.
1270. Bitte die Braut,
IT ARE Su x ii PL SONS Ei
58
1281. 1282. 1283. 1284.
1285.
1286. 1287. 1258. 1289. 1290. 1291. 1292. ‚1293. 1294.
1295.
1296. 1297. 1298. 1299. 1300, 1301. 1302.
1303.
1304. 1305.
Wenn es Brei regnet, hab ich keinen Löffel.
Es ift fo breit als es lang ift. j
Er hat fi breit ſchlagen laßen.
Die Bremen haben die Gerechtigkeit von Alters her, da fie Blut faugen.
Wer ftehlen will und nicht bangen Geh nach Bremen und laße ſich fangen.
Was did nicht brennt, blafe nicht.
Was dich nicht brennt, follft du nicht Löfchen.
Wenn Heu und Stroh beifammen find, fo brennt es gern.
Ein Brand alleine brennt nicht Lange.
Gebrannte Kinder ſcheuen das Feuer.
Wer ſich einmal verbrannt hat, bläaft hernach bie Suppe.
Als Alles brannte, brannte das Waßer nicht.
Man fol das Brett bohren wo ed am bünnften iſt.
Wer reich werben will, muß zuerft bide Bretter bohren.
Wer ein Schreiner werden will, muß auch harte Bretter bohren lernen.
Bricht ein Ring, fo bricht die ganze Kette.
Die Welt ift nirgend mit Brettern’ vernagelt.
Er Eann durch ein Brett fehen, wenns ein Loch hat.
Briefe find beßer denn Zeugen.
Die älteften Briefe gehen vor,
Kurze Briefe, viel Glaubens; lange Briefe, wenig Glaubens.
Ein Brieflein wäre gut dabei.
Die Brieg und bie Breg Bringen die Donau zumeg.
Er bedarf Feiner Brille, der wohl durch die Finger ficht. .
Ich will ihm eine Brille auf die Nafe ſetzen.
1306. 1307. 1308. 1309. 1310. 1311. 1312. 1313. 1314.
1315. 1316. 1317. 1318.
Brille — Brot. 59
Dazu muß man die hölzerne Brille auffegen.
Wer bringt, ift willkommen.
Dicke Broden geben fette Vögel,
Da bring ichs, fagte Paul, und fiel damit zur Thür hinein.
Es ift ein ſchlimmer Broden, baran man würgen muß.
Er brodt mehr ein als zehn auseßen können.
Was du einbrodft, muft du auseßen.
Brode nicht mehr als bu eßen magft.
Ein Stüd Brot in ber Zafche iſt beßer - ald eine Feder auf dem Hut.
Wer Brot hat, dem giebt (leiht) man Brot,
Eigen Brot nährt am beften.
Wer lange Brot ißt, ber wirb alt,
Wer fein Brot allein ißt, muß aud fein Pferb allein fatteln. —
Schneid das Brot fein gleich.
1329. Spar dein Brot, es kommen Eier! -
1330. 1331. 1332.
1333. 1334. 1335. 1336. 1337. 1338. 1339. 1340. 1341. 1342. 1343.
1344. 1345. 1346. 1847.
1348. 1349.
1350.
1351.
1352.
Brot — Brunnen.
Wes Brot ich eße, des Lieb ich finge. MIH.2, 15 Die in Eines Brot find, müßen auch in feinem Beften fein.
Man ißt fo lange weißes Brot bi8 man nad) ſchwarzem verlangt.
Man muß fich mit Brot behelfen bis man Fleifch befommt.
Wers feine Brot vorißt, muß das grobe nachepen.
Man foll ihm den Brotkorb höher hängen.
Anderwärts ift auch gut Brot eßen.
Ueberall badt man das Brot im Ofen.
Ungegönnt Brot macht auch fatt (wird auch gegeßen).
Brot und Wein giebt audy eine Suppe.
Das Brot fei leicht, ber Käfe ſchwer.
Dazu gehört mehr ald Brot eßen.
Der Tag tft ihm eher im Haufe denn Brot.
Glücklich über die Bruck
Verlaht man Nepomuck.
Bon Brüdengeld ift Niemand frei.
Gleiche Brüder, gleiche Kappen.
Bruberzorn, Höllenzorn.
Brubderzwift
Gar heftig ift.
Brüder haben Ein Geblüte,
Aber felten Ein Gemüthe,
Bruberliebe
Sieht oft trübe.
Viel Brüder
Machen ſchmale Güter.
Ze mehr der Brunnen gebraucht wich, je mehr giebt er MWaßer.
Wenn ber Brunnen trocken ift, fhäst man erft das Waßer.
Brunnen — Bube. 61
1353. Zrinke, wenn du am Brunnen bift. 1454. Je näher bem Brunnen, je frifcher dad Waßer.
1355. Wenn man ben Brunnen verflopfen will, muß man die Quelle ſuchen.
1356. Aus Beinen Brunnen trinkt man ſich eben fo fatt als aus großen.
1357. An Beinen Brunnen loͤſcht man auch den Durſt.
1358. Kleine Brunnen find leicht erfchöpft.
1359. Won Iautern Brunnen fließen lautre Waßer.
1360. Wenn das Kind ertrunten if, deckt man ben Brunnen. 1361. Die Hoffnung iſt in den Brunnen gefallen.
1362. Boͤſer Brunnen, in ben man bad Waßer tragen muß. 1363. Wenn Alle in ben Brunnen fpringen, würbeft bu nach⸗ ſpringen?
1364. Man bohrt leichter einen Brunnen als daß man verfallene aufdeckt. 1365. Brunze nicht gegen den Wind. 1366. Große Brüfte verheißen viel und geben wenig. 1367. Ein Bube macht mehr Buben. 1368. Gott firaft Buben mit Buben. 1369. Die Buben haben Luft zu reiten und zu kriegen, Die Mädchen zu Doden (Puppen) und zu Wiegen. 1370. In Rams flicht der Bub die Dame. 1371. Wenn dich die böfen Buben loden, fo folge ihnen nicht.
1372. Man kann Bären und Bauern zähmen, warum nicht auch böfe Buben?
1373. Es macht oft ein Bube, daß ſein viel fromme Leute ent⸗ gelten muͤßen.
1374. Der Bube bleibt ein Bube auch unter dem Chorrod.
\
62 Buben — Buhlſchaft.
1375. Gieb einem Buben eine Frau und einem Kind einen Vogel, es ift beider Schabe. 1376. Bücher geben Feine Handgriffe. 1377. In fhönen Büchern blättert man gern. 1377. Er lieft gern in Büchern wo man die Blätter mit bem Knie umwendet. 1377 Er hat ein Buch durch ein Nachbarloch gefehen. 1378. Er hat drei Buchſtaben auf einem Lebkuchen: gegeßen. 1379. Der Buchftabe tödtet, ber Geift macht lebendig. 1380. Hält der Buchftab dich gefangen, Kannft du nicht zum Geift gelangen. 1381. Der Buchſtabe ift ein Sclave. . 1382. Drei Buchſtaben machen uns eigen und frei (Eva; Ar). 1383. Dazu hat Buchholz kein Gelb. 1384. Wer aus vielen Büchfen fchießt, trifft felten die Scheibe. 1385. Oft ift audy eine roftige Büchſe geladen. 1386. Buͤcken muß man fi, wenn man durch bie Welt will.. 1387. Büde dich eher dreimal zuviel als einmal zu wenig.
1388. Er mag fi) nicht büden: Ihm ſteckt ein Schelmenbein im Rüden.
1389. Es ift gut hinter dem Bucler fechten.
1390. Ein Büffel ift ein groß hier, doch Tann er keinen Fuchs fangen,
1391. Buhlen Verderbt bie Schulen.
1392. Buhler geben fchlechte Krieger. 1393. Buhlen bauen felten große Häufer,
1394. So manches Gras aus der Erbe fprießt, fo manche Ge⸗ fahr aus Buhlſchaft.
Buhler — Büſche. 63
1395..Der Buhler Zorn Sft der Liebe Sporn.
1396. Buhlſchaft Leidet Feine Gefellfchaft.
1397. Buhlſchaft Iſt mit Galle behaft.
1398. Buhlſchaft fchlägt zu den Augen heraus.
1399. Die Buhler wißen allezeit wie viel es gefchlagen hat.
1400. Bündnifs macht die Schwachen ſtark.
1401. Mein Buhl bie fchönfte.
1402. Wer nicht Buntge heißen will, muß Teine Flecken haben.
1403. Es giebt mehr als Eine bunte Kuh.
1404. Gleiche Bürde bricht keinem den Rüden.
1405. Leichte Bürbe wird in die Länge ſchwer.
1406. Gleiche Bürde hält fefte Freundſchaft.
1407. Bürgen Auge gm my Soll man würgen.
1408. Bürger und Bauer Scheidet nichts denn bie Mauer.
1409. Wenn die Bürger zu Rathhaus gehen, fo geht ber Bauer vor.
1410. Wollen die Bürger mit FZürften gehen, fo müßen ſie Geld oder Haar laßen.
1411. Einmal Bürgermeifter, allzeit Bürgermeifter.
1412. Wo ber Bürgermeifter felbft ein Bed ift, dba badt man bad Brot zu Elein.
1413. Reicht der Buſch dem Reiter an die Sporen, So hat der Bauer fein Recht verloren. 1414. Der Eine klopft auf den Bufch, der andre fängt ben Wogel- 1415. Buͤſche haben Ohren und Felder Augen. 1416. Wer ale Büſche fcheut, fommt felten zu Holze.
64
"14. 1418.
4419. 1420. 1421. 1422. 1423. 1424. 1425.
1426 1427 1428
Buſen — Capelle.
Greif in den eignen Buſen.
Buße gehört auf die Sünd
Wie die Laus in ben Grinb.
Nicht wieder thun ift die befte Buße.
Es giebt viel Büßer, aber wenig Lafer. Mancher büßt was Andere verbrochen haben. Der Büttel löft dad Gebot auf, das ber Amtmann fchließt. Butter verberbt keine Koft.
Butter bei die Fifchel
Gelbe Butter am Spunde ‘
ft nicht immer gut auf dem Grunde.
Das ift Butter an ben Galgen.
Er ſteht wie Butter an der Sonne.
Seine Butter muß immer oben ſchwimmen.
142% Es geht nichts für ein gut Butterbrot, es iſt beßer als
1430. 1431.
1432.
1433. 1434. 1435. 1436.
ben ganzen Tag gar nichts. Es will nicht buttern! Byibrief geht vor Bodmereibrief.
€.
Der Calendermacher macht den Calenber, aber unfer Herr: gott das Wetter,
Er macht Ealender fürs verwichne Jahr. Ein Cantor gäb einen guten Küchenmeifter. Die Canzelei ift eines Fürften Her.
Keine Capelle fo Bein, Des Jahre muß einmal Kirmes drin fein,
Gopelle — Ehriftus, 65
14368. Wo Gott eine Gapelle hat, baut ber Teufel eine Kirche daneben.
14368. Es geſchieht oft daß bie Gapuziner Haarbeutel tragen. 1436°.Er weiß wie man bie Caſtanien aus den Kohlen nimmt.
1437. Caſtrat ift ein Kammerherr, dem man beide Knöpfe ab⸗ gefchnitten und nur ben Schlüßel gelaßen hat.
14378. 4n dem ift Chrifom und Tauf verloren. 1438, Shriften und Könige follen wißen was fie glauben. "1439. Je frommer ber Ehrift, je größer Kreuz.
1440. Des Chriften Herz auf Rofen geht, -
Wenns mitten unterm — 1 — 2
nf nf X
—
- —2
Das nimmt Fiscus. 1453. Der Edelleute Feſte fallen felten in den Chriſtmond. 1454. Iſt es Corporis Ehrifti Har, Bringt ed uns ein gutes Jahr. 1455. Wenns bem Herrn Chriſtus ins Grab regnet, giebts einen trodenen Sommer. Dtſche Volksb. Sr Bd. 5
66
. Chriſtnacht — cruz.
14558. Helle Chriſtnacht, finftre Scheuer,
1456.
1487. 1458. 1459,
1460.
1461. 1462.
1463. 1464.
1465. 1466. 1467.
1468.
1469.
Finftre Chriſtnacht, helle Scheuer.
Chresdag an ber Dühr,
Oſtern dm et Für.
Grüner Chriſttag, weiße Oftern.
Er hat einen Ghriftoffel, der ihn übers Waßer trägt.
Die Herren von ber Glerifei,
Verfalgen und gar oft ben Brei.
De id van Elev,
He hätt lever alt dat be geef.
Bor einem Collegen behüt und ber liebe Herrgott.
Sumpanei
Iſt Lumperei.
Sn Eomplimenten ift Sparſamkeit höflich.
Laß dich ein auf Compromiſs,
So verliert du gewiſs.
Keine ſchoͤnere Concordanz, denn ſo Herz und Mund zu: fammen ftimmen.
Concilium hin, Concilium her, '
Iſts Menfchentehr, fo gilts nicht mehr.
Mein Vater iftder Hoͤchſte in Conftanz, ſprach bie Tochter des Thurmwarts.
Conftanz das gröfte, Baſel das luſtigſte, Straßburg bas ebeifte, Speier das andächtigſte, Worms das ärmfte, Mainz das würbigfte, Trier das ältefte, Köln das reichfte
Hochſtift. Beneral ober gar Corporal.
1469. Ein ſchlechter Sorporal, der nicht denkt General zu werden.
1470.
Cras, cras ift der Raben Sang.
1471. Credit ift beßer benn baar Geld.
1472. 173.
Wer den Credit verloren hat, ber ift tobt für die Melt. Er ftirbt sine Iux sine crux.
1474.
Dacht — Danken. @
D.
Yugen wollen alle den Dadt (Docht) aber Feiner will Del zugießen.
14748. Dachten find feine Lichter.
1475. 1476.
1477. 1478.
1479. 1480. 1481. 1482. 1483. 1484.
1485. 1486. 1487. 1488.
1489. 1490.
Daheim bin ich König. Daheim,
Geheim.
Daheim ift Ein Mann zwei.
Oft und Weft, Daheim dad Bell.
Daheim muß man bewandert fein.
Draußen hundert Augen, daheim ein Maulwurf.
Der Weife ift daheim, wohin der Wind ihn weht.
Daheim ift gut gelehrt fein.
Daheim gilt unfer Kreuzer einen Batzen.
Daheim erzogen Kind
Iſt in der Fremde wie ein Rind.
Was Einer daheim hat, dad braucht er nicht außen zu fuchen.
Der Fiſch ft geen im Waßer, ber Bogel in ber Luft, das brave Weib daheim.
Eine Mühle, die nit umgeht, ein Balofen, der nicht heizt ums eine Mutter, die wicht gerne daheim iſt, find unmwerth. |
Wer die Dame berührt, muß bes Spieles pflegen.
Danten koſtet nichts und gefällt Gott und Menſchen wohl.
Wenn Danten einen Basen koſtete, behielt! es Mancher zurüd.
5*
Dankbar — Daumen.
. Dankbar fein,
Bricht Fein Bein.
. Dankbarkeit gefällt,
Undank haft bie ganze Welt.
. Mit „Dank hab'“ fchmalzt man Feine Suppe. . Bon leerem Dank
Wird die Küche man.
. Was du mit Gelbe nicht bezahlen Tannft, bezahle wenig⸗
ſtens mit Dant,
. Später Dan, ſchlechter Dank. . Wo ich aß und nicht trank,
Da weiß ich keinen Dante.
. Er darbts am Halfe und frißts felber.
. Es gehen viel Wege nad) Darbftett und Mangelburg. . Einmal müßen wir Alle dran,
. Lieber leeren Darm
Als müden Arm.
. Sieber einen Darm im Leibe geiprengt,
Als dem Wirth ein Zröpfchen gefchentt.
. Darna Einer beit,
Darna idt im geit,
. Darnach es mich anfieht, darnach thu ich.
. Darnach warbs Tag.
. Worauf Einer fein Datum fest, das lernt er.
. Wenns gehen fol, muß man ben Daumen rühren.
. Er hat was vor dem Daumen bergeht.
. Er hat bie Gicht im Daumen,
. Ich kann mit dem Daumen nicht mehr fo recht nach⸗
tommen.
. Er bölt ihm den Daumen,
1512.
1513. 1514. 1515.
1516.
1517. 1518.
. 1519.
1520. 1521. 1522. 1523.
1524. 1525.
1526. 1527.
1528. 1529. 1530,
- 1531.
Daus — Demuth, u
Daus Eſs Hat nichts,
Sechs Zink giebt nichts,
Quatuor brei
Helfen frei, _
Daus Gfs, haft du mein Pferd nicht gefehen? Wer davor if, muß hindurch.
Man muß fich fireden Nach ber Deden.
Iſt die Dede über den Kopf, fo find bie Eheleute gleich reich.
Jeder Degen bat feine Scheibe, |
Ein anderes ift ber Degen, ein anderes bie Feder.
Jeder Degen bat feine Scheibe, aber nicht jebe Scheib ihren Degen.
Es giebt mehr Scheiben ald Degen. Wenn die Scheide nicht will, kann der Degen nicht hinein. Haft du ein Schwert, fo hab ich einen Degen.
Man fol einen Degen ſechzig Jahre lang tragen um einer einzigen böfen Stunbe willen,
Was nicht bein ift, Taße liegen.
Auf deine Weife magft du eßen, aber auf anberer Leute Art muft du dich kleiden.
Deinetwegen wird kein Ochfe kalben. Demuth
Iſt zu allen Aingen gut.
Demuth iſt eine Mutter ber Ehre, Kein Gewand kleidet ſchöner als Demuth,
Demuth, biefe fchöne Tugend, Biert das Alter wie bie Jugend.
Zuviel Demuth ift Hochmuth,
70
1532, 1533. 1534. 1535. 1536. 1537. 1538. 1539. 1540. 1541.
1542.
1543.
1544. 1545. 1546. 1547.
1548.
1549.
1550.
1551.
152.
Demüthig — Dexatſch.
Beßer demüthig gefahren als ſtolz zu Fuß gegangen. Denk nicht daran, ſo thuts nicht weh.
Ich denks, ſagt Faulenz, möcht er nicht Ja ſagen. Ich denke mein Theil, .
Er denkt länger als feine Mutter.
Er denkt drei Meilen hinter Gott.
Er denkt noch, daß St. Peter in die Schule gegangen. Den? auf den alten Mann. .
Man muß immer weiter denken ald man kommt. um Denten
Kann man Keinen kränken.
Was ich dent und thu,
Trau ich Andern zu.
Den? nichts was nicht alle Leute wißen bürfen,
Rede nichts, was nicht alle Leute hören dürfen,
Thu nichts, was nicht alle Leute fehen dürfen.
Es ift viel an einem guten Deuter gelegen. _
Deutfcher Mann, Ehrenmann,
Gott laͤßt keinen Deutfchen verderben.
Gott verläßt keinen Deutfchen: hungert ihn nicht, fo bürftet ihn doch.
Wer im Krieg will Unglüd han,
Bang es mit den Deutfchen an.
Die Deutfchen kriegen mit Eifen, nicht mit Gold.
Deutfcher Sinn ift Ehrenpreis,
Deutfches Herz Vergißmeinnicht,
Deutfche Treue Augentroft.
Nicht zu flarr und nicht zu zart,
Iſt fo deutfcher Schlag und Art.
Deutfh und gut.
-
Deutſch — Dieb. 7
1553. Das befte Deutſch ifl, das von Herzen gebt.
1554. Wenn ich nicht das liebe Bißchen Deutſch koͤnnte, fo könnt ich nichte.
1555. Was macht ber Deutfche nicht fürs Geld?
1556. Sorg für dich Und dann für mid. 1557. Sieh erſt auf Dich und die Deinen, Dann fchilt Mid) und die Meinen. 1558. Blick erft auf dich, Dann richte mid). 1559. Wie dir um Mich Iſt mir um Did. 1560. Richt Alle können bichten, Doch wollen Alle richten.
1561. Dichten und Malen find freie Künfte.
1562. Reimfchmiede genug, aber wenig Dichter.
1563. Dickthun ift mein Reichthum, zwei Pfennige mein Vermögen,
1564. Dickthun ift mein Leben; Bruder leif mir einen Sechſer.
15642. Es geht nicht wie bei ber Aepfelfrau, bag man fidy ben Dickſten herausfucht.
1565. Kleine Diebe hängt man, Große läßt man laufen,
1566. Kleine Diebe hängt man ind Feld, Die großen ind Gelb.
1567. Ein Peiner Dieb an Galgen muß, Bon großen nimmt man Pfennigsbuß. 1568. Kleine Diebe hängt man, vor großen zieht man ben Hut ab. 1569. Kleine Diebe hängt man an ben Galgen, bie ‚groben an goldene Ketten.
1570. Große Diebe hängen die kleinen. 1571. Der Dieb meint, fie ftehlen Alle.
72
1572. 1573,
1574. 1575.
1576. 1577. 1578.
1579. 1580. 1581. 1582.
1583, 1584.
1585. 1586. 1587. 1588. 1589.
1590, 1591.
1592.
Dieb.
Seder ift ein Dieb in feiner Nahrung.
Ein jeder Dieb Stiehlt Frauenlieb.
Beitiger Dieb verräth fich Telbft.
Strang felbft mit.
Wenn ber Dieb zum Galgen zeitig ift, fo bringt er ben
Einen zeitigen Dieb erläuft ein hinkender Scherge.
Wer einmal ſtiehlt, heißt allzeit Dieb. Den Dieb ſoll man henken, Die Hur ertraͤnken.
Dem Diebe will kein Baum gefallen, daran er hänge.
Einem Diebe ift nicht gut -flehlen. Richt alle find Diebe, die der Hund anbellt.
Schaͤlt' ein Dieb den andern Dieb, Das wäre den Nachbarn lieb.
Wenn fi zwei Diebe fchelten, fo Triest Mann feine Kuh wieder,
Wohin der Dieb mit dem Strang,
Dahin gehört der Hirfch mit dem Fang. Ein Dieb hat viel Rechte.
Ein Dieb ift nirgend beßer als am Balgen. Wäre kein Dieb, fo wäre Tein Galgen.
Es giebt mehr Diebe ald Galgen.
Hieng' man alle Diebe heuer, Die Galgen würben theuer.,
ein ehrlicher
Bedarf man eines Diebes, fo nehme man ihn vom Galgen; hat man ihn gebraucht, fo henke man ihn wieder dran.
Wer einen Dieb laufen läßt, den fängt man an feiner
Statt.
Wenn ber Dieb ſich nähren (retten) möchte, käm er
nicht an ben Galgen.
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. Dieb — Dienfl. 13
Igenichwengel. b eh man ihn bat.
Mn le od, By may 0 Pi » Hofen vom Galgen auß, wie Kunz
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16
1612-
Anna 268.
11- Ein Diem
Dienſt um Gelb Iſt Welt.
Eide ide, eide. Neſt rein. ten reich. wie Diebe beim Jahrmarkt. n verborgner Schatz. Sott ven Dank zufammen. Gott. werloren. t man nicht auf dem Troͤdelmarkt.
n Diener giebt iſt Alles zu wenig, reuen giebt, Alles zu viel.
‚ wird und ber Herr arm, fo taugen
d Pferd em Werth.
Herren Ehre. en Bann, dem ift gut dienen. npfennige: wie fie ber Herr Icgt, To
eine Kuppelei. zu Haus geladen. ern werth.
ur
74
1613. 1614. 1615. 1616. 1617. 1618. 1619. 1620.
1621.
1622. 1623.
1624.
1625. 1626.
1627.
1628. 1629. 1630. 1631.
1632. 1633. 1634.
1635.
Dienſt — dingen.
Geld um Dienft ift nicht dankenswerth. Wer dient ift fo gut als wer lohnt.
Es ift Keiner fo groß, er braucht Dienfte, Gezwungner Dienft hat keine Kraft. Ungebetner Dienft bat einen Dank. Angebotner Dienft ift unwerth (Halb umfonft). Angebotner Dienft ift henkenswerth. Saurer Dienft, Heiner Gewinn,
Lebe für dich: |
Dienft dat Müh auf fi.
Wer keinem Herrn dient, ift halber Herr, Mer fein felbft fein kann, diene Keinem.
Niemand wird zu dienen gedrungen, der zu flerben bereit iſt.
Dienſtjahre ſind keine Herrenjahre.
Es iſt eine Schande, lange dienen und doch ungeſchickt bleiben.
Diez verläßt ſich auf den Kiezen,
Kiez verläßt ſich auf den Diezen.
Jedes Ding hat zwei. Seiten.
AU Ding ift nur eine Weile fchön.
Es ift ein Ding wie man es adıtet.
Könnte man jedes Ding zweimal madıen, So ftünd es beßer um alle Sachen.
Wer alle Dinge wüfte, würde bald reich Es geht nicht mit rechten Dingen gu. Die Dinge fcheinen,
Die Menſchen meinen.
Ein Jeder dingt fo genau als er Tann,
1636. Genau gebungen und richtig bezahlt.
1637.
1638. 1639. 1640. 1641. 1642. 1643. 1644.
1645.
1646.
1647. 1648. 1649.
1650. 1651. 1652. 1653. 1654. 1655. 1656. 1657.
1658. j 659.
Dingen — Donnerleder. 75
Was Hilft genau gebingt,
Wenn man bas Geld nicht bringt?
Was hilft Dingen, wenn man nicht Taufen Tann?
Wer in Dinkel fällt, kommt ftaubig heraus.
Das Dintenfaß fleht auf bed Kaifers Zifch.
Man disputiert mehr über bie Schale als über den Kern. Difteln find des Eſels Salat.
Difteln tragen Teine Zrauben.
Ein Doctor und ein Bauer wißen mehr denn ein Doctor alleine. \
Mit einem Fifcherbuben von neun Jahren ift beßer über den Rhein fahren als mit einem Doctor von fiebzig.
Ein Doctor Tann wohl ein Narr, aber ein Narr kein Doctor fein.
Es fällt kein Doctor vom Himmel, Es find nicht Alle Doctoren, die rothe Hüte tragen.
Habe den Doctor zum Freund und den Apotheler zum Vetter, fterben muft bu doch.
Er ift Doctor, Sie ift Meifter.
Dohlen hecken keine Tauben.
Donau und Rhein fließen nit zufammen,
Die Donau ift noch nicht verbrennt,
Auf Donner folgt gern Regen.
Den Sommer fhändet Fein Donnermwetter. - Früher Donner, fpäter Hunger.
Donner im Winterquartal
Bringt Eiszapfen ohne Zahl.
Es ſchläaͤgt nicht immer ein, wenn es bonnert.
Donnerleder! fagte der Bauer, ber die vierzehn NRothhelfer angerufen hatte, weil er nicht auf fein Pferd konnte:
76 Doppelt — Dotter.
| Donnerleber, daß fie auch alle vierzehn Tommen muften! dba war er von ber andern Seite wieder herabgefallen. 1660. Doppelt genäht hält gut. 1661. Auf dem Dorf ift gut prebigen.
1662. Wenn das Dorf brennt, fo fteht bes Pfaffen Haus in Rauch.
1663. Im Dorfe Frieden, iſt beßer als Krieg in der Stadt. 1664. Doͤrfer haben auch Weichbild.
1665. Kein Dorf ſo klein, es hat jaͤhrlich ſeine Kirmeſs. 1666. Der viel Dörfer hat, iſt edel.
1667. Leichter ein Dorf verthan als sin Baus erworben. _ 1668. Ich komme doch nody ins Dorf, fagt der Wolf.
1669. Unter Dornen wachſen Rofen.
1670. Daß man der Dornen adıt, Haben bie Rofen gemadht.
1671. Fürchte nicht der Dornen Stechen, Willſt du ſchoͤne Roſen brechen. 1672. Dorn und Diſteln ſtechen ſehr, Falſche Zungen noch viel mehr. 1673. Beßer in Dorn und Diſteln baden Als mit falfhen Zungen fein beladen. 1674, Ein Dorn fticht, ein Degen durchbohrt. 1675. Bon Dornen fann man keine Zrauben leſen. 1676. Was ein Dorn werben will, fpist ſich früh. 1677. Unter den Dornen leg Schuh an. 1678. St. Dorothee Bringt den meiften Schnee. 16788. Doft, Harthau und weiße Daib Thun dem Zeufel viel Leib. 1679. Beßer einen Dotter ald bie eitle Schale.
Draht — Dredi. 77
1680. Langer Draht
Giebt eine faule Naht. 1681. Draußen Ruhm erlangen bebarf Schnaufens. 1682. Bon Dreuen ftirbt man nicht.
1683. Wer von Drenen ftirbt, den fol man mit Eſelsfürzen zu Grabe läuten.
1684. Es ift dir gebrobt wie einer fetten Gans, 1685. Wer droht Macht dich nicht todt. 1686. Die Einem drohen, wollen Einem nichts thun. 1687. Wer droht, warnt. 1688. Die beften Feinde find die zuvor drohen. 1689. Mandyer droht und zittert vor Furcht. 1690. Bedrohter Dann lebt dreißig Jahr. 1691. Dre muß den Mifthaufen mehren. 1692. Zemehr man ben Dred rührt, jemehr ſtinkt er. 16920. Was foll der Dred als ſtinken! 1693. Wer ben Dred rührt, muß ihn auch riechen. 1694. Verrochnen Dred fol man nicht rütteln. 1695. Der hat feinen Dred nicht weggethan, der ihn unter fein Fenfter fegt. 1696. Das heißt dem Dred eine Ohrfeige geben. 1697. Wenn der Dred Mift. wird, will er gefahren fein. 1698. Er denkt nicht daß Dreck fein Vetter ift. "1699. Dredbdorf, Speckdorf. 1700. Wenn es ſchneit in den Dreck, So friert es, daß es bädt. 1701. Wenn es friert in den Dreck, Iſt der Winter ein Geck.
78 Dred — Ducaten.
, 1702. Scneit e8 in ben Dred, So geht man brüber weg.
1703. Aller guten Dinge find drei.
1704. Drei ift uneben.
1705. Das dritte Haupt trägt ſchwer.
1706. Was Dreie wißen erfahren bald dreißig.
1707. Was zweien zu weit, ift dreien zu enge.
1708, Dreie leben frieblich, wenn zweie nicht daheim find.
1709. Behüt euch Gott vor drei Babeifichen, ſie maden neun Löcher.
1710. Dreimal ift Bubenredht. 1711. Sieb dem Buben einen Dreier und thu es felbft. 17118. Hier ift ein Dreier: kauf dir einen Strid, 1712. Dreitägiger Gaft Iſt eine Laft. Dreitägiger Fiſch Zaugt nidht zum Tiſch. 1713. Drei , Dinge find nicht zu ermüben: ein Knab auf ber Gaßen, ein Mäbchen beim Zanz, ein Pfaff im Opfer. 1714. Drei Dinge tragen was man ihnen- aufläbt: Eines Weibs⸗ bild Kopf, eines Efels Rüden, eines Moͤnchs Gewißen. 1715. Dem Dreiften und bem Schall gieb gleiches Stüd.
1716. Wenn die Dreſcher Feierabend Haben, liegen die * Segel auf dem Tiſch. 1717. Dem Drefcher gehört ein Flegel in die Hand. 1718. Wenn man ihm rufet: Drifch! Verſteht er gern: Zu Tiſch. 1719. Heimtiher Drud iſt unerträglich. 1720. Halt Du di wohl, ich Tann es nicht. 1721. Ducaten werden befdnitten, Pfennige nicht
1722. 1123. 1724.
1725. 1726. 1727.
1728. 1729. 1730.
1731. 1732. 1733.
1734. 1735. 1736.
1737. 1738. 1739.
1740,
1741. 1742.
1743.
Dud — Däfler. 79
Dud dich, Seel, es kommt ein Plagregen! Dulden und Hoffen ift ber Chriſten Lofung. Dulden, Schweigen, Laden
Hilft viel böfen Sachen.
Ze dummer der Menfch, deſto größer das Gtüd. Hans kommt durch feine Dummheit fort.
Die Dümmften Sind überall bie Schlimmften.
So bumm als ein Hinterviertel vom Schafe. Zuviel Dünger büngt nicht wohl.
Sm Dunteln
Sft gut munkeln,
Aber nicht gut Flöhe fangen, °
Dünkel geht auf Stelzen. Meifter Gutdünkel ift aller Keberei Großvater,
Wo Dünkel über den Augen liegt, da Tann fein Licht
hinein. Laßdünken macht ben Zanz gut. Am Duͤnken und gefpanntem Tuch geht viel ein. Wer ein Ding anfängt mit Dünken, dem geht ed aus mit Neuen. Dünn gefchlagen ift bald gefchliffen. Auf ein ſchief Düppen gehört ein fchiefer Deckel. Dürr Holz unten im Feuer frißt das grüne oben auf. Nach großer Dürre großer Regen.
Dürr und gefund - Läuft hindurch wie ein Jagerhund.
Im Duſtern Iſt gut Schmuſtern.
Im Düftern iſt gut fläfteen, aber nicht gut Floͤhe fangen.
80 Düfter — Edel.
1744. Im Düftern mauft die Kat am Beſten.
1745. Quidvives em Düftern, halt de Pork em Dag öm.
1746. Durft fommt von Dürre.
1747. Durft ift der befte Kellner,
1748. Durft macht aus Wafer Wein.
1749. Man fagt wohl von vielem Saufen, aber nicht von großem Durft.
1750. Wer nicht Waßer mag, den durftet nicht.
1751. Wer nicht duͤrſtet, iſt dem Durſtigen hart.
1752. Du biſt von Düttichheim, da bie Tannenzapfen wachſen.
6G.
1753. So eben wie ber Weg über den St. Gotthart. “
1754. Es ift eben Vieh wie Stall, Gurr wie Saul, Mann wie Roſs, Dedel wie Hafen, Maul wie Salat.
1755. Im Klofter Ebrad liegt der Zeufel und feine Mutter begraben,
1756. Der getrete Edart warnt Jedermann.
1757. Ebel macht das Gemüth, Richt das Geblüt,
1758. Ebel ift, der edel thut.
1759. Ebel fein ift gar viel mehr "Als adlig von ben Eltern her.
1760. Geburt macht nicht edel. 1761. Wer edle Thaten thut, Der iſt edel Blut. 1762. Der tft recht edel in der Welt, Der Tugend liebt und nicht das Gelb,
1763.
176%
1765.
1766.
1767. 1768.
1769.
1770. 1771.
1712.
1773. 1774.
1775. 1776.
1777.
1778.
1779.
Edel — Ehe. 81
Edel werden iſt viel mehr
Als adlig fein von Eltern her.
Geh ins Beinhaus
Und lies eines Edelmanns Kopf heraus. Edelleute
Schlüpfen oft in Bubenhäute,
Wenn man mandyem Edelmann bie Bauernader auffchnitte, muͤſte er fi zu Tode bluten.
Gut edel, Blut arm.
Er iſt der erfte Edelmann von feinem Geſchlecht.
Da man fchrieb der Edel und Veft, .
Da fund die Sad am allerbeft;
Da man fchrieb Hochgeboren, Da war Hopf und Malz verloren.
Mo Edelleute find, da find auch Hafen.
Man laße ben Edelleuten ihr Wilbbrät, den Bauern ihre Kirmefö und ben Hunden ihre Hochzeit, fo bleibt man ungerauft.
Haft du einen Edelmann zum Meier,
So befommft du weder Binfen, Hühner ˖noch Eier.
Der Edle zürnt nicht lange.
Ein Ebelftein gilt fo viel
Als ein reicher Narr dafür geben will,
Der Eger läßt nicht ab, er ſei benn Blutes voll.
Was bie Egge beftrihen und bie Hade bededet, das folgt dem Erbe.
Graf Ego baut ben Ader wohl und bat fchöne Pferde.
Was geht das Graf Ego an?
Gezwungene Ehe,
Des Herzens Wehe.
Difche Volksb. Sr Bd. 6
33 Ehe.
1780. Eheſtand, Ehrenftand, “1781. Eheftand ift der heiligfte Orden. 178%. Wer entbehrt der Ehe, Lebt weder wohl noch wehe. 1783. Wie wohl und wie wehe Wird manchem in der Ehe! 1784. Die Ehe ift Himmel und Hölle, 1785. Selten wohl und allzeit wehe ‚Iſt das täglich Brot der Ehe. 1786. Eheftand, Weheftand. 1787. Fruͤh Eh, Früh Web. 1788. Eheſtand ift Fein Gefchled. 1789. Die Ehen werben im Himmel gefchloßen, und bie Thorhei⸗ ten auf Erden begangen. 1790. Haben Ehleut Einen Sinn, So iſt das Unglück ſelbſt Gewinn. 17908. Solcher Ehmann iſt der beſt, Ders Herz bei der Frauen läßt 1791. Geſellen⸗Treue nicht beſteht, Ehweibs Treu über Alles geht. Brüder und Mütter lieben ſehr, Aber ein Ehmeib, noch niel mehr. 1792. Biel Gaben Muß der Ehftand haben.
1793. In der She mag Bein Frieden fein, Regiert darin das Mein und Dein. 1794. Aus dem Ehbett fol man nicht ſchwatzen. 1795. Sollten alle Ehebrecher graue Röde tragen, fo würde das Tuch theuer.
Ehre. 8
1796. Ehre dem Ehre gebührt. 1797. Chr Sft zu hüten ſchwer. 1798. Ze mehr Chr, Se mehr Beſchwer. 1799. Ehren Beihwerenz Wurden Sind Bürben. 1800. Zu große Ehre ift halbe Schande. 1801. Uebrige Ehr ift Halbe Schande. 1802. Ehre vor der Welt ift Schaden im Beutel. 1803. 3u Ehren fol man nichts fparen. 1804. Was man zu Ehren eripart, das führt der Teufel fonft hin. 1805. Ehr und Geld Zreibt alle Welt. 1806. Ehre macht Künftler. 1807. Geld verloren, nichts verloren,
Muth verloren, viel verloren, Ehre verloren, Alles verloren.
1808. Verloren Ehr Kehrt nimmermehr. 1809. Ehre, Glauben, Augen vertragen keinen Spaß. 1810. Wenn die Ehre einen Riß belommt, fo klafft ſie.
1811. Ein Riß in bie Ehr Heilt nimmermehr.
- 1812. Ehr und Eid Gilt mehr ald Land und Leut, 1813. Ehre geht body billig vor Gut. 6 *
84
1814. 1815. 1816. 1817. 1818.
1819. 1820.
1821
1824.
1825. 1826. 1837.
1828. 1829.
1830. 1831.
1832.
1833. 1834.
Ehre.
Ehre und Hoffart find Zwillinge.
Ehre ift der Tugend Schatten.
Ehre ift der Tugend Lohn.
Eine Ehre ift der andern werth.
Wenn mander Mann wüfte, wer mancher Mann wäre, Thät mancher Mann mandiem Dann manchmal mehr Ehre. Ehre geht den Ehren vor.
Wer zu Ehren kommen will, muß zuvor leiden.
. Eitle Ehr ertrintt bald. 1822. 1823.
Eitel Ehr überlebt den dritten Zag nicht. Eitel Ehr
Iſt ein bös Geſchwär.
Eitel Ehr iſt fahrende Hab,
Heute lieb, morgen ſchabab.
Ehre folgt dem, der ſie flieht und flieht den, der ſie jagt.
Flieh Ehre, ſo läuft ſie dir nach.
Die ſich oft der Ehre wehren,
Wollen ſich der Ehre naͤh'ren.
Viel Demüthige fliehen ſcheinbar die Ehre, wünſchen aber nichts mehr, als daß man ſie damit jagte.
Waͤchſt die Ehre ſpannenlang,
Waͤchſt die Thorheit ellenlang.
Ehr und Lohn machen getreue Diener.
Es iſt keine Ehre, ſo man im ſchlimmen Wege vorangehen muß.
Wer Ehre verdient, hat ſie nicht und wer ſie hat, verdient ſie nicht.
Wer mich nicht ehren will, laße mich ungelaͤſtert.
Wer feine Ehre zum Pfande ſetzt, dem iſt übel borgen.
1835 Ehrenworte binden nicht.
Ehre. 85
1836. Ehrenwort ift drum Tein wahr Wort. 1837. Ehrgeiz lebt vom Wind. 1838. Ehrhunger iſt auch ein Hunger. ‚1839. Ehrkauf, Reukauf. 1840. Ehrſucht, Ehrflucht. 1841. Ehrbar ſtolz iſt neunmal ſtolz. 1842. Ehrbar und fromm dringt durch die Wolken, das Andre muß zurüd bleiben. 1843. Ehrlich währt am längften. 1844. Ehrlich währt am längften, Schuftig lebt in Aengften. 1845. Ehrlich währt ewig. 1846. Ehrlich oder tobt. 1847. Ehrli macht reich, aber langfam gehts her. 1848. Ehrlich [heut kein Licht. 1849. Wer ehrlich ift, braucht nicht viel Heimlichkeit. 1850. Wer ſich ehrlich will ernähren, Muß, viel flicken und wenig zehren. 1851. Zwifchen ehrlichen Leuten bedarfs keiner Rechnung. 1852. Lieber zehn ehrlich machen als Einen zum Schelm.
1853. Beßer ehrlich geftorben Als fchändlich verborben.
1854. Ehrliche Leute, aber ſchlechte Muftcanten. 1855. Der Mann ift ehrenwerth, Der alle Dinge zum Beften kehrt. 1856. Beßer gutios denn ehrlos. 1857, Beßer gottlos denn ehrlos.
38
1858.
1859. 1860. 1861.
1862.
1863. 1864. 1865. 1866. 1867.
1868.
1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880.
1881. 1882.
Ein.
Zedem ein Ei, Dem braven Schweppermann zwei.
Beper ein halbes Ei als gar keins.
Beßer halb Ei als eitel Schale.
Beßer heut ein Ei als morgen ein Kücdhlein.
Ein faules Ei
Verderbt den ganzen Brei.
Faule Eier und ſtinkende Butter gehören zuſammen. Wer viel Eier hat, der macht viel Schalen. | Ein Ei geht in vierundzwanzig Stunden durch drei Leiber. Man wirft nicht mit Eiern nach Sperlingen.
Man giebt nicht viel Golbes um ein Ei,
Auf ein Ei gehört ein Trunk,
Auf den Apfel ein Sprung.
Wer viel Eier hat, badt viel Kuchen.
Eier in ber Pfanne geben Kuchen, aber Feine Küchen. Aus gebratenen Eiern kommen feine Hühner, Kümmre dich nicht um ungeleste Eier.
Ungelegte Eier geben ungewifie Küdhlein.
Aus ungelegten Eiern werden fpät junge Hühner. Boͤs Ei, boͤs Küchlein.
Das Ei will kluͤger ſein als die ‚Henne.
Er wartet des Eis und läßt die Henne fliegen. Seine Eier follen mehr gelten als andrer Leute Hühner. Er legt gern Eier in Andermanns Refter.
Er kann Pferde: @ier eßen, wo unfer € Gins mit Dühners
Eiern vorlieb nehmen muß. Haben wir nidht Eier, fo braten wir bas Reſt. Wer Eier unter ben Füßen bat, muß leiſe auftzeten.
Gier — Eid. 87 -
1883. Wenn Gott die Gier zerbrechen will, fo fegt ev Narren berüber. 1884. Wenn man einen Wagen wit Eiern ummwirft, fo kann man die ganze Zahl nicht mehr zufammenbringen. 1885. Man barf die Eier nicht wannen, man ißt fie wohl mit dem Staube.
1886. Alte Eier, Alte Freier, Alter Saul, Sind meiftens faul.
1887. Seine Eier haben allzeit zwei Dotter. 1888. Ei ift Ei, fagte der Küfter, aber Er nahm das Gänsei.
1889. Auf Eiern tanzen und mit Weibern umgehen muß gelernt werben fieben Jahr und Einen Tag.
1890. Man muß mit ihm umgehen wie mit einem weichen Ei,
1891. Dat fall wahl wat befchen, ſädd et Niktöschen, do feel et met ber Röz Eier den Hartberg heraf.
189 12. Thu den Eierkuchen unter dem Arm hinweg.
1892. Es fällt keine Eiche Vom erften Streiche.
1893. Den Eichbaum vor die Stadt, Eichenlaub ſtinkt. 1894. Braune Eicheln die beſten. 1895. Eid macht mündig.
1896. Gezwungner Eid Iſt Gott leid.
1897. Der Eid iſt ein End alles Haders.
1898. Lieber Land und Leut verloren - As einen falfhen Eid gefchworen.
1899. Eid ſchwoͤren ift nicht Rüben graben. 1900. Städy ein Eid wie ein Dorn, Es würde nicht fo viel geſchworn.
Eid — Gigenliche,
. Wer einen. Eid bricht, Läftert Bott.
. Die Hand fo den Eid aufnimmt, kann ihn auch erlaßen.
. Ein Eid hebt den andern auf.
. Du magft nicht mit Einer Tochter zwei Eibame machen. . Blinder Eifer fchadet nur.
. Ohne Eiferfucht Leine Liebe,
7. Eiferfucht ift eine Reidenfchaft,
Die mit Eifer ſucht was Leiden fchafft.
. Wohl dem, der fi mit Ehren
Am eignen Heerd mag. nähren.
. Gigen Heerd
Iſt Goldes werth; Iſt er gleich arm, Hält er doch warm.
. Eigen Feuer kocht wohl. . Eigen Reft
Hält wie Mauer feft.
. Eigen Kohl
Schmedt wohl.
. Wir verachten das Eigne und lieben dad Fremde. . Eigne Hühner, theure Eier;
Eigne Gloden, theur Gebeier; Eigne Pferde, theure Fracht; Eigne Hunde, theure Jagd.
. In eigener Sache ift Niemand Mag. . Wer fein eigner Herr Tann fein,
Geh einen Dienft bei Herren ein.
. @ud in bein eigen. Häfelein. . Sieh in dein eigen Spiel.
. Eigenliebe
Weckt des Haßes Triebe.
1920.
1921.
1922.
1923.
1924.
[)
1925. 1926. 1927;
1628. 1929.
1930.
1931. 1932.
1933.
Gigenliebe — Gile. 89
Eigenlieb
Iſt Riemand lieb.
Eigenliebe
Macht die Augen trübe.
Eigenlieb
Iſt ein Dieb.
Eigennug
Ein ſchlechter Putz.
Gottes Wort wär nicht fo ſchwer,
Wenn nur der Eigennutz nicht wär.
Eigennügig
Keinem nüglich.
Eigenruhm ift fcheltenswerth.
Eigenruhm ift Reides Same.
Eigenruhm ſteht Niemand wohl an benn dem Alter.
Sei nicht eigenfinnig wie Dans, der follte an den Galgen und wollte nicht.
Er ift eigen, wie Johann Fink, der wollte nicht am Prans ger fteben.
Eigenwille brennt in der Hölle.
Eil ——
Bringt im Kriege Heil.
Eile
Bringt Weile.
19330. Eile
1934. 1935._ 1936.
Mit Weile.
@ilefehr brady den Hals. Wer zu fehr eilt, kommt langſam heim.
Eile thut nicht gut, fagte jene Magd, und brach ein Bein
über einem Strohhalm, als fie vier Wochen war aus gewefen zur Kirmeſs. Ä
90 | Eilen — Eine.
1937. Wer zu fehr eilt, wird langfam fertig. 1938. Nichts übereile,
Gut Ding will Weile. 1939. Eilen
Verführt die Eulen.
1940. Eilte der Hund nicht, fo braͤcht er nicht blinde Jungen zur Welt.
1941. Ein Gott, Ein Rock, Ein Weib. ‚1942. Beßer Ein Uebel als zwei.
1943. Hab Einen Pfennig lieb wie vier, Fehlt dirs an Wein, fo trinke Bier.
1944. Für Ein gut Stüd ı am WMenfchen fol man fünf böfe abrechnen.
1945. Auf Einem Beine fteht (geht) man nicht. 1946. Eine Stunde nad) zwölf ift es Eins, was man thue.
1947. Eines Mannes Rede ift keine Rede, Man fol fie billig hören beede,
1948. Was dem Einen recht ift, ift dem andern billig. 1949. Der Einen beleidigt, dreut Vielen. 1950. Wer Einen erwürgt, barf zehn ermorden.
1951. Eines Mannes wegen bleibt fein Pflug ftehen. 19518.Einer kann nicht Alles.
1952. Ein Dann, fein Mann.
1953. Ein Mann kann feinen Tanz madyen.
1954. Der Eine fät, der Andre fchneidet.
1955. Der Eine giebt mir Geld, ber Andre bezahlt mich. 1956. Einer läßt fich eineßen und einarbeiten.
1957. Liegt Einer im Bette bei Einer im Klofter, . &o-beten fie fehwerlih ein Paternofter. 1958. Man fol das Eine thun, und das Andre nicht laßen.
1959. 1960. 1961. 1962. 1963. 1964. 1965. 1966. 1967.
1968.
1969. 1970. 1971. 1972. 1973. 1974. 1975.
1976. 1977.
1978. 1979.
1980. 1981.
\ Ein — Einfee. 9
Man muß das Eins unb Andre fagen.
Eins nad) dem andern, fo wirb man Tahl,
Eins nach dem Andern, fo ißt der Bauer feine Wurft,
Eins ums Andre, nichts umfonft.
Einem wie dem Andern, fo gefchieht Keinem Unrecht.
Man muß Eins in Andre rechnen.
Eins macht Keins.
Eins macht Keins, was ſich aber paart, das dreit ſich gern.
Eins iſt beßer denn uneins.
Was einem zu weit iſt, iſt dreien zu eng und nur zweien gerecht.
Einen für Einen, ſo fängſt du ſie Alle.
Wir ziehen alle an Einem Joche.
Wir ziehen alle Ein Seil.
Wir gehen durch Ein Thor in die Kirche.
Ich und du tragen Waßer an Einer Stange.
Unſere Kleider ſind von einerlei Faden.
Wir haben nicht Alle Einen Kopf, ſonſt müſten wir Alle Einen Hut haben.
Hat er Keine, ſo will er verzagen,
Hat er Eine, ſo iſt er geſchlagen.
Ein Pfennig in der Sparbüchſe macht mehr Geraßel als wenn fie voll wäre. j
Ein Pfennig klingt nicht.
Einbildung vor der Zeit
Hindert Geſchicklichkeit.
Einbildung (und Furcht) ift ärger als die Peftilenz.
Einfach aber niedlich, fagte der Teufel, und ſtrich ſich den Sterz erbfengrün an.
»
1982.
1983.
1984.
1985. 1986.
1987. 1988. 1989. 1990. 1991. 1992. 1993.
1994. 1995. 1996. 1997. 1998. 1999.
GEinfalt — Einmal.
Einfalt Hat Ihöne Geftalt.
Einfalt
Wird alt.
Die Einfalt meint, wenn e8 vor ihrer Thüre naß ift, fo regnets allenthalben.
Einfalt bat einen Teufel betrogen.
Einfältig
Iſt neunfältig.
Eingebracht Gut ergreift aud Erbgut.
Eingenoß baut, Zweigenoß reißt nieder.
Das befte Einkommen ift Redlichkeit.
Keine feftere Mauer denn Einigkeit.
Wo Einigkeit if, wohnt Gott.
Vereint find auch die Schwachen mächtig.
Einigkeit ein fefted Band,
Hält zufammen Leut und Land,
Einmal, Keinmal,
Einmal geht Hin,
Einmal gebt bin, komm aber zum anbernntal nicht wieher.
Einmal ift keine Gewohnheit.
Einmal des Jahrs ift nicht oft.
Einmal iſt nit immer, Zweimal ift ſchon fchlimmer, Dreimal ift nicht wohlgethan, Biermal fängt die Sünd an.
. Einmat ift genug, das zweitemal ift der Tod. . Einmal betroffen, neunmal gethan.
. Einmal erröthen macht zehnmal erblaßen.
. Einmal gegeben, einmal genommen,
Den britten Zag in bie Hölle gekommen.
2004.
2023. 2024.
2026. 2026. 2027.
Einſamkeit — Elle 93
Einſamkeit | Bringt Traurigkeit.
. Einfamteit 4
Iſt eine Schule ber Weisheit.
. Der Sinfame ift entweder ein Engel ober ein Teufel
. Was man nicht am Einſchuß bat, das hat man am 3ettel. . Einfiedler find nicht alle fo fromm als fie fich ſtellen.
. Eintradt
Bringt Macht.
. Eintradht trägt ein. . Einziger Sohn, liebes Kind.
Auf dem Eife ift nicht gut gehen.
. Eifen west Eifen. . Kalt Eifen brennt nicht. . Eifen kalt und bart
Im Feuer fchmeidig ward.
. Wenn das Eifen glüht, foll mans ſchmieden. . Man foll das Eifen ſchmieden weil es heiß if. . Ein Eifen macht das andere ſcharf.
Eiſerner Hafen und irdener Topf ift ungleiche Geſellſchaft.
. Eifern Bieh
Stirbt nie.
. Wer ekel ift, entbehrt manch guten Bißen. . Gitelkeit
Ein ſchlimmes Kleid.
Es ift Alles eitel.
Bit du leer im Beutel,
So ift Alles eitel.
Elend ift unbegrabner Tod.
Das gröfte Elend ift, kein Elend tragen können, Die Elle dauert länger als der Kram.
2032. 2033. 4034. 2035. 2036. 2037. 2038.
2039. 2040.
2041. 2042.
2043. 2044.
Elle — Ehe.
. Mit kurzer Elle kann man viel meßen. . Mit gleiher Elle wird dir gemeßen. . Erlenbolz und rothes Haar
Sind auf gutem Grunde rar.
. Drei Schlößer auf Einem Berg,
Drei Kirchen auf Einem Kirchhof, Drei Städt in Einem Thal, Hat ganz Eifaß überall.
‚Die Eifter läßt ihr Hüpfen nicht.
Zunge Elfter lernt ihr Hüpfen von ber alten.
Keine Eifter edit eine Taube.
Wer eine Eifter ausſchickt, dem kommt ein bunter Vogel wieder.
Durch Geſchwaͤtz verräth die Eifter ihr Neft.
Der Eifter tft ein Ei geftohlen!
Man ftiehlt auch wohl der Eifter ein Ei.
Eltern verachten ift ein Stud von einem gottlofen Menſchen.
Wer den Eltern nicht folgen will, muß endlich dem Buͤttel folgen.
Wer den Eltern nicht folgt, hat einen dummen Muth.
Boͤſe Eitern machen fromme Kinder.
Nachlaͤßige Eltern ziehen keine guten Kinder.
Die Eltern haben die Kinder lieber als die Kinder die Eltern.
2044». Eltern follen ben Zaum fo lange fie leben nicht aus den
2045.
2046.
2047. 2048.
Händen geben.
Dft eßen die Eltern Holzäpfel, davon ben Kindern bie Zähne ftumpf werden.
Wer bie Eltern ehrt, den ehrt Gott wieder,
Wer empfieng, ber rede; wer gab der fehmeige,
Ende gut, Alles gut,
2049. 2050.
2051.
2052. 2053. 2054. 2055. 2056. 2057.
2058. 2059. 2060.
2061. 2062.
2063.
2064. 2065. 2066. 2067, 2068. 2069.
2070.
2071.
2072. 2073. 2074.
Gnde — Guten. 85
Das Ende bewährt alle Dinge.
Am Ende foll man ein Ding loben. -
Am Ende weiß man wie viel es gefchlagen bat,
Am Ende fieht man cujus toni.
An ben Enden erkennt man bie Naht.
Am Ende kennt man dad Gewebe.
Das Ende muß bie Laft tragen.
Das dide Ende kommt nadı.
Was du thuft, bedenk das Ende.
Bedenk das Ende, fo wirft du nimmermehr Böſes thun.
Wohl anfangen ift gut, wohl enden ift beßer.
AU Ding. hat ein Ende und die Mettwurft hat zwei.
Endlich bleibt nicht ewig aus,
Endlich ift nicht ewig.
Was dir zu eng ift, das leg nicht an.
Eng und wohl iſt beßer als weit und wehe.
Schöner Engel, vorn mit einem B!
Ein Engel flog durchs Zimmer.
Sunger Engel, alter Teufel.
Einer ift des Andern Engel oder Teufel.
Schreib auf des Zeufeld Horn: guter Engel und Biele glaubene.
Halte Ieden für einen Engel und ſchließ die Sachen vor ihm als vor einem Diebe.
England ift der Weiber Paradies, der Knechte Fegfener und der Pferde Hölle,
Die Eule trägt ihr Necht auf dem Buckel.
Ich rede von Enten und bu antwortefl mir von Bänfen.
Wie kommen dic Enten aus, bie doch fo breite Schnäbet haben?
96
015.
2096. 2097. 2098. 2099.
Entbehren — Erben. Entbehr und genieße.
. Wer wohl entbehren kann, Tann wohl haben. . Mancher muß entgelten was er nie genoßen hat. . Schneller Entfchluß
Bringt Verdruß. °
. An Entſchuldigungen wirb es Niemand leicht fehlen. . Entfhuldigen Sie, fagte der Teufel und gab Einem einen
Fußtritt.
. Entweber, ober! . . . Entzwei und gebiete!
. Riemand flirbt ohne Erben.
. Wer will wohl und felig fterben,
Laß fein Gut den rechten Erben.
. Wer fi verläßt aufs ‚Erben,
Mag als ein Rarr verfterben.
. Viele Erben machen ſchmale Theile.
. Der naͤchſte zur Sippe, der nächte zum Erbe. . Erfnifs is gein Winfte, 2
. Erbherr, Oberherr,
Die blutige Hand nimmt Fein Erbe,
. Erbfchaft ift oft kein Gewinn.
. Wer einen Heller erbt, muß einen Thaler bezahlen. . Die Schulden find der nädfte Erbe.
. Der Tod, erbt ben Lebendigen.
. Auf Allzuviel und Zwerge
Stirbt weder Lehn noch Erbe,
Die nächfte Niftel erbt die Gerade
Suter Wille ift kein Erbe,
Der Erben Weinen tft heimlich Lachen.
Du haft noch Fein Erbe mit ihnen getheilt!
Erbitten — „Grate. 97
2100. Richts ift theurer als was man erbittet, "2101. Der Zeufel hat Erbfen auf ihm gebrofchen.
2102. Drei Erbfen in der Hülfe machen mehr Lärm als wehn fie voll wäre.
2103. Was die Erde giebt, das nimmt fie wieder. 21038. Die Erde kann gegen den Himmel nicht pochen. 2103%.3 bin über die Erde erhaben, fagte ber Dieb, da hieng er am Galgen.
2104. Erfahren
Kommt mit ben Jahren. 2105. Erfahren wire nicht neu, fo erfahren wire doch alt. 2106. Erfahrung iſt Meifter. 2106e. Erfahrung ift die befte Lehrmeiſterin. 2107. Ein Erfahrener tft beßer als zehn Gelehrte. 2108. Ein Erfahrener ift über einen Studierten. 2109. Ein unerfahrener Dann ift ein ungefalgenes Kraut. 21098. Erfahrung macht klug. 2110. Erfahrs, fo weift bus! 2111. Erfahrung ift ein langer Weg. 21112. Erfahrung iſt eine theure Schule. 2112. Erfahrung iſt ber Narren Vernunft. 2113. Wer viel erfährt, muß viel leiden. 2114. Beßer Erhalten als Vorbehalten. 2115. Erhalten ift fo loͤblich als Erwerben. 2116. Eine gute Erinnerung Tann nicht fchaden. 2117. Ernft mit Scherz
Trifft das Herz. 2118. Scherze nicht mit Ernſt.
2119. In ber Ernte find die Hühner taub, - Dtſche Volksb. Sr Bd. \ 1
2139.
2140.
Ernte — Efel.
Wie du fät, fo wirft bu ernten. Nach böfer Ernte für.
. Man muß fihneiden wann Ernte iſt. . Lebe wie du Ernte Haft. . Sn der Ernte ift zwifchen Pfarrer und Bauern kein um
terfchied.
. Die Ernte fteht noch in weitem Felde.
. Der Erfte fängt an,
. Wer zuerft kommt, malt zuerfl.
. Der Erfte beim Heerd fest feinen Topf wohin er will.
. Der Erfte beim Feuer fest fih am nädhften.
. Die Erften follen die Lesten fein. |
. Wer fich ertränten will, der fol fich in einem lautern
Mafer ertränten.
. Ermägd, dann wag8. . Wer nicht erwirbt,
Der verdirbt.
. Erziehft du dir einen Raben,
So wird er dir zum Dank die Augen audgraben.
. Wohl erzogen
Dat felten gelogen.
. Wer erzieht, ber regiert. . Wo man ben Efel Erönt,
Da ift Stadt und Land gehöhnt.
. Den Efel kennt man bei den Ohren,
Am Angefiht den Mohren Und bei den Worten den Thoren.
Man kann einem Efel wohl den Schwanz verbergen, aber die Ohren läßt er vorgucken.
Man findet manchen Efel, der nie Säde trug.
Eſel. 99 2 Ge nicht zu Hofe, denn daß er Saͤcke trage.
L/YyYy uß Säde tragen. , Aue sin Jeder feine Säde aufs —
* era
Fifa |
träger (Langohr). gohr.
em Müller lieb.
ımt, fo fagt er I—a. de tragen.
:e, ledig thät er keinen er.
hle.
it den Eſel.
zehn hinein.
nicht überein.
ſo weiß er wie er ge⸗
mpet er. geht er aufs Eis und
08 Eis zu gehen, auf PIC) Cu, © © 2 Zn Z BG Be Gebt nur einmal aufs Eis,
9162. Den Eſel Führt man nur ein
Mar aufs Eis, 2163. Bo ſich der Gel einmat ſtöß auf
€, da nimmt er fih in Act. 7 «
100
2164. 2165. 2166.
2167. 2168.
2169. 2170. 2171.
2172.
2173. 2174. 2175. 2176. 2177. 2178. 2179. 2180. 2181. 2182. 2183. 2184. 2186. 2186.
2187.
Eſel.
Der Eſel hat von Jugend auf graue Haare.
Ein Eſel bleibt ein Eſel, kaͤm er auch nach Rom. Zieht ein Eſel uͤber Rhein,
Kommt ein I—a wieder heim.
Wenn der Efel weit läuft, ift er darum nicht gelehrt.
Wenn zwei Eſel einander unterrichten, wirb Keiner ein. Doctor.
Er Schicht fi wie der Efel zum Lautenfchlagen. Was thut der Efel mit der Sacpfeife?
Die Welt hat fi umgekehrt,
Drum hab ich arme Efel pfeifen gelehrt.
Vom kraͤhenden Hahn zum Efel gehen, heißt Einen Ges fang hören.
Eſel fingen ſchlecht, weil fie zu hoch anflimmen.
Es ift mehr ald Ein Ejel, der Martin heißt.
Ein Efel frißt Feine Feigen. Warum?
Vom Efel Tann man nit Wolle fordern.
Wo ſich der Efel wälzt, da muß er Haare laßen. Brauch einen Efel, wenn bu kein Pferd haft.
Er ziert fein Geflecht wie der Efel den Rofsmarkt. Er tommt vom Pferd auf den Efel,
Man fol den Efel nicht übergürten.
Er reitet einen böfen Efel: das Geckenpferd!
Der Efel hat lieber Strob, denn Gold.
Dem Efel Haferftrob, dem Pferd den Hafer.
Dem Efel, derd Korn zur Mühle trägt, wird bie Spreu.
Der Efel trägt das Korn in die Mühle und bekommt Di: ſteln.
Eſel dulden ſtumm: Allzugut iſt dumm.
2188.
2189.
21%. 2191. 2192.
2193.
2194. 2195. 2196. 2197. 2198. 2199. 2200. 2201.
2202. 2203.
2204. 2205. 2206. 2207. 2208.
fl — Em. 101
Efelsarbeit und Zeifigäfutter
IR des Ucberbrußes Mutter.
Es geht ihm wie dem Gfel, der zwei Brübern biente: jebs weber meinte, er fei beim Anbern gefüttert worden.
Es ift ihm fo leid, als wenn dem Eſel ber Sad entfällt.
Wir wollen ihn bitten wie man den Eſel thut!
Auf einen Eſelskopf find Laugen umfonft.
Ein Efel follte immer auf ber Weide fein, denn wo er frißt, da waͤchſt es, wo er fh —, ba büngt ers, wo er feidt, da wäßert ers, und wo er fi wälzt, ba zerbricht er die Schollen.
Er ſucht den Efel und fist darauf.
Een und Trinken hält Leib und Seele zufammen.
Een und Zrinten muß fein und wären alle Bäume Galgen,
Wo Sechſe eßen, fpürt man ben Siebenten nicht.
Es ift boͤs eßen wo Fein Brot iſt.
Bor Eßens wird Fein Zanz.
Eß ich mit, fo ſchweig ich.
Bor dem Een hängt mans Maul,
Rah dem Eßen ift man faul,
Nach dem Eßen ſollſt du ftehen
Oder taufend Schritte gehen.
Es ift kein Ihierlein fo vergeben, Es ruht ein Stündlein auf fein Eßen.
Se weniger man ißt, je länger ißt man. Biel Ehen, viel Krankheit.
Wie Einer ißt, fo arbeitet er auch. Täglich eßen, täglich arbeiten.
Mer mit will eßen,
Muß aud mit drefchen.
10?
2209. 2210.
2211. 2212. 2213.
2214. 2215. 2216. 2217. 2218. 2219. 2220. 2221. 2222. 2223. 2224. 2225. 2226.
2227.
2228. 2229. 2230. 2231. 2232. 2233.
Eben — Ewig.
Selber eßen macht feißt.
Glüdlicher, der gern äße und hats nicht, als ders hat unb mags nicht.
Eßet was ihr findet und denkt was ihr wollt.
Ich eße was ich mag und leide was ich muß.
So du das Een mitbringft, brauchſt du nur ben Wein zu bezahlen.
Wo man ißt, geh binzu,wo man Geld zählt, geh hinweg.
Geſchenkter Eßig ift beßer ale gefaufter Honig.
Niemand ſieht gern in ein Eßigfaß.
Auf ein Etcetera folgt eine Ohrfeige.
Etwas iſt beßer als gar nichts.
Eulen hecken keine Falken.
Eine Eule heckt keinen Blaufuß.
Jeden duͤnkt ſeine Eule ein Falk.
Beßer bei einer Eule geſeßen als mit Falken geflogen.
Die Eule gewinnt Adlersfedern.
Baize mit Eulen, wenn du keinen Schuhu haſt.
Wo Eulen und Kauze einander gute Nacht ſagen.
Es iſt keine Eule, die nicht ſchwüre, ſie hätte die ſchoͤnſten Jungen.
Es gefällt ihm wie den Eulen das Tageslicht und den Dieben die Laternen.
Die Eule lobt den Tag nicht.
Die Eule weiß nichts vom Sonntage.
Spotte nicht mit der Eule, das iſt auch ein Vogel. Ewig iſt ein langer Kauf.
Es währt nicht ewig, daß Zweie Einen raufen.
Was nicht eine beftimmte, gemeßene und gewidmete Zeit bat, dad wird allemeg auf ewig verftanden.
Grecution — Zalſch. 103
. Kommt ed zur Erecution,
So ſucht man Dilation.
. Ein Erempel macht Feine Regel. . Gut Erempel, halbe Predigt.
F.
Läßt den Saft in die Bäume gahn.
. Fabian, Sebaftian
.Was die Fackel verzehrt iſt Fahrniſs.
.Des Menſchen Leben hängt an einem Faden.
. Wer zu feinen Faden ſpinnt, dem bricht er leichtlich. .Nichts erhöht des Mannes Schild als Fahnlehn.
. Zahr nur her, ich bin fchon ba.
. Eine Fahre,
Eine Ahre.
. Laß fahren was nicht bleiben will!
. Fahrende Hab at nicht für eigen.
. &o Eins nicht Fallen hat, muß es mit Eulen baizen.
. Mancher entfleudht dem Falten und wird vom Sperber
gehalten.
Kram vu ze Sn 9,7 pe! Ai rs r6 Rerik !
. Zallen ift Keine Schande, aber ieoem bleiben. — ren . Fallen jft menſchlich, Liegen bleiben teuflifch. . Darnad) es fällt!
. Wer da fällt,
[Lan .
Ueber den läuft alle Welt.
. Es fällt wohl ein Pferd und hat doch vier Füße, . Mer nicht fällt, braucht nicht aufzuftehen. . Falſch Lieb, falfch Freund, falfch Waar, falſch Geld
Findi man jetzt in aller Welt.
er mar Ar
yet
di
104 Yalfäheit — Fat.
2255. Brenntt Kalfchheit wie Feuer, So waͤr das Holz nicht halb fo theuer. 2256. Vor Augen gut, falfch Hinterrüd, Das nennt die Welt ein Meifterftüd, 2257. Fang an Deinem Weinberg an zu fchneiben. 2258. Fangvielan richt wenig aus. 2259. Treib einen Karren nach Montpelier, Kommt er heim, er bleibt ein Stier. 2260. F—8 und Wünfchens halber darf Niemand aus dem Bette fteigen. 2260°.Mer zu viel faßt, 1äßt viel fallen. 22606. Leere Faͤßer Elingen hohl. 2261. Volle Faͤßer klingen nicht, leere defto mehr. „ 2262. Je voller das Faß, je gelinder ber Klang. 2263. Was zuerft ind Faß kommt, darnach fehmedt ed immer. 22638. Alte Faͤßer rinnen gern. 2264. Fülle ein leer Faß, fo fiehft bu wo es rinnt. 2265. Wenn das Faß rinnt, muß man bie Reifen treiben.
22365. Mar Hopft fo lang an den Reifen, bis bem Faß der Bo: den ausfpringt.
22656. Man trinkt wohl aus Einem Faß, aber nidht AU aus Ei⸗ ner Kanne.
2266. Es ift noch nicht in dem Faße, worin es gähren foll.
2267. Wenn nicht viel im Faß ift, kann man nicht viel daraus sapfen. u S
2268. Leeres Faß gr
Macht nicht naß.
2269. Wenn das Faß leer iſt, ſo wiſchen die Freunde das Maul
und gehen.
22692. Was man in ein unſauber Faß gießt, das fäuert bald.
.
gaſten — Faul. 105
2270. In den Kaften .* Leeren die Bauern Keller und Kaſten. 2271. Jeder Faſttag hat drei Freßtage.
2272. Heute ein Faſter, morgen ein Freßer.
2273. Lange faſten iſt nicht Brot ſparen.
2274. Wo Faſten iſt und Beten, da bleibt keine Mes im Haus.
2275. Wer übel ißt, ber faftet genug.
2276. Laß ihn eine Weile faften, fo vergeht ihm das Tanzen.
2277. Der Vollbaudy lobt das Faften.
2278. Nach Faſten kommt Oſtern (Paſchen).
2279. Nach der Faſtnacht immer die Faſten.
2280. Man ruft ſo lange Faſtelabend, bis die Faſte kommt.
2281. Es iſt nicht allzeit Faſtelabend.
2282. Srüne Faſtnacht, weiße Oſtern.
22820. Halte Faſtnacht, daß du gute Oſtern habeſt.
2283. Es geht Alles mit dem Faſtelabend durch.
2284. Wenns nach Faſtnacht lange Eiszapfen giebt, wird der Flachs ſchoͤn lang.
2285. Trockne Faſten, gutes Jahr.
2286. Faule haben allzeit Feiertag.
2287. Faule Leute haben lange Tage.
2288. Faule Leute haben faule Anſchlaͤge.
2289. Der Kaule trägt, der Fleißige läuft fich zu Tode.
2290. Dem Faulen gefällt kein Block, den er kloben fol.
2291. Faulert bohrt nicht gerne bidle-Bretter.
2292. Faulert muß zerrißen gehn.
2293. Wer mit faulen Leuten haushält, dem gnade Gott.
2294. Der faulften Sau gehört allmeg der gröfte Dred.
2295. Beßer ein fauler Dieb als ein fauler Knecht.
106
2296.
2297. 2298.
2299.
2300. 2301.
Faulenz — Fechtſchule.
Der Faulenz und das Lüderli,
Sind zwei Zwillings⸗Brüderli.
Dem Faulen wähft das Seine unter der Stauben.
Dem Kaulpelz geht bie Arbeit von der Hand
Wie das Pech von der Wand.
Der Faule fucht einen Herrn, ber ihm in der Woche fieben Feiertage giebt.
Der Faule fpricht: es will nicht Nacht werben.
Die Faulen kehren fih lang im Bett und wenden dem Zeufel den Braten.
23018.Der Faule hat keine Färbung.
"2302.
2303. 2304.
2305. 2306. 2307. 2308. 2309. 2310. 2311. 2312.
2313. 2314.
2315. 2316.
Sei nimmer faul,
Das Jahr hat gar ein großes Maul, Der Faulen ift es ein guter Schug, daß fie ein Kindlein hat. Er ift nur eben fo viel gefalgen, daß er nicht faule.
Nach Faulheit folgt Krankheit, | Faulheit lohnt mit Armut.
Faulheit ift der Schlüßel zur Armut,
Man fol Feine Kauft im Sade machen.
Beßer in, die Fauſt als ind Geſicht lachen.
Das paſst wie die Fauft aufö Auge.
Er hats fauftdid Hinter den Ohren,
Fauftrecht
War nie ſchlecht.
Wer fechten will, muß der Streiche warten.
Die beſten Fechter werden erſchlagen,
Die beſten Schwimmer kriegts Waßer beim Kragen. Wer redlich ficht, wird gekrönt,
Es ſtinkt in der Fechtſchule.
v
Feder — Jeiertagen. 107
2317. Federn zieren den Vogel.
2318. Das Anſehen iſt in den Federn.
2319. An den Federn erkennt man den Vogel.
2320. Die Feder laͤßt ihm gut —
Hinter dem Ohr, nicht auf dem Hut.
2321. Die Feder auf den Hut, das Schwert an bie Seite.
2322. Die Feder regiert das Schwert, drum ftedt man fie auf den Hut.
2323. Die Feder ſchwimmt obenan. 2324. Mandyer will fliegen eh er Federn hat.
2325. Wer höher fliegt als er Federn hat, Der kommt zum Lohn in Spott und Schab.
2326. Willſt du nicht Iernen mit der Feder ſchreiben, fo ſchreib mit der Miftgabel.
2327. Viel Kebern machen ein Bett.
2328. Wenn der Wind in einen Haufen Zebern ftößt, fo find fie bald zerftreut.
2329. Ic will eine Feder aufblafen.
2330. Beßer umkehren denn fehl gehen.
2331. Anderer Fehler find gute Lehrer.
2332. Niemand fieht feine eigenen Fehler.
2333. Wer feinen Fehler nicht erkennt, kann ihn nicht verbeßern.
2334. Wer keinen Fehler hat, muß im Grabe liegen.
2335. Wir fehlen Alle, ſprach die Aebtiſſin, als ihr der Bauch ſchwoll.
2336. Wer zeitig feiern will, muß fleißig arbeiten.
2337. Wer alle Zage ftiert, ber fragt nichts nacht dem Sonntag.
2338. Feiertag, Fülltag.
2339. Biel Feiertage machen fchlechte Werkeltage.
2340. Rach viel Zeiertagen kommt felten ein guter Werktag.
Ba
108
2341. 2342. 2343. 2344.
2345. 2346. 2347.
2348. 2349. 2350.
2351. 2352. 2353. 2354. 2355. 2356. 2357. 2358. "2359. 2360. 2361. 2362. 2363.
2364.
2365.
Feierabend — Feinde.
Wer nicht gerne arbeitet hat bald Feierabend gemacht.
Wer nichts recht thut hat nie Feierabend.
Die zu fehr. eilen haben fpät Feierabend.
Heute haben wir einen Feiertag, aber zu Caſtell miſtet man die Staͤlle.
Am Feiertage geſponnen haͤlt nicht.
Feiertagskleider werben bald Alltagshoſen.
Es war noch kein Feierkleid, das nicht Alltagskleid ge⸗ worden.
Man lieſt keine Feigen von Dornhecken.
Wer die Feigen frißt, muß ſie wieder ſpeien.
Wer reife Feigen eßen kann, Seinen Daumen leckt derſelbe Mann.
Dem Feigen weiſt dad Glück den Rüden.
Es ift alle Zage der dritte Theil der Welt feil.
Der viel feilfcht Hat wenig Geld,
Man fol nicht feilfchen was man nicht Taufen will. Was ich vom Feinde befomme, das ift mein. .
Ze mehr Feinde, je mehr Ehre; viel Feinde, viel Beute, Erſchrockner Feind ift auch erfchlagen.
Ein gefchlagener Feind iſt noch nicht überwunden. Den Feind fchlägt man eher mit Rath als mit That. Dem fliehenden Feinde baue golbne Brücken.
Außer den Marken muß man ben Feind angreifen. Dem Feinde mit Gift nacdhjftellen ift auch unehrlich. Feindes Gaben gelten nicht.
Feindes Gefchente Haben Raͤnke.
Wer drei Feinde hat, muß ſich mit zweien vertragen.
=
\
2366. 2367. 2368.
2369. 2370. 2371.
2372. 2373. 2374. 2375. 2376. 2377. 2378. 2379. 2380.
2381.
2382. 2383. 2384. 2385. 2386. 2387. 2388. 2389, 2390.
Jeindſchaft — Zerkel. 109
Alte Zeindfchaft wirb leicht neu. Verföhntem Feinde traue nicht.
Verföhnter Feindſchaft und geflickter Freundfchaft ift we: nig zu trauen,
Beßer offener Feind als zweibdeutiger Freund. Fleuch lachende Feinde und Figelnde Freunde,
Wer Feinde fhont und Freunde erzürnt, ift ſich felbft feind.
Ein Feind ift zuviel und hundert Freunde nicht genug.
Meines Freundes Feind ift oft mein befter Freund, .
Wenn Einer keinen Feind hat, fo gehts ihm übel.
Feindes Mund fpricht felten gut.
Geſchwaͤtziger Feind ift fhlimmer denn der da ſchweiget.
Der Feinde Fehler foll man kennen, aber nicht nennen.
Kleine Feinde und Heine Wunden verachtet kein Weifer.
Das Feld bat Augen, der Wald Ohren.
Wenn Feinde gute Worte geben, haben fie Böfes im Sinne,
Ein ſtinkend Fellchen
Giebt klinkend Geldchen.
Gieb nie das Fell wo du mit der Wolle zahlen kannſt.
Es ſitzt ihm noch zwiſchen Fell und Fleiſch.
Beßer ein Fenſter aus als ein Haus ein.
Fenſter brechen alle von ſelbſt.
Was man ferne holt iſt füß.
Wilft du was finden, ſuchs nicht fern.
Wer in ber Ferne pocht, fchweigt in ber Nähe,
Wem das Ferkel geboten wirb, fol ben Sad bereit haben.
Wenn das Ferkel träumt, fo ifls von Trebern.
110 gertel — Feuer.
2391. Ferkel find Ferkel, und zieht man ihm eine Chorkapp an, legt es ſich doch in den Dred.
2392. Wenn bas Ferkel fatt ift, ftößt e8 den Zrog um.
2393. Wo der Ferkel viel find, da ift das Gefpühl dünn.
2394. Er ift fertig bis aufs Leimen.
2395. Je größer das Zeft, je ſchlimmer der Zeufel.
2396. Man muß die Zefte feiern wie fie fallen,
23968. Zu feft Hält nicht, zu los bindet nicht.
2397. Das Fett will allzeit oben ſchwimmen.
2398. Fett ſchwimmt oben und ift es auch nur Hundsfett.
2399. Fett ſchwimmt oben, fagte Barthel, da lebte er noch.
2400. Fett wird leicht ranzig.
2401. Fette Kuchen, mager Erbe.
24012. Je fetter der Ochs, je ſchlechter das Fell.
2402. Manchen haͤlt man für fett und iſt nur geſchwollen.
2403. Feuer fängt mit Funken an.
2404. Wer ind Feuer bläft, dem fliegen bie Funken in bie Augen.
2405. Wer des Feuers bedarf, fucht e3 in der Afche.
2406. Wer ein Feuer will löfchen, muß Anfangs die Funken er⸗ ſticken.
2407. Feuer hoͤrt nicht auf zu brennen, man thue denn das Holz weg. |
2408. Werd Feuer austhun will, ziehe den Brand hinweg.
2409. Geſpalten Holz fängt leicht Feuer.
2410. Löfche das Feuer eh es ausfchlägt.
2411. Berftreutes Feuer brennt nicht lange.
2112. Das Feuer, das mid; nicht brennt, Löfch ich nicht.
2413. Wer Anderer Feuer fchürt, dem verlöfcht bas eigene.
2414. Fremdes Feuer ift nie ſo hell ald ber Rauch baheim.
2415. 2416. 2417. 2418.
2419.
2420.
2421. 2422.
2423. 2424. 2425. 2426.
2427. 24128.
2429. 2430.
Heuer — Fides.
Wer bad Feuer haben will, muß ben Rauch leiden.
Wo Raud aufgeht, muß Feuer fein.
Zeuer im Herzen giebt Rauch in den Kopf.
Wenn das Feuer in der Küche ausgeht, fo Löfcht ed auch in den Herzen aus,
Teuer bei Stroh
Brennt lichterloh.
Kommt Feur und Stroh zufammen,
So giebt es gerne Flammen.
Gelindes Feuer giebt füßes Malz.
Klein Feuer
Giebt ſüß Malz dem Bräuer.
Gut Feuer macht fertigen Koch.
Wärme dich weil bas Feuer brennt.
Feuer, Huften und Kraͤtze laßen ſich nicht verbergen.
Feuer und Waßer find zwei gute Diener, aber fchlimme Herrn,
Es ift fchwer, Feuer im Schooße tragen.
Wo man mit Keuerbränden wirft, da bläft der Zeufel in die Afche.
Mit Feuer und Blut wird auch getauft in Märtyrerzeit.
Fides tft geſchlagen tobt,
Justitia lebt in großer Roth, Pietas liegt auf dem Stroh, Humilitas ſchreit morbio,
Superbia ift auserkoren,
Patientia hat ben Streit verloren, Veritas ift gen Simmel geflogen, Treu und Ehr über Meer gezogen, Betteln geht die Krömmigkeit, Tyrannis führt das Scepter weit,
112
Filial — Finger.
Invidia ift worden los,
- Caritas ift nakt. und bloß,
2431
2434. 2435. 2436. 2437.
2438. 2439.
2440.
2441. 2442. 2443.
2444.
2445. 2446. 2447. 2448. 2449.
Zugend iſt des Lands vertrieben, Untreu und Bosheit drin verblieben.
. Filial gehört zur Mutter wie die Küchlein zur Henne. 2432. 2433.
Die Filialiften gehören der Mutter fodt und lebendig.
Finanz
Verliert die Schanz.
Es findet wohl auch ein Blinder ein Hufeifen.
Es findet wohl audy ein blindes Huhn ein Weizenkorn,
Wer findet eh verloren ift, der flirbt eh er krank wird.
Gefundenes verbohlen ‚
Iſt fo gut wie geftohlen.
Der erfte Finder ift auch der erfte Muther.
Findeft du mas nad ihm, fo ifts nicht Sünde es aufzu= heben.
Wir haben es alfo gefunden, wir müßen es alfo bleiben laßen.
Sindelkinder, arme Kinder.
Man muß bisweilen durch die Finger fehen.
Die ungeraden Finger werben eben, fobald man die Hand fließt,
Mer dem andern ben Finger ins Maul ftedt, ber will gebißen fein.
Drei Finger im Salgfaß ift ber Bauern Wappen.
Fünf Finger find fo gut als ein Bootshaken.
Fünf Finger faßen mehr ald zwei Gabeln,
Seine Finger heißen Greifzu,
ft der Finger beringt,
So ift die Sungfrau bedingt.
Finger — gicche. 113
2450. Wenn man Einem den Finger bietet, will er gleich die ganze Hand haben.
2451. Ber bie Finger zwiſchen Thür und Anget ſteckt, der Elemmt fi gern.
2452. Der Finger lehrt den Hintern —.
2453. Wer feine Finger in alle Löcher ftedt, der zieht fie oft
206. 1 gefogen. wmradler vide flogen beten a — ils du mit Haut und ned um ——— Ber gern & ee uk Be allg Er a den Gilenbogen. "7 I die Würfel,
unyequnv. 2464. Gefottenem Fiſch Hilft das Wafıcı 2465. Der Fiſch fängt am Kopf an zu ſtit 2466. Fiſche und Frauen find am Beften am 2467. Der Fiſch will- dreimal ſchwimmen, im Waßı und im Mein. 2468. Die Fiſche ‘haben gut Ieben, fie trinken wann 2469. Große Fiſche freßen die Heinen. Diſche Volksb. 5r Bd. 8
112
2431. 2432. 2433.
2434. 2435. 2436. 2437.
2438. 2439.
2440.
2441. 2442. 2443.
2444.
2445. 2446. 2447. 2448. 2449.
Filial — Finger.
Invidia ift worden los,
Caritas ift naft, und bloß,
Zugend iſt des Lands vertrieben, Untreu und Bosheit drin verblieben.
Filial gehört zur Mutter wie die Küchlein zur Henne.
Die Filialiften gehören der Mutter fodt und lebendig.
Finanz
Verliert die Schanz.
Es findet wohl auch ein Blinder ein Hufeifen.
Es findet wohl aud) ein blindes Huhn ein Weizenkorn.
Wer findet eh verloren ift, ber ftirbt eh er krank wird.
Gefundenes verhohlen 2
Iſt fo gut wie geftohlen.
Der erfte Finder ift auch der erfte Muther.
Findeft du was nad ihm, fo ifts nicht Sünde es aufzu⸗ heben.
Wir haben es alfo gefunden, wie müßen es alfo bleiben laßen.
Findelkinder, arme Kinder.
Man muß bisweilen durch die Finger ſehen.
Die ungeraden Finger werden eben, ſobald man die Hand ſchließt.
Wer dem andern den Finger ins Maul ſteckt, der will gebißen ſein.
Drei Finger im Salzfaß iſt der Bauern Wappen.
Fünf Finger ſind ſo gut als ein Bootshaken.
Fünf Finger faßen mehr als zwei Gabeln.
Seine Finger heißen Greifzu.
Iſt der Finger beringt,
So iſt die Jungfrau bedingt.
Yinger — Fiſche. 113
2450. Wenn man Einem ben Finger bietet, will er gleich die ganze Dand haben,
2451. Wer bie Finger zwifchen Thür und Anget ſteckt, ber klemmt ſich gern.
2452. Der Finger Ichrt den Hintern —
2453. Ber Sissi er: Löcher ſteckt, ber zieht fie oft
77 An een gefogen. vw clkes visck fies —2 geſagt. er als du mit Haut und u —— er pn hate Bl Bu ulle, (ren, an den Ellenbogen. Anz!
7
rt die Würfel,
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did Bd DiZ Z -
- 2464. Gefottenem Fiſch hilft das Waßer nichts, 2465. Der Fiſch fängt am Kopf an zu ſtinken. 2466. Zifhe und Frauen find am Beſten am Sterz. 2467. Der Fiſch will dreimal ſchwimmen, im Waßer, im Schmalz und im Wein. 2468. Die Fiſche haben gut leben, fie trinken wann fie wollen. 2469. Große Fiſche freßen die Meinen. Diſche Volksb. Sr Bd. 8
114 Fifchen.
2470. Bon Beinen Fiſchen werben bie Hechte groß. 2471. Beßer ein keiner Fiſch Als gar nichts auf dem Tiſch. 2472. Ein Meiner Fifh auf dem Tiſch ift beßer als ein großer im Bad. 2473. Kleine Fiſche machen ben großen den Markt. 24174. Fifchefangen, Bogelftellen Verdarb ſchon manchen Iunggefellen. 2475. Fiſchen un Jagen Git hungrige Magen Un fludrige Blagen. 2476. Halb Fiſch, halb Fleiſch iſt Fiſch noch Fleiſch: Gar Fiſch iſt Fiſch, gar Fleiſch iſt Fleiſch. 2477. Lehre mich die Karpfen nicht kennen, mein Vater war ein Fiſcher. 2478. Kein Fiſch ohne Gräte, kein Menfch ohne Mängel. 2479. Fiſche fängt man mit Angeln, Leute mit Worten. 2480, Wer Fiſche fangen will, muß vorher bie Netze fliden. 2481. Dem Fiſch den Köder, der Maus den Sped. 2482. Man foll nicht rufen: Holt Fiſche, eh man fie hat. 2483, Rufe nicht Fiſch, du habeft ihn denn bei den Kiefern. 2484. Wenn mans am Wenigften denkt, liegt ein Fiſch in den Reuſen. 2485. Mancher denkt zu fiſchen und krebst nur. 2486. Rach Fiſchen Nüß', nach Fleiſch iß Kaͤſe. | 2487. Der Fiſch will ſchwimmen. | 2488. In folhen Waßern fängt man folche giſch⸗ | 2189. Hier ftehn wir Fifche, fagt der Stidhling zur Schnecke. 2490. Fiſche wenn du beim Waßer biſt.
2491. Von Fiſchen und Engeln iſt nicht gut predigen (denn es weiß Niemand, welches Er oder Sie ſind). |
2492. 2493.
2494.
2495. 2496.
2497.
Fiſchteich — Fleiſch. 115
Du Tannft mir keinen Fiſchteich in Brand fteden.
Er ift nicht zu kühn der nicht fiften darf auf freiem Feld. Oben fir, .
Unten nir. |
Kurzer Flache giebt auch langen Faden.
Wer nicht fpinnt behält feinen Flachs.
Flache und Reben
Geben re XXX Yahon,
ar, ladenkrieg. Katy nah Änlp man uf *
arm TU Ar.
U hans Ka, alte Suppen.
Kern Luder MIN 1m,
[AV W257 I
2506. 2507. 2508.
2509.
2510.
2511.
eißt der Teufel ein Klo:
n Schmeißfliegen. Stiegen zu bewahren. ru bytaare Gere wen verjun md Weiberfleifch. Man bekommt Fein Fleiſch ohne Beilage. Je näher dem Bein, je füßer das Fleisch. Altes Fleifch giebt fette Suppen. Es ftedt ihm im Fleiſch und nicht im Haar, man [hör es fonft ab, Faul Fleifh muß man mit Aetzen Ergepen. Krank Fleifch, kranker Geift. 8 *
116
2512.
Fleiſch — Flicken.
Wegen einem Stück Fleiſch geben die Hunde die Freund⸗ ſchaft auf.
52120. Wenn ber Fleiſcher füttert, will er maͤſten. ‘ 2513. Fleiß
Brit Eid. 2514. Fleiß
2515. 3516. 2517.
2518. 2519. 2520. 2521. 2522.
2523.
2524. 2525.
2526. 2527. 217753 2529.
23530
2531.
Geht fiber auf dem Eis.
Zuviel Fleiß
Falt auf dem Eis.
Fleiß
Wird gelehrt und weis.
Hans ohne Fleiß
Wird nimmer weis.
Fleiß überwindet Alles.
Fleiß und Uebung machen gute Schüler.
Fleiß iſt des Glückes Vater.
Der Jugend Fleiß, des Alters Ehre.
Fleiß bringt Brot,
Faulheit Noth.
Um Fleiß und Mühe
Giebt Gott Schaf und Kühe.
Viel Fleiß und wenig Gewißen macht den Beutel voll.
Dem Fleißigen guckt der Hunger wohl zuweilen ins Fen⸗ ſter, aber ins Haus darf er nicht kommen.
Fleiß Hat immer was übrig.
Der Fleißige thut fi nimmer genug.
Seines Fleißes darf ſich Ieder rühmen.
Fleißiger Herr macht fleißige Diener. .
Fleißig, wie der Hund den Flöhen wehrt.
Beer ein Flick denn ein Fleck.
güden — gliehen. 117
2532. Beßer ein Flick als ein Koch. 2533. Er hat den Flidten neben das Loch gefeht. 2534. Der Flicken muß allemal .größer fein als das Loch. 2535. Was Fliegen lodt, bad lodt auch Freunde. 2536. Fliegen und Freunde kommen im Sommer. 2537. Dungrige Fliegen ftechen übel. 2538. Feiſte Fliegen ftechen minder. 2539. Die Fliege fest fid) immer auf ein mager Pferd. 2540. Wer Trank ift, den ärgert bie Fliege an der Wand, 2541. Zwei Fliegen mit einem Schlag. 2542. Mit Einem Zropfen Honig fängt man mehr Fliegen als mit einem Oxhoft Eßig. 2543. Wenn bie Fliege niften will, fucht fie Löcher. 2544. Er kam gezogen wie die Flieg aus der Buttermilch. 2545. Man foll nicht eher fliegen wollen als bis man Federn hat, 2546. Er will fliegen eh er flüge ift. 2547. Nicht alle fliehen fo den Rüden wenben. - 2548. Die Flucht fiegt. 2549. Beßer ehrlich geflohen, denn ſchaͤndlich gefochten. 2550. Kannft du fliehen, verſteh mit Ehren, fo fliehe, 2551. Die auf der fliehenden Seite haben nie geflegt. 2552. Fliehſt du, | So liegft du. 2553. Kein Flüchtiger wird gekrönt. 2554. Flühtig Mann, ſchuldig Mann. 2555. Den Flüchtigen fol: man verfolgen. 2556. Wer flieht, giebt fich ſchuldig. 2557. Wer flieht, wird gejagt. b 2558. Wer flieht eh man ihn jagt Iſt allguverzagt.
118 Fliehen — Fracht
2559. Wer ſelber fleucht,
Den jagt man leicht. 2560. Nach den Flitterwochen
Kommen die Zitterwochen.
2561. Je fetter der Floh, je magerer ber Hund. / N 2562. Steigt der Floh übers Knie,
So wird ihm er weiß nicht wie, 2563. Hungrige Flöhe
Zhun wehe.
23564. Man ficht bie Flöhe beßer auf einem weißen Tuche als auf einem ſchwarzen.
2666 Leichter einer Wanne Floͤhe hüten als eines Weibes.
2566. Er hört die Flöhe huſten.
2567. Auch gut, hat der Bauer gefagt, dba hatt er einen Floh gefangen; er war aber auf den Läufefang aus,
2568. Flöten das find fchlechte Pfeiffen, Kühren (ſchwatzen) ift fein Geld.
2569. Fluch Kuht auf Betrug.
3570. ungerechter Fluch trifft nicht.
2571. Fluchen läutet dem Zeufel zur Meffe.
2572. Was du mir fluchft, das beftehe dein Hals.
2573. So weit die Flur geht, fo weit geht auch das Gericht. 2574. Alle Zlüße laufen ins Meer.
2575. Es ift nicht Roth, daß man den Bach in den Fluß leite. 2576. Aus Hattrigen Kohlen werben bie fchönften Hengfte. 2577. Folge, fo bift du felig.
2578. Drei F — haare zichen flärter als ein hänfen Seil.
2579. Alle Frachten lichten, fagte der Schiffer, da warf er feine Frau über Borb,
2580. 2581. 2582. 2583.
2584. 2585. 2586. 2587. 2588. 2589.
2590. 2591. 2592. 2593. 2594.
2595.
2596.
2597. 2598. 2599. 2600.
2601.
2602.
2603.
2604.
Frage — Franzoſen. 119
Eine Frage ſteht frei. Mit Fragen kommt man durch die Welt. Beßer zweimal fragen als einmal irre gehen.
Fragen koſtet kein Geld, und wird einem kein Zahn da⸗ von ſtumpf.
Mit Fragen kommt man nach Rom.
Mit Fragen wird man berichtet.
Wie man fragt, wird man berichtet.
Wer viel fragt, der wird viel gemwiefen.
Wer ſich bes Fragens ſchaͤmt, der ſchaͤmt ſich des Lernens.
Wer viel fragt, Dem wird viel gefagt.
Durch Fragen wird man Hug aber unwerth. Wer viel fragt, der laße fill, auch fragen. Auf eine Frage gehört eine Verantwortung. Nicht auf jede Frage gehört eine Antwort.
Ein Narr kann mehr fragen als zehn Gefcheite beant: worten.
Es ift noch manche Frage, die ihre Antwort nicht hat. Ich frage nad) Aepfeln und du antworteft mir von Birnen. So fragt man bie Bauern aus.
Frage nicht Wie, fondern Was man rebet.
Ber lange fragt, giebt nicht gern.
Mancher fragt wie es mir geh, @ieng ed mir wohl, es thät ihm web.
Einen Franken foll man ſich zum Freund, aber nicht zum Rachbar wünfchen.
Zu den erfchlagenen Franken gehört eine große Höle. Waͤre Frankfurt mein, fo wollt ichs in Mainz verzehren. Die Sranzofen fingen vor dem Eßen.
120
2605.
2606. 2607. 2607.. 2608.
2600. 2610. 2611. 2612. 2613.
2614.
2615. 2616. 2617.
2618. 2618. 2620. 2621.
2622.
Branzofen — Frau.
Gin ledernes Koller und bie Franzoſen find cine ewige Tracht.
Fraß bringt mehr um als das Schwert.
Der Fraß richtet ſich mit den Zähnen fein Grab zu.
An zweien Zifchen erzicht man einen Fraß.
Die Frau muß felber fein.die Magd,
Solls gehen wie es ihr bebagt.
Wie die Frau, fo die Magb.
Der Frau Augen kochen wohl, die ber Magb nidht.
Die Large Frau geht am meiften zur Kifte.
Wo die Frau wirthfchaftet, wächft der Sped am Balken.
Was bie Frau erfpart ift fo gut ald was der Mann ers wirbt, |
Sechsmal ſechs ift ſechsunddreißig;
Iſt der Mann auch noch ſo fleißig
Und die Frau iſt liederlich,
Geht die Wirthſchaft hinter ſich.
Wo die Frau im Hauſe regiert, iſt der Teufel Hausknecht.
Frauen-Rath und Rübenſaat geräth alle ſieben Jahre.
Die Frau. kann mit der Schürze mehr aus dem Haufe tragen als der Mann mit dem Erntewagen einfährt.
Wenn der Mann einlöffelt, und die Frau ausfcheffelt, mu$
die Wirthfchaft au Grunde gehen.
Eine Frau Tann mit dem Yingerhut 'mehr verfhütten als ber Mann mit bem Eimer fchöpfen kann.
Es giebt nur Eine böfe Frau auf der Welt, aber Jeder glaubt, Er habe fie.
Brauenart "
Sreift dem Wann an den Bart.
Wo eine Frau,
Machté den Mann grau.
2623.
2624.
2625. 2626.
2627.
2628. 2629. 2630.
2631.
2632.
2633,
2634.
2635.
9636. 9637.
2638.
2639. 2640.
2641. 2642.
Frauen. 121
Wird die Frau zur Bübin, ſo erfährt es der Mann am ‚legten.
Wenn die Frauen gut geben und bie Kühe gut (Bienen) ftehen, kann ber Mann reich werben.
Kein Kleid fteht einer Frau beßer ald Schweigen. Wenn zwei Frauen zufammenltommen, Wird bie dritte in bie Hechel genommen.
Drei Frauen, drei Gänfe und drei Froͤſche machen einen Jahrmarkt.
Ein Haus darin zwei Frauen ſind, wird nicht rein gefegt.
Zwei Frauen in Einem Haus, ſind ihrer Drei zuviel.
Frauenfleiſch iſt leichter zu bekommen denn Kalbfleiſch.
Wer Einen Fuß im Frauenhaus hat, der hat den andern im Spital.
Frauengunſt
War nie umſunſt.
Frauen haben langes Haar und kurzen Sinn.
Frauen haben lange Kleider und kurzen Muth.
An einer Frau und an einer Mühle giebt es immer was zu flicken.
Wer Frauen hütet, wuͤthet.
Willſt du eine Frau nehmen, ſo zieh die Ohren mehr als die Augen gu Rath.
Frauen und Jungfrauen foll man loben, es fei wahr oder erlogen.
Wo keine Frau, da gefchieht dem Kranken weh, Frauen und Gelb Regieren die Welt.
Beicheidne Frauen haben an den Ohren no Augen. Frauenkleider deden wohl, -
122 Frau — Freien.
2643. Eine Frau mag ihre Ehre wohl kränken. 2644. Eine Frau fist nicht auf Eid und Pfliht. ' 2645. Bornehme Frauen gebähren in drei Monaten. i
2646. Fräulein von ber Hutſche, Wenn fie fahren will, hat fie keine Kutfche. 2646°.€8 ift nicht mehr Betrug ald an den Frauleuten, 2647. Frei Mann, frei Gut. 2648. Freiheit geht über Silber und Gold. 2649. Freiheit geht vor Gold, Sprady die Wachtel und flog ins Holz. 2650. Freiheit und eigener Heerd Sind großes Geldes werth. 2651. Freiheit ift lieber als Aug und Leben, 2652, Freiheit drüdt den Hut friſch in die Augen und mwanbelt aufrecht. 2653. Freie Leute ſtecken in keiner Bubenhaut. 2654. Freie Leute und treue Freunde ftrafen ind Angeficht. 2655. Freiheit wie gering Iſt doch ein gut Ding. 2656. Wer für bie Freiheit flreitet hat zwanzig Hände und noch fo viel Herz. 2657. Kein fchärfer Schwert denn das für Freiheit ftreitet! 2658. Beßer frei in ber Fremde ald Knecht daheim.
2659. Zu frei Bringt Reu,
2660. Das freie Schaf frißt der Wolf.
2661. Freiheit giebt Urlaub zur Bosheit.
2662. Ze mehr Freiheit je mehr Muthwille.
2663. Freiheit ift von Gott, Freiheiten vom Zeufel,
2664. Sung gefreit Hat Niemand gereut.
Freien — Zremde. 123
2665. Zu früh gefreit Hat Manchen gereut.
2666. Freien ift fo füße e Lämmerfüße.
n. IH th nicht immer. 7 Scheffel über dem Geſicht. f: Prrma R ae N if. rn Winnchu, — — erſt die Freite.
M. Op y a vo der Keßel über dem Heerde
eals ein Paar Schuhe. ſt ausdienen.
id alle Gefangenen arm. Groſchen.
edeihen.
ſind wenig Nehmer. wetter.
wanken,
2684. Fremde Sprache, fremde Sitte.
2685. Spiel nicht in ber Fremde, Sonft verlierft du Rod und Hemde.
124
2686. 2687.
2688. 2689. 2690.
2691. 2692.
2693
2694.
2695
2696.
2697. 2698. 2699. 2700.
2701.
2702. 2703. 2704.
705. 2706. 2707.
Städte und Lande werben nie fo fehr vermwüftet, ald wenn
Kremben — Yreunbe.
Dem Fremden foll man bie Ehre lafen.
Wer eilt nach fremdem Gut, Auf den wartet Armut.
Wer nach fremdem Gute trachtet, ber verliert mit Recht das feine.
Man muß mit fremden Sachen bebutfamer umgehen als mit feinen eigenen.
x
man fremde Leute in ben Rath nimmt. Fremde Leute thun oft mehr ald Blutsfreunde. An fremden Hunden und Kindern ift das Brot verloren.
Freßen, Vergeßen.
Freßen und Saufen macht die Aerzte reich.
Es wird kein Freßer geboren, er wird erzogen. | Keine Freud | Dhne Leid.
Nach Freude folgt Leid.
Freud und Leid find nahe Nachbarn.
Jede Freud hat ein Leid auf dem Rüden.
Freud und Leid find einander zur Ehe gegeben.
Zwiſchen Freud und Leid |
Iſt die Brüde nicht breit.
Wer ohne Sreund ift, ledt nur halb.
Ein guter Freund ift mehr werth als hundert Verwandte. Freundſchaft ift des Lebens Satz.
Guter Freund, ein edles Kleinod.
Gut Freund, gut Pfand.
Freunde thun mehr Noth Als Feuer, Waßer und Brot,
Freunde. 125
2708. Sonder Gerd ift befer denn fonder Freund. 2709. Dhne Bruder Tann man leben, nicht ohne Freund,
2710. Die nächſten Kreunde, Die ärgften Feinde.
. je bittrer Keindfchaft.
Math ift befer als ein Bruder in der
> ferne find.
iht am Wege.
e fol man in Würden halten. - als Feind in der Räbe. :ünz, Holz und guten Freunden. m Ding.”
nning,
de
ide.
4,
ine will.
und alter Schwerter foll man
hy nr hf =,
ART, M
Geld > Belt.
2723. Die alten Freunde bie beften.
27234. Alte Freunde fol man nicht verlaufen, denn man weiß nicht wie die neuen gerathen.
27235. Neuem Freund und altem Haus tft nicht viel zu frauen.
2726. Heuer Freund, neuer Wein,
2727. Zreundfchaft, die der Wein gemacht, Währt wie der Wein nur Eine Nacht.
Jyuyıs Yu
—
126
2728.
2729.
2730.
Zreunde,
Bewährter Freund, verfuchtes Schwert, Die find in Nöthen Goldes werth.
Freunde mit dem Mund Einer auf ein Pfund; Freunde in ber Noth Zaufend auf ein Loth.
Sreund in der Noth, Freund im Tod,
Freund hinterm Rüden, Sind drei ſtarke Brüden.
. Freunde in der Noth
Gehn zehen auf ein Loth, Und follen fie behülflih fein Gehn gehen auf ein Quentlein.
. Biel Sreunde und wenig Nothhelfer. . Ein Freund in ber Noth ift ein Freund in ber That. . Sreunde find gut, aber wehe bem, der ihrer bedarf in der
Noth.
. Glück macht Freunde, aber Noth bewährt fie.
.Glück ift der Freunde Sommer.
. Glück macht Freunde, Unglüd prüft fie
. Stud ift der Freunde Sommer und Ernbte, Unglüd aller
Freunde Winter.
. Siedet der Zopf, fo blüht die Freundſchaft.
. Dem es wohl ergeht, ber hat manchen Freund.
. &8 ift nicht Jeder bein Freund, der dich anlacht. .Lach mid an, gieb mich hin
Iſt des falſchen Freundes Sinn.
. Wer Freund fei,
Sagt die Armut frei.
Den Freund zu erlennen, muft du erft ein Scheffel Salz mit ihm gegeßen haben.
2745. 2746. 2747.
2748. 2749. 2750. 2751. 27152. 2753.
2754. 2755. 2756. 2757.
2758.
2759. 2760.
2761. 2762. 2763. 2764. 2165. 2766. Z7167.
2768, 2769.
Freunde. 127
Es gehen viel Freunde in ein Eleined Haus, Verkehrte Freundſchaft ift Keindfchaft.
Eines Freund,
Keines Feind.
Jedermanns Geſell iſt Niemands Freund.
Sei nicht Allerwelts Freund.
Allerwelts Freund, Jedermanns Geck. Jedermanns Freund, Jedermanns Narr.
Den Freund ſtrafe heimlich, lobe ihn oͤffentlich. Freundes Gebrechen foll man kennen und tragen, Nicht aber nennen und nagen.
Freundes Schläge, liebe Schläge.
Beßer ein fauerfehender Freund als ein füßlächelnder Feind.
Freundes Stimme, Gottes Stimme.
Ein Freund ift des andern Spiegel,
Läft du deinem Freund Unrecht thun, fo bift du felbft fein Biedermann.
Freundes Unrecht geftatten ift felber Unrecht thun.
BIN ein Freund borgen,
Bertröft ihn nit auf Morgen.
Wenn ein Freund bittet, da ift fein Morgen.
Freundes Hülfe reitet nicht auf der Ochfenpoft.
Was ber Freund befommt ift unverloren.
Freundfchaft verdirbt durch Schweigen.
Der Perfon Kreund, ber Sache Feind.
Wer zwifchen zwei Freunden Richter ift, verliert ben Einen.
Guter Freunde Schelten und Berföhnen findet fi von ſelbſt.
Geflickte Freundſchaft wird ſelten wieder ganz.
Eine Freundſchaft macht die andre.
128
2770.
2771
2773. 2774. 2775.
2776. 2777.
2778. 2179. 2780.
27831. 2182. 2783. 2784. 2785. 2786. 2787. 2788. 2789.
2790. 2791.
2798.
Freunde — Frieden.
Der Freunde müßen mindeftens zwei fein.
. Die beften Freunde fleden im Beutel. 2772.
Gut ift der Freunde Rath, aber ihn nicht brauchen if beßer.
Freundſchaft und guter Wille macht kein Recht. Ein wenig Verwandtichaft hält gute Freundfchaft.
Große Freundfaft und Geflecht Zn Machen Erumme Sachen recht.
Guter Freund kommt ungelaben.
Behüte mich Gott vor meinen Freunden, mit ben Feinden will ich fchon fertig werben,
Wer als Freund nicht nüst, kann als Feind viel ſchaden. Friede duͤngt den Ader.
Friebe ernährt,
Unfriede verzehrt.
Fried und Einigkeit haben alle Städt erbaut.
Eine Kuh im Frieden ift beßer ald drei im Kriege, Beer ein Ei im Frieden als ein Ochs im Kriege.
Fried und ein neugebautes Haus find nimmer zu theuer. Befer ein bäuerliher Frieden als ein bürgerlicher Krieg. Unbilliger Frieden iſt beßer als gerechter Krieg.
Beßer gewifjer Frieden als ungewifler Sieg.
Des lieben Friedens willen läßt man ſich viel gefallen. Man Eann nicht länger Frieden halldn ald der Rachbar will .
Wer Friede haben will, muß zum Kriege rüften.
Friede macht Reichthum, Reichthum macht Uebermuth, Uebermuth bringt Krieg, Krieg bringt Armut, Armut macht Demut, Demut madıt wieder Frieden.
Der ewige Frieben ift auf dem Kirchhofe.
Frieden — Froͤhlich. 129
. Wer ausihhlägt, bricht den Frieden. . Wer Frieden haben will, thut übel, daß er Gtreit ans
fängt.
. Jeden friert nach feinen Kleidern. Friſch gezüdt
Iſt halb geglüdt.
. Wenn Gott ein Land fegnet, fo giebt er ihm einen weifen
Fürften und einen langen Zrieben.
. Friſch gewagt ift halb gewonnen. . Friſch von Leber ift halb gewonnen,
Friſch gewagt, halb geſchwommen.
. Krifch begonnen,
Halb gewonnen.
. Friſch gezudt ift halb gefochten. .Friſch angelaufen ift halb befiegt. .Friſch dran
Zödt halb den Mann.
. Friſch und fröhlich zu feiner Zeit,
Fromm und treu in Ewigkeit.
. Froͤhlich in Ehren
Mag Niemand wehren.
. Froͤhlich Gemüth,
Geſundes Geblüt.
.Froh Gemuͤth, halb Zehrgeld. . Sehr fröhlich, gefährlich,
Schr traurig, beſchwerlich.
. Mancher ift fröhlich und fein Herz erfährts nicht. . Sch lebe, weiß nfht wie lang,
Sch fterbe, weiß nit wann, - Sch fahre, weiß nicht wohin, Mich wundert, daß ich noch fröhlidy bin.
Dtſche Volksb. Se Bd, 9
130
2812.
2813. 2814. 2815. ‚2816. 2817.
2818.
2819. 2820. 2821. 2822. 2823. 2824. 2825.
2826. 2827. 2828. 2829. 2830. 2831. 2832. 2833. 2834. 2835.
2836.
Froh — Fromm.
Mer fih ftößt an ein Stroh,
Wird fein Leben nicht froh.
Immer fröhlich ift felten reich.
Fromm fein ift zu. allen Dingen gut.
Sei fromm, Gott fiehte.
Fromm fein tft allein Gewinn.
Es gehört viel zur Haushaltung, aber noch mehr zur Frömmigteit.
Niemand Eann frommer fein als es ihm Gott hat zuge⸗ meßen.
Es wäre oft Einer fromm, wenn man ihn fein ließe.
Fromme Leute figen weit aus einander.
Fromme Leute find dünn gefät.
Der ift fromm, der ungezählt Gelb wieder giebt.
Fromme Leute müßen täglich Lehrgeld zahlen.
Fromme Leute lobt Jedermann und läßt fie betteln.
Frommer Mann
Hilft wo er kann.
Frommer Mann, bös Weib.
Fromme Leute zürnen nicht lange.
Ein Ding freundlich auslegen ift eines frommen Gemüths,
Mit Frommen und Böfen wird dad Haus erfüllt.
Mer ſich zu Frommen fest, der fteht bei Frommen auf.
Bei den Frommen iſt man daheim.
Bei frommen Leuten verliert man nichts.
Es ift gut wohnen wo fromme Leute find,
Der Frommen Gefelfchaft ift aller Heiligen Gemeinfchaft.
Dem Frommen legt man ein Kiffen unter, dem Schalte zwei,
Einem Frommen gefallen ift beßer denn vielen Böfen.
2837. 2838.
‘
2839. 2840. 2841.
2842.
2843.
2855.
2856.
dromm — Brüb. 131
Der Fromme liebt Jeden, ber Boͤſe Niemand,
Wo man viel von Frömmigkeit fagt, da ift man felten fromm.
Ein Stein ift auch fromm, doch ſtoͤßt man fich übel daran. Der nichts Tann als fromm fein, muß betteln.
Die Fröfche find allmeg des Storchen Gpeife.
Bo Fröfche find, da find auch Stoͤrche.
Die Zröfche thun ſich felber Schaden, Wenn fie ben Storch zu Haufe laden.
. Das Froſch läßt das Quacken nicht. . Die Zröfhe gehn dem Bache zu, legt man fie ſchon an
Ketten.
Setz einen Froſch auf goldnen Stuhl,
Er hüpft doch wieder in den Pfuhl.
Man tritt den Froſch fo lange daß er pfeift.
Ein Froſch kann nicht fingen wie eine Nachtigall.
Was ein Froſch werden will, muß erft ein „Kühlestopp gewefen fein.
. Er kann nichts dazu, daß bie Fröfche Teine Schwänze
haben, Die Frucht ift wie der Baum.
. Verbotne Frucht ſchmeckt am Beften.
Früh aufſtehn und früh freien Thät Niemand gereuen.
Wer früh aufſteht, viel verzehrt, Wer fpät auffteht, den Gott ernährt.
Fruͤh auf und fpät nieder Bringt verlornes Gut wieder.
Früh nieder, fpät auf Dat unlangen Lauf.
2871
2872. 2873. 2874.
Früh — Fuchs.
. Wer im Ruf tft, früh aufzuftehen, mag lange fchlafen.
. Frühregen und Frühgäfte bleiben felten über Nacht.
. Krüh gefattelt, fpät geritten.
. Man muß fid früh auf den Weg machen, wenn man früh
anlommen will.
. Fruͤhwitzige Kinder leben nicht lange, aber Spätobft liegt
lange:
. Srüher Wis, baldiger Aberwitz.
. Was früh zeitig wird, fault bald.
. Je früher reif, je früher faul.
. Wer immer zu früh zu kommen meint, fommt oft zu fpät.. 56. Wer im Frühjahr nicht tät, wird im Spätjahr nicht ernten,
Stirbt der Fuchs, fo gilt ver Balg.
. Seber Buche pflegt feines Balgs.
2869. 2870.
Alter Fuchs kommt nicht ins Garn. Der Fuchs geht nicht zum zweitenmal ins Garn,
. Wenn ber Fuchs Bänfe fangen will, fo wedelt er mit dem
Schwanze. Der Fuchs kann feinen Schwanz nicht bergen. Wenn der Fuchs predigt, fo hüte ber Gaͤnſe.
Wenn der Fuchs bie Gänfe lehrt, fo ift ihr Kragen fein Schulgeld.
2375. Wer mit Füchfen zu thun hat, muß ben Hüpnerftal zu:
2876.
E77.
2878. 2879. 2880.
halten. Der Fuchs ändert den Pelz und behält den Schalk.
Der Fuchs verkehrt wohl feine Haut, aber nicht ſein Ge⸗ müth.
Der Fuchs grüßt den Zaun um bes Gartens willen, Es ift ein armer Fuchs, der nur Ein Loch Hat, Man fängt auch wohl ben gefcheiten Fuchs.
133
angen.
He 954 5, / enf 4 ä— * u Fuchsbalge.
Li . N} Mar l 43 l. VAR wi ri " fangen, . (4 : felber den Balg zum
beim Kürfchner in ber PL: Pe Loy ) . sen Schaden. M " —R u aubt er nicht. * — Ir Y nt ziidbann.
vill, ſo kann man kei⸗
n,
ß und Schwarz koͤn⸗
—X Ö uy
Bricht und macht den Krug.
2899. Wer gäbe fo lange man nähme, ber vergäbe ſich vor Nacht, wenn er auch breier Zugger Gut hätte, 2900. Fühlen lehrt glauben.
134
2901. , 23902.
2903. 2904.
2905. 2906. 2907.
2908.
2909.
2910. 2911.
2912.
2913. 291 4.
2915.
2916. 2917. 2918. 2919. 2920.
Fuhrmann — Funken.
Alter Fuhrmann hört noch gerne Klatfchen.
Wenn der Fuhrmann nicht mehr fahren kann, fo knallt er mit der Peitfche.
Fauler Fuhrmann fpannt lieber aus denn an.
Es ift kein Fuhrmann fo gut, er fährt bisweilen aus dem Gleiſe.
Wer gern fährt, ſchreckt ſich nicht am Fuhrmann.
Wo es eben geht, iſt gut Fuhrmann ſein.
Fuhrmanns Taſche ſteht allzeit offen.
Dem Mann ein Vogel, ſagte jener Fuhrmann, und legte die Gans vor ſi ch.
Wer Gott laͤßt Fuhrmann fein, dem geht fein Fuhrwerk wie geſchmiert.
Unſeres Herrgotts Fuhrwerk geht langſam und wohl.
Boͤſer Leute Fahrt währt nicht lange, denn Gott iſt nicht beim Fuhrwerk.
Es zog ſchon Mancher ein Füllen auf, das ihm felbft vors Schienbein ſchlug.
Neue Fünde kommen von armen Leuten.
Einen Fund verhehlen Iſt fo gut wie Stehlen.
Gefunden gefunden wiebergieb, Geſchenktes Gut nimmer gieb.
Dein Fund, mein Halb.
Halb gefunden mein.
Man muß bisweilen fünf gerade fein laßen. Er wird feine funfzehn Heller Thon kriegen. Funfzehen Basen für einen Gulden.
29208. Bunfzehn, halt den Sad auf.
2921.
Funken machen Feuer.
Fünkchen — Fürſten. 135
2922. Ein Fuͤnkchen iſt auch Feuer. 29220. Aus einem kleinen Fünklein kann ein großes Feuer werden.
2923. Das Feuer fängt vom Funken an, vom Funken brennt das Haus.
2924. Oppenheim gieng an ben Funken an,
2925. Der Funke glimmt auch unter der todten Afche.
2926. Wer ſich vor Funken fürchtet, der giebt keinen Schmied ab. 2927. Furcht hütet übel.
2928. Furcht richtet Alles anders an als es gekocht ift.
2929. Dem Furchtſamen rauſchen alle Blätter,
2930. Wer fi fürchtet, der lauf in die Kirche.
2931. Es kommt mehr Furcht von innen heraus ald von außen
hinein. 2932. Der alle Heden fürchtet, fol nicht in den Wald fahren jagen.
2933. Ich fürchte mid) vor Zehen nicht, wenn ich allein bin.
2934. Wo Furdt, da Scham; wo Scham, ba Ehre
2935. Wo Furdt, da Ehre,
2936. Wer fi nicht fürchtet, dem ift keine Uebelthat zu groß.
2937. Fürchte, Die dich fürchten. "
2938. Fürften follen gebuldige Ohren haben,
29388, Fürſten Eönnen Schimpf, aber keinen Schaden leiden.
2939. Fürften haben lange Hände und viel Ohren.
2940. Die Zürften haben viel Augen, laßen aber nur zweie ſehen.
2941. Die den Fürften verführen, vergiften den Brunnen des Landes.
2942. Was die Fürften geigen, müßen bie Unterthanen tanzen.
2943. Wenn fi die Fürften an einen Fuß ſtoßen, ſo muͤßen die Unterthanen hinken.
4
136
2944. 2945.
2946. 2947,
2948. 2949. 2950.
2951. 2952. 2953. 2954.
2965. 2956. 2957. 2958. 2959. 2960. 2961.
2962.
2963. 2964. 2965.
Fürften pn Yus.
Scönem Wetter und Fürftenlächeln ift nicht zu trauen.
Fürftengunft, Aprilenwetter, Frauenlieb und Rofenblätter, Würfelfpiel und Kartenglüd Wechſeln jeden Augenblid.
Wenn ber Fürſt feinen Unterthbanen einen Apfel nimmt, fo nehmen feine Diener den ganzen Baum.
Ein Fürft ift fo felten im Himmel als ein Dirfch in eines armen Mannes Küche.
Jeder ‚Zürft iſt Kaiſer in feinem Lande.
Man ändert nicht die Fürften, es wechſeln nur bie Namen.
Des Fürften Schag liegt am Sicherften in des Volkes Händen.
Unter reichen Fürften ift gut figen.
Neue Fürften, neue Gefebe.
Fürften und Aerzten find viel Todte eine Schande.
Fürwitz
Iſt Jungfrauen wenig nütz.
Fürwitz macht die Jungfrau theuer.
Eigene F— riechen wohl.
Alte F— ſtinken.
Er macht aus einem F— einen Donnerſchlag.
Es hinkt Keiner an des Andern Fuß.
Biſt du übel zu Fuß, ſo brich zuerſt auf.
Weil dir die Füße noch los ſind, ſo geh.
Wenn die Füße gebunden ſind, ſo laͤuft die Zunge am Meiſten.
Beßer mit den Züßen geſtrauchelt als mit ber Zunge.
Man fol Fuß bei Mahı halten.
Zuß vor Fuß geht" man fern.
Fußſchemel — Balgen. 137
2066. Zußfchemel fallen aud um, aber nicht hoch.
2967. Wer fucht einen Fußfteig, wo die Straße gerade ift? 2968. Auf vielbetretenem Zußfteig wächft kein Gras.
2969. Zutteln (im Spiel-betrügen) befindet ſich.
2970. Wer gut futtert, Der gut buttert.
2971. Mit Füttern wirb keine Zeit verloren.
— — — —
— PER) v7 udn Alu
m einges
murue wre U YUY5 BEE ICHELE WU geven. 2979. Saben macht der Wille gut. 2980. Mit Gaben fängt man bie Götter.
2981. Mit der Gabel ifts ein’ Ehr: Mit dem Löffel kriegt man mehr.
2982. Wenn Einer gähnt, fo gähnen fie alle.
2983. Wenn Ein Giehnlöffel gähnt, fo gähnt auch der andere. 2984. Was zum Galgen geboren iſt, erfäuft nicht.
2985. Wer am Galgen vertrocdnen foll, erfäuft nicht im Waßer. 2986. Die Galgen bat man abgefchafft, die Diebe find geblieben,
d
Galgen — Bänfe.
. Wenn bu Einen vom Galgen Löfeft, ber brädte dich fel-
ber gerne dran.
. Was Hilft ein goldener Salgen, jo man dran hängen muß ? . Er ſchlaͤgt fi an einen goldenen Galgen.
. Wenn man einen brauchen Tann, fo nimmt man ihn vom
Galgen.
. Rur an ben Galgen, eh er umfällt, . Auf St. Gall
Bleibt die Kuh im Stall.
. St. Gallen
Läßt den Schnee fallen.
. Wer nit GAlle verfucht hat, weiß nicht wie Honig
ſchmeckt.
. Kleine Thierlein haben auch Galle,
. Wer im Galopp lebt, fährt im Trab zum Teufel, | . Der Gang vermag taufend Gulden.
. Der Ihwächfte Gaͤnger foll voran geben.
). Es flog ein Gändlein über Meer,
Und kam ein Gidgad wieder ber.
. Wenn Eine Gans trinkt, fo trinken fie alle.
. Wer kann allen Gänfen Schuh maden?
. Die weiße Gans brütet gut.
. Die Gans lehrt den Schwan fingen.
. Die Gans geht fo lange zur Küche, bis fie am Spieß
ſtecken bleibt.
. Wenn die Gans bad Waßer ht, fo zappelt ihr ber
Steiß.
. Jede Gans hat ihren Kopf. . Wo Bänfe find, da ift Gefchnatter und wo Frauen, da
find viel Mären.
Gänfe — Gaßen. 139
. Die Weiber haben Einen Wis mehr als die Bänfe: wenn
e8 regnet, fo gehen fie ins Trockne.
. Die Bänfe gehen überall barfuß. . Mit den Gänfen follen wir trinken, aber nicht eßen. . Wenn man bie Gans zum Ganter fegt, fo bleibt ber Gans
ter der Mann, ber es fein foll.
. Zunge Sänfe wollen bie alten zur Zränte führen. .Sievven Gönnfe fievven Johr
Sit en Barre (Bette) un noch nit ſchwor..
. Er hälte mit ben kurzen Gänfefebern.
. Es ift nicht der Gänſe wegen.
. Es gebt an bie letzte Garbe.
. Die Welt will grob Garn.
. Er bummelt wie eine fette Gans,
. Garnftellen fängt nicht Vögel, fondern Zuziehen. . Wie das Garn, fo das Zud).
.Garaus ift gut pfalzgräflid.
. Garaus,
So wirb ein voller Bruber draus,
. Garaus macht böfe Hoſen. . Garten
Muß man warten.
. Gartenwerft,
Wartenwerk.
. Wer feinen Garten verpachtet, darf nicht drin pflücken. . Es wird bir im Garten wachſen.
. Sart, wende deinen Namen. |
. Wer in allen Gaßen wohnt, wohnt übel.
. Stolz auf ber Gaße,
Kein Heller in ber Zafche! ar Year nr. at, INC NR 3 3 —RBR — th Na LS ze ah
4
140 Gaßen — Sf.
3031. Baßenengel, Hausteufel!
3032. An dem Gafte wirds verfpärt Wie der Wirth den Handel führt.
3033. Schlimmer Saft, der ben Wirth vertreibt! 3034. Ungelabener Gaft Iſt eine Laſt. 3035. Ungeladenem Gaſt iſt nicht geſtuhlt. 3036. Ungebetene Gaͤſte ſegt man hinter den Feuerheerd. 3037. Darnach die Säfte find, brät man die Bücklinge. 3038. Suter Saft kommt ungeladen. 3039. Die liebften Säfte kommen von felbft. 3040. Darnady der Gaft,. | Darnach der Quaft. 3041. Dreitägiger Gaft Iſt Iedermann zur Laſt. 3042. Den erften Zag ein Saft, Den zweiten eine Lafl, Den britten ftintt er faft. 3043. Ein Saft iſt wie ein Fiſch; Er bleibt nicht lange frifch. 3044. Wenn ber Gaft am liebften tft, foll ex wandern. 3045. Laß den Saft ziehen eh das Gewitter ausbricht. 3046. Bequem dich, Gaſt, Sonft bift zur Laſt. 3047. Dan empfängt die Bäfte freundiih mit Mund und Hand und mit Herzen wie Gott wohl weiß. 3048. Wenn man Einen zu Saft labet, ftößt man ihm das Maul auf den Zifch. 3049: Wer Gäfte lädt, gehe vorher hübfh auf den Zleifchmarkt. 3050. Geh nicht zu armer Burfch zu Gaft, So bu bein Speis nicht es bir in 3059. Imar runden ya wi Han mas CHE ce —— Ken, a0,
Gaſte — Geben. 141 -
3051. Neue Säfte hält man gut. 3052. Sieben Gaͤſte, gute Zahl; Neune halten böfes Mal. 3053. Ueber neun und unter brei Halte Teine Gafterei. 3054. Die Narren haben Gaftereien, die Weiſen eßen ſich fatt. 3055. Arme Säfte fendet uns Gott zu. 3056. Es ift nicht gut Gäfte Laden, bereu man nicht maͤchtig iſt. 3057. Er kann weder gatzen noch Gier legen. 3058. Einem gefchentten Saul Sieht man nidht ins Maul.
3059. Geſchenktem Gaul fieh nicht ins Gaul: nimms, die Haut ift dankenswerth.
3060. Ein guter Gaul zieht dreimal. 3061. Einen guten Saul muß man nicht zu oft reiten. 3062. Mit böfen Säulen briht man bad Eis. 3063. Groß und faul
Iſt auch ein Saul. 3064. Man reitet ben Saul erft, wenn man ihn hat. 3065. Auch ber befte Saul ftolpert einmat.
3066. Wer dem Gaul feinen Willen läßt, den wirft er aus dem Gattel,
3067. Voller Saul fpringt.
3068. Wenn ein alter Gaul in Gang kommt, fo ift er nicht mehr zu balten.
3069. Wenn bie giten Säule gehend werben, fo ift kein Halten.
3070. Blinder Gaul geht grade zu.
8071. Ih will den Gaul gewinnen oder den Sattel verlieren.
3072. Du fuhft den Gaul und reiteft drauf.
3073. Geben und Wiedergeben hält bie Freundſchaft zufammen.
4
142
3074. 3075. 3016. 3077. 3078. "3079. 3080. 3081. 3082. 3083.
3084.
3085. 3086. 3087. 3088. 3089. 3090. 3091. 3092.
3093. 3094. 3095. 3096. ‚ 3097. 3098. 3099.
Geben.
Mit Geben wuchert man am Meiften. Der gewinnt mit Geben, der Würdigen giebt.
"Einen guten Geber fegnet Gott.
Einen fröhlihen Geber hat Gott lieb.
Geben ift feliger denn Nehmen.
Ich gebe wie ichs habe und nehme wie ichs Triege. Sieb blind, nimm ſehend.
Sieb Arſch, nimm Arſch.
Wer giebt was er hat, ift werth, baß er lebt.
Wer Einem was geben will, fol nicht erſt fragen ob ers haben wolle.
Was du Niemand geben wilft, folft du auch von Nies manb verlangen.
Geben und doch behalten gilt nichts,
Niemand Tann geben und behalten.
Wer viel fragt, der giebt nicht gerne.
Wer gern giebt, fragt nicht lange.
Wer gerne giebt, läßt fich nicht Lange bitten.
Er ift nicht von Gebingen, fonbern. von Nehmingen. Ich gebe um ein ———
Wer giebt, Der liebt.
Wer giebt, der iſt lieb.
Gieb mir hats Genick gebrochen.
Giebſt du mir, ſo geh ich mit dir.
Gieb, und laß Jedem das Seine.
Gegeben Gut gehoͤrt ſich viel.
Er giebt mit dem Mund, aber die Haͤnde halten feſt.
Er hat nur zwei Hände, eine zum Nehmen, eine zum Be⸗ baltenz bie zum Geben fehlt ihm.
Geben — Ged.
3100. Es giebt Alles gern an ihm, ohne die Hände. 3101. Er giebt gern — feinem Maul, wenn ihn hungert.
3102. Er gäbe Sott und allen feinen Heiligen nicht einen Heller. 3103. Er giebt nicht gerne mehr als er im Auge leiden Tann.
3104. Wem man giebt, der ſchreibts ind Sand, Wem man nimmt, in Stahl und Eifen.
3105. Wer geht nach Biebichenftein, Kommt felten wieber heim. 3106. Gebet ohne Inbrunft, Bogel ohne Flügel. - 3107. Kurz Gebet, tiefe Andacht. 31072. Kurz Gebet, lange Mettwurft.
3108. Das Gebet macht der Wittwe einen Wall um ihr Hütts
lein.
3109. Wohl gebetet ift halb fludiert.
3110. Biel Gebet, wenig Werte.
3111. Golden Gebiß machts Pferd nicht beßer. 3112. Elendiglich ausgefehen ift genug gebeten.
3113: Gebieten ohne Straf und Macht Macht Herren und Gebot veradt.
3114. Das eilfte Gebot heißt: laß dich nicht erwiſchen! 3115. Das eilfte Gebot Heißt: laß dich nicht verblüffen! 3116. Gebrannt ift nicht gebraten.
3117. Gebrauch thut mehr Als Meifterlehr.
3118. Eigenes Gebrechen fieht man nicht. 3119. Geburt iſt etwas, Bildung mehr.
3120. Wie Einer ift geboren,
So wird er gefchoren. 3121. Bei jeder Geburt wirb eine Leiche angefagt. 3122. Gel, loß Bed elanns.
144 Geck — Geduld. | D
3123. Geckewerk gitt Geckegaarn. 3124. Je älter der Ged, je fchlimmer. "3125. Wer einen Geden auöfendet, dem kommt ein Narr wieder. 3126. Es ift fein Dann fo Hug vom Rath, „Der nichts von einem Geden hatz
Jedoch iſt der ein kluger Mann, Der ſeinen Geck verbergen kann.
3127. Wer nicht weiß was das für ein Geck iſt, der kanns an ſeinem Pferde ſehen. 3128. Gedanken ſind zollfrei. 3129. Gedanken ſind zollfrei, aber nicht hoͤllenfrei. 3130. An Gedanken und geſpanntem Tuche geht viel ein. 3131. Die beften Gedanken kommen hinten nad. 3132. Die erften Gedanken find bie beften. 3133. Gedinge bricht Landrecht. He ser z1, VE: 3134. Am Geding iſt keine Folge. 3135. Gedingt Pferb macht kurze Meilen, 3136. Durch Gebränge Zum Gepränge 3137. Geduld überwindet Alles. 3138. Geduld überwindet Holzäpfel. 3139. Gebuld überwindet Schweinsbraten. 3140. Geduld frißt den Teufel, 3141. Geduld ift flärker denn Diamant. 3142. Leichter trägt was er trägt Wer Geduld zur Bürbe legt. 3143. Geduld ift das befte Pflafter für alle Schwaren.
3144. Mit Geduld und Zeit Wird Maulbeerblatt zum Atlaskleid.
3145. Geduld und Basen gehen viel in Einen Sad.
3146. 3147, 3148. 3149. 3150. 3151. 3152. 3153,
3154.
3155. 3156. 3157. 3158.
3159.
3160.
3161. 3162. 3163. 3164. 3165. 3166. 3167. 3168. 3169. 3170.
Sebuld — Geben. 145
Geduld ift ein edel Kraut, waͤchſt aber nicht in allen Gärten. Die Stärke wähft im Gebuldgarten.
Geduld ift die Seelenſpeis.
Geduld ift ber Seelen Schild.
An der Geduld erkennt man ben Mann.
Der Gedulbige treibt den Ungebuldigen aus bem Lande. Im Glüuͤck find wir alle gebulbig.
Geduld Lädt Gewalt zu Haus,
Habt Gebuld
Mit Andrer Schuld.
Geduld zu hoch gefpannt wird rafenb,
Iſt die Gefahr vorüber, wird ber Heilige ausgelacht. Mer fih in Gefahr begiebt, kommt darin um.
Gefahr wird nicht ohne Gefahr vertrieben.
Verachtete Gefahr Kommt vor dem Jahr.
Mer Gefahr nicht fliehen kann,
Stehe tapfer ald ein Mann.
Befährte munter kürzt die Meilen.
Beredter Gefährte ift fo gut wie ein Wagen.
Kein Gefängnifs ift ſchoͤn und Feine Braut häßlich. Was man in ein unfauber Gefäß fhüttet, bad verfauert. Es hält fo lange geflickt ald ganz. \ Die Segenwarf ift unfer. Gegenwehr ift nicht verboten. Gehorfam ift beßer denn Opfer. Gehorſam macht fromm.
Was nicht will gehen,
Das laß ſtehen.
Dtſche Volksb. 5r Bd. 10
146
3171. 3172.
3173.
Sehen — Geiſtliche.
Einem gehenden Manne nimmt man kein Pferd, Neben dem Pferd gegangen ift nicht geritten. Männer verfchweigen fremde, Weiber eigene Geheimniffe.
3173%. Wer befehlen will, muß gehorchen lernen.
3174. 3175. 3176.
3177. 3178.
3179. 3180.
3181.
3182.
3183. 3184.
3185.
3186. 3187. "3188. 3189, 3190.
3191.
3192.
Was gehörnt ift, will immer geftoßen haben.
Das ift gehüpft wie gefprungen.
Wer einen Geier findet, hat einen magern Vogel.
Alte Geigen bezieht man audy mit neuen Saiten.
Kleine Geige ift oft mit Einem Fidelbogen nicht zufrieden.
In vierzig Wochen wirb fich® zeigen
Wie man gefpielt hat auf der Geigen.
Nährt die Fidel ihren Mann, .
So nimmt fie ihn zum Geiger an.
Oft muß man fpielen wie die Geige will.
Geige ben Leuten wie bu willft, du geigft felten allen recht.
Ein Geiger zerreißt viel Saiten, ch er Meifter ift.
Geiger und Pfeifer
Sind keine Scheerenfchleifer.
Alle guten Geifter Loben ihren Meifter,
Alle guten Geifter loben Gott.
Du follft allen Geiftern nicht glauben.
Große Beifter begegnen ſich.
Man fiehbt wohl, wes Geiftes Kind er tft.
Hoe groter Geeft,
Hoe groter Beeft.
Wenn man nad einem Geiſt fehlägt, fo verwundet man ſich felber.
Die Geiftlichen follen bei ihrer Bibel bleiben.
3193. 3194. 3195. 2196. 3197.
3198. 3199.
3200. 3201. 3202. 3203,
3204. 3205. 3206. 3207, 3208. 3209.
3210. 3211.
3212. 3213. 3214.
3215.
Geis — Geiziger. 147
Wer die Geiß angenommen hat, muß fie hüten.
Wer die Geiß anbindet w. o.
Die Geiß fol weiden wo fie angebunden ift.
Wenn ber Geiß wohl ift, fo fharrt ſſe. 6
Gott weiß wohl, warum er ber Geiß ben Schwanz abge⸗ hauen hat.
Die Geiß will auch einen langen Sterz.
Wer bie Sei im Haufe hat, dem Tommt der Bock vor die Thür.
Die Geiß kriegt früh einen Bart.
Alte Geiß leckt auch gern Salz.
Junge Geiß leckt Salz, alte Geiß frißt Sad und Salz.
Was recht ift, bat Bott lieb: Wer eine Geiß fliehit, ift kein Bocksdieb.
Der Geiz ift die Wurzel alles Uebels.
Der Geiz hat Teinen Boden.
Den Geiz und bie Augen fann Niemand füllen.
Dem Geiz ift nichts zu viel,
Der Geiz und ber Bettelfad find bodenlos.
Je mehr der Geigige hat,
Ze weniger wird er fatt.
Der Geiz waͤchſt mit dem Gelbe.
Der Geiz will nicht, leiden, daß man dad Licht bei ihm anzünde.
Der Natur ift wenig, dem Geiz nicht? genug.
Der Geiz ift feine eigene Stiefmutter.
Der Geiz muß Dunger leiden, weil der Zeufel den Schlüßel zum Geldkaſten bat.
Man kann einem Geizigen nicht mehr Unglüd wünfchen, denn daß er lange lebe.
10°
148 Geizige — Gelb.
"3216. Der Geizige ift das Roſs, bad Wein ſahrt und Waßer ſäuft.
3217. Ein Reicher und Geiziger iſt Salomons Eſel.
3218. Geiz iſt die groͤſte Armut.
3219. Dem Armen geht viel ab, dem Geizigen Alles.
3220. Der Geizige iſt ein reicher Bettler,
3221. Geiz fucht feinen Himmel im Koth,
3222. Der Geiz madıt ſich feine Höllenfahrt fauer.
3223. Der Geizige trägt feine Seele feil,
3224. Gott giebt dem Geizhals bie Kofi, aber der Zeufel ift der Koch.
3225. Geizhalfes Gut, des Zeufels Ooferheerb.
3226. Der Geiz hat ſeinen Gott im Kaſten.
3227. Wenn alle Sünden alt werden, wird der Geiz jung.
3228. Alle Lafter nehmen mit ber Zeit ab, nur Geiz und Lüge nehmen zu.
3229. Den Geizhals und ein fettes Schwein Sieht man im Zod erft nüglich fein. 3230. Geiz und Ehr Zreibt über Meer. - 3231. Nicht zu geben, findet der Geizige allweg Urſach. 3232. Des Geizes Schlund Iſt ohne Grund. 3233. Gut gekaut Iſt Halb verbaut. 3234. Geld Regiert die Welt. 3235. Redet Gelb, | So ſchweigt bie Welt.
3236.
3237.
3238.
3239.
3240. 3241. 3242. 3248.
3244. 3245. 3246. 3247. 3248. 3249. 3250.
3251. 3252.
3253. 3251.
3255.
Gelb. 149
Mit Selb Probiert man die Welt.
Gelb
Behält das Keld,
Spielt den Meifter in der Welt.
Geld
Iſt der gröfte Held.
Hat Einer Geld,
So ift er ein Held,
Und ber mit golden Aepfeln werfen Tann, behält das Feld.
Geld ift die Welt und dic Welt ift Gelb, Geld ift dee Meifter, Wo Gelb redet, da gilt alle Rede nicht.
Geld ift der Mann, Ders Tann, .
Geld ift der Nerv,
Geld ift die Lofung.
Geld macht Schaͤlk⸗. An OWN 15.
Das liebe Geld kann Alles.
Geld fchließt auch die Hölle auf.
Für Geld und gute Worte kann man Alles haben. Geld kann den Zeufel in ein Glas bannen.
Geld, das ſtumm ift, ) Macht recht was krumm iſt. |
Sobald das Gelb im Kaften Elingt, Alsbald die Seel in Himmel fpringt.
Kupfern Geld, hölzerne Seelmeſs. Wo Bein Geld ift, ba ift auch Feine Vergedung ber Sünben.
Geld her, Gelb her, Elingen bie Soden, wenn gleich der Pfaff todt ift.
150
3256. 3257. 3258. 3259. 3260. 3261. .3262. 3263, 3264.
3265. 3266.
. 3267. 3268. 3269. 3270. 3271.
3272. 3273. 3274.
3275. 3276.
- 3217.
3278.
Selb.
Geld Tann nicht Unredht thun.
Gute Nacht, Tugend: hab ich Gelb, fo bin ich lieb. Hätt ich Gelb, ich wäre fromm genug.
Hätt ich dein Geld und du meine Jugend!
Geld wird nicht gehenkt.
Geld erklärt den Text und die Gloffe, . Geld vor, Recht nadı.
Schimmelig Geld madıt ebel,
Die Mutter ein Hur, der Vater ein Dieb, Haft du Geld, fo bift du lieb,
Herz, wo Gelb,
Geld aiſt der Abel, Geld tft ohne Zabel,
Alt Geld macht neuen Adel,
Geld heißt Junker,
Geld im Sedel dust den Wirth,
Federn machen den Vogel flüd, Geld den Mann.
Gefundheit und Geld Durchftreifen die Welt,
Wo Geld voran geht, da flehn alle Wege offen. Geld ſchweigt nicht, wo es ift.
Geld fährt auf hohen Schlitten, Armut muß zu zuße
gehn. Geld im Beutel vertreibt die Schwermut.
Geld iſt Koͤnigin, Tugend und Kunſt ihre Schüßelwa⸗
ſcherinnen. Haſt du Geld, ſo ſetz dich nieder, Haft du keins, fo ſcher dich wieder. Haſt du Geld, ſo tritt herfür, Haſt du keins, ſo ſuch die Thuͤr.
Geld. 151
3279. Wer kein Geld hat, muß mit der Haut bezahlen. 3280. Wer kein Gelb hat, bem entfällt feine Münze. 3281. Wer kein Geld hat, dem fällt es nicht durch die Finger. 3282. Wer kein Geld hat, braucht nicht zu Markt zu gehen. 3283. Geld, ift bie beſte Waare, fie gilt Sommer und Winter. 3284. Geld macht den Markt. 3285. Für Geld kann man den Zeufel tanzen fehen, 3286. Baar Gelb lacht. 3287. Baar Geld kauft. 3288. Baar Selb kauft wohlfeil. 3289. Baar Geld ift gute Waare, 3290. Groß Geld, großer Glaube. 3291. Beßer ein Mann ohne Geld ald Geld ohne Mann, 3292. Geld, das thaͤts. 3293. Geld führt den Krieg. 3294. Friſch Geld, Friſcher Held, 3295. Kein Geld, Fein Schweizer. 3296. Das Geld tft wo mans in Ehren hält. 3297. Einer hats, ber andere hats gehabt, ber dritte hätt es .. gern.
3298. Kannſt bu das Selb brauchen, fo bift bu fein Herr, wo ‘ nicht fein Knecht. 3299. Dan muß dem Gelbe gebieten, nicht gehorchen.
3300. Das Geld zu rechter Zeit veracht, Hat Manchem großen Nut gebracht.
3301. Gelb genommen, Um Freiheit gefommen.
3302. Wer nad) Gelb heiratet, verliert feine Freiheit.
x
..
152
3303. 3304.
3305.
3306. 3307.
3309. 3310. 3311. 3312.
3313.
3314,
. Geld will einen guten Vormund haben. . Was hilft das Geld in ber ee wenn ber Teufel den
Geld.
Iſt das Geld die Braut, ſo taugt die Ehe ſelten was.
Er freit die Perſon und meint das Geld.
Haſt du Geld, ſo ſpiel,
Haſt du keins, ſo ſtiehl.
Das Geld hat Podagras Art: wo es iſt, da bleibts.
Wo Gelb ift, da ift der Teufel; wo keins ift, da ift er zweimal,
Die Gewaltigen handeln mit Geld, die Schwachen mit Recht.
Aus viel Beuteln ift gut Gelb zählen.
Viel Geld, viel Freunde.
Rimmer Geld, nimmer Gefell,
Wo Gelb Eehrt und wenbt Hat die Freundfchaft bald ein End,
Geld macht nicht reich, Es fei denn reich Das Herz zugleich.
Schluͤßel dazu hatt
. Was fol Selb,
Das nicht wandert durch die Welt? j
. Zwei Schelme braucht Geld und Gut,
Einen ders gewinnt und Einen ders verthut.
. Geld hat einen feigen Hals. . Geld hat keine Zipfel.
.Es hängt kein Geldſack hundert Jahr vor der Thuͤr, aber
auch kein Bettelſack.
.Geld bringt Gunſt,
Aber nicht Kunſt.
Geld — Gelegenheit. 153
3323. Wo Geld und Gut, Da ift kein Muth. '
3324. Geld hat Manchen an den Galgen gebracht. 3325. Am Gelde riecht man es nicht, womit es verdient iſt.
3326. Man muß das Geld von den Leuten nehmen, von Baͤumen⸗ kann mans nicht ſchuͤtteln.
3327. Klein Geld, kleine Arbeit. 3328. Schlechtes Geld kommt immer wieder. 3329. Es iſt alle Tage gut Geld annehmen. 3330. Bei Geld iſt gut wohnen.
3331. Wer Geld in der Taſche hat, braucht keinen Staat zu machen.
3332. Geliehen Geld ſoll man lachend bezahlen. 3333. Was macht man nicht Alles fürs Geld! ſprach der Narr, da ſah er einen Affen. 3334. Schon wieder Geld, das die Frau nicht weiß. 3335. Sein Geld ift fo dumm wie Er. 3336. Er hat Geld wie Heu, nur nicht fo lang. 3337. Es koſtet ja kein Geld, hat ber Bauer gefagt, ba walkte er feinen Jungen durch. . 3338. Man kann ſich doch kein Geld aus den Rippen ſchneiden. 33388. Geldhunger, Wen machſt du nicht zum Unger? 3339. Geldſüchtig Waßerſuͤchtig. 3340. Gelegenheit macht Diebe. 3341. Wer Eine Gelegenheit hat, ſoll auf die andre nicht warten. 3342. Wer die Gelegenheit verfäumt, dem weiſt fie den Hintern. 3343. Man muß die Gelegenheit am Stirnhaar faßen. 3344. Gelegenheit hat vorn langes, hinten kurzes Haar.
154
"3345. 3346. 3347.
8348.
3349. 3350. 3351. 3352. 3353. 3354. 3355. 3356. 3357. 3358.
3359.
3360. +3361. 3362.
3363.
3364. 3365.
3366. 3367.
Gelegenheit — Geloben.
So die Gelegenheit grüßt, ſoll man ihr danken.
Wenn man keine Gelegenheit hat, muß man eine machen.
Die Gelehrten, Ef Ai WS,
Die Verkehrten. " "
Je gelchrter,
Je verfehrter.
Es ift kein Gelehrter, er hat einen Schiefer.
Gelehrte Leute find auch. oft große Narren.
Die Gelehrteften find nicht immer die Klügften.
Gelehrten ift gut prebigen.
Mit gelehrten Worten überredet man Bauern.
Bon den Gelehrten leidet Ehriftus am Meiften.
Gelehrte Leute wißens, tapfre thuns.
Gelehrte fagen, ich habs gelefen, Soldaten, ich habs gethan.
Es fällt kein Gelehrter vom Himmel.
Man ſchlaͤft fich nicht gelehrt.
Gelehrte Leute und Bienen müßen wohl in Acht genome men werden.
Das wollen wir den Gelehrten befehlen.
Die Ladung bringt das Geleit mit fich.
Ber des Geleitd will genießen, muß fich geleitlich halten.
Wer des Geleites will genießen,
Muß nicht neue Boͤcke ſchießen.
Worte brechen kein Geleit.
Wer will daß ihm gelinge,
Seh felbft zu feinem Dinge. *
Wenn es wohl gelingt, find alle Hebammen gut,
Geloben ift ehrlich, Halten befchwerlid.
3368. 3369.
3370. 3371. 3372.
3373. 3374.
3375.
3376. 3377. 3378. 3379. 3380.
3381. 3382.
3383. 3384. 3385.
Gelübde — Gemein. 155
Gelübde bricht Landrecht.
Wer etwas will gelten, Der komme felten.
Gemach geht au weit.
Gehgemach und Lebelang find Brüder,
Gemach in die Kohlen geblafen,
So fährt dir kein Staub in die Nafen.
Gemach ind Dorf, die Bauern figen über ben Eiern,
Wer will haben gut Gemach, Bleibe unter Dad und Bad.
Willft du haben Gemach, Bleib unter deinem Dach; Willſt du haben Ruh,
So bleib bei beiner Kuh,
Thu gemach, wir haben Gemach. Klein Gemach, groß Gemad). Gemalte Blumen riechen nicht. Nicht gemalt hat ers gefchn. Gemein
Iſt felten ein.
Gemein Iſt unrein.
Wer dient ber Gemein et similibus horum, Der bat Undank in fine laborum.
Wer der Gemeinde dient, hat einen übeln Herrn. Gemeine Gut geht zumeift verloren. Hilfts nicht allein,
So hilfts doch im Gemein.
3387. 3388.
Gemein Gebet und gemeiner Fluch vermögen viel,
Gemein Geplärr Sft nie ganz leer.
156 Gemein — Genug.
3389. Gemein Gerücht ift felten erlogen.
3390. Gemeine Berzeihung hat keine Kraft.
3391. Gemeines Unglüd ift leicht verfchmerzt.
3392. Hättd nicht gemeint, iſt der Welt Spruch. 3393. Gemfen fteigen hoch und werben doch gefangen. 3394. Das Gemüth ift reich und arm, nicht die Kifte.
3395. Beßer genährt Als gelehrt. 3396. Genaͤſch will Streiche. 3397. Wo es genau ift, da muß mans genau nehmen. 3398. Wer will mit genießen, Muß aud mit fchießen. 3399. Der Eine hat den Genuß, Der andre den Verdruß.
3400. Du haft den Genuß, So hab audy den Verdruß.
3401. Drei Dinge leiden Teinen Genoßen: Regiment, Liebe, Ge: heimniſs.
3402. Genug iſt beßer als zuviel. 3403. Genug haben iſt mehr als viel haben. 3404. Reid; genug, wer ſich genügen läßt. 3405. Mir genügt,
Wie's Gott fügt. 3406. Es ift genug, fo man ſich genügen läßt. 3407. Genug ift genug, hat der Geiger gegeigt. - 3408. Genug macht Unruhe. 3409. Was man genug hat, deffen wird man fatt. 3410. Allzuviel ift nicht genug. 3411. Genug geht viel in einen Sad. 3412. Genug ift über einen Sad voll,
3413.
3414.
3415. 3416. 3417, 3418. 3419. 3420. 3421. 3422. 3423. 3424.
3425.
3426.
3427. 3428. 3429. 3430. 3431. 3432.
3433.
3434. 3435.
Georg — Geredt. 1857
St. Georg und St, Marks
Droben viel Arge.
Auf St. Gürgen
Soll man die Küh von ber Beide ſchuͤrgen.
Klein Gepäd iſt groß Gemach.
Manches wird befer gepfiffen ala gefagt.
Gerade hat viel Ungerabe.
Die Gerade geht nicht über die Brüde,
Geradezu giebt guten Renner,
Geradezu giebt gute Schügen.
Gerabezu ift der naͤchſte Weg.
Gerabeburd, das hält den Stich.
Geradeweg, wie der Zeufel bie Bauern holt.
Es geräth nicht Alles und mifsräth nicht Alles.
Man Ihimpft den Gerber nicht, fo man ihn fehäbigen Kerl nennt.
Man darf dem Gerber das Leder nicht flehlen, um den Armen Schuhe daraus zu machen.
Der Gerechte muß viel leiden.
Für Gerechte giebt es keine Geſetze.
Gerechte thun das Rechte recht.
Der Gerechte erbarmt fich feines Viehs.
Ein Gerechter ift Gottes Augapfel,
Wenn man bie Gerechtigkeit biegt, fo bricht fie.
Du arme Gerechtigkeit,
Liegft im Bett und haft ein Kleid!
Erft gerecht, dann wohlthätig.
Geredt ift geredt, man Tanne mit keinem Schwamm auss wiſchen.
N
158 Gerhaber — Gerücht.
3436. Gerhaber (Wormünder) find Gernhaber. 3437. So weit die Flur geht, fo weit geht auch das Gericht. 3138. Viel Gerichte machen viel eßen. 3439. Beßer ein Gericht Kraut mit Liebe ald ein gemäfteter Ochs mit Haß.
3440. Viel Gerichte, viel Krankheiten. 3441. Wer geringe Dinge wenig acht't,
Sich um geringre Mühe macht. 3442. Kein Ding ift fo gering, es ift einer Bitte werth. 3443. Wer gerne krank iſt, der lacht den Arzt aus. 3444. Wer gerne trägt, dem lädt Jedermann auf. 3445. Was man gerne thüut iſt keine Arbeit. 3446. Gern geſehn kommt ungebeten. 3447. Wo ich gerne bin,
Da darf ich nicht hinz
Aber was ich nicht mag,
Das hab ich alle Tag.
3448. An den Ort, wo ich gerne bin,
Zieht man mich an Eim Häärlein hin. 3449. Was man gerne thut, kommt Einem nicht ſchwer an. 3450. So gern als die Füchſe Birnen eßen. 3451. Gerſte mit gutem Aufgang
Wird ſelten lang. 3452. Die Gerſte wird vor dem Hafer reif. 3453. Er waͤchſt wie bie reife Gerſte. 3454, Gerüchte ift der Klage Anfang. 3455. Er hat mit St. Gertrud einen Wettlauf gethan. 3456. Das Gerücht töbtet den Dann. 3457. Das Gerücht ift immer größer denn die Wahrheit.
3458.
3459.
3460. 3461. 3462. 3463. 3464. 3465. 3466. 3467.
3468.
3469.
3470. 3471.
3472. 3473. 3474.
34748,
3475.
3475».
Gerungen — Geſchah. 159
Wie gerungen, So gelungen.
Gefammt Gut, Verdammt Gut.
Zheilung bricht gefammte Hand.
Mutfchierung bricht Beine gefammte Hand.
Der gefammten Band muß man Folge leiften.
Der Gefandte ift unverleglic.
Am Geſang kennt man den Vogel.
Süßer Gefang hat manchen Vogel betrogen.
Geſchehen ift gefchehen.
Es ift gefhehen, man kann nichts mehr daran verderben, fagte die Maib.
Was gefchehen fol,
Das fügt fih wohl.
Geſchiehts,
Man ſiehts.
Zu geſchehenen Dingen ſoll man das Beſte reden.
Geſchehenes zum Beſten wende,
Daß Schaden ſich mit Nutzen ende.
Geſchehene Dinge leiden keinen Rath. » .
Man fagt fo lange von einem Dinge, bis es gefchieht.
Nachdem ein Ding gefchehen ift, find alle Graben voll Weisheit.
Es ift bald um einen Menfchen gefchehen, und Eoftet fo viel zu erziehen.
Das gefhah in dem Jahr, da Karfreitag auf einen Mitts wod fiel.
Do dat geſchach, Do brannt de Bach, Do leſchte be Buure met Struͤh.
160
3476.
Geſcheitt — Geſcrei. Der Geſcheidtere giebt nach.
34764. Der Geſcheidte ſoll den Narren auf dem Rücken tragen.
3477. 3478. 3479.
3480.
Geſcheidte Hahnen frißt der Fuchs auch. Geſcheidte Hündlein trägt ber Wolf ins Holz. Geſchenke
Haben ihre Schwaͤnke.
Geſchenke
. Bringen Ränke.
3481.
„ 3482. 3483, 3484, 3485. 3486. 3487.
3488.
„3489. 3490.
3491. 3492. 3493.
3494. 3495.
Gefchente
Machen dem Wort Gelenke,
Geſchenk macht leibeigen.
Geſchenke halten die Freundſchaft warm.
Geſchenke müßen ſich gleich bleiben oder wachſen. Geſchenkt und wieder genommen iſt ſchlimmer als geſtohlen. Was nichts taugt, iſt geſchenkt zu theuer.
Er hat weder Geſchick noch Gelenk.
Es iſt kein Geſchlecht, darin es nicht Huren und Buben giebt.
Geſchleck will Streiche haben.
Geſchrei macht den Wolf größer als er if.
Geſchrei hat oft gelogen,
Nicht immer betrogen.
Wenns über einen her gehen foll, ift jedes Gefchrei gut genug.
Wie das Gefchrei,
Iſt au das Ei.
Biel Gefchrei und wenig Wolle,
Viel Gefchrei und wenig Wolle, fprady ber Zeufel, da Thor er ein Schwein,
3496.
3497. 3498. 3499.
3500. 3501. 3502.
3503. 3504.
3505. 3506. 3507. 3508. 3509.
3510. 3511. 3512.
3513, 3514.
Geſchrei — Geſeßen. 164
Biel Gefchrei und wenig Wolle, fagte der Teufel und zog - feiner Großmutter die Haare eins nad) dem anbern aus dem H—.
Boͤs Geſchwäaͤtz verberbt gute Bitten.
Man thut gefchwind was lange reut.
Gefhwindigkeit ift Leine Hexerei.
Geſchwind wie der Wind,
Wer nicht fieht, der ift blind,
Gefhwind! eh die Kap ein Ei legt, und die Büͤcklinge lammen.
Beßer gefchworen
Als verloren.
Wohl gefedelt, wohl gehalten.
Ein böfer Gefelle
Führt den andern zur Hölle,
Sefellen» Sitten und Räubden erben.
Boͤſe Geſellſchaft verderbt gute Sitten. Geſellſchaft malt Einen am Beten.
An den Gefellen erkennt man den Gefellen. Guter Gefell, böfer Kindvater,
Gefellentreue felten befteht, Ehweibötreu über Alles geht.
Niemands Geſelle
Komme nicht über deine Schwelle.
Wer einen Geſellen bei ſich het der hat auch einen Meiſter bei ſich.
Er ziert die Gefellſchaft wie der Eſel den Roſsmarkt.
Gut geſeßen
Iſt halb gegeßen.
Dtſche. Volksb. Sr Bd. | 11
162 3515.
3516. 3517. 3518.
3519. 3520. 3521.
3521®.
3522. 3523. 3524. 3525. 3526. 3527. 3528.
3529.
3530.
3531.
3532. 3533.
3534. 3535. 3536.
Geſetz — Sefinde.
Neu Geſetz machen ift leicht, aber bie dandhaben daran fehlen immer.
Geſetz ohne Strafe, Glocke ohne Kloͤppel. Neuem Geſetz folgt neuer Betrug.
Sobald Geſetz erfonnen, Wird Betrug gefponnen.
Es ift kein Geſetz, e8 hat ein Loch, wers finden kann.
Mer ein Gefes giebt, muß darüber wachen.
Ze mehr Geſetze, je mehr Sünde,
Ze mehr Gefeße, je weniger Recht.
Mit wenigen Gefegen regiert man wohl.
Geſetze macht man nicht wie Sarnidel.
Viel Gefes, viel Uebertretung.
Wer das Gefeg giebt, ift nicht daran gebunden.
Geſetz muß Geſetz brechen.
Geſetz weidht der Gnade.
Noth, Perfon und Zeit
Machen die Gefege eng und weit.
Das Geſicht
Verräth den Wicht.
Ein freundlich Geficht
Das befte Gericht.
Schöne Geſichter
Haben viel Richter.
Niemand fehändet fein eigen Gefidht.
Niemand hat ein fo fharf Geficht, baß er dem andern in den Beutel fieht.
Er hat ein fcharf Geftcht, ex fieht durch eine eichene Thür.
Geſinde ſoll weder finden noch verlieren.
Das Geſinde ſoll arbeiten; was im Hauſe zu feiern iſt, das können Herr und Frau felber verrichten.
3537,
3538.
3539.
3540. 3541. 3542. 3543. 3544.
3545. 3546. 3547. 3548. 3549. 3550.
3551. 3552. 3553.
3554.
3555. 3556,
u #& lı »
—9
irce 2-7 Gefinde — Gelunde. 163
—
Das iſt recht Hudelmanns Geſind, Das langſam ſchafft und trinkt geſchwind.
Mas das Geſinde einbrockt, muß der Hausvater auseßen.
Man ſtraft gern am Geſind
Was verbrochen hat das Kind.
Wie Einer geſinnt iſt, fo iſt er auch gefchnäbelt. Geſpalten Holz faͤngt gerne Feuer.
Geſpalten Geſchirr klappert.
Wo ein Geſpenſt iſt, iſt der Teufel nicht weit.
Geſpenſter muſt du nicht citieren, Du wolleſt dich denn ſelbſt verieren.
Wie das Geſpinnſt,
So der Gewinnſt.
Es iſt nichts ſo fein geſponnen,
Es kommt doch endlich an die Sonnen. N Gefpött
Zerreißt bir kein Bett.
Gut Geſpraͤch
Kürzt den Weg.
Schöne Geſtalt
Verliert ſich bald.
Schoͤne Geſtalt Hat große Gewalt.
Die Geſtalt im Spiegel, das Herz im Wein. Man kauft den Wein nicht nach der Geſtalt des Faßes. Der iſt ein Geſtreichter, ſo mit dem Engel geſtritten hat. Wenn ein Geſtüte vergehen ſoll, beißt Ein Pferd dem andern den Schwanz ab. Geſundheit iſt der gröfte Reichthum. Der Geſunde weiß nicht wie reich er iſt.
11*
162 Geſetz — Gefinde.
3515. Neu Geſetz machen iſt leicht, aber die Handhaben daran fehlen immer.
3516. Geſetz ohne Strafe, Glocke ohne Kloͤppel. 3517. Neuem Geſetz folgt neuer Betrug.
3518. Sobald Geſetz erfonnen, Wird Betrug geiponnen.
3519. Es ift kein Geſetz, ed hat ein Loch, wers finden Tann. 3520. Wer ein Gefes giebt, muß barüber wachen.
3521. Je mehr Gefebe, je mehr Sünde.
35212. Je mehr Gefebe, je weniger Recht.
3522. Mit wenigen Gefegen regiert man wohl.
3523. Gefege macht man nicht wie Garnidel.
3524. Viel Gefes, viel Uebertretung.
3525. Wer das Geſetz giebt, ift nicht daran gebunden. 3526. Geſetz muß Geſetz brechen.
3527. Geſetz weicht der Gnade.
2528. Noth, Perſon und Zeit Machen die Geſetze eng und weit. 3529. Das Geſicht Verräth den Wicht. 3530. Ein freundlich Geficht Das befte Gericht.
3531. Schöne Geſichter Haben viel Richter.
3532. Niemand fchändet fein eigen Geficht.
3533. Niemand hat ein fo ſcharf Geſicht, daß er bem andern in den Beutel fiebt.
3534. Er hat ein ſcharf Geficht, er fieht durch eine eichene Thür. 3535, Gefinde foll weder finden noch verlieren,
3536. Das Gefinde fol arbeiten; was im Hauſe zu feiern ift, das können Herr unb rau felber verrichten,
⸗
1
— veſne — Gefunde 163
—X 3537,
3538. 3539.
3540. 3541. 3542. 3543. 3544.
3545. 3546. 3547. 3548. 3549. 3550.
3551. 3552. 3553.
3554.
3555. 3556,
Tl * u — 7
Das iſt recht Hudelmanns Geſind,
Das langſam ſchafft und trinkt geſchwind.
Mas das Geſinde einbrockt, muß der Hausvater audeßen. Man ſtraft gern am Geſind
Was verbrochen hat das Kind.
Wie Einer geſinnt iſt, fo iſt er auch geſchnäbelt. Geſpalten Holz faͤngt gerne Feuer.
Geſpalten Geſchirr klappert.
Wo ein Geſpenſt iſt, iſt der Teufel nicht weit.
Geſpenſter muſt du nicht citieren, Du wolleſt dich denn ſelbſt verieren.
Wie das Geſpinnſt,
So der Gewinnſt.
Es iſt nichts ſo fein geſponnen,
Es kommt doch endlich an die Sonnen.
Geſpoͤtt
Zerreißt dir kein Bett. Gut Geſpräch
Kürzt den Weg. Schoͤne Geſtalt Verliert ſich bald.
Schoͤne Geſtalt Hat große Gewalt.
Die Geſtalt im Spiegel, das Herz im Wein. Man kauft den Wein nicht nach der Geſtalt des Faßes. Der iſt ein Geſtreichter, ſo mit dem Engel geſtritten hat. Wenn ein Geſtüte vergehen ſoll, beißt Ein Pferd dem andern den Schwanz ab. Geſundheit iſt der groͤſte Reichthum. Der Geſunde weiß nicht wie reich er iſt.
11* “
164
Gefundheit — Gewalt.
3557, Geſundheit Thäst man erſt, wenn man krank wird.
3558,
3559. 3560.
3561
3563. 3564.
3565.
3566. 3567.
3568.
3569. 3570.
3571
3574. 3575.
3576.
Die Gefunden und Kranken ⸗ Haben ungleiche Gedanken.
Der Geſunde kann dem Kranken wohl rathen.
Ein Geſunder iſt geſchickt zu wandeln, ein Weiſer zu handeln, ein Sanftmüthiger zu überkommen.
. Gefund und arbeitöfam verzehrt das Seine nimmermehr, 3562.
Drei Dinge find gefund:
Fülle nicht den Schlund,
Uebe dich allitund,
Lauf nicht wie ein Hund,
Gevatter uͤbern Zaun, Gevatter wieber herüber.
Wer einen Wolf zum Gevatter hat, der ſchenk ihm unterm Mantel einen Hund ins Kinbdbett.
Was mir Einer gewähren muß, bad Fann er mir nicht entwehren.
Vor Gewalt ift man zu gewähren nicht ſchuldig.
Gewalt geht vor Recht
(Das klagt manch armer Knecht).
Wo Gewalt geht vor Recht,
Bin ich lieber Herr denn Knecht.
Wenn Gewalt kommt, ift Recht tobt. -
Wo Gewalt Recht hat, hat das Recht keine Gewalt.
. Eine Hand voll Gewalt ift beßer als ein Sack voll Recht. 3572. 3573.
Wo Gewalt Herr ift, ba ift Gerechtigkeit Knecht. Läßt Gewalt fidy blicken, Geht das Recht auf Krüden.
Wo Gewalt Richter ift,. da ift boͤs rechten.
Es ift beßer ber Gewalt mit dem Recht wiberftehen als mit dem Eifen,
Wer zur Gewalt ſchweigt, verliert fein Recht.
Gewalt — Gewinn. 165
3577. Lieber Gewalt, denn Unrecht.
3578. Gewalt Wird nicht alt.
‚8579. Gewalt und Lügen Nicht lange trügen. 3580. Bas mit Gewalt erhalten wird, bat keine Wehre. 3581. Gewalt madıjt fchnellen Vertrag. 3582. Gewalt Tann man mit Gewalt vertreiben. 3583. Gewalt wirb leicht vermeßen, 3584. Bei großer Gewalt ift große Narrheit.
3585. Mit Gewält Tann man eine Pioline an einem Eichbaum entzweiſchlagen.
3586. Gewalt ſoll gütig fein. 3587. Hier bin ic gewefen, her komm ich nicht wieber. 3588, Wo er hinkoͤmmt, da iſts gut gewefen oder will ſchlimm werben. 3589. Wahre deines Gewerbes, fo wahrt es bich. 3590. Gewinn wagt Alles. 3591. Böfer Gewinn Fährt bald hin,
3592. Böfer Gewinn ift Schaben. 3593. Böfer Gewinn fafelt nicht. 3594. Gewinnen iſt der Abend, vor Verlieren. 3595. Gewinn ift nicht Gewinn, er fei benn gerecht. 3596. Es ift felten ein Gewinn ohne des Andern Schaben. 3597. Allzeit gewinnen madıt verbächtig,
Allzeit verlieren macht veraͤchtlich. 3598. Bei großem Gewinn ift großer Betrug.
3599. Gewinn fchmedt fein, So klein er mag fein.
166
3600. - 3601. 3602. 3603. 3604. 3605.
3606.
3607. 3608. 3609. 3610. 3611. 3612. 3613. 3614. 3615.
3616, 3617. 3618.
3619.
3620. 3621. 3622. 3623.
3624.
Gewinn — Gewißen.
Ein Kleiner Gewinn und oft iſt beßer als ein großer und felten. Kieiner Gewinn hält den großen Hauptſtuhl beifammen. Gewinn riecht gut und wenn er aus dem Abtritt käme. Gewinn will Beine haben.
Wer gewinnen will, muß einfeßen.
Der gewinnt übel, der Alles verthut,
Der zuerft gewann,
Wird zulest ein armer Mann.
Gewinn ich nichts, fo verlier ich nichts.
Er kann vor Gewinn nicht reich werben. Solchen Gewinn ſchmiert man an bie Peitſche! Er gewinnt bad Kragen hinter den Ohren. Er wirft überzwerg und gewinnt kreuzweis. Gewiſs geht vor Ungewiſs.
Ein Gewiſs ift beßer als zehn Ungewife.
Ein gut Gewißen ift ein guter Bruftfled.
Ein gut Gewißen
——— Gft gr hepſſen. 2, an Gem Ms [per fr)
Gut Gewißen madıt ein froͤhlich Geficht. ASE. Gutes Gewißen iſt taͤglich Wohlleben.
Am Ende iſt nichts ohne Furcht als ein gut Gewißen. Gut Gewißen und armer Heerd
Iſt Gott und aller Ehren werth.
Das Gewißen iſt des Menſchen Gott.
Das Gewißen iſt des Menſchen Schuldbuch.
Eigen Gewißen iſt mehr denn tauſend Zeugen.
Das Gewißen ſagt uns wohl Was man thun und meiden ſoll.
Dem Gewißen kann man keinen Affen drehen.
° .
Bewißen — Gewonnen. 167
3625. Man entgeht wohl ber Strafe, aber nicht dem Gewißen. 3626. Das Gewißen verführt Niemand.
3627. Ein bös Gewißen hat Wolfözähne.
3628. Ein bös Gewißen ift die Hölle auf Erben.
3629. Bos Gewißen, böfer Gaft, Weber Ruhe no Raſt.
3630. Boͤſes Gewißen verrathen die Augen.
3631. Mandyer hat ein fo. enges Gewißen, man möchte mit eis nem Fuder Heu bindburdhfahren.
3632. Mancher hat ein weites Gewißen wie Franzisfanerärmel,
3633. Gewohnheit ift die andere Natur.
3634. Jung gewohnt, alt gethan.
3635. Gewohnheit hat leichte Bürde.
3636. Gewohnheit Tindert Alle Ding.
3637. Gewohnheit ift wie ein eifern Pfaid (Hemd).
3638. Gewohnheit wächſt mit den Jahren.
2E20 Komahnhoit mil Mocht hahan - __ — —— — —
Ih £ * na Au an nlh ar nugaentieen A rare dar
atn mnffer u fein sul werd V. 9 Aral , ⸗ ..
.y
So zerronnen.
168
3648. 3649. 3650. 3651.
3652. 3653. 3654. 3655.
3656. 3657.
| Sf Miffen. 3658.
3659. 3660.
3661. 3662.
3663. ‚3664. 3665. 3666.
3667.
Gewonnen — Glauben.
Gut gewonnen ift gut zu halten. Gewonnen wo Geld fteht! Er weiß weder Gicks noch Gacks.
Am Giebel und am Dad) Spürt man bed Wirthes Hausgemad).
Siegen ift ein Schleifftein. Gift wirkt nit in Gift. Seber gilt fo viel er hat.
Daft du den Gipfel des Thurmes erlangt, fo aebenke nicht über bie Spitze.
Köftlihe Male heißen Gifelmale. Siffen
Wer durchs Bitter fieht, fieht oft was er nicht gerne ſieht.
Es ertrinken mehr im Glas als in allen Waßern.
Wer ein gläſernes Dach hat, muß nicht mit Steinen
werfen. Glatt gefchliffen ift bald gewegt. Stauben, Auge, Sümpff Leiden Beinen Schimpf. Der Glaube madıt felig. Der Glaube macht felig, der Tod ftörrig. Wie man glaubt, fo gefchieht Einem, Wie man glaubt, fo lebt man; Wie man lebt, fo flirbt man; Wie man ftirbt, jo fährt manz Wie man fährt, fo bleibt man.
Hätten wir Alle Einen Glauben, „Miet neigı IE.
Gott und dad gemeine Befte vor zum ar
Buten Frieden und recht Gericht, dat Kant, /
Eine Elle, Maß und Gewicht, ' ya er u
Glaube — Gleichheit. 169
Gleiche Münze und gutes Geld, So ſtünd es wohl in aller Welt.
3668. Glaub iſt von Dingen, die man nicht ſieht.
3669. Wo weder Glauben an Himmel noch Hölle, Da zieht der Teufel alle Gefälle.
3670. Das iſt der aͤrgſte Glaube, der nichts glaubt als was ihm gefällt.
3671. Der Glauben empfängt, bie Liebe giebt.
3672. Werd nicht glaubt, ift drum kein Keper,
3673. Wer leicht glaubt, Wird leicht betaubt.
—A © 5 glaubt, wird leichtlich betrogen.
L “ der Hand haft. 53. gelaßen haft, da muft du ihn wies aller —2 des fr baar Gelb, z Arena, 1. ‚er Schuldner an Hand und Halfter
(t ſich gern. |
(t fi gern, fprady ber Zeufel zum LER
It fi) gern, ſprach der Teufel, da ‚n einem alten Weibe.
ein Gleiches, findet fi. das Rechte findet fic. und klein, Es will ver wre. , chen fein. 3686. Gleich gefinnt macht gute Freunde, 3687. Gleich und gleich fängt Feinen Krieg an. 3688. Gleichheit bringt keinen Krieg.
170
3689. 3690. 3691. 3692.
3693.
3694. 3695. 3696. 3697. 3698:
3699.
3700.
b
3701. 3702. 3703, 3704, 3705.
3706. 3707. 3708. 3709,
Gleich — Glocke.
Gleich bei Gleich macht langen Frieden.
Gleichheit macht Freundlichkeit.
Gleiches mit Gleichem.
Gleiche Fladen
Macht gleich Aufladen.
Gleiches Gut,
Gleiches Blut,
Gleiche Jahre
Giebt die beſten Paare.
Gott führt gern Gleiches und Ungleiches zuſammen.
Ein Gleiches und ein Ungleiches machen ein Gerades.
Alle Gleichniſſe hinken.
Bleib im Gleiſe, fo fährft du nicht irre,
Gleiſsnerei
Dat boͤs Geſchrei.
Glimpf
Wird oft belohnt mit Schimpf.
Glimpflich Mann
Führt gern an.
Slimpfius ift nicht daheim. i
Glimpf ift beßer denn Recht.
Je höher die Glocke hängt, je heller fie Klingt.
Diefelbe Glode läutet zu Gewitter und Hochzeit.
Die Glocken Eingen weit anders, wenn Einem fein Freund ftirbt.
Die Glocke ruft zur Kirche, tommt aber felbft nicht hinein.
Wo gefchellt wird, find Gloden.
Gefpaltne Glocke hat boͤſen Laut.
Wenn eine Glocke an Einer Stelle geborſten iſt, iſt ſie ganz untauglich.
Glocken — Glück. 171
3710. Jeder meint was er im Sinne hat ä ' Soden. bat, das läuten alle 3711. Gloden und Karren täuten gern.
Leder if, und der Klöppel ein Fuchs⸗ ” "te Schläge nicht weit,
selhund. ch an die Zugend. eht um wie die Wadıt.
- I. kommen fünf Sturmwinde dar⸗
, ſo gaukelt es querfeldein. :n auf Einem Steig. vei Eimer im Galgenbrunnen.
172° Glück.
3730. Des Einen Glück, des Andern Unglück. 3731. Glück und Unglüd
Sft aller Morgen Frühftüd. 3732. Der Eine hat Glüd, der Andre fät darauf.
3733. Das Glück hat Weiberart, liebt die Jugend und wechfelt gern.
3734. Glück und Glas, Wie bald bricht das !
3735. Glück und Gras, Wie bald wäcft das!
3736. Glüd Hat Tüd, 3737. Gluͤck ohne Mangel, Nicht ohne Angel. 3738. Groß Glück, große Gefahr. 3739. Wem bad Glück die Hand bietet, dem ſchlägts gern ein Bein unter. 3740. Wenn dad Glüd groß ift, muß man das Unglüd fürchten. 3741. Dur Glüdes Rühmen kam Unglüd dns Haus. 3742. Wen das Glüd verderben will, den zärtelt es wie eine Mutter. 3743. Wen das Glück in die Höhe hebt, den willd werfen.
3744. Wen bad Glück zärtelt, dem will es ben Strid um ben Bald werfen.
3745. Wenn das Glück dir Küchlein badt, fo will ed dich faßen und erbrüden.
"3746. Das Glück ift ein Nehmer und ein Geber.
3747. Das Gtüd ſchenkt nichts, Leiht nur,
3748. Groß Glück Hält nicht lange Farbe.
3719. Das Glüdsrad geht um.
3750. 3751. 3752. 3153. 3754. 3755. 3756. 3757. 3758. 3759. 3760.
3761. 3762.
3763. 3764. 3765. 3766. 3767. 3768. 3769.
3770. 3711. 3772. 3773. 3774.
Glück. 173
Glück iſt blind und macht blind.
Groß Glück gebiert Narren,
Wem das Süd zu wohl iſt, den machts zum Narren. Glück und Weiber haben die Narren lieb.
Dem Glück ift Niemand ſtark genug.
Wo Süd aufgeht, ba geht Demuth unter.
Glück macht verrudt und Siegen verwegen.
Städ ift ver Dummen Vormund.
Glück geht über Wit.
Ein Quentlein Gluͤck ift beßer als ein Pfund Weisheit. Wenn das Slüd will bem Mann,
So gilt gleich was er Tann.
Hätt ih Gluͤck und guten Wind, ich führ in einem Schüs Belkorb über den Rhein.
Wer Glück hat und eine Nußſchale vol Wie, der Tann bie halbe Welt regieren.
Stud bedarf Feines Rathes.
Wem dad Glüäd wohl will, dem will Riemand übel. Werd Glüd hat, dem fliegen bie Enten gebraten ins Maul. Wers Glück hat, dem Talbt ein Ochs,
Glücks kann fih Niemand erwehren.
Wer Fein Glück hat, dem verbrennt bad Brot im Ofen. Das Glück hilft den Kühnen gern,
Von weißer Leber bleibt es fern.
Das Glück muß man erobern.
Das Gluͤck fliegt: werd fängt, ber hate,
Wer fein Glück nicht fucht, der verfäumt es.
Wenn das Gluͤck anpocht, fol man ihm aufthun.
Es kommt Mandhem dad Glüd vor bie Thür, wenn er nur aufthäte eh es weiter läuft.
174
3775. 3776.
II.
3778. 3779. 3780.
3781.
3782. 3783. 3784. 3785. 3786.
B3i8T. 3788,
3789. 3790. 3791. 3792. 3793. 3794. 3795. 3796. 3797.
Glück.
Man muß dem Glück ein Pfoͤrtchen oͤffnen.
Tanze, wenn das Glück dir pfeift.
Wem das Glüuck den Finger reicht, der ſoll ihm die Hand bieten.
Das Glück ift ein Heuſchober: rupfe davon, fo haft du.
Wo Einer hin will, da thut ihm das Gtüd die Thür auf.
Dem ift kein Glück befcheert,
Der fein ſich wehrt.
Wirb,
Das Glück ift mürb.
Das Glück hilft denen nicht, die ſich nicht ſelhſt helfen.
Hilf dir ſelber, ſo hilft dir das Glück.
Jeder iſt feines Glüdes Schmied.
Wie die Aufführung, ſo das Glück.
Darnach fi Einer fchidt,
Darnach es ihın glüdt.
Glückt es Einem, fo glüdt es hunderten nicht.
Das Glück muß den Mann, nicht der Mann bas Glück ſuchen.
Beichaffen Glück iſt unverfäumt,
Das Recht iſt des Wachenden, das Glück des Schlafenden.
Es hat Mancher mehr Glück als Recht.
Gluͤck fragt nicht nach Recht.
Das Glück iſt dem Frommen feind.
Glück iſt willkommen, vorher wie nachher.
Glück läßt ſich finden, behalten iſt Kunſt.
Das Gluͤck läßt ſich eher erſchleichen denn erlaufen.
Das Glück muß man regieren, das Unglüd. überwinden.
3798. Wer fein Unglüd gehabt hat, ber weiß von keinem Glück
zu ſagen.
3799. 3800. 3801. 3802. 3803. 3804. 3805. 3806.
3807.
3808. 3809.
3810.
3811. 3812. 3813. 3814. 3815.
3816.
3817. 3818.
3819. 3820. 3821.
Gluͤck — Gnade. 175
Ander Mann, ander Glüd.
Wo bad Glück anfept, da regnet ed Glück.
Wer weiß wer naß wirb, wenn das Glüd regnet.
Wenns Glüd regnet, hab ich meine Schüßel zu Haus.
Glück bei Glück macht guten Frieden.
Wem dad Glüd pfeifft, der tanzet wohl.
Wenn dad Glüd ben Menſchen ſucht, fo hilft ex fi wohl.
Ich wart bed Glücks,
Hilf Gott und ſchicks.
Wer weiß wo mir dad Glück noch blüht? Das Zuchthaus ſteht noch offen.
Glück bringt Neiber.
Glück und Heil find Neidharts Speife.
Wer fih über. bes Andern Glück freut, dem blüht ſein eigenes.
Das Glück giebt Vielen zu viel, aber Keinem genug.
Miß dein Glück nit nady fremder Elle.
Klein Glück das befte.
Gluͤcklich, wer im Dunkel bleibt.
Südlich ift, =
Mer vergißt
Was nicht mehr zu ändern ift.
Behüt uns Gott vor großem Glüd, gnädigem Seren und gefunder Speise.
Mehr Glück als Verſtand.
Es wird dir glüuͤcken Wie den Schwaben bei Lüden.
Dem Gluͤcklichen fchlägt keine Stunde, Die Gtücfeligen fterben bei Zeiten. Gnade ift beßer denn Recht.
176 Gnade — Gott.
3822. Gnade geht vor Recht.
3823. Gnabe hat fein Warum, ift Ebbe und Flut.
3824. Gnade ziemt wohl bei der Macht.
3825. Wer auf Gnabe dient, den lohnt man mit Barmherzig⸗ keit.
3826. Er ſteht in Gnaden, wie der Weihkeßel hinter der Thür.
3827. Gold macht taub, Gluͤck macht blind,
3828. Wo Gold vorregnet, da regnet es Laſter nach.
3829. Gold liegt tief im Berge, aber der Koth am Wege.
3830. Es iſt nicht alles Gold was ba gleiſst. Ara. 774 Anl 3831. Wenn Gold redet, fchweigt alle Welt.
3832. Wo Gold redet, da gilt all andre Rede nicht.
3833. Ein Quentlein Golb wiegt mehr ald ein Gentner Recht.
3834. Wo man mit goldenen Büchſen ſchießt, da hat das Recht ſein Schloß verloren.
3835. Gold geht durch alle Thüren ausgenommen durch bie Dimmelsthüre. 3836. Gold ift Sold, Dem ift man hold. 3837. Gold Macht Menſchen Holb. 3838. Großen Frieden trennt ein ein Sädlein mit Gold. 3839. Was hilft ein goldener Galgen, wenn man dran hängen muß? 3840. Das Gold wird probiert durchs Feuer, die Frau durchs Gold, ber Manır burdy die Frau, 3841. Er weiß, wo bad Gold im heine liegt. 3342. Wie mans Einem gönnt, fo giebt mans ihm. 3843, Was Gott thut, ift wohlgethan.
177
3844. Was Gott thut IE Alles gut.
Zu Schultern nad) der Bürbe.
* nicht mehr Froſt als Kleider.
nach dem Regen.
J, ® ng I ”
4) | ‚oren find.
yi * * 0, ,n, en Schwanz nicht länger wachſen als Gum, ———— in.
den macht er auch wieder trocken.
#ı Er Fury v\ j inten te Fin yaltallı * — 2* ken, ih) Pe Buch, ticken. ten, en noch erkalten. äöchen. daſen, ı Rafen.
Sand) gebaut,
wo.
Gott ift mem . . 3859. Die Welt fchaltet, Gott waltet. 3860. An Gottes Segen Iſt Alles gelegen. Diſche. Volksb. dr Bd. 12
178 u Sott.
3861. Wer Gott zum Freunde hat, dem ſchadet Feine Creatur.
3862. Wen Gott nicht hält, Der fällt.
3863. Gott verläßt die Seinen nicht. 3864. Gott giebts den Seinen im Schlafe. 3865. Gott befcheert über Nacht. 3866. Wems Gott vergönnt, der wirb fehlafend reich. 3867. Der alte Gott lebt noch. 3868. Gott ift mit im Schiffe. 3869. Gott walts ift aller Bitte Mutter. 3870. Wills Gott ift ein gutes Wort von Alters ber. 3871. Delf Gott! bricht Keinem den Sad. 3872, Gott läßt fich allenthatben finden. 3873. Wer Gott finden will, muß ficy felbft verlieren. 3874. Ehe du Gott fuchft, hat dich Bott ſchon gefunden. 3875.. Eh man noch ein Wörtchen fpricht,
Weiß Schon Gott was und gebricht. 3876. Gott begegnet dir überall, wenn du ihn grüßen möchteft. 3877. Wen Gott grüßt, ber foll es ihm danken. 3878. Gott grüßt alle Welt, aber Wenige danken ihm. 3879. Gott grüßt Manchen, könnt er ihm nur banken. 3880. Fürchte Bott, thue Recht, Tcheue Niemand. 3881. Laß Gottes Waßer über Gottes Land laufen. 3882. Laß Gott einen guten Mann fein.
8883, Trink und iß, Gottes nicht vergiß.
3884. Gott hat mird gegeben und der Teufel fol ed mir nicht nehmen.
3885. Hat mird Gott befcheert, jo nimmt mirs St. Peter nicht.
Gott. \ 179
3886. Will uns Bott ernähren, So Tanne St. Peter nicht wehren.
3887. Wem Gott wohl will, bem will St. Peter nicht über.
3888. Wen Gott erhöhen will, ſoͤ legen alle Heiligen bie Bände an bie Leiter.
3889. Gottes Gewölbe fteht feft und bat doch Feine Ballen.
3890. Wo Menſchenhand zu kurz ift, ba ift Gottes Hand nod lang genug.
3891. Wenn Gott will, So grünt ein Befenftiel,
3892. Wenn Gott will, So kraͤht ein Artftiel.
3893. Wenn Bott will, fo tagt es.
3894. Wider Gottes Gewalt Tann Keiner,
3895. Will Gott, wer wendets?
3896. Es gefchicht doch was Bott will,
3897. Alles ſteht in Gottes Hand.
3898. Gott ift überall, außer in Rom, benn ba bat er feinen Statthalter.
3899. Bei Gott iſt kein Ding unmöglid.
3900. Gott hat mehr denn er je gab.
3901. Gott fieht bas Herz an.
3902. Man kann Gott belügen, Aber nicht betrügen.
3903. Sehens die Menfchen nicht, fo fieht e8 Gott.
3904. Gott richtt, . Wenn Niemand fpricht.
3905. Gottes Wille bat Fein Darum, 3906. Gottes Wille fei mein Biel.
3907. Riemand fleigt in Gottes Ganzlei. 12*
180 Gott.
3908. Gott weiß bie Zeit.
3909. Gott läßt fidy feine Uhr von keinem Menſchen ftellen. 3910. Gottes Zeiger geht langfam aber richtig. 3911. Gottes Rechnung fehlt nicht.
2912. Gott rechnet anders als der Menfch:
3913. Gott kommt langfam, aber wohl,
3914. Gott bleibt night aus, wenn er gleich verzieht. 3915. Gott kann wohl eine Zeche borgen.
3916. Gott ift nicht ein fo fchledhter Wirth, daß er nicht eine Zeche follte borgen Tönnen.
3917. Gott fieht durdy die Finger, aber nicht ewig. 3918. Gottes Mühle malt langfam aber klein.
3919. Gottes Mühle fteht oft lange fill.
3920. Mit Gott läßt ſich nicht fpotten.
3921. Der muß viel fönnen, der Gott will blenden. 3922. Gott ift Fein Baier, er läßt fich. nicht fpotten. 3923, Gott laͤßt fi nicht auf den Arm malen. 3924. Gott Läßt ſich keinen flächſernen Bart Flechten.
3925. Du muft ein guter Kerzenmader fein, wenn du Gott eine wächferne Nafe drehen willft.
3926. Wenn Gott Einen ftrafen will, thut er ihm die Augen zu. 3927. WIN unfer Herrgott Einen ftrafen, fo läßt er ihn zuvor blind werben.
3928. Wenn Gott ein Land ftrafen will, fo nimmt er ben Herren die Weisheit. 3929. Was Gott fpart in die Länge, Das ftraft er mit Strenge.
3930. Ueber des Gottlofen Haus Streut Gott Schwefel aus,
3931. Gott findet den Schuldigen.
3932, 3933.
3934. 3935. 3936. 3937.
3938.
8939. 3940. 3941. 3942.
Got. 181
Gott läßt fih Teinen Baum in ben Himmel wachen.
Wenn ®ott ein Ding verbrießt, fo verbrießt es auch bald bie Menfchen.
Was alle Welt verbrießt, verbrießt auch Gott.
Gott windet aller Menſchen Miffethat auf Einen Knäuel.
Zu Gottes Hülfe gehört Arbeit.
Gott befcheert wohl die Kub,
Aber nicht den Strid dazu.
Gott giebt Einem wohl ben Dale, aber nicht bei ben Hörnern.
Hilf dir ferbft, fo Hilft Dir Gott.
Man muß mit Bott in die Hände fpeien und anfangen.
Gott hilft dem Fleiß.
Thäten wir nur was wir follten,
Thäte Gott au, was wir wollten:
Weil wir nicht thun was wir follen,
Zhut auch Gott miht was wir wollen,
.Was recht ift, Hat Gott lieb,
. Sott hilft dem Stärkften.
. Bott Hilft dem Schwachen.
. Wen Gott fchidt, den madıt er gefchidt. . Gott ift der Dummen Vormund.
. Gott läßt ſich nicht erlaufen.
. Mit Leib und Blut fommt man in des Kaiferd Reich,
mit Glauben und Gewißen in Gottes Reich.
. Der Menfc kann arzneien,
Gott giebt das Gedeihen.
. Gott madıt genefen,
Und ber Arzt holt bie Spefen.
. Gott macht gıfund und ber Doctor kriegts Geld.
182
3953.
3954,
3955. 3956. 3957. 3958. 3959. 3960. 3961. 3962.
3963.
3964. 3965.
3966. 3967, 3968. 3969. 3970. 3971. 3972. 3973, 3974.
3975.
3976. 3977. 3978.
Gott.
Gott Hilft und dem Arzte dankt man.
Gottes Gewalt und Herrengefchäfte müßen vorgehen.
Gottes⸗Dienſt geht vor Herren: Dienft.
Was man Gott giebt, armet nicht.
Was Gott geopfert wird, ift meift Schon halb verloren.
Was man Gott nimmt, das holt ber Zeufel wieder.
Was Sort nur halb ift, ift ganz bes Zeufeld.
Gott und ben Zeufel Tann man nicht in Ein Glas bannen.
Zu Gott hinten bie Leute, zum Teufel laufen fie.
Gottes Wort trügt nicht. j
Für Gottes Wort und Vaterland
Nimmt man mit Zug das Schwert zur Hand.
Man fol mit unferm Herrgott vorlieb nehmen.
Gott fügt,
Daß mird genügt.
Gott und genug.
Gott verfüßt den Waßerkrug und würzt den Haferbrei.
Wo Gott fünf fegnet, da fegnet er auch ſechs.
Gott giebt, Gott nimmt. |
Gott flug nie einen Schlag, er falbt? ihn wieder.
Wenn Gott Eine Thüre zumadıt, macht er die andere auf.
Wen Gott betrügt, ber ift wohl betrogen.
Gott muß man nicht einreben.
Was Gott zufammenfügt, das foll ber Menſch nicht ſcheiden.
Gottes Brot verſchmaͤhe nicht und wär es auch in Eßig geweicht.
Trag Gott mit Freuden, die Welt mit Geduld.
Gottesfurcht iſt aller Weisheit Anfang.
Gottesfurcht lebt lang.
⁊
Gott. 183
3979. Gottesfurcht ſündigt nicht.
3980. Wer Gott fürchtet hat nichts Anders zu fürchten. 3981. Gott Lieben iſt die ſchoͤnſte Weisheit.
3982. Gottlos, lieblos.
3983. Gottes Freund und aller Menſchen Feind.
3984. Gottes Freund, ber Pfaffen Feind.
3985. Wer Gott liebt, der ehrt auch feine Boten, 3986. Unfer Herrgott hat wunderliche Koftgänger. 3987. Gott führt feine Heiligen wunderlich.
3988. Unfer lieber Herrgott bat viel Spielleut und Muſicanten. 3989. Das Reich Gottes Hält Feine Pauker und Geiger.
3990. Gott nimmt Einen Schall und fhlägt damit den anbern. 3991. Gott pflegt Schälte mit Schälfen zu ftrafen.
3992. Gottes Wunder erben nicht.
3993. Gott läßt alle Jahr eine neue Welt werden.
3994. Wo der liebe Gott eine Kirche baut, da baut ber Zeufel . eine Sapelle daneben. 3995. Alle Welt lebt Eines Gottes, aber nicht Eines Menfchen. 3996. Gott Telbft kann es nicht Allen Recht machen. 3997. Wen Gott am liebften hat, den führt er jung beim. 3998. Sich Eennen ift viel Tennen, Gott kennen ift Alles kennen. 3999. Den Menſchen giebt man mit Geben, Gott mit Nehmen und Danken.
4000. Gott ift ber rechte Kriegsmann, 4001. Bei Gott gilt der Bauer fo viel als der Junker. 4002. Gott giebt nicht Einem Aled 4003. Help Gott in Gnaden,
Hie wird of Seepe geladen!
184 Bott — Sraben:
4004. Bei Gott ift Rath und That. 4005. Was man mit Gott anfängt, das führt man mit Gott hinaus,
4006. Aller Anfang mit Gott.
4007. Mit Gott fang an, mit Gott hör auf, Das ift der fchönfte Lebenslauf,
4008. Mit Gott ben Anfang, Sonft gehts den Krebögang.
4009. Der Name Gottes muß fich zu allen Anfängen brauchen laßen.
4010. In Gottes Namen fängt alles Unglück am.
4011. In Gottes Namen, fo beißt dich Fein Schaf.
4012. In Gottes Namen ſchlug der Mann feine Frau tobt.
4013, Es ift etwas Großes, Gottes Wort und ein Stüd Brot haben.
4014. So kommt Gottes Wort in Schwung, fagte der Teufel und fchmiß die Bibel über den Zaun.
4015. Alfo hat Gott die Welt geliebt, und der Pfaff feine Köchin.
4016. Selig wer Gott täglich fieht und feinen Erbherrn einmal im Jahre.
4017. Er ift Gott einen armen Mann Tchulbig.
4018. Er hat ein Leben wie Gott in Frankreich.
40188.Sie kriegen unfern Herrgott bei ben Füßen und taugen dem Zeufel im — — nicht.
4019. Ein Tuch ins Grab,
Damit fhabab.
4020. Wer im Grabe liegt, dem ift wohl gebettet.
4021. Niemand will das heilige Grab umfonft hüten.
4022. Rufe nicht Juch! bis du über dem Graben bift.
4023.
4021. 4025. 4026. 4027. 4028. 1029.
„4030. 4031.
4032. 4033. 4034.
4035.
4036. 4037. 4038.
4039.
4040. 4041. 4012. 4043. 4044.
4445.
Graben — Greifen. 185
Graben und Haden Macht ſchmale Baden.
Es iſt fein Sranatapfel fo ſchoͤn, er hat ein böfes Kernlein.
Begoßen Grad waͤchſt am beften.
Wo man das Gras heat, da wächſt es.
Wenn das Gras wählt, ift der Henaft tobt.
Indeffen das Gras wächſt, verhungert der Gaul.
Bon Heinem Grafe wählt ein großes Thier.
Er ift fo Hug, er hört das Gras wachſen.
Je grauer,
Je ſchlauer.
Graues Haar wählt auch auf jungem Kopf.
Graue Haare ftehen gut auf einem jungen: Kopf.
Graue Haare find Kirchhofsblumen.
Graue Haare mahen Niemand alt, die Haut thut es, wenn fie runzelt.
In grauen Haaren ftedt auch ein guter Dengft.
Alle grauen Mäntel haben grau Tuch.
Mir graut, rief Reupel, da fand er ein fremd Unterkteid an feinem Bettftollen hängen.
Grauſamkeit
Hat nicht viel Leut.
Seine Hände heißen Greifzu.
Greif zu, eh dir bie Hände gebunden find. »
Greift zu, ihr follt Gevatter werden.
Er bat e8 im Griff, wie der Bettler die Laus.
Der Greis
Verkehrt felten feine Weis.
Des Greifen Stab find feine Kinnbaden,
186
4046.
4047.
4048. 4049, 4050.
4051.
4052.
Greiſt — Grün. -
Mancher greift
Eh er weist.
Gries kennt den Gramen.
Der Grindige Fragt ſich leicht blutig.
Ein Grindiger tragt ben andern,
Dbenhin — wie man den Grinbigen lauft. Grobheit und Stolz
Wachſen auf Einem Holz..
Was grob ift, Hält gut.
40528. Für einen groben Aft gehört eine fcharfe Art.
4053. 4054.
4055. 4056.
4057. 4058. 4059. 4060. 4061. 4062. 4063. 4064. 4065. 4066.
4067. 4068.
Grobe Säle muß man nicht mit Seide zunähen.
Groben Leuten und tollen Hunden fol man aus dem Wege gehen.
Ihr Groſchen galt ehmals einen Basen.
Wer den Grofchen nicht ehrt wie ben Gulben,
Kommt bald zu Schulden. N
Das Große ift allweg eine Ellelang faul.
Groß und faul ift doppelter Schaben.
Die Größe thuts nicht, fonft überliefe die Kuh den Hafen.
Große Leute fehlen auch.
Kein großer Mann begeht eine Heine Thorheit.
Den Großen weichen ift keine Schande.
Was Großhans fündigt, muß Kleinhans büßen.
Großthun ift keine Kunft.
Wer Andern eine Grube gräbt, fällt felbft hinein,
Grübfen im Kinn Heft Schelmten im Sinn.
Wer fi grün macht, den freßen die Biegen.
Es ift wohl fo grünes ald das über Nacht zu Heu ges worden.
Grund — Gunſt. 187
4069. Schwarzer Grund trägt gute Frucht. 4070. Wer Srundeln fängt, der fängt auch Fifche. 4071. Beßer eine Grunbel auf dem Tiſch as im Teich ein großer Fifch. 4072. Biel Gründlinge madyen den Salm wohlfeil, 4073. Suter Gruß, gute Antwort. " 4074. Wie du grüßeft, fo dankt man dir. 4075. Wie man dich grüßt, fo follft du danken.
4076. Suter Gruß Sft vieler Krankheit Buß.
4077. Guter Gruß, halbe Speife.
4078. Gruß freut ben Gaft und ehrt den Wirth.
40788, Gruß kommt von Hofe
4079. Leerer Gruß
Geht barfuß.
4080. Wenn der Gudud Eier legt, fo muß ein fremdes Neft herhalten.
4081. Wir wollen dabei bleiben — wie der Guckuck bei feinem ’ Gefang.
4082. Sud herüber, gud hinüber, .
4083. Es ift Niemand gar gülden.
4084. Es ift ein guter Gulden, der hundert erfpart.
4085. Zehn Gulden wohl gerathen, find beßer denn hundert übels
gerathen. 4086. Gunſt geht vor Recht. 4087. Ein Quentchen Gunft thut mehr denn ein Pfund Ge: rechtigkeit. . 4088. Gunſt Geht vor Gefpunnft. .
A
188
4089.
40%. 4091. 4092. 4093. 4094.
4095.
4096. 4097.
4098. 4099. 4100.
4101. 4102.
4103. 4104.
4105. 4106. 4107. 4108. 4109.,
Gunſt — Gut. Menſchengunſt .. Macht Dunſt. Die Gunſt iſt beßer als die Gabe.
Man muß die Gunſt für die Gabe nehmen. Es iſt eben Gurr wie Gaul.
Güße machen Flüße.
Ließen wir die Güße,
So ließen uns die Flüße.
Mit dem Guten wird man gut
Und bös mit dem, der übel thut. Gute Leute ſind nicht Nachbarn.
Das Gute lobt Mancher und thuts nicht; das Boͤſe thut Mancher und ſagts nicht.
Allzugut iſt lüderlich.
Allzugut iſt Andermanns Narr. Allzugut
Foͤrdert Armut.
Zuviel gut iſt boͤſe.
Guͤte macht ungütige Knechte.
Wer ſagt, er hab Ei'm Guts gethan, Der möcht es gerne wieder han. Mit Abtheilung der Güter dertrennen fich auch die Gemüther, Güte bricht Einem kein Bein.
Der Gutgenug machts fchlecht genug. Es ift gut genug bis es befer wirb. Der Gutgenug hat fein Lebtag nichts getaugt. Nehmt für gut
Wie man euch thut,
Iſt altes Tafelrecht.
4110. 41.
4118. 4113. 4114.
4115. 4116.
4117. 4118.
4119.
4120. 4121. 4122. 4123.
4124.
4125. 4126. 4127. 4128, 4129. 4130.
4131.
Gut. 189
Wenig und gut. °
Wenig Gut,
Leichtes Blut.
Man fol des Guten nidyt zuviel thun.
Des Guten kann man nicht zu viel thun.
Man kann des Guten nicht zu viel thun, fagte jene Frau, da erträntte fie fi im Weihkeßel.
Gutes Spiel mag wohl zuviel fein.
Gutichmede
Macht Betteifäde.
Gut Ding will Weile.
Für ein gut Stüd am Menſchen muß man fünf böfe abs nehmen.
4
.3u einem lebendigen Menſchen muß man fi Gutes und
Böfes verfehen. Das Gute thu gut, das Rechte recht. Keiner hat es fo gut, der andre hab es fo übel, Gut kommt nidt von Geuden. Gut
Braucht Hut.
Güter
Brauchen Hüter.
Güter müßen ſich felbft vertheidigen. Großes Gut, große Sorge, - Anberleut Gut ift anderleut Sorge. Gutlos ift beßer denn ehrlos. Geſtohlen Gut liegt hart im Magen. Gut
Macht Muth.
Wie einem wächſt bas Gut, So wädhft ibm aud der Muth.
190
4132.
4133.
4135.
4136.
4137.
4138. 4139.
4140. 4141. 4142. 4143. 4144. 4145. 4146.
But — Haare.
Gut madt Muth, . Muth macht Vebermuth, Uebermuth thut felten gut.
Gut macht Uebermuth,
. Armut madt Demut. 4134.
Gut macht Muth, Muth macht Hochmuth, Hochmuth macht Neid, Neid macht Streit, Streit macht Armut, Armut macht Demuth.
Sroß But Wil ſtarken Muth.
Gut ift gut, Wenn man gut mit thut.
Gut
Hilft nicht für Armut,
Geſchenkt Gut ift ehrlich Gut.
Weltlih Gut laͤßt fich geiftlich machen, aber geifttich But nicht weltlich.
Er ftirbt fein Gut zurüd, fondern vorwärts.
Dat Goot mot gan van dar et gefommen is.
Wo Einer fein Gut findet, da ſpricht er es an.
Das Gut folgt feinem Herrn.
Ein Jeder ift feines Gutes mädhtig.
Das Gut Löft feinen Herrn.
Gut. will zu Gut.
9.
. Haare und Schaden wachſen alle Tage. . Unglüd, Ragel und Haar
Wachſen durchs ganze Jahr.
191
r u hal. X 28 : Ameife ihren —R —8 r x y: KL Ty x Si, N» . k, zıUuU. yirtslwas yyrulser wu ge- J yerzugeben. 4161. Der Mann muß Haar laßen, er mag eine alte oder junge heiraten. ,
KL, PR
a Ida: — *7* — —— M2 14 NO 2 AR
% Alan 207
192 Haben — Yaber j
4175. Ein Haben ift beßer als zwei Kriegen.
4176. Hab ich ift ein beferer Vogel als Hätt ich.
4177. Ein dürrer Hab ich iſt beßer als ein fetter Hätt ich.
4178. Hab ich ift ein fchöner Vogel, Hätt id nur ein Neſtling.
4179. Beßer ein dürrer Hab ich als ein fetter Hätt ich.
4180. Habe gehabt ift ein armer Mann, Habs gewuft ein bum= mer.
4181. Wen ber Haber flicht, ber iſt ſchwer zu halten.
4182. Der Haber wird nicht vor der Gerfte reif.
4183. Er kauft den Haber von ber Sans.
4184. Haber und Zinfen fchlafen nicht.
4185. Es verliert Mandıer feinen Haber, eh er zum Ader tommt.
4186. Sie leben in Saus und Braus und thun als äßen fie Haberſtroh.
4187. Wo man den Habicht über die Hühner ſetzt, da iſt ihr Tod gewiſs.
4188. Ei, ſchlag das Wetter die Hacke, rief der Narr, als ihr
Stiel ihm an die Raſe ſchlugz vorher wuſt er ihren Ra: men nicht.
4189. Man kann ber Hacke bald einen Stiel finden.
41898. Wie dir gehn die Baden, So gehn bir die Haden.
41896. Wo man Hädfel fät, wird kein Korn geerntet. 4190. Mit Hadern gewinnt man nichts als Hadern.
4191. Mit Habern verliert Jedermann außer Papiermacher und Advocaten. 4192. Wer da hadert um ein Schwein, Nehm eine Wurſt und laß es ſein.
4193. Wer viel hadert, wird oft geſchlagen.
Haber — Habe. 193
4194. Alter Haber ift bald wieber neu. 4195. Wer die Häfen macht, darf fie audy zerbrechen.
4196. Iſt der Hafen zerbrochen, fo wirft man bie Scherben in den Koth.
41960. Wenn ber Hafen bricht, Spart man den Scherben nicht.
4197. Geborftener Hafen bricht zuletzt. 4198. Wenn ein Hafen auf den Andern ftößt, fo zerbrechen beide. 4199. Den Hafen am Klang, Den Narren am Sang. 4200. Es ift Tein Hafen fo fchön, man findet einen fo fchönen Dedel. 4201. Kleine Häfen laufen balb über, 42012.Kleine Häfen haben auch Ohren. 4202. Mandher verbaut den Hafen, ein Andrer kaum das Mus, 4203. An alten Häfen und Schälfen ift das Waſchen verloren. 4204. In alten Häfen Tann man auch Fleiſch Eochen. 4205. Was zuerft in einen neuen Hafen kommt, darnach fchmedt " er dilweg, Sup he 528. 4206. Er richtet gern an — aus andrer Leute Häfen. 4207. Dem der "Bagen, bem iſt auch der Graben. 4208. Wer mag jagen, Darf auch hagen. 4209. Hagel und Brand Segnet Gott mit milder Hand. 4310. Der Hahn ift König auf feinem Mifte 4211. Der Hahn Eräht am Tühnften auf eigenem Mift. 4312. Wenn de Hahn Ereihet op dem Neſt,
So bliv dat Wiär as et eß. Dtſche Volksb. 38 Bd, 13.
194
4213.
® 4214. 4215. 4216. 4217.
4218
4219. 4220. 4221. 4222. 4223. 4224.
4225.
4226.
Dahn — Halb.
Viel beßer Träht der Hahn,
So er bie Kehle feuchtet an.
Ein guter Hahn kraͤht auch zweimal.
Der Hahn kräht, fo er die Henne getreten.
Eh ber Hahn Eräht, ſchlägt er mit den Fittihen.
Der Hahn fließt die Augen, eb er kräht — weil ers auswendig Tann,
Wenn er redet, Träht ber Hahn auf dem Kirchthurm.
Zwei Hahnen auf einem Mift vertragen fich nicht.
Ein guter Hahn wird felten fett.
Was zum Dahn werben foll, röthet bald ben Kamm.
Ale Hahnen müßen einen Kamm haben,
Ein Jeder will Hahn im Korbe fein,
Ein Hahn hat fo viel Flügel ald der Falk und kann doch nicht fo hoch fliegen.
Ein Hahn zwingt zwölf Hennen, ein Weib halb fo viel Männer.
Der Hahn Tann nicht fo viel zufammen tragen als die Henne verfharren mag-
42264. Ich nähm ein Gerftenkorn für die Perle, ſprach ber Hahn.
4227.
Errare humanum, fagte der Hahn und trat die Ente.
42272. Er geht darüber hin wie der Hahn über bie Kohlen.
4228. 4229.
4250, 4231. 4232. 4233. 4234.
Hahnreifchaft ift die vornehmfte Zunft.
Nach drei Königen wachfen die Tage um einen Hahnen⸗ ſchritt.
Der Schatz hebt ſich alle Jahre um einen Hahnenſchritt.
Halb und halb, wie man die Hunde ſchiert.
Halbgeburt tritt ein Glied weiter.
Das Halbe iſt oft beßer als das Ganze.
Halb iſt oft mehr denn Gar.
Halb — Hand. 196
4235. Ein ehrlidy getheiltes Halb frommt mehr denn ein Ganzes. 4236. Halb gelb halb ſchwarz, nad) der Reichsfarbe. | 4 4237. Bon einem Halme fommt ein Feuer. 4238. Mit dem Dalfe bezahlt man Alles. 4239. Nach gelben Birnen und braunen Nüßen fällt ſich Einer den Hals ab.
4240. Halt den Mann, bie Kuh will beißen. 4241. Man foll Einen nicht halten wie man ihn anfieht. 4242. Was man nicht halten, kann, muß man laufen lafen. 4243. Was man nicht halten Tann, foll man nicht geloben. 4244. Wozu fi Einer hält, des befommt er fein Lebtage genug. 42448.Wer ba hält, dem hält man wieder. 4245. Der Dammer und der Amboß
Geben harten Wiberftoß.
4246. Wer klug iſt, legt die Hand nicht zwifchen Hammer und Amboß. 4247. Lieber Hammer ald Amboß. 4248. Goldener Hammer bricht eiferned Thor. 4249. Was gin Haken werden will, frümmt ſich bei Zeiten. rdnyuhe. 6000 4250. Dem fleißigen Hamfter fchabet ber Winter nichts. 4251. Hand muß Hand wahren. 4252. Eine Hand waͤſcht die andere. 4253. Wenn eine Hand die andre wäfcht, werben fie beide rein.
4254. Gemeine Hand Baut das Land.
4255. Herzhafte Hand Raͤhrt Leut und Land.
4256. Bereite Hand Lobt alles Land. 13 *
196 Hand,
4257. Treue Band Geht durchs ganze Land.
4258. Kunftreihe Hand Bringt viel zu Stand,
4259. Wehrender Hand wirb immer Rath. Wire: din her dtu nal 4260. Wehrende Hand ſchuf Gott. Fl — u 4261. Die unfreie Hand zieht die freie nach fich.
4262. An fehmierigen Händen bleibt viel bangen.
4263. Mit leeren Händen fängt man feinen Falten.
4264. Mit leerer Hand ift fchwer Vögel fangen.
4265. Feuchte Hand bedeutet Eiche,
4266. Kalte Hände, warme Liebe.
4267. Zrodne Dand giebt ungern.
4268. Die linke Hand geht von Herzen.
4269. Faulen Händen giebt Gott die Drüfen.
42698. Kaule Hände müßen ein böfes Jahr haben,
4270. Magre Hände machen feifte Füße.
4271. Viel Hände im Paar raufen hart.
4212. Biel Hände machen bald Feierabend.
4273. Biel Hände
Machen bald ein Ende, 4274. Biel Hände machen leichte Bürde. 4275. Biel Hände heben leicht eine Laſt. ‚4276. Viel Hände Berreißen bie Wände.
4277. Viel Hände machen kurze Arbeit, aber ber Zeufel fährt in die Schüßel.
4278. Wer keine Hand hat, madt keine Fauſt.
4279. Schwiele an den Händen hat mehr Ehre ald ein goldener Ring am Finger.
Händen — Handwerk.
197
4280. Mit den Händen giebt man Leute zufammen und mit bem Küßen gehen fie auseinanber.
4281. Sich ihm auf bie Hände, du brauchſft ihm auf die Füße
4%3J 1.
4298. 4299. 4300. 4301. 4302.
rate hadet, muß fie mit Thränen
4a vwrsteree FR
Gulben.
‚ande gebunden werden. dehl ift verkauft! find Weinbeeren drin.
mit der andern nehmen. rſchuͤttet Mancher die Suppe
ziebt, der nimmt eine Ellen
dgriff, nur das Miftfpreiten
te.
n.
ült. Yuülden. man weiter als mit taufend
Ein Handwerker follte zehn Rentner überzehren.
Ein Handwerksmann kann einen Rentner ausziehen. Ein ſchlechtes Handwerk, das feinen Meifter nicht nährt. Es ift ein gut Handwerk, es lohnt aber übel,
Seines Handwerks fol fih Niemand ſchämen.
198
4303.
4304.
4305.
4306. 4307. 4308. 4309. 4310. 4311. 4312. 4313. 4314.
4315.
4316.
4317. 4318. 4319.
4320. 4321.
4322.
4323. 4324. 4325.
Handwerk — Danbel.
Es ift ein ſchlechter Arbeitsmann,
Der nicht vom Handwerk reden kann.
Wer das Handwerk verſteht, verraͤth (beſchämt) den Mei⸗ ſter nicht.
Wer viel Handwerke, zugleich lernt, der lernt ſelten eins
wohl
Biel Handwerke verderben ben Meifter.
Zwanzig Handwerke und ein halb Brot.
Neunerlei Handwerk, achtzehnerlei Unglüd,
Vierzehn Handwerke, fünfzehn Unglüde,
Viel Handwerke, Betteln das Befte,
Zehn Handwerke, das eilfte der Bettelftab.
Des Handwerks, des Mangels,
Gott ehre das Handwerk! ſprach ber Schinder zum Richter,
Handwerksſachen gehören vor den Rath.
So weit Handwerksgewohnheit geht, fo weit kann ſich ein Handwerksmann helfen.
Dandel Hat Wandel,
Handel und Wandel leidet keine Freundfchaft,. Handel und Wandel muß getrieben fein.
Am Dandel Lernt man ben Wanbel,
Jeder Handel will feinen Mann ganz haben,
Ein ſchlechter Handel, wo Niemand gewinnt!
Geht der Handel nicht fo wie Du mwillft, fo geh wie Er will,
Am Handel erkennt man die Waare.
Auch die beften Händel find nichts nüß.
Wie Einer handelt, fo fagt man ihm nad.
Hängen — Harniſch. 199
— Keinen zweimal.
yarl! nicht, a
Sa N ergeht.
F _ Küng uf \ nan halb tobt. a] Co 2 F AM,
man halb erwürgt. * zte Jener, als man ihn haͤngte.
2 . es Ehren halber geſchieht.
sit der wilden Gans und läßt
- ıimmermehr.
iſt zu viel thun. chſt.
er ſeinen Vater an man Gott lä-
exd ein Pfeifer.
4340, Aue vo - Jen weiß,
200 Harrifh — Has.
4347. Kein Darnifch fhäst wider den Tod. 4348. Harr iſt des Zorns Argnei. 4349. Dem Hungrigen iſt harr ein hartes Work,
4350. Mit Darren und Hoffen. Hats Mancher getroffen.
4351. Es ſteht geſchrieben: Sechs oder ſieben Sollen nicht harren Auf Einen Narren, Sondern eßen Und des Narren vergeßen.
4352. Darren ift langweilig, macht aber weife, 4353. Dart gegen hart Nimmer gut warb.
4354. Hart gegen hart, fagte der Zeufel, da ſch— er gegen ein Donnermwetter.
4355. Hart verdient Geld geht zäh heraus.
4356. Harz ift gut zum Geigen.
4357. Dem Hafen ift nicht wohler ald wo er geworfen ift.
4358. Wo der Has geſetzt ift, will er bleiben.
4359. Rufe nicht Hafe! er liege denn im Garne.
4360. Der Eine fängt den Dafen, der Andre ißt ihn.
4361. Wer zwei Hafen zugleich hetzen will, fängt gar keinen.
4362. Der Hafe geht felbander zu Buſch und kommt felbfünfs zehnter wieder.
4363. Gelehrte Hafen fängt man im Schulgarn.
4364. Kein Häßlein,
j Es findet fein Gräßlein.
4365. Wer einen Hafen im Bufen trägt, ber fliche,
4366. Es ift ihm ein Has über den Weg gelaufen.
4367. 4368. 4369.
4370. 4371.
4372.
4313. 4374.
4375.
4376. 4317.
4378. 4379. 4380. 4381. 4382. 4383. 4381.
4385.
4386. 4387.
4388.
Hafen — Hat. 201
Mancher fchläft den Haſenſchlaf (mit offenen Augen). Zraue dem Hafen das Fähnlein nicht an.
Sähft du einem Hafen fo ähnlich als einem Narren, bie Hunde hätten dich längft zerrißen.
Er fteht bei dee Wahrheit wie der Has bei dber-Paufe.
Wer weiß wo der Haſe läuft, fagte Jener, und legte das Garn auf dem Dache aus.
Wenn ber Dafe läuft über den Weg, So ift das Unglüd fchon auf dem Steg.
Niemand kann haspeln und fpinnen zugleich.
Haß und Reiden
Muß der Biedermann leiden.
Haß und Neid
Macht die Hölle weit.
Mögen fie mich haßen, wenn fie mich nur fürchten. Biel Vögel find, die haßen mid,
Ich bin ein Kauz und adjt es nicht. Haft ift meift ohne Vortheil.
Nichte mit Haft — als Flöhe fangen. Große Haft kommt oft zu fpät.
Je größer Haft, je minder Sput.
Haft hat nicht Sput.
Haftiger Mann war nie Verraͤther. Haftiger Wann foll trägen Efel reiten, Die zu haſtig vorwärts treiben Müßen endlich hinten bleiben. Darnad du haft, darnach gie.
Man fragt nit was haft du verfchlemmt, fondern was
baft du? Wer nichts hat, dem entfällt nichts.
202 Hat — Haus.
4389. Wer nichts hat, was kann. der verlieren ? 4390. Wer bat, dem wirb gegeben.
4391. Wer bat, ber behalt, Die Liebe wird kalt, Unglück kommt bald.
4392. Hatt ich iſt ein armer Mann. 4393. Haͤtt ich iſt ein boͤſer Vogel, Hab ich ein guter. 4394. Die Haue will einen Stiel haben. 4395. Es iſt nicht gehauen und nicht geſtochen. 4396. Wer uͤber ſich haut, dem fallen die Späne in die Augen. 4397. Viel Koͤrnlein machen einen Haufen. 4398. Wer dem Haufen folgt, hat viel Geſellen. 4399. Das Haupt regiert, nicht die Füße. 4400. Wie das Haupt fo die Glieder. 4401. Wenn das Haupt Trank ift, fo fiechen die Glieder, 4402. Zreudiger Hauptmann, luſtiges Kriegsvolk. 4403. Ein Haus kann nicht zwei Hunde nähren. 4404. Kein Haus Ohne Maus, Keine Scheuer ohne Korn, Keine Rof ohne Dorn, 4405. In alten Häufern viele Mäufe, In alten Pelzen viele Läufe. 4406. Haft du ein Haus, So dent nicht hinaus. 4407. Kern von Haus ift nah bei Schaden. 44072. Ein Haus, ein Brand. 4408. Bauft du ein Haus, So bau es vollends aus, 4409. Mandyer baut ein Haus Und muß zuerft hinaus,
4410. 4411. 4412.
4413. 4414. 4415. 4416.
4417. 4418.
4419.
4420. 4421.
4422. 4423.
4424.
4425.
4426.
Haus. 203
Narren bauen Häufer, der Kluge kauft fie.
Wer ein Haus kauft, findetö; wer eins baut, bezahlt es.
Wer ein Haus kauft, hat manchen Balken und Nagel um: fonft.
An alten Häufern und alten Weibern iſt nid was zu fliden.
Wer ein alt Haus hat und ein jung Weib, hat genug zu thun.
Wer verderben will und weiß nicht wie,
Kauf alte Häufer und baue fie.
Wer in feinem eigenen Haufe befchneit oder beregnet, des will ſich Gott nicht erbarmen.
Halb Haus, halbe Hölle,
Beßer in Häufern
Als in den Reifern.
Hausgemach
Iſt über alle Sach.
Jeder iſt König und Kaiſer in feinem Haufe.
Es ift fein Häuslein, |
Es hat fein Kreuzlein.
Was du haft in deinem Haus,
Das plaubre nicht vor Derren aus.
Bolles Haus, tolles Haus,
Speit den eignen Wirth hinaus,
Drei Dinge find nicht eins im Baus:
Zwei Hahnen, und die Katz und Maus;
Die Schwieger jagt die Schnur hinaus,
Eine zornige Frau, ein Camin voll Rauch und eine löche⸗ rige Pfanne find fhädlid im Haus.
Haft du gern ein fauber Baus,
Laß Pfaffen, Mönd und Tauben draus,
204
4427.
4428.
4429.
4430. "4431.
4432. 4433. 4434. 4435. 4436. 4437. 4438, 4439.
4440.
4441. 4442.
4443, 4444,
4445. 4446. 4447.
Haus — Hausfrieden.
Wer fein Haus will haben- fauber, Hüte fi vor Pfaffen und Tauben. Alte Affen,
Zunge Pfaffen, Wilde Bären, Sol Niemand in fein Haus begehren.
Haus ohne Mann, Haus ohne Rath; Haus ohne Frau, Haus ohne Staat.
Wie Haus fo Gaft, wie Saft fo Koft.
Läft du einen ind Haus kommen, et kommt bir bald in bie Stube.
Hohe Häufer find gewöhnlich unterm Dach leer.
In leeren Häufern regieren Poltergeifter.
In goldnen Häufern hoͤlzern Leben.
Ein Haus ift leichter angezündet als gelöfcht.
Wenn ein Haus bebräifch lernt, fo frißt c8 der Wucher.
Es wird dir zu Haus und Hof kommen.
Die Hausehre liegt am Weibe.
Hauseid fol man verhalten, nicht halten.
Hauszank und Hauseid
Machen nicht groß Leid.
Brave Hausfrau bleibt daheim.
Eine Hausfrau,
Sei keine Ausfrau.
Eine fleißige Hausfrau iſt die beſte Sparbuͤchſe.
Es ſind nicht alle gute Hausfrauen, die gut winnen koͤn⸗ nen.
Der Hausfriede kommt von der Hausfrau.
Hausfriede iſt Hausfreude.
Was thut man nicht des lieben Hausfriedens willen?
Haushalt — Haut. 205
4448. Haushalt hat ein groß Maul.
4449. Es gehört viel zur Haushaltung, der Zage find viel im Jahr und der Malzeiten noch mehr.
4450. Mandyer hält Haus als müft er über Racht verderben. 4451. Mit Vielem kommt man aus,
Mit Wenig hält man Haus, 4452. Wie einer Haus hält, alfo hat fein Haus einen Giebel. 4453. Ein rechter Hausvater ift der erfte auf, ber legte nieber. 4454. Fleißiger Hausvater macht hurtig Gefinde.
4455. Einem Hausvater ficht es beßer an zu verlaufen als zu kaufen.
4456. Hausmannskoſt ſchmeckt wohl.
44562. Biel Hausrath, viel Unrath.
4457. Hauszank Währt nicht lang.
4458. Hauszins ſchlaͤft nicht.
4459. Es ift in ber Haut, wärs im Kleibe, fo könnte mans ab: . wafchen (ausklopfen).
4460. Wo Haut und Baar nicht gut find, da giebt es keinen
fhönen Pelz.
4461. Auf beiler Haut iſt gut fdhlafen.
4462. Aus andrer Leuten Häuten iſt gut Riemen ſchneiden.
44622. Er bohrt gern Löcher in andrer Leute Haut.
4463. Daß man in eine andre Haut fchlüpfe, hilft nicht in den Himmel.
4464. Als der Bauernbub in eine andre aut ſchluͤpfte, gewann die Magd ein Kind. 4465. Ledige Haut Schreit überlaut.
4466. Die Haut ift kein Narr: wenn fie alt wird, fo rümpft fie fi (runzelt fie).
206
4467.
4468. 4469. 4470.
4471. 4472. 44713. 4474, 4475.
4476. 44717.
4478, 4479.
4480. 4481. 4482. 4483.
4484. 4485.
4486.
4487.
Häute — Hehler.
Alte Häute find zäh und bedürfen viel Gerbens, das fie aber nicht leiden.
Zeder muß feine Haut zu Markte tragen. Man muß feine Haut fo theuer als möglich verkaufen.
Man muß die Haut nicht eher feil bieten als bi8 man ben Bären hat.
Was du nidyt heben Tannft, laß liegen,
Steht das Kind wohl, fo ift jede Hebamme gut.
Vom Hecht den Schwanz, vom Karpfen den Kopf.
Wer den Hecht gut eßen will, muß die Galle wegwerfen. Hechtenzänglein, Barbenmäullein,
Bringen den Reiter um fein Gäullein.
Die Hechte werden von Heinen Fifchen groß.
Die Hechte werden deswegen in die Teiche geſettt, damit die andern Fiſche nicht faul werden.
Es iſt leichter zwei Heerde bauen als auf Einem immer Feuer haben.
Wo der Keßel überm Heerde hängt, freit es ſich am Beſten.
Es iſt keine Heerde ſo klein, ſie yat ein räudiges Schaf.
Dem Gottlofen die Hefen.
Wer den Wein getrunten, der trinke auch die Hefen.
Nach großem Heger
Kommt ein großer Feger.
Der Hehler ift ſchlimmer ald der GStehler.
Debler
Sind Stehler.
Der Hehler
Macht den Stehler.
Kein Hehler,
Kein Stehler.
Heiden — Heiligtum. 207
4467.. Woher haben die Heiden die Hemden?
4488. 4489.
4490. 4491.
4492.
4493.
4494.
4495. 4496.
4497.
4498. 4499.
4500.
4501. 4502.
4503.
4504. 45095.
4506. 4507.
4508.
4509.
4510. 4511.
Junger Hefliger, alter Zeufel,
Will der Teufel Heilige fangen, .
So ftedt er Heilige an bie Angel
Die Heiligen laßen nicht mit fich fpaßen.
Große Herren bürfen mit Heiligen fcherzen.
Die Heiligen reden nicht und rächen ſich dennoch.
Die Deiligen holen ihr Wachs wieder.
Arme Leute maden reiche Heilige.
Unfelige Leute machen die Heiligen reidy.
Niemand ift aller Heiligen Knecht.
Es find nicht alle Heilige, die in aller Heiligen Kirchen gehen.
Es ift nicht alles Heilthum was die Bauern küſſen.
Ich will dir nicht alle Heiligen bertragen.
Wenn Gott nicht hilft, fo ziehn auch die Heiligen keinen Strang an.
Wem bie Heiligen hold find, der mag leiſe beten.
Wie der Heilige, fo der Feiertag.
Es iſt kein Heiliger ſo klein, er will ſeine eigene Kerze haben.
Wenn ein neuer Heiliger kommt, ſo vergißt man der alten.
Ich feiere keinem Heiligen, dem ich nicht gefaſtet.
Man glaubt an keinen Heiligen, er zeichne denn.
Man glaubt an keinen ſch—den Heiligen.
Kleine Heilige thun auch Zeichen.
Je heiliger Zeit,
Je heftiger Streit.
Je heiliger das Feſt, je gefhäftiger der Teufel.
Wer ſich ſelbſt ein Heiligthum iſt, iſt Andern ein Grer-"
208 Heimlichkeit — Hülfe .
4512. Herr, vertraut mix was ihr wollt, nur Beine Heimichkeit. 4513. Beirat ift ein verbedt Eßen. s 4514. Heiraten ift nicht Kappentaufchen, 4515. 3um Seiraten und Seefahren Muß man bie Worte fparen. 4516. Heiraten ift Lotterie. 4517. Heiraten in Eile Bereut man mit Weile. 4518. Es lüftet fie Alle zu heiraten Wie den Hund nad Ofterbraten. 4519. Webereilte Heirat fällt felten gut aus. 4520. Wer heiratet thut wohl, wer ledig bleibt thut beßer. 4521. Heiraten ift leicht, Haushalten ſchwer. 4522. Heirat ins Blut Thut felten gut. 4523. Heirate über den Mit, So weift du wer fie ift.
4524. Die erfte Heirat ift ein Eh, Die zweite ein Weh, Die dritte nichts meh.
4525. Es trägt Manche ihr Heiratsgut unter den Augen. . 4526. Die nicht helfen wollen, hindern gern. 4527. Wer fi africhten will, dem ron man aufbelfen.
4528. Hilf bei Zeit Eh es kommt weit.
4529. Rechter Mann
Hilft wo er Tann. 4530. Einer hilft dem Andern über den Zaun. 4531. Angebotene Hülfe bat Eeinen Lohn. 4532. Vieler Hülfe, Weniger Rath,
Bft — Henker. " 209
4633. Hüfte (Bats) nicht, fo ſchadts nicht.
4534. 4535.
4536.
4537. 4538.
4539. 4540.
4541
4551.
4552. 4553. 4554.
4555. Dtſche Volksb. 5r Bd.
Es hilft Fein Bad an einem Mohren (Juden) oder Raben. Heller, fteh auf, Tab ben Gulden nieberfigen.
Wer den Heller nicht ehrt,
Iſt des Guldens nicht werth.
Wer den Heller nicht fpart, wird keines Pfenninge Herr.
Was man nicht braucht, ift zu theuer, wenn es nur einen Heller koſtet.
Viel Heller machen auch Gelb. Ein ungerechter Heller frißt einen Thaler.
. Böfer Heller, fo einen Gulden fchabet, 4542. 4543. 4544. 4545. 4546. 4547. 4548. 4549.
4550.
Es ift ein guter Heller, fo einen Zhaler bringt.
Wer zum Heller gemünzt ift, wird nie ein Grofchen. Mit einem Heller kauft man einen Ochfen.
Mit einem Heller Tann man kein gut Mus kochen.
Zwei böfe Heller finden fi gern in Einem Beutel,
Fehlt dir ein Helmzeichen, fo kauf dir ein Haar Hörner. Das Hemde ift mir näher als der Rod,
Wer keine Hemden machen kann, muß die alten fliden. Was der Henker mit feinem Schwert erreichen fann, ift
fein. .
Lieber henken Als ertränten.
Die Nürnberger henken einen, fie hätten ihn benn. Man benkt keinen Dieb wider feinen Willen.
Wer fih nicht beßern will, den mag der Denker in bie Schule nehmen.
Der Henker ift ein ſcharfer Barbier. 14
4
210 Henker — Henne,
4556. Wer dem Henker entläuft, entläuft deshalb dem Zeufel nicht.
4557. Im Haufe des Gehenkten fol man nit vom Gtride reden.
4558. Der Henker fchlägt dem fo vor ihm iſt, den Kopf ab und dreut denen, bie hinter ihm find.
4559. Er lohnt ihnen_wie der Henker.
4560. Eine Henne kann mehr aus einander ſcharren als fieben Hähne,
45608. Wenn die Henne nicht fcharrt wie ber Hahn,
Kann der Haushalt nicht beftahn.
4561. Wo die Henne Träht und der Hahn fhweigt, da gehts
lüderlic zu.
4562. Wenn die Henne Eräht vor dem Hahn Und das Weib redet vor dem Mann, &o fol man bie Benne braten Und das Weib mit Prügeln berathen.
45628, Kregget be Henne und ſchwigt de Haan, Dann is't Huus 'r uͤüüwel an,
4563. Die Henne trägt das Handlohn (Hauptrecht) auf dem Schwanz mit fi.
4564. Keine Henne fliegt über die Mauer,
4565. Iſt die Henne mein, fo gehören mir auch die Eier.
4566., Viele krieger um dad Ei und laßen die Henne fliegen.
4567. Hat die Henne ein Ei gelegt, fo gadert fie.
4568. Wenn die Henne ihr Gadern ließe, fo wüfte man nicht, wo fie gelegt hat. .
- 4569. Wer Eier haben will, muß der Denne Gadern leiden.
4570. Die Henne, bie zu früh gadert, Jegt auf den Tag ein Windei.
4571. Was von der Henne kommt, das* gadert.
4572. 4573.
4574. 4575.
4576.
4577. 4578. 4579.
4580. 4581. 4582. 4583, 4584. 4585. 4586. 4587. 4588. 3589. 4590. 4591. 4592.
4593. 4594. 4595. 4596.
Demen — Dear. 211
Hennen, bie viel gadern, legen wenig Gier.
So lange die Henne Eier legt, fo lange legt man ihr auch.
Ueble Henne, die in Nachbars⸗Häuſer legt.
Wenn man taufend Hennen über feste, fo moͤchten ſie in acht Tagen kein Ei ausbrüten.
Wenn man der Henne nicht bald ein Neſt macht, legt ſie unter die Neßeln.
Es legt wohl auch eine kluge Henne in die Neßeln. Eine blinde Henne findet auch wohl ein Korn. Wenn die Henne zum Dahn kommt, vergißt fie der Küch⸗ lein. Eine Henne hat das Recht über neun Zaäune. Alte Hennen geben fette Suppen, haben aber zähes Fleifch. Fette Hennen legen nicht. Keine theurere Henne als die gefchentte. Man muß die Henne rupfen ohne daß fie ſchreit. Dem Hennengreifer ift eine rechte Frau nicht hold. Was heraus ift, fchwiert nicht mehr. Herberge kann Niemanb bei ſich führen. Herberg ſchoͤn, der Wirth ein Schall, In fhöner Herberg verzapft man auch fauern Wein. Wie näher der Herberg, wie länger ber Weg. Man fol herbften fo lang Herbſtzeit ift. Den guten Wein und ben tapfern Mann foll man nicht nach feinem Herkommen fragen. Ein ſchlechter Hering giebt einen guten Büding.. Herodes und Pilatus find gute Freunde. Wie der Herr, fo der Knecht. Getreuer Herr, getreuer Knecht. 14*
212
4597 4598 4599
4600.
4601. 4602. 4603. 4604. 4605. 4606.
4607.
4608. 4609.
4610.
4611.
4612. 4613. 4614. 4615. 4616. 4617. 4618. 4619. 4620.
Derr.
&o lange Fein Herr, fo lang auch Fein Knecht.
Der Herr fol von Linden fein, der Knecht von Eichen.
Ein lindener Herr überdauert einen eichenen Knecht.
Keiner mag Herr fein, er fei denn zuvor Knecht ge⸗ weien.
Wenn der Herr kurzſichtig ift, fo ift der Knecht gar blind.
Je blinder der Herr, je heller der Knecht.
Zröfte Gott den Herrn, ben der Knecht lehren muß.
Frühe Herren, fpäte Knechte.
Lieber vom Herren gekauft ald vom Knechte.
Beßer Eleiner Herr als großer Knecht.
Wenn ed auf den Herrn regnet, fo tröpfelt es auf den Knecht.
Der Herren Sünde, der Bauern Buße.
Wenn die Herren ſich raufen, müßen die Bauern Haar laßen.
Die Herren find ſchon gut, nur bie Diener find bes Zeufels.
Der Herr fieht mit Einem Auge mehr als ber Knecht mit vieren.
Das Auge des Herrn fchafft mehr als feine beiben Hände. Des Herrn Auge füttert das Pferd wohl.
Des Herrn Fuß düngt ben Ader.
Des Herren Ritt über die Saat läßt goldenen Huf. Herr nicht zu Haufe, Niemand zu Hauſe.
Ein Herr beißt den andern nicht.
Niemand kann zwei Herren dienen.
Welchen Herrn du dienft, defien Kleider du trägfi.
Ein Herr, fein Herr; zwei Heren, ein Herr.
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aus s.4r 2 kann 7 Ih 21 Val Rp. W Mr tg ji pin, fein, 4 [9 weT, en ein, Aıiz DE BEL 8 Herren Mann !
zu Tod arbeitet, den holt der
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4641.
4642. 4643. 4644. 4645. 4646. 4647. 4648. 4649. 4650. 4651.
"4652. 4653.
4654. 4655. 4656. 4657.
4658.
4659. 4660.
4661. 4662. 4663. 4664.
Herren.
Großen Herrn und fhönen Frauen Soll man wohl dienen, doch wenig trauen.
Klarem Himmel und lachendem Herren ift nicht zu trauen. Er ift gut großer Herren müßig gehn. '
Mit großen Herren ift nicht gut Kirfchen eßen.
Mit großen Herren foll man feidne Worte reden.
Große Herren machen nicht viel Worte,
Große Herren müßen viel von fich reden laßen. |
Bei großen Herren muß man fünf gerade fein laßen. Große Herren denken lange,
Große Herren haben lange Hände, '
Herren Hand
Reicht in alle Land.
Großer Herren Hennen legen Eier mit zwei Dottern.
Herren laßen fi die Müden abwehren, aber nicht die Ohrenblaͤſer.
Großen Herren iſt uͤbel borgen.
Großer Herren Leute duͤnken ſich was.
Unter großen Herren iſt gut reich werben.
Große Herren laßen ſich nuͤtzen,
Unter reichen Fürſten iſt gut ſitzen.
Große Herren kommen am ſicherſten in den Himmel, wenn ſie in der Wiege ſterben.
Große Herren, große Sorgen.
Wer mit Herren umgehen will, der fliehe vor ihnen, ſo laufen fie ihm nach.
Geftrenge Herren regieren nicht lange,
Viel Herren, übel regiert.
Ein jeder Herr ift Kaifer in feinem Lande.
Ein jeder Herr ift Pabft in feinem Lande,
Herren — Herz. 215
4665. Wo Herren find, da find Decklaken.
4666. Ic bin Herr, fagte ber Mann, ba faß er unterm Tiſche. 4667. Neue Herren, neue Bünde,
46678. Annere Heerens fettet annere Suulen.
4667b.Neue Herren machen neue Wetten.
4668. Neue Herrfchaft, neue Lehrzeit.
4669. Herren können wohl Schaden aber keinen Schimpf leiden. 4670. Herrſchaften haben viel Augen und Ohren,
4671. Man findet Feine Herrſchaft volllommen.
4672. Unfer Herrgott Tanne nicht Allen recht machen.
4673. Unfer Herrgott will nicht, daß das Weißbrot auf ben Baͤu⸗ men wachſe.
4674. Ich muß es haben und ſollt ichs unſerm Herrgott unter den Füßen wegnehmen.
4675. Gr grüßt gern, wo unfer Herrgott einen Arm heraus- ſtreckt.
4676. Es wäre gut Herrgotte nach ihm ſchnitzen.
4677. Herrlichkeit bedarf viel.
4678. Vergiftete Kirſchen bringen einen Herzog um.
4619. Das Herz lügt nicht. Yeteume herlö hager nit. Cmn, in
4680. Ein Herz ift des Andern Spiegel.
4681. Wed das Herz voll ift, des geht der Mund über. j
4682. Wo dein Herz wohnt, ba liegt dein Hort. od De au *,
4683. Wo dein Herz, da dein Gott.
4684. Was dem Herzen gefällt, das ſuchen die Augen.
4685. Es ift ihm nicht ums Herz wie ums Maul.
4686. Was nicht von Herzen kommt, dad geht nicht zu Derzen.
4687. Das Herz ift reich ober arm, nicht bie Kifte.
4688. Reines Herz und frober Muth Stehn zu allen Kleidern gut,
216
4689. 4690.
4691. 4692,
4693. 4694. 4695.
4696. 4697. 4698. 4699. 4700. 4701. 4702. 4703.
47038.
4704.
Herzen — Heuchelmann.
Bon Herzen gern, ſagen bie Bauern, wenn fie mäßcn.
Es giebt ber Schlupfwintel nirgend mehr als im menſch⸗ lichen Herzen.
Herz, was begehrft bu?
Im Lande Heffen
Giebts große Berge und nichts zu eßen,
Große Krüg und fauern Wein;
Wer möchte wohl in Heffen fein?
Wenn Schlehn und Holzapfel nicht gerathen,
So haben fie weder zu fieden noch gu braten.
Mo Heffen und Holländer verderben,
Mer Eönnte da fein Brot erwerben?
Wo ein Heſſe in ein fremd Haus kommt, fo zittern die Nägel an den Wänben. U
Hüte did vor dem Landgrafen von Heſſen, |
Wenn du nicht willft werben aufgefreßen.
Die Heſſen können vor Neun nicht fehn.
Drauf los wie ein blinder Heſſe!
Drauf los! es ift ein Heſſe!
Man muß Heu machen, weil die Sonne fcheint.
Was man nidht am Heu bat, das hat man am Stroh. Man darf feinem Heu Stroh fagen.
Unter einem Fuder Heu erftict keine Maus. Uebermorgen, wenns Heu blüht.
Wer nicht gabelt,
Wenn die Heufchred zabelt,
Der nimmt im Winter ein Seil Ts Und fragt wo Heu feil. |
Heuchelmann Iſt am Beſten dran.
4705. 4706.
4607.
4708. . Morgen tobt.
4709. 4710.
4111. 47112.
4713. 4714.
4115. 4716. 4717. 4718. 4719.
4720
Heute. 217
Heute mir,
Morgen bir. .
Sehr ungleich gehts auf Erden zu, Sch heut, der geftern, morgen du.
Heute mein, Morgen dein, So theilet man bie Huben.
Heute roth,
Heute König, morgen tobt.
Heute was, Morgen Aas.
Heute Blume, morgen Deu.
Heute rei, Morgen eine Leid.
Heute Zrab,
Morgen im Grab.
Deut im Puß
Morgen im Schmusß.
Heut oben, morgen unten. Heute groß, morgen Klein. Heute Herr, morgen Knecht. Heute Freude, morgen Leid. Heut ift der Zag.
. Der heutige Tag ift des geftrigen Jünger. 4721. 4122. "4723. 47124. 47125.
Heut erfährt man, was man geftern nicht gewuft hat. Heute und morgen iſt auch ein Tag.
Beßer heut ald morgen.
Ein Deut ift beßer denn zehn Morgen.
Heut fol dem Morgen Nichts borgen.
218 Heute — Himmelreich.
4126. Was du Heute thun kannſt, verſchiebe nicht bis Morgen.
4727. Heut faften kocht morgen die Suppe füß.
4728. Wer heute mit rudert, fol morgen mit fahren.
4729. Heute für Geld, morgen umfonft.
4730. Heut ift ein Kaufmann, Morgen ein Bettelmann.
4731. Wenn Gott fagt Heute, fagt der Zeufel Morgen.
4732. Heut will ich ihn nicht um feine Tochter bitten.
4733. Heren weinen nicht.
4134. Er kanns Heine Hexenwerk — unds große treibt er,
4735. Hierum und darum — gehn die Gänfe barfuß,
4136. Was vom Himmel fällt, fchadet Keinem.
4137. Wenn der Himmel einfällt, fo find alle Töpfe und Bäume zerfchlagen.
4738. Wenn ber Himmel einfällt, fo koͤnnen die Vögel keine Nefter mehr bauen,
4739. Wenn ber Himmel einfiele, bliebe kein Zaunfteden ganz. 4740. Wenn ber Himmel einflele, zerfchlüg er mehr Kacheln als Defen. 4741. Unter freiem Himmel biegt fi kein Balke. 4742. Der Himmel ift uns überall gleich nahe. 4743. Der Himmel tft hoch, man Tann fidh nicht dran halten, 4744. Mit den Beinen läuft man nicht in den Himmel, 47448, Er will mit Stiefeln und Sporen in den Himmel, 4745. Wer nicht in ben Himmel will, braucht keine Predigt, 4746. Wer zum Himmel ift geborn, Den ſticht alle Zag ein Dorn. 4747. Der Weg zum Himmel geht burch Kreugborn. 4748. Der Himmel ift ſchwer zu verdienen, ſprach der Abt, als er vom Bette fiel und die Ronne ein Bein brach. 47149. Das Himmelreich gehört den Gänfen nicht zu.
Simmel — Hirt. 219
4750. Der Himmel iſt nicht für die Gänſe erbaut; für die Gott⸗ lofen aber auch nicht. 4751. Ihm hängt der Himmel voll Bafdgeigen.
4752. Dan meint oft, der Himmel hängt voll Geigen; fieht man recht zu, fo find es kaum Nußſchalen.
4753. Hin iſt hin, da leiht kein Jude mehr drauf.
4754. Hin iſt hin; wär fie nicht Hin, So wär id) jünger denn ich bin.
4755. Niemand hinkt an eines Andern Kuß.
4756. Wenn Alle hinten, meint Jeder, er gehe recht.
4757. Hinkebein fpielt den Dann.
4758. Die Hinterthür laß offen ftehn . Und ben Doctor feiner Wege gehn.
47159. Eine Hinterthür verberbt das Haus,
47160. Dintenaus Verderbt das Haus,
4761. Dintenaus hat keine Ehre
4762. Was hintennady kommt, fchlägt die Kerfen nicht entzwei. 2763. Was hintennach Tommt, das freßen bie Hunbe.
47164. Binz bat es angezettelt, Kunz muß ed ausbaden.
4765. Bon Hinz zu Kung, von Pontius zu Pilatus.
47166. Hiobs Plage war ein böfes Weib,
4667. Die Hiobepoft kommt nad).
4768. Das Hirn Sieht man nicht an der Stirn.
4769. Wie der Hirfch in die Brunßt tritt, fo tritt er auch wie⸗ der heraus.
4770. Er traf den Hirſch — mit einer Kugel in die hintere Klau und durch beide Ohren hinaus.
4771. Ein Hirt muß feine Schafe kennen.
A
220
4712.
47113. 4714. 47175.
4776. 4117.
4778. „4719. 4780.
4781. 4182,
4183. 4784. 4185. 4786. 4187. 4788.
4189.
4790. 4791.
Hirten — Hoch.
Des Hirten Noth,
Der Schafe Tod.
Wie der Hirt, ſo die Heerde.
Irrender Hirt, irrende Schafe.
Was dem Hirten zu Leide geſchieht, geſchieht den Schafen zum Schaden.
Viel Hirten, übel gehütet.
Ein guter Hirte ſchiert feine Schafe, ein übler zieht ihnen . das Kell ab.
Wenn die Hirten fi zanten, hat der Wolf gewonnen Spiel.
Was der Hirt in feiner Hut verliert, das foll er ent⸗ gelten. “
Wenn ber Hirt nicht mehr Freiheit hätte als das Schaf, fo müfte er auch Gras eßen.
Wie fie der Hirt zum Thor hinaus treibt.
Hitzig
Iſt nicht witzig.
Hm, ſagte Steffen, da wuſt er nichts anders zu ſagen. Man muß dem Hobel nicht zu viel Eiſen geben.
Er frißt Hobelfpäne und ſch— Tannenbord.
Wer hoch ſteht, den ſieht man weit.
Wer hoch klimmt, der faͤllt hart.
Wer nicht zu hoch ſteigt über ſich
Braucht nicht zu fallen unter fi.
Mandher ift Hochgeboren und nicht hocherforen, Mancher hocherkoren und niedergeboren.
Hoch genug macht alte Kriegsleut.
Die nicht hoch genug find, muß man höher oder kürzer machen.
Hoch — Hof. 221
u hoch ift, das laß fliegen.
zt tiefe Lügen. Ya 2. aufs Höchfte kommt, fo nimmts wie: 197, Ir .ı. A [oe nı A Ze: —— kit a9, I Appe A u A — dor dem Falle. ufgeht, geht Glück unter.
if Höchfte, fagt der Bettler, wenn ihm VE herum kriechen.
Armut.
d nicht leicht vollbracht,
dabei erbacht.
ht die andre,
ınge Liebe.
at nicht Ehre.
- erfennt man bed Weibes Bosheit. emann auf die Hochzeit geladen. men zur Hochzeit?
inderheben) ift ein Ehr,
aber leer.
dte begraben. es mehr Achitophel als Sofephe. ft im Maul, Mifstrauen im Herzen. an viel Hände, aber wenig Derzen. nan feine Beine.
4813. Lang zu Pu, .ang zur Hölle
4814. Weit von Hof hat wenig Verdruß.
2722
4815. 4816.
4817. 4818. 4819.
4820.
4821.
4822. 4823. 4824.
4825.
4826.
4827. 4828. 4829.
4830. 4831.
4832. 4833.
Dofe — Doffart.
Wer zu Hofe fein will, muß bald oben bald unten liegen.
Alte Diener, Hund und Pferb
Sind bei Hof in Einem Werth.
Wer zu Hofe wohl dient, ber hat bald Neider und Haßer.
Verflappern ift das tägliche Brot bei Hofe.
3u Hof kann man fi wohl wärmen, aber auch vers brennen.
Wer lange will zu Hofe reiten, Hänge den Mantel nacdy beiden Seiten.
Als Petrus zu Hofe kam, verleugnete er feinen Herrn und Meiſter.
Zu Hofe dienen alle der Suppen, nicht der Herrn wegen.
Wenn zu Hofe gegeßen iſt, ſind die Schüßeln leer.
Wer zu Hofe tauglich iſt, den treibt man zu Tode.
Wer zu Hof tuͤchtig iſt, der muß Waßer und Holz tragen oder ein Narr ſein.
Zu Hof gilt gleich der Hinter die Thür hofiert und ders auskehrt.
Hans Schenk hat Gnade zu Hofe.
Die krumme Hand kennt man zu Hofe.
Hofmanier
Führt irr.
Gold auf den Hoſen und keins darin, iſt Hof- Art.
Hoffart
War nie guter Art.
Hoffart will Zwang leiden.
Hoffart will Pein haben.
4834. Hoffart iſt ein füßes Leben.
4835. 4836.
Die Luft blaͤht die Sackpfeifen auf und Hoffart den Narren. Hoffart meint, Stühl und Bänke follten vor ihr aufftehen.
4837. 4838. 4839. 4840. 4841. 4842. 4843.
4844.
4845. 4846. 4847, 4848. 4849. 4850. 5851.
4852.
4853. 4854. 4855. 4856. 4857. 4858.
4859.
4860. 4861.
Hoffart — Hofzucht. 223
Hoffart fledt den Schwanz übers Neft.
Hoffart und Armut halten übel Haus,
Hoffart ift leicht zu erlernen, koſtet aber viel zu erhalten.
Wenn Hoffart aufgeht, fo geht Glüͤck unter.
Hoffart loͤfcht das Feuer in der Küchen aus,
Wer zur Hoffart borgt, trägt am Ende geflidte Schuh.
Hoffart ift allenthalben Sünde, aber in Augsburg ift fie Wohlftand.
Hoffart ift allemat Sünde, fie babe ein Helmlein ober trag ein Fähnlein.
Die Hoffart mifst fi) nach der langen Elle
Hoffart ift des Dünkels Waßerfucht.
Gott widerfteht den Hoffärtigen.
Kein hoffärtiger Thier, denn fo eine Magd Frau wird.
Wäre Hoffart eine Kunft, To hieß er längft Doctor.
Röche Hoffart wohl, fo wär er lauter Bifam.
Höflichkeit ift nicht Schuldigkeit.
Höflichkeit und Treue
Bringt nimmer Reue.
Höflichkeit ziert den Dann und Eoftet nichts.
Hoͤfliche Worte vermögen viel und koſten body wenig.
Eine Höflichkeit ift der andern werth.
Gar zu höflich ift baͤuriſch.
Zu höflich wird tölpelig.
Wo Dofluft weht, ift nicht gut: wohnen.
Wenn ber Fuchspelz abgezogen,
Steht der Höfling nadend da.
Es darf mir Keiner ein Hofrecht in die Stube maden.
Die Dofzucht bringt die Franzoſen.
224 Hoffen — Holland.
4862. Hoffen und Darren Macht Manchen zum Narren. 4863. Ich hoffe nach Und zweifle doch. 4864. Wer von ber Hoffnung lebt, flirbt an ber Baften. 4865. Die Hoffnung iſt das Seil, daran wir uns Alle zu Tode ziehen. 4866. Wer auf Hoffnung traut, Hat auf Eis gebaut. | 4867. Wer mit ber Hoffnung fährt, hat bie Armut zum Kutſcher. 4868. Wer auf Hoffnung jagt, der fängt Nebel. 4869. In Hoffnung ſchweben, Macht füßes Leben. 4870. Es ift kein füßer Leiden als Hoffen. 4871. Wenn Hoffnung nicht wär, So lebt ich nicht mehr. 4872. Man muß das Befte hoffen und das Boͤſe gewarten. ‚4873. Man muß das Beſte hoffen, das Stimme | tfommt von ſelbſt. 4874. Hoffnung läßt nicht zu Schanden werben, - 4875. Hoffnung braucht man nicht zu kaufen. 4876. Hoffnung erhält, oo Wenn Unglüd fällt. . 4877. Die Hoffnung ift unfer, der Yusgang Gottes. 4878. Die Hoffnung ift mir in den Brunnen gefallen, 4879. Hohl | Bis auf die Zußfohl. . 4880. In allen Landen find hohle Fäßer und Kübel, 4881. Hohn für Lohn, Stank für Dank. 4882. Nun ift Holland in Roth.
SW — Ho 335 4883. Wer vor Ver Hoͤlle wo, muß dert Teufel zu Gevatter
bitten.
4884. I’ bie Döße Iommt man mit größter Mühe denn in den Himmel.
4885. In die Hölle iſt es überall gleich weit. 4886. In ber Hölle gilt kein Stimmenfammeln. 4887. Wenn eine Hölle if, fo fleht ont darauf. 4888. Wo ein Drt auf ber Hölle ſteht, tritt man dem Teufel leicht auf den Kopf, 4889. Die Holſten vertheidigen ihre Recht mit dem Schwert. 4890. Bor Hollunber foll man: den Hut abziehen und vor Wach⸗ holder bie Knie beugen. . 4891. Das Holz muß pfleglidy gehalten werben. 4892. Jedes Holz hat feinen Wurm und jebed Mehl feine Kleie. 4893. Im Holz wachſen Würmer, die es freßen. 4894. Je krummer bad Holz, je beßer bie Krüde (Ze größer der Schelm, je beßer das Glüde). 4895. Krumm Holz hat viel Gluth. 4896. Krummes Holz brennt fo gut wie gerabes. 4897. Krummes Holz giebt auch gerabes Feuer. 4898. Es ift wohl eher ein krumm Holz zum Löffel gerathen. 4899. Mein Holz kann mir Niemand verbrennen. 4900. Kit Holz brennt beßer als junges. 4901. Alt Holz giebt gut Feuer. 4902. Srünes Holz, große Hite. 4903. Nicht bes Holy Giebt einen Bolz. 4904. Nicht aus jebem Holz kann man Pfeifen fchneiben.
4905. Das Holg ifk gut, wenn es nur zum rechten Zimmermann fommt. Dtſche Volksb. Sr Bd. 15
4
Dar — Honig.
. Aus Holz macht man große und Heine Heilige © . Wo Holz gehauen wird, ba fallen Späne.
. Giebt man ihm viel Holz, fo macht er viel Spaͤne.
. Wer im Holz arbeitet, wird nicht reich. -
. Wer beim Holzhauer fleht, der hat einen ran am Senf
zu Lohn.
. Wie man ins Holz ſchreit, fo ſchreit es wurä
. Der gut ins Holz ruft, Triegt eine.gute Antwort.
. Auf ein hoͤlzern Geſchirr gehört ein hoͤlzerner Deckel.
. Wer allerlei Holz auflieft, hat bald einen Arm voll.
. Holz, Paar und Unglück wachſen über Nacht.
Es führt mehr denn Ein Weg ind Holz.
. Gerade — wie grün Holz hinter dem Dfen getrocnet. . Wäre Holzhauen ein Orden,
Wär nicht fo Mancher Mönch geworben.
. Ein Holzapfel ſchmeckt wie ber. andere,
. Kannft du regnen, Tann ich auf Holzſchuhen gehen.
. Honig im Munde, Galle im Herzen.
. Honig im Mund, Schermeßer in der Hand. .
. Eitel Honigrede ift nicht ohne Gift.
. Kein Honig ohne Gift.
. Wer Honig will, muß der Bienen Sumfen leiden.
. Wer Honig Ieden will, muß ber Bienen Stachel nicht
ſcheuen. .
. Der Honig ift nicht weit vom Stade, | . Theurer Donig, ben man aus Dornen muß leden.
. Honig eßen ift gefund, zuviel macht fpeien.
. Wer viel Honig ſchleckt, muß viel Wermut freßen.
. Mit einem Löffel Honfg fängt man mehr Fliegen als mit
einem Faß voll Eßig.
4932. 4933. 4934. 4935. 4936.
4937. 4938.
4939. - 4940. 4941. 4942. 4943. 4944.
4945. 4946.
4947. 4948.
4949.
4950.
4951..
4952.
Soris — Hornung. 227
Honig iſt der Mucken Tod.
Wer ſich zu Honig macht, den benaſchen bie Fliegen.
Es if zu gewinnen — wie Honig von Weöpen.
Biel Hopfen, viel Roden.
Da ift Hopf und Malz verloren.
Der Horcher an der Wand
Hört feine eigne Schand.
Hör und fei nicht taub,
Aber langfam glaub,
Wer nicht hören will muß fühlen.
Du hörft übel, id muß did einmal zum Babe führen.
Man muß hören und nicht hören,
Man muß hören eh ein Ohr abfällt.
Hoͤre viel und rede wenig.
Wer ſchlecht hoͤrt, reimt leicht.
Wer nicht rechtmaͤßig gehört iſt, wird nicht rechtmaͤßig verdammt.
Hoͤrenſagen iſt halb gelogen.
Vom Hoͤrenſagen kommen die Lügen ins Land.
Vom Hoͤrenſagen leugt man viel,
Vom Hörenfagen und Wiederſagen Ward Mancher ſchon aufs Maul geſchlagen.
Das kleine Horn ſpricht zum großen Horn: Haͤtt ich die Macht wie du Ließ ich erfrieren das Kalb in der Kuh. Kurzer Hornung, ſagt der Bauer, Iſt gemeiniglich ein Lauer. Wenns der Hornung gnädig macht, Bringt der Mai den Froſt bei Nacht.
15*
2328 Yeemung — Hübne. 4953. Wenn im Hornung bie Müden. ſchwaͤrmen, Muß man im März dis Ohren waͤrmen. 4954. Halte dich ans Hornvieh, Aber nicht ans Kornpieh. 4955. Man ſiehts an den Hoſen, wo das Bein entzwei ift. 4956. Er lebt im Stand ber geflidten Hoſen. 4957. Die Frau hat die Hoſen an. 4958. Wer fubtil ift, dem entfallen die Hoſen. 4959. Bift du nicht hübſch, To thu hübſch. 4960. Eine hübſche Seele will auch einen hübfchen Leib haben. 4961. Eines Hufeifens willen verdirbt oft ein Pferd, 4962. Hügel werfen Berge nicht um. 4963. Zrittft du mein Huhn, fo wirft du mein Bahn. 4964. Wer mit den Hühnern zu Bette geht, Tann mit ben Hah⸗ nen aufftehen. 4965. Früh mit den Hühnern zu Bette Und auf mit ben Bahnen zur Wette. 4966. Hühner und Hahnen Bleiben Gefpanen,
4967. Kein Huhn hält fi zum Kapaunen, fondern zum Göckel⸗ bahn. 4968. Es ift ein Hühnchen noch ſo klein, Uebers Jahr wild eine Henne fein. 4969. Das Huhn legt ‘gern ind Neft, worin fchon Eier find.
4970. Bereitet man den Hühnern nicht bei Beiten ein Bett, fo legen fie in bie Neßeln:
4971. Kluge Hühner ſch— aud in die Neßeln./« —* Nele Merz
‚4972. Hühner, die baheim eben und anberdwo legen, foll man am Bratfpieß ziehen.
49713. Steh auf bie Hülmer und’ nicht auf die Nefter.
v
un 2 289
„6 48. Ä amer vor fid. — om nein uf [pt us OR pern Gier.
erftn phmn) tern.
J
Kerr HE. . Sugelt. Bienentorbe.
n Späne, füngt weder Hirfch
nast. .
fo gut als ber ihn
af in den Buſch. ht bellen. Jagd vorbei.
ſoll aud Fein Wild:
agen, reitet er auf
e fchlafen. 4995. Wenn win... F gut Schafe ftehlen.
4996. Ich will feinen Bund beißen, denn idy muß meinen Jahn für den Wolf fparen, fagt der Schafhund.
4997. Der Hund wirb nicht ledig ob er gleich in bie Kette beißt.
4
230
4998.
4999. 5000. 5001. 5002. 5003. 5004. 5008. 5006. 5007.
5008.
5009.
5010.
5011. 5012.
5013, 5014. 5015.
5016. 5017.
5018.
5019.
5020.
5021.
Hund.
Wer fremden Hund ambindet, gewinnt nichts als den Strid.
Wenn ein alter Hund beilt, fol man binausfchauen. Ließe ber Dieb fein Stehlen, der Hund ließe fein Bellen. Bellet Ein Hund, fo Haffen fie alle.
Bellende Hunde beißen nicht. ,
Stumme Hunde und flille Waßer find gefährlich. Schweigender Hund beißt am erften.
Verzagter Hund bellt am meiften.
Laß die Hunde beilen, wenn fie nur nicht beißen.
Schäge den Hund nicht nad den Haaren, fondbern nad den Zähnen.
Alte Hunde ift ſchwer bellen lehren. Alte Hunde find bös ziehen.
Wer nad) jedem bellenden Hunde werfen will, muß viel Steine auflefen.
Wer mag den Hunden bas Bellen verbieten ?
Es iſt Chryfam und Tauf an alten Hunden verloren.
Was vom Hunde Tommt, beilt gern.
Der Hund weiß feines Herren Willen wohl,
Wer dem Hunde nicht wehrt, der best ihn.
Zu einem böfen Hunde gehört ein Knuͤppel.
Der Knüppel liegt beim Hunde.
Wenn man unter bie Hunde wirft, weldgen es. trifft, der ſchreit.
Gemeiniglich wenn man unter die Hunde wirft, ſo trifft man einen.
Ein Hund ſchnappt nach einer Fliege.
Es iſt nicht Noth, daß man den Hund mit Bratwürſten werfe, fo lange man noch gute Bengel hat.
Hund. 2231
5032. Schwerlich eßen bie Hunde Bratwuͤrſte, fie ſtehlen fie denn.
5023. Der Hund iſt tapfer auf ſeinem Miſt.
5024. Ein Hund iſt nicht lang an eine Bratwurſt gebunden.
5025. Den Hund ſchickt man nicht nach Bratwuͤrſten.
8026. Er kam dazu wie ber Hund zur Bratwurſt.
50%6*. Wenn man ſaͤber nicht bangen will, muß ber Hund bie Wurſt geftohlen haben,
5027. Liſtige Hunde haben zerbißene Ohren, böfe Hunde ers bißen Fell.
5028. Wirfft bu den Hund mit einem feiften Bein und ben Bettler mit einem Pfennig, fo kommt er wieber,
5029. Es gefchieht ihm wie dem Bündchen von Bretten,
5030. Schlafende Hunde foll man nicht weden.
5031. Ein wüthiger Hund läuft nur neun Tage.
5032. Kein toller Hunb läuft fieben Jahr.
5033. Wenn man dem Dunde an bie Haut will, fo fagt man, er fei wüthig.
5034. Wenn man den Hund ſchlagen will, fo. hat er Leder ge⸗ freßen. Nr
5035. Kein Hund laͤßt ſich ein Bein nehmen, er knurre denn.
5036. Zwei Hund an Einem Bein
Kommen ſelten uͤberein.
5037. Je mehr Hunde, je weher dem Bein.
5038. Dan laße dem Hunde ben Knochen, fo bleibt man unge⸗ bißen.
5039. Der Hund kennt fein. Bein. .
5039%. Hunde, bie einen Braten gerochen haben, wollen ihn auch gerne belecken.
5040. Es ift dem einen Hunde leid, _ . Daß der andre in bie Küche geht (geit). Yutil, 32%,
⸗
202 Hunden mr Yunbebiß.
044. Man giebt den Hunden nicht je. viel As fie Heifhen mit des Schweifes Spiel, .
5042. Damit lockt man keinen Hund vom Ofen.
6043. Der Hund feißt wisder was er geſpieen hat.
5044. Es wird bir bekommen wie dem Hunde dab Gras.
5045. Ein blöden Hund wird jelten fett.
5046. Je magrer der Hund, je größer die Flöhe,
5047. Bier mit Hunden zu Bette ah ſteht mit Fihen wie⸗ der auf.
5048. An fremden Hunden riechen die andern.
5049. Ein Hund riecht am andern, ob er den Pfeffer nicht habe.
5050. Hunde piffen und Weiber weinen wann fie wollen.
5051. Hat ber Zeufel den Hund geholt, fo hol er auch den Strid.
5052. Komm ich über ben dund, ſo komm ich auch über den Schwanz. #053. Er iſt ein Hund, wenn er nur einen Schwanz hatte. 5054. Beßer ein lebender Hund als ein todter Löwe. 5055. Liegt der Hund, fo beißen ihn alle. 5056. Todte Hunde beißen nicht, 5057. Da liegt der Hund begraben. 5058. Begoßne Hunde fürchten das Waßer. 5059. Er fchüttelt ed ab wie ber ‚Hund den Regen. 5059». De Hund, de bött (bif), - De licht vergött (vergißt),
Aberfcht de, de ward gebeten Ferr dem oͤſs fchwar to vergeten.
5060. Ein Dann Tann machen, daß ihn ſeine eigenen Hunde beißen.
5061. Hundsbiß heilt Hundshaar.
c.
— Hunbötage. 2B3-
5062. Er muß es hinnehmen als wean. ihn ein Hund gebißen hätte. 5063. Er ift mit allen Hunden gehest. |
5064. Ich habe den Hund lieber zum Freund ald zum Feind. 5065. Laß einen Hund forgen, der bebarf vier Schuhe, 5068. Dan Hält einen Hund in Ehren feines Herrn wegen. 5067. Ebelleute und Hunde laßen bie Thür auf, 5088. Eilte bie Hünbin nit, fo würfe fie nicht blinde Jungen. 5069. Einen Mann hungerte manche Stund:
Er gieng-und kaufte fi) einen Hunb.
5070. An der Hunde Hinken, ap — An der Huren Winken, —— An der Weiber Zaͤhren Iran AA int — (Und der Krämer Schwoͤren) I Fed Au de pls mh Sol fih Niemand kehren. /
5071. Wenn der Hund will ſch— gehn,
So fieht man ihn gekrumpen fiehn. 5072. Es giebt mehr ald Einen bunten Hund. 5073. Hunde dig Jedermanns Gefellen find, hat man nicht gern. 5074. Du wirft noch Hunde führen müßen. 5075. Er muß Hunde führen bis Baugen. 5076. Er fight einen weißen Hund für einen Beckersknecht an. 5077. Er treibt die Hund aus und geht ſelbſt mit. 5078. Das waͤr das Rechte, dann kommſt du vom Hund auf den
Bettelſack.
5079. Greift mon den Hund beim Schwanz, fo knurrt er.
5080. Hundstage hell und Bar. Deuten uns ein gutes Jahr. 5081. Halt bein Maul, Halt deinen Gaul, Halt beine Täd:
234
5082. 5083. 5084. 5085. 5086. 8087. 5088. 5089. 5090. 5091. 5092. 6093. . 5094. 5095. 5096. - 5097. 5098. 5099. 5100. 5101. 5102. 5103. 5104.
5105.
5106. 5107.
Hunddruck — Duren.
Sonſt kommft du nit mit Sluͤc
Vom Hunsrüd,
Dunger ift der befte Koch.
Dunger iſt das befte Gewärz. Hunger macht Saubohnen zuderfüß.
Hunger macht rohe Bohnen zu Mandeln. '
Hunger macht hart Brot zu Lebkuchen.
Dem hungrigen Bauch Tchmedt Alles wohl.
Der Hunger macht alle Speife ſüß, allein ſich ſelbſt nicht. Dunger lehrt geigen.
Hunger ift ein guter Rebner.
Der Dunger findet den Doctorhut.
Dungerleiden ift ein gewiſſes Einkommen.
Hunger und Durft fingen keinen Alt.
Hungriger Bauch fingt einen böfen Alt.
Hunger lehrt die Katzen maufen.
Der Hunger treibt den Wolf aus dem Buſch. Der Hunger treibt den Wolf über Schnee und Eis. Den Bungrigen ift nicht gut predigen. | Dunger leidet Teinen Verzug.
Einem hungrigen Bauch kann Niemand lügen. Hunger ift ein ſcharf Schwert.
Wen nicht hungert, ber faftet leicht.
Lange hungern ift kein Brot fparen.
Der Hunger Toftet wenig, ber Ueberbruß viel. Dar Dunger
Iſt ein Unger.
Hungern und Darren ſtinkt übel in die Nafe. Huren find Kohlen, die ſchwaͤrzen und ‚brennen.
Lo ——
MC.. v. , * en fe —R— [2 27) dur —* .. yıt la | sun hrun - f yu badır -
u ac Hr u u) UNE —
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Fremen, humesrbniot f' nıanı FlerKeu ad hf Br. Ds. J
alte Kuppierin. d der Buhler befte Boten.
alte Wettermacherinnen.
5127. Junge Hure, 5128. Alte Huren fin 5129. Junge Huren,
Sure — Out.
. Einmal Hure, immer Hure . . Huren haben Mausfallen mit Speck barauf.
. Was von Huren geboren
ft zu huren erkoren.
. Was von Buren fäuget,
Das ift zum Huren geneiget.
. Mutter eine Hur, Tochter ein Hürlein. . Auch eine Hur hat oft ein fromm Kind. . &8 ift keine Hur fo boͤs, fi fie zöge gern ein fromm Kind.
. Wer Einen Fuß im Hurenhaus hat, hat den andern im
Spital.
. Bon Huren gefhah nie einem Mann Gutes, denn Gt
nem, der ward gehängt: da kam er ber Marter ab.
. Wenn bie Huren fchimpfen, fo bricht die Schand aus. . Wenn Huren fpinnen, fo ift die Nahrung ſchwach. . &8 gilt mir gleich ob eine Hur mich lobt oder ein Dieb
ſchilt.
. Schöne Hur iſt ein lebendiger Sarg.
. Einer Hure Zroft: ifl, daß ſie die erſte und letzte nicht fei. . Hufaren beten um Krieg unb ber Doctor ums Fieber.
. Wenn man fagt Hufc, fo meint man bie Hühner.
. Zreodiner Huften ift bes Trompeters Tod,
. Hut bei Schleier und Schleier bei Hut.
. Hut in der Hand
Hilft durchs gange Land.
. Gefhwinde zum Hut und langſam zum Beutel, . Gute Hut macht guten Frieden. T« 2 hi ig, 3a u: . Weife Hut Gen Ihr uay 5.
Behält iur Gut. a
’
-.e, \. Pr, 6, Fat, e2 ve?
f,
Set — Im. 387
5152. Keine Hut ift fo gut,
Als die ein Weib ich ſelber that. 51528. Es ift ſchwer zu Yäten, was. Icherntann gefällt. 5153. Hüte dich vor dem, den Gott gezeichnet bet.
5154. Wen Gott und die Ratur Beinen, vor dem ſoll ich Roſs und Mann hüten.
5155. Hüte dich vor benen, bie Niemend leiden kam.
5156. Hüte di vor dem Hinterflen, ber Vorberfle thut Keinem mas.
5157. Schöne Hütten, ſchlechte Sitten. 5158. Andre Hütten, andre Sitten.
3.
5159. Ja und Nein ift ein langer Streit. 5160. Ja und Rein ſcheidet dte Leute: 5161. Will er Ia, fo will fie Hei, Will ev Bier, fo will fie Mein. 5162. Jaherr, vor Augen füh, zu Rüden bitter. 5163. Jacobs Stimme, Efaus Hände. 516%. Jacta, est Mena, ich habs gewagt. 5165. Auf Einer Yagb fängt man nicht alles Witd. 5166. Es find nicht alle Jaͤger, bie das Horn gut blafen. 5167. Es find nicht alle Jäger, die Hörner führen. 5168. Man muß oft die Jagd abblafen, 0b‘ matt t let nichts gefangen hat. 5169. Jageſt du, So faheſt du. 5170. Nicht Jeder, der jagt, hat Weibmanveglac
*— 5
6171. 8172.
5173. 5174.
5175.
5176.
5177, 5178. 5179. 5180. 5181. 5182.
5183. 5184. 5185. 5186.
5187.
5188. 5189,
5190.
5191. 5192.
Sagt - Jabr.
Wer nicht jagt, ber fahet nicht,
Es ift allweg Jagetag, aber nicht lweg Fehetag. Jagen und nicht fangen macht verdroßne Jaͤger. Ein Jaͤger unverdroßen
Hat es oft genoßen.
Ein Jaͤger und ſein Hund
Eßen zu jeder Stund.
Naße Jaͤger, trockne Fiſcher, ſchlecht Geſcaft.
Jaͤger, Fiſcher und Hahnreie müßen viel Geduld haben.
Ein guter Jaͤger läßt ſich nicht aufs Rohr ſehen.
Wer den Andern jagt, wird auch muͤde.
Wer Anbre jagt, muß felber laufen.
Ein Jaͤher giebt keinen guten Jäger.
Ein Jäher
Iſt kein guter Mäher,
Sahr und Tag iſt bie rechte Gewähr,
Sahre lehren mehr als Bücher.
Ein Jahr belehrt das andre nicht.
Sahre bringen Verftand, aber auch graue Haare.
Anber Jahr,
Anber Paar.
Wer ein Kraut hätte Iahrab, mit bem. würbe .es beher.
Das Jahr hat ein weites Maul und großen Magen.
Alle Jahr Ein Kaͤs, wenig Rt; alle Jahr ein ind, viel Kind.
Das Jahr bringt Getreid, und- nicht ber Acker.
Sonnjahr,
Wonnjahr;
Kothjahr,
Nothjahr.
Jahn — Iahrmartı. 239
5198. Das vorige Jahr war immer beßer.
5194. Das Jahr hindurch kann viel Veßer ben Berg hinab laufen.
5195. Es hat noch nie ein out Zungen. und Sunde : Jahr ges geben.
5196. Ein
‚ böfe, hundert Jahr beſe. wanzig Jahren nicht ſchoͤn wich, vor dreißig g nicht witzig, vor funfzig ı unb Malz verloren.
> 7 Ardı weiß, im vierzigflen nichts ⸗ an ander mar er lernt nichts, wirb nichts
Abruf, 5, 12
Punoeri Suye ger... 5200. Alle fieben Jahr ein Flohjahr,
Alle fieben Zahr ein Raupenjahr,
Alle fieben Jahr ein Käferjahr. 5201. Neun Jahr im fiebenjährigen Krieg! 5202. Es ift nicht alle Tage Jahrmarkt. 5203. Ein Jahrmarkt ohne Diebe,
Schön Mädchen ohne Liebe,
Eine Scheuer ohne Mäufe,
Ein Bettler ohne Läufe,
Eine Vettel ohne Schelten:
Die fünfe find’t man felten.
240 Dalemaeft — Feoit. 5204. Auf einen guten Sahne: fig ein — —
markt. 5205. Jammer ſteht vor der Thuͤre und aiend —* Sonne: 5206. Januar warm, i a.
Das Gott erbarm! 5207. Wenn Gras wächſt im Ianuar, Wäaͤchſt es ſchiecht das ganze Fahr. 6208. Iſt der Ianuar nit naß Fuͤllt fih des Winzers Faß. 5209. Nebel im Sanur Macht ein naßes Frühjahr, 5210. Das Ich und Mid, das Mir und Mein Regiert in biefer Welt allein. 5211. Und Ich! fagt ber Narr, 52118. Jetzt komm Ich dran, fagt der Hanswurſt.
5212. Ich und der Eſel ſind zuſammen die Trepp herunter ge⸗ fallen.
52120. Ich und Du, Und Müllers Kuh!
5213. Erft komm Ich und wieder Sch und nochmals Ich und dann kommen bie andern noch lange nicht.
5214. Jedem das Seine iſt nicht zu viek En Zu 5215. Jedem das Seine, fo Hut der Zeufel nichts,
5216. Hätte Jeder das Seine, fo wärft du fo arm wie ein Andrer. 5217. Ein Jeder warte das Seine und laufe nicht weiter. 5218. Ein Jeder für fi) und Gott für uns Alle.
5219. Jeder nur zu oft vergißt, Daß Er allein nicht Jeder iſt.
5220. Jeder ift fich ſelbſt der Nachſte. 5221. Jeder fege vor feiner Thür. 5222. Jeder Tchaue in feinen Rinnſtein.
Dam — Ineseffen. 741
ar: Was Jeder thun fol, thut Keiner.
5224. 5225. 5226. 5227. 5228. 5229.
5230.
Wo Jedermann geht, wäcft kein Gras.
Ein Jeder Hat feinen Wurm.
Ein Jeder bat feinen Zwickel.
Jeder zeugt Seinesgleichen.
Jedermann ſagt es, Niemand weiß es.
Es iſt nicht gar ohne, was Herr Jedermann ſagt. Lieber, ſag, wo iſt der Mann,
Der Jedermann gefallen kann? Niemand iſt er genannt,
Ausquam iſt ſein Vaterland.
5231.
5238. 5239.
5240.
Wer von Jena kommt ohne Weib, Von Wittenberg mit heilem Leib, Von Helmſtädt ungeſchlagen,
Der hat von Slück zu ſagen. . Lieber Bruder Jeſu, zu Jeruſalem empfieng man dich ſchoͤn,
wie ergieng es dir aber hernach?
. Wenn man ben Igel anrührt, fo börftelt er fi. . Aus einer Igelshaut macht man Fein. Brufttud.
. Ueber den Igelbalg gehört eine Fuchshaut..
. Hand Wiberborft if Igelsart,
Hält Jedermann bad Widerpart. . ind wir gleich im Joch '
Slluminieren wir body. Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiß Immerbran
Verderbt am Ende Roſs und Mann.
Zu Ingolſtadt zeigt man Einem die Feige.
5381. Inteveffen
Taͤglich mit aus der Ship eßen.
Dtſche Volksb. Sr Bd. 16
246 Jahemattt — Tepe.
5204. Auf einen guten Sahtmartt Pigt ‚de — Beca⸗ markt, vn
5205. Sammer fteht vor der Zhüre und aiend —* Semmei.
5206. Januar warm, Das Gott erbarm! 5207. Wenn Gras wärhft im Januar, ren Wäaͤchſt es ſchiecht das ganze Fahr. 5208. Iſt der Januar nicht nap Fuͤllt ſich des Binzers Faß. 5209. Nebel im Januar u Macht ein naßes Frühjahr. 5210. Das Ich und Mich, das Mir und Mein Regiert in dieſer Welt allein. 5211. Und Ich! ſagt der Rarr. 52112. Jetzt komm Ich dran, ſagt der Hanswurſt.
5212. Ich und der Eſel ſind zuſammen die Trepp herunter ge⸗ fallen.
52120. Ich und Du, Und Müllers Kuh!
5213. Erft komm Ich und wieber 34 und nochmals Ich und dann kommen bie andern noch lange nicht.
5214. Zedem das Seine iſt nicht zu viel, ne Fur 5215. Jedem bad Seine, fo Hut ber Teufel nichts, 5216. Hätte Jeder bad Seine, fo wärft du fo arm wie ein Andrer. 5217. Ein Ieder warte das Geine und laufe nicht weiter. 5218. Ein Jeder für fi und Gott für ung Alle. 5219. Jeder nur zu oft vergißt,
Daß Er allein nicht Jeder iſt. 5220. Jeder iſt ſich ſelbſt ber Naͤchſte. 5221. Jeder fege vor feiner Thür. 5222. Jeder fchaue in feinen Rinnſtein.
Dam — Imrasfik. sa
zaas. Was Jeder thun fo, thut Keiner.
5224. 5225. 5226. 5227. 5228. ‚5229.
5230.
Wo Jedermann geht, wächſt kein Gras.
Ein Jeder hat feinen Wurm.
Ein Jeder hat feinen Zwickel.
Jeder zeugt Seinesgleichen.
Jedermann fagt es, Niemand weiß es. | Es ift nicht gar ohne, was Herr Iedermann fagt, Lieber, fag, wo iſt der Bann,
Der Iedermann gefallen Tann? Riemand ift er genannt,
. Nusquam ift fein Vaterland,
. ®er von Iena kommt ohne Weib,
Bon Wittenberg mit heilem Leib, Bon Helmſtädt ungefchlagen,
Der bat von Slück zu fagen. . Lieber Bruder Iefu, zu Ierufalem empfieng man di ſchoͤn,
wie ergieng e6 bir aber hernach?
. Wenn man den Igel anrührt, fo’ börftelt er fig. . Aus einer Igelöhaut macht man Fein. Brufttud.
. Ueber den Igelbalg gehört eine Fuchshaut.
. Hans Widerborſt iſt Igelsart,
Haͤlt Jedermann bat Widerpart. . Sind wir gleich im Joch '
Illuminieren wir doch.
. Hurtig zur Arbeit, hurtig zum Imbiß . Smmerdran
Verberbt am Ende Roſs und Mann.
5240. Zu Ingolftabt zeigt man Einem die Feige _ 5441. Snterrffer
Taͤglich mit aus: der Schüßel eßen.
Dtſche Boltsb. Sr Bd. 16
342
5242.
5243.
5244.
65245.
Satin‘ — Zus,
Das Interim u Hat den Schalt Hinter ihm... J nn Zohannes Segen und Stephans Wein -
Sol gut für die Bärmutter fein.
RKegnets auf Iohannistag, mifsrathen die Ripe und ge⸗ rathen die Huren.
Jokele geh du voran!
Du haſt Stiefel und Sporen an,
Daß dich der Has nicht beißen kann.
5246. Irren iſt menſchlich.
6247. 6248. 5249. 5250.
5251.
6252. 5253.
5254.
Irrthum ift ein Betrug.
Arbeit ift Irrthums Lohn.
Ein Irrthum bringt den andern.
Daß Viele irre gehn macht ben Weg nicht richtig.
Er irrt fi, wie Johann Nillas fein Kater: ald er meinte er fäß auf der Kate, faß er auf einem Torfkuchen.
Man it um zu leben und lebt nicht um zu eßen.
36, trint und haus;
Mit vem Tod iſt Alles aus.
Iß was gar ift, Trink was Bar ift,
Sprich was wahr ift. . Sf was du magft und leide was bu mufl. . Ein Vogel den andern ißt,
Ein Thier das andre frißt, Gin Fiſch den andern ſchlindet, Ein Menſch ben andern fhindet.
. Zuden und Borgen thut wohl, body nicht lange.
. Wens judt, der kratze fich.
. Wens juct, der muß fich Tragen, kaͤm auch das Blut heraus. Was dich nicht juckt, das Trage nicht.
Juckt — Zunge. 343
5261. Wo ed mich juckt, da darf ich nicht Nanen. 5261*. Mancher gebt mit Iuden ins Bad und kommt mit ber Kräge wieder.
5262. Wäre Judas zwier getauft, Er hätte. doch den Herrn verkauft.
5263. Betaufter Jude, befchnittener Chriſt. - 5264. Wilft du einen Juden betrügen, muft bu ein Zube fein.
5265. Es gehören neun Juden bazu um einen Bafeler und neun Bafeler um einen Genfer zu betrügen.
5266. Zrügt ein Jude den andern, ein Pfaffe ben anbern, ein Weib das andre, fo lat Bott im Himmel.
5267. Wer einen Juden beſch—, fündigt wie einer, ber auf die Würfel Hoflert.
5268. Zuben und Edelleute halten zufammen,
5269. Verloren — wie eine Judenſeele!
5270. Geht alles links, wie bei den Juden.
5271. Er ift fo willkommen wie ein Ferkel im Jubenhaus.
5272. Schlägft bu meinen Juden, flag ich deinen,
5273. Wormfer Juden, fromme Juden!
6274. Jugend wild, Alter mild,
5275. Faule Jugend, laufig Alter. 5276. Die Jugend muß ſich austoben. 5277. Zugend Hat nicht allzeit Zugend. ' 5278. Jugend fängt wie Zunder. 5279. Jugend fragt nicht was das Brot gilt. 5280. Der Jugend ift man von Natur hold.
5281. Ein Junger muß fieben Jahre nadeinander narren: wenn er eine WViertelftunde davon verfäumt, fo muß er die Narrenjahre von vorn anfangen.
16
. Der Zunge fteigt, wenn ber Alte falt.
. Der Junge kann ſterben, der Alte muß ſterben. . Zung ein Engel, alt ein Teufel.
. Zung gewohnt, alt gethan.
. Wenn ber Junge. wüfle was der Alte beoarf, würde of
NAung.
. Ein junger Mann kann neunmal verherhen —* wi
fierben (und dennoch wieberum gensfen). .
. Ein junger Mann muß viermal verderben ch er z Haufen
lernt.
. Was man in bet Jugend wänfät, das hat man im Alter. . Zugendfleiß belohnt fick im Alter, . Am längften ben man was man in ber gend a ges
lernt hat, .
. Der Jugend euber,
Der Alten Ehre.
. Jugend fchont,
Alter lohnt.
. Zn der Jugend Säde,
Sm Alter Röde,
. In der Jugend verzagt iſt im Alter verzweifelt. .Jung gebogen,
Alt erzogen.
. Wer jung nichts taugt, bleibt auch alt ein Taugenichts. . Jugend ſei Rauſch ohne Wein, Alter Wein ohne Rauſch. . Die Jugend fol erwerben was das Alter verzehrt⸗
. Wie die Alten ſungen,
&o zwitfchern die Jungen. | — u .a
den Seckel zulaßen.
. Sunged Blut,
Spar bein Gut.
. Junger Schlemmer, alter Bettler,
Zunge — Iungfernlieb: 245
6808. "Zunge Reiter, alte Better. Ze 5304. Junger Springer, alter Steizee. 8305. Die Jungen bringen ben Alten fetten was. 5306. Mancher wäre jung genug, wenn er aicht ſo ein alt Ge⸗ ſicht haͤtte. 5307. Jung an Jahren kann alt an Verſtand ſein. 5308. Jugend ſchadet der Weisheit nicht. 5309. Yung und weiſe figen nicht auf Einem Stuhle. 653098. Jungens find Jungens und Flegel zugleich, 5310. Der Zungen hat, Der. Alten Rath, Der Männer Muth Sind allzeit gut. 5311. Junges Voͤglein, weiches Schnäblein. 5312. Zu jung iſt ein Fehler, der fich täglich beßert. 5313. Es foll kein Junger reden, man niefe denn, » ſou er ſagen: Gott helf! 5314. Jung genug, ſchoͤn genug. 5318. Jung, | Schön genung. 5316. Ich will e8 hinfort den Jungen befehlen. 5317. Es ift nicht allmeg gut, die Jungfer zu Füffen. 5318. Eine Jungfrau ſchwaͤchen Iſt wie eine Kicch erbrechen. 5319. Wer eine Sungfrau fchändet, ftirbt übeln Todes. 5320. Jungfernſchänder ſchaͤndet Gott wieder, 5321.- Einem Iungfernfhänder gehts nimmer wohl, 5322. Zungfer von Flandern Giebt Einen um den Andern. 5323. Zungfernlieb ift fahrende Hab, Heute lieb, Morgen ſchabab. —7
246 5324.
5325. 5326.
5377.
5328.
5329.
5330. 6331. 5332. 5333. 5334. 6335. 5336
5338.
5339.
5340. 5341.
5342. 5343, 5344, 5345,
Jungſernherz — Junker. Jungfernherz ein Taubenhaus, Fliegt Einer ein, der Ander aus. Manche iſt Jungfrau und im Herzen Weib. Wenn eine Jungfrau reif iſt, fo hätte fie gern einen Mann. Es find nicht alle Zungfern, die Kränze tragen. Ale Mädchen find Jungfern, fo lange der Bauch fehweigt. Er muß ein feharf Geficht haben, der eine Jungfrau ken⸗
nen ſoll.
Jungfern und Glaͤſer ſchweben in ſtäter Gefahr. Jungfern und Herren koſtet Vernunft viel Seufzer. Auf die Jungfernſchaft kann man keine Semmel borgen. Jungfernfleiſch iſt kein Lagerobſt. Die Jungfer giebts billig und willig. Eine Jungfer wie bu willſt, eine Wittwe wie fie will.
. Schöne Iungfer trägt ihr Heiratögut im Angeficht. 5337,
Die Jungferſchaft ift ehrenwerth, Doch nimm vorlieb, was Bott befcheert. Es ift armer Iungfern Schande, daß fie Ihön find.
Schöner Jungfer ohne Geld
Sind der Freier viel beftellt.
Benn eine Iungfer fällt, fo FAUL fie auf den Rüden,
Wenn fih die Jungfer aufs Küffen Legt, fo legt fie ſich auch aufs Kiffen.
ueble Jungfer, bie gern Scheren madıt.
Bon gewanderten Jungfern hält man nicht viel.
Eine Iungfer fteht für einen Mann.
Junkerſchaft will Geld haben.
53458. Je Tahler der Junker,
Je größer der Prunker.
unter — Katfer. 247
5346. Die Bauern ‚bitten nichts ſo ſehr von Gott, ald daß ben Junkern die Rofje. nicht ſterben, ſonſt würben: fie bie Bauern mit Sporen reiten,
5347. ‚Suriften Ai gi I, jr FR Ar —2* De — Sind böfe Shriften. — evt,
einen neuen Galgen haben.
R.
K zu beforgen: Kinder, Kammer,
: der Kanne, ben Karten, dem
ıt, freßen die Raupen.
gel fingen.
n nichts ausraufen.
er Kahlkopf kaͤmmt?
it keinem Widder.
idern Glatzkopf.
mit ſich. 5357. Sie ſind nicht alle gleich, die mit dem Kaiſer reiten. 5858. Wo. der. Kaiſer hinkommt, da ſteht ihm das Recht offen. 5359. Wenn ber Kaiſer ftirbt, fest fich der König in ben Sattel, 5360. Wen der Kaifer adelt, der. genießt bes Kaifers Adel. 5361. Kur Einer Tann Kaiſer fein.
5362. Gieb dem Kaifer was bed Kaiſers und Gott me Get tes iſt.
5363. Er hat wohl was, wenn der arme Kaifer nur was hätte, 5364. Der Kaifer iſt aller Eltern Vormund.
A
848 Kakfergst — Samein.
An66. Es laͤßt AG wohl ein Kaiſergut verzehrene 2°. 2
5366. Kaiſer Karls warmes Brdde7 Iſt des Einen Nutz, des Andern Schad.
5367. Wer ein großes Haus hat, der beherbergt ben. nHeſſer.
5368. Der alte Kaiſer lebt noch. |
5369. Er zecht auf den alten Kaifer: '
5370. Das Kalb folgt der Kuh.
5371. Das Kalb lernt von der Kuh.
5372. Wer ein Kalb ſtiehlt, ſtiehlt eine Kuh.
5372%. Eins folgt aus. dem Andern wie das Kalb aus der Kuh.
5373. Kalbfleifch und Kuhfleifch kochen nicht zugleich. .
5374. Es kommen eben fo viel Kalbshaͤute zu Markt als Kuh⸗
haͤute.
5875. Mer wird auf ben Kalbskopf laden ch die Kuh gekalbt hat?
5376. Wenn man dad Kalb fliht, wird Fein Ochs daraus,
5377. Zuvor ein Kalb, jest ein Ochs,
5378. Mit fremden Kalb ift wohlfeil pflügen.
5379. Ein Kind merkt ed, daß ein Kalb ein Vieh ifl.
5380. Wenns Kalb geftohlen ift, bepert der Bauer den Stall,
5381. Kalbfleifch | Halbfleiſch.
58818. Kalbfleiſch hängt man nicht in den Rauch.
5362. Fremde Kätber leden auch einander.
5883. Man muß ber Kalbzeit ihr Recht laßen.
5384. Wer keinen Kalk hat, muß mit Gift (Rehm) mauern.
5385. Er bläft Falt und warm aus Einem Munde,
5386. Es ift fo kalt, daß bie Elfter auf dem Zaun flötet,
5887. Das find alte Kamellen, bie riechen nicht mehr.
5388. Wir wollens in den Kamin ſchreiben, wos die büpher nicht austragen,
5 Karame, was ein Hahn werben wilk
, Haar haben? 55282. Frauen. — nd gern Kaldaunen ißt, drin geweſen iſt. —* DAR f a I ntgmei. Irhem 9%: ib el.
an werth, gehrt. weiß, was ſagt der, wenn er
nens frei. 5401. Jeder kann ſo viel er thut.
5402. Wers kann, dem kommts, wie dem alten Weibe das Tanzen.
54022. Werd Tann, dem kommts, fprad) ber Schneider, da brachte man ihm auf DOfterabend ein Paar Hoſen zu fliden.
5403. . Thu wie du Tannfl.
5404. Ein Seder thut fo viel er Tann.
5405. Wer thut was er bann, ift werth, daß er lebt.
5406. Ber thut mas er Sonn, thut fo viel als der m zu Rom.
407. Wer baß Tann, der thue baß.
5408. Der wohl kann, der wohl mag.
260.
5409. 5410. 5411.
5412. 5413. 5414. 5415. 5416. 5417. 5418. 5419.
5420. 5421. 5422.
5423.
5424. 5425. 5426. 5427.
5428.
5429. 5430.
Kann — Karen:
Werd recht kann, macht nicht lange. DE en Hüte did vor Kann nicht. en Mandyer iſt ein Bann, ders Tann, td
Doch fieht man ihm nicht an, - Daß ers Tann.
Man Tann was .man will . '
Man muß leben wie man Tann, nicht wie man wi. Wer nicht kann wie er will, muß wollen wie er kann. Kannſt dus, fo treib es; weiſt bus, fo uͤb es.
Es kann oft einer was er nicht weiß.
Auf der Kanzel iſt der Moͤnch keuſch.
Es iſt nicht Noth, daß man bie. Kapaunen verſchneide.
Die Kapaunen werden doch keine Hahnen mehr, darum muß man ihnen das Kraͤhen mit dem Bratſpieß ver⸗ treiben.
Ein alter Kapaun iſt gut bei den Kuͤchlein. Kappen machen keine Mönche.
Kappen, Kleider und Kalt Verbeden manchen Schalt,
Lauter Lappen Giebt neue Kappen.
Es gefchieht oft, daß die Kapuziner Haarbeutel tragen... Das fällt weg, wie bem Kapuziner der Haarbeutel,
Nach Karfreitag kommt Oſtern.
Eehr du mich Karpfen kennen! mein Vater war ein Fiſcher. Alte Karren
Gerne knarren. Ryan Sin alter. Karren. Inarrt fo lange bis er «ublich beicht F
Wer ben Karren in den Drei geſqoben Has, ſoll nn an wieber herausziehen. —*
5431.
5432.
5433.
5434.
5435. 5436.
. 5437.
5438. 5439. 5440. 5441. 5442.
Karın — Kö. „ 2381
Ich habe den Karren umgeworfen, ich wi: einen Vayen wieder aufrichten.
Laß den Karren ſtehen, er kirret ſonſt. Man kann Riemand helfen den Karren ziehen, ber nicht mitzieht.
Haſt du nicht wollen den Karren ziehen, ſo zieh nun den Wagen.
‚Man muß fi nicht ĩn in die Karte ſehen laßen.
Willſt du treiben Kartenſpiel, Laß nicht Andre kicken viel.
Die Kart und die Kanne
Macht Manchen zum armen Manne.
Kartenſpiel iſt des Teufels Gebetbuch. Die Karte giebts nicht.
Kart aus der Hand, willſt du gewinnen. Haſt dus wohl gemiſcht, ſo kart es wohl. Behalt eine Karte auf den letzten Stich.
54420. Up den Kaarten ſtahet Krüüße.
5443. 5444.
5445.
5446. 5447. 5448. 5449. 5450. 5481. ‘5452.
Die Menfchen find unfres Herrgotts Kartenfpiel. Kaͤſ und Brot Macht Wangen roth.
Käf und Brot
Beßer als ber birtre Tod.
Man ißt nicht Brot zu Käfe, ſondern Käfe zu Brot. Kaͤs her, wir find des Fleifches ſatt. ® Spar den Käfe, die Butter ift theuer,
Se näher der Kuh, je beßer der Käs.
Kaͤſ iſt Morgens Gold, Mittags Biber, Abends Blei. Nach dem Kaͤswaßer kommt felten was Beßeres. Die beſten Kaͤſe werben von den Mäufen angefreßen.
283
5453. 5454. 5455. 54856. "5457.
5458. 5459.
5460. 5461.
5462. 5463. 5464.
5465. 5466.
5467.
5468.
5469. 5470, 5471.
5492.
5473. 5474. 5475.
Küfe — Kate.
Man ſchabt den Käfe, weil man ihn nicht rupfen kann. Kaffenfchlüßel fchließen alle Schlößer.
Es läßt ſich Keiner gern in den Kaften ſehen. Katharinens Winter ein Plad:- Winter.
Wenn man den Kater Rreielt, fo redt er den Schwanz aus.
Wo man bie Katze ſtreichelt, da iſt ſie gern.
Laͤßt ſich die Katze ſtreicheln, iſt fe ſchon mehr. bei Leuten geweſen.
Man muß keine Katz im Sacke kaufen. Die Katze läßt das Mauſen nicht.
Ließe die Katze das Mauſen, So bliebe der Kater draußen.
Will die Katze nicht mauſen,
So laßt ſie draußen.
Katzenkinder lernen wohl mauſen. Geſtohlne Katzen mauſen gern.
Wer mit Katzen jagt, fängt gern Mäuſe. Wer nicht ernähren will die. Raben, | Muß ernähren Mäuf und Rasen,
Es find fo gute Kagen, bie die Mäufe verjagen, als die
fie fangen. Gute Kagen maufen daheim und in andern Häufern.. Ueble Kage, fo nicht von felber mauſt. Katze, die maufen will; wird nie miauen. Wenn die Kaben maufen, hängen fie Eeine Schellen an. Hat die Katze Zunge, jo lernt fie maufen. Der Katzen Scherz ift der Mäufe, Tod. Die Katze ſpielt mit den Maͤuſen, wenn ſie ſatt if
Kate. 8
5476. Kat aus bem Haus,
54717.
5478.
5479. 5480. 5481.
5482. 5483.
5484.
5485. 5486.
5487.
5488. 5489. 5480. 5491. 5492.
5493.
5494. 5495.
Rührt fi die Maus,
Wenn die Katze aus dem Haufe ift, foringen die. Möufe über Stühl und. Bänke.
Wenn die Kage nicht zu Haufe ift, hat bie Maus freien Lauf.
Die Katze fängt die Mäufe nicht in Handfchuhen.
Wer mit Kagen zu Ader fährt, der eggt mit Mäufen zu.
Hüte dich vor den Katzen,
Die vorne leden und hinten Fragen.
Keine Kate fo glatt, fie hat fcharfe Nägel.
Mer denkt, feine Kabe werf ein Kalb,
Der verliert feine Mühe mehr denn halb.
Sep eine Katz in ein Vogelhaus,
Es wird fein Beislein daraus.
Bring eine Kage nach England, fie wird miauen.
Wenn bie Katz einmal einen Vogel frißt, fo muß ſie im⸗ mer hören „Katz vom Vogel.“
Willſt du lange leben geſund,
Iß wie die Katze, trink wie der Hund.
Reiſt eine Katze, ſo kommt ein Maͤusfänger wieder.
Die Katz iſt hungrig, wenn ſie ans Brot geht.
Näſchige Katze macht achtſame Maͤgde.
Der Katze, die den Spieß leckt, vertrau den Braten nicht.
Es ift zuviel von der Rage begehrt, daß fie bei ver Mitch fiße und nicht ſchlecke.
Man jagt die Katze zu ſpät vom Speck, wenn er gefre⸗ ßen iſt.
So kriegte die Katze den Speck nicht.
Wenn man die Kate auf den Käfe bindet, fo frißt fie nit.
"254 | Kate — Kaut.
5496. Das iſt ber Kay den Käf anvertraute.. .-.
54968. Das heißt Schmer von ber Kate Taufın: —-
5497. Die Katze will auch Bratwärfte.
5498. Die Kage frißt gern Zifche, fie will aber nicht ind Waßer.
5499. Wie gern frißt die Kate Wurf; wenn fie nur bie Baut hätte!
5500. Putzt die Katze den Bart, fo bebeutet es geeimbr.
6501. Gebruͤhte Katze fcheut auch das kalte Waßer.
5502. Grindige Kagen leben lang.
5503. Unnüge Katzen leben lange.
„5504. Sterbende Kagen leben lange. . 5505. Eine Katze hat neun Leben, wie die Zwiebel und das Weib
fieben Häute.
5506. Es gilt der Katze um den Schwanz.
5507. Zodte Katzen beißen auc die Mäus.
5508. Die Kape lieft in ber Bibel,
5509. Katengebet dringt nidht in den Himmel (himmelt nit).
5510. Darf doch die Kase den Kaifer anfeben.
5511. Die Kabe fieht den Biſchof an, Iſt doch ein geweihter Mann!
5512. Wer wilde Rasen: fangen will, muß eiferne vbandſchuhe haben.
5513. Heraus mit den wilden Katzen aus dem Sackt
5514. Nimm die Augen in bie Hand und die Katz auf Knte, Was Du nicht fiehft, das fieht die. 5515. Sie weiß wo bie Katze den Zeig langt. 55158. Gefchäftig wie eine Katze, bie reden Toͤpfe winia zu lecken hat. u
5516. Der gut kaut, Der gut verbaut,
Kauf — Kaufmannfeaft. 255 . Kauf erfordert Kaufmannſsgut unb: Kanfmennglauben,
. Kauf bricht Miethe. . Der erfte Kauf ift ber befte. . Augen auf,
Kauf ift Kauf.
. Kauf bedarf hundert Augen, Verlauf hat an Einem genug. . Kauf und Badenftreich
Sind ungleidy.
. Kaufen ift wohlfeiler denn bitten.
. Beßer Taufen als betteln.
. Bittkauf, theurer Kauf. -
. &8 unterbleibt manch guter Kauf aus Mangel bed Geldes, . Wer Gelb genug hat, der kauft was er will,
. Man' muß kaufen, wann ed Markt ifl.
. Kauf in der Zeit, fo haft du in der Noth.
. Er Eauft bei reichen Zungfern Seide.
. Wer Taufen will was er fieht, muß verkaufen was er bat . Suten Kaufd, leert den Beutel.
. Kaufe was bu nicht braucht, fo wirft bu bald verkauſen
müßen was du brauchſt.
. Biel Käufer machen die Waare theuer. Wie der Käufer, fo gilt die Waare.
. Zeder Kaufmann lobt feine Waare.
. Der erſte Kaufmann ber befte. _
. Er ift fein Kaufmann, er bietet | bie ‚Hälfte, " . Kaufmann,
Slaubmann oder Laufmann.
. Kaufmannfchaft,
Leidet Eeine Freundſchaft.
. Eine fhlimme Kaufmannſchaft, wo Niemand. gewinnt.
266 Kramern — Kerl
5542. Bei Kraͤmern ternt man kaufen, Bei Säufern lernt man faufen, Bei Lahmen lernt man hinten, Bei Trinkern lernt man trinken.
5543. Durch Vorlauf und Auslauf, Boͤſer Münze freien Lauf Wird der Arme gefreßen auf.
5544. Wer ferne lauft Und nicht kauft, Dem wird der Weg lang, Ihn reut der Wiedergang.
5545. So man nit Kauzen hat, muß man mit Eulen baizen.
5546. Er wird ein gelehiter Kauz werben, wenn er unter die Stoßwägel kommt.
5547. Wer kegeln will, muß auflegen. 55472. Der befte Kegler kann wohl einmal einen Pudel werfen. 5548. Man muß nicht nur bie Hände, auch die. Kehle ſchmieren. 3549. Suter Keller, halber Brauer. 5550. Wen der Kellner liebt, der trinkt oft, 5551. Kehre Jeder vor feiner Thür. 55518. Ein Jeder kehr vor feiner Thür, Er findt wohl Koth genug bafür. 5652. Kehr erſt vor deiner Thür; dann Hilf dem Nachbarn. 5553. Ein Keil treibt ben andern. 5554. Kehr dich an nichts, iſt auch ein Troft. 5555. Wer dich kennt, der kauft dich nicht. 5556. Kennft du einen, fo Tennft du alle. 5557. Kerker quält, aber zahlt nicht. 5658. Wo ein Kerl fällt, da Tann ein Kerl aufftehen
5559. Sei felbft ein Kerl, aber achte einen andern Kerl auch für einen Kerl.
Kan — Kim. sr
Eigen vn am un mu m men. Da nie vorgeht, Yeuchtet hin. 12277 » vor ald zwo nad. den Nagel gebrannt. IM. Keßeln reibt, der wird gern ramig. Naked —* RT, rußig. “ss, ein Tann man fich nicht weiß brennen.
Verhkyaenjh sa mmer den Dfentopf. Nu Bu
. geſten, wo der Keßel über dem Heerde
All ara Ku n Ohren.
RE K7 frei, die ihrer Ketten fpotten. Men eit zum Tanze Tommt, fo tanzt fie auf ne vr, ‚en. . .
(dd ‘ am. * Want era A efen kaufen, fein . Bleib giebt ihm zu ra x... ig.
—R uf I , yi Yalı t. Martin ben Mantel fliden. af: eber in ber Mutter Schooß, e ärgern Hand. >» Kind behält feines Baters Heerſchild. ren iſt, iſt das Teſtament ſchon gemacht. heſtiftung. es Vaters.
t
won ww ern. , em Sonntag fällt, iſt jedes Kind ö feines Vaters, —
5581. Es iſt ein Rluges Kind, das ſeinen Vater kenut.
5682. Man giebt oft Einem ein Kind, wärs eine Gangq, es ip. keine Feder dran ſein.
5583. Es ift boßer das Kind weine, denn der Veter. Difche. Volksb. or. Bd. 17
dä
» "Kind,
. Hätte jedes Kind feinen rechten Ramen, fo hießeſt bu mia
Peter Goͤtz.
. Wer feinen Kindern giebt bas Brot,
Daß er muß felber leiden Roth, Den ſchlage man mit Keulen tobt.
. Es ift beger, bie Kinder bitten dich ald bu fie,
. Kennte jedes Kind feinen Vater, wo wollteft ‚du beinen finden?
. Wer die Kinder verzärtelt, ſett fie ine leichte Schiff.
. Ungezogne Kinder ... Gehn zu Werk wie Kine . 0. 0 0m
. Lieber ungezogen Kind. Ald verzogen Kinb.
. Ein gut erzogen Kind ift eine Rechnung ohne Probe. . Jeder Mutter Kind ift jchön.
. Es meint jebe Frau,
Ihr Kind fei ein Pfau.
. Je lieber Kind, je [härfre Ruthe.
. Kinder fol man ziehen, daß ber Apfel bei ber Ruthe liege. . Fremde Kinder werben wohl erzogen.
. Das Kind jagt wohl, daß mans fchlägt, aber nicht warum.
. Wo’8 Kind gewöhnt ward,
So ſchlägts in die Art.
. Wie man die Kinder gewöhnt, fo hat man fie. . Man fragt die Kinder groß nicht, was fie klein getragen
haben.
. Wenn man Kindern ihren Willen thut, ſchreien fie nicht. . Wären Kinder nicht lieb, wer möchte fie ziehen?
. Kinder find lieb, denn fie werden fauer.
. Liebe Kinder haben viele Namen,
. Kind macht ber Mutter immer Mühe,
amn 259
8605. Wer ein fäugenbes Kind Hat, der Hat eine fingenbe Grau. 5606. Kinder Weinen macht rauen fingen. J
5607. Kleine Kinder kieine Sorgen, Große Kinder große:
Beibertreue.
5624. Das sind, DA Athem-
5625. Man küſst das Kind oft um der Mutter willen. 5626. Um bes Kindes willen Eüfst man die Amme. 5627. Was'das Kind nicht mag,
Geht der Amme durch den Kras. J 5628. Wer dem Kinde die Naſe wiſcht, kuſet der Mutter den Baden.
einen ftintenbden
17*
4
5630. 5631. 5632. 5633. 5634.
5635.
5636. 5637. 5638.
5639. 5640. 5641. . 5642. 5643. 5644. 5644a.
5645. 5646. 5647. 5648.
5649.
Sinber.
Brühmeife Kinder leben nicht unge, oder es werben Bedien daraus,
Frühwisige Kinder werden Toͤlpel.
Aus geſcheidten Kindern werben Gecken. Kiuge Kinder leben nicht lange, Kindern ziemen kindiſche Gebaͤrden. Kindeshand ift bald gefüllt,
Kindeszorn iſt bald geftilit.
Aus Kindern werben Leute,
Aus Jungfern werben Bräute, Kindeshand bebt Leicht.
SKinderzeugen tft feine Zwangsarbeit. . | Es iſt beßer zehn Kinder gemacht Eaßer Als ein einziges umgebracht. W708, You Kinder findet man nicht auf dem Mift. — Kinder ſchoͤpft man nicht aus Brunnen. . Ä
Kinder let man nicht aus Schnee.
Kinder wachſen Keinem an den Ferfen. Kinder find Einem nicht am Schienbein gewachſen.
Kinder hat man, Kinder Triest man.
Kinder und Bienenftöde nehmen bald ab bald zu.
An andrer Leute. Kindern und fremben Hunden dat m Man das Brot verloren.
Wenn Kinder Taden wollen wie große Leute, To Tnaden
ihnen’ die Aerſche.
Wenn die Kindberfihahe zerbrochen find, legt min Stie⸗ fel an.
Speikinder, | od
Gcdeihtinder.
Quarrige Kinder gehen am laͤngſten. Du
Kinder — Kirche. 261
WW. Wenn Kinder wohl ſchreien, fo leben fie lange,
5651. So lange kriecht ein Kind bis es gehen lernt.
5652. Man Tann nit auf einmal aller Kinder Gevatter werben, 5653. Wenns Kind tobt ift, hat bie Gevatterfchaft ein Ende. 5654. Wenn das Kind ertrunfen ift, dedt man ben Brunnen zu.
— — und Kälbermaß,' das müßen alte Leute wißen. bem Kind einen Ramen geben.
Zu. + fpiel, wenn alte Leute auf Steden & a
9 Min er gewefen!
| ni I } Narren zu Markte gehen, Iöfen bie
tedt in der Kuthe.
bes Alten Stüße.
dunkle Fenfter.
gut Gelaͤute.
hte Herzen; hölgerne Keiche, golbne
5666. Goldence unem..., ‚ölzerne Derzen.
5667. Große Kirchen, Heine Heilige,
5668. Je näher der Kirche, je fpäter hinein.
5669. Je näher ber Kirche, je weiter von Gott. 5670. Es beten nicht Alle, die in bie Kirche geben.
56711. Wo Gott eine Kirche baut, ſtellt ber. Teufel eine Capelle daneben;
5672. Wo die Kirche ift, ba iſt der Krug nicht weit. 5678. Neue Kirchen und neue Wirthshäufer ſtehen ſelten leer. 5674. Wenn die Kirche voll ift, fingt ber Pfaff was er Tann.
Kirche — Kirſchbaum.
. Und iſt bie Kirche noch fo groß, der Pfaff ſingt nur was
er weiß.
. Wer bie Kirche bat, ber hat aich den Kirchhof. . Kichengehen macht nicht felig, aber Nichtgehen macht ver⸗
dammt.
.Kirchengehen ſäumet nicht.
. Kirchenbuße iſt kein Staubbeſen.
.Kirchengut hat eiferne Zähne. .
. Kirchengut hat Ableröfedern (sKlauen).
. Kirchengut kommt nicht auf den dritten Erben.
. Ze Höher. der Kirchthurm, je fchöner das Gelaͤute.
. Wo ein Kirchthurm tft, da ſteckt unfer Herrgott feinen
Finger aus der Erbe.
. Die Kirche hat in allen Dingen ben Vorrang.
. Die Kirche wirb nicht in Anfchlag gebracht.
. Er trägt die Kirche ums Dorf.
. Laß die Kirch im Dorf ftehen.
. Vebermorgen ift Kirmefs.
. &8 ift nicht alle Zage Kirmefs.
Mo ich hinkomme, da iſt Kirmeſs geweſen oder wird noch
ſein.
. Auf andrer Leute Kirchweih iſt gut Gäfte laden.
. Auf folcher Kirchweih giebt man ſolchen Ablaß.
. Man fpricht fo lange von ber Kirmefs bis fie kommt. . Es „beiert” fo lange bis es endlich Kirmeſs wird. Es iſt keine Kirche fo Hein, |
Des Jahrs muß einmal Kirmefd drin fein.
. Nach ſchwarzen Kirfchen fteigt man hoch. . Wenn man ben Kirfhbaum nicht zerreißt, und den Nuß-
baum nicht zerfchmeißt, fo fteht es nicht wohl im Lande.
Kite — Kieib. 263
5699. Bei offener Kifte mag auch ber Fromme ein Schall werben.
5700. 5701. 5702. 5703.
5704. 5705. 5706.
5707.
Wer fich felber kiselt, lacht wann er will.
Der Kigel ift ber Vettel noch nicht vergangen. Die Kiplein heißen alle wie ihre Mutter, Geiß. Klagen
Fuͤllt nicht den Magen.
Wo kein Kläger, da ift auch kein Richter. Beweift der Kläger nicht, fo tft der Beklagte frei. Wer Hagen will, der lage feft.
Nah dem todten Mund muß ber Kläger feine Klage wiber die Erben beweifen.
5708. Der dem Kläffer nicht in feine Nachrede fällt, der beftellt
5709.
5710. 5711.
5712.
5713. 5714. 5715. 5716. 5717.
5718. 5719.
ihn. Hoͤr auch was der Andre ſagt, Wenn du hoͤrſt was Einer klagt. Dem Herzen hilfts wenn der Mund die Noth klagt.
Klang Ueberwindet den Rang.
‚Klang, .
Gab Rang.
Der Kläger hats wohl, wenn nur ber Praler etwas hätte! Klapp, fagte Knitt, da hatt er eine Fliege gefangen. Gott hängt jedem ein Kläpperlein an.
Klappern gehört zum Handwerk,
Was ſich foll Mären,
Das muß erſt gähren,
Das-Kleid macht den Mann,
Ein fremd Kleid macht einen fremden Mann.
5720, Kleider machen Leute, Lumpen machen Läufe.
5721.
Das Kleid macht keinen Mind.
Kleidern — Man.
Wor ſchoören Keibern zieht man ben. But ab.
. Man empfängt ben Mann nach ben Kleibe und ‚eresipe ihn nad dem Verſtande.
. Das Kleid will getragen fein, -
Die Schaben kommen fonft hinein. . Kleider freßen die Motten und Sergen dab von
. Rein und gang Giebt dem ſchlechten leibe Stan.
. Ehrt eure Kleider, fie ehren eud wieder.
. Das Kleid ziert den Mann,
Wer es. hat, der zieh es an.
. Was hilft mir das Kleid, fo ichs nicht anziehen darf? . Das reichfte Kleid |
Iſt oft gefuttert mit Herzeleid.
. Es ift noch nie ein Kleid fo feiertäglich geweſen, es ift
endlich ein Alltagskleid daraus geworben.
5732. Lange Kleider, kurzer Sinn. 5733. Kein Kleid fieht einer Frau befer denn Schweigen. 5734. Wer fich mifcht unter bie Kleie, Ja.) 325.
5739.
Den freßen bie Säue, . Sind auch Kleien ba? fragte die Sau an ber Tafel, des
< Röwen.
. Von Kleien wachſen bie Schweine, aber fe werben nicht fett.
. Gemad wird dad Kleine groß, jchungs d das Sroe Llein Achte dich klein,
Mit Niemand zu gemein, So wirſt du wohl gelitten ſein.
Mache dich Hein, Aber nicht gemein.
5740.
5741.
5742.
5743. 5744.
6745.
5746. 5747. 6748. 5749.
5750. 5751.
5752. 5763.
5754. 5755.
5756.
57517. 5758. 5759. 5760.
Kim — Kiew. 206
Der das Reine in Ehren Hält, iſt des Großen deſto wärs ‚ biger.
Wer das Kleine nicht acht't,
Hat zum Großen nicht Macht.
Wer das Kleine nicht achtet, Dem wirds Große nicht gebracht.
Wer im Kleinen fpart, kann im Großen freigebig fein.
Mit Kleinem fängt man an, mit Großem hört man auf. Klein, hurtig und ked Stößt den Großen in Dred,
Klein und unnüs, groß und faul. Was Bein ift, das if niedlich Klein iſt lieblich.
Klein und dick Giebt auch ein Stück.
Kleiner Mann, großes Herz. Kleiner Leute halber gieng nie eine Schlacht verloren. Kleine Leutlein find bald im Harniſch.
Kleine Leutlein, Holdertreutlein.
Kleine Leute muͤßen ſich mit dem Maul wehren.
Die kleinen Leute hat Gott erſchaffen und die großen Bengel wachſen im Wald.
Es geht klein her, ſprach der Wolf, da er Schnaken feaß. Kleinodien ſind zur Aeinen Noth. Hohe Klimmer und tiefe Schwimmer werden nicht alt. Klingt es nicht, ſo klapperts doch.
Wan klopft immer zu früh an, wenn man Gelb einfordert.
.
5760*. Wo eine Kloppe (Beguine) im Haus iſt⸗ ſi tzzt der Teufel
im Schornſtein.
⸗ 266.
5761. 5762. 5763.
5764. 5765. 5766. 5167. 5768. 5769. 5770. 5771. 5772.
Kiefer — Kuecht
Ze. näher dem Kofler, je ärmer ber Bauer. Das Klofter währt länger benn ber Abt.
Kloftermeier
Gilt zwei Eier,
Aber außerhalb
Gilt er drittehalb.
Er hatt all das Seine zum Klofter Maulbrunn geftiftet. Auf groben Klog ein grober Keil.
Der Klügere giebt nach.
Wer fi allein für Hug hält, mag allein zu Grunde gehen. Kluge Leute fehlen auch.
Allzuklug macht närrifch,
Unnüge Klugheit iſt doppelte Thorheit.
Uebrige Klugheit iſt ſchwer verbergen.
Der iſt ein Kluger Mann,
Der ſich in Menſchen ſchicken kann.
B778. 5774.
5775. 5776.
5777. 5778. 5779.
5780. Zur Knechtſchaft wird Keiner gezwungen, der zu Rechen
5781.
So lang es Einem wohl geht, heißt er Eiug. Er ift in der Kluppe wie eine Laus zwifchen zwei Dau⸗ men.
Aus Knaben werben Leute, Aus Mädchen werden Bräute.
Ein junger Knab muß leiden viel, Wenn er zu Ehren kommen will. Knab, iß Käs, die Butter ift theuer. Vom Knallen flirbt man nicht. Zreuer Knecht, ein Sches im Haufe.
bereit iſt. Halt den Knecht, fo flieht er.
Kucht — Rec, 2071
5782. Einem wisigen Knecht müßen bie Ebelleute dienen. 5783. Beßer ein fauler Dieb denn ein fauler Knecht. 5784. Faule Knechte find gute Propheten.
5785. Allermannsd Knecht Kanns nicht Jedem machen recht.
5786. Wieviel Knechte, ſoviel Feinde. 5787. Erſt kneten, dann baden.
5788. Mit feinen Knochen wollen wir noch Nuͤße von ben Baͤu⸗ men werfen.
5788». Solche Knochen kann ich wohl fachte benagen.
5788%, Der kommt noch nach Haus und bringt feine Anochen im Sacktuch mit.
57880. Waar Knuakskes find de duͤuͤget, Daar gift’t auch Rütens be fe müüget.
5789. Was der Knopf fiegelt, ſoll die Spige vertheibigen. 5790. Macht man Feinen Knopf am Baden, fo geht ber Stich verloren.
5791. Hüte dich vor Knospen an der Stirn, die in der Che aufbrechen.
5792. Der Koch muß feines Herren Zunge haben. 57928. Richt zufehen, probieren macht den Koch. 5793. Der Koh wird vom Geruch fatt.
5794. Viel Köche verſalzen den Brei.
5795. Mancher Tann wohl Tochen, aber nicht anrichten. 5796. Wer es kocht, der richte ed auch an.
5797. Haft du wohl gekocht, fo richt wohl an. 5798, Kocht mans wohl, fo fchmedt mans wohl. 5799. Haft bu gut gekocht, fo magft du gut eßen. 57998. Es kann nicht heißer als kochen.
5800. Zu einem Koch gehören drei Keliner.
768 Koch — Komm.
5801. Wenn ber Koch verhungert, fol man ihn unter ben Heerd begraben.
5802. Ein guter Koch, ein guter Arzt.
5803. Es find nicht Ale Köche, die lange Meßer tragen.
5804. Dan kocht no am Brei.
5805. Ohne Köder ift übel Fiſche fangen.
5806. Wer immerfort rechnet was er koſtet, ißt nimmer guten Kohl,
5807. Wenn der Kohl am beften fjmedt, ſou man aufhoͤren.
5808. Unſer Kohl Schmedt wohl.
5809. Sacht in die Kohlen geblafen, Sonft fährt bir die Ach in die Rafen! 5810. Er läuft darüber wie ber Haha über bie Kohlen. 5811. Guter Kohl, ſchlechtes Heu, 5812. Köhlers Glauben tft ber beſte. 5813. Kolben find dem Narren und dem Nußbaum bie befte Salbe. 5814. Köln ift nicht an Einem Zag gebaut.
5815. Was fragen Die von Köln darnad), wenn bie von Deuz fein Brot haben?
5816. Was ein Kölner fordert, biete die Hälfte, fo wirft du nicht betrogen. 5817. Das ift ein koͤlniſch Gebot! 5818. Kometen, Böfe Propheten. 5819. Kommft du heute nicht, fo kommſt du morgen. 5820. Kommft du mir fo, fo komm ich dir fo. 5821. Kommt man bis dahin, fo kommt man auch weiter. 5822. Komm her unb thu mir nichts. 5823. Kommft du nicht, fo hol ich dich.
Romuk — Köpfe. 3;
5824. Wie bu Tommft, fo gehſt bu. 5025. Käms, Sch nähmse, 5826. Es wird ihm noch kommen wie vom alten Mribe ie Milch.
5827. Es kommt ihm — wie dem alten Weibe das Tanzen.
5828. Es kommt, ſagte ber Bauer, da hatt er drei Tag auf dem Nachtſtuhl gefeßen.
58288. Es kommt ihm wie ben Bauern bas Aberlaßen.
5829. Kommts, fo kommts; kommts aber nicht, jo komm uns Gin gut Jahr nah dem andern. x
5830. Kommts doch nicht aus der Freundſchaft.
5831. Könige haben lange Arme.
5832. Bor Königen fchweig, oder rede was fie gern hören. 5833. Man muß ein König ober ein Narr geboren werben. 5834. Des Könige Sohn muß König oder ein Narr fein. 5835. Des Königs Spreu gilt mehr als andrer Leute Korn, 5836. Wo der König ſitzt, ba iſt es oben an,
5831. Es hat wohl mehr denn @in König gebetteit.
5838. Neuer König, neu Geſetz.
5839. Der König kann nicht allweg vegieren wie er wi. 5840. Es muß Einer oft koͤnnen was er nicht Bann.
5841. Nichts können ift Feine Schande, aber nichts lernen.
5842. Wenn ich wollte was ich follte, “ Könnt id Alles was ich wollte.
58422. So viel Köpfe, fo viel Sinne,
5843. Biel Köpfe, viel Sinne, fagte ber Teufel: ba batt er ein Fuder Bröfche geladen. 5844. Wie viel Köpfe So viel Kröpfe.
2719
5845. 5846.
5847. 5848. 5849, 5850. 5851. 5852. 5853.
5854. 5855.
5856.
5857. 5858. 5859, 5860. 5861.
5862.
5863. 5864.
5865. 5866. 5867.
Köpfe — Kopfarbeit. Biel Köpfe gehen ſchwer unter Einen Hut,
Eignen Kopf muß man haben, weil man keinen gu leihen
befommt. Wer felbft einen Kopf hat, braucht Teinen zu borgen. Die Leute leben Eines Gottes, aber nicht Eines Kopfre. Wer feinen Kopf verwahrt, verwahrt teine taube Nuß. Wer Kopf hat, ber hat ein Ehrenamt. Wer keinen Kopf hat, braucht Teinen "But. Mer einen Kopf hat, befommt leicht einen Hut.
Was man nit im Kopfe hat, muß man in den Beinen haben. “
Wenig Kopf, viel Schwindel. Wer mit dem Kopf will oben aus,
Der thut viel Schaden und richt't nichts aus:
Mer Mäufe im Kopf hat, dem muß man eine Kage hin⸗ ein fegen.
Auf grindigen Kopf gehört fharfe Lauge.
Wer den Kopf hat, fchiert den Bart.
Wer nicht da ift, dem wird ber Kopf nicht gewafchen.
Der Kopf ift ftärker als die Hände,
Langfame Köpfe behalten Lange.
Den Kopf halt Tühl, die Fuͤß warm,
Das macht den beften Doctor arm.
Der hat einen gelenten Kopf, ber ſich von und hinten flöhen Tann.
Wenn. ber Kopf mund ift, verbindet man vergeblich die . Füße.
Wenn der Kopf fhmerzt, leiden alle Glieder.
Der Kopf muß oben, die Füße unten fein.
Kopfarbeit ift ſchwere Arbeit:
le, harca Lan Kopf - Kragen. 271
ur Kyı zu ft Ka dar hp toͤdtliche Bunde. ! ‚ ' Fpı gr VW dr. IM.
wie es will geratbhen, : gebt vor ber fpaten.
GEH orn.
5872. Das iſt ein ander Korn, ſagte der Müller, ba biß er auf Mäufedred.
5873, Viel Körner machen einen Haufen.
5874. Wie das Korn, fo giebt es Mehl.
5875. Kein Korn ohne Spreu.
5876. Man fol das Korn nicht eBen ch es gefäet ift.
5877. Er ii viel darnach was das Korn gelte! Korn bei vollen Scheuern aufſchuagt, dann fällt . q 2 — icht immer grün.
p Men Kay Mad. af 985. r Welt,
5882. Was wenig Tojıcı, +. ft nicht viel. . 5883. Koft möt did vör die Bate gahn. 5884. Wer ſich wie Koth ans Rab hängt, den läßt man wie
Koth daran hangen bis ihn das Rad wie Koth weg: wirft.
5885. Lieber Koth ftinkt nicht. 5886. Es mindert ſich wie der Koth zu Weihnachten.
5887. Sammet am Kragen, Kleien im Magen. -
2. Rrlbe — Kunst.
6888. Eine Krähe hackt ber andern kein Aug au& ; * =.‘
5889. Eine Krähe fiat gern bei der andern. 5889. Eine Kraͤhe heckt keine Aurteltasbe.
5890. Die Kraͤhe wills mit dem Adler wagen.
5891. Eine Krähe macht keinen Winter.
5892. Die Krähe läßt ihr Hüpfen nicht.
5893, Alte Kraͤhen find fihwer gu fangen.
5894. Fliegende Krähe findet allzeit etwas.
5895. Wenn fich die Krähe vor Maientag im Korn verfteden tann, fo geräth es wohl.
5896. Jeder Krämer lobt feine Waare. 5897. Schwören muß des Krämers Gut verkaufen. 5898. Betrug
If der Krämer Ader und Pflug.
5899, Ein Krämer, der nicht Mausdreck für Pfeffer aufſchwätzen ann, bat fein Handwerk nicht gelernt.
5900. Der Bettler ſchlägt Fein Almofen, der Hund keine Braks wurft, der Krämer keine Püge aus,
5901. Geh Hin und werb cin Krämer, ſast der Henker zu ri nem Knecht.
5902. Der Krämer wird länger leben wie feine Elle. | 5903, Kein Kram ift fo gut, man find’t auch böfe Waare dsin. 5904. Es legt Fein Krämer aus um Eines Käufers willen. .
5905. Es pflegt nicht Leicht ein Krämer einen Markt zu ver: fäumen.
5906. Es find nicht Alle Trank, die Ach und Wehe ſchreien.
5907. Legt den Kranken wohin ihr wout, {0 iſt ihm doch wohl.
5908. Man kann gedenken, daß kranken keuten nicht wohl ru
5908:.Richts ift ungefunder als Trank fein.
Kranktteit — Kraut. . 373
5909. Lange Krankheit, ſichrer ob. N
5910. Der Krante hofft, bieweil ihm ber Odem ausgeht.
5911. Langer Krankheit kommt man felten auf.
5912. Man foll an Feinem Kranken verzagen, biemweil er noch Athem Holt.
5913. Krank Fleifch, kranker Geiſt.
5914. Den Kranken aͤrgert die Fliege an der Wand.
5915. Ein Kranker iſt gut ſchlagen.
5916. Der Kranke ſpart nichts als die Schuhe.
5917. Krankheit kommt libratim Und geht hinweg unciatim,
5918. Krankheit kommt mit Ertrapoft‘ und fchleicht hinweg wie
bie Schneden.
5919, Krankheit kommt zu Pferbe und geht zu Fuße weg.
5920. Kein Kranz fhüst vor Kopfweh.
5921. Wer nach dem Kranze firebt, befommt body eine Blume.
5922. Wer dich ragt, den traue wieber.
5923. Kragen thut wohl, Kragen thut weh.
5924, Shut dirs Kragen wohl, fo laß dich hernach das Beißen
nicht verbrießen. . |
5924°. Wer bie Kraͤtze bat, reiht ſich gern.
5925. Kraue mid,
So jud ich did.
65926. Es krauen ſich Viele, da fies nicht judt.
5927. Kraufe Haare, krauſer Sinn.
5928. Rimm das Kräutlein, fo du kenneſt.
5929. Alle Menfchen wißen nicht, was ein gut Kraut koſtet.
5930. Beßer ein Bericht Kraut mit Ruhe als ein gemäftetee
Dchfe mit Unruhe. Dtſche. Voltb. Sr. Bd. 18
274
Arımt — Rreus.
5931. Das Kraut kenn ich, fagte der Teufel, ba ſetzte er ſich in
5932.
5933. 5934. 5935.
5936.
5937.
5938. 5939.
5940. 5941. 5942. 6943.
5944. 5945. 5946. 5947.
5948.
5949.
bie Brennneßeln.
Kraut und Rüben
Haben mid) vertrieben:
Hätt meine Mutter Fleiſch gekocht, fo wär ich bei ihr blieben,
Untereinander wie Kraut und Rüben, Gefhholtene Kräuter ißt man am Tiebften. Den Krebs ſtraft man nicht mit Erfäufen.
Die Beinen Krebfe und Fifche find bie beiten, wenn man große nicht haben Tann.
Krebfe man ißt
Wenn kein R im Monat ift.
Kreißtage, Kreuztage,
Man kreucht fo hoch als man deut
Jeder meint, Er habe das gröfte Kreuz.
Der Schwächſte muß dad Kreuz tragen.
Kreuz ift des Glaubens Probe,
Das Kreuz gefaßt
Iſt halbe Laſt.
Das Kreuz wohl gefaßt iſt halb getragen.
Kreuz iſt nicht boͤs, werd nur faßen und tragen bann.
Andrer Leute Kreuz lehrt das eigene tragen.
Wer kein Kreuz bat, muß fich eins fdynigen.
Kommft du ans Kreuz, fo träntt man dich mit Eßig unb Gallen,
Hinters Kreuz verſteckt ſich der "Teufel.
5950, Wers Kreuz hat, ber ſegnet fich. 5951. Es find Viele, die mit dem Feen gehen, aber wenig
Kreuzträger.
Kreuze — Krim. ars
5952. Die Pfaffen tragen bie einen Kreuze hintennach; bie
5953. 5954. 5955.
5956.
5957. 5968.
5959.
Bauern bie großen voran. Kein größer Kreuz ald Hauskreug. Viel Kreuzer machen den Gulden,
Wer den Kreuzer nicht achtet, wird Eeinen Gulden wech⸗ ſeln.
Kein Kreuzer,
Kein Schweizer.
In der Kreuzwoche ſingt man kein Alleluja.
Worüber man nicht fpringen Tann, darunter muß man wegkriechen.
Krup ünner, Krup ünner, die Welt is di i gramm.
5960, Krieg fät Krieg.
5961. 5962.
5963. 5964. 5965. 5966.
5967.
5968.
Krieg ift leichter angefangen als beendet.
Krieg verzehrt
Was Friede befcheert.
Zum Krieg gehört Geld, Geld und wieder Geld.
Im Kriege frißt und fäuft man.
Krieg frißt Gold und ſch— Kiefelfteine.
Kriegsknecht und Bederfchwein
Wollen ftäts gefüttert fein.
Krieg if ein golden Neg: wer damit fängt, hat mehr Schaden ale Nutzen.
Wenn man anfaͤngt zu kriegen,
So fängt man auch an zu lügen,
5969. Wer Krieg predigt, ift des Teufels Feldprediger. 5970. Wenn es Krisg giebt, fo macht der Teufel bie von nm
5971.
hundert Klafter weiter. Krieg ift füß, ben Unerfahrnen.
5972. Krieg ift kein Kinderfpiel,
18*
276 Krieg — Krümmer.
5973, Krieg bat viel Gaukelei.
5974. Im Kriege Tchweigt das Recht.
5975. Lieber Krieg ale den Hals gebrachen.
5976. Beßer Krieg verfucht denn Hals ab.
5977. Beßer offener Krieg ald vermummter Friede.
5978. Beßer reblicher Krieg denn elender Friede,
5979. Nach Krieg und Brand . Kommt Gottes Segen ins Land.
5980. Ein Krieger, der barnieber liegt, Sowohl ein Krieger ald ber da fliegt.
5981. Nachgeben ftillt den Krieg.
5982. Junge Krieger, alte Kriecher.
5983. Wenn bie Krippe Leer tft, fchlagen fih die Pferd im
Stalle. 5984. Keine Krone hilft vor Kopfweh.
5985. Voller Kropf, Toller Kopf.
5985. Wer eine Kröte freßen will, muß fie nicht lange befehen. 5986. Der Krug geht fo lange zu Waßer bis er bricht. 5987. Faͤllt der Krug auf den Stein, fo zerbricht er, und fällt der Stein auf den Krug, fo zerbricht er auch. 5988. Die Krume Der Muhme, Die Rinde Dem Kinde. 5989. Krümchen find au Brot. -5990. Man kann nicht alle krummen Hölzer gerade machen. 5991. Man kann nicht alle Krümmen ſchicht machen. 6992. Je kruͤmmer, Je ſchlimmer.
5993. Gute Krumm
Sft nit um. Ä 5994. Unterm Krummftab ift gut wohnen. 5995. Krummftab fließt Niemand aus.
Krumm — Kuh. 277
BT ie Regiment,
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dıf: At, 7% ri, no,
ner vorantanzen. n nicht hinten. t magern Beutel. re Erbfchaft. üche ift die Toftbarfte. Küchen ift gut kochen lernen. in die Küche fchlägt, dann hat es allent- n. frißt man bei Hof einen Küchenjungen
aecker hängt man den Kochloͤffel an. eßer ale Hahnenfleifch.
6007. Der Kudut ru. feinen eignen Namen. 6008. Jeder meint, fein Kudud finge beßer als des Andern
Nachtigall.
6009. Der Kudud behält feinen Gefang,
Die Glock ihren Klang,
Der Krebs feinen Gang,
Narr bleibt Narr fein Leben lang. 6010. Nicht ale Kugeln treffen. 6011. Wenn alle Kugeln. träfen, möchte der Teufel Soldat: fein. 6012. Die Kugel läuft, es Tann noch Kegel geben. 6013. Schieße mit goldnen Kugeln, fo triffft du gewiſs. 6014. Die Kuh ftößt den Kübel um.
.
278
6015.
6016. 6017. 6018.
6019. 6020. 6021. 6022.
6023. 6024.
6025.
6026. 6027.
6028. 6029. 6030.
6031. 6032. 6033.
6034.
Kuh.
Was Hitfts, daß die Kuh viel Milch giebt, wenn-fie den Kübel umſtoͤßt?
Alle Kühe find Kätber gewefen.
Ze älter die Kuh, je hHübfcher das Kalb, -
Alte Kuh gar leicht vergißt,
Daß fie ein Kalb gemwefen ift.
Manch gute Kuh hat ein uͤbel Kalb,
Die Kuh leckt kein fremdes Kalb.
Die Kuh muß mit dem Kalbe gehen. "
Es ift Niemand fchuldig die Kuh mit dem Kalbe zu bes halten.
Die Kuh milcht durchs Maul.
Wenn bie Kuh nimmer Milch giebt, gehört ſie unter den Schlegel.
Nachbars Kuh iſt eine herzensgute Kuh, giebt aber keine Milch.
Schöne Küh geben gemeinlich viel Milch.
Es ift gleichviel wie bie Kuh heißt, wenn ſie nur gute Milch giebt.
Die Kühe, die am Meiſten brüllen, geben. am Wenigften Milch.
Eine mildjende Kuh
Dedt den Tiſch dazu.
Eine Kuh Dedt viel Armut zu.
Man foll die Kuh melken und nicht ſchinden. Schwarze Kühe geben auch weiße Milch. Andrer Leute Kühe haben immer größre Guter. -
Was fol der Kuh Muscaten? Sie frißt wohl Haberftroh.
6035.
6036. 6037. 6038, 6039, 6040.
6041. 6042. 6043. 6044.
6045.
6046.
6047.
6048.
6049. 6050.
6051.
6052.
. Sub. 219
Bier Kühe gut gewartet, finb beßer als acht ſchlecht ges wartet,
Der Magb Sonntag ift ber Kübe fliler Freitag.
Küftere Kuh darf auf dem Kirchhof graſen.
Dem die Kuh gehoͤrt, der faßt ſie bei den Hoͤrnern.
Dem die Kuh iſt, der nimmt ſie beim Schwanz.
Wenn bie Kuh den Schwanz verloren hat, merkt fie erſt, wozu er gut geweien iſt.
Die befte Kuh geht nicht zu Markt.
Wenn bie alten Kühe tanzen, fo Happern ihnen bie Klauen.
Es giebt mehr als eine bunte Kuh,
Man heißt Feine Kuh bunt, fie habe denn einen Fleden.
Man fagt nicht zu ber Kuh WBläßle, wenn fie nicht wenig: ftens einen Stern hat.
Wenig Kühe,
Wenig Mühe,
Der da bat keine Mühe,
Dem giebt man die Kühe,
Und der da hat bie Mühe,
Dem nimmt man bie Kühe
Und giebt ihm bie Brühe.
Der da hat bie Kühe,
Der hab auch bie Mühe,
Wenn die Kuh geftohlen ift, fperrt man den Stall,
Schenk man dir bie Kuh
Lauf mit dem Halfter zu.
Schentt man Einem die Kuh,
So ſchenkt man ihm auch ben Strick dazu.
St. Niclas beſcheert die Kuh, Aber nit den Strick dos
6059.
Kub — Kunbfaft,
. Gine Kuh Tann nicht auf bean Baum ſoringen wie ein
Eichhorn.
. Bleib daheim bei deiner Kuh,
Willſt du haben Fried und Ruh,
. Er weiß fo viel davon wie bie Kuh vom Sonntage.
. Er fiehts an, wie die Kuh ein neu Scheuerthor..
. Beim Loch ift die Kuh fett.
. Er fiehtd der Kuh am A— an, was bie Butter in Mainz
gilt. De gustibus non est äisputandam: Eine-Kub let. die andre im —
6059=. Reihet euch, fagte der Bauer; ba hatt er Eine Kuh im
Stall.
6059. Meiner Mutter Kuh Bruder war ein Ochs.
6060.
6061. 6062.
Beßer die Hand in einem Kubfladen denn in fremdem Gelbe.
An altem Kubfleifch ift viel Kochens.
Kuhfleiſch in gelber Brüh,
Sin Ritter ohne Müh,
An biefen beiden ift verloren
Der Safran und bie gofbnen Sporen.
. Kühner Muth ber befte Harnifch. . Hundert Stunden Kummer bezahlt keinen Heller Schulben. . Wie der Kummer tritt ins Haus, u |
Die Liebe fliegt zum Fenfter aus,
. Bekümmerter Mann erfieht felten feinen Vortheil. . Kundſchaft macht Freundfchaft, Freundſchaft madıt Kaſſen
‚und Küffen macht Kinder,
. Kundfchaft ift fein Erbe, . Kundfchaft thut wohl und wehe, en . Kundfchaft verberbt manchen Mann. -
Känlieln — Kunfe. ss
61. Das Künltein, das du antegft, muß bu abfpinnen. 6072. Was hilfte, daß man bie Kunkel anlegt, wenn man fie " [ 3
LEYS
Jermanen Kıisa
(
6091.
UHR
et ‘ nd ve Äh ae pr “ug”
mu MAL.
Dim song. . Kunft. geht nad) Brot und findets.
. Jeder ſpricht am liebften von feiner Kunfl.
. Se ſchwerere Kunft, je mehr Pfufcher.
. Die Kunft ift lang, das Leben kurz.
. Wer die Kunft nicht übt, verliert fie bald.
. Man bricht die Kunft nicht vom Zaune.
. Kunft fann man nicht Taufen.
. Große Kunft haft man.
. Der Kunft ift Niemand gram als ber fie nicht Tann. . Wißenfchaft und Kunft
Haben nie ber Thoren Gunſt.
. Kunft hält feft,
Wenn Alles verläßt.
. Kunft ift im Gluͤck eine Bier,
Im Unglüd eine eiferne Thür.
. Kunft geht über Geld.
Kunft ift des Alters Behrpfennig.
. Kunft ift ein guter Behrpfennig, man n trägt nicht ſchwer
daran. Kunſt iſt gut über Feld zu tragen.
6092. Kunft ift leicht zu teagen, aber ſchwer aufzuladen.
288 - Kunſtreich — Kürzen.
6093. Kunſtreiche Hand Geht durch alle Land. 6094. Jedem iſt zu glauben in ſeiner Kunſt.
6095. Der Meiſter Einer Kunſt naͤhrt Weib und ſieben Kinderz ein Meiſter aller ſieben Künſte nährt ſich ſelber nicht.
6096. Viel Kunſt, viel Thorheit.
6097. Kunſt macht Narren.
6098. Künſtler ſind die erſten im Narrenſchiff.
6099. Kunſt ſteckt nicht in dem Kleide.
6100. Kunſt über alle Künſte, ſeine Kunſt verbergen.
6101. Die ſchwerſte Kunſt ſich ſelber kennen.
6102. Kunſt lehrt Huͤhner ausbruͤten, aber nicht Kinder zeugen.
6103. Die Kunſt bedarf des Srüds, und das Gluͤck bedarf der Kunft.
6104. Kunft will Geräthe haben, fagte Jener, da kaͤmmt' er ſich mit der Miſtgabel.
6105. Geht Kunz hin, ſo kommt Hinz wieder. 6106. Jeder hält fein Kupfer für Gold. 6107. Blei und Eifen
Muß den Kupferfchmied fpeifen.
6108. Dem Kuppler ein Paar Schuh Und die Hölle dazu! 6109. Wer gerne Eürbäumt, faulbäumt gern. 6110. Kurz und gut ift angenehm. 6111. Kurz und bid Hat kein Geſchick. 61112. Kurzes Holz — Iſt des Bauern Stolz.
6112. Kuͤrzen kannſt du dein Leben, verlangern kann es Gott allein.
Kurziveil — Laden. 283
6113. Kurzweil will verftanden fein.
6114. Ift das nicht eine feine Kurzweit, fagte Jener, ba warf er Weib und Kind zum Haus hinaus.
6115. Einen Kufs in Ehren Mag Niemand wehren. 6116. Ein Kufs ohne Bart ift wie eine Supp ohne Salz (eine Vesper ohne Magnificat). 6117. Lieben ift nicht Sünd Und küffen madt kein Kind. 6118. Die ſich aufs Küffen legt, legt ſich auch wohl aufs Kiffen, 6119. Man ſchwätzt oft Ginem von einem Kiffen und fegt ſich an feiner Statt darauf.
6120. Mandyer Füfst Einen auf den Baden Und ſchlägt ihn mit der Fauft in den Naden.
6121. Das Küffen tft nur ein Abwifchen. 6122. Küffe mich auf die lateinifche Kunft ! 6123. Der Küfter ift des Pfarrers Selfkant.
6124. Die Kutte macht den Moͤnch nicht aus. | a & y . As Auf RER 4 Flnie pP: Dar A ln. vi Ina . fırı Zitl,
2.
6125. Am Lachen und Flennen Iſt der Narr zu erkennen.
6126. Am Lachen erkennt man den Thoren.
6127. Kinder haben Lachen und Weinen in Einem Sad. 61278. Wer lacht, thut keine Sünde. 6127b. Die Lacher hat Gott lieb.
6128. Es ift fo leicht gelacht wie gefchrieen.
6129. Es lacht Mandher, der lieber weinen möchte.
384
6130. 6131. 6132. 6133. 6134.
6135.
6136 6137. 6138.
6139.
6140. 6141. 6142.
6143. 6144.
6145. 6146. 6147. 6148. 6149.
6150.
6151. 6152.
Laden — Landesbrauch.
Man flieht Manchen lachen, der weinen follte.
Wer Leicht lacht, weint auch leicht.
Es ift noch weit vom Lachen, fagte bie Braut, da fchrie fie.
Wer zulegt lacht, lacht am Bellen.
Wenn man einen Lachs fängt, kann man wohl die Angel verlieren.
Es koſtet mich im Laden mehr, ſprach der Moͤnch, als ihm die Frau einen Blaffert fuͤr die Meſſe gab.
. Du haft mich geladen, nun muft du mich fahren.
Ohne die rechte Ladung ift der Schuß gefaͤhrlich.
Bei Lahmen lernt man hinken, Bei Säufern lernt man trinken.
Die Lahmen und die Blinden
Sind allezeit bahinten,
Lamparten ift der Deutſchen und Franzoſen Kirchhof.
Lamm, Lamm! ift bed Wolfes Vesperglocke.
Wer fi) gum Lamm macht, den freßen die Wölfe.
Wenn einmal Lämmer neben Wölfen grafen, fcheint eine andre Sonne.
Wenn du die Lämmer nicht achteft, wird bie Heerbe bald zu Grunde gehen.
Steht er doch da ald wenn er lammen wollte,
Die der Lampe bedürfen, füllen fie mit Del.
Wer eine Lampe braucht, darfs Del nicht fparen.
Sp manches Land, fo manche Weife,
Laͤndlich, fittlich.
Laͤndlich, fittlih: wo's ber Brauch ift, fingt man den Pumpernickel in der Kirche,
Landesfitte, Landesehre.
Landesbrauch ift Landesrecht.
6176.
leg.
Fa 2.138.
zre dich redlich.
and.
Hof 4 17. nan auch Brot. y par al wul h | , wo Niemand Ghre findet. 8.
ieh nicht aufs Meer. m als auf dem Meere reich. iſt das Waßer reich.
. Am Lande ift gur guys.
. Wehe dem Land, wo der Herr ein Kind iſt.
. Wen das Sand ernährt, der fol das Land ſchuͤten.
. Zraue dem Landfrieben nicht.
. Wer Landesherr ift, dem gebührt die Landeshuldigung. . Landeskinder fol man vor Andern befördern.
. Aller Landsknechte Mutter iſt noch nicht geftorben. 6174. 6175.
Es find nicht alle Landsknechte, die lange Spieße tragen. Landsmann, Schanbömann, weift du was, jo fchweige, Landftraß ift ficher, Holzweg gefährlich.
. Sch -die gemeine Landftraße, es kann wii Jeder auf dem Seile gehen.
6184. 6185.
6186. 6187. 6188. 6189. 6190. 6191.
6192. 6193. 6194. 6195. - 6196.
6197. 6198.
bandtag — Lak.
. Neuer Landtag, gewiſſe Steuer. . Wa8 lange währt, wird gut.
. Lange geborgt ift nicht gefchentt. . Lang ift nicht ewig.
. Lang und ſchwank
Dat keinen Gang.
. Zang unb ſchmal
Hat kein Gefall;
Kurz und did
Dat Fein Geſchick:
Ein Mädchen von der Mittelftraß Geht am waderften über die Straß.
Werd lang hat, laͤßts lang bangen.
Es ift nichts fo lang und breit, man Tann davon das End abgehen.
Die Länge hat bie Fährbe.
Wer langfam geht, kommt auch zum Ziel,
Langſam, aber ficher. .
Langſam nährt ſich auch.
Einem Langſamen iſt kein warmer Bißen beſcheert.
Jedem Lapp
Gefällt feine Kapp.
Die Welt ift voll Lappen unb Diltappen.
Beper ein Lappen denn ein Loc.
Viel Lärmens um Nichts.
Laß nicht nach, fo kommſt du hoch.
Er fagt: Wollt ihre lagen, fo laßts, wo nicht, fo laßts bleiben. |
Dem Läßigen geräth der Handel nicht. .
Wer feine Laſt erwägt,
Sie deſto fihrer trägt.
eattis — Line. " BOT 6199. Drei Dinge find laͤſtig: ein Wurm im Ohr, ein Raudı ‚ im Aug, ein zaͤnkiſch Weib im Haufe. 6200. Wo kein Lafter ift, ba ift feine, Tugend. 601. Die Lafter ſtehlen ber Tugend die Kleidung. 6202. Ein Lafter Toftet mehr denn zwei Kinder. 6203. Wenn man Beine Lafter nicht firaft, fo wachen die großen. ‘ 6204. Alles nimmt ab in der Welt, aber bie Lafter nehmen zu. 6205. Eafter, die man nicht tadelt, fät man.
6206. € Geh! und Lafter, sin Milafter. 4 19 a Lu : durch die ganze Welt.
fen ule wanure usrg, dan ent hat, der fol es ungebrüht
Au Umweg Au yern, fi felber nicht. By, Im. IKT 468, (oder mit dem Hoͤlzchen). nt nicht wohl zufammen, 6212. Zum Laufen Hurt nıyı ſchnell fein. 6213. Was Hilft laufen, wenn man. nicht auf dem rechten Weg ift? 6214. Es gehört mehr zum Laufen als Anrennen. 6215. Wer bald Läuft, ift bald gejagt. 6216. Wer läuft, den jagt man. 6217. Wen man nicht jagt, der foll nicht laufen. 6218. Wer läuft ch man ihn jagt, Iſt allzu verzagt. 62319. Beßer da läuft er als ba hängt er. 6220. Laß laufen was du nicht halten Tannfl. 6221. Ich bin wohl eher mit folder Lauge gewaſchen.
6222. Man braucht nicht Läufe in ben Pe zu fegen, fie kom⸗ men von felbft hinein, Auyart. in —* —2
4
298 "Raus — Lautern.
6233. Wenn die Laus einmal im Pelze nt, ſo ift fe tk wieber heraus zu. bzingen. .:
6224. Sie vermachen (ergesen) ſich wie. bie eäufe. ‚im: ee.
6225. Die Laus, die erſt in den Pelz kommt, Mr ſchunmer als die darin. gemachfen iſt.
‚6226. Bienn die Laus in den Grind kommt, fo hebt ſie den Hin⸗ tern in die Hoͤhe und wird ſtolz.
6227. Wer lauſig iſt, der wird bald grindig.
6228. Die Laus weidet im Grinde ſich fett und geht im alten Pelz auf Stelzen.
6229. Er kann einer Laus ein Paar Stelzen machen.
6230. Er prangt wie die Laus auf einem Sammtkragen.
6231. Marſch in dein Winterquartier, ſprach der Wachtmeiſter zu der Laus, als er ſie vom Bart unter die Hemdkrauſe ſetzte.
6232. Viele wollen eine Laus ſchinden und wißen noch nicht wie
— viel Fuͤße fie hat.
6233. Beßer eine Laus im Kraut als gar kein Fleiſch.
6234. Er ſchindet die Laus des Balges wegen.
6235. Man kann einer Laus nicht mehr nehmen als das Leben.
6236. Läufe und Kinder gerathen alle Jahr.
6237. Wer hat es den Läufen fo bald gefagt?
6238. Es geht ihm wie-einer Laus zwifchen zwei Balken.
6239. Er fißt wie eine Laus zwifchen zwei Nägeln.
6240. Man Eönnt ihr auf dem Kleifch eine Laus knicken.
6241. Er hat läuten gehört, weiß aber nicht wo die Glocken hangen.
6242. Er hat Läuten gehört, aber nit sufommenfhlagen. j
6243. Lang läuten bricht ben Donner.
6244. Bon lautern Brunnen fliehen lautre Waßer.
60 s. Leben und Leben afen. i
8246. Ber fromm gelebt, has lange gelcht.
6247. Gut leben, lange leben.
62472. Wer einmal will gut leben, ber nehme ein gebraten Suhn oder ein Yükfches Maiblein; wer zweimal, her nehme eine Sans, am Abenh bat er nad Kraͤglemaͤgle; wer eine Woche, des Kech eine Sau, fo hat er Schinken unb Würfte zu eßenz wer einen Monat, ber ſchlacht einen Ochſen; wer ein Jahr, ber nehm ein Weib — wenn es fo lange noch vorhaͤlt —s; wer aber allzeit gut leben will, der werd ein Pfaff.
6248. Nuͤchtern Leben, gutes Leben.
62349. Gut Leben und gefunde Tage
Stehen nit in Einem Hage.
6250. Das Leben {ft den Reichen lang, den Armen kurz.
6251. Des Menſchen Leben hängt an einem Zwirnsfaden.
6252. Lange leben,
Lang im Unglüd fchweben.
6253. Niemand lebt nur fi ſelbſt.
6254. Wer für Andre lebt, hat am Beften für ſich gelebt.
- 6255. Man muß leben wie man kann, nicht wie man will
6256. Wer das Leben verachtet, fuͤrchtet ben Top nicht.
6257. Wer lange Iebt, der wird .alt.
6258. So du lange lebſt, fo bu alt wirft.
6259. Je länger man lebt, je älter man wird.
6360. Wohl geisbt, wohl geſtorben.
6261. Leben if «ine Kunſt, Sterben iſt auch eine Fr
6262. Wie das Leben, fo der Rachruhm.
6263. Lebe nach der alten Welt
Und ſprich wie's der neuen- gerät, Dtſche. Bolkeb. Sr. Bd. 19
290 Leb — Lehren.
6264. Leb wie vor Zeiten, red wie jest.
6265. Leb als wollft bu täglich fterben, ſchaff ale wollſt bu ewig leben.
6266. Halt es mit den Lebendigen.
6267. Beßer ein lebendiges Wort als hundert tobte,
6268. Lebenbger Mann, lieber Mann.
6269. Der Schwabe muß allzeit das Leberlein gegeßen haben.‘ 6270. Leder aus ber Küchen!
6271. Sei kein Ledlermaul wie Hans, der Taut’ an einem alten Pflugrad, und meint’ es wär ein Butterkringel.
6272. Er iſt kein Leckermaul, Frißt auch roh und faul. 6273. Schlimmes Leder, ſchlimme Schuhe.
6274. Man ſoll nicht das Leder ſtehlen und die Schuh um Got⸗ tes willen geben.
6275. Aus fremdem Leber iſt gut Riemen ſchneiden. | 6276. Bon gefchmiertem Leder fcheiden die Hunde nicht gern.
6277. Friſch vom Leber iſt halb gefochten.
6278. Ledig gehen koſtet Lehrgeld.
6279. Ledig, ſuͤndlich.
6279.. Leere Aehren ſtehen hoch.
6280. Lehen fallen nicht auf die Spindel.
6281. Lehen tragen Feine Schulden.
6282. Lehenmann Kein Unterthan.
6283. Lehenfchaft zieht Keine Unterthänigteit nach ſich. 6284. Da kein Lehenmann, da tft auch kein Handlohn. 6285. Lehn dich dran, fo muß e8 gehen,
6286. Lehren Bringt Ehren.
Lehren — Leicht. RD
6287. Die allzeit Ichren Sich nimmer bekehren.
6288. Er muß Lehrgeld geben, fagen bie Spieler. 62389. Lehrjahre find Leine Meifterjahre,
6290. Lehrwerk ift kein Meifterftüd.
6291. Guter Lehrling, guter Meifter.
s 6292. Wer fein eigener Lehrmeifter fein will, hat einen Narren zum Schüler.
6293. Wer zu früh dem Lehrmeifter entgangen, der ift auf den Karren zu Furz und auf den Wagen zu lang.
6294. Leib an Leib und Gut an Gut,
6295. Wem ich meinen Leib gönne, dem gönn ich auch mein But.
6295... Längft Leib, laͤngſt Gut.
6296. Leib und Gut gehen mit einander.
6297. Leibgut ſchwendet Hauptgut.
6298. Der Leib ift das Hauptgut.
6299. Leib und Gut kann Niemand zufammen verbrechen.
6300. In ſchoͤnem Leib Wohnt freundlid Weib,
6301. Saufen und Weiben Will ſich nicht leiben.
6301e. Was wohl leibt, feelt oft übel,
-6302. Lebiger Leib ift Goldes werth.
:6303. Wer Leib und Leben wagen will iff zollfrei.
6304. Bei jeder Geburt wird eine Leiche angefagt.
6305. Leichenprebigt, Lügenpredigt.
6306. Das Leichte ſchwimmt oben.
6307. Leichte Bürben werben ferne fchwer.
6307, Wie leicht kommt nicht ein Haar in bie Butter, 19* 4
2”
Bald — Sıbor,
6308. Was nicht zu meiden a
6309,
6310.
6311.
6312,
6313. 6314.
6315.
6316.
6317.
6318. 6319. 6320. 6321. 6322. 6323.
6324. 6325. 6326.
6327.
Sol man leiden.
Leid und mei,
Bift du gefcheidt.
Leid und meib,
Das ift die Kreid. Biſt geſcheidt, jo leid, nicht ſchilt das fein muß. Leid, ſchweig und vertrag;
Deine Noth Niemand Elag.
Was Hüfte fein Brid der Stiefmutter Tagen? Klag Niemand dein Leib,
So wird es nicht breit.
Leiden währt nicht immer, Ungeduld machts ſchlimmer.
Man vergißt viel Leid in vierundzwanzig Stunden.
Leid und Freud, mit fünfzig Jahr it all Eins.
Ueberſtandner Leiden gedenkt man gern.
Leiden und Danken. ift bie.befte Hofkunſt.
Leiden ift heilig, wer's Tennt,
Wenn e8 leiblich ift, fo fol mans toben.
Der Leider behält das Land.
Leidft du, daß dich einer faße, To leide, daß er dich zu Boden werfe
Wer leidet, daß fein Tiſch knappt, fein Ofen raucht, Kiz felftein im Schup Bleibt, ber mag feine Frau Herleihen.
Leid
Iſt ohne Neid.
Leidenfchaft
Nur Leiden fhafft.
Beßer geleiert ”
Als gar gefeiert.
6328. 6329. 6330.
6331.
6332. 6333. 6334.
6335, 6336. 6337.
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6342. 6343.
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6347.
6348.
6349.
| Leier — Lernen, 283
Das ift die alte Leier. Leihen macht Freunde.
Leid deinem Freund, Mahn deinen Keinb,
Was du dem Freunde leihft, bes mahnt der Feind, Leihen macht Kreundfchaft, Wiebergeben Feindſchaft. Gelichen Gold wirb Blei, wenn mans wiederforbert.
Dem Leiher geht man entgegen bis and Chor, dem Mah⸗ ner fchlägt man bie Thür nor der Raſe zu.
Frauen, Pferde und Uhren foll man nicht verleihen.
Er geht nicht gern bei einem Leinfelb vorüber,
Wäre Leipzig mein, fo wollt ichs in Freiberg verzehren.
Leipzig liegt haufen, Leipzig liegt drinnen,
So kann Leipzig vor Leipzig nicht Leipzig gewinnen.
Scufter bleib bei deinem Leiſten.
Wer die Leiter hält, ift fo ſchuldig als der Dieb.
Wer die Leiter hinauf mil, muß mit der unterfien Sproße anfangen.
Lepſch, laß nicht ſchnappen.
Lerchen laßen ſich nicht unterm Hütlein fangen.
Man lernt eher eine Sprache in der Küche als in ber Schule.
Man lernt fo lange man lebt.
Zum Lernen ift Riemand zu alt.
Wer auögelernt fein will, muß im Grabe liegen,
Liebes Kind, lernſt bu wohl,
Wirſt du gebratner Hühner voll;
£ernft du aber übel,
So geh mit den Säuen über ben Kübel.
£erne was, fo kannſt du was,
294 6350. 6351.
6352. 6353.
6354. 6355. 6356.
6357.
6358.
6359. 6360. 6361. 6362.
6363.
6364. 6365.
6366. 6367.
6368. 6369.
6370.
Lerne — Leute.
£erne, ſo kannſt du was vergeßen.
Lerne bei Zeiten, So kannſt du's bei den Leuten.
Das Lernen hat kein Narr erfunden. Leſen und nicht verſtehen
Iſt halbes Muͤßiggehen.
Wer nicht leſen kann, muß Butten tragen. Viel Lesmeiſter, aber wenig Lebmeiſter.
Man kann wohl leſen Was man geweſen, Aber nicht ſchreiben Was man wird bleiben.
Wer viel lieſt und nichts behaͤlt iſt wie Wer jagt und niemals faͤngt.
Den Letzten beißen die Hunde.
Der Letzte macht die Thür zu.
Der Leste hat ben Sad geftohlen.
Schelm und Dieb ber Letzte.
Es hat der Legte noch nicht gefchoben.
Er ift nicht der Letzte, wenn er vorangeht.
Wer leuchtete eh Du warft? _
Könnte man mit Leugnen davon Tommen, fo würde Nies mand gehangen.
Guter Leumund ift ein zweites Erbtheil.
Man muß die Leute reden laßen, Fiſche (Gaͤnſe) koͤnnens nicht.
Laß die Leute reden und die Hunde bellen. |
Ich meinte, es wären lauter Eichen was die Leute eben, nun finds kaum Linden.
Einmal in der Leute Mund kommt man ſchwer wieder heraus.
6371. 6372. 6373.
6374. 6375. 6376. 6377,
Leute — Lichtmiſs. 298 Wieviel Leute, Soviel Häute.
Wer mit Leuten nichts zu thun haben will, muß aus der Welt ziehen.
Man muß nicht allen, Doch guten Leuten gefallen.
Ze mehr Leute, je mehr Glück. Wer die Leute ſchreckt, der muß fi fürchten. Leutfreßer findt wohl Eifenfreßer. |
Wer den Leuten aufhilft, bem greift man gerne .an feine
Buͤrde.
6378. Man ſieht an den Leuten hin, aber nicht in die Leute
6379. 6380. 6381.
6382. 6383.
6384.
6385. 6386. 6387. 6388.
6389.
hinein. Wo Ler voran, Da Fraus Geſpann.
Licht iſt Licht, Siehts glei der Blinde nicht,
Setzt man ſein Licht zu hoch, ſo loͤſchts der Wind,
Bu nieder, fo loͤſcht es ein Kind.
Bei Zage darf man Fein Licht auffteden.
Wer das Licht zu knapp ſchneuzt, ber Löfcht es.
Er pust gern das Licht, er wird wollen ein mn Weib haben.
Lichter Tag, lichte Augen.
Ich will euch das Licht halten und zufehn.
Man fol fein Licht nicht untern Scheffel ftellen.
Wers Licht fcheut, hat nichts Gutes im Sinn.
Lichtmiſs,
Winter gewiſs.
X
6390.
6391.
6392. 6393. 639. 6395. 6396. 6397. 6398. 6399. 6400. 6401. 6402. 6403.
6404. 6405.
6406.
Lichturefſen — Siebe.
Lichtmeffen heil 2*
Schindet dem Bauern das ga;
Lichtmeſſen dunkel,
Macht ben Bauern zum Zunker.
Lichtmeffen
Können die Deren bei Tage een, 9
Lichtmeſs hell und klar
Giebt ein gutes Flachsjahr.
Lichtmeſs im Klee,
Oſtern im Schnee.
Zu Lichtmeſſen hat ber Shin lichen ben wer als die Sonne im Stall.
Scheint zu Lichtmefd bie Sonne dem Pfaffen auf den Als tar, fo muß ber Fuchs wieder ſechs Wochen ins Loch.
Wenn zu Lichtmeffen der Bär feinen Schatten flieht, To riecht er wieder auf ſechs Wochen ins Loch.
So lange die Lerche vor Lichtmeſſen fingt, fo lange ſchweigt fie nach Lichtmeffen ſtill.
Wer zu Lichtmeflen nicht einen Wolf fürchtet, zu Faſtnacht einen Bauern und in der Faſten einen Pfaffen, bei dem er beichten foll, der ift ein beherzter Mann.
Nach Liebe Leib,
Keine Lieb ohne Leid,
Liebe ohne Gegenliebe ift eine Frage ohne Antwort,
Der Liebe Luft währt fo lang als ein a von Brot. Lieb ift Leides Anfang. ee 7 any dl Ten. 4 Wer mir Liebe erzeigt, * ereitet mis Sorge. 3.
Lieb und wieder Leid
Iſt verlorne Arbeit. Kleine Liebe, großes Weh.
6407. 6408.
6409. 6410. 6411. 6412.
6413. 6414.
6415. 6416. 6417. 6418.
6419. 6420.
6421. 6422.
6423. 6424. 6425. 6426. 6427.
j oo. Side, 287
Die Lieb iſt übel angelegt, a. ee
Die keine Lich herwider trägt. Lieben und nicht genießen
Möchte den Zeufel verdrießen. Lieb dein Weib, fo haft ie dic. Liebe macht Gegenliche. |
Liebe ift füß, wo Liebe erfolgt, Ich liebe was fein iſt Obs [dom nicht mein if
Ob mirs gleich nicht werben Tann, Hab ich doch ein. Gefallen dran. . Was Einem nicht ſoll werben
Iſt das Liebſte auf Erben.
Was liebt, das betrübt,
Was herzt, das fehmerzt.
Liebe muß Zank haben.
Mas fich liebt, das neckt fi.
Wer nicht eifert, liebt nicht.
Lieb Waͤchſt durch Kieb.
Liebeszorn. if neuer Liebeszunder.
Liebeszank, Liebesdank.
Ber die Liebe verbietet, guͤrtet ihr Sporen an.
Wen die Liebe eitelt, dem ift der Tod nicht verhaßter als Aufſchub.
Die Liebe treibt die Furcht aus. Liebe uͤberwindet Alles.
Was ſich liebt, gefällt ſich auch. Liebe erwirbt Liebe.
Liebe wird durch Lieb erkauft.
“
Mi
908
6428. 6429. 6430.
6431.
6432. 6433. 6434. 6435. ‚ 6436. 6437.
6438. 6439.
6440. 6441.
6442. 6443. 6444.
6445. 6446. 6447. 6448.
Liehe.
Lieb empfindet Keine Arbeit, , Liebe lehrt tanzen.
Lieb und Roth Hat kein Gebot,
Wer Lieb erzwingt wo keine ift, Der bleibt ein Rarr zu aller Friſt.
Beßer wenig mit Liebe als viel mit Zäuften,,
Wenig mit Liebe, Viel mit Kolben.‘
Gezwungene Liebe und gemalte Wangen dauern nicht. Die Liebe trinkt nicht Rothwein.
Wider bie Liebe ift Fein Kraut gewachſen.
Lieb und Gefang Kennt keinen Zwang.
Lieben und Singen Laßt ſich nicht zwingen.
Lieben und beten
Laͤßt ſich nicht nöthen. Liebe weiß verborgne Wege.
Lieb und Rauſch Schaut zum Fenfter aus.
Wer Liebe bergen will, dem kriecht fie an ben Augen
heraus, Lieb, Feuer, Huften, Kraͤtze, Gicht Laßen ſich verbergen nicht.
Stroh in Schuhen und Lieb im Bergen guden überall
heraus, Lieben und Huften läßt fich nicht verbergen. Die Liebe macht Lappen. Die Liebe ift blind und macht blind.
Wo die Liebe hinfällt, da bleibt fie legen und wär es ein.
Mifthaufen.
Liebe. 299 6449. Die Liebe ift wie. der hau, fie fällt auf Bf und Kuh⸗ fladen. 6450. Liebes geht über Schönes. 6451. Es geht mehr Liebes zur Kirche ald Schönes. 6452. Was lieb ift, das tft ſchoͤn. 6453. Wer liebt, weiß wohl was er begehrt, aber nicht was es ift.
6454. Wenn bir die Liebe ihre Brille aufſetzt, fo ſi ehſt du in dem Mohren einen Engel.
6455. Der Liebe Mund Küſst auch den Hund.
6456. Keinem iſt fein Liebchen ungeſtalt.
6457. Was thut die Liebe nicht, ſagte jener Schneider, ba kuͤſste er einen Bock zwiſchen bie Hörner.
6458. Aus Liebe frißt der Wolf das Schaf. 6459. Aus Liebe zum Talg ledt bie Kage den Leuchter. 6460. Wo Liebe fehlt, erblidt man alle Fehler. 64608. Waßer geht durch Stiefel, Liebe durch Handſchuhe. 6461. Die Augen find der Liebe Thür. 6462. Lieben und Buhlen fängt im Geſicht an. 6463. Liebe hat ihren Sig in den Augen. 6464. Lieb ohne Geſicht Gar leicht zerbricht. 6465. Die Lieb ift füß Bis ihr wachſen Hand und Füß. 6466. Weder nie noch immerfort Iſt der Liebe Loſungswort.
6467. Wenn die Liebe fo zunähme wie fie abnimmt, fo. fraßen ſich die Eheleute vor Liebe.
6468. Klopft die Roth an, fo thüt die Liebe die <hür auf.
4
ide.
. Liebe ſtabet man nicht auf bem Markte feil . Liebe kann viel, Geld Tann Alles.
. Wer aus Liebe heiratet, hat gute Nähte und üble Tage. . Bon ber Liebe kann man nicht Leben. . Ohne Wein und Brot |
Leidet Liebe Roth,
. Alte Liebe voftet nicht. . Alte Liebe roſtet nicht und wenn fie Ber Jahre im Schorn>
ftein bienge.
. Der Menſch liebt nur einmal,
. Wo Liebe, da ift Treue.
. Wo man Liebe fät, da wächſt Freude.
. Mer ohne Liebe lebt, iſt lebendig tobt.
. Wo man Liebe fäet, da wächſt Freud empor.
. Liebe ift der gröfte Reichtuum.
. Liebe erfüllt die Welt und mehrt ben Himmel,
. Es ift nichts Liebered auf Erben
Als Frauenliebe, Wems kann werden.
Rechte Liebe wird vergnügt,
Wenn ſie ihres Gleichen kriegt.
‚ Auf Lieb und Gewinn
Steht aller Welt Sinn.
. Gekräntte Liebe Hat einen Freund im Himmel, . Der Liebe Wunden kann nur heilen, ber fie Tchlug. . Liebesftüd
Iſt kein Diebesftüd,
.Wer Liebe ſtiehlt, iſt kein Dieb. . Der Liebe und dem Feuer muß man bei Zeiten wehren. . Liebe
Ergiebt ſich Eeinem Diebe.
Liebe — Eisdähen. 384
6492. Liebe, Diebe und Furchtſambeit machen Gefpenfker, 5. Es liebt fich Oder es diebt ſich.
6494. Liebe und Herrſchaft Leiden nicht Geſellſchaft. 6495. Zähe Liebe, lange Feindſchaft. 6496. Liebe ift der befte Wächter. I, Liebe iR die befte Hut. 6498. Liebe Hat ein gut Gebächtnife. 6499. Linde Tonunt ber Bitte zuvor. 6508, Wenn Lieber Tommi, muß Leider weichen. 6501. Liebe fängt bei fich ſelber an. 6502. Die Liebe geht umter fich, nicht über fi “
6503. Du bift mir fo lieb, Wie dem Müller ber Dieb.
6504. Liebe macht Loͤffelholz Aus mandyem jungen Knaben flog. 6505. Liebhaber Fommen immer der Glocke zuvor, . 6506. Einem. Liebhaber ift nichts gu ſchwer. 6507. Was geliebt will werden, muß fi darnach ſtellen. 6508. Wer dich ungewoͤhnlich liebkoſt, hat dich betrogen "ober will dich betrügen. 6509. Kurzes Lied ift bald gefungen/ 6510. Ein gut Lied mag man hucimal fingen.
6511. Kein fo gut Lied, Man wird fein müb.
6512. Ein gut Lied ſoll men. nick ausfingen.. 65128, Man fingt auch nicht alle Lichthen. aus.
6513. Wenn man das Lirdchen zu Bu anfängt, ſo eine man > im Singen. .
802
6514. 6515.
6516. 6517. 6518. 6519, 6520.
6521. 6522.
6523. 6524. 6525. 6526. 6527. 6528. 6529. 6530. '6531.
6532. 6533. 6534.
6535.
Sieder — Lob,
Reue Lieber fingt man. gern.
Zedermann fi ingt das Liedlein dem Loch unter ber. Raſe
zu lieb. Liedlohn ſchreit zu Gott im Himmel. Wer ba liegt, über ‚ben läuft alle Welt. hin. Wer da liegt, dem hilft Niemand auf. Wer ftille liegt, der iſt todt.
Da Liegt es, fagte jene gute Magd, da entfiel pe das
Kind beim Zanze. Liegt er, fo giebt er: läg er nicht, fo gäb er nicht. Er ift fein fo mild, wie St. Lienhard feines Eifens: giebt es Niemand, es fehl es ihm benn ein Dieb, Was die Linke thut, laß die Rechte nicht wißen. Die linke Hand geht von Herzen. Wäre kein Links, fo wäre kein Rechts. Wir haben auf dich gewartet mit der linken Hand, Links und Rechte, wie die Garthäufers Raten. gift geht über Gewalt. gift thut mehr denn Stärke. In Eiften ift der Einfältige neunfältig. Manneslift ift behende, | Weiberlift hat kein Enbe. gift gegen Liſt. Lift wird mit Lift bezwungen.
gift Macht guten Miſt.
Lob macht einen Anfang zur eenndſchaft.
6536. Loben iſt nicht: Lieben.
6537.
Lob wird manchem tabten Mann, Der Lob im Leben nie gewann.
er
6538.
6539. 6540.
6541. 6542. 6543.
6544. 6545.
6546. 6547.
6548. 6549, 6550.
6551.
Feindes Lob Klingt.
6552.
6553. 6554. 6555. 6556.
Loben. . 303
Willſt du gelobt fein, fo ſtirb, wil du veradjtet fein, fo heirate. .
Lob ift leichter zu erlangen als zu erhalten.
Nichts veraltet ehr,
Denn Lob und Ehr.
Lob ohne Maß hat Feine Ehre.
Wer ein Ding zuviel lobt, dem traue nicht. .
Lobe, daß du koͤnneſt fchelten,
Schelte, daß du koͤnneſt loben. N
Es mag leicht, daß Einen ein Bauer lobt.
Des Pobels Lob
Hält nicht die Prob,
Es ift eine Schande was ber Pöbel lobt,
Lob
Iſt der Thoren Prob.
Eigenlob,
Narrenprob.
Eigenlob ſtinkt,
Eigenruhm hinkt.
Eigenlob
Iſt zu grob.
Eigenlob ſtinkt,
Freundes Lob hinkt,
Fremd Lob iſt wahr Und dauert wohl ein Jahr.
Eigenlob riecht nach limburger Kaͤſe.
Wer ſich ſelber lobt, muß uͤble Nachbarn haben.
Er lobt ſich, weil ſeine Nachbarn nicht zu Hauſe ſind. Sich ſelber loben Niemand ſoll,
Den Guten loben Andre wohl.
’ Lob — koch.
. Wer ſich ſelber lobt, Heißt der Bäftesiin. .Wer ſich ſelber lobt, den haßen Viele. .Falſches Lob, gewiſſer Spott.
. Das Werk lobt den Meiſter.
. Man foll Einen ba loben, wo er hübſch iſt. . 2obe den Rarren, fo fhwillt er.
. Mit Hunden fängt man Haſen, mit Lob die Narren und
mit Geld die Frauen.
.Jeder lobt das Seine. . Ein Ding wohl gelobt iſt halb verkauft.
. Wer feine Frau. lobt und fein Compoſt, ber wär fie beibe
gerne 108.
. Wer Einen lobt in praesentia,
Und ſchimpft in absentia, Den hol bie Pestilentia.
. Wer alle Löcher will verftopfen,
Den fol man mit der Peitfche Elopfen.
. Kleine Löchlein machen das Schiff voll Waßer, . Man fol e8 bei den alten Löchern laßen. . Wers bei den alten Löchern bewenden laͤßt, braucht nicht
neue zu bohren.
. Wie mans ind Loc) hinein fchreit, fo rufts wieder heraus. . Will Einer zu ſchnell mit dem Klinte ins Schloß, To
Tann er das Loch nicht finden. _ . . Nifnaf konnt '8Woch nicht tesffen.
. Bu Einem Loche muß es doch heraus, . Wenn das Lo :umter ber Nafe zu wäre, wie bem Froſch
nach St. Jacobs Tag, fo bliebe viel umtermegen.
. Ih will dir zeigen wo ber Zimmermann ein Loch ge⸗
laßen hat.
Loch — Löffeln 305
6578. Er hat Ein Loch zurüd geftedt.
6579. Es ift kein Loch, er weiß einen Nagel bazu. 65792. Es ift noch eine Beer im oh. 6580. Ein Lodvogel fingt den andern ins Garn.
6581. Ein Löffel vol That Iſt beßer als ein Scheffel voll Rath.
6582. Ein folcher Löffel gehört in ſolch Futteral.
6583. Ste deinen Löffel nicht in andrer Leute Töpfe.
6584. Wo der Löffel ausreicht, da bebarf es ber Kelle nicht.
6585. Dan foll den Löffel nicht aus der Hand geben bi mam felbft gegeßen hat.
6586. Dieweil der Löffel neu iſt, braucht ihn der Koch; wird er alt, fo wirft er ihn weg.
6587. Eh man den Löffel zum Munde bringt, kann ſich vi geben.
6588. Er hebt den Löffel auf und zerbricht die Schüßel.
6589. Lurz led den Löffel.
6590. Man’ muß e8 nehmen, weils ber Löffel giebt.
6591. Man muß mit Einem Löffel nicht zwei Suppen zugleich vertoften.
6592. Wenn man dich und ben Löffel nicht haͤtte, ſo muͤſte man die Suppe trinken.
6593. Ich bins fo ſatt als haͤtt ichs mit Loͤffeln gegeßen. 6594. Er hat die Weisheit mit Schaumlöffeln gegeßen. 6595. Wenns Brei regnet, fehlt mir ber Löffel, , 6596. Er hat keinen Löffel dabei zu waſchen. 6597. Nun weiß ich meines Löffels keinen Stiel mehr. 6598. Löffeln und witzig fein Stimmen felten überein.
6599. Löffeln macht Hochzeit.
Dtſche. Volksb. Sr. Bd. 20
EN
306 Lohn — Lübed.
6600. Lohn Macht in ber Kirche großen Ton. 6601. Guter Lohn macht hurtige Hände, . 6602. Wie der Lohn fo die Arbeit. 6603. Wer ungebeten zur Arbeit kommt, geht ungelohnt davon.
6603*. Der Lofer an der Wand Hört feine eigne Schand. 6604. Löfche bei Zeit, eh das Feuer zum Dach ausſchlaͤgt. 6605. Das Looß ftillt den Bader. 6606. Deinen Lohn follft du nicht wißen. .. 6607. Wie man den Meifter lohnt, fo wifcht er dad Schwert, 6608. Lotterielooße find Bingangszettel ind Armenhaus, 6609. Was der Löwe nicht Tann, das Tann der Fuchs. 6610. Wo die Lömenhaut night ausreicht, da Tnüpft man den Fuchspelz daran. 6611. Iſt deu Löwe todt/ ſo rauft ihn auch der Safe beim Bart. 6612. Den todten Löwen Tann jeber Haſe an der Mähne zupfen.
6613. Mancher rauft den todten Löwen beim Bart, der ihn le⸗ bend nicht anfehen durfte,
66138. Auch der Löwe muß fih vor der Müde wehren, 6614. Zu Hauſe Löwen, im Treffen Hafen. 6615. Das Löwenmaul hat ein Haſenherz. 6616. Ein Löwe geht mit keinem Hafen ſchwanger. 6617. Der Efel wills mit dem Löwen aufnehmen. 6618. Wenn der Löwe brüllt, fo zittert der Wald, 6619. Lübiſch Recht,
Gluͤpiſch Recht.
6620. Lübeck iſt in Einem Tage geſtiftet, aber wicht in Einem Tage gebaut,
6621.
6622.
6623. 6624.
6625. 6626. 6627.
6628.
6629.
6630. 6631. 6632. 6633. 6634.
66348.
6635.
6636. 6637.
6638.
6639. 6640. 6641.
Lübeck — Lügner. 307.
Lübel ein Kaufhaus, Hamburg ein Brauhaus, Braune ſchweig ein Rüfthaus, Lüneburg ein Salzhaus, Halber- ſtadt ein Pfaffenhaus.
So fchreibt St. Lucas nicht,
Es geht heimlich zu, St. Lucas fchreibt nit viel davon. Draußen ein Luchs, daheim ein Maulwurf.
Die Luft macht leibeigen.
Bon der Luft kann man nicht leben. Lügen
Daß ſich die Balken biegen.
Lüg und Trug Sft der Welt Ader und Pflug.
Auf eine Lüge
Gehört eine Fliege.
Auf eine Lüge gehört eine Maulfchelle.
Zu grober Lüge foll man pfeifen.
Auf eine große Lüge gehört eine grobe Ohrfeige.
Wer lügen will, muß ein gut Gedächtnifs haben,
Wer lügen will, vergeße vor Ende nicht feines Anfangs.
Wer lügen will, ber ſolls nicht krumm drehen, bamit er& auch fiedern koͤnne.
Die Lüge hängt zuſaͤmmen wie Sand, man kann ihn nicht ‚ballen.
Lügen zerfchmelzen wie Schnee.
Lügen haben kurze Beine.
Jede Lüge will zehn andre zum Futter haben, wenn fie nicht ſterben fol.
Bu einer Lüge gehören immer fieben Lügen.
Eine Lüge fchleppt zehn andre nach fich.
Der Lügner fängt ſich felbft-in feiner Lüge.
20*
808 Lügen.
6642. Es ift keine Lüge ober fie bat einen. Boben.
6643. Die Lüge bedarf geehrter, bie Wahrheit einfälkiger Leute,
6644. Was man heraus Tügt, Tann man nidht wieder hinein lü- gen. |
6645. Allein Lügen am Beften.
6646. Aus der Ferne ift gut Lügen.
6647..Wer lügen will, fol von fernen Lanben. lägen, fo kann man ihm nicht nachfragen.
6648. Der weit gewandert ift und alt, Mag wohl lügen mit Gewalt.
6649. Wer von fernen Landen Lügt, ber lügt mit Gewalt. 6650. Großen Herren, Fremden und Alten Pflegt man Lüge für gut zu halten. 6651. Wer lügen will, mag Wunder fehen. 6652. Wer gern lügt, Tann viel Neues fagen. 6653. Wer gern lügt, ftiehlt auch gern. 6654. Wer lügt ber fliehlt, wer ftiehlt der Lügt. 6655. Wer beginnt mit Lügen, Endet mit Betrügen. 6656. Zeig mir den Lügner, ich zeig dir ben Dieb. 6657. Lügen und Stehlen gehen mit ginanber. 6658. Der Lügner und der Dieb wohnen- unter einem Dache. 6659. Lügen, Buhlen und Stehlen hängen an einander. 66592. Er lügt wie wenns gebrudt wär, Und fliehlt wie wennd erlaubt wär. 6660. Der Lügner trägt des Zeufeld Livre. 6661. Lüge ift die erfte Staffel zum Galgen. 6662. Hülfe Lügen, fo würde Feiner gehangen.
' 6663. Dem Lügner fieht man’ ſo tief ins Maul als dem Wahr⸗ ſager.
Lüge — Lumpen. 308
6664. Sag eine Lüge, fo Hörft bu die Wahrheit. 6665. Wäre Lügen fo ſchwer wie Steine tragen, Würde Mandyer lieber die Wahrheit jagen. u 6666. Lügen in allen Formaten ift eine große Bibliothek. 6667. Wer viel ſchwatzt, lügt viel. 6668. Lügen ift der Leber gefund.
6669. Wenn bie Lügner fehwören, ' Wollen fie dich thören.
66698. Es gehen viel Lügen in einen Sad.
6670. Mit Lügen und Liften Fült man Sad und Kiften.
6671. Wenn die Lüge kalt wirb, fo ftinkt fie. 6672. Lügen unb Lawinen wachfen immer. 6673. Mancher loͤg einen ganzen Zag und ftänd auf Einem Bein dazu. 6674 Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht Und wenn er auch die Wahrheit fpricht.
6675. An Lügen gewinnt man nicht, denn baß man ihm nad⸗ ſtens deſto weniger glaubt. 6676. Haͤtt ihn die erſte Lüge erſtickt, er wäre längſt tobt.
6676°. Wenn Lügen lündſch Tuch wäre, wär es nicht ein Wun⸗ ber, daß er fchöne Kleider hätte.
6676. Wenn Lügen welch wär, er gab einen guten Dollmetjch.
6677. Er Tann fliegen — ohne f.
6678. Lumpen gehen dreizehn aufs Dusend.
6679. Wenn die Metzen wähnen, cs wären Lumpen, fo fi ſi ud 68 Zumpen.
66792. Es geben nicht alle Lumpen Papier.
6679. An einem fchmusigen Sumpen kann man fi nicht fauber wafchen.
310
6680.
Lump — Luflig.
Der Lump gilt nichts wo die Leute theuer find.
66802. Je größer Lump, je größer Gunft. 66805. Wenn die Herren bauern und die Bauern herren, fo giebt
6681. 6682.
’ 6683. 6684. 6685.
6686. 6687.
6688.
6689. 6690.
6691.
6692. 6693. 6694. 6695. 6696.
0697. 6698.
6699.
Zumpen. Dem Lümpli Das Stümpli,
Lüneburger Haide Armer Wichtel Weide.
Er hat Lunte gerochen.
Er fiedt voll Lurren und Schnurreu. _
Luft und Liebe zu einem Ding
Macht alle Müh und Arbeit beking.
Wozu der Menfch Luft hat, dazu hat er auch Ar
Wozu Einer Luft und Liebe hat, das befcheert i
Wozu einer Luft und Liebe hat, des betommt er tag genug.
Aus Luft küfst Einer die Kuh wo fie Hübfch ift.
Wenn auf Luft nicht Unluſt folgt, fo ift es eine gute Luſt.
Wer den Lüften nicht das Meer an bie Kehle ſett. den bringen ſie um.
Die Luſt baut das Land.
Luſt ſchafft Leute.
Kurze Luſt, lange Reue.
Zuviel Luſt bringt Unluſt.
Keine Luſt ohne Unluſt.
Euftig gelebt und ſelig geftorben
"Heißt dem Teufel bie Rechnung verborben.
Euftig in Ehren Darf Niemand wehren. Luftig fein ift des Weins Gerechtigkeit.
Luflig — Maͤchtig. 314
6700. Luftig! Morgen haben wie wieder nichts!
6701. Luftig! der Vater hat das Haus verkauft, die Mutter bie Scheuer abgebrannt.
6702. Luſtig! über hundert Jahre find die Heiden hier! 6703. Doctor Luthers Schuhe find nicht jedem Dorfpriefter ge- | recht. . 6704, Hätte Lyra nicht geleiert, hätte Luther nicht getanzt. 6705. Hätt Lyra nicht über die Bibel gefchrieben, So waͤre Luther ein Efel geblieben. utzen : den Tag ſtutzen. | —8 nf Mu. fest zu Beromünfter bie Chorherrn, Bern giebt "on den Unterhalt und Zürich verficht fie mit fchönen
wi Tu Pad, chinnen. *
—1 /
M.
6707. Was Einer ift, das Tann man aus ihm machen. 6708. Machſt dus gut, Haft bus gut; Machſt dus ſchlecht, Geſchieht dir recht. 6709. Mach dich nicht gemein, Willſt du werth gehalten ſein.
6710. Macht und Will Koͤnnen viel.
6711. Ohne Macht eitler Zorn.
6712. Vereinte Macht bricht Burg und Strom. 6713. Dem Maͤchtigern zürnen iſt Thorheit.
6714. Der Mächtige ſteckt den Andern in den Sack.
312
6715.
6716. 6717.
6718.
6719. 6720. 6721.
6722.
6723. 6724.
6725.
6726. 6727.
6728.
6729.
6730.
Mächtig — Mädehen.
Wer mächtig iſt, wird auch vermeßen: —
Große Fiſche die kleinen freßen. — —
Mädchen ſagen Nein und thun es doch.
Ein Mädchen bekommt fo leicht: einen Leck,
Als ein weißes Kleid einen Fled.
Ein Mädchen muß nicht fo lange müßig gthen als eine Taube ein Korn aufnimmt.
Ein Maͤdchen muß’ nad einer Fever über PB vu Zaune ſpringen.
Ein gut Pferd ſucht man im Stall, ein brav sen in feinem Haus,
Die Erſte in der Kirche, die Leste beim Zanz,
Sind zwei Blumen im Maͤdchenkranz.
Faule Mädchen,
Lange Fädchen.
Wenn Mäbchen bitten, fo gewähren die Männer,
Bevor die Mädchen flüde,
Sind fie voller Tüde.
Wen ein Mädchen lachet an, Den will fie drum nicht al8bald han.
Ein Mädchen macht keinen Tanz.
Bei Mägdlein von achtzehn Jahren
Mit ſchwarzen Augen und gelben Haaren
Mit weißen Händen und ſchmalen Lenden,
Mag Einer wohl fein Leben enden. ,
Friß Dre und ſch— Gold,
So werben bir die Mädchen hold. .
Rüben nad Chrifttag, Xepfel: nach Oſtern und Mädchen über dreißig Jahr haben den beften Geſchmac verloren.
Unter uns Mädchen geſagt.
Mag — Mögen. j 313
6731. Was ich nicht mag Wird mir alltag, 673%. Gute Magd wird gute Frau. 6733. Zettes Mägblein, magere Frau. 6734. Wenn die Magd Frau wirb, jagt fie den Herrn aus dem Haufe, | 6735. Eine Magd, die giebt, beut aus die Chr, Eine Magd, die nimmt, verfauft die Ehr: Eine Magd, die will in Ehren leben, Die fol nicht nehmen und nicht geben. 6736. Wenn ich dir zu Willen wär, wie wollten wir die Sau anbinden? ſprach die Magd, ald ber Knecht im Wald feinen Antrag nicht mehr wiederholte. 6737. Ich habs gefunden wie Ardimedes — die Magd beim Knecht. 6738. Erſt der Magen, Dann ber Kragen. 6739. Man fieht nicht in ben Magen, Wohl aber auf den Kragen. 6740. Nicht Alles dient dem Magen, Was angenehm dem Kragen. 6741. Auf vollem Magen Steht ein froͤhlicher Kragen. 6742. Iſt der Magen fatt, wird das Herze fröhlich. 6743. Leichter Magen, fchwerer Sinn. 6744. Hat fi der Magen gefchloßen, fo Tann noch etwas sum Schlüßelloch hinein. 6745. Der Magen ift ein offener Schaden. 6746: Er hat einen pommeriſchen Magen, Er kann Kiefelfteine vertragen. 6747. Es Tommt Alles in Einen: Wagen.
314 Magen — Mal.
6748. Dem Magern gehn leicht die Hofen herunter. 6749. Kannſt du nicht werden Magifter, So bleib ein Küfter. —
67498. Man giebt feinem Mäher den Lohn, er hab ihn denn ver⸗ dient.
6749. Wer zuerft mäht, wohl mäht.
6750. Man fol ihr ein. Mahlſchloß vors Maul legen.
6751. Scharfe Mahner machen gute Zahler.
6752. Der Mahner- fol nicht gleich den Beutel mitnehmen.
6753. Ze ärger der Mahner, je ſchlimmer der Zahler.
6754. Die beften Mahner find die fchlimmften Zahler.
6755. Mährrettig ift dem Magen ein Pflafter, den Augen ein Laſter.
6756. Mai kühl und naß Füllt dem Bauern Scheur und Faß.
6757. Maimond fühl und Brachmond naß Fullt den Boden und das Faß.
6757,. Ein Tühler Mai Gut Geſchrei.
5758. Maitag ein Rabe, Sohannis ein Knabe,
6759. Den Mai muß man nehmen, wann er kommt und kaͤm er zu Weihnachten,
6760. Wenn der Mai ein Gärtner ift, ift er auch ein Bauer.
6761. Kein Mai währt fieben Monate.
6762. Im Mai gehn Huren und Buben zur Kirche.
6763. Knappen- und Pfaffen- Ehen werben im Mai gemadit.
6764. Wem man nicht hold ift, dem ftedt man keine Maien.
6765. Ein gutes Mat ift henkenswerth.
6766. Beer ein Mal getheilt ald ein Mal verfehlt.
6767.
6768. 6769. 6770.
Malzeit — Männer. Bi
Wer nicht kommt zu vechter Zeit, Der ift feine Malzeit queit.
Zwei Malzeiten fchlagen fih nicht. Köftlihe Male heißen Gifelmale. Kurze Abenbmalzeit
. Macht lange Lebenszeit.
6771. 6772.
er nicht malen Tann, muß Farbe reiben.
Er ift ein Huger Maler, gerathen ihm bie Engel nicht, fo macht er Zeufel daraus.
6772°. Dealer und Poeten find Freiherrn.
6773. 6774. 6775.
6776. 6777. 6778.
6779. 6780.
6781.
6782.
6783. 6784.
6785,
Der Maler Eennt die Farben am beften.
Wo der Malzſack fteht, Tann der Roggenfad nit ftehen.
Niemand Iebt ohne Mängel,
Wir find Menfchen, keine Engel.
Wer wohl mangeln kann, der kann wohl haben.
Das Mangelholz hängt ihm vor der Thür.
Mann und Weib |
Sind Ein Leib.
Der Mann ift das Haupt, die Frau fein Hut.
Mann ohne Weib
Daupt ohne Leib;
Weib ohne Mann
Leib ohne Haupt daran.
Mann und Weib
Haben kein gezweites Gut zu ihrem Leib,
Mann, nimm deine Day,
Ernähr deine Frau.
Dem Mann ift es Feine Ehre, eine Frau zu fchlagen.
Wenn der Mann die Frau einmal fchlägt, Tchlägt er fie mehr.
Männer follen reden, Frauen ſchweigen.
31 6 Mann.
6786. Der Mann (gehört) in den Rath, 7%” ey ypi ck Men; Die Frau ins Bab. — — * Ey = XA
678%. Die Männer beim Schmauſe, Anamebrra KR Die Weiber zu Daufe.
6788. Der Mann zerbricht die Häfen, die Frau die Schüßeln. 6789. Ich bin Herr, fagte der Mann, dba faß er unterm Zifche. 6790. Des Mannes Mutter, der Frauen Zeufel. 6791. Kluge Männer fuhen wirthliche Frauen. 6792. Iſt der Mann unvorfidtig und die Frau eine Shöcin, fo geht Alles den Krebögang. 6793. Ein Mann wiegt zehn Weiber auf. 6794. Ein Mann Tann fi eher zu Tode grämen als eine e Fran. 6795. Der Mann Tann nicht fo viel zum Thor herein bringen als die Frau zum Binterpförtchen heraustragen. 6796. De Mann mott wol Alles eten, Aber nig Alles weten. 6797. Der Mann wirb reich, dem bie Frauen übel gerathen und die Smmen wohl. 6798. Der Männer Ehr ift auch der Frauen Ehre, der Frauen Schand ift auch der Männer Schande. 6799. Mein Mann ift auch etwas im Kartenfpiel, fpricht bie Frau, wenn er Rathöherr iſt. 67998. Die lange Haar am Hals hat, befommt einen reichen Mann. 6800, Alles kommt an ben Mann, nur Ich nicht, ſprach das Mädchen. 68008. Mutter, ich muß einen Mann han, oder ich zund 'sHaus an. 6801. Hätt ich nur erftlicg einen Mann, Was gehn mich andre Sungfern an? 6802. Nimmft du einen Mann, um bein Glück iſts gethan. 6803. Guter Mann ift guter Seide werth.
6804. 6805.
6806. 6
— a
Mann — Mantel. 317
Nie der Mann, fo brät man ihm die Wurft.
Darnad der Mann gerathen, Wird ihm die Wurft gebraten,
Darnach der Mann iſt, brät man ihm ben Hering. Darnad) Mann, darnach Gunft.
Berraster Mann
e vom Plan. er mehr wollen als er leiften Tann.
N uf ey u ar Pe zahn;
6812. 6813. 6814. 6815.
6816. 6817. 6818.
6819.
6820.
Br
Wolfszahn, kein Roſs ohne Tüde, Tein l. o kleine, Br ym . abern eine, Der ift der Dann, Der ſich felbft regieren Tann. Was der Mann Tann, Zeigt feine Ned an. Eines Mannes Rede keines Mannes Rebe: Man fol fie billig hören beede. Des Mannes Sinn Sf fein Gewinn. Männlein hat Mannesherz. Mannlich wehrt fich unzechter That. Ein Mantel und ein Haus decken viel Schande. Der Mantel ift des, den er deckt; die Welt des, der ihrer genießt.
Man ſoll den Mantel kehren nach dem Winde (wie das Wetter geht).
318 Mantel — Master.
6821. Wenn die Sonne‘ fheint, nimm den Mantel mit auf bie Reife. '
6822. Aus altem Mantel wird ein neues Wamms.
6823. In Marbach find gute Gefellen.
6824. So lange die Fröfche quaden vor Marcuötag, So lange ſchweigen fie darnadı.
6825. St. Margarethe Piſst in die Nöte (Nüfe).
6826. Mariechen bläft das Licht aus, Michel fledt es wieder an.
6827. Maris Himmelfahrt Sonnenfchein Bringt guten Wein,
6828. Alte Markfteine fol man nicht verrüden.
6829. Markt lehrt Eramen.
6830. Wer den Markt verfäumt, dem fehlägt man Feinen neuen Kram auf.
6831. Ein Mann macht einen Markt.
6832. Man muß Faufen weil Markt ift.
6833. Rühme den Markt nicht bevor er gehalten ift.
6834. Später Markt wird gern gut.
68348. Auf einen böfen Markt gehört ein guter Muth.
6835. Wie der Markt, fo der Zoll,
68358. Das Nachgeld macht den Markt,
6836. Wer auf dem Markte fingt, bem bellt jeder Hund ine Lied.
6837. Auf dem Markte lernt man die Leute befer Tonnen ale im Tempel.
6838. Der Markt lehrt dichs, nicht der Tempel. 6839. Nach der Marterwoche kommt Oſtertag.
A
Marter — März | 319
6840. Die Marterwoch laß ftil vergehn, Dein Heiland wird ſchon auferftehn. 6841. Des Teufels Märtyrer leiden viel mehr als Gottes Mär: tyrer. 68418. Du heiliger St. Martin! Sie opfern dir einen Pfennig und ftehlen dir ein Pferd! 6842. St. Martin war ein milder Mann, Trank gerne Cerevisiam nicht pecuniam,
xy v ine tunicam. . 5 . . . —* f ed, h Year im Gamin.
Cr Ohne "ra: fs u Kay J Sterz.
är xXLM ‚im Sterz,
—ö
1
Ihn wieder ſtill. 6846. Was der Maͤrz nicht will, Das frißt der April. 6847. Der März Mimmt alte Leute beim Sterz. 68478, 3m Märzen Spart man die Kerzen. 6848. Märzgenfchnee Thut der Frucht weh. 6849. Raßer März Iſt Bauernfchmerz: 6850. Ein Loth Märzenftaub ift einen Ducaten werth. 6851. Märzenftaub | Bringt Gras und Laub. 6852. Märzendonner macht fruchtbar.
’
320. Mär; — Mas.
6853. Wenns im Märzen bonnert, fo wirds im Winter ſchneien. 68532. So viel Nebel im März, fo viel Wetter im Sommer. 68535. Erodner März, naßer April, Tühler Mai
Füllt Scheuer und Keller und bringt viel Heu. 6854. März nicht zu troden, nicht zu naß
Fuͤllt den Bauern Scheur und Faß.
6854°.3u Anfang oder Enb Der März fein Gift entfendt.
6855. März grün, Jungfrau kühn. 6856. Maß trägt aller Tugend Krone. 6857. Maß ift zu allen Dingen gut. 6858. Maß und Ziel Iſt das befte Spiel, 6859. Halte Maß und geben? and Ende! 6860. Jedem ift fein Maß beftimmt zu trinken und zu buhlen: thut ers bald, fo ift er früh fertig. 6861. Mäßig wird alt, Zuviel ftirbt balb. 6862. Maͤßigkeit ift die befte Arznei. 6862*. Mäßigkeit erhält den Leib, 68625. Maͤßigkeit erhält, Gerechtigkeit nährt, Mannheit wehrt, Weisheit regiert. 6863. Tägliche Mäßigkeit ift das befte Faften. 6864. Alles mit Maß, fagte der Bauer, ba trank eine Maß Branntwein. 6865. Alles mit Maß, ſagte der Schneider, da ſchlug er ſeine Frau mit der Elle todt. 6866. Wenn das Maß voll iſt, ſo laͤufts über. 6867. Wenns Maß vol ift, fchüttelts Gott um.
Map — Maui. 321
6868. Maß und Gewicht
6869.
6870.
6871.
6872. 6873. 6874. 6875.
"6876. 6877.
6878. 6879.
6880. 6881. 6882.
6883.
6884.
Kommt einft vor Gericht.
Mit dem Maße, womit ihr meßet, wird euch wieber.ges meßen.
Mattheis
Brichts Eis;
Find't er keins,
So macht er eins.
Nach Mattheis
Geht kein Fuchs mehr uͤbers Eis.
Keine feſtere Mauer denn Einigkeit.
Die Mauern machen das Kloſter nicht.
Mauermanns Schweiß koſtet der Tropfen einen Thaler.
Mauermanns Schwamm brennt nicht. |
Maul, richt dich nach der Taſche.
Dem Maul abgebarbt, ift fo gut wie der Pacht von einer Wieſe.
Wie das Maul, alſo der Salat.
Es iſt Maul wie Salat, ſagt der Eſel wenn er Diſteln frißt.
Das Maul iſt des Leibes Henter und Arzt.
Was Maͤulchen nafcht, muß Leibchen büßen.
Mit volem Maul ift fchlimm blafen.
Wer Jedem das Maul flopfen wollte, müfte viel Mehl haben.
Ich hab ein Maul, dem geb ich zu eßen, das muß reden, wie ich will.
68848.Sie giebt ihrem Maul nicht umfonft zu eßen. 68845. Schweig, Maul, ic; geb dir ein Wecklein.
6885.
Sein Maul ift froh, daß es Nacht ifl.
Diſche. Volksb. dr. Br. 21
333 Maul — Maui.
6886. Sein Maut fit ſich nicht zu Gallert, es Meht nie ſtille.
6887, Er laͤßt fich Feine Spinne überm Maul wachen.
6888. Ich mac mirs Maul nicht gern zur Taſche.
6889. Er’ Hat ein Maul, man follte beſch — — Windeln drin waſchen.
6890. Ungewaſchenem Maul iſt Ungluͤck zum Ziel geſteckt.
6890°%. Wer fein klaͤffig Maul nicht Hält, Muß hören was ihm nicht gefällt.
68905. Man verfchnappt fig nicht mehr als mit dem Maul.
6891. Ein gefchwägig Maul verwirrt ein ganzes Land.
6892. Ein böfes Maul ift fhärfer denn ein Schwert.
6893. Ie glatter Maul, je fauler Aas.
6894. Wer Einmal in die Mäuler kommt, kommt felten unvers legt heraus, |
6895. Wer ſichs Maul nicht aufzuthun getraut, muß den Beu⸗ sel aufthun.
6896. Freigebig mit dem Maul, karg mit dem Beutel,
6897. Es hilft nicht Maul fpigen, fondern Pfeifen.
6898. Das Maut iſt der Muͤnzer.
6899. Wenns ein Maul hätte, fo biß’ es dich.
6900. Maulgebet kommt nit gen Himmel.
6901. Auf eine Maulfchelle gehört ein Dolch.
6902. Die erfte Mautfchelle ift beßer als zwei andre.
6903. Giebſt du dem Nachbar eine Draulfihelle, To geb ich bir fie wieder.
6904. Maulefel treiben viel Parlaren,
Daß ihre Voreltern Pferde waren.
6905. Wer über einen Mautefel gefeet tft, halt ſich auch für eis nen Herrn,
6906. Es ift eine fchlechte Maus, die nur Sin Loch weiß.
Maus — Medardus. 323
6907. Die Maus foll das Loch fuchen, nicht das Lo bie Maus,
6908. Wenn die Maus fatt ift, fchmedt das Mehl bitter,
6909. Es ift Maus wie Mine.
6910. Es ift Maus wie Mutter, Sterze haben fi f e alle.
6911. In leere Scheuern kriecht keine Maus,
6912. Mit Speck fängt man Mäufe,
6913. Unter einem Fuder Heu erſtickt Feine Maus,
6914. Beißt die Maus einmal am Käfe, fo kommt fie wieder.
6915. Hat die Maus einmal den Sped gekoftet, To kommt fie
wieder.
6916. Wer ſich mauſig macht, den freßen die Katzen.
6917. Mach dich nicht mauſig, wir haben Katzen.
6917..Es iſt eine kuͤhne Maus, die der Kap ein Neſt ins Ohr darf machen.
6918. Kleine Mäufe haben auch Ohren.
6919. Wer felbft maufen kann, der braucht Feine Katzen.
6920. Was dir nicht gehört, das ftreift eine Maus mit dem Schwanze weg.
6921. Jo briv de Müüf op'n Pinn onn lihr die Goife piffen,
69212. Da hat's Mäufe, hat der Ratzemann gefagt.
6922. Der Mausdreck will allzeit unter den Pfeffer.
6923. Dem fchlafenden Fuchs Läuft Leine weife Maus in ben Mund.
69238. Wenn ſich das Geflügel früh maußt, fo giebts einen frühen Winter,
6924. Medardus bringt Leinen Froft mehr, Der dem Wein gefährlicdy wär.
6925. Medardus keinen Negen trag, Es vegnet fonft wohl vierzig Tag. 21*
324 Medieus — Meint.
6926. Es ift beßer daß einem ber Medieus als ber Juriſt das Leben abſpricht.
6927. Niemand hat fich übers Meer zu beklagen, ber zum zwei⸗ tenmal Schiffbruch litt.
6928. Alles Mehl hat Kleien.
6928. Es gibt Mehl wie Korn. ’
6929. Ohne Mehl und Waßer ift übel baden.
6930. Wer immer aus dem Mehlfaße nimmt und nichts wieber hinein ſchuͤttet, kommt bald auf den Grund.
6931. Narrheit iſts, das Mehl gegen den Wind heuteln. 6931°. Das Mehr gilt. 6932. Was man nicht kann meiben, Soll man geduldig leiden. 6933, Die Meile hat der Fuchs gemeßen und ben Schwanz brein gegeben. . 6934. Eine Meile Wegs davon iſt ein guter Panzer. 6935. Mein und Dein ift alles Zankes Urfprung. 6936. Mein und Dein Bringt alles Unglüd herein. 6937. Mein Buhl die fchönfte. 69378. Allein mein Dder laß gar fein. 6938, Die Narren meinen. 6939. Der Meiner und der Lügner find zwei Brüder. 6940. An Meinen bindet Niemand fein Pferd an. 6941. Meinen iſt nicht wißen, re Werd nicht glaubt, wirb beſch—. f * it a w 2 6942. Gut Meinen Bringt oft Weinen.
6943. Gut gemeint Wird oft beweint.
‘
Meint — Meifter. 325
6944. Es meint e8 gut, ed will e8 aber Niemand gut verftchen.
6945. Viel Meinung Bricht Einung.
6946. a mbe Meinung ift bie befte.
5 95 I. fondern nach den beften. Mau f —D ⸗ vn J Yen. ut, ne Einen über fid. F ihr er Lie Himmel gefallen.
Brand], 4, r Meifter iſt. ren, er muß gemacht werden. 6952. Mandyer wıun .„...., jein, und ift kein Lehrjunge ge⸗ wefen.
6953. Wenn ber Meifter kommt heran, Hat das Meifterchen gethan.
6954. Kein Meifter fo gut, der nicht noch zu lernen hätte.
6955. Drei Dinge machen einen guten Meifter: Wißen, Können und Wollen.
6956. Dem Meifter vom Handwerk fol man glauben. 6957. Meiftersfohn bringt das Recht mit fid. 6958. Wie ber Meifter, fo das Werk. 69588. Das Werk fchlägt dem Meiſter nach. 6959. Suter Meifter macht gute Zünger. 69592. Der Jünger ift nicht über feinen Meifter. 6960. Der feinen Meiſter nicht hören will, muß ben: " Büttel hören, 6961. Er ift Meifter, wenn Sie nicht daheim ift. 6962. Er ift Doctor, Sie Meifter.
[4
326
6963.
6964. 6965. 6966. 6967. 6968. 6969.
6970. 6971. 6972.
6973.
6974. 6975. 6976. 6977.
6978. 6979.
6980.
6981.
6982.
6983.
Meifter — Menſchen.
Wohlgeklopft und übel gemacht,
Iſt eine halbe Meiſterſchaft.
Zween find Eines Meifter, drei fein Tod.
Zuviel Melken giebt Blut.
Aus Melkgilten ift gut trinken.
Zief innen liegt der Mendelberg (Freudenberg). Von der Menge werben die Burgen gebrochen.
Der Menfch dentt, Gott lenkt.
Des Menfhen Willen ift fein Himmelreich. Der Menſch Bann Alles was er will,
Wir find Alle Menſchen bis übers Knie, dann fängt bas Luder an.
Es ift Fein Menfch, er hat einen Wandel, hat er fie nicht alle vier.
Seder hat ein Hemd von Menfchenfleifch. Er ift fein Menſch ohne ein Aber, Jeder Menſch hat feinen Zwickel.
Auf Erden lebt kein Menſchenkind,
An dem man keinen Mangel findt. Menſchenſinn iſt Menſchenleben.
Mancher braucht einen neuen Menſchen und kauft nur ei⸗ nen neuen Rock.
Was der Menſch nicht iſt, das kann man nicht aus ihm herauskriegen.
Beßer Ein Menſch ſterbe
Als das ganze Volk verderbe.
Der Menſch iſt zur Arbeit, wie der Vogel zum Fliegen gemacht.
Mit Menſchen Frieden, mit Sünden Krieg.
Menſchen — Dieffe. 327
6984. Was Menſchen nicht ſtrafen, ſtraft Gott. 6985. Was Menſchen nicht lohnen, lohnt Gott.
69852. Gottes Weisheit und ber Menſchen Thorheit regieren bie Welt.
6986. Iſt der Menfch geboren, fo fängt er an zu. fterben. 6986°. 88 ift bald um einen Menſchen gefchehen, unb koſtet fo viel zu erziehen. 6987. Ein Menſch ift des andern Zeufel, 6988. Ein Menſch ift des andern Gott, 69888. Ein Menſch ift des andern werth. 6989. Oes Menfchen Gedicht Wird oft zunicht. . 6990. Menſchen und Wind Aendern gefchwind, 6991. Der Menſch lebt nit vom Brot allein. 6992. Menſchenantlitz, Loͤwenantlitz. 6993. Was Menſchenhände machen, Einnen Menſchenhaͤnde vers derben.
6994. Wo Menfhenhand zu kurz ift, da ift Gottes Hand noch lang genug.
6995. Menfchengunft
Iſt Erbendunft. 6996. Es gilt ihm ein Menfch fo viel als ein Hund. 6997. Mergel macht den Vater reich und den Sohn arm. 6998. Merk und Melde
Wachfen beid im Felde:
Hfiüde Werk, laß Melde ftehn,
So magſt mit allen Leuten gehn. 6999. Kurze Meſſ ift bald gefungen. 7000. Dan läutet die Meſſe fo lange ein bis fie kommt.
828 ' Meßen — Mil.
7001. Beßer zweimal meßen
Als einmal vergeßen. 7002. Wie man ausmißt wird Einem eingemeßen. 7003. Ein Meßer west das andre. 7004. Ein flumpf Meßer ift keiner fammtnen Scheide werth. 70042. Das Meßer fehneibet das Waßer bis auf den Boden. 7004. Man muß über Nacht Tein Meßer auf dem Tiſch liegen
laßen, fonft kann man nicht fchlafen.
7005. Werd Meßer zuerft zudt, muß es auch zuerſt einſtecken. 7006. Er ftedt das Meßer neben die Scheibe. 7007. Auf dem Dießer Tönnte man bis Rom reiten.
7008. Er machts wie bie Herren von Metz: die laßens gefches ben, wenns regnet,
7009. Metzen Sollen nicht viel ſchwaͤtzen.
7010, Megler tragen mehr Hirn im Sad ald Narren im Kopf.
7010%. Die Mesger fagen, es ift nichts mehr mit den Bauern zu machen, feit fie in der Bibel leſen und bie Kinder felbft machen.
70105. Mesger, Gerber und Schinder Sind Geſchwiſterkinder. 7010. Ein Metzger thut manchen vergebnen Sprung, ein Hund noch mehr. 7011. Es ift mir um Di Wie dir um Mid,
7012. Willſt du firafen Mich und Meine, Sieh vorher auf Dich und Deine.
7013. Wer nicht mit mir ift, der ift wider Mich.
7014. Ein Miethling achtet der Schafe nicht.
7015. Süße Milch fol man vor Katzen hüten,
7016. Wer das Einbroden bezahlt, dem ſchenkt man die Milch.
Milch — MI. 322909
7017. Die Milch balgt wohl, aber fie talgt nicht.
7018. Melt Makt dat Herte welt,
7019. Es kommt Teine Milch von Hofen, es ift‘denn eine Maus darin erfoffen.
7020. Er fieht, daß die Milch davon fauer wird, . 7021. Set nicht zu mild, Das Korn gilt. 7022. Zuviel Milde ift verthan. 7023. Der Strenge hat mich oft’ gereut, der Milde nie. 7024. Der Milde giebt ſich reich, dee Geizhals nimmt fih arm. 7025. Der Milde hat allein was er gegeben hat, 7026. Er ift mild auf der negmenben Seite, auf der andern aber hart,
7027. Wie du mir, So id dir.
7028. Mifsbrauch ift keine Gewohnheit. 7029. Miſsbrauch lehrt den rechten Brauch. 7030. Miſsbrauch frißt ihr eignes Herz, kein fremdes. 7031. Miſsrechnen iſt kein Zahlung. 7032. Mifstrauen bringt weiter als Zutrauen. 1032*. Mifstrauen Macht fleißig ſchauen. 7033. Kein Miſswachs ſo groß, die Pfaffen haben doch Wein und die Elſtern Nüße.
7034. Miſt Geht über Lift.
(0342. Wo Kein Miftus ift, iſt Fein Chriftus,
7035. Wie Jeder tft, So macht er Miſt.
Mi
330 3a Miſt — Mittel.
7036. Fuͤhre Miſt Weil du Schoͤßer biſt.
7037. Des Herren Aug iſt der beſte Miſt.
7038. Kein Miſt düngt beßer als den ber Herr mit ben Füßen auf den Ader trägt.
7039. Aus trüben Miftlachen ſchoͤpft man nicht lauter. 7040. Es ift recht, daß der Mift ftinke. j 10408. Da fist fie auf dem Mift:
Nimm fie wie fie ift.
7041. Man wird eher von einem Miftlarren überfahren ald von einem Wagen.
7042. Wo ber Miftwagen nicht bin gebt, da geht auch ber Ernte: wagen nicht hin. 7043. Es ift nit auf Seinem Mifte gewachfen. 7044. Mitgegangen, Mitgefangen, Mitgehangen. 7045. Mitgegangen, mitgefangenz Mitgeftohlen, mitgehangen. 70458. Mitgeflogen, mitgehangen. 7046. Mitgefünbigt, mitgebüßt. 7047. Mitgenommen Iſt beßer als darum gelommen. 7048. Wer nicht mit macht Wird ausgelacht. 7049. Ein Mitnehmer ift beßer als zwei Nachbringer. 7050. Wer Mitleid bringt, bietet genug. 7051. Wer Mittags auffteht, verfchläft den ganzen Tag nicht. 705 12. Ich ſteh früh auf, ich muß helfen, Mittag läuten. 7052. Es iſt ein gering Mittel, wer wollt es nicht brauchen?
Mittel — Moͤnch. 331
7053. Im Mittel lebt man am beſten. 7054. Mittelftraß Das befte Maß, 7055. Mittelweg Ein fihrer Steg. 7056. Wo's Mode ift, trägt man den Kuhſchwanz ald Halsband. 7057. Alles ift möglich, aber es regnet Bein Geld, 7058. Einen Mohren Tann man nicht weiß wafchen. 058°. Ein Mohr will den andern weiß wachen. 7059. Ein Mohr Thwärzt ben andern nicht.
7060. Ein Mohr fhwärzt nicht, fprad die Nonne unter bes Mönche Kutte.
7061. Er ift zwifchen dem Brotfchrant und der Molkenkammer
groß geworden.
7062. In den Monaten ohne R foll man wenig küſſen und viel trinken.
71063. Ein Moͤnch ift nirgends beher als im Kloſter. 7064. Moͤnch ins Kloſter, Fiſch ins Waßer, Dieb an'n Galgen. 7065. Der Moͤnch antwortet wie der Abt ſingt.
7066. Wer Mönch und Pfaffen ſchlagen will, ſchlage ſie nur gar zu Tode.
7067. Moͤnche, Maͤuſe, Ratten, Maden
Scheiden ſelten ohne Schaden. 7068. Die Kaputze macht den Moͤnch nicht. 7069. Der Monch legt die Kutte wohl ab, aber nicht ben Sinn, 7070. Wenn die Mönche bald reifen, fo kommt Regen. 7071. Was ein Moͤnch gebentt, das darf er thum A... Zr ».u” 7072. Keine Moͤnchskappe fo heilig, der Zeufel kann brein fchlüpfen.
1073. So wollt ich& haben, fagte der Teufel, ba ſich die Moͤnche rauften.
n Le, t
332
7074. 7075. 7076.
7077.
7078.
1079. 7080. 7081. 7082.
7083. 71084. 7085: 7086. 7087. 71088. 7089.
090.
7091.
7092.
7093. 71094.
7095.
7096.
Moͤnch — Morgen.
Mönd und Nonnen gehören zufammen. Es find viel Mönche, aber wenige verfchnitten.
Non credo, ſprach der Moͤnch, als ihm die Dagb ein Kind brachte.
Die Moͤnche theilen fi in Stadt und Land,
Was kümmerts den Mond, wenn ihn die Hunbe anbellen? Der Mann im Monde hat dad Holz geftohlen. Der den Mond gemacht hat, weiß wohl wie alt er ift. Dem Mond Tann man fein Kleib anmeßen.
Blauer Montag, volle Kröpfe,
Leere Beutel, tolle Köpfe.
Montagswetter wird nicht Wochen alt.
Rauher Montag, glatte Woche,
Eine große Monftranzg und wenig Heiligthum.
Es bleibt Fein Mord verfchwiegen.
Morgen kommt Rath und That.
Morgen ift auch no ein Tag.
Spar nicht auf Morgen, was du heute thun Eannft. Wer fein Bett macht am Morgen,
Braucht den ganzen Zag nicht mehr zu forgen. Morgen, morgen, nur nicht heute
Spredyen immer faule Leute,
Niemand weiß was der Morgen bringt.
Der Morgen forgt, der Abend verzehrt.
Ueberall geht die Sonne Morgens auf Morgenftunde
Hat Bold im Munde (Aber Blei im —).
Grauer Morgen, fohöner Tag.
7097. 7098. 1099. 7100.
7101.
7102.
7103.
7104.
7108.
7106.
7107. 7108. 7109. 71110. 1111.
1112. 71113.
7114. 7115.
71116.
Morgenroth — Müden. 333
Morgenroth Mit Regen droht.
Morgenroth Bringt Wind und Koth.
Der Morgen grau, der Abenb roth Iſt ein guter Wetterbot,
Muorgenrouth dat füllt den Poutz Owendrouth bat drönget ben Pout.
Alles zur Morgenfuppe verfchlungen ift ein böfer Imbiß. Man muß bie Morgenfuppe nicht zu groß machen, daß man Abende au was hat.
Morgengäfte bleiben nicht.
Morgenregen und Alteweibertänge dauern nicht Lange.
Morgenregen und Weibermweh Sind um Zehne nimmermeh.
Morgenröthe kann nicht lügen,
Mägdebauch kann nicht betrügen.
Sfts nicht Regen, iſt es Wind,
Sfts nicht Schmer, fo ifts ein Kind.
Die Morgenfonne hat mehr Anbeter als die Abendfonne.
Wenn nichts im Mörfer ift, giebts großen Lärm.
Er riecht nah Mofchus, wie ber Teufel nah Muscaten.
Wenn man dem Volk die Ziegel doppelt, fo kommt Mofes.
Sprid mit Mofen, wenn Aaron ben Schnupfen hat.
Er hat Mofen und die Propheten.
Lieber die Motten in ben Kleidern als bie Ehre in Schuld: fcheinen.
Wenn die Müde ein Hühnerei legen will, ifts ihre Tod.
Auch die Müde hat ihre Milz.
Dungrige Müden beißen fchlimm.
334
7117. 7118. 7119. 7120. 7121.
1122. 1123. 1124.
7125.
7126.
1127.
7128. 71129.
71298,
7130.
1131.
1132. 1133. 71134. 7135.
Mäüden — Müple
Die Müden fehn all einander gleich.
Die Müde fliegt fo lang ums Licht big fie fich verfengt. Müden feigen, Elephanten verfchluden.
Man muß nit nad jeder Müde fchlagen.
Drei find nicht mübe zu machen: ein Knab auf der Gafen, ein Maͤdchen im Tanz und ein Priefter im Opfern.
Es giebt keinen Vortheil ohne Mühe,
Ohne Mühe bringt man es in einer Sache weit.
Der Mühe
Sieht Gott Schaf und Kühe,
Der Eine hat die Mühe,
Der Andre hat die Brühe,
Müh und Fleiß
Bricht alles Eis,
In der Mühle ift das Beſte, daß die Saͤcke nicht reden tönnen.
Die befte Mühle ift zwifchen Waßer und Wind,
Wer nicht mühlet, will Fein Mehl,
Ber die Mühle fleucht, der flicht auch das Mehl.
Es iſt noch nicht auf der Mühle, was zum Ofterfuchen werden foll.
Mühl ohne Bang,
Glock ohne Klang,
Hand ohne Gaben,
Schul ohne Knaben
WIN Niemand haben,
In der Mühle ift übel harfen. _
Sieb ab ab, gieb ab ab, Elapperts in der Mühle.
Wer nicht beftauben will, ber bleib aus ber Mühle,
Wie's auf die Mühle kommt, ſo wirds gemalen.
Mühle — Mündgen. 8335
7136. Wer zuerft in die Mühle kommt, mahlt zuerfl. 71362. Der Erſte auf der Mühle fchüttet.
11365. Wenn ber Mühlgraben troden fieht, ift auch der Mehls Taften leer.
7137. Ich fehe fo tief in einen Mühlftein als ein anberer.
7138. Er läßt nichts liegen als Mühlfteine und heiß Eifen.
1138. Mühlhaufen ift der Eidgenoßen Kühftall,
71139. Müller, Schneider und Weber werben nicht gehenkt, d das Handwerk gienge ſonſt aus.
7140. Muͤller und Baͤcker ſtehlen nicht, man bringts ihnen.
7141. Der Müller iſt fromm, fo Haare auf den Zähnen (ober in ber Hand) hat,
7142. Müller ift nicht eher fromm bis er zum Fenſter ausgudt,
7143. Nichts Tühner als des Müllers Hemd, das jeben Morgen einen Dieb beim Kragen nimmt, 7144. Der Müller mit der Meben, Der Weber mit der Kreben, Der Schneider mit der Scher, Wo kommt ihr Diebe her? 7144, Müller, Müller, Roggenftehler, Kernenbeißer, Hoſenſch — —. 7145. Müllers Henn und Wittwers Magd Hat ſelten Hungersnoth geklagt. 7146. Fuͤr Müllers Henne, Beckers Schwein und der Wittfrau Knecht fol man nicht forgen. 7147. Kein Müller hat Waßer und kein Schäfer Weide genug. 147°. Er nährt fi) aus dem Stegreif wie ein Müller. 148. Es ift ein Kraut, heißt mulier, | Davor hüt dich semper. 1149. München fol mich nähren, In Ingolftadt will ich mich wehren.
BR _
336 Münden — Mundwerk.
7150. Das Müncher Kind kennt keinen Adern Burn als den Frauenthurm.
7151. Soviel Mund, Sopiel Pfund.
1152. Voller Mund 0 Sagt bed Herzens Grund.
1153. Trunkner Mund, wahrer Mund. 7154. Mit vollem Mund ’ift 658 blafen. 71542. Man muß dem Mund nur was bieten. 7155. Münbdlen wat büt, Mündten wat gemüt. 7156. Wie ber Mund, fo die Speife. 7157. Wer mit dem Munde ſchmandt (Schmand macht), muß mit der Rafe buttern. "158. Mund und Herz find eine ganze Spanne von einander. 7159. Oft lacht der Mund, wenn das Herze weint. 7160. Dee Mund lügt Alles und nicht bad Herz. 7161. Weiſe Leute haben ihren Mund im Herzen. 162. Der Mund ift des Bauches Henker und Arzt. 1163. Den Mund foll man fchnüren,
164. Es ift nöthiger der Mund verwahren denn die Kiſte.
7165. Verſchloßner Mund und offne Augen haben noch Niemand gefchabet.
7166. Reiner Mund und treue Hand Gehen wohl durchs ganze Land.
7167. Was kommt in den dritten Mund Wird aller Welt kund.
7168. Ein Mann Tann nicht mehr benn mit Einem Mund eßen. 7169. Lang Mundwerk iſt ſchlechter Gottesbienſt.
Mundtäch — Müfiggang. 337
7170. Mundkoͤch und Mundräth Sind bki Hof in gleichem Werth. 7171. Gründe aus der Münze geholt überreden am Velten, 7172. Mit der Münze, womit du zahiſt, zahlt man dich auch. 7173. Es gilt nicht überall gleiche Münze, 7174. Was bald mürbt, Bald verdirbt, 7175. Bezahlen wir bie Muſik, ſo wollen wir auch tanzen. 7176. Wir mahen Muſik, fagt der Bälgetreter zum Organiften. 7177. Bier figen die Mufifanten! 7178. Das Mus ift noch nicht gar. 7179. Er muß das Mus efen. 7180. Muß ift ein böfes Mus. 180%. Muß (Mus) ift nicht Suppe. 7181. Muß ift härter ald Grübelnuß. 7182. Muß iſt ein bitter Kraut. . 7183. Muß iſt cin Brettnagel. 7184. Muß ift Zwang Und Kreifhen if Kindergefang. 7185. Muß | re
* f Pi Fe Iſt harte Buß. en er a
7186. Kein Menfch muß müßen. 7187. Wer muß, hat Feine Wahl. 7188. Muß es fein,
So ſchick dich drein. 7189. Mit Muße kommt man auch fern. 7190. Müßiggang
Iſt aller after Anfang.
7191. Müßiggang .
Iſt der Tugend Untergang.
Difche. Volksb. Sr. Bo, 2,
A
338 Müußiggang — Muth. 7192. Müßiggang Dat böfen Ausgang. 71193. Müßiggang Hat böfen Nachklang. 7194. Muüßiggang If des Zeufeld Ruhebank. 7195. Müßiggang ift eine ſchwere Arbeit, 7196. Müßiggang in ber Jugend, Arbeit im Alter. 7197. Müßiggang macht endlich traurige Arbeit. 71198. Müßiggang hat Armut im Gefolge. 1199. Müßiggang ift des Teufels Orden, Arbeit ift Gottes Stand. 3200. Müßiggang verzehrt den Leib wie Roft bad Eifen. 201. Zum Müßiggang gehört hoher Zins oder hoher Galgen. 7202. Ein Müßiggänger Eoftet mehr denn zehn Arbeiter, 1203. Einem Müßiggänger allzeit zwei Brote, 7204: Beßer müßiggehen als nicht arbeiten. 72048. Beßer Kliegen gefangen Als müßig gegangen. 7205. Müßiggehen mag ich nicht, fagte jene Schwefter, und lauſte für die lange Weile die Mäufe, 7206. Muth über Gut. 7207. Mehr Muth als Gut. 1208. Suter Muth, halber Keib (Hüt dich, Narr, und nimm fein Weib). 7209. Suter Muth, halbe Arbeit,
7210. Suter Muth Macht gutes Blut.
7211: Guter Muth ift tägliches Wohlleben.
1212. Großer Muth und Kleine Macht Wird von Jedermann verlacht.
Muth — Mutterfläce. 339
7213. Keder Muth der befte Harniſch.
7214. Keiner iſt fo gut, - Er bat wohl zweierlei Muth.
71215. Reichthum und Armut liegt nicht am Gut, fondern am Muth.
7216. Richt die Muthung, fondern bie Findung eines Ganges erlangt das Alter im Felde.
7217. Mutfchierung bricht nicht gefammte Hand. 1218. Wuttertreu
Iſt täglich neu. 7219. Mutterfhoß ift arm, aber warm.
7220. Wenns Kind zahnt, fol die Mutter den Unterrod verlaus fen um ihm Wein zu geben. 1221. Iſt eine Mutter no fo arm, So giebt fie ihrem Kinde warm.
7222. Was die Mütter gebären Sollen fie ernähren.
1223. Was der Mutter and Derz geht, das geht dem Vater nur an die Kniee.
72232. 3 bin meiner Mutter nicht an ben Zehen gewadhfen.
7224. Die Mutter giebt theuer, und die Tochter nicht wohlfeil.
7225. Es ift keine Mutter fo bös, fie zöge gern ein fromm Kind.
1226. Die Mutter eine Here, die Tochter auch eine Here.
1227. Barmherzige Mütter ziehn grindige Toͤchter.
7228. Fleißige Mutter hat faule Töchter.
1229. Die Mutter fagts, ber Vater glaubts und ein Narr zwei⸗ felt daran.
7230. Mannes Mutter Teufels Unterfutter.
7231. Mutterflüche kleben nicht und Vaters Zorn ſchwäart nicht. 22*
\
340 Miätter — Nachbar.
7232. Mütter lieben Töchter, aber Söhne noch viel mehr.
233. Mutter? dich, liebes Kind, und nimm bed Vaters Weif an.
7234. Ein Quentchen Mutterwis ift beßer als ein Gentner Schulwitz.
7235. So mancherlei Müsen, fo mancherlei Narren.
N.
7236. Laß nicht nach, fo kommſt du hoch. 72364. Es ift nichts Böferes als nachlaßen. 7236. Du kommſt hintennach wie die alte Faſtnacht.
72360. Beßer Nachbar an ber Wand Ald Freund und Bruder über Land.
7237. Guter Nachbar ift beßer ald Bruder in der Ferne.
7238. Kaufe deines Nachbarn Rind Und freie deines Nachbarn Kind,
7239. Wer ſich freit ein Nachbarskind, Der weiß aud) was er findt.
7240. Mit guten Nachbarn hebt man den Zaun auf.
7241. Zwiſchen Nachbars Garten ift ein Zaun gut.
7242. Liebe deinen Nachbarn, reiß aber den Zaun nicht ein. 7243. Mit Nachbarn ift gut Scheuern bauen.
7244. Wer gute Nachbarn hat, bekommt einen guten Morgen. 7245. Nachbar über den Zaun, Nachbar wieder herüber. 7246. Ein guter Nachbar ift ein edel Kleinod.
7247. Böfer Nachbar, ewiger Krieg.
7248. Böfer Nachbar, täglich Unglüd.
7249. Böfer Nachbar ift Judenfluch.
' 7250. Bon Nachbars wegen foll man etwas leiden.
Nachbar — Nacht. 341
7251. Ein Nachbar iſt dem andern einen Brand ſchuldig.
125%. Es gebt dich auch an, wenn des Nachbarn Haus brennt. 1253. Was in bed Nachbarn Garten fällt, ift fein.
71254. Unferd Rachbarn Kinder find allmeg die böfeften.
1255. Des Nachbarn Braten ift fläts feifter.
71256. Schau in Nachbars Küche, allermeift aber in bein Höflein.
7257. Wenn du beinem Nachbarn bie Hand reicht, fo hat bir Gott ſchon die feine gereicht.
7258. Wer wohl kann nachdenken, ber darf nicht viel nachdenken. 7259. Rachgeben ftillt den Krieg. 7260. Beßer nachgeben als zu Schaden kommen. 7261. Nachgerade kommt Dans ins Wamms. 7262. Rachher ift Jeder Elug. 7263. Behalte dir etwas auf die Nachhut. 1264. Nachrath, Narrenrath. 7265. Nach der That
Finden auch Narren Rath, 1266. Nachraths gebrach noch Niemand, 7267. Nachrechnen hat immer das Spiel verloren. 7268. Nachrede ſchläft nicht. 7269. Nachreue, Weiberreue. 7270. Wer zu ſpät kommt, hat das Nachſehen. 7271. Jeder iſt ſich ſelbſt der Näͤchſte. 7272. Die Nächſten treten Einem die Schuhe aus. 1273. Das Nächſte, das Liebſte. 72734. Der Nächfte beim Feuer wärmt ſich. 7274. Kein Nachtheil, er hat feinen Vortheil, 7275. Die Nacht ift Feines Menfchen Freund. 7276. Bei Nacht find alle Kaben grau.
342 Naht — Nagel.
7377. Bei Nacht find alle Kühe ſchwarz.
7378. Es wird nah Nacht nod Tag, obgleih der Hahn nicht kraͤht.
1279. Wer fröhliche Nacht fucht, verliert guten Tag. 71280. Die ganze Nacht gefoffen, ift auch gewacht. 7281. Je fhwärzer die Nacht, je fchöner der Tag.
72812. Gott giebt alle Nacht; was er heute Abend nicht giebt, giebt er Morgen zu Nacht.
12818. Du bift ein armer zu Nacht, kommſt erfi am Moraen.
7282. Die Welt will Nachteulen haben, ſich zu verwunbern.
1283. Der Nachteule gefällt auch ihr Junges.
7284. Wenn die Nachtigall Heuſchober ſieht, hoͤrt ſie auf zu
ſchlagen.
7285. Es hat keine Nachtigall fo vollauf im Kaͤficht, ſte ſucht ihr Futter lieber draußen.
7286. Wenn du einen Nakten ſiehſt, ſo denk es ſei ein Loch in deinem Strumpfe.
7287. Der Nakte iſt uͤbel berauben.
7288. Den Nakten kann man nicht ausziehen.
7289. Zehn Straßenräuber können einem Nakten kein Hemd ausziehen.
7290. Das kleinſte Ding iſt auch zu ehren:
Eine Nadel mag einen Schneider ernähren.
72908. Er fteht da wie St. Näf mit dem fleinernen Mantel.
1291. Einen Nagel ſchlägt man mit dem andern aus.
71292. Der Mann macht Nägel mit Köpfen.
1293. So weh wirb dem Nagel ald dem Lod).
7294. Der Eine ſchlägt den Nagel ein, der Andre hängt den Hut daran.
1295. Wenns auf den Ragel brennt, muß man wehren.
Nagelwurm — Narben. 343
1296 Er Hagt über den Ragelwurm und leibet am Krebs. 71297. Man foll nit Alles an Einen Ragel henken.
7298. Wer den Nagel am Hufeifen nicht achtet, der verliert auch bad Pferd,
‚71299. Ein Ragel erhält ein Eiſen, das Eifen ein Rofs, das Roſs den Mann, der Dann eine Burg und die Burg das ganze Land, "
7300. Es wirb mir zu ben Nägeln ausfchwären.
7301. Nahe fchiegen hilft nicht, es gilt treffen.
1302. Je näher, je fpäter.
71303. Rahrung ift Fein Erbe,
7304. Trachte nach der Nahrung, nicht nad) der Mäftung.
1305. Der Eine gewinnt feine Nahrung mit Sitzen, Der Andre mit Laufen und Schwigen. 7306. Wer die Nahrung nicht: in fein Haus treibt, der jagt fie aus dem Haufe,
1307. Nahrhand und Sparhand Kauft Andrer Land.
7308. Der Name thut nichts zur Sache.
7308. Man muß dem Kind ben rechten Namen geben. 7309. Einer beruft des Andern Namen.
71310. Ein guter Namen ift beßer ald Reichthum. 7311. Ein guter Namen ift beßer als baares Geid. 7312. Ein guter Name, die ſchoͤnſte Mitgift.
7313. Wer ſich um den guten Namen nicht wehrt, Iſt wenig werth.
7314. Wer dem Andern ſeinen guten Namen raubt, macht Ihn arm und bereichert Sich nicht.
7315. Mancher hat den Namen und nicht die That.
7316. Der Narben lacht, wer Wunden nie gefühlt.
344
7317. 7318.
7319. 1320. 7321.
1322. 7323. 7324.
1325. 71326.
71327.
1328. 1329.
7330. 1331.
1332.
Narren — Nacrcrenfchiff.
Narren wirft man bald aus ber Wiege. -
Ein Narr kann mehr fragen, Als fieben Weife fagen.
Ein Narr. fragt in einer Stunde mehr als zehn Gefcheidte in einem Jahr beantworten Tönnen.
Ein Narr Tann mehr verneinen als zehn Geſcheidte be⸗ haupten koͤnnen.
Ein Narr, der fragen darf, ſieht geſcheidter aus als ein Geſcheidter, der antworten muß.
Geſcheidte Leute müßen keine Narren ſein. Zuweilen ein Narr ſein iſt auch eine Kunſt.
Nichts ſieht einem geſcheidten Manne ähnlicher als ein
Narr, der das Maul hält. So lange ein Narr ſchweigt, hält man ihn für Hug.
Wären wir Alle gefcheidt, fo gälte ein Narr hundert Thaler.
Wenn die Narren kein Brot äßen, wäre das Korn mohl- feil.
Es ſind nicht alle Rarren geſchoren.
Wäre Narrheit das Zipperlein, man würde wenig Leute beim Zange fehen.
Zrüge jeder Narr einen Kolben, dad Holz würde theuers
Jedem gefällt feine Weife wohl,
Darum ift das Land der Narren vol,
Ein Nare macht zehen.
7332e. Ein Rarr macht zehn Narren, aber taufend Kluge noch
feinen Klugen.
73325. Es giebt mehr Narren als Pfunbbröflein.
71333. 71334.
Narren wachſen unbegoßen. Rarrenfhiff fährt aller Enden an.
Narrenſchuhe — Starr. 345
. Ieder muß ein Paar RNarrenſchuhe zerreifen. . Keiner ift fo Elug, daß er nicht ein wenig Narrheit übrig
hätte.
. Gäb es feine Rarren, fo gäb es eine Weiſen. . Rarrenfpiel will Raum haben.
. Rarren find auch Leute,
. Der Narr hat Vortheile in allen Landen.
. Zeder Narr ift feines Vortheild gefcheidt.
Es ift kein Narr, ber einem eine Rarrheit zumuthet: es ift ein Rarr, ber es thut.
Thu wie andere Leute, fo narrft bu nicht.
Es ift beßer mitmachen als ein Narr allein fein.
Zuviel Weisheit ift Narrheit.
Wer mit Narren zu Bette geht, fteht mit Narren auf.
Wer einen Narren fchidt, dem kommt ein Thor wieber.
Schickt man die Narren zu Markt, fo löfen die Krämer Geld.
Mit den Narren baut man den Weg.
Wer mit Narren zu Acker geht, eggt mit Gaͤuchen zu.
Wo drei find, muß Einer den Narren abgeben.
Wer ’nen Narren haben will, der Taufe zwei, fo hat er Einen zum Belten.
Wer einen Narren Tauft, muß einen Narren behalten,
Im Spiel gilt der Narr am meiften.
Es ift beßer mit ’nem ganzen Rarren handeln, denn mit 'nem halben.
Kein Narr war je fo dumm, er fand Einen, ber ihn für klug hielt.
Ein Narr lobt den andern.
346
7388,
71350. 7360. 7361. 1362.
7363. 1364.
1365. 7366. 1367. - 7368. 1369. 1370. 1371. 7372.
1373. 7374. 7375.
7376. 7377.
1378.
. 1379.
Karren.
Wenn man einen Rarren im Mörfer zerftieße, fo ließe body feine Rarrheit nicht von ihm.
Am Narren hilft weber Shrifam nod Taufe.
Narrenhaut Läßt ſich nicht flicken.
Rarrenhaut hält wohl Stich, läßt ſich aber nicht flicken.
Dem Rarren wäre zu helfen, wenn man die rechte Aber träfe.
Narren bedürfen der Schellen nicht, man kennt fie an ihren Sitten.
Verbirgt ein Narr fih hinter der Thür, Er ftedt die Ohren doch herfür.
Man braudpt einem Narren Schellen anzubängen. Narrenfchellen Elingen laut, thun aber den Ohren weh. Die Rarrenfchellen Elingen Vielen befer als Kirchengloden. Ze größerer Narr, je größere Schelle.
Jedem Narren gefällt feine Kappe.
Jedem Narren gefällt fein Kolben wohl,
Rarren foll man mit Kolben laufen.
Alte Narren, wenn fie gerathen, find beßere Narren ale andere Rarren. .
Es find nicht Alle Narren, die nicht in den Rath gehen.
Es find nit gar Alle Narren, die im Rathe fiten.
Wollt ihr einen Rarren haben, fo laßt ihn euch von Eifen machen.
Mancher laͤßt ſeine Narrenſchuhe mit Eiſen beſchlagen.
Ein Narr iſt genug im Haus,
Der Kluge müſte ſonſt hinaus.
Zwei Narren unter Einem Dach und zwei Toͤpfer in Einem Dorf vertragen ſich nicht.
Zwei Narren in Einem Haus
Haben allzeit Streit und Strauß.
7380. 7381.
1382. 1383, 1384. 1385. 7386, 1387. 1388. 1389.
7390. 7391.
7392. 1393. 1394.
1395. 7396. 1397. 71398.
71399. 7400. 7401.
Karren. 347
Giebſt du dem Karren einen Finger, fo will er die ganze - Danb haben,
Wer Narren und Kindern den Finger in den Mund ftedt, der waͤre gern gebißen.
Ein Narr fhüttet Alles auf Einmal aus.
Narren reden was ihnen einfällt.
Narren fagen auch etwan wahr,
Narrenreden, Narrentand.
Narren reden wie Narren pflegen.
Er ift ein guter Narr, ich wollte Holz auf ihm baden.
Er ift ein Narr, wenn er gleich die Stube voll Gelb hätte,
Mit Narren muß man Gebuld haben.
Willſt du den Narren fahen,
Muft als Geſell dich ihm nahen.
Bei einem Narren richtet man nichts aus, weder mit Bitten noch mit Dreuen.
Biſt du mit einem Narren befeßen, fo laß dich befhwören.
Mit Narren ift ſchlimm fpaßen.
Mit albernen Narren foll man nicht fcherzen.
Auf einen Narren >
Soll man nicht harren.
Narren und Affen
Alles begaffen.
Rarrenhände Beſchmieren Tifh und Wände,
Karren und Geden Keiten auf Scheden.
Die Narren haben mehr Glück als Recht. Rarren haben mehr Fug ald andere Leute, Ein Narr läßt ſich nicht rathen.
348 Karren — Raſchen.
. 71402. Den Narren bringt fein eigen Glüd um. 71403. Der Rarren Glück ihr Unglüd. 7404. Mit einem Narren laßt fi kein Kind taufen. 7405. Rarren foll man nicht über Eier fegen. 7406. Es ift gut Narren freßen, aber bös verbauen. 71407. Eines Narren Bolzen find bald verfchoßen. 7408. Wenn eine Sache geſchehen ift, verftehen fie audy die Karren.
7409. Der ift ein Nark, der fi nimmt an Was er nit vollbringen Tann.
7410. Ein Narr macht eine Thür auf, die er nicht wicher zus machen ann.
7411. Dan muß feinem Narren eine unfertige Arbeit zeigen.
7412. Was Narren loben, das ift getabelt.
7412. Kinder unter meinen Zeichen geboren müßen andrer Leute Narren fein.
74125.3ch bin gern ein Narr, aber der Rarren Narr mag id nicht fein.
7412°.Du bift ein Narr und kannſt nicht geigen,
Du haft ein Maul, das kann nicht fchweigen.
7413. Narren und Weibergefchirr, Machen die ganze Welt irr.
71414. Eine NRarrheit zu unterhalten Toftet mehr ald zwei Kinder,
7415. Narretei ift Narretei, aber Zeuer in der Hofe ift feine Narretei.
7116. Es iſt entweder was Närriſches oder was Herriſches.
7417. Närriſche Frage, närriſche Antwort.
7118. Naſchen | Macht leere Zafchen.
7419. Genäfh will Streiche haben.
Naſcher — Netur. 348
7420. Aus einem Rafcher wird leicht ein Dieb.
7421. Lange Naf und fpiges Kinn, Da fist ber Satan leibhaft drin.
7422. Wer die Nafe zu fehr fchneußt, dem blutet fie. 74224. Ich will die Nafe fchneugen, damit ich ed auch recht ſehe. 74225. Mach dir einen Knopf in die Nafe. 7423. Erft NRäschen haben, dann Prischen nehmen. 7423. Wenn fih Herz und Mund erlaben, Wil die Nafe auch was haben, 7424. Wer fich die Naf abfchneidet, verfchimpft fein Angeſicht. 14248. Man muß weiter fehen als die Naſe reicht. 7425. Nicht jede Rafe riecht den Braten. 7426. Ein naßes Land bedarf keines Waßers. 1427. Es fehlt ihm zwei Finger über der Naſe. 714278. Er hat fein Gütlein unter der Nafe vergraben. 7428. Natur geht vor Lehre. | 7429. Die Natur ift die befte Lehrmeifterin. 7430. Die Natur ift Meifter. 7431. Ratur überwindet Gewohnheit. 71432. Natur zieht ſtärker denn fieben Pferde. 71432. Man kann die Natur nicht ändern. 71433. Die Natur läßt fich biegen aber nicht brechen. "71434. Natur begehrt wenig, Wahn viel, 7435. Natur bringt gutes Gold, die Kumft macht falfches. 7436. Die Natur ift mit Wenigem zufrieden. 71437. Die Ratur Yäßt fich Leicht fättigen, dad Auge nimmer.
7438. Die Natur will geübt fein, fonft wird fie ſchimmlig.
7439. Die Natur muß den erflen Stein legen.
850 Natur — Nimmt.
7440. Wenn Natur und Kunft bie Füße anfeken, fo gebt es vor⸗ waͤrts.
74408. Was die Natur verfagt, kann Niemand geben.
7441. Ratur läßt nichts unbezeichnet. |
7442. Ratur und Liebe laßen fidy nicht bergen.
71443. Natur hängt überall ihr Schild aus.
71444. Die Natur weiß ihre Waare wohl zu verlaufen.
71445. Die Natur hängt Jedem .eine Schelle an.
. 7446. Verkehrte Natur bleibt verkehrt, wenn man gleich ein Loch
in fie prebigte, .
7447. Was bie Natur dem Hahn am Kamme nimmt, das giebt ſie ihm am Schwanze,
71448. Jeder muß ber Natur feine Schuld bezahlen.
71449. Wäre Naumburg mein, mollt ‚a in Sena verzehren.
714492. Auf Nebel ſtark, Füllt Tod den Sarg.
7450. Wer Andere neden will, muß felbft Scherz verftehen. 7451. Wer nicht nehmen will, braucht nicht zu geben. 71452. Der Nehmer muß dem Geber nachgeben. 71453. Mancher giebt mit Löffeln
Und nimmt mit Scheffeln. 7454. Einmal geben und wieder nehmen ift ſchlimmer als ftehlen. 7455. Nehmen ift das füßefte Handwerk. 7456. Dan foll nehmen wo ift,
Und geben wo brift. 714562. Man muß ed nehmen wie eö kommt. 7457. Nimm was bir werben mag, dad Andere laß fahren.
7458. Wer mehr nimmt als er fol, der fpinnt fi felbft ein Seil,
Nahme — Neidhardt. 351
7459. Er nähme bis an bie Hölle zu, und wenn ihm die Daare und die Beine brennten, fo nähme er doch. .
74598. Nimms zwiefacdh, wenns einfach zu lang iſt. 7469. Ein „Rimm bin“ ift beßer denn zehn Helfgott. 7461. Webernommen ift nicht gewonnen.
7462. Daft du mid genemmen, fo muft du mid) behalten.
71463. Neid ft des Teufels Kreid.
7464, Neid ft des Narren Leid.
1465. Neid Thut fich leid. 7466. Wer neidet, Der leidet. 7467. Ein neibifh Herz Hat Qual und Schmerz. 7468. Der Neidifche ift fein eigner Henker. 7469. Neid fhlägt fich felbft. 7470. Der Neid mag nichts eßen außer fein Herz. 1471. Der Neid frißt feinen eigenen Herrn, - 14712. Neid ift dem Menfchen was Roft dem Eifen.
71473. Kleider freßen die Motten, Herzen bie Sorge, ben Neibs bart der Neid,
7474. Der Neidhart ift geftorben, hat aber viel Kinder hinter: laßen.
7475. Neidhart Tanne nicht- leiden, daß die Sonne ind Wafer Tcheint.
7476. Neidhart zeucht nur bei großen Herren ein.
TAT. Neidhart haft nur die Tagvoͤgel. |
7478. Allein Unglüd und Armut ift für ben Neidhart gut.
AM
-
852
7179. 7480. 7481. 1482. 7483. 7481.
7485.
7486. T48T. 7488. 7489. 7490.
741.
71492. 14928.
7498. 7494. 7495. 7496. 7497. 7498. 7499. 7500. 7501.
Reid — Nebel.
Reid kriecht nicht in leere Scheunen.
Unter der Bank neidet man Niemand,
Reid iſt des Glücks Gefährte.
Geht der Wagen wohl, fo hängt fi der Neid daran. Glück und Ehre haben Neib zum Gefährten.
Neider verfolgen Hochgefinde,
Hohe Berg übermehen Winde,
Beßer Neider Als Mitleider. '
Beßer beneidet als beklagt.
Wer keine Neiber hat, hat aud kein Gtüd.
Der Neid will Andern die Brüde ablaufen.
Neider find Lichtpugen, die Andern ihr Licht auspusen.
Wenn Neid brennte wie Feuer,
Wäre das Holz nicht fo theuer.
Neid ift zu Hof geboren, im. Klofter erzogen und im Spi: tal begraben,
Mac es gut, fo haft du Neiber, mac es noch beßer, fo wirft bu fie befchämen.
Laß Neider neiden und Hafer haßen:
Was Gott mir goͤnnt muß man mir laßen.
Der Neid hat noch Keinen reich gemacht.
Auf der Neige iſt nicht gut ſparen.
Was auf die Neige geht, wird gern ſauer.
Dem Gottloſen die Neige.
Die Reige iſt für bie Frommen.
Wer vom Friſchen getrunken, muß auch die Neigen trinken.
Qui bibit ex neigas, de frischibus incipit ille.
Des Einen Nein gilt foviel als des Andern Sa.
Was zur Nebel werben will, fängt zeitig an zu brennen.
Neßeln — Nichts, 353
7502. Neßeln brennen Freund und Feinde.
1503. Man fiehts wohl am Neft, was für Wögel darin find.
7504. Es muß ein garftiger Wogel fein, der fein eigen Neft bes ſchmeißt.
7505. Wer in ſein Neſt hofirt, beſch— ſich ſelber.
7506. Wie's zu Neſte geht, alfo brütet es Junge.
71507. Dffenbare Nefter fcheuen alle Vögel,
7508. Das Neſt werben fie wohl finden, aber bie Vögel find aus« genommen.
7509. Mit Neftein oder mit Nüßen fängt man an zu ſpielen, zu fteblen.
7510. Smmer was Neues aber felten was Gutes,
7511. Es gefchieht nichts Neues unter der Sonne,
7512. Neufommen ift willlommen.
7513. Nichts ift fo neu als was laͤngſt vergeßen iſt.
7514. Neuerung Macht Theuerung.
7515. Der Neugierigen Gilde Führt Böſes im Schilde. 75 152. Man fange keine Neurung an, Weil ſelten Neues gut gethan. 75 150. Man muß nichts Altes abgehen und nichts Neues aufs tommen laßen, fagt ber Philiſter. 7516. Wie der Wind am dritten, befonders aber am vierten und fünften Zag nach Reulicht, fo den ganzen Monat, 7517. Neutral will auf Eiern gehn und Feines zerfreten. 7518. Der Neutrale wird von Oben begoßen, von unten gefengt, 7519. Nichts braucht keine Schlupfwinkel, 7520. Mit Richts bereitet man ſich gut auf die Faſten. 7521. Nichts. ift gut für die Augen, aber nicht für ben Magen,
Difche. Volksb. Sr. Bd. 23 £
864 Nichts.
1622. Hier iſt Nichts und da iſt Nichts: aus Nichts Hat Bott \ die Welt gefchaffen. 7523. Aus Richts wird Nichte, von Nichts kommt Nichte, 71524. Wer nichts hat, gilt nichts, 75248, Nichts haben, Ruh haben. 75246. Nichts Haben ift ein ruhig Leben, aber etwas haben ift auch gut. 7525. Wo nichts ift, da rehrt nichts, 71526. Wo nichts ift, da reißt nichts. 7527. Wo nichts innen ift, da geht nichts aus. 71528. Mit Nichts kann man kein Haus bauen, 7529. Wo Nichts tft, hat ber Katfer fein Recht verloren. 7530. Wer nichts aus fidy madht, ift nichts. 7531. Nichts macht arm und Nichts macht reich. 7532. Keiner Tann Nichts und Keiner Tann Alles, 7533. Wenn Nichts kommt zu Etwas, traut Etwas fi ſelber. 534. Al8 Niet kommt tot iet, . Dann kennt iet hem felver nigt, 7535. Wer mir nir geit Und nir leiht, Der laß mich ungeheit. 7536. Den mui nix günnt, und nir gift, Mot Iuien dat mui bat Lienen blift. 71537. Beßer recht Nichte denn unrecht Was. 7538. Wer meint er fei Nichts, der iſt Ichts, Wer meint er fei viel, ber ift Nichte. 539. Beßer Ichts Denn gar Nichts. 7540. Iſts nicht viel, fo iſts doc Ichts, Bewahr dich Gott vor gar nichts,
Nichts — Noth. 355
7541. Richts haben find zwei Teufel, Ichts haben ein Teufel.
1542. Es ift beßer Ichts denn Nichte, fprach der Wolf, da ver- ſchlang er eine Müde.
1543. Es ift beßer Ichts denn Nichts, fagte die Frau, und rubderte mit einer Nabel.
1544. Es ift beßer Ichts denn Nichts, fagte die Mücke, und vifste in den Rhein.
7545. Es ift beßer Ichts denn Nichts, fagte der Teufel, und aß die Buttermilcdy mit der Deugabel.
7546. Nieder und ſchwach Findet allzeit Gemad).
7547. Der liebe Niemand ift an Allem Schuld,
7548. Es liegt da, wo Niemand hin Tann,
7549. Die naͤchſte Niftel erbt die Gerabe.
7549.. Wenn man bie Niffe nicht vertreibt, bleiben die Läufe im Baar.
7550. Er fragt, ob mans noch thue.
“551. Dreizehn Nonnen, vierzehn Kinder.
7552. Die Ronnen faften, daß ihnen die Bäuche ſchwellen.
7553. Die Nonne dedt ſich gern mit einer fremden Kutte.
1554. Nonnenf. ... find des Teufels Blasbälge.
7555. Geiſtlich um den Kopf, weltlich um den Bauch, War vor Alters junger Nonnen Brauch.
7556. Nonn oder Hur, Moͤnch oder Bub,
7557. Du haft mir ein Knie geſehen, du darfft nun keine Nonne mehr werden. 7558. Die Nordfee R Sft eine Mordſee. 1559. Noeth Dat fein Gebot, 23 *
356
7560.
7561 7562
7563 7564
Noth.
Noth und Tod Hat kein Gebot.
. Noth und Tod kommen zu Alten und Jungen. . Kommt man aus ber Roth, So fommt ber Zob. . Roth ſucht Brot, wo fich8 findet. . Roth lehrt beten.
7564°.Noth macht Füße.
7565
. Noth geht nie irre.
7566. Noth lehrt Künfte.
7567
. Roth lehrt den Affen geigen.
71568. Noth lehrt einen Bären tanzen. 7569. Roth lehrt auch den Lahmen tanzen. 71570. Noth lehrt alte Weiber fpringen.
7571 1572
. Roth macht ein alt Weib trabend. . Roth hebt einen Wagen auf.
7573. Roth lehrt in faure Aepfel beißen.
7574. Roth hat keinen Feierabend.
7575. Noth bricht Eifen. |
‚7576. Die Noth treibt bie Ochfen in den Brunnen.
7577. Zur Noth ftedt man blanke Schwerter in roftige Scheiben. 7578. Folg der Noth; willft du nicht, fo muft bu.
7579. In der Noth find alle Güter gemein.
7580. 7581. 7582.
Zur Noth ift Niemand arm. Die Noth zankt gern. Noth vereinigt Derzen.
71583. In ber Not muß man daß Schamhätchen abziehen. 7584. Wenn die Noth am hoͤchſten ift, ift die Hülfe Gottes am
nädhften.
7585.
1586.
7686°,
7587. 1588. "7589. 7590.
1591.
7592. 7593. 71594. 7595. 7596. 7597. 1598.
7599.
7600.
7601. 7602.
71603. 7604.
Noth — Nürnberger. 357
Ze größer Noth,
Ze näher Gott.
Man muß aus der Noth eine Tugend machen. So manche Noth, fo mancher Kath.
Wo keine Noth, ift Hülfe nichts werth.
Es ift Keiner fo albern, er weiß feine Noth zu Hagen. Wem man feine Noth Elagt, der ift fattfam gebeten. In ber Zeit der Noth
Spt man Paftetenrinden für Brot.
Roth an Mann,
Mann voran!
An Nöthen fieht man ben Mann.
Die Nothſchlang iſt über alles Geſchuͤtz. Nothwehr ift nicht- verboten.
Eine Nothlüge fchabet nicht.
Er hat um eine Note zu hoch gefungen. Nüchtern gedacht, voll gefagt. |
Sei nüchtern und alt,
Willſt du werden alt.
Niemals nüchtern und niemals voll
Thut in Sterbensläuften wohl.
Qui non habet in nummis,
Dem hilft nicht, daß er frumm ift;
Qui dat pecuniam summis,
Der macht gerade was krumm iſt. -
Was macht man nicht zu Nürnberg ums Gelb!
Nürnberger Witz und kuͤnſtliche Hand Findet Wege durch alle Land.
Die Nuͤrnberger henken keinen, ſie haͤtten ihn denn.
Nach Nürnberger Recht behält Der die Schläge, der fie hat,
398 Nürnberger — Dben.
7605. Nürnberger Gebot währt drei Zage. 76052. Was geht mid Nürnberg an? ich habe Fein Baus darin.
7606. Es wit ihm nicht ein, man muß den Rürnberger Trichter holen.
7607. Wäre Nürnberg mein, wollt ichs zu Vemberg verzehren. 7608. Es iſt nur Ein Ruͤrnberg.
7609. Eine Nuß rappelt nicht im Sacke.
7610. Braune Nüße, ſüße Kerne.
"611. Wer den Kern eßen will, muß erft die Nuß knacken.
7611.. Die erfte Nuß ift nüglich, die zweite ſchaͤdlich, die dritte toͤdtlich.
7612. Nußbaͤumen und Narren ſind Kolben die beſten Salben. 7613. Nußbäume, Eſel und Weiber wollen geſchtagen ſein.
7614. Wenn man Nußbäume und Weiber nicht ſchwingt, fo tra⸗ gen fie eine Frudt.
7615. Unter Nußbäumen und Edelleuten kommt Fein gut Kraut auf. 7616. Nutzen ift der gröfte NReichthum. 7617. Richt Jeder Tann uns nüßen, aber jeder Tann uns ſchaden. 7618. Wem foll der nüsen, der fich felber nicht nuͤtzt? 7619. Rimmer nus, nimmer lieb. 7620. Nichts ift nuß, es fei denn ehrlich. 7621. Wie ein Ding nußt, Wird es geputzt.
O.
7622. Oben aus und nirgend an Hat noch ſelten gut gethan.
Dbere — Ocfen. 359
1623. Der obere Stod ſteht öfter leer als ber untere.
1624. Obrigkeit, bedenk dich recht, Gott ift dein Herr und du fein Knecht.
7625. Verboten Obſt ift füß. 7626. Spät Obft liegt lange. 1627. Krüh Obſt verwelkt bald.
7628. Ochſen muß man fchön Aus dem Wege gehn.
1629. Ochfe, wart des Graſes.
7630. Och, ſchau aufs Bud!
7631. Da ftehen die Ochfen am Berge!
71632. Kein Ochfe, er fei denn ein Kalb gewefen.
7633. Wo ber Ochs König ift, find bie Kälber Prinzen.
7634. Wer mit jungen Ochfen pflügt, macht krumme Furdhen.
7635. Ochſen gehen langfam, ziehen aber gut.
7636. Wer mit Ochfen fährt, kommt auch zu Markte.
71637. Der Ochs Tann auch auf vier Füßen laufen wie der Hirfch, aber nicht ſo ſchuell. .
1638. Der Ochs will den Dafen erlaufen.
7639. Den Ochfen foll man bei den Hörnern nehmen, den Mann beim Worte, die Frau beim Rod,
7640. Müde Ochjfen treten hart. 71641. Man kauft den Ochfen nicht theurer, weil er bunt tft,
71642. Dem Ochfen, der ba drifcht, folE man das Maul nidyf vere binden. '
7643. Wenn einem Ochfen die Haut wird abgezogen, fo ift bie gröfte Arbeit am Schwanz.
1644. Man Tann nicht allzeit mit eignen Ochfen pflügen. 716442. Wo keine Ochfen find, da iſt die Krippe rein. 71645. Er ſpannt die Ochfen hinter den Pflug.
1646.
DODehſen — Deffentlich. Er fattelt den Ochfen und Toppelt die Pferbe.
76460. Dculi,
1647. 7648. 7649.
7650. 7651.
7652. 7653.
7654, 7655. 7656. 7657. 7658, 71659. 7660.
Da Eommen fie,
Lötare,
Das find die wahre,
Judica
Sind ſie auch noch da,
Palmarum,
Tralarum.
Wir ſind hier nicht auf dem Odenwald, ſondern in einer loͤblichen Reichsſtadt.
Ofen, Bett und Kanne
Sind gut dem alten Manne.
Man ſucht keinen hinterm Ofen, man habe denn ſelbſt da⸗ hinter geſteckt.
Den Ofen heizt man nur, daß er wieder wärme.
An großen Oefen iſt gut ſich waͤrmen, ſie beduͤrfen aber viel Holzes.
Ich Hätte mich auch gern gewärmt, tonnte aber nicht zum Dfen fommen.
Weſſen Ofen geheizt ift, der meint, es fei allenthalben Sommer. | |
In ben Ealten Ofen ift übel blafen.
In kalten Defen badt man fein Brot.
Mit dem Dfen ift ſchwer um die Wette gähnen.
Nu, gapp end gegen de Badoven.
Hinter dem Ofen ift gut Eriegen.
Er gäb einen guten Kriegsmann ab, hinter bem Ofen.
Ofen und Frau follen daheim bleiben.
7660*. Es gligt wie Karfuntelftein im Ofenloch,
7661.
Auf eine öffentliche Sünde gehört eine öffentliche Buße.
Dfficier — Ordnung. 361
7662. Je größer ber Officier, je größer bad Verbrechen. 7663. Offne Hand macht offne Hand.
71664. Es find nicht Alle trank, die in Ohnmacht fallen. 7665. Wer Ohren hat zu hören, der höre.
7666. Zartem Ohre halbes Wort.
3667. Achte keinen Ort ohne ein Ohr,
76672. Es haben alle Zannen Ohren.
7668. Man kann viel hören, eh ein Ohr abfällt.
7669. Wer kein Ohr hat, dem kann man keins abjchneiden.
7670.-3n eines Andern Ohr Tann man fehneiden wie in einen Filzhut.
7671. Ein offnes Ohr kann Jeder haben.
7672. Zu einem Ohr hinein, zum andern wieder heraus.
7673. Man lernt mehr mit den Ohren als mit den Augen.
7674. Er iſt noch nicht trocken hinter den Ohren.
7675. Er hats fauſtdick hinter den Ohren.
7676. Einem ehrlichen Mann thut keine Wunde fo weh als eine Ohrfeige.
7677. Obrenflüftern gilt nicht.
7678. Wer vom Delberg Tommt, hat ben Zob überwunden.
7679. Der Delberg ift fchredlicher ald das Kreuz.
7680. Herr Omnes hat nie wohl regiert
1681. Kein Opfer ohne Salz,
71682. Oportet ift ein Brettnagel,
7683. Ordnung ift das halbe Xeben.
7684. Ordnung hat Gott lieb.
7685. Ordnung erhält die Welt.
7686. Orbnung hilft Haushalten.
7687. Wer Ordnung zum Gefes macht, muß fie zuerft halten.
862 Orbaung — Padde.
1688. Ordnung muß fein, fagte Hans, da brachten fie ihn ins Spinnhauß. ‚7689. Die Orgel pfeift, fo man ihr einhläf. 7690. Es ift fein Ort, Er verräth den Mord,
71691. Oſtern, wenn bie Böde lammen. 16918, Regnetd am Oftertag, fo regnets alle Sonntag.
7691. Komm die Oſtern wann fie will, So kommt fie doch im April.
7692. Zwiſchen Oftern und Pfingften heiraten die Unfeligen. 7693. Ottern und Bibern haben keine Hege. '
P.
7694. Wo der Pabſt iſt, da iſt Rom. 7695. Wir koͤnnen nicht Alle Pabſt zu Rom werden. 7696. Es kann nur Einer Pabſt ſein. 7697. Um Pabſt zu werden darf man nur wollen. 7698. Wer den Pabſt zum Vetter hat, iſt bald Cardinal. 7699. Er thut als wär der Pabſt fein ärmſter Vetter. 7700. Auch der Pabſt iſt ein Schüler geweſen. 7701. Der Pabſt frißt Bauern, ſäuft Edelleute und fh — — Mönche. 7702. Ze näher dem Pabſt, je ſchlimmerer Chriſt. 7703. Warum thuſt du das? Um des Glaubens halber, daß ber der Pabſt nicht toll werde. 7704. Pack ſchlaͤgt ſich, Pack verträgt ſich. 7708. Wer der Padde den Kopf abbeißt, getröftet ſich des Giftes.
&
Palmfonntag — Patient. 363
7706. Wenns am Palmfonntag vegnet, fo balt bie Erbe Feine Feuchtigkeit.
77068. Ift Palmfonntag hell und Klar,
So giebtd ein gut und fruchtbar Zahr. 7707. Pancratius holt feine Tuffeln (Pantoffein) wieder. 77078. Pantoffelholz ſchwimmt immer oben. 7708. Kein Panzer hilft wider den Galgen. 7709. Panzer, Bücher und Frauen muß man erft verfuchen. 7710. Wer fich fürchtet, zieht ben Panzer an. 7711. Ich made mir daraus fo viel
Als aus einem Papenftiel. 7712. Das Papier ift gebuldig. 7712». Das Papier läßt bruden was man will. 7713. Paros hat kalt Waßer ober fchöne Weiber. 7714. Man ruft fo lange Pol! bis Oſtern kommt. 7715. Es paſſt — wie die Kauft aufs Auge. 7716. Waͤs ber Paftor nicht will, nimmt der Küfter gerne. 77162. Wennd auf den Paftor regnet, tröpfelt es gemeintich auf
den Küfter. 7717. Der Paftor predigt nicht zweimal. 77178. Der Paftor fngt Feine zwei Meflen für Ein Gelb, 7718. Verfpricht fi doch wohl der Paſtor auf der Kanzel, 7719. Der Paftor ift Fein Has und die Kirche Fein Feldhuhn. 7720. Wiſch dir die Schnute, Zunge, gieb dem Paſtor ein Haͤnd⸗ chen und fag: „Guten Zag, Lümmel!“
77120*.Den Glauben giebt der Paſtor. 7721. Der Pafsbrief zum Spital find Karten und Huren, 77122. Erft Pater, dann Mater, dann der ganze Convent. 7723. Unmäßiger Patient macht unbarmberzigen Arzt.
——
364 Pauken — Peiter.
7724. Was man mit Paulen (paucis) ausrichten Tann, dazu braucht man feine Zrommeln.
7725. Paule, du rafeft!
7726. Hat Paulus einen Schaden am Fuß, St. Peter drum nicht hinken muß. 7727. St. Yaul Bar Bringt gutes Jahr. 7728. Pauli Belehr: Gans, gieb dein Ei her.
77129. Zu Pauli Belehr Kommt der Storch wieder her.
7130. Wer Pech angreift, beſudelt ſich. | 7731. Es geht von Statten wie Pech von Händen. 7732. Mit eigner Peitfche und fremden Roſſen ift gut fahren. 7733. Waſch mir den Pelz, aber mad) mich nicht naß. 7734. Geſucht wie ber Pelz im Sommer. 7735. Er ift mit der Pelzkappe gefchoßen, | 7786. Man foll die Perlen nicht vor die Säue werfen. 71737. Perlen im Koth haben Teinen Schein. 71738. Er hat ihm eine Perle aus ber Krone geflogen. 7739. Das ift Peſtilenz mit Franzoſen geheilt. 7740. Mit St. Peter ift gut handeln. 7741. Petri Schlüßel flüchtet unter Pauli Schwert, 7742. Man foll nicht dem Peter nehmen und dem Paul geben. 7743. Frierts auf Petri Stuhlfeier, Frierts noch vierzehnmal heuer.
7744. Um Petri Stuhlfeier fucht der Storch fein Neft, Kommt von Schwalben der Reft.
7745. Sünte Peiter Geut de Winter weiter,
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8 Tags. ee SYrr te a — 7 Va a de w. Be Platten tragen. AL hu ML I aren liegen, fo lacht der sur . —— La, Al =X —* ufel ſchluüͤpft hinein.
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ht rn — —— 28: Um Bad und Hund in ber Küche
"ne übel).
366 Pfaff — Pfeffen.
1764. Wenn es wahr wäre, was der Pfaff redet, lebte er nicht jo üppig. | 7765. Kein Pfaff giebt ein Opfer wieber. 7766. Der Winter warb noch nie fo kalt, Der Pfaff ward nod nie fo alt, Daß er bed Feuers begehrte Diemweil bas Opfer währte. 7767. Pfaffen fegnen fi zuerft. 1768. Geld ber, klingen die Gloden, wenn fchon der Pfaff tobt ift, 7769. Pfaffen = Gierigkeit Und Gottes Barmherzigkeit Währt in alle Ewigkeit. 7770. Pfaffengut fafelt nicht. 7171. Was der Pfaff mit der Zunge und der Soldat mit bem Schwerte gewinnt, das fafelt nicht. 77712. Pfaffengut, Raffgut. 7772. Pfaffengut, Klofterbeute. 7772». Paafgoot, Rafgot, Düvel halt den Sad op! 7773. Pfaffentnechte eßen im Schweiß; Bon Arbeit werben fte nit heiß. 7774. Pfaffen und Weiber vergeßen nicht. 7775. Pfaffentrug und Weiberlift Geht über Alles was ihre wißt. 7776. Pfaffen, Mönche und Begheinen Sind nicht fo heilig als fie fcheinen. 7777. Es-ift nicht Noth, daß die Pfaffen heiraten fo lange bie Bauern Weiber haben. 1178. Der Pfaff liebt feine Heerde, doch die Schafe mehr als die Widder, " 7779. Die Pfaffen und bie Bunde Verdienen ihre Brot mit dem Munde,
Pfaffbuſen — Pfau. 367
BT auch verbrannt. u rſt: des Herrn Küche, dann un⸗ 7i# neine Küche: dann hat der Pfaff
Has u / len v Sehen. 7—— —2 9 gute Predigt, der einen langen
Giebt vie XRXEI 7783. Es iſt ein gut Pfand, das feinen Herren Löft. 77832. Was für die Pfanne gut ift, ift auch für den Stiel.
77835. Der Heireri fieht nit wohl, hört nit wohl und Tann nit recht reden, drum muß er ein Pfarrer werben.
77184. Dalt bie ,
7 u V, wi A. NO ut Fi ka) gen.
Ins Pe PAS EP, nfes, Ası —— mgeſtuͤlpt.
Amp: 2 J' 7 Da wird man verſcharrt.
7789. Die luſtigſten Studenten geben die beſten Pfarrer.
90° pfau hat adlich Gewand, bleiſeneriſchen Gang und teuf⸗
liſchen Gefang.
7791. Pfau,
Schau
Deine Beine
7792. Wenn man ben Pfau ist, breitet er den Schwanz aus, y
368 Pfau — Pfeile.
717193. Was der Pfau am Kopf zu wenig hat, hat er am Schwanz zu viel. 7794. Pfeffer, Kappe und Kalt Verdecken manden Schalt.
"7195. Hfeffer bringt den Mann aufs Pferd Und bie Frau unter bie Erd.
7796. Mein Pfeffer ift fo gut wie dein Saffran (Syrup). 71797. Wer Pfeffer genug hat, der pfeffert auch feinen Brei. 7797.. Wenn der Dred zum Pfeffer wirb, beißt er am ftärkften.
7798. Pfefferkuchen und Branntewein Wollen ftäts beifammen fein,
7799. Da liegt ber Haſ im Pfeffer! 7800. Wie bie Pfeife, fo der Zanz. 7801. Gute Pfeifer, Brave Säufer. 7802. Wer im Rohr fit, hat gut Pfeifen fchneiben. N803. Aus fremdem Rohr ift gut Pfeifen fchneiden. 7804. Mit der Pfeife gewonnen, mit ber Trommel verthan, 71805. Wie fih Einer ftellt, Alſo feine Pfeife gellt. 7806. Das Pfeiflein muß lauten wohl, So man Vögel fangen fol, 7807. Wer Pfeifen feil hat und Tann pfeifen, dem Tauft man fie ab. \ 4 1808. Unter den Bauern pfeift auch Corydon wohl, “ 7808. Haft du nicht Pfeile. im Köcher, fo mifch dich nicht unter die Schügen. 7810. Borgefehenem Pfeile kann man ausweichen. 7811. Ein Pfeil dringt auch Wohl durch einen Harniſch. 7812. Man muß nicht alle Pfeile zumal. verſchießen.
Pfeile — Pfennig. 369:
—F— die Pfeile, der andere verſchedt fie.
i4 Bruder. migs Bruber. Ian ud 0, Ha o viel als ein anderer, “Tg denn geftohlener Thaler.
ka HM ums es N gut wie ber erworbene. u
eimal verdient. hl nik ı %, A. W, :t, wird keines Gulden Herr. E ** Wr man t, wird keinen Gulden wech⸗ SR, '
n an zu fpielen. Bt zehn andre. F wieder. r einen Gulden ſchadet. Yan gu Are hl, u er einen Gulden erſpart. Ir Ka er Frfenny „f ham ig und verbrennt ein Dreicts Mn Krln) J— 4340. mehr als wo er geſchlagen ift, 1830. Pfennigsfalbe Iymır.. ... ,; zu Hofe, 7831. Dante dem Pfennig, daß du nicht bift finnig. 1832. Wenn der Pfennig läutet, laͤuft Jedermann zur Sich. „833. Ein Pfennig klingt nicht. 1834. Ein guter Hausvater muß drei Pfennige haben: einen Ehrenpfennig, Behrpfennig und Nothpfennig. 1835. „Der Kaifer hat mich lieb und werth, Wo wäre Der mich nicht begehrt?” ſpricht der Pfennig. 7836. An einem Pfennig fieht man wie ein Gulden gemünzt ift. Diſche. Volksb. Sr. Bd. 24
60
1837.
1838.
1839. 7840. 7841.
7842.
1843. 7844, 7845.
7846.
7847. 1848.
7849. 7850. 1851.
1852.
7853. 1854. 7855. 1856.
Pferd,
Das Pferd fol zur Krippe gehn, wit bie Krippe zum Dferd.
Ein gut Pferd
Iſt feines Zutters werth.
Ein Pferd, das zu viel Sutter Triegt, ſchupft feinen Herrn.
Ein ſchlecht Pferd, das fein Futter nicht verkient.
Wer dem Pferde feinen Willen läßt, den wirft es aus dem Sattel. j
Wer mehr hinter bie Pferde Legt, ald vor fie, der füttert nicht lange.
Das Pferd will wohl den Hafer, aber nicht den Sattel,
Das Pferd, das ben Hafer verbient, kriegt deſſen wenig.
Wer fein eigen Pferd reiten will, muß feinen eigenen Hafer füttern.
Pferde freßen einen Dann,
Der fie mit Rath nicht halten Tann.
Das Pferd ftirbt oft ch das Gras wädhft.
Stirb nicht, lieber Hengſt, es kommt bie Zeit, wo Gras waͤchſt.
Wenn das Pferd ſatt iſt, ſo trauert es.
Wenn das Pferd voll iſt, ſo iſt es faul.
Pferde laßen ſich zum Waßer bringen,
Aber nicht zum Trinken zwingen.
Pferd ohne Zaum, Kind ohne Ruth
Thun nimmer gut.
Das Pferd beim Zaume, den Mann beim Wort.
Man muß das Pferd und nicht den Reiter zäumen.
Auf ein ungezäumt Pferd gehört ein alter Reiter.
Ungezäumt Pferd
Sure heur wie fort (vorm Jahre). \
Dirden. 37 *
7857. Ungezaͤumt Pferd gieng nie wohl. 7858. Er zäumt das Pferd beim Schwanz auf. 7859. Gute Worte, Zaum und Sporen machen das Pferd fromm.
7860. Fremdes Pferd und eigne Sporen Haben bald den Wind verloren.
7861. Fremde Pferde laufen ſchnell.
78612. Wenn die Bauern befoffen find, laufen die Pferbe am beften.
7862. Williges Pferb foll man nicht fporen.
1863. Rafches Pferd kam oft krank zu Haufe.
1864. Das Pferd, bas am Beſten zieht, befömmt bie meiften Schläge.
7865. Wenn bag Pferd zu alt ift, fpannt mans in ben Karren.
1866. Es kommt wohl auch, daß man bie Pferde muß hinter ben Wagen fpannen,
7867. Zwei Pferde, Ein Kutfcher, vier Beſtien.
7868. Das Pferd ift oft Hüger als fein Reiter.
7869. Mancher, ber nie ein Pferd befchritt,
Singt oft ein Reiterlied. 7870. Zunge Pferde wollen ben Bereiter abrichten.
7871. Wer weiter will als fein Pferd, ber ſitze ab und geh zu Fuß.
78712. De mi 't Pierd wiſet, bruukt mi be Kruͤblen nit to wiiſen.
7872. Klein Pferd, kleine Tagereiſe.
7873. Langes Pferd, kurzer Ritt.
7874. Haſt du kein Pferd, ſo brauche den Eſel.
7875. Vom Pferd auf den Eſel.
7876. Es kommt Niemand gern vom Pferb auf den Eſel.
71877. Man muß das Pferd nicht auf den Eſel ſetzen.
7878. Wer mit jungen Pferden pflügs, macht krumme Furchen.
” M
372 _ Dferden — Pflanze.
7879. Man muß mit ben Pferden pflügen, die man hat.
7880. Ein jhäbig Pferd leidet keinen Striegel,
7881. Mit böfen Pferden bricht man bas Eis.
7882. Die Fürften haben ber Pferde Art: fie flallen gern wo es ſchon naß ift.
7883. Wer ein fchelmifch Pferd hat, vertaufcht es fernen Freunden.
7884. Buntes Pferd verkauft man gern.
7885. Laß dich auf keinem fahlen Pferbe betreffen.
7886. Die Pferde verftehen die Füße im Stall.
7887. Stolpert doch ein Pferd auf vier Eifen.
‘1888. Gut Pferd, das nie ftolpert, Gut Weib, das nie holpert.
1889. Dein Pferd, dein Weib- und bein Schwert leih nicht ber. 7890. Bon fchönen Pferden fallen ſchoͤne Fohlen. 1891. Naße Pfingften, fette Weihnachten. 891°. Regnets am Pfingftmontag, So regnets fieben Sonntag. 7892. Pfingftenregen, Weinfegen. 7893. Reife Erdbeeren um Pfingften bringen ein gutes Wein⸗ jahr. 78930. 3u Pfingften Silt das Korn am Mindften. 7894. Pfingften, wenn die Gans auf dem Eife geht! 7895. Zu Pfingften auf dem Eiſe!
7896. Pfirfichbaum und Bauernregiment Wouaͤchſt fchnell, nimmt bald ein End.
7897. Pfirfiche find nicht getrocknete Birnen. | 7598. Plad lehrt trauen. 7899. Pflanze, oft verfegt, gedeiht nicht.
Pflanze — Pfründe. 373
7900. Pflange mich für Zwei, So trag ic dir für Drei.
7900°. Wenn Gott das Gedeihen nicht giebt, fo Hilft unfer Pflan- zen und Wäßern nicht.
1901. Man kann nicht alle Schäden mit Einem Pflafter heilen, 71902. Je gefunder das Pflafter, je größer der Schmerz. 7903. Pflaſterkneter, Zungendrefcher. 1904. Pflaumen kann man nicht zu Aepfeln machen. 7905. Pflaumenftreiher find alle falfch. 7906. Pflegerlieb Iſt falſch und trüb.
7907. Pflegertreu ft immer neu.
7908. Gebrauchter Pflug blinkt, Stehend Waßer flinkt.
71909. Wo ber Pflug hingeht, da geht auch der Behent Hin. 1910. Wo das Pflugeifen raftet, wird das Land nicht wohl ge⸗ baut. 71911. Yflügen und nicht fäen, Leſen und. nicht verftehen Iſt Halb müßig gehen. 71912. Wers mit dem Pförtner hält, findet bald Einlaß. 7913. Uebler Pförtner, der Alles einläßt,
7914. Wer Linden pfropfet auf den Dorn, Hat an Beiden fein Recht verlorn.
7915. Nimmer Pfründ, nimmer Köchin.
7916. Daß es Recht fei, zwei Pfrünbe zu haben, verftehen nur die nicht, welche bloß Eine haben.
719168. Pfründenbrot ift Bettelbrot.
7917. Man wird ihm eine Pfründe geben, wenn er nicht mehr eßen mag.
Pfunde — Planeten.
Wer mit dem Pfunde wägt, bebarf des Centners nicht. Hundert Pfund Sorgen
Bezahlen kein Loth Borgen.
Ein Pfund Federn wiegt ſo viel als ein Pfund Blei.
Wo der Pfuſcher findet Brot, Muß der Kuͤnſtler leiden Noth.
Wenn mans hingießt, wos ſchon naß iſt, wird leicht eine Pfütze daraus,
Zehn Phantaſten geben erſt Einen Narren.
Philiſter über bir!
Pietift, ‚
Fauler Chriſt!
Man muß von der Pile auf gedient haben.
Pilatus wandert nicht aus der Kirche, er richtet zuvor einen Lärmen an.
Man muß Pilato mi®dem Kaifer dreuen.
. Wie Eommt Pilatus ind Credo?
Er ift dazu gefommen wie Pilatus ins Crede,
Von Pontius zu Pilatus gewiefen.
Bittere Pillen vergoldet man.
Pillen muß man fdhlingen nicht kauen.
Pillen muß man verfähluden, j
Nicht im Maul zerbruden.
Der erfte Pillendreher war der Geißbod.
Wo man das Placebo fingt, da muß die Wahrheit zurüds ftehen.
Wer das Placebo domino nidt wohl fingen Tann, ber bleibe von Hofe, Ä "
Planeten Sind üble Propheten.
Planeten — Podagram. 375
71939. Chriften Haben keine Planeten
Sondern Gott zum Propheten. 7940. Mit aller Pläfir, fagt der Bauer, wenn er muß. 7941. Plat für fieben Mann, es kommt ein halber,
7942. Jeder Platz Hat ſeinen Schatz; Jeder Ort Seinen Hort.
—— rt ya Platz neben das Loch geſettt.
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SS s 7 wißen? y A.. Pig 4 — Agaf Fu; F BE " dd übel logiert. 201 | 20 " . “ L r Höbel mit Gewalt regiert u IB. wie >- weiſe.
7951. Dem Poͤbel muß man weichen, Wil man ihm nicht gleichen. 7952. Wer dem Pöbel dient, hat einen übeln Herrn, 71953. Dem Poͤbel weicht auch ber Teufel, 7954. Es ift nit gar erdicht't Mas der Pöbel ſpricht. 7955. Hüte dich vor bem Pocher, Dir fchadet nie der Socher. 7956. Fürs Podagra hilft kein Schuh. . 7957. Bei guten Zagen und Wein Wil das Pobagra fein. 1958. Bacchus ber Water, Venus die Mutter, Born bie Hebamm, Erzeugen bad Pobagram.
"376
71959. 7960.
7961.
7962.
7963.
7964. 7965. 7966. 7967. "7968.
1969. 7970.
7971. 71972.
7973.
7974. 7975. 71976. 7977.
Port — Pracht.
Es ift nicht gut, ber Poet im Dorf zu fein. Der Pole ift ein Dieb, der Preuß ein Verräther, der Böhme ein Ketzer und ber Schwab ein. Schmäger.
Polnifhe Brüde, böhmifher Mönch, ſchwäbiſche Nonne, welfche Andacht und ber Deutfchen Faſten gelten eine Bohne.
Der Pole würde eher am Sonntag ein Pferd ftehlen als am Freitag Milch oder Butter eßen.
Polen ift der Bauern Hölle, ber Juden Paradies, der Bürger Fegefeuer, der Ebelleute Himmel und der Frem⸗ ben Goldgrube,
Wie ein polnifher Stiefel, an beide Küße gerecht.
Es geht zu wie auf bem polnifchen Reichätag.
Politiſch ift englifch reden und teuflifch meinen.
Erſt prächtig, jest verächtlich.
Kommt Präcendenzftreit auf die Bahn,
So fißt der Zeufel obenan.
Practica est multiplex, fagte der Bauer: da 309 er fi einen Wurm heraus und band den Schuh damit zu.
Practifteren ift bie Kunft, fagte die Frau: da fegte fie den Lappen neben das Loch.
Poenitet ift ein Impersonale.
Wer mit der Poft reifen will, muß eine fürfttiche Börfe und eines Laftträgers Rüden haben.
IH achte der Poflen nicht, fagte jener Bifchof, als er eis nen Spruch aus ber Bibel hörte,
Auf alle Pferde gerecht, wie ein Poftfattel.
Ze povrer der Pracher, je fetter die Laus.
Wenn der Pracer was hat, fo hat er keinen Napf.
Pracht macht Keinen ehrlich,
Pracht — Prediger. 377
7978. Große Pracht,
Kleine Macht.
7979. Pracht, Gold und Ehr
7980.
Iſt morgen oft nicht mehr.
Praler, Schlechte Zahler.
79808. Pocher und Prahler find keine Fechter.
7981.
7982.
7983.
7984. 7985.
7986. 1987. 71988. 7989. TI. 7991.
71992. 1993.
7994. 1995. 7996. 7997.
Praler, Ihrer Thorheit Maler.
Groß Gepral,
Bißen ſchmal.
Prale. nicht mit deinem Glüde,
Willſt du meiden Neid und Züde,
Pralen wir nicht mehr, find wir arme Leute, Man kann aud) wohl Prälaten fehn,
Die nicht in faubern Schuhen ftehn.
Praffer eilen zum BBettelftab.
Golden bie Praris, hölgern die Theorie.
Predigen macht den Leib müde,
Viel Prebigen macht Kopfweh.
Kurze Predigt, lange Bratwuͤrſte.
Wer zuviel predigt, verjagt die Zuhörer.
Das kommt vom langen Predigen.
Eine gute Predigt muß nicht zu breite Treſſen Haben, das Tuch muß noch daran zu fehen fein.
Der befte Prediger ift die Zeit.
Prediger haben Gehalt fürs Predigen, nicht fürs Thun. |
Andern ift gut predigen.
Viel Prediger find, die felbft nicht hören,
378 Predigen — Proceſs
7998. Es ift nicht Alles Gottes Wort was geprebigt wird, es bringt auch Mancher feine eigene Waare zu Markt. 7999. Predigt hören fäumet nicht. 8000. Priefter und Schafe haben goldnen Fuß. 8001. Priefter bete, Fürft vertrete, Bauer jäte! 8002. Priefter und Weiber ſoll man chren.
8003. Priefter fol man ehren, Meil fie Gutes lehren.
8004. Priefter lehren Gutes, Richt aber Jeder thut es.
8005. Auf den Priefter
Folgt der Küfter. 8006. Große Präfenz macht andaͤchtige Priefter. 8007. Der Priefter Zaͤnkerei
Des Teufels Zubilei. ‚
8008. Priefterkinder, Müllerrinber, Baͤckerſchwein Wollen gut gefuͤttert ſein.
8009. Prieſterkinder und Muͤllerkuͤh, Wenn fie gerathen, find gutes Vieh.
8010. Probieren macht gelüftige Leute. 8011. Probieren macht die Sungfern theuer. 8012. Probieren
Geht über Studieren. 8013. Jeder Proceſs ift ein bellum civile. 8014. Den Procefs mit Wein begießen hilft.
8015. Wer Procefd um eine Henne hat, nehme lieber das Ei dafür.
8016.
8017. 8018. 8019. 8020.
"8021.
8022. 8023. 8024.
8025. 8026. 8027.
8028. 8029. 8030. 8031.
8032.
8033.
8034.
Proceſs — Qual. 379
Wer zuviel Korn hat, ſtelle ſich Mäufe ein, und Wer zu⸗ viel Geld hat, fange Proceſs an.
Er fieht aus, als hätt er ben Proceſs verfpielt.
Er Icht vom Profit und macht Staat vom Betrügen.
Das ift das Gefes und bie Propheten! |
Die alten Propheten find todt, den neuen glaubt man nicht.
Der Prophet gilt nirgend weniger al& in feinem Waters lande.
Er ift ein Prophet, der Brot ift.
Ich habe keinen Prophetendred gegeßen.
Du gäbft einen guten Pfaffen, aber einen böfen Pro: pheten. |
Er ift feiner Protection milder denn feiner Gaben.
Prüfet Alles und das Befte behaltet!
Wer keine Prügel hat, muß mit Bratwürften um fid werfen.
Wer alle Prügel auflieft, befommt bald ben Arm voll.
Es hat ihm eine Here aufs Pulver gepifst.
Beßer heiß gepuftet ald das Maul verbrannt.
Wo man ben Pumpernidel in der Kirche fingt, muß man mitfingen.
Mancher Tann den rechten Punct zwifchen zu früh und zu fpät nicht treffen.
Auf Purpurbetten liegt man hart.
D.
Die kurze Qual ift die befte.
8035. Lange Dual iſt bittver Tod.
380
8036. 8037.
8038. 8039. 8040. 8041.
8042.
8043.
8044. 8045.
8046. 8047. 8048. 8049.
8050. 8051.
8052. 8053. 8054. "8055.
Quare — Raben.
Stelle dir ein Quare, Si non vis errare.
Einen Quaſt im Naden,
Ein Eod im Haden.
Er hat Queckſilber im Hintern. Aus der Quelle foll man fchöpfen.
Quer durch geht nicht allemal an.
Quinquenellen
Kommen aus der Höllen.
Quinten fpringen leicht,
Wenn man fie zu hart ftreicht.
Propter longam Quoniam — zum Zeitvertreib.
Rt.
Drei R gehören Gott allein: Rühmen, rächen, richten.
Raben zeugen keine Zauben, Dornen bringen keine Trauben.
Es het Fein Rab ein Zeislein. Der Rabe hat der Krähe nichts vorzumwerfen. Die jungen Raben find wie bie alten gefchnäbelt.
Erziehft du dir einen Raben, So wird er dir ein Aug ausgraben.
Die jungen Raben brauchen Futter.
Rab auf dem Dach, Fuchs vor ber Thür,
Hüt ſich Mann und Roſs dafür.
Die Raben müßen einen Geier haben.
Bad den Raben gehört, ertrinkt nicht. Es hilft kein Bad am Raben. Der Raben Bad und ber Huren Beichte fi nd unnüß.
8056. 8057. 8058. 8059. 8060.
8061.
8062.
8063. 8064. 8065.
8066. 8067. 8068. 8069. 8070. 8071. 8072. 8073. 8074.
8075.
8076. 8077.
Rache — Rafezeit. 381
Rache ift neues Unrecht.
Rache macht ein kleines Recht zu großem Unredt. Rache bleibt nicht ungerochen.
Einer Rache gebührt die andre.
Auf Rad
Folgt Ach!
Gemad
Geht Gottes Rad.
Gemad u
Zur Rad.
Zur Rad) eine Schnede, zur Wohlthat ein Vogel. Der Rache find die Hände ans Herz gebunden.
Wer Alles will rächen
Manu bellatoria,
Die Kraft wird ihm gebrechen, Nec erit victoria.
Die Rache wird nimmer zur Dure.
Verzeihen ift die befte Rache.
Das fchlimmfte Rad am Wagen Enarrt am ärgften. Rappelige Räder laufen am längften.
uUngeſchmierte Räder knarren.
Er iſt das fünfte Rad am’ Wagen.
Es geht noch mandy Rab um, eh das gefchieht. Der Rahm ift fhon von der Milch geſchoͤpft.
Der Rant Ueberwindet den Klang.
Beßer gerannt Als verbrannt,
Wer früh nicht raſt, der raft fpät. Ein Jeder hat je einmal feine Raſezeit.
382
8078,
8079. 8080.
8081. 8082. 8083.
8084.
8085. 8086. 8087.
8088.
8089. 8090. 8091.
8092.
8093. 8094.
8095.
Raft — Bath.
Raſt
Giebt Maſt. | Raſt ich, fo roſt ich, fagt der Schlüßel Was nicht raftet und nicht ruht
Shut in die Länge nicht gut.
Rath foll vor ber That gehen.
au Ding will vor Rath, dann That haben.
Halte Rath Bor der That.
Nach dem Rath Greif zur That. Ohne Rath Keine That,
Zum Rath weile, Zur That eile,
Sei eine Schned im Rathen,
Ein Vogel in Zhaten.
Dit im Rath,
Eil in der That
Bringt nichts als Schad.
Jaͤhem Rath folgt Reu und Leid, Säher Rath hat Reu zum Gefährten. Der Reuling folgt jähen. Räthen. Säher Rath
Nie gut that,
Säher Rath kommt zu früh.
Die nüchternen Räthe find die beften. Rath
Nach der That Kommt zu ſpat.
Bath. 383
8096. Nach ber That Kommt Schweizerrath.
8097. Suter gu fpat.
"r Ssaibeh merth.
ML: 1, ausbieten wie faures Bier. kr gt perl ns auf ale Märkte tragen.
"Pl has e ihm denn. has Waßa > ye ih)
8104. Aus wm... Nur nicht Wer ıyu .un., _ bat,
8105. Guter Rath kommt morgen.
8106. Guter Rath kommt über Nacht.
8107. Kurzer Rath, guter Rath. 8108. Wem nicht zu rathen ift, dem ift nicht zu helfen. J 8109. Wer Rath begehrt, dem iſt zu helfen.
8110. Der Alten Rath der Jungen Stab.
8111. Rathen iſt leichter denn helfen.
8112. Wer raͤth, der giebt nichts.
8113. Wer ſich nicht läßt —
FOR Mad α fol una röhen versten AA, sn,
8118. Wir können anurın aueye, -. 8119. Die ſich laßen fagen, benen mag man rathen. 8120. Fremder Rath ift Gottes Stimme.
384
8121. 8122. 8123. 8124. 8125. 8126.
8127. 8128.
8129. 8130. 8131. 8132. 8133. 8134. 8135.
8136.
Rathet — Rau.
Rathet mir gut, aber rathet mir nicht ab, foot bie Braut.
Rathen ift nicht zwingen.
Rathen und Ueberreden ftehen nicht gut beieinander.
Rathen ift wie Scheibenfchießen,
Bu unwitzigem Rath gehört eine hoͤlzene Glocke.
Wer fich felbft nicht weiß zu rathen
Schau was Andre vor ihm thaten.
Der Rath foll unter ben Händen wachſen.
Im Rathen fieh mehr auf den Schwanz ald auf den Schnabel,
Mit Vielen in ben Krieg, mit Wenigen in ben Rath.
Viele zur Hülfe, Wenige zum Rath.
Viel Rath ift Unrath.
Rathgeber bezahlen nicht.
Wenn e8 gut geht, find Alle gute Nathgeber,
‚Bei Rathöverfammlungen haben die Wände Ohren.
Wenn bie Herren vom Rathhauſe kommen, find A ie am klügſten.
Er will andrer Leute Ratten fangen und faͤngt ſich ſelber nicht die Maͤuſe.
8137. Raubvoͤgel ſingen nicht.
8138. 8139. 8140. 8141. 8142. 8143.
8144.
Der Räuber ſchimpft den Mordbrenner.
Die gröften Räuber find Weiber, Wein und Würfelfpiel, Kein Rauch ohne Feuer.
Wo Rauch ift, muß auch Feuer fein.
Rauch geht vor dem euer her.
Kein Rauch ohne Feuer,
Ohne Mäufe keine Scheuer.
Wo Raud) aufgeht, da ift Feuer nicht weit,
8145. 8146. 8147.
8148. 8149. 8150. 8151. 8152. 8153.
8154. 8155.
‘
8156.
8157. 8158. 8159. 8160. 8161. 8162. 8163.
8164. 8165.
Bau — Reben. 385
Man leidet den Raud) des Feuers wegen. Unfer Rauch ift beßer denn des Nachdars Feuer,
Der Raud in meinem Haufe ift mir lieber ats bes Rach⸗ barn Feuer.
Er ſieht den Rauch und weiß nicht wo es brennt. Er flieht den Rauch und faͤllt ins Feuer.
Laß dich nicht von jedem Rauch beißen.
Kleiner Rauch beißt mich nicht.
Je mehr der Rauch aufſteigt, je mehr verfliegt er. Wenn Rauch nicht aus dem Haufe will,
So ift vorhanden Regens viel.
Rauch vertreibt die Bienen, Sünde bie Engel,
Ein Rauch, ein bös Weib und ein Regen Sind einem Haus überlegen.
Drei Dinge treiben den Mann aus bem Haufe, ein Rauch, ein übel Dach und ein böfes Weib.
Man muß bad NRauche nah außen Tehren.
Wer die Räude fürchtet, Eriegt den Grind.
Ein räudiges Schaf ſteckt die ganze Heerbe an.
Mer ſich zu Räudigen Hält, wird felber Eräßig.
Mer will, baß ſich Zweie raufen muß oft bie Haare bazu leihen.
Der Raupen wegen muß man ben Baum nicht umhaden.
Rühme dich nicht, Räuplein, bein Bater war ein Kohl: wurm.
Beßer ein Raufch, denn ein Fieber.
Seit der Rauſch aufgekommen, fäuft fig Keiner mehr vol.
8166. Reben Fönnen einen Bauer ausziehen, aber duch wieder an.
8167.
8168.
Reben laßen einen fallen bis an den Rhein, Aber nie ganz hinein.
Lumpenreben geben den beften Wein.
Dtſche. Volksb. Sr. Bd. 25
Reben — Recht.
. 3u Johannis aus den Neben gahn
Und die Reben blühen lahn.
. Den Reben und ber Geiß
Wird ed nie zu heiß.
. Auch eine Edelrebe trägt einen Wintertroll. . Zunge Rebe, zum alten Baum gefest, muß verborren. . Aus den Neben
Kleußt Leben.
. Hier geht es durch zwei Reden. . Wie man einen Redjenpfennig fest, fo muß er gelten. . Kurze Rechnung, lange Freundfchaft.
. Richtige Rechnung macht gute Freundſchaft. . Was Hilft richtige Rechnung, wenn man ſchlecht bezahlt? . Män fol die Rechnung nicht ohne den Wirth machen.
8180. Man fol die Rechnung mit feinem Beutel machen. 8181. Wenns Sütchen verthan und der Seckel leer ift, rechnet man zu fpät. 8182. Du muft Recht finden und nicht Recht bringen. 8183. Recht findet fich. 8184. Wer Recht thut, wird Recht finden. 8185. Recht muß Recht finden. 8186. Wer Recht fordert, muß auch Recht pflegen. 8187. Recht Findet allzeit feinen Knecht. . 8188. Recht thun
Läßt fanft ruhn.
. Was Recht iſt, das hat Gott lieb, . Was Recht iſt, hat Gott lieb,
Wer Geißen ſtiehlt, iſt kein Bockdieb.
u Hecht. 387
8191. Recht thun ift Bott Lieb Sprad der Korndieb. Hätt i nu e Müde gno, So wär i beßer fort do. 8191n. Was Recht ift gefällt Jedermann. 8192. Recht thun verliegt fich nicht. 8193. Wer Recht thut, der ift wohlgeboren. 8194. Thue Recht, fcheue Niemand. 8195. Thu. Necht und fürdyte dir übel babei. 8196. Thu Recht, laß alle Vöglein fingen. 8197, Thu Recht und laß die Leute aufs Kerbholz reden. 8198. Recht gethan iſt viel (wohl) gethan. 81980. Recht iſt über hübſch. 8199. Was dem Einen recht iſt, iſt dem Andern billig. 8200. Was Einem Recht, iſt Allen Recht. 8201. Das Recht ſchiert haarſcharf. 8202. Das Recht wird weder weiter noch enger. 8203. Eben Recht iſt weder eng noch weit. 8204. Eng Recht iſt ein weit Unrecht. 8205. Strenges Recht iſt oft das gröfte Unrecht. 8206. Streng Recht gewifs Unrecht. | 8207. Das Recht ift des Wachenden, bad Glüd des Schlafenden. 8208. Wer Recht hat, behält den Sieg. 8209. Wer den Sieg behält, der hat Recht. 8210. Wer Redt hat, hat Niemand zu fürchten, 8211. Das Recht ift wohl ein guter Mann, aber nicht immer, 8212. Das Recht ift gut, aber die Rechtspractica taugt nicht, 8213. Das Recht wär wohl gut, wenn mans nicht Erumm machte,
8214. Zuviel Recht Hat manchen Herrn gemadt zum Knecht. ü Br.
388
8215.
8216. 8217. 8218.
8219. 8220. 8221. 8222. 8223. 8224. 8225. 8226. 8227. 8228.
8229. 8230.
8231. 8232. 8233. 8234, 8235.
8236.
8237.
Rebe. ,
Es giebt drei Recht: Recht und unrecht, und wie mans macht iſt auch Recht.
Wenig mit Recht iſt beßer als viel mit Unrecht.
Das Recht hat eine waͤchſerne Naſe.
Das Recht iſt an beide Füße gerecht wie ein polniſcher Stiefel.
Die Rechte find links und rechts, wie man fie dreht.
Die Leute führen das Recht in der Zafche.
Wer allermeift giebt, hat allermeift Recht.
Recht muß doch Recht bleiben.
Recht bleibt Recht, aber man verdrehtd gern.
Das Recht ift des Stärkften.
Gut Recht bedarf oft guter Hülfe. -
Dem Recht ift öfters Hülfe Noth.
Dem Recht will nachgeholfen fein.
Rechten
Iſt fechten.
Rechten ift Kriegen: von beiden weiß Gott das Ende. Wer nicht kann fechten,
Geminnt nichts im Rechten.
Mit Rechten und Kriegen gewinnt Riemand viel. Recht ſcheidet wohl, aber es freundet nicht.
Rechten iſt recht, aber unfreundlich.
Rechten iſt bös, wo Gewalt Richter iſt.
Rechten und Borgen
Macht Kummer und Sorgen.
Groß Herr, groß Recht;
Klein Knecht, klein Recht.
Wer Recht nicht will leiden, darf uͤber Gewalt nicht klagen.
8238.
8239.
8240.
3241. 8242.
8243. 8244.
8245.
8246.
8247. 8248.
8249.
8250. 8251.
8252. 8253. 8254. 8255. 8256. 8257.
8258.
Recht — Rede. 389
Geſchriebenes Recht ift ein breites dünnes Netz, die Müden bleiben drin hängen, bie Hummeln bredyen hindurch, Gefchriebenes Recht ift eine große Slode: wenn nur ber Schwengel nicht fo leicht herunterfiele,
Die Rechtlichleit und der Palmefel kommen jährlich nur einmal ans Licht. |
Kein beßer Recht denn dad Gegenredht.
Es ift fein beßer Recht
Denn ein Mägdlein und ein Knedit.
Bedingt Necht bricht Landredtt.
Man könnt ed den Leuten nicht recht thun, wenn man fich die Naf abbiße.
Wers Allen recht machen Eann, ift noch nicht geboren,
Rechtes
Leidet nichts Schlechtes.
Recht und Schlecht, das ziert den Dann.
Wenn ber rechte Zofeph kommt, fagt Maria Sa.
Du haft reiht, bu kommſt neben die Mutter Maria in den Himmel,
Rede wenig, höre viel.
Biel und wohl reden
Will nicht wohl queden.
Kurze Rede, gute Rebe.
Wer viel rebet, lügt viel.
Reden ift Silber, Schweigen iſt Gold.
Reden kommt von Natur, Schweigen vom Berftande. Reden fteht einem Jungen wohl an, Schweigen mehr. Rede wenig mit Andern, aber viel mit bir felbft.
Rede wenig, rede wahr; Zehre wenig, zahle baar.
390
8259. 8260. 8261. 8262.
8263. 8264. 8265. 8266. 8267. 8268. 8269. 8270. 8271. 8272.
8273. 8274. 8275. 8276. 8277.
8278. 8279. 8280.
8281. 8282.
0
Neben. -
Wenig Reben altert bie Frauen.
Nede, daß ich dich fehe.
An der Red erkennt man den Dann.
An der Red erkennt man den Thoren
Wie den Efel an den Ohren.
Wie einer redet, fo ift er.
Die Rede ift des Mannes Bildnifs.
Die Rede ift des Gemuͤths Bote,
Rebe ift das Auge des Gemüths.
Die Rede verräth das Herz.
Reden und Sitten verachten das Land.
Rede, fo lernſt du reden.
Rede nicht wo kein Ohr ift.
Freche Rede, zage That.
Reden ift leichter als Thun, und Verfprechen leichter als Halten.
Reden und Halten ift zweierlei.
Man redet viel, wenn der Zag lang ift.
Abendrede und Morgenrede kommen felten überein.
Wüfte Rebe, wüfte Ohren.
Ber redet was er will, muß hoͤren was er nicht voill.
Ber redet was ihn gelüftet, Muß hören was ihn entrüftet.
Geredt ift geredt, man Tanns mit keinem Schwamme aus: wifchen.
Es gehn viel Neben in einen Wollfad.
Es gehen viel Reden in ein fubrig Faß.
Meble Nachred ift bald flüd Und läßt viel Geftant zurüd.-
8285.
8286. 8287. 8288.
8289.
8290.
8291.
8292. 8293. 8294. 8295. 8296. 8297. 8298. 8299.
8300. 8301.
8302.
. Reden — Regnen. 391
n teden und Sieben können fingen.
Redlichkeit Iobt Jedermann,
Jedoch Läßt man fie betteln gahn.
Keine Regel ohne Ausnahme.
Regen und Segen fommt vom Herrn.
Nach Regen kommt Sonnenfcdein.
Wenn es bei Sonnenfchein regnet, fo ift Kirmeſs in ber Hölle.
Wenns regnet und die Sonne fiheint, fo fchlägt der Zeus fet feine Großmutter: er lacht und fie weint.
Wenns regnet bei Sonnenfcein, fo hat ber Zeufel feine Großmutter auf ber Bleiche.
Es regnet bei Sonnenfchein: da kommt ein Schneider in ben Himmel.
Aus dem Regen in die Traufe.
Wer dem Regen entlaufen will, fällt oft ins Waßer.
Ein Eleiner Regen macht nicht naf. Bu
Es regnet gern wo es fchon naß ifl,
Wenns regnet, ift Hagel und Schnee verborben.
Viel Heine Regen machen einen Plasregen.
Kleiner Regen legt großen Wind.
Kleiner Regen
Macht großen Wind legen.
Regnet ed nicht, fo tropft es doch.
Laß regnen weil ed regnen mag, Das Waßer will feinen Lauf Und wenn es auögeregnet hat, So hoͤrts von felber auf.
Wenn ed regnet, muß mans machen wie die Nürnberger und drunter herlaufen.
392
8303.
8304.
8305.
8306.
8307.
8308. 8309. 8310.
8311. 8312. 8313.
8314.
8315.
8316. 8317.
8318.
Regnen — Regiment.
Sa, liebe Frau Bas,
Wenn e8 regnet, wird man naß, Wenn es fehneit, fo wird man weiß Und wenns gefriert, fo giebt es Eis.
Kann unfer Herrgott regnen, fo Tönnen die Reichen auf Stelzen gehen.
Regnets am Sonntag vor ber Mife,
Regnets die ganze Woch gewiſs.
Regnets an unſerer Frauen Tag, wenn ſie übers Gebirge geht (Maris Sif), jo regnets noch vierzig Tag,
Regenbogen am Morgen
Macht dem Schäfer Sorgen;
Regenbogen am Abend
Iſt dem Schäfer labend.
Regenten und Wächter müßen wenig fchlafen.
Neue Regenten Eönnen eilf Kegel ſchieben.
Wer regieren will, muß auch können durch bie Finger fehen. '
Wenig regieren macht guten Frieden.
Du haft viel zu regieren in andrer Leute Häufern.
Wer regieren will, muß hören und nicht hören, fehen und nicht fehen.
Im Regieren ift mehr Laft ald Luft, mehr Befchwer denn Ehr.
Wenn die Füße den Kopf regierten, fo giengs drüber und drunter.
Regiment lehrt regieren. \
Aenderung im Regiment
Nimmt felten gut End.
Streng Regiment Rimmt bald ein End.
Reich — Reichen. 393
8319. Das Reich ift nicht einig. 8320. Der ift reich, des Reichtum Niemand weiß.
8322. | gen Gott hat. -3s ehr er giebt, je mehr
302."
Wer el ge br nd ya —— Asın FA ud
— *4 Tan AA uRl Pu
nel all ann f Il gnal u Ban Au Pre ta red nn lu] nu ae yeniban DL löumd
ann, ul Mes den n Schiff
BER PT Der fan. "an fie mas’ haben.
8333. Stirbt der Neiche, So geht man zur Leiche; Stirbt der Arme,
Das Gott erbarme!
8334. Reiche ſteckt man in die Tafche, Arme fest man in die Afche.
8335. Reihen giebt man, Armen nimmt man. 8336. Reiche läßt man gehen, Arme müßen an Galgen. 8337. Die Reichen wißen nicht wie dem Armen zu Muth ift.
Par 7 zuefryn u)
enn der Reichthum
er Wenig bebarf.
MM
Reihen — Reibtbum.
. Aus dem reichen Schleder
Wird ein armer Leder.
. Reicher Leute Töchter und armer Leute Kälber werben bald reif.
. Reicher Leute Kinder gerathen felten wohl. . Wenn die Reichen bauen, haben die Armen zu thun. . Reihthum und Armut liegt nicht am Gut, fondern am
Muth,
. Mandyer ift reich an Geld und arm im Beutel — bei feiner
Frau.
. Wer jählings reich wird, nimmt kein gut Alter.
. Reiche Leute haben das meifte Gelb.
. Reichtbum und Schnuppen fallen meift auf bie Schwachen. .Reich fein und gerecht
Reimt fih wie Krumm und Scledt.
. Reihthum ftiftet Thorheit. . Ein Reicher ift ein Schelm oder eines Schelmen Erbe. ' . Die Reichen haben den Glauben in der Kifte.
8351. Wer reich werden will, muß feine Seele Hinter die Kifte werfen.
8352. Erft reich werden, dann Gott bienen. \
8353. Je reicher, je kaͤrger.
. Ein karger Reicher ift Salomons Efel, . Wenn Einer reih wirb, fo fpart er.
Reichthum mag Thorheit wohl leiden. . Reihthum hat Adlers Flügel und Haſenherz. . Reich werden ift Eeine Kunft, aber fromm bleiben.
. Reichthum macht nur Muth, Wenn mans gebraucht wie hinterlegt Gut.
Neihthum — Reimen 395
8360. Großer Reichthum Hilft nicht, Wenn nicht Gott den Segen fpridt. 8361. Kleiner Reichthum ift groß, To mans zufammenhält. 8362. Reichthum vergeht, Kunft befteht. 8363. Reichthbum kommt nicht von Geuben, Sondern von Fargen Leuten, 8364. Wer einem Reichern ſchenkt, giebt dem Teufel zu lachen.
8365. Selig find die Reichen, Alles muß ihnen weichen,
8366. Reichthum ift allein fromm.
8367. Beim Reichen ift alles Gold was glänzt.
8368. Dem Reichen ift Alles verwandt.
8369. Der Reiche redet eitel Centnerworte.
8370. Des Reihen Wort gilt, denn es ift mit Gold gefüttert. 8371. Wer reich ift, des Wort ift gehört.
8372. Ein Reicher muß klug fein, wenn er Thon ein Narr ift. 8373. Reiche Leute find überall daheim. ‚8374. Reiche Leute haben fette Katzen.
8375. Reicher Leute Kinder gerathen felten wohl
"8376. Er ift rei daheim, weiß aber fein Haus nid,
8377. Neif und Regen
Begegnen fih auf den Stegen. SITE. Was bald reif Hält nicht fteif.
8379. Was bald reif wird, wirb bald faul.
8380. Er ftedt Reifen auf, wenn kein Bier mehr im Seller ift. 8381. Reim dich oder ich freß dich,
8382. Reim dich, Bundfchuh.
8383. Es reimt fi) wie eine Kauft auf ein Auge.
Keimen — Seifen.
.Es reimt fi wie eine Haspel in einen Sad, . Es reimt fich wie die Igelöhaut zum Küffen. . E8 giebt einen Reim auf alle Dinge.
. Du Tannft gut reimen und renten,
Es wär dir gut ein Thaler fchenten.
. Rein und ganz
Iſt des Armen Glanz.
. Wo nicht rein,
So body fein.
. Halt dich rein,
Acht dich Elein, Sei gern allein, Mit Gott gemein,
. Dem Keinen ift Alles rein.
Reintichkeit ift halbes Zutter. Keinlichkeit ift Feine Hoffart.
. Reinlichkeit verlaß mid nicht.
Es geht nichts über Reinlichkeit, fagte die alte Frau und wandte alle Weihnachten ihr Hemd um.
Zur Reinlichkeit giebtg kein beßer Mittel als Menſchen⸗ gebein.
Könnte Ein Reis das andere ertragen, fo wären fie ſtark.
Viel Reiſer machen einen Befen.
Zunge Reiſer pfropft man nicht auf alte Stämme.
Beßer in den Reiſern
Als in den Eifern.
Reiſen wechfelt das Beftirn,
Aber weder Kopf noch Hirn.
Viel Reifen und langes Ausbleiben macht nicht immer klug.
Reiſt — Reiter. 397
wohl ſeine Ausfahrt, aber nicht ſeine
immer noch gerochen ob
ld u 7 —R fh 3 kommt allabenbs f nn he. DA > — ein Wagen.
Stiefel. el über ein Pferd
8414. wie 1... 8415. Man Tann nicht miteinander reircu un, reben. 8416. Es ift beßer lüderlich geritten als hoffärtig gefahren. 8417. Lange reiten richtet ben krummen Fuß. 8418. Uebel beritten will immer voran fein. 8419. Der fchlecht beritten ift, ſoll zuerft fatteln. 8420. Wer reit’t, der reift, Wer leit (liegt), der leit. 8421. Hineingeritten und hineingefahren ift gleich. 8422. Der Reiter duldet Kalt und Naß, Der Schreiber lobt fein Dintenfaß. 8423. Der Reiter mit der Glenen, der Schreiber mit der Feder.
896
8424. 8425. 8426.
8427. 8428. 8429.
8430. 8431. 8432. 8433. 8434. 8435.
8436. 8437. 8438. 8439.
8440. 8441. 8142.
8443.
Reiter — Rhein.
Der Reiter, fo nur Ein Pferd hat, fol nit Haber neh⸗ men. für zwei,
Er fiebt fo ſcharf als ein fränkifcher Reiter: der fah durch neun Kittel wo Geld ftede.
Aus dem Efel machſt du Fein Reitpferd, du magft ihn zäumen wie bu willft.
Ein guter Reitersmann füttert eh er tränft. Reiterzehrung ſchadet nicht, wenn man zu Fuße geht.
Die Religion hat den Reichthum geboren, aber das Kind hat die Mutter verfchlungen.
Ein Jahr Rente ift Hundert Jahr Rente,
Das Retardat frißt die Kure.
Wer Nettich ißt, der huftet unten und oben.
Wo Reue ift, da ift auch Gnade.
Reue ift ein fauler Schelm.
Reue ift ein hinkender Bote, fie kommt langfam aber ge- wife,
Späte Reu
Iſt felten treu.
Reu und guter Zath
Sind unnüg nad) gefchehner That. Späte Reu
Macht Schaden neu.
Reu,
Des Herzens Arznei.
Reuling wird dich beißen.
Der Rhein trägt nicht leere Leute.
Rheinleute Weinleute.
Großer Rhein, ſaurer Wein; Kleiner Rhein, füßer Wein.
!
Rhein — Riemen. _ 399
8444. Eh Einer über den Rhein ſchwimmt, ertrinken zehne. 8445. Man Tann den Rhein wohl ſchwellen, aber nicht ftellen.” 8446. Der Rhein will alle Jahr fein Opfer haben. 8447. Der Rhein wäſcht Einen nicht ab. 8448. Hätt ich den Zoll am Rhein, So wär Venedig mein. 8449. Aller Waßer König, ber Rhein, Die Donau fol feine Gemahlin fein. 8450. Was über Rhein zieht, ift Alles bin. 8451. Derweil fließt noch viel Waßer den Rhein hinab, 8452. Wenn ber Rhein ob fich läuft.
Pybo 2 | htet werbet. A ndhla len, hau A ayıı rt feine Zaͤhren.
un man Ken weibl Hy se „ aben. Fu), 38 **
Gott iſt Richter, du biſt Knecht. 8460. Richter, Dichter.
8461. Nichte dich nach den Leuten, fie werben fich nicht nach dir richten.
8462. Richt, So geſchichts. 8463. Richtig Mit Leipzig. 8464. Richtig, nach Adam Rieſe. 8465. An kleinen Riemen lernen die Hunde Leder freßen.
400 Riemen — Roden
8466. Aus andrer Leute Haut ift gut Riemen ſchneiden. 86T. Er befert fi wie der Riemen im Feuer. 8468. Es geht um ben bunten Riemen. 8469. Es ift ein Kind
Als ein ander Rind. 8470. Die Ringe tragen, find Geden ober Prälaten. 8471. Was hilft ein goldner Ring — in ber Reſe⸗ 8472. Wer darnach ringt,
Dem gelingt.
8473. Anfangen und Ringen Iſt ob allen Dingen. 84738.Cr kann gut Rinken gießen. 8474. Er wird den Rinken aud an der IThüre laßen! 8475. Rinken find krumm, man bleibt oft daran bangen. 8476. Rips, Raps, in meinen Sad; Der Andre habe, was er mag! oo. J 8477. Ein kleiner Riß iſt leichter zu flicken als ein großer. 8478. Nitterfchaft will Arbeit haben, 8479. Rittersweib hat Rittersrecht. 8480. Ein fhöner Rod Biert den Stod,
8481. In kurzem Rod Springt der Sachſe wie ein Bod, 8482. Begehre des Rocks, ed wird dir dennoch faum das Hembe. 8483. Wenn ich den Rod Tchüttle, fo fällt es ab. 8484. Du wirft dir damit keinen grauen Rod verbienen. 8485. Was du am Roden haft, muft du abfpinnen. 8486. Sie fpinnen zufammen an Einem Roden. 8487. Er weiß wohl was er no am Roden hat.
°
_ Roggen — Rom. 401
8488. Roggen gilt allermeifl, Wenn man bittet um den beilgen Geif.
8489. Der Eine ift von Roggenſtroh, Der Andre ebenfo.
849%. Wer im Rohr figt, hat gut Pfeifen ſchneiden. 8491. Wer im Rohr fißt, ſteckt andre in den Sack. 8492. Er ſchimpft wie ein Rohrfperling.
8493. Alte Röhren tropfen gern.
8494. Man follt ihm die Röhre ins Maul richten. 8495. Er bleibt aus wie Röhrwaßer.
8496. Rom warb nicht an einem Tag erbaut. 8497. Ale Wege führen nad Rom.
8498. Es ift eben nad) Rom, | . nimmer nad) Rom Tommen. Mam und den Pabft fehen.
q —X > gefehen!
EUR ec n from Röusan gez, Neger
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8506. Zu Rom ift Teine größere Sunor, usan kein Geld haben.
8507. Zu Rom ift Alles frei, außer der fein Geld hat,
8508. Hüte dich vor Rom,
ü Willſt du bleiben fromm.
8509. Te näher Rom, je ſchlimmer Chriſt.
8510. Wer gen Rom zieht, fucht einen Schall, zum andernmal findet er ihn, zum bdrittenmal bringt er ihn mit,
8511. Wer nad Rom geht, bringt einen Schalt wieder mit nad Daufe.
Difipe. Volfksb. Sr, Bd. 26 4
402 8512. 8513.
8514. 8515.
8516. 8517.
8518.
5519. 8520. 8521.
8522. 8523.
8524. 8525.
8526. 8527. 8528. 8529.
8530. 8531.
Kom — toſe.
Nah Rom zog ein frommer Mann
Und kam nad Haus ein Noquam.
Wer nah Rom will, der laße die Frömmigkeit gu Haufe.
Sft eine Hölle, fo muß Rom darauf gebaut fein.
Es gehn viel Kaifersfahrten aus Deutfcland gen Rom, aber wenig wieder heraus,
Das ift mir eben, als wenns in Rom bonnerte,
Wer dich gen Rom trüge und fegte bi Einmal unfanft nieder, fo wär Altes verfchüttet, '
Er will nad Rom und fährt den Rhein hinunter.
Ich wollte lieber hinterſich gen Rom. \
Keine Rofe ift ohne Dornen.
Wer Rofen nit im Sommer bricht,
Der bricht fie au im Winter nicht.
Wer die Nofe breit
Muß leiden, daß fie ihn flicht.
Die Finger fticht
Wer Rofen bricht.
Man kann nicht immer auf Rofen gehen.
Pfluͤck die Rofe, wenn fie blüht,
Schmiede, wenn das Eifen glüht.
Keine Rofe fo ſchoͤn, daß fie nicht auch endlich welkte.
Auf Rofenblätter ift nicht zu bauen,
Roſen Tann nicht Jedermann brechen, Mit frifchen Rofen und Jungfern barf man nicht Iange ſcherzen.
Roſen und Jungfern ſind bald verblaͤttert.
Die Roſe die man lang in den Händen trägt und baran riecht, bleibt nicht.
Bofemunde — Bothbart. 408
8532. Bringt Rofemunde Sturm und Wind, So ift Sibylle uns gelind. 8533. Er hat noch große Rofinen im Sad. 8534. Wer kein Rofs hat, der muß gu Fuß geben. 8535. Gemiethet Roſs und eigne Sporen maden kurze Meilen. 8536. Es war ein gut Roſs, ba wirs hatten. 8537. Schellig Roſs foll man nicht jagen, fondern aufhalten. 8538. Das Rofs wird nicht nach dem Sattel beurtheilt.
8539. Wenn man das Roſs nicht ſchlagen darf, fhlägt man auf den Sattel.
8540. An kurzen Roffen und langen Stieren Iſt nichts zu verlieren.
8541. Vor hungrigen Roffen fol man ben Hafer nit wannen. 8542. Wer mehr hinter als vor bie Roſſe legt, wirb nicht lange fahren, , 8543. Die Roſſe freßen den Hafer, die ihn nicht verdienen. 8544. Fromm Rofs, das gerne betet. 8545. Nichts kommt unter den Leuten mehr herum als alte Roffe . und junge Weiber, 8546. Will das Nofe nit mehr ziehen, fällt es dem. Schinder anheim. 8547. Einem unwilligen Roſſe muß man bie Sporen geben. 85472. Mit unmwilligen Rosen ift nicht gut zu Ader fahren. 8548. Muthigem Roffe ftarker Zaum. 8549. Tapfer Roſs achtet nicht der Hunde Bellen. 8550. Wer ein Roſs reitet, erkennt ſeine Art. 8551. Roſt frißt Eiſen, Sorge den Weiſen. 8552. Rothbart, ⸗ Schelmenart. 26*
Rother — Rüden.
Rother Bart, - Untreue Art.
Hüt dich vor dem Nothbart, Rothbart nie gut ward.
Erlenholz und vothes Haar
Sind auf gutem Boden rar.
Rother Bart und Erlenbogen
Gerathen felten, ift nicht erlogen.
Ein Rother traut dem andern nid.
Roth Haar ift entweder gar fromm oder gar böß.
Der Rothe gäb einen übeln Kaminfeger, er jagte den ro: then Dahn zum Dach heraus,
Roth geboren bat das Fegfeuer fhon auf der Weit.
Rothkopf zündet eine Lunte an.
Roth Haar, bös Haar! es verräth den Vater.
Er ift worden roth,
Run hat es keine Noth.
Roth ift Bie Farbe ber Liche, fagte ber Buhler zu feinem fuchsfarbnen Schatz.
Wollt ihr ſprechen hinter mir, ſo muß ich ſchweigen, ſagte der Bürgermeiſter von Rothweil, als ihm vor Kaiſer Sigismund — —.
Wenn es heißt Ein Kind geboren,
Haben die Rüben den Geſchmack verloren.
An dummen Leuten ſind Rüben und Sack verloren.
Rüde nicht, wenn bu wohl ſitzeſt.
Hinterm Rüden ift gut fechten.
Hinterm Rüden lernt man fi am beften kennen.
Es ſchmerzt ihn der Rüden,
Er Tann fidy nicht bücken.
Rüden — Runyeln. 405
8572. Er ift auf dem Rüden zur Kirche gegangen.
‚8573. Man muß rüdwärts gehn, um recht zu fpringen. 8874. Wer heute wohl rudert, Toll morgen mitfahren.
8575. Allgemeiner Ruf ift felten grundlos.
8576. Er hat Rudolf Redlichkeit.
8577. Wie man dir ruft, fo antworte.
8578. Es ruft fi nicht wohl, wenn Niemand antworten will.
5 05105.
%. 356 “ and ift Bote geworden. gi 7 An ph end wieder Unruh aus Kuh. en — J MCA. Zu
rap chen \ — 7 zu.
ruhe gefunden haft. 8586. Ruhe und Maͤßigkeit rurieren das Fieber. 8587. Rühmer find felten gute Fechter. — Anette % ssyL , , nen, find felten gute Rechter. nes | 3% — dinter.
* mc es UA ne neibige Nachbarn.
ne us geben möchte. 7
89494, Es iſt ubei zupfen, wu wine, Haare noch Runzeln ſind.
8595. Was ſich viel rührt, want nicht an.
8609.
8610. 8611. 8612. 8613.
8614.
Rühren — Sien.
. Ze mehr bu rührft, je mehr es ſtinkt. . An einem rußigen Keßel Tann man fi nidt fauber
reiben.
. Die Ruth
Macht gut.
. Die Ruthe macht keine Beulen. . Die Ruthe
Macht aus böfen Kindern gute,
. Du liebe Ruth,
Wie thuft du mir fo gut.
. Die Ruthe bricht kein Bein entzwei.
. Die Ruthe macht fromme Kinder.
.Es hat fich felber die Ruthe auf den Rüden gebunden. . Wenn die Ruthe ausgebient hat, muß fie in ben Dfen. . Gebraudte Ruth
Wirft Gott in die Oluth.
. Man fol Niemand mit zwei Ruthen ſtreichen. . Biel Ruten macht dünne Hofen,
©.
Drei S gehören Gott dem Deren zu: Sorgen, Segen und Seligmadıen.
Wie die Saat, fo die Ernte,
Was man an ber Saat fpart, verliert man an der Ernte. Wer wirb ber Vögel willen die Saat unterlaßen ?
Wer fäet,
Der mähet.
Wie man ausfät, fcheuert man ein.
8625.
Sin. 40%
. Wie gefät, fo geſchnitten. . Säet Einer. Gutes, fo ſchneidet er nicht Boͤſes. . Wer da fät, der hofft zu fchneiben; wer nicht fät, der wind
nicht fchneiden.
. Der eine fät, ber andre fchneibet, der dritte acurt ein. Späte Saat
\
Kommt mit Rath.
. Ich habe gefät,
Ein Andrer mäht.
. grühe Saat trügt oft, fpäte felten. . Wegen dichter Saat darf Niemand feine Scheuer größer
bauen.
. Mit der Hand muß man fäen, nicht mit dem Gade. . Si’ Korn Egidii, Haber, Gerſten Benedicti,
Und Flachs Urbani, Rüben Wicken Kiliani,
Erbes Gregorii, Linjen Jacobi Minoris,
Saͤ Zwiebeln Ambrofti, grün Feldgemächfe Tiburti, && Kraut Urbani, grab Rüben Saneti Galli, Mad Würft Martini, kauf Käfe Vincula Petri, Zrag Sperber Sirti, fang Wachteln Bartholomäi, Kauf Holz Zohannis, willſt du es haben Michälis, Kleid Stuben Sirti, heiz warm Natalitia Chrifti, SE Sins Martini, trint Wein per circulum Annt.
SE Gaäns Martini, Wurſt in Feſto Nicolai,
Iß Blafii Lämmer, Häring Deuli mei femper,
IE Eier Pasch, Erdbeer Johannis Baptiftä,
Bon Kisten Sarnes find gut Feſto Penteloftes, Trag Sperber Sirti, fang Wachteln Bartholomäi. Kleib wohl Calixti, heiz ſtark Natalitia Chrifti, Si Korn Egidii, Haber Gerften Benebicti.
Grab Rüben Colomanni, S& Kraut Damiani, Heb an Martini, trint Bein per civculum anni.
\ ‘ P |
408
8626. 8627. 8628. 8629. 8630. 8631. 8632.
8633. 8634. 8635. 8636. 8637. 8638.
8639. 8640. 8641. 8642.
8643. 8644. 8645. 8646. 8647. 8648. 8649. 8650. 8651.
Some — Side
Suter Same geht bald auf,
Es ift eine Sache eher zerbrochen als gebaut.
Der Sad hängt am Benbel,
Wenn der Sad voll ift, erftreckt er den Zipfel,
Wenn der Sad voll ift, ftrogt er ſich auf.
Wenn der Sad voll ift, reckt er die Ohren.
Wenn der Sad kommt, wirft man den Beutel hinter bie Kifte,
Wenn ber Sad voll ift, bindet man ihn zu.
Stride ben Sad zu, wenn er au nicht voll ifl.
Män muß ben Sad verbinden eh er voll iſt.
Wenn man ben Sad aufbindet, fo fieht man was brin ift.
Wer Meifter wird, fledt ben Andern in den Sad.
Wer den Andern vermag, '
Der ftedt ihn in Sad,
Voller Sad pfeift. -
Wenn bie Sadpfeife nicht voll ift, fo. girrt fie nicht.
Grobe Säde näht man nicht mit Seide,
Aus zwilchenen Säden kann man keine feidenen Beutel machen.
er wird den Sad mit Seide nähen?
Sadleinen kann man aud weiß bleichen.
Un einem naßen Sad Tann man fich nicht trodnen.
Man muß den Sad vom Sad lappen.
Es ift kein Sad fo bös, er ift noch einer Bitte werth.
Man fchlägt auf den Sad und meint den Efel.
Zuviel Säde des Efeld Untergang. ’
Viel Säde find des Efeld Tod,
Was man in alte Säde fchüttet, ift verloren,
Sacke — Sagen. 498
8652. Wer im Sade kauft und fi mit Thoren rauft, ift thoͤ⸗ richt. 8653. Ben man im Sacke findet, den ſchuͤttelt man heraus. 8654. Es ſucht Keiner ben Anbern im Sad, er habe denn ſelbſt darin geſteckt. 8655. Der den Sad aufhebt iſt fo ſchlimm als der hineinſchuüttet. 8656. Es denkt jeder in Seinen Sad. 8657. Trage Jeder feinen Sad zur Mühle, 8658. Es ift beger ein Sad voll Gunſt als ein Sad voll Gelb 8659. Er läuft wie Klaus mit Süden. 8660. Wo mein Sädel aufgeht, da raucht meine Küche. 8661. Alte Sädel ſchließen übel. 8662. Wohlgefädelt, wohlgehalten. 8663. Sädel und Stift müßen beifammen fein, 8664. Langfam zum Eädel, burtig zum But, Hilft manchem jungen Blut. 8665. Sage Niemand wer er ift, So fagt man. dir nit, wer du bift. 8666. Wer Alles fagt was er will, muß oft hören was er nicht will, \ 8667. Sage nichts, du koͤnneſt e8 denn bemeifen. 8668. Sagen und Thun ift zweierlei. 8669. Man foll nicht Alles fagen was man denkt, und nicht Alles glauben was man fagt.
8670. Sag nicht Alles was du weift,
Staub nicht Alles was du hörft,
Thu nit Alles was du kannſt,
Wiß nicht Alles was bu lieft. 8671. Es ift leicht gefagt, aber langfam gethan. 8672. Wie Einer handelt, fo fagt mans ihm nad.
410
Sagen — Gammt.
8673. Jebermann fagt es, Niemand weiß es.
8774. 8675. 8676. 8677. 8678. 8679. 8680. 8681. 8682.
8683. 8684.
8685. 8686.
8687.
8688. 8689.
869). 8691.
8692. 8693. 8694. 8695.
Sags nirgend als wo bu allein bift, da ſchnauf es. Es liegt viel daran, Wer es fagt. j
Eine Sadje zu oft gefagt, thut den Ohren weh. Manches ift beßer gepfiffen als gefagt.
Kurze Sage, gute Gage,
Das find Sägen, die ſchneiden Fein Holz.
Wenn dus fügen willft, fo will ichs bohren.
Wenn man bie Saite zu hoch fpannt, fo reißt fie.
Satz und Brot Macht Wangen rotb.
Salz ift die beſte Würze.
Wo kein Salz im Haufe ifl, da mangelt ed am beften Gewürz.
Wenn das Salz dumm ift, womit foll man ſalzen?
Zraue Keinem, bu habeft denn ein Scheffel Satz mit ihm gegeßen.
Mander hat mehr Salz in der Fremde gegeben als bas heim, und ift doch ungefalzgen wieber heimgelommen.
Salz kann nichts denn Salzen.
Halt Maß im Salzen,
Doch nicht im Schmalzen.
Er ift eben nur fo viel gefalgen, daß er nicht faule.
Samfon war ein flarker Mann, aber er konnte nicht zah⸗ len eh er Geld hatte.
Man muß fammeln weil Ernte ift.
Ein Sammler will einen Verſchwender haben. Wer fammelt, fparts einem andern Wann.
Sammt am Kragen, Bunger im Magen,
8696. 8697.
8698.
8799.
8700.
8701. 8702. 8703. 8704. 8705. 8706. 8707. 8708. 8709. 8710.
8711.
8712.
8713.
8714. 8715. 8716. 8717. 8718.
Sammt — Sa. 411
Sammt und Seide Iöfchen das Feuer in ber Küchte aus. Wer Bott vertraut,
Hat nicht auf Sand gebaut.
Aus Sand dreht man keinen Strid,
Sanft wie bie Zauben, bumm wie bie Gänfe.
Sanftmuth Macht Alles gut.
Sanftmuth gereut nicht.
Sänger und Buhler lügen viel.
Wenn ein Sänger nieberkniet, fo ſteht ein Bettler auf.
Gute Saͤnger, wenn ſie fehlen, fangen von vornen an.
Fehlt ein Sänger, fo huſtet er drein.
Dem Sänger progt der Bauch, fo man ihn zu fingen bittet.
Gute Sänger, gute Schlemmer.
Der Satte und der Hungrige fingen ungleich mit einanber.
Der Satte glaubt dem Hungrigen nidt.
Der Satte mag nicht wißen wie dem vdangrigen zu Muthe iſt.
Zu ſatt
Macht matt.
Wer ſich nicht ſatt eßen kann, der kann ſich auch nicht ſatt lecken.
Du biſt mein Herzblatt,
Wenn ich dich ſehe, bin ich dich ſatt.
Es gehören nicht zwei Sättel auf Ein Roſs. Wenn der Sattel leer ift, kann man auffigen. Es ift ein Sattel auf alle Gäule.
Man muß in alle Sättel gerecht fein.
Wer gut fattelt, reitet gut.
8719. Wer feinen Satz gewinnt, bat nicht übel gefpielt. -
412
8720. 8721. 8722. 8723. 8724. 8725.
8726. 8727. 8728.
8729.
8730. 8731. 8732. 8733.
8734. 8735.
8736.
87137. 8738.
8139. 9740. 8741. 8742, 8743.
87144.
Sau.
Säu find Säu und bleiben Säu.
Die Sau muß bie Trauben bezahlen.
Jede Sau hat ihren Martinstag.
Man achtet nicht, was die Sau auch ſchreit.
Kraue die Sau bis fie liegt, dann gieb ihr den Stich.
Es ift nicht Noth, daß man wie Sau fchere, weil man fie brühen und fengen Tann.
Die Sau muß Haar laßen, Wenn man die Sau Eißelt, fo legt fie fi in ben Dred.
Wenn man eine Sau audy in Gold Fleibete, fo legte fie fi doch in den Koth.
Die Sau legt fih nad der Schwemme wieder in ben Koth.
Sattel eine Sau, es wird kein Zelter daraus.
Der faulften Sau gehört allweg der gröfte Dred.
Man verklagt Teine Sau, die Einen befudelt.
Die Sau giebt nicht Wolle wie ein Schaf.
Die Sau fingt nicht wie ein Zeislein.
Er wird antommen wie die Sau im Judenhauſe.
Gehe in aller Säue Namen — fo frißt dich kein Zube,
Die Sau weiß nicht wovon fie fett wird.
Der fetten Sau ſchmiert man nicht den Balg.
Der Sau gehören nicht Muscaten.
Das befte am Schweinskopf ift — die Sau. ‚
Es ift eine böfe Sau, die ihre eigenen Ferkel frißt.
Es ftirbt keine Sau ob einem unfaubern Troge.
Was die Sau verbrocen,
Am Ferkel wirds geroden.
Sich dich wohl vor,
Du greifft die wilde Sau am Ohr.
8745.
8746. 8747.
8748, 8749.
8750. 8751. 8752.
8753. 8754. 8755.
Sautrog — Saul. 413
Haft du einen Sautrog umgefloßen, fo richt ihn nicht wies der auf.
Wo viel Säue find, wird das Gefpühl dünn.
Es ift Eine Sau voll; find fie alle voll, fo fahren wir, ſprach der Kutfcher.
Er hört gern mit der Eauglode läuten.
Wo haben wir mit einander die Säue gehütet?
Unter dreien ift immer Eine Sau,
Wenn eine Mutter zwei Kinder hat, fo if eine Sau dabei,
Je (immer bie Sau, defto befer die Eichen. ,% ;./ —
Die Sau ſticht den Koͤnig.
Sauer macht luſtig.
Was nicht fauert, füßt auch nicht.
I an den füßen Anfang.
g2 21°
„och fauer brein fehen. en giebt man nichts,
ARE yofalfpn rf [Pf Jos —* den ganzen Trog.
dreiten frcs, Her fin vakı
8764.
8765. 8766.
8167. 8768. 8769.
A, 31% zu waſchen.
Speien Teine Schande, Wer allzeit Jaugı wur... , ‚mmt, Behält zuledt Tein ganzes Hemd. Unter Säufern wird man ein Schlemmer. Saufbrüber, Laufbruͤder. Saufs gar aus, halb trunken iſt Bettelei. Beſoffene Frau iſt ein Engel im Bett. Wie kommt Saul unter die Propheten?
et. I,
/
41 Saulus — Schaben.
8770. Er iſt aus Saulus worben ein Paulus.
8771. Saus und Braus Hilft Manchem vom Haus,
8772. Scealieren gehört nicht auf die Kanzel.
8773. Das Scepter foll Augen haben.
8774. Wer im Schach ziehen und ein Bergwerk bauen will, darf feine Augen nicht in bie Zafche fteden.
8775. Er ift verftodt wie der linke Schächer.
8776. Schade fcheidet Freundſchaft.
8776°. Es muß ein guter Freund fein, der Einen vor Gchaben warnt.
8777. Schade thut weh.
8778. Schade wißigt.
8779. Durch Schaden wird man klug.
8780. Es wird Keiner Hug als mit feinem Schaden.
FT81. Niemand hinkt von fremdem Schaden.
878%. Mit fremdem Schaben tft wohlfeil Hug werben.
8783. Selig, wen fremder Schaden wisig macht.
8784. Durch Schaden wirb man Uug, if aber theures Lehrgeld.
8785. Beßer mit Schaden als mit Schande Hug werben.
8786. Beßer heimlicher Schaben als offene Schande.
8787. Schaden macht zwar klug, aber nicht reich.
8788. Beßer durch Schaden Hug als durch Vortheil unklug.
8789. Durch Schaden wird man ſelten klug.
8790. Beßer ein Schäbel als ein Schaden.
8791. Aus einem Schädlein fol man feinen Schaden machen.
8792. Aus einem Schädel wird ein Schaden, wenn man nicht bei Zeiten wehrt.
8793. Des Einen Schaden ift des Andern Nugen.
8194. 8795. 8796. 8797. 8798.
8799.
8800. 8801.
8802. 8803. 8804.
8805. 8806.
8807. 8808, 8809. 8810. 8811. 8812. 8813. 8814.
8815. 8816.
8817.
Schaden — Schafe. 41
Schaden kann Jeder, aber nicht Jeder nutzen.
Es iſt ſelten ein Schaden, es iſt ein Nutzen dabei.
Wer mir Schaden zufuͤgt, der kann mir auch dienen.
Schaden gebiert Schaden.
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen.
Alter Schaden blutet leicht.
Alte Schäden find bös heilen.
Seinen Schaden wenbet
Wer guten Boten fenbet.
Wer Schaden thut, muß Schaden beßern.
Wer ſich felbft ſchadet, mag fidy ſelbſt verklagen.
Schaden, Sorge, Klage
Wachſen alle Zage.
@in Schaf ift wohl fromm, es graft aber genau.
Wenn die Schafe biöden, fällt ihnen das Futter aus dem Maule,
Ber fi zum Schafe macht, den freßen die Wölfe,
Ein räudig Schaf ftedit die ganze Heerde an.
Wo Ein Schaf vorgeht, folgen die andern nad.
Es ift nicht Roth, daß man die Schafe frage, die Wolle gilt!
Man fol die Schafe fcheren, aber nicht rupfen.
Wer die Schafe fehiert, dem wird die Wolle,
Es iſt ihm nicht ums Schaf, fondern um die Wolle.
Das Schaf trägt ſich felbft Feine Wolle,
Es ift ein faules Schaf, das die Wolle nicht. tragen mag,
Geduldiger Schafe gehen viel in Einen Stall — ungeduls diger noch mehr.
Die gezählten Safe frißt der Bol auch.
Kanals: r
416
8818. 8819. 8820.
8821. 8822. 8823.
8824. 8825. 8826. 6827. 8828. 8829.
8830.
8831.
8832.
8833. 8834.
. 8835.
8836.
8837,
Schaf — Schalk.
Was mag das Schaf denken, wenn bie Haide beſchneit iſt?
Das Schaf hat einen goldenen Fuß.
Wem Schafe fchwärmen,
Der darf fi nicht haͤrmen.
Er Hat fein Schaͤfchen im Trocknen.
Jeder Schäfer lobt feine Keule.
Schäfer und Schinder
Sind Gefchwifterlinber.
Der Schäfer ift verbäcdhtig, der beim Wolfe Gevatter fteht.
Sn einem Schafftall kann ein Kalb König fein.
Wer Ichafft, hat keine Langeweile.
Er hat viel zu ſchaffen und wenig auszurichten.
Er bat viel zu ſchaffen und wenig ift ihm befohlen.
Er hat zu fhaffen wie Meta, die brei Bohnen auf dem Feuer hatte und fich nicht Zeit ließ, Cine zu Eoften,
Wer nit hat zu ſchaffen
Der nehm ein Weib, kauf eine Uhr, (lag einen Pfaffen
So kriegt er wohl fchaffen.
Es ſchafft Alles an ihm bis das, was zum Aermel aushängt, nicht.
Wer ftehlen will und nicht bangen,
Der laß fi zu Scaffhaufen fangen.
So nah — wie Schaffhaufen bei dem Rhein.
Mer wend go, fagt der Schaffhäufer.
An der Schale beißt fih Mancher die Zähne aus eh er zum Kern kommt.
Schalt trifft den Weg bald, bringt aber felten gute Bots ſchaft.
Wer den Schalk hinter ſich laͤßt, hat eine gute Zagreife gemadht.
t
8838. Kein Schalt iſt fo verlogen,
8839. 8810. 8811.
8812.
8843. 8814.
8851. 8852. 8853.
8854. 8855.
8856.
Dtſche. Volksb. Sr. Bd. 27
Er wird wohl ſelbſt betrogen.
Es iſt Schalk über Schalk gekommen.
Schälke muß man mit Schälken fangen.
Willſt du 'nen Schalk fangen, ſo ſtell 'nen Schalk in die Lücken.
Wer einen Schalk fangen will, muß einen Schall hinter die Zbüre, flellen. „en vn.
Ein Schalt nacht (heckt) den andern.
Einem Schalk brennt man zwei Lichter, dem Frommen kaum eins. Fr
. Dem Frommen legt man ein Kiffen unter, bem Schalte
zwei.
. Ze ärger Schal, je größer Slüd. . Wer fih auf die Schalkfeite legen will, dvem muß man das
Layer darnach machen.
.Läßt man dem Schalt eine Hand breit, fo nimmt er eine
Elle lang.
. Wer fid mit Schalfönägeln kraut, hat keine fromme Hand, . Wer cinen Schalt ins Kloſter trägt, bringt einen Buben
wieder heraus. Zeder trägt feinen Schalt im Bufen. Ein Schalt weiß, wies dem Andern ums Herz ifl. Iſt er kein Schalt, fo weiß er doch wie's einem Schalk ums Herz if. Wer den Schalt verbergen Tann Iſt zu Hof ein weifer Mann, Er wechſelt den Balg, | Und behält den Schalt. Kroͤch ein Schall in Zobelbalg, ' Er bliebe doch darin ein Schalt,
Schalkhekt — Schande.
. Wer ſich der Schalkheit fleißt, nung !der Wüberei Möeiſter
werben.
Scham und gute Eitten meishen der Armut. Scham ift des Armen Unglück.
. Sc ſchaͤmte mich einmal, Im Sxisgt’ ich nichts.
Scham hindert Schande,
. Scham
ft armen Leuten gram. Scham
Nie kein Brot nahm.
Scham ift dem Alten eine Schande, dem Jungen eine Ehre.
. Wer fi ſchämt, Habe den Schaden. . Wer ſich nicht Thämt, wird nit zu Schanden. . Wes du dich fhämft vor Andern, das thu «auch allein nicht.
Die Scham ift in den Augen.
. Wo Scham ift, da ift Ehre. . Wo Scham ift, ift Zugenb.
Wo keine Scham ift, ift auch Feine Tugend.
Bu Tiſch und Wett foll man ſich nicht fihämen.
Scham er fich und nehme Hemde vor die Augen.
Wer ſich nicht ſchaͤmt, macht fich die Kilbe zu nu.
Schamroth ift bie befte Farbe.
Wenn die Frau ihre Scham verliert, fo geht fie daran ohne Baum: das heißt den Schemel unters Bette ftoßen.
Schaͤmelworte folgen der Faulheit und Buhlfchaft.
- Du muft die Schämelfchuß zertreten, wilft bu etwas haben. . Schande hindert Zugend,
Eqchande — Schat 419
BH. Schande iſt Schande, man halte fie dafuͤr ober nicht. 8882. Ein Schandbroden ift bald gegeßen. 8883. Wer ſich ber Schande rühmt, ift wicht Her ihre werk. . 8884. Wer fich ſelbſt Tchändet, ben lobt Niemand, 8885. Niemand fehänbet fein eigen Seßeht. 8886, Sag von bir felber keine Schand,
Sie kommt dir doch wohl noch zur Hand.
8887. Es ift bald geendet Was lange [händet.
8888. Ein wenig Schande wärmt und macht Tchöne Farbe.
8889. Schandthaten laßen fi mit Schandworten nicht gut mas hen.
8890. Was Ichändlich ift zu thun, ift auch nicht fchön zu fagen.
8891. Das iſt Fchändlich: wenn bie Kuh ind Waßer ſch—, und _ nicht aufd Land.
8892. In Schandau hat alle meifsnifche Ehr und Redlichkeit ein Ende,
8893. Setze nicht Alles auf Eine Schanze.
8894. Allzuſcharf macht fchartig.
8895. Was nit zum Schneiden taugt, kann man nicht ſcharf ſchleifen.
8896. Vom Schatten und vom Lobe wird man weber größer noch Kleiner.
8896». Ein Heiner Mann macht oft einen großen Schatten.
8897. Wo euer Schat ift, da ift auch euer Herz.
8898. Verborgner Schaf Liegt ficher,
8899. Verborguer Schatz iſt der Welt nicht werth.
8900. Begrabner Schatz, verborgner Sinn Iſt Verluft ohne Gewinn. 27%
420
8901.
8902. "Schaum ift kein Bier,
8903. 8904.
8905. 8906. 8907.
8908.
8909. 8910.
8911. 8912.
8913. 8914.
8915. 8916. 8917. 8918.
Scat — S&-inäbett.
Aller Schatz unter der Erde, tiefer als der Pflug geht, iſt Regale. Sieh dich wohl für,
Was hilft das Anfchauen, wenn ichs nicht braudyen darf? Haft dus nit mit Scheffeln,
So haft dus doch mit Löffeln.
Ich will dir auch einmal eine Scheibe einfegen.
Die Scheide fürchtet keinen Degen.
Es ward wohl fon eher eine üble Scheide gefunden, ‚darin ein guter Degen ftedte
Wider Willen kann man dem Andern das Schwert nicht in bie Scheibe fteden.
Sceiden und Meiden thut weh.
Scheiden bringt Leiden, . Wiederkehr Freuden.
Schein trügt.
Der Schein betrügt,
Der Spiegel lügt,
Viel Schein,
Wenig Wein.
Die Dinge fcheinen,
Die Menfchen meinen,
Was nicht fcheint, das gilt nicht. Er trägt ein Scheit im Rüden, Was nicht Scheite giebt, giebt Knuͤppel. Sch— macht Hunger.
8918. Sch —, fagte Cicero und verſchwand im Nebel 89180. Wenn bie Bauern Eis ſch—, dann muß es Ealt fein.
8919.
Da geht es alle hin, fagte Sch—insbett.
* « - ’
p} R ne 2 k wien -R. ‚ar Ars re er ie t2 .
y re , . e
. . 02 oo. u .
= !
Schel — Schelten. 421
8920. Beßer fchel denn blind. 8921. Sie reden ein ganz Seſter voll Schelfen, man findet nicht
‚Aamnter.
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8 / ⸗— Schlittengaul. den Pabaeı an hf Eh, er Yirdau ern. IA rn 4 — u TRY u In BP AN 7 AA Hi
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M ypı“ wg Er Pr eu 1* zum Schelm ar⸗
He m, wi ⸗ wudel α ae verloren.
4 Nu ãã di fakl uch faser ’sH
8937. Er fieht tum wu _ 8938. Schelten iſt erlogen.
8939. Scheltworte find gemeinlich erlogen. 8939... Es Tann mid Niemand weniger fhelten als ich bin. 8940. Schelten und Schlagen hat Fein Recht.
8941. Schelten. fteht übel wo man helfen Toll,
3942. Schelten in Noth Iſt Sreuel und Spott.
+
m Entvogel. |
427
8943.
8944. 8945. 8946. 8947. 8918.
8949. 8950. 8951.
8952. 8953. 8954. 8955.
8956, 8957.
8958,
8959. 8960. 8961.
8962. 8963.
8964. 8965.
Schelten — Schenken.
Es ift leichter gefcholten Als vergolten.
Beßer ein wenig Schelmen ats viel Serzeiet, Schilt, daß du noch zu loben Pa haft. Schilt und lobe nicht zu geſchwinde.
Schilt Keinen und lobe die Gefchidten.
Wer fchilt was er begehrt, Iſt einer Bohne werth.
Man muß den Schemel brauchen, wo Feine Bank tft. Die Schemel wollen auf die Bänke fteigen. y, re,
Schenk ift geftorben,- 238,18 Gebhart verborben.
Schenk ift tedt, Gebert hat ein Bein gebrochen.
Schenk und Umfonft find geftern geftorben.
Der Scent ift todt, ber Wirth. lebt nodh. | Der Schenker ift geftorben, der Henker lebt noch | Schenken und Sch— fängt : mit Einem Budflaben an.
Schenken reicht nicht. pre a — —— Hans Schenk hat Gunſt bei 33 ua 7. A,
Schenken hat keinen Boden. Schenten und Wiederfchenten erhält die Freundfchaft.
Scenten Zhut Niemand Tränen,
Schenken heißt Angeln.
Das Schenken pflegts mit fid zu bringen, Daß man ded Schenkers Lied muß fingen.
Es ift Alles gut genug was gefchenft wird.
Wer ſchenken will, der ſchenke was Gute, fo weiß hans ihm Dant,
89658. Geſchenkt und wieder genommen tft geftohlen.
Schenkel — Schitelmann. 488
8966. Die Schenkel empfinbens. wohl, wenn men reitet: 8967. Er traut feinen Schenkeln mehr ald feinen Bänbem
8968. Aus ben Scherben erkennt man ben Topf — und: au® bem Weiſch das Getreide:
8969. Scherz will. Ernft haben,
8970. Aus Scherz kann leicht Ernft werben. Ä
5971. Im Scherz klopft man an und im Craft wirb aufge madıt.
8972. Wenn ber Scherz am Beften ift, fol man aufhören,
8973. Es ift ein grober Scherz, ber bie Zafchen leert.
8974. Scherz ohne Salz St Bauernfchmalz.
8975. Scherzen mit Maßen
Wird zugelaßen. 8976 In Scherz und Spiel ſpricht man oft die Wahrheit. 8977. Ehre, Glauben und Augen leiden einen Scherz. 8978. Wer Scherz audgiebt, muß Scherz einnehmen
8979. Wer fcherzen will, ſoll auch Scherz verſtehen und aufneh— men.
89790. Beim Scherzen ift keine Ehrerbietung. 8980. Scherz foll Schaf⸗ nicht Hundezähne haben. 8981. Beßer Scheu
Denn Reu.
89812. Was Einer feheut, dad muß er haben. 8982. In eine leere Scheuer kommt Feine Maus. 8983. Wenn alte Scheuern brennen hilft kein Löfchen. 8984. Was fein ſoll,
Sschickt fi wohl, 8985. Shi dich in die Zeit! 8986. Schidelmann wohnt an der Straße..
424 | Schickelmann — Schiffer.
8987. Wer nirgend anſtoßen will, muß Schickelmann fragen. 8988. Seinem Schickſal mag Niemand entrinnen. 8989. Seinem Scidfal ſoll man nicht widerſtreben. 8990. Ein Bißchen Thief hat Gott lieb. 8991. Ein Bißchen fchief bringt unter die Haube. 8992. Es [hielt nicht Jeder, der einmal uͤber die Seite ficht. 8993. Wer oft ſchießt, trifft endlich. 8994. Oft fchießen trifft das Ziel. 8995. Wer mich fchießt, den fchieß ich wieder. 8995. Man Tann dies nicht auf einer Armbruft daher fchießen. 8996. Ein Schiff auf dem Rhein ift ein Nachen zur Ser. 8997. Das Schiff hängt mehr am Ruber denn das Ruber am Schiff. 8998. Wenns Schiff gut geht, will Jeder Schiffsherr ſein. 8999. Kommt. das Schiff wohl zu Land, fo war ber Steuer: mann gut. 9000. Das Schiff geht nicht immer wie der Steuermann will. 9001. Lade nicht Alles in Ein Schiff. 9002. Die Eöftlichften Schiffe find die nächften am Hafen. 9003. Große Schiffe Eönnen in Eee treiben, Kleine müßen am Ufer bleiben.
9004. Kleine Schiffe müßen fi ans Ufer halten.
9005. Die ärgften Schiffe müßen fahren, Die beften will man im Hafen bewahren.
9006. Was man aus dem Sciffbrudy rettet, ift Gewinn. 9007. Die auf Einem Schiffe zur See find, find gleich reich.
9008. Wer nicht beten Tann, . Werd ein Schiffmann.
9009. Sottlob hier! fagte der Schiffer, und war noch drei Mei⸗ len vom Lande.
Schiffer — Stunde. 425 9010. Steh feft, Schiffer! fagte Hinz und ſchmiß ihn über Bord. 9011. Es erhöhet nichts des Mannes Schild denn Fahnlehn.
9012. Er möchte wohl den Schild zu den Brüdern hängen.
9013. Machs wie du willt, Sch hab einen Schild.
9014. Wo ein Schild aushängt, da ift Einkehr. 9015. Er gehört zur verlornen Schildwache.
9016. Er ift aus Schilda! 9017. Schimmel trägt To gut ald Rapp, je nachdem die Hohl:
gaße if
XEX Nachts reiteſt, fo nimm einen Schimmel, er sur Laterne. |
td alt. ——— —X va
ynt
t, ſoll man aufhören.
9025. Omımpı-.
9026. Beßer ein alter Schinken denn unreif Kalbfleiſch.
9027. Ich hab einen Schinken bei ihm im Salze.
9027.2. Es wird keine Schlacht geliefert, es . bleibt auh Einer übrig.
9028. Dan muß nicht mehr ſchlachten ald man ſalzen Tann.
9029. Es nimmt fein Schlädhter dem andern eine Wurft ab,
9030. Schlaf und Tod find. Zwillingsbrüber,
9031. Schlaf ift der gröfte Dieb, er raubt das halbe Leben. j
9032. Eine Stunde Schlaf vor Mitternacht ift beßer als zwei
darnach.
436
92003. 9034.
9035.
9036.
9037. 9038. 9039. 9040. 9041. 9042. 9043.
9044, 9045. 9046. 9047. 9048. 9049. 9050. 9051.
9052. 9053.
GSehlaf — Schlag
Der Schlaf nährt.
Was wir am Tage norgenommen,
Pflegt uns im Schlafe vorzulommen.
Früh fchlafen gehn und früh aufftehn, fchließt viel Krank⸗ heiten die Zhüre zu.
Wer länger ſchlaͤft als fieben Otund,
Verfchläft fein Leben wie ein Hund.
Wer zu lange fhläft, wacht zu fpät auf.
Ber viel fhläft, den fchtäfert viel.
Ein gut Schlafen ift fo gut wie ein gut Gpen.
Es kommt nidts im Schlaf.
Der fchläft wohl, der nicht weiß wie übel er liegt.
Wer fchläft, der fündigt nicht.
Sie find noch nicht Alle fchlafen, die heute eine böſe Nacht haben follen. |
Man foll ſich nicht ausziehen eh man ſchlafen geht.
Sie ſchlafen nicht Alle, die mit der Nafe fchnaufen.
Ein Jeder fchläft bei feiner Frau auf feine Weife.
Wir mwollens befchlafen! |
Schläge machen weife,
Kein Schlag zu viel ald der daneben fällt.
Schläge find behaltene Waare.
Sclägft bu einen Teufel hinaus, fo magft du wohl fieben bineinfchlagen.
Schlagen hat Fein Recht.
Mer ausfchlägt, bricht den Frieden.
90538. Wer ſchlaͤgt der bricht.
9054.
Schlagen ift verboten, Widerfchlagen nicht.
9054. Schlag zu, fo wirds Sonntag.
Sqchlagen — Schhlocht. 427
9055. Bem Schlagen Bas Riemand Voerthell als bee Metzger. 9056. Zwei Fliegen niit Einem Schlage. 9057. Schlägerei muß fein, wozu wär fie fonft erfunden? 9058. Mancher heiſcht Schläge wie ein Pferd Futter. 9059. Wenn der Schlag nicht offen fteht, Tann der Vogel nicht einfliegen. 9060. Was taugt der Schlägel ohne Stiel, Wenn man Blöcher fpatten will? 9061. Die fchlagenden Kühe geben auch Mit. 9062. Schlampig Macht wampig. 9063. Seid Hug wie die Schlangen und ohne Falſch wie bie Zauben. 9064. Schlangen Tchleichen, Zauben fliegen. 9065. Schlangenherz foll Zaubenaugen haben.
9066. Wenn eine Schlange bie andre nicht fräße, würde kein Drade draus,
9067. Schlaraffenland, Schlaraffenteben !
9068. Er war gut ins Schlaraffenland, da giebt man Ginem von der Stund ein Pfund zu ſchlafen.
9069. Alter Schlau hält neuen Moft nicht. 9070. Schlecht ift bald gefchtiffen.
9071. Wer dir von Andern ſchlecht fpricht, ſpricht auch Andere ſchlecht von dir.
9072. Nichts iſt ſo ſchlecht, es iſt zu etwas gut. | 9073. Schlecht und recht kommt felten vor den Richter.
9073«. Schlecht und recht, Beßer Herr denn Knecht.
9074. Schlecht Macht alle Dinge redit.
ul
428 Schlechten — Schlößer.
9076. Dem ſchlechteſten Arbeiter giebt man das beſte Beil.
90758, Wer mit dem Schlechten fürlieb nimmt iſt des Beßern werth.
9076. Aus einem Schlecker Wird ein armer Leder.
9077. Schledck will Streiche haben.
9078. Schleicher kommt fo weit wie Läufer.
9078*. Der Schleicher kommt mit dem Eiler.
9079. Es ift fo bald etwas erfchlichen ald errannt.
9080. Hüte dich vor dem Schleicher, der Rauſcher thut dir nichts.
9081. Der Schleicher überwindet den Beißer.
9082. Wo kein Schleier, dba iſt Eeine Freude.
9083. Alle Menſchen auf Erden könnten noch keinen Schleifftein ſchinden.
9084. Es iſt boͤs ſchleifen ohne Waßer.
9084... Wenn der Stein umläuft, ſoll man ſchleifen.
9085. Junger Schlemmer, alter Bettler.
9086. Nichts ift fo ſchlimm, es ift zu etwas gut.
9087. Das Schlimmfte kommt erft nad).
9088. Schlimm fuht Schlemm.
9089. Es ift nicht fo Leicht, allen Schlingen zu entgehen.
9090. Man macht kein Schloß für fromme Leute:
9091. Schloß und Schlüßel macht man nicht für treue Finger.
90912. Jedes Schloß Tann man Öffnen, mit einem goldenen Schluͤſſel.
909 16. Man müfte viel Schlößer haben, wenn man allen Leuten ben Mund zufchließen wollte.
9092. Mandyer baut Schlößer in die Luft, der Feine datte auf dem Lande bauen könnte.
—
Scluhyen — Scehmeicheln. 42
9093. Schluchzen Wird oft Juchzen.
9094. Schlump ift fein Oheim.
9095. Es wär ein Schlump, daß man cinen Haſen mit ber Trommel flenge.
9096. Die Schlüßel hängen nicht alle an Einem Gürtel,
9097. Wozu Jedermann den Schlüßel hat, das ift fchwer zu verwahren. "
9098. Ein Weib hat nicht alle Schlüßel anhangen.
9099. Gebrauchter Schtüßel iſt immer blank. '
9100. Wer viel Schlüßel trägt, der hat viel Kaften aufzufchließen. 9101. Wo der Schlüßel am Thor hängt, da geht man gern aus und ein.
9102. Er hat den rechten Schlüßel zur Harfe gefunden. 9103. Schmach ſucht Rache. 9104. Da tft Schmalhans Kuͤchenmeiſter. 91048.Det Smantpötten nid vor de Katten waart, wird befnopert un beflidert. 9105. Schmaroger Sind Schlotzer. 9106. Schmaufereien Des Zeufeld Commtureien. 9107. Schmeidhler, Heuchler. 9108. Schmeichler ſind des Teufels Ammen. 9109. Einem Schmeichler und Wolf iſt nicht zu trauen. 9110. Schmeidhler find Katzen, Die vorne leden und hinten Tragen.
9111. Erſt ſchmeicheln dann Tragen, Das ſchickt ſich für Katzen.
9112.
9113, 9114. 9115.
9116. 9117.
Stile — EAchnaubes. Schmeichler thun den Fürften größern Schaden als der Feind im Felde. Ein fehmeichelndes Kalb faugt zwei Mütter aus. Wenns am Beften ſchmeckt, ſoll man aufhoͤren. Schmerz Klammert ſich ans Herz. Wo es ſchmerzt, ba greift man hin. Schhmede gut, währe lange!
91172. Schmed wenn ich küchle und if, wenn ich dir gieh.
9118. 9119. 9120. 9121. 9122. 9123.
9124. 9125.
9126.
9127.
9128.
9129. 9130. 9131. 9132. 9133. 9134.
Es ift ein Heiner Ort, mo 28 gut ſchmeckt.
Bor der rechten Schmiede wird man vet befchlagen.
Es ift böß fchmieden eh man gemest hat.
Da bift du vor der rechten. Schmiede!
Schmieds Sohn ift der Funken gewohnt.
Ein ſchlechter Schmied, der den Rauch nidit vertragen kann.
Geh lieber zum Schmied als zum Schmiedchen.
Schmieren und Salben
Hilft allenthalben.
Schmieren macht linde Haͤute. te u A *
Wer gut ſchmeert, 5—.
Der gut fährt.
Bon geſchmiertem Leber fcheidet der Hund nicht gern.
Alten Schmus muß man nidjt aufrühren.
Ze mehr man ben Schmug rührt, je mehr ftinkt er.
Er west mehr den Schnabel als den Gabel.
Er ift noch gelb um den Schnabel.
Bon Schnad kommt Schnack.
Das geht daß es ſchnaubt, hat der Bauer gefagt; da ritt er auf der Sau.
Schnaufen — Sm: dal
9135. Es gilt Schnaufen und Bartputzen. 9135%. Er geht tmei Heller und ſchnaubt ſieben Wagen. 9136. Die Schnecke trägt ihre Haus bei fich, weil fie ben Nach⸗ barn nicht traut, 9137. Das Schnedenleben tft das befte, 9138. Laß mich mit dir laufen, fagt die Schned zum Boten, 9139. Der Schned ift fieben Jahr den Baum auflrochen und body wieder aba keit. 9140. Wenn fih die Schneden früh deckeln, fo giebts einen frühen Winter. 9141. Kleiner Schnee, große Waßer; großer Schnee, Heine Waßer, 9142. Viel Schnee, viel Heu, aber wenig Korn unb Hafern. 9143. Man muß nicht unter bem Schnee mähen. 9144. Wenn ber Schnee vergeht, wird ſichs finden. 9145. Der Schnee läßt ſich nicht im Ofen trodnen. 9146. Wenn der Schneelönig wieder kommt! 9147. Es ſchadet Nichts, fagt der Schneider, wenn er die Hoſen verfchnitten, nur neu Tuch her! 9148. Es fammelt ſich — wie beim Schneidersjungen die Ohr: feigen. 9149. Das wär Einer, fagte der Teufel, da kriegt' er einen Schneider bei den Beinen. 91498. Der Schneider mit der Scher Meint er fei ein Herr. 91495. Fünf Ellen geben ein Paar Handſchuh, wenn der Schnei⸗ der kein Schelm iſt. 9150. Schnell genug, was gut genug. 9151. Zu ſchnell macht müde Beine. 91512. Was ſchnell eingeht, geht auch ſchnell wieder aus,
4
433 ° Schnepf — Schönheit.
9152. Sage nur Schnepf, fo haft dus. 91528. Gute Naht Schnepf, wir wollen ins Tirol.
9153. Wer den Schnepperer einen großen Schwägßer heißt, thut keine Sünde daran. 9154. Wer fi) zu lange fchneuzt, der blutet zuletzt. 9155. Hart Schneuzen madt blutige Nafen. 9156. Alles Schnidfhnad — ohne Geld! 9157. Es ift gut, den Schnitt an fremtem Tuche lernen. 9158, Er wollt einen Schnitt machen und hat fi gefchnitten. 9159. Wers riecht, hat ben Schnupfen nicht. 9159*. Man muß die Schnur nicht zu weit richten. 9160. Er hats am Schnürcdhen. 9161. Der Schöff weifet zurecht. 9162. Es ift gut, daß der Schöffen fieben find. 9162*. Dinger, nem ahlen Brom es got fcholten. 9163. Schön ift, was fchön thut. 9164. Schön und fromm ftehen felten in Einem Stall. 9165. Schön und züchtig fein Trifft felten ein. 9166. Schönheit und Keufchheit find felten bei einander. 9167. Schöne Leute find felten Eeufch. 9168. Schöne Leute haben ſchöne Sadıen. 9169. Bon der Schönheit Tann man nicht eben. 9170. Schönheit brodt man nicht in die Schüßel. 9171. Schönheit Tann man nicht eßen. ‚9172. Schönheit? Ein Kindbett! 9173. Schönheit ift fein Erbgut, 9174. Der Schöngeit ift nicht zu trauen,
Schön — Schreiber. 433
9175. Es ift Leicht eine fchöne Frau zu bekommen, aber ſchwer fhön zu behalten.
91758. Die Schönheit ift ein guter Empfehlungsbrief,
9176. AU Ding ift nur eine Weile fchön.
9177. Das fehönfte Grün wird auch Deu.
9178. Schönheit ohne Tugend ift verborbener Wein.
9179. Schönheit vergeht, Zugenb befteht.
| 9180. A '* Abends und fchöne Weiber früh.
] a
7 0% fenloch.
Y * alu Pr —8 als weite.
oe hi, —— 980 2 nkauf. | (kule ef Mine em Markte richten. erh Kae Di EN, fi, 28, Wunden heilen.
‚ringen.
176. i h un? . Ir Minen Hack hy, EA zu, HA
y191. Zuysvern. Sind der Welt Segenten.
Sie fein edel oder nicht, &o find fie von Gott dazu gericht; Ein Tropf wer dawider fpricht. 9192. Ein Schreiber ohne Feder, Ein Schuſter ohne Leber, Dtſche. Volksb. Sr. Bd. 28
ns Dintenfaß.
434
9193. 9194. 9195.
9196.
9197. 9198.
9199. 9200. 9201.
9202. 9203.
9204,
9205. 9206. 9207. 9208. 9209. 9210. 9211. 9212.
Ein Landsknecht ohne Schwert, Sind keinen Heller werth.
Die Welt kann der Schreiber und Lumpen nicht entbehren. Guter Schreiber ift aller Ehren werth.
Wenn der Schreiber nichts taugt, giebt ers ber Feder Schuld.
Es ift bös wider Die fchreiben, Die da mögen vertreiben.
"Man ſchreibt Lange an, aber rechnet zulegt. |
Man muß eher einnehmen als man anfchreibt, und eher anfchreiben ald man auögiebt.
Es fteht gefchrieben wo es Feine Geiß ableckt und keine Krähe aushackt.
Wir wollens hinter den Schornftein fchreiben, wo es bie Hühner nicht auskratzen.
Das will ih mit ſchwarzer Kreide an den Keßelbaten ſchreiben.
Die Schreibfeder will Kaiſerin bleiben.
Willſt du nicht mit der Feder ſchreiben lernen, ſo ſchreib mit der Miſtgabel.
Wenn es Noth thut, ſo kann der Teufel die Schrift für ſich citieren.
Wer ein Schriftſaß iſt, der hat auch einen Landesherrn.
Es wird nicht ohne Schreien heilen.
Mit Schreien wirft dus nicht ertrogen.
So fehr fchreit, der nachſchreit, als vor.
Der gröfte Schritt ift der aus ber Thür,
Wer nit Schritt halten kann, muß traben.
Wenn der Schub da ift, helfen die Zeugen nicht.
Es weiß Niemand befer wo ber Schuh drüdt als ber ihn trägt.
Schuh — Schulden. 435
9213. Selb weiß am beften, wo der Schuh drüdt.
9214. Man muß Schuhe fuchen, die den Füßen gerecht find.
9215. Zu enger Schuh drüdt, zu weiter fchlottert.
9216. Ein Schuh ift nicht Jedem gerecht.
9216%. Die neuen Schuhe brüden am meiften.
9217. Ver auf des Andern Schuhe wartet bie er todt ift, der
geht barfuß.
9218. Wer feinen Fuß in des Anbern Schuh fteden will, muß zuvor das Maß recht nehmen.
9219. Du fouft auch noch Schuhe für deine Füße finden.
9220. Wozu große Schuhe an Eleinen Füßen?
9221. Verliert man die Schuhe, fo behält man doch die Küße.
9222. Bott gebe, Gott grüße!
— und Bein ſchmeckt ſuͤße. | auch die Schuh, fo behalt ich doch die Füße.
231, ah und geht felber barfuf. Apr Human Al say a nicht verwerfen, man habe ‚mnlıl lg, p
9225. Giebft du mir Werd, ıpricht der Schufter, fo geb ich dir Schuh.
9226. Lieber dem Schuſter ald bem Apotheker.
9227. Schufter, bleib bei deinem Leiften.
9228. Der Schufter hat die fchlechteften Schuh.
9229 Schuld tödtet den Mann.
9230. Beßer alte Schuld denn alte Fehde.
9231. Alte Schuld roftet nicht. Vera DIN.
3232. Die Schulden liegen und faulen nit. Fon SW,
3233. Schulden find Feine Dafen, 28 *
436
9234.
9235. 9236. 9237. 9238. 9239.
9240. 9241. 9242. 9243. 9244. 9245. 9246. 9247. 9248. 9249. 9250.
9251. 9252.
9253.
9254.
9255. 9256. 9257.
Schuld.
Für alte Schuld nimm Haferſtroh,
Sonſt machſt nur Advocaten froh.
Schuld laͤßt ſich nicht auf Schuld weiſen.
Es hemmt keine Schuld die andre.
Schuld zahlen macht Hauptgeld.
Schulden, Alter und Tod kommen unangemeldet ins Haus.
Die Schuld kommt mit dem Tag, eh denn das Brot, ins Haus.
Schulden und der Krebs ſind unheilbare Uebel.
Wer ſchuldig iſt, muß bezahlen.
Heut ein Schuldner, morgen ein Zahler.
Schulden ſind der nächſte Erbe.
Die den Mann traut, die traut bie Schuld.
Schulden laßen die Lügen hinter fich auffigen.
Schuldner find Lügner.
Böfe Schuldner kriechen den Weibern unter den Pelz.
Böfe Schuldner muß man oft mahnen.
Vornehmer Schuldner, ſchlechter Zahler.
So lange der Schuldner mein Geld braucht, muß er mir Bins davon geben.
Er ift Niemand mehr ſchuldig ald Herrn Jedermann.
Bift du ſchuldig,
Sei gebulbig!
Er ift lange hier gewefen und kennt noch feine Gaße, darin er nicht ſchuldig ift.
Der Schuldige hat bisweilen das GStüd, felten die Suver⸗ ſicht, verborgen zu bleiben.
Dem Schuldigen wackelt das Maͤntlein.
Dem Schuldigen läuft die Katze bald über ben Rũcken.
Es träumt einen Schuldigen bald vom Teufel.
1}
Schuld — Schulzen. 437
9258. Dem Schuldigen Hopft das Herz. 9259. Den Schuldigen fchredt eine Maus. 9260. Der Schuldige fürchtet fih vor einem raufchenten Blatt. 9261. Dem Schuldigen ſchaudert. 9262. Dem Schuldigen bottert. 9263. Der Schuldige fchielt. 9264. Beer zehn Schuldige losfprechen, ald Einen Unfchuldigen verdammen, 9265. Man fol nicht aus der Schule ſchwatzen. 9266. Fleißiger Schüler macht fleißigen Lehrer. 9267. Ein fahrender Schüler Bleibt ein Spülter. 9268. Läßiger Schüler bleibt ein Schüler. 9269. Mancher Schüler übertrifft den Meifter. 9270. Man findet mehr Schüler denn Meifter. 9271. Er tft mit einer Sau durch bie Schule gelaufen. 9272. Er hat dem Schulmeifter einmal guten Morgen geboten. 9273. Es is beter bi’n oolen Dann to ſchulen As bi en jungen fo huulen. 9274. Er hat ein Stüd vom Schulfad gefreßen. 9275. Er würd ein guter Schultheiß, er Tann thun was bie Leute verbrießt. 9276. Wer nit thun Tann was bie Leute verbrießt, giebt keinen Schulzen ab. 9277. Fahr deinen Mift Bu Felde, weil du Schuitheiß bift. 9278. Des Schulzen Kuh und eines Andern Kuh find zweierlei j Kühe. 9279. Des Schulzen Kuh ift ein Anderes! 9280. Es ift dem Schulzen genug, baß er den Bauern vorgeht.
438
9281. 9282. 9283. 9284. 9285. 9286.
9287.
9288. 9289. 9290. 9291. 9292. 9293. 9294. 9295. 9296. 9297.
9298. 9299.
9300. 9301.
9302. 9303.
Schultheißen — Schwabenland.
Er hat Schultheißen⸗Ohren.
Es iſt Schumpe wie Hure.
Es hat Jedermann freies Schuͤrfen.
Er nimmt zu — wie ein Schürfteden.
Weit davon ift gut vorm Schuß.
Biel Schüße gehen nicht fehl, es trifft doch wohl Einer darunter.
Wer progt (mault) bei der Schüßel, Dem ſchadets am Rüßel.
Ungleihe Schüßeln machen ſchielende Brüder.
Für die Schüßel bie Flafche.
Der Erfte in der Schüßel, ber Letzte heraus.
Drei Schüßeln leer und in der vierten nichts.
Schutz und Schirmgerechtigkeit giebt keine Landeshoheit,
Uebler Schüße, der zu früh losbrüdt.
Biel Schügen — nur Einer wird König.
Die beften Schügen find fo da fehlen.
Ein ſchlechter Schüge, der keine Ausrede weiß.
Er. fhüttelt mit dem Kopfe ald hätte er Waßer in den Ohren.
Schwaben haben nur vier Sinne,
Die Schwaben werben vor dem vierzigften Iahre nicht gefcheidt.
Stirbt dem Schwaben die Braut am Karfreitag, fo hei- ratet er noch vor Oſtern.
Warum ſaͤſt du grobe Schwaben und nicht ſubtile⸗ Das Erdreich traͤgts nicht.
Welches Land liefen die Schwaben nicht aus?
Schwabenland iſt ein gut Land, ich will aber nicht wieder
heim.
Mein Vater frißt das Fleiſch und giebt mir die Bein.
Schwaben — Schwäger. 439
9304. Die Schwaben und bös Geld Führt der Zeufel in alle Welt.
9305. Schwabenland ift ein gut Land: es wachfen viel Schlehen darin.
9309. Ein Schwabe hat Fein Herz aber zwei Magen.
9307. Hier ftehn wir Helden, ſprach ber Frofh zum Schwaben,
9308. Flieht Schweizer, die Schwaben kommen.
9309. Die Schwaben fechten dem Reiche vor.
9310. Gott verläßt Feinen Schwaben.
9311. Es wird dir glüden Wie den Schwaben bei Lüden, 9312. Schwaben giebt der ganzen Welt Huren genug und Baiern Diebe.
Y15I” Jıkecı LA I LER AM Inf WA te aha Ar LER
Die Rheinleut wären längft nicht mehr. 9316. In Schwaben ift die Nonne keuſch, die noch nie ein Kind gewonnen. 9317. Man hört gar bald, wenn Einer ein Schwab ober ein Baier ift. 9318. Ein Schwabe wird doc ſchwäbeln dürfen! 9319. Schwager, Hund. 9320, Ein Schwager und ein fahles Pferd, | j Wenn fie beftehn, ifts lobenswerth. 9321. Schwager find nie beßre Freunde ald weit auseinander und felten beifammen. 9322. Der Schwäger Rath Nie gut that,
ve
440 Schwäger — Schwarz.
93233. Biel Schwäger und Brüber Machen ſchmale Güter,
9324. Schwägerſchaft hindert die Ehe, foͤrdert aber nicht zum Erben.
9325. Wenn die Frau todt ift, hat die Schwägerfchaft ein Ende. 9326. Biel Schwäger, viel Spieße! 1. In. an hung —R Gr: 9327. So mandyer Schwager, To mancher Knebelſpieß. 9328. Das Beſte iſt, daß Niemand weiß, wer ſein Schwager iſt 93280. Es iſt miſslich, wer des Andern Schwager iſt. 9329. Eine Schwalbe macht keinen Sommer (Flug). 9330. Wenn die Schwalben fortfliegen, bleiben die Spatzen hier. 9331. Wenn die Schwalben fliegen, So bleiben hier die Fliegen. 9331. Wenn man Schwalben am Haufe hat, ſchlägt es nicht ine Haus, 9332 Er hat Schwalben unterm Hute, dag er nicht grüßen darf. 93320. Wenn die Schwalben nieder fliegen unb die Zauben baben, fo bedeutetd Regen,
9333. Mit Recht verliert man das mit Schwänfen Was man gewonnen hat mit Raͤnken.
9334. Der Schwanz zeugt vom Fuchs,
9335. Er läßt den Schwanz hängen wie ein begoßener Hund.
93352. Was aus ift, ſchwaͤrt nicht,
9336. Schwarz auf Weiß Behält den Preis.
9336*. Schwarz auf Weiß vebet.
9337. Schwarz auf Weiß oder gar nicht.
9338. Schwarz auf Weiß fcheidet die Leute,
9339. Ift Einer fchwarz, fo heißt ex weiß.
Schwarz — Schweigen. 441 9340. Ich Tann Schwarz und Weiß wohl unterfcheiben. 9341. Wer Andre anfhwärzt ift brum nicht weiß.
93418. Schwarz geboren Hats Wafchen verloren. 9342. Diefes Iahr wähft wenig Wein — auf dem Schwarzwald. 9342. Schwarzbrot und Freiheit} 934%. Schwarzer Heerd trägt gute Frucht aber ber rothe ift nichts.
9343. Die Schwarzwälder Bringen fremde Gelder.
9344. Die viel ſchwatzen, lügen viel.
93442. Wer gern frägelt, ſchwatzt auch gern.
9345. Wer übel ſchwatzt, verliert ein gutes Schweigen, 9346. Böfe Geſchwaͤtze verderben gute Sitten.
9347. Schweigen ift das Befte.
. 9348. Schweigen ift der Dedel auf dem Hafen.
9349. Schweigen und Denten . Mag Niemand tränten,
9350. Schweigen ſchadet felten. 9351. Mit Schweigen verrebt (verräth) fi) Niemand. 9352. Von Schweigen thut bir die Zunge nicht weh.
9353. Schweigen ift Kunft, Klaffen bringt Ungunft.
9354. Schweigen ift für viel Unglüd gut.
9355. Scweig, leid und vertrag, Dein Unglüd Niemand Elag.
9356. Harren, fehn und ſchweigen verhütet manchen Krieg 9357. Schweigen ift audy eine Antwort.
9358. Schweigft du ftille, So iſts dein Wille.
Mi
442
9359. 9360. 9361. 9362. 9363. 9364. . 9365. 9366. 9367. 9368. 9369. 9370.
9371. 9372. 9373.
9374.
9375. 9376. 9377.
9378. 9379. 9380. 9381. 9382. 9383. 9384.
Schweigen.
Wer fchweigt, bejaht.
Wer ſchweigt, der folgt.
Schweigend Mann, lobend Mann.
Manches Schweigen ift eine beredte Antwort. Mit Stiufchweigen antwortet man viel, Schweigen ift oft beßer als fich verantworten. Lern Schweigen, fo kannſt du am Beſten reden.
Der Tann nidit reden, ber nicht kann ſchweigen. Schweig ober red etwas, das befer ift denn Schweigen.
Könnte ber Narr ſchweigen, fo wär er weis,
Es ift Beit zu reden, Beit zu fchmeigen.
Wer zur Schweigenszeit redet, fchlägt den Wind und pre: digt den Zauben.
Zwei Fönnen wohl ſchweigen, fo man Einen davon thut.
Schweig was du willft, das Andere ſchweigen.
Verfchweige was bu thun willft, fo kommt dir Niemand dazwiſchen.
Wie ſoll der andere Leute heißen ſchweigen, der ſelbſt nicht ſchweigen kann?
Schweigen ſteht den Weibern wohl.
Kein Kleid ſteht den Weibern beßer als Schweigen.
Fuͤr die Weiber iſt Schweigen
Härter als Säugen.
Wohl Schweigen iſt eine größere Kunſt als wohl reden.
Schweigen iſt gut, beßer reden, wers kann.
Schweigen thut nicht allweg gut.
Durch Schweigen verdirbt viel Freundſchaft.
Schweigendem Mund iſt nicht zu helfen.
Mit Schweigen verſchweigt man die Freunde.
Schweig, Herz und rede, Maul.
9385. 9386. 9387. 9388.
9389. 9390. 9391. 9392. 9393. 9394.
9395. 9396.
‚9397. 9398. 9399. 9400. 9401. 9402. 9403.
9404.
9405. 9406.
9407.
" | Schweigen — Schwieger. 443
Es mag Einer feine Sache verfchweigen, wenn er wiß, Biel Schweine machen den Trunf dünn.
Man mäftet das Schwein nit um des Schweines willen. Wer will hadern um ein Schwein,
Nehm die Wurft und laß es fein.
‚Schweine kümmern fih nicht um köſtliche Salben.
Er giebt gern zu eßen, aber nur feinen Schweinen.
Wo haben wir zufammen-bie Schweine gehütet?
Alte Schweine haben harte Mäutler.
Schweißwaßer giebt guten Mörtel.
Wer feines Schweißes genießen will, muß ihn warm zu⸗ beden.
Schweizer für Geld.
Als Demuth weint’ und Hoffart lacht',
Da ward der Schweizerbund gemadjt.
Stirbt der Schweizer heut, morgen ift er tobt.
Das Schwerfte muß am Meiften wiegen.
Ein Schwert west das andere.
Ein Schwert hält das andre in der Scheide.
Haft du ein Schwert, fo.haben wir Hellebarten.
Mein Schwert fehneidet auch.
Mehr find verborben
As vom Schwert geftorben.
Mancher hütet fih vor dem Schwert und kommt an den Galgen.
Man ſoll ein gut Schwert nicht in alle Scheiden probieren.
Schwieger, |
Tiger.
Schwiegermutter,
Tigermutter.
444 | Schwieger — Schwingen.
9408. Schwiegermutter, Teufels Unterfutter. 9409. Die Schwieger liebt nie die Schnur. 9410. Eine Schwieger und Sohnsfrau follte man nicht zufammen malen. 9411. Die Schwieger weiß nicht, daß fie Schnur gewefen. 9412. Die befte Schwiegermutter auf ber Gaͤnſeweide, (ober die ein grün Kleib anhat). 9412». Schwieger und Gefchweien "Sind trumme Schalmeien. 9413. Schwiele an der Hand hat mehr Ehre denn ein goldener Ring am Finger. 9414. Die beften Schwimmer ertrinten und bie beften Klimmer brechen den Hals. 9415. Ziefe Schwimmer, Hohe Klimmer Sterben auf den Betten nimmer. 94152. St. San Will Einen han, Einen Schwimmer Oder einen Klimmer.
9416. Die beſten Schwimmer erſaufen und die beſten Fechter werden erſchlagen.
-
8417. Gute Schwimmer ertrinten gar. 9418. Wer nicht fchwimmen Tann, gehe nicht ins Waßer. 9419. Geh nicht tiefer ind Waßer ald du ſchwimmen kannſt.
9420. Dan lernt nicht fhwimmen bis Einem das Waßer ine Maul läuft.
9421. Neber dem Schiff ift gut ſchwimmen. 9422. Schwingen wachſen im Zluge.
Schwitzen — Seelforger. 445.
9423. Wer nicht fchwigt, den foll man reiben, | Wer nicht arbeitet, den fol man treiben.
9424. Hochſchwoͤren zeigt tiefe Lügen. 9425. Wo du börft hohe Schwüre, Steht Lüge vor ber Thüre. 9426. Wer recht ſchwoͤrt, betet recht. 9427. Dem Teufel braucht man keinen Schwur zu halten. 9428. Ein Scorpion ift gut für Scorpiongftiche. 9429. Der heilige Sebaftian ift gut, fprady der Moͤnch: wie ich auch mit ihm theile, fo ſchweigt er und ift zufrieden. 9430: Meiner Sechſe! 94308. Sechſe find Fein Galgen voll.
9431. Sechſe treffen, Sieben äffen.
9432. Man muß nit mit Sechfen fahren, wenn man nur Butter für Zweie hat.
9433. Wer auf der See ift, Hat den Wind nicht in der Hand. 9434. Auf großen Seen find große Wellen. 9435. Der erfte und Ieste, die über den See gehn, ertrinken. 9436. Lobe die See und bleib auf dem Lande. 9437. Um bald ein Bettler zu werden, muß man zur See handeln. 94372.Die Seegroppen fterben nicht, fie ertrinten. 9438. Schöne Seele
Wil reine Höhle. 9439. Schöne Seelen finden fich. 9440. Schwarze Seele in ſchoͤnem Körper ift doppelte Gefahr. 9441. Je mehr Seelen, je mehr Freude. 9442. Geelforger, Geldforger.
9443. Seelforger, Seelenworger.
-
446 Seele — Seit, 9444. Sie achten nicht der Steele, fondern des Sädels. 9445. Der Segen bed Herrn macht rei.
- 9446. Des Andern Segen Iſt dem Neidifchen ein Degen.
9447. Er fegnet Sich zuerft wie die Pfaffen. 9448. Unterm Segel ift gut rubern.
9449. Am Gewaͤſche den Gimpel, Den Segler am Wimpel!
9450. Sehen geht über Hören. 9451. Sehen geht vor Hörenfagen. 9452. Ein Sehen ift beßer denn gehen Hören.
9453. Was das Aug nicht fehen will, Da helfen weder Licht no Brill.
9454, Man muß fehen und nicht ſehen.
9455. Wenn man nicht fieht, ſtößt man leicht aneinander. 9456. Wer ſchlecht fieht, ſoll deſto beßer taften.
9457. Was man nicht ſieht, muß man greifen.
9458. Sieh nicht über dich fondern unter dich.
9459. Man fieht Einem an Was er hat gethan.
9460. Er darf ſich fehen laßen wie finfter es auch iſt. 9461. Man fchießt auch wohl mit fchlaffer Sehne. 9462. Er hat der Sehnen mehr an feiner Geige. 9463. Man fpinnt nicht allmeg Seide.
9464. Seid und Sammt am Leibe Löfchen das Feuer in der Küchen aus,
9465. So viel alte Seife, fo viel alt Gelb.
9466. Seil aus Sand, Wie hält das Band?
9467. Mit kranken Seilen ‚muß man gelinde gieben.
n
Seit — Sinnen. 447
9468. Das Seil, womit man fangen will, muß gebreht fein. 9469. Dem Seiler geräths am Beten, wenns hinter fich geht. 9470. Man muß vor fi fehen und hinter fi gehn wie bie Seiler. 9471. Sein Iſt über Schein. 9472. Sei, was du ſcheinen willft. 9473. Mehr Sein ale Scheinen. 9474. Jedem das Seine. 9475. Jeder warte bed Seinen. 9476. Wenn ein Ding fein fol, fo hilft nichts dafür. 9477. Das fein fol, Das ſchickt ſich wohl. 9478. Was ſein muß, das leide. 9479. Was nicht iſt, kann noch werden. 9480. Am Selbende erkennt man das Tuch. 9481. Selbſt ein gutes Kraut, wächſt aber nicht in allen Gärten. 9482. Selbſtgethan iſt bald gethan. 9483. Selb thuts gar, Heißen halb, Bitten iſt vergeblich. 9484. Selber iſt der Mann. 9485. Schau ſelbſt nach deinem Dinge, Willſt du, daß dir gelinge. 9486. Um Einen Herren ſteht es gut, Der was er befiehlt ſelber thut. 9487. Wenn man ſelbſt geht, betrügt Einen der Bote nicht. 9488. Wo der Mann nicht ſelbſt kommt, da wird ihm ſein Haupt nicht wohl gewaſchen. 9489. Hilf dir ſelbſt, fo hilft dir Gott. 9490. Ich kann mit allen Sinnen Mir felber nicht entrinnen. '
‚
448
9491.
9492. 9493. 9494. 9495. 9496.
9497.
9498. 9499. 9500. 9501. 9502.
9503.
9504.
9505. 9506.
9507
9508. 9509.
9510.
Selsft — Servatiuß.
Wer fi felbft liebt allzufehr,
Den haßen Andre defto mehr.
Wer fein ſelbſt ift, der ift des Teufels Knecht. Selber thun, felber haben. - '
Selbe thäte, felbe babe. Arm) 68H.
Selbſt eingebrodt, ſelbſt ausgegeßen.
Was ich felber thu
Trau ic Andern zu.
Sich felber loben ift Thorheit, fi felber fchänben iſt Unfinn.
Wer fich felber fchändet, ben lobt Niemand.
Wer ſich ſelbſt kitzelt, lacht wann er will.
Sich ſelbſt kennen iſt die groͤſte Kunſt.
Selbſt eßen macht ſatt.
Rede nicht mit dir ſelber, ſonſt mochte man ſagen, dein Zuhörer wär ein Narr.
Was felten
Muß gelten.
Wer was will gelten,
Der Tomme felten.
Selten ift angenehm.
Wer Alles haben will was bie Augen ſehen, der heißt Seltenreich.
⸗
Zu Gefchäften braucht man ben Senf nicht mitzubringen,
man wird ihn finden.
Er fieht ale hätt er Senf gegeßen; wenn er lacht, fällt ein Zhurm um, Ä
Sequefter |
Macht leere Reiter.
Den St. Servatius Begleitet St. Bonifacius,
Sr — Silber. 449
9511. Setz an! ſagte Hans mit der waͤchſernen Raſe. 9512. Er fpielt Nummer Sicher. 9513. Sicherheit ift nirgends ficher. 9514. Sicherheit ift des Unglüds erfte Urſache. 9515. Es iR bei ihm verſchloßen Wie Waßer in ein Sieb gegoßen. 9516. Eine böfe Sieben. 9517. Sie ift aus der fiebenten Bitte, 9518. Er riecht nad) zweimal Sieben. 95188. 3m fiebenten Grade endet die Sippe, 9519. Wer von Sieben redet, leugt gern. 9520. Wo Sieben eßen, da ißt auch noch Einer.
9521. Die Sieden und Gefunden Haben ungleihe Stunden.
9522. Siechbett lehrt beten. 9523. Das mögt ihr fieben oder braten! 9524. Der Socher - Meberlebt den Pocher.
9525. Siegen N
Kommt nicht von Liegen. 9526. Gieg liebt Sorge. 9527. Aller Sieg kommt von Bott. 9528. Der Sieg ift bei den Neberwundnen. 9529. Die Frommen fiegen
Im Exliegen. 9530. Wer unterwegs erliegt, von dem Engt man kein Siegerlieh. 9531. Der Sieg iſt zu grob,
Der mit Blut liegt ob. 9532. Silber auf der Taſche und keins brin, iſt des Teufeks
Arſchwiſch. Difche. Volksb. or. Bo. | 29
450
9533.
9533=.
9534. 9535. 9536. 6537.
9538. 9539.
Simon = Sik.
Simon und Sudä
Hängt an bie Stauden Schnee. Wenn Simon und Judä vorbei,
So rüdt der Winter herbei.
Er ſcheint fehr fimpel, ift gleich fein Mantel doppelt. Singe, fo lernft du fingen.
Man kann nicht zumal fingen und ſchlingen. Singen:
Will im Glafe fpringen.
Singen und wenig fehlingen macht bürren Hals. Gute Singer,
. Gute Schlinger.
9540.
9541. 9542. 9543. 9544. 9545.
"9546. 9547. 9548. 9549. 9550. 9551. 9552.
9553. 9554.
Bon Singen und Sagen
Laͤßt ſich nichts zu Tiſche tragen.
Er Tann weber fingen noch fagen.
Wer nicht fingen kann, mag pfeifen.
Wer im Singen zu hoch anfängt, kommt nicht aus, Wer wenig ann, hat bald gefungen. 254./,327. Singen Tannft du? fing. Springen? fpring:
Treib was du kanpſt, das ift ein fein Ding.
Allein fingen und allein drefchen ift eine langweilige Arbeit. Hätten wir Alle einen Sinn, wir liefen einen Weg.
Er hat alle Sinne bis auf fünf.
Schlechte Sitten machen gut Geſetz.
Alte Schuhe verwirft man leicht, alte Sitten ſchwer. Wer wohl ſitzt, der rüde nicht.
Sigeft gut, fo fiße feſt,
Alter Sie ift ja der beft.
IH fite wohl, fagte bie Katze, ba faß fie auf dem Speck. Nebel geſeßen iſt halb gefaſtet.
Sitzen — Sommer. 451
9555. Lieber eine Schüßel mehr und bequem fißen.
9556. Wenn du deinen Sohn mit Füßen treten willſt, fo zieh vorher die Schuh aus.
9557. Sohnesweib haßt Mannesmutter.
9558. Soldaten im Frieden find Defen im Sommer.
9559. Soldaten find bes Feindes Trug, Des Landes Schub.
9560. Wenn Unfried ift in aller Welt,
Bilt der Soldat das meifte Geld. 9561. Suter Soldat
Erwägt feine That. 9562. Guter Soldat — hinter bem Ofen. 9563. Soldaten, das find gute Häute:
Daben fie kein Geld, habens andre Leute. 9564. Soldatenzähne thun den Bauern weh. 9565. Soldaten Eönnen die Bürger und Bauern viel unmögliche
Dinge lehren. 9566. Soldaten, Waßer und Feuer, wo die Ueberhand nehmen, da machen fie wüfte Pläße, 9567. Soldaten holen nur und bringen nichts. 9568. Soldaten ftehlen nicht, fie beuten nur. 9569. Soldaten muß man wohl zahlen und wohl henken. 9570. Wer mit Soldaten will Ehr erjagen, Muß fie wohl zahlen und tüchtig plagen.
9571. Soldatentod
Iſt beßer als Bettelbrot. 9572. Wenn die Buben Soldaten fpielen, fo giebtd Krieg. 9573. Der Sommer ift ein Nährer, Der Winter ein Verzehrer.
9574. Der Sommer giebt Korn, der Herbft giebt Bein; Der Winter verzehrt Was beide befcheert. 99%
452 Sommer — Sonne
9575. Wer im Sommer nicht arbeitet, muß im Winter Hunger leiden.
9576. Ber im Sommer die ‚Kleiber verreißt, muß im Winter frieren.
9577. Heiße Sommer und Talte Winter bringen keine böfe Zeit.
9577. Wenns im Sommer warm ift, fo iſts im Winter kalt.
95776. Die gefährlichften Sommer find die fruchtbarften.
9578. Den Sommer ſchaͤndet Tein Donnermwetter.
9579. Sommerroggen ımb 3iegenmift:
Laßen ben Bauern wie er ift.
9580. Sommerfaat und Weiberrath geräth alle fieben Sahre ein- mal.
9581. Es ift nichts fo fein gefponnen, Bones 9,5%.
Es kommt doch enbli an bie Sonnen.
9582. Die Sonne bringt e8 an ben Tag.
9583. Wenn die Sonne aufgeht, wirb es Tag.
9584. Es ift nicht Noth, daß man der Sonne mit Fackeln helfe.
9585. Die Sonne ſchneuzen und ein alt Weib beßern, find zwei vergebne Dinge.
9586. Meberall geht des Morgens die Sonne auf.
9587. Wo die Sonne aufgeht, da tagt «8.
9588. Wenn die Sonne aufgeht, fo helf Gott dem Reif am Zahn. |
9589. Die Sonne ſcheint Feinen Hunger ine Land.
9590. Die Sonne hat noch Feinen Bauern zum Lande hinaus geſchienen. 95908. Sonnenwarm Macht Niemand arm.
9591. An die Berge ſcheint bie Sonne zuerſt. 9592. Die Sonne ſcheint fich felber nitht.
9693. 9694.
9595.
Sonne — Sorge. 453
Wem die Sonne ſcheint, ber fragt nichts nach den Sternen.
Wenn die Sonne vom Himmel fiele, fäßen wir Alle im Dunkeln.
Die aufgehende Sonne hat mehr Anbeter als bie unter: gehende.
9595*. Am Sonntag bet und fing, am Werktag ſchaff dein Sad.
9596.
Was man des Sonntags fpinnt, geräth nicht.
95964. Sonntagsgewinn find Federn.
9597. 9598.
9599. » 9600.
9601. 9602. 9603. 9604.
9605. 9606. 9607.
9608. 9609.
9610.
Wenn Zwei Sonntage in Einer Woche Tommen.
Sonntag, fommft du morgen, wie gern wollen wir dich feiern !
Unferm Herrgott ift nicht zu trauen, fagte jener Bauer: ba machte er Heu am Sonntag,
Er ift eine Sonnenuhr, zeigt nur fo lange die Sonne Tcheint.
Die Sonnenuhr zählt nur die heitern Stunden.
Sorge fällt nicht um.
Man forgt fich eher alt als reich.
Sorgen madht graue Haare
Und altert ohne Jahre.
Sorge frißt den Weifen
Wie Roft das Eifen.
Sorg und Klage
Waͤchſt ale Tage.
Alle Morgen Neue Sorgen.
Sorge nicht für Morgen. Zu viel Sorge zerbricht das Glas.
Sorge, aber nicht zu viel, > Es gefhieht doch was Gott wi.
454 Sorge — Sparen.
9611. Zuviel Sorge fällt in den Koth.
9612. Zu großer Sorge wird liederlich Rath. 9613. Unnüge Sorge macht früh alt.
9614. Der ift arm, ben Sorgen grau machen.
9615. Ein Pfund Sorgen Zahlt kein Loth Borgen,
9616. Hundert Pfund Sorgen bezahlt kein Loth Shutden. 9616%. Mit bloßen Sorgen kann man keinen Strohhalm zerbrechen. 96166. Der Sorghaber ift auch die Stiegen binabgefallen. 9617. Sorgen und Wachen
Sind Herrenfachen. 9618. Wer über ſich haut, dem fallen die Späne in bie Augen. 9619. Es fallen Feine Späne, man haue fie denn. x 9620. Das kommt mir fpanifch vor!
9621. Wer felbft nicht anfpannt, dem Tann man nicht vor⸗ fpannen.
9622. Es hilft nicht fpannen, man muß abfdießen. 9623. Sparen tft größere Kunft denn eriverben. 9624. Erfpart ift auch erobert,
9625. Der Grofchen, den bie Frau erfpart, ift fo gut als den der Mann erobert,
9626. Ein guter Sparer tft gleich einem guten Gewinner. 9627. Erfpart ift fo gut als erworben. 9628. Sparen ift verdienen. 9629. Wer heute part, hat morgen etwas, 96298. Wer fpart wenn er hat, findet wenn er bedarf. 9630. Sparſchaft Giebt Baarfchaft. 9631. Sparhand und Nahrhand Kaufen andrer Leute Land.
9632.
9633. 9634.
9635. 9636. 9637. 9638.
9639.
9640.
9641.
9642. 9643. 9644. 9645. 9646. 9647.
9648.
9649.
9650. 9651.
9652.
Sparen. 456
Sarmund und Uebelleb Taufen Herrn Wohlleb fein Haus, ab,
Auf Sparen folgt Haben.
Am Bapfen fparen und am Spundloch heraus lagen, fpart nicht.
Sparen ift ein großer Zoll.
Spar dem Unfall!
Wer nicht fpart zur rechter Zeit, darbt zur Unzeit.
Spar dein Brot, So haft du in der Roth,
Spar in ber Zeit, fo haft bu in der Roth Ein Brot.
Sparen ift zu fpät,
Wenns an bie Hofftatt geht.
Sparen ift zu fpät, wenn man im Beutel auf die Nath und im Faß auf den Boben greift.
Auf den Sparer folgt der Zehrer.
Der Sparer will einen Zehrer haben.
Der Bater Alte ein Sparer, der Sohn ein Geuber,
Der Vater Spir und Spar, der Sohn Rips und Raps.
Das Seine ift nicht fein, er ſparts einem Andern.
Was man vor ben Frommen fpart, wird ben Böfen zu Theil.
Was man fpart für den Mund
Frißt Katz und Hund,
Sparmund
Frißt Katz und Hund.
Sparfam, fparfam! fagte &, den Schwefelſpan in drei!
Wer Sparſamkeit, die Mutter, begehrt, Dem wird Reichthum, die Tochter, beſcheert.
Sparwort iſt bei Frauen theuer.
456 Sparren — Spaten.
9653. Ieder hat einen Sparten und ders nicht glaubt, hat zwei,
9654. Wo die Sparren faulen, Stürzen bald die Saulen. °
9655. Spaß tft nicht Ernft.
9656. Aus Spaß wird oft Ernft.
9657. Im Spaß gefagt, im Ernfl gemeint.
9658. Wer einen Spaß mag verftehn, Soll nicht unter Leute gehn.
9659. Spaß muß fein, fagte Hans und Figelte Greten mit ber Miftgabel.
9660. Fleißiger Spaten ift immer blank.
9661. Beßer fpät ald gar nicht.
9662. Ein wenig zu fpät ift viel zu fpät.
9663. Wer zu fpät kommt, wird übel logiert.
9664. Wer zu fpät kommt, ißt mit den Gemalten an der Wand.
9665. Ze fpäter, je härter.
9666. Es verderben wohl neun Spät, eh Ein Früh zu Grunde geht.
9667. Wens immer allzu früh dünkt, der Kommt gemeinlich zu ſpaͤt.
9667*. Spät nieder, ſpät auf
Iſt aller faulen Leute Brauch. 9668. Wenn man gefallen ift, beficht man das Plaͤtzchen zu ſpät.
9669. Man beſieht zu ſpät den Stein, Darüber man fiel und brach ein Bein.
9670. Ach, es iſt zu ſpät, ſprach die Frau, als ber Knecht fie bei dem Leichenzug ihres Mannes um Heirat angieng,
96708. Beßer ein Spatz im Hafen als gar Fein Fleiſch.
9671. Spagenarbeit, Finkenlohn.
Spt — Speiſe. 487
967%. Speck foll man nicht fpiden. 9673. Es giebt Teinen Sped in die Bratwurft. 9674. Der Sped läßt von der Schwarte nicht.
9675. Sped und Schwart Von einer Art,
9676. Mit Sped fängt man Mäufe.
9677. Der Speck ift allzeit feifter in andbrer Leute Pfannen.
9678. Man jagt die Kabe zu fpät vom Sped, wenn er gefres Ben iſt.
9679. Finniger Sped, ſchmierige Butter,
"te se nicht fpeien. ( L 747 5,
* —* nf Yard PP I; nl.) Fe br HL) Mann Seh.
Ama,,
YODE. Were 5 j
Machen Eim das Jahr lang. 9685. Je weniger Speife, je mehr Hunger. 9686. Wenn die Speife mindert, fo mehrt ber Hunger. | 8687. Dem feine Speife ftürzt, kann fie nicht all aufraffen. 9688. hier und Vögel die find fo weis,
Sie ruhn ein Ständlein auf ihr’ Speis. 9689. Aufgewärmte Speife wird leicht zumiber. 9690. Wie die Speife, fo das Maul. 9690». Was Einer gern ißt, das ift feine Speife. 96905. Bauen und viel Mäuler fpeifen
Thut zu großer Armuth reißen.
- 458 Sperling — Spiel.
9691. Beßer ein Sperling in ber Hand als ein Kranich auf Dem Dad; (über Land). | ü
9692. Wenn ber Sperling niften will, fucht er viel Löcher.
9693. Auch ein Sperling findet ein Haus für fi.
9694. Sperlinge fängt man, wenn man ihnen Salz auf den Schwanz ftreut.
9695. Die Sperlinge fingend von den Dächern.
9696. Iſt der Kranke genefen, So zahlt er ungern die Spefen.
9696*. Das hängt an einander wie, Speuzel und Papier. 9697. Es ſteckt nicht im Spiegel was man im Spiegel fieht. 9698. Der Spiegel lügt,
Der Schein trügt. | 9699. Im Spiegel fieht man die Geftalt, im Wein das Herz. 9699. Schau dich zuerft felbft im Spiegel. 9700. Wer fi an Andern fpiegelt, der fpiegelt fich ſanft.
9701. Wenn man Nachts in den Spiegel fieht, guckt der Zeufel heraus,
9702. Spiel, warte des Mundes. 9703. Daß Spiel braucht Aufſeher. -9704. Im Spiel gilt Teine Brüderfchaft. 9705. Wer des Spiels nicht kann, fol zufehn. 9706. Kein Spiel, fo nicht feinen Vortheil hätte, 9707. Man muß das Spiel verftchen! 9708. Wer dem Spiele zufieht, Tanne am Beften. 9709. Sieht mans, fo fpiel ichg,
Sieht mans nicht, fo ftiehl ichs. 9710. Mand Spiel ift der Schenden, mandjes der Blinden. 9711. Mit dem Pfennig fängt man an zu fpielen. 9712. Spielen ift keine Kunft, aber aufhören.
Spiel. 4589 ‘
9713. Ein gut Spiel foll bald aufhören. 9714. Wenn das Spiel am Beften ift, fol man ablaßen.
9715. Das befte Spiel Wird aud) zupiel,
9716. Es fpielen fich eher zehn arm als Einer reich. 9717. Viele fpielen, Einer gewinnt,
9718. Mancher Spieler verliert in Einer Stunde was er in feinem Leben nicht wieder gewinnt.
9719. Spielen, Fifhen, Vogelftellen Schänden manchen Iunggefellen.
9720. Spieler und Rennpferde bauern nicht lange.
9721. Junger Spieler, alter Bettler.
9722. Reiche Spieler und alte Trompeter find felten.
9723. Wenn das Spiel aus ift, fieht man Wer gewonnen hat.
9724. Sieh wie viel du reicher bift, Wenn das Spiel geenbet ift.
9725. Nach dem Spiel will Jeder wißen Wie man hätt ausfpielen müßen.
9726. Wer gewinnt, ber fpielt am Beften.
9727. Schnell Spiel Ueberfieht viel.
9728. Wer nicht gern verlieren will, Der babe Achtung auf das Spiel. 9729. Es tft Fein Spiel, es ift ein Ueberfehens dabei. 9730. Ueberfehen ift das Befte im Spiel. 9731. Ueberfehn ift auch verfpielt. 9732. Hätt ich den Stein nicht gezogen, ich hätte das ganze Spiel verloren. 9733. Gluͤck im Spiel, Unglüd in der Liebe. 9734. Wer Unglüd im Spiel hat, ift glüdlich im Heiraten.
460 - Spiel — Spinnen.
9735. Wer mit fpielen will, muß mit auffegen.
97350. Wer beim Spiel borgt, gewinnt.
97355, Wer beim Spiel wegleiht, verliert.
97350. Heut haben wir ſchoͤn gefpielt, jagt der Balgtreter.
9736, Ze beßer Spiel je ärger Schalt,
9737. Es ift kein gut Spiel, das mit krummen Kolben Tchlägt.
97138. Es ift ein boͤs Spiel, da der Eine lacht und der Andere “ weint.
9739. Darnach das Spiel ift, macht man rinen Strohwiſch zum König.
9740. Darnach das Spiel if, muß man Herz wählen und nidt Schellen.
9741. Darnach das Spiel iſt, ſticht die Sau den König.
9742. Darnach das Spiel iſt, ſticht der Bub die Dame.
9743. Beim Spiel gilt Alles.
9744. Schlechter Spielmann, der nur Eine Weiſe kann.
9744°. Der Spielmann gehört an die Hochzeit.
9745. Da liegt ein Spielmann begraben.
:9746. Beßer Spierlinge gefangen als ftill gefeßen.
9747. Der Spierling madıt, daß der Salm abfchlägt.
9748. Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fifche.
9749. Der lange Spieß gilt nicht.
9750. Mit langen Spießen ift gut friegen.
9751. Er ift bei der Hand wie ber Spieß hinter ber Thüre,
9752. Die Spinne faugt Gift, die Biene Honig aus allen Blumen,
9753. Spinnen lernt man vom Spinnen.
9754. Wie fie ſpann, So hat fie an.
9755. Selbft gefponnen, felbft gemacht, Rein dabei, ift Bauerntradht.
Spinnweben — Sorechen. 461
9756. Es find noch Feine Spinnweben darüber. 9757. Ih bin in dbemfelben Spital gewefen. 9758. Spiknafe,
Uebel Baſe. 9759. Spikes Kinn,
Böfer Sinn.
9760. Es find nicht Alle Spigbuben, die von Hunden angebollen werben.
9761. Jeder Hat feinen Splitter. 9762. Der Sporn lehrt das Roſs traben.
9763. er Schaden reimt fid) wohl zufammen. | "Bienen ſtehen übel beifammen. . a Hemanb erwehren. 7} ze Brot. [pen 2 dd x 4 L jebem offen.
erleuchten der Berleumbung.
if Ar ur f die Waare. x Le”. / ——— "immer Spott.
3, er bat Briefe, dab man fein nicht
Porn 1m
9772. Man fol fein nicht fpotten, allein mit Worten. 9773. Du muft lange fpotten, bis du mir ein Oyr abſpotteſt. 9774. Viel Spreu, wenig Korn. 9775. Sprich wenig mit Andern, viel mit dir ſelbſt. 97752. Wer viel ſpricht, muß viel wißen ober lügen,
462 Sprichwort — Städte.
9779. Sprichwort, - Wahr Wort.
9780. Wir Deutfchen haben viel grobe. Sprihwörter, aber gute Meinung.
9781. Niemand Tann weiter fpringen ale fein Springftod lang ift.
9782. Hätte Mancher einen Stab, fo konnte Er audy hinüber fpringen.
9783. Mandher fpringt über einen Veſen und fällt über einen Hundedreck.
9784. Böſe Sprünge gerathen ſelten.
9785. Junger Springer, alter Stelzer.
9786. Wer einen großen Speung thun will, geht erft rädwärts, 9787. Schnelle Sprünge gerathen felten.
9788. Die Sprigen kommen, wenn das Haus abgebrannt ifl. 9789. Wenn es brennt, vermifst man bie Sprigen.
9790. Weife Sprüche, gute Lehren Sol man thun und nicht bloß hören.
9791. Es ift nicht Alles Spuk in bes Töchterleins Kammer. 9792. Wos ſpukt, ba liebt ober diebt ſichs. 97938. Sau de Staut (Staat), Sau auf de Praut. 9794. Das Urtheil ift geſprochen, ‚ Der ‚Stab, ber ift gebrochen. 9795. Auf einem Stabe geritten ift halb gegangen. 24.1528
9790. Es ift Dockenwerk auf Stäben reiten, es ift wohl halb zu | Fuß gegangen.
9797. Ohne Stab ift bö8 weit fpringen.
9798. Wider ben Stachel ift bös lecken.
9799. Große Stadt, große Wüſtenei.
9800. Große Städte, große Sünden.
Städten — Stark, 463
9801. Wer mit Städten zu ſchaffen hat, bedarf Glück und fon- berliche Fuͤrſorge.
98018. Ander Stäbtchen,
Ander Mädchen.
9802. Er ficht die Stadt vor Häufern nidt.
9803. Stadtrecht bricht Landrecht.
9803*. In ber Stadt gaaet be Kloden jümmer an beeden Böörben.
98035. Es ift eine Stadt wie fieben Häufer im Dorf.
9804. Wer nur über eine Staffel kommt, kommt nie über eine Stiege.
9805. Ein Stahl bricht den andern.
9806. Wie Stall, fo Vieh.
9807. Man thut den Stall zu, wenn bad Pferd fortgelaufen if.
9808. Mifte vorher deinen Stall.
9809. Man geht niemals in den Stau, man findet einen Gros fhen darin.
9809. Dem Stammelnbden ift nicht zu trauen.
9810. Gott hat drei Ständ erfchaffen, Abel, Bauernvolt und Pfaffen.
9811. Zeder halte ſich nach feinem Stande.
9812. Stangenhengft Wiehert allerlängft.
9813. Stank Für Dank. 9814. Stant Iſt des Teufels Dank.
9815. Stark bei mild, Ein golbner Schild.
9816. Starke Leute haben flarke Krankheit. 9817. Der Starte fchiebt den Schwachen in den Sad,
64 "2 tal — Stehlen.
9818. Starker Leute Spiel ift ſchwacher Leute Tod.
9819. Hilft der Starke dem Schwachen, fo geſchieht es zum BGaraus.
9820. Stärke iſt nicht in den Weinen, ſondern im Gemuͤth. 9821. Stärke ohne Math ift tobt. -
9821.80 Stärke nicht hilft, muß man Lift verſuchen. 9822. Es ift Keiner fo ſtark, er findet einen Stärkern. 9823. Willſt du ſtark fein, fo überwinde bich ſelbſt.
9824. Stärke wähft im Gebuldgarten. |
9825. Der Stärkfte hat Recht.
9826. Statt und Stunde heißen ben Dieb flehlen.
9827. Stapler verftehen einanber wohl,
9828. Bei Statzlern lernt man gagen.
9829. Aus dem Staube in bie Mühle.
9830. Staub bleibt Staub, unb wenn er bis zum Himmel fliegt. 9831. Wer den Staub fheut, bleibe von ber Tenne.
9832. Wer alle Stauden flieht, kommt nie in einen Wald. 9833. Außer der Stauden iſt gut teibigen (tagebingen). 9834. Staupenfchlag ift die Einweihung zum Galgen. 9835. Ei, ei! fagt ber Stedbohrer.
9836. Jeder hat fein Stedenpferb (Das ift ihm über Alles werth).
9837. Stedenpferbe find theurer als arabifche Hengfte.
9838. Wer Einem in Stegreif hilft, den hebt man zu Dank aus dem Sattel.
98384. Das will mehr fagen ald ohne Stegreif in den Sattel fpringen.
9839. Wer da fteht, fehe zu, daß er nicht falle.
9840. Stehlen und Sadaufheben ift Eins wie das Andere.
841. Beßer Stehlen denn Anzeigen, '
Setehlen — Steine: ni
9842. Beßer Stehlen denn Zengen. 43. Stehler, Hehlen und; Befehler find drei: Diebe 9844. Wer ſich Stehlens getroͤſtet, getroͤſtet ſich andy des Galgens. 9845. Wer zum Skrhlen iſt geboren, If; zum: Hängen anserkoren. Mis. Sa if fihwer- füchlen, wo der Wirth ein‘ Dieb- ift: 9847. Wer einmal ftiehit, ift immer ein Dieb, 9848: Stiehl einmal und bleib dein Lebtag ein Dieb: 9849. Geſtohlen Brot ſchmeckt wohl. 9850. Geſtohlen Waßer iſt Malvafler. 9851. Wer viel geftohlen Brot oder Käs ißt, belommt das Schluden davon. 9852. Das Kleine wird geftohlen, dad Große genomnien. 9852°. Wer im Kleinen anfängt zu ftehlen, der. treibt ins Große 9853. Stiehl viel, gieb wenig, fo kommſt du. bavon.
9854. Wer das Tuch zum Mantel .ftiehlt; dem gu: ber Zeufel das Unterfutter.
9855. Stehlen: unh; tägen- if: gern: beieinander: 9856; Hohe Steiger : fallen tief. 9857. Steige nicht zu hoch, fo fällſt du nicht zu tief,
9858. Alfo geht es in der Welt, Der Eine fitigt; der Andre fällt.
9859. Wer hinauf. fleigen will, muß unten: anfangen.
9860. Wer einem in den Steigbügel hilft, bem muf: man zumð
Dank aus dem Sattel helfen. 9861. Der Stein ift fromm, aber man: flößt ſich uͤbel daran⸗
9862: Zwei harte Steine: Malen ſelten kleine. J— Dtſche. Volksb. sr. Bd. 30
ri
466. Stein — Sterben. -
9863. Großer Stein ift fchwer zu werfen.
9864. Wer einen Stein über ſich wirft, dem fällt er leicht auf: den Kopf.
9864.. Der Eine rafft die Steine, ber andre wirft fie. . 9865. Den Stein, ben ich nicht heben Tann, laß ich liegen.
9866. Den Stein, den man allein nicht heben Tann, foll man felbander liegen laßen.
9867. Wer den Stein nicht heben Tann, der muß ihn wälzen. 9868. Walzender Stein wird nicht moofig.
9869. Den Stein nach dem Senkel, und nicht ben Senkel nady dem Steine.
9870. Wenn ber Stein aus ber Hand ift, ift er des Teufels.
9871. Wer aus einem Stein einen Hofenbändel maden will, der hat unnüge Arbeit.
98712. Richt alle Steine find ohne Werth.
9871. Mancher Stein wirb nad) einer Kuh geworfen, der fchäg- barer ift als die Ruh.
9872. Die Steine auf der Gaße reden davon. 9873. Zwei kalte Steine, die ſich reiben, fangen auch Feuer.
98732. Ich will dir auch einmal einen Stein in ben Garten: werfen.
9874. Das möchte einen Stein erbarmen!
9875. Der Stein ift der Deutfchen, das Zipperlein. der Engländer Krankheit.
9876. Wer bei dem Stelzler dient, lernt bald hinten.
9877. Kannft du regnen, fo kann ich auf Stelzen gehen.
9878. Sterben ift auch eine Kunſt.
98782. Sterben ift kein Kinberfpiel.
98780. Im Sterben find wir alle Meifter und alle Lehrjungen.
9879. Sterben ift mein Gewinn,
Sterben — Stiefmutter. 467
9880. Niemand flirbt vor feinem Zage.
9881. Wohl fterben Sft nicht verderben, Sondern das ewige Leben erben.
98812. Darnach Einer wirbt,
Darnach er flirbt. 9882. Die Sterben für Gewinn achten, find ſchwer zu befiegen. 9883. Wer flirbt, eh er ſtirbt, der flirbt nicht, wenn er flirbt. 98838. Werben und fterben ift allen Menſchen gemein.
9884. Sterben und geboren werben ft des Menfchen Thun auf Erben,
9885. Es flirbt fein Gut zurüd, fondern vorwärts,
9886. Stirbft du, fo begräbt man dich mit ber Haut: das thut man einem Eſel nicht.
9887. Wem alle Sterne gram ſind, den wird der Mond nicht lieb haben.
9888. Ein Stich iſt bald geſchehen in einen nackenden Menſchen.
9889. Ein Stich, ſo nicht blutet,
Wird mit drei Hellern vergutet. 9890. Stiche, die nicht bluten, thun weher denn andre. 9891. Behalt Etwas auf den letzten Stich. 9892. Das hält Stich wie der calvinfche Glaube. 98928. Geftochen ift nicht gehauen. 9893. Alte Stiefeln bebürfen viel Schmierens. 9894. An alten Stiefeln mag der Hund fih abkifeln. 9895. Er will mit Stiefeln und &poren in ben Himmel, 9896. Aus Stiefeln macht man leicht Pantoffeln.
9897. Stiefmutter Iſt des Teufels Unterfutter,
30* Mi
468
Stiefmintten — Walk,
9897.. Stiefmutter, Stiefätfi-
9898. 9899. . Bon Staffel zu Staffel kommt man bie Stiege. hinauf:
. Benn man bie Stiege wifcht, fo fängt: man oben an.
: Die Stiege binaufıfallen, Eoftet die Elle brei Basen.
. Ich kam nie recht, denn einmal: ba warf: man mich bie
Mett daß der Züfel hätti. Ber eine Stiefmutter hat, hat auch einen Stiefonter. Stiefmütter find am. beflen im. griänem. Keide.
Stiege. hinab.
. Wo die Stiegel nieber find, büpfen, bie. Hunde, dxũher. . Der Stiel zur Haue findet ſich balk, wenn man. Einem
übel will,
. Stößigem Stier. warfen kurze Hoͤrner. Stillſtand |
Iſt kein Friedensband.
. Wer bie meiſten Stimmen hat, hat das meiſte Recht. . Die meiften Stimmen gelten.
. Die Stimme ift größer als der Mann.
. Wo es nicht ſtinken darf, muß man nicht f——.
. Die Stirn leugt und treugt.
. Eines Menſchen Thun und Weſen,
An ber Stirne ifiß: zu leſen.
. Wenn man flößert, fängt: man, oben am. . Wer im Stode ſitzt, ſingt nicht hoch. . Im Stod geht man mit beiden Beinen nicht beßer als
‘
mit, Einem.
. Reben, dem Stack ift gut (peingen,
. Man muß, es ind. Rarrenbudg zu. Stockach ſchreiben. . &8 ift ein Stockfiſch, läßt ſich aber nicht klopfen.
. &8 flieht ihm an wie bem.Stoffel ber. Degen.
Btol; — Strafe. 4”
9921. Stolz geht voran und Schande hintenncich.
‚9922. Wo Stolz, da Schmach.
9923. Der Stolz frühftüdt mit dem Ueberfluße, ſpeiſt zu "Mittag mit der Atmut und ißt zu Abend mit der Schande.
9924. Daß Stolz Narrheit, ift bekannt, Denn Stultus ift von Stolz genannt; Auch fagt man wohl Stultus und Stolz Wachſen beid auf Einem Holz. 9925. Wer ſtolz iſt, der iſt grob. 9926. Der Stolz meint, fein Ei habe allzeit zwei Dotter. 9927. Der Stolz meint, feine Würfel würfen allzeit achtzehn. 9928. Wenn der Storch die Erbfenftoppel fieht, jagt er die Jun⸗ gen vom Nefte.
- 9929. Die Stördye fliegen hoch und tragen im Schnabel Kröten und Schlangen.
9930. Laß den Storch in feinem Neft zufrieden.
‘9931. Dem Stord gefällt fein Klappern wohl.
9932. Er lobt den Storck, damit er ihm übers Jahr rothe Schuhe bringe.
993%. Es fagt ein Storh dem andern vanghals.
9933. Er iſt Storch und Klappermaul.
9934. Ein Stoß ans Schienbein macht lautre Augen.
9935. Er ſchlaͤgt nichts aus als Stoͤß und Schlaͤge.
9936. Wer ſtoͤßig iſt, dem ſagt man Bock.
9937. Stotterbernd hat Stotterhennecken lieb.
9938. Ein Stottrer verſteht einen Stammler.
9939. Wo Strafe, da Zucht,
Wo Friede, da Frucht. 9940. Strafe um Sünde bleibt' nicht aus. 9941. Was Strafen find, die muß man leiden.
470 Strafe — Streich.
9942. Wer das WBöfe nicht ftraft, lädt es zu Hauſe. 9943. Selber ſchuldig ift der That, Ber nicht ftraft die Miffethat. 9944. Des Vaters Strafe ift die rechte Liebe. 9945. Wer Einen ftraft, ftraft Hundert. 9946. Wer Andre ftrafen will, muß felbft rein fein. 9947. Man ftraft einen mit doppelter Ruthe. 9948. Strafe im Zorn kennt weder Maß noch Ziel. 9949. So weit ein Strafgericht, fo weit auch der Korft. 9950. Der Strang ift mit fünf Gulden bezahlt. 9951. Wer da bauet an ber Straßen, Muß bie Leute reden laßen. 9952. Wäre Straßburg vom Himmel gefallen, es wäre nidt | fhöner zu liegen gekommen. 9953. Zeug gen Straßburg : da findeft du ben Tiſch gededt. 9954. Die von Straßburg fragen viel darnadh, was Die von Köln in den Rhein piffen. 9955. Straßburger Gefchüs, Nürnberger Wis, Benediger Macht, Augsburger Pradt, Ulmer Geld Bezwingt die ganze Welt. 9956. Niemand ſteckt einen Strauß aus um Eines Saftes willen. 9956*. Die Straubinger laßen fünf gerabe fein.
9957. Strede Di nad ber Dede.
9958. Viel Streiche Fällen die Eiche,
9959. Was Ein Streich nicht Tann, das thun zehne.
Streich — Stroh. 474
9960. Ein Streich Macht den Stockfiſch nicht weich.
9961. Von viel Streichen wird ber Stodfifch gelind. 9962. Es iſt kein Streich verloren als der nebenbei fällt.
9963. Verwegne Streiche foll man laßen Und fol mit leeren Karten paffen.
9964. Streichen Thut verweicheln. 99642. Was hilft das Streicheln? wenn man Ginem ben Kopf abgebißen hat, kann man ihn ihm nicht wieder auffegen. 9965. Weit vom Streite Macht alte Kriegsleute.
9966. Wenn man einen Streit mit Wein begießt, richtet man "mehr aus als mit einem Procefs.
9967. Man ftreitet mehr um Schalen, Hülfen und Kleien als um Kern und Frucht.
9968. Sie ftreiten um ein Ei und laßen bie Henne fliegen. 99688. Streithafter Iäger macht feiges Wild.
9969. Zwei Streitlöpfe werben nimmer eins.
9969. Wer allzu fireng if, um ben giebt man nichts. 9970. Man zerreißt ben Strid wo er am dünnften ift. 9971. Wenn der Strid am ſtrengſten ift, reißt er.
-,. 9972. Mit ſchwachem Strid muß man leife ziehen.
9973: Wer einen Strid fordert, erhängt ſich nicht. 9974. Sm Haufe bes Gehängten ſprich nicht vom Strid.
9975. Ze ärger Strid, . Se beßer Glück.
9976. Wo alle Stride reißen, ift viel Knuͤpfens. 9977. Stroh vom Feuer!
9978. Stroh entbrennt beim Feuer (Borwig macht die Jungfern theuer).
wir sah — Mühe 9979. Wer fih zwiſchen Stroh unb dener Bee verbrennt "ih gern. 9980. Biel Stroh, wenig Korn. 9981. Stroh dm Schuh, Spindel im Sad, Har im-Haus Gucken allzeit heraus.
| 9982. Jeder hält fein Stroh für Heu ‚und bes Andern Heu für Stroh.
9983. Wer übel geht, Fällt über ein Stroh. 4984. Fahr wohl, Strohſack, ich hab ein Bett uͤberkommen. 9985. Wider den Strom iſt übel ſchwimmen. 9986. In Strumpf geſch — und Wurft gemacht. 9986». Strümpf und Schuh thuns nicht an einander. 9987. Wirf die Stube nicht zum. Fenfter hinaus. 9988, Je ärger das Stüd, Ze größer das Glück.
9989. Das ift ein Stüd! fagte Bedmann, ba faß er mit ber Biege auf dem Date.
9990. Studentenblut, dad edle Gut Wenig gewinnt und viel verfhut.
9991. Ze ärgrer Student, je frömmerer Paftor. 9992. Die ärgften Studenten werben bie froͤmmſten Prediger. 9993. Studentengut Tft zollfrei. 9994. Es heißt auch fludiert, wenn man das Gelb verthan hat. 9995. Wer zuviel fundiert wird ein Phantaſt. 9996. Viel eßen macht nidyt feißt, Biel Studieren nicht fromm und weiß. 9997. Wer keinen Stuhl bat, muß auf ber Ban figen.
99978. Der Stuhl gehört unter die Bank; gehts nicht, fo fägt man ihm bie Beine ab.
9998. Wer auf zwei Stühlen figen win, fäut oft mitten durch.
Stähle — Bänke, a 58
9999. Auf hohen Stuͤhlen figt man ſchlecht.
10000. Der Summe maß wohl ziehen was ber Anvernünftige auflegt.
10001. Die großen Stämper machen -bie mein Spaͤne.
10002. Zu aller Stund Weint die Frau und piſst der Bund.
10003. Das Stünblein Bringt bas Kinblein.
10004. Ein Stünblein bringt oft, was Jahre nicht ‚bringen. 10005. Was eine Stunde nicht thut, thun zwei. 10006. Nach dem Sturme Sonnenfdein.
10007. Subtil Frommt nicht viel.
10008. Zulegt muß man es doch fuchen wo es ift. 10009. Er Zann gut fuchen, aber nicht gut finden. 10010. Sudye, fo wirft du finden.
100108. Wo man mid, fucht, da findet man mid. 10011. Was Seder fucht, das findet er.
10012. Was du nicht haben willft, das fuche nicht.
10013. Er rührts durch einander wie der Sudelkoch allerlei Brüuͤhen.
10014. Er ſucht und bittet Gott, daß er nicht finde.
10015. Alle Sünden geſchehen freiwillig.
10015e. Unwißend fündigt nicht.
10016. Auf Sünde folgt Strafe.
10017. Sünde büßt ſich felbft.
10018. Sünden werben vergeben, aber bie Strafe Folgt nach. 10019. Gleiche Sünde, gleiche Strafe.
10020. Sünde vertheidigen, heißt felber fündigen.
10021. Wer fih feiner Sünden rühmt, fündigt boppelt.
1)
“
474 Sünde — Suppe.
10022. Sünden Tchren lachend ein und mweinend aus. 100222. Die Sünde geht füß ein aber bitter wieber aus. 10023. Alle vergeßenen Sünden finb quitt.
10024. Der fünbigt zwiefach, ber ſich des Frevels rühmt. 10025. Womit man fündigt, daran wirb man geftraft.
10026. Wer das Sündigen nicht hindert wo er Tann, ber ge bietet es. '
10027. Sünbegut, Schanbegut.
10028. Was Sünd ift zu thun ift auch Schande zu reden.
10029. Alte Sünde macht oft neue Schande.
10030. Ade Sünde, Ade Schande !
10031. Was Feine Sünd ift, ift Teine Schande.
10032. Wir find Alle arme Sünder.
10033. Wären feine Sünder, fo wären keine Heiligen.
10034. Wer Heine Sünden meibet, fällt nicht in große.
10035. Suppen madhen Schnuppen,
Füllen den Bauern nicht die Juppen.
10036. Biel Suppen machen bünne Baden,
10037. Wer lange fuppt, lebt lange.
10038. Es ift feine Suppe fo theuer als bie man umfonft ißt.
10039. Mit der Suppe muß man nidht artig fein.
10040. Zwifchen der Suppe und dem Mund kann‘ fi) Vieles ereignen,
10041. Ein Glas Wein auf die Suppe ift dem Arzt einen Thaler entzogen.
10041e. Die Suppe ift verfalzen, du bift verliebt. .
100415. Man foll die Suppe nicht. verfalzen, wenn man gleich Salz genug hätte.
10042. Diefe Suppe ift ihm zu fett,
Suppe — Tage. ' «475
10042..3c habe noch keine fo gute Suppe gegeßen, feit ich Ge⸗
richtsvogt bin.
1004%. Er ift mir verwandt, aus der neunten Suppe ein Tünk⸗
lein.
10042°. Das Gott erbarm!
10043. 10044.
10045. 10046.
10047. 10048.
10049. 10050.
10051. 10052.
10053.
10054.
10055.
Sieben Suppen und Feine warm.
Supplicieren und Appellieren iſt Niemand verboten. Süß ohne Neu
Wird alle Zage neu.
Was füß ift, kommt fauer an.
Süßes Eriegt der nicht zu leden,
Der nicht will das Saure fehmeden.
Süß getrunten, fauer bezahlt.
Haft du Luft zum Süßen
Laß dich Bittres nicht verbrießen.
Wer nie bitter gefohmedt hat, weiß nicht was füß it. Süßer Wein giebt fauern Eßig.
T.
Es iſt leichter tadeln als beßer machen.
Tadeln kann ein jeder Bauer,
Beßer machen wird ihm ſauer.
Es iſt keine Kunſt ein Ding tadeln: nachthun thuts, werd Tönnte !
Wer getabelt fein will, muß freien; wer gelobt fein will, fterben.
Wer viel tafelt, macht kurzes Zeftament.
4
100558. Tag und Naht währt ewig. 10056. Gute Zage wollen ftarke Beine haben.
10078. 10079.
: age.
Gute Tage ſtehlen bad Herz.
.Gute Tage koſten Selb.
.Ein guter Tag fängt Morgens “un.
.Es wird Tag, wenn auch ber Hahn nicht Träht.
. Es ift kein Tag, er bringt feinen Abend mit.
. Sft der Tag auch no fo Lang, dennoch kommt der
benb.
. Man foll den Tag nicht vor bem Abend loben. . Schöne Zage fol man Abends loben und ſchöne Frauen
Morgens.
. Auf einen böfen Zag gehört ein guter Abend.
. Jeder Tag hat feine Plage.
. Jeder Zag hat fein Lieb und Leid,
. Ein Tag lehrt ben andern.
. Ein Tag ift bes andern Lehrmeifter.
. Ein Zag ift bes andern Schullnabe.
. Der heutige Tag ift des geftrigen Juͤnger.
. Denk auf faule Tage und arbeite drauf los.
. Ein Harer Tag vertreibt -viel düftre Tage.
. Ein Zag Tann bringen was ein Jahr nicht bringen mag. . Ein Zag verleiht was das ganze Jahr weigert. .Denk oft an den Tag,
Den Niemand vermieiden mag: Wer fläts gebentt zu flerben, Kann nimmermehr verderben.
. Am jüngften Tage wirbs erfihaut
Was Mandher bier für Bier gebraut. Am jüngften Tage muß man Ihn todtſchlagen.
Wenn die Tage langen Kommt der Winter gegangen.
\ Dege — Zau 47 10080. Wenn bie Tage längen, Fangen fie an zu flrengen. 10081. Werben bie Tage länger, So wird bie Kälte firenger. 10082. It länger. ber. Tag, je kürzer ber. Faden. 10083. Aus. Zagen werben Wochen, aus Monden Jahre, 10084. Der Zag verraͤths Allee. 10085. Es kommt Alles an ben ag.
lo 74 Bauer- an ber Sonne. Br FE TR 2
Das hält von elf bis Mittag. 10090. Zanz und @elag Iſt des Zeufeld Feiertag. 10091. Kein Tanz Der Zeufel hat- dabei den- Schwanz. 10092: Tanz Iſt der Huren Finanz. 10093. Wenn. bu. tanzen wills, fo ſieh zu, weldge bu. bei der Hand nimmft. 10094. Beim Tanz zettelt man an, was, hernach ausgewohen wirb. 100948. Wenn bie Keufchheit zum. Tanz tommt, fe tanzt- fie auf gläfernen Schupen.- 10095. Es gehört mehr zum Tanz als. rothe Schuh. 10096. Ein Mann macht Teinen Zanz. -
416 Zangen — Tauben.
10096*. Zangen mag: nit allein, Er muß no öppert bei mir fein.
10097. Zanzen lernt man nicht vom Pfeifer.
10098. Wer gern tanzt, dem ift leicht gepfiffen.
10099. Wer tanzen will, der zieh auf, wenn man pfeift.
10100. Zhät er das, ber Zanz würd ihm nicht halb fo wohl anftehen.
10101. Er fieht gern tanzen, aber mit den Zähnen nid.
10102. Zapfer angegriffen ift bald gefochten.
10103. Beßer des Zapfern Blick ald des Feigen Schwert.
10104. Wer ertappt wird, muß das Bad austragen.
10105. Ein rechter Zappinsmus !
10106. Es ift nichts ſtolzer als eine volle Zafche.
10107. Sie hat ihn Lieb auf der Seite, wo bie Taſche hängt.
10108 Man muß dem Zafchenfpieler auf die Hand lugen nicht auf die Augen.
10109. Tauben haben keine Krall (Gall) Und find der Leute überall,
410110. Wo Tauben find, da fliegen Zauben zu. 10111. Man fängt nicht zwei Tauben mit Einer Bohne, 10112. Die gebratenen Zauben fliegen Einem nicht ind Maul. 10113. Wer fi zur Zaube macht, den freßen bie Falken. 10114. Die Tauben fo unter Dad; bleiben find vor dem Stoßs vogel ficher. 101148. Wer ein Biedermann will fein und beißen, Der büte fi vor Zauben und Geißen. 10115. Keine Zaube heckt einen Sperber. | 10116. Die Zäublein müßen Febern laßen. 10117. Wer keine Zaube hat, der hat Müden. 10118. Keinem Zauben fol man zwei Meffen fingen.
Tauben — Teufel. 479:
101188, Den Zauben ift gut prebigen. 10118b. Zauben Ohren iſt boͤs predigen.
- 10119.
Der Mann taub und die Frau flumm, giebt die beſten
Ehen.
10120. Das heißt einem Zauben ins Ohr geraunt. 101208. Bart, es ift noch ein Kind zu taufen.
10121. 10122. 10123. 10124. 10125. 10126. 10127. 10128. 10129. 10130.
10131. 10132.
10133. 10134.
10135. 101386. 10137.
Wenn das. Kind getauft ift, will es Jedermann heben. Er hat vor der Zaufe genieft.
Der Zaufftein fcheibet.
Ber fich felbft nichts taugt, taugt keinem Anbern.
Er taugt weber zu fieben noch zu braten.
Zaufch ift kein Raub.
Getauſcht ift getauſcht.
Ehrlicher Tauſch iſt kein Schelmſtuͤck.
Wer Luſt hat zu tauſchen, hat Luſt zu betrügen.
Beim Tauſchen Laß Niemand lauſchen.
Tauſend koͤnnen mehr als Einer. Tauſendguldenkraut thut Wunder.
Zar läßt ſich machen, aber nit Käufer dazu.
Altes verfoffen bis ans End Macht ein richtig Teſtament.
Dem Teufel opfert man am meiften.
Dem Teufel muß man bisweilen auch einen Maien ſtecken.
Man muß dem Seufel ein Kerzchen aufſtecken.
10138. Dem Zeufel muß man zwei Rerjen aufftedten, daß er
10139.
uns ungefchoren laße.
Den Zeufel muß man anbeten, baß er einem keinen Schas
den thut.
400 Qaufel,.
10140. Ber ben Teufel zum⸗ Freunde haben with der zündes Ihe |
eine Fackel an. 10141, Man darf ben. Teufel: nice zu Gevatter bitten 10142. Dan ſoll ben Teufel nicht an bie Wand malen: 101420. Auf des Zeufels: Eis iſt nick: gut gehen, 10143. Zeufel darf men. nicht rufen,. er Temmt wohl von. ſelbſt. 10144 Dan: fol; nit: mehr Teufel: rufen. als man bannen Tann. 10145. Wer ben Zeufel bannen: mill, muß rein fein: von: Sünben. 10146. Der Zeufel ift gut laben, aber. ſchwer los werben. 10147. Weg: dem Teufel geladen hat, bee: maß: ihm: audf Arbeit geben. 10148. Wer ben Zeufel im Schiff hat, ber. muß ihn fahren 101488. Den Zeufel zu beherbergen koſtet einen: klugen Wirth. 10149. Wo man bed Teufels gedenkt, da will er Ten. 10150. Der. Teufel feiert nicht. - 10151. Je mehr der Zeufel hat, je mehr will er haben.
10152. Wer mit dem Teufel eßen will, muß einen langen Löffel haben.
10153. Laß dich den Teufel bei Einem vaare Toben und: du biſt ſein auf ewig.
10154. Wenn man den Teufel in die Kirche use kommen, will er gar auf ben Altar (bie Kanzel).
101548. Der Teufel. traue dem Teufel und feinem Anhang.
10155. Wer ben Zeufel ſchrecken wi, muß: überlaut freien:
10156. Den- Teufel jagt: man hinaus, der Satan Tommt- wieder herein;
10157. Dex Teufel macht Anfangs. fast und hinterdrein-vergagt.
10158. Der Teufel hinterläßt immex einen Geſtank.
10159. Wenn ber: Teufel ledig wird, fo büte.. dich,
10160. Wenn ber Zeufel die Leute betrügen will, fo iſt er ſchoͤn wie ein Engel.
Jeufel. 481
10161. Der Teufel wear ſchoͤn — in feiner Jugend.
10162. Der Zeufel pfeift füß, fol man ihm auf den Kloben figen. 10163. Der Teufel pfeift ſüß ch man auffi ist.
10164. Der Zeufel ift artig wenn man ihm fchmeichelt,
101648. Der Teufel ift ein Schelm.
10165. Hexerei und Schelmerei . Iſt des Teufels Liverei.
10166. Der Teufel ift nicht fo ſchwarz ald man ihn malt, 10167. Der Zeufel ift ſchwaͤrzer ald man ihn malt.
10168. Wer * Hoͤlle wohnt, muß den Teufel zum Freunde
reund hat, hats gut in der Hoͤlle. Teufel wird, ſo giebt es einen
——— u Ad u a ben friert nicht.
un al, 1 AnıH 4, dag der muß wohl laufen. ber hat Eile,
—*** vun. v, H. na em Zeufel zu eigen ift. 0 reufel, der von Deutfchland heißt ıfaus.
10176. Der Teufel ift unres werrgotts Affe 10177. Der Zeufel hat mehr denn zwölf Apoftel.
10178. Der Zeufel mags wohl Leiden, daß Chriftus über die Zunge geht, wenn Er darunter liegt.
10179. Du muft dem Zeufel die Herberg auflündigen, wenn Gott bei dir einkehren fol.
10180. Was der Zeufel.gefügt hat, ſcheidet Gott nicht. 10181. Er will Gott und Teufel in Ein Glas bannen. 10182. Dem Zeufel wehrt man mit dem Kreuz, den Leuten mit Käuften. Difche- Volksb. sr. Bd. 31
483 ZTeufel.
10183. Wo ber Teufel bad Kreuz voranträgt, dba gehe nicht nad). |
10184. Der flieht das Licht wie der Teufel das Kreuz.
10185. Er ift darauf erpicht wie ber Zeufel auf eine arme Seele.
10186. Wie kommt der Teufel an eine arme Seele?
10187. Dee Teufel Holt eine finnige Sau.
10188. Der Teufel nimmt keine finnige Sau, denn was nichts werth ift, wird ihm ohne das wohl.
10189. Der Teufel holt Teinen Zahltag.
10190. Der Teufel hoflert immer auf den gröften Haufen.
10191. Der Teufel gießt gern wos ſchon naß ift.
10192. Der Teufel wirft gern ein Gleiches.
10193. Der Teufel iſt alt.
10194. Wenn man rückwaͤrts geht, trägt man dem Teufel Waßer . in die Küche,
10195. Der. Teufel will kein Lehrbub und Fein Kuͤchenjung im Klofter fein.
10196. Der Teufel will Alles werben, nur kein Lehrjung.
10197. Der Teufel fchlägt feine Mutter, baß fie Del giebt.
10198. Der Teufel bleicht feine Großmutter.
10199. Er ift dem Zeufel aus der Bleiche gelaufen.
10200. Der Zeufel halt den Schwanz barüber.
102008. Man muß dem Zeufel auf den Schwanz treten,
10201. Der Teufel hat fein Hütlein drüber.
10202. Des Zeufeld Maß ift immer gu kurz oder zu lang.
10203. Der Teufel ftelle fi wie er will, immer ragen ihm bie Füße hervor,
10204. Jeder hat feinen eigenen Teufel.
10205. Einer ift bed Anbern Teufel,
Teufel. 463
10206. Thu Recht und ſcheue den Teufel nicht.
10207. Wenn der Teufel krank wird, will er ein Moͤnch werden. 10208. Der Teufel iſt arm, hat weder Leib noch Seele.
102088, Des Teufels Mehl wird zu Gruſch.
10209. Was man zu Ehren erſpart, führt der Teufel oft dahin.
10210. Was man lang erfpart bat, führt der Zeufel auf Eins mal bin.
10211. Wenn ber Teufel das Pferd Holt, holt er auch den Baum bazu.
102118. Haft den Zeufel gefreßen, fo friß die Hörner auch.
10212. Er nimmts überhaupt, wie ber Zeufel die Bauern.
10213. Das ift, ald wenn der Teufel einen Betteljungen kriegt.
10214. Der Teufel hat fein Spiel,
10215. Der Zeufel hat gewonnen Spiel.
102158. Was zum Teufel will, bas läßt ſich nicht aufhalten.
10216. Zeufel muß man mit Zeufeln austreiben.
10217. Ihr kommt noch früh genug — in bes Zeufels Küche.
102178. Wie der Teufel ift, fo tractiert er feine Säfte,
10217. Wenn man hinter ſich geht, trägt man dem Zeufel Wa: Ber in die Küche.
102170. Wenn man zu Nacht in den Spiegel ſchaut, fo fieht ber Teufel mit hinein,
10218. Er fol Vergebung feiner Sünden finden, wenn ber Zeus fel fie erlangt.
10219. Der Teufel mag Herrgott fein, rief ber Bauer, ber Chriſtum fpielte, und warf das Kreuz hinweg.
10220. Schreibe dem Zeufel auf ein Horn: guter Engel! und Manche glaubens.
10221. Was der Teufel thut, da drückt er allweg ſein Inſiegel mit dem A— darauf.
31*
484 Teufel — That.
10222. Der Teufel laͤßt allezit einen böfen Geſtank Hinter ſich. 10222. Der Teufel hat ihr ein Paar rothe Schub über den Badı geboten, 10223. Wo der Zeufel nicht bin mag kommen, ba fickt er feinen Boten (ein alt Weib) Hin, 102238. Wenn der Zeufel zwilchen zwei alten Weibern figt, ifte purer Hochmuth. 10224. Er weiß, wo ber Zeufel fein Neft hat. 10225. Den Zeufel find wir 1o8, bie Boͤſen find geblieben. 10226. Es wäre gt Teufel nad ihm malen. 10227. Du verflagft den Zeufel bei feiner Mutter. 102272. Uuf zu Gott! der Teufel holt die Haut! , 102276. Was hilfts, wenn ihn der Zeufel holt, und ich muß bad Fuhrlohn bezahlen? 10228. Nur weiter im Zert! 10229. Thaler Elappen, Worte lappen. 10230. Wo der Thaler gefchlagen ift, gilt er am Meiften. 10231. Es ift ein guter Thaler, mit dem man viel Thaler er: wirbt. 10232. Wenn mit dem Thaler geläutet wird, gehen alle Thüren auf. 10233. Nady der That Kommt der Rath Allzuſpat. 10234. Vor der That Halte Rath. 10235. Nach der That Weiß auch der Gimpel Rath. 10236. Hüt dich vor der That, Der Lügen wird ſchon Rath.
485 That — Theuer.
' 10237. Böfe That Hat einen Rath.
eb man urtheilt. uft.
Iſt nicht verraug. 10254. Was man theuer verkaufen will, muß man theuer ſchäten. 10255. Theuer in den Sad, theuer wieder hinaus, 10256. Theuer verkaufen ift keine Sünde, wohl aber falſch meßen.
10257. Zheuer einkaufen, wenns wohlfeil und wohlfeil verkaufen wenns theuer ift, macht mit Ehren reich,
486
10258. 10259. 10260.
Iheuer — Thor Bas theuer, das lieb. Thier⸗Schinder, Leutes Schinber. Zhiere find auch unferes Herrgotts Koftgänger,
10260°. Alle Thierlein leben gerne.
10261. 10262.
10263. 10264.
10265. 10266. 10267. 10268.
10269.
10270.
10271. 10272. 10273. 10274. 10275. 10276. 10277.
10278. 10279.
Fremdes Thier bedeutet fremde Gäfte.
Thomas, zweifelft bu noch?
So leg ‚deinen Finger in mein Loch.
Ein ungläubiger Thomas!
Thor,
Laß dir machen ein Ohr.
Thorheit ift die fchwerfte Krankheit.
Wer einen Shoren fendet, dem kommt ein Rarr wieber.
Thorheit wohnt bei den Reichen,
Ein weifer Dann warb nie genannt,
An dem fich keine Thorheit fand.
Thorheit zu gelegner Zeit
Iſt die gröfte Weisheit.
Sudft du einen Thoren,
So fang dich jelbft bei den Ohren.
Anderer Thorheit bemerkt man eher alö eigene.
Anderer Zhorheit fei deine Weisheit.
Kurze Thorheit die befte,
Kurze Thorheit und kleine Hafen find bie beften.
Man findet fo leicht einen alten Thoren als einen jungen.
Der Thor beßert fein Leben wie der Krebs feinen Gang.
Thorheit und Stolz
Wachen auf einem Holz.
Thorheit ſchmeckt wohl, ift aber ſchwer zu verdauen.
Wenn das Schiff bricht, ſo weiß ein Thor, daß nicht recht gefahren iſt.
Tthzränen — Thun. 487
10280. Thränen find des Leidenden Balfam.
10281. Higige Thraͤnen trocknen bald.
10282. Ihränen bringen Niemand aus dem Grabe zurde, 10283. Thu ichs nicht, fo thuts ein Anderer.
10284. Thu ein Ding, daß es gethan heißt. 2008 — 9—
Sb 2 5
MErKL en =
than.
a, u inkl. gung α Türen rap Yay) | fo viel als ber Papft zu
NE har In Deren fu Da 9 fer A, 1,314.
10296. Wer Vieles zugleich thut,
Wacht nicht Alles glei gut. _ 10297. Wer.gern zu thun hat, dem giebt Gott zu ſchaffen. ‚10298. Was Einer thun darf, dürfen Andere fagen.
10299. Borgethan und nachbedacht Dat Mandyen in groß Leid gebracht.
10300. Was du nicht willft daß dir geſchicht,
Das thu auch einem Andern nicht.
ABB hun — Ahüsen.
10301. Was du felbft nicht thun würbsft, hegehre nicht von Anders.
103012. Es thu mit Willen Jedermann Was er am Allerbeften Tann.
10302. Wer thut was er Tann und will, thut oft was er nicht "fol.
10303. Was du thun muft, das thue gern.
10304. Was man nicht gern thut, fol man zuerft thun.
10305. Was du thun willft, das thue bald,
10306. Wer gut thut, der ſolls gut finden.
10307. Wer mird thut, dem thu ichs wieder, fprach bie Fran, als fie ihres Mannes Hemben flickte.
10308. 's thut nichts hat ſchon Manchen ins Grab gelegt.
10309. Da haft bu heinen: Es thut bir nichts,
10310. Jeder fege vor feiner Thuͤre.
10311. Fege vor beiner Thür, fo brauchſt du Befen genug.
10312. Wenn Jedes vor feiner Thüre fegt, fo wirb es überall fauber.
10313. Er kehrt vor fremder Thür und hätt feine eigne nicht rein. 10314. Vor ber Thür ift draußen.
10315. Zwiſchen Thür und Wand Lege Niemand feine Hand.
10316. Wer die Finger zwifchen Thür und Angel ſteckt, der Hemmt
fih gern. - 10316°. Wenn Gott den Angel rührt, fo wirb die Ueberthür er: ſchuͤttet.
10317. Man ſucht Keinen hinter der Thür, man habe denn ſelbſt dahinter geſteckt. 10318. Mach Dich nicht zu hoch, hie Thür iſt nieder! 10319. Einer giebt dem Andern die Thür in die Hand. 10320. Bor Thüren und Thoren Gehn Kinder verloren.
Khüre — Ziter. 489
10321. Dffene Thüre verführt einen Heiligen.
103212. Er rebt von Herrn Tillmanns Kappe.
10221. Er ift wie Herr Tillmann mit einem Kiffen durch beide A— baden geſchoßen.
10322. Durch Tiefen zu fahren muß der anecht voran.
10323. Er malt Schwarz und Weiß aus Einem Tiegel.
10323. Man muß fich nicht tiefer hinein laßen als man Grund hat.
10324. Bei Zifh und im Bette foll man nicht blöde fein.
103242. Wer bei Tiſch was vermag, Kann auch werten ben ganzen Tag.
10325. Bei Tiſch joll man keines Haders gedenten. 10326. Bei Tiſch fol Freude den Vorſitz führen. 10327. Das Tiſchrecht heißt: Nimm für gut Wie man Dir thut. 10328. Du ſollſt die Füße nicht unter eines Andern Tiſch ftellen. 10329. Wer bei Tifh fingt, bekommt ein närrifh Weib, 10330. Du barfft nur fagen: Tiſchchen deck dich! 10331. Wer lange tifchelt, der wird alt. 10332. Wehrt man nicht, fo wachſen die Zannen in die Zifchlabe. 10333. Wer nicht paföt auf den Tiſch, muß eßen was übrig bleibt. 10334. Zitel Eoftet Tein Geld. 10335. Was Hilft der Zitel Ohne Mittel? 103358. Was Hilft der Zitel Ohne den Kittel? 10336. Zitel ohne Mittel find wie ein Haus ohne Dad 10337. Vom Zitel-tann man nichts herunternagen.
10338. Beßer Mittel As Titel,
10339. Er if zufrieden titulo pro vitulo. 10340. Wer die Tochter haben will, halt es mit der Mutter.
10341. Mit der Mutter fol beginnen Wer die Tochter will gewinnen.
10342. WiUft du gern bie Tochter han, Sich vorher die Mutter an.
10343. Die Tochter geht vor der Mutter, aber ber Sohn folgt hinter dem Vater.
103432. Die Töchter find wie fahrende Babe. 10344. Die Tochter frißt die Mutter. 10345. Zöchter find leicht zu erziehen, aber ſchwer zu verheiraten.
10346. Reichen Leute Töchter und armer Leute Kälber Tommen bald an Dann.
10347. Man darf ihn heut um keine Tochter bitten. 10348. Er will mit Einer Tochter zwei Eidame berathen.
10349. Der Tod Iſt das Ende aller Noth.
10350. Arm iſt, wer den Tod wuͤnſcht, aber ärmer wer ihn fürchtet.
10351. Der Tod Iſt des Lebens Botenbrot.
10352. Der Tod hebt Alles auf. 10353. Der Tod fcheidet allen Krieg. 10354. Der Tod madt mit Allem Feierabend. 10355. Tod ift Todes Ausgang. 10356. Der Tod macht alles gleich, Er frißt Arm und Reid. 10357. Der Tod zahlt alle Schulden. 10357.. Nach dem Tod gilt dad Geld nicht mehr. 10358. Der Zod ift ein gleicher Richter. 10359, Zob madt uns im Grabe gleich, in der Ewigkeit ungleich.
Tod — Todten. 401
10360. Des Einen Tod, Des Andern Brot.
10361. Gedächtnifs des Todes fündigt nicht. 10362. Niemand Tann bem Tod entlaufen. 10362». Dem Tod ift Niemand zu ſtark.
10363. Was geboren ift, ift vom Tod geworben. 10364. Für den Tod ift fein Kraut gewachfen.
103648. Wider des Todeskraft Hilft kein Kräuterfaft.
10365. Der Tod Iſt unvermeidliche Noth.
10366. Den Tod frißt ein Jeder am erſten Brei.
10367. Des Todes Pfad iſt ſtäts geebnet.
10368. Es weiß Niemand, wie ihm ſein Tod beſchert iſt. 10369. Der Tod kommt ungeladen.
10370. Der Tod will eine Urſache (einen Anfang) haben. 10371. Der Tod hat keinen Kalender.
10372. Der Tod kommt als ein Dieb Und ſcheidet Leid und Lieb.
10373. Es iſt ein gut Ding um den Tod, | Er hilft uns ja aus aller Roth,
10374. Es ift ein bitter Kraut um ben Zob. 10375. Man fol Keinen vor feinem Tode glüdlich preifen. 10376. Zum Todesſchlaf ift Keiner müde.
10377. Wenn ich todt bin, gilt mir ein Rubenſchnit ſo viel als ein Ducat.
10378. Was todt iſt beißt nicht mehr. 18379. Die Todten ſind verſchwiegen. 10380. Wer todt iſt kommt nicht wieder. 10381. Laßt die Todten ruhen.
492 eb — Tonnen.
10382. Der Zob und bie Kirche geben nichts zurüd. 10383. Laß die Todten unbeftichelt.
10384. Bon Todten fol man nichts nebles reden. 103848. Mit den Zodten Tann man nicht zürmen.
10385. Tod und Ehrabfchneiben Muß ein Seber leiden.
10386. Du kannſt nad dem Zobe nicht befer fein als bu im Leben geworben bift.
10387. Man lobt im Tode manchen Mann, Der Lob ım Leben nie gewann.
10388. Die rechten Todten muß man nicht in den Gräbern fuchen. 10389. Der ift lange todt, der vorm Jahre ftarb.
10390. Iſt er tobt, So ißt er nimmer Brot.
10391. Zodter Mann macht keinen Krieg.
10392. Wenn er tobt if, ſch— ihm der Hund aufs Grab.
10393. Beßer todt denn frieblos.
10394. Beßer todt gefreßen als tobt gefochten.
10395. Der Todte erbt ben Eebendigen.
10396. Nach dem todten Mund muß ber Erbe wider den Klaͤ⸗ ger beweifen.
10397. Dem Einen töbtlid, dem Andern läßlich.
10397*. Auf einen gottlobigen Tod kommt gern ein trauriger.
10398. Er iſt gut nad) dem Tode zu fchidten.
10399. Toll ift glüchaftig. 10400. Zolllühn ergreift das Glüd.
10401. Wer fingt im alten Zon Bekommt nur alten Lohn.
10402. Leere Tonnen geben großen ‚Klang.
10403.
10404. .. 10405. 10406.
Topf — Traum. 498
Kein Toͤpfchen fo fchief, es findet fi ein Deckelchen brauf.
Auf ſchiefen Topf ein ſchiefer Dedel. Auf einen ſolchen Zopf gehört eine ſolche Stürze. Der Topf Yacht über den Keßel.
10407. Der Topf vermweift es bem Kefel, daß er ſchwarz ift.
- A u Düren. iber. yıYH. b, fe ald demüthig am goldnen tehey am yehın nLy iX ayg W Hari Fraıd Icon af ka | 1 parent ur ’ tan einen Topf, er klopft erft /
ed und iu allen Ay) ft die befte Salbe.
Betifpo, dern ftößt, fo brechen beide,
Anlln kgrper lag, 374 4 zerbrochen.
10418.
10419. 10420.
10421.
10422. 10423. 10424. 10425.
loch, was der Topf geweſen. n zerbrochene Toͤpfe.
Beßer in deinen Topf As in des Rachbars Kropf.
Es ift noch nicht in dem Topfe worin es kochen fol.
Ad Gott, "meine arme Dreizehn, fagte der Zöpfer, und fiel mit zwölf Zöpfen vom Boden.
Zorgauer Bier Iſt der Armen Malvafier.
Trag auf und zettle nicht.
ZTrägheit geht langfam voran, Armut holt fie bald eim, Zrau, Schau Wem.
Zu viel Zrauen iſt unbequem.
494
10426. . 104827.
10428.
Trauen — Trauern.
Traue, aber nicht zuviel. Trau Niemand, bu habeſt denn ein Scheffel Salz mit ihm gegeßen.
Einem trauen ift genug,
Keinem trauen ift nicht klug.
104282. Wer nicht traut, dem ift nicht zu trauen.
10429.
10430. 10431. 10432. 10433.
10434. 10435. 10436. 10437.
10438. 10439.
Zrau keinem Wetter im April, Und keinem Schwörer bei dem Spiel,
Zraue nicht lachenden Wirthen und weinenden Bettlern. Aus Zrauen wird leicht Zrauern.
Wer leicht traut wirb leicht betrogen. Zrau nit
If Betrugs quitt.
Zrau nicht ift gut vor Betrug.
Trau wohl ritt das Pferd hinweg.
Trau wohl ftahl die Kuh aus dem Stall. Sieh für dich,
Trauen iſt mifstich.
Eine Traube roͤthet die andre.
Die ſuͤßeſten Trauben haͤngen am hoͤchſten.
104392, Die Trauben find ſauer, ſagte der Fuchs.
10440. 10441.
10442. 10443. 10444. 10446. 10446.
Die ſchwarzen Trauben find fo füß als die weißen.
Sind die Zrauben geteltert, fo achtet man nicht ber Zreftern.
Bo Trauer im Haus ift, ba ſteht Trübfal vor der Thür.
Langes Zrauern, kurzes Leben; kurz Zrauern, lang leben.
Für Zrauern Hilft Tein Saitenfpiel.
Zraurigkeit heckt alle Nacht neuen Darm aus.
Zrauern Kann nicht lange dauern.
Traume — Xreffen. 495
10447. Träume find Bäume (Wahrnehmungen). 10448. Träume find Faͤume. , 10449. Träume find Schaͤume.
10450. Die Träume find heute noch fo wahr ald vor hundert Jahren.
10451. Traum iſt heute noch ſo wahr Als er war vor hundert Jahr.
10452. Ein Traum iſt ein Dreck, Wer dran glaubt iſt ein Geck.
10453. Wenn alle Zräume wahr wären, bfiebe Teine Nonne fromm.
104532. Womit Einer bed Tags umgeht, davon träumt ihm bed Natchs.
10454. Ein Traum iſt ein Trug, aber was man ins Bette macht, das findet man wieder.
10455. Wie mans treibt, fo gehts.
10456. Treibs, fo gehts,
10457. Zreib mas bu Tannft, das ift ein gut Ding!
10458. Was man treibt,
Das bleibt.
10459. Nur ftät! es treibt und ja Niemand.
10460. Treff ift Trumpf.
10461. Mancher triffts wie die Buhler, die zielen ins Weiße und treffen ins Schwarze.
10462. Mancher fchießt ins Blaue und trifft ins Schwarze.
10463. Wer getroffen wird, der regt ſich.
10464. Wer ſich getroffen fuͤhlt, der meldet ſich.
10465. Das war getroffen, ſagte der Jung, da ſchmiß er ſeiner
Mutter ein Aug aus dem Kopf.
10466. Alle Leute konnten nicht treffen, aber mein Sohn ſchoß
dicht vorbei.
aſss
10467. 10468.
10469.
10470.
10471. 10472.
10473. 10474.
10475.
10476. 10477.
10478. 10479. 10480. 10481.
10482.
Seeppe — Auch
Wenn mean bie Zreppe ſcheuert, fängt man von oben an. Treue wird um Zreu erkauft. | Treue ift ein felten Wilbbrät.
Treue ift ein feltner Saft,
Halt ihn feft, wenn bu ihn haft.
Treu ift Elein,
Hoffart gemein,
Wahrheit gefangen, ‘
Gerechtigkeit vergangen.
Da die Zreue warb geboren, . Da kroch fie in ein Sägerhornz
Der Jäger blies fie in den Wind, “ Daher man feine Treu mehr findt.
Es ift weder Treue noch Glauben eu Erden. Zreue Hand
Seht durchs ganze Land.
Wo Treue Wurzel fhlägt, macht Gott einen Baum Daraus,
Treu und Glauben ift beßer ald baares Geld,
Treue Tann man nie genug vergelten, Untreue nie genug beftrafen.
Wer im Kleinen nicht treu ift, der ift es noch weniger im Großen.
Treue hat Brot,
Untreue leidet Noth.
Treu und frank
Gott und Menſchen zu Dank.
Durch den Trichter gießt der Wirth in ſein Faß was er will.
Trieb
Macht lieb.
10483.
10484.
10485.
104858.
10486. 10487.
10487°. 10488.
10489.
10490.
10491. 10492. 10493.
10494. 10495. 10496.
10497.
10498.
10499.
Dtſche. Volksb. Sr. Bd. 3%
Trinken. 497°
Trink und iß, Gottes nicht vergiß.
Trink und iß, Der Armen nicht vergiß.
Trink Wein, beichert dir Gott Wein.
Wer gern trinkt, bem befchert Gott genug; iſts nicht Mein, fo ift ed Waßer.
Jemehr Einer trinkt, je mehr ihn bücfket.
Man fagt wohl von vielem Trinken, aber nicht von gro⸗ ßem Durſt.
Was Einer braut, das muß man doch trinken koͤnnen.
Wer trinkt ohne Durſt, ißt ohne bunger, Stirbt deſto junger.
Es trinken Tauſend ſich den Tod
Eh Einer ſtirbt von Durſtes Noth.
Wer nicht trinken kann, der ſoll ins Bad gehen; wer nicht beten, aufs Meer; wer nicht ſchlafen, in bie Predigt,
Wo Trinken eine Chr ift, da ift Speien keine Schande.
Se ftärker getrunken, je ſchwächer geworben.
Trinken
Daß die Zungen hinten.
Wollen wir gar austrinten, fo werben wir zu Narren.
Trink nit in die Suppe.
Dreimal über Zifch getrunken ift das Allergeſuͤndeſte.
Wer mit will trinken Muß mit klinken.
Sachs, Baier, Schwab und Frank,
Sie lieben alle den Trank.
Wenn der Trank kommt, iſt die Red aus.
,
488 Trank — Zrunten,
10500. Da wir tranten unfern Trank, Da wir fangen unfern Sang, Da wir trugen unfer Gewand, „Da flund e8 wohl in unferm Land.
10501. Ein Trunk auf einen Salat Schabet dem Doctor einen Ducat; Ein Zrunt auf ein Ei Schadet ihm zwei. 10502. Auf a Tuͤnkli Gehört a Trünkli. 10503. Ein guter Trunk Macht Alle jung. 10504. Trunk Gilt für Sprung. 10505. Ein Trunk fordert den andern. 10506. Beim Trunk lernt man feine Leute Tennen. .
10507. Beim Trunk und im Zorn Erkennt man den Zhor’n.
105072. Iſt der Trunk im Manne, So ift der Verſtand in der Kanne,
10508. Beim Trunk werben Heiraten gemacht.
10509. Was beim Trunke gefchwagt wird, foll man vergeßen. j
10510. Trunken gefchwagt, nüchtern vergeßen.
10511. Trunken gefündigt, nüchtern gebüßt.
10512. Trunken geftohlen, nüchtern gehängt.
10513. Zruntene Freude, nüchternes Leid,
10514, Zrunten klug, nüchtern naͤrriſch.
10515. Wer. trunken wird ift fchulbig, nice ber Wein.
10515. Zrunfner Mund Berräth des Herzens Grund.
S
nüchtern
runden — Zrübfal. 49 '
105155. Das Trünllein macht Schwagen. ' 10516. Dem truntnen Mann foll ein Zuder Heu ausweichen.
10517. Den Armen machet reich der Wein, Drum follt er allzeit trunten fein.
10518. Zrunfenbold Hat Schimpf zum Solb.
10519. Trunkenheit Sünde, Schaden, Schande.
10520. Der Trunk ift geldeswerth.
10521. Nach großer Trodnifs kommt großer Regen.
10521». Ein trodnes Iahr giebt zwei naßen zu een.
10522. Trocknes Brod mit Freuden ift beßer als Gebratenes mit Kummer.
10523. Er will überall mit im Troge liegen.
10524. Die Zrommel gellt weil fie leer ift, |
10525. Zur Zrommel muß man pfeifen.
10526. Mit der Trommel gewonnen, mit ber Flöte verfpielt.
10527. Wer einen Tropf ausfchict, dem kommt ein Narr wieber.
10528. Stäter Tropfen höhlt den Stein.
10528°.Wer ben legten Zropfen ſchnappen will, bem fällt ber Dedel auf den Schnabel.
10529. Wenn ed auch nur tröpfelt, fo macht es 3 006 naß we es hinfaͤllt.
10530. So lang es tropft, verfiegt ed nicht.
10531. Wo es immer tröpfelt, wirb ed nimmer troden.
10532. Die Weiber nehmen Dreſcher für Troͤſter.
10533. Im Zrüben iſt gut fifchen.
10534. Es ift Fein Wäßerchen fo Har, es trübt fich duch einmal,
10535. Trübfal macht gläubig.
10536. Zrübfal lehrt aufs Wort merken.
32%
500.
10537
10538.
10539. 10540. 10541.
10542. 10543. 10544. 10545.
10546. 10547. 10548. 10549.
10550. 10581. 10552. 10553.
"10554. 10555.
10556. 10597. 10558. 10559.
Truthahn — Tugens.
Er machts wie der Truthahn in’ Dresden: ſpricht er nicht, ſo denkt er deſto mehr.
Rein und ganz Giebt dem ſchlechteſten Tuche Glanz.
Wie mans ſpinnt, ſo tucht es ſich. Es iſt gut den Schnitt an fremdem Tuch lernen.
Ze mehr Tüde, Se beßer Glücke.
Tüdifche Feinde find die böfeften. Tugend ift ber befte Abel. ” Tugend ift der beſte Schmud,
Wer von der Tugend weicht, der weicht von feinem Glücke. N
Tugend ift ein Ehrenkleid, drum part ed Jedermann. Tugend macht edel, aber. Adel macht nicht Tugend. Tugend hat eine tiefe Wurzel,
Zugend
Hat ewige Jugend.
Zugend altert nie.
Zugend ift auch ohne Glück Tugend.
Zugend wächt in eitel Unglüd.
Tugend kommt nicht um,
Tugend leidt oft Roth,
Aber nicht. den Tod.
Tugend wirb gedrüdt, Aber nicht erftict.
Verdunkelte Tugend fcheint heller.
Zugend Eennt ſich felber nicht.
Zugend überwindet Gewalt.
Zugend und Gewürz werden, jemehr gefloßen, je ftärker.
Tugend — Ueber, 501
10560. Der Zugend Lob ftirbt nimmermehr. 10561. Alles vergeht, Zugend befteht. 10562. Zugend und Del [hwimmen immer über Waßer. 10563. Zugenb ftößt keinen von fid). 10564. Zugenb und Jugend find felten beifammen, 10565. Tugend macht und erhält Freundfchaft. 105654. Wer Zugend hat ift wohlgeboren. 10566. Die Leute geben der Zugend die Hände, aber nicht das Herz. 10567. Tugend und gute Sitten erben nicht. 10568. Die langſamen Turniere werden gern gut. 10569. Tyrannen Machen weit wannen. 10570. Der Zyrann muß einen Pfaffen haben und der Pfaff einen Tyrannen. 10671. Unter den wilden Thieren iſt der Tyrann, unter ben zahmen der Schmeichler das gefaͤhrlichſte. 10572. Tyrannen⸗Gewalt Wird nicht alt.
.
ut.
10573. Uebel gewonnen, übel verloren. 10574. Uebel gewonnen, übel verfchlungen. 10575. Uebel gewonnen,
Uebel zerronnen. 10576. Uebel gewonnen
Kommt felten an die Sonnen.
10576*. Man muß nicht Uebel ärger machen. ,
302 10577.
10578. 10579.
10580. 10581. 10582. 10583. 10584. 10585. 10586.
10587. 10588. 10589. 10590.
10591. 10592.
10598,
10593». 10594.
10595.
10596. 10597.
Uebel — Ueberlaben.
Nichts ift übel ober gut,
Wenn mans nicht fo nennen thut.
Uebel gefprochen ift wohl appelliert.
Benn man Einem übel will,
Findt man der Art leicht einen Stiel,
Vergiß des Uebels, fo bift du genefen.
Dem Uebel fol man entgegen: gehn und ftehn. Wer das Uebel flieht, den verfolgt es.
Wers Uebel nicht ftraft, lädt es zu Haufe. Bon zweien Uebeln fol man das Meinfte wählen. Uebelleb kauft dem Wohlleb fein Haus ab. Hüte dich vor Webelthaten,
Held und Wald Tann dich verrathen.
Der Uebelthäter Tod ift des Frommen Gnade. Thu übel und wähne nicht Beßeres.
Niemand nimmt fich felbft was vorübel,
Uebereilen Bringt Verweilen.
Uebereilen thut niemals gut.
Ueberfluß Bringt Ueberdruß.
Ueberfluß Macht Verdruß.
Ueberführen ohn Ertraͤnken.
Es iſt nur ein Uebergang, ſprach der Fuchs, als man ihm den Balg über die Ohren zog.
Uebergeben,
Nimmer leben.
Es übergiebt fi) Niemand leicht.
Ueberladener Wagen bricht leicht.
Uebermach — Umkehren. 503
10598. Uebermach es nicht. - 10599. Uebermuth Thut felten gut. 10600. Kein Webermuth Entläuft ber Ruth. 10601. uebernommen ift nicht gewonnen. 10602. Wer den Andern überfieht, der hat das befte Ziel. 10603. Die body ftehen Müßen viel überfehen. 10604. Wer nicht überfehen und überhören Tann, der Tann auch nicht regieren. 10605. Man überredet Einen, baß er tanzt, wo er weinen möchte. 410606. Ueberweibe bich nicht. 10607. Wer, überwinden will, lerne vertragen. 10608. Nebriger Wein macht Durft. 10609. Uebrige Ehr ift halb Schande. 10610. Wo recht viel zum Beften ifl, da’ bleibt nicht viel übrig. 10611. Uebung macht ben Meifter. 10612. Uebung ift ber befte Schulmeifter, 10613. Uebung bringt Kunſt. 10614. Ufer halten das Waßer, 10614». Gebt ihm, er tft von Ulm. 10615. Womit man umgeht, dad hängt Ginem an. 10616. Womit man bei Zage umgeht, davon träumt man des Nachts. 10617. Sage mir mit Wem du umgehſt, ſo ſage ich dir, wer du biſt. 10618. Guter Umgang verbeßert ſchlechte Sitten. 10619. Beßer umkehren als irregehn. 10620. Ohne Umkehren iſt kein Rechtlaufen.
‘
.694
10621. 10622.
Umkehren — Ungarz.
Umgefehrt wird ein Schub daraus. Umfonft ift ber Tod; aber er Toftet das Leben.
10622». umfonft ift der Tod, aber er Toftet Leute,
10623. 10624.
10625. 10626. 10627.
10628. 10629.
Es iſt Alles gut genug, was man umfonft giebt.
Du wirft noch was von. Umftoßen koſten, wenn du ftebend ſtirbſt.
Dreimal umgezogen it einmal abgebrannt.
Unausgemachte Sachen ſoll man Niemand verweiſen.
Unbedacht Hat Manches ſchon ans Licht gebracht.
Unbekannt, unverlangt. Unbekannte Kälber lecken auch einander.
106292. Unbill ſtoͤßt auf die Thuͤr.
10633. 10634.
10635. 10836. 10637. 10638.
10639. 10640,
10629. Unbill thut wehe. 10630. 10631. 10632.
Undank ift der Welt Lohn. Man diene wie man wolle, fo tft Undank ber Lohn.
Undant Macht Wohlthun Trank,
Undank Haut der Wohlthat ben Zapfen ab.
Undant Iſt ein gemeiner Stank.
undank ſchadet auch dem Unfchuldigen. Ein Undankbarer ſchadet zehen Armen. Undank berechtigt nicht zu Undienſtfertigkeit.
Wenn man einem Undankbaren trunken macht, ſpeit er's Einem in den Buſen.
Es iſt Alles verloren, was man dem Undankbaren thut. Wo Uneinigkeit ſich ſtraußt, da wird das Haus zu enge,
106404. Ungarn iſt der Kirchhof der Deutſchen.
Ungefähr — Ungefehen. 505
10640b.Bon Ungefähr, wie bie Predigermände nad Dießenhofen auf die Kilbe kommen.
10641. Unfall macht weit umfehen.
10642. Unfall will feinen Willen haben.
10643. Wer ungeheißen zur Arbeit geht, geht ungedankt bavon. ‚10644. Ungeheißen Vornehmen hat kein gut Aufnehmen.
10645. Ungebuld hilft dem Kreuz nicht ab.
10646. Ungeduld verfchüttet alle Tugend.
10647. Ungefreit, unverworren.
106472. Man verfchläft viel Ungemach.
106475. Jedes Dach hat fein Ungemach.
10647°.Wer bad Ungemach fürchtet, muß daheim bleiben.
10648. Ungemeßen
Wird auch gegeßen. 10649. Je ungelehrter, je hoffartiger.
10650. Zwei Schelme will ungerecht Gut: Einen, ders gewinnt und Einen, ders verthut.
10651*.Ungereht Gut muß zwei Schelme haben: einer muß es hinein, ber andern muß es hinaus fchelmen.
10652. Ein ungerecdhter Heller frißt einen Zihaler, -
10653. Ungefchaffenes Angeficht, ungefchaffene Sitten.
10654. Ungeſchaffene Weiber hüten das Haus wohl.
10655. Ungefchehen mag noch gefchehen.
10656. Der Ungeſchickte hat bald Feierahend,
106562. Der Ungeſchickte gehört heiten bran,
10657. Ungeſchickt ift zu Eurz zu allen Dingen, und wenn er auf einer Leiter flünde,
10658. Ungefchliffen ſchneidet nicht.
10659. Ungefehen macht oft ein Anſehen.
‘506 x Ungefläm — Unglück.
10660. Ungeftüm will durchdringen Und follt e8 der Ronn ein Kind bringen,
10662. Ungewohnte Arbeit wird uns fauer. 10663. Es müßen allewege zwei Ungleicye zufammen kommen. 10664. Zwei Ungleihe machen Ein Grades.
10665. Ungleich Weicht dem Streich,
10666. Unglüd, Holz und Haar Wachſen immerbar.
10667. Unglüd trifft nur die Armen. 10668. Unglüd macht Unglauben. 10669. Dem Unglüd kann man nicht entlaufen. 10670. Es kommt Fein Ungluͤck allein. 10671. Es ift ‚nicht genug, daß das Haus voll Unglüd ift, es fteht auch nody ein Wagen voll vor der Thür,
10672. Ein Unglüd tritt dem andern auf die Ferfen, 10673. Unglüd gewinnt bald einen breiten Fuß. 10674. Unglüd bat breite Füße. 10675. Kein Unglüd fo groß, es ift ein Glück dabei. 10675.. Kein Unglüd fo groß, .
Es hat ein Gluͤck im Schoof. 10676. Das Unglück kommt bei Kaufen. 10677. Wer Tann für Unglüd, wenns Haus voll ift! 10678. Ein Unglüd, kein Unglüd,
10679. Wills Unglüd, fo fält eine Kate vom Stuhl. 10680. Wer Unglüd haben fol, bricht den Finger im Hirfebrei, 10681. Wer Unglüd hat, kann einen Finger — — zerbrechen.
10682. Wenn ein Unglüd fein fo, fo kannſt du auf den Rüden fallen und die Naf abbrechen.
4
Unglüd. 507
10683. Wer Unglüd haben fol, ftolpert im Graſe, Fällt auf den Rüden und bricht die Rafe. 10684. Unglüd kommt ungerufen. 10685. Nach Unglüd braudt Keiner viel zu gehen. 10686. Man darf dem Unglüd keine Boten fenden. 106862. Wer nad) Unglüd ringt, dem begegnet es. 10687. Laß dir kein Unglüd über die Knie gehen. 10688. Wenn Unglüd dem Neichen bis an die Knie geht, fo geht es dem Armen bis an den Hals. 10689. Unglüd figt nicht immer vor armer Leute Thür. 10690. Unglüd figt nicht immer vor Einer Thür. 10691. Ein übler Zroft, im Unglüd nicht allein zu fein. 10692. Beim Unglüd ift feiern das Beſte. 10693. Das Unglüd muß man überböfen, 10694. Wer Unglüd gekoſtet hat, weiß wies einem Andern fchmedt. 10694. Werd Unglüd nicht verfudht hat, ift bes Glücks nicht werth. 10695. Wer Ungläd fät, will Unglüd ernten. 10696. Selbftgefchaffnes Unglück Laftet ſchwer. 10697. Alles Unglüd ift gut, wenn man Brot dabei hat. 10698. Gleiches Unglüd macht Freundſchaft. 10699. Gemeinſam Ungluͤck rüſtet wohl. 10700. Unglück iſt leichter zu tragen als Wohlthat. 10701. Unglüd hat ein ſcharf Gehör. 10702. Einem ungewafchenen Maul 'ift Unglüd zum Ziel geftedt. 10702..Unglüd beßert die Menfchen. 10703. Wider Unglüd hilft keine Kunſt. 10704. Wenns Unglüd vorüber ift, denkt man mit Luft daran. 10704. Mann kommt zum Unglüd allzeit früh genug.
508 Ungut — Unrath.
10705. Nichts für ungut.
10706. Lieber unhoͤflich als überläftig.
10707. Wer nichts hinauf. (auf die Univerfität) bringt, bring! nichts herunter.
10708. Unkraut vergeht nicht. D
107088, Unkeuſchheit laͤßt fi) aus den Augen ſehen.
10709. Unkraut wädhft in Jedermanns Garten.
10710. Unkraut läßt vom Garten nicht.
10711. Unkraut wächft ungefät.
10712. Unkraut wächſt auch ungewartet.
10713. Unkraut waͤchſt beßer ald ber Weizen.
10714. Unkraut verdirbt nicht, e8 käm eher ein Platzregen brauf.
10715. Untunde macht Unfreundfchaft.
10716. Unmaß währt nicht dreißig Jahr.
10717. Unmaß fteht nicht lange.
10718. Unmäßigkeit ift der Aerzte Säugamme.
10719. Unmäßigkeit macht arm, träg und krank,
10720. Unmoͤgliche Dinge verbieten fich felber.
10721. Daß eine Müde follt huften wie ein Pferd, bag ift ur möglich.
1071218. Er ift unmäßiger als 's Käterli Künzli, bie faß neun Sahr in einer Badftube zu Haus und hatte nie Zeit fih zu waſchen.
10722. Laß dir Teinen Unmuth übers Knie (zum Derzen) gehen.
10723. Sich felber unnüß ift Keinem nuͤtz.
10724. Willft du nichts Unnützes kaufen,
Muft nit auf den Jahrmarkt laufen.
10725. Unnüg ift ſchaͤdlich.
10726. Unrath
Frißt Sad und Saat.
10727. 10728.
10729. 10730. 10731.
10732.
10733. 10734. 10735.
10736. 10737. 10738. 10739. 10740. 10741, 10742. 10743. 10744.
10745.
10746.
10748. 10749,
Unrath — unſchuld. 509
Unrath nimmt Sad und Samen.
Unredt und Klage
Mehrt ſich alle Tage.
Unrecht Urtheil trifft den Richter.
Hundert Jahre Unrecht ift noch Feine Stunde Recht.
Was einmal Unrecht gewefen ift, Bleibt Unrecht zu aller Frift.
Beßer Hein Unrecht gelitten Als vor Gericht geftritten.
Auch die Unrecht thun, haßen das Unrecht. Unrecht himmelt nicht. u Jar gr then ER! Unrecht gewonnen Ind unrehd game
. Kur s. . 304,2. Kommt felten an die Sonnen. wi ohren zerrien nen 9?
Unrecht ift auch Recht.
Unrecht Gut gedeiht nicht.
Unrecht Gut faſelt nicht.
unrecht Gut reichet nicht.
unrecht Gut kommt nicht auf den dritten Erben.
unrecht Gut iſt ein Funken im Kleiderkaſten.
Was unrecht iſt, nimmt Ueberhang.
Mer altes Unrecht duldet, laͤdt neues ins Haus.
Beßer Unrecht leiden als Unrecht thun.
Wer das Recht nicht will leiden, darf über Unrecht nicht klagen.
Denk nimmer dran Wer dir Unrecht hat gethan.
Wer dich einmal betrügt, thut dir Unrecht; wer zweimal, thut dir eben Recht.
Unfauber madıt fett. Unſchuld verloren, Alles verloren.
y_
510.
10750. 10751. 10752. 10753. 10754. 10755. 10756. 10757. 10758.
10759.
10760. ! 10761.
10762. 10763. 10764.
10765, 10766.
10767.
10768. 10769.
10770.
10771. 10772.
Unſchuld — Untreue.
Unſchuld ift die ftärkfte Baſtei.
Der Unfchuldige muß viel leiden.
Der Unſchuldige muß das Gelag bezahlen.
Die Unfhuld muß allemal den Hund heben.
Der uUnſchuldige muß oft mit dem Schuldigen berhalten. |
Der Untergang hat Zeinen Grund. |
Wenig Unternehmen giebt viel Frieben,
Auf dem der unterliegt foll man nicht figen.
Es ift ein großer Unterfchieb zwifchen dem König David und einem Hutmachergefellen.
Es ift ein großer Unterfchied zwifchen Venedig und Sem: pach: Venedig liegt im Waßer und Sempach im Koth.
Genau Unterſuchen fommt von armen Leuten.
Wenn die Unterthanen bellen, ſoll der Fuͤrſt bie Ohren fpigen.
Was die Unterthanen befchwert, thut den Deren nidt weh.
Wenn bie Unterthanen verberben,
Kann die Herrfchaft nichts von ihnen erben, ,
Unterthban und Obrigkeit Fehlen öfter beiderfeit.
Wer unterwegs ift, muß fort.
Untreue ſchlägt ihren eignen Herrn.
Untreue geht hin, kommt aber nicht herwiber. Sieh did) vor, Untreue geht dir zur Seite. . Bor Untreue mag fi Niemand bewahren. Untreu und böfes Geld
Findet man in aller Welt.
Untreu macht die Herren weiß,
Der Untreue ift gegen alle Menfchen mifstrauifch.
10773. 10774. 10775. 10776.
10777.
10778. 10779.
10780. 10781. 10782. 10783. 10784. 10785. 10786. 10787.
19788. 10789. 10790. 10791.
Untreu — Urben, 511
Untreu wirb gern mit Untreu bezahlt, Frau Untreu ift Königin bei Hofe, Untreu räche mit Bergefen.
Unverbroßen Hat es oft genoßen.
Unverhofft Kommt oft. Unverfhämt läßt nicht gut, nährt aber gut.
Unverfehen
Iſt bald gefchehen.
Unverſucht, unerfahren.
Es taugt nichts unverſucht.
Unverſucht ſchmeckt nicht.
Was ſchmeckt unverſucht? ſprach der Abt zur Jungfrau. Unverworren iſt das Beſte. Unverworren iſt gut haspeln. Unverworren giebt gut Garn. | \ Unverzagt
Hat ofts gewagt.
Unwißenheit ift kuͤhn.
Se unmißenbder je Teder.
Geheime Unzudht, 'offene Schande.
Der Unzufriedene hat oft zuviel, aber nie genug.
t
10792. Auf St. Urben
10793.
Iſt das Korn weder gerathen noch verdurben. St. Urban ift auch ein Weinheld.
512 - Vater — Vaterunfer.
V.
10794. Den Vater kennt man an dem Kind, Den Herrn an ſeinem Hausgeſind.
10795. Wie der Acker ſo die Ruben, Wie der Vater ſo die Buben.
10796. Was Vater und Mutter nicht ziehen Tann, das ziehe ber Henker.
10797. Wer dem Bater nicht folgen will, der folge dem Kalbsfell. 10798. Wer feinem Vater nicht gehorchen will, muß feinem Stief:
| vater gehorchen. .
10799. Der Vater fieht nicht wohl, bie Mutter drüdt ein Auge zu.
10800. Ein Vater ernährt eher zehn Kinder ale zehn Kinder einen Vater.
10801. Wenns der Vater fieht, thuts der Sohn nicht. 10802. Stiehlt mein Vater, fo hängt ein Dieb.
10803. Er will feinen Vater lehren Kinder machen. 10804. Kein Bater kann feinen Sohn ſchelten.
10805. Wo man Bater und Mutter fpricht, da hoͤrt man bi freundlichften Namen.
10806. Der Bater muß dem Kinde den Namen geben. 10807. Was der Vater erfpart, verthut der Sohn.
10808. Mein Bater hat mich nicht gelehrt aus einem leeren Glaſe trinken.
10808... Das will ich thun, es ift bed Vaters Wille.
10809. Baterfegen baut den Kindern Häufer, Mutterfluch reißt fie nieder.
10810. Wo mir ed wohlgeht, da ift mein Vaterland,
10811. Der Gläubigen Vaterunfer und heiße <hränen find wohl zu fürchten,
Baterunfer — Biel. 513
10812. Vaterunfer ift der Armen Zinsgut. 10813. Es ift ihm fo geläufig wie das Vaterunfer. 10814. Wer fol den Vater loben als ein ungerathner Sohn?
10815, $rau Venus und Geld Negieren die Welt.
10816. Es gilt gleich Vater oder Pater, fprach die Frau bei Nadıt. 108168. Venedig Liegt im Waßer und Sempad im Koth.
10817. Ohne Wein und Brot Leidet Venus Noth.
10818. Berachte feinen Andern nicht, . Du weift nicht was noch dir gefhicht. 10819, Verachte einen Feind Wie ſchlecht er immer fcheint. 10820. Verachtung des Reichthums der hödhfte Reichthum. 10821. Verachtete Gefahr Kommt vor dem Jahr. 10822. Veränder eh nich‘ deinen Stand Bis du Beßres haft zur Hand, 10823. Was man verbeut | Das thun die Leut. 10824. Was man einem verbeut, bad liebt ihm erft. 10825. Verbotene Waßer find oft beßer ald Wein. 108256. Verbotenes Waßer tft Malvafier. 10827. In verbotenen Zeichen fiſcht man gern. 10828. VBerborgener Scha& liegt ficher. 10829. Wer das Maul verbrannt hat, bläft bie Suppe. 10830. Der Verdächtige und der Schuldige find einander gleich. 108308. Wenn einer verberben fol, fo muß Alles dazu helfen.
10831. Viel verbirbt, Des Niemand wirbt, Dtſche Volksb. 5r Bd. 33
514 Verdienen — Bergedenheit.
10832. Es ift nicht fo leicht verdient als verthan. 10833. Dem Verdienſte feine Krone. 10834. Wer feine Verdienſte in Kleidern hat, dem freßen fie die Motten. 10835. Wenn dein Verdienſt bei Weiſen gilt, Sei ruhig, wenn der Thor dich ſchilt. 10836. Der Herren Güter ſind nicht denen, die ſie verdienen, ſondern denen man fie gönnt. 10837. Verdingt bringt nicht Eilwerk aber Weilwerk. 10838. Mancher verdirbt , &h er ftirbt. 10839. Beßer der erfte Verdruß als der letzte. 10840. Ohne Verdruß Iſt kein Genuß. 10841. Kleiner Verdruß Bringt oft großen Genuß. 10842. Verdroßen Hält Alles für Poſſen. 10843. Dan muß feinen Verbruß nicht merken laßen. 10844. Wer Alles will verfecdhten | Hat allezeit zu rechten. 10845. Gott, Eltern und Lehrern Tann man nie vergelten. 10846. Vergeben ift nicht vergeßen. 10847. Ich will dirs vergeben — aber nicht vergeßen. 10848. Ich will dir vergeßen, aber Sodeli, dent du daran, fagt ber Schwabe. 10849. Vergeben tft für Schaden gut. 10850. Vergiß bed Uebel, fo bift bu genefen. 10851. Zum Verlieren ift nichts beßer ald Vergeben.
10852. Vergeßenheit Hilft für das Leib,
Verqeßlichkeit — Verluſt. 616
10853. Vergeßlichkeit und Faulheit ſind Geſchwiſterkinder. 10854. Ein magerer Vergleich iſt beßer als ein fetter Proceſs.
10855. Vergleichen und Vertragen Frommt mehr als Zank und Klagen.
10856. Iſt deine Sache gut, ſo ſchreite zum Vergleiche, Iſt ſie ſchlimm, ſo ſei beſonnen und weiche.
10857. Vergnüugt fein geht über reich fein,
10358. Verheißen macht Schuld.
108588. Verheißen macht Schuld und Halten macht ledig. 10859. Verheißen geht nicht ohne Schaden ab.
10860. Verheißen bindet den Narren.
10861. Verheiß ihms und giebs einem Andern.
10862. Iſt man verirrt Wird man verwirrt.
10863. Alles was verkehrt iſt, das treib ich, Und wo man mich nicht gerne ſieht, da bleib ich.
10864. Wir wollens unterdeſſen verkühlen laßen,
10865. Nichts iſt ſo ſchlecht als ein ſchlechter Verlaß.
10866. Wer ſich auf Andere verlaͤßt, der iſt verlaßen.
10867. Mit Verlaub kann man dem Bauern das Pferd aus dem Stall ſtehlen.
10868. Met Verlöf K— — de Buuren de Höf.
10869. Wer dem VBerleumder nicht in die Rebe fällt, beftellt ihn.
10870. Der Verleumder ſchadet fich, dem Beleibigten und dem Buhörer, "
10871. Der Verleumder bat ben Zeufel auf ber Zunge und wer ihm zuhört, den Teufel in ben Ohren.
10872. Verlegen ift leicht, heilen ſchwer.
10873. Verluſt ift gut widerd Lachen. | 33#r
Ir
516 Verlachen — Verſchmitzen.
10874. Was man verlacht, beßert ſich nicht. 10875. Verliebte Köchin verſalzt die Speiſen. 10876. Wer nicht verlieren will, der ſpiele nicht. 10877. Nichts iſt verloren als was man nicht mehr findet. 108772. Nach verlornen Dingen
Soll man zu ſehr nicht ringen. 10878. Es iſt verloren wie eine Judenſeele. 10879. Heimlich Verlöbnifs ſtiftet keine Che. 10880. Leb mit Vernunft,
So kommſt nicht in der Armen Zunft. 10881. Vernuͤnfteln bannt Vernunft. 10882. Verraths kann ſich Niemand erwehren. 10883. Der Verraͤther ſchläft nicht. 10884. Vom Verraͤther frißt kein Rabe. 10888. Verrath iſt angenehm, Verraͤther verhaßt. 10886. Verrechnet iſt nicht betrogen. 10887. Man hat ſich eher verredt als verſchwiegen. 10888. Man hat ſich ſo leicht verredt als verthan. 10889. Man muß nichts verreden als das Nasabbeißen. 10890. Zehn Verſagen find beßer als Ein Lügen. 10891. Beßer freundlich verfagen ald unmillig gewähren. 10892. Verſage Niemand was du felbft begehren dürfteft. 10893. Verſatz verjährt nicht. 10894. Was er verfchentt, tft gut für die Augen.
10895. Verfchloßner Mund und offene Augen haben Riemand was gefchadet.
10896. Ein verfchmähter Freund, ein hungriger Hund Gehn traurig fchlafen zu mancher Stund,
10897. Berfhmigt wie eine Zuhrmannspeitfche,
10898.
10899.
10900. 10901. 10902.
10903. 10904.
10905. 10906. 10907. 10908.
10909.
10910. 10911. 10912. 10913.
10914. 10915.
10916.
10917. 10918. 10919.
Berſchoben — Verſprechen. Verſchoben
Iſt nicht aufgehoben.
617
Wenn der Verſchwender nicht eigene Güter hat, ſo nimmt
er was er findet. Verſchwiegenheit bringt ihren Lohn. Wer will mag ſeinen Schaden verſchweigen. Verſehen Iſt bald geſchehen. Verſehen iſt auch verſpielt.
Er verſah ſich wie Vetter Lorenz, der wollt ein Pfund
Tabak kaufen und ftahl eins. Das verfengt mir den Weiher nicht. Berfengte Kagen leben lange, Man verfpielt auch mit guten Karten.
Was verfehrt, Daß lehrt.
Verfprechen und Halten 3iemt wohl Jungen und Alten.
Verfprechen ift Eins und Halten ein Anderes. Verfprechen will ein Halten haben.
Wer nichts verfpricht, braucht nichts zu halten. Verfprechen
Muß man nidht brechen.
Verfprehen macht Schulden.
Berfpredhen ift ehrlich,
Halten beſchwerlich.
Berfprechen ift herrifch, halten bäurifch. Verſprechen füllt den Magen nidt. Nichts wiegt leichter als ein Verſprechen.
Er verfpriht goldene Berge und ift keinen Heller werth.
4
4‘
518 Verfiand — Vertraulichkeit.
10920. Verftand und Nachgedanken kommt nit vor den Jahren. 10921. Verſtand ift nicht immer daheim,
10922. Verſtand muß man mitbringen, man Tauft ihn nicht auf dem Markte.
10923. Viel Verftand hat wenig Glüd.
10924. Wo ein Verſtand ift, der birgt fi nicht, er bridt heraus,
10925. Grober Berftand Iſt eine Felſenwand.
10926. Plumper Verſtand hält feſt. 10927. Verſtand und Schoͤnheit ſind ſelten beiſammen. 10928. Wer ſich nicht verſtellen kann, taugt nicht zum Regieren.
10929. Verſuchs und haͤng die Angel ein; Was gilts, es werden Fiſche dein.
10930. Verthun iſt leichter als Gewinnen. 10931. Es iſt leichter ein Dorf verthun als eine Hütte erwerben. 10932. Viel verthun und wenig erwerben Iſt der Weg zum Verderben. 10933. Vertrag bricht allen Streit. 10934. Vertragenen Hader ſoll man nicht wieder anregen. 10935. Vertraue, doch nicht zuviel. 109352. Wer Dirnen vertraut feinen Rath, Den Sänfen feine Saat, Den Böden feinen Garten, Der darf des Glüks nicht warten. 10936. Mit Sedermann dich freundlich halt, Vertrau doch nicht, die Lieb ift Ealt. 10937. Jedem vertrauen ift thöricht, Keinem, tyrannifch. 10938. Vertrauen wedt Vertrauen. 10939. Vertraulichkeit war in der Arche Noas.
10940. 10941.
10942. 10943.
10944.
10949.
10946.
10947.
10948. 10949. 10950
10951. 10952. 10953. 10954.
10955.
10956. 10957. 10958. 10959. 10960. 10961. 10962.
Verwahren — Vieh: 519
Beßer verwahrt als beklagt.
Etwas Verwandtihaft macht gute Freundfchaft. Verzagt hält übel Haus.
Verzagt Herz freit nimmer ein ſchoͤn Weib.
Verzehr nicht über Gewinnen,
Es wird dir fonft zerrinnen.
Es ift bald verzehrt, was man langfam erworben hat.
Wer mehr verzehrt als er gewinnt, ber muß nachher mit ' den Mäufen eßen.
Wer mehr will verzehren
Als fein Pflug mag erähren,
Der mag fi nicht erwehren,
Ihn muß Bettel oder Stegreif nähren.
Es läßt fih wohl ein Kaifersgut verzehren.
Verzeih bir nichts und Andern viel,
Eine PViertelftunde Verzug bringt oft jahrelangen Auf: ſchub.
Unnoͤthiger Verzug bringt keinen Vortheil.
Verzweifle nicht, mein frommer Chriſt.
Das währt von der Vesper bis die Hühner auffliegen!
Aufgewichſt, der Herr Vetter kommt!
Stecke dich nicht zwiſchen Vettern und Freunde, ſonſt klemmſt du dich.
Eiſern Vieh ſtirbt nicht.
Kein. Vieh verbuͤßt Gewette.
Klein Vieh macht auch Miſt.
Gleich Vieh leckt ſich gern.
Vieh und Meſchen muß man nicht zuſammen rechnen.
Das Vieh iſt wie der Stall.
Giebſt du deinem Vieh, ſo giebt es dir wieder.
| 520 Biel — Vogel.
10963. Viele koͤnnen Einem helfen. 10963*. Biel und gut ift nicht beifammen. 10964. Viele koͤnnen mehr denn Einer. 109648. Es giebt viel Hände; was bie eine nicht kann, macht die an: dere. 10965. Dem Bielen fehlt das Biel. 10966. Drei Viel und drei Wenig find fhablidh: Viel reden und wenig wißen, Viel verthun und wenig haben, Viel fih dünken und wenig denken. 10967. Wo viel ift, da will auch viel hin. 10968. Bieler Zugriff Hält ein Schiff. - 10969. Mit Vielem geudet man, mit Wenigem fpart man. 10970. Ein Vielfraß wird nicht geboren, fondern erzogen. 109708. Was man zu Abend um Vieri thut, Kommt Eim zu Naht um Nüni gut. 10971. Die vierte Frau bringt die Schüppe. 10972. Das find alte Violen, die riechen nicht mehr. 10973. Nach Der Violine läßt fich gut tanzen, fagte der Bauer, da kriegt' er einen Schinken. 10974. Bingengen Sonnenfcein Füllt die Fäßer mit Wein. 10975. Virtus in medio, ſagte der Zeufel, ba gieng er zwifchen zwei Quren. 10976. Bit Bringt die Fliegen mit. 10977. Um Biti kommen die Fliegen felbneun. 10978. Säft du die Gerfte nah St. Vit, Bift du fie fammt dem Sade quit. 10979. Friß Vogel oder ſtirb.
e -
Bogel. 521
10980. Den Vogel kennt man am Geſang, Den Hafen an dem Klang, Den Efel an den Ohren Und am Geſang den Thoren.
10981. Beßer Ein Vogel in der Dand As zehn am Strand.
10982. Beßer ein Vogel im Neb als gehn in ber Weite.
10983. Ein Vogel in der Schüßel ift beßer als zehn in der Luft.
10984. Dan Tennt den Vogel an den Federn.
109848. Man ſiehts am Schwanz was e8 für ein Vogel ift.
10985. Laß mir den Vogel und behalt du die Federn.
10986. Was nicht am Vogel ift, das ift an den Febern.
10987. Die Vögel, die zu viel Federn haben, fliegen nicht body.
10988. Die Vögel gefellen fi zu ihres Gleichen.
10989. Vögel von gleichen Kedern fliegen gern beifammen.
10989. Einerlei Bögel boden auf einerlei Neft.
10990. Mit welchen Vögeln man fliegt, mit ‚denen wird man gefangen,
10991. Wer Vögel fangen will, muß füß pfeifen und nicht mit Knitteln drein fchlagen.
10992. Wer Vögel fangen will, muß nicht mit Prügeln drein
. werfen.
10993. Klopf auf den Bufch fo fliegen die Vögel heraus.
10994. Man muß den Vögeln richten, wenn fie im Striche find.
10995. Man muß den Vogel erft im Käficht Haben eh man ihn fingen lehrt.
10996. Die Voͤgel, die zu früh fingen, holt am Abend die Kape.
10997. Böfer Vogel, böfes Ei.
10998. Böfer Vogel, böfer Sefang.
10999. Mancherlei Vögel, mandyerlei Sang.
522
11000. 11001. 11002. 11003. 11004. 11005. 11006, 11007.
11008. 11009. 11010. 11011.
11012. 11013.
11014. 11014. 11015.
11016.
11017. 11018. 110188. 11019.
11020.
11921.
Vogel — Vogler.
Zeder Vogel fingt wie ihm der Schnabel gewachſen ift. Zeber Vogel fingt feinen Gefang.
Kein Vogel fliegt fo hoch, er kommt wieder auf die Erde. Jedem Vogel gefällt fein Neſt.
Jeder Vogel hat fein Ref lieb,
Nah und nah) macht der Vogel fein Neft.
Kleine Böglein, Eleine Neftlein.
Alter Vogel, Steifer Kogel,
Alte Vögel find ſchwer rupfen. Jung Böglein, weich Schnäblein. Scharrenden Vogel brate fehnell, [hwimmenden langfam.
Scharrenden Vogel brat mit Eile, Schwimmendem aber laß die Weile.
Er hat gewifd Vögel unterm Hut, daß er nicht grüßt. Gemalte Vögel find gut ſchießen
Aber nicht gut genießen.
Laß die Vöglein forgen, die ſchwache Beinlein haben. Was den Vögeln gehört wird den Fiſchen nicht. Sie leben wie die Vöglein im Danffamen. Beßer im Vogelgefang
Als im Eifengellang.
Beßer Vogelfangen als ganz Stillefigen. Vogelfang gehört zum Wildbann.
Biel kleine Vögel geben auch einen Braten.
Wie es vogelt, fo legt es Eier,
Vogler und Jäger
Sind üble Landpfleger,
Jeder Vogler lobt feinen Kauz.
Vogel — Vol. 523
11022. Bogelfreier Wicht Bedarf des Galgens nicht.
1102%. Wo das Volk ift, da ift Nahrung. 11023. Volkesſtimme, Gotteöftimme. 11024. Bol ift toll.
11025. Voll Land, Zol Land.
11026. Se voller, Je toller.
11027, Voller Kropf, Toller Kopf.
11028. Bift bu voll, fo leg dich nieder, Nach dem Schlafen faufe wieder: So vertreibt ein Schwein das anber, ‚ Spricht der König Aleranbder.
11029. Vol macht faul.
11030. Voller Mann, fauler Mann. 11031.-Voller Bauch ftudiert nicht gern. 11032. Der Volle redet ſchwer.
11033. Voller Mund Sagt des Herzens Grund.
11034. Einem vollen Mann fol ein Zuder Heu ausweichen. 11035. Bei Vollen lernt man Saufen,
Bei Krämern lernt man kaufen. 11036. Boll ift nichts, aber knatſchvoll. 11037. Völlerei bringt Buhlerei, Buhlerei bringt Buberei. 11038. Nicht voll und fatt,
Das macht did) matt;
Dod auch nicht hungrig,
Das macht dich lungrig. 11039, Volle Faͤßer Bingen nicht.
524
11040. 11041.
110418.
11042. 11043.
11044. 11045. 11046. 11047. 11048. 11049. 11050. 11051.
11052.
11053.
11054. 11055.
11056. 11057.
11058.
11059.
Voll — Vorrath.
Voller Sad pfeift. -
Voller Gaul fpringt.
Wo eine Voͤlle ift, kann man ſchon haufen.
Vorangehen macht Nachgehen.
Vorbedacht
Hat Rath gebracht.
Die Vorderſten thun was bie Hinterſten nicht vermögen. Kannft du nicht im Vorderzug fein, fo zieh im Troſs nad). Unfere Vorfahren waren auch keine Karren.
Wohl vorgehen macht wohl folgen.
Wer unrecht vorgeht ift ärger als wer ihm folgt. Suter Vorgänger macht gute Nachtreter.
Vorgegeßen Brot macht langfam arbeiten.
Vorgethan und nachbedacht
Hat Manchen in groß Leid gebracht.
Vorher fhön zum Küſſen,
Nachher zum Anpiffen. ,
Vorher Beſcheid
Giebt nachher keinen Streit.
Vormund nimmt fo viel, daß Nachmund darben muß.
Der Vormund nimmt oft fo viel, dab dem Nachmund nichts übrig bleibt.
Es wirb kein treuer Vormund gefunden.
Wenn der Zeufel einen Vormund hätte, fäm er um die Hölle,
Vorne fir
Hinten nir.
Vorrath
Nimmer fchadt.
11059%. Laß dich mit wenigem Borrath begnügen.
11060. 11061. 11062. 11063.
11064. 11065. 11066. 11067. 11068. 11069. 110%. 11071. 11072.
110724. 11073. 11074. 11075. 11076. 11077. 11078, 11079. 11080. 11081. 11082. 11083.
Vorrede — Vorwort. 525
Vorrede fpart Nachrede.
So das Vorroſs irrt, verführt es die andern alleſammt. Der Weg zur Hölle iſt mit guten Vorſätzen gepflaſtert. Vorſicht
Schadet nicht.
Vorſorge verhuͤtet Nachſorge.
Beßer ein Vorſorger, denn ein Nachſorger.
Alle Vortheile gelten.
Alle Vortheile helfen, ſind ſie noch ſo klein.
Vortheil trifft zwei Fliegen auf einen Schlag.
Vortheil hat bald Feierabend.
Vortheil geht vor Staͤrke.
Vortheil ſchlägt die Leute.
Wer ſeinen Vortheil nicht verſteht, den will der König nicht im Lande wißen.
Was helfen die Vortheile wenn man ſie nicht braucht? Vortheil iſt nicht allezeit Gewinn.
Ein wenig Vortheils bringt den Mann aus den Kleidern. Kleiner Vortheil macht großen Schalk.
Kein Vortheil ohne ſeinen Nachtheil.
Wer nicht vorwärts geht, der kommt zurück. Vorwärts wie ich, fagt der Krebs.
Vorwitz macht Jungfern theuer,
Vormisig iſt nicht witzig.
Vorwitzig macht faulwigtig.
Vorworten bricht allen Streit.
Vorworte brechen Nachworte.
526 B — Wage.
W.
11084. W madht mir Weh.
11085. Drei W bringen Pein: Weiber, Würfel und der Wein.
11086. Drei W find große Räuber: Wein, Würfelfpiel und Weiber.
‚ 11087. Wehe dem, der fi) vor dreien nicht hütet: Wolluft, Wein und Würfel. 11088. Böfe Waare muß man aufſchwatzen. 11089. An boͤſer Waare iſt nichts zu gewinnen. 11090. Schlechte Waare wird Jedem angetragen. 11091. Angebotene Waare ſtinkt. 110914. Wer die Waare ſchilt, hat Luſt dazu. 11092. An fauler Waar Iſt kein gut Haar. 11093. Gute Waare lobt ſich ſelbſt. 11094. Darnach Waare, darnach Geld. 11095. Allzutheuer geboten macht die Waare unwerth. 11096. Mit Wachen und mit Wagen Muß man dad Glück erjagen. 110968. Wachen und Beten Läßt die Frucht nicht zertreten. 11097. Alte Wachteln find übel fangen.
11098. &o vielmal als die Wachtel fchlägt, fo viel gilt der Laib Brob.
11099. Wenn der Wächter nicht wacht, wacht der Dieb, 11100. Rahe beim’ Feuer fchmilzt das Wachs.
11101. Die Wage zeigt ob ſchwer ob leicht, aber nicht ob Gold ob Silber.
Waden — Wahl. 527
11102. Als man rief Wabden, Berftand er Spaden.
11103. Wagen gewinnt, Wagen verliert.
111030. Wer nicht wagt, Wer nicht winnt.
11104. Wagemann, Winneman.
11105. Wer nicht wagt, Der nicht nagt.
11106. Wer nichts will wagen Bekommt nicht Pferd noch Wagen.
1110620. Wer nicht wagt, kommt nicht nach Wehlau.
11107. Wagen bat Glüd,
11108. Erſt wägg, dann wags.
111088. Wagen ift beßer ald wägen,
11109. Ich wagß,
Soft vermags.
11109. Wags und laß Gott walten.
11110. Waghals bricht den Hals.
11111. Wer nad einem goldenen Wagen tradıtet, befommt doch wohl eine Speiche davon,
11112. Der Wagen muß gehn wie ihn die Pferde führen.
11113. Wenn ber Wagen fällt, hat er fünf Räder.
11114. Der leere Wagen muß dem vollen ausweichen,
11115. Wenn ber Wagen im Kothe fteckt, werden viel Worte gemacht.
11116. Es iſt gut neben ſeinem Wagen gehen.
11117. Kannſt du nicht mit Wagen fahren, ſo fahre mit einem Karren.
11118. Wahl Macht Qual.
628 Wahl — Wahrheit.
‚11119. Wer die Wahl hat, hat die Qual. 11120. Wahn erheifcht viel, Nothdurft wenig. 11121. Der Wahn allein ift reich und arm. 11122. Wer wohl wähnt, dem ift wohl. 11123. Wahnolf ift Trügolfs Bruder. 11124. Sprich was wahr ift,
Trink was Har ift, Iß was gar ift, 11125. Wahr, Fahr. 11126. Kommts nicht gleich, das Wahr, So kommt ed übers Jahr.
11127. Wahrheit ift der Zeit Zochter. 11128. Ungeitige Wahrheit ift einer Lüge gleich. 11129. Wenns nicht wahr wär,
Käms nicht gedrudt her.
11130. Wahrheit leide wohl noth, Dod nicht den Tod.
11131. Wahrheit wird wohl gedrüdt aber nicht erftict.
11132. Zulegt fiegt Wahrheit, Zugend und Muth.
11133. Zum Begräbnife der Wahrheit gehören viel Schaufeln.
11134. Die Wahrheit will an den Zag.
11135. Wahrheit Friecht in keine Maufelöcher.
11136. Mit der Wahrheit kommt man am weiteften.
11137. Die Wahrheit nimmt kein Blatt vor den Mund.
411138. Wahrheit jagt den Zert ohne Gloffen.
11139. Wahrmannd Haus fteht am Längften.
11140. Wer die Wahrheit geigt, dem fchlägt man den Fidelbo⸗ gen um den Kopf:
11141. Schieb den Riegel vor, fo Einer ftäts die Wahrheit geigt.
11142. 11143.
11144. 11145. 11146. 11147. 11148. 11149.
11150. 11151. 11152. 11153.
11154. 11155. 11153
11156:
11157. 11158.
11159.
11160.
Dtſche. Volksb. Sr. Bo.
Wehrteit. 829.
Wahrheit findet Leine Herberge.
Wer will die Wahrheit fagen,
Mus ſchnell von bannen jagen.
Wahrheit thut ber Zunge web.
Mit der Wahrheit kommt man ins Gefchrei.
Wahrheit muß ins Hundeloch.
Die Wahrheit tft der Welt leid.
Willfahren macht Freunde, Wahrfagen Feinde.
Wer die Wahrheit auf großer Herren Zifch bringen will, muß viel füße Brühen daran machen.
Wahrheit gebraucht man kaum an Petertagen, gefchweige daß man follte Alltagshofen daraus machen.
Die Wahrheit hat ein ſchoͤnes Angeficht, aber zerrißene Kleider.
Die Wahrheit ift ein Kleinod, darum will fie Mancher nicht alle Zage zur Schau tragen. .
Die Wahrheit wird mit Tüchern behängt, wie bie Altäre in den Zaften.
Mit der Wahrheit fpielt man alle Zage den Karfreitag.
Wahrheit giebt Turzen Befcheid, Lüge macht viel Rebens.
.Die Wahrheit hat nur Eine Farbe, die Lüge mandherlei.
Wahrheit ift ein felten Kraut,
Noch feltner wer fie wohl verbaut.
Wahrheit ift ein felten Wildbrät.
Wahrheit leidet keinen Schimpf, fprach der Bed ale man ibn Mehldieb nannte,
Mich duͤnkt, ich wähn, ich acht, ich halt,
hut oft der Wahrheit groß Gewalt.
Mancher befteht bei ber Wahrheit wie Butter bei ber Sonne.
34
530 BWäbrömasn — Wanne.
11161. Gewährsmann haben hilft nicht. 11162. Was lange währt, wird gut.
11163. Wald bat Ohren, Felb Hat Augen. 11164. Der Wald hat keinen Baum.
11165. Er fieht den Walb vor Bäumen nid.
11166. Dem reichen Walbe wenig fehabet, Daß fih ein Mann mit Holz belabet,
11167. Der Tommt nimmer in ben Walb, ber jeben Straud fürchtet. 11168. Wie man in ben Wald fchreit, To fchallt es wieder heraus. 11169. Walfahrer kommen felten heiliger nad) Haufe. 11170, Regen auf Walburgisnacht Dat ftäts ein gutes Jahr gebracht. 11171. Hüte dich vor einem bdeutfchen Wälfchen. 11172. Bor rothen Wälfchen, weißen Franzofen und ſchwarzen Deutfchen bäte dich. 11173, Einen Wälfhen zu hintergehen, Muß man Morgens früh aufftehen, 11174. Baͤlſch Blut Thut keinem Deutfchen gut. 11174. Man kann durch eine Wand fehen, wenn ein Loch darin iſt. 11175: Die Wände haben Ohren. 11176. Einer Wand, bie fallen will, giebt Jedermann Stoße. 11177. Was man nicht erlernt, kann man erwandern. 11178. Wenn der Wanderer getrunken hat, wendet er bem Brunnen ben Rüden zu.
11179. Der befte Wanderer muß voran gehen.
11180. Gr ift ein gewanberter Gefell, einmal zu Markt, zwei⸗ mal zur Mühle und, dreimal zu Babe gewefen.
11181. Wanne ift kein Korb. .
Warıın — Mint. | 531
11182. Wenn das nicht gut für bie Wanzen ift!
11183. Alle Wappen mäßen Bold ober Silber haben. 11184. Er hat einen Lappen als Wappen auf dem A—. 11185. Warm ift das Leben, kalt ber Tod.
11186. Er biäft warm und kalt aus Einem unbe, 11187. Wer ben Anderen warnt, ber ift fein Freund. 11188. Sewarnter Mann Ift Halb gerettet.
11189. Wer fih warnt, ber wehrt fid.
11190. Es hat — den Augenblick wirds ſchlagen. 14 dis wu Mrart
4 ihne und Rauch die
11197. Wer warten kann, hat viel gethan. 11198. Wer nicht warten kann, muß laufen. 11199. Darauf ift gut warten, aber übel faften.
11200. Wer bi8 an ben jüngften Zag warten Tann, ift leicht Herr der ganzen Welt.
112008. Wer zu lange wartet, wird übel gewartet, 112005. Wer wartet, ben belangt,
112000. Was man gern hätte, mag man nicht erwarten. 11201. Wart a Weil, harr a Beil, fi a Weil nieder,
Und wenn du Weil gefeben bift, To komm und fag mirs wieder.
34*
532 Warten — Waßer.
11202. Warts ab, fagt Tuckermann.
11203. Jeber warte des Seinen, und laufe nicht fort. 11204. Warte bes Deinen.
11205. Warum? Darum,
11206. Kein Warum ohne ein Darum,
11207. Um der Warzen willen trage ich Handſchuhe.
11208. Beßer eine Warze auf dem Rüden ale eine Sommer; fproße im Geſicht. 11209. Es ift fein Was ohne Weil, 11210. Waſch du mich, fo Walch ich dich, fo werden wir Beide hübſch. 11211. Biel in der Waſche, Wenig in der Taſche.
11212. Ich habe Fein Hemd in diefer Waſche. 11213. Viel Holz, gute Aſchen
Hilft den faulen Wäfchern waſchen. 11214. Reine Wäfch und Höflichkeit
Bieren Einen allezeit.
11214. Wenn die Frau eine Wafche bat, fo hat der Mann eine “ feltfame Frau und ein böfes Hemd.
11215. Das Waßer hat keine Balken.
11216. Das Waßer ift nicht gebaͤlkt, fagt ber Jüd.
11217. Wer auf dem Waßer fährt, hat den Wind nicht. in der Dand.
11218. Dem Waßer ift nicht zu trauen, e8 reißt den Mühlgang weg.
11219. Wenn Fein Waßer auf der Mühle ift, fo tanzt ber Eſel.
11220. Das ift Waßer auf meine Mühle,
11221. Er weiß woher bad Waßer zur Mühle flieht.
11222. Waßer ift das flärkfte Getränt, es treibt. Mühlen.
Waßer. 833
11223. Stillem Waßer und ſchweigenden Leuten iſt nicht zu trauen.
11224. Stille Waßer ſind (gründen) tief.
11225. Stille Waßer, tiefe Gruͤnde.
11225. Stille Waßer freßen auch Grunb.
11226. Es ift kein Waßer fo tief, man findet ben Grund.
11227. Alle Heinen Waßer laufen in die großen.
11228. Im großen Waßer fängt man große, im Heinen Waßer
gute Fiſche.
11229. In Eleinen Waßern fängt man auch gute Fiſche.
11230. Große Waßer, große Kriege.
11231. Wo Waßer gemwefen ift, da kommt Waßer wieder.
11232. Wer dem Waßer wehren will, muß die Quellen ftopfen.
11233. Das Waßer will über die Körbe gehen.
11234. Wenn das Waßer über die Körbe geht, fol man das
Schiff öfen. -
112348. Wenn ich gutes Waßer habe, laß ich das Bier ſtehen und trinke Wein.
112345. Das Waßer ift am beften an der Quelle.
11235. Das Neunkircher Mäblein hat gefagt: Tann ich das Waßer beim obern Brunnen holen, fo geh ich nicht zum untern.
11236. Stehende Waßer werden endlich faul und ſtinkend.
11237, Kein Wäßerchen fo Elar, es trübt fich einmal.
112378, Et es ten Water fo Ear, et fleimt fit.
11238. Das Waßer läuft den Berg nicht hinauf.
11239. Bis dahin läuft noch viel Waßer den Rhein hinunter,
11240. Das hieße Waßer in ben Rhein tragen.
11241. Ohne Waßer fchleift ſichs übel.
11242. Wer des Waßers bedarf, ſucht ed im Brunnen.
11243. Es hilft Fein Waßer wider die Waßerfucht,
684 Wader — Weg. 11244. Bei Waßer und Brot
Wird man nicht tobt, 11245. Trink Waßer wie ein Ochs und Wein wie. ein König. 112458. Wenn Waßer Wein wäre, wer wäfle, wer Wirth wäre? 11246. Den Waßertrinker geht kein Schid an. 11247. Es iſt ein ſchlimm Waßer, das den Durſt nicht Löfcht. 11248. Waßerfrug
Iſt immer Hug
(fpricht der Wein).
112484. Mit Wafer und Brot Kommt man dur alle Roth.
11249. Gut gewäßert iſt halb gebleicht. 11250. Wenn das Waßer über die Steine läuft, wird es rein. 11251. Man muß unreined Waßer nidst eher weggießen bis man reines hat.
11252. Soll ich erfaufen, fo muß es in fauberm Waßer fein. 11253. In unfauberm Waßer mag man fidy nicht rein wafden. 11254. Wenn fi dad Waßer bläfert, regnet es bald. 11254*. Waßer reich, Land arm, 112545, Mit dem Weed fann man das Brot erfparen. 11255. Der gerade Weg ift der befte. 11256. Der gelindefte Weg tft der befte. 11257. Der auf halben Weg umkehrt, irrt nur um bie Säfte 11258. Der auf übelm Weg ift,.hat Noth davon zu kommen. 11259. Was Hilft laufen wenn man nicht auf bem rechten Weg If? 11260. Wer aus dem Weg iſt, wär gern wieber drein. 11261. Gut Weg um
War nie krumm.
11262. Wer ben Weg and Meer rnit weiß, gehe nur dem Fluße nad.
Weg — Weiber. 635
11368. Auf dem Weg, ben Biele gehn, wäh kein Gras. 11264. Gemeinen Weg Tann Niemand verbieten.
11264*. Alte Wege und alte Freunde fol man in Wärben halten, 11365. Alle Dinge fichen in einer Wegſcheide.
11266. Was man zu weit wegwirft, hätte man gerne,
11267. Wo es Einem wehe thut, dahin greift man ſich oft. 11268. Was wehe thut, das lehrt.
11269. Wer nicht fagen barf, daß ihm wehe ift, dem ift weh.
"7 Bali 00"
1a.‘ ex Rath. een ng il par man Ywa, Unyi bass, hau: ws PAS, . ein Weib, Zeit. aan nan nicht bei Lichte.
11277. Es iſt beßer Weiber vegeaben denn zur Kirche führen. 41278. Es nimmt Keiner ein Weib er fei denn unfinntg. 11279. Wer nichts zu zanken hat, der nehm ein Weib. 11280. Man ſieht es an der Rafe bald, Db Weiber warm find oder kalt. 11281. Es fol Keiner ein Weib nehmen, er Tönne benn brei ernähren. 11282. Nimm das Weib, fo wirft du fie los. 11283. Auf Weiber und Gewinn Steht aller Welt der Sinn, 11284. Weiber find anfangs leicht, werben aber immer ſchwerer.
[2
336
11285.
Beib.. Junges Weib iſt altem Mann bad Poſtpfetd zum Grabe.
11286. Junges Meib bei altem Mann ift bei Zag Weib un
11287,
11288. 11289.
11290.
11291, 11292. 11293. 11294.
11295. 11296. $ 1297. 11298. 11299.
11300.
11301. 11302. 11303.
11304. 11305.
11306.
bei Nacht Wittwe. Es nimmt kein Weib einen alten Mann um Gotteswiller. Weiber nehmen if kein Pferbehanbel. | Rimm ein Weib um das was fie hat, einen Freund um das was er thut, und eine Waare um das was fie gilt.
Keiner nimmt ein Weib um Gotteswillen: Jeder hat gern Zleifch mit guter Brühe,
Hößlihe Weiber hüten das Haus wohl. Ein haͤßlich Weib tft eine gute Daushälterin, Ein haͤßliches Weib ift ein guter Zaun um ben Garten
Es iſt leichter wider de Satan ſtreiten als wider ein ſchoͤnes Weib, |
Feuer brennt in der Nähe, ein ſchoͤnes Weib nah und fern.
Schöne Weibez adyen Ihöne Sitten.
Schön Weib, viel Stolz" _
Jedes Weib will lieber ſchoͤn als fromm fein.
Weiberfihönheit, das Echo im Wald
Und Regenbogen vergehen bald.
Schöne Weiber und zerfchnittene Kleider bleiben gern har gen. |
MWeiberaugen, Feuerſpiegel.
Ein ſchoͤn Weib ift nur ein Bubenfpiegel.
Schön Weib ift ein zartes Kleid, wenn mans viel anthut, verbirbt es. .
Se ſchoͤner Weib, je ſchlechtere Schüßel.
Es giebt nur zwei gute Weiber auf der Welt: Die Eine ift geflorben, die Andere nicht zu finden.
Ein Haffend Weib ift felten ſtumm; Ein ſtill Weib liebt man um und um.
J
Belber. " 537
11307. Weiber findet man nimmer ohne Rebe,
11308. Drei Weiber, drei Gaͤnſe und brei Froſche machen einen Jahrmarkt.
11309. Dreier Weiber Gezaͤnk macht einen Jahrmarkt. 11310. Ein Weib verſchweigt was fie nicht weiß. 11311. Bei Weibern ift des Schwagens hohe Schule, _ 11312. Weibers Reden, armed Neben.
11313. Es ift beim Weibe verfchloßen Wie Waßer in ein Sieb gegoßen.
11314. Die Weiber führen das Schwert im Maul, darum muß man fie auf die Scheibe ſchlagen.
11315. Die Weiber ſind furdtfam und rufen bald St. Peter zu: Stel ein dein Schwet.
11316. Ein Sad vol Flöhe ift leichter zu haten als ein Weib.
11317. Weiber hüten iſt vergebliche Arbeit.
11318. Das befte Weib fchilt des Mannes Hut.
11319. Schöne Weiber find Irrmifche, verführen bei hellem Tag.
-11320. Ein geil alt Weib ift des Todes Faſtnachtſpiel. e
11321. Dan ſucht von Weibern und von Fifchen Das Mittelftüd zu erwifchen.
11322, Viel Weiber tragen offene Kleider um den Milchmarkt nicht zu bebeden,
11323. Bitt ein Weib, bu verlierft nichts daran.
11324. Ein Weib den Edellnaben küſst, Daß fie nicht ihres Manns vergift.
11325. Weiber, Glück und Gold Sind allen Rarren hold.
11326. Mit Weibern, die das Küffen erlauben, ift man bald auf dem Bette.
11327. In der Weiber Kram findet ſich immer etwas feil. 11328. Weiber nehmen gern Drefcher für Troͤſter.
:538 Meiber.
11329. Mit einem böfen Weihe fienge man ben Teufel im freitn Feld.
11330. Wen der Teufel ärgern will, ſchickt ee doͤſe Weiber ini Baus,
11330°, Wer ein böfes Weib bat, braucht Keinen Teufel.
11331. Boͤſem Weibe Tann Riemand feuern.
11332. Wer fi von einem böfen Weide ſcheidet, macht eine gut Zagreife.
11333. Gin bos Weib iſt der Schiffbruch des Weannes.
411334. Bilt die WBosheit etwas, fo ift ein Weib theurrr als zehn Männer,
11336. Es giebt nur ein böfes Weib; aber ein Jeder meint, it hätt es.
11386. Es find nur drei gute Weiber geweſen: die Eine ift au ber Welt geloffen, die Andere ift im Bad erfoffen, die Dritte ſucht man noch.
11337. Weiberlieb und Derrengunft
Sind nit mehr als blauer Dunft,
11338. Weibsbild
Soll nicht fein wild.
11339. Es ift ſchlimmer- ein Weib zu reizen als einen bißigen Hund,
11340. Weiber find Kagen
‚ Mit glatten Bälgen und fharfen Tagen. 11341. Schlimme Weiber, aus benen man nicht kommen kam. 11342. Bei Leibe | Zrau Teinem Weibe Obgleich fie todt ift,
11343. Glaub keinem Weibe, wenn fie auch todt ift.
11344. Die Weiber haben drei Häute. -
11345. Weibern und Geſchoßen foll Niemand trauen.
Weiber. 3
11346. Weiberrache hat Feine Grenzen. 11347. Kein Dann ohne Wolfszahn, fein Roſs ohne Züde, kein Weib ohne Teufel. 11348. Kein Weib ohne ein nisi, bie beſte, die es bedeckt. 11349. Weiber find des Teufels Kioben, barin er fängt mas auffigt. 11350. Der Weiber Schmuck ift ded Teufels Zuggarn. 11351. Weibertift, " Nichts drüber iſt! 11352. Weiberliſt Geht über alle Liſt. 11353. Brunft, Flut und Weibertuͤcke Gehn über alle Stüde. 11254. In böfen Näthen iſt das Weib des Mannes Männin.
y£11255. Das Weib ift ein Geſchwinddoctor: fie hat eine Lift er⸗ funden ſo oft ſie auf die Erde ſieht.
= 11256. Der Weiber Weinen iſt heimlich Lachen. (11357. Weiber find veränderlich wie Apritwetter. 11358. Zwifchen eines Weibes Ja und Rein laͤßt fih keine Na⸗ delſpitze ſtecken. 11359. Weiber haben langes Haar und kurzen Sinn. 11360. Wenn ein alt Weib tanzt, macht fie dem Tod ein Hof⸗ recht. 11361. Wenn alte Weiber tanzen, machen fie viel Geftäub. 11362. Es ift kein Kinderfpiel, fo ein alt Weib tanzt. 11363. Wer ein alt Weib nimmt ded Geldes willen, bekommt
den Sad gewifs; wie e8 um das Geld fteht, wird ſich finden.
11364. Gehorſam und Geduld wachſen nicht im Beibergarten. 11365. Wo Weiber regieren, fleigen bie Stühle auf bie Bänke.
340
11366.
11367.
11367®, 11367b.
11368, 11369.
11370.
11371.
11372. 11373. 11374. 11375. 11376. 11377. 11378. 11379.
11380.
11381.
11382.
11383. 11384.
Beiber.
Weiberregiment Nimmt felten gut End.
Wo Beiber und Hafen zu Felbe blafen,
Da geht es ab mit langen Nafen.
Bieter ’n ſchluuten Wiif ad 'n Eiimen Wiif.
'n Wiif, dat met ’n Koppe will buawen uut, |
Dat boot viel Schaaen un richtt Nids uut.
Wer eine Weiberhaube auffest, den ſchlagen die Pferde
Nährt das Weib den Mann, fo muß er ihr Gpielbal fein. _ |
Wenn die Weiber wachen und backen, 5
Daben fie den Teufel im Naden,
Wenn dad Weib die Zöpfe zerbricht und ber Mann bie Krüge, fo giebt e8 viel Scherben im Haus, |
Die Weiber werben niemals fertig.
Weiber find unrichtige Uhren. |
Weiber und Roffe wollen gewartet fein.
Wer Weib und Kinder hat, barf nicht um Arbeit forgen
Karges Weib geht felten zur Kifte. |
Karges Weib geht oft zur Kifte,
Ein Weib foll weber geben noch nehmen.
Wenn ein Weib Gefchente nimmt, fo bat ſie ſich ſelbſ verkauft.
Dein Weib, dein Schwert und dein Pferd magft du
wohl zeigen, aber nicht ausleihen.
Verliehen Weib, Rofs, Laut und Wehr
Bekommſt im vorgen Stand nicht mehr.
Das Weib fragt,
Der Mann fagt.
Das Weib und ber Dfen find eine Hauszierde.
Es ift der befte Hausrath, der ein fromm Weib bat.
Weiber. 541.
11385. Ein fromm Weib ft ihres Mannes Leib,
11386. Fromm Weib, des Lebens Heil, Dan findet’s aber felten feil.
11387. Ein fromm Weib beherrſcht ihren Mann mit Gehorfam. 11388. Ein fromm Weib Tann man mit Gold nicht überwägen. 11389. Fromm Weib hat nur Ein Vaterunfer.
11390. Ein ungeziert Weib iſt bie beſte Hausfrau.
113908. Wer fein Weib ſchlägt, jagt einen Zeufel hinaus und
597. jan
“acht fi drei Faſttage und ihr
lie Aw fr Ag lung fi x frauen gi, chläͤgt mit ber rechten Hand 55
Any y n feine Schande,
11395. Weiber ſchlagen gievi ıyuchte Ehre. 11396. Wer fein Weib einmal ſchlaͤgt, ſchlaͤgt ed mehrmal. 11397. Ein Weib hat nit alle Schlüßel anhängen. 11398. Ein Weib kann nicht Brot baden ohne Mehl. 11399. Was ein Weib bei fich felbft gedenkt, ift henkenswerth. 11400. Berfagen ift ber Weiber Sitte; | Dod wollen fie, daß man fie bitte, 11401. Löfche das Licht aus, fo find alle Weiber gleich. 11402. Weiberkleider decken des Nachts wohl. 11403. Zrunten Weib Gemeiner Leib 11404. Ein Weiberfhoppen ift neun halbe. 11405. Mit viel Weibern zeugt man viel Kinder.
542 j Weiden — Mein.
11406. Reiche Weiber machen arme Kinder.
11407. Weiber, Wein und Würfelſpiel Verderben Manchen, wers merken will.
11408. Das meiſte Theil am Menſchen iſt Weiberfleiſch. 114080. Wem man weich bettet, ber wird faul.
11408b. Weiberkrieg gilt nichts.
11409, Weichſt du mir, fo weich ich Bir.
11409». Es ift beßer weichen als zanken.
11410. Weichen iſt Feine Schand, Bift du übermannt.
11411. Wer weicht, kann ein andermal ſchlagen. 11412. Ein wenig Weigerns fteht wohl. 11413. Grüne Weihnachten, weiße Oſtern. 11414. Weihnachten im Klee, Oſtern im Schnee. 11415. Der Wein für die Leute, dad Waßer für die Gänfe! 11416. Guter Wein bedarf keines Kranzes. 11417. Altem Wein gehört kein neuer Kranz. 11418. Guter Wein verkauft ſich feldft. 11419. Der Wein iſt gut,. wenn er aud den Mann die Treppi hinunter wirft. 11420. Wer nicht liebt Wein, Weib und Gefang, Der bleibt ein Narr fein Leben lang. 11421. Ale Freude ftedt in der Weinkarte. 11422. Wein ift der Poeten heiliger Geift. 11423. Nahe beim Wein und meit vom Schuß, 11424. Zrint Wein und erwirb, 2 Trink Waßer und ftirb:
Beßer Wein getrunten und erworben, Als Waßer getrunfen und geftorben.
Bein, 543
11425. Trink Wein, fo beſcheert Bott Wein. 11426, Der Wein ift ein Mahrſager. 11427. Wein fagt die Mehrheit.
11428. Wein hat keinen Riegel vor.
11429. Wein Hat keinen Schrein.
11430. Wein Hat offnen Schrein.
11431. Das Herz im Wein, bie, Geftalt im Spiegel, 11432. Der Wein nimmt Tein Blatt vors Maul, 11433. Wenn ber Wein eingeht, geht der Mund auf, 11434. Beim Wein geht die Zunge auf Gtelzen. 11434. Wenn ber Wein‘ nieberfist, ſchwimmen bie Worte empor. 11435. Guter Wein Lehrt gut Latein. 11436. Mit Wein macht man ben Pfittich ſchwatzen.
11437. Wer redet gut Latein, Der trinke guten Wein.
11438. Wein redt viel; aber bö8 Latein. 11489. Was der Dann Tann
Zeigt der Wein an, 11440. Wein | Hilft dem Alten aufs Bein. 11441. Der Wein macht die Alten beritten. 11442. Guter Wein ift der Alten Milch. 11443. Wien up Melt
38 vor EI,
Melt up Wien 8 Benien,
11444. Der Wein ift fein Narr, aber macht Narren.
&
. Der Wein erföffe im Waßer, hätt er nicht ſheinns
Wein.
. Bein und Weiber machen alle Welt zu Narren.
. Die Weinreben haben ihren Werth nur beim Wein. . Was hinterm Weine geredet wich, gilt nicht.
. Ze füßer ber Wein, je faurer der Sßig.
. Süßer Wein giebt fauern Eßig.
. Zunger Wein ift füß, bat aber viel Hefen.
. Wenn man Wein abläßt, laufen bie Hefen mit.
. Zeber Wein hat feine Hefen, jedes Mehl feine Kleien. . Wein
Hält nicht rein.
. Alter Wein, gefunder Wein. . Wein trinken, Bein bezahlen. .Wo der befte Wein wählt, trinkt man ben fhlechteften. . Erft guter Wein, und wenn die Leute trunfen find, ber
fchlechte, ift Wirthspractik.
. Der Bein Tann ſchwimmen, barum erfäuft er nicht leicht,
wenn die Wirthe Waßer drein ſchuͤtten.
| gelernt.
. Wer täglih im Wein ſchwimmt, muß endlich brin er⸗
ſaufen.
. In Wein und Bier ertrinken mehr denn im Waßer.
. Biele fallen durch das Schwert, mehr noch vom Wein, . E8 giebt mehr alte Weintrinter als alte Aerzte.
. Rimmt der Wein ben Kopf dir ein,
Sind auch die Füße nicht mehr bein.
. Wein und Bier fchmedt füß;
Verſauf ich gleich die Schuh, behalt ich doch bie Fuͤß.
.Wo Wein eingeht, ba geht ber Witz aus. . Wo Wein geht ein, geht Scham aus.
11469. 11470.
11471.
11472. 11473.
11474. 11475.
11476.
11417.
11478. 11479. 11480. 11481. 11482. 11483. 11484. 114848, Es liegt in einem Eimer Wein viel Ehre. Dtſche Volköb. dr Bdb. 35
Bein. 545
Wenn der Wein zu wild wird, fo ſchlag ihn mit ber Waßerſtange, damit ex dich nicht ſchlage.
Guter Wein madıt böfe Köpfe.
Guter Wein bat au Hefen.
Der Wein ift ein Raufbolb, er fchlägt einem ein Bein unter.
Wein, Weiber und Würden ändern ben ganzen Menfchen.
Wein, Geld und Gut
Verkehrt der Weifen Muth.
Uebriger Wein maht Durft.
Zu Bacharach am Rheine,
Zu Klingenberg am Maine,
Zu Würzburg an dem Steine, Da wachfen gute Weine,
Frankenwein,
Krankenwein;
Neckerwein,
Schleckerwein;
Rheinwein,
Fein Wein.
Der Edelwein am Rhein
Muß Aller König fein.
Der Wein fchmedt nach dem Faße. ° Schade um guten Wein in böfem Faße.
Der Wein gährt, wenn die Trauben blühn. Man kauft den Wein nicht nad) dem Anſehen. Man gießt den Wein nicht in die Schuhe. Mein und Brot giebt auch eine Suppe.
Im Weinfaß ftedt viel Ehr und Freundfchaft.
646
Bein — Meilen.
11485. Beim Wein wird mancher Freund gemadkt,
11486.
Beim Weinen auf die Prob gebracht. Sum Weinen hilft Fein Saitenfpiel.
11486°. Sammer lernt weinen.
11487.
Man fieht Manchen weinen, dem fonft bie Augen nidt thränen.
114878, ®ie die Weife, fo ber Gang.
11488, 11489.
1149.
11491. 1149. 11493.
11494. 11495.
Jeder hat fo feine Weife. Angenommene Weis
Zergeht wie Eis,
Jedem gefällt feine Weife wohl,
Drum tft dad Land der Narren voll. Weiſe fein ift nicht allzeit gut. j Weifem Kind ift man feind.
Fruͤh weis
Wird bald greis.
Weisheit kommt nicht vor den Jahren.
Die Weisheitszaͤhne kommen ſpät und fallen früh wieder aus.
11498», Zur Weisheit gehört mehr denn ein rother ‚Hut,
11496. 11497. 11498.
11499. 11500. 11501.
11502. 11503.
Zuviel, Weisheit ift Thorheit.
Zu weife ift Rarrei.
Ber meinet, baß er weile fei,
Dem wohnt ein Efel nahe bei.
Bei Weisheit muß eine Thorheit fein.
Wo Weife find, da finden ſich auch hen " |
Kein weifer Mann ward je genannt an An Bei dem ſich Feine Thorheit fand, PER di Dem Weiſen widerfährt keine Heine Thorheit. a
Was in’ des Weifen Gedanken ift, das ift in des Narre Munde,
Beife — Maun 50 11504. Der Beife that das am Anfang was der Narr am Gabe
_ en... ht bindet, loͤſt Thorheit leicht auf.
—8— — ter Mann. 4 / ebens Auge. Du yon; ſt reich.
u] ul / rt heil in allen Landen. en A Kama y t, find Zweie glücklich.
und Ehr — = in Glüd bei ſich. sohlgelehrt, n Beften ehrt. ihre Stimme hören auf ber Gaße, aber ihrer. — ... Odhren lang und Zunge kurz.
11516. Der Weife hat feinen Mund im Herzen.
11517. Man fchüttelt die Weisheit nicht aus dem Aermel heraus.
11518. Niemand ift ſich weife genug.
11519. Ein Gefunder tft gefchidt zu wandeln, Ein Weifer zu handeln.
11520. Meishgi Armut Leid. ” Mer Mann,
// us, achen Tann. Gerhard.
[ ve
⸗ fl A u "ul man das ſchwarze be=
PR 1 303, * Dur)
*— ın man Schwarz da⸗ 11525. Er malt Weiß vu, Einem Ziegel. 35 *
nd
548 Weißdorn — Welt.
11625., Wenn der Weißdorn blüht, hören die Dechte auf zu Laichen. 11526. Weit davon tft gut vorm Schuß, 11527. Weit vom Gefhüs macht alte Kriegsleute. 11528. Wer weit will gehen
Muß früh aufftehen. 115288. Geh ich weit aus,
Hab ich weit nch Haus.
11529. Weit beherret und nah befreundet. 11530. Die Welt ift blind,
Läßt fich regieren wie ein Kind. 11531. Die Welt ift des Teufels Braut. 11532. Die Welt fpinnt Tauter grobes Garn. 11533. O du dulle Welt, wat Trabbelft bu im Düftern.
11534. Die Welt wäre ſchon gut genug, wenn nur die Leute was, nuge, wären. 11535. Die Welt giebt böfen Lohn. 11536. Wer der Welt am Beſten dient, dem lohnt fie am Lebelfte 11837. Schi did in bie Welt. 11538. Welt ift Welt, Wer fi drauf 1äßt, ber fällt. 11539. Schi dich in die Welt hinein, Denn dein Kopf ift viel zu Kein, Daß die Welt fich ſchicke drein.
11540. Nimm die Welt wie fie ift, nicht wie fie fein follte. 115408. Den Himmel in’n Augen, die Welt zu’n Füßen. 11541. Hüte dich, ſei witzig,
Die Welt ift ſpitzig! 11542. Wer ale Welt freßen will, muß ein großes Maul haben. » 11543, Alle Welt hat nur Einen Willen: daß es ihr wohlgehe. 11544. Eine Hälfte der Welt verlacht die andre.
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da alt mn hf va — 549 Ur £> * Wenn 4 ACO M it
[ fr u / BSD n gefällt. * : die Eine zürnt, die Andre achtet
— — * 53 ren theilt fi die Welt. will betrogen fein. 11549. Die wre -.. Herrgotts Spielkarte. 11550. Alle zwanzig Jahr eine neue Welt. 11551. Die Welt glaubt nicht, bis ihr bad Waßer ins Maul rinnt. 11552. Die Welt ift kein Strumpf.
11553. Dis —— iſt nicht mit Brettern zugenagelt. an e⸗inmal voll Hacken und Oeſen.
—X l u fi drehn. 4 T. ya , iedergeht, fagte ber Teufel, da Ara pn tlg, hrengel. —— * —* gethan und zu den Leuten be⸗ de pl, har flhtı fd, 30, ‚est viel. — —2 gt viel. ae: 7% an 8, . Hände. 11561. Was man mit — ınn ſchlichten,
Soll man mit Vielem nicht verrichten. 11562. Wenig gedeiht, Zuviel zerſtreut. 11563. Es iſt ein Weniges, das bie Kinder freut.
11564. Mandıer föffe das ganze Meer, Wenn nur nicht Wenn und Aber wär.
850 Wenn — Wetter.
11565. Wer das Wenn erftiegen, Sieht das Aber liegen. 1156050. Was einer nicht ift, Tann er noch werben. 115651. Wenns Wenn nicht wär, wär mancher Bauer ein Edel: mann. 115650. Wenns wenn nicht wär, &o wär mein Vater ein Rathsherr. 11566. Immer neu Werg an der Kunkel giebt wenig Geſpinnſt 11567. Wo Der Werg aus dem Haufe trägt, da will ich nidt Flachs fuchen. 11568. Das Werk lobt den Meifter. 11569. Gut Werkzeug, gute Arbeit. 11570. Wenn bad Werk gethan ift, ift der Zadel unwerth. 11571. Werkleute findet man leichter als Meifter. 11572. Verlaß beine Werkftatt nicht, fo wird fie dich auch nicht verlaßen. 11573. Was Einer werth ift, das wiberfährt ihm. 11574. In Weftfalen geht man durchs Kamin ins Haus. 11575. Wo ein Weftfale verdirbt und eine Weide vergeht, ba muß es bürre fein. 11576. Grob Brot, dünn Bier, lange Meilen: Sunt in Westphalia: si non vis credere lauf bar. 115768. Schlecht Logement und lange Meilen, Grob Brod, ſchlimm Bier und Schweinekeilen Giebts überall in Weſtfalen. 11577. Wo zwei wetten muß einer verlieren. 11578. Das Wetter erkennt man an dem Wind (Den Vater an dem Kind, Den Herrn an dem Geſind). 11579. Duck dich, laß vorübergahn, Das Wetter will ſeinen Willen han.
Better — MWieber. 55
11580. Bei ſchoͤnem Wetter nimm ben Mantel mit; regnet es, fo halt es wie du wilſt.
11581. Das Wetter ſchlaͤgt gern in bie hohen Thuͤrme. 1158120. Wo bie erften Wetter hinziehen, da ziehen auch die an- bern hin.
115816. Wenn das erſte Wetter hageit, ſo hageln die folgenden auch gern.
115810. Es iſt gut, daß die Leute das Wetter nicht machen. 11582. Wetterſchaden macht keine Theurung.
11583. Wenn ſich der Wetterhahn nicht dreht, zerbricht ihn ber Sturm.
11584. Wegen hält den Mäber nicht auf.
115848.3u Wetzlar an dem Dom, Sitzt der Zeufel auf der Nonn.
11585. Der Wepftein Ichärft die Meßer und bleibt felber ſtumpf.
11586. Arme Leute vernaͤhen das Gold in einen Wepftein.
11587. Was foll ber Wetzſtein ohne Waßer? ”
115878. Wenn man die Wide zu viel umdreht, fo bricht ber Knebel.
11588. Der Widehopf ift des Kukucks Küfter.
11589. Ze mehr Widerfland, je mehr Fortgang.
115898. Es ift gut Land und Leute einnehmen, wo kein Wichers ftand iſt.
11590. Wie bu mir,
So id bir.
11591. Wie du mir, fo ich dir, ſprach die Frau zu dem Mann in dee Brautnacht.
11592. Wie und Wer, nit Was,
11593. Wieberfäuen verdrießt, wenn man keinen Magen dazu bat.
11594. Wiederlommen bat ben Krämer betrogen.
| | M
564
11640. 11641.
11642. 11643. 11644.
11645. 11646. 11647. 11648, 11649. 11650. 11651. 11652. 11653. 11654. 11655. 11656. 11657.
11658.
11659. 11660. 11661.
11662. 11663.
Biltommen — Wenn.
Willkommen ift ein freundlid Wort, Doc bitter lautet Scherbichfort,
Willkür bricht Stabtrecht, Stabtrecht bricht ganbrc Landrecht bricht gemeines Recht.
Dem Wind und dem Narren laß feinen Lauf.
Bei ftillem Wind ift gut Hafer faen.
Wer allzeit auf den Wind will fehen,
Der wird nicht ſäen und nicht mähen.
Wer Wind ft wird Sturm ernten,
Mer wider den Wind brunzt, macht ſich naße Hofen.
Bei gutem Winde ift gut fegeln.
Fehlt es am Wind, fo greife zum Ruder.
Der Wind läßt ſich nicht auf Flaſchen ziehn.
Es weht nidht immer Ein Wind.
Wenn ber warme Wind kommt, fo fchmilzt das Eis.
Großer Wind bringt oft nur Eleinen Regen.
Großer Wind ift felten ohne Regen.
Große Winde, große Kriege.
Bom Winde lebt Niemand.
Wo viel Wind ift, da ift felten Staub.
Der Wind weht wohl Sandberge zufammen, aber nid die Bäuche. |
Der Wind weht wohl Schneeberge zufammen, aber kein dickes Eis.
Der Wind gehört der Herrſchaft.
Windmühlen fann man nidt mit Bladbälgen treiben.
Seder Winkel Dat feinen Dünkel
Später Winter, fpätes Frühjahr. Wenn ed nicht vormwintert, fo nadhwintert es gern.
- Blinter — Wirth. 555
Winter werden bie Bäume fahl, ber Stamm bleibt zum doch gefund,
z merkts von Weiten, baß der Winter kalt ift.
muß ein Talter Winter fein, wo ein Wolf den andern ißt.
fhöner Wintertag macht keinen luſtigen Vogel.
Sommer giebt Korn, Herbſt leert ſein Horn: Winter verzehrt
die beiden beſcheert.
Winter iſt ein unwerther Gaſt für alte Leute.
nicht wirbt,
verdirbt.
f noch einmal, fo trifft du.
der Wirth, fo der Gaſt.
: mir ben Wirth, ich zeige dir den Gaſt.
der Wirth, fo ſchickt ihm Gott die Gaͤſte.
. Wirth ftecht den Reif aus Eines Gaftes wegen. der Wirth vor der Thüre fteht, da find nicht viel äfte.
Wirth ift der befte,
mehr trinkt als die Säfte.
Wirth fchiert den Wirth nicht. te, caute, ihr Gefellen, ver Wirth verfteht auch Latein.
ı ee Wirthe Hahnrei find, da kehren die Gäfte gern
Da Eat pp" a FELL
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| (ft Vu rg un ypv
ı Schön, ift auch der Wein fchön.
4 b£o U Wirthin, je ſchwerer die Zeche. mu Mt. : laden, kur ce deine Sachen.
Ti runs n Wirthen und weinenden Pfaffen hüte dich.
4
556
11683. 11684. 11685. 11686. 11687.
11688. 11689.
11690. 11691. 11692. 11693. 11694.
11695. 11696. 11697. 11698. 11699.
11700.
117008.
11701. 11702. 11703. 11704. 11705.
Wirth — Wißen.
Beim Wirth muß man für bad Lachen bezahlen.
Ein ſchlechter Wirth, der nicht eine Zeche borgen Tann.
Beßer beim Wirth als beim Wirthlein.
Lieber dem Wirth als dem Apotheker. |
Das Wirthshausfchild mahnt andere einzufehren und bleist ſelbſt draußen. |
Was der Wirth ſchenkt, hängt er am Schild aus, -
Lauf in, wohin du willft, du wirft überall den Wirth, daheim finden,
Wirthe und Huren bezahlt man vor bem Zapfen.
Wirthen und Huren darf man nidytö ſchuldig bleiben.
Mit dem Wirth ändert fich das Haus.
Der Wirth läßt die Weine Hochzeit machen.
Wie follen die Wirthe in ben Himmel kommen, die un ferm Herrgott feine Kunſt abgelernt? |
Er fragt den Wirth, ob er guten Wein bat.
Wißen ift leichter als thun.
Das Wißen hilft nichts, wenn man nicht darnad) thut.
Viel Wißen mat Kopfweh.
Wüft ein Menfch recht wer er wär,
Er würde fröhlich nimmermchr.
Nicht viel wißen, fondern viel thun ift mohlgethan.
Die Alten hatten Gewiffen ohne Wiffen, wir heutzutage haben das Wiffen ohne Gewiffen.
Viele wißen viel, Niemand Alles.
Biele wißen viel, aber ſich felbft nicht.
Viele wißen viel, aber fich felbft hat Niemand ausgelernt.
Sich wißen, ift viel wißen, Gott wißen ift alles wißen.
Viel Wißen,
Wenig Gewißen.
Ber — Bifen. 557
11706. Wer alle Dinge wüfte, der thäte barnadı. 11707. Dan muß Alles wißen, aber nicht Alles zu Bolgen drehen. 11708. Wer Alles wißen will, weiß gewöhnlich nichts. 11709. Wer Alles vorher wüfte, würbe bald reich. 11710. Was du allein willft wißen, das fage Niemand. 11711. Was dreie wißen, wißen hundert. 11712. Wers wißen fol, erfährts-zulegt. 11713. Was wir nicht wißen follen,
Das follen wir nicht wißen wollen. 11714. Ohne Wißen, ohne Sünbe, 11715. Wißen, Wollen, Können, macht 'nen guten Meifter. 11716. Wer will wißen was er fei
Scyelte feiner Nachbarn zwei oder drei:
Werdens ihm die drei vertragen,
So wird es ihm ber vierte fagen. 11717. Was ich nicht weiß,
Macht mich nicht heiß. 11718. Was ich nicht weiß, darf ich nicht verantworten. 11719. Wer nichts weiß, dem entfällt auch nichts.
11720. Es weiß Niemand davon als die jungen Kinder und die alten Leute.
11721. Davon weiß Niemand außer Gott und enſchen—- 117214. Es weiß ed Niemand als Kirchenmarktleut.
11722. Das hab ich ſchon gewuft, ald meine Schuhe noch brei Sechſer Eofteten.
11723. Wer weiß, wem ber Vater den Schimmel ſchenkt? 117238, Man weiß nicht wen der Herr ſchickt. 11724. Man warb nig eer weeten
Eer man is half verfleeten. 11728. Alles hat feine Wißenfchaft, fagte das Eleine Mädchen, da hatt es das Licht mit dem H— ausgepuftet.
558 Witten — Bee.
11726. Bott kann nicht wittern daß es Ichem gefällt, fonft kann er Alles. 11727. rei um bie Wittwe bieweil fie no trauert. 11728. Einer Wittwe Andacht währt nicht länger als bie fr Einer aufneftelt, 11729. Ein Wittwer eine Wittwe nahm, Der Teufel zu feiner Großmutter kam. 11730. Man fieht nicht mit einem fhmugigen Maul zum Zenfter hinaus, man habe denn einen reichen Wittwer gebe ratet. Ä 117308. Ein Wittwer ift ein Steden ohne Rebe, | 417306. Cine Wittwe ift ein niedriger Baun, worüber Al fpringt. » 11731. Wit kommt nit vor Jahren. 11732. Früher Witz, früher Aberwitz. 11733. Zrühzeitiger Wis iſt Vorwitz. 11734. Steif dich nicht auf deinen Wie. 11735. Wit, Litz (Wenig), Uebler Sitz. 11736. Wig Kann für das Ungtüd lie. 11737. Gelehrter Witz Iſt felten nüsß. 11738. Wer bes Tags witzig ift, den hält man Nachts nicht für einen Narren. 11739. Man wisigt Einen nur Einmal.
11740. Es gilt keine andere Waare, wo Wigbolt die feine auf legt. | 11741. Die Woche zwier, | Macht des Jahres hundert vier, Schadet weder mir noch bir.
Woche — Wohithat. 59
11742. Iſt die Woche wunberlich, Iſt der Freitag abſunderlich.
11743. IRs in der erfien Woche heiß, ' So bleibt ber Winter lange weiß.
11744. Wohl und übel, unter einander, wie es kommt. 11745. Allen Wohl und Niemand Wehe, 11746. Es ift beßer zweimal wohl, als einmal übel. 11746*. Halt dich wohl und fürcht dich übel 11747. Wem wohl ift, ber bleibe. 11748. Wem wohl ift, ber fchweige. 11749. Iſt dir wohl, fo bleib davon. 11750. Wohlerzogen Hat nie gelogen. 11751. Wohlfeil Toftet viel Gelb. 117510. Wohlfeil kramen, nichts verfchenten.
11752. Wohlſchmack Bringt Bettelſack.
11753. Thu wohl, ſieh nicht Wem, Das iſt Gott angenehm.
11754. Wohl oder beßer thun iſt Niemand verboten. 11755. Wer wohlthut, darf nicht umſehen. 11756. Wer wohl thut, lobt ſich wohl. 11757. Wohl thun iſt bald thun. 11758. Wohlgethau
Iſt viel gethan. 11759. Wer wohl thut, braucht keinen Kranz auszuhaͤngen. 11760. Wohl thun und übel hören iſt koͤniglich. 11761. Wohlgethan überlebt den Tod. 11762. Wohltgaten fchreibt man nicht in den Kalender, 11763. Man vergißt nichts fo bald als Wohlthaten.
566 Wohlthat — Wolf.
11764. Ungeitige Wohlthat hat Keinen Dank.
11765. Wohlthun trägt Zinfen.
11766. Mit Wohlthun gewinnt man den ärgften Feind. 11767. Wohlthat annehmen ift Freiheit verkaufen.
11768.. Wohlthat ift gar bald vergeßen, Uebelthat hart zugemeßen.
117684. Wohlerhalten verliegt fich nicht.
117686. Der Wolf kann nicht fchmeicheln.
11769. Der Wolf frißt fein Ziel.
11770. Es hat noch fein Wolf einen Winter gefrepen.
11771. Frißt der Wolf ein ganzes Schaf, fo frißt er auch in Ohr davon.
11772. Der Wolf frißt auch die gezählten (gezeichneten) Schafe
11773. Der Wolf beißt das Schaf um eine Kleinigkeit. |
11774. Der Wolf findet leicht eine Urfache, wenn er das Stıl fregen will. |
11775. Es ift ein albern Schaf, das dem Wolf beichtet.
11776. Es grüßt Fein Wolf ein Lamm,
11777. Lamm, Lamm! ift des Wolfes Vefperglode.
11778. Dee Wolf ſchnappt nad) dem Lamm noch, wenn ihm di Seel ausgeht.
11779. Wenn dad Schaf geftohlen ift, fo fagt der Schäfer: der Wolf hats gethan,
11780. Dem fchlafenden Wolf läuft fein Schaf ins Maul.
11781. Ein Wolf im Schlaf
Fieng nie ein Schaf. |
11782. Wer des Wolfes fchont, der gefährdet die Schafe.
11783. Wölfe rathen den Schafen nicht was ihnen zuträglich ik
11784. Wo der Wolf Schafhirt iſt, da geht es nicht bloß an die Wolle, fondern auc ans Fell.
Bolf. 568
1785. Wo bee Wolf wirb ber Hirt, Da find die Schafe verirrt.
11786. Wo der Wolf weidet die Heerd, | ' Sind die Schäflein bald vergehrt.
11787. Der Wölfe Tod ift der Schafe Heil.
11788. Oft ift eines Wolfes Herz bedeckt mit Schaffellen.
11789. Wenn der Wolf das Schaf heiratet!
11790. Wenn der Wolf bie Geißen beten lehrt, frißt er r e fürs Lehrgeld.
11790°. Wenn ber Wolf pfalmobiert gelüftet ihn der Schafe.
11791. Er pr dem Wolf das gefreßene Schaf ab. mp es freße mic ein Wolf als ein Schaf. ıngen ift, ſtellt er fich wie ein- Schaf.
nd ee pay en, fagt der Wolf, aber ein Schaf ' de fu nuder km my ®
4 eeal Je ade ke wem? m, den der Wolf erwuͤrgt.
Mala 0— Walde, fo würd er nicht beſchrieen. !aufen, das Volk ließe fein Rufen. liyuennn. t, daß er Müden fange. 11796. Es muß ein junger Wolf fein, ber Kein neu Geſchrei ge⸗ hört bat.
11797. Wer beim Wolf zu Gevatter ſtehen will, muß einen daund unterm Mantel haben.
11798. Zu Wolfsfleiſch gehört ein Hundszahn.
11799. Man muß zuvor eine Grube machen, wenn man den Wolf fangen will.
11800. Was ein Wolf gebißen oder ein Dfaffe, das heilt yart.
118002. Wen der Wolf raͤcht iſt wohl gerochen.
11801. Wenn man unter den Woͤlfen iſt, muß man mit ihnen heulen.
Difche. Volksb. Sr. Bd. 36 M
52 Be. |
11802. Wer mit den Woͤlfen eßen will, muß mit den Wölki heulen.
11803. Bei Wölfen und Eulen £ernt man heulen. “ 11804. Wenn man vom Wolfe fpricht, ift er nicht weit. 11805. Wenn man vom Wolfe rebet, guckt er über die Hede. 11805*. Wenn man vom Wolf vedet, fo fieht man ihm den Schwan 11806. Wenn man ben Wolf nennt, | So kommt er gerennt. _ 11807. Ich ſchweige, — der Wolf ift mir nicht fern. 11808. Wolf und Fuchs haben ungleiche Stimmen, aber glei! Sinn. 11809. Wolfes Muth Ward nimmer gut: Jahre nehmen ihm die Baar, Aber nicht die Bosheit gar. 118098. Wie der Wolf behäutet ift, wird er wohl behaaren. 11810. Der Fuchs ändert den Balg Und bleibt ein Schalk; Der Wolf ändert bas Haar Und bleibt wie er war. 11810*.Der Wolf wird älter aber nicht beffer. 11812. Ein Wolf und eine Hure befern nicht. 11812. Ein Wolf kennt den andern wohl. 11813. Wenn ein Wolf den andern frißt, ift Hungersnot | Walde. 11814. Ein Wolf befchreit den andern nicht. 11814. Was bem Wolf in die Kehle kommt ift Alles verloren. 118146. Es beißt kein Wolf ben andern, '
11815. Man kennt den Wolf am Gang, Die Glod am Klang, Den Franciscaner am Strang,
7. 4 us XRX ey, vr yı iM nd r Worte. Pan A! am pr: \, u —— abel. 33 — 77: iten ihn die Krähen. Ar yJ0r? eifen Hünblein ins Holz. -
’
ohne Regen.
a golefe Paz Een und Schnee vom vorigen u pH vvy ec wohn emurt 7 ar (ger scht irn len, fo bock wie wir können.
Mancher aus,
nah Haus. ®e * . — Slachs liegt ſich zu Seide, 6 6. en mag, dem wird der
ww. iu Y u . jo 2,7 — * ein beſch — — Geſaäß. 9 di ki |
11028. mUUUs 14 2 .
Fu Mr fa | nf —* 2 N U ı Die von Wormd, - 9 En burg uch |
* 6 Pr
564
11836. 11837. 11838. 11839. Tıs40. 11841.
11841a.
11842. 11843. 11844.
11845.
11846. 11847. 11848. 11849. 11850.
11851.
11852.
11853. 11854. 11855. - 11856.
11857.-
11858, 11859,
Worte.
Ein Wort ift ein Hauch, ein Hauch ift Wind. Worte baden nicht Küdhlein.
An Worten und ungenedtem Tuche geht viel «ein. Worte fchlagen kein Loch in den Kopf.
Ein Wort ift Fein Pfeil. ‘ . Wörter find auch Schwerter.
Biel Wort Ein halber Mord.
Worte find gut, aber Hühner legen Gier. Dir iſt e8 in Worten, wie Mandem im Sinn.
Er bleibt bei feinen Worten, wie ein Pelz auf da Aermel.
Er bleibt bei feinen Worten wie ber Haſe bei ber Trew mel (bei feinen Jungen).
Wär fein Wort eine Brüde, ich gienge nicht darüber. Riemand will ein Sclave feiner Worte fein. Von Worten zu Werken ein weiter Weg.
Viel Worte, wenig Werke. ‘
In Worten zart, Zu Werten hart.
Folget meinen Worten aber nicht meinen Werfen. Große Worte, Heine Werke.
Große Worte und nichts dahinter,
Große Worte und Federn gehen viel auf Ein Pfund. Sn viel Worten ift viel Sünde.
Be weniger Worte, je beßer Gebet.
Schöne Worte helfen ınicht, | Wo das Werk nicht kommt ans Licht.
Schöne Worte machen den Geden fröhlich. Mit glatten Worten täufcht man bie Leute.
⁊
Worte. 668
11860. Schöne orte, böfer Kauf. 11861. Schöne Worte gemacht iſt halb verkauft. 11862. Schöne Worte madyen ben Kohl nicht fett. 11863. Schöne Worte heifen viel und Eoften wenig. 11864. Gutes Wort findet gute Statt, 11865. Gut Wort
Findt guten Ort.
11866. Ein gut Wort richtet mehr aus. als ein Fahnlein Lands⸗ knechte.
11867. Mit Worten richtet man mehr aus als mit Händen,
11868. Worte thun oft mehr ald Schläge.
118682. Aufs Wörtlein folgen Streiche.
11869. Ein Wort dringt ſo tief als ſieben Briefe.
11870. Wer um gute Worte nichts giebt, bei dem helfen auch Schläge nichts,
11871. Ein Wort ift genug für den, ders merken mag.
11872. Was fchadet ein gut —ort? Darf mans doch nicht kaufen.
11873. Worte darf man nicht kaufen.
11874. Freundliche Worte machen die Zähne nicht ſtumpf und ein helles Anſehen.
11875. Gutes Wort iſt halbes Futter. 11876. Worte fpeifen und tränken auch. 11877. Ein tröftlicdes Wort ift Arznei dem Trauernden. ‚11879. Ein troͤſtlich Wort ift des Gemüthes Speife. 11880. Höfliche Worte vermögen viel und koſten wenig. 11880. Ein gutes Wort koſtet nichts. 11881. Gute Wort ohne Gunft Iſt ein Stüd von Jedes Kunft. 11882. Die Worte find gut, ſprach ber Wolf, aber ich komm ins Dorf nicht.
564
11836. 11837. 11838. 11839. 11840. 11841. 11841a.
11842. 11843. 11844.
11845.
11846. 11847. 11848. 11849. 11850.
11851. 11852. 11853. 11854. 11855. - 11856. 11857.
11858. "1859.
Worte.
Ein Wort ift ein Haud, ein Hauch ift Wind. Worte baden nicht Küdhlein.
An Worten und ungenettem Zuche geht vier ein. Worte fchlagen fein Loch in ben Kopf.
Ein Wort ift Fein Pfeil. . oo. Wörter find auch Schwerter.
Biel Wort Ein halber Mord,
Worte find gut, aber Hühner legen Gier. Dir ift es in Worten, wie Manchem im Sinn.
Er bleibt bei feinen Worten, wie ein Pelz auf dem Aermel.
Er bleibt bei feinen Worten wie der Haſe bei der Zrom: mel (bei feinen Jungen).
Wär fein Wort eine Brüde, ich gienge nicht darüber. Niemand will ein Sclave feiner Worte fein.
Von Worten zu Werken ein weiter Weg.
Biel Worte, wenig Werke. *
In Worten zart, Zu Werfen hart,
Folget meinen Worten aber nicht meinen Werken. Große Worte, Meine Werke.
Große Worte und nichts dahinter.
Große Worte und Federn gehen viel auf Ein Pfund. In viel Worten ift viel Sünde.
Je weniger Worte, je beßer Gebet.
Schöne Worte helfen nicht,
Wo das Werk nicht kommt ans Licht. Schöne Worte machen den Gecken fröhlich. Mit glatten Worten täufcht man die Leute.
%
-
Worte. 665
11860. Schöne Worte, böfer Kauf. 11861. Schöne Worte gemacht iſt halb verkauft. 11862. Schöne Worte machen ben Kohl nicht fett. 11863. Schöne Worte helfen viel und Eoften wenig. 11864. Gutes Wort findet gute Statt, 11865. Gut Wort
Findt guten Drt.
11866. Ein gut Wort richtet mehr aus. als ein Fahnlein Lands⸗ knechte.
11867. Mit Worten richtet man mehr aus als mit Händen, 11868. Worte thun oft mehr ald Schläge. 11868. Aufs Wörtlein folgen Streiche. 11869. Ein Wort bringt fo tief als fieben Briefe, 11870. Wer um gute Worte nichts giebt, bei dem helfen auch Schläge nichts. 11871. Ein Wort ift genug für den, ders merken mag. 11872. Was fchadet ein gut —ort? Darf mans doch nicht kaufen. 11873. Worte darf man nicht kaufen.
11874. Freundliche Worte machen bie Zähne nicht ſtumpf und ein helles Anfehen.
11875. Gutes Wort ift halbes Futter. 11876. Worte fpeifen und tränten auch. 11877. Ein teöftliches Wort ift Arznei dem Zrauernden. 11879. Ein tröftlid) Wort ift des Gemüthes Speife. 11880, Höfliche Worte vermögen viel und koſten wenig. 11880.. Ein gutes Wort Foftet nichts, 11881. Gute Wort ohne Gunft
Iſt ein Stüd von Jedes Kunft.
11882. Die Worte find gut, ſprach der Wolf, aber ich komm ins Dorf nicht.
06 Worte — Buher.
11883. Allgu gute Worte haben wenig Glaubens.
11884. Mit guten Worten fängt man bie Leute.
11885. Gute Worte mäßen böfe Waare verlaufen.
11886. Ein Wort giebt das andere.
11886. So manches Wort, fo manche Antwort.
11887. Kurze Worte haben Ende.
11888. Ein Wort ein Wort, ein Mann ein Mann.
118880. Ein Mann ein Wort, ein Wort ein Mann.
11889. Aus Meinen Worten oft großer Zank.
11890. Man nimmt den Mann beim Wort und ben Hund beim Schwanz.
118908. Man fapt das Pferb beim Zaum, den Mann beim Bert.
11891. Der Mann tft nicht beßer als fein Wort.
11892. Wer Einem ins Wort fällt, der will fich ſelbſt Hören.
11893. Wider fpige Worte gehören verharriäte Ohren.
11894. Die Mahrheit bedarf nicht viel Worte, die Lüge Eann nie genug haben.
11895. Dan muß die Worte nicht auf die Goldwage legen.
11896. Es foll Einer neunmal ein. Wort im Mund umkehren, eh er es ſagt.
11897. Wenn das Wort heraus iſt, ift eö eines Andern.
11898. Man hört an ben Worten wohl, was Kaufmannſchaft er . treibt.
11899. An dem Wort erfennt man Thoren Wie den Efel an den Ohren.
11900. Man kennt den Efel an den Ohren, An den Worten Eennt man Thoren.
11901. 's iſt ärger als ber tolle Wrangel. 419018. Wucher und Geiz hindern Gottes Segen. 11902. Wucher greift um fi) wie Krebsfchaben..
11905.
11906.
11907.
11908.
11909.
11910. 11911. 119128. 11913. 11914. 11915.
11916. 11917. 41918. 11919.
Wucher — Wänſchen. 96%
. Wucher Hat ſchnelle Züße, ev läuft, eh man fic umfeht, . Wenn ber Wucherer flirbt, freuen fih Wiege Der Erbe
wegen des Geldes, ber Gloͤckner wegen ber Leiche, der Arme wegen bes wohlfeilen Brots und der Teufel um die Seele.
Wer ſagt, daß Wucher Sünbe ſei,
Der hat kein Geld, das glaube frei.
Wer ſagt, daß Wucher nicht Sünde ſei, Der hat keinen Gott, das glaub mir frei. Wer wißen will, was Wucher freße,
Der fahr nach Frankfurt auf die Meſſe.
Wucher iſt mir verboten, es fehlt mir an der Haupt⸗ ſumme.
Gott und der Erde iſt gut auf Wucher leihen, fe zahlen reichlich.
Alte Wunden bluten leicht.
Alte Wunden ſoll man nicht aufreißen.
Auch geheilte Wunden laßen Narben zurück.
Die Wunden heilen übel, die man ſich ſelber ſchlägt.
Was zeitig wund wird, das ficht ſein Lebtage gern.
Wenn der Kopf wund iſt, verbindet man umſonſt die Fuͤße.
Wuͤnſchen foͤrdert keine Arbeit.
Bon Wunſchen ward noch Niemand reich.
Wenn Wünfchen huͤlfe, wären Alle reich,
Wer viel wünfcht, wäre gern reich.
-
11919. Wer viel wünfcht, dem fehlt viel.
11920.
11921. 11922.
Es gehn viel Wünfhe in Einen Sad. Wünfcher und Woller find Teine guten Haushälter.
So man in bie Eine Band wünfcht, und in die andere pfeift, hat man in beiden gleich viel.
11983. 11924.
11925. 11926.
11927. 11928.
11929. 11930. 11931. 11932.
11933. 11934. 119385.
11936. 11937. 11938.
11939. 11940.
11941. 11942.
11943,
Kein Wurm fo Elein, er Erümmt fi, wenn er getreten
So loͤſch ich dir den Durſt.
Wünfen — Wurſt.
Was man wünfdt, bas glaubt man gern.
Würden, Bürben.
Der erſte Wurf taugt nichts.
Trifft ber erſte Wurf nicht, fo fällt bie Birn vom ar dern.
Wenn der Wurf aus der Sand ift, ift er des Teufels.
Das war ein Wurf, fagte Dans, da ſchmiß er feine Frau | zum Dachfenfter hinaus, |
Biel Werfen bringt allerlei Würfel,
Würfelfpiel tft nicht Andacht.
Der Teufel ſchuf das Würfelfpiel.
Würfel, Weiber, Federſpiel Haben der Zreue felten viel,
Wer im Finftern doppelt, verliert die Würfel, Jeder bat feinen Wurm.
wird. Wenn man ben Wurm tritt, fo kruͤmmt er fid. Wurft wider Wurft.
Es heißt immer: Wurft wider Wurft und der Magd ein Trinkgeld.
Wurſt wider Wurſt und einen Zipfel zu.
Wurſt wider Wurſt, ſagte der dicken Annemarie ihr Mann, „da kuͤſste er des Paſtors Koͤchin. |
Man muß bie Wurft- nach der Spedkfeite werfen. - Brätft du mir die Wurſt,
(fagt der Kellner zum Koch). Von einer Wurft kommt ein ganz Haus voll Raudı.
11944.
Wurſt — Zahlen. 569
Grabe wie bei uns zu Sand Hängt man die Wurft audy an bie Wand,
11945. Das giebt nicht Speck in bie Wuͤrſte. 119458. Es pafet ihm wie dem Hund die Wurft. 119456, Eine gebratene Wurft hat zwei Zipfel.
11946.
11947. 11948. 11949.
11950, 11951.
11952.
11953.
11954.
Die Würtemberger haben die Simmel im Stalle und die Ingel im Hemmel.
Aus böfer Wurzel üble Frucht. Wuſt heraus, laß den Unflat ein! Wuft thut wüft.
X.
Laß dir kein X fuͤr ein U machen.
Schreib ein X für ein U,
So kommſt du mit der Rechnung zu.
Auf eine ſchwere Reife darf man wohl ein & für ein U fegen.
Man darf ein & Hinter fein O fegen.
3.
Zachäus ift auf allen Kirchweihen.
119548. 3age haben fein Glück.
11955. 11956. 11957. 11958. 11959. 11960.
Ein Zager legt nimmermehr Ehr ein. Es wird Eein Zager ein Kaufberr.
Die ungerade Zahl ift eine heilige Zahl. Bahltag kommt alle Tag.
Was zahlt, das gilt.
Wer nicht denkt zu bezahlen, Hflegt von Schenken viel zu pralen,
519 | Zahm — Ban.
11961. Was zähmt, Das lähmt.
11962. Gute Zähne haben und nichts zu eßen ifk verdorben Wer!
11963. Der Zahn beißt oft die Zunge und doch bleiben fie gut Nachbarn.
11964. Gefunder Zahn Kaut Brot zu Marzipan,
11964... 3wifchen Bahn und. Hand
Geht viel zu Schand. 11965. Wer den Andern Saures eßen fieht, dem ftumpfen bit
Zaͤhne.
11966. Zaͤhnepein iſt große Pein,
Aber ohne Mann ſein
Iſt noch größre Pein. 119668. Zähne und Erbe verlaßen thut wehe. 11966®. Er hat mit guten Zähnen übel zu beißen. 11967. Kleiner Zank,
Großer Stant.
11968. Zänter Sind Stänker.
11969. Zaͤnker Sind des Nächten Kränfer, 11970. Wer Zank liebt, liebt Sünde, 11971. Wer Zank und Streit abthut, verwandelt Fluch in Segen. 11972. Der Zaͤnker faßt immer gern ben fünften Zipfel am Sad. 11973. Wer gern zankt, findet Leicht eine Urſache. 11974. Banken zwei, fo haben beide Unredt. 11975. Der Buhler Zank Iſt der Liebe Anfang. 11976. Alter Zank wird leicht erneut.
11977.
11978.
11979.
11980. 11981. 11982.
11983.
11983,
11984: 11985. 11986. 11987. 11988. 11989.
11990. 11991. 11992. 11993.
11994.
11995. 11996.
11997.
Sant — Zeche. 674
Waͤhrend ihrer Zwei Zanten um ein Gi, Stedts ber Dritte bei.
Ein zäntifher Menſch richtet nur Unglüd an.
Wo kein Bank ift, da ift auch Feine Ehre, ſprach der GStödner, und flug feine Heiligen. .
Wein und Bier folgen dem Zapfen.
Der Baum geht mit dem Pferde,
Hat der Zeufel den Saul geholt, fo nehm er auch den Zaum.
Goldner Baum macht ſchlechtes Pferd nicht beßer.
Es iſt ihm nicht um den Zaum, es iſt ihm ums Roſs. In den Zaum beißen hilft nicht.
Wo der Zaun am niedrigſten iſt, ſpringt Jeder über. Wenn der Zaun fällt, ſpringen die Hunde darüber. Hab ich den Zaun zerrißen, kann ich ihn wieder zumachen. Wie Einer den Zaun hält, haͤlt er auch das Gut. Ein Zaun dazwiſchen,
Mag die Lieb erfriſchen.
Man grüßt oft den Zaun des Gartens willen.
Was übern Zaun fällt, iſt des Nachbarn,
Außer dem Zaun ift gut dingen.
Große Herren brechen leicht eine Urſache vom Zaun. Ein Zaun währt drei Jahre,
Gin Hund überwährt drei Zäune,
Ein Pferb drei Hunde,
Ein Menſch drei Pferde.
Schrei nicht Juchhe! bis du über den Zaun bit.
Bei Zeiten auf die Zäune, fo trocknen bie Windeln. Man fol die Zeche nicht ohne den Wirth machen.
578 Beben — Zeit.
11998. Sitz nieder und rechne es an ben Sehen aus. 11999. Der Zehnte weiß nicht wovon ber Eilfte Lebt. 12000. Der Zehnte weiß nicht, wo den Eilften der Schuh brüdt. 12001. Beßer eine Kleine Zehent als eine große Gent,
12002. Viel Zehren und Gaften Leert Keller und Kaften.
12003. Genau Zehrgeld lehrt wohl fparen. 12004. Alle Zeichen lügen nicht. 12005. Hüte dich vor denen, die Gott gezeichnet hat.
12006. Es ift ein ſchlimm Zeichen, wenn die Henne Eräht und die Frau das Meifterlieb fingt.
12007. Vier Füße mit einem weißen Zeichen Dürfen keinen Zoll abreichen.
12008. Er ift wie der Zeiger an ber Uhr, er geht wie man ihn ftellt. |
12009. Wie der Zeiger gebt, fo geht auch das Regiment.
12010. Leichter Zeihen als Beweiſen.
12011. Es ift beßer Stehlen als Beihen.
12012. Alles hat feine Zeit.
12013. Alles hat feine Zeit, nur bie alten Weiber nicht.
12014. Alles zu feiner Zeit, ein Buchwaizenkuchen im Herbſte.
12015. Alles zu feiner Zeit, fagt ber weile Salomon: zu feintt | Zeit eßen, zu feiner Zeit trinken, zu feiner Zeit an die | Pump taften.
12016. Man ſolls melken wenns Zeit ift.
12017. Man muß die Zeit nehmen wie fie kommt, fagte Ienet, und gieng um Weihnachten in bie Haſelnüße.
12018. Zeit zu reben, Zeit zu ſchweigen, Beit aufzuhören.
12019. Sperr auf zu rechter Zeit!
12020. Man muß ber Zeit ihr Recht thun.
573
12021. Man muß, fi nach der Zeit richten, die Zeit vichtet ſich
nicht nad) uns, 12022. Wer ber Zeit nicht thut ihr Recht, ‚ Der fährt in Geſchaͤften fchlecht.
120228. Jeder Zeit ihr Recht
Macht manden armen Knecht. 12023. Man muß ber Zeit nicht vorgreifen. 12024. Schick dich in die Zeit. 12025. Wenn bie Zeit kommt, bann, alödann! 120252. Wer auf die Zeit wartet, bem mangelt die Zeit. 12026. Die Zeit giebts. 12027. Zeit giebt und nimmt Alles, 12028. Zeit bringt Alles, wer warten Tann, 12029. Zeit
Bringt Getreid (nicht ber Ader). 12030. Zeit
Bringt Befcheid. 12031. Die Zeit
Giebt Beſcheid
Und verräth alle Bosheit. 12032. Zeit verräth und entdeckt Alles. 12033. Zeit gebiert Wahrheit. 12034. Zeit bringt Rofen (nicht der Stod). 12035. Zeit bringt Rofen, aber auch Dornen. 120352. Zeit bringt Roſen und nimmt fie wieder hin. 12036. Zeit macht Heu. 12037. Zeit und Stroh macht bie Mispeln reif.
12038. Mit Zeit und Geduld wird aus dem Danfftengel Halskragen.
12039. Mit Geduld und Zeit Wird aus dem Maulbeerbaum ein Seidenkleid.
ein
874 Zeu
12040. Mit der Zeit kommt Jan ins Wamms.
12041. Mit der Zeit Kommt Freud und Leid.
12042. Mit Zeit und Weile lernt ein wilder APR das Koch tragen. 12043. Mit der Zeit wird dir hold Was vorher dein nicht gewollt. 12044. Mit Zeit und Weile kommt man nah Rom. 12045. Der 3eit muß man viel befehlen. 12046. Zeit heilt alle Wunden. 12047. Die Zeit ift der befte Arzt. 12048. Zeit ift des Zornes Arznei. 12049. Zeit ftillt den Zorn. 12050. Zeit macht gefund. 12051. Zeit verräth und hängt ben Dieb, 12052. Zeit, Ebbe und Flut wartet auf Niemand, 12053. Die Zeit frißt Allee. 12054. Die Zeit frißt jeden Strid Und wär er noch fo did. 12055. Zeit frißt uns das Herz ab, 12056. Die Zeit ift an Teinen Pfahl gebunden. , 12057. Die Zeit frißt Stahl und Eifen. 120578. Zeit frißt Berg und Thal, Eifen und Stahl. 12058. Die Zeit vergeht nicht, aber wir, 12059. Zeit macht und töbtet bie Leute. 12060. Die Zeit hat Flügel. 12061. Wer nicht kommt zu rechter Zeit, Der verfäumt die Malzeit.
12062. Zeit und Staat Bringt mandyen Unflat,
Bett. ere
12063. Zeit gebentt und vergißt aller Dinge. 12064. Aller Dinge ſol man mild Tem, nur ber Zeit nicht.
12065. Zeit gewonnen, viel gewonnen; Zeit verloren, viel verloren.
12066. Zeit und Gelegenheit hat Riemand im Aermel.
12067, Zeit darf man nicht nehmen, Bott giebt fie umfonft.
12068. Wer fih Zeit nimmt, kommt audy.
12069. Zeit ift ein gnäbiger Gott.
12070. Zeit it Schidelmann.
12071. Die Zeit ift bes Menſchen Lehrmeifterin.
12072. Zeit ift ber befte Rathgeber.
12073. Kommt Beit, kommt Rath.
12074. Wer bie Zeit ehrt, den ehrt fie wieder.
12075. Zeit hat Ehre, Zucht hat Zierde. ur tr Am Y 215,5,
12076. Zeit hat Ehre, Iprah die Magb, als fie zur Mettezeit vom Zanz nad) Haufe gieng.
12077. Laß die Zeit und iß Brot dazu.
12078. Anbere Beiten, andere Sitten.
12079. Andre Zeit, andre Lehre.
12080. Zur Zeit ein Narr fein ift auch eine Kunſt.
12081. Zeit und Stunde ſind ungleich.
12082. Es iſt nicht mehr die Zeit, da man Eſel ſuchte und Kro⸗ nen fand.
12083. Die Zeit iſt vorbei, da Bertha ſpann.
12084. Die Zeit kann kommen, da die Kuh ihren Sterz braucht.
12085. Zu ſeiner Zeit gilt ein Trunk Waßer ein Glas Wein, ein Heller einen Gulden.
12086. ungleiche Zeit
Macht ungleiche Leut. 12087. Die Zeit iſt unſtät wie ein Rohr, Wer ihr vertraut, der iſt ein Thor.
376 Beit - Biel.
12088. Wer der Zeit dient, dient wohl. 12088e. Es find keine Zeiten geweſen, fie fommen wieder: 12089. Die giftigften Zeitlofen find bei Hofe. 12090. Reue Beitung hört man gern. 120904. Die Zeitung iſt eine Lügnerin. 12091. Wer gern neue Zeitungen hört, dem werben auch viel zugetragen. 121910. Zerrißene Kleider ſoll man nicht gleich wegwerfen. 12092. Der Zettel iſt gut, aber der Einſchlag taugt nichts. 12093. Ein Zeuge Iſt einäuge. 12094. Ein Zeuge, kein Zeuge. 12095. Durch zweier Zeugen Mund Wird allerwärts’ die Wahrheit kund. 12096. Zeuge von Hörenfagen gilt im Recht nicht. 12097. Die Zeugen, denen man das Recht in die Hand legt, te den am Beften. 12098. Zu gutem Zeug ein wadrer Meifter. | 12099. Alte Ziegen lecken auch gern Salz. 12100. Der Himmel lägt der Ziege ben Schwanz nicht zu lang wachen. 12101. Zohänneten, Johaͤnnsken! Wat faft (wirft) du ſchlobbern, wann ufe Hippe (Ziege) melk waͤt! 12102. Die Biegen haben es in ſich. 12103. Den Ziegel und ben böfen Mann Niemand rein wafchen kann. - 12104. So Einer zieht ein, ſoll man ihm helfen mit Rath, So Einer zieht aus, ſoll man ihm nehmen was er hat. 12105. Wir zielen nur, das Schickſal ſteuert. 12106. So der Menſch ſich ſetzt ein Ziel, Flugs thut Gott das Widerſpiel.
Bielen — Zipfel sr
2107. Bielen ift nicht genug, es gilt Treffen 2108. Mancher zielt weiter als er trifft. 2109. Gut gezielt und ſchlecht getroffen, Schlecht gezielt und gut getroffen. 121098. Biel und Bolz ift nah beifammen. 12110. Er ißt das Zicklein, ch bie Geiß gelammt bat. 12111. Die Bidtein heißen alle wie ihre Mutter Geiß. 12112. Zigeunerleben, Greinerleben. 12113. Du gäbft einen boͤſen Zigeuner, du kannſt nicht wahr⸗ ſagen.
12114. Zimmerleut und Maurer Sind die ärgſten Laurer: Mit Eben, Trinken und ſich Beſinnen Geht der halbe Tag von hinnen.
12115. Wo man zimmert, da fallen Späne. 12116. Wenn der Zimmermann fpielen geht, fallen feine Späne,
12117. Wenn der Zimmermann lang ums Holz fpaziert, fällt Fein Span bavon,
12118. Gute Zimmerleute machen wenig Späne, 12119, Dem Zimmermann ift im Sommer keine Kanne gu theuer,
— 5: keine Rinde zu hart.
nn ein Loch gelaßen.
ls h man ſich umfieht.
une ul, [ nd Blut bauen. ) Ey. , An pfel ein, fet haben. 12127. Du fun m . Sad.
Dtſche. Volksb. Sr. Bd. —377
578 Bipfel — Sorn.
12128. Welches der vordere Zipfel an ber Bratwurſt fei, erfäht man, wenn man fie auf die Achſel legt.
12129. Zirlimirli machen fördert nicht. 12130. Es hilft kein Zittern für ben Froft. 12131. Wer fein Leib und Gut wagen will, iſt zollfrei. 12132. Mancher hat kein Haar am Kopf
Und kriegt doch einen tüchtigen Zopf. 12133. Hüte dich) vor dem hier, das Zöpfe hat, 12134. Zorn gebiert Zorn.
. 12135. 3orn ° Macht verworrn.
12136.-3orn erwürgt den Thoren. 12137. Am Born ertennt man ben Thoren.
12138. Geringer Leute Zorn Iſt nicht werth ein Haferforn.
12138*.Um fhlechter Leute Zorn giebt man wenig. 12139. Des Armen Zorn ift fein eigen Unheil, 12140. Ohne Macht ift ber Zorn eitel.
12141. Zorn ohne Macht Wird verlacht.
121418.Der Könige Zorn tft ein Vorbote des Todes. 12142. Beßer ein Heiner Zorn denn ein großer Schaden. 12143. Wer zum Zorn reizt, zwingt Hader heraus. 12144. Wer im Zorn hanbelt, geht im Sturm unter Segel. 12145. Der Zorn wirft blinde Jungen wie die Hündin,
"12146. Der Zornige hat alle Sinne bei ſich bis auf fünf. 121468. 3orn hängt den Narren um.
12146b. 3orn nnd Geld Verwirren die Welt.
12147. Ein zorniger Kopf ift leicht blutend zu machen.
—
12148. 12149. 12150. 12151. 12152. 12153. 12154, 12155. 12156. 12157. 12158. 12158«,
12159. 12160. 121608,
12161. 12162. 12163.
12164. 12165. 12166. 12167. 12168.
12168a.
Bom — Zucht. 579
Zorn thut nichts mit Rath. Dem Zorn geht die Reu auf den Soden nad). Zorn beginnt mit Zhorheit und endet mit Reue. . Des Zornes Ausgang ift der Reue Anfang. Darren ift des Zornes Arznei (Gegengift). Born altert langſam. Mer feinen Zorn bezwingt, hat einen großen Feind befiegt. Der tolle Zorn thut mehr Schaden ald drei Drefchflegel. Der Zorn bringt greuliche Gäſte mit fid. Dem Zornigen fol man das Schwert nehmen. Mer ‚ürnt, dem reiche Fein Meßer. Zapfrer Mann, Der den Zorn meiftern Tann, Wer leicht zürnt, fündigt leicht. Wer langfam zürnt, zürnt fchwer. Welche langfam zürnen, bie zürnen lang. . Es giebt zweierlei Gefchlechter der Menfchen: eins zürnt gern, das andere giebt nichts drauf, MWie die Zucht, So die Frudt. Se früher die Zucht, Se befer die Frucht. Zudt ift das beſte Heiratögut. Die befte Zucht find gute Worte und harte Strafe, Wo feine Zucht ift, ift keine Ehre. Die befte Zucht ift, die der Menſch ſich ſelbſt tHut. Bucht ift junger Leute befter Schmud. Zucht der Jugend Iſt eine Anzeige der Zugend, ‚37*
580 Büctig — Zunge. 12169. Züchtig, fromm, befcheiben fein, Das ſteht allen Menſchen fein. 12169». Büchtiger Mann ift ein Hort. 12170. Zudend, wie des Wolf das Lamm fraß. 12171. Zuder in der Jugend macht faule Zähne im Alter. 12172. Zufriedenheit ift der gröfte Reichthum.
12173. Zufrieden fein Wandelt Waßer in Wein,
12174. Zufrieden fein ift große Kunft,
Zufrieden fcheinen bloßer Dunft,
Zufrieden werben großes GLüd,
Zufrieden bleiben Meifterftüd. 12175. Zufriedenheit wohnt mehr in Hütten als in Palläften. 12176. Wer wohl zufrieden ift, ift wohl bezahlt. 12177. Fleißige Zuhörer machen fleifigen Prediger. 12178. Das Zukünftige ift ungewiſs. 121788. Zufünftiges ift und Alles verborgen. 121786. Zulest muß body der Fuchs zum Loch heraus. 12179. Es muß guter Zunder fein, der fangen foH.
12180. Männer von ber Zunft Wolten mit Unvernunft.
12181. Die. Zunge ift des Herzens Dollmetſch. 12182. Die Zunge ift der falfchefte Zeuge des Herzens. 12183. Ale Glieder am Menſchen find Zungen.
12184. Sind Hände und Füße gebunden, fo läuft die Zunge « meiften.
12185. Lieber mit den Füßen geftrauchelt als mit ber Zunge.
12186. . Bor Schande war nie befre Lift Als wer ber Zunge Meifter ift.
12187. Eine gezähmte Zunge ift ein feltener Bogel.
Zungen — Zuſchauer. 561
12188. Hütet eurer Zungen ' Iſt Alten gut und Jungen.
12189. Böfe Zungen ſchneiden ſchärfer ale Schwerter. 121898. Für böfe Zungen hilft Bein Harniſch.
121895. Eine freche Zunge macht keinen frommen Mann. 121890. Die Zunge fol nicht Hüger fein als der Kopf. 121894, Die Zunge läßt ſich nicht meiftern..
12190. Wäre bie Zunge ein Spieß, fo thäte Mancher mehr als zehn Andere.
12191. Böfe Bunge, 658 Gewehr.
12192. Eine Zunge ift fein Bein, Schlägt aber Manchem ben Rüden ein.
12193. Böfe Zunge und böfes Ohr find beide des Zeufels. 12194. Zwo Zungen ftehen übel in einem Munde, 12195. Die von Zurich leiden eher einen Schaden als eine Schande. 121958. O Zurich, deine Almoſen erhalten did! 121956, Zannaft, Die Züricher fliehen faft: 121950. Mer guten Rath nöthig hat, gehe nach Zürich. 121954, Die Züricher kennen Feine Kreuzer. 12196. Wen Gott lieb hat, bem giebt er ein Haus in Zürid. 12197. Wir müßen eben nicht ins Zurzacher Schiff. 12198. Zufagen macht Schuld. | 12199. Zufagen ift eine Brüde von Worten. 12200. Zufagen fteht im Willen, aber dem Halten ift ein Seil über die Hörner geworfen. 12201. Böfer Pfennig, zugefagt und nicht bezahlt, fchadet zwei. 12202. Es tft Keiner fo fein Gold, er hat einen Zuſatz. 12203. Dem Zufchauer ift Leine Arbeit zu viel, kein Spiel zu hoch. | 12204. Die Zuſchauer find oft ärger ald der Tänzer,
582 Zuſchlagen — Zwang.
12205. Wer zuſchlaͤgt, trägt fein Haupt feil, 12206. Zuviel ift ungefund. 12207. Zuviel zerreißt den Sad, 12208. Zuviel muß bald brechen. 12209. Zu wenig und zuviel Iſt des Teufels Spiel. 12210. Zuviel Verderbt gut Spiel, 12211. Zuviel Iſt Satans Spiel. 0 ® 12212. Zu wenig und zu viel ft aller Narren Ziel. 12213. Zu viel und zu wing (menig) Iſt Ein Ding. 12214. Zuviel ift bitter und wenn es lauter Honig wäre. 12215. Wer zuviel haben will, bem wird zu wenig.
12216. Zu wenig Fann einen Zufag leiden, aber zu viel hal kin Recept.
12217. Zuviel hat keine Ehre.
12218. Was zuviel iſt zuviel. |
12219. Nimmt man zuviel ünter ben Arm, fo läßt man eins
‚fallen. .
12220. Zuviel ift zuviel, fagte jener Mann und hatte feine Frau todtgejchlagen.
12221. Zwang |
MWährt nicht lang. 12222. Zwang madıt feine Chriften. 12223. Wo fein Zwang ift, ift auch feine Ehre.
12224. Zwang ift ein Pechpflafter, das Geld aus dem Saͤckel zieht. 12225. Zwang iſt kein guter Wille.
Breingen — Bwidau. 883
2226. Zwinge dich ſelber, als daß du dich zwingen läßeft.
2227. Wer zwingt, der thut Gewalt, wer überredet, verführt den Verftand.
2228. Gezwungene Liebe und gefärbte Schönheit halten nicht Farbe.
2229. Zwinge mid, fo thu ich Feine Sünde, ſprach das Mädchen,
12230. Der Zweck heiligt dad Mittel nicht,
12231. Zweie find Eines Herr, Dreie freßen ihn gar.
12232. Zwei um ein ift fabenrecht.
12232*, Zwei für eins ift Wrakesrecht.
12233. Zweie thun immer verfchieden.
12234. Mo ſich zwei zanken, gewinnt der britte.
12235. Was zweien recht ift, iſt dreien zu enge.
12236. Was Einem zu eng ift, ift zweien zu weit; bad britte Haupt trägt ſchwer daran.
12237. Was über zwei Herzen fommt, kommt aus.
12238. Was Zweie wißen erfahren hundert.
12239. Was fich zweit, dad dreit fich gern.
12240. Können zweie ſich vertragen, Hat der dritte nichts zu fagen.
12241. Zweimal darf man wohl ausbleiben.
12242. Iſt es einfach zu Yang, fo nimms zweifad. 12243. Zweifel hat viel Dedimantel.
12244. Dem Zweifler gebührt nichts.
12245, Wer zweifelt fteht am Kreuzweg.
12246. Wer zweifelt muß wagen.
12247... Wer zuviel zweifelt, verzweifelt.
12248. Einen jungen Zweig biegt man wohin man will.
122488, Die Zwickauer eben und fterben in Meißen und werben im Voigtland begraben,
584 Bwiebel. Radılefe.)
12249. Die Zwiebel hat fieben Häute, ein Weib nem. 12250. Zwiebeln trägt man hin, Knoblauch bringt man wicht. 12251. Zwietracht
Oft Freundfchaft macht. 12252. Wer Zwietracht fät, arbeitet für bes Teufels Scheuer. 12253. Aus Zwilchſaͤcken macht man feine Seidenbeutel,
12254. Es ift noch fein Zwilchſack feiden worden, wenn er and voU Thaler war.
12255. Es hält von Zwölf Uhr bis Mittag.
12256. Zwiſchen Zwölf und Mittag Gar Vieles noch gefchehen mag.
12257. Zwo Hofen Eines Tuchs.
12258. Zwölf Stunden find im Tag: was Eine nicht bringt, das bringt die andere.
12259. Wer A fagt, kommt zulest bis zum 3.
Nachleſe.
12260. Biſt du ein Ackerochs, ſo begehr keines Sattels. 122602. Adams Kinder ſind Adam gleich. 12261. Der Abel macht die Klöfter reid) und bie Klöfter den Adel arm. 122612. Adel ift von Bauern ber. 12262. Ein Affe madjt viel Affen, 12263. Es ift Fein größer Almofen als das ein Bettler dem an dern gibt. 12264. Es fällt kein Süßapfel von einem Sauerapfetbaun. 412265. April Srißt der Lämmer viel,
Machleſe) 585
12266. Zwei Augen decken vier.
12267. Was das Bad bringt, muß e8 wieber nehmen. 12268. Wer unter der Bank liegt, fällt nicht hoch herab, 12269. Es gehen achtzehn Basler auf einen Juden. 12270. Wer baß mag, ber feiert nicht.
12271. Ich will den Bauern eßen bis auf die Stiefel. “
I ura find Lura, "ıtura. , MSc. ie ärmer ald wenn er eingefammelt hat.
m fo glatt, er hat einen Aft. elbft feine Bäume pflanzen.
tyfleu a nd
ug, 2 rl , A “NY vn, N ‚I, ter Bericht.
gu) ie f "ad, worden zu Bern. J Gaßen und ein wüftes und wildes Land, , Me, kufst ‘ 4
Pd um Krieg und der Doctor ums Fieber. rd. haben einander getroffen. zinen Birnen ab wie andere Leute ihre teigen.
12282. Der Bod traut der Geiß Was er felbft wohl weiß, 12283. Erft Brot und dann Fleifch. 12283%. Ein nachtalt Brot giebt neun Stärke, 12284. Burfchenfchaft ift Burfchenfchaft, fagt Kampz. 122848. Bis ein deutſcher Schufter fein Werkzeug beifammen hat, bat ein Welfcher ein Paar Schuhe gemacht. 12285. Herr Doctor Eehrt das Blatt um, da ftehts anders.
12286. Wenn man einen Ader nicht eggt, ift ſchon das erfte Wetter darüber gegangen.
12287. Man foll einem Menſchen die Ehre neunmal verdeden.
586 (Nachleſe.)
12288. Ehr iſt der Tugend Sold, Sagt der alte Ehrenhold.
12289. Wenns Haus brennt, iſt Eile gut, ſonſt nicht.
12290. Eingenoß baut, Zweigenoß zerſtoͤrt.
12291. Es ſieht ein Ei dem andern gleich.
12292. Gewaͤrmte Eßen munden nicht,
12293. Wer heute gegeßen, den hungert morgen wieder.
12294. Was Einer gern ißt, das iſt ſeine Speiſe.
12295. Er fällt wie eine Sau ins Credo.
12296. Was Farb halten foll, muß man etliche Mal einftoßen.
12297. Es ift ihm nicht um die Faſtnacht, es ift ihm um die Küdhlein.
12298. Großes Feuer löfht das kleine.
12299. Man muß den Fifch nicht aus dem Garn lagen.
12300. Man muß ben Ziegel nicht aufhenten eh man gebrofint bat.
12301. Wenn die Forellen früh laichen, fo giebt es viel Schnee.
12302. Man kann fragen, es ift deutjch bis Welfchland.
12302*. Böfe Frauen machen die beften Käfe.
12303. Sei mein Freund und leih mir fünf Grofchen.
12304. Wer frei darf denken, denket wohl.
12304. Freiheit und Schwarzbrot (gebt über Alles.)
12305. Dem Friedemacher gebührt der Lohn,
12306. Ueber friſch Fleiſch macht man feinen gelben Pfeffer.
12307. Wo Füchſe und Hafen einander gute Nacht fagen.
12308. Es fteden viel Efel in einem Fuchs.
123088. Der liſtige Fuchs wird doch endlich unterm Arm Kirche getragen.
123086. Auf fremden Füßen ift fährlic ftehen.
2309. Wenn eine Gans gaggt, fo gaggt die andre auch.
Nahlele) 587
2310. Wenn mir einer einmal gitzelt, fo iſt er mir eine Geiß. 2311. Wer Geld in Händen hat, dem bleibt allzeit etwas kleben. 2312. Ich warte immer bis der Geldhuſten kommt.
2313. Gertraut Sät Zwiebeln und Kraut.
23132. Das dritte Theil am Kind iſt vom Gevatter. 13138. Ein Gleichniß hat nicht alle vier Füße, 2314. Gott ift alt, aber nicht krank. 12315. Gott führt wohl in die Grube, aber auch wieder hinaus, 12316. Trag Holz und laß Gott Eochen. 12317. Haberjahr, Schaberjahr. 12318. Wer Feine Hand hat, Tann Leine Fauft machen. 12319. Handwerk haft einander. 12320. Wenn ber’ Haf in ben Pfeffer kommt, v wirb er ſchwarz. 123202. Bauft du ein Haus, So gudt ein andrer zum Fenfter hinaus,
12321. Und als das Haus gebaut war, da lag er nieder und ſtarb. 12322. In kleiner Haut ſtecken auch Leute. 12323. Es kann Jeder ſeine Haut gerben laßen wo er will. 12324. Man muß dem Alter hauſen. 12325. Hehl du mir, ſo hehl ich dir. 123252. Der Heiligen Gut hat der Wehre nicht. 12326. Heimat mein, Was kann beßer ſein? 12327. Heiraten iſt kein Bauerndienſt. 12328. Herrendienſt geht vor Gottesdienſt.
12329. Neue Herren und neue Schuh hat man lieber als die alten.
888 (Nachleſe)
12330. Was von Herzen kommt, glaubt dad Herz
12331. Man kann auf keinem Kiffen in bin Himmel rutſchen.
12332. Wer eines Hintenden fpotten wit, muß felbft gerade fein
12332. Jeder Hirt lobt feine Keule.
12333. Wenn Hochzeiter und Braut beifammen find, bat de Teufel Faſtnacht.
12334. Wie bald hat ein Huhn ein Ei verlegt.
123348, Die Hühner legen Eier durdy den Kropf.
12335. Sina Huhn und Reben Thun nichts vergeben.
12336. Er machts wie Fuggers Hund. 12337. Er laͤuft davon wies Hündlein von Bretten. 12338. Er meint er ſei des großen Hunde Großvater. 12339. Man Tann fih an einem Hund verfündigen. 12340. Man muß einem böfen Hund ein Städ Brot ins Mal werfen. 12341. Es ift bö8 dem Hund das Bein abjagen. - 12342. Er fagt immer Ja, damit er Fein krummes Maul mad 12343. Ein Jäger und ein Schüg hun manchen Gang unnüß. 12344. Ein trocknes Jahr giebt zwei naßen zu eßen. 12345. Jenner Holzverbrenner. 12346. Wo die Jeſuiten Schul halten, ba hat man bald kein Schweinhirten mehr. 12347. Die Immen Eönnen das Fluchen nicht leiden. 12348. Man muß den Immen die Waben nehmen. 12349. Zwei Juden wißen immer was eine Brille Eoftet. 123498. Das Kalb lehrt die Kuh Ealben. ‘ 12350. Ein zwanzigjährig Kalb giebt Feine gefchickte Kuh mehr
(Radhlefe,) 589
2351. Was gut ift für ben Kalt ift auch gut für den Warm. 13512.Da liegt der Käfe, was gilt die Butter? 2352. Man muß den Schmer der Kade nieht ablaufen. 2353. Die Katze bat bald vergeßen, baß fie das Licht halten muß. 12354. Es ift keine Katze fo glatt, fie hat ſcharfe Nägel. 12355. Niemand will gerne ber Katze bie Schelle anhenken. 12356. Man muß nicht mit der großen Kelle anrichten. 12357. Es ift noch nicht aller Kellen Abend, 12358. Man fiehts dem Kind an, mas e8 für einen Vater hat. 123588. Ein Kind kein Kind, zwei Kind Spiellind, drei Kind viel Kind, vier Kind ein ganzes Haus voll Kinder. 12359. Ein Kind redet wie es weife ift, 123592. Die Kirch ift Fein Haſe. 12359b, Klein und wader Baut den Ader,
12360. Kleinen Leuten liegt der Dreck nahe beim Bergen. 12361. Köpfe wollen wir, Köpfe.
12362. Wenn der Kopf ein Narr ift, muß es der ganze Leib entgelten.
12363. Wer zwei Kriege hat, ſoll den einen ſchlichten und den andern führen. 12364. Wer in den Krieg will, der nehm ein Weib, 12365. Es wird ihm kein Kropf wachſen, er redet frei. 123652. Die Kuͤhe melkt man durch den Hals. 12366. Das Leben iſt ſchoͤn, aber koſtſpielig. 12367. Wer groß Leibgeding hat, ſtirbt nicht gern. 123672. Lichtmeſs, Spinnen vergeß. 12368. Es iſt nicht Alles Zucker in der Liebe.
590
12369.
(Nachleſe.)
Von den Lumpen muß man den Wein kaufen.
12369.. Die Mädchen beten gern vor dem Spiegel.
1870. 12371.
12372.
12373.
Die getheilten Male find bie beften. Es ift fein Haus
Dhn eine Maus.
Merzenluft, Aprilenwind
Schaden mandem Mutterkind.
Michelöwein, füßer Wein.
123738. Auf einen guten Montag folgt ſtäts ein böjer Samf.
12374. 12375. 12376.
12377.
12378. 12379.
12380.
Man kann nit zwei Mus in einem Hafen kochen. Gute Leute, aber ſchlechte Muſikanten.
Müpige Leute haben feltfame Gedanken.
Man kann nicht umfonft Rarr fein.
Bift du ein Narr, fo laß dir eine Kappe machen. Wenn die Pfaffen reifen, fo regnet es.
Hätte die Pfalz Wiefen und Holz, So wär fie aller Länder Stolz.
123808. Es kommt allzeit Pharao, der Joſeph nicht kennt.
12381.
12382.
12383.
12384. 12385. 12386. 12387. 12388.
Es ift beßer ein Pferd an einen fremden Zaun binden, als an feinen eigenen.
Die Raben Wollen einen Geier haben.
Der Teufel ift Abt in der Welt und feine Brüder find allzumal Bruder Raufd.
Die Reben erfordern einen Herrn.
Recht haft du, aber ſchweigen muft du.
Schnell reichen thut nicht web.
Wenn der Ruf an der Pfanne brennt, fo giebts Regen
Es bindet Mancher eine Ruthe für feinen eignen ‚Hintern
12389.
12390. 12391.
12392.
12393.
12394.
12395. 12396.
(Nachleſe.) 591
Ein Schuſter, der ſchlechte Stiefel macht, kommt in die Hölle. | Sonntagsbefhäftigung macht Montagsarbeit.
Es ift zu fpät, fagt. der Wolf, da war er mit dem Sterz im Eis angefroren.
Es ift der meifte Sreit um Ja und Nein, Mein und Dein.
Bornehmer Wind
Vorne Loden, hinten Grind.
Beßer im Vogelgefang
Denn im Eifengeklang.
Dem ärgften Zimmermann bad befte Beil.
Du muft lange zürnen ehe du einem ein Bein abzürnft.
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