15 2 are t {4} ee AH FT een Krk he pehrpeden DEIRBER NH ers AARON varrı Pers DOCH FUN v+ Kara vn) Ber ven PART IT OL ET ner y rn heen ROT Narnr DENN Prrnet eh ars KH HR) 0 ren ra 3 . . re PERF III Pas MI) DC) DE WOLKE EN OR SELLER u BT Fr /trne heran x 225 rk u KA HEHRLEE LT NA ALU X? zn Bi > DOLL) 2er e Kr 6 DC Srsen HOCH) Se ae 5 Ei ” Fi * PRNDE N EICH Kahn map PR: HREHART . a den ee IM + merynt: ihn! ale ihn hd ycherb een BEN En KA Deree) mat nu > TREE te hraehdihr ac HUT An Er u hen pBarı?:2n Per eeN ee op) vun dee tt SA ATEITIE) ee “ errrUN NRRCHH N nt 2, Ye et ensehrt, NICH, re lees Betenig N ei Hess EEE Um Ar MeuERIOT re BRHRH AS en eh je adpee Darts HEH een he TH RITTER rar Jay vi vr vrra9r sr RHchAR, n RN Ba her Dr A In a RICH ? DIESE RI Aue ee bs 074 MICH ee 2 vier E Hm r BEIDE SEN) 00) u IHR KR et FRE ON ran KR DR ee er ur CO Der . Fat ree UL a * AOT Der iR ee DRKRRTN beeiancan ee ran re Dep prhahah ehrt end LT HH AA x en eher x. x, ER TREE ARE, Kr ee ul bare u:8t kesrot ER 7 Dr A er E} IsE Ten + DER yore ar Bi ZB were, rare were DO a era re rennen RT RI inf IE Kahbrere are ehe, nee ern er Aal , AA A aaa) y . aa | AAILR 2 Aaı SITZ ZRARAA PPFN Na MAAAAAARAAAAY) aaa AanAARA AA Aanahhnan " \ j - [a PARAARAATT AAAN? AAMRARN TE AARAAR AARARan FNOVNG = An e ARRRAINAAAMAAAAN Vov.\ Na Ana AAsAAAAAA AR A AA AArSEG NR, r AIIYAAAMRRRRARR NT anna AAN AAN Ana AAAAAAA ARAAAARAT AAN BERNER aan Aa ap Dre nnannaahaaanaananane 7 ARRR aa AMNA | 2 ANTIWANn ann 2 VAMAARNAE ANANAS AISARRAR NN, IV INA ANARAAARARRRR ARARISSARARN AA MA AR | ATI, AA ag ARRAnnAnnAMAAA HAAN... NL AAN Aa AnanaA NT | | AMAAAAA MARY. AAN... | \AARURARARAT AARMAA NN AR PAS PR AA AARAAR BAND / PANNE ERBEN Aaaahrnanaa NN r NEE ERANN ANNE RABARARAARAAnaRAANAAAAAARAARA Ana Ana aA AA ARMARAFTAAMAAAAMAAAA AunanaAAARARMARARA ARRARARARHAR AN, An | AAAAAARDARAAAARAA ANAAAA ARNEIGLARRRR ANRRNNARRRR: A TI AAAASY Ar > »)) >») > Er ) ) ) ) ) > D BD > > > D >» 3 2- AARRARTA VERAMAAHAA AA Al AAAALARKARRAAAAAAFAT AAN MARAAAFT. Aha Aa ANARMANT An AARAM AAN AnnnnanannAAAN Ar | ANMAAARA, AR (al | AAARFAEFTR Y | rırf A AANAAA ARARARNARN nnnnr A AAARHRARARARR aaa r NRW 22 Area AAAnAn AAAAANAA AAARRAAMAMNANAMAr NSRRUAKARG aAAAA ANANDA G AA ARTEN ADIIARAARRARAT IN ANAAAAAAAAAAARAARRAR - EFF, RARNARRAZARAR Aal ÄRA AAAAAARAR IN \ \ J RARRKERNRADRRANDR AAN HAhaAaA an ArFRR AR RAR AAN AANAAANAANAAAAAANAAMAARAANN- VAT ANAAAnAnAnaHAALA EN N le AN Yr: AANARARRRA mr NY) nanamnar x MR x ANAL RAN. ARNAA Y AAAAANAL AnnaaoN A ARAAPY AMAA AAAAA AV N Anna AN" | N RER NAMAnanan | | [ \ AA A ARAMAWA SARA AAARA AARARA AARABFET SS ARAABRABRATRRRGEITTLEENTT SLETTT = r Sa EI AZ AR = WAL AA AAMARAANRZ ARANAAAAR ae AARA r DA aAAAAAAANA, ARAAA NAFN AA AA) ARAAIAAAAnAAR SAAAMAARGARAR AR PARFRARRR, DARAN nAAAAAANANANAnAnnAnan TYYYYYT ANA A la''alala)a) Anananana AAR, AAXIAINARNAAAAA AN A BARRRRRNAN ARE A IN AAAIIAR Gm AARARAAAA SARPARAAAL: ASZARARARAARARARR ARARAAAAMARRR NN AANT RAR >) >) >; AP N YA) AAN A N AARON RAR RR a IR-EXPEDITION 1901-1903 Eh Bert | AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN OR HERAUSGEGEBEN von Ber a | r N > =} b ’ " . ERICH VON DRYGALSKI 1 0 \ERITER DER EXPEDITION | Be Wi Ir: Er T N N > je er ch EN EI ER N 2. SONDER-ABDRUCK NT ) air 4 RR # DRUCK UND VERLAG VON GEORG REIMER IN BERLIN. Sonderabdruck aus „Deutsche Südpolar-Expedition 1901 —1903“. Bd. XIV. Zoologie VI. Druck und Verlag von Georg Reimer in Berlin. DIE ECHINODERMENLARVEN DER DEUTSCHEN SÜDPOLAR-EXPEDITION 1901-1903 Dr. TH. MORTENSEN KOPENHAGEN MIT TAFEL IX—XVI UND 11 ABBILDUNGEN IM TEXT Es ist eine längst bekannte auffallende Tatsache, daß die Echinodermen der antarktischen Meere zum großen Teil Brutpflege haben oder vivipar sind. Daß es doch auch solche gibt, die pelagische Larven haben, wurde schon von der Challenger-Expedition gezeigt. Auf drei Sta- tionen *) in der Nähe des antarktischen Eises wurden, im Februar 1874, einige Auricularien er- beutet, die wegen ihrer „‚twelwe divided wheels“ als Larven von Chirodota (?) gedeutet wurden. Eine genauere Beschreibung oder Abbildung dieser Larvenform wurde nicht gegeben. Die erste Beschreibung von pelagischen Larven antarktischer Eehinodermen wurde von MAcBrıpE und Sımpson ?) gegeben in deren Bearbeitung von dem Material der englischen „National Antarctie Expedition“. Es werden in der ersten Arbeit beschrieben: 1 Ophiopluteus, sp. n. (?) und 1 Echinopluteus, Ech. antarctieus n. sp.; in der zweiten Arbeit wird eine Aurieularia, A. antaretica n. sp., beschrieben, die, wie im folgenden gezeigt wird, mit der von der Challenger-Expedition erbeuteten Larve identisch ist. Es sind somit bis jetzt im ganzen drei Arten pelagischer Echino- dermenlarven aus dem antarktischen Meere bekannt, von denen aber die Ophiurenlarve nicht mit Sicherheit wieder erkennbar ist, indem das Skelett unbekannt blieb. Auch der Echinidenlarve fehlt das Skelett; sie ist doch, wie unten gezeigt wird, unzweifelhaft als die Larve von Ster- echinus neumayeri zu erkennen. Das Material von Echinodermenlarven, das von der Deutschen Südpolar-Expedition gesammelt wurde, ist bedeutend reichhaltiger als das der englischen Expedition. Es enthält, aus dem ant- arktischen Meere, wenigstens 5, vielleicht 7 Arten, nämlich Auricularia antaretica MAcBriDe, 1 (3) Bipinnaria-Art(en), 2, wahrscheinlich 3, Ophiopluteus-Arten und 1 Echinopluteus. Außerdem liegen ein paar junge, pelagisch gefischte Asteriden, einige junge Ophiuren und ein paar interessanter junger Holothurien vor. (Auch von der englischen Expedition wurde eine ähnliche junge Holo- thurie erbeutet; die Jungen der viviparen Asterias brandti und Cucumaria erocea, die MacBrIDE und Sımpson beschreiben, kommen natürlich als pelagisch nicht in Betracht.) Auf der Aus- und Rückfahrt der Expedition wurden ferner einige Larven erbeutet, von denen zwei auf bisher bekannte Formen hingeführt werden konnten, während vier (eine Clypeastridenlarve von den Cap Verden, eine Auricularia und eine Bipinnaria aus Ascension und eine Öphiurenlarve aus der Nähe von Port Natal) neu sind; eine Echinidenlarve, aus der Kapregion, ist auch neu, 1) Challenger-Station 152. 11. II. 1874, 60° 52’ S., 800 207 0. Challenger-Station 154. 19. II. 1874, 640 37’ S., 850 497 8. Challenger-Station 156. 26. II. 1874, 62, 26° S., 95° 44 0. Challenger „Summary of Results“ p. 495, 500 u. 505. 2) E, W. MacBripe and I. €. Sınpsox, Eehinoderm Larvae. National Antaretie Expedition. Natural History. Vol. IV. Echinoderma. 1908. E. W. MacBkrıpe, On a collection of young Holothurioids. Ibidem, Eehinoderma. III. 1912. 70 Deutsche Südpolar-Expedition. aber zu schlecht konserviert, um genügend beschrieben werden zu können. Außerdem war dem Material noch eine Aurieularia beigegeben, die von der Deutschen Tietsee-Expedition erbeutet wurde; die Beschreibung dieser Larve, die sich ebenfalls als neu erwies (Auricularia oblonga n. sp. genannt), ist, mit Erlaubnis sowohl des Herrn Professor Cuus als des Herrn Professor VANHÖFFEN, hier beigefügt. Es werden somit im ganzen 13 (15) Arten von Echinodermenlarven hier aufgeführt, von denen 9 bisher unbekannt waren. Es sind folgende: 1. Auricularia antaretica Mac BRIDE; 2. Auricularia gibba n.sp.; 3. Auricularia oblonga n.sp.; 4. Bipinnaria gaussensis n.sp.; (Bipinnaria sp. 1); (Bipinnaria sp. 2); 5. Bipinnaria ascensionis n. sp.} 6. Ophiopluteus gracilis n. sp.; Ophropluteus irregularis n. Sp.; S. Ophiopluteus serratus n.Sp.; 9. Ophiopluteus robustus MRTSN.; 10. Echinopluteus von Sterechinus neumayeri (MEISSNER); 11. Echinopluteus von Echinometra lueunter (1..) (?); 12. Echinopluteus complezus n. sp.; 13. Echinopluteus sp. Zu diesen Larven kommen also noch zwei junge Holothurien. Die jungen Asteriden wurden dem Bearbeiter der Asteriden der Südpolar-Expedition, Herrn Professor Lupwig, überlassen. Die jungen Ophiuren aus dem antarktischen Meere meine ich zum Teil mit dem Ophiopluteus graeilis identifizieren zu können, während die übrigen unidentifizierbar sind. Unter diesen ist eine sehr interessante Form, die zum pelagischen Leben besonders angepaßt erscheint. Eine junge Ophiure aus dem Atlantischen Ozean (4. IX. 03, 2000 m) ist zurzeit ganz unbestimmbar. Der Konservierungszustand des Materials war im ganzen gut; besonders die interessante und schöne Aurieularia antarctica war zum Teil vorzüglich konserviert. Leider sind einige der skelett- tragenden Larven in Flüssigkeiten konserviert, die das Skelett aufgelöst haben; dadurch ist eine antarktische Ophiurenlarve unerkennbar geworden, und — was besonders zu bedauern ist — die Larve von Sterechinus neumayeri ist auch um einen großen Teil ihres Interesses beraubt worden, indem unter den zahlreichen Exemplaren nur eine einzige ältere Larve in einem Stadium, wo die Resorption des Larvenskeletts schon weit vorgeschritten ist, die Kalkgebilde aufweist. Es läßt sich aus den vorhandenen Resten des Skeletts schließen, daß eben in diesem Fall ein Vergleich des Larvenskeletts mit dem der Larven der verwandten Gattung Echinus von besonderem Interesse gewesen sein würde und einen nicht unwichtigen Beitrag geliefert haben würde zur Beurteilung des klassifikatorischen Wertes der Gattung Sterechinus, der neuerdings bestritten wurde !). !) H. Lyman rare, Hawaiian and other Paeifie Eehini. The Pedinidae, Phymosomatidae, Stomopneustidae, Eehinidae Temnopleuridae, Strongylocentrotidae and Echinometridae. Mem. Mus. Comp. Zool. Vol. 34, no. 4, p. 262. MorTENnsEN, Echinodermenlarven, 71 Wegen der großen Zahl der viviparen oder brutpflegenden Formen unter den antarktischen Echinodermen wird es möglich sein — mit größerer oder geringerer Sicherheit —, die Herkunit mehrerer der antarktischen pelagischen Echinodermenlarven herauszufinden, wodurch sie natürlich ganz erheblich an Interesse und Bedeutung gewinnen. Sichergestellt ist die Herkunft der einzigen bekannten antarktischen Echinidenlarve; sie gehört zu Sterechinus neumayeri. Die zwei hier be- schriebenen Ophiurenlarven meine ich beziehungsweise zu Ophioglypha gelida KoEHLER und Ophi- acantha antarctica KOEHLER hinführen zu können. Zwar sind die Ophiuren der Südpolar-Expedition noch nicht bearbeitet worden; aber Herr Professor VANHÖFFEN hat freundlichst vermittelt, daß das ganze Material mir übersandt wurde. Ich habe somit selbst Vergleiche anstellen können, wie bei der Beschreibung der Larven auseinandergesetzt wird, und bin dadurch zu den genannten Schlüssen gekommen. Leider harren auch die Asteriden und Holothurien der Expedition noch der Bearbeitung. Hätte die vorgelegen, wäre es wahrscheinlich möglich gewesen, auch die Her- kunft der Bipinnaria und, was von besonderem Interesse sein würde, der großen Aurieularia ant- arctica herauszufinden; die große Zahl der viviparen Formen unter den Asteriden und Holothurien wird ja nämlich von vornherein die Zahl derjenigen Arten, die als Ursprung der pelagischen Larven in Betracht kommen können, stark reduzieren, und auch andere Momente werden eventuell in Betracht kommen können — so z. B. würden die Dendrochiroten, nach dem, was bis jetzt über deren Entwicklung bekannt geworden, nicht als Ursprung der Auricularia antaretica in Betracht kommen. Es war mir in der Tat eine große Enttäuschung, die definitive Lösung dieser Fragen nicht bringen zu können. Da die Publikation der Bearbeitung der Asteriden und Holo- thurien aber keine allzu nahe Aussicht hat, würde es keinen Zweck haben, die Larvenbearbeitung bis dahin zu verzögern. Es wurde zuerst von WyviLLe THomson !) auf das sonderbare Verhältnis aufmerksam gemacht, daß unter den antarktischen Echinodermen so viele vivipare oder brutpflegende Formen vorkommen. Während in den temperierten Regionen die Entwicklung durch ein pelagisches Larvenstadium die Regel scheint, so war Wyvirıe THoMmson „greatly surprised to find that in the southern and subarctie seas a large proportion of the Echinoderms ..... develop their young after a fashion which precludes the possibility, while it nullifies the object, of a pseudembryonie perambulator, and that in these high southern latitudes the formation of such a locomotive zooid is apparently the exception“ ?) (Op. cit. p.56. ‚The Atlantic“. II, p. 218). 1) C. Wyvirte Tuomson, Notice of some peculiarities in the mode of propagation of certain Echinoderms of the Southern Sea. Journ. Linn. Soc. Zoology. Vol. XIII (1876) 1878, p. 55—79. 2) MacBrıpE und Sımpsox (Op. eit. p. 8) heben als besondere Bedeutung der von ihnen beschriebenen zwei pelagi- schen Larven hervor, daß sie „‚disprove the generally accepted theory that none of the Antarctic Eehinoderms have free-swimming larvae“. Ebenso sagt MacBrıpe (Op. eit. p.4): „In an earlier report by Mr. Sımpsox and myself on the Echinoderm larvae of the Antaretie Expedition we described for the first time the oceurrence of the free-swimming larvae of Echinoidea and Ophiuroidea in Antaretie waters. We can now assert the existence of three out of four types of free-swimming Echinoderm larvae in these waters. This is important in view of the opinion which has been expressed that all Echinoderms in Aretie and Ant- aretic waters had developments of the shortened embryonie type without free larvae.‘“ Abgesehen von dem wohl unzweifel- haften lapsus calami ,„Aretie waters‘, würde ich bemerken, daß, wenn es wirklich allgemein angenommen gewesen ist (ieh habe selbst sonst keine solche Behauptung in der Literatur gefunden), daß alle antarktischen Echinodermen Brutpflege haben, dies nicht auf Wyv. Tromsox beruhen kann; er, der ja selbst eine Aurieularia im antarktischen Meere beobachtet hatte, konnte natürlich nicht behaupten, daß alle antarktischen Eehinodermen sich ohne pelagisches Larvenstadium entwickeln, wie 22 Deutsche Südpolar-Expedition. Die späteren Untersuchungen über die antarktische Echinodermenfauna haben den ersten Üindruck von der ungemein großen Prozentanzahl von viviparen oder brutpflegenden Formen zum Teil in hohem Grade bestätigt, besonders für die Echiniden. Unter den antarktischen littoralen Schiniden wird wohl außer den zwei Sterechinus-Arten, 8. neumayeri und S. antarctieus, nur von Notechinus magellanieus und Arbacia dufresniü*‘) vermutet werden können, daß sie pelagische Larven haben, und zudem gehören diese beiden eigentlich zur subantarktischen Fauna und wurden nur ausnahmsweise im antarktischen Littoralgebiete gefunden. Von den übrigen bisher bekannten antarktischen littoralen Echiniden, etwa 20 im ganzen ?), ist es entweder sicher nachgewiesen oder läßt sich mit Sicherheit annehmen, daß sie Brutpflege oder doch nicht pelagische Larven haben, nur mit Ausnahme von Plexechinus nordenskjöldi Mrrsx. und Brisaster antarctieus (DÖDERLEIN), von denen man zurzeit keine genügend begründete Vermutung darüber haben kann, ob sie pelagische Larven haben oder nicht. Bei den Asteriden und Holothurien scheint die Prozentzahl derjenigen Formen mit pelagischen Larven auch ziemlich klein zu sein (die tonnenförmigen Larven der Dendro- chiroten würde ich nicht als echt pelagische Larven betrachten). Dagegen scheint es sich mit den Ophiuren etwas anders zu verhalten. Unter den recht zahlreichen antarktischen littoralen Öphiuren (KOEHLER, op. cit. p. 199, führt 37 solche Arten auf) ist Brutpflege nur bei 2 bekannt (Ophiacantha vivipara und imago); wenn die subantarktischen Ophiuren mitgerechnet werden, steigt die Zahl der viviparen Formen bis auf 8, während gleichzeitig die Zahl sämtlicher bekannten littoralen antarktischen und subantarktischen Ophiuren auf 72 kommt. Daß noch mehrere sich als vivipar erweisen werden oder abgekürzte Entwicklung haben werden, ist zwar wahrscheinlich, «doch deuten die bisherigen Kenntnisse darauf hin, daß verhältnismäßig viele ein pelagisches Larven- stadium haben. Unter dem Material von Ophiuren von der Deutschen Südpolar-Expedition habe ich brutpflegende Formen nicht gefunden (jedoch habe ich sie nur äußerlich untersucht, da ich die Bearbeitung des Materials nicht übernehmen konnte und somit anatomische Unter- suchungen daran nicht vornehmen durfte). Daß unter den antarktischen Crinoiden keine Formen mit pelagischen Larven sein werden, kann kaum zweifelhaft sein; es sind ja über- haupt noch keine pelagische Crinoidenlarven bekannt ®). Aber selbst wenn es sich nun wahr- er denn auch ausdrücklich sagt (Op. eit. p. 79): „Nor am I in a position to affırm that in these high southern latitudes direct development is universal in the subkingdom. |] believe, indeed, that it is not so.“ (Dasselbe sagt Wyv. Tiıromsox auch in „The Atlantic‘ II, p. 244.) !) Die Angabe Brrxarp’s (Kehinides reeueillis par V’Expedition du Cap Horn (1882-1883); Bull. Mus. d’Hist. nat. 1895, nr. 7), dab Arbaeia dufresnii Brutpflege hat, wird wohl kaum richtig sein. (Vel. Tır. Morrensen, Echinoidea of the Swedish South Polar Expedition, p. 32, note.) Loxechinus albus wird wohl auch pelagische Larven haben, gehört ja aber jeden- falls nicht zur antarktischen Fauna, obgleich im Magellan-Gebiet vorkommend. *) Die Ungenauigkeit in der Angabe der Artenanzahl beruht auf der Unsicherheit in der Abgrenzung der Littoralfauna gegen die Tielsee; es liegt jedoch kein Grund vor, hier weiter darauf einzugehen, es genügt die annähernde Angabe der Arten- zahl. Für die genauere Erörterung der zoogeographischen Verhältnisse der antarktischen Echinodermen muß auf folgende Arbeiten hingewiesen werden: Tu. Morrexsen, Die Eehinoiden der Deutschen Südpolar-Expedition, 1909, The Echinoidea of the Swedish South-Polar Expedition, 1910, und R. Kornter, Eehinodermes (Asteries, Ophiures et Echinides). Deuxieme Expedition Antarctique Frangaise (1908-1910), 1912. 3) Es muß jedoch als wahrscheinlich angesehen werden, daß es auch Crinoiden sibt, die echt pelagische Larven haben. A. H. CrarK (Some points in the ecology of recent Crinoids; American Naturalist XLIT, 1908, p. 722) macht darauf auf- merksam, daß „the comatulids are divided into two ereat sroups, one with triangular pinnules and small eggs, the Tha- lassometroida, the other with round pinnules and large eses, the Antedonoida. The forms with small eges, being no smaller than those with large eggs, may reasonably be supposed to require a longer period for development. This would imply a greater MOoRTENSEN, Echinodermenlarven. 73 scheinlich herausstellen wird, daß eine größere Anzahl der antarktischen Ophiuren echt pelagische Larven haben, so bleibt doch immerhin die Prozentanzahl der viviparen oder brut- pflegenden Formen unter den antarktischen Echinodermen so groß, daß es natürlich zu denken gibt, was wohl die Ursache dieses auffallenden Verhältnisses sein mag. HJ. ÖSTERGREN hat die Frage zur Behandlung aufgenommen !). Er sucht die Erklärung wesentlich in den bathy- metrischen Verhältnissen. Es ist die littorale Region der antarktischen Meere von so geringer Ausdehnung, daß man annehmen muß, die pelagischen Larven würden sehr schwierig einen ge- eigneten Platz bei Beendung der Metamorphose finden, und die Arten mit solchen Larven würden somit leicht zugrunde gehen. (Es würde also eine Analogie zu den flügellosen Insekten der ozeani- schen Inseln sein.) Gegen diese Hypothese muß der, wie mir scheint, ziemlich schwerwiegende Einwand gemacht werden, daß es ja tatsächlich verschiedene Formen mit pelagischen Larven dort gibt, die zum Teil offenbar recht häufig sind und gar nicht die Gefahr zu laufen scheinen, dadurch ausgerottet zu werden, daß die Larven über die Tiefsee hinausgeführt werden und somit sogleich nach der Metamorphose zugrunde gehen müssen. Es ist offenbar, daß es für diese Formen keine Schwierigkeit hat, die Stelle zu halten. Aber dann ist es nicht leicht, einzusehen, warum es für die andern gefährlicher sein sollte, pelagische Larven zu haben. Der Gedanke, daß die Arten der antarktischen Regionen, die pelagische Larven haben, sich etwa durch eine ungewöhnlich große Zahl der Eier auszeichnen und dadurch die Gefahr der Vertilgung ihrer Brut aufwiegen, wird von keinen Tatsachen gestützt. Zwar muß zugestanden werden, daß die Anatomie der betreffenden Arten zum größten Teil noch nicht genauer bekannt ist — um so mehr, als die Hinführung der Larven zu ihren Eltern noch zum Teil ganz unsicher ist; von einer dieser Arten, Sterechinus neu- mayeri, kann ich doch sicher sagen, daß ich gar nicht den Eindruck habe, daß sie eine auffallend größere Anzahl Eier produziere, als es verwandte Formen aus andern Meeren tun; für eine Form wie Ophioglypha gelida würde ich es auch als sehr unwahrscheinlich ansehen, daß die Produktion der Eier ungemein groß sein könne. Wenn die Hypothese ÖSTERGRENS die Erklärung der großen Prozentenzahl von brutpflegen- den Arten unter den antarktischen Echinodermen wirklich gibt, so wird zu erwarten sein, daß die Arten mit Brutpflege eine sehr beschränkte Verbreitung haben. Es wird sich lohnen, diese Frage etwas näher zu prüfen. Ich gebe hier eine Übersicht ?) der geographischen und bathymetrischen Verbreitung der antarktischen viviparen (oder brutpflegenden) Echinodermen. Es zeigt sich demnach, daß mehrere dieser Arten gar nicht allein auf eine der antarktischen Regionen beschränkt sind. Für die magellanischen und die kerguelensischen Regionen gemein sind: Ophionotus hexactis, Ophiacantha vivipara, Ophiomysxa vivipara, Cueumaria laevigata, ©. parva, Chirodota contorta und Thaumatometra hirsuta. Für die magellanische und die antarktische Region gemeinsam sind Asterias antarctica, Diplasterias brandti, Ophiacantha vivipara und Austrocidaris duration of the free swimming larval period, which would result in greater powers of dispersal, hence a greater geographie range.‘“ In guter Übereinstimmung hiermit „the genus Thalassometra .... has the widest distribution of any comatulid genus known, geographically and bathymetrically“. 1) Hs. ÖSTERGREN, Über die Brutpflege der Eehinodermen in den südpolaren Küstengebieten. Z. wiss. Zool. Bd. CI, 1912 Festschrift f. Lupwic. ?) In dieser Übersicht sind nur solche Arten mitgenommen, von denen es mit Sicherheit konstatiert ist, daß sie vivipar sind oder Brutpflege haben, Deutsche Südpolar-Expedition. XIV. Zoologie VI. 10 74 Deutsche Südpolar-Expedition. Andere Lokali- Fiete Magellan- | Kerguelen- Autarkir Antarkli- Arten in { ü scheLitto- | sche Tief- fi Metern tesion region ralregion see a Leptoplychaster kerquelensis E. A. SM. ........ 18—384 Granaster (Stichaster) nulric (STUDER) ....... litt. Asterias anlarclica (LIK.) .....0cceaeeseccc. 0-— 100 Asterias antarelica var. rupicola VERR. ....... litt. Aslerias perrieri E.A. SM. .....cccrceeaseen. 45200 Anaslerias studert E. PERR. ...........:..... 320 > Anasterias chirophora LUDW. .seecccceeene en. 450-560 . ö } Anasterias belgicae LUDW. ......ecccaecceeen. 560 Anaslerias lenera KOEHLER „2.22 cc cases. 0—420 ; ; 4 Stolasterias Brucet KOEHLER «22 ccccccccı 18— 36 ! Diplasterias steineni (STUDER) ..2..2.222220... 100 4 ; Diplaslerias studerö (BELL) ..222222222220.... 183 £ ! : Diplasterias brandti (BELL) ...222222222000... 7450 -! r } Diplasterias turqueli KOEHLER.. een 18—36 4 Ophionotus hexactis (E. A. SM.) serceacccnee.. 9—137 L Ophiaclis asperula (PriL.).....2.22222.0...... 0-576 ie Amphiura magellanica LG. .....222eenen. 0-55 -} - : - Gough-Insel. Amphiura patagonica LIG. „2.2.2222 222eee.. 0—146 + Ophiacantha vivipara LIG. ...2eeececceceenn. 0—1097 + ! 4 ar Ophiacantha imago LyM. .......222222220.... 46-210 > —- : Ophiacantha marsupialis LyM. 2222 .ccccnnn.. 500 ® \ 3 ; Juan Fernandez. Ophiomyza vivipara STUDER ..neecceeneeeen. 0—320 + =F Austroeidaris eanalieulata (A. AG.) ........... 0300. 21 : ! Buroeidaris nudrie (W. TE.) 22202022220... 0—225 ; I : Ihynchoeidaris triplopora MRTSN. ....222..... 350-385 ! Notocidaris qaussensis MRTSN. .uecceeeseeeen. 350-585 Aporoeidaris antarehica MRTSN. ..2ccncnneeen. 2540-3486 - 3 : I Abalus cavernosus (PHIL.) .2................. 0—500 -! Abalus agassizii (PFEFFER) ......22.222222.... 10—22 = Abalus cordalus (VERR.) ..22222n cc eeeeeeccn. 10-170 Abalus Philippü Loven. ......22or2ceaacee.. 60—80 ! Abatus shackletoni KOEHLER .......2222222... 18— 70 A Amphipmeustes koehleri MRTSN. 22.222222... 75—150 + Amphipneustes mortensent KoEHLER........... 297 Tripylus’ excavatus Prim. ..2cceoeneeeecee ca. 100 + Pseudabatus nimrodi KOEHLER ©... ocean. 12—37 : ; + Cucumaria erocea (LESSON) 2... cneeeeneec 5—128 => Cueumaria laevigala VERRILL 2. 2ceeeaeeeane. 3—1000 IF Cuceumaria parva LUDWIG ..ueeeneeeeeeeeenn 2—45 ! Cueumarra laleralis VANEX ©... cc ccceccccccc. 20—110 } > j Psolus ephippifer W. THoMmS. .....2cccc2... 40-600 £ I) Bsohls antarchcus (Bart) 2. we 5—320 t . Psolus granulosus VANEY zueceeeseeeeeeneenn litt. L B 1 Chirodola conlorla LuUDw. ...cc ces. 0—220 Thaumatomelra (Antedon) hirsuta (P. H. Care.) | 135—256 E + canalieulata. Für die kerguelensische und die antarktische Region sind gemeinsam: Leptoptychaster kerguelensis, Ophiacantha vivipara und O. imago. Wie hat nun eine solche Verbreitung zustande kommen können? Daß die betreffenden Arten die Meerestiefen, die jetzt die drei Regionen trennen, nicht überschreiten können, ist für die meisten Morvensen, Behinodermenlarven. 7 or unzweifelhaft. Einige haben nun gewiß mit Algen (Macroeystis) von der einen zur andern Region übergeführt werden können — wie es z. B. bekannt ist,!) daß Cueumaria laevigata und parva häufig an den „Tangwurzeln“ sich aufhalten; dasselbe gilt aber auch besonders von (we. erocea, die doch nicht nach Kerguelen verbreitet wurde. Angenommen, daß nun wirklich einige der betreffenden Arten mit Algen übergeführt sein können ?) (auch von Chirodota contorta wird angegeben, daß sie auf Tangwurzeln vorkommen kann [Lupwig, Op. cit. p. 74]), so kann dies doch entschieden nicht von allen gelten ; so z. B. würde es von Ophionotus hexactis kaum denkbar sein, und viel mehr undenk- bar ist es, daß die mit Abatus cavernosus so nahe verwandte Art A. cordatus auf diese Weise von der magellanischen Region nach Kerguelen übergeführt wurde. Am nächsten liegt die Annahme, daß zu der Zeit, da noch Kerguelen mit Südamerika verbunden war (durch Land oder seichtes Wasser), die betreffenden Arten über diese ganze, sehr ausgedehnte Küstenregion verbreitet waren. Beim Untersinken der verbindenden Landstrecken wurden die Arten in Gruppen zersplittert, die dann zum Teil sich in verschiedenen Richtungen spezialisierten und sich zu verschiedenen Arten oder Varietäten ausbildeten. Eine solche Isolation erklärt sehr natürlich die Entstehung einer Art wie Abatus cordatus aus A. cavernosus und Asterias rupicola aus Ast. antaretica (oder deren Stammformen). Diese von vielen Tatsachen gestützte Annahme einer früheren Landverbindung zwischen Süd- amerika und Kerguelen ®) einerseits und mit dem antarktischen Kontinente andrerseits entzieht nun aber der Hypothese ÖsTERGREN’s den Boden. Da hat es ja eben eine sehr ausgestreckte Küsten- region gegeben, die eben nach seiner Auffassung der Entstehung von brutpflegenden Formen un- günstig sein sollte. Und selbst in der Jetztzeit kommt mir ÖsTERGREN’S Aullassung der magellani- schen Region als ein beschränktes Littoralgebiet wenig zutrefiend vor; muß ja doch auch das ganze Plateau bis zu den Falkland-Inseln, Süd-Georgien zu diesem Gebiete gerechnet werden. Aber eben in dieser Region hat die Mehrzahl der brutpflegenden Arten ihre Heimat. Eine sehr auffallende Tatsache ist, daß die brutpflegenden Arten sich zum Teil in größere Grup- pen zusammenfassen lassen. Es sind wesentlich Arten der Gattungen Asterias (und verwandten Gattungen), Amphiura, Ophiacantha, Abatus (und verwandte Gattungen), Cidariden von jedenfalls nicht einander sehr entferntstehenden Gattungen und Dendrochiroten. Auch in andern Meeren sind brutpflegende Arten von Asterias, Amphiura, Ophiacantha und Cueumaria bekannt. Die Abatus-Gruppe, die ganz besonders zur Entwicklung von Brutpflege geneigt ist, kommt überhaupt nur in der antarktisch-subantarktischen Region vor, und dasselbe gilt zum größten Teil auch den hier vorkommenden Cidariden, die ich als eine Austroeidaris-Gruppe bezeichnen möchte. Wenn man dann noch der Tatsache Rechnung trägt, daß die antarktischen Meere überhaupt ganz unge- wöhnliche Bedingungen für Artenbildung haben, wie die sehr große Anzahl von der in diesen Re- gionen einheimischen Arten zum Ausdruck bringt, so wird man gewiß eingestehen müssen, daß das Problem der relativ großen Zahl von brutpflegenden antarktischen Echinodermen kaum so dunkel bleibt, und es scheint mir gar nicht nötig, zu einer Hypothese wie ÖSTERGRENS Zuflucht zu nehmen, um dieses Problem zu erklären. 1) Lupwı, Holothurien der Hamburger Magalhaensischen Sammelreise, 1898. 2) Das Vorkommen von Amphiura magellaniea bei der Goueh-Insel wird vielleicht auch durch Transport an Tane er- klärt werden können. ») Vol. Ti. MoRTENSEN, Echinoiden der Deutschen Südpolar-Expedition, 5. 95—98. 10 76 Deutsche Südpolar-Expedition. Wenn diese Hypothese richtig wäre, sollte man auch erwarten, daß ozeanische Inseln überhaupt eine besonders große Prozentzahl von brutpflegenden Arten aufweisen. Dies ist aber — abgesehen von der Kerguelengruppe — gar nicht der Fall. ÖSTERGREN (Op. eit. p. 337) erklärt dies daraus, daß „die Inselgruppen (im Pazifischen Ozean) weit größer und die Flächengebiete um sie herum weit ausgedehnter sind (alsim Südlichen Eismeer). Und wie groß der Ozean auch ist, so wird er doch zum größten Teil von Küstenstrecken begrenzt, die der Meeresfauna dieselben klimatischen Bedingungen darbieten wie diese Inselgruppen“. Aber nennen wir dann solche Inseln wie Ascension, St. Helena, Neu Amsterdam — es fällt schwer, einzusehen, warum das Prinzip nicht hier wirken sollte. Zwar ist es so, wie ÖSTERGREN in einem Briefe an mich hervorhebt, daß die Organismen nicht alle in derselben Weise gegen die Einflüsse der physikalischen Faktoren reagieren — aber dies, daß die Larven zugrunde gehen, wenn sie über die Tiefsee hinaustreiben und nach der Metamorphose in größere Tiefe herabsinken, als wo die Art leben kann, scheint mir gar nicht mit andern physikali- zusammengestellt werden zu können. schen Verhältnissen — wie Temperatur, Salzgehalt usw. Es ist nicht leicht einzusehen, warum dies nicht auf sämtliche Arten derart wirken sollte, daß eine natürliche Auswahl derjenigen Arten stattfindet, die entweder Brutpflege haben oder eine ungemein große Eierproduktion. Nach unseren jetzigen Kenntnissen der Echinodermen der ozeanischen Inseln kann aber keine von beiden Alternativen als faktisch vorhanden behauptet werden. Vielmehr als die Zerstörung derjenigen Arten der antarktischen Echinodermen, die pelagische Larven haben, wegen der geringen Ausstreckung der Littoralgebiete in diesen Regionen, möchte ich annehmen, daß die niedrige Temperatur, Eisverhältnisse und dergleichen physische Verhält- nisse in diesen Meeren für die Hervorrufung von Brutpflege besonders günstig seien !). Dies in Ver- bindung mit der Tatsache, daß ein paar Gruppen, wo fast ohne Ausnahme Brutpflege herrscht (Austrocidaris-Gruppe, Abatus-Gruppe), nur in dieser Region vorkommt, aber hier — zum Teil wegen Isolation — in eine große Zahl von Arten sich spezialisiert haben, scheint mir für die große Prozentzahl von brutpflegenden Formen unter den antarktischen Echinodermen eine ziemlich genügende Erklärung zu geben. Daß auch die von ÖSTERGREN betonte Vertilgung der pelagischen Larven in Regionen mit verhältnismäßig engem Küstengebiete in derselben Richtung eingewirkt haben mag, werde ich gar nicht verneinen. Wenn Ophiacantha marsupialis wirklich auf Juan Fernandez beschränkt ist, würde es sehr nahe liegen, hierin einen prägnanten Fall davon zu sehen. Aber daß dies „wahrscheinlich kräftiger als die übrigen Faktoren“ für die Entstehung der Brut- pflege in den antarktischen Regionen wirken solle, dünkt mir wenig wahrscheinlich. Noch eins möchte ich zu dieser Frage bemerken. Es wird immer als eine Tatsache hingestellt, daß die Prozentzahl der viviparen Formen unter den antarktischen Echinodermen so auffallend größer ist als unter den arktischen, und daß unter den arktischen Echinodermen, im Gegensatz zu den antarktischen, die Entwicklung. durch pelagische Larven die Regel ist. Ist das nun wirklich *) ÖSTERGREN ist auch der Meinung, daß ‚vielleicht auch die niedrige Temperatur des Wassers und der an der Ober- fläche, des Eises wegen, oft niedrige Salzeehalt eine Abkürzung der Entwicklung veranlassen kann, die ihrerseits zur Brutpflege führen kann“. Auch betont er, daß „eine Brutpflege bei den Echinodermen schon aus dem Grunde in den kalten Meeren verhältnismäßig häufiger sein sollte als in den warmen, weil die Fauna sich, wenigstens was die Holothurien anbetrifft, in den ersteren mehr als in den letzteren aus Gruppen zusammensetzt, innerhalb deren Brutpflege leicht zustande zu kommen scheint“ (Op. eit. p. 340). Mortensen, Eehinodermenlarven. ort eine Tatsache? Was wissen wir denn eigentlich davon, welche arktischen Echinodermen pelagische Larven haben? Wir wissen, daß Strongylocentrotus dröbachiensis und Ophiopholis aculeata pelagische Larven haben — und das ist in Wirklichkeit alles! Denn solche Formen wie Ophroglypha albida und texturata, Ophiothrix fragilis, Echinus esculentus, Echinoeyamus pusillus, sind nicht wirklich arktisch, selbst wenn sie zum Teil noch beim nördlichen Norwegen oder sogar bei Spitzbergen vorkommen. Es ist keine Auricularia und keine Bipinnaria aus den eigentlichen arktischen Meeren bekannt. Die Tatsache, daß wir von vielen arktischen Echinodermen nicht wissen, ob sie vivipar oder brutpflegend sind, ist doch noch kein Beweis, daß sie pelagische Larven haben. Sie können große Eier haben, die eine direkte Entwicklung, ohne pelagisches Larvenstadium, bedingen, — und dies scheint, nach meinen Beobachtungen, eben in mehreren Fällen zuzutreffen. Außerdem kann ich den Beweis liefern, daß es doch mehr arktische vivipare Echinodermen gibt, als bisher bekannt war. Es liegt mir eine kleine vivipare Ophiure aus Grönland vor, die eine neue Gattung zu repräsentieren scheint, und weiter habe ich gefunden, daß die altbekannte Ophioglypha nodosa (Lr&.) vivipar ist (und zudem hermaphroditisch, was bisher unter den Ophiuren allein von Am- phiura squamata bekannt war). Es wird schon durch diesen Befund der Unterschied in der Zahl der viviparen Ophiuren der arktischen und der antarktischen Littoralregion bedeutend verringert. I. Auricularia; junge Holothurien. 1. Auricularia antaretica Mac BRripe. Taf. IX, Fig. 1-2; Tat. X, Fig. 13; Taf. XI, Fig. 14. Larva of Chirodota (?). Summary of the results of the Challenger Expedition, 1895, p. 495, 500 u. 505. Aurieularia antaretiea E. W. MacBrıve. On a colleetion of young Holothurioids. National antaretie Expedition. Natural History. Vol. VI. Echinoderma. III. 1912, p. 1-3. Pl.I. Fig. 12. Von dieser soeben von MacBrınr beschriebenen interessanten Holothurienlarve liegen mehrere Exemplare vor, zum Teil in vorzüglichem Konservierungszustande, welche die von MAacBrıDE gegebene, etwas dürftige, auf einem einzigen Exemplar gegründete Beschreibung und Figuren zu ergänzen bzw. zu korrigieren ermöglichen. Es sind zwei Stadien repräsentiert, beide typische Auricularien; von der Metamorphose ist noch im ältesten Stadium keine Andeutung. Daß es sich wirklich um dieselbe Larve handelt, die MacBrıpr beschrieben, ist mir trotz einiger Abweichungen nicht zweifelhaft gewesen; immerhin war es mir eine Befriedigung, zu er- fahren, daß MacBrıpr selbst nach Untersuchung eines ihm zugesandten Exemplars auch die Larven als identisch ansieht. Gleichzeitig erhielt ich die wichtige Nachricht, daß die Figur, die MacBrıpe von der Larve gibt, nach dem im Dauerpräparat etwas zusammengedrückten Exem- plar gezeichnet wurde. Hierdurch erklären sich einfach die meisten, wo nicht alle, Differenzen zwischen seiner Figur und der hier gegebenen, nach unverletzten Exemplaren gezeichneten Figuren. Das jüngere Stadium (Taf.X, Fig. 1—2) ist von zwei gut konservierten Exem- plaren von 1,2—1,3 mm Länge repräsentiert. Die Mundbucht ist ziemlich stark nach oben konvex; der obere Rand ist an der Mitte etwa um 3/;, der Körperlänge vom Vorderende entfernt, während die unteren Enden der Mundbucht ungefähr an der Mitte des Körpers liegen. Die Postoraliortsätze sind noch wenig ausgebildet, ebenso sind die hinteren Lateralfortsätze ganz kurz; hinterer Dorsallortsatz bildet eine kleine, aber 78 Deutsche Südpolar-Expedition. deutliche Falte, mittlerer und vorderer Dorsalfortsatz sind dagegen groß; besonders bildet der mitt- lere Dorsalfortsatz eine große, auf der Außenseite ausgehöhlte Falte. Wie gewöhnlich, ist der mittlere Dorsalfortsatz ventralwärts, der vordere dorsalwärts gerichtet. Vom vorderen Dorsal- lortsatze geht die Wimperschnur schräg dorsalwärts, fast bis zur Mittellinie, biegt dann eine kurze Strecke gerade nach oben, um dann schräg nach unten und ventralwärts zu ziehen. An der Seite des Körpers bildet sie einen etwas gelalteten Präoralfortsatz und geht dann mit einer schönen Kurve in den vorderen Quersaum hinüber. Was die Larve besonders auszeichnet, ist die Form des Frontal- und Analfeldes., Das Frontal- feld ist außerordentlich groß, stark gewölbt und hat beinahe die Form eines Schädeldaches, indem der Larvenkörper sehr dick ist, wie aus der zitierten Fig. 2 (Taf. X) (ebenso wie aus Taf. IX, Fig. 2 und Taf. XI, Fig. 1) hervorgeht, die die Larve in Seitenansicht darstellen. Diese starke Ent- wicklung des Frontalfeldes bewirkt auch, daß der vordere Teil des Seitenfeldes weit nach hinten auf die Dorsalseite gedrängt wird. Das Analfeld ist durch eine tiefe Einbuchtung der Wimper- schnur unterhalb der Präoralfortsätze in einen vorderen und hinteren Abschnitt geteilt; indem zu- gleich eine ziemlich tiefe Querfurche hier zwischen den Einbuchtungen verläuft, wird der vordere Teil des Feldes ziemlich stark hervorgewölbt. Die größte Breite des Körpers ist im Bereiche der Präoralfortsätze, wo die Breite beinahe zweimal so sroß ist als am Hinterende. Das ältere Stadium (Taf.IX, Fig. 1-2, Taf. X, Fie. 3, Taf. XI, Fig. 1), das von einigen Exemplaren von einer Länge von 3 4 mm repräsentiert ist, zeigt eine stärkere Ausbildung der Fortsätze, die sowohl bedeutend größer als zum Teil durch sekundäre Faltenbildung mehr kompliziert geworden sind. Besonders der mittlere Dorsalfortsatz und der Präoralfortsatz zeigen solche sekundäre Falten. Auch können kleinere, unregelmäßige Ausbuchtungen der Wimper- schnur, besonders dem vorderen Teile des Seitenfeldes entlang, vorhanden sein (Taf. XT, Fig. 1). Ein Vergleich der zwei Figuren: Taf. IX, Fie.2 und Taf.XT, Fig. 1 zeigt überhaupt, daß die sekun- dären Falten recht variabel sind. Der Körper ist in seiner Form der des jüngeren Stadiums im ganzen recht ähnlich. Er ist sehr dick, abgerundet, fast schädelförmig. Das Frontalfeld ist verhältnismäßig etwas kleiner als im jüngeren Stadium (besonders Taf. XI, Fig. 1), und der vordere Teil des Seitenfeldes kann mehr nach oben gerichtet sein (Taf. IX, Fig.2). Das Analfeld zeigt die größte Umbildung. Die Querfurche ist sehr tief geworden, und der vordere Teil des Feldes ist jetzt stark gewölbt und wölbt sich nach hinten über die Querfurche hinüber. Auch der hintere Teil des Analtfeldes ist jetzt scharf abgesetzt worden, indem die Wimperschnur vor dem hinteren Lateralfortsatz eine tiefe Bucht gegen die Mittellinie macht. Dieser Teil des Analfeldes ist auch gewölbt, aber weniger als der vordere Teil. Durch die starke Wölbung des Frontal- und Analfeldes kann das Mundfeld in der Mitte fast ganz geschlossen werden; besonders das Frontalfeld kann sich velumartig über den vorderen Quersaum hinauswölben, ähnlich wie es bei Aurieularia nudibranchiata*) der Fall ist. Die Haut enthält ziemlich zahlreiche kleine Kalkrädchen, die über den ganzen Körper regellos zerstreut vorkommen, doch nur außerhalb der Wimperschnur, nieht innerhalb der von der Wimper- schnur umgrenzten Partien: Mundfeld und Seitenfelder. MAacBrıpE meint, daß sie vielleicht ') MacBkripe (Op. eit. p. 2) sagt, daß ich der Aurieularia nudibranchiata den Namen gegeben habe; dies beruht auf einem Mißverständnis. Cnux hat diese merkwürdige Larve sowohl benannt als beschrieben. MorTEnsen, Echinodermenlarven, 79 im Analfelde am zahlreichsten vorkommen; ich habe das nicht konstatieren können. Bei den zwei kleineren Exemplaren fehlen die Rädchen, was vielleicht von der Konservierung herrühren kann. Wahrscheinlich sind sie aber noch nicht in diesem Stadium vorhanden; auch bei Aurieularıa nudibranchiata treten sie erst in späteren Stadien auf, und zwar erst, nachdem die Coelombildung viel weiter vorgeschritten ist als in den ältesten Exemplaren von Aur. antaretica. (Vgl. Cuun. Op. eit. p. 68, Taf. III, Fig. 4.) Die Rädchen (Taf. XI, Fig. 2—3) sind sehr klein, nur 0,05—0,07 mm im Diameter. Die Zahl der Speichen ist meistens 12—14, aber ich habe sie von 10—16 variierend gefunden. Wie aus den zitierten Figuren ersichtlich, ist die Form des Rädchens die eines runden Hütchens mit aufgebogenem Rande. Der Rand ist fein gezähnelt. Der mittlere, konvexe Teil des Rädchens enthält einen kleinen Raum, der von einer protoplasmatischen Masse erfüllt zu sein scheint. Bisweilen kann man strahlenförmige Ausläufer, die daraus hervorgehen, unterscheiden (Taf. XI, Fig. 2). MacBripE sagt nicht in seiner Beschreibung der Rädchen, daß der Rand gezackt ist, und ich meinte deshalb anfangs, daß er zufällig nicht ganz fertig ausgebildete Rädchen abgebildet habe; bei solchen ist nämlich der Rand glatt. MacBrıpe hat mich indessen darauf aufmerksam gemacht, daß in drei seiner Figuren der Rand wirklich gezackt dargestellt ist, was ich anerkennen muß; nur sind die Figuren so klein, daß es kaum ohne Lupenvergrößerung sichtbar ist. (Im Abdrucke der Tafel links ist der Rand ungezackt.) Es bleibt somit hier keine Verschiedenheit zwischen unseren Darstellungen der Rädchen. Dagegen kann ich in einem andern Punkte MAcBripe nicht beistim- men. Er findet, daß der zentrale Teil des Rädchens, „the hub‘, aus einem groben Maschenwerk von Kalksubstanz bestehe (seine Fig. 2a). Ich habe nie etwas Ähnliches finden können, obgleich ich zahlreiche Rädchen, und zwar auch in den verschiedenen Entwicklungsstadien, untersucht habe, Ich muß daher annehmen, daß das, was MAcBrıpe hier gesehen hat, eine Abnormität sei; es ist auch nicht in Übereinstimmung mit dem, was wir von der Entwicklung der Rädchen kennen !). Die Entwicklungsstadien der Rädchen, die ich in ziemlich großer Anzahl gefunden, stimmen so genau mit dem, was von der Larve von Synapta digitata und von der Auricularia nudibranchrata bekannt ist, daß es mir unnötig scheint, genauer darauf einzugehen. Die innere Anatomie bietet mehreres von Interesse dar. Der Mund liegt tief eingesenkt unter dem hinteren Quersaum, von einem großen, räumigen Atrium überwölbt; der untere Rand des Atriums ist verdiekt und repräsentiert den oralen Wimpersaum. Dieser verdickte Rand setzt sich als ein Streifen verdickten Epithels nach außen im Mundfelde fort (Taf. IX, Fig. 1), ganz ähnlich wie CHUN es bei Aur. nudibranchiata gefunden hat. Der Ösophagus ist dadurch eigentümlich, dab er am Boden des Atriums eine bucklige, dünnwandige Aufschwellung auf seiner Dorsalseite zeigt. Die Wand der ventralen Seite des Ösophagus ist verdickt, die innere Fortsetzung der oralen Wimperschnur (Taf. IX, Fig. 2; Taf. X, Fig. 2; Taf. XI, Fig. 1) Vor der Einmündung in den großen, kugeligen oder ovalen Magen ist, wie bei Aur. nudibranchiata,eine scharfe Einschnü- 1) R. Semox, Die Entwicklung der Synapta digitata und ihre Bedeutung für die Phylogenie der Eehinodermen. Jen. Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. XXII, 1888, Taf. XI, Fig.5 a—e. ©. CHaun, Aurieularia nudibranchiala. Atlantis. Biologische Studien über pelagische Organismen. Bibl. Zool. H. 19, 1896. — Die historenetische Entwicklung der Rädehen, wie Cnun sie bei Aur. undibranchrata so eineehend verfolgt hat, habe ieh nieht studieren können; es ist nur die allmähliehe Ausbildung der Form des Rädehens, die zu beobachten war. so Deutsche Südpolar-Expedition. rung, die doch nicht immer deutlich ist (wahrscheinlich wegen Kontraktion bei der Konservierung). Der Enddarm, der fast gerade ventralwärts verläuft, ist vom Magen scharf abgesetzt; er ist zuerst auf einer kurzen Strecke ganz dünn, schwillt dann mehr oder weniger plötzlichan und kann bisweilen den unteren Teil des Magens ganz überdecken, während an seinem inneren Ende ein kleiner, offener Raum zwischen dem Magen und dem Enddarm bleibt. Außerhalb der Aufschwellung verjüngt sich der Enddarm ganz allmählich bis zum After, der ein wenig hinter der tiefen Querfurche des Analfeldes liegt, bisweilen auf einer kleinen Erhöhung (Taf. IX, Fig.2; Taf. X, Fig.2; Taf. XT, Fig.1). MacBripE zeichnet den After am Hinterende des Körpers, hinter der unteren Einbuchtung der Wimperschnur. Ich möchte vermuten, daß die Öffnung, die MAcBrıpE hier gesehen, die Öffnung vom Magen in den Enddarm ist. Wenn es wirklich der After ist, wird seine Lage sicher durch die Kompression des Exemplars verrückt sein. Die mir vorliegenden Larven zeigen alle die charakteristische Konfiguration des Darmkanals, die ich geschildert und die an den zitierten Figuren ersichtlich ist. Nach der Angabe von MAacBripe (Op. cit. p.3) hat das Coelom noch die Form einer unpaarigen Blase, die mittels eines Porenkanals nach außen mündet, so daß die Larve trotz ihrer bedeutenden Größe (sein Exemplar war 4 mm lang) noch ein junges Stadium repräsentiert. Die Figur zeigt diese Coelomblase in einer sehr ungewöhnlichen Lage, in der Medianlinie auf der dorsalen Seite des Ösopha- gus, genau auf der Stelle, wo ich die blasenförmige Auf- a 7 n n Pc 7; way PYi \ . Br 1 Dammkeaktas und Hydro und Ente schwellung der dorsalen Wand des Ösophagus finde. Nach rocoelblase von Auricolaria antarctica. 28.1. dem ich jedoch von MACBRIDE die Aufklärung erhielt, daß e Enterocoelblase, h Ilydrocoel, oe Oesophagus, die Figur nach dem im Präparate zerdrückten Exemplar p Dorsalporus, 7 Reetum, gezeichnet wurde, konnte es mir nicht zweifelhaft sein, daß die Blase durch die Kompression des Tieres von seiner ursprünglichen Lage verrückt wurde. In den mir vorliegenden unbeschädigten Exemplaren liegen die Verhältnisse der Coelombildung lolgendermaßen. In dem jüngeren Stadium finde ich auf der linken Seite, dorsal gelagert, eine kleine, dünnwandige Blase, die außerhalb der Wimperschnur, gerade oberhalb des vorderen Dorsaliortsatzes, durch eine Pore nach außen mündet (Taf.X, Fig.2; Taf. XI, Fig. 4). Auch im älteren Stadium findet man diese Blase auf derselben Stelle, durch einen deutlichen Poren- kanal sich nach außen öffnend. Die Blase ist jetzt größer geworden und auf der Mitte etwas ein- geschnürt (Taf. XI, Fig. 1; in den Figuren Taf. IX, 2 und Taf. X, 3 ist nur der Porenkanal ein- gezeichnet). Die hintere Enterocoelblase ist noch nicht gebildet. Es wird demnach die Coelom- blase im älteren der zwei vorliegenden Stadien noch dem Stadium entsprechen, das METSCHNIKOFF !) in Taf. I, Fig. 4 seiner Abhandlung über die Entwicklung der Echinodermen und Nemertinen abbildet. Die Larve ist also trotz ihrer Größe noch auf einem sehr jungen Entwicklungsstadium, wie ich MAcBrivE beistimmen muß. !) E. METScHNIKorr, Studien über die Entwicklung der Eehinodermen und Nemertinen. M&m. Acad. Imp. d. Sei. St. Petersboure, VII. Ser, XIV, 1869. MOoRTENSEN, Echinodermenlarven, 81 Unter den mir von Herrn Prolessor THEEL gesandten Exemplaren (vgl. unten 8.82) waren ein paar Exemplare von einem etwas älteren Stadium, die eine unpaare Enterocoelblase aufweisen (Fig. 1). Das Hydrocoel hat noch in diesem Stadium nicht angefangen, die Ausstülpungen für die Radiärkanäle zu zeigen. Auch weist die Larve sonst keinen Unterschied von dem abgebildeten älteren Stadium auf. Das Innere des Körpers — die Furchungshöhle — ist von einer gallertigen Masse erfüllt, in der zahlreiche feine Fäden liegen, die von mesenchymatösen Zellen hervorzugehen scheinen. Der Körper wird dadurch ziemlich fest und resistent. Ähnliches scheint auch mit Aur. nudibranchiata der Fall zu sein, während es von andern Auricularien meines Wissens nicht bekannt ist; es steht vielleicht mit der ungewöhnlichen Größe der Larve in Zusammenhang. Das Nervensystem findet sich auf der gewöhnlichen Stelle in den Seitenteilen des Mundfeldes und hat die Form einer Linie, die vom vorderen Quersaum gerade nach unten zieht, dort umbiest und eine kurze Strecke nach innen und oben verläuft; der umgehogene Teil ist vom vorderen Rande des Analfeldes überdeckt (Taf. X, Fig. 1). Im älteren Stadium ist eine grubenförmige Ein- senkung auf der Innenseite des Nervenzuges gebildet, welcher dann eben am Rande der Einsenkung liegt. (Taf. XI, Fig. 1). Wie gewöhnlich bei den Auricularien, besteht jeder Nervenzug aus zwei parallelen Reihen dicht aneinanderliegender Kerne. Diese sehr interessante, im Leben schwach rosenrot bis violett gefärbte Larve wurde an der Gauss-Station in folgenden Fängen erbeutet: 4. VI. 02. Brutnetzzug366 m. 1 junges, schön konserviertes Exemplar (0,8 mm lang). 14. VII. 02. Nach einer so datierten Skizze VANHÖFFENs. Kein Exemplar liegt vor. 19. I. 03. 100—150 m. Großes Vertikalnetz. 1 Exemplar, 2mm; schön konserviert. 20.1.03. 150 m. 1 größeres und 1 kleineres Exemplar, wohl konserviert. 24.11.03. 400 m. Vertikalzug. 1 großes, schönes Exemplar. 270355 150Em: a 1 großes, schlechtes Exemplar. 238.10. 035 4150 m. r 1 großes, schlechtes Exemplar. 3. III. 03. 400 m. Ka 1 großes, schlechtes Exemplar. 9. III. 03. 400 m. „ 1 kleines Exemplar. 17. 111. 03. 400 m. en 1 großes, schönes Exemplar. 23. III. 03. 400 m. : 3 Exemplare, 1 großes, schönes, 2 kleinere, schlechte. 1-1V..03. _150 m. % 3 größere Exemplare, das eine wohl konserviert. Das Hauptauftreten der Larve fällt also demnach in die Monate Januar— März; aber die Brut- zeit der Art, zu der sie gehört, wird jedenfalls noch bis Juli dauern können, d.h. von der Mitte des Sommers bis zur Mitte des Winters. Wie in der Einleitung angeführt, hat die Challenger-Expedition im Februar 1874 eben in derselben Gegend einige Aurieularien mit 12 Speichen tragenden Rädchen gefunden, die als die Larven von einer Chirodota gedeutet wurden. Daß es sich hier um dieselbe Larve handelt, wie die von der Deutschen Südpolar-Expedition erbeutete, konnte schon kaum zweifelhaft sein in Anbe- tracht dessen, daß dies überhaupt die einzige aus dem antarktischen Meere bekannte Auricularia ist. Ich kann aber auch den definitiven Beweis für die Identität bringen. Sir Jonw MurrAY hat Deutsche Südpolar-Expedition. XIV. Zoologie VI. 11 {867} Deutsche Südpolar-Expedition. mir den großen Dienst erwiesen, mir einige mikroskopische Präparate, diese von der Challenger- Expedition erbeuteten Larven enthaltend, zu senden. Obgleich die Larven sämtlich ziemlich stark abgeplattet sind und so die charakteristische Form verloren haben, und ebenso die Rädchen zum srößten Teil aufgelöst sind, ist es doch mit genügender Sicherheit festzustellen, daß es sich um dieselbe Larve handelt; die Größe der Larven, die charakteristische Gestaltung des Darmkanals ebenso wie der Verlauf der Wimperschnur, so weit er noch zu sehen ist, lassen über die Identität dieser Larven mit der Auricularia antaretica keinen Zweifel übrig. Nachher habe ich aber auch von Herrn Professor THEEL einige Exemplare dieser Larve, die von der Challenger-Station 152 her- rühren, zur Untersuchung empfangen, und die sind zum Teil ausgezeichnet konserviert; die Identität mit den von der Deutschen Südpolar-Expedition erbeuteten Larven war beim ersten Blick offenbar. Die wichtige Frage, wozu diese interessante Larve gehört, läßt sich leider zurzeit nicht mit Sicherheit entscheiden, besonders da wir vorläufig nicht wissen, welche Holothurien in dieser Region vorkommen. Indessen kann man doch einige Schlüsse ziehen, die wohl nicht ganz wertlos sein werden. — Die im „Challenger-Summary‘ gegebene Deutung, daß die Larve vielleicht zu einer Ühirodota gehören könne, beruht offenbar auf dem Vorhandensein von Rädchen. Da aber Rädchen auch in solchen Larven vorkommen, die zu Formen gehören, welche in erwachsenem Zu- stande nicht Rädchen haben (Aurieularia von Synapta digitata, Auricularia nudibranchiata, die jeden- falls nicht zu einer Synaptide gehören kann), so ist dies kein genügender Grund für eine solche Deutung. Auch MAacBrıpeE meint, daß sie „probably belongs to some large Holothurioid of the group Synaptidae“ (op. eit. p. 3). Es kommt mir nun wenig wahrscheinlich vor, daß diese Larve zu irgendeiner Synaptide gehören soll, und zwar aus zwei Gründen, nämlich einerseits das spärliche Vorkommen von Synaptiden im antarktischen Littoralgebiet und andrerseits die wahrscheinlich nahe Verwandtschaft der Aurieularıa antarchica mit Aur. nudibranchiata. Alles, was bisher über Synaptiden aus dem ant- arktischen Littoralgebiet vorliegt, ist folgendes: In seinem Bericht über Holothurien der „‚Belgica“ führt HEROVARD an: Sıqmodota studeri TureL, nach einigen Bruchstücken, die Kalkkörperchen enthalten, welche denjenigen der genannten Art entsprechen. Nach Lupwıc (Holothurien d. Magalh. Sammelreise, 5. 77) ist indessen diese Art (die nicht mit der Chirodota purpurea STUDER identisch ist und C'hirodota contorta Lupwic heißen soll) vivipar und kommt somit hier außer Betracht. BELL führt in seinem Bericht über die Echinodermen der „National Antaretic Expedition“ ein Exemplar von Chirodota pisanii Lupwig auf, dessen Bestimmung jedoch unsicher bleibt, da die Kalkkörper aufgelöst waren. Dies ist alles, was bis jetzt bekannt ist. Von den andern antarktischen Expeditionen, über deren Holothurien schon berichtet ist („Seotia“, Expedition Charcot I), sind keine Synaptiden aufgeführt, und durch die freundliche briefliche Mitteilungen der Herren Dr. €. Van£y und Dr. HJ. ÖSTERGREN habe ich die Nachricht erhalten, daß auch von der „‚Pourquoi-Pas““ und von der schwedischen antarktischen Expedition keine antarktische Synaptiden vorliegen. Von der deutschen Expedition wurden Synaptiden nach Mitteilung von VANHÖFFEN gefunden; nach seinen Notizen kann es indessen kaum zweifelhaft sein, daß es sich um Chirodota contorta Lupw. handelt, die vivipar ist, Es wird nun gewiß eingestanden werden, daß es nach dem, was somit bekannt ist, wenig Wahr- scheinlichkeit hat, daß es im antarktischen Küstengebiete überhaupt solche Synaptiden gibt, zu Morrensen, Echinodermenlarven. 53 der diese Larve hingeführt werden könnte. Die ziemlich große Zahl der erbeuteten Larven deutet ja auch darauf, daß es eine recht häufig vorkommende Art sein muß, zu der sie gehört. Während die einzige bisher mit Sicherheit zu einer Synaptide hingeführte Larve, die von Syn- apta digitata, von der Auricularia antarctica sehr verschieden ist, so bietet die Aurieularia nudi- branchiata (sowie die neulich von OHsHImA!) unter demselben Namen beschriebene Larve) in mehreren Beziehungen auffallende Übereinstimmungen mit der Aur. antaretica dar — die Größe, Gestaltung des Darmtractus, die späte Ausbildung des Coeloms, das Auftreten der Kalkrädchen: über den ganzen Körper unregelmäßig verteilt, Form und Lage der Mundbucht, die Fibrillen, die den den Hohlraum (Furchungshöhle) des großen Larvenkörpers ausfüllenden Gallert durchziehen. Gewiß ist die Wimperschnur bei Aur. antaretica viel weniger ausgebildet als bei Aur. nudibranchiata; aber die genannten übereinstimmenden Charaktere deuten entschieden darauf, daß diese Larven ziemlich nahe verwandt sind, nur daß Aur. antaretica viel weniger spezialisiert ist. Esist nun aber sicher daß Aur. nudibranchiata nicht zu einer Synaptide gehören kann; in den älteren Stadien hat sie nämlich eine nach vorn gerichtete, unpaare Ausstülpung vom Enddarme, die gewiß nur die von CHun (Op. eit. p. 63) gegebene Deutung zuläßt, daß sie die Anlage der Kiemenbäume repräsentiert. Damit ist bewiesen, daß sie nicht zu einer Synaptide gehören kann. Cuux weist darauf hin, dab bei den Elpidiiden ein unpaarer Kiemenbaum vorkommt. Wenn es nun auch möglich ist, daß Aur. nudibranchiata zu einer Elasipode gehört, so würde ich doch mehr geneigt sein, anzunehmen, daß die Aur. antarctica zu einer Synallactide gehört, und zwar aus dem Grunde, daß eine ganz junge Synallactide (Taf. XII, Fig. 1) auch von der Ex- pedition erbeutet wurde. Leider fehlt ja der Beweis, daß die Larve damit zusammengehört — die Larven sind ja sämtlich so jung, daß weder die Enterocoelblasen noch der Blindsack vom Darm ausgebildet sind, und die junge Synallactide zeigt keine Spur von den Aurieularia-Rädchen. Wenn einmal die Bearbeitung der Holothurien der Expedition vorliegt, wird man vielleicht mit größerer Sicherheit den Ursprung dieser Larve feststellen können. Soviel würde ich doch schon als sicher ansehen, daß sie zu einer aspidochiroten Holothurie gehöre, sei es nun einer Elasipode oder, wie mir am wahrscheinlichsten dünkt, einer Synallactide. 2. Auricularia gibba n. sp. Taf. XI, Fig. 69. Von dieser bisher unbekannten Larvenform liegt nur ein einziges, 0,4 mm langes Exemplar vor, das am 22. August 1903, ungefähr mitten zwischen Cap und St. Helena (24° 55’ südl. Br., 1° 18’ w. L., in einem Vertikalzug von 400 m) erbeutet wurde. Es ist ein junges Stadium, doch ist die Coelomblase mit dem Rückenporus gebildet; es ist demnach anzunehmen, daß die Körperiorm annähernd die vollständig ausgebildete Larvengestalt erreicht hat. Jedenfalls ist die Körperform schon so charakteristisch, daß die Larve sich dadurch auffällig von allen bisher bekannten Auricu- larien unterscheidet und wohl leicht wiedererkennbar sein wird, wenn auch die späteren Stadien sich als etwas mehr kompliziert zeigen sollten. 1) Hırosmı Onsuıma. Note on a Girantie Form of Auricularia allied to A. nudibranchiata Cuux. Ann. Zool. Japonenses IT, aaa. la, 34 Deutsche Südpolar-Expedition. Eigentliche Fortsätze sind nicht ausgebildet. Die Mundbucht liegt ungefähr in der Mitte der Ventralseite und ist vom unteren Rande des etwas vorstehenden Frontalfeldes überdeckt — was jedoch vielleicht auf Kontraktion bei der Konservierung herrühren kann. Der vordere Quer- saum ist gerade, der hintere bildet einen schönen Bogen, der ohne Andeutung von einem Postoral- fortsatz direkt nach hinten zieht, ohne doch das Hinterende des Körpers zu erreichen. Ein hinterer Lateralforstatz ist kaum angedeutet. Beim Übergang nach der dorsalen Seite macht die Wimper- schnur eine ziemlich große Ausbuchtung dorsalwärts, um auf der Höhe des Quersaums wieder dicht an der Ventralseite zu verlaufen. Am Vorderende macht sie wieder eine Ausbuchtung nach der Dorsalseite, viel größer als die hintere Ausbuchtung und etwas nach hinten gerichtet. Am Vorder- ende des Körpers laufen die Wimperschnüre der beiden Seiten ziemlich dicht beisammen und sind sogar an einem Punkte verwachsen (Taf. XI, Fig. 8). Von hier aus divergieren sie wieder all- mählich bis ein wenig über den Ösophagus, wo sie stark auseinanderweichen, gehen dann, ohne Andeutung von einem Präoralfortsatze, fast gerade nach unten zum vorderen Quersaum. Das Frontalfeld ist im unteren Teile sehr breit, nimmt die ganze Breite des Körpers ein; oben ist es stark verschmälert und durch die Verwachsung der Wimperschnüre vollständig vom Dorsal- felde getrennt. Das Analfeld ist oben bedeutend schmäler als das Frontalfeld. Die Form des Seitenieldes ist sehr charakteristisch: unten ziemlich erweitert, an der Mitte ganz schmal und am oberen Ende stark dorsalwärts erweitert. Die Dorsalseite des Körpers ist hierdurch am Vorder- ende stark aufgetrieben, fast buckelförmig hervorstehend. Kalkkörper sind nicht vorhanden, können aber vielleicht aufgelöst sein. Jedenfalls darf man nicht schließen, daß solche bei dieser Larve nicht vorkommen. Vielleicht kommen sie erst später zum Vorschein. Es sei bemerkt, daß im Hinterende des Körpers einige Kernhaufen liegen, deren Bedeutung ich nicht feststellen kann (Taf. XI, Fig. 7; in den andern Figuren ausgelassen). Daß sie mit der Bildung der Kalkkörper etwas zu tun haben können, scheint nicht unmöglich. Der Darmkanal bietet keine auffallende Eigentümlichkeiten dar. Der Oesophagus ist stark gebogen, der Enddarm direkt nach unten gerichtet, so daß der Alter am Hinterende liegt. Möglicherweise ist das Hinterende des Körpers nicht genau in Fig. 6—7 dargestellt, da das Exem- plar hier etwas geschrumpft ist. Nervenzüge habe ich nicht beobachten können, was wegen der starken Einengung des Seiten- feldes und der Überdeckung des Mundfeldes nicht zu verwundern ist. Daß sie da sind, kann gewiß nicht zweifelhaft sein. Unter den bisher bekannten Aurieularien ist Aurieularia simplex Mrrsx. !) dieser neuen Form am meisten ähnlich, indem auch bei dieser Larve die Fortsätze fast gänzlich fehlen. Von einer Verwechslung mit dieser Art kann jedoch keineswegs die Rede sein, wie ein Vergleich der Figuren der zwei Larven augenblicklich zeigen wird. Von der Zugehörigkeit dieser neuen Auricularia kann man zurzeit keine Vermutung haben darüber hinaus, daß sie wohl zu irgendeiner littoralen Holothurienform von der südafrikanischen Küste gehört. Von St. Helena wird sie gewiß nicht herrühren können wegen der nördlichen Rich- tung der Meeresströmungen in dieser Gegend. Daß sie von einer Tiefseeform herrühren könne, ‘) Tu. Mortensen, Echinodermenlarven der Plankton-Expedition. Ergebn. d. Plankton-Exp. d. Humboldt-Stiftung, Bd. II, 3.1898, S. 14, Taf. I, Fig. 4-6. Morrensen, Echinodermenlarven. s5 ist höchst unwahrscheinlich; es wurde auf der Fangstelle gegen 6000 m gelotet. Daß eine so junge Larve so meilenweit hat treiben können (bis zu den nächsten Küsten ist etwa 150—200 Meilen), ist eine sehr bemerkenswerte Tatsache. 3. Auricularia oblonga n. sp. Taf. X, Fig. 4-5; Taf. XI, Fig. 5. Ein einziges, ziemlich wohlkonserviertes Exemplar einer bisher unbekannten Aurieularia von einer Länge von 1 mm wurde von der Deutschen Tiefsee-Expedition im Nias-Südkanal, dicht unter der Südküste der Insel Nias bei Sumatra (Station 198), am 2. Februar 1899 erbeutet und unter konservierten Medusen gefunden. Mit der Erlaubnis der Herren Professoren Ü. Cuun und E. Vax- HÖFFEN soll eine Beschreibung und Figuren dieser Larvenform hier gegeben werden. Die bogenförmige Mundbucht im vorderen Teile des Körpers nur um etwa !/, der Körperlänge vom Vorderende entfernt. Die Fortsätze sind alle deutlich ausgebildet, aber ziemlich klein, nur die hinteren Lateralfortsätze sind groß und breit, einfach ohrförmig; die übrigen Fortsätze zeigen mehr oder weniger deutliche Sekundärfalten. Vorderer Teil des Seitenfeldes ist fast gerade nach oben gerichtet, am oberen Rande etwas erweitert. Die Wimperschnüre sind am Vorderende des Körpers stark genähert, stoßen aber nicht zusammen. Das Frontalfeld ist so breit wie der Körper, ziemlich kurz, oben breit abgerundet; das Analfeld ist oben schmal, erweitert sich allmählich nach unten, bis es unterhalb der Postoraliortsätze so breit wie der Körper ist, wonach es wieder etwas eingeengt wird. Kalkkörper sind nicht vorhanden; wahrscheinlich sind sie durch die Konservie- rungsflüssigkeit aufgelöst worden. Der Darmkanal bietet nichts von besonderem Interesse dar. Das Atrium ist ziemlich klein; orale Wimperschnur undeutlich. Der Magen ist elliptisch, der Enddarm schräg nach unten gerichtet, etwas über dem Hinterrand mündend. Von der inneren Organisation (Coelombildung) war sonst nichts zu erkennen. Dagegen war das Nervensystem deutlich (jedenfalls auf der linken Seite); es hat die Form einer an der Mitte winkelig ausgezogenen Doppellinie von dicht aneinander gelagerten Kernen (Taf. XI, Fig. 5). Diese Larve erinnert etwas an die Aurzieularia coarctata MrTsn. (Echinodermenlarven der Plankton-Expedition Taf. I, Fig. 1—2). Daß es sich doch keineswegs um diese Art handelt, ist jedoch deutlich genug — die Form und Lage der Mundbucht, die Form des Anal- und Frontal- feldes geben sehr distinkte unterscheidende Merkmale. Auch die ganz verschiedene Lokalität (A. coaretata stammt von der brasilianischen Küste) läßt von vernherein die spezifische Verschieden- heit der zwei Larven erschließen. Von der Herkunft dieser Larve läßt sich zurzeit nichts vermuten. 4. Junge Holothurie (Synallactide)). Taf. XII, Fig. 1-5. Von der Gauss-Station (4. IV. 02) liegt eine junge Holothurie von 1,5 mm Länge vor, die sich durch ein eigentümliches Hautskelett auszeichnet. Die Haut ist von einem komplizierten Maschen- gerüst erfüllt, das aus großen, fünfstrahligen Kalkkörpern besteht (Taf. XII, Fig. 4). Die vier Strahlen liegen horizontal, der Hautoberfläche parallel, der fünfte ist vertikal darauf, gerade nach S6 Deutsche Südpolar-Expedition. außen gerichtet; diese nach außen gerichteten Strahlen tragen die Epidermis wie eine darauf aus- gespannte Membran. Die vier horizontalen Strahlen sind an der Spitze erweitert und zeigen, wenn fertig ausgebildet, ein großes Loch und außerhalb von diesem einige (3—5) kleinere Löcher (Fig. 4b); bei noch nicht fertig gebildeten Kalkkörpern (Fig. 4a) ist das große Loch nur noch eine oflene Bucht, und die kleineren l.öcher sind kaum angedeutet. Der vertikale Strahl ist auch an der Spitze etwas erweitert und durchlöchert, aber weniger regelmäßig als die andern Strahlen (Fig. 5). In der äußeren dünnen Haut kommt noch eine andere Sorte von Kalkkörperchen vor, nämlich kleine, schalenförmige, durchlöcherte Kalkkörperchen von nur etwa 0,07 mm im Durchmesser (Fig. 2—3). Die Anordnung der Löcher ist ziemlich regelmäßig; es sind meistens zwei größere ovale Löcher in der Mitte, welche ganz glattrandig sind; an den Enden dieser liegt ein Paar anderer größerer Löcher, die am inneren Rande fein gezähnelt sind. Außerhalb dieser vier größeren Löcher sind einige kleinere dem Rande entlang entwickelt, die mit mehreren Zähnchen an dem inneren, zwei bis drei am äußeren Rande versehen sind. Selten gehen diese Löcher ganz rings herum (Fig. 3). Es kann jedoch bisweilen den Anschein haben, als sei ein zentrales Loch vorhanden, um das ein Kreis von 5—6 kleineren Löchern und außerhalb dieser wieder einige wenige noch kleinere Löcher sebildet sind (Fig. 2). Um den Mund herum stehen einige größere, hervorragende Platten, die wohl beim Einziehen der Tentakeln als Klappen darüber geleet werden. Sie sind ungleich groß, die mittlere ventrale am kleinsten. Ein schmaler, ungegitterter Stiel erweitert sich an dem äußeren Ende zu einer breite- ren, durchlöcherten Platte, nach innen und in der Haut setzt er sich in eine durchlöcherte Platte fort. Die beiden seitlichen ventralen sind breite Gitterplatten '); dann folgt jederseits wieder eine lange, schmale Platte, wie die mittlere ventrale; die beiden dorsalen (unteren in der Figur) sind breite, durchlöcherte Platten. Es sind somit im ganzen 7 solche Klappen vorhanden. 5 Tentakeln sind angelegt; sie sind einfach, mit zahlreichen unregelmäßigen Stäbchen versehen. Die zwei ventralen sind bedeutend kleiner als die übrigen. 6 Saugfüßchen sind ausgebildet, die sämtlich auf der einen Seite stehen, welche deshalb gewiß als die ventrale Seite bezeichnet werden darf. An der dorsalen Seite sind keine Saugfüßchen ausgebildet. Von der inneren Organisation läßt sich nichts mit Sicherheit ersehen; nur ein mit Nahrung erfüllter Magen ist deutlich, der aber nicht in der Figur eingezeichnet wurde, da der übrige Teil des Darmkanals nicht deutlich zu sehen war. Es ist zu erwarten, daß diese Jugendform mit ihren so charakteristischen Kalkkörpern sich leicht zur Art wird hintühren lassen, wenn einmal die Bearbeitung der Holothurien der Deutschen Südpolar-Expedition vorliegt. Zurzeit möchte ich doch schon die Vermutung aussprechen, daß sie zu irgendeiner Synallactide gehöre. Jedenfalls sind Kalkkörper von ganz ähnlicher Form wie die oben beschriebene größere Form von Synallaetiden wohl bekannt — und Synallaetiden sind schon in der Antarktis gefunden, so daß insofern nichts gegen diese Vermutung eingewendet werden kann. Mit den Elasipoden und speziell mit der von H£rovarn 2) beschriebenen jungen Elasipode !) Die rechte ventrale Klappe ist gerade von der Seite gesehen, so daß sie als ein dünner, ungegitterter Stab erscheint; nur an der Spitze ist sie etwas umgebogen, so daß hier die Löcher erscheinen. *) E. H£erovarn, Holothuries. Resultats du Voyase du S. Y. Belsica en 1897—1898—1899. Zoologie. 1906. MorvEnses, Echinodermenlarven. 87 von der „Belgica“, scheint sie jedenfalls nichts zu tun zu haben. Die Kalkkörper sind nicht solchen 3 von Elasipoden ähnlich. Vielleicht könnte man vermuten, daß die Auricularia antaretica hiermit zusammengehöre. 5. Junge Holothurie (Dendrochirote). Taf. XII, Fig. 6—7. Diese höchst auffallende junge, 1 mm lange Holothurie wurde ebenfalls an der Gauss-Station erbeutet (22. XI. 02) (385 m). Sie ist wie von einem dichten Panzer aus großen, unregel- mäßigen Gitterplatten umgeben. Die meisten der Platten laufen in einen langen, gegitterten Fortsatz aus, so daß das Tier grob bestachelt erscheint. Die Platten am Vorderende des Körpers sind als breite Klappen ausgebildet, welche wohl das eingezogene Vorderende, Mund und Ten- takeln werden decken können. Fs sind 6 solche Klappen vorhanden. Am Hinterende des Körpers sind die Fortsätze der Platten nach hinten gerichtet, wie ein Büschel von Dornen bildend. 4 Saug- füßchen, mit großer Saugscheibe (Fig. 7), sind entwickelt; daß die Seite, wo sie stehen, die Ventral- seite ist, kann gewiß nicht zweifelhaft sein; auf der dorsalen Seite sind keine Saugfüßchen zum Vor- schein gekommen. Die Platten zwischen den Saugfüßchen sind nieht mit Fortsätzen versehen. Im ganzen ist die Ventralseite etwas abgeflacht. Tentakel werden wohl angelest sein, sind aber ganz eingezogen. Von der inneren Organisation läßt sich nichts ersehen. Es läßt sich gewiß vermuten, daß wir es hier mit einer jungen Dendrochirote zu tun haben, Von der Art läßt sich vorläufig nichts Sicheres sagen, so lange die Bearbeitung der „Gauss“-Holo- thurien noch nicht vorliest. Eine etwas ähnliche junge Holothurie hat MacBrıvE (Op. eit.) beschrieben und abgebildet. Daß sie nicht mit der hier beschriebenen identisch sein kann, geht zur Genüge daraus hervor, dab die Platten nicht in Fortsätze auslaufen — und zwar in einem, nach der Zahl der Saugfüßchen zu schließen, etwas älteren Stadium. II. Bipinnaria. 6. Bipinnaria gaussensis n. sp: Taf. IX, Fig. 5—4. Zwei schön konservierte Exemplare dieser Larve, die erste pelagische Asteridenlarve, die aus dem antarktischen Gebiete bekannt geworden, wurden an der Gauss-Station 19. XII. 02 (50 m) erbeutet *). Sie sind von derselben Größe, 0,4 mm lang, und in demselben Entwieklungsstadium, vor Beginn der Metamorphose. Besonderes morphologisches Interesse bietet diese Larveniorm nicht dar; aber als die erste Asteridenlarve aus dem antarktischen Meere wird sie ja immerhin auf bedeutendes Interesse Anspruch machen können. Die Mundbucht nimmt die Mitte des Körpers ein; sie ist sehr weit, was wohl zum Teil von der Konservierung herrührt; doch ist zu bemerken, daß beide Exemplare die Mundbucht sehr groß zeigen, und das in Fig. 3 dargestellte Exemplar macht nicht den Eindruck, stark kontrahiert zu sein. Vorderer und hinterer Quersaum gegen das Mundfeld schwach konkav. Postoralfortsatz 1) Es liegt eine Skizze einer Bipinnaria, von Professor VANHÖFFEN gezeichnet, vor, die 14. XT. 1902 datiert ist. Es scheint kaum zweifelhaft, daß es sich hier um ein anderes Exemplar der Bipinnaria gaussensis handelt. ss Deutsche Südpolar-Expedition. wohl ausgebildet, an der Ecke des Quersaumes; hinterer Lateralfortsatz breit, ohrförmig, ziemlich kurz. Hinterer Dorsaliortsatz sehr klein, vorderer groß und etwas ausstehend. Dorsaler und ven- traler Medianfortsatz nicht über die verbindende Haut an dem Apex verlängert; der dorsale ein wenig länger als der ventrale. Präoralfortsatz breit, etwa halb so lang als der Medianfortsatz. Frontal- und Analfeld fast so breit wie der Körper, dessen größte Breite auf der Höhe der vorderen Dorsaliortsätze ist. Vom inneren Bau ist nichts Auffälliges zu bemerken. Der Oesophagus ist ziemlich lang, der Magen kurz; von dessen dorsaler Seite entspringt der etwas nach vorn gerichtete Enddarm. Ein paar große Coelomsäcke sind leicht zu beobachten; der eine zeigt einen deutlichen Rückenporus. Diese Larve ist wohl unzweifelhalt der Bipinnaria refleea Mrrss. (Echinodermenlarven der Plankton-Expedition 8.35, Taf. II, Fig. 5—7) am nächsten verwandt. Daß sie nicht damit identisch ist, ist leicht festzustellen — geht ja von vornherein aus den Lokalitäten mit ziemlicher Sicherheit hervor — Bip. reflera wurde an den Kap Verden und an der brasilianischen Küste ge- funden. Die größeren Postoral- und kürzeren hinteren Lateralfortsätze der antarktischen Larve sind auffällige Differenzen, ebenso ist der dorsale Medianfortsatz bedeutlich breiter als bei Bıp. refleca. Über den Ursprung dieser Larve wird man vielleicht nach der Bearbeitung des Asteriden- Materials der Exvedition eine Vermutung äußern können, indem ja von vornherein sowohl die viviparen Formen als, höchst wahrscheinlich, die Asterias-Formen nicht in Betracht kommen. (Nach unseren bisherigen Kenntnissen wird man von den Asterias-Arten vermuten müssen, daß die Larven alle ein Brachiolaria-Stadium haben.) %. Bipinnaria ascensionis n. sp. Taf. XII, Fig. S—9. Diese Larve, von der ein Exemplar von etwa 0,8 mm Länge !) nahe Ascension (16° 3’ westl. L., 2° 32’ südl. Br. 400m) am 18. IX. 03 erbeutet wurde, gehört wie die vorige Art zu der Bipinnaria reflexa-Gruppe. Sie ist am nächsten mit Bip. inflata Mrrsx. (Echinodermenlarven der Plankton- Expedition 8. 37, Taf. III, Fig. 3) verwandt, die im Guineastrom, 20,09’ nördl. Br., 18° 8’ westl. L., oefunden wurde, also so nahe, daß man wegen der Lokalität sehr wohl an die Identität der beiden Larven denken könnte, Dies scheint doch nicht der Fall zu sein; die hinteren Lateralfortsätze sind nicht aufgeschwollen wie bei Bip. inflata, die Postoralfortsätze scheinen etwas stärker ausgebildet zu sein, und besonders der stark gebogene vordere Quersaum ist von dem bei Bip. inflata nur ganz wenig gebogenen aulfällig verschieden. Nach dem vorliegenden Material kann ich diese zwei Larven nicht als identisch ansehen; wahrscheinlich ist es aber, daß sie zu nahe verwandten Arten sehören — obgleich es sich noch gar nicht vermuten läßt, zu welcher Gattung sie gehören. Die Mundbucht liegt etwa an der Mitte des Körpers und ist ziemlich weit offen, indem der vordere Quersaum stark nach oben ausgebuchtet ist. Der hintere Quersaum ist ein wenig nach unten ausgebuchtet und steht mit dem Rande des Analfeldes ziemlich stark hervor. Die Postoral- fortsätze sind groß, nach unten gebogen (daß der eine seitwärts gerichtet ist, wird wohl sicher von der Konservierung herrühren); die Form dieses Fortsatzes geht besonders aus der Fig. 8 hervor. Hintere Lateraliortsätze sehr groß, flach, Dorsal- und Präoralfortsätze ziemlich groß und wohl !) Da sie etwas gekrümmt ist, läßt sie sich nieht genau messen, MoRTENsEn, Echinodermenlarven. 89 { ausgebildet; die Medianfortsätze nicht über den Apex hinaus verlängert, der dorsale ein wenig länger als der ventrale. Der Darmkanal zeigt eine ähnliche Gestaltung wie bei Bip. gaussensis. Von dem inneren Bau war sonst nichts Sicheres zu beobachten. Ein paar unbestimmbare Bipinnarien aus dem antarktischen Gebiete liegen noch vor, nämlich von der Gauss-Station, 1. XII. 02 (200 m) und vom 27. III. 03 (Vertikalzug, 2000 m). Die erste ist so schlecht konserviert, daß es sich nicht einmal mit Sicherheit sagen läßt, daß sie eine Bipinnaria ist; die andere ist aber eine unzweifelhaite Bipinnaria, mit langen Fortsätzen, offenbar nicht der Bip. gaussensis identisch. Außer diesen Larven ist aber noch eine Asteriden-Larve am 20. XI, 1902 aus 350 m Tiefe bei der Gauss-Station von der Expedition erbeutet worden, die mir doch leider durch irgendeinen Unfall nicht in die Hände gekommen ist, was um so mehr zu bedauern ist, als sie offenbar eins der interessantesten aller bisher beobachteten Asteriden-Larven repräsentiert. Nach brietlicher Mitteilung des Herrn Professor VANHÖFFEN hatte diese Bipinnaria im allgemeinen die Gestalt einer Asterias-Larve, mit 5 Paar Fortsätzen wie bei dieser; aber statt der drei gewöhn- lichen Brachiolarfortsätze waren hiermehrals20 vorhanden (20-30 wurde notiert), von denen jeder ein Krönchen von Papillen trug. Der Körper der Larve war rot gefärbt. Professor VANHÖFFEN hat die Vermutung ausgesprochen, daß diese Larve zu einer Asterias- Art gehört. Ich bin damit ganz einverstanden. So weit bisher bekannt, kommen Brachiolarfort- sätze nur bei den Asterias-Larven vor. Es kann deshalb mit ziemlicher Sicherheit erschlossen werden, daß diese merkwürdige Larve zu einer der zahlreichen antarktischen Repräsentanten der Familie Asteridae gehört, wo nicht zu der Gattung Asterias im engeren Sinne. Es ist somit hierdurch konstatiert, daß wenigstens drei Formen von pelagischen Asteriden- larven im antarktischen Meere vorkommen. Wie in der Einleitung gesagt, wurde auch ein Paar junger Asteriden, soeben metamorphosiert (mit langen Stacheln besetzt), an der Winterstation erbeutet. Sie wurden dem Bearbeiter der Asteriden der Expedition, Herrn Professor Lupwig, übergeben. Ob sie zu einer der Bipinnaria- Arten gehören, läßt sich nicht sicher erschließen, obwohl es mir nicht unwahrscheinlich dünkt. III. Ophiopluteus. S. Ophiopluteus gracilis n. sp. Larve von Ophioglypha gelida (KoEHLER) (?). Taf. XIII, Fig. 3—6; Taf. XIV, Fig. 12. ? Ophropluteus sp. n. (?) MacBriıpE and Sımpsox. Echinodermlarvae. Nat. Antarct. Exped. p. 3, Tat. 2. Körperlänge 0,4—0,5 mm. Die Länge der hinteren Lateralfortsätze bei erwachsenen Exem- plaren von etwa 0,7—2 mm variierend. Die übrigen Fortsätze nur etwa halb so lang wie die hinteren Lateralfortsätze. Sämtliche Fortsätze an der Spitze ein wenig erweitert. Das Frontalfeld ist auf die Ecken beschränkt. Vorderer Quersaum nach oben, hinterer Quersaum nach unten ziemlich stark ausgebuchtet. Ein apikaler Wimperzopf ist vorhanden. Pigmentflecken wurden nicht beobachtet. Deutsche Südpolar-Expedition. XIV, Zoologie. VI. 12 I0 Deutsche Südpolar-Expedition. Das Skelett ist sehr charakteristisch. Die Stäbe sind im ganzen auffallend dünn und schlank. Das Körperskelett bildet jederseits zwei große, rektanguläre Maschen (Taf. XIV, Fig. 2; Textfig. 2a, b). Die Endstäbe sind etwas länger als die Körperstäbe, gerade, zugespitzt, mit einigen feinen, unregelmäßigen Ästchen nahe der Spitze (Textfig.2c). Die Querstäbe sind nur wenig gebogen, gegen die Spitze etwas verbreitert, mit feinen, gezackten Kielen (Taf. XIV, Fig. 2; Textfig. 2a, b). Die Stäbe der Fortsätze sind vom Grunde an ziemlich dicht mit feinen Dornen be- setzt, anden hinteren Lateralstäben stehen die Dörnchen doch weniger dicht. Auch am Körperstabe finden sich ölters ein paar kleine Dornen aan der Außenseite, nahe dem oberen Rande. Nicht selten kommen ab- norme Skelettbildungen vor, wie der große Dorn unten am rücklaufenden Stab in Taf. XIV, Fig.2 rechts. .Eine viel stärkere Abnormität ist in Textfig. 3 dargestellt. Die innere Anatomie bietet nichts von besonderem Interesse dar; es herrscht vollständige Übereinstimmung mit dem typischen Bau der Ophiurenlarven. Länge und Größe des Oesophagus und Magens ist ziemlich varlierend, was gewiß zum oroßen Teil von dem verschiedenen Kon- traktionszustande bei der Konservierung herrührt (vgl. die zwei Figuren Taf. XIII, Fig. 3 und Taf. XIV, Fig. 1). Die Anal- öffnung liegt ziemlich weit oben, auf der dt C Textfigur 2. Das Körperskelett von Ophiopluteus graeilis. ««) gerade von unten gesehen; b) von der Außenseite (Seite des Körpers) E RE : gesehen; 380/1; c) Spitze des Endstabes, von der Außenseite (Seite nm den Magen; sie ist meistens recht Höhe der Einmündung vom Oesophagus des Körpers) gesehen; 650/1: e. Endstab; h. 1. hinterer Lateralstab; schwierie zu finden. k. Körperstab; p. o. Postoralstab; q. Querstab; r. rücklaufender Stab; Von bedeutendem Interesse ist das ». I. vorderer Lateralstab. Nervensystem, das hier an wohlkonser- vierten Exemplaren leicht zu beobachten ist. Es hat die Form einer einzelnen Reihe von Zell- kernen, die im Epithel des Mundfeldes liest; sie läuft auf der Innenseite der Basis des Postoraliort- satzes, ungefähr vom hinteren Quersaume der zum hinteren Lateralfortsatz herunterziehenden Wimperschnur entlang bis zum Boden des Mundfeldes und setzt sich auf der Dorsalseite quer über die Basis des hinteren Dorsalfortsatzes fort, bis sie die Wimperschnur zwischen hinterem Dorsal- und vorderem Lateralfortsatz erreicht (Textfig. 4, Taf. XIII, Fig. 4—6). Meistens ist jedoch nur der Teil des Nervensystems, der auf der Innenseite des Postoralfortsatzes liegt, deutlich; oft kann nur ein sanz kleiner Teil davon erkannt werden, weil esauf der Innenseite der Wimperschnur hegt und so die Kerne des Nervenstranges nicht von denjenigen der Wimperschnur deutlich unterscheidbar sind. Morvunsen, Echinodermenlarven. 9] Ein solches Nervensystem wurde bisher nur von METSCHNIKOFF!) bei den Ophiurenlarven (Ophiopluteus paradoxus [Ophioglypha.albida] u.a.) gefunden. Nach seiner von Figuren nicht begleiteten Beschreibung hat er es von ganz derselben Form und Lage, wie es hier beschrieben wurde, gefunden. Daß es ganz allgemein vorkommen wird, kann gewiß nicht bezweifelt ZN (2-0: werden. Der Grund, weil es bisher RI. nur in diesen wenigen Fällen be- obachtet wurde, wird gewiß darin zu suchen sein, daß es meistens von ; der Wimperschnur verdeckt wird. Es WAR 33 ist sehr bemerkenswert, daß es eine rn ganz ähnliche Lage wie bei den Auri- cularien einnimmt, quer über den N äußeren Teil des Mundfeldes; der Q Unterschied ist nur, daß es bei den Auricularien aus einer doppelten Zel- Textfieur 3. Abnormes Körperskelett von Ophiopluleus gracilis. 380/1. lenreihe, bei den Ophiurenlarven nur | Buchstabenbezeiehnung wie in Fig. 2. aus einer einzelnen Reihe besteht. Von dieser Larve liest ein ziemlich großes, teilweise sehr wohl konserviertes Material vor, und zwar stammen alle Exemplare aus der antarktischen Region. Bei mehreren Exemplaren ist zwar das Skelett aufgelöst ; diese können doch zum Teil, d. h. sofern sie sonst wohl- konserviert sind, mitziem- licher Sicherheit zu dieser Art hingeführt werden, indem die Körperform so- wie der apikale Wimper- zopf ihnen ein ganz cha- rakteristisches Aussehen verleihen, das aut die an- dere aus dieser Region ER Ed bekannte Larve gar nicht \ ’4 = \ F4 paßt. Eine ähnliche Form Sn hat nun auch die von Textfigur 4. Schematische Darstellung des Nervensystems (1) bei Ophiopluleus qracilis. MAGBRIDE und SIMPSON Skelett ausgelassen. Hintere Laterallortsätze verhältnismäßig zu kurz. (Op. eit. Fig. 2) abgebil- dete Larve; die viel bedeutendere Größe, 2,3 mm Körperlänge, in einem Stadium, wo die hinteren Dorsalfortsätze noch nicht zum Vorschein gekommen sind, würde zwar eine Identifizierung dieser Larve mit der hier beschriebenen entschieden verbieten. Es wird sich aber doch kaum mit dieser 1) E. Merscuxikorr, Embryologische Mitteilungen über Echinodermen. Zoolog. Anzeiger 1884, S. 47, 12* 992 Deutsche Südpolar-Expedition. Größe, die für eine so junge Ophiurenlarve ganz riesenhait sein würde, richtig verhalten können. Zn der Figur wird angegeben, daß die Larve bei einer 100fachen Vergrößerung dargestellt sei; die Körperlänge sollte demnach in der Figur 230 mm sein, ist aber 23 mm. Es läßt sich dann gewiß schließen, daß die Größe der Larve 0,2—0,3 mm ist, was mit der Ophiopluteus gracilis stimmt. Auch einige junge Ophiuren liegen vor, die mit Sicherheit zu dieser Larve hingeführt, werden können, indem einige unter ihnen noch erkennbare Spuren des Larvenskeletts aufweisen. Die junge Ophiure (Taf. XVII, Fig. 7—8) ist durch die relativ späte Entwicklung des Mund- skeletts und der Armwirbel gekennzeichnet. Es sind schon zwei Armglieder gebildet, wenn das Mundskelett nur eben angelegt ist. Die Ambulakralplatten werden als dünne, getrennte Stäbe an- gelegt. Die Scheibe ist von den sechs gewöhnlichen primären Platten bedeckt. Die Zentralplatte ist rund, die Radialplatten nach außen abgerundet; alle sechs Platten sind am Rande glatt, in der Mitte mit kompliziertem Maschenwerk. Ein kleiner Stachel ist an den ersten Seitenplatten ge- bildet. Dorsalplatten sind noch nicht vorhanden; die erste Ventralplatte ist angelegt und schon ziemlich groß, aber noch nicht fertig geformt; die zweite Ventralplatte ist noch nicht angelegt. Die Terminalplatte ist einfach walzenförmig. Einige etwas ältere Stadien sind auch vorhanden, die wahrscheinlich hierher gehören; da aber volle Sicherheit hierüber nicht erreicht werden kann, verzichte ich auf eine genauere Be- sprechung davon, um so mehr, als sie keine mehr auffallenden Charaktere zeigen. Exemplare von Ophiopluteus gracilis, bzw. junge Ophiuren derselben Art, wurden in folgenden Fängen erbeutet: 10. III. 02. Winterstation. Brutnetz. 300 m. 1 Larve, 7 junge Ophiuren. 20. III. 02. Winterstation. Brutnetz. 300 m. 1 junge Ophiure. Quantitativer Zug. 335 m. 1 Larve (Skelett aufgelöst). 15. XI1. 02. Winterstation. Quantitativer Zug. 50 m. 3 junge Larven (Skelett aufgelöst). 15. XII. 02. Winterstation. Quantitativer Zug. 350 m. 2 junge Larven (Skelett aufgelöst). 19. X11. 02. _ Winterstation. Vertikaler Zug. 50 m. Mehrere junge Larven (Skelett aufgelöst). 5.1.03. _ Winterstation. Vertikaler Zug. 350 m. 4 junge Larven (Skelett aufgelöst). 8.1.03. Winterstation. Vertikaler Zug. 30 m. 9 junge Larven (Skelett auf- gelöst). 17.—19. 1.03. _ Winterstation. Großes Vertikalnetz. 100—150 m. Mehrere Larven, junge bis erwachsene. 18. 11.03. Winterstation. Vertikaler Zug. 400 m. 1 Larve, in der Metamorphose. 19. 11.03. Winterstation. Quantitativer Zug. 400 m. 3 junge Ophiuren (Skelett aufgelöst). 200 m. 1 junge Ophiure (Skelett aufgelöst). 24. 11.03. _Winterstation. Vertikaler Zug. 400 m. 9 Larven. 27.11.03. Winterstation. Vertikaler Zug. 150 m. 2 Larven. Morvensen, Echinodermenlarven. 93 28. II. 03. Winterstation. Vertikaler Zug. 150 m. 2 Larven. 9. III. 03. Winterstation. Vertikaler Zug. 400 m. 14 Larven. 10. III. 03. Winterstation. Vertikaler Zug 3000 m. 3 Larven. 1 junge Ophiure. 1.1V.03. Winterstation. Vertikaler Zug. 150 m. 1 Larve (Skelett aufgelöst). Es liegen außerdem ein paar Skizzen vor, die unzweifelhaft diese Art repräsentieren; sie sind datiert: 15. I. 03 und 24. I. 03. Die vorliegenden Larven sind also in der Zeit von Mitte Dezember bis Anfang April erbeutet t); diejenigen, die im Dezember bis Mitte Januar erbeutet wurden, sind sämtlich ganz jung. Die jungen Ophiuren wurden im Februar—März erbeutet. Die Ophiure, zu der sie gehören, hat also ihre Brutzeit nur in den Sommermonaten. Da die Larve recht häufig vorgekommen ist, läßt sich erschließen, daß sie zu einer der in dieser Gegend gemeinsten Arten gehört. Es ist ferner beachtens- wert, daß Tentakelpapillen der jungen Ophiure fehlen und daß die Stacheln klein, zugedrückt sind. Hierin liegen dann einige Haltepunkte für die eventuelle Hinführung dieser Larvenform. Beim Durchsehen des Ophiurenmaterials, das von der Expedition im antarktischen Litoral- gebiete gesammelt wurde, finde ich, daß eine große, charakteristische Ophioglypha-Art, unzweilel- haft mit der von KOEHLER ?) beschriebenen O. gelida identisch, unter den häufigsten Arten ist; sie liegt in allen Größen vor, von nur ein paar Millimeter Scheibendurchmesser bis sehr groß. Füßchen - papillen sind bei dieser Art ganz rudimentär oder fehlen. Untersucht man die Armspitzen der größeren Exemplare, findet man eine ziemlich große Übereinstimmung mit den jungen, eben meta- morphosierten Ophiuren, die sicher zu Ophiopluteus gracilis gehören. Obgleich es eine Lücke gibt zwischen den jüngsten sicheren Ophioglypha gelida und den eben verwandelten, sicher aus dem Ophiopluteus gracilis hervorgehenden Ophiuren, so meine ich doch mit ziemlich großer Wahrschein - lichkeit diese Larve zur Ophioglypha gelida hinführen zu können. In guter Übereinstimmung hiermit ist die weite Verbreitung von O. gelida; zuerst von der „Belgica“ in der Region S0—88° W., 69—71° 8., nachher von der „Pourquoi-Pas“ in 65— 72° W., 64—68° 8. gefunden, wurde die Art also jetzt von der Deutschen Südpolar-Expedition in der Region 90° O., etwa 65° S. erbeutet. Sie wird demnach höchst wahrscheinlich zirkumpolar in der antarktischen Küstenregion vor- kommen, was man ja von einer Art mit pelagischen Larven erwarten sollte. Zwar ist nun Ophio- glypha gelida nicht unter den vom „Southern Cross“ oder von der englischen „National Antaretie Expedition“ erbeuteten Ophiuren aufgeführt. Sollte aber nicht die Ophiozona inermis von BELL mit Ophioglypha gelida identisch sein? Die Beschreibung, die BEL davon gibt °), ist so unge- nügend und zudem ohne Figuren, daß man daraus nichts schließen kann (außer daß die Art nicht zur Gattung Ophiozona gehören kann, die durch große Tentakelschuppen ausgezeichnet ist, während O. inermis „two small tentacle-scales at base of arm and none further out“ hat). Aber in seinem 1) Die Tiefen der Fänge geben natürlich nieht an, daß die Larven in solcher Tiefe vorkamen; sie werden insofern eben- sowohl gerade an der Oberfläche wie an der größten Tiefe des Fanges ins Netz hineingekommen sein können. Das Vor- kommen von Larven und jungen Ophiuren über Tiefen von 3000 m zeigt, daß sie von der Küstenregion hinausgetrieben wurden über Tiefen, wo sie wahrscheinlich zugrunde gehen müssen, wenn sie nach der Metamorphose zu Boden sinken. 2) R. KoEHLER, Resultats du Voyage des S. Y. Belgica. Echinides et Ophiures. 1901, p. 17, pl. I, 6-8. — Deuxieme Expedition Antaretique Frangaise („Pourquoi-Pas“ ?). Schinodermes. 1912, p. 102, pl. IX, fig. 4-10, 13—15. 3) Report on the Colleetions of Natural History made in the Antaretic Regions during the Voyage of the „Southern Cross“. Eehinoderma by F. Jerrrey Berr. 1902, p. 217. Yy4 Deutsche Südpolar-Expedition. Bericht über die Echinodermen der „National Antaretie Expedition“ gibt BELL von derselben „Ophiozona inermis“ an, daß einige Exemplare „infested by a sponge“ sind. Nun hat KoEHLER gefunden, daß Ophioglypha gelida öfters von einem Poriferen (Iophon flabello-digitatus) ganz über- wachsen ist, und solche abgebildet (Kehinodermes; „Pourquoi-Pas“ Pl. IX, Fig. 13—15), und dasselbe gilt von mehreren der von der Deutschen Südpolar-Expedition erbeuteten Exemplaren dieser Art). Ähnliches ist von andern antarktischen Ophiuren nicht bekannt. Es geht dann daraus mit ziemlich großer Sicherheit hervor, daß BELL’s Ophiozona inermis mit KoEHLER’s Ophio- glypha gelida identisch ist, die somit überall im antarktischen Küstengebiete vorzukommen scheint. Die Hinführung von Ophiopluteus gracilis zu Ophioglypha gelida, die obwohl nicht sicher so doch sehr wahrscheinlich ist, bietet großes Interesse dar. Es haben bisher nur zwei Larven zur Gattung Ophioglypha hingeführt werden können, nämlich zu Ophroglypha albıda (Pluteus paradoxus 51). Letztere Larve ist durch ihre gegitterten hinteren Lateralstäbe von der O. albida-Larve sehr ver- Jon. MÜLLER) und Ophioglypha texturata (vgl. Eehinodermenlarven der Plankton-Exped. S. 49 schieden; die Larve von O. gelida ist wiederum von beiden ganz verschieden, besonders durch das Vorhandensein von rücklaufenden Stäben im Körperskelett (ein zweimaschiges Kalknetz jederseits), ein Charakter, den ich früher als für die Larven der Amphiuriden eigentümlich angesehen habe (Op. eit. p. 60) — eine Vermutung, die sich nicht aufrecht halten läßt. Daß die Larven von drei Arten derselben Gattung so verschieden sind, ist sehr auffallend. Unter den Echiniden- larven gibt es, nach den bisherigen Kenntnissen zu urteilen, Charaktere, die eine Gruppierung der Larven in Übereinstimmung mit den natürlichen Echinidengruppen ermöglichen (z. B. der unpaare Hinterstab der Spatangidenlarven, das eigentümliche Körperskelett der Clypeastriden und der Toxopneustiden); unter den Ophiurenlarven kann man zurzeit eine solehe Gruppierung nicht vornehmen. Man würde von vornherein eher geneigt sein, anzunehmen, daß die Larven der drei genannten Ophioglypha-Arten zu Arten von drei verschiedenen Familien gehören. Zwar liegt nun die Klassifikation der Ophiuren sehr im argen; aber daß z. B. Ophioglypha albida und texturata in Wirklichkeit zu verschiedenen Familien gehören sollten, wird doch wohl keiner zu vermuten wagen. Die Relation zwischen den verschiedenen Typen von Ophiurenlarven und den natürlichen Gruppen der Ophiuren ist zurzeit ein unlösliches Problem. Die Tatsachen, die vorliegen, deuten am ehesten darauf, daß überhaupt keine solche Relation existiert, was etwas erstaunlich erscheint. Mit größtem Interesse wird man weiteren sicheren Hinführungen von Ophiurenlarven entgegensehen missen, 9. Ophiopluteus irregularis n. sp. Larve von Ophiacantha antaretica KoRuLER (?). Taf. XIII, Fig. 2; Taf. XIV, Fie. 3; Taf. XV, Fig. 1-3. Ein Exemplar dieser Larve wurde am 21. 1.03 an der Gauss-Station erbeutet (Vertikalzug. 400 m). Es ist schon ziemlich weit in der Metamorphose vorgeschritten. Die junge Ophiure ist ausgebildet, aber das Skelett der Larve ist nur noch teilweise resorbiert, die hinteren Lateralstäbe und das Körperskelett sind erhalten, so daß die anscheinend sehr eigentümliche Larve sich für die Wiedererkennung genügend kennzeichnen läßt. !) Es kommt auch an einigen Exemplaren dieser Art ein Loxosoma vor; ebenso wurde ein Siylifer und noch mehrere Orsanismen darauf gefunden. MorTENSENn, Echinodermenlarven, 95 Körperlänge der Larve unbekannt; die junge Ophiure mißt 0,7 mm im Diameter. Die hinteren Lateralfortsätze, die stark divergieren, sind nicht ın ganzer Länge vorhanden; der längste mißt 4 mm. Vom eigentlichen Larvenkörper ist nichts mehr übrig; der Verlauf der Wimperschnur ist somit unbekannt. Das Hinterende des Körpers ist mit einigen Pigmentflecken versehen. Ein hinterer Wimperzopf scheint nicht vorhanden zu sein. Das Körperskelett (Taf. XIV, Fig. 3) ist kurz und ziemlich kräftig; es bildet jederseits ein paar Maschen, deren Löcher ziemlich kurz und abgerundet sind. (Daß sie in der Figur verschieden gestaltet sich zeigen, beruht darauf, daß die beiden Häliten des Skeletts, wegen der jungen Ophiure, im Präparat eine etwas verschiedene Lage einnehmen.) Die Endstäbe sind nicht länger als die Körperstäbe, biegen nicht an der Spitze nach außen; sie tragen nahe der Spitze an der Innenseite einige unregelmäßige Verästelungen, die zum Teil die Gestalt von unregelmäßigen Gitterplättchen haben; wegen des hier liegenden Pigmenthaufens konnten sie nicht in allen Details ganz genau er- mittelt werden. Die Querstübe sind sehr eigentümlich mit mehreren unregelmäßigen, verästelten Fortsätzen versehen, die sowohl nach oben wie nach unten gerichtet sind. Die Spitzen sind zum 8 Teil abgebrochen, wie die Figur es zeigt. Das Ende der Querstäbe ist mit mehreren sehr kleinen, unregelmäßigen Fortsätzen besetzt. Die Stäbe der ventralen und dorsalen Fortsätze sind voll- ständig resorbiert, nur eben ein paar kleine Spitzen zeigen noch ihre Ursprungstellen. Nur die hinteren Lateralstäbe sind unberührt. Sie sind sehr charakteristisch mit einer Längsturche und am Innenrande ziemlich dicht bedornt (Taf. XIII, Fig. 2; die Figur zeigt einen abnormen Dorn am Außenrande). In der Figur Taf. XIV, Fig. 3 ist das Skelett von der Oralseite der Ophiure dargestellt, d.h. die Ventralseite der Larve. Auf der dorsalen Seite sind die Fortsätze der Querstäbe weniger stark entwickelt. Die junge Ophiure ist in mehreren Beziehungen recht eigentümlich. Das Skelett zeichnet sich durch eine ungemeine Zartheit aus; es waren deshalb die Kalkplatten der Oralseite bei der schwachen Vergrößerung (Fig. 1, Taf. XV) nicht ganz befriedigend darzustellen. Bei der stärkeren Vergröße- rung (Taf. XV, Fig. 3) erwies sich die junge Ophiure u.a. durch das Vorhandensein von großen Tentakelschuppen ausgezeichnet. Die Dorsalseite (Taf. XV, Fig. 2) ist von der gewöhnlichen Rosette, von einer zentralen und 5 radialen Platten, bedeckt. Das Terminale ist ziemlich kurz. Die jungen Armwirbel sind dünn und schlank (Taf. XV, Fig. 3). Bei diesen Eigentümlichkeiten der jungen Ophiure, besonders der großen Tentakelschuppen, war es nicht unwahrscheinlich, daß man die Ophiure, zu der sie gehört, wiedererkennen könnte. Besonders mußte die Aufmerksamkeit auf die jungen Glieder der Armspitze der erwachsenen Ophiuren gelenkt werden, wo eine etwas ähnliche Konfiguration der Platten wie bei den ganz jungen Exemplaren zu erwarten ist (JAcKsox’s „law of localized stages in development“) ?). Es hat sich nun beim Durchsehen der Ophiuren, die von der Expedition in der antarktischen Küstenregion gesammelt wurden, herausgestellt, daß eine einzelne große Tentakelschuppe nur bei 1) R. T. Jackson, Localized stages in development in plants and animals. Mem. Boston Soc. Nat. Hist. V, 1899. H. Lym-Crark (North Paeifie Ophiurans in the colleetion of the U. S. National Museum. Bull. U. S. National Museum, 75, 1911, p. 3) hebt mit Recht hervor, daß diese Regel bei der Bestimmung von jungen Ophiuren sehr wertvoll ist. „For the ophiuran arm reveals at and near the tip the characters of youth and one can thus compare the base of the ar of a small specimen with the middle or tip of the arm of a large individual with most suggestive results.” 96 Deutsche Südpolar-Expedition. zwei Formen vorkommt, nämlich bei einer Ophiacantha-Art, die mit der Ophiacantha antarctica KOEHLER!) identisch zu sein scheint, und bei einer eigentümlichen glatten, kurzstacheligen Form, die eine neue Gattung zu repräsentieren scheint. Von diesen kann, wegen der Armstacheln, nur von der Ophiacantha-Art die Rede sein als Ursprung dieser Larve und jungen Ophiure. Zwar sind die Tentakelschuppen der erwachsenen Ophiacantha antarctica dünn und spitz, aber an der Armspitze zeigen sie denselben Charakter wie in dem embryonalen Stadium, Auch ist die Terminalplatte ähn- lich, und im ganzen ist die Konfiguration der jungen Skelettteile an der Armspitze derjenigen im embryonalen Arm ziemlich genau entsprechend °). Es kann dann kaum zweifelhaft sein, daß der Ophiopluteusirregularis zu Ophiacantha antarctica KOEHLER gehört. Die Art wurde, wie Ophioglypha gelida, sowohl von der „‚Belgica“ und „Pourquoi-Pas“ als von der Deutschen Südpolar-Expedition erbeutet, scheint also wie diese Art eine große Ver- breitung zu haben, wie von einer Art mit pelagischen Larven zu erwarten ist. Es hat bisher keine Larve zur Gattung Ophiacantha hingeführt werden können. Um so mehr ist zu bedauern, daß nur dies einzige Exemplar vorliegt, so daß die Larve selbst zum größten Teil unbekannt geblieben ist. Allein der ziemlich sichere Nachweis, daß eine Art der Gattung pelagische Larven hat, bleibt von nicht geringem Interesse. 10. Ophiopluteus serratus n. sp. Taf. XII, Fig. 1. Körperlänge 0,5 mm; hintere Laterallortsätze 5—6 mm, die übrigen Fortsätze etwa 2,5—3 mm lang. Das einzige vorliegende Exemplar ist leider nicht sehr wohl konserviert (in einem Glyzerin- präparat eingeschlossen), so daß eine zuverlässige Beschreibung nicht von allen Teilen gegeben werden kann. Der Verlauf der Wimperschnur am Vorderende kann nicht ganz sicher ersehen werden; es hat den Anschein, daß der hintere Quersaum nicht am vorderen Rande des Anallobus liest, indem der Rand des Lobus ziemlich weit vor dem Quersaume sichtbar ist, zum Teil das breite Frontalfeld bedeckend; der vordere Que’saum wird somit ganz davon überdeckt. Es mag doch bezweifelt werden, daß dies wirklich das normale Verhältnis ist. Wie aus der Beschreibung des Skeletts hervorgehen wird, ist das Tier im Präparat etwas zusammengedrückt worden; es läßt sich vielleicht annehmen, daß dadurch der untere Teil des Mundfeldes hervorgepreßt wurde und so die ungewöhnliche Konfiguration der Mundregion des Tieres veranlaßt wurde. Eine Beschreibung der inneren Organe dürfte, in Anbetracht des unbeiriedigenden Zustandes des Präparates, besser unter- lassen werden. Nur sei bemerkt, daß das Hydrocoel eben angefangen hat Ausbuchtungen zu bilden. Die sehr langen Arme endigen einfach, ohne Verbreiterung der Wimperschnur. Wie aus der Figur ersichtlich, divergieren die hinteren Lateralfortsätze nicht stark. Ein apicaler Wimperzopf scheint nicht vorhanden zu sein. Das Nervensystem konnte nicht beobachtet werden. Nach einer Notiz von Professor VANHÖFFEN war die Larve farblos, nur dieht unter der Spitze mit schwach rötlichem Ton. !) Resultats du Voyage du 8. Y. Belgiea. Kehinides et Ophiures; par R. Kosmter. 1901, p. 34, pl. IV, 23—25. *) Bei Ophioglypha gelida gab der Vergleich der Armspitze des erwachsenen Tieres mit dem Arme der embryonalen Ophiure nicht ganz befriedigendes Resultat, wegen der viel weniger charakteristischen Konfiguration des Skeletts der junge Ophiure. Morrtensen,. Echinodermenlarven. 97 Das Körperskelett (Textfig. 5) ist kurz und kräftig; es bildet jederseits ein Paar kleiner Maschen mit ovalen, abgerundeten Öffnungen. Die Endstäbe sind kurz, doch so lang als die Körperstäbe, biegen ein wenig nach außen und sind an der Spitze schwach dreiteilig. Die Querstäbe sind kurz und kräftig, nach innen ein wenig verdickt; jeder hat an der Spitze einen kleinen Seitenzweig. Von dem einen Querstab an der Dorsalseite (von welchem, kann nicht sicher entschieden werden) ent- springt einsehr langer, ge- bogener Stab, der Median- stab, der nach oben bis zur Höhe des hinteren Quersaums reicht. Auf seiner konvexen Seite ist er mit einer Reihe von groben Dornen besetzt, von denen die vier unteren stark verästelt sind (da diese Ästehen im Präparat abgebrochen sind, kann IS die Figur in dieser Be- UL / ziehung nicht inallen Ein- II zelheiten absolut korrekt / sein). Dieser Stab, dern el OF Körperskelett von Ophiopluteus serratus. 300/1. e. Endstab; h. d. hinterer E Dorsalstab; h.l. hinterer Lateralstab; %k. Körperstab; m. Medianstab; q. Querstab; Präparat unten abge- r. rücklaufender Stab; v. I. vorderer Lateralstab, brochen ist, hat unzweifel- haft in der Medianlinie des Körpers seine Lage gehabt und hat somit die Körperhaut stark aus- gespannt. Durch sein Abbrechen ist der Larvenkörper also ziemlich stark abgeplattet worden, was wohl zu den oben geschilderten auffallenden Verhältnissen in der Mundresion die Veranlassung gegeben hat. Auf der Ventralseite ist ein ähnlicher, aber viel kürzerer Stab, mit nur drei Dornen an seinem konvexen Rande, vorhanden. Wie der entsprechende dorsale Stab hat er unzweifelhaft eine mediane Lage gehabt, die ventrale Körperhaut ausspannend. Die Stäbe der Fortsätze sind alle einfach, rund und ziemlich kräftig, besonders der hintere Lateralstab. Sie sind alle nur schwach bedornt; der hintere Lateralstab ist auf der Innenseite mit spärlichen kleinen, nach vorn gebogenen Dornen versehen, die erst ziemlich weit nach außen auf der Höhe des Vorderrandes des Körpers anfangen. Anden andern Stäben kommen Dornen nur ganz vereinzelt vor; innerhalb des Körpers sind sämtliche Stäbe der Fortsätze ganz glatt. Das einzige vorliegende Exemplar wurde am 28. V. 03 an der Oberfläche in der Nähe von Port Natal (36° 32’ östl. L., 28° 48’ südl. Br.; Temperatur 23,10%) erbeutet. Zu welcher Ophiure diese eigentümliche Larve gehört, läßt sich bei den jetzigen Kenntnissen gar nicht vermuten. Deutsche Südpolar-Expedition. XIV. Zoologie VL 13 98 Deutsche Südpolar-Expedition. 11. Ophiopluteus robustus \onmensen. Ophiopluteus robustus. "Tu. MoRTENSEN, Ecehinodermen-Larven der Plankton-Expedition, 1898, 5. 57, Taf. V, Fig. 3—4. Es liegt aus Ascension (12. IX. 03, Oberfläche) eine Ophiurenlarve vor, die mit ziemlicher Sicher- heit zu dem von der Plankton-Expedition gefundenen Ophiopluteus robustus hingeführt werden kann. Der einzige bemerkenswerte Unterschied ist der, dal die Endstäbe sich nicht an der Spitze berühren, sondern gerade nach unten gerichtet sind. Daß dies ein Speziescha- rakter sein könne, ist wenig wahrscheinlich, viel näher liegt es, anzuneh- men, es rühre von der verschiedenen Kontrak- tion bei der Konservie- rung her. - E r Wie ein Vergleich der Textfigur 6. Körperskelett von Ophiopluleus robustus Mwwss. 360/1. e. Endstab; N f F h. 1. hinterer Lateralstab; k. Körperstab; m. Medianstab; p. o. Postoralstab; q. Querstab. Textfigur 6 mit der Fig. 4, Taf. V der zitierten Arbeit zeigt, ist die Übereinstimmung des Skeletts mit dem des Origialexemplars fast vollständig. Vom kleinen Fortsatz (Medianstab) an den Querstäben ist zu bemerken, daß er an der ventralen Seite vom rechten, an der dorsalen Seite vom linken Querstab entspringt. Vordere Lateral- und hintere Dorsalstäbe sind dicht an der Basis abgebrochen und deshalb in der Figur aus- gelassen, da ihre Richtung nicht sicher angegeben werden konnte. Die hinteren Lateralstäbe haben an der Innenseite kurze Dörnchen, die in regelmäßigen Abständen sitzen (Textfig. 7 a); gegen die Spitze des Stabes werden sie ein | wenig länger. Die andern Stäbe sind sehr dünn und ganz glatt, nur selten kann | ein einzelner Dorn daran vorkommen (Fig. 7b). | Der eine hintere Lateralstab ist ungebrochen; er hat eine Länge von 0,9 mm, | mit dem Körperstab und Endstab zusammen mißt er 1 mm. Die Körperlänge kann nicht genau angegeben werden, da der ganze präorale Teil des Tieres zer- J stört ist; vom Hinterende bis zum hinteren Quersaum ist die Länge 0,2 mm. - | . No . . > . ’ . . . .. | Die Größe ist dann jedenfalls in Übereinstimmung mit der des Original- = | exemplars. Der ganze Raum zwischen den Körperstäben ist vom Magen ausgefüllt; im Originalexemplar, (op. eit. Taf. V, Fig. 3) ist der Magen viel kleiner. Dieser Unterschied wird gewiß nur auf einen verschiedenen Kontraktionszustand be- ruhen (vgl. die zwei Figuren von Ophiopluteus graciis Taf. XIII, Fig. 3 und 2 5 4 EN h \ BIO I ; re Textfigur 7. Stück ie N Taf. XIV, Fig. 1). des hinteren Lateral- Das Originalexemplar wurde bei Fernando Noronha erbeutet; es ist dann (4) und Postoral- stabes (b.) von Ophio- pluleus robustus Mrrsn. 360/1. nicht sehr überraschend, obwohl von nicht ganz geringem Interesse, daß die Larve jetzt auch bei Ascension gefunden wurde. Mortensen, Echinodermenlarven, 99 Über die Herkunft dieser Larve habe ich (Op. eit.) vermutet, daß sie der Ophiothrix-Larve nahe stehe. Weitere Aufschlüsse darüber gibt der neue Fund nicht. Von der Deutschen Tiefsee-Expedition wurde eine Ophiurenlarve bei den Nicobaren (Insel Woy, 6. II. 99) erbeutet, die dem Ophiopluteus robustus sehr ähnlich ist. Das Skelett ist zwar auf- gelöst, aber die Umrisse desselben sind noch ganz deutlich und zeigen, ebenso wie die Körperform, mit dieser Larve große Übereinstimmung. Daß sie identisch sein sollten, ist doch, wegen den Lo- kalitäten, sehr unwahrscheinlich, aber vermutlich gehören sie zu nahe verwandten Arten. Bemerkenswert ist, daß bei dieser Larve die Nervenzüge deutlich sind; sie stimmen mit den- jenigen von Ophiopluteus gracilis mn Form und Lage ganz überein, Einige unbestimmbare Ophiurenlarven und junge Ophiuren liegen aus folgenden Fängen vor: 4. IV. 02 (Winterstation), 1 Exemplar. Leider ist das Skelett aufgelöst, und auch die Körper- form ist sehr schlecht erhalten, so daß es nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob es zu einer der zwei beschriebenen antarktischen Ophiurenlarven gehört oder einer dritten Art. Letzteres würde am wahrscheinlichsten sein. Ferner liegen vom 10. III. 03 (nahe der äußeren Grenze des antarktischen Küsteneises; Brut- netz) ein paar Ophiurenlarven vor, die ebenfalls ohne Skelett, aber sonst ziemlich gut erhalten sind. Die eine wird vielleicht Ophiopluteus gracilis sein können, die andere entschieden nicht; mög- licherweise kann dies Exemplar zu Ophiopluteus irregularis gehören, aber viel wahrscheinlicher ist es, daß es eine andere Art repräsentiert. 28. V.03. 36° 32’ östl. L., 28° 48’ südl. Br. Oberfläche. 1 Ophiopluteus; schön konserviert, aber das Skelett ist halb aufgelöst (Glyzerinpräparat). Es ist entschieden eine bisher unbekannte Form; da sie aber nach der Körperform allein nicht sicher wiedererkennbar sein wird, habe ich es nicht für zweckmäßig gehalten, sie abzubilden und zu beschreiben. 31. V.03. Port Natal. Oberfläche. 1 Ophiopluteus, schlecht konserviert; kein Skelett. 4. IX. 03. Zwischen St. Helena und Ascension (2000 m, Vertikalfang mit offenem Netz über einer Tiefe von 4620 m). 1 junge Ophiure. Obgleich das Skelett nicht aufgelöst ist, ist eine Identi- fikation dieses Exemplars zurzeit ganz unmöglich. Es ist sehr zu bedauern, daß eben diese Larven so fixiert wurden, daß das Skelett verloren ging; besonders wäre es wichtig gewesen, die Larve vom 10. III. 03 eingehend studieren zu können, da sie entweder zur Kenntnis einer dritten antarktischen Ophiurenlarve oder zur vollständigeren Kenntnis des interessanten Ophiopluteus irregularis Veranlassung gegeben haben würde. — Ich möchte hier betonen, daß Ophiuren- und Echinidenlarven sowie auch Auricularien, wenn sie nicht für bestimmten histologischen Zweck gesammelt werden, nur in Alkohol konserviert werden sollten. Sie werden darin, wenn etwas sorgfältig behandelt, ausgezeichnet; wenn sie durch ein säurehaltiges Reagens fixiert werden, geht das Skelett verloren, und sie werden entweder ganz unbestimmbar oder verlieren doch jedenfalls einen großen Teil ihres Wertes; dasselbe gilt natürlich auch bei Formolfixierung. Auch Asteridenlarven können in Alkohol ausgezeichnet fixiert werden; selbst die Asterias-Larven können leicht in Alkohol in vollständig ausgestrecktem Zustande kon- 13* o 100 Deutsche Südpolar-Expedition. serviert werden, wenn man sie mittels einer Pipette vom Wasser in den Alkoholbehälter plötzlich tropfen läßt (beim einfachen Zusetzen von Alkohol zum Wasser, worin sie schwimmen, kontra- hieren sie sich stark vor der Fixierung). Es hat diese Konservierung bei den Asteridenlarven den Vorteil, die Skelettanlagen des jungen Seesterns zu erhalten, was ja auch von Bedeutung sein kann. Damit soll nicht verneint werden, daß speziell für die Asteridenlarven, wo ein Larvenskelett oder isolierte Kalkkörper im allgemeinen nicht vorhanden sind (bei der Luidia sarsi-Larve sollen solche Kalkkörper vorkommen), Formolfixierung von Vorteil sein kann. Man wird vielleicht einwenden, daß es bei Expeditionen nur selten Gelegenheit gibt, so kleine Tiere wie die Echinodermenlarven lebend herauszusuchen und speziell zu fixieren. Ich gebe das gern zu. Aber es wird doch gewiß sehr oft Gelegenheit geben, Planktonproben in Alkohol aufzu- bewahren. Man wird dann nachher die Echinodermenlarven heraussuchen können und die meisten werden dann sehr gut sein. Selbst nach jahrelanger Aufbewahrung solcher Proben werden die Larven noch zum großen Teil sehr brauchbar sein, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Jugendformen von Ophiuren. Taf. XVII. Das Studium der Jugendformen der Ophiuren hat eben erst begonnen. Lupwic hat zwar in seiner Abhandlung ‚‚Jugendformen von Ophiuren‘‘ !) die Jungen von einer Reihe von viviparen Ophiuren ziemlich eingehend studiert und dadurch Resultate von nicht geringem Werte für die Morphologie der Ophiuren erlangt. Über die Jugendformen der nicht viviparen Ophiuren ist aber sehr wenig bekannt; nur von einer einzigen Form hat man bis jetzt genauere Kenntnis erlangt über die Jugendstadien und deren Umbildung zur erwachsenen Gestalt, nämlich von Asteronyx loveni M. Tr. ?). Dies hat nun gewiß zum großen Teil seinen Grund in der Schwierigkeit, die freilebenden oder sogar pelagischen jungen Ophiuren zu den Arten, zu denen sie gehören, hinzuführen. Aber allmählich wird man durch Züchtung, durch Auffinden erkennbarer Reste des Larvenskeletts in den jungen Ophiuren oder in anderer Weise die nötigen Kenntnisse erlangen, so daß auch die frei- lebenden Jugendstadien identifizierbar werden. Daß dies von Wert sein wird für die Plankton- studien, ist offenbar, da junge Ophiuren sehr oft pelagisch erbeutet werden. Daß es auch wertvolle Resultate für das Studium der Ophiuren geben wird, ist nicht weniger sicher. Ich möchte auf die zitierte Abhandlung über Asteronyx loveni als Beispiel hinweisen. Ein Vergleich der auf Taf. XVII, Fig. 5—6 und 7—8 dargestellten zwei Jugendformen, die letztere ziemlich sicher von Ophioglypha gelida (jedenfalls von der Ophiopluteus gracilis) herrührend, die erstere zurzeit unidentifizierbar, zeigt, als ein Beispiel, welch auffallender Unterschied zwischen, solchen Jungen vorhanden sein kann: in der Form der Terminalplatten, der primären Platten der Scheibe, in der zeitlichen Ausbildung des Ambulakralskeletts (bei O. gelida, wo schon zwei Arm- glieder gebildet sind, hat die Ausbildung des Mundskeletts nur eben angefangen; bei der andern Form ist das Mundskelett fast ganz ausgebildet, aber noch keine Armglieder gebildet) usw. Von der jungen O. gelida wurde oben (S. 92) eine Beschreibung gegeben. Auf einer genaueren Beschreibung der in Fig. 5—6 dargestellten Jugendform (sowie der andern im vorliegenden Material !) Sitzungsber. d. Berliner Akad. XIV, 1899, S. 210—235. ?) Ti. MORTENSEN, Über Asteronyx loveni M. Tr. Zeitschr. f. wiss. Zool. CI, 1912 (Festschr. 1. Lupwıc). Monrvensen, Kehinodermenlarven. 101 befindlichen Jugendformen) hier einzugehen, würde gewiß nicht die Mühe lohnen, so lange keine Aussicht ist, sie identifizieren zu können. Leider finden sich hier keine Reste des Larvenskeletts, wie es in einigen der O. gelida-Jungen gefunden wurde und wie es sonst nicht selten vorkommt. Ein etwas älteres Exemplar, wo das erste Armglied zum Vorschein gekommen ist, zeigt eine auf- fallende Ausbildung der Zentralplatte: sie ist an den Rändern stark verdickt, während in der Mitte eine kleine Partie unverdickt bleibt; die Platte wird somit ungefähr ringförmig. Sonst stimmt es mit dem abgebildeten Stadium so genau überein, daß an deren Identität kein Zweifel sein kann. Es sei noch auf eine sonderbare Abnormität bei dem in Fig. 5 abgebildeten Exemplar aufmerksam gemacht, nämlich daß die eine Ventralplatte zweigeteilt ist. Ein ähnlicher Fall ist mir sonst nicht vorgekommen. Diese junge Ophiure wurde am 19. XII. 02 und 7.—8. 1.03 an der Winterstation erbeutet (385 m). Daß sie von pelagischen Larven herrührt, scheint ganz unzweifelhaft. (Ob die Exem- plare pelagisch gefischt wurden, ist nicht sicher zu ersehen.) Bei viviparen Formen sind die Jungen bei der Geburt in der Regel schon viel weiter in der Entwicklung fortgeschritten. Unter den vorliegenden Jugendformen ist doch noch eine, die so auffallende Charaktere und so großes Interesse darbietet, daß es, obgleich sie vorläufig nicht sicher zu identifizieren ist, erwünscht sein wird, eine genauere Beschreibung und Abbildungen davon zu geben. Sie wurde am 4. XII. 02 (385 m) an der Winterstation erbeutet. Sie ist in Taf. XVII, Fig. 1—4 dargestellt. Der Scheiben- rücken ist von den 6 Primärplatten bedeckt, einer kleineren, fünf- eckigen Zentralplatte und 5 größeren sechseckigen- Radialplatten, deren eine nach außen wendende Seite etwas eingebuchtet ist. Der Bau dieser 6 Scheibenplatten ist sehr eigentümlich. An den Rändern sind sie mit zahlreichen, verhältnismäßig großen Löchern versehen; gegen die Mitte der Platten werden die Löcher viel Am kleiner. Der Rand der Platten wird dadurch gegen den inneren Teil Textfigur 8. Unterer Stachel des ziemlich auffällig; wo 2 Platten mit ihren Rändern sich bedecken, en eg tritt dies besonders stark hervor, weshalb die Zentralplatte, die die Innenränder der 5 Radialplatten überdeckt, von einem stark hervortretenden Fünfeck umgeben erscheint. Die Mitte jeder der 6 Scheibenplatten zeigt eine sehr eigentümliche Struktur (Fig. 4), die scheinbar dadurch entstanden ist, daß die hier ursprünglich vorhandenen größeren Löcher allmählich von Kalksubstanz ausgefüllt wurden, bis die Löcher ganz verschwunden oder zu äußerst feinen Poren reduziert wurden. Zwischen diesen ausgefüllten Löchern verlaufen dunklere Linien, die wahrscheinlich die erstgebildeten Teile der Platte repräsentieren. Der dunklere Ton dieser Linien scheint daher zu rühren, daß die Kalksubstanz hier dicker ist als in den später ausgefüllten Partien, Gerade außerhalb jeder Ecke der Zentralplatte steht ein ziemlich kräftiger Dorn. Außerhalb der Radialplatten folgt in jedem Interradius eine große, dünne, fein durchlöcherte Platte, die von unterhalb der Radialplatten hervortritt; sie ist nach innen handhabenartig eingeengt, und diese schmale Partie ist etwas kräftiger gebaut. Es könnte gar wohl den Anschein haben, daß die Platte aktiv beweglich ist; doch konnten Muskeln, die daran befestigt waren, nicht mit Sicherheit beob- achtet werden. Von den Radialschildern ist noch keine Andeutung. Die Arme sind dadurch sehr auffallend, daß der untere der zwei Armstacheln stark verbreitert 102 Deutsche Südpolar-Expedition, ist, von der Form eines Flügels (Textfig. 8); die obere Seite des Stachels ist von ein paar ver- diekten Leistchen gestützt, die untere Seite ist eine dünne, ziemlich regelmäßig durchlöcherte Platte, die nach innen etwas dicker und mehr kompliziert gebaut wird. Dieser Stachel ist am ersten Arm- gliede besonders stark entwickelt; am zweiten Glied ist er nur etwa halb so groß, doch noch deutlich flügelförmig, am dritten Glied ist die Verbreiterung des Stachels nur angedeutet; auf den zweiäußeren Gliedern ist er einfach. Der obere Stachel, der nur an den drei ersten Gliedern vorhanden ist, ist einfach rund und glatt. Die Rückenplatten sind abgerundet dreieckig, weit voneinander getrennt; die Ventralplatten (Taf. XVII, Fig. 2) sind beiliörmig, die erste nach innen am breitesten, die folgenden proximal schmal, distal ziemlich stark verbreitert. Sie sind, wie die Dorsalplatten, bis zur Armspitze vorhanden (Textfig. 9). Die Terminalplatte ist einfach walzenförmig, mit ein paar kleineren Spitzen am Außenrande. Tentakelschuppen fehlen. Das Mundskelett bietet keine besonderen Eigentümlichkeiten; es ist ein Zahn an jeder Munddecke, und außerdem ist eine breite Mundpapille jederseits im Mundwinkel vorhanden. Die Armwirbel sind noch unverwachsen, selbst im inneren Armgliede. Bei Betrachtung dieser merkwürdigen Ophiuriden drängt sich die Frage auf: welche bio- logische Bedeutung kommt den so auffallend gestalteten Stacheln zu? Die inneren Armglieder sind ja sozusagen geflügelt. Der Gedanke liegt nahe, daß wir es hier mit einer schwimmenden oder doch pelagischen Ophiure zu tun haben. Für aktive Schwimmbewegungen scheint das Tier doch nicht besonders stark zugepaßt; die Muskulatur der Arme und der Stacheln ist keines- wegs stärker ausgebildet als gewöhnlich. Ein Bewegen der Arme wird doch natürlich bei den verbreiterten Stacheln das Schwebevermögen erhöhen. Zu diesem Zwecke dient gewiß auch der Bau der Scheibe. Erstens ist die Scheibe sehr flach und dünn, und das Kalkskelett Textfigur 9. Armspitze. 140 7 in ungemein dünn; dann dienen die 5 großen, dünnen In- scheinenden, getrennten Ambulacralplatten. p. Ten- terradialplatten natürlich besonders dazu, den Umfang ge ren ’. Terminalplatte. der Scheibe zu vergrößern und somit das Schwebever- Ban mögen zu vermehren, besonders wenn es sich definitiv herausstellen sollte, daß sie aktiv beweelich sind. Bekanntlich kommen junge Ophiuren, die keine besondere Schwebevorrichtungen haben, sehr oft im Plankton vor. Daß diese junge Ophiure doch besonders für ein pelagisches Leben zugepaßt ist, scheint mir unbestreitbar. Ob auch die erwachsene Ophiure pelagisch lebt, darüber läßt sich natürlich nach dem einzigen vor- liegenden jungen Exemplar nichts sagen. Man würde von vornherein wohl denken, daß es für eine pelagische Ophiure mit der Nahrung Schwierigkeiten geben würde. Nachdem es sich aber gezeigt hat, daß Asteronys loveni von pelagischen Crustaceen lebt, wird man auch zugeben müssen, daß eine pelagische Ophiure solche Nahrung aufnehmen könne. Über die Verwandtschaft dieser interessanten Jugendiorm läßt sich eine Vermutung geben, die mir nicht so sehr unwahrscheinlich dünkt. Daß sie mit Ophiopteron, die von Tupwic !) als eine '!) H. Lupwis, Ophiopteron elegans, eine neue, wahrscheinlich schwimmende Ophiuridenform. Zeitschr. f. wiss. Zool. Bd. XLVII. 1888. Mortensen, Echinodermenlarven. 105 möglicherweise schwimmende Ophiuride angesehen wurde, nichts zu tun hat, ist sogleich einleuch- tend. Ophiopteron ist eine typische Ophiothrichide, die sich nur dadurch von der Gattung Ophrothrix unterscheidet, daß die Armstacheln durch ein Häutchen miteinander verbunden sind. Daß die vorliegende Form aber gar nicht zu den Ophiothrichiden gehört, zeigt ihr Mundbau auf den ersten Blick. Dagegen wäre es vielleicht möglich, daß sie mit dem von Lyman !) aus der „Challenger“- Expedition beschriebenen Ophiophyllum petilum verwandt sei. Diese eigentümliche Ophiure, die als äußerst dünn und flach beschrieben wird, hat wahrscheinlich ähnliche Stacheln wie die hier beschriebene Form. Aus den Figuren geht dies zwar nicht hervor, aber in der Beschreibung heißt es, daß der Armstachel (nur einer auf jeder Seitenplatte) ‚is a broad rounded scale like those on the marginal border“. Eine andere Eigentümlichkeit bei Ophiophyllum ist, daß der Rand der Scheibe mit einer Reihe von breiten, flachen, beweglichen Platten besetzt ist. Die große Interradialplatte bei der beschriebenen Jugendform würde sehr wohl diesen Marginalplatten bei Ophiophyllum ent- sprechen können. Nach seiner Lage könnte man zwar auch denken, daß diese Platte den Mund- schild repräsentiere. Dies dünkt mir doch sehr wenig wahrscheinlich. Der Mundschild kommt im allgemeinen (nach meinen Beobachtungen an freilebenden Jugendformen; vgl. auch Asteronys loveni) erst ziemlich spät zum Vorschein. Daß die große Interradialplatte unserer Jugendform nicht den Mundschild repräsentiert, wird auch deshalb anzunehmen sein, weil in dem Falle die so speziell ausgeformte Platte einer starken Umbildung unterliegen müßte sowie einem Funktions- wechsel, was sonst bei den Ophiuren nicht bekannt ist. Eine weitere Übereinstimmung mit Ophiophyllum ist das Fehlen der Tentakelschuppen; wichti- ger ist aber, daß auch im Bau des Mundskeletts und der Mundbewaffnung Übereinstimmung zu herrschen scheint. Andrerseits unterscheidet sich Ophiophyllum petilum in mehreren Beziehungen so stark von der Jugendform, daß es wahrscheinlich ist, die Jugendform repräsentiere eine eigene, bisher unbekannte Gattung. Besonders ist die Scheibenbekleidung von Ophriophyllum petilum mit den zahlreichen kleinen, unregelmäßigen Platten in der Mitte und den sehr großen Radialschildern sehr verschieden von derjenigen der Jugendform. Zwar können wohl die Primärplatten im Ver- laufe der späteren Entwicklung verschwinden (wie z. B. bei Asteronyx loveni der Fall ist); es ist aber jedenfalls keine Andeutung davon, daß dies hier geschehen wird. Es ist in dieser Beziehung bemerkenswert, daß Ophiophyllum petilum eine sehr kleine Form ist, von nur 6 mm Scheiben- durchmesser; andrerseits hat die Jugendform schon einen Scheibendurchmesser von I mm. Daß die Jugendform Stacheln an der Scheibe trägt, während O. petilum eine glatte Scheibe hat, würde an sich nicht verbieten, sie zu derselben Gattung zu rechnen. Leider scheint in dem von der Expedition gesammelten Ophiuridenmaterial keine Form vor- handen zu sein, zu der diese Jugendform gehören könnte. Obgleich, wie gesagt, wir hier sehr wahrscheinlich den Repräsentanten einer neuen Gattung haben, finde ich es am richtigsten, keinen Namen dafür vorzuschlagen, weil doch immerhin die Möglichkeit besteht, daß die bei der Jugend- form so auffallenden Charaktere im Verlaufe der späteren Entwicklung einer eingreifenden Um- wandlung unterliegen können. !) Tım. Lyman, Challenger-Ophiuroidea. 1882, p. 102. Pl. XII, 13—15. 104 Deutsche Südpolar-Expedition. IV. Echinopluteus. 12. Echinopluteus von Sterechinus neumayeri (Meıssxer). Taf. XV, Fig. 4; Taf. XVI, Fig. 2—4. Echinopluteus antaretieus. MAcBRIDE und Sımpson. Op. eit. p. 4, Fig. 3. Von dieser Larve liegt ein ziemlich reiches Material vor, zum Teil schön konserviert, aber leider ist, mit Ausnahme von einem einzigen Exemplar, das Skelett aufgelöst. Der Wert des Ma- terials ist dadurch beträchtlich verringert. Es wäre besonders wichtig gewesen, das Skelett dieser Larve mit demjenigen der Echinus-Larven zu vergleichen, was leider das einzige Exemplar, in dem das Skelett erhalten ist, nur teilweise ermöglicht; es ist nämlich schon so weit in der Entwicklung, daß das Körperskelett resorbiert ist; nur die Stäbe der Fortsätze sind erhalten, und die zeigen schon einen interessanten Öharakter. Die Gattung Sterechinus wurde neulich von JAckKsox !) und H. Lyn. ÜLARK ?) als nicht genügend begründet angesehen und als synonym mit Echinus hingestellt (gegen die Behauptung von KOoEHLER, DÖDERLEInN und mir). Da die Echinidenlarven sonst be- merkenswerte Aufschlüsse für die natürliche Verwandtschait der Formen gegeben haben (z. B. hat es sich gezeigt, daß die Larven von Echinus esculentus und acutus, zwei nahe verwandte Arten, kaum zu unterscheiden sind, während die Larve von Psammechinus miliaris, die früher auch zur Gattung Echinus hingeführt wurde, davon wesentlich verschieden ist; Tri- pneustes esculentus, welche Art ich wegen verschiedenen morphologischen Verhältnissen als mit Sphaerechinus granularis verwandt bezeichnet habe, hat eine Larvenform, die der charakteristischen Sphaerechinus-Larve sehr ähnlich ist usw.), ist zu erwarten, daß auch die Sterechinus-Larve in dieser Beziehung von Bedeutung sein wird. Dies hat sich nun reichlich bestätigt; sie zeigt in ver- schiedenen wichtigen Charakteren einen auffallenden Unterschied von den Echinus-Larven, was gewiß für die Selbständigkeit der Gattung Sterechinus spricht. Es wäre sehr interessant gewesen, auch den Bau seines Körperskeletts kennen zu lernen und mit demjenigen der Echinus-Larven ver- gleichen zu können. Zwar möchte ich nicht erwarten, eben im Bau des Körperskeletts Charaktere von besonderer Bedeutung zu finden (in bezug hierauf gibt es z. B. keimen großen Unterschied zwischen den Larven von Psammechinus miliaris, Paracentrotus lividus und Echinus esculentus und acutus),; aber daß es doch wichtig gewesen wäre, dies sichergestellt zu haben, ist unbestreitbar. Die Darstellung der Körperform der Larve muß mit allem Vorbehalt gegeben werden. Die junge Larve wird unzweifelhaft eine ganz andere Form gehabt haben, als es die skelettlosen Larven zeigen. Bei den älteren Larven wird es wohl nur die Länge der Fortsätze sein, die durch die Auf- lösung des Skeletts beeinflußt wurde. Das jüngere Stadium (Taf. XVI, Fig. 4) zeigt nur noch die Postoral- und vorderen Lateral- fortsätze ausgebildet und scheint in bezug auf die Körperform mit den verwandten Ecehinus- und Psammechinus-Larven übereinzustimmen. Das Hinterende des Körpers wird vermutlich verlängert gewesen sein, von einem Paar langen Körperstäben gestützt. Im übrigen ist nur zu bemerken, daß ') R. T.- Jackson, Phylogeny of the Echini, with a Revision of Palaeozoie Species. Mem. Boston Soe. Nat. Hist. 7. 1912 p. 119. ?) H. Lyman ÜCLAaRK, Hawaiian and other Pacifie Echini. The Eehinidae .......... p- 262. MortEnsen, Echinodermenlarven, 105 die Wimperschnur an der Seite eine ziemlich tiefe Bucht nach unten macht. Die Körperlänge ist etwa 0,2 mm, wird aber gewiß, wenn das, Skelett nicht aufgelöst ist, bedeutend srößer sein. Das ältere Stadium (Taf. XVI, Fig. 2—3) hat eine Körperlänge von etwa 0,7 mm (vom Hinter- ende bis zum Vorderrande des Frontalfeldes gemessen, nicht die Fortsätze mitgerechnet); die Länge der Fortsätze kann nicht mit Sicherheit angegeben werden, da sie auch an dem Exemplar, wo das Skelett erhalten ist, mehr oder weniger zerbrochen sind. Es sind im ganzen 6 Wimperepauletten vorhanden, 2 am Hinterende und 4 um das Mundfeld herum. Die zwei am Hinterende liegen seitlich, sind aber so groß, daß sie in der ventralen und dorsalen Mittellinie beinahe zusammenstoßen und so einen fast voll- letten, die stark ohrförmig hervorstehen, sind von denen der Echinus- ständigen Ring um das Hinterende des Körpers bilden. Die vorderen Epau- ||| Larven sehr verschieden. Während bei letzteren diese Epauletten hinter der Wimperschnur liegen und keine Verbindung ‚damit zeigen *), so sind und repräsentieren nur besonders verdickte Teile derselben, und zwar so, daß die ventralen zwischen den Postoralfortsätzen und hinterem Quersaum, & © c ® F \ sie hier mit der Wimperscehnur in Zusammenhang ||| die dorsalen zwischen den hinteren Dorsal- und vorderen Lateralfort- | sätzen sich befinden. Es ist zwar nicht möglich gewesen, die Verbindung | zwischen Wimperschnur und Epauletten in einem und demselben Exem- plar überall deutlich zu sehen, aber die Kombination der Beobachtungen ||| 2 | an den verschiedenen Exemplaren läßt keinen Zweifel übrig, daß es sich wirklich so verhält, wie geschildert und abgebildet wurde. Es erinnern N || diese „Epauletten“ an den Wimperlappen der Arbacia-Larve u. a. und Textfieur 10. Stiickchen können vielleicht nieht den Epauletten der Echinus-Larven wirklich ho- des Postoralstabes vom Echinopluteus von Stere- ? chinus neumayeri; a. un- An den älteren Larven findet sich am Vorderende des Körpers zwischen _terer Teil des Stabes, am molog sein. den Präoralfortsätzen eine Verdickung wie ein paar kleine Fortsätze. Sie unteren Ende in Resorption begriffen; 5. näher der Spitze, wo die zwei Stäbe Echinus-Larven gefundenen Apicalplatte, die er als ein Nervensystem sich vereinigen. 730/1. deutet. Am Hinterende des Körpers findet man bei einigen der Larven einen oder zwei bis drei kleine entspricht unzweifelhaft der von MAcBrıpE (Op. eit. p. 302) bei den Fortsätze; sie werden wahrscheinlich entkalkte Pedicellarien repräsentieren. Das Skelett ist, wie oben gesagt, in dem einzigen Exemplar, wo es nicht bei der Konservierung aufgelöst wurde, schon zum großen Teil resorbiert worden (Taf. XV, Fig. 4). Im Körper findet man einige sehr feine, unregelmäßig geordnete Stäbchen. Ob sie Reste des Körperskeletts oder An- 1) Ob sie ursprünglich mit der Wimperschnur zusammenhängen und erst später sich davon abtrennen, ist eine Frage, die mir nicht genügend sichergestellt scheint. MacBripe hat zuerst gemeint, daß sie sich unabhängig von der Wimperschnur entwickeln; später behauptet er, daß sie damit Verbindung haben (The development of Echinus eseulentus, together with some points in the development of E. miliaris and E. acutus. Philos. Transact. Ser. B, vol. 195, 1903, p. 298). Ich werde auf diese Frage hier nieht näher eingehen. Sicher ist es jedenfalls, daß beiden erwachsenen Zehinus-Larven die Wimperepauletten keine Verbindung mit der Wimperschnur haben. Deutsche Sidpolar-Expedition. XIV. Zoologie VI. 14 106 Deutsche Südpolar-Expedition. deutungen des definitiven Skeletts repräsentieren, ist auf Grundlage des vorliegenden Materials nicht zu entscheiden. Die Postoral- und hinteren Dorsalstäbe sind sehr charakteristisch; sie be- stehen in ihrem unteren Teil aus zwei parallelen, glatten Stäben, die gegen die Spitze in einen ver- schmelzen (oder der eine verschwindet) (Fig. 10). Im unteren Teil treiben die Stäbe, mit unregel- mäßigen Zwischenräumen, kleine Fortsätze gegeneinander, die Querbrücken bilden; diese sind doch nicht in der Mittellinie verwachsen, die Trennungslinie bleibt deutlich, und in der Mitte der Brücke bleibt ein kleines Loch. Die Stäbe der übrigen Fortsätze sind einfach und ganz glatt. Diese Larve wurde in folgenden Fängen erbeutet: 3. III. 02. (Winterstation.) 50 m. 1 Exemplar, älteres Stadium. 100 m. 10 Exemplare, älteres Stadium. 300 m. 12 Exemplare, älteres Stadium. 10. III. 02. (Winterstation.) 100 m. 5 Exemplare, älteres Stadium. Brutnetz. 4 Exemplare. älteres Stadium, 3. XII. 02. (Winterstation.) 1 Exemplar (Skelett erhalten). 20.1.03. (Winterstation.) 150 m. 1 Exemplar; jung. 31.103: ( ) 18. II. 03. (Winterstation.) 100 m. 3 Exemplare; älteres Stadium. Außerdem liegen einige eben verwandelte junge Echiniden mit Embryonalstacheln vor, von den Fängen vom 26. III. 02, 17. IV. 02, 14. VII. 02, 1. IX. 02, 17. XIL. 02 und 28. I. 03. Daß diese Larve zu der Gattung Sterechinus gehört, muß als sicher angesehen werden. Es Winterstation.) 250 m. 9 Exemplare; jung. wurden von der Deutschen Südpolar-Expedition im antarktischen Littoralgebiete nur 5 Echi- niden erbeutet, nämlich Rhynchoeidaris triplopora Mrrsn., Notocidaris gaussensis MRTsx., Ster- echinus neumayeri (MEISSNER), Sterechinus antarcticus KOEHLER und Plexechinus nordenskjöldi Mrrsn. Die beiden Cidariden haben Brutpflege und sind somit sogleich ausgeschlossen als Ur- sprung der Larve; die letztgenannte Art wurde in einem einzigen Exemplar, eine nackte Schale, erbeutet. Es ist aber einleuchtend, daß die Larve von einer an der Winterstation häufig vorkom- menden Art herrühren muß. Dies gilt nun von den zwei Sterechinus-Arten und besonders von Sterechinus neumayeri, die in allen Größen von eben verwandelten Jungen mit den eigentümlichen Embryonalstacheln ') bis zu ausgewachsenen Exemplaren gefunden wurde, Daß Larven beider Sterechinus-Arten im vorliegenden Material vorhanden sind, muß ich als ziemlich sicher ansehen, ohne daß es doch möglich scheint, zwei Larvenformen zu unterscheiden. Dies ist nun nicht zu ver- wundern. Die beiden Sterechinus-Arten sind einander sehr nahe verwandt und können als klein überhaupt kaum sicher unterschieden werden; es ist dann zu erwarten, daß auch die Larven einander sehr ähnlich sein werden. Vielleicht wird es am Skelett der Larven der zwei Arten möglich sein, unterscheidende Merkmale zu finden. Daß es aber möglich sein solle, auch da, wo das Skelett auf- gelöst ist, die zwei Larveniormen zu unterscheiden, mußte von vornherein als höchst unwahrschein- lich angesehen werden. — Da Sterechinus neumayeri an der Winterstation die häufigste Art war, muß man die Larve zu dieser Art hinführen, indem es also mit dem Vorbehalt geschieht, daß höchst wahrscheinlich auch Larven von der andern Art, Sterech. antarctieus, darunter vorhanden sind. !) Tır. Mortexsen, Eehinoiden der Deutschen Südpolar-Expedition, S. 68, Taf. XVII, Fig. 17, 27. Morrtensen, Echinodermenlarven. 107 Bei der jedenfalls sehr nahen Verwandtschaft der zwei Arten beeinträchtigt dieser Vorbehalt gewiß nicht den Wert der Hinführung dieser Larve auf seinen Ursprung. Daß der von MacBrıpe und Sımpson beschriebene Eehinopluteus antarcticus mit der Ster- echinus-Larve identisch ist, kann nicht zweifelhaft sein. Die Differenzen, die sich zwischen dem von MAcBRrıDE und Sımpson und den hier abgebildeten Exemplaren herausfinden lassen, beruhen unzweifelhaft auf der ungenügenden Konservierung; auch in diesem Falle war das Skelett aufgelöst. Daß in bezug auf die Epauletten Übereinstimmung herrscht, ist gewiß bei dieser Sachlage alles, was verlangt werden kann. Zwar haben die Verfasser den Zusammenhang der vorderen „Epauletten“ mit der Wimperschnur nicht gesehen; aber das ist bei weniger gut konservierten Exemplaren sehr schwierig oder vielleicht unmöglich zu konstatieren. Die Hauptsache ist aber, daß in dieser Gegend überhaupt nur Sterechinus neumayeri und antarctieus als Ursprung dieser Larvenform in Betracht kommen können. 13. Echinopluteus von Echinometra lueunter L. (%) Tir. MoRTENsEn. Über die Larve von Echinometra lueunter (L). (?). Zool. Jahrb. Suppl. Bd. XV.2, 1912. (Fest- schrift f. Spengel) p. 275—288. Taf. 19—20. In der Nähe von Ascension (13° 22’ westl. L., 8° 8’ südl. Br.) wurde am 11. IX. 03 in einem quantitativen Zuge von 400 m Tiefe (bei 3165 m geloteter Tiefe) eine Larve erbeutet, die mit der von mir (Op. cit.) beschriebenen Behinometra lucunter (?)-Larve ohne Zweifel identisch ist. Zwar ist sie schlecht konserviert und die langen Fortsätze abgebrochen, aber das Körperskelett ist erhalten und zeigt mit dem der zitierten Larve vollständige Übereinstimmung. Da auch Eehinometra lucunter selbst bei Ascension vorkommt, kann die Bestimmung dieser Larve kaum angezweifelt werden. 14. Echinopluteus complexus n. sp. Taf. XVI Fig. 1. Während der Ausfahrt der Expedition wurden am 13. IX. 01 zwei Exemplare dieser bisher un- bekannten Larvenform in Porto grande bei Mindello, Sao Vincente, Kap Verden, erbeutet (Ober- fläche; Temperatur 25,75°C). Mit der Ausnahme, daß die Fortsätze mehr oder weniger abge- brochen sind, sind beide Exemplare insofern befriedigend, als das Skelett konserviert ist; besonders das abgebildete Exemplar ist so gut, daß eine befriedigende Beschreibung möglich ist. — Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß der linke (in der Figur rechte) abgebrochene Dorsaltortsatz des- halb nicht seiner natürlichen Stellung entsprechend rekonstruiert wurde, weil er dadurch zum großen Teil die Präoralfortsätze verdecken würde und sodann mehr störend wirken, als wie er, nach dem Präparate, in der Figur gelassen wurde. Die Körperlänge ist etwa 0,4 mm. Die Postoralfortsätze werden etwa 0,7 mm lang gewesen sein, die hinteren Lateralfortsätze vermutlich nicht kürzer. Vordere Lateralfortsätze sind etwa 0,5 mm lang; die Präoralfortsätze, die zwar gebrochen, aber doch in der ganzen Länge erhalten sind, messen 0,16 mm. Da beide Larven ziemlich jung sind, vor dem Erscheinen der Echinidenanlage, ist zu erwarten, daß die Länge der Fortsätze im späteren Stadium etwas größer sein wird. Die Körperform ist dadurch eigentümlich, daß das Analfeld durch Fortsätze von der Basis der Postoralstäbe (ventrale Querstäbe) stark hervorgetrieben wird zu einer großen, kegelförmigen Erhebung; in diesen Kegel geht das Rectum hinein, und vielleicht liegt dann die Analöfinung au! 14* 108 Deutsche Südpolar-Expedition. der Spitze des Kegels — dies konnte in den Präparaten nicht konstatiert werden. Auf der Dorsal- seite scheint eine entsprechende, doch bedeutend kleinere Erhebung vorhanden zu sein, von Stäben, die von der Basis der hinteren Lateralstäbe hervorgehen, gestützt. Der Verlauf der Wimperschnur ist sehr charakteristisch. Der hintere Quersaum ist stark gebuchtet; an der Mitte ist eine Bucht nach hinten, an deren Seiten die Wimperschnur einen Vorsprung macht, um dann mit einer großen Bucht an den Postoralfortsatz hinüberzugehen (an der Figur ist der hintere Quersaum durch das Abbrechen des einen Postoraliortsatzes etwas verzerrt). An den Seiten des Körpers, zwischen Postoral- und hinterem Dorsaliortsatz, macht die Wimperschnur eine sehr tiefe Bucht nach unten fast bis zum Hinterrande des Körpers reichend. Zwischen hinterem Dorsal- und vorderem Lateral- fortsatz hat dıe Wimperschnur einen ziemlich stark gebuchteten Verlauf und bildet an der Mitte der Dorsalseite einen abgerundeten Vorsprung. Von den gerade nach oben gerichteten vorderen Lateralfortsätzen geht die Wim- perschnur in einem ziemlich großen Bogen zu den Präoral- fortsätzen hinüber, die schräg nach vorn gerichtet sind. Durch diese Stellung der beiden Fort- sätzepaare werden die Seiten des Orallobus eigentümlich dreieckig. Der vordere Quersaum ist stark entwickelt und bildet zugleich den Vorderrand des Körpers; ein Frontalfeld ist somit nicht vor- handen. Von der inneren Organisa- Textfigur 11. _ Körperskelett, linke Hälfte, von Zchinopluleus complexus. tion ist die eigentümliche kegel- 350/1. d. q. dorsaler Querstab; A. d. hinterer Dorsalstab; A. q. binterer Querstab (?); k. Körperstab; p. o. Postoralstab; r. rücklaufender Stab; ». I. vorderer Lateralstab; } v. q. ventraler Querstab. merkenswert. Eine Coelomblase förmige Gestalt des Rectums be- mit deutlichem Rückenporus ist vorhanden. Ein Muskelsystem zwischen den Skeletteilen im Körper, wie es von ÜASWELL GRAVE!) bei der verwandten Mellita-Larve gefunden wurde, konnte nicht beobachtet werden. Pigment scheint nicht vorhanden zu sein. Das Skelett ist recht kompliziert (Taf. XVI, Fig. 1 und Textfig. 11). Der Körperstab ist, besonders an seiner Vorderseite, stark bedornt und verbreitert sich am Hinterende zu einer unregel- mäßigen Gitterplatte. Von dem mehr oder weniger grob bedornten, unteren Teile des vorderen Lateralstabes entspringt der ebenfalls bedornte, rücklaufende Stab; dieser tritt nicht am Hinterende mit dem Körperstabe in direkte Verbindung, so daß kein geschlossener Rahmen gebildet wird. Von der Basis der Postoralstäbe entspringt ein ziemlich großer, dorsalwärts gerichteter glatter Stab, der nieht mit andern Skeletteilen in Verbindung tritt; ferner die ventralwärts gerichteten, ziemlich ') CaswELL GRAVE, Some Points in the structure and development of Mellita testudinata. Johns Hopkins Univ. Cireulars, vol. XXI, nr. 157, 1902, p. 57. Moxrrussus,. Behinodermenlarven. 109 stark verzweigten ventralen Querstäbe, die den oben beschriebenen ventralen kegelförmigen Vor- sprung des Körpers stützen. Von der Basis der hinteren Dorsalstäbe entspringen drei Stäbe: ein großer glatter, nach hinten gerichteter Stab, der mit den andern Teilen des Körperskeletts nicht in direkte Verbindung tritt; ein einfacher, ventralwärts gerichteter Stab, dem vom Postoralstabe _ hervorgehenden entsprechend; endlich ein dorsalwärts gerichteter, etwas verästelter Stab, der einen dorsalen Vorsprung des Körpers stützt (oder verursacht). Endlich kommt noch im Hinterende des Körpers ein Paar dreistrahliger Skelettkörper vor, die durch einen Querstab verbunden zu sein scheinen. Daß es sich in dem abgebildeten Exemplar wirklich so verhält, kann kaum zweifelhait sein; in dem andern Exemplar ist dagegen der verbindende Querstab nicht vorkanden (wahrschein- lich noch nicht ausgebildet). Postoral- und hintere Dorsalstäbe sind Gitterstäbe, ziemlich stark bedornt; vordere Lateralstäbe sind einfach, ebenso stark bedornt. Die vom Dorsalbogen ent- springenden Präoralstäbe sind charakteristisch gebogen, bedornt wie die übrigen Stäbe der Fort- sätze. Der hintere, unpaare Stab des Dorsalbogens ist sehr lang, reicht bis zur Basis der hinteren Dorsalfortsätze; er hat ein Paar einfacher Äste. Es ist einleuchtend, daß diese Larve eine Clypeastridenlarve ist; sie zeigt mit den bisher be- kannten Clypeastridenlarven (von Echinoeyamus pusillus, Echinarachnius parma und Mellıta testudi- nata *)) so große Übereinstimmung sowohl im Skelettbau als im Körperbau (zum Beispiel der eigen- tümliche Verlauf des hinteren Quersaumes, die Form des Orallobus), daß es gar kein Zweifel sein kann, daß sie ebenso zu einer Clypeastride gehört. Welche, läßt sich leider vorläufig nicht sagen. Es kommen bei den Kap Verden sowohl Clypeaster subdepressus (Gray) als Rotula rumphri KLEIN (und wohl auch Rotula august KuLEın) vor. Daß die Larve zu einer dieser Arten gehört, kann kaum zweifelhaft sein. Näher können wir aber zurzeit nicht kommen. 15. Echinopluteus sp. Vom 11. VIII. 03 (10° 17’ östl. L., 28° 45’ südl. Br.; 200 m; gelotete Tiefe 4876 m) liegt eine Echinidenlarve vor, die, obgleich das Skelett nicht aufgelöst ist, zu schlecht konserviert ist, um eine Beschreibung zu erlauben. Es kann nur konstatiert werden, daß es eine bisher unbekannte Spantagidenlarve ist. Die hinteren Lateralstäbe sind an der Basis aufgeschwollen, etwa wie bei Echinopluteus solidus MRTsn., ohne Leisten, wie sie bei Echinopluteus fusus Mrrsx. (Echinodermen- larven der Plankton-Expedition 8. 104—105) vorkommen. Die Postoral- und hinteren Dorsalstübe sind Gitterstäbe, wodurch sie sich von Echinopluteus solidus unterscheidet. Die Larve ist in einem ziemlich weit vorgeschrittenen Stadium der Metamorphose, was noch dazu beiträgt, den Bau des Skeletts sowohl als die Körperform der Larve undeutlich zu machen. 1) Die Larvenform von Mellita testudinata ist zwar noch nicht genauer beschrieben und abgebildet worden; aber aus den Arbeiten von GrAvE (Op. eit.) und D. H. Texnant (Echinoderm Hybridization. Publ. Carnegie Inst. nr. 132, 1910) geht doch schon hervor, dab sie zu demselben Typus gehört wie die andern. 110 = Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. a Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 153 Deutsche Südpolar-Expedition. Tafelerklärung. TafelIX. Aurieularia anlareliea MacBripe. Älteres Stadium. Von der Oralseite. 30/1. Aurieularia antarchica MacBriDE. Seitenansicht. 30/1. Über dem Magen ist der Porenkanal (p. e.) deutlich; die Coelomblase war hier undeutlich und wurde nicht eingezeichnet. Bipinnaria gaussensis Mrrsx. Seitenansicht. 170/1. ce. Coelomblase; p. ce Porenkanal. Bipinnaria gaussensis Mrısx. Von der Oralseite. 170/1. Bei dem Stern * ein wenig restauriert. c. Cölomblase; d. p. Dorsalporus. I are] Aurieularia antarelica MAcBrIDE. Jüngeres Stadium. Von der Oralseite. In den seitlichen Partien des Mundfeldes erscheint das Nervensystem als eine nach innen konkave Bogenlinie. 60/1. Aurteularia anlareliea MacBrıpe. ‚Jüngeres Stadium. Seitenansicht. An der Mitte, links, ist die flaschenförmige Cölomblase (e.) deutlich. Dasselbe Exemplar als Fig. 1. 60/1. Aurieularia antaretica MAcBrıDE. Älteres Stadium. Von der Dorsalseite. 30/1. An der linken Seite ist der Poren- kanal (p. e.) deutlich; die Coelomblase selbst, die hier undeutlich war, ist nicht eingezeichnet. Aurieularia oblonga Mrrsx. Seitenansicht. 50/1. Aurteularia oblonga Mersn. Von der Oralseite. Bei den Sternen * ein wenig restauriert. In der rechten Seite des Mundfeldes ist das Nervensystem als eine winklig gebogene Linie deutlich. 50/1. rate x: Aurieularia anlaretiea MacBriDE. Älteres Stadium; Seitenansicht. Im Ösophagus ist die orale Wimperschnur (a. w.) als eine Verdickung an der Ventralseite ersichtlich. Am unteren Rande des Mundfeldes ist das Nervensystem (n.) als eine bogenförmige Linie am Rande einer grubenförmigen Einsenkung zu ersehen. Coelomblase (e.) und Porenkanal deutlich. 30/1. Aurieularia antarelica MacBrıpe. Rädchen, von oben gesehen. 800/1. Aurieularia antaretica MacBrıpEe. Rädchen, Seitenansicht. 800/1. Aurteularia anlareliea MacBrıwE. Coelomblase, von dem in Taf. II, Fig. 2 dargestellten Exemplar. 240/1. Aurieularia oblonga Mrısx. Nervenzug. 240/1. Aurieularia gibba Mrırss. Von der Oralseite. 190/1. Ein wenig korrigiert, da das Exemplar etwas schief gedrückt war. Aurieularia gibba Mrrsn. Von der Dorsalseite. 190/1. Die Kernhaufen im Hinterende in den Figuren 6 und 9 ausgelassen. Aurieularia gibba Mrrsx. Von oben gesehen; zeigt die Verwachsung der Wimperschnüre. 190/1. Aurieularia gibba Mrrsn. Seitenansicht. Coelomblase (e.) und Porenkanal deutlich. 190/1. Mate oRxı Junge Holothurie (Synallactide?). Von der Ventralseite. Sechs Saugfüßchen sind erschienen. Das Hautskelett in der Mitte der Figur ein wenig vereinfacht. 60/1. Junge Holothurie (Synallactide?). Kleine, schalenförmige Kalkkörperchen der Haut; a. b. von oben (200/1); c. Seitenansicht (415/1). Junge Holothurie. (Synallactide?) Kleines, schalenförmiges Kalkkörperchen, von oben gesehen. 415/1. (Vgl. Fig. 2.) Junge Holothurie (Synallactide?). Fünfstrahlige Kalkkörperchen der Haut. a. jüngeres Stadium, b. ganz aus- gebildet. 175/1. Junge Holothurie (Synallactide?). Der vertikale Strahl der fünfstrahligen Kalkkörperehen. 175/1. Junge Holothurie (Dendrochirote). Von der Ventralseite; vier Saugfüßchen sind gebildet. 80/1. Junge Holothurie (Dendrochirote). Saugscheibe. 240/1. Bipinnaria ascensionis Mrrsx. Seitenansicht. 90/1. bipinnaria ascensionis Mrrsn. Von der Oralseite. 90/1. SECHS Ba [>11 »D 10 Rn . 5-6. Junge Ophiure unbekannter Herkunft. 5. Oralseite, 6. Dorsalseite. Das in Fig. 5 dargestellte Exemplar ein MorreEnsen, Echinodermenlarven. al Tafel XII. Ophiopluteus serralus Mrısn. Von der Oralseite. 80/1. Ophiopluteus irregularis Mrrsn. Stück des hinteren Lateralfortsatzes. 360/1. Ophiopluleus graeilis Mrısx. Von der Oralseite. 85/1. (Vgl. Taf. XTV, Fig. 1.) Ophiopluteus gracilis Mrrsn. Stück des Analfeldes und Basis des rechten (in der Figur) Postoralfortsatzes, den Verlauf des Nervenzuges (n.) zeigend. Die untere Grenzlinie repräsentiert den Grund des Mund- feldes. 450/1. Ophiopluteus gracilis Mrrss. Basis des linken (in der Figur) Postoralfortsatzes, den Nervenzug (n.) zeigend, wie er zum größten Teil von der Wimperschnur verdeckt wird. 450/1. Ophiopluteus gracilis Mrısx. Stück des Nervenzuges. 730/1. Tafbel XIV. Ophiopluteus graeilis Mrrsn. Von der Oralseite. 85/1. (Vgl. Taf. XIII, Fig. 3.) Ophiopluteus graeilis Mrısn. Körperskelett. 380/1. Ophiopluteus irregularis Mrrsn. Körperskelett. 360/1. Take XV. Ophiopluleus irregularis Mrrsx., mit der jungen Ophiure. Von der Ventralseite. 80/1. Ophiopluteus irregularis Mrrsn., mit der jungen Ophiure. Von der Dorsalseite. 80/1. Ophiopluteus irregularis Mrrsx. Arm der jungen Ophiure, von der Ventralseite. 270/1. Echinopluteus von Sterechinus neumayeri (MEISSNER). Älteres Stadium, das Skelett schon teilweise resorbiert. Etwas rekonstruiert. 75/1. Die Fortsätze waren zum Teil gebrochen; hintere laterale Bucht der Wimperschnur war nicht deutlich. Kate VI: Echinopluteus complexus Mrrsx. Seitenansicht. Rechter (in der Figur) Postoraliortsatz in unnatürlicher Lage dargestellt. Auf der Grenze zwischen Ösophagus und Magen ist die Coelomblase (e.) mit seinem Poren- kanal ersichtlich. Linker (in der Figur) Postoralfortsatz und Präoralfortsatz zum Teil rekonstruiert. Die Mundöffnung war nicht auszumachen. 270/1. ; Echinopluteus von Sterechinus neumayeri (MEISSNER). Älteres Stadium, mit Seeigelanlage. Von der Oralseite. Das Skelett aufgelöst. Zwischen den Präoralfortsätzen erscheint die apicale Nervenplatte. 60/1. Echinopluteus von Sterechinus neumayeri (MEISSNER). Älteres Stadium, mit Seeigelanlage. Skelett aufgelöst. Seitenansicht. 60/1. Echinopluteus von Sterechinus neumayeri (Meıssxer). Junges Stadium. Skelett aufgelöst. Seitenansicht. 80/1. Tafel XVI. Junge, wahrscheinlich pelagisch lebende Ophiure An dem Arm, der in der Figur oben links gerichtet ist, sind die zwei äußeren Glieder restauriert. Dorsalseite 45/1. Stück der Oralseite: zwei Mundecken und die zwei inneren Glieder des entsprechenden Armes. Dasselbe Exemplar wie Fig.1. fl. Stück der Scheibe und die zwei inneren Armelieder, von der Dorsalseite. Dasselbe Exemplar wie Fie. 1. 9/l. Ein Stück von der Mitte der Zentralplatte. 350/1. wenig älter als das andere. 60/1. . 7-8. Junge Ophiure von Ophiopluteus gracilis (Ophioglypha gelida?). 7. Dorsalseite, 8. Ventralseite; ersteres Exemplar ein wenig älter als das andere. 60/1. Deutsche SüDPoLAr-ExPeoıtion, 1901-3, Bano XIV Tareı IX. Th, Morltensen del MarRri 1—2. Auricularia antarctica MacBride. 3—4. Bipinnaria gaussensis Mrtsn Deutsche SüpporLar-ExPeoıtion, 4901-3. j Bano XIV Tareı X. Th, Mortensen del, Verlag von Georg Reimer In Berlin. 1—3. Auricularia antarctica MacBride. 4—5, Auricularia oblonga Mrtsn. Bano XIV Tarer xl. Verlag von Georg Reimer In Berlin. Th. Mortensen del. 1—4. Auricularia antarctica MacBride. 5. Auricularia oblonga Mrtsn. 6—9. Auricularia gibba Mrtsn. Bano XIV Tareı All. 1901-4. Deutsche SüpdPpoLar-ExPeoDITion. 3 Pr Br TEN P > 0.0 ON Fe % ET RER 5 ern 2 eo \ Th, Mortensen del, AL, N €) tide allar a al othurie (Syn —5. Junge Hol 1 s Mrtsn. oni 9. Bipinnaria ascensik 8 17 BAND XIV TAFELXIN. DEUTSCHE SÜDPOLAR-EXPEDITION 190+3 #7 Yrr " Ye LEITT we M_ 35 S FIT Br a0% ... nen BESEEIRRNEE .. a u unal ra men we BAPPLLSELLLIT” 1 l en,de TieMorten: ı Georg Reimer Lih.Anstv, A Giltsch Jen 1 Ophiopluteus serratus Mrtsn. 2 Ophiopluteus irregularis Mrtsn. 3—6 Ophiopluteus gracilis Mrtsn. DEUTSCHE SÜDPOLAR-EXPEDITION 1901-3 e ThMortensen del Lab.Ansty, Atiltsch Jena 1—2 Ophiopluteus gracilis Mrtsn. 3 Ophiopluteus irregularis Mrtsn BAND XIV. TAFEL.XIV. 1130 Georg Reimer, Bein > x — fm < FE — > oa = < ca Verlag von Georg Reimer in Berlin. ra u © c [7 .Q 5) = ee nn E o > =: o E | so Sc o 7) Ober = 0 © ex =. a0 Ser es) Br > Oo - n 8 | = ©. wie RS = [2) ul er |DPOLAR-EXPEDITION. 1901-3. ar Th, Mortensen del. BAND XIV TAFEL XVi. Verläg Georg Reimer, Bedin. 5 1 Echinopiuteus complexus Mrtsn. 2—4 Echinopluteus von Sterechinus Neumayeri (Meißner). LnhAnstr A.Giltsch Jena. ThMortensen, del. > fi \ i 1 w ' fa 4 Tran s F x F 8 yyrn 5 Deutsche SüppoLAR-ExPEDITION. 1901-2. Bano XIV Tareı XVll. Th. Mortensen del, Verlag von Georg Relmer in Berlin. Jugendformen von Ophiuren. ar er: bi EN TR, RR > . k Y 1 “ se?‘ j RENT N v i NENNT, Are FAR I A N, ; va E Br? ir ‘ I Aue N I 2 N r e ANA INN AT! vVYYYY\ RARAFRR. | u, I! Ber = AAAAA A V AAN AR Arl2a Ann anananaa VTR Na AARAARAA FIN MAR ANAARR ART IF TTTTTTAR BRARS: AAARAAAAR WR Annan ARA APARARLN) A AAAARAR VNAANAR AS NN Na An FIAT A AA PS N I AQ RAN AANICTEITRINTENTEEEEREFFFRR Fe A AA ARAAA ARAFARRRAARAF Zap AN A BARSARRAR ANA ADRRRAAAAARAAA PFFTFELFEFLIIIEIN, Annnanaaa | ANA AaAAT AA A AAAAAAAA AAaR AAAAAS, A ALTAR aRRARRAR TEN ARAA IAnAAA AA AAARAR m ADAFFFRFFTPT IRA ANA IAAA RAR NE Anna aaAAR | Armen er NN NE ) aan? r AA Aa Ä Na N PARAT? EETRITRTRAHNAAHNRWan nn LANA, AAAAAAMAGAR, RABAANA AR AAO AN ANY. YYYY Yy MONA NARF AAZIANARA AA NV. A ARRAAR 2, AAARAA AA AAAMAAR) er AAR A AT = | ala! AMMER RAR ARRARARAA AR APFAY ÄRA ARAARARRRGET ABARR ANA» N AAAARAA A N SAYNVY AAAAA, ana RRERAA r} Y\ A Anm AMAAARAR NA Az AAAAAAAAAARAA REARENS AR ARRAAMATMARARARAARAARFEGKERARRARAR Aw AAAR AAAAARAAANAGARAR NARARAAA AA ANA AR ARNVAANA ARARAARRAR RAN AAFPAATTIZZAZGZ - ET VE RRARRNERAAE F\ -I=IZAAMAA;/ Vz ARAAAMR AYY\ NAAAAZTMAARF AAYS & fr a Y\ AN NNARE ARRAY YYYYAYYYYY ANA NNAnAR AA ARA AAAA aAaa Jap AAN IAZPFIIININAr sepannge A (Aya AAN, ANERRARAMANAMAA PANAARARAAAANN ANAA MAAAAA, NAAAMAARR AN. = NAAR Anadas A ARAAA RAR AAnARAAnA AR RAP AARA AA ARARA AA AAN Ä \ \ NAARAAAAAG | | PN ar | m | m rm ARRARAII aaa aA AR Anınaaana r APAÄRR DARAN N an ANA an anna AN ERRAANN, AnAMNAAAA AAN ARAPAA; AAAAAAAANTAAAAAANAAAAAA AR ARAAAAN = AARAAAA 3 Ana ) (YY TYYWMAAAa ANSRRAMA ann ANNE AARAAR Au AR | | | A BRRRFeeG INA ARARBAARR aBRARARA AA Alalaallalalala | j Aalaa ala, Ban Ar AA er non a ann A i PET aAAAAAAAA ANGER: ARARAARAR, ARKARKAR ee RANG ARART | AAMAAMN AANIA AR An ee AR AIN AADAR En 2 EU A PORARARAAF ANA AAAAA FAN aan AnAAAAAnaa AARARRANERER | a Banana B An AARARAMAASAAANTAAAARAA AA as SOARAAAATYT REIN AAAAAA Ne: IITIIIIINAM AN AAAAAAAAN ARAR Am N AnAAR | AANAARAAAARAnAnn A nAAnAR” ARAAAAAR. AAN AAAAAAA N FAIITS )))> > / A AR? ran “ ASNARAAMAMNN | AamAA RNIT" Mi NAAR an ARAA an US EEE RR NR Bea EL ER - UA NN AAAALAAN AA | aRR RN AAAAA aAaAmN, \e = \AAAAAAAMARAAALAAAA 2 AnnaAR nA NA ARAAAMAA\A an AAAr | ARMARAATTTNN, ANRAANAAAMAnnAA AN anAN AR ARA PAAAN- AN \AANAARATAA MAN, VAAAAATAARG m AANVANN FEEERRORRRAREN, NAAAARAAR Re RAIRLG PNERFIEN FR „AAAnANArAArRAAA aaa ÄhAMAnAnSaARARAAAAAAAnaN. RE NEN aaan am amamaas PAAR NA ap \ SARKAR, AR Anapan ar A AAANA ANAA N DAN NASOR AN ee MALV: AARRAAA AR aakan AAARnR a RN RR PR PN AR PX a RN r ra BRRERARRNER NA AANAFN VE ER RER ll t A en nenn EHRE RENF - = : | | | er Dee a! 9088 00579 2270 nee nane be eäele n 0! TR, een RO RT — rt, A > rl ee ee wo KERN == ER PRRERCH een —. Ehren nal $ ! 3% et ET DREH De r y Er ee ee ee « EN er tt ET NER .r nt ent n en ee ett, et D uY BE nr te ee eg er “ RR ER het ee Gone Eh En Hamsbr; ner 4 " een, ö re nit tee “ erg e herr “ rege en aa n Anden Vet -e er raker ER CKR ERTRRCR Yes , KIKE Eee rennir Yanget‘ + ers nett h R Ar nn wre a ran weiten et ‘ . . ee = # 0 u - v « e ut Bi: ar . , 5 Dane EL % - g Gral . 7 P N % . ven F er ‘ r : Yu ö teten > . tele F Peter Viesunscm. re e f : ah 3 Ye i x ee RR n; 0 et r ” . g ee a Ne * + wear f - v UrTisE ee et, ande RHRHEEARFIEITEG : Et haueie ale ; and Ne alt DER y : = / A “ . RE, ns . ee [B) bene eh R Kar en! j ve r “ i . | Yalnalı a ee te 20 3 alas emeit j r ee lerernine ; n RER . B de re ee .rr i f “r * 0, R ARE D D a) ‘ ur DIR 2 FÜHL EC BRELEL N 24 ee. Dr; wy re Aare? - KERNE rem et Hai, 2% ’ Et urn re ehr an ee 5 Ort Et ine \ ram Alert : k or ra ot not 4 Pur „ Pu P x ri n ae a RE ee Drckatı Sie Kerns ewe.tt, en o ‘ ER “ % sr re hRähn Nach Ye ne - . N} . h a ar rl ene FARB ZUR e h { er ie e A Tr Dre tag ar)? 1 Se Insel . x rt : et Krihe ee re .r E “ ME EEE r » ‘ rn, r £ ee er ORBA . ulnted \ Dhr ‘ ; 27 . Mn > » .r diem Tiere nen wel nr ‘ } ER EREtn Tnl Bert Y} 2 et h D “ h Se 2 EB K | ! a " } t ) s en ae zent f fi r € \ Peine nA e FE s ha ht a ae ae g nn. el ht, > > m. * r “ ° {i y‘ ! De ah Den + . a eh heh et ee Fer - . N ee write yes 2 ‘ N ee BERSETTCEN A Dee be ER wighe > RT ua enge bene bene 61€ re dr . er ee ee naar » eur de \ ‘ “ ern pehrel } Te ; R > hebt, r + er M . Kelru : - Reit j ae He h rn 4 an \ Ar biara bet krerhuhrhgieitt H t ; } h i ® a “ . a Br en \ f D t P Bet m ! a Ben > 4 ‘ ; } ehaen en . Pr - Y t e R he ee 1: ‚ Fr + > DR rt r rt set, Aare n ah) - 2% FERN x ‘ i DEE TREE ER ar ; Yarlı \ Be g eat > x Er 5 g anderen ae Saite learn + ß 4 RF i Het . { area Ey } Ih HR 2 He ER FAR 2 en ar , A \ iv Ä hl dern EL ‘ Kir { IA Bots 4 ” ' % Ka ehe eu tele ensz, IN Se ‘ ‘ sah TR entire an ar . . ‘ ne . me { su ß ; Te eh ec er un He N ü \ beta habe. . 5 ‘ 2 f are Ka hetge RN Eat je HR " msn Kr mr, un“ a a a aa K » Rrranmn? bee KR} Br VERA han 2 L x TIL HERR x. X e te % 14 m ” RER Ne RE RA ! h Aaarır, h . N - . } ur Kawsan Ba MIUCKERAN r Krk ö EEE ORAL ! U ER a a TE . ! iR D , A 2 SER i nr He Tage Melle! Ba TE DIE E22 Per EHE ER « B een . f ent 1. ee PL EL. Bim t e A . ö % Lu een vergrt ru . ’ BERRRREREEHE, aa: ke yRRae ee leerer a In DR FT HAN ah, HIRKESTEA LH . ee FR RI RITELNE ORT eh h R TEEN f) NN . fi ir a a * « 0 r ERSTER - en RR 2 R t Ir dn - ? . P wi IrıP2 > I « Ger ee, BERERUTRRECIN ! ! F% x \ EL | .. 8 A DR ; jun . ; ; £ - Sun = or . I br “ NR “ x x + en me Dean .. Fa ran ERENER u. eve ene ver HF et 4 EN) ee PLN) ren een, et ’e: Kt _ Er eine! rn « Bett ARE KU) re « Dunn ee ee ee ee Bene nee neh ee len RER een BR SER OR ER ee NN PRRDEKER) rene tn ee Musa ee = een 5% En ERR KR MIR ISinnchhih ET FETT,