mm: AUT in > LIBRARY OF THE Museum of Oomparative Zoology. YA U Wh 4 ROSS DIE EIHÜLLEN VON PHOCAENA COMMUNIS CUV. INAUGURAL-DISSERTATION. WELCHE ZUR ERLANGUNG DER DOCTORWÜRDE IN DER MEDIOUIN UND CHIRURGIE MIT ZUSTIMMUNG DER MEDICINISCHEN FACULTÄT DER FRIEDRICH-WILHELMS-UNIVERSITÄT ZU BERLIN AM . OCTOBER 1885 NEBST DEN ANGEFÜGTEN THESEN ÖFFENTLICH VERTHEIDIGEN WIRD DER VERFASSER HERMANN KLAATSCH AUS BERLIN. OPPONENTEN: DR. H. VIRCHOW, PROSECTOR AM ANATOM. INSTITUT. DR. G. VOWINKEL. CAND. MED. A. WESTPHAL. 62 BONN. UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI VON CARL GEORGI. Sm . 1885. -f a j 4% 1 EN . ‘ A L u a ch ER ERDLISE PR: F E#; Krb ESESpE EEE TE Ele i 23 3 Er E 2 “ Paar Pre RER: BAUT 4,5 Be ern. 27 EFF ICE, TA ur | Ba N EEE ft x > 63 „tt * BEE 25 Ye en an % n4 Ku = SER Er % LIT TO rL Mira - BG A r 4 B 27 ’ x v2 ri Fi N a ne 16a D 22 ent BE ER EN 2 6% » % j Be u - » r RN, s 3 j) “ % 5 v Seinem Vater in Liebe und Dankbarkeit sewidmet Verfasser. wur gt { \ y w Im Mai d. J. wurde aus Colberg der Uterus einer graviden Phocaena eommunis Ouvier mit einem fast ausgetragenen Foetus der hiesigen gynaekologischen Klinik übersandt. Das interessante Objeet wurde in der Klinik demonstrirt und dann auf das anato- mische Institut gebracht. Auf meinen Wunsch und auf die Ver- wendung des Herrn Geheimrath Waldeyer hin hat der Director der hiesigen kgl. Frauenklinik, Herr Geheimrath Professor Dr. Schroeder die Güte gehabt, mir die Bearbeitung des Objeets zu überlassen. Ich spreche demselben dafür hiermit meinen Dank aus. Als ich die Theile erhielt, lagen sie in einem mässig starken Spiritus. Das junge Thier sammt Nabelstrang und foetalen Ei- häuten lag neben dem Uterus, aus dessen linken, graviden Horn es durch einen ce. 35 em langen Eröffnungsschnitt, der unregel- inässig über die vordere Fläche hinlief, entfernt worden war. Der Amnionsack war durch einen in der Medianlinie verlaufenden Sehnitt (in der natürlichen Lagerung der Theile, dem inneren Muttermund gegenüber) geöffnet worden, so dass die foetale Pla- centa fast völlig in eine rechte und eine linke Hälfte getrennt worden war. Der Foetus trug alle Charaktere einer erwachsenen Phocaena communis an sich. Seine Länge betrug 60 em, das Geschlecht war weiblich. Ich übertrug die Theile in einen 95 %/, Alkohol, nachdem ich das junge Thier geöffnet und die Geschleehtsorgane herausgenommen hatte. Bei der mikroskopischen Untersuehung fand ieh den Conservirungszustand auch für feinere histologische Zwecke durchaus gut. Freilich hatte das Epithel der freien Flächen, so vor allem des Chorions und der Uterinschleimhaut ge- litten und war zum grossen Theile verloren gegangen. Einige 1 2 Stücke härtete ich in einer 1/; /, Chromsäure nach, konnte je- doch gar keinen Vortheil darin finden; die Färbungen gelangen bei ihnen nicht besser als bei den einfach in einem wenn auch wenig guten Alkohol aufbewahrten Theilen. Auf die Vornahme von Injectionen verzichtete ich von vornherein. Wie ich, gleich anfangs vermuthete, sah ich bald ein, dass die Aufgabe, die ich übernommen, keine ganz leichte sei; wenn ich, wie ich mir vorgenommen, das Object in allen seinen Theilen so eingehend verwerthen wollte, als der Conservirungszustand des- selben, wie meine Zeit und Kräfte es gestatteten, so war damit an die letzteren keine geringe Anforderung gestellt. Die Schwierig- keiten lagen nicht sowohl darin, dass die Literatur eine weit ver- zweigte und zum Theil in schwerer zugänglichen Werken, Reise- berichten u. dgl. niedergelegt ist, als besonders in der grossen Mannigfaltigkeit der Fragen, die seit langer Zeit sich an die Pla- centarverhältnisse der CGetaceen knüpfen. Ich erinnere nur an die Capitel der Uterindrüsen, der Caruncula amnii, für die fast eine eigene Literatur entstanden ist. Wenn bei irgend einem Thema, so kann beim Studium der Placentarbildung die Vergleichung nicht entbehrt werden, und so complieirt sich die Aufgabe auch in die- ser Richtung; freilich gibt gerade hierin die Leetüre von Tur- ner’s klassischen Schriften eine vortreffliche Basis. Auf dieser weiterzubauen, womöglich in vergleichend-histologischer Beziehung weiter vorzudringen, war mein Ziel; um diesem näher zu kom- men, um etwas annähernd Abgeschlossenes und Ganzes zu liefern, und um Andern einen Ueberblick über ein Gebiet geben zu kön- nen, das von Deutschen sehr wenig, vorwiegend von Engländern und Franzosen bearbeitet ist, war es nöthig alle Theile zu berück- siehtigen. Ich that es mit möglichster Genauigkeit, aber ich bin mir wohl bewusst, wie weit das Geleistete hinter dem Gewollten zurückbleibt. Ich zog zur Untersuchung folgende Theile, in dieser Rei- henfolge: 1) Nabelstrang und Amnion, 2) Foetale Placenta (Chorion, Allantoissack), 3) Uterinschleimhaut, 4) Mütterliche Genitalien, sowie dieselben nebst Milch- drüsen des Foetus. Nach der makroskopischen und mikroskopisch-histologischen 3 Schilderung jedes T'heiles lasse ich eine Uebersicht über die be- treffende Literatur und Besprechung der gelösten und noch nicht gelösten Fragen folgen. Zunächst werde ich eine kurze Uebersicht über die Geschichte der Erkenntniss der Cetaceenplacenta geben: Die Angaben der Naturforscher des Alterthums und Mittel- alters über Fortpflanzung der Cetaceen, insbesondere der Delphine zu prüfen, würde gewiss eine interessante Aufgabe sein !); sie liegt mir fern, doch möchte ich nieht unerwähnt lassen, dass schon aus dem ersten Theil des 16. Jahrhunderts ziemlich genaue An- saben und aueh Abbildungen von Cetaceen-Eihüllen sammt Foetus existiren, und zwar von dem französischen Naturforscher Pierre Belon. Auf seine im J. 1531 über die Delphine erschienene Schrift hat L. Crie (1) die Aufmerksamkeit gelenkt. Aus dem vorigen Jahrhundert und dem Anfange dieses sind bei Rapp in seinem bekannten Oetaceen-Buche eine Anzahl Autoren eitirt; so hat Stel- ler bei seiner Rhytina die Geschlechtsorgane beschrieben (N. Com- ment. acad. Petropol. 1751); Pallas, Langbye, Fabrieius, Beale, Camper, Klein haben Angaben gemacht über die Zeit des Tragens, die Grösse der neugeborenen Thiere und das Säugen derselben. — Diese letztere hat die früheren Naturforscher beson- ders viel beschäftigt (vgl. Rapp, Meckel’s Archiv 1830, Geoffroy St. Hilaire, Fragmens sur la structure et les usages des glandes mammaires des ÜCetacdes, Paris 1834, Rudolphi, Abhandl. d. kgl. Acad. d. Wissensch. zu Berlin 1831). In seiner Cetaceen-Monographie berichtet Rapp (2): „Ueber die Foetushüllen der Cetaceen fehlt es an Beobachtungen“; er hat beim Braunfisch im Nabelstrang 2 Arterien und 2 Venen, beim Du- sang 2 Arterien und 1 Vene, die sich in der Nähe des Foetus in 2 theilte, gefunden. Die ersten genaueren Angaben machte Karl Ernst von Baer (3) und dann gleichzeitig Eschrieht (4). Er untersuchte gravide Delphine und gab eine Beschreibung von Chorion und der Uterinschleimhaut. — Es folgen nun Hunter (5), Owen (6), Meigs (7) und Rolleston (8) mit mannigfachen Mittheilungen über die Placentarverhältnisse der Cetaceen; keiner jedoch gab bei 1) Aristoteles macht im VI. Buch seiner Naturgeschichte der Thiere daraufbezügliche Angaben. 4 einer Form eine Schilderung, durch die auch nur die Anordnung der Eihäute völlig klar gestellt wurde. Eine neue Epoche brach daher an mit Turner's (9) erster Arbeit über den Gegenstand im J. 1869. Er beschrieb die gesammte Anatomie eines graviden Exemplares des Great Finner Whale, d.i. Belaenoptera Sibbaldii mit besonderer Berücksichtigung der Placentarbildung. Es folgte dann die elassische Arbeit über Orca gladiator (10), die als Grundlage für jedes weitere Studium der Cetaceenplacenta als soleher und der Vergleichung derselben mit der Placenta anderer Mammalia zu betrachten ist. Ich werde oft auf diese Arbeit zurückkommen. In keiner der späteren Mittheilungen anderer Autoren herrscht eine solche Klarheit, eine solche Präeision der sich in den Vordergrund drän- senden Fragen, ein solch scharfer Blick in der Ausübung der ver- gleichenden Methode, so dass trotz der ausführlichen Angaben in späteren Werken (z. B. bei Anderson) doch die Turner’schen Schriften eine ganz eigenartige Stellung einnehmen, und auch mir zum Ausgangspunct in der Deutung und Vergleichung dienen werden. Gleichzeitig wurde die Aufmerksamkeit auf die Uterindrüsen gelenkt durch die Schriften Ercolani’s, deren erste 18681) er- schien, und die von nun bis auf die Gegenwart eine der ersten Stellen in der Literatur über die Placenta einnahmen. Sie kom- men für meine Arbeit nur in so weit in Betracht, als sie auch für die Uterindrüsen der Cetaceen von Bedeutung sind. Abgesehen von den allgemeiner gehaltenen Schriften Turner’s über die vergleichende Anatomie der Placenta (11, 12), erschien von demselben im J. 1876 ein weiterer Beitrag zur Placentarbildung der Cetaceen (13). Diesmal war es die Placenta des Narwhal (Monodon Monoceros), die er beschrieb und mit der von Orca verglich. Zeigt schon dieser Vergleich, dass trotz der weitgehenden Aehn- lichkeiten, gewisse Differenzen in der Placentarbildung der Ceta- ceen sich geltend machen, so wird dies noch deutlicher durch die Mittheilungen Anderson’s (14). Dieselben sind veröffentlicht in dem grossen Prachtwerke, das die zoologischen Ergebnisse zweier Reisen nach Ostindien schildert. Anderson hat dort die Monographie zweier sonst wenig 1) Memoire sur les glandes utriculaires de l’uterus et sur l’organ glan- dulaire de neofermation ete. Bologne 1868. 5 untersuchter Cetaceenformen gegeben: von Orcella brevirostris und Platanista gangetica. Beide steigen hoch in die indischen Flüsse hinauf. Anderson macht sehr werthvolle Angaben über die Placenta dieser Thiere; ich werde dieselben zum Vergleich heranziehen, zumal die Verhältnisse vielfach wesentlich andere als bei unseren Delphinen sind. Turner hatte freilich schon manche mikroskopische Unter- suchungen über den Bau des Chorions, der Uterinkrypten u. a. mitgetheilt, aber erst bei Anderson finden sich feinere histolo- gische Beobachtungen in ausgedehnterem Maasse, so z. B. über die Lymphbahnen des Nabelstranges. Im J. 1881 erschien eine Arbeit über die Uterusschleimhaut bei Thieren mit diffuser Placenta, insbesondere bei der Stute, von H. Planteau (15). Dem Verfasser standen auch einige Objecte, die Cetaceen entnommen waren, zu Gebote; er berücksichtigt die betreffenden Fragen so eingehend und ausserdem besteht eine so ausgesprochene Aehnlichkeit zwischen der Uterinschleimhaut der sraviden Stute und derjenigen bei manchen Cetaceen in der Schwangerschaft — wie Turner gezeigt hat —, dass die Arbeit Planteau’s hier herangezogen werden muss. Die nächsten Beobachtungen über Eihäute der Cetaceen stam- men von Boulart und Beauregard (16). Ihre Arbeit, die in sewissenhafter aber rein deseriptiver Weise die Geschlechtsorgane einiger Balaenidenformen schildert, erspart mir die Mühe, die äbn- lichen makroskopischen Verhältnisse beim Delphin eingehend zu beschreiben. Sie hatten ein Stück Chorion von Belaenoptera Sib- baldii vor sich. 1882 findet sich eine kurze Mittheilung über die Geburt beim „Marsouin commun.“, d. i. Phocaena communis in den Compt. rend. von Jourdain (17). Er erhielt ein schwangeres Exemplar. Als er es öffnen wollte, schoss aus dem Genitalkanal ein Foetus her- vor und zwar wunderbarer Weise ohne Eihüllen. Die Gedanken, die dieses Ereigniss bei dem Beobachter anregte, möge man im Original nachsehen; jedenfalls sind wohl seine Besorgnisse: „La parturition du Marsouin doit done presenter des conditions ex- ceptionnelles“ durch einfachere Erklärungsgründe zu beseitigen. Die letzte Beschreibung und zwar der Eihüllen von Ponto- poria Blainvillei, die ich habe auffinden können, rührt her von P. Gervais (18) im J. 1883. Sie enthält eine ganz kurze Schil- 6 derung der Verhältnisse; auch in diesem Falle lag der Foetus im linken Uterushorn. Aus der Literatur des letzten Jahres sind es besonders die Schriften Flower’s (19) !) gewesen, auf die sich meine Aufmerk- samkeit richtete. Ich habe dann noch vereinzelt in den Berichten ausländischer Gesellschaften Notizen gefunden, die mich vermutben lassen, es möchte in den betreffenden Mittheilungen etwas über die hier ge- schilderten Dinge stehen, doch war mir eine Vergewisserung in jedem einzelnen Falle nieht möglich (20). Ich hoffe nichts Wesentliches übersehen zu haben, es ist mir jedoch sehr wahrscheinlich, dass in neueren Reiseberichten u. dgl. manches steht, das hier der Erwähnung wertli wäre; für jede der- artige Mittheilung oder Berichtigung werde ich dankbar sein. Zum Zwecke leichterer Orientirung und einer schnellen Ein- führung in den Gegenstand gebe ich eine kurze Schilderung der wesentlichen Resultate, die die bisherigen Forschungen über die Cetaceenplacenta geliefert haben, an der Hand eines Holzschnittes, der schematisch Lage und Anordnung der Eihüllen zeigt, wie ich sie bei meinem Delphin mir reconstruirt habe. Wie bisher in allen Fällen bei Cetaceen lag auch in meinem der Foetus im linken Uterushorn. An jedem Uterushorn, sowie dem entsprechenden Eihauttheile unterscheidet man eine grosse und eine kleine Curvatur, deren erste dorsal, die zweite ventra vom Foetus liegt. Ob er sich in Schnabel- oder Schwanzlage befand, kann ich nicht entscheiden, neige jedoch nach den An- gaben Gervais’, Turner’s und Jourdain’s dahin, dass erstere als das häufigere anzunehmen. Das Chorion (Ch.) reicht in beide Hörner; somit gehört die Placenta des Delphin dem diffusen Typus an. Das Fehlen einer Decidua und somit der Mangel einer eigent- lichen Placenta lässt Köllieker?) diese Form als die choriate 1) Es sind in denselben keine Angaben über Placentarbildung der Ce- taceen enthalten; die betreffenden Arbeiten sind für die Phylogenie der Ce- taceen, sowie für die Systematik der Delphiniden von der grössten Bedeutung. 2) Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig 1881. ae FE SE re ae Ut. Uteruswandung. Ch. Chorion. Am. Amnion. Al. Allantoissack. u.“ . z BR SER ohne. EHE Al Fu EEE, EN \ ee m | Uns? Sal... Am. h. Amnionhöhle. I: Döttromsr = mE 3 = Fur De m AN S. Septum uteri. < o.u.i. os uteri int. () r. E. rechter Eipol. I. E. linker Eipol. 0.M. 1. Schematische Darstellung der Eihüllen von Phocaena. 8 bezeichnen, doch muss dagegen geltend gemacht werden, dass anatomisch ja durchaus dieselben Bestandtheile sich bei der deei- duaten wie indeeiduaten Form wiederfinden, so dass die Ausdeh- nung des Chorions ein viel wesentlicheres Charaecteristiceum darstellt als die Loslösung der Uterinschleimhaut. Diese geht beim Del- phin bedeutende Aenderungen ein, die in Gestalt mächtiger Wul- stungen namentlich auf der ventralen Seite des Fötus in beiden Hörnern in der Nähe des Tubenabgangs auftreten, das Chorion ist dem entsprechend hier auch am stärksten zottig. Der Amnionsack (Am.h.) ist beim Delphin sehr weit; das Amnion (Am.) ist überall mit dem Chorion verwachsen bis auf einen Bezirk an der Ventralseite des Embryo, wo es mit dem Allantoissack (Al.) in Beziehung tritt. Dieser persistirt bei allen Cetaceen als ein Gebilde von beträchtlicher Ausdehnung, obwohl kleiner als „bei den Ruminantien. Der Stiel der Allantois, der Urachus persistirt ebenfalls durchweg. Von Dottergang (D.) und Dotterblase persistirt der erstere beim Delphin; bei einem andern Cetaceen ist er bisher nicht nach- gewiesen worden. Ein Septum uteri (8.) sondert die Placenta in einen linken und einen rechten Theil. Nabelstrang und Amnion. Der Nabelstrang ist von den früheren Autoren auf seine all- gemeinen Verhältnisse, d. h. auf die Persistenz des Urachus und das Vorhandensein zweier Arterien und zweier Venen hin untersucht worden. Turner(10) sagt vom Gewebe des Nebelstrangs nur, dass der Urachus in ein „areolated connectiv tissue‘ eingebettet sei; Anderson (14) beachtet besonders die vasculösen Räume im Strange und ihre Zugehörigkeit zum Lymphgefässsystem. Eingehende Untersuchung wurde immer den Amnionkörpern am Nabelstrang zu theil; die Autoren heben alle die bedeutende Zunahme dieser Gebilde am Allantoissack hervor. Turner be- schreibt auch ähnliche Allantoiskörper (10). Ein Theil der Am- nionkörper gleicht nach Turner denen der Kuh (13). Vergebens haben die Autoren nach einem Rest von Dotter- 9 sang oder Dotterblase gesucht; weder bei Orca, noch bei Monodor, noch Pontoperia ete. wurde etwas derartiges gefunden. Ich gebe zuerst meine eigene Beobachtungen, dann komme ich auf diese Fragen zurück. Die Bauchhaut des Embryo ist glatt. Sie besitzt eine gelb- liche Färbung, die durch bläuliche, unregelmässig vertheilte Par- tieen ein leicht geflecktes Aussehen erhält; die letzteren sind in der Riehtung der Körperachse angeordnet und gehen cranial von den Flossen in die strahlenförmig zu den Lippen ziehenden dunk- len Streifen über. Auch eaudalwärts gewinnen die bläulichen Partieen, nament- lieh in der Gegend der äusseren Genitalien an Deutlichkeit. Die Nabelschnur entspringt ziemlich in der Mitte zwischen dem zu- nächst liegenden Punkte der Vulva und der Verbindungslinie bei- der Flossen mit einander. (Abstand derselben von einander 8 cm, ihrer Verbindungslinie von der Vulva 18!/; em, vom Nabelstrang- mittelpunkte 101/, em.) Ausser gröberen Falten zeigt die Bauch- haut bei geeigneter Haltung gegen das auffallende Licht feinste, senkrecht zur Körperachse angeordnete aponeurotisch schimmernde Fasern; auch eine ähnliche Längsstreifung wird weiter cranial- wärts mit der Iupe sichtbar. Die Querstreifung ist besonders deutlich in der Medianlinie, eranial vom Nabelstrangursprunge, da wo eine seichte rinnenförmige, der Palpation eben noch als solche wahrnehmbare Vertiefung beginnt. Die Rinne theilt sich am Na- belstrange in zwei Arme, die kreisförmig die Ursprungsstelle um- fassen. 2 cm rechts und caudal von dieser Stelle befindet sich eine 1 cm lange Wunde mit zerrissenen Rändern. Weiter caudal ist die Medianlinie nicht mehr irgendwie ausgeprägt. Eine Haut- falte, die mit der erwähnten zarten Rinne nichts gemein hat, um- zieht den Nabelstrang, einen Kreis von 1,6cm Durchmesser dar- stellend. Hier kann man den Nabelstrang vor- und zurückschieben. Derselbe entspringt in der Dicke eines Mittelfingers. Zunächst bildet er einen scheibenförmigen Theil, der eaudal tiefer in die Bauchwand einsinkt als eranial. Dies rührt daher, dass von vorn- herein eine Richtung des Nabelstrangs caudalwärts und ein wenig nach links sich geltend macht. Die Haut geht continuirlich auf den Strang über, ist jedoch an dem Anfangstheil etwas brüchig und leicht in Schollen ablösbar !). Auf den scheibenförmigen Theil 1) Nach Turner (13) geht bei Monodon die Bauchhaut „purplish-grey“) 3 bis 4” am Strange hinauf. 10 folgt ein Abschnitt des Nabelstrangs, der voluminös allseitig vor- springt, namentlich caudal — wie ein Bulbus; als solchen werde ich ihn künftig bezeichnen. Hier ist die Haut bereits sehr dünn, als zarte Lamelle abzuheben, und hat somit den Charakter des Amnions angenommen. Cranial wie caudal läuft eine Vertiefung am Strange hin. Der Bulbus verjüngt sich allmählich; 3 cm vom Bauch des Fötus entfernt, nimmt der Strang den Habitus an, den er bis zum Uebergange in die Eihäute beibehält. Bis zu der Stelle gerechnet, wo die Umbilical-Gefässe divergiren, beträgt die Länge des Stranges 27 cm. Der Strang macht Torsionen, im Sinne des Uhrzeigers distalwärts, aber dieselben sind sehr lang gedehnt und gering an Zahl. Man fühlt die Gefässe durch; Riefen marquiren ihre Lage an der Oberfläche, knotenförmige Auftreibungen kommen nur am distalen Ende spärlich vor. Der Nabelstrang ist überall mit kleinen Körpern dicht be- setzt — den corpuseulis oder caruneulis amnii!). Ein Theil derselben zeichnet sich durch bräunliche Färbung aus. Sie sind ohne bestimmte Anordnung über den ganzen Strang vertheilt, doch stehen sie bisweilen in Gruppen zusammen und treten am distalen Ende zahlreicher auf. Die Grösse variirt von kaum !/,, mn bis zu 1!/, mm und 2 mm im Durchmesser. Sie erscheinen als War- zen, sind flach linsenförmig. Die grösseren von ihnen hängen durch einen schmalen nicht gefärbten Stiel mit dem Amnion zu- sammen. Einige der kleineren dunkelen Körper sitzen den weissen yarunkeln auf?). Diese treten im Gegensatz zu den braunen am proximalen Ende vorwiegend auf, doch finden sie sich vereinzelt noch jenseits der Bifurcationsstelle. Diese sind theils flach, theils mehr rundlich, manche etwas länglich, andere tragen auf ihrer Spitze noch ein weisses Körperchen. Der Strang ist im ganzen Verlauf etwas abgeflacht, seine Durchmesser sind 10 und5 mm. Die Abflachung nimmt zu nach der Bifureationsstelle hin. Durch- schneidet man den Strang in seinem mittleren Theile, so sind die 1) Man vergleiche die Schriften 9—14, 18, für die gleichen Gebilde bei anderen Ordnungen Turner’s Schriften, für den Menschen: Anna Hetz, Das Epithel des Amnion. In.-Diss. Bern 1878. 2) Solche sind bei Orcella brevirostris von Anderson ausdrücklich erwähnt. 11 Gebilde, die ihn eonstituiren auf der ovalen Schnittfläche so an- geordnet !) (Fig. 1): Der Strang enthält eine weite mehrfach ausgebuchtete Höhle — das Lumen des Urachus (Ur.). Auf der einen Seite bilden seine Wand und das Ammien (und zwar das Bindegewebsblatt des- selben) mit einander, festverbunden die Wandung(Am.) des Stranges, auf der anderen Seite schieben sich die anderen Gebilde dazwi- schen. Es sind das zunächst 2 Venen (V.) und 2 Arterien (A). Die Wandung der Venen ist etwas dunkler als das umgebende Gewebe; ihr Durchmesser beträgt 3 mm. Ihr Lumen ist nicht so- weit wie bei anderen Venen von gleichem Caliber, es ist rund. Die beiden Arterien haben einen etwas geringeren Durch- messer, ihre Wandung ist heller, ihr Lumen zackig, sie sind ge- meinsam von Gewebe umschlossen. Zwischen Venen und Arterien gehen die Urachusbuchten hinein. In dem Gewebe, das die Ar- terien umhüllt und durch diese selbst von Urachus getrennt, findet sich in der Medianlinie des Stranges ein kleines Lumen. Es hat einen Durchmesser von noch nicht einem Millimeter. Es fand sich an verschiedenen Stellen mit gleicher Deutlichkeit wieder. Es kann kein Zweifel darüber sein, dass dies Lumen dem Dotter- gange (D) entspricht. Nach der Bauchhaut des Fötus hin ändern sich diese Verhältnisse (Fig. 2). Ein Querschnitt durch den „Bulbus‘“ zeigt eine Grössenzunahme des Stranges. Seine Umgrenzung ist eine fast kreisförmige ge- worden, sein Durchmesser beträgt 1,3 em. Die Urachushöhle (Ur.) ist weit; ein in der Medianlinie gelegenes, erst in der Bulbus- anschwellung beginnendes Septum (S. u.) theilt das Urachuslumen in zwei gleiche Abschnitte, die weiter unten wieder zu einem Lumen verschmelzen. Wie und wo weiter proximal das Septum aufhört, konnte ich nicht verfolgen ; in der Bauchhöhle ist nur ein Urachuslumen vorhanden. Die Urachusbuchten (Ub.) haben im Bulbus die Venen (V) seitlich verdrängt, so dass sie jetzt einander gegenüber der Wan- dung anliegen. Die Arterien haben ihr Verhalten sich bewahrt; in ihrer Nähe findet sich an der entsprechenden Stelle wie oben angegeben wurde, das Lumen des Dotterganges. Das Gewebe sieht, namentlich am Septum schon mikroskopisch spongiös aus, und ist an manchen 1) Anderson bildet einen Querschnitt bei Orcella ab. 12 Stellen mit Blut gleichsam infiltrirt. Ein Längsschnitt durch den Bulbus lässt interessante Verhältnisse zu Tage treten. Die Ur- sprungsstelle des Nabelstranges und sein unterster Abschnitt, den ich oben als scheibenförmig bezeichnete, werden eingenommen durch eine mächtige halbkugelige Erweiterung der Vena hepato- umbiliealis. Der Durchmesser dieser sonderbaren Gefässbildung beträgt lem. Die im Innern der Bauchhöhle schlaffe Wand der Vene ist an der Stelle der Erweiterung hart und steif in Folge einer eigen- thümlichen wohl postmortalen, dem Blute ihren Ursprung verdan- kenden dunkelbraunen Auflagerung, die eine Art Kapsel darstellt. In dem „Sinus“ — ich nenne ihn so, um der Kürze der Bezeich- nungsweise willen — münden die beiden venae umbilicales. Auf der Schnittfläche ist die eine derselben sichtbar, wie sie ganz all- mählich sich erweiternd sich mit dem Sinus vereinigt. Der Ura- chus wendet sich von beiden Arterien eingeschlossen eaudalwärts und bildet die Harnblase, die in diesem Falle recht typisch eine einfache schlauch- und spindelförmige Erweiterung des Allantois- ganges repräsentirt. Das Schicksal des Dotterganges in der Bauchhöhle habe ich nicht verfolgt. Das Stratum Malpighii der Bauchhaut geht, sich allmählich verdünnend ins Amnion über. Es folgt hier eine genauere Betrachtung dieser Umwandlung und eine Darstellung der histiologischen Verhältnisse des Nabel- stranges, soweit die Beschaffenheit meines Objectes ihr Studium gestattete. An der Bauchhaut des Embryo bildet die Epidermis eine Schicht, die auf dem Durchschnitt der ca. 21/, em dieken Bauch- wand als I mm dicker Streifen erscheint. Man erkennt mit blossem Auge einen äusseren hellen und einen inneren sehr schmalen dunklen Theil. Bei schwacher Vergrösserung werden die Papillen deutlich, bedeckt von einer Cylinderzellenschicht, auf die nach aussen ein Rete mit grossen Klementen und ein wenig entwickeltes Stratum corneum folgt. Der dunkle Streifen löst sich auf in dunkle Zapfen, die von der Epidermis aus in die Tiefe gehen. Die Zellen des Stratum corneum haben bis zur obersten Schicht hin fast durch- weg Kerne. Der Uebergang ins Rete Malpighii vollzieht sich ganz allmählich. Die Begrenzungen seiner Zellen sind keine einfachen “Linien, vielmehr erscheint zwischen den Zellen eine Reihe feiner 13 Streifen, die das Bild von Intercellularbrücken hervorrufen. Die Elemente der Cylinderzellenschicht sind kleiner als die höheren, nach der Papille zu ist eine Basalmembran sehr deutlich ausgeprägt. Die dunklen Zapfen erweisen sich auf dünnen Schnitten als Fort- setzungen der Epidermis in die Tiefe, die meist in schräger Rich- tung sich in die Cutis senken. Die Grösse der Retezellen nimmt nach diesen hin ab; die Zellen sind auf den gleichen Raum daher zahlreicher; ihre Kerne färben sich mit Hämatoxylin stärker und ausserdem tritt ein feinkörniges Pigment auf. Dasselbe hat seinen Sitz vorzugsweise in der Cylinderzellenschicht; auch sie geht mit in die Tiefe und zeigt namentlich an den, von der Basalmembran abgewandten Theile der Zellen die Pigmentanhäufungen. Verfolgt man das Epithel nach dem Nabelstrang, so tritt an dessen Basis als erste Aenderung eine Richtungsverschiedenheit der pigmen- tirten Epithelzapfen auf; dieselben steigen nun immer zwischen 2 Papillen senkrecht zur Oberfläche in die Tiefe (Fig. 3), aber zugleich insofern modifieirt, als sie Ausbuchtungen (L.) zeigen und gleichsam eine Art Lappenbildung eingegangen sind. Das Pig- ment (P.) ist stark ausgeprägt und scharf auf die Randzellen (C.) localisirt. Die Retenzellen (R) sind gross, die Kerne haben ein blasiges Aussehen, sie gehen auch hier bis an die Oberfläche heran; vielleicht rührt es daher, dass eine oberflächliche Schicht vom Stratum corneum sich abgelöst hat, wie das am Nabelstrang mit dem Epithel fast durchweg der Fall ist. An manchen Stellen des Bulbustheils und auch noch weiter distal liegen noch Retezellen auf, dieselben zeigen eine Ablagerung von Pigment, das grobkör- niger ist als dasjenige in den tiefen Schichten. Weiter aufwärts am Nabelstrang werden die Epithellagen niedriger, die Papillen mehr rundlich. Ganz allmählich verstreichen dann die Papillen ganz, doch tauchen noch hie und da ähnliche Bildungen auf, die zu Anhäufungen von Epithelzellen führen. Dieselben behalten den Charakter der Retezellen bei: abgeplattete Elemente sind ihnen aufgelagert. So ist die Epidermis zu dem aus wenigen Lagen be- stehenden Amnionepithel geworden. Leider hat sieh, wie erwähnt, dasselbe fast am ganzen Nabelstrang abgelöst. Doch zeigt es sich weiter distal an manchen besonders differenzirten Stellen. So wer- den häufig Partieen gefunden, an denen unter der Oberfläche sich Epithelanhäufungen zeigen (Fig. 4). Die äussersten Elemente in diesen Zellhaufen (Ep.) sind abgeflacht, die mehr central gelegenen sind schöne grosse Gebilde. 14 Sodann spielen die Epithelzellen eine Rolle bei der Bildung der Carunkeln, von denen man auf den Schnitten verschiedene Formen trifft. Die Scheidung nach der makroskopischen Betrach- tung lässt auch bei der miskroskopischen Untersuchung sich durehführen. Die weissen Carunkeln zeigen einen anderen Bau als die braunen Körperchen. Während bei diesen letzteren die Bindegewebeschicht das Amnion einen wesentlichen Factor aus- macht, sind die weissen Carunkeln epithelialen Ursprungs. Turner erwähnt, dass sie am proximalen Theil des Nabel- stranges kettenförmig angeordnet sind und ich kann dies bestätigen. Die eigentlichen epithelialen Abschnürungen, die ich eben beschrieb, leiten hin zu den weissen Carunkeln. Man findet dieselben auf Querschnitten der Nabelstranghülle eingebettet in das Gewebe desselben. Sie verdanken allein der Epithellage des Amnion ihren Ursprung; bei starker Vergrösserung erkennt man in ihnen grosse epitheliale Kerne (Fig. 5); die Zell- erenzen sind nicht deutlich. Die Aehnlichkeit mit den epithelialen unter der Oberfläche gelegenen Abschnürungen besteht fort, sie erscheinen als sackartige Gebilde, in ähnlicher Weise wie sie Anderson für Orcella beschreibt. Neben den grossen Kernen (N.) werden sehr zahlreiche körnige Gebilde (k.) angetroffen. Sie fär- ben sich intensiv mit Hämatoxylin; dies sowie das makroskopische Verhalten der Carunkeln sprechen gegen ihre Natur als Pigment, was sie jedoch darstellen, kann ich nicht entscheiden. Die braunen Carunkula (Fig. 6) sind weit einfacher gebaut. Sie werden in ihrer Hauptmasse gebildet von Bindegewebsantheil des Amnion (Am.). Das- selbe steigt in Zügen zur Oberfläche auf, und bildet warzenartige flache Erhebungen, die von einer Epithelschieht bedeckt sind. Das Epithel (Ep.) trägt den Charakter der Uebergangsregion von der Epidermis des Foetus zum Amnion. Es findet sich deutlich eine eylindrische Zelllage (C.) ausgeprägt; ihr sitzt eine Schicht grosser Retezellen auf und auf diese folgt ein Stratum corneum, das dicht mit kleinen Pigmentkörnern erfüllt ist. Während es bei der foetalen Epidermis die tiefste Zellschieht ist, die das Pigment trägt, so ist bei den braunen Carunkeln die am meisten oberflächliche; auch ist im letzteren Falle dasselbe viel grobkörniger. Weiter distal, wo sich die Amnion-Körperehen in grösserer Zahl vorfinden, sind es vielfach Bildungen, die fast nur aus verhornten Zellen mit Pigmenteinlagerung bestehen. Diesen Charakter haben sie an dem 15 Amniontheil der dem Allantoissack anliegt. Ich werde zugleich die übrigen Verhältnisse des Amnions hier erledigen. Die Bindegewebslage des Amnion unterscheidet sich vom Nabelstranggewebe durch das Vorhandensein grösserer mehr rund- lieher Kerne; dieselben finden sich auch an den anderen Theilen des Amnion wieder neben zahlreichen schmalen und länglichen Gebilden. Sie lagern Fibrillen an, die reichlich vertreten sind. Es finden sieh ausserdem im Amnionbindegewebe noch besonders differenzirte Zellen (Fig. 7), die auch an anderen Theilen meines Objeetes und in den betreffenden anderer Thiere mir mit einer gewissen Regelmässigkeit begegnet sind. Im Amnion sind es grosse rundliche granulirte Gebilde (Gr.), die bei Präparaten, welehe mit Hämatoxylin intensitv gefärbt und mit salzsaurem Alkohol entfärbt wurden, einen gelblichen Ton angenommen haben, indess ihre Kerne tiefblau wurden. Diese glichen den Bindegewebs- kernen an Grösse; die Zellen selbst übertrafen die Epithelzellen an Umfang, ihr Plasma war leicht gekörnt, ihre Gestalt scheiben- förmig!); an manchen Stellen lagen sie in grösserer Anzahl bei einander. Da Ansehen und Ort des Vorkommens mir keine An- haltspunkte gaben, und ich den Ausdruck „Leucocyten“ vermeiden möchte, der, wie ich glaube, nicht auf sie angewandt werden kann, so werde ich sie um der Kürze des Ausdrucks willen, „blass sranulirte Zellen“ nennen. Das Epithel des Amnion ist auf dem Querschnitt an vielen Stellen einschichtig. Bisweilen erscheinen dann seine Elemente platt, bisweilen mehr kubisch, und nach der freien Oberfläche vergewulstet, vom era iceie Gewebe nicht scharf geschieden. Zum Nabelstrange zurückkehrend wende ich mich dem eigent- lichen Gewebe desselben zu. Dasselbe ist vom Bindegewebsblatt des Amnion keineswegs scharf geschieden und nur das Auftreten der erwähnten grossen Kerne in diesem lässt einen Unterschied wahr- nehmen. Das Nabelstranggewebe ist bei Phocaena ein lockeres Binde- gewebe, aber keineswegs ein „Schleimgewebe“ (Fig. 8). Unter- sucht man es im mittleren Theile des Stranges bei starker Ver- grösserung, so findet man lange schmale, zum Theil geschwänzte Bin degewebskerne (Bg), die in den verschiedensten 3; zur 1) Auf. Fig. 7 ist bei x eine Zelle auf die hohe Kante gestellt. 16 Achse des Stranges gestellt sind, sowie auf einem Querschnitt die Bindegewebsfibrillen zum Theil längs, zum Theil quer getroffen sind (F). In letzteren Falle erscheinen sie wie kleine helle Körn- chen; das Gewebe ist bald dichter, bald mehr locker, aber sein Charakter ist immer der gleiche. Es finden sich auch elastische Fasern, wenigstens Gebilde, die solehen morphologisch vollständig gleichen. . Ausserdem sind im Nabelstranggewebe vereinzelt die „blass granulirten Zellen‘ vorhanden, ganz so, wie ich sie gele- sentlich des Amnions beschrieb. Wie vom Amnion so ist es auch vom Nabelsehnurgewebe nicht ohne Interesse, sein Entstehen aus dem Unterhautbindegewebe des Foetus zu verfolgen. Ich erwähne daher die Schichten an der Bauchhaut desselben. Der Papillar- körper ist sehr schön und regelmässig mit einer beträchtlich gros- sen Zahl von Papillen entwickelt. In diesen lassen der Verlauf und Anordnung von Endothelkernen auf Gefässschlingen schlies- sen; sensorische Endorgane konnte ich nicht auffinden. Unterhalb der pigmentirten Epithelschläuche ist das Bindegewebe eigenthüm- lich ausgezeichnet durch den Reichthum an Fibrillenbündeln, die in zwei auf einander senkrechten Richtungen und zugleich zur Ober- fläche im Winkel von 45° angeordnet sind. Die bereits hier, ob- wohl spärlich auftretenden Fettzellen, bilden etwas tiefer den Hauptbestandtheil des Bauchhautgewebes. Kern und Plasmarest in sämmtlichen Zellen desselben sind deutlich; eine besondere Eigenthümlichkeit besteht in Faserbündeln, die ähnlich wie die erwähnten Bindegewebsfibrillen in zwei aufeinander senkrechten Richtungen angeordnet sind; auch hier möchte ich sie für das- selbe halten, obwohl die sehr schmalen langen Kerne, die Aehn- lichkeit in der Färbung mit der nah gelegenen Wandung kleiner Gefässe, das Aussehen auf dem Querschnitt, an das Bild glatter Muskelfasern erinnern. Am Nabelstrangursprung verschmälert sich die fibrilläre Schicht schr bald, bereits im Bulbus hört sie ganz auf. Auch die Fett- schieht verschmälert sich allmählich, im Strange fehlt jede Spur von Fettanhäufung; auch zur Annahme einer Homologie jener Fettzellen mit den Nabelstrangzellen halte ich mich nicht für berechtigt, da ein anderer Gewebstheil hier noch zunächst in Frage kommt: Das Bindegewebe der Adventitia der Vena hepatoumbilicalis; seine Züge gehen an der Erweiterung des Gefässes in mächtigen Zügen distalwärts und lassen sich in die eigentliche Masse des Stranggewebes verfolgen. 17 Das Stranggewebe sieht im Bulbustheil, schon makroseopisch mehr spongiös aus; das zeigt sich auch mikroseopisch deutlich, das Gewebe ist mehr gelockert, es treten Maschenräume (sp) aut, wie beim „Schleimgewebe“ des menschlichen Nabelstranges; diese Safträume sind namentlich deutlich im Septum urachi. Es bestehen hier in der That Gebilde, die man als Lymphräume ansprechen muss. Ein soleher ist auf Fig. 9 wiedergegeben. An manchen Stellen ist ein Endothel deutlich nachweisbar (En). Das Lumen ist. erfüllt von Detritus und rundlichen Gebilden (d). Der Raum ist umgeben von ähnlichen kleineren Gebilden derselben Art. Das Gewebe zwischen Arterien und Venen (Fig. 2) enthält mehrere grössere Lymphräume Das gesammte Gewebe stellt sich somit keineswegs als ein überall gleiches und einfaches heraus, so wenig es mit dem anderer Mammalia ganz über- einstimmt. Ausser in den verschiedenen Abschnitten des Stran- ges ist das Gewebe noch differenzirt mit Bezug auf die von ihm umsehlossenen Gebilde, die Gefässe, den Urachus und den Dottergang. Ueberall auf dem Nabelstrangquerschnitt zerstreut finden sieh eigenthümlicher Weise zahlreiche kleine Gefässe. Von den eigentlichen Umbilicalgefässen (vgl. Fig. 1 u. 2) haben die Arterien ein sternförmig gezacktes Lumen mit losgelösten Intima- zellen erfüllt, eine sehr schöne elastische Lamelle, eine Wandschicht von Ilmm Dicke, die von einer aus diehten Bündeln bestehenden Media gebildet wird; in den peripheren Theilen lockert sich diese Schicht. Das Nabelstranggewebe sendet Züge zwischen die Muskel- bündel; so kommt eine, natürlich nieht scharf ausgeprägte Adven- titia zu Stande. Die Vene dagegen hat ein weites rundes, mit Blut erfülltes Lumen; obwohl ihre Wand an Dicke der Arterie gleicht, so ist doch die media von geringerer Ausbildung; schon 0,3 mm vom Lumen entfernt lockert sich die Schicht auf, so dass hier der Uebergang von Arterienwand in Nabelstranggewebe ein noch weit mehr allmählich sich vollziehender und unbestirnmter ist als bei der Arterie (Fig. 1). Die beiden Venen sind einander nicht an Grösse gleich, die Differenz tritt am Bulbustheil deutlich hervor, hier ist die eranial gelegene die grössere und von diehterer Gewebsmasse umgeben ins Urachuslumen prominirende (Fig. 2). Die eine der Venen konnte ich in die gemeinsame Erweiterung verfolgen: Mit Zunahme des Lumens verringert sich die Stärke der Muskulatur, an dem „Sinus“ s 2 18 selbst ist nur eine ganz dünne Schicht. glatter Muskelfasern vor- handen. Im Ganzen überwiegt die Längsrichtung in der Musku- latur, auch liegen die Längsfasern überwiegend central, aber eine Scheidung von den Ringfasern existirt nicht, sie verflechten sich untereinander zu einem Netzwerke; das ist besonders an den Rand- partieen deutlich. Gerade an diesen wird das Bild eompliciert durch noch andere Gebilde, die in das Netzwerk eingehen. Viele kleine Gefässe verlaufen hier, kleine Arterien und Venen. Im Bulbustheil (Fig. 2) beobachtete ich den Abgang eines kleiren Gefässes von einer Vene (g). Ausser Blutgefässen treten noch andere Gebilde auf; in verschiedenen Richtungen zur Gefässaxe, so auch besonders radiär ziehen Haufen langer endothelarti- ser Kerne, die bei Haematoxylinfärbung auch nach Behandlung mit Pierinsäure eine intensiv blaue Farbe haben, und sich so von den mehr grauen Kernen der glatten Muskelfasern abheben. Diese Kernhaufen lassen sich weit hinein verfolgen ins Gewebe, ihr end- liches Schicksal wie ihre Bedeutung erkannte ich nicht mit voller Entschiedenbeit, aber Aussehen und differenzielle Diagnose wiesen mich auf sie als auf Lymphbahnen hin. Im Bulbustheil waren die Gebilde häufig ; die Nabelstrangzellen liegen in der Nähe der Venen stellenweise eingebettet in eine mehr homogene, maschig angeord- nete Grundmasse. Die glatte Muskulatur ist bisweilen noch in ge- wissem Abstand von der Gefässwand in zersprengten Haufen anzu- treffen. Die Media wird auf den Längsschnitt durch bindegewebige Septa in eoncentrisch um das Lumen angeordnete Lagen geschie- den; in dies interstitielle Gewebe schieben sich in der Nähe der Bauchwand Fettzellen ein; die gleiche Anordnung besteht auch in der Bauchhöhle fort. Die Vene hat, wo sie sich zur Leber wendet, eine innere Längsfaserschicht und mehrere äussere theils ring- förmig theils längs verlaufende Lagen: Intimazellen findet man zahlreich im Lumen; dasjenige der kleineren Vene ist reichlich mit Elementen erfüllt, die Intimazellen ähnlich sind; das Lumen der anderen Vene zeigt ausserordentlich zahlreiche, relativ kleine rothe Blutkörperchen, vereinzelte geschwänzte Endothelien, weisse Blutkörperchen mit grösseren Kernen und dünnem Plasmasaum und auch hier wiederum werden die „blass granulirten Zellen“ (G r.) angetroffen (Fig. 10). Sie liegen in grösserer Zahl mitten im Lumen. Ihr Durchmesser ist etwa 10 mal grösser als der eines rothen Körperehen, ihr Kern gleicht dem eines weissen, 19 ihr Plasmaleib ist viel, e. 3—4 mal grösser als der eines Leu- koeyten. Die Arterien sind so wenig wie die Venen einander an Grösse gleich, der grösseren Vene liegt die grössere Arterie benachbart. Die weniger aufgelockerte schmale Randschicht ist radiär durch- zogen in grösserer Zahl als die der Venen von jenen Gebilden mit den langen schmalen Kernen (Fig. 1). Bei schwachem Objeetiv treten diese „Bahnen“ klar als etwas besonderes hervor. In der Media überwiegt die Ringmuskulatur, die schön entwickelte elasti- sche Lamelle ist gewulstet, gefaltet; das Lumen enthält in den Eeken und Falten Endothelzellen. Höchst eigenthümlich ist das Vorkommen zahlreicher kleinerer Gefässe im Strange; auf einem Querschnitt in der Mitte desselben werden etwa 12 soleher Gebilde im Durchschnitt gesehen, mehr proximal sind sie noch zahlreicher. Eine bestimmte Anordnung ist nieht wahrzunehmen, auch keine bestimmte Verlaufsrichtung; den Abgang eines solchen Gefässes von einer Vene, die Kapil- laren an den grossen Gefässen erwähnte ich. Andere sind als kleine Arterien kenntlich. Das Gewebe um sie herum ist ein wenig verdichtet. Das Urachuslumen (Fig. 1 u. Fig. 2 Ur.) ist in der Mitte des Stranges asymmetrisch; die eine Vene, und zwar die kleinere, wird von seinen Buchten so umfasst, dass sie nur durch eine schmale Gewebsbrücke mit der Gesammtmasse des Gewebes zu- sammenhängt. Nach dem Auftreten des Septum urachi sind die beiden Lumina einander wenig entsprechend. Das Epithel des Allantoisganges war an meinem Objeet nicht gut erkalten, meist bildete das etwas dichtere subepithelische Binde- sewebe die Begrenzung des Lumens; wo ich Epithelreste traf, zeigten sie den Charakter von hohen schmalen Zellen, z. Th. eylin- drisch, z. Th. mehr einer Spindelform sich annähernd. Lage und Grösse des Dotterganges (Fig. 11) habe ich be- zeichnet. Das umliegende Gewebe bildet keine besondere binde- gewebige Wandung für denselben; das Epithel (ep) war noch an vielen Stellen erhalten; es besteht aus platten Elementen mit gros- sen Kernen. Es ist somit verschieden von dem des Urachus. Das Lumen des Dotterganges (D.) wird von wulstigen Vorragungen begrenzt, an Grösse nimmt es proximal zu. Zwischen dem Dottergange und den beiden Arterien finden 20 sich Gewebsbestandtheile, die der Beachtung durchaus werth sind (Fig. 11 M.). Man sieht auf dem Querschnitt eine Anzahl quergetrof- fener Bündel, die durch Züge des Nabelstranggewebes von einander getrennt sind und von diesen sich durch viel intensivere Aufnahme von Farbstoffen unterscheiden. Sie sehen aus wie Theile der glatten Muskulatur von sefässwandungen. Eine eingehende Untersuchung konnte an dieser Ansicht niehts ändern; die Gleichheit der beiden Gebilde, sowie die Natur der betreffenden Gewebsbündel als Züge glatter Muskulatur wurde bei Anwendung starker Vergrösserungen nur noch evidenter. In der Mitte des Stranges liegen etwa 20 soleher kleinen Bündel neben einander; sie stellen einen abge- schlossenen Bestandtheil des Nabelstranges dar, obwohl sich ver- einzelt zwischen ihnen und der Arterienwand abgezweigte Muskel- bündel der letzteren vorfinden. Die meisten der fraglichen Gebilde laufen in der Richtung der Strangachse, bei ihnen sieht man die Querschnittsbilder glatter Muskelfasern und desgl. diejenigen der typischen Kerne; einige verlaufen schräg, ja z. Th. senkrecht zur Strangachse, bei ihnen sind die Verhältnisse noch weniger zu ver- kennen (Fig. 11). Auch auf dem Querschnitt des Bulbus (Fig. 2) sind die glatten Muskelfasern vorhanden und zwar in grösserer Mächtigkeit. Sie haben ihre Lagebeziehung zum Dottergange (D.) beibehalten. Auch hier besteht die morphologische und chemische Aehnlichkeit mit den Elementen der Gefässwand. Einige der mitgetheilten Thatsachen erfordern eine kurze Be- trachtung. Die Persistenz des Dottergangs bis kurz vor die Zeit der Geburt ist, soweit ich es in Erfahrung gebracht habe, bei den Cetaceen früher nicht bekannt gewesen !). Einen Einwand gegen die Natur des erwähnten Lumens als Dottergang wüsste ich in der That nicht zu finden. Mit dem Urachuslumen besteht kein Zusammenhang; das Epithel in beiden ist verschieden, im Urachus höher, mehr eylindrisch. Ich habe zum Vergleich auf Fig. 12 einen Durehschnitt durch den Nabelstrang eines 12 em langen Schweineembryos abgebildet. 1) Anderson erwähnt ausser dem Urachus eine tubular cavity auf dem Nabelstrangquerschnitte, die möglicherweise den Dottergang darstellt. Er sagt von dieser Möglichkeit nichts. 21 Es findet sich dort nur eine Vene; in gleicher Lagerung zu den beiden Arterien wie bei Phocaena persistirt noch der Dottergang. Von der Dotterblase habe ich bei meinem Objecte nichts ge- funden. Im Anschluss an den Dottergang ist der glatten Muskulatur in seiner Nähe zu gedenken. An dem Thatbestande ist keine andere Deutung möglich, als die gegebene. Es fragt sich, wie man den eigenthümlichen Befund erklären kann. Es scheint mir nun sehr naheliegend, an Reste der Muskulatur von Dotterganggefässen zu denken. Zum Vergleich verweise ich auf den Zustand beim Schwein auf Fig. 12. Dort besteht noch bei d. g. ein kleines Dotterganggefäss. Der Urachus persistirt wie die Allantois bei allen darauf untersuchten Cetaceen ; bei Platanista wird sein Lumen von An- derson enger abgebildet, als es bei Phocaena sich zeigt. Von einem Septum wird bei den Autoren nichts erwähnt. Weniger auffallend als diese letztere Bildung ist die Erwei- terung der V. hepatoumbilicalis. Sie hat Analogien in Verhältnissen, wie sie bei Orcella und Platanista, auch bei andern Säugern ausser den Cetaceen am Nabelstrang bekannt wurden. Von Communica- tionen zwischen Arterien und Venen (vgl. Anderson) habe ich nichts entdeckt. Gegenüber dem Zustande, wo nur eine Vene vorhanden ist, möchte ich den mit zweien als den primitiveren auffassen. Die Schiehten der Bauchhaut werden von den Autoren in übereinstimmender Weise geschildert. Die Epithelausläufer, die ich auf Fig. 3 abgebildet habe, sind recht interessant bei Formen, die sonst so wenig andere Derivate der Epidermis besitzen; von den Carunkeln habe ich gesagt, dass sie stets das Interesse der Untersucher auf sich gezogen haben. Sie kommen bei sehr vielen Thieren vor, bei allen Cetaceen, bei Sus, bei den Ruminantien, bei manchen Edentaten. Beim Menschen sind sie seit H. Müller bekannt und stellen ein durch- aus constantes Vorkommniss dar an der Uebergangsstelle des Nabelstrangs in die Placenta. Ihr Bau ist ein so mannigfacher, dass man kaum eine einheitliche Auffassung für sie finden kann. Es wird dieses u.a. dadureh sehr einleuchtend, dass die Zellen, welche die Carunkeln constituiren, so grosse Differenzen zeigen. Als Beispiel führe ich die weissen Carunkeln der Kuh an. Sie 22 bestehen aus Haufen blasiger Elemente, von eigenthümlichem Ver- halten. Auf Fig. 13 sind einige davon wiedergegeben. In grossen Zellen, die eine überaus deutliche Membran haben, finden sich auffallend kleine Kerne. Durchaus ähnliche Gebilde, wie die sack- förmigen, von deren Wandung ich ein Stück auf Fig. 5 dargestellt habe, werden von Anderson bei Orcella beschrieben. Dort finden sie sich auch (vgl. Turner über Orca) am Allantoissack. Anderson stellt eine Ansicht auf, die etwas Licht auf die räthselhaften Gebilde zu werfen scheint: er bringt sie mit dem Lymplgefässsystem in Verbindung. Das letztere erreicht bei seinen Formen im Nabelstrang eine ungewöhnlich hohe Ausbildung, er konnte präparatorisch den Zusammenhang jener Körperchen mit Lymphbahnen constatiren. Er findet auch noch andere sackartige Erweiterungen der Lymphgefässe an der Bifurcationsstelle des Nabelstrangs. Ich bin der Meinung, dass die Frage nach den Lymphbahnen des Nabelstrangs durch diese Befunde eine wesent- liche Förderung erfährt. An der Richtigkeit der Anderson’schen Angaben kann ich um so weniger zweifeln, als es mir auch gelang, Lymphbalhnen, wenn auch nicht in gleicher Ausdehnung wie dort, bei Phocaena zu finden. Ich bildete den Durchschnitt einer solchen auf Fig. 9 ab und erwähnte, dass sich im Bulbustheil solehe Gebilde in srosser Zahl und bedeutender Ausbildung nachweisen lassen (vgl. auch Fig. 2). Es leitet dies über zu den kleineren Räumen, die kein Endothel mehr haben und die wohl als den Köster'schen Saftlicken homolog zu erachten sind. Meine Schilderung vom Nabelstranggewebe hat gezeigt, dass histiologisch keine Gleichheit zwischen den Verhältnissen bei Phocaena und beim Menschen besteht. Auch bei anderen Thieren, die ich daraufhin prüfte, ergaben sich wieder andere Zustände, die eingehender zu betrach- ten, hier zu weit führen würde. Ich will nur darauf hinweisen, dass man bei der histiologischen Untersuchung des Nabelstrangs keines- wegs überall gleichartig die „Wharton’sche Salze“ findet. Von einem Schleimgewebe kann bei Phocaena, auch beim Schwein nicht (vgl. Fig. 12) die Rede sein. Die blassgranulirten Zellen finden sich ausser im Nabielahdkiele auch noch in andern Theilen der Eihüllen (s. u.!). Ich dachte bei ihrer Untersuchung an Gebilde im menschlichen Nabelstrang, die eine gewisse Aehnlichkeit damit zeigen. Ich meine die sogenann- 23 ten amöboiden Zellen Kölliker's, deren ich einige auf Fig. 14 abgebildet habe. Die hauptsächlichste Differenz besteht in den Fortsätzen dieser Elemente. | Chorion und Allantois. Die Untersuchung des Chorions ist von grossem Interesse für die Frage, ob die Cetaceenplacenta dem diffusen Typus an- gehört, und in wie weit Abweichungen von diesem Typus Annähe- rungen an die Verhältnisse der polykotyledonaren und zonaren Placenta bezeichnen. Als Turner bei Orca (10) auf dem sonst überall zottigen Chorion durch ihre Lage bemerkenswertbe glatte Bezirke entdeckt hatte (man vergleiche den auf Fig. 15 dargestellten), wies er auf die durchaus ähnlichen Zustände der diffusen Placenta der Stute hin, und legte dem Befunde bei Orca eine allgemeinere Bedeutung für die Cetaceen zu. Er selbst hatte vorher bei Balaenoptera Sibbaldii einen dieser Flecke nicht gefunden, oder, wie er später meinte, nicht beachtet; bei Monodon (13) fand er nur 2 derselben wieder. Bei Orcella und Platanista (14) liegen die Verhältnisse wieder anders und bei Pontoporia (18) endlich ist nur der dem os uteri internum gegenüberliegende „bare spot“ vorhanden, indess die Pole der Eihüllen durchaus zottig sind. Es leuchtet ein, dass eine genauere Kenntniss des Chorions von Phocaena für diese Frage von Werth ist. Ferner beschäftigen sich die Autoren mit der Richtung der Streifen, in denen die Zotten angeordnet sind und mit der Ver- theilung der grossen und kleinen Zotten. Boulart und Beaure- gart (16) meinen, in einem Wulste des Chorions, der sich in ein entsprechendes Thal der Mucosa uteri einsenkt, etwas den Coty- ledonen Aehnliches erblicken zu sollen. Für die Histologie des Chorions kommen besonders Turners Angaben, der eine besondere subepitheliale Lage des Bindegewebes beschreibt, und Andersons Aussagen in Betracht. Bei beiden finden sich die von wir soge- nannten „blassgranulirten“ Elemente als „sphaeroidale Zellen“ resp. granulirte Körperchen beschrieben. Die Umbiliealgefässe theilen sich in 2 Stränge, die sich den 24 beiden Placentartheilen — man könnte wohl auch von einem rechten und linken Placentarhorn sprechen — zuwenden. Man fühlt die Gefässe durch und erkennt, wie sie sich in mehrfachen Torsionen umeinander winden. Noch bevor sie das Chorion erreicht haben, geben sie ganz feine Aeste ab, die durchs Amnion durchschimmern. Es ist interessant, dass eine Kette kleinster brauner Carunkeln !) dem Verlauf dieser Gefässe folgt; einige derselben sind weit auf die Placenta hin zu verfolgen. | Die Allantoiswand kann man leicht in ihre Componenten zer- legen; es bleibt dabei eine bindegewebige Haut zwischen beiden bestehen, die ich mit Anderson (l4) als membrana intermedia bezeichne. Wo Chorion und Allantoissack zusammentreffen, sind ihre Lagen ebenfalls mit einander verwachsen, doch so, dass man sie leicht von einander trennen kann. Der Allantoissack reicht am linken graviden Horn bis 45 etm. von der äussersten Spitze des- selben hinauf, am rechten Horn bleibt er 6 etm. vom freien Ende entfernt. Macroskopisch lässt sich durchaus kein Unterschied zwischen dem mit dem Allantoissack und dem mit dem Amnion in Bezie- hung stehenden Choriontheile finden. Beide Abschnitte geben bei Betrachtung von der foetalen Seite her folgendes Bild. Für die Untersuchung mit der Lupe benutzte ich das nicht gravide Placen- tarhorn, das sich bequem umstülpen und mit der Amnionseite nach aussen ausbreiten lässt. So betrachtet stellt es ein mützenförmiges Gebilde dar, dessen grösste Längenausdehnung ca. 24 etm. beträgt; der hierauf senkrechte Durchmesser nimmt nach dem freien Ende hin von 18 bis 7 etm. ab. Die Amnionfläche der Placenta ist bei meinem Object von mattgrauer, stellenweise bläulicher, auf weisser Unterlage gelblich durchschimmernder Färbung. Man kann die gesammte Placenta nicht ausbreiten, ohne dass Falten, namentlich am freien Ende bestehen bleiben. Der über die Fläche hingleitende Finger fühlt Unebenheiten, die theils von den Zotten des Chorions, theils von den Gefässen herrühren. Der Gefässverlauf ist leicht zu verfolgen. Einer der Haupt- 1) Dass dieselben am Allantoissack am zahlreichsten auftreten, ist eine bereits erwähnte, für die Cetaceen allgemein gültige Erscheinung. 25 stämme tritt nach der Bifurcation an die kleine Ourvatur und entsendet in senkrechter Richtung eine Anzalıl Aeste nach der srossen Curvatur, ein anderer tritt an der Insertionsstelle über das erste fort und läuft jenem ziemlich parallel, seine Zweige in ähnlicher Richtung abgebend. Dieser zweite Stamm wird von den Aesten des ersten überbrückt sowie auch die einzelnen Zweige viel- fach einander überdeeken. Die Vertheilung der Zweige ist der- artig, dass aus jedem Stamm je einer ein bestimmtes Gebiet oceu- pirt. Anastomosen zwischen kleinen Aesten aus einem gemeinsamen Hauptstamm sind häufig. Nach Turner kommen solche auch zwischen kleinen Venen und Arterien vor. Die Untersuchung mit Lupe zeigt die Gefässe als platte, bandartige Streifen, einige jedoch als mehr weissliche und mehr erhabene Stränge Die Stellen zwischen den Gefässen sind leicht gefleckt, oft sieht man Chorion- zotten durchsechimmern. An jedem Gefässe verlaufen feine Fasern, in ihrer Dieke mit dem Gefässdurchmesser correspondirend. An einigen Stellen gehen von diesen feine Streifen in schiefer oder senkrechter Richtung ab, die untereinander sich verbinden. In den Punkten, wo sie zusammentreffen, finden sich kleine Anschwellungen. Ich kann dies nur als Thatsache referiren ohne eine Deutung zu geben. In dem Mittelstück zwischen beiden Placentarhörnern sind die Gefässe stellenweise ganz mit Blut erfüllt und sehen wie künstlich injieirt aus. Auch hier sind eigenthümliche zarte Fasern zu erwäh- nen, die ohne eine Beziehung zum Gefässverlauf quer über die Fläche hinziehen. Das Amnion des graviden Horns entspricht durch- weg dem des nicht graviden. Das linke Horn ist so lang ausge- zogen, dass ein Umstülpen nicht möglich ist. Breitet man die Placenta aus mit der Chorionseite nach aussen, so wird es deutlich, dass der dem graviden Horn des Uterus entsprechende Placentartheil in 2 Abschnitte zerfällt. Der erste davon gleicht in allem dem rechten Placentarhorn. Der zweite stellt einen ca. 40 ctm. langen Fortsatz dar, der der Spitze des ersten Theiles entspringt, also an der Stelle abgeht, die in ursprüng- licher Lagerung der Abgangsstelle der Tuba vom Uterushorn ent- sprach. — An der entsprechenden Partie des nicht graviden Hornes sitzt- dem Placentartheil ein kleiner zapfenartiger Vorsprung auf. Das Chorion ist von bräunlicher Farbe; auf den ersten Blick ‚sieht man seine Oberfläche dicht übersät mit Zotten und Zöttchen, 26 in mannigfachster Gestalt und mit keineswegs überall gleicher Mächtigkeit der Entwickelung. Das Studium dieser Zottenverhält- nisse besonders gerade macroscopisch und in übersichtlicher Weise ist num von grösster Bedeutung für die morphologische Beurtheilung der Cetaceenplacenta und der Stellung der Placenta von Phocaena insbesondere. Als Eipole werden im Folgenden die freien Enden beider Placentarhörner bezeichnet, und zwar beim graviden die Stelle, wo der secundäre Fortsatz des Chorions abgeht. Es ist nun zuerst die Frage zu entscheiden: Giebt es auf der foetalen Placenta bei Phocaena glatte, zotten- freie Flecken ? Es wurden oben bereits die 3 Stellen, auf die es besonders bei dieser Frage ankommt, genannt: die beiden Eipole und die Stelle dem os uteri int. gegenüber. An der letzteren sind allerdings hie und da Bezirke, die sehr zottenarm sind, aber eine ganz glatte Partie ist nicht zu finden. Allerdings ist die ganze Umgebung der Stelle sehr zottenarm; es reicht solcher relativ glatter Bezirk eine Strecke weit ins gravide, weiter noch ins rechte Horn hinauf; hier nimmt er einen grossen Theil der ventralen Fläche (vom mütterlichen Thiere aus ventral) ein, und zieht sich nach der grossen Curvatur hinauf; dieses Gebiet kann aber doch nicht mehr mit dem inneren Muttermund in Beziehung gesetzt werden. Nun besteht noch ein Bedenken; die Placenta wurde in der Medianlinie aufgeschnitten, bevor sie in meine Hände kam, die Schnittränder sind unregelmässig, es könnte also gerade das Stück fehlen, das dem inneren Muttermunde gegenüber lag und den glatten Fleck, den Turner bei seinen Formen fand, trug; doch ist das keineswegs wahrscheinlich. Ich habe auf’s Gründlichste gesucht, verschiedene Stellen in der betreffenden Gegend, die etwas zottenarm waren, im Verdacht gehabt, gelange jedoch zu dem Resultat: An meinem Ob- ject ist dem os uteri int. gegenüber kein „glatter Fleck“ vorhanden. Am linken Eipol sind die Wülste und Zotten mäch- tig entwickelt. Die eingehendste, oft wiederholte Untersuchung liess mich auch hier keinen entsprechenden Bezirk entdecken, die Turner’schen Flecken sind ja keineswegs kleine Gebilde, die sich der Aufmerksamkeit leicht entzögen; sie könnten höchstens sich zwischen den starken Wülsten verbergen. Wirklich zottenfreie Partieen existiren am linken Eipol nicht. 27 Den dritten gesuchten Fleck fand ich: er befand sich an der Stelle, die dem reehten Eipol, doch nicht dem freien Ende des rechten Placentarhorns entspricht (Fig. 15). Die grossen Um- bilicalgefässe gehen quer hinüber zu dem secundären Horn und kreuzen die Stelle des glatten Flecks; man sieht sie hier durch- schimmern. (U. g.) Die Zotten sind hier in senkrecht zur Achse des Hornes ver- laufenden Streifen angeordnet (Ch.). Dieselben weichen auseinander und lassen den glatten Fleck entstehen. Derselbe ist daher von ovaler Gestalt ca. 3 ctm. lang und 1 ctm. breit. Er ist in seiner Mitte in der That völlig glatt, nur die Lupe lässt auch hier noch winzige Unebenheiten wahrnehmen. Die Zottenreihen der Umgebung sind nicht sehr stark entwickelt und gehen in allmählichen Ab- stufungen in den Fleck über. (Fig. 15 bei z die letzten mit blossem Auge sichtbaren Zottenreihen.) Für die Anordnung der Zotten im Allgemeinen kann man sagen, dass sich eine gewisse, mit der Vertheilung der Gefässe Hand in Hand gehende Regelmässigkeit insofern zeigt, als die grossen Curvaturen ärmer an Zotten sind als die kleinen; die am stärksten zottigen Abschnitte sind die Eipole und insbesondere der dem linken Horn aufsitzende Fortsatz. Am linken Horn ist ein Ausstrahlen von Zottenreihen von der kleinen zur grösseren Curvatur deutlich; ausserdem ist der Inser- tionsstelle des Nabelstranges gegenüber das Chorion streifig in der Richtung der Körperachse des mütterlichen Thieres angeordnet. Die übersichtliche Prüfung des Chorions hat also zu einem interessanten Resultat geführt: Es gibt bei Phocaena nur am linken Einole einen glatten Fleck. Der Vergleich mit Turners Resultaten bei Orca und Monodon und den Angaben, die über Orcella, Platanista, Pontoporia u. s. w. existiren, verleiht diesem Befunde eine weitergehende Bedeutung, worauf ich weiter unten zurückkomme. Für das genauere Studium eignet sich gut das nicht gravide Horn. Mit blossem Auge sieht man in der Zone der diechtesten Zotten eine Anordnung derselben in kurze Wülste oder Wälle, zwischen denen sich bald rundliche, bald mehr längliche oder glatte, mit ganz niedrigen und spärlichen Zöttchen besetzte Thäler hinziehen. Diese Gebilde rufen das Gesammtbild einer Streifung 28 hervor, weil die Richtung der kleinen Wülste dem Gefässlaufe entspricht. Die Grenze zwischen gross- und kleinzottigem Theile ist schr deutlich; namentlich aus einiger Entfernung gesehen er- scheint sie als eine gut markirte Grenzlinie, die ungefähr der kleinen Curvatur parallel läuft und am Eipol weiter eranialwärts reicht. Die Zottenentwickelung am accessorischen Horn erreicht eine ganz ausserordentliche Höhe. Der letzte Zipfel desselben be- steht aus fimbrienartigen Ausläufern. Mit der Lupe betrachtet geben diese Theile ein äusserst zierliches und mannigfaltiges Ober- flächenrelief. Der Bau der Wülste ist ein durchaus papillärer; einer. grösseren Erhebung sitzen zahlreiche kleine rundliche Ge- bilde auf. In den dazwischen liegenden glatteren Bezirken sitzen kleine unverzweigte Zotten }). Obwohl das accessorische Horn wie mit einem dichten Zotten- mantel bekleidet ist, so fehlen doch auch hier glattere Stellen nicht in den Thälern zwischen den Falten. Am kleinzottigen Theile des Chorions ist das Verhalten ver- allgemeinert, das sich bei den glatteren Flecken der grosszottigen Zone vorfand. Auch hier noch wechseln Partieen grösserer und kleinerer, dicht und spärlich angeordneter Zöttehen ab. Mit den grossen glatten Flecken haben nichts zu thun kleine wohl umschriebene Felder, die zottenfrei und in ziemlich grosser Zahl, namentlich ventral vom Embryo sich vorfinden. Sie sind rund und messen im Maximum 2 mm im Durchmesser. Sie ent- sprechen gewissen Areolen an der Uterinschleimhaut und sind des- halb von Wichtigkeit. Ein Schnitt distal von der Bifureationsstelle durch einen der Aeste des Nabelstranges zeigt dieselben Bestandtheile wie die früher beschriebenen Querschnittsbilder (Fig. 16). In Folge des Auseinanderweichens der Gefässe und der Abnahme des sie um- hüllenden Gewebes an Ausdehnung haben Urachusepithel und Amnionepithel sich so genähert, dass nur noch eine geringe Menge Bindegewebe zwischen ihnen bleibt. Die Gefässe verlaufen genau 1) Eschricht sagt, dass die Zotten nec formam plicarum, ut in suibus nec conorum plumosorum ut in vaccis habent, sed potius florum Crassicae botrytis, petiolis scilicet angustis insidentes coronam multifarie ramificatam et globosam gerentes. 29 in dem zwischen Amnion, Allantois und Chorion liegenden Ge- webe (der membrana intermedia). Man bekommt daher auf Schnit- ten dureh diese Partie Bilder, welche den Abgang der Wand des Allantoissackes (Al.h.) zeigen. Bevor die Gefässe das Chorion selbst erreicht haben, liegen sie für eine kurze Strecke nur zwi- schen Amnion und Allantois, die sie umfassend sie gleichsam bandartig mit dem Chorion in Verbindung setzen. (Auf Fig. 16 ist bei x der Ansatz dieses „Bandes“.) An einer beliebigen solchen Stelle finde ich 3 grössere Gefässe, von denen 2 makroskopisch als Venen kenntlich sind; mikroskopisch (V.) sind die Unterschiede von der Arterie (A) wenig hervortretend; letztere zeigt eine schwach ausgebildete elastische Lamelle. Ausserdem finden sich noch Ge- fässe kleinen und kleinsten Calibers (G.). Das umgebende Gewebe, das die direkte Fortsetzung des Nabelstranggewebes repräsentirt, entspringt in seinem Verhalten den Theilen jenes mit einem lockeren maschigen Habitus. Das Gewebe bildet auch die Haupt- masse der Wand des Allantoissackes; hier verlaufen die Binde- gewebszüge in verschiedenen Richtungen, in der Weise,. dass in der Mitte der Wandungen (der membrana intermedia entsprechend) (M. i.) vorwiegend cireulär den Allantoissack umziehende Fasern und entsprechend gestellte lange, schmale Zellen und Kerne ange- troffen werden. Das Allantoisepithel (All. e.) ist nur stellenweise erhalten; es gleicht dem Urachusepithel und erscheint als eine aus hohen Cylin- derzellen bestehende Lage. (Fig. 17). Wo die drei verschiedenen Membranen, Amnion, Allantoiswand und Chorion zusammengetroffen sind, bildet der Amnionsack eine Ausbuchtung, indem er gleichsam ein Divertikel zwischen die beiden anderen Häute einschiebt (A. d.). Zugleich treten Faltungen des gesammten Amnions auf, Erhebungen der Bindegewebslage, die mit einem mehrschichtigen Epithel bedeckt sind (A. z.); im Bindegewebe finden sich zahlreiche spindelförmige Kerne und stark lichtbrechende Fibrillen. Diese legen sich an einer Stelle in grösserer Zahl an einander, und stellen eine gewun- dene bandartige, starkglänzende Fibrillenmasse dar. Die Betrachtung der Fig. 17 ist von Wichtigkeit für das Ver- ständniss des Allantoissackes. Bei A. z. befindet sich die erwähnte Zottenbildung des Amnion; diese eigentbümliche Erscheinung geht einher mit einer besonderen Gestaltung der Allantois. Es geht 30 nämlich unter dem Amniondivertikel (A. d.) ein gleiches der Al- lantois hin, und bildet unter den Anmionzotten eine grössere Aus- buchtung. Es lässt sich auch noch weiterhin verfolgen. Diese Ausdehnung der Allantois ist morphologisch nicht ohne Interesse. Bekanntlich bildet sie bei den Wiederkäuern, indem sie eine viel mächtigere Entwicklung bis zur Geburt beibehält, jederseits am Ei mächtige „divertieula“, wie es die alten Autoren (v. Baer) nannten. In diesen kleinen Divertikeln bei Phocaena sehe ich eine homologe Erscheinung. Die Zottenbildung des Amnions habe ich bei Phocaena nur an dieser Stelle angetroffen. Am Chorion bereitet das Studium des Epithels einige Schwierigkeiten. Bei schwacher Vergrösserung sieht man an den Zotten die bindegewebige Achse überkleidet mit einer Schicht, in der dunkle ziemlich kleine Kerne in einer Reihe angeordnet sind; daneben liegen vielfach losgelöste grössere Elemente, mit grossen Kernen, in denen sich ein Kernkörperchen und eine Art Fadengerüst zeigen; die letzteren Zellen sind wohl zweifellos epithelialer Natur; demnach wäre das Epithel an den meisten Stellen verloren gegangen. Die anderen Zellen, die man auf den ersten Blick für ein Epithel halten könnte, sind Elemente von kubischer Gestalt, kleinem Kern, granulirtem Zellleib; sie haben eine gewisse Aehnlichkeit mit den blassgranulirten Zellen. Es lag mir natürlich der Gedanke nahe, in ihnen die subepitheliale Zelllage Turners zu suchen; ieh überzeugte mich jedoch, dass an Stellen, wo ein Epithel ganz zweifellos erhalten war, nichts von einer besonderen einschiehtigen Zelllage darunter zu finden sei. Ich habe eine solche Stelle auf Fig. 18 gezeichnet. An andern Stellen stiess ich wieder auf die erwähnten Elemente, die bisweilen auch in einer Reihe angeordnet waren, während an den meisten Partieen, die von Epithel entblösst waren, das Capillarnetz mit seinen Endothellagen an die Oberfläche kam. (Vgl. Fig. 19.) Das Bindegewebe enthält Gefässdurchschnitte mannigfaltiger Art und verschiedene Zellformen. Die Gefässe sind erfüllt mit dicht gedrängten gut erhaltenen rothen Blutkörperchen; an vielen Stellen sind die Endothelzellen gut zu sehen, vielfach sind auch an den kleinsten Gefässen sehr zierliche Bilder der Museularis-Kerne vorhanden. In den grossen Zotten findet sich meist axial ein Gefässdurehschnitt von ansehn- licher Grösse, bis in die feinsten Zottenverzweigungen hinein gehen al Gefässe vom Charakter der Capillaren 1) — Zwischen den Zotten liegen kleinere Venen. — Die Hauptmasse des Bindegewebes wird von Elementen gebildet, um deren längliche Kerne man einen spindelförmigen mit Haematoxylin sich tingirenden Zellleib wahr- nimmt. Es finden sich sodann ohne bestimmte Localisation, grosse ovale, blasse mit feinkörniger Zeichnung versehene Kerne. Um einige derselben ist ein Zellleib von entsprechender Ausdehnung zu constatiren (Fig. 21 Bg.). Ausserdem finden sich noch eigenthümliche Zellen, die zum Theil an die im Nabelstrang und Amnion angetroffenen erinnern, und die ich damals blass granulirte Zellen nannte (Fig. 21 Gr.). Um einen meist rundlichen kleinen, sich mit Hämatoxylin intensiv färbenden Kern befindet sich eine Plasmamasse von sehr wechseln- der Ausdehnung. Hierin aber finden sich bedeutende Differenzen bei Elementen, die im Uebrigen durchaus einander gleichartig sind. Das Bemerkenswerthe ist, dass sie im Chorion sich in sehr grosser Zahl finden und ferner, dass sie local in diehten Haufen, an andern Stellen kettenförmig angeordnet vorkommen. Fig. 20 giebt das Gesammtbild eines Chorionwulstes auf dem Querschnitt wieder. Ein central verlaufendes Gefäss ist bei V. getroffen. Die bindegewebige Achse und ihre Ausläufer sind be- deekt mit Gewebe (Ca.), das einerseits die Capillaren, andererseits die Reste des Epithels und die andern erwähnten Elemente enthält. Fig. 21 giebt ein Bild der reichhaltigen histiologischen Ver- hältnisse im Chorionbindegewebe. Vor allem fällt die Verschie- denheit in der Grösse der Bindegewebszellen auf; bei Bg. ist eine solehe von sehr bedeutender Entwicklung dargestellt; es liegen dieselben an manchen Stellen zu diehten Haufen beieinander. Bei den bisher genau untersuchten Cetaceen stellen sich die Verhältnisse in Bezug auf die glatten Stellen des Chorions folgen- dermassen heraus: Orca: 3, eine gegenüber d. os ut. inter., 2 und 3 an den Ei- polen, Menodon:-2, 1. wie bei Orca, 2. am rechten Pol, l) Der Reichthum der Zotten an Capillaren tritt auch ohne Injectioneu sehr deutlich hervor; man findet den freien Rand besetzt mit den Durch- schnitten derselben (Fig. 19. Ca.) 32 Orcella: 3, 1. wie bei Orca, 2. am linken Pol, 3. am Septum im linken Horn. Pontoperia: 1, wie bei Orca. Phocaena: 1, am linken Pol. Dabei ist zu bemerken, dass bei Orcella (auch bei Platanista) der dem os uter int. gegenüberliegende Fleck eine sehr eigenthüm- liche langgestreckte Gestalt hat. Es ergiebt sich, dass nur bei Phocaena kein glatter „Bezirk“ sich dem os uteri int. gegenüber findet, während bei den anderen dieser noch der constanteste von allen ist; die Eipole zeigen ein sehr unregelmässiges Verhalten. Hat nun dieses Stadium der „glatten Flecke“ eine morphologische Bedeutung? Turner legt ihr eine solche in hohem Maasse zu, denn er sagt ausdrücklich, dass er die glatten Stellen an den Eipolen als homolog den zottenfreien Partieen bei der ringförmigen Placenta betrachtet. Die glatten Flecken sind nur in beschränktem Sinne wirklich völlig zottenfrei, mit der Lupe sieht man auch im Centrum niedrige zottenartige Erhebungen, die ganz allmählich in die mit blossem Auge sicht- baren übergehen. Wenn also auch bei Phocaena der Fleck am inneren Muttermunde fehlt, so lässt doch die geringe Höhe der Zotten in dem ganzen dortigen Bezirk ein dem Besitz eines glatten Fleckes sich näherndes Verhalten erkennen. Auf der anderen Seite lässt sich bei Phocaena im völligen Fehlen des glatten Flecks am rechten Eipol sowie in der sehr sleichmässigen Ausbildung der Zotten ein im Verhältniss zu anderen Cetaceen primitiver Zustand erkennen. Mehr aber als alles andere spricht das durchaus Schvuanlii im Verhalten der Cetaceenplacenta dafür, dass es sich hier um einen Zustand der Indifferenz handelt. Turner sagt in den „Some general observations ete. (12): Presumably the CGetacea and Lemurs have preserved the simple diffused placenta througt all these ages“ (die geologischen Perioden). Ich bin also der Meinung, dass man unter der diffusen Placenta der Cetaceen in der That ein dem Sinne dieses Wortes ganz ent- sprechendes Verhalten verstehen muss, das bei einzelnen Vertre- tern besonders differenzirt, in diesen Fällen allerdings zu verwand- ten Placentarformen hinüberleiten kann. Ausser der Gestalt der Zotten, die Turner (12) als mikro- 33 seopische Cotyledonen bezeichnet, spricht nach meiner Ansicht auch die Anordnung des Chorion in Wülsten, die dem Gefässverlaufe entsprechen, für eine Annäherung an die Ruminantien. Die „subepitheliale Lage“ hält Turner für gebildet von den sphäroidalen Zellen, die er als Iymphoide Elemente anspricht. Es . sind das dieselben, die Anderson granulirte Körperchen nennt, und die ich gelegentlich des Nabelstranges eingehender bespro- chen habe. Die Menge, in der sie auftreten, die Anordnung, die sie an manchen Stellen eingehen, sprechen für eine gewisse Bedeutung der Elemente. Für die Gefässverhältnisse des Chorions verweise ich auf Turners Schilderungen und Abbildungen (10). Von dem „beau- tiful extravillons layer of capillaries* fand ich auf Verticalschnit- ten die Durchschnittsbilder. Von den hydatidenartigen Bildungen, die Turner und Ander- son erwähnen, fand ich bei meinem Exemplar nichts. Die Dotter- blase persistirt nicht. Schnitte, die in der Höhe der Bifurcation durch den Nabelstrang gelegt sind, zeigen kein Dotterganglumen mehr. Uterinschleimhaut. Die Mucosa uteri und die ihr zugehörigen Bildungen (Uterin- Drüsen) gehen bei den Cetaceen in der Schwangerschaft so mäch- tige Veränderungen ein, dass die Autoren mit Recht in ihr eine Placenta materna sehen und sie (vgl. Turner (10)) als solche bezeichnen. Die einander ergänzenden Verhältnisse des Chorions und der Uterin-Schleimhaut bedingen, dass die dort angeführten Angaben aus der Literatur auch hier wieder in Frage kommen. Den glatten Flecken des Chorions entsprechen häufig (durch- aus nicht immer) solche an der Uteruswandung; Anderson be- schreibt die nächste Umgebung des os ut. int. bei Orcella als glatt, desgleichen findet er an der Abgangsstelle der Tuben glatte Par- tieen. Dieselben gehören jedoch mehr der Schleimhaut dieser als der des Uterushorns zu. Bei Monodon spricht Turner nicht ausdrücklich von glat- ten Flecken an der Uterinschleimhaut. 34 Gervais äussert sich gar nicht über diese Verhältnisse. Ausser den grossen glatten Partieen haben sich bei den un- tersuchten » Getaceen zweierlei Bildungen an der Schleimhaut ge- funden, die stets die Aufmerksamkeit der Untersucher auf sich zogen, weil sie in einem Zusammenhange mit den Uterindrüsen stehen. Es sind das die trichterförmigen Crypts (funnel-shaped erypts) und die eingedrückten, glatten Flecke (smooth depressed spots) Turner'’s. Er gebrauchte diese Namen zuerst bei Orca. Offenbar iden- tisch mit den smooth depressed spots sind dievon Escehricht(4) bei Phocaena beschriebenen areolae. In sehr grosser Zahl fanden sich diese letzteren Bildungen bei Monodon. Turner vergleicht sie dort mit den ähnlichen Gebilden bei der graviden Sau. Anderson fand beide Formen von Schleimhautgruben, und wies auf die Möglichkeit hin, dass es nur verschiedene Aus- bildungsgrade vom tubulären Recessus seien. Die Autoren sind einig darüber, dass beide Gebilde den Uterindrüsen zur Ausmündung dienen. Dass dies für die „areolae“ nieht durchweg der Fall ist, zeigte Turner bei Monodon. Auf die Uterindrüsen concentrirt sich das Interesse sämmt- licher Untersucher, die sich mit der Uterinschleimhaut der diffusen Placentarform befassten. Die Kreolani’schen Arbeiten und seine Theorie, dass die interglandulaeren Gruben ein neugebildetes drüsiges Organ seien, erhöhte nicht wenig das Interesse. Ich habe nieht die Absicht, die Ereolani’schen Schriften hier herbeizuziehen und sehe auch keine Nöthigung dazu, da ich mich rein an die anatomischen Thatsachen halten will. Speciell in der bezeichneten Richtung hat Planteau (15) die Uterinschleimhaut der Stute, die ja so weitgehende Aehn- lichkeiten mit der der Cetaceen aufzuweisen hat, untersucht. Er wen- det sich darin gegen die Annahme, dass die Uterindrüsen ein für die Ernährung des Foetus bestimmtes Sekret liefern. Wichtig ist vor allem für mich, dass Planteau die Uterin- schleimhaut einer nicht graviden Phocaena untersuchte. Dort ver- laufen die Uterindrüsen senkreeht zur Schleimhautoberfläche. Ihre Mündungen sind daher leicht auf Schnitten zu treffen. Die Uterinschleimhaut ist von bräunlicher Färbung, an ein- zelnen Stellen heller, an anderen dunkler. Sie zeigt eine sehr 35 stark ausgeprägte Faltenbildung und ist überall mit feinsten Oeff- nungen bedeekt. Die Wülste oder Falten entsprechen den Ver- tiefungen im Chorion; den Zotten des Chorion entsprechen die kleinen Oeffnungen, die Gruben. (Man vgl. Fig. 20 u. 26 mitein- ander.) Die Wülste sind am höchsten im nicht graviden Horn, hier strahlen sie von der Stelle des Tubenabgangs aus; Querwülste stellen zwischen denselben Verbindungen her und sind besonders an der mesometralen Befestigunssstelle des Uterus vorhanden. Im graviden Horn ist zwar auch das Ausstrahlen von der dem Eipol entsprechenden Stelle aus deutlich, aber die Querwülste treten hier stärker auf und überwiegen gegen das Corpus uteri hin ganz. Am Chorion wurde eine Stelle mit ausgesprochener der Median- linie paralleler Streifung erwähnt. Ihr entspricht am Corpus uteri ein Bezirk mit vollkommen gleicher lamellenartiger Anordnung der Wülste. Von beiden Seiten her steigen die Schleimhautfalten in die Höhle des Corpus hinab, niedriger werdend und sich allmäh- lich fast ganz verlierend. Auch nach dem Septum uteri hin nehmen sie an Höhe ab. In der Höhle des Corpus entstehen 1 cm vom innern Mutter- munde neue Falten anderer Art. (Fig. 22 stellt den innern Mut- termund von der Uterinfläche aus gesehen dar; der Cervicaleanal war bis dahin aufgeschnitten.) Es sind kammartige Gebilde (k); wenn man sie aufrichtet, haben sie eine Höhe von !/, em; ihr Rand ist ausgefranzt, sie setzen sich direkt und unverändert in den obersten Abschnitt des Cervicalcanals fort. Die Wülste fehlen an gewissen Partieen. Einmal ist das der Fall im corpus uteri in der ganzen Umgebung des inneren Mut- termundes (Fig. 22), dann im graviden Horn am Septum und be- sonders endlich an der ganzen Gegend der grossen Curvatur. Auf sie passt in der That der Ausdruck „glatt“; nur als relativ glatt ist ein kleinerer Bezirk zu bezeichnen, der sich am Abgange der linken Tube befindet, und ohne Zweifel dem am Chorion be- schriebenen glatten Fleck entspricht (Fig. 15). Besondere Beachtung verdient die Gegend des rechten Eipols. Hier ist so wenig wie am Chorion irgend eine wulstlose Partie zu entdecken (Fig. 23, Abgang der Tube). Vielmehr erreichen hier die Schleimhautmassen ihre allerhöchste Ausbildung, es 36 sind sehr mächtige Wülste (W.) von bis 1 cm Höhe, die die Tube umstehen, und die sich sehr verkleinert in diese fortsetzen (X.) Der Uebergang der Uterinschleimhaut in die Tubenschleim- haut, die lang gestreift und hell ist, geschieht mit einer scharfen Grenze. Die Prüfung eines Schleimhautstückes lässt besonders mit Lupe jenes zierliche Bild feinster Gruben und Grübchen erkennen (Fig. 24), das schon von Eschricht bei Phocaena und von allen späteren Beobachtern bei Orca, Platanista ete. mit Ausführliehkeit und Vollständigkeit beschrieben ist. Namentlich die Wülste des nicht graviden Horns haben ein durchaus spongiöses Aussehen (vgl. Fig. 23), andere Stellen sehen mehr bienenwabenartig aus; je schärfere optische Hilfsmittel man anwendet, desto zahlreichere und entsprechend zartere Balken und Bälkchen werden gefunden (s. Fig. 26). Auch an den glatten Partieen fehlen die Schleimhaut- gruben nicht. Die Gruben sind an den glatteren Partieen wohl kleiner, dem Blick weniger auffällig, aber der Unterschied beruht immer nur im Besitz oder Fehlen von Wülsten. Man findet allenthalben auf der Schleimhaut zerstreut kleine Gruben von grösserer Deutlichkeit und kraterförmigem Aussehen (Fig. 24 £. s). Turner hat dieselben „funnel-shaped“ genannt. Diese trichterförmigen Crypten fehlen nirgends, ihre Vertheilung ist eine regelmässige, es kommen ca. 4—5 auf den Quadratcenti- meter. Sie sind sehr leicht zu sehen am Septum und im cor- pus uteri. Hier, in der Nähe des os uteri internum treten noch andere Bildungen auf (Fig. 25). Es sind kleine, helle, bis zu 1 mm Durchmesser haltende Flecke (s.). Turner nennt sie „smooth spots“. Bei Monodon sind sie sehr häufig. Eschricht hat sie schon als ‚„areolae“ beschrieben und ge- funden, dass die Uterindrüsen auf ihnen ausmünden. Man sieht in der That auf vielen derselben mit Lupe eine kleine Oeffnung. Auf einem senkrechten Schnitt durch die Uteruswandung (Fig. 26) trifft man eine Anzahl von Schichten, die sich unter ge- wissen Modificationen an allen Stellen wiederfinden: l. Serosa, 2. Muscularis, 3. Glandularis, 4. Supraglandularis. Die Museularis nimmt die Hälfte der durchschnittlichen Wan- 37 dungsdicke ein und ist sehr deutlich in eine äussere Längs- (2a) und eine innere Ringfaserschicht (2b) gesondert, sowohl am Corpus uteri wie an den Hörnern. (Der Schnitt auf Fig. 26 ist senkrecht zur Achse des nicht graviden Hornes geführt.) Die Stärke der Musenularis wechselt je nach der Dieke der Wandung, ist z. B. be- deutender im eorpus uteri als in den Hörnern. Die beiden Lagen sind durch eine dünne Bindegewebsschicht von einander getrennt; die Züge glatter Museulatur nehmen in bei- den einen durchaus welligen Verlauf. In jeder der Lagen findet wieder eine innige Durchflechtung einander kreuzender Züge statt; das intermusculäre Bindegewebe hängt innig zusammen mit dem interglandulären. Gefässdurehschnitte verschiedenen Kalibers liegen zwischen Serosa und Museularis, wie zwischen den Muskelschichten selbst; oberhalb der letzteren sind auf dem Querschnitte Drüsenschläuche (gl.) in den mannigfachsten Verlaufsrichtungen getroffen. Auch wo bedeutendere Wulste sich erheben ist die ganze Schicht zwischen Muscularis und Crypten von Drüsendurchschnitten eingenommen. Bei Betrachtung mit schwacher Vergrösserung fällt an den Drüsen- querschnitten sofort ein Umstand auf: Die der Schleimhaut am nächsten liegenden Durchschnitte sind am grössten, nach der Se- rosa hin werden die Drüsen in ihrem Kaliber immer kleiner (vgl. Fig. 26). Es ist das eine Erscheinung, die sich an allen Theilen in gleichmässiger Weise constatiren lässt. Am grössten sind die Durchschnitte an den Schläuchen, die ins Bindegewebe starker Wulste etwa an der Tuba im nicht graviden Horn einge- bettet sind. Die Zahl der Drüsendurchschnitte wechselt nach Dicke der Wandung und Wulstung der Schleimhaut. Auf dem Vertical- schnitte findet man fast nur Quer- und Schiefschnitte. Die Zellen der Drüsen (Fig. 27) sind cylindrische, sehr schmale, nach dem Lumen hin sich leicht verjüngende Elemente; an manchen Stellen färben sie sich mit Hämatoxylin durchaus gleichmässig, an andern Stellen wird der Basaltheil stärker tingirt; der runde Kern liegt basal, auf dem Querschnitt sind die Zell- leiber polygonal gestaltet. Die Zellen zeigen eine zarte Längs- streifung, wie Elemente der Speicheldrüsen. Die Grössenabnahme bei Entfernung von der Schleimhautoberfläche erstreckt sich nicht nur auf die Schläuche im Ganzen, sondern auch auf die einzelnen Elemente selbst. Eine Basalmembran (b.) ist vorhanden, doch we- 38 nig deutlich ausgeprägt. Im Lumen der Drüsen findet sich an manchen Stellen eine körnige Masse. Die Schläuche werden durch reichliche Bindegewebsmassen von einander geschieden, in denen sehr zahlreiche Gefässe ver- laufen: grössere in den Wulsten und nahe der Muskelschicht, klei- nere, vom Charakter der Capillaren, in den oberflächlichen Par- tieen. Hier führt das Bindegewebe zur Entstehung des Crypten, indem es ein ausserordentlich zartes Balkennetz ins Lumen des Uterus entsendet (Fig. 26). Die Abgangsstellen der Balken liegen alle in einer Ebene, sie haben die wechselndsten Formen von Wulsten, Pfeilern, dann wieder von kurzen, dicht aneinander gereihten Ausläufern; alle diese sind unter einander durch Querbalken verbunden; so entsteht das zierliche Bild des Maschenwerks. Als ein besonderer Charakter dieser Bindegewebsausläufer muss im Gegensatz zu anderen Cetaceenformen (Orca gladiator) betont werden, dass sie alle im Verhältniss zur Dieke der Uterus- wand sehr lang sind. Das Bindegewebe ist um die Drüsen nicht besonders diffe- renzirt (dasselbe findet Planteau (l. ec.) bei den Drüsen der Stute); es finden sich wieder mannigfache Elemente, doch nieht in sleicher Weise wie beim Chorion; wenigstens konnte ich keine blassgranulirten Zellen finden. Das Epithel ist an den meisten Stellen verloren gegangen, wo es noch besteht, zeigt es den Charakter eines ceubischen Epi- thels, das sämmtliche Niveaudifferenzen in einschichtiger Lage überzieht. Die Zellgrenzen sind deutlich. Auf Fig. 28 habe ich bei a einen Bindegewebsläufer von Phocaena und bei b einen gleichen von einer graviden Sau (Embr. 12 cm) dargestellt. Es fällt zunächst die verschiedene Länge auf; was nun die Öberflächenbegrenzung betrifft, so konnte ich bei der Sau leicht die Epithelschicht finden (b. ep.). Auch bei Phocaena (ep.) fanden sich Reste derselben; der übrige Theil der Zotten wurde durch die bindegewebige Achse (Bg.) gebildet. Darüber liegt eine Schicht, die im Wesentlichen von Capillaren (ca) eingenommen wird, deren Endothelkerne man in grosser Zahl antrifft. Ausserdem finden sich noch einige Elemente anderen Charakters (x.), doch konnte ich mich von der Existenz einer besonderen subepithelialen Lage nicht über- zeugen. 39 Die Drüsenschläuche verlaufen alle fast parallel zur Ober- fläche. Breitet man ein gefärbtes und aufgehelltes Stück Schleim- haut aus, so kann man mit Lupe und schwachen Objectiven den Gang der Drüsenschläuche gut verfolgen. Es sind typische tubu- löse Drüsen, deren freie Enden sich vielfach dichotomisch verzwei- gen. Die Drüsen liegen in Paqueten zusammen, deren jedes je eine Ausmündung besitzt. Nach diesen Punkten hin convergiren jedes- mal etwa 5 bis 6 Drüsenschläuche resp. Drüsenschlauchgruppen. Es ist nicht leicht, auf Schnitten die Drüsenmündungen zu finden; ich habe trotz sehr zahlreicher Schnitte nicht gerade die Mündung getroffen, doch genügte die Orientirung am Flächenbilde vollstän- dig, um zu constatiren, dass die Drüsenmündungen in regelmässiger Weise über die Fläche vertheilt sind. Zieht man Turner’s Angaben über Orca und Monodon her- bei, so kann kein Zweifel darüber bestehen, dass die Ausmündungs- stellen die trichterförmigen Urypten sind. Auch nach den Üentren der spots sah ich die Drüsenschläuche convergiren und zweifle nicht, dass auch diese zur Ausmündung dienen; Turner hat bei Monodon manche derselben vergeblich daraufhin geprüft. Das Re- sultat ist: Die Uterindrüsen münden in regelmässigen Abständen von einander aus in trichterförmigen Crypten und auf Areolen; eine deutliche Grenze zwischen diesen Gebilden kann ich nicht mit Sicherheit aufstellen, vielmehr finde ich Uebergangsformen von den einen zu den anderen (vgl. Fig. 25 s. und f. s.) Die Schleimhaut des foetalen Uterus weicht in interessanter Weise von dem geschilderten Verhalten ab (Fig. 29); makrosko- pisch ist die Uterinschleimhaut des Foetus im Ganzen glatt, nur gegen den Cervicalecanal hin gefaltet. Auf dem senkrechten Schnitt findet man Folgendes: Die Museularis (2) ist stark entwickelt, die Scheidung in Längs- (2a) und Ringfaserschicht (2b) sehr deutlich; der Verlauf der Züge ist wellig, so dass die Muskelschicht gleichsam papillär ins submueöse Bindegewebe vorspringt. Dieses sowie die am ober- flächlichsten gelegene (nach Verlust des Epithels!) Zone ist vollständig durehsetzt mit runden Kernen, neben denen spindel- förmige vermisst werden; bei schwacher Vergrösserung sieht der Schnitt wie gekörnt aus; Fibrillen sind deutlich, zahlreiche Blut- gefässe in verschiedenen Richtungen durchziehen das Gewebe. Von Uterindrüsen ist keine Spur vorhanden. 40 Den mitgetheilten Thatsachen habe ich nicht viel erläuternde Bemerkungen hinzuzufügen. Die Verhältnisse liegen durchweg klar zu Tage und sind bei den untersuchten Cetaceen einander gleichartig. Die Schnitte, die Turner von der Uterinschleimhaut von Orca abbildet, gleichen weit mehr dem gleichen Object von einer graviden Sau (Embryonen 12 ctm.) als den Verhältnissen bei Pho- caena. Wie bei Orca sind bei der Sau die Uterindrüsen sehr schmal und stark geschlängelt, die Bindegewebebalken kurz (s. Fig. 28.), selten ein Netzwerk bildend. Bei Phocaena sind die Drüsen, wenn ich so sagen darf, viel weniger gracil, mehr massiv, die Bindegewebs- balken viel höher und das Cryptensystem viel complicirter. Ich gab schon der Ansicht Ausdruck, dass die funnel shaped erypts und die smooth depressed spots keine verschiedene Gebilde seien; es ist in der That schwer, bei der unendlichen Menge von Gruben und Grübchen, die die verschiedensten Grade der Vertie- fung zeigen, genau die funnel shaped cerypts den anderen gegen- über zu definiren; wie gesagt, sind auch zwischen diesen und den „spots* Abstufungen und Uebergänge vorhanden. Weibliche Genitalien und Milchdrüse. Der Bau der weiblichen Genitalien ist bei den Cetaceen ein sehr gleichartiger; sie sind von den früheren Autoren im nicht gsraviden Zustande (vgl. Rapp 2.) genau studirt worden. Ich ge- dachte in der Einleitung der Schrift von Boulart und Beau- regard. (16.) Ihre an Balaeniden angestellten Untersuchungen (Balaenoptera Sibbaldii) stimmen mit meinen Befunden fast durch- weg überein; ich habe mich daher kurz gefasst. Turner (9—12) und Anderson (14) beschrieben auch ziem- lich genau die graviden Uteri ihrer Objeete; auch finden sich bei ihnen Angaben über das Ovarium. Die äusseren Genitalien waren beim erwachsenen Thier nicht vollständig erhalten, sowie leider auch die Milchdrüsen sich nicht an dem Object befanden. Der Vaginalspalt (51/, etm. lang) besass eine schiefe Riehtung hinsichtlich der Ausmündung der Urethra 41 und des anus. (Vgl. Anderson über Platanista, wo ähnliche Ver- hältnisse vorliegen.) Beim Foetus befand sich die Vulva 20 etm. von der Sehwanzspitze entfernt, als ein 21/, etm. langer von wulstigen gefurchten Rändern eingefasster Spalt, dessen Längs- richtung unbedeutend von der Medianlinie abwich. Das Perinaeum ist gut ausgebildet, '/, etm. breit. (Hierin finden sich Differenzen bei den einzelnen Formen, bei Platanista fehlt ein Perinaeum fast ganz.) Aus dem Grunde der Vagina herauf steigt an der cranialen Seite eine Clitoris, auf der etwas rechts von der Medianlinie die Urethra ausmündet; seitlich fassen 2 labienartige Praepurtialfalten die Clitoris ein. Die beiden Milchdrüsen liegen in der gewöhn- lichen Weise, je l etm. seitlich von der Vagina; die Zitzen befinden sich am Grunde von Taschen, deren Oeffnung einen Längsspalt darstellt. Vagina, Cervix und Uterus sind beim Foetus Gebilde, die von aussen betrachtet sehr wenig von einander geschieden sind; die Länge des so entstehenden kegelförmigen Körpers be- trägt 71/, etm. In der Medianlinie ist der Organencomplex etwas eingekerbt, da wo die Hörner als bandartige, ca. 3 ctm. lange Ge- bilde abgehen. Das 1. Horn ist einige mm. länger als das rechte. Die Tuben stellen gewundene Kanäle dar. Das alle diese Theile überkleidende Peritonäum bildet ventral eine seichte Excavatio vesico-uterina. Dorsal steigt es tief an der Vagina hinab, umhüllt den untersten Darmtheil und bildet ein Mesoreetum. Besondere Bandapparate treten sonst noch nicht deut- lich hervor. Die Wandungen des Genitalkanals weichen ab von der Median- linie, der Cervix springt weit nach rechts vor, indess der Darm- kanal ganz auf der linken Seite liegt. Furchen auf der Dorsal- fläche deuten die Sonderung der einzelnen Abschnitte an, Uterus plus Cervix sind im Verhältniss zur Vagina etwas ventral flectirt. Beim mütterlichen Tbier sind die Wandungen des Geburtsweges im Vergleich zum Uterus ausserordentlich derb; der Cervix springt gegen die 7!/, etm. lange, spaltförmige Vagina stark dorsalwärts vor, eine Ventralflexion des ganzen Genitalkanals andeutend. Dor- sal wie ventral besitzt der Cervix mehrere Furchen, deren letzte ihn von dem schlaffen Uterus trennt. Seine Länge beträgt 9 etm., die Länge des Uterus in der Medianlinie 20 etm. Das rechte Horn ist ea. 25 ctm. lang, das linke besitzt mehr als doppelt so grosse Maasse wie jenes, über seine ventrale Fläche geht der ca. 35 etm. lange Eröffnungsschnitt. 42 Die Tuben sind gewunden. Das Peritonäum ist zu bestimmten Bandapparaten differenzirt. Seine Faserzüge strahlen aus von der Abgangsstelle der Tuben; es findet sich ausser dem Lig. latum namentlich ein Lig. rotundum ausgeprägt auch gehn stärkere Band- massen quer von einer Tube über das Corpus fort zur anderen. Auf der dorsalen Fläche sind zahlreiche Verzweigungen der von hier aus herantretenden Uteringefässe sichtbar. Der Genitalkanal des Foetus, von hinten eröffnet, zeigt eine gefurchte Schleimhaut und eine Anzahl Wulste, die im Cervixtheil in das Lumen vorspringen. Der erste derselben bezeichnet die Stelle des äusseren Muttermundes als einer dorsal-ventral compri- mirten spaltförmigen Oeffnung. Es folgen dann noch zwei Wulste, deren letzter sich spiralig zum Uterus hinzieht und continuirlich in den ringförmigen Vor- sprung übergeht, der die runde Oeffnung des os uteri internum umzieht. Der Cervix ist 21/, etm. lang, der Uterus nur 1 ctm. Derselbe sitzt wie eine Kuppe dem Cervix auf, seine Wandung (1 mm.) ist halb so dick wie die jenes, sein Lumen sehr klein; es erscheint in dieser primitiven Gestalt einfach als ein Communi- cationsraum der sich hier vereinigenden Müller'schen Gänge, resp. der Hörner, zumal da das diesen gemeinsam angehörige Septum (1/, etm. lang) die Uterinhöhle in 2 seitliche Abschnitte sondert. (Fig. 29, Durchschnitt der Uterinwand.) Die Vaginalschleimhaut ist im unteren Abschnitt längs im oberen quer gefurcht, die Querwulste sind wieder längs gerieft; im Cervix verhält es sich anfangs gleich, in der Nähe des inneren Muttermundes jedoch überwiegt wieder eine Längsstreifung, in Gestalt feinster lJamellöser Anordnung der Schleimhautfalten. Diese setzt sich eine Strecke weit in den Uteruskörper fort, seine Schleim- haut ist im übrigen Theil ganz glatt (Fig. 29), die der Tuben ist längs gefaltet. Das Stratum Malpighii besteht an der Vaginalschleimhaut an den oberflächlichen Partieen nur aus wenig, in den Furchen aus einer grössern Zahl von Lagen, in den letzteren sind die Kerne der obersten Zellen kleiner als die der tiefer gelegenen. Vielfach haben sich hier Elemente mit kleinen Kernen losgelöst, liegen zu Klumpen geballt, oder haften eben noch an der Schleimhaut. Bei Haematoxylinfärbung sieht die Schleimhaut gerade an diesen Stellen bei schwacher Vergrösserung wie mit blauen Körnchen 45 überschüttet aus; ich suchte den Grund dafür und fand bei starker Vergrösserung (Zeiss, Imm. 1) um und in den Zellen kleine sich mit Ehrlichs Haematoxylin und nachfolgender Entfärbung in salzsaurem Alcohol blau tingirender Gebilde, die an einigen Stellen zu Klumpen geballt bei einander lagen, an andern wie in Ketten- forın angeordnet waren. Viele waren deutlich stäbehenförmig. Ohne eine weitere Untersuchung kann ich nichts über die Bedeutung dieser Gebilde äussern, auffallend war eben nur, dass sie sich gerade an den Stellen fanden, wo die Epithelzellen verändert waren. Das Bindegewebe steigt in Papillenform ins Epithel hinauf, zahlreiche Blutgefässe werden angetroffen. Die Kerne des Binde- gewebes sind nicht wie bei der Uterinwandung überwiegend rund, sondern nähern sich den Formen beim erwachsenen Thier, bald oval, bald schmal und länglich erscheinend. Die glatte Muscula- tur tritt erst in vereinzelten Lagen, dann als zusammenhängende Masse auf. Da das Stratum Malpighii im Cervicalkanal stellenweise ver- loren gegangen ist, dann wieder bis in die Gegend des inneren Muttermundes hinauf in vereinzelten Schollen angetroffen wird, so lässt sich nicht angeben, wo es seinen Charakter ändert, auch wo das Epithel fehlt, ist eine Art Randschicht durch eine besonders zellenreiche Zone des Bindegewebes gebildet. Die Wulste kommen durch eine gleichmässige Verbuchtung sämmtlicher Wandschichten zu Stande. Das subseroese Binde- gewebe nebst Zügen glatter Musculatur bildet die Achse des Wulstes; die Züge dieser Masse strahlen gegen das Lumen hin aus, bedeckt von der deutlich ausgeprägten Ringfaserschicht und dem submu- coesen Bindegewebe. Die Verhältnisse im Geburtswege des erwachsenen Thieres sind im Ganzen denen des Foetus gleich, auch hier ist der äussere Muttermund durch einen Querspalt (in Bezug auf die Körperachse) zwischen einem dorsalen und einem ventralen Wulst dargestellt. Ein Divertikel des Genitalkanals dorsal von dem Wulste kann man wohl als ein ‚dorsales Scheidengewölbe“ be- zeichnen. Weiterhin wird das Lumen durch die anderen Wülste so ein- geengt, dass im Ganzen der Verlauf des Geburtsweges einer spi- ralig gewundenen Linie entspricht. Eine genauere Beschreibung der Wülste hat wenig Interesse, 44 Genaueres über die ähnlichen Verhältnisse bei Balaeniden geben Boulart und Beauregart. Die Vaginalschleimhaut ist anfangs in unregelmässiger Weise mit Streifen und Eindrücken, Furchen versehen, bei denen eine Längsrichtung vorherrscht, weiterhin ist sie, sowie der Cervical- canal von starken Querfurchen durchzogen, die durch schmale Balken vielfach überbrückt werden. Unterhalb des inneren Mutter- mundes tritt ähnlich wie beim Foetus eine lamellöse Längsstrei- fung auf, die auch am inneren Muttermund besteht. Hier ist die Anknüpfung an die Beschreibung der Uterinschleimhaut gegeben. Die dort erwähnten Kämme durchziehen den Muttermund, indem ihr freier Rand gleichsam ausgefranzt ist. In der Nähe des Introitus vaginae, an einer Stelle etwa in der Grösse eines Kleinenfingernagels, findet sich ein Schleimhaut- defect. Die mikroskopische Untersuchung der Schleimhaut weist an den intacten Partieen ein niedriges Rete Malpighii nach, dessen Zellen Kerne sehr verschiedener Grösse zeigen. Von Drüsen ist nichts vorhanden (bei Platanista finden sich solche). Die Haupt- masse der so sehr derben Wandung besteht aus Bindegewebe, mit sehr dichten und zum Theil starken Fibrillen. Zu äusserst liegt eine Schicht Musculatur mit Ring- und Querfaserlage. Im Cervix ist das Verhalten der Schleimhaut recht interes- sant. Es tritt eine Aenderung zunächst insofern ein, als die Mus- eulatur ganz bedeutend zunimmt. Dabei bleibt die Wandung gleich dick wie früher, indem das Bindegewebe einen geringeren Raum einnimmt. Das letztere bildet schon in der Vagina kleine Vor- sprünge, Ausläufer und Balken, die mit Epithel ausgekleidete Ver- tiefungen entstehen lassen. Mit der Lupe kann man die Grübchen schon auf der Fläche erkennen. Im Cervicaltheil nehmen die bindegewebigen Erhebungen bedeutend zu, es entstehen crypten- artige Vertiefungen, die mit Epithelzellen ganz ausgefüllt sind. Weiterhin ist das Epithel zum grössten Theile verloren gegangen; die Oberfläche wird gebildet von zarten Bindegewebszapfen, die wieder auf grösseren Wulsten aufsitzen, so dass eine Annäherung an die Verhältnisse der Uterinschleimhaut bemerkbar wird. Die Länge der Bindegewebsausläufer ist zwar geringer als im UÜte- rus, aber an Grösse solcher aus dem Uteius einer graviden Sau Embryonen ca. 12 em) gleich, mit denen ich sie vergleichen 45 konnte. Ausserdem werden auf dem senkrechten Schnitt in der Nähe des inneren Muttermundes Drüsendurchschnitte gefunden; sie sind nieht sehr zahlreich, ihr Durchmesser übertrifft den der Üterindrüsen, mit denen sie sonst eine grosse Aehnlichkeit be- sitzen. Es handelt sich dabei nicht um einfache Epithelabschnü- rungen, wie man das häufig auf ähnlichen Schnitten aus dem Cervix sieht, noch um die quergetroffenen tiefsten Partieen von Schleimhauterypten; vielmehr werden die ovalen Drüsenquerschnitte bis an die Musculatur hin angetroffen, und es finden sich Stellen, wo man geschlängelte, mit einschichtigem Epithel ausgekleidete Drüsenschläuche eine Strecke weit verfolgen kann. Die Elemente sind eylindrisch, aber niedriger als die der Uterindrüsen. Neben den Drüsen sind sehr zahlreiche Gefässe vorhanden. An wenigen Stellen fand ich die Schläuche an oder in der Nähe ihrer Aus- mündung getroffen, die sich in der Tiefe einer Schleimhautbucht befand. Im Uebrigen suchte ich umsonst nach Stellen, wo die letzte Strecke deutlich zu verfolgen gewesen wäre, es spricht das für den sehr schrägen, zur Oberfläche nahezu parallel gerichteten Ver- lauf der Drüsen. Schnitte durch den Wulst des inneren Muttermundes lassen den Unterschied, der makroskopisch hier im Verhalten der Schleim- haut besteht, ganz zurücktreten. | Ich kann nur aussagen, dass die Bindegewebserhebungen im Cervix zart und sehr niedrig werden, im Uebrigen ist gar kein Unterschied zu constatiren. Die Drüsenschicht passirt die Stelle ohne Aenderung, auch in der Musculatur ist nicht unmittelbar eine Modifieation zu erkennen. Im Wulste des os uteri internum befindet sich eine kleinere, sehr dünnwandige Vene. Auf dem Querschnitt durch die Tuba des mütterlichen Thieres sieht man die Falten, ca. 6 an Zahl, ins Lumen vorspringen. Dieses ist ausgekleidet mit einem Cylinderepithel. Die Muskel- schicht ist relativ stark ausgeprägt, da ?/, der Wandungsdicke auf sie Kommt. Das Ovarium stellt beim Foetus einen abgeflachten nieren- förmigen Körper dar, dessen Durchmesser 2 cm, 5 mm, 1!/, mm betragen. Es liegt in einem Peritonealsack, an dessen Innenfläche etwas lateral vom Hilus des Ovarium in einer sichelförmigen Falte die Tuba sich öffnet. 46 Mit Lupe erkennt man an der Oberfläche des Ovariums sehr zahlreiche kleine Gruben. Auf dem Durchschnitt wird eine Scheidung in mehr com- pacte Innenmasse und eine wie punctirt erscheinende darüber liegende Schicht deutlich. Es ist dies die Zone der Primärfollikel. Dieselben zeigen sich bei der mikroskopischen Untersuchung in sanz ausserordentlich grosser Zahl. Auf eine genauere mikroskopische Beschreibung des Ovariums kann ich an dieser Stelle mieht nicht einlassen. Der Ovarialsack ist beim erwachsenen Thiere sehr schön ausgebildet, auch die Fimbrien, die als ein Netzwerk von Wülsten auf seiner Innenfläche sich zeigen, sind sehr deutlich; das rechte Ova- yrıum ist ein Körper mit den Durchmessern: 3, 1,5, 0,5 em. Im linken Ovarium befindet sich ein mächtiges corpus luteum. Mikroskopisch werden ziemlich zahlreiche Primärfollikel an- getroffen, ferner Follikel, die in Rückbildung begriffen sind. Epithelreste der Wolff’schen Gänge sind an mehreren Stellen zu eonstatiren. — Von einem neben dem Ovarium gelegenen Körper, wie ihn Turner bei Örea fand (Parovarium?) besteht bei Phocaena nichts. Bei Betrachtung der Wülste im Cervicalecanal der Cetaceen wird man erinnert an ähnliche Zustände bei den Wiederkäuern und bei der Sau. Gerade bei der letztern zeigt der Geburtsweg auch einen gewundenen Verlauf, die Höcker sind klein und geben in einem gemilderten Habitus den Zustand der Cetaceen wieder. — Zum Schluss verdient noch die Milehdrüse des Foetus Er- wähnung. Aeltere makroskopische Beschreibungen sind in grosser Zahl vorhanden; genauere Studien wurden dann von Turner an Balaenoptera Sibbaldii und am gleichen Object von Boulart und Beauregard angestellt. Ich habe früher die Zitzenbildung bei Delphinus globieceps (Embryo 1/; m lang) untersucht und abgebil- det!). Bei Phocaena sind die Verhältnisse sehr ähnlich wie dort. Der einzige weite Ausführungsgang ist etwas cranial in seinem Verlauf gerichtet. Er ist in den oberen Abschnitten mit einer mehrschichtigen Epithellage ausgekleidet. Die Drüsen münden so- 1) Klaatsch, Zur Morphologie der Säugethierzitzen. Morphol. Jahrb. IX. p. 510, Fig. 23. 47 wohl in den Gang, als in den untersten, wie ein Reservoir erwei- terten Abschnitt desselben ein (Fig. 30). Muskelzüge, die sich über den Drüsenceomplex hinziehn (m) konnte ich nur auf einer Seite finden. In der „Cisterne“ findet sich eine detritusartige Masse. Ich spreche Herrn Geheimrath Dr. Waldeyer für das Inter- esse, das er meiner Arbeit bewiesen hat, hiermit meinen Dank aus. Die makroskopischen und mikroskopischen Präparate zu der- selben werden auf dem anatomischen Institut zu Berlin aufbewahrt. Berlin, den 5. August 1885. Literatur, soweit sie sich speciell auf die Placentarbildung der Cetaceen bezieht. 1) L. Crie, Pierre Belon et l’histoire naturelle du dauphin. Revue scienti- fique 1889. 2) W. Rapp, Die Cetaceen, zoologisch-anatomisch dargestellt. Stuttgart u. Tübingen 1837. 3) K. E. von Baer, Ueber Entwicklungsgeschichte der Thiere. II. Theil. Königsberg 1837. 4) D. F. Eschricht, De organis quae respirationi et nutritioni foetus mammalium inserviunt. Hafniae 1837. 5) John Hunter, Colleeted works, Palmers Edition 1837. 6) Owen, Comparative Anatomy of Vertebrates. 7) Meigs, Journ. Acad. Natur. Science. of Philad. 1879, vol. I. 8) Rolleston, Trans. Zool. Soc. 1866. 9) W. Turner, An account of the Great Finner Whale (Balaenoptera Siebbaldii) stranded at Longuidery. Proc. Roy. Soc. Edinb. XXVI. 10) — On the gravid Uterus and on the Arrangement of the foetal Mem- branes in the Cetacea (Orca gladiator). Proc. Roy. Soc. Edinb. XXVI. 1871. 11) — Leetures on the comparative Anatomy of the Placenta. Edinb. 1876. 12) — Some generale observations on the Placenta- with especial reference to the theory of evolution. Journ. of Anat. and Physiologie Vol. XI. 13) — A Further Contribuation to the Placentation of the Cetacea (Mono- don Monoceros). Proceed. of the Roy. Soc. of Edinb. Session 1875—76- 48 14) J. Anderson, Anatomical and zoological researches, comprising an ac- count of the zoological results of the two expeditions to Western Yunnan in 1868 and 1875, and a Monograph of the two Cetacean generä Platanista and Orcella. London 1878. | 15) H. Planteau, Recherches sur la muqueuse uterine de quelques animaux & placenta diffus. Journ. de l’Anatomie et de la Physiologie. 1881. 16) H. Beauregart et Boulart, Recherches sur les appareils genito-uri- naires des Balaenides. Journ. de l’Anat. et de la Physiol. 1882. 17) M. S. Jourdain, Sur la parturition du Marsouin commun (Phocaena communis). Compt. rend. 90. p. 138. 18) H. P. Gervais, Sur un uterus gravide de Pontoporia Blainvillei. Compt. rend. 97. 19) H. W. Flower, On Whales, post and present, and their probable. Origin Nature, vol. XXVIIL, p. 199. — Evolution of the Cetacea. Nature vol. XXIX, p. 170. — Proceed. z001. Soc. London. II, IV. 20) A. W. Malm, Kongl. Vet. o Vitt. Sanh. i Göteberg Hand. 1875. War mir nicht zugänglich. Turner referirt darüber: „M. communicates some zoological observations which certain notices of Delphinus phocaena, with a figure of a gravid specimen.“ Erklärung der Tafeln I und 1. Die Figuren beziehen sich auf Phocaena comm. Cuv., wenn nicht aus- drücklich etwas anderes bemerkt ist. Allgemein geltende Bezeichnungen. Ur = Urachus D = Dottergang Am = Amnion Bg = fixe Bindegewebszelle V .= Vene Ep = Epithel A = Arterie Gr = blassgranulirte Zellen. Fig. 1. Querschnitt durch den Nabelstrang im mittleren Theil. Alc. Ehr- lich’s Haematoxylin, salzs. Ale. K. Karunkel. D. Dottergang, da- neben Züge glatter Muskulatur. 4:1. Fig. 2. Querschnitt durch den Bulbustheil des Nabelstranges. Behandlung wie 1. S.u. Septum urachi, g. Abgehendes Gefäss, l. Lymphraum. u.b. Urachusbucht. 4:1. Fig. 3. Verticalschnitt durch die Haut des Foetus in der Uebergangsregion zum Aınnion. Beh. wie 1. R. Retezellen. C. Cylinderzellenschicht mit Pigment P. L. Ausläufer der Epidermis. 270:1. ie. 12. Fig. ig. 10. „DE. tr io. 14. ig. 15. . 16. 97% . 20. 49 Querschnitt, Nabelstrang. Ep. Epidermisinsel. N.B. Nabelstrang- Bindegewebe. Alc. Haemat. Safranin, 60:1. Wand eines Carunkels. N. Fpithelkerne, k. Körnerhaufen. Hämat- oxylin. Hartnack 7. Querschnitt, Nabelstrang. Braunes Carunkel. P. Pigment, in den oberen Schichten der Epidermis Ep. €. Cylinderzellenlage. Hämat- oxylin, Safranin. 48:1. Verticalschnitt, Amnion; die blassgranulirten Zellen Gr; bei x eine auf die hohe Kante gestellt; Bg. fixe Bindegewebszellen. Hämat. Hartn. 7. Querschnitt. Nabelstrangbindegewebe. Bg. fixe Bindegewebszellen. F. Fibrillen. Hartn. 7. Querschnitt. Bulbustheil.e. Maschen im Gewebe. sp. Lymphraum. d. Inhalt desselben. En. Enndothel. Haemat. 40:1. Querschnitt. Nabelstrang. Aus dem Inhalt einer Vene r. B. rothe, w. B. weisse Blutkörperchen. Gr. blassgranulirte Zellen. Hämat. Saffranin. Hartn. 7. Querschnitt. Nabelstrang. Dottergang D. Glatte Muskulatur M. ep. Epithelreste im Dottergang. A. Arterie mit den im Text näher beschriebenen kleinen Gefässbahnen. Hämat. 40:1. Embryo vom Schwein, 12 cm lang. Nabelstrang, Querschnitt. d. eg. Dottergefäss. Hämatox. 24:1. Kuh. Carunkel vom Amnion. Zellen daraus. Hämatox. Hartn 7 Mensch. Nabelstrang. Verschiedene Formen der „amöboiden Zellen“ Kölliker’s. Müller’sche Lösung; Schnitt mit Gefriermierotom. Hämatox. (Ehrlich’s), verdünnte Salpetersäure. Glyec. Hartn. 7. Glatter Fleck des Chorions am linken Eipol. Ch. Zotten. U.g. Umbilikalgefässe durchschimmernd. S. h. Beginn des secundären Horns. 2. kleine Zotten. Natürl. Grösse. Amnion plus Allentois, Querschnitt jenseits der Bifuration des Nabelstrangs. All. e. Allantoisepithel. Al. h. Allantoissack. M. i. Mem- brana intermedia. x. Bandartiger Fortsatz zum Chorion hin. g. kleines Gefäss.. Hämatox. 10:1. . Amnion plus Allantois plus Chorion. Querschnitt. K. braunes Ca- runkel. A. z. Amnionzotten. A. d. Amniondivertikel, Al.d. Allantois- divertikel, dem bei den Ruminentien homolog. M.i. Membrana in- termedia. Ch. Chorion. Hämatox. 10:1. Chorion. Verticalschnitt. EpithelEp. End. Endothelkerne der Ca- pillaren. Hämatox. Hartn. 7. Letzte Ausläufer der Chorionzotten. Verticalschnitt. Ca. Capillaren. Hämat. Hartn. 4. Chorion. Verticalschnitt. Blumenkohlförmige Zotte. Ca. Capillaren plus Bindegewebe und Epithel. V. Vene in der Achse des Wulstes, A. Amnionepithel. Picrocarmin. 5:1. 50 . 21. Chorion. Verticalschnitt. Gewebe der Bindegewebsachse, links Ge- fässdurchschnitt g. mit Adventitialzellen. Gr. blassgranulirte Zellen. Verschiedene Formen von Bindegewebszellen. Hämatox. Hartn. 7. ‚22. Os uteri internum, von der Uterinfläche K. Schleimhautkämme ; der Cervicalkanal ist aufgeschnitten. Natürl. Grösse. 23. Abgang der rechten Tuba. W. mächtige Schleimhautwülste, bei x. in die Falten der Tubaschleimhaut übergehend. Natürl. Grösse. . 24. Mucosa uteri; nicht gravides Horn. Turners funnel- shaped erypt. f. s.; Lupenbild. 25. Mucosa uteri, unweit des os uteri internum. Eschrichts areola s. daneben eine grössere Grube, f. s. Lupenbild. . 26. Mucosa uteri. Verticalschnitt; nicht gravides Horn (senkrecht zu dessen Längsachse!). 1. Serosa. 2a Länes-; 2c Ringmuseulatur. 3. Stratum glandulare. 4. Stratum supraglandulare. gl. Uterindrüsen V kleine Vene. Cr. Crypte. Hämat. 5:1. . 27. Mucosa uteri. Verticalschnitt. Querschnitt einer Uterindrüse. b. Basalmembran. Ale.; Chroms. 1/30/,. Hämat. Hartn. 7. . 28a. Mucosa uteri von Phocaena; letzter Ausläufer. Hartn. 4. . 28b. desgl. von einer graviden San, Be. Bindegewebsachse; ep. Epithel. ca. Capillaren. x. runde Bindegewebszellen (subepitheliale Zellen Turners?) Hämat. Hartn. 4. . 29. Mucosa uteri des Foetus. Verticalschnitt. 1. Serosa. 2a, 2b Längs- Ringmuskelschicht. 3. Bindegewebe der Mucosa, von runden Kernen durchsetzt. Keine Uterindrüsen! Hämatox. 20:1. g. 30. Zitze und Milchdrüse des Fötus. Tasche S. A. Ausführungsgang, sich zur Cisterne ci erweiternd. gl. Drüsen. Alauncarmin. 5:1. Vita. Verfasser, Hermann August Ludwig Klaatsch, Sohn des Geh. Sanitätsraths Dr. Klaatsch, wurde geboren zu Berlin am 10. März 1863. Seine Schulbildung genoss er auf dem kgl. Wilhelms-Gymnasium daselbst, das er Ostern 1881 mit dem Zeugniss der Reife verliess. Von Ostern 1881 bis Michaelis 1883 studirte er in Heidelberg und bestand dort am 27. Februar 1883. das Ten- tamen physicum; nach Berlin zurückgekehrt genügte er im Winter 1883/84, seiner militärischen Dienstpflicht. Am 1. April 1885 wurde er durch Verfügung des Herın Ministers Dr. von Gossler, Excellenz, als Assistent des Directors der kgl. Anatomie, ‘Herrn Geh.-Rath Prof. Waldeyer, angestellt. Ei Während seiner Studienzeit besuchte er die Vorlesungen, Kliniken und Kurse folgender Herren: Arnold, Bardeleben, v. Bergmann, Bernthsen, Bunsen, Bütschli, K. Fischer, Frerichs 7, Gegenbaur, Gravitz, Guttmann, Henoch, Hirsch, Kühne, Küster, Leyden, Liebreich, Oppenheim, Pfitzer, Quincke, Rosenbusch, G. Ruge, Schroeder, Senator, Trautmann, R. Virchow, Waldeyer, Westphal, Winter. Allen diesen Herren, seinen verehrten Lehrern, spricht der Verfasser hiermit seinen aufrichtigen Dank aus. Thesen. 1) Die Sonderung der Mammalia in Deeiduata und Indeei- duata kann als Eintheilungsprineip nicht aufrecht erhalten werden. 2) Für das Fortschreiten in der histiologischen Forschung ist die Benutzung der experimentellen Untersuchungsmethode unbe- dingt nothwendig, 3) Bei Empyem ist aucu bei Kindern «ie Rippenresection der Punction vorzuziehen. ” Q re Lith. Anst.v. d.€. Bach, Leipzig. Klaatsch del. H EBER7 I ı 1 Ih | j \} [7 Lith. Anst v J.G.Bach. Leipzig. H.Klaatsch, del, u y i * 4 . » I ; ’ = L I , CE ” g 2 - i a4MT * ” BI . e N Er p 3 Er y _ f “ x 4 ® # x x “ se . N ; F % * Du £ F +! k n . ee r 2 f r x — . 1 « “ , eh & Ye “ir > üb n 4 2 * { % G « > a « 1. „,; ” g * 2 + . 4 r x a | kn - u » j" Sagt Br Veh e Dr ERTL A LE ER rer .s IHN ” „4 » » fi v a - D - ’ [2 > u Sy Heel! meer u ungn va re SRUEN UNE SITES VOR GENE NEO AR UERFEBERE SR , En ö \ » a ro Be \ FETTE ER N ENTE TE TR TEL REERE NEIN N EN NEN EN a a nn uni. 0 dann, AR . a nun EINT EEE EEE LETTER N u RE N RR Se ee ek LE NE ale ha u 9 It han en im y re - “ b 2,% zT NA e u Pl r \ AS ee br v ı x h ; w } ni le be ae n e TR en en r \ , > u W % D ex . h;% » N h s ze “ ev P h Die »Y 5 r b n “ x u £ en . y w ” ’ - er u hr - Bw, x j \ 4 - P . * . ne . =, Ne # ‘ \ Y RN, SE EN, ee REN a Me ee NEN, { fi “ 4 > X u ee j ACH N NE ER, eh Een g E % “ A En de ER x be ; X Fi) en Kur, dpa Yo is er y hr ad Wir nr I NE Zu u. I Km 0n ] N Vol