DIE EINFACHSTEN LEBENSFORMEN. SYSTEMATISCHE NATUKGESCHICHTE DER MIKROSKOPISCHEN SÜSSWASSERBEWOHNER V(JN B, EYFERTH. MIT FÜNF TAFELN ABBILDUKGEN IN LICHTDRUCK NACH DEN ORIGINALZEICHNL'NGEN DI« VERFASSERS. PHOTOGRAPHIE UND DRÜCK VON WaHELH HOFFMANX IN llBESIiES. BEAUNSCHWEIG. VERLAG VON GEBRÜDER HAERING. 1878. DIE EINFACHSTEN LEBENSFORMEN. / SYSTEMATISCHE NATURGESCHICHTE DEK MIKKOSKOPISCHEN SÜSSWASSERBEWOHNER BEARBEITET VON B. EYEEKTH// MIT FÜNF TAFELN ABBILDUNGEN IN LICHTDRUCK NACH DEN ORIGINALZEICHNUNGEN DES VERFASSERS. . -'Cj^Al l HSO/'\//'/|^ PHOTOGRAPHIE UND UBUCK VON WILHELM HOFFMANN IN DRESDEN. / [ AUG2 61983 /' Ji'ßRARlF.S BRAUNSCHWEIG. VERLAG VON GEBRÜDER HAERING 1878. VORWORT. ±Jie günstige Aufnahme, deren sieh die im vorigen Jahre von mir herausgegebene „Gedrängte Uebersiclit der mikroskopischen Süsswasserbewohner" zu erfreuen gehabt hat und insbesondere die wohlwollende Kritik einiger Blätter, welche das Büchelchen einer Besprechung gewürdigt haben, ermu- thigt mich, nun auch mit der etwas ausführlicheren Arbeit hervorzutreten, aus welchem jene Uebersiclit ein Auszug war. Das Buch ist zunächst dazu bestimmt, den Freunden der Mikroskopie einen Ueber- bliek über das reichhaltige organische Leben in unseren Binnenwässern zu geben, im Beginn seines Studiums als Leitfaden zur Orientirung in der Fülle neuer Erscheinungen zu dienen. Es schien mir deshalb nicht zu umgehen, auch die Algen mit in den Kreis der Darstellung zu ziehen, da sie fast immer die Scenerie des Bildes abgeben, welche das Mikroskop unseren Blicken bei der Untersuchung eines trüben Wassertropfens enthüllt. Die Charakteristik der Species aber ist auf diesem Gebiete so unsicher, dass der Anfänger, wenn er nicht ein Specialstudium aus der Algenkunde machen will, wohl daran thut, sich mit Speeiesunterscheidung möglichst wenig zu befassen. An compendiösen Schriften, die sich Jeder, der in dieser Richtung weiter vorgehen will, leicht verschaffen kann, fehlt es nicht; für die mikroskopische Thierwelt aber ist ein einigermassen eingehendes Werk von massigem Umfang, welches dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft entspricht, nicht vorhanden, und diese Lücke be- sonders wollte ich auszufüllen suchen. Da ich mich auf die Formen des süssen Wassers beschränken musste, so sind der Natur der Sache nach, die Rhizopoden am dürftigsten bedacht; die neuen Arbeiten von Hertwig und Lesser sind dabei berücksichtigt. Die Bearbeitung der eigentlichen Infusorien stützt sich selbstverständlich zumeist auf die Untersuchungen von Stein, soweit solche bis jetzt erstreckt und publicirt sind; für die übrigen sind besonders die Werke von Claparede und Lachmann und von Dujardin benutzt. Frommenteis Werk neuen Datums ist mir erst nach Vollendung meines Manuscripts zu Händen gekommen ; ich habe indess wenig Veranlassung gefunden, dies zu bedauern, aus Gründen, die ich am Schlüsse meines Buches an- führen werde. Hier will ich nur erwähnen, dass Fromentel weder das grosse Infusorienwerk von Stein , noch die Untersuchungen von Cohn über Volvocinen und Bacterien kennt , oder sie nicht kennen will. Die Rotatorien sind neuerdings am meisten vernachlässigt. Nach der höchst werthvollen Arbeit von Leydig, die in systematischer Beziehung aber wenig ausgeführt ist, hat -besonders Bartsch einge- hende Studien darüber in seiner Dissertation niedergelegt, leider aber war seine Beobachtungszeit zu kurz. Ich habe deshalb dieser Classe während einer längereu Reihe von Jahren besondere Aufmerk- samkeit gewidmet. Bei der Bearbeitung habe ich, von Ehrenberg ausgehend, die Arbeiten von Leydig, Cohn, Gosse, Huxley , Moxon, Carus und Bartsch sorgfältig berücksichtigt und eine Classification gewählt, die sich an letztere beiden anschliesst, immerhin aber noch viel zu wünschen übrig lässt. IV Vorwort. Die Abbildungen sind in der Mrhi'zahl von mir nacli der Natur gezeichnet; für die hypotrichen Infusorien sind Steins vortretf liehe Zeichnungen zu Hülfe genommen, für einige andere die von Clapa- rede und Laclimann. Ungern habe ich Abbildungen verschiedener Vergrösserung auf derselben Tafel zusammengestellt, aber die Rücksicht auf die räumliche Anordnung zwang zu diesem prinzipiell tadelns- werthen Verfahren. Da die Reproduction durch irgend eine graphische Kunst zu kostspielig geworden wäre, so sind meine üriuinalzeichnungen durch Lichtdruck vervielfältigt Wenn demnach den Zeich- nungen auch die künstlerische Eleganz mangelt, so blieb doch die Richtigkeit unvermindert. Die Grössenangaben erfolgen im Text durciiweg in Millimetern. Braun schweig im August 1878. B. ETYFERTH. Berichtigungen und Nachträge. Pag. 2 Zeile 3 v. o. 1. Eischalen st Fischschalen. „ 4 Z 6 V. 0. hinter (l'rotococceriii ist einzuschalten: oder chromogene Bacterien. „ 17 oben 1. Oenicularin st. ßcnictdara. ., 20, Abs. 2 vorl. Z. 1. Maceration st. Maeration. „ 21 M, 1. {Suriirlleae) st. (Surimrene) ; vor Campijlodiscus 1, Rippen st. Rispen; vor (Cijmbclkitrl : sichel- förmig st. stichelförmia;. „ 31 M. 1. S. ferux st. .S'. fcrax. „ 40 M. bei HeUromitd ornta 1. Fig. 32 st. Fig. 31. „ 40, 7. Gatt. Un'lJii ist nach Colin die losgelöste Monadentraube von Authophysn ; die Stiele derselben bleiben als hornige Fäden (Stereuiicma Kt,:.) zurück. „ 43 Z. 5 V. 0. 1. copulirte Algensporen st. eine Algenspore. „ 44, 2. Gatt. Fig. 41a aul Tat'. 2 gehört zu Chlamidoiiiunas. „ ö7 M. 1. Chlamydodo)ita st. Cludmydoämita u. Feritrominus st. Peritromiis. „ 61 M. bei Urosbßa (jmyidifi 1. Fig. 47 st. Fig. 48. „ 70 M. 1. (mastax) st (tmixtcix). ., 76 1. Gruppe Z. 3 1. Falten st. Faden. ., 79 0. sind die Gattungsnamen Triurthrit u. Fohjiirthrii vertauscht. „ 80 u. bei N. copcus. Z. 2 1. ungespalten st. eingespalten. ,, 84 Z. 11 v. 0. 1. Rattulus st. Rottalus EINLEITUNG. V^' enn wir an einem warmen Frühlingstage an ein stagnirendes odei- langsam fliessendos Gewässer herantreten, so sehen wir hiinfig, besondcis nach einem warmen Regen , ilie Oberfläche des Wasserspiegels mit einem von Gasblasen getragenen grünlichen oder bräunlichen Schaume I)edeckt: „das Wasser blüht", wie der Landmann sagt. Schöpfen wir etwas von dem schlüpfrigen Schaume aus, um ihn in der Nähe zu betrachten, so werden wir durch einen unangenehmen, spermatischen oder modrigen Geruch belästigt. Untersuchen wir die Substanz unter dem Mikroskope, so staunen wir über die unermessliche Fülle organischen Lebens, welche hier, nachdem sie den Winter hindurch im schlammigen Grunde des Wassers vor der zerstörenden Einwirkung des Frostes geborgen war, jetzt vom belebenden Lichte der Frühlingssonne in Milliarden von Individuen emporgelockt wurde. Suchen wir uns von dem Gesehenen Rechenschaft zu geben, so erkennen wir einen Theil dieser Gebilde ohne Bedenken als Pflanzen an, andere ebenso bestimmt als Thiere, von einer nicht geringen Anzahl aber wissen wir nicht zu sagen, wohin wir sie stellen sollen; unsere der höheren Thier- und Pflanzenwelt entlehnten Kriterien für thierische und pflanzliche Natur sehen wir hier völlig in einander verschwimmen. — Die entschieden pflanzlichen Formen pflegen die Hauptmasse zu bilden; es sind einzelne oder familienweise verbundene Zellen : Algen — und unter diesen wieder in der Mehrzahl : chlorophyllhaltige Algen — Chlorophyllaceen. In der wärmeren Zeit des Jahres sehen wir ihre winzigen Fäden in enormen Massen mehr oder weniger verfilzt als gelblich- oder schmutzig-grüne Watten auf der Oberfläche stehen- der Gewässer: in Sümpfen, Pfützen, Tümpeln und Gräben, an den schilfbewachsenen Ufern der Teiche und Seen frei schwimmen oder als bewegliche, fluthende, schlüpfrige Flocken den Stengeln und Blättern grösserer Wasserpflanzen, Baumzweigen, Reisern und anderen im Wasser befindlichen Gegenständen, selbst Steinen, die vom Grunde hervorragen, angeheftet und hier einen mikroskopischen Urwald bilden, in welchem die thierischen Formen sich tummeln und jagen. Zahlreiche unbelebte Körpereben, meist Reste abgestorbener Thiere und Pflanzen, finden sich dazwischen zerstreut: Beine, Fühler, Augen und andere Theile verschiedener Aithropoden und Krustaceen, oft schon bis auf die festere Chitinhülle vermodert — Schuppen von Sclimetterlingsflügeln und IMückenfülilern, Samen von Wasserpflanzen, Pollenkörner von Nadelhölzern u. dergl. mehr. Eine Anzahl grösserer, schon mit blossen Augen sicht- barer 'i'hierchen wird selten fehlen, besonders Würmer und Krustaceen. Von Würmern ist fast unver- meidlich die glatte Anguillula fluviatilis, die sich beständig unruhig schlängelt und verschiedene mit Borsten bewehrte Nais - Arten, z. B. die an ihrem langen rüsselartigen Kopfende kenntliche Nais pro- boscidea und fein bewimperte Planarien. Arthropodcnlarven unterscheiden wir von ihnen an den schon ausgebildeten hornigen Kiefern und dem pulsirenden Gefässe (Herz) im Rücken, eine kleine her- maphroditische Araclmoide : Macrobiotus Ilufelandii an der plumpen Form, den bekrallten Fussstummeln und den trägen Bewegungen. Die Krustaceen sind besonders durch die Ordnungen der Entomostraceen und Branchiopoden vertreten. Von ersteren sehen wir den langgeschwänzten und gehörnten Cyclops 4cornis, der in der Jugend fast wie eine Milbe aussieht und gewöhnlich ganz regungslos sitzt, dann aber plötzlich unruhig hüpfende Bewegungen macht. Von Branchiopoden zeigen sich uns die Wasserflöhe: Daphnia pulex, Lynceus sphaericus, Polyphemus pediculus und die kleinen Muschelkrebse (Ostracoden), Cypris fusca und C. Candida, welche kleinen zweischaligen Muscheln gleichen, aus deren klaflender Spalte l-'ühler und Ruderfüsse vortieten. Von anderen verhältiüssniässig grossen Thieren find(Mi wir noch häufig die kleine 1 2 Einleitung. polypenartise Hyilromeduso Hydra viridis und IT. fusca, die sicli mit dem Hinterende des Leibes an Blattfiedern von Wasserpflanzen heftet und die langen, mit zahlreichen, glashellen Nesselkapseln be- setzten Fangarme nach Beute ausstreckt. Eier, leere Fischschalen oder Kapseln verschiedener kleiner Thiere — Rotatorien, Naidinen, Planarien; auch zusammenhängende Stränge (von Schneekeneiern) kommen nicht minder häufig vor. Unter den pflanzlichen Formen gewahren wir ausser chlorophyllgrünen Algen andere ähnliche Gebilde, die einen spangrünen oder violetten Farbstoff — Phycochrom — in gleichmässiger Veitlieilung enthalten; sie werden in eine besondere Algenclasse — Phycochromaceen — zusammengestellt. Eine dritte Algenclasse ist durch einen gelbbraunen Farbstoff — Phycoxanthin — charakterisirt , der nicht gleichmässig vertheilt, sondern an einzelne Platten oder Körner gebunden ist: die Diatomaceen oder Bacillariaceen. Die zu dieser Classe gehörigen Formen werden wir nur theilweise willig als Pflanzen anerkennen; manche von ihnen erregen durch eigenthümliche, hin und her gleitende Bewegung schon Zweifel an ihrer pflanzlichen Natur. Noch weit mehr aber ist diess der Fall bei einer Anzahl anderer kleiner Gebilde , die zwar zum Theil Chlorophyll enthalten , wie die meisten Algen , aber sich ganz selbständig bewegen. Manche von ihnen sehen wir — wenn uns das Glück günstig ist — plötzlich sich festheften und zu bekannten Algenformen auswachsen, so dass früher namhafte Forscher den Ueber- gang von Infusorien in niedere Algenformen zu sehen glaubten, bis sich dann herausstellte, dass die Algen ausser ihren gewöhnlichen, ruiiendeu Sporen auch noch eine andere Art, bei keiner anderen Pflanzenfamilie vorkommender beweglicher Sporen erzeugen, die man deshalb Zoosporen oder Schwärm- sporen benannt hat, ihrem ersten Entdecker aber ,,die Pflanze im Momente der Thierwerdung" zu sein schienen. Diese Schwärmsporen sind eiförmig gestaltet, formbeständig und ihre Bewegungen erscheinen unsicher, taumelnd, unselbständig. Zahlreiche andere kleine ehlorophyllgrüne Gebilde aber, die sämmtlich am vorderen Pole mit einem oder mehreren schwingenden Fäden (Geissein) versehen sind, bewegen sich mit mehr Sicherheit und wachsen, wenn sie zur Ruhe gelangen, nicht zu anderen Formen aus, sondern erzeugen durch ein- oder mehrfache Theilung neue Individuen derselben Art. Einige Naturforscher (Perty, Häckel u. a.) haben aus diesen Formen ein eigenes Zwischenreich der Phytozoen oder Protisten bilden wollen, ein Auskunftsmittel, welches wenig Anklang gefunden hat, weil die Thei- lung der Arbeit zwischen Zoologen und Botanikern die Ueberweisung an eines der beiden Reiche for- dert, wenn man auch beiderseits darüber einig ist, dass die scharfe Grenze, welche der Mensch zwischen beiden zu ziehen beliebt hat, in der Wirklichkeit nicht existirt. Die einfache Zelle, d. i. ein winziges Klümpchen einer schleimigen zähen , contractilen , stickstoffhaltigen Substanz — Plasma oder Proto- plasma — mit einem etwas festeren Kern, nut oder ohne äussere Hülle, bildet den Ausgangspunkt für beide Reiche, das Element, aus welchem durch fortgesetzte Theilung und unter mannigfacher Difteren- zirung der Form, der Leib der Pflanze wie des Thieres sich aufbaut. Die einfache Zelle kann aber auch in sehr verschiedener Form als selbständiges Individuum ihr lebelang isolirt bleiben. Wohin sollen wir sie dann stellen, wenn sie zwar Chlorophyll enthält, aber thierartige Beweglichkeit zeigt? Einige Naturforscher rechnen sie aus Gründen, die wir später kennen lernen werden, zu deri Algen, also zum Pflanzenreich, andere glauben sie dem Thierreich zuweisen zu müssen. Die allerkleinsten Lebensformen enthalten gewöhnlich kein Chlorophyll, zeigen alier auch oft selbständige Bewegung: diejenigen, früher für Thierchen (animalcula) gehaltenen Wesen nämlich, die sich in allen Aufgüssen von Wasser auf organische Substanzen alsbald einfinden und deshalb animalcula infusoria genannt wui'den. Uebergiessen wir irgend eine thierische oder pflanzliche Substanz mit Wasser und lassen sie unter Zutritt von Licht und Luft ruhig stehen, so erscheint schon nach wenigen Tagen eine wolkige Trübung darin, oder ein dünnes, weissliches Häutchen auf der Oberfläche. Beide erscheinen unter dem Mikroskope meist als lappige oder wolkige Gallerte, in welche zahllose kleine Körnchen eingebettet liegen , oder lebhaft durcli einander wimmeln. Bald darauf gewalirt man zwischen den Körnchen kleine stabföimige oder spiralig gedrehte Körperchen, etwas später grössere rundliche Bläschen mit glänzendem Kern. Viele dieser früher „Infusionsthierchen" genannten Organismen: Bactcrien, Vibrionen, Spirillen, Monaden — werden nicht mehr als Thiere, sondern als Pilze oder Entwickelungs- stufen von solchen angesehen. Nägeli hat ihnen der leichten Theilbarkeit wegen den Namen Schizomy- ceten, Spaltpilze, beigelegt. Doch ti-cten auch einige entschiedene Thierformen fast immer auf. Eiiiluitiini;'. 3 Der Ntiiiie Iiifusioustliierclieu , lulusoricii, wurde dcslialb früher auf alle inikroskopiscli kleinen Organismen übertragen, die man in künstlichen oder natürlichen Aufgüssen fand, also auch in stagni- rendcn Gewässern, die ja nur Infusionen im grossen Massstabe sind. In diesem Sinne wurde der Name von allen älteren Schriftstellern bis auf Ehrenberg, diesen eingerechnet, gebraucht. Nachdem dann die als Algen oder als Pilze erkannten Formen dem Pflanzenreiche überwiesen worden, ist auch der dem Tiiierreiche verbliebene Rest noch in drei verschiedene Classen gesondert: eigentliche Infusorien, Khi- zopoden und Rotatorien. Die beiden ersteren bilden mit den Spongien, Gregarinen und Noctilucen den Kreis der Protozoen ; die Rotatorien werden von Einigen (von Siebold, Leuckart) zu den Würmern, von Anderen (Leydig, Carus u. a. m.) als Anhang zu den Krustaceen gestellt. Die Rhizopoden nehmen die niediigste Stufe ein. Ihre weiclie breiige Körpermasse hat weder eine bestimmte Form noch Anhänge von bestimmter Gestalt, besitzt aber die Fähigkeit, an gewissen oder an beliebigen Stellen wurzeiförmige Scheinfüsse (Pseudopodien) auszustülpen und wieder einzu- ziehen. Viele von ihnen umgeben sich äusserlich mit Gehäusen von bestimmter Form, die bei manchen Ausscheidungen der Körpersubstanz, bei anderen aus fremden Stoffen zusammen gekittet sind. Die nahe verwandten Spongillen, von denen eine Art im Süsswasser an Holz oder Steinen angeheftet lebt, haben in ihrem weichen, parenchymatischen Körper ein inneres Gerüst von Kieselnadeln. Die Infusorien im heutigen Sinne sind auch noch von sehr einfachem Bau. Der meist länglich ovale oder spindelförmige, oft vorn halsartig oder hinten schwänz- oder stielartig verlängerte Körper besteht aus innerlich weichem, fast flüssigen, äusserlich etwas festerem Parenchym und ist mit einer mehr oder weniger erhärteten Cuticula umgeben, die bei der Mehrzahl mit Wimpern von verschiedener Länge und Stärke ganz oder stellenweise bedeckt ist, bei einigen lange, an der Spitze geknöpfte Saug- röhren (Tentakeln) trägt. Diesen schliessen sich dann die zweifelhaften nur mit einem oder einigen schwingenden Fäden versehenen Flagelliferen oder Flagellaten (Geissel-Infusorieu) an , wenn man sie zu den Thieren stellen will. Die Rotatorien zeigen schon eine chitinisirte äussere Körperhaut und einen geschlossenen Ver- dauungscanal. Sie haben ihren Namen von einem die Mundgegend umsäumenden Kranze schwingender Wimpern, der bei manchen Arten einem umlaufenden Rade täuschend ähnlich sieht und von den illteren Forschern wirklich dafür gehalten wurde. Aehnliche Wimperkränze finden sich auch bei man- chen Infusorien. Ein ganz charakteristisches Erkennungsmerkmal der Räderthiere ist dagegen ein zwischen Mund und Schlund eingeschaltetes, fast beständig thätiges Kauorgan, welches mit mehr oder minder kräftigen Kiefern besetzt ist. Hinten endet der Körper gewöhnlich in einem schwanzartigen, meist retractilen Fuss, der bei einigen aber nur die stielartige Verlängerung des Körperendes bildet, ähnlich wie bei manchen Infusorien. Die äussere Körperhaut ist bei vielen Rotatorien zu einem förm- lichen Panzer erhärtet, der häufig mit Spitzen oder Zacken besetzt ist. Die Lebensbedingungen der mikroskopischen Organismen sind sehr verschiedenartig. Viele von ihnen bedürfen zu ihrem Gedeihen ein leidlich gutes, nicht allzusehr mit verwesenden organischen Stoffen geschwängertes Wasser, worin auch grössere Pflanzen noch vegetiren können, in dcreu uumittel- baren Nähe sie sich stets aufhalten. Mitten im klaren Wasser leben keine Infusorien. Diese Frisch- wasserformen kommen überhaupt meist nur vereinzelt vor. P^ine weit geringere Anzahl anderer lebt dagegen nur in ganz verdorbenem W^asser, d. h. solchem, welches viel verwesende organische Stoße enthält. Die davon lebenden Infusorien entwickeln sich dann gewöhnlich massenhaft. Aber auch diese Gebilde sind nicht gleich häufig. Bacterien und Monaden erscheinen immer und überall in faulenden Infusionen. Wir haben es jederzeit in unserer Gewalt, ihre Entwickelung zu veranlassen und einige wenige Infusorienarten (Gyclidium glaucoma, Glaucoma scintillans, Paramecium aurelia, einige Oxytri- ehinen) folgen ihnen sicher nach. Weniger gewiss ist die Erscheinung einiger Anderer, obschon diese (wie Colpoda cucullus), eigentlich nur in Infusionen gefunden werden. Bei der grossen Mehrzahl der Formen aber ist ihr Auftreten vom zufälligen Zusammentreffen verschiedener Umstände abhängig. So kommt es, dass manche Formen an Localitäten, an denen man Jahre hindurch keine Si)ur von ihnen fand, plötzlich massenhaft auftreten, um nach einiger Zeit eben so spurlos wieder zu verschwinden. Besonders manche Algen (z. B. Hydrodictyon utriculare) uml grössere Rotatorien (z. B. Hydatina senta) ^ Einleituug. zeigen dieses aufialleiule Verlialteii. Manche Volvoeinen, Hydroniorinen, Cryptonionadinen, Protococceen u. a. vermehren sich zuweilen plötzlich so stark, dass grosse Wassermassen von ihnen grün gefärbt erscheinen und in solchen grünen Wassern findet dann wieder rasch eine massenhafte Entwickelung mancher sonst seltener Rotatorien statt. Auch von letzteren geht der Grad der Entwickelung bis zur milchigen Trübung des Wassers. Seltener tritt eine blutrothe Färbung der Gewässer durch Infusorien (Euglena sanguinea, Astasia haemotodes) oder Algen (Protococceen) ein. Rothe Ueberzüge auf Speisen, d. h. feuchten festen Stoffen durch kleine Algen und Pilze (Monas prodigiosa Eb., Protococcus prodig- iosus Cohn) sind häufiger, selbst der rothe Ueberzug auf Schnee durch Protococcus nivalis scheint nicht ganz selten zu sein. Dass die Mehrzahl der mikroskopischen Lebensformen nur in den wärmeren Monaten des Jahres erscheint, ist selbstverständlich ; manche leben alier auch unter dem Eise fort und viele sind mindestens gleich nach dem Eisgange wieder zahlreich. Grosse Hitze im Sommer vernichtet die meisten Frisch- wasserformen. Aus dem Gebundensein an eine bestimmte Beschaffenheit des Wassers folgt ferner ohne Weiteres, dass sich die nur im frischen Wasser lebenden Arten selbst bei der grossesten Vorsicht nicht lange aufljewahren lassen. Am besten gelingt diess noch, wenn man wenige Algen oder andere Pflänzclien in einer geringen Menge Wasser vegetiren lässt. Unter dem Deckgläschen des Objectträgers kann man bei massiger Temperatur die meisten Frischwasserformen viele Tage, ja Wochen lang am Leben erhalten, wenn man während der Beobachtung das verdunstende Wasser durch lufthaltiges destillirtes Wasser ersetzt und während des Nichtgebrauches das Object in der sogenannten feuchten Kammer auflje- wahrt. Es ist diess ein Gefäss, in welches man wenig Wasser und einige über dessen Oberfläche vor- ragende feste unlösliche Körper (Glasbrocken) bringt ; auf letztere legt man das Object und stülpt dann über das Ganze eine Glasglocke. Wenn das Gefäss oben einen ebenen Rand hat, braucht man es nur mit einer Glasplatte zu bedecken. In einem so erhaltenen einzelnen Wassertropfen leben merkwür- digerweise selbst die grossesten Rotatorien noch munter weiter, wenn die nämlichen Formen in dem Glase, aus welchem man den Tropfen entnahm, längst zu Grunde gegangen sind. — Bei Aufbewahrung von Material in grösseren Gefässen läuft man stets Gefahr, dass, wenn auch keine Fäulniss eintritt, Raubthiere vorhanden sind, welche binnen Kurzem die kleine Menagerie entvölkern. Solche gefährliche Räul)er sind besonders einige grössere Infusorien (Urostyla grandis, manche Anipliileptus-Artcn u. a.) und manche Würmer. Sind diese nicht vorhanden, so kann man zuweilen auch in Gläsern viele For- men lange Zeit züchten, ja manche leben fast ausschliesslich in solchen Gefässen. An bestimmte Gegenden ist das Vorkommen der mikroskopischen Organismen nicht gebunden. Wo die Bedingungen ihrer Existenz vorhanden sind, hat man fast überall die nämlichen oder doch sehr ähnliehe Formen gefunden. In der nachfolgenden systematischen Beschreibung sind deshalb nur aus- nahmsweise die Ortschaften genannt, an denen sie beobachtet wurden. Die von mir bei Braunschweig gefundenen Mikrozoen sind jedoch mit einem Stern bezeichnet. Die Beschaffenheit des Aufenthaltsortes ist im Texte fast immer angegeben. Die Ausdrücke: Frischwasser, Altwasser, grünes Wasser — werden nach Vorstehendem verständlich sein. Diese Angaben erleichtern nicht allein das Auffinden und Be- stimmen vieler Formen, sondern sind für manche Fälle geradezu unentbehrlich. Besonders ist diess der Fall jjei manchen Vorticelliuen, welche — oline eigentliche Schmarotzer zu sein — an bestinunten grösseren Wasserthieren, ja an bestimmten Körpertheilen derselben, angeheftet leben. Wenige mikroskopische Organismen lassen sich nach ihrem Absterben gut aufl)ewa]iren , nur grössere Algen und besonders Diatomaeeen lohnen im Allgemeinen die darauf verwendete Mühe;*) Rotatorien schrumpfen zu unkenntlichen dünnen Häuten ein, viele Infusorien zerrtiessen unmittelbar beim Eintritt des Todes. Um so nothwendiger ist es, alle interessanten Vorkonnnuisse sogleich zu *) Neuerlich hat Herr H. J'imker in Bcnuui hei ISerlin ein Verfahreu auslindig gemacht, auch vüu Iiif'usürieu luiliroskopisdie Daucrjiräparate herzustellen, die sich ül)errascliend gut erhalten zeigen. Solche Präparate sind zu bezichen durch das Institut für Mikroskopie von J. Klünne & G. Müller in Berlin, S. Prinzenstrasse 56. Einleitung. 5 Papier zu bringen. Man thut wohl, sicii zu diesem Zwecke im Doppelselien zu ülien, so dass das von dem einen Auge wahrgenomniene Bild durch das andere auf ein neben dem Mikroskope liegendes Blatt Papier projecirt wird, wozu allerdings zwei annähernd gleiche Augen gehören. Algen und manche Rhizopoden lassen sich zwar mit der Camera lucida zeichnen, auch sehr gut photographiren ; es ist darin, besonders bei Diatomaceen, schon Vortreffliches geleistet. Bei den meisten Infusorien und Rota- torien aber ist diess ihrer Beweglichkeit halber nicht thunlich. Zwar ist es auch keine ganz leichte Aufgabe, während man mit dem linken Auge in das Mikroskop blickt, mit der linken Hand den Ob- jectträger regiert, d. h., den Bewegungen des Thieres folgend, in umgekehrter Richtung verschiebt und gleichzeitig durch mehr oder weniger starkes Drücken bald hebt bald senkt, um das bewegliche Object stets wenigstens annähernd im f'ocus zu erhalten ~- gleichzeitig nun mit dem rechten Auge ein auf dem Tische liegendes Blatt Papier zu fixiren und auf demselben mit der rechten Hand den Bleistift zu führen. Mit einiger Ausdauer wird aber selbst der im Zeichnen wenig Geübte bald lernen, auf diese Weise rohe Skizzen zu entwerfen, die später ausgeführt werden können. Ist das Object gar zu beweg- lich, so begnügt mau sich vorläufig damit, seine Hauptdimensionen mit dem Zirkel abzugreifen, entwirft danach das Bild mit Hülfe der Phantasie und vergleicht solches dann mit dem optischen durch Doppelsehen. Das Messen der Objecte sollte hierbei meiner Meinung nach nur in derselben Entfernung vom Auge geschehen, in welcher sieh das Object befindet, also auf dem Objecttische. Manche Beoliaehter messen jedoch bei 25 cm Abstand vom Auge, d. h. in der Entfernung des deutlichen Sehens eines normalen Auges. Bei Vergleichung der Grössenangaben verschiedener Autoren ist diess wohl zu be- achten. Uebrigens differiren die meisten Mikrozoen in der Grösse sehr bedeutend. Die zweckmässigste Vergrösserung für gewöhnliche Beobachtungen ist etwa SOOläche, doch muss man nöthigenfalls bis mindestens 500 gehen können. Sehr nützlich ist besonders bei der Beobachtung beweglicher Formen ein Revolver-Objectivtiäger, um rasch mit der Vergrösserung wechseln zu können. Die liei mikroskopischen Untersuchungen überhaupt gebräuchlichen Reagentien sind auch zum Studium lebender Wesen unentbehrlich. Die Sarkode des Infusorienkörpers wird durch Alkohol, ver- dünnte Essigsäure und Chromsäure dichter; pflanzliches Plasma wird besser durch verdünnte Salzsäure oder Zuckerlösung zum Erstarren gebracht. Ist der Plasmakörper mit einer Membran umkleidet, so wird diese bei der Contraction des Inhaltes durch Einwirkung des Reagens deutlicher sichtbar. Nicht selten aber werden durch das Reagens selbst erst Scheinniembranen gebildet. — Auflösung von Karmin in Ammoniak oder alkoholische Auilinrothlösimg färbt stickstoffhaltige Körper (Zellkerne) stärker, als stickstofffreie. Uelierosmiumsäure bringt nicht allein das Plasma zum Erstarren, sondern färbt auch Oeltropfen, überhaupt Fette, schwarz. Wässrige oder alkoholische Jodlösung färbt bekanntlieh Stärke- mehl blau, Cellulose erst nach Behandlung mit Schwefelsäure. Um gar zu bewegliche Thiere behufs genauer Untersuchung zur Ruhe zu bringen, leistet bei Rotatorien verdünnte Strychninlösung gute Dienste. An Infusorien bewirken Reagentien gar zu leicht Formveränderungen. Man wartet deshalb besser eine Zeit lang, die meisten kommen^ allmälig von selbst zur Ruhe. Ilaben wir vorhin einen allgemeinen Ueberblick über die Ilauptgruppen unserer kleinen Süss- wasser-Bevölkerung gewonnen, so können wir nun daran gehen, diese Gruppen weiter zu zergliedern, die Bekanntschaft ihrer einzelnen Bestandtlieile zu suchen. Ich wei-de mich in dieser systematischen Gliederung bei den Algen und Pilzen darauf beschränken, die möglichst sicher erkennbaren Species der im Wasser lebenden Gattungen anzuführen, daneben aber — wie auch bei den Mikrozoen — auf die ver- wandten im Meere, parasitisch und ausser Wasser lebenden Formen hinweisen. Bei den Mikrozoen werde ich gleichfalls entweder nur die zweifellos feststehenden Arten aufnehmen, oder doch etwaige Zweifel ausdrücklich hervorheben, die ganz unsicheren aber völlig bei Seite lassen. Wie überall im Thier- und Pflauzenreiclie, gicbt es auch unter den miki'oskopisch kleinen Angehörigen beider genug 6 Eiuleitung. Gattuiigeii, die zwar ,mosse Foi-iiivei'sdiiefleiilieiteii, aber mit so allinälif,a'n UeljeriiäiiRen iiinfasseii, dass eine Artensiialtuiig untliunlich oder doch nur in gewissen Grenzen statthaft ersclieint, während bei anderen Gattungen nur geringe oder vorübergellende Abweichungen von der typischen Form vorkommen. Bei der Diagnose der einzelnen Gattungen und Arten sind die schon in den diagnostischen Uebersichten enthaltenen Hauptcliaraktere gewöhnlich nicht wiederholt. Für die Bestimmung der Arten ist deshalb sowohl die Uebersicht, als die Diagnose der Gattung mit nachzulesen. Was die Anordnung des Stoftcs betrift"t, so erschien es mir praktisch, bei den Pflanzen von den höheren Formen anfangend, in umgekehrter Reihenfolge zu den niederen herab, durch die Mittel- glieder hindurch zu den niedrigsten Thierfornien überzugehen und hier von den niederen zu den höher organisirten aufzusteigen, um die ähnlichen Formen übersichtlich zusammen zu bringen. ALGEN UND PILZE. LITERATUR. Af/ardh, J. G., Species, genera et ordines Algarum 1848—1863. Kützing. F. T.. Species Algarum 1849. Näfieli, C.. Gattungen einzelliger Algen 1849. Rdbenhorst, L., Ivryptogamenüora von Sachsen etc. 1863. Dernelhe, Flora europaea Algarum 1864—1868. Derselbe, Algae europeae exsiccatae 1801^1874 (Präparate mit Text). Reinsch, P., Algenflora von Mittelfranken 1867. Eidtim. E; Der gegenwärtige Standpunkt der Mykologie 1872. Lhnhteilf. K.. Synopsis der Saprolegniaceen 1872. Oerstcdt, A. S.. System der Pilze, Liclienen und Algen. Deutsch von Griesebach und Reinko 1873. Lemii.i, ./., Synopsis der Pflanzenkunde. Zweite Auflage. Dritte Abtheilung: Kryptogamen, bearbeitet von A. B. Frauk 1877. Di 'ie mikroskopischen Algen und Pilze zeigen uns das pflanzliclie Leben auf seiner untersten Stufe. Hier sind alle Zellen völlig unabhängige selbständige Individuen, die sich im Laufe der Vege- tationsperiode durch Theilung vermehren und entweder ganz isolirt leben , oder — je nachdem ilire Tlieilung nach einer oder mehreren Richtungen des Raumes erfolgt, zu fadenförmigen, flilchenförmigen oder körperlichen Familien vereinigt lileiben. Die denkbar einfachste Lebensform finden wir bei den, nicht unter Wasser, sondern auf feuchtem Boden, besonders feuchter Gerberlohe, lebenden Myxomyceten (Schleimpilzen). Diese bestehen, ganz wie die untersten Anfänge des thierischen Lebens, die nackten Rhizopoden, nur aus einem scheinbar homogenen, aber selbständiger kriechender oder vielmehr fliessender Bewegung fähigen, kernhaltigen riasnia. Auf dieser untersten Stufe ist noch nicht einmal vollständige Individualisirung des Organismus eingetreten. Begegnen sich zwei oder mehrere derselben, so können sie ohne Weiteres zu grösseren Plasmodien verschmelzen. Bei der Algenzelle erfolgt bereits, wie bei den Zellen der höheren Pflanzen, die Ausscheidung einer Cellulosekapsel , in welcher der plasmatische Körper nunmehr als selbständiges Individuum erscheint. Nur zum Zwecke der Fortpflanzung tritt auch hier eine Verschmelzung des immer noch bewegungsfähigen Plasma-Inhaltes zweier Zellen ein, entweder so, dass der ganze Inhalt zweier Zellen sich auf verschiedene, später noch näher zu betrachtende Weise zu einer grossen Eispore vereinigt (Zygnemaceen , Desmidiaceen ; ähnlich Diatomaceen) , oder so , dass in gewissen (weiblichen) Zellen — Sporangien, Oogonien — sich durch Vergrösserung und Isolirung des Plasma-Inhalts eine oder mehrere Oosporen bilden, während in anderen (männlichen) Zellen — Antheridien — durch Zerfallen des Inhalts eine grossere Anzahl kleiner Spermatozoiden erzeugt wird, die zur Zeit der Reife aus der zerrcissenden Zelle ausschwärmen, die Oogonien aufsuchen, durch Oeffnungen, die sich inzwischen in deren Membranen gebildet haben, eindringen und mit der Eizelle verschmelzen (Vaucheria). Diese verhiiltnissmiissig grossen und dickwandigen Oosporen bilden sich gegen das Ende der Vegetationsperiode und sind dazu bestimmt, die Erhaltung der Art durch den Winter sowohl als durch die Sommerdürre zu sichern. In beiden Fällen keimen sie erst nach einer längeren Ruheperiode und wei-den deshalb auch ruhende Sporen genannt. Ausserdem aber erzeugen die Algen im Laufe der Vegetationsperiode noch eine andere, ihnen eigenthiimliche Art von Spoi'en, indem sich, ohne vorherige 8 Algen. Befruchtung, der Plasma-Inlialt gewisser Zellen zu einem oder mehreren birnförmigen Körperrhen aus- bildet, die auf ihrer äusseren Hautschicht keine Cellulosekapsel , aber bei einigen (Vaucheria clavata) ein Wimperkleid, mindestens aber am vorderen, zugespitzten, meist hyalinen Ende 2, 4 oder mehr, oft einen ganzen Kranz von Flimmerhaaren bekommen , dann aus der zerreissenden Mutterzelle aus- schwärmen und eine Zeit lang in schraubenförmiger, rüttelnder Bewegung, für deren Riclitung das Lieht bestimmend zu wirken scheint, forttaumeln, sich dann endlich an geeigneter Stelle festsetzen, keimen und zur Stammform auswachsen. Bei einigen Algen sind jedoch auch Schwärmsporen beobachtet, die wieder mit der vorgedachten geschlechtlichen Fortpflanzung in Beziehung stehen, indem sie sich an oder neben den Oogonien festsetzen und zu wenigzelligen Zwergmännchen auswachsen, in denen sich wenige keilförmige Spermatozoiden bilden. Letztere entschlüpfen durch den aufklaffenden Deckel der Zelle (des Antheridiums) und dringen durch die sich jetzt gleichfalls deekelartig abhebende Ku])pe des Oogoniums in dieses ein, um mit der Oospore zu verschmelzen (Oedogonium). Ob die Bewegung der Schwärmsporen durch die Reaetion einer stärkereu Stoffaufnahme am Vorderende bei gleichzeitiger Ausscheidung am Ilinterende, oder durch das Schwingen der Wimpern um ihre Basis, oder wie sonst — bewirkt wird, ist noch streitig. Mir scheint die erstere Annahme Nägeli's den Vorzug zu verdienen. ÜBERSICHT DER ORDNUNGEN DER SUSSWASSER-ALGEN. Zellen ganz oder theilweise mit ( lilorophyll ausgekleidet, ohne Beimengung eines anderen Farb- stoffes, Farlie rein grün (Cldorüpliynacecn.) Wachsthum nur oder vorwiegend an der Spitze des aus einer einzigen durch Aussackung verzweigten Zelle bestehenden Algenfadens Siplioneiie. der aus mehreren, meist vielen Zellen bestehenden Zellenfamilie ('oiifcrrdcciic. Wachsthum allseitig, mit Theihmg aller einzelnen Zellen Fortpflanzung durcli Schwärmsporen Pahiirlliiccric. Fortpflanzung durch unbewegliche Zygosporen nach erfolgter ( 'o]nilation ( 'oiijiifidtde. Zellen theilweise mit goldgelbem Farbstoff, neben Chlorophyll, aber dessen h'arbo vci'deekend . . . DItilotiittcnir. Zellen gleichmässig mit blau- oder spangrünem Farbstoff, der das gleichfalls vorhandene Chlorophyll verdeckt Phycochroiiiaccae. I. ORDNUNG. 8IPII0NEAE. HCIILAnCPIALGEN. Sehr langgestreckte, an der S|)itze fortwachsende, schlauchartigo Zellen, die sich durch Aussackung verzweigen. Die Zweige haben gleichfalls Spitzenwachsthum. Zellwand gleichmassig mit körnigem (üilorophyll bekleidet. Meistens Meeres- bewohner. Aus der Familie der Vauchcriaccae KU., leljen im Süsswasser und auf nassem Boden verschiedene Arten der Gattung: Vauehcria D. C. Fadenförmige, an der Basis wurzelartig verzweigte Zellen ohne Gliederung. Nur zur Sporenbildung gliedert sich die Astspitze ab. Dort entstehen "Schwärmsporen. Ausserdem bilden sich ruhende Sporen in kurzen, seitlichen Aussackungen, neben denen meistens hakenlörniige Antheridien hervorbrechen. Die einzelnen Arten sind nur fructifleirend zu unterscheiden. Sehr verbreitet und erkennbar sind folgende: a. Oogonien und Antheridien seitlieh getrennt neben einander. F. sc^sih's Lijngh. Sporen eiförmig, sitzend, je zwei genähert, zwischen ihnen ein gleichlanges, haken- förmig gekrümmtes Antheridium. Ue])erall gemein. Bildet lockere, schmutzig gi'üne scliwimmeudi' Flocken. V. dichotoma Agardh. (Taf. 1, Fig. 1). Sporen rundlich , sitzend , zerstreut oder zu mehreren , mit einzelnen Antheridien. Fäden entfernt diehotom verzweigt. Piobuster als vorige. b. Oogonien und Antheridien zusammen auf Scitenästcn. V. f/eminnfa Lfjh. Fruehtjlste dieizinkig. Der mittlere Zinken bildet ein Antheridium, die seitlichen tragen längliche, oft leicht gekrümmte, oben abgestutzte Sporen. F. ]iamnfa Lf/h. Aeste mit j(> einem Oogonium und einem hakenförmig gekriinunlen Antheridium. — Confervaceae. 9 V. terrpstrii^ Lgh., mit hornförmic .ceboKeiien Antheridieii , an deren Rücken die Ooponien einzeln mit. flacher Basis aufliegen, ist auf feuchtem Boden verl)reitet. An feuchten Stellen ausser Wasser wurzeln auch die winzigen Arten der Gattung Bofrydimn Wallroth., besonders an übei'schwemmt gewesenen Ufern. }j. f/raniilatum Grev. Birnförmige Zellchen von Senfkorngrösse, lauchgrün. n. ORDNUNG. CONFERVACEAE. FADENALGEN. Mehrzellige Algen von sehr verschiedener Form. Fortpflanzung durch Schwärmsporen und Oosporen. Viele von ihnen sind Luftalgen; im Wasser leben folgende Familien und Gattungen: Ilautartige, zusammenhängende Zellschichten, durch Theilung der Zellen in zwei Richtungen gebildet (Ulracene Aiih.) zu einem schlauchförmigen Zellkörper geschlossen ?}iüeromorphi( LM: (Blattartig, auf festen Körpern aufliegend: Proitiola Ag. Krustenartig: Protuäerma Ktzq.) Zellenfamilien mit Spitzenwachsthum Schwärmsporen mit 2 — 4 Wimpern, zu mehreren in einer Zelle Endzellen oft mit haarformiger Spitze (ClKKiojiJifuriic RhJi.) scheibenförmige Familien Coleochnete Bre'h. fadenförmige Familien Fäden ästig, Aeste mit büscheligen Zweigen in polsterförmigem Gallertlager Chactophora .S'c/irÄ-. in schlüpfrigen, fluthenden Flocken Aeste dem Stamm gleich Stiyeoclonhmi KUg. Aeste dünner als der Stamm Umpariiahlia Agit. Endzellen ohne haarförmige Spitze Zellen länger oder so lang als dick (Confcrveae Ktxg.) Fäden astlos, cylindrisch mit Schwärmsporenbildung Blicroajmro Tliuret. steril Confen-u L. . Fäden ästig Aeste dem Stamme gleich Claäophora Kt~g. Aeste dünn, haarwurzelartig Rhi-ochnmw Kt:g. Zellen sehr kurz, dicker als lang ." (UJotriclicac Kt-g.) Fäden nicht seitlich verbunden Ulntrix Kizg. Schwärmsporen mit Wimperkranz, einzeln in den Gliederzellen, von denen andere zu kugeligen Oogonien anschwellen (Ocdogoniaccae.) Fäden nicht ästig '. . . Oedogommn Link: Fäden ästig, mit langen Borsten besetzt BnUiochadr Ag. Anhang: Chanlrauaiacede Bhh. Farbe blaugrün, violett oder purpurroth. Sporen nur in den Endzellen Chiititniiisia Fr. Die selteneren oder ausser Wasser lebenden Gattungen: Sphacropkn. Chroolcpiif!. Clilorotylmm, Gongronira, Microthamnioii, Gloeotihi etc. wei'den hier übergangen. I. FAM. ULY ACE AE. Zusammeniängende, hautartige Zellschichten. Fortpflanzung durch Schwärmsporen. 1. Gatt. Entcromorphn Link. Darm- oder sackförmige Schläuche, die am Bnden festgewachsen sind oder frei schwimmen. Zellen rundlich -eckig. E. intestinalis Link Schläuche derbhilutig, grasgrün 15 — 30cm laug, Zellen 0,01 — 0,018 d. 2. Gatt. Prasiola Ag., bildet blattartig aufliegende Schichten ausser Wasser auf feuchtem Boden. P. crispa IQs., krause, faltige Ueberzüge. 3. Gatt. Protodcrma Ktz. bildet krustenartige Ueberzüge. P. viride Kis., auf Steinen unter Wasser. II. FAM. CHAETOrnOREAE. Fäden dichotom oder seitlich büschelig verzweigt. Zweige am Ende oft mit farbloser, haarformiger Spitze. 1. Gatt. Coleochnrif Brch. Die dichotom verzweigten kurzen Fäden bilden eine flache, scheibenförmige Zellschicht. Schwärmsporeu bilden sich in den Randzellen, Oogonien zerstreut in der Fläche, oder endständig. 2 \Q Confervaceae. C. scutata Brrb. Randzellen mit Haavspitzen. Fäden zu kreisrunden Scheiben verwachsen. C. 2iulchelJa Uhh. Randzellen ohne Haare; sonst wie vorige. 2. Gatt. Cfiaetopliora Schrie. Aestige Fäden mit büscheligen Zweigen in polsterförmigen , an Wasserpflanzen etc. angehefteten Gallertlagern nistend. Stamm- und Astzellen glashell, mit grüner Querbinde in der Mitte (ähnlich bei den beiden folgenden Gattungen); Zweige aus kurzen, chlorophyllreichen Zellen zusammengesetzt. Letztere erzeugen Schwärmsporen. End- zellen der Zweige pfrieni- oder borstenföi-mig, glashell, unfruchtbar. Ch. pisiformis Ag. Lager rundlich, bis erbsengross. CJi. cndiviaefoUa Ag. Lager flach, lederartig, buehtig. 3. Gatt. Stigeodonimn Kisg. Gliederfäden ästig, ohne Gallertlager, Aeste verzweigt, eben so dick als der Stamm, aus farblosen Zellen mit einer grünen Querbindc zusammengesetzt. Zweige zerstreut, straff, seltener büschelig genähert und schlaff, mit kurzen, grünen Zellen, in denen sich Schwärmsporen, einzeln, aus dem ganzen Zellinhalte, bilden. Zweigenden um ihre Achse gedreht, Endzellen oft mit pfriemen- oder haarförmigen Borsten. Bildet kleine, grüne, schlüpfrige Flocken an Plalmen, Reisern etc. St. lubricum Lgi. Stammzellen 0,01 d, 2— 3 mal so lang. Endzellen meist pfriemenformig. St. protenstim Dillw. Stammzellen 0,015 d und eben so lang oder doppelt so lang, leicht gedunsen. Endzellen der Zweige borstenförmig. 4. Gatt. Braparnaldia Bory. Voriger ähnlich, aber Aeste dünner als der Stamm, Zweige breit büschel- förmig, ihre Endzellen alle hyalin, borstenförmig. Bildet lebhaft grüne, schlüpfrige Flocken. 7). glomerata Ag. Stammzellen fast oder ganz farblos, 0,033 d, Länge doppelt und mehr oder gleich, in der Mitte gedunsen. Zweige fächerförmig, horizontal abstehend. B. plumosa Ag. (Taf. 1 Fig. G). Stammzellen wie bei voriger aber dicker, bis 0,04 d; 1==V2 '''^ l<'- Zweige fast aufrecht, wenig abstehend, sehr verlängert. m. FAM. CONFERVEAE. Gliederfaden, deren sämmtliche Zellen die Fähigkeit haben, sich innerhalb der sieh dehnenden Mutterzelle zu thoilen, so dass jede neue Generation eine neue Zellbautschicht in die frühere einlagert. I.Gatt. Microspora Thurct. Gliederladen dünn, einfach, astlos, mit wandständigen Chlorophyll- bläschen. Alle Zellen erzeugen Schwärmsporen , die durch Einknicken des Fadens entleert werden. Bildet schwimmende flockige Watten. M. vulgaris Bhh. Zellen bis 0,01 d; L = 1,-5— 3 d, lebhaft grün. M. floccosa Th. Zellen dünner als bei voriger, an den Enden leicht eingeschnürt. 2. Gatt. Confcrva Linie. Dünne astlose Gliederfäden, meist mit homogenem Inhalt, die schwimmende, lockere Watten bilden und vielleicht nur sterile Formen der vorigen Gattung sind. C. tcnerrima Ktzg. Zellen blassgrün , glatt, 0,0035 d, 1 = 2—3 d. In Brunnentrögen und Gräben gemein. 3. Gatt. Claäopliora Kts. Gliederfäden ästig, robust, Zellen mehrfach so lang als dick. Bildet fluthende, verworrene, oft massige Watten, frei schwimmend oder festgewachsen. C. fracta Kts. Aeste zerstreut, gespreizt oder zurückgebogen, Zellen glatt bis 0,1 d. In stehenden Gewässern gemein, beim Austrocknen überschwemmt gewesener Stellen sogen. Meteoii^apier bildend. C. crispata Kts. Zellen gestreift, sonst ähnlich voriger. C. gossypina Kts. (Taf. 1 Fig. 5). Zellen walzenförmig 0,02—0,03 d, 1 = 4— G d bildet starre, schmutzige Watten. C. glomerata Kts. Aeste büschelig verzweigt, an der Basis nicht zusammengewachsen. In langen fluthenden Rasen festgewaehsen. C. canalicularis Kts., ähnlich voi'iger, aber Aeste an der Basis zusammengewachsen. 4. Gatt. Bhisodonium Kts. Gliederfäden wie bei Conferva, aber mit zerstreuten wurzelartigen Tiieben. Nur steril bekannt. Bh. rivulnrr Kts. Lebhaft grüne Rasen. In Bächen vorbreitet. Coul'ervaceac. 1 1 IV. FAM. ULOTRICIIEAE. Faden von sehr verschiedener Gestalt mit gleichmässig vertheiltem Chlorophyll. Zellen küi'zer als lang. 1. Gatt. UJoirix Ktz. Astlose selir kurzgliedrige Fiulen. Die Schwävmsporen Inklen sich zu moliieren, oft zalilreicli (paarig) in tlen Zellen und brechen haufenweise, oft schon keimend, hervor. Zahlreiche, schwer zu bestimmende Formen, meist von lebhaft gelbgrüuer Farbe. U. tenerrinta Kts. Zellen bis 0,008 d und 1. U. Sonata Kfz. Zellen bis 0,025 d und 1, zur Fruchtzeit an den Enden etwas eingeschnürt. U. mucosa Th. Taf. 1 Fig. 4. Zellen 0,015—0,02, halb so lang bis gleich lang. Hierher gehören noch einige ausser Wasser sehr verbreitete Formen: Hormidium Ktz. (murale u. a.) und Schisogonium Ktz., welche die bekannten grünen Ueberzüge an Baumstämmen, Bretterzäunen u. dgl. bilden. V. FAM. OEDOGONIACEAE. Gliederfaden mit ungleichwerthigen Zellen. Manche erzeugen aus ihrem ganzen Inhalte eine einzige, hreit eiförmige Schwiirm- sporc mit Wimperltranz am spitzeren Pole, der beim Keimen wurzelartige Fortsätze treibt. Andere Zellen erzeugen mehrere kleinere (männliche) Schwärmsporen, noch andere schwellen kugelig an zu Oogonien. an denen sich die Audrosporen fest- setzen und Spermatozoiden entwickeln. Letztere schlüpfen durch die deckelartig klaffende Kappe der Scheitelzelle aus, in die ebenso klaffende Kappe des Oogoniums in dieses hinein, und verschmelzen mit dessen Inhalt, aus welchem nun eine einzige rundliche Dauerspore sich bildet. 1. Gatt. Occlof/onmm Linie. Astlose, an der Spitze oft haarförmige Fäden, die Anfangs festgewachsen sind, später sich loslösen und verworrene, schwimmende Watten bilden. Arten zahlreich. Oc. capillare Ktz. Zellen bis 0,033 dick und eben oder doppelt so lang, mit kugeligen Sporen, die das wenig gedunsene Sporangium ganz erfüllen, ist sehr verbreitet und bildet oft Meteor- papier an überschwemmt gewesenen Stellen. Oc. fonticola AI. Br. Aehnlich voriger, aber Sporen kantig. In Quell- und Brunnenwasser häufig. Oe. minutum Ktz. Nur 0,005 dick. Oe. tumidulmn Ktz. Taf. 1 Fig. 3. Zellen bis 0,03 d und 2—6 mal so laug. Sporen kugelig, locker in elliptischen Sporangien. Oe. ciliatmn Hass. Taf. 1 Fig 2. Zellen bis 0,01 d (? 0,02), 2 bis 6 mal so lang. Endzellen borstenförmig, glashell, sehr lang. Basalzelle keulenförmig mit gespaltenem oder scheibenför- migem Fusse, an Wasserpflanzen aufsitzend. Sporangien eiförmig, sehr gedunsen, ganz \on der Spore ausgefüllt. Oe. capiUaccum Ktz. Zellen 0,01 d, gleich oder doppelt so lang, mit rundlich-eiförmigen, das wenig gedunsene Sporangium ausfüllenden Sporen. In grossen Watten. 2. Gatt. BuJhochaete Ag. Kurze, ästige, oft an andere Algen angeheftete Gliederfäden mit aufwärts keulenförmig verdickten Zellen, die oben seitlich eine lauge Borste mit zwiebeiförmig verdickter Basis tragen. B. sctigtra Ag. Taf. 1 Fig. 7. Zellen bis 0,02 d, 2 bis 5 mal so lang. Sporen kugelrund, warzig, das Sporangium nicht ganz ausfüllend. Gattung Cliantransia Dcsv. Gliederfäden ästig, walzenförmig, mit zarter glasheller Membran und röthliehem oder bläulichem Inhalt. Ch. chalyhca Fries. Zellen bis 0,01 d, büschelig in Rasen von ca. 1 cm Länge. In Quellen und Bächen. III. ORDNUNG. PALME LL ACE AE. Einzellige, chlorophyllgi-üne Algen von rundlicher oder länglicher Gestalt, einzeln oder familienweise verbunden lebend. Familien und Gattungen: Vermehrung nur diu-'ch freie Zellbildung (Schwämisporeu) ■ l'rutococcaccac Nac(i. „ durch Zelltheilung, in der letzten Generation bisweilen durch Schwärmsporen Pcdmelleae Ktz. Protococcaceae. Zellen einzeln, ohne Gallerthülle spindelförmig, gestielt, festgewachsen Characiwii A. B. 2* 12 Palmellaceae. cylindrisch, wiirmförmig gekrlunmt Ophiocj/tium N/j. drei- oder viereckig l'ohjedrmm Nfj. Zellen familienweise verbunden cylindrisch in baumfürmigen Gruppen festgewachsen Sciadium A. B. cylindrisch in netzförmigen, grossen Watten Hydrodicfijun Roth. elliptisch, mit Spitzen, reihenweise verbunden Scencdcsmus Meycn. buchtig oder gelappt, in scheibenförmigen Familien Pediastrum Meyen. keilförmig, an der Spitze ausgerandet in massiven Kugeln Sorastrmn Ktz. rundlich polyedrisch, in hohlen Kugeln Coclastmm Np. quadratisch, in kubischen FamiUen St(mro(j(nia Ktz. I. FAM. PROTOCOCCACEAE. Fortpflanzung durch Theilung des Zellinhaltes in grössere und kleinere Partien, welche sich zu Schwärmsporen umbilden. 1. Gatt. Characium A. B. Zellen länglich, ei- bis spindelförmig, tun unteren Ende gestielt und an anderen Pflanzen festgewachsen, Spitze farblos. Die Sehwärmsporen bilden sich durch wieder- holte Zweitheilung des Zellinhaltes. Ch. minutmn A. B. u. a. In stehenden Gewässern an Fadenalgen. 2. Gatt, Ophiocißium Naeg. Zellen cylindrisch, wurmförmig gekrümmt, an einem Ende mit einem Spitzchen. Die Schwärmsporen entstehen zu 8 gleichzeitig. 0. apiculatum Ng. Taf. 1 Fig. 20. In Tümpeln und Gräben, frei schwimmend. 3. Gatt. Folyedriimi Naeg. Zellen drei- oder viereckig, mit Stachelspitzen an den Ecken. P. trigonmn N. und P. tetragonum N. In Gräben und Sümpfen einzeln, frei schwimmend. 4. Gatt. Sciadium A. B. Zellen walzenförmig, mit stielartiger Basis festgewachsen, oben einfach oder wiederholt verästelt. Schwärmsporen entstehen zu 6 — 9 gleichzeitig. Sc. arbuscula A. B. Taf. 1 Fig. 19. Zellen 0,2—0,3 1. In Gräben, Sümpfen etc. 5. Gatt. Hydrodidyon Both. Zellen cylindrisch mit den Enden zu grossen netzförmigen Hohlsäcken verbunden. Die gewöhnlichen Schwärmsporen (Makrogonidien) ordnen sich schon innerhalb der später sich autlösenden Mutterzelle zu neuen Netzen, andere (Mikrogonidien) schwärmen aus, ruhen zunächst und kommen später erst durch einen Generationswechsel zur Stammform zurück. H. utriculaium Roth. Taf. 1 Fig. 15. In stagnirenden Wassern, erscheint selten, aber zuweilen massenhaft. 6. Gatt. Scencdesmm Mn. Zellen elliptisch mit Spitzen an den Enden in einfachen oder zweischich- tigen Reihen verbunden. In stehenden Gewässern und Aquarien häufig. Sc. guadricauäa Breh. Taf. 1 Fig. IG. Zellen 0,02, eiförmig. Endzellen mit geraden oder krum- men Stacheln. Sc. acutus M. Taf. 1. Fig. 17. Zellen spindelförmig, die iiussersten sichelförmig. Sc. obtusus M. Zellen elliptisch, stumpf. 7. Gatt. Pediastrum Meyen. Zellen glatt, gelappt, zu scheibenförmigen oft durchbrochenen Familien rosettenartig verbunden. Die Schwärmsporen entstehen durch wiederholte Theilung des Zellen- inhaltes, treten aus und ordnen sich alsbald zu neuen Rosetten. P. Boryanum Mengh. Taf. 1 Fig. 21. Zellen der Scheibe polygonal, ohne Lücken verbunden. Randzellen zweilappig mit gehörnten Lappen. P. pertusum Ktsg. Zellen viereckig, ausgerandet, Sciieibe daher durchbrochen. Randzellen tief zweilappig, Lappen gehörnt. In Torfsümpfen. P. Ehrcnhergii A. Br. Zellen ohne Lücken verbunden, Randzellen keilförmig schmal aber tief aus.gebuchtet, Lappen zweispitzig. P. rottda A. Br. Zellen alle zweilappig, Familie durchbrochen. Randzellen nur an der Basis ver- wachsen, tief zweispaltig, Lappen zweizähnig. Die drei übrigen Gattungen sind wenig verbreitet. Sorastrum spimdosmn Naeg. lebt in Moorwasser, Coelasfrum cuhicum und C. sphaericum Ng. in Gräben und Sümpfen, Staurogcnia rcctangu- laris Ktsg. in Sümpfen. Palmellaceae. 13 II. FAM. PALMELLEAE. Kleine, meist rundliche, einzeln oder familienweise lebende Zellen, die sich durch Zweitheilung vermehren und nur in der letzten Generation Schwärmsporen erzeugen. Zellen zu 2 oder 4 mit stielartigen Gallertfortsätzen verbunden rundlich, paarweise über einander MiscJiococcus Naeg. oval, paarweise neben einander Cosmodaäium Breb. Zellen ohne Stiel, reihenweise in Gallcrtlagen, Theilung mu: in einer Richtung walzenförmige Familien reihenweise verbunden Honiwsphom Breb. einzeln, Gallertlager ästig, federartig Hydrurus Ag. Zellen in mehreren Richtungen verbunden oder gar nicht, Theilung in 2 oder 3 Richtungen familienweise in blasenförmiger Hülle die später zerreisst; 2 — i Zellen Schhoddanüs Ä. Br. die nicht zerreisst. Blasen oval oder nierenförmig Zellen nierenförmig, 2—16 Nepliroaßium Nacg. Blasen cylindrisch, röhrenförmig Palmotacti/loH Kaeg. Blasen bimförmig, festgewachsen Apiocystis Naeg. Blasen rundlich, geschichtet Gloeocystis Naeg. familienweise in ungeschichteter hüllenloser Gallertc Familie hohlkugelig Dictyosphaermm Naeg. Familie massiv kugelig Glucococcus A. B. Familie fadenförmig, ästig und netzförmig l'almodidyon Ktz. Familie flach ausgebreitet einschichtig, Zellen meist 4 im lü'euz l'etraspora LI:. mehrschichtig Zellen grün ralmcUa Lgb. Zellen blassroth Forphyridium Ng. familienweise oder einzeln ohne Gallertlager Zellen spindelförmig, garbenweise Eaphidium Ktz. Zellen rundlich in traubenförraigen Familien Diniorpltococcus A. Br. einzeln oder in rundlichen Familien Pleurococcus Mengh. Die Familie der Palnielleen iimfasst die kleinsten Formen cliloroiiliyllgrüner Alpen, die sich in Verniehrungsweise und Vorkommen den untersten Stufen der Phijcochromacccn [Chroococceen) an- schliessen. Selten ist die grüne Farlie durch rotlie (ErythropJiyll odei' rothes Oel) ersetzt. Die in Wasser lebenden Arten machen sich — mit Ausnahme von Pleurococcus — selten besonders bemerklich, mehr noch andere hier zum Theil nicht aufgeführte, die ausser Wasser an feuchten Orten grüne Ueber- züge bilden. Nur wenige sind eigentlich häutig, die meisten wenig verbreitet. Manche sind vielleicht nur Entwickelungsstufen von anderen Algen oder von Flechten. Mischococcus confervicola Ng., lebt an Fadenalgen, in Sümpfen zerstreut. Cosmocladiwn pulchellum Breb., scheint sehr selten, in Sümpfen. Hormosphora nmtahilis Breb. In Waldsümpfen selten. Hydrurus peniciUatus Ag. In Gebirgsquellen und Bächen. Schisochlamys gelatinosa A. Br. Stellenweise in Sümpfen. Ncphrocyfnmi AgardJüanum Ng. In Sümpfen und Gräben selten. Pahiodaciylon varium und P. simplex Ng. Ebenso. Apiocystis Brauniana Ng. An Fadenalgen nicht häufig. Gloeocystis ampla, G. vesicidosa und G. botryoides bilden grüne Ueberzüge an Gegenständen unter Wasser. Dictyosphaerium Ehrenbergiamim Ng. ist ziemlich verbreitet. Gloeocoecus ist selten. Pahiiodictyon viridc Ktz., wenig verbreitet. Tctraspora gelatinosa Ag. Verbreitet. Palmella uvaeformis Kts. und P. mucosa Ktz. sitzen an Gegenständen unter Wasser fest, P. botryoides Lgb. und P. hcterospora Rb. bildet grüne Ueberzüge an Fensterscheiben, P. mirifica 14 Palme) laceae. Coujugatae. Rbh. iifirsichblutrothe Flecken auf Milcli, Fleisch etc., P. proiligiosa Breh. (3Ionas iiroilirjwsa Ehhg.) auf gekocliten Kartoft'eln, Reis, Brod etc., aber Porphyridium cruentum Ng. blutfarbene Gallerte auf feuchtem Boden. Baphidnivi pohjmorphum Kts. Taf. 1 Fig. 18. Garben- oder strahlenförmige Bündel von nadei- förmigen Zellen, in Gräben, Sümpfen, besonders auch in Aquarien und derartigen Zimmer- culturen sehr gemein. Dimorphococcus lunatus A. Br. In Sümpfen zerstreut. Pkurococcus vulgaris Mengh. Bildet grüne, krustenartige Ueberzüge (Priestley'sche Materie) an feuchten Gegenständen, P. rosco - persidnus Rh., röthliehe Ueberzüge. Den Palmellaceen werden von vielen Algologen als dritte Familie die Volvocinen angeschlossen, die ich nach der Autfassung von Stein, Carus u. a. zu den Flagellateu (Infusorien) gestellt habe. Ihr rundlicher durch Chlorophyll grün gefärbter Körper ist allerdings äusserlieh der einzelligen Alge sehr ähnlich. Sie haben, wie die Schwärmsporeii der Algen , am Vorderende zwei oder mehr schwingende Fäden, am Grunde derselben a])er ausserdem eine oder mehrere contractile, langsam pulsirende Va- cuolen, meist auch einen rothen Pigmentfleck. Sie sind — einzeln oder familienweise von Gallerthüllen umgeben — während der Hauptzeit ihres Lebens in selbstthätiger Bewegung, nur bei gewissen Fort- pflanzungsgesehäften in Ruhe. Die Algenspore dagegen ist umgekehrt nur unmittelbar nach dem Aus- schlüpfen kurze Zeit beweglich, setzt sich aber alsbald fest um zur Stammform auszuwachsen und kann nie wieder zur beweglichen Form zurückkehren. Allerdings finden wir auch bei einigen Phycocbroma- ceon und Diatomaceen während der Hauptzeit des Lebens einige Beweglichkeit, aber doch nur sehr unvollkommene. Will man aber dennoch die Volvocinen zu den Algen stellen, so wird dies auch mit den übri- gen Flagellaten geschehen müssen, wie v. Siebold und A. Braun zugestehen, während andere nur die Volvocinen, nicht aber die Euglenen, Peridinien etc. als Algen ansehen wollen. IV. ORDNUNG. (30NJUGATAE. Zellen einzeln oder in fadenförmigen Familien ohne Spitzenwaclisthum und ohne Astbildung. Vermehrung und Fortiitian- zung durch einfache Zelltheilung und durcli ruhende Sporen, welche nach erfolgter Copulation zweier Zellen durch Ver- schmelzung des ganzen Plasmagehaltes beider sich bilden (Zygosporeu). Schwarmsporen fehlen. Zellen cylindrisch, ohne mittlere Einschntü'ung, familienweise in astlosen copulirendeu Fäden: . . Zi/ijiiciiKtceae Eitcü. Zellen verschieden gestaltet, meist durch eine mittlere Einschnlirung in zwei symmetrische Hälften ge- lheilt, Copulation niu' zwischen isolirten Zellen: Dcsniidiacccn Ktz. 1. FAM. ZYGNEMAGEAE. Zellen walzenförmig, alle gleichwerthig in fadenförmigen Familien, welche frei schwimmende, lockere, grüne Watten bilden. Zellkern oft sehr deutlich im Mittelpunkte der Zelle, von sternförmig nach den Wandungen ausstrahlenden Plasmasträngen umgeben. Chlorophyll im plasmatischen Wandbeleg oft in zierlichen Bändern oder Gruppen, mit einzelnen grossen Amylonkörnern. Copulation zwischen zwei benachbarten Zellen desselben Fadens. Chlorophyll in spiraligen Bändern Eliyiiclunuma A'(-. Copulation zwischen zwei Zellen verschiedener Fäden leiterförmig durch zahlreiche Zellenpaare Spore in einer der copidirenden Zellen Chlorophyll in spiraligen Bändern iSjjiropijm Link. Chlorophyll in 2 sternförmigen Gruppen Zyfiiiema Kts. Spore im Verbindungsstück der Zellen Ziifiofimihim Ktz. seitlich und kuieförmig an demselben Faden. — Spore im Verbindungsstück ricurocarpm A. Br. knieförmig, nie seitlich Spore in einer der copulirendeu Zellen Sirof/onium KU. Spore im Vorbindungsstück welches bauchig gedunsen ist Mcsocarpus Mass. welches eingeschnürt ist Spore kreuzförmig Staurospei'mum Ktz. Spore rundlich Cnitewspcrmum A. Br. Conjugatae (ZygneraaceaeX 15 1. Gatt. Bhindioncma Kfz. Chloi'opliyll in 1 oder 2 spiraligen, reclitsiiewundeiien Biindern. Copulation zwischen zwei Zellen desselben Fadens, aber nicht direct, sondern durch äusserlich vortretende gegen einandei- bis zur Berührung auswachsende Fortsätze, durch welche nach erfolgter Re- sorption der Scheidewände der ganze Plasmainhalt der einen Zelle in die andere hinüber wandert und dort mit deren Plasma zu einer einzigen Spore verschmilzt. Zahlreiche Arten. B. vesicata Ktz. Zellen 0,018 — 0,022 d; 1 = 3—4 d. Zellenenden inwendig zurückgeschlagen. Ein Chlorophyllband mit IV- — 2 Umgängen. Spore eiförmig, in gedunsener Zelle. R. Hasaallü Eis.' Zellen 0,028—0,035 d; 1 = 3V2-7 cl. Zwei Chlorophyllbiiuder. 2. Gatt. Spirogyra Link Voriger Gattung im Ansehen sehr ähnlich, nur fructiiicirend zu unterscheiden, in diesem Zustande leiterformig durch Copulation der einander gegenüber liegenden Zellen zweier benachbarter FiUlen, welche Fortsätze gegen einander aussenden. Durch Piesorption der Scheidewände an den Eerührungsstellen entsteht zwischen je zwei Zellen ein cylindrisches Verbindungsstück, durch welches der Inhalt einer Zelle in die gegenüberliegende schlüpft. Sporen kugelig oder elliptisch. Sporenzelleu häufig gedunsen. Arten sehr zahlreich, a. Ein Chlorophyllband in jeder Zelle. «. Zellenden inwendig zurück geschlagen. Sp. temiisshna Ktz. Zellen 0,007-0,008 d; 1 = 5—8 d. Chlorophyllband mit 4-5 Umgängen. Spore elliptisch. Verbreitet. Sp. ventricosa K. Zellen 0,02 d. Chlorophyllband mit 3—6 U. ß. Zellenden nicht zurück geschlagen. Sp. quinina Ag. Zellen 0,03—0,04 d; 1 bis 2 d. Chlorophyllband ca. 3 IT. Sp. longata Eis. Taf. 1 Fig. 12. 13. Zellen 0,02 — 0,025 d; 1. 2 — 8d. Chlorophyllband mit 2 — 4V2 Umgängen. b. Mehrere Chlorophyllbänder in jeder Zelle, oft gekreuzt. a. Zellenden zurück geschlagen. Sp. msignia E. Zellen 0,027 — 0,03 d; I = 4 — 6 d. 3 sehr gedehnte Chlnrophyllbänder mit 1 — IV2 Umgängen. ß. Zellenden nicht zurück geschlagen. SiK äccimina E. Zellen 0,03—0,036 d; 1 = 2—4 d. Chlorophyllband mit 2— 2i/, Umgängen. Sp. sctiformis E. Zellen 0,08—0,1 d; 1 ^ d, an den Enden (inwendig) etwas eingezogen. Chlo- rophyllbänder sehr eng gewunden. 82^. nitida E. Zellen 0,055 — 0,07 d; 1 = 1—2 d. 4 — 5 steil gewundene Chlorophyllbänder. Aeussere Membran sehr schleimig. Sp. crassa E. Zellen 0,12—0,13 d (und mehr); 1 = V2— 2 d. 4 Chlorophyllbändcr an den Enden leicht eingeschnürt. 3. Gatt. Zkjgnema Etz. Zellen mit zwei sternförmigen Chlorophyllplatten, jede mit einem Amylumkorne. Copulation wie bei Spirogyra. Sporen kugelig. Beim Trocknen werden die Fäden stets braun. Z. cruciatum Ag. Zellen 0,04 — 0,044 d; 1 = 1 — 2 d. In stehenden Gewässern gemein, als schwimmende gelblich grüne Watten. Z. stelUnum Ag. Taf. 1 Fig. 14. Zellen 0,024—0,033 d. 1 = 1—3 d. Gemein. 4. Gatt. Zjgogmiium Etz. Zellen mit je zwei unregelmässi.gen, Amylonkerne einschliessenden, Chloro- phyllplatten. Copulation wie liei Zygnema, aber die Spore bildet sich im Verbindungscanal. Die Arten dieser Gattung leben meist ausser Wasser auf feuchtem Boden. Alle haben einen purpur violetten Farbstoff, der bei manchen schon im Leben, stets aber beim Trocknen, vor- herrschend wird. Z. Agardhii lUi. (Z. ericetorum Etz.) Fast überall gemein. 5. Gatt. Plmirocarpus A. B. (Mougeotia Ag.) Chlorophyll feinkörnig, gleichmässig vertheilt, oft zu einer Läng.sbinde contrahirt. Copulation kniefürmig, oft unfruchtbar, oder seitlich wie bei Pihyncho- nema, aber mit Sporenbildung im Verbindungsschlauch. P. mirahilis A. B. (Mougeotia gcnuflexa Ag.) Taf. 1 Fig. 8. Zellen 0,03-0,036 d; 1 = 2-4 d. Bildet lebhaft gi'üne Watten in stehenden Gewässern. Iß Conjugatae (Desmidiaceae). 6. Gatt. Sirogonimn Kfs. Clilorophyll in perlschnurförmigen Längsbinden. Copulation knieförmig, olnie Zwischenstück, Spore in einer der beiden Zellen. S. stictimm Kts. Taf. 1 Fig. 9. Zellen 0,037—0,0.5 d. 1 = 4-.5 d. Zwei bis 4 leicht verbogene Chlorophyllbänder. Bildet schmutzig grüne, verworrene Watten in stehenden Gewässern. 7. Gatt. Mrsocarpus Hass. Zellen ähnlich wie bei Pleurocarpus. Copulation knieförmig (wächst aber später oft leiterförmig aus), Spore im gedunsenen Verbindungsstück. Die Fäden leben meist einzeln unter anderen Algen in stehenden Gewässern. M. scalarts Hass. Zellen 0,016—0,02 d; 1 = 2—8 d. M. parvulus Hass. Taf. 1 Fig. 10. Zellen 0,007—0,009 d; 1. 5-12 d. 8. Gatt. Stanrospermum Ktz. Chlorophyll gleichmässig vertheilt, oft in eine Längsbinde contrahirt. Copulation knieförmig oder mehr kreuzförmig. Spore viereckig, an der Verbindungsstelle mit verlängerten Ecken in den Zellenden steckend. St. graciUimmn Hass. Taf. 1 Fig. 11. Zellen bis 0,000 d; 1 = 8 — 15 d. Spore warzig. Ver- einzelt unter andern Algen, besonders in Torfsümpfen. 9. Gatt. Craterospermum A. Hr. Chlorophyll wie bei voriger Gattung, mit Amylumkörnern. Copulation knieförmig, Spore in dem in der Mitte eingeschnürten Verbindungsstück, kugelig mit cubischer Umhüllung. C. laetevirens A. Hr. Zellen 0,02 — 0,037 d; 1 = 3 - 8 d. Bildet lebhaft grüne Watten, in Sümpfen, zerstreut. IL FAM. DESMIDIACEAE. Zellen einzeln oder (seltener) reihenweise verbunden, von verschiedener, oft sehr zierlicher Gestalt, meistens durch eine mittlere Einschnürung in zwei symmetrische Ilulften getheilt. Theilung durch AuseinandeiTüclcen dieser beiden Hälften und Auswachsen des gebildeten Zwischenstückes zu zwei neuen Hälften im Anschluss an die beiden alten. Sporenbildung diu-ch Copulation, ausserhalb der Mutterzellen, aus denen beiden der ganze Plasmagehalt austritt ziu- Bildung einer einzigen kuge- ligen Zygospore, die sich mit dicker oft warziger oder stacheliger Membran umgiebt. Manche Arten von langgestreckter Form haben an beiden Enden runde Vacuolen mit kleinen stark lichtbrechenden Körnchen in steter Molecularbewegung. Die zahlreichen Formen leben meist vereinzelt in Torfmooren, Wiesengräben n. drgl. Zellen nicht in zwei symmetrische Hälften geschieden, lang walzenförmig t^hlorophyllkörper in der Achse der Zelle Gonatozygon d. By. Chlorophyllkörper wandständig Genicularia cl. By Zellen äusserlich oder innerlich in 2 symmetrische Hälften getheilt in ketten- oder bandförmigem Familienverbande, meist mit Schleimhülle zusammengedrückt, flach . Sphaerozosma Corda. drehnind, tonnenförmig mit ringförmigen Riefen Hycilotheca Khg. ohne Riefen, an den Enden mit 2 Zähnen Didymoprium Kt^. ohne Schleimhülle tonnenförmig Bambusina Kt:. 3- (selten 4-) kantig Vesiiiidiwii Acj. vereinzelt oder reihenweise leicht verbunden elliptisch, flach, zusammengedrückt Mitte tief eingeschnürt Ränder gelappt Zygosporen stachelig ... Micraxterias Ag. Zygosporen warzig Euasti-um Ehg. Ränder nicht gelappt ohne Stachelfortsätze Coamiirium Corda. mit Stachelfortsätzen Aiihrodesmuü Ebg. nicht flach zusammengedrückt fast kugelig, mit Stacheln Xmdhidium Kbg. 3 bis .5 eckig. Ecken, vorgezopen ütmirastruin Meyen. Spindel- oder walzenförmig ohne mittlere Einschnürung ('hloro])hyllkörppr im Querschnitt sternförmig Conjugatae (Desmidiaceae). l7 Zellen meist sichelförmig Llosterinm Ntsch. Zellen gerade, an den Enden gestutzt I'enium Bre'h. Chlorophyll in Spiralbändern Spirotaenia Breb. mit mittlerer Einschnürung an den Enden gestutzt oder gerade Pleurotaeniuin Ng. an den Enden mit einem Ausschnitt Tetmemarus Rlfs. länglich rund, Chlorophyllkörper als Längsbinde Pahnogloea Ktz. Die ersten sechs Gattungen der vorstehenden diagnostischen Uebeisicht sind wenig verbreitet, die meisten der folgenden besonders in bruchigen Gewässern zu finden, einige Arten der Gattungen Cosmarium und Closterium aber überall anzutreffen. 1. Gatt. Gonatozygon asperum Rh. Kurze Fäden von 0,01 d. Selten. 2. Gatt. Geniculara spirotaenia d. B. Chloropliyll in Spiralbändern. Bei Frankfurt a. M. '6. Gatt. Sphaerososma Corda. Zellen elliptisch, flach, in der Mitte tief eingeschnürt (ähnlich wie bei Cosmarium) in bandförmigen Fäden. Sp. verfebratum PJfs. Zellen 0,033 breit, nicht ganz so lang, in Schleimhüllen. Vereinzelt. 4. Gatt. Hyahtheca Ehg. Zellen walzenförmig, mit ringförmigen Riefen, zu runden Fäden mit dicker Schleimhülle verbunden. H. dissiliens Brcb. Zellen 0,02—0,025 d, halb so lang. Nicht häufig. 5. Gatt. Didynioprium Ktz. Zellen kurz, tonnenförmig mit ovalem Querschnitt, beiderseits mit zwei stumpfen Zähnen, in röhrenförmiger Sehleimhülle. Chlorophyllkörper 4-strahlig (kreuzförmig), mit Stärkekörnern. D. Grevillii Ktz. Zellen 0,05 breit, halb so lang. Stellenweise. 6. Gatt. Bambusina Ktz. Zellen kurz tonnenförmig mit kreisrundem Querschnitt, in der Mitte mit zwei erhabenen Riefen, die an zwei gegenüberliegenden Stellen ein kleines Zähnchen tragen. Chlo- rophyllkörner 5 — 6strahlig. B. Brcbissonü Ktz. Zellen bis 0,02 d, doppelt so lang, zu knotigen, leicht zerfallenden Fäden verbunden. In Torfsümpfen stellenweise. 7. Gatt. Desmidium Ag. Zellen kurz, drei- oder vierkantig, in der Mitte tief eingeschnürt (wodurch die Kanten zweiszahnig erscheinen). Clilorophyllkörper strahlig nach den Ecken gerichtet. Zu Fäden verbunden, die meist um ihre Achse gedreht sind. D. Sicartzii Ag. Taf. 1 Fig. 35. Zellen dreikantig, 0,02 — 0,04 d, halb so lang. In Sümpfen häufig. B. quadrangidare Ktz., vierkantig, seltener. 8. Gatt. Micrasierias Ag. Zellen elliptisch, flach, Länge und Breite nahezu gleich, durch die mittlere tiefe Einschnürung in zwei Hälften getheilt, deren jede wieder durch mehr oder weniger tiefe Einschnitte gelappt erscheint. Zygosporen stachelig. In Torfsümpfen. M. denticulata Br6b. Zellen fast kreisrund, bis 0,25 d, Hälften dreilappig, Seitenlappen wieder tief, Mittellappe seicht zweilappig, Lappen und Läppchen ausgerandet mit rundlichen Ecken. Verbreitet. M. rotata Rlfs. Wie vorige, aber Mittellappen ausgeschweift, mit welligem Rande, Läppchen scharfliuchtig mit spitzigen Ecken. Verbreitet. M. papillifera Breb. Kreisrund 0,1 — 0,125 d, mit drüsigen Zähnchen. Hälften fünflappig, Mittel- lappen buchtig ausgeschweift. 31. Orux 3Ielitensis JEbg. Zellen 0,07 — 0,125 d, Hälften dreilappig, Läppchen gabelspaltig, buchtig. M. truncata Breh. Zellen 0,125 d, Hälften fünflappig, gezahnt. Die Arten dieser, sowie die der folgenden Gattung sind meist schwer zu unterscheiden, da sich zahlreiche Uebergangsformen finden. Taf. 1 Fig. 36 zeigt die bei Braunschweig am häufigsten vor- kommende Form, die zu letztgedachter Art gehören, wird. 9. Gatt. Euastrum Ehg. Zellen länglich, 2 — 3mal so lang als breit, Mitte tief eingeschnürt, Hälften gelappt oder nur ausgebuchtet. Zygosporen warzig. Die zahlreichen Arten leben in Sümpfen zerstreut. 3 18 Conjugatae (Desmidiaceae). E. oblonr/um Rlfs. Taf. 1 Fig. 29. Zellen 0,125—0,14 lang, warzig punctirt. Hälften fünflappig. Endlappen mit engem Ausschnitt, die übrigen seicht ausgebuchtet. E. didelta Rlfs. Zellen bis 0,125 1., Hälften dreieckig, fünflappig. Lappen rundlich oder ge- schweift. E. Ealfsii Rbh. Zellen 0,035 1. Hälften dreieckig, dreilappig. E. verrucosum Ehg. Zellen 0,06 — 0,1 1., gekörnt, warzig, Hälften mit drei gleichgrossen, fast herz- förmigen Lappen. E. hinale Rlfs. Zellen 0,022 1. Hälften undeutlich dreilappig, fast quadratisch, Endlappen aus- gerandet mit spitzen Ecken. 10. Gatt. Cosmarium Cor da. Zellen elliptisch, in der Mitte tief eingeschnürt, Hälften ganzrandig. Chlo- rophyllkörper (im Querprofil) strahlig , mit einem mittleren Stärkekorn. Zygosporen warzig oder strahlig. Zahlreiche unsichere Arten, zum Theil sehr verbreitet. C. Botrytis Menegl. Taf. 1 Fig. 30. Zellen 0,033—0,05 1., dicht warzig oder fast stachelig, fast so breit als lang, gerundet oder gestutzt. Sehr veränderlich in Form und Bewehrung. C. quadratwn Rlfs. Zellen bis 0,055 1., glatt, fast quadratisch. Ecken rundlich. Kanten geschweift. C. cucumis Corda. Zellen 0,06 — 0,08, glatt, Hälften walzen- oder fast kegelförmig. C. Phaseolus Breh. Zellen 0,025—0,03, glatt, kreisrund, Hälften in der Mitte bauchig. C. Ckicurhita Breh. Zellen bis 0,02 1., schwächer eingeschnürt in der Mitte, Hälften eiförmig. \\. Ga-ii. Arthrodesmus I^g. Zellen sehr stark eingeschnürt, Hälften seitlich in Stachelfortsätze ver- längert. Zygosporen stachelig. A. convergens Ehg. Taf. 1 Fig. 34. Hälften elliptisch, mit einfachen, convergirenden Stacheln. A. octocornis Ehg. Hälften mit vier einfachen oder doppelten Stacheln. 12. Gatt. Xanthidium Rlfs. Zellen fast kugelig, tief eingeschnürt, mit Stacheln besetzt. Zygosporen stachelig. X. aculcatum Ehg. Mit einfachen, pfriemförmigen Stacheln und zerstreuten Warzen. X. fasciculatum Ehg. Taf. 1 Fig. 28. Hälften fast nierenförmig oder stumpf achteckig, die äusse- ren Ecken jede mit zwei Stacheln, sonst glatt. X. antilopaeitm Kts. Hälften stumpf 6-eckig, Enden breit, etwas gesehweift, die vier äusseren Ecken jede mit einem Paar gekrümmter Stacheln. X. armatum Rlfs. Mit kurzen gespaltenen Stacheln. 13. Gatt. Stm(rastrnm 3leyeii. Zellen sehr tief eingeschnürt, Hälften von der Seite gesehen drei- bis fünfeckig. Zygosporen stachelig. Zahlreiche Arten. St. furcigcrum Breh. Taf. 1 Fig. 27. Zellen 0,055—0,09 d. Seitenansicht drei- oder viereckig. Ecken in gespaltene Zinken verlängert. St. anäeatum, ähnlich aber mit ungetheilten Stacheln. St. muticum Breh. Zellen 0,027—0,035, Hälften elliptisch, von der Seite drei- oder vier- (selten fünf-)eckig. Oberfläche glatt. St. orhicularc, ähnlich aber fast kreisrund. St. dilatatum Ehg. Zellen 0,022 — 0,04, Oberfläche regelmässig warzig, Querprofil viereckig. 14. Gatt. Closterium Nitsch. Zellen Spindel- oder walzenförmig, äusserlich in der Mitte nicht eingeschnürt, meist sichelförmig gekrümmt. Chlorophyllkörper im Querschnitt sternförmig, mit Stärkekör- nern; die Strahlen erscheinen in der Seitenansicht als Längsbinden. Zygosporen glatt. Zahl- reiche zum Theil sehr verbreitete Arten. C. Dianae Ehg. Zellen 0,14—0,2, Mitte 0,0186, stark gekrümmt, halbmondförmig. C. lunula Ehg. Zellen 0,4—0,66 1., Mitte 0,07—0,1 breit, Rücken hoch gewölbt, Bauchfläche ge- rade, Zellhaut glatt, Zygosporen kugelig. C. Ehrenhergii Menegh. Taf. 1 Fig. 26. Aehnlich G. lunula, aber Bauchfläche in der Mitte bau- chig vortretend. Sehr gemein. C. lineatum Ehg. Zellen 0,5—0,66 1., ca. 0,03 d. in der Mitte, nach den Enden zu sehr stark ver- dünnt, fein gestreift. C. rosfratum Ehg. Zellen 0,3—0,5 1., sehr schlank, Enden fast borstenförmig leicht gekrümmt, dicht gestreift und gerippt. Sporen viereckig. Diatomaceae. 19 15. Gatt. Peniuni Brch. Zellen spindel- oder walzenförmig, gerade, Enden rundlich. Clilorophyllkörper wie bei Closterium. Sporen glatt. P. lamellosum Brcb. Zellen 0,1 — 0,33 1., schlank elliptisch, Enden rundlich. P. interruptum Breb. Enden keilförmig verdünnt. P. niargaritaceum Brcb. Mit gekörnten Längsleisten, u. a. 16. Gatt. Spirotaenia Brcb. Zellen walzen- oder spindelförmig, mit wandständigen, spiralig gewundenen Chlorophyllbilndern. Sp. conde)isata Brcb. Zellen 0,1 — 0,125 1., 0,02—0,024 d., walzenförmig, an den Enden rundlieh, mit einem Ghlorophyllbande, meist mit Schleimhülle. Sp. obscura Blfs. • Mit mehreren Chlorophyllbändern. n. Ga.it. Pleurotaenium Naeg. Zellen walzen- oder spindelförmig mit mittlerer Einschnürung, Chloro- phyll in Läugsbändern. P. baculum d. B. Taf. 1 Fig. 25. Zellen 0,25 1., schlank, gerade, zu beiden Seiten der mittleren Einschnürung etwas gedunsen, Enden gestutzt. P. iurgülum Brcb. Zellen fast halb so dick als lang, Faden rundlich. 18. Gatt. Tetmemorus Blfs. Zellen walzen- oder spindelförmig , in der Mitte eingeschnürt , Enden mit engem Ausschnitt. T. Brebissonn RIß. Zellen spindelförmig 0,09—0,18 1., mit feinkörnigen Längsstreifen, T. granu- latus E. mit Knoten besetzt und T. laevis R. mit glatter Zellhaut sind wenig verbreitet; etwas mehr T. minuins d. B. mit glatter Zellhaut und nur 0,05 1. 19. Gatt. Palmogloea Kiz. Zellen länglich rund, Chlorophyll als Längsbinde, Copulation mit vollstän- diger Verschmelzung beider Zellen. P. macrococca A. B. Ausser Wasser an feuchten Orten verbreitet. V. ORDNUNG: DIATOMACEAE. (DI ATOME AE, BACILLARIACEAE.) Einzellige Algen mit einem goldgelben oder gelbbraunen Farbstoff, welcher die Farbe des gleichfalls vorhandenen Chloro- phylls verdeckt. Die äussere Zellhaut wird hauptsächhch aus Kieselsäure gebildet und besteht aus zwei schachtelartig in einander steckenden Hälften, deren jede einzelne also einen offenen Kasten darstellen wüi-de. I'ie in einander steckenden „Gürtelbänder" *) sind ringförmig oder prismatisch, die „Schalen" (über- und Unterboden der Schachtel) von sehr verschie- dener Form, meistens mit zierlichen Knoten, Rippen, Leisten u. a. Vorsprüngen besetzt. Innerlich ist der Kieselpanzer mit einer Schicht von feinkörnigem, farblosem Plasma ausgekleidet, in welches dichtere, braungelb gefärbte Platten „Endüchrom- platten" oder Körner eingebettet sind. An gewissen Stellen im Inneren der Zellen bildet das Plasma faden- oder balken- förraige, die Zellen quer durchsetzende Anhäufungen, worin bei vielen Arten der Zellkern mit dem Kernkörperchen und zuweilen eigenthümlichen, dunklen Strichen, deutlich erkennbar sind. Der übrige Zellraum ist mit einer wässrigen Flüssig- keit angefüllt, worin, besonders in Folge von Luftmangel, einzebie grössere oder kleinere Oeltropfen schwimmen, aber keine Stärkekörner. Der gelbe Farbstoff — das Diatomin oder Phykoxanthin — wird durch Alkalien nicht verändert, duich verdi-innte Säuren aber grün. Die Diatomaceen leben fast ausschliesslich im Wasser und zum grossen Theile allgemein ver- breitet in süssen Gewässern, wo ihr massenhaftes Vorkommen als gelbbraune Flocken an den Blättern der Wasserpflanzen oder als brauner Schaum auf der Oberfläche schon mit blossem Auge erkennbar ist. Sie schwimmen theils frei, einzeln oder — bei der Theilung — paarweise oder familienweise in Bän- dern, Ketten etc., oder sie sind an einem Ende mit Gallertstielen, einzeln oder gruppenweise, fest- geheftet, einige in Schleim eingebettet. Von den einzeln lebenden zeigen besonders die Naviculaceen eigenthümliche gleitende Bewegung, die abwechselnd kurze Strecken vorwärts und, ohne umzudrehen, wieder rückwärts gerichtet ist. Wie dieselbe zu Stande kommt, ob durch Bückwirkung einseitiger Diffusion oder durch kriechende Bewegung des durcii gewisse Spalten der Schalen vortretenden Plasma, ist noch streitig. Die Fortpflanzung der Diatomaceen geschieht durch Theilung, indem sich im Innern der Zelle *) Statt der neueren Ausdrücke „Gürtelbänder" und „Schalen" wurden früher die Bezeichnungen „Hauptseiten" und „Nebenseiten", aber von verschiedenen Schriftstellern in entgegengesetztem Sinne, gebraucht. 3* 20 Diatomaceae. (Frustel) zwei einander den Rücken zukelirende Schalen mit Gürtelbändern bilden, welche die beiden Hälften der Mutterzelle auseinander drängen. So entstehen zwei neue Individuen, jedes aus einer alten und einer neuen Zellhälfte gebildet. Ausserdem sind von den meisten Arten eigenthiimliche Sporen „Auxosporen" (Sporangialfrusteln) bekannt, die gewöhnlich durch Copulation zweier Zellen, zuweilen aber auch von einer einzelnen Zelle, also ohne Copulation, gebildet werden. Letzterer Fall ist jedenfalls anormal, kommt übrigens auch, wie hier nachträglich bemerkt werden mag, bei der Ordnung der Con- jugatae ausnahmsweise vor. Die Auxosporen scheinen die Bestimmung zu haben , die noimale Grösse der Art, die durch vorerwähnte Theikmgsweise continuirlich abnehmen muss, von Zeit zu Zeit wieder herzustellen. Sie sind stets grösser als die normale Art, oft von ganz abweichendem Bau. Nach dem Absterben der Diatomaceen-Zellen wird nur ihr organischer Bestandtheil durch Fäul- niss zerstört. Die zierlichen Kieselpanzer bleiben zurück und haben sich in den jüngsten Perioden der Erdbildung an manchen Orten auf dem Boden der Gewässer zu mächtigen Schichten angesammelt, die unter den Namen „Infusorienerde", Bergmehl, Kieseiguhr etc. bekannt sind. Bei Untersuchung des Meeresgrundes (den Peilungen) fördert das Senkblei fast jedesmal mit anderen organischen Resten auch Diatomeenschalen zu Tage. Auch im Guano sind deren enthalten und nach Entfernung der löslichen Stoffe durch Wasser und Salzsäure, der organischen Substanz mittelst Chromsäure (gleichen Theilen einer Lösung von zweifach chromsaurem Kali und Schwefelsäure) zu isoliren. Aehnlich präparirt man auch die Kieselschalen lebender Diatomeen durch Macration mit Chromsäure oder durch Kochen mit Salpetersäure und chlorsaurem Kali, oder durch Glühen auf Platinblech. Die Diatomaceen haben durch die ausserordentliche Schönheit und Mannigfaltigkeit der For- men, auch wohl die Leichtigkeit, mit der sie sich conserviren lassen, mehr als alle anderen mikrosko- pischen Wesen die Aufmerksamkeit der Forscher und Laien angezogen. Sie haben eine eigene umfang- reiche Literatur hervorgei-ufen. Weiihvolle Beiträge dazu sind in der Neuzeit, d. h. nach und neben Ehrenberg von einer grossen Zahl namhafter Forscher geliefert, besonders von Ralfs, Thwaites, Sehlei- den, Focke, Braun, Griffith, Hoffmeister, Schulze, Lüders, Mohl, Wallich, Fresenius, Carter, Cohn, Hei- berg, Itzigsohn, Eulenstein, Mac Donald, Dippel, Flözl und von andern. Von Monographien, die theils nur die Süsswasserformen, theils auch Meeresformen oder auch ausschliesslich letztere behandeln, sind besonders zu nennen: Kützing, Die kieselschaligen Bacillarien. 1844. Neuer Abdruck 1865. Smith, W., Synopsis of the british Diatomaceae. Vol. I. 1853, II. 1856. Rabenhorst, Die Süsswasser-Diatomaceen. 1853. Grunow, Ueber neue oder ungenügend gekannte Algen. Erste Folge. (Verhandl. der zool.-botan. Gesellsch. zu Wien.) 1860. Derselbe, Die Oesterreichischen Diatomaceen, ib. 1862. Janisch, Zur Charakteristik des Guano von verschiedenen Fundorten. (Abhandl. der schles. Ge- sellseh, f. vaterl. Cultur.) 1862. Schumann, Preussisehe Diatomeen. (Schriften der physikalisch-ökon. Gesellschaft zu Königsberg.) 1863 und 1867. Derselbe, Die Diatomeen der hohen Tatra. Verhandl. der zool.-botan. Gesellschaft zu Wien. 1867. Pfitzer, Untersuchungen über Bau und Entwickelung der Bacillariaceen. 1871. Schmidt, Die in den Grundproben der Nordseefahrt vom 21. Juli bis 29. September 1872 enthal- tenen Diatomaceen. Atlas der Diatomaceenkunde. Unter Mitwirkung einer grossen Anzahl Diatomeenforscher heraus- gegeben von Schmidt, nach dessen Zeichnungen in Lichtdruck von Gemoser & Waltl in München. Ausgezeichnet schöne Diatomaeeen-Präparate aus Bergmehl, Tripel, Meeresschlamm etc. von allen Theilen der Erde sind aus dem mikroskopischen Institute von Möller in Wedel bei Altona für massige Preise zu beziehen. ÜBERSICHT DER IM SÜSSW ASSER LEBENDEN FORMEN. Endochrom an zahlreiche einzelne Körner gebunden Schalen kreisrund, Gürtelbänder ringförmig (Melosireae) Diatomaceae. 21 Zellen zu Fäden verbunden, Schalen gewölbt Mclosira Äg. Zellen zu Fäden verbunden, Schalen flach Orthosira Tim. Zellen einzeln oder paarweise. Schalen flach Cydoteüa Ktz. Schalen nicht centrisch, länglich oder langgestreckt lineal, Mitte und Enden gedunsen (Tabellarieae) Zellen an den Enden zickzackförmig verbunden Taheüaria Ehg. keilförmig, fächerartig verbunden (Meridiem) Zellen in spiraHgen Bändern Ueridion Äg. lanzettlich, Giirtelbänder rechteckig (Fragillarieae) Zellen in biconvexen Bändern Schalen ohne Querleisten FragiUaria Äg. Schalen mit Querleisten Odontidmm Ktz. Zellen zickzackförmig verbunden Diatoma D. C. Zellen einzeln lebend Denticula Ktz. Endochrom an 1 oder 2 Platten gebunden Schalen ohne ;\Iittelknoten und Längsspalte symmetrisch Schalen langgestreckt, Zellen Stab- oder nadeiförmig mit Querstreifen und glatten Mittellinien • (Synedrcae) Zellen einzeln oder gruppenweise, nicht in Bändern Synedra Ebg. Zellen zu Bändern vereinigt Staiirosira Pf. mit Kielpunkten (Knotenreihen) (Nitschieae) Zellen einzeln, Querschnitt rhombisch Nitchia Hass. Zellen zu Tafeln verschiebbar vereinigt Bacillaria Gmel. Schalen elliptisch, geigenförmig oder quadratisch mit Flügeln, welche Längsspalten einschliessen (Siirirarcae) Flügel breit, gitterförmig, Schalen flach gewellt Su/rireUa Twp. Flügel schmal, Schalen stark gewellt Oytnatopleura Sm. ohne Flügel, Schalen quadratisch, satteltörmig verbogen mit strahlig stehenden Rispen Campyhdiseus Ebg. unsymmetrisch, Schalen mehr oder weniger sichelförmig (Eunotieae) Zellen in rinnenförmigen Bändern Rmantidium Ehg. Zellen eirueln mit feinen Querstreifen Eu/notia Ebg. mit groben Querrippen Epitlmnia Breb. Schalen mit Mittelknoten und Längsspalten unsymmetrisch nach der Längsebene, Schale leicht sticheiförmig (Cymbclleac) Knoten in Spalten hart am concaven Schalenrande nach aussen nicht vortretend Amphora Ebg. nach aussen vortretend Ceratoneis Ebg. Knoten näher (aber nicht in) der Mitte der Schalen Zellen frei, einzeln lebend Cymbella Ag. Zellen an GaUertstielen Cocconema Ebg. ZeUen in röhrenförmiger Schleimmasse Encyonema Ktz. nach der Theilungsebene, Knoten nur auf einer Schale (Achnanthcae) Schalen oval, schildförmig gewölbt Cocconeis Ebg. Schalen lineal, in der Mitte geknickt mit Gallertstielen festgewachsen Achmmthes Bory. ohne Stiel AchnanthuUum Ktz. nach beiden oder allen drei Ebenen (Gumphonomcae) Schalen keilförmig Zellen festgewachsen an Stielen Gomphonema Ag. ZeUen in GaUerthülle Gomphondla Bbh. Zellen frei lebend Splienelkt Ktz. symmetrisch, ganz oder fast, kahnförmig (Kuviculaceae) Mittelknoten lang gestreckt, eingeschnürt Fi-ustuUa Ag. Mittelknoten zur Querbinde erweitert Schalen mit sehr feinen Streifen Zellen einzeln Stamoneis Ebg. ZeUen in kurzen Bändern Fleurostaurum Bhb. Schalen mit starken schrägen Fiedern Stauroptera Ebg. 22 Diatomaceae. Mittelknoten rundlich Schalen mit feinen Riefen lang elliptisch, gerade Navicula Bory. f-förmig gebogen Pkurosigma Sm. Schalen mit starken schrägen Fiedern nicht ganz symmetrisch Pinnularia Ebg. Schalen mit Längsrippen, ohne Knoten (Ämphipleitreae) Rippen gerade Amphipleti/ra Ktz. Rippen gewunden Cylindrotheca KU. I. FAM. MELOSIREAE. Schalen kreisrund. Die der ganzen Ordnung eigene Schachtelform tritt hier am deutlichsten auf. Zur Sporenbildung schwellen manche Zellen kugelig auf 1. Gatt. Melosira Ag. (Galionella Ebg.) Zellen walzenförmig, zu Fäden verbunden. Schalen convex. M. varians Ag. Taf. 1 Fig. 76. Zellen von sehr verschiedener Länge und Stärke. Sporangien kugelig. Schalen glatt. Ueberall gemein. M. subflexüis Ktz. Zellen durch kurze stielartige Zwischenglieder verbunden. Weniger verbreitet. M. sdlina Ktz. Zellen kugelig oder elliptisch, Enden gekielt. In Salzwasser. 2. Gatt. Orthosira TJm: Schalen flach, am Rande gezahnt. Die Auxosporen bilden sich ausserhalb der Mutterzelle, zwischen deren auseinandertretenden Hälften. 0. orichalcea W. S. Zellen 0,01—0,02 d. In stagnirenden Wassern als flockige Raschen. 0. arenaria W. S. Zellen bis 0,1 d, am Rande strahlig gestreift. 3. Gatt. Cyclotella Ktz. Zellen einzeln oder paarweise in gestaltloser Gallerthülle. C. operculata K. Schalen 0,03 d, am Rande mit punktförmigen Knoten. C. Mmeghiniana K. Schalen 0,015 d, am Rande strahlig gestreift. Im Meerwasser sind noch zahlreiche andere centrische Formen verbreitet, zum Theil artenreiche Familien, die im Süsswasser gar keine Vertreter haben; so die Coscinodiseeen und Eupodisceen mit kreisrunden Schalen, die bei letzteren röhrenförmige Anhängsel tragen, die Anguliferen mit polygonalen Schalen und die Biddulphien mit warzenförmigen Fortsätzen an den Ecken. II. FAM. TABELLARIEAE. Schalen linealisch, schmal, in der Bütte und an den Enden gedunsen, Gürtelbänder rechteckig. Zellen mit durchlöcherten Scheidewänden zwischen den Schalen. 1. Gatt. TahelJaria Ebg. Zellen nur mit den Enden zu zickzackförmigen Bändern vereinigt. T. fmestrata Ktz. Taf. 1 Fig. 51. Zellen 0,04—0,07 1. Die inneren Wände erscheinen auf den Gürtelbändern als gegenüberliegende in der Mitte unterbrochene Längsleisten. T. flocculosa Ktz. Zellen kürzer mit alternirenden Längsleisten. Hierher gehören die wie Tabellana nach der Querebene symmetrischen marinen Gattungen Grammatophora Ebg., Rhabdonema Ktz. und andere. m. FAM. MERIDIEAE. Zellen keilförmig, also nach der Querebene unsymmetrisch, zu Bändern vereinigt. Von den sonst ähnlich gestalteten Gom- phonemeen durch den Mangel eines Centralknotens unterschieden. Die gleichfalls ähnlichen marinen Gattungen Podosphenia, (Jlimacosphenia, Licmophora, Ripidophora, haben — wie die Tabellarien — innere Scheidewände. Gatt. Meridion Ag. Zellen in halbkreisförmigen, kreisförmigen oder spiralig aufgerollten Bändern, Schalen quergestreift. M. drculare Ag. Taf. 1 Fig. 52. Bänder flach, Zellen in der Länge sehr variirend, 0,016—0,066 1. Sehr gemein. M. constricimn Blfs Bänder tutenförmig eingerollt. Schalen oben kopff'örmig eingeschnürt, 0,018-0,056 1. IV. FAM. FRAGILLARIEAE. Zellen kahnförmig ohne Mittelrippe und lüioten, GUrtelbänder rechteckig, lineal, Schalen nach den Querebenen symmetrisch. Diatomaceae. 23 1. Gatt. FragiUarm Lyngh. Schalen schlank elliptisch, fast lineal, Bänder also schwach biconvex. F. virescms Rlfs. Tat". 1 Fig. 38. Endochioni grünlich. Zellen 0,011 — 0,055 ]., Bänder also eben so breit. 2. Gatt. Odontidium Kfz. Schalen länglich elliptisch mit starken, nach innen vorspringenden Quer- rippen, die in der Gürtelbandansicht als Zähne erscheinen. Bänder also biconvex, mit gezahn- ter Quertheilung. 0. hiemah Kfz. Schalen lanzettlich, 0,027—0,033 1. An Fadenalgen etc. Besonders in Bergwässern. 0. mcsodon K. Schalen in der Mitte gedunsen, 0,017—0,023 1., mit 3 — 5 Rippen. Bildet besonders in Quellwasser kleine Raschen, die beim Trocknen grän werden. 3. Gatt. Diatoma D. C. Aehnlich Odontidium, aber in zickzackförmig aufgelösten Bändern. Schalen länglich elliptisch, lanzettlich oder linealisch. D. vulgare Bory. Schalen 0,04—0,055 1., an den Enden etwas zusammengezogen. Verbreitet. D. elongaium Ag. Schalen schlank linealisch mit gerundeten Enden, 0,02 — 0,08. Verbreitet, sehr veränderlich. D. tenue Ag. Zellen 0,008—0,055 1., schlank lanzettförmig. 4. Gatt. Dentiada Ktz. Wie vorige, aber Individuen einzeln lebend. Diese drei Gattungen sind mithin nicht wesentlich verschieden. B. undulata Ktz. Schalen 0,11 — 0,2 1., breit elliptisch, Gürtelbänder mit wellig gebogenem Rande. In Pfützen, besonders unter Oscillarien. D. tenuis Ktz. Schalen 0,022 1., schlank lanzettförmig. V. FAM. SYNEDREAE. Zellen stab- oder nadelförmig, Schalen fein quergestreift, mit glatter Mittellinie. Die Endochromplatten liegen den Schalen an, greifen aber beiderseits auf die Glirtelbänder über. 1. Gatt. Synedra Ehg. Zellen einzeln, frei oder giiippenweise an Fadenalgen u. dergl. festgewachsen. S. capitata Ehg. Taf 1 Fig. 59 a. b. Länge 0,2—0,4, Enden kopftörmig erweitert, stumpf drei- eckig. In Gräben verbreitet. S. sptendcns Ktz. Taf. 1 Fig. 60. Länge 0,1—0,33. Von der Mitte gegen beide Enden gleich- massig verdünnt. Haufenweise strahlig festgewachsen. S. Uhia Ehg. Taf. 1 Fig. 61. L. 0,166—0,25. Schalen lanzett-lineal, Faden dünner, Gürtel- bänder lineal. Aufgewachsen oder frei. S. radians Ktz. Taf. 1 Fig. 62. L. 0,04-0,053, Gürtelbänder an den Enden gestutzt. An Faden- algen strahlig gehäuft festgewachsen. S. Vaucheriae Ktz. Taf. 1 Fig. 63. L. 0,023 — 0,088. Schalen lineal-lanzettl., Enden verdünnt und zugespitzt. Aufgewachsen, bisweilen fächerförmig. S. parmla Ktz. L. 0,014—0,02. Schalen lanzettförmig, Seiten lineal. S minutissima Ktz. L. 0,009—0,01. Schalen lanzettlich, stumpf, Seiten lineal. S. lunaris Ehg. L. 0,05—0,08, leicht sichelförmig gekrümmt. 2. Gatt. Staurosira (Ehg) Pftzr. Zellen wie bei Synedra, aber zu Bändern vereinigt. St. capiizina Desm. (Fragillaria capuzina aud.) Schalen 0,031 — 0,11 1., lanzettlich, zugespitzt. Verbreitet. VI. FAM. NITSCHIEAE. Zellen langgestreckt, mit rhombischem Querschnitt, mit einer einem Gürtelbande anliegenden Endochromplatte. 1. Gatt. Nitschia Hass. Zellen mit einer mittleren, den Zellkern einschliessenden Plasmaanhäufung. Endochromplatte zuweilen in der Mitte durchbrochen. Schalen am Rande mit einer Längs- spalte und einer Reihe knotiger Punkte, oder deren zwei. N. sigmoidea W. S. Taf. 1 Fig. 50. Zellen g-förmig gebogen, sehr gross, bis 0,66 1., an den Enden gestutzt. Schalen mit stumpflicher Spitze. K linearis W. S- Zellen 0,08—0,09 1., seitlich mit seichter Einschnürung, Schalen fast keilförmig zugespitzt. 24 Diatomaceae. N. amph'oxys KU. Taf. 1 Fig. 4P. Zellen bogig gekrümmt, fast geknickt, Enden schnabelfömiig verlängert. Länge ca. 0,05, variirt aber stark. N. acicularis W. S. Zellen gerade gestreckt, lineal, Schalen lang zugespitzt. N. communis Eh. Zellen 0,022 — 0,025, mit kolbig gerundeten Enden. N. palea W. S. Zellen 0,025 — 0,03, gerade gestreckt mit spitzen Enden. 2. Gatt. Bacillaria Gmel. Zellen prismatisch, mit starken Kielpunkten und einer meist gespaltenen Endochromplatte. Sie bilden bald breite Tafeln, bald rücken sie zu langen, treppenförmigen Figuren auseinander, ohne sich ganz zu trennen. B. paradoxa Gmel. Taf 1 Fig. 53. Zellen 0,066—0,1 1. In salzigen und brakischen Gewässern. VII. FAM. SURIRELLEAE. Schalen oval oder elliptisch, mit in der Mitte unterbrochenen Querrippen, an den Rändern mit Flügeln, die Längsspalten einschliessen. Die Endochromplatten liegen den Schalen an. 1. Gatt. Surirella Turp. Schalen elliptisch, in der Mitte gewölbt, an den Seiten schwach wellenförmig gebogen mit schräg abstehenden gitteiförmigen Flügeln. Gürtelbänder rechteckig. Zellen der Länge nach von einem mittleren Plasmastrange mit seitlichen Ausläufern durchsetzt. S. biser lata Breh. {S. bifrons Ebg.) Taf. 1 Fig. 54. Zellen 0,14—0,25 1., Flügel breit, mit schein- baren Querleisten, welche aber verdünnte Stellen sind. In Gräben nicht selten. S. splendida Breb. Etwas grösser als vor.. Schalen besonders breiter. S. ovata Kts. Taf. 1 Fig. 55 und 56. Zellen 0,022-0,05. Schalen eiförmig mit rundl. Enden. In Gräben verbreitet. 2. Gatt. Oymatopleura W. S. Schalen durchweg wellenförmig gebogen, mit kurzen Flügeln. C. Solea W. S. Taf. 1 Fig. 58. L. 0,08—0,133. Schalen schlank, in der Mitte geigenförmig ein- geschnürt, an den Enden stumpf lanzettlich. In der Seitenansicht treten unter den linealen Gürtelbändern die starken Wellenlinien deutlicher hervor. Verbreitet. C. elliptica W. S. Taf. 1 Fig. 57. L. 0,1, Schalen breit elliptisch mit rundlichen Enden. Flügel mit rundlichen Gruben. Verbreitet. 3. Gatt. Campylodiscus Ebg. Schalen rundlich oder fast quadratisch, aber sattelförmig verbogen, am Rande mit strahlig gestellten Fiedern. Wegen der nahezu eentrischen Form wird diese Gat- tung meistens zu den Melosireen gestellt. Hire Arten sind besonders im Meerwasser und in manchen fossilen Ablagerungen zahlreich. Im Süsswasser nur C. noricus Ebg. (C. costatus W. Sm.) Schalen kreisförmig, 0,09—0,11 d., mit breitem Rande und breit elliptischem Mittelfelde. C. spiralis Sm. Schalen länglich rund 0,1 — 0,2 d., mit starkgeripptem Rande und schmal ellipti- schem Mittelfelde, spiralig gedreht. C. clypeus Ebg. Taf. 1 Fig. 47. Zahlreich im Kieseiguhr von Franzensbad. Vm. FAM. EUNOTIEAE. Schalen unsymmetrisch, meist sichelförmig, quergestreift oder gerippt, ohne Centralknoten , Spalten und Mittellinien. Endo- chromplatten mit ihrer Mitte den Schalen anliegend, mit Ausnahme von Epithemia. 1. Gatt. Himantidium Ebg. Zellen zu Bändern vereinigt. Schalen fein quergestreift. H. pectinale Eis. Taf. 1 Fig. 37. Schalen 0,07—0,1., Schalen leicht sichelförmig gebogen, Mitte ziemlich flach, Enden zurückgekrümmt. Verbreitet. H. arcus Kts. Schalen 0,085—0,11 1. mit gekörnten Querstreifen, rundem Rücken und rundlichen, zurück gekrümmten Enden. 2. Gatt. Etmotia Ebg. Zellen einzeln lebend, Schalen fein quergestreift, leicht gekrümmt. E. diodon Ebg. Klein, Rücken mit zwei Höckern. Besonders fossil. E. triodon, tetraodon etc. mit drei, vier und mehr Höckern. Wenig verbreitet. E. tridentula Ebg. Mit drei zahnförmigen Buckeln. 3. Gatt. Epithemia Breb. Zellen einzeln lebend, mit starken , meist gekörnten Querrippen, oft an Fa- denalgen festgeheftet. Endochromplatten gelappt, dem concaven Gürtelbande anliegend. Diatomaceae. 2ö E. turgida Ebg. Taf. 1 Fig. 65. Schalen siclielförmig, mit breitem Buckel, etwas zurückgebogenen Enden und ein oder zwei Punktreihen zwischen knotigen divergirenden Querrippen. L. 0,05 bis 0,09. Gemein. E. zebra Ktg. Taf. 1 Fig. 66. L. 0,016—0,08. Schalen mit vier und mehr Punktreihen zwischen den Querrippen. E. prohoficidca Kiz. 0,02 1., Enden rüsselartig zurückgekrümmt. Fossil im Lager der Lüneburger Haide und anderer Orte. E. gihha Kk. Taf. 1 Fig. 67. Schalen linealisch, gestreckt, 0,05 — 0,25 1. Seiten in der Mitte stark, gedunsen, an den Enden weniger, fein quergestreift. (Zellen rinnenförmig.) IX. FAM. CYMBELLEAE. Zellen in der Längenrichtuug ungleichhälftig, eine Seite stark convex, die andere schwächer oder gerade bis schwach concav. Schalen beide mit Längsspalte. Centrallinoten und Querrippen. L Gatt. AmpJwra Ebg. Schalen sichelförmig, Spalten und Knoten nalie dem concaven Rande. Gürtel- bänder elliptisch, mit Längsrippe und Quei-riefen. Endochromplatte am concaven Gürtelbande. A. ovalis Kiz. Taf. 1 Fig. 75. Zellen 0,028—0,08 1., in der (gewöhnlichen) Gürtelbandansicht kurz eiförmig mit rundlichen, seltener gestutzten Enden, am Schalenrande mit gekörnten Quer- streifen. Häufig. A. coffeaeformis Kiz. Zellen 0,02—0,04 1., länglich eiförmig mit gestutzten Enden und kräftigen Riefen. In süssem und salzigem Wasser. 2. Gatt. Ceratoneis Ebg. Zellen leicht gebogen mit zurückgekrümmten Enden. In der Mitte der con- caven Seite ein vortretender Knoten. Eine Endochromplatte. C. arcus Kiz. Taf. 1 Fig. 48. 0,08 — 0,11 1. Zellenendeu oft hornartig ausgezogen. Gürtel- bänder linealisch. 3. Gatt. CymheUa Ag. Schalen gewölbt mit starken Querstreifen Knoten und Spalten liegen in einer Curve dem weniger convexen Rande genähert, dem convexen breiteren Gürtelbaude liegt die Endochromplatte an. Zellen frei schwimmend. C. gasiroides Kiz. Taf 1 Fig. 69. Zellen 0,16—0,22, Schalen in der Mitte breiter als an den rundlichen Enden , mit gekörnten Querstreifen. Gemein. C. iruncata Rh. Wie vorige, aber mit abgestutzten Enden. C. Ehrinbergii Kiz. Länge bis 0,1. Schalen mit kopfförmig vorgezogenen stumpfen Enden und ungekörnten Querstreifen. 4. Gatt. Cocconema Ebg. Wie Cymbella, aber mit Gallertstiel festgewachsen. C. lanceolaia Ebg. Taf. 1 Fig. 70. L. bis 0,2. Die convexe Seite stark gehoben, die andere fast platt, in der Mitte ausgebaucht. Querstreifen gekörnt. C. cymbiforme Ebg. L. 0,055—0,066, schlank, wenig gekrümmt, Mitte bisweilen gedunsen. Quer- streifen gekörnt. 5. Gatt. Encijonema Kiz. Wie Cymbella, aber reihenweise in Gallertröhren. E. paradoxa Kiz. L. bis 0,04. Mitte der Schalen bauchig gedunsen an der schmaleren Seite. X. FAM. AGHNANTHEAE. Zellen stark gebogen, Schalen nur auf der concaven Seite mit Centralknoten. 1. Gatt. Cocconeis Ebg. Schalen elliptisch, schildförmig gewölbt, die eine meist mit Längsleiste, in deren Mitte der Knoten liegt. Zellen mit einer Endochromplatte, meist an Fadenalgen mit der concaven Fläche sitzend. C. pedictdus Ebg. Taf. 1 Fig. 64. Schalen 0,025-0,03 1., breit elliptisch, mit gekörnten Längs- streifen. Sehr gemein. C. placeniula Ebg. Schalen 0,016 — 0,028 1., länglich elliptisch, mit unterbrochenen Längslinien. 2. Gatt. Achna.nihidmm Kiz. Zellen prismatisch, mit zwei Endochromplatten, in der Mitte geknickt, an den Enden etwas zurück gebogen. Frei schwimmend, ungestielt. A. microcephalwn Ktz. Schalen lanzettlich, mit kopfförmigen Enden, 0,013 1. 4 26 Diatomaceae. 3. Gatt. Achnanthes Bonj. Wie vorige, aber mit Gallertstielen festgewachsen an Fadenalgen u. drgl. A. minutissima Kts. Taf. 1 Fig. 77. Stiele kurz, Schalen lanzettlich, glatt, 0,01 1. A. exilis K. Stiele länger. Schalen lineal, lanzettlich, glatt, 0,04 1. A. intermedia K. Schalen lineal, elliptisch, mit keilförmigen Enden und granulirten Querstreifen, 0,04—0,05 1. XI. FAM. GOMPHONEMEAE. Zellen keilförmig, nach Längs- und Querebene (äusserlich nur nach Letzterer) ungleichhälftig, mit einer Endochromplatte. Schalen durch Längsspalte mit Mittel- und Endlinoten in zwei äusserlich gleiche Hälften getheilt, wodurch sie sich von den ähnlich gestalteten Meridien unterscheiden. 1. Gatt. GompJionema Ag. Zellen mit den dünneren Enden an Gallertstielen festgewachsen. Arten zahlreich. G. consiridum Ehg. Taf. 1 Fig. 71. L. 0,033—0,05. Schalen am dickeren Ende kopfförmig ein- geschnürt, quergestreift. G. capitatum Ehg. Taf. 1 Fig. 73. L. 0,015—0,05. Weniger stark eingeschnürt, Stiele sehr ent- wickelt, dichotom. G. amminatum E. Taf. 1 Fig. 74. L. 0,013—0,055, schlanker als vorige, unten sehr dünn, oben auf dem Kopfende mit kleiner Spitze. G. coronatum Ehg. L. 0,0(36 — 0,01. Kopfende weniger stark abgeschnürt, oben herzförmig mit einer aus der Mitte der Ausrandung vortretenden Spitze. G rohmdatum Ehg. L. 0,033, Schalen verkehrt eiförmig, oben bi-eit gerundet, mit körnigen Streifen. G. abhreviatum Ag. Taf 1 Fig. 72. L. 0,033. Verkehrt eiförmig, oben breit gerundet, glatt, oft fächerförmig verbunden. Stiel kurz. 2. Gatt. SpheneUa Ktz. Wie Gomphonema, aber nicht festgewachsen, frei schwimmend. Sp. vulgaris Kts. Schalen in der Mitte bauchig, mit stumpf conischen Enden, quergestreift. Länge 0,022—0,025. 3. Gatt. Gomphonella Rh. Wie Gomphonema, aber in Schleim eingehüllt. G. olivacea Bh. Schalen ei-lanzettlich, quergestreift. L. 0,025 — 0,027. XII. FAM. NAVIGULAGEAE. Zellen symmetrisch, kahnförmig, in der Gtirtelbandansicht rechteckig, mit zwei Endochromplatten welche den Gürtelbändern anliegen, beiderseits auf die Schalen übergreifen, aber deren Mittellinie fi-ei lassen. Schalen mit Längsspalte, Mittel- und Endknoten Individuen frei schwimmend, mit gleitender Bewegung. 1. Gatt. FrusMia Ag. Gentralknoten lang, in der Mitte eingeschnürt, Spalten beiderseits mit erhabenen Längsleisten. Endochromplatten in der Mitte von der Zellwand durch halbkugelige Plasma- schicht getrennt. Zellen meist in Gallertlager. F. saxonica Rh. Taf. 1 Fig. 43. L. 0,047—0,054 (0,15), Schalen schlank lanzettlich. In oliven- braunen Gallerthäufehen. F. minuta R. L. 0,012 — 0,018. Lineal mit keilförmigen Enden. 2. Gatt. Stauroneis Ehg. Gentralknoten zur Querbinde erweitert, Spalten beiderseits mit Längsleisten. St. phönicenteron Ehg. Taf. 1 Fig. 44. L. 0,14-0,2, Schalen lanzettförmig, zart gestreift. Ueberall gemein. St. lanceolata Ktz. Schlanker als vorige, Enden gestutzt, 0,1—0,13 1.. 3. Gatt. Pleurostaurum Rhh. Wie vorige, aber zu kurzen Bändern vereinigt. Schalen am umgebogenen Rande mit Längsleisten. P. acutum Rh. L. 0,09—0,11, Schalen lanzettförmig, spitz, mit convergirenden Querstreifen. Gür- telbänder beiderseits mit zwei Längslinien. 4. Gatt. Stauroptera Ehg. Schalen mit Querbinde und starken schräg stehenden Fiedern. S. cardinalis Ehg. L. 0,25 — 0,66. In Europa sehr selten. 5. Gatt. Navicida Bory. Gentralknoten rundlich. Schalen fein gestreift. Bei der Theilung der Zellen rücken (nach Pfitzer) die Endochromplatten von den Gürtelbändern auf die Schalen über und Diatomaceae. 27 werden hier durch zwei schiefe Einschnitte getheilt (Navicula Pf.) oder werden auf den Gür- telbändern durch parallele Einschnitte getheilt (Neidium Pf.). Arten zahlreich. a. Navicula Pf. N. cuspidata Ktz. Taf. 1 Fig. 39. L. 0,077 — 0,09, Schalen elliptisch, mit vorgezogenen stumpfen Enden (var. ambigua Ebg. mit eingeschnürten Enden). N. viridula Ktz. Taf. 1 Fig. 40. L. 0,047—0,06, Schalen lanzettförmig, mit stumpfen Enden. N. gracilis Ehj. Taf. 1 Fig. 41. L. 0,016—0,066, Schalen schlanker lanzettlich. N. lanceolata K. L. 0,033-0,045 und N. elliptica K. L. 0,03 — 0,045, Schalen breit elliptisch mit runden Enden. b. Neidium Pf. Mittelknoten gross, längl. viereckig, Schalen trocken bräunlich. N. amphirhynchus Ebg. L. 0,067—0,1, Schalen länglich oval, an den Seiten fast gerade, vor den Enden eingeschnürt, fast kopfförmig. N. affine Ebg. Aehnlich voriger, aber kleiner, Enden nicht kopfförmig. N. limosa Ebg. L. 0,033 — 0,062, Schalen zweimal eingeschnürt. N. firma Kts. L. 0,013—0,033, Schalen elliptisch. Meist fossil. c. Anomoeonis Pf. Schalen äusserlich symmetrisch, aber ungleich gezeichnet und deshalb von Pfitzer zu den Cymbelleen gestellt. A. sphaeropliora Pf. [Navicula sp. Kts.) L. 0,075. Schalen ähnlicli N. ambigua, auf einer Seite des Mittelknotens mit feinen Punkten. 6. Gatt. Pleuro.9igma W. S. Wie Navicula, Schalen aber t:-förmig gebogen, mit feinen, gekreuzten Streifen. Arten besonders im Meerwasser zahlreich. P. attmuatum W. S. Taf. 1 Fig. 42. L. 0,28, Schalen gegen die Enden leicht verdünnt, gerun- det. Sehr verbreitet. F. acmninatum W. S. L. 0,11 — 0,16, Schalen lanzettförmig, zugespitzt. P. anguJatum W. S. L. 0,09 — 0,15, Schalen beiderseits am Rande mit eckigem Ausschnitt. 7. Gatt. Pinniüaria Ebg. Schalen mit rundlichen Knoten und starken schrägen Fiedern , nicht ganz symmetrisch, die Mittel- und Eudkuoten aus der Spaltenlinie nach einer, aber bei beiden Schalen nach derselben (rechten oder linken) Seite verschoben, so dass die Zellen diagonal symme- trisch sind. Gürtclbänder mit zwei feinen Längsstreifen. Die Endochromplatten rücken liei der Theilung auf die Schalen und werden dort durch parallele Furchen getrennt. Die Mehr- zahl der Arten lebt im Meerwasser. P. viridis Ebg. Taf. 1 Fig. 45. L. 0,04—0,07, Schalen länglich elliptisch, gegen die stumpfen Enden gleichmässig verschmälert. P. major R. L. 0,26 — 0,33, ähnlieh voriger, al)er kaum verschmälert, Mitte leicht gedunsen. P. nobilis Ebg. Taf. 1 Fig. 46. L. 0,25—0,4, Schalen in der Mitte und vor den runden Enden etwas gedimsen. P. viridida E. L. 0,04 — 0,07, Schalen lanzettförmig, mit stumpfen Enden und convergirenden Fiedern. P. radiosa B. L. bis 0,06, schlank lanzettförmig, mit kräftigeren Fiedern. P. acuta W. S. L. 0,058—0,1, lang zugespitzt. P. mesolepta E. L. 0,055, doppelt eingeschnürt. Xm. FAM. AMPHIPLEUREAE. Zellen mit Längsrippen, ohne Knoten und Spalten. 1. Gatt. Amphiplvura Ktz. Zellen sechsseitig, von allen Seiten gleichgestaltet, jede Schale mit drei Kielen. A. pellucida Ebg. Taf 1 Fig. 68. Zellen 0,08—0,133 1., schlank lanzettlich mit spitzen Enden. Verbreitet. 2. Gatt. Cißindrotheca FJi. Zellen spindelförmig mit einer oder mehreren gewundenen Längsrippen. G. Gerstenbergcri Bh. Zellen 0,12 — 0,2 1., spindelförmig mit spitzen Enden. Wenig verbreitet. 4» 28 - Phycochromaceae. VI. ORDNUNG. PHYCOCHROMACEAE. Einzellige Algen, deren Chlorophyll durch einen blaugriinen oder violetten Farbstoff — Phycochrom — verdeckt wird. Durch verdünnte Säuren wird derselbe in orange, durch verdünnte Alkalien in braungelb umgeändert. Die meisten von ihnen leben nicht unter Wasser, sondern bilden krustenartige Ueberzüge an nassen Felswänden, Ufern, Gossenrändern, nassem Holrwerk u. dgl. Sie hätten eigentlich hinter oder vielmehr neben den Palmellaceen ihre Stelle. Hinter den Diato- maceen stehen sie hier nur deshalb, weil diese durch ihre Sporenbildung den ( 'onjugaten nahe stehen und Letztere wiederum nicht wohl von den übrigen Chlorophyllaceen getrennt werden können. Die Vermehrung geschieht nur durch Zelltheilung, nicht durch Schwärmsporen. Bei manchen Formen werden einzelne vegetative Zellen direct zu grossen Sporeazellen ausgebildet. ÜBERSICHT DER FAMILIEN. Zellen reihenweise zu Fäden verbunden Fäden mit einer kugelrunden Grenzzelle am Grunde des peitschenförmigen Fadens Rivulariaceae Rbh. im Verlaufe des Fadens Fäden gleichmässig dick, cylindrisch mit ächter Astbildung Sirosiphoneac Rh. astlos, aber oft mit Scheinästen Scytonemeae Ktz. Fäden perlschnurförmig, astlos Nosto'chaceae Rh. Fäden ohne Grenzzelle, cylindrisch OsciUnriaceac Rh. Zellen flächenförmig oder haufenweise verbunden Chroococcaeeae Nacg. I. FAM. RIVULARIACEAE. Fäden am Grunde mit einer kugelrunden Grenzzelle ohne Inhalt, am obereren Ende peitschenförmig, mit dünner farbloser Haarspitze. Die der Grenzzelle nächstliegende Gliederzelle bildet sich häufig zur Sporenzelle aus. Die äusseren Schichten der Zellhaut quellen oft gallertartig auf und werden zu scheidenai-tigen Hüllen oder krustenförmigen Lagern. Im und am Wasser sind folgende Formen vertreten: Fäden parallel in krustenartigem Lager verzweigt, mit geschichteten zerschlitzten Scheiden Schüosiphon Ktz. nicht verzweigt, an der Basis mit dünnen Fasern Amphitrix Ktz. nicht verzweigt, an der Basis ohne dünne Fasern Mastichonmm Schwabe. Fäden radial gestellt, mit Scheiden in kugeligem Lager Scheiden am Ende zerfasert, Lager zonenbildend Zonntrichia Ag. Scheiden am Ende nicht zerschlitzt, Lager ohne Zonen Fäden in gleicher Höhe entspringend Gloiotrichia Ag. Fäden in ungleicher Höhe entspringend Scheiden eng anliegend Bimdaria Roth. Scheiden massig weit Limnadis Ktz. Schisosiphon salmus Kis. Bildet schwärzliche Krusten an Gradirhäusern etc., andere Arten leben auf nassem Boden. Amphitrix incrustata Ktz. u. a. bildet niissfarbige Krusten an Pflanzenresten in Torfgräben, Mastichonema thermale Schw. lebt im Karlsltader Sprudel, M. caespitosum Ktz. auf Steinen im Wasser, ebenso verschiedene Arten der Gattung Zonotrichia-, Gloiotrichia Sprengeliana Rh. und andere bilden freischwimmende oder festgeheftete Gallertklümpchen. Die wichtigste und weitaus verbreitetste Gattung der Familie ist Bivularia Roth. Fäden in rundlichen, an Wasserpflanzen festgehefteten oder frei schwimmenden Gallert- lagern strahlig geordnet, in ungleicher Höhe entspringend, mit eng anliegenden Scheiden. B. pistim Ag. Taf. 1 Fig. 22. Fäden 0,005—0,01 d. Lager erbsen- bis kirschgross, in Gräben und Sümpfen meist an Wasserpflanzen festsitzend. Limnadis Ktz. Büschelig beisammenstehende Fäden mit massig weiten Scheiden. L. minutula K. u. a., an Wasserpflanzen. IL FAM. SIROSIPHONEAE. Mit den beiden Gattungen Sirosiphon Ktz. und Hapalosiphon Ng. ist im Wasser nur diu-ch letztere vertreten. H. Braunii Ag-- Lebt an den unteren Flächen schwimmender abgestorbener Blätter. Phycochromaceae. 29 III. FAM. SCYTONEMEAE. Enthält ebenfalls meistens Liiftalgen. Im Wasser leben : 1. Gatt. Calothrix Ag. Körper länglich oder eiförmig, Mundende spitzer, schräg abgestutzt. Muad- wimpern etwas länger als die sehr kurzen Körperwimpern. * E. farcimen Ebg. Taf. 3 Fig. 4b. L. 0,02—0,03. Nucleus oval, Blase hinten. In Aufgüssen. *E. arcuata Cl. L. Taf. 3 Fig. 4a. L. 0,08. Nucleus länglich. Blasen zahlreich im Bogen am Köiperrande. In stagnirendem Wasser. 5. Gatt. Coleps Ebg. Körper tonnenförniig, gepanzert, durch rechtwinklig gekreuzte Furchen in regel- mässige, gewölbte Felder getheilt, am Hinterende mit zwei bis drei kurzen, spitzen Anhängen. Schlund kurz, längsfaltig, Nucleus und Blase nicht sichtbar. * C. hirtus Ebg. Taf. 3 Fig. 16. L. 0,04—0,05. Farbe grau, dunkel, zuweilen grün (C. viridis Ebg.) Bewegung wankend. Ueberall gemein, wo organischer Detritus vorhanden ist. G. Gatt. Holophrya Ebg. Körper kugelig oder eiförmig, Mund mit zwei etwas vorspringenden Lippen, Wimpern lang. Nucleus rundlieh, Blase am Hinterende. *Ä brunnea Dj. Taf. 3 Fig. 27. L. 0,2. Körper sehr stark gefurcht. Zwischen Algen nicht selten, wo sie gleichfalls von organischem Detritus lebt. Zuweilen sieht man, dass sie den Infhsoria. Holotricha. 51 aus den Köi-pern zerquetschter Entomostraceen ausfliessenden feinkörnigen Inhalt massenhaft einsaugt, wobei Scharen von Colcps kirfus getreulich helfen. H. Ovum Elg. 0,04-0,1 und H. dlscolor Ehg. 0,11 1., sind beide der vorigen sehr ähnlich. 7. Gatt, ürotricha Ehg. Köi-per in der Form Holophrya ähnlich aber kleiner, noch stärker gefurcht und bewimpert, am Hinterende mit einer Springborste. Blasen endständig. * ü. farcta Ehg. Taf. 3 Fig. 33. L. 0,04. Bewegung abwechselnd langsam kreisend und springend. Zwischen Algen häufig. (Bei Fig. 38 fehlt die feine Springborste). 8. Gatt. Prorodon Ehg. Körper eiförmig, an beiden Enden etwas platt, meist mit Längsfurchen. Schlund mit parallelen, stabförniigen, oft schwer sichtbaren Zähnen, Blase endständig. Thiere sehr beweglich, um die Längsachse drehend und kreiselnd, zuweilen sieh überschlagend. P. teres Ehg. Körper fast cylindrisch, Schlund nicht flach. L. 0,166. In stagnirendem Torfwasser. P. niveus Ehg. Körper elliptisch, gedrückt. Schlund breit, flach, kurz. Nucleus lang, bandförmig, gekrümmt. L. 0,33. Zwischen Algen zuweilen. * P. griseus Cl. L. Körper fast cylindrisch, längsstreifig, Schlund breit, flach. Nucleus oval, zwei- theilig. L. 0,1. In stagnirendem Wasser. * P. armatus Cl. L. Körper fast kugelig, etwas zusammengedrückt. Vorderseite mit Tastkörper- chen. Schlund breit, kurz. Nucleus elliptisch, klein. L. 0,1. * P. edentatus Cl. L. Taf. 3 Fig. 24. Körper lang gestreckt, längsstreifig. Schlund lang, eng, ohne Stäbchen. Nucleus lang, oval. L. 0,1—0,15. Gemein. 9. Gatt. Enchehjodon Cl. L. Körper länglich oval, Schlund lang und dünn. Nucleus lang, gekrümmt. Blase endständig. Bewegung langsam. *E. farctus Cl. L. Taf. 8 Fig. 23. L. 0,15. Thiere sehr gefrässig. In Gräben auf bruchigen Stellen. n. FAM. TRACHELINA. Körper metabolisch, vorn halsaitig verlängert, Miuid an der Seite oder am Grunde des Halses. Körper platt, Bauchi-and mit borstenförmigen Tastkörperchen Loxophi/llum Dj. Körper nicht platt, lang gestreckt Blasen zahlreich in rückenständiger Reihe jede mit lichtbrechendem Körperchen Loxodcs Cl. L. Blasen ohne solche Körperchen, zahlreich oder einzeln Mund bauchständig, schief, nicht offenstehend Ämpliileptus Cl. L. Mund am Grunde des Halses, mit wulstigem Rande Dileptus Dj. Körper eiförmig, Parenchym buchtig verzweigt, mit Lücken Trachelius Cl. L. 1. Gatt. Loxophyllum JDj. Körper metabolisch, platt, Hals bell- oder messerförmig, der beständig tastende Vorder- (Mund-) rand desselben mit Tastkörperchen dicht besetzt. Blase am Hinterrande. * L. Mcleagris Dj. {Amphileptus 31. Ehg.) Taf. 3 Fig. 5. Körper gross, sehr breit , mit dünnem, durchsichtigem Aussenrande. Rücken mit einer Reihe blasiger Vorsprünge, an denen ebenfalls Tastkörperchen stehen. Nucleus lang, strangförmig, oder in eine Reihe ovaler Körperehen zeifailen. L. bis 0,87. Gemein in stagnirenden Gewässern. Verschlingt gern kleine Rota- torien (Colurus etc.). Zuweilen findet man Exemplare mit kugeligen Haufen eiförmiger Kör- perchen (Eier?), die fast den ganzen Raum des Leibes ausfüllen. *i. fasciola Cl. L. (Amphileptus f. Ehg.) Taf. 3 Fig. 7. Körper und Hals lang gestreckt, Hin- terende des Körpers spitz. Nucleus doppelt. L. bis 0,2. Gemein. Schwimmt langsam, ab- wechselnd- vor und rückwärts. *L. lamella Cl. L. (Trachelius l. Ehg) Taf. 8 Fig. 6. Körper linear, klein. Nucleus doppelt. L. 0,05—0,08. Gemein. 2. Gatt. Loxodes Cl. L. Körper säbelförmig gekrümmt, mit spiralen Furchen. Rückenseite mit einer Reihe Blasen, in deren Mitte stark lichtbrechende Körperchen. L. rostrum Ehg. (Pclicida rostrata Dj.) Taf. 8 Fig. 15. Mundfläche und Schlund braun. L. 0,16 — 0,4. In stagnirendem Wasser selten. 7* 52 Infasoria. Holotricha. 3. Gatt. AmpMleptus. Körper g-förmig, beiderseits spitz, stark bewimpert, Mund schief an der concaven Bauchseite , ohne wulstigen Rand , meist geschlossen. Nucleus doppelt. Blasen zahlreich in einer Reihe am Rücken. Thiere hin und her schleichend, sehr gefrässig. * A. Meleagris Ehg. Taf. 3 Fig. 10. L. 0,25—0,8. A. Claparldn St. "Würgt sich auf Epistylis- und Carchesium-Glocken und encystirt sich zur Ver- dauung an deren Stielen, theilt sich auch in dieser Cyste. 4. Gatt. Dileptus Dj. (AmpMleptus e. p. Ehg., Cl. L.) Körper metabolisch, hinten meist mit spitzem Schwänzchen, vorn mit deutlich abgesetztem, stets bewegtem Halse, an dessen Grunde der Mund sitzt. Unterrand des Mundes wulstig verdickt. *D. gigas Cl. L. Körper gross bis 1,5, Hals 1/5 bis Ve fler ganzen Länge. Bewimperung sehr auffallend. Schlund faltig. Blasen zahlreich im Körper vertheilt. In stagnirendem Wasser nicht selten. * D. anser Ehg. Körper eiförmig, Hals V2 der ganzen Länge von 0.2. Nucleus doppelt. Eine Blase am Hinterende. Zwischen Schilfljlättern etc. häufig. * D. margaritifer Ehg. Taf. 3 Fig. 8. Körper lang gestreckt, mit einer Reihe Blasen an der Rückenseite. Hals Va f'er Körperlänge von 0,33. Zwischen Algen etc. häufig. * D. anaticula (Trachelms a. Ehg.) Taf. 3 Fig. 9. Körper birnförmig, klein, Hals kurz. Nucleus rundlich. Eine endständige Blase (oder mehrere). L. 0,08. Zwischen Algen etc. häutig. * B. longicollis Ehg. Körper birnförmig, Hals mehr als doppelt so lang, stark behaart. Blasen 9—10 in einer Reihe. Bewegung träge. L. 0,2—0,25 (mit Hals). Zwischen Lemnen. * B. Oijgnus Cl. L. Körper gross, spindelförmig, Hals etwa so lang als der Körper, stets bewegt, an der Mundseite stark bewimpert. Eine Blase an der Basis des Halses. L. 0,2 ohne Hals und Schwanz. Verschlingt grosse Rotatorien, z. B. Euchlanis düatata. Zwischen Detritus selten. 5. Gatt. Trachelms Ehg. Körper eiförmig, Hals kurz und dick. Mund fast am Vorderende des Körpers, offenstehend, mit kurzem weitem Schlund. Parenchym netzartig verzweigt, mit grossen Lücken. * T. Ovum Ehg. {Amphilcpfus 0. Bj., Harmod'mis 0. Pty.) Taf. 3 Fig. 14. L. bis 0,33. Schwimmt oft rückwärts. In stagnirendem Wasser nicht häufig. m. FAM. PARAMAECINA. Körijer formbeständig oder metabolisch, Mund an der Bauchseite, in einem Peristom-Ausschnitt. Mund ohne bezahnten Schlund in einer busenförmigen Vertiefung Colpodn Ebg. im Grunde einer schrägen Längsfiffche Paramaecium Ebg. Mund mit bezahntem Schlund Schlund dünnhäutig, Zähne kurz CyHostomum Schlund fischreusenartig Nds.iuln Ebi). 1, Gatt. Colpoda Ehg. Körper eiförmig, seitlich mit tiefem Peristomausschnitt, wodurch er über dem Munde vorwärts gekrümmt erscheint. Blase hinten. Theilung geschieht nur nach vorherigem Einkapseln. * C. cucullus Ehg. Taf. 3 Fig. 17. Köri)er mit starken Furchen, durch welche besonders der Stirn theil gekerbt erscheint. Unter dem Munde ein Wimperbüschel. L. 0,01—0,08. In Auf- güssen auf Heu von nassen Wiesen massenhaft, aber nicht immer. 2, Gatt. Paramaecium Ebg. Körper formbeständig, stark bewimpert, Mund elliptisch, schief im Grunde einer von links nach rechts ziehenden Längsfurche. Schlund kurz und eng. Zwei Blasen, eine in der vorderen Körperhälfte, eine in der hinteren. * P. aurelia Ehg. Taf. 3 Fig. 28. Körper lang und dünn, vorn rundlich, hinten spitz , Peristom- furche lang, tief und eng. Farbe gelblich weiss. Oberfläche des Köipers meist dicht mit Tastkörperchen besetzt. Nucleus oval. Blasen in der linken Seite des Körpers; bei matten Tliieren werden sternförmige Strahlen (Zuführungslücken) im Umkreis sichtbar. L. 0,2—0,25. Ueberall in fauligen Aufgüssen massenhaft. * P. hwrsaria FocJce (Loxodes b. Ebg.). Taf. 3 Fig. 29. Körper platt, oval, vorn schräg abgestutzt, Infusoria. Ilolotricha. 53 Peristomfurche flach, vorn sehr breit. Oberfläche des Körpers meist mit dicken Tastkörperclien besetzt, unter denselben im Parenehym meist zahlreiche grüne Körner. Rotation des Innen- parenehynis (Chymus) bei stillstehenden Thieren häufig sichtbar. Nueleiis fast nierenförmig mit äusserlich anhängendem Nucleolus. Blasen auf der Rückenseite. L. c. 0,12. Sehr gemein zwischen Pflanzen in allen stehenden Gewässern. Die farblosen Thiere sind oft weniger breit als die grünen. P. putrinum Gl. L. (?). Aehnlich vorigem, aber ohne Tastkörperchen und mit nur einer Blase. In fauligen Infusionen. 3. Gatt. Oyrtostomum St. Körper metabolisch, eiförmig, Mund im Grunde des spaltförmigen Peristoms. Schlund dünnhäutig, mit zwei Reihen kurzer stabförmiger Zähne. * C. kucas St. (Bursaria l. und vcrnalis Eh., Fanoplmjs l Bj., Frontonia l. Cl. L.) Taf. 3Fig. 31. Körper hinten dünner als vorn, meist mit Tastkörperchen. Nucleus oval, etwas vor der Mitte. Blase (oft sternförmig) neben der Mundspalte. Farbe zuweilen grün. L. bis 0,166. Zwischen Oscillarien, von denen oft lange Fäden verschluckt werden und im Innern der Thiere sichtbar sind. 4. Gatt. Nassula Ehg. Körper fast cylindrisch, metabolisch, Peristom flach, Schlund fischreusenartig mit Stäbchen besetzt. ♦JV; elegans Ehg. Körper lang gestreckt, ohne Tastkörperchen, Schlundstäbchen borstig. L. 0,16 bis 0,2. Schwimmt vor- und rückwärts, um die Längsachse drehend. Zwischen Algen und Lemnen, zuweilen. * N. ornata Eh. (Acidophorus ornatus St.) Taf. 3 Fig. 25. Körper kurz, gedrungen, mit Tastkör- perchen, auf der linken Seite neben dem Munde eingedrückt. Schlund fischreusenförmig. L. 0,2. Farbe gelblich weiss, mit violettem Fleck. In Grüben und Teichen nicht selten, aber einzeln. N. amh'gua Cl. L. {LiosipJion ambigimm St.) Körper kurz, fast cylindrisch, Schlund glatt, starr, dickwandig, ohne Stäbchen. * N. latcritia Cl. L. Taf 3 Fig. 34. Körper eiförmig, klein, mit dicken Tastkörperchen, vor dem Munde ein Ausschnitt. Schlund keulenförmig. Farbe oft blassroth. L. 0,05. Zwischen Algen nicht selten. IV. FAM. LEUCOPHRYINA. Körper formbeständig oder metabolisch, Mund baucbständig, Schlund mit schwingender Membran. Undul. Membran dem ganzen oberen Schlundrande angeheftet ColpicUimi St. Uudul. ^Membran im hinteren Theile des Schlundes Wimpern am Peristom etwas stärker als die anderen Leucophnjs Ehg. Wimpern am Peristom nicht stärker l'anoplwys Bj. 1. Gatt. Colpidium St. Körper eiförmig, vorn dünner als hinten, Peristom nahe am Vorderende, quer- liegend, etwas schief. Nucleus oval. Blase in der Vorderhälfte des Körpers. "'' C. colpoda St. (Paramecium c. Ehg. Colpoda cucullus Bj) Taf. 3 Fig. 18. L. 0,1. Die Bildung der kugeligen Speiseballen (Scheinmägen) ist bei diesem Thiere besonders leicht zu beobachten. Es ist gemein, oft massenhaft, in stagnirenden (stinkenden) Gewässern. (Blase Fig. 18 unrichtig). 2. Gatt. Lmicophrys Ehg. Peristomfurche lang, klaff'end, mit häutigem Saume, unter dessen linkem Rande eine Reihe etwas stärkerer Wimpern, durch welche diese Gattung, falls sie nicht etwa ganz einzuziehen ist, sich den Hderotricha nilhert. (Vergl. das. Climacostomum) L. patula Ehg. Körper kurz, eiförmig. L. 0,08—0,13. Bewegung kräftig, wälzend. L. sangiiinea Ehg. (?). L. bis 0,16. 3. Gatt. Panophrys Bj. Körper oval, flach, metabolisch, contrabirt fast kugelförmig, stark gefurcht. P. f,ava Bj. (Bursaria flava Ehg., Ophryoglcna flava Cl. L) Körper länglich oval, hinten etwas schmäler als vorn, Mund fast am Vorderende. L. 0,18—0,28. Farbe gelblich. P. flavicans Ehg. (Ophryoglcna fl. Cl. L) Körper meist mit einem Pigmentfleck. (Auge Ebg.) V. FAM. CINETOCHILINA. Mimd in der rechten Hälfte der Bauchseite, mit äusserer undul. Membran, welche zum Ergi-eifcn und Verschlingen der Nahrung benutzt wird. 54 ünfosoiia. Holotxicha. Mund ohne Peristomausschnitt zwischen zwei häutigen Längsfalten Ophryoglena Ehg. mit zwei beweglichen Lippen Glaucoma Ehg. mit einer beweglichen Lippe Plmrodiilidium St. Mund in einem Peristomausschnitt Peristom seicht, bis zum Hinterende reichend Körper oval, platt, hinten mit zwei Borsten Oinetochilium Pty. Körper drelirund, ohne Borsten Triclmla Ehg. Körper etwas zusammengedrückt Körper mit langen Sprunghaaren Cydiclium Ehg. Peristom rinnenförmig, mit vortretender Membran . Plntrotiema Dj. Peristom weit, muldenförmig, Körper hinten mit zwei Borsteu Lemhadion Pty. Peristom quer in der rechten Körperseite Plngiopyla St. 1. Gatt. Ophryoglena Ehg. Körper oval gross, mit Tastköiperchen und grossem Pigmentfleck. Mund in einem seichten Längseindruck der rechten Seite, von zwei häutigen Längsfalten eingefasst. Wimpern der Mundgrube etwas länger als die anderen. Schlund bewimpert. 0. atra Ebg. Körper eiförmig, dunkelfarbig. L. 0,13. In bruchigen Gewässern. * 0. acuminata Ehg. Taf. 3 Fig. 26. Körper fast herzförmig, mit starken Tastkörperchen, hinten an der Rückseite mit stumpfem Zipfel. Nucleus oval. Mehrere Blasen. L. 0,13. In bruchi- gen Gewässern nicht selten. 2. Gatt. Glaucoma Ehg. Körper oval, klein, flach, ohne Tastkörperchen. Mund gross, vor der Mitte, schief stehend, mit zwei beständig nickenden Lippen. * 6r. scintülans Ehg. Taf. 3 Fig. 20 a. L. 0,02 — 0,04, farblos. Gemein in allen stagnirenden Wassern und Infusionen. 3. Gatt. PleurochiUdium St. Körper formbeständig, oval, vorn schief abgestutzt (ähnlich wie bei Para- maecium hursaria), mit dicken Tastkörperchen. Mund nahe der vorderen Ecke, mit einer zit- ternden Lippe. * F. fitrigilaiimi St. Taf. 3 Fig. 30. Körper farblos; L. 0,1. In bruchigen Gewässern. Verschlingt grosse Diatomaceen, durch welche häufig die Körperform verzerrt wird. 4. Gatt. Oinetochilium Pty. Körper oval, platt, ohne Tastkörperchen, hinten mit zwei stärkeren Wim- pern. Mund hinter der Mitte des Körpers, mit einer dem rechten Seitenrande und Hinter- rande entspringenden zitternden Lippe. C. margaritaceum Pty. Körper farblos, durchsichtig. L. 0,22—0,33. In bmchigen Gewässern. Frisst Diatomaceen und Algen-Schwärmsporen. 5. Gatt. Trichoda Ehg. Körper drehrund, ei- bis spindelförmig, ohne Tastkörperchen. Mund am rechten Rande mit zitternder Lippe, im hinteren Winkel des etwa bis zur Mitte des Körpers reichenden ovalen oder spitzwinkligen Peristoms. * T. pura Ebg. Körper länglich-eiförmig, vorn dünner als hinten. L. bis 0,03. In Aufgüssen. * T. pyriformis St. Taf. 3 Fig. 12. (Leucophrys p. Ehg). Köi-per birnförmig, vorn spitz. L. 0,04 bis 0,08. T. earnium St. (Leucophrys c. Ehg.). Körper länglich-eiförmig, fleischfarben. L. 0,016—0,06. In Mistpfützen, faulem Fleischwasser etc. 6. Gatt. Oyclidium Ehg. Köiper oval, klein, platt, ohne Tastköiperchen. Am rechten Seitenrande liegt eine seichte, bis zur Körpennitte reichende Furche, worin der Mund liegt. Aus derselben tritt eine undulirende Membran, die im optischen Querschnitt wie eine Borste erscheint. * C. glaucoma Eh. (Alyscum saltans Dj. ?). Taf. 3 Fig. 20 b. Körper mit langen Spi'unghaai-en ; Bewegung sehr rasch in wechselnder Richtung, oft stossweise (wie Gyrinus natator). Grösse 0,008—0,02. Farbe bläulich. Gemein. 7. Gatt. Pleuronema Dj. Körper eiförmig, vorn dünner als hinten, ohne Tastkörperchen. Peristom rinnenförmig, nahe am rechten geraden Seitenrande ; es endigt hinter der Körpermitte in einem nach links gezogenen Ausschnitte, worin der Mund liegt. Aus dem Peristom tritt eine grosse, blindsackförmige Membran weit über den Köiperrand vor , die aber auch ganz in das Peristom eingezogen werden kann ,• ihre Ränder sind häufig zerschlitzt und sehen dann langen gebogenen Infilsoria. Heterotricha. 55 Wimpern täuschend ähnlieh. Am Innenrande des Peristoms sitzt noch eine zweite nui- bis zum Mundausschnitt reichende undul. Membran. * PI. chrysalis Dj. (Parameäum chrysalis Eh.) Taf. 3 Fig. 21. L. 0,1. Steht in der Regel still, nur zuweilen, besonders wenn es beunruhigt wird, macht es rasche gradlin. Bewegungen. 8. Gatt. Lembmlion Pkj. Körper ovoid, Peristom tief muldenförmig, es nimmt die ganze rechte Hälfte des Körpers bis nahe zum Hinterrande ein. Am Innenrande desselben sitzt eine sehr grosse undul. Membran, die bis zum Aussenrande reicht, häufig aufgerichtet und nach links eingerollt ist, wobei ein Zipfel oben über den Vorderrand des Peristoms vorragt. Zuweilen bewegt sie sich klappenartig auf und nieder. Mund ein langer winkliger Spalt in der Mitte des Peristoms. Aussem'and des Peristoms eine feine Leiste, die beiderseits nach Innen verläuft. * L. bulUnum Pty. Taf. 3 Fig. 19. Körper hinten mit zwei längeren Wimpern, Blase am linken Rande des Peristoms. Nucleus rundlich, im hinteren Theile des Körpers. L. bis 0,06. Be- wegung wankend, oft um die Längsachse drehend. In Moorwasser häufig. 9. Gatt. Plagiopijla St. Körper länglich oval, platt, ohne Tastkörperchen. Peristom rinnenförmig, quer in der rechten Körperhälfte, vor der Mitte, Mund am Ende desselben, mit kurzem Schlund. Am Unterrande des Peristoms eine schmale undul. Membran. * PI. nasxda Si. Taf. 3 Fig. 32. Das hier abgebildete Thier habe ich nur einmal gefunden und bin nicht ganz sicher, ob es wirklich PJ. nasuta St. ist. B. Heterotricha St. Körper überall gleichmässig bewimpert, mit parallelen (oder spiraligen?) muskel- artigen Längsstreifen. Mund ventral, am Grunde eines bis zum vorderen Körperende reichenden Peristoms, auf welchem eine adorale Zone stärkerer, quei'stehender Wimpern. Adorale Wimpern in rechtsgewundener Spirale auf der Bauchseite, After am Hinterende des Körpei'S Spirostomca St. auf dem trichterförmig erweiterten vorderen Körperende, in dessen Nähe auch der After Stentorina St. Adorale Wimpern in grader oder schräger Längszone Bursarina St. 1. FAM. SPIROSTOMEA. Körper platt, selten drehrund, Peristom ein Ausschnitt in der vorderen linken Hälfte der Bauchseite, Mund rundhch im Winkel desselben, mit Schlund. Innenrand des Peristoms (scheinbar oder wirklich?) mit undul. Membran. Körper platt, vorn mit gekrümmter Spitze, Peristom spaltförmig Blepharisma Pty. Innenrand des Peristoms ohne undul. Membran Körper sehr lang gestreckt, Peristom lang, rinnenförmig Spirostomum . Körper kurz, breit, Peristom harfenförmig CUmacostomum St. Eine Mittelform zwischen Blephai-isma imd Spirostomum (Condylostomum DJ.). Gehört dem Meere an. 1. Gatt. Blepharisma Pty. Körper ziemlich formbeständig, platt, fast lanzettlich, vorn spitz, sichelförmig, nach links gekrümmt. Undulirende Membran an der Basis des Innenrandes meist eingerollt, wodurch sie borstenförmig erscheint. (Nach Stein. Ich habe bei anhaltender sorgfältiger Beob- achtung matter Thiere sehr deutlich wirkliche Borsten gesehen, die untersten verlängerten, der adoralen, wellenförmig- schwingenden Reihe. * Bl. lateritia St., Englm. (Bl. pcrsicina und hyalina Pty., Bursaria tat., Loxoäes cithara Ehg., Plagiotoma lat. Öl. L.) Taf. 3 Fig. 41. Körper von der Form eines Gärtnermessers (Hippe), pfirsichblüth-, purpur- oder ziegelroth, selten farblos. Nucleus einfach, oval, vor der Mitte des Körpers, zur Fortpflanzung zerfällt er in zwei bis acht nindlich polygonale, rosenkranzförmig gruppirte Stücke. Blase am Hinterende. Die Peristomränder kreuzen sich über dem Munde. 0,125—0,2. Bewegung vor- und rückwärts gleitend, oder wälzend. Verbreitet in stagnirenden Gewässern, auch in Altwasser häufig.*) *) Dieses an der eigenthümlichen Form des Peristoms stets leicht erkennbare, aber in Grösse, Farbe und Form besonders des Hinterendes sehr veränderliche Thier ist zu seinen vielen alten Namen vonFromentel noch mit vier oder fünf 56 Infusoria. Heterotricha. Bl undulans St., mit sehr entwickelter undul. Membran. Selten. 2. Gatt. Sinrostomum Eh. Körper sehr lang gestreckt, walzenförmig oder etwas platt, vorn gerundet, metabolisch, schnellend, bis zur Kugelform. Peristom lang, rinnenförmig. Blase den ganzen Hinterleib einnehmend, nach vorn in einen gefässartigen Canal auslaufend. * Sp. teres Cl. L., Blb., St. (S^). filum JDj. üroleptus fil. Eb.) Körpernach vorn verengt; Peristom reicht nicht bis zur Mitte, oft kaum Vs des Körpers. Nucleus einfach oval oder kurz spindelförmig. L. bis 0,5. Im torfigen Bodensatz der Gewässer oft zahlreich. * 8p. ambigimm Eh. Taf. 3 Fig. 35. Länger als voriges, Peristom bis zur Mitte des Körpers oder längei-. Nucleus ein langer rosenkranzförmiger Strang. L. bis 0,6. Mit vorigem, häufiger als jenes. Ich vermuthe, dass beide identisch sind, da auch Blepharisma lateritia bald mit ovalem, bald mit rosenkranzförmigera Nucleus vorkommt. 3. Gatt. Climacostomum St. Körper oval, formbeständig, etwa doppelt so lang als breit, etwas platt, vorn schief abgestutzt. Peristom kurz, harfenförmig, nimmt das vordere Drittel der Bauchseite ein. Peristomfeld gestreift und dicht bewimpert. Die adorale Wimperspirale verläuft in den Schlund. * Cl. virms St. (Spiröstomum v. Eh.) Taf. 3 Fig. 40. Kollier etwas nach links gekrümmt , die rechte Ecke vorn vorspringend, hinten unter der endständigen Blase etwas ausgerandet, Nucleus lang, ein schleifenförmiger Strang. Schlund bogig gekrümmt, eng, doch werden grosse Körper verschluckt. L. bis 0,2. Farbe meist grün. Zwischen Algen u. a. Pflanzen häufig. Cl.. patulum St. (Leucophrys paiula Cl L. Ehg.? Bursaria patiäa Dj.) Körper kurz eiförmig, vorn schief abgestutzt, meist farblos. Nucleus klein, rund. L. 0,13. Zwischen Algen nicht selten. n. FAM. STENTORINA. Körper drehrimd, nach vorn trichterförmig erweitert, metaholisch, schnellend, meist mit dem dünnen Hinterende festgeheftet. Das Peristom nimmt das ganze Vorderende des Körpers ein. Sein Rand bildet eine rechtsgewundene Spirale von mehr als einem vollem Umgang und verläuft mit den adoralen Wimpern an der tiefsten Stelle des Feldes in den Mund, dem ein Schlund anhängt. After nahe hinter dem Peristom an der linken Seite. Beim Schwimmen, welches bald gradlinig, bald kreiselnd geschieht, ist die Körperform sehr veränderlich, beständig wechselnd, pyramidal bis cylindrisch; contrahiri fast kugelförmig, mit stark vortretender Streifung. Thiere zuweilen mit Gallerthülle. Gattung Stentor Eh. Peristom ringsum gleichförmig, der Rand nur auf der Bauchseite nach dem ex- centrischen taschenförmig vertieften Munde eingebogen. * St. polymorphus Eh. (mit St. Mülleri Eb.) Körper sehr gross, Breite im ausgestreckten Zustande vorn V.-! der Länge. Nucleus rosenkranzförmig. L. bis 0,5. Grün oder farblos. Ueberall in stagnirenden Gewässern, zahllos an Reisern, Grashalmen etc., die wie mit Flaum überzogen scheinen. * St. coeruJeus Eh. Farbe gleichmässig blau, während vorige Art die grüne Farbe nur in einzelnen Körnern zeigt. Nucleus rosenkranzförmig. Häufig mit voriger, eben so gross. * St. Roeselü Eb. Körper ausgestreckt vorn V4 der Länge im Durchmesser, farblos, Nucleus lang, geschlängelt, ungegliedert. L. bis 0,5. Verbreitet, mit vorigen. (Gehört vielleicht zu St. polymorphus.) St. igneus Eh. (niger z. Th.). Kleiner als vorige, weniger forraverändei'lich, vorderer Durchmesser etwa die Hälfte der Länge. Innenparenehym mit grünen Chlorophyllkörnern , ausserdem im Rindenparenchym ein rothes Pigment. Nucleus einfach rundlich. L. 0,33. Schwimmt bestän- dig, drehend, heftet sich nie fest. * St. niger Eh. Taf. 3 Fig. 36. Gelb oder braun gefärbt, dreimal so lang als vorn breit, sehr metabolisch. Nucleus einfach rundlich. L. bis 0,25. Hierher gehört auch die marine Gattung Freia Cl. L. mit ohrförmigen Peristomfortsätzen. neuen beschenkt. Von den Abbildungen auf Taf. 17 stellen Fig. 5, 8, 10, 10a und 11 ganz bestimmt dieses Thier dar. F. nennt aber Nr. 5 (= 4 und 4a auf Taf 18) Büeptus striiUus n. sj)., Nr. 8 Trichomecium jmhna n. gen. cf ap. Nr. 10 und 10a Paramecium flmnmi n. sp. und Nr. 11 Paramccium roneum n. sp. Wahrscheinlich gehört auch Dilrphts ailceoliis Taf. 20 Fig. 3 noch hierher und Tricliomecium caudatum Taf. 18 Fig. 5 (unmittelbar nach der Theilung). Infusoria. Heterotriclia. 57 m. FAM BURSARINA. Körper meist oval, etwas platt, formbeständig. Peristom in der rechten Bauchseite, der linke Rand mit adoralen Wimpern. After liinten. Peristom weit, taschenförmig Bwsaria M. Peristom spaltförmig, diagonal Metopus Cl. L. Zu dieser Familie gehört noch eine Reihe parasitisch in den Eingeweiden höherer und niedere)- Thiere lebender Arten: Balantidium Cl. L. (B. Entozoon im Darm der Frösche, B. coli St. im Mast- dami von Menschen und Schweinen u. a.l — Nycihotherus Leidy. (N. cordiformis Cl. in Batrachiem, N. ovalis Leidy. in Blaita orienialis; N. Gyoercyanus St. in HydropJiilus piceus. — Plagtotoma DJ. (PI. lAinibriei Dj. in Regenwürmern.) 1. Gatt. Bursaria Midi. Körper sehr gross, breit eiförmig, massig platt, vorn stark abgestutzt. Peri- stom weit, taschenförmig, mit einem vorderen, terminalen und einem seitliehen, spaltförmigen Eingang. Schlund sehr entwickelt. * B. trtmcatella M. (B. decora Cl. L). Nucleus lang, dünn, geschlängelt. Blasen zahlreich. L. bis 0,66, halb so breit. Bewegung langsam, schwerfällig. In Sümpfen, Tümpeln etc. selten, zu- weilen zahlreich. 2. Gatt. Mdopus Cl. L. Körper von verschiedener Form, langgestreckt, walzig, spindelförmig oder eiförmig, drehrund oder wenig platt, Vorderende meist spiralig verdreht. Peristom spaltförmig, diagonal von links nach rechts laufend, von einer Kuppe des Vorderendes überragt; in der- selben eine Gruppe stark lichtbrechender Körperchen. M. sigmoidefi Cl. L. Taf. 3 Fig. 13. Körper t;-förmig gebogen; Wimpern au beiden Körperenden oft länger als die andern, die auf der Stirnkuppe gruppenweise wogend. Nucleus scheibenförmig, in der Mitte des Körpers, dicht hinter dem Munde. Blase nahe am Hinterende. Bewegung sehr rasch um die Längsachse drehend. L. bis 0,25. Zwischen Algen selten. C. Eypoiricha St. Körper bilateral, Rücken- und Bauchseite verschieden. Rücken convex, unbewim- pert, Bauchseite flach, bewimpert. Mund und After auf der Bauchseite, beide nicht endständig. Bauchseite sehr fein bewimpert ohne stärkere Griffel Mund mit fischreusenai-tigem Schlund Chahnydodonta St. Bauchseite mit Gruppen von griffeLförmigen Wimpern Körperrand ohne Wimpern Adoraler Wimperbogen vom Körper überragt Aspidiscina St. Adoraler Wimperbogen über den Vorderrand ausgebreitet Euplotina St. Köi-perrand mit Wimpern Oxytrichina St. Die noch hierher gehöiigen beiden Familien: Peritromina St. mit der Gattung Peritromiis St. und Ervilina Dj. mit den Gattungen Ervilia Dj., Idmia Cl. L., Dysteria Hxly., Trochilia Dj. und Hux- leya Cl. L. umfassen ausschliesslich marine Formen, mit Ausnahme von Ervilia fluviatilis Dj. und Tro- chilia palustris St., die lieide wenig verbreitet sind. I. FAM. CHLAMYDODONTA. Körper formbeständig, oft gepanzert. Bauchfläche ganz oder theilweise mit dichtstehenden, feinen Wimpern besetzt, Rücken ganz wimperlos. Am Hinterende des Körpers bei einigen ein beweglicher Griflel. Schlund fischreusenartig, hinten am Körper kein Griffel Körper fast drehi'und, Bauchfläche vorn breiter als hinten Phascolodon St. Körper platt, fast beilförmig, Bauchfläche eben Mund in der vorderen Körperhälite Chilodon Ehg. Mund in der hinteren Körperhälfte OpUtudon St. (Hierher noch die marinen Gattungen Chlamydodon und ScaplMiodon mit partiell bewim- perter Bauchfläche.) Schlund glatt, starr, Körper hinten mit beweglichem Griffel Wimpern auf einem schmalen Mittelfelde der Bauchseite Trochilia Dj. Ausschnitt am Vorder- und Seitenrande Ervilia Dj. 8 Kg Infiisoria. Hypotricha. 1. Gatt. Phascolodon St, Körper fast glokenförmig, hinten mit schwanzartiger Spitze. Rücken gewölbt ; Bauclifläche von hinten nach vorn erweitert, vorn schräg gegen den Rücken aufsteigend, ganz bewiniijert. Mund vorn in der Bauchfläclie, Schkind trichterföiniig, nach rechts gekehrt. Ph. vorticella St. Nucleus oval, fast in der Mitte des Körpers, mit deuthchem Nucleolus, eine Blase neben dem Schlünde, eine zweite hinten am linken Seitenrande. Bewegung rasch um die Längsachse rotirend. L. 0,0G — 0,08. An der staubigen Oberfläche des Wassers mit kleinen Algen. 2. Gatt. Chüodon Ehg. Körper oval, platt, nach vorn in eine sehr metabolische, lippenartige, schief abgestutzte Lamelle erweitert, die etwas nach links gekrümmt, fast beilförmig, sich beständig tastend an die berührten Körper anschmiegt. Von der vorspringenden linken Ecke derselben läuft zum Rande des Mundes ein bogig gekrümmter adoraler Wimperstreifen, der bei kleinen Individuen wie eine gebogene Borste aussieht. Schlund fischreusenartig, mit feinen Stäbchen bekleidet. Nucleus oval bis spindelförmig. Blasen nicht constant in Zalil und Lage. *C/«. cucuUus Eh. Loxodes c. Bj. Taf. 3 Fig. 22 a. b. 38. 39. Ueberall gemein. Sehr veränder- lich in Form und Grösse 0,02 — 0,16. Am grossesten zwischen Algen und Oscillarien, kleiner in Infusionen {Ch. uncinatus Eb. z. Th.). Verschlingt besonders Bacillarien. Bewegung lang- sam, gleitend, selten um die Längsachse drehend. Die kleinere Form möchte als besondere Gattung anzusehen sein. 3. Gatt. Opisiodon St. Körper eiförmig, vorn spitz, mit dünnerem, hutkrempenartig aufgebogenem Rande. Mund in der hinteren Körperhälfte. 0. Niemegcensis St. 0,1 — 0,16. Selten. (Nur wenige Exemplare beobachtet). 4. Gatt. Trocliilia Bj. Körper eiförmig, vorn schmäler, mit einer steifen Borste, hinten mit einem be- weglichen Grift'el. Wimpern auf einem scimialen, seitwärts gekrümmten Mittelfelde der Bauchseite. Tr. pahifstris St. 0,02-0,03. In Sumpf wasser einzeln. 5. Gatt. Ervilia DJ. Körper oblong, von der Foi-m eines Kümmelkorns, hinten mit beweglichem Griffel. Wimpern auf einem Ausschnitt längs des Vorder- und Seitenrandes. E. fluviaiüis St. In Gebirgswassern, selten. n. FAM. ASPIDISCINA. Körper schildförmig, mit couvexer Rückenseite und planer Bauchseite; rechter Rand der Letzteren wulstig verdickt. Ado- raler Wimperbogen von einem Fortsatze der Bauchwand überragt, zieht sich in einer Spalte zwischen Rücken- und Bauch- platte bis weit über die Mitte nach hinten. Bauchseite vorn mit wenigen zerstreuten , griffelförmigeu Bauchwimpern und 5, 10 oder 12 Afterwimpern. Gattung Aspidisca Ehrenberg. Nucleus hufeisenförmig, erst nach Behandlung mit Essigsäure sichtbar. Schwimmen schnell, kreiselnd, laufen auch auf den Bauch- und Afterwimperu. * A. lynceus Eb. (Cocciiäina crassa Dj.) Körper von vorn nach hinten verbreitert, am Ende fast abgestutzt. Rücken platt oder mit drei schwachen Längskielen. L. 0,04. Gemein in allen Gewässern. * Ä. costata St. (A. cicada Gl. L., Loxodes plicatiis Ebg., Coccudina costata Dj., Pty.). Taf. 3 Fig. 42. Körper fast eiförmig, auf der linken Seite eingebuchtet, Rücken mit sechs stumpfen Längsrippen. 0,027. Gemein, auch in Altwasser. * Ä. iurrita Gl. L. (Euplotes turritus Eb.). Taf. 3 Fig. 43. Körper nach hinten verbreitert, fast abgestutzt, mitten auf dem platten Rücken ein nach hinten gerichteter Stachel. L. 0,02. In Frischwasser, an Pflanzenresten laufend. m. FAM. EUPLOTINA. Körper gepanzert, kurz, gedrungen oval, Rückenseite convex, Bauchseite plan. Peristomausschnitt im vorderen Theile der linken Bauchhälfte, weit oifen. Adoraler Wimperbogen über den ganzen Vorderrand ausgebreitet. Nucleus strangförmig, gebogen, Blase meist rechts neben den Afterwimpern. Bewegung schnell. Stehen und laufen auf den Afterwimpern. Gattung Euplotes Eb. Körper starr, farblos, durclisichtig, schildförmig, Rand scharf, Rückeii meist mit scharfen Längsrippen. Peristom harten- oder sichelförmig. Bauchseite mit scharf abgesetzter Stirn. Infusoria. Hypotricha. 59 *E. patelJa Ehg. (iiiit E. viridis Ehg.; Fhesconia p. Dj,). Taf. 3 Fig. 45. Körper vorn grade ab- gestutzt, mit einer dreieckigen Oberlippe, innerhalb des Peristoms eine besondere adorale Rinne. Neun Bauchwimpern ; die beiden rechten Afterwimpern verästelt. L. bis 0,1. Körper oft grün. Bewegung schnell und anhaltend, schwankend. Ueberall in stagnirenden Ge\Y;)Ssern häufig. *E. Charon Eb. {Fhesconia C1i. u. a. JDj.). Taf. 3 Fig. 44. Körper kurz oval, vorn und hinten etwas schief abgeschnitten, nach links schwach bauchig erweitert. 10 Bauchwimpern. Ency- stirt sich häutig, wobei Häutung stattfindet. L. 0,075. Ueberall in der staubigen Oberfläche des Wassers, fauligen Infusionen etc. Stehen, laufen und schwimmen, plötzlich wechselnd. IV. FAM. OXYTRICHINA. Körper formbeständig, selbst gepanzert, oder metabolisch, meist massig lang gestreckt. Peristomrand mit adoralem "Wimper- bogen, der sich vom unteren linken Ende desselben an der Bauchseite über den rechten Seitenrand und die Stirn erstreckt. Bauchseite beiderseits mit Randwimpern und mehreren graden oder schrägen Reihen griffet-, haken- oder borstenförmiger Bauchwimpern. After hinten am Körperende. Blase am linken Seitenrande nahe hinter dem Peristom. Meistens zwei ovale Nuclei. Griffeiförmige Bauchwimpern in 2, selten 3 oder 4 medianen Längsreihen, griffeiförmige Stirn- und Afterwimpern, Körper formbeständig ohne seitliche borsteuförmige Bauchwimpern, Körper gepanzert 3 Längsreihen Stirnwimpern, 3—4 Längsreihen Bauchwimpern Onychodromus St. 5 — 6 Stirnwinipern, eine schräge Längsreihe Bauchwimpern Gariterostyla Engelm. 8 ringförmig gruppirte Stirnwimpern, 5 Bauchwimpern in 2 Reihen Stylonkhia Eb. mit seitlichen borstenförmigen Bauchwimpern Pkurotnclia St. Borsteuförmige Bauchwimpern (oder schwach griffeiförmig) Ohne Afterwimpern mit 6 schrägen bogenförmigen Reihen kurzborstiger Bauchwimpern; Körper nierenförmig Kerona Eb. mit einer schrägen Reihe Bauchwimpern, Körper vorn halsartig verlängert Stichotricha Fty. mit zwei Längsreihen von Bauchwimpern Uroleptus Eb. (und die von Stein niu' einmal beobachtete Psilotricha) Mit Afterwimpern und 2 Längsreihen Bauchwimpern Oxytrklia Eh. 5 oder mehr Bauchwimperreihen Urostyla Eb. 1. Gatt. Onychodromus St. Körper länglich elliptisch, fast rechteckig, gepanzert. Peristom von halber Breite des Körpers bis zur Mitte desselben. Rückseite mit zwei zapfenartigen Fortsätzen. Ausser den Randwimpern 3—4 Längsreihen Bauchwinipern, 3 Längsreihen Stirnwimpern und 5 — 6 gTiffelförmige Afterwimpern. Blase nahe am Peristomwinkel, 4 oder mehr ovale Nuclei. 0. grandis St. (Himantophorus charon Ehg.?) L. 0,1—0,33. In Sümpfen, Gräben etc. selten. Be- wegung langsam, schwerfällig. Sehr gefrässig, verschont die eigene Art nicht. 2. Gatt. Gasterostyla Eglm. Körper elliptisch, vorn schmäler, hinten gerundet. Ausser den Rand- wimpern eine schräge Reihe kräftiger Bauchwimpern, 5—6 Stirnwimpern, 4 oder 5 Afterwimpern. G. Steinii Etiglm. Bewegung rastlos, schnell in oft wechselnder Richtung. L. 0,15—0,32. In Gräben, auch in Altwasser. 3. Gatt. Stylonichia Ehg. Körper länglich oval, gepanzert. Peristom von halber Breite des Körpers bis zur Mitte. Ausser den Randwimpern acht ringförmig grappirte Stirnwimpern, fünf zwei- reihig stehende Bauchwimpern und fünf sehr lange, starke griffeiförmige Alterwimpern. Die beiden Randwimperreihen sind bei den meisten (ausser St. hisfrio) am Hintereude durch eine Lücke getrennt, in welcher noch drei sehr lange, borsteuförmige, divergirende Schwanzwim- pern stehen. *St. niytilus Eb. (Kerona m. DJ). Taf. 3 Fig. 49. Körper vorn breiter als in der Mitte, nach hinten stetig verengt, keilförmig, am Ende abgestutzt. L. 0,1—0,33, Cysten. 0,05— 0,1 d., Bewegung stossweise, zuweilen drehend, im Schwimmen, stehen auch oft lange still und laufen an Algen etc. entlang. Ueberall in stagnirenden, auch fauligen Gewässern gemein. * St. pustulata Eh. (Kerona p. Dj.) Taf. 3 Fig. 50. Körper vor und hinter der Mitte gleich breit, 60 Inftisoria. Hypotricha. hinten stumpf eiförmig. L. 0,15. Cysten kugelig, mit Warzen besetzt. Sehr gemein in allen fauligen Infusionen, natürlichen und künstlichen. * St. histrio Eh. Taf. 3 Fig. 51. Körper länglich elliptisch, vorn und hinten zugespitzt. Schwanz- wimpern fehlen, die beiden Randwiraperreihen sind nicht durch eine Lücke getrennt. After- wimpern gebogen, die zwei rechten nach links, die drei linken nach rechts, unten genähert, erreichen den Hinterrand nicht. L. 0,125. Bewegung abwechselnd massig rasch vorwärts und blitzschnell im Bogen zurück. Ueberall in klaren Gewässern, zwischen Algen und an Pflanzen. 4. Gatt. Pleurotricha St. Körper elliptisch. Ausser den Randwimpern mehrere Reihen borstenförmige und in der Mitte 5 in 2 Reihen stehende griffeiförmige Bauchwimpern, 8 griffeiförmige Stirn- wimpern und 5 in 2 Gruppen stehende Afterwimpern, die eine (2 St.) sehr weit hinten. Be- wegung schnell, fast springend, abwechselnd nach links und rechts. P. grandis St. Taf. 3 Fig. 46. Körper breit eiförmig, jederseits 3 Reihen borstenförmige und sehr dicke griffeiförmige Bauch wimpern und Afterwimpern. (Unterschied von Urostyla grandis.) L 0,1 — 0,2. Zwischen Calliiriche; bei Tharaud. P. lanceolata St. Körper langgestreckt, lanzettförmig, nur auf der rechten Seite eine vollständige und eine kürzere Reihe borstenförmiger Bauehwimpern. Selten. 5. Gatt. Kerona Ebg. Körper nierenförmig, formbeständig, aber schmiegsam mit 6 schrägen, bogenför- migen Reihen kurzborstiger, beständig schwingender Bauchwimpern ; keine Afterwimpern. * K. polyporum Eh. (Alastor polp. Pty.) L. 0,125—0,2. Auf Hydren, ohne zu schmarotzen. 6. Gatt. Stichotricha Pty. Körper spindelförmig, metabolisch. Peristom lang und schmal , spaltförmig, mit sehr langen, beständig auf und nieder wogenden adoralen Wimpein; über den Raudwim- pern eine Reihe kurze borstenförmige Bauchwimpern, ohne Stirn- und Afterwimpern. * St. secimäa Pty. Taf. 3 Fig. 55. L. 0,125 — 0,2. In sumpfigen Gewässern. Schwimmen schnell und anhaltend mit Drehen um die Längsachse, fahren zuweilen plötzlich zurück. Stichochudc cornuta Cl. L. ist wahrscheinlich hiermit identisch; Qh&v&o Cliaetospira MüUcri unA Gh. mucicola Lehm., die in Gallerthülsen (von Vaginicola?) stecken. 7. Gatt. U)-oleptus Eh. Körper langgestreckt, hinten schwanzartig verlängert, metabolisch bis form- beständig. Ausser den Randwinipern 2 nahestehende Längsreihen von Bauehwimpern. Keine Afterwimpern. Leben sämmtlich in stagnirenden Gewässern. Bewegung wie bei Stichotricha, häufig plötzlich zurückfahrend. * U. musculus Eh. Taf. 8 Fig. 54. Körper länglich birnförmig, hinten erweitert, dann aber plötz- lich in ein kurzes kegelförmiges Schwänzchen verengt. L. 0,18 Zwischen Oscillarien etc. Bewegung schwerfällig (Oxytricha gihha Cl. L.?). * U. piscis Eh. {O.rytricha caudaia Eh., Cl. L.). Körper sehr contractil, vorn gerundet und schwach kopft'örmig, hinten in einen nachschleppenden Schwanz verengt. Randwimpern lang, vorstehend, nach hinten an Länge zunehmend. L. 0,14. In stagnirenden Gewässern häufig. * U. agilis Englni. Taf. 3 Fig. 53. Körper schlank spindelförmig, vorn gerundet mit 4 stärkeren und 3 schwächeren Stirnwimpern, vor der Mitte am breitesten, nach hinten allmälig spitz zulaufend, mit langen Endwimpern. Schwimmt schnell in oft wechselnder Richtung. In stag- nirenden Wassern oft zahlreich, in Altwasser lange zu erhalten. U. rattulus St. Körper starr, lineal, vorn gerundet, hinten mit langem, pfriemförmigem Schwanz. Randwimpern kurz, nach hinten an Länge abnehmend. L. 0,1. In Torfstichen. (Niemwegch.). U. violaccus St. L. 0,14 — 0,22. Randwimpern hinten am längsten. Ebendaselbst. 8. Gatt. Oxytricha Ebg. Körper länglich oval, hinten rundlich, metabolisch. Rücken gewölbt, Bauch- seite flach. Ausser den Randwimpern zwei mediane Längsreihen Bauchwimpern, drei griffei- förmige Stirnwimpern und fünf griffel- oder borstenförmige Afterwimpern. * 0. pellionclla Eh. Taf. 3 Fig. 52. Körper langgestreckt, in der Mitte etwas erweitert. After- wimpern lang, meist hakenförmig nach links gekrümmt. Rand- und Bauchwimpern sehwach entwickelt Sehr beweglich. L. bis 0,08. Ueberall in stehenden Gewässern. 0- affinis St. Körper lineal, lanzettlich; Peristom lang, schmal, hinten knieförmig nach Innen ge- Infusoria. Hypotricha. 61 krümmt. Afterwimpern kurz, versteckt, Randwimpeni vorstehend. L. 0,08—0,11. In sum- pfigen Gewässern verbreitet. 0. parallela Englm. Körper überall gleich breit, an beiden Enden rundlich , hinten mit vier län- geren, vorragenden Schwanzwimpern. L bis 0,20. 0. platystoma Ebg. Körper länglich, verkehrt eifömiig, hochgewölbt. Peristom weit. Randwim- pern vorstehend, Bauchwimpern spärlich. Afterwimpern sehwach griffeiförmig. Aehnlich Urostyla grandis. L. 0,1. Zuweilen zahlreich. 0. fallax St. Aehnlich StyhnicMa pustulata, flach, eiförmig, vorn plötzlich fast gleichschenklig in stumpfem Winkel zugespitzt. Mit vorragenden, zusammenstossenden Randwimpern, griffeiför- migen vorragenden Afterwimpern und einzelnen griffeiförmigen Bauchwimpern. L. 0,14 — 0,16. In fliessenden Wassern. 0. mystacea St. Körper flach eiförmig, vorn ungleichschenklig zugespitzt, mit langen adoralen Wimpern, zusammenstossenden Randwimpern, dünnen, versteckten Afterwimpern, dichtstehenden fein borstigen Bauchwimpern. L. 0,12—0,16. In Mistpfützen. 0. ferruginea St. Körper breit, lineal, oblong, vorn mit ungleichschenkliger, stumpfer Spitze ; hinten etwas erweitert und gerundet, mit vorragenden Randwimpern, langen, versteckten Afterwim- pein und wenigen kurzen Bauchwimpern. L. 0,16. Rostroth, beweglieh. 9. Gatt. Urostyla Ebg. Körper eiförmig, langgestreckt, sehr metabolisch. Ausser den Randwimpern fünf oder mehr Reihen von borstenförmigen Bauchwimpern, 5 — 12 dünnen, griftelförmigen Afterwimpern und drei oder mehr griftelförmigen Stirnwimpern. * U. grandis Eb. (0. fusca Clap. u. L., Pty.) Taf. 3 Fig. 48. Körper dick, plump, mit zahlreichen Reihen Bauchwimpern, zahlreichen Stirnwimpern, 10 bis 12 Afterwimpern. Nucleus meist nicht sichtbar. Gestalt sehr wechselnd, Farbe gelblich. L. 0,16-0,25. In Gräben zwischen Lem- nen, Oscillarien etc., auch in Altwasser. Sehr gefrässig, verschlingt andere grosse Infusorien, auch gepanzerte und besonders Räderthiere; bleibt deshalb in Gläsern bald allein übrig. * U. Weissei St. (Oxytricha Urostyla Clap. u. L. ?) Schlanker als vorige, mit 5 Längsreihen Bauch- wimpern, 7—8 Afterwimpern, 3—5 Stirnwimpern. L. 0,28. Schwefelgelb bis bräunlich. Ge- mein, oft massenhaft in staguirenden Wassern. U. viridis St. Körper lanzettlich. L. 0,11—0,16. Grün. In Torfstichen. D. Peritricha St. Körper drehrund, nur partiell bewimpert, die langen, oft borstenförmigen Wimpern bilden entweder einen geschlossenen Ring, oder eine adorale Spirale; daneben sind zuweilen noch einzelne Büschel oder Gruppen von Wimpern vorhanden. Köq)er ohne äussere Hülse festgeheftet mit einzelnem oder gemeinschaftlichem Stiele, oder ohne Stiel, mir temporär schwärmend VorticclUna Eb(j. nicht festgeheftet, schwimmend oder laufend vorn mit spiraliger adoraler Wimperzone, hinten mit Wimperkranz Tridiodinina Eh. vom mit Wimperkranz, hinten oder in der Mitte mit einzelnen längeren Wimpern oder einem zweiten Wimperkranz Cychtrichoda St. Körper mit äusserer Hülse frei schwimmend, oft auch ohne Hülse Tintimioidea Cl. L. festgeheftet oder zu Colonien verschmolzen Ophnjdina Ehg. Zu den Peritrichen-Infusorien gehören ausser den hier aufgeführten Familien noch die parasitisch im Panzer der Wiederkäuer lebenden: Ophryoscolecina St. mit nacktem, gepanzertem Körper, enthaltend die Gattungen Ophryoscolex St. (Purhinjei uud inermis) mit einem Gürtel griffeiförmiger Wimpern und Entodinium St. (bursa, dentata, caudata) ohne solchen Gürtel; ferner die Familien Gyocorida St. mit der einzigen Gattung Gyocoris St. einzige Art G. oxyiira St., die bei Niemwegck in stehenden Gewäs- sern gefunden wurde. I. FAM. VORTICELLINA. Körper kugelig his glocken- oder napfförmig, metabolisch, schnellend, oben mit weitem Peristom, dessen Ränder meist wul- stig verdickt und umgeschlagen sind. Aus dem Peristom ragt hinten ein gestielter, mützenförmiger Fortsatz (Wirbelorgan), 62 Inftisoria. Peritricha. dessen Rand und Stiel zwei Umgänge einer linksgewundenen Spirale langer "Wimpern trägt. Dieses Wirbelorgan wird beim Zusammenschnellen ganz in den Körper eingezogen; dabei verkürzt sich der Körper birnförmig und die Ränder des Peri- stoms schliessen sich über dem Scheitel des Wirbelorgans zusammen. Unter dem höchsten Punkte des entfalteten Wirbel- organes liegt im Grunde eines geräumigen Vorhofes, in welchen der zweite Umgang der adoralen Wimperspirale hinabsteigt, der Mund, auf den ein kurzer, nach hinten geki-imimter, mit wenigen kräftigen Wimpern besetzter Schlund folgt. Der Mund steht bei gestreckter Lage des Körpers stets offen; dicht neben ihm liegt der fiir gewöhnlich geschlossene After. INIit dem Hinterende des Körpers sind die Thiere in normalem Zustande festgeheftet an Stielen, die selbst wieder, einzeln oder von zahlreichen Gliedern einer Familie, an anderen leblosen oder lebenden Körpern festsitzen. Die Stiele sind entweder gal- lertig, steif, oder sie haben eine excentrische, steil spiralige Höhlung mit einer feinen granulirten Masse und einem inneren Muskel, mittelst dessen sie einzeln oder gemeinschaftlich in spiraliger Form contrahirbar sind. Der Muskel tritt in den Körper des Thieres mit dem conisch erweiterten, ausgehöhlten Ende ein, reicht aber nicht bis zum Grunde des Stieles. Die Thiere variiren sehr in Form und Grösse, sind deshalb schwer in gute Arten zu scheiden. Die Organisation ist bei allen ähnlich. Eine Blase unterhalb des WLrbelorganes neben dem Ende des Schlundes ist bei allen und ein strangförmiger Nucleus bei den meisten Vorticellinen sichtbar. Zu gewissen Zeiten lösen sich die Thiere von ihren Stielen ab und schwärmen frei umher, nachdem sich nahe dem Hinter- ende in einer ringförmigen Falte ein neuer Wimperkranz entfaltet hat, während die adorale Wimperzone eingeht. Der Körper ist dann bei allen Arten fast ganz übereinstimmend, nahezu walzenförmig (Taf. 4 Fig. 13); er schwimmt meistens sehr rasch, rüttelnd, mit dem Hinterende voran, setzt sich gewöhnlich nach einiger Zeit an einer anderen Stelle wieder fest und nimmt wieder die normale Form an, oder aber er encystirt sich, sofern er nicht sonst auf irgend eine Art zu Grunde geht. Stiel schlauchförmig, mit innerem Muskel, contractu, Thiere gesellig, aber jedes mit besonderem Stiele Vorticella Ebg. Thiere Colonienweise an verästelten Stielen jeder Ast mit besonderem Muskel Carchesium Ebg. alle Aeste mit gemeinschaftlichem Muskel Zouthamnium Eh. Stiele massig, nicht contractu, verästelt Thiere glockenförmig, Peristomrand nach Aussen umgeschlagen Epistylis St. Thiere spindelförmig, Peristomrand verengt Opercularia St. Stiel sehr kurz, oder fehlend Körper contractu hinten mit einem Saugnapfe Scyphidin Lehm. lünten ohne Sauguapf, gerundet Gerda Lehm. hinten zugespitzt, mit Schnellborsten Aatylozoon Etigelm. Körper starr, fast gepanzert Spiroehonn St. 1. Gatt. Vorticella Ehg. Köiper meist birnförmig, vorn verengt, Peristomrand etwas nach Aussen um- geschlagen. ■ Wirbelorgan wenig vorragend. Die Thiere haben zwar alle — bei Theilung oder Copulation paarweise — besondere, spiralig contractile Stiele, heften sich damit aber gern gesellig, oft zu kugelförmigen Colonien vereinigt, fest und erseheinen als weissliche Wölkchen an den Wurzeln der Lemnen, den Fiederblättern der Cerathopliyllen u. a. Pflanzen, den Füh- lern imd Beinen von Cyclopen, Käfern, Asseln, Krebsen u. a. Thieren, oder auch an den Wänden von Gefässen. Oft schnellt plötzlich die ganze Colonie — alle Thiere gleichzeitig — zusammen und breitet sich bald darauf langsam, stetig wieder aus. Manche Arten leben nur in frischen Wassern, andere nur in verdorbenen. * F. mdcrostoma Eh. Taf. 4 Fig. 8. Körper eiförmig, vorn stark verengt, mit starken, gekreuzten Furchen, die besonders bei der Contraction hervortreten. Farbe bläulich oder grau. L. bis 0,1, Stiel 7, dünn. Ueberall in fauligen Infusionen, stinkenden Pfützen und Gossen gemein. * V. convallaria Eh. Körper glockenförmig, gefurcht, klar, durchsichtig, zuweilen grün. L. 0,05 bis 0,1. Stiel eben so lang, aber dicker als bei voriger. In massig verdorbenem Wasser, an der Oberfläche vegetabilischer Infusionen, mit voriger. * F nehulifera Eh. Taf. 4 Fig. 1; Körper von der Form der vorigen, aber nicht gefurcht, zuweilen grün. L. 0,04—0,08. Stiel von 4— 5facher Körperlänge. In klarem Wasser, an Pflanzen- stengeln U. drgl. * V. pateUina Eh. Körper flach, napf- oder schüsseiförmig, nicht gefurcht. L. 0,08. Stiel dick, von siebenfacher Körperlänge. An Lemnenwurzeln etc. F. Campanula Eh. Körper gross, halbkugelig, nicht gefurcht, bläulich. L. bis 0,2. Stiel wie bei voriger. Bildet dichte bläuliche Wölkchen an Wasserpflanzen. Infusoria. Peritricha. 63 Von den übrigen Ehrenbei-g'schen und anderen Arten sind nach Claparöde und Lachmann: V. chloroxtigma Eh. = nebulifera (grün); V. citrina Eh. = Paiellina?; V. hamata = micro- stomajuv.?; V. lunaris Dj. = Campaniila Ehr/.; V. fasciciüata Bj. = nufans St. = PateUina Eh.; V. ramosissima Dj. = Carchcsium pohjpinum Ebg.; V. arhuscula Dj. = Zoothamnium arhuscida; V. pida (auch hamata) zweifelhaft. 2. Gatt. Carchesium St. Thiere in baumförmigen Colonien, auf contractilen Stielen. Jede Colonie besitzt einen langen Hauptstiel, an welchen sich Nebenäste, jeder mit besonderem Muskel, anheften. Manche Stiele lileiben unverilstelt. Die Contraction der Stiele erstreckt sich ge- wöhnlich durch die ganze Colonie, kann aber auch auf einzelne Individuen beschränkt bleiben. (Vergl. Opercularia.) * C. polypinum Eh. Taf. 4 Fig. 10. Körper fast trichterförmig, aufgerichtet oder am Stiele herab- hängend. Peristomrand weit, dick, nach Aussen umgerollt, um die grosse kreisförmige Mund- öffnung seitlieh als Aussackung vortretend. Wirbelorgan nur wenig vortretend, mit flacher Scheibe; es füllt die Peristommündung fast ganz aus. Cuticula glatt, Stiel nicht gegliedert, Nucleus in einer Längsebene. L. 0,045— 0,L Verbreitet, als schimmelartiger Ueberzug, selbst auf Steinen. C. spedahih Eh. Form eines Fingerhutes, Oeftnung nicht erweitert, Cuticula fein gestreift. Nucleus in einer Längsebene, gebogen und mehrfach ausgebuchtet. Stiel nicht gegliedert. L. 0,1. In ziemlich stinkendem Flusswasser. C. Epistylis CIp. Körper sehr schmal, glatt. Nucleus in einer Transversalebene gebogen. Stiel sehr deutlich gegliedert. L. 0,05. An Phrygänenlarven. C. aselli Engehn. Körper lang gestreckt, fast cylindrisch. Blase auf der Bauchseite, Stielmuskel genau in der Längsachse des Stieles. L. 0,1. An Wasserasseln. C. pygmaeum Eh. == Zoothamnium parasita St. ? 3. Gatt. Zoothamnium St. Thiere in baumförmigen Colonien auf contractilen Stielen, welche sämmtlich einen gemeinschaftlichen, mit dem Stiele verzweigten Muskel besitzen, der in der Regel nicht bis zum Grunde des Hauptstieles geht * Z. arhuscula Eh. Taf. 4 Fig. 12. Körper fast walzenförmig , Peristom nur durch eine seichte Einschnürung abgesetzt. L. 0,05. Auf Ceratophißlum, nicht häutig. Z affine St. Körper oval, hinten schwach verengt, vom schief abgestutzt. Stöcke wiederholt dichotom verästelt, Individuen nahezu in gleicher Höhe. Aeste glatt oder geringelt. L. 0,06 bis 0,08. Auf den Beinen der Flohkrebse. Z. parasita St. Aehnlich Z. arhiscula, aber Stiele dünner. Auf den Kiemen der Wasserasseln. 4. Gatt. Epistylis St. Thiere in baumförmigen Colonien mit starren, nicht contractilen, vei-zweigten Stielen, Körper verschieden geformt, Peristom mit wulstig verdicktem nach Aussen umgeschla- genen Rande. Stiel des Wirbelorganes kurz und dick. * E. plicatilis Ehg. Taf. 4 Fig. 9. Körper glockenförmig, lang gestreckt, hinten faltig. Stiele gestreift. Thiere der Colonie alle in gleicher Höhe. L. 0,08—0,1. Colonie bis 3. Auf den Gehäusen von Wasserschnecken. E. hranchiophila Pty. Körper kurz, birnförmig, Mund des Peristoms fast ganz vom Wirbelorgan ausgefüllt. Stock wiederholt dichotom verzweigt, gestreift. L. 0,06—0,08. Auf den Kiemen von Phryganiden-Larven. E. digitalis Eb. Körper fingerhutförmig, Peristomrand wenig vortretend , Wirbelorgan schief vor- stehend. Thiere der Colonie nicht in gleicher Höhe (Afterdolden). L. 0,06—0,08. Auf Cyclops quadricornis. E. anastatica Eh. Körper fast trichterförmig, ähnlieh E. plicatilis, aber kürzer. Colonie lang- stämmig, mit fächerförmig ausgebreiteten Aesten. L. 0,08. An Wasseriinsenwurzeln. E. crassicollis St. Körper eiförmig, hinten enger als vorn, Peristomrand hoch, ringförmig, Colonien wie bei voriger. L. bis 0,1. Auf Flusskrebsen. E. imaginata Cl. u. L. Körper fingerhutförmig, Peristom weit, often, ähnlich E. hranchiophila aber Stiel glatt. L. 0,06. Auf Hydrophilus-Larven. 64 Infusoria. Peritricha. E. mjmpharum Engehi. Aehnlich E. digüalis, aber grösser, Schlund fast senkrecht, lang, nach der Bauchseite gebogen. L. 0,15. Auf Fliegenlarven. Weitere Arten sind E. flavicans Ebg., grandis Ehg., Galea Ebg., Leucoa Ebg., Stenostoma Ebg., microstoma Ebg., Lichtensteinii Ebg. 5. Gatt. Opercularia St. (Eb., Epistylis Cl. u. L.) Körper eiförmig bis spindelförmig, vorn abgestutzt. Rand des Peristoms nicht nach Aussen umgeschlagen. Aus der rachenförmig erweiterten Höh- lung desselben ragt vorn eine zarthäutige Untei'lippe (nach Lachmann die vom Wirbelorgane herabsteigende Wimperspirale). Die Gattungen Epistylis und Opercularia sind von Stein anders charakterisirt als von Ehrenberg, ebenso auch Garcliesium und Zoofhanmium. Nach Ehrenberg sollen Opercularia und Zoothamnitmi verschieden grosse Individuen auf einem Stocke tragen, Epistylis und Car- chesium gleich grosse. Nach Stein sind indess die dicken Individuen bei beiden nicht zur Familie gehörig, sondern eingewandert, also ganz zufällig. Claparöde und Lachmann bestätigen dies, lassen aber Stein's Unterscheidung zwischen Epistylis und Opercularia auch nicht gelten, sondern streichen letztere Gattung ganz und ziehen die betreffenden Arten zu Epistylis. Stein erhält jedoch die Gattung Opercularia aufrecht. Jedenfalls sind fast sämmtliche Arten beider Gattungen schwer zu unterscheiden, da sie auf verschiedenen Entwickelungsstufen ganz ver- schiedenen Habitus zeigen. Für ihre Bestimmung ist oft hauptsächlich der Wohnort ent- scheidend. 0. berberiua St. Taf. 4 Fig. 11. Körper lang gestreckt, fast walzenförmig, stark geringelt, selbst im gestreckten Zustande, mehr noch im contrahirten ; Aeste dünn, ungleich, gebogen. L. 0,1 bis 0,125. An Wasserkäfern, besonders an der Spitze des Hinterleibes. 0. articulata Eb. Körper spindelförmig, vorn und hinten abgestutzt, Peristom ohne Auszeichnung, Wirbelorgan für sich contractu. L. 0,055, Colonie 4 — 6. An Wasserkäfern, besonders auf Brust und Beinen. 0. nutans Gl. L. {Ep. n. Ebg.). Körper ovoid, stark geringelt, contrahirt scheinbar zweilippig, oft ab- wärts gebogen. Stiel hoch, stark verästelt. L. 0,06. An Wasserpflanzen. 0. stenostoma St. Köi-per birnförmig, vorn rundlieh, hinten stark verengt. Peristom sehr eng. Stiel dünn, fein gestreift, dichotom verzweigt, sehr kurz. L. 0,027. An den Beinen der Wasserassel. 0. microstoma St. Aehnlich voriger, auch in der Astbildung, aber die Stiele knorrig, gekrümmt, glatt. L. bis 0,08. Auf den Aftei-füssen der Krebse. 0. Lichtensteinii St. Körper plump, kurz, fast tonnenförmig. Nucleus rundlich. Stiele von der Basis nach oben stark erweitert, querrunzelig. L. bis 0,125. An den Beinen verschiedener Wasserkäfer, ü. Gatt. Scyphidia Lehm. (Dj.). Körper fast oder völlig eylindrisch, geringelt, hinten mit einem eylin- drisehen Wulste, der am Hinterende des Körpers einen Saugnapf bildet, mittelst dessen das Thier sich festheftet. Wirbelorgan oben ohne vorspringenden Nabel. Sc. limacina Lehm. Körper fast eylindrisch, an beiden Enden dünner werdend. Peristomrand nicht nach Aussen umgeschlagen. Saugwulst dick. L. 0,15. Auf Planorbis-Gehäusen. Sc. physarum Lehm. Taf. 4 Fig. 20. Körper eylindrisch, an den Enden nicht dünner. Der Peri- stomrand kann nach Aussen umgeschlagen werden. Saugwulst dünn. L. 0,15. Auf Physa fontinalis. Sc. rugosa und Sc. ringens Dj., sowie Sc. patmla Pty. und Sc. pyriformis Pty. gehören nicht hierher und sind überhaupt zweifelhafte Arten. (Cl. L.). 7. Gatt. Gerda Lachm. Körper länglich, fast eylindrisch, hinten ohne Saugnapf. Wirbelorgan sehr klein ; Peristomrimd nicht umgesehlagen. Blase — abweichend von allen anderen Vorticellineu — hinten. Die Thiere schwimmen oft frei, setzen sich aber gern an Algenfäden u. drgl. fest. G. glans Lachm. Taf. 4 Fig. 19. Köi-per lang gestreckt, hinten verdickt, geringelt. Bei halber Contraction ähnelt die hintere Verdickimg dem Näpfchen einer Eichel. L. 0,2. In Torf- mooren. Infusoria. Peritricha. 65 8. Gatt. Astylosoon Engelm. Körper plockeiifönnig, iihnlicli Vorticella m/crostoma, aber ohne Stiel. Peristomrand wulstig verdickt und umgeschlagen. Hinterende des Körjjers spitz, nach der Rückseite gebogen, am Ende mit ein oder zwei starken Sclniellborsten. A. fallax Engdm. Wirbelorgan nach hinten ansteigend , Nucleus klein, nierenförmig. Cysten kugelig. L. 0,1. In der Elster bei Leipzig gefunden, lange im Glase conservirt. 9. Gatt. Siiirocltona St. Körper eiförmig, hinten dünner, steif, fast gepanzert, ohne oder mit sehr kurzem Stiel. Peristom nur im Grunde bewimpert, vorn gespalten, Ränder des Spaltes mehr oder weniger trichterförmig vorgezogen. Sp. gemmipara St. Peristomrand nach oben vorgezogen und zu einem Spiraltrichter eingerollt. L. 0,11. Am Rande der Kiemenblätter von Gammarns ptiJex. Sp. Scheutcnii St. Peristomtrichter nicht spiralig, Oberrand desselben auf einer Seite mit steifen Borsten. An den gefiederten Borsten der Flohkrebse in Brakwasser bei Amsterdam. Stein bildet aus der Gattung Spirochuna eine besondere Familie Spirochinina; ich habe sie hier nur in Rücksicht auf die weiter vorn gegebene systematische Uebersicht den Vorti- cellinen angeschlossen. II. FAM. TRICHODININA. Körper kreiseiförmig, ohue Stiel, vorn mit adoraler Wimperspirale, hinten mit Wimperkranz und einem Haftapparate, der aus einem hornigen, mit kleinen Häkchen besetzten Ringe besteht. Gattung Trichoäma. Schmarotzer, die meistens auf den Wimpern des hinteren Kranzes stehen und laufen. T. pedicuhis Eh. Körper oft durch Einziehung des Vorderendes flach schachtelförmig, ausgestreckt, turbanförmig. Haftapparat beiderseits mit Häkchen. Durchmesser bis 0,066. Auf Hydren, Stichlingen, den Kiemen des Hechtes schmarotzend. T. mitra v. Sieh. Taf 4 Fig. 21. Körper länger gestreckt, fast walzenförmig, Haftapparat ohne Häkehen. Durchmesser 0,06, L. bis 0,14. Auf Planarien. 9 T. Steinii Cl. u. L. Haftapparat nur hinten mit Häkchen. Auf Planarien (?). Stein hat neuerdings T. mitra als besondere Gattung ürceolaria abgetrennt, auch den Familiennamen in ürceolarina umgea,ndert. Hierzu gehören die Gattungen : Ürceolaria (mitra), Trichodina (pedimhis, diplodiscus St. u. a.) und Trichodinopsis Cl. u. L. (paradoxa, die para- sitisch in Gijclostoma clegans lebt). III. FAM. CYCLOTRICHODA. Körper kreiseKönnig, am Vorderende mit einem geschlossenen Wimperkranze. Ausserdem in der Mitte einen zweiten Wimperkranz Didinkmi St. einen Kranz von Sprunghaaren Haltcria DJ. keine weiteren Haare oder Wimpern . . . . ' Stromhidiiim Cl. L. hinten ein excenti-isch stehendes Schwänzchen Urocentrum Eh. 1. Gatt. Didinium St. Körper ovoid, vorn flach oder etwas vertieft. Aus der Mitte des Vorderendes tritt ein conischer Rüssel hervor, an dessen Spitze der Mund mit bezahntem Schlund. Vorder- rand und eine äquatoriale Zone mit kräftigen Wimpern besetzt. Nucleus oval oder hufeisen- förmig, Blase verzweigt, am Hinterende. * D. nasutum St. (Vorticella nasiita 0. F. 31.) Taf. 4 Fig. 6. Mund sehr dehnbar (Paramecium aurelia und andere grosse Infusorien werden verschlungen). Bewegung kreiselnd, stürmisch, wie schwärmende Vorticellineu. L. 0,2. An der staubigen Oberfläche des Wassers zuweilen häufig, auch in Mistpfützen. 2. Gatt. Haltcria Dj. Körper fast kugelig, vordere Mündung des Peristoms mit sehr kräftigen Wim- pern. In der Mitte des Körpers ein Kranz von einzeln stehenden, sehr langen, feinen Spriug- borsten. * H. grandinella Dj. (Trichodina gr. Ehg.). Taf. 4 Fig 4. Bewegung rastlos, äusserst stürmisch, im Zick- zack; selten momentaner Stillstand. L. 0,007—0,03. Sehr gemein in alten Infusionen. 9 66 Infiisoria. Peritricha. H. volvox Clap. u. L. (Trichodina volvox Eichiv). Ausser den langen feinen Springborsten eine Zone von langen zurückgekrümmten Fäden. Grösse und Gestalt der vorigen. 3. Gatt. Urocentruni Nitsch. Körper birnförmig mit fast ebener, etwas gewölbter Stirnfläche; vor der Mitte etwas erweitert, hinten gerundet, mit excentrisehem, zerfasertem Griffel. * U. turbo Ehg. Taf. 4 Fig. 2. Körper ohne Streifung , mit Tastkörperchen. Nucleus hufeisen- förmig; Blase gross, vor dem Hinterende. Bewegung kreiselnd, wankend. L. 0,05—0,08. Zwischen Wasserpflanzen. 4. Gatt. Strombidmn Cl. u. L. Körper kugelig, ohne weitere Anhänge als den vorderen Wimperkranz. St. Turbo Cl. u. L. Taf. 4 Fig. 3. Bewegung stürmisch. L. 0,035. Mund excentriscb, wie bei Tintinnus. Claparede und Lachmann haben bei Berlin noch eine andere Art gesehen, 0,1 lang und 0,03, bei welcher der Mund noch mehr excentrisch liegt. Bei derselben beginnt die Theilung mit der Bildung eines spiraligeu Wimperbündels, seitlich etwa in der Mitte der Körperlänge. Hiernach sclieint mir dies das nämliche Thier, welches auch bei Braunschweig an der staubi- gen Oberfläche des Wassers sehr häufig, offenbar aber der aus seiner Gallerthülse geschlüpfte Tintinnus fluviatilis ist. IV. FAM. TINTINNOIDEA. Körper glockenförmig, mit stielartig verlängertem, aber retractilem Hinterende, welches im Grunde einer iinregelmässigen Gal- lerthülse festgeheftet ist. Die meisten Arten sind Meeresbewohner und haben nach Cl. und L. einen ganz bewimperten Körper; sie würden demnach nicht hierher, sondern in die Ordnung der Häerotricha zu stellen sein; die hier beschriebene Art aber ist nackt. Gattung: Tintinnus Eb. Thiere in unregelmässig verbogener Gallerthülse, aber auch frei schwärmend. * T. fluviatilis St. Taf. 4 Fig. 5. Körper fingerhutförmig; die vordere Aushöhlung bildet das Pe- ristom, mit beweglichem, beständig auf- und abwogendem Boden. Mund seitlich, mit kurzem Schlund.« Der Vorderrand ist mit einem geschlossenen Kranze sehr kräftiger, fast griffeiför- miger Wimpern besetzt, welche als Fangwerkzeuge dienen und sich schräg von rechts nach links so über einander legen können, dass ein vollständiger Verschluss der Peristomöffnung zu Stande kommt. Körper äusserlich nackt, nur mit kurzer Längsreihe von Wimpern unter dem Peristom. Der Stiel ist contractu, schnellend rmd wird, wenn das Thier — wie häufig ge- schieht — die Hülse verlässt, ganz in den Körper zurück gezogen. Es bewegt sich dann äusserst stürmisch, ganz wie Strombidium turbo. Blase vorn neben dem Schlünde. Kern oval, hinten. L. 0,04. An der staubigen Oberfläche des Wassers, oft zahlreich. V. FAM. OPHRYDINA. Körper länglich, keulenförmig, einzeln — nach erfolgter Theilung paarweise, in Gallerthülsen festsitzend — oder colonien- weise in Gallertkugeln steckend. Die Hülsen sind an Algenfäden oder grössere Thiere u. drgl. angeheftet; die kugelför- migen Colonien schwimmen meist frei. Vermehrung durch Längstheilung. Thiere zahlreich in gemeinschaftlicher Gallertkugel: Oplwydium Ehg. Thiere einzeln oder zu zwei in einer abstehenden Hülse Hülse hinten mit einem Stiel festgeheftet Cothwnia Ebg. Hülse hinten ohne einen Stiel festgeheftet Vaginicoln Ehg. Hülse seitlich angeheftet, Thier im Halse derselben Lagenoplirys St. 1. Gatt. Ophrydium Ebg. Körper langgestreckt, spindelförmig, metabohsch. Thiere zahlreich mit dem Hinterende an sehr kurzen Stielen auf einer homogenen, glashellen Gallertkugel befestigt, welch Wallnuss- bis Faustgrösse und darüber erreicht. Peristom wie bei den Vorticellinen, Schlund lang. Blase neben dem Ende desselben, Nucleus lang, straugförmig. Körper geringelt und längsfaltig, von Chlorophyllkörnern grün. 0. vcrsatile Eb. Taf. 4 Fig. 18. In Seen und Teichen wo Charen wachsen, schwimmend oder an Wasserpflanzen angeheftet. Thier 0,25 1. 2. Gatt. Cothurnia Ebg. Körper keulenförmig, metabolisch, schnellend, mit dem Hinterende festgeheftet im Grunde einer weiten, abstehenden, glashellen Hülse, welche selbst mit einem kurzen Stiele Infusoria. Peritricha. 67 an Alsenfäden oder dergleichen befestigt ist. Dieser Stiel ist indess oft nur sehr kurz, diese Gattung deshalb vielleicht — wie Dujardin schon gethan — mit der folgenden zu vereinigen. * C. iniberbis Eh. Körper schlank, fast walzenförmig, wenig länger als die Hülse. Letztere cylin- drisch, hinter der Mitte bauchig erweitert, Stiel t,-förmig. L. 0,08—0,1. Aui Cydops staphylmuff. C. SieboUii St. Hülse oben mit zwei gekrümmten, spitzen Zipfeln. L. bis 0,125. Auf den Kie- men, Borsten etc. des Flusskrebses mit den der C. iniberhis sehr ähnlichen : C. asiaci St. Taf. 4 Fig. 14 und C. curva St., deren Hülse gekrümmt ist. 3. Gatt. Vaginicola Ehg. Körper langgestreckt, keulenförmig, metabolisch, schnellend, mit dem Hinter- eude festgeheftet im Grunde einer weiten, abstehenden, glashellen Hülse, welche ohne Stiel an Algenfäden u. drgl. festsitzt. Organisation die der Vorticellinen. In der Jugend ist an der Hülse ein ganz kurzer Stiel bemerkbar. * F. crystallina Ehg. Taf. 4 Fig. 15. Hülse walzenförmig oder hinter der Mitte bauchig erweitert, ihre Mündung im Alter oft etwas nach Aussen umgeschlagen, farblos oder rostroth. L. bis 0,25. An Lemnenwurzeln etc. gemein. Körper des Thieres häufig hinten mit einem Stiel. (V. pc- dunculata Eickw.) Eine grosse Varietät ist F. grandis Pty., junge Thiere F. ovata Dj. * F. decumbens Ehg. Taf. 4 Fig. 16. Hülse oval, planconve.x, braun, mit der flachen Seite auf- liegend, wie bei Lagenophrys, vorn mit einem kurzen halsartigen Ansatz, aus welchem sich das Thier fast rechtwinklig emporrichtet. L. 0,08. An Lemnenwurzeln etc. 4. Gatt. Lagenophnjs St. Körper birnförmig, metabolisch, schnellend. Wirbelorgan lang gestielt. Hülse oval, hinten stark verengt, planeonvex, mit der flachen Seite aufliegend. Mündung der Hülse verengt und mit einem zweilappigen Saume versehen, der bei Contraction des Thieres die Mündung schliesst. Thier dicht unter der Mündung seitlich mit dem Feristomrande angeheftet, frei in der Hülse hängend. L. vaginicola St. Hülse fast herzförmig. L. 0,06. Auf Oyclops Staphylinus. L. ampidla St. Taf. 4 Fig. 17. Hülse kreisrund, hyalin, im Alter rostroth. Auf den Kiemen der Wasserasseln und Gamma/rus- Arten gemein, mit der ganz ähnlichen L. nassa St. L. 0,06. ROTATORIA. LITERATUR. Ehrenherg, Chr. Fr., Die Infüsionsthierchen als vollkommene Organismen. 1838. Diijardin, F., Histoire naturelle des Infiisoires etc. 1841. PeHy, M., Zur Kenntniss der kleinsten Lebensformen. 1852. Gosse, A. Cataloge of Rotifera fouud in Britain. Annales and Magazin of natural history 1851. Vol. VIII. ., On the structure, functions and homologies of ' the manducatory organs in the Rotifera. Philosophical transactions 1856.*) Lcyditj, Dr. F.. Ueber den Bau und die systematische Stellung der Räderthiere. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie Bd. VI. 1855. Cohn, Dr. F., Bemerkungen über Räderthiere ibid. Bd. VII p. IX u. XII. Bartsch, &'., Die Räderthiere. Württembergische naturwissenschaftliche Jahresberichte. 1870. JL/ei- Körper der Rotatorien ist im Allcemeinen sclilaueliförmig, bilateral symmetriscli, Bauch und Rückenseite verschieden. Aeusserlich ist derselbe mit einer festen, homogenen, durchsichtigen Haut bekleidet, die mittelst ringförmiger Hautfalten in mehrere Segmente gegliedert ist, von denen die vor- dersten den Kopf, die mittleren den Rumpf, die letzten einen scliwanzartigen Fuss darstellen. Sie sind getrennten Geschlechtes. Die weiblichen Thiere haben einen Mund und einen vollständig geschlossenen Verdauungscanal, der bei einigen hinten blind endigt, bei den meisten aber auf der Rückenseite ober- halb des Fusses in eine Cloake ausmündet; auf der Bauchseite haben sie einen meist verhältnissmässig grossen Eierstock mit grossen Keimflecken. Die Männchen haben weder Mund noch Verdauungscanal; ein grosser Hoden füllt einen Theil der Leibeshöhle aus und mündet durch einen Samenleiter in die Cloake. Beide Geschlechter haben ein Wässergefässsystem zur Ausscheidung von Flüssigkeit (oder zur Respiration?); dasselbe besteht aus zwei vom Kopfe an der Bauchseite des Körpers herablaufenden, geschlängelten und mit tuteuförmigen Anhängen besetzten Canälen, die sich meist unten in eine con- tractile Blase ergiessen, welche ebenfalls in die Cloake ausmündet. Sie haben ferner ein ziemlich com- plicirtes Muskelsystem und Anfänge eines Nervensystems. Letzteres besteht aus einer im Kopfe hängen- den gangliösen Masse, welcher meist ein oder mehrere Augentiecke aufliegen und welche einzelne Fäden nach verschiedenen Stellen des Körpers entsendet. Die äussere Haut fCuticula) besteht aus Chitin (ist also in Kalilauge unlöslich). Sie ist völlig strueturlos und entweder weich, biegsam, selbst faltig, oder — besonders am mittleren Segment (Rumpf) — panzerartig erhärtet. Das Rumpfsegment ist stets das weiteste, in dieses kann meist sowohl der Kopf als der Fuss ganz oder theilweise hinein gezogen werden. Bei weicher Cuticula ist es meist glatt, selten mit Dornen (Fhüodina acuJcaia) oder flossenföi-migen Anhängen (Fohjarthrea) besetzt, bei einigen we- nigen hinten in ein kleines Schwänzchen ausgezogen (Notommata copeus, N. centrura, N- fripus); bei panzerartiger Erhärtung ist es oft mit Leisten oder Facetten besetzt, Jiäufig von kleinen Körnchen rauh, vorn oder hinten oder an beiden Enden zuweilen mit spitzen Dornen oder Zacken besetzt. Aeusserlich ist die Cuticula zuweilen klebrig, so dass die Thierchen an einander oder an anderen Gegenständen *) Diese Abhandlung enthält nebenbei auch den Nachweis der in zahlreichen Zeitscliriften zerstreuten Arbeiten über Rotatorien von KoUiker, 0. ychmidt, Mantell, l)obie, Brightwell, Dalrymple, Leydig, Frey, Gosse, d'Udekem, Iluxley, Williamson. Rotatoria. 69 festkleben {Colurus), auch wohl mit einer Gallertschicht bekleidet (Notommata centrura). Manche um- geben sich äusserlich mit abstehenden Hülsen von Gallerte oder Auswurfstoffen. Innerlich ist die Cu- ticula stets mit einer Körnchenschicht bekleidet, welche Fett und helle Zellen mit Kernen enthält. Besonders am Kopfe ist diese Schicht stark entwickelt und zu halbkugeligen, polsterförmigen Parthien verdickt, denen unten die Wassergefässe und Miiskelfäden angeheftet sind. Häutung scheint nicht vor- zukommen, ist wenigstens noch nicht beobachtet. Zwar findet man oft leere Häute, aber fast stets mit Kieferrudimenten im Innern, also von abgestorlieneu Thieren. Der Wund liegt gewöhnlich nicht in der Längsachse des Körpers, sondern mehr nach einer Seite gerückt, die dadurch als Bauchseite markirt ist. Nur bei Floscularia und Stephanoceros ist die IMundöffnung central und der ganze Kopf voi-u trichterförmig eingestülpt. Der Rand dieses Mundtrich- ters ist bei FJoscidarin in 5—6 kurze geknöpfte Zipfel ausgezogen, welche Büschel von sehr langen steifen Haaren tragen, bei Stephanoceros in fünf lange Arme mit kurzen wirteiförmig gruppirten Wimpern. Bei den übrigen Ilotatorien mit seitlicher I\Iundöffnung ist der Kopf vorn rundlich oder gerade abgestutzt, der Rand meist lappig erweitert, vorn aber in die Mundöftnung hinein gezogen und gewöhn- lich mit schwingenden Wimpern besetzt, welche mit ihm in die Mundöffnung verlaufen. Innerhalb dieses lappigen Randes erhebt sich bei vielen ein gleichfalls lappiger oft schirmförmiger Fortsatz, dessen Rand mit noch kräftigeren griffeiförmigen Wimperu besetzt ist. An der Nackenseite ist diese zweite innere, von der äusseren stets durch eine Furelie getrennte Reihe continuirlich oder unterbrochen, an der Vorderseite verläuft sie ebenfalls in die Mundöffnung. Die beständigen Schwingamgen dieser Wim- pern erregen kleine Strudel im Wasser, welche entweder das Thier selbst fortbewegen oder, wenn es sich mit dem Fusse festheftet, ihm Nahrungsstoffe herbei ziehen. Dem Beschauer verursacht dieses Wimperspiel eine höchst frappante optische Täuschung. Die Wimpern schwingen nämlich nicht gleich- zeitig, sondern einzeln oder gruppenweise in fortlaufender Reihenfolge um ihre Basis und sind nur in dem Augenblicke sichtbar, in welchem sie die Focaldistanz des Objectes passiren, während der übrigen Zeit ihrer kegelförmigen Bahn nicht. Dadurch nun, cjass sie in fortlaufender Reihenfolge erscheinen und verschwinden, entsteht der Eindruck, als ob sie auf dem Rande des Kopfschirmes fortliefen, oder als ob dieser selbst sich wie ein Zahnrad um seine Achse drehe. Die älteren Forscher glaubten dies wirklich und nannten darnach die Thierchen Rotatorien, Räderthiere. Der bewimperte Kopfschirm — das Räderorgan — ist bei einigen Arten sehr gross, nur vorn und hinten ausgebuchtet (Limnias) oder auch seitlich schwach ausgerandet (oder verbogen?) so dass er scheinbar vierlappig wird (Melicerta) ; oder er theilt sich deutlich in zwei Lappen {PMlodina, Brachio- nus). Oft erscheinen diese auch nur als seitliche ohrenförmige Anhänge (Notommata sp., Synchaeta), die bei einigen gestielt, sind (Notommata copeus, Ldndia torulosa) , oder auch nur als ganz kurze Vor- sprünge mit wenigen griftelförmigeu Wimpern (Asplanchna), oder er ist in eine concentrische Reihe einzelner Lappen aufgelöst (HytJatina). Zwischen den Lappen des Räderorgans tritt hinter der Mundöffnung meist ein mittlerer, rüssel- föimiger bewimperter Fortsatz vor, der bei Philodina und Rotifer zu einem langen retractilen Rüssel wird, bei den meisten anderen nur wenig \Qxintt (Euchlanis, Brachionus u. a.); neben demselben sind oft noch conisehe Zapfen mit einzelnen langen Borsten (Brachionus, Synchaeta) oder mit Büscheln von kurzen Wimpern vorhanden. Diese verschiedenen Wimpergruppen sind nur bei den grösseren Arten deutlich erkennbar. Bei den kleineren scheinen jedoch auf der rundlichen, meist nach dem Munde zu schwach trichterförmig ver- tieften Oberfläche des Kopfes Wimpern oder Borsten (Spürborsten) gleichfalls in einzelnen, aber schwer erkennbaren Gruppen gesondert. Bei einigen ist die Bewimperung nur spärlich, bei Lindia (nach Du- jardin) nur auf die Mundspalte beschränkt. Die in einander gestülpten Hautfalten des Kopfes treten häutig auf der Hinterseite (im Nacken) viel weiter auseinander als an der Mundseite und bilden dadurch oft eine Art Kapuze, die im Profil gesehen — d. h. im optischen Durchschnitt — hakenförmig erscheint, auch wohl einen wirklich haken- förmigen Anhang (Sti)-nhaken) trägt. Bei Stephanops ist diese Kapuze zu einem sogenannten Kopfschirm schaufelartig erweitert. 70 Rotatoria. Unterlialb des Räderorganes findet sich im Nacken meistens ein cylindrisches oder conisches, an der Spitze mit zarten Borsten besetztes Tastorgan. Dasselbe ist nicht holil (Taströhre auct., Respi- rationsröhre Ehg), sondern mit blassen Fasern geschlossen ; häufig kann aber das vordere Ende mit den Borsten etwas eingestülpt werden. Einige haben zwei solche, dann seitlich entspringende Tastorgane (Melicerta) odei- Tastborsten (Notommata copeus, N. ccntrura). Diese Tastorgane sind von sehr ver- schiedener Lunge ; bei den genannten Arten sehr lang, bei anderen kaum vortretend. Oft sind sie auf liewimperte Gruben mit wulstig verdickten Rändern reducirt. Der Fuss ist nur bei der einen Gattung Fteroilina ventral abgesetzt; bei allen anderen Rota- torien bildet er die direete Verlängemng des Körpers, wird aber oft nach der Bauchseite zu umgeschla- gen. Er ist entweder nur quergeringelt, selbst stielartig, am Ende mit Wimpern besetzt, oder er be- steht aus mehreren deutlichen Gliedern und kann dann gewöhnlich ganz oder theilweise in den Rumpf eingezogen werden. Meist ist auch jedes Glied in das vorhergehende mehr oder weniger einstülpbar. Die absolute wie auch die relative Länge der einzelnen Glieder ist ausserordentlich verschieden. Ge- wöhnlich lassen sich ausser dem Endgliede (Zehen) drei vordere Glieder als Fuss unterscheiden; diese sind dann gewöhnlich von nahezu gleicher Länge, einzeln oder zusammen genommen aber bald kürzer l)ald länger als das Endglied. Letzteres ist bei einigen Arten einfach griflelförmig , bei der Mehrzahl besteht es aus zwei getrennten Zehen, jede mit besonderen Muskeln und Drüsen, wodurch der ganze Fuss als ein median verschmolzenes Eusspaar erscheint. Häufig kommen am Fusse noch borsten- oder dornenartige Anhänge vor, sowohl am Endgliede, als an den vorhergehenden. Im ersteren Falle kann das Endglied dreispaltig erscheinen (Adinurus). Bei einigen Arten fehlt der Fuss ganz. Zwischen dem ersten Fussgliede und dem After ist sehr häufig die Cuticula des Rumpfendes sackförmig vorgezogen. Der Verdauungsapparat besteht stets aus mehreren deutlich gesonderten Theilen. Auf die inwendig bewimperte Mundhöhle folgt entweder direct, oder nach Einschaltung einer von der Mund- höhle bis auf eine centrale Oeffnung abgeschnürten Rachenhöhle (Floscularia, Stcphanoceros) ein eigen- thümlicher Kauapparat, der Sehlundkopf. Von der Rückseite desselben führt ein meist enger Schlund in den längs des Rückens hinablaufenden Magen, von welchem im normalen Zustande des Thieres noch ein Darm mehr oder weniger abgeschnürt ist. Der Schlundkopf oder Kauer (maxtax Gosse) besteht aus einem hornigen (chitinisirten) Kiefer- gerüst, an welches — wie an das Knochengerüst der höhei-en Thiere — die kräftigen Kaumuskeln sich anheften, so dass nur die vorderen Enden als Zähne frei austreten. Der ganze Apparat lässt sich füglich als eine Combination zweier Kieferpaare betrachten. Ich will sie in Folgendem als Innenkiefer und Aussenkiefer bezeichnen, ihre im Kauer abwärts gehenden Theile die Schenkel und ihre quer- liegenden Theile die Blätter, analog den Bezeichnungen der Theile einer Scheere oder Zange. Die In- nenkiefer sitzen unmittelbar über dem Schlünde; ihre Schenkel liegen dicht aneinander und sind vorn in der Halsgegend der Länge nach verbunden, wie die Deckel eines Buches. Ihre Blätter sind nach hinten umgekröpft, meist ziemlich breit, und laufen von vorn nach hinten durch den Kauer hindurch. Die Aussenkiefer liegen zu beiden Seiten der Innenkiefer; ihre Schenkel gehen schräg nach hinten oder fast senkrecht abwärts, ihre Blätter, die mit ihnen nahezu im rechten Winkel durch Gelenke verbunden sind, convergiren nach vorn, kreuzen die Blätter der Innenkiefer und treten in der Mundhöhle gegen einander. Zuweilen bestehen sie selbst wieder aus mehreren durch Gelenke verbundenen Stücken. Sie sind sehr verschieden gestaltet, bald spitz, bald breit, oft von parallelen Rippen durchzogen, deren spitze Enden als Zähne gegen einander treten. Ihre Unterseite und Vorderkante ist mit der Oberseite des Innenkiefers derselben Seite durch Muskulatur verbunden; beide Kieferpaare öünen und schliessen sich deshalb meist gemeinschaftlich, bei vielen aber sind die betreffenden Muskelbänder so dehnbar, dass die Aussenkiefer auch für sich als Greifzange durch die Mundöffnung vorgestreckt werden können. Beim Schlingen dagegen können die Enden weit nach unten hinabgedrückt werden, während die Enden der Schenkel auseinander weichen. Die Muskulatur der Innenkiefer bildet eine zweilappige Masse, die vorn und unten in der Hals- gegend gerundet ist und nach hinten in den Schlund verläuft. Die Muskulatur der Aussenkiefer bildet zu beiden Seiten desselben derbe Backen, die oben der Mundhöhle angeheftet sind, unten mit der Mus- kulatur der Innenkiefer zusammenhängen. Form, Stärke und relative Lage der einzelnen Theile beidei* Rotatoria. 72 Kieferpaave sind bei den verschiedenen Arten sehr abweichend und deninaeli zeif>t auch die äussere p'orm des Kaiiers alle möglichen Moditicationen. Bald ist er annähernd kugelig oder herzförmig, bald würfelförmig, tetraedriscli, conisch oder cylindrisch. (Vrgl. Tat". 4 Fis'. 24—26 und Taf. 5 Fig. 41 — 50). Bei einigen Raubthieren, welche sich ausschliesslich von anderen Rotatorien nähren [Eosphora, Diglma granäis u. D. forcipaia), bilden beide Kieferpaare starke Greifzangen (Taf. .5 Fig. 42). Sobald das unruhig umher schweifende Thier mit seinen Spürborsten gegen eine geeignete Beute stösst, streckt es die äussere Kieferzange vor, ergreift die Beute und zieht sie durch die Mundoffnung in den Kauer hinein. liier wird sie von den Innenkiefern erfasst und festgehalten, wählend die Aussenkiefer wieder vortreten und die Beute weiter vorn packen. Durch Wiederholung dieses Processes wird allmälig das ganze Thier — meist aber unter Absonderung seines Kauers — in den Magen des Raubthiers (Eo- sphora Najas) hinab liefördert. Bei anderen, von Infusorien, kleineren Algen und Detritus lebenden Arten (Notommata petromyzvn, N. vermicularis u. a.) sind beide Kieferpaare noch ähnlich gestaltet, aber die Blätter der Aussenkiefer l^reiter und mit mehreren Rippen durchzogen, deren Enden als Zähne gegen einander treten und häufig vorn nach unten umgebogen sind. Sie wirken beim Kauen entweder klopfend, wie Hämmer (Lcpaddla, Stephanops, Taf. 5 Fig. 48), oder als Segmente cannelirter Walzen, gegen einander drückend. (Taf. 5 Fig. 49.) Häufig verdrehen sie sich hierbei gegen einander, so dass zu der drückenden Bewegung noch eine reibende tritt, also ein Zerquetschen des Futters statt- findet. Zuweilen sind in diesem Falle beide Aussenkiefer nicht gleich stark und lang ; alsdann besorgt der stärkere (rechte) die reibende Bewegung {Euchlams lima, Notommata copeus Taf. .5 Fig. 45). Bei einigen ist der linke Schenkel fast ganz verkümmert, der rechte dafür desto länger, sehr weit nach hinten gerückt und reibt an den Rändern seines Nachbars und der Innenkiefer von oben nach unten. Die äussere Form des Kauers wird durch diese Modification der Theile lang cylindrisch (Monoccrca cornuta Ehg., Mastüjoccrca carinata Ebg., Notommata iigris Ebg., Taf. 5 Fig. 50). Bei schwächeren Kiefern wird das Ergreifen der Beute häufig noch durch kleine vor dem Kauer in der Mundhöhle sit- zende Zähnchen unterstützt. Bei einigen Arten sind auch die Innenkiefer gezähnelt. Wenn die eigentlichen, hornigen Kiefern schwach entwickelt sind, so ist gewöhnlich auch die Muskulatur schwach, so dass der Apparat mehr zum Verschluss des Schlundes, als zum Kauen dient; die äussere Form ist dann nahezu tetraedrisch (Scarklium hngicaudatum, Furcularia gracilis, F. gihha, Biglena catcllina Ehg., Taf. 5 Fig. 47). Bei Synchaeta dagegen finden sich kaum wahrnehmbare Horn- gerüste mit sehr kräftiger Muskulatur. (Taf. 5 Fig. 3). Bei der Mehrzahl der bisher genannten Arten ist das doppelte Kieferpaar deutlich erkennbar, weniger deutlich bei einigen andern: (PhiJodinaea , Tubicolarina und Ftcrodina, Taf. 4 Fig. 24, 25, 26, 31). Bei diesen sind beide Kieferpaare nicht nur in sich ungegliedert, sondern mehr oder weniger zusammen verschmolzen. Die Abweichung scheint noch stärker als sie in der That ist, weil man bei diesen Thieren den Kauer gewöhnlich von oben sieht, (Fig. 25), bei anderen gewöhnlich von vorn oder von der Seite. In der entsprechenden Lage ist auch hier die Analogie der Theile fast unverkennbar (Figur 24.). Stärker abweichend ist die Structur des Kauers bei der Gattung Asplanchna. Hier sind die Innenkiefer zu einer langen Greifzange von der Form eines Tasterzirkels entwickelt, die Aussenkiefer dagegen verklunmert und kaum sichtbar. Die dehnbare Muskulaltur derselben aber ist von hornigen Rippen durchzogen, welche sie zu einem grossen würfelförmigen Kasten, einem förmlichen Kropf, auf- steifen können. Die lüeferzange dient hier nicht zum Einfangen der Beute, höchstens stopft sie beim Schlingen nach; ihre eigentliche Function ist, die unverdauten, aus dem blind geschlossenen Magen in den Kropf zurück gepumpten Stoffe durch die Mundöffnung hinauszuwerfen. Bei der Gattung Ascomorpha sind die Kiefern ganz verkümmert. Neben, unter oder über dem Kauer sitzen grössere oder kleinere Drüsen, die als Speicheldrüsen anzusehen sein werden. Sie sind häufig vom Kauer ganz verdeckt und deshalb schwer deutlich zu unterscheiden, obwohl sie meist etwas gefärbt sind. Zwischen dem Kauer und der Mundöft'nung ist bei vielen Arten ein aus grossen Blasen bestehendes Zellgewebe sichtbar. Der Schlund ist eine meist enge aber sehr dehnbare Röhre, deren Wandungen auf der Rück- seite häufig in undulirender Bewegung sind. Die Schlundwand ist hier in enge ringförmige oder halb- 72 Rotatoria. ringförmige Falten gelegt (Chitinfalten nach Leydig), diu-ch welche stetige Wellen nach dem Magen zu verlaufen. (Treppenförmiges Schlundgerüst Ehrenbergs.) Bewimpert scheint der Schlund im Innern nicht zu sein, auch nicht der Kauer. Der Magen ist ein rundlicher oder länglicher Schlauch (bei Conochilus nach Colin doppelt), dessen dicke Wandungen meist aus sehr grossen, halbkugelig hervorgewölbten Zellen mit hellen Kernen und braunkörniger Masse bestehen, die häufig auch gelbe Fetttropfen einschliessen und vielleicht die Functionen der Leber übernehmen. Innerlich sind die Magenzellen mit Flimmerepithel bekleidet. Ebenso der Darm, der bald länger bald kürzer als der Magen und von sehr verschiedener Gestalt ist. Oft verläuft der ganze Tractus gleichmässig vom Schlund bis zum After, bei ermatteten Thieren schwindet auch die Strictur, weshalb Ehrenberg vielen Rotatorieu nur einen einfachen conisclien Darm zuschreibt. Bei starker Füllung sind aber beide Theile des Tractus stets wohl zu unterscheiden. Bei manchen Arten ist der Darm länger als die Leibeshöhle und deshalb nach dem Rücken zu c-förmig gebogen (Euchlanis) oder, bei den Tubkolarinen, welche die Cloake im Nacken haben, selbst hufeisenförmig. Bei den Thieren, welche sich stark contrahiren, bildet er eine Schlinge (Philodinaea). Die Wandungen des Darmes und des Magens zeigen selbständige Contraction, müssen also eine eigene Muskellage haben. Die Darmwände zeigen zuweilen ähnliche Faltenwellen wie der Schlund (Notommaia copeus). Die innere Bewimperung ist im Darm besonders stark; sie bringt häufig — besonders bei sterbenden Thieren — den ganzen Inhalt in wimmelnde Bewegung. Am Eingange des Magens finden sich bei allen Rotatorien zwei seitliche drüsige Organe, häufig conisch, mit breiter Basis der Magenwand aufsitzend, oder auch von anderer, sehr verschiedener Form : kolbenförmig, nierenförmig, gelappt und gestielt. Diese Drüsen bestehen, wie die schon erwähnten am Schlundkopfe, aus blasser molecularer Substanz mit homogener, durchsichtiger Haut und hellen Kernen mit Nucleolis, zuweilen mit kleinen Fetttröpfchen. Im Innern derselben scheidet sich ein körniges Secret aus, welches wahrscheinlich zur Unterstützung der Verdauung in den Magen gelangt. Bei matten ab- gezehrten Thieren sieht man die Drüsen entleert und zusammengeschrumpft. Am Ende des Rumpfes, vor dem ersten Fussgliede, liegt ein anderes Paar kolbenförmige Drü- sen, die leicht für Muskeln angesehen werden können. Sie scheinen ein klebriges Secret zu liefern, welches in die Zehen gelangt und zum Anheften des Thieres dient. Eine feine Oeffnung ist am Ende der Zehen bei einigen Arten bemerkt und hinter dem griffeiförmigen Endgliede von Mastigocerca cari- nata u. a. sieht man häufig auf dem Objectträger einen langen Streifen feinkörniger klebriger Masse; auch sieht man die Thiere oft grosse Anstrengungen machen, um sieh loszureissen. (Brachionus u. a.^, indem sie sich unruhig umher werfen. Die Leibeshöhle ist ganz mit wässriger, meist farbloser, zuweilen röthlich oder gelblich gefärbter Blutflüssigkeit erfüllt, welche dichter sein soll, als das umgebende Medium. Zuweilen sieht man helle Kügelchen darin circuliren. Ein Circulationssystem ist nicht vorhanden. Das Wassergefässsystem, welches entweder der Respiration, oder, wie wohl wahrscheinlicher, der Seeretion dient, besteht aus langen, zu beiden Seiten des Thieres vom Kopfe herablaufenden, meist einfachen, zuweilen doppelten oder im Verlaufe auastomosirenden Canälen mit dicken, zelligen, fein- körnige Masse und Fettpünktchen enthaltenden Wandungen und engem Lumen, die in ihrem Verlaufe vielfach geschlängelt sind, an bestimmten Stellen Duplicaturen oder Knäuel bilden und an einigen Punkten der Cuticula angeheftet sind. An diesen Canälen, oder an besonderen, neben ihnen verlaufenden Fäden sitzen, ebenfalls an bestimmten Stellen, kleine, gestielte, cylindrische oder trompetenförmige (notenför- mige) Anhänge, die vorn offen sind und im Inneren Flimmercilien (oder undulireude Membranen V) ent- halten. Diese sind in continuirlichen, von Aussen nach Innen verlaufenden wellenförmigen Schwingungen, wovon sie „Zitterorgane" genannt sind. Ihre Zahl variirt sehr bei den verschiedenen Arten; meist sind 4, 8 oder 10, bei einigen viele, bis 50, vorhanden. Die beiden Cauäle münden am Ende der Leibeshöhle in eine gemeinschaftliche, mit Muskelnetzwerk bedeckte, äusserst dehnbare und contractile Blase, welche ihrerseits einen Ausführungsgang in die Cloake hat. In dieser Blase sammelt sich eine wässrige Flüssigkeit an, welche von Zeit zu Zeit in ziemlich regelmässigen Intervallen durch Rotatoria. 73 plötzliche Contractian in die Cloake entleert wird.*) Dieses Organ ist von sehr verschiedener Grösse, bei einigen Arten so gross, dass es im expandirten Zustande einen bedeutenden Theil der Leibeshöhle ausfüllt, bei anderen sehr klein. Vielleicht felilt es bei einigen ganz, so dass beide Kanäle bei ihrem Zusammentritt direct in die Cloake münden. Das Wassergefässsystem ist zwar bei vielen kleinen Rotatoiien noch nicht wahrgenommen, jedoch wohl nur wegen der Unzulänglichkeit der optischen Hülfsmittel , da die contraetile Blase auch bei den meisten kleinen Arten sichtbar ist. Die Bewegungen der einzelnen Köipertlieile werden durch ein stark entwickeltes Muskelsystem bewirkt. Die Muskeln sind theils einfach homogen, gleich den feinsten Primitivcylindern, theils zeigen sie gesonderte Rinden- und Achsensubstanz. Einige Arten haben auch quergestreifte Muskeln (Scari- diimi longicaudafum, EucManis hiqiictra, Ptcrodina patina u. a.) Häufig finden sich alle drei Arten in allen möglichen Uebergängen in einem Individuum. Am stärksten ausgebildet sind die breiten oder runden Längsmuskeln, welche, meist jederseits zwei Paare, unten, nahe dem Ende des Rumpfes mit breiten, oft zerschlitzten Enden der Cuticula angeheftet sind und frei durch die Körperhöhle nach dem Kopfe verlaufen, in welchem sie sich verzweigen. Andere Längsmuskeln gehen vom mittleren Theile des Rimipfes nach der Fussbasis und in den Fuss hinein bis zu den Zehen; sie bestehen aus verschie- denen Strängen, die theils den einzelneu Fussgliedern, theils der Basis der Zehen angeheftet sind. Nicht minder kräftig entwickelt als diese Längsmuskeln sind — im Rumpfe — andere unter sieh parallel und rechtwinklig zur Längsachse des Körpers liegende, die, dicht unter der Cuticula mehr oder weniger lange Ringelemente bilden. Bei manchen sind auch diese breit, bandförmig, bei anderen rund; sie bilden entweder nur kurze Bänder zu beiden Seiten des Körpers (Brachionus) oder sie laufen am Rücken durch. Auf der Bauchseite sind sie stets unterbrochen, häufig aber sind je zwei benachliarte noch durch schräg laufende Fäden verbunden. Bei grösseren Arten sind diese Riugmuskeln zahlreicher als bei kleinen. Manche Arten haben am Vordertheile des Rumpfes (am Halse) noch eine Anzahl dün- nei'e aber mehr genäherte und nicht unterbrochene, häufig unter einander verbundene Ringmuskeln (Äsplanchna priodonta). Die Contraction der Ringmuskeln erzeugt häufig Längsfalten in der Cuticula und andere starke Difformitäten in der äusseren Gestalt der Thiere, auch werden durch sie die Längsmuskeln oft mehr oder weniger zusammengeschnürt. Die Halsringe schnüren bei ermatteten Thieren oft die Halsöffnung fast ganz zu (Äsplanchna priodonfa). Die Contraction der Längsmuskeln bewirkt die Einziehung des Kopfes resp. des Fusses in den Rumpftheil des Körpers, wobei letzteres zugleich verkürzt und in der Mitte bauchig aufgetrieben wird. Die Wiederausdehnung des Köipers scheint nicht durcli Muskeln, sondern lediglich durch die Elasticität der Cuticula bewirkt zu werden; die früher für Streckmuskeln gehaltenen kolbenförmigen Orgaue an der Fussbasis scheinen in allen Fällen Drüsen zu sein. Weniger kräftig, als die vorhin bezeichneten Längsmuskeln sind andere, die der seitlichen Be- wegung des Kopfes und Fusses dienen, noch feinere halten die inneren Organe : Magendrüsen, Magen, Eierstock, in ihrer Lage oder ertheilen ihnen bestimmte Bewegungen. Besonders wird der Magen be- ständig hin und her oder auf und nieder geworfen. An diesem feinen, meist verästelten Bindegewebe gewahrt man bei grösseren Arten auch häufig noch Ausläufer von kleinen verzweigten Zellen, welche frei in der Leibeshöhle flottiren und zuweilen kugelig aufgetrieben sind (Äsplanchna BrightwelUi). Weit einfacher als das Muskelsystem ist das Nervensystem der Rotatorien und nur bei den grösseren Arten, selbst bei diesen nicht immer, deutlich erkennbar. p]s besteht in der Hauptsache aus einem oft ziemlich umfangreichen Gehirnganglion, von welchem einzelne Nerventaden nach den Tast- organen gehen, d. h. nach den Nacken- und Seitentastern oder Tastborsten, wie auch nach den ent- sprechenden mit Borsten besetzten Gruben der Cuticula. Unmittelbar an diesem Hirnganglion sitzen die jetzt wohl allge;nein als Augen anerkannten Pigmentflecke. Ist nur ein Auge vorhanden, so sitzt es meist an der Unterseite des Ganglions, dicht über dem Sehlundkopfe, dem Eingange desselben zu- *) Cohn hat den Eintritt der aus der Blase entleerten Flüssigkeit in den Darm Iieohaclitct. Dass dies mindestens nicht bei allen der Fall ist, beweist die starke Entwicklung der Blase bei der darmlosen Gattung Änfhivrlind. 10 74 Rotatoria. gekehrt, selten an der Stirn (FtircuJaria). Wenn zwei Augen vorhanden sind, so sitzen diese meistens an der Stini, sind aber bei manchen Arten nur bei jungen Thieren sichtbar und verschwinden später. Bei sehr vielen Rotatorien unterscheidet man an diesen Augen deutlich einen mndlichen, hellen, licht- brechenden Köi-per und ein darunter liegendes roth oder braun gefärbtes Näpfehen, ähnlich dem einer Eichel. Häufig sitzt das Auge auch auf einer Hervorwölbung des Hirnknotens (einem Sehhügel). Bei einigen, besonders einäugigen Rotatorien sitzen neben dem eigentlichen Auge noch seitliche Pigment- parthien, zuweilen nur bei jungen Thieren (Triophthalmus Ehg. = Eosphora juv.) oder nur bei alten Thieren (Notommata copeus). Eosphora hat auch an der Stirn farbige Flecke, die keine Augen zu sein scheinen. Anderseits kommen auch ungefärbte Augen vor {Theora plicata), bei einigen Gattungen aber seheinen die Augen ganz zu fehlen, wenigstens sind solche noch nicht wahrgenommen {Hydatina senta, Pleurotrocha Ebg.). Hinter dem Hirnganglion, meist diesem aufliegend oder angeheftet finden sich bei vielen Rota- torien noch Klümpchen von weisser opaker, bei durchfallendem Lichte also schwarz erscheinender Sub- stanz, — sogenannte Kalkbeutel (viele Notommata-Arten) oder auch durchscheinende zellige Köi-per (Euchlanis), deren Bedeutung noch völlig räthselhaft ist. Der weibliche Fortpflanzungsapparat besteht aus einem meist relativ grossen, unterhalb des Verdauungstractus in der Bauchhöhle liegenden, platten, rundlichen, oder hufeisenförmigen Eierstock. Derselbe ist von einem dünhäutigen Sacke eingeschlossen, welcher einen Ausführungsgang in die Cloake hat. Er besteht aus blasser molekularer Grundmasse, worin grosse homogene, längliche oder rundliche Keimfleeke (Nuclei) mit wasserhellera Hofe eingeschlossen sind. Durch Abschnürung eines Stückes vom Eierstock, mit einem Kerne, bildet sich das Ei; die Grundsubstanz wird zum Dotter, der Hohlraum zum Keimbläschen. Häufig ist in der einen Hälfte des Eierstocks die körnige Dottersubstanz stärker angehäuft, als in der anderen, welche mehr Keimflecke enthält. Die Rotatorien produciren zweierlei Eier : dünnschalige Sommereiev und dickschalige Wintereier oder Dauereier. Letztere haben ausser der Dotterhaut eine von dieser oft durch einen (mit Flüssigkeit ei-füllten?) Zwischenraum getrennte, oft gelbbraun oder röthlich gefärbte Schale, die äusserhch meistens mit Körnchen, Warzen, Facetten, Stacheln oder Haaren besetzt ist. Sie werden besonders im Frühjahre und im Herbste producirt und stets abgelegt, kommen auch erst nach einer längeren Ruhezeit zur Entwicklung, überdauern demnach sowohl das Eintrocknen der Gewässer im Sommer, wie das Ein- frieren im Winter. Wahrscheinlich sind sie das Product geschlechtlicher Befruchtung , da nur zu den Zeiten, in welchen sie producirt werden, auch Männehen auftreten. Die Sommereier entstehen augen- scheinlich stets durch Parthenogenesis. Die Sommereier sind wiederum von zweierlei Art, je nachdem sich in ihnen Männchen oder Weibchen entwickeln. Letztere erfolgen in weit grösserer Zahl, als Erstere. Hat aber ein Weibchen einmal angefangen, männliche Eier zu produciren, so fährt es damit fort; nie werden beiderlei Eier zugleich gebildet. Wie die Männchen selbst, so sind auch die Eier, in denen sie sich entwickeln, meist viel kleiner, kaum halb so gross, als die weiblichen. Die Sommereier werden meistens gleichfalls ab- gelegt und entwickeln sich ausserhalb des Thieres. Bei einigen Arten bleiben sie durch feine Fäden dem Mutterthiere angeheftet, nicht allein bei den sesshaften Tubicolarinen, sondern auch bei frei be- weglichen (Brachionus, Anuraea, Polyarthra). Bei einigen Arten jedoch kommen die Sommereier con- stant (Asplanchna) oder zu gewissen Zeiten (PMlodinaea) im Eisacke des Thieres aus; dieser wird somit zum Uterus und das Thier lebendig gebärend. Diesem Umstände verdanken wir die ei-ste Ent- deckung der Rotatorenmännchen (bei Asplanchna BrigJdivdlii). Vorher waren zwar schon die Männchen einzelner Arten bekannt, wurden aber für besondere Arten odei- verkümmerte Thiere gehalten. Die Entwicklung der Wintereier ist noch nicht erschöpfend beobachtet. Bei den Sommereiern tritt — sei es innerhalb oder ausserhalb des Mutterthieres — zunächst Furchung . des Dotters ein in der Nähe des einen Poles. Durch fortgesetzte Ablösung kleiner Partien zerfällt der Dotter in einen Haufen Furchungskugeln von gleicher Grösse, deren Kerne wahrscheinlich nach Auflösung des Keim- fleckes durch Zertheilung des Kernes der Eizelle entstehen. Diese Furchungskugeln, die als Zellen mit soliden Kernen ohne Nucleolis erseheinen, bilden das Material zum Aufbau des Embryo. Letzterer wird gleich nach seiner ganzen Gestalt angelegt — ohne Primitivstreifen — , er zeigt bald Segmentirung Rotatoria. 75 des Köi-pers, auch der Kauer, besonders die Kiefern sind zeitig erkennbar. Dann zeigen sich Wimpern am Kopfe und Schwanzende, die Augen und bei vielen Arten in der Gegend der Cloake ein Haufen opaker Kömer, wahrscheinlicli Harnstoft" (Primordialniere, nach Leydig). Bei den meisten Arten haben die Jungen sogleich die Gestalt der Alten, einige aber erleiden eine durchgreifende Metamorphose , besonders die Tubicolarinen ; bei Triarthra sind wenigstens die Flossen nicht gleich fertig gebildet. Bei Tuhicolaria und 3Ielicerta werden die Taster und Räderorgane erst nach dem Aussehlüpfen entwickelt, während die im Ei gebildeten Augen allmälig eingehen. Am stärksten aber ist die Metamorphose bei FJoscularia und Stephanoccros ; diese schlüpfen als keulen- förmige Larven mit Stirnwimpern aus, welche — die von Floscularia wenigstens — eine Zeit lang umherschwärmen, bevor sie sich festsetzen und ihre bewimperten Arme entwickeln, während die Augen schwinden und der Schlundkopf weitei- nach unten rückt. Auch der Wimperbesatz am Fusseude geht bei den meisten Arten ein. Die männlichen Rotatorien sind nur bei wenigen Arten den Weibchen an Gestalt und Grösse ähnlich ; meistens sind sie viel kleiner, von vielen Arten sind sie noch nicht bekannt. Allen bekannten fehlt der ganze Verdauungsapparat. Wassergefässe, Blase, Muskel- und Nervensystem sind vorhanden, aber weniger deutlich wahrnehmbar als bei den Weibchen, zumal die Thiere ausserordentlich unruhig sind. Den grossesten Theil der Leibeshöhle füllt ein birn- oder kugelförmiger, dickwandiger Hoden, der mittelst eines muskulösen Bandes am Kopfe befestigt ist, nach hinten einen langen, mit Flimmer- haaren ausgekleideten, ausstülpbaren Ausführungsgang in die Cloake hat. Am hinteren Ende des Hoden sind zwei mit opaken Körnchen angefüllte Drüsen angeheftet. Die Spermatozoen sind verhältnissmässig grosse Spiralbänder mit dickem Kopfe; der eigentliche Faden steckt in einer Gallerthülle. Die Be- fruchtung ist direct erst bei wenigen Arten beobachtet. Bei einigen sieht man die Männchen sich den Weibchen seitlich oder am Halse anheften, ohne dass dort eine Oeüfnung erkennbar ist. Bei Diglena catellina habe ich die Anheftung an die Gloakenmündung gesehen. Die Spermatozoen gelangen frei in die Leibeshöhle; ihr Eindringen in die Eier ist noch nicht beobachtet. Die nachfolgende systematische Eintheilung schliesst sich im Wesentlichen den früheren an; in einigen Punkten jedoch habe ich die Gliederung naturgemässer zu gestalten gesucht. Weibliche Thiere mit voUständigem Verdauungstractus dauernd festgeheftet mit dem stielartigen, geringelten Fusse, meist in einer Hülse oder Gallerte Tubicolarina Carus. nur temporär oder gar nicht festgeheftet Kopf mit langem retractilen Rüssel hinter dem Räderorgan, Fuss gleichfalls retractil . . Pliilodinaea Ehg. Kopf ohne solchen Rüssel Rumpf mit weicher oder derber Haut Fuss fehlt, Körper mit flossenai'tigen Anhängen Tohjarthrea Carus. *) Fuss seitlich vorhanden Endglied des Fusses kurz oder massig lang, Haut weich, faltig Hydatinaca Eh. e. p. EndgUed lang, Haut derb, höchstens über dem Fusse faltig Macrodacti/lca.**) Rumpf mit panzerartig erhärteter Haut Loricata Bmisch. Weibliche Thiere ohne Darm^ Magen blind geschlossen Asplmichnaea Carus. l. FAM. TUBICOLARINA. Thiere keulenförmig, mit dem stielartigen geiingelten Fusse festsitzend, gewöhnlich im Grunde einer aus Auswui'fstoffen und fremden Körpern gebildeten Hülse, in welche sich das Thier — zusammenschnellend — ganz zurückziehen kann. Räder- organ sehr entwickelt. Nervenmasse meist undeutlich; Augen (zwei) meist nur in der Jugend vorhanden, später schwindend. Kauer schwach, mit verschmolzenen Kiefern. *) Eine andere fusslose Familie: Älhertiea DJ. mit der einzigen wurmförmigen Gattung Alhcrtia, deren Räderorgan auf einen kurzen Wimpersaum des Stirm'andes beschränkt ist, lebt parasitisch im Darm des Regenwiu-mes und der Schnecken. **) Diese Familie stimmt ziemlich mit der von Bartsch, gewiss mit vollem Rechte, begründeten Familie der Lon- gisdac überein, umfasst aber ausserdem die Gattung Scaridiuw. Die Vereinigung der Gattung Binochari^ mit Scaridium zu einer besonderen Familie scheint mir nicht dringlich genug, um die gepanzerte Dinocharis von den übrigen gepanzerten Formen losziu'eissen imd damit den Familiencharakter der Loricaten hinfällig zu machen. Ich stelle deshalb Viiioclmriri wieder zu den Loricaten, die eine der natürlichsten Familien bilden. Füi- diese behalte ich den von Bartsch gewählten Namen bei; Scaridium lässt sich dann füglich zu den Longisetae stellen, deren Namen aber der Gleichförmigkeit wegen in Macrodadylea umzuändern sein wiid. 10* 76 Rotatoria. Wimpern (Borsten) in Gruppen an vorspringenden Armen oder Knöpfen des trichterförmigen Kopfrandes (Ihcularina.) in Büscheln an fünf geknöpften Zipfeln 1* loscnlrtria Ohi. wirteiförmig an fitnf langen Armen Stephanoceros hbg. Wimpern am Saume des schirmförmigen Räderorganes (Melicertina.) Tliiere colonienweise in rotirenden Gallertkugeln Conochilus hbg. in festsitzenden Haufen mit gemeinschaftlicher Gallerthülle Lacmularia Okn. ohne Gallerthülle Megahtrocha Kbg. Thiere einzeln in Hülsen Räderorgan nur am Munde ausgebuchtet Oecistes Ehg. iRädororgan ventral und dorsal ausgebuchtet , . liimnias Schrk. desgl. und seitlich, scheinbar vierlappig Hülsen gallertig Tuhicolaria Link. Hülsen aus rundlichen Stücken Mclicxrta Sch-k. I. GRUPPE. FLOSCULARINA. Kopfrand mit fünf (oder auch sechs?) bewimperten Vorsprüngen. Mund central, trichterförmig. Von der Mundhölile ist eine kropfartig erweiterte Rachenhöhle durch eine innere Scheidewand bis auf eine mittlere Oefihung abgetrennt, von deren Rän- dern einige undulirende Fäden in die Rachenhöhle hinab hängen. Thiere mit diu'chgreifender Metamorphose. Die Jungen sind keulenförmige Larven mit bewimpertem Kopf und Fussende und zwei deutlichen Augen. Sie schwärmen eine Zeit lang umher, bevor sie sich festsetzen und zur Stammform auswachsen, während die Augen schwinden. Ich habe öfter Gelegen- heit gehabt, die Entwicklung vom Anfang bis zum Ende zu beobachten. 1. Gatt. Flosmlaria Ohen. Kopfrand in fünf Zipfel vorgezogen, von deren geknöpften Enden sehr lange, feine, nicht wirbelnde Haare stralilenfönnig ausgehen. Bei Contraetion des Thieres legen sich diese Haare in ein einziges Bündel zusammen. Kauer mit verschmolzenen Kiefern, ähnlich Taf. 4 Fig. 24, im Alter oft undeutlich. Magen gross, rundlich, Drüsen undeutlich. Darm kurz, hell. Wassergefäss und Blase undeutlich. Gallerthülle häufig nicht wahrnehmbar. *F. ornata Ehg. Taf. 4 Fig. 36. L. 0,25—0,28, ohne Stiel 0,18; Ei 0,05. Zwischen Wasser- pflanzen überall häufig. Vielleicht fällt diese Art zusammen mit * F. appendiadata Ldg. (F. cornuta Bohie). Kopfrand zwischen den Zipfeln des Mundtrichters noch mit einem wurmförmigen Anhange. Grösse und Wohnort wie vorige. * F. prohoscidea Ehg. Kopfrand auf einer Seite rüsselförmig aufgetrieben und einwärts gekrümmt, mit schwärzlichen, oft scheinbar circulirenden Körnehen. L. 1,33. Mit vorigen, nicht häufig. 2. Gatt. Stcplmnoccros Ehg. Kopfrand mit fünf langen, wirteiförmig bewimperten Armen. Magen läng- lich, grosszellig. Darm kugelig, meist hell. Thiere sehr gefrässig, verschlingen Algen, Infuso- rien und Rotatorien. Eier oft im Uterus entwickelt. St. Eichhornü Eh. L. 0,G6 — 1,0. Ei 0,05 — 0,07. An Wasserpflanzen mit Hydren, wenig verbreitet. n. GRUPPE. MELICERTINA. Kopf mit meist stark entwickeltem schirmförmig ausgebreitetem retractilen Räderorgane, welches zwei diu'ch eine Furche ge- schiedene Reihen von Wimpern trägt, die gewöhnlich an der Nackenseite unterbrochen sind, vorn aber beide in die Mund- höhle hinabsteigen. Mund seitlich, am Grunde des Räderorganes mit dehnbaren Falten und bewimperter Unterlippe. Alle (?) haben entweder an der Stirn, oder seitlich, zwei Taster, welche an der Spitze eine oder mehrere retractile Borsten tragen. Kauer flach, mit verschmolzenen Kiefern. Magen meist lang, Darm kugelig, mit dünnem Anhange. Der ganze Tractus ist hufeisenförmig zusammengeki'ümmt, da die C'loake höher als der Darm, im Rücken oder Nacken hegt. Zur Entleerung des Kothes wird der kugelige Dai'm durch Contraetion des Enddarmes ziu" Cloake emporgezogen. Wassergefäss und Blase meist schwer sichtbai'. Thiere ohne Metamorphose, nur die Augen schwinden meistens. . 3. Gatt. Conochilus Ehg. Körper tulpenförmig , undeutlich geringelt. Räderorgan ganzrandig bis zur Mundöftnung. Stirn mit zwei einborstigen Tastern. Hirn gross mit zwei nicht schwindenden Augen. Kiefer fünfzahnig. Magen mit zwei kugeligen Abtheilungen neben einander (Cohn). Darm kugelig. Wassergefäss kurz, mit zwei Blasen (Cohn), Fuss breit, meisselförmig. Eier oft im Uterus entwickelt. Thiere zahlreich, 10 — 40, in gemeinschaftlicher rotirender Gallert- kugel radial gestellt. Botatoria. Philodinaea. 77 C. vohox Ebg. Kugeln bis 3 lum. d. Verbreitet (V) mit Volvox globator. L. des einzeluen Weib- chens 0,26. Männchen halb so gross. Wintereier 0,09X0,062 braun, in der Mitte lichter, blasig. Sommereier etwas Ideiner. Männliche Eier 0,063. 4. Gatt. Lacinularia Ohm. ßäderorgan gross, hiifeisenfönnig, Taster (V), Hirn lappig mit zwei schwin- denden Augen. Wassergefäss ohne Blase (Huxley). Eier nicht angeheftet. Colonien kugelig zu 10 bis 60 Thieren, bis erbsengross, frei oder an WasserpÜanzen angeheftet, wie ChadopJwra oder Nostoc. Die Jungen setzen sich zunächst in der Nähe der Alten fest, vereinigen sich aber später zu neuen kugelförmigen Colonien, die vom Mutterstocke abschwärmen (Ebg.). L. socialis Eb. 0,66, Ei bis 0,5. Verbreitet. 5. Gatt. Megalotrocha Bonj = Lacinularia, aber ohne Gallerthülle und mit augehefteten Eiern. M. albo-flatricans Ebg. 6. Gatt. Geeistes Ebg. Räderorgan ganzrandig mit schwachen Wimperu. Stirn mit einem Taster. lüe- fern dreizahnig. Junge mit zwei schwindenden Augen. Hülsen durchsichtig, oft äusserlich beschmutzt. Oc. crystallinus Ebg. L. 0,33—0,66. Ei 0,1. An Wasserpflanzen (Hottonia palustris) selten. 7. 'Gatt. Limnias Schrank. Käderorgan queroval, dorsal und ventral ausgerandet, mit kräftigen Rand- wimpeiTi. Bei ausgestreckter Lage des Thieres ist es oft seitlich, vertieal, gestellt, der Mund dann endständig. Seitlich zwei sehr kurze Taster. Hülse anfangs durchsichtig, später schwärzlich. * L. CeratopJiyUii Ebg. Taf. 4 Fig. 33. L. 0,66—1,33. An Wasserpflanzen nicht selten. 8. Gatt. Tubicolaria Lamrk. Räderorgan schwach vierlappig, mit kräftigen Randwimpern. Taster (zwei) seitlich, lang. Blasiges Zellgewebe vor dem Kauer blass röthlich. Magendrüsen kugelig. Wassergefäss undeutlich, ohne Blase (Leydig). Junge mit zwei später schwindenden Augen und Harnsecret. Gallerthülle dick, anfangs hell, homogen, später gelblich, geschichtet. T. Najas Ebg. L. 0,66, Ei 0,05. An Wasserpflanzen, wenig verbreitet. 9. Gatt. Melicerta Schrie. Räderorgan gross, vierlappig, mit sehr kräftigen Randwimpern. Seitlich zwei sehr lange Taster, im Nacken ein sehr kurzer und zwei gekrümmte Spitzen, die besonders bei halber Contraction des Thieres sichtbar sind. Blasiges Zellgewebe vor dem Kauer schwach röthlich. Junge mit zwei später schwindenden Augen und Harnsecret. 'Die Thiere umbauen sich mit Gehäusen aus rundlichen Pillen, welche sie in einer unterhalb der Mundöftnung be- findlichen bewimperten Höhlung aus dem eigenen Kothe mit zufällig in die Nähe gelaugenden fremden Partikekhen zusammendrehen und einzeln auf den Rand des Gehäuses aufsetzen. *M. ringens Ebg. Taf. 4 Fig. 34. L. 1—2,0. An Wassei-pflanzen häufig. U. FAM. PHILODINAEA. Körper spindelförmig, Kopf und Fuss, letzterer ferni-ohrartig — einzielibar. Räderorgan zweilappig, mit dojjpeltem Wimper- saume, der eine am Rande, der zweite, weniger deutliche, am Grunde des Räderorganes, beide dorsal unterbrochen, ventral in die Mundhöhle verlaufend; hinter demselben ein langer dünner Rüssel, der die Augen und an der Spitze ein lappenför- miges bewegliches Häkchen nebst kurzen Wimpern trägt, hinten einen langen HLrnknoten. Taster im Nacken. Kauer flach mit verschmolzenen Kiefern. Taf. 4 Fig. 24—20. Magen lang, geschlängelt, mit kleinen conischen Drüsen und dicken zel- ligen Wandungen, Darm kugelig oder oval, Blase dicht hinter dem Darm, klein, rundlich. Fuss mit zwei Endzehen und Nebendornen, die selten zugleich ausgestülpt werden. Die Eier werden häufig im Mutterthiere fertig entwickelt, deren innere Organe dann von zahh-eichen Embryonen auf den verschiedensten Entwicklungsstufen völlig verdeckt werden. Alle krie- chen, schwimmen und sitzen abwechselnd, haben — ausser Callidina — beim Kriechen den Rüssel ausgestreckt, das Räder- organ eingezogen, beim Sitzen und Schwimmen das Räderorgan entfaltet, dagegen den Rüssel, und meistens auch den Fuss, eingezogen. Sie können sich meist bis fast zur Kugelform contrahiren und bleiben dann beim Austrocknen lebensfähig. Zwei Augen, die bei eingezogenem Rüssel (im Sitzen) im Nacken, hinter dem Taster, liegen FMoä'ma Eby. weiter vorn, vor dem Taster liegen Fussglieder weich, biegsam Rotifer „ Fussglieder hart, homartig Ädinu/ms „ Keine Augen, Rüssel breit, oval, stets vorgestreckt Callidina „ 1. Gatt. Fhiloäina Ebg. Körper dick, weich, längsfaltig, Räderorgan ansehnlich. Sitzen vorwiegend still mit fast ganz eingezogenem Fusse, die rotheu Augen Jiinter dem laugen Taster. 78 Rotatoria. Philodinaea. * Ph. megalotrocha Eh. Taf. 4 Fig. 32 a. b. Körper kurz, gedrungen, Fuss kurz, dünn, scharf abgesetzt. Räderorgan sehr gTOss. Kiefer zweizahnig. L. 0,11 — 0,22. Ei 0,8— 0,1. Zwischen Algen häufig, rechtwinklig an die Algenfäden etc. angeheftet. * Ph. crythrophihalma Ebg. Schlanker als vorige, Eäderorgan kleiner. Augen rund, roth. Kiefer zweizahnig. Fuss — ganz ausgestreckt — mit sechs Häkchen. L. 0,2 — 0,25. Ei 0,15. In stagnirendem Wasser und in Gläsern zu jeder Jahreszeit; auch im Dachrinnensande. * Ph. roseoJa Ebg. Wie vorige, aber röthlieh; Augen oval. Bleibt colonienweise zusammen; legt die Eier in Haufen. In stagnirendem Wasser. * Ph. citrina Ebg. Ebenso, aber citronengelb. Ph. macrostyla Ebg. Körperform wie vorige. Taster vorn verdickt. Augen länglich. Fussglieder lang. L. 0,33, Ei 0,05. * Ph. aculeata Ebg. Körper länglich, mit scharfen, körnig rauhen , selimutzigen Längsfalten, die mit beweglichen Stacheln besetzt sind. Taster vorn kugelig; Augen rund, Kiefer dreizahnig. L. 0,33, Ei 0,04. In Torfwasser nicht häufig. Bewegung sehr träge. 2. Gatt. Rotifcr Schrk. Köi-per schlank, weich, längsfaltig, Räderorgan massig entwickelt; Augen im Sitzen vor dem Taster. Fussglieder lang. Kriechen, drehen und winden sich häufig. Leben vorzugsweise in stagnirenden Gewässern im Freien, zwischen Detritus, weniger in künstlichen Infusionen, wo Philodina vorherrscht. * B. vulgaris Eb. Taf. 4 Fig. 22. 23. Köi-per weisslich, schlank, nach hinten allmälig dünner, Augen rund. L. 0,25—0,5, Ei 0,055. Das ganze Jahr hindurch gemein. Bildet oft schimmel- artige Ueberzüge an Pflanzenstengeln etc. * B. citrinus Ebg. Körper längsfaltig, in der Mitte schmutzig citronengelb. Augen rund. Taster an der Spitze meist eingestülpt. L. bis 1,0, Ei 0,055. jR. macrurus Ebg. Körper länglich oval, Fuss plötzlich dünner, sehr lang. L. 0,66, Ei 0,1. * B. iardus Ebg. Körper hinten allmälig dünner, querrunzelig, eckig eingeschnürt. Augen oval. Bewegung träge. L. 0,33, Ei 0,05. * B. maximus Bartsch. Haut derb, braun chagrinirt, mit leistenartig scharfen Längsfalten und dicken rundlichen Querfalten. Doppelt so gross als vorige. *iJ. motacilla Bartsch. Taf. 4 Fig. 27. Körper schlank, vor dem Kopfe etwas ausgeschweift. Sitzt meistens; vor Entfaltung des contrahirten Räderorgans wippt das Tliier mit dem sehr langen Taster nach vor- und seitwärts. Die Art ist gut, der Name weniger; scintillans würde angemessener sein. 3. Gatt. Actinurus Ebg. Körper schlank, Fuss fast doppelt so lang, die einzelnen Glieder dünn, horn- artig fest. Das Endglied hat über seinen zwei Spitzen noch eine gleich lange Borste, so dass es dreispaltig erscheint. Sämmtliche drei Spitzen sind nach auswärts gebogen. Vorletztes Glied mit zwei Spitzen. Im contrahirten Zustande ist der Körper cylin drisch; die in einander geschobenen Glieder des Fusses sind darin als ein langes starres; Bündel sichtbar. Auge gross, rund, dunkelroth. *A. Ncptunis Ebg. Taf. 4 Fig. 28. L. 0,66—1,33, Ei 0,05. In Aufgüssen mit Wasserpflanzen selten auftretend, zuweilen aber zahlreich. 4. Gatt. CalUdina Ebg. Körper derber als bei den vorigen Gattungen, nicht faltig, weisslich, scharf gegliedert. Rüssel und Räderorgan zu einem von vorn gesehen eicheiförmigen, schwach be- wimperten, vorgestreckten Kopfe verschmolzen. Augen fclilen. Kiefer zweizahnig. Fuss dünn, mit zweispaltigem Endglied und zwei kleinen Spitzen am vorletzten Gliede. *C. clcgans Eb. Taf. 4 Fig. 29. 30. L. 0,33; Ei 0,05. In Aufgüssen auf Schilfstengel lange zu con- serviren. Schwimmen schnell, stossweise, wobei der Fuss oft eingezogen und zum Nachschie- ben benutzt wird. Dabei bleibt der Kopf vorgestreckt und sucht nach beiden Seiten ; bei fest- geheftetem Fusse zuckt der Kopf, wie rupfend, nach riickwärts. C. coiistricta DJ. und C. cornuta Pty. scheinen von obiger generiscli nicht verschieden; vielleicht auch G. bidens Gosse und C. parasitica Sigl, deren Klebdrüsen nicht in die Zehen, sondern in besondere Röhrchen am Fussende münden sollen; dies könnte bei allen der Fall sein. Rotatoria. I'olyarthraea. 79 III. FAM. POLYARTIIRAEA. Körper weich, kurz, nur in Kopf und Rumpf gegliedert, ohne Fuss , statt dessen mit langen griffel- oder flossenförmigen Anhängen. Körper mit zwei Bnistflossen und einer Bauchflosse Polymihra Ehg. Köq)er beiderseits mit zwei Flossenbündeln Trimihm Ehg. 1. Gatt. Triartlira Ehg. Körper eiförmig, Kopf deutlich ab,i;'esetzt, schwacli bewimpert mit zwei Augen an der Stirn. Au beiden Sehulteru und in der Mitte der Brust eine selir lauge griffeiförmige Flosse, die nicht als Fuss gedeutet werden kann. Kauer flach, mit verschmolzenen zweizah- nigen Kiefern, ähnlich wie bei der vorigen Familie. Bewegiing hüpfend. Entwickelung zu- weilen massenhaft, bis zur milcMgen Trübung des Wassers; zu anderen Zeiten selten. * Tr. longiseta Ehg. Taf. 5 Fig. 1. Augen entfernt stehend, Flossen fast von dreifacher Körper- lange. Mit Flossen 0,5, ohne dieselben 0,1(36. Eier 0,04—0,05, bleiben am Körper hängen. In Gräben, Wasserkübelu etc. Tr. mystacina Ebg. Augen genähert, Flossen kaum von doppelter Körperlänge. L. 0,11, Eier 0,04. Wintereier 0,055. (Nach Ehrenberg ähnlich Ricciensamen und gleich ErytlirineUa Tiirpin). 2. Gatt. PolyartJira Ehg. Körper vorn und hinten abgestutzt, Stirn gleichmässig bewimpert, mit zwei borstentragendeu conischeu Fortsätzen und einigen langen griffeiförmigen Wimpern. Ein rundes rothes Auge. Zwei vom Hirn auslaufende Nervenfäden endigen in Borstengruben nahe am Hintertheile. Längsmuskeln quergestreift. Blutflüssigkeit gelbröthlich. An jeder Seite des Körpers zwei Bündel von je drei flossenförmigen, bewegliehen Anhängen. Kauer coniscli mit schwachen Kiefern, Magen und Darm kugelig, Drüsen rundlich. Blase klein. * P. pJafypfcra Ebg. Taf. 5 Fig. 2. Flossen breit, schwertförmig, am Rande gezähnelt. L. 0,125 bis 0,16. Bewegung hüpfend, stossweise. In Tümpeln, zwischen Pflanzen. Ei bleibt hängen. P. trigla Ebg., die schmale, borstenförmige Flossen haben soll, ist nach Leydig mit voriger iden- tisch, da die dünnen Flossen von der Seite gesehen borstenförmig erscheinen. IV. FAM. HYDATINAEA. Körper schlauchfönnig, überall mit sehr weicher Haut bekleidet, welche durch Contraction der Qnermuskeln meist liingsfaltig wird, imd durch die der Längsmuskeln häufige Formveränderung erleidet, die zuweilen bis zur Kugelgestalt geht. Fuss kiurzgliedrig, höchstens die Zehen, deren stets zwei, massig lang; meist erscheinen sie nur als kegelförmige Aussackungen der Cuticula. Von Ehrenbergs 18 Gattungen bleiben hier in dieser Familie nur sieben übrig. Triarfhra und Polyarthra sind als eigene Familien vorangestellt, Furcularia, Distemma, Rattulus, Monocerca, Scaridium folgen in einer anderen Familie] nach. Entcroplea gehört als Männchen zu Ilydaiina, Plmirotrocha und TJieorus habe ich unter dem Namen Theora zusammen gefasst, wozu auch Oefoghna gehöi'en wird. Oydoglena ist zu Notommata gestellt, Triophthahnus ist das Junge von Eospliora. Letztere mit No- tommata zu vereinigen, wie Leydig andeutete, scheint mir nicht wohlgethan, da sie sich von dieser durch ihre Raubthiernatur scharf genug abhebt. Augen deutlich vorhanden luid zwar ein Auge im Nacken keine weiteren Pigmentflecke an der Stirn Körper kurz, kegelförmig, Sth-n sehr breit Synchaäa Ebg. Körper länglich sackförmig Stirn deutlich bewimpert Notommata Ebg. (Stirn undeutlich bewimpert Liinäia Dj.) zwei röthliche Pigmentflecken an der Stirn Eospliora Ebg. zwei Augen an der Stirn Diglena Ebg. Keine Augen, wenigstens keine farbige Kiefer schmal, zangenförmig Thewa n. g. Kiefer breit, fünfzahnig Hydaiina Ebg. 1. Gatt. Synchada Ebg. Körper kurz, kegelförmig oder oval mit sehr kleinem Fusse. Kopf sehr gross, halbkugelig gewölbt, oben mit einer oder zwei kurzen, geknöpften, steife Borsten tragenden Tastern und jederseits ein oder zwei sehr lange, steife, griffelfönnige , oft zer- gQ Rotatoria. Ilydatinaea. faserte Tastborsten. Räderorgan seitlich schwach ohrförmig erweitert. Hirnknoten flach, unten mit rothem Auge. Schlundkopf sehr gross, mit schwachen undeutlich gezahnten Kiefern, aber starker Muskulatur. Schlund lang, Magen klein, halbkugelig, kleinzellig, mit kleinen ovalen Drüsen, Darm kurz. Eierstock und Blase klein. Thiere sehr beweglich, unruhig kreiselnd. * S. pcdinata Ebg. Körper kurz conisch, Stirn mit zwei Tastern und zwei Griffeln. Augen dunkel- blau, Blutflüssigkeit röthlich gelb. L. 0,2, Ei kugelrund, mit röthlichen Fetttropfen. In tor- figen Lachen mit Pflanzen zuweilen häufig, nie massenhaft. * 8. tremula Ehg- Taf. 5 Fig. 3. Körper conisch, Stirn mit zwei Tastern und vier Griffeln. L. 0,11 — 0,2, gelblich. Ei 0,04 mit dunkelkörnigem Dotter. S. ohlonga Ehg. Körper oval, Stirn mit einem Taster und vier Griffeln. L. 0,16—0,25, Ei 0,0.5. Im Frühling zuweilen häufig. S. mordax Gosse. Körper conisch, Stirn mit ('? Tastern), vier Griffeln, die breiteren, seitlichen zuweilen zerfasert. Ohren gross, Auge klein, glänzend. Schlundkopf mit zwei Paar vortreten- den schnappenden Kiefern. L. 0,35. 2. Gatt. Notommata Ehg. Körper länglich oder lang gestreckt, Kopf nicht sehr stark bewimpert, meist mit zwei seitlichen ohrförmigen oder gestielten retractilen Räderorganen, welche gewöhnlich eingezogen sind, nur beim Schwimmen und auch dann nicht immer, ausgestülpt werden. Auge unterhalb des Hirnknotens, dem Schlundkopfe zugekehrt. Hinter oder über dem Hirnknoten haben viele Kalkbeutel oder zellige Anhänge. Kauer meist cubiseh mit kräftigen Kiefern. Magen gross, mit conischen oder nierenförmigen Drüsen und kurzem Darm, der oft nur undeut- lich abgesetzt ist. Wassergefässe, Zitterorgane und Blase bei den grösseren Arten meist deutlich erkennbar. Eierstock länglich oder oval, mit grossen Keimflecken. Diese Gattung umfasst, selbst nachdem hier von den Ehrenberg'schen Arten N. longiseta, aequalis und tigris zu den Longiseten, Brachioniis und granularis zur Gattung BracJiionus und Myrmeleo und Syrinx zu Asplanchna gestellt sind, noch sehr heterogene Formen und wird wahrscheinlich in mehrere Gattungen zu spalten sein, doch genügen dazu die bisherigen Be- obachtungen nicht. Andererseits habe ich Lindia torulosa Dj. und Oydoglena lupus Ehg., deren Gattungscharaktere hinfällig sind, einstweilen hierher gezogen. * N. tripus Ehg. Taf. 5 Fig. 8. Körper kurz, plump, vorn — wenn die kleinen „Ohren" ein- gezogen sind — mndlich, hinten mit kleinem, lanzettlichem, sehwanzartigem Anhängsel. Fuss kurz mit dicken Zehen. Auge dunkelroth mit dreilappigen Kalkhaufen. L. 0,11. Bewegung langsam, träge. Zwischen Wasserpflanzen. * N. centrura Ehg. Körper gross, dick, nach beiden Enden dünner, hinten in ein kleines, härt- liches unsymmetrisches Schwänzchen auslaufend. Kopfrand bewimpert mit kurzen Ohren, vorn in eine lange, rinnenförmige, inwendig bewimperte Unterlippe ausgezogen. Seitlich hinter der Mitte auf kleinen conischen Vorsprüngen je eine lange an dei- Spitze vierspaltige Tastborste, zu der ein Nervenfaden vom Hirnknoten verläuft. Letzterer hat hinten einen grossen, zelligen beuteiförmigen Anhang und zwei seitliche drüsige Ausläufer mit Kernzellen und Kalkauf- lagerungen. Im Nacken ein langer borstentragender Taster. Kauer massig, mit starken Aus- senkiefern (Taf. 5 Fig. 45); Schlund lang, dünn. Magen grosszellig mit gelbköruigem Inhalt und grossen Fetttropfen. Blutflüssigkeit meist gelblich. Wassergefäss jederseits mit vier trom- petenförmigen Zitterorganen und kleiner Blase. Körper äusserlich häufig mit Gallerthülle. Bewegung langsam. L. bis 0,66, Ei 0,11. *N. mpeus Ehg. Taf. 5 Fig. 7. Kopf jederseits mit radförmigem, langgestielten retractilen Räder- organ und eingespaltenen Tastborsten. Sonst ganz wie vorige, mit welcher sie wahrscheinlich identisch ist, da die gestielten Räderorgane nur sehr selten zum Vorschein kommen und deshalb eu fehlen seheinen. Ich habe zahlreiche Exemplare dieser Art gesehen und würde sie unbedingt nach Leydigs Beschreibung für N. centrura gehalten haben, wenn sie sich nicht gleich zu Anfang meiner Bekanntschaft mit ihr als N. cop. durch Vorstrecken der Räderoi^ane legitimirt hätte. Später habe ich dies nie wieder gesehen. Rotatoria. Hydatinaea. 81 * N. collaris Ebg. Körper gross, ländlich, nach beiden Enden dünner, vor der Mitte etwas ein- gezogen. Kopf mit kleinen, selten vortretenden ,, Uhren". Hirnknoten hinter dem Auge mit langem zelligem Beutel imd beiderseits mit dicken, Kernzellen führenden Drüsen, von welchen die Halsgegend aufgetrieben erscheint. Kauer klein, Schlund lang, Magen grosszellig mit ovalen Drüsen und meist schwarzlichem Inhalt. Wassergefäss jederseits mit vier Zitterorga- nen. Bewegung langsam. L. bis 0,5, Ei 0,166. In Torfbrüchen einzeln. * N. aurita Ehg. Taf, 5 Fig. 17. Körper länglich, platt, längsfaltig, Rücken über dem Fusse auf- getrieben. Kopf mit kleinen Ohren, die meist eingezogen sind. An dem Hirnknoten sitzt hinter dem Auge ein gestielter Kalkbeutel. Kauer gross, mit starken Kiefern. Im Uebrigen der vorigen Art älinlich. L. 0,1—0,2. Ei 0,055. Zwischen Algen gemein. * N. Lupus (Cyclogh-m Luptis Ehg.). Wie vorige, Kalkbeutel mit röthlichen Punkten. Wird mit voriger zusammenfallen ; die grosse Aehnlichkeit ist von Ehrenberg genugsam hervorgehoben. L. bis 0,5. * K saccigera Ehg. Körper länglich kegelförmig, hinten dünner — wenn nicht von Darmfüllung oder Eiern aufgetrieben. Kopf rundlich, hinter dem Auge ein grosser Kalkbeutel. Kauer klein. Tractus etc. wie bei voriger; Fuss mit dicken Drüsen und sehr kleinen Zehen. L. 0,166. In torfigen Lachen. N. Najas Ehg. Körper fast cylindrisch, dick, nach dem eonisclien Fusse dünner werdend. Kopf flach, ohne Ohren. Hirnknoten mit beuteiförmigem Anhang ohne Kalk. L. 0,2. N. ansata Ehg. Körper in der Mitte aufgetrieben, an beiden Enden plötzlich dünner. Kopf mit Ohren, ohne Kalkbeutel. Zehen robust. L. 0,2—0,25. Zwischen Algen. * N. gihha Ehg. Taf. 5 Fig. 6. Körper dick, im Rücken aufgetrieben, daher bucklig. Stirn flach, mit sein- kleinen, selten vortretenden Oiiren. (Nach E. sollen sie fehlen). Auge klein, am Ende des dicken Hirnknotens auf einem kleinen SehhUgel. Fuss ziemlich lang, steif, meist gekrümmt, mit kurzen conischen Zehen und dicken Drüsen. L. 0,11 — 0,16. In stagnirendem Wasser zwischen Pflanzen. N. forc'ipata Ehg. Körper klein, rundlich, Zehen lang, oft gekreuzt. Auge sehr gross. L. bis 0,13. Zwischen Lemnen selten. *iV. vermiaüaris Bj. Taf. 5 Fig. 15. Körper sehr weich und faltig, form veränderlich, meist in der Mitte etwas aufgetrieben, nach hinten zugespitzt, mit kurzen conischen Zehen und dicken Drüsen. Stirn flach oder gewölbt mit zwei kleinen gekrümmten Tastern. Hirnknoten sehr gross, flach. An dem meist etwas nach der rechten Seite verschobenen Auge unterscheidet man sehi- scharf ein rothes Näpfchen und eine helle Kugel. Kieferblätter an beiden Paaren mehrzahnig. L. 0,22. Im Detritus. Sehr träge. JV. toruhsa (Lindia toruhsa Dj., Not. roscoJa Pty.). Körper oblong, fast wurmförmig, querfaltig, Kopf vorn rundlich mit radförmigen gestielten Räderorganen, sonst unbewimpert ('?). Hirn- knoten lang, walzenförmig, hinten rundlich, mit Kalkbeutel hinter dem Auge. Magen und Darm gelblich, ersterer mit langen, conischen, dem Kauer anliegenden Drüsen. Kiefer zangen- förmig, dreizahnig. Blutflüssigkeit röthlich. L. 0,25—0,34. In Gelassen mit Wasserpflanzen. * N. tardigraäa Ldg. Körper wurmförmig, längs- und querfaltig, vorn gerundet, Fuss mit kurzen Zehen. Bewimperung auf die Mundspalte beschränkt. Schlundkopf mit spitzen Kiefern, vor- streckbar. Hirnknoten mit Kalkbeutel, an dessen Unterseite (verdeckt) das Auge. Magen gelblich, Darm kurz und hell. L. 0,3, Br. 0,05—0,07. Im Schlamm. Bewegung träge. N. Fetroimjzon Ehg. Körper von der Mitte nach beiden Enden dünner. Auge blass, klein, leicht zu übersehen. L. 0,16. Zwischen Epishjlis digital/s, die er frisst. N. parasita Ehg. Körper oval, klein. Kiefer zangenförmig, Fuss klein, etwas nach vorn gerichtet. L 0,16, Ei 0,08—0,1. Winterei stachelig. In Vohox glohator. N. Wernechü Ehg. Körper länglich, nach beiden Enden verdünnt. Mund mit zwei Tastborsten. - Zehen kurz. L. 0,25, Ei 0,1. In den Kolben von Vaurheria. * N. Ladnulfda Ehg. Taf. 5 Fig. 18. Körper keilförmig, klein, derbhäutig, Kopf breit, kleine Ohren, Stirn gewölbt, mit vorspringender Lippe. Kauer tetraedrisch mit sehr schwachen 11 82 Rotatoria. Hydatinaea. Kiefern. Bewegung lebhaft, hin und herfahrend. L. 0,08—0,16. Gemein in allen Gewässern, das ganze Jahr hindurch. N. Tuba, N. hyptopus und N. clavulata Ebg. sind noch drei sehr zweifelhafte Arten, die wie es scheint neuerdings von niemand wieder gesehen sind. N. Syrinx und N. Mxjrmdeo Ebg. werden zu Asplanchna gehören, N. Brachionus und N. granularis zu Brachionus, N. felis und decipiens, die Ehrenberg ohne Augen gezeichnet, zu Theora. 3. Gatt. Eosphora Ebg. Körper fast oblong, mit stark abgesetztem ziemlich langem Fusse. Kopf flach, ohne ohrförmige Räderorgane. Kopfrand und besonders zwei etwas vorspringende Flehen an der Stirn (die Ehrenberg für Augen hielt), orangegelb gefärbt. Auge unter dem Hirnknoten, über dem Schlundkopfe. Letzterer fast kubisch, beide Kieferpaare zangenförmig. Schlund dünn, Magen rundlich, grosszellig, mit ovalen Drüsen, Darm deutlich abgesetzt. Wassergefässe und Blase dickwandig, erstere mit 2x3 Zitterorganen. Kräftige Raubthiere, die andere Rota- torien, besonders Rotiferen, aber selbst die doppelt so grosse Notommata copeus, auch junge Entomostrahen hineinwürgen; Bewegungen dem entsprechend, energisch. Die Jungen haben, schon im Ei, neben dem Auge noch zwei schwärzliche später schwin- dende Flecke, danach = Triophttiahmis äorsualis Ebg. Die Zeichnung Ehrenberg's auf Taf 56 Fig. 6 stimmt damit genau; im Texte ist allerdings die Grösse zu Vi Lin. angegeben, doch könnte dies ein Irrthum sein. *E. Najas Ebg. Taf. 5 Fig. 19. Zehen viel kürzer als der Fuss. L. 0,16—0,25. Ei 0,05. *E. digitaia Ebg. Zehen Va der Fusslänge. L. 0,25. *E. elongata Ebg. Länger und schlanker als vorige (ich habe sie 0,3—0,45 gesehen) möchte von voriger Art kaum sicher zu trennen sein. 4. Gatt. Biglena Ebg. Körper länglich oder lang gestreckt, Kopf an der Stirn mit zwei kleinen Augen. Kiefern einzahnig. Bei dieser dürftigen Diagnose muss es vorläufig verbleiben, weil auch diese Gattung augen- scheinlich heterogene Formen enthält, die in verschiedene Gattungen gesondert werden müssen. * D. grandis Ebg. Taf. 5 Fig. 10. Körper schlank, gross, Kopf seitlich gerundet, Cuticula kapu- zenartig über die Stirn gezogen, Bewimperung nur auf der Bauchseite , gleiehmässig die sehr breite und lange, fast bis zur Körpermitte reichende Mundspalte umgebend. Fuss kurz, mit dicken Drüsen, Zehen lang, gerade, meist gespreizt. Hinter dem Hirnknoten auf der Unter- seite ein beuteiförmiger, aus kleinen Kügelchen bestehender Anhang, mit dünnem, an der Stirn gabelig getheiltem Stiel. Kauer herzförmig, vorstreckbar, beide Kieferpaare sind Greifzangen, die innere leierförmig, gezähnelt. (Taf. 5 Fig. 44.) Schlund kurz, Magen lang mit conischen Drüsen, Darm conisch. Blase klein, Wassergefäss mit 2x3 Zitteroi-ganen. Raubthier, Bewe- gung energisch. L. 0,2—0,25 (0,33), Ei 0,08. Zwischen Algen stellenweise häufig. * D. forcipata Ebg. Wie vorige, aber ohne körnigen Beutel und mit etwas gekrümmten Zehen. * B. aurita. Aehnlich voriger und der Notommata aurita, aber viel kleiner, an der Stirn mit kleinen ohrförmigen Räderorganeu, Innenkiefer ohne Zähnchen, Fuss mit sehr kleinen Zehen. L. 0,16—0,22, Ei 0,05. Kopf mit langem Hirnzapfen, auf dessen Oberseite ein körniger Strang, der hinter dem Zapfen in einen rundlichen Beutel endigt. Zwischen beiden liegt ein deut- licher Pigmenttieck (Auge?), welcher meist von dem mit grüner Speise gefüllten Magen ver- deckt wird. B. lacustris Ebg. Körper oval, dick, Fuss plötzlich dünner, etwas über V4 der Körperlänge, Zehen Vs der Fusslänge. Stirn gerade. Haut fein chagrinirt. Schlundkopf mit gabeligen Kiefein. Schlund lang, Drüsen lang, dick, gabelig, mit fadenförmigen Anhängen (Ebg.). L. 0,33, Ei 0,05 — 0,08. In grünem Sumpfwasser im Sommer. * B. catellina Ebg. Taf. 5 Fig. 11. Körper oblong, kurz, vorn und hinten abgestutzt. Fuss sehr klein, eingezogen. Kauer tetraedrisch mit schwachen Kiefern (ähnlich Taf. 5 Fig. 47.) Magen und Darm meist von dem sehr stark entwickelten Eierstock sehr zurückgedrängt. L. 0,06 bis 0,11, Ei 0,06—0,08. üeberall gemein, das ganze Jahr hindurch. In grünem Wasser, be- Rotatoria. Ilydatinaea. 83 sonders an der Oherflilclie oft massenhaft. Mäunchen eben so lang, aber sehr selilank conisch, mit längeren Zehen, = D. (jraindaris Weisse. (Taf. 5 Fig. 14.). Hiuifig schon im April. D. caudata Ehy. Köi'per länglich conisch, vorn schief abgestutzt. Fuss kurz , mit langen Zehen. L. 0,1—0,2. In gi-ünem Wasser (häufig Ebg.). D. capifata Ehg. Körper ähnlich voriger, al)er vorn breiter, hinten alhnälig in die langen Zehen verlaufend. L. 0,11. Mit Chlamidomonas. D. conura Ebg. Körper länglich oval, Kopf gerade, Rücken in den conischen Fuss verlaufend. L. 0,16, Ei 0,05. Die Gattung Biglena möelite auf die drei erstgedachten Arten mit leierförmigen Innen- kiefern: B. grandis, forcipafa und aurifa zu beschränken sein. Die drei letzten Arten, B. caudata, capitata und conura, die ich nicht kenne, könnten, da sie nach Ebg. spitze einzahnige Kiefern haben, mit der folgenden Gattung (Theora) zu vereinigen sein. B. lacustris (mir eben- falls nicht bekannt) ist vielleicht mit Notommata clavulata zu vereinigen. B. cafcllina. die gemeinste von allen, ist jedenfalls abzutrennen. In der Form des Kauers und der Derbheit der Cuticula steht sie (wie Notommata lacinulata) der Furcularia näher, von der sie aber durch den sehr kurzen Fuss zu stark abweicht. Am besten würde sie unter dem alten Namen CcphalodeUa Bory als besondere Gattung abzusondern sein. 5. (iatt. Theora {Pleurotrocha Ebg. und TJieorus Ebg.). Körper lang oval oder conisch, vorn schräg ab- gestutzt, ohne deutliche (rothe) Augen. Kauer oval, Kiefer beide zangenförniig, vorstreckbar (Taf. 5 Fig. 41—43.). Meist Raubthiere, sehr unruhig. * Th. gibha (Pleur. g. Ebg.). Körper von vorn bis zur Fussbasis anschwellend, dann plötzlich dünner. Zehen kurz, aufgetrieben. L. 0,11, Ei 0,041. Zwischen Wasserpflanzen häufig, aber einzeln. * Th. constricta (PI constr. Ebg). Körper länglich kegelförmig, Kopf deutlich abgeschnürt, Stirn schräg, Zehen grade, lang. L. 0,16, Ei 0,04. In grünem Wasser. Th. leptura (PI. 1. Ebg). Körper in der Mitte aufgetrieben, Stirn schräg, Fuss schlank, Zehen sehr klein, leicht gekrümmt. L. 0,12. *TJi. vernalis (Theorus v. Ebg). Taf. 5 Fig. 9. Körper conisch, Stirn gerade, Zehen klein. Im Nacken zwei Gruppen zu je vier oder sechs Bläschen (Augen Ebg.). L. 0,16—0,2. * Th. uncinata Taf. 5 Fig. 13. (Th. u. Ebg.). Aehnlich voriger, Stirn vorn mit einem kleineu Haken. Zehen länger. L. 0,1 (0,2). Th. felis (Notommata felis Ebg). Körper klein, schlank, Stirn mit kleinem Taster. Hirnknoten gross mit einem länglichen farblosen Bläschen. L. 0,1. Zwischen Algen und Detritus. Hierher könnten noch (wenn man die Augen ausser Acht lässt) gehören: Notommata Pe- tromyzon Ebg., die zweifelhafte N. decipiens Ebg., Biglena caudata, B. capitata und B. conura Ebg., Bistemma forcipcda Ebg., sowie folgende, wie es scheint noch nicht beschriebene Form: *TA. plicata (n. sp.?). Körper cylindrisch mit scharfen Querfalten (ähnlich Notommata tardigrada), Kopf breit, schlangenartig, mit zwei ovalen, farblosen Augen (?) auf der Stirn und hakenför- migem Taster. Kauer herzförmig mit zangenförmigen Kiefern. Schlund conisch, Magen lang mit kugeligen Drüsen, Darm kurz. L. 0,15—0,2. Zwischen Detritus. 6. Gatt. Hydcdina Ebg. Körper länglich kegelförmig mit kurzen Zehen. Stirnfläche breit, schräg nach der trichteiförmlgen IMundöffnung geneigt. Aussenrand des Kopfes mit langen feinen Wimpern ; der innere Wimperkranz des eigentlichen Räderorganes erscheint durch Einschnürungen auf der Rückseite in mehrere Bündel giiffelförmiger Wimpern vertheilt und auf halbkugelig vor- gewölbte Polster gesetzt; vorn verlaufen beide Reihen auf normale Weise in die Mundöffnung. Im Nacken steht zwischen beiden Wimperreihen ein sehr kurzer lappiger Taster, weiter nach hinten eine Borstengrube mit Nervenfaden vom halbkugeligen Hirnknoten. Kauer fast kubisch, mit starken fünfzahnigen gebogenen Kiefern. Schlund kurz, Magen birnförmig, Drüsen conisch, Darm desgleichen. Blase nicht sehr gross, Wassergefäss mit 2X4 Zitterorganen. * H. senfa Ebg. L. 0.5—0,6, Ei 0,1—0,11. Winterei mit kurzem Pelz. Im Frühling zuweilen massenhaft in stehenden Gewässern, plötzlich auftretend und wieder verschwindend; lässt 11* 34 Rotatoria. Macrodactylea. sich aber lanije aufbewahren. Männchen kleiner und schlanker conisch = Enteroplea Hydatina Ehg. V. FAM. MACRODACTYLEA. (Longisetae Bartsch). Körper länglich, Kopf spärlich bewimpert, Rumpf meist derbhäutig, nur über dem Fusse weich und faltig. An dem telrae- drischen oder lang cylindrischen Kauer, den Fusszehen u. a. 0., zeigen die meisten einen autiallenden Mangel an Sym- metrie. — Fussglieder sämmtlich lang, mit Scheingelenken Scaridium Eby. Nur das Endglied lang, die vorderen ganz kurz Endglied mit breiten Zehen Ein Auge im Nacken Mo)iommntn B. Ein Auge an der Stirn , Furcularia Eh. Zwei Augen im Nacken Disteiimia Eh. Endglied mit borstenförmigen Zehen Endborste einfach (beide zu einer verschmolzen) kurz, gekrümmt, untergeschlagen Rottalus Eb. lang, griffelförmig, mit Nebendorn Monocerca Eb. Zwei Endborsten Dimretta Bory. 1. Gatt. Scaridium Ehg. Körper kurz, gedrungen, vorn und hinten abgestutzt, mit sehr langem Spring- fuss, dessen lange Glieder nicht einstülpbar, sondern durch Scheingelenke verbunden sind, Zehen sehr lang, schwertförmig. Fussmuskeln sehr deutlich quergestreift. Kopf spärlich be- wimpert, mit kleinem, hakenförmigem Taster. Ein linsenförmiges rothes Auge dicht über dem Kauer, dieser tetraedrisch mit weiter Höhlung und verkümmerten, unsymmetrischen Kiefern. * Sc. longicaudatum Eb. Taf 5 Fig. 21. Fuss doppelt so lang als der Körper, Zehen halb solang als der Fuss. Springt, Bewegung übrigens unbehülflich. L. 0,33, ohne Fuss 0,11, Ei 0,05, Sommerei mit Haarbesatz, Winterei mit langen Stacheln. Zwischen Wasserpflanzen häuflg. 2. Gatt. Monommata Bartsch. Körper kurz cylindrisch , Kopf deutlich abgesetzt , dick , vorn flach, schwach bewimpert, Rücken gewölbt. Zehen sehr lang, dick, mit quergestreiften Muskeln. Hirnknoten über dem Kauer mit einem rothen Auge, Kauer kubisch, mit rechtwinklig geglie- derten ungleichen Kiefern. Bewegung langsam, schwerfällig, zuweilen springend. * 31. Jongiseta Eb. Taf. 5 Fig. 12. Zehen ungleich, von zwei- bis dreifacher Körperlänge. L. 0,2 bis 0,25, ohne Fuss, 0,05. Zwischen Wasserpflanzen nicht selten, aber einzeln. M. aequalis Eb. Zehen gleich lang, von einfacher KöiiJerlänge. L. 0,2. 3. Gatt. Furcularia Eb. Körper kurz, gedrungen, Rücken gewölbt, Bauchseite flach, Kopf deutlich al>- gesetzt, vorn schräg abgestutzt mit einem kleinen rothen Auge au der Stirn. Fuss am Grunde eingezogen, nach liiuten zurück gebogen, Zehen lang, säbelförmig. Kauer tetraedrisch, weit, mit schwachen Kiefern (Taf. 5 Fig. 47), Körperdecke weicher als bei den übrigen Gliedern dieser Familie. * F. gibha Ebg. Taf 5 Fig. 20. Rücken nach hinten ansteigend, dann plötzlich schräg abfallend, dachförmig, mit scharfer Oberkante. Zehen von halber Körperlänge, aufwärts gebogen. Stirn stark vortretend. Bewegung unruhig, hundeartig suchend. L. 0,25, Ei 0,05. Zwischen Algen häufig, aber einzeln. * F. forßcula Eb. Rücken weniger stark gewölbt als bei voriger. Zehen aufwärts gekrümmt, am Grunde der Oberseite gezähnelt. Bewegung noch lebhafter als bei voriger. L. 0,10 Selten. * F. gracilis Eb. Körper schlank, fast cylindrisch. Zehen weniger lang, gerade. L. 0,12, Ei 0,05, an Algen angeheftet. In grünem Wasser zuweilen häufig. 4. Gatt. Distemma Ebg. Körper gestreckt, mit zwei Augen im Nacken, Fuss mit zwei Zehen. D. forßcula Eb. Körper schlank conisch, Augen roth am Ende des langen cylindrischen Hirn- knotens. Zehen robust, nach rückwärts gekrümmt, am Grunde gezähnelt, ähnlich wie bei Fur- cularia forßcula. L. 0,2. D. setigerum Eb. Körper länglich oval, hinten mit zwei gekrümmten Borsten, ohne Basalglied. L. 0,11. Rotatoria. Macrodactylea. 85 D. forcipatum Eh. Körper länglich oval, Fuss kurz mit dicken Zehen. Augen farblos. L. 0,08 bis 0,1. Ob diese Gattung bestehen bleiben muss, erscheint mir zweifelhaft. Ehrenberg selbst hat sie wenig beobachtet, Andere noch weniger. E. sagt von D. forficula: Diese Art ist der Fur- cularia forficula sehr nahe verwandt , hat aber zwei deutliche Augen im Nacken. Dujardin und Perty halten beide für identisch; Leydig hat weder die eine noch die andere beschrieben, also nicht gesehen, Gosse führt in seinem Katalog Bisiemma nicht auf, Bartsch beschreibt sie zwar, giebt ihr aber zwei Stirnaugen; mir ist sie nicht vorgekommen, eben so wenig die beiden anderen. Von diesen könnten Z). setiyera mit Diurella {Notommata) tigris, D. forcipatum mit Theora {Notommata) felis zusammenfallen. 5. Gatt. Eattulus LamJc. Körper cylindrisch oder couisch, au beiden Enden rundlich, sichelförmig, Bauchseite einwärts, gebogen; Fuss ein einfacher gekrümmter Griffel, nach der Bauchseite untergeschlagen. Zwei Augen im Nacken am Rande der Stirn. Schlundkopf ohne deutliche Zähne. E. limaris Eh. L. 0,08. Schwingt oft drehend im Kreise. Nach Eb. ist diese Art selten und einzeln, nach Perty, Leydig und Bartsch häufig. Du- jardin und Gosse erwähnen sie nicht. Mir ist sie nicht vorgekommen , wohl aber eine sonst ganz ähnliche Form mit zwei Griffeln, die sich -wie obige viel im Kreise schwingt ; d. Diurella. (3. Gatt. Diurella Bory d. St. V. Körper länglich oval, vorn gerade abgestutzt, leicht gekrümmt, mit zwei ungleich langen borstenformigen Zehen. Ein Auge im Nacken, ein Taster an der Stirn. Bartsch hat Notommata tigris Ebg. zwar von jener Gattung abgetrennt, aber mit Not. longiseta in seiner Gattung Ilonommata zusammen belassen, was mir eben so wenig statthaft seheint. Ich habe deshalb für erstere den alten Namen Diurella wieder hervorgeholt und eine zweite Art dazu gestellt, die mir noch nicht beschrieben zu sein scheint. Möglicherweise könnte sie indess mit Monoccrca stylata Gosse identisch sein; ich nenne sie hier deshalb auf alle Fälle Diurella stylata. * D. tigris Ery. (Notommata t. Ehg.). Taf. 5 Fig. 22. Körper fast cylindrisch, nach beiden Enden etwas dünner, sichelförmig — Rücken nach auswärts — gebogen. Nacken mit hornigem Kamme, der meist in den Körper eingedrückt ist, Stirn und Kinn mit scharfen gegen einander gekrümmten Dornen, Stirn ausserdem mit kurzem, beweglichem Taster. Hii'nknoten lang, cylin- drisch, unten mit rothem Auge. Kauer sehr lang mit ungleichen Kiefern. Schlundkopf kurz, Magen birnförmig mit conischen Drüsen, Darm lang, dünn. Fuss mit zwei ungleich langen, borstenformigen, gekrümmten, meist untergeschlagenen Zehen. L. 0,33, ohne Fuss 0,16—0,2. Variirt sehr in Gestalt und Grösse. Zwischen Algen gemein. Eine constant viel kleinere Form, die — wie E. bei Eattulas limaris bemerkt, sich sehr häufig rasch im Kreise schwingt, aber entschieden zwei Zehen hat, ist vielleicht mit dem Namen J). Eattulus als besondere Art abzutrennen. * D. stylata (n. sp.). Taf. 5 Fig. 23. Körper schlank conisch , vorn abgestutzt , schwach sichel- förmig — Rücken einwärts — gebogen; Fuss mit zwei ungleich langen, am Grunde ver- schmolzenen Borsten ; Fussbasis an der Rückseite über die Bauchkante hinab verlängert. Kopf fiach , Nacken mit einem langen über die Stirn abwärts gekrümmten Dom. Hirnknoten sehr lang, conisch, über dem Kauer mit einem keilförmigen rothen Auge, an der Stirn mit einem aus zwiebeiförmiger Basis aufsteigenden Dorn, der sieh mit dem Nackendorn kreuzt. Kinnrand ebenfalls mit einem (oder zwei) kurzen Dornen. Kauer conisch, Aussenkiefer weit nach hinten gerückt. Schlund lang, gebogen, Magen birnförmig mit ovalen Drüsen, Darm lang. L. 0,27, ohne Fuss 0,2. In grünem Wasser an der Oberfläche. Ich habe sie zweimal zahlreich gefun- den, sonst nicht. 7. Gatt. MoHocerca Eory de St. V. Körper lang eiförmig, vorn abgestutzt, die derbe Cuticula im Nacken mehr oder weniger hornig. Hirnknoteu sehr lang conisch, auf der Unterseite mit einem rothen Auge. Schlund gebogen, Darm birnförmig. Fuss einfach griftelförmig, am Grunde mit kleineu Nebendornen. Farbe oft gelblich oder röthlich. Bewegung wegen des langen Fuss- 86 Rotatoria. Macrodactylea griffels unbeholfen. Kauer sehr hing, fast cylindrisch, mit sehr ungleichen Kiefern (Taf. 5 Fig. 50). Stirn mit kleinem vorwärts gekrümmtem Taster, Kopfrand meist etwas erweitert und nach Aussen umgesehlagen. * 31. carinata (Mastigocerca c. Ebg.). Taf. 5 Fig. 25. Nacken mit hohem, hornigem querrunzligem, zur Hälfte des Rückens hinabziehendem Kiel. Fussgriffel fast von der Länge des Körpers. Aussenkiefer am Kauer weit nach hinten gerückt, der eine Schenkel (der linken Seite) sehr lang. Körper häufig fleischfarben. L. 0,33 mit Fuss, Ei 0,05. Zwischen Algen ziemlich häufig. 31. bicornis Eh. Körper fast cylindrisch, vorn abgestutzt mit zwei oft sehr ungleichen, zuweilen gleichen Stacheln. Fussgritt'el etwas kürzer als der Körper. Schlundkopf querrunzelig mit einem krummen und einem geraden dreizahnigen Kiefer. Nie röthlich. L. 0,33, Ei 0,055. Diese, auch von Leydig und Bartsch beschriebene Forai ist mir nicht vorgekommen, statt ihrer sehr häufig eine ähnliche, deren Namen, selbst wenn sie mit voriger identisch wäre, umgeändert werden müsste in * 31. cornuta (n. sp.?). Taf. 5 Fig. 24. Körper lang conisch, Nacken mit starker Hornleiste, die vorn in eine lange, gekrümmte (mediane) Spitze ausläuft; seitlich und am Kinn je zwei kür- zere Spitzen. Vor dem Stirnhorne ein beweglicher gekrümmter Taster. Kauer sehr lang, Aussenkiefer mehrzahnig, ungleichschenklig, der linke Schenkel sehr lang. Fussgriffel etwa von der Länge des Körpers, schwach abwärts gebogen, so dass er mit der Rückenlinie und dem Stirndorn nahezu einen Kreisbogen bildet. Am Gmnde des Griffels noch einige kürzere Dornen. Farbe meist gelblichbraun. L. bis 0,55, ohne Fuss 0,27. Zwischen Algen nicht selten. * 31. rattus Eh. Körper fast conisch, vorn gerade, Rücken gewölbt mit horniger Platte, die vorn nicht in Dornen ausläuft. Stirn mit einem beweglichen kurzen Taster (oder 2?). Fussgriffel von der Länge des Körpers, meist gekrümmt, am Grunde mit vier ungleichen Dornen. Kauer eiförmig, nicht so lang als bei den vorigen Arten und mehr symmetrisch. Farbe oft röthlich. L. bis 0,2, Ei 0,05. 31. brachyura Gosse. Wie vorige aber Fuss kürzer, nur V4 fler Körpei-länge, leicht gekrümmt, horizontal verbreitert (also wohl eine DiureUa). Ausser dem grossen Auge im Hinterkopfe ein zweites an der Brust (?!). L. 0,19 mit Fuss. 31. porcellus Gosse. Körper dick, plump, Stirn und Kinn mit kurzem, scharfem Dorn. Fuss kurz, stark gekrümmt und untergeschlagen, horizontal verbreitert; darunter ein kleiner Dorn, wie in einer Scheide. L. 0,23 liiit Fuss. Diese Art scheint mir mit DiureUa tigris identisch , zumal Gosse letztere nicht aufzählt. 31. stylata Gosse. Körper weich , unregelmässig oval , Fuss ein fast gerader Dorn unter V.t der Körperlänge. Auge gross, rotli, wie eine Warze auf dem Rücken des Hirnknotens. Vorder- kopf conisch, spitz. L. 0,14. Vergl. DiureUa stylata, mit welcher sie identisch sein könnte. VL FAM. L() RICA TA Bartsch (mit Dinocharis). KiicUliniidütd und Bnicliiu)Mcii Ebg. Cuticula des Rumpfsegmentes panzerartig erhärtet. Panzer seitlich comprimirt oval, ohne Zacken Fuss mit zwei Zehen Colurux Ebg. Fuss mit einem Griffel Monura „ prismatisch oder fast cylindrisch ohne Zacken, Fuss mit Zacken, steif Diimchnrifi ,, mit Zacken, Fuss ohne Zacken, weich Sdljiiua „ Panzer flach comprimirt Fuss vorhanden, endständig mit einfach griffeiförmigem Endgliede Monostyla „ mit gabeligen Zehen Vorderrand des Panzers ohne Dornen Kopf retractil mit einem Auge im Nacken Enchlanis „ zwei Augen Mctopidia „ Rotatoria. Loricata 87 \'ier Augen SqunmeUa Ebfi. ohne Augen Lepadella „ Kopf nicht retractil mit grossem Schild Steplmnox^s „ Vorderrand des Panzers mit Domen keine Augen Notcu^ ,, ein Nackenauge Bmckionus „ Fuss fehlt Anuraea „ Fuss vorhanden, aber aus der Mitte des Körpers Pterodinn 1. Gatt. Colurus B. d. St. V. Panzer oval, am Bauche klaffend, vorn mit Stirnhaken, hinten mit Spit- zen, oft kleberig. Fuss deutlich gegliedert, zweizehig. Stirn mit zwei kugeligen Augen. Im Rücken des Thierehens meist Gruppen von kleinen Bläschen. Kauer fast cubisch, mit ham- merartig arbeitenden Aussenkiefern. Schlund sehr lang, Magen rundlich mit grossen Drüsen, Darm birnförmig. Blase und Eierstock klein. * C. uncinatu? Ebfi. Taf. 5 Fig. 34. Hintere Panzerspitzen kurz, Zehen sehr kurz. Kranz von Bläschen mitten auf dem Rücken. L. 0,05.5—0,083. Verbreitet. C. caudatus Eb. Panzerspitzen bestimmter, Zehen länger als der Fuss. L. 0,083, Ei 0,04. * C. deflexus Ehg. Panzerspitzen sehr lang, abwärts gerichtet. Zehen kürzer als der Fuss. L. 0,1. Ei 0,04. C. hicuspidattis Eh. Panzerspitzen sehr kräftig. Zehen kurz. L. 0,08, Ei 0,04. 2. Gatt. Monura Eh. Panzer oval, am Bauche klaffend, vorn mit Stirnhaken, nach hinten .spitzig. Fuss mit einfach griffeiförmigem Endglied. Stirn mit zwei entfernt stehenden Augen. * M. dulcis Eb. L. 0,08. Zwischen Algen sehr gemein. 3. Gatt. Dinocharis Ehg. Panzer prismatisch oder fast cylindrisch, iiinten geschlossen, scharfkantig, gekörnelt und deshalb wenig durchsichtig. Die steifen, nicht retractilen Fussglieder sind elien so gepanzert und mit Dornen besetzt; letztes Glied zweizehig. Kopf sehwach l)ewimpert, mit einer Boi-stengrube im Nacken. Hirnknoten conisch mit einem Nackenauge. Kauer herzförmig, mit ungezahnten Kiefern. Magen länglich mit conischen Drüsen; Darm birnförmig, stark abgesetzt. * T>. pocillum Eb. Taf. 5 Fig. 36. Panzer fast cylindrisch, zweites Fussglied mit zwei langen, ge- krümmten Dornen; Zehen lang, schwertförmig, über denselben noch ein mittlerer gekrümnitei' Dorn. L. 0,2. Häufig, aber einzeln in Torf brüchen, auch in Altwasser, aber nie in Infusionen. Ehrenberg unterscheidet noch zwei weitere gleich grosse Arten: D. tetractis Eh. Panzer fast dreikantig, Dornen des vorderen Fussgliedes wie bei voriger, aber hinteres ohne Dorn. B. paupera Eb. Dornen am Fusse undeutlich, Zehen kürzer. 4. Gatt. Salpina Ehg. Panzer oval, am Bauche geschlossen, vorn und hinten mit Zacken. Rücken doppelt gekielt; die beiden Kiele sind meist durch eine klaffende Spalte getrennt, klappen zuweilen aber auch dicht zusammen, je nachdem der Magen gefüllt ist. Kopf rundlich, mit kräftigen Wimpern und kurzem bewimpertem Taster im Nacken. Hirnknoten rundlicli mit rothem xVuge im Nacken. Kauer fast cubisch mit starken, vier- bis füufzahnigen Aussenkiefern. Schlund gerade, faltig. Magen länglich, mit grossen Drüsen ; Darm birnförmig, stark abgesetzt. Eierstock und Blase gross, Wassergefässe mit 2X2 Zitterorganen. Fuss kurz und dick, aber dünnhäutig, wie eine Pumphose, mit dicken Drüsen und langen, dolchförmigen Zehen. Alle leben zwischen Algen, an deren Fäden sie häufig ihre Eier der Länge nach, wie Cocons, anheften. * S. redunca Ehg. Tai 5 Fig. 27. Panzer vorn glatt, mit zwei kleinen Spitzen, hinten mit drei Spitzen, die unteren gekrümmt. L. (des Panzers) 0,11—0,1(3, Ei 0,083. Zwischen Algen häufig. S. ventralis Ehg. Panzer vorn rauh, gekörnt mit zwei kleinen Spitzen; hinten mit drei Spitzen, die unteren lang, gerade, die obere kurz, abwärts gekrümmt. L. 0,2, Ei 0,08, angeheftet. S. brevifspina Eb. Panzer vorn rauh, mit zwei kleinen Spitzen, hinten mit drei kurzen Dornen (Kiel im Rücken nicht gespalten? Kiefer dreizahnig Ebg.). L. 0,160, Ei 0,08. * S. mucronatn Eb. Panzer fein rauh, vorn mit vier, hinten mit drei Dornen von fast gleicher 88 Rotatoria. Loricata. Länge. Kiele wellenförmig ausgerandet. Auge halbkugelig, auf sogenanntem Sehhügel. Magen- drüsen lang, spindelförmig, unten mündend. L. 0,16, Ei 0,08, an Algen der Länge nach an- geheftet. Gemein. S. spinigera Eh. Wie vorige, aber der Dorn am Ende des Rückens abwärts gekrümmt. S. bicarinata Ehg. wird sich von der vorigen, deren Zacken in der Länge sehr variiren, generisch nicht unterscheiden und um so mehr eingezogen werden können, als der Name keine charak- teristische Artverschiedenheit ausdrückt. Auch die übrigen Arten sind schwer aus einander zu halten, Zwiselienformen zahlreich. 5. Gatt. Monosiyla Ehg. Panzer flach, eiförmig, bei Contraction des Kopfes vorn sichelförmig einge- zogen. Hirnknoten flach, an der Unterseite mit einem rothen Auge. Kauer gross, fast cubisch, mit starken, etwas ungleichen Aussenkiefern. Magen länglich, mit grossen Drüsen, Darm oval. Blase und Eierstock nicht sehr gross. Letztes Fussglied einfacli griffeiförmig, lang, mit ab- gesetzter Spitze, die vorderen Glieder eingezogen. * M. cornuta Ehg. Taf. 5 Fig. 29. Seitenkanten des Panzers vorn spitz auslaufend. L. 0,15. Zwischen Algen gemein. M. bulla Gosse scheint mit dieser Art identisch zu sein. * M. quadridentata Ehg. Panzer vorn ausser den spitzen Vorderecken noch mit zwei langen, aus- wärts gekrümmten Dornen im Nacken. L. 0,15. Zwischen Wasserpflanzen selten. 6. Gatt. Euchlanis Ehg. Panzer oval, aus Rücken- und Bauchschild bestehend, die seitlich entweder klaffen, aber durch eine weicJiere oft leistenaitige Längsfalten bildende Cuticula verbunden, oder verschmolzen sind. Kopf stark bewimpert, Stirn mit zwei breiten borstentragenden Tastern, Nacken mit einer Borstengrube. Hirnknoten flach mit einem rothen Auge an der Unterseite, im Nacken bei den meisten Arten mit einem langen cylindrischen Fortsatz. Kauer fast cubisch mit starken mehrzahnigen Aussenkiefern. Magen rundlich, grosszellig, meist gelb- braun, mit grossen Drüsen, Darm birnförmig, am Rücken über das Magenende aufsteigend. Blase gross, Wassergefässe deutlich erkennbar. Eierstock flach mit grossen Keimflecken. Fuss kurzgliedrig, mit langen, dolchförmigen Zehen, vorletztes Glied meist mit einigen langen, nach hinten gerichteten Borsten. Schwimmen unruhig suchend umher. * E. triquetra Ehg. Panzer hyalin, seitlich klaffend, Rückenschild am Rande stark flügelartig er- weitert, fast kreisrund, die Seitenränder etwas nach dem Rücken aufgebogen, vorn und hinten ausgerandet, im Rücken mit holiem Kiel. Bauchsehild viel schmäler, etwas gewölbt, an den Rändern aber wieder nach unten umgebogen. Hiruzapfen sehr lang, mit zelligem Ende. Kie- fern vierzahnig. Magendrüsen flach, oval. Wassergefässe mit 2X4 Zitterorganen. Längs- muskeln sehr deutlich quergestreift. Fuss mit zwei (Leydig drei, Ebg. ohne) Borsten. L. bis 0,5, Ei 0,125. Zwischen Wasserpflanzen (Utricularia) nicht häufig. var. E. hyalina Lilg. „Sehr durchsichtig, Grösse der vorigen. Rückenkiel weniger hoch, der zel- lige Blindsack im Nacken mit Einkerbung." ii'. dihttatd Khg. „Panzer oval, verbreitert, flach, am Bauche gespalten, Zeheu lang, ohne Borsten." Ebg's. Abbil- dungen dieser Art sind nur auf eine kleinere Varietät der E. triquetra zu beziehen. Was als klaffende Bauch- spalte gezeichnet ist, kann sehr wohl der schräg von oben gesehene Kiel sein. Die späteren Schriftsteller ge- brauchen den Namen für eine ganz andere, sehr gemeine Art, die mit l'j. hoppos^iderox Gosne identisch sein wird. Der Name dilatuta passt aber fiir diese gar nicht, da sie den schmälsten Panzerrand von allen hat — abgesehen von J<1 hiiin. * E. hipposideros Gosse (? E. äilaiata Ldg., CoJm, Moxon?). Taf. 5 Fig. 35. Panzer im Umriss fast oval, seitlich klaft'end, Bauchschild flach oder etwas hohl, wenig verbreitert, mit zwei vom Vorderrande abwärts zur Fussbasis verlaufenden schmalen Falten oder verdickten Streifen, in denen die Bauch- und Rückenschild verbindende Cuticula dem ersteren angeheftet ist. Rücken hoch gewölbt, fast dachartig, mit einer First in der Mitte, am Hinterende von beiden Seiten her zusammengekniffen. Hirnzapfen sehr dick, das zellige p]nde etwas spitz. Magendrüsen ausgerandet. B'uss mit zwei Borsten und leicht vorwärts gekrümmten Zehen. Ei 0,15X0,7 mit runzliger Schale, seitlich an Algenfäden angeheftet, ähnlich wie Salpinn. L. 0,23. Männchen fast eben so gross. Ueberall gemein. Rotatoria. Loricata. 89 E. imiscta Lag. „von der Grösse der dilatdta (hippom'dero.t?), aber letztes Fussglied mit einer langen Borste und aus dem Pigmentfleck des Gehirns ragt ein lichtbrechender Körper hervor, wie L. glaubt mit Sicherheit erkannt zu haben." E. hicarinata Lclg. (non Perty, welche letztere eine Salpina sein wird). Panzer oval, wenig gewölbt, hinten mit einem Ausschnitt, von welchem zwei Firsten aufsteigen, die Anfangs parallel laufen, bald aber divergiren und sich nach vorn vei-flaehen. (Diese Leydig'sche Diagnose passt auf eine auch mir öfter vorgekommene Form; ich muss indess noch folgendes hinzufügen) : Zwi- schen den beiden Ausläufern dieser Firsten erhebt sich nach vorn zu ein mittlerer, wellig ge- bogener Kiel, der sich im Nacken wiederum in zwei Ausläufer spaltet. Seitlich klafft der Panzer; die Seitenränder und das Bauchschild sind wie bei E. triqiictra. Fuss mit 2 Borsten. L. 0,28 ohne Fuss. * E. deflexa Gosse (? E. macrura Ehg.). Panzer seitlich nicht klaffend , aber am Bauche schein- bar durch eine breite Spalte unterbrochen, deren Puinder aufgebogen sind. Diese Spalte ist jedoch durch ein schmales, scheinbar unter die aufgebogenen Ränder eingeschobenes Bauch- schild wieder geschlossen, dessen abgerundetes Ende unten am Fusse aus dem Falz hervortritt. Fuss mit zwei starken nach hinten gerichteten und zwei schwächeren seitlich abstehenden Borsten. Kauer verhältnissmässig klein ; am Unterrande ragen beiderseits die grünlich gefärb- ten, gespaltenen Drüsen desselben hervor. Magendrüsen oval, gross. Magen- und Darminhalt oft giün. Längsmuskeln quergestreift. L. 0,32. Nicht sehr häutig. {E. jjyriformis Gosse. Panzer am Bauche klaflend, in der Mitte leicht eingeschnürt. L. 0,41.) *E. luna Ehg. Taf. 5 Fig. 37. Panzer geschlossen, bei Contraction des Thieres vorn halbmond- förmig eingezogen. Fuss mit zwei langen, am Ende zugespitzten Griffeln. Kauer mit sehr starken, ungleichen Aussenkiefern. L. 0,15. Zwischen Algen gemein. 7. Gatt. Metopidia Ebg. Panzer oval, geschlossen bis auf eine vordere Ausrandung für den Austritt des Kopfes und einen hinteren Ausschnitt auf der Bauchseite für den Fuss, Am Bauche ziehen — wie bei Euchlanis sp. — zwei aufgebogene schmale Falten von der Fussbasis bis nahe zum Vorderende. Kopf mit einem schmalen Schilde bedeckt , welches an der Spitze über der Stirn vorn vorgebogen ist (Stirnhaken) und zum Kratzen im Detritus gebraucht wird. Zwei Augen an der Stim, seitlich. Fuss ziemlich lang, deutlich gegliedert, mit zwei schlanken, spitzen Zehen. Kauer fast cubisch, mit rechtwinklig gegliederten (hammerförmigen) Aussen- kiefern und kleinen Zähnchen an den Innenkiefern. (Aehnheh Taf. 5 Fig. 48.) Magen oval, mit grossen Drüsen, Darm gleichfalls oval, Eierstock und Blase ziemlich gross. *M. Lcpadella Ehg. Taf. 5 Fig. 26. Panzer hyalin, vorn halbmondförmig ausgerandet, hinten rundlich mit fast quadratischem Fussausschnitt. Magen und Darm fast gleich gross, Magen- drüsen gestielt und gelappt (kleeblattförmig). Zehen etwas länger als der Fuss, am Grunde zwischen beiden ein kleiner kreisrunder Ausschnitt. L. (des Panzers) bis 0,166, Ei 0,083. Zwischen Algen zuweilen zahlreich. M. solidus Gosse. „Sehr ähnlich voriger, aber viel breiter, Panzer fast kreisförmig, brillant durch- scheinend; eine leichte Punktinmg läuft um den Rand, wie die Umschrift einer Münze. Panzer 0,17" — scheint mir mit voriger identisch. *M. acuminata Ehg. Taf. 5 Fig. 31. Panzer vorn leicht ausgerandet, mit spitz vortretenden Sei- tenkanten, hinten in eine lange Spitze endigend, in welche auch der Fussausschnitt spitz ver- läuft. Augen mit deutlichen lichtbrechenden Kugeln. Magendrüsen oval. L. 0,1, Ei 0,05. Nicht häufig, mit voriger. *M. triptera Ehg. Panzer seitlich flügelartig erweitert, im Rücken mit hohem Kiel {EucUanis triqiietra im Kleinen). L. 0,08—0,16. Zwischen Algen nicht häufig. M. oxysternmn Gosse. „Aehnlich vorige)-, aber Rückenkiel höher und dünner; die vorderen % der Bauchseite haben eine vorspringende Längsrippe, die plötzlich absetzt, wie das Brustbein eines Vogels. Hinterer Theil deutlich ausgehöhlt. Rücken im Profil bucklig. L. 0,14." Auch diese Art scheint mir überflüssig. 8. Gatt. Squamella Ehg. Panzer oval, flach, hyalin, ganz wie bei Meiopidia, von welcher diese Gattung nur durcli vier Augen an der Stirn abweicht. Ob die Gattung aufrecht zu eriialten oder 12 9Q Rotatoria. Loricata. einzuziehen ist, niuss ich dahin gestellt sein lassen; mir ist keine hierher gehörige Form vor- gekommen. Ehrenberg unterscheidet zwei Arten: Sq. hraciea, Panzer breit, oval, Zehen dick und kurz, Panzerlänge 0,083, Ei 0,055 und Sq. oblonga, Panzer länglich oval, Zehen schlanker und länger als bei voriger. L. 0,083 mit Fuss 0,11, Ei 0,055. In grünem Wasser. 9. Gatt. Lepadella Ehg. Auch diese Gattung ist Metopidia in Gestalt und Grösse sehr ähnlich, aber ohne Augen. * L. ovalis Ebg. Taf. 5 Fig. 32. Panzer vorn und hinten etwas abgestutzt, ohne Ausrandung, vorn schmäler als hinten. L. 0,1, Ei 0,04. Das gemeinste Räderthier, in allen stagnirenden Was- sern und Infusionen, jederzeit, zuweilen massenhaft bis zur milchigen Trübung des Wassers. L. emarginata Ehg. Panzer beiderseits ausgerandet, vorn breiter als hinten. L. 0,04. L. Salpina Ebg. scheint eine Salpina zu sein. \(). Gutt Stephanops Ehg. Panzer prismatisch, flach, hinten meist in zwei oder drei spitze Dornen aus- laufend; Bauchgegend etwas eingezogen, so dass die Seitenkanten des Panzers wulstartig nach unten vortreten; Halsgegend eingeschnürt, Kopf — wie aus einer breiten Halsbinde — breit vortretend, fast dieieckig (von vorn gesehen) mit breitem, halbkreisförmigem, glorienartig vor- ragendem, hyalinem Schilde bedeckt. An der Spitze des dreieckigen, eigentlichen Kopfes ragen über die bewimperte Mundspalte zwei wulstige Lippen vor, seitlich zwei ohrförmige bewegliche Organe (Taster?), die im optischen Querschnitt wie Antennen aussehen und nach unten in die Mundöftnung veriaufen. Augen ganz in den Aussenwinkeln des Kopfes, mit lichtbrechenden Körpern. Kauer wie bei Metopidia mit hammerartig wirkenden Aussenkiefern und kleinen Zähnchen an den Innenkiefern (Taf. 3 Fig. 48). Magen, Drüsen, Darm, Blase und Eierstock (mit wenigen grossen Eiern) sind verhältnissraässig gross, so dass die Leibeshöhle ganz von ihnen erfüllt ist. Fuss fast von der Länge des Rumpfes, mit schlanken, spitzen Zehen, zwi- schen denen nach hinten gerichtet, noch eine mittlere Borste steht. * St. lamellaris Ebg. Taf. 5 Fig. 30. Panzer hinten mit drei längeren odei- kürzeren Dornen. L. 0,1—0,16. Panzer 0,055, Ei 0,04. Zwischen Wasserpflanzen nicht selten. Ehrenberg unterscheidet noch zwei (mir nicht bekannte) Arten, die auch Perty aufführt, von denen min- destens letztere sehr zweifelhaft ist : St. drrhatus, Panzer hinten mit zwei Dornen. L. 0,1, Ei 0,04. St. muticus, Panzer hinten ohne Dornen. L. 0,1, Ei 0,04. 11. Gatt. iVotof,? Ehg. Panzer oval, topfförmig, mit Zacken, vorn offen, hinten mit einem Loche zum Austritt des Fusses. Kopf mit trichterförmig erweitertem, lappigem, am Munde eingebuchte- tem, bewimpertem Rande, ohne Augen. Fuss gegliedert, mit zwei Zehen. N. quadricornis Ehg. (Leydig?). Panzer ziemlich flach, Rücken facettirt und gekörnelt. Vorderrand mit scharfen vorspringenden Seitenkanten und im Nacken mit zwei längeren Zacken. Hinter- ende gleichfalls mit zwei längeren Zacken. Kopf innerhalb des bewimperten Randes mit drei bewimperten Lappen, ohne einzelne Borsten. Naekentaster nur eine Borstengrube. Längsmus- keln quergestreift. Schlundkopf vorstreckbar, mit bräunlichen Drüsen. Magen grosszellig, mit gestielten, am Rande gekerbten Dräsen. Eierstock querliegend, mit grossen Keimflecken. Wassergefässe mit 2X3 Zitterorganen. Körper sehr durchsichtig. L. 0,2 bis 0,33. Ei 0,083. Zwischen Algen selten. Leydig beobachtete bei Würzburg Thiere mit anders geformten Stacheln, als Ehrenberg angiebt, die vorderen am Rande gezähnelt, spitz und gegen einander gekrümmt, die hinteren divergirend und länger als in Ehreuberg's Zeichnungen, nicht gekörnelt, sondern nur hinten am Aussenrande gezähnelt; die Facettenleisten im Rücken erhaben. \2.G&ii. Er achionus Ebg. Panzer oval, topff'örmig, vorn offen, am Rande der Bauchseite geschweift, seitlich und im Nacken mit Dornen oder Zacken; hinten am Rücken meist eingedrückt, vorn ein Loch zum Austritt des Fusses mit vorspringenden Zähnchen. Kopfrand trichterförmig, be- wimpert, etwas nach Aussen umgebogen, am Munde eingebuchtet. Innerhalb des Randes ei- heben sich zwei seitliche, stark bewimperte, ohi-förmige Räderorgane, deren Voi-dei-rändei- hinter Rotatoria. Loricata. 91 denen des Kopfrandes in die Mundhöhle hiuablaufeu, welche demnach einen doppelten Wimper- sauni enthält. In der Mitte des Kopfes ragt nach dem Nacken zu ein rüsselartiijer, oben mit steifen Borsten besetzter Taster vor, hinter demselben der ziemlieh lange, zurüekgebogene Nackentaster mit spärlichen Endborsten. l\[anche Arten haben zwischen dem Stirntaster und den Räderorganen noch einzelne lange Borsten auf conischen Polstern. Hirnknoten in der Mitte der Unterseite, dicht vor dem rothen Auge quer eingekerbt. Kauer prismatisch, oben mit kugeligen, farbigen Drüsen, vor demselben in der Halsgegend grossblasiges Bindegewebe. Aussenkiefer sehr schräg gestellt, Blätter mehrzahnig, mit verdickten Enden. Taf. 5 Fig. 49. Schlund stark querfaltig, undulirend, Magen kugelig, grosszellig, dickwandig, mit grossen, meist gestielten Drüsen. Darm birnförmig. Eierstock oval, querliegend mit grossen Keimflecken. Die Eier bleiben nach dem Ablegen meist an Stielen an dem hinteren, eingedrückten Ende des Panzers hängen. Blase ziemlich gross, Wassergefäss deutlich, mit 2X4 Zitterorganen. Fuss quergeringelt oder gegliedert, mit dicken kolbenförmigen Drüsen, breiten Muskeln und zwei sehr kurzen, an der Spitze durchbohrten Zehen, mit denen die Thiere sich häufig fest- heften. a. Fuss quergeringelt, völlig retractil. * Br. Pala Ehg. Panzer glatt, Rückenseite vorn mit vier Zacken, hinten eingedrückt, ohne längere Dornen, nur an der Fussöffnung zwei stumpfe Zähneheu. Stirn mit zwei Tastborsten zwischen den Räderorganen. Aussenkiefer fünfzahnig. L. 0,2—0,5, mit Fuss 0,66, Ei 0,15 mit gelb- röthlichen Fetttropfen. In Wassergefässen u. drgl. zuweilen häufig. Br. oon Gosse. Vorigem ähnlich, aber hinten nicht eingedrückt; Nackendornen schmaler als die seitliehen. L. 0,2. * Br. iirceolaris Ehg. Panzer fast glatt, mit scharfen Seitenrändern (schildkrötenartig). Bauchseite flach, Rücken gewölbt, vorn mit sechs Zacken, hinten scharf eingedrückt. L. 0,2—0,25, mit Fuss 0,25—0,33, Sommerei 0,1—0,13, Winterei mit runzliger gelbbrauner Schale. In trübem Wasser häufig, zuweilen massenhaft, i kurz, cylindrisch, ungepanzert, 0,075—0,09 lang, 0,023 big 0,036 breit. Br. rubens Ebg. Vorigem ähnlich, aber röthlich. Au Daphnien und Cyclopen angeheftet. Br. äorcas Gosse. Panzer eiförmig oder fast conisch, Nacken mit vier langen, schlanken Dornen, die mittleren vorwärts und zur Seite gebogen, wie Antilopenhörner. L. 0,41. * Br. brevispinus Ebg. Panzer glatt, vorn mit sechs Zacken, die mittleren länger als die seitliclien, die zwischen beiden liegenden sehr kurz; hinten seitlich mit breiten, stumpfen Zacken und 2 Zähnchen an der Fussöffnung. L. 0,33—0,4, Ei 0,1. Zwischen Algen in langsam fliessendem Wasser. Zwischen dieser Art und der folgenden finden sich Uebergangsformen. *Br. Bakeri Ebg. Taf. 5 Fig. 28. Panzer gekörnt (auch mit Facetten im Rücken von E. gesehen), vorn mit sechs Zacken , von denen die mittleren als lange gekrümmte an der Innenseite ge- zähnelte Hörner erscheinen, deren gemeinschaftliehe Basis eine vorspringende Leiste bildet; hinten am Rücken seitlieh zwei lange, spitze, etwas gekrümmte Dornen, Fussöffnung mit kurzen Zähnchen. L. 0,2—0,4; Panzer (ohne Zacken) 0,11, Ei 0,1, röthlich. In langsam fliessendem Wasser häufig, aber nicht massenhaft. Br. angularis Gosse. Panzer oval, fast sechseckig, von winkligen Rippen rauh. Nackenrand mit 2 kleinen Zähnen, seitlich zuweilen noch Spuren von Zähnchen. Hinterende mit zwei kurzen^ stumpfen Zacken. Braun, wenig durchsichtig. L. 0,12. *Br. amphiceros Ebg. Panzer weich, glatt; Nackenrand mit vier fast gleich langen Dornen, hinten vier flossenartig bewegliche Stacheln, zwei nahe am Hinterende, zwei mehr seitlich, in Grösse und Form variirend. Die seitlichen sind oft so in den Panzer eingeklappt, dass sie nicht sichtbar werden. L. bis 0,23, Ei 0,033—0,1. An der schaumigen Oberfläche des Wassers. Br. Leydigii Cohn. Panzer von vorn gesehen fast quadratisch, Rücken faeettirt und in den Fa- cetten zart gekörnelt; Nackenraud mit sechs fast gleiclien. spitzen Zähnen, Hinterende nur an der Fussöffnung mit Zähnehen. Winterei mit eylindrischen Warzen. 12* g2 Rotatoria. Loricata. b. Fuss gegliedert, nicht geringelt. Br. pohjacanthus Ehg. Panzer glatt, Nackenrand mit zwei mittleren und zwei seitlichen Dornen, Kinnrand mit sechs kurzen stumpfen Zacken ; Hinterende seitlieh mit zwei sehr langen Dornen, über dem Fusse mit drei kürzeren Spitzen. L. 0,2—0,25, Ei 0,083. Cohn beschreibt*) unter gleichem Namen eine ähnliche Form, welche hinten vier beweg- liche Stacheln besitzt, wie Br. amphiceros; am Grunde der seitlichen Enden Nervenfäden in Borstengruben. Ei 0,117, männl. 0,058, Winterei 0,17 mit wurmförmigen Leisten. B. müüaris Ehg. Panzer rauh, vom mit 12 fast gleich langen Dornen, hinten mit vier, wovon die mittleren ungleich. L. 0,2 ohne Zacken. Ei 0,083. Auch von dieser Art beschreibt Cohn eine Varietät, mit polyedrischem, fünfeckig facettir- tem und gekörntem Panzer, mit Borstengruben am Hinterende. Bewegung schraubenförmig. In Altwasser, worin Charen vermodert waren. 13. Gatt. Anuraea Ehg. Panzer prismatisch, köcherförmig oder keilförmig, vorn mit Zacken oder Dornen, hinten geschlossen, mit oder ohne Spitzen. Kein Fuss. Kopf mit bewimpertem Rande, zwei kleinen seitlichen bewimperten Räderorganen, bewimpertem Stirnzapfen und Nackentaster; ein Auge im Nacken. Innere Organe wegen Undurchsichtigkeit des Panzers oft schwer erkennbar; auch findet man mehr leere Panzer als lebende Tliiere. Zahlreiche, stark variirende Arten, die meist nur sporadisch erscheinen. Die Eier bleiben oft am Panzer hängen. a. Panzer hinten mit zwei seitlichen Spitzen. * A. testuäo Ehg. Panzer prismatisch, Rücken faeettirt und gekörnelt, Bauchseite nur gekörnelt. Vorderrand mit vier fast gleichen Dornen, hintere Spitzen kurz (?). Kiefer vierzahnig. L. 0,11, Ei 0,04. Wintereier faeettirt. A. serrakda Ehg. Panzer prismatisch, Rücken faeettirt und gekörnelt, Bauchseite nur gekörnelt. Vorderrand mit sechs Dornen, von denen die mittleren gekrümmt. Hintere Stacheln oft fast oder ganz verkümmert. Kiefer vierzahnig, Magendrüsen oval, gestielt. L. 0,11. Ä. aculeata Eh. Panzer prismatisch, Rücken faeettirt und rauh, Bauchseite glatt. Vorderraud mit sechs Dornen, von denen die mittleren die längsten. Hintere Spitzen lang, gebogen. L. 0,025, ohne Stacheln 0,166, Ei 0,08. A. valga Eh. Voriger sehr ähnlich, aber die hinteren Spitzen ungleich. A. hrevispina Gosse. Sehr ähnlich der A. aciüeata, aber Panzer nicht rauh, die hinteren Spitzen kurz, die vorderen weniger stark nach vorn gekrümmt. Farblos. L. 0,17. A. hiremis Eh., die bei Kiel in der Ostsee voi-koramt, hat seitlich bewegliche Stacheln, ähnlich wie Brachionus amphiceros Eh. und pohjacanthus Ehg. b. Panzer hinten in eine Spitze oder Schneide auslaufend. * A. fol/acca Eh. Panzer oblong, hinten mit Spitze, Rücken und Bauchseite mit Längsstreifen. Vorderrand mit sechs Dornen; Halsgegend mit einem gekörnelten Querbande. Kiefer vier- zahnig. L. 0,123. A. heptodon Pty. AehnJich vorigei-, aber der hintere Dorn nach rückwärts gerichtet. L. 0,166; wird mit voriger identisch sein. * A. stipitata Ehg. Taf. 5 Fig. 38. Panzer in der Vorderansicht fast quadratisch oder dreieckig, hinten in einen Stiel auslaufend. Vorderrand mit sechs Dornen. Rücken faeettirt. L. 0,1 bis 0,18, Ei 0,06. A. cochlearis Gosse scheint die nämliche Art zu sein: „Panzer löffeiförmig, hinten in einen langen schlanken Stiel verdünnt. Rücken faeettirt und gerippt, Vorderrand mit sechs Dornen, die zwei mittleren stark vorwärts gekrümmt." A. acuminata Eh. Panzer nach hinten stielartig verdünnt, Ende abgestutzt. Vorderrand mit sechs spitzen Zähnen, Rücken mit 12 Längsrippen. L. 0,11—0,2, Ei 0,05. *) Z. f. w. Z. Bd. XII. Rotatoria. Loricata. 93 A. fissa Gosse. Panzer glatt, (lurchsiclitig, Seiten und Rücken aufgetrieben, Bauch ziemlich flach. Vorn abgestutzt, ohne Dornen, hinten verdünnt und abgestutzt. Beiderseits eine tiefe Längs- falte oder klaffende Spalte zwischen Rücken und Bauehschild ; letzteres auch in der Mittellinie gespalten. Auge gross, blass. L. 0,12. Diess scheint die von E. nur einmal beobachtete Ä. inermis E. zu sein, die ebenfalls vorn keine Spitzen haben soll, in der Zeichnung aber solche doch hat. c. Panzer hinten ohne Spitzen. A. falculata Eh. Panzer oblong, Rücken gekörnt, Vorderrand mit sechs Dornen, die mittleren ge- krümmt. L. 0,166, Ei 0,055. A. curvicornis Eh. Panzer von vorn gesehen fast quadratisch, Rücken facettirt, Vorderrand mit sechs Dornen, die mittleren grösser als die anderen, nach Aussen und vorn gekrümmt. L 0,11, Ei 0,055. A. teda Gosse. Aehnlich voriger, aber die Facetten breiter und an eine Mittelrippe gelehnt. L. 0,12. A. squamula Eh. Panzer prismatisch, hinten rundlich, glatt, Vorderrand oben mit vier, unten mit zwei Zähnen. L. 0,1—0,11, Ei 0,05. A. striata Eh. Panzer länglich, hinten rundlich. Rücken mit 12 Längsrippen. Sehr veränderlich. L. 0,16—0,2, Ei 0,08. Nach einigen leeren Panzern von 0,11 L., hinten abgestutzt, vorn mit vier Zähnen hat E. noch die Gattung A. dJentafa aufgestellt. 14. Gatt. Pterodina. Panzer schildförmig, sehr flach, rundlich oder oval, den winzigen Körper weit überragend, glatt und weich. Kopfrand trichterförmig erweitert, vorn und hinten ausgerandet, mit doppeltem Wimpersaume, der vorn in die Mundhöhle verläuft; au der Stirn zwei Augen mit lichtbrechenden Köi-pern. Schlundkopf flach «lit verschmolzenen Kiefern. Magen sack- förmig, mit langgestielten, gelappten und am Rande gekerbten Drüsen. Darm kugelig, Was- sergefäss deutlich; Blase scheint zu fehlen. Eierstock hufeisenförmig, mit grossen Keim- flecken. Längsmuskeln quergestreift. Fuss ventral abgesetzt, quergeringelt, mit bewimpertem Ende, ohne Zehen. * Pt. Patina Eh. Taf. 5 Fig. 33. Panzer kreisrund, vorn ausgerandet, Nacken in der Ausrandung mit rundlichem Fortsatz. Nahe an dem breiten Rande ist der Panzer leicht rauh, der Rand selbst zuweilen eingerollt. L. 0,2, Ei 0,083. Zwischen Algen häufig. Liegt oft lange Zeit unbeweglich. Pt. eUiptica Eh. Panzer elliptisch, häutig, Rand schmaler als bei voriger, glatt, vorn nicht aus- gerandet. Stirn mit borstentragendem Zapfen. Augen entfernt gestellt. L. 0,2—0,22, Ei 0,083. Pt. clypeata Eh. Panzer oblong, häutig, Rand schmal und glatt, Stirn vorspringend, ohne Borsten. Augen genähert. L. 0,2, Panzer 0,16. Ei 0,083. An Asellus angeheftet (schmarotzend V) häufig von Bartsch beobachtet. Gosse schliesst hieran noch die Gattung PompJiohjx, die sich von Pterodina durch den Mangel eines Fusses unterscheiden soll; letzterer ist indess leicht zu übersehen. Die folgende Beschreibung passt ganz auf eine auch von mir öfter gesehene Pterodina, die auch vielleicht mit Pt. patina identisch ist. Pt. complanata Gosse. Panzer fast kreisrund, vorn abgestutzt, Nackenende zu einer stumpfen Spitze ansteigend. Kinnende mit zwei rundlichen Loben, die durch eine Kimme getrennt sind. L. des Panzers 0,08. VIL FAM. ASPLANCHNAEA. Körper ohne Darm, Magen blind geschlossen. Körper klein, mit zum Theil undeutlicher Organisation Kiefern verkümmert Asconwrplia Pty. Körper gross, mit sehr deutlich erkennbaren Organen, Kiefern zangenförmig Asplanclma Gusse. 1. Gatt. Ascomorpha Pty. Köiper kurz, dick, plump, mit einem Auge, ohne Fuss und Enddarm. Be- wimperuug spärlich, mit einzelnen langen Fäden. Kiefern verkümmert, zahnlos. Magen sehr 94 Rotatoria. Asplauchnaea. gross, stets vollgepropft mit grünem Futter. Bewegung abwechselnd drehend und schiessend; häufig ist jedoch das Thier bewegungslos. Ä. helvetica Piij. Körper hinten abgestutzt, hyalin. Auge lebhaft roth. Kiefern spitzwinklig ver- bunden, Aftergegend mit zwei eckigen Vorsprüngen. Eier gross. L. 0,14. * A. germanica Lilg. Taf. 5 Fig. 40. Aehnlieh voriger, aber kleiner. L. 0,08. Eier bleiben hängen. Winterei 0,05, mit Häkchen besetzt. 2. Gatt. ÄsjyJanchna Gosse. Körper sackförmig, sehr gross, Kopfrand wulstig verdickt, spärlich bewim- pert, am Munde eingebuchtet, daneben beiderseits autennenartige, mit einzelnen langen Griffeln besetzte Lappen. Stirn mit wulstigen, unbewimperten Vorsprüngen. Hirnknoten eiförmig, unterseits mit einem dunkelrothen Auge , zwei nach hinten auslaufenden Nervenfäden, die mit verdickten Enden in Borstengruben am Rücken endigen und zwei ähnlichen an der Vorder- seite. Schlundkopf sehr gross, Innenkiefer von der Form eines Tasterzirkels, Aussenkiefer zu hornigen Rippen umgewandelt, welche die membranöse Umhüllung zu einem grossen würfel- förmigen Kasten aufsteifen können. Die unverdaulichen Stoffe werden in den kastenförmigen Kropf zurückgebracht, dann von der Kieferzange erfasst und durch die erweiterte Mundötfnung ausgeworfen. Schlund sehr lang, zarthäutig, längsfaltig, mit ovalen Drüsen. Magen rundlich, blind geschlossen, unten nur durch Bindegewebe mit dem Körper verbunden; er be- steht aus grossen, gelbbraun gefärbten Zellen und enthält oft Fetttropfen. Wassergefässe und Blase deutlich sichtbar. Eierstock hufeisenförmig oder rundlich , platt; die Sommereier ent- wickeln sich im Uterus vollständig; die Jungen werden lebendig geboren. Wintereier mit blasigen Vorsprüngen. Die Muskulatur ist stark entwickelt; besonders die LängsmusReln zum Einziehen des Kopfes sind sehr kräftig, aber nicht übereinstimmend bei den verschiedenen Arten. Feinere Längsmuskeln zur Bewegung der einzelnen Theile sind sichtbar, ringförmige, halbringförmige und transversale vermitteln complicirtere Bewegungen. Die Thiere finden sich besonders in grünem Wasser; sie schwimmen stets frei, langsam, in kleinen Kreisen. Ausser kleinen Algen und Volvocinen verschlingen sie auch grosse Rotatorien, stachlige Anuraeen und Brachionen, ja Cyclopen und Branchiopoden ; auch Junge der eigenen Art werden nicht verschont. a. Körper mit kurzem Fuss. Asplanchna Myrnieleo. (Notonimata llyrmelco a. Eb., Ldg. früher). Kopf flach mit röthlichgelbem Rande; hinter den griffeltragenden Höckern am Munde jederseits noch zwei kleinere borsten- tragende Höcker. Magen kugelig, Drüsen gekei'bt, Blase gross; Zitterorgane zahlreich (bis 2X25) an Nebensträngen der Wasssergefässe. Eierstock hufeisenförmig, Keimflecke granulirt Längsmuskeln breit, bandförmig. Ringsmuskeln in der Halsgegend gedrängt, weiter nach hinten entfernter von einander. In der Leibeshöhle ist flottirendes Bindegewebe mit grossen Bläschen sichtbar. L. 0,66. Winterei kugelrund mit köl'nigem Dotter und borstiger Schale. b. Körper ohne Fuss. * A. BrigJdwelUi Gosse. (Notommata anglica Dalrymple). Ascomorpha anglica Pty. Stiruwulst rundlich, Kopfrand gelljlich gefärbt. Magen länglieh, Drüsen nierenförmig. Eierstock hufeisen- förmig. Blase sehr gross. Zitterorgane 2X6 bis 10 an Nebensträngen der Wassergefässe. Kiefer zweispitzig, mit noch einem seitlichen Zahne und Dornfortsatz hinten. (Gosse sah dar- unter noch ein zweites schlankes Paar.) Die vier Hauptlängsmuskeln breit bandfönnig; hinter denselben noch mehrere dünne runde. Halsgegend ohne Ringsmuskeln. L. 1 und darüber. Männchen den Weibchen an Gestalt ähnlich, auch nicht sehr viel kleiner, etwa 0,6. A. Sieboldn (Notommata S. Leydig früher). Weibchen der vorigen Art sehr ähnlich. Stirn flach, ausser den griffeltragenden Höckern am Munde jederseits noch mit einer Borstengrube und einem borstentragenden kleinereu Höcker. Unter den eigentlichen Kiefern ist auch von Leydig ein zweites schwächeres Paar (Reservekiefern) wahrgenommen. Magen rundlieh, Drüsen kugelig, Blase gross. Zitterorgane zahlreich, bis 2X25, an Nebensträngen der Wassergefässe. Eier- stock hufeisenförmig, Keimflecke aus kleinen hellen Bläschen bestehend. Männchen von sehr Rotatoria. Asplanchnaea. 95 abweichender Gestalt, kegelförmig, vorn abgestutzt, mit vier zipfelförmigen Armen, zwei kurzen, am Halse und zwei längeren in der Mitte des Körpers; beim Schwimmen werden diese Arme an den Körper angeklappt. . prioJonta Gosse. Taf. 5 Fig. 39. Stirnwülste mehr eckig als rundlich , Halssaum ungefärbt, aber in der Verlängerung der hinteren Längsmuskeln mit zwei kleinen lappigen Fortsätzen, auf denen je ein dunkelbrauner Pigmentfleck sitzt. Von den Längsmuskeln ist nur das vordere Paar breit bandförmig, das hintere Paar, welches im Halssaume endigt, ist schmal bandförmig, aber hinter dem schmalen Bande steht noch ein sehr kräftiger runder Muskel, der sicli oben über die Hinterkante des Schlundkopfes biegt und in die Stirnwülste verzweigt. Schlundkopf mit eckigen Contouren. Kiefern inwendig gezähnelt. Magen halbkugelig, Drüsen klein. Blase ebenfalls sehr klein, Zitterorgane nur 2X4 an den mittleren Duplieaturen der Wassergefässe. Eierstock oval, klein. Halsgegend mit einem Netze von Ringmuskeln umzogen; die unteren Quermuskeln bilden nur halbe Ringe an der Rückseite, durch welche die Cuticula in mehr oder weniger tiefe Falten gezogen wird; auch die Längsmuskeln werden durch sie häufig einge- schnürt. L. 0,5—0,6. Männchen kegelförmig, vorn abgestutzt, hinten etwas gekrümmt. L. 0,22. A. JBrigMu'ellii und A. prioäonta habe ich bei Braunschweig mehrere Jalire hindurch an zwei verschiedenen Localitäten (einem Graben an der Nordseite des Parkes der herzoglichen Villa Richmond und einem kleinen Teiche im Park des Bahnhofes) ziemlich häufig gefunden, A. prioäonta im Jahre 1867 bei Richmond im Frühjahr, als das Wasser von PamJorina monon gTün gefärbt erschien, massenhaft. Von beiden Arten traten Männclien und Wintereier schon im Juni auf. A. Sieboldü ist von Stein bei Prag wieder beobachtet. Sonst sind diese Thiere bislang nur selten gesehen. Eine ganz kleine Familie mikroskopischer Süsswasserthiere will ich hier noch erwähnen, die früher zu den Rotatorien gerechnet wurde, aber aus dieser Classe ausgestossen werden musste und seit- dem im ganzen zoologischen System noch keine bleibende Stätte wieder finden konnte : die IcMhidinen, bestehend aus den beiden Gattungen Ichthidium und Chaetonotus. — Chadonoius Jarus, Taf. 2 Fig. 18, ein fischähnlich geformtes weissliches Thierchen mit Gabelschwanz, sehr dicken Borsten und dickem Kopfe findet sich in unseren Gewässern überall. GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK. _His war im Monat April des Jalires 1675, also vor wenig über 200 Jahren, dass der hollän- dische Naturforscher Anton von Leeuwenhoek zu Delft eines Tages auf die Idee kam, ein irisirendes Häutchen, welches er in einem neben ihm stehenden Topfe mit Regenwasser auf der Oberfläche schwim- men sah, mikroskopisch zu untersuchen. Wer ermisst sein Erstaunen, als die scheinbar unbelebte weissliche Substanz unter dem damals noch neuen Instrumente sieh plötzlich in eine zahllose Menge einzelner individueller Gestalten auflöste, die lebhaft durch einander wimmelten und sich in der trüben Flüssigkeit augenscheinlich ganz in ihrem Elemente befanden. Leeuwenhoek glaubte zunächst die lebendigen Atome der Welt vor sich zu haben; bald aber überzeugte er sich, dass die meisten dieser kleinen Wesen sich willkürlich bewegten und sich überhaupt ganz wie selbstständige Thiere benahmen. Er nannte sie deshalb auch animalcula. Die Entdeckung erregte natürlich grosse Theilnahme. Zunächst aber scheint sie mehr die Neugier, als die wissenschaftliche Forschung gereizt zu haben; die Beobachtung der animalcula diente zur „mikroskopischen Gemüths- und Augenergotzung." Unter diesem Titel erschien — lOU Jahre nach Leeuwenhoek — eine Schi'ift von M. F. Ledermüller, in welcher die Thierchen zuerst animalcula infu- soria genannt werden. Dieser Name wurde dann durch eine gekrönte Preisschi'ift von Wrisberg: Observatorium de animalcidis infusoriis satura — • wissenschaftlich sanctionirt. Wrisberg sowohl, als bald nach ihm Freih. von Gleichen-Russwurm, der zuerst Fütteningsver- suche mit Farbstoffen ausführte, um die Organisation der Thierchen zu ergründen, gebrauchte den Namen für alle mikroskopisch kleinen Organismen, welche in Aufgüssen, wie man glaubte durch yene- ratio aequivoca, entstehen; später aber wurde der Name auch auf die im Freien, in stehenden und fliessenden Gewässern vorkommenden mikroskopischen Organismen ausgedehnt. Diess geschah nament- lich von dem grossen dänischen Zoologen 0. F. Müllei-, der, nachdem inzwischen noch zahlreiche andere Beobachter, besonders Trembley und Roesel von Rosenhof, werthvolle Beiträge zur Infusorienkunde ge- liefert hatten, zuerst eine wissenschaftliche Bearbeitung des Stoffes unternahm und die Grundlage einer systematischen Eintheilung lieferte. Noch Linnö hatte diess nicht für möglich gehalten, sondern die Infusorien für ein unentwirrbares Chaos wechselnder Gestalten erklärt. Dutrochet sonderte zuerst im Jahre 1812 die Räderthiere als besondere Classe ab. In diesen erkannte er eine Differenzirung verschiedener Orgaue, während die übrigen Infusorien nur belebte Schleimklümpchen ohne alle Organisation zu sein schienen. Für solche galten sie bis zum Jahre 1830, selbst nachdem Spallanzani die contractilen Vaeuolen (Blasen) erkannt hatte. In den 30er Jahren nahm die Infusorienkunde dann durch Chr. Fr. Ehrenberg einen neuen Aufschwung. Dieser trat mit grosser Entschiedenheit gegen die früliere Anschauungsweise auf. Er sah in den Infusorien nicht allein einen vollständigen Verdauungs-Apparat, dessen Verlauf er durch Fütterung der Thiere mit organischen Farb- stoffen deutlicher zu machen suchte, sondern auch ausgebildete Geschlechtsorgane und Sinneswerkzeuge. Die mit Nahrungsstoffen erfüllten Vaeuolen im Parenchym hielt er für Mägen, die an einem gemein- schaftlichen Darm sitzen sollten, wie die Beeren an einer Traube. Die contractilen Blasen und die Kerne galten ihm für Samenblasen und Samendrüsen, die im Parenchym zerstreuten Körner für Eier. Dazu vindicirte er ihnen noch Blutgefässe, Nerven und Muskeln. Ehrenberg schrieb hierüber zahlreiche Abhandlungen, die dann in einem gi-ossen Prachtwerke: „Die Infusionsthierchen als vollkommene Or- ganismen" im Jahre 1838 zusammengefasst erschienen. Die Räderthiere sonderte er zwar vollständig Geschichtlicher Rückblick. 97 von den Infusorien ab, erklärte aber auch bei jenen die Blase mit den Wassergefdssen (Samensträngen) für einen männlieben Geschlechtsapparat. Ehrenbergs Ansichten fanden ziinächst in Dujardin einen heftigen Gegner, der zuerst die Rhi- zopoden als besondere Classe von den Infusorien abtrennte. Hatte Ehrenberg sich verleiten lassen, die von ihm bei den Räderthieren erkannte complicirte Organisation in den Infusorien wiederfinden zu wollen, so wollte sie Dujardin in Einfachheit des Baues den Rhizopoden gleichstellen. Offenbar ging Dujardin hierin zu weit, doch zogen auch von Siebold, Focke und Meyen gegen die Lehre von der complicirten Organisation der Infusorien zu Felde. Nunmehr wurden auch die Bacillarien und die Closterien nicht allein von den Infusorien ab- getrennt, sondern ganz aus dem Thiei-reiche ausgestossen und zu den Algen verwiesen. Ueber die Natur der Volvocinen entbrannte ein noch heute nicht beendeter Streit. Selbst die eigentlichen Infusorien erklärte v. Siebold für einzellige Thiere und den Nucleus fiir einen wirklichen Zellkern. Fanden auch Ehrenbergs Ansichten noch mannhafte Vertreter, wie 0. Schmidt. Eckardt, zum Theil auch Focke (während Perty sich mehr an Dujardin anschloss), so verloren sie doch immer mehr an Boden, nament- lich durch Cohns Specialstudien über die Volvocinen und Vibrioniden, noch weit mehr aber durch Stein, der wieder eine durchgreifende Bearbeitung des Stoffes unternahm und ein neues System, den Fortschritten der Wissenschaft entsprechend, begründete. Auch Stein verfiel zunächst in einen verhängnissvollen Irrthum, indem er die Aeineten in den Entwickelungskreis der Vorticellinen zog. Hierüber erfuhr er besondei's von Claparede und Lachmann heftige Angriffe, kam aber auch durch fortgesetzte eigene Studien selbst wieder von dieser Idee zurück. Wie verführerisch dieselbe übrigens ist, wird Jeder, der diese Thiere selbst beobachtet, gewahr werden. Steins Beobachtungen waren besonders auf die Entwicklungsgeschichte der Infusorien gerichtet. Er erkannte zuerst bei den Aeineten die Bedeutung des Nucleus als keimbereitendes Organ, eine Be- obachtung, die auch von Claparede, Lachmann und Lieberkühn weiter ausgebildet wurde, welche die Entwicklung von lebendigen Jungen aus Theilstücken des Nucleus sahen. Von Balbiani wurde die geschlechtliche Fortpflanzung als Folge der Conjugation dargethan. Die von ihm gewonnenen Resultate wurden durch Steins Beobachtungen wesentlich modifieirt, worin er von Eugelmann unterstützt wurde. Die Erkennung dieser Fortpflanzungsweise, besonders auch die der Einkapselung der Infusorien, ent- zogen der schon von Ehrenberg bekämpften Annahme einer (jmcratio aequivoca den letzten Halt. Steins grosses Infusorienwerk ist leider bis jetzt auf die Naturgeschichte der heterotrichen und hypotrichen Infusorien beschränkt geblieben, dasselbe enthält indess auch zahlreiche Mittheilungen über die anderen Gruppen. Das frühere Werk Steins behandelte besonders die peritrichen Infusorien. Die nähere Kenntniss der übrigen mikroskopischen Süsswasserbewohner ist in der Neuzeit von vielen Seiten gefördert. Die Rotatorien sind von Leydig, die Rhizopoden von Hertwig und Lesser, die Bacillariaceen von Pfitzer besonders eingehend studirt. Zahlreiche einzelne Beiträge von Cohn, Cien- kowsky. Kühne, Mecznikow, Kölliker, Carter, Clark, Claparede u. a. sind leider in einer fast eben so grossen Anzahl verschiedener Journale zerstreut, jedoch eingehend besprochen in Leukarts Jahres- berichten über die wissenschaftlichen Leistungen in der Naturgeschichte der niederen Thiere. From- entels „Etudes sur les Microsoires'' tragen zwar die Jahreszahl 1S7G, machen aber ganz den F^in- druck, als ob sie bereits vor 20 und mehr Jahren geschrieben wären. Ich überlasse die Beurtheilung des Buches im Einzelnen berufeneren Federn, vermag aber mein Bedauern nicht zu unterdrücken, dass Claparödes grosses Verdienst, die Infusorienkunde von unhaltbaren, nutzlosen Species gereinigt zu lialien, in Gefahr ist, durch dieses Buch wiedei- paralysirt zu werden. Fromentel stellt allein über KJO neue Arten Wimperinfusorien auf; wie diese neuen Arten beschaffen sind, habe ich auf Pag. oH ff. an einem Beispiele gezeigt. Es ist dies um so mehr zu beklagen, als die dem Wei'ke beigegebenen Abbildungen (von Mm. Jobard Muteau) meistens recht hübsch sind. NAMENYERZEICHOTSS. Seite AcUya 31 Achlyogeton 31 Achnanthes 21. 26 Achnanthidium 21. 25 Acidophorus 53 Acineta 45. 46 Acinetina 45 Actinophryina 33 Actinophrys 33. 34 Actinosphaerium 34 Actinurus 78 Alastor 60 Albertia 75 Algae 1. 7 Alyscum 54 Amblyophis 41 Amoeba 35 Amoebina 35 Ampbileptus 51. 52 Amphinionas 39. 40 Amphipleura 22. 27 Amphithrix 28 Amphora 21. 25 Anabaena 29 Anguillula 1 Anisonema 42 Anomoeonis 27 Antbophysa 39. 40 Anuraea 87. 92 Aphanomyces 31 Apiocystis 13 Arcella 35. 36 Arthrodesmus 16. 18 Ascomorpha 93 Aspidisca 58 Aspidiscina 57. 58. Asplanchna 93. 94 Asplanchnaea 75. 93 Astasia 40. 41 Astasiaea 39. 40 Astylozoon 62. 65 Bacillaria 21. 24 Bacillaiiaceao 2. 19 Bacillus 31 Bacterium 31 Balantidium 57 Seite Bambusina 16. 17 Blepbarisma 55 Bodo 39. 40 Botrydium 9 Botryocystis 44 Bolbochaete 9. 11 Brachiouus 87. 90 Bursaria 57 Bursarina 55. 57 Callidina 78 Calotluix 29 Campylodiscus 21. 24 Carchesium 62. 68 Centropyxis 36 Ceratium 45 Ceratoneis 21. 25 Cercomonas 39. 40 Cliaetoglena 43 Chaetonotus 95 Chaetophora 9. 10 Chaetophorea 9 Chaetospira 60 Chaetotyphla 43 Chamaesiphon 29 Chantransia 9. 11 Cbaracium 11. 12 Chilodon 57. 58 Chilomonas 39. 40 Oilamydococcus 44 Chlamydodon 57 Chlamydodonta 57 Chlamydomonas 43. 44 Chlorogonium 41 Cbloropbyllaceae 1 Cbonemonas 43 Chroococceae 28. 30 Ciliata 47 Cinetochilina 49. 53 Cinetochilium 54 Cladophora 9. 10 Clathrulina 34. 35 Climacostomum 55. .56 Closterium 16. 18 Coccochloris 30 Cocconeis . 21. 25 Cocconema 21. 25 Seite Coccudina 58 Coelastrum 12 Colacium 41. 42 Coleocbaete 9 Coleps 50 Colpidium 53 Colpoda 52 Colunis 86. 87 Condylostoma 55 Conferva 9. 10 Confervaceae 8. 9 Conferveae 9. 10 Conjugatae 8. 14 Conochilus ''6 Cosmarium 16. 18 Cosmocladium 13 Cothumia ^ Craterospermiun 14. 16 Cryptoglena 42 Cryptomonadina 39. 42 Cryptomonas 42 Cyclidium 54 Cycloglena °^ Cyclops 2 Cyclotella 21. 22 Cyclotrichoda 61 Cylindrospermum 29 Cylindrotheca 22. 27 Cymatopleura 21. 24 Cymbella 21. 25 Cypboderia 34 Cypris 1 Cyrtostomum 52. 53 Daphnia 1 Dendrocometes 46. 47 Dendrosoma 46 Denticula 21. 23 Desmidiaceae 14. 16 Desmidium 16. 17 Diatoma 21. 23 Diatomaceae 2. 8. 19 Dictyosphaerium 13 Didinium 65 Didymopriiun 16. 17 Difflugia 35. 36 Diglfina 79. 82 Nauieuverzuithiiiss. 99 Seite Dileptus 51. 52 Dimorphococcus 14 Dinema 41. 42 Dinobryina 39. 44 Dinobryon 45 Dinocharis 86. 87 Diselmis 44 Distemma 84 Distigma 36 Diurella 85 Draparnaldia 9. 10 Dysteria 57 Echinoi)yxJs 35. 36 Enchelyina 49 Enchelyodon 50. 51 Enchelys 50 Encyonema 21. 25 Enteromorpha 9 Entodinium 61 Eosphora 79. 82 Epistylis 62. 63 Epithemia 21. 24 ErviUa 57. 58 Euastrum 16. 17 Euchlanis 86. 88 Eudorina 44 Euglena 41 Euglypha 34 Eunotia 21. 24 Euplotes 58 Euplotina 57. 58 Flagellata 38 Flagellifera 38 Floscularia 76 Floscularina 76 Fragillaria 21. 23 Freya 56 Frontonia 53 Frustulia 21. 26 Furcularia 84 Gasterostyla 59 Genicularia 16. 17 Gerda 62. 64 Glaucoma 54 Glenodiuium 45 Gloeococcus 13 Gloeocystis 13 Gloeotrichia 28 Gomphonella 21. 26 Gomphonema 21. 26 Gonatozygon 16. 17 Gonium 43. 44 Gregarina 36 Gromia 34. 35 Gyocorida 61 Gyocoris 61 cieito Halteria C5 Hapalosiphon 28 Harmodirus 52 Heteromita 39. 40 Heterotricha 49. 55 Himantidium 21. 24 Himantophorus 59 Holophrya 50 Holotricha 49 Hormidiiun U Hormosphora 13 Hyalotheca 16. 17 Hydatina 79. 83 Hydatinaea 75. 79 Hydra 2 Hydrococcus 30 Hydrodictyon 12 Hydromorina 39. 44 Hydi'omorum 44 Hydrurus 13 Hypheothrix 30 Hypotricha 49. 57 Ichthydina 95 Iduna 57 Inactis 29 Infusoria 3. 37 Kerona 59 Lacinularia 76. 77 Lacrymaria 49. 50 Lagenella 42. 43 Lagenophrys 66. 67 Lagynis 34 Lecythium 36 Lembadion 54. 55 Lepadella 87. 90 Lepocinclis 42 Leptoniitus 31 Leucopbrynia 49. 53 Leucophrys 53 Limnactis 28 Limnias 76. 77 Limnochlide 29 Lindia 79. 81 Liosiphon 53 Longisetae 84 Loricata 75. 86 Loxodes 51 Loxophyllum 51 Lyngbyia 29 Macrobiotiis 1 Macrodactylea 75. 84 Mastichonema 28 Mastigocerca 86 Megalotrocha 76. 77 Melicerta 76. 77 MeUcertina 76 Seite Melosira 21. 22 Melosirea 20. 21 INIeridion 21. 22 Merismopedia 30 Mesocarpus 14. 16 Metopidia 86. 89 Metopus 57 Micrasterias 16. 17 Micrococcus 31 Microcystis 30 Microspora 9. 10 Mischococcus 13 Monadina 39 Monas 39 Monocerca 85 Monocystis 36 Monommata 84 Monostyla 86. 88 Monura 86. 87 Mougeotia 15 Myxomycetae 7 iVassnla 52. 53 Navicula 22. 26 Naviculaceae 21. 26 Neidium 27 Neplirocytium 13 Nitschia 21. 23 Nostochaceae 28. 29 Nostoc 29 Noteus 87. 90 Notommata 79. 80 Nyctotherus 57 Odontidium 21. 23 Geeistes 76. 77 Oedogoniaceae 9. 11 Oedogonium 9. 11 Onychodromus 59 Opaliuae 49 Opercularia 02. 64 Ophiocytium 12 Ophrydina 61. 66. Ophrydium 66 Ophryodendron 46 Ophryoglena 53. 54 Ophryoscolecina -61 Ophryoscolex 61 Opistodon . .57. 58 Orthosira 21. 22 Oscillaria 30 Oscillariaceae 28. 29 Oxytricha 59. 60 Oxytrichina 57. 59 Palmella 1<^ Palmellaceae 8. 11 Palmelleae ^^ Palmodactylon 13 Palmodictyon 13 13* 100 Namenverzeichniss. Soite Palmogloea 16. 19 Pandorina 43. 44 Panophrys 53 Paramaecina 49. 52 Paramaecium .52 Pediastrum 12 Pelicida 51 Penium 16. 19 Peranema 40. 41 Peridinea 39. 45 Peridinium 45 Peritricha 49. 61 Peritromina 57 Peritromus 57 Petalopus 35 Phacus 42 Phascolodon 57.-58 Phialina 49. 50 Philodina 77 Philodinaea 75. 77 Phormidium 30 Phycochromaceae 2.8.28 Pilze 13 Pinnularia 22. 27 Plagiopyla 54. 55 Plagiophrys 33. 34 Plagiotoma 55. 57 Pleurocarpus 14. 15 Pleurochilidium 54 Pleurococcus 14 Pleuronema 54 Pleurophrys 34. 35 Pleurosigma 22. 27 Pleiirostaurum 21. 26 Pleiirotaeniuin 16. 19 Pleurotricha 59. 60 Pleiirotrocha 83 Ploesconia 59 Podophrya 45. 4G Podostoma 35 Polyarthra 79 Polyarthraea 75. 79 Polycystis 30 Polyedriimi 12 Polytoma 44 Porphyridium 14 Prasiola 9 Prorodon 60. 5! Proteus 36 Protococceae 11. 12 Protoderma 9 Pseudochlamys 35 PterodiBa 87. 93 Pytliium 31 Pyxidula 36 RapMdluni 14 Seite Rattulus 85 Rhizoclonium 9. 10 Rhizopoda 3. 33 ßhynchonema 14. 15 Riphidium 31 Rivularia 28 Rivulariaceae 28 Rotatoria 3. 68 Rotifer 78 Salpina 86. 87 Saprolegnia 31 Saprolegiiiaceae 31 Scaridium 84 Scenedesmus 12 Schizochlamys 13 Schizogonium 11 Schizomycetae 31 Schizosyphoii 28 Sciadium 12 Sc}'phidia 62. 64 Scytonemaceae 28. 29 Siphoneae ........ 8 Sirogonium 14. 16 Sü'osiphon 28 Solenophrya 45. 46 Sorastrum 12 Sphaerozosma 16. 17 Shaerozyga 29 Sphenella 21. 26 Spirillum 32 Spirochaete 32 Spirocliona 62. 65 Spirogyra 14. 15 Spirostomea 55 Spirostomum 55. 56 Spirotaenia 16. 19 Spirulina 29 Squamella 87. 89 Staurastrum 16. 18 Staurogeiüa 12 Stauroneis 21. 26 Stauroptera 22. 26 Staurosira 21. 23 Staiu'ospermura 14. 16 Stentor 56 Stentorina 55. 56 Stephanoceros 76 Stephanops 87. 90 Stepliauosphaera 43. 44 Stichochaete 60 Stichotricha 59. 90 Stigeoclonium 9. 10 Strombidium 65. 66 Stylonichia 59 Suriraya 21. 24 Surirella 21. 24 Seito Symploca 29 Synchaeta 79 Synedra 21. 23 Tabellaria 21. 22 Tetmemoms 16. 19 Tetraselmis 43 Tetraspora 13 Thecamonadina 42 Theora 79. 83 Tintinnoidea 61. 66 Tintinnus 66 Tolypothrix 29 Trachelina 49. 51 Trachelius 51. 52 Trachelocerca 50 Trachelomonas 43 Trachelophyllum 49. 50 Triarthi-a 79 Trichoda 54 Trichodina 65 Trichodinina 61. 65 Trichodinopsis 65 Trichodiscus 33. 34 Trichophrys 45. 46 Trinema 3i Triopthalmos 82 Trochilia 57 Trypononas 42. 43 Tubicolaria 76. 77 Tubicolarina 75 ülotrichea 9. 11 Ulothrix 9. 11 Ulvacea 9 Urceolaria 65 Urocentrum 65. 66 Uroleptus 59. 60 Urostyla 59. 61 Urotricha 50. 61 Vaginicola 66. 67 Vaueheria 8 Vibrio 32 Volvocinae 39. 43 Volvox 43. 44 Vorticella 62 Vorticellina 61 Xanthidium 16. 18 Zonotrichia 28 Zoothamnium 62. 63 Zygnema 14. 15 Zygnemaceae 14 Zygogonium 14. 15 Zygoselmis 41 VERZEICHNI88 DER ABBILDIUNTGEN. Taf. 1. ALGEN. 1. Vaucheria dichotoma Ktz '200f. Gr. 2. Oedogonium ciliatum Prgsh „ „ 3. Oedogoniumatumidulum Ktz „ „ 4. Ulotlirix mucosa Th „ „ 5. Cladophora gossipina Ktz „ „ 6. Uraparnaldia plumosa Ag „ „ 7. Bolbochaete setigera Ag „ „ 8. Pleurocai-pus mü-abilis A. Br „ „ 9. Syrogonium sticticum Ktz „ „ 10. Mesocarpus parvulus IIss ,, „ 11. Staurospermum gracillimum Hss „ „ 12. Spirogyra sq. in Copulation „ „ 13. Spirogyra longata Ktz , „ 14. Zygnema stelliuum Ag „ „ 15. Hydrodictyon utriculare Roth „ „ 16. Scenedesmus 4 caudatus Breb ,. ,, 17. Scenedesmus acutus Meyen „ „ 18. Raphidium fasciculatum Ktz „ „ 19. Sciadium arbuscula AI. Br „ „ 20. Opbiocythium apiculatum Naeg „ „ 21. Pediastrum Boryanum Älengh „ „ 22. Rivularia pisum Agh „ ,, 23. Nostoc piscinale Ktz „ „ 24. Oscillaria maxima Ktz „ „ 25. Pleurotaenium baculum Breb ,, „ 26. C^losterium Ehrenbergii Mayen „ „ 27. Staiu-astrum furcigerum Breb „ ., 28. Xanthidium fasciculatum Ebg „ „ 29. Euastrum oblongum Rlfs „ „ 30—33. Cosmarium Bothrytis Meng. u. a. . . :J50f. Gr. 34. Arthrodesmus convergens Ebg 200f. „ 35. Desmidium Swartzii Agh ,, „ 36. Micrasterias truncata Breb. (?) „ „ 37. Himantidium pectinale Ktz „ „ 38. Fragillaria virescens Rlfs „ „ 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55- 57. 58. .59. 61. 64. 65. 67. 68. 69. 70. 71. 7.5. 76. 77. Navicula cusjjidata Ktz Navicula viridula Ktz Navicula gi'acilis Ebg Pleui'osigma attenuatum W. Sm Frustulia saxonica Rbh. (rhoraboides?) . . Stauroneis phoenicenteron Ebg Pinnularia viridis Ebg Pinnularia nobilis Rbh Campylodiscus clypeus Ebg Ceratoneis arcus Ktz Nitschia amphj'oxis Nitschia sigmoidea Tabellaria fenestrata Ktz Meridion circulare Agh Bacillaria paradoxa Gmel Surirella biseriata Breb -56. Suiirella ovata Ktz Cymatopleura elliptica W. Sm Cymatopleura solea W. Sm Synedra capitata, Ebg. 60. S. splendens Ktz. S. Ulna Ebg. 62. S. radians Ktz. 63. S. Vaucheriae Ktz Cocconeis pediculus Ebg Epithemia turgida Ebg. 66. E. Zebra Ebg. Epithemia gibba Ebg Amphipleui'a pellucida Ebg Cymbella gastroides Ktz Cocconema lanceolata Ebg Gomphonema constrictum Ebg. 72. G. abbre- viatum Ag. 73. G. capitatum Ebg. 74. G. acuminatum Amphora ovalis Ebg Melosira varians Agh Achnanthes minutissima Ktz 200f. Gr. 500f 200f. 500f. 1.50f. 200f. 300f. lOOf. 200f. 250f. 20Öt. 102 AbbilJungeu auf Tai. 2 u. 3. Taf. 2. PILZE. OPALINEN. RHIZOPODEN. ACINETEN. FLAGELLATEN. Schizomycetae und Monaden. 1. Bacterien. a. Micrococcus. b. ßacterium termo. c. Bacillus subtilis. d. Vibrio ru- gula. e. Spirillum volutans 350f. Gr. Monaden 2. a. Monas lens Ebg. b. M. spiralis Ebg. . „ „ 3. Uvella glaucoma Ebg „ „ Opalinen. 4. Monocystis agilis St. . . . „ „ Rhizopoden. 5. Amoeba princeps Ebg „ „ 6. Podostoma filigenim Cl. L „ „ 7. Actinophrys sol. Ebg ,, „ 8. Actinophrys Eichhornii Ebg „ „ 9. Clathrulina elegans Eky „ „ 10. Arcella vulgaris Ebg „ „ 11. Arcella hyalina Ebg 350f. „ 12. Echinopj-xis aculeata Cl. L 150f. „ 13. C)'phoderia margaritacca Sclilbg „ „ 14. Difflugia oblonga Dj „ „ 15. Difflugia spiralis Hertw „ „ 16. Eugl)'pha alveolata Dj „ „ 17. Trinema acinus Dj 300f. „ Ichthidinen 18. Chaetonotus larus Ebg „ „ Acinetinen. 19. Podophrj'a fixa Ebg „ „ 20. Dieselbe, encystirt „ „ 21. Podophrya elongata Cl. L , „ 22. Podophrya 4 partita Cl. L 200f. „ 23. Acineta mystacina Ebg 300f. 24. Solepophrya crassa Cl. L lOOf. Flagellatae. 25a — f- Trachelomonas volvocina Ebg 350f. 2Ga. Lagenella euchlora Ebg „ b. Lagenella acuminata Pty „ 27. Peridinium tabulatura Cl. L „ 28. Ceratium cornutum Sehr „ 29a — e. Cryptomonas polymorpha Pty „ (d. var. hyalina). 30. Phacus pleuronectes Nitsch „ 31. Phacus pyrum N „ 32. Ileteromita ovata Dj „ 33a — d. Euglena viridis Ebg '. „ 34. Euglena deses Ebg „ 35. Euglena spirogyra Ebg , 36. Amblyophis viridis Ebg 200f. 37. Peranema protracta Dj 35üf. 38a. Hydromorum uvella Ebg „ b. Einzelne Individuen derselben 500f. 39. Chlamidomonas pulvisculus Ebg „ 40. Pandorina morum ßory 350f. 41. Entvricklungsstufen derselben 500f. 42. Gonium pectoraJe Müller 350f. 43. Zygoselmis nebulosa Dj „ 44. Anisonema sulcata Dj 500f. 45. Anisonema acinus Dj „ 46. Tetraselmis cordata n. sp „ 47. Colacium vesiculosum Ebg. (?) „ 48. Dinobryon sertulaiia Ebg „ Gr. Taf 3. INFUSORIA. HÜLOTRICHA. HETEROTRICHA. IIYPOTRICHA. 1. Lacrymaria clor Ebg 150f. Gj. 2a. Trachelophyllum apiculatum Ebg „ „ b. Dasselbe, einen Euplotes verschlingend 3a. b. Phialina vennicularis Ebg „ 4a.: Enchelys arcuata Cl. L „ b : Enchelys farcimen Ebg 500f. 5. Loxophyllum Meleagris Dj 150f. 6. Loxophyllum lamella Cl. L 200f. 7. Loxophyllum fasciola Cl. L „ 8. Dileptus margaritifer Ebg „ 9. Dileptus anaticula Ebg 200f. 10. Amphileptus meleagris Ebg 11. Dileptus anser Ebg 12. Trichoda pyriformis Ebg 13. Metopus sigmoides Cl. L 14. Trachelius ovum Ebg 15. Loxodes rostrum Cl. L 16. Coleps hirtus Ebs 17. Colpoda cucullus Ebg 250f. 18. Colpidium colpoda St 150f. Gr. Abbildungen auf Taf. 3 u. 4. 103 b. Dasselbe in Theilung. 19. Lembadion buUiniun Pty 250f. 20a. Glaucoma scintillans Ebg „ b. Cyclidium glaucoma Ebg „ 21. Pleuronema chrysalis Dj 200f. 22a. Chilodon cucullus in Copulation .... „ b. Chilodon cucullus in Theilung ,. 23. Enchelyodon farctus Cl. L „ 24. Prorodon edentatus Cl. L ,, 25. Nassula ornata Ebg 150f. 26. Ophryoglena acuminata Ebg 1.501. Gr. 27. Holophrya brunnea Dj , 28. Paramecium aurelia Ebg „ 29. Paramecium bursaria Focke ..... „ 30. Pleurochilidium strigilatum St 200f. 31. Cyrtostomura leucas St ,, 32. Plagiopyla nasuta St. (?) „ 33. Urotricha farcta Ebg „ 34. Nassula lateritia Cl. L ,, 35. Spirostomum ambiguum Ebg „ 36. Stentor niger Ebg 200f. 37. Derselbe, halb contrahirt „ 38. Olilodon cucullus Ebg ,. 39a. b. Derselbe (C'h. uncinatus Ebg.) .... „ 40. Climacostomum virens St „ 41. Blepharisma lateritia St. (Pty.) 200f. 42. Aspidisca costata St 350f. 4S. Aspidisca tiurita Cl. L „ 44. Euplotes Charon Ebg. ..." 200f. 45. Euplotes patella Ebg ,, 46. Pleiurotricha grandis St ,, 47. Urostyla gi-andis St „ 48. Onychodromus grandis Ebg „ 49. Stylonichia mytilus Ebg ,, 50. Stylonichia pustulata Ebg „ 51. Stylonichia histrio Ebg „ 52. Oxyti-icha pellionella Ebg „ 53. Uroleptus agilis Eugelm ,, 54. Uroleptus musculus Ebg „ 55. Stichotricha secunda Pty „ Gr. Taf. 4. INFUSORIA PERITRICHA. (Fig. 1—21). ROTATORIA (PHILODINAEA ET TUBICOLARINA) (Fig. 22—36). 1. Vorticella nebulifera Ebg 200f. 2. Urocentrum turbo Cl. u. L. „ 3. Strombidium tiu-bo Cl. u. L „ 4. Halteria grandinella Dj „ 5. Tintinnus fluviatilis St „ 6. Didinium nasutum St 120f. 7a. b. Vorticellen-( 'ysten 200f. 8. Vorticella microstoma Ebg „ 9. Epistylis plicatilis Ebg „ 10. Carchesium polj-pinum Ebg „ 11. Opercularia berberina Ebg „ 12. Zoothamnium arbuscula Ebg „ 13. Schwärmende Vorticelle „ 14. Cothurnia astaci St „ 15. Vaginicola crystallina Ebg lOOf. 16. Vaginicola decumbens Ebg 300f. 17. Lageuophrys ampulla St 200f. 18. Ophrydium versatile Ebg 150f. Gr. 19. Gerda glans Lachm I50f. 20. Scyphidia physarum Lehm 21. Trichodina mitra v. Sieb 200f. 22. 23. Rotifer vulgaris Ebg „ 24. Kauer desselben. Vorderansicht .... 250f. 25. Kauer desselben, von oben, geöft'net ... „ 26. Kauer desselben, von oben, geschlossen . . „ 27. Rotifer motacilla Bartsch 200f. 28. Actinurus Neptunis Ebg lOOf. 29. Callidina elegans Ebg 150f. 30. Dieselbe, contrahirt „ 31. Kauer von Callidina „ 32a. b. Philodina megalotrocha 300f. 33. Limnias Ceratophyllii Ebg 50f. 34. Melicerta ringens Ebg „ 35. Dieselbe, Seitenansicht „ 30. Flosciüaria ornata Ebg l,50f. Gr. Anmerkung. Von den in strauchförmigcn Familien lebenden Voriicellinen: Epistylin, CurcheshoiL Ofcrciilaria, Zoothnni- ■nhlin sind in Fig. 9 12 nur kleine Brucbstiicke abgebildet. In Wirklichkeit bestehen diese Colonien meist aus zahlreichen Individuen. 104 Abbildungen auf Taf. 5 Taf. 5. ROTATORIA. 1. Triarthra longiseta Ebg 2. Polyarthra platyptera Ebg 3. Synchaeta tremula Ebg 4. Wintere! von Asplancbna priodonta Gosse 5. Sommerei von Notouimata vermicularis Dj. . 6. Notommata gibba Ebg 7. Notommata copeus Ebg 8. Notommata tripus Ebg 9. Theora vernalis (Ebg.) 10. Diglena grandis Ebg 11. Diglena catcUina Ebg 12. Monommata longiseta Bartscb (Ebg.) . . . 13. Theora uncinata (Ebg.) 14. Diglena catellina, mas 15. Notommata vermicularis 16. Theora plicata n. sp.? 17. Notommata aurita Ebg 18. Notommata lacinulata Ebg 19. Eosphora Najas Ebg 20. Furcularia gibba Ebg 21. Scaridium longicaudatum 22. Diurella tigris Bory 23. Diurella stylata n. sp.? 24. Monocerca cornuta 25. Monocerca carinata 26. Metopidia lepadella Ebg 150f. Gr. lOOf. 150f. lOOf. 200f. 1.50f. 300f. 250f. I20i. 2m. 150f. 27. Salpina redunca Ebg. ........ 1.50f. Gr. 28. Brachionus Bakeri Ebg. . „ „ 29. Monostyla cornuta Ebg „ „ 30. Stephanops lamellaris Ebg 300f. „ 31. Metopidia acuminata Ebg 200f. ,, 32. Lepadella ovalis Ebg , „ 33. Pterodina patiiia Ebg 150f. „ 34. Colurus uncinatus Ebg 200f. „ 3.5. Euchlanis dilatata auct „ „ 36. Dinocharis pocillum Ebg „ „ 37. Euchlanis luna Ebg „ „ 38. Anuraea stipitata Ebg „ „ 39. Asplancbna priodonta Gosse lOOf. „ 40. Ascomorpha germanica Ldg 200f. „ 41—43. Kauer von Theora uncinata .300f. „ 41. Seitenansicht, 42 von vom geöffnet, 43. von vorn, geschlossen. 44. Kauer von Diglena grandis 200f. Gr. Notommata copeus „ „ Asplancbna priodonta, schlingend 1.50f. „ Furcularia gibba 300f. „ Stephanops lamellaris . . . 500f. „ Brachionus Bakeri 200f. „ Monocerca cornuta 300f. „ 45. „ 46. „ , 47. „ , 48. ,, 49. ,. , 50. „ , Pierer'-^rhe Hofl'urhtiruokerei. Stflphan Oeiliel A Co. in Altenburg. u 1 3 b 5 f. ] r ll ■-- '--,.^--:.-^ - ^' t%. mm 52 M iy«%:#Vf #i '7 '■" f/^ m V;:: : , '/ 0 V ■■-^^ ALTENEURG. PIEBEB'SCHE HOf BTICHD BÜCKE KE). STEPHAN GEIBEt & CO.